2 H Han 1% KAG ER ee SE Er: % len Blara IHR ‚= Hr HE # a “ OO, Be a AEIRIREHLEGE EN Hub EHEN erabeKR cr . VNA ACHT ACH NN RR AT AA AT ATACHTACHTACATITCHTER ILLÄNIANNNNLUN | Hei MUSEUM | ii; 1“ 142 ARCHIV Für Die LANDESDURCHFORSCHUNG VON BÖHMEN 13 1904-07 BR u u ö Fu PA?” ’ \ 2 F L = - r i u , En % 2 5 “a Se a. KR. 4 A Paz j q Pr > Wi U TE kb De ı a j u f ei 4 us nen | Fi af | en i M or hr TRACEN TISCHE UND ANDESITCHI EREUSSGESTEINE VOM TEPLER HOCHLAND. VON KARL WOHNIG, ASSISTENT AN DER LEHRKANZEL FÜR MINERALOGIE UND GEOLÖGIE DER DEUTSCHEN JECHNISCHEN HOCHSCHULE IN PRAG. FIELD MUSEUM 0 ARCHIV FÜR JNATURWISSENSCHAFTLICHE LANDESDURCHFORSCHUNG VON BÖHMEN. (BAND XII., No. 1). PRAC. In Kommissionsverlag bei Fr. Rivnä&. — Druck von Dr. El. Gregr a syn. 1204. DAS ARTE tür die naturwissenschaftliche Landesdurchforschung von Böhmen enthält bisher folgende Arbeiten : ger Ss mwER TBraAnNZD: 1. Die Arbeiten der topographischen Abtheilung und zwar: Das Terrain und die Höhenver hältnisse des Mittelgebirges und des Sandsteingebirges im nördlichen Böhmen mit einer Höhenschichtenkarte Seetion II. von Prof. Dr. Karl Kofistka. Preis K $'-— der Karte app... . K 320 II. Die Arbeiten der geologischen Abtheilung. Dieselbe enthält: ) Vorbemerkungen oder allgemeine geologische Verhältnisse des nörd- lichen Böhmen von Prof. Johann Krejti. )) Studien im Gebiete der böhm. Kreideformation von Prof. J. Krejei. e) Paläontologische Untersuchüngen der einzelnen Schichten der böhm. Kreideformation u. s. w. von Dr. Anton Fric. d) DieSteinkohlenbecken von ae vom Hütteumeister KarlFeistm en Pressure, 5 a UI. Die Arbeiten er Tolanzeilen Abtheilunk Dieselbe enthält: Prodromus der Flora von Böhmen von Dr. Ladislay Celakovsky. (I. Theil.) (Versniffen) Breis wie. one en ee Ve IV. Zoologische Abtheilung. Dieselbe enthält: a, Verzeichniss der Käfer Böhmens vom Conservyator Em. Loka). b) Monographie der Land- und Süsswassermollusken Böhmens vom Assi- stenten Alfred Slavik. e) Verzeichniss der Spinnen des nördlichen Böhmen vom Real-Lehrer Emanuel Barta. Pres..... ee ee EEE V. Chemische Abtheilung. Dieselbe "enthält: Analytische Untersuchungen von Prof. Dr. Hoffmann. Preis..... 50 hı Preis des ganzen I. Bandes (Abth. 1. bis V.) gebe ee ee ee BANG EITETE BIAINZDS Erster Theil. I. Die Arbeiten der topographischen Abtheilung und zwar: Das Terrain und die Höhenverhältnisse des Iser- und des Riesen- gebirges und seiner südlichen und östlichen Vorlagen mit einer Höhen- schichtenkarte Section Ill. und des Riesengebirges von Prof. Dr. Karl Koristka. Preisidieser- Abtheilun®: . 0... 5 ner ee ee Bu BE .“K I— ll. Die Arbeiten der scolbeischen, Abtheilung. I. Theil enthält: a) Prof. Dr. Ant. Fri@: Fauna der Steinkohlenformation Böhmens. b) Karl Feistmantel: Die Steinkohlenbecken bei Klein-Pfilep, Lisek, Stilec, Holoubkow, Mireschau und Letkow. e) Jos. Vala und R. Helmhacker: Das Eisensteinvorkommen in der Gegend von Prag und Beraun. d) R. Helmhacker: Geognostische Beschreibung eines Theiles der Gegend zwischen Beneschau und 'der Sazava. Preis » . von... nun n REReS ll. Theil enthält: Dr. Em. Boficky: Petrographische Studien an den Basaltgesteinen Böhmens Preis 2 .K 7— Preis der ganzen ersten Hälfte des zweiten Bandes a. und II. Abtheilung zusammen) geb. K 20°— Zweiter Theil. III. Botanische Abtheilung. Dieselbe enthält: Prodromus der Flora von Böhmen von Prof. Dr. Ladislav Celakovsky (II. Theil) RVererittens)sbreiste .Mne-.a. . ehrgeae ee K 520 IV. Zoologische Abtheilung. Dieselbe enthält: a) Prof. Dr. Ant. Fri&: Die Wirbelthiere Böhmens. Daun - 5 5 Die Flussfischerei in Böhmen. c) R: 5 P = Die Krustenthiere Böhmens. Preis... . . St Krb V. Chemische Abtheilung. Dieselbe enthält: Prof. Dr. Em. Boficky: Uber die Verbreitung des Kali und der Foo spEEEEE in den Gesteinen Böhmens. Preis .........2.... K 120 Preis der ganzen zweiten Hälfte des zweiten Bandes (In. av u. V. Abth. zusummen) geb. K 10 — gr x BI NeEBSPSCHE UND ANDESITISCHE ERGUSSGESTEINE VOM FErPPER HOCHEAND. VON KARL WOHNIG, ASSISTENT AN DER LEHRKANZEL FÜR MINERALOGIE UND GEOLOGIE DER DEUTSCHEN TECHNISCHEN HOCHSCHULE IN PRAG. ARCHIV FÜR NATURWISSENSCHAFTLICHE LANDESDURCHFORSCHUNG VON BÖHMEN. BAND XIIL, Nro. 1. BARZARG: KOMMISSIONSVERLAG VON FR. RIVNÄC. — BUCHDRUCKEREI DR. ED. GREGR A SYN. 1904. NS EZ Eu .. a. RER EN) VOR = | Sy Yi | > | Bu DAR AIR Er pr =: a ui ren er | Re . ui j BEITRAGES EDS A 5 | Muleit Bu una Br E | rn ee: u E AAN ee. a a“ u ’ BR NE ® = Mi : ER NCR, ” I > | A Ib Bi ns Tax, % OO E rs vn Zee N a 2 Ben | rn Fi u >. Pe Wr Er. BE. I: “ri Br . Ergussgesteine vom Tepler Hochland. I. Allgemeiner Teil. Zwischen dem Erzgebirge und dem Böhmerwald breitet sich ein Hochland aus, das nach den Städten Karlsbad und Tepl, von welchen erstere am Rande, die andere aber fast im Centrum dieses Plateaus liegt, das Karlsbader-Tepler-Ge- birge genannt wird. Es bildet jenen Teil des hereynischen Massivs, das man als die Vereinigung zwischen Erzgebirge und Böhmerwald aufzufassen hat, von denen es durch Grabenbrüche abgetrennt erscheint, von ersterem nämlich durch die grosse, tiefe Grabensenkung des Falkenauer Braunkohlenbeckens, von letzterem durch eine weniger tiefe, welche parallel zum westlichen Teile des Böhmerwaldes, dem Pfälzerwald streicht. Man pflegt dieses Hochland in 3 grosse Teile zu sondern: Das Karlsbader Gebirge zwischen dem Duppauer Basaltgebirge und dem Tepltal, das Kaiserwald- gebirge, zwischen Tepltal und Erzgebirge resp. Egertal u. das Tepler Gebirge, das südlich von diesen beiden gelegen, sich gegen Süden und Osten abdacht und seine Erstreckung fast bis zum Pilsner Kohlenbecken nimmt. Als seine östliche Be- grenzung gegen das Duppauer Gebirge hin gilt das Schnella-(Strela-)Tal. Die Tepler Hochfläche erreicht ihre grösste Erhebung zwischen Tepl und Theusing und senkt sich von hier aus gegen das mittelböhmische Urschiefergebirge zu ganz allmählich, indem die Bergrücken ausgedehnter und flacher werden, ver- läuft daher wellig, verschönt durch viele auf dem Schiefergebirge aufsitzende Eruptivkegel und Reste von Strömen, wodurch das Hochland ein bergiges Aussehen gewinnt. Ihre höchsten Punkte sind der Podhornberg bei Marienbad (846 m.) und der Tschebon bei Theusing (821 m.). Daher nehmen die Gewässer von hier ihren Ablauf: Nach Norden in den Tepler Teichen am Fusse des Podhorn entspringend die Tepl, um sich bei Karlsbad in die Eger zu ergiessen, nach Süden die Schnella vom Abhange des Tschebon ihren Ursprung nehmend, welche ihre Wasser in die Beraun trägt und der Anschowitzer und Neumarkter Bach, welche beidein die Miesa einfliessen. Die Grundlage für die Ergussgesteine des Tepler Hochlandes bilden teils Schiefergesteine, teils Sedimente der paläozoischen und känozeischen Zeit. Als 1* 4 Schiefergesteine treten auf Hornblendeschiefer als ein ziemlich breites Band zwischen dem Duppauer Gebirge und dem sog. Tepler Rang, jenem Teil des Tepler Pla- teaus, welcher von diesem, mehr oder weniger steil gegen die westböhmische Grabensenkung abfällt. Darauf folgen weiter nach Südosten von Plan über Theusing nach Luditz und Buchau Gneise und Glimmerschiefer, an welche sich zwischen Chiesch und dem Granitstock von Tyss Urtonschiefer anlegen; diese gewinnen gegen Süden und Südwesten an Ausdehnung, um dann weiter im Osten das Lie- gende der Silurformation zu bilden, südlich und westlich aber das des Pilsner Stein- koblenbeckens. Als Sedimente treten Ablagerungen aus der Steinkohlen-Dyas- und Tertiär- formation auf, grösstenteils Sandsteine und Conglomerate. Die Steinkohlen- und Dyas-Ablagerungen erreichen eine weite Verbreitung und erstreckt sich namentlich das Rotliegende weit in dieses Gebiet hinein; so kann man eine kleine Insel noch am Nord-Ost-Fusse des Prochomuther Berges erkennen, bestehend in einer roten, lockerigen, tonigen Masse, in der zahlreiche Gerölle von Quarz stecken, ein Auf- treten, wie es in der Gegend von Stiedra und Lubenz allgemein ist, weshalb die Zugehörigkeit zum Rotliegenden sicher keinem Zweifel mehr unterliegen kann. Reste von Steinkohlen- u. Dyas-Ablagerungen haben sich ferner noch im Bereiche der Ergussgesteine aus der Gegend von Weseritz zwischen Schwammberg, Schafberg und Vogelherdberg erhalten.“) Spuren von ehemals vorhanden gewesenen Braunkohlenbildungen haben sich in Sandlagern und Conglomeraten von oft bedeutender Mächtigkeit an der Nord- seite des Tschebon erhalten, wenn auch nur in geringer Verbreitung. Sie bilden teilweise auch die Grundlage des den Berg aufbauenden Er- gussgesteines und war ihnen wohl nur deshalb Gelegenheit geboten, erhalten zu bleiben. Die Ergussgesteine des Tepler Hochlandes sind Trachyte, Andesite und Ba- salte; letztere sind bei weitem am meisten verbreitet. Man bemühte sich in früherer Zeit, alle Eruptivgesteine des Karlsbader, Kaiserwald-, Tepler Gebirges in innigen Zusammenhang zum Duppauergebirge zu bringen und deren Entstehung in unmittel- bare Beziehung zu der Entstehung dieses zu stellen. So wurden selbst die entle- gensten Kuppen, wie der Wolfsberg bei Tschernoschin, in genetische Beziehung zu demselben gebracht. Zwar besteht kein Zweifel, dass viele, sogar die meisten Er- gussgesteine des Karlsbader Gebirges zu demselben gehören, jene des Kaiser- wald- und Tepler Gebirges sind jedoch das Produkt eines eigenen eruptiven Feldes. Schon aus dem Grunde erscheint diese Ansicht plausibel, weil die petrogra- phische Beschaffenheit der Ergussgesteine dieses Gebietes ganz erheblich von jener der des Duppauer Gebirges abweicht. Wie sich längs des Grabenbruches des Egertales vom Duppauer Gebirge bis nach Karlsbad eine Reihe von primitiven Kuppen vorfindet, so lässt sich auch eine ähnliche Reihe dem westböhmischen Grabenbruche entlang verfolgen. Es beginnt *) Katzer, Geologie von Böhmen, pag. 1132. Laube, Sitzungsberichte des Lotos. Jhrg. 1901. XXI. Bd. pag. 186. 5 diese Reihe im Norden mit der Glatze bei Königswart und endet mit dem Hurka- berge im Süden (südlich von Plan), zwischen denen der aus Nephelinbasalt und Nephelinit sich aufbauende Podhornberg und der Klungerberg bei Michelsberg liegen. Etwas seitlich u. zwar östlich vom Hurkaberge liegt der wegen seiner grossen Hornblende- und Augit-Einsprenglinge gattsam bekannnte Wolfsberg, dessen Gestein Boricky als Peperinbasalt beschrieb,*) das jedoch Hansel als Nephelin-Leueit- Basanit bezeichnet.”*) In der Mitte dieses Gebietes sehen wir eine Zone. gleichsam eine doppelte Reihe von Bergen und Hügeln, welche alle den Charakter von primären Lage- rungsformen an sich tragen. Die Richtung dieser Zone ist eine west-östliche und ist daher zu der von Norden nach Süden verlaufenden Reihe von der Glatze bis zum Hurkaberge fast senkrecht. Diese Zone beginnt südlich von Tepl einerseits mit dem Prochomuther Berge, anderseits mit dem Spitzberge u. endet mit dem Klumberge resp. dem Dobrawitzer Berge bei Manetin. Innerhalb dieser Zone liegen der Tschebon-Branischauer Berg, der Prassleser Spitzberg und der Stenzker Berg. Nördlich von dieser Zone gegen das Karlsbader und Duppauer Gebirge hin liegen zahlreiche primitive Kuppen und Ströme und gehört in dieses Gebiet auch ein lakkolithartiger Trachytstock, der in einem Seitentale der Schnella in der sog. Mordloh unterhalb der Ortschaft Lachowitz angetroffen wurde. Südlich von dieser Zone reihen sich an dieselbe viele isolierte Hügel und Kuppen, welche zumeist aus basaltischen Gesteinen bestehen und bis in die Pilsner Gegend reichen (PFi- chower Kuppe). Sie erheben sich zumeist auf Urtonschiefer aufgelagert bis zu 100 m. relativer Höhe. Viele von diesen Vorkommen hat bereits Prof. V. Hansel beschrieben; f) den Gegenstand der vorliegenden petrographischen Untersuchung bildet daher die Be- arbeitung einiger Vorkommen, welche bisher nicht genauer bekannt waren, wenn sie auch in der geologischen Karte eingetragen sind. Zwei davon sind erst in neuerer Zeit aufgefunden worden. Es gebührt dieses Verdienst Herrn Hofrat Prof. Dr. G. Laube, der bei Begehung zum Zwecke der Revision der geolog. Karte des Tepler Hochlandes einen Teil des Materiales zur vorliegenden Arbeit sammelte und die grosse Freundlichkeit hatte, es mir zur Verfügung zu stellen. Ihm sei schon an dieser Stelle hiefür, sowie auch für die vielen Anweisungen mein innigster Dank ausgesprochen. Ein anderer Teil des Untersuchungsmateriales wurde von mir selbst auf den von mir unternommenen Fxcursionen gesammelt. Zwei von diesen Vorkommen sind auch darum interessant, dass sie 2 Lakkolithbildungen sind: es ist das des Trachytes am Stenzkerberge bei Neumarkt und das schon früher erwähnte in der Mordloh bei Lachowitz. Das Gebiet umfasst ferner den Tepler Spitzberg, den Pro- chomuther Berg, den Tschebon-Branischauer Berg und den Spitzberg bei Prassles in der Nähe von Luditz. *) Boricky, Petrogr. Studien an den Basaltgest. Böhmens. Prag 1873, pag. 108. **) V. Hansel, Über die Eruptivgesteine des Wolfsberges bei Tschernoschin. +) Über basaltische Gesteine aus der Gegend von Weseritz und Manetin. Aus dem Jahresberichte der deutschen Staatsrealschule in Pilsen 1886. 6 Von allen diesen Vorkommen findet sich in der Litteratur keine petrogra- phische Beschreibung vor; es sind ihnen von einzelnen Autoren bloss Namen ohre jede weitere Untersuchung beigelegt worden, welche ihnen nach eingehender Prüfung mit dem Mikroskope vermöge ihrer Bestandteile oft nicht zukommen können. ; An Litteratur, welche sich zum Teile mit diesen beschäftigt, sind zu er- wähnen: Boricky, Petrograph. Studien an den Phonolithgesteinen Böhmens. Prag, 1874. V. Hochstetter, Jahrbuch der geolog. Reichsanstalt. VII. Jahrg. 1856. „Über die Verhältnisse des Duppauer-Basaltgebirges.“ Katzer, Geologie von Böhmen. II. Spezieller Teil. A. Trachyte: Schon Hochstetter erwähnt das Vorkommen von Trachyten vom Tepler Hochland*) und zählt als solche auf das des Spitzberges bei Tepl und das des Prochomuther Berges. Letzteres Gestein darf keinen Anspruch darauf machen, zu den Trachyten gestellt zu werden, seine mineralogische Zusammensetzung wird uns vielmehr auf einen Andesit führen. Als weitere Trachytvorkommen treten dann noch die Lakko- lithbildungen des Stenzkerberges und der Mordloh hinzu. Diese 3 Trachytvorkommen sind typisch: weissgraue Gesteine mit rauher, matter Bruchfläche. Die Struktur ist stets porphyrisch; in der dem freien Auge mehr oder we- niger dicht erscheinenden Grundmasse liegen grössere Krystalle als Einsprenglinge, zumeist Feldspat, von der verschiedensten Form und Grösse und von glasiger Be- schaffenheit. Eine Glasbasis fehlt ihnen vollständig. 1. Das Vorkommen am Spitzberg, an der Bezirksstrasse von Stift Tepl nach dem Städtchen Neumarkt, ist ohne Zweifel eine Quellkuppe; sie hat eine domförmige Gestalt. Die Unterlage bildet grauer Gneis, vielleicht zum Teil auch Granit. Es lässt sich bis an den Fuss des Berges ein von SW her streichender Granitgang verfolgen und es ist nicht wahrscheinlich, dass sich derselbe am Fusse auskeilt, annehmbarer ist es, dass das zähflüssige trachytische Magma auf der Kluft zwischen Granit und Gneis seinen Ausweg ins Freie gefunden und den Berg in Form einer Quellkuppe gebildet hat. Leider ist das Gebiet noch zu wenig aufge- schlossen; es lassen sich nur Vermutungen anstellen. Der Aufschluss des Berges selbst lässt hingegen nichts zu wünschen übrig. Es befindet sich auf der Südwestseite ein Steinbruch von ziemlich grossem Um- fange. Derselbe mag wohl schon seit langer Zeit in Betrieb sein, da schon mäch- *) Jahrbuch der geolog. Reichsanstalt VII. pag. 330, 331. 1 tige Schutthalden sich aufgetürmt haben. Auch die uralte Kirche des Stiftes Tepl ist aus diesem Gestein aufgebaut. Das Gesteinsmaterial ist für die Bearbeitung mit Hammer und Meissel sehr günstig, da es nicht sehr hart, gegen Verwitterung aber sehr widerstandsfähig ist. Interessant ist zu bemerken, dass mit einem Ge- menge von brauner erdiger Substanz .ausgefüllte Klüfte und Gänge die Hauptmasse des Gesteines durchsetzen. Im allgemeinen verlaufen diese saiger, selten in einer mehr schiefen oder horizontalen Richtung, welche dann mitunter mitten im Ge- steine auskeilen, bisweilen sich auch zertrümern. Die Mächtigkeit dieser überaus zahlreichen Gänge ist oft bedeutend, im Mittel 3—4 cm, sehr oft bis S cm, selten nur kommen solche vor, deren Mächtigkeit unter 1cm herabsinkt. Eine chemische Prüfung auf die Gangausfüllung ergab eine typische Manganreaction; dass aber auch ein kleiner Fe-Gehalt vorliest, ergab eine Probe darauf. Dieses würde dem- nach eine Deutung auf Mn- und Fe-haltige Erze zulassen, vorwiegend Psilomelan, dessen Aufreten als Ausfüllungsmasse der Gänge im Trachyt Hofrat Prof. Dr. G. Tschermak in seinem Lehrbuch erwähnt. Was die Bildung dieser Erze anbelangt, so lässt die Form ihres Auftretens derzeit noch keinen sicheren Schluss zu. Jeden- falls ist die alleinige Bildung dieser Gänge duch Lateralsekretion aus dem Neben- gestein bei der grossen Anzahl der Gänge und deren Mächtigkeit mehr als zweifel- haft. Es werden entschieden auch andere Faktoren mitgewirkt haben und unter diesen mag die Infiltration nicht die letzte Rolle einnehmen. Das Material hiezu dürfte aus den denudirten Gneisen und Glimmerschiefern der Umgebung herzu- leiten sein. Das gelblichweisse Gestein zeichnet sich vor allem durch seine sehr zahl- reichen makroporphyrischen Feldspateinsprenglinge aus. Diese besitzen meistens eine gut ausgeprägte krystallographische Begrenzung. Der Habitus der Krystalle ist ein nach M (010) tafelförmiger, mitunter ein nach der a-Axe gestreckter. Viel- fach kann man sehen, dass mehrere Individuen beisammen liegen, einander durch- dringen, ohne aber hiebei eine Gesetzmässigkeit erkennen zu lassen. Als Einsprengling tritt ferner ein dunkelbrauner Glimmer in Form von Blättchen von sechsseitigem Umriss auf; unregelmässige Begrenzung ist seltener. Häufig bildet der Glimmer in den makroporphyrischen Feldspaten Einschlüsse, ein Zeichen, dass der Glimmer wohl früher zur Ausscheidung aus dem Magma gelangte als der Feldspat. Die Grösse der Glimmerblättchen ist verschieden, im Durch- schnitte besitzen sie etwa eine Seitenlänge von 3—4 mm. Unter dem Mikroskope weist das Gestein eine holokrystallin-porphyrische Struktur mit ausgesprochen trachytoidem Charakter und hypidiomorpher Ausbil- dung der Grundmassenbestandteile auf. Als letztere erscheinen der Feldspat der zweiten Generation und Augit, der aber wegen seines überaus spärlichen Vorkommens als unwesentlicher Bestandteil bezeichnet werden muss. Das Gestein besteht somit wesentlich aus Feldspat und Glimmer. Die Feldspateinsprenglinge sind Kali- und Kalknatronfeldspate. Die Sanidine sind immer idiomorph begrenzt und bilden zuweilen Zwillinge nach dem Karls- bader Gesetz. Die Verwachsungsebene verläuft dabei selten geradlinig, mehr zackig und unregelmässig. Die Spaltbarkeit nach P (001) und M (010) ist sehr deutlich, erstere vollkommener als die zweite. Die Auslöschung auf M gegen die Kante P/M oder die Spaltrisse nach P wurde mit 5° gemessen, gegen die Kante 2/M mit 21°. Der Charakter der Doppelbrechung ist negativ, da a die erste Bisec- trix ist. Mit dem Sanidin ist mikroperthitisch Plagioklas verwachsen. Diese Ver- wachsung ist von ungemeiner Zartheit, ist aber bei einiger Aufmerksamkeit im gewöhnlichen Lichte schon bemerkbar auf Grund des verschiedenen Lichtbrechungs- vermögens, besonders bei Einschaltung der Irisblende. Die Orientierung ist hiebei eine derartige, dass die Plagioklaslamellen parallel zur Länge der Prismenfläche liegen, also Sanidin und Plagioklas die c-Axe mit einander gemeinsam haben. Die Spaltbarkeit nach P (001) geht ungehindert durch die Albitlamellen hindurch. Die Plagioklase erscheinen in polysynthetischen Viellingen nach dem Albit- gesetz. Ein Durchschnitt zeigt neben der Lamellierung nach diesem Gesetze noch ein zweites zu diesem nahezu senkrecht gerichtetes Streifensystem nach dem Pe- riklingesetz. Die Krystalle erreichen nicht die Grösse der Sanidine; sie liegen auch nur selten vereinzelt in der Grundmasse, gewöhnlich zu mehreren beisammen, ganz unregelmässig aneinander liegend und einander durchwachsend. Die optische Bestimmung der Plagioklase ergab folgendes: Auf Spaltblättchen | zu P —2°45‘ zu Kante P/M. 5 2 » » M—-9°40' zu Spaltrissen nach P. Auf einem Schnitte senkrecht zu (010), welcher sich durch sehr scharfe Zwillingslamellirung kundgibt, erhielt ich eine symmetrische Auslöschung von 13°. Im Vergleiche dieser Werte mit den Tabellen von Schuster: auf P: — 258‘, auf M: — 10° 26‘ liegt demgemäss ein Plagioklas von der chemischen Zusammensetzung Ab,An,, ein Glied der Andesinreihe, vor, ein Resultat, auf das auch eine mikrochemische Ana- Iyse nach Boficky hinwies. Beim Eintrocknen der kieselfluorsauren Lösung bildeten sich folgende Formen: hexagonale Säulen, gebildet von der Combination (1010) und (0001) auf einer Prismenfläche oder auf der Basis liegend, und spitzige, dornähnliche und verästelte Gruppen von monoklinen Krystallen mit starker Nei- gung zu krummliniger Begrenzung von schwacher Licht- und Doppelbrechung. Das Mengenverhältnis dieser beiden Analysenprodukte, wovon das eine den Nachweis für den Na,O-, das andere den für den CaO-Gehalt bringt, war ein ungleiches, indem die Menge des Kieselfluornatrium über die des Kieselfluorcaleium, wenn auch nur unbedeutend überwog in jenem Verhältnis, welches dem Andesin ent- spricht. Dass wirklich Kieselfluorcaleium vorlag, bewies die Umkrystallisation dieser Krystalle mit sehr verdünnter 4,SO,, indem sich aus der Lösung die charakteri- stischen Gypskrystalle bildeten. Es waren teils Einzelkrystalle, teils Durchkreu- zungszwillinge; die Menge des schwefelsauren Kalkes entsprach der des fluor- sauren. Als Einschlüsse in den Feldspatausscheidlingen treten Biotit, Magnetit und Apatit auf. Die Feldspate der zweiten Generation sind ebenfalls zweierlei Art: Kalifeld- spat und Kalknatronfeldspat. Sie bilden weitaus den grössten Teil der Grundmasse 9 und sind im einfachen Lichte schon beide wohl unterscheidbar auf Grund ihres verschiedenen Lichtbrechungsvermögens, im polarisierten Lichte gut gekennzeichnet durch ihr optisches Verhalten. Die Durchschnitte sind leistenförmig und mehr oder minder in paralleler Lagerung zu einander, wodurch die obenerwähnte Mikrofluktuationsstruktur bedingt wird. Die Kryställchen besitzen daher die Form von Säulchen, welche in der Richtung der Axe a gestreckt erscheinen. Neben einfachen Formen treten oft auch Zwillinge nach dem Karlsbader Gesetz auf, indem der Maximalwert des Winkels zwischen den beiden Auslöschungsrichtungen der verzwillinsten Individuen 42° beträgt. Auch Kryställchen mit deutlich polysynthetischer Zwillingsstreifung treten auf und zwar fallen diese immer durch eine höhere Lichtbrechung gegenüber ihrer Umgebung auf. Die Auslöschung dieser Leisten ist ausserordentlich verschieden: viele lö- schen parallel zu ihrer Längserstreckung aus, bei anderen ebenfalls einfachen Kryställchen konnte ich folgende Werte für die Auslöschungsschiefe feststellen: 3° 40‘, 6°, 7°20‘, 8° 10° bis 14°. Auch bei polysynthetischen Zwillingen konnte ich Werte bis zu 14° con- statiren, wobei nur solche berücksichtigt wurden, welche symmetrisch auslöschen, Es kann somit gar keinem Zweifel unterliegen, dass Plagioklase in der Grundmasse vorhanden sind und dürften sie, wenn man obige Werte für die Auslöschung in Betracht zieht, dem Oligoklas zuzuzählen sein, wiewohl es nicht ausgeschlossen ist, dass auch Andesin vorkommt; darauf deutet wenigstens der Wert von 14° hin. Im allgemeinen scheint jedoch zu gelten, dass die Plagioklase der Grundmasse saurer sind als die Einsprenglinge. An einzelnen sehr seltenen Stellen erscheint im Dünnschliffe als letzte Ausfüllungssubstanz zwischen den Grundmassefeldspaten Quarz mit sehr zahlreichen Einschlüssen und Gasporen. Seine Existenz ist nur mit der stärksten zu Gebote stehenden Vergrösserung nachweisbar und erscheint er, wie schon bemerkt überaus spärlich, bildet somit keinen integrierenden Be- standteil der Grundmasse. Interessant ist jedoch die Art und Weise seines Auf- tretens, welche für seine Entstehung spricht. Demnach machte den Schluss der ganzen Gesteinsverfestigung die Erstarrung des Quarzes, da dieser die Lücken zwischen den Feldspaten der Grundmasse ausfüllt. Die Abkühlung dürfte aber hiebei nicht gar zu rasch vor sich gegangen sein, da im Schliffe die ganze Zwischenmasse des Quarzes zwischen den Grund- massefeldspaten als ein einheitlich auslöschendes Gebiet erscheint. Abgesehen von dieser Quarzsubstanz findet sich also in diesem Gestein neben Sanidin noch Mikroperthit und Plagioklas vor, entschieden herrscht der Sanidin vor. Der Glimmer gehört der Biotitreihe an, findet sich nur in grösseren Kıy- stallen, niemals in der Grundmasse vor, äusserlich schon erkennbar an seiner schwarzbraunen Farbe, auf den Spaltungsflächen stark glänzend. Er zeigt kräftige Absorbtionsunterschiede. Der Pleochroismus wechselt von dunkelschwarzbraun zu weingelb und zwar werden jene Strahlen, welche || zur Spaltbarkeit nach der Basis schwingen, stärker absorbiert als diejenigen in der zu dieser senkrechten Richtung, 10 daher c> b > a. Der Biotit ist häufig von Magnetitkrystallen und -körnern durch- wachsen. Magmatische Corrosion desselben ist eine allgemeine Erscheinung, jedoch ist dieselbe auf die Anfangsstadien beschränkt geblieben, da die Blättchen bloss an den äussersten Rändern corrodirt erscheinen und die 6seitige Tafelform noch immer zu erkennen ist. Als Neubildung treten an den angeschmolzenen Rändern Magnetitkörner u. farbloser Augit in Leistehen u. Körnern auf. Der Augit findet sich, wie oben erwähnt wurde, nur spärlich als Grundmassebestandteil vor, ist grün bis farblos und bildet Körner und Stäbchen. Sehr oft ist er von einem Kranze schmutzig- brauner Schüppchen (Biotit?) umgeben. Als accessorische Gemengteile treten in dem Gesteine Apatit und Eisenerze, als Übergemengteil Titanit auf, ohne dass ihr Auftreten gerade häufig genannt werden könnte. Erwähnenswert ist nur der Apatit, weil er infolge isotroper und opaker fast punktförmiger Einschlüsse ein weissgrau-bestäubtes Aussehen erlangt. Boricky*) hat das Gestein als Oligoklas-Sanidin-Phonolith oder auch als Trachyphonolith bezeichnet. „Dem äusseren Aussehen nach stimmt mit diesem Pho- nolithe (von Schima) das ganz ähnliche vom Spitzberge bei Tepl überein“. Eine mikroskopische Untersuchung hierüber liegt also nicht vor. Es war jedoch keine Spur von Nephelinsubstanz weder im Düunschliff, noch auch auf chemischem Wege nachweisbar; somit haben wir es in dem vorliegenden Gesteine mit einem Tra- chyte zu tun, welcher durch eine holokrystalline Grundmasse ausgezeichnet ist. 2. Südöstlich vom Tepler Spitzberg liegt der etwas mehr längliche, aber ebenfalls domförmige Stenzkerberg, an dessen Füsse gegen SW ein kleiner Auf- schluss sich vorfindet, dessen geologisches Bild uns aller Wahrscheinlichkeit nach eine Lakkolithbildung vor Augen führt. Dafür sprechen wenigstens die örtlicheu geologischen Verhältnisse, indem die Schiefergesteine, zum Teil Gneise, zum Teile Glimmerschiefer vom Gipfel des Berges nach allen Richtungen gegen den Fuss des- selben steil abfallen. Im Steinbruche selbst treten Glimmerschiefer im Hangenden des Trachyts auf. Das Gestein besteht wesentlich aus Feldspat und sind die anderen Gemengteile überaus spärlich vertreten. Unter dem Mikroskope zeigt es holokrystallinporphyrische Struktur. Die makroporphyrischen Feldspateiusprenglinge sind Kalifeldspat (Sanidin), zumeist von nach der Fläche (010) tafelförmigen Habitus, bisweilen gestreckt in der Richtung der Kante P/M. Losgelöste Krystalle lassen folgende Flächen erkennen; P(001), M (010), y (201) und 2 (110). Die Grösse derselben schwankt zwischen 1 mm bis zu 1 cm. Dass nur Sa- nidin vorliegt geht aus dem optischen Verhalten hervor, indem die Auslöschungs- schiefe auf M gegen die Spaltrisse nach P 5° betrug (gemessen auf Spaltblättchen). Auffallend ist, dass ich das Karlsbader Zwillingsgesetz bei den Einsprenglingen nicht beobachten, wohl aber bei den Feldspaten der Grundmasse in ungemeiner Häufigkeit konstatiren konnte. Die Durchschnitte derselben sind leisten- und tafel- förmig. Einfache Individuen löschen grösstenteils parallel zu ihrer Längserstreckung oder doch nur wenig schief von dieser Richtung aus. Auch undulöse Auslöschung *) Petrographische Studien an den Phonolithgesteinen Böhmen’s. Prag 1874, pag. 42. 11 kommt vor. Verzwillingte Individuen zeigen im Maximum die typische Auslöschung von Karlsbader Zwillingen. Nur bei wenigen Leisten liess sich ein grösserer Wert für die Auslöschung feststellen ; über 21° gieng aber derselbe nicht hinaus. Offen- bar waren diese Durchschnitte aus der Zone |100:010] oder || (010). Es liegen somit nur Kalifeldspate vor und wenn Natronfeldspate vertreten sein soliten, spielen dieselben sicher eine sehr untergeordnete Rolle, ein Resultat, das in einer mikro- chemischen Analyse seine Bestätigung findet, indem sich aus der fluorsauren Lö- sung nur die charakteristischen Formen von kieselfluorsaurem Kali in Gestalt von Würfeln und Oktaedern ausschieden. Die Feldspatleisten und -Täfelchen liegen ganz wirr durcheinander, so dass Fluctuationsphaenome vollständig fehlen. In den Zwickeln zwischen denselben erscheint als Ausfüllungsmasse ein gekörneltes, ebenfalls holo- krystallines Aggregat, das nach eingehender Untersuchung auf optischem und che- mischem Wege sich ebenfalls als Feldspat erwies, obwohl die Vermutung nahe lag, dass es sich hier um ein anderes Mineral handle. Als farbige Gemengteile treten im Gesteine auf: Akmit-Augit und ein dunkler Glimmer. Ersterer bildet mikroskopisch kleine Körner, welche unregelmässig zwi- schen die Feldspatleisten eingeklemmt sind und zeigt einen besonders schönen Pleochroismus von grün zu gelbgrün. Auch dem Glimmer geht jede krystallographi- sche Begrenzung ab; er gehört der Biotitreihe an, wahrscheinlich einer eisenreichen Varietät (Lepidomelan), was man mit grossem Rechte aus der Menge des neuge- bildeten Masnetit schliessen kann, der als Produkt der magmatischen Resorption auftritt, neben diesem noch Augit in Form von schmalen Leisten und Körnchen. Zwi- schen dieses Augit-Magnetitgemenge schieben sich Feldspatleistchen ein. Bisweilen sind noch Reste von Glimmer erhalten, welche im polarisiertem Lichte aus dem Gemenge durch hohe Interferenzfarben auffallen und durch ihren Pleochroismus kenntlich sind. Als accessorischer Gemengteil tritt noch sehr spärlich Magnetit hinzu. Das Gestein muss als Sanidintrachyt bezeichnet werden. 3. Ein ähnliches geologisches Bild wie am Stenzker-Berge begegnet uns auch in der sog. Mordloh. Die geologischen Verhältnisse sind hier dieselben wie dort, nur mit dem Unterschiede, dass hier ausschliesslich Glimmerschiefer auftritt. Die erodie- rende Kraft des Wassers hat hier ein Gestein zu Tage gefördert, das auf den ersten Blick als Trachyt angesprochen werden muss. Den Bewohnern der dortigen Gegend war das Gestein schon längst bekannt: sie hielten dasselbe aber für Kalkstein, versuchten dasselbe zu brennen und zum Baue zu verwenden. Die Versuche wurden aber bald wieder eingestellt, als die Bewohner in ihren Erwartungen sich getäuscht sahen Erst beim Bahnbaue der Linie Luditz-Petschau wurde die Aufmerksamkeit wieder auf das Gestein gelenkt, doch auch zu diesem Zwecke eignete sich dasselbe nicht, da es gegen die Atmosphärilien nicht widerstandsfähig genug ist. Im Übrigen weist das Gestein mit dem vom Stenzkerberge grosse Ähnlich- keit auf, sowohl betrefis der Struktur als auch der mineralogischen Zusammen- setzung. Die Grundmasse ist rauher, der Glimmer fehlt. Als Einsprenglinge treten allein nur Feldspate von glasiger Beschaffenheit auf. Dieselben lassen sich sehr leicht aus der Grundmasse herauspräparieren und zur Anfertigung von orientierten Schnitten verwenden. 12 Die Form der Krystalle ist monoklin, der Habitus derselben weicht von dem der Sanidine, wie man sie gewöhnlich in den Trachyten findet, ab: es macht sich hier ein Typus geltend, der durch sehr kurze a —= Axe, bei ungefähr gleicher Länge von 5 und c charakterisiert ist, weshalb, sich ein Schnitt || zu (100) nahezu als Quadrat darstellt. Die Grösse dieser Krystalle ist nicht unbedeutend, im Quadrate bis zu 7 mm Seitenlänge. Die Breite der Fläche (010) wurde dagegen nur mit 3 mm gemessen. Neben diesem vorherrschendem Typus ist noch der in der Rich- tung der c-Axe gestreckte, also säulenförmige zu erwähnen. Folgende Flächen treten in Combination an den Krystallen auf: P (001), M (010), 2(110) und y (201). Letztere Form wurde durch goniometrische Messung festgestellt. Winkel y: P, gemessen 99° 22’, berechnet 99° 37. Die mikroskopische Untersuchung ergab, dass in den Feldspateinsprenglingen nur Sanidine vorliegen. Die Auslöschung auf (100) ist 0°, auf (010) gegen die Kante P/M5°. Die quadratischen Schnitte nach (100) ergaben ein Interferenzbild mit deutlich horizontaler Dispersion: e>v. Der Charakter der Doppelbrechung ist negativ. Die Ebene der optischen Axen senkrecht zur Symmetrieebene mit der Axen- ebene ab einen Winkel von 5° im stumpfen Winkel ß bildend. Auffallend ist der grosse Axenwinkel. Es ergaben sich im Mittel für je 10 Ablesungen für # folgende Werte: im Natriumlicht 38° 39° 52, SEA BR. 38° 35’ 55”; im Lithiumlicht 39° 441“. Demnach wäre der scheinbare Axenwinkel 2 Ena — 170 22° 48", 77° 19° 44“, 77° 11° 50°; 2 Eri pi 78° 9 290 Diesen Werten gegenüber gibt H. Rosenbusch*) einen Winkel von 50—0° ebenfalls in Luft an. Um den wahren Axenwinkel zu erhalten, wurde ß = 15355 angenommen. Daraus 2 V—= 39° 28‘03, ein Wert, der ganz erheblich abweicht von dem, den Zirkel **) angibt (13°). Ausnahmen scheinen jedoch nicht gar so selten zu sein, als man bisher anzunehmen gewohnt war. Ich verweise da nur auf die Arbeit von *) Mikroskop. Physiographie d. g. M. 2. Aufl. pag. 508. **) Elemente der Mineralogie 14. Aufl. 1901. pag. 722. 13 Prof. A. Sigmund: „Über die Eruptivgesteine bei Gleichenberg“, *) in welcher der Verfasser einen Axenwinkel 2 V= 48° angibt. f Charakteristisch für diese Sanidine ist ferner eine zonare Schichtung, welche schon bei schwacher Vergrösserung im gewöhnlichen Lichte wahrzunehmen ist. Diese zonare Struktur wird durch Interpositionen, welche zwischen den einzelnen polygonalen Anwachsschalen als Einschlüsse auftreten bedingt. Dieselben sind mikro- lithische Gebilde, deren Grösse zu unkenntlich kleinen Dimensionen herabsinkt, so dass eine optische Bestimmung gar nicht möglich ist. So viel ist jedoch sicher, dass ein doppelbrechendes Mineral vorliegt, indem sie unter gekreuzten Nikols aufhellen. Die Grundmasse dieses Gesteins, das man auch als Trachyt ansprechen muss, hat mit der des vorherbeschriebenen eine grosse Ähnlichkeit sowohl in ihrer Ausbildung der Bestandteile, als auch der Zusammensetzung und Struktur nach, so dass eine weitere Erörterung wohl unterbleiben kann. B. Andesite. Die Andesite umfassen eine grosse Gruppe von Ergussgesteinen und so darf es also auch nicht Wunder nehmen, wenn wir im folgenden Teile genötigt sind Gesteine von sehr verschiedenartigem Charakter in die Andesitfamilie einzureihen. Meines Wissens ist Prof. V. Hansel**) der erste, der das Vorkommen von Ande- siten vom Tepler Hochland erwähnt. Als solches führt er an das Gestein vom Doubrawitzer Berg bei Manetin. Andesite kommen aber ferner noch vor am Pro- chomuther Berg, am Tschebon-Branischauer Berg und am Spitzberg bei Prassles. Alle diese Vorkommen sind gekennzeichnet durch Plagioklaseinsprenglinge mit Zo- nenstruktur, eine Erscheinung, die ja besonders in den Andesiten weit verbreitet ist und schon oft der Gegenstand eingehender Untersuchungen war. Fast alle Durch- schnitte durch die Plagioklase zeigen einen solchen Aufbau aus verschiedenen Zonen. Die einzelnen Schalen dokumentieren sich in einem verschiedenen Werte der Aus- löschungsschiefe, sodass beim Drehen des Praeparates unter gekreuzten Nikols sich ein dunkles Recht- oder Vieleck erweitert. Die Auslöschung ist hiebei eine von Zone zu Zone fortschreitende und ist eine scharfe Grenze zwischen den optisch verschieden wirksamen Zonen nicht zu beobachten, gleichsam einem Schatten ver- gleichbar, der vom Innern des Krystalls nach aussen wandert. Die letzte äusserste Zone ist gewöhnlich reich an Einschlüssen von Mikrolithen. Dabei ist aber noch zu bemerken, dass eine Recurrenz niemals eintritt. Es werden vom Kerne aus die Schichtenglieder immer saurer, sodass sich also um eine mehr kalkreichene Partie die leichter schmelzbaren natronreicheren Rückstände ansammeln. Diese Zonar- structur des Feldspates ist das einzige stets wiederkehrende Merkmal der Andesite vom Tepler Hochland. Sonst weichen sie gar sehr von einander ab. Diese Verschiedenheit liegt aber nicht so sehr in den structurellen Verhältnissen, als vielmehr in der Führung der farbigen Gemengteile, deren Natur und Menge. Das *) Tschermark’s mineralog. petrogr. Mitteilungen XXI. Bd. 4. Heft. **) Über basaltische Gesteine aus der Geg. v. Weseritz und Manetin. loc. eit. 14 lässt sich feststellen, dass an das Vorhandensein saurer Plagioklase das Auftreten weniger farbiger Gemengteile gebunden ist, während an die Existenz mehr basischer Plagioklase ein Reichtum von farbigen Gemengteilen sowohl in der Grundmasse als auch in der Form von Ausscheidlingen oder Einsprenglingen geknüpft ist, eine Erscheinung, welche man nicht übersehen kann und welche besonders in geologi- scher Beziehung wichtig ist, namentlich für das Studium der Eruptionsfolge. 1. Die Unterlage für das Ergussgestein des Prochomuther Berges bildet Amphibolit, der zumeist ein schiefriges Gepräge hat, bisweilen aber deutlich eine richtungslos körnige Structur annimmt. Innerhalb dieses Amphibolites begegnen wir zahlreiche Gneisinseln in der Umgebung des Berges. Im Gneise sowohl wie auch im Amphibolit selbst sind zahlreiche Feldspatbrüche angelegt, deren Material in der Karlsbad-Ellbogener Porzellanindustrie verwendet wird. Auf das Vorkommen dieser Feldspatbrücne im Amphibolit und Gneis kann hier nicht näher eingegangen werden; nur das möchte ich erwähnen, dass sie ganz den Charakter von pegmatitischen Gang- bildungen an sich tragen, welche Vermutung auch schon deswegen gerechtfertigt erscheint, weil neben dem fleischrot-gefärbten Orthoklas auch noch Quarz, ja mit- unter und dann immer in grossen sechsseitigen Platten Muskovittafeln vor- kommen. Die äussere Form des Berges ist domartig und stellt eine primäre Kuppe des Ergussgesteins dar. Das frische Gestein zeigt eine hellgraue Farbe und hat einen ebenen oder flachen Bruch. Auf Klüften kommen Mangandendriten zur Aus- scheidung. Die porphyrische Structur ist nur undeutlich ausgeprägt, da grosse makro- porphyrische Einsprenglinge fast gänzlich fehlen. Das Gestein erscheint daher fast gleichmässig dicht. Unter dem Mikroskope zeigt dasselbe holokrystallin-porphyrische Structur mit teilweise trachytoidem Charakter. Wesentliche Gemengteile sind Feldspat, Augit und Hornblende. Die mikroporphyrischen Ausscheidlinge des Feldspates zeigen leistenförmige und quadratische Durchschnitte. Die Verzwilligung uach dem Karlsbader Gesetz ist sehr häufig, in untergeordnetem Maase kann man bisweilen auch eine Andeutung von Zwillingen nach dem Albitgesetz constatieren. In einigen Fällen liess sich auch eine Combination nach diesen beiden Gesetzen beobachten. In der Bestimmung des Feldspates war ich nur auf die in den Dünschliffen enthaltenen Individuen angewiesen, da es nicht möglich war, Spaltblättehen zu erhalten; die mikroporphy- rischen Einsprenglinge sind sehr zahlreich und waren unter diesen zahlreichen Sehnitten genügend viele, welche eine genaue Prüfung und Bestimmung in convergentem Lichte zuliessen. Es ergaben sich folgende Werte für die Auslöschungsschiefe auf P(001) gegen die Spaltrisse nach M (010); Kern: äusserste Zone: her 0° 35‘ 2 30 35° + 1° 550° + 2° 30° I 99 55 - 90 30° 4 + 10.290: auf M(010) gegen die sehr deutlichen Spaltrisse nach P: Kern: äusserste Zone: +20 25 413° — 6° 12° +13, + 130 —7° —- 9° 10° —_ 190 + 131), zersh) A 90 del EN) Im Vergleiche mit der Tabelle von Schuster verweisen uns diese Werte auf die Anwesenheit sehr natronreicher Plagioklase und würde demnach der Kern einer Zusammensetzung Ab,An, entsprechen, einem basischen Gliede der Ande- sinreihe. Die Maximalwerte sind 3°35° auf P. und 13° auf M zur Kante P/M. Demnach liegt ein sehr saurer Oligoklas von der Zusammensetzung Ab, An, vor. Die Mikrolithen, die in der äussersten Randzone auftreten, sind zum Teil farblos und löschen gerade zu ihrer Längserstreckung aus; sie sind ausserdem durch hohe Lichtbrechung charakterisiert, gehören also wahrscheinlich zum Apatit. Zum Teil sind sie grünlich gefärbt und löschen ganz erheblich schief zur Längserstreckung aus (Augit). Der Reichtum der Mikrolithe in der Randzone ist nicht gleich, bisweilen sehr gering, bisweilen sehr gross; immer aber lässt sich die Beobachtung machen, dass die Mikrolithen gegen den innern Teil der Randzone häufiger d. h. in grösserer Anzahl auftreten und sich gegen aussen allmählich verlieren. Es hängt diese Erscheinung mit der Ausscheidungszeit dieser Randzone aus dem Magma zu- sammen; sie hat sich erst gebildet, als bereits die Grundmassebestandteile (Augit) und mit ihr zugleich der Apatit zur Ausscheidung gelangten. Bisweilen kommt es vor, dass Leisten durch die Feldspatindividuen hin- durchsetzen, welche in dem Werte ihrer Auslöschungsschiefe wesentlich mit dem der äussersten Zonen übereinstimmen. Die Zusammensetzung der Grundmasse-Feldspate ist durch das Mikroskop allein nicht genau festzustellen. Die Grösse derselben schwankt in den weitesten Grenzen, so dass man eigentlich von einem allmählichen Übergang der mikro- porphyrischen Feldspateinsprenglinge in die Grundmasse-Feldspate sprechen könnte. Die grösseren Individuen stimmen in ihrem optischen Verhalten mit den grossen Ausscheidlingen überein; es sind einfache Krystalle, bisweilen Zwillinge nach dem Albitgesetz und zeigen auch die zonare Struktur, wobei sich ähnliche Werte für die Auslöschung ergaben. Viele löschen auch undulös aus. Die kleinen Mikrolithen- ähnlichen Feldspate zu untersuchen, ist erst mit der stärksten Vergrösserung möglich. Es zeigt sich da ein merkwürdiges Verhalten: während nämlich bei schwacher Ver- srösserung dieselben ein gekörneltes Aggregat bilden, gewinnen sie bei der starken den Anschein einer Mikrofluktuationsstruktur, indem sich die einfachen, stäbchen- förmigen Krystalle fast parallel orientiert an einander reihen. Hiebei ergaben sich für die Auslöschung Werte von 0° bis 13° gegen die Längsrichtung. Bei nach dem 16 Albitgesetz verzwillingten Kryställchen wurde die Auslöschung gegen die Symmetrie- ebene bis zu — 6° gemessen. Die Grenze zwischen solchen verzwillingten Indi- viduen war eine ungemein scharfe. Licht und Doppelbrechung stimmen im allge- meinen mit der äusseren Randzone der Einsprenglinge überein und ist somit der Schluss, dass die Grundmasse-Feldspate auch derselben Reihe angehören ganz be- rechtigt (saure Oligoklase). Kalifeldspate spielen im Gesteine keine Rolle, kommen jedoch vor. Darauf deuten wenigstens viele Leisten hin, welche vollkommen parallel zur Längserstreckung auslöschen. Das ergab auch eine mikrochemische Analyse unter Aufschluss mit Flusssäure, da sich beim Eintrocknen der Lösung deutliche, grosse, schwachlichtbrechende Würfel und Oktaeder ausschieden. Vorherrschend hatten sich sechsseitige Prismen gebildet und in einer geringeren Anzahl kurze, spiesförinige, monokline Krystalle. Im Gesteine überwiegen denmach bedeutend die sauren Plagioklase. Be- zeichnend ist wohl der gänzliche Mangel das Alkalifeldspats als Einsprengling, weshalb das Gestein nicht mehr in die Reihe der Trachyte gestellt werden darf. Die Hornblende besitzt im Durchschnitte eine tiefbraune Farbe und tritt nur als Einsprengliug auf. Sie erlitt an ihren äussersten Rändern magmatische Corro- sion. Trotzdem ist die ursprüngliche Form der Krystalle noch erkennbar und ist dieselbe in der Richtung der c= Axe gestreckt mit vornehmlicher Ausbildung der Prismenzone Die Spaltbarkeit nach (110) ist eine vollkommene und kommt im Schliffe deutlich zum Ausdruck. Als Maximum der Auslöschung ergab sick e:c = 16° nach hinten. Pleochro- ismus ist sehr kräftig von braun zu gelblich wechselnd; das Absorptionsschema dafür lautet: c=b>a. Als Resorptionsprodukte treten Magnetit und farblose Augit- körner auf, welche den Rest des Hornblendekrystalles umranden; erstere sind schon teilweise zu Brauneisenerz umgewandelt. Der Pyroxen, der ebenso wie die Hornblende, nur als spärlicher Gemengteil auftritt, ist monoklin. Er bildet ganz unregelmässige Fetzen ohne jede krystallo- graphische Begrenzung. Grössere Leisten sind selten und erscheinen ganz un- regelmässig begrenzt. Die Spaltbarkeit nach dem Prisma ist jedoch vollkommen. Es finden sich zumeisst grün gefärbte Varietäten, selten farblose Splitter. Die grünen Augite zeigen einen merklichen Pleochroismus von grün zu blassgrün und betrug die Auslöschungsschiefe: e:c = 58°. Der Pyroxen ist somit Aegirin-Augit. Als Nebengemengteile treten auf: Magnetit in Körnern und Krystallen in der verschie- densten Grösse, nicht zu häufig, ferner Apatit in seiner gewöhnlichen Form in grösseren säulenförmigen Krystallen und nadelförmig, verteilt in der Grundmasse. Erstere schliessen gewöhnlich durch Pyramide und Basis ab und erlangen ein bestäubtes Aussehen infolge von Einschlüssen von Magnetitkörnchen. Der Magnetit ist oft von einem gelb-braunen Limonitrand umgeben. Der Titanit ist ein häufiger Gast. Er bildet Körner und Krystalle, welche im Querschnitte eine spitzrhombische Begrenzung aufweisen. Auch die Körner sind manchmal an einer Seite geradlinig begrenzt. Es liegt somit der Schluss nahe, dass in den Titanitkörnern eigentlich nur teilweise resorbierte Krystalle vorliegen. Die Verwachsung von Titanitkörnern und Krystallen mit Magnetit ist häufig. Im 17 Dünnschliffe erscheint der Titanit von gelber Farbe mit einem deutlichen Pleo- chroismus von weingelb zu blassgelb. Im Gesteine treten kugelige Hohlräume von ungefähr 1 cm Durchmesser auf. Die Bildung derselben ist auf Gasblasen zurückzuführen, welche von dem noch in schmelzflüssigem Zustande sich befindlichen Magma umschlossen wurden und während der Erstarrung desselben nicht entweichen konnten. Man sieht solche Hohlräume nur äusserst selten und ist deren Auffindung nur dem Zufall zu verdanken. Dem Hohlraum folgt zunächst eine ungefähr 1 mm breite, weisse concentrische Schichte, auf diese eine andere von graugrünlicher Farbe und 3—4 mm Breite, welche sich allmählich im Gesteine verliert. Von der Wand des Hohlraumes ragen in denselben hinein kleine Körnchen von glasiger Beschaffenheit, deren Bestimmung mich auf Quarz führte. Es zeigte sich nämlich, dass ein einaxiges, positives Mineral vorliegt, welches Glas ritzt. Die weisse Zone ist ebenfalls durch einen kleinen Quarzgehalt charakte- risiert, im übrigen unterscheidet sie sich vom übrigen Gesteinskörper gar nicht. Die grau-grünliche Zone ist gekennzeichnet durch ein massenhaftes Auftreten von splitterähnlichen grüngefärbten Augiten. Die Zahl dieser Aueitmikrolithen verliert sich dann nach Innen gegen das compakte Gestein zu immermehr, was sich auch in der Abuahme der graugrünen Farbe vom Hohlraume weg kundgibt. 3. Der Tschebon-Branischauer Berg bildet einen hufeisenförmigen, sich in die Länge ziehenden Bergrücken mit nach Süden geöffneten Bogen und steil ab- fallenden bewaldeten Gehängen von ungefähr 150 m relativer Höhe. Gute Auf- schlüsse, welche erst in das jüngste Decennium zurückreichen, gewähren einen be- friedigenden Einblick in den Aufbau. Was die geologische Erscheinungsform betrifft, . so muss das Auftreten als Strom bezeichnet werden, jener Teil wenigstens, welcher den Branischauer Berg bildet, ist sicher ein Strom, nachdem ich am Fusse dieses Berges auf beiden Seiten ein Fallen und Streichen des Glimmerschiefers in der- selben Richtung constatieren konnte. Schwieriger sind die Verhältnisse bei jenem Teile, welcher den Tschebon-Berg bildet, weil der Nordabhang von tertiären Ab- lagerungen bedeckt ist. Möglicherweise könnte dieser Teil als der vulkanische Eruptionspunkt bezeichnet werden, von dem aus die zähflüssige Gesteinsmasse sich gegen Süden ergossen hat und so den Branischauer Berg bildete. Das Gestein hat eine plattenförmige Absonderung, weswegen es wohl von Hochstetter und Katzer als Phonolith angesprochen wurde. Am deutlichsten kommt diese Art der Absonderung auf dem Plateau des Branischauer Berges zum Aus- druck. — Eine zweite Art der Absonderung ist jene, wodurch das Gestein in kleine rhomboidale Klötzchen zerfällt, besonders deutlich sichtbar an Blöcken, welche schon längere Zeit hindurch der Verwitterung ausgesetzt waren. Bei ganz frischem Bruche ist das Gestein schwarzgrau, die Verwitterungsrinde ist aschgrau und erhält ein eigentümliches geflecktes Aussehen, so dass Handstücke von den verschiedenen Teilen des ausgedehnten Berges makroskopisch verschieden sind. Doch sämmtliche den Aufschlüssen entnommene Stücke zeigen im Dünschliffe eine merkwürdige Über- einstimmung, die für ein einheitliches Entstehen spricht. Die Struktur des Gesteines 2 18 ist deutlich porphyrisch, von holokrystallinem Charakter. Fluktuationsphänomene sind eine allgemeine Erscheinung. Als Einsprenglinge treten auf Feldspat, Hornblende und Augit, von denen ersterer und letzterer als Bestandteil der Grundmasse wiederkehren. Accessorische Gemengteile sind Magnetit und Apatit, ein häufiger Übergemengteil ist Titanit. Olivin tritt nur in einem Aufschlusse auf und da in sehr geringer Menge, kann also nicht als eigentliches gesteinsbildendes Element gelten und hat somit auf den Namen des Gesteines keinen Bezug. Die Feldspateinsprenglinge sind durchwegs charakterisiert durch die Ver- zwilligung nach dem Albitgesetz, zu dem manchmal das Periklingesetz hinzutrıtt, so dass also 2 einander fast rechtwinkelig sich kreuzende Streifensysteme entstehen. Zonarer Bau ist eine allgemeine Erscheinung und es sind Krystalle, welche diesen nicht aufweisen, relativ selten. Die Messung der Auslöschungsschiefe auf M (010) ergab folgende Werte: Kern: — 25°, — 23°, — 27°, — 39°, — 411/,%, — 30°: zweit-äusserste Zone: — 17%, — 20°, — 23°, — 19%, — 8%, — 14°; äusserste Zone: + 6°, — 3°, + 2°, + 3°, Auf Spaltblättehen || 7 — 41'/,°. Auf Schnitten _L (010), gekennzeichnet durch sehr scharfe Lamellen ergab sich eine symmetrische Auslöschung von 20°, 27°, 42°. Die äusserste Zone zeigt keine Lamellierung und beträgt die Auslöschung 0°. Diese Werte verweisen uns auf sehr basische Plagioklase, welche bisweilen mit einem Sanidin-Mantel umgeben sind. Letzterer unterscheidet sich von ersterem auch durch Lichtbrechuug, welche ja bei den Kalknatronfeldspaten bedeutend ° höher ist. Der Kern der Krystalle ist sehr kalkreich (42'/,°, 42°, 39°). Bei unfrischen Stücken tritt im Dünnschliffe statt desselben eine Calcitmasse auf. Die vorletzte Zone besteht aus einem Gliede der Andesinreiche von ziemlich basischem Cha- rakter. — Die Hornblende-Einsprenglinge sind von jenen des Augits schon mit freiem Auge unterscheidbar durch den Winkel, den die Spaltflächen nach dem Prisma ein- schliessen. Derselbe wurde gemessen und beträgt 124°; die Spaltflächen sind stark glänzend. Die Hornblende unterscheidet sich ferner von dem Augit durch eine merk- würdige Abrundung der Formen. Die Krystalle erscheinen oberflächlich angeschmolzen. Diese Erscheinung ist auf eine teilweise magmatische Resorption zurückzuführen, welche im Mikroskope deutlich zum Ausdrucke kommt. Dieselbe ist mehr oder weniger tief gewesen, gieng sogar oft soweit, dass die Hornblende vollständig umgewandelt ist; namentlich hat dieses die kleinen mikroporphyrischen Ausscheid- linge betroffen. Die Zugehörigkeit der Durchschnitte von solchen gänzlich resor- bierten Hornblenden lässt sich dann nur aus der äusseren Form erschliessen, indem die Umgrenzung gut für die Hornblende passt. Die Form der Kıystalle ist teils kurz gedrungen, teils prismatisch lang. Zwillinge nach der Fläche (100) kommen vor. Auslöschung beträgt e:c— 14° 19 nach hinten. Der Pleochroismus ist sehr kräftig: a = gelblichbraun, b = braun, c = dunkelbraun. Nach alleu diesen Beobachtungen liest also eine basaltische Hornblende vor. Die einzelnen corrodierten Krystalle sind immer von einem Kranze dicht gedrängter oder auch bloss locker aneinandergereihter Augitprismen und Magnetit- körnern, welche in unfrischem Zustande eine bräunliche Färbung annehmen, um- geben. Zwischen dieselben schiebt sich Grundmasse hinein. Diese Erscheinung ist bei Ergussgesteinen nichts seltenes und hat zuerst F. Zirkel und dann auch H. Rosenbusch darauf die allgemeine Aufmerksamkeit gelenkt. Auch Prof. Hibsch be- obachtet sie in den Ergussgesteinen des böhm. Mittelgebirges und erklärt sie auf folgende Weise: *) „Man gewinnt den Eindruck, als hätte das noch flüssige Gesteins- magma in der Umgebung der bereits fest ausgeschiedenen Hornblendekrystalle durch teilweise Wiederauflösung derselben eine basischere Anreicherung erfahren, durch welche die spätere Ausscheidung von Augit und Opaeit in der Umgebung des corrodierten Krystalls veranlasst worden wäre.“ Der Augit tritt als Einsprengling sowohl in schön ausgebildeten Krystallen, als auch fetzenartig auf. Die Krystalle erreichen niemals die Grösse, wie sie Hornblende besitzt. Dem freien Auge treten sie als winzig kleine, kürzere oder längere, schmale Leisten entgegen. Die Durchschnitte, welche im Querschnitt achteckig begrenzt sind, deuten auf eine durchaus normale Ausbildung hin, wo folgende Flächen in Combi- nation mit einander auftreten: (110), (100), (010) und (111). Die Spaltbarkeit nach dem Prisma ist an vielen scharfen Rissen deutlich zu erkennen. Zwillinge nach (100) sind weit verbreitet; dabei oft in vielfacher Wiederholung an einem und demselben Krystall, weshalb dieser ein lamelliertes Aussehen erhält. Nach der optischen Orientierung ist der Augit ein ganz gewöhnlicher, basaltischer Augit c:c—=54°. Das Interferenzbild zeigt deutlich den positiven Charakter, die Disper- sion ist hiehei v>o. Er hat vorwiegend graue Farbentöne und ist nicht pleo- chroitisch, bisweilen besitzt er einen grünlichen, unregelmässig begrenzten Kern mit einem auf basalen Schnitten immerhin merklichen, schwachen Pleochroismus. Doch sind Schnitte, welche homogen auslöschen, nur selten Weit häufiger ist Zonar- und Sanduhrstruktur. Die Zonarstruktur fällt schon im einfachen Lichte auf. Sie wird durch polygonale Anwachsschalen um den grünen Kern bedingt, welche vielfach immer wiederkehren. Unter gekreuzten Nicols gibt sich dieser zonare Bau durch einen Unterschied in der Auslöschung der einzelnen Zonen kund, ein Unter- schied, dessen Wert über 2° nicht hinaus gieng. Den sanduhrförmigen Bau erkennt man erst im polarisierten Lichte Die Aus- löschung wurde auf vielen Schnitten gemessen, deren Orientierung im convergenten Lichte geprüft worden war und es ergab sich auf Schnitten || oder wenigstens fast || (010) als Maximum eine Schiefe von 41° =c:c (Kern) 49° —= „ (Anwachskegel des Prismas), BAHN » » der Pyramide). *) Tschermak’s mineral. petrogr. Mitteilungen Bd. IX. pag. 244. 20 Innerhalb der Anwachskegel konnte selbst wieder zonarer Aufbau beobachtet werden. Die Auslöschung der einzelnen Zonen variiert um 1° bis 1'/,°, Für die Entstehung des Augites spricht deutlich die Art und Weise seines Auftretens, indem vereinzelnte Krystalle nur selten vorkommen; vielmehr scheint er eine grosse Neigung zu haben, schaarenweise auf einen Fleck zusammenzutreten, immer in der nächsten Umgebung gänzlich oder nur teilweise resorbierter Horn- blendekrystalle in Gesellschaft von zahlreichen Körnern und Krystallen von opaken Eisenerzen und Apatitkrystallen. Man kann darauf mit grosser Berechtigung die Vermutung stützen, dass diese Augite sich aus der Hornblendesubstanz, welche nach der Eruption nicht mehr bestandsfähig war und aufgelöst wurde, gebildet haben. Der Magnetit bildet mitunter ziemlich grosse Krystalle u. Körner und sind von dieser Grösse ab alle möglichen Übergänge bis zu den kleinen fast mikrolithen- ähnlichen Kryställchen in der Grundmasse festzustellen. Häufig ist er von einem gelb-roten Brauneisenerzrand umgeben. Apatit tritt in allen Schliffen in ungewöhnlicher Häufigkeit auf, dabei werden die Krystalle oft so gross, dass sie schon mit der Lupe wahrgenommen werden können. Die Form derselben ist gut idiomorph, teils gedrungen, teils prismatisch lang. Die gedrungenen Säulen erscheinen begrenzt durch die Prismen- und Pyra- midenflächen und die Basis; die lang prismatischen Krystalle dagegen nur von den Prismenflächen und der Basis. Letztere sind manchmal zerbrochen oder eingeknickt. Die Spaltbarkeit nach dem Prisma und der Basis ist gut ausgeprägt. Die opaken Interpositionen, welche in geringerer Menge dem Apatit bloss das Aussehen des Bestäubtseins verleihen, sind ganz allgemein, treten in manchen Durchschnitten jedoch in so grosser Häufigkeit auf, dass der Apatit dunkelgrau bis grauviolett aussieht. Im Querschnitt erscheinen solche Einlagerungen stäbehenförmig, parallel zu den Prismenflächen orientirt. Titanit ist ein häufiger Übergemengteil der Hornblende-Augitandesite und so darf es uns also auch nicht wundern, ihn hier auftreten zu sehen, weniger in ausgesprochener Krystallform als vielmehr in Körnern, welche hie und da noch gerade begrenzt sind, so dass also wohl in diesen Körnern corrodierte Krystalle vorliegen. Er hat eine wein- bis honiggelbe Farbe und zeigt keinen Pleochroismus. Die Spaltbarkeit ist trotz der Corrosion noch deutlich zu sehen, immer nur auf Schnitten aus der Prismeuzone. Auf den spitzrhombischen Querschnitten treten nur ganz unregelmässige Sprünge auf. In der Grundmasse überwiegt der Feldspat. Die Leistchen sind Einzel- kıystalle, viele aber zeigen auch ein deutliches Zwillingsstreifensystem. Die Aus- löschung bei diesen wurde gemessen und ergaben sich verschiedene Werte. Der Maximalwert wurde mit 27° bestimmt. Plagioklase walten demnach unter den Grund- massefeldspäten entschieden vor, was sich auch daraus ergibt, dass in Dünnschliffen aus unfrischem Gestein die Leisten eine bedeutende Trübung, wenn nicht gar Verwitte- rung zu Caleit auftritt. Dass jedoch auch Kalifeldspate vorliegen, ergab eine typische Kalireaction bei einer mikrochemischen Analyse unter Aufschluss mit Flusssäure. Die Menge der ausgeschiedenen Würfel und Oktaeder war eine sehr geringe. Eine führende Rolle darf den Kalifeldspaten also nicht zugesprochen werden. 21 Der Augit der Grundmasse hat wie die Einsprenglinge graue Farben. Er bildet lang prismatische Kryställchen. Die Auslöschung ergab von ce: c = 56°, also etwas verschieden von der Auslöschung der Ausscheidlinge. Diese optische Ver- schiedenheit muss natürlich ihren Grund in einer chemischen finden. Hervorzuheben ist noch folgendes: Auf Handstücken im unfrischen Zustande treten mehr oder weniger runde Flecken von 1 cm Durchmesser auf, welche eine graue Farbe mit einem Stich ins rötliche besitzen. Ringsherum erscheint ein schwarzer Streifen, der sich in der aschgrauen Farbe des Gesteins verliert. Unter dem Mikroskope unterscheiden sich diese Flecken von der übrigen Gesteinsmasse nur durch eine gewisse Stauung der Feldspatleistehen und eine Anreicherung von Augit und Magnetit, der von einem gelbroten Limonit-Kranz umgeben ist. Das Gestein, das Hochstetter, wie schon erwähnt wurde, als Phonolith be- stimmte, ist ein Hornblende-Augit-Andesit, da Nephelin weder durch das Mikroskop noch auch auf chemischem Wege nachweisbar ist. Ausserdem siud ja die Feldspat- einsprenglinge wie auch der grösste Teil der Grundmasse-Feldspate Plagioklase, steht also dieses schon mit der Bezeichnung Phonolith im Widerspruche. 3. Der Spitzberg bei Prassles (Luditz) ist zweifellos eine Quellkuppe, welche auf der Nord- und Ostseite auf Rotliegendem, im Westen auf Glimmerschiefer auf- ruht. Das Ergussgestein ist als Basalt in die geologische Karte eingetragen, einen Namen für dasselbe in der Litteratur habe ich nicht gefunden, Es ist von zweierlei Art: das eine ist schwarz, hat ein ziemlich grosses Eigengewicht, das andere rötlich- srau und sehr rauh, und zwar breitet sich das zweite Gestein mantelförmig über das erstere, welches das Centrum des Berges einnimmt. Die Verschiedenheit in dem Gesteinscharakter wird im Mikroskope noch deutlicher und wurde das erste bestimmt als basaltischer Andesit, ein Name, der etwas befremdend erscheint. Später soll auch die Erklärung hiefür folgen. Das zweite wurde als typischer Andesit bestimmt. Es müssen also 2 Eruptionsepochen gewesen sein, welche das Gesteinsmaterial zum Aufbau des Berges geliefert haben, die eine lieferte den basaltischen Andesit, die 2te den rötlichgrauen Andesit, erstere war intensiver, mächtiger und brachte viel Material an die Oberfläche, jene dagegen hatte scheinbar nur eine kurze Tätig- keit zu verzeichnen, da die Mächtigkeit dieser mantelförmigen Hülle klein ist. Sie übersteigt das Mass von 1m nicht. Der Verlauf der ersten Eruptionsepoche scheint auch sehr stürmisch gewesen zu sein; davon bringen die mehr oder minder grossen bis fast '/, m im Durchmesser fassenden exogenen Einschlüsse, welche bei der Eruption von dem Glimmerschiefer oder Rotliegendem losgerissen, im schmelz- flüssigen Magma eingebettet, eine bedeutende Umschmelzung erfahren und dadurch ein von dem ursprünglichen ganz verschiedenes Aussehen erlangt haben. Insbesondere aber fällt ein weisser schlackenähnlicher Einschluss von kugeliger Gestalt auf, der wohl aus dem Rotliegendem herstammt. Das rötlichgraue Gestein, der Andesit, hat eine deutliche porphyrische Struktur. Als Einsprenglinge treten auf: Feldspat, Hornblende und Augit, unter denen namentlich die Hornblenden eine bedeutende Grösse erlangen (2—3 cm lang). Infolge magmatischer Resorption sind sie aussen schwarz, zerbrochene Kıy- stalle zeigen im Innern jedoch sehr stark glänzende Spaltflächen nach dem Prisma, 22 welche den bekannten Winkel einschliessen. Die Augitkrystalle sind weniger glänzend und erreichen niemals die Dimensionen der Hornblendekrystalle. Der Feldspat zeigt dem freien Auge schöne Krystallform, Tafeln _ nach 21010), und Glasglanz; im unfrischen Zustande sind die Krystalle milchig getrübt. Die optische Bestimmung führte zu demselben Resultat, wie beim vorausbeschrie- benen Gestein vom Tchebon-Berg. Dasselbe ergab sich auch bei der Bestimmung der Grundmasse-Feldspate. Die Durchschnitte des Augites haben durchaus saftgrüne Farben, ohne pleo- cehroitisch zu sein. Die Auslöschungsschiefe wurde an mehreren Individuen bestimmt und ergab sich ein Wert e:c=38° im Maximum. Man kann daraus auf das Vorhandensein von Diopsid schliessen, Die Durchschnitte sind im Querschnitt acht- eckig begrenzt. Die Spaltbarkeit nach (110) und (110) deutlich. Zwillinge sind selten. Die Umrisse sind scharf begrenzt und lassen die Combination ganz gewöhn- licher Flächen erkennen; auch unregelmässige Körner kommen vor. Die mikro- porphyrischen Einsprenglinge sind sehr zahlreich, dafür verschwindet er als Grund- massebestandteil fast gänzlich. In diesem Vorkommen tritt er nur leistenförmig in grünen Farben auf. Die Hornblende bildet nur Einsprenglinge. Die Bestimmung durch das Mikro- skop ergab die Zugehörigkeit zur basaltischen Hornblende; die Durchschnitte zeigen braune Farben mit demselben Pleochroismus, wie er von den Hornblenden vom Tschebon-Berg constatiert wurde. Vollständige Umwandlung der Hornblende ist ungemein häufig; sie erscheint dann durch ein Magnetit-Augit-Aggregat ersetzt. Die Struktur der Grundmasse ist holokrystallin, indem Glaspartieen voll- ständig fehlen. Vorwiegend besteht dieselbe aus dem Feldspat, der zweiten Gene- ration. — Übergemengteile sind Magnetit und Apatit. Letzterer ist sehr reichlich und erreichen die lang säulenförmigen Krystalle eine so bedeutende Grösse, dass sie dem Auge auffallen müssen. Opake Einschlüsse in demselben sind reichlich. Titanit zeigt im Querschnitt die charakteristiche spitzrhombische Form; ein solcher Quer- schnitt ist verzwillingt nach (100). Das dunkle Gestein, welches ich als basaltischen Andesit bezeichnet habe unterscheidet sich von dem eigentlichen Andesite durch einen etwas kleineren Gehalt an Feldspateinsprenglingen und Apatit, den gänzlichen Mangel an Titanit und durch einen grösseren Gehalt an Augit und Eisenerzen, welche die schwarze Farbe und das hohe Eigengewicht bedingen, Olivin fehlt vollständig. Die Feldspat- gemengteile überwiegen aber entschieden die färbigen Gemengteile; daher steht es den Andesiten näher als den Basalten und habe ich aus diesem Grunde für den obigen Namen entschieden. In der dem freien Auge als vollständig dicht erscheinenden Grundmasse sieht man nur sehr selten makroporphyrische Einsprenglinge. Es sind schwarze, glänzende Leisten, welche dem Augit oder der Hornblende angehören. Unter dem Mikroskope zeigt das Gestein holokrystallin-porphyrische Struktur und Fluctuations- Phänomene. 23 Die nur spärlich vertretenen mikroporphyrischen Feldspateinsprenglinge sind Plagioklase, da sie die Verzwilligung nach dem Albitgesetz aufweisen. Zonarer Aufbau fehlt. Auf einem Schnitte _|_ (010) ergab sich eine symmetrische Auslöschung von 23°, auf einem anderen fast || dieser Fläche getroffenen Schnitte wurde eine Auslöschung von 36° zu den Spaltrissen nach (001), Werte, welche gefunden, eine nahe Übereinstimmung mit denen der Labrador-Bytownitreihe zeigen. Die Grundmasse-Feldspate zeigen nur leistenförmige Durchschnitte. Es sind teils Einzel-Krystalle, teils Zwillinge und zwar zeigt die Mehrzahl Zwillingsstrei- fung. Die symmetrische Auslöschung bei letzteren wurde gemessen mit: 3°, 4° 20°, 62, 122.207, 172307, bis‘802.157. Darnach liegen in der Grundmasse aller Wahrscheinlichkeit nach der Andesin- Labradorreihe angehörige Glieder vor. Der trikline Charakter der Grundmasse- Feldspate ist damit aber sattsam bewiesen. Ausit ist ein häufiger Bestandteil und tritt ebenfalls in 2 Generationen auf. Die Einsprenglinge besitzen im Querschnitte acht-eckige, gutbegrenzte Umrisse. Es sind einfache Krystalle oder Zwillinge nach (100) mit vielen Einschlüssen von Magneteisen und Dampfporen. Die Durchschnitte haben graugrüne Farben, sind nicht pleochroitisch; die Auslöschung beträgt ce: c = 52°. Zonenbau ist häufig. Die Augite der Grundmasse gehören demselben Pyroxen an wie die Einsprenglinge, nämlich zum gemeinen Augit. Über die Hornblende ist nichts weiter zu erwähnen, da die Bestimmung der- selben zu der schon im Andesite von demselben Fundorte führte. Sie zeigt übrigens auch die nämlichen Resorptionserscheinungen. Dasselbe gilt auch vom Maenetit und Apatit. Bisweilen besitzt das Gestein auch Mandelsteinstruktur. Die Hohlräume sind mit einer schmutziggelben bis braunen Kruste überzogen, welche im Dünnschliff ein eigentümliches Verhalten zeigt. Sie besteht aus unendlich vielen radialstrahligen, eoncentrischschaligen, sphärolitischen Gebilden. Vermutlich haben wir hier eine Zeolithbildung vor uns. Die Färbung rührt her vom Eisengehalt. In ihrem optischen Verhalten stimmen sie mit den von H. Rosenbusch beschriebenen aus Natrolith bestehenden Sphärolithen überein. „Die radialstrahligen Aggregate geben gar zier- liche Interferenzkreuze im parallelen Lichte zwischen + Nikols; die Arme derselben liegen || den Nikolhauptschnitten.*“ Bei unfrischen Stücken treten weisse Flecken auf, deren Untersuchung kein Resultat lieferte. Unter dem Mikroskope konnte nur constatiert werden, dass in diesen Flecken eine schwach lieht- und doppelbrechende Substanz vorliegt. Die Annahme, dass ein Mineral diese Erscheinung hervorrufe, erwies sich als irrig, indem ver- schieden durchgeführte Reaktionen sowohl auf Nephelin wie auch die Minerale der Sodalithgruppe immer ein negatives Resultat zu Tage brachten. Ob daher die Erscheinung mit dem bei den Basalten in jüngster Zeit so oft beschriebenen Son- nenbrand **) zusammenhänge, ist mehr als zweifelhaft. Möglicherweise liegt hier das *) Rosenbusch, Mikrosk. Physiogr. der gesteinsb. Mineralien. 3. Aufl. pag. 493. **) Rinne, Gesteinskunde, pag. 119. 24 Stadium der beginnenden Verwitterung vor. Bei raschem Verlaufe derselben gewinnt das Gestein dann den Charakter einer kokkolithartigen Struktur; es besteht dann aus lauter, kleinen, rundlichen Polyedern von wenigen Millimetern Durchmesser, welche jede technische Verwendbarkeit ausschliessen. Am Schlusse meiner Arbeit angelangt, erfülle ich eine angenehme Pflicht, wenn ich meinem hochverehrten Lehrer, dem Herrn Prof. Dr. A. Pelikan für die Anleitung in Rat und Tat, sowie auch dem Herrn Assistenten Dr. A. Gareiss für seine Unterstützung, welche er meiner Arbeit angedeihen liess, den wärmsten Dank ausspreche. Erklärung zur Tafel I. Fig. 1. Struktur des Trachytes vom Tepler Spitzberg. Nik. + „ 2. Verwitterung des Plagioklaps im Andesit vom Tschebon-Berg; das Cen- trum des Krystalles ist von Caleit ausgefüllt. Vergl. pag. 18. Nik. + » 3. Sanidin mit zonarer Struktur aus dem Trachyt in der Mordloh. Vergl. pag. 13. Nik. — 4. Teilweise resorbierte Hornblende im Andesit vom Tschebon-Berg. »„ 5. Gänzlich resorbierte Hornblende im basaltischen Andesit vom Spitzberg bei Prassles. Wohnig: Trachyt. u, andesit. Ergussgesteine vom Tepler Hochland. Matte Aut. photogr. a = a ds BOHMENS RADERTIERE, MONOGRAPHIE DER FAMILIE MELICERTIDAE. UM dı E VON Dr. STANISLAV HLAVA, K. K. SUPPLENTEN IN JUNG-BUNZLAU. cn = == —)} = u uı= ARCHIV FÜR DIE NATURWISSENSCHAFTLICHE LANDESDURCH- FORSCHUNG VON BÖHMEN. (XII. BAND, No. 2.) PRAG. = .KOMMISSIONSVERLAG VON FR.RIVNAC. — BUCHDRUCKEREIDr. ED. GREGR A SYN. : : 1908. Das Archiv für die naturwissenschaftliche Landesdurchforschung von Böhmen enthält bisher folgende Arbeiten: ER SmwiETITRTB AND: I. Die Arbeiten der topographischen Abtheilung und zwar: Das Terrain und die Höhenverhältnisse des Mittelgebirges und des Sandsteingebirges im nördlichen Böhmen mit einer Höhenschichtenkarte Section II. von Prof. Dr. Karl Koristka. Preis K $— der Karte app... . K320 II. Die Arbeiten der geologischen Abtheilung. Dieselbe enthält: a) Vorbemerkungen oder allgemeine geologische Verhältnisse des nörd- lichen Böhmen von Prof. Johann Krejti. 5) Studien im Gebiete der böhm. Kreideformation von Prof. J.Krejci. c) Paläontologische Untersuchungen :der einzelnen Schichten der böhm. Kreideformation u. s. w. von Dr. Anton Frii. d) DieSteinkohlenbecken von Radnic, vom Hüttenmeister Kr Preis, 2.00... vu ee ee Se Me Sn EEE VER en ee er — IH. Die Arbeiten der botanischen Abtheilung. "Dieselbe enthält: Prodromus der Flora von Böhmen von Dr. Ladislav Celakovsky. (I. Theil.) (Vergriffen) Breis? .,. en2sa are une FE ie : . K2— IV. Zoologische Abtheilung. Dieselbe enthält: a, Verzeichniss der Käfer Böhmens vom Conservator Em. Lokaj). d) Monographie der Land- und Süsswassermollusken Böhmens vom Assi- stenten Alfred Slavik. e) Verzeichniss der Spinnen des nördlichen Böhmen vom Real-Lehrer E:manuel’Barta,ı Preis, ae. Se ee Se K4— V. Chemische Abtheilung. Dieselbe enthält: Analytische Untersuchungen von Prof. Dr. Hoffmann. Preis... ... >50 h Preis. des" ganzen I. Bandes ((Ahth.IL’bis>V.)rgebr 220 27 Er re K 18° — ZWEITER BAND. Erster Theil. I. Die Arbeiten der topographischen Abtheilung und zwar: Das Terrain und die Höhenverhältnisse des Iser- und des Riesen- gebirges und seiner südlichen und östlichen Vorlagen mit einer Höhen- schichtenkarte Section II. und des Riesengebirges von Prof. Dr. Karl Koristka. Preis. dieser Abtheilungr 2 Mac. CH BE NEE ER K I — I. Die Arbeiten der geologischen "Abtheilung. I. Theil enthält: a) Prof. Dr. Ant. Fric: Fauna der Steinkohlenformation Böhmens, 5b) Karl Feistmantel: Die Steinkohlenbecken beiKlein-Prilep, Lisek, Stilec, Holoubkow, Mireschau und Letkow. e) Jos. Väla und R. Helmhacker: Das Eisensteinvorkommen in der Gegend von Prag und Beraun. d) R. Helmhacker: Geognostische Beschreibung eines Theiles der Gegend zwischen Beneschau und der Säzawa. Preis ......... a II. Theil enthält: Dr. Em. Boricky: Petrographische Studien an den Basaltgesteinen ne Preis ee a ee ee ER _ Preis der ganzen ersten Hälfte des zweiten Bandes‘ a. und II. Abtheilung zusammen) geb. K 20— Zweiter Theil. III. Botanische Abtheilung. Dieselbe enthält: Prodromus der Flora von Böhmen von Prof. Dr. Ladislav Celakovsky (II. Theil. CVergriffen:) Preis . 2. 0 ne ee K 520 Zoologische Abtheilung. Dieselbe enthält: a) Prof. Dr. Ant. Fric: Die Wirbelthiere Böhmens. bi 5 n = ei Die Flussfischerei in Böhmen. ec) a = Die Krustenthiere Böhmens. Preis... ..... K6— V. Chemische Abtheilung. Dieselbe enthält: Prof. Dr. Em. Boficky: Über die Verbreitung des Kali und der Phosphorsäure in den Gesteinen Böhmens. Preis .» 2... 2.2.2.2... Preis der ganzen zweiten Hälfte des zweiten Bandes (III., IV. u. V. Abth. zusammen) geb. K 10— DRITT TIEIRTBFAINDD: I. Topographische Abtheilung. Verzeichniss der in den J. 1877—1879 vom k. k. mil.-geogr. Institut trigonometrisch bestimmten Höhen von Böhmen herausgegeben von Prof Dr. Karl Koristka und Mbjor/R. Daublebuky. von Sterweck a K 3:60 II. Geologische Abtheilung. I. Heft. Petrographische Studien an den Phonolithgesteinen Böhmens von Prof. Dr. Em Boricky. Preis y I See ee K2— Il, Heft. Petrographische Studien an den Melaphyrgesteinen Böhmens von P%o1. Dr. -Em. Boricky— Preis. Pe K2— - BÖHMENS RÄDERTIERE MONOGRAPHIE DER FAMILIE MELICERTIDAE. VON DR. STANISLAV HLAVA, K.K. SUPLENTEN IN JUNG-BUNZLAU. ARCHIV FÜR DIE NATURWISSENSCHAFTLICHE LANDESDURCHFORSCHUNG VON BÖHMEN (BAND XIII.. NRO 2.) 2 PRAG. KÜIMMISSIONSVERLAG VON FR. RIVNÄC. — DRUCK VON DR. ED. GREGR A SYN. 1908. Ba Ve Ahalsn OL ur il - i ö nıs2r Se) = $7 a j ar = ud > ” a7 >. oer : im 5 . mie as De SEIRHeL REES F AM TET U Fu e > 5 sa Eee ver Or ra te E71 BE ”* JA fecun ' Ph ran ur 41 Er Fern > - | 4 2310 NG ZUNE K8 wi“ ee . f \ ur BEere IE Zen i k - 0 u Br au er j sie 2 00 - Y eo 2 a) Pr “2 ; h ’ ee [2 fi r% , j wi j ”» Ki» f x NE ‘ us) FanHz % Vorrede. Unsere Kenntnisse über die böhmischen Rädertiere sind geriag: mit Aus- nahme des ziemlich armen Verzeichnisses der auf dem böhmisch-mährischen Hoch- lande aufgefundenen Arten von prof. Petr, haben wir über diese interessante Tier- gruppe, der im Auslande soviel Aufmerksamkeit gewidmet wurde, keine ausführ- licheren Berichte. Bei Begründung der übertragbaren zoologischen Station erwies sich die Notwendigkeit diese Würmerklasse zu bearbeiten, und wurden daher durch die Herrn prof. Dr. A. Fri@ und Dr. V. Vävra die Daten zu dieser Arbeit gesammelt. Diese sollte der ehemalige Univ.-Assistent H. Svec durchführen, welcher auch in der populären Zeitschrift „Vesmir“ eine Reihe von kleineren Abhandlungen veröffentlicht hat. Als er aber Prag verliess, blieb die Arbeit unvollendet; da wollte H. prof. Dr. Fri& sebst die Arbeit fortsetzen, hat aber mir später diese Aufgabe anvertraut. Indem ich hier den ersten Teil der Monographie der Öffentlichkeit vorlege, halte ich es für meine Pflicht folgendes zu bemerken: Zuerst war es meine Absicht die Arbeit auf einer möglichst breiten Basis zu begründen und nicht nur aus- führliche Anatomie der einzelnen Familien, sondern auch die Systematik aller bekannten Arten zu bringen. In dieser Richtung habe ich auch anfänglich ge- arbeitet. Später war ich genötigt von diesem abzusehen und zwar teils der kurzen Zeit halber, welche mir zur Bearbeitung ausgemessen war, teils auch deswegen, weil eine solche Arbeit sich dem Rahmen der im Archiv veröffentlichten Arbeiten entzieht. Ich übergebe hier also nur die Monographie der in Böhmen bekannten Arten; damit aber eine Uebersicht über alles, was auf diesem Gebiete bekannt ist, möglich wäre, veröffentliche ich das Verzeichniss aller bisher beschriebenen Arten mit dem Hinweise auf die nötigste Literatur und die Tabellen zu deren Bestim- mung. Das System, welches ich für das natürlichste halte, und welches ich auch mit geringen Modifikationen verfolge, ist jenes von Wesenberg-Lund. Die Ursache dass ich mit seiner letzten Ordnung beginne, liegt darin, dass ich besonders auf diese meine Aufmerksamkeit konzentrirt habe. Sonst werde ich aber seine Ein- teilung beibehalten. Den allgemeinen Teil lasseich am Ende dieser Monographie folgen. Die Abbildungen, sofern nichts näheres angegeben, sind Originale, die srösstenteils nach den Präparaten gezeichnet sind, von denen ein bedeutender Teil 1* 4 in der zoologischen Station zu Pod&brad gewonnen wurde Es war mir nicht möglich überall Originalabbildungen beizuschliessen, und zwar teils, weil mir einige Arten während der Arbeit nicht vorgekommen sind, teils auch deswegen, weil einige Clichees schon fertig waren, und diese ich unnötigerweise nicht ändern wollte. Schliesslich ist es mir eine angenehme Pflicht dem H. Charles F. Rous- selet in London, der mir mit freundlicher Bereitwilligkeit viele hier nicht erreich- bare Bücher verschafft hatte, meinen besten Dank auszusprechen. Ebenso danke ich den Herrn prof. Dr. A. Fri für materiellen Beistand und Dr. V. Vävra für freundliche Ratschläge und Verschaffung vieler Bücher. Prag, im März 1904. St. Hlava. Systematische Uebersicht der Rädertiere. (Nach Wesenberg-Lund.) Diechanta | I. Ordnung: Bdelloida. Fam.: Philodinidae, Adinetidae. = II. Ordnung: Seisonacea. Fam.: Seisonaceae. [ ( Unterordnung: j Notommatidae Notommatina | Synchetidae i Rattulidae a lin | Dinocharidae III. Ordnung: Salpinidae Notommatida | „ Euchlanina Euchlanidae Coluridae Notopsidae Monogononta. „ Notopsina | Asplanchnidae N Apsilidae | ‚ Brachionina Hydatinidıe IV. Ordnung: N R Brachionidae Brachionida | Microcodina | ee dilne ( R Floseulariidae Melicertidae V. Ordnung: Melicertida } Pedalionidae Pterodinidae {er} Ordnung: Melicertida. Räderfläche terminal mit scharf abgesetztem Randeilienkranze (Trochus) und hinter ihm mit innerem Cilienkranze (Cingulum). Zwischen beiden Cilienkränzen eine gut ausgeprägte bewimperte Rinne, hinter der Mundöffnung häufig bewimperter Lappen („die Lippe“ bei Melicertidae). Mundöffnung excentrisch. Kiefer malleo-ramati. Rumpf nicht segmentirt, ohne Panzer. Der Fuss ist gewöhnlich nicht scharf vom Rumpfe abgesetzt, oder fehlt überhaupt. Die vorderen Tentakeln fliessen immer in eine unpaare Dorsaltentakel zusammen. Seitliche Ventraltentakeln entwickelt. Hieher gehören drei Familien: 1. Melicertidae. 2. Pedalionidae. 3. Pterodinidae. Familie: Melicertidae. Erwachsene Weibchen entweder festgesetztoder freischwim- mend, grösstenteils Schutzfutterale bauend. Das Futteral der hieher gehörigen Formen, die sich häufig in Kolonien vereinigen, ist gallertartig, entweder von unbestimmter Form oder röhren- förmig, bei den festsitzenden Arten oft aus Kügelcehen zusammen- gesetzt, welche entweder aus fremdem Material oder aus eigenen Exkrementen bestehen; zu deren Bildung ist ein Teil des Räder- organs adaptirt. Der Fuss, der nicht vom Rumpfe abgesetzt ist, endigt in eine Anheftplatte oder in einen Anheftbecher oder auch bloss in eine stumpfe Spitze. Cutikula ist sehr dünn, hyalin und nicht segmentirt, entweder ganz glatt oder schwach längsrunzelig; selten läuft sie in hyaline Dornen (Megalotrocha spi- nosa T’horpe) aus. Hypodermis ist durch ein sehr flaches Syneytium gebildet, dessen Plasma bei den Erwachsenen fast gänzlich reduzirt und nur rings um die Kerne ein wenig angehäuft ist. Nur im Fusse ist die Hypodermis höher, indem sie hier die Funktion der Drüsen hat. Bei jungen Exemplaren ist die Hypodermis auf ganzem Körper sehr gut sichtbar. Das Futteral ist durch Gallerte gebildet, welche bei Einigen gering, formen- los, bei anderen röhrenförmig, kompakt und scharf begränzt ist; bisweilen ist sie quergerunzelt (Limnias annulatus Bail.) Die Gallerte ist entweder farben- los, oder weisslich, gelb bis rötlich. An der Bildung des Futterals nehmen bei jungem Tiere die Fussdrüsen teil; diese reduzieren sich jedoch später bedeutend. Wie dann die Gallerte entsteht, ist nicht bestimmt bekannt. Das Futteral ver- grössert sich grösstenteils dadurch, dass sich auf die Gallerte fremde Körperchen aufsetzen: bei Oecistes pilula und Melicerta Janus sind es eigene kugelförmige Exkremente, welche das Tier im Intestinum bildet und am Rande des Futterals aufsetzt. Sehr künstlich ist das Futteral bei den Arten Melicerta ringens und conifera, bei welchen es aus in eine regelmässige Röhre geordneten Kügelchen zusammengesetzt ist. Diese bildet das Tier in besonderer Abteilung des Räder- organs und zwar in einem Grübchen aus Partikeln, welche infolge des Wirbelns der Cingulumwimpern herbeigeführt werden. Der Körper hat die Form eines umgekehrten Kegels, dessen Basis der Krone, die Spitze dem Fusse entspricht. Die Krone is kreisförmig, herzförmig, nierenförmig, zwei-, vier- oder acht- lappig. Sie ist mit zwei parallel laufenden Wimperreihen versehen (Fig. 1. A, B) — mit einer aüsseren am Rande (Trochus — prineipally wreath Hudson’s (fr) und mit einer inneren (Cingulum — secondary wreath) (cg) — welche in den meisten Fällen sich verbinden und zwar entweder auf der Dorsal- oder auf der Ventral- seite (bei den Gattungen Conochilus und Conochiloides). Dort, wo beide Wimper- kränze sich verbinden, ist also das Räderorgan durch einen Zwischenraum (m) unterbrochen, welcher jedoch in einigen Fällen gänzlich reduziert ist, so dass Tro- chus und Cingulum zwei vollständig geschlossene Kreise vorstellen. Die Wimpern des Trochus sind viel länger als diejenigen des Cingulums. Zwischen beiden Wim- perkränzen läuft parallel mit dem Kronenrande eine mit kurzen Wimpern versehene Rinne. Dort, wo die Rinne in die Mundöffnung übergeht, liegt auf jeder Seite ein lippenförmiger Ausläufer, der stets in reger Bewegung sich befindet und die Stärke des die Nahrung herbeibringenden Stromes reguliert. (Fig. 24. vk.) Fig. I. Schema des Räderorgans: A. Unterfamilie Conochiloidinae B. Unterfamilie: Humelicertinae. tr —Trochus, cg= Cingulum, « —= Mundöffnung, m — dorsaler resp. ventraler Zwischenraum. Die Mundöffnung liest auf der Ventralseite zwischen den beiden Wimper- kränzen. Hinter der Mundöffnung, knapp an dem Cingulum befindet sich bei den Melicerta-Arten ein besonderer bewimperter Ausläufer in der Form einer viereckigen Platte sog. „Lippe“ und unter demselben eine von dem übrigen Räderorgane ab- gesonderte Wimpergrube, welche mit einer Drüsde versehen ist (Fig. 24. », JR). Durch ihr Sekret werden fremde, herbeigeführte Partikeln zusammengeklebt und 8 bei Melicerta ringens und conifera bilden sich jene Kügelchen, von denen die Röhre zusammengesetzt ist. Bei anderen Arten, wo die Röhre nicht durch Kügelchen ge- bildet ist, so zum Beispiel: bei Oecistes longicornis Davis werden in der Grube, welche nur unvollkommen entwickelt ist, Partikeln von fremden Körpern in einen unregelmässigen Klumpen zusammengeklebt; diesen befestigt das Tier durch das Andrücken der Lippe auf den Futteralrand. Bei anderen Gattungen ist diese Lippe mehr oder weniger reduziert, sowie auch jene Kügelchen bildende Grube. Dieselbe ist jedoch wenigstens durch die Anwesenheit einer Drüse angedeutet. Beide fehlen bei den Gattungen Conocht- lus und Conochlloides, was neben der Anordnung des Räderapparates, der Lage (ler Mundöffnung und teils auch neben der Einrichtung des Exkretionsapparates auf ihre ziemlich grosse Verschiedenheit von anderen Gattungen hinweist; aus diesen Gründen teile ich diese Familie in zwei Unterfamilien: Conochiloidinae und Eumeli- certinae. Lippe und Grube entstehen embryonal (v. pag. 19.) aus einer viereckigen bewimpeter Platte, welche knapp an dem Cilienkranze liegt. Diese Platte (depres- sion ventral Joliet), erklärt Joliet*) als ursprüngliches Räderorgan, wie wir es bei der Gattung Proales finden; gegen diese Erklärung stellen sich Plate**) und Ze- linka”**). Dieser hält sie für den Rest „der von Turbellarien überkommenen allge- meinen Bewimperung der Haut.“ In der letzten Zeit schliesst sich Wesenberg der Meinung Joliet’s an.y) Was das gegenseitige Verhältniss des Cingulums und Trochus betrifft, so sind zwei Modifikationen zu unterscheiden: bei der Unterfamilie Eumelicertinae ist das Cinsulum unter den Trochus verschoben; bei der zweiten Unterfamilie Conochiloi- dinae läuft das Cingulum grösstenteils in gleicher Höhe mit dem Trochus, dann aber auf der Dorsalseite etwa dort, wo die Augen liegen, biegt es zur Ventral- seite ein und steigt erheblich zur Mundöffnung empor. Das Räderorgan ist häufig stark geneigt und zwar bei der Unterfamilie Eumelicertinae auf die Dorsal-, bei Conochiloidinae auf die Ventralseite. Der Fuss ist lang, nicht zurückziehbar; von dem Rumpfe ist er nie scharf abgesetzt, sondern übergeht in denselben allmählich. Seine Spitze ist entweder stumpf, oder mit einer becherförmigen Vertiefung oder schüsselförmigen Platte, welche sich auf einem längeren oder kürzeren Stief befindet (Fig. 2.), versehen. Der *) Monographie des Melicertes. Arch. Zool. exp. et gener. Tom. I. ser. 2. 1883. p. 204, wo er sagt: „Je crois pouvoir conclure — —, que la depression ventrale des Melicertes repre- sente l’organ rotateur primitiv, tel, ä peu pres, qu’il se trouve realis& dans le genre Diglena et compos&e simplement d’une surface ciliee en forme d’ellipse allongee s’&tendant depuis le sommet de la tete jusque vers le tiers de la surface ventrale, c’est A dire bien au dessous de la bouche.‘ **) Beiträge zur Naturg. der Rotatorien. Jenaische Zeitch.f. Naturw. Bd. 19. 1886 p. 90. *+*) Studien über Räderthiere. Zeitsch. f. wis. Zool. Bd. 53. 1892, p. 145.: „Dass dieses Wimperfeld mit dem Räderorgan nichts zu tun hat, ist durch die Embryologie der Melicertiden hinreichend festgestellt, indem sich dasselbe ganz unabhängig von der ventralen Depression anlegt.“ j) Danmarks Rotifera. Videnskab. Meddel. fra den naturhist. Forening i Kjobenhavn for Aaret 1899. p. 59. „Jeg formoder, i Overenstemmelse med Joliet, at dette Fimrefeld er identisk med fimreskiven hos Proales, og at netop Udviklinghistorien stotter den Anskuelse, at Proales Fimreskive er det primaere Hjulorgan.“ 9 Fuss fungiert hier nicht als Bewegungsorgan, sondern dient zum Zurückziehen des Tieres in das Schutzfutteral im Falle der Gefahr. Das Zusammenziehen des Fusses besorgen die Längsmuskeln. Der Fuss ist entweder ungegliedert, oder nur quer- gerunzelt. Die Fussdrüssen sind bei erwachsenen Individuen mehr oder weniger redu- ziert. Wenn wir junge Individuen untersuchen, so finden wir immer deutlich ent- wickelte Fussdrüssen. Der Fuss ist bei ihnen stets kürzer als bei den Erwachse- nen und am Ende mit einem Wimpernbüschel versehen; dieser dient zur An- heftung, wenn das Tier sich festsetzt oder die einzelnen Individuen sich in Colonien vereinigen. Die Hypodermalzellen sind mächtig entwickelt. Wenn das Tier sich festgesetzt hat und die Gallerte ausgeschieden ist, so reduziert sich die Fuss- drüsse bis auf geringe Reste, und es ist dann oft ziemlich schwer sie zu finden. Dort, wo nur wenig Gallerte ausgeschieden wird, sind die Drüsen am Ende des Fusses als eine Reihe von einigen übereinander gelegenen Zellen entwickelt (vide Megalotrocha). Das Plasma dieser Zellen ist feinkörnig, Nukleus gross mit deutlichem Nukleolus. Bei Lacinularia ist die Fussdrüse als besonderes, herzförmi- ges, unter dem Darmkanal gelegenes Gebilde entwickelt. Sie ist durch Syn- eytium gebildet, und geht in einen langen, schmalen, röhrenförmigen Kanal über, welcher am Ende des Fusses ausmündet. Bei Conochiloides natans Seligo finden wir neben den drüsigen Zellen am Ende (Fig. 4. Zn.) noch besondere Zellen (2b) unter der Hypodermis und zwar etwa von der Fussmitte, welche auch zu den Fussdrüssen zu zählen sind. Fig. 2. Fussspitze von A) Lacinularia socialis Ehbg, B) Oecistes mucicola Kel. Vergr. 350/1. Es muss besonders der drüsigen Zellen bei der Gattung Megalotrocha erwähnt werden, welche entweder unter der Analöffung oder in dem hinteren Fuss- drittel liegen. Sie sind verhältnismässig klein, gewöhnlich drei in einer Gruppe und münden auf einem kleineren oder grösseren Hügel durch eine kleine Öffnung aus. Ihr Sekret dient zum Festkleben der Eier auf diesem Hügel (ovifer). Ähnliche Bedeutung haben vielleicht auch vier drüsige Zellen unter der Fussdrüse bei Lacinu- larcia, welche Leidig als Nervenzellen erklärt hat. Muskeln. Nach Zelinka lassen sich zwei histologisch verschiedene Muskelarten unterscheiden und zwar: Hautmuskeln und die Muskeln der Leibeshöhle. Die Muskeln der Leibeshöhle bestehen aus einem Centralzylinder von kontraktiler Substanz und aus einer peripheren Schicthe von feinkörnigem Protoplasma, welches am meisten glatt ist, bisweilen aber (Conochilus, Melicerta) auch feine Querstreifung 10 ausweist. Die Längsmuskeln laufen von der Fussspitze bis zur Krone, wo sie inseriren und dienen zum Zusammenziehen der Krone und des Rumpfes. Es sind vier Paare dieser Muskeln entwickelt: zwei auf der Dorsal- und zwei auf der Ventral- seite. Nur Valentin*) gibt bei Lacinularia socialis drei Paare an. Bei ZLacinularia striolata gibt aber Shephard **) vier Paare an, und ich selbst habe bei anderen Gattungen immer nur vier Paare gefunden; es scheint also, dass diese Zahl für alle Gattungen dieser Familie konstant ist. Die Hautmuskeln sind aus parallel laufenden Fibrillen zusammengesetzt; diese Struktur lässt sich hier aber schwer verfolgen, da diese Muskeln sehr eng sind. Die Zahl der Quermuskeln ändert sich je nach den Arten; nur die Zahl der Längs- muskeln ist konstant, und zwar findet man zwei Paare, welche ähnlich den Längs- muskeln der Leibeshöhle verlaufen: je ein Paar auf der Ventral- und Dorsalseite, Dieses gibt gewöhnlich noch ein Ästchen zur Analöffnung. Nervensystem. Das Hirnganglion liegt dorsal über dem Pharynx. Von oben gesehen hat es die Form eines rechteckigen Viereckes, dessen längere Seite quer zur Längsachse des Körpers, die kürzere parallel mit dieser gelegen ist. Im Seiten- ansicht ist das Ganglion mehr oder weniger birnförmig. Histologisch besteht es aus Ganglienzellen (Fig. 3. 1. bn) und aus Punktsubstanz (ps). Die Ganglienzellen bilden die äussere Schicht des Gehirns und zwar hauptsächlich die dorsale, in dem hinteren Teil auch die ventrale. Das Plasma der Ganglienzellen ist nur schwach von der Punktsubstanz abgesetzt, so dass man ihre Zahl und Anordnung nur nach den grossen, sich intensiv färbenden Kernen erkennen kann. Wie man auf (Quer- schnitten beobachtet, herscht eine strenge Bilateralsymmetrie nicht nurin der äusseren Form, sondern auch im inneren Bau. Diese Symmetrie zeigt sicht in Anordnung der Ganglienzellen zur kürzeren Achse des Gehirns. Die Punktsubstanz (ps) liegt im vorderen Teil des Gehirns ventral, hinten in Folge der oben erwähnten Lage der Ganglienzellen in der Mitte desselben. Mitten in dem hinteren Teil des Gehirns entspringen zwei Nerven, welche sich zur Dorsaltentakel ziehen. Bei den Arten, wo diese unmittelbar über dem Gehirn liegt, sind sie kurz und liegen dicht nebeneinander, so dass der Ein- druck eines einheitlichen Nerven entsteht. In ihrem Verlauf sind sie in einigen Fällen (Conochiloides natans) mit einer Nervenzelle versehen (Fig. 4. 7g.). Etwa in ”/, ihrer Länge trennt sich ein Nerv ab, welcher die Kiefermuskeln inervirt. (Tf,). Beiderseits des Gehirns ensteht ein Nerv, welcher sich zur Ventralseite zieht, um sich bald in zwei Äste zu teilen; der eine inerviert die Ventralten- takeln und entspricht wahrscheinlich dem Nervus ventralis der Philodineen, der zweite, den man nach seinem Verlauf und Inervation einzeluer Organe als Nervus latelaris be- zeichnen muss, zieht sich der ganze Länge des Körpers nach und tritt in den Fuss ein, wo er in den Fussdrüsen endet. Ausserdem inerviert er auch die Haut- und Leibeshöhlenmuskeln, Exkretionssystem und Ovarium. Die Nervenendigung in *) Notes concerning the Anatomy of certain Rotifers. Ann. Mag. Nat. Hist. Ser. VI. Vol. VII. 1891, p. 39. tab. V. fig. 9. **) A new Rotifer, Lacinularia stritolata, with note on L. pedunculata. Proc. Roy. Soc. Victo- ria 1899. Vol. XII. p. 28, a: den Muskeln geschieht so, dass der Nerve in eine kleine plasmatische, mit dem Kern versehene Pyramide eintritt; diese ist ein Rest der Muskelzelle. (Fig. 3, 3.) Im vorderen Teil des Gehirns entspringt ein wahrscheinlich paarige Nerve, welchen man nur auf Sagittalschnitten beobachten kann; er zieht sich zur Mund- Fig. 3. I. Querschnitt durch das Gehirn von Zacinularia socialis Ehbg. im hinteren Teil. Vergr. Zeiss Imm. 1. Oc. IV. !%*/, bn— Ganglienzellen, ps = Punktsubstanz, n— Nerv, rp— Pharyngeal- röhre. 2. Auge von Conochilus volvox Ehbg.Obj. 8. Oc.IV. vergrössert. mz— Gehirn, p—= Pigment, vj=innerer stark licktbrechender Teil des Auges o=äussere Hülle. 3. Nervenendigung auf dem Muskel bei Conochiloides natans Sel. Vergr. **%/, n— Nerv, 5#n— Restder Mnskelzelle, sv — Muskel. 4. Ventraltentakel von Conochtloides natans Sel. Vergr. °0/,. b=Sensitivborsten. sv — Muskel, n— Nerv. höhle, wo er vielleicht die Zellen des Wimperepithels inerviert. Die Augennerven entstehen beiderseits des Gehirns von seiner Dorsalfläche und sind, falls die Augen entfernt sind, in ihrem Verlauf mit deutlichem Ganglion versehen. Sinnesorgane. Von diesen sind folgende Organe entwickelt: unpaare Dorsal- tentakel, paarige Ventraltentakeln und bei einigen Arten auch paarige Augen. Die Dorsaltentakel, welche nach bisherigen Beobachtungen nur bei (Cono- chilus fehlt, hat gewöhnlich die Form einer knopfförmigen Warze (knopfförmige Tentakel), welche entweder hervorragt oder in einem Grübchen liest; sie ist in ihrer Anlage paarig. Nur bei der Gattung Cephalosiphon ist diese Tentakel lang röhrenförmig und mit besonderen Muskeln, welche ihre Bewegung ermöglichen versehen. Der Nerve, der die Tentakel inervirt, endigt in eine Zelle, welche einen Büschel von Sensitivborsten trägt. Die Ventraltentakeln, auch seitliche genannt, liegen gewöhnlich in der Höhe der Magendrüsen und zwar entweder auf der Ventralseite nahe nebeneinander (Conochilus, Conochiloides, Lacinularia ismailoviensis Pog.) oder lateral, oder sind auch ein wenig auf die Dorsalseite verschoben. Sie sind entweder klein, knopf- 12 förmig und in diesem Falle ragt nur ein Büschel von Borsten hervor, oder röhren- förmig und dann entweder kurz oder lang; solche Tentakeln sind ähnlich wie die Dorsaltentakel bei Cephalosiphon mit Muskeln versehen und zwar mit Längs- und Quermuskeln. Bei den Gattungen Conochilus und Conochiloides sind sie bei einigen Arten bis in °/, oder der ganzen Länge nach verwachsen. Das Ende der Tentakel ist näpfchenförmig eingestülpt und der Nerve endigt in eine keulenförmige, mit deutlichem Kern versehene Zelle; diese ragt ein wenig in die näpfchenförmige Einstülpung der Tentakel hervor und trägt einen Büschel von längeren und kürzeren, zurückziehbaren Sensitivborsten. Die Augen sind bei Erwachsenen nur bei einigen Arten entwickelt, bei den anderen fehlen sie gänzlich. Bei Jungen und Männchen sind sie immer und zwar paarig entwickelt. Sie liegen entweder knapp an dem Gehirn oder beiderseits des- selben zwischen den Wimperepithelzellen; bei den Männchen befinden sie sich auf einem sich auf der Krone erhebenden Kegel. Falls sie von dem Gehirn entfernt sind, so sind sie mit diesem durch einen kürzeren oder längeren Nervenfaden ver- bunden. Dieser nimmt seinen Ursprung von der Dorsalfläche des Gehirns. Die Augen sind aus einem Pigment und einem Brechungskörper oder der Linse zu- sammengesetzt. Das Pigment (Fig. 3. 2.p) hüllt die Linse halbkugelförmig um und ist entweder dunkelbraun oder hellrot; die Linse ist kugelförmig und aus zwei Teilen zusammengesetzt: aus einer dünnen äusseren Hülle (o), welche das Licht nur schwach bricht und aus einem stark lichtbrechenden Kern (vj). Darm. Die Mundöffnung liegt excentrisch, ventral (Fig. 1. «) und zwar entweder unter der Krone (Subfamilie: Zumelicertinae) oder auf derselben (Sub- familie: Conocholoidinae), wodurch diese den Floseulariidae ähnelt. Das Cingulum sich einbiegend bildet einen dreieckförmigen Raum rings um die spaltförmige Mundöffnung; diese führt in die geräumige, auf den Querschnitten fast dreieckför- mige Mundhöhle, welche mit reichlichen Wimpern ausgekleidet ist. Ihre Wände läufen ventral stark zusammen und gehen in die Wände der ziemlich kurzen Pha- ryngealröhre über. Diese ist auf den Querschnitten annähernd elliptisch. Beiderseits der Pharyngealröhre finden wir eine Öffnung, durch welche in dieselbe jene, nieder liegende bläschenförmige Gebilde einmüden, welche man allgemein als Speichel- drüsen bezeichnet (Fig. 5, 1. v2). Die Wimpern, welche die Mundhöhle gänzlich auskleiden, sind hier nur auf die Ventralseite und Seitenwände beschränkt. Vor dem Pharyux ist die Röhre durch elastische Vorsprünge verengt; diese reichen bei Conochiloides bis in den Pharynx und sind mit Wimpern versehen. Diese Vorsprünge, welche Hudson als Lippen (lips) bezeichnet, dienen zur Untersuchung der Nahrung und zur Regulierung des Zutritts derselben zu den Kiefern. Die so verengte Pharyngealröhre mündet durch eine kleine Öffnung in den Kaumagen (Fig. 4. ph.) (pharynx) ein, wo man die Kiefer findet. Diese sind Trophi malleoramati. Die Unei (Fig. 5. 3. %) sind quadratförmig, ihre äussere Kante ist mit den Manubrien (m), innere mit den Rami (r) fest ver- bunden. Die auf den Unei befindlichen Leisten sind fast parallel und die vorderen reichen mit ihren inneren Enden über die Rami; diese sind ahlenförmig. Öffnen und Schliessen der Rami geschieht in einem Bogen und diese Bewegung üben auch die mit ihnen fest verbundenen Manubrien aus. 15 Fig. 4. Sagittalschnitt von Conochiloides natans (Seligo). Vergr: *%/ du— Mundhöhle, = die die Pha- ryngealröhre verengenden Leisten (= Lippen), rp — Pharyngealröhre, ph — Kaumagen (pharynx), oe — ÖÜesophagus, #2 — ein Teil der Magendrüse, Md — Magen, i — Intestinum, r — Rectum, a — After, -C — Hirnganglion, Tg — Ganglion des die Dorsaltentakel besorgenden Nerven, 77, = Nervenfaser zum Räderepithel, mG@ = Medianganglion, 7f, = Nervenfaser zu den Kiefern, dt — Dorsaltentakel, vt — Ventraltentakeln, -5n — Nervus ventralis, n — Nerve zu den Fuss- muskeln, t2 — Dotterstock, ovd — Eileiter, ex — vereinigte Exkretionskanäle (= kontraktile BILEDN ve — deren Einmündung in den Enddarm, sv —Leibeshöhlenmuskeln, kp — Hypodermis, 2b — drüsige Zellen unter der Hypodermis, £#2 — Fussdrüse, eg — Cingulum. 14 Die Kiefer liegen schräg und zwar so, dass das Fulerum (fm) ventral im Vorder- teile des Pharyax unter der Pharyngealröhre liegt. Infolge dieser Lage der Kiefer gelangt das Futter zuerst zu den vorderen, vorspringenden Leisten der Rami (sog. Zähnen), welche es ergreifen und das Entweichen verhindern. Der Pharynx ist dreilappig ; Manubrien liegen in den Seitenlappen. Seine Wände sind an der Mündung der Pharyngealröhre verhältnissmässig dünn, ventral an dem Oesophagus aber dick, und färben sich intensiv; hier findet man auch zahlreiche, symmetrisch angeordnete Kerne, welche an jene des Gehirns erinneren und dem Ganglion suboesophageale gehören. Die Wimpern findet man nur in der Dorsalpartie des Pharynx und zwar am Anfaug auf einer ziemlich breiten Fläche; näher zum Oesophagus sind sie spärlicher und endlich nur auf ein Zäpfchen beschränkt. Am Anfang des Pharynx können wir auf Dorsalseite einige einzellige Drüsen be- obachten. Das Schliessen der Kiefer besorgen die auf der Dorsalseite des Pharynx gelegenen Muskelfibrillen. Sie verlaufen quer zu der Längsachse der Kiefer und befestigen sich auf Manubrien; in einer besonders dicken Schicht sind sie vorn des Pharynx entwickelt. Als Antagonisten, welche das Öffnen der Kiefer besorgen, wirken ventral gelegene Fibrillen, welche sich von dem proximalen Ende der Ma- nubrien zum Fulcrum hinziehen. Vorn seitlich am Pharynx finden wir auf der Ventralseite zwei bläschen- förmige Gebilde, welche man als Speicheldrüsen (salivary glands Hudson, salivary receptacles Vallentin) bezeichnet. Ihre Wände sind verhältnissmässig dünn, das spongiöse Plasma liegt nur an den Wänden und enthält spärliche Kerne. Von der Pharyngealhöhle sind sie nur durch eine dünne Membran getrennt. Ihre Höhle ist mit einer durchsichtigen, klaren Flüssigkeit gefüllt, so dass man die durchschim- mernden Kiefer sehen kann. Ihr Ausführgang in den Pharynx war nicht gefunden, sofern ich aber auf den Querschnitten von Conochiloides beobachten konnte, es scheint, dass sie in die Pharyngealröhre einmünden. (Fig. 5. 1. v2.) Aus dem Pharynx geht das Futter durch Oesophagus in den geräumigen Magen über. Oesophagus (Fig. 4. oe) beginnt auf der Dorsalseite des Pharynx ge- genüber das distale Ende der Kiefer; es ist das eine kürzere oder längere dünnwandige Röhre, welche innen mit kurzen Wimpern ausgekleidet ist. Der Magen (Fig. 4. Md) ist sackförmig und von oben gesehen annähernd walzen- oder spindelförmig; bei der Gattung Conochilus ist er durch eine seichte Rinne in zwei Hälfte geteilt. Seine Wände sind dick und aus grossen mit deut- lichen Kernen versehen Zellen gebildet. Das Plasma dieser Zellen enthält zahlreiche Vakuolen. Die Darmhöhle ist mit zahlreichen, langen Cilien ausgekleidet. Am Vorderende des Darms finden wir seitlich zwei ei- oder kugelförmige Darmdrüsen. Diese sind syneytiale Gebilde. mit deutlichen Kernen; ihr Plasma ist spongiös. Sie liegen den Magenwänden dicht an und münden in die Magenhöhle durch ziemlich weite Öffnungen zwischen zwei Magendarmzellen. (Fig. 5. 2. v2.) Auf dem distalen Ende ist der Magen stark dorsoventral verengt und geht in das Intestinum über; dieses ist gegen das Vorderende des Körpers gebogen und ist annähernd eiförmig. Seine Wände sind viel dünner als die des Magens und seine Höhle ist auch mit reichlichen Wimpern ausgekleidet. Einige Arten bilden 15 im Intestinum aus Exkrementen kugelförmige Gebilde, von denen dann das Fut- teral gebaut wird. Zwischen dem Magen und Intestinum findet man bei Melicerta ringens eine Gruppe von birnförmigen Zellen, deren Bedeutung unbekannt ist. Ähnlich bei Zacinularia und Megalotrocha finden wir seitlich an dem Magen An- = Pr 7 Set er] Fig. 5. A. Querschnitt der Krone von Conochiloides natans Sel. Vergr. *°°/, rp — Pharyngealröhre, v2 — Ausführgang der Speicheldrüse, 7 — Leiste (Lippe). B. Querschnitt des Magendarms von Lacinularia socialis Ehbg. Vergr. °°/, Md — Magendarm, #2 — Magendrüse, v2 — deren Ein- mündung in den Magendarm. C. Kiefer von Lacinularia socialis Ehbg. Vergr. Zeiss Imm.I. Oec. IV. 103/, fm — Fulerum, » = Ramus, « — Uncus, m Manubrium. hänge, weche Ehrenberg als Coeca bezeichnet hat; sie sind Gruppen von über- einander gelegenen Zellen, welche mit deutlichen Kernen versehen sind. Irgend eine Ausmündung dieser Gebilde in den Magen war nicht gefunden. Der letzte Teil des Verdauungskanals ist das Rectum (Fig. 4. r); es ist eine kürzere oder längere dünnwandige und enge Röhre. Es verläuft direkt zur ‘16 Analöffnung und ist mit kurzen Wimpern ausgekleidet; dieht vor dem After mündet in dasselbe das unpaare Ende des Exkretionssystems. Die Afteröffnung (a) liegt auf einem kleinen, durch die Falte der Haut ge- bildeten Vorsprunge und ist bei einigen Arten bis in die Höhe der Kiefer ver- schoben. Exkretionssystem. An diesem (Fig. 6. A—C) lassen sich zwei Teile unter- scheiden: der paarige Hauptstamm (As) und die .paarige Kapillarröhre (kr). Die Wände des Hauptstammes sind dick und dureh Syneytium gebildet; ihr Plasma ist spongiös, häufig mit zahlreichen Vakuolen und, enthält ‚bisweilen zerstreute glänzende Körnchen. Die Hauptstimme bilden vorn ein ‘oder zwei Geflechte (w,, w,), welche beiderseits des Pharynx liegen; sie tragen big;seitenständige Flimmer- lappen, höchstens findet man im Inneren einzige Treibwimpern (tv) und zwar nur bei den grösseren Arten (Lacinularia, Megalotrocha). Unter dem Intestinum ver- einigen sich die beiden Hauptstämme in einen einheitlichen Teil, welcher der kon- traktilen Blase anderer Rädertiere entspricht. (Fig.’4. ex.) Die Kontraktionen dieser Partie habe ich nicht gesehen, entweder dass sie gering sind oder überhaupt nicht stattfinden. Die Funktion der kontraktilen Blase nimmt bei Conochilus und Cono- chiloides das Ende des Enddarmes über; Dilatationen dieses Teiles besorgt ein kurzer Muskel, welcher quer beiderseits der Afteröffnung verläuft. Die Ausmün- dung des Exkretionssystems in den Enddarm geschieht kurz vor dem After (Fig. 4. ve). Bei Lacinularia socialis gibt Vallentin*) eine selbständige Mündung nach aussen dicht unter dem After an; wie ich selbst auf den Sagittalschnitten kontrollirt hatte, geschieht auch hier die Ausmündung normalweise in den Enddarm. Parallel mit diesem Hauptstamm zieht sich eine enge Röhre, welche ich als Kapillarröhre bezeichne und diese trägt die Flimmerlappen (Fig. 6. kr.). Die Kerne finden wir in ihren Wänden nur dort, wo das Röhrchen zum Flimmerlappen sich abzweigt. Diese Kapillarröhre ist auf den Hauptstamm durch Bindegewebszellen, welche am deutlichsten bei Megalotrocha zu sehen sind, befestigt. Ihre Ausmün- dung in den Hauptstamm geschieht im oberen Geflechte dieses und ist häufig ziemlich schwer zu finden (e,). Bei Melicerta, Megalotrocha, Lacinularia und wahr- scheinlich bei der ganzen Unterfamilie Eumelicertinae zieht sich die Kapillarröhre von dem fünften Flimmerlappen hinab und mündet zum zweitenmal in den Haupt- stamm (e,) und zwar dort, wo sich die beiden Aeste dieses in den einheitlichen Teil vereinigen. Bei der Unterfamilie Conochiloidinae reicht die Kapillarröhre nur in die Höhe der Magendrüse, mündet hier aber nichtin den Hauptstamm, so dass nur eine einzige Ausmündung in denselben stattfindet. Bei Zacinularıa und Me- galotrocha sind die Kapillarröhren der rechten und linken Seite in der Krone durch eine Querkommissur, welche sich bogenförmig über das Gehirn zieht, ver- bunden. In der Mitte dieser Querkommisur finden wir stets zwei symmetrisch gele- gene Zellen mit deutlichen Kernen. Die Flimmerlappen sind bei der Unterfamilie Eumelicerfinae in Fünfzahl auf jeder Seite entwickelt; bei Conocholoidinae fand ich bei Conochiloides natans ebenso fünf Flimmerlappen aufjeder Seite, für Conochilus gibt Plate sechs, Bedwell *) L. c. p. 46. tab. V. fig. 13. 17 vier Flimmerlappen auf jeder Seite. Es scheint aber, dass auch hier die Fünfzahl erhalten bleibt. Die Lage der Flimmerlappen ist folgende: der eine befindet sich etwa in der Höhe des Afters, der zweite in der der Magendrüse und die übrigen drei Fig. 6. Exkretionssystem von A. Lacinularia socialis Ehbg. Vergr. °°0/,.B. Melicerta ringens Schrank. Vergr. °0%/,. C. Limnias ceratophylli Schrank. Vergr. °°/,. hs — Hauptstamm, kr — Kapillarröhre e,e, — deren Einmündung in den Hauptstamm, #,—_, — Flimmerlappen, tv — Treibwimper, w,, w, — Geflechte des Hauptstammes. D. Megalotrocha alboflavicans Ehbg.. hs — Hauptstamm, ca — Kapillarröhre, bg — Bindegewebszellen. E. Megalotrocha alboflavicans Ehbg. Flimmerlappen. Vergr. °%),. in der Krone. Die Flimmerlappen sind flachgedrückt, ihre Wände sind dünn und fein längsgestreift. Oben sind sie durch eine mit deutlichem Kern versehene Zelle geschlossen, welche in einen oder mehrere Ausläufer übergeht; ein von diesen ist fadenförmig, oft sehr lang und dient zur Befestigung des Flimmerlappens. Dr. St. Hlava: Böhmens Rädertiere. 2 18 Geschlechtsorgane. Der Eierstock liegt unter dem Magen, zwischen diesem und der Ventralwand des Körpers; im Längsschnitte ist er ei-, im Querschnitte annähernd nierenförmig. Wie bei anderen Rädertieren ist er auch hier aus dem Dotter- und Keimstock zusammengesetzt. Der Dotterstock (Fig. 7, A, B, t2) hat grosse, ovale, in dem grobkörnigen Plasma unregelmässig zerstreute Kerne. Nach Färbung erscheint indem Kern Nuc- leolus, welcher entweder einfach eiförmig oder lappig ist. Die Zahl der Kerne ist sehr veränderlich: neben der typischen für mehrere Rädertiere Zahl (8), welche ich nur selten gesehen habe (Conochilus), findet man gewöhnlich eine viel grössere Zahl (14, 16 und noch mehr). Der Keimstock (Fig. 7, A, B, tz) erscheint deutlich erst auf Schnitten und befindet sich im Inneren des Dotterstockes etwa in der Höhe des distalen Endes der Magendrüsen. Von dorsaler Fläche gesehen liegt er auf der rechten Seite des Eierstockes. Seine Kerne sind klein, färben sich intensiv und haben an der Ober- fläche deutliche Chromatinkörnchen. Das sich entwickelnde Ei gelangt zwischen den Magen und Eierstock und erhält sein Protoplasma durch Diffusion aus dem Dotterstock. Eine dünne Membran umhüllt den ganzen Eierstock (Fig. 7, A, m) und geht auf dem distalen Ende in den Eileiter über; dieser vereinigt sich mit dem Darm entweder auf dem Übergange des Magens in das Intestinum oder mit dem Inte- stinum; dies ist hier besonders hervorzuheben, da bisher allgemein angegeben wurde, dass die Ausmündung des Eileiters in das Rectum geschieht. Ich habe den ganzen Verlauf auf den Sagittalschnitten von Lacinularia und Conochiloides stu- diert und immer habe ich die oben angegebenen Verhältnisse gefunden. Die Kerne sind in dieser Membran sehr schwer sichtbar. Die Männchen schwimmen immer frei. Sie sind viel kleiner als die Weibchen, walzenförmig und mit einem kurzen konischen Fusse versehen. Vor dem Ende desselben findet man eine kleine, bewimperte Grube. Sie dient zum Festkleben bei der Kopulation, welche auch durch das Sekret der Fussdrüsen, welche in das Grübchen ausmünden, erleichtert wird. Die Krone trägt einen einfachen Wimperkranz; ihre Oberfläche ist konisch erhebt und der so entstandene Kegel trägt Augen und gewöhnlich auch einen Borstenbüschel. Das Gehirn ist rechteckig, die Dorsaltentakel stets deutlich entwickelt; ihr Nerve ist paarig und in seinem Verlauf mit deutlicher Nervenzelle versehen. Die Ventraltentakeln sind klein etwa in ”/, der Körperlänge; sie ähneln gänzlich jenen der Weibchen und sind bisher nicht bei Allen beobachtet worden. Der Darm ist reduzirt; gewöhnlich findet man nur einen Rest desselben über dem Hoden. Bei Zimnias gibt Gosse*) auch die Kiefer an. Anstatt des Darms ist der mächtige Hoden entwickelt; seine Grösse und Form ist sehr veränderlich. Der Penis liegt dorsal und ist röhrenförmig, zurück- ziehbar, innen mit Wimpern versehen. Am Ende finden wir häufig einen Chitin- *) The Rotifera etc. p. 76. Tab. D. fie. 7. 19 ring. In der Nähe des Penis liegen beiderseits drüsige Zellen, welche wahrscheinlich als Prostata fungieren. Das Exkretionssystem liegt ähnlich wie bei dem Weibchen und ist wiederum aus einem Hauptstamm und einer mit Flimmerlappen versehenen Kapillarröhre zu- sammengesetzt. Die Ausmündnug geschieht dorsal in die Penisröhre. Hudson*) glaubt hier auch eine kontraktile Blase zu sehen, welche ich aber nicht wahr- nehmen konnte. Fig. 7. A. Sagittalschnitt durch Lacinularia socialis Ehbg. Vergr. *%,. k= Pharynx, Zs = Speichel- drüse, 22 — Magendrüse, tz — Keimstock, t# — Dotterstock, m — die den Eierstock umhül- lende Membran. B. Querschnitt durch den Eierstock von Conochiloides natans Sel. Vergr. Zeiss. Imm. I. Oc. IV. %%/ . tz — Keimstock, !2 — Dotterstock, v —= Ei, 5 = Dotterstockskerne. Bei der Kopulation hält sich das Männchen an irgend einer Stelle des Weibcehens fest, durchbohrt die Körperwand und die Ejakulation des Sperma ge- schieht direkt in die Leibeshöhle. Oft finden wir Samenfäden frei in der Leibes- höhle: diese sind aus einem walzenförmigen Kopf und bandförmigen Schwanzfaden zusammengesetzt. Indem das Sperma die Membran des Eierstocks durchbohrt, dringt es zu dem Eie hinein. *) The Rotifera etc. p. 86. 20 Man findet dreierlei Eier: Subitan- oder Sommereier, Dauereier und Männ- cheneier. Die Subitaneier sind mit einer dünnen Schale versehen, die Dauereier haben unter der dünnen, hyalinen äusseren Membran noch eine harte Chitinschale, welche verschiedene Skulpturen in Form von Leisten, Dornen, Hexagonalfeldern usw. zeigt. Wie die Subitan- so auch die Dauereier sind länglich eiförmig und zeichnen sich durch strenge Bilateralsymmetrie aus. Die Männcheneier sind viel kleiner und mehr kugelig. Die Entwickelung der Eier geschieht entweder in dem Eileiter, welcher da- durch bedeutend erweitert wird (vivipare Arten: Conochilus), oder die Eier werden in das Futteral abgelegt, beziehungsweise auf den sog. Oviferen befestigt, wo sie sich weiter entwickelen. Aber auch in diesem Fall beginnt die Furchung häufig schon in dem Eileiter. Die Entwicekelung von Subitaneiern ist bisher genau nur bei Melicerta ringens bekannt (Joliet, Zelinka); bei den übrigen Arten sind nur zufällige Beobachtungen verzeichnet worden. Die Entwickelung des Eies bei Melicerta ringens nach Zelinka’s Beobach- tungen ist etwa folgende: Die erste Furche zieht sich quer zur Längsachse des Eies und zwar dort, wo das Richtungskörperchen ausgestossen wurde; sie teilt das Ei in zwei ungleiche Blastomeren, eine grössere vordere und kleinere hintere. Die grössere gibt Ursprung einer neuen seitlichen Blastomere und bald darauf teilt sich die kleinere in zwei. Eine dieser zwei rückt sich auf den hinteren Pol des Eies und ihre Stelle nimmt die aus der vorderen grösseren Blastomere entstandene Zelle. Während der wei- teren Furchung entstehen aus der vorderen Blastomere 4 neue; von diesen jede drückt auf die früher abgeteilte Blastomeren, welche inzwischen sich weiter geteilt hatten (Eetodermalzellen) und schiebt sie auf die Dorsalseite und zum Vorderende des Eies zurück. Die Folge dessen ist, dass die grössere vordere Blastomere, welche uns die Entodermalzelle vorstellt, von den Ectodermalzellen umgewachsen wird und ins Innere gelangt. Der Blastoporus verschiebt sich von dem Vorderende auf die Ventralseite. Endlich teilt sich auch die Entodermalzelle, welche von den ins Innere einrückenden Ectodermalzellen auf das hintere Ende verschoben worden war. Jetzt beginnt die Anlage der Organe. Der Fuss erscheint als U-förmige Rinne, wächst nach vorn und legt sich endlich fast gänzlich über die Mundöffnung; diese ist viereckig, mit verlängerten Ecken. Der Fuss ist mit Entodermalzellen, welche in einschichtigen Reihen geordnet sind, erfüllt. An seinem Ende erscheint eine Ectodermalverdickung, die Anlage der Fussdrüsen, eine Einstülpung des Ektoderms an der Basis gibt Ursprung dem Enddarm und After. An dem Vor- derende des Eies legt sich die Krone an und bald darauf entsteht auch das Ge- hirn, welches kurze Zeit in Verbindung mit dem Ektoderm bleibt. Embryo streckt sich aus und auf der Krone erscheint am Rande ein ge- schlossener Wimperkranz. Die Fläche der Krone ist gewölbt und auf dieser hebt sich allmählich jene Stelle kegelföürmig empor, wo sich das Gehirn angelegt hatte; dieser Kegel nähert sich dem dorsalen Rande an. In dieser Zeit erscheinen auch die Augen. 21 Knap an dem Wimperkranze befindet sich ventral eine kleine viereckige, bewimperte Fläche; am deren Vorderende liest die Mundöffnung, welche zur An- lage des Pharynx führt. Die vorderen Ecken dieser Fläche nähern sich aneinander und die ganze Fläche stülpt sich ein und zwar in ihrer hinteren Partie und rings um die Mundöffnung. Infolge dessen lest sich die Lippe, die Mund- höhle und die Grube für die Bildung von Kügelchen an. Ihre Öffnung verengt sich und die Ektodermalzellen in ihrer Nähe verwandeln sich in Drüsenzellen. Im Pharynx erscheint eine Spalte und die Pharyngealröhre erweitert sich. Die Entodermal zellen ordnen sich in ziemlich regelmässige Reihen; so ent- stehen Magen und Intestinum. In dieses öffnet sich der ektodermale Enddarm, welcher schwärzliches Exkrementkörperchen enthält. Unter dem Magen erscheint die Anlage des Eierstocks. In dem Darmtraktus erscheint endlich die mit langen Wimpern ausgekleidete Höhle und der After verschiebt sich nach vorn. Der bisher auf die Ventralseite gebogene Fuss streckt sich; er ist an seinem Ende mit bewimpeter Grube versehen. Die Zellen auf seiner Oberfläche sind ungemein mächtig und fliessen allmählich unter Bildung von Kutikula zusammen. Das Räderorgan weist eine kleine Unterbrechung wie auf der Ventral- so auch auf der Dorsalseite aus. In dieser Zeit erscheinen auch die vier Paare von Leibeshöhlen- muskeln und das Exkretionssystem. Die Leibeshöhle entsteht erst, als das Vorderende des Körpers sich zusammenzieht und die Haut sich hebt. Das junge Weibchen, welches immer frei schwimmt, ist kegelförmig mit undeutlich von dem Rumpfe abgesetztem Fusse (Fig. 8.). Das Räderorgan, welches einfach kreisförmig ist, weist schon eine deutliche Trennung in Trochus und Cingulum aus, die Krone ist von derselben Breite als der Rumpf. Auf der Krone sieht man einen kegelförmigen Auswuchs, welcher bei einigen Arten die Augen trägt. Der Fuss ist nur wenig länger als der Rumpf und ist an seinem Ende mit einem Grübchen versehen, welches am Rande einen Wimperkranz trägt (br). mächtig entwickelt (Zr). Fig. 8. Junges Weibchen von La- cinularia socialis Ehbg. Vergr. U Ron Auges dh, =. Dorsal- tentakel, gn — Hirnganglion, ks — Pharynx, 22 — Magendrüse, vt — Ventraltentakel, 22 = Ma- gendarm. es — Exkretionsorgan, 2»-— Fussdrüse, 25 — Gruppe von vier Drüsenzellen, Dr — Wimperkranz. Die Fussdrüsen sind immer Das Gehirn tritt deutlich hervor und liegt dicht unter dem Wimperkranze. Ebenso gut kann man auch die Tentakeln, wie die dorsale, so auch die ven- 22 tralen und die Augen sehen. Der Pharynx ist im Verhältniss zu dem übrigen Körper ungemein gross und die Magenzellen enthalten zahlreiche Fetttröpfchen. Die Hypodermalzellen sind gross. Junge Weibchen schwimmen eine Zeit lang frei im Wasser; als sie sich festsetzen oder in Kolonien vereinigen, halten sie sich fest mit jenem bevimperten Grübchen, wozu auch das Sekret der Fussdrüsen dient. Als sie sich festgesetzt hatten, verschwinden die Wimpern des Fusses und die Fussdrüsen beginnen reich- liches Sekret auszuscheiden; dieses dient zum Bau des Futterals, sofern dieses entwickelt ist. Zugleich erhält das Räderorgan seine definitive Form, indem es sich vergrössert und die Lappen erscheinen; der Fuss dehnt sich in die Länge und auch der Rumpf wächst mehr in die Länge und Breite. Infolge dessen dehnen sich die Hypodermalzellen aus, ihr Plasma bekommt undeutlich und endlich kann man ihre Existenz nur nach den Kernen konstatieren. Bestimmungstabelle der Gattungen. 1. Das Räderorgan ist ventral unterbrochen; die Mundöffnung befindet sich auf der Krone und ist erhöht; I. Unterfamilie: Conochlloidinae . . . 2, Das Räderorgan ist Horse nennen bisweilen ist die Unterbrechung gänzlich reduziert, Cingulum und Trochus bilden dann zwei geschlossene Curven; Mund: öffnung ventral unter der Krone. II. Unter- familie: Bumelcertine » . . 2 2: 2. Ventraltentakeln auf der Krone, entweder frei oder zusammengewachsen; Dorsalten- takel fehlt. Kolonien mit radial angeord- neten- Individuen? 2 er Fur ae 1. Conochilus Ehbg. Ventraltentakeln unter der Krone, an frei oder bis in ”/, ihrer Länge zusammen- gewachsen; Dorsaltentakel entwickelt; am meisten einzeln lebende Individuen. . ID . Conochiloides Hlava. 3. Die Individuen leben entweder einzeln oder bilden Kolonien, die aber nicht kugelig Sind se . 8 Die Individuen vereinigen sen re ria megalotrocha ausgenommen) in gewöhn- lich "kugeliee "KRolonienn em rt. 4. Krone zweilappig oder kreisrtund .. .. 5. Krone vierlappig, Ventraltentakeln röhren- förmig, Dorsaltentakel klein, knopfföürmig . 9. Melicerta Schrank. Krone achtlappig . » » *» 2» 2.2.2.2... 10. Octoirocha Thorpe. 5. Krone breit, deutlich zweilappig, mit brei- tem dorsalen Zwischenraum; Dorsalten- takel klein, knopfförmig, Ventraltentakeln kurz, ihn Se ea 2 8. Limnias Schrank. Krone kreisrund oder breit ellinkisch“ er 6: 6. Krone fast kreisrund mit deutlichem dor- salen Zwischenraume; Dorsaltentakel sehr lang, röhrenförmig, Ventraltentakeln klein, undeutlich DER a Krone breit elliptisch Diereilen fast Kt rund), undeutlich zweilappig, dorsaler Zwi- schenraum am meisten klein oder fehlt; Dorsaltentakel klein, knopfförmig, Ventral- tentakeln deutlich, entweder röhrenförmig oder knopfförmig . . ». -... 2... 5. Oecistes Eihbg. 6. Pseuedocistes Stenroos. 1 . Cephalosiphon Ehbe. 7. Körper auf dem Nacken gewöhnlich mit 2 oder 4 dunklen Warzen, die nur bei M. spinosa Thorpe fehlen; Krone nierenförmig, ihre längere Achse ist transversal gelegen; das gallertige Futteral klein oder fehlt. Fuss entweder auf der Basis oder vor dem Ende mit deutlicher Erhöhung, auf welcher die Eier befestigt werden is Fussdrüsen ameEnderaienenddr, nun. 8. Megalotrocha Ehbe. Körper ohne solche ent ron ent- weder herzförmig mit longitudinal gele- gener längeren Achse oder nierenförmig oder elliptisch bis kreisrund; das galler- tige Futteral gross. Fuss dünn, lang, ohne den Ovifer; Fussdrüse herzförmig, unter dem Intestinum, und unter ihr oft noch eine Gruppe von 4 Drüsenzellen . . .... 4. Lacinularia Schweigger. I. Unterfamilie: Conochiloidinae mihi. Krone schräg dorsoventral geneigt, die Unterbrechung des Wimperkranzes auf der Ventralseite (ventraler Zwischenraum). Mundöffnung auf der Krone, kegelförmig über das Niveau der Krone erhöht, entweder zur Dorsal- oder Ventralseite verschoben. Dorsaltentakel entweder feht oder entwickelt, und zwar in der Form einer knopfförmigen Warze. Ventraltentakeln röhrenförmig, kurz oder lang, entweder auf 24 der Krone unter der Mundöffnung gelegen oder unter die Krone verschoben, ver- wachsen oder frei. Die Kapillarröhre des Exkretionssystems reicht nur in die Höhe der Magen- drüsen und mündet in den Hauptstamm nur in dem Geflechte desselben unter der Krone ein. In der Lage der Mundöffnung nähert sich diese Unterfamilie der Familie Flosculariidae und bildet gewissermassen eine Übergangsform zwischen den beiden Familien. Gattungen: Conochilus Ehbg. und Conochiloides Hlava. 1. Gattung: Conochilus Ehrenberg. 1833 Conochilus Ehrenberg. 1562 Megalotrocha Gosse. 1868 Lacinularia Schoch. Die Weibchen bilden kugelförmige, frei schwimmende Kolonien, welche aus grösserer oder minderer Anzahl von radial angeordneten Individuen zusammenge- setzt sind. Jedes Individuum ist mit einer gallertartigen, röhrenförmigen Masse ver- sehen; die Futterale der Individuen sind zusammengedrängt, so dass sie eine mehr oder weniger reguläre Masse bilden. Der zusammengezogene Körper ist eiförmig, der ausgedehnte kegelförmig. Der Fuss ist entweder so lang wie der Rumpf (Conochilus unicornis Rousselet) oder länger als dieser (Oonochilus volvox Ehbg.), verhältnissmässig breit, spindel- förmig, am Ende ein wenig dorsoventral abgeplattet, so dass er im Profil zuge- spitzt, en face abgestutzt erscheint. Der Rumpf ist walzenförmig und mit einer schräg dorsoventral zur Längsachse des Körpers gelegener Krone versehen. Die Krone ist hufeisenförmig mit grossem ventralen Zwischenraume. Die Mundöffnung ist erhöht und zum Dorsalrande verschoben. Das Cingulum, welches sich auf der Stelle, wo die Augen liegen, zur Ventralseite einbiegt, steigt bedeu- tend über das Niveau der Krone empor, so dass es in der Mitte der Krone einen Kegel bildet; der so entstandene Sinus ist wenig tief, so dass die Mundöffnung der Dorsalseite genähert ist. Auf der Oberfläche der Krone zwischen den beiden Wimperkränzen zieht sich zur Mundöffnung parallel mit dem Aussenrande eine bewimperte Rinne; diese ist in ihrer Dorsalpartie tief und breit, gegen die Ventralseite verengt sie sich aber, um endlich auf der Stelle, wo Cingulum und Trochus ineinander übergehen, zu verschwinden. Die Kiefer von normalem Typus sind gewöhnlich gelblich gefärbt. Oeso- phagus ist kurz, der Magen geräumig und durch eine seichte Längsrinne in zwei nebeneinander gelegene Räume geteilt. Die Magendrüsen sind kugelig, verhältniss- mässig klein. 25 Das Intestinum ist stark hinaufgebogen, länglich eiförmig und das Rectum mündet durch eine hoch, fast in der Höhe der Kiefer gelegene Afteröffnung nach aussen. Das Exkretionsystem bildet dicht unter dem -Epithel des Räderorgans ein mächtiges Geflecht und ist in seinem weiteren Verlaufe zur Ventralseite gewölbt; die Wände des Hauptstammes sind ziemlich dick, hie und da Kerne deutlich. Von den Flimmerlappen führt Bedwell vier, Plate sechs auf jeder Seite an. Die Ein- mündung ins Rectum geschieht dicht unter der Afteröffnung. Als Exkretionsblase fungiert das Ende des Rectums. Der Eierstock ist verhältnissmässig klein und nimmt in der Regel den gan- zen Raum unter dem Magen ein. Der Keimstock befindet sich am hinteren Ende des Eierstockes. Im Oviduct findet man oft einige Eier in verschiedenem Grade der Entwickelung. Die Entwickelung der Sommereier geschieht im Eileiter. Die Fussdrüsen liegen am Hinterende des Fusses und sind klein. Die Hy- odermis des Fusses ist dick, drüsig. Das Hirngarnglion liegt dicht unter den Räderorganszellen; es hat die Form eines Rechteckes und ist ziemlich leicht sichtbar. Die Augen sind immer sehr deutlich; sie liegen dicht beiderseits des Hirnganglions. Das Pigment ist braun oder rötlich, die Linse deutlich. Von den Sinnesorganen sind die Ventral- tentakeln entwickelt und befinden sich auf der Krone unter der Mundöffnung. Sie sind entweder nur auf der Basis (C. volvox Ehbge.) oder ihrer ganzen Länge nach zusammengewachsen (C. unicornis Rouss.) und dann ist ihr Doppelcharakter nur durch zwei Borstenbüschel am Ende angedeutet. Dorsaltentakel fehlt. Die. Leibeshöhlenmuskeln sind bei einigen Exemplaren deutlich quergestreift, bei den anderen sind sie glatt. Das innere Ventralpaar zieht sich bis zu der Mundöffnung, die übrigen inseriren am Kronenrande. Die Männchen sind birnförmig, mit einfacher Krone. Der Fuss ist abgestutzt, sein Ende bewimpert. Die deutlichen Augen befinden sich auf einer kegelförmigen Erhöhung der Krone. Die Angehörigen dieser Gattung gehören zu den regelmässigen pelagischen Erscheinungen. Die zwei bekannten Arten verhalten sich biologisch ziemlich ver- schieden. Während Conochilus -volvox Ehbg. auch in kleineren Wasserbecken und häufig auch zwischen den litoralen Pflanzen vorkommt, gehört ©. unicornis Rouss zu den Einwohnern kalter Seen und grösserer Teiche, welche den Charakter der Seen haben, wo man ihn stets nur in der pelagischen Zone findet. ‘Beide Arten sind kosmopolitisch. Die zwei bekannten Arten lassen sich folgendermassen bestimmen: Ventraltentakeln zwei, deutlich voneinander 'ge- Een I en Een NS Wwolvoz. Eihrenbere: Ventraltentakeln in eine einzige Tentakel zu- sammengewachsen . . . . » 2 2 2... ... 0 wnicornis Rousselet. Conochilus volvox Ehbg. (Fig. 9 A—E.) Synonymen: 1833 Conochilus volvox Ehrenberg. 1862 Megalotrocha volvox Gosse. 1868 Lacinularia volvox Schoch. Literatur: Ehrenberg: 7. p. 224.—6. 8. p. 393. tab. XLIH. fig. VI. Cohn: 17. pp. 197.—210. tab. XX. et XXI. Schoch: 19. p. 19. tab. IV. fig. 1. Davis: 22. pp. 1.—5. tab. CXLIII. Eyferth: 25. pp. 76.—77. Eckstein: 29. p. 351. Blochmann: 31. pp. 110.—111. tab. VII. fig. 218. Hudson-Gosse: 32. pp. 89.—91. tab. VIII. fig. 3. Plate: 33. pp. 9.-13. tab. 1. fig. 1. Dalla-Torre: 35. p. 242. Petr: 39. p. 218. Anderson & Shephard: 43. p. 72. Ternetz: 46. p. 7. Wierzejski: 53. p. 48. Levander: 57. p. 14. Fri& & Vävra: 58, p. 42. et 95. Hood: 59. p. 669. Skorikow: 62. p. 254. Daday: 67. p. 11. Stenroos: 71. p. 109. Jennings: 73. p. 77. 80. p. 733. fig. 26. Frit & Vävra: 78. p. 91. Cohn: 83.p. 302. Volk: 84. p. 125. Voigt: 86. p. 109.88. p- 6. Wesenberg-Lund: 89. p. 150. Kolonien freischwimmend, kugelig, aus zahlreichen (60—100) und zwar wie erwachsenen, so auch jungen Individuen zusammengesetzt. Die gallertartigen Futterale sind zusammengedrängt, so dass sie eine einheitliche Masse bilden. Die Tiere sind radial angeordnet, die Fussspitzen sind genähert, aber berühren sie sich nicht. Der Rumpf ist länglich eiförmig und schwach von dem Fusse abgesetzt. Der Fuss ist dick, länger als der Rumpf, sein Ende ein wenig abgestutzt. Die hufeisenförmige Krone ist stark auf die Ventralseite geneigt. Der Magen ist eiförmig, breiter als seine Länge und durch eine seichte Rinne in zwei Hälfte geteilt. Die Ventraltentakeln befinden sich dicht unter der Mundöffnung zwischen dieser und dem ventralen Zwischenraume; sie sind kurz, auf der Basis genährt, anders aber ganz frei. Die dicht beiderseits des Gehirns gelegenen Augen sind mit deut- licher Linse versehen; die Zusammensetzung dieser aus einer peripheren, schwach lichtbrechenden Schichte, und aus einem stark lichtbrechenden Inneren ist leicht zu erkennen. Das Pigment ist am häufigsten hell karminroth, seltener braun oder fast farblos. Kolonien, welche eine ausserordentliche Grösse erreicht hatten, teilen sich in zwei, seltener in 3 Teile, von denen ein jeder sich durch Drehen in eine selb- ständige Kugel einrundet, wobei die Tiere stets ihre radiale Anordnung beibehalten. Jene Teilung ist wahrscheinlich durch das Wirbern in entgegengesetzten Richtungen verursacht. 27 Fig. 9. Conochilus volvox Ehbg. A) Ventralansicht. B) Dorsalansicht. C) Seitenansicht Vergr. '*%/, D) Männchen. E) Dauerei Vergr. '°/. (D nach Hudson, E nach Bedwell). 28 Die Dauereier (Fig. 9. E) sind auf der Oberfläche mit hexagonalen Feldern geziertt und mit Dornen versehen; diese entstehen in den Hexagonsecken. Man findet sie das ganze Jahr hindurch. Die Kolonien sind 2—4 mm gross; die Länge der einzelnen Individuen beträgt 0'5—0'6 mm. Das Männchen ist klein, walzenförmig; die Krone ist einfach, in der Mitte des Räderorgans erhebt sich ein stumpfer, zwei hellrote Augen tragender Kegel; die Augen sind mit deutlichen Linsen versehen. Verdauungsapparat fehlt; anstatt desselben ist ein unfangreicher Hoden entwickelt. Penis ist kurz und liegt auf der Dorsalseite nahe bei dem Körperende; dieses ist verengt und bewimpert. Körperlänge annähernd 0'05 mm. Fundorte. Eine überall verbreitete Art. Die Umgebung von Deutsch- Brod, Rosochatec, Lipnice, Po&ätky, Zirovnice, Neuhaus (Petr), Unterpoternitzer- und Gatterschlager Teich, Skupice (Frit & Vävra), Jordan und zahlreiche Teiche in der Umgebung von Täbor, Teiche bei Planä an der LuZnie, LuZnitz-Fluss zwischen Schilf, Gewässer des Kokoriner Thales, Teiche in der Umgebung von Wittingau, Wesseli und Moldautein, zahlreiche Teiche in der Umgebung von Pisek, Horu- schitzer-Teich, Teich „Novy“ bei Sviny und an vielen anderen Orten. Verbreitung. Diese Art ist aus allen Ländern, wo man die Rädertiere untersuchte, bekannt. Sie kommt ebensogut in Polargegenden (Lofoten, Kola, Spitzbergen, Grönland, Island) wie in Tropen (Afrika, Ceylon) vor. C. unicornis Rousselet. (Fig. 10, A—C) Synonymen: 1893 Conochilus leptopus Forbes. 1898 Conochilus limneticus Stenroos. Literatur: Rousselet: 45. p. 367 tab. XXIV. fig. 11. Forbes: 49. p. 256. Hood: 59. p. 669. Zacharias & Lemmermann: 60. Weber: 69. pp. 303—306. tab. XII. fig. 5—7. Stenroos: 71. pp. 109—111. tab. I. fig. 18—19. Jennings: 73. p. 78, 80. p. 733. fig. 27, Zschokke: 76, p. 92. Voigt: 86. p. 109. 88. p. 6—7. Kolonien klein, freischwimmend, assymetrisch, gewöhnlich aus einer geringen Anzahl von Individuen (2 — 25) zusammengesetzt. Die gallertartigen Futterale sind ein wenig von einander abgesetzt, hell. Der Rumpf ist eiförmig, Krone hufeisenförmig, schräg zur Ventralseite ge- neigt. Der Fuss ist kurz, kaum länger als der Rumpf unı quergerunzelt. Es sind vier Reihen von Fussdrüssen entwickelt. 29 Die Ventraltentakeln (Fig. 10. B) sind zusammengewachsen und unter der Mundöffnung fast in der Mitte der Krone gelegen. Ihr Doppelcharakter ist auch durch zwei lange Borstenbüschel und zwei Nervenfäden angedeutet. Die Augen liegen ähnlich wie bei C. volvox und sind auch mit deutlichen Linsen versehen. Das Pigment ist entweder voth oder braun. Die Grösse der Kolonien beträgt 0'564 mm — 1 mm, der einzelnen Indi- viduen 0'32 mm. Das Männchen ist klein, birnförmig; der Kopf ist klein, bewimpert und ragt auf dem verbreiteten vorderen Körperende empor; die Krone ist einfach und mit langen Wimpern versehen. Zwei rothe Augen deutlich. Der Hoden ist mächtig und nimmt die ganze Leibeshöhle ein; das verengte Hinterende ist bewimpert. Länge 0'064 mm. Fig. 10, Conochilus unicornis Rousselet. A) Seitenansicht (nach Weber) Vergr. 160/1. B) Ventral- tentakeln. GC) Männchen. (3 und C nach Rousselet.) Fundorte. Einige Exemplare fand ich zusammen mit Holopedium gibberum Zadd. im Materiale aus dem Teiche bei Adamstreiheit auf dem böhmisch-mährischen Hochlande (8./XI. 1902). Regelmässig kommt diese Art im Frühling in dem Teiche Jordän bei Täbor. Sie ist auch aus dem kleinen Teiche im Riesengebirge bekannt. (Milde, Zacharias und Lemmermann). Verbreitung. England, Schweiz, Finland, . Deutschland, Böhmen, Nord- Amerika. Diese Art gehört zu den regelmässigen Einwohnern der hohen Alpenseen; in einigen erscheint sie das ganze Jahr hindurch (Neuenburg). Die Hauptperiode ihrer Erscheinung ist da im Juli und August. Der höchste Ort, wo sie gefunden worden war, ist Lago Corrandoni (2359 m). 30 2. Gattung: Conochiloides Hlava. 1886. Conochilus Hudson & Gosse. 1900. Tubicolaria Seligo. 1903. Conochilus Voigt. 1904. Conochiloides Hlava. Erwachsene Weibchen schwimmen frei und leben am meisten einzeln ; selten (Conochiloides dossuarius Hudson) vereinigen sie sich in unregelmässige Kolonien von geringer Anzahl der Individuen, welche aber nicht radial angeordnet sind. Gewöhnlich geschieht es so, dass die Grundlage der Kolonie ein Mutter- individuum bildet und an dieses knüpfen sich unregelmässig die Tochterindividuen. Das Futteral ist sehr hyalin, schwer sichtbar und reicht bis zu den Ventral- tentakeln. Der Körper ist kelehförmig. Der Fuss ist annähernd so lang wie der Rumpf und sein Ende abgestutzt; der Rumpf ist eiförmig. Die Krone ist fast kreisförmig, ventraler Zwischenraum gross. Die Lage der Krone ist fast horizontal. Die Mundöffnung ist kegelförmig über das Niveau der Krone erhöht und ist zur Ventralseite verschoben, was durch die tiefe Ein- buchtung des Cingulums bedingt ist. Die mit dem äusseren Kronenrande parallel laufende Rinne ist in ihrer Dorsal- partie breit und tief, gegen den ventralen Zwischenraum aber bedeutend verengt. Die Pharyngealröhre ist kurz. Vor dem Pharynx ist sie stark durch seitliche Leisten verengt. Die Dorsalleisten sind kurz, die ventralen lang, indem sie sich bis in den Pharynx über die Kiefer ziehen. Die Leisten sind bewimpert, und färben sich intensiv. Die Spalte, durch welche sich die Plaryngealröhre in den Pharynx öffnet, ist sehr eng. Die Kiefer von normalem Typus sind während des Lebens orangegelb gefärbt Oesophagus ist eng, mässig lang, der Magen geräumig, und ist nicht durch die Längsrinne geteilt. Die Magendrüsen sind gross, eiförmig, dicht am Magen gelegen. Das Intestinum, welches durch deutliche Einschnürung von dem Magen abgesetzt ist, ist kurz, eifürmig und gegen das Vorderende gebogen. Das Rectum, welches ein wenig kürzer als das Intestinum ist, ist sehr eng, röhrenförmig ; der After erreicht durch seine Lage nie die Höhe des Mastax. Die Hauptstämme des Exkretionssystems bilden unter dem Räderapparat auf beiden Seiten des Körpers ein mächtiges Geflecht und sind in der Höhe der Magendrüsen gegen die Ventralseite stark gewölbt. Die Kapillarröhren sind gerad und jede trägt 5 Flimmerlappen, von denen ein unter dem Auge liegt; zwei andere befinden sich ventral nahe bei dem Geflecht des Hauptstammes, der vierte liegt in der Höhe der Magendrüse und der letzte etwa in der Analhöhe. Die Einmündung der Kapillarröhre in den Hauptstamm geschieht im Geflechte dieses; ihre zweite Mündung fehlt. Die Einmündung der vereinigten Hauptstimme in das Reetum geschieht dicht unter der Analöffuung. Als kontraktile Blase fungiert ein Teil des Enddarmes von der Mündung der vereinigten Hauptstämme bis zum After. al Der Eierstock ist gross und nimmt in der Regel den Raum unter dem Magen gänzlich ein. Die Dotterstockskerne sind zahlreich, ihre Nuclei lappen- förmig. Der Keimstock liegt auf der rechten Seite etwa in der Mitte des Dotter- stockes. Die Eier werden in das Futteral abgelegt, wo ihre weitere Entwickelung geschieht. Die Fussdrüsen liegen am Fussende, ihre Zellen sind in der Reihe über- einander gelegen. Neben den Fussdrüssen finden wir bei C. natans unter der Hypodermis in der hinteren Fusshälfte noch besondere Drüsenzellen. (Fig. 4. 2b, Zn.) Das Hirnganglion liegt über dem Pharynx unter dem Kronenrande; es ist gross, rechteckig. Die Augen sind zwischen den Zellen des Räderapparates in bedeutender Entfernung von dem Gehirn gelegen und sind mit diesem durch einen Nerven, welcher auf der Dorsalfläche des Ganglions seinen Ursprung nimmt und in seinen Verlauf mit deutlicher Nervenzelle versehen ist, verbunden. Das Pigment ist rot, die Linse deutlich. Die Ventraltentakeln liegen unter der Krone in der Mastaxhöhe. Sie sind lang, röhreuförmig, entweder ganz frei |C. natans (Seligo)] oder in °®/, ihrer Länge zusammengewachsen |C. dossuarius (Hudson). Das Zusammenziehen besorgen besondere Muskeln, welche sich von den Leibeshöhlenmuskeln abzweigen. Die Dorsaltentakel ist entwickelt; sie ist Knopfförmig, und ist mit dem Gehirn durch zwei, in der Mitte mit einer Ganglienzelle versehene Nerven ver- bunden. Die Leibeshöhlenmuskeln sind glatt; drei Paare inserieren an dem Kronen- rande, das vierte (innere ventrale) zuerst an Tentakeln, dann dort, wo Cingulum und Trochus ineinander übergehen, zum drittenmal unter der Mundöffnung. Die dorsalen Hautlängsmuskeln inserieren unter den Augen, die ventralen ziehen sich über die Krone bis zu dem dorsalen Rande gegen die Augen. Es sind zwei Arten bekannt: (. natans (Seligoe) und C. dosswarius (Hudson), die biologisch in gleicher Weise gegen einander stehen, wie die Arten der Gattung Conochilus. €. natans «ehört zu den pelagischen Einwohnern grösserer Gewässer und ist eine stenotherme Form, welche in ihrer Erscheinung nur auf Winter- und Frühlingsmonate beschränkt ist. €. dossuarius kommt auch in kleineren Wasserbecken, und zwar hauptsächlich in den Sommermonaten. Beide Arten sind bisher aus wenigen Ländern bekannt, obzwar sie gewiss ähnliche Verbreitung wie die Gattung Conochilus haben. Sie entgehen aber der Beob- achtung durch ihre solitäre Lebensweise viel leichter als der in grossen Kolonien lebende Conochilus. Die zwei bekannten Arten lassen sich folgendermassen unterscheiden: Ventraltentakeln nicht zusammengewachsen, die Weibchen leben stets einzeln . . . . ©. natans (Seligo). Ventraltentakeln in °/, ihrer Länge zusam- mengewachsen; die Weibchen bilden bis- weilen unregelmässige Kolonien . . . . . ©. dossuarius (Hudson). 32 Conochiloides natans (Seligo). (Fig. 11. A—D.) Synonymen: 1900 Tubicolaria natans Seligo. 1902 Conochilus natans Voigt. 1904 Conochilus natans Wesenberg-Lund. Literatur: Seligo: 75. p. 60. tab. IX. fig. 7 a, b. Voigt: 81. p. 675. .86. p. 109, 88..p. 8—14. Hlava: 87. p. 253. Wesenberg-Lund: 89. p. 150—1. Erwachsene Weibchen leben einzeln; indem sie sich bewegen, schwimmen sie stets mit dem hinteren Körperende voran, wobei der Körper eine schlanke Spirale umschreibt. Das Futteral ist röhrenförmig, farblos, hyalin und reicht etwa in die Höhe der Ventraltentakeln des gänzlich ausgestülpten Tieres. Der Körper ist kelchförmig und zwar entweder farblos oder schwach gelblich. Der Fuss ist nur wenig länger als der Rumpf, abgestutzt, vor dem Ende häufig spiessförmig erweitert. vet, Die Fussdrüsen liegen am Fussende; die Hypodermis ist im Fusse diek und in hinterer Hälfte des Fusses sind unter ihr noch besondere drüsige Zellen gelegen. Die Krone ist fast kreissrund, etwa so breit wie der Rumpf; ventraler Zwischenraum ist ziemlich breit. Die Ventraltentakeln, welche eine Länge von 0:08—0:09 mm erreichen, sind röhrenförmig, der ganzen Länge nach ganz frei und eine jede ist mit einem be- sonderen Muskel, der sich vom Leibeshöhlenmuskel abzweigt, versehen. Am Ende tragen sie einen Büschel von kurzen Cilien. Die Dorsaltentakel liegt in der Mastaxhöhe; sie ist klein, knopfförmig, mit einer ringförmigen Verdickung umgeben. Die Augenlinse ist deutlich; das Pigment ist rot. Die Kiefer sind gewöhnlich orangegelb gefärbt; die Unei bilden auf jeder Seite 5 Zähne. Die Speicheldrüsen vor den Kiefern sind gross, sackförmig. Der Magen ist geräumig, walzenförmig; «ie Magendrüsen liegen eng an den Magenwänden und sind gross, kugelförmig. Das distale Ende des Magens ist stark verengt; dort, wo der Magen in das Intestinum übergeht, findet man die Mündung des Eileiters. Der Eierstock ist gross, und nimmt den ganzen Raum unter dem Magen ein; die Kerne des Dotterstocks sind zahlreich. Die Eier werden in das Futteral abgelegt. Die Dauereier sind bräunlich gefärbt und liegen in einer abstehenden, hyalinen, dünnen Hülle. Auf der Ober- fläche (Fig. 11 D) sind sie mit scharfen, schräg verlaufenden Leisten geziert. Ihre Länge ohne Hülle betrug bei den gemessenen Exemplaren 0'119 mm, Breite 0.085 mm. 33 C D Fig. Il. Conochiloides natans (Seligo), A) Seitenansicht, B) von unten Vergr. 130/1, C) junges Weibchen Vergr. 210/1, k=Kiefer, 22— Magendrüse, ex —= Exkretionsorgan, 4 = Hypodermis Zu — Fussdrüse. D) Dauerei Vergr. 210/1. Dr. St. Hlava: Böhmens Rädertiere. 3 34 Neben diesen und Subitaneiern findet man häufig Eier, welche ein wenig grösser sind als die Dauereier, und keine äussere Hülle und keine Leisten auf der Oberfläche besitzen. Das junge Weibehen ist wurmförmig; der Fuss ist sehr dick und undeutlich von dem Rumpfe abgesetzt; die Fussdrüsen sind gross und reichen bis in die Mitte des Fusses. Die Kiefer sind gross, die kegelförmige Erhebung auf der Krone ragt nur wenig empor. Die Ventraltentakeln sind sehr kurz. (Fig 1]. 0). Körperlänge 0'3—0'5 mm. Das Männchen ist kegelförmig, farblos; das Vorderende des Körpers ist kegelförmig erhöht und auf dieser Erhöhung befinden sich zwei rote, mit deut- licher Linse versehene Augen. Die Krone ist einfach. Die Spermatozoen sind ungemein gross, und der Hoden nimmt den grösseren Teil der Leibeshöhle ein. Das hintere Ende des Körpers ist bewimpert. Körperlänge: 0.08—0:1 mm. Die Mäncheneier sind klein und erreichen höchstens nur die Hälfte der Länge der Subitaneier; bei den Exemplaren, welche ich gemessen habe, betrug die Länge 0:0585 mm; Voigt gibt eine Länge von 0'061 und Breite von 0'034 mm an. Fundorte. Diese Art habe ich in grosser Menge in dem Teiche Jordan bei Tabor im April 1893 und neulich (18./IIl. 1904) in Skupice bei Podiebrad gefun- den; hierhin geriet sie vielleicht beim Hochwasser aus einem höher gelegenen Teiche. In Protokollen der ehemaligen biologischen Station in B&chowitz habe ich eine Skizze dieser interessanten Art von dem H. Fr. Svec gefunden, welche falsch als Melicerta tubicolaria bezeichnet worden war. Es ist das eine steno- therme Art, welche in ihrer Erscheinung nur auf Winter- und Frühlingsmonate beschränkt ist. Die Zeit des maximalen Erscheinen fällt nach bisherigen Beob- achtungen in die Monate April, Mai und Anfang Juni. Daun verschwindet sie gänzlich und erscheint vereinzelt im Jänner. Sie gehört zu den pelagischen Ein- wohnern. Verbreitung, Bisher ist diese Art nur aus Böhmen, Dänemark, Deutschland (Stuhmer-See, Gr. Plöner-See, Edelberg-See, Kl. Madebröcken-See, Schluen-See, Schöh-See, Plus-See, Kl. Uklei-See) und aus Südafrika bekannt. Conochiloides dossuarius (Hudson). (Fig. 12.) Synonymen: Gonochilus dossuarius autt. Literatur: Hudson & Gosse: 32. p. 91. tab. VIII. fig. 4. Wierzejski: 53. p. 48, Bilfinger: 55. p. 39. Skorikov: 62. pp. 254—255. Jennings: 73. p. 78. 80. p. 733. Voigt: 88. p. 7. 35 Erwachsene Weibchen leben entweder einzeln oder bilden unregelmässige Kolonien, welche aus einem erwachsenen Individuum und einigen Jungen zusammen- gesetzt sind. Die Individuen sind aber nicht radial angeordnet. Die Futterale sind hyalin, farblos. Der Körper ist kelchförmig mit un- deutlich abgesetztem Fuss, welcher annähernd so lang ist wie der Rumpf. Die Krone ist fast kreisförmig, ventraler Zwischenraum klein. Die kegelförmige Erhöhung auf der Krone ist höher als bei C. natans. Ventraltentakeln liegen ähnlich wie bei C. natans, sind aber in °/, ihrer Länge zusammen- gewachsen. Dorsaltentakel ist klein, knopfförmig. | Q Die Augen sind klein, mit deutlicher Linse; IK das Augenpigment ist rot. Die Eier werden auch in das Futteral B abgelegt und ihrer Struktur nach ähneln sie SR gänzlich jenen der vorigen Art. Die Subitaneier haben eine Länge von 0:08 mm. Länge: 023—0'5 mm. Männchen bisher unbekannt. Fundorte. Bisher ist mir diese Art nur aus der Umgebung von Tabor bekannt (ein kleiner Fig. 12. Conochiloides dossuarius (Hud- Teich bei Mesic, Teich der Agrikulturakademie or) Seitenansicht; rechts Ventral- bei Radimovice, Hejtman bei Planä); hier habe ich van elln. \Ienfp DENN sie in einigen Exemplaren im Juli und August, 1901 beobachtet; von dieser Zeit an habe ich sie nicht gesehen. Verbreitung. England, Russland, Böhmen, Galizien, Deutschland, Nord- Amerika und Südafrika. II. Unterfamilie: Eumelicertinae mihi. Krone gewöhnlich zur Dorsalseite geneigt; Unterbrechung des Wimper- kranzes auf der Dorsalseite (dorsaler Zwischenraum) oder gänzlich fehlend; Trochus mit Cingulum bilden dann zwei geschlossene Curven. Mundöffnung unter der Krone auf der Ventralseite; unter der Mundöffnung häufig ein bewimpertes Grübchen. Dorsaltentakel entwickelt und ist entweder warzen- oder röhrenförmig. Ven- traltentakeln in der Regel in der Mastaxhöhe entweder auf der Ventralseite oder lateral; sie sind röhren- und knopfförmig. Die Kapillarröhre des Exkretionssystems verlängert sich bis unter das Intestinum und geht in den Hauptstamm auf zwei Stellen über: in dem Geflechte unter der Krone und vor der Vereinigung der Hauptstämme. Fünf Flimmerlappen. 3*+ 36 Gattungen: Megalotrocha Ehbg, Lacinularia Schweigger, Oecistes Ehrenberg, Pseudoecistes Stenroos, Cephalosiphon Ehbg., Limnias Schrank, Melicerta Schrank, Octotrocha Thorpe. 3. Gattung: Megalotrocha Ehbg. 1830 Megalotrocha Ehrenberg. 1872 Laecinularia Cubitt. Erwachsene Weibchen bilden sessile oder frei schwimmende Kolonien. Die Gallerte ist nur unbedeutend entwickelt und deckt höchstens nur die Fussspitzen. Der Rumpf ist walzenförmig und von dem Fusse undeutlich abgesetzt. Er trägt gewöhnlich vorne am Halse dunkle Warzen, die aber bei einigen Arten fehlen. Diese Warzen, wenn sie entwickelt sind, liegen stets auf der Ventralseite und lateral. Die Kutikula des Rumpfes ist schwach längsgerunzelt; bei M. spinosa Thorpe findet man auf der Ventralseite kurze hyaline Dornen. Der Fuss ist gewöhnlich dick, kegelförmig und schwach quergerunzelt; sein Ende ist abgestutzt und mit einem Anheftungsbecher versehen. Nur bei M. procera ist er lang und quergerinnt. An der Fussbasis unter dem After oder im hinteren Drittel befindet sich eine kleine Erhebung, auf welcher einzelige Drüsen ausmünden ; das Sekret der- selben dient zur Anheftung der Eier. Thorpe nennt diese Erhebungen oviferi. Die Fussdrüsen liegen am Ende des Fusses, sind schwach entwickelt und scheiden nur wenig Sekret aus. Die Krone ist am meisten nierenförmig, zuweilen ein wenig viereckig; ihre längere Achse ist quer, kürzere longitudinal gelegen. Die Krone ist schräg gegen die Längsachse des Körpers und zwar zur Dorsalseite geneigt. Ihre Fläche ist ein wenig ausgewölbt. Ventraler Sinus ist wenig tief, gedehnt. Dorsaler Zwischen- raum fehlt, so dass Trochus und Cingulum zwei geschlossene Curven vorstellen. Die Speicheldrüsen vor den Kiefern sind gross, bläschenförmig. Der Magen ist lang, walzenförmig, nur schwach vom Intestinum abgesetzt; dieses ist kurz, gegen das Vorderende des Körpers gebogen, und geht in kurzes Rectum über. Der After ist niedrig gelegen. Die Magendrüsen sind gross, kugelig. Das Exkretionssystem ist deutlich in die Kapillarröhre und den Hauptstamm getrennt. Die Wände des letzteren sind dick, mit grossen deutlichen Kernen ver- sehen; im Innern findet man Treubwimpern, von denen die eine dort, wo der Haupt- stamm die Windungen verlässt, sich befindet, die zweite in der Höhe der Magen- drüsen, die dritte etwa in der Höhe des fünften Flimmerlappens. Die Kapillarröhre trägt fünf Flimmerlappen; sie geht in den Hauptstamm in Windungen dieses in der Krone und dann vor der Vereinigung der beiden Hauptstämme über. An den Hauptstamm ist die Kapillarröhre mit Bindegewebszellen, die besonders im oberen Teile des Exkretionssystems deutlich sind, befestigt. Die Kapillarröhre der 37 rechten und linken Seite sind bei M. alboflavicans Ehbg. in der Krone durch einen Querast, der sich auf der Ventralseite im schwachen Boden nahe bei dem Gehirn zieht, verbunden. Auf diesem Queraste findet man zwei Flimmerlappen. Die zwei anderen liegen an den Windungen an der gegen das Wimperepithel zugekehrten Seite, die folgenden in der Nähe der Speicheldrüssen; das vierte Paar befindet sich in der Höhe der Magendrüsen, das fünfte etwa in jener der Analöffnung. Die Flimmerlappen sind flachgedrückt, mit dünnen längsgestreiften Wänden. Sie sind oben durch eine haubenförmige Zelle geschlossen, welche in einen langen Faden, mit welchem der Flimmerlappen befestigt ist, übergeht. Das Hirnganglion liegt über der Pharyngealröhre; es ist rechteckig und tritt auf den konservierten Exemplaren deutlich empor. Die Ventraltentakeln sind kurz, knopfförmig und liegen in der Höhe der Magendrüsen. Dorsaltentakel ist klein, knapp an dem Vimperkranze gelegen und schwer sichtbar. Sie war bisher nicht bei allen Arten beobachtet. Die‘ Augen sind nur bei den Jungen deutlich; bei den Erwachsenen sind sie nur bei einigen Arten entwickelt. Die Männchen sind klein, freischwimmend, walzenförmig. Das Vorderende ist gewölbt, die Krone einfach. Der Fuss ist kurz, kegelförmig. Zwei Augen sind immer deutlich. Bestimmungstabelle der bekannten Arten.*) 1. Die Warzen auf dem Halse entwickelt . .2 Die Warzen fehlen; der Rumpf auf der Ventralseite mit hyalinen Dornen versehen; Augen deutlich. Die Oviferen liegen nahe bei der Fussspitze und sind deutlich ent- wickelt. Kolonien freischwimmend. Länge 053mm SEM sSpinosowBlionpe: 0) . Vier Warzen; ein Paar liest lateral und ein ventrale a ee ed Zwei laterale Warzen. Krone fast viereckig. Augen entwickeit. Oviferen auf dem Ueber- gange des Fusses in den Rumpf. Kolonien freischwimmend. Länge 0'885 —-1'12 mm. . *M. semibullata Thorpe. 3. Fuss dick, Krone nierenförmig, ventraler Sinus seicht; Länge 1-2 mm. . . . . .M. alboflavicans Ehbe. Fuss schlank, sehr lang; ventraler Sinus tiefer als bei der vorangehenden Art. Ko- lonien festsitzend. Länge 25 mm. . . . . *M. procera Thorpe. *) Die mit einem * versehenen Arten sind nicht aus Böhmen bekannt. 38 Megalotrocha alboflavieans Ehbg. (Fig. 13 A—D.) Synonymen: 1788 Vorticella socialis Linne partim, 1803 Linza Hippocrepis Schrank partim. 1824 Megalotrocha socialis Bory de St. Vincent. 1830 Megalotrocha alba Ehrenberg. 1872 Lacinularia alboflavieans Gubitt. Literatur: Ehrenberg: 5. p. 45, 6. p. 126 tab. III. fig. 15. IV. fie. 26. 8. p. 397 tab. XLIV. fig. 3. Schoch: 19. p. 20. tab. IV. äg. 2. Eyferth; 25.1.1. Eckstein: 29. p. 351. Blochmann: 31. pp. 111—112. Hudson Gosse: 32. p. 87. tab. VII. fig. 22 Dalla Torre: 35. p. 243. Petr: 39. p. 218. Bilfinger: 44. p. 111. Wierzejski: 53. p. 47. Skorikow: 62. p. 253. Jennines:275. Dead Sslonr733.002 25, Vol tasBepb. Erwachsene Weibchen bilden festsitzende Kolonien, in der Jugend schwimmen sie aber frei. Das gallertartige Futteral ist nur schwach entwickelt. Der Rumpf ist ein wenig kegelförmig, dick; vorne befinden sich vier dunkle Warzen, von denen zwei auf der Ventralseite nahe beieinander und zwei lateral liegen. Es sind das Bläschen, die mit einer schwarzen, zahlreiche Vakuolen ent- haltenden Masse gefüllt sind. Auf konservierten und eine längere Zeit im Formol aufbewahrten Exemplaren verschwindet diese Masse gänzlich. Der Fuss ist dick, fast doppelt so lang als dev Rumpf. Dort, wo er in den Rumpf übergeht, ist er schwach verengt. Über dieser Verengung liegt eine kleine Erhöhung, in der man drei einzellige Drüsen in einer Gruppe findet (ovifer). Gewöhnlich ist auf diesem Ovifer ein Ei befestigt. Die Krone ist nierenförmig und stark zur Dorsalseite geneigt, ventraler Sinus ist seicht, gedehnt. Die Kiefer sind in einer Hälfte mit 4, in der zweiten mit 3% Zähnechen versehen. Ventraltentakeln liegen nahe bei den lateralen Warzen und sind klein, knopf- förmig. Dorsaltentakel entwickelt; sie ist schwer sichtbar, indem sie dicht unter dem Räderapparate liegt; ihre Anlage ist paarig. Die Augen sind nicht bei den erwachsenen Weibchen sichtbar. Koloniengrösse 3—4 mm. Körperlänge 1—2 mm. Das Männchen hat einen walzenförmigen, hinten in einen kurzen, konischen Fuss verengten Körper. Der Räderapparat besteht aus einem einfachen Kranze von starken, rege schwingenden Wimpern. Der Hoden ist gross, vor ihm befindet 39 sich ein grosser, heller, kreisförmiger Zwischenraum, ein Rest des Verdauungs- apparates. Das Hirnganglion ist gross, zwei Augen und Dorsaltentakel deutlich. Die Fussdrüssen sind gross. Das Integument ist sehr durchsichtig. A B u) Fig. 13. Megalotrocha alboflavicans Ehbg. A) Von oben Vergr. 13%/,. B) Von unten Vergr. "°%/.. C) Ein Teil des Fusses mit Ovifer Vergr. 13°). © — Intestinum, #* — After, & — Drüsenzellen, ov — Ei. D) Männchen, Vergr. *%/.. (D nach Anderson.) Penis ist kurz, bewimpert, zurückziehbar. Länge 0'16 mm. Fundorte: Blinder Flussarm der Säzava unter Spitalsky Dvür bei Deutsch- brod, Tümpel Zabince in „Borovä“, Fätek’s Teich bei Potätky (Petr). Ich habe 40) diese Art nur in den blinden Flussarmen der Elbe bei Podiebrad und Celakowitz gefunden und zwar nur wenige Kolonien (Öelakowitz, August 1903, Skupice, Sep- tember bis November 1903). Verbreitung. Diese Form ist aus Böhmen, England, Deutschland, Galizien Russland, Tyrol, Nord-Amerika und Ost-Indien bekannt. Bisher beschriebene Arten: M. procera Thorpe. China (47. p. 150—1. tab. III. fig. 5.). M. spinosa Thorpe. China, Schweiz, Süd-Afrika (47. p. 151. tab. II. fis. 6. 69. p. 300—2. tab. XI. fig. 1—4.). M. semibullata Thorpe (= M. binotata Daday). China, Ceylon, Schweiz, Neu-Quinea, Süd-Afrika (64. p. 133. cum fig. 67. p. 12. 69. pp. 298 —300. tab. XI. fig. 17—21. 79. p. 17.). 4. Gattung: Lacinularia Schweigger. 1758 Hydra Linne. 1788 Vorticella Gmelin. 1803 Linza Schrank. 1815 Stentor Oken. 1816 Vorticella Lamarck. 1320 Laeinularia Schweigger. 1862 Megalotrocha Gosse. 1872 Strophosphaera Poggenpol. Erwachsene Weibchen bilden entweder festsitzende oder freischwimmende Kolonien (Lacinularia ismailoviensis Pog., ellipfica Sheph., »acemorata Thorpe). Festsitzende Kolonien, die oftmals eine ansehnliche Grösse erreichen, sind auf der Unterlage entweder direkt oder mittels eineslangen gallertartigen Stiels befestigt. Die gallertartigen Futterale der einzelnen Tiere, welche nur bei Z. peduneulata Huds. fehlen, fliessen zusammen und bilden eine einheitliche kugelige Masse von bedeutender Grösse. Die Tiere sind im Gallerte radial angeordnet. Bei 2. elli- ptıca und racemovata sind die Kolonien ellipsoidisch und die Tiere sitzen in Reihen auf einer festen längeren Achse, um welche sich die schwimmende Ko- lonie dreht. Der walzenförmige Rumpf geht allmählig in einen dünnen Fuss über, welcher sich gegen das Ende rapid verengt. Der Hals ist gewöhnlich wenig eingeschnürt. Kutikula ist entweder glatt oder längsgestreift. Die Warzen auf dem Halse fehlen gänzlich. Der Fuss, der in der Regel zweimal bis dreimal so lang ist wie der Rumpf, endigt in einem Anheftungsbecher und ist bisweilen in der Höhe der Drüse stark verengt. Die Fussdrüse hat die Form eines herzförmigen Gebildes, das an der Fussbasis unter dem Darmkanal liegt. Sie ist durch ein Syneytium gebildet und geht in einen recht dünnen, röhrenförmigen Ausführgang über. Ausserdem finden 41 wir ein wenig niedriger eine Gruppe von 4 Zellen, die Zeydig für das Nerven- zentrum hielt. Masius erklärt sie als Muskelkörper. Auf den Schnitten zeigt ihr Plasma dieselbe Struktur wie das Plasma der Fussdrüse. Es scheint also, dass wir hier mit einzelligen Drüsen zu tun haben, deren Funktion jener der Oviferdrüsen bei Megalotrocha analog ist. Häufig finden wir noch eine niedriger gelegene Gruppe von ähnlichen, aber viel’ kleineren Zellen. Die Krone ist entweder herzförmig, viel breiter als der Rumpf und ihre längere Achse ist dann longitudinal, . kürzere transversal gelegen, oder sie ist nierenförmig, ähnlich wie bei Megalotrocha, oder breit eiförmig, nur unbedeutend breiter als der Rumpf, mit dorsoventral gelegener kürzeren Achse, oder fast kreis- förmig. Ventraler Sinus ist entweder tief oder nur durch eine Abflachung ange- deutet. Dorsaler Zwischenraum ist auf Minimum reduziert, bei einigen Arten sind Trochus und Cingulum gänzlich voneinander getrennt; nur bei Z. elongata Sheph. und Z. racemovata Thorpe ist dorsaler Zwischenraum deutlich. Die Krone ist zur Dorsalseite geneigt. Die Speicheldrüser vor den Kiefern sind gross, bläschenförmig. Oesophagus ist kurz, dick, mit reichlichen Wimpern versehen. Magendarm trägt bei einigen Arten lateral besondere, aus in einer Reihe angeordneten Zellen zusammengesetzte Gebilde von unbekannter Bedeutung. Irgend ein Ausführgang dieser in die Darm- höhle war nicht beobachtet. Bei L. socialis Ehbg. findet man auch zwischen den Kiefern und dem Magendarm eine Gruppe von 4 spindelförmigen Zellen, die Leydig auch für Nervenzellen erklärte. Diese sind aber als einzellige Drüsen zu betrachten und ihr enger Ausführgang ist auf den völlig ausgestreckten Exemplaren deutlich. Das Exkretionssystem ist ähnlich wie bei Megalotrocha. Der Hauptstamm bildet in der Krone komplizierte Windungen; unter dem Intestinum vereinigen sich beide Stämme in einen unpaaren Teil, der in das Rektum und nicht durch eine selbständige Öffnung nach aussen, wie für Z. socialıs Vallentiu angibt, ausmündet. Die Kapillarröhren der rechten und linken Seite sind bei L. socialis Ehbg. in der Krone durch einen Querast verbunden, in dessen Mitte sich zwei symmetrisch gelegene Zellen mit deutlichen Kernen befinden. Man findet 5 Paare von Flimmerlappen: 3 Paare befinden sich in der Krone, das vierte Paar in der Höhe der Magendrüsen, das fünfte etwa in der Höhe der Analöffnung. Die Flimmerlappen haben dieselbe Struktur wie bei Megalotrocha, und auch die Verteilung der Treubwimpern ist eine ähnliche. Das Hirnganglion hat die Form eines Rechteckes und eine normale Lage. Ventraltentakeln sind meistens klein, knopfförmig, in der Höhe der Magendrüsen, entweder lateral gelegen oder ein wenig zur Dorsalseite verschoben. Nur bei L. ismailoviensis Pog. sind sie ein wenig grösser, kurz röhrenförmig und liegen auf der Ventralseite nahe beieinander. Die Dorsaltentakel ist klein, knopfförmig und liegt dicht unter dem Rande des Räderapparates. Sie ist nur bei einigen Arten bekannt, bei den anderen war sie bisher nicht beobachtet, obzwar es keinem Zweifel unterliegt, dass sie allgemein entwickelt ist. 42 Die bei den jungen Weibchen allgemein entwickelten Augen sind bei den Erwachsenen nur bei einigen Arten bekannt und liegen dann nahe bei dem Kronenrande. Junge Weibchen (Fig. 8) haben einen kegelförmigen, abgestutzten Körper. Die Krone ist so breit wie der Rumpf, ihre Fläche ist ein wenig kegelförmig ge- wölbt, und auf dieser Erhöhung finden wir zwei hellrote Augen. Phary)ıx ist ge- räumig. Der Fuss ist ein wenig länger als der Rumpf und besitzt eine deutlich entwickelte Fussdrüse. Diese ist unter dem Intestinum in zwei Hälften geteilt und ihr Ausführgang ist ausserordentlich dick, hie und da erweitert und mit reich- lichem Sekret gefüllt. Das Fussende ist grübchenförmig eingedrückt und rings um das Grübchen befindet sich ein Wimperkranz. Junge Weibchen schwimmen zuerst frei im Wasser, und erst später vereinigen sie sich zu Kolonien, wobei das Sekret der Fussdrüse und das bewimperte Fuss- ende zur Anheftung dienen. Das Weibchen befestigt sich auf irgend einer Stelle eines anderen Individuums, dann aber gleitet es mit Hilfe jener Cilien herab und ordnet sich radial. Dann beginnt die Sekretion des Gallertes ins Zentrum der Kolonie. Die auf solche Weise entstandenen Kolonien flottieren zuerst frei im Wasser und erst später setzen sie sich fest. Die Männchen haben enen lang walzenförmigen Körper; der Fuss ist kurz, abgestutzt. Vor seinem Ende befindet sich auf der Ventralseite bewimpertes Grübchen ; in dieses münden zwei Fussd’üsen ein. Diese Einrichtung dient zur Anheftung auf dem Weibchen. Das Räderorgan ist aus einem einfachen, konti- nuierlichen Wimperkranze zusammengesetzt. Das Vorderende des Körpers ist kegel- förmig gewölbt und trägt einen Wimperbüschel und zwei mit deutlicher Linse ver- sehene Augen. Der Darmtraktus ist nur durch ein kleines Rudiment oberhalb des Hodens angedeutet. Das Hirnganglion erreicht bei einigen eine ansehn- liche Grösse. Die Anlage der Dorsaltentakel ist paarig; ausserdem sind noch zwei kleine laterale Ventraltentakeln entwickelt. Der Hoden nimmt bald die ganze Leibeshöhle ein, bald ist er viel kleiner. Penis ist röhrenförmig, zurück - ziehbar, bewimpert, am Ende häufig mit einem Chitinring versehen. Die Zu- sammensetzung des Exkretionssystems aus dem Hauptstamm und der Kapillar- röhre ist deutlich. Es sind fünf Flimmerlappen entwickelt. Es sind bisher 9 Arten beschrieben worden, von denen in Europa nur zwei bekannt sind; zwei Arten sind aus China und die übrigen aus Australien be- schieben worden. Bestimmungstabelle der bekannten Arten. l. Kolonien festgesetzt . 2 Kolonien schwimmen frei u 2. Kolonien sind mittels eines hyalinen Stiels auf der Unterlage befestigt a, Kolonien sitzen direkt der Unterlage an . „4 J. —I Krone so breit, wie der Rumpf, herzförmig und schwach geneigt. Dorsaler Zwischenraum fehlt. Ventraler Sinus unbedeutend. Der Hals ist schwach verengt: zwei Augen nahe bei dem Rande. Kutikula längsgestreift. Länge 43 ROLE 2.2... "L. striolata Shephard. Krone dreimal so breit wie der Ba herz- förmig, stark geneigt, so dass sie fast parallel zur Körperachse ist. Dorsaler Zwischenraum fehlt. Trochus und Cingulum sind weit von einander entfernt; die Mundöffnung ist mit vorwärts gerichteten beweglichen Lippen ver- sehen. Zwei Augen. Länge 1 mm . Krone herzförmig, viel breiter als der Rumpf, ihre längere Achse ist dorsoventral gelegen Krone nierenförmig oder schwach eiförmig, ihre kürzere Achse ist dorsoventral gelegen Dorsaler Zwischenraum ist nur durch einen kleinen Einschnitt angedeutet; ventraler Sinus tief; Augen fehlen. Länge 15 —2 mm Dorsaler Zwischenraum verhältnissmässig breit, Ventraltentakeln etwa in der Mitte des Rumpfes; Krone auf der Unterseite retikuliert. Länge 15—2 mm . Krone niereuförmig, ähnlich wie bei Mega- lotrocha alboflavicans; ventraler Sinus tief, dorsaler Zwischenraum sehr klein. Augen fehlen. Sie war bisher nicht in Kolonien beobachtet. Länee mm: . . 2... .. Krone schwach eiförmig, nur wenig breiter als der Rumpf; ventraler Sinus fehlt, dorsaler Zwischenraum ziemlich gross; Länge 0'S-l mm . . Kolonien ellipsoidisch, ihre längere Achse fast zweimal grösser als kürzere Kolonien kugelig, jenen von Gonochilus lan ähnlich; Krone fast kreisförmig, auf der Ventralseite ein wenig abgeplattet, ohne Sinus. Dorsaler Zwischenraum klein ; Ventraltentakeln hervorragend, nahe bei einander, beinahe röhrenförmig. Zwei Augen bei Erwachsenen deutlich. Länge 0'8 mm . *L. pedunculata Hudson. Oo . L. socialis Ehbe. ®L. reticulata And. & Sheph. "L. megalotrocha Thorpe. "L. elongata Sh ephard. . *L. ismailoviensis (Pog.) 44 8. Krone kreisförmig, nur wenig breiter als der Rumpf, dorsaler Zwischenraum fehlt. Der Rumpf ist auf seinen Übergange in den Fuss verengt Augen deutlich. Länge 065 mm .*L. elliptica Shephard. Krone herzförmig, ihre kürzere Achse ist dorsoventral gelegen. Dorsaler Zwischenraum sehr gross, ventraler Sinus seicht. Augen entwickelt. Länge OD mm . ...... . .*L. racemovata Thorpe. Lacinularia soeialis Ehbg. (Fie. 14. A—C.) Synonymen: 1758 Hydra socialis et stentoriae Linne. 1788 Vorticella socialis Gmelin. 1503 Linza flosculosa et Hippocerepis Schrank. 1815 Stentor socialis Oken. 1816 Vorticella socialis et flosculosa Lamarck. 1820 Lacinularia floseulosa et socialis Schweigger. 1830 Laeinularia socialis Ehbg. 1862 Megalotrocha socialis (Grosse. Literatur: Lamarck: 4. p. 47/48. Ehrenberg: 5. p. 45, 6. p. 124, 8. p. 405—4 tab. XLIV. fig. 4 D’Udekem: 9. pp. 146—148. Leydig: 10 p. 452—474 tab. XVII fig. 1—8. Schoch: 19. p. 19. tab. III. fig. 5. Bartsch: 24. p- 19—20 tab. I. fig. 1—3. Eyferth: 25. p. 77. Eckstein: 29. p. 351. Bloch- mann: 31. p. 111. tab. VII. fig. 221. Hudson & Gosse: 32. p. 85—86. tab, VI. fig, 1. Plate: 33. pp. 4—9. Dalla Torne: 35. p. 242. Kellikott: 36. p- 90. Petr: 39. p. 218. Vallentin: 41. pp. 36—7, 39—40 tab. V. fig. 9-13. Anderson & Shephard: A3. p. 71. Bilfinger: 44 p17% Wierzejski: 53. p. 47. Kert&sz: 56. p.26. Hood: 59. 669. Skorikow: 62. p. 251—2. tab. VII fig. 1-2. Daday: 67. p. 11. Trgovtevit: 68. p. 117. Jennings: 73. p. 77.,80.,p. 33Eır ar Sayaayn9:78. DEE Erwachsene Weibchen bilden kugelige Kolonien, welche direkt, ohne Stiel auf Wasserpflanzen festgesetzt sind. Die gallertartige Hülle ist gross, gelblich gefärbt. Der walzenförmige Rumpf geht allmählig in einen laugen Fuss über; dieser ist gegen das Ende stark verenst. Die herzförmige Fussdrüse ist immer deutlich entwickelt, ebenso gut auch einzellige, niedriger gelegene Drüschen. Fig. 14. Lacinularia socialis Ehbg. A) Kolonie Vergr. 10/1. B) Weibchen von oben Vergr. 110/1. £r — Trochus, eg — Cingulum, pk — Querast des Exkretionsorgans, » — Windungen des Hauptstammes, mz — Gehirn, kus — Kiefer, 22 = Magendrüse, dt = Dorsal-, vt = Ventraltentakel, #2 — Magendarm, ex — Hauptstamm des Exkretionssystems, v — Eierstock, &2n — Fussdrüse, C) Männchen Vergr. 300/1, o = Augen, m — Gehirn, dt — Dorsal-, vt — Ventraltentakel, rz — Rest des Verdauungskanals, vr — Hoden, ex —= Exkretionsröhre, p— Penis, zn — Fussdrüse, 05 — bewimpertes Grübchen. 45 46 Die Krone ist herzförmig; ventraler Sinus tief, dorsaler Zwischenraum ist nur durch einen kleinen Einschnitt angedeutet. Unci sind in einer Hälfte mit 4, in der anderen mit 3 starken Zähnchen versehen. Augen bei Erwachsenen fehlen. Die Tentakeln sind klein, knopfförmig. Die ventralen sind lateral gelegen, die dorsale nahe bei dem Rande des Räderapparates. Die Nerven der letzteren sind weit voneinander entfernt; jeder Nerve endigt in eine selbständige Zelle, welche kurze Sensitivborsten trägt, was am besten den ursprünglichen Doppel- charakter der Dorsaltentakel dokumentiert. a Die Hauptstämme des Exkretionssystems bilden in der Krone komplizierte Windungen; Treibwimpern sind deutlich und ähnlich wie bei Megalotrocha gelegen. Auch im Geflechte kann man bisweilen die Bewegung einer solchen Wimper be- obachten. Die vereinigten Hauptstämme münden ins Reetum nahe bei der Anal- öffnung ein. Die Kapillarröhren der rechten und liuken Seite sind in der Krone durch einen Querast verbunden; dieser zieht sich nahe bei dem Hirnganglion und ist in der Mitte mit zwei symmetrisch gelegenen Zellen versehen. Die Kerne dieser Zellen sind sehr deutlich. Von den Flimmerlappen befindet sich ein Paar auf dem Queraste, das zweite auf der Aussenseite des Geflechtes, das dritte ventral auf der Innenseite dieses. Von diesem zieht sich die Kapillarröhre teils zum Geflechte, wo sie sich mit der die Flimmerlappen j, und /, verbindenden und in den Hauptstamm einmündenden Röhre verbindet, teils zieht sie sich herab schräg über den Hauptstamm; in der Höhe der Magendrüsen gibt sie ein kurzes Ästehen zum vierten Flimmerlappen und im ietzten Viertel zum fünften. Vor der „kontraktilen Blase“ mündet sie in den Hauptstamm zum zweitenmal ein. Die Dauereier, welche eine Grösse von 0'12—0'283 mm erreichen, sind länglich eiförmig und mit zwei Hüllen versehen. Die innere, welche den Eidotter umhüllt, ist fest, braun und dicht punktiert; die äussere ist durchsichtig, farblos und liegt zuerst der inneren dicht an, später aber weicht sie von derselben ab, so dass zwischen beiden ein leerer Raum entsteht. Durchmesser der Kolonie bis 5 mm; Länge des Individiuums 1’5—2 mm. Die Männchen haben einen walzenförmigen Körper, welcher mit einem stumpfen Fuss versehen ist. Vor dem Ende dieses befindet sich auf der Ventral- seite ein bewimpertes Grübchen. Der Hoden ist birnförmig, gross und nimmt in der Regel die ganze Leibes- höhle ein. Die Exkretionsorgane münden am Anfang von Vas deferens ein; Penis ist röhrenförmig, bewimpert, zurückziehbar und ist mit einem halbkreisförmigen Horn- ring versehen. Beiderseits sind drüsige Zellen gelegen, welche wahrscheinlich die Funktion der Prostata haben. Oberhalb des Hodens sieht man den Rest des Verdauungskanals als einen Streifen von veränderlicher Breite und häufig mit zahlreichen Vakuolen. Das Gehirn hat die Form eines Rechteekes. Zwei Ventraltentakeln und eine dorsale sind gut sichtbar. Die Augen sind mit deutlicher Linse versehen. 47 Die Männchen schwimmen frei in der Nähe der Kolonien und zwar 3—7 bei einer Kolonie; nur bisweilen befestigen sie sich. Die Länge meiner Exemplare betrug 0:32 mm; Wierziejski gibt eine Länge von 0'7 mm an. Fundorte. Säzava und zahlreiche Tümpeln in der Umgebung von Pohled, Deutsch-Brod, Chlistov, Bucht und Altwasser von Slapänka bei Slapänov und Friedenau (Petr), Hetzinsel (1864 Dr. A. Fri), Municky-Teich (Kafka), Jordan bei Täbor, Hejtman bei Planä, Altwässer der Elbe (Skupice, Elbe-Teinitz, Celako- witz) mehr oder weniger häufig. Sie kommt auch im fliessenden Wasser vor (Elbe). Verbreitung. Diese Art ist aus allen Ländern, wo man auf die Räder- tiere seine Aufmerksamkeit gerichtet hat, bekannt. Deutschland, Holland, Däne- mark, Frankreich, Australien, Tirol, England, Russland, Böhmen, Croatien, Ungarn, Ceylon; der höchsste Fundort ist 2500 m (Jellowstone Nat. Park). Bisher bekannte Arten: L. pedunculata Hudson. Australien (32. Vol. II. pag. 7 tab. XXII. fie. 7., 70. p. 32—5 tab. V. fig. 24—5.) L. ismailoviensis (Poggenpol) (= Strophosphaera ismailoviensis Pog. —L. natans Western.) Russland, England, Australien. (20. pp. 9—14. tab. 1., 40. pp. 254—7 tab. XVII. fie. 1.).*) L. megalotrocha Thorpe, China. (47. pp. 149—150. tab. II. fig. 3.) L. racemovata Thorpe. China. (47. p. 150. tab. III. fig. 7.) L. reticulata Anderson & Shephard. Australien. (45. p. 73—4. tab. XII. fig. 2.) L. striolata Shephard. Australien. (70. p. 20—32. tab. IIl.—V.) L. elliptica Shephard. Australien. (66. pp. 5—4. tab. I) L. elongata Shephard. Australien. (61. pp. 2-3. tab. 1.). 5. Gattung: Oecistes Ehbg. 1831, 1838 Ptygura Ehrenberg. 1851 Megalotrocha Gosse. 1862 Melicerta Gosse. 1889 Cephalosiphon Kellikott. Erwachsene Weibchen festgesetzt. Das Futteral bei einigen entweder fehlt (0. mueieola Kellikott) oder ist bis auf einen kleinen Rest auf der Fussspitze *) Diese Art beschrieb 1872 Poggenpol (l. c.) aus Russland als Strophosphaera ismailo- viensis; später fand sie Western in England und weil ihm die Arbeit Poggenpols unbekannt war, beschrieb er sie 1891 (l. c.) zwar unter dem richtigen Gattungsnamen, aber als eine neue Art. L. natans. Nach dem Prioritätsgesetz ist die Bezeichnung Poggenpols vorzuziehen. Ganz unzu- lässig und irrig ist aber die Meinung Skorikows (l. c. p. 254), welcher Strophosphaera als Synonym zu Conochilus volvox Ehbg. bezeichnet. 48 reduziert (Oe. melicerta Ehbg., ©. velatus Gosse); bei anderen ist das Futteral gut entwickelt und dann entweder kompakt, fest, jenem der Gattung Limnias ähnlich (0. intermedius Davis) oder gallertartig, röhrenförmig oder von unbestimmter For. Bei Oecistes pilula Wills. ist es aus Foekalkügelchen zusammengesetzt; diese bildet das Tier im Intestinum und dann auf der Oberfläche des Gallertes befestigt. Oeeistes longieornis baut sein Futteral ähnlich wie M. ringens. Kleine Par- tikeln gelangen von der Mundöffnung über die Lippe in ein kleines Grübehen, welche jenem bei Melicerta entspricht; hier werden sie durch das Sekret in ein Klümpchen zusammengeklebt, welches das Tier, indem es sich in das Futteral zurückzieht, durch einen schwachen Andruck der Lippe auf dem Rande befestigt. Die Krone ist entweder breit eiförmig, bisweilen undeutlich zweilappig, oder fast kreisföürm ig. In der Regel ist sie breiter als der Rumpf. Dorsaler Zwischen- raum ist entweder klein, in einigen Fällen gänzlich reduziert, oder ziemlich breit annähernd so breit wie bei der Gattung Cephalosiphon. Hinter der Krone finden wir bei einigen Arten hornförmige Auswüchse. Der Rumpf ıst lang kegelförmig und geht allmählich in einen langen Fuss über, welcher mit einer Anheftungsplatte versehen ist; diese befindet sich bisweilen auf einem langen Stiel (Ve. mucicola Kell.) Der Fuss ist in der Regel stark quergerunzelt, bei Oe. melicerta sogar quergeringelt. Er ist bis dreimal so lang wie der Rumpf. Dorsaltentakel ist klein, knopfförmig und ähnlich wie bei der Gattung Melicerta gelegen. Ventraltentakeln sind entweder klein, knuopfförmig, oder röhrenförmig und dann entweder kurz oder von einer ausehnlichen Länge. Bei Erwachsenen sind die Augen nur bei einigen Arten entwickelt, bei den anderen kommen sie nur in der Jugend vor. In anderen Merkmalen stimmt diese Gattung mit den übrigen Gattungen dieser Familie überein. Die Männchen sind bisher wenig bekannt. Nur bei Oecistes mucicola Kell. ist das Männchen beschrieben worden, nebendem sah man Männchen noch bei Oe. umbella, pelula, erystallinus, stygis und velatus. Sie sind walzenförmig, mit ein- facher Krone. Der Fuss ist kurz, abgestutzt und am Ende bewimpert. Penis ist kurz. Zwei Augen sind entwickelt. Bestimmungstabelle der bekannten Arten. 1. Hinter der Krone auf der Dorsalseite ein oder zwei hörnchenförmige Auswüchse . . .2 Hinter der Krone auf der Dorsalseite keine Auswüchse #3. Mi LEFIEH ER EA) 2. Ventraltentakeln lang, röhrenförmig, in der Länge dem Querdurchmesser des Futterals gleich; Krone deutlich zweilappig. Das Fut- {or} teral ist walzenförmig, gallertartig, durch- sichtig, so dass man seine Umrisse nur nach der Lage kleiner Diatomeen erkennen kann; die hörnchenförmigen Auswüchse sind nur bei dem Zusammenziehen an dem Vorderteile sichtbar. Länge 0:63 mm Ventraltentakeln klein, toren . Hinter der Krone nur ein einziger Auswuchs; das Futteral fehlt; das Tier lebt in Kolonien der Alge Gloiotrichia pisum. Länge: 0'3 mm Hinter der Krone zwei, an der Basis anein- ander genäherte Auswüchse. Der Fuss ist seiner ganzen Länge nach gleich dick, quer- runzelig. Das Futteral entweder klein, nur die Basis des Fusses umbüllend, oder fehlt gänzlich. Länge 0'37 mm . Ventraltentakela röhrenförmig, lang, entweder so lang wie die Breite des Rumpfes, oder wenigstens deutlich hervorragend Ventraltentakeln entweder nur knopfförmig, undeutlich oder wenn sie röhrenförmig sind, dann sind sie sehr kurz und ragen nur un- bedeutend hervor zusammengesetzt. Krone viel breiter als der Rumpf, dorsaler Zwischenraum klein. Länge: 13 mm Das Futteral une SOLCHE Gebilde, gallert- artig, von unbestimmter Form . - Tiere klein, nicht über 05 mm . Tiere gross, über 1 mm; Krone breit, fast kreisförmig mit dieken Rippen. Fuss schlank und lang. Augen entwickelt, unter dem Kronenrande. Das Futteral tongelb. Länge 14 mm . Ventraltentakeln dick, mässig lang, kürzer als der Querdurchmesser des Rumpfes. Rumpf und Fuss dick und kurz. Futteral hyalin, gallertartig. Krone schwach eiförmig, dorsaler Zwischenraum fehlt. Länge 0'2—0'24 mm . Ventraltentakeln lang, schlank, so lang oder länger als der Durchmesser des Rumpfes und Dr. St. Hlava: Böhmens Rädertiere. . *O. brachiatus Hudson. O. mucieola Kellikott. . ©. melicerta (Ehbg.) 35) 8 . Das Futteral aus eiförmigen Foekalgebilden . 0. pilula Wills. >) ll . ©. umbella Hudson. .*O. brevis Hood. 49 10. BE mässig gebogen. Das Futteral ist aus Detritus zusammengeklebt, dunkelbraun bis schwarz. Krone annähernd kreisförmig. Augen klein, dunkelrot bis schwarz und deutlich. Länge 0:37 mm . . Das Futteral ist kompakt, röhrenförmig, dunkel, fast von chitinöser Konsistenz, dem des Lim- nias ceratophylli ähnlich. Ventraltentakeln sehr kurz, röhrenförmig; dorsaler Zwischenraum ungemein breit. Länge O'71 mm . Futteral gallertartig, in der Regel von un- bestimmter Form oder fehlt gänzlich . . Der ausgestreckte Körper ist vorn mit zwei kegelförmigen Ausläufern, welche Sensitiv- borsten der Ventraltentakeln tragen, versehen. Krone undeutlich zweilappig, fast dreimal so breit wie der Rumpf, dorsaler Zwischenraum klein. Das Futteral gallertartig, durchsichtig, abgerundet. Länge 0'3 mm . e Körper ohne solche Ausläufer, Vaneo entweder kurz röhrenförmig oder nur knopf- förmig . . Durchmesser der Krone ist nur halb so gross wie der des Rumpfes, die Krone ist also sehr klein. Lippe deutlich hervorragend. Ventralten- takeln sehr kurz, dicht unter dem Cingulum, undeutlich. Fuss lang, Futteral sehr klein. Länge: nicht angegeben e Durchmesser der Krone viel Erorlr er Her des Rumpfes, in der Regel mehr als zweimal so gross, die Krone also breit. Die Tiere leben in Kolonien der Algen Gloi- otrichia, Chaetophora, Rivularia. Krone klein, nur unbedeutend breiter als der Rumpf. Der ausgestreckte Fuss ist fast dreimal länger als der Rumpf; zusammengezogen ist er stark querrunzelig. Die Art ähnelt dem Oeeistes mucicola Kel., unterscheidet sich aber dadurch, dass der hörnchenförmige Auswuchs hinter der Krone fehlt. Länge 02 mm N Weber) bis 0:61 mm (nach Stenroos) . Die Tiere leben einzeln, oder wenn sie in Kolo- nien leben, kommen sie nie in Algen vor . . *O. longicornts Davis. .*O. intermedius Davis. .9 ."O. wilsonii Anderson & Shephard. all): .* O. stephanion Anderson. 1 .*2O socialis Weber. .12 51 12. Futteral gut entwickelt, in der Regel röhren- [Ormiowse en: 3 Futteral bis auf einen leimen. Rest an Oier Fussspitze reduziert oder fehlt. Augen bei er- wachsenen entwickelt, auf dem Nacken. Krone gross, kreisförmig mehr als zweimal so breit als der Rumpf. Länge 03 mm . . . . . ..0O. velatus Gosse. 13. Augen bei Erwachsenen entwickelt, klein, dunkelrot. Krone etwa zweimal breiter als der Rumpf, dorsaler Zwischenraum undeutlich. Futteral unregelmässig röhrenförmig, aus De- tritus gebaut, undurchsichtig, braugrün. Körper zwischen der Krone und dem Rumpf deutlich verengt. Ventraltentakelu kurz kegel- förmig. Länge 02-03 mm... . . ©. erystallinus Ehbg. Augen fehlen. Krone gross, kreisförmieg, nlhr als zweimal so breit wie der Rumpf. Futteral röhrenförmig, gallertartig, braun, etwa zweimal breiter als die Krone. Ventraltentakeln knopf- förmig. Länge 06 mm . . .» 2.2 2..2..2....0. stygis Gosse. Oeeistes erystallinus Ehbg. (Fig. 15.) Synonymen: 1862 Melicerta crystallina Gosse. Literatur: Ehrenberg: 8. p. 392 tab. XLII. fig. 7. Eyferth: 25. p. 77. Eck- stein: 29. p. 349. Blochmann: 31. p. 111. Hudson-Gosse: 32, p. 80 tab. VII. fig. 3. Dalla Torre: 35. p. 242. Kellikott: 36. p. 88. Petr: 39. p- 218. Anderson & Shephard: 43. p. 71. Bilfinger: 44. p. 111. Glasecott: 50. p. 34. Hood: 59. p. 668. Stenroos: 71. p. 106—7 tab. I. fig. 9—10. Jennings: 73. p. 77. 80. p. 732. fig. 22. Zschokke: 76. p. 92. Volk: 84. p2123: Futteral in der Form sehr veränderlich, gewöhnlich unregelmäasig röhren- förmig, dunkel, mit reichlichem Detritus bedeckt, graubraun oder braungrün. Seine Wände sind dick; an der Öffnung ist es heller. Körper schlank, zwischen der Krone und den Ventraltentakeln deutlich verengt. Krone etwa zweimal breiter als der Rumpf, fast kreisförmig, dorsaler Zwischen- raum undeutlich. 4* 52 Fig. 15. Oeeistes crystallinus Ehbg. Fig. 16. Oecistes pilula Wills. (Nach Hudson) Vergr. °/,. (nach Hudson) Vergr. ®,, Lippe hervorragend, grübchenförmige Vertiefung hinter der Lippe (= kugel- bildendes Grübchen) mit deutlicher Drüse versehen. Ventraltentakeln kegelförmig, etwa zweimal länger als ihre Dicke beträgt, weit voneinander verschoben, mit deutlichen Sensitivborsten versehen. Dorsaltentakel klein, dicht unter dem Kronenrande. Bei den Erwachsenen sind zwei deutliche Augen entwickelt. Länge (durchschnittlich) 02—0'3 mm. Männchen bisher unbekannt. Fundorte. Altwasser der S$lapänka bei Hochtänov, Wasserbecken Za- bince bei Deutsch-Brod (Petr), Skupice bei Podebrad (18./IV. 1904). Verbreitung. Bisher aus Deutschland, England, Finland, Australien, Nord-Amerika und Tirol bekannt; in letzterem Lande wurde diese Art in einer Höhe von 2000 m gefunden. Oecistes pilula Wills. (Fig. 16.) Synonymen: 1872 ? Melicerta socialis Collins. 1872 ? Melicerta pilula Cubitt. 53 Literatur: Hudson & Gosse: 32. p. 82. tab. VII. fig. 2. Dalla-Torre: 35. p. 242, Biltinger: 55. p. 37. Hood: 59. p. 668. Fri & Vävra: 78. p. 91. Voigt: 88. p. 5. Krone breit eiförmig, viel breiter als der Rumpf, dorsaler Zwischenraum klein. Das Futteral ist vorn ein wenig erweitert, häufig unregelmässig und ist aus eiförmigen Foekalgebilden zusammengeklebt; diese legt das Tier rings um den Körper auf den Gallert entweder in kreisförmigen Schichten oder zerstreut. Ventraltentakeln sind lang, röhrenförmig. Das Intestinum ist gross, mit reichlichen Wimpern ausgekleidet und enthält gewöhnlich ein sich bildendes Kügelchen. Wenn dieses fertig ist, wirft es das Tier zwischen den Körper und das Futteral so aus, dass es eine kleine Zeit auf dem un- teren Kronenrande hangen bleibt. Durch plötzliches Zusammenziehen wird es auf den Rand des Futterals angedrückt. Länge etwa 1'3 mm. Fundort. Diese Art wurde von H. Dr. Fri€ und Dr. Vävra aus Skupice angeführt; ich selbst habe sie da nieht gesehen. Verbreitung. Bisher ist diese Art aus Englaud, Finland (Stor-Löfö) Böhmen, Tirol und Deutschland bekannt. Oeeistes umbella Hudson. (Fig. 17.) Synonymen : 1878 Oeecistes longipes Wills. Literatur: Hudson: 26. p. 1. tab. I. Eckstein: 29. p. 349. Hudson & Gosse: 32. p. 84. tab. VIL fig. 4 Dalla Torre: 35. p. 242. Petr: 39. p. 218. Bil- finger: 55. p. 38. Hood: 59. p. 668. Jennings: 73. p. 77. 80. p. 733. Krone breit, fast kreisförmig mit dicken Rippen. Fuss ungemein schlank und lang. Futteral unregelmässig, tongelb. Ventraltentakeln lang. Zwei rote Augen befinden sich unter dem Kronenrande. Länge 1'4 mm. Männchen bisher unbekannt. Fundort. Säzava unter „Spitälsky Dvür“ bei Deutsch-Brod (Petr.). Verbreitung. England, Böhmen, Tirol, Deutschland, Nord-Amerika. 54 KU m 17 N (7 NG /, N Z IS — N / \z I, = RN\NMELLLTZ = = AM RL. z\ = KT BE = N 2 Er N nm Ki e > ie 5 ae Da Pa Fig. 18. Oecistes stygis Gosse (nach Gosse) Fig. 17. Oecisites umbella Hudson (nach Hudson) ‚Vergrs 2207.8 Vergr. °%/,. Oeeistes stygis Gosse (Fig. 18.) Literatur: Hudson & Gosse: 32. p. 85. tab. IX. fig. 3. Bilfinger: Frit & Vävra: 58. p. 42. Krone kreisförmig, gross, dorsaler Zwischenraum gänzlich reduziert. Fuss lang, schlank, am Ende knopfförmig erweitert. Futteral gallertartig, braun, etwa zweimal breiter als die Krone. Ventraltentakeln klein, knopfförmig. Dorsaltentakel klein, bei den zusammengezogenen Individuen gut sichtbar. Augen bei Erwachsenen fehlen. Länge 0'62 mm. Männchen unbekannt. Fundorte, Unter-Pocernitzer Teich, April 1893 (Frie & Vävra). Wiesenteich bei Mesiee (August 1901); ein einziges Exemplar. 35. p. 38 Kleiner 55 er Oecistes velatus Gosse. (Fig. 19.) Synonymen: 1551 Megalotrocha velata Gosse. 1862 ? Melicerta ptygura Gosse. Literatur: Hudson & Gosse: 32. p. 89. tab. D. fig. 8. Glascott: 50.p. 35. Hood: 59. p. 668. Skorikov: 62. p. 251. Weber: 69. p. 296. tab. 11. fig. 14.Volk: N s4. p. 125. ee: Krone sehr breit, kreisförmig, mit dicken diver- 18 girenden Rippen versehen; sie ist durchsichtig, schüssel- \ N förmig und mehr als zweimal breiter als der Rumpf. EN Futteral bis auf einen undeutlichen Rest an der I, Fussspitze reduziert. Sn ı Ventraltentakeln knopfförmig. w; Zwei Augen auf dem Nacken. Fig. 19. Oecistes velatus Gosse Der Fuss, der nur unbedeutend länger ist als der Meter ih: Rumpf, ist schwach querrunzelig und endigt mit einer Anheftungsplatte auf kurzem Stiel. Die Kiefer sind mit 4 Zähnchen auf jeder Seite versehen. Länge 02—0'3 mm. Männchen bisher unbekannt. Fundorte. Unter-Poternitz (kleines Wasserbecken zwischen Weiden am Teich), Hejtman bei Planä 3./VIII. 1900 (!). Verbreitung. Böhmen, England, Schweiz, Russland, Deutschland. Oecistes melicerta (Ehbg.) (Fig. 20.) 1831, 1833 Ptygura melicerta Ehbg. 1386 Oecistes serpentinus Gosse, Petr (1891), Trgovtevid .(1396, 1898). 1886 Oeeistes ptygura Hudson & Gosse, Bilfinger (1892), Voigt (1904). 1839 Cephalosiphon fureillatus Kellikott. 1900, 1901 Oeeistes melicerta Jennings. Literatur: Ehrenberg: 6. p. 122, 8. p. 387. tab. XLII. fig. 1. Hudson & Gosse: 32. p. 80—1. tab. IX. fig. 1. II. p. 134. tab. XXX. fig. 3. Petr: 39. p. 218. Bilfinger: 44. p. 111, Trgovtevic: 63. p. 123. 68. p. 116. Jennings: 73. p. 76. 80. p. 732. fig. 21. Voigt: 88. p. 5. 56 Krone klein, kreisförmig, so breit wie der Rumpf; Rumpf walzen- förmig, Fuss lang, dreimal länger als der Rumpf, seiner ganzen Länge nach fast gleich dick, ungemein > mn, dehnbar und stark quergeringelt. HN LT Selten ist er völlig ausgezogen. Ventraltentakeln klein, knopf- förmig. Auf der Dorsalseite hinter der Krone zwei hörnchenförmige, an der Basis aneinander genäherte Aus- wüchse. Das Futteral ist entweder klein, nur die Fussspitze umhüllend oder fehlt gänzlich. Länge 0'368 mm. Männchen nicht beschrieben. Fundorte: Brünnlein an Choteborstrasse bei Deutsch - Brod (Petr), Unter-Poternitzer Teich auf en j einem Cocon von Piseicola geometıa ba (Dr. A. Frie). Fig. 20. Oecistes melicerta (Ehbg.), (nach Hudson- Verbreitung: England, NS Böhmen, Kroatien, Deutschland und Nord-Amerika. Oecistes mueicola Kellikott. (Fig. 21.) Literatur: Kellikott: 36. pp. 88—90. fig. 2., 3. Hudson & Gosse: 32. II. p. 6. Western: 42. p. 321. tab. XXI. fig. 1. Wierziejski: 53. p. 47. Bilfinger: 55. p. 39. Hood: 59. p. 669. Jennings: 73. p. 76. 80. p. 732. Erwachsenes Weibchen lebt in gallertartigen Kolonien der Alge Gloiotrichia pisum Thur. Futteral fehlt. Krone klein, kreisförmig, unbedeutend breiter als der Rumpf und deutlich von demselben abgesetzt. Dorsaler Zwischenraum ziemlich breit. Der Rumpf ist fast walzenförmig und geht allmählich in den langen Fuss über; dieser völlig ausgestreckt ist fast dreimal so lang als der Rumpf. Der völlig ausgestreckte Fuss ist glatt, eng, zusammengezogen ist er stark querrunzelig. Die Anheftplatte befindet sich auf langem Stiel und ist auf die Grenzzelle des Algen- fadens befestigt. 57 Die Dorsaltentakel ist kurz, knopfförmig und befindet sich auf dem Nacken; hinter derselben liegt der hörnchenförmige Auswuchs. Ventraltentakeln sind klein und liegen fast in der Höhe der Kiefer. Kelli- kott und Wierziejski geben an, dass sie nicht entwickelt sind, was aber irrig ist. Hinter den Tentakeln zieht sich rings um den Rumpf eine dicke Querfalte. Die Augen sind nur bei Jungen deutlich entwickelt, bei den Erwachsenen fehlen sie entweder gänzlich oder sind nur als kleine rote Punkte entwickelt. Es ist das eine sehr empfindliche Art, welche bei kleinstem Umschütteln sich plötzlich zusammenzieht und ausgezogen rege nach allen Seiten balanciert. Sie ist gewöhnlich auf die Ventralseite geneigt. In einzelnen Kolonien der Algen habe ich höchstens 4—5 Individuen gefunden. Länge 0'2—0'4 mm. Das Männchen hat bisher nur Western ge- sehen. Es ist walzenförmig, mit einfacher Krone und einem kleinen, am Ende bewimperten Fusse. Zwei Augen sind deutlich entwickelt. Der Penis ist mässig lang. Länge nicht angegeben. Fundort. Diese Art habe ich sporadisch ineinem kleinen Wiesenteiche in M&$ic bei Tabor gefunden. (August 1901.) Verbreitung. Bisher ist diese Art nur aus Böhmen, England, Polen, Deutschland und Nord-Amerika bekannt, Bisher beschriebene Arten: Oe. intermedius Davis. England, Australien (32. p. 80. tab. VII. fie. 5.) Oe. longicornis Davis. England, Nord-Ame- Fig. 21. Oecistes mucicola Kellikot rika, Australien (32. p. 82. tab. VII. fig. 6.) A) Seitenansicht; das Tier ist auf Oe. brachiatus Hudson. England (32. p. 33. die Grenzzelle von Gloiotrichia tab. IX. fig. 2.) pisum befestigt, B) Vorderteil des Körpers von oben. Vergr. °°°/,. ? Oe. socialis Weber. Schweiz, Finland (69. p. 296—7. tab. XI. fig. 15—16.) Oe. stephanion Anderson. Ost-Indien (37. p. 3. tab. XX. fig. 2.) Oe. Wilsonii Anderson & Shephard. Australien (43. pp. 72—3. tab. XII does: x a brevis Hood. England (51. pp. 448—9. tab. VII. fig. 4.) [? Oe. syriacus Barrois & Daday. Syrien (54. p. 6. tab. V. fig. 15. et 17.)]*) 6. Gattung: Pseudoecistes Stenroos. Die einzige Art P. rotifer Stenroos ist aus Finland aus dem Nurmijärvi-See beschrieben worden (71. pp. 107—9 tab. I. fig. 11—17.) Das Futteral fehlt. Krone *) Beschreibung und Abbildung dieser Art sind gänzlich ungenügend, so dass man nicht entscheiden kann, ob es sich da wirklich um eine neue Art handelt oder nicht. Kritik der Barrois & Daday’s Arbeit hat Rousselet in Science Gossip Vol. II. Nro. 14. 1895. veröffentlicht. 58 — von der Fläche gesehen — ist quer langgestreckt, eckig, mit sieben Ein- buchtungen, viel breiter als der Rumpf. Der Körper ist hinter der Krone hals- artig verengt. Der Fuss ist lang, und, wenn er völlig ausgestreckt ist, sehr deut- lıch quergeringelt oder segmentiert. Die Fussdrüsen befinden sich an der Fuss- basis, ihre Ausführungswege sind der ganzen Länge nach drüsig angeschwollen. Ventraltentakeln befinden sich in der Höhe der Magendrüsen und sind klein, papillenförmig. Dorsaltentakel ist klein, warzenförmig. Augen sind gross, dicht unter dem Kronenrande, nahe bei einander und schräg gelegen, dunkelrot. Er schwimmt am meisten frei und erinnert beim Schwimmen an die Gattung Philodina. Länge 0'63—0'75 mm. 7. Gattung: Cephalosiphon Ehrenberg. 1312 Rotifer Du Trochet. 1546 ? Limnias Weisse. 1853 Cephalosiphon Ehrenberg. 1861 Limnias Slack. 1862 Melicerta Gosse. Erwachsene Weibchen sessil, einzeln lebend. Das Futteral ist walzenförmig, gegen das Ende bedeutend verengt, gerade oder mehrmals gebogen, entweder kompakt, aus fremdem Material gebaut, oder gallertartig, dunkel oder durchsichtig, bräunlich. Die Krone ist quer elliptisch, undeutlich zweilappig, mit deutlichem dorsalen Zwischenraum; sie ist breiter als der Rumpf. Der Rumpf ist lang walzenförmig und gewöhnlich ventralwärts gebogen. Der Fuss ist lang, eng und mit einer Anheftungsplatte versehen, Der Oesophagus ist kurz, der Magen lang walzenförmig; das Intestinum ist klein, gegen das Vorderende gebogen, das Rectum verhältnissmässig kurz. Dorsaltentakel ist lang, röhrenförmig, an der Basis ein wenig breiter und ungemein beweglich. Ihr Ende ist mit einem Büschel von zurückziehbaren Borsten versehen. Ventraltentakeln sind sehr klein, knopfförmig, in der Höhe der Magendrüsen gelegen und sind sehr schwer sichtbar. Das erwachsene Weibchen ist mit zwei Augen an der Basis der Dorsalten- takel versehen; diese sind häufig undeutlich und können auch fehlen. Das Hirnganglion liegt normal über dem Pharynx an der Basis der Dorsalten- takel und ist ungemein schwer sichtbar. Männchen unbekannt. Es sind zwei Arten beschrieben worden; sie sind einander sehr ähnlich und werden auch in eine einzige Art vereinigt; höchstens kann man C, candidus als Varietät von C. cruciger halten. Futteral kompakt, gegen das Ende verengt und mit fremden Partikeln bedeckt; Dorsaltentakel sehr lang. Länge 06—0'7 mm . . ©. eruciger (Du Trochet). Futteral unregelmässig, gallertartig, durchsichtig; Dorsaltentakel sehr lang. Länge 062 mm . ..... Cephalosiphon erueiger (Du Trochet). (Bie22.2.2B)) Synonymen: 1812 Rotifer erueiger Du Trochet. 1847 Limnias melicerta Weisse (sec. Ehren- berg). 1853 Cephalosiphon limnias Ehrenberg. 1853 Cephalosiphon melicerta Ehrenberg. 1861 Limnias ceratophylli Slack. 1862 Melicerta cephalosiphon Gosse. Cephalosiphon limnias autt. Literatur: Du Trochet: 3a. p. 3834—6 fie. 19—21. Ehrenberg: 12. p. 186—7. 13. p- 529. Hudson & Gosse: 32. p. 77 —9 tab: VI. fie, 3.Dalla: Torre: 35. p. 242. Kellikott: 36. p. 88. Anderson: 37. p. (3). Anderson & Shephard. 43. p. 71. Bilfinger: 44. p. 111. We- ber: 69. p. 294. tab. VII. fig, 13. Sten- r00s:71.p. 102—3 tab. 1. fig.’4. Jennings: 73. p. 76. 80. p. 732 fig. 20 Futteral röhrenförmig, kompakt, unten verengt, aus fremdem Material gebaut, entweder gerade oder mehrmals gebogen. Uebrigens mit den Merkmalen der Gattung. Gosse gibt zwei Höckerchen beiderszeits der Dorsaltentakel an; diese habe ich ebenso wenig wie Weber beobachtet. A B Die Magendrüsen sind birnförmig. Fig. 22. Cephalosiphon eruciger (Du Trochet), Es ist ungemein schwer das Exkre- A) Seitenansicht, B) von unten. Vergr. °°°/,. tionssystem zu verfolgen. Ich habe nur einzige Flimmerlappen gesehen und ihre Lage lässt vermuten, dass die Anordnung 60 des Exkretionssystems dieselbe ist wie bei den anderen Gattungen dieser Unter- familie. Länge 063 — 07 mm. Fundorte: MeSice bei Täbor (August 1902), Skupice (Mai und Juni 1903). Nur vereinzelte Exemplare auf Ceratophyllum und Algenfäden. Verbreitung. Bisher ist diese Art aus Frankreich, Deutschland, England, Tirol, Russland, Böhmen, Finland, Nord-Amerika, Ost-Indien und China bekannt. Cephalosiphon (var.) candidus Hudson (32. p. 79.): England, Nord-Amerika. [Cephalosiphon fureillatus Kellikot — Oecistes melicerta (Ehbg.)]. 8. Gattung: Limnias Schrank. 1803 Limnias Schrank. 1831 Melicerta Ehrenberg. 1862 Melicerta Gosse. 1868 Limnioides Tatem. Erwachsene Weibchen festgesetzt. Das Futteral ist röhrenförmig, vorn ein wenig erweitert, gallertartig, fest, entweder dunkel, glatt und mit Detritus, Diato- meen etc. bedeckt, oder quergestreift und durchsichtig, oft mit braunen aufgeklebten Kügelchen versehen. Diese sind aber auf der Oberfläche zerstreut und bilden nie eine kompakte Schicht wie bei der Gattung Melicerta. Die Futterale sind entweder einzeln oder in baumartigen Kolonien auf den Wasserpflanzen festgeklebt; im letzteren Fall sitzen gewöhnlich alle Röhre wie Äste auf einer als Tragröhre an. Die Krone ist deutlich zweilappig, viel breiter als ihre grösste Höhe be- trägt, die Lappen sind beinahe kreisförmig. Ventraler Sinus zwischen den Lappen ist seicht, dorsaler Zwischenraum breit. Die Lippe ist kurz, abgerundet; die Wimpergrube ist nur durch eine kleine Vertiefung unter der Lippe angedeutet. Auf der Dorsalseite hinter der Krone findet man oft hörnchenförmige Aus- wüchse, deren Zahl für einzelne Arten konstant ist. Der walzenförmige Rumpf geht allmählig in einen langen Fuss über; dieser ist quergerunzelt und endigt mit einer Anheftungsplatte. Die Dorsaltentakel ist klein, knopfförmig; die bald kurzen, bald längeren Ventraltentakeln sind röhrenförmig und mit einem Büschel von kurzen Borsten versehen. Die Augen sind bei Erwachsenen nicht bekannt. In einem einzelnen Falle habe ich bei Limnias ceratophylli zwei kleine, braune Punkte über der Dorsalten- takel gesehen, die man vielleicht als Augen deuten könnte, Das Hirnganglion, welches bisher nicht beobachtet worden war, ist wenig deutlich und liegt über dem Pharynx dort, wo sich der dorsale Zwischenraum befindet. Im Uebrigen stimmt diese Gattung mit der Gattung Melicerta überein. 61 Der Körper der Männchen ist walzenförmig und hinten allmählich in eine stumpfe Spitze verengt. Aus dieser Gattung kennt man 6 Arten, von denen in Böhmen bisher nur Limnias ceratophylii Schrank beobachtet worden war. L. annulatus Bailey ist aus England, Schweiz, Russland und Ver. Staaten bekannt, Z. cornuella Rouss. nur aus England, L. shiawasseensis Kell. aus Nord-Amerika, L. myriophylli Western aus England, Z. nympheae Stenroos aus dem Nurmijärvi-See in Finnland. Bestimmungstabelle der bekannten Arten. 1. Hörnchenförmige Auswüchse auf der Dorsal- seite hinter der Krone entwickelt... . . .2 Hörnchenförmige Auswüchse hinter der Krone fehlen. Das Futteral ist glatt, kompakt, schwach konisch; Ventraltentakeln kurz. Länge 0'8 bis Er re ssceratophylls Schrank: 2. Zwei oder vier hörnchenförmige Auswüchse .3 Sieben hörnchenförmige Auswüchse . ». . .4 14 hörnchenförmige Auswüchse, welche in 3 Reihen stehen; in der oberen und mittleren sindje 6, in der unteren 2 Auswüchse vorhanden. Ventraltentakeln kurz. Das Futteral ist schwach gebogen und mit kieselhaltigen, in Reihen an- geordneten Körperchen bedeckt, so dass es quergestreift erscheint. Länge 065 mm. . . *L. nympheae Stenroos. 3. 2-hörnchenförmige Auswüchse; Ventraltentakeln lang, Futteral gebogen, dunkel, solid, gegen das Ende verengt. ... . . *L. myriophylli West. 4hörnchenförmige Auswüchse; aan kein laug, in der Länge dem grössten Durchmesser der Krone gleich; das Futteral gewöhnlich ge- bogen, gegen das Ende schwach verengt, quer- gestreift, an beiden Enden durchsichtig, in der Mitte oft mit kleinen, dunklen Kügelchen be- deckt. Länge 042—05 mm . . . 2... ..*L. cornuella Rousselet. 4. Futteral durchsichtig, walzenförmig, gerade, regelmässig a Durchsehnittliche Länge lmm.... . *L. annulatus Bailey. var. granulosus Weber: Faerall denke m dunklen Kügelehen bedeckt. Im Übrigen gleicht dem L annulatus. Länge ungefähr 0.9 mm. 62 Futteral dunkel, nicht quergestreift, mit zu- gespitzten, in parallelen Reihen stehenden Körperchen bedeckt; Ventraltentakeln lang, in der Länge dem Durchmesser des Futterals gleich. Länge nicht angeführt . . 2... 2... *ZL. shiawasseensis Kel. Limnias ceratophylli Schrank. (Fig. 23. A—C.) Synonymik : 1803 Limnias ceratophylli Schrank. 1831 Melicerta biloba Ehrenberg. 1862 Melicerta ceratophylli Gosse. 1874 Limnias ceratophylli var. socialis Leidy. Literatur: Ehrenberg: 6. p. 126, 8. p. 402 tab. XLVI. fig. IV. Perty: 11. p. 46. Gosse: 15. p. 441—2 fig. 68—71. Schoch: 19. p. 19 tab. II. fig. 5. Leidy: 21. p. 140. Bedwell: 23. p. 221 tab. 198 fig. 7—8. Eyferth: 25. p. 77 tab. IV. fie. 33. Bekstein: 29. p. 349. Blochmann: 31. p. 1/1. Hudson & Gosse: 32. p. 75—6 tab. VI. fie. 1. Dalla Torre: 35. p. 242. Kelli- kott: 36. p. 86. Anderson: 37. p. (2) Petr: 39. p. 218. Anderson & Shephard: 43. p. Ti. Bilfinger: 44. p. 111. Ternetz: 46. p. 7. Wierzejski: 53. p. 46. Hood: 59. p. 668. Skorikow: 62. p. 248. Trgovtevic: 63. p. 123, 68. pp. 115—6. Weber: 69. p. 290—1 tab. 11. fig. 9. Stenroos: 71. p. 101. Jennings: 73. p. 76, 80. p. 732. Futteral röhrenförmig, glatt, schwach konisch; es ist gewöhnlich braun, undurchsichtig, bei einigen Exemplaren auch weisslich, durchscheinend. Am Distal- ende ist jedoch ein Teil immer gallertartig, durchsichtig. Auf der Aussenseite ist es gewöhnlich mit fremden Körperchen bedeckt. Diese gelangen beim Wirbeln teils direkt auf das Futteral, teils auf die Lippe, wo sie auf der klebrigen Öber- fläche festgehalten bleiben; diese letzteren klebt das Tier selbst auf das Futteral, indem es die Krone vor Zeit zu Zeit über den Rand neigt. Bei einigen Exem- plaren aus Mesice bei Täbor habe ich auf dem Futterale ähnliche zerstreute kugel- förmige Granulationen, welche Weber (l.c. p. 292) bei L. annulatus v. granulosus beschreibt. beobachtet. Werden sie von dem Tier ähnlich wie bei Melicerta rin- gens gebildet, kann ich nicht entscheiden; auch Weber gibt über deren Herkunft nichts näheres an. Die Weibchen vereinigen sich oft zu baumartigen Kolonien, wobei auf einer Röhre die übrigen wie Aeste ansitzen. Solche Kolonien hat Leidy (l. c.) als L. v. socialis benannt. 63 Fig. 23. Limnias ceratophylli Schrank A) von oben, B) von unten Vergr. '°/,, C) Mikrophotogramm nach einem Praeparate bei paracentraler Belichtung [Mierophot. Dr. V. Vävra] Vergr. °°/.. Hörnchenförmige Auswüchse auf der Dorsalseite hinter der Krone sind nicht entwickelt. Von dem dorsalen Zwischenraum ziehen sich zu der Dorsaltentakel zwei Leisten von fast chitinöser Konsistenz; Bedwell hält sie für Analoga der hörnchenförmigen Auswüchse beiderseits der Dorsaltentakel bei Melicerta ringens. Dorsaltentakel ist klein, undeutlich, knopfförmig und war bisher nur von Moxon*) beobachtet. Ventraltentakeln sind kurz. *) Moxon Dr. V. Note on some points in Anatomy of Rotatoria. Trans. Linn. Soc. Vol. 24. 1864. p. 458. tab. 47. fig. 3. (Eine mir nur im Auszuge bekannte Arbeit.) 64 Das Exkretionssystem hat bisher nur Hudson eingehender beobachtet (l. e. p. 76. fig. 1. f); seine Abbildung entspricht aber nicht den wirklichen Verhält- nissen. Der Hauptstamm (Fig. 6. C) bildet zwei Geflechte, ein mehr kompliziertes dicht unter der Krone, das zweite, einfachere in der Mastaxhöhe. Die Kapillar- röhre trägt 5 Flimmerlappen, von denen zwei nahe bei dem Cingulum liegen, ein in der Nähe der Ventraltentakel, der folgende in der Höhe der Magendrüse und der letzte etwa in der Höhe der Analöffnung. Die Einmündung der Kapillarröhre in den Hauptstamm geschieht in dem ersten Geflechte und zwar an dem dem Räder- epithel zugekehrten Ende; den Verlauf der Kapillarröhre hinter dem fünften Flimmerlappen konnte ich nicht verfolgen; ich zweifle jedoch nicht, dass es sich um ganz ähnliche Verhältnisse wie bei Melicerta handelt. Dort, wo der Haupt- stamm das erste Geflecht verlässt, sind beide Stämme aneinander genähert, so dass man sie nur mit Mühe auseinander halten kann. Die Fussdrüsen liegen am Ende des langen, ziemlich dicken Fusses und sind bandförmig. Länge 0'3—1 mm. Das Männchen ist bisher nur von Gosse (32. p. 76) beobachtet worden. Es hat einen walzenförmigen, hinten allmählich in eine stumpfe Spitze verengten Körper; vorn ist der Körper abgestumpft und mit einem einfachen Cilienkranze versehen. Kiefer entwickelt, das grosse Hirnganglion reicht in ?/, der Körper- länge und trägt auf der Dorsalseite nahe bei der Spitze ein Kleines, karminrotes Auge (?). Länge ungefähr 0'3 mm. Fundorte: Deutschbrod, Okrouhlice, Slapänov (Petr), Meßice bei Täbor (Juli, August, September 1901, 1902, 1903), Unter-Poternitz (Svec, Juni 1900), Skupice bei Podebrad (Juli 1902, Juni, September 1903), Celakowitz (27./VIL. 1903). Überal häufig auf Ceratophyllum, Stengeln und Blättern von Nymphaea, Potamogeton und anderer Wasserpflanzen. Verbreitung. Diese Art war bisher in allen Ländern, wo die Rädertiere beobachtet worden waren, gefunden. England, Schweiz, Deutschland, Galizien, Kroatien, Tirol, Böhmen, Finland, Russland, China, Ost-Indien, Nordamerika, Australien. Bisher bekannte Arten: L. annulatus Bailey. England, Schweiz, Nord-Amerika, China, Ost-Indien, Australien (32. p. 77. tab. VI. £. 2.) L. annulatus var. granulosus Weber. Schweiz, Australien (69. pp. 292—3. tab. XI. fig. 12.) L. cornuella Rousselet. England (32. Vol. II. p. 4. tab. XXXII. fig. 2.) L. shiawasseensis Kellikott. Nord-Amerika (36. pp. 86—7. fig. 1., 32. Suppl. p. 5.) L. myriophylli Western (= Limnioides myriophylli Tatem). England (42. pp. 320—322. tab. XXL fig. 2.) L. nympheae Stenroos. Finland (71. p. 101—102, tab. 1. fig. 1-3.) 65 Gattung 9.: Melicerta chrank. 1758 Serpula Linne. 1767 Sabella Linne. 1803 Melicerta Schrank. 1816 Tubicolaria Lamarck. Erwachsene Weibchen festgesetzt, entweder einzeln lebend oder baumartige Kolonien bildend. Die Futterale haben entweder eine unregelmässige Form und sind gallert- artig, oder sind lang röhrenförmig, vorn ein wenig erweitert. In diesem Falle sind sie aus zwei Schichten zusammengesetzt; die innere Schicht ist dünn, gallert- artig, die dickere äussere besteht aus Kügelchen, welche in besonderem Organe aus fremden Gegenständen oder nicht verdauten Nahrungsresten gebildet werden. Diese „Kügelehen“ sind entweder ein wenig walzenförmig oder kugelig, immer dunkel braungelb. Die aus ihnen zusammengesetzten Futterale sind gewöhnlich sehr regelmässig gebaut. Endlich kommen auch Futterale vor, welche aus foekalen, in dem Intestinum gebildeten Kügelchen zusammengesetzt sind. Der Körper hat gewöhnlich die Form eines inversen Kegels und ist gewöhn- lich zur Dorsalseite geneigt. Die Krone ist viereckig, aus vier abgerundeten Lappen zusammengesetzt; von diesen sind die zwei oberen, ventralen, grösser und die zwei unteren, dorsalen kleiner. Die Krone ist schief zur Längsachse des Körpers gelegen und zur Dor- salseite geneigt. Die Wimpern auf den Lappen sind verhältnissmässig kurz. Der dorsale Zwischenraum ist breit. Die Mundöffnung liegt auf der Ventralseite zwischen den beiden Wimper- kränzen. Hinter der Mundöffnung ragt ein bewimperter Auswuchs — die Lippe — empor und unmittelbar unter ihm befindet sich ein bewimpertes Grübchen, in welchem das Tier die die äussere Schicht des Futterals zusammensetzenden Kügel- chen bildet. Das Grübchen ist mit einer Drüse versehen, deren Secret einzelne Partikeln, aus welchen die Kügelchen geformt werden, zusammenklebt. Die An- ordnung (dieser Teile ist in Fig. 24. schematisch abgebildet. Die Tätigkeit des Grübchens wurde bei den Arten M. ringens und conifera beobachtet. Bei den Übrigen, wo das Futteral entweder nur aus Gallerte oder aus Foekalkugeln gebaut wird, ist seine Funktion unbekannt. Oesophagus ist mässig lang, bewimpert und mündet in einem geräumigen, walzenförmigen Magen, welcher nur durch seichte Einschnürung von dem Intestinum abgegrenzt ist. Dieses geht in ein langes Rectum über, welches sich gegen das Vorderende des Körpers umbiegt und durch den dorsalliegenden After nach aussen mündet. Die Magendrüsen sind kugelig, mässig gross. Weber*) sagt, dass sie einzellig sind; in Wirklichkeit sind sie durch mehrkerniges Syneytium gebildet. Die Kerne sind sehr deutlich. *) Faune rotatorienne p. 285. Dr. St. Hiava: Böhmens Rädertiere. 5 66 Der Fuss ist sehr lang, nicht zurückziehbar, quergerunzelt und endigt in einen Anheftungsbecher. Die Fussdrüsen sind nur bei jungen Weibchen gut ent- wickelt; bei Erwachsenen sind sie von Leydig*) bei M. tubicolaria beschrieben worden. Ihre Rudimente hat Gosse*) auch bei M. ringens beobachtet. Ihr Sekret dient teils zum Festkleben, wenn das Weichen sich festsetzt, teils zum Ausscheiden des Gallertes, welcher als Unterlage zum Aufkleben der ersten Kügel- chen dient. Das Exkretionsorgan ist ähnlich wie bei Lacinularia gebaut (Fig. 6 B.). Der Hauptstamm bildet vorne zwei Geflechte, das eine komplizierte nahe bei dem Epithel des Räderorgans, das zweite einfache in der Höhe der Kiefer. Die Kapillarröhre zieht sich nahe bei dem Hauptstamme und trägt fünf Flimmerlappen, von denen drei in der Krone liegen, ein in der Höhe der Magendrüse und ein etwa in der Höhe der Analöffnung. Die Kapillarröhre mündet in den Hauptstamm in dem ersten Ge- flechte und dann vor der kontraktilen Blase ein. Die Treubwimpern in dem Hauptstamme sind nicht sichtbar. Es sind vier Paare von Leibeshöhlen- muskeln entwickelt; die Querstreifung ist ge- wöhnlich deutlich. Das Hirnganglion ist wenig deutlich und h ., liegt auf der Dorsalseite über dem Pharynx; es ee een hat die Form eines Rechteckes. Die Ven- bei Melicerta ringens Schrank (nach Hud- ; son), ir — Trochus, cg — Cingulum, traltentakeln sind lang röhrenförmig und am vk—knopflörmiger Auswuchs,ö—Mund- Ende mit einem retraktilen Büschel von Sinnes- öffnung, p—Lippe, k— sog. „Pillen- horsten versehen. Sie sind nicht zurückziehbar. organ“, ve — Ventraltentakeln. Die Dorsaltentakel befindet sich unter der Krone zwischen zwei kleinen hörnchenförmigen Aus- wüchsen, und hat die Form einer knopfförmigen Papille, welche kurze Borsten trägt. Die Augen sind nur bei Jungen deutlich entwickelt; sie sind hellrot, und mit einem deutlichen, lichtbrechenden Körperchen versehen. Bei Erwachsenen, sofern sie entwickelt sind, liegen sie am Gehirn und sind schwärzlich. Das licht- brechende Körperchen ist undeutlich. Der Eierstock ist lang, walzenförmig und nimmt gänzlich den Zwischenranm unter dem Magen ein. Die Dauereier haben eine chitinöse Schale mit parallelen Leisten. Die Männchen sind sehr klein, freilebend. Ihr Körper ist walzenförmig, Krone schwach zweilappig. Der Fuss ist kurz, konisch und trägt am Ende einen Büschel von kurzen Wimpern. Verdauungskanal fehlt. Der Hoden ist gross und *) Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. VI. 1855. p. 16. tab. I. fig. 7. **) Quart. Journ. of the Micr. Sc. I. 1853. p- 71. tab. II. 22 67 der röhrenförmige Penis liegt auf der Dorsalseite an der Fussbasis. Er ist rectactil und bewimpert. Die roten Augen haben eine deutliche Linse. 3 Die in diese Gattung gehörigen Tiere leben festgesetzt auf den Wasser- pflanzen im stillen, weniger häufig auch im fliessenden Wasser. Einige Arten sind fast kosmopolitisch und eine Art (Melicerta tubicolaria Ehbg.) ist auch aus dem Meere angeführt. Bestimmungstabelle der bekannten Arten 1. Futterale röhrenförmig, kompakt, aus regel- mässig angeordneten Kügelchen zusammen- SESEL ZEN E A een em en ea ee Futterale gallertartig, unregelmässig . . . .3 2. Kügelehen annähernd kugelförmig, die ausgebreiteten Kronenlappen viel breiter als das Futteral; Lippe kurz, abgestumpft. Länge 153 Dumm een on. ME ringens; Schrank. Kugeln zylindrisch, die ausgebreiteteten Kro- nenlappen so breit wie das Futteral; Lippe lang, zugespitzt. Länge 2 mm . ... . ..M. conifera Hudson. 3. Auf dem Gallerte liegen grosse, eiförmige Foekalkugeln. Ventraltentakeln kurz. Obere (ventrale) Lappen durch einen tiefen Sinus voneinader getrennt, untere (dorsale) fast zusammenfliessend. Dorsaler Zwischenraum klein, das Ende der Lippe ist mit zwei Spitzen versehen. Länge 15 mm . . . . .M. Janus Hudson. Das Futteral ohne solche Kugeln. Ventral- tentakeln sehr lang; ausgebreitete Kronen- lappen mehr als dreimal breiter als der Rumpf. Lippe wie bei M. ringens. Länge 0'83 bis Io me ee EN tubscolarnıa, Eh Melicerta ringens Schrank. (Fig. 25. A-E.) Synonymen: 1758 Serpula ringens Linne. 1767 Sabella ringens Linne. 1803 Melicerta ringens Schrank. 1816 ? Tubicolaria quadriloba Lamarck. 68 Literatur: Linne: 1.2. Lamarck:4.p.53. Ehrenberg:5.p. 45. 6. p. 126. 8. p. 405. tab. XLVI. fe. 3. "Perity.: 11.p:. 46. Leydyresteperd Gosse: 16. pp. 321—322. Clapare&de: 18 pp. 5—11. tab. II. fig. 1—2. Schoch: 19. p. 18. tab. III. fig. 1. Bedwell: 23. pp. 214—221. tab. 197. et 198. Bartsch: 24. p. 20. tab. II. fie. 27. Eyferth: 25. p. 77. tab. IV. fig. 34. Hudson: 26. p. 6. Joliet: 27. p. 748 et 356. 30. pp. 131—224. tab. XL—XIU. Gruber: 28. p. 80—83. Eckstein: 29. p. 349. Bloch- mann: 31. p. 111. tab. VII. fig. 222. Hudson & Gosse: 32. pp. 70.—72. tab. V. fig. 1. Tessin: 34. pp. 137—139. tab. I. fig. 1—2. Dalla Torre. 35. p. 241. Kellikott: 36. p. 86. Anderson: 37.p. (2). Petr: 39. p. 216. Vallentin: 41. pp. 35-6. 37—9. 40—43. tab. IV. fig. 1—8. Anderson & Stephard:43.p. 71. Bilfinger: 44. p. 110. Zelinka: 48. pp. 114—132. tab. V. Glascott: 50. p. 33. Wierzejski: 53. p. 46. Kertesz: 56. p. 16. Levander: 57. p. 14 Fridö & Vävra: 58. p. 42. Hood: 59. p. 668. Skorikow: 62. pp. 245—248. Trgovcevic6: 63. p. 122 68. p. 115. Weber: 69. p. 286—289. tab. XI. fig. 1-8. Stenroos: 71. p. 100—1. Jennings: 73. p. 76. 80, p. 731. fig. 14, 15, 16. Zchokke: 76. p. 92. Frit & Vävra: 78. p. 89. Volk: 84. p. 125. Erwachsene Weibchen festgesetzt, mit einem vorn erweiterten Futteral ver- sehen; die äussere Schicht des Futterals ist aus annähernd kugeligen, rostgelben Stückchen zusammengesetzt ; diese formt das Tier in dem „Pillenorgan“ unter der Lippe. Der obere Rand des Futterals ist häufig unregelmässig. Die Kügelchen sind regelmässig angeordnet. Weibchen bilden oft baumartige Kolonien. Der walzenförmige Rumpf geht allmählich in einen langen Fuss über. Die Krone ist vierlappig, einzelne Lappen abgerundet, voneinander durch tiefe Einbuchten getrennt; die ventralen Lappen sind gross, die dorsalen kleiner; ausgebreitete Krone ist breiter als das Futteral. Dorsaler Zwischenraum gross. Lippe kurz, am Ende abgerundet. Ventraltentakeln sind lang, röhrenförmig; Dorsaltentakel klein, knopfförmig, zwischen zwei hörnchenförmigen Auswüchsen gelegen. Augen bei Erwachsenen sind nur als kleine, dunkelrote Punkte entwickelt. Das Brechungskörperchen ist undeutlich. Die Kiefer von normalem Typus sind in jedem Uncus mit drei grösseren Zähnchen versehen. Die innere, chitinöse Hülle des Wintereies ist mit hervorragenden Leisten, welche paralllel zu seiner Längsachse verlaufen, versehen. Sehr interessant ist, wie das Tier sein Futteral baut. Die Wimpern des Trochus verursachen einen starken Wasserstrom, welcher kleine Gegenstände aus der Umgebung (Algen, Pflanzenreste, Protozoen u. 8. w.) mitbringt; diese bewegen sich beiderseits der Krone in zwei Spiralen, und gelangen in die bewimperte Rinne zwischen dem Cingulum und Trochus. Der durch Tätigkeit der Wimpern des Cingulums entstandene Wirbel bringt die in die Rinne gelangten Partikeln zur Mundöffnung; zwei beiderseits der Mund- 69 Fig. 25. Melicerta ringens Schrank. A) von oben, B) von unten, Vergr. '’°/,, C) zusammengezogenes Weibchen, Vergr. ® /,, D) Männchen, E) Dauerei. (D und E nach Joliet). öffnung gelegene knopfförmige Auswüchse regulieren die Stromstärke. Ein Teil dieser Partikeln gelangt in die Mundöffnung, der zweite Teil über die Mundöfinung auf die Lippe. Hier sind drei Ströme, welche die Partikeln weiter befördern : der Haupt- strom geht in der Mitte über die Lippe und trägt sie weg; zwei andere ziehen 70 sich beiderseits der Mundöffnung und weiter beiderseits der Lippe und bringen das Material in ein bewimpertes Grübchen unter der Mundöffnung (sog. Pillen- organ) mit. Dieses ist halbkugelförmig und mit lreichlichen, zarten Wimpern aus- gekleidet. Die ins Grübchen gelangten Partikeln werden in eine rege Rotation gesetzt, wobei sie das Sekret der auf dem Boden des Grübchens gelegenen Drüse zusammenklebt Infolge der regen Rotation bildet sich aus den Partikeln ein Kügelchen, und dieses nimmt durch neues Material an Grösse zu. Wenn das Kügelchen die genügende Grösse erreicht hat, ändert sich die Rotation hie und da in eine entgegengesetzte; infolge dessen gelangt das Kügelchen aus zentraler Lage und wird ein wenig zur Öffnung des Grübchens verschoben. Jetzt beginnt die Rotation ringsum die Achse, deren Richtung senkrecht zur Öffnung des Grübchens ist. Das hat zur Folge: jener Teil des Kügelchens, welcher aus der Öffnung her- vorragt, nimmt nicht an Grösse zu, und das neue Material wird nur am Ende, welches sich im Grübchen befindet, aufgeklebt. Infolge der Rotation nur um eine Achse geschieht das Aufkleben der neuen Partikeln unten in Form einer Walze, so dass das fertige Stück kurz walzenförmig und an einem Eude halbkugel- förmig ist. Die definitive Form des „Kügelchens“ wird auch auf eine andere Weise er- reicht. Wenn das Kügelchen genügend gross ist, hält das Tier den Strom der Par- tikeln auf einer Seite der Lippe auf, das Stück wird in eine horizontale Rotation gesetzt und zugleich an die Wand des Grübchens unter der Lippe verschoben. Die Folge dessen ist wie früher: nur jener Teil des Kügelchens nimmt an Grösse zu, welcher dem Strome der Partikeln zugekehrt ist, während der andere unverändert und sphärisch bleibt; die definitive Form des Stückes ist wieder kurz walzenförmig und an einem Ende halbkugelförmig. Die einzelnen Stücke werden auf den Rand des Futterals mit grosser Regel- mässigkeit in übereinander gelegenen Reihen befestigt; bevor das Stück aufgeklebt wird, wird es, falls es sich nicht in richtiger Lage befindet, so gedreht, dass der abgerundete Teil aus dem Grübchen hervorragt. Jetzt schiebt es das Tier aus dem Grübchen und befestigt in einer kleinen Vertiefung, welche sich zwischen der Lippe und einem kleinen Ausläufer unter dieser befindet. Die Dorsaltentakel dient dem Tier wahrscheinlich zur Orientation, wohin es das Stück befestigen soll; denn, wenn das „Kügelchen“ fertig ist und unter die Lippe verschoben, dreht sich das Tier um und legt es dort auf, wo sich früher die Dorsaltentakel befand. Durch einen schwachen Andruck der Lippe wird das Stück aufgeklebt, so dass der abgerundete Teil auf die Aussenseite zu liegen kommt. Das junge Weibchen ist aunähernd kegelförmig; der Fuss ist kurz, das Räderorgan einfach kreisförmig, ohne Lappen. Ventraltentakeln sind kurz, und zwei rote, mit deutlicher Linse versehene Augen sind symmetrisch nahe bei dem dor- salen Rande des Räderorgans gelegen. Zwischen den Augen befindet sich die Dor- saltentakel. Die Drüse im Pillenorgan ist sehr entwickelt, ebenso auch die Fuss- drüsen. Der Fuss ist am Ende mit einem Borstenbüschel versehen. Das Weibchen schwimmt zuerst frei und zwar ziemlich schnell. Das Sekret der Fussdrüsen und die Borsten am Ende des Fusses dienen zum Festhalten, wenn das Tier sich fest- setz. Wenn dies geschah, scheidet es durchsichtigen Gallert ringsum die Fuss- 7ı spitze aus und bald darauf beginnt es das Futteral zu bauen. Die Kügelchen werden zuerst auf Gallert aufgelegt, später in übereinander gelegenen Reihen. Das Weibchen bekommt auch seine definitive Form, indem die Kronenlappen und der Fuss sich verlängern. Die in der Jugend 'gebildeten Kügelehen sind infolge der geringen Grösse des Grübchens auch kleiner als die oberen, welche später gebildet werden. Das hat auch jene konische Form des Futterals zur Folge. Länge des erwachsenen Weibchens ist 13—2 mm. Das Männchen ist dem jungen Weibchen ähnlich. Das Vorderende ist abgerundet und schwach von dem Rumpfe abgesetzt; die Krone ist mässig zweilappig. Auf der Dorsalseite dicht unter dem Kronenrande sind zwei rote,. mit deutlicher Linse versehene Augen gelegen. Der Körper ist annähernd walzenförmig und mit einem kurzen, konischen Fusse versehen. Am Ende desselben befindet sich ein Borstenbüschel. Dorsal an der Fussbasis ist ein kleiner, walzenförmiger, zurückziehbarer und am Ende bewimperter Penis gelegen. Verdauungskanal fehlt; anstatt desselben ist ein grosser, birnförmiger Hoden entwickelt. Länge 0':4—0'6 mm. Fundorte: Unter-Poternitzer Teich (Frie & Vävra), in Tümpeln und Buchten bei Deutsch-Brod, Hamry, Okrouhlice, in Slapänka bei Slapänov und Friedenau, Tümpel „Zabince“ bei Petrkov, Teiche in der Umgebung von Lipnice („Kamennä trouba*) und Potätky („Peklo“), (Petr), Jordän bei Täbor, Hejtman bei Planä, Teiche bei M&sice, Buchten und Altwässer der Elbe, Teiche im Kokofiner Tal mehr oder weniger häufig. Verbreitung. Eine überall verbreitete Art: England, Holland, Deutsch- land, Frankreich, Italien, Schweiz, Galizien, Böhmen, Russland, Croatien, Finland, Tirol, Ungarn, Nord-Amerika, Australien, China und Ost-Indien. Der höchste Fundort ist 2000 » (Tirol). Melicerta conifera Hudson. (Fig. 26.) Literatur: Hudson & Gosse: 32. p. 72. tab. V. fig. 2. Kellikott: 36. p. 86 Vallentin: 41. pp. 35—36, 37-38, 40—43 tab. IV. fig. 5. Anderson & Shephard: 43. p. 71. Glascott: 50. p. 33. Hood: 59. p. 668. Jennings: 80. p. 732 fig. 17. Die ausgebreiteten Kronenlappen sind so breit wie das Futteral; die Lippe ist lang und zugespitzt. Die Stückchen, aus welchen das Futteral zusammengesetzt ist, sind walzenförmig, zugespitzt, viel länger im Vergleich zu deren Durchmesser als bei Melicerta ringens, durchsichtiger, hell goldgelb. Die Länge des Tieres beträgt durchschnitt- lich 2 mm, Länge des Futterals 15 mm. Gosse hat das Männchen gefunden und gibt (l. ec.) folgende Beschreibung von ihm an. Kopf schräg, Stirn bewimpert, der hintere Teil des Kopfes ragt winkelförmig empor, Fuss ein wenig knopfförmig. Länge des Körpers ist annähernd dem Durchmesser des Futterals gleich. Fundorte: Teich über Zavadilka bei Fig. 26. Melicerta conifera Hudson. Tibor und Tümpel bei Hejtman bei Planä; ver- Seitenansicht (nach Hudson). ea Verbreitung: Böhmen, England, Tirol, Australien, Nord-Amerika. Melicerta Janus Hudson. (Fig."27, a—c.) Literatur: Hudson & Gosse: 32. p. 74—75 tab. VII. fig. 1. Dalla-Torre: 35. p. 242. Ternetz: 46. p. 7. Wierziejski:-53. p. 46. Bilfinger: 55. p. 37. Hood: 59. p. 668. Stenroos: 71. p. 101. Jennings: 73. p. 76, 80. p. 732 fig. 18. Voigt: 88. p. 5. Ventrallappen sind durch einen tiefen Sinus voneinander getrennt, die dor- salen fliessen fast zusammen. Dorsaler Zwischenraum klein. Das Ende der Lippe ist mit zwei Spitzen versehen; hinter der Lippe be- finden sich zwei dünne Wände, welche mit der Lippe ein ähnliches Grübehen bilden wie man es bei Melicerta ringens findet. Hinter dem Grübchen ist eine knopfförmige, klebrige Verdickung wie bei anderen Arten; diese trägt aber zwei oder mehrere gekrümmte Borsten. Ventraltentakeln sind kurz. Das Futteral ist aus grossen, locker zusammengeklebteu, eiförmigen Stückchen zusammengesetzt; diese werden ein wenig schräg aufgeklebt, und das Tier formt sie im Intestinum. Wenn das Stück fertig ist, neigt sich das Tier über die Anal- öffnung, das Rectum wird umgestülpt und das „Kügelchen“ auf jene klebrige Ver- dickung verschoben; hier hält es sich auf der klebrigen, mit Borsten versehenen Ober- fläche fest. Dann biegt sich das Tier wieder schnell zurück und drückt das Stück auf den Rand des Futterals an. Das Intestinum ist gross und enthält gewöhnlich ein unfertiges „Kügelchen“. Länge etwa 1’56 mm. Das Männchen ist jenem von M. tubicolaria ähnlich. 73 Fig. 27. Melicerta Janus Hudson. a) Seitenansicht, 5) Lippe, c) von oben (nach Hudson). Fundorte: Gatterschlager Teich auf verfaultem Blatt von Potamogeton (16/VlI 1891 Fri & Vävra). Verbreitung: England, Böhmen, Galizien, Schweiz, Finland und Deutsch- land. — Bisher beschriebene Arten: M. tubicolaria (Ehrenberg) — Tubicolaria Naias Ehbg (S. pp. 399 —400 tab. XLV. fig. 1., 32. pp. 72—74. tab. V. fig. 3.). Deutschland, England, Galizien, Ostsee. M. flocculosa Kellikott (=? M. Janus Hudson). Nord-Amerika. M. fimbriata Shephard & Strickland (=? M. tubicolaria Ehbg.). Australien. 10. Gattung: Octotrocha Thorpe. Acht Kronenlappen, dorsaler Zwischenraum breit. Die einzige Art O. speciosa Thorpe (47. pp. 146—7 tab. II. fig. 1.) ist aus China beschrieben worden. 74 Futteral gallertartig mit aufgeklebten fremden Gegenständen. Ventraltentakeln sehr kurz. Augen klein, rot. Länge 2 mm. Hudson & @osse stellen zu der Familie Melicertidae noch eine interessante Gattung Trochosphaera Semper; Thorpe meint aber, dass sie in die Familie Hyda- tinidae zu stellen ist. Ihre Anatomie ist leider in mancher Hinsicht nicht gründlich bekannt, so dass eine richtige morphologische Orientation und infolge dessen auch definitive systematische Einreihung nicht möglich ist. Jedenfalls muss man für sie eine besondere Familie Trochosphaeridae aufstellen. Die Weibehen schwimmen frei und leben einzeln. Körper kugelig. Der Räder apparat teilt den Körper in zwei Hälften. Dorsaler Zwischenraum befindet sich auf dem der Mundöffnung gegenüber liegenden Pol. Ventraltentakeln klein, paarig, nur eine Dorsaltentakel. Augen deutlich, unter dem Räderorgan. Zwei bekannte Arten lassen sich folgendermassen bestimmen: Das Räderorgan teilt den Körper in zwei gleiche Hemisphären tn en . . T. aequatorialis Semper. Das Räderorgan teilt den Körper in zwei un- gleiche Hälften 4 u. 0. a... sec nen 2 Dmsolsatsolkselihorge: T. aequatorialis Semper (32. p. 88. tab. D. f. 11.), Philippinen, Australien T. solstitialis Tborpe (47. p. 147—9 tab. 2. fig, 2.), China, Nord-Amerika 1816 1830 1831 1833 1838 ' 1850 Verzeichniss der benutzten Literatur: Linne, Systema naturae ed. X. Linne, Idem. ed. XII. Linne, Idem. ed. XIL. M. Du Trochet, Recherches sur les Rotiferes. Annales du Museum d’Hist. nat. Tom. XIX. p. 355—386 tab. 18. Lamarck, Histoire nat. d. anim. sans Vertebres. II. Ehrenberg, Beiträge zur Kenntnis der Organisation der Infusorien und ihrer geogr. Verbreitung. 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Stellung der Räderthiere. Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. VI. @osse P. H., On the structure, functions and homologies of the manducatory organs in the class Rotifera. Phil. Trans. of the Royal Soc. of London Vol. CXLVI. 3 tab. @osse P. H., On the dioecious charakters of the Rotifera. Philosoph. Trans of the Roy. Soc. of London. Vol. CXLVI. pp. 313—326. 2 tab. Cohn Ferd., Bemerkungen über Räderthiere. III. I. Ueber Cono- chilus volvox Ehb. Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. XII. Claparede Ed., Miscellanees'’Zoologique. I. Sur la maniere dont certains Rotateurs introduisseut la nourriture dans leur bouche., Ann. Sc. nat. Zool. V. Ser. T. VII. Schoch Dr. @., Die Mikroskopischen Thiere des Süsswasser-Aqua- riums. ]I. Buch: Die Räderthiere. Mit 8 lit. Tafeln. Leipzig. M. FO. Howennors, 0 HoBOR HopMb KONOHIAIBHOÄ KOAOBPATKY Strophosphaera ismailoviensis. In: Hasteris nuunep, OÖMecTBa AMONT. eCTeCTBOSHAHId, AHTPOM. H 3THorpasii. Toms X, BamycRb nepsBkti. pp. 6—14, tab. I. 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Anhangsheft zum XXI. Bde der Termesz. Füzetek. Mit 55 Fig. p. 1—-123. 70. rüik, -] [S) 76. -[ı -1 79. 80. 1898 1893 1899 1899 1900 1900 1900 1900 1900 1901 Trgovcevi€ L., Prilog za fauna virnjaka. Glasnik hrvatsk. nar. druzstya. Weber Dr. E. F., Faune rotatorienne du bassin du Leman. Revue Suisse de Zool. t. 5. pp. 263—354 tab. 10—15. et pp. 255785. tab. 16— 25. Shephard J., A new Rotifer: Lacinularia striolata, with note on L. pedunculata. Proc. Royal Soc. of Victoria. Vol. XII. pp. 20—33. tab. 3—5. Stenroos K. E., Das Thierleben im Nurmijärvi-See. Eine faunistisch- biol. Studie. 3 Taf. und 1 Karte. In: Acta Soc. pro Fauna et Flora Fennica. Vol. XVII. p. 1—259. Wesenberg-Lund C., Danmarks Rotifera I. Videnskab. Meddelelser fra den naturh. Forening i Kjobenhavn for Aaret 1899. pp. 1—146 tab. I. et II. Jennings H. S., Rotatoria of the United States. U. S. Fish-Com- mission Bulletin for 1899. pp. 67—104 tab. 14—22. Rousselet Ch. F., Note on the genus Lacinularia Journ. Quekett Mier. 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Conochilus . cornuella (Limnias) cruciger (Cephalosiphon) . crystallina (Melicerta) erystallinus (Oecistes) dossuarius (Conochiloides) — (Conochilus) . elliptica (Lacinularia) elongata (Lacinularia) Jimbriata (Melicerta) . flosculosa (Melicerta) — (Linza) . — (Lacinularia) a) Seite. 74 es) Ste) 61, 64 02 Al) „49, 57 49, 57 ), 60 . 583 ee) 59, 61 02 ei 30 aD 61, 64 29 ai al Auer AB AT ‚4 ste . 73 ‚44 . 44 Furcillatus (Cephalosiphon) granulosus (Limnias) hippocrepis (Linza) Hydra . e intermedius (Oacıateh) ismailoviensis (Lacinularia) . — (Strophosphaera) . Janus (Melicerta) . Laecinularia . leptopus (ee limneticus (Conochilus) . Limnias . limnias ( Copkaksiellon) Limnsoides . Linza . longicornis (Desiates). longipes (Oecistes) . Megalotrocha . megalotrocha ee Melicerta melicerta ( Gar ) — (Limnias) . — (Oeeistes) . — (Ptygura) . mueicola (Oeeistes) naias (Tubicolaria) natans (Conochiloides) . — (Conochilus) . 38, . 50, natans (Tubicolaria) . natans (Lacinularia) . nympheae (Limnias) . Octotrocha . Oeeistes . peduneulata andlaan) pilula (Melicerta) — (Oeeistes) . { procera (Megalotrocha) Pseudoeeistes Piygura . . ptygura (Deister) quadriloba (Tubicolaria) racemovata (Lacinularia) . reticulata (Lacinularia) . rigens (Melicerta) . — (Serpula) (Sabella) Rotifer & rotifer Bde) . Sabella semibullata esalotocha) serpentinus (Oecistes) Serpula shiawasseensis hf). socialis (Hydra) . . — (Laeinularia) socialis (Limnias) — (Megalotrocha) . — (Mlelicerta) = + (Oeeistes)-. — (Stentor) — (Vorticella) solstitialis (Trochosphaera) speciosa (Octotrocha) spinosa (Mesalotrocha) . ‚Stentor AAN stentoriae (Hydra) . stephanion (Oecistes) striolata (Lacinularia) Strophosphaera stygis (Oecistes) Trochosphaera Tubicolaria . : tubicolaria (Meike umbella (Oeeistes) . unicornis (Conochilus) velata (Megalotrocha) velatus (Oecistes) . willsonii (Oecistes) volvox (Conochilus) — (Lacinularia) — (Megalotrocha) . [ern iS > om I Sun wa w WW for) B —1 >02 © Jun (Sr D O1 MI -L .BASALTISCHE ERGUSSGESTEINE VOM TEPLER HOCHLAND NATURAL u" VON OSKAR POHL, SUPPLENT AM K. K. STAATSGYMNASIUM IN ARNAU. MIT ZWEI TAFELN: UND EINER ÜBERSICHTSKARTE. ARCHIV FÜR DIE NATURWISSENSCHAFTLICHE LANDESDURCH- : FORSCHUNG VON BÖHMEN. (XIIE: BAND, No. 3.) 38 PRAG. KOMMISSIONSVERLAG VON FR.RIVNÄC. — BUCHDRUCKEREIDr. ED. GREGRA SYN. 1205 DAS ARCHIV tür die naturwissenschaftliche Landesdurchforschung von Böhmen enthält bisher folrende Arbeiten : BRSTEIRIT BaAZINTD- I. Die Arbeiten der topographischen Abtheilung und zwar: Das Terrain und die Höhenverhältnisse des Mittelgebirges und des Sandsteingebirges im nördlichen Böhmen mit einer Höhenschichtenkarte Section II. von Prof. Dr. Karl Koristka. Preis K 8:— der Karte app... . K 320 II. Die Arbeiten der geologischen Abtheilung. Dieselbe enthält: a) Vorbemerkungen oder allgemeine geologische Verhältnisse des nörd- lichen Böhmen von Prof. Johann Krejci. )) Studien im Gebiete der böhm. Kreideformation von Prof. J.Kreiti. ce) Paläontologische Untersuchungen der einzelnen Schichten der böhm. Kreideformation u. s. w. von Dr. Anton Fric. d) DieSteinkohlenbecken von Radnic, vom Hüttenmeister KT Breis® 40.00 N sah De Pe er a RE I 9I— II. Die Arbeiten der botanischen Altheilung‘ "Dieselbe enthält: Prodromus der Flora von Böhmen von Dr. Ladislay Celakovsky. (I. as (Vergriffen:) Preis’ = sm 2er. EL Ar. K2 IV. Zoologische Abtheilung. Dieselbe enthält: a, Verzeichniss der Käfer Böhmens vom Conservator Em. Loka;j. b) Monographie der Land- und Süsswassermollusken Böhmens vom Assi- stenten Alfred Slavik. e) Verzeichniss der Spinnen des nördlichen Böhmen vom Real-Lehrer Emanuel ’Barta Press: HEN MAT I K4— V. Chemische Abtheilung. Dieselbe enthält: Analytische Untersuchungen von Prof. Dr. Hoffmann. Preis... ... 50h Preis des ganzen I. Bandes (Abth. I. bis VNEEDr /. a. 3 Eon ee K18 — AWEITER BAND. Erster Theil. I. Die Arbeiten der topographischen Abtheilung und zwar: . Das Terrain und die Höhenverhältnisse des Iser- und des Riesen- gebirges und seiner südlichen und östlichen’-Vorlagen mit einer Höhen- schiehtenkarte Section III. und des Riesengebirges von Prof. Dr. Karl Koristka. Preis (dieser. Abtheilune-! U, 4 au 1 a 2 ee Mn KYI— ll. Die Arbeiten der Seolosisehen Abtheilung. 1. Theil enthält: a) Prof. Dr. Ant. Frit: Fauna der Steinkohlenformation Böhmens. b) Karl Feistmantel: Die Steinkohlenbecken bei Klein-Prilep, Lisek, Stileec. Holoubkow, Mireschau und Letkow. e) Jos. Väla und R. Helmhacker: Das Eisensteinvorkommen in der Gegend von Prag und Beraun. d) R. Helmhacker: Geognostische Beschreibung eines Theiles der Gegend zwischen Beneschau und der Säzava. Preis . 2.2.22... 21. RR II. Theil enthält: Dr. Em. Borficky: Petrographische Studien an den Basaltgesteinen Böhmens Preis: > "un... a ne N N K T— Preis der ganzen ersten Hälfte des zweiten Bandes d. und II. Abtheilung zusammen) geb. K 20°— Zweiter Theil. UI. Botanische Abtheilung. Dieselbe enthält: Prodromus der Flora von Böhmen von Prof. Dr. Ladislav Celakovsky (II. Theil) KVELrSTUTEnSNPrEIise Kr ee ae ee en Ra Ar ana SA K 5:20 IV. Zoologische Abtheilung. Dieselbe enthält: a) Prof. Dr. Ant. Fri: Die Wirbelthiere Böhmens. Din. 2 5 Die Flussfischerei in Böhmen. €) 2 2 s N Die Krustenthiere Böhmens. Preis... .. .-. K6- V. Chemische Abtheilung. Dieselbe enthält: Prof. Dr. Em. Boricky: Uber die Verbreitung des Kali und der Phosphorsäure infden GesiteinenBöhmens. Preise war ha. ee Je) Preis der ganzen zweiten Hälfte des zweiten Bandes (IL, IV. u. V. Abth. zusammen) geb. K 10 — BASALTISCHE ERGUSSGESTEINE VOM TERFER HOCHLAND VON OSKAR POHL, SUPPLENT AM K. K. STAATSGYMNASIUM IN ARNAU. MIT ZWEI TAFELN UND EINER ÜBERSICHTSKARTE. ARCHIV FÜR DIE NATURWISSENSCHAFTLICHE LANDESDURCHFORSCHUNG VON BÖHMEN. (BAND XI, Nro 3.) > BERAG. KOMMISSIONSVERLAG VON FR. RIVNAC. — DRUCK VON DR. ED. GREGR A SYN. 1905. Anlässlich der Revision der geologischen Karten der westböhmischen Gebiete wandte Herr Hofrat Prof. Dr. G. C. Laube seine Aufmerksamkeit auch den Erguss- Gesteinen dieser Gegend zu und trug durch unermüdliches Sammeln von Beleg- stücken ein stattliches Arbeitsmaterial zusammen. Nachdem bereits vor kurzer Zeit ein Teil dieser Eruptivgesteine (Prassleser Berg, Tschebon- Berg, Prohomuther Berg) durch Herrn Karl Wohnig einer eingehenden Untersuchung unterzogen wurden (Archiv der naturwissenschaftlichen Landesdurchforschung von Böhmen, XII. B., Nr. 1), erhielt ich durch die Güte des Herrn Hofrat Laube das übrige Material zur Bearbeitung. Auch Herrn Karl Wohnig verdanke ich einige noch fehlende Ge- steinstypen. Bereits im Jahre 1856 fanden die obengenannten basaltischen Gesteine in der Literatur eine Erwähnung, indem ihrer F. Hochstetter anlässlich der Be- sprechung der Verhältnisse des Duppauer Basalt-Gebirges gedenkt. (Sitzung d. k. k. geol. Reichsanstalt, 4. März 1856.) Dort fasst Hochstetter das Duppauer Gebirge als Centralstock auf, von dem weite Bergrücken und tief eingeschnittene Bachtäler in fast radialer Richtung nach allen Himmelsgegenden ausstrahlen. „Je entfernter vom Centrum,“ sagt Hechstetter, „umso niedriger werden diese Bergzüge und lösen sich endlich in 2—3 Stunden Entfernung in einzelne Kuppen auf. Aber selbst bis auf die Entfernung von vielen Meilen treten in der Aneinanderreihung dieser über das ganze Karlsbader Gebirge und bis ins Erzgebirge und Fichtelgebirge zerstreuten Kuppen auf einer guten topographischen Karte jene radialen Rich- tungen noch deutlich hervor, wie wenn das Grundgebirge vom Centrum der Eruption aus nach allen Richtungen gesprungen, und aus diesen Sprüngen und Spalten überall die heissflüssige Basaltmasse aus der Tiefe hervorgedrungen wäre.“ Diese Beobachtung Hochstetters bestätigt auch ein Blick auf die geologische Karte, indem man hier deutlich derlei radiale Richtungen verfolgen kann. *) So zieht eine dieser Linien vom Centrum des Duppauer Gebirges aus gegen Lubenz zu und setzt sich noch darüber hinaus bis nach Tyss fort. Ein weiterer Strahl geht über Luditz bis Manetin und Netschetin. Westlich davon bemerkt man eine derartige Linie über Udritsch, Theusing, Weseritz bis Scheibenradisch. Davon scheint eine weitere Richtung abzuzweigen, die durch den Schafberg, Schwammberg, Wolfsberg *) Siehe auch die beigegebene Skizze. 4 und die Hurka südlich von Plan markiert ist. Endlich sehen wir eine Linie, die über Buchan führend an der Granitgrenze weiterzieht und bis gegen Königswart zu verfolgen ist. Neben diesen Hauptstrahlen gibt es noch eine Reihe von Neben- strahlen, die insbesondere das Karlsbader Gebirge durchsetzen. Die grösste Zahl dieser scheinbar isolierten Ausbrüche, Decken und Ströme basaltischen Gesteines, die aber, wie eben gezeigt wurde, dennoch mit dem grossen Duppauer Basaltgebirge in Verbindung zu stehen scheinen, sind von mir einer näheren Untersuchung unterzogen worden. Im folgenden erlaube ich mir das Re- sultat derselben mitzuteilen. = Die Verteilung der zu beschreibenden Ergussgesteine ist aus der beiliegenden Kartenskizze zu ersehen. Die Beschreibung erfolgt in der Weise, dass der topographischen Verbrei- tung der Vorkommen möglichst Rechnung getragen wird. Darnach kann man deut- lich 3 grosse Gruppen oder Abteilungen unterscheiden (siehe Kartenskizze). I. Karlsbader- und Kaiserwald-Gebirge, sowie Tepler Rang. II. Umgebung von Luditz und Lubenz. III. Umgebung von Weseritz und Nordrand der Pilsner Niederung. Es mag darauf hingewiesen werden, dass sich die zu beschreibenden Erguss- gesteine grösstenteils auch bereits auf der geologischen Karte der k. k. geologi- schen Reichsanstalt in Wien eingetragen finden und zwar entsprächen unserer Abteilung I. die Kartenblätter XI. (Umgebung von Karlsbad und Eger) und XVII. (Umgebung von Plan und Hayı), der Abteilung II. das Kartenblatt XII. (Umgebung von Lubenz), der Abteilung III. das Kartenblatt XVIIIL. (Umgebung von -Pilsen.) I. Basaltische Gesteine aus dem Karlsbader und Kaiserwald-Gebirge und dem Tepler Rang. Untersucht wurden die Gesteine folgender Lokalitäten: . Schlossberg bei Pirkenhammer. . Buchenhöhe bei Poschitzau. . Kohlingersteig bei Schlaggenwald. . Huretzberg bei Petschan. Koppenstein bei Petschau. Glatze bei Königswart. . Podhorn bei Marienbad (u. kleine Glatze). . Klunger bei Zaltau. . Hurka bei Pawlowitz. 10. Wolfsberg bei Tschernoschin. PP ww + Nemo oE. er 1. Schlossberg bei Pirkenhammer. Literatur: Fr. Martin: Untersuchungen der Aufschlüsse der Bahnstrecke Karls- bad-Marienbad sowie der angrenzenden Gebiete. (Jahrbuch der k. k. geolog. Reichsanstalt, 1900, 50 B. 3 H.) Das Gestein dieser Lokalität wurde bereits von Fr. Martin (l. e.) untersucht und als Nephelinbasalt bezeichnet. Martin gibt nur eine kurze Beschreibung der mikroskopischen Zusammen- setzung und wendet sich hauptsächlich den Graniteinschlüssen zu, welche sich in diesem den grossen Karlsbader Granitstock durchbrechenden Gesteine vorfinden. Er beschreibt die Art und Weise der Metamorphose der Bestandteile dieses Gra- nites und konstatiert, dass der Glimmer am stärksten, Quarz weniger, der Ortho- klas aber am wenigsten durch den Kontakt beeinflusst wurden. Da meine Untersuchungen über die mikroskopische Physiographie dieses Gesteines sich einerseits mit denen Martins nicht ganz decken, anderseits die- selbe ergänzen, erlaube ich mir, die Resultate derselben im nachfolgenden an- zuführen. Das Gestein zeigt bei makroskopischer Betrachtung eine grau- schwarze Farbe und ein dichtes Gefüge. Neben den Graniteinschlüssen treten noch Einsprenglinge des Olivins und solche eines Augites deutlich hervor. Die Olivine erreichen bis Erbsengrösse und zeigen die typisch spargelgrüne Farbe. Auch der Augit weist mitunter grössere Dimensionen auf, so dass man auch Kristalle bis zu 1 cm Längserstreckung beobachten kann. Die mikroskopische Untersuchung des Dünnschliffes lässt in einer fein verteilten Grundmasse die Einsprenglinge der eben genannten Minerale in ansehnlicher Menge erkennen. Augit. Seine Individuen zeigen die gewöhnliche tlachtafelige Ausbildung nach (100). Auf Schnitten _|L e tritt deutlich die gute Spaltbarkeit nach dem Prisma hervor. Die Kristalle zeigen durchwegs scharfe Ränder und finden sich teils einzeln ausgebildet, teils zu mehreren unregelmässig verwachsen. Doch auch die Verzwilli- gung nach (100) kann häufig beobachtet werden. Gewöhnlich wiederholt sich dieselbe mehreremale, so dass auf diese Weise ein ganzes Lamellensystem zustande kommt, das mit dem des Albitgesetzes beim Plagioklas eine grosse Ähnlichkeit besitzt. Die Farbe der Augite ist gelbbraun. Neben der erwähnten prismatischen Spaltbarkeit sibt es auch unscharfe Risse, die meist annähernd parallel zu (010) laufen. Zonarer Bau ist bei gewöhnlichem Lichte nur schwach wahrnehmbar. Deut- licher wird er bei Beobachtung unter gekreuzten Nikols, wobei die einzelnen Schichten auch verschiedene Auslöschungsschiefe zeigen. An Einschlüssen ist der Augit arm. Man beobachtet spärliche Magnetitkriställchen, Grundmassepartikeln, Glas und mitunter auch Flüssigkeitseinschlüsse (mit Libellen!). Olivin. Quantitativ hält der Olivin der Einsprenglingsgeneration des Au- sites das Gleichgewicht. Er erscheint im durchfallenden Lichte farblos; seine Durchschnitte zeigen die ziemlich gut erhaltenen typischen Formen. Neben der schwach angedeuteten Spaltbarkeit nach (010) findet man die bekannte regellose Zerklüftung, von deren tissen aus die Serpentinisierung bereits ziemliche Fortschritte gemacht hat. Scharf ausgebildeter Magnetit bildet die spärlichen Einschlüsse. Die Grundmasse besteht aus einem feinen Filz von winzigen Augit- und Feldspatmikrolithen sowie Magnetitkörnchen, zwischen welchen man spär- lich, aber doch sicher eine schwach doppelbrechende farblose Substanz wahrnimmt, die man, da auch Andeutungen von sechsseitigen Durchschnitten vorkommen, als Nephelin deuten kann. Diese Annahme wird durch die mikrochemische Probe auf Natrium be- stätigt. Der Feldspat, der von Martin nicht erwähnt wird, bildet Leist- chen, die gar nicht so selten neben denen des Augites auftreten; sie gehören einem Plagioklase an, wie mau aus der deutlichen Zwillingslamellierung nach dem Albitgesetze schliessen kann. Apatit ist selten. Hie und da bemerkt man Reste einer Glasbasis von gelbbrauner Farbe mit vielen eingelagerten nadelförmigen Skelettbildungen (Magnetit). Rings um solch eine 7 Stelle sind die Augitkriställchen der Grundmasse fast ganz frei von Magnetit, auf welche Weise ein lichter Hof um diese Magmareste gebildet wird. Es macht den Eindruck, als hätte dieser Rest des Magmas vor seiner Er- starrung auf seine Umgebung in der Weise eingewirkt, dass er den feinverteilten Magnetit der umgebenden bereits auskristallisierten Grundmasse resorbierte, um ihn im letzten Augenblicke des Erstarrens in Skelettformen wieder auszuscheiden. (Taf. I. Fig. 5.) Nach all dem könnte man das Gestein des Schlossberges wohl auch als feldspatführenden Nephelinbasalt bezeichnen. Dem Vorgehen Zirkels (Petrographie) folgend, möchte ich doch lieber bei der Bezeichnung Nephelinbasanit bleiben, die ja für Gesteine mit der Mineralkombination Augit, Plagioklas, Nephelin nebst Olivin eingeführt ist. 2. Buchenhöhe bei Poschitzau. Literatur: — Die Buchenhöhe nördlich von Poschitzau ist eine Kuppe, die sich inmitten des grossen Granitmassives zwischen Elbogen und Schlaggenwald erhebt und eine Höhe von 732 m erreicht. In der von Hochstetter und Jokely aufgenommenen geolog. Karte der k. k. geol. Reichsanstalt ist dieselbe noch als Granit ein- getragen. Bei der behufs Revision dieser Karte unternommenen Begehung der dortigen Geg.nd durch Herrn Hofrat Laube stellte es sich heraus, dass die Buchenhöhe nicht aus Granit besteht, sondern ihre Entstehung einem Ausbruche basaltischen Magmas verdankt. Wenigstens konnte das anstehende Gestein nach seiner grauschwarzen Farbe und seinem dichten Gefüge mit porphyrischer Ausbildung mit Recht als solcher angesehen werden. Die mikroskopische Untersuchung ergab folgendes Resultat: Das Gestein der Buchenhöhe besteht aus einem feinen, dichten Gemenge von Plagioklas, Augitund Magnetit als Grundmasse, in welcher Augite und resorbierte Hornblenden als Einsprenglinge eingebettet sind. Augit. Die Kristalle der intratellurischen Augitgeneration erreichen nicht selten eine Längserstreckung bis zu 1 cm und bestehen meist aus einem grünen pleochroitischen Kern und einem besonders gegen aussen zu ins rötliche spielenden gelbgrauen Rande. Kern sowohl als auch Rand zeigen besonders im polarisierten Lichte einen schönen zonaren Bau. Die einzelnen Zonen, durch verschiedene Auslöschungsschiefe scharf von einander ‚gesondert, sind im Gegensatz zu der gewöhnlichen schmalen 8 Ausbildung recht breit. Der Habitus der Kristalle scheint nicht so entschieden tafelförmig nach (100) zu sein, sondern schon mehr der säulenförmigen Ausbildung zuzuneigen. Es ist schwer, sich darüber ein sicheres Urteil anzueignen, da die Durehsehnitte, obzwar nicht unscharf begrenzt, doch vielfach zerbrochen sind und serade in den zur Verfügung stehenden Schliffen Sehnitte fast senkrecht zu c vor- handen waren, nach denen man erst mit Sicherheit die Form hätte bestimmen können. Auffallend ist das Auftreten des Zwillingsgesetzes (Zw. E=[100]) in vielfacher Wiederholung. In einem nicht besonders grossen Schnitte zählte ich 11 derartige Zwillings-Lamellen. Es wäre noch eine Verwachsung mit Hornblende zu erwähnen und endlich der ziemliche Reichtum an Einschlüssen. Als solche fungieren besonders grosse und scharfausgebildete Magnetite, sowie Grundmassepartikelchen, Gasporen ete. Der Augit der Grundmasse ist mikrolithisch ausgebildet und zeigt gelb- graue Töne. Hornblende. Neben den Einsprenglingen des Augites treten im Dünn- schliffe nur noch zahlreiche eine ziemlich scharfe kristallographische Begrenzung verratende Stellen hervor, die hauptsächlich aus einem dichten Gemenge von Masnetit und Augit bestehen. Schon die Formen (6seitige Durchschnitte und solche von länglich rektangulärer Gestalt mit abgeschmolzenen Ecken) deuten auf ehe- malige Hornblende hin. Dieselbe muss jedenfalls zu den wesentlichen Bestandteilen des Gesteines gerechnet werden. Grundmasse. Diese zeigt eine deutliche Fluidalstruktur, indem der Ge- steinsfluss nicht nur die Einsprenglinge, sondern auch die Plagioklase und Augite der Grundmasse gleichgerichtet hat. Die Plagioklasleistchen sind von grosser Feinheit, zeigen aber trotzden meist mehrere Zwillingslamellen nach dem Albitgesetze. Nur ganz vereinzelt tritt ein oder das andere Leistchen aus seiner Miniaturgrösse heraus. (In einem Schlifte eirca 2—3.) Der Magnetit ist teils fein verteilt über die ganze Grundmasse hin verbreitet, teils tritt er in etwas grösseren scharf begrenzten Körnern hervor. Die Menge des Magnetites bewirkt es. dass das Buchengestein auch etwas auf die Magnetnadel wirkt. Apatit ist, wenn überhaupt vorhanden, sehr spärlich. Nach der Mineralkombination : Augit, Hornbiende und Plagioklas, muss man das Gestein des Buchen füglich als Hornblende-Augit-Andesit ansprechen, obgleich es wohl auch ein Bindeglied zu den von Rosenbusch ausge- schiedenen Hornblendebasalten (hier olivinfrei) darstellt. 3. Kohlingersteig bei Schlaggenwald. Literatur: — Auch dieses Vorkommen eines basaltischen Gesteines ist bisher noch nicht bekannt gewesen. ) Es fehlt daher auch seine Eintragung an der betreffenden Stelle der geolo- gischen Karte der k. k. Reichsanstalt. Das Vorkommen wurde von Herrn Hofrat Vrba aufgedeckt. Dieser übermittelte Herrn Hofrat Laube eine Probe davon, welche mir der- selbe freundlichst zur Bearbeitung überliess. Makroskopische Beschreibung. Das Gestein ist dicht, tief grauschwarz und besitzt einen unregelmässigen Bruch. bereits mit unbewafinetem Auge bemerkt man als Einsprenglinge schwarze Augite und grösstenteils in eine gelbe Substanz umgewandelte Olivine. Die Anzahl der ersteren ist bedeutend grösser als die der letzteren. Ebenso überwiegt der Ausgit, was Dimensionen anbelangt. Seine Kristalle erreichen bis 0°5 cm Länge, während die Olivine meist unter 0-1 em. bleiben. Mikroskopische Physiographie., Die Struktur ist porphyrisch. Die Einsprenglinge (Augit, Olivin und vielleicht auch Magnetit) liegen in einer aus Augit, Plagioklas, Magnetit und einer farblosen Metastasis gebildeten Grundmasse. Augit. Der Augit der intratellurischen Ausscheidung tritt recht zahlreich auf. Seine Individuen zeigen zwar auch makroskopische Grösse, doch kann man die mannigfaltiesten Übergänge zu den Grundmasseaugiten beobachten. Die Ausbildung der Kristalle ist in den verschiedenen Richtungen nicht die gleiche. Während nämlich die Flächen der Prismenzone fast stets ihre gute Aus- bildung durch scharfe Ränder der Schnitte | zu c andeuten, fehlt diese scharfe Ausbildung meist den polaren Enden der Kristalle. (Schnitte || ce.) Hie und da vor- kommende deutliche Ausbildungsweise lässt aber doch erkennen, dass die Formen dieses Augites von den gewöhnlichen des basaltischen Augites nicht abweichen. Zwillinge nach (100) sind seiten. Häufig sieht man dagegen mehrere Individuen zu rosetten- oder sternförmigen Gruppen vereinigt. Dabei durchwachsen sich oft die einzelnen Kristalle gegenseitig. Die Spaltbarkeit nach dem Prisma ist nicht sonderlich gut ausgebildet. Was die Farbe anbelangt, kann man da eine deutliche Abstufung beobachten. Der Kern der grössten, also zuerst gebildeten Augite ist fast farblos, etwas gegen den Rand zu folgt eine Zone mit deutlichem rötlich- oder gelblichgrauem Ton. Diese Farbe haben auch die Kerne der Augit-Einsprenglinge geringerer Grösse. Der äusserste Rand sämtlicher Einsprenglinge endlich ist bedeutend tiefer gefärbt und zwar ist es da wiederum der Rand gegen die Flächen der Prismenzone zu, der die tiefsten Töne der oben erwähnten Farbe zeigt, während die Ränder der polaren Abgrenzung weniger stark gefärbt sind. Dieses verschiedene Verhalten der einzelnen Kristallpartien lässt bereits bei Beobachtung im gewöhnlichen Lichte zu- nächst einen Schichtenbau der Kristalle und weiters die Erscheinung der bekannten 10 Sanduhrstruktur wahrnehmen Polarisiert man das Licht, so bemerkt man zunächst eine Verschärfung der Gegensätze durch den deutlichen Pleochroismus der dunkleren Randpartien; kreuzt man endlich die Nikols, dann kommen die erwähnten Erschei- nungen noch mehr zur Geltung. Durch die verschiedenen Auslöschungsschiefen der einzelnen Schichten entstehen die zartesten Schraffierungen. Diese beginnen aller- dings erst mehr gegen den Rand zu; der Kern selbst stellt meist ein einheitliches Ganzes dar. Auch in Bezug auf Einschlüsse macht sich ein Unterschied zwischen Kern und Schale bemerkbar. Während nämlich ersterer mit Ausnahme von Glasinterpo- sition (in langen zarten Zügen) und vereinzelten Olivinkörnern frei von Einschlüssen ist, erscheint letztere oft ganz gespickt mit Magnetitkristallen, Olivinkörnern un Biotitschüppehen. Diese so häufige Erscheinung hat jedenfalls ihren Grund in der Abnahme der Kristallisationskraft bei fortschreitender Abkühlung. Die Farbe des Grundmasseaugites entspricht denen der Ränder der Ein- sprenglinge, ein Zeichen, dass das Wachstum der letzteren bei der Effusion noch nicht abgeschlossen war. Die Leistchen der Augite II. Generation sind nicht be- sonders scharf ausgebildet. Olivin. Dieses Mineral ist viel spärlicher vorhanden als der Augit. Nichts- destoweniger tritt er deutlich aus seiner Umgebung hervor. Bewirkt wird dies dadurch, dass von der eigentlichen Olivinsubsstanz nichts mehr übrig ist, diese vielmehr in die bekannte rötlichgelbe Eisenverbindung (Idding- sit) umgewandelt erscheint. Nur selten zeigen die Durchschnitte deutliche kristallo- graphische Begrenzung. Die Körnerform herrscht vor. Während der frische Olivin in maenetitreichen Gesteinen fast stets reich an Magnetiteioschlüssen ist, findet man hier in dem rötlichgelben Umwandlungsprodukte des Olivins fast keinen Magnetit. Man wird sich daher die Frage vorlegen müssen, ob derartige Magnetiteinschlüsse bei der erwähnten Umwandlung nicht auch eine koile spielen. Plagioklas. Der Feldspat tritt bei Beobachtung mit schwächerer Ver- grösserung durchaus nicht hervor. Erst bei Einsetzung schärferer Objektive und Anwendung von polarisiertem Lichte kann man seine Anwesenheit sicher feststellen. Dann sieht man aber auch, dass er, obzwar nur in winzigen Leistchen ausgebildet, doch recht hervorragend an der Gesteinszusammensetzung beteiligt ist. Die Leistehen sind nicht besunders lang und zeigen meist 2—3 Zwillings- lamellen nach dem Albitgesetze. Die geringe Sichtbarkeit des Plagioklases ist die Folge des Vorhandenseins einer farblosen Zwischenmasse, deren Brechungsexponent sich nicht be- sonders von dem des Feldspates unterscheidet und sich auffallend gern besonders um die Plagioklasleistehen zu gruppieren scheint. Auch um die Augiteinsprenglinge zieht sich eine an dieser farblosen Metastasis reiche Zone. Wie die Beobachtung unter gekreuzten Nikols zeigt, gehört diese Zwi- schenmasse teils einem schwach doppelbrechenden Minerale, teils einer isotropen Basis an. Als ersteres wird man mit einiger Sicherheit den Nephelin annehmen können, umso eher, als auch die mikrochemische Untersuchung des Gesteinspulvers auf Natrium ein positives Resultat lieferte. Daneben hat man es noch mit einem 11 farblosen Glase zu tun, an welchem besonders die erwähnten Zonen um die Ausitkristalle reich sind. Magnetit ist sehr viel vorhanden. Es nimmt daher nicht wunder, wenn das Gestein richtend auf die Maanetnadel wirkt. Mau unterscheidet deutlich zwei Generationen des Magnetits. Die Individuen beider sind aber äusserst scharf aus- gebildet. Stellenweise dient der Magnetit auch kleinen gelbbrauen Biotitfetzchen als Kristallisationscentrum. Apatit ist reichlich in feinen Nädelchen vorhanden. Nach seiner Zusammensetzung wäre das Gestein vom Kohlingersteig daher als ein guter Nephelinbasanit zu bezeichnen. 4. Huretzberg bei Petschau. Literatur: — Nordöstlich von Petschau erhebt sich bei dem Dorfe Leimgruben der 814 m hohe Huretzberg. Auf der bereits mehrfach erwähnten geolog. Karte der k. k. Reichsanstalt sieht man daselbst drei Basaltvorkommen eingetragen, die alle von Sand und Sandsteinen der Braunkohlenformation umgeben sind. Wir haben es hier mit einem ausge- sprochenen deckenförmigen Basaltgebilde zu tun, das die Bildungen der Braun- koblenperiode überdeckt und vor Abtragung geschützt hat. Das Gestein des Huretzberges liest mir in mehreren Handstücken vor. Die Farbe ist dunkel, fast schwarz zu nennen. die Struktur dicht, jedoch deutlich porphyrisch. Makroskopisch erkennt man bereits einzelne bald grüne, bald gelb- braune (umgewandelte) Olivine und mit der Lupe auch einige schwarze Ausite. Das Mikroskop löst das Gestein in ein Gemenge von Augit, Olivin, Feldspat, Nephelin, Magnetit, Biotit und einem Glase auf. Augit. Deutlich sind zwei Generationen dieses Minerales zu unterscheiden. Die Kristalle der ersten Generation sind teils einzeln, teils gehäuft, aber stets idiomorph ausgebildet. Ihre Farbe ist die typisch hellbräunlichgraue Farbe des basaltischen Ausites. i Nicht selten kann man aber auch, besonders bei grösseren Individuen, einen deutlichen grünen Kern wahrnehmen. Solche Kristalle zeigen dann im polarisierten Lichte einen schönen Schalen- und Sanduhrbau (verschiedene Auslöschungsschiefe !). Zwillinge nach (100) sind häufig, teils einfach, teils polysynthetisch. Als Einschlüsse findet man Olivin, Glimmer, Masnetit und ein farbloses Glas, das die verschiedensten Formen bildend, meist das Centrum der schalig ge- bauten Kristalle einnimmt. Die Augitsäulchen der 2. Generation sind ebenfalls idiomorph ausgebildet. Olivin ist massenhaft vorhanden. Die einzelnen Individuen erreichen oft eine Grösse von mehreren mm, meist aber bleiben sie darunter. Sie sind grössten- teils umgewandelt Trotzdem sind die Formen gut zu erkennen. Nur stellenweise tritt durch magmatische Resorption eine Störung der Kristallform ein, indem die Grundmasse in mehr oder weniger langen wurmförmiger Fortsätzen in den Olivin eingedrungen ist. Eine Spaltbarkeit ist nur schwer || (010) wahrzunehmen, dagegen durch- setzen regellose Sprünge die Kristalle nach allen Seiten. Die bereits oben erwähnte Umwandlung ist eine verschiedene. Während in den randlichen, mehr der Verwitterung ausgesetzten Partien von der eigentlichen Olivinsubstanz beinahe gar nichts übrig geblieben ist als höchstens bei grösseren Individuen ein Kern, sonst aber alles vom Rande her in eine gelbbraune, doppel- brechende Substanz (Iddingsit) umgewandelt ist, sehen die Olivine des irischeren Gesteins etwas anders aus, indem man hier von einer typischen von den Sprüngen ausgehenden Serpentinisierung reden kann. Auf diese Weise sind derlei Durch- schnitte gleichsam mit einem srüngelblichen Netzwerke überdeckt. Als Einschlüsse finden sich Glas und Magnetitkörner. Über die Verwachsung mit Biotit siehe weiter unten. Alle übrigen Gesteinsbestandteile gehören der Grundmasse an. Plagioklas bildet längliche, leistenförmige Formen, an welchen man deutlich die Zwillingslamellen des Albitgesetzes erkennen kann. Die Kristalle des- selben sind nicht so idiomorph wie die des Grundmasseaugites. Magnetit durchsetzt gleichmässig die ganze Grundmasse in scharf ausge- bildeten tesseralen Gestalten. Man kann hier nur von einer (reneration dieses Minerals sprechen. Glimmer. Als solcher erscheint ein durchaus allotriomorph ausgebildeter Biotit, durch braune Farbe, sehr starke Absorption und Reichtum an Einschlüssen sämtlicher übriger Minerale ausgezeichnet. Er wäre demnach als eine der jüngsten Bildungen aufzufassen. Die Spaltbarkeit nach der Basis ist sehr deutlich. Merkwürdig ist jedenfalls seine Verwachsung mit Olivin. Dieselbe äussert sich in verschiedener Weise. An manchen Stellen umgibt der Glimmer den Olivin vollständig, sodass der Olivin eigentlich als Einschluss im Biotit aufzufassen wäre, an anderen Stellen, oft an demselben Kristalle des Olivins, bemerkt man wiederum den Biotit als Einschluss im Olivin. Allerdings sind die Stellen mit der ersten Erscheinung bedeutend häufiger, und man wird nicht weit fehlen, wenn man an- nimmt, dass, wo «der Glimmer scheinbar als Einschluss im Olivine vorkommt, er in einen der früher genannten Korrosionsräume zugleich mit der übrigen Gesteins- masse eingedrungen ist, und dass dieser wurmförnmige Fortsatz durch den Schliff gerade quer geschnitten ist, so dass er nicht mehr mit der Umgebung im Zusam- menhange zu stehen scheint. Zwischen den eben genannten Grundmassebestandteilen ist noch eine farblose Substanz eingeklemmt, die sich aber bei Beobachtung im polarisierten Liehte deutlich in eine amorphe und eine schwach doppelbrechende Substanz trennen lässt. Letztere wird man nicht mit Unrecht dem Nephelin zuschreiben können, dessen Anwesenheit auch mikrochemisch festgestellt wurde. Die übrige Masse entspricht einem farblosen Glase, das nieht selten zur Zersetzung neigt und dann in eine braune sphaeroidisch straierte Masse übergeht, welche oft auch als 13 Adern das Gestein durchsetzt und so den Weg angibt, auf welchem durch äusseren Einfluss die Zersetzung des Gesteins fortschreitet. An manchen Stellen erreicht diese Glasbasis auch grössere Ausdehnung und da sieht mau, dass sie es besonders ist, welche die feinen langen Nädelchen des Apatites beherbergt. Wir können das Gestein des Huretzberges unzweifelhaft den typischen Nephelinbasaniten anreihen. 5. Koppenstein bei Petschanu. Literatur: Fr. Martin: Untersuchung der Aufschlüsse der Bahnstrecke Karls- bad—Marienbad sowie der angrenzenden Gebiete. (Jahrbuch der k. k. geolog. Reichsanstalt, 1900, 50. B., 3. H.) Dieser Basalt wird bereits von Martin in der citierten Abhandlung als Ne- phelinbasalt angeführt und ganz kurz beschrieben. Mir steht zur Untersuchung nicht nur Martins Material zur Verfügung, sondern auch eine weitere Serie von Handstücken, die H. Hofrat Laube erst vor wenigen Jahren aufsammelte. Da sich nun einerseits meine Untersuchungen nicht ganz mit denen Martins decken, anderseits aber zu deren Ergänzung dienen können, lasse ich die Resultate derselben folgen. Wir haben es mit einem dichten, dunkel grauschwarzem Gesteine zu tun, an welchem man bereits makroskopisch recht grosse Olivinkörmer (10-15 mm Länge) wahrnehmen kann. Mit der Lupe erkennt man dann auch einzelne bis 1 mm grosse Augite. Das Mikroskop zeigt uns ein porphyrisch struiertes Gemenge von Augit, Olivin (als Einsprenelinge), Magnetit und Nephelin. Daneben besteht auch noch eine Glasbasis. Der Augit liegt in zwei Generationen vor. Die erste Generation besteht aus Kristallen von der gewöhnlichen tafeligen Form des basaltischen Augites. Die Spaltbarkeit nach dem Prisma ist durch deutliche Risse markiert. Die Farbe ist gelblichgrau, im auffallendem Lichte schwarz. Die Begrenzung der Kristalle ist meist eine recht scharfe, doch zeigen die terminalen Flächen öfters Abrundungen und Korrosionen. Polysynthetische Zwillingsbildung nach (100) ist nicht eben häufig. Von den Einschlüssen sind besonders Glasinterpositionen gern central angeordnet und scheiden auf diese Weise einen einschlussreichen, oft auch durch einen Stich ins grüne gekennzeichneten Kern von einer einschlussfreien Randzone. Auch die Magneteisenkörnchen sind öfter central angehäuft, meist aber regellos über den Kristall zerstreut. Der Augit der 2. Generation bildet kleine säulenförmige Kriställchen von derselben Farbe wie die Einsprenglinge. Er stellt aber nach den Angaben meines Mikroskopes (Reichert, Wien) keine gleichmässig abgerundeten Körner dar, wie sie Martin beim Augit und Magnetit der Grundmasse gesehen haben will, man kann im Gegenteil recht scharf begrenzte Formen beobachten, die an Querschnitten 14 (Le) das typische breitgezogene Achteck erkennen lassen und sogar an Längs- schnitten (||c) deutlich die terminale Begrenzung zeigen. Eine Spaltbarkeit ist allerdings bei so kleinen Gebilden nicht wahrzunehmen. Der Olivin bildet durchwegs grössere Kristalle als der Augit. Er ist nur in einer Generation vorhanden. Seine Formen sind meist noch recht deutlich zu erkennen, trotzdem die Ränder der Schnitte angefressen und zerstört sind. Im auf- fallenden Lichte ist der Olivin schön grün bis gelbgrün, im durchfallenden Lichte aber farblos. Man bemerkt spärliche Risse einer Spaltbarkeit nach (010). Sonst sind die Kristalle noch von regellosen Sprüngen (durchsetzt, von denen aus sich hie und da, aber nur äusserst selten, die Umwandlung des Olivins in Serpentin vorzube- reiten beginnt. Als Einschluss fungiert Magnetit und ein braun bestäubtes Glas. Daneben finden sich noch in einfachen ‘oder sich verzweigenden Zügen an- geordnete Einschlüsse von rundlicher, ellipsoidischer oder auch schlauchförmiger Gestalt, von denen die einen ohne Libelle aber mit starkem Totalreflexionsrande als Gasporen, die anderen mit Libelle und schwächerem schwarzen Rande dagegen als Flüssigkeitseinschlüsse anzusprechen wären. Der Magnetit ist recht reichlich vorhanden, das Gestein daher schwach polarmagnetisch. Doch auch in Bezug auf ihn kann ich Martin nicht bei- stimmen, indem ich ganz wohl bestimmte meist quadratische tesserale Formen vor- fand. Diese Kristalle sind teils einzeln durch das ganze Gestein verstreut, teils bilden sie scheinbar Aggregate und erhalten dadurch eine bedeutendere Grösse. Der Nephelin bildet im Vereine mit einem Glase die Zwischenmasse, indem entweder dieses oder jener die Zwischenräume zwischen den Augiten und Magnetiten der Grundinasse ausfüllt. Demgemäss erscheint der Nephelin meist allotriomorph. Nur an Stellen, wo Nephelin und Glas nebeneinander vorkommen, sieht man die sechsseitigen und rechteckigen Durchschnitte sich gut von dem an- grenzenden Glase abheben. Noch deutlicher tritt dies bei rektangulären Durch- schnitten bei Anwendung von polarisiertem Lichte hervor, indem der Nephelin da eine wenn auch geringe Doppelbrechung verrät. Seine Anwesenheit wurile auch durch mikrochemische Analyse nachgewiesen. Stellenweise wird der Nephelin im Dünnschliffe sehr selten und die übrigen Ge- steinsgemengteile sind dann allein in der braun bestäubten Glas basis eingebettet. Die Trübung nimmt an manchen Stellen überhand, man sieht schwarze Pünktchen auftaucheu und endlich gelangt man zu Stellen, wo das ganze Glas von schwarzen, äusserst zierlichen Kristallskeleiten durchwachsen ist. (Taf. I., fig. 4.) Es hat den Anschein, als hätte da der Magmarest die übrigen Bestandteile resorbiert. Darmach dürfte man es mit Skelettbildungen von Magnetit zu tun haben, was auch durch das Fehlen des letzteren in seiner gewöhnlichen Form an solchen Stellen bewiesen wird. Es wäre also anzunehmen, dass der rückständige Magmarest den vorhandenen Maenetit gänzlich, die übrigen schon vorhandenen Bestandteile teilweise wieder gelöst hat, um dann den ersteren rasch in Skeletten wieder auszuscheiden, selbst aber zu Glas zu erstarren. Apatit als Nebengemengteil ist nur spärlich in den feinsten Nädelchen zu bemerken, a 15 Als sekundäre Bildung wäre ein Karbonat, wahrscheinlich Kalzit, zu er- wähnen, der teils über die Grundmasse verbreitet ist, teils sich auf den Klüften des Olivins festgesetzt hat. Im übrigen wäre das Gestein der Bestimmung Martins folgend als Nephelin-Basalt zu bezeichnen. 6. Glatze bei Königswart. Literatur: — Der Glatzeberg bei Königswart bildet eine 978 m hohe Basaltkuppe, die den ringsum anstehenden Granit des Kaiserwaldes durchbricht. Das Gestein selbst zeigt eine gleichmässige grau-schwarze Farbe, die nur hie und da durch vereinzelte spargelgrüne Olivinkörner von höchstens Erbsen- grösse unterbrochen wird. Mit der Lupe kann man wahrnehmen, dass kleine fett- glänzende Körner dieses Minerales über das ganze Gestein hin verbreitet sind. Unter dem Mikroskope sieht man im Dünnschliff in einem Gemenge von Augit und Feldspatleistehen Einsprenglinge von Olivin und Augit. Als weitere Gesteinsbestandteile können gelten: Biotit, Magnetit, Apatit und ein Zeolith. Der Olivin erscheint teils in ganzen gut ausgebildeten Kristallen, teils nur in Bruchstücken derselben. Er ist noch recht frisch, farblos und die Serpen- tinisierung erst in ihren ersten Anfängen. Oft kann man die corrodierende Wir- kungen der magmatischen Resorption beobachten. Als Einschlüsse fungieren Ma- gnetit sowie ganze Scharen von Flüssigkeitseinschlüssen (oft mit Libellen). Der Augit tritt in der Einsprenglingsgeneration sowohl was Menge als auch Grösse anbelangt weit hinter den Olivin zurück. Die Farbe ist die typische rötlichgraue des basaltischen Augites. Zonarer Bau wird durch feine, kaum merkbare Farbenunterschiede angedeutet. Man kann stets einen helleren Kern und eine dünkler getonte Randzone unterscheiden. Deut- licher als durch die Farbenunterschiede tritt der Schiehtenbau in der Anordnung der Einschlüsse und bei gekreuzten Nikols in der verschiedenen Auslöschungsschiefe der einzelnen Schichten hervor. Trotz unscharfer Ausbildung der Ränder, erkennt man doch an den ein- zelnen Durchschnitten ihre kristallographische Begrenzung sowohl in der Prismen- zone als auch in der terminalen Begrenzung. An Schnitten senkrecht zur ec Achse ist die Spaltbarkeit nach dem Prisma recht gut wahrzunehmen und unter gekreuzten Nikols bemerkt man an solchen Schnitten das Auftreten von Zwillingslamellen nach (100). An Einschlüssen ist der Augit reich. Neben Gasporen und Glastropfen findet man reichlich Magnetit, dann Glimmerfetzchen und stellenweise auch Olivin. Von den Einschlüssen des letzteren sind eine ganze Reihe in einem Augitkristalle gleich orientiert, d. h. sie löschen im polarisierten Lichte gleichzeitig aus. Man 16 wird daher hier von einer Durchwachsung von Augit und Olivin sprechen können. Die Grundmasse besteht der Hauptsache nach aus Augit in idio- morpher Ausbildung. Als weiteren Bestandteil enthält sie einen Feldspat. Dieser bildet lange Leistehen, die aber nicht durch scharfe Kanten, viel weniger noch durch terminale Begrenzung ausgezeichnet wird, sondern in ihrer Ausbildung sehr stark vom Grund- masseaugit abhängen, welch letzteren sie auch oft neben Apatit als Einschluss enthalten. Diese Feldspatleistehen zeigen stets die polysynthetischen Zwillingslamellen nach dem Albitgesetze, gehören daher einem Plagioklase an. Als weiteren farbigen Bestandteil enthält die Grundmasse dann einen gelb- braunen Biotit. Er ist in diesem Basalte viel häufiger als z. B. in dem Nephelin- basalt vom Podhorn bei Marienbad, was jedenfalls bemerkenswert ist, da der Biotit fürs gewöhnliche eher in Nephelin- und Leueitbasalten und nur spärlich in Feld- spatbasalten vorkommt. Nun lässt sich in dem vorliegenden Basalte Nephelin oder Leucit weder mikroskopisch noch mikrochemisch nachweisen. Es bildet das Vor- kommen des Biotits in dem Glatzegestein daher eine Ausnahme von der obigen Regel. Der Biotit zeigt meist die Form mikroskopischer Lamellen und Fetzchen, die allerdings auch, besonders wenn sie an die von Zeolith (siehe weiter unten) ausgefüllten winzigen Hohlräume grenzen, stellenweise recht scharfe Kanten aufweisen. Der Biotit scheint an das Auftreten des Magnetits gebunden zu sein, dessen Körner er, als Kristallisationscentrum benützend, zu umschliessen pflegt. Absorption und Spaltbarheit ist deutlich. Auf Blättchen parallel der Basis erhält man im konvergenten Lichte ein Achsenbild mit äusserst geringem Achsenwinkel. Der Magnetit bildet selten scharfbegrenzte Kriställchen, sondern meist Körner oder Aggregate solcher. Er ist durch das ganze Gestein hin recht gleich- mässig verbreitet und tritt nur selten gegen die übrigen Bestandteile etwas zurück. Als Nebengemengteil ist in den Schliffen noch der Apatit gut zu beobachten. Er bildet langprismatische Kristalle von den verschiedensten Dimensi- onen. Man beobachtet Übergänge von den feinsten Nädelchen bis zu langgestreckten sechsseitigen Säulchen, welche dann die Dicke der Feldspatleistehen (auch wohl noch ein wenig darüber hinaus) besitzen und die für Apatit so charakteristische (uergliederung aufweisen. In der Form feinster Nädelchen pflegt er als Einschluss in den übrigen Bestandteilen vorzukommen. Zum Schlusse wäre noch die Substanz zu erwähnen, welche die vom Augit und Plagioklas freigelassenen mikroskopischen Zwischenräume ausfüllt. Nach ihrer Farblosigkeit, schwachen Doppelbrechung und schwachen Lichtbreehung wäre man geneigt, an die Anwesenheit von Nephelin zu denken. Damit stimmen aber die übrigen Beobachtungen nicht überein. Die Substanz füllt die Hohlräume teils homogen, teils aber in Aggre- gaten aus, die dann eine schwache strahlige Anordnung verraten. An der von zahl- reichen Apatitnädelchen durchsetzten Masse konnten nirgends irgend welche kristallo- ide graphische Begrenzungen beobachtet werden. Hie und da bemerkt man bei größe- ren Individuen neben unregelmässigen Sprüngen spärliche Risse zweier auf ein- ander senkrecht stehender Spaltbarkeiten, parallel welcher sich die Auslöschung als eine gerade erwies. Nach diesen Beobachtungen müssen wir wohl den Gedanken an Nephelin fallen lassen, vielmehr annehmen, dass wir es hier eher mit einem Mineral aus der Zeolithgruppe zu tun haben. Diese Ansicht wird auch durch die Behandlung des Gesteinspulvers mit Salzsäure bekräftigt, indem eine deutliche Ge- latine zur Entwicklung kam, in derselben jedoch keine Spur von NaCl Würfelchen sichtbar wurde. Man wird unseren Zeolith daher unter den Na armen der Reihe suchen müssen und daher in der Nähe des Desmins stehen bleiben, wozu auch die auf rhombische Kristallformen hindeutende Spaltbarkeit und Auslöschung nicht im Widerspruche steht. Wir können nach allem das Gestein des Glatzegipfels als guten Feldspatbasalt ansprechen, der seine Eigentümlichkeit durch das Auftreten von viel Glimmer und einem Zeolith erhält. 7. Podhorn bei Marienbad. Literatur: @ösche, Nachgelassene Werke. Stuttgart 1855. v. Klipstein, Geognostische Beobachtungen über die Umgebung von Marienbad in Böhmen. (Jahrb. d. k. k. geolog. Reichsanstalt 1851.) @. C. Laube, Exceursionen im Thermalgebiet des nordwestlichen Böhmens,. Leipzig 1884. A. Stelzner, Über Nephelinit vom Podhorn bei Marienbad in Böhmen. (Jahrbuch d. k. k. geolog. Reichsanst. 1885.) A. Rosiwal, Petrographische Notizen. II. Über ein neues Basaltvor- kommen (Nephelinbasanit) bei Marienbad nebst einigen Bemerkungen über den Nephelinbasalt des Podhornberges. (Verhandlungen d. k. k. geolog. Reichs- anstalt. 1896, Nro. 2.) Fr. Martin, Untersuchungen der Aufschlüsse d, Bahnstrecke Karlsbad- Marienbad ete. (Jahrbuch d. k. k. geol, Reichsanst. 1900.) In der Literatur findet der Basalt vom Podhorn (auch Boder Berg) zum erstenmale bei Gösche (l. c. p. 144) in einer kleinen Notiz Erwähnung. Etwas ein- sehender beschäftigt sich v. Klipstein (l. c. p. 12) mit den geognostischen Verhält- nissen dieses Berges. Er führt das Gestein als chrysolithreichen Basalt. Hofrat Laube beschreibt (l. c.) vom Podhorn irrtümlicherweisse einen Leueitophyr. (Es lag eine reine Wortverwechslung vor.) Stelzner wirft ihm das in seinen Ausführungen über das Podhorngestein (l. c.) vor und bezeichnet den Basalt als Nephelinbasalt. Er beschreibt des weiteren das Vorkommen eines Nephelinites, der nach Angaben 12) u 18 des Wächters und der Steinbrucharbeiter als Nester im Basalt vorkommt, von Stelzner aber nur in losen Brocken gefunden wurde. In neuerer Zeit hat sich vorübergehend auch Fr. Martin (l. c.) mit dem Podhornbasalte beschäftigt. Er will neben dem Nephelinbasalte, der den Hauptteil des Berges zusammensetzt, im Steinbruche hinter dem Gasthause einen kleinen Strom von Leueitbasalt gefunden haben, der den Nephelinbasalt überdeckt. Da mir Martin’s Material und Dünnschliffe (der Sammlung des k. k. geolog. Institutes der deutschen Universität in Prag einverleibt) zur Verfügung standen, war es mir möglich, das Gestein einer näheren Untersuchung zu unterziehen. Mir erscheint der Leueit- basalt Martin’s zum mindesten recht zweifelhaft, denn das, was er als Leueit be- schreibt, könnte ebensogut, ja vielleicht mit mehr Recht, als Glas angesprochen werden, umsomehr als die Formen, die sonst beim Leueit recht ausgesprochen zu sein pflegen, hier äusserst mannigfaltig sind und Übergänge von rundlichen Durch- schnitten, welche noch die meiste Ähnlichkeit mit Leueit zeigen, bis zu lappigen zerzogenen Formen beobachtet werden können, von welch letzteren man wohl schwerlich wird annehmen können, dass sie durch Korrosion entstanden sein könnten. Auch findet man niemals, trotzdem die Individuen verhältnismässig recht gross sind, die für Leucit so charakteristische Zwillingslamellierung und überdies ist die Art der Einschlüsse, die ich nur eine centrale, niemals aber eine concentrisch pheripherische nennen kann, nicht diejenige, wie man sie beim Leueit zu sehen gewohnt ist. Lässt man den Leueit fallen, dann bestände das (makroskopisch betrachtet) porös schlackige Gestein aus einer Grundmasse, die aus einer Glasbasis und darin suspendierten Augitsäulchen und Magnetitkörnern zusammengesetzt wäre, und aus reichlichem Olivin und seltenerem Augit als Einsprenglinge. Der Olivin bildet meist gut ausgebildete Kristalle, deren Peripherie aller- dings vielfach Resorptionserscheinungen sehen lässt. Häufig trifft man die Erscheinung, dass die Grundmasse seblauchförmig vielfach in das Innere des Kristalles ein- gedrungen ist. Die Spaltbarkeit nach (010) ist nur sehr schwach wahrnehmbar. Öfter findet man mehrere Individuen in paralleler Verwachsung. Randlich geht der sonst farblose Olivin in eine gelbliche Substanz über, welche Umwandlung stellenweise auch tiefer in den Kristall eindringt. Der Augit kommt, wie schon erwähnt, viel spärlicher als Einsprengling vor als der Olivin, steht diesem aber, was Grösse anbelangt, durchaus nicht nach. Farbe und sonstige Eigenschaften charakterisieren ihn als typischen basaltischen Augit. In der Grundmasse liegen die Augite der zweiten Generation äusserst dicht; sie bilden feine Säulchen, gleichen aber sonst ganz den Einsprenglingsaugiten. Magnetit überdeckt in feinen Körnern, die meist erst bei stärkerer Ver- grösserung ihre quadratischen Umrisse erkennen lassen, die ganze Grundmasse. Als Einschluss im Olivin und (Einsprenglings-) Augit ist er sehr selten. Apatit, ist spärlich in feinen Nädelchen vorhanden. Die übrige Gesteinsmasse bildet das Glas (Leueit nach Martin), das teils die Zwischenräume zwischen den übrigen Gesteinsbestandteilen ausfüllt, teils die Blasen- räume auskleidet oder ausfüllt und dann central äusserst fein verteilte Einschlüsse 19 enthält. Bei Anwendung starker Vergrösserungen gewahrt man in der farblosen Substanz eine Schichtung, die bandartig parallel der Umrandung verläuft und ihre Erklärung vielleicht in einem verschiedenen Lichtbrechungsvermögen der Sub- stanz findet. Der eigentliche Nephelinbasalt des Podhornberges ist ein frisches, dunkles fast schwarz zu nennendes Gestein. Schon bei Betrachtung mit freiem Auge fallen die zahlreichen bouteillengrünen Olivinen und daneben die bedeutend spärliche- ren schwarzen Augiteinsprenglinge auf. Im Dünnschliffe tritt der Olivin aus der ziemlich feinkörnigen Grundmasse noch viel deutlicher hervor. Er ist dann farblos, frisch, lässt aber dennoch schon die Spuren einer beginnenden Serpentinisierung erkennen, indem die, die Kristalle durchsetzenden Risse und Sprünge etwas ver breitert erscheinen und einen grünen Stich aufweisen. Stellenweise kann man allerdings bereits ein Eingreifen der Umwandlung von aussen her wahrnehmen, indem dann die Kristalle von einem feinen grünen Rande umgeben sind. Die Spalt- barkeit nach (010) ist nur bei grösseren Kristallen wahrnehmbar. An Einschlüssen findet sich Magnetit, Grundmassepartikelchen, Glas und oftmals ein Heer von win- zigen Gas- und FJüssigkeitsinterpositionen, letztere häufig mit Libelle. Interessant sind die Grundmasseeinschlüsse. Diese scheinen auch hier durch magmatische Re- sorption zustande gekommen zu sein. Auf Sprüngen und Spaltrissen hat sich das Magma seinen Weg in das Innere des Kristalles zu bahnen gewusst und hat auf diese Weise den ganzen Kristall durchfressen und gleichsam nur ein Skelett von ibm übrig gelassen, das aber trotzdem noch deutlich die Kristallform zum Aus- drucke bringt. Wir haben keinen homogenen Olivinkristall mehr vor uns, da er durchwegs von Kanälen durchsetzt wird, die mit Grundmasse ausgefüllt sind und im Dünnschliffe den Schnitt in zahlreiche, meist rechteckige Felder zerfallen lassen, da ja die Resorption längs der Spaltrisse und der zu diesen vorwiegend senkrechten Sprüngen vor sich gegangen ist. (Tab. 1, Fig. 3.) Die spärlichen Einsprenglinge des Augites zeigen nichts in Bezug auf Farbe, Spaltbarkeit etc., was sie von den gewöhnlichen basaltischen Augiten unterscheiden würde. Nur von Einschlüssen wäre das Glas zu erwähnen, das oft netzartig das ganze Innere eines Kristalles einnimmt. Die Grundmasse besteht beinahe nur aus Säulchen von Augit, die durch eine farblose Substanz mit einander verbunden sind. Nach dem optischen Verhalten derselben, nach den rechteckigen und sechsseitigen Durchschnitten, die man stellenweise beobachten kann, und nach der mikrochemischen Probe kann man diese Substanz als Nephelin bestimmen. Das ganze Gestein ist von einer Menge von Magnetitkörnern durchstäubt, die an manchen Stellen viel dichter liegen als an anderen und dem Schliff daher ein fleckiges Aussehen verleihen. Grössere Magnetitkörner finden sich meist nur am Rande von fremden Ein- schlüssen im Gestein, an die auch der schon von Stelzner erwähnte Biotit gebunden zu sein scheint. Diese mikroskopischen Einschlüsse zeigen meist Mandelform und sind teilweise mit Glas, teilweise mit Kalzit uud öfters auch mit einer zeolithähnlichen Substanz erfüllt. Auch zahlreiche feine Apatitnädelchen halten sie eingeschlossen, 20 Der Biotit ist braun, zeigt deutlich Absorption und basische Spalt- barkeit und lässt trotz geringer Ausdehnung öfters scharfkantige sechsseitige Blättchen erkennen. Der Reichtum an Magnetit erklärt nun auch das grosse Gewicht der Handstücke des Gesteines, aber auch den Umstand, dass fast sämtliche Proben auf die Magnetnadel wirken. Im Jahre 1902 entdeckte Herr Hofrat Laube eine Stelle an diesem Berge, wo der zufällig zur Hand genommene Kompass kolossale Schwan- kungen zeigte. Die Untersuchung eines von diesem Orte geschlagenen Basalt-Stückes ergab, dass man es hier mit einem starken polarmagnetischen Basalte zu tun hat. Mikroskopisch untersucht zeigte es sich, dass sich dieses Gestein in nichts weiter von dem oben beschriebenen unterschied, als durch die viel weiter vorge- schrittene Umwandlung des Olivins und durch das Auftreten von grösseren, je?och nicht kristallographisch begrenzten Magnetitindividuen. ' Es macht den Eindruck, als wären die früher ziemlich gleichmässig verteilten Magnetitchen stellenweise zusammengetreten, um sich zu den beschriebenen Indi- viduen zu vereinigen, die also keinen Kristall, sondern eher ein Aggregat mehrerer darstellen dürften. Das oben erwähnte fleckenweise Aufreten des Magnetits wäre dann als Übergangsstadium anzusprechen. Man könnte demnach daran denken, ob man es hier nicht mit einer ähn- lichen Erscheinung zu tun hätte, wie das bekannte Wandern und Verdichten des fein verteilten Goldes in den Seifen. Vielleicht wäre da an einen Einfluss der Son- nenstrahlung auf den nackten Felsen und Einwirkung der Atmosphaerilien zu denken, was umso näher liegt, als bekanntlich gerade die in Verwitterung begriffenen Basalte die am meisten polarmagnetischen sind. Anschliessend an die beiden letzten Vorkommen basaltischen Gesteins (Glatze b. Königswart und Podhorn) möchte ich noch kurz das Auftreten eines Nephelin- basanites erwähnen, das A. Rosiwal (l. ce.) am Ostabhange der sogenannten kleinen Glatze nordöstlich von Marienbad feststellte. Da dieses Vorkommen un- gefähr in der Mitte zwischen den beiden oben genannten liegt, vermutete Rosiwal, dass das Gestein auch ein Bindeglied zwischen den beiden mächtigeren Nachbar- basalten bilde. Diese Vermutung wird nun durch meine Untersuchung bestätigt, indem das Gestein der Glatze bei Königswart einen Feldspatbasalt, das vom Podhorn einen Nephelinbasalt darstellt, zwischen welchen tatsächlich ein Nephelinbasanit die Ver- bindung herstellen kann. 8. Klunger bei Zaltau. Literatur: — Der Klunger bei Zaltau, einem Flecken westlich von Plan, stellt eine Kuppe dar, die dem grauen Gmneisse aufsitzt und gegen den Amselbach steil abfällt. 21 Durch seine schwarzgraue Farbe, Härte, sowie dichte Struktur weist das Gestein dieses Berges sofort auf die Basaltreihe. Während man allerdings mit freiem Auge nur sehr undeutlich eine porphy- rische Struktur konstatieren kann, tritt diese im Dünnschliffe deutlich hervor. Das Mikroskop zeigt uns in einer dichten Grundmasse recht zahlreiche, aber nicht be- sonders grosse Einsprenglinge von Augit und Olivin in ungefähr gleichem Masse. Die Dimensionen beider bleiben fast stets unter 1 mm zurück. Die Durchschnitte des Augites, an denen die Spaltbarkeit nach dem Prisma nur durch gröbere Risse angedeutet ist, deuten auf nach (100) diektafelige Formen, die teils wohl erhalten teils etwas zersprungen erscheinen. Die Farbe der Durch- schnitte ist bei kleineren Individuen hell gelblich. Grössere Durchsehnitte jedoch besitzen fast stets einen grünen, pleochroitischen Kern, der durchaus nicht immer die Form des ganzen Kristalles aufweist, dann folgt eine nahezu farblose Zone und endlich ein gelblichgrauer Rand, der auch reich an Einschlüssen (Glas, Magnetit) ist. Zwillingsbildungen konnten nicht beobachtet’ werden. Der Olivin ist hier noch vollkommen frisch. Seine farblosen, meist scharf- begrenzten Durchschnitte zeigen die bekannten Formen. Oefters findet man auch zerbrochene, seltener korrodierte Individuen. Sehr deutlich tritt die Spaltbarkeit nach (010) in feinen Rissen hervor. Als Einschlüsse wäre auch hier der Magnetit und ein farbloses Glas zu erwähnen. Selten trifft man auch kleine Grundwassepartikelchen eingeschlossen. Die@Grundmasse besteht der Hauptsache nach aus feinen Augit leistchen von gelblicher Farbe, die durch ein braunes fein durchstäubtes Glas mit einander verkittet sind. Stellenweise jedoch tritt an Stelle dieses Glases eine farblose schwach doppelbrechende Masse, die man nicht mit Unrecht einem Nephelin wird zuzählen können. Dadurch bekommt die Grundmasse ein fleckiges Aussehen. Als weitere Grundmassebestandteile wären dann Leistchen eines Plagioklas zu er- wähnen, die diejenigen des Augites an Grösse weit übertreffen und durch den Besitz von Zwillingslamellen ausgezeichnet sind. Endlich durchsetzen scharf begrenzte Kriställchen des Magnetits die ganze Grundmasse und treten wohl auch stellen- weise aus ihrer Miniaturgrösse heraus. Überblicken wir das Resultat dieser mikroskopischen Untersuchung des Klungergesteines, so führt uns die Kombination von Augit mit Plagioklas und Nephelin zu den Tephriten und Basaniten; das Vorkommen von Olivin aber entscheidet für die letzteren. Daher wäre das Gestein des Klungers bei Zaltau als Nephelinbasanit zu bezeichnen. 9. Hurka bei Pawlowitz. Literatur: — Der Hurkaberg liegt südlich von Plan bei dem Dorfe Pawlowitz und verdankt sein Entstehen dem Ausbruche eines basaltischen Magmas an der Grenze zwischen Phyllit (nördl.) und Gneiss (südl.). Das Gestein, das den Berg zusammen- setzt, ist aber nicht ganz einheitlich, 22 Eine Probe von dem Gipfel des Berges stimmt schon dem Aussehen nach nicht mit den Proben von den Flanken des Berges überein. Während nämlich die Bergspitze ein schwarzgraues, plattig abgesondertes, oft auch daneben noch kokko- lithisches Gestein aufweist, trifft man am Südostabhange gegen Pawlowitz zu be- reits ein kompaktes, mehr grauschwarzes Gestein ohne besondere Absonderungs- form an. Diesen makroskopischen Unterschieden gehen natürlich auch mikroskopische parallel. Was zunächst das Gestein der Kuppe selbst anbelangt, so zeigt uns das Mikroskop eine dichte, grösstenteils aus Augit und Magnetit bestehende Grund- masse, aus der einsprenglingsartig wiederum Augit, dann Olivin und vielleicht auch Magnetit hervortreten. Dies die Verhältnisse, die ein oberflächlicher Blick ins Mikroskop lehrt. Bei näherer Untersuchung ergeben sich folgende Resultate: Augit: Die Augiteinsprenglinge treten sowohl was Zahl als auch was Grösse anbelangt nicht sehr hervor. Dagegen sind die Umrisse der Durchschnitte stets recht scharf, so dass man leicht die stark nach (100) abgeplatteten Formen des Augites erkennen kann. Auch ihre Farbe ist das ins rötliche spielende Grau des basaltischen Augites. Ist schon bei Beobachtung im gewöhnlichen Lichte eine Farbenabstufung zu be- obachten, so zeigen die Augite unter gekreuzten Nikols prachtvolle Zonarstruktur, hervorgerufen durch verschiedene Auslöschungsschiefe des Kerns und mehrerer Mäntel. Auch Sanduhrbau kann beobachtet werden. Dagegen sieht man fast gar keine Verzwilligung. Hinwiederum aber kommen die Kristalle nur selten einzeln vor, meist sind sie zu Gruppen vereinigt, die nicht selten eine sternfürmige An- ordnung aufweisen, indem sich die einzelnen Individuen gegenseitig durchkreuzen. An Einschlüssen wäre nur Magnetit zu erwähnen, der teils in feinsten Pünktchen und dann in regelmässiger, der Zonarstruktur entsprechender Anordnung teils in scharf ausgebildeten Oktaedern oder zusammengesetzten Formen zu be- obachten ist. Grössere Magnetite sind mit dem Augite öfters verwachsen. Olivin steht an Menge noch hinter dem Augit, was Grösse anbelangt kommt er ihm gleich. Er ist vollständig in die bekannte rötlichbraune Eisenver- bindung übergegangen. Nur bei einzelnen grösseren Individuen ist ein kleiner frischer Kern zu beobachten, der bei totaler Farblosigkeit alle übrigen Eigen- schaften der Olivinsubstanz zeist. Wenn auch die Umrisse der einzelnen Durch- schnitte nicht besonders scharf sind, erkennt man dennoch die typischen Olivin- formen. Auffallend ist die Tatsache, dass fast sämtliche Durchschuitte einen cen- tralen Kinschluss führen, der aus Grundmasse besteht und teils gedrungene teils leistenförmige Gestalt besitzt, je nach der Art des Schnittes. Es hätte dieser Einschluss daher annähernd die Form seines Wirtes. Selten nun sieht man, dass diese Einschlüsse durch einen engen Kanal mit der übrigen Grundmasse in Ver- bindung stehen. Man könnte wohl annehmen, dass diese Olivine einer eigenartigen Resorption ihrer Substanz ausgesetzt waren, so dass das Magma zunächst einen 23 engen Kanal bildete und dann den Kern des Kristalles, dessen Substanz jedenfalls in chemischer Beziehung eher zur Resorption neigte als die des äusseren Mantels, auflöste und wegführte, so dass an seine Stelle sich die Grundmasse absetzen konnte. (Taf. IT., Fig. 1., 2.) Bei näherer Betrachtung des Schliffes fallen einem Stellen auf, wo die Grund- masse scheinbar weniger dicht ist und die Augite und Magnetitkörnchen der Grundmasse in einer farblosen Substanz eingebettet scheinen. Die Untersuchung im polarisierten Lichte zeigt nun, dass diese farblose Zwischenmasse nichts anderes ist als unvollständig zur Ausbildung gelangte Plagioklasindividuen. Man sieht an den die Augiteinsprenglinge au Grösse meist übertreffenden, total allotriomorph ausgebildeten Individuen deutlich neben den charakteristischen Albitzwillingslamellen auch eine Verzwilligung nach dem Karlsbader Gesetze. Man ist zu der Annahme gezwungen, dass diese Plagioklasbildung einsetzte, als das Magma sich bereits ergossen hatte und zum Stillstande gekommen war. (Taf. IL., Fig. 1.) Die Grundmasse besteht, wie schon erwähnt, aus gut ausgebildeten Augitleistehen und aus überaus scharf begrenzten Magnetitkriställchen, die auch in einer 1. einsprenglingsartigen Generation vorhanden sind. Zwischen diesen beiden Grundmassebestandteilen ist eine dicht mit mikrolithischen Einschlüssen erfüllte hellbräunliche Glasmasse eingeklemmt. Häufig nehmen diese Einschlüsse grössere Dimensionen an und haben dann die Gestalt von feinen schwarzen Nädelchen. Diese treten nun auch nicht selten zusammen und bilden auf diese Weise schöne dendritische Gestalten. Neben diesen dunklen Einschlüssen enthält das Glas auch noch zahlreiche äusserst stark doppelbrechende feinste anscheinend farblose Nädelchen. Was das Gestein des weiteren noch interessant macht, ist eine noch neben der erwähnten Glasbasis stellenweise vorhandene Zwischenmasse von im durch- fallenden Lichte blauer Farbe. Dieses Blau hat nicht immer den gleichen Ton. Man hat Stellen mit schönem Pariser Blau, dann Übergänge über grüne zu gelben Tönen und endlich zur Farblosigkeit. Diese Stellen sind scharf gegen die Umge- bung abgegrenzt und die in dieser blauen Masse eingebetteten Grundmassebe- standteile sind zunächst von einem klaren, tiefer gefärbten blauen Rande umgeben; die übrigen Partien sind heller gefärbt, hie und da getrübt und gesprungen. Im polarisierten Lichte erweist sich der Rand als einfach brechend, das Innere als ein aus doppelbrechenden Körnern zusammengesetztes Aggregat. Im ganzen macht es den Eindruck eines Glases, das teilweise einer Entglasung ausgesetzt war. Apatit erscheint in schönen, sechsseitigen Säulen, die neben ihrer Farb- losigkeit sehr schön die bekannte Quergliederung zeigen. Sie haben meist die Dicke der Grundmasseäugite, erreichen aber die vierfache Länge. Einschlüsse führen sie keine. Nach dem Vorstehenden haben wir es hier mit einem merkwürdigen Gestein zu tun, das seiner Zusammensetzung nach ohne Zweifel den Feldspatbasalten an- zureihen wäre. Nun ist aber der Plagioklas niemals in der Leistenform vorhanden, sondern bildet eben nur die beschriebenen allotriomorphen Flecken. Daneben ist so viel Glasbasis vorhanden, dass man versucht wäre, das Gestein als Magmabasalt 24 anzusprechen. Jedenfalls nimmt es eine Mittelstellung zwischen beiden ein und könnte vielleicht als vitrophyrischer Feldspatbasalt bezeichnet werden. Eine etwas andere Ausbildung zeigt das Gestein, dessen Probe von dem Südostabhange des Hurkaberges stammt. Es ist von schwarzgrauer Farbe, zeigt einen flachen, jedoch unebenen Bruch und lässt keine makroskopisch besonders hervortretenden Einsprenglinge erkennen. Das Mikroskop enthüllt in einer Grundmasse‘ von mittlerem Korn lediglich spärliche Einsprenglinge eines Augites und grössere Magnetite. Es sind wiederum typische, scharf ausgebildete basaltische Augite, die jedoch in ihrer Längserstreckung nur Bruchteile eines mm erreichen. Nicht selten sind sie durch den Besitz eines grünen Kernes ausgezeichnet. Ihr Habitus ist tafelförmig, die Fläche (010) ist fast gar nicht entwickelt. Zwillinge nach (100) sind nur selten. Als Einschluss funktioniert nur spärlicher Magnetit. Die Grundmasse zeigt ein teils farbloses, teils bräunliches Glas, in welches scharf ausgebildete Plagioklasleistehen, Augitsäulchen und Magnetitkriställchen eingelagert sind. Letztere treten auch manchmal aus ihrer Grundmassengrösse heraus und bilden dann einsprenglingsartige Gestalten mit deutlich tesseraler Ausbildung. Apatit in dünnen Nädelchen. In der Anordnung der Bestandteile tritt eine deutliche Fluidalität hervor. Trotzdem Olivin nicht beobachtet werden konnte, wird man das Gestein doch den Feldspatbasalten anreihen müssen und es ebenfalls als einen vitrophyrischen, jedoch olivinfreien Feldspatbasalt bezeichnen. Der Unterschied zu dem Gesteine der Kuppe bestelit hauptsächlich in der verschiedenen Ausbildung des Plagioklases, dem Fehlen des Olivins und dem Auf- treten einer deutlichen Fluidalstruktur. (Strom!) 10. Wolfsberg bei Tschernoschin. Literatur: Boricky, Petrographische Studien an den Basaltgesteinen Böhmens (Archiv d. nat. Landesdurchf. II. B. 2. Abt.) Jahn, Jahrbuch d. k. k. geolog. Reichsanst. XII. 1862. Hansel, D. Eruptivgesteine des Wolfberges bei Tschernoschin. (Jahres- bericht der k. k. Staatsrealschule in Pilsen 1883.) Penck, Palagonite und Basalttuffe. (Zeitschrift d. deutschen geolog. Gesellsch. XXX1.) Die Gesteine des Wolfsberges sind bereits mehrmals Gegenstand petrographischer Untersuchungen gewesen; in erster Reihe waren es jedoch seine als Einsprenglinge 25 auftretenden mehrere Centimeter langen Augite und Hornblenden, die die Aufmerksamkeit der Mineralogen (Haidinger, Blum, Rammelsberg) auf sich zogen. Das Gestein selbst beschrieb zuerst Boricky (l. ec.) mikroskopisch, chemisch erhielt es seine Behandlung durch E. Jahn (]. e.). Später beschäftigte sich wiederum Hansel (l. ce.) sehr eingehend mit der mikroskopischen Zusammensetzung der Wolfsberggesteine. Ich schliesse mich seinen Anschauungen vollinhaltlich an. Er findet in allen auftretenden Gesteinsvarietäten konstant die Mineralkombination: Augit, Plagioklas, Olivin, Leueit und Nephelin, und bezeichnet sie daher rundweg als 4 Basanite. Freilich ist die lokale Ausbildung oft eine sehr verschiedene und in dem oft schon stark zersetzten Gestein das Auffinden aller genannten Bestandteile bereits sehr schwierig, so dass man versucht werden könnte, einerseits an einen Feld- spatbasalt, anderseits an Nephelinbasalt zu denken, wie dies z. B. Penck in seiner eitierten Abhandlung getan hat. Il. Basaltische Ergussgesteine aus der Umgebung von Luditz und Lubenz. Untersucht wurden die Gesteine folgender Lokalitäten: en Va —_ ) Huch III DD m [e= Te} u ID Fi oo Mum- . Fuchsberg bei Deuteh-Kilmes, . Hühnekluppberg bei Deutsch-Kilmes, ..Glatzeberg bei Gabhorn, . Buchau, Kuppe südlich gegen Hartenstein, Buchau, Hartenstein, . Buehau, Galgenberg, . Miroditzer Berg, . Gessingberg, .Johannesberg bei Lachowitz, . Matschitschkabühelbei Lachowitz, . Pollikenberg bei Theusing, . Langer Berg bei Luditz, . Tonberg bei Luditz, . Schlossberg bei Luditz, . Dobrawitzer Berg (Spitzberg), . Mössingberglbei Dobrawitz, [. Netschetiner Spitzberg, 18. . Wladar bei Luditz, . Badstüber oder Jeseraberg bei Chiesch, . Hanneshübel bei Tyss, Chlumberg bei Manetin, [80 19) . Kuppe zw. Kratzin und Tyss, sowie Weg zw. Kratzin und Tyss I. Fuchsberg bei Deutsch-Kilmes. Literatur: — Makroskopische Beschreibung: Durch das tiefe Schwarz seiner Färbung ist das Gestein des Fuchsberges sogleich von den übrigen Basalten der Umgebung von Deutsch-Kilmes zu unter- 27 scheiden. Es (durchbricht den Petschauer Granitstock an dessen östlicher Grenze. Bereits mit freiem Auge bemerkt man die aus der dichten Gesteinsmasse grell hervortretenden Einsprenglinge eines spargelgrünen Olivins, die oft über Erbsen- grösse hinausgehen, sowie ebensolche von Augit, die wiederum durch den Glanz ihrer Spaltflächen auffallen. Mikroskopische Physiographie. Unter dem Mikroskope sieht man in einer aus Augitmikrolithen, Magnetit und Glas gebildeten Grundmasse die oben erwähnten Einsprenglinge des Augits und Olivins. Der Augit zeigt nach (100) tafelförmige Formen. Die Ränder der Durcehsehnitte sind scharf und nur stellenweise scheint eine Resorption eingesetzt zu haben, Häufiger bemerkt man Kristalle, die in Trümmer gegangen sind. Die Spaltbarkeit nach dem Prisma ist typisch ausgebildet. Zwillingsbildungen nach (100) sind überaus verbreitet. Neben einfachen Zwillingen bemerkt man häufig aus mehrmaliger Wiederholung derselben zustande gekommene Lamellenzüge. Die Farbe ist ein helles Gelblichgrau, das gegen die Mitte zu einen grünlichen Stich erhält, nach aussen zu aber ins rötlichbraune übergeht. Dieser Übergang geschieht oft nicht allmählig, sondern plötzlich und erzeugt dadurch schon einen im gewöhnlichen Lichte bemerkbaren Schichtenbau, der dann bei Beobachtung unter gekreuzten Nikols infolge der verschiedenen Auslöschungsschiefen an Deutlichkeit und Schönheit noch gewinnt. An Einschlüssen (bes. Magnetit und Glas) sind die Augite sehr reich. Olivin erscheint im durchfallenden Lichte farblos, zeigt aber deutlich die Spaltrisse nach (010) und daneben die gewöhnlichen unregelmässigen Risse und Sprünge. Von einer Serpentinisierung ist nur sehr wenig zu beobachten, dagegen findet man neben scharf umrissenen Formen auch solche, bei denen eine Resorption deutlich hervortritt, so zwar, dass die Grundmasse schlauchförmig in das Innere des Kristalles eindringt.. Als Einschluss findet man stellenweise viel Magnetit. Magnetit kommt ausserdem in der Grundmasse vor, aber nicht als feiner Staub, sondern in recht gut auskristallisierten grösseren Körnern, von denen einige wohl auch einsprenglingsartig hervortreten. Die Grundmasse-Augite zeigen die gleichen Eigenschaften wie die Augite der I. Generation. Sie stellen scharf ausgebildete Säulchen dar. Alle diese Bestandteile sind in einer Glasmasse eingebettet, die eine braune Tönung zeist und von einem dichten Filz schwarzer Kristallskelette (Magnetit) und Trichite erfüllt ist, was die Masse nur schwer durchsichtig macht. Stellenweise bemerkt man mikroskopische Hohlräume, die von einem Karbo- nate erfüllt sind. Nach der Mineralkombination: Augit, Olivin, Magnetit mit einem Glase hätten wir es demnach mit einem Basalte zu tun, dem der Feldspat oder ein diesen vertretendes Mineral total feht. Nach Boricky*) und Zirkel”*) wäre das Gestein daher als *) Sitzungsberichte der böhm. Geselischaft der Wissenschaft vom 12. Jan. 1872. **) Petrographie III. p. 76. 28 Magmabasalt zu bezeichnen, während es nach Rosenbusch*) den Limburgiten zuzuzählen wäre. 2. Hahnenkluppberg bei Deutsch-Kilmes. Literatur: — Südlich von Deutsch-Kilmes überdeckt ein basaltisches Gestein an mehreren Stellen den Amphibolschiefer und bildet auf diese Weise eine Anzahl von Kuppen, deren höchste auf der Karte als Hahnenkluppberg bezeichnet ist. Sein Gipfel liegt ungefähr 2'/, km östlich von dem des Glatzeberges bei Gabhorn. Aus dem dunkel- grauen, dichten Gestein treten deutlich spargelgrüne Olivine hervor, die stellenweise die Grösse einer Erbse erreichen. Unter dem Mikroskope löst sich die Masse in ein für Basalte mittel- körnig zu nennendes Gemenge von Augit, Olivin, Plagioklas, Magnetit und Nephelin nebst geringem Biotite und sekundärem Talke auf. Von diesen Mineralen tritt eigentlich nur der Olivin so recht als Einsprengling hervor, denn der Augit geht nur selten aus seiner Grundmasseform heraus und selbst dann fallen diese Individuen wegen der an und für sich gröberen Ausbildung der Grundmasse- bestandteile nicht so ins Auge. Der Olivin ist im durchfallenden Lichte farblos und äusserst reichlich vor- handen. Seine Individuen sind tafelig (nach |100]) ausgebildet und zeigen die Spalt- barkeit nach (010) sehr deutlich, was bei farblosen Olivinen nicht eben häufig zu sein scheint. Die Serpentinisierung ist nur wenig vorgesehritten; dünne grüne Ränder und grün umsäumte Sprünge, meist annähernd senkrecht zu ce, deuten sie an. An Einschlüssen bemerkt man etwas Magnetit und wenige Flüssigkeitseinschlüsse - (öfters mit Libelle). Der Augit erreicht, wie schon erwähnt wurde, niemals die Dimensionen des Olivins, bildet aber doch die Hauptmasse des Gesteins. Die Individuen sind recht gut auskristallisiert und bilden uach (100) etwas abgeplattete Säulchen. Die Farbe ist grau mit einem ganz schwachen gelblichen Stiche. Zwillingsbildungen nach (100) sind nicht selten. An Einschlüssen führt der Augit Magnetit und Glas. Der Plagioklas ist ebenfalls sehr zahlreich vorhanden. Er bildet Leist- chen, die in ihrer Grösse nicht hinter den Säulchen des Augites zurückstehen. Oefter sind sie noch länger als diese. Sie charakterisieren sich durch die schöne Zwillings- lamellierung nach dem Albitgesetze. Der Magnetit zeigt hier eine eigentümliche Ausbildung. In der Grund- masse ist er nur sehr spärlich in feinen Körnchen vorhanden, weshalb auch der Dünnschliff einen hohen Grad von Durchsichtigkeit erreicht. Dagegen treten seine *) Mass. Gesteine 1877. p. 542. 2) Individuen in ansehnlicherer Grösse auf, sind dann aber nicht idiomorph ausge- bildet, sondern hypidiomorph, indem die Durchschnitte nur gegen die farblose Zwischenmasse (Nephelin) scharfe kristallographische Grenzen zeigen, sich aber sonst nach den Formen der übrigen Gesteinsbestandteile richten. Das wäre jeden- falls als Merkwürdigkeit zu verzeichnen, da der Magnetit sonst unter die ersten Ausscheidungen des Magmas zu zählen pflest und dann natürlich vollkommen idio- morph ausgebildet ist, Wir können hier demnach mit zwei deutlich geschiedenen Magnetitgenerationen rechnen; die eine (idiomorphe Körnchen) ist das gewöhnliche Auftreten des Magnetits, die andere (hypidiomorphe Gestalten) gehört der Effusions- periode an und ist erst nach Ausscheidung des Feldspates entstanden. Als aecessorischer Gemengteil wäre noch ein Biotit zu erwähnen, dessen winzige mitunter schön sechsseitige Schüppchen jedoch nur schwer aufzufinden sind. Endlich bemerkt man noch kleine, unregelmässig begrenzte Durchschnitte eines farblosen Minerals, das durch schwache Lichtbrechung ausgezeichnet ist, dessen hohe Polarisationsfarben dagegen auf starke (negative) Doppelbrechung schliessen lassen. Da auch noch eine gute Spaltbarkeit wahrzunehmen ist, wird man nicht weit fehlen, wenn man diese Durchschnitte als einem sekundären Talke ange- hörend deutet. Zwischen sämtlichen Gesteinsbestandteilen befindet sich noch die schon er- wähnte farblose, aber schwach doppelbrechende Klemmasse, die man wohl als Nephelin wird ansprechen können, umsomehr, als die mikrochemische Analyse des Gesteinspulvers diese Vermutung bestätigt. Darnach hätten wir in dem Gestein des Hahnenkluppberges einen guten Nephelinbasanit vor uns. 3. Glatzeberg bei Gabhorn. Literatur: — Südlich von Gabhorn (an der Strasse zwischen Buchau und Leimgruben) erhebt sich der 650 m hohe Glatzeberg. Sein Gestein sitzt gleich dem des Huretz- berges dem Petschauer Granitstock auf und ist von Ablagerungen der Braunkohlen- formation umgeben. Schon auf der Karte der k. k. geolog. Reichsanstalt ist es als Basalt einge- tragen. Tatsächlich hat das Gestein auch die schwarzgraue Farbe der Basalte und gleicht ihnen auch sonst im Aussehen. Schon mit freiem Auge bemerkt man zahl- reiche Einsprenglinge von Olivin und Augit, die aber nur selten über Stecknadel- kopfgrösse hinausgehen. Unter dem Mikroskope sieht man in einer recht feinen Grundmasse ebenfalls als Einsprenglinge nur die beiden eben genannten Minerale. Der Olivin gibt dem Dünnschliffe durch sein massenhaftes Auftreten etwas Charakteristisches. Seine Durchschnitte besitzen durchwegs recht scharfe Konturen und weisen auf die gewöhnliche Ausbildung des Olivins hin. Dabei sind sie farblos und zeigen, 30 allerdings nur, wenn sie annährend aus der Zone (100) (001) stammen, die Spalt- barkeit nach (010) mit einiger Deutlichkeit. Durchwegs besitzen sie grüne Ränder ; aber auch von Sprüngen aus, die meist annähernd senkrecht zur c-Achse stehen und oft auch auf Rissen der Spaltbarkeit ist die Serpentinisierung fortgeschritten. Als Einschlüsse findet man scharf begrenzte Kriställchen von Magnetit, seltener Teile der Grundmasse, die dann wahrscheinlich im Wege der Resorption in das Innere des Kristalles gelangten. Im allgemeinen sind Interpositionen recht rar. Augit. Die Einsprenglinge dieses Bestandteiles bleiben an Zahl hinter denen des Olivins zurück, an Grösse jedoch halten sie mit ihnen das Gleich- gewicht. Ihre Umrisse zeigen keine besondere Schärfe. Die Durchschnitte deuten auf nach (100) tafelige Formen mit geringer Ausbildung des seitlichen Endflächen- paares, das sogar oft ganz fehlt. Zwillingsbildungen nach (100) sind nicht selten und besonders an Schnitten senkrecht zur aufrechten Achse gut zu beobachten. Die Spaltbarkeit hat nichts Aussergewöhnliches. Die Farbe ist rötlichgrau und dunkelt gegen den Rand nur ganz unmerklich nach. Dagegen zeigen die Kristalle bei Beobachtung unter ge- kreuzten Nikols einen schönen Schichtenbau und meist auch prachtvolle Sanduhr- struktur. An Einschlüssen findet man stellenweise gehäuft Olivinkörner, dann Teile der Grundmasse, die mit einer der Spaltrichtung entsprechenden Längserstreckung in den Kristall eingedrungen sind, endlich noch Züge von Gasporen. Als Eigen- tümlichkeit wäre noch hervorzuheben, dass grössere Individuen des Augites auch kleinere Bruchstücke desselben Minerales eingeschlossen führen, die dann eine ganz andere Orientierung aufweisen als die Wirte. Die Grundmasse besteht der Hauptsache nach aus einem (Gremenge von Augit, Magnetit und Leueit, die in eine farblose Zwischenmasse eingebettet sind. Untergeordnet finden sich auch Fetzchen eines gelbbraunen Biotits, der an der deutlichen Absorption gut zu erkennen ist. Bei aufmerksamer Beobachtung bemerkt man endlich noch farblose doppel- brechende Leistchen, die nach dem Auftreten von Zwillingslamellen zu schliessen, einem Plagioklas angehören müssen. Auch der Augit der II. Generation zeigt Leistenform, gleicht aber im übrigen ganz dem der I. Der Magnetit durchsetzt gleichmässig das ganze Gestein in feinen, scharf auskristallisierten Hexaederformen. Hie und da tritt er allerdings auch aus seiner Miniaturgrösse heraus und könnte dann auch als eine I. (reneration von dem übrigen Magnetit getrennt werden. Der Leueit ist sehr leicht zu übersehen, da seine Durchschnitte nur un- scharfe Ränder zeigen und fast ganz mit Grundmasse erfüllt sind, so dass nur ein ganz schmaler farbloser Rand übrig bleibt, der das Licht einfach bricht und im- merhin auch die 6—Sseitigen Formen der Leueitdurchschnitte erraten lässt. Auch von der übrigen farblosen Zwischenmasse wird ein Teil dem Leueit zuzurechnen das Übrige aber, weil schwach licht- und doppelbrechend, eher als Nephelin anzusprechen sein. Charakteristische Durchschnitte findet man allerdings nicht, doch findet die Annahme auch durch die ein posit. Resultat erge- bende mikrochemische Probe auf Natrium ihre Bestätigung. ni al Nach der Mineralkombination Augit-Plagioklas-Leueit-Nephelin mit Olivin wird man das Gestein des Glatzeberges bei Gabhorn nicht mit Unrecht als Leucit-Nephelin-Basanit bezeichnen können. 4. Buchau, Kuppe südlich gegen Hartenstein. Literatur: — Auf der geologischen Karte der k. k. geolog. Reichsanstalt finden sich in der Gegend um Buchau eine ganze Reihe von Basaltkuppen eingetragen. Be- sonders im Süden der Stadt gibt es deren mehrere. Die mir vorliegende Probe stammt von der Kuppe, die gegen die Ruine Hartenstein zu liegt. Es ist ein schwarz- graues Gestein, das oft schwach rötliche Flecken aufweist. Der Bruch ist eckig- körnig und erinnert daher an die sogenannten kokkolithischen Basalte. Das Mikroskop enthüllt ein recht feines Gefüge. Die kokkolithische Struktur macht sich durch Sprünge geltend, die meist durch Eisenhydroxyd ausgefüllt erscheinen. Die Struktur ist richtungslos, Ein- sprenglinge sind nur spärlich und klein. Das Gestein setzt sich der Hauptsache nach, wie folgt, zusammen: Einsprenglinge sind: Augit und Hornblende, die Grundmasse besteht aus Augit, Plagioklas, Nephelin und Mag- netit. Daneben beobachtet man noch Leucit, Biotit und Apatit. Die ma- kroskopisch wahrnehmbaren rötlichen Flecken entsprechen Anhäufungen von Eisen- hydroxyd. Augit: Die Individuen der 1. Generation sind makroskopisch nicht wahr- nehmbar, erst das Mikroskop zeigt die Anwesenheit der nur wenig deutlich her- vortretenden Einsprenglinge. Wenn auch ihre Umrisse nicht besonders scharf sind, kann man doch konstatieren, dass der Augit den gewöhnlichen nach (100) tafel- förmigen Habitus zeigt. Die Spaltbarkeit nach dem Prisma ist deutlich sichtbar, daneben bemerkt man aber auch zahlreiche regellose Risse und Sprünge, die dann meist durch Einlagerung von Brauneisen scharf markiert sind. Die Farbe ist hellrötlich-grau, doch kann man deutlich einen helleren, fast farblosen Kern (in dickeren Schliffen grün) und eine rötlicher und dunkler gefärbte Randzone unter- scheiden. Die Zwillingsbildung nach (100) ist verbreitet. Trotz ihrer geringen Dimensionen zeigen die Augite doch einen rechten Reichtum an Einschlüssen. Als solche wären zunächst lange Züge von Gasporen zu erwähnen, die oft den ganzen Kristall durchsetzen. Daneben sieht man zahl- reiche Glasinterpositionen und weiters besonders in der Randzone Magnetit, Braun- eisen und grössere Partikel der Grundmasse. Olivin ist nieht vorhanden oder wohl besser nicht mehr vorhanden, da einzelne rotbraune Durchschnitte stark an die bekannten Pseudomorphosen nach Olivin erinnern. Doch sind auch diese nur äusserst spärlich vorhanden. Es spielt daher der Olivin in diesem Gesteine keine Rolle, Hornblende kommt in halbwegs frischem Zustande fast nicht vor, üherall zeigt sie die bereits fertige Resorptionserscheinung. Nur einmal konnte in einem 32 Dünnschliffe eine wenigstens im Innern noch unveränderte Hornblende beobachtet werden. Der Schnitt war da annähernd _| zu ce und zeigte die typischen feinen Spaltsysteme, die sich unter einem Winkel von eirca 125° kreuzten. Die Farbe war braun un zeigte deutlichen Pleochroismus (gelblichbraun-dunkelbraun). Da der beobachtete Schnitt einem grösseren, mehrere mm messenden Individuum an- gehörte, dürften sämtliche kleinere ganz der magmatischen Resorption zum Opfer gefallen sein. Plagioklas: Dieser kommt hier in eigentümlicher Ausbildung vor. Nur ein einzigesmal konnte eine undeutliche Leistenform beobachtet werden, sonst bildet er durchwegs allotriomorphe Flecken, ist also ein Produkt der letzten Ausschei- dung. Er nimmt die Zwischenräume zwischen den übrigen Bestandteilen ein und ist an der mehr oder weniger deutlichen Zwillingslamellierung (Albitgesetz) zu er- kennen. Auch das Karlsbader Gesetz konnte an einigen Stellen beobachtet werden, Magnetit kommt eigentlich auch in 2 Generationen vor, indem einzelne grössere Individuen einsprenglingsartig vor den übrigen über die ganze Grund- masse hin gleichmässig verstreuten hervortreten. Bei diesen grösseren Individuen ist dann ein deutlicher Skelettbau zu beobachten. Biotit ist recht häufig; er besitzt rotbraune Farbe, die typische Spalt- barkeit nach der Basis und die gewöhnliche Absorptionserscheinung. Seine Fetz- chen sind teils zwischen die übrigen Bestandteile verstreut, teils sind sie mit Magnetitkörnern verwachsen, diese gleichsam als Kristallisationscentren benützend. Leueit verrät seine Anwesenheit durch spärliche 6 oder 8seitige farblose Durchschnitte, die reich an centralen Einschlüssen sind. Nephelin. Diesem Minerale werden nicht nur die im Feldspate ein- geschlossenen 4 und öseitigen Durchschnitte eines schwach doppelbrechenden Mi- nerales zugerechnet werden müssen, sondern noch ein Teil der farblosen Zwischen- masse, deren schwache Doppelbrechung eberfalls noch unter der des leldspates liegt. Endlich wäre noch eine stellenweise auftretende Glasbasis zu erwähnen, die teils farblos ist, teils gelbe bis rötliche oder bräunliche Töne zeigt. Apatit hat sich nur in feinsten Nädelchen eingestellt. Da man von dem geringen Olivingehalt absehen kann, wird man wegen der Anwesenheit des Plagioklas neben Nephelin und untergeordnetem Leueit das Gestein von dieser Lokalität als einen Nephelintephrit eintragen können, der sich allerdings bereits etwas den Basaniten nähert. 5. Buchau, Kuppe gegen Hartenstein. Literatur: — Die Gesteinsprobe, die diese Vignette trägt, unterscheidet sich von dem vorhergehenden Gesteine bereits makroskopisch durch die zablreichen Olivin- nester und Einsprenglinge, die aus der übrigen dichten grauschwarzen Masse deutlich hervortreten. l) eis 33 Das Mikroskop zeigt in einer aus Augit, Plagioklas, Magnetit und Nephelin bestehenden Grundmasse Einsprenglinge von Olivin und Ma- gnetit. Untergeordnet findet sich noch Biotit und Apatit. Augit: Die intratellurische Generation dieses Minerals ist nur schwach vertreten. Weder durch Zahl, noch durch Grösse treten seine Einsprenglinge deut- lich hervor. Im allgemeinen zeigt der Augit eine rötlich graue Farbe ohne jegliche Zonarstruktur, dagegen mit gut wahrnehmbarem Pleochroismus, indem || a schwin- gende Strahlen einen gelblichen Ton liefern. Die Durchschnitte sind randlich immerhin recht scharf ausgebildet und deuten auf säulige, nur wenig zur Tafelform nei- gende Kristalle. Sie besitzen vielfache Einschlüsse, wie Magnetit, Biotit und andere. Auch farblose Interpositionen mit Kristallographischer Begrenzung, die der- jenigen des Augites entspricht, also sogenannte „negative Kristalle“, konnten beob- achtet werden. Ganz allmählig gehen die Augite der I. Generation in die der Effusivperiode über. Diese zeigen daher keine abweichenden Eigenschaften. Olivin ist sehr reichlich vorhanden. Seine Kristalle sind gut ausgebildet die Durchschnitte farblos und zeigen die Spaltbarkeit nach (010) nur schlecht. Sie ist überhaupt nur bei grösseren Individuen deutlich wahrzunehmen. Durch sämtliche Schnitte aber setzen zahlreiche Sprünge, auf denen die Serpentinisierung der Olivinsubstanz Fortschritte gemacht hat. Verwachsung mit Magnetit ist nicht selten. Dieser tritt auch neben langen Zügen von Flüssigkeitseinschlüssen (oft mit Libellen) als Interposition im Olivin auf. Plagioklas ist als farbloser Gemengteil in langen Leisten ausgebildet. Er zeigt prachtvoll die Lamellen des Albitgesetzes und gehört, nach deren gegen- seitiger Auslöschungsschiefe zu schliessen, zu den basischen Gliedern der Reihe, Die Leisten sind vegellos gelagert nnd treten nie einsprenglingsartig hervor. Magnetit. Hier kann man eigentlich wiederum zwei Generationen gut von einander unterscheiden, indem eine Reihe von Kristallen als Einsprenglinge hervortreten, die anderen dagegen in kleinsten Körnern über die Grundmasse hin (hier allerdings weniger dicht als es sonst bei basaltischen Gesteinen der Fall zu sein pflegt) verstreut ist. Die Durchschnitte sind durchwegs scharf begrenzt und zeigen quadratische Formen, deren Ecken öfters abgestutzt erscheinen. Biotit tritt in winzigen braunen Schüppchen auf, die wohl auch die Form feiner sechsseitiger Täfelcehen annehmen. Apatit findet sich nur in feinsten Nädelchen. Die Klemmasse, welche alle diese Bestandteile mit einander verkittet, ist farblos, zeigt schwache Lichtbrechung und ebensolche Doppelbrechung. Man wird sie deshalb nicht mit Unrecht dem Nepheline zuschreiben können. Die zur Bestätigung dieser Annahme vorgenom- mene mikrochemische Analyse des Gesteinspulvers ergab tatsächlich den Beweis des Vorhandenseins des nötigen Natriums. Die Verbindung von Augit mit Plagioklas und Nephelin bei Anwesenheit von Olivin lässt das Gestein dieser Lokalität als guten Nephelinbasanit erscheinen. w 34 6. Buchau, Galgenbere. Literatur: — Der Galgenberg liegt von der Stadt Buchau aus in östlicher Richtung. Mir liegen von dem Gesteine dieses Berges mehrere Handstücke vor, die alle das basaltische Aussehen nicht verleugnen können. Während jedoch die einen makroskopisch als Einsprenglinge nur ein schwarzes Mineral in länglichen Formen (Hornblende) erkennen lassen, tritt bei der zweiten Gruppe bereits hie und da ein, Olivinkorn dazu. Die dritte Gruppe endlich zeiet ein Gestein, das vollkommen mit Olivin gespickt erscheint. Auch im Dünnschliffe treten diese Unterschiede hervor; sonst aber verhalten sich alle Gesteinsproben gleich. Wir sehen stets neben dem teils nicht, teils stets vorhandenen Olivine in einer aus Augit, Plagio- klas, Magnetit, Nephelin und Leucit bestehenden Grundmasse Einsprenglinge der Hornblende und des Augits. (Auch Biotit und Apatit als Neben- gemengteile.) Augit. Die beiden Generationen sind nicht sehr streng von einander ge: schieden. Daher treten die Einsprenglinge nicht deutlich hervor. Die Durchsehnitte zeigen schwach gelbliche Töne und einen besonders im polarisierten Lichte deut- lich hervortretenden Sanduhrbau. Sonst haben sie das gewöhnliche Aussehen der basaltischen Augite, zeigen Zwillingslamellen nach (100) und sind arm an Ein- schlüssen (höchstens Magnetit). Hornblende erscheint nur in grösseren Individuen Sie ist daher auch schon mit freiem Auge wahrnehmbar. Selten aber gelingt es, ein noch halbwegs frisches Individuum zu finden. Von den meisten ist nichts als die Form übrig ge- blieben, der Inhalt ist meist vollständig der Resorption anheimgefallen. Wo man Durchschnitte von frischer Hornblende zu sehen bekommt, ist sie genügsam durch die feine Spaltbarkeit nach dem Prisma, sowie durch den in gelben bis braunen Tönen spielenden Pleochroismus charakterisiert. Plagioklas findet sich hier nicht in der gewöhnlichen Leistenform, son- dern bildet allotriomorphe Flecken, die als Zwischenmasse den übrigen Bestand- teilen dienen. Er ist daher auch hier erst ein Produkt der letzten Phase der lest- werdung. Deutlich charakterisieren ihn die Lamellen des Albitgesetzes, sowie auch Zwillingsbildungen nach dem Karlsbader Gesetze. Von einer Spaltbarkeit ist nur wenig zu sehen. Magnetit zeigt auch hier zwei Generationen, von denen die als erste zu bezeichnende Individuen führt, die durch ihrem skelettartige Ausbildung auffallen. Der Biotit ist gelbbraun, erscheint in grösseren und kleineren Fetzchen, die nur selten kristallographische Umrisse (sechsseitige Blättchen) erkennen lassen. Spaltbarkeit und Absorptionserscheinung sind normal. Häufig verwächst er mit Magnetit oder umgibt denselben und benützt diesen dadurch als Kristallisationscentrum. Nephelin. Als solcher wäre ein Teil der farblosen Zwischenmasse anzu- sprechen, der ein schwach licht- und doppelbrechendes Mineral zeigt, das nichts mit dem Plagioklase gemein hat. Da die Behandlung des Gesteinspulvers mit heisser Salzsäure die Anwesenheit von Natrium, sowie von gelatinierender Kiesel- säure nachweist, erscheint die Annahme, dass Nephelin tatsächlich vorhanden ist, nicht mehr zweifelhaft. 35 Leucit. Das Vorhandensein dieses Minerals ist etwas unsicher. Als sol- ches können Flecken der farblosen Zwischenmasse gelten, die sich durch einfache Lichtbrechung auszeichnen und nicht selten centrale Einschlüsse von Augitmikro- lithen enthalten. Es dürfte jedoch daneben noch eine spärliche Glasbasis vor- handen sein. In mikroskopischen Hohlräumen ist ein sekundär gebildetes Mineral zur Ausscheidung gekommen. Es zeigt schwach gelbliche Töne, die Lichtbrechung ist grösser als die des Kanadabalsams und liegt zwischen der des Augits und Biotits. Die Doppelbrechung ist sehr stark, indem das Mineral in einem Schliffe, dessen Dicke dem Augit nurmehr höchstens schwach gelbliche Polarisationsfarben lässt, noch Farben der höchsten Ordnungen aufweist. Bei Beobachtung mit parallel polarisierten Lichte sieht man sehr schön ein trotz Drehung des Objekttisches stehenbleibendes Kreuz, ein Zeichen, dass das Mineral kein einheitliches Individuum darstellt, sondern in sogenannten Sphaerokristallen ausgebildet ist. Die Untersuchung mit dem Quarz- keil erwies das Mineral als optisch negativ. Ich möchte es daher sicher für ein Garbonat halten und es vielleicht dem Siderit (Sphaerosiderit) zusprechen. Wir werden das Gestein des Galgenberges daher teilweise als Nephelintephrit eintragen müssen, wenn es keinen oder nur unwesentlichen Olivin enthält, wenn jedoch der Olivingehalt zunimmt, als guten Nephelinbasanit. Bezeichnend ist, dass in diesen als Basanit zu bezeiehnenden Stücken der Hornblendegehalt zurückgeht. Vergleicht man die Vorkommen basaltischen Gesteins in der Nähe von 3uchau unter einander, so fällt einem sofort die Ähnlichkeit der Gesteine der Kuppe südlich gegen Hartenstein (Nephelintephrit) mit der ebenfalls als Nephelin- tephrit bezeichneten Abart des Galgenberggesteines auf. Da auch die beiden an- deren Vorkommen, obzwar Basanit sich dennoch eng an die genannten Tephrite anschliessen, so kann man es als erwiesen betrachten, dass die Buchauer Basalt- kuppen ihr Entstehen einer gemeinsamen Quelle verdanken. 7. Miroditzer Berg. Literatur: — Südlich von Buchau erhebt sich der stark bewaldete Miroditzer Berg, eine ansehnliche Basaltmasse, die ringsum von Sanden und Tonen der Braunkohlenfor- mation umgeben ist und jedenfalls als Deckenbasalt aufzufassen wäre. Die Probe zeigt ein schwarzgraues dichtes Gestein von wenig ebenem Bruche und deutlich hervortretenden Einsprenglingen von stecknadelkopfgrossen Olivinen, auch Augit. Unter dem Mikroskope zeigen sich in einer wenig dichten, aus A u- git, Plagioklas, Magenetit und Nephelin gebildeten Grundmasse Einspreng- linge von Augit und Olivin. 36 Augit. Die Individuen der ersten Generation sind äusserst scharf ausge- bildet, treten aber aus der nicht viel Magnetit enthaltenden Grundmasse wenig deutlich hervor. Ihr Habitus ist der schwachtafelige des basaltischen Augits, dessen ins gelbrötliche spielende Grau auch ihnen eigen ist. Zwillingsbildungen nach (100) sind häufig. Neben den dieser Verzwilligung entsprechenden Lamellen zeigen die grösseren Kristalle oft einen deutlichen Sanduhrbau. Einschlüsse sind nur spärlich, Magnetit und Glas, höchstens noch ein Olivinkorn. Olivin tritt infolge seiner Farblosigkeit und seiner infolge beginnender Umwandlung grüner Ränder und Sprünge deutlich hervor. Die Spaltbarkeit nach (010) ist besonders auf Schnitten senkrecht dazu gut markiert. Unter den zalıl- reichen Einschlüssen des Olivins bemerkt man neben viel Magnetit auch feine Oktaederchen des Picotits. An den Olivin vielfach gebunden erscheint ein brauner Biotit, doch stehen seine kleinen Fetzchen öfters auch mit dem Magnetit in Verbindung. Dieser tritt nicht staubförmig auf, sondern in scharf ausgebildeten Kriställchen, die deutlich die tesseralen Formen erkennen lassen. Stellenweise sind die Durchschnitte randlich von einem braunen Saume umgeben, was die Umwandlung des Maenetits in Eisenoxydhydrat andeutet. Der Plagioklas kommt hier genau so ausgebildet vor wie in dem Tephrite vom Galgenberge, also allotriomorph als jüngere Bildung. Durchsetzt wird er, sowie auch die übrigen Bestandteile der Grundmasse, von feinen Apatitnädelchen. Daneben aber zeigt der Apatit in diesem Gesteine noch eine zweite Aus- bildungsweise. Es finden sich nämlich auch grössere Säulchen, die sechsseitigen Quer- schnitt dann starke Lichtbrechung neben schwacher Doppelbrechung besitzen und optisch einachsig sind. Damit sind auch diese Säulchen als Apatit sichergestellt. Überdies beweist das auch noch die Quergliederung der einzelnen Säulchen, eine Eigenschaft, die ebenfalls dem Apatite zukommt. Einschlüsse führt er keine. Polar gehen diese Säulen häufig pinselförmig in feine Nädelchen aus. Ein Teil der farblosen Zwischenklemmasse scheint noch etwas schwächer doppelbrechend zu sein als der Feldspat, zeigt auch keine Zwillingslamellen und lässt deshalb den Nephelin vermuten, dessen Anwesenheit dann auch durch die mikrochemische Probe nachgewiesen wurde. Aus dem Vorstehenden erkennt man, dass sich das Gestein des Miro- ditzer Berges eng an die übrigen Buchauer Typen anschliesst. Es unterscheidet sich von diesen nur durch das Fehlen der Hornblende und des Leueits, durch das Auftreten von Picotit als Einschluss im Olivin und durch das Vorhandensein von zweierlei Apatit. Es ist jedenfalls ein guter Nephelinbasanit. 3. Gessingberg, südl. von Buchau. Literatur: — Die mir vorliegende Probe stammt von der Nordseite des Berges und zeigt ein dichtes grauschwarzes Gestein, dessen Eintönigkeit nur durch das Hervortreten von grösseren schwarzen Augiteinsprenglingen (bis 1 cm lang) unterbrochen wird, 57 Unter dem Mikroskope tritt die porphyrische Struktur noch deutlicher hervor, indem aus einer glasfreien Grundmasse deutlich die Einsprenglinge des Augits und Olivins hervortreten. Die Durchschnitte des Augites zeigen die typische gelbgraue Farbe der basaltischen Modifikation. Gegen den Rand zu dunkelt die Farbe nach und spielt mehr ins rötliche. In dieser Randzone häufen sich auch die sonst nicht gerade zahlreich vorhandenen Einschlüsse (Magnetit, Gasinterpositionen, Biotitblättchen). Obwohl diese Randzone auch eine etwas andere Auslöschungsschiefe aufweist als der Kern, ist der Schichtenbau doch nicht so typisch, indem die Auslöschungs- schiefen langsam und allmählich in einander übergehen, ohne schichtenweise ab- zusetzen. Im übrigen zeigt der Augit nichts Ungewöhnliches. Zwillingsbildungen sind nur selten. Olivin ist recht viel vorhanden. Er bildet deutliche Kristalle von dem gewöhnlichen Habitus, ist aber bereits stark der Serpentinisierung anheimgefallen, indem neben dem breiten, gelbgrünen Rande nur ein oder mehrere kleine scharf- zackig begrenzte Kerne von frischer farbloser Olivinsubstanz zu sehen sind. Die Grundmasse besteht hauptsächlich aus Augit, Leucit, Nephelin und Magnetit, daneben auch Glimmer. Den weitaus grössten Teil der Grundmasse nehmen die Säulchen des Au- sites der II. Generation für sich. Sie sind regellos gelagert und bilden im übrigen eine Miniaturausgabe der intratellurischen Augite. Auch an Magnetit ist die Grundmasse sehr reich. Er ist mehr weniger gleichmässig durch das Gestein hin verbreitet und zeigt neben den gewöhnlich winzigen, aber scharf begrenzten Kriställchen öfters auch grössere Formen. Den Leucit aufzufinden, stösst bereits auf einige Schwierigkeiten. Erst bei Benützung ziemlich starker Vergrösserungen gewahrt man zwischen den übrigen Bestandteilen der Grundmasse winzige farblose Flecken, die reich an Interposi- tionen sind und bei Beobachtung im polarisierten Lichte stets dunkel bleiben. An den erwähnten charakteristischen Einschlüssen (Kohle und Augitmikrolithe) ist das Mineral zweifelsohne als Leucit zu bestimmen. Dem genauen Beobachter glückt es wohl auch, Individuen mit deutlicher kristallographischer Begrenzung (6—Sseitige Durchschnitte) aufzufinden. Nephelin. Neben den eben erwähnten einfach brechenden, farblosen Flecken in der Grundmasse gibt es aber auch solche, die sich als schwach doppel- brechend erweisen und auf das Vorhandensein von Nephelin hinweisen, welche Annahme auch durch die mikrochemische Analyse des Gesteinspulvers ihre Bestä- tigung fand, indem bei Behandlung mit heisser Salzsäure deutliche Gelatinebildung und Auskristallisieren von NaCl Würfelchen aus der eingedampften und wieder in Wasser gelösten Salzsäurelösung beobachtet werden konnte. Biotit ist in feinen Fetzchen vorhanden, zeigt braunrote Farbe und deut- lichen Pleochroismus. Unter dem Mikroskope gewahrt man endlich auch winzige, mit einer farb- losen Substanz gefüllte Hohlräume. Die Ausfüllung scheint ein Zeolith zu besorgen, dessen Vorkommen in einem derartig zusammengesetzten Gestein nichts Auffälliges hat. 33 Da hier der Feldspat durch Leueit und Nephelin vertreten ist, möchte ich das Gestein der Gessingberges den Leucitbasalten anreihen, mit des Bemerkung, dass dasselbe jedoch bereits an der Grenze zu den Nephelinbasalten zu stehen käme. 9. Johannesberg bei Lachowitz. (Theusing.) Literatur: — — — Dieser Basalt unterscheidet sich von den meisten der früher beschriebenen Vorkommnisse durch den Mangel an makroskopischen Einschlüssen. Es erscheint daher bei ziemlich tiefschwarzer Farbe vollkommen dieht und monoton. Die por- phyrische Struktur tritt erst bei Beobachtung unter dem Mikroskope hervor, indem hier aus einer äusserst dichten Grundmasse Augit, Olivin und Leueit als Einsprenglinge hervortreten. Da sich z. B. auch die beiden Augitgenerationen, was Grösse der einzelnen Individuen anbelangt, streng von einander scheiden, wird man annehmen müssen, dass der Erguss des Magmas ziemlich plötzlich und rasch (feine Grundmasse) erfolgte. Der Augit als Eiusprengling zeigt breit tafelige Formen, bei denen, wie an Schnitten senkrecht zu ec, zu sehen ist, die Fläche (010) nur sehr minimal ausgebildet ist, ja häufig sogar fehlt. Die Spaltbarkeit zeigt nichts Besonderes. Neben seltener Zwillingsbilduug nach (100) konnte eine anscheinend gesetzmässige Verwachsung dreier Individuen nach der Fläche des Prismas beobachtet werden. Die Farbe des Augites ist das bekannte Rötlichgrau, das hier ebenfalls gegen den Rand zu eine Nachdunkelung erfährt. Da der Übergang der heller ge- färbten Kerne in die dünkleren Randzonen nicht allmählich erfolgt, sondern absatz- weise, erhält man das deutliche Bild eines Schichtenbaues. Noch deutlicher wird diese Erscheinung bei Anwendung von polarisiertem Lichte. An Einschlüssen ist der Augit arm. Olivin ist ziemlich viel vorhanden, so dass er sowohl was Zahl, als auch was Grösse anbelangt, der I. Generation des Augites gleichkommt. Die Durchschnitte weisen auf die gewohnten Formen. Sie sind farblos und lassen die Spaltbarkeit nach dem Brachypinakoide recht gut erkennen. Daneben machen sich vielfach Sprünge geltend, die ungefähr einer unvoll- kommenen Spaltbarkeit nach (001) entsprechen würden. Diese Sprünge dienten be- sonders als Weg für die Serpentinisierung, die sich ausserdem durch den grünen Rand anzeigt, der jedes Olivinkorn umgibt. Magmatische Resorption ist nur schwach angedeutet. Auch hier sind Einschlüsse selten. Leueit ist in dem Gestein aus seiner Miniaturgrösse herausgetreten und bildet gut kristallographisch begrenzte Individuen von 0'1—0'2 mm Durchmesser. 39 Central erhält er wie’ gewöhnlich zahlreiche Einschlüsse (Augit, auch Magnetit). Die Grundmasse besteht aus einem dichten, feinen Gemenge von Au- git, viel Magnetit und einer farblosen, im polarisierten Lichte trotz Drehung des Objekttisches dunkel bleibenden Substanz. Ob man es ebenfalls mit Leueit oder einem farblosen Glase zu tun hat, muss dahingestelit bleiben. Der Magnetit tritt hier nie aus seiner Staubform hervor. An ihn, sowie auch häufig an den Olivin lehnt sich ein Biotit in winzigen rotbraunen Fetzchen an. Endlich wären noch einzelne mikroskopische Eiuschlüsse im Gesteine zu erwähnen, die neben Quarz auch neugebildete grüne Hornblendenadeln und Augit enthalten und Reste des durchbrochenen Gesteins darstellen dürften. Sie sind rings von einer farblosen Glashülle (Schmelzrinde) umgeben und ähneln stark den Ein- schlüssen im Kratziner Nephelinbasalte (siehe pag. 58.) Die Zusammensetzung des Gesteines vom Johannesberge lässt keinen Zweifel aufkommen, dass wir es hier mit einem typischen Leucitbasalt zu tun haben. 10. Matschitsehka-Bühl*) bei Lachowitz. Literatur: — Nordöstlich von Theusing durchbricht beim Dorfe Lacho witz ein ba- saltisches Gestein den Glimmerschiefer. Der auf diese Weise entstandene Hügel führt im Volke den Namem Matschitschka-Bühel, einen Namen, den ich auf den Karten allerdings nicht eingetragen fand. Ich erhielt eine Probe des Gesteines dieser Loka- lität durch die Güte des H. Karl Wohnig aus Tschebon. Das Gestein ist tiefschwarz, nur stellenweise zeigt es einen Stich ins röt- liche. Scharf treten aus dem dichten Gefüge die schwarzglänzenden Augite, sowie die grünen bezw. (wenn verwittert) gelbbraunen Olivine als Einsprenglinge hervor. Das Mikroskop zeigt denn auch in einer überaus dichten Grundmasse, die selbst ein sehr dünner Schliff nur unvollkommen aufzuhellen vermag, als Einspreng- linge besonders die beiden erwähnten Minerale, daneben aber auch Leueit (und Masnetit). Augit: Hier scheint das Gegenteil gegenüber dem eben behandelten Ge- steine eingetroffen zu sein. Wir müssen hier aus der beträchtlichen Grösse (mehrere cm) der Augite I. Generation auf eine lang andauernde ungestörte intratellurische Periode der Erstarrung schliessen. Dann muss der Erguss ganz langsam und all- mählich eingesetzt haben (Übergänge von der Einsprenglingsgeneration bis zu den Mikrolithen der Grundmasse), bis dann die letzte Phase der Erstarrung rasch vor sich. ging. Daher mag es wohl auch rühren, dass viele grössere Augitkristalle in *, Im Katasterblatt „Matischka-Wald“ eingetragen. 40 Stücke gegangen sind und daher im Schliffe unvollständige Schnitte liefern, die aber trotzdem recht scharfe Ränder aufweisen. Sie deuten auf den gewöhnlichen tafel- förmigen Habitus hin und zeigen braungelbliche Töne. Zwillingsbildungen sind selten, Spaltbarkeit die gewöhnliche. Als Einschlüsse fungieren häufig Magnetit, seltener Olivin, Biotit, Leueit und Glas. Oli vin tritt besonders, was Grösse der Individuen anbelangt, gegen den Augit stark in den Hintergrund. Im frischen Zustande ist er rein farblos, immer aber zeigt er rotbraune Ränder, eine Folge beginnender Umwandlung, die auch, besonders bei srösseren Individuen, von den regellosen Sprüngen aus fortschreitet. Das Umwandlungs- produkt zeigt faserige Struktur; die Fasern stehen senkrecht auf die Sprung- richtung (bezw. den Rand). Trotz der Umwandlung sind die Begrenzungen der Kristalldurchschnitte sehr scharf und lassen deutlich die Kristallgestalt erkennen. Nur selten trifft man Durchschnitte von rundlicheren Körnern, denen man aber immerhin die kristallogr. Begrenzung auch noch nicht absprechen kann. Die wenig vollkommene Spaltbarkeit nach (010) ist nur bei grösseren Kristallen zu sehen und zeigt da recht grobe Risse: Von Einschlüssen ist der Olivin fast frei. Leueit. Erst bei Beobachtung mit stärker vergrössernden Systemen bekommt man die richtige Vorstellung von der grossen Verbreitung dieses Minerales in dem Gesteine. Seine Durchschnitte sind nämlich trotz ihrer deutlichen 6—8seitigen Umgrenzung leicht zu übersehen, da sie total mit Einschlüssen (Augit, Mag- netit, Kohle, selten ein ÖOlivinkorn) vollgepfropft sind, die nur einen ganz schmalen farblosen Rand frei lassen. Als Einschluss im Augite zeigt der Leueit Körnerform. Die Grundmasse besteht aus einem dichten Gewirre von Ausgitleistehen und Magnetitkörnchen, zwischen denen nur äusserst selten eine farblose, schwach doppel- brechende Substanz hervortritt, die man wohl dem Nephelin wird zuschreiben können. Der Magnetit kommt eigentlich hier wiederum in zweierlei Ausbildung vor. Neben dem feinen, die Undurchdringlichkeit der Grundmasse verursachenden Magnetitstaube gibt es auch grössere Körner, die nur schwach eine kristallogra- phische Begrenzung andeuten, viel eher das Aussehen haben, als beständen sie aus einem zusammengebackenen Aggregat kleiner Körner. Infolge des grossen Magnetit- gehaltes ist es auch erklärlich, dass der Basalt auf die Magnetnadel wirkt. Er ist jedoch nicht polarmagsetisch. Mit dem Magnetite verwachsen erscheinen auch noch feine, schwer zu findende Biotitblättchen. . Dieses Gestein schliesst sich jedenfalls eng an das vorhergehende an und wäre daher ebenfals als Leucitbasait zu bezeichnen. 11. Pollikenberg bei Theusing. Literatur: — Im Norden und Osten wird die Ortschaft Polliken (südöstlich von Theusing) von einer Reihe von niedrigen Anhöhen eingefasst, die durchwegs aus einem ba- 41 saltischen Gesteine bestehen, das hier scheinbar deckenbildend auftritt. Es ist dunkelgrau, sehr dicht und fast ohne mikroskopische Einsprenglinge. Dagegen be- merkt man eine deutliche plattige Absonderung. j Das Mikroskop enthüllt in einer recht dichten Grundmasse Einsprenglinge von Augit, Olivin und Hornblende. Des weiteren enthält des Gestein noch Biotit, Leueit, Plagioklas, Magnetit, Apatit und vielleicht noch Neph e- lin und Glas. Augit. Die Individuen der |. Generation treten nicht eben stark aus ihrer Umgebung hervor, was nicht so sehr eine Folge einer geringen Anzahl ist, als vielmehr der geringen Grösse und der unscharfen Formen der Durchschnitte. Diese zeigen meist nur sehr schmale längliche Formen, was auf einen dünntafeligen Habitus der Kristalle schliessen lässt. Die Spaltbarkeit tritt hier nicht so deutlich Ba wie man das sonst bei basaltischem Augite gewohnt ist. Die Farbe ist im durchfallenden Lichte ein Rötlich- grau, das gegen die Mitte der Kristalle zu wohl etwas gelblicher wird, ja sogar auch einen grünlichen Stich bekommen kann. Der daraus resultierende Schichtenbau gewinnt im polarisierten Lichte noch an Deutlichkeit. Dann ist wohl auch ein deutlicher Sanduhrbau der Kristalle zu konstatieren. Zwillingsbildungen (auch la- mellenartig) sind häufig. Daneben kommt oft auch eine strahlige Anordnung mehrerer Kristalle vor, was dann im Schliffe das Bild eines Sternes liefert. An Ein- schlüssen ist der Augit reich; besonders die Randzonen enthalten viel Magnetit, Biotit und Gläsinterpositionen. Olivin ist bei weitem nicht so häufig wie Augit, auch ist er niemals frisch, sondern durchwegs serpentinisiert, beziehungsweise bereits in farblosen schup- pigen Talk umgewandelt. Nur die scharfen typischen Formen des Olivins sind ge- blieben. Hornblende ist ebenfalls nicht mehr in ihrer eigenen Substanz vor- handen. Anhäufungen von Resorptionsrückständen (Augitneubildungen und Magnetit- körner) in der Hornblende eigentümlichen Formen lassen auf das einstige Vor- handensein derselben schliessen. Die Grundmasse bestehtaus viel Augitleistchen überstäubt mit Magnetit, der allerdings auch häufig aus seiner Grundmasseform heraustritt und auch hier die bereits einmal beschriebenen scheinbaren Aggregate bildet. Als weiterer Grundmassebestandteil erscheint der Leucit. Dieses Mineral ist stark vertreten. Wenn auch die Durchschnitte nicht scharfe Grenzen erkennen lassen, so ist er doch an der typischen Form seiner Einschlüsse gut zu erkennen. Diese Einschlüsse (Augit, Kohle ete.) sind entweder nur central angehäuft, oder sie bilden daneben noch einen oder mehrere bis 3 concentrische Ringe. Als farblose Zwischenmasse besitzt die Grundmasse hier einen Plagio- klas, der wiederum in total allotriomorphen Individuen vorkommt und die übrigen Bestandteile der Grundmasse eingeschlossen enthält. Er ist an den Zwil- lingslamellen nach dem Albitgesetze gut zu erkennen. In derselben Forın kommt der Biotit vor; auch er bildet ziemlich grössere allotriomorphe Formen, die genau so wie der Plagioklas die übrigen Bestandteile einschliessen. Er zeigt eine gelbbraune Farbe, die infolge überaus starker Absorp- 42 tion bei Beobachtung im polarisierten Lichte bei einer Drehung des Objektes um 90° so ziemlich ganz verschwindet. Neben diesen Bestandteilen des Gesteines erscheint auch noch der Apatit in feinen Nädelehen. Auch Nephelin und ein farbloses Glas dürften in minimalen Mengen vorhanden sein, konnten jedoch nicht sicher nachgewiesen werden. Nach der Mineralkombination Augit, Leueit und Plagioklas bei Vorhandensein von Olivin wäre das Gestein des Pollikenberges als Leueitbasanit zu bezeichnen. 12. Langer Berg bei Luditz. Literatur: — — — Nordwestlich von Luditz erhebt sich der nahezu 700 m hohe Lange Berg, auch Zangberg genannt. Er erstreckt sich längs der Strasse, die von Luditz nach Pannau führt und steht mit dem in dieser Richtung liegenden Stürzelberge in Verbindung, so dass diese beiden Berge eine zusammenhängende Basaltmasse bilden. Das Gestein selbst ist schwarzgrau, dicht und lässt bereits makrosko- pisch deutlich Einsprenglinge des Augites und kleinere des Olivins erkennen. Das Mikroskop zeigt dann tatsächlich diese beiden Minerale als Ein- sprenlinge in einer Grundmasse, die wiederum viel Augit, dann Magnetit, Nephelin, Leucit und Biotit führt. Von diesen Mineralen tritt durch Grösse der Ausbildung wiederum Magnetit und Biotit stellenweise stärker hervor. Augit. Die Individuen der ersten Generation, die meist eine Länge vou 1—2 mm erreichen, sind nicht gerade sehr zahlreich. (Auf einen normalen Dünn- schliff kommen ihrer 2—5.) Die Umrisse ihrer Durchschnitte lassen zwar die kri- stallographischen Formen erkennen, sind aber wenig scharf, ja stellenweise sind die stets dunkler getönten Randpartien ganz zerfressen und fallen durch ihren Reichtum an Grundmasseeinschlüssen auf, von denen die Kerne der Kristalle ganz frei sind. Das deutet jedenfalls auf starkes Einwirken einer magmatischen Resorption hin, was dadurch noch auffallender hervortritt, dass man auch Stellen im Schliffe findet, wo von der ursprünglichen Augitsubstanz nur ein minimaler Rest übrig ist, alles Übrige aber zerstört und als neugebildete Augitleistchen um die Reste ausge- schieden wurde. Der Olivin erreicht zwar nicht die Dimensionen des Augites. tritt aber in viel grösserer Zahl auf als dieser. Seine Durchschnitte sind farblos, zeigen deutliche kristallographische Begrenzungen, lassen aber die Spaltbarkeit nach (010) nur undeutlich erkennen. Als Einschlüsse führt der Olivin einige wenige Magnetit- körnchen. Er ist in Serpentinisierung begriffen, die in gewöhnlicher Weise vor sich gegangen ist und ein grünliches, oft rötliche Flecken (Limonit vielleicht aus den Magnetiteinschlüssen) aufweisendes Umwandlungsprodukt geliefert hat. 45 Was die Grundmasse bestandteile anbelangt, so wäre über den leisten- förmig entwickelten Augit, der die Hauptmasse bildet, nichts weiter zu erwähnen. Der Nephelin bildet auch hier nur die farblose Füllmasse, die sich jedoch öfters bei Beobachtung unter gekreuzten Nikols in ein Gemenge von mehreren schwach doppelbrechenden Individuen mit teils unregelmässiger, teils kristallographischer Begrenzung auflöst Nach fleissigem Suchen gelang es, in diesem Aggregate scharf begrenzte Sechsecke zu finden, die bei Drehung des Objekttisches dunkel blieben. Dann blieben wohl auch die dazu gehörenden rektangulären Durchschnitte nicht aus, so dass auf diese Weise der Nephelin schon als nachgewiesen betrachtet werden konnte. Nichtsdestoweniger wurde noch die mikrochemische Probe auf Natrium eingeleitet, die dann das Resultat der mikroskopischen Beobachtung be- stätigte. Immerhin aber bleibt es dahingestellt, ob nicht doch wenigstens einzelne dieser leptomorphen Substanzen einem Zeolithe angehören könnten. Magnetit ist sehr stark vertreten. Seine winzigen recht gat auskristal- lisierten Individuen durchsetzen die gesammte Grundmasse, treten wohl auch stel- lenweise zu den bereits öfters erwähnten Aggregatformen zusammen. Infolge des starken Magnetitgehaltes wirkt das Gestein etwas auf die Magnetnadel. Apatit ist im Gegensatze dazu nur wenig vorhanden. Er durchsetzt in feinsten Nädelchen hauptsächlich den Nephelin. Leueit kann hieı wohl nur als accessorischer Gemengteil angeführt werden, obwohl man auch in Zweifel kommen könnte, ob ihm nicht die führende Rolle ge- genüber dem Nepheline gebühre. Übrigens ist der Leueit nur bei starker Vergrösserung und guter Aufhellung des Schliffes zu bemerken. Er bildet winzige Flecken, die durch das Auftreten feiner, für den Leucit charakteristischer Interpositionen ausgezeichnet sind. Bei fleissigem Suchen findet man wohl auch Stellen, wo die Einschlüsse eine regelmässige Anordnung zeigen, indem sie entweder central oder als concentrischer Ring auf- treten. Es wäre endlich noch der Biotit zu erwähnen, der hier grössere Fetzen bildet, die bald regellos in der Grundmasse liegen, bald sich eines Olivins als Strukturcentrums bedienen. Sie zeigen rotbraune Farbe und deutliche Absorption. Auffallend ist der Umstand, dass man oft Biotite findet, die um sich einen Hof in der Gestalt aufweisen, dass in ihrer nächsten Umgebung die Grundmasse total von Maenetit frei ist. Es hat den Anschein, als habe der Glimmer das Eisen des Magnetits zu seiner Entstehung aufgebraucht. Nach seiner Zusammensetzung bildet das Gestein des Langen Berges einen Übergang zwischen Leueit- und Nephelinbasalten. Nach dem Vorherrschen des Nephelins aber möchte ich es doch als Nephelinbasalt bezeichnen und dieser Bezeichnung höchstens das Attribut „leueitführend“ beifügen. 13. Tonberg bei Luditz (605 m). Literatur: — Der Tonberg bildet einen nördlich von Luditz gelegenen Basaltkörper, an dessen Rande sich ringsherum noch Reste von sandigen und tonigen (daher der Name!) Ablagerungen der Braunkohlenformation erhalten haben. Es stellt dieser Berg je- denfalls den Überrest einer grösseren Basaltdecke dar, unter deren Schutze sich die genarnten tertiaeren Ablagerungen erhalten konnten. Da das Gestein des Berges schon lange Zeit in einem Steinbruche am Gipfel desselben abgebaut wird und als Strassenschotter Verwendung findet, ist nicht mehr viel davon übrig geblieben. Die Reste lassen ein grauschwarzes Gestein mit cichter Struktur erkennen, aus dem nur spärlich die Spaltflächen von kleinen Augiteinsprenglingen hervorglitzern. Das Mikroskop zeigt, dass das Gestein im wesentlichen aus Augit und Nephelin zusammengesetzt ist, neben welchen Bestandteilen nur noch das Ei- senerz und der Apatit eine Rolle spielen, während Hornblende zwar anwesend ist, jedoch ohne weitere Bedeutung bleibt. Augit, der Hauptbestandteil des Gesteines, ist zwar in zwei Generationen vorhanden, bildet aber so mannigfaltige Übergänge zwischen den Säulchen der Grundmasse und den Einsprenglingen, dass die Grenzen zwischen beiden mehr weniger verwischt werden. Die grösseren Augite zeigen tafelige Formen, die aber etwas stärker in der Richtung der c-Achse gestreckt sind. Sie erreichen eine Länge bis zu 0'5 cm. Die Durchschnitte zeigen einen grünen Kern, der nach dem Rande zu schichtenweise erst heller wird, dann aber in das typische Gelblichgrau der basaltischen Augite übergeht. Die auf diese Weise dunkler getönte Randzone ist auch sehr reich an Einschlüssen (Magnetit, Grundmasse, Glas). Dieses schon bei vielen basaltischen Augiten auftretende Phaenomen lässt darauf schliessen, dass mit dem fortschreitenden Erkalten des Magmas die Kri- stallisationskraft des Augites abnimmt. Die durchwegs langstengelig ausgebildeten Augite der Grundmasse weisen einen schwachen gelblichen Ton auf, erscheinen infolge ihrer starken Längs- erstrecken häufig durch Querrisse gegliedert und deuten in ihrer gegenseitigen La- gerung eine deutliche Fluidalstruktur der Grundmasse an. Aus neugebildetem Augit und Magnetit bestehende Resorptionsrückstände deuten der Form nach auf einstmals vorhandene Hornblende hin. Diesem Minerale dürften auch winzige, aber recht scharf begrenzte Kriställchen von brauner Farbe und starkem Pleochroismus zuzurechnen sein, die äusserst spärlich in der Grund- masse vorhanden sind, aber erst bei Anwendung stärkerer Vergrösserungen deutlich hervortreten. Sie dürften wohl einer Neubildung entsprechen. Magnetit ist recht viel vorhanden. Neben der gewöhnlichen staubförmigen Ausbildung gibt es aber auch Kristalle, die eher als Einsprenglinge zu bezeichnen wären. Sie stellen scharf begrenzte Individuen dar, die aber jedenfalls infolge raschen Wachstums nicht ihre volle Gestalt ausbilden konnten, sondern es bei einer Andeutung derselben durch ein Skelett bewenden lassen mussten. Durch- schnitte dieser Skelette haben teilweise die Form von Kreuzen, teilweise bilden 45 sie Dreiecke, stets aber lassen sie deutlich die quadratischen Formen des tesseralen Systems erkennen. Neben dem als Magnetit ausgeschiedenen Eisenerz ist wohl auch Titaneisen vorhanden, da man nicht selten Individuen erblickt, die mit einem Leukoxenrand versehen sind und bei Behandlung des Schliffes mit Salzsäure nicht angegriffen werden, während der Magnetit verschwindet. Apatit. Der Reichtum des Gesteines an diesem Minerale ist auffallend. Der Apatit erscheint in deutlichen sechsseitigen, langgestreckten Säulchen, die an Grösse denen des Grundmasseaugites gleichkommen. Die Durchschnitte sind farblos, erscheinen jedoch durch feinste Einschlüsse, die sich central parallel zur Längserstreckung orientiert haben, getrübt. Deutlich erkennt man neben der starken Licht- aber schwachen Doppelbrechung die für Apatit so charakteristische Quergliederung der Säulchen. Der Nepheliun endlich erfüllt die vor den Augitleistchen freigelassenen Zwischenräume, ist also als Füllmasse (Nephelinitoid) ausgebildet. Stellenweise dürfte die Nephelinsubstanz bereits zeolithisiert sein. Die Anwesenheit des Nephelins wurde durch mikrochemische Analyse festgelegt, indem sowohl das mit kalter, als auch das mit heisser Salzsäure behandelte Pulver auf dem gewöhnlichen Wege neben deutlicher Gelatinierung prachtvolle Kochsalzhexaeder zeigte. Schliesslich wären noch teils bereits makroskopisch sichtbare, teils erst mit dem Mikroskope wahrnehmbare mandelförmige Einschlüsse zu erwähnen, die als Füllmasse ein weissliches, kristallisiertes Mineral (Zeolith) enthalten. Da das Gestein des Tonberges neben Augit und Nephelin weder Olivin, noch Plagioklas enthält, so wäre dasselbe als Nephelinit einzutragen. 14. Schlossberg bei Luditz. Literatur: — Unter den Basaltkuppen, welche südlich von Luditz dem Glimmerschiefer aufgesetzt sind, dürfte die als Schlossberg bezeichnete die bedeutendste und höchste sein. Das Gestein des Schlossberges zeigt die gewöhnliche schwarzgraue Farbe, deren Eintönigkeit jedoch durch zahlreiche rötliche Flecken, durch Einsprenglinge von Augit und Einschlüsse einer als „Steinmark“ zu bezeiehnenden Masse unter- brochen wird. Im Dünnschliffe kommt das Porphyrische der Struktur viel mehr zum Aus- druck, indem in einer dichten aus Augit, Leucit, Magnetit und Nephelin(?) zusammengesetzten Grundmasse Einsprenglinge von Augit, Olivin und Leueit ein- gebettet sind. Daneben findet sich noch Biotit in grösserer Menge. 46 Augit zeigt in seiner intratellurischen Ausbildung den gewöhnlichen nach (100) tafeligen Habitus. Er erreicht meist eine Längserstreckung von mehreren mm. Die Farbe der Durchschnitte ist ein schwaches Gelb, das gegen den Rand zu einen rötlichen Stich erhält. während es gegen die Mitte zu in einen grünen schwach pleochroitischen Kern übergeht. Die durch diese Farbenabstufung bedingte Zonarstruktur gewinnt noch bei Beobachtung im polarisierten Lichte. Auf Schnitten senkrecht zu e sieht man dann auch neben den Spaltrissen nach dem Prisma eine oder mehrere Lamellen einer Verzwilligung nach der Fläche (100). Die Rand- partien der Durchschnitte erscheinen stark eorrodiert und sind dicht mit Ein- schlüssen (Magnetit, Olivin, Biotit, Leueit) erfüllt. Die Augite der zweiten Generation sind leistenförmig ausgebildet, zeigen gelbliche Töne und sind vielfach durch Querrisse gegliedert. Olivin konnte nur selten unverändert beobachtet werden. In diesem Falle sind es besonders die bereits erwähnten Einschlüsse im Augite, die ein halbwegs fri- sches Aussehen zeigen. Doch auch an ihnen kann man bereits die Spuren der Umwandlung in jene rotbraune Eisenverbindung erkennen, welcher aller übriger Olivin zum Opfer gefallen ist, und der die Petrographen den Namen Iddingsit gegeben haben. Von diesen ist denn auch das Gestein vollkommen durchsetzt. Sie fallen mehr durch ihre Menge als durch Grösse auf. Merkwürdige Formen hat in dem Gesteine der Biotit angenommen. Man bemerkt von ihm einmal lang gestreckte Formen, welche sonst aber ganz unregel- mässig begrenzt sind und die übrigen Grundmassebestandteile als Einschlüsse enthalten. Daneben findet man wiederum etwas breitere Fetzen von derselben Be- schaffenheit. Kombiniert man diese beiden Beobachtungen, so erhält man dünn- blättrige, immerhin aber 1—2 mm breite Formen, die der Biotit da gebildet hat. Aber noch in anderen Verhältnissen findet sich der Biotit. Es gibt nämlich in dem Dünnschliffe Stellen von meist länglichen Formen, die lebhaft an resor- bierte Hornblende erinnern, hier aber aus einem Gemenge von Limonit, Maenetit, Leueit und Nephelin (?) bestehen und durch welche ebenfalls jene La- mellen des Biotits setzen. Es hat auf diese Weise oft den Anschein, als wäre nicht Hornblende das ursprüngliche Mineral gewesen, sondern der Biotit. Dieser Ansicht widerspricht jedoch die Beobachtung, dass diese Biotitlamellen hie und da nicht nur jene Stellen durchsetzen, sondern auch über diese hinaus sich ein Stück in die übrige Grund- masse hinein erstrecken. Man wird es daher hier doch mit Durchschnitten total resorbierter Hornblende zu tun haben, welcher Annahme auch die Umrisse der fraglichen Stellen nicht entgegentreten. Leueit ist sehr viel vorhanden. Er gibt dem Schliffe sein charakteristi- sches Aussehen. Typische S- oder 6seitige Schnitte findet man allerdings nur an der Biotitsgrenze ausgebildet, sonst ist er meist allotriomorph, aber doch leicht an den charakteristischen Einschlüssen zu erkennen, die hier entweder central an- gehäuft sind oder in concentrischer Anordnung deutlich die Kristallform wieder- geben. Niemals konnte irgend eine Zwillingsstreifung an den Durchschnitten wahr- genommen werden. 47 Magnetit findet sich als feine Körnchen in der Grundmasse, aber auch in grösseren skelettartig ausgebildeten Individuen, die wohl hart an der Einspreng- lingsgrenze stehen. Nicht selten beobachtet man eine Verwachsung mit Biotit. Nephelin(?) konnte zwar mikroskopisch mit einer gewissen Sicherheit konstatiert werden, indem es farblose, schwach doppelbrechende Stellen gibt, die auch, besonders gegenüber dem Biotite, sechsseitige Umrisse annehmen und dann bei einer Drehung um 180° stets dunkel bleiben, eine mikrochemische Bestätigung dieser Annahme konnte aber nicht erbracht werden, da das Gesteinspulver wegen der bereits eingangs erwähnten Einschlüsse nicht verwendbar ist. Jedenfalls ist immer der Leueit vorwiegend und das Gestein des Luditzer Sehlossberges daher als Leueitbasalt zu bezeichnen. 15. Dobrawitzer Berg bei Netschetin. Literatur: Hansei, Über basaltische Gesteine aus der Gegend von Weseritz und Manetin, p. 15. (Jahresberichte der deutschen Staats-Realschule in Pilsen 1886.) Hansel beschreibt das Gestein des Dobrawitzer Berges als Augit-Andesit. Ich schliesse mich dieser Bestimmung. vollinhaltlich an und hätte der aus- gezeichneten Beschreibung Hansels höchstens hinzufügen, dass ich in den mir vor- liegenden Schliffe den Feldspat auch als Einsprengling beobachten konnte. Aller- dings sind die Durchschnitte auch nur von mikroskopischer Grösse, treten aber deutlich aus ihrer Umgebung hervor und zeigen die Zwillingslamellen nach dem Albitgesetze, sowie die spärlichen Risse einer Spaltbarkeit. Bei der geringen An- zahl der Schnitte (3 Stück im ganzen ungefähr 4 cm? grossen Schliffe) und der unscharfen Begrenzung derselben war ein Schluss auf den Habitus der Kristalle nicht gut möglich. Bei Beobachtung unter gekreuzten Nikols schied sich infolge verschiedener Auslöschungsrichtung ein Kern von der Randzone ab. In allem übrigen verweise ich auf die Abhandlung Hansels. Auch mir fiel die Ähnlichkeit dieses Dobrawitzer Andesites mit dem später zu erwähnenden Gesteine des Radischer Berges auf. 16. Mössiugberg bei Netschetin. Literatur: — h Die Proben von dem Gesteine dieses Berges verdanke ich ebenfalls der Güte des Herrn K. Wohnig. Da in der Karte der k. k. geolog. Reichsanstalt an dieser 48 Stelle die Eintragung eines Ergussgesteines, als welches dasselbe sofort zu erkennen ist, fehlt, so dürfte das Vorkommen desselben für die Literatur neu sein. Das Gestein zeigt säulige Absonderungsformen. Die Säulen stehen schief und neigen sich auf die Art der Gewehre einer militärischen Gewehrpyramide oben gegen einander. Wir haben ein graues Gestein vor uns, das in seinem dichten Gefüge keine Spur von makroskopischen Einsprenglingen erkennen lässt. Der Bruch ist sehr eben und flach. Unter dem Mikroskope gewahrt man in einer eine ausgesprochene Fluidalität zeigenden Grundmasse Einsprenglinge von Augit, Plagioklas und resorbierter Horn- blende. Die Grundmasse selbst besteht aus einem pilotaxitischen Gewirr von Pla- sioklasleistehen, Augit und Magnetit. Zur Charakterisierung der das Gestein zusammensetzenden Minerale diene folgendes: Augit. Die Einsprenglinge dieses Minerals sind wenig zahlreich und auch nicht besonders gross. Dagegen zeigen die Individuen der zweiten (Generation Dimensionen, die für Grundmasseaugite recht bedeutend zu nennen sind, ein Um- stand, der darauf hindeutet, dass einer kurzen intratellurischen Erstarrungsperiode eine ziemlich lang dauernde Effusion folgte, welche den Mineralen der II. Gene- ration ein länger dauerndes Wachstum gestattete. Die Farbe der Augite entspricht grauen bis grünlichen Tönen. Besonders die grösseren Kristalle sind durch den Besitz eines grünen Kernes ausgezeichnet. Die Formen der Durchschnitte lassen auf einen vorwiegend säulenförmigen Habitus der Kristalle schliessen. Die polare Ausbildung dieser Säulen lässt aber besonders bei den Individuen der I. Generation viel zu wünschen übrig. Lamellen der Verzwilligung nach (100) sind auf Schnitten senkrecht zur Hauptachse häufig zu sehen. Auffallend ist der grosse Reichtum des Augites an Einschlüssen. Unter diesen stellt der Magnetit das Hauptkontingent. Plagioklas. Die geringe Zahl und Grösse der Individuen der ersten Ge- neration gegenüber den relativ recht grossen Leistchen der Grundmasse bestätigt die oben aufgestellte Annahme über die Dauer der beiden Erstarrungsperioden. Die Durchsehnitte der Einsprenglinge zeigen stark korrodierte Ränder, weshalb man sich keinen sicheren Schluss auf den Habitus der Kristalle erlauben kann. Ein- sprenglinge sowohl als auch der Grundmassefeldspat zeigt deutlich die Lamellen des Albitgesetzes. Daneben zeigen die etwas grösseren Individuen im polarisierten Lichte häufig einen zonaren Bau. Die randlichen Partien der Durchschnitte sind reich an Einschlüssen (Augit und Maenetit). Hornblende deutet ihr Vorhandensein nur durch die bekannten kristallo- graphische Begrenzung zeigenden Stellen an, die aus einem dichten Gemenge von feinem neugebildeten Augit und Magnetit bestehen, zwischen denen wohl noch stellenweise die Reste der früheren Hovnblende vorhanden sind. Die etwas abgerundeten Formen dieser Stellen lassen deutlich ihre Angehörigkeit zur Hornblende erkennen. el 49 Magnetit zeigt die gewöhnlich scharfbegrenzten tesseralen Gestalten. Er durchsetzt gleichmässig, aber nicht zu dicht das Gestein und tritt nur selten aus seiner Staubform heraus. Apatit ist auch hier in farblosen, länglichen, sechsseitigen Säulchen aus- gebildet, die meist die Leisten des Grundmassefeldspates an Grösse noch über- treffen. Sie zeigen die bekannte Quergliederung und sind mit eigentümlichen staub- förmigen Einschlüssen erfüllt, die eine reihenweise der Längserstreckung der Säul- chen entsprechende Anordnung zeigen. Infolge dieser Einschlüsse tritt der Apatit allenthalben deutlich hervor. Nach der gegebenen Beschreibung wäre auch das Gestein des Mössing- berges als Augit-Andesit einzutragen. 17. Spitzberg von Netschetin. Literatur: Hansel (]. c.). Hansel beschreibt dieses Vorkommen unter der Aufschrift „Manetiner Spitz- berg“. Er erwähnt die grossen Olivine und Augite mit ihren grünen Kernen, die übrigens auch einen recht starken Pleochroismus (gelb) aufweisen. Magnetit tritt äusserst reichlich in grösseren und kleineren scharf begrenzten Kriställchen auf. Nephelin verbindet die Leistehen des Grundmasseaugites mit einander, ist daher als Nephelinitoid ausgebildet. Nicht erwähnt werden von Hansel Fetzchen eines braunen pleochroitischen Biotits, sowie das Auftreten eines Plagioklases, der besonders in der Nähe der grossen Olivineinsprenglinge in allotriomorpher Ausbildung sichtbar wird und durch die Zwillingslamellierung nach dem Albitgesetze mehr oder weniger gut charakterisiert ist. Im Übrigen stimmen die Beobachtungen an dem mir vorlie- genden Materiale vollkommen mit denen Hansels überein und ich verweise auf die eitierte Arbeit dieses Autors. Nach der Mineralkombination Augit, Plagioklas, Nephelin mit Olivin wird man das Gestein des Netschetiner (bzw. Manetiner) Spitzberges zu den Nephelinbasaniten rechnen müssen. 15. Chlumberg bei Manetin. Literatur: Hansel (. c.). Auch dieses Gestein wurde bereits von Hansel einer eingehenden mikro- skopischen Untersuchung unterzogen und als Nephelinbasanit bestimmt. Ich habe seinen Ausführungen nicht viel hinzuzufügen. Im Gegensatze zu Hansel fand ich in den Schliffen meiner Proben recht viel gelbbraunen Biotit in unregelmässigen Fetzen ausgebildet. Der Magnetit, der sehr zahlreich vertreten ist, zeigt deutlich zwei Generationen, und zwar tritt er teils in winzigen Körnern, teils aber in grösseren Individuen auf, die dann deutliche Kristallform zeigen und stellenweise auch schönen Skelettbau beobachten lassen. Infolge dieses reichen Magnetitgehaltes ist das Gestein selbst auch stark maenetisch. In einem der Schliffe war deutlich zu erkennen, dass neben dem Nepheline noch eine ansehnliche Glasbasis vorhanden ist, die bräunliche Töne zeigt und ganz durchsetzt ist von Trichiten und anderen wahrscheinlich dem Magnetite angehö- renden Skelettbildungen. Aus dieser gefärbten Glasbasis treten dann die Leistchen Plagioklases ganz besonders scharf hervor. In Bezug auf Augit, Olivin und Nephelin stimmen meine Beobachtungen die vollkommen mit denen Hansels überein. Das Gestein scheint übrigens nicht überall gleich ausgebildet zu sein, indem mir neben gleichmässig dichten Handstücken auch solche mit feinerer oder gröberer kokkolithischen Struktur vorliegen. In der mikroskopischen Zusammensetzung ergeben sich jedoch keine wesentlichen Unterschiede. 19. Wladarsch bei Luditz. Literatur: — Das Gestein des Wladarschberges ist durchwegs von ziemlich tiefschwarzer Farbe, zeigt jedoch verschiedene Strukturverhältnisse. Es ist nämlich ein Teil der mir vorliegenden Proben, wohl mehr aus dem Innern stammend, durchwegs dicht, kompakt, während der andere Teil, jedenfalls mehr der Oberfläche entnommen‘ total blasig und schlackig erscheint. Die letztere Struktur scheint nach innen zu allmählig in die erstere überzugehen, wenigstens werden die Blasenräume gegen die Tiefe zu immer kleiner. Die Gestalt der Blasen ist bald rundlich, bald in die Länge gezogen, in welchem Falle sie dann einander demgemäss genähert erscheinen. Die Innenwände der Hohlräume sind vollkommen glatt. Eine Ausfüllung durch Neu- bildungen konnte nicht beobachtet werden. Das Gestein ist durchwegs stark polarmagnetisch. Seine äussere Oberfläche ist ganz unregelmässig und dürfte grossen in sich sebst zusammengefallenen Blasen entsprechen; daher das Glatte und Gezogene der Fläche. Stellenweise macht es auch den Eindruck, als wären losgerissene kleinere oder grössere Gesteinsstücke (Bomben) in die noch flüssige Masse hineingestürzt und wieder ein- oder überschmolzen worden. Man dürfte es nach dem Gesagten mit einer im zähen, langsamen Flusse erstarrten Lava zu tun haben. Die Resultate der mikroskopischen Untersuchung der verschiedenen Vorkommen werden im nachfolgenden angeführt. Das blasenlose Gestein besteht aus einer dichten Grundmasse, in welche Einsprenglinge von Augit, Hornblende, spärlichem Plagioklas undOlivin eingebettet sind. 51 Augit. Was zunächst diesen anbelangt, so erreichen seine Individuen nur selten Ausdehnungen bis 2 »m. Meistens halten sie sich unter Stecknadelkopf- grösse. Sie fallen durch die Mannigfaltigkeit ihrer Farbentöne auf. Da gibt es zu’ nächst Individuen, deren tief rötlichgraue ins violette spielende Farbe den titan- reichen basaltischen Augiten entspricht. Dann haben wir solche, deren Durch- schnitte dieselbe Farbe aber bedeutend blässer aufweisen. Besonders gegen die Mitte der Kristalle nimmt die Intensität dieser Farbe ab. Weiters bemerkt man Augite, die bei einem rötlichen Rande einen recht intensiv grünen, pleochroitischen Kern besitzen. Dann zeigt gewöhnlich auch die Randzone bei einer Drehung des Objektes um 360° zweimaliges heller und dünkler werden des Farbentones. Der grüne Kern hat aber durchaus nicht immer die Gestalt des umgebenden Randes, sondern entbehrt oft jeglicher kristallographischen Begrenzung. Endlich finden sich, wenn auch nur selten, Pyroxene, die durchwegs grüne Töne aufweisen und jeden- falls in ihrer Substanz den eben erwähnten Kernen entsprechen dürften (Chrom- diopsid). Zu erwähnen wäre noch, dass, während die anfangs geschilderte Ausbildung fast immer schöne kristallographische Begrenzungen erkennen lässt, letztere niemals scharfe Ränder aufweist, eine Beobachtung, welche die Angaben Rosenbusch’s (Mikr. Phys. B. II. p. 707) bestätiet. Die Form der Einsprenglinge ist die gewöhnliche nach (100) tafelförmige. Zwillingsbildungen nach dieser Fläche kommen vor, sind aber nicht häufig. Auch parallele Verwachsungen treten auf. Die Spaltbarkeit zeigt nichts ungewöhnliches. Einschlüsse sind äusserst zahlreich. Neben Gasinterpositionen und solchen von Flüssigkeiten gibt es auch feste Einschlüsse, Glas, Magnetit und Apatit. Die An- ordnung der Einschlüsse ist nicht die gleiche. Während alle übrigen Interpositionen gleichmässig, bezw. in langen Zügen den Kristall durchsetzen, bilden die scharf ausgebildeten Kristalle des Magnetits ‚häufig centrale Ansammlungen oder aber concentrische Ringe, die jedoch nicht der Kristallgestalt folgen. Hornblende kommt recht häufig vor. Sie zeigt grössere Dimensionen als der Augit und ist auch makroskopisch bereits gut zu erkennen. Die Längserstreckung der prismatischen Kristalle beträgt fast durchgehend mehr als 1 mm, meist 92—3 mm, oft sogar 4-5 mm. Allerdings ist von der Hornblendesubstanz nicht mehr viel vorhanden. Nur an meist randlich, doch auch centralgelegenen Teilen der Durchschnitte ist das Mineral frisch geblieben, aber auch diese Stellen sind parallel der prismatischen Spaltbarkeit von Resorptionsrückständen durchsetzt. Die Hornblende seibst ist im durchfallenden Lichte braun und. stark pleo- chroitisch [ || ce braun, _L c gelblich]. Die Auslöschungsschiefe ist gering. Sie betrug auf einem Schnitte annähernd parallel zu (010) 8°. Die kristallographische Begrenzung ist fast durchgehends vorzüglich erhalten ; nur die Spuren einer randlichen Abschmelzung ‚machen sich schwach bemerkbar. Der Querschnitt zeigt das Vorhandensein der Prismen (110) kombiniert mit (010). Das Orthopinakoid fehlt. Terminal sind die Flächen (011) und (101) deutlich ent- 4* 52 wickelt. Zwillinge nach (100) wurden beobachtet. Die Resorption lieferte ein oft sehr feines Gemenge von neugebildetem Augit und Magnetitkörnern, so zwar, dass man stellenweise den Eindruck eines jagrinierten Leders erhält. Vom Plagioklas bemerkt man nur sehr spärliche Einsprenglinge. Und diese haben nur geringe Grösse (noch unter der des Augits) und zeigen niemals scharfe Ränder. Sie bilden meistens Gruppen von unregelmässiger Anordnung. Die Zwillingslamellen nach dem Albitgesetze sind vorhanden, wiederholen sich aber nicht besonders oft. Nach ihrer gegenseitigen Auslöschungsschiefe kann man auf ein ziemlich basisches Glied der Reihe schliessen. Die Spaltbarkeit ist nicht be- sonders deutlich. Einschlüsse führt der Plagioklas nicht. Olivin trifft man äusserst selten. Nur vereinzelte Durchschnitte eines farblosen, stark licht- und doppelbreehenden Minerals können ihm zugesprochen werden. Die Grundmasse besteht hauptsächlich aus Augit, Plagioklas und Magnetit. Die spärlichen Zwischenräume sind von einer farblosen Masse aus- gefüllt, die teils schwach doppelbrechend ist, teils das Licht einfach bricht. Nephelin aber ist hier ausgeschlossen, da die mikrochemische Probe auf Natrim ein negatives Resultat lieferte. Da übrigens auch eine Spaltbarkeit zu beobachten ist, könnte man in diesem Falle vielleicht an einen Sanidin denken. Die geringe Ausdehnung dieser Stellen lässt jedoch eine nähere Untersu- chung nicht zu. Die im polarisierten Lichte stets dunkel bleibenden farblosen Partien der Grundmasse wird man hier auch nicht dem Leueit zuschreiben dürfen, sondern eher einem farblosen Glase, da es nirgends Formen oder Einschlüsse gibt, die auf jenes Mineral hindenten würden. Die winzigen Säulchen des Grundmasseaugites zeigen nichts abwei- chendes. Ihnen an Grösse und Menge ungefähr gleich kommen die Plagioklas- leistchen, von denen jedes durch den Besitz mehrerer Zwillingslamellen nach dem Albitgesetze ausgezeichnet ist. Die besondere Dichte erhält die Grundmasse jedoch erst durch den Ma- gnetit, der einerseits staubartig die ganze Gesteinsmasse durchsetzt, anderseits aber auch grössere, gleichsam eine erste Generation darstellende Individuen bildet. Apatit ist nur wenig in feinsten Nädelchen vorhanden. Nach dieser Zusammensetzung des Gesteines ist es schwer, dasselbe in einer grösseren Gruppe der Ergussgesteine unterzubringen. Der Gehalt an Olivin, sowie das sonstige Aussehen verhindern die Einteilung zu den Andesiten, das Fehlen jeglichen Nephelins oder Leucits dagegen weist die Angliederung an die Tephrit- und Basanitgruppe zurück, für die sonst vieles sprechen würde. So bleibt füglich nichts übrig, als das Gestein in der Gruppe der Feldspatba- salte unterzubringen, doch gehört es da wohl wiederum zu den olivinärmsten der Reihe. Charakteristisch und eine Ausnahme bildend ist jedenfalls der Reichtum des Gesteins an Hornblende. Darauf wird man auch bei der Benennung desselben Rücksicht nehmen müssen und es entweder nach dem Vorgange Zirkels als Hornblende führenden, olivinarmen Feldspatbasalt bezeichnen, kann es aber auch nach Rosenbusch kurzweg als olivinarmen Hornblendebasalt eintragen. Die mikroskopische Untersuchung der schlackigen Abarten des Wla- darschgesteines unterscheidet deutlich die Ausbildung mit rundlichen und die mit gestreckten Blasenräumen. Wo die erstere vorwaltet, zeichnen sich die Ränder der grösseren Augit- durchschnitte durch grosse Unschärfe aus. Vielfach dringt die Grundmasse in den Kristall ein, so dass man eigentlich keine deutliche Grenze zwischen diesem und jener merkt. Von der Hornblende ist nicht mehr viel zu sehen. Nur dunkle Flecken der Grundmasse, die dann auch kristallographische Begrenzung erraten lassen, künden von ihrem einstigen Dasein. Plagioklas als Einsprengling ist nicht zu sehen. Dagegen fallen einem Durechschnitte ins Auge, die, was kristallographische Begrenzung und Verteilung anbelangt, unbedingt an Olivin erinnern, jedoch von einer schwarzen staubigen Masse erfüllt sind. Auch Querrisse, die diese Durchschnitte durchsetzen, leiten auf ehemalig vorhandenen Olivin. Danach wäre der Olivin in dieser Ausbildung des Gesteines recht häufig gewesen. Die Grundmasse ist hier weniger dicht, eine Folge des Zurücktretens des staubförmigen Magnetites. Dagegen treten hier grössere Magnetitbildungen hervor, die aber keine kristallographische Begrenzungen erkennen lassen und mehr das Aussehen von konkretionären Massen als einheitlichen Individuen haben. Man wird mit ihrem Erscheinen das Zurücktreten des erwähnten Magnetitstaubes in Zusammenhang bringen müssen. Die Augite der Grundmasse zeigen einen merkwürdig gelben Ton und lassen nicht mehr die an ihnen gewohnten scharfen Formen sehen. Der Plagio- klas erscheint in derselben Form und Ausbildung wie früher. Die Glasbasis ist deutlicher geworden und hat stellenweise einen braunen Ton erhalten. Oft ist sie durch feinste Einschlüsse getrübt. — Feine, unregelmässig ausgebildete Nädel- chen eines doppelbrechenden Minerals von brauner Farbe und schiefer Auslöschung sind ungleichmässig in der Grundmasse vorhanden. Ich möchte sie einer neugebil- deten Hornblende zuweisen. Die durch mehr gestreckte Blasenräume ausgezeichnete Varietät des Gesteines vom Wladarsch zeigt ebenfalls einige wesentliche Verschiedenheiten. Zunächst zeigt der Dünnschliff, dass zwischen den grossen nach einer Rich- tung gestreckten Hohlräumen noch kleinere mikroskopische Bläschen vorhanden sind. Was einem weiter bei der Untersuchung des Schliffes auffällt, ist die Schärfe der kristallographischen Ausbildung der Einsprenglinge des Augits und der Horn- blende, sowie die grosse Dichte der Grundmasse. Im übrigen gleichen die Augite ganz den oben beschriebenen. Die Horn- blenden jedoch sind viel frischer als die des nicht blasigen Gesteins. Man sieht die schöne braune Farbe der Durchschnitte, den Pleochroismus und die prisma- 54 tische Spaltbarkeit weit besser als dort. Die magmatische Umwandlung ist nur an den Rändern schwach bemerkbar, sowie auf unregelmässigen, die Kristalle durch- setzenden Sprüngen. Nur selten findet man ein gänzlich resorbiertes Individnum. Vom Olivin ist nur wenig zu sehen. Die Grundmasse ist, wie erwähnt, äusserst dicht und lässt sich nur schwer aufhellen. Trotzdem unterscheidet man in einer wenig entwickelten Glas- basis deutlich den Augit, Plagioklas und Magnetit. Letzterer hat das Über- gewicht. Eine gewisse Fluidalität ist der Grundmasse nicht abzusprechen. So sehen wir, dass zwischen den 5 Gesteinstypen des Wladarsch immerhin auch mikroskopische Unterschiede bestehen, doch können dieselben an der Zu- sammengehöriskeit aller keine Zweifel aufkommen lassen. 20. Badstüber oder Jeseraberg bei Chiesch. Literatur: — Der Badstüber oder Jeseraberg bei Chiesch hängt schon seiner Lage nach mit dem Duppauer Gebirge zusammen, noch mehr aber beweist der petrographische Charakter des ihn bildenden Gesteines diese Zusammengehörigkeit, indem dieses sich eng an die von Boricky *) beschriebenen Leueitbasalte von Waltsch etec., das heisst also dem südlichen Teile des Duppauer Gebirges anschliesst. Da wir es augenscheinlich mit einem Basaltstrom zu tun haben, ist ein früherer direkter Zusammenhang mit den Basalten des Duppauer Gebirges nicht ausgeschlossen. Der Basalt vom Jeseraberge ist ein dunkles, beinahe schwarzes Gestein, das seinen monotonen Charakter allerdings durch das Auftreten von grösseren Einsprenglingen eines Augites (bis 1 cm) und eines Olivines (meist umgewandelt), besonders aber dadurch verliert, dass das ganze (restein von feinen, meist kurzen weisslichen Äderchen durchsetzt ist. Daneben sieht man auch häufig zwickelför- mige Einschlüsse derselben Art sowie auch Hohlräume, die anscheinend von der- selben weisslichen Substanz ausgekleidet werden. In diesen Hohlräumen sitzen nicht selten auch einige als schöne sechsseitige Täfelchen ausgebildete Glimmer- kristalle, die durch ihre braune Farbe und den Glanz der Basisflächen auffallen. Im Dünnschliffe tritt die porphyrische Struktur des Gesteines noch deutlicher hervor. Neben den Einsprenglingen des Augits und Olivins nimmt sogleich der Leueit unser Interesse in Anspruch. Er ist überaus zahlreich vorhanden, seine Durchschnitte erreichen jedoch höchstens 0:05 mm an Durchmesser. Ihre Umrisse sind meist wenig scharf, dennoch aber kann man ihre Form nach der Lagerung der mannigfaltigen Einschlüsse leicht erkennen. Die Einschlüsse sind teils central ge- lagert, teils in concentrischen Schichten, aber auch unregelmässig. Sie bestehen meistens aus den vom Leueit von Capo di Bove her bekaunten rundlichen Schla- ckeneinschlüssen. Daneben findet man oft Augitmikrolithe und Apatit. Auffallend *) Boricky, Petrographische Studien an den Basaltgesteinen Böhmens (Archiv der naturw. Landesdurchforschung f. d. Kgr. Böhmen. II. B. II. Abt.). 55 ist, dass der Leueit selbst wiederum als Einschluss in anderen Mineralen, nämlich Augit und Glimmer vorkommt. Besonders die Randzonen der Augitdurchschnitte sind mit Leueitkörnern erfüllt. Auch hier zeigt er seine typischen Einschlüsse, allerdings bedeutend spärlicher, seine Umrisse dagegen sind gänzlich abgerundet. Es erscheint daher als feststehend, dass die Leueitausscheidung bereits vollende war, da der Augit noch im Wachsen begriffen war. Die Leuciteinschlüsse im Glimmer bieten weite nichts besonderes. Hier zeigt der Leueit recht scharfe Formen und war jedenfalls bei der Ausscheidung des Glimmers, die ja erst recht spät erfolgte, bereits fertig. Augit. Die ziemlich grossen Einsprenglinge dieses Minerals führen uns den Typus eines basaltischen Augites vor. Wir sehen die hellrötlichgraue Farbe der Durchschnitte gegen den Rand zu stark nachdunkeln. Der dadurch hervortretende Kern zeigt selbst wiederum einen zonaren Baut der im gewöhnlichen Lichte durch mehr oder weniger grünlichen Stich der Farbe bemerkbar wird, viel schöner aber unter gekreuzten Nikols zum Ausdrucke kommt. Die Einschlüsse concentrieren sich besonders in der dunkler getonten Rand- partie. Neben den bereits erwähnten Leueiten findet sich hier Magnetit, Olivin und Apatit. Das Innere der Kristalle schliesst nur selten ein wenig Biotit und Magnetit ein. Die Kristalle des Olivins sind in den mir vorliegenden Proben durchwegs nicht mehr frisch. Schon makroskopisch erkennt man die Umwandlung an der gelben trüben Farbe der Einsprenglinge. Mit dem Mikroskope lässt sich konsta- tieren, dass die Schnitte überhaupt keine Olivinsubstanz mehr enthalten. Die Um- wandlung zeigt verschiedene Stadien, die bei einzelnen Durchschnitten sehr gut zu sehen sind. (Taf. II. Fig.5.) Man kann da drei Zonen unterscheiden. Die äussere ist gelbrot (Eisenoxydhydrat), dann folgt eine grüne Zone (Chlorit) und endlich ein Tarbloser, aus einem Aggregat doppelbrechender Sehüppchen bestehender Kern (Talk ?). Nicht alle Olivine zeigen diese Art der Umwandlung. Man bemerkt auch ganz rote oder ganz grüne Durchschnitte. Die Grundmasse wird gebildet von den winzigen Säulchen der 2. Augit- generation, sowie den zahlreichen Magnetitkörnern ohne besondere kristallographische Begrenzung. Auch der Leucit wird zur Grundmasse gerechnet werden müssen. Die Zwischenräume zwischen diesen Bestandteilen nimmt zunächst ein in allotriomorphen Fetzen ausgebildeter Biotit ein, der infolgedessen die genannten Minerale auch als Einschlüsse-führt. Dann wäre auch untergeordnet eine farblose, schwach doppelbrechende Zwischenmasse zu erwähnen, die man, nachdem auch seltene sechsseitige Durchschnitte vorhanden sind und das mit Salzsäure in ent- sprechender Weise behandelte Gesteinspulver die Anwesenheit von Natrium bekundet, als Nephelin ansprechen kann. In einem der Schliffe konnte ein schön sechsseitiger Durchschnitt eines einfachbrechenden farblosen Minerals beobachtet werden, der mit Ausnahme der Randpartie in regelmässiger Weise feinste Einschlüsse beherbergte. Wir dürften es daher mit einem Minerale der Hauynreihe zu tun haben, das in dem Ge- stein als accessorischer Bestandteil auftritt. Der Apatit bildet dünne, stark lichtbrechende Nädelchen, die meist als Einschlüsse der übrigen Minerale beobachtet werden. Sekundäre Bildungen. Als solche wäre der weisslichen Substanz Erwähnung zu tun, die, wie schon erwähnt, den Basalt in feinen Aderchen durchsetzt, auch die winzigen Zwickel bildet und, wie das Mikroskop zeigt, auch sonst auftritt. Im durcebfallenden Lichte erscheint das Mineral farblos, schwach doppel- brechend, optisch zweiachsig; die Lichtbreechung ist auch nicht besonders stark, eine Spaltbarkeit bekundet sich durch feine Risse. Ein Schnitt, der nahezu senk- recht zu einer Bisektrix getroffen war, zeigte eine Auslöschungsschiefe von 4°. An einigen kristallographisch begrenzten Durchschnitten wurden Messungen vorge- nommen, deren Resultate der aus den optischen Eigenschaften hervorgehenden An- nahme eines Orthoklases nicht entgegentraten. Bei grösserer Aufmerksamkeit entdeckt man auch Schnitte, die eine ganz schwache Zwillingsstreifung erkennen lassen. Diese dürften aber schwerlich einem Plagioklase angehören, sich viel eher wohl auf einen Anorthoklas zurückführen lassen. — Woher dieser Feldspat stammt, ist vielleicht nicht schwer zu erraten, wenn man daran denkt, dass es genügsam Pseudomorphosen von Orthoklas nach Leueit gibt. Nun ist Leueit in Fülle vor- handen, daher ist die Annahme, dass der Orthoklas auch hier eben diesem Leueit seinen Ursprung verdankt, nieht so unwahrscheinlich, umsomehr, als es in den Dünnschliffen nicht selten Schnitte gibt, die der Form und den Einschlüssen nach sicher dem Leueite angehören, sich im polarisierten Lichte jedoch als doppelbre- chend erweisen und in ihrem sonstigen Verhalten mit der Substanz der Äderchen und Einscehlüsse übereinstimmen, daher ebenfalls dem Orthoklas angehören.*) Man wird daher dem Orthoklas zum mindestens einen endogenen Ursprung zuerkennen müssen. Im übrigen wird das Badstuber Gestein nach seiner wesentlichen Zusammen- setzung aus Augit, Leucit, (Nephelin) und Olivin als guter Leucitbasalt einzutragen sein. 21. Hanneshübel bei Tyss. Literatur: Das Gestein vom Tysser Hanneshübel ist schon durch Farbe, Bruch und sonstiges Aussehen als basaltisches Gestein gekennzeichnet. Es durchbricht den mächtigen Tysser Granitstock und enthält neben makroskopisch deutlich sichtbaren *) Ich erinnere an die Umwandlung des Leueits in ein Gemenge von Orthoklas, Analcim und Muskovit, wie sie von böhmisch. Wiesental bekannt geworden ist. 57 spargelgrünen Olivinen auch Einschlüsse, die in der mir vorliegenden Probe einen Durchmesser von 1 cm erreichen und ihrem Aussehen nach Reste des durchbro- chenen Gesteines sein dürften. Das Mikroskop lässt deutlich die porphyrische Struktur erkennen, indem in einer ziemlich dichten Grundmasse Augit, Olivin und Picotit als Ein- sprenglinge hervortreten. Zunächst sollen diese Minerale näher besprochen werden: Augit. Seine scharf begrenzten Durchschnitte zeigen den bekannten rötlich- grauen Ton des typischen basaltischen Augites, sind aber auch hier gegen den Rand zu dunkler gefärbt und zeigen schon im gewöhnlichen Lichte einen zonaren Bau. Dieser gewinnt bei Beobachtung unter gekreuzten Nikols an Deutlichkeit, ja man kann dann sogar öfters auch eine prachtvolle Sanduhrstruktur der Kristalle zu sehen bekommen. Auf Schnitten senkrecht zur Hauptachse kann man häufig die Lamellen der Verzwilligung nach (100) beobachten. Da die Längserstreckungen der Aueiteinsprenglinge stets unter 0:5 mm bleiben, nimmt es nicht Wunder, dass man nur sehr wenig Einschlüsse in den Durchschnitten findet. (Maenetit.) Zu er- wähnen wäre noch eine öfter zu beobachtende sternförmige Gruppierung der Augit- individuen, indem sich deren mehrere gegenseitig durchwachsen. Nicht selten suchen sich diese Gruppen einen Olivin als Centrum aus und umgeben diesen dann von allen Seiten. (Taf. II. Fig. 4.) Olivin. Über das Auftreten desselben wurde schon eingangs berichtet. Seine Individuen erreichen eine Grösse von 0°5 cm Längserstreckung, manchmal auch darüber. Neben Durchschnitten, die eine recht scharfe Begrenzung zeigen, gibt es auch solche, die total corrodierte Formen sehen lassen (magm. Resorption). Parallele Verwachsungen sind häufig wahrzunehmen; die Spaltbarkeit nach (010) ist trotz der Farblosigkeit der Durchschnitte deutlich entwickelt. Als Einschlüsse fungieren neben Grundmassepartikelchen noch Magnetit und Picotit. Letzterer er- scheint in scharf begrenzten, braun durchsichtigen winzigen ÖOktaederchen. Die Olivinsubstanz selbst ist bereits in Serpentinisierung begriffen, indem von den Sprüngen und Rändern aus die grüne Substanz in den Kristall eindringt. Die Fasern des Serpentins stehen auf den Rissen und dem Rande senkrecht. Picotit. Nicht nur als Einschluss im Olivin konnte dieses Mineral beob- achtet werden, soudern auch in selbständiger grösserer Ausbildung. Man findet nämlich im Dünnschliff (Taf. I. Fig. 2.) scharf begrenzte Durchschnitte, deren Formen (vier-, fünf- und sechsseitig) auf Oktaeder schliessen lassen. Die Farbe ist im durchfallenden Lichte tiefbraun, an den Rändern dunkler, im auffallenden Lichte dagegen eisenschwarz. Die chagrinierte Oberfläche deutet auf starke Licht- brechung. Die Durchschnitte bleiben im polarisierten Lichte stets dunkel. Sie sind von regellosen Sprüngen durchsetzt. Nach alldem dürfte der Picotit ziemlich sicher gestellt sein. Das Vorkommen des Picotits als Gesteinsgemengteil in basaltischen Gesteinen ist scheinbar selten, indem ich dasselbe nur von Wadsworth®) indem *) Harward University Bulletin 1882, p. 359. « [0'6) Feldspatbasalt von Mount Shasta in Oregon und von Bauer**) in einem Basalt vom Stempel angeführt finden konnte. Das Vorkommen in einem Nephe. linbasalte, wie es das Gestein des Hanneshübel darstellt, dürfte jedenfalls neu sein. Die Grundmasse wird von Augit, Nephelin und Magnetit gebildet. Der Augit ist wenig von dem der I. Generation verschieden. Es ist ledig- lich die Grösse und die mehr leistenförmige Form, die den Unterschied macht. Der Nephelin ist hier ebenfalls als Nephelinitoid ausgebildet. Seine An- wesenheit wurde auch mikrochemisch sichergestellt. An Einschlüssen enthält er feine Apatitnädelchen. Der Magnetit zeigt nicht überall das gleiche Korn. Man muss die winzig ausgebildeten scharf begrenzten Magnetitkriställchen von grösseren Individuen dieses Minerals trennen, welch letztere nur mehr den Charakter von Aggregaten aufweisen. Mit dieser Verteilung des Magnetits dürfte auch hier das starke Einwirken des Gesteins auf die Magnetnadel zusammenhängen. Einschlüsse. Die mikroskopische Untersuchung der bereits vorerwähnten fremden Ein- schlüsse bestätigt die Vermutung, dass dieselben dem Granit entstammen, den das Magma beim Aufsteigen aus der Tiefe durchbrochen hat. Sie bestehen aus Ortho- klas, Mikroklin und Quarz. Vom Glimmer findet man keine Spur. Derselbe ist jedenfalls ebensowie allenfalls vorhanden gewesener Plagioklas der Einschmelzung anheimgefallen. Die Veränderungen der genannten Bestandteile sind keine grossen. Der Quarz scheint vielfach zersprungen zu sein, Orthoklas und Mikroklin (Gitterstruktur!) sind im Kontakt angeschmolzen, haben aber ihr sonstiges Aussehen gewahrt. Auch die Wirkung des Kontaktes auf den Basalt ist keine sehr weitgehende. Am meisten hergenommen ist der Magnetit, indem er in der Umgebung der Einschlüsse in seiner gewöhnlichen Körnerform verschwunden ist und als Skelette auskristallisiert erscheint. Der Augit ist noch weniger verändert, scheint aber doch besonders zur Neubildung eines Minerales Anlass gegeben zu haben, welches den Hohlraum, den der Einschluss einnimmt, rings auskleidet und drusenartig zu überziehen scheint. Dieses Mineral ist in winzigen meist grünen, aber auch farblosen oder wiederum braunen, ja sogar ins blaue spielenden Nädelchen ausgebildet und dürfte der Pyroxen- oder Amphibolgruppe angehören. Die Zwischenräume zwischen diesen Nadeln und den Bestandteilen des Einschlusses sind mit einem farblosen Glase ausgefüllt. Die Mineralkombination Olivin-Nephelin-Augit lässt das Gestein von Hannes- hübel bei Tyss als guten Nephelinbasalt erscheinen. **) Zirkel, Petrographie 1I., p. 890. 22. Kuppe zwischen Kratzin und Tyss. Literatur: — Das Vorkommen dieses Basaltes ist auf der Karte der k. k. geologischen Reichsanstalt noch nicht eingetragen und daher als neu zu betrachten. Sowohl nach dem äusseren Aussehen, aber auch nach der mikroskopischen Zusammensetzung des Gesteines steht es mit dem Nepbelinbasalte von Tyss (Han- neshübel) in engster Beziehung. Auch dieser Basalt ist ein Nephelinbasalt und unterscheidet sich nur in ganz geringfügigen Dingen von dem eben be- schriebenen. Die Grundmasse scheint etwas dichter und augitreicher zu sein; dabei zeigt sie eine gewisse Fluidalstruktur. Nephelin tritt noch mehr in den Hintergrund. Olivin ist wiederum sehr viel vorhanden. Seine Umwandlung ist hier noch nicht so weit vorgeschritten. Die Picotiteinschlüsse häufen sich hier; er bildet ganze Gruppen in den Olivinen. Dagegen tritt er nur selten selbständig auf. Die fremden Einschlüsse sind viel kleiner, dagegen findet man auch Pla- gioklas mit schönen Zwillingslamellen. Der Quarz zeigt hier keine Sprünge. Im übrigen sind die Kontaktwirkungen die gleichen. Es liegt mir ferner eine Probe eines Basaltes vom Wege zwischen Kra- tzin und Tyss vor (Findling). Dieser Basalt stimmt aber ganz genau mit dem eben beschriebenen überein, so dass er jedenfalls von dieser Lokalität stammen dürfte und als Wegschotter benützt wurde. Der Dünnschliff zeigt auch hier die erwähnten Einschlüsse. Hier ist der Quarz abgerundet und von einer Schmelzrinde (Glas) umgeben. Ja selbst, wenn der Quarz auch nicht am Kontakt liegt, sondern, wie beobachtet werden konnte, rings von Feldspat umgeben ist, weist er doch eine randliche Anschmel- zung auf und ist von farblosem Glase umgeben. III. Basaltische Ergussgesteine aus der Umgebung von Weseritz und dem Nordrande der Pilsner Niederung. Untersucht wurden die Gesteine folgender Lokalitäten: 1. Schwammberg und Schafberg bei Weseritz. 2. Vogelherdberg bei Weseritz. 3. Schlossberg bei Weseritz. 4. Radischer Berge. 5. Höllberg bei Netschetin. 6. Pollinkenberg bei Neumarkt. 1. Schwammberg und Schafberg bei Weseritz. Literatur: Hochstetter, Verhältnisse des Duppauer Gebirges (Sitzungsber. der k. k. geoleg. Reichsanst. 4. März 1856). Hansel, Über basaltische Gesteine aus der Gegend von Weseritz und Manetin (Jahresbericht d. deutschen Staatsrealsch. in Pilsen 1886.) Hochstetter erwähnt den Basalt des Schwammberges wegen der prächtigen Säulen, die hier, wie er sagt, von einer Klafter Mächtigkeit auftreten. Mit der petrographischen Untersuchung des Gesteines beschäftigte sich Hansel, der (l. ec.) den Basalt des Schafberges und Schwammberges zusammenzog und als Feldspatbasalt bestimmte. Er unterscheidet drei Gesteinsabarten: einen dichten, schwarzgrauen Basalt vom Schafberge, einen bald dichten, bald schlackigen und einen kokkolithischen Basalt vom Schwammberge. Alle drei Abarten liegen mir in guten Handstücken vor. Was die beiden ersten Gesteinsvarietäten anbelangt, so wäre der ausgezeichneten mikroskopischen Beschrei- bung Hansels nicht viel hinzuzufügen. Man könnte höchstens hervorheben, dass in dem schlackigen Basalt eine schöne Fluidalstruktur zu sehen ist, ausgeprägt be- sonders durch die gleich gerichteten, aus der übrigen dunklen Grundmasse scharf hervortretenden Feldspatleistchen. Die Glimmerfetzchen sind hier nicht auffindbar, wogegen sie in der kokkolithischen Varietät sehr deutlich hervortreten. a Diese kokkolithische Abart zeigt ein viel weniger dichtes Gefüge. Es tritt hier eine farblose Zwischenmasse deutlich hervor. Daher sind die Feld- spatleistchen auch nicht so markant, die Augite der Grundmasse sind nicht so winzig ausgebildet wie in den beiden früheren Ausbildungen. Auch hier gibt sich eine gewisse Fluidalität zu erkennen. Untersucht man die vorerwähnte farblose Zwischenmasse näher, so findet man gar oft Durchschnitte, die im polarisierten Lichte bei einer Drehung des Objekttisches nicht dunkel bleiben, sondern eine schwache Aufhellung deutlich erkennen lassen. Die Vermutung, dass wir es hier mit einem Nephelin zu tun haben erhält ihre Bestätigung, wenn man das Gesteinspulver der bekannten mikro- chemischen Analyse unterzieht. Man erhält als Endergebnis tatsächlich schöne He- xaederchen von Kochsalz. Damit wäre das Auftreten des Nephelins in der kokko- lithischen Varietät des Gesteines vom. Schwammberg sichergestellt und dieses Gestein daher als Nephelinbasanit den beiden anderen Abarten gegenüberzustellen, die ich mit Hansel als Feldspatbasalt ansprechen möchte. 2. Vogelherdberg bei Weseritz. Literatur: Hansel (]. c.) Hansel bezeichnete das Gestein des Vogelherdberges (l. c. p. 13) als Ne- phelintephrit, stellte jedoch fest, dass es infolge seines Olivingehaltes einen Übergang zu den Basaniten bildet. Das Gestein ist dicht, schwarzgrau und besitzt einen unebenen Bruch. Ma- kroskopisch sind keine Einsprenglinge wahrzunehmen, nur höchst selten zeigt sich ein 1 mm messendes Korn, das einen einheitlichen Glanz aufweist. Auch das Mikroskop vermag keine deutlichen Einsprenglinge zu enthüllen. Die eben erwähnten Körner erweisen sich als ein Gemenge von Augit, Hornblende, Biotit, Plagioklas und (?) Nephelin. Augit bildet dabei die Hauptmasse. Er bildet Körner, die teilweise mit einander in Zusammenhang stehen und eine einheitliche Auslöschung zeigen (daher auch die glänzenden Spaltflächen). Dieser Augit ist fast farblos und reich an feinsten Einschlüssen. Regelmässig zwischen diese Augitsub- stanz verteilt erscheinen längliche, dunkelbraune Leisten mit deutlichem Pleo- chroismus, deren Anordnung annähernd zwei auf einander senkrechten Richtungen zu folgen scheint. Man dürfte sie einer Hornblende zurechnen können. Biotit ist in kleinen braunen Fetzchen vorhanden. Endlich wäre noch eine farblose Zwischen- masse zu erwähnen, die zum grössten Teil die bekannten Zwillingslamellen zeigt und daher dem Plagioklas angehört, zum kleineren Teil aber auch dem Nephelin zugeschrieben werden könnte. (=?) IND Die Hauptmasse des übrigen Gesteines bildet der Augit, dessen Individuen nur selten über Mikrolithengrösse heraustreten und dann bei gelblicher Farbe auch eine deutliche Schichtung und Sanduhrstruktur aufweisen (+ Nikols). Neben dem Augit enthält das Gestein noch Plagioklas in Leistenform, umgewandelte gelbe Olivinkörner, Magnetit (fein verteilt und auch etwas grösser), dann Nephelin (Nephelinitoid), Biotit und einigen Leucit. Darnach könnte man das Gestein des Vogelherdberges eigentlich bereits zu den Nephelinbasaniten stellen. 3. Schlossberg bei Weseritz. Literatur: Boricky: Petrogr. Studien etc. Hansel: (l. c.) Das Gestein des Schlossberges bei Weseritz erfuhr bereits durch Boricky (l. e.) eine genauere Beschreibung. Er bezeichnete das Gestein als Nephelin- und Leueitreichen Phonolithbasalt. Hansel untersuchte (1. ec. p. 12.) dieses Vorkommen abermals und gab neben einer genauen Beschreibung einige berichtigende Ergän- zungen. Meine Beobachtungen decken sich mit denen Hansels vollkommen, und ich möchte das Gestein des Schlossberges ebenfalls als Nephelintephrit ansprechen. Es führt schöne resorbierte Hornblende. Olivin ist niemals vorhanden. 4. Badischer Berg. Literatur: Hansel (l. e.). Auch die Gesteine dieses Berges wurden bereits von Hansel (l. e. p. 2) einer eingehenden Untersuchung unterzogen, der ich nichts wesentliches hinzuzu- fügen habe. Darnach haben wir es mit einem teils äusserst olivinreichen, teils olivin- ärmeren Nephelinbasanite zu tun, der in verschiedener Ausbildung vorgefunden wird. Einmal gibt es ein dichtes, schwarzes Gestein, dann ein graues trachytähnliches an der Südseite des Berges gegen Scheibenradisch zu, das teilweise auch aus einer grauen, schläckig- porösen Masse besteht, in welche kleinere, meist rundliche Partien einer rötlichen, ebenfalls porösen (resteinsmasse eingebettet sind. Trotz dieser verschiedenen Ausbildungweise zeigen alle diese Gesteine die gleiche mineralogische Zusammensetzung: 63 In einer aus Augit, Plagioklas und Nephelin bestehenden Grund- masse liegen grosse Einsprenglinge von Augit, Olivin und Hornblende. Dazu kommt noch Biotit, Magnetit und Apatit in verschiedener Aus- bildung. Da in dem ganzen Gestein die farbigen Gemengteile in den Hintergrund treten und Plagioklas und Nephelin die Oberhand gewinnen, erhält dieses sein eigen- artiges Aussehen. Neben den Durchschnitten der resorbierten Hornblende sind auch noch die grossen, oft 1 mm langen, Apatite von Interesse. Sie zeigen eine tadellose Aus- bildung der kristallographischen Formen und sind durch feinste Einschlüsse ge- trübt, die in ihrer Lagerung wiederum der Richtung der Längsache folgen. (Taf. II. Fie. 3) Da der Olivin bereits stark in den Hintergrund tritt, wäre das Gestein eigentlich bereits als Übergang zu den Tephriten zu bezeichnen. 5. Höllberg bei Netschetin. Literatur: Hansel (l. c.). Wie Herr Hofrat Prof. Dr. Laube berichtet, bildet der Höllberg bei Wir- schin eine isolierte Basaltmasse, die eine deutliche, gegen oben zu in Fächerform übergehende säulige Absonderung erkennen lässt. Das Ganze hat die Form eines griechischen Helmes und dürfte einer aus Rotliegend-Konglomeraten herausgewaschenen lakkolithischen Bildung entsprechen. Das Gestein wurde bereits von Hansel (l. c.) beschrieben und als Nephelintephrit bestimmt. Von den mir vorliegenden 4 Handstücken zeigen zwei die normale dichte Basaltstruktur bei grauschwarzer Farbe, die beiden anderen dagegen sind heller und weisen eine kokkolithische Ausbildung auf. Die mikroskopische Untersuchung zeigt, dass es wohl mehr das Gestein in der zuletzt erwähnten Ausbildung ist, das Hanzel als Nephelintephrit beschreibt, indem das ersterwähnte in ganz entschiedener Weise von diesem abweicht. Während nämlich das kokkolithische, helle Gestein tatsächlich die von Hansel erwähnte dichte Grundmasse besitzt, sowie die wenig scharf ausgebildeten Augite und Hornblenden (resorbiert) und auch eine stellenweise schwach doppelbrechende Zwischenmasse erkennen lässt, die auf das Verhandensein von Nephelin schliessen liesse, kommen diese Verhältnisse dem schwarzen dichten Gesteine nicht zu. Dieses lässt vielmehr in einer nicht mehr so diehten Grundmasse zahl- reiche nicht besonders grosse Augiteinsprenglinge erkennen, deren Durchschnitte immerhin recht scharfe Umrisse aufweisen. Sie deuten auf einen schwach tafelför- migen Habitus der Kristalle, Interessant sind besonders die Schnitte senkrecht zur Prismenzone, die neben der prismatischen Spaltbarkeit im polarisierten Lichte prachtvoll die Verzwilligung nach (100) sehen lassen, die sich vielfach wiederho- 64 lende Lamellen bildet, welche denen des Albitgesetzes beim Plagioklas äusserst ähnlich sehen. Daneben kann man noch oft eine keinem Gesetze folgende, oft sternförmige Gruppierung der Augite wahrnehmen. Schichtenbau und Sanduhrstruktur sind bei Beobachtung unter +4 Nikols deutlich. Hornblende ist als solche eigentlich nicht vorhanden; nur Stellen, die aus einem dichten Gemenge von Magnetit und Augitkörnern bestehen und die in ihrer Umgrenzung deutlich die Formen der einstigen Hornblende erkennen lassen, gestatten einen Schluss auf die Anwesenheit derselben. Neben Augit und Hornblende tritt höchstens noch der Magnetit als Ein- sprengliag hervor. Er bildet scharf entwickelte Kristalle, die häufig eine schöne Skelettbildung erkennen lassen, Diese Bestandteile sind in einer Grundmasse eingebettet, die deutlich ihre Zusammensetzung erkennen lässt. Sie besteht aus Plagioklas in schön ver- zwilligten Leistchen, gut ausgebildeten Augitsäulchen und scharfen Magnetit- kriställchen, die sämmtliche in einem braunen Glase eingebettet sind. Nur an seltenen Stellen ist Platz für eine farblose, aber ebenfalls einfachbrechende Zwischen- masse, die nichts mit Nephelin gemein haben kann. (Mikrochem Analyse!) Da- gegen bemerkt man bei scharfer Beobachtung einige wenige winzige Durchschnitte eines farblosen stark licht- und doppelbrechenden Minerals, das man bald als Olivin erkannt hat. Darnach müssten wir das Gestein in dieser Ausbildung als einen olivinarmen Feldspatbasalt bezeichnen. 6. Pollinkenberg bei Neumarkt. Literatur: Hansel (|. e.). Hansel bezeichnet (l. c. pag. 6) das Gestein des Pollinkenberges mit Recht als Nephelinbasanit. Man kann, wie bereits Hansel bemerkt, deutlich zweierlei Ausbildungsweisen des Gesteins beobachten: die eine zeigt dichtes kompaktes Aussehen bei dunkel grauer Farbe und plattiger Absonderung, das andere ist blasieschaumig und rot- braun. Die Blasenräume sind an den Wänden bläulichgrau angelaufen. Der Be- schreibung der ersten Abart durch Hansel hätte ich nichts hinzuzufügen. Das blasige Gestein gibt unter dem Mikroskope folgendes Bild: Es bleibt zwischen den einzelnen Blasen, die mit einem farblosen Glase ausgekleidet sind, nur wenig Gesteinsmasse übrig. Diese besteht aus einer infolge von Ein- schlüssen unauflöslichen rotbraunen Grundmasse (Glas), in welcher als Einspreng- linge Augit, Olivin und Magnetit eingebettet liegen. Sämtliche Minerale Ik 65 bleiben unter makroskopischer Grösse. Ein Feldspat oder Nephelin ist nicht zu unterscheiden. Man wird diese Ausbildung des Gesteines vom Pollinkenberge am besten als Basaltschlacke bezeichnen können. Zusammenfassung. Überblickt man die Resultate der petrographischen Beschreibung der hier angeführten Vorkommnisse basaltischer Gesteine im Tepler Hochlande, so sieht man sofort, dass beinahe alle Typen dieser Gesteinsgruppe vorhanden sind. Von Nephelingesteinen finden sich: Nephelinbasanite, Nephe- lintephrite, Nephelinbasalte und Nephelinite. Zu den Leucitge- steinen (Leueitbasälte und Leucitbasanite) führen die Leucit-Ne- phelinbasanite. Dann finden sich noch Feldspatbasalte, Magmaba- salte und endlich noch einige basaltische Andesite ausser denen, die von K. Wohnig (l. e.) bereits beschrieben worden sind. 1. Nephelinbasanite. Dieser Typus ist der beiweitem überwiegende, indem nicht weniger als 15 Vorkommen ihrer petrographischen Beschaffenheit nach als Nephelinbasanit be- zeichnet werden mussten. Hierher gehören folgende: Schlossberg bei Pirkenhammer, Kohlingersteig, Huretzbers, kl. Glatze bei Marienbad, Hahnenkluppbers, Buchau, Kuppe gegen Hartenstein, Buchau, Galgenberg, Miroditzer Berg, Spitzberg bei Manetin, Chlumbersg, Schwammberg, Vogelherdberg, Klunger, Pollinkenberg, “ Radischer Bere. Im allgemeinen stellen die Nephelinbasanite des Tepler Hochlandes Gesteine von dichter Struktur und schwarzgrauer bis schwarzer Farbe dar. Es finden sich jedoch auch hellere, graue bis rötliche Typen darunter, wie das Gestein des Radischer Berges. Die meisten zeigen bereits makroskopisch eine porphyrische Struktur, indem deutlich Augite und Olivine als Einsprenglinge hervortreten. Aber besonders der erstere verbirgt sich des öfteren und ist erst unter dem Mikroskope als Einsprengling zu erkennen. Der Augit gleicht fast stets, was Farbe, Habitus, Spaltbarkeit etc. anbe- langt, dem basaltischen Augit; nur selten gehen seine tafeligen Formen in mehr säulige über (Buchau, Hartenstein). Verzwilligungen nach dem Gesetze: Zw. E= (100) sind fast stets zu beobachten, öfters wiederholt sich die Bildung an einem Individuum mehreremale, so dass ganze Zwillingslamellenzüge entstehen, die mit denen des Albitgesetzes bei den Plagioklasen eine gewisse Ähnlichkeit aufweisen. Die Farbe der Durchschnitte im durchfallenden Lichte verrät öfters Ab- stufungen, indem neben der gewöhnlichen hellgelblichgrauen Farbe der basalti- tischen Augite ein grüner, pleochroitischer Kern vorhanden ist, während die Rand- zone meist eine deutlich tiefere Tonung verrät und viel reicher an Einschlüssen (Magnetit, Olivin, Glas) ist als der übrige Xristall. Der Olivin ist stets farblos, meist nicht mehr frisch, entweder in Serpen- tinisierung begriffen oder in Iddingsit umgewandelt. Er zeigt meist scharfe Umrisse die deutlich auf die bekannten Formen des basalt. Olivins schliessen lassen. Des öfteren aber sind die Ränder der Durchschnitte stark korrodiert, was auf ein kräftiges Einwirken der magmatischen Resorption hinweist. Als Einschlüsse enthält der Olivin Maenetit, Biotit, Glas, Flüssigkeitseinschlüsse und seltener Picotit. Plagioklas tritt nur als Grundmassebestandteil auf. Nur selten überragen seine Leistehen die Grundmasseaugite an Grösse (Hahnenkluppbeıg, Buchau- Hartenstein, Klunger). Als merkwürdig wäre das Vorkommen des Plagioklases in allotriomorphen Gestalten zu erwähnen, was gewisse Schlüsse auf die Erstarrungs- weise des Magmas gestattet. (Galgenberg b. Buchau, Miroditzer Berg.) In der Grundmasse überwiegen meist die farbigen Gemengteile, also Augit und Magnetit. Ausnahmen sind in dieser Hinsicht der Radischer Berg und vielleicht der Hahnenkluppberg. — Nephelin ist fast ausnahmslos als Zwi- schenmasse ausgebildet, wäre daher als Nephelinitoid zu bezeichnen; nur selten findet man die entsprechenden secheeckigen und rektangulären Durchschnitte. Seine Anwesenheit musste daher stets durch mikrochemische Analyse nachgewiesen werden. — Der Magnetit zeigt fast immer scharf auskristallisierte Formen und tritt nicht selten in zwei Generationen auf, von denen die eine, durch die Grösse der Individuen von der anderen geschieden, manchmal Skelettformen (Galgenberg), einmal auch allotriomorphe (!) Individuen aufwies (Hahnenkluppbers). Als Nebengemengteil ist fast stets Biotit vorhanden. Er bildet allotriomorphe Fetzen, manchmal auch 6seitige Schüppchen und ist meist an Olivin oder Magnetit ange- lehnt. — Neben Nephelin tritt stellenweise als farbloser Grundmassebestandteil ein spärlicher Leucit auf (Galgenberg.) Dann zeigt sich wohl auch eine meist völlig resorbierte Hornblende in Einsprenglingsgrösse, wodurch übrigens auch das Radischer Gestein ausgezeichnet ist. — Apatit tritt fast nie in den Vorder- grund. Er durchsetzt die Grundmasse in feinsten Nädelchen. Ausnahınsweise jedoch findet er sich auch in grösseren sechsseitigen wohl auskristallisierten Säulchen, die dann entweder von Einschlüssen frei sind (Miroditzer Berg) oder aber durch regelmässige feinste Einschlüsse eine Trübung erfahren haben (Radischer Berg), stets aber durch Form sowie durch die bekannte Quergliederung charakteri- siert sind. — Öfter ist auch eine Glasbasis vorhanden. mn st Pl: Au ku ku 67 Nach dieser Charakteristik der Tepler Nephelinbasanite könnte man von eigentlichen Basaniten nicht reden und man würde durchaus nicht weit fehl gehen, wenn man diese Gesteine durchgehends als feldspatführende Nephelinbasalte be- zeichnen würde. Es ist jedoch das Auftreten des Plagioklases, wenn auch nur in der Grundmasse, so etwas charakteristisches, dass ich mich doch, dem Vorgehen Zirkels (Petrographie III) folgend, für den Namen Basanit entschieden habe. Es muss aber ausdrücklich bemerkt werden, dass wir hier ein Glied der Basanitreihe vor uns haben, das den Übergang zu den Nephelinbasalten darstellt. 2. Nephelintephrite. Hierher gehören ihrer petrographischen Beschaffenheit nach die Gesteine fol- gender 4 Lokalitäten: Buchau, Kuppe südl. gegen Hartenstein, Buchau, Galgenberg, Schlossberg bei Weseritz, Höllberg bei Netschetin. Die Nephelintephrite schliessen sich eng an die Basanite an und sind oft schwer von diesen zu trennen. Sie zeigen dieselbe Ausbildung des Augits, des Plagioklases und der übrigen Gemengteile. Hornblende ist fast stets vorhanden, wenn auch meist stark resorbiert. Auch Leucit hat sich ziemlich konstant eingestellt, Olivin fehlt ganz oder kommt nur ganz untergeordnet vor, so dass ihm weiter gar keine Bedeutung zu- kommt. 3. Nepbelinbasalte. Als solche erwiesen sich: Koppenstein b. Petschau, Podhorn b. Marienbad, Hanneshübel bei Tyss, Kuppe zw. Kratzin und Tyss, Langer Berg (Zang-B.) b. Luditz. Diese Gesteine zeigen ein dichtes Gefüge mit fast stets tiefschwarzer Farbe, aus welcher die Olivine sehr zahlreich und meist von grösseren Dimensionen her- vorleuchten. Ausser diesem fungiert auch ein basaltischer Augit als Ein- sprengling. Ihm gesellte sich in einem Falle (Hanneshübel) auch ein Picotit in Einsprenglingsgrösse hinzu. Sonst erscheint dieser letztere öfter als Einschluss im Olivin. Die aus Augit, Nephelin und Magnetit bestehende Grundmasse enthält meist auch ein Glas, Auffallend ist, dass sämmtliche Nephelinbasalte deutlich auf die Magnetnadel wirken. Der Basalt des Podhorns erweist sich stellenweise sogar als stark polar- magnetisch, jedenfalls eine Folge des hohen Magnet itgehaltes dieser Gesteine, 5* 68 wozu jedoch öfters noch eine gewisse Struktur derselben hinzukommt. (Siehe Podhorn.) Leueit tritt nur selten als Nebengemengteil auf (Langer Berg), dagegen fast immer ein Biotit. Der Apatit zeigt die feine Nadelform. Feldspat fehlt vollständig. 4. Nephelinit. Als soleher wurde von mir nur das Gestein vom Tonberg b. Luditz erkannt; es gehört jedoch auch der Nephelinit vom Podhorn b. Marienbad hierher, den seinerzeit Stelzner (l. c.) beschrieben hat. Das Gestein des Tonberges zeigt dichte Struktur und hat einem grau- schwarzen Ton, der nur durch das spärliche Glitzern der Spaltflächen winziger Ausgiteinsprenglinge unterbrochen wird. Das Mikroskop zeigt uns einen Augit in basaltischer Ausbildung, daneben Nephelin als Nephelinitoid, viel Magnetit (zwei Generationen, Skelettbildung), resorbierte Hornblende und Apatit in längeren 6seitigen, einschlussreichen Säulchen. Olivin und Plagioklas fehlen voll- ständig. 5. Leueitbasalt. Dieser Typus ist in folgenden Lokalitäten vertreten: Gessingberg, Johannesberg bei Lachowitz, Matschitschkabühel bei Lachowitz, Schlossberg bei Luditz, Badstüber-Berg bei Chiesch. Die Leueitbasalte lehnen sich direkt an die Nephelinbasalte an. Wie es dort Typen gab, wo sich bereits merklich der Leueit einstellte, so bietet hier der Gessingberg einen Leueitbasalt, in welchem der Nephelin bereits etwas stark nach vorne tritt. Im allgemeinen zeigen diese Gesteine graue bis schwarze Töne. Das Porphy- rische der Struktur ist teils makroskopisch, teils erst unter dem Mikroskope zu konstatieren. Als Einsprengling findet sich basaltischer Augit mit deut- lichem Schichtenbau und einschlussreicher, dunkler getönten Randzone, dann reich- licher Olivin, meist in Umwandlung begriffen. Dazu gesellt sich der Leueit, dessen Individuen aber höchstens 0'2 mm im Durchmesser erreichen. Sie sind nur selten durch scharfe Umrisse auszezeichnet, sind aber durch die Art ihrer Ein- schlüsse genau charakterisiert. Die Einschlüsse in der bekannten Form liegen meist central, doch wiederholen sie sich auch in concentrischen Ringen. Die Grund- 69 masse besteht fast durchgehends aus Augit, Magnetit, Leucit, Nephelin und einem Glase. Daneben ist Biotit regelmässig vorhanden, selten eine total der Resorption durch das Magma anheimgefallene Hornblende. Apatit bildet wiederum nur feinste Nädelchen. 6. Leueitbasanit. Nur in einem einzigen Falle, am Pollikenberg bei Theusing konnte beobachtet werden, dass zu den übrigen Gemensteilen, dieeinenLeucitbasalt charakterisieren, ein Plagioklas, allerdings in allotriomorpher Ausbildung, hin- zukam. Der Leucit hält sich in der Grundmasse, resorbierte Hornblende ist vorhanden, auch Spuren von Nephelin und einem Glase. Sonst weicht dieser Leucitbasanit in nichts von den ebenbeschriebenen Leucitbasalten ab und steht mit diesen jedenfalls in engster Verbindung. 7. Leueit-Nephelinbasanit. ist vertreten durch das Gestein vom Glatzeberg bei Gabhorn und das vom Wolfsberg bei Tschernoschin. Diese beiden Lokalitäten liegen ziemlich. weit auseinander und die Gesteine baben eben nur das Auftreten von Leucit und ungefähr gleichviel Nephelin neben Plagioklas in Leistenform gemeinsam. Im übrigen sind sie ganz ver- schieden ausgebildet. So führt z. B. das Wolfsberggestein die bekannten mehrere cm langen Augit und Hornblendekristalle, von welch’ letzteren in dem Glatze- gestein nichts zu sehen ist u. a. m. Im übrigen verweise ich auf die Beschreibung der Vorkommen selbst. Ss. Feldspatbasalt. In dieser Gruppe sind eine Reihe von Gesteinen untergebracht, von denen eigentlich jedes seine besondere Eigenart hat. Es sind das: Glatze bei Königswart, Wladarsch, Schafberg, Schwammberg, Hurkab. Pawlowitz, Höllberg bei Manetin. - Unter diesen 6 Vorkommen gibt es eigentlich kein einziges, das einem ty- pischen Feldspatbasalte gleichkäme, d. h. also in einer aus Augit, Plagioklas (in Leistenform) und Magnetit bestehenden Grundmasse Einsprenglinge von Augit und Olivin enthält. Am nächsten kommt diesem Typus noch das Gestein vom Schafberg, Schwammberg und der Glatze bei Königswart, doch tritt neben anderen Eigentüm- lichkeiten in letzterem z. B. ganz plötzlich ein Biotit als Nebengemengteil auf, was für Feldspatbasalte ganz ungewöhnlich ist. Das Hurkagestein zeigt in der einen Ausbildungsweise den Plagioklas wohl in der Leistenform, in einer an- deren Ausbildung dagegen den Plagioklas nur als allotriomorphe Fetzen. Und überdies führt dieses Gestein soviel Glas, dass man ihm das Attribut eines vitrophyren Feldspatbasaltes geben musste. Im Gestein des Höllberges und ganz besonders in dem des Wladarsch treten uns wiederum prächtige Horn- blenden entgegen. Dafür tritt der Olivin in den Hintergrund, wenn er auch nicht zu übersehen ist. Wir haben es daher bei den Feldspatbasalten des Tepler Hochlandes meist mit Übergangsgesteinen zu tun, von denen die einen zu den Nephelin- und Leucit-Gesteinen hinüberführen, andere zu den Andesiten und wieder andere den Magmabasalten nahe kommen. 9. Magmabasalt. Als solcher wäre nur das Gestein des Fuchsberges bei D. Killmes zu erwähnen. Wir sehen hier in einer aus Augit, Magnetit und einem Glase be- stehenden Grundmasse Einsprenglinge von basaltischem Augit und Olivin. 10. Andesite. Hieher gehören zunächst die von K. Wohnig (l. ec.) beschriebenen An- desite: Prohomuther Berg, Tscheboner Berg, Prassleser Spitzberg, dann als neu hinzukommend die Gesteine von: Buchenhöhe, Dobrawitzer Berg, Mössingberg. Von diesen tragen eigentlich nur das Gestein des Prohomuther, des Tsche- boner und ein Teil des Gesteins vom Prassleser Spitzberge den echten Andesit- charakter, die übrigen wären eher, dem Vorschlage Wohnigs folgend, als ba- saltısche Andesite abzutrennen. Es tritt nämlich der Plagioklas in diesen Gesteinen nur höchst spärlich als Einsprengling auf und die farbigen Gemeng- 71 teile (Augit und Magpetit) treten so in den Vordergrund, dass die Gesteine bereits makroskopisch viel dunklere Färbung aufweisen, als man dies bei echten Andesiten gewohnt ist. Trotzdem unterscheiden sie sich noch genügend von den Feldspat- basalten, da ihnen ja der Olivin gänzlich abgeht und da die Augite wenig- stens in der Einsprenglingsgeneration nicht mehr den ausgesprochenen basaltischen Augiten gleichzustellen sind, sondern durch Farbe und Habitus bereits diopsidi- schen Charakter erhalten. Diese Ausführungen zeigen zur Genüge, dass die beschriebenen Vor- kommnisse basaltischen und andesitischen Gesteines im Tepler Hochland auf das innigste unter einander zusammenhängen. Nicht nur, dass zwischen Nephelin- und Leueitgesteinen der Übergang hergestellt ist, auch von diesen führt eine Brücke zu den Feldspatbasalten. Diese wiederum kommen in Ausbildungen vor (Wladarsch), von welchen nur noch ein kleiner Schritt zu tun ist, um zu den Andesiten zu gelangen, von denen sich die einen tatsächlich wiederum den Feldspatbasalten auf- fallend nähern (basaltische Andesite). Wir sehen daraus, dass alle diese Basaltvorkommen im Tepler Hochland unter einander im Zusammenhang stehen und dass diese Verknüpfung entweder eine äusserliche war (Decken, Ströme), oder dass zwischen den einzelnen Kuppen wenigstens im Erdinnern eine solche bestand. Nach der Stübelschen Theorie des Vulkanismus würden daher alle diese angeführten tertiaeren Ergussgesteine des Tepler Hochlandes sammt denen des Duppauer Gebirges einem einzigen Magmarest in der Panzerdecke des erkalteten Erdkörpers entstammen. Zum näheren Verständnis der Verhältnisse diene die nachfolgende Karten- skizze des Tepler Hochlandes, in welcher jede Gesteinstype ihr besonderes Zei- chen erhalten hat, worüber die beistehende Zeichenerklärung Aufschluss gibt. Da fällt beim ersten Blick gleich die Lokalisierung der einzelnen Ge- steinsarten auf. Wir sehen zunächst die Leucitgesteine (unausgefüllte Figuren) auf ein bestimmtes, durch den Oberlauf der Strela markiertes Gebiet beschränkt. Nördlich davon liest ein Komplex von Nephelingesteinen (ausgefüllte Figuren.) Ein solcher Komplex findet sich jedoch auch im Süden bei Weseritz. Zwischen die Leueitgesteine des Strela-Gebietes und den eben genannten Weseritzer Komplex von Nephelingesteinen hat sich die Hauptmasse der Andesite (liegende Kreuze) eingeschoben. Nur die Feldspatbasalte haben in ihrer Verteilung nichts charakteri- stisches, was jedoch aus ihrer merkwürdigen, oben hervorgehobenen verschiedenen Ausbildung leicht erklärlich ist. Die Kartenskizze zeigt uns aber auch den Übergang zwischen den einzelnen Gesteinstypen sehr deutlich. So sieht man, wie das Gestein der Glatze bei Gabhorn deutlich den Übergang zwischen den Nephelingesteinen im Norden und den Leueit- gesteinen in Süden bildet, und wie der Wladarsch als hornblendeführender jedoch olivinarmer Feldspatbasalt dem Andesite des Prassleser Berges auch örtlich nahesteht. -1 IV Deutlich führen uns auch die im Süd-Westen der Skizze gelegenen Vor- kommen basaltischen Gesteines den Übergang eines Nephelinbasaltes in einen Feld- spatbasalt vor Augen. Vom Podhorn aus streichen zwei Linien; die eine führt nach Westen über die kleine Glatze zur grossen Glatze bei Königswart, die andere nach Süden über den Klunger zum Hurkaberge bei Pawlowitz. Auf beiden Linien sehen wir nun, wie der Nephelinbasalt (bezw. Nephelinit) des Podhorns zunächst in einen Nephelinbasanit (Kl. Glatze und Klunger) übergeht, um schliesslich als Feldspatbasalt (gr. Glatze und Hurka) zu enden. Ich füge der Arbeit auch die Photographien einiger interessanter Stellen des Dünnschliffmaterials, sowie deren Erklärung bei. Für die Zuverfügungstellung der zur Anfertigung der Photographien nötigen Apparate bin ich dem Vorstand des k. k. mineralogisch-petrographischen Institutes der deutschen Universität in Prag Herrn Prof. Dr. A. Pelikan zu wärmstem Danke verpflichtet. Ebenso danke ich an dieser Stelle Herrn phil. Mottl für seine liebenswürdige Hilfe bei der Herstellung der Photographien und Herrn Assistenten K. Wohnig für die Bei- steuer geeigneten Untersuchungsmateriales. Besonders sei es mir gestattet, meinem hochverehrten Lehrer und gewesenen Vorstand Herrn Hofrat Prof. Dr. G. C. Laube für die Überlassung des Materials, sowie für seine unermüdliche Förderung dieser Arbeit an dieser Stelle meinen aufrichtigsten Dank abzustatten. Arnau, im Feber 1905. Seite Badstube, Jeseraberg . . 54 Buchau, Galgenberg ... . . - ER ONERL! Buchau, Kuppe Zi Hartenstein . . . . 32 Buchau, Kuppe südl. g. Hartenstein . 31 Büchenhöhe Ne Ee Bat Chlumberegeies wc .49 Deutsch-Killmes, Fuchsberg . . . .. . - 26 Deutsch-Killmes, Hahnenkluppb. 28 Dobrawitzer Berg ......0.. . 47 Fuchsberg . 26 Gabhorn, Glatze . . . ... .29 Gessingberg ee .. 36 Girsch, Peinekendes ee ie 64 Glatzeubn@abhorn In 2... 0. 29 Glatze b. Königswart . . . ab) Glatze, kleine b. Marienbad. 20 Hahnenkluppbers. ........ 28 Hanneshübel . . 56 IEOl ber 63 BRÄRT. 0: on aD Bro for Dee ala 11 Ei ee oral DESELADELC ee ea ta: . 54 Johannesberou ae Se 2: 38 Klunsere ae 20 IKohlingersteioe ee ee: Se) Könieswart, Glatze - . .. ... 15 IKKOppensteingegrg .13 Kratzin, Kuppe zw. K. u.ulyssı. a) Lachowitz, Johannesberg . 88 Lachowitz, Matschitschkabühel . . . . - 39 Hhanrer@Beroue ee iehe 42 HuditzWltangergBeroer ra er 42 Meuditz, Schlossberg, . . . ..- . 45 Muditz,sTonbere . - .... . 44 Huditz, Zangberg . . \.. 2... cu. 42 Manetin, Chlumberg . ....... . 49 Manetin, Spitzberg . . . 49 Marienbad, Kl. Glatze . 20 Marienbad, Podhorn 17 Alphabetisches Verzeichnis Seite Matschitschkabühel 2.2... 39 Mirotitzer Berg „35 IMossingberolese nr Wen. AT Netschetin, Höllberg ..63 Netschetin,sSpitzbere ae. 2. ... . 49 Pawlowitz, Hurka ol IBetschauspHuretzeen ne 11 Petschau, Koppenstein 13 Pirkenhammer, Schlossberg . ...... 5 Bodhornege ee. 17 Bollikenberogene era ae er 40- 'Bollinkenberogeste re pe ee: 64 Prassleser Berg 70 BrohomutherBerge . Wr... an. . 70 Radischer Berg . 1 ..62 Schafberg . . . a Nee . 60 Schlaggenwald, Beten N T Schlaggenwald, Kohlingersteig . 8 Schlossberg b. Luditz . . 45 Schlossberg b. Pirkenhammer ...... 5 Schlossberoyb.gWeseritzie 2 0 rn. 62 Schwammbers@e eo a we . 60 Spitzberg b. Manetin . . . 49 Spitzberg b. Netschetin . . 49 Theusing, Pollikenberg . 40 Tonberg . 3 .44 Rscheboner Bere us ren. 70 Tschernoschin, Wolfsberg . . . . 2A ivess@Elanneshübeleee 2 000 3.0 2220..02.2..396 Tyss, Kuppe zw. Kratzin und... ...59 Vogelherdberg . . ... - . 61 Weseritz,schlossberee.n. 2. 2. 62 Weseritz, Vogelherdberg .. .....- 61 Wirschin, Höllberg . .. . - 63 Wladarsch . A ERE 50 Wolfsberg ... . . 24 Zaltau, Klunger . 20 Zangberg .42 der beschriebenen Vorkommeu basaltischer Gesteine im Tepler Hochland. [80] Erklärung zu Tafel I. . Scheinbar regelmässige Verwachsung dreier Augitindividuen; Leucitbasalt vom Johannesberg. . Piecotit als Einsprengling; Nephelinbasalt vom Hanneshübel, . Durch Resorption netzförmig zerfressener Olivinkristall; Nephelinbasalt vem Podhorn. . Glas partie mit feinen Magnetitskeletten; Nephelinbasalt vom Koppen- stein. . Braunes Glas mit magnetitfreiem Hof; Nephelinbasalt des Schlossberges von Pirkenhammer. (Vergrösserung: Fig. 1. u. 3. 3öfach., Fig. 2., 3. u. 5. SOfach.) Erklärung zu Tafel Il. . Olivine mit centralem Einschlusss, Plagioklas in allotriomorpher Ausbildung; Hurka. . Olivin mit centralem Einschluss; Hurka. . Grosser Apatit mit orientierten Einschlüssen; Radischer Berg. . Olivin als Kristallisationscentrum für Augit; Hannes- hübel. . Olivin in öfacher Pseudomorphose; Jeseraberg bei Badstube. (Vergrösserung: Fig. 1., 3. u. 4. 35fach., Fig. 2. u. 5. 80fach.) POHL: Basaltische Ergussgesteine vom Tepler Hochland. Autor et Mottl photogr Pass al: POHL: Basaltische Ergussgesteine vom Tepler Hochland. DE | | | Autor et Mottl photogr. 0.Pohl: Basaltische Ergußgestein ‚KIZZE lung NE im Tepler Hochland. Elbo Falkenau IN®) Valtsch Schlaä 'adstüblbe O Lubenz Kol A os K.x.Kul. @OTvss Tanneshübel 0,Pohl: Basaltische Ergußgesteine vom Tepler Hochland. E ARIEN- SKIZ Se wlinacl über die Verteilung Falkenau ö ESER der basaltischen ERGUSSGESTEINE im Tepler Hochland. V Elbogen u m Z oO ne ie Waltsch Beer / Fuchsberg / © 28 + Buchau Schlaggenwald\O 2 ne E I B Galgenberg ahnenkRenD. | ” N [ Gabhorn (®) u A Badstüblberg © Lubenz Kohlingersi. N a Hartenstein r 2 > Hureixm | Glatze L Langerberg Schönfel nnyi Pr \ 3 = önfeld Q ! Mirolitx.Berg GessingBerg Tonberg x Pussch l vK Lauterbach ©) Petschau 2 l i A Tannesh u ! Uitwa A Johannes». ‚Schloßberg + annesthuide eo 1 O A Wladarsch = a MalschkitschhaB. Konenstein | ! Theusing O N r D Pollikenberg Glatze | + ’ Praßles-B. (0) | Tschebon * Königswart K | ” (©) Chlu m berg Kl.Glatze & | Prohomuth-B. * Tschebon-. k u MössingBx Manetin Mari DR A ! DobramilxerB. 3 ex Netschetin O m SnitxB. Podhorn Laune nun u 2 ee | I | | N Neumarkt © m Pollinkenberg | 6) ‚Schlohberg Girsch | SnilzB. - ö | Be e | ZEICHEN-ERKLARUNG: ommel-B. 4 "Cihana m Nenhelinbasanite, r\ „ tenhrite, + o basalte Wei » 1kte, ande DD Leueitbasanite, A „basalte, % Magma ,„ , + Fedsna „ , x Andesite, - a Leueib-Nenhelinbasanile, %* Nenhelinit, ea“. Ableilungsgrenzen. Maßstab 1: 200.000. Ku.kHoflithographie Allaase Prag, BMIKROFLO } PRAGER WASSERLEIFUNG © VON FRANZ RUTTNER. u—— n ij 1 NATURAL HISTR! = == =) Lat en = = [——) pen) = Yo ARCHIV DER NATURWISSENSCHAFTLICHEN LANDESDURCH- FORSCHUNG VON BÖHMEN. (XIII. BAND, No. 4) PRAG. € KOMMISSIONSVERLAG VON FR.RIVNAC.— BUCHDRUCKEREIDr.ED. GREGRASYN. »f| 1206. DASEIN für die naturwissenschaftliche Landesdurehforschung von Böhmen enthält bisher folrende Arbeiten : BIS /TTERATBTATNTDR, l. Die Arbeiten der topographischen Abtheilung und zwar: Das Terrain und die Höhenverhältnisse des Mittelgebirges und des Sandsteingebirges im nördlichen Böhmen mit einer Höhenschichtenkarte Section II. von Prof. Dr. Karl Koristka. Preis K 8:— der Karte app... . K 3:20 II. Die Arbeiten der geologischen Abtheilung. Dieselbe enthält: a) Vorbemerkungen oder allgemeine geologische Verhältnisse des nörd- lichen Böhmen von Prof. Johann Krejti. b) Studien im Gebiete der böhm. Kreideformation von Prof. J.Kreici. e) Paläontologische Untersuchungen der einzelnen Schichten der böhm. Kreideformation u. s. w. von Dr. Anton Fric. d) DieSteinkohlenbecken von Radnic, vom Hüttenumeister KarlFeistmantel. Preis Wen EN eh re U Be AR ee K YI— UI. Die Arbeiten a botanischen A'theilung. Biesalbe enthält: Prodromus der Flora von Böhmen von Dr. Ladislav Gelakovsky. (I. Theil.) ((Verstifien. Preise Berne een ee ae ee K2— IV. Zoologische Abtheilung. Dieselbe enthält: a, Verzeichniss der Käfer Böhmens vom Conservator Em. Lokaj. )) Monographie der Land- und Süsswassermollusken Böhmens vom Assi- stenten Alfred Slavik. e) Verzeichniss der Spinnen des nördlichen Böhmen vom Real-Lehrer Emanuel Barta. Pres..... a le. EI V. Chemische Abtheilung. Dieselbe ehe Alt: Analytische Untersuchungen von Prof. Dr. Hoffmann. Preis... ... 50 h Preis-des vanzen I. Bandess(Abth. IL bis iVD)lgebie. 2 2 2 Rn er K 18°— ZWEITER BAND. Erster Theil. I. Die Arbeiten der topographischen Abtheilung und zwar: Das Terrain und die Höhenverhältnisse des Iser- und des Riesen- gebirges und seiner südlichen und östlichen Vorlagen mit einer Höhen- schiehtenkarte Section III. und des Riesengebirges von Prof. Dr. Karl Koristka. Preis. dieser-Ahfheilung ... re: ee ee KYI— ll. Die Arbeiten der en Aukerine I. Theil enthält: a) Prof. Dr. Ant. Friö: Fauna der Steinkohlenformation Böhmens. d) Karl Feistmantel: Die Steinkohlenbecken beiKlein-Prilep, Lisek, Stilec, Holoubkow, Mireschau und Letkow. ce) Jos. Väla und R. Helmhacker: Das Eisensteinvorkommen in der Gegend von Prag und Beraun. d) R. Helmhacker: Geognostische Beschreibung eines Theiles der Gegend zwischen Beneschau und der Säzawa. Preis „2.2... en II. Theil enthält: Dr. Em. Borficky: Petrographische Studien an den Basaltgesteinen Böhmens BreiR. En ne N ee ee 2 ae K 7—- Preis der ganzen ersten Hälfte des zweiten Bandes (. und II. Abtheilung zusammen) geb. K 20 — Zweiter Theil. III. Botanische Abtheilung. Dieselbe enthält: Prodromus der Flora von Böhmen von Prof. Dr. Ladislav Celakovsky (II. Theil. (Versritten.)HBreis: . :.|..0. , nen N ee ee K 520 IV. Zoologische Abtheilung. Dieselbe enthält: a) Prof. Dr. Ant. Fri: Die Wirbelthiere Böhmens. Di, z e a Die Flussfischerei in Böhmen. re 5 R & Die Krustenthiere Böhmens. Preis... .... Kb V. Chemische Abtheilung. Dieselbe enthält: Prof. Dr. Em. Boricky: Uber die Verbreitung des Kali und der Phosphorsäure medans@estennen.Böhmens., Preise Ser K 120 Preis der ganzen zweiten Hälfte des zweiten Bandes (IIl., IV. u. V. Abth. zusammen) geb. K 10 — DIE MIKROFLORA DER PRAGER WASSERLEITUNG VON FRANZ RUTTNER. ARCHIV DER NATURWISSENSCHAFTLICHEN LANDESDURCHFORSCHUNG VON BÖHMEN. (BAND XIII., Nro 4.) 3 BERFALE: KOMMISSIONSVERLAG VON FR. RIVNAC. — DRUCK VON DR. ED. GREGR A SYN. 1906. Einleitung. Schon seit jeher hat die ÖOrganismenwelt unserer Trink- und Nutzwässer sowohl in rein wissenschaftlicher, als auch in hygienischer Beziehung allgemeines Interesse erregt. Besonders als man durch die bahnbrechenden Arbeiten R. Kochs und anderer Forscher gerade in bestimmten Spaltpilzen die Ursache vieler Krank- heiten erkannt hatte, wandte man sich mit grossem Eifer dem Studium dieser niedersten Organismen zu und die Bakteriologie gewann einen hervorragenden Anteil an der praktischen Wasserbeurteilung. Da jedoch der direkte Nachweis der Krankheitserreger im Trink- oder Nutz- wasser meist grosse, ja mitunter unüberwindliche Schwierigkeiten bietet und auch die übliche Bestimmung der Bakterienzahl im cm? oft nicht die gewünschten Re- sultate ergibt, so ist man nach den Erfahrungen der letzten Jahre zu dem Schlusse gelangt, dass die bakterioskopische Methode allein für die einwandsfreie Beur- teilung nicht ausreicht, sondern dass neben der Berücksichtigung verschiedener anderer Faktoren besonders auch die genaue Untersuchung der gesammten, das betreffende Wasser bevölkernden Organismenwelt oft weitgehende Schlüsse auf seine Beschaffen- heit zulässt. Unter diesen Verhältnissen darf es nicht Wunder nehmen, dass in den letzten Jahren eine ganze Reihe von Arbeiten erschienen ist, welche sich mit der Flora von Wasserleitungen befassen. Da jedoch die meisten Städte so glücklich sind, sich einer Trinkwasserleitung zu erfreuen, die von Quellen naheliegender Gebirge oder von gutem Grundwasser gespeist wird, so kommen bei derartigen Untersuchungen meist nur Bakterien in Betracht; denn ausser diesen oder höchstens noch niederen Pilzen dürften andere Pflanzen und Tiere in einer solchen Leitung nur selten zu finden sein. Nur das Leitungswasser solcher Städte, welche dasselbe aus einem offenen Flusslaufe beziehen und ohne genügende Filtration als Nutzwasser in die Häuser leiten, bietet ausser Bakterien noch eine Fülle anderer interessanten Pflanzen und Tierformen. Dies ist auch bei der Wasserleitung der Stadt Prag der Fall; dem Fluss- laufe der Moldau entnommen, enthält ihr Wasser eine ungemein grosse Mannig- faltigkeit der verschiedensten Organismen, so dass es für eine biologische Unter- suchung geradezu geschaffen erscheint. Trotzdem ist meines Wissens eine derartige Arbeit über die Lebewelt des genannten Wassers noch nicht ausgeführt worden, obwohl das Studium der niederen Organismen in Böhmen eine weitgehende Pflege gefunden hat. IV So hat am Anfang der achtziger Jahre Vejdovsky (48) die Fauna einer Anzahl von Prager Trinkwasserbrunnen genau untersucht und Hansgirg hat in seinem bekannten Prodromus der Algenflora von Böhmen (11) Fundorte von vielen Algen besonders auch in der näheren Umgebung Prags namhaft gemacht. Ferner hat Fritsch gemeinsam mit Vävra durch die Einrichtung einer übertragbaren biologischen Station und die Untersuchung mehrerer Gewässer (83—10) das Auf- blühen der Süsswasserbiologie wesentlich gefördert. Mit der Vegetation der Prager Wasserleitung jedoch befasst sich nur ein kurzer Bericht über eine Sitzung des „Vereins böhmischer Chemiker“ (49) vom 19. April 1890, wo u.a. von Prof. Vej- dovsky das Vorkommen von Crenotrix, Cladothrix und Anthophysa besprochen und auf die Bedeutung desselben besonders für die Bildung des Eisenoxydhydrat-Nieder- schlages hingewiesen wurde. In Anbetracht dieser Umstände habe ich es auf Anregung meines hochver- ehrten Lehrers, Herrn Prof. Dr. Hans Molisch, versucht, die Mikroflora des ge- nannten Wassers auf Grund von durch längere Zeit fortgesetzten Betrachtungen ge- nauer zu Studieren, ihren Wechsel im Laufe des Jahres, sowie ihre Beziehungen zu der Vegetation der freien Moldau festzustellen. Anfangs galt die Untersuchung nur den der mikroskopischen Betrachtung direkt zugänglichen Organismen, erst später wurden auch einige Beobachtungen über auf den gewöhnlichen Nährböden gedeihende Bakterien miteinbezogen. Dement- sprechend gliedert sich auch die vorliegende Arbeit in mehrere Teile. Der erste Teil soll ein ungefähres Bild davon geben, wie die mikroskopische Organismenwelt beschaffen ist, welche das Wasser der Prager Leitung bevölkert, aus welchen Arten sie hauptsächlich besteht wie ihre Zusammensetzung in den ein- zelnen Jahreszeiten wechselt und welche Beziehungen sie zum Plankton der Moldau aufweist. Der zweite, sehr unvollständige Abschnitt enthält Angaben über die Zahl der Bakterien im cm” und Bemerkungen über einige wenige, häufig vorkommende oder interessante Arten. Der dritte Abschnitt schliesslich stellt einen Versuch dar, auf Grund der biologischen Methode die gewonnenen Daten zu einer Beurteilung des Wassers bezüglich seiner Beschaffenheit und Brauchbarkeit als Nutzwasser zu verwerten. Die vorliegende Arbeit wurde im pflanzenphysiologischen Institute derk.k. deutschen Universität in Prag mit Unterstützung der Gesell- schaft zur Förderung deutscher Wissenschaft, Kunst und Lite- ratur in Böhmen ausgeführt. Das Komite für Landesdurchforschung von Böhmen übernahm die Veröffentlichung, nachdem demselben von der Stadtvertretung Prags zu diesem Zwecke eine Subvention erteilt wurde. Allen genannten Korporationen, welche die Herausgabe meiner Arbeit gefördert haben, sage ich hiemit den besten Dank. Ergebnisse der mikroskopischen Untersuchung. Bisher hat man es nur selten versucht, unmittelbar durch mikroskopische Beobachtung an die Untersuchung der Flora einer Wasserleitung heranzutreten. Der Grund dafür mag, wie schon eingangs erwähnt, darin liegen, dass bei den Trinkwasserleitungen der meisten Städte die Mikroflora auf Bakterien beschränkt sein dürfte, die zwar der direkten mikroskopischen Beobachtung entgehen, wohl aber der bakteriologischen Untersuchungsmethode zugänglich sind. Allerdings wurden öfters gelegentlich der in verschiedenen Wasserleitungen infolge von massenhaftem Auftreten gewisser Schizomyceten (besonders Crenothrix polyspora) eingetretenen Kalamitäten Kommissionen mit dem Studium der Ursa- chen und der Mittel zur Bekämpfung dieses Übels betraut; doch befassten sich die in solchen Fällen vorgenommenen mikroskopischen Untersuchungen naturgemäss we- niger mit den vom Wasserstrom fortgetriebenen Organismen, als vielmehr mit denjenigen, welche an den Wandungen der Röhren und Wasserreservoirs festsitzend, durch üppiges Wuchern Verstopfungen der Leitung herbeiführen. Solchen Gelegen- heiten verdanken verschiedene Schriften, darunter auch die bekannte von H. de Vries (51) ihre Entstehung. Auch die Algenflora, welche sich auf den Filtern von Wasserwerken ent- wickelt, hat bereits ihre Bearbeiter gefunden (23, 46) und eine ganze Anzahl von Abhandlungen beschäftigt sich, meist angeregt durch die Ideen der biologischen Wasseranalyse, mit der Mikroflora und -fauna von Flussläufen. Über die Fauna der Hamburger Wasserleitung besteht eine Arbeit von Kraepelin (18), die mir aber leider nicht zugänglich war; auch eine kurze Mit- teilung von Wille (52) über die Organismen, welche in den Bassins der Wasser- leitung von Christiania beobachtet wurden, möchte ich hier nicht unerwähnt lassen. Im Übrigen ist die Algen- und Pilzvegetation eines Leitungswassers meines Wissens nur in einem Falle Gegenstand einer eingehenderen Untersuchung ge- worden, und zwar ist dies die Flora der Budapester Wasserleitung, bearbeitet von Istvanffii (13). ; Der genannte Forscher verschaffte sich das nötige Beobachtungsmaterial in der Weise, dass er grosse, sterilisierte Gefässe mit dem zu untersuchenden Wasser füllte und im Lichte durch mehrere Wochen und Monate stehen liess. Die auf dem Boden und an den Wänden dieser Gefässe sich entwickelnde Vegetation wurde hierauf mikroskopisch untersucht und aus den Befunden das Vorkommen von Pflanzenformen im Leitungswasser beurteilt. Diese Methode Istvanffiis gelangte bei der vorliegenden Untersuchung des Prager Leitungswassers nur in sehr beschränktem Masse zur Anwendung. Denn die in dieser Weise bei Beobachtung aller Vorsichtsmassregeln gewonnenen Resul- tate lassen zwar den Schluss zu, dass Keime jener Organismen, welche sich in den Gefässen entwickelt hatten, auch wirklich im Leitungswasser vorhanden waren. Doch muss man zugeben, dass dies nur ein kleiner Teil sämmtlicher in Frage kommender Lebewesen ist, denn nur wenige pflanzliche Mikroorganismen sind dazu befähigt, sich im Laboratorium zu erhalten oder gar zu vermehren. Ein grosser Teil der das Wasser bevölkernden Pflanzen wird also bei dieser Kultur allmählig zugrunde gehen, während einige wenige Arten, die sich an die unnatürlichen Ver- hältnisse leichter angepasst haben, die Oberhand gewinnen und alles andere über- wuchern. Gibt also diese Methode schon über die qualitative Beschaffenheit der Mikro- flora eines Wassers keinen genügenden Aufschluss, so ist es natürlich direkt un- möglich, sich so ein Bild von der quantitativen Zusammensetzung derselben zu verschaffen. Es erschien daher im vorliegenden Falle zweckmässiger, sich einer mit weniger Fehlerquellen behafteten Methode zu bedienen und diese bestand im Filtrieren des Wassers und im direkten Untersuchen des Rückstandes, ein Verfahren, das in ähnlicher Art schon lange in der Planktologie Verwendung findet. Methode. Sämmtliche Proben wurden den Leitungshähnen im pflanzenphysiologischen Institute der k. k. deutschen Universität entnommen. Das Wasser entstammt hier den Reservoirs in der Sokolstrasse, wohin es wiederum aus dem Pumpwerke in Podol gelangt. Streng genommen gelten also die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit nur für das von dem genannten Wasserwerke versorgte Gebiet der Neustadt. Um das in den Röhren nächst dem Leitungshahne etwa stagnierende Wasser zu beseitigen und durch dasselbe bedingte Unregelmässigkeiten und Fehler- quellen auszuschalten, liess ich vor allem mindestens eine halbe Stunde lang einen kräftigen Wasserstrom dem Hahne entfliessen. Dadurch wurden auch die in den Röhren sich öfters ansammelnden Massen eines Niederschlages, der grössten- teils aus Eisenoxydhydrat besteht und die allen Pragern sehr wohl bekannte, mit- unter auftretende kaffeebraune Trübung des Wassers verursacht, entfernt, sodass das nach dieser Zeit abfliessende Wasser meist völlig klar erschien. Für die qualitative Untersuchung wurde zunächst ein Apsteinsches Ober- tlächennetz benützt, dessen Beutel aus feinster Müllergaze (No. 20) verfertigt war 3 Doch bald stellte es sich heraus, dass die meist sehr kleinen Organismen (beson- ders manche Diatomeen und Flagellaten) vielfach durch die Maschen dieses Netzes hindurchglitten, was ja bei der immerhin ziemlich bedeutenden Maschenweite von 60—70 u begreiflich erscheint. Deshalb wurde das Planktonnetz mit einer Filzdüte vertauscht, wie man sie in der Technik zum Filtrieren verschiedener Flüssigkeiten verwendet. An dieser dürften wohl auch die kleinsten Algen noch zurückgehalten werden, doch hat ihre Verwendung andererseits den Nachteil, dass der Filterrück- stand sich nicht vollständig aus dem Filz auswaschen lässt. Aber bei Anwendung einiger Vorsicht spielt ja dies bei qualitativen Untersuchungen keine Rolle. Diese Filzdüte wurde, in einem eisernen Doppelring eingeklemmt, unter dem Leitungshahne befestigt und das Wasser längere Zeit, meist eine Stunde lang, hin- durchfiltriert. Der Rückstand, sorgfältig in ein Gefäss ausgewaschen, gelangte teils lebend, teils nach Fixierung mit Formol zur mikroskopischen Untersuchung. Um einige im frischen Fange vielleicht nur spärlich vorhandene Formen eventuell zur reicheren Entwicklung gelangen zu lassen, liess ich einen Teil des Rückstandes in mit Leitungswasser gefüllten Gläsern längere Zeit am Lichte stehen. Doch wurden bei einer späteren Nachuntersuchung natürlich nur solche Formen berück- sichtigt, die auch schon im frischen Fange vorgefunden worden waren. Was die Frage nach der Periodizität im Auftreten der Lebewelt des Lei- tungswassers betrifft, so muss man wohl zugeben, dass- sie in exakter Weise auf Grund der qualitativen Untersuchung allein nur schwer gelöst werden könnte. Bei der Untersuchung eines Wassers, das Organismen in so grosser Arten- und Indi- viduenzahl enthält wie das der Prager Leitung, bietet eine nur schätzungsweise Bestimmung der Mengenverhältnisse so grosse Schwierigkeiten, dass ich es vorzog, mich der in letzter Zeit so vielgeschmähten Zählmethode zu bedienen. Von Hensen und Apstein (2) in die Methodik der Planktologie einge- führt, fand dieselbe anfangs viel Beifall. Doch bald wurden auch Stimmen dagegen laut, welche unter Hinweis auf einige tatsächlich vorhandene Fehlerquellen die Vorteile dieser Art der Untersuchung überhaupt leugneten und in jüngster Zeit begegnet man trotz der Blüte der Planktonliteratur quantitativen Arbeiten nur sehr vereinzelt. Und doch bietet diese Methode gewiss dieselben Vorteile wie andere Messmethoden, auf die sich die Resultate der modernen Physiologie vielfach stützen und dürfte, in passender Weise angewendet, die Beantwortung so mancher Frage biologischer oder physiologischer Natur in der Planktologie nicht unbedeu- tend fördern. Übrigens macht das Zählen, wie auch A. Steuer (45, 8. 32) sehr richtig hervorgehoben hat, bei einiger Übung durchaus nicht mehr Mühe, wie die vielfach langwierigen Praeparations- und Untersuchungsmethoden naturwissen- schaftlicher Forschung überhaupt. Allerdings muss man beim Entnehmen der Proben sich von Fehlerquellen möglichst frei zu machen suchen. Besonders beim „quantitativen Planktonfischen* auf offenem See mögen oft Versuchsfehler unter- laufen sein, welche die ganze Methode in Misskredit gebracht haben. Bei der vorliegenden Untersuchung bereitete das Beseitigen der Fehlerquellen umso weniger Schwierigkeiten, als es ja nur nötig war, eine bestimmte Menge des dem Hahne direkt entnommenen Wassers in entsprechender Weise zu filtrieren. 1r 4 Nur die Wahl des Filters war nicht leicht, da die früher beschriebenen Filzdüten für eine zur quantitativen Untersuchung bestimmte Probeentnahme aus dem oben angeführten Grunde nicht zu brauchen sind. Als sehr geeignet für diesen Zweck erwiesen sich schliesslich sorgfältig genähte Beutel aus weissgegerbtem Ziegenleder, welche ebenfalls in einen eisernen Doppelring eingespannt wurden. Zum Überschuss wurde, um die gröberen Bestandteile zurückzuhalten, noch ein Netz aus feinster Müllergaze in den Apparat eingehängt. Das Leder hat nämlich die Eigenschaft, sehr gut zu filtrieren und ausserdem wird es beim Eintauchen in Wasser glatt und schlüpfrig, sodass sich der Rückstand leicht davon abspülen lässt. Durch diese Vorrichtung wurden nun 50 2 des Leitungswassers hindurchgegossen, der Rück- stand in einer grossen Schale möglichst vollständig in ziemlich viel Wasser aus- gewaschen und nach Fixierung mit Formol in einem hohen Standzylinder allmählig bis auf 100 cm? dekantiert. Von dem in diesen 100 em? suspendierten Rückstande wurden dann mittels einer Pipette 0'05 cm? entnommen und mit Hilfe eines beweg- lichen Reichertschen Objekttisches auf einer linierten Zählplatte bei etwa 60facher Vergrösserung durchgezählt. Da die Zählungen in der Flüssigkeit unter dem Deckglas vorgenommen werden mussten, um das Erkennen der vielfach ungemein kleinen Organismen bei relativ schwacher Vergrösserung zu ermöglichen, so be- währte sich sehr ein Zusatz von 10°/, Glycerin zur ganzen Probe, der ausreichte, um das Austrocknen des Praeparates zu verhüten. Von jeder Probe wurden im ganzen 4 Zählungen ausgeführt, aus diesen dann das arithmetische Mittel genom- men und auf das Gesammtvolumen (100 cm*) umgerechnet. Auf diese Weise glaube ich einigermassen verlässliche Zahlen für die Mengen der in dem untersuchten Wasser vorkommenden Organismen erhalten zu haben. Die Organismen des Leitungswassers. Der qualitative Teil der Arbeit, die Feststellung der im Leitungswasser vor kommenden Arten, wurde im Februar 1903 begonnen und bis ins Frühjahr 1905 fortgesetzt. Und zwar kam es mir dabei nicht darauf an, in den in Zwischen- räumen von 8—14 Tagen entnommenen Proben jede, auch nur vereinzelt auftretende Art genau zu bestimmen, da ja ein solches Vorkommen allzusehr von Zufälligkeiten abhängig ist und jedenfalls für die Charakteristik einer Mikroflora gar nicht in Frage kommt. Doch habe ich mich bemüht, alle häufiger vorkommenden Spezies nach Möglichkeit zu identifizieren. Auch wurde vor allem der Pflanzenwelt das Hauptaugenmerk zugewendet. Die Tierwelt konnte umso eher vernachlässigt werden, als ihre Vertreter von einigen wenigen Ausnahmen abgesehen nur sehr vereinzelt vorzufinden waren und jedenfalls hinter der reichlich entwickelten Mikroflora auflallender Weise gänzlich zurücktraten. Nur dann wurden auch Tiere eingehender berücksichtigt, wenn ihr Auftreten für die allgemeine Beurteilung des Wassers von Wichtigkeit erschien. In Anbetracht des Umstandes, dass das untersuchte Wasser der freien Mol- dau entstammt, hierauf in die Reservoirs gepumpt und durch ein weitverzweigtes Röhrensystem den Häusern zugeführt wird, kann man unter den vorgefundenen Lebewesen ganz naturgemäss zwei Gruppen unterscheiden. Die eine dieser Gruppen oder Biocoenosen, wie man sie auch nennen kann, da sie ja abgeschlossene Lebensgemeinschaften bilden, besteht aus jenen Organis- men, welche sich erst in den Räumen der Wasserleitung entwickelt haben und an den Wänden der Reservoirs und Leitungsröhren festsitzend, hier ihre günstigsten Vegetationsbedingungen finden; man könnte sie deshalb vielleicht als die pri- märe Vegetation der Leitung bezeichnen. Die andere, bedeutend artenreichere Gruppe dagegen weist solche Lebewesen auf, welche von aussen her mit dem einströmenden Wasser in die Leitung ge- langt sind und sich hier einige Zeit hindurch noch lebend erhalten können, aller- dings ohne sich weiter erheblich zu vermehren. Die Zusammensetzung dieser Gruppe ist dann abhängig von. der Beschaffenheit der Mikroflora desjenigen Gewässers, welchem das betreffende Wasser entstammt, im vorliegenden Falle also der Mol- dau, und ihr Vorkommen in der Leitung ist daher nur als seeundär zu be- trachten. Die Vertreter der ersten Gruppe, also diejenigen Pflanzen und Tiere, welche die Wandungen des Leitungskörpers bevölkern, stehen allerdings auch in einer genetischen Beziehung zu dem Flusslauf, der die Leitung speist, da ja von dort- her ihre Keime in das Röhrensystem hineingelangt sein müssen. Doch während im Flusslaufe ungünstige Bedingungen für ihre Entwicklung herrschten und diese verhinderten, entfalten sie sich in den finsteren Räumen der Wasserleitung oft zu einer üppigen Vegetation, die, wie schon früher erwähnt, durch Verstopfung der Röhren sogar zu schweren Kalamitäten führen kann. Auch in der Prager Wasserleitung sind Vertreter dieser Biocoenose reich- lich vertreten; naturgemäss handelt es sich hier um nichtgrüne Organismen, also vornehmlich Wasserpilze und Tiere, lauter festsitzende Formen, die oft durch die Strömung losgerissen in das ausfliessende Wasser gelangen und im Rückstande meines Filtrierapparates beobachtet werden konnten. Ist auch die Zahl der aufgefundenen Arten keine sehr bedeutende, so waren sie doch in meist bedeutender Individuenzahl in jeder Probe vertreten. Als Ange- hörige dieser Gruppe betrachte ich folgende Organismen: Leptothrix ochracea Ktzg. Crenothrix polyspora Cohn. Gladothrix dichotoma Cohn. Clonothrix fusca Schorler. Anthophysa vegetans Müll. Carchesium Lachmanni Kt. Epistylis umbellaria L. + Die Scheiden von Leptothrix ochracea, jener typischen Eisenbakterie, waren in jeder Probe reichlich zu finden. Beim Stehenlassen des Filterrückstandes in Glasgefässen mit Wasser entwickelten sich bald braune Räschen, Kulturen dieses physiologisch hochinteressanten Organismus. 6 Crenothrix polyspora, die meist auch den Eisenbakterien zugezählt wird, bildet ebenfalls einen ständigen Bewohner des Prager Leitungswassers. Ja, was die Massenhaftigkeit der Entwicklung anlangt, nimmt sie unter der Vegeta- tion der Röhrenwandungen unstreitig den ersten Rang ein. Sie fand sich in jeder Probe, meist in grösseren oder kleineren Räschen auf Teilen von Eisenoxydhydrat festsitzend. Oft bestand ein solches Räschen aus mehreren Hunderten von Fäden in den verschiedensten Entwicklungsstadien. In welchen Mengen dieser viel beschrie- bene Spaltpilz auch in der hiesigen Leitung auftritt, davon kann man sich mitunter leicht überzeugen, wenn man nur in einem Glase etwas Wasser auffängt. Deutlich sieht man in demselben grössere und kleinere weisse Flocken schweben, die los- gerissenen Rasen von Crenothrix polyspora. Die dritte Bakterie, die wohl mit Unrecht den Eisenorganismen beigesellt wird, Cladothrix dichotoma, war nicht so regelmässig zu finden. Mitunter zeiste auch sie sich relativ häufig; zuweilen konnte ich sie neben Crenothrix auf einem und demselben Eisenoxydhydratbrocken beobachten. Clonothrix fusca wurde erst in jüngster Zeit von Schorler (41.) als neue Eisenbakterie beschrieben und ist bisher nur in den Wasserwerken von Dres- den und Meissen beobachtet worden. Ich fand sie in der Prager Leitung erst im Dezember 1905 vereinzelt zwischen den Crenothrix-Rasen. Die schön verzweigten Fäden zeigten die von Schorler angeführten charakteristischen Merkmale, so dass über die Identität derselben mit Clonothrix wohl kein Zweifel bestehen kann, Was das Verhalten der Eisenbakterien zum Eisen anlangt, so schliesst sich ihnen unmittelbar ein sehr interessanter und in der Prager Wasserleitung sehr häufiger Flagellat an, nämlich Anthophysa vegetans. Schon Vejdovsky (49.) hat auf das reichliche Vorkommen dieses Organismus in unserem Wasser hinge- wiesen und ihn in erster Linie für die Bildung des Eisenoxydhydratniederschlages in der Leitung verantwortlich gemacht. Auch Adler hat in einer kürzlich erschienenen Arbeit die Häufigkeit dieses Flagellaten im hiesigen Leitungswasser betont (1 S 217). Die an den langen, verzweigten, durch Eisenoxydhydrat tief braun gefärbten Stiel- gerüsten sitzenden, kugeligen Kolonien trennen sich ungemein leicht ab, weshalb im frischen Fange nur Teile von Stielen oder vereinzelte, schnell durch das Ge- sichtsfeld des Mikroskopes rollende Kolonien zu entdecken waren. Doch liess man den Fang einige Zeit stehen, so setzten sich dieselben an den Wänden des Ge- fässes fest und bildeten bald schon für das blosse Auge sichtbare, dunkelbraune Räschen. Die Fragmente der Stielgerüste sind unter Umständen nur schwer von (den Scheiden von Leptothrix ochracea zu unterscheiden, welcher an der Bildung des Eisenrostniederschlages in den Prager Leitungen die gleiche Rolle zuzuschrei- ben sein dürfte, wie der Anthophysa. Endlich seien noch zwei Ciliaten erwähnt, die ständig zu finden waren und durch ihre Grösse die Aufmerksamkeit jedes Benbachters erregen müssen. Es sind dies Carchesium Lachmanni und Epistylis umbellaria. Von der Carchesium-Art waren im frischen Fange auch nur losgerissene Glocken zu finden. Doch in den Kulturgefässen entwickelten sie sich bald zu ansehnlichen Kolonien, sodass eine nähere Bestimmung versucht werden konnte. Die Glocken wiesen die sehr bedeutende Länge von 140—150 « auf. Obwohl nach den mir zur Verfügung stehenden zoologischen Bestimmungsmitteln (Blochmann, Mikroskop. Tierwelt; Eyferth, Niedrigste Lebensformen; Mez, Mikroskop. Wasser- analyse) dem Carchesium Lachmani keine so bedeutende Grösse zukommt (nur 100—110 «) so möchte ich bei dem vollständigen Übereinstimmen sämmtlicher anderen Merkmale doch annehmen, dass hier die genannte Spezies vorliegt. Epistylis umbellaria gelangte in meinen Kulturgefässen nicht zur wei- teren Entwicklung. In den Proben fielen besonders ihre langen, bis 15 u dicken Stiele auf. Es wäre nun allerdings möglich, dass diese Organismen nicht erst in der Leitung zur Entwicklung kommen, sondern von aussen her mit dem Wasser in sie hineingelangen. Dass dies bei Crenothrix, diesem typischen Bewohner der Wasserleitungen, nicht der Fall ist, wird wohl niemand bezweifeln. Doch auch die übrigen Organismen fand ich im Plankton des Flusses entweder gar nicht (Lepto- thrix, Anthophysa) oder nur sehr spärlich (Cladothrix, Carchesium, Epistylis) vor, sodass ich mich zu der Annahme genötigt sah, sie als Angehörige der eben ge- schilderten primären Vegetation der Leitung zu bezeichnen. Doch bin ich weit entfernt davon zu glauben, hiermit alle Organismen, welche die Wandungen des Leitungskörpers sich zum Wohnsitz auserkoren, erwähnt zu haben; es dürften sich gewiss noch manche andere Spezies vorfinden. Die häufigsten, als Leitorganismen für die betrefiende Lebensgemeinschaft aufzufassenden Formen dürften aber jedenfalls in meine Filter geraten und im Vorhergehenden berücksichtigt worden sein. Von Interesse ist es, dass überall dort, wo die Räume einer Wasserleitung Gegenstand einer biologischen Untersuchnng geworden sind, eine ganz ähnliche Organismenwelt konstatiert werden konnte. Wenn sich auch das Auftreten der ein- zelnen Arten nicht überall in ganz gleicher Weise wiederholt, so ist doch der Ge- sammteindruck, den diese Vegetation hervorbringt, stets der gleiche und insbeson- dere immer durch das Vorherrschen von Crenothrix polyspora charakterisiert. Eine Periodizität der Entwicklung im Laufe des Jahres war bei den genannten Organismen mit Hilfe der angewandten Methoden nicht leicht zu konstatieren. Denn obwohl stets reichlich vorhanden, wiesen sie doch in ihrem Auftreten oft ganz un- regelmässige Schwankungen auf. Diese dürften wohl auf die wechselnde Geschwin- digkeit der Wasserströmung in den Röhren zurückzuführen sein. Beginnt in einem Teile der Leitung das Wasser aus irgend einem Grunde stärker zu strömen, so dürften naturgemäss auch mehr Organismen von ihrer Unterlage losgerissen werden als unter normalen Verhältnissen und es kann auf diese Weise dem Beobachter eine stärkere Wucherung eines oder des anderen Organismus vorgetäuscht werden. Die durch diesen und vielleicht noch andere Faktoren hervorgerufenen Unregel- mässigkeiten kommen für Crenothrix auch in Tab. I zum Ausdruck. Doch ist es ausser Zweifel, dass diese in den geschützten Räumen einer Wasserleitung lebenden Pflanzen und Tiere bei weitem weniger den Wechsel der Jahreszeiten erfahren wie die Vegetation der offenen Gewässer. Hier sind es eben nur die Schwankungen der Temperatur, allenfalls noch der wechselnde Sauerstoff- 8 gehalt des Wassers, die einen Einfluss auszuüben vermögen, während alle anderen Umstände, wie Witterungsverhältnisse, die Lichtintensität und was sonst noch immer die Mikroflora im Freien beeinflussen mag, so gut wie ganz wegfallen. Des- halb darf es nicht Wunder nehmen, dass die Vertreter dieser Gruppe durch das ganze Jahr reichlich im Plankton des Leitungswassers zu finden waren. Wohl aber glaube ich sagen zu können, dass es besonders die kühlere Jahreszeit ist, die ihrer Entwicklung ammeisten zusagt. Ja in den Wintermonaten repraesentiert diese ÖOrganismengruppe, die im Sommer so stark gegenüber der anderen zurücktritt, geradezu das Leben in der Prager Wasserleitung. Von den eben besprochenen Organismen, der Vegetation einer Wasserleitung im strengsten Sinne des Wortes, ist die früher charakterisierte sekundäre Ve- getation scharf zu scheiden. Denn während für jene die Räume der Leitung die eigentliche Heimat bilden, sind die Vertreter dieser durch den Wasserstrom in das Röhrensystem hineingerissen worden und müssten bei lange andauerudem Auf- enthalte daselbst meist unfehlbar zugrunde gehen. Schon ihre Herkunft bedingt eine grosse Mannigfaltigkeit der Arten und diese ist im Prager Leitungswasser in Wirklichkeit auch sehr bedeutend. Nimmt dasselbe doch seinen Ursprung im Flusslaufe der Moldau und ist gerade das Phytoplankton der Flüsse, soweit es die bisherigen Untersuchungen erkennen lassen, besonders durch seinen Formenreichtum ausgezeichnet. Genauer sollen die Beziehungen der Leitungsflora zum Plankton des Flusses später dargelegt werden. Dass bei der in ihren unwesentlichen Bestandteilen mehr minder von Zu- fälligkeiten abhängigen Zusammensetzung dieser zweiten Gruppe der Organismen- welt unserer Wasserleitung eine vollständige Angabe aller vorkommenden Arten fast an die Unmöglichkeit grenzt, ist wohl begreiflich. Das vereinzelte Vorkommen solcher nicht ständig auftretenden Formen, das ja für die Charakteristik der Mikro- flora keinen Wert besitzt, wurde nur dann vermerkt, wenn der betreffende Orga- nismus in Böhmen noch nicht beobachtet worden war oder sonst irgendein In- teresse bot. Die weitaus überwiegende Mehrheit der aufgefundenen Arten sind Plank- tonformen; ein kleiner Teil nur wird von Vertretern des Benthos gebildet, die vom Grunde oder den Rändern des Flusses weggerissen, tychoplanktonisch in dem Wasser vorhanden sind. So fanden sich in den untersuchten Proben meist auch Bodenformen von Diatomeen, wie Nitzschia sigmoidea Sm., Cymatopleura solea Breb. u. C. eliptica Breb., verschiedene Navicula-, Surirella-, Gom- phonema- und Cymbella-Arten. Letztere, doch meist nur ihre leeren Schalen, beobachtete ich noch am häufigsten. Ferner begegneten mir mitunter auch Stücke von Spirogyra, Ulothrix, Stigeoclonium u. a. Doch war das Auftreten aller dieser Formen so unregelmässig und vereinzelt, dass ich von einer genaueren Aufzählung der Arten absehe., Nur einen Fund möchte ich erwähnen, der mir öfters aufstiess und vielleicht einiges Interesse erwecken dürfte. Mitunter fanden sich nämlich besonders in den Frühlingsmonaten, jedoch auch im Winter, losgerissene, lebende Stücke einer Süss- wasser-Rhodophycee, Chantransia chalybdea Fr. Dieses Vorkommen ist umso 9 auffallender, als diese Art in der Regel das klare, schnell fliessende Wasser von Quellbächen liebt. Ob sie im vorliegenden Falle nun dem Flussbett der Moldau ‚ selbst entstammte oder diesem durch einen kleineren Bach zugeführt wurde, wage ‚ieh nicht zu entscheiden. Dass das erstere möglich wäre, beweist der Umstand, ‚ dass dieselbe Art von Schorler (40, S. 40) in der Elbe bei Dresden und neuer- dings auch von Volk (50, S. 107) im gleichen Flusse bei Hamburg nachge- wiesen wurde. Von ungleich grösserem Interesse für die Vegetation des Leitungswassers sind die Planktonformen, welche darin zu finden sird; sie bilden durch das ganze Jahr mit Ausnahme der Wintermonate den weitaus grössten Teil der Flora unserer Leitung. Ist ja gerade das Plankton in seiner Ernährung und den sonstigen Lebensbedingungen so ganz unmittelbar von dem Wasser, in welchem es schwebt, abhängig, sodass es wohl bei einer biologischen Wasseruntersuchung in den Vorder- grund gestellt zu werden verdient. In welcher Formenfülle die Lebensgemeinschaft der Schwebewesen auch in der Prager Leitung vertreten ist, davon mag folgende Aufzählung ein Zeugnis geben, bei der, wie schon gesagt, alle vereinzelten und we- niger interessanten Funde fortgelassen wurden. Flagellata. Oicomonas termo Ehrbe. Trachelomonas volvocina Ehrbg. Trachelomonas hispida Stein. Chromophyton Rosanoffii Woronin. Chrysococeus rufescens Klebs. Dinobryon sertularia Ehrbe. Mikroglena punctifera Ehrbg. Mallomonas Plössli Perty. Cryptomonas ovata Ehrbg. Chroomonas Nordstedtii Hansg. Peridiniaceae. Peridinium bipes Stein. Peridinium quadridens Stein. Gymnodinium aeruginosum Stein. Gymnodinium hyalinum Schilling. Gymnodinium sp. Bacillariaceae. Cyelotella Meneghiniana Kütz. Melosira varians Ag. Melosira granulata (Ehrbg.) Ralfs. Ceratoneis arcus Kütz. Tabellaria floeculosa (Roth) Kütz. Tabellaria fenestrata (Lyngb.) Kütz. Asterionella gracillima Heib. Fragilaria virescens Ralfs Fragilaria Crotonensis (A. M. Edv.) Kitton. Synedra ulna (Nitzsch) Ehrb. Synedra acus (Kütz.) Grun. Synedra delicatissima. W. Sm. Synedra actinastroides Lemm. Nitzschia palea W. Sm. Meridion eirculare Ag. Diatoma vulgare Bory. 10 Conjugatae, Staurastrum gracile Ralfs. Staurastrum sp. Closterium acerosum Ehrb. Closterium Leibleinii Kg. Chlorophyeeae. Chlamydomonas pluvisculus Ehrbg. Chlamydomonas obtusa A. Braun. Pandorina morum Ehrbg. Eudorina elegans Ehrbg. Polyödrium trigonum Näg. Rhaphidium polymorphum Fres. Selenastrum Bibraianum Reinsch. Nephroeytium Naegelii Grun. Scenedesmus quadricauda (Turp) Breb. Scenedesmus obliquus (Turp) Ktz. Scenedesmus denticulatus Lagerh. Scenedesmus bijugatus (Turp) Ktzg. Staurogenia rectangularis A. Br. Actinastrum Hantschii Lagerh. Botryocoeeus Braunii Ktzg. Dicetyosphaerium pulchellum Wood. Cohniella staurogeniaeformis Schröd. Lagerheimia wratislawensis Schröd. Chodatella longiseta Lemm. Richteriella botryoides Lemm. Golenkinia armata Lemm. Acanthosphaera Zachariasi Lemm. Coelastrum mieroporum Naegeli. Coelastrum proboseiueum Bohl. Pediastrum pertusum Kg. Pediastrum Boryanum Men. Pediastrum Ehrenbergii A. Br. Pediastrum biradiatum Meyen, Staurogenia quadrata Moıren. Staurogenia heteracantha Nordst. Schizophyceae. Coelosphaerium Kützigianum Näg. Clathroeystis aeruginosa Henfr. Tetrapedia emarginata Schröd. Chroococeus sp. Es sei mir nun noch gestattet, im Folgenden einige Bemerkungen über ein- zelne der vorgefundenen Organismen beizufügen. Dass sich Chromophyton Rosanoffii im Prager Leitungswasser vorfindet, darf nicht wundernehmen, bildet es doch einen ständigen Bewohner der mit Leitungswasser gefüllten Aquarien und Tonschalen im hiesigen botanischen Garten. Allerdings fand es sich in den Proben nur sehr vereinzelt, doch dies genügt augenscheinlich, um unter den für diesen Organismus offenbar sehr günstigen Be- dingungen im Glashause alle Wasserflächen mit einem prachtvoll goldig schimmernden Häutehen zu bedecken, eine Erscheinung, die jüngst erst den Anlass zu Professor Molischs Untersuchungen über den Goldglanz dieses Flagellaten gegeben hat (31). Gymnodinium sp. Die Bestimmung dieser etwa 30 u grossen, gelb- braunen Form, die in den ersten Frühlingsmonaten recht häufig zu finden war, konnte mir nach der Arbeit Schillings über die Süsswasserperidineen (37) trotz aller Bemühungen nicht gelingen. 11 Synedraactinastroides. Diese Planktonform ist erst in letzter Zeit von Lemmermann (245.30) aufgefunden worden. Später (25. 170) hat derselbe Forscher noch eine von der typischen abweichende Form mit kleineren, nur 27 u langen Schalen beschrieben. Die Zellen dieser Art, welche im Prager Leitungswasser die zierlich sternförmigen Kolonien zusammensetzen, gehörten durchaus der kleineren Varietät an. Im Allgemeinen fand sich diese Diatomee besonders im Sommer recht häufig. Ein Blick in das Verzeichnis der Chlorophyceen lässt zwar eine grosse Mannigfaltiekeit der Arten erkennen, doch gehören die meisten von ihnen zu den gemeinsten und allgemein verbreiteten Algen, sodass wohl weitere Bemerkungen über sie nicht nötig sind. Erwähnen möchte ich nur, dass ich das zierliche, von Senn (44S. 67) neuerdings untersuchte Coelastrum proboscideum nur einmal beobachten konnte, trotzdem aber wegen des Interesses, welches das Vorkommen dieser selteneren und in Böhmen meines Wissens noch nicht aufgefundenen Alge bietet, in das Ver- zeichnis aufnahm. Ferner möchte ich auf einige mit sehr zierlichen Schwebeapparaten ausge- stattete Formen hinweisen, deren Entdeckung der ueueren Planktonmethodik zu verdanken ist und die daher erst in den letzten Jahren beschrieben worden sind. Mit einer Ausnahme wurden auch sie in Böhmen bisher noch nicht beobachtet und es sei mir daher gesfattet, einige Worte über ihr Vorkommen in der Wasserleitung zu verlieren. Richteriella botryoides wurde schon von Fritsch und Vävra (10 8.151) in einem Altwasser der Elbe aufgefunden. Im Prager Leitungswasser konnte ich die prachtvoll smaragdgrünen, mit zierlichen Stacheln bewehrten Ko- lonien dieser Alge während der Sommermonate nicht selten unter den anderen Chlorophyceen bemerken. Sehr selten fanden sich um dieselbe Zeit zwei sehr schöne Planktonten des Süsswassers, Acanthosphaera Zachariasi und Golenkinia armata, beide erst kürzlich von Lemmermann beschrieben (27 S. 118, 26 8.193). Bedeutend häufiger, ja fast in jedem Praeparat des Juni-Materials kam eine andere, interessante Alge vor, die mit ihren an den beiden Enden der elipsoidischen Zelle gleich einem Doppelfallschirm angeordneten Stacheln so recht an das Schwebe- dasein angepasst erscheint, Chodatella longiseta. Auch verschiedene Ent- wicklungsstadien dieser Art fanden sich nicht selten. Staurogenia heteracantha. Diese von Nordstedt zuerst in nor- dischen Gewässern gefundene, später auch vonChodatundSchmidle (398. 157) untersuchte Form trat wit ihren aus 4, von je zwei ungleich langen Stacheln gezierten Zellen bestehenden Kolonien während der Sommermonate recht häufig im Leitungs- wasser auf. Neuerdings hat auch Volk (50 S. 106) diese Spezies im Elbe-Plankton bei Hamburg nachgewiesen. Kohniella staurogeniaeformis und Lagerheimia wrati- slawensis sind Formen, welche zugleich mit der Cyanophycee Tetrapedia 12 emarginata von Schröder (42 S. 373) im Plankton des Teiches im bot. Garten zu Breslau entdeckt und später auch von Lemmermann in verschiedenen norddeutschen Gewässern wiedergefunden worden sind. Ihr relativ häufiges Vor- kommen im hiesigen Leitungswasser deutet darauf hin, dass sie wohl ziemlich allgemein verbreitet sein dürften. Beobachtungen über die Periodizität im Auftreten der einzelnen Arten. Seitdem Robert Lauterborn (21) im Jahre 1893 darauf hingewiesen hatte, dass die mikroskopische Organismenwelt eines Gewässers in ihrer Zusammen- setzung ebenso dem Einfluss des Wechsels der Jahreszeiten unterworfen ist wie die Flora eines Landbezirkes, hat man sich besonders seit dem Aufblühen der Planktologie in den letzten Jahren auch eifrig mit der Periodizität im Auftreten der einzelnen Planktonformen in inseren sissen Gewässern beschäftigt. Alle auf diesen Gegenstand bezüglichen Arbeiten aufzuzählen, würde zu weit führen; es soll genügen, nur auf die für vorliegende Untersuchung wichtigen Abhandlungen kurz hinzuweisen. Insbesondere haben zwei der Begründer der modernen Süsswasserbiologie, O. Zacharias (54) und C. Apstein (2), durch zahlreiche Beobachtungen und haupt- sächlich durch rationelle Anwendung der quantitativen Methode diese Periodizität für die baltischen Seen Norddeutschlands sehr genau festgestellt. Spätere Forscher haben sich meist nur mit beiläufigen Schätzungen begnügt; dies ist auch der Fall bei den Arbeiten von Lemmermann (23) und Strohmayer (46) über Algenflora des Bremer, bezw. Hamburger Wasserwerkes, Abhandlungen, die wie schon erwähnt, nur die Vegetation auf den Filtern und Kläranlagen zum Gegenstande haben. Obwohl Wasserleitungen, deren Wasser nicht auf seinen Bakteriengehalt genau quantitativ untersucht worden wäre, zu den Seltenheiten gehören dürften, ist ein Gleiches mit den eventuell im Leitungswasser enthaltenen Algen und anderen Organismen meines Wissens noch nicht geschehen, und doch dürfte eine solche Feststellung nach den Erfahrungen der letzten Jahre für die Wasserbeurteilung nicht ohne Bedeutung sein. Doch ganz abgesehen davon dürfte der Wechsel der Organismenwelt des Leitungswassers im Laufe des Jahres einiges Interessante bieten und deshalb habe ich es versucht, im Folgenden die Periodizität im Auftreten einer Anzahl von Arten möglichst genau festzustellen. Zu diesem Zwecke gelangte, wie schon früher erwähnt, neben der Unter- suchung und Abschätzung von meist wöchentlich der Leitung entnommenen quali- tativen Proben hauptsächlich die Hensensche Zählmethode zur Anwendung. Dies umso mehr, als die Art und Weise der Probeentnahme, wie sie früher geschildert wurde, Resultate erhoffen liess, die weit mehr den tatsächlichen Verhältnissen ent- sprechen, als die durch Fischen mit dem Apsteinschen quantitativen Netze in einem offenen Gewässer gewonnenen. Denn die bei der letztgenannten Methode vorhan- denen Versuchsfehler kommen wohl in diesem Falle gar nicht in Betracht. Die Zählungen wurden für den Zeitraum eines Jahres ausgeführt und zwar von Juni 1903 bis Juni 1904. Es gelangten aus dieser Zeit 17 quantitative Proben, 13 die in Zwischenräumen von 14 Tagen bis I Monat entnommen waren, zur Unter- suchung. Die in der Zwischenzeit fortlaufende Durchmusterung des Planktons zum Zwecke der Bestimmung der Arten gab immer wieder beiläufig einen Fingerzeig, wann die Flora sich so weit veräudert hatte, dass wiederum eine Zählung notwendig wurde. Für den Rest der zweijährigen Beobachtungsperiode, u. zw. für die Zeit von Februar bis Juni 1903 und Juni 1904 bis Februar 1905, gelangte ausschliesslich die schätzungsweise Bestimmung der relativen Mengenverhältnisse, in denen sich die einzelnen Arten vorfanden, zur Anwendung; doch gaben auch hier die für das eine Jahr gewonnenen Zahlen eine festere Basis für die Beurteilung etwaiger Über- einstimmungen oder Verschiedenheiten im Verhalten der betreffenden Organismen in der übrigen Beobachtungszeit. Die Ergebnisse der Zählungen sind in der Tabelle I zusammengestellt. Die Zahlen beziehen sich stets auf 50 2 Leitungswasser. Neben den Vertretern der „sekundären Vegetation“ wurde auch Crenothrix mitgezählt. Die einzelnen Rasen wurden, wegen der Unmöglichkeit, stets die ein- zelnen Fäden zu zählen, mit ı0 Fäden bewertet, eine Zahl, die eher viel zu niedrig als zu hoch gegriffen ist. Immerhin vermögen die Zahlen einen Begriff davon zu geben, wie häufig dieser Organismus vorkommt und sie Jehren anderseits auch, dass eine Periodizität aus den betreffenden Daten schwerlich herausgelesen werden kann. — Auf Grund der in dieser Tabelle angeführten Daten und der Ergebnisse der sonstigen mikroskopischen Untersuchung der Proben kann man über das Auftreten der einzelnen Arten während eines Jahres Folgendes aussagen. Wie von vorneherein zu erwarten war, ergibt sich zunächst in Übereinstim- mung mit den allgemein in offenen Gewässern gemachten Erfahrungen!) aus der Betrachtung der Tabelle, dass sich die einzelnen Organismengruppen, ja sogar die einzehnen Arten sehr verschieden zu dem Wechsel der Jahreszeiten stellen, in verschiedenen Monaten ihre optimalen Existenzbedingungen finden und infolgedessen auch ihre stärkste Entwicklung erlangen. 1. Flagellaten. Die Vertreter dieser Gruvpe fanden sich zwar nicht iu so grosser Menge, um als vorherrschend in der Vegetation der Prager Leitung bezeichnet werden zu können, immerhin aber doch zahlreich genug, um einige Aufmerksamkeit zu ver- dienen. Bei der Mehrzahl der hierher gehörigen Formen konnte jedoch leider die Zählmethode nicht zur Anwendung gelangen, einerseits wegen der Kleinheit der Individuen, andererseits ihres zarten Baues wegen, der durch das angewandte Fixierungsmittel (Formol) oft bis zur Unkenntlichkeit deformiert wurde. Nur bei einer Gattung gelang die Zählung, nämlich bei Trachelomonas, deren feste, durch Eiseneinlagerung charakteristisch braune Hülle sie leicht erkennen lies. Die auf die übrigen Flagellaten bezüglichen Angaben gründen sich nur auf die Ergebnisse der mikroskopischen Untersuchung noch lebender Proben. ') vergl. auch das betreffende Kapitel bei Oltmans (33. II. S. 206.) 14 Tabelle I. — > — - — — — 13. Juni an 13. Au- | 28. Au-| 14. Sep-, 18. Ok- | | 1903 gust gust | tember | tober | | ım | 20 | 22° | 200° | 1850 17% 18:5° | - — | | | Trachelomonass ......| 6000 10.000 6.000 4.000 8.000 10.000) 16.000 | Coelosphaerium Kützigianum | — _ _ | 6.000) 28.000 96.000) 68.000. | Tetrapedia emarginata . TERN — — 2.000 — 1.000) Cyelotella Meneghiniana . 42.000 152.000 36000 54.000) 66.000) 30.000 1.000 Melosira granulata . 206.000 286.000 352.000 510.000 376.000 1,276.000/2,064.000 Öeratoneis arcus . = = + E a ” Asterionella formosa . 6.000 4.0001 6.000 2.0001 2.0001 4.000 4.000) Synedra ulna 36.000 60.000) 34.000 16.000) 12.000) 16.000) 30.000 Synedra delicatissima 100.000 296.000 28.000 10.0001 10.000 6.000 2.000 Staurastrum gracile 10.000 16.000 BUN 2.000 2.000) 2.000) —_ | Staurastrum Sp. —_ 30.000, 6.000 2.000 8.000) 2.000 — | Eudorina elegans _ 1.000 1.000 1.000 1.000 2.000 1 000 Selenastrum Bibraianum _ 4.000 4.000 2.000 2.000 1.000 — Rhaphidium polymorphum = 20.000 4.000 2.000 8.000 1.0001 4.000 Nephrocytium Aghardianum _ 52.000 2.000 2.000) 10.000 1.000 — | Scenedesmus quadricauda . 412.000| 760.000 254.000] 178.000) 286.000] 122.000 82.000) Scenedesmus obliquus . 108.000) 120.000 54.000] 18.000] 26.000) 8.000 4.000) Scenedesmus dentieulatus . — | 44.000 8.000 6.000 10.000 2.000 2.000 Staurogenia rectangularis.. . 106.000] 170.000 18.000) 18.0001 22.000 4.000 10.000, Staurogenia heteracantha . En Ann 2.000 2.000 2.000) 1.000 Actinastrum Hantschii . bed 30.000 10.0000 4.0001 28.000 — eg ı Coelastrum mieroporum — | 54.000 6.000 8.000) 28.000 6.000) 1.000 , Pediastrum pertusum 82.000) 204.000 50.000) 30.000) 32.000) 12.000 6.000 | Pediastrum boryanum 90.000, 224.000 58.000) 26.000] 28.000) 16.000) 18.000) , Pediastrum Ehrenbergii 24.000 34.000 12.000) 6.000) 6.000 4.000 2.000 ‚ Pediastrum biradiatum . 4.000) 1.000 1.000 2.000 2.0000 2.00 — | Crenothrix polyspora . 30.000) 202.000, 134.000) 500.000) 322.000) 500.000) 200.000 | Gesamtvegetation ohne Ore- j | | | | nothrix . . 1,236.000 2,576.000 952.000) 911.000|1,005.000|1,623.000 2,319.000 | Summe der Diatomeen . 390.000 798.000 456.000) 592.000 466.000 1,332.000 2,101.000. | Diatomeen, Anteil an der | | Gesamtsumme .... 31°4%/, | 30:8%/, | 478%, | 65%, | 464%, | 821%), | 90:6%), | Summe der Ühlorophyceen f | u. Cyanophyceen 846.000 1,778.000| 496 000 313.000) 509.000 195.000! 149.000 dieselben, Anteil an der Ge- | | samtsumme . 3 68:6°%/, | 69:20/, | 522%, | 344%, | 50:6%, 129% 64°), *) In den mit * bezeichneten Fällen liegen keine Zählungen beziehungsweise Messungen vor, 15 Tabelle I. 4. No- | 18. No- | 13. De- | 1% Jän- 15. Fe- ö s { N } 14. März | 6. April|25. April 19. Mai | 1. Juni vember | vember 12% | 10° | 10° | 14° 10.000 2.000! — 1.000 — 1.000 1.000 _ 2.000 3.000 6.000 —_ —_ _ —_ -— _ _ 1.000 _ _ _ — — — _ _ _ — 1.000 200 ° — | — 1.00 — _ 2.000 — 4.000 16.000 293.000) 36.000), 22.000 6.000) 6.000 23.000 52.000 46.000) 144.000| 320.000 + 2.000, 4.000 4.000) 14.000, 322.000) 260.000 26.000 46.000 62.000 = 1.000 — _ _ 1.000 —_ 4.000 2.000 1.000 108.000) 12.000 24.000 12.000 16.000) 133.000) 2,444.000 983.000) 168.000) 276.000 a — —_ 1.000 2.000 6.000 4.000 4.000 N or © & B © -n © = fürs K|ıo B se FL | o' - 3. E 7} {a 3 en o 7 e) - » > > ai BANN STR an 2 en ie — 1.000 2.000 — EN Ze = = au — 1.000 — Bee eier nr eu — — 2.000 1.000 0 ar — — _ —_ 38.000) 8.000) 2.000 1.000 2.0000 2.0000 1.000) 2.0001 58.000) 268.000 4.000 2.000 —| —:\| 1.000 _ == = 16.000) 34.000 = > = he = u a Lage | 2.000 — RN ar en ul ei 1.000 14.000 1000 a ar _ u = = = 1.000 — == ar = — _ — _ 17000 0 2 = — | — | 120 — 4.000 1.000 — RE — 1.00 — 6.000 14.000 6.0000 1.0001 -- — e — u 1.000 8.000 34.000) 2.0000 1001 — — — 6.000 = — = — — 2.000) 964.000, 42.000 66.000) 84.000 22.000 42.000 68.000 48.000, 108.000) 204.000) | 486.000, 66.000) 52.000 25.000) 39.000) 493.000] 2,52 408.000, 51.0001 50.000 22.000 36.000) 488.000 2,52 | 84%, | 773%, | 96%, | 88%, | 923%, | 989%, | 991%), | 997°, | 736%, | 63:8%, | | .000| 1,073.000, 462.000) 1,063.000 .000| 1,070.000, 368.000) 679.000 72.000 15.000 2.000 2.000 3.000 3.000 3.000 3.000 93.000 383.000 | | 148%, | 227%, | 4% 3%, 777, | 11%, | 09%, | 03%, | 201%, | 362%, | ! ı *) In den mit * bezeichneten Fällen liegen keine Zählungen beziehungsweise Messungen vor. 16 Nach diesen Befunden sind es die ersten Monate des Vorfrühlings, besonders Februar und März, in welche die maximale Entwicklung der Mehrzahl dieser Fla- gellaten fällt. In einer Zeit, wo sonst noch die ganze Vegetation wie auf dem Lande, so auch im Wasser ruht, wird das Leitungswasser schon von nicht geringen Mengen dieser Organismen bevölkert. Ja, vielen Arten der Gruppe scheint gerade die niedere Temperatur und die geringe Lichtintensität dieser Zeit am besten zu behagen, denn beim Vorrücken der Jahreszeit verschwinden sie almählig aus dem Plankton, um im Sommer nur mehr spärlich aufzutreten. Was die Häufigkeit anlangt, so fand sich von Chrysomonaden sehr zahlreich Chrysococeus rufescens, weniger häufig Mallomonas und Microglena, am seltensten Chromophyton und Dinobryon, obwohl der letztgenannte Flagellat sonst zu den verbreitetsten Planktonorganismen gehört. Allerdings scheint er ein klares, reines Wasser zu lieben, ein Umstand, auf den schon Apstein (2. S. 95.). Hingewiesen hat und auf den er seine Einteilung der Binnengewässer in Dinobryon- und Chroococ- caceenseen gründet. Diese Vorliebe für relativ reines Wasser dürfte vielleicht auch das seltene Auftreten dieser Chrysomonade in der Moldau und somit auch im Pra- ger Leitungswasser erklären, für deren Flora wohl zunächst die Wässer Central- böhmens bezw. der südlichen Umgebung Prags in Betracht kommen und welche sich in den meisten Fällen keiner besonderen Reinheit rühmen dürfen. Dort findet sich auch Dinobryon sehr selten vor, wie z. B. auch Fritsch und Vävra (8. S. 99.) im Unterpoternitzer Teiche konstatieren konnten. Dass diese Form sonst auch in Böhmen häufig ist, beweisen die Untersuchungen der Elb-Altwässer (10 S. 81.) und davon konnte ich mich auch oft beim Planktonfischen in nordböhmischen Teichen und Tümpeln überzengen. Einige der Flagellatenspezies fanden sich zwar auch im Vorfrühling sehr zahlreich, verteilten sich jedoch in ihrem Vorkommen -auch auf die anderen Mo- nate. Dies gilt besonders von dem interessanten spangrünen Chroomonas Nord- stedtii, von Cryptomonas ovata und von Oikomonas termo. Die beiden Trachelomonas-Arten, von denen Trachelomonas volvocina bei weitem vorberrschte, fanden sich laut Tabelle I in der relativ mässigen Anzahl von einigen tausend Exemplaren in 50 l. und zeigten ein Maximum im Oktober. 2. Peridineen. Ein ähnliches Verhalten, wie die Flagellaten zeigten ihre nahen Verwand- ten, die Peridineen, nur traten sie in noch viel geringerer Anzahl auf. Des Interes- ses wegen, das diese Formen mit Recht geniessen, sei hier nur erwähnt, dass auch sie meist im Vorfrühlinge vorkamen. Am häufigsten zeigte sich das nieht näher identi- fizierte Gymnodinium, weniger zahlreich die Peridinium Arten. Gymnodinium aeruginosum, das durch seine spangrüne Färbung so auffallend von seinen Gat- tungsverwandten abweicbt, fand sich auch während der Sommermonate vereinzelt vor, 3. Baeillariaceen. Waren die bisher besprochenen Gruppen von untergeordneter Bedeutung für die Vegetation des Prager Leitungswassers, so kommt den Diatomeen eine wich- 17 tige, ja man kann sagen die hervorragendste Rolle unter den Lebewesen dieser Mikroflora zu. Ein Blick auf die Tabelle sowie auf Fig. 1., welche einen Versuch darstellt, auf Grund der gewonnenen Zahlen den Verlauf der Diatomeen- vegetation in der Zeit von Juni 1905 bis Juni 1904 graphisch darzustellen, lehrt, dass diese Kieselalgen zu keiner Jahreszeit im Leitungswasser fehlten. Ihre An- Juni Juli August Septemb. Oktob. Novemb. Dezemb. Jänner Februar März April Mai Fig. ı. Verlauf der Diatomeenvegetation in der Prager Wasserleitung während des Jahres 1903/4, graphisch dargestellt. zahl sank nicht unter 30'8°/, der Gesamtsumme, ja zu gewissen Zeiten machte sie sogar 99:7°/, derselben aus. Der Verlauf der Vegetationskurve weist in Übereinstimmung mit den an andern Gewässern gemachten Beobachtungen zwei ungefähr gleich hohe Maxima auf. Das Minimum lag naturgemäss in den Wintermonaten, doch schon im ersten Vorfrühling begann die Gesammtzahl dieser Algen rasch anzusteigen, um in April das erste, sehr bedeutende Maximum zu erreichen. Bald erfolgte jedoch ein rascher Abfall und das zweite Minimum während der warmen Sommermonate wurde nur durch geringe Schwankungen unterbrochen. Mit dem Herannahen des Herbstes nahm auch die Zahl der Diatomeen wieder rasch zu um im Oktober zu einem zweiten Maximum anzusteigen, das dem ersten an Massenhaftigkeit der Entwicklung D} 18 kaum nachstand. Durch das rasche Absinken der Zahl zum Winter-Minimum schloss sich der Kreislauf der Vegetation für die Diatomeen. Während der zweijährigen Beobachtungsperiode trat im Jahre 1903 das erste Maximum Ende April, im Jahre 1904 Anfangs April auf. Das zweite Maximum, das im ersten Beobachtungsjahre um Mitte Oktober fiel, blieb im Jahre 1904 aus, eine Tatsache, welche ich auf Rechnung der ganz abnormen Wasserverhältnisse dieses Sommers setzen möchte, die durch die ungewöhnlich lang andauernde Dürre hervorgerufen worden waren; ich werde später noch Gelegenheit haben auf diesen Umstand zurückzukommen. Fasst man nun die in der Tabelle für die einzelnen Diatomeenspezies ver- zeichneten Zahlen näher ins Auge, so stellt sich heraus, dass an diesem Verlaufe der Vegetationskurve sich nicht alle Arten in gleicher Weise und zu gleicher Zeit beteiligen; ja, es ist auffallend, dass jedes der beiden Maxima sein Entstehen dem massenhaften Auftreten von nur einer Spezies verdankt, welche noch dazu für beide Maxima eine ganz verschiedene ist. (Vrgl. auch Fig. 3.) Es sind dies die beiden Arten Synedra ulna und Melosira granulata. Syunedra ulna ist einer der charakteristischesten Vertreter der Mikroflora der hiesigen Wasserleitung. Die langgestreckten Zellen konnten zu jeder Jahreszeit in beträchtlicher Menge gefunden werden, selbst in den Wintermonaten fehlten sie nicht. Die Vegetation verlief in beiden Jahren, über die sich die Beobachtungen erstreckten, sehr gleichförmig. Nach dem naturgemäss in die Wintermonate fallenden Minimum erfolgte ein rasches Ansteigen ihrer Zahl während des Vorfrühlings und im April bedingte ihr massenhaftes Auftreten das erste Maximum der Diatomeen- vegetation überhaupt. Im Mai schon begann jedoch,eine rasche Abnahme und abgesehen von einem etwas zahlreicheren Auftreten im Herbst vermochte der ganze folgende Rest des Jahres keine neuerliche sehr bedeutende Wucherung dieser Art herbeizuführen; sie verschwand nie aus dem Plankton, hob sich aber späterhin nicht mehr durch ihre Zahl erheblich von den anderen Komponenten desselben ab. Melosira granulata, was die Menge anlangt, der Synedra vollkommen ebenbürtig, ist jene Kieselalge, die das herbstliche Maximum der Diatomeen- entwickelung im Leitungswasser herbeiführte. Ihre Vegetationskurve erscheint ge- genüber der von Synedra ulna gegen den Herbst hin verschoben. Nach dem Mini- mum im Winter erfolgte eine langsame Zunahme ihrer Zahl durch die Frühlings- und Sommermonate bis in den Herbst hinein, wo sie im Monate Oktober ihr Ma- ximum erreichte. Ein rascher Abfall gegen den Winter hin führte ihre Zahl wieder dem Minimum zu. Die absoluten Werte, welche die Zählungen für diese beiden Arten ergaben, sind erstaunlich gross und bleiben hinter den analogen Zahlen für stehende Ge- wässer nicht zurück. Laut Tabelle [. betrugen sie in der Zeit der maximalen Ent- wickelung für Synedra ulna 2,444.000 Zellen, für Melosira granulata 2,064.000 Fadenstücke in 50 Z Leitungswasser; es finden sich also in der geringen Menge von 1 cm? des genannten Wassers zu gewissen Zeiten gegen 50 Exemplare dieser gewiss nicht zu den kleinsten gehörigen Algenarten. Die beiden eben besprochenen Spezies geben der Vegetationskurve der Diatomeen im Prager Leitungswasser im Allgemeinen ihr Gepräge und allen anderen Arten kommt nur eine mehr oder weniger untergeordnete Rolle zu. 19 Interessant ist es, dass auch bei diesen anderen Bacillariaceen das Maximum der Entwickelung ganz verschieden liegt. (Vrgl. Fig. 3.) So erwies sich z. B. Ceratoneis arcus als eine Frühlingspflanze im wahrsten Sinne des Wortes. Diese in van Heurks Synopsis (12, S. 148), als „sel- ten“ angeführte Form gehörte im Prager Leitungswasser zu den häufigsten Diato- meen. Kaum war die Eisdecke von der Moldau verschwunden, so begann sich diese zierliche Alge schon zu vermehren und um Mitte März hatte sie bereits ihr Ma- ximum erreicht. Im Sommer und Herbst spielte diese Art nur mehr eine unter- georduete Rolle. Fanden die eben besprochenen Formen im Frühling bezw. im Herbst die für ihre Entwickelung günstigsten Bedingungen, so wurde die Vermehrung zweier an- deren Arten, Cyelotella Meneghiniana und Synedra delicatissima, wieder mehr durch die Wärme des Sommers gefördert, sie erreichten ihr Maxi- ‚mum im Juli. Asterionella dagegen fand sich durch das ganze Jahr mit Ausnahme der Wintermonate in zwar geringer, aber immer ziemlich gleichmässiger Individuen- zahl vor. Aus dem eben über die Diatomeen Gesagten ist zu ersehen, wie verschie- dene Ansprüche an die äusseren Verhältnisse die einzelnen Arten, selbst wenn sie einer Gattung angehören (wie Synedra ulna und S. delicatissima), stellen und man kann wohl schon auf Grund dieser Tatsache vermuten, dass das nähere Studium der Physiologie der interessanten Kieselalgen ein recht verschiedenes Verhalten der einzelnen Spezies aufdecken wird. 4. Chlorophyceen. Viel gleichmässiger als bei den Diatomeen gestaltet sich das Bild des jähr- lichen Entwickelungsganges bei den Chlorophyceen, einer Algengruppe, die jener der Diatomeen an Bedeutung für die Mikroflora unseres Wassers nur wenig nach- steht. Wies die Diatomeenvegetation im Laufe eines Jahres zwei Maxima auf, so zeigte sich bei den Chlorophyceen nur ein sehr ausgesprochenes Maximum im Juli, das mit dem Maximum der Wassertemperatur zusammenfiel. Waren ferner die Ma- xima der Gesamtvegetation der vorgenannten Algen durch die massenhafte Ent- wickelung nur je einer Art bedingt, und wiesen die einzelnen Formen ihre reichste Entfaltung zu den verschiedensten Zeiten des Jahres auf, so wurde das einzige Maximum der Grünalgenflora durch das gänzliche oder doch annähernde Zusam- menfallen des häufigsten Vorkommens fast aller im Leitungswasser gefundenen Arten bedingt. (Vrgl. Fig. 3.) Zwar ist auch unter den Vertretern dieser Algengruppe ein Organismus, der die übrigen an Individuenzahl weit übertrifft, doch macht seine Zahl zur Zeit des Maximums bei Weitem nicht die Hälfte der Gesamtsumme der Ghlorophyceen aus. Es ist dies eine der gemeinsten Algen, Scenedesmus quadricauda. Er fehlt in der Prager Leitung zu keiner Zeit des Jahres, obwohl sein Vorkommen während der Wintermonate auf ein Minimum reduziert ist. Langsam steigt dann 2* 2,000.000 1,500.000 1,000.000 500.000 20 seine Zahl im Laufe des Frühlings, um nach dem Maximum im Juli ebenso langsam gegen den Winter hin wiederum zu sinken. Die absolute Menge war auch hier sehr bedeutend, sie betrug im Juli 760.000 Kolonien für 50 2 Wasser. Ein Blick auf die Tabelle und auf die graphische Darstellung in Fig. 3. lehrt, dass die Vegetationskurve für die anderen Chlorophyceen in fast genau der- 1903 1904 Juni Juli August Septemb. Oktob. Novemb. Dezemb. Jänner Februar März April Mai j Fig. 2. Verlauf der Chlorophyceenvegetation in der Prager Wasserleitung während des Jahres 1903,4, graphisch dargestellt. selben Weise verläuft wie bei Scenedesmus quadricauda. Eine Ausnahmsstellung unter den Chlorophyceen zeigten einigermassen die Volvoeineen Chlamydomonas und Eudorina, die jedoch gewiss biologisch den Flagellaten näher stehen als den Grünalgen. Besonders Chlamydomonas gehörte zu den regelmässigen Bewohnern des Leitungswassers und wies seine stärkste Entwickelung im Frühling (April, Mai) aut. Die zur Untersuchung noch lebend in Gläser gefüllten Proben zeigten um diese Zeit mitunter einen breiten, grünen Saum am Lichtrande des Flüssigkeitsmenisecus, der sich fast ausschliesslich aus den lebhaft beweglichen Individuen dieser Alge zu- sammensetzte. Leider war hier eine Zählung aus ebendenselben Gründen schwer ausführbar, wie bei den Flagellaten. Eudorina erschien bedeutend seltener, doch auch am häufigsten im Frühling. Die Zahl der in grösserer Menge auftretenden Chlorophyceen-Arten war recht bedeutend, doch wäre es bei dem gleichmässigen Verlaufe der Vegetationskurven über- flüssig, mehr über das Vorkommen im Einzelnen zu sagen, die Mengenverhältnisse ergeben sich unmittelbar aus der Betrachtung der Tabelle. Trotz des Artenreich - 2,500.000 2,000.000 1,500.000 1,000.000 500.000 Fig. 3. Der Verlauf de, (Die Zahlen links beziehen sich auf 50 1. Leitungswasser.) Ä H+tt++Ht+r+++ + — + — + —+ Juni 1% März April Mai er 2 5 B i i s 2 u - - ec 0 ; u ö u on ‘ . re “ j I - A . = I . . . ß . 5 . u . \ x . \ - wzr Ka: - j u . oo. % u 7 . u u . Er Bi n; he R ZU | er ® EA DE u IH CZ u . j n en ”ü 2 Jymedra ulha Jynedra delhcatıssima Helasira gramilalg Ceratonels arcus Jrenedesmus Quadrıcauda Scenedesmus oblIgUUS Pedlastrum{P boryanıma.P pertusum) Jfaurogenia TECIangUaNS +rtt+rtrtt+ttt++tr+ tr — td + much oda vSoemeelin 1 ol 0 | o o o + x LE Ei YA: o.* EZ + — at? tr ttrt er = Jänner Februar 202 . rt rttrrtrHttr tt. No ok sr August September Oktober November Dezember | | | | l 21 tums, in dem die Grünalgen vertreten waren, erreichte das durch ihre gleichzeitige Wucherung gebildete Maximum an Individuenzahl nicht die nur durch je eine Art hervorgerufenen Diatomeenmaxima im Frühling und im Herbst. 5. Cyanophyceen. Den Blaualgen kommt in der Flora der hiesigen Wasserleitung nur eine sehr untergeordnete Rolle zu. Es fand sich unter ihnen nur eine einzige Art, die ihrer Häufigkeit wegen Berücksichtigung verdient, nämlich Coelosphaerium Kützi- gianum. Die Kolonien dieser Alge fanden sich im Allgemeinen recht spärlich, nur im Spätsommer stieg ihre Zahl und erreichte im August ihr Maximum. Bei den vorstehenden Ausführungen wurden nur solche Arten berücksichtigt, die durch die Häufigkeit und Regelmässigkeit ihres Auftretens sich als charakteri- stische Komponenten der Flora unserer Wasserleitung erwiesen. Ausser diesen Spezies fanden sich fast in jeder Probe vereinzelt auch noch andere vor, deren Erwähnung ich unterlassen habe, da ihr Vorkommen meist nur durch ein zufälliges Hineinge- langen in die Röhren bedingt sein dürfte und weiter kein Interesse bietet. So fan- den sich mitunter verschiedene Closterium-, Cosmariim- und Staurastrum-Arten, jedoch so vereinzelt, dass eine verlässliche Bestimmung sehr schwer durchführ- bar war. Einmal enthielt eine Probe (vom 13. August 1903) eine beträchtliche An- zahl vom Fäden einer dünnen Oseillaria, da sie aber in sämtlichen folgenden Proben nicht mehr vorkamen, wurde auch dieser Fall in der Tabelle unberück- sichtigt gelassen. In Anbetracht des Umstandes, dass der jährliche Entwicklungsgang der Mikroflora eines Gewässers geradeso wie jener der phanerogamen Vegetation in erster Linie durch den Wechsel der Temperatur und Lichtintensität bedingt ist ergibt sich, dass sich derselbe ein jedes Jabr im Allgemeinen gleichmässig wieder- holen wird.) Doch wie der Wechsel und Charakter der Jahreszeiten von den Witterungs- verhältnissen in mannigfacher Weise beeinflusst wird und nur selten in zwei auf- einander folgenden Jahren zu ganz gleicher Zeit und in vollkommen gleicher Weise erfolgt, so wird sich auch die Lebewelt eines Wassers diesen Verhältnissen anzu- passen haben und zwar in viel höherem Maasse, als dies bei der phanerogamen Flora der Fall ist; denn die Mikroorganismen vermögen in Folge ihrer Kurzlebig- keit und der Fähigkeit, sich sehr schnell zu vermehren, ungemein fein und rasch auf eine Aenderung der äusseren Bedingungen zu reagieren. Dies ergab sich auch aus der Untersuchung des Prager Leitungswassers, dessen sekundäre Vegetation ja, wie später noch genauer gezeigt werden soll, einem natürlichem Gewässer, dem Flusslauf der Moldau, entstammt. Obwohl sich die Beobachtungen nur über den relativ kurzen Zeitraum von 2 Jahren eırstreckten, so zeigte doch der Verlauf der Vegetation in diesen beiden '!) Vergl. R. Lauterborn (21). 22 Jahren eine auffallende Uebereinstimmung. Allerdings äusserte sich überall sehr deutlich der Einfluss der Witterungsverhältnisse, indem z. B. die Maxima im zweiten Beobachtungsjahre, wie schon früher erwähnt, gegenüber denen im Vorjahre mitunter um mehrere Wochen verschoben erschienen. Auch liess sich der Einfluss feststellen, 2,500.000 2,000.000 1,500.000 1,000.000 500.000 1903 1904 Juni Juli August Septemb. Oktob. Novemb. Dezemb. Jänner Februar März April Mai Fig. 4. Der Verlauf der gesammten Algenvegetation in der Prager Wasserleitung während des Jahres 1903/4, graphisch dargestellt. (Die Zahlen links beziehen sich auf 50 1. Leitungswasser. den einerseits durch reichliche Niederschläge hervorgerufene Hochwässer, andererseits ganz abnorme Dürre auf die Vegetation des untersuchten Wassers ausübten. Zur Ilustrierung dieser Verhältnisse seien zwei Beispiele aus dem Beobachtungsproto- kolle herausgehoben. Im Juli 1903 waren in Südböhmen sehr reichliche Regengüsse nieder- gegangen und hatten starke Ueberschwemmungen hervorgerufen, welche natürlich wieder die Ursache bedeutender Hochwässer in der Moldau wurden. Die Zählung einer um diese Zeit (23. Juli) entnommenen Probe zeigte, dass sämtliche Vertreter des Planktons mit einer einzigen Ausnahme (Melosira granulata) eine bedeutende 23 Abnahme der Individuenzahl verzeichnen liessen. Erst im August, als wieder normale Verhältnisse eingetreten waren, erholten sie sich allmählig aus ihrer Depression, die den allmähligen Abfall der Vegetationskurve gegen den Herbst hin unterbrochen hatte. Dieses Verhalten ist wohl nur so zu erklären, dass die reichliche Zufuhr von Regenwasser eine Verdünnung des Planktons herbeiführte, die eben besonders bei den Chlorophyceen, die ihr Maximum bereits überschritten hatten, so auffallend zum Ausdruck kam. Dass dies bei der Melosira granulata nicht der Fall war, dürfte seinen Grund in der raschen Vermehrung der damals ihrem Maximum zustrebenden Alge naben. Das andere Beispiel bezieht sich auf die Sommermonate des Jahres 1904. In diesem Jahre herrschte in ganz Böhmen eine Dürre, wie sie nachgewiesener- massen schon seit Jahrhunderten nicht bestanden hatte. Tümpel und Teiche waren vielfach ausgetrocknet, Bäche versiegt uud der Flusslauf der Moldau und Elbe auf die Hälfte der Wassermenge reduziert. Dass diese ganz abnormen Verhältnisse nicht ohne Einfluss auf die Vegetation der Prager Wasserleitung sein konnten, ist begreiflich. Schon im Juli trat das Chlorophyceen-Maximum bei Weitem nicht in dem Ausmasse auf, wie im Jahre vorher; und der Herbst, der diesem dürren Sommer folgte, war durch kein ausgesprochenes Diatomeen-Maximum ausgezeichnet. Melosira granulata war zwar zahlreich vorhanden, doch gelangte sie nicht zu so reicher Entfaltung wie im Jahre zuvor unter normalen Verhältnissen. Es dürfte dieses Verhalten vielleicht auf eine reduzierte Wasserzufuhr aus den Gebieten Mittelböhmens und besonders der Umgebung Prags in die Moldau zurückzuführen sein, da diese Gegenden unter der Dürre am meisten zu leiden hatten. Mögen immerhin solche Abweichungen vom regelmässigen Verlauf häufig vorkommen, so wird doch im Allgemeinen der jeweilige Charakter der Mikroflora von der Jahreszeit bestimmt werden und es dürfte daher dech auf Grund der sich allerdings nur über einen relativ kurzen Zeitraum erstreckenden Beobachtungen möglich sein, wenigstens annähernd den Verlauf der Vegetation im Prager Leitungs- wasser im Laufe eines normalen Jahres darzustellen. In den Wintermonaten, wo alle Vegetation in der Natur auf ein Minimum ein- geschränkt ist, weist auch das Leben in der Wasserleitung seine geringste Ent- faltung auf. Doch ruht es keineswegs gänzlich; auch in dieser Zeit sind vereinzelte lebende Zellen von Synedra, Ceratoneis, Melosira und Kolonien von Scenedesmus zu finden und die Vegetation der Röhrenwände (Crenothrix, Leptothrix, Antho- physa, Carchesium, Epistylis) zeigt sich gerade zu dieser Zeit in üppiger Ent- wickelung. Doch schon der erste Vorfrühling bringt mehr Leben in dieses Winterbild. Das Mikroskop zeigt im Filterrückstand zahlreiche Flagellaten und Peridineen ver- schiedener Arten. Bald weisen auch die Diatomeen eine starke Vermehrung auf und als erste erreicht Ceratoneis schon im März das Maximum ihrer Entwickelung Dann beginnt Synedra ulna üppig zu wuchern und führt durch ihr massenhaftes Auftreten das erste Maximum der Gesamtvegetation ungefähr im April herbei. Man ist erstannt das Gesichtsfeld des Mikroskopes förmlich übersät von den stab- föormigen Zellen dieser Alge zu sehen (Fig. 5). Schöpft man um diese Zeit ein 24 Glas Wasser aus der Leitung und betrachtet es in der Sonne, so sieht man ein Irrisieren von Hunderten von Pünktchen, den von den Strahlen getroffenen Schalen dieser Diatomee. Fig. 6. Fig. 5 und 6. Mikroskopische Bilder des Filterrückstandes aus dem Leitungswasser: Fig. 5 vom 29. April 1903, vorherrschend Synedra ulna; Fig. 6 vom 18. Oktober 1903, vorherrschend melo- risa eranulata. Nach diesem ersten Höhepunkt der Entwickelung erfolgt im weiteren Früh- jahr wiederum ein bedeutender Rückgang der Individuenzahl, während die Zahl | | | 25 der auftretenden Arten in steter Zunahme begriffen ist. Die Diatomeen, die früher vorherrschten, bleiben zwar, nehmen jedoch allmählig, wie auch aus der Angabe der Prozente in der Tabelle I. hervorgeht, an Bedeutung ab, um allmählig den Chlorophyceen den Vorrang zu lassen. Von diesen findet sich nach und nach eine Art nach der anderen ein. Zunächst sind es die Volvocineen, besonders Chlamy- domonas und Eudorina, die in grösserer Menge auftreten; bald beginnt sich auch Scenedesmus zu vermehren, die zierlichen Pediastrum-, Actinastrum-, Coel- astrum- und Staurogenia-Arten stellen sich ein und mit der maximalen Entwickelung dieser Gruppe erscheint das Sommerbild des Leitungsplanktons im Juli vollendet. Unter günstigen Verhältnissen ist um diese Zeit der Filterrückstand grasgrün. Ein Blick ins Mikroskop führt dem Beobachter ein sehr mannigfaltiges Bild vor Augen. Das mässige Vorherrschen von Scenedesmus quadricauda vermag nicht den Eindruck der Einförmigkeit herbeizuführen, durch die sich das Frühlingsbild aus- zeichnet. Die Formenfülle der Chlorophyceen, die zierlichen Diatomeen der Sommer- periode wie Synedra delicatissima, Cyclotella, Asterionella können das Auge stunden- lang an’s Mikroskop fesseln. Doch bald ist auch dieser Höhepunkt der Vegetation überschritten uud mit dem Fallen der Temperaturkurve des Wassers beginnt auch eine allmählige Ab- nahme des Planktons. Nur hier und da erfährt dasselbe infolge eines durch be- sonders günstige Witterungsverhältnisse hervorgerufenen kleinen Maximums eine Unterbrechung. Doch dies gilt nur für die CGhlorophyceen, Cyanophyceen und einige Diatomeen. Melosira granulata weist während des ganzen Sommers eine immer steigende Vermehrung auf, um endlich im Herbst das dritte Maximum (der Gesamtvegetation herbeizuführen. Dies ist der Fall im Oktober, wo die meisten anderen Organismen sich Schon stark dem winterlichen Zustande nähern. Dann fällt die Kurve plötzlich steil ab und im November zeigt die Vegetation ungefähr wieder dasselbe Bild, von dem wir ausgegangen sind. Die Beziehungen der Mikroflora der Wasserleitung zu jener der Moldau. In der vorstehenden Darlegung wurde einigemale die Voraussetzung gemacht, dass die sekundäre Mikroflora des Leitungswassers sich auch in ganz ähnlicher qualitativer Zusammensetzung im offenen Flusslauf der Moldau vorfindet. Obwohl diese Annahme von vornherein sehr viel Wahrscheinlichkeit für sich hat, so bedurfte sie doch noch eines genaueren Beweises, denn es könnte ja die Vegetation des Wassers auf dem langen Wege durch die Bassins und das Röhrensystem sehr weitgehende Veränderungen erfahren. Um dies nun zu entscheiden, wurde öfters zu verschiedenen Zeiten im Jahre in der freien Moldau, etwa in der Nähe der Stelle, wo das Wasser für die Leitung dem Flusslaufe entnommen wird, vom Boote aus Plankton gefischt. Das Resultat war unter normalen Verhältnissen stets das gleiche: Das Phytoplankton des Flusses stimmte in seiner qualitativen Zusammensetzung ganz mit dem in der Leitung gefundenen überein und zeigte auch die gleiche Periodizität wie dieses. 26 Eine Ausnahme machten naturgemäss die an den Wandungen der Leitung selbst festsitzenden Organismen. Von diesen fanden sich in den Proben aus der Moldau Cladothrix, Carchesium Lachmani und Epistylis umbellaria, jedoch nur sehr vereinzelt vor. Crenothrix polyspora, Leptothrix ochracea und Anthophysa vegetans konnte ich, wie schon erwähnt, im Plankton des Flusses nicht nachweisen, obwohl sie ja, wie dies Hansgirg (11, II S. 181) wenigstens für Crenothrix an- gibt, an den Ufern auch vorkommen mögen. Um auch über die quantitative Zusammensetzung des Flussplanktons und sein diesbezügliches Verhalten zu dem der Leitung einen Aufschluss zu erhalten, wurden zum Vergleiche mit den ungefähr um dieselbe Zeit der Leitung entnom- menen Proben auch aus dem Flusse in der früher angegebenen Weise 502 Wasser geschöpft und filtriert. Es geschah dies im ganzen 3mal und zwar einmal am 31. Oktober 1903 und später am 16. März und 1. April 1905, ungefähr zur Zeit des Maximums von ÜCeratoneis arcus. Die Resultate der Zählungen sind in Tabelle II. wiedergegeben. Tap- II. jurresın, Ey 1903 | EI 1905 | 1905 | | Amascle |16. Mars | ı7. März 1. April | 2. April \ Fluss | Leitung | Fluss Leitung \ Fluss Leitung Melosira granulata. ..... 336.000 298.000 100.000 50.000 | 72.000 40.000 Geratoneisnarcug ur 10.000 a 1,266.000 | 594.000 | 542.000 | 332.000 Synedra ulna . . ..... .| 687.000 | 108.000 | 566.000 160.000 | 554.000 94.000 Synedra delicatissima ... .| _ | N 1.000 1.000 | — — Eudorina elegans ...... 2.000, 2.000 | 1.000 _ | - _ Scenedesmus quadricauda . . 20.000 38.000 | 38.000 10.000) 14.000 83.000 Scenedesmus obliquus . . . . 6.000 4.000 | 1.000 1.000 - _ Staurogenia rectangularis. . . 2.000 2.000 | 1.000 —u 1.000 _ Pediastrum pertusum .... 1.000 4.000 4.000 1.000) 1.000 — Pediastrum boryanum . ... 2.000 6.000 | 3.000 1.000, 2.000 2.000 Crenothrix polyspora . .. .ı _ 964.000 — 86.000 86.000 | | Summe (ohne Crenothrix) . . 1,066.000 462.000 | 1,981.000 818.000 | 1,186.000 476.000 Es ergibt sich daraus unmittelbar, dass die für die Individuenzahl im Flusse gewonnenen Werte im allgemeinen höher sind alsin der Leitung. Dass dies bei der Zählung vom 31. Oktober 1903 für einige nur schwach vertretene COhlorophyceen nicht stimmt, dürfte wohl auf unberechen- 27 bare Zufälligkeiten zurückzuführen sein, umsomehr als die Probe aus der Leitung erst 4 Tage nachher entnommen wurde. Dieses Gesamtergebnis der Zählungen war ja von vorneherein zu erwarten und es ist nur auffallend, dass die Unterschiede in der quantitativen Zusammen- setzung nicht noch viel bedeutender sind. Denn bei der langen Reise, die das Wasser und mit ihm das Plankton aus der Moldau durch die Reservoirs und Röhren bis ins pflanzenphysiologische Institut zurückzulegen hat, muss unfehlbar ein grosser Teil des Planktons zu Boden sinken. Je nach dem verschiedenen spezifischen Gewicht und der verschiedenen Schwebe- fähigkeit wird diese Sedimentierung für die einzelnen Arten verschieden rasch vor sich gehen und deshalb werden auch die relativen Werte der Organismen im Leitungs- wasser etwas andere sein, wie im Flusswasser. Doch werden hierbei gewiss auch die Grösse des Wasserverbrauches in der Stadt und die Geschwindigkeit des Wasserstromes in den Röhren eine Rolle spielen. Trotz alledem sind diese Schwan- kungen nicht so bedeutend, dass die Periodizität im Anftreten der einzelnen Arten in der Leitung ein anderes Aussehen gewinnen könnte als die im Flusse. Wenn somit auch die Zahlen auf Tab. I nur für die Verhältnisse in der Leitung richtige, absolute Werte abgeben, so gilt im Allgemeinen der so für die Mikroflora der Wasserleitung festgestellte Verlauf der jährlichen Periodizität auch für das Phytoplankton der Moldau unmittelbar oberhalb Prags. Etwas anders scheint sich, soweit meine Er- fahrungen reichen, das Zooplankton zu verhalten, das allerdings auch schon im Flusse sehr hinter dem Phytoplankton zurücktrat. Immmerhin konnte ich mitunter eine ziemliche Anzahl von Rädertieren im Moldau-Plankton beobachten.!) In der Leitung traten Tiere so vereinzelt auf, dass sie für die Periodizität überhaupt nicht in Frage kamen. Lebend fand ich ausser verschiedeneu freischwimmenden Ciliaten und vereinzelten Acineten nur Rädertiere (meist den Gattungen Rotifer, Anurea, Bra- chionus, Polyarthra u. a. angehörig) und vereinzelte Würmer jedoch niemals Krustazeen; von diesen gelangten nur hie und da Teile oder tote Exemplare in ıneine Proben. Es erübrigt nur noch einige Worte über den Charakter deı Lebensgemein- schaft, die nach den vorstehenden Darlegungen das Prager Leitungswasser bevölkert, beizufügen. Sie ist vor allem wohl unter das Potamoplankton einzureihen, unter welchem Namen Zacharias (56) die Schwebewelt unserer fliessenden Gewässer zusammenfasste. Doch dieses „Potamoplankton“ ist keine selbständige Biocoenose, sie ist nicht im fliessenden Wasser des Stromes selbst entstanden, sondern sie ist von aussen in den Fluss hineingelangt und die einzelnen Arten können hier höchstens nur noch unter günstigen Verhältnissen eine Vermehrung erfahren. Zacharias (56) bezeichnete deshalb auch die stillen Buchten und Altwässer eines Flusses als die Brutstätten dieses Planktons und vermutlich kommen hier ‘) Im Sommer 1904, als die Moldau infolge von Wasserarmut innerhalb Prags fast einem stehenden Gewässer glich, kam es in ihr auch zu einer reichen Entwickelung des Zooplanktons. Neben vielen Rädertieren beobachtete ich Cyclops, Daphnella brachyura, ja sogar Leptodora hyalina. 28 wohl auch die in der Nähe gelegenen Teiche und Seen in Betracht. Je nach der Ausbildung der diese Gewässer bevölkernden Lebewelt wird sich dann auch die Zusammensetzung des Flussplanktons gestalten. Vergleicht man nun in unserem Fall die vorgefundene Mikroflora mit der in zahllosen Listen für die verschiedensten Gewässer aufgestellten, so ergibt sich, dass dieselbe keineswegs mit dem Phytoplankton grösserer Seen Ähnlichkeiten aufweist, sondern vielmehr in der Lebewelt von kleinen Gewässern, Tümpeln, Teichen und Altwässern ihr Analogen findet. Die typisch pelagischen Planktonformen treten zurück, und verschiedene kleine Chlorophyceen, von Diatomeen Synedra ulna, ge- langen in den Vordergrund; kurz es liegt eine Biocoenose vor, die sehr an das Heleoplankton (vgl. Zacharias 55) erinnert. Dies ist ja auch erklärlich; denn in der hier in Betracht kommenden süd- lichen Umgebung Prags finden wir keine grösseren Gewässer, wohl aber eine grosse Menge von Tümpeln, Teichen und den Fluss begleitenden Altwässern.‘) Von dort aus mag nun das Plankton der Hauptmasse nach in den Flusslauf gelangen und sich noch bei nicht allzu rascher Strömung daselbst erheblich vermehren, voraus- gesetzt, dass die einzelnen Arten im Flusse ihre günstigen Ernährungsbedin- gungen finden. Dass bei vielen grösseren Flüssen ähnliche Verhältnisse vorliegen mögen, das beweist der Umstand, dass die dort konstatierte Schwebeflora vielfach eine grosse Ähnlichkeit mit der in Prag beobachteten aufweist. Ich verweise besonders auf die von Schröder (43) für die Oder und von Zacharias (56) für verschiedene Flüsse aufgestellten Listen und ferner auch auf die Befunde Volks (50) an der Elbe bei Hamburg und Bolochonzews (4) an der Wolsa. ', Die von Prowazek (34) im Oberlaufe der Moldau konstatierte Zusammensetzung des Planktons weicht erheblich von der bei Prag beobachteten ab I. Ergebnisse der bakteriologischen Untersuchung. Wie schon in der Einleitung erwähnt, lag es anfangs nicht im Plane der vorliegenden Arbeit, neben der rein mikroskopischen auch die bakteriologische Methode bei der Untersuchung des Prager Leitungswassers zur Anwendung zu bringen und somit auch die nur durch das Kulturverfahren nachweisbaren Spalt- pilzarten mit in den Kreis der Beobachtungen einzubeziehen. Erst später, vom No- vember 1903 an, wurde hie und da der Versuch gemacht, die Keimzahl in 1 cm? Wassers nach dem üblichen Verfahren zu bestimmen und daran anschliessend einige in irgend einer Weise auffallende Arten näher zu identifizieren. Allerdings sind die so neben der mikroskopischen Analyse gewonnenen Daten ziemlich lückenhaft und unvollständig; wäre es doch wohl bei der Umständlichkeit der bakteriologischen Methoden allein die Aufgabe einer jahrelangen, mühevollen Arbeit, die Bakterien des Moldauwassers vom systematischen und biologischen Gesichtspunkte aus möglichst vollständig zu behandeln. Immerhin scheinen mir auch die wenigen Ergebnisse der vorliegenden Unter- suchung einiges Interessante zu bieten und seien daher im Folgenden dargelegt. a) Die Ergebnisse der Zählungen. Zur Bestimmung der Keimzahl in 1 cm? des Leitungswassers gelangte die bekannte Methode der Plattenzählung zur Anwendung. Als Nährmedium diente die gewöhnliche Fleischwasser-Pepton-Gelatine, deren Rezept in jedem Lehrbuch der Bakteriologie zu finden ist. Nachdem das Wasser mindestens eine halbe Stunde aus dem Leitungshahne geflossen war, wurde unter Beobachtung aller Vorsicht etwas davon in einem vorher bei 150° sterilisierten Erlenmayer-Kölbchen aufgefangen, zwei oder vier Platten mit O°1 cm? und 0'2 cm’ in der üblichen Weise geimpft und die nach 48—60 Stunden bei Zimmertemperatur aufgegangenen Kolonien mittels einer Lupe gezählt. Es hat ja diese Methode der Zählung, wie schon oft mit Recht hervor- gehoben wurde, viele Fehler und gibt besonders infolge des Umstandes, dass nur die in dem verwendeten Nährmedium und bei der herrschenden Temperatur ent- wickelungsfähigen Keime zur Beobachtung gelangen, keineswegs richtige Werte für die wirkliche Anzahl der Keime in I cm? des untersuchten Wassers. Doch bis jetzt ist, trotz mancher Vorschläge, meines Wissens noch kein wirklich besseres Ver- 30 fahren gefunden worden und es gibt die Plattenzählmethode bei Verwendung des- selben Nährbodens und sonst gleichen Umständen wenigstens einigermassen ver- gleichbare relative Werte, da sich dann die Versuchsfehler wohl meist gleichbleiben dürften. In dem Zeitraum vom November 1903 bis Juni 1905 sind, allerdings in sehr unregelmässigen Intervallen, im Ganzen nur 21 Zählungen ausgeführt worden; doch liegen mit Ausnahme der Ferienmonate Juli, August, September aus jedem der übrigen Monate Zählungen vor. In der folgenden Tabelle sind die Ergebnisse zusammengestellt. Tab. cELT- mm mn | os Datum | Keimzahl E = Bemerkungen über Witterungsverhältnisse = © 1903 26/XI. 4490 110 stark regnerisch, Moldau angeschwollen. 18/X1. 500 5:50 1904. 21/1. 6540 4° 4/11. 1530 40 6/V. 1160 12° 25/V. 1380 14° meist heiter, sonnig 17/V1. 1070 192 27/X. 2320 125° 28/X. 2340 12° 3/XI. 2700 | 9:50 sXL.| 2200 | m 9/X. 3690 11° 17/X1. 1940 9 1/XII. 470 = 18/X1. 1420 8° 1905 91. 4460 50 am 6/lI. Eisgang auf der Moldau, sehr hoher Wasserstand. 14/11. 3000 _ 28/I11. 650 90 7/IV. 800 6° 17/V. 497 130 24/VI. 1510 17° al Dass die Bakterien in ungemein feiner Weise auf äussere Einflüsse zu rea- " gieren vermögen, ist eine altbekannte Tatsache und jeder, der sich mit der Kultur derselben befasst hat, weiss, wie stark ihre Vermehrung durch oft unbedeutende Temperaturschwankungen beeinflusst wird. Umsomehr muss es also überraschen, wenn man schon aus den wenigen, oben angeführten Zahlen entnehmen kann, dass die Schwankungen im Bakteriengehalte des Prager Leitungswassers nicht allzugross / sind und scheinbar in keinem Zusammenhange mit dem Wechsel der Jahreszeiten und somit auch der Temperatur stehen. Von vornherein sollte man ja im Winter, zur Zeit der tiefsten Wasser- temperatur (4°), die geringste Keimzahl, im Sommer dagegen, wo die Temperatur bis gegen 20° steigt, eine Zunahme des Bakteriengehaltes auf ein Vielfaches ver- muten. Dies trifft jedoch keineswegs zu, ja im Gegenteil, die Keimzahl ist im Winter höher wie im Sommer. Beim Vergleiche der einzelnen Zahlen lässt sich wegen der durch andere, unbestimmte Ursachen hervorgerufenen Unregel- mässigkeiten dieses Verhältnis nicht so leicht ersehen; nimmt man aber das arithmetische Mittel aus den 9 Zählungen der Monate März bis Oktober und andererseits das aus den 12 Zählungen von November bis Februar und stellt diese zwei Zahlen einander gegenüber, so erhält man das Verhältnis 1303 : 2745, oder rund wie 1:2. Es ist also nach den obigen Zählungen die Keim- zahl in der kalten Jahreszeit durchschnittlich ungefähr doppelt so gross als in der wärmeren, — ein gewiss auffallendes Ergebnis. Man könnte allerdings einwenden, dass die vorliegenden Zählungen für ein abschliessendes Urteil noch nicht ausreichen. Doch glaube ich, dass zahlreichere Beobachtungen zwar vielleicht die Verhältniszahlen etwas modifizieren, im allge- meinen jedoch das durch obige Daten wahrscheinlich gemachte Ergebnis kauın wesentlich ändern dürften. Diese Erscheinung kann wohl nur durch die Annahme erklärt werden, dass in der wärmeren Jahreszeit noch andere, die Bakterienentwickelung hemmende Faktoren hinzutreten, welche die fördernde Wirkung der höheren Wassertemperatur ausgleichen. Als einer dieser Faktoren wäre da wohl zunächst das Licht zu nennen, dessen die Bakterien schädigender Einfluss ja bekannt ist; die grössere Intensität, mit der während der Sommermonate der Flusslauf der Moldau bestrahlt wird, dürfte sicherlich nicht ohne Einfluss auf den Bakteriengehalt des Wassers bleiben. Doch noch ein anderer Umstand dürfte im vorliegenden Falle eine hervor- ragende Rolle spielen. Durch die Befunde von Lemmermann (23) und später auch durch die Zählungen von Strohmeyer (46) ist dargetan worden, dass Algen im Lichte eine auffallende, Bakterien schädigende Wirkung auszuüben vermögen. Strohmeyer brachte in Gefässe mit Wasser, das einen bedeutenden Keimgehalt aufwies, ver- schiedene Algen (Enteromorpha, Spirogyra, Cladophora, Stichococeus) und konnte schon nach 1—3 Tagen eine Abnahme der Bakterienzahl bis auf O in 1 cm? kon- statieren. 32 In einem Wasser nun, das zu gewissen Zeiten so grosse Mengen von Algen führt, wie das der Prager Leitung, muss sich dieser Einfluss auf die Bakterien- flora gewiss auch äussern und ich möchte gerade in diesem Umstand den Haupt- grund für die relativ niedrige Keimzahl im Frühling und Sommer suchen. Die ganz besonders niedrigen Zahlen vom 28. März, 7. April, 17. Mai 1905 dürften dann durch das Zusammentreffen zweier schädigender Faktoren zu erklären sein, der re- lativ niedrigen Wassertemperatur einerseits und des in diese Zeit fallenden ersten Diatomeenmaximums andererseits. Im Übrigen sind die den Bakteriengehalt bestimmenden Ursachen gewiss sehr mannigfacher Art, deren genaue Erforschung wohl grosse Schwierigkeiten bieten dürfte. Bei meinen Zählungen konnte ich nur noch beobachten, dass bei Hoch- wasser die Bakterienzahl steigt, was leicht erklärlich ist, da in solchen Fällen sehr viele Keime vom Erdboden in den Flusslauf gespült werden. Ähnliches konnte ich zur Zeit des Eisstosses bemerken (Mitte Februar 1905). Die über den Winter auf dem Schnee und Eis durch Staub und andere Verunreinigungen angesammelten Keime gelangten mit dem Schmelzwasser in die Leitung und bewirkten ein hohes Zählungsergebnis. Diese Beobachtung wurde auch von Schmelk (38) in Christiania gemacht. Sonst sind, wie schon früher erwähnt, dieSchwankungen des Keim- gehaltes nicht allzu gross, die Zahlen nähern sich meist einem Mittelwerte, nämlich ungefähr 2000 Keimen in 1 cm’ Wasser; als seltenere Extreme, die wohl meist durch verschiedene, oft nicht näher bestimmbare Umstände verursacht sein dürften, wären dann 500, bezw. 6500 Keime im Kubik- centimeter anzusehen Bemerkungen über das Vorkommen einiger Bakterien-Arten. Musste schon der vorlıergehende Abschnitt meiner Arbeit als ziemlich un- vollständig bezeichnet werden, so gilt dies umsomehr von diesem Kapitel. Konnte es ja auch von vornherein gar nicht meine Absicht sein, ein einigermassen voll- ständiges Verzeichnis auch nur der am häufigsten vorkommenden Bakterien-Arten des Prager Leitungswassers geben zu wollen, eine bei dem grossen Spaltpilz-Reichtum dieses Wassers fast undurchführbare Aufgabe. Dazu kommt noch, dass die Indenti- fizierung einer neu isolierten Bakterie nach den oft sehr unzulänglichen Beschrei- bungen und besonders bei dem Mangel an geeigneten, noch nicht degenerierten Ver- gleichs-Kulturen oft unüberwindliche Schwierigkeiten bereitet. Ich beschränkte mich lediglich darauf, hie und da mir in Plattenkulturen irgendwie auffallende Formen zu isolieren und so gut wie möglich zu bestimmen. Im Folgenden seien einige dieser Beobachtungen mitgeteilt, da sie ja viel- leicht doch einiges Interesse erwecken dürften. 33 Bacterium coli (Escherich) L. et N. Dass dieser für die Wasserbeurteilung wichtige Organismus im Prager Leitungswasser nicht fehlen dürfte, war von vornherein sehr wahrscheinlich, da ja das Wasser der Moldau schon oberhalb der Pumpwerke mancherlei Verunreini- gungen ausgesetzt ist. In der Tat gelingt es leicht, auf mit 1—2 Tropfen unseres Wassers geimpften Platten einzelne Kolonien mit Sicherheit als B. coli zu bestimmen, sodass man dieses als eine der häufigsten Bakterien des Prager Leitungswassers bezeichnen muss. Zum Zwecke der Identifizierung wurde neben dem mikroskopischen Befund zunächst das Wachstum auf den verschiedenen Nährböden mit dem einer aus Kräl’s Laboratorium bezogenen Colikultur verglichen und ferner noch auf Gasbildung in Traubenzuckeragar, Koagulierung der Milch und Indolreaktion in Peptonwasser geprüft. Um eine ungefähre Vorstellung von der Häufigkeit dieser Bakterie im Lei- tungswasser zu erhalten, verwendete ich als elektiven Nährboden das von Drigalski empfohlene Lakmus-Laktose-Agar mit Zusatz von Krystallviolett. Auf der Oberfläche der vorher gegossenen Platten wurden 0°5 cm? Leitungswasser gleichmässig verteilt. Hierauf liess ich die Schalen, zum raschen Abtrocknen des Wassers, eine halbe Stunde im Thermostaten offen stehen und untersuchte die nach etwa 48 Stunden bei 37° aufgegangenen Bakterien. Es traten auf richtig hergestellten Platten ge- wöhnlich 2—4 von einem roten Hof umgebene Kolonien auf, die sich bei weiterer Nachprüfung wirklich meist als B. coli erwiesen. Im Jänner 1906, wo diese Versuche ausgeführt wurden, war also B. coli selbst in der kleinen Wassermenge von 0'5 cm? mit Sicherheit nachzuweisen, ein Umstand, der gewiss von grosser Wichtigkeit für die Wasserbeurteilung ist, wenn man bedenkt, dass dieser Spaltpilz sonst in vielen Fällen nur in bedeutend grösseren Mengen Wasser und durch die Anwendung eines An- reicherungsverfahrens konstatiert werden kann [vergl. Freudenreich 7.] Bacterium kiliense (Fischer et Breunig) L. et N. Dieser durch die Bildung eines prachtvoll roten Farbstoffes ausgezeichnete Spaltpilz, der seinen Namen dem Vorkommen im Kieler Trinkwasser verdankt, konnte, allerdings nur vereinzelt, auch im hiesigen Leitungswasser beobachtet werden. Seine Kulturen fielen mir auf Gelatine-Platten im Winter 1904 im ganzen 4mal auf. In zwei Fällen wurde diese Bakterie auf den verschiedensten Medien weiter- gezüchtet; beide Stämme zeichneten sich durch eine ungemein intensive Farbstoff- bildung aus. In allen seinen Eigenschaften ist B. kiliense dem B. prodigiosum sehr nahe verwandt. Bis vor Kurzem wurde als unterscheidendes Merkmal die Entfärbung der alkohol. Lösung des Farbstoffes von B. kiliense durch Zink-Salzsäure angegeben, doch ist auch dies nach Lehmann u. Neumann (22 S. 305) nicht richtig; denn bei B. prodigiosum zeigt sich das Gleiche, eine Beobachtung, die ich vollauf bestätigen kann. Der einzige Unterschied der beiden Arten wäre also nur in der Farbe zu suchen, welche bei B. prodigiosum karmin, bei B. kiliense mehr ziegelrot bis orange 3 34 ist, gewiss ein sehr unwesentlicher Unterschied, wenn man bedenkt, dass, wie Lehmann u. Neumann (22 S. 306) betonen die Färbung vor allem von der Alkalibildung abhängt. Nach diesen beiden Forschern wären also beide Arten identisch. Neuerdings hat Milburn (29) durch Kulturversuche auf verschieden zu- sammengesetzten Nährböden den Einfluss der Säure-, bezw. Alkalibildung auf die Färbung der Kulturen von B. kiliense dargetan, nachdem früher schon Kraft (19.) ähnliche Beobachtungen an B. prodigiosum gemacht hatte. In Milburns Versuchen riefen alle Umstände (z. B. Zusatz von Glucose, höhere Temperatur), welche die Säurebildung begünstigten, karminrote Töne hervor. Derartige Beobachtungen konnte ich auch an den aus dem Prager Wasser isolierten Stämmen wiederholt machen; besonders eine Erscheinung fiel mir häufig auf, die ich im Folgenden kurz beschreiben möchte. Auf ein im Laboratorium des Herrn Prof. Molisch zur Kultur von Bakterien und Pilzen vielverwendetes Agar, welches ausser anorganischen Nährsalzen pur 1°/, Pepton und 0'5°, Rohrzucker enthält, sei es als Strich oder Platte geimpft, wuchs B. kiliense zunächst wunderschön karmin oder kirschrot. Nach einiger Zeit, bei mitteldichten Plattenkulturen nach ungefähr fünf Tagen, bei Dichtsaaten noch früher, trat jedoch innerhalb weniger Stunden ein auffallender Farbenumschlag ein: die Kolonien wurden sämtlich hellsiegellack- bis ziegelrot. Mitunter konnte man auf einer und derselben Platte noch dunkelrote und ziegelrote Kolonien nebenein- ander bemerken. Bei sehr dünn gesäten Kulturen, sowie bei Anwesenheit von mehr Zucker im Nährboden liess der Farbenumschlag viel länger auf sich warten und trat mitunter überhaupt nicht ein. War jedoch kein Zucker, sondern nur Pepton vorhanden, so gedieh die Kultur nur sehr kümmerlich, aber von Anfang an gleich ziegelrot. Um eine etwa vorhandene Säure- oder Alkalibildung recht deutlich erkennen zu können, versetzte ich das genannte Nährmedium mit 1°5°/, Lakmustinktur von Kahlbaum; B. kiliense gedieh auch dann noch sehr gut und zeigte ein interessantes Verhalten, welches wohl die Erklärung für die eben geschilderte Erscheinung gibt. Am 2. od. 3. Tage nach der Impfung verfärbten die frisch aufgegangenen Kulturen den Nährboden vollständig rot, jedenfalls war aus dem vorhandenen Zucker Säure gebildet worden; doch dies hielt nicht lange an, bald kehrte die violette Farbe wieder zurück und gieng schliesslich in ein tiefes Blau über und zugleich erfolgte auch der Farbenumschlag der bis dahin karminroten Kolonien in Siegellackrot. Der Zucker in der Nähe der Kulturen war eben aufgebraucht worden, die Ammoniakbildung aus Pepton hatte die Oberhand gewonnen und dem Nähr- boden eine alkalische Reaktion verliehen. Es zeigt sichalso hier, bei ein und derselben Kolonie, unter vollständig gleichbleibendenäusseren Versuchsbedingungen eine Änderung des Farbentonsiin folge einer im Stoffwechsel begrün- deten Änderung der Reaktion des Nährbodens. Bei den mir zur Verfügung stehenden Stämmen von B. prodigiosum konnte ich diese Erscheinung niemals in gleicher Weise beobachten. Die Lakmusplatten zeigten zwar in Dichtsaaten auch, aber viel später wie im eben beschriebenen Falle, 35 eine Verfärbung des Nährbodens ins Rote, diese hielt jedoch an, die alkalische Reaktion und somit auch der Farbenumschlag der Kolonien blieben aus oder traten erst nach mehreren Wochen und dann auch nur undeutlich ein. Auf Grund dieser Beobachtungen ist es wohl berechtigt, in B. kiliense eine physiologische Rasse von B. prodigiosum mit kräftigerer Säure- und Alkalibildung zu sehen. Überall dort, wo man B. kiliense in der Natur beobachtet hat, dürfte eben eine solche Rasse des vielbeschriebenen B. prodigiosum vorgelegen haben. Obwohl chromogene Bakterien im Prager Leitungswasser nicht allzuhäufig vorkommen, so sind doch durch Bildung eines blauen oder violetten Farbstoffes aus- gezeichnete Arten noch am zahlreichsten zu finden. Impft man Agarplatten mit 1—3 Tropfen des Wassers, so wird man nach einigen Tagen unter den zahlreich aufgegangenen Kolonien oft eine oder mehrere blaue beobachten können. Zweifel- los finden sich verschiedene Arten vor; doch scheinen gerade die durch die ge- nannte Farbstoffbildung ausgezeichneten Species besonders in ihren Kulturmerkmalen stark zu variieren, wenigstens bereitete mir die Identifizierung nach den vorhan- denen Beschreibungen grosse Schwierigkeiten. Zwei Fälle, in denen ich zu einem bestimmten Ergebnis gekommen zu sein glaube, möchte ich im Folgenden anführen. Bacterium janthinum Zopf. Eine im Winter 1904 isolierte Art stimmte in allen wesentlichen Merkmalen mit dem auch von Zimmermann (57, I 36) und Dittrich (6, S. 35) beschrie- benen Bacillus janthinus überein und dürfte wohl sicher mit demselben identisch sein. Auch die frisch isolierten Kolonien wuchsen auf Agar anfangs farblos, um sich erst nach einigen Tagen prachtvoll dunkelviolett zu färben. Bei fortgesetzter Kultur trat dies immer später ein und schliesslich, nach etwa einem Jahre, gieng die Fähigkeit der Farbstoffbildung ganz verloren. Bacterium violaceum Mez. var. pragense n. var. Ganz anders verhielt sich, was die Bildung des Farbstoffes betrifft, eine andere, um dieselbe Zeit isolierte Bakterie. Auf Agar erschienen die Kolonien bald nach dem Aufgehen schon violett und behielten diese Eigenschaft auch nach mehr als einem Jahre noch ungeschwächt bei. Der mikroskopische Befund (Grösse, Be- weglichkeit, Begeisselung) ferner das Wachstum auf Gelatine stimmten im Allge- meinen gut mit den für B. violaceum bestehenden Beschreibungen überein. Aller- dings bemerkte ich beim Gelatine-Stich keine Violettfärbung der verflüssigten Gela- tine und ebenfalls auf Kartoffel eine nur schwache Entwickelung. Ganz anders aber wie bei B. violaceum war das Wachstum auf Agar. Die submersen Kolonien boten nichts Auffälliges: sie waren kugelig bis ellipsoidisch gestaltet und violett gefärbt. 53* 36 An die Oberfläche getreten, wuchsen sie jedoch sehr charakteristisch ; sie breiteten sich daselbst in Form eines hauchdünnen, aufangs nur schwer sichtbaren Häutchens aus und erreichten in Dünnsaaten nach 10 Tagen den bedeutenden Durchmesser von 2 cm. Im durchfallenden Lichte erschienen sie bläulich-weiss und schön zonar gebaut, im auffallenden violett. (Fig. 7.) Das gleiche Wachstum zeigte sich auch bei Agar Strichkulturen. Nach län- gerer Zeit wurde die Auflage besonders gegen die Ränder hin dicker und erschien dann schwarzviolett. (Fig. 8.) Diese Merkmale fand ich konstant und unabhäugig von der Konzentration des Agars, da sie sowohl auf Nährböden mit 1°/,, als auch mit 2°/, Agar-Agar auf- Fig. 7. 10 Tage alte Agar-Platten-Kulturen von Fig. 8. 4 Wochen alte Agar-Strich-Kultur B. violaceum var. pragense, nat. Gr. von B. violaceum var. pragense, nat. Gr. traten. Es läge also hier eine Bakterie vor, welche jedenfalls dem B. violaceum sehr nahe steht, sich jedoch durch das Wachstum auf Agar von ihm unterscheidet. Obwohl es nun in der Bakteriologie nicht üblich ist, von Varietäten zu sprechen, so möchte ich doch den vorliegenden Organismus als eine solche bezeichnen, um seine Zugehörigkeit zu B. violaceum auszudrücken und ihn Bacterium viola- ceum var. pragense nennen. Einen Bacillus violaceus hat jüngst auch Kohn (16 S. 698) aus dem Prager Leitungswasser isoliert. Bacterium radiatum (Zimm.) Mez. Einigemale konnte ich eine Bakterie aus dem untersuchten Wasser isolieren, die in ihren morphologischen und Kulturmerkmalen viel Ähnlichkeit mit dem von 37 Zimmermaun (57) und später auch von Kayser (15) beschriebenen B. radiatum aufwies. Auf Agar-Agar besassen die sich in ungemein dünner Auflage ausbreitenden Kulturen die so vielen Bakterien eigene Fähigkeit des Irrisierens in besonders _ hohem Masse. Im Sonnenlichte betrachtet, zeigten sich die herrlichsten Farben vom leuchtendsten Rot bis zum tiefsten Violett. Am schönsten war dies bei einem im Dezember 1904 isolierten Stamm der Fall. Leider erwies sich diese Bakterie als im Laboratorium nicht sehr haltbar. Dass gemeine Wasserbakterien, wie Bacterium fluorescens (Flügge) Lehm. et Neum., Bacillus subtiliformis Schroet. u. a. auch häufig vor- kommen, will ich nur nebenbei erwähnen. IH. Versuch einer Beurteilung des Prager Leitungs- wassers auf Grund der biologischen Methode. Die Beschaffenheit eines Wassers richtig und einwandsfrei zu beurteilen, die Frage zu entscheiden, ob dasselbe als Trink- oder Nutzwasser für den mensch- lichen Haushalt oder für industrielle Zwecke verwendbar ist, bietet oft sehr grosse Schwierigkeiten. Die neuere Forschung hat dargetan, dass die Ergebnisse der chemischen Analyse, auf die man in früheren Zeiten allein baute, in den seltensten Fällen für die Beurteilung ausreichen und auch die bakterioskopische Zählmethode, von der man sich anfangs so viel versprochen, ergab nicht die erhofften Resultate. Das Verdienst eines der Begründer der modernen Mikrobiologie, des Bota- nikers Ferdinand Cohn (5) ist es, zuerst darauf hingewiesen zu haben, welch wertvolle Schlüsse auf die Beschaffenheit eines Wassers die Berücksichtigung der gesamten, dasselbe bevölkernden Lebewelt in gewissen Fällen zulässt. Sind ja doch die hier in Betracht kommenden, meist den untersten Stufen des Lebens angehörigen Wasserbewohner in ihrem Stoffwechsel ganz an das sie umgebende Medium angewiesen. Entsprechend den so mannigfachen Ernährungsbedürfnissen der verschiedenen Arten, wird sich daher in einem jeden Gewässer im engsten Zusammenhange mit dessen chemischen und physikalischen Eigenschaften eine eigenartige Gesellschaft von Mikroorganismen entwickeln und man wird deshalb auch aus dem reichlichen Vorkommen bestimmter Lebewesen sich Rückschlüsse auf gewisse Eigenschaften des betreffenden Wassers erlauben können, Diese Schlüsse werden jedoch eine immer bestimmtere Form gewinnen, je mehr es gelingt, in die Kenntnis der Ernährungsbedingungen der hier in Frage kommenden Pflanzen und Tiere einzudringen. Diesem Gedankengange folgend haben in neuester Zeit mehrere Forscher im Anschlusse an die Ergebnisse Cohns die Methode der biologischen Wasseruntersuchung ausgebaut. Von den zahlreichen, diesen Gegen- stand behandelnden Arbeiten seien nur das zusammenfassende Buch von Mez (28) 39 und die spätere Abhandlung von Kolkwitz u. Marsson (17), welche den Stand- punkt der neuen Methode kurz und sehr anschaulich charakterisiert, erwähnt. Soll nun im Folgenden der Versuch gemacht werden, auf Grund der in den früheren Abschnitten dieser Arbeit gewonnenen Daten die biologische Art der Beurteilung auch auf das Prager Leitungswasser anzuwenden, so muss man sich zunächst darüber klar werden, dass da vor allem zwei Gesichtspunkte in Betracht kommen. Erstens ist die Frage zu beantworten, ob das Wasser hygienisch einwandsfrei ist, ob nicht die Gefahr besteht, dass durch seine Verwendung im Haushalt Krank- heitskeime übertragen werden könnten. Doch ganz abgesehen davon ist es zweitens bei der Beurteilung eines Nutz- wassers gewiss von Interesse zu wissen, in welchem Grade dasselbe durch organische Substanzen verunreinigt ist, und welcher Art ferner diese Verunreinigungen sind. Das Prager Leitungswasser soll zwar nicht als Trinkwasser dienen, doch wird es zweifellos von vielen Leuten teils aus Unkenntnis, teils aus Unvorsichtigkeit dennoch getrunken. Aber nicht nur ein Trinkwasser, sondern ein jedes Wasser, das in die Wohnungen geleitet und dort zum Waschen und Spülen verwendet wird, muss hygienisch völlig einwandsfrei sein, um als zulässig erklärt werden zu können, da ja im Falle der Infizierung eines solchen Wassers durch Krankheitskeime zur Ver- breitung derselben allzuviel Gelegenheit geboten ist. (Vergl. auch Mez 28 S. 496.) Es ist nun von vornherein sehr naheliegend, die Gefahr des Vorhandenseins von Krankheitskeimen und insbesondere des Typhuserregers im Wasser der Prager Leitung zu vermuten; entstammt es doch dem offenen Flusse, also einem Tagwasser, das fortwährend der Verunreinigung durch Abfallwässer des menschlichen Haus- haltes und der Industrie ausgesetzt ist und noch dazu in einer so oft von Typhus- epidemien heimgesuchten Gegend. Dazu kommt noch, dass die Filterwerke in dieser Beziehung gar keine Abhilfe schaffen, da ja nichteinmal Algen, geschweige denn also Bakterien an ihnen zurückgehalten werden. Ganz in Übereinstimmung mit dieser Überlegung deutet das häufige Vor- kommen von Bacterium coli auf bedeutende Verunreinigung durchen Fäkalien. Erscheint also schon aus diesen Gründen uuser Wasser vom hygienischen Standpunkte auch als Nutzwasser unzulässig, so wurde jeder Zweifel in dieser Hinsicht beseitigt, als es Prof. Jaksch gelang, das sonst im Wasser so schwer nachweisbare Bacterium typhi sowohl im Moldau, als auch in der Leitung aufzu- finden (14). Wenn auch somit in dieser Beziehung das Urteil über das Prager Leitungs- wasser bereits gesprochen ist, so ist es vielleicht doch von Interesse zu erfahren, welche Schlüsse die Anwendung der biologischen Methode auf seine sonstigen Eigenschaften gestattet, Eigenschaften, die von dem Vorhandensein pathogener Organismen oft ganz unabhängig sind. Es handelt sich hier hauptsächlich darum, Anhaltspunkte über den Grad und die Herkunft der Verunreinigungen des betref- fenden Wassers zu gewinnen. Und gerade in diesem Punkte ist man ganz auf die biologische Methode angewiesen, da ja die chemische Untersuchung ganz allgemein 40 als „organische Substanz“ die Menge der reduzierten Kaliumpermanganatlösung angibt, jedoch nichts näheres über die Eigenschaften dieser org. Substanz aussagt. (Vgl. Mez. 28 S. 278 £.) Wenn es sich nun darum handelt z. B. einen Brunnen, einen kleinen Wasser- lauf, deren Verunreinigungen ja meist nur einer Quelle entstammen, von diesen Gesichtspunkten aus zu untersuchen, so wird es wohl in den meisten Fällen nicht allzuschwer sein, ein sicheres Urteil abzugeben. Viel verwickelter und schwieriger gestalten sich die Verhältnisse bei einem grösseren Flusse, wie es die Moldau in Prag ist. Die vielen Ortschaften, die verschiedenen Industriewerke, welche an den Ufern gelegen sind, bieten ja die Veranlassung zu Verunreinigungen so mannig- facher Art, dass es fast unmöglich erscheint, vielleicht von einigen Ausnahmsfällen abgesehen, dieselben noch getrennt im Flusswasser wiederzuerkennen. Auch bei der Beurteilung des Grades der Verschmutzung muss man in diesem Falle sehr vorsichtig sein und darf nicht aus dem blossen Vorkommen eines Organismus ohne weiteres sichere Schlüsse ziehen. Ein Beispiel möge dies illustrieren. Nach einer mündlichen Mitteilung des Herrn Professors Molisch fand sich in früheren Jahren im Wasser der Prager Leitung während der Wintermonate auch der be- sonders für Zuckerfabriksabwässer charakteristische Pilz Leptomitus lacteus vor und ich konnte witunter auch noch in letzter Zeit vereinzelte Flocken des be- rüchtigten Sphaerotilus natans beobachten. Es wäre nun verfehlt, auf Grund dieser Befunde das Leitungswasser für so hochgradig verschmutzt zu halten, wie dies bei einem Zuckerfabriksabwasser der Fall ist. Man kann ein solches Vorkommen nur als Indikator für diese Art der Ver- unreinigung im Sinne von Kolkwitz und Marsson (17 S. 64) betrachten, für ein Anzeichen, dass derartige Abwässer wirklich in den Fluss gelangt sind, dort aber sehr stark verdünnt wurden. Im vorliegenden Falle verdienen daher nur jene Organismen Beachtung, welche sich entweder erst in der Leitung selbst entwickelt haben oder deren massen- haftes Vorkommen es sehr wahrscheinlich macht, dass sie im Flusse die ihnen zusagenden Existenzbedingungen vorfanden. Die erste Bedingung wird nun ganz von jenen Organismen erfüllt, die früher als primaere Vegetation der Leitung bezeichnet wurden, die ihre Nahrung dem Wasser unmittelbar, bevor es an die Orte des Verbrauches gelangt, entnehmen. Wegen der Häufigkeit ihres Vorkommens verdienten da wohl die Eisen- bakterien an erster Stelle genannt zu werden, doch ist die Rolle gerade dieser Orga- nismen bei der Wasserbeurteilung noch eine ziemlich zweifelhafte. Wohl angeregt durch seine bekannten Untersuchungen über die Schwefel- bakterien hat Winogradsky im Jahre 1888 in der botanischen Zeitung eine kurze Arbeit über die Physiologie der Eisenbakterien veröffentlicht (53), in welcher er die Ansicht aussprach, dass diese Organismen ganz ähnlich wie die Schwefelbakterien ihre Lebensenergie nicht aus der Veratmung organischer Substanz gewännen, sondern imstande wären, Eisenoxydul in Oxyd zu verwandeln und die bei diesem Processe 4l freiwerdende Verbrennungswärme auszunützen. Die Konsequenzen dieser Hypothese, ferner die Beobachtung, dass Eisenbakterien mitunter auch in einem Wasser vor- kommen, das augenscheinlich wenig organische Substanz gelöst enthält, brachten es mit sich, dass man im Allgemeinen das Vorkommen dieser Pflanzen nicht als ein Anzeichen für irgend eine Verunreinigung organischer Natur deutet. (Mez 28 S. 366, 600.) Dass sie jedoch, und zwar besonders Crenothrix, auch stark verunreinigtes Wasser nicht verschmähen, das geht aus den Befunden von Cohn (5 S. 117) und Molisch (32 S. 61) hervor. Da es ferner Molisch (32) gelang, die Berechti- gung von Winogradskys Hypothese durch Kulturversuche und andere schwerwiegende Einwände stark zu erschüttern, so dürfte man wohl mit der Annahme, dass sich diese Bakterien in ihrem Betriebsstoffwechsel nicht wesentlich von der Mehrzahl der anderen Organismen unterscheiden, der Wahrheit am nächsten kommen (vergl. auch Lafar 20). Unter dieser Voraussetzung darf man auch den Eisenbakterien, wenn sie in sehr grossen Mengen vorkommen, eine Bedeutung für die Wasserbeurteilung wohl nicht absprechen. Doch wie auch immer dem sei, das eine kann man mit Sicherheit sagen, dass das Vorkommen von Crenothrix polyspora und Lepto- thrix ochracea in Prager Leitungswasser nicht gegen das Vorhandensein von Verunreinigungen spricht und dass andererseits das Wuchern der erstgenannten Fadenbakterie sich zu gewissen Zeiten durch die vielen, im Wasser mitfortgerissenen Flocken sebr unangenehm bemerkbar macht. CGladothrix findet sich zu spärlich, um hier auch Erwähnung zu finden. Was nun die anderen, in Gesellschaft der Eisenbakterien lebenden Organismen anlangt, so sei zunächst Anthophysa erwähnt. Dieser in unserem Falle sehr häufige Flagellat wird allgemein zu den Saprobien gezählt, er ist ein Leitorganismus für verunreinigtes Wasser. Das Gleiche gilt für Carchesium Lachmanni (28 S. 542). Dieses Infusor gilt, in grossen Massen auftretend, als Anzeichen für sehr grobe Verschmutzung wie z. B. in Fabriksabwässern. Wenn es nun auch in der hiesigen Leitung nicht in so grosser Menge vorkommt, dass man auf einen derartigen Zustand des Wassers schliessen könnte, so ist es doch wieder zu häufig, um überhaupt ver- nachlässigt werden zu dürfen. Darüber ob Epistylis umbellaria auch den Saprobien beizuzählen ist, fand ich keine Angaben. Fasst man also zusammen, was sich aus dem Vorkommen dieser Bio- zoenose ergibt, so findet man, dass insbesondere aus der Häufigkeit von Anthophysa und Carchesium, wohl aber auch aus dem Wu- chern von Orenothrix auf einen erheblichen Gehalt an organischen Substanzen im Wasser der Leitung geschlossen werden muss. Wie schon früher erwähnt, köunen nur die häufigsten Vertreter der sekun- dären Vegetation für die Beurteilung herangezogen werden. Doch ist es wohl ausser Zweifel, dass diejenigen Diatomeen und Chlorophyceen, deren Mengen im Leitungs- wasser in keiner Weise hinter denen in planktonreichen stehenden Gewässern zu- rückbleiben, weitgehende Beachtung verdienen. Denn wenn auch das Potamoplankton keine selbständige Biozoenose bildet, sondern seine Heimat in stehenden Gewässern hat, so muss man doch bei einer so 42 grossen Individuenzahl entweder annehmen, dass auch der grösste Teil des Fluss- wassers jenen Brutstätten des Planktons entstammt oder aber, und dies dürfte wohl öfter zutreffen, dass die einzelnen Arten noch im Flusse sich sehr bedeutend vermehrt haben. In beiden Fällen aber ist wohl die Heranziehung auch dieser Organismen zur Wasserbeurteilung gestattet. Es sind dies nun ausschliesslich Algen, autotrophe Organismen, die auch ohne Zufuhr von organischer Substanz gedeihen können. Doch die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass viele Algen nicht nur die Fähigkeit haben, orga- nische Nahrung aufzunehmen, sondern auch bei Darbietung derselben in ihrem Wachstum sehr gefördert werden. Es dürften daher auch sie im Haushalte der Natur als Konsumenten organischer Stoffe einen nicht zu unterschätzenden Faktor bilden; auf die Bedeutung dieses Umstandes für die sogenannte Selbstreinigung der Flüsse einzugehen, würde zu weit führen; von den vielen diesbezüglichen Arbeiten sei nur die Abhandlung von Schorler erwähnt, die der vorliegenden Untersuchung wohl noch am nächsten steht (40). Überblickt man nun die Liste der im hiesigen Leitungswasser aufgefundenen Algenspezies, so fällt es zunächst auf, dass sich diejenigen, welche Mez (28 544 f) Reinwasserorganismen nennt und die Kolkwitz und Marsson (15 S. 47) später als Katharobien bezeichneten, nicht vorfinden. Ceratoneis arcus wird zwar von Mez unter der oben genannten Gruppe aufgezählt, doch konnte ich diese Diatomee lebend auch in durchaus nicht einwandsfreiem Wasser beobachten; ja kürzlich fand ich sie sogar in den Sphaerotilus-Rasen einer eingesandten, sehr verschmutzten Abwasserprobe. In der Moldau könnte diese im Vorfrühling so häufige Alge aller- dings auch dem ÖOberlaufe des Flusses entstammen; die recht grosse Zahl, in welcher sie auftritt, deutet aber doch auf eine Vermehrung im Flusslaufe. Fast alle übrigen häufigen Arten gehören zu jenen, die nach Mez auch in einem durch Abwässer leicht oder stark verschmutzten Wasser vorkommen können. Was die Chlorophyceen anlangt, so muss zunächsth ervorgehoben werden, dass gerade eines der Versuchsobjekte Beijerincks, die Gattung Scenedesmus, eine der häufigsten im Prager Leitungswasser ist. Dank der Methode der Reinkultur gelang es dem genannten Forscher als erstem, die organische Ernährung einiger Algen einwandsfrei nachzuweisen, jaScenedesmus hat Beijerinck direkt als Pepton-Kohlenstoff-Organismus bezeichnet. (3 S. 725). Ferner muss es auffallen, dass die Grünalgenflora im vorliegenden Falle in vielen Punkten an jene erinnert, die als unmittelbare Gefolgschaft der Bakterienvegetation überall dort aufftritt, wo der Fäulnisprocess in einem an organischen Stoffen reichen Wasser bereits sein Ende erreicht hat. Durch die abbauende Tätigkeit der Bakterien sind dann die hochzusammengesetzten organischen Verbindungen, wie Eiweisstofte, Kohlen- hydrate in einfachere (z. B. org. Säuren) übergeführt worden, welche den Spalt- pilzen wohl nicht mehr zusagen, die jedoch gerade diesen Algen günstige Bedin- gungen zu bieten scheinen. Von diesem Gedanken geleitet, konnte nun auch Tre- boux (47) in der Tat bei einer Anzahl von Grünalgen, die zum Teil auch in grossen Mengen zu gewissen Zeiten das Prager Leitungswasser bevölkern (Scenedesmus, Coelastrunn, Rhaphidium) die Fähigkeit, organische Säuren ausgiebig zu verwerten, nachweisen, 45 Auch die Reinkultur der Diatomeen ist in jüngster Zeit O. Richter ge- “lungen, der durch genaue Versuche die Fähigkeit der Assimilation von Kohle- hydraten und stickstoffhältigen organischen Substanzen bei Nitschia palea und Naviculaminuscula feststellen konnte (35, 36.) Leider sind die Ernährungsbedürf- nisse der im Leitungswasser am häufigsten vorkommenden Arten, Synedra ulna und Melosira granulata noch nicht näher bekanut. Doch venn man aus dem sonstigen Vorkommen Schlüsse ziehen darf, so ist auch für sie ein analoges Verhalten wie bei den untersuchten zwei Arten wahrscheinlich; wenigstens gilt dies für Synedra ulna, die man sehr häufig in stark verunreinigtem Wasser üppigwuchernd finden kann. Melosira granulata kommt allerdings auch im Plankton von Seen in grossen Mengen vor, dass aber auch sie verunreinigstes Wasser nicht verschmäht, davon konnte ich mich überzeugen, als ich sie im Herbst des vorigen Jahres mas- senhaft aus dem hiesigen Stadtparkteich fischen konnte, einem kleinen Gewässer, das durch das dort- gehaltene Geflügel argen Verschmutzungen ausgesetzt ist. Es ergibt sich also auch hier bei der sekundären Vegetation der Leitung eine auffallende Übereinstimmung in den Schlüssen, die aus dem Vorkommen der einzelnen Arten (Chlorophyceen u. Diatomeen) gezogen werden können. Kein einziger Umstand sprichtzunächst gegen das Vorhandensein orga- nischer Verunreinigungen, die Annahme derselben wird im Gegen- teil auf Grund unserer bisherigen Kenntnis der Ernährungsbedin- gungen der hierhergehörigen Organismen nur umso wahrschein- licher und der frühere Befund erscheint somit bestätigt. Schliesslich seien noch, als für die Wasser-Beurteilung von grosser Wichtig- keit, verschiedene leblose Objekte angeführt, die mir beim Durchmustern der Proben häufig begegneten. Sie sind mitunter besonders geeignent, den Ursprung der Verunreinigungen aufzuklären; da aber dieser beim Prager Leitungswasser sehr mannigfacher Art ist, so dürften auch diese „Leitfragmente“ sehr verschiedenen Quellen entstammen. Im Allgemeinen kann man sie aber doch in zwei Kategorien teilen. Die einen dürften in jedem Flusslauf zu finden sein, sie entstammen der freien Natur, dem tierischen und pflanzlichen Leben; so fand ich sehr häufig: Pollenkörner von Koniferen, Teile verschiedener Algen, Fragmente von Moosblät- tern, Gliedmassen und Chitinstücke von Insekten, Nadeln von Süsswasserschwämmen. Die anderen wiederum verdanken der menschlichen Tätigkeit ihren Ursprung, sie deuten auf Verunreinigung durch Fabriksabwässer und Kanäle. Hierher gehören: Bauinwoll-, Leinen- und Schafwollfasern, Holzzellen, Zellen aus der Kartoffelschale, Getreide- und Kartoffelstärkekörner, Fettropfen, Waschblau-Körnchen u. a. m.; alles dies waren sehr häufige Dinge in den untersuchten Proben, ein Umstand, der auf weitgehende Verunreinigungen des genannten Ursprunges schliessen lässt. Auch die stets etwas gelbliche Farbe rührt von organischen Substanzen her, wohl von Huminstoffen, welche den Torfwässern im Gebiete des Oberlaufes entstammen dürften. Näheres über die Art der Verunreinigungen auszusprechen, ist im vor- liegenden Falle aus früher erwähnten Gründen sehr schwer. Doch scheinen mir im Allgemeinen alle Umstände darauf hinzudeuten, dass man es in den orga- nischen Substanzen des Leitungswassers nicht mit hochzusammengesetzten, fäulnis- 44 fähigen Verbindungen zu tun hat, sondern dass wohl meist schon die Endprodukte der Bakterientätigkeit vorliegen. Dafür spricht erstens der Umstand, dass man bei dem zweifellos vorhandenen bedeutenden Gehalt an organischen Stoffen, wenn die- selben noch stark fäulnisfähig wären, einen viel grösseren Keimgehalt vermuten sollte. Zweitens möchte ich an das früher über die Zusammensetzung der Chlorophyceenflora Gesagte erinnern, welche sich in dieser Art besonders in einem bereits „anusgefaulten“ Wasser üppig zu entfalten pflegt (47 S 44). Versucht man es also, sich allein auf Grund der biologisch-mikroskopischen Methode ein Bild von dem Zustande des Prager Leitungswassers zu bilden, so kommt man zu dem Ergebnis, dass hier ein Wasser mit einem sehr erheblichen Gehalt an organischer Substanz vorliegt. Letztere rührt ihrer Hauptmasse nach von Verunreinigungen durch Ab- wässer des menschlichen Haushaltesher. welcheteils direkt, teils durch verunreinigte Bäche!) in die Moldau und nach einer teil- weisen Zersetzung durch Fäulnisbakterien auch in die Leitung gelangen. Ganz abgesehen von der stets bestehenden Infektionsgefahr durch Krank- heitserreger ist nach dem früher Gesagten die Zuleitung eines durch derartige Verunreinigungen unappetitlich gewordenen Wassers in die Wohnungen nicht am Platze. Man muss es daher mit Freuden begrüssen, dass der Prager Stadtrat sich nun ernstlich dem Projekte einer neuen Wasserleitung zugewendet hat, sodass man hoffen kann, dass in wenigen Jahren auch Prag sich eines guten und einwands- freien Trinkwassers wird erfreuen können. Für den Biologen wird allerdings mit der alten Leitung eine Fundgrube von interessanten Organismen verloren gehen. Zum Schlusse sei es mir noch gestattet, meinem hochverehrten Lehrer, Herrn Professor Dr. Hans Molisch für die zahlbreichen Anregungen und die gütige Förderung, welche er mir bei der vorliegenden Untersuchung in so reichem Masse zuteil werden liess, den innigsten Dank auszusprechen. Zugleich danke ich auch Herrn Professor Dr. A. Nestler für manchen wertvollen Rat, den er mir aus seiner grossen Erfahrung erteilte und Herrn Assistenten Dr. OÖ. Richter für das freundschaftliche, mir und meine Arbeit stets entgegengebrachte Interesse. !) Ich erinnere hier nur an den Delajabach bei Zlichov, in dessen stark übelriechendem Wasser eine üppige Vegetation von Sphaerotilus natans zu finden ist. Benützte Literatur. . Adler O. Über Eisenbakterien in ihrer Beziehung zu den therapeutisch ver- wendeten natürlichen Eisenwässern. Centralbl. f. Bakt. u. Parasitk. II. Abt. XI. 1903. . Apstein C. Das Süsswasserplankton. Kiel u. Leipzig 1896. . Beijerinek M. W. Kulturversuche mit Zoochlorellen, Lichenogonidien und an- deren grünen Algen. Bot. Ztg. 1890. . Bolochonzew. Beobachtungen über das Phytoplankton der Wolga im Sommer des Jahres 1902. Jahrbuch der Biolog. Wolga-Station Ssaratow 1903. Ref. im Bot. Zentralbl. XCV. 8. 83 £. . Cohn F. Über den Brunnenfaden Crenothrix polyspora und Bemerkungen über die mikroskop. Analyse des Brunnenwassers. Beiträge z. Biol. d. Pflanze- I. 1875. . Dittrich M. Das Wasser der Heidelberger Wasserleitung in chemisch-geolo- gischer und bacteriolog. Beziehung. Heidelberg 1897. . Freudenreich Ev. 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PROFESSOR DER BOTANIK UND DER PFLANZENKRANKHEITEN AN DER KÖNIGL. LANDWIRTSCHAFTLICHEN AKADEMIE IN TÄBOR. NAT ARCHIV FÜR DIE NATURWISSENSCHAFTLICHE LANDESDURCH- FORSCHUNG VON BÖHMEN (BAND XIII, NRO. 5.) PRAG. KOMMISSIONSVERLAG VON FR. RIVNÄC.—BUCHDRUCKEREIDr. ED.GREGRASYN. Das Archiv für die naturwissenschaftliche Landesdurchforschung von Böhmen enthält bisher folgende Arbeiten: BIER SINE ER EB BASTND- I. Die Arbeiten der topographischen Abtheilung und zwar: Das Terrain und die Höhenverhältnisse des Mittelgebirges und des Sandsteingebirges im nördlichen Böhmen mit einer Höhenschichtenkarte Section II. von Prof. Dr Karl Koristka. Preis K $:— der Karte app... . . K 320 II. Die Arbeiten der geologischen Abtheilung. Dieselbe enthält: a) Vorbemerkungen oder allgemeine geologische Verhältnisse des nörd- lichen Böhmen von Prof. Johann Krejtci. ») Studien im Gebiete der böhm. Kreideformation von Prof. J. Kreiöi. ce) Paläontologische Untersuchungen der einzelnen Schichten der böhm. Kreideformation u. s. w. von Dr. Anton Fric. d) DieSteinkohlenbecken von Radnic, vom Hütteumeister KarlFeistmantel. VEN N ne SS Ron BE ET Sr Ehe 4 K I— II. Die Arbeiten der botanischen Abtheilune. Dieselbe enthält: Prodromus der Flora von Böhmen von Dr. Ladislav Celakovsky. (I. Theil.) Gversritten)4Breisı .. 5,202 0 ee a EN K2— IV. Zoologische Abtheilung. Dieselbe enthält: a, Verzeichniss der Käfer Böhmens vom Conservator Em. Lokaj. 5) Monographie der Land- und Süsswassermollusken Böhmens vom Assi- stenten Alfred Slavik. Verzeichniss der Spinnen des nördlichen Böhmen vam Real-Lehrer EimannVelaBarta. Preis. cı 2 .. Kur en ler 2 a K4— V. Chemische Abtheilung. Dieselbe enthält: Analytische Untersuchungen von Prof. Dr. Hoffmann. Preis» .... 50h Preis’des canzen T-..Bandes (Abth. I. Dıs v2) geb 2 5 ee K18°— ZN ET PEIR IBAN D: Erster Theil. I. Die Arbeiten der toposraphischen Abtheilung und zwar: Das Terrain und die Höhenverhältnisse des Iser- und des Riesen- gebirges und seiner südlichen und östlichen Vorlagen mit einer Höhen- schichtenkarte Section III. und des Riesengebirges von Prof. Dr. Karl Koristka. Preissdieser/Abthellume®e: u. 80 Dun ee een 1a ek et = ee K I — ll. Die Arbeiten der geologischen "Abtheilung. I. Theil enthält: a) Prof. Dr. Ant. Fri: Fauna der Steinkohlenformation Böhmens. b) Karl Feistmantel: Die Steinkohlenbecken beiKlein-Prilep, Lisek, Stilec, Holoubkow, Mireschau und Letkow. e) Jos. Väla und R. Helmhacker: Das Eisensteinvorkommen in der Gegend von Prag und Beraun. d) R. Helmhacker: Geognostische Beschreibung eines Theiles der Gegend zwischen Beneschau und.der Säzaun. Preis ......... ee ll. Theil enthält: Dr. Em. Boricky: Petrographische Studien an den Basaltgesteinen Böhmens BrEIE,, er een ee ee ee ee RE K T— Preis der ganzen ersten Hälfte des zweiten Bandes a. und II. Abtheilung zusammen) geb. K 20°— Zweiter Theil. IH. Botanische Abtheilung. Dieselbe enthält: Prodromus der Flora von Böhmen von Prof. Dr. Ladislav Celakovsky (I. Theil. (Versriffen,) Preis. 2 0.0. la. ER LE EN N. K 520 IV. Zoologische Abtheilung. Dieselbe enthält: a) Prof. Dr. Ant. Fric: Die Wirbelthiere Böhmens. b). 2 = nr Die Flussfischereiin Böhmen. c) Die Krustenthiere Böhmens. Preis..... .. K6- V. Chemische Abtheilung. Dieselbe enthält: Prof. Dr. Em. Boiicky: Über die V erbreitung des Kali und der Phosphorsäure mfoenk@esteinen Bölhmens. Preis N ee K 12%0 Preis der ganzen zweiten Hälfte des zweiten Bandes (III., IV. u. V. Abth. zusammen) geb. K 10 — DER III HERZ RATTN ID. I. Topographische Abtheilung. Verzeichniss der in den J. 1877—1879 vom k. k. mil.-geogr. Institut trigonometrisch bestimmten Höhen von Böhmen herausgegeben von Prof Dr. Karl Kofistka und MajoraRsDauplebskyivonssterneck-.. . We a. K 3:60 II. Geologische Abtheilung. ]. Heft. Petrographische Studien an den Phonolithgesteinen Böhmens von PIOIMDE AH BOLUCKYBreis 20 en K2-— ll. Heft. Petrographische Studien an den Melaphyrgesteinen Böhmens von Profi Dr.2Bm.Borıcky, Mbreis . So ee Ne K2— DIE PILZE BOHMENS. ERSTER TEIL. ROSTPILZE (UREDINALES). BEARBEITET VON Ph. Dr. FRANZ BUBÄK, ORD. PROFESSOR DER BOTANIK UND DER PFLANZENKRANKHEITEN AN DER KÖNIGL. LANDWIRTSCHAFTLICHEN AKADEMIE IN TÄBOR. ARCHIV DER NATURWISSENSCHAFTLICHEN LANDESDURCHFORSCHUNG VON BÖHMEN. XII. BAND. NRO. 5. © PRAG. IN COMMISION BEI FR. RIVNAC. — DRUCK VON DR. ED. GREGR A SYN 1908. SEINER HOCHWOHLGEBOREN HERRN HERRN J. E. KABAT, EM. ZUCKERFABRIKSDIREKTOR, MEINEM LIEBEN MITARBEITER IN FREUNDSCHAFTLICHER ERINNERUNG WIDME ICH DIESES BUCH. -— Vorwort. Nach langjährigem Studium der böhmischen Pilze, mit welchen ich mich schon seitdem J. 1890 beschäftige, übergebeich der Öffentlichkeit den ersten Teil der böhnni- schen Pilzflora und zwar die Rostpilze, die ich besonders in d. J. 1896 und 1898—1901 eingehend studiert habe. Der zweite Teil, welcher bald folgen soll. wird die Phycomyceten, Ustilagi- neen und Tilletiineen enthalten. Die weiteren Bände (3., 4. und 5.) werden die Basidiomyceten, Ascomyceten und Fungi imperfecti behandeln. Zu allen diesen Gruppen hat sich während der vielen Jahre ein sehr reich- haltiges Material in meinen Sammlungen angehäuft. Es stammt teils aus den Händen meiner botanischen Freunde, von welchen ich besondnrs den eifrigen Mykologen Herrn Dir. J. E. Kabät in Turnau hervorhebe, hauptsächlich ist es aber mein eigenhändig gesammeltes Material, welches von unzähligen Exkursionen in Böhmen zusammengetragen wurde. Sehr wertvolle Beiträge erhielt ich auch von folgenden Herren: Professor Dr. J. Velenovsky, A. Weidmann, Direktor der Knabenvolksschule in Wittingau, + G@. Wagner, Lehrer in Schmilka in Schandau in Sachsen, W. Krieger, Lehrer in Königstein a./E. in Sachsen, 7 MUDr. J. Mühlbach in Chotebor, Doz. Dr. K. Domin in Prag. 7 Ph. C. Th. Noväk in Prag. Sehr nennenswerte Beiträge lieferten in den letzten Jahren die Herren: 7 Lehrer J. Houska in Lenesic, F. Maloch, Bürgerschullehrer in Pilsen, V. Vodäk, Bürgerschullehrer früher in Pardubic, jetzt in DobruSka, wie auch Herr Prof. Fr. Matouschek, früher in Reichenberg, jetzt in Wien. Alle litterarischen Beiträge, welche die Pilzflora Böhmens betreffen und welche alle in der historischen Einleitung aufgeführt sind, exceptierte ich immer mit grösster Vorsicht, denn bei vielen ist das wissenschaftliche Niveau sehr gering. Näheres über dieseSache kann man entweder in der oben eitirten Einleitung oder bei einzelnen Arten finden. Von grösseren Sammlungen, die ich durchgesehen habe, wären besonders zu nennen: Die mykologischen Sammlungen «es böhmischen Museums in Prag, der k. k. deutschen Universität daselbst, der k.k. Gymnasien in Jiöin und Jungbunzlau, des k. k. Hofmuseums in Wien, wie auch einige kleinere Privatsammlungen. Jene Pilze, die ich auf den angeführten Standorten selbst gesammelt habe, sind mit(!) versehen; wo dasselbe Zeichen hinter dem Namen des Sammlers steht,’ zeigt es an, dass ich das Material von dieser Lokalität gesehen habe. Lange Jahre — fasst beinahe ein halbes Jahrhundert — lag das mykolo- gische Studium bei uns brach, es war Niemand da, der sich entschlossen hätte, wenigstens eine Partie dieser interessanten Pflanzenklasse zu bearbeiten, ander- seits nahmen diesbezügliche Arbeiten Leute vor, die keine genügende botanische Vorbildung hatten, es waren dies kurz und gut nur Dilettanten, welche nichts anderes als irgend eine Kompilationsarbeit von schlecht bestimmten Arten geleistet haben. Eine weitere Ursache war auch ein grosser Mangel an Litteratur, denn nicht nur die mykologische, sondern auch die kryptogamische Litteratur überhaupt wurde von den sechziger Jahren des vorigen Jahrhundertes angefangen, systematisch in allen öffentlichen Bibliotheken vernachlässigt, indem nur das gekauft wurde, was die massgebenden Persönlichkeiten zu ihren Studien brauchten. Endlich gibt es weder in Prag noch in Böhmen überhaupt eine öffentlich zugängliche mykologische Sammlung, in welcher die grossen Exsikkatenwerke von Sydow, Vestergren, Krieger, Allescher, Brinkmann, D. Saccardo, Ellis et Everhart etc. zu finden wären. Die einzige grosse Sammlung in Böhmen überhaupt ist meine eigene, in welcher eirea 15.000 Species in eirca 300.000 Exemplaren aus allen Pilzklassen vertreten sind. Bei solchen Umständen nimmt es nicht Wunder, wenn Jemand angefangen hat sich mit dem Studium der Pilze zu befassen, er bald alle Lust zur weiteren Arbeit verlieren musste, als er auf die grossen Schwierigkeiten in der Beschaffung der Litteratur und des Vergleichnugsmaterials gestossen ist. Ich hoffe, dass durch den vorliegenden ersten Teil der böhmischen Pilzflora, das erste abgeschlossene mykologische Werk in Böhmen überhaupt, wenigstens einige Freunde der Naturwissenschaft zum eifrigeren Studium der Pilze angeregt werden. Ich bin jederzeit gerne bereit, einem jeden Interessenten bei diesem Bestreben beihilflich zu sein. Meinen wärmsten Dank schulde ich hauptsächlich Herrn Prof. Dr. Ant. Frie, welcher meine Studien auf allerlei Art beförderte. Unterstützungen zu meiner Arbeit erhielt ich von der löbl. böhm. Kaiser Franz Josefs Akademie in Prag und von dem löbl. Komit& für Landesdurchforschung von Böhmen. Ich danke auf dieser Stelle beiden genannten Korporationen dafür aufs innigste. Die vorliegende deutsche Ausgabe (die böhmische erschien Ende 1906) ent- hällt auch alle diejenigen Funde der böhmischen Uredineen, welche von mir und meinen Freunden im J. 1907 gemacht wurden. Ebenso wurden auch in derselben alle Arbeiten, die im Jahre 1907 erschienen, berücksichtigt. TABOR, im Januar 1908. Historische Entwicklung des mykologischen Studiums in Böhmen. Die Anfänge des mykologischen Studiums in Böhmen sind an den Namen des Philip Maximilian Opiz gebunden, welcher, wei auch aus den im böhm. Museum befindlichen Exsiccaten ersichtlich, schon vor dem J. 1815 Pilze sammelte und bestimmte. Allerdings sind schon viel früher zwei Publikationen in Prag erschienen welche auch Beiträge zur Systematik und Klassifikation der Pilze enthielten, beide sind aber mit der geschichtlichen Entwicklung des mykologischen Studiums im unseren Vaterlande keineswegs verbunden. Es sind dies J. A. Scopolis’. Disserta- tiones ad scientiam naturalem pertinentes aus d. J. 1772 und „Introductio ad hi- storiam naturalem“ aus d. J. 1777. Es ist bekannt,*) das Opiz einer der eifrigsten Sammler in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhundertes war. Er betrieb seine Tätigkeit nicht nur in den Pha- nerogamen, sondern auch in den Kryptogamen. Schon im J. 1816 veröffentlichte er in Röhling’s „Flora Deutschlands“ an- hangsweise und im J. 1817 in Prag selbständig ein Verzeichniss der Kryptogamen Deutschlands, welche nach den Substraten geordnet sind, unter dem Titel: „Deutschlands cryptogamische Gewächse nach ihren natürlichen Standorten geordnet.“ In diesem Verzeichnisse befinden sich auch einige Angaben über böhmische Pilze, welche zwar mit einem Sternchen (*) versehen sind, doch fehlen die Staudortsan- gaben bei ihnen ganz und gar. Sehr bald verstand es Opiz eine ansehnliche Reihe von botanischen Sammlern um sich zu gruppieren, die er aneiferte auch die Fungi zu sammeln. Es waren dies besonders: Johann Graf Chotek, welcher in der Caslaver Umgegend und bei Veltrusy sammelte, Jungbauer (sammelte bei Krumau), MUDr. Wenzel Mann, bekannter Lichenologe (sammelte bei Prag und Dasic), Jurist Mörk von Mörkenstein (sammelte bei Stra$ic), Kajetan Nenning (bei Hohenfurt), Quadrat (bei Prag) und viele andere. Im Jahre 1818 gründete Opiz seine Tauschanstalt für Naturalien, als erste diesartige Institution überhaupt. Die ersten Anfänge derselben waren ziemlich schwierig, denn der Gedanke fand besonders ausserhalb der Grenze wenig Ge- fallen. Dies dauerte allerdings nicht lange, denn in kurzer Zeit wurden alle *) Siehe auch V. Maiwald’s Geschichte der Botanik in Böhmen, Wien und Leipzig. 1906. 8 Schranken gebrochen und sein Gedanke fand bald viele Anerkennung und nach uud nach entstanden ähnliche Anstalten auch anderwärts. Durch die genannte Tauschaustalt wurde die Sammeltätigkeit in Böhmen in besonderem Maasse gefördert, allerdings waren es in ersten Reihe die Phanero- gamen, welche hier die grösste Berücksichtigung fanden. Ausser den oben genannten Männern versammelte Opiz in der ersten Periode seiner Tauschanstalt weitere botanischen Adepte um sich, die auch für ihn sammelten, wie Ramisch, Tausch, Maly, Presl, Erxleben, Bene, Steinrei- ter, Klemens, Ahsbas, Jiräsek,Springsfeld, Sykora, Konräd, etc. Die von diesen Männern gesammelten Pilze wurden von Opiz bestimmt und durch seine Tauschanstalt gelangten sie in private und öffentliche Sammlungen nicht nur in Böhmen, sondern in ganz Mitteleuropa. Ebenfalls im J. 1818. gab Opiz eine Sammlung von Kryptogamen aus. Sie besteht aus S Heften (je 25 Species), in welchen auch einige Pilze enthalten sind und trägt den Namen „Flora eryptogamica Boemiae.‘) Im J. 1821 übergab MUDr. J. V. Krombholz dem Drucke ein Ver- zeichniss der essbaren Pilze, die im J. 1820 in Prag öffentlich feilgeboten wurden unter dem Titel. „Conspectus fungorum esculentorum, qui per decursum anni 1820 Pragae publice vendebantur.“ Der eifrige Opiz stellte im J. 1823 nach eirca 10jähriger botanischer Tätigkeit ein Verzeichniss der böhmischen Phanerogamen und Kryptogamen: Bö- heims phanerogamische und kryptogamische Gewächse“, welches auch Pilze enthällt, leider grösstenteils wieder ohne Standortsangaben. Bei einigen Species sind auch neben den Standortsangaben die betreffenden Sammler hauptsächlich die Teilnehmer seiner Tauschanstalt, angeführt. Im demselben Jahre gründete O piz eine periodische Zeitschrift: Naturalien- tausch des F.M. Opiz, welche als Hauptorgan seiner Tauschanstalt dienen sollte. Ausserdem enthielt sie auch verschiedene Abhandlungen, Rezensionen, Aufrufe etc Es erschienen von derselben in freien Zeiträumen von J. 1523 bis zum J. 18285 im Ganzen 12 Hefte, von welchen die letzten einen geänderten Titel und zwar „Beiträge zur Naturgeschichte“ führen. In dieser Zeitschrift sind auch einige kleinere Berichte, Notizen und mykologische Artikelchen, wie noch weiter unten ausführlicher dargelegt wird, enthalten. Im J. 1824 fasste Opiz den Gedanken das sogenannte „authentische Herbar* zu gründen, welches jederman zugänglich sein sollte, damit sich die Naturforscher die Priorität ihrer Funde (besser neuer Arten) sichern könnten. Er bestätigte zugleich in seinem Organ den Empfang aller Beiträge für dieses Herbar, damit auch das botanische Publikum auf die betreffenden Entdeckungen aufmerksam gemacht und hiedurch zu weiteren Forschungen angeifert werde. Das authentische Herbar befand sich in der Opiz’schen Wohnung und war für Jederman zugänglich. In demselben befand sich auch eine ansehnliche *) Siehe Z. Matouschek iu Verhandinngen d.k.k. Zool. bot. Gesellschaft Wien 1900 pag. 276 - 286, Reihe von Pilzarten, welche von Opiz aufgestellt wurden, in späteren Jahren auch viele neue Spezies von Corda und einigen anderen Mykologen. Im J. 1826 begegnet man zum erstenmale dem Namen von August Karl Josef Corda, damals einem achtzehnjährigen’ Jünglinge und zwar in einer kurz- gefassten Notiz in Opiz’s „Naturalientausch“ unter dem Titel „Charakteristik der Gattung Stegonsporium Corda und zweier Arten derselben St. curvatum Corda und St. rotundum Corda (l. c. pg. 458—459). In dieser Periode fing Corda an im schnellen Tempo sich mykologische Kenntnisse anzueignen, wovon besonders zwei Manuskripte aus dem J. 1827 Zeugniss geben: 1. Mykologische Beiträge zur Flora Böhmens in welcher die Gattungs- und Art-Diagnosen, wie auch Standortsangaben vorkom- men. — 2. Beiträge zur Kenntniss der Entwicklung und Metamorphose der Pilze, Zu dieser Zeit fühlen Corda und Opiz zugleich bei den böhmischen Botanikern einen Mangel an Lust zu mykologischen Studien, denn ausser diesen zwei Männern hat sich Niemand ernst mit dem Studium der Mykologie befasst, nur mykologisches Material wurde für sie öfters gesammelt. Opiz sagt in seinem Aufrufe vom 11. Februar 1527 (Naturalientausch p. 472): „Ein grosser Teil der angehenden Botaniker fühlt eine gewisse Art Widerwillen gegen das Studium der Mykologie.“ In weiteren Zeilen fordert er die Sammler auf, beim Anlegen von mykologischen Sammlungen auch auf elegante Ausstattung zu achten. Kurz darnach wendet sich wieder Corda zu den Botanikern in Böhmen indem er sie zur Pflege des mykologischen Studiums aneifert. Er ruft folgender- massen: „Meine Herren! Bei dem jetzt so hohen Stande der phänogamischen Bo- tanik, dem unermüdeten Streben durch Tausch seine Kenntnisse zu bereichern, bei so genauer Unterscheidung der Arten, bei den dadurch erzeugten fortwährenden neuen Entdeckungen in unserem geliebten Vaterlande, den vom Persoon eröffneten, Link, Nees von Esenbeck und Kunze scharfsinnig erleuchteten Chaos des Reiches der Schwämme, kann ich nicht einsehen, warum diesen Theil der Botanik viele Herren Naturforscher Böhmens so ganz vernachlässigen ? Sind Schwämme und Pilze nicht wert der Beobachtung, lohnen und vergelten sie diese Mühe nicht reichlich ? — 0, welch ein seliges Vergnügen gewährt eine genaue Untersuchung einer Sphaeria. eines Thamnidium... “ ete. und zum Ende: „Ahmte nur jeder Herrn 'Opiz, Dr. Mann, Jungbauer und Herrn Nenning nach, 0! wie bald wäre unser werthes Vaterland in dieser Hinsicht aufgeklärt, denn jeder, welcher dessen Nadel- und Laubholzwälder kennt, dessen Gebirge und Ebenen, wird einsehen, dass noch Vieles zu thun übrig ist und was gethan wurde, haben wir ja nur einzig und allein den rastlosen Bemühungen der Herren Opiz und Mann zu verdanken, und sie arbeiteten sanz allein; was würde sonst geschehen können, wenn mehrere so eifrig arbeiteten und keine Mühe, kein Hinderniss scheuten! — Dies ist mein und des geehrten Herrn Opiz sehnlicher Wunsch, 6! kämen doch diesem einige Herren Naturforscher nach, würde bald Herr Opiz und ich durch Thaten überzeugt, dass diese Worte nicht fruchtlos waren und sind.“ Ich zitiere diese Stellen aus Corda’s Aufrufe wörtlich, damit Corda’s jugend- licher Eifer erkannt werde und weiter aus dem Grunde, dass seine Worte mutatis mutandis bis heutzutage giltig sind. 10 Im J. 1828 veröffentlichte Krombholz in der Monatszeitschrift der Vater- ländischen Gesellschaft des böhmischen Museums die Abhandlung: „Ueber eine neue Morchelart“, in welcher er eine neue Morchelspezies —Morchella bohemica — und eine andere seltene Art — Morchella hybrida — beschreibt und abbildet. Die Tafel rührt gewiss von Corda. In demselben Jahre publizierte Corda nur kleinere mykologische Notizen; 1. Erineum *) Praesensianum Corda (Opiz, Beiträge zur Naturgeschichte 1828, pg. 660), 2. Ayloma violaceum Corda (l. ec. p. 662). Auch folgende drei mykologischen Notizen Eck's **) sind auf Corda zurückzuführen : 1. Sporotrichum compactum Eck (l. e. pg. 598). 2. Cenangium Cordae Eck (l. ce. pg. 658). 3. Eck: Über Ilea (Fries) Corda em. und Kosteletzkya Corda (l. e. pg. 671). In dieser Zeit arbeite Corda schon an seinen Pilzen für Sturm’s Flora Deutschlands, und schon im Jahre 1829 erschien ein Band (III. Abteilung, 2. Band) mit 64 kolorierten Tafeln. Der zweite Band (III. Abteilung, 3. Band) wurde im Jahre 1837 ausgegeben. Ein merkwürdiges Ereigniss in der mykologischen Litteratur dieser Periode waren Krombholz's „Naturgetreue Abbildungen und Beschreibungen der essbaren, schädlichen und verdächtigen Schwämme. Das Werk, von welchem das erste Heft im J. 1837 erschien, wurde erst im J. 1846 vollendet. Das nötige Pilzmaterial, (hauptsächlich von Hutpilzen), für die Abbildung liess Krombholz in zahlreichen Bezirken Böhmens in grosen Massen sammeln und entweder frisch oder konserviert einsenden. Krombholz erlebte selbst nur die Herausgabe von sieben Heften, denn er starb schon im J. 1842. Nach seinem Tode führte die Redaktion des Werkes Zobel. Corda, welcher von Krombholz in seinen Studien sachlich und materiell unterstützt wurde, verfertiste für sein Werk mikroskopische Detail’s, wie auch zahlreiche Pilzabbilduugen und übte auch einen nicht unbedeutenden Einfluss auf den Text aus. Das Krombholz’sche Werk, welches auf 34 Folio Tafeln eine grosse Anzahl von verschiedenen, hauptsächlich der fleischigen Pilzspezies darstellt, war seiner Zeit sehr geachtet. Leider versäumte auch Krombholz sehr oft die Standorte anzu- geben, indem er sich auf allgemeine Verhältnisse, in welchen die oder jene Pilzart vorkommt, beschränkte. In den J. 1351—1835 sammelte Corda allmählich das Material für seine „leones Fungoram“ und deswegen besitzten wir aus dieser Periode von ihm keine mykologische Arbeit. Man kennt hier nur seinem Vortrag gehalten am 19. September im J. 1833 in der Versammlung der deutschen Naturforscher und Aerzte in Breslau „Über Micheli’s Antheren der Fleischpilze“ (Siehe Flora oder botanische Zeitung 1834, pg. 113— 115). *) Damals waren Erineum und Phyllerium noch für Pilze gehalten; jetzt wissen wir von denselben, dass sie von parasitichen Milbenarten aus den Gattungen Phytoptus (Erio- phyes) verursacht werden. **) Eck Josef, warin J. 1825 Magistratskonzipist; er sammelte in der Umgegend von Prag. Br. 11 Erstim Jahre 1836 veröffentlichte er in Weitenweber’s „Beiträge zur ge- sammten Natur- und Heilwissenschaft“* (I. Band, 1. Heft, pg. 80) „Mykologische beiträge“ in welchen er die Gattungen, Doratomyces Corda, Epicoccum Link und Dietyosporium Corda, wie auch die Krystallbildung zwischen den Sporen behandelt. Im folgenden Jahre (1837) erschien endlich der I. Teil seines Monumental- werkes „Icones Fungorum hucusque cognitorum“. Die weiteren Bände erschienen: II. (1838), IIi. (1839), IV. (1840), V. (1842). Das Erscheinen des VI. Bandes erlebte schon Corda nicht; derselbe erschien im J. 1854 unter der Redaktion von Dr. J. B. Zobel. „Icones Fungorum“ gehören zu fundamentalen mykologischen Werken und gibt es in der älteren Litteratur nur ein einziges ähnliches Werk und zwar Tulasne’s „Selecta fungorum Carpologia“ (1861—1865). Corda war der erste, welcher die Mykologie auf mikroskopische Basis gestellt hat. Er gelangte hiedurch plötzlich in die erste Reihe der europäischen Mykologen. In der mykolo- gischen Wissenschaft wird sein Name immer mit Bewunderung ausgesprochen, Sein Werk „Icones“ ist noch heute ein wertvolles Buch, welches kein My- kologe entbehren kann. Davon gibt die Ausgabe der zwei anastatischen Neudrucke (Friedländer in Berlin) genügendes Zeugnis. Zugleich mit dem dritten Teile der „Icones* erschien Corda’s „Frachtflora europäischer Schimmelbildungen“ und im nächsten Jahre deren französische Ausgabe „Flore illustr&e des Mucedinees d’Europe*. Von beiden wurden nur je 100 Exemplare ausgegeben. Das Buch ist ganz überflüssig in allzu grossem Format gehalten, so dass Schleiden in der ersten Ausgabe seiner Botanik pg. 165. mit vollem Recht das Werk „sinnlos verschwenderisch“ nennt. Auf 25 Tafeln von grossem Folioformat ist immer (mit Ausnahme der Tafel VIIL) nur je ein Pilz abgebildet. Alle angeführten Arten — allerdings in kleinerem Mass- stabe — konnten sehr leicht auf 2—3 Tafeln desselben Formates reproduziert werden. Denselben Vorwurf kann man auch manchen Tafeln der Icones Fungorum machen, besonders jenen des sechsten Bandes. Im Jahre 1842 veröffentlichte Corda seine „Anleitung zum Studium der Mykologie*. Dieses Buch hat drei Abteilungen. In der ersten ist die myko- logische Terminologie, in der zweiten die historische Entwickelung der Myko- kologie und Verzeichnis der Fachliteratur, in der dritten die Diagnosen aller bisher bekannten Pilzgattungen enthalten. Diese letzte Abteilung ist nichts anderes als eine Wiedergabe der I. Abteilung aus dem V. Bande seiner Icones Fungorum, Zu der Anleitung sind 10 schöne und instruktive Tafeln beigegeben, welche dem heute schon textlich veraltetem Buche jetzt noch einen gewissen Wert verleihen. Corda besckäftiste sich auch mit Phytopathologie und veröffentlichte zwei Abhandlungen über parasitische Pilze: 1. Beitrag zur Kenntnis der Brandarten der Cerealien und des Mutterkorns (Hlubek’s Ökonomische Neuigkeiten und Verhandlungen, Prag 1846). In dieser Arbeit beschreibt der Autor auch eine neue Brandart — Uredo Secalis Corda, eine seltene Brandart des Kornes, die, wie bekannt, jetzt Tilletia Secalis (Corda) heisst. 2. Beiträge zur Kunde der Kartoffel in Beziehung auf ihre Organisation und Krankheiten. (Daselbst 1847.) Sehr willkommen war den böhmischen Botanikern, die sich auch mit Myko- logie beschäftigten, der im J. 1846 erschienene zweite Band vom Presl’s Werke „VSeobeeny rostlinopis“ (Allgemeine Botanik), in welchem pg. 1882—1993 auch eine systematische Bearbeitung der wichtigsten Pilze enthalten war. In dieser Partie, die allerdings nur Kompilation ist, denn Pres! beschäftigte sich nicht mit Pilzen, ist auch keine Rücksicht auf die Verbreitung der Pilze in Böhmen ge- nommen, dafür wurde aber hier die böhmische mykologische Terminologie ge- schaffen, deren man sich noch heute bedient. Noch gründlicher als in dem oben genannten wurde aber die mykologische Terminologie in seinem späteren Werke (1848) „Pocätkove rostlinoslovi* (Anfänge der botanischen Morphologie) und zwar pg. 212—238 bearbeitet. Im J. 1849 verschwand Corda gauz geheimnisvoll mit dem Schiffe „Viec- toria“, auf dem er von einer Forschungsreise aus Texas heimkehrte. Im August 1849 schifite er sich in New-Orleans ein, das Schiff wurde aber nach einigen Wochen in westindischen Wässern menschenleer gefunden. Was mit der Besatzung und mit den Passagieren überhaupt geschah, bleibt bis heute unaufgeklärt. Mit Corda verschwand der einzige, auf wissenschaftlicher Grundlage arbeitende, böhmische Mykologe, denn Opiz und seine Genossen waren eigentlich nur Sammler, welche die Pilze nur mit Hilfe der Lupe bestimmten. Die allgemein bekannte Richtung der Opiz’schen Schule äusserte sich hauptsächlich darin, dass fast eine jede Varietät und Form zur Species erhohen wurde. Da diese neuen Arten von Opiz gewöhnlich ohne Diagnose publizirt oder nur verteilt wurden, so geschah es, dass die meisten (sehr zahlreiche!) seiner Arten jetzt vergessen sind. Einige haben allerdings noch bis heute Giltigkeit, so z. B. Aecidium Actaeae Opiz, Aecidium Sweertiae Opiz usw. Nach Corda's Tode war Opiz der einzige, welcher hie und da irgend welche mykologische Notiz publizirte. So im J. 1851 veröffentlichte er im Zotos zwei neue Arten von Hericium. Im Jahre 1852 erschien von ihm der bekannte „Seznam rostlin kveteny ceske‘ (Pflanzenverzeichnis der Flora Böhmens), welches auch alphabetisch zusammengestellte Enumeration der bisher aus Böhmen be- kannt gewordenen Pilze enthält, allerdings wieder ohne Standortsangaben. Schon lange Jahre vorher sammelte Opiz eifrig Material für seinen „Nomen- elator botanicus“ und zu der „Botanicka topografie Cech‘“ (Böhmens topographische Botanik), welche auch Pilze enthielten. Beide Werke blieben aber im Manuskript. In den Jahren 1854—56 publizirte Opiz im Lotos: „(Webersicht der auf Fagus silvatica wohnenden Cryptogamen‘‘, eine ganz bedeutungslose Aufzählung einzelner Arten. In derselben Zeitschrift (Jahrgang 1855) findet man von ihm „Mykologische Nachträge“ zu seinem oben zitirten „Seznam rostlin kveteny Geske.“ Im J. 1856 veröffentlicht er, wieder in Lotos, „Zinige neue böhmische Pilze“ d. i. eine Beschreibung von vier neuen Basidiomyceten. Zu dieser Zeit beginnen einige Männer sich mit vollem Ernste mit der Mykologie zu beschäftigen. Es waren dies Kirchner, Chirurg in Kaplitz, Peyl, Öbergärtner in Ka@ina bei Kuttenberg und Veselsky, l’räsident des Kreisgerichts in Kuttenberg. Von diesen schätze ich besonders Peyl am höchsten. 13 Kirchner veröffentlichte im Lotos im J. 1856 „Beschreibung einiger neuen und im südlichen Teile des Budweiser Kreises seltener vorkommenden Pilze“. In dieser Abhandlung beschreibt Kirchner eine ansehnliche Reihe von neuen Arten. Der grösste Teil derselben wurde aber schon früher von verschiedenen Mykologen beschrieben, was Kirchner, der die betreffende Literatur nicht besass, nicht bekannt war. Einige von ihm aufgestellten Spezies sind bis heutzutage noch unauf- geklärt und es scheint mir, dass sie auf eine falsche Bestimmung des Nährsub- strates zurückzuführen sind. Es sind dies besonders die Arten: Uredo Ajugae Kirchner, Aecidium Suceisae Kirchner, Uredo Nasturtii Kirchner (nach der Be- schreibung kaun dieser Pilz entschieden nicht Cystopus candidus sein!) und viele andere. In demselben Jahre (1856) erschien die erste Arbeit von Veselsky „Verzeichnis der Pilze Böhmens“ und zwar in der Österreichischen botanischen Zeitschrift. Zu diesem Verzeichnisse hat der Autor im J. 1859 in derselben Zeit- schrift noch Nachträge veröffentlicht. Die genannten Verzeichnisse sind für die Pilzllora von Böhmen wichtig und zeigen zugleich, wie Veselsky bei der Be- grenzung der einzelnen Arten behutsam vorging. Im J. 1857 publizirt Opiz im Lotos eine einzige Notiz, in welcher er den Namen Peziza Artemisiae Kirchner wegen der älteren Peziza Artemisiae Lasch in Peziza Kirchnerı Opiz ändert. In demselben Jahrgange teilt Dr. Gintl ein Verzeichnis einiger Agaricus-Arten aus der Bürglitzer Gegend mit, welche von Rabenhorst bestimmt wurden. Im J. 1857 übergibt Peyl in derselben Zeitschrift der Öffentlichkeit seine erste Arbeit „Beschreibung einiger neuen Pilze“, die sich bis in den nächsten Jahrgang erstreckte. Diese Arbeit, zu welcher auch eine schöne Tafel mit mikro- skopischen Detailzeichnungen beigefügt war, verdient volle Anerkennung. Leider zeist sich in derselben wieder derselbe Mangel in Berücksichtigung der nötigen Literatur. Ausser diesem Artikel veröffentlichte Peyı im J. 1865 im Lotos eine mykologisch-phytopathologische Arbeit über „Cladosporium polymorphum“*) Peyl. Dieser Mykologe beschäftigte sich auch mit Phytopathologie und verfasste ein kleineres Handbuch der Mykologie unter dem Titel „Die landwirtschaftliche Pilz- kunde für Landwirte, Forstmänner, Gärtner und Hausfrauen“ (Prag 1863, bei Calve). Zu den letzten Arbeiten von Opiz gehören im Lotos 1857 „Die Schma- rotzer unserer Georginen“, eine Aufzählung von Pilzen auf Georginen und daselbst eine im J. 1858 fast vor des Autor’s Tode erschienene Abhandlung ‚„Phyeologiscke Nach- träge zu meinem Seznam rostlin kveteny Ceske“, in welcher auch ein Phycomycet Achlya prolifera Cienk aufgeführt wird. Durch den Tod Opiz’s erhielt die systematische Botanik in Böhmen einen grossen Verlust, denn Opiz war noch im greisen Alter ein sehr fleissiger Sammler von Kryptogamen und Phanerogamen und er verstand es auch die jüngere Gene- ration zum Studium irgend welche? Gruppe zu begeistern. Nach seinem Tode nahm auch die sehr blühende Tauschtätigkeit in Böhmen ihr Ende. *) Ist identisch mit Fusicladium pirinum Fuckel, welches als Conidienform zu Venturia pirina Fuckel gehört. Von den späteren Arbeiten wäre besonders nennenswert Kirchner's im J. 1862 im Lotos erschienene Abhandlung „Die Pilzsucht der Insekten“, in welcher alle damals bekannten entomophthoren Pilze aufgezählt werden. Die in Böhmen gefundenen derartigen Pilze werden hier ebenfalls respektiert. In der Periode von J. 1862—1875 begegnet man in den Zeitschriften keine mykologische Arbeit, denn alie diejenigen, welche sich mit der Mykologie beschäftigt haben sind entweder gestorben oder haben das Studium derselben aufgegeben. Man kann hier nur eine kleine Notiz von Mahner im Lotos 1874 „Ein neuer Trüffelfündort in Böhmen‘ erwähnen. Wenn wir die ganze O piz’sche Aera überblicken, so finden wir, dass ausser Corda und vielleicht noch Krombholz und Peyl die übrigen Mykologen eigentlich nur Pilzsammler waren. Wenn wir dann weiter den Umstand erwägen, dass diese Männer über die nötige Literatur nicht verfügten und infolgedessen von dem jeweiligen Stande der mykologischen Systematik keine Uebersicht hatten, und weiterhin, dass sie ihre Funde hauptsächlich nur mittelst der Lupe bestimmten, so müssen wir zugeben, dass die Resultate ihrer Forschungen für unseren Zweck nur einen sehr problematischen Wert besitzen. Nur in dem Falle, wenn das be- treffende Material noch erhalten und brauchbar ist, kann man ihre neuen Arten und Funde respektiren. Von späteren Sammlern nenne ich ausser den schon angeführten noch Sachs, Hennevogel, Karl, Stika, Laube, Schöbl, Fierlinger etc. Was die alten Sammlungen betrifft, so kann ich auch über diese referieren. In der botanischen Abteilung des königlichen böhmischen Museums in Prag ist eine sehr grosse Anzahl von böhmischen Pilzen vorhanden, von welchen leider viele durch verschiedene Insekten sehr gelitten haben. Dieselben stammen grösstenteils aus Opiz’s Tauschanstalt, und waren fasst alle in seinem Herbar einverleiht. Ausserdem befinden sich in den genannten Sammlungen eingereiht: Veselsky’s mykologisches Herbar, einige Pilzarten von Peyl, Kirchner, Hoffmann und anderen. Den Pilzen, welche Corda gesammelt hat, fehlen die Standortsangaben. Denselben Fehler beging Corda auch in seinen Icones fungorum. Da er von sehr vielen Leuten aus dem Auslande Material zum Bestimmen bekam, so kann man für die böhmische Pilztlora nur jene Arten akzeptieren, bei welchen Standortsangabe vorhanden ist. Das Herbarium von Peyl befindet sich in den Sammlungen der k. k. böhm. Realschule in Karolinenthal; sein mykologischer Teil representiert eine an- sehnliche Reihe von Faseikeln. Ausser den Arten, welche Peyl bei Kacina ge- sammelt hat und von welchen wieder sehr viele keine Standortsangaben .aufweiseni finden wir in dieser Sammlung dieselben Species, welche auch im böhm. Museum aufbewahrt werden. Im Naturalienkabinet des k. k. Gymnasiums in Jungbunzlau befindet sich eine kleine Sammlung nach dem $ Dr. Wimmer, welche nur aus ausgetauschten Arten besteht. Klein ist die mykologische Kollektion des k. k. Gymnasium in Jitin. Im Herbarium des Dr. Baur in Smichov habe ich eine Reihe von Pilzen aus der Gegend von Böhm. Leipa gefunden, welche daselbst Prof. Dr. Schiffner‘ gesammelt hat. Darunter befinden sich einige seltene Pilzarten. Ziemlich viele N l ) ) \ 15 böhmische Pilze liegen im Herbar d.k. k. Hofmuseums in Wien. In Brünn*) be- findet sich eine zur Zeit unzugängliche und bisher nicht geordnete Pilzszammlung, welche von Kalmus zusammengestellt wurde und ein Exemplar der oben an- geführten Exsiccatensammlung von Opiz.”*) Kirchner’s Pilze befinden sich bei seinem Sohne in Wien. Alle genannten Sammlungen — ausser jener des k. k. Hofmuseums in Wien — haben ziemlich viel besonders durch Insektenfras gelitten. Viele Arten in denselben sind entweder steril oder es wurden ihre Sporen gänzlich von verschiedenen In- sekten zerstört, sehr viele, besonders holzbewohnende Pilze (Imperfekten und Asco- myceten) besitzen keine Angabe des Substrates so dass eine Revision dieser Arten zur Unmöglichheit wird und deshalb eine solche Revision alter Sammlungen gar nicht lohnend erscheint. Nach langen Jahren begegnet man erst wieder im J. 1875 einer mykologischen Abhandlung von dem bekannten Mykologen Thümen. Dieselbe befindet sich in den Verhandlungen d. k. k. zool. botan. Gesellschaft in Wien und führt den Titel ‚Bei- träge zur Pilz-Flora Böhmens‘: Der Autor verweilte längere Zeit in Teplitz und unternahm von dort aus zahlreiche Exkursionen in den Landstrich” zwischen Aussig a. E. und Kommotau, wie auch in das Erzgebirge. Obzwar Thümen’s Herbar in Bukarest durch Brand vernichtet wurde, befinden sich doch noch fast von allen seinen Arten Belege in seinen Exsiecatenwerken: Fungi austriaci, Her- barium mycologicum-oeconomicum und Mycotheca universalis. Im J. 1883 publizirte im Lotos Paul Hora, damals Assistent der botani- schen Lehrkanzel der k. k. deutschen Universität in Prag einen Beitrag ‚, Versuch einer Flora von Pilsen‘‘ In demselben befinden sich ausser der Phanerogamen auch Kryptogamen und von diesen auf S. 88-90 Pilze. Sehr wichtig und wertvoll sind Beiträge von Dr. J. Schröter, dem be- kannten Autor des leider nicht ganz vollendeten Werkes „Pilze von Schlesien“ (Breslau 18850 et seq.). In diesem führt der Autor auch viele und seltene Pilzarten aus dem Riesengebirge und seinen Vorlagen an, die er zumeist selbst gesammelt hat. Die Beiträge vom Lehrer Schwalb, welche im Lotos veröffentlicht waren, und zwar: Mwykologische Beobachtungen aus Böhmen (1893), Mykologische Studien im Böhmerwalde im J. 1892 (1594) und Mykologische Mitteilungen aus Böhmen (1895), kann man nur mit höchster Vorsicht benützen, weil der Autor mit der Mykologie keineswegs so weit vertraut war, dass er — ausserdem mit der nötigen Literatur nicht vertraut und ausgerüstet — die Pilze hätte einwandfrei bestimmen können. Er wagte es auch einige neue Arten besonders in der polymorphen Gattung Russula***) aufzustellen, die von allen Mykologen mit Recht ignoriert werden. Cypers publizierte in den Verhandlungen der zool. bot. Gesellschaft in Wien in den J. 1893 und 1896 zwei Verzeichnisse der Pilze aus dem Riesen- gebirge und seinen Vorlagen. *) Sammlungen des Naturforschenden Vereines. **) Kaiser Franz Josefs Museum. ** Schwalb, Das Buch der Pilze, Wien 1891 pg. Im J. 1894 veröffentlichte Prof. A. Bernard in Täbor im Jahresprogramme des dortigen Gymnasiums eine Zusammenstellung der böhmischen Gasteromycetes unter dem Titel „Houby brichatkovite*. Ein wichtiger Beitrag zur Pilzflora Böhmens ist Lehmann’s „Verzeichnis von Hutpilzen, die in der Umgebung von Liebwerda und Friedland in Böhmen 1898 und 1899 gesammelt worden sind“ in der Österreichischen botanischen Zeitschrift, Wien 1900. Fast alle Spezies wurden von Prof. Paul Hennigs, Kustos am .königl. botan. Museum in Berlin bestimmt, was dieses Verzeichnis wertvoll macht. Kleinere mykologische Abhandlungen findet man auch in manchen Jahrgängen der Zeitschrift „Vesmir“ (Prag). Von denjenigen Männern, die sich jetzt in Böhmen mit Mykologie be- schäftigen oder beschäftigten, nenne ich noch nachträglich folgende: Weidmann, Direktor der Knabenvolksschule in Wittingau, Hampl, Bürgerschullehrer in Ne- tolie, + MUDr. Mühlbach in Chotebor, + Prof. Krizek in Chrudim, Vodäk, Bürgerschullehrer in Dobruska, Maloch, dto. in Pilsen, + Houska, dto. in Le- ne$ic, wie auch meinen hochverdienten Mitarbeiter und Freund H. J. E. Kabät, em. Zuckerfabriksdirektor, jetzt in Turnau. In dieser historischen Einleitung überging ich mit Stillschweigen alle solche Handbücher, die essbare und giftige Pilze behandeln, da sie gewöhnlich nur Kom- pilkationen sind von Leuten, die keineswegs Fachmänner sind, ja oft von Leuten, die aus allen möglichen Fächern kompilieren. Solche Bücher haben keinen Wert, besonders nicht für die mykologische Systematik. Ausser literarischen Beiträgen und Belegen in verschiedenen Herbarien er- scheinen als sehr ergiebige (Quellen für die Kenntnis der böhmischen Pilze auch einige Exsiccatenwerke. Die Thümen’schen Pilzsammlungen wurden schon oben erwähnt. Von den jetzt erscheinenden kommen hier in Betracht: Raben- horst's — Winter — Pazschke, Fungi europaei, Vestergren’s „Micro- mycetes rariores“ (Stockholm), Kerner’s (Wien) „Flora austrohungarica“, das Exsiecatenwerk des k. u. k. Hofmuseums in Wien „COryptogamae exsiccatae“, Sydow's „Uredineen, Ustilagineen, Protomyceten und Phycomyceten“ und Kabät und Bubäk’s „Fungi imperfecti exsiccati* Für alle diese Sammlungen haben Kabät und ich sehr zahlreiche böhmische Pilze geliefert. Rostpilze (Uredinales}, Die Rostpilze sind Parasiten hauptsächlich auf Phanerogamen, denn von den Kryptogamen befallen sie verhältnismässig nur einige Arten aus der Gruppe der Farne. Das Mycelium ist fädig, verzweigt, vielzellig und verbreitet sich intercellular, indem es in einzelne Zellen nur mit kleinen Haustorien eindringt, seltener wächst das Mycel selbst auch in den Zellenraum ein — es ist dann intracellular. Sporen (Basidiosporen oder Sporidien) entwickeln sich gewöhnlich zu vier aufeinem Promycelium, welches mit einigen Querwänden versehen ist. Das Promycelium entsteht aus der Chla- mydospore (Teleutospore oder Winterspore) und ist entweder exogen d. i. ganz frei, oder endogen und dann dringen nur die Stielchen (Sterigmata) hervor. Ausser den Sporidien und Teleutosporen entwickeln sich noch Konidien, wie auch noch Chlamydosporen von einem anderen Typus, nämlich Aecidiospo- Abb. 1.:Puceinia graminis Pers. 1. Schnitt durch ein Blatt von Berberis vulgaris; oben Spermogonien, unten Aecidien. 2. Durchschnitt eines Spermogoniums. 3. Stück einer Spermogonienwand, mit Stielchen und Spermatien. 4. Aestchen von Berberis, mit Aeeidien (1. nach Sachs, 2. nach Tavel). 2 18 ren und Uredosporen (Stylosporen), welche nur Keimschläuche entwickeln, die in die Nährpflauze eindringen. Die Aecidien und die Uredosporen werden oft von Spermogonien (Pyk- niden) begleitet, in welchen sich Spermatien (Pyknosporen) entwickeln. Die Spermatien spielen keine Rolle bei der eigentlichen Vermehrung der Uredineen. RD EN} | N n I oa VOO-SAaTS SEIN, NE ZOO ISA N I I KOST IMNMAN \ Inte A ol jn> Abb. 2. Puceinia graminis Pers. 1. Gruppe von Uredosporen. 2. Durchschnitt eines Teleutosporen- lagers. 3. Stark vergrösserte Teleutospore (1, 2 nach De Bary, 3 nach Eriksson). Abb. 3. Teleutosporenkeimung bei verschiedenen Gattungen: 1. UTromyces Fabae. 2. Puccinia gra- minis. 3. Gymnosporangium Sabinae. 4 Endophyllum Sedi. 5. Coleosporium Senecionis. 6. Ochropsora Sorbi. 7. Oronartium asclepiadeum. 8. Melampsoridium betulinum. (Nach Tulasne, Plowright, Dietel). 19 Man findet also bei den Rostpilzen ausser den Sporidien und Teleutosporen noch: 1. Spermatien; 2. Aecidiosporen entweder mit Pseudoperidium (Aecidium, Roestelia), oder ohne dieses (Caeoma), kettenweise gebildet; 3. Ure- dosporen, welche einzeln auf kürzeren oder längeren Stielen entstehen. Die Uredineen sind deshalb pleomorp he Pilze. Die genannten Sporen entwickeln sich entweder nur auf einer Pflanze — autoecische Arten, oder sie entwickeln sich auf zwei in ganz verschiedene Ordnungen gehörigen Pflanzen — heteroeeische Arten. Je nach dem, welche Sporenformen sich entwickeln, teilt man die Rost- pilze in: 1. Eu-Typus (Eu-Puceinia, Eu-Uromyces), bei welchem noch allle 4 ge- nannten Sporenformen sich entwickeln. 2. Opsis-Typus (Puceiniopsis, Uromycopsis), welchem die Uredo- sporen fehlen. 3. Brachy-Typus (Brachypuceinia, Brachyuromyces) nur mit Spermogonien. Uredo- und Teleutosporen. 4. Hemi-Typus (Hemipuceinia, Ilemiuromyces), welcher nur Uredo- und Teleutosporen besitzt. Mir scheint diese Gruppe unnatürlich, denn es gehören hierher nur solche Arten, deren vollständige Entwicklung bisher unbekannt ist. 5. Miero-Typus (Mikropuceinia, Microuromyces), bei welchem nur Te- leutosporen ausgebildet werden, die erst nach der Winterperiode keimen. Sper- mogonien fehlen hier oft. 6. Lepto-Typus (Leptopuceinia, Leptouromyces) nur mit Teleutosporen, welche sofort nach der Reife keimen und Sporidien produzieren. In diesem I. Teile der böhmischen Pilzflora werden im ganzen 310 Arten aufgezählt, von welchen 20 von mir aufgestellt wurden. I. Ordnung: Puceiniaceae, Teleutosporen gewöhnlich gestielt, seltener stiellos, einzellig, oder einreihig vielzellig, frei untereinander, verklebt oder in einer gelatinösen Masse eingebettet. Sporidien auf exogenem Promycelium. Aecidien mit Pseudoperidien, seltener ohne dieselben. Uredosporen auf Stielen befestigt. I. Familie: Puceinieae. Teleutosporen 1—2zellig, gewöhnlich untereinander frei, seltener verklebt. Aecidiosporen bis auf seltene Ausnahmen, in Pseudoperidien gebildet. Sporidien nierenförmig. 1. Teleutosporen einzellig, gestielt, untereinander frei . . . . . Uromyces. 2. Teleutosporen einzelllig, sitzend, in Schichten gebildet . . . . Schroeteriaster. 3. ;Teleutosporen’'zweizellig® mi... u nn De ee 2 Puceinia. 2*+ 1. Gattung: Uromyces. Link. Spermogonien krugförmig, eingesenkt, mit kegelförmiger Mündung, welche aus sterilen Stielchen gebildet ist. Aecidien mit Pseudoperidien; Aecidiosporen ohne Keimporen. Uredosporen in staubigen Häufchen, die anfangs von der Epidermis bedekt sind, einzeln auf Stielen gebildet, mit einigen mehr oder weniger sichtbaren Keimporen, stachlig oder mit kleinen Wärzchen bedeckt. Teleutosporen in festen oderstaubigen Lagern, die zuerst von der Epidermis bedeckt, dann aber nackt sind, einzellig, seltener vereinzelt zweizellig (Ur. ambi- guus), einzeln auf ihren Stielchen gebildet, mit einem scheitelständigen Keimporus. Sporidien bilateral, fast nierenförmig, auf Sterigmaten eines vierzel- lisen, exogenen Promycels entstehend. I. Euuromyces. Alle Sporenformen entwickelt; Teleutosporen keimen erst im Frühjahre. 1. Auteuuromyces. Alle Sporenformen auf einer Wirtspflanze. a) Teleutosporen glatt. «) Teleutosporenstiele fest. 1. Uromyces Fabae (Persoon) De Bary, — Uredo Fabae Persoon. — Uro- myces Orobi Winter. — Puceinia Orobi Kirchner in Lotos 1856, pg. 181. Spermogonien auf der Oberseite gelblicher Flecke grupppiert oder unter- seits zwischen den Aecidien vereinzelt, sehr klein, honiggelb. Aecidien auf gelblichen Flecken blattunterseits, in kleinen, lockeren Gruppen, manchmal auch hie uud da vereinzelt. Pseudoperidien klein, eirca 04 mm breit, niedrig, gelb, mit breit zurückgebogenem, zerschlitztem Rande; Pseudopori- dienzellen von sehr verschiedener Form, bis 36 u lang, 22 u breit, in fast regu- lären Reihen stehend, Sporen kuglig-eiförmig, bis länglich-poly&drisch. 17°5—26°5 u lang, 155—22 u breit, dünnwandig, dicht- und feinwarzig, mit orangerotem Inhalte. Uredolager auf beiden Blattseiten verteilt, rundlich, auf den Blattstielen länglich, einzelne Lager auch auf gelblichen Fleckehen oder zuweilen auch kreis- förmig gestellt, bald nackt, braun, staubig; Sporen kuglig, eiförmig, ellipsoidisch, 22—33 u lang, 20—24 u breit, gelbbraun, entfernt stachlig, mit 3—4 Keimporen. Teleutosporenlager wie bei den Uredosporen, aber fest, spaltförmig aufreissend; Sporen eiförmig, ellipsoidisch oder länglich, 31-44 u lang, 20—33 u breit, hellkastanienbraun, glatt, am Scheitel abgerundet oder verjüngt, daselbst bis 13 « diek und dunkler, unten grösstenteils in den festen, kräftigen, bis 95 u langen, gelbbräunlichen Stiel verjüngt. Aecidien von Mitte Mai bis Ende Juni, Uredosporen von Juni bis August, Teleutosporen von Juli bis zum Ende der Vegetationsperiode auf. Lathyrus tuberosus: Prag (Hoffmann)! Kaiserwiese bei Smichov (Hoser, Opiz)! Rothenhaus bei Komotau (Roth)! Teplitz (Thümen)! Orobus albus: Geiersberg und Hauenstein im Erzgebirge (Herb. Peyl)! 21 Orobus montanus: Teplitz (Thümen, fungi austriaci Nr. 1130)! Berg Wostray bei Aussig (Wagner)! Geltsch (Podpera und Wilhelm)! Orobus niger: Radotin bei Prag! Berg Wawein bei Lobositz! Wälder bei Dymokur! Orobus vernus: Sv. Prokop bei Prag (Opiz)! Zahofaner Schlucht bei Davle! Mühlhauseu (Kabät)! Sehr oft im ganzen böhm. Mittelgebirge und zwar bei Brüx, Bilin, Teplitz, Leitmeritz, Aussig, Levin ! Rothenhaus bei Komotau (Roth) ! Reichenberg (Siegmund)! Turnau (Kabät)! Chotuc bei Krinec! Ka@ina (Peyl)! Holin bei DobruSka (Vodäk)! Täbor! Kaplitz (Kirchner als Puceinia Orobi Kir- chner)! Krumau (Jungbauer)! Vicia cracca: Kaiserwiese bei Smichov (Opiz im Herbar des böhm. Mu- seums als Caeoma ptychospermum Opiz)! Prag (Heunevogl)! Habstein (Kabät)! Pritoky bei Kuttenberg (Prochäzka)! Telecf und Korouhev bei Poliöka (Th. Noväk)! Plavo bei Budweis! Wittingau (Weidmann)! Vicia Faba: Ueberall auf dieser kultivierter Pflanze verbreitet. Vicia sativa: Ebenfalls. Vicia sepium: Ebenfalls auf dieser, Nührpflanze viel vorbreitet. Auf Vicia cracca kommt auch der heteroecische Uromyces Pisi vor, welcher feinpunktierte Teleutosporen auf feinen, hellen Stielen besitzt. Uromyces Orobi (Persoon) Plowright), welcher neuerdings von Jordi (Zentralblatt für Bakteriologie und Parasitenkunde II. Abt., Bd. XI (1903)) wieder von der vorliegenden Spezies abgetrennt wurde, stellt nur eine biologische Form dar. 2. Uromyces Ervi (Wallroth) Plowright. — Aecidium Ervi Wallroth, — Puceinia Ervi Opiz in schedis et in Seznam pg. 139. | Aecidien auf beiden Blattseiten in kleinen Gruppen gestellt oder einzeln zerstreut. Pseudoperidien weiss, anfangs halbkugelig, dann walzenförmig, ziemlich lang, mit weissem, zerschlitztem und zurückgebogenem Rande; Pseudoperidien- zellen in deutlichen Reihen, rundlich oder polygonal, fast isodiametrisch. Sporen kuglig, eiförmig oder kurz ellipsoidisch, fast durchwegs polygonal, 176—22 u lang, 13—17°5 u breit, mit dünner, dichter und sehr feinwarziger Membran und orangefarbigem Inhalt. Uredolager zimmtbraun, auf den Blättern oder auf Blattstielen zwischen den Aecidien zerstreut, staubig; Sporen kuglig, eiförmig oder kurz ellipsoidisch, 22—31 u lang, 20—22 u breit, gelbbraun, zerstreut, kurz stachelig, mit 2 Keimporen. Teleutosporenlager auf den Blättern zerstreut. rundlich oder länglich, auf den Blattstielen und Stengeln verlängert, anfangs von der Epidermis bedeckt, später nackt, schwarz, fest. Sporen sehr verschiedenartig, eiförmig, ellipsoidisch, birnförmig bis keulenförmig, 22—395 uw lang, 15°5—24 u breit, dunkelkastanien- braun, dickwandig, glatt, am Scheitel bis auf 12 « verdickt, abgerundet, abge- stutzt oder in eine stumpfe Spitze verjüngt, unten abgerundet oder verjüngt; Stiel dick, fest, bräunlich, bis 70 u lang. Aecidien und Teleutosporen von Juni bis Oktober, Uredosporen in selb- ständigen Lagern ziemlich selten ausgebildet. Ervum hirsutum: Michle (Opiz)! Generälka (Opiz 1852 unter dem Namen Puecinia Ervi Opiz)! Podluzany bei Rozdalovic! Rovensko nicht selten! — Sedltan (Th. Novak)! Wittingau (Weidmann)! Uromyces Ervi ist mit Uromyces Fabae verwandt, aber von demselben hinlänglich verschieden, besonders in biologischer Hinsicht. Die Aeeidiosporen von Uromyces Ervi rufen bei der Infektion auf der Nährpflanze wieder Aeecidien hervor. Dies geschieht fast die ganze Vegetationszeit hindurch. Die Uredosporen befinden sich wahrscheinlich im Stadium des Aussterbens. 3. Uromyces Phaseoli (Persoon) Winter — Uredo appendiculata «) Pha- seoli Persoon. — Uromyces appendiculatus Link. Spermogonien in kleinen, gelblichen Gruppen. Aecidien: Flecke auf der Blattoberseite, klein, 2 « breit, gelb; Pseudo- perioden auf der Unterseite der Flecke sparsam in kreisförmigen, dichten Gruppen, seltener oberseits, niedrig, weiss, unregelmässig zerschlitzt; Pseudo- peridienzellen in vertikalen Reihen, sehr verschieden geformt. Sporen polygonal und zwar kuglig, eiförmig, ellipsoidisch oder länglich, 20—35 u lang, 15'5—22 u breit, mit kleinen Wärzchen dicht besetzt. Uredolager rundlich, auf beiden Blattseiten verteilt, manchmal auch ringförmig um ein zentrales Häufchen herumgestellt, zimmtbraun, staubig. Sporen kuglig, eiförmig, ellipsoidisch oder länglich, 24—39'5 u lang, 16—22 u breit, hellbraun, mit dünner, entfernt kleinstachliger Membran, mit 2 wenig deutlichen, aequatorial liegenden Keimporen. Teleutosporenlager wie bei dem Uredosporen, aber schwarzbraun, oft zusammenfliessend, staubig. Sporen kuglig, eiförmig, ellipsoidisch, 26°5 bis 375 u lang, 22—26°5 u breit, dunkelkastanienbraun, diekwandig, glatt, beider- seits abgerundet, am Scheitel mit breiter, abgerundeter, bis 4'5 u hoher Papille. Stiel dick, fest, länger als die Spore. Aecidien von Mai bis August, Uredo- und Teleutosporen von Juni bis zum Ende der Vegetationsperiode. Phaseolus vulgaris: Prag (Wolfner, Hennevogl)! Nusle (Opiz als Pucceinia Phaseoli Opiz)! Kolin (Veselsky)! Katina (Peyl)! Kuttenberg (Veselsky)! Tepl (Konräd)! Teplitz (Thümen)! Herrnskretschen (Wagner)! 4. Uromyces Silenes (Schlechtendal) Fuckel. — Caeoma Silenes Schlech- tendal. — Uromyces inaequialtus Lasch. Spermogonien honiggelb, zwischen den Aecidien zerstreut. Aecidien auf der Blattunterseite auf gelben Flecken in rundlichen Gruppen gestellt, auf den Blattnerven und Blattstielen in länglichen Gruppen. Pseudoperidien gelblich, walzenförmig, manchmal sehr verlängert, mit weissem unregelmässig zerschlitztem, zurückgebogenem Rande; Pseudoperidienzellen von sehr verschiedener Form, polygonal, oft vom rechteckigen Umrisse, in vertikalen 23 Reihen gestellt. Sporen kuglig, eiförmig, ellipsoidisch oder länglich, sehr oft polygonal, 17:5—24 u lang, 11—10 u breit, mit dicht- und feinwarziger, farbloser Membran und orangefarbigem Inhalte. Uredolager über die blätter zerstreut, oft auf gelblichen oder violetten Flecken iz rundlichen Gruppen, von rundlicher Form, braun, bald nackt und staubig; Sporen kuglig oder eiförmig, 22—28'°5 u lang, 20—24 u breit, hell- kastanienbraun, mit dicht- und feinwarziger Membran und 53—4 u Keimporen. Teleutosporenlager auf den Blättern auf gelben oder violetten Flecken, ringförmig um ein grösseres zentrales Häufchen gestellt, auf den Stengeln in verlängerten Gruppen, rundlich oder läuglich, schwarz, fest; Sporen kuglig, eiförmig ellipsoidisch oder breit keulenförmig, 24—595 u lang, 175 —24 u breit, dunkelkastanienbraun, diekwandig, glatt, am Scheitel bis auf 11 « verdickt, da- selbst dunkler, abgerundet oder seltener in eine breite, stumpfe Spitze verjüngt, unten abgerundet oder in den Stiel plötzlich verjüngt; Stiel fest, oben bräunlich, bis 90 w lang. Aecidien von Mai bis Mitte Juni, Uredosporen von Mai bis September, Teleutosporen von Juli bis zum Ende der Vegetationsperiode. Silene nutans: Radotin bei Prag! Müllhausen a. E., Schelesen bei Liboch, Wopparnertal (Kabät)! Herrnskretschen (Wagner)! Klein-Skal und Vazovec bei Turnau (Kabät)! Rovensko! Kolin (Veselsky)! Wittingau (Weid- mann) ! 5. Uromyces Polygoni (Persoon) Fuckel. — Puccinia Polygoni Persoon. Spermogonien honiggelb, auf der Oberseite der Flecke gruppiert oder zwischen den Aecidien zerstrent. 3 Aecidien auf rundlichen gelben Flecken, meist blattunterseits, in dichten rundlichen Gruppen oder auch über die Blätter einzeln zerstreut, seltener und spärlich blattoberseits. Pseudoperidien anfangs halbkugelig, dann lang walzen- förmig, vom Blattgewebe oft abgetrennt, mit weissem, geradem, fein zerschlitztem Rande: Pseudoperidien zellen von sehr verschiedener Gestalt, meistens polyedrisch bis 33 u lang, 22 u breit, in regelmässigen, vertikalen Reihen gestellt. Sporen kuglig, eiförmig, ellipsoidisch, fast immer polygonal, 20—28°5 u lang, 155—20 u breit, dünnwandig, dicht- und feinwarzig, mit orangefarbigem Inhalt. Uredolager beiderseits auf den Blätern ziemlich dicht verteilt oder zer- streut, manchmal auch rings um ein grösseres Häufchen gestellt, rundlich oder — besonders auf den Stengeln — länglich, bald nackt, zusammenfliesend, braun, staubig; Sporen kuglig, eiförmig, seltener länglich, 22—53 u lang, 17°5—28°5 breit, braun, dickwandig, dicht- und feinwarzig, mit 3—4 Keimporen. Teleutosporenlager beiderseits auf den Blättern dicht verteilt oder auch nur zerstreut, rundlich, auf den Stengeln verlängert und Reihen bildend, endlich den Stengel ganz oder streckenweise bedeckend, bald nackt, schwarz, fest; Sporen kuglig, eiförmig bis länglich, 22—40 uw lang, 15°5—24 u breit, Kastanien- braun, glatt, am Scheitel abgerundet oder schwach verjüngt, daselbst bis auf 9 u verdickt und dunkler, unten abgerundet oder plötzlich in den 90 u langen, bräunlichen festen Stiel verjüngt. Spermogonien schon von Mitte April, Aecidien von Ende April bis Mai, Uredosporen von Mitte Mai bis Ende August, Tentosporen von Mitte Juni bis zum Ende der Vegetationsperiode. Polygonum aviculare: Ein sehr verbreiteter Rostpilz, welcher besonders auf dürren, überwinterten Stengeln auffallend ist. Aeoidien rufen auf den Blättern purpurrote Flecke. ß) Teleutosporenstiele zart, abfallend. 6. Uromyces Armeriae (Schlechtendal) Leveille.e — Caeoma Armeriae Schleehtenda. — Uromyces Armeriae Leveille. — Uredo Limonii aut. pP. P- Spermogonien zwischen den Aecidien zerstreut oder gruppiert, honig- bräunlich. Aecidien auf den Blättern in kleinen unregelmässigen Gruppen; Pseudo- peridien anfangs halbkugelig, später walzenförmig, ziemlich hoch, mit weissem, tief und unregelmässig zerchlitztem, nicht zurückgebo- \ genem Rande; Pseudoperidienzellen sehr verschieden, bis 44 u lang, 22 u breit, in unregelmässigen, verti- y kalen Reihen stehend. Sporen kuglig, eiförmig oder län- \ glich-polygonal, 24—33 u lang, 175—22 u breit, sehr u diekwandig, fein- und diehtwarzig, mit orangefarbigem 7 | / Inhalt. | Uredolager an den Blättern, hauptsächlich | | aber auf den Stengeln, verlängert, von der aufgeblasenen Epidermis lange bedeckt, dann spaltförmig oder un- regelmässig zerschlitzt, staubig, oft zusammenfliessend, zimmtbraun; Sporen kuglig oder kurz eiförmig, seltener ellipsoidischh, 20—33 u lang, 20—28'5 u breit, hellbraun, dichtwarzig, mit 2 Keimporen. Abb. 4. Telentosporen von Uromyces Armeriae. Teleutosporenlager rundlich oder länglich, auf den Blättern nur zer- streut, anf den Stengeln verlängert und oft zusammenfliessend, schwarzbrauns staubig; Sporen meistens kuglig, eiförmig, keulenförmig. seltener länglich. 28:5— 37:5 u lang, 24—31 u breit, kastanienbraun, dickwandig, glatt, am Scheitel bis auf 8 u verdickt, daselbst dunkler und abgerundet oder in eine breite, stumpfe, oben fast farblose Spitze verjüngt, unten abgerundet oder plötzlich in den Stiel verjüngt; derselbe zart, farblos, leicht abfallend, so lang oder kürzer als die Spore. Aecidien von Mitte April, Uredosporen von Mai, Teleutosporen hauptsächlich im Herbst. Armeria vulgaris: Sadskä, Velenka! Chrzäin bei Welwarn (Kabät)! Unter-Berkovic! Aussig (Thümen, fungi austriaci Nr. 336)! Thammühle bei Hirsch- berg (Kabät)! Herrnskretschen (Wagner), Täbor! 25 Mit dieser Art wurde früher auch der Uromyces von Statice Limonium vereinigt und zwar unter dem Namen Uromyces Limonii (DC.) Leveille. Derselbe ist aber von der vorliegenden Spezies, wie ich *) im J. 1902 gezeigt habe, gänzlich verschieden, 7. Uromyces Trifolii repentis (Castagne). Lindroth. — Aecidium Trifolii repentis Castagne — Uromyces Trifolii Autt. p. p, { Spermogonien beiderseits, auf den Blättern in der Mitte der Aecidien gruppiert, hellbraun. Aecidien meistens blattunterseits ringförmig gestellt, auf den Nerven und Blattstielen in verlängerten Gruppen; die befallenen Stellen immer verschieden- artig gekrümmt und verunstaltet. Pseudoperidien klein, niedrig, anfangs halb- kugelig, später walzenförmig, mit weissem, zurückgebonem, feinzerschlitztem Rande; Pseudoperidienzellen in vertikalen Reihen stehend. Sporen kuglig, eiförmig bis länglich, immer polyedrischh 165—24 u lang, 11—17'5 u breit, mit farbloser, fein und dichtwarziger Membran und orangefarbigem Inhalt. Uredolager beiderseits auf den Blättern gleichmässig verteilt oder nur zerstreut, rundlich bis länglich, teilweise von der unregelmässig zerschlitzten Epidermis bedeckt, zimmtbraun, staubig. Sporen kuglig, eiförmig, 22—26°5 u lang 20—26°5 u breit, braun, genährt stachlig, mit 2—4 Keimporen. Teleutosporenlager wie die Uredolager aber dunkelbraun, auf den Blattstielen verlängert. Sporen kuglig, eiförmig, ellipsoidisch, seltener länglich, 22 bis 33 u ang, 175—22 u breit, dunkelkastanienbraun, glatt, ziemiich dickwandig, am Scheitel abgerundet oder wenig verjüngt, nicht verdickt, mit einer niedrigen, breiten, hyalinen Kappe, unten abgerundet oder plötzlich in den Stiel verjüngt ; derselbe kürzer als die Spore, farblos, abfallend. Aecidien von Mai bis Oktober (die Aecidiosporen reproduzieren wahrscheinlich wieder Aecidien!), Uredosporen von Juni bis August, Teleutosporen von Juni bis zum Ende der Vegetationsperiode. Trifolium repens: VySehrad! Kolin (Ve- selsky)! Pardubice (Vodäk)! Welwarn (Kabät)! Osseg bei Teplitz (Thümen)! Rovensko! Uromyces Trifolii repentis wurde früher von allen Autoren als eigene Spezies nicht unterschieden. Erst Lindroth (Liro) trennte denselben von Uromyees Trifolii ab. (Siehe Vestergren, Micromycetes rariores selecti Nr. 1063 (1906) und Lindroth, Kulturversuche mit finnischen Rostpilzen I., p. 11—15). Aus seinen Versuchen Nr. 81—82 scheint hervorzugehen, dass die Aecidiosporen wieder Aecidien reproduzieren können. Damit würde auch der Um- stand übereinstimmen, dass sich die Uredosporen nur spärlich entwickeln. *), Bubäk Fr.: Einige neue oder kritische Uromyces-Arten. Sitzungsberichte d. königl. böhm, Gesellschaft der Wissenschaften in Prag 1902, XLVI., pg. 4.—6, 26 8, Uromyces Geranii (De Candolle) Otth et Wartmann. — Uredo Geranii De Candolle. — Uromyces Geranii Otth et Wartmann. Spermogonien honigbraun, gross, 130—150 u im Durchmesser, zwischen den Aeeidien ziemlich zahlreich zerstreut. Aecidien sehr zahlreich ausgebildet, auf den Blattspreiten in rundlichen oder unregelmässigen, oft bis 2 cm langen, schwielenartigen Gruppen, auf den Blatt- stielen federkielartige Verdieckungen hervorrufend. Pseudoperidien dichtstehend, anfangs halbkuglig, später mit rundlichem Loch geöffnet; Pseudoperidienzellen, gleichmässig dick; Sporen kuglig, eiförmig, ellipsoidisch oder seltener länglich- polyedriech, 22—23 u lang, 155—24 u breit, mit farbloser, dicht- und feinwarziger Membran und orangefarbigem Inhalt. Uredolager auf den Blättern beiderseits zerstreut, rundlich, dunkelbraun; Te N? 8 1» 10 Abb. 5. Teleutosporen von Uromyces Gerani von Geranium palustre. Sporen kuglig oder eiförmig, 22—28 „ im Duchmesser oder 23:5—33 u lang, 22—24 u breit, kastanienbraun, ihre Membran mit feinen, zerstreuten Stacheln und mit 1 seltener 2 Keimporen. Teleutosporenlager auf gelben oder purpurroten Flecken blattunterseits zerstreut, klein, schwarzbraun, fest. Sporen eiförmig bis ellipsoidisch, seltener länglich, 38—40 u lang, 19—-26°5 «u breit, dunkelbraun, glatt, am Scheitel mit farbloser, stumpfkegelförmiger Kappe, unteu mit kurzem, farblosem, leicht abfallendem Stielchen. Aeeidien Ende Mai bis Ende Juni, Uredosporen von Juni bis September, Teleutosporen von Juli bis in den Winter. Oft alle drei Sporenformen zugleich im Frühjahre. Geranium columbinum; Teplitz (Thümen)! Böhmisch Leipa (Schiffner im Herbar Dr. Baur)! Turnau (Kabät) Lounovice (Stejskal) ! Geranium dissectum (bisher nur Uredo): Turnau (Kabät)! St. Prokop bei Prag (noch am 5. Oktober nur Uredo)! Geranium palustre: Revnice bei Prag (Th. Noväk)! Bei Prag schon Benes (Herb. d. deutsch. Universität daselbst)! Cibulka (Opiz)! Kokorfn bei Liboch 27 (Kabät, Th. Noväk)! MSeno bei Libochovie! Kost bei Sobotka (Kabät)! Rovensko ! Taschov bei Leitmeritz! Klein Priesen bei Aussig! Tetschen (Wagner). Schönborn bei Bodenbach! Geranium pratense: Teplitz (Thümen). Harta (Cypers). Zahostice bei Chynov! Geranium silvaticum: Johannesbad (Schröter, Domin)! Teplitz (Thümen), Fungi Austriaci Nr. 381, 946)! Zechgrund am Keilberge im Erzgebirge (Krieger). 9. Uromyces Kabatianus Bubäik — Uromyces Geranii Winter, Saccardo ete. Uromyces Geranii Beck in Kerner’s Flora austro-hungarica. Nr. 373. Spermogonien spärlich, gross, honiggelb, später dunkler, in der Mitte der Flecken auf beiden Blattseiten. nz Ne | 3 | 4 Abb. 6. Teleutosporen von Uromyces Kabatianus von Geranium pyrenaicum. Aecidien blattunterseits auf rundlichen, gelblichen Flecken rundliche Gruppen bildend, zu wenigen dichtgedrängt Pseudoperidien halbkugelig, später löcher- förmig geöffnet. Pseudoperidienzellen gleichmässig verdickt. Aecidiosporen kuglig oder polygonal und zwar eiförmig, ellipsoidisch oder länglich, orangegelb, 24—35 u lang. 18—26°5 u breit, mit gelblicher, dicht- und feinwarziger Membran. Uredolager blattunterseits auf gelben Flecken kreisförmig gruppiert, selten zerstreut, chokoladenbrann, staubig; Uredosporen kuglig oder seltener ei- farmig, 22—26°5 u im Darchmesser, mit brauner, zerstreut-stachlicher Membran, Teleutosporenlager auf gelben oder karminroten Flecken auf der unteren Blattfläche, ziemlich gross, mit dünner, silberglänzender Membran bedeckt, ge- wöhnlich kreiaförmig gruppiert, bald zusammenfliessend, braun, staubig; Teleuto- sporen eiförmig, ellipsoidisch oder sehr oft länglich, 33—44 u lang, 155 —26°4 u breit, hellbraun, glatt, am Scheitel mit einer ziemlich hohen, hyalinen, kegelförmigen Papille. Stiel kurz und hyalin, leicht abreissend. Aceidien von Mitte April bis Ende Mai, Uredosporen von Mai bis November, Teleutosporen von Oktober bis Ende Dezember. Geranium pyrenaicum: In Prager Gärten z. B. Klamovka (Kabät)! Kinsky’scher Garten! In Prag wurde diese Spezies schon von Fieber gesammelt 28 und zwar unter dem falschen Namen Puccinia Geranii Corda. — Kaplitz (Kirchner 1842 als Aecidium Geranii DO)! Die vorliegende Art wurde früher von allen Autoren von Uromyces Geranii nicht unterschieden. Beide sind aber genügend morphoiogisch verschieden. 10. Uromyces Valerianae (Schumacher) Fuckel. — Uredo Valerianae Schumacher — Uromyces Valerianae Fuckel. Spermogonien ziemlich gross, beiderseits auf den Blättern zwischen den Aecidien zerstreut, oder in deren Mitte gruppiert, honigbraun. Aecidien blattunterseits in lockeren, gewöhnlich kreisförmigeu, gelblichen Flecken, auf den Nerven Blattstielen und Stengeln in unregelmässigen, verlängerten Gruppen. Die befallenen Partien sehr oft verunstaltet. Pseudoperidien anfangs halbkugelig, dann zylindrisch, ziemlich niedrig, breit geöffnet, mit unregelmässig zerschlitztem Rande. Sporen polyädrisch, isodiametrisch, 22—24 u im Durchmesser oder länglich 22—26°5 u lang, 17°5—22 u breit, mit deutlich warziger Membran und orangefarbigem Inhalte. Uredolager blattoberseits zerstreut oder auf gelben, unregelmässigen Flecken gruppiert, seltener blattunterseits, zimmtbraun, rundlich, manchmal zusam- menfliessend ; Uredosporen kuglig, 22—26 « im Durchmesser oder eiförmig bis ellipsoidisch, 26—33 u lang, 22—28°5 « breit, hellbraun, entfernt stachlig, mit 2—3 Keimporen, Teleutosporenlager blattunterseits, klein, lange von der grauen, glän- zenden Epidermis bedeckt, blasenförmig, zerstreut oder in dendritische, von den Nerven begrenzte Gruppen zusammenfliessend, sehr spät nackt und dann braun, staubig', Sporen fast kuglig bis ellipsoidisch, 20—33 u lang, 15'3—22 u breit, hellbraun, glatt, am Scheitel mit breitem, von einer flachen Papille bedecktem Keimporus; Stiel farblos, bis 11 « lang, abfallend. Aeeidien von Mitte Mai bis Mitte Juni, Uredosporen bis Mitte August, Teleutosporen von August bis zum Ende der Vegetationsperiode. Valeriana dioica: Poritan! Tetschen (Wagner)! Nemschen bei Aussig! Harta bei Hohenelbe (Cypers)! Trautenau (Pastor)! Slan& bei Semil! Bora und Studene bei Rovensko! Chot&bor (Mühlbach)! Täbor! Kaplitz (Kirchner als Aeci- dium Valerianae Kirchner, Lotos 1856, pg. 180)! Eisenstein im Böhmerwalde (Krieger). Valeriana officinalis: Bei Prag (Opiz im Herbar des böhm. Mu- seums) ! ll. Uromyces Betae (Persoon) Tulasne. — Uredo Betae Persoon. — Uro- myces Betae Tulasne. Spermogonien honigbraun, in der Mitte der Aecidien oder zwischen den- selben zerstreut. Aecidien auf beiden Blattseiten auf gelben, rundlichen oder länglichen Gruppen, kreisförmig gestellt oder unregelmässig zerstreut. Pseudoperidien gelb, tief eingesenkt, anfangs halbkugelig, später mit rundlicher Öffnung, mit niedrigem, il 29 unregelmässig zerschlitztem, weissem Rande. Pseudoperidienzellen sehr unregel- mässig, 22—38 u lang, 17—27 u breit. Sporen immer polyädrisch und zwar kuglig, eiförmig oder länglich, 22—31 u lang, 16—22 u breit, mit dünner, dicht- und feinwarziger, farbloser Membran und orangefarbigem Inhalte. Uredolager rundlich oder länglich, unregelmässig auf beiden Blattseiten zerstreut oder kreisförmig gruppiert, zimmtbraun, von der zerrissenen Epidermis teilweise bedeckt. Sporen gelbbraun, kuglig, eiförmig bis ellipsoidisch, 23—32 u lang, 17—24 u breit, mit entferntstehenden Stacheln besetzt, mit 2 aequatorialen Keimporen. Teleutosporenlager auf beiden Blatt- seiten zerstreut, rundlich oder läuglich, von der Epi- dermis teilweise bedeckt, dunkelbraun. Sporen kuglig, eiförmig oder länglich, 25—32 u lang, 18-24 u breit, mit dunkelkastanienbrauner, am Scheitel wenig verdickter Membran und daselbst mit hellerer, bis 2 u hoher, abgerundet kegelförmiger Papille ver- sehen; Stiel so lang wie die Spore, abfallend. Aecidien Ende April und im Mai, Uredo- sporen von Juni, Teleutosporen im Herbst. Beta vulgaris: Vr$ovice bei Prag (Opiz 1836)! Nusle (Opiz 1839)! Bylany bei Böhm. Brod ! Chrudim (Boh. Prochäzka)! Kadina (Peyl)! Vtelno bei Mölnik! Welwarn (Kabät, Aeeidien 1./V.)! Ko- motau (Thümen in Fungi austriaci Nr. 387)! Teplitz (derselbe)! Ujezd unterhalb der Ruine Trosky! Ky- selovsko bei Turnau (Kabät)! Vysok& Veseli (Kabät)! und gewiss viel verbreitet, besonders dort, wo Zuckerrübe seit längerer Zeit kultiviert wird. Aecidien werden seltener gefunden und kom- Abb. 7. Uromyees Betae: 1. Ein men hauptsächlich auf jungen Keimpflanzen, haupt- vom Pilze befallenes Blatt. 2. sächlich aber auf Sämlingen vor. Blätter, welche Uredo- und Teleutosporenlager von Uredosporen und Teleutosporen befallen sind, Sererossers (nach; Dieteh. werden gelb, welken und endlich verdürren gänzlich. Wenn viele oder sämtliche Blätter einer Pflanze befallen sind, dann sinkt auch der Ertrag, denn die Rübe bleibt klein. b) Teleutosporen warzig. 12. Uromyces Acetosae Schroeter. Spermogonien gelb, zwischen den Aecidien zerstreut. Aecidien auf rundlichenn !—3 mm breiten, purpurroten Flecken gruppiert; auf der Oberfläche der Flecken dichter, auf der Unterseite locker stehend. Pseudoperidien weisslich, klein, niedrig, anfangs halbkugelig, später zylindrisch, oft zusammengedrückt und endlich vom Blattgewebe losgelöst, mit unregelmässig zerschlitztem, nicht zurückgebosenem Rande; Pseudoperidien- 30 zellen unregelmässig polyedrisch, nicht in deutlichen Reihen, 22—35 u lang, 16 bis 22 u breit. Sporen kuglig-polyödrisch oder kuglig-länglich, 155 —24 u lang, 15'4—17.6 u breit, mit dünner, farbloser, sehr feiowarziger Membran und orange- farbigem Inhalte. Uredolager auf beiden Blattseiten regelmässig zerstreut, klein, zimmt- braun, bald nackt und staubig, von einem roten Hofe umgeben. Sporen kuglig, eiförmig bis länglich, 175—28°5 u lang, 175—24 u breit, mit brauner 2—3 u dicker, fein- und dichtwarziger Membran, mit 2—3 Keimporen. Teleutosporenlager auf beiden Blattseiten, gewöhnlich zwischen den Uredolagern zerstreut, oder um ein zentrales Uredohäufchen ringförmig stehend, schwarz, fest. Sporen kuglig oder keulenförmig, 23—33 u lang, 20—24 u breit, mit dicker, dunkelkastanienbrauner Membran; dieselbe mit reihenförmig und dicht gestellten Wärzchen bedeckt, am Scheitel 4—6 u dick, daselbst zweischichtig. Stiel etwa halb so lang wie die Spore, abfallend. (Siehe Abbildung 11, VI.) Aecidien im Mai, Uredosporen und Teleutosporen von Juni bis Oktober. In Mittel- und Nordeuropa zerstreut. Rumex Acelosa: Herrnskretschen, Tetschen (Wagner); Graupen bei Teplitz (Thümen, Fungi austriaci Nr. 391)! Neratovie! Mösic bei Täbor! Lom- nitz a. d. Luänic (Weidmann) ! Aecidien dieses Pilzes dürfen nicht mit diejenigen von Puccinia Trailii Plowright verwechselt werden. Sporen der letztgenannten Art sind fast farblos. Uredosporen könnten wieder mit den Uredosporen von Puccinia Acetosae (Schumacher) verwechselt werden; diese sind aber entfernt stachlig und besitzen 2 Keimporen. 2. Heteruromyces. Spermogonien und Aecidien auf einer — Uredo- uud Teleutosporen auf zweiter, in eine ganz andere Familie gehörigen Wirtspflanze. a) Teleutosporen glatt. 13. Uromyces Daetylidis Otth. — Uromyces Dactylidis Schroeter p. p — Aecidium Ranunculacearum De Candolle p. p. Spermogonien auf gelben Flecken blattoberseits, honigbraun, blattunter- seits und auf den Nerven zwischen Aecidien zerstreut. Aecidien auf gelben, schwach blasig aufgetriebenen, kreisförmigen, auf den Blattstielen in länglichen, zusammenfliessenden Gruppen. Pseudoperidien niedrig, breit; mit gelbem Rande, sehr fein zerschlitzt; Pseudoperidienzellen sehr verschiedenartig, abgerundet oder poly@drisch, entweder isodiametrisch, bis 35 u breit, oder länglich, 35%X22 u, in unregelmässigen Reihen stehend. Sporen kuglig oder eiförmig, schwach poly@drisch, 175—26°5 u lang, 13—24 u breit, mit farb- loser, dichtwarziger Membran und orangefarbigem Inhalte. Uredolager rostbraun, beiderseits auf den Blättern zerstreut, strichförmig, zwischen den Nerven liegend, der Länge nach aufreissend und staubig. Sporen kuglig, eiförmig, 26°5—33 u lang, 22—26°5 u breit, gelbbraun, mit fein- und ent- ferntstachliger Membran und vielen (7—9) Keimporen ; Inhalt orangefarbig. al Teleutosporenlager blattunterseits, strichförmig, längs und quer, zusammenfliessend, schwarz, dauernd bedeckt, umgeben und durchsetzt von braunen, gruppenweise stehenden Paraphysen, Sporen eiförmig' ellipsoidisch oder keulen- förmig, 22—33 u lang, 155—22 u breit, gelbbraun, glatt, am Scheitel abgerundet, abgestutzt, manchmal auch in eine stumpfe Spitze verjüngt, daselbst verdickt, unten abgerundet oder in den Stiel verjüngt; derselbe fest, bräunlich, so lang wie die Spore. Aecidien von Mai bis Mitte Juni, Uredosporen von Juni bis Oktober, Teleutosporen von Ende Juni bis zum Winter. Aecidienauf Ranunculus bulbosus: Sv. Mat£j bei Prag (Opiz) ! Kopanina! Zahoranertal bei Davle! An der Strasse von Odripes zum Voskovrech ! Dobromefice bei-Laun! Plöschenberg bei Netluk! Watislav bei Trebnitz! Wop- parnertal bei Lobositz! Teplitz (Thümen)! Aussig (Wagner) ! Ranunculus lanuginosus: Turnau (Kabät)! Leschtine bei Klein priesen! Geltsch (Opiz)! Pelzdorf bei Hohenelbe (Cypers)! Täbor ! Uredo- und Teleutosporen auf Daetylis glomerata- Vrane bei Prag! Neratovic! Welwarn (Kabät)! Rovensko! Uromyces Daetylidis Otth ist mit Uromyces Poae verwandt und wird von manchen Autoren mit demselben vereinist. Er ist aber von demselben durch grössere Uredosporen, wie auch biologisch verschieden. Zwischen den Uredosporen findet man keine Paraphysen. 14. Uromyces Poae Rabenhorst. — Uromyces Dactylidis Schröter p. p. — Aecidium Ranunculacearum D. C. p. p. Spermogonien honig gelb, blattoberseits in ziemlich grossen Gruppen oder auch zwischen den Aecidien blattunterseits zerstreut. Aecidien auf weisslichen, blasenartigen Flecken in dichten, rundlichen, auf den Blattstielen in länglichen Gruppen. Pseudoperidien tief im Blattgewebe einge- senkt, wenig die Oberfläche überragend, mit fein und fast regelmässig zerschlitztem Rande; Pseudoperidienzellen polyödrisch, isodiametrisch (35 u) bis länglich (35X 22 u). annähernd reihenförmig. Sporen polyedrisch und zwar meistens von kugliger, seltener eiförmiger oder ellipsiodischer Form, 15—28°5 u lang, 13:2—22 u breit, mit farb- loser, dicht warzenförmigen Membran und orangerotem Inhalte. Uredolager auf gelben Flecken auf beiden Blattseiten zwischen den Nerven zerstreut, strichförmig, längs geöffnet, gelbbraun, staubig. Sporen kuglig, seltener eiförmig bis ellipsoidisch, 155 —24 lang, 15°5—20 u breit, hellgelb, fein- und entferntstachlig, mit vielen (4—9) Keimporen. Zwischen den Sporen manchmal Paraphysen. Teleutosporenlager hauptsächlich blattunterseits, sehr klein, strichförmig, zwischen den Nerven liegend, oft in längere Reihen zusammentliessend, schwarz, dauernd bedeckt, umgeben und durchsetzt von braunen, gruppenweise stehenden Paraphysen. Sporen ellipsoidisch, keulenförmig, 17°6—26°5 u lang, 15°5—20 « breit, gelbbraun, am Scheitel abgerundet oder abgestutzt, daselbst etwas verdick. und kastanienbraun, unten abgerundet oder keilförmig in den bräunlichen, festen, wie die Spore langen Stiel verjüngt. 32 Aecidien von Mitte April bis Ende Mai, Uredosporen von Mitte Mai, Teleuto- sporen von Mitte Juni bis zum Ende der Vegetationsperiode. Aecidien auf Ranunculus bulbosus, ficaria und repens überall in niedrigeren Lagen verbreitet. Ranunculus auricomus: Wäldchen am Fusse des Chotuc bei Krinec! Teplitz (Thümen)! Mariaschein (Wiesbaur)! Kestrany bei Pisek! Täbor! Ranunculus nemorosus: Hammerstein bei Reichenberg (Matouschek)! Zahoranertal bei Davle! Täbor! Uredo- und Wintersporen auf Poa pratensis, nemoralis (hier Uredo mit Paraphysen) und annua viel verbreitet. 15. Uromyces Festueae Sydov — Aecidium Ranuneulacearum De Candolle p. p. Spermogorien und Aecidien wie bei den vorangehenden zwei Arten (Siehe Abbild. 9. III). Uredolager auf gelben Flecken blattoberseits, länglich oder auch ziemlich verlängert, bald nackt, orangefarbig, staubig; Sporen kuglig, eiförmig bis ellipsoi- disch, 20—31 u lang, 175—22 u breit, mit gelblicher, fein stachlicher Membran, 6—8 in zwei Etagen gestellten Keimporen und mit orangefarbigem Inhalte. Teleutosporenlager auf denselben oder dunkleren Flecken oft rings um die Uredolager kreisförmig gestellt, blattoberseits, Klein, länglich, schwarzbraun, umgeben oder durchsetzt von Gruppen brauner Paraphysen, Sporen umgekehrt eiförmig oder birnförmig, seltener länglich, 20—33 u lang, 175—22 breit, am Scheitel abgerundet, abgestutzt oder (oft einseitig) verjüngt, zum Stiel keilförmig verschmälert, mit gelbbrauner, am Scheitel dunklerer, nicht oder nur schwach ver- dickter Membran; Stiel bräunlich, bis 35 w lang. Aecidien im Mai auf Ranunculus bulbosus: Luänicetal bei Täbor! Uredo und Teleutosporen von Ende Mai auf Festuca ovina: Daselbst. Festuca sp.: Kuchelbad bei Prag (Hora in Sydow’s Uredineen Nr. 46.) ! Den genetischen Zusammenhang habe ich im J. 1905 durch Infektionsver- suche bewiesen. Ursprünglich ist diese Species von Sydov von Festuca rubra aufgestellt worden. Von Uromyces Ranuneculi-Festucae Jaap (kommt nicht in Böhmen vor) ist sie hauptsächlich durch kürzere Teleutosporen verschieden, 16, Uromyces graminis (Niessl) Dietel. — Capitularia graminis Niessl. — Uromyces Daetylidis Winter. — Aecidium Seseli Niessl. Spermogonien auf beiden Blattseiten in der Mitte der Aecidien, gelblich, eirca 100 u breit. Aecidien beiderseits auf gelben Flecken, auf den Blattstielen kurze Ver- dickungen hervorrufend. Pseudoperidien weiss, lang walzenförmig, mit unregelmässig zerschlitztem, leicht abfallendem Rande. Pseudoperidienzellen polyedrisch, in der Längsrichtung der Pseudoperidien stark verlängert, 30-60 u lang, 13—25 u breit, 29 [275] Aussenwand ca 7 u dick. Sporen kuglig, 22—32 u, im Durchmesser, mit gelblicher, dicht- und feiwarziger Membran, und einigen papillenbedeckten Keimporen. Inhalt orange. f Uredolager blattoberseits, klein, strichförmig, bald nackt, rotbraun, stau- big; Sporen kuglig, 22—31 u breit, mit farbloser, kurz- und zerstreutstachliger Membran, mit 6—8 Keimporen und orangefarbigem Inhalte; Stiel farblos, bis 80 u lang; Paraphysen fehlen. Teleutosporenlager blattoberseits oder auf den Blattscheiden, klein, strichförmig, bald nackt, schwarzbraun, fest: Sporen Kuglig, eiförmig oder ellipsoi- disch, 24—35 u lang, 22—26°5 u breit, braun, glatt, am Scheitel bis 11 uw dick, abgerundet oder seltener wenig in eine stumpf-konische Spitze verjüngt, daselbst, dunkelkastanienbraun, unten abgerundet oder in den festen, gelblichen, bis 130 wu langen Stiel verjüngt. Aecidien in der zweiten Hälfte Juniund anfangs Juli auf Seseli glaucum, Uredo und Teleutosporen bis zum Ende der Vegetationsperiode auf Melica ceiliata. Bisher nur unterhalb dem Hegerhause zwischen Kuchelbad und Radotir bei Prag. Der genetische Zusammenhang der Aecidien mit dem Uromyces wurde vor mir in J. 1904 bewiesen. 17. Uromyces Seirpi (Castagne) Lagerheim. — Uredo Scirpi Castagne — Uromyces lineolatus (Desmazieres) Winter. — Uromyces Scirpi Lager heim nec Burrill. Spermogonien honiggelh, beiderseits aufden Flecken und auf den Blattstielen. Aecidien auf gelben Flecken in unregelmässigen oder rundlichen Gruppen blattunterseits oder auf den Blattstielen. Pseudoperidien ziemlich hoch, eng, gelblich, mit breitem, unregelmässig zerschlitztem, zurückgebogenem Rande; Pseudo- . peridienzellen meistens verlängert oder isodiametrisch, in regulären Reihen, Sporen kuglig bis eiförmig, 17°5—24 u lang, 15—22 u breit, mit farbloser, sehr feinwarziger Membran und orangerotem Inhalte. Uredolager auf gelbbraunen Flecken, strichförmig, zwischen den Nerven gleichmässig verteilt, lange bedeckt, dann spaltförmig geöffnet, braun, staubig, Sporen kuglig, eiförmig bis lang ellipsoidischh 22—35 u lang, 175—22 breit, hellbraun, entferntstachlig, mit 2—3 Keimporen. Teleutosporenlager klein, rundlich oder länglich, in langen, strich- förmigen Reihen stehend, schwarz, bedeckt; Sporen eiförmig, ellipsoidisch, mei- stens aber spindelförmig, 265-485 u lang, 155—22 u breit, gelbbraun, glatt, am Scheitel abgerundet oder in eine kegelförmige Spitze hervorgezogen, daselbst dunkler und oft bis zu 9 w verdickt, unten in den festen, bis 90 u langen, im oberen Teile bräunlichen Stiel verjüngt. Aecidien im Juni, Uredosporen von Ende Juni, Teleutosporen von August, beide bis zum Vegetationsende. Dr. Bubäk, Die Pilze Böhmens & 34 Aecidien in Böhmen auf Umbelliferen: Berula angustifolia (Aecidium Berulae Bubäk); Welwarn 22./6. 1900 Kabät)! Zwischen Manderscheid und Velenka (20./6. 1901)! Daucus earota (Aecidium carotinum Bubäk): Bei dem Zehuner Teich zusammen mit den Aecidien auf Pastinaca sativa (4./6. 1900)! Pastinaca sativa (Aecidium Pastinacae Rostrup). Welwarn (Kabät)! Zwischen Manderscheid und Velenka mit Aecidium Berulae Bubäk! Beim Zehuner Teiche! Srpina bei Poterad! Uredo- und Teleutosporen auf Scirpus maritimus: Prag (Hoff- mannn)! Vriovice (Opiz)! Velenka, Zitovlice, Krinec! Welwarn, Vysok& Veseli (Kabät)! Brüx (Stika); Wittingau (Weidmann)! Durch Infektionsversuche wurde von Kabät bewiesen, dass Aecidium Berulae Bubäk zu Uromyces Scirpi gehört. Belege befinden sich in meinem Herbar. Aecidium carotinum Bubäk fand ich auf einigen Blättern von Daucus carota in unmittelbarer Nähe des Aecidiums auf Pastinaca. Auf Berula findet man nur sehr kleine Aecidiengruppen, oft sogar nur ver- einzelte Pseudoperidien. Sehr oft sind auch submerse Blätter infiziert und es bilden sich auch in diesem Falle regelmässige Aecidien aus. 18. Uromyces Bumieis (Schumacher) Winter — Uredo Rumicis Schumacher — Aecidium Ficariae Persoon p. p. Spermogonien honiggelb, blattoberseits gruppenweise oder auch zwischen den Aecidien blattunterseis zerstreut. Aecidien auf den Blättern auf weissen, blasenförmigen Flecken, in dichten, rundlichen, auf den Blattstielen verlängerten Gruppen. Pseudoperidien tief einge- senkt, wenig über die Blattoberfläche hervorragend, mit fein- und fast regelmässig zerschlitztem Rande; Pseudoperidienzellen poly&drisch, isodiametrisch, ca 35 a im Durchmesser oder länglich, 35 u X 22 u, fast in Reihen stehend. Sporen poly- @drisch, meistens kuglig, seltener eiförmig bis ellipsoidischh 15 — 285 u lang, 13—22 breit, mit farbloser, dichtwarziger Membran und orangerotem Inhalte. Uredolager beiderseits auf den Blättern auf gelben oder braunen, kleinen, rundlichen Flecken dicht stehend, klein, rundlich, bald nackt, braun, staubig und zusammenfliessend, selten kreisförmig stehend. Sporen kuglig oder kurz eiförmig, 19—26°5 u lang, 20—24 u breit, mit dünner, hellbrauner, entferntstachliger Membran und zwei Keimporen. Teleutosporenlager wie bei Uredo schwarzbraun bis schvarz, fest; Sporen kuglig, eiförmig, ellipsoidisch, 26°5—395 u lang. 17—26°5 u breit, kasta- nienbraun, dickwandig, glatt, am Scheitel abgerundet und daselbst mit einer niedrigen, flachen oder niedrig konischen, hyalinen Papille, unten abgerundet oder manchmal in den leicht abfallenden Stiel verjüngt. (Siehe Abbildung 10, IV.) Aecidien anfangs April bis Ende Mai auf Ranunculus Ficaria. Uredosporen von Juni, Teleutosporen von Mitte Juli auf Rumex aquatieus: Suchdol bei Prag (Th. Noväk)! Kolin (Veselsky), Habstein (Kabät)! Reichenberg (Siegmund)! Rumex hydrolapathum; Libi$ bei Neratovic! Rumex maximus: Hertine im Bielatale | Rumex obtusifolius: Auf dieser Wirtspflänze viel verbreitet. Auf vergilbten Blättern sind die Sporenlager von grünen Höfchen umgeben. Der genetische Zusammenhang der Aecidien mit Uromyces wurde von Tranzschel im J. 1904 bewiesen. 19. Uromyces Veratri De Candolle — Aecidium Cacaliae Thümen — Aecidium Adenostylis Sydow. Spermogonien auf der Oberseite der Flecke in der Mitte der Aecidien gruppiert, honiggelb, sehr klein, tief eingesenkt. Aecidien aui der Unterseite der gelblichen, später bräunlichen und gelb umsäumten Flecke in dichten Gruppen; Pseudoperidien breit, mit schmalem, zurück- gebogenem Rande; Pseudoperidienzellen fast in Reihen stehend. Sporen kuglig oder ellipsoidisch, oft poly&drisch, 13—24 u im Durchmesser, mit dünner, fein- und dichtwarziger Membran und hellgelbem Inhalte. Uredolager blattunterseits reichlich entwickelt, rundlich oder länglich, bald nackt, zimmtbraun, staubig. Sporen kuglig oder ellipsoidisch, 22—28.5 u lang 20—24 u breit, mit brauner, entferntstachliger Membran und zwei im Wasser stark aufquellenden und mit niedrigen Papillen bedeckten Keimporen. Teleutosporenlager blattunterseits zerstreut, rundlich oder länglich, von silberglänzender Epidermis bedeckt, bald nackt, manchmal zusammenfliessend chokoladenbraun, staubig. Sporen eiförmig, ellipsoidisch länglich bis spindelförmig, 24—395 u lang, 15—22 u breit, glatt, kastanienbraun, am Scheitel mit stumpf- kegelförmiger, hyaliner, bis 7 «u hoher Papille; Stiel kräftig, fest, bräunlich, so lang wie die Spore. . Aecidien im Juli und August auf Adenostylesalbifrons: Riesengebirge, Rehhorn, Glatzer Schneeberg. Uredo- und Teleutosporen von Juli bis zum Vegetationsende auf Veratrum Lobelianum: im Riesengebirge, am Rehhorn bei Schatzlar und am Glatzer Schneeberge sehr verbreitet. Uromyces Veratıii kommt nur im Gebirge vor. Der genetische Zusammen- hang zwischen den Aecidien und Uromyces wurde im J. 1904 von Tranzschel bewiesen. b) Teleutosporen punktiert. 20. Uromyces Pisi (Persoon) De Bary. — Uredo appendiculata ß) Pisi Persoon. — Aecidium Euphorbiae Persoon p. p. Spermogonien honigbraun, sehr zahlreich auf den Blättern vor den Aecidien entwickelt, konisch hervorragend, wohlriechend. Aecidien gleichmässig über die ganze Blattunterseite verteilt; Pseudope- ridien weiss, tief eingesenkt, breit und niedrig, mit fein- und regelmässig zer- schlitztem Rande; Pseudoperidienzellen bis 44 u lang, 33 u breit, meistens isodia- 3* 36 metrisch oder länglich, gelblich, auf der Innenseite 6°5 u verdickt. Sporen poly- edrisch und zwar kuglig, eiförmig oder länglich, 15°5-—28°5 u lang, 13—22 u breit, ziemlich diekwandig, dicht- und feinwarzig, mit orangefarbigem Inhalte. Uredolager blattunterseits, seltener blattoberseits, verteilt, rundlich, bald nackt, dunkelbraun und staubig; Sporen kuglig bis ellipsoidisch, 22—39'5 u lang, 20—24 u breit, braun, entferntstachlig; Keimporen 4—5, mit niedrigen, farblosen Papillen bedeckt. Teleutosporenlager blattunterseits, seltener blattoberseits, rundlich, schwarzbraun bis schwarz, staubig, oft zusammenfliessend; Sporen kuglig, eiförmig Abb. 8. Uromyces Pisi. Links ein Stückchen einer Erbsenpflanze mit dem Pilze. l. Euphorbia cyparissias mit Aecidien. 2. Vergrösserte Pseudoperidien. 3. Stark vergrösserte leleutosporenlager. (Nach Dietel.) bis länglich, 22—35 u lang, 15'5—26 u breit, dunkelkastanieubraun, mit feinen, nadelartigen Eindrücken, beiderseits abgerundet, am Scheitel zuweilen mit niedriger, breiter, hyaliner Papille oder nur schwach verdickt; Stiel sehr zart, farblos, ab- fallend, bis 50 w lang. Aecidien von Mitte April bis zum Juni auf: Euphorbia cyparissias sehr verbreitet. Euphorbia esula ebenfalls verbreitet. Euphorbia virgata: Klomfn, Krinee! 37 Uredo- und Teleutosporen auf: Lathyrus pratensis: Säzenä bei Welwarn (Kabät)! Turnau (derselbe)! Aussig (Wagner)! Eulau bei Tetschen (Thümen, fungi austriaci 388)! Lathyrus sativus: Klobuky bei Peruc! Lathyrus silvestris: Radbuzatal bei Pilsen (Hora)! Ridkä im Brady- Gebirge (Domin)! Täbor! Pisum sativum: Auf dieser kultivierter Nährpflanze verbreitet. Das Mycel der Aeeidien überwintert im Rhizom und im Frühjahre dringt es in alle neuen Triebe, die gänzlich verunstaltet werden. Sie zeichnen sich besonders durch schlanken Wuchs aus, wobei auch die Blätter fleischiger werden. Auf Eu- phorbia cyparissias sind dieselben länger als auf gesunden Pflanzen, bei Eu- phorbia esula und virgata, aber eiförmig oder fast rundlich. Der Zusammen- hang des Uromyces Pisi mit den Aeci-lien von BEuphorbia cyparissias wurde von mehreren Autoren, mit den Aeeidien von Euphorbia esula von Kle- bahn bewiesen. Die Zugehörigkeit der Aecidien von Euphorbia virgata ist noch zu beweisen. 21. Uromyces Fischeri Eduardi Magnus. — Uromyces Pisi Autt. p. p. — Uromyces Jordianus Magnus nec Bubäk. Uredolager meistens blattoberseits, seltener blattunterseits, auch auf Blattstielen und Stengeln ziemlich reichlich verteilt, sehr klein, rundlich oder auf den Blattstielen und Stengeln länglich, bald nackt, staubig, braun. Sporen kuglig oder eitörmig, 22 a lang, 20—22 u breit, mit hellgelbbrauner, fein- und entferntstach- liger Membran und 4—5 Keimporen, die mit ziemlich stark aufquellbaren Höfchen versehen sind. Teleutosporenlager wie die Uredolager, aber dunkelbraun. Teleuto- sporen eiförmig bis ellipsoidischh 22—33 u lang, 22—24 u breit, mit dunkel- brauner, fein- und dichtwarziger Membran, am Scheitel abgerundet und daselbst mit flacher, hyaliner Papille, unten mehr oder weniger verjüngt; Stiel kurz, hyalin, leicht abfallend. Uredo von Juni, Teleutosporen von August auf Vieia cracca: MaSov bei Turnau (Kabät)! Ich habe schon in der böhmischen Ausgabe des vorliegenden Werkes pg. 35 (1906) auf die Unterschiede zwischen den Formen von Uromyces Pisi auf Pisum sativum und Vicia cracca hingewiesen. Später wurde die Form von Vieia cracca von Magnus (1907) als selbstständige Art aufgestellt, aber keine eigentliche Diagnose derselben gegeben. Die vorliegende Beschreibung ist nach den böhmischen Exemplaren entworfen. Die Aecidien kommen wahrscheinlich auch auf Euphorbia-Arten vor. 38 c) Teleutosporen mit leistenförmigen Verdickungen. 22. Uromyces Medicaginis faleatae (De Candolle) Winter. — Uredo Fabae var. Medicaginis faleatae De Candolle. — Uromyces striatus Schroeter. — Puceinia Loti Kirchner, Lotos 1856, pg. 181. — Aecidium Euphorbiae Persoon p. p. Spermogonien und Aecidien wie bei Uromyces Pisi; die befallene Pflanze (nach Schröter) niedrig, Blätter breit, verdickt. Uredolager rundlich oder länglich, gewöhnlich blattunterseits, gleich- mässig verteilt, seltener blattoberseits zerstreut, zimmtbraun, bald nackt und staubig. Sporen kuglig, eiförmig, ellipsoidischh 15°5—24 u lang, 155—20 u breit. braun, entfernt stachlig, mit 3—4 Keimporen, die mit kleinen, farblosen Papillen und kleinen Höfchen versehen sind. Teleutosporenlager wie bei den Uredolagern, dunkelbraun, bald nackt Sporen kuglig, eiförmig bis ellipsoidisch, 17°5—265 wu lang, 155—20 u breit, kastanienbraun, mit länglichen, schwach wellenförmigen Leisten besetzt, beiderseits abgerundet, am Scheitel mit flacher, niedriger, hyaliner Papille, unten mit kurzem, farblosem, leicht abfallendem, bis 65 «u breitem Stiele. Aecidien im Mai und Juni auf Euphorbia cyparissias sehr verbreitet. Uredosporen von Juni, Teleutosporen von Juli, beide Sporenformen bis zum Ende der Vegetationsperiode auf Medicago faleata: Lieben (Opiz)! Tejuka (Th. Noväk)! Kosor! Ka- &ina (Peyl)! Dvakatovice bei Pärdubie (Vodäk)! Welwarn (Kabät)! Wiesen bei VSetat! Rovensko! Habstein! Teplitz (Thümen) ! Medicago minima: Welwarn (Kabät)! Medicago sativa: Kaiserwiese bei Prag (Opiz)! Trifolium agrarium: Welwarn (Kabät)! Rovensko! Trifolium arvense: Sehr oft bei Prag (Opiz, Fischel, ipse)! Kolin (Veselsky)! Rovensko! Teplitz (Thümen)! Wittingau (Weidmann)! Das Aecidium-Mycel perenniert wie bei den Aeeidien von Uromyces Pisi. 23. Uromyces Vieiae eraecae Constantineanu. Uredolager gewöhnlich blattoberseits, rundlich, klein, zerstreut, bald nackt, hellbraun. Sporen kuglig oder eiförmig, 21—245 u lang, 175—22 u breit, mit gelbbrauner, feinwarziger Membran und mit 4—5 stark aufquellenden und behöften Keimporen. Teleutosporenlager hauptsächlich blattoberseits, zerstreut, klein, rundlich oder elliptisch, auf den Stengeln elliptisch bis länglich, bald nackt, schwarzbraun, staubig. Sporen eiförmig, birnförmig oder ellipsoidisch, 22—26°5 u lang, 16°5—20 u breit, am Scheitel abgerundet und daselbst mit einer hyalinen, abgerundet konischen, 2—3 u hohen Papille, unten gewöhnlich in den kurzen, hyalinen, abfallenden Stiel verjüngt. Membran hellbraun mit längsverlaufenden, ge- wöhnlich anastomosierenden Leisten besetzt. Uredosporen von Juni, Teleutosporen von Ende Juli auf Ervum lens: Welwarn (Kabät)! Nove Dvory bei Kolin (Veselsky)! Ka- &ina (Peyl)! Elbeteinitz (Veselsky)! Ich schliesse mich der Meinung von Magnus an, dass der vorliegende Pilz mit Uromyces Viciae craccae Üonstantineanu morphologisch identisch ist. Die Aecidien bewohnen gewiss wieder Euphorbia-Arten. 24. Uromyces Euphorbiae-eornieulati Jordi — Aecidium Euphorbiae Person p. p. — Puecinia Loti Kirchner. Spermogonien und Aecidien wie bei Uromyces Medicaginis falcatae. Uredolager blattunterseits zerstreut, sonst wie bei Uromyces Astragali ; Sporen kuglig oder ellipsoidisch, 18—25 u lang, 17—23 u breit, mit hellbrauner, zerstreut stachliger Membran und 2—5 Keimporen, Teleutosporen blattunterseits, dunkelbraun bis schwarz; Sporen kuglig, eiförmig oder biraförmig, 18—26 u lang, 15—21 u breit; Membran hell- kastanienbraun, mit längeren Leisten oder reihenförmigen Wärzchen besetzt, mit kurzem, hyalinem Stiele. Aecidien von Mitte April bis Juni auf Euphorbia cyparissias: VSetat! Uredosporen von Mai, Teleutosporen von Ende Juli, beide bis in den Winter auf Lotus corniculatus: Kaplitz (Kirchner als Fuccinia Loti Kirch- ner)! VSetat! Lotus tenuifolius: Srpinawiesen bei Seidowitz ! Diese Spezies wurde von Jordi auf Grund von Infektionsversuchen wie auch morphologischer Unterschiede von Uromyces Medicaginis falcatae abgetrennt. Sie weicht von derselben durch die Zahl der Keimporen und andere Teleutosporen- skulptur beträchtlich ab. 25. Uromyces Astragali (Opiz) Saccard. — Uredo Astragali Opiz in Seznam rostlin kveteny tesk6 1852, pg. 151. — Uredo acuminata Kirchner in Lotos 1856, pg. 179. — Uromyces Euphorbiae-Astragali Jordi. Spermogonien und Aecidien wiebei Uromyces Medicaginis falcatae. Uredolager blattunterseits zerstreut, rundlich, bald nackt, zimmtbraun, staubig. Sporen kuglig, eiförmig, ellipsoidisch, 20—28'5 u lang, 175—22 u breit, hellbraun, kurzstachelig, mit 3—4 Keimporen, welche mit kleinen Papillen ver- sehen sind. Teleutosporenlager blattunterseits dichtstehend, blattoberseits nur sehr zerstreut, rundlich, auf den Blattstielen und Stengeln länglich, schwarzbraun, bald nackt und staubig. Sporen kuglig, eiförmig, ellipsoidisch, länglich oder auch keil- förmig, 20—31 u lang, 155—22 u breit, beiderseits abgerundet, zuweilen unten schwach verjüngt, hellkastanienbraun, mit niedrigen, beim Stiel schwach verläu- 40 E gerten Wärzchen besetzt, am Scheitel mit kleiner Papille; Stiel kurz, zart, hyalin, abfallend. Aecidien von Mitte April bis Ende Mai auf Euphorbia eyparissias: Täbor! Uredosporen von Juni, Teleutosporen von Juli auf Astragalus austriacus: Welwarn (Kabät)! Astragalus cicer: Im Herbarium des böhmischen Museums in Prag liegen Exsikkaten aus dem J. 1846 aus Böhmen (Hoser, Hoffmann)! leider ohne Standortsangabe. Astragalus glyeyphyllus: Nove Dvory bei Kuttenberg (Veselsky)! Katina (Peyl)! Studänka bei Pardubice (Vodäk)! Turnau (Kabät)! Bilä bei Böhm. Aicha! Harta bei Hohenelbe (Cypers); Königswald bei Teplitz (Thümen, fungi au- striaci Nr. 381)! Astragalus Onobrychis: Sazenä bei Welwarn (Kabät)! Oxytropis pilosa: Troja (Opiz, 1856)! Sv. Prokop bei Prag (Hora, in Sydow’s Uredineen Nr. 401). Der genetische Zusammenhang zwischen den Aecidien und dem Uromyces wurde von Jordi festgestellt. 26. Uromyces Jordianus Bubäk. — Uromyces Astragali Jordi nec Opiz. Uredolager blattoberseits, seltener blattunterseits, hellbraun, bald nackt, staubig. Sporen kuglig, eiförmig oder ellipsoidisch, 18—26 a im Durchmesser oder 20—28 u lang, 17—23 u breit, hellbraun, kurzstachlichh, mit 6—8 Keimporen, welche mit kleinen Papillen versehen sind. Teleutosporenlager wie bei der vorangehenden Spezies, jedoch die Wärzchen ein wenig grösser und dichter stehend. Aecidien bisher unbekannt, aber wahrscheinlich auf Euphorbia- Arten. Uredosporen von Juni, Teleutosporen von Juli auf Astragalus exscapus: Radobyl bei Leitmeritz (Hora in Sydow’s Ure- dineen Nr. 156)! Kreuzberg bei Liebshausen! Rannayerberg bei Laun (Wiesbaur) ! Die Nomenklatur dieser Art wurde von mir in Annales mycologiei Vol. II. (1905), pg. 217 fi. richtiggestellt, II. Uromycopsis. Nur Spermogonien, Aecidien und Teleutosporen ent- wickelt; die letzten erst im Frühjahre keimfähig. a) Teleutosporen glatt. 27. Uromyces Behenis (De Candolle) Unger. — Aecidium Behenis De Candolle. Aecidien beiderseits auf den Blättern auf gelben oder violetten, rundlichen Flecken, in kleineren oder grösseren Gruppen. Pseudoperidien gelb, ziemlich ver- längert, oft vom Blattgewebe abgesondert, mit zurückgebogenem, feinzerschlitztem Rande; Pseudoperidienzellen sehr variabel, meistens polyedrisch, ca 30 u lang, 41 22 « breit, nicht in deutlichen Reihen. Sporen kuglig, eiförmig oder kurz ellipsoi- disch, polyedrischh, 20—22 u lang, 155—20 u breit, mit dünner, dicht- und fein- warziger Membran und orangerotem Inhalt. Teleutosporenlager rundlich oder länglich, oft, besonders an den Sten- geln, reihenförmig zusammenfliessend, von der silberglänzenden Epidermis lange bedeckt, dann nackt, schwarz, fest. Sporen kuglig oder breit eiförmig, ellipsoi- disch, birnförmig, keilförmig, 265—44 u lang, 17—2S°5 u breit, dunkelkastanien- braun, glatt, am Scheitel abgerundet, abgestutzt oder seltener verjüngt, daselbst bis 11 « dick und dunkler, unten abgerundet oder in den bis 70 u langen, festen, oben bräunlichen Stiel verjüngt. Aecidien von Mitte Juni und mit den Teleutosporen bis zum Ende der Vegetationsperiode auf Silene inflata: Mirovice bei Welwarn (Kabät)! Potäply bei Pardubie (Vodäk)! Dolänky bei Turnau (Kabät)! Reichenberg (Siegmund als Aeeidium Stel- Abb. 9. Teleutosporen von Uromyces Behenis. lariae Opiz)! Katharinaberg bei Reichenberg (Kabät)! Teplitz (Thümen); Herrns- kretschen (Wagner); St. Peter und Spindelmühle im Riesengebirge (Schroeter). — Täbor! Diese Spezies ist dadurch biologisch interessant, dass das sporidiengeborene Mycel Aecidien und Teleutosporen bildet und dass die Aeeidien durch die ganze Vegetationsperiode wiederholt werden (Dietel). 28. Uromyces Scerophulariae (De Candolle) Winter. — Aecidium Scerophu- lariae De Candolle. Spermogonien höniggelb, vereinzelt oder gruppenweise zwischen den Aecidien. Aecidien blattunterseits auf gelblichen oder violetten Flecken zerstreut. Pseudoperidien halbkugelig, gelb, tief eingesenkt, mit rundlicher oder länglicher, unregelmässiger Oeffnung und weissem, unregelmässig zerschlitztem, bald abfallendem Rande; Pseudoperidienzellen länglich, bis 33 a lang, 22 « breit, fast in regulären Reihen. Sporen polyedrisch und zwar kuglig, eiförmig bis länglich, 20—28°5 u 42 lang, 15°5— 22 u breit, diekwandig, mit fabrloser, fein- und dichtstacheliger Membran und orangerotem Inhalt. Teleutosporenlager zugleich mit den Aecidien aus demselbem Mycel ent- stehend oder später auch selbstständig, auf der Unterseite der Flecke zerstreut, rundlich bis länglich, sehr oft in unregelmässige, grössere Lager zusammenfliessend, auf dem Stengel verlängert und dichte, längliche Gruppen bildend, lange von der grauen, glänzenden Epidermis bedeckt, später nackt, schwarzbraun, fest. Sporen keulenförmig, eiförmig, ellipsoidisch bis länglich, 20—33 a lang, 13—20 u breit kastanienbraun, glatt, am Scheitel abgerundet, abgestutzt oder verjüngt, auf dem Keimporus kappenförmig verdickt, unten abgerundet oder verjüngt. Stiel hyalin fest, bis 40 u lang. Aecidien von Juni bis zum Herbst, Teleutosporen von Juni bis zum Winter auf Scerophularia nodosa: Gross-Skal! Turnau, Dolänky bei Turnau (Kabät)! Nove Dvory bei Kuttenberg (Veselsky)! Täbor ! Uromyces Scrophulariae besitzt nach Dietel wiederholte Aecidienbildung. Spermogonien werden nur bei primären Aecidien gebildet. Die befallenen Blatt- spreiteu, Blattstiele und Stengel sind stark gekrümmt und verdickt. 29. Uromyces Thapsi (Opiz) Bubäk. — Uredo Thapsi in Seznam pg. 153 (1852) et in exsice. — Aecidium Thapsi Opiz in schedis 1849! — Uro- myces Verbasci Niessl. Spermogonien zwischen den Aecidien zerstreut, honiggelb. Aecidien blattunterseits auf gelblichen, zerstreuten, oder gleichmässig über die Blattfläche dicht verteilten Flecken gruppiert; Pseudoperidien niedrig- walzenförmig, gelb, tief eingesenkt, unregelmässig geöffnet, mit weissem, zerschlitzem, bald abfallendem Rande; Pseudoperidienzellen fast in regulären Reihen, bis 33 u lang, 22 u breit; Sporen polyedrisch und zwar kuglig bis eiförmig, 175—22 u lang, 15°5—20 u breit, mit farbloser, dicht- und feinwarziger Membran und orange- rotem Inhalte. Teleutosporenlbager wie bei Uromyces Scrophulariae, sehr klein; Sporen ebenfalls, 22—32 u lang, 13—17'5 u breit. Aecidien von Juni bis zum Winter, Teleutosporen von Juli bis zum Vege- tationsende auf Verbascum Thapsus: Baumgarten bei Prag (Opiz, August 1849, als Aecidium Thapsi Opiz in Herb. d. böhm. Museums in Prag; als Uredo Thapsi Opiz im Herbar d. k. k. bot. Abteil. d. k. k. Hofmuseum in Wien ! Kacina (Peyl)! Uromyces Thapsi ist mit der vorangehenden Spezies verwandt, bildet aber keine Deformationen. 30. Uromyces Hedysarı obseuri (De Candolle) Carestia et Picecone. — Uredo Hedysari obscuri De Candolle. — Uromyces Hedysari obsecuri Carestia et Picconee — Uromyces Hedysari Fuckel. — Uromyces Hedysari obseuri Winter. 45 Spermogonien nur bei primären Aecidien, honiggelb, in kleinen Gruppen blattunterseits zwischen den Aecidien Aecidien (primäre) blattunterseits auf gelblichen, unregelmässigen '" Flecken, in kleinen, rundlichen oder länglichen Gruppen, oft dicht aneinander gedrängt und dann zusammengedrückt oder auf Blattstielen und Stengeln; secundäre Aecidien gleichmässig blattoberseits zerstreut. Pseudoperidien weiss, walzenförmig, mit weissem, zerschlitztem, zurückgebogenem Rande. Pseudoperidien- zellen in vertikalen Reihen, poly&drisch und isodiametrisch oder länglich, 12—33 u lang, 11—22 u breit. Sporen polyedrisch, sehr verschieden, kuglig, eiförmig, elli- psoidisch oder länglich, 15—24 « lang, 12—17'5 w breit, mit dünner, hyaliner, fein- und dichtwarziger Membran und orangerotem Inhalt. Teleutosporenlager klein, rundlich oder länglich, blattoberseits, sel- tener blattunterseits zerstreut, schwarzbraun, staubig. Sporen hauptsächlich eiförmig, ellipsoidisch bis länglich, 20—40 u lang, 11—17'5 u, hellkastanienbraun, dicht- warzig, am Scheitel verjüngt oder abgerundet, daselbst mit hyaliner, kegelförmiger, breit abgerundeter oder abgestutzter, 2—5 u hoher Papille, unten verjüagt, sel- tener abgerundet; Stiel halb so lang oder länger als die Spore. Aecidien im Juni und zugleich mit denselben oder später auch die Teleuto- sporen auf Hedysarum obscurum: Teufelsgarten im Riesengebirge (Pax). Pax sammelte daselbst'nur Aecidien. Meine Diagnose ist nach Dietel’s Ex- sikkaten aus den Tauern (Kaprunertal) entworfen. Nach demselben Autor besitzt auch diese Spezies wiederholte Aecidienbildung, 3l. Uromyces minor Schröter. — Uromyces Trifolii Winter p. p. Spermogonien honiggelb, auf der Oberseite von gelblicher Flecke. Aecidien blattunterseits auf gelblichen, unregelmässigen Flecken dicht gruppiert, auf den Hauptnerven und Blattstielen in verlängerten, bis 1 cm. langen Gruppen. Pseudoperidien niedrig, breit, gelblich, mit schmalem, fein und regel- mässig zerschlitztem, zurückgebogenem Rande; Pseudoperidienzellen von sehr ver- schiedener Form, bis 26°5 u lang, 22 u breit. Sporen kuglig bis eiförmig-eckig, 13—17°5 u lang, 11—15°5 breit, dünnwandig, dicht- und feinwarzig, mit orange- rotem Inhalt. Teleutosporenlager blattunterseits, seltener blattoberseits unregelmässig zerstreut, rundlich oder länglich, von grauer Epidermis ziemlich lange bedeckt, dann nackt, braunrot, staubig, oft zusammenfliessend. Sporen kuglig, eiförmig, ellipsoi- disch oder länglich, 175—31 u lang, 13—20 u breit, kastanienbraun, diekwandig, glatt oder mit kleinen zerstreuten oder hie und da reihenförmig stehenden Wärz- chen besetzt, aın Scheitel abgerundet oder wenig verjüngt, daselbst mit flacher, hyaliner Papille, unten abgerundet oder wenig verjüngt. Stiel bis33 w lang, hyalin, zart, abfällig. Aecidien im Juni mit erster Generation der Teleutosporen zugleich aus dem- selben Mycel; die zweite (aecidiengeborene) Generation von Mitte Juli bis Oktober auf 44 Trifolium montanum: Däblice bei Prag (Opiz 1826)! Stern (Eck, im Herbar des botan. Instit. d. deutsch. Univers. in Prag)! Modianer Schlucht! Mühl- hausen a. E.! Berg Wawtin bei Radositz nächst Lobositz! Berg „Hora“ bei Meız- kles! Am Fusse des Radelsteins au der Skalitzer Strasse! Radobyl und Welbine bei Leitmeritz ! Vazovec bei Turnau (Kabät)! Täbor ! c) Teleutosporen mit leistenförmigen Verdickungen. 32. Uromyces Erythronii (De Candolle) Passerini. — Aecidium Erythro- nis De Candolle. — Caeoma Erythronii Corda. — Uromyces Erythro- nii Winter, De Toni p. p. Spermogonien auf beiden Blattflächen unregelmässig zwischen den Aeci- dien gruppiert, honiggelb. E Aecidien auf kleinen Flecken in abgerundeten, oft auch verlängerten und zusammenfliessenden Gruppen blattunterseits und auf den Blattstielen, seltener Abb. 10. I. Uromyces Ficariae auf Ficaria verna. — U. Aecidien von Uromyces Erythroni auf Erythronium dens canis. — 1II. Aecidien von Uromyces Festucae auf Ranunculus bulbosus. — IV. Uredosporen von Uromyces Rumicis. — V. Teleutosporen von Uromyces scutellatus. — VI. Teleuto- sporen von Uromyces Acetosae. (IV—VI nach Magnus,) 45 auf Blütenstielen. Pseudoperidien klein, niedrig zylindrisch, 030-040 mm im Durchmesser, weiss, mit fein zerschlitztem, zurückgebogenem Rande. Pseudoperi- dienzellen sehr variabel, 22—23 u lang, 16—22 u breit. Sporen kuglig, 20—24 u im Durchmesser oder länglich 20—33 u lang, 15—24 u breit, oft polyedrisch, mit dünner, farbloser, diehtwarziger Membran und orangerotem Inhalte. Teleutosporenlager auf bleichen Flecken auf den Blättern gruppiert oder über die ganze Blattoberfläche gleichmässig verteilt, chokoladenbraun, staubig. Teleutosporen kuglig, ellipsoidisch, 24—395 u lang, 17°5—26°5 u breit, mit brauner, dünner Membran, welche mit geschlängelten und verästelten Längsleisten besetzt ist, am Scheitel abgerundet und mit schmaler, walzenförmiger Papille versehen, unten nur selten verjüngt; Stiel bis 28 « lang, oben 7 u breit, farblos, ver- gänglich. Aecidien im April und Mai, Teleutosporen im Mai auf Erythronium dens canis: Mednik bei Davle! Daselbst wird dieser Pilz schon von Corda in Icones fungorum Tom. II, pg. 2, Tab. VII. fig. 10. angegeben, allerdings mit falscher Bezeichnung „Moldautal oberhalb Prag“. Der Standort liegt oberhalb des Flusses Säzava. Winter, Schröter und De Toni (in Saccardo’s, Sylloge) und nach diesen fast alleneuere Mykologen vereinigen unter dem Namen Uromyces Ery- thronii diesen Pilz und jenen von Lilium, Seilla u. s. w. Beide sind aber, wie ich in den Sitzungsberichten d. kön. böhm. Gesellsch. der Wissenschaften nachge- wiesen habe, gänzlich verschieden. 33. Uromyces Lilii (Link) Fuckel. — Caeoma Lilii Link in Linne, Spec. plant. Ed. VI. Vol. VI, pars. 2, pg. 8 — Uromyces Lilii Fucke. — Uro- mycesErythronii Winter, Schröter, De Toni p. p. Spermogonien zwischen Aecidien zerstreut, gelbbraun. Aecidien auf gelben, oft zusammenfliessenden Flecken auf der Blattober- seite gruppiert oder verteilt, tief eingesenkt, pustelförmig, gelb, gross, bis 1 mm im Durchmesser, durch ein zentrales, gewöhnlich unregelmässiges Loch geöffnet und mit sehr unregelmässig zerschlitztem, nicht umgebogenem Rand versehen. Pseudoperi- dienzellen gross, bis 50 u lang, 33 « breit. Sporen eiförmig, ellipsoidisch, länglich, 22—375 u lang, 20—26°5 u breit, mit ziemlich dicker, farbloser, dicht- und fein- warziger Membran und orangerotem Inhalt. Teleutosporenlager auf beiden Blattseiten, rundlich oder länglich auf Blattstielen sehr verlängert, von bald gesprengter Epidermis bedeckt, dunkel- braun, staubig. Teleutosporen kuglig, eiförmig, ellipsoidisch bis länglich, 31—50°5 u lang, 22—33 u breit, mit dicker, dunkelkastanienbrauner Membran, welche mit ge- schlängelten und verästelten Längsleisten bedeckt ist, am Scheitel abgerundet und mit halbkugeliger oder konischer, hyaliner Papille versehen, unten abgerundet oder seltener verjüngt. Stiel länger als die Spore, zart, hyalin, sehr vergänglich. Aecidium im Mai, Teleutosporen etwas später, aber aus demselben Mycel, endlich nur Teleutosporen auf Lilium candidum: Ka@ina (Peyl) im Herbarium d. königl. böhm. Mu- seums (nur Teleutosporen)! 46 Il. Brachyuromyces. Nur Spermogonien, Uredo- und Teleutosporen aus- gebildet; die letzten keimen erst im Frühjahre Aus dieser Gruppe ist bisher in Böhmen kein Repräsentant aufgefunden worden. Möglicherweise gehört hierher vielleicht irgendeine Art der nächstfolgen- den Gruppe, Abb. 11. Uromyces Trifolii. 1. Trifolium hybridum mit dem Pilze. — 2. Teleutosporenlager stark vergrössert. (Nach Dietel.) IV. Hemiuromyces. Nur Uredo- und Te- leutosporen ausgebildet; die letzten keimen erst im Frühjahre. (Wahrscheinlich nur eine unnatürliche Gruppe, in welche solche Arten eingereiht sind, deren ganze Entwicklung nicht bekannt ist. Das gilt besonders von den auf Papilivnaceen vorkommen- den Arten.) a) Teleutosporen glatt. 35. Uromyces Trifolii (Hedwig til.) Leveille. — Puceinia Trifolii Hedwig fill. — Uromyces Trifolii Leveille. Uredolager beiderseits auf den Blättern gleichmässig verteilt oder nur zerstreut, rundlich bis länglich, von unregelmässig zerschlitzter Epi- dermis teilweise bedeckt, zimmtbraun, staubig. Sporen kuglig, eiförmig, 22—26°5 u lang, 20 bis 265.4 breit, braun, mit kräftigeren und mehr (als bei Uromyces Trifolii repentis) entfernten Stacheln besetzt, mit 5—7 Keimporen. Teleutosporenlager wie die Uredolager, aber schwarzbraun, auf den Blattstielen verlängert. Sporen kuglig, eiförmig, ellipsoidisch, seltener länglich, 22—33 u lang, 175—22 u breit, dun- kelkastanienbraun, glatt oder mit vereinzelten Wärzchen, oben abgerundet oder schwach ver- jüngt, daselbst mit einer niedrigen breiten, hya- linen Papille, unten abgerundet oder plötzlich ver- jüngt; Stiel kürzer als die Spore, farblos, ver- gänglich. Uredosporen von Juni bis August, Teleuto- sporen von Juli bis zum Ende der Vegetationspe- riode auf Trifolium fragiferum: Welwarn (Ka- bät)! Krinee! Podul$i bei Jiein! Trifolium hybridum: Wiesen bei VSetat! Welwarn (Kabät)! Hrädek bei Auscha'! 47 Vysok& Veseli (Kabät)! Rovensko! Teich Vidläk unterhalb Trosky! Duppau bei Karlsbad (Wiesbaur)! Trifolium pratense: Habstein (Wagner)! Dobruska (Vodäk)! 35. Uromyces ambiguus (De Candolle) Fuckel. — Uredo ambigua De Can- dolle. — Uromyces ambiguus Fuckel. Uredolager blattoberseits zerstreut oder in langen Reihen zwischen den Nerven, verlängert, der Länge nach oder auch quer zusammenfliessend, von gelb- licher, spaltenartig geborstener Epidermis bedeckt, rostfarbig, staubig. Sporen kuglig, eiförmig oder ellipsoidisch, 20—35 u lang, 17—26°5 u breit, mit hyaliner, feinwar- ziger Membran und 6—7 Keimporen. Teleutosporenlager dicht und gleichmässig_auf den Blättern verteilt, seltener nur zerstreut, rundlich bis länglich, oft zusammenfliessend, lange bedeckt, endlich nackt, kastanienbraun. Sporen sehr unregelmässig und zwar eiförmig, ellipsoidisch oder länglich, immer mehr oder weniger eckig, auch keulen- oder birnförmig, 24—40 u lang, 20--24 u breit, am Scheitel abgerundet, abgestutzt oder verjüngt, schwach verdickt und dunkler, unten in den Stiel verjüngt, kastanienbraun, glatt. Stiel bis 40 u lang, zart, ziemlich dauerhaft. Uredosporen im Mai, Teleutosporen von Mitte Mai bis Ende August auf Allium scorodoprasum: Chotuc bei Kfinec! Dymokurer Wälder! Chrudim im Gymnasialgarten (Kifzek)! Weisse Lehne bei Pokratic! Sebusein bei Leitmeritz ! Allium rotundum: Chotue bei Kfinec! In dem Materiale von Dymokur habe ich einmal eine zweizellige Teleuto- spore (46 u X 24 u) beobachtet. b) Teleutosporen warzig. 36. Uromyces ecaryophyllinus (Schrank) Schroeter. — Lycoperdon ca- ryophyllinum Schrank. — Uromyces Dianthi Niessl. Uredolager pustelförmig (besonders auf Dianthus caryophyllus gross), rundlich oder länglich, oft reihenförmig zusammenfliessend, braun, bald nackt und staubig. Sporen kuglig, ellipsoidisch, 22—37'5 u lang, 185—26°5 u breit, sehr dickwandig, gelbbraun, mit kurzen, zerstreuten Stacheln besetzt und mit 3—4, sel- tener 5 aequatorialen oder in der oberen Sporenhälfte gelegenen Keimporen. Teleutosporenlager wei bei den Uredosporen, lange bedeckt, dunkel- braun. Sporen fast kuglig, eiförmig oder ellipsoidisch, 22—375 u lang, 175—22 u breit, kastanienbraun, dickwandig, sehr feinwarzig, am Scheitel mit breiter bräun- licher Papille, unten abgerundet oder seltener zum Stiele verjüngt; Stiel kürzer als 1/, Spore. Uredosporen von Juni, Teleutosporen von Juli auf Dianthus caryophyllus: Prag (Opiz im Herbar d. böhm. Museums nur Uredosporen! Hariot hält die Uredoform von Dianthus caryophyllus für selbst- ständige Form — Uredo Dianthi Hariot. 48 37. Uromyces Onobrychidis (Desmazieres) Leveille — Uredo Onobrychii Desmazieres in Catalogue plant. omiss. p. 25 (1813). — Uromyces Onobry- chidis Leveill& in Disposit. meth. Uredinearum (1841). — Uromyces Geni- stae tinetoriae Winter, De Toni et alii p. p. Uredolager auf beiden Blattflächen verteilt, rundlich oder länglich, an- fangs von der Epidermis bedeckt, bald aber nackt, braun, staubig und oft zusam- menfliessend, auf den Blattstielen und Stengeln verlängert, lange bedeckt, endlich durch einen länglichen Riss geöffnet; Sporen kuglig, eiförmig, ellipsoidisch, 22 bis 33 u lang, 175 —24 u breit, hellbrauu, entfernt stachlig, mit 3 Keimporen. Teleutosporenlager zwischen den Uredolagern spärlich entwickelt, wie diese geformt, schwarzbraun. Sporen eiförmig, ellipsoidisch, länglich, 22—-31 u lang, 17°5—20 u breit, mit kastanienbrauner, dünner, feinwarziger (trocken unter- sucht!) Membran, am Scheitel abgerundet und ein wenig verdickt, daselbst dunkler und mit deutlichen Keimporen versehen, unten abgerundet oder in einen kurzen, farblosen, leicht abreissenden Stiel verjüngt. Uredosporen von Juni bis in den Winter, Teleutosporen ziemlich selten ent- wickelt und zwar erst im Herbst auf Onobrychis viciaefolia: Kaiserwiese bei Smichov (Hoser)! Karl- stein (Hora in Sydow’s Uredineen Nr. 2)! Welwarn (Kabät)! Mitechvosty bei Kralup ! Die vorliegende Art wurde früher von den neueren Autoren entweder mit Uromyces Genistae tinctoriae oder mit Uromyces Trifolii vereinigt. 38. Uromyces lupinicolus Bubäik — Dicaeoma Lupini Hoffmann in schedis. Uredolager auf rundlichen, bräunlichen Flecken blattunterseits einzeln oder in kleinen Gruppen verteilt, rundlich, zimmtbraun, staubig. Sporen kuglig, 20—24 u lang, 15°5—20 u breit, mit gelbbrauner, dünner (1 «), feinwarziger Membran und 2—3 Keimporen. Teleutosporenlager wie bei den Uredosporen aber braun. Sporen selten kuglig, meistens eiförmig, ellipsoidisch bis keilföürmig verlängert, 24—35 u lang, 15—20 u breit, am Scheitel abgerundet und daselbst öfters mit einer dünnen Pa- pille versehen, unten gewöhnlich in einen kurzen Stiel verjüngt, mit hellbrauner, etwa 2 u dicker und feinwarzigerMembran. Uredo- und Teleutosporen im Sommer auf Lupinus sp.: Prag (Hoffmann) — im Herbarium d. königl. Museums in Prag als Dieaeoma Lupini Hoffmann. 39. Uromyces Ononidis Passerini. — Uromyces Anthyllidis Hariot p. p. — Uromyces Genistae tinetoriae Winter p. p. Uredolager auf beiden Blattflächen zerstreut oder um ein zentrales, grösseres Häufchen kreisförmig gruppiert, zimmtbraun; Sporen kuglig, eiförmig bis kurz ellipsoidisch, 20—31 u lang, 17’5—22 u breit, mit hellbrauner, bis 25 « 49 dicker, zerstreut feinstacheliger Membran; Keimporen 2—4 (gewöhnlich 3), aussen mit dicker, deutlicher Papille, innen mit aufquellendem.Höfchen versehen. i Teleutosporenlager rundlich, schwarzbraun, auf beiden Blattflächen zerstreut und von derber, später gespaltener Epidermis bedeckt. Sporen kuglig, eiförmig bis kurz ellipsoidischh 22—33 u lang, 20—22 u breit, dunkelkastanien- braun, auf beiden Polen abgerundet, dicht mit grösseren Wärzchen besetzt; Stiel kräftig, abfallend, kürzer als die Spore. Uredosporen von Juni, Teleutosporen von September, beide bis zum Vege- tationsende auf Ononis spinosa: Pelce bei Prag (Opiz, November 1849)! Welwarn (Ka- bät)! Sadskä! Müller meint im Zentralblatt für Bakteriologie und Parasitenkunde, I]. Abt., XVII. Band, p. 211, dass zu dieser Art das Aecidium Euphorbiae Gerardianae E. Fischer gehört. Ich betone hier aber, das auf den angeführten Standorten des: Uromyces, auch in der Nähe, Euphorbia Gerardiana überhaupt nicht vorkommt. 40. Uromyces Anthyllidis (Greville) Schroeter — Uredo Anthyllidis Gre- ville. — Uromyces Anthyllidis Schroeter. Uredolager auf beiden Blattflächen zerstreut, manchmal sehr dicht grup- piert oder um ein zentrales, grösseres Häufchen kreisförmig gestellt, rundlich oder länglich, bald nackt und staubig. Sporen immer fast kuglig, 22—28°5 u lang, 22—24 u breit, mit 2 u dicker, blasskastanienbrauner Membran, mit kurzen, zer- streuten Stacheln und mit 4-8 Keimporen, welche mit niedrigen, hyalinen Pa- pillen, innerlich mit kleinen Höfchen versehen sind. Teleutosporenlager zwischen den Uredolagern, denselben gleich, aber dunkelbraun. Sporen meistens kuglig, selten eiförmig bis ellipsoidisch, 22—28 u lang, 175—22 u breit, beiderseits abgerundet, am Scheitel oft mit niedriger, hyaliner Papille, mit dunkelkastanienbrauner, 3 u dicker, mit grösseren Wärzchen bedeckter Membran. Stiel bis 33 « lang, vergänglich. Uredosporen von Juni, Teleutosporen von Ende Juli, beide Sporenarten bis Ende Oktober auf Anthyllis vulneraria: Prag (Hennevogl)! Baumgarten (Th. Noväk)! Welwarn (Kabät)! Rovensko! Roudn& bei Turnau (Kabät)! Chociny bei Chynov! 41. Uromyces Genistae tinetoriae (Persoon) Winter em. — Uredo appendieu- lata var., Genistae tincetoriae Persoon. — Uromyces Genistae tinc- toriae Winter p. p. Uredolager blattunterseits zerstreut, rundlich, klein, hellbraun, bald nackt und staubig. Sporen kuglig, eiförmig, ellipsoidisch, 22—31 u lang, 20—26°5 u breit, hellbraun, ziemlich dickwandig, feinstachelig, mit 3—6 Keimporen, die mit niedri- gen, farblosen Papillen bedeckt sind. Teleutosporenlager blattunterseits zerstreut, klein, rundlich, blattober- seits durch kleine, gelbliche Flecke markiert, bald nackt und dunkelbraun, bald Dr. Bubäk, Die Pilze Böhmens. u 50 zusammenfliessend, blattoberseits nur vereinzelt. Sporen kuglig, eiförmig, ellipsoi- disch, kastanienbraun, 175—833 u lang, 155—22 u breit, mit deutlichen, abgerun- deten, hie und da in kurze Leisten zusammenfliessenden Wärzchen besetzt, bei- derseits abgerundet, unten seltener in den kurzen, farblosen, leicht abfallenden Stiel verjüngt. Uredosporen von Juni bis September, Teleutosporen von Juli bis zum Vege- tationsende auf Cytisus biflorus: „Doleöka“ bei Leitomischl (Th. Noväk)! Cytisus capitatus: Kounice bei Böhm. Brod (Zidlicky)! Cytisus Laburnum: Prag (Opiz, Kalmus, Weitenweber) ! Kaisergarten (Eiselt 1820)! Baumgarten (Opiz, Schöbl)! Hetzinsel (Opiz)! Podbaba (Kalmus)! Kuchelbad! Lesany bei Welwarn (Kabät)! Turnau (Kabät)! Rothenhaus bei Ko- motau (Roth, Thysalaert)! Katina (Peyl)! Nove Dvory nnd Kuttenberg (Veselsky)! Tloskov bei Neveklov (Eck)! Cytisus nigricans: Särka bei Prag (Vävra)! Michle (Kalmus)! Woppar- nertal bei Lobositz (Kabät)! Pilkau bei Boreslau (Sydow)! Kounice bei Böhm- Brod (Zidlicky)! Kolin (Veselsky)! St. Johannes-Wälder bei Seltan (Th. Noväk)! Täbor! Krumau (Jungbauer)! Genista tinctoria: Kuchelbad bei Prag (Opiz 1849)! Rothenhaus bei Komotau (Sachs)! Pilkau bei Boreslau (Sydow)! Herrnskretschen (Wagner) ! Rojau bei Krumau! Kaplitz (Kirchner)! Chlum bei Dobruska (Vodäk) ! Galega offieinalis: Pardubie (Opiz)! im Herbarium des königl. böhm. Museums als Uredo Galegae Opiz. — Im „Seznam“ unter dem Namen Uredo Galegi Opiz. 42. Uromyces Alchemillae (Persoon) Schröter — Uredo Alchemillae Per- soon. — Trachyspora Alchemillae Fuckel. Uredolager rundlich oder länglich, minienrot, strahlenförmig auf der ganzen Blattunterseite verteilt, meistens in derselben Richtung zusammenfliessend, später nackt, staubig. Sporen kuglig, eiförmig oder ellipsoidisch, 16—26°5 u lang, 16—22 u breit, mit dünner, farbloser, kurzstachliger Membran und orange- rotem Inhalt. Teleutosporenlager kastanienbraun, wie bei den Uredosporen oder über die Blattunterseite zerstreut und dann klein, rundlich. Sporen kuglig, eiförmig oder länglich, beiderseits abgerundet, seltener unten in den Stiel verjüngt, 23—42 u lang, 20—33 g breit, kastanienbraun, mit groben, zerstreuten Warzen besetzt. Stiel zart, bis 40 « lang, leicht abfallend. Uredosporen von Ende April bis zum Juli, im Gebirge noch im September, Teleutosporen in den Uredolagern schon im Mai und selbständig bis zum Au- gust, im Gebirge bis zum Ende der Vegetationsperiode auf Alchemilla vulgaris im ganzen Lande und im Gebirge verbreitet, bei Prag seltener. Im Riesengebirge, auf dem Glatzer Schneeberge, im Böhmerwalde, Erzgebirge und böhm. Mittelgebirge gemein. Alchemilla fissa: Kessel im Riesengebirge! 51 Die Blätter werden in der Weise deformiert, dass die Blattspreite kleiner, die Blattstiele aber verlängert werden. Das Mycel perenniert im Rhizom und dringt jedes Jahr in die Blätter ein, die es in der erwähnten Weise deformiert. Jene Blätter, die durch die Uredosporen infiziert werden, sind ganz normal ausgebildet und die Teleutosporenhäufchen sind auf ihnen nur zerstreut. V. Mierouromyces. Nur Teleutosporen werden ausgebildet, welche erst im nächsten Frühjahre keimen. (In den Teleutosporenlagern findet man oft auch ver- einzelte Uredosporen, niemals aber selbständige Uredolager.) 43. Uromyces Fieariae (Schumacher) Leveille.e — Uredo Ficariae Schu- macher. — Uromyces Ficariae Leveille. Teleutosporenlager auf bleichen, rundlichen oder verlängerten Flecken gruppiert, rundlich oder länglich, anfangs bedeckt, dann mit rundlichem Loch ge- öffnet, endlich ganz nackt, zusammenfliessend und staubig; auf den Blattstielen in länglichen, verschiedene Verdickungen und Krümmungen verursachenden Gruppen. Sporen kuglig, eiförmig, ellipsoidisch, birnförmig oder länglich-spindelförmig, 22 bis 40 u lang, 175—26°5 u breit, kastanienbraun, glatt, am Scheitel mit bräunli- cher, breit kegelförmiger, bis 5 u hoher, abgerundeter Papille, unten in den kurzen, bis 7 u breiten, hyalinen, abfallenden Stiel verjüngt. Uredosporen in jungen Teleutosporenlagern, kuglig, ellipsoidisch, birn- förmig, 22—28°5 u lang, 17°5—22 u breit, hyalin, oder sehr schwach gelblich, zer- streut stachelig. Von Mitte April bis Ende Mai auf Fiearia verna: Prag (Kratzmann)! Klamovka! Cibulka! Baumgarten (Benes)! St. Prokop! Troja! Särka (J. Opiz)! Roztoky! Dolany bei LibSice! Ku- chelbad! Radotin, Radotinertal! V$enory (Podpera)! CernoSice! Solopisky! Roblin ! Karlstein! St. Ivan! Zwischen Davle und Pikovice! Lochovicer Park (Domin)! Welwarn (Kabät)! Katina (Peyl)! Voskovrch bei Podehrad! Velenka, Sadskä! Le- ne$ice (Houska)! Rothenhaus bei Komotau (Roth)! Teplitz (Thümen)! Harta (Cypers)! Häj bei Pilsen (Maloch)! Täbor! Sobeslav (Stejskal) und gewiss sonst mehr verbreitet. Ficaria verna var. calthaefolia: Janegg bei Dux (Wiesbaur). 44. Uromyces Gageae Beck. — Uromyces Orunithogali Winter, Schröter et alii non Leveille. Teleutosporenlager auf beiden Blattflächen zerstreut, rundlich bis elliptisch, von feiner, silbergrauer, bald sich längs spaltender Epidermis bedeckt, staubig, dunkelbraun. Sporen kuglig-eiförmig, ellipsoidisch, 23:5—395 u lang, 22 bis 25°5 u breit, dunkelkastanienbraun, dickwandig, glatt, auf beiden Polen abge- rundet, selten unten in den Stiel verjüngt, am Scheitel mit einer bis 45 u hohen, farblosen Papille. Stiel '/,—”/, der Sporenlänge erreichend, zart, farblos, leicht ab- reissend. Von Mitte April bis Mitte Mai auf Gagea lutea: Prag (Opiz)! Baumgarten (Corda)! Königsaal (Bracht)! 4* 52 Zwischen Karlstein und St. Ivan öfters! Weltruser Park (Kabät)! Chotuc bei Krinec! Voskoyrch bei Podebrad! Kolin (Veselsky)! Milayerberg bei Laun ! Krumau (Jungbauer) ! Gagea pratensis: Täbor! Wie schon der Autor selbst im Cryptogamae exsiccatae Musei Vindobonensis Nr. 18 angibt, ist die vorliegende Spezies von Uromyces ÖOrnithogali L6&v.durch breit ellipsoidische, glatte, unten gewöhnlich abgerundete Sporen ver- schieden. Thümen führt in den Verhandlungen der zool.-botan. Gesellschaft 1875, pg. 535 aus Böhmen auch Uromyees acutatus Fuckel und zwar von Böhmisch Aicha auf Allium oleraceum auf. Ich konnte den Pilz, welcher von BeneS gesam- Abb. 12. Teleutosporen von Uromyces Solidaginis. melt sein sollte, selbst nicht untersuchen. (Siehe wegen Uromyces acutatus auch meine Bemerkungen in den Sitzungsberichten d. k. böhm. Ges. d. Wiss., Prag 1902, Nr. XLVI, pg. 22.) 45. Uromyces Cacaliae (De Candolle) Unger. — Puceinia Cacaliae De Can- dolle. — Uromyces Cacaliae Unger. Teleutosporenlager auf der Unterseite gelblicher, über die Blattfläche zerstreuter Flecke, dicht gruppiert, rundlich, bald nackt und in grössere, bis 5 mm breite Lager zusammenfliessend, dunkelbraun, staubig. Sporen eiförmig, ellip- soidisch bis spindelförmig verlängert, 24—395 u lang, 15—24 u breit, hellka- stanienbraun, glatt, am Scheitel mit einer bis 6°5 u hohen, kegelförmigen Papille, unten abgerundet oder manchmal in den breiten, farblosen, wie die Spore langen, leicht abreissenden Stiel verjüngt. Eine Gebirgsart, die im Juli zu finden ist auf Adenostyles Alliariae: Riesengebirge, auf der böhmischen wie auf schlesischer Seite: Elbfallbaude, Eibgrund, Weisswassergrund, Riesengrund ! Mit Uromyces Cacaliae wurde früher auch das Aecidium, welches auf Adenostyles vorkommt, genetisch verbunden. E. Fischer zeigte aber im J. 1898, dass zwischen beiden Sporenformen kein Zusammenhang besteht. Tranzsche bewies dann später, dass dieses Aecidium za Uromyces Veratri gehört. 53 46. Uromyces Solidaginis (Sommerfelt) Niessl. — Caeoma Solidaginis Sommerfelt. Teleutosporenlager blattunterseits, seltener blattoberseits, auf rundli- chen, gelblichen Flecken, manchmal auch auf den Blattstielen und Stengeln, rundlich oder länglich, bald nackt, in ziemlich grosse (bis 0:5 cm) Gruppen dichtgedrängt, schwarz, fest. Sporen ellipsoidisch bis breit keulenförmig (junge, unreife Sporen auch spindelförmig), 26°5—395 u lang, 15°5—22 u breit, am Scheitel bis 13 u dick, daselbst breit abgerundet, abgestutzt oder nur wenig verjüngt, gegen den Stiel zusammengezogen, glatt, gelbbraun, am Scheitel kastanienbraun; Stiel stark, etwa wie die Spore lang, bei derselben 6°5 u breit hyalin, ziemlich fest. Von Juli bis Ende August auf Solidago virgaurea var. alpestris in höchsten Lagen der Sudeten : Hohes Rad (Schroeter) ; zwischen Riesenbaude und Prinz Heinrichsbaude! Glatzer Schneeberg (Schroeter). 47. Uromyces Phyteumatum (De Candolle) Unger. — Puceinia Phyteu- marum De Candolle.. — Uromyces Phyteumatum Unger. Teleutosporenlager unterseits, stellenweise, oder über die ganze Blattspreite gleichmässig verteilt, rundlich, bald nackt, kastanienbraun, staubig und zusammenfliessend. Sporen kuglig, eiförmig, ellipsoidisch, 22—42 w lang, 155 —24u breit, dunkelkastanienbraun, glatt, am Scheitel bis 11 « dick, daselbst heller, ab- gerundet oder in eine stumpfe Spitze vorgezogen, unten abgerundet, seltener plötzlich in den Stiel verjüngt; derselbe kürzer als die Spore, bis 9 « dick, farblos, leicht sich ablösend. Von Mai bis Ende Juli im Gebirge und im Hügellande auf Phyteuma spicatum: Aubachtal bei Neuhaus nächst Görkau (Wies- baur)! Gottesgab (Krieger), Keilberg (Wagner), Sosau bei Karlsbad (Bock? im Herbar. d. k. k. naturhist. Hofmuseums in Wien)! Georgswalde, Johannesbad bei Trau- tenau (Neumann im Herbar. d. böhm. Museums in Prag)! Benecko bei Starken- bach! Zackenfall im Riesengebirs;e (Schroeter). Riesengrund! — Babina bei -Leit- meritz! 48. Uromyces Seillarum (Greville) Winter. — Uredo Seillarum Greville. — Uredo Hyacinthi Opiz in schedis et in Seznam pg. 150. — Uromyces Seillarum Winter. Teleutosporenlager auf bleichen, ellipsoidischen oder rundlichen Flecken auf beiden Blattflächen gruppiert; die inneren Lager ordnungslos, die äusseren oft elliptische Figuren bildend;; einzelne Lager rundlich oder länglich, von gesprengter Epidermis teilweise bedeckt, dunkelbraun, staubig, oft in grössere Kom- plexe zusammenfliessend. Sporen breit eiförmig, ellipsoidisch, keulenförmig oder länglich, oft polyedrisch, 20—37°5 u lang, 13—22 u breit, hellkastanienbraun, dünn- wandig, glatt, oben abgestutzt, abgerundet oder verjüngt; Stiel farblos oder manch- mal bräunlich, ziemlich dick, bis 33 « lang, leicht abfallend. Von Mitte Mai bis Ende Juli auf Muscaricomosum; Leitmeritz (Wagner). Musecariteauiflorum: Podbaba bei Prag (Benes, Opiz)! und zwar auf den Abhängen gegenüber Selc! Roztoky! Brüx (Stika)! Zlatnikerberg bei Bilin! Milayerberg bei Laun ! Langer Berg bei Solan! Radobyl bei Leitmeritz! In jungen Lagern findet man nach Juel (Bulletin de la Soc. Myc. de France 1901, pg. 250) zuweilen vereinzelte 20—27 u breite, farblose, feinstachelige Ure- dosporen. b) Teleutosporen grobwarzig. 49. Uromyces apiosporus Haszlinsky. — Uromyces Primulae Schröter p. p. — Uromyces Primulae integrifoliae Winter p.p. — Uromyces Primulae minimae E. Fischer. Teleutosporenlager blattoberseits, zerstreut oder gruppiert, rundlich oder länglich, von grauer Epidermis lange bedeckt, dann nackt, teilweise zusam- menfliessend, dunkelkastanienbraun, staubig. Sporen kastanienbraun, kuglig, eiförmig, ellipsoidisch bis birnförmig, 24—44 u lang, 22—28°5 u breit, am Scheitel abge- rundet oder schwach in eine breite, stumpfe Spitze verjüngt, daselbst stark ver- diekt und heller, unten abgerundet, seltener in den Stiel verjüngt; Membran mit groben, halbkugeligen Warzen besetzt; Stiel fast so lang wie die Spore, bis 65 u lang, farblos, leicht abfallend. Von Anfang Juli bis Ende August auf Primula minima im Riesengebirge: Brunnenberg (schon Schröter) und zwar am Abhange zur Wiesenbaude! Gr. Kessel (Domin)! Kleine Schneegrube (Schröter, Domin)! — Früher auch in dem ehemaligen botanischen Garten in Smichov (Hora 1890)! Das Mycel dieser Gebirgsart perenniert und dringt im Frühjahre in die neuen Sprossen und bildet deshalb gewöhnlich auf allen Blättern der befallenen Sprosse Te- leutosporenlager aus. 50. Uromyces scutellatus (Schrank) Leveille. — Lycoperdon scutellatum Schrank. — Uromyces Kalmusii Saccardo. Spermogonien gross, anfangs halbkugelig, später konisch, gelblich oder orange, blattunterseits zwischen den Aecidien mehr oder weniger zerstreut. Teleutosporenlager blattunterseits dicht verteilt, rundlich oder läng- lich, polsterförmig, von dünner, grauer Epidermis bedeckt, bald nackt, schwarz- braun, staubig, zusammenfliessend, oft eine zusammenhängende Schicht bildend; Sporen kuglig, eiförmig, ellipsoidisch oder länglichh, 22—33 u lang, 175—24 u breit, dunkelkastanienbraun, mit grossen, länglichen, reihenförmig gestellten War- zen bedeckt, am Scheitel abgerundet, etwas verdickt und daselbst mit gröberen Warzen bedeckt, unten in den breiten und der Länge der Spore gleichenden, farb- losen, abfallenden Stiel verjüngt. (Siehe Abbildung 10, V.) Uredosporen in Teleutosporenrlagern nur vereinzelt, kuglig, ellipsoidisch, länglich, hellbraun, diekwandig, feinstachelig, mit 1—3 Keimporen. 55 Auf verschiedenen Euphorbia-Arten im Mai und Juni. Euphorbia cyparissias: Zizkov (Opiz als Uredo Euphorbiae cyparis- siae Opiz)! Zävist! Homole bei Vrane! Davle! VSenory (Benes)! Tuchomerice (Eck)! Moldaulehnen gegenüber Roztoky! Dolany bei LibSie! Mühlhausen a. E. (Kabät)! Sadskä! Kolin (Veselsky)! — Oft im Mittelgebirge: Ziegelberg, Steinberg bei Aussig und von da weiter auf den Elbelehnen und Bergen bis zu Wesseln! Teplitz (Thümen als Uromyces tuberculatus Fuckel)! Mileschau (Wagner); Kamaitschken unterhalb dem Mileschauer! Solanerberg, Plöschenberg und Kirschberg bei Netluk nächst Trebnitz! Lobosch bei Lobositz! Kamaik bei Leitmeritz! Steinberg bei B&- loschitz! Johannesberg bei Kolosoruk! Berg Milä bei Laun! Georgsberg! Vrsovicer Berg und Buschberg bei Steinteinitz! Rudolitz und Zlatnikerberg bei Brüx! Chlum bei Manätin (Bauer)! Euphorbia esula: Zwischen Letky und Zalov! Hledsebe bei Weltrus (Kabät)! Euphorbia Gerardiana: Mühlhausen a. E. (Kabät)! Hledsebe bei Weltrus (Kabät)! Das Mycel überwintert in dem Rhizom und dringt jedes Jahr in alle neuen Sprossen ein und deformiert dieselben derart, wie die Aecidien zu Uromyces Pisi und Uromyces Medicaginis faleatae Uromyces Kalmusii Sac- cardo, welcher auf Grund der Exemplare aus der Prager Umgegend (legit Kal- mus) aufgestellt wurde, halte ich nach den Originalen aus der Hand des H. P. Sydow nur für Uromyces seutellatus. (Siehe auch Bubäk: Einige neue und kritische Uromyces-Arten. Sitzungsberichte d. kgl. böhm. Gesellsch. d. Wiss. Prag 1902, XLVI, pg. 10—11.) VI. Lepturomyces. Nur Teleutosporen ausgebildet, welche sofort keime n (Aus dieser Gruppe ist aus dem Gebiete bisher keine Art bekannt.) 2. Schroeteriaster. Die Entwicklung bisher nur teilweise bekannt. Uredosporen wie bei der Gattung Uromyces. Teleutosporen in festen, linsenförmigen, dauernd von der Epidermis be- dekten Lagern, einzellig, höchstens in 4—5 Schichten übereinander liegend, zusam- mengeklebt. Keimporus undeutlich. 51. Schroeteriaster alpinus (Schroeter) Magnus — Uromycesalpinus Schroeter. Uredolager auf beiden Blattseiten auf gelblichen, oben karminrot umsäumten Flecken einzeln oder zu wenigen zerstreut oder aber fast gleichmässig verteilt, klein, rundlich, bald nackt, staubig, zimmtbraun; Sporen kuglig bis ellipsoidisch 20—31 u lang, 18—22 u breit, mit gelbbrauner, stachliger Membran und 4 Keim- poren. Teleutosporenlager linsenförmig, blattunterseits in kleineren oder grös- seren, gewöhnlich j dichten Gruppen, dauernd von der Epidermis bedeckt, schwarz- braun, etwa 1 mm breit; Sporen dicht verklebt, ellipsoidisch, eiförmig oder keulen- 56 förmig bis in 5 Schichten übereinander gelagert, beiderseits abgerundert oder wenig verjüngt, 20—35 u (seltener bis 40 uw) lang, 11—18 u (seltener bis 20 u) breit, mit gelblicher Membran, am Scheitel mit bis 9 « hoher, hyaliner, abgerundeter oder konischer Papille, mit orangerotem Inhalte, stiellos. Uredosporen von Juli, Teleutosporen von August auf Rumex alpinusnur im Riesengebirge: Krausebauden! Spindelmühle (Hen- nings). Neue schlesische Baude (Schöter et ipse)! Der Entwickelungsgang ist bisher unbekannt. Thümen führt in seinem Ver- zeichnisse der Pilze Böhmens (Verhandlungen d. zool.-bot. Gesellsch. Wien, Bd. XXV, pe. 535) ein Aecidium von Rumex alpinus auf, welches von O piz bei Hohenelbe gesammelt sein sollte. Abb. 13. Schrocteriaster alpinus. 1. Eine Uredospore. 2. Schnitt durch ein Teleutosporenlager. 3. Zwei Etagen von Teleutosporen. Ob dieses Aecidium hierher oder nur zu Puccinia Phragmitis gehört, ist allerdings noch fraglich. Die Teleutosporen sind dicht zusammengeklebt und weil sich immer neue und neue Sporen aus der Basalschicht entwickeln, so entstehen auf diese Weise 4—Ö5schichtige Lager. Pucecinia Persoon. Spermogonien wie bei Uromyces. Ae cidien ebenso; nur bei einigen Arten fehlt das Pseudoperidium und anstatt dessen sind die Aecidien an der Aussenseite von einem Hyphenmantel umgeben. 57 “Uredosporen wie bei Urömyces. Teleutosporen ebenfalls, aber zweizellig (ausnahmsweise 1-, 3- bis - mehrzellig). Sporidien wie bei Uromyces. (Siehe Abbildung 1, 2 und 3, 2.) I. Eupuceinia. AlleSporenformen entwickelt ; Teleutosporen erst im Frühjahre keimfähig. 1 Auteupuceinia. Alle Sporenformen auf derselben Wirtspflanze. a) Teleutosporen glatt. «) Teleutosporenstiele fest, nicht abfallend. | \ x N | N ie: \ zu 2] 57 2 n = Abb. 14. I. (1-4) Puccinia Willemetiae, Teleutosporen. — II. Aecilieu von Puccinia Bupleuri Falcati auf Bupleurum falcatum. — III. Teleutospore von Puccinia Saxifrayae. — 1V. Teleuto- sporen von Pucceinia Sorghi. — V. Teleutosporenlager von Puccinia Asparagi. 52. Puceinia Asparagi De Candolle. Spermogonien in kle'nen Gruppen, honiggelb, zahlreich auf den Stengeln verteilt. Aecidien in länglichen Gruppen; Pseudoperidien klein, niedrig, walzen- förmig, mit weissem, zerschlitztem Rande; Pseudoperidienzellen nicht reihenförmig gestellt. Sporen polygonal uud zwar kuglig, eiförmig bis ellipsoidisch, 17—28 u im Durchmesser, feinwarzig, mit orangerotem Inhalte. Uredolager zimmtbraun, länglich, schmal, lange bedeckt; Sporen kuglig oder eiförmig, 20—30 u lang, 17—25 u breit, hellbraun, mit dicht- und feinwar- ziger Membran und 4 Keimporen 58 Teleutosporenlager rundlich oder länglich, bedeckt, dann nackt, schwarz- braun bis schwarz; Sporen ellipsoidisch bis keulenförmig, am Scheitel abgerundet oder abgestutzt, daselbst verdickt und dunkler, unten abgerundet oder in den Stiel verjüngt, bei der Querwand sehr wenig oder gar nicht eingeschnürt, 30—52 u lang, 17—26 u breit, kastanienbraun, glatt, untere Zelle gewöhnlich heller; Stiel fest, bräunlich, bis 160 « lang. (Siehe Abbild. 14, 5). Aecidien im Mai, Uredosporen von Juni, Teleutosporen von Juli auf Stengeln und Aesten von Asparagus officinalis: Prag (Forster, Hoffmann, Reiser, Quadrat Weitenweber)! Welwarn, Turnau (Kabät)! Harta bei Hohenelbe (Öypers). 53. Puceinia Thesii (Desvaux) Chaillet. Spermogonien zwischen den Aecidien verteilt, honiggelb. Aecidien auf beiden Blattseiten gleichmässig verteilt oder manchmal in rundlichen bis länglichen Gruppen; Pseudoperidien walzenförmig, mit weissem, um- gebogenem, zerschlitztem Rande; Pseudoperidienzellen auf der Aussenseite bis 15 u dick; Sporen kuglig bis länglich, gewöhnlich eckig, feinwarzig, orangerot, 18—26 u lang, 13—18 u breit. Uredolager über die ganze Pflanze unregelmässig verteilt, rundlich bis länglich, lange bedeckt, braun, staubig; Sporen kuglig bis breit ellipsoidisch, 20 bis 28 u lang, 20—24 4 breit, mit gelbbrauner, feinwarziger Membran und 4—5 Keimporen. Teleutosporenlager wie bei den Uredosporen, oft auch verlängert, fest, schwarz; Sporen ellipsoidisch, eiförmig oder länglich, beiderseits abgerundet oder seltener verjüngt, bei der Querwand eingeschnürt, 33—52 u lang, 20—26 u breit, mit kastanienbrauner, glatter, am Scheitel stark verdickter (bis 10 u) Membran; Stiel kräftig, gelblich, lang, nicht abfallend. Aecidien im Mai, Uredosporen von Juni, Teleutosporen von Juli auf Thesjium linophyllum: Hügel Loreta bei Ji£in! Thesium pratense: Prag (Hennevogl nach Thümen). Neubrunn bei Mader im Böhmerwalde! i 54. Puceinia Helianthi Schweinitz. Spermcgonien honiggelb, in kleineren oder grösseren, rundlichen oder unregelmässigen Gruppen. Aecidien entweder in kreisförmigen oder dichten Gruppen auf der Unter- seite von gelblichen, rundlichen oder länglichen Flecken. Pseudoperidien niedrig, mit umgebogenem zerschlitztem Rande; Sporen polygonal und zwar kuglig bis läng- uich, 21—28 u lang, 18—21 u breit, mit dünner, fein- und dichtwarziger Membran und orangerotem Inhalt. Uredolager blattunterseits, seltener blattoberseits zerstreut, rundlich, bald nackt, staubig, braun; Sporen kuglig, eiförmig bis ellipsoidisch, 24—29 u lang, 17—22 gu breit, mit hellbrauner, stachliger, mit 2 Keimporen versehener Membran. 59 Teleutosporenlager blattunterseits, seltener blattoberseits zerstreut oder stellenweise gruppiert, rundlich, klein, bald nackt, schwarzbraun, fest; Sporen eiförmig, ellipsoidisch, keulenförmig oder länglich, am Scheitel abgerundet, seltener verjüngt, zum Stiele gewöhnlich verjüngt, bei der Querwand mässig eingeschnürt, 35—60 u lang, 20—28 u breit, mit kastanienbrauner, glatter, am Scheitel bis 8 a dicker und hellerer Membran; Stiel hyalin, kräftig, bis 100 x. lang, nicht ab- fallend, Aecidien selten, Uredosporen von Juli, Teleutosporen von August auf Helianthus annuus: Gross-Skal bei Turnau! Turnau ((Kabät)! Nieder- grund bei Tetschen (Wagner) und gewiss auch anderwärts. Puceinia Helianthi verbreitete sich in den letzten 25 Jahren von Russland aus über ganz Europa. In Russland tritt sie sehr oft epidemisch auf und verdirbt die jungen Kulturen. 55. Puceinia punetata Link. — Puccinia Galii autt. non Persoon. Spermogonien auf beiden Blattseiten, in kleineren oder grösseren Gruppen, honiggelb. Aecidien hauptsächlich blattunterseits, seltener blattoberseits, nicht selten auch auf den Stengeln, gewöhnlich auf rötlichen bis violetten Flecken locker grup- piert; Pseudoperidien niedrig, mit schmalem zurückgebogenem, zerschlitztem Rande, 250—350 u im Durchmesser; Pseudoperidienzellen rhombisch im Durchmesser, aussen 6°5—10 u dick; Sporen polygonal und zwar kuglig, eiförmig bis ellipsoi- disch, 17—26°5 u lang, 13—20 u breit, mit fein- und dichtwarziger Membran und orangerotem Inhalte. Uredolager zugleich mit Aecidien aus demselben Mycel auf beiden Blatt- seiten und dann ziemlich gross, von blasenförmig aufgetriebener Epidermis bedeckt, später zusammenfliessend oder aecidiengeboren und dann blattunterseits, zerstreut, klein, rundlich, bald nackt, braun, staubig; Sporen kuglig, eiförmig, seltener ellipsoi- disch, 20— 285 u lang, 15'5—22 u breit, mit hellbrauner, entferntstachliger Mem- bran und 2, seltener 3 Keimporen. Teleutosporenlager blattunterseits oder stengelbewohnend, rundlich oder länglich, bald nackt, polsterförmig, fest, schwarz; Sporen keulenförmig bis ellipsoidisch, am Scheitel abgestutzt, abgerundet oder verjüngt, zum Stiel keilförmig verjüngt, bei der Querwand deutlich eingeschnürt, 37—66 u lang, glatt, braun, obere Zelle am Scheitel bis 13 « dick, dunkler, 17:5—26'5 u breit, untere heller, 13—22 u breit; Stiel kürzer oder länger als die Spore, kräftig, nicht ab- fallend. Aecidien im Mai und Juni, Uredosporen oft zugleich mit denselben aus dem- selben Mycel oder selbständig von Juni, Teleutosporen von Juli auf Galium Mollugo: Überall verbreitet. Galium verum: Ebenfalls. Galium uliginosum: Studene bei Rovensko! Galium silvestre: Nov6 dvory bei Kolin (Veselsky)! Galium palustre: Katiua (Peyl)! Reichenberg (Siegmund)! . 60 Aus dem sporidiengeborenem Mycel bilden sich oft zugleich mit den Aeci- dien auch Uredolager, manchmal folgen den Spermogonien nur die Uredolager, so dass die Aecidiengeneration nicht ausgebildet wird. 56. Puceinia Galii silvatiei Otth. Spermogonien auf beiden Blattseiten oder nur auf einer derselben, in kleinen Gruppen, orangegelb. Aecidien blattunterseits auf gelben Flecken, seltener blattoberseits in lockeren, ärmlichen Gruppen zerstreut, oft auch einzeln; Pseudoperidien niedrig, klein, 170 —350 im Durchmesser, mit weissem, umgebogenem, zerschlitztem Rande; Pseudoperidienzellen im Durchschnitte rhombisch, aussen dicker; Sporen polygonal und zwar kugelig, eiförmig oder ellipsoidisch, 20—24 u lang, 15—20 « breit, mit dicht- und feinwarziger Membran. Uredolager gewöhnlich blattunterseits oder stengelbewohnend, klein, rundlich oder länglich, bald nackt, staubig, hellbraun; Sporen gewöhnlich kuglig, auch eiförmig bis ellipsoidisch, 20—26°5 u lang, 17—22 u breit, mit hellbrauner, entfernt stachliger Membran und 2, seltener 3 Keimporen. Teleutosporenlager blattunterseits verteilt, klein bis mittelgross, oft zu- sammenfliessend, auf den Stengeln mehr oder weniger verlängert, bald nackt, fest schwarz, schwach glänzend; Sporen keulenförmig, am Scheitel abgestutzt, abge- rundet oder verjüngt, zum Stiel keilförmig verjüngt, bei der Querwand wenig eingeschnürt, 33—48 u lang, kastanienbraun, glatt, obere Zelle am Scheitel 11 bis 16 a dick, 175—28 u breit, untere heller, 13—17°5 «u breit; Stiel kräftig, kürzer bis länger als die Spore, nicht abfallend. Aecidien im Mai und Juai, Uredosporen von Juni, Teleutosporen von Juli auf Galium silvatieum: Mühlhausen a. E. (Kabät)!, Raudnie (Thümen)! Gross Wostray bei Aussig (Wagner). Geltschberg! Rozdalovic! Vysok6 Veseli (Kabät)! Kolin (Veselsky)! Ka@ina (Peyl)! Jaromer (Knaf)! Halin bei Dobruska (Vodäk)! Täbor! Aus dem sporidiengeborenen Mycel bilden sich oft zugleich mit den Aeci- dien auch Uredolager, vereinzelt auch Teleutosporenlager; manchmal folgen den Spermogonien sofort Uredolager. In diesem Falle werden Aecidien entweder gar nicht ausgebildet oder es entstehen nur vereinzelte Pseudoperidien, 57. Puceinia Asperulae eynanchieae Wurth. Spermogonien auf Stengeln oder Blättern, kuglig bis birnförmig, honig gelb. Aecidien auf beiden Blattseiten und auf Stengeln, karminrot umsäumt; Pseudoperidien schüsselförmig, mit weissem, wenig aus dem Blattgewebe hervorra- gendem Rande; Pseudoperidien in regulären Reihen, auf der Aussenseite 6-9 u dick; Sporen polygonal und zwar kuglig bis ellipsoidisch, 17—22 u lang, 15—18 u breit, mit dünner, feinstachliger, farbloser Membran. Uredolager auf beiden Blattseiten und auf Stengeln, sehr zerstreut, rundlich, bald nackt, staubig, hellbraun; Sporen kuglig oder eckig, 24—31 u lang, 19—24 u breit, mit brauner, stachliger Membran und 2 Keimporen 61 Teleutosporenlager wie bei Uredosporen, fest, schwarz, gewölbt; Sporen ellipsoidisch, keulenförmig oder birnförmig, am Scheitel abgestutzt, abgerundet oder verjüngt, zum Stiel gewöhnlich verjüngt, 40—55 u lang, obere Zelle 17—24 u, untere 15—20 u breit, mit hellkastanienbrauner, glatter, am Scheitel bis auf 14 u dieker und daselbst. dunklerer Membran. Stiel so lang oder kürzer als die Spore bräunlich, nicht abfallend. Aecidien im Mai, Uredosporen im Juni, Teleutosporen von August auf Asperula cynanchica: Volovice bei Welwarn (Kabät)! Aussig (Thümen) ! 58. Puceinia Asperulae odoratae Wurth. Spermogonien bisher nicht gefunden. Aecidien blattunterseits in kleinen Gruppen ; Pseudoperidien schüsselförmig, mit weissem, wenig aus dem Blattgewebe hervorbrechendem Rande; Pseudoperi- dienzellen in regulären Reihen, aussen 6-8 u dick; Sporen kuglig, ellipsoidisch oder polygonal, 14—21 u breit, mit dünner, warziger Membran. Uredolager meistens blattunterseits, zerstreut, sehr klein, auf den Sten- geln strichförmig, hellbraun; Sporen kuglig, ellipsoidisch oder birnförmig, 18—30 u im Durchmesser, mit brauner, feinstacheliger Membran und 2 Keimporen. Teleutosporenlager blattunterseits zerstreut, seltener gruppiert, klein, rundlich bis länglich, lange bedeckt, auf den Stengeln verlängert, schwarzbraun; Sporen ellipsoidisch, birnförmig oder keulenförmig, am Scheitel abgerundet oder ge- wöhnlich verjüngt, zum Stiel verjüngt, bei der Querwand schwach eingeschnürt, 30—52 u lang, 17—21 u breit, mit hellgelbbrauner Membran, am Scheitel heller und daselbst bis 11 u dick; Stiel so lang oder kürzer als die Spore, hyalin, nicht abfallend. Aecidien im Mai, Uredosporen von Juni, Teleutosporen von September auf Asperula odorata: Ka£ina (Peyl)! 59. Pucecinia coaetanea Bubäk. Spermogonien gross, honigbräunlich, auf beiden Seiten der Flecke im ziemlich grossen, dichten Gruppen, oft die Blattspitzen ganz bedeckend. Aecidien auf der Blattunterseite, auf gelben, rötlichen oder violetten Flecken, zerstreut oder in kleinen Gruppen, Pseudoperidien niedrig, 250—420 u breit, mit zurückgebogenem, zerschlitztem Rande; Pseudoperidienzellen im radialen Durchschnitt rhombisch, mit stärker verdickter Aussenseite; Sporen kugelig, ei- förmig bis ellipsoidisch, fast immer polygonal, 20—26 u lang, 15 —22 u breit, mit dicht- und feinwarziger Membran. Uredolager anfangs aus demselben Mycel wie die Aecidien, beiderseits hervorbrecheud, ziemlich lange bedeckt, blasenförmig gewölbt, dann mehr oder we- niger entblösst, zusammenfliessend, braun, staubig; aecidiengeborene Lager unter- seits zerstreut oder auch oberseits, gewöhnlich nicht zusammenfliessend, klein, sonst wie die vorigen; Sporen kugelig, eiförmig bis ellipsoidisch, 22—285 uw (seltener 62 31 u) lang, 20—24 u breit, mit hellbrauner, feinstacheliger Membran und 2—3 Keimporen. Teleutosporenlager gewöhnlich unterseits, entweder aus demselben Mycel wie Aecidien und Uredosporen oder aus uredogeborenem Mycel und dann auch auf den Stengeln und Aesten, ziemlich gross, rundlich oder länglich, bald nackt, oft zusammenfliessend, schwarz, kompakt, schwach glänzend ; Sporen gewöhnlich keulenförmig, oben abgestutzt, abgerundet oder verjüngt, in den Stiel keilförmig verschmälert, in der Mitte etwas eingeschnürt, 42—62 u lang, mit glatter, kastanienbrauner Membran; obere Zelle am Scheitel bis auf 18 « verdickt, daselbst dunkler, 20—28°5 u breit, untere Zelle 175—22 u breit; Stiel länger oder kürzer als die Spore, ziemlich dick, nicht abfällig; Keimporus der Basalzelle oft mit breiter, hyaliner Papille. Aeeidien-, Uredo- und Teleutosporen im Mai und Juni zugleich aus dem- selben Mycel, selbständige Uredo- und Teleutosporenlager von Juni auf Asperula galioides: Plöschenberg bei Netluk nächst Trebnitz (21. Mai 1902, Aec.. Ur. und Tel., 26. VI. Ur. und Tel.)! Die vorliegende Art ist durch grosse Spermogonien, grössere Uredosporen welche mit 2—3 Keimporen versehen sind, durch grössere Teleutosporen, wie auch durch die biologischen Verhältnisse von den verwandten Arten verschieden: 60. Puceinia Calthae Link. Spermogonien honiggelb, in kleinen Gruppen beiderseits auf den Flecken. Aecidien blattunterseits in kleinen Gruppen auf gelblichen Flecken oder in länglichen Gruppen auf den Blattstielen; Pseudoperidien niedrig, mit umgeboge- nem Rande, grob zerschlitzt; Pseudoperidienzellen eiförmig bis länglich, fast in re- gulären Reihen; Sporen polygonal-kuglig, feinwarzig, 21—28 u im Durchmesser. Uredolager meistens blattoberseits verteilt, klein, rundlich, bald nackt, braun, staubig; Sporen kuglig bis ellipsoidisch, hellbraun, 26—535 u lang, 20—25 u breit, entferntstachlig, mit 2 Keimporen. Teleutosporenlager meistens blattunterseits verteilt oder stellenweise kreisförmig stehend, anfangs bedeckt, dann nackt, klein, schwarz, fest; Sporen elli- psoidisch, keulenförmig, spindelförmig, beiderseits verjüngt, bei der Querwand nicht oder nur wenig eingeschnürt, 31—46 u lang, 15—22 u breit, mit hellbrauner glatter Membran; Keimporus der Scheitelzelle scheitelständig, jener der Basalzelle dicht an der Querwand, beide mit dicker, hyaliner Papille; Stiel kräftig, bis 75 u lang, farblos, nicht abfällig. Aecidien im Juni, Uredosporen von Mitte Juni, Teleutosporen von Juli auf Caltha palustris: Wiesen bei Ov&äry nnd Park in Katina (Peyl)! Teleci bei Policka (Noväk)! Oft im Erzgebirge: Neustadt, Kalkofen, Ullersdorf! Oberbrand bei Joachimstal! Gottesgab und Böhmisch Wiesental (Wagner); Zechgrund (Sydow)! Fuss des Keilberges (Krieger)! Puceinia Calthae ist von Puceinia Zopfii durch kleinere, hellere, glatte Te- leutosporen und lange, feste Stiele verschieden. 63 8) Teleutosporenstiele zart, abfallend. 61. Puceinia Porri (Sowerby) Winter. Aecidien auf beiden Seiten von gelblichen Flecken, in elliptischen Gruppen oder kreisförmig gestellt; Pseudoperidien niedrig- mit weissem, wenig umgeboge- nem, zerschlitztem Rande‘; Pseudoperidienzellen auf der Aussenseite bis 7 u dick; Sporen kuglig, eiförmig oder polygonal, 19—82 u lang, 21—24 u breit, mit düuner feinwarziger Membran. Uredolager auf beiden Blattseiten, gewöhnlich auf bleichen Flecken, zer- streut oder manchmal in länglichen Gruppen, lange bedeckt, rundlich bis länglich, dann nackt, staubig, rostgelb; Sporen kuglig bis ellipsoidischh 23—32 u lang, 21 bis 28 u breit, mit hellbrauner, entferntstachliger Membran und 3, mit niedrigen, breiten Papillen versehenen Keimporen. Teleutosporenlager wie bei Uredosporen, schwarz, von grauer Epi- dermis lange bedeckt, oft, besonders um die Uredolager herum, zusammenfliessend ; zweizellige Sporen keulenförmig oder länglichh, am Scheitel abgerundet oder wenig verjüngt, zum Stiele verschmälert, bei der Querwand schwach eingeschnürt, 35-46 u lang, 20—24 u breit, mit brauner, glatter, am Scheitel 3—4 w dicker Membran; einzellige Sporen birnförmig oder ellipsoidisch, am Scheitel abgestutzt oder abgerundet, 26 —42 u lang, 18—24 u breit; Stiel kurz, farblos, abfällig. Aecidienim Mai und Juni, Uredosporen von Juni, Teleutosporen von Juli auf Allium fistulosum: Prag (Kalmus)! Allium porrum: Prag (Quadrat)! Allium sativum: Welwarn (Kabät)! Allium schoenoprasum: Welwarn, Turnau (Kabät)! Reichenberg (Sieg- mund)! von Tetschen bis zu Herrnskretschen auf den Elbufern (Thümen, Wagner)! Allium sibiricum: Riesengrund im Riesengebirge! Botanischer Garten in Täbor ! 62. Puceinia Gentianae Strauss. Spermogonien honiggelb, zwischen den Aecidien zerstreut. Aecidien blattunterseits oder auf den Stengeln, auf gelblichen, rundlichen oder länglichen Flecken, in unregelmässigen, lockeren oder dichteren Gruppen; Pseudo- peridien niedrig, mit weissem, zerschlitztem Rande; Sporen polyedrisch, kuglig bis ellipsoidisch, 16—23 u lang, 14—17 u breit, wit dünner, fein- und dichtwarziger Membran und orangerotem Inhalt. Uredolager hauptsächlich blattoberseits, zerstreut, manchmal auch kreis- förmig stehend, klein, rundlich, braun; Sporen kuglig, eiförmig bis ellipsoidisch, 28—32 ulang, 21—24 u breit, mit brauner, entferntstachliger Membran und 2 (sel- tener 3) Keimporen. Teleutosporenlager wie bei den Uredosporen, schwarzbraun, staubig; Sporen fast kuglig bis ellipsoidisch, beiderseits abgerundet, bei der Querwand kaum eingeschnürt, 35-42 u. lang, 26-31 u breit, glatt, dunkelkastanienbraun ; Stiel farblos, kürzer als die Spore; Keimporus der Scheitelzelle scheitelständig, 64 seltener seitwärts stehend, jener der Basalzelle unterhalb der Querwand, beide mit niedrigen, hyalinen Papillen. Aecidien im Juni, Uredosporen von Ende Juni, Teleutosporen von Ende Juli auf Gentiana eruciata; Krumau, Hohenfurth (Jungbauer 1818)! 63. Puceinia Sweertiae (Opiz) Winter. Spermogonien ziemlich gross, honiggelb, auf beiden Blattseiten in kleinen Gruppen. Aecidien auf der Unterseite von gelben oder brauen Flecken in rundlichen, kleinen, auf den Blattstielen und Nerven in verlängerten Gruppen; Pseudoperidien anfangs gewölbt, mit rundlicher Oeffuung, dann niedrig schüsselförmig, mit umge- bogenem, zerschlitztem Rande; Pseudoperidienzellen in undeutlichen Reihen, auf der Aussenseite bis 11 x dick, auf radialem Durchschnitte abgerundet-rhombisch ; Sporen immer polyedrisch und zwar kuglig, eiförmig, ellipsoidisch, 20 —28 u lang, 17 —22 u breit, mit dicht- und feinwarziger Membran und orangerotem Inhalte. Uredolager (nach Winter) kuglig, hellbraun, fein punktiert, 19—26 u im Durchmesser. Teleutosporenlager blattoberseits, entweder auf schwarzen Aecidien- flecken oder zerstreut, klein, rundlich, lange bedeckt, selten zusammenfliessend, dunkelbraun; Sporen ellipsoidisch, eiförmig, manchmal auch länglich, öfters polyedrisch, beiderseits abgerundet oder zum Stiel zuweilen ein wenig verjüngt, bei der Quer- wand wenig oder gar nicht eingeschnürt, 35 —48 u lang, 24—35 u breit, mit hell- kastanienbrauner, glatter Membran; Stiel fein, farblos, abfällig, bis 44 u lang; Keim- porus der Scheitelzelle oft ein wenig herabgerückt, jener der Basalzelle unterhalb der Querwand oderetwas herabgeschoben, beide mit kleinen, farblosen Papillen. Aecidien im Juli, Teleutosporen im August auf Sweertia perennis: Im Riesengebirge ziemlich verbreitet, z. B. Elb- fallbaude, Elbewiese, bei der Prinz Heinrichbaude oberhalb der Bergschmiede, Riesengrund, Teufelsgarten etc. Winter beschreibt auch die Uredosporen. Es muss hier aber hervorge- hoben werden, dass weder Sydow und Fischer, noch ich, obzwar wir alle reich- liches Material zur Verfügung hatten, niemals diese Sporen gesehen haben. Ihre Existenz ist deshalb fraglich. 64. Puceinia nigrescens Kirchner. — Puccinia obtusa Schroeter. Spermogonien honiggelb, in kleinen Gruppen auf beiden Seiten der Flecke oder auf den Nerven und Blattstielen zwischen den Aecidien. Aecidien in dichten Gruppen aufder Unterseite von rötlicher oder gelblicher Flecke, auf den Blattspreiten in rundlichen und oft blasenförmigen, auf den Nerven und Blattstielen in länglichen und verschiedene Deformationen verursachenden Gruppen; Pseudoperidien unregelmässig, tief eingesenkt, wenig hervorragend, unregelmässig geöffnet, mit zerschlitztem, selten umgebogenem Rande; Sporen ‚kuglig, eiförmig, 65 ellipsoidisch, länglich, oft polyedrisch oder unregelmässig, 20—28 u lang, 15—22 u breit, mit dicht- und feinwarziger Membran und orangerotem Inhalt. Uredolager blattunterseits, seltener blattoberseits, zerstreut, klein, rundlich, bald nackt, braun, staubig; Sporen kuglig, eiförmig bis ellipsoidischh 22—31 u lang, 17—26 u breit, mit hellbrauner, grobstachliger Membran und 2 (sehr selten) 3 Keimporen. Teleutosporenlager wie bei den Uredosporen, schwarz, staubig; Sporen ellipsoidisch bis länglich, beiderseits abgerundet oder manchmal zum Stiel verjüngt, bei der Querwand eingeschnürt, 37—44 u breit, lang, 22—31 « mit dicker, kastanienbrauner, glatter, am Scheitel bis 8 « dicker Membran, oder mit breiter, hellerer Papille versehen; Stiel kurz, zart, farblos, abfällig. Aecidien im Mai und Juni, Uredosporen von Juni, Teleutosporen von Juli auf Salvia verticillata: Ziemlich verbreitet. Puccinia Betonicae Corda in Icones fungorum II., p. 5, tab. |VIIL., fig. 21. ist auch nur Puccinia nigrescens. 65. Puceinia Soldanellae (De Candolle) Fuckel. Spermogonien auf beiden Blattseiten oder nur blattunterseits, stark ge- wölbt, honiggelbbraun. Aecidien auf der ganzen Blattunterseite oder nur stellenweise, gleich- mässig verteilt; Pseudoperidien niedrig, schüsselförmig, mit weissem, umgebogenem, zerschlitztem, bald abfallendem Rande; ‚Pseudoperidienzellen auf der Aussenseite bis 10 « dick; Sporen kuglig, eiförmig bis ellipsoidisch, oft polyedrisch, 22—28 u lang, 17—22 u breit, mit dünner, feinwarziger Membran. Uredolager blattoberseits zerstreut oder kreisförmig, rundlich oder länglich ziemlich lange bedeckt, braun, staubig; Sporen kuglig, eiförmig bis ellipsoidisch, hellbraun, stachlig, 24—35 u lang, 18—26 u breit; Membran 3 « dick, mit 3 Keimporen. Teleutosporenlager wie bei den Uredosporen, schwarzbraun; Sporen eiförmig oder ellipsoidisch, beiderseits abgerundet oder verjüngt, bei der Querwand eingeschnürt, 33—48 u lang, 26—53 w breit, mit kastanienbrauner, glatter, dicker Membran; Keimporus der Scheitelzelle manchmal ein wenig herabgerückt, jener der Basalzelle in verschiedener Lage von der, Querwand bis zum Stiele, beide mit breiter, kräftiger, hyaliner Papille; Stiel so lang oder kürzer als die Spore, farblos, abfällig. Alle drei Stadien fast zugleich im September auf Soldanella montana: Nur im Böhmerwalde und zwar am Wege vom Teufelssee zum Schwarzen See, Riegelbachschlucht bei Eisenstein, zwischen Neu- brunn und der Ahornsäge ! Das Aeeidiummycel überwintert im Rhizom und dringt jedes Jahr in die Blätter hinein, welche schlauker sind und nur kleine, gelbliche Blattspreiten ent- wickeln. Dr. Bubak, Die Pilze Böhmens. 5 66 66. Puceinia Violae (Schumacher) De Candolle. Spermogonien an der Oberseite der Flecke, honiggelb. Aecidien auf allen grünen Teilen, auf den Blättern oft auf blasenförmigen Flecken in rundlichen Gruppen, auf den oft verdickten oder gekrümmten Blatt- stielen und Stengeln in verlängerten Gruppen; Pseudoperidien niedrig, mit umgebo- genem, zerschlitztem Rande; Pseudoperidienzellen auf der Aussenseite bis 10 u dick; Sporen kuglig bis ellipsoidisch, poly&drisch, 16—24 u lang, 10—18 u breit, mit dünner, dicht- und feinwarziger Membran. j Uredolager blattunterseits zerstreut oder zuweilen kreisförmig, klein rundlich, bald nackt, staubig, zimmtbraun ; Sporen kuglig bis ellipsoidisch, 20 —28 u lang, 17—22 u breit, mit hellbrauner, stachliger Membran und 2 Keimporen. Teleutospvrenlager wie bei den Uredosporen, dunkelbraun, staubig; Sporen ellipsoidisch, beiderseits abgerundet, bei der Querwand wenig oder gar nicht eingeschnürt, 20—40 u lang, 15—22 u breit, mit kastanienbrauner, glatter Mem- bran; Stiel kurz, hyalin, abfällig; Keimporus der Basalzelle zuweilen ein wenig herabgerückt, beide mit niedrigen, farblosen Papillen. Aecidien im Mai und Juni, Uredosporen im Juni, Teleutosporen von Juli auf Viola canina: Kiefernwälder bei Pori&an! Volovice bei Welwarn (Kabät) ! Rovensko! Leitmeritz, Teplitz (Wagner)! Wopparnertal bei Lobositz ! Viola collina: Kuchelbad, Radotin, St. Ivan! Unter-Berkovic! Wetter- stein bei Sychrov! Viola hirta: Auf dieser Nährpflanze verbreitet! Viola mirabilis: Mühlhausen a. E. (Kabät)! Viola odorata, Riviniana, silvestris: Sehr verbreitet. Auf verschiedenen kultivierten Viola-Arten in Duppau bei Karlsbad und in Mariaschein (Wiesbaur) | 67. Puceinia Silenes Schröter. Spermogonien in kleinen Gruppen, honiggelb. Aecidien blattunterseits auf hellgelben Flecken, in kleinen, rundlichen Gruppen; Pseudoperidien niedrig, mit weissem, zerschlitztem Rande; Sporen kuglig- polyedrisch bis ellipsoidisch, 17—26 u lang, 14—20 u breit, mit feinwarzigeı Membran und orangerotem Inhalt (nach Schröter und Sydow). Uredolager auf beiden Blattseiten zerstreut, rundlich, oft um ein grösseres Häufchen mehr oder weuiger kreisförmig gestellt, bald nackt, staubig, zusammen- fliessend, zimmtbraun; Sporen grösstenteils kuglig, oft auch eiförmig bis ellipsoidisch, 22—28 u lang, 17—24 u breit. hellbraun, entfernt-stachlig, mit 3—4, von niedrigen Papillen bedeckten Keimporen. Teleutosporenlager wie bei den Uredosporen, dunkelbraun, staubig; Sporen ellipsoidisch, länglich, beiderseits abgerundet, bei der Querwand schwach verjüngt, 26—42 u lang, 20—26 u breit, mit hellkastanienbrauner, glatter Mem- bran; Stiel kurz, farblos, abfällig; Keimporus der Basalzelle in verschiedenen Lagen von der Querwand bis zum Stiel, beide mit kleiner, hyaliner Papille. Aeeidien im Juni, Uredosporen im Juli, Teleutosporen von August auf Melandryum pratense: Welwarn (Kabät)! 67 68. Puceinia Epilobii tetragoni (De Candolle) Winter. — Dicaeoma Epi- lobii Opiz in schedis 1818. — Puecinia tenuistipes ÖOpiz in schedis 1853. Spermogonien zwischen den Aecidien zerstreut, honiggelb, später dunkler. Aecidien über die ganze Blattunterseite oder nur stellenweise gleich- mässig verteilt, vereinzelt auch blattoberseits; Pseudoperidien schüsselförmig, mit umgebogenem, ziemlich breitem, grob zerschlitztem Rande; Sporen länglich-poly- edrisch, 17—26 u lang, 15—22 u breit, mit feinwarziger, ungleichmässig dicker Membran und orangefarbigem Inhalt. Uredolager blattunterseits vereinzelt oder stellenweise oder aber über die ganze Blattspreite gleichmässig verteilt, bald nackt, staubig, zuweilen zusammen- fliessend, kastanienbraun ; Sporen kuglig, eiförmig bis ellipsoidisch, 20—23 u lang, 15—25 u breit, mit brauner, stachliger Membran und 2 Keimporen. Teleutosporenlager wie bei Uredosporen schwarzbraun, Sporen ei- förmig bis ellipsoidisch, beiderseits abgerundet, bei der Querwand mässig einge- schnürt, 24—35 u lang, 14—21 u breit, mit hellbrauner, glatter, am Scheitel bis - 5 u dicker Membran; Stiel kurz, zart, hyalin; Keimporus der Basalzelle bei der Querwand oder um '/, herabgerückt. Aecidien im Mai und Juni, Uredosporen von Juni, Teleutosporen von Juli auf Epilobium hirsutum: Särka {Opiz)! St. Prokop! Radotin! Ounetic (Opiz)! VSetaty (Kabät)! Welwarn, Volovice (derselbe)! Ka@ina (Peyl)! Neuhof bei Kolin (Veselsky)! Mohella bei Gablonz a. N. (Matouschek)! Hracholusky bei Raudnitz (Prochäzka)! Liebshausen bei Trebnitz! B&losie und Svintie bei Bilin (Reuss)! Podersam (Reichhardt)! Epilobium montanum: Zähoranertal bei Davle! Turnau (Kabät)! Herroskretschen (Wagner)! Hopfenberg bei Bodenbach! Mückenberg und Graupen bei Teplitz (Thümen)! Rotenhaus bei Komotau (Roth)! Täbor! Glatzer Schneeberg (Schröter). Epilobium obsceurum! Täbor! Epilobium roseum: Fugau (Karl)! Aecidien unter dem Namen Aeci- dium anagallidis Karl auf Veronica Anagallis! Das Mycel durchdringt die ganze Nährpflanze und derformiert dieselbe. Von Puccinia Epilobii DC. unterscheidet sich die vorliegende Art durch glatte, am Scheitel verdickte Teleutosporen. 69. Puceinia Apii Desmazieres. — Puccinia bullata Aut. p. p. — Uredo Apii Opiz 1836 in schedis. Spermogonien blattunterseits, gewöhnlich in der Mitte der Aecidien gruppiert, braunrot. Aecidien auf gelblichen Flecken blattunterseits in kleinen, rundlichen Gruppen; Pseudoperidien niedrig walzenförmig, wenig hervorragend; Pseudoperidien- 5} 68 zellen in regelmässigen Reihen, länglich, 20—30 u lang, 10—24 u breit; Sporen kugligeckig, ellipsoidisch, dicht und feinwarzig, 17—23 u breit. Uredolager hauptsächlich blattunterseits, klein, zerstreut oder in kleinen oft ringförmigen Gruppen, braun, staubig; Sporen eiförmig bis ellipsoidisch, 23—32 u lang, 19—25 u breit, mit hellbrauner, am Scheitel stark verdickter Membran und 3 Keimporen. Teleutosporenlager hauptsächlich blattunterseits, grösser als die Ure- dolager, rundlich, von grauer Epidermis bedeckt, bald nackt und staubig, schwarz- braun; Sporen ellipseidisch bis länglich, manchmal auch keulenförmig, am Scheitel abgerundet, zum Stiel verjüngt, bei der Querwand wenig eingeschnürt, 32—55 u lang, 16—23 u breit, mit brauner oder hellbrauner, glatter Membran; Keimporus der Scheitelzelle scheitelständig, manchmal mit niedriger Papille versehen, jener der Basalzelle tief nach unten verschoben ; Stiel leicht abfallend, farblos, so lang wie die Spore. Aecidien im Mai, Uredosporen von Juni, Teleutosporen von Juli auf Apium graveolens: Bei Prag (Opiz 1836, Corda 1844)! Lenesic (Houska)! Tetschen (Thümen) und gewiss auch anderwärts. 70. Puceinia Bupleuri faleati (De Candolle) Winter. — Aecidium Bu- pleuri Opiz Deutschl. kryptog. Gewächse 1816. pg. 35. Spermogonien auf beiden Blattseiten zwischen den Aecidieu verteilt oder auch selbstständig, honiggelbbraun, 100-160 w breit. Aecidien blattunterseits (seltener blattoberseits) gleichmässig verteilt Pseudoperidien wenig hervorragend, klein, walzenförmig, mit fein zerschlitztem, zu- rückgebogenem, gelblichem Rande, aus unregelmässig zusammengestellten Pseudo- peridienzellen bestehend; Sporen kuglig oder ellipsoidisch, 18—24 u breit, mit dieht- und feinwarziger Membran und orangerotem Inhalte. (Siehe Abb. 14, II) Uredolager hauptsächlich blattunterseits auf kleinen gelblichen Fleckchen zerstreut, manchmal gleichmässig verteilt, zimmtbraun; Sporen kuglig bis ellip- soidisch, 19—24 u lang, 17—22 u breit, mit gelbbrauner, gleichmässig dicker diehtstachliger Membran und 4 (manchmal 3 oder 5) Keimporen. Teleutosporenlager wie bei den Uredosporen, von grauer Epidermis bedeckt. dann nackt, schwarzbraun bis schwarz, staubig; Sporen breit ellipsoidisch oder eiförmig, beiderseits abgerundet, bei der Querwand wenig oder gar nicht eingeschnürt, 26—33 u lang, 22—26 u breit, mit brauner, glatter Membran; Keim- porus der Basalzelle in der unteren Hälfte liegend, beide mit niedriger, bräunlicher Papille; Stiel zart, hyalin, leicht abfallend. Aecidien im Mai und Juni, Uredosporen nur sehr wenig entwickelt, 'Teleuto- sporen von August auf Bupleurum faleatum: Kuchelbad, Radotin, Kosof, Karlstein, Dolany bei Lib$ie! Mühlhausen a. E. (Kabät)! Zernoseky, LovoS! Elbelehnen von Nestomitz bis zum Ziegenberge! Stadie (Wiesbaur)! Teplitz (Thümen). Peruc, Chrastin, Sebin ! 69 Das Aecidiummycel überwintert im Rhizom und im Frühjahre dringt es in die ganze Pflanze ein, fruktifiziert gewöhnlich auf allen Blättern, die dann hellgrün ‚und schmäler sind; die befallenen Triebe blühen gewöhnlich nicht. b) Teleutosporen mehr oder weniger warzig. «) Pseudoperidien entwickelt. *) Das Aecidiummycel durchdringt die ganze Nührpflanze. 71. Puceinia Crepidis Schröter. Spermogonien honiggelb, auf beiden Blattseiten, manchmal auch am Stengel zwischen den Aecidien zerstreut. Aecidien über die ganze Blattseite fast gleichmässig verteilt, alle Blätter der infizierten Pflanze befallend, seltener auch auf der Blattoberseite oder auf jungen Stengeln; Pseudoperidien niedrig, breit, mit umgebogenem, schmalem, feinzer- schlitztem, weissem Rande; Pseudoperidienzellen in wenig regelmässigen Reihen; Sporen kugligeckig oder eiförmig, 20—25 u lang, 16—20 u breit, gelblich, feinwarzig. Uredosporen auf beiden Blattseiten, klein, rundlich, zimmtbraun, staubig. Sporen kuglig, ellipsoidisch oder eiförmig, 20—25 u lang, 16—20 u breit, mit hellbrauner Membran und 2—3 Keimporen. Teleutosporenlager meistens blattunterseits oder auf den Stengeln, klein, rundlich oder länglich, lange bedeckt, dann nackt, schwarzbraun, staubig; Sporen ellipsoidisch oder eiförmig, beiderseits abgerundet, bei der Querwand manch- mal schwach eingeschnürt, 20—30 u lang, 17—22 u breit, mit kastanienbrauner, feinwarziger Membran; Stiel kurz, farblos, leicht abfallend; beide Keimporen bis zur '/,, jener der Basalzelle manchmal noch tiefer herabgerückt. Aecidien anfangs Mai und mit ihnen aus demselben Mycel auch die Uredo- und Teleutosporen; selbständige Uredo- und Teleutosporenlager von Juni auf Crepis teetorum: Sct. Ivan bei Beraun! Hradisko bei Sadskä! Uha bei Welwarn (Kabät)! Malä Belä bei Turnau (derselbe)! Pfftoky bei Kuttenberg (Pro- chäzka)! Wesseln bei Aussig! Täbor! CGrepis virens: Herrnskretschen (Thümen). Das Aecidiummycel durchdringt die ganze Pflanze, die verkümmert und zur Blüte nicht gelangt; die befallenen Blätter sind blass und verlängert. 72. Puceinia Barkhausiae rhoeadifoliae Bubäk in Oesterr. botan. Zeitschrift 1902 Nr. 2. Spermogonien zwischen den Aecidien sehr zerstreut, klein, gelb und bald verschwindend. Aecidien auf der ganzen Blattunterseite regelmässig verteilt, seltener auch auf der Blattoberfläche, hier aber nur spärlich entwickelt, blass, niedrig, bis 66 u im Durchmesser, zart, aın Rande wenig zurückgebogen, fein zerschlitzt. Pseudope- ridienzellen in regulären Reihen, bis 40 u lang, 18 « breit. Aecidiosporen grössten- teils eiförmig oder ellipsoidisch, 17°5—32 u lang, 13—20 u breit, seltener eckig und 70 isodiametrisch, 17°5—20 a im Durchmesser. Membran feinköruig, Inhalt gelb- orange. Uredolager rundlich, dunkelbraun, bald nackt; Uredosporen kuglig bis ellipsoidischh 22—26°5 u lang, 20—22 « breit, mit kastanienbrauner, stachliger Membran und zwei etwas oberhalb der Mitte der Spore liegenden Keimporen. Teleutosporenlager rundlich oder elliptisch, schwarzbraun, staubig; Teleutosporen eiförmig, ellipsoidisch bis länglich, an beiden Enden abgerundet, 265—44 u lang, 22—31 u breit, (gewöhnlich 33—40 u lang und 22 u breit). Keimporus der Scheitelzelle scheitelständig, seltener ein wenig herabgerückt, der- jenige der Basalzelle bis zur Hälfte herabgeschoben; Membran kastanienbraun, fein punktiert; Stiel so lang oder länger als die Spore, zart und hyalin. Aecidien von Mitte Mai bis Mitte Juni, Uredosporen von Ende Mai bis zum Winter, Teleutosporen von Juli auf Barkhausia (Crepis) rhoeadifolia: St. Prokop, \ysotany bei Prag! Auf den Lehnen von Selc bis zur Podbaba! — Im Bielatale bei Welbine! Das Aecidiummycel durchdriagt die ganze Pflanze, welche infolgedessen nicht zur Blüte gelangt; die aecidientragenden Blätter sind schmäler als die gesunden, ziemlich verlängert und wenig gekerbt. Von Puccinia Crepidis Schröter unter- scheidet sich der vorliegende Pilz durch grössere Aecidiosporen und durch die Farbe der Uredo- und Teleutosporen. 73 Puceinia Podospermi De Candolle. Spermogonien blattoberseits zerstreut, honiggelb. Aecidien über die ganze Blattunterseite gleichmässig verteilt, auch auf den Involucralblättern. schüsselförmig, mit weissem, zurückgebogenem, grobzer- schlitztem Rande; Pseudoperidienzellen auf der Innenseite 7—10 u diek; Sporen kuglig, eiförmig bis ellipsoidisch, 20—30 u lang, 13—20 u breit, mit dünner, fein- warziger Membran. Uredolager auf beiden Blattseiten zerstreut, rundlich, bald nackt, staubig; braun; Sporen kuglig oder eiförmig, seltener ellipsoidisch, 24—32 u lang, 22 —24 u breit, mit kräftiger, brauner, entfernt stachliger Membran und 2 von niedrigen, hy- alinen Papillen bedeckten Keimporen. Teleutosporenlager wie bei den Uredosporen, schwarzbraun, staubig; Sporen kuglig-ellipsoidisch bis ellipsoidisch, beiderseits abgerundet, bei der Quer- wand nicht eingeschnürt, 33—42 u laug, 26—33 u breit, mit kräftiger, kastanien- brauner, entfernt warziger Membran, auf kurzem, zartem, farblosem Stiel; Keim- poren um '/,—'/, herabgerückt. Aecidien im Mai und Juni, Uredo- und Teleutosporen von Juni auf Podospermum Jacquinianum: Hlubotepy bei Prag (Schiffner)! Le- ne$ic (Houska) | Podospermum laciniatum: Radotin bei Prag! Welwarn (Kabät)! Li- bochovie! Ji£in ! Das Aecidiummycel durchdringt die ganze Nährpflanze und überwintert in der Wurzel. 71 ** Das Aecidiummycelfist lokalisiert. 74. Puceinia Lampsanae (Schultz) Fuckel. Spermogonien honiggelb, anf der Oberseite der Flecke gruppiert, sel- tener unterseits zwischen den Aecidien; Spermatien 4—45 X 2—45 u. Aecidien auf der Unterseite roter, blasenförmiger Flecke oder auf den Nerven und Blattstielen; Pseudoperidien locker stehend, schüsselförmig, tief im Gewebe eingesenkt, mit zurückgeschlagenem, weissem, feinzerschlitztem Rande; Pseudoperidienzellen auf der Innenseite verdickt; Sporen kuglig, eiförmig, ellip- soidisch, manchmal polyedrisch, 15—28 u lang, 13—26 u breit, mit farbloser, dicht- und feinwarziger Membran und orangerotem Inhalte. Uredolager hauptsächlich blattunterseits, auch auf den Stengeln, klein, rundlich, bald nackt, zusammenfliessend, staubig, zimmtbraun ; Sporen kuglig bis Abb. 15. Aecidien vo Puccinia Lampsanae auf Blättern von Lampsana communis. ellipsoidisch, 17”—24 u lang, 15—18 u breit, mit hellbrauner, feinstachliger Mem- bran und 2 papillenlosen Keimporen. Teleutosporenlager wie bei den Uredosporen, schwarzbraun, staubig; Sporen ellipsoidisch oder eiförmig, beiderseits abgerundet, bei der Querwand nur selten eingeschnürt, 20—33 u lang, 16—26 u breit, mit kastanienbrauner, sehr feinwarziger Membran; Stiel kurz, farblos, oft schief seitwärts sitzend; Keimporus der Scheitelzelle gewöhnlich seitwärts verschoben, jener der Basalzelle um '/, her- abgerückt, beide ohne Papillen. Aeecidien oft schon von Anfang März bis zum Mai, Uredosporen von Mitte Mai, Teleutosporen von Juni auf Lampsana communis: Sehr verbreitet. 72 . Vom Aecidium lampsanicolum Tranzschel sind die Aecidien der vor- liegende Spezies durch die auf der Innenseite verdickten Pseudoperidienzellen und durch leicht sich loslösende Aecidiosporen verschieden. 75. Puccinia major Dietel. Spermogonien beiderseits auf den Flecken, honiegelbbraun. Aecidien .blattunterseits auf gelben oder roten, rundlichen Flecken, auf den Nerven und Blattstielen in länglichen Gruppen, dichtstehend; Pseudoperi- dien niedrig, mit weissem, zurückgeschlagenem, zerschlitztem Rande; Pseudoperi- dienzellen kuglig-polyedrisch bis länglich, 20—26 u lang, 13—22 u breit, mit un- gleichmässig dicker, dicht- und feinwarziger Membran. Uredosporen auf beiden Blattseiten auf gelblichen Flecken zerstreut, bald nackt, staubig, zimmtbraun ; Sporen kuglig, eiförmig bis länglich, 22—29 u lang, 17—24 « breit, mit gelbbrauner, 2—2'5 u dicker, stachliger Membran und 2 bis 3 Keimporen. Teleutosporen wie bei den Uredosporen, schwarzbraun, ziemlich lange bedecht, dann nackt, staubig; Sporen !ellipsoidisch oder eiförmig, auf beiden Enden abgerundet, selten unten verjüngt, bei der Querwand wenig eingeschnürt, 33—44 u lang, 22—33 u breit, mit kastanienbrauner, feinwarziger Membran; Keimporus der Scheitelzelle bis zu '/,, oft bis zur Querwand herabgerückt, jener der Basalzelle in der oberen Hälfte; Stiel kurz, hyalin, abfallend. Aeeidien im Mai und Juni, Uredosporen im Mai, Teleutosporen von Juli auf Crepis paludosa: Ziemlich verbreitet. 76. Puceinia Crepidis grandiflorae Hasler. Spermogonien auf beiden Blattseiten, von den Aecidien umschlossen, erst honigfarben, dann rot, vor den Aeeidien hervorbrechend. Aecidien meist blattunterseits, seltener oberseits und dann gewöhnlich einzeln, auf weinroten, gelb umrandeten Flecken ziemlich gedrängt, meist in viel- zähligen, rundlichen, an den Blattnerven und Stielen länglichen Gruppen. Pseudo- peridien niedrig, becherförmig, mit weissem, schwach zurückgeschlagenem, feinzer- schlitztem Rande. Pseudoperidienzellen nicht in regulären Reihen, auf der Aussen- seite nach unten übereinandergreifend; äussere Wand dünn, innere verdickt (5 u), fein warzig. Sporen kuglig, polyedrisch-kuglig oder ellipsoidischh 16—26 u lang, 16—21 u breit, mit dünner, feinwarziger Membran und orangerotem Inhalte. Uredolager auf gelblichen Flecken, auf beiden Blattseiten unregelmässig zerstreut, klein, zimmtbraun. Uredosporen ellipsoidisch oder kuglig, 21—30 u lang, 20—26 u breit, mit gelbbrauner, bis 3 u. dicker, feinstacheliger Membran (Stachel- abstand circa 2 u). Keimporen 2—3 u, aequatorial oder unregelmässig angeordnet, ohne oder mit schwach entwickelter, farbloser Kappe. Teleutosporenla’ger blattbeiderseits auf gelben Fleckchen, punktförmig (/, mm), braunschwarz, staubig ; Teleutosporen ellipsoidisch, birnförmig oder oval, 26—40 u lang, 19—20 u breit, kastanienbraun, feinwarzig (Warzenabstand circa 73 2 u) beiderseits abgerundet, selten gegen den Stiel verjüngt, in der Mitte nicht oder nur schwach eingeschnürt, am Scheitel nicht verdickt. Keimporus der Scheitelzelle meist in der oberen Zellhälfte, derjenige der Basalzelle häufig in der Mitte, beide ohne oder mit mässig entwickelter Papille. Stiel sehr kurz, hyalin, abfallend. Aecidien anfangs Mai, Uredosporen von Mitte Mai, Teleutosporen von August auf Crepis grandiflora: Elbewiese (Schröter); Glatzer Schneeberg ! Bei der Bearbeitung der böhmischen Rostpilze habe ich den vorliegenden Pilz als Puccinia Crepidis grandiflorae n. sp. beschrieben. Später habe ich dieselbe wieder zu Puccinia major Dietel gezogen, da mir die Unterschiede zu gering schienen. Neuerdings wurde dieser Pilz von Hasler*) auf Grund von Kulturversuchen für eine selbständige Spezies erklärt. Die vorliegen.le Diagnose verdanke ich auch seiner Liebenswürdigkeit. 77. Puceinia Crucheti Hasler. Spermogonien auf beiden ‚Blattseiten, kugelförmig, eirca 130 u breit, rot; Mündungshyphen 23 u vorragend. Aecidien blattunterseits, seltener blattoberseits und dann gewöhnlich einzeln, auf gelben oder roten Flecken, in rundlichen oder unregelmässig geformten, an den Blattnerven und Blattstielen in länglichen Gruppen. Pseudoperidien niedrig, becherförmig, mit weissem etwas zurückgebogenem, fein zerschlitztem Rande; Pseu- doperidienzellen in regelmässigen Reihen angeordnet, auf der Aussenseite nach unten übereinandergreifend ; äussere Membran dünn, innere verdickt (6 u), fein- warzig; Aecidiosporen kugelig, polyedrisch-kugelig oder eirund, 16—21 uw lang, 13—16 u breit, selten bis 23 a lang, 20 u breit; Membran dünn, feinwarzig; Inhalt orange. Uredolager auf gelblichen Flecken blattunterseits, seltener blattoberseits oder am Stengel, klein, zimmtbraun; Sporen kuglig, polyedrisch-kuglig oder ellip- soidisch, 19—26 u lang, 19—21 u breit, mit hellbrauner, dünner (höchstens 2 u), feinstachliger Membran (Stachelabstand höchstens 2a); Keimporen meist 2, aequa- torial, selten 3, kappenlos. Teleutosporenlager auf gelben Flecken blattunterseits, seltener blatt- oberseits oder am Stengel, punktförmig ('/, mm), braunschwarz, Sporen ellipsoidisch, eiförmig, selten birnförmig, 21—37 u lang, 16—25 u breit, braun, feinwarzig (Ab- stand 2 u) beiderseits abgerundet, in der Mitte schwach eingeschnürt; Keimporus der Scheitelzelle bis zu ?/, herabgerückt, häufig am Scheitel, jener der Basalzelle unregelmässig gestellt, beide ohne oder mit schwach entwickelter Papille. Stiel kurz, hyalin, abfällig. Aecidien im Mai, Uredo im Juni, Teleutosporen von Juli auf Crepis succisaefolia: Babina bei Leitmeritz, Täbor! Die vorliegende Art wurde von Hasler ]. c. (siehe die vorangehende Spe- zies) auf Grund seiner Kulturversuche aufgestellt. Die Diagnose wurde mir von demselben bereitwilligst mitgeteilt. *) Zentralblatt für Bakteriologie und Parasitenkunde, II. Abt, XXI. Bd. (Jena 1908) Heft 15/16, pg. 510. T4 78. Puccinia Intybi (Juel) Sydow. Spermogonien honiggelbbraun, in kleinen Gruppen auf der Oberseite der Flecke. Aecidien auf der Unterseite von kleiner, rundlicher, gelblicher, rötlicher oder brauner Flecke, in kleinen Gruppen, oft nur 2—3 oder nur vereinzelt; Pseu- doperidien niedrig, walzenförmig, gelblichweiss, mit mässig zurückgeschlagenem, zerschlitztem Rande; Sporen polyedrisch und zwar kuglig bis ellipsoidisch, 18—24 u lang, 15—20 a breit, mit dünner, dicht- und feinwarziger Membran und orange- rotem Inhalt. Uredolager hauptsächlich blattoberseits zerstreut, sehr klein, rundlich, staubig, zimmtbraun ; Sporen kuglig, eiförmig, öfters ellipsoidisch, 24—28 u lang, 18—24 u breit, mit gelbbrauner oder brauner, bis 25 a dicker, entfernt stachliger Membran und 3 Keimporen. Teleutosporenlager wie bei den Uredosporen, schwarzbraun ; Sporen eiförmig, ellipsoidisch, seltener länglich, beiderseits abgerundet, bei der Querwand nicht oder nur wenig eingeschnürt, 26—40 u lang, 18—26 u breit, mit kastanien- brauner, feinwarziger Membran; Stiel kurz, farblos; Keimporus der Basalzelle in der Mitte, beide mit niedrigen, hyalinen Käppchen. Aecidien von Mitte Mai bis Ende Juni, Uredosporen von Mitte Juni, Te- leutosporen von Juli auf Crepis praemorsa: Radotin bei Prag, Karlstein! LeSany bei Welwarn (Kabät)! „Hora“ bei Semice nächst Lysä! Berg Waw£in bei Trebnitz! 79. Puceinia praecox Bubäk. — Aecidium praecox Bubäk. Spermogonien beiderseits zwischen den Aecidien zerstreut oder grup- piert, honiggelbbraun, Aecidien auf beiden Blattseiten auf gelblichen oder rötlichen, gewöhnlich unregelmässigen, seltener rundlichen Flecken, oder auf den Nerven; Pseudoperidien niedrig, mit zurückgebogenem, zerschlitztem Rande; Pseudoperidienzellen elliptisch oder verlängert rhomboidisch, auf radiälem Schnitt auf der inneren Seite 7—9 u dick; Sporen polyedrisch und zwar kuglig, eiförmig bis länglich, 17°5—31 u lang, 175—22 u breit, mit farbloser, dicht- und feinwarziger Membran und orange- rotem Inhalte. Uredolager auf beiden Blattseiten oder auf den Stengeln verteilt oder zerstreut, bald nackt, staubig, braun; Sporen kuglig, eiförmig bis ellipsoidisch, 22—33 u lang, 20—29 u breit, mit brauner, entfernt stachliger Membran und 2 (seltener 3) Keimporen. Teleutosporenlager wie bei den Uredosporen, auf kleinen, gelblichen Fleckchen stehend, schwarzbraun, staubig; Sporen breit, ellipsoidisch oder eiförmig, 30—46 u laug, 24—31 uw breit, beiderseits abgerundet, bei der Querwand wenig oder gar nicht eingeschnürt; Membran kastanienbraun, feinwarzig; beide Keim- poren bis um '/, und mehr herabgerückt; Stiel kurz, hyalin, abfällig. Aecidien Ende März und im April gewöhnlich auf den Blattspitzen, Uredo- sporen von Mai, Teleutosporen von August auf Crepis biennis: Ziemlich verbreitet. 75 80. Puceinia Willemetiae Bubäk. Spermogonien in kleinen Gruppen zwischen den Aeecidien. Aecidien blattunterseits rings um die Spermogonien; Pseudoperidien nie- drig, mit kaum zurückgeschlagenem Rande; Sporen polyedrisch und zwar kuglig oder fast kuglig, 13—22 u im Durchmesser, dicht- und feinwarzig. Uredolager auf violetten, kleinen Fleckchen auf beiden Blattseiten sehr zerstreut, rundlich oder länglich, sehr klein, 0'2—0'5 mm breit, bald nackt; Spo- ren kuglig oder eiförmig, 22—26°5 u lang, 175—22 u breit, hellbräunlich, dicht- und feinwarzig. Teleutosporenlager wie bei den Uredosporen, schwarz; Sporen ge- wöhnlich eiförmig oder ellipsoidisch, seltener fast kuglig oder länglich, 235 —35 u lang, 20—24 u breit, beiderseits abgerundet, bei der Querwand wenig oder gar nicht eingeschnürt; Membran kastanienbraun, feinwarzig; Keimporus der Scheitel- zelle scheitelständig, derjenige der Basalzelle in der uuteren : Hälfte der Zelle, beide mit schwach entwickelter Papille versehen. Stiel fast so lang wie die Spore. (Siche Abb. 14, I.) Aecidien im Juni, Uredosporen und Teleutosporen von Juli auf Willemetia hieracioides: Hammern, Spitzberg und Eisenstein im Böhmerwalde! 81. Puccinia Menthae Persoon. Spermogonien honiggelbbraun, später dunkelbraun, beiderseits auf den Flecken stehend oder nur zwischen den Aecidien in kleinen Gruppen. Aecidien auf den Blattstielen, Stengeln in verlängerten Gruppen, ver- schiedene Deformationen hervorrufend, auf der Blattunterseite auf rundlichen, gelben oder purpurroten Flecken; Pgeudoperidien breit, niedrig, unregelmässig sich öffnend, nicht zurückgebogen, grob zerschlitzt; Sporen sehr variabel, kuglig, eiför- mig, ellipsoidisch, länglich, oft polyedrischh 20—88 «u lang, 13—22 u breit, mit hellgelbbrauner, fein- und dichtwarziger Membran. Uredolager blattunterseits zerstreut oder in ringförmigen Gruppen auf kleinen, gelblichen Fleckchen oder auch ohne dieselben, klein, rundlich oder läng- lich, bald nackt, manchmal zusammenfliessend, staubig, hellzimmtbraun; Sporen kuglig, eiförmig bis ellipsoidisch, 20—28 u lang, 175—22 u breit, mit hell- gelber, feinstacheliger Membran. Teleutosporenlager wie bei den Uredosporen, schwarz; Sporen breit ellipsoidisch, beiderseits abgerundet, bei der Querwand eingeschnürt, 22—35 u lang, 20—22 u breit, mit kastanienbrauner, entfernt warziger Membran; Stiel lang, zart, farblos, abfällig; Keimporen mit niedrigen Kappen. Aecidien von Mai bis Mitte Juni, Uredosporen im Juni, Teleutosporen im Juli auf Calamintha Acinos: Kosor, Kuchelbad, Zävist bei Prag! Neratovic (Kabät)! Rovensko! Lenesic (Houska) ! Clinopodium vulgare: Cibulka (Opiz)! Kuchelbad, Zävist, Koda bei Tetin, Stöchovic! Mühlhausen a. E. (Kabät)! Teplitz (Thümen)! Trosky, Rovensko! 76 Harta bei Hohenelbe (Cypers)! Korouhev bei Policka (Th. Novak)! Dobruska (Vodäk)! Täbor! Wittingau (Weidman)! Krumau (Jungbauer) ! Mentha arvensis: Ueberall verbreitet! Mentha aquatica: St. Prokop (Opiz)! und Selz bei Prag! Rozdalovie! Mentha capitata: Neratovic, VSetat! Welwarn (Kabät)! Mentha hortensis: Turnau (Kabät) ! Mentha piperita: Rovensko! Mentha rotundifolia: Welwarn (Kabät)! Gross Skal! Holiec! Mentha silvestris: Verbreitet! Aus Böhmen sind von allen Nährpflanzen die Aecidien bekannt. Sehr in- teressant verhält sich diese Puceinia-Art auf Calamintha Acinos auf warmen Silurfelsen der Prager Umgegend z. B. bei Kuchelbad und Kosor. Dort kann man schon Mitte April auf überwinterten Blättern zahlreiche Uredosporen finden, die entweder in alten Teleutosporenlagern sich neu ausbilden oder rings um dieselben in selbständigen Lagern, aus dem überwinterten Mycel entstehen. Erst Mitte Mai erscheinen Aecidien, als sich schon vordem durch neue Infektion mittelst Uredosporen neue, zerstreute Uredolager mehrmals wiederholt ausgebildet hatten. 82. Puceinia Zopfii Winter. Spermogonien auf beiden Seiten der Flecke, honiggelbbraun. Aecidien auf der Unterseite von bleichen, rundlichen Flecken, in rundli- chen Gruppen oder ringförmig stehend, auf den Blattstielen in länglichen Grup- pen; Pseudoperidien schüsselförmig, mit zurückgebogenem, zerschlitztem Rande; Pseudoperidienzellen aussen 7— 8 u verdickt; Sporen polyedrisch und zwar kuglig bis ellipsoidisch, 20—24 u im Durchmesser, mit dünner, fein- und dichtwarziger Membran. Uredolager hauptsächlich blattunterseits, auf kleinen, gelben bis braunen Flecken, Klein, rundlich, bald nackt, braun, staubig; Sporen kuglig bis ellipsoidisch, 22—32 u lang, 20—25 u breit, mit hellbrauner, stachliger Membran und 2—3 Keimporen. Teleutosporenlager meistens blattoberseits, sonst wie die Uredolager, schwarzbraun, staubig; Sporen ellipsoidisch bis länglich, beiderseits abgerundet oder in den Stiel verjüngt, bei der Querwand wenig eingeschnürt, 35—55 u lang, 22--35 u breit, mit 4 a dicker, kastanienbrauner, feinwarziger oder oft fast un- deutlich warziger Membran; Stiel kurz, hyalin, abfällig; beide Keimporen mit farblosen Kappen bedeckt. Aecidien im Mai und Juvi, Uredosporen von Juni, Teleutosporen von Juli auf Caltha palustris: Rovensko! Hirschberg, Böhm, Leipa (Wagner) Prihräz bei Müuchengraetz (Kabät)! Täbor und Planä a. L.! Oft im Böhmerwalde vom ÖOsser über Spitzberg bis zum Eisenstein! Arber! Neubrunn! Ahornsäge! 17 Von Puceinia Calthae hauptsächlich durch breite, dickwandige, war- zige Teleutosporen verschieden. ß. Pseudoperidien fehlen. 83. Puceinia Cirsii eriophori Jacky. Spermogonien blattoberseits einzeln oder in Gruppen, seltener blatt- oberseits, ziemlich gross, rotbraun. Caeoma auf der Unterseite gelber, oft purpurrot umsäumter Flecke, ein- zeln, seltener in kleinen Gruppen, ohne Pseudoperidien, nur von einem Hyphen- mantel umgeben und von gelber Epidermis bedeckt, rundlich bis länglich, mittelst einer rundlichen oder länglichen, oder aber strahlenförmigen Oeffnung zerreissend; Sporen kuglig bis länglich, oft polyedrisch, 22—33 u lang, 19—24 u breit, dicht- warzig, mit schwach orangefarbigem Inhalt. Uredolager blattoberseits, klein, rundlich, oft zusammenfliessend, bald nackt, staubig; Sporen kuglig, eiförmig bis ellipsoidisch, 24—40 u lang, 22—28 u breit, mit hellkastanienbrauner, von ziemlich entferntstehenden, langen Stacheln besetzter Membran. Keimporen 3, seltener 4, mit hyalinen, stark aufquellenden Kappen besetzt. Teleutosporenlager auf beiden Blattseiten, meistens aber blattober- seits, rundlich, bald nackt, oft zusammenfliessend, schwarzbraun bis schwarz; Spo- ren ellipsoidisch bis länglich, am Scheitel abgerundet, zum Stiele abgerundet oder verjüngt, bei der Querwand wenig oder gar nicht eingeschnürt, 37—44 w lang,, 24—28 u breit, mit kastanienbrauner, feinwarziger Membran; Stiel kurz, kräftig hyalin. Keimporus der oberen Zelle scheitelständig, oder nur wenig seitwärts ver- schoben, derjenige der Basalzelle dicht an der Querwand, beide mit hyalinen Kappen. Gaeoma von Mitte Mai bis Mitte Juni, Uredosporen von Juni, Teleutosporen von Juli auf Cirsium eriophorum: Radotin bei Prag! Mühlhausen a. E. (Kabät) ! Kostäl bei Trebnitz, Strädonie bei Peruc! Von der nächstfolgenden Art dadurch verschieden, dass sie auf Cirsium lanceolatum nicht übergeht, wie auch durch die Lage des Keimporus in der Scheitelzelle der Teleutosporen. 84. Puceinia Cirsii lanceolati Schröter. Spermogonien blattoberseits zerstreut oder in ärmlichen Gruppen, ho- nigbraun, halbkuglig. Caeoma wie bei der vorangehenden Art, oft auch blattoberseits; Sporen kuglig, eiförmig bis länglich, manchmal etwas polyedrisch, 26—42 u lang, 22—33 u breit, sonst wie bei Puccinia Cirsii eriophori. Uredolager wie bei der vorangehenden Spezies, oft auch blattunterseits; Sporen ebenfalls, 24—33 u lang, 24—28 u breit, mit 3 Keimporen, die mit hyali- nen, stark aufquellenden Kappen versehen sind. 78 Teleutosporenlager wie bei der vorangehenden Art, meistens aber blattbeiderseits ; Sporen ebenfalls, 33—48 u lang, 20—28 u breit; Keimporus der oberen Zelle scheitelständig oder bis zur Querwand herabgerückt, derjenige der Basallzelle dicht an der Querwand, beide mit hyalinen Kappen. Caeoma Ende April bis Mitte Juni, Uredosporen Mitte Mai, Teleutosporen von Juli auf Cirsium lanceolatum: Ziemlich verbreitet. 85. Puceinia Lactucarum Sydow. Spermogonien auf der Oberseite oder auch Unterseite gelber Flecke, honiggelb. Aecidien blattunterseits auf gelben Flecken (Lactuca quercina) oder auf den Nerven, Blattstielen und Stengeln in verlängerten, die befallenen Teile ver- drehenden Gruppen, tief eingesenkt, pustelförmig gewölbt, mit rundlicher Oeffnung, ohne Pseudoperidien; Sporen kuglig, seltener eiförmig, 24—31 u lang, 22—24 u breit, hellgelb, mit farbloser, dicht- und feinwarziger Membran und orange- rotem Inhalt. Uredosporen auf beiden Blattseiten, hauptsächlich blattunterseits, auf geblichen Fleckchen oder in rundlichen, kleinen Gruppen, rundlich, bald nackt hellbraun, staubig; Sporen ellipsoidisch oder fast kuglig, 17-—24 u lang, 15—22 u breit, mit hellgelber, entfernt stachliger Membran; Keimporen 3—4, mit kräftigen, breiten, stark aufquellenden Kappen. Teleutosporenlager rundlich, hauptsächlich blattunterseits (manchmal gleichmässig) verteilt, schwarzbraun, staubig, auf den übrigen Pflanzenteilen ver- längert und oft zusammenfliessend; Sporen ellipsoidisch, beiderseits abgerundet bei der Querwand nur selten eingeschnürt, 33—42 u lang, 24—31 u breit, mit kastanienbrauner, feinwarziger Membran; Stiel kurz, farblos; Keimporus der Ba- salzelle gewöhnlich in der Mitte der Zelle. Aecidien im Mai, Uredosporen von Juni, Teleutosporen teils zugleich mit den Aecidien aus demselben Mycel, später (Juni) aus den Uredosporen entste- hend auf Lactuca perennis: Kuchelbad (Opiz)! Auf den Lehnen zwischen Selc und Podbaba und auf den gegenüber liegenden Abhängen bis zu Klecany! Plö- schenberg bei Netluk nächst Trebnitz! Dreikreuzberg bei Leitmeritz! Lactuca quercina: Kuchelbad! Koda bei Tetiu! 86. Puceinia Chondrillae Corda. — Puceinia Mycelis Opiz Sezuam pg. 138. — Puccinia Prenanthis (Persoon) Lindroth. Spermogonien honiggelb, auf der oberen Seite der Flecke oder unten zwischen den Aecidien verteilt. Aecidien blattunterseits auf gelblichen oder purpurroten Flecken, selten auch vereinzelt blattoberseits, in kleineren oder grösseren Gruppen, manchmal auch auf deu Blattstielen, blasenförmig oder lıalbkuglig, später mit rundlieher Oeffuung, 79 ohne Pseudoperidien; Sporen kuglig ‘bis ellipsoidischh, 17—26 u lang, 15—20 u breit, mit fein- und dichtwarziger Membran. Uredolager hauptsächlich blattunterseits zerstreut, auf gelblichen Fleck- chen, rundlich, bald nackt, hellzimmtbraun, staubig; Sporen kuglig oder fast kuglig, 17—24 u lang, 15—20 u breit, mit hellgelber, entfernt stachliger Membran. Keim- poren 3—4, mit stark gewölbten, bis 18 u breiten Kappen. Teleutosporenlager wie bei den Uredosporen, schwarz, staubig; Sporen ellipsoidisch, oft asymetrisch, beiderseits abgerundet, bei der Querwand nicht zu- sammengeschnürt, 24—38 u lang, 18—24 u breit, mit gelbbrauner, undeutlich fein- warziger Membran; Stiel kurz, abfällig, hyalin. Keimporus der oberen Zelle scheitelständig, derjenige der Basalzelle in der unteren Zellenhälfte oder auch anderwärts. Aecidien anfangs Mai, Uredosporen von Ende Mai, Teleutosporen von Juli auf Lactuca muralis: In Nadelwäldern und an Bachufern bis circa 1000 m ziemlich zahlreich. 87. Puceinia Prenanthis purpureae (Persoon) Lindroth. Spermogonien honiggelb, ziemlich gross, zwischen den Aecidien au beiden Blattseiten. Aecidien auf der Unterseite von rundlichen, gelben oder gelblich-purpur- roten Flecken, in rundlichen oder. an den Nerven länglichen Gruppen, anfangs ge- wölbt, dann in der Mitte mit rundlicher Oeffnung, gelblich, ohne Pseudoperidien, nur hie und da mit Zellen, welche die Form der Sporen annehmen; Sporen kuglig, seltener eiförmig, 15—22 u lang, 13 -17°5 u breit, mit farbloser, feinwarziger Membran und orangerotem Inhalt. Uredolager blattunterseits auf kleinen, gelblichen Flecken zerstreut, klein, rundlich, bald nackt, staubig, hellbraun; Sporen kuglig oder fast kuglig, 20—24 u lang, 175—22 u breit, mit entfernt stachliger Membran; Keimporen 3 (seltener 4), mit stark aufquellenden Kappen. Teleutosporenlager wie bei den Uredosporen, schwarzbraun, staubig; Sporen eiförmig oder ellipsoidisch, beiderseits abgerundet, bei der Querwand wenig oder gar nicht eingeschnürt, 26—44 u lang, 20—26 u breit (seltener bis 33 u breit) mit hellkastanienbrauner, feinwarziger Membran; Stiel kurz, hyalin, abfällig ; Keimporus der oberen Zelle scheitelständig oder manchmal bis zur Querwand her- abgerückt, derjenige der Basalzelle bis um die Hälfte verschoben, Aecidien von Juli, Uredo- und Teleutosporen kurz nach denselben auf Prenanthes purpurea: Ziemlich verbreitet, besonders in den unteren Lagen des Riesengebirges, Glatzer Schneeberges, des Böhmerwaldes und des Erz- gebirges. Sie steigt bei uns bis zu 1200—1300 m hoch. 88. Puceinia Mulgedii Sydow. Spermogonien honiggelb, rings um die Aecidien blattbeiderseits zerstreut. Aecidien auf der Unterseite kleiner, gelblicher Flecke in ärmlichen 80 Gruppen, oft auch einzeln, sonst wie bei Puccinia Prenanthis purpureae; Sporen kuglig bis ellipsoidisch, 15—24 u lang, 13—20 u breit, mit farbloser, fein- warziger Membran und orangerotem Inhalt. Uredolager wie bei Puccinia Prenanthis purpureae; Sporen 20—24 u lang, 17°5—22 u breit. Teleutosporenlager ebenfalls; Sporen 26—40 u lang, 22—26°5 u breit. Aecidien im Juli und mit ihnen oder erst nachher Uredo- und Teleuto- sporen auf Mulgedium alpinum: Sehr oft im Riesengebirge, wo sie bis zu Neu- welt 'herabsteigt! Glatzer Schneeberg! Keilberg im Erzgebirge (Wagner); Zechen- grund (Sydow)! bei Gottesgab! Im Böhmerwalde: Arber (Krieger); Deffernik und Lakka! c) Teleutosporen mit netzförmig verbundenen Leisten besetzt. 89. Puceinia aromatica Bubäk. Spermogonien beiderseits zwischen den Aecidien, eingesenkt, hellgelb. Aecidien blattunterseits auf gewölbten Flecken, oft an den Nerven oder auf Blattstielen und Stengeln, dicht gruppiert, anfangs von der Epidermis bedeckt, später oberflächlich, mittelst eines länglichen Spaltes geöffnet, öfters zusammen- fliessend; Pseudoperidien wenig entwickelt und von einem Hyphenmantel umgeben; Pseudoperidienzellen hyalin, unregelmässig gereiht und nur schwach zusammen- hängend. Sporen kuglig oder eiförmig, 19—24 u lang, 15—22 « breit, mit hyaliner. dichtwarziger Membran und orangerotem Inhalt. Uredolager blattunterseits oder auf den Blattstielen und Stengeln, ziemlich gross, zimmtbraun, bald nackt und staubig; Sporen breit ellipsoidisch oder eiförmig ellipsoidisch, 21—28 u lang, 17-23 u breit, mit 25 a dicker, gelbbrauner, stachliger Membran und 3 Keimporen. Teleutosporen entweder in den Uredolagern oder später in selbstän- digen, kleinen, rundlichen, schwarzen Lagern blattunterseits, auf den Blattstielen und Stengeln; Sporen ellipsoidisch, breit ellipsvidisch oder eiförmig ellipsoidisch, beiderseits abgerundet, bei der Querwand wenig eingeschnürt, 26—34 u lang, 19—24 u breit; Membran 4 «a dick, braun, mit netzförmig verbundenen Leisten versehen; Stiel kurz, zart, hyalin. Aeeidien im Mai, Uredo- und Teleutosporen von Juni auf Chaerophyllum aromaticum: Peruc! Smecno, Turnau (Kabät) ! Reichenberg (Siegmund 1840)! Horicky bei Böhm. Skalic (Kabät)! 90. Puccinia Chaerophylli Purton. Spermogonien hellgelb, tief im Gewebe eingesenkt. Aecidien blasenförmig, blattunterseits in dichten, rundlichen Gruppen, auf den Blattnerven und Blattstielen oft kleine Deformationen hervorrufend ; Pseudoperidien schwach entwickelt, später mit rundlicher, zentraler Oeflnung. Sporen kugligpolyedrisch bis ellipsoidisch, 18—35 « lang, 16—26 « breit, mit ziemlich grobwarziger Membrau uud orangerotem Inhalt. 8l Uredolager blattunterseits zerstreut, klein, rundlich, zimmtbraun, staubig; Sporen kuglig, eiförmig oder ellipsoidisch, 20—30 u lang, 18—25 u breit, mit gelblicher bis gelbbrauner, entfernt stachliger Membran und 3 Keimporen, Teleutosporenlager wie bei den Uredosporen, staubig, schwarzbraun, auf den Blattstielen und Stengeln verlängert; Sporen eiförmig, ellipsoidisch bis länglich, beiderseits gewöhnlich abgerundet, zum Stiel manchmal wenig verjüngt, bei der Querwand mehr oder weniger eingeschnürt, 24—36 u lang, 16—26 u breit; Membran gelbbraun oder braun, mit netzförmig verbundenen Leisten besetzt; Stiel kurz, zart, farblos oder schwach gelblich, so lang wie die Spore; Keimporus der Basalzelle bis um °/, herabgerückt, beide mit kleiner, fast undeutlicher Papille. Aecidien von Mitte Mai, Uredosporen von Juni, Teleutosporen von Juli auf Cerefolium silvestre: Ziemlich verbreitet. Chaerophyllum hirsutum: Deutsch Bielau bei Policka (Th. Noväk), Zwischen der Riesenbaude und Prinz Heinrichsbaude im Erzgebirge (Aecidien 12. Juli)! Chaerophyllum temulum: Teplitz (Thümen)! Myrrhis odorata: Eisenstein im Böhmerwalde und zwar bei den Wirt- schaftsgebäuden am Fusse des Panzers (Hora)! Petzer! und Krummhübel im Riesengebirge (Sydow). 91. Puceinia Pimpinellae (Strauss) Martins. — Aecidium Pimpinellae Kirchner im Lotos 1856, p. 180. Spermogonien zwischen den Aecidien zerstreut oder gruppiert, blatt- beiderseits, gelblich. Aecidien in kleineren oder grösseren Gruppen auf den Blattspreiten und Nerven, manchmal auch auf den Blattstielen, öfters kleine Hypertrophien verursa- chend; Pseudoperidien ganz eingesenkt, seltener hervorragend und dann glänzend- weiss, unregelmässig zerschlitzt; Pseudoperidienzellen nicht in regelmässigen Rei- hen; Sporen kuglie bis ellipsoidisch, hellgelblich, 22—29 u lang, 20—26 u breit, feinwarzig. Uredelager hauptsächlich blattunterseits zerstreut oder verteilt, klein rundlich, bald nackt, manchmal zusammenfliessend, zimmtbraun; Sporen kuglig, eiförmig bis ellipsoidisch, 22—32 u lang, 21—27 u breit, mit brauner, stachliger Membran; Keimporen 2 (seltener 3), mit niedrigen, hyalinen Kappen. Teleutosporenlager wie bei den Uredolagern, schwarzbraun bis schwarz, auf den Stengeln verlängert, staubig; Sporen ellipsoidisch, beiderseits abgerundet, bei der Querwand mehr oder weniger eingeschnürt, 27—37 u lang, 19—25 u breit, mit brauner, leistenförmig-netzförmiger Membran; Stiel kürzer oder länger als die Spore, hyalin oder schwach gelblich; Keimporus der Basalzelle um ?/,—*/, herabgerückt. Aeeidien im Mai, Uredosporen von Juni, Teleutosporen von Juli auf Pimpinella magna: M3eno bei Budin, Wopparnertal bei Lobositz (Ka- bät)! Teplitz (Thümen)! Herrnskretschen (Thümen), Untergrund bei Tetschen (Wagner)! Turnau (Kabät)! Johannesbad (Domin) ! Dr. Bubak, Die Pilze Böhmens. 82 Pimpinella Saxifraga: Hoch Veseli (Kabät)! Kolin (Veselsky)! Nera- tovie! Uha, Welwarn (Kabät)! Rownaj bei Raudnitz (Prochäzka)! Teplitz (Thümen). Rothenhaus bei Komotau (Roth)! Lomnitz a. L. (Weidman)! VSechov bei Täbor! 92. Puceinia Cieutae Lasch. Spermogonien zwischen den Aecidien zerstreut, blass. Aecidien blasenförmig, tief eingesenkt, gruppenweise auf den Blattstielen, Stengeln und Blattnerven, im Umrisse elliptisch bis länglich; Pseudoperidien nur schwach entwiekelt, nie hervorragend; Sporen kuglig bis ellipsoidisch, 17—26 u lang, 10—20 u breit, mit farbloser, dieht- und feinwarziger Membran. Uredolager blattunterseits auf hellgrünen Flecken zerstreut, klein, rund- lich, bald nackt. hellbraun, staubig; Sporen kuglig, eiförmig bis ellipsoidisch 19—29 u lang, 14—22 u breit, mit gelblicher oder hellbrauner, entfernt stachliger Membran und 3 Keimporen. Teleutosporenlager wie bei den Uredolagern, schwarzbrauu, staubig, auf den Blattstielen und Stengeln länglich; Sporen ellipsoidisch bis länglich, beiderseits abgerundet oder unten manchmal verjüngt, bei der Querwand deutlich eingeschnürtt, 28—48 u lang, 13—30 u breit, mit gelber oder brauner, gleichmässig dicker, sehr verschieden konturierter Membran und zwar dieselbe warzenförmig- leistenförmig oder netzförmig oder fast glatt; Stiel kurz, zart, hyalin, abfälig; Keimporus der oberen Zelle scheitelständig, derjenige der Basalzelle um ?/,—"/, herubgerückt. Aecidien von Mitte Juli und mit denselben zugleich oder nach ihnen die Uredosporen und Teleutosporen, die letzten besonders aber im August und September auf Cieuta virosa: Habstein (Kahät) ! 2. Heteropuceinia. Spermogonien und Aeeidien auf einer, Uredo- und Teleutosporen auf zveiter, in eine ganz andere Ordnung zugehörigen Nährpflanze.*) a) Teleutosporen glatt. «) Teleutosporenlager fest, dauernd bedeckt bleibend. *) Teleutosporengruppen in einzelnen Lagern von braunen Paraphysen umgeben. 93. Puceinia dispersa Eriksson. — Puceinia dispersa Eriksson et Henning forma specialis, Secalis Eriksson et Henning. Spermogonien honigbraun, später fast schwarz, auf beiden Fleckenseiten in ziemlich reichlichen Gruppen oder zerstreut. Aecidien auf der Unterseite, seltener Oberseite rundlicher oder läng- licher. gelber bis orangefarbiger, bis 15 mm breiter Flecke oder auch auf den Kelchen; Pseudoperidien niedrig, ziemlich breit, mit zurückgeschlagenem, feinzer- schlitztem Rande; Sporen polyedrisch und zwar kuglig bis länglich, 20—31 u lang, 15—22 u breit, mit dicht- und feinwarziger Membran. Uredolager elliptisch bis länglich, 05 —1'7 mm lang, 0 25—0'85 mm breit, meistens blattoberseits zerstreut oder fast gleichmässig verteilt, bald nackt, rost- braun, staubig; Sporen kuglig oder ellipsoidisch, 22—31 u lang, 22—26 u breit, *) Ich reihe hier auch solche Arten ein, deren Aecidien bisher unbekannt sind, welche aber ganz sicher heteröcischer Natur sind. wit bräunlicher, stachliger Membran, 8—10 Keimporen und orangefarbigem Inhalt. Teleutosporenlager hauptsächlich blattunterseits und auf den Blatt- scheiden, verlängert, gruppiert, manchmal auch quer zusammenfliessend, dauernd bedeckt, schwarzbraun; Sporen gruppenweise von braunen Parafysen umgeben länglich bis keulenförmig, am Scheitel abgerundet, abgestutzt oder schief hervor- gezogen, zum Stiel keilförmig verjüngt, bei der Querwand gewöhnlich schwach ein- geschnürt, 40- 57 u lang, obere Zelle 14—22 u, untere 12—17 u breit; Membran glatt, hellbraun, am Scheitel dunkler; Stiel kurz, gelblich oder bräunlich. Aecidien Ende Juli bis zum Winter auf Lycopsis arvensis: Welwarn (Kabät)! Kokorfin! Böhm. Leipa (Schiff- ner)! Rovensko! Harta bei Hohenelbe (Cypers)! Selcan; Svojanov bei Policka (Th. Noväk)! Trebon (Weidman)! und gewiss auch anderwärts. Anchusa officinalis: Kaiserwiese bei Prag (Hennevogl)! Zahoranertal bei Davle! Mühlhausen a. E. (Kabät)! Mariaschein (Wiesbaur)! Rakousy bei Turnau (Kabät) ! Uredo von Mai, hauptsächlich aber von Juni, Teleutosporen von Juli auf Secale cereale: Ueberall verbreitet. Die vorliegende Rostart erscheint in Böhmen alljährlich und beschädist den Roggen beträchtlich. Die Teleutosporen keimen sofort, nachdem sie ausgereift sind und ihre Sporidien infizieren dann Lycopsis und Anchusa. Morfologisch ist Puceinia dispersa mit Puceinia tritieina gleich, diese be- sitzt aber erst im Frühjahre auskeimende Teleutosporen. Von Puceinia glumarum unterscheidet sie sich sogleich durch die Farbe der Uredolager. 94. Puceinia bromina Eriksson. — Puccinia Symphyti-Bromorum Fritz Müller. Spermogonien auf der Oberseite, seltener Unterseite der Flecke in kleinen Gruppen, honiggelb. Aecidien blattunterseits, auf den Kelchen und Stengeln auf gelben Fle- cken, gewöhnlich in rundlichen Gruppen; Pseudoperidien niedrig, mit schmalem, zurückgeschlagenem Rande; Pseudoperidienzellen in undeutlichen Reihen. Sporen polyedrisch und zwar kuglig bis länglich, orangegelb, warzig, 19—29 u lang, 17—24 u breit. Uredolager rostbraun, blattoberseits zerstreut, seltener blattunterseits, klein, länglich,; Sporen kuglig, gelblich, 13—30 u im Durchmesser, stachlig; Mem- bran bräunlich, mit 7—10 Keimporen. Teleutosporenlager blattunterseits, seltener blattoberseits, 05—0'7 mm lang, zwischen den Nerven reihenweise geordnet; Sporen gruppenweise von brau- nen Parafysen umgeben, unregelmässig, länglich bis keulenförmig, am Scheitel ab- gerundet, abgestumpft oder verjüngt, daselbst verdickt, in den Stiel keilförmig ver- schmälert, 45—70 a lang, 14—18 u breit, mit hellbrauner, "glatter Membran; Stiel kurz, fest, hyalin. 84 Aecidien im Mai und anfangs Juni auf Symphytum officinale: Hetzinsel (Benes, Opiz)! und Kaiser- wiese bei Prag (Schöbl)! Stefansüberfuhr bei Melnik! Kolin (Veselsky)! Reichen- berg (Siegmund)! Uredosporen von Ende Mai, Teleutosporen von Juli auf Bromuscommutatus: Welwarn (Kabät)! Bromus mollis: Sehr verbreitet. Bromus secalinus: Sel&an (Th. Noväk)! Bromus sterilis: Roztok und Sele bei Prag! Welwarn (Kabät)! Bromus tectorum: St. Prokop bei Prag! Welwarn (Kabät)! Le- nesic (Houska) | 95. Puceinia tritieina Eriksson. Uredolager meistens blattoberseits verteilt oder zerstreut, auch auf den Blattscheiden und Stengeln, 1-2 mm lang, 0'5—0'8 mm breit, bald nackt, rost- Abb. 16. Puceinia briticina. — 1. Keimende Uredospore. — 2. Schnitt durch ein Teleutosporen- lager. — 3. Keimende Teleutospore mit Sporidien (Nach Eriksson). braun, staubig; Sporen kuglig bis ellipsoidischh 20—28 u lang, 17—24 u breit, mit brauner, stachliger Membran und 8—10 Keimporen. Teleutosporenlager meistens blattunterseits, auch auf Blattscheiden und Stengeln, länglich, bedeckt, schwarzbraun; Sporen gruppenweise von braunen Pa- rafysen umgeben, länglich bis keulenförmig, am Scheitel abgestutzt, abgerundet oder verjüngt, zum Stiel keilföürmig verschmälert, bei der Querwand schwach eingeschnürt, 30—45 u lang, 12—20 u breit, mit brauner, glatter, am Scheitel schwach verdickter Membran; Stiel kurz, bräunlich. Uredosporen im Juni, Teleutosporen von Juli auf Tritieum vulgare: Sehr verbreitet und den Weizen ebenfalls stark beschädigend. Von Puceinia dispersa ist sie durch kleinere Teleutosporen, die erst im Frühjähre keimfähig sind, verschieden. 96. Puceinia daetylidina Bubäk. Uredosporen blattbeiderseits, klein, '/,—°/, mm lang, 0:1—0'2 mm breit, "lange bedeckt, elliptisch oder länglich, zerstreut oder stellenweise gruppiert oder zwischen den Nerven in kurzen Reihen, später nackt, rostbraun, staubig; Sporen kuglig oder fast kuglig, 22—28 u lang, 20—24 u breit, mit hellbrauner, entfernt- und feinstachliger Membran, mit S—1O wenig deutlichen Keimporen. Teleutosporenlager blattbeiderseits, meistens aber hlattunterseits, klein, 0:15—075 mm lang, rundlich, elliptisch oder verlängert, über das Blatt gleich- mässig verteilt oder stellenweise gruppiert, oder zwischen den Nerven reihenweise, manchmal auch zusammenfliessend, dauernd bedeckt, fest, schwarz; Sporen gruppen- weise von braunen Parafysen umgeben, von sehr verschiedener Form, meistens keulen- förmig, am Scheitel abgestutzt, abgerundet oder hervorgezogen, daselbst schwach verdiekt und dunkler, zum Stiel keilenförmig verjüngt, bei der Querwand mehr oder weniger eingeschnürt, 30—55 uw lang, die obere Zelle öfters kürzer als die untere, 18—28 u breit, die untere 9—22 u breit, mit glatter, an der unteren Zelle hellgelbbrauner, an der oberen brauner Membran; Stiel kurz, fest, bräunlich bis braun; Keimporen manchmal mit breiten, niedrigen Papillen. Einzellige Teleuto- sporen mehr oder weniger häufig. Uredo- und Teleutosporen im August auf Dactylis glomerata: Radi@ bei Selcan (Th. Noväk)! Chotebor (Mühlbach)! Puceinia dactylidina ist mit Puccinia dispersa verwandt, von derselben aber, wie auch von anderen verwandten Arten durch kleine Sporenlager, wie auch brei- tere Teleutosporen verschieden. 97. Puceinia Agropyri Ellis et Everhart. — Aecidium Clematidis De Can- dolle — Puccinia Clematidis Lagerheim in Uredineae herbarii El. Fries, pg. 54. Spermogonien blattoberseits in der Mitte der Flecke gruppiert oder blattunterseits zwischen den Aecidien, honiggelb. Aecidien auf gelben Flecken in kleineren oder grösseren Gruppen blatt- unterseits. l’seudoperidien ziemlich hoch, weiss, orange, mit breitem, zurückge- schlagenem, zerschlitztem, weissem Rande; Pseudoperidienzellen in vertikalen Reihen, im Durchschnitte viereckig oder polygonal, sehr diekwandig, bis 35 u laug, 31 u breit, oft mit orangefarbigem Inhalt. Sporen kuglig, eiförmig oder ellipsoi- disch, 20—31 u lang, 20—22 w breit, mit dicht- und feinwarziger Membran und orangerotem Inhalt. Uredolager hauptsächlich blattoberseits, schmal,,länglich oder strich- förmig, lange bedeckt, später längs gespalten, braunrot; Sporen kuglig oder eiförmig, seltener ellipsoidischh 22—31 u lang, 175—265 u breit, mit brauner, ziemlich dicker, entferntstachliger Membran, 6—7 Keimporen; Stiel lang, nach oben erweitert. Teleutosporenlager blattunterseits oder auf den Blattscheiden, klein, länglich bis strichförmig, oft zusammenfliessend, dauernd von der Epidermis be- deckt, schwarz; Sporen gruppenweise von hellbraunen, zusammengeklebten Para- S6 fysen umgeben, walzen- oder keulenförmig, oft auch unregelmässig, 395—66 u lang, 175—26°5 u breit, in der Mitte mehr oder weniger eingeschnürt; die obere Zelle am Scheitel abgerundet, abgestutzt oder öfters in eine Spitze ausgezogen, da- selbst dunkelkastanienbraun, 4—7 u breit; die Basalzelle oft länger und breiter als die Scheitelzelle, walzen- oder keulenförmig in den kurzen Stiel verjüngt, hell- braun; Membran bei dem Stiele oft ziemlich verdickt. Aecidien im Juni und Juli auf Clematis recta: Prag (Forster, Hoser, Opiz)! Podbaba (Opiz)! Chra- stin bei Peruc! Oberhalb des!Dorfes Teplä und Boretz bei Trebnitz! Tetschen (Karl im Herb. Peyl)! Uredosporen im Juli und August, Teleutosporen von Juli bis in den Winter auf Agropyrum repens: Oberhalb des Dorfes Teplä bei Trebnitz! Der Zusammenhang der Aecidien mit den Uredo- und Teleutosporen wurde von Dietel (Oesterr. bot. Zeitschr. 1892, pg. 261—263) bewiesen. 98. Puceinia persistens Plowright. Spermogonien orangerot, in kleinen Gruppen auf beiden Seiten der Flecke. Aecidien blattunterseits auf rotbraunen, blasenförmig gewölbten Flecken, vereinzelt auch blattoberseits, in dichten, kleineren oder grösseren Gruppen, auf den Blattstielen und Stengeln in verlängerten Gruppen; Pseudoperidien breit, fast trichterförmig, gelborange, anfangs mit grob zerschlitztem, weissem, abfälligem Rande, später werden die einzelnen Zipfel nochmals in schmälere, wenig zurück- gebogene Faser zerteilt; Pseudoperidienzellen aussen bis 9 u dick, mit orangefar- bigem Inhalt; Sporen polyedrisch und zwar kuglig, eiförmig, ellipsoidisch, seltener länglich, 20—31 u lang, 17—22 u breit, mit dicht- und feinwarziger Membran. Uredolager elliptisch, länglich bis kurz strichförmig, blattoberseits, rost- braun, staubig; Sporen gewöhnlich kuglig, seltener ellipsoidisch, 22—27 u lang, 17—22 u breit, mit feinstachliger Membran und orangefarbigem Inhalt. Teleutosporenlager blattunterseits, länglich bis strichförmig, oft dicht gruppiert, lange bedeckt, fest, schwarz; Sporen gruppenweise von braunen Para- fysen umgeben, von sehr verschiedener Form und zwar keulen-, spindelförmig, länglich, schmal walzenförmig, 40—77 u lang, bei der Querwand gewöhnlich nicht eingeschnürt, hellgelb, obere Zelle kurz keilförmig, ellipsoidisch oder viereckig, kürzer, selten länger als die Basalzelle, 11—22 u breit, am Scheitel bis 9 ga dick und daselbst kastanienbraun, Basalzelle gewöhnlich lang keilfürmig oder länglich bis walzenförmig, 9—13 u breit, beim Stiele mit diekerer Membran; Stiel kurz, fest. i Aeeidien im Mai auf Thalietrum minus: Berg Lobosch bei Lobositz ! Uredosporen von Juni, Teleutosporen von August auf Triticeum repens: Berg Lobosch bei Lobositz ! Der genetische Zusammenhang der Aecidien mit den Uredo- und Teleuto- sporen wurde von Plowright und E. Fischer bewiesen. 87 99. Puceinia glumarum (Schmidt) Eriksson et Henning. Spermogonien und Aecidien bisher unbekannt. Uredolager 0'5—1 mm. lang, 0'3—0'4 mm breit, blattbeiderseits oder auf den Blattscheiden, in Reihen (bis 7 cm lang) stehend, manchmal zusammen- fliessend, auf den Spelzen auf der inneren Seite, staubig, zitrongelb ; Sporen kuglig bis ellipsoidisch, 17—30 u lang, 15—26 u breit, mit farbloser, entfernt stachliger Membran, 8—10 (manchmal sogar 12) Keimporen und orangerotem Inhalt. Abb. 17. Puceinia glumarum. — 1. Schnitt durch ein Uredolager am Weizenblatte. — 2. Ver- grösserte Uredosporen mit Keimporen. — 3. Keimende Teleutospore mit Promycelium und Spori- dien. (Nach Eriksson). ‘ Teleutosporenlager blattunterseits, oder auf dem Blattscheiden und Stengeln, länglich, klein, reihenförmig steheud, dauernd bedeckt, schwarzbraun bis schwarz, auf der Aussenseite der Spelzen zerstreut; Sporen gruppenweise von braunen Parafysen umgeben, lang keulenförmig, oft unregelmässig, am Scheitel ab- gestutzt, abgerundet oder verjüngt, daselbst 4—6, oft bis 10 w dick und dunkler, zum Stiel laug keilförmig verschmälert, bei der Querwand mässig eingeschnürt 30—70 u lang; obere Zelle 16-—24 u, untere 9—12 uw breit, mit brauner, glatter Membran; Stiel kurz, bräunlich, fest; Promycelium gelb. Uredosporen von Juni, Teleutosporen von Juli auf Elymus europaeus: Duppau bei Karlsbad (Wiesbaur) ! 88 Secale cereale, Triticum vulgare: Ueberall häufig ! Hordeum vulgare, Triticum repens: Schon seltener! Calamagrostis epigeios: Chlum bei Dobruska (Vodäk)! Die vorliegende Spezies kommt auch auf Triticum caninum vor. Eriksson unterscheidet folgende Spezialformen : sp. Tritiei auf Triticum vulgare. sp. Secalis auf Secale cereale. sp. Hordei auf Hordeum vulgare. sp. Elymi auf Elymus arenarius. f. sp- Agropyri auf Triticum repens. Puccinia glumarum verursacht alljährlich in Böhmen grossen Schaden am Getreide. Besonders im J. 1904 trat sie im südlichen und südwestlichen Böhmen epidemisch vor und verursachte enormen Schaden. 100. Puceinia Triseti Eriksson. Uredolager meistens blattoberseits, 0)’ 5—1 mm. lang, 0'3—05 mm. breit, zerstreut, gelbbraun oder gelb; Sporen kuglig bis ellipsoidisch, 17—28 w lang, 17—20 u breit, stachlig, gelblich. Teleutosporenlager blattunterseits, rundlich bis länglich, zerstreut oder stellenweise gruppiert, dauernd bedeckt, schwarz, fest; Sporen gruppenweise von braunen Parafysen umgeben, länglich bis keulenförmig, am Scheitel abgestutzt, abgerundet bis verjüngt, zum Stiel keilföürmig verschmälert, bei der Querwand wenig oder gar nicht eingeschnürt, 30—48 u lang, 16—22 u breit, mit brauner, glatter, am Scheitel dickerer Membran; Stiel kurz, bräunlich, fest. Uredosporen von Juni, Teleutosporen sehr selten von September auf Trisetum flavescens: Vrane und ÖOkrouhlo bei Davle! Revnice (Th. Noväk)! 101. Puceinia holeina Eriksson. Uredolager klein, länglich, 1—3 mm. lang, 0'5—0'8 mm. breit, besonders blattoberseits zerstreut oder gruppiert, gelbbraun, staubig; Sporen kuglig bis ellipsoidisch, 20—28 u breit, gelbbraun, mit bräunlicher, stachliger Membran. Teleutosporenlager klein, schwarzbraun bis schwarz, blattbeiderseits zerstreut, auf den Blattscheiden Reihen bildend, dauernd bedeckt; Sporen gruppen- weise von braunen Parafysen umgeben, breit keulenförmig, am Scheitel abgerundet, abgestutzt oder schief vorgezogen, bei der Querwand wenig oder gar nicht ein- geschnürt, zum Stiel keilförmig verschmälert, 32-54 u lang, 16—25°5 u breit, mit brauner, glatter Membran; Stiel kurz, gelblich oder bräunlich. Uredosporen von Juni, Teleutosporen von Juli auf Holceus mollis: Selöan (Th. Noväk)! Semin bei Pardubic (Vodäk) und gewiss auch anderwärts. Die Aecidien sind bisher unbekannt; der Pilz kommt auch in anderen Ländern auf Holeus lanatus vor. 102. Puceinia Poae trivialis Bubäk. Uredosporen blattoberseits zerstreut, rundlich oder länglich, -bald nackt, gelb, staubig; Sporen kuglig bis ellipsoidisch, 20—28'5 u lang, 175—21 u breit, mit stachliger Membran und orangefarbigem Inhalt. Teleutosporenlager blattunterseits, elliptisch bis kurz strichförmig, gewöhnlich quer in eine ringförmige oder elliptische Gruppe zusammenfliessend, dauernd bedeckt, schwarz; Sporen gruppenweise von braunen Parafysen umgeben, keulenförmig, länglich bis spindelförmig, am Scheitel abgestutzt, abgerundet, meistens aber verjüngt, zum Stiel gewöhnlich keilförmig verjüngt, bei der Quer- wand manchmal zusammengezogen, 55—58 u lang, 15—24 u breit, mit glatter, gelbbrauner, am Scheitel dunklerer und daselbst 4+5—11 w dicker Membran; Stiel kurz, bräunlich, nicht abfällig. Uredosporen im Mai, Teleutosporen von Juli auf Poa trivialis: Welwarn (Kabät) | Diese Puceinia vom Typus der Puccinia glumarum unterscheidet sich von allen verwandten Arten hauptsächlich durch die Teleutosporenlager, welche in ring- förmige Gruppen zusammenfliessen. 103. Puceinia perplexans Plowright. Spemogonien klein, honiggelb, in kleinen Gruppen blattbeiderseits. Aecidien auf der Unterseite gelblicher Flecke in rundlichen, auf den Blattstielen verlängerten Gruppen; Pseudoperidien dicht gruppiert, breit, mit zurückgeschlagenem, sehr fein zerschlitztem Rande; Sporen polyedrisch-kuglig oder ellipsoidisch, 20—26 u lang, 15—20 « breit, mit dicht- und feinwarziger Membran und orangerotem Inhalt. Uredolager blattbeiderseits zerstreut, elliptisch bis länglich, hie und da zusammenfliessend, gelbbraun, 20—23'5 u lang, 20—22 u breit, mit stachliger Membran und 6—8 in zwei Kreisen liegenden Keimporen; zwischen den Sporen zahlreiche keulenförmige oder kopfförmige Parafysen. Teleutosporenlager blattunterseits, schwarz, fest, dauernd bedeckt, sonst wie bei den Uredosporen; Sporen gruppenweise von braunen Parafysen um- geben, von sehr verschiedener Form, birnförmig, länglich, keulenförmig, am Scheitel abgerundet, abgestutzt oder manchmal verjüngt, zum Stiel mehr oder weniger verjüngt, bei der Querwand wenig eingeschnürt, 35—51 u lang, 15—22 u breit, mit glatter, hellkastanienbrauner, am Scheitel dunklerer und wenig verdickter, beim Stiel manchmal dickerer und intensiver gefärbten Membran ; Stiel kurz, hyalin oder bräunlich. Aecidien von Ende April bis anfangs Mai auf Ranunculus acer: Roztoky bei Prag! Welwarn, Hoch Veself (Kabät)! Harta bei Hohenelbe (Cypers)! Trautenau (Pastor)! Böhm. Leipa (Schiffner)! Lo- schowitz, Lewin, Triebsch, Ritschen, Taschow, Malschen bis zum Dorfe Sedel bei Aussig! Nemschen bei Aussig! Duppau bei Karlsbad (Wiesbauer)! Klokoty und Pintovka bei Täbor! Uredosporen von Juni, Teleutosporen von August auf Alopecurus pratensis: Welwarn (Kabät)! Sejkorice, Krecovice, Ro- vensko! Böhm. Matha bei Police a. M., Wichstadtl bei Grulich! Vl&i”dül bei Täbor! Chotiny bei Chynov! Der genetische Zusammenhang der Aeecidien mit Puceinia wurde von Plowright bewiesen. 104. Puceinia pygmaea Eriksson. Uredolager gewöhnlich blattunterseits auf gelblichen Fleckchen, klein, länglich bis strichförmig, reihenförmig zwischen den Nerven stehend oder zerstreut, manchmal zusammenfliessend, orangegelb, ‚staubig; Sporen kuglig bis ellipsoidisch, 19—29 u lang, 17—20 u breit, gelblich, stachlig, mit S—10 Keimporen in zwei Kreisen. Teleutosporenlager blattunterseits, klein, elliptisch bis länglich, dauernd bedeckt, schwarz ; Sporen gruppenweise von braunen Parafysen umgeben, keulenförmig, am Scheitel abgestutzt, abgerundet oder seitwärts vorgezogen, zum Stiel keilförmig verschmälert, bei der Querwand wenig oder gar nicht eingeschnürt, 31-42 u lang, 15—20 u breit, mit hellbrauner, am Scheitel schwach verdickter und dunklerer, beim Stiele ebenfalls verdickter Membran; Stiel kurz, farblos. Uredosporen im August und September, Teleutosporen von Oktober auf Calamagrostis arundinacea: Waltersdorf bei ÖOber-Politz in der böhm.-sächs. Schweiz (Krieger) ! Calamagrostis Halleriana: Im Erzgebirge bei Pressnitz und Schmiede- berg (Wagner)! Böhmerwald: Klammmerloch, Schwarzer See, von Deffernik bis zum Lakka-See, Rachel! Aecidien bisher unbekannt. 105. Puceinia Agrostidis Plowright. — Aecidium Aquilegiae Persoon. — Pueccinia Aquilegiae (Persoon) Lagerhein.. Spermogonien auf der Oberseite gelblicher, verdickter, oft violett um- säumter Flecke oder auf derer Unterseite zwischen den Aecidien locker stehend, klein, honiggelb. Aecidien blattunterseits auf blasenförmigen Flecken in ziemlich dichten, rundlichen, selten unregelmässigen Gruppen; Pseudoperidien niedrig, breit, mit schmalem, wenig zurückgeschlagenem, sehr fein zerschlitztem Rande; Pseudo- peridienzellen in annähernd regulären, vertikalen Reihen, polyädrisch, isodiametrisch oder nur wenig verlängert, bis 33 «a lang, 26 a breit; Sporen immer abgerundet und zwar eiförmig, ellipsoidisch bis länglich, 155 —26°5 u lang, 13-20 u breit, mit farbloser, fein- und diehtwarziger Membran und orangerotem Inhalt. Uredolager blattbeiderseits auf kleinen, länglichen, gelben Flecken verteilt, länglich oder strichförmig, etwa 1 mm. lang, hellorange; Sporen kuglig, eiförmig, seltener ellipsoidisch, 24-—55 u lang, 20-24 u breit, hellgelb, entfernt stachlig, mit 5—S Keimporen. ’ 91 Teleutosporenlager blattunterseits, klein, länglich bis verlängert 'strich- förmig, schwarz, dauernd bedeckt, manchmal auch kreisförmig stehend; Sporen zylindrisch oder keulenförmig, 44—66 u lang, 17'5—24 u breit, in?der Mitte ziemlich eingeschnürt, mit niedriger Papille; Basalzelle meistens keilförmig verschmälert, hellgelb, Scheitelzelle kürzer und breiter als diejenige, am Scheitel abgestutzt, abgerundet oder verjüngt, daselbst dunkelkastanienbraun, wenig” oder gar nicht verdickt; einzelne Sporengruppen von hellbraunen, festzusammen- hängenden Parafysen umgeben. Aecidien im Mai und Juni auf Aquilegia vullgaris: Bilichau (Kabät)! Rothenhaus im Erzgebirge (Roth) ! Langenau bei Hohenelbe (Öypers)! Chotebor (Mühlbach)! Uredosporen von Juni, Teleutosporen von Mitte Juli auf Agrostis vulgaris: Chotebor (Mühlbach)! Der genetische Zusammenhang der Aecidien wit Puccinia wurde von Plowright festgestellt. 106. Puceinia Actaeae-Agropyri E. Fischer. — Aecidium Actaeae Opiz in Seznam pag. 111 et in schedis 1818. Spermogonien gelbbraun, auf beiden Seiten der Flecke in ihrer Aitte gruppiert. Aecidien blattunterseits auf gelben, 7—S mm grossen Flecken locker verteilt, manchmal auch in 1—2 Kreisen. Pseudoperidien gelbweiss, wenig zurück- geschlagen und zerschlitzt; Pseudoperidienzellen in unregelmässigen Reihen; Sporen kuglig-poly&drisch oder ellipsoidisch, wit dünner, farbloser, fein- und dichtwarziger, 16—26 u langer, 15--20 u breiter Membran und hellgelbem Inhalt. Uredolager blattoberseits, selten und nur vereinzelt auch blattunterseits, zwischen den Nerven liegend, wenig verlängert, bald nackt, braun, staubig; Sporen kuglig oder ellipsoidischh 18—25 u breit, mit entferntstachliger, farbloser oder hellgelblicher Membran und 3—5 Keimporen. Teleutosporenlager blattunterseits, kurz strichförmig, manchmal der Länge nach zusammenfliessend, zwischen den Nerven reihenweise liegend, lange bedeckt, schwarz; Sporen gruppenweise von braunen Parafysen umgeben, sehr variabel, keulenförwig, birnförmig, seltener auch zylindrisch, oft ungleichseitig, am Scheitel abgerundet, abgestutzt oder einseitig vorgezogen, auf der Basis allmählich in den Stiel verschmälert, bei der Querwand wenig oder gar nicht eingeschnürt, 32—45 u lange, 14—25 u breit, mit dünner, glatter, hellkastanienbrauner, am Scheitel 3—6 w dicker und dunklerer Membran; Stiel kurz, fest. Aecidien im Juni und Juli auf Actaea spicata: Geltsch bei Lewin (Opiz, 12. Juni 1518)! Osseg bei Teplitz (Thümen)! Rothenhaus (Roth 1549)! Mariaschein (Wiesbaur)! Uredosporen von Juli, Teleutosporen von August bis®zum Vegetations- ende auf Triticum caninum: Zahoranertal bei Davle! Turnau (Kabät)! Chlum bei Dobruska (Vodäk)! 92 107. Puceinia Arrhenatheri (Klebahn) Eriksson. — Aecidium graveolens Shuttleworth. Spermogonien blattbeiderseits zerstreut. Aecidien über die ganze Blattunterseite «leichmässig zerstreut, manch- mal auch auf den Früchten; Pseudoperidien kurz zylindrisch oder becherförmig, mit schmalem, zurückgeschlagenem, zerschlitztem Rande; Pseudoperidienzellen in mehr oder weniger deutlichen Reihen, fest verbunden. Sporen polyedrisch, und zwar kuglig oder ellipsoidisch, 19—32 u lang, 16—24 u breit, mit dünner, fein- und diehtwarziger Membran. Uredolager meistens blattoberseits, seltener blattunterseits, klein, rund- lich oder länglich, manchmal zusammenfliessend, goldgelb; Sporen kuglig oder ei- förmig, gelblich, 19—30 « lang, 19—26 « breit, mit zahlreichen Keimporen und vermischt mit keulen- oder kopfförmigen, bis 80 u langen, oben 10—14 u breiten Parafysen. Teleutosporenlager klein, strichförmig, schwarz, lange bedeckt; Sporen gruppenweise von schlanken, braunen Parafysen umgeben, länglich oder keulen- förmig, am Scheitel abgerundet oder abgestutzt, zum Stiel verjüngt, bei der Quer- wand nicht oder nur wenig eingeschnürt, 30—45 u lang, 18—24 u breit, mit glatter, gelbbrauner, am Scheitel dunklerer und dickerer Membran; Stiel hyaliı, kurz, fest. Aeeidien im Mai; ihr Mycel überwintert in den infizierten Trieben und dringt im Frühjahre in neue Aeste, die in kurze Hexenbesen verwandelt werden, und fruktifiziert auf ihren allen Blättern. Berberis vulgaris: Kinsky’scher Garten in Prag (Kalmus)! Wel- warn (Kabät) ! Uredosporen von Juni, Teleutosporen von Juli auf Arrhenatherum avenaceum: Welwarn (Kabät) ! Reichenberg (Matouschek)! 108. Puceinia simplex (Körnicke) Eriksson et Henning. Uredolager sehr klein, 03—0'55 mm lang, 0:1—0'2 mm breit hauptsächlich blattoberseits zerstreut, zitronengelb, staubig; Sporen kuglig, eiförmig bis ellipsoi- disch, 20—33 u lang, 17—22 u breit, mit gelbbrauner, entferntstachliger Mem bran und 8—10 Keimporen. Teleutosporenlager hauptsächlich blattunterseits und auf den Blatt- scheiden, klein, elliptisch bis länglich, dauernd bedeckt, schwarz; Sporen gruppen- weise von braunen, am Scheitel erweiterten Parafysen umgeben, gewöhnlich ein- zellig, unregelmässig keulenförmig, 30—46 u laug, 17—22 u breit, seltener zwei- zellig, keulenförmig oder länglich, 40—64 u lang, 15—24 u breit, bei der Quer- wand schwach eingeschnürt, beiderlei Sporen am Scheitel abzerundet oder verjüngt, zum Stiel keilförınig verschmälert, mit hellkastanienbrauner, am Scheitel 4—8 u dieker und dunklerer Membran ; Stiel kurz, braun, nicht abfällig. (Abb. 18. V, 1-2). 93 Uredosporen von Juni, Teleutosporen im Juli auf Hordeum distichum, vulgare, hexastichum und zeocrithon allgemein verbreitet. Aecidien bisher unbekannt. ** Teleutosporen ohne Parafysen. OD Zwischen den Uredosporen Parafysen vorhanden. 109. Puccinia Poarum Nielsen. Spermogonien blattbeiderseits auf gelben Flecken in kleinen Gruppen, honiggelbbraun. Aecidien auf der Unterseite gelber oder rotvioletter, vundlicher Flecke in kleineren oder grösseren rundlichen Gruppen; Pseudoperidien ziemlich Abb. 18. Teleutosporen von Puccinia Chrysosplenü, 1. forma persistens, 2. forma fragilipes. — U. Uredosporen von Puccinia dispersa. — Ill. Uredosporen von Puccinia Acetosae. — IV. Teleuto- sporen von Puccinia Carthami. — Puccinia simplex: 1. Uredosporen, 2. einzellige und zweizellige Teleutosporen. (I. nach Dietel, II.+V. nach Klebahn, III. nach Magnus). dicht gruppiert, niedrig walzenförmig, mit weissem, zurückgeschlagenem, zerschlitz- tem Rande; Pseudoperidienzellen aussen bis 10 « dick; Sporen kuglig bis ellipsoi- disch, fast immer polyedrisch, 18—28 u lang, 16—20 u breit, mit dünner, fein- warziger! Membran. Uredolager blattoberseits oder auch auf den Blattscheiden, klein, rund- lich oder elliptisch, gelborange; Sporen kuglig oder eiförmig, selten ellipsoidisch, 22—285 u lang, 17°5-—22 u breit, mit hyaliner oder schwach gelblicher Membran, ziemlich dichtwarzig, mit 6—10 in zwei Kreisen gelegenen Keimporen; zwischen den Sporen keulenförmige oder kopfförmige, 80 u lange, 22 u breite, Parafysen. Teleutosporenlager blattunterseits oder auf den Blattscheiden, klein, rundlich, länglich oder strichförmig, zerstreut oder stellenweise gruppiert, schwarz, 94 bedeckt; Sporen länglich oder keulenförmig, am Scheitel abgestutzt, abgerundet oder verjüngt, bei der Querwand nicht oder nur wenig eingeschnürt, 35—60 u lang, 18—24 u breit, mit brauner, glatter, am Scheitel bis 7 « dicker Membran ; Stiel kurz, schwach bräunlich, nicht abfällig. Aecidien von frühem Frühjahre bis zum Winter auf Tussilago farfara: Gemein ! Uredosporen von Mai, Teleutosporen von Juli auf Poa annua, nemoralis, pratensis: Sehr verbreitet. Foa compressa und trivialis: Schon seltener! Der genetische Zusammenhang wurde zuerst von Nielsen festgestellt. 110. Puceinia Baryi (Berkeley et Broome) Winter. — Uredo Brachypodii Opiz in schedis 1852! Uredolager blattoberseits zerstreut oder gruppiert, oft reihenweise zwischen den Nerven liegend, striechförmig, rostgelb, stark staubig; Sporen kuglig bis ellip- soidisch, 18—25 u im Durchmesser, ziemlich diekwandig, gelblich, fein- und ziem- lich diehtwarzig, wit undeutlichen Keimporen, vermischt mit kopflörmigen, dick- wandigen Parafysen. Teleutosporenlager blattunterseits, schmal, striehförmig, schwarz, dau- ernd bedeckt, soust wie die Uredolager; Sporen sehr ungleich, ellipsoidisch, birn- förmig, keulenförmig, am Scheitel abgestutzt oder abgerundet, daselbst verdickt und dunkler, bei der Querwand schwach eingeschnürt, zum Stiel allmählich ver- jüngt, 25—42 u lang, 15—25 «u breit, mit glatter, hellbrauner Membran; Stiel kurz, bräunlich, fest, oft fehlend. Uredosporen von Juni, Teleutosporen von Juli auf Brachypodium pinnatum: Kuchelbad und Radotin bei Prag! Mikov bei Melnik! Welwarn (Kabät) ! Rovensko'! Brachypodium silvaticum: Cibulka bei Prag (Opiz)! Bohnicer Wald (Opiz)! Kuchelbad, Kosor, Radotin ! Mühlhausen a. E. (Kabät)! Stefansüberfuhr beı Neratovie ! Turnau (Kabät)! Rovensko ! Nutzhorn bei Rozdalovie! Teplitz (Ihümen)! Aussig (Wagner). Hopfenberg bei Bodenbach! Glatzer Schneeberg (Schröter). Täbor ! Plavo bei Budweis! ill. Puceinia Magnusiana Körnicke — Puceinia serialis Opiz in schedis 1852. Spermogonien honiggelbbraun, biattoberseits auf gelblichen Flecken in kleinen Gruppen oder blattunterseits, auf den Blattstielen und Stengeln zwischen den Aeeidien, Aecidien auf der Unterseite gelblicher Flecke in rundlichen oder unregelmässigen Gruppen, auf den Blattstielen und Stengeln in verlängerten Gruppen ; Pseudoperidien mit zurückgeschlagenem, zerschlitztem Rande; Pseudoperidienzellen aussen bis 7 g diek, in mehr oder weniger regelmässigen Reihen; Sporen kuglig- polyedrisch, bis länglich-polyedrisch, 14 —25 u lang, 14—18 u breit, mit dünner, dicht- und feinwarziger Membran. 95 Uredolager blattbeiderseits verteilt oder zerstreut, klein, länglich, ziem- lich lange bedeckt, dann nackt, staubig, hellgelbbraun; Sporen kuglig, eiförmig, ellipsoidisch bis länglich, 17—33 u lang, 15—22 u breit, mit hellgelber, entfernt stachliger Membran und undeutlichen Keimporen; Sporen mit zahlreichen, keulen- oder kopfförmigen, dickwandigen, oben bis 25 g breiten, schwach gelblichen Para- fysen vermischt. Teleutosporenlager fest, flach, schwarzbraun, auf beiden Blattseiten, klein, länglich oder kurz strichförmig, zerstreut oder ziemlich dicht verteilt, auf den Stengeln bis einige Centimeter lang; Sporen länglich oder keulenförmig, zn Scheitel abgerundet, seltener abgestutzt oder verjüngt, zum Stiel keilförmig ver- schmälert, bei der Querwand schwach eingeschnürt, 35—55 u lang, 17—25 u breit, mit brauner, am Scheitel 7—9 u dicker und dunklerer Membran; Stiel kürzer oder länger als die Spore, stark, gelbbraun, nicht abfällig. Aeecidien im Juni auf Ranunculus repens: Welwarn (Kabät)! Lysä (Th. Noväk)! Komärover Teich bei Dymokur und gewiss auch anderwärts. Nach Plowright, Klebahn und E. Fischer auch auf Ranuneculus bulbosus. Uredosporen von Juni, Teletousporen von Ende Juli auf Phragmites communis: Auf feuchteren Wiesen und bei Gewässern ziemlich verbreitet. Der genetische Zusammenhang der Aeeidien mit Puceinia wurde von Cornu, Plowright und Klebalın festgestellt. L) DO) Parafysen zwischen den Uredosporen nicht vorhanden. O Uredosporen stachlig. N Teleutosporenstiele lang. 112. Puceinia Phragmitis (Schumacher) Körnicke. Spermogonien weiss, in grossen, lockeren Gruppen blattbeiderseits. Aecidien gewöhnlich auf der Unterseite gelber oder purpurroter, rund- licher, bis 1 cm. breiter, gelb, rosenrot oder violett umsäumter Flecke; Pseudo- peridieu dichtstehend, niedrig, mit schmal zurückgeschlagenem, zerschlitztem Rand; Pseudoperidienzellen aussen bis 10 « dick, in unregelmässigen Reihen; Sporen kuglig-polyedrischh 17—26 uw im Durchmesser oder eiförmig und ellipsoidisch, 17—26 u lang, 15—18 u breit, farblos, fein- und diehtwarzig. Uredolager elliptisch, länglich bis striehförmig, blattbeiderseits zwischen den Nerven verteilt oder stellenweise gruppiert, ziemlich gross, ‚gewölbt, oft zusammenfliessend, braun, staubig; Sporen eiförmig, ellipsoidisch bis länglich, 22—35 u lang, 17°5—22 w breit, mit hellgelbbrauner, entfernt stachliger Membran und vier Keimporen. Teleutosporenlager wie bei den Uredosporen, schwarzbraun, gewölbt, oft stark verlängert (bis '/, cm.) oder in längere Polster zusammenfliessend, fest; Sporen ellipsoidisch bis spindelförmig, beiderseits abgerundet oder verjüngt, bei der Querwand deutlich verjüngt, 40—66 a lang, 17°5—22 u breit, mit glatter, 96 kastanienbrauner, dicker, am Scheitel 4—9 u verdickter Membran ; Stiel 100—200 u lang, farblos, fest. Aecidien im Mai und Juni auf Rumex aquaticus: Habstein (Kabät)! Brüx (Stika) ! Rumex cerispus: Welwarn, Hoch Veseli (Kabät)! Zehuner Teich! Srpina bei Poterad ! Rumex hydrolapathum: Kokorfn (Kabät) ! Rumex obtusifolius: Welwarn (Kabät)! Podebrad (Opiz)! Radowesic bei Libochovie! Uredosporen von Juni, Teleutosporen von Juli auf Phragmites communis: Ziemlich verbreitet. Entscheidende Versuche über die Zugehörigkeit der Aecidien von Rumex (Aeeidium rubellum Gmelin) zu dieser Puceinia wurden von Plowright durchgeführt. Thümen führt in Verhandlungen d. zool. bot. Gesellschaft Wien 1875, pag. 535 auch Aecidien von Rumex alpinus auf, die von Opiz bei Hohenelbe gesammelt wurden. Ob dieselben hierher oder zu Schroeteriaster alpinus gehören, ınuss erst durch diesbezügliche Versuche festgestellt werden. 113. Puceinia Trailii Plowright. Spermogonien honiggelbbraun, oberseits auf den Flecken in dichten Gruppen. Aecidien blattunterseits auf purpurroten, gelb umsäumten, rundlichen Flecken; Pseudoperidien breit, schüsselförmig, mit weissem, zurückgeschlagenem Rande; Pseudoperidienzellen auf der Aussenseite 7—10 u dick; Sporen polyedrisch und zwar kuglig, ellipsoidisch oder unregelmässig, 15—22 u lang, 15—20 u breit, mit dünner, warziger Membran. Uredolager blattbeiderseits zerstreut, elliptisch bis länglich, rostbraun, staubig; Sporen fast kuglig, eiförmig bis ellipsoidisch, 25—35 u lang, 20—25 u breit, mit brauner, stachliger Membran. Teleutosporenlager blattbeiderseits zerstreut oder stellenweise gruppiert, schwarzbraun bis schwarz, 2—4 mm. lang, 05 mm. breit, gewölbt, fest ; Sporen ellipsoidisch bis länglich, 35—50 u lang, 20—23 u breit, beiderseits abge- rundet oder schwach verjüngt, bei der Querwand eingeschnürt, mit kastanienbrauner, trocken untersucht feinpunktierter, am Scheitel 5—10 u dicker Membran; Stiel fest, braun, bis 110 u lang, fest. Aecidien im Mai auf Rumex Acetosa: Welwarn (Kabät)! Netolie (Hampl)! Radimovicer und Mö$icer Teiche bei Täbor! Soböslav (Stejskal) ! Uredosporen von Juni, Teleutosporen von Juli auf Phragmites communis: Slanä bei Semil! Pardubie (Vodäk)! Netolie (Hampl)! Radimovicer und Mesicer Teiche bei Täbor ! Der genetische Zusammenhang wurde von Nielsen, Plowrigsht und Klebahn festgestellt. Von Puceinia Phragmitis ist die vorliegende Art haupt- sächlich biologisch, wie auch durch die feinpunktierten Teleutosporen, welche auf langen braunen Stielen befestigt sind, verschieden. 97 114. Puceinia graminis Persoon. — Aecidium Berberidis Persoon. Spermogonien blattoberseits, in der Mitte gelblicher Flecke in kleinen Gruppen, honiggelbbraun. Abb. 19. Puceinia graminis Pers. 1. Schnitt durch ein Blatt von Berberis vulgaris; oben Spermogonien, unten Aecidien. ‚2. Durchschnitt eines Spermogoniums. 3. Stück einer Spermogonienwand, mit Stielchen und Spermatien. 4. Aestchen von Berberis, mit Aecidien (1. nach Sachs, 2. nach Tavel). Abb. 20. Puccinia graminis Pers 1. Gruppe von Uredosporen. 2. Durchschnitt eines Teleutosporen- lagers. 3. Stark vergrösserte Teleutospore (1, 2 nach De Bary, 3 nach Eriksson). Aecidien auf der Unterseite gelber bis roter Flecke, in Ileinerer oder srösserer Zahl, auch auf den Früchten; Pseudoperidien walzenförmig; Pseudo- peridien zylindrisch, mit zurückgebogenem, zerschlitztem Rande; Pseudoperidien- Dr. Bubäk, Die Pilze Böhmens. 7 98 zellen in undeutlichen Reihen; Sporen kugligpolyädrisch, 14--26 « im Durch- messer, mit dünner, glatter oder feinwarziger Membran und orangefarbigem Inhalt. Uredolager blattbeiderseits, auch auf Blattscheiden und Halmen zer- streut, oder reihenweise, länglich bis strichförmig, oft zusammeufliessend und dann bis 1 cm. lang, von geborstener Epidermis bedeckt, rostbraun, staubig; Sporen ellipsoidisch bis länglich, stachlig, 20—42 u lang, 14—22 u breit, (mit brauner, stachliger Membran und 4 (selten 3 oder 5) Keimporen. Teleutosporenlager wie bei den Uredosporen, schwarz, bald nackt, fest, zusammenfliessend; Sporen länglich, spindelförmig oder keulenförmig, oben abgerundet oder verjüngt, zum Stiel verjüngt, bei der Querwand schwach ein- geschnürt, 35—60 u lang, 12—22 u breit, mit kastanienbrauner, am Scheitel 6—10 «u dicker und dunklerer, glatter Membran; Stiel bis 60 u lang, kräftig, bräunlich. Aecidien anfangs Mai bis Mitte August auf Berberis vulgaris sehr verbreitet; auf Mahonia aquifolium habe ich sie aus Böhmen noch nicht gesehen. Uredosporen von Juni, Teleutosporen von Juli auf allen vier Getreide- arten sehr verbreitet. In feuchten Jahren tritt Puceinia graminis epidemisch auf. Sie kommt auch auf zahlreichen kultivierten und wildwachsenden Gräsern vor und zwar: Agrostisstolonifera: Bad Wartenberg (Kabät)! Rothenhaus (Roth)! Agrostis vulgaris: Rovensko! Avena fatua: Karlstein (Hora)! Duppau (Wiesbaur)! Dactylis glomerata: Wopparnertal bei Lobositz (Kabät)! Harta (Cypers)! Rovensko! Täbor! Deschampsia caespitosa: Wiesen bei VSetat! Welwarn (Kabät)! Unterhalb Lobosch bei Lobositz! Podhäj bei Bad Wartenberg (Kabät)! Festucaarundinacea: Welwarn (Kabät)! Poa annua: Welwarn (Kabät)! Poa nemoralis: Baumgarten bei Prag (Opiz)! Radotin! Wopparnertal bei Lobositz, Turnau (Kabät)! Poa pratensis: Welwarn (Kabät) ! Triticum caninum: Wopparnertal (Kabät)! Nove Dvory bei Kolin (Veselsky) ! Rovensko! Tritieum repens: Sehr verbreitet ! Eriksson unterscheidet eine grössere Anzahl von spezialisierten Formen. 115. Puceinia Anthoxanthi Fuckel. — Puceinia Avenae pubescentis Bubäk. Uredolager blattbeiderseits, oben zahlreicher, auf verlängerten, gelb- braunen, zerstreuten oder gruppierten Flecken, länglich bis strichförmig, bald nackt, rostbraun, staubig; Sporen eiförmig bis ellipsoidisch, hellbraun, 20—33 wu lang- 15—22 u breit, gelbbraun, mit dicker, stachliger, gelblicher Membran und 4 kreuz, weise aequatorial gelegenen Keimporen. 99 Teleutosporenlager blattbeiderseits verteilt, elliptisch bis länglich, bald nackt, schwarzbraun, später ganz schwarz, fest; Sporen ellipsoidisch, länglich bis keulenförmig. 28—46 u lang, 15—22 u breit, am Scheitel abgerundet oder verjüngt, daselbst stark verdickt und dunkler, unten abgerundet oder keilförmig verschmälert, bei der Querwand wenig oder gar nicht eingeschnürt, mit hellkasta- nienbrauner, glatter Membran; Stiel bräunlich, bis 60 u lang, fest. Uredosporen von Juli, Teleutosporen erst ziemlich spät, gewöhnlich erst im September auf Anthoxanthum odoratum: Chotebor (Mühlbach)! Hoch Veself (Kabät) ! Rovensko! Dorf Mladey unterhalb dem Geltschberge! Fuss des Berges „Hora“ bei Merzkles! Libi$ bei Neratovic! Neratovicer Wiesen! Mesice bei Täbor! Lomnie a. Luzän. (Weidmann)! Spitzberg im Böhmerwalde! Aecidien bisher unbekannt. Im Riesengebirge fand Kabät auf derselben Nährpflanze einen anderen Rostpilz — Uredo anthoxanthina Bubäk. Puc- cinia Avenae pubescentis Bubäk ist zu streichen, da es sich gezeigt hat, dass die Nährpflanze nicht Avena pubescens, sondern perennierendes Antho- xanthum odoratum ist. 116. Puceinia Phlei pratensis Eriksson. Uredolager blattbeiderseits zerstreut oder blattunterseits und auf den Blattscheiden ziemlich dichtstehend, elliptisch, länglich oder kurz strichförmig (I—2 mm.), auf den Blattscheiden oft zusammenfliessend und dann 1 cm. lang und länger, seitlich von der Epidermis bedeckt, gelbbraun, staubig; Sporen eiförmig, ellipsoidisch, keulenförmig-länglichh 22—33 u lang, 15 -20 u breit, mit hellgelb- brauner, am Scheitel schwach verdickter, entferntstachliger Membran, mit 4 (auch 3 oder 5) Keimporen. Teleutosporenlager auf den Blattscheiden und Stengeln, 2—4 mm. lang oder länger, schmal, schwarzbraun bis schwarz, nackt oder hie und da bedeckt, oft zusammenfliessend; Sporen spindel- oder keulenförmig, am Scheitel abgerundet oder verjüngt, zum Stiel keilförmig verschmälert, bei der Querwand schwach ein- geschnürt, 38—52 u lang, 14—16 u breit, mit glatter, kastanienbrauner, am Scheitel bis 8 « dicker Membran; Stiel stark, bräunlich, bis 60 u lang, fest. Uredosporen von Juni, Teleutosporen nur selten ausgebildet oder oft über- haupt nicht entwickelt, so dass der Pilz mittelst der Uredosporen überwintert. Auf Phleum pratense: Strahov bei Prag (Th. Noväk, im Juni 1900 nur Uredo)! Rakousy bei Turnau (Kabät) ! Morphologisch ist dieser Rostpilz mit Puceinia graminis fast identisch, er bildet aber keine Aecidien auf Berberis vulgaris. (Nach Eriksson.) 117. Puceinia Sesleriae Reichardt. Uredolager strichförmig, hauptsächlich blattoberseits, anfangs bedeckt, dann längs geöffnet, rostbraun, staubig; Sporen kuglig bis ellipsoidisch, 23—32 u lang, 18—24 u breit, wit dicker (3 „), entferntstachliger Membran und 4 Keimporen. 7° 100 Telentosporenlager wie bei den Uredosporen, schwarz, fest, gewölbt; Sporen birnförmig bis spindelförmig, am Scheitel abgerundet oder verjüngt, zum Stiel mehr oder weniger verjüngt, bei der Querwand nur wenig eingeschnürt, 35—60 u lang, 17--24 u breit, mit kastanienbrauner, am Scheitel bis 10 u ver- diekter und dunklerer Membran; Stiel kräftig, braun, bis 70 wu Jang, fest. Uredosporen im Juli, Teleutosporen von Ende August auf Sesleria eoerulea: Kosor bei Prag! Turnau (Kabät)! Reichardt behauptet, dass zu dieser Puceinia die Aeeidien von Rhamnus saxatilis gehören. Dieser Strauch kommt aber auf den böhmischen Standorten, wie auch überhaupt in ganz Böhmen nicht vor. Meine diesbezüglichen Infektions- versuche*) blieben auch resultatlos. 118. Puceinia Sorghi Schweinitz. — Pnecinia Maydis Berenger. Uredolager blattbeiderseits zerstreut oder hie und da gruppiert, elliptisch oder länglich, gewölbt, lange bedeckt, rostbraun, staubig; Sporen kuglig, eiförmig oder ellipsoidisch, 24—33 u lang, 20—26 u breit, mit gelbbrauner, entfernt stach- liger Membran und 4, mit niedrigen, hyalinen Kappen bedeekten Keimmporen. Teleutosporenlager wie bei den Uredosporen manchmal bis strich- förmig, lange bedeckt, dann nackt, gewölbt, schwarz, fest; Sporen ellipsoidisch oder länglich, beiderseits abgerundet oder manchmal auch verjüngt, bei «der Querwand schwach eingeschnüt, 50—50 u lang, 17—24 u breit, mit kastanienbrauner, glatter, am Scheitel stark verdickter Membran; Stiel braun, kräftig, kürzer oder länger als die Spore, fest. (Siehe Abb 14, IV.) Uredo- und Teleutosporen im August auf Zea Mays: Kacina (Peyl)! Hoch Veseli, Lohositz (Kabät)! Rovensko! Aecidien kommen nach Arthur’s Versuchen auf Oxalis-Arten vor. Nach Kellerman’s Versuchen sollen die Sporidien die Fähigkeit besitzen auch direkt Zea Mays zu infizieren, was allerdings sehr bezweifelt werden muss. Puccinia Sorghi wurde nach Europa aus Amerika eingeschleppt und zuerst (nach Desmazieres) in Holland (1837) beobachtet. 119. Puceinia Moliniae Tulasne — Puccinia nemoralis Juel. — Aecidium Melampyri Kunze et Schmidt. Spermogonien honigbraun in kleiner Gruppe auf der Oberseite der Flecke. Aecidien blattunterseits auf roten Flecken in lockeren Gruppen; Pseudope- ridien niedrig walzenförmig, mit zurückgebogenem, fein zerschlitztem Rande; Sporen kuglig-polyedrisch, 15—18 u im Durchmesser, farblos, sehr fein- und diehtwarzig. Uredosporen blattoberseits, länelich oder strichförmig, oft zusammen- fliessend, nackt, braun, staubig;; Sporen kuglig oder ellipsoidisch, 20—28 u lang, 20—24 u breit, mit gelbbrauner, sehr dicker, ziemlich grobstachliger Membran und 3 Keimporen. Teleutosporenlager elliptisch, länglich oder strichförmig, stark gewölbt, schwarzbraun, blattoberseits, seltener blattunterseits verteilt oder gruppiert, oft ‘) Siehe Zentralblatt für Bakteriologie und Parasitenkunde, II. Abteilung, Bd. XVIIL, Jena 1907, pag. 77. 101 verschiedenartig zusammenfliessend, fest; Sporen ellipsoidisch, beiderseits abge- rundet, bei der Querwand eingeschnürt, 33—44 u lang, 22—23 u breit, mit dicker, kastanienbrauner, glatter, am Scheitel stark (bis 5 «) verdickter Membran, daselbst mit bräunlicher, mehr oder weniger deutlicher Papille versehen; Stiel stark gelb- lich, sehr lang, fest. Aecidien im Juni auf Melampyrum pratense. Aus Böhmen habe ich sie bisher noch nicht gesehen. Uredosporen Mitte Juli bis Mitte August, bald durch Teleutosporen ver- drängt auf Molinia coerulea: Wiesen bei Neratovic und \VSetat! Prihräz bei Münchengrätz (Kabät)! Hoch Veseli, Welwarn (Kabät)! Kacina (Peyl)! Lomnic a. L. (Weidman)! Von Rostrup wurde auf Grund wenig verlässlicher Versuche behauptet, dass zu dieser Puceinia die Aecidien von Orchideen (Aecidium Orchidearum Duby) gehören, Klebahn zeigte später, dass diese Aecidien mit Puceinia Örchidearum-Phalaridis genetisch zusammenhängen. Die Zugehörigkeit der Aecidien von Melampyrum pratense mit den Uredo- und Teleutosporen von Molinia wurde von Juel festgestellt. 120. Puceinia Stipae (Opiz) Hora. — Aecidium Thymi Fuckel. Spermogonien klein, blattbeiderseits ziemlich dichtstehend, kegelförmig, orange. Aecidien blattunterseits nur zerstreut oder in kleinen, rundlichen Gruppen dichtstehend, oder die ganze Blattunterseite bedeckend; Pseudoperidien anfangs halbkugelig, später mit rundlicher Oefinung; Pseudoperidienzellen stark verlängert; Sporen kuglig, ellipsoidisch bis länglich, oft polygonal, 22—31 u lang, 155—20 u breit, oder 17—22 u im Durchmesser, mit dicker, gelbbrauner, feinwarziger Membran. Uredolager blattoberseits, seltener auf Blattscheiden, klein, strichförmig, zwischen den Nerven liegend, oft der Länge nach zusammenfliessend, bald nackt, staubig, rostrot; Sporen kuglig, 20—26°5 u im Durchmesser oder eiförmig, 24—31 u lang, 20—24 u breit, orange, feinstachlig, mit vielen (bis 10) Keimporen. Teleutosporenlager wie bei den Uredosporen, schwarz, gewölbt, fest; Sporen länglich, keulenförmig oder spindelförmig, am Scheitel abgerundet oder kegelförmig verjüngt, seltener abgestutzt, zum Stiel keilförmig verschmälert, sel- tener abgerundet, bei der Querwand gewöhnlich stark eingeschnürt. 42—88 u lang, 17:5—24 u breit, mit glatter, hellkastanienbrauner, am Scheitel bis 11 « dicker und daselbst dunklerer Membran; Stiel gelblich, bis 100 u lang, fest. Oft kommen auch einzellige, dreizellige und vierzellige Sporen (Phragmidium-Typus), wie auch dreizellige (Triphragınium-Typus) und zweizellige (Diorchidium-Typus) vor. Aecidien im Mai und Juni auf Thymus pannonicus: Kuchelbad! und vor mir schon im Jahre 1857 Nickerle! Welwarn (Kabät)! 102 Thymus praecox Opiz: Hügel Vinek bei VräZkov nächst Raudnitz! Ausserdem habe ich bei meinen Infektionsversuchen die Aecidien auf Thymus ovatus Mill. und die Spermogonien auf Thymus angustifolius erzielt. Uredosporen im Juni und Juli, Teleutosporen von Juli auf Stipa capillata: Kuchelbad! und früher schon im J. 1888 (Hora, da- mals Assistent an dem botanischen Institute der k. k. deutschen Universität in Prag)! Hügel Vinek bei Vrääkov nächst Raudnitz! Welwarn (Kabät)! Den genetischen Zusammenhang der Aecidien von Thymus mit der Puceinia auf Stipa capillata habe ich im J. 1902 festgestellt. Später wurde auch von Die- dicke bewiesen, dass hierher auch die Aecidien von Salvia silvestris und Salvia silvestris X pratensis gehören. Abb. 21. Teleutosporen von Puccinia longissima. 121. Puceinia longissima Schroeter. — Endophyllum Sedi (De Candolle) Leveile. — Aecidium Sedi Schroeter. Spermogonien gross, schwarzbraun, kegelförmig, zwischen den Aeci- dien zerstreut. Aecidien auf den Blättern des befallenen Triebes entwickelt, mit tief eingesenkten, halbkugelig gewölbten und mit rundlichem Loch geöffneten, randlosen Pseudoperidien; Sporen kuglig bis länglich, gewöhnlich polyedrisch, 22—33 u lang 20—31 u breit, mit farbloser, fein- und dichtwarziger Membran und orange- rotem Inhalt. Uredolager parallel mit den Nerven blattoberseits, auf rotbraunen oder gelbroten Flecken, seltener auf Blattscheiden, strichförmig, oft der Länge nach zusammenfliessend, bald nackt, staubig, rostbraun; Sporen kuglig, seltener eiförmig bis länglich, 26—40 u lang, 22—33 u breit, mit gelblicher, feinstachliger Membran und orangerotem Inhalt; Stiel bis 66 « lang, oben aufgeblasen und bis 6°5 « breit, oft gekrümmt; Keimporen 10 bis mehr. Teleutosporenlager auf braunen oder rotbraunen Flecken, schwarz, fest, von grauer Epidermis teilweise bedeckt, sonst wie die Uredolager; Sporen sehr verschiedenartig, gewöhnlich lang walzenförmig, läuglich oder verlängert keu- lenförmig, seltener länglich-ellipsoidisch, am Scheitel abgerundet, verjüngt oder 103 seltener abgestutzt, daselbst dunkler und bis 11 « dick, 55—125 u lang, 13—26°5 u breit, obere Zelle ellipsoidisch, länglich oder fast zylindrisch, untere lang keulen- förmig, länglich oder auch zylindrisch, oft um */, länger als die Scheitelzelle ; Membran gelbbraun, glatt; Stiel kräftig, bis 22 u lang, farblos, fest. Aecidien von Mitte April bis Mitte Juni auf Sedum acre: Lobosch bei Lobositz! Sedum boloniense: Roztok, St. Prokop, Radotin, Vrane, Leznice bei Trnovä! Kvetnä bei Pribram (Domin)! Hledsebe bei Weltrus (Kabät)! Hradisko bei Sadskä, Velenka! Schelesen bei Liboch (Kabät)! Lobosch bei Lobositz, Woppar- nertal, Plöschenberg und Kirschberg bei Netluk, Solanerberg bei Trebnitz. — Täbor! Uredosporen von Mai, Teleutosporen von Juli auf Koeleria eristata: Täbor! Koeleria glauca: Kiefernwälder bei Sadskä! Koeleria gracilis: Kuchelbad bei Prag; zwischen Hostin und Karlstein ; Rejkovice bei Lochovic! Kiefernwälder bei Sadskä, Hradisko, Velenka! Turnau (Kabät)! Wälder bei Unter-Berkovic! Lobosch bei Lobositz! Kirschberg bei Netluk! Der genetische Zusammenhang der Aecidien mit Puceinia wurde von mir durch zahlreiche Infektionsversuche im J. 1902 festgestellt. AA Teleutosporenstiele kurz. 122. Puceinia sessilis Schneider. — Puccinia Smilacearum — Digraphidis Klebahn. — Aecidium Convallariae Schumacher. Spermogonien rotbraun, in kleinen Gruppen auf beiden Seiten der Flecke. Aecidien auf Blättern oder am Perigon in kleinen unregelmässigen oder rundlichen Gruppen, auf rundlichen oder unregelmässigen Flecken; Pseudoperidien schüsselförmig, mit weissem, umgebogenem, zerschlitztem Rande; Pseudoperidien- zellen auf der Aussenseite bis 8 « dick; Sporen kuglig bis ellipsoidisch, oft poly- edrisch, 17—24 u lang, 17—22 u breit, mit feinwarziger Membran. Uredolager blattbeiderseits zerstreut, klein, rundlich bis länglich, bald nackt, staubig, gelbbraun; Sporen kuglig bis ellipsoidisch, 20—28 u lang, 18—24 u breit, mit hellbrauner, entfernt stachliger Membran und etwa 7 Keimporen. Teleutosporenlager wie bei den Uredosporen, schwarz, lange bedeckt, manchmal zusammenfliessend; Sporen von verschiedener Form, keulenförmig bis länglich, am Scheitel abgestutzt, abgerundet oder verjüngt, zum Stiel mehr oder weniger verschmälert, bei der Querwand deutlich eingeschnürt, 30—45 u lang, 15—25 u breit, mit brauner, glatter, am Scheitel bis 5 « dicker und dunklerer Membran; Stiel kurz, fest. Aeeidien im Mai und Juni auf Convallaria majalis: Stefansüberfuhr bei Neratovic! Velenka bei Sadskä! Dymokurer Wälder, besonders bei den Teichen! Nutzhorn bei Rozdalovic! Ka- äna (Peyl)! Paris quadrifolia: Stefansüberfuhr, Velenkal Polygonatum multiflorum: Velenka! Jakobsteich bei Dymokur! Neu- hof bei Kolin, Katina (Peyl)! 104 Smilacina bifolia: Neuhof und Katina (Peyl)! Harta bei Hohenelbe (Cypers); Täbor! Wittingau (Weidman)! Uredosporen von Ende Mai, Teleutosporen von Juli auf Phalaris arundinacea: Stefansüberfuhr bei Neratovic! Spojily bei Par- dubic (Vodäk)! Teiche bei Padrf nächst Rozmital! Der genetische Zusammenhang zwischen den Aecidien und der Puceinia wurde von Soppitt, Plowright und Klebahn festgestellt. 123. Puceinia Phalaridis Plowright. — Puccinia Ari-Phalaridis Klebaln. Spermogonien auf beiden Seiten der Flecke, honiggelb, in kleinen Gruppen. Aecidien blattunterseits auf rundlichen Flecken in dichten Gruppen; Pseudoperidien niedrig, mit umgebogenem, zeschlitztem Rande; Pseudoperidienzellen auf der Aussenseite bis 8 « dick; Sporen kuglig-polyedrisch oder eiförmig-poly- edrisch, 20—24 u lang, 15—2?2 u breit, mit feinwarziger Membran und orange- farbigem Inhalt. Uredosporen und Teleutosporen wie bei Puccinia sessilis Schneider. Aecidien im Mai und Juni auf Blättern von Arum maculatum: Kaöina bei Kuttenberg (Peyl)! Belege im Peyl’s Herbar in den Sammlungen d. k. k. Realschule in Karolinental. Uredosporen von Juni, Teleutosporen von August auf Phalaris arundinacea: Aus Böhmen sah ich sie noch nicht. Der genetische Zusammenhang wurde von Plowrisht festgestellt. 124. Puceinia Orchidearum-Phalaridis Klebahn. Spermogonien auf beiden Seiten der Flecke in kleinen Gruppen, honiggelb. Aecidien auf der Unterseite rundlicher, gelber Flecke, ringförmig oder nur gruppiert; Pseudoperidien niedrig, mit zurückgeschlagenem, grobzerschlitz- tem Rande; Pseudoperidienzellen in undeutlichen Reihen, aussen bis 10 w dick; Sporen polyedrisch und zwar kuglig, 18—24 u im Durchmesser oder flachkuglig und dann bis 23 « breit, mit dünner, feinwarziger Membran, Uredo- und Teleutosporen wie bei Puccinia sessilis Schneider. Aecidien im Mai und Juni auf Listera ovata: Ruine Hrädek bei Auscha (Domin)! Örchis incarnata: In der Remise zwischen Klomin und Byskovie ! Uredosporen von Mitte Juni, Teleutosporen von Juli. Aus Böhmen sah ich dieselben noch nicht. (Siehe auch die Bemerkung bei Puccinia Moliniae.) Der genetische Zusammenhang wurde von Klebahn festgestellt. 125. Puceinia Cesatii Schroeter. Uredolager blattbeiderseits, auf braunen Fleckehen, zerstreut oder in kurzen Reihen, länglich bis strichförmig, dunkelbraun, staubig; Sporen kuglig, 105 24—31 u im Durchmesser, mit dicker (5 «), kastanienbrauner, dichtwarziger Mem- bran und mit 3—5 Keimporen; Stiel lang, hyalin. Teleutosporenlager wie bei Uredosporen, bald nackt, dunkelbraun, fest; Sporen breit ellipsoidisch, beiderseits abgerundet, bei der Querwand schwach eingeschnürt, 25—535 u lang, 22—28 u breit, mit kastanienbrauner, am Scheitel stark verdickter, glatter Membran; Stiel sehr lang, kräftig, hyalin, fest; einzellige Teleutosporen zahlreich, wenig kleiner als die zweizelligen. Uredosporen von Juli, Teleutosporen von August in Uredolagern, später selbständig auf Andropogon ischaemum: Kuchelbad, Radotin, Kosor! Lysoleje (Opiz)! Porfcan, Böhm. Brod! Welwarn (Kabät)! Teplitz (Thümen, Magnus)! Kamyk im Moldautale (Domin)! Aecidien bisher unbekannt. Teleutosporen werden ziemlich selten bei uns gebildet. P. Teleutosporen bald, seltener erst später nackt. ® * Teleutosporen am Scheitel mit fingerartigen Auswüchsen. 126. Puceinia coronata Corda Spermogonien blattbeiderseits zwischen den Aecidien, honigrotbraun. Aecidien in dichten, kleineren oder grösseren Gruppen, auf gelben Flecken blattunterseits, seltener blattbeiderseits, auch auf Blüten und Früchten ; Pseudoperidien breit, schüsselförmig, manchmal auch röhrenförmig, mit schmal zurückgeschlagenem, feinzerschlitztem Rande; Pseudoperidienzellen in undeutlichen Reihen fest verbunden; Sporen polyedrisch und zwar kuglig bis länglich, 16—24 u lang, 14—20 u breit, ziemlich dickwandig, feinwarzig. Uredolager klein, orange, meistens blattoberseits und auf Blattscheiden, länglich bis kurz strichförmig; Sporen kuglig bis eiförmig, 16—380 u lang, 14—24 u breit, gelblich, mit feinstacheliger Membran und etwa 10 wenig deutlichen Keim- poren. Teleutosporenlager hauptsächlich blattunterseits, rundlich oder strich- förmig, oft ziemlich lang, quer nicht zusammenfliessend, gewöhnlich schon im Herbst nackt, schwarz, fest; Sporen verschieden gross und von verschiedener Form, ge- wöhnlich keulenförmig, am Scheitel mit einigen oder mehreren fingerartigen Aus- wüchsen, zum Stiel verjüngt, in der Mitte wenig oder gar nicht eingeschnürt, 35—65 uw (manchmal bis 80 u) lang, 12—22 u breit mit hellbrauner, am Scheitel dunklerer Membran; Stiel kurz, kräftig, fest. Aeccidien von Mitte Mai bis Juli, oft noch im August auf Frangula alnus: Ueberall sehr verbreitet. Uredosporen von Juni, Teleutosporen von Juli auf. Agrostis vulgaris: Kaderavec bei Turnau (Kabät)! Unterhalb Waldstein bei Turnau (Kabät)! Calamagrostis arundinacea: Hoch Veseli (Kabät)! Bilichau (Kabät) ! Rachel im Böhmerwalde. Holcus lanatus: Ueberall auf Wiesen verbreitet. 106 Holeus mollis: Rovensko! Turnau (Kabät)! Täbor! Phalaris arundinacea: Hirschberg (Kabät)! Semin unterhalb Trosky (Kabät) ! Poa pratensis: Rovensko! Teleutosporengruppen nur blattoberseits, alle nackt (18. VIII. 1899). Triticum repens: Rothenhaus bei Komotau (Sachs)! B&lä bei Böhm. Aichal Ausserdem kommt diese Puccinia (gewiss auch in Böhmen) auf Agrostis stolonifera, Calamagrostis lanceolata, Dactylis glomerata, Festuca silvatica etc vor. Eriksson und Klebahn unterscheiden folgende Spezialformen, welche schon an bestimmte Nährpflanzen gewöhnt sind und von diesen auf andere über- haupt nicht oder nur sehr schwer übertragbar sind: f. sp. Calamagrostidis auf Calamagrostis lanceolata. f. sp. Phalaridis auf Phalaris arundinacea. Abb, 22. Puccinia coronata. 1.—2. Teleutosporenlager auf Blättern. 3. Teleutosporen (nach Klebahn). f. sp. Holei auf Holcus lanatus und H. mollis. f. sp. Agrostidis auf Agrostis vulgaris und Agrostis stolonifera. f. sp. Agropyri auf Triticum repens. 127. Puceinia Lolii Nielsen. — Puceinia coronuifera Klebahn. Spermogonien auf beiden Seiten der Flecke in kleinen Gruppen, honig- braun. Aecidien in dichten, kleineren oder grösseren Gruppen auf gelben bis braunen Blattflecken, seltener auch auf Blüten und Früchten; Pseudoperidien und Sporen wie bei Puccinia coronata. Uredolager wie bei Puccinia coronata, die Epidermis auf denselben an- fangs blasenförmig aufgetrieben. 107 Teleutosporenlager wie bei Puccinia coronata, aber breiter und quer zusammenfliessend, so dass eine ringförmige oder längliche Gruppe um ein zen- trales Uredolager oder um einen gelblichen Fleck herum gebildet wird (besonders bei Lolium perenne, Avena sativa, weniger deutlich auf anderen Gräsern, z. B. bei Arrhenatherum). Die Lager bleiben länger bedeckt als bei der vorangehenden Spezies. Aecidien von Mitte Mai und im Juni auf Rhamnus cathartica: sehr verbreitet. Uredosporen von Mitte Juni, Teleutosporen von Juli auf Arrhenatherum avenaceum: Wopparnertal bei Milleschau (Kabät) ! Avena sativa: Überall sehr verbreitet! Avenafatua: Bubent (Wondrätek)! Duppau (Wiesbaur)! Dobruska (Vodäk) ! Festuca arundinacea: Welwarn (Kabät)! Abb. 23. Teleutosporenlager von Puccinia Lolii um die Uredolager gruppiert. (Nach Klebahn). Festuca gigantea: Welwarn (Kabät)! Holcus lanatus: auf Wiesen sehr verbreitet. Holecus mollis: Rovensko! Turnau (Kabät)! Lolium perenne: Ueberall sehr verbreitet! Sie kommt noch auf Alopecurus pratensis, Glyceria aquatica und anderen Gramineen vor. Eriksson und Klebahn unterscheiden folgende Spezialformen: f. sp. Avenae auf Avena sativa. f. sp Lolii auf Lolium perenne. sp. Holei auf Holcus lanatus, H. mollis. sp. Festucae auf Festuca pratensis. sp. Alopecuri auf Alopecurus pratensis. sp. Glyceriae auf Glyceria aquatica 128. Pneeinia Erikssonii Bubäk nov. nom. — Puceinia Melicae Bubäk nec Puceinia Melicae (Eriksson) Sydow. Uredolager klein, ellipsoidisch oder länglich, blattoberseits zwischen den Nerven verteilt, an den Seiten von der Epidermis bedeckt, hellorange, staubig ; 108 Sporen kuglig oder kuglig eiförmig, 13—17°5 u lang, 13—15'5 « breit, mit hell- gelber, sehr feinstachliger Membran; zwischen den Sporen keulenförmige oder kopflörmige, oben bis 13 « breite Paraphysen. Teleutosporenlager blattoberseits, schmal elliptisch bis kurz strich- förmig, sehr klein, bald nackt, schwarzbraun; Sporen keulenförmig oder länglich- keulenförmig, am Scheitel mit fingerartigen Auswüchsen oder nur einfach verjüngt; zum Stiel keilföürmig verschmälert, bei der Querwand wenig oder gar nicht einge- schnürt, 30—49 u lang, hellbraun, obere Zelle 11—15°5 u, untere 9—13'u breit, heller; Stiel kurz, fest, bräunlich; einzellige Sporen ziemlich reichlich. Uredosporen im September, Teleutosporen erst im November auf Melica nutans: Turnau (Kabät; Uredo 27./9., Teleutosporen 15./11. 1902)! Rovensko (Uredo 4./9. 1896)! Ich habe diese Puceivia früher mit Puecinia Melicae (Eriksson) Sydow vereinigt. Da sich aber bei ıneiner Spezies in den Uredolagern immer Paraphysen be- finden, während bei der genannten Eriksson-Sydow’schen Art dieselben gänzlich fehlen, so müssen beide getrennt werden. Von Puceinia Lolii und Puceinia coronata ist sie hauptsächlich durch klei- nere Sporen beider Generationen verschieden. 129. Puceinia Festucae Plowright. — Aecidium Periclymeni Schumacher. Spermogonien in kleinen Gruppen auf beiden Seiten der Flecke, klein, honiggelb. Aecidien blattunterseits auf gelben oder braunen, rundlichen Flecken, in rundlichen, oft sehr kleinen Gruppen; Pseudoperidien kurz walzenförmig, gelblich- weiss, mit kaum zurückgeschlagenem, zerschlitztem Rande; Sporen kuglig bis länglich, oft polyedrisch, 18—28 u lang, 17—26 u breit, mit gelblicher, ungleich- mässig dicker, fein- und dichtwarziger Membran. Uredolager blattoberseits zerstreut, klein, länglich, gelbbraun; Sporen kuglig bis ellipsoidisch, 18—30 u lang, 18—21 u breit, mit gelber, 1—2 u dicker, entfernt stachliger Membran und 6 Keimporen. Teleutosporenlager blattoberseits, länglich bis strichförmig, anfangs bedeckt, später längs gespalten, schwarzbraun; Sporen lang keulenförmig, am Scheitel stark verdickt, mit 4—6 fingerartigen Auswüchsen, seltener einfach ver- Jüngt, zum Stiel gewöhnlich keilföürmig verschmälert, bei der Querwand schwach eingeschnürt, 35—66 u lang, 15—23 u breit, mit hellbrauner, glatter Membran; Stiel kurz, braun, fest, oft verdickt. Aecidien im Juni auf Lonicera xylosteum: Wald „Sebin“ bei Libochovie (13. VI. 1900)! Uredosporen von Ende Juni, Teleutosporen von August auf Festuca duriuscula, ovina, rubra. Bei uns noch nicht gefunden. *) Teleutosporen ohne fingerartige Auswüchse. U) Teleutosporen glatt. O Teleutosporenlager fest. 109 130. Puceinia oblongata (Link) Winter. Uredolager blattbeiderseits auf braunen, roten oder purpurroten Flecken zerstreut, rüundlich bis länglien, lange bedeckt, hellbraun; Sporen ellipsoidisch, birnförmig bis keulenförmig, 24—46 u lang, 11—20 u breit, mit starker, glatter, gelblicher Membran. Teleutosporenlager meistens blattuaterseits verteilt, schwarzbraun, bald nackt, fest, sonst wie die Uredolager; Sporen keulenförmig oder spindel- förmig, am Scheitel abgestutzt, abgerundet oder verjüngt, zum Stiel allmählich verschmälert, bei der Querwand mehr oder weniger eingeschnürt, 42-—72 u lang, 15—24 u breit, mit glatter, gelbbrauner, am Scheitel bis 20 « dicker und dunklerer Membran; Stiel kräftig, hyalin so lang oder kürzer wie die Spore, fest. Uredosporen von Mai, Teleutosporen von August auf Luzula vernalis: Tupadel, Cäslav (Veselsky)! Katina (Peyl)! Bad War- tenberg (Kabät)! Rovensko! Harta und Langenau bei Hohenelbe (Cypers)! Herrns- kretschen (Wagner); Wald Roudnä bei Sedlcan (Th. Novak)! Böhm. Kubitzen (der- selbe)! Spitzberg! Wittingau (Weidman)! Aecidien bisher unbekannt. Von Puccinia obscura wie durch die Uredosporen als auch die Teleutosporen gänzlich verschieden. Die Uredosporen überwintern oft 131. Puceinia obseura Schroeter. Spermogonien honiggelb, blattbeiderseits zwischen den Aecidien locker gruppiert. Aecidien blattbeiderseits auf gelben oder braunen Flecken ringförmig stehend oder locker über das Blatt verteilt; Pseudoperidien niedrig, mit weissem, wenig zurückgeschlagenem, zerschlitztem Rande; Sporen kuglig-polyedrisch, 16—22 u breit, mit feinwarziger Membran und orangerotem Inhalt. Uredolager blattbeiderseits, hauptsächlich aber blattunterseits auf purpur- roten bis purpurschwarzen Flecken, zerstreut, rundlich bis länglich, lange bedeckt, braun, staubig; Sporen kuglig, eiförmig, seltener ellipsoidischh 20—33 w lang, 15—24 u breit, mit hellbrauner, entfernt stachliger Membran und 2 Keimporen. Teleutosporenlager blattunterseits, bald nackt, fest, schwarzbraun, sonst wie die Uredolager; Sporen keulenförmig oder spindelförmig, am Scheitel abgerundet, seltener abgestutzt oder verjüngt, zum Stiel gewöhnlich verjüngt, bei der Querwand mehr oder weniger eingeschnürt, 30—48 u lang, 14—20 u breit, mit brauner, glatter, am Scheitel bis 9 u dicker Membran; Stiel gelblich oder hyalin, kräftig, etwa so lang wie die Spore, fest. Aecidien im Herbst (September) auf Bellis perennis: Teplitz (Thümen); Herrnskretschen (Wagner). Uredosporen vom Herbst bis zum Sommer, Teleutosporen im Sommer und Herbst auf Luzula campestris: Neratovic! Mühlhausen a. E. (Kabät)! Hoch-Veseli (derselbe)! Herrnskretschen (Thümen, Wagner). Ded bei Beraun! Wittingau (Weid- man)! 110 Luzula maxima: Im Böhmerwalde zwischen dem Teufelssee und Schwar- zeu See, zwischen der Seewand und Össer, Arber, vom Deffernik zum Lakka See, Rachel! — Melzergrund im Riesengebirge (Schroeter). Luzula pallescens: Ratzkenberg bei Lewin! Turnau (Kabät) ! Luzula vernalis: Kost bei Sobotka; Friedrichstal im Riesengebirge (Kabät)! Der genetische Zusammenhang wurde von Plowright festgestellt. Der Pilz erhält sich auch ohne Aecidien, mittelst Uredosporen, die überwintern. 132. Puceinia Carieis (Schumacher) Rebentisch. Spermogonien honiggelb, zwischen den Aeeidien gruppiert oder verteilt. Aecidien auf Blättern auf rundlichen oder unregelmässigen, verdickten Flecken, auf Blattstielen und Stengeln stark verdickt und gekrümmte Deformationen bildend; Pseudoperidien becherförmig, dichtstehend am Rande breit zurückge- schlagen und zerschlitzt; Pseudoperidienzellen in Reihen stehend; Sporen kuglig- polyedrisch bis eiförmig, feinwarzig, 16—24 u lang, 12—20 u breit; Inhalt orange. Uredolager meistens blattbeiderseits, klein, 0'5—1 mm lang, hellbraun, auf kleinen Flecken oder ohne solche; Sporen kuglig bis eiförmig, 22—31 u lang, 15—22 u breit, oder 20—24 u im Durchschnitt; Membran hellbraun, entfernt stachlig, mit 3 Keimporen. Teleutosporenlager blattbeiderseits, rundlich oder etwas länglich (etwa 1 mm lang), zerstreut oder reihenweise, schwarzbraun, fest; Sporen sehr verschieden- artig, gewöhnlich keulenförmig, oben abgerundet, abgestutzt oder seitlich vorgezogen, daselbst 5—8 u dick und dunkler, zum Stiel keilförmig verschmälert, bei der Quer- wand eingeschnürt, 35—55 u lang, 14—24 u breit, hellbraun, untere Zelle heller, Membran glatt; Stiel kräftig, gelblich, kürzer als die Spore, fest. Aecidien im Mai und Juni, manchmal, besonders im Gebirge noch im Au- gust auf Urtica dioica: Sehr verbreitet. Uredosporen von Juni, Teleutosporen von Juli auf Uarex acuta: Welwarn (Kabät)! Zitovlice bei Rozdalovie! Carex caespitosa: Welwarn (Kabät)! Carex hirta: Überall sehr verbreitet! Von Puceinia silvatica unterscheidet sich diese Spezies duch hellere Uredosporen, die mit 3 Keimporen versehen sind, und durch kürzere Teleutosporen. 133. Puceinia Pringsheimiana Kleb. Spermogonien blattbeiderseits auf den Flecken gruppiert, ziemlich gross honigbraun, auf den Früchten zwischen den Aecidien zerstreut. Aecidien auf der Unterseite purpurroter oder orangefarbiger Flecke, in fast rundlichen Gruppen, auf den Nerven, Blattstielen, Früchten und jungen Aest- chen in verlängeiten Gruppen; Pseudoperidien dichtstehend, niedrig, mit ziemlich stark zurückgeschlagenem, zerschlitztem Rande’; Pseudoperidienzellen auf vertikalem Schnitt rhomboidisch, in unregelmässigen Reihen; Sporen kuglig, eiförmig bis 111 ellipsoidisch, gewöhnlich polyedrisch, 15—22 u lang, 13—19 « breit, mit dicht- und feinwarziger Membran. Uredolager blattunterseits, auf gelben, länglichen Flecken, klein, rund- lich oder ellipsoidisch, bald nackt, staubig, hellbraun, manchmal auch der Länge nach zusammenfliessend; Sporen kuglig oder ellipsoidisch, 18—22 u lang, 17—21 u breit, Membran hellbraun, entfernt stachlig, mit 3 (seltener 4) Keimporen. Teleutosporenlager wie bei den Uredosporen, fest, schwarzbraun; Sporen wie bei Puecinia Caricis, 40—58 u lang, 15—22 u breit. Aecidien von Mai bis Juni, seltener noch anfangs Juli auf Ribes grossularia: Welwarn (Kabät)! Reichenberg (Siegmund)! Chrudim (Krfzek)! Wittingau (Weidman)! Ausserdem noch auf Ribes rubrum, alpinum, aureum und sangui- neum. Von diesen Nährpflanzen aus Böhmen bisher nicht bekannt. Uredosporen von Juni, Teleutosporen von August auf Carex acuta, stricta, vulgaris, caespitosa. Aus Böhmen sah ich dieselben noch nicht. Der genetische Zusammenhang wurde von Klebahn festgestellt. Von Puc- cinia Magnusii Kleb. hauptsächlich durch kürzere Uredosporen verschieden. 134. Puceinia Magnusii Klebahn. Spermogonien honigbraun, in lockeren Gruppen auf beiden Seiten der Flecke. Aecidien blattunterseits auf gelben bis roten, rundlichen oder unregel- mässigen Flecken in kleinen Gruppen; Pseudoperidien schüsselförmig, mit schmal zurückgeschlagenem, fein zerschlitztem Rande; Pseudoperidienzellen in fast regulären Reihen; Sporen kuglig-polyedrisch bis eiförmig, 17—22 u lang, 15 —20 u breit, mit dünner, feinwarziger Membran. Uredolager hauptsächlich blattunterseits, elliptisch, länglich bis strich- förmig, zwischen den Nerven in Reihen stehend, der Länge nach zusammenfliessend, ebenso auch auf den Halmen, rostbraun, an den Seiten von der Epidermis bedeckt, staubig; Sporen meistens eiförmig und länglich, seltener kuglig, 28—35 u lang, 22—23 u breit, mit 2 « dicker, hellbrauner, entfernt stachliger Membran, mit 3 (seltener 4) aequatorialen Keimporen. Teleutosporenlager blattbeiderseits oder auf den Halmen, rundlich, elliptisch bis strichförmig verlängert, oft zwischen den Nerven reihenweise und dann längs zusammenfliessend, fest, schwarzbraun bis schwarz, an den Seiten von der Epidermis bedeckt; Sporen lang keulenförmig bis keulenförmig-länglich, oben abgerundet, abgestutzt oder verjüngt, zum Stiel keilförmig verschmälert, bei der Querwand eingeschnürt, 44—70 u lang, obere Zelle 15—22 u, untere 13—18 u breit, mit gelbbrauner, oben bis 11 « dicker und dunklerer Membran; Stiel kräftig, bräunlich, halb so lang wie die Spore, fest. Aecidien im Juni auf Ribes nigrum, alpinum, aureum, sangui- neum; aus Böhmen sah ich sie bisher noch nicht. Uredosporen von Ende Juni, Teleutosporen von Juli auf Carex riparia: VrSovic bei Prag (Opiz als Puccinia Glyceriae Opiz 1852)! Welwarn (Kabät)! Herrnskretschen (Wagner). 112 Der genetische Zusammenhang wurde von Klebahn festgestellt, Nach dem- selben kommt diese Art auch auf Carex acutiformis vor. 135. Puceinia Ribesii-Pseudoeyperi Klebalın. Spermogonien blattoberseits in kleinen Gruppen. Aecidien auf der Unterseite orangefarbiger Flecke; Pseudoperidien schüsselförmig; Pseudoperidienzellen auf der Aussenseite 3—4 u dick; Sporen polyedrisch, rundlich bis eiförmig, 19—22 u lang, 16—18 u breit, mit feinwarziger Membran. Uredolager blattunterseits auf gelben Flecken verteilt, elliptisch, oft in Reihen stehend, dunkelbraun, staubig; Sporen gewöhnlich ellipsoidisch, 22—33 u (nach Klebahn bis 37 u) lang, 20—24 u breit, mit dunkelbrauner, stachliger Mem- bran und 3—4 Keimporen. Teleutosporenlager wie bei den Uredosporen, gewölbt, schwarzbraun ; Sporen keulenförmig, bei der Querwand wenig eingeschnürt, 40—56 u lang, obere Zelle 16—22 u breit, am Scheitel abgerundet, seltener abgestutzt oder verjüngt, untere Zelle 13—19 u breit, in den Stiel keilförmig verjüngtz Membran braun, glatt, am Scheitel 7—9u dick; Stiel gelblich, bis 25 a lang, fest. Aecidien im Juni und Juli auf Ribes nigrum, aureum, alpinum, sanguineum und Grossularia; aus Böhmen bisher nicht bekannt. Uredosporen im Juli und August, Teleutosporen von Ende August auf Carex Pseudocyperus: Kost bei Sobotka (Kabät)! Der genetische Zusammenhang wurde von Klebahn festgestellt. 136. Puceinia silvatica Schroeter. Spermogonien auf beiden Seiten der Flecke in kleinen Gruppen, honig- gelbbraun. Aecidien auf der Unterseite gelber, brauner oder purpurroter Flecke in rundlichen, dichten oder lockeren Gruppen, auf den Stengeln oder Schäften ver- längerte Gruppen bildend; Pseudoperidien schüsselförmig, niedrig, mit zurückge- schlagenem, zerschlitztem Rande; Pseudoperidienzellen in regelmässigen Reihen, aussen bis 5 « dick; Sporen polyedrisch und zwar kuglig bis ellipsoidisch, 15—22 u lang, 12—17'5 u breit, mit dünner, feinwarziger Membran. Uredolager blattunterseits, klein, elliptisch oder länglich, zerstreut, rost- braun; Sporen kuglig, eiförmwig bis ellipsoidisch, 22—31 u lang, 20-24 u breit, mit gelbbrauner, feinstachliger Membran und 2 Keimporen. Teleutosporenlager wie bei den Uredosporen, gewölbt, fest, schwarz; Sporen gewöhnlich keulenförmig, am Scheitel abgestutzt, abgerundet oder selten verjüngt, zum Stiel verschmälert, bei der Querwand mässig eingeschnürt, 35—55 u lang, 12—18 « breit, mit hellbrauner, glatter, am Scheitel bis 11 « dieker und dunklerer Membran; Stiel kräftig, gelblich, kürzer als die Spore, fest Aecidien von Mai bis zum August auf Crepis biennis: Unterhalb Voskovrch bei Podebrad! Zehuner Teich! Zwischen Sebusein und Tschersing! Jentie bei Trebnitz! Turnau (Kabät)! Kutten- berg (Prochäzka)! Täbor! Kaplitz (Kirchner)! 113 Taraxacum officinale: Verbreitet ! Senecio nemorensis: Herrnskretschen (Wagner). Pintovka bei Täbor! Senecio Fuchsii: Bei Sedel und Nemschen nächst Aussig! Königswald bei Tetschen (Thümen)! Herrnskretschen (Wagner). Uredosporen von Juni, Teleutosporen von August auf Carex brizoides: Bodenbach (Thümen)! Herrnskretschen (Wagner). Pintovka bei Täbor (hier zusammen mit Aecidien auf allen 3 ersten Nährpflanzen) ! Carex glauca: Welwarn, Bilichau (Kabät)! Rovensko! Carex leporina: Pele$any bei Turnau (Kabät)! Brada bei Jicin! Herrns- kretschen (Wagner). Carex pallescens: Velenka bei Sadskä! Mühlhausen a. E., Bilichau (Kabät)! Carex panicea: Welwarn (Kabät)! Rovensko! Carex pilosa: Pardubie! Carex rigida: Riesengebirge z. B. zwischen der Riesenbaude und Prinz Heinrichsbaude, Abgründe oberhalb der Teiche! Koppenplan (Schroeter). Carex Schreberi: Hradisko bei Sadskä! Carex silvatica: Aussig, Niedergrund, Herrnskretschen (Wagner). Der genetische Zusammenhang wurde zuerst von Schroeter und dann von Klebahn, Wagner, E. Fischer, Bubäk und Sydow festgestellt. 137. Puceinia Opizii Bubak — Aecidium lactucinum Lagerheim et Lindroth. Spermogonien klein, auf der Oberseite der Flecke in kleinen Gruppen oder unterseits zwischen den Aecidien zerstreut. Aecidien blattunterseits auf rundlichen, '/,—1 cm breiten, schmutzig rosen- roten oder rötlichen, auf Lactuca scariola auch gelben oder grünen Flecken ; Pseudo- peridien locker gruppiert, kurz walzenförmig, mit breitem, zurückgeschlagenem, ziemlich regelmässig zerschlitztem Rande; Pseudoperidienzellen aussen 4—7 u dick, in regelmässigen Reihen; Sporen kuglig oder eiförmig, fast immer kuglis, 15°5 bis 22 u lang, 13—18°5 u breit, mit dünner, farbloser, feinwarziger Membran und orangerotem Inhalt. Uredolager auf Blättern und Stengeln auf gelblichen Fleckchen, mehr oder weniger zerstreut, klein, ellipsoidisch oder länglich, anfangs bedeckt, später längs gespalten und nackt, braun, staubig; Sporen kuglig, eiförmig, ellipsoidisch oder länglichh 175—33 u lang, 175—22 u breit, mit brauner, entfernt stachliger Membran und 2 Keimporen. Teleutosporenlager wie bei den Uredolagern, Blätter und Stengel ganz bedeckend, schwarz, fest, viele bis zum Frühjahre bedeckt bleibend; Sporen birn-, keulenförmig oder länglich, 35—60 w lang, 13—24 u breit, bei der Querwand mehr oder weniger eingeschnürt; obere Zelle eiförmig, ellipsoidisch bis länglich, am Scheitel abgestutzt, abgerundet oder verjüngt, daselbst 11—17’5 « dick und dunkler, Basalzelle keilförmig in den Stiel verschmälert, gelblich. Keimporus der Scheitel- zelle seitlich liegend, derjenige der Basalzelle dicht an der Querwand; Stiel kräftig, hyalin, so lang wie die Spore, fest. Dr. Bubäk, Die Pilze Böhmens. 5 114 Aecidien im Juni und Juli auf Lactuea muralis: St. Ivan bei Beraun! Unter Berkovic! Jedomelice bei Schlan ! Teplitz (Thümen)! Gross Wostray bei Aussig! Turnau, Bukovina bei Bad Wartenberg (Kabät)! Lactuca scariola: St. Ivan bei Beraun! Uredosporen von Juli, Teleutosporen von August auf Carex muricata: St. Ivan bei Beraun! Unter-Berkovie! Jedomelice bei Sehblan! Turnau (Kabät)! Chotuc bei Krinec! Die Aecidien dieser Puceinia sind von denjenigen der Puceinia Chon- drillae durch typisch entwickelte Pseudoperidien verschieden. Den genetischen Zusammenhang habe ich im J. 1902 festgestellt. 138. Puceinia earieicola Fuckel, Uredolager blattunterseits auf braunen oder gelben Flecken zerstreut oder in kurzen Reihen, klein, rundlich oder strichförmig, hellbraun, lange bedeckt; Sporen kuglig, eiförmig, ellipsoidischh, 26—29 u lang, 22—26 u breit, hellbraun, stachlis, mit 3 Keimporen. Teleutosporenlager anfangs in Uredolagern, später selbständig, verlängert, dunkelbraun; Sporen länglich bis spindelförmig, am Scheitel mit breiter, bis 7 u dicker, hellbrauner Papille, nach unten abgerundet oder verjüngt, 283—40 u lang, 16—30 « breit, hellkastanienbraun, untere Zelle heller; Stiel hyalin oder schwach bräunlich, kürzer oder länger als die Spore. Nach Fuckel und Sydow auch einzellige Sporen nicht selten, 23—40 « lang, 14—19 u breit. Uredosporen im August, Teleutosporen zu derselben Zeit mit ihnen ver- mischt, selbständig erst auf absterbenden Blättern von Carex supina: Le$any bei Welwarn (Kabät)! 25. September 1897 Uredosporen und nur selten zwischen denselben auch Teleutosporen. 139. Puceinia Aeeidii Leucanthemi E. Fischer. — Aecidium Leucanthemi De Candolle. Spermogonien blattoberseits auf gelben oder rötlichen, rundlichen Flecken oder blattunterseits zwischen den Aecidien gruppiert, honiggelb. Aecidien unterseits auf den Flecken in mehr oder weniger regelmässigen Kreisen oder unregelmässig gruppiert, manchmal auch, besonders auf den Nerven und Stengeln, in verlängerten Gruppen, blattoberseits meistens nur vereinzelt oder in ärmlichen Gruppen. Pseudoperidien niedrig und breit, mit breit zurückgeschla- genem, fein und regelmässig zerschlitztem, gelblichem Rande; Pseudoperidienzellen in vertikalen, fast regelmässigen Reihen, sehr verschieden, isodiametrisch bis ver- längert deltoidisch oder rhomboidisch, bis 50 u lang, 22 u breit; Sporen immer polyedrisch und zwar meistens kuglig und eiförmig, seltener ellipsoidisch, 15°5 bis 22 u lang, 13—22 u breit, mit farbloser, dünner, sehr feinkörniger Membran und orangefarbigem Inhalt. Uredolager klein, länglich, etwa 025 mm lang, von der Epidermis lange bedeckt; Sporen kuglig bis eiförmig, 18—21 « im Durchmesser, mit farbloser oder 115 gelblicher, von kurzen, konischen, entfernten Stachelchen besetzter Membran und mit zwei oberhalb des Aequators gelegenen Keimporen. Teleutosporenlager wie bei den Uredosporen, schwarzbraun; Sporen birnförmig bis keulenförmig, 42—50 u lang, 18—21 u breit, am Scheitel oft pa- pillenförmig verjüngt und ungleichseitig, seltener abgerundet, unten in den Stiel allmählich verjüngt, bei ıler Querwand wenig eingeschnürt; Basalzelle oft länger und breiter als die Scheitelzelle; Membran braun, glatt, am Scheitel 14—17 u dick; Stiel kürzer oder nur wenig länger als Basalzelle, farblos, fest. Aecidien im Juni, Uredosporen von Mitte Juni, Teleutosporen von Juli bis zum Winter auf Chrysanthemum Leucanthemum: Bisher nur bei Bilichau (18./6. 1899, Kabät)! Uredo- und Teleutosporen auf Carex montana; aus Böhmen sah ich sie noch nicht. Der genetische Zusammenhang wurde von E. Fischer bewiesen. Die nächst- folgende Art unterscheidet sich von der vorliegenden durch 1 mm lange, '/,—'/, mm breite und stark gewölbte Lager. 140. Puceinia Carieis montanae E. Fischer. Spermogonien honiggelb, in kleinen Gruppen auf beiden Seiten der Flecke. Aecidien blattunterseits in rundlichen Gruppen auf gelben, karminrot oder braun umsäumten Flecken; Pseudoperidien niedrig, breit, mit zurückgeschla- genem, unregelmässig zerschlitztem Rande; Pseudoperidienzellen in regelmässigen Reihen; Sporen kuglig-polyedrisch, 14—18 u im Durchmesser, feinwarzig. Uredolager blattunterseits, auf gelblichen, verlängerten Flecken, klein, strichförmig, 1 mm lang, '/,—'/, mm breit, stark gewölbt, bald nackt, braun; Sporen kuglig bis ellipsoidisch,h 18—25 u lang, 13-21 «u breit, mit brauner, fein- und entfernt stachliger Membran und 2 Keimporen. Teleutosporenlager wie bei den Uredosporen, fest, schwarz; Sporen birnförmig, Keulenförmig, am Scheitel meistens abgerundet oder kegelförmig vorge- zogen, daselbst 10—14 «u dick, unten in den Stiel verjüngt, bei der Querwand schwach eingeschnürt, 36—52 u lang, 18—24 uw breit, mit brauner, glatter Mem- bran; Stiel so Jang wie die Spore, kräftig, hyalin, fest; Keimporus der Scheitel- zelle gewöhnlich ein wenig seitwärts verschoben, derjenige der Basalzelle an der Scheidewand. Aecidien von Mitte Mai bis Ende Juni auf Gentaurea Jacea: Berg Gross-Wostray bei Aussig! Uredosporen von Juni, Teleutosporen von Juli auf Carex montana: Berg Gross-Wostray bei Aussig! Der genetische Zusammenhang der Aeeidien mit Puceinia wurde von E. Fischer festgestellt und später von mir bestättigt. 116 141. Puceinia Schroeteriana Klebahn. Spermogonien honiggelbbraun, in kleinen Gruppen auf beiden Seiten der Flecke. Aecidien blattunterseits auf rundlichen, purpurbraunen, gelbumsäumten, 1 cm breiten Flecken, in rundlichen oder unregelmässigen, dichten Gruppen; Pseudoperidien niedrig, mit umgebogenem, zerschlitztem Rande; Pseudoperidien- zellen auf der Aussenseite 6—9 u dick; Sporen polyedrisch und zwar kuglig bis eiförmig, 13—20 u lang, 11—15 u breit, mit feinwarziger Membran. Uredolager blattbeiderseits auf gelblichen Flecken, klein, länglich, zer- streut, lange bedeckt, dann nackt, braun, staubig; Sporen kuglig bis eiförmig» stachlig, braun, 20—26 u lang, 15—20 « breit, mit 2 (nach Klebahn auch 3) im oberen '/, liegenden Keimporen. Teleutosporenlager hauptsächlich blattoberseits, klein, länglich, schwarz, lange bedeckt, fest; Sporen keilfürmig bis spindelförmig, am Scheitel abgestutzt, abgerundet oder verjüngt, zum Stiel keilförmig verschmälert, bei der Querwand eingeschnürt, 40—55 u lang, 18—21 u breit, mit gelbbrauner, glatter, am Scheitel bis 10 « dicker Membran; Stiel gelblich, so lang wie die Spore, fest. Aecidien im Mai und Juni auf Serratula tinctoria: Im Bohnicer Walde bei Prag (Opiz 1854)! Wiesen bei VSetat, Liblic und Vavfinec! Drisy bei VSetat (Kabät) ! Uredosporen von Ende Juni, Teleutosporen von Juli auf Carex flava, vulpina. Aus Böhmen sah ich sie noch nicht. Der genetische Zusammenhang wurde von Klebahn ermittelt. 142. Puceinia dioieae Magnus. Spermogonien klein, honigbraun, auf beiden Seiten der Flecke in kleinen Gruppen. Aecidien blattunterseits, seltener auch blattoberseits, auf rundlichen, gelben oder braunen Flecken, in rundlichen oder ringförmigen, 2—5 mm breiten Gruppen; Pseudoperidien niedrig, ziemlich breit, weisslich, mit schmal zurückge- schlagenem und zerschlitztem Rande; Pseudoperidienzellen in regelmässigen Reihen; Sporen kuglig-polyedrisch, feinwarzig, 18—25 u im Durchmesser, mit orangefarbi- gem Inhalt. Uredolager klein, rundlich, kastanienbraun ; Sporen kuglig, eiförmig bis ellipsoidisch, 18—28 u lang, 20—22 u breit, mit hellbrauner, stachliger Mem- bran und 2 Keimporen. Teleutosporenlager rundlich oder länglich, etwa so breit wie das Blatt, stark gewölbt, bald nackt, fast schwarz, fest; Sporen keulenförmig, am Scheitel abgestutzt oder zugespitzt, oft auch daselbst unregelmässig, zum Stiel keilförmig verjüngt, bei der Querwand schwach eingeschnürt, 35—60 u lang, 14—21 u breit, mit hellbrauner, glatter, am Scheitel bis 14 « dicker und dunklerer Membran; Stiel kräftig, gelb, oft so lang wie die Spore, nicht abfällig. 117 Aecidien von Mitte Mai auf Cirsium canum: Wiesen bei Neratovic und VSetat! Budohostice bei Welwarn (Kabät)! Milleschau im Mittelgebirge ! Cirsium oleraceum: Bilichau (Kabät)! Kornhaus bei Schlan! Ro- vensko! Girsium canum X oleraceum: Bilichau (Kabät)! Cirsium palustre: VSetat! Bilichau (Kabät)! Uredosporen von Juni, Teleutosporen von Juli auf Carex Davalliana: Neratovic, VSetat, Velenka! Welwarn (Kabät)! Rovensko! 143. Puceinia paludosa Plowright. — Aecidium Pedicularis Libosch. Spermogonien honiggelb, in kleinen Gruppen. Aecidien in rundlichen oder länglichen Gruppen oder auch unregel- mässig und dicht gruppiert, auf Blattspreiten, Blattstielen und Stengeln; Pseudo- peridien niedrig walzenförmig, mit weissem, zurückgebogenem, zerschlitztem Rande; Sporen polyedrisch, 14—18 u im Durchmesser oder bis 25 « lang, mit dünner, un- gleichmässig warziger Membran. Uredolager hauptsächlich blattunterseits, auf kleinen, gelblichen Flecken, zerstreut oder stellenweise gruppiert, klein, rundlich oder länglich, bald nackt, staubig, schwarzbraun; Sporen kuglig oder kurz ellipsoidisch, 20—25 u im Durch- messer oder bis 28 « lang, mit hellbrauner, dicker, entfernt stachliger Membran und drei Keimporen. Teleutosporenlager blattbeiderseits, hauptsächlich aber blattunter- seits, klein, zerstreut oder reihenweise gruppiert, rundlich oder länglich, schwarz- braun, bald nackt, fest; Sporen keulenförmig, am Scheitel abgerundet oder abge- stutz, seltener verjüngt, zum Stiel keilförmig verschmälert; untere Zelle gewöhnlich länger als die obere, bei der Querwand eingeschnürt, 56 bis 70 u lang, 18—22 u breit, mit gelbbrauner, glatter, am Scheitel bis 11 « dicker und dunklerer Mem- bran; Stiel kräftig, bräunlich, kurz, nicht abfällig. Aecidien im Mai bis Juli auf Pedicularis silvatica: Zinnwald im Erzgebirge (Thümen). Reichen- berg (Siegmund in Rabh. fung. eur. 691)! Nove Dvory bei Kuttenberg (Peyl)! Bodenbach (Peyl in Veselky’s „Nachtrag ete.*). — Auch Cenek im Herb. d. bölm. Museums, aber ohne Lokalität. Uredo- und Teleutosporen von Juli auf Carex vulgaris; nach Sydow auch auf Carex stricta, fulva, panicea (?). Aus Böhmen sah ich sie noch nicht. Der genetische Zusammenhang wurde von Plowright bewiesen. 144. Puceinia uliginosa Juel. — Aecidium Parnassiae Gravis. Spermogonien fehlen. Aecidien blattunterseits auf gelben rundlichen Flecken, in rundlichen Gruppen; Pseudoperidien niedrig, mit zurückgeschlagenem, zerschlitztem Rande; 118 Pseudoperidienzellen aussen bis 7 u dick; Sporen kuglig-polyedrisch, 14—18 « im Durchmesser, mit feinwarziger Membran. Uredolager blattbeiderseits zerstreut, sehr klein, rundlich oder länglich, gelbbraun, staubig; Sporen kuglig bis eiförmig, 21—25 « im Durchmesser, mit brauner, stachliger Membran und 3 Keimporen. Teleutosporenlager wie bei den Uredolagern, schwarz, fest; Sporen länglich oder länglich-keulenförmig, beiderseits abgerundet oder zum Stiel verjüngt, bei der Querwand schwach eingeschnürt, 30—38 u lang, 12—1S u breit, mit ka- stanienbraun:r, glatter, am Scheitel bis 8 « dicker Membran; Stiel farblos, 14—32 u lang, nicht abfällig. Aecidien im Juni auf Parnassia palustris: Bilichau (Kabät)! Zalsi bei Veself a. L.! Uredosporen von Juli, Teleutosporen von August auf Carex vulgaris: Aus Böhmen sah ich sie noch nicht. Der genetische Zusammenhang wurde von Juel festgestellt. 145. Puceinia Polygoni Albertini et Schweinitz. Spermogonien klein, honiggelb, auf beiden Seiten der Flecke in lockeren Gruppen. Aecidien blattunterseits auf rötlichen bis purpurroten, gelb umsäumten und manchmal zusammenfliessenden Fecken gruppiert oder annähernd kreisförmig gestellt; Pseudoperidien klein, walzenförmig, niedrig, mit zurückgeschlagenem, fein zerschlitztem Rande; Pseudoperidienzellen reihenweise stehend, aussen 7—9 u dick; Sporen kuglig bis eiförmig, stets polyedrisch, 15—20 u lang, 13—18 « breit, fein- warzig. Uredolager blattunterseits verteilt, seltener blattoberseits, rundlich, bald nackt, machmal zusammenfliessend, braun; Sporen ellipsoidisch oder eiförmig, 24—50 u lang, 15—20 u breit, mit gelbbrauner, entferntstachliger Membrau und 2 Keimporen. Teleutosporenlager wie die Uredolager, schwarz, glänzend, bald nackt, fest, auf den Blättern rundlich, auf den Stengeln länglich; Sporen ellipsoidisch bis keulenförmig, am Scheitel gewöhnlich abgerundet, weniger abgestutzt oder ver- Jüngt, zum Stiel keilförmig verschmälert, bei der Querwand schwach eingeschnürt, 32—45 u lang, 18—21 u breit, mit kastanienbrauner, glatter, am Scheitel stark verdickter (bis Su) Membran; Stiel gelblich, kräftig, kürzer als die Spore, nicht abfällig. Aecidien im Mai und Juni auf Geranium pusillum: Dolany bei Libsic! Turnau (Kabät)! und ge- wiss auch anderwärts. Uredolager von Ende Juni, Teleutosporenlager von August auf Polygonum Convolvulus: Ziemlich verbreitet. Polygonum dumetorum: Kr& (Opiz)! und Roztoky bei Prag! Mühl- hausen a. E., Welwarn (Kabät)! Reichenberg (Siegmund)! Postelberg! Der genetische Zusammenhang wurde von Tranzschel festgestellt. 119 146. Puceinia Polygoni amphibii Persoon. — Aecidium sanguinolentum Lindroth. Spermogonien blattbeiderseits in kleinen Grupp en, klein, honiggelborange, Aecidien auf der Unterseite von roter bis purpurroter Flecke, manchmaj auch grün umsäumt, oft zusammenfliessend und grössere Blattpartien bedeckend; Pseudoperidien in rundlichen oder länglichen Gruppen, oft kreisförmig stehend, niedrig, walzenförmig, mit zurückgeschlagenem, fein zerschlitztem Rande; Pseudo- peridienzellen aussen 6—7 u dick; Sporen polyedrisch und zwar kuglig, eiförmig bis ellipsoidisch, 17—22 u lang, 14—20 u breit, mit feinwarziger Membran. Uredolager blattbeiderseits zerstreut oder dichter gruppiert, klein, rund- lich oder elliptisch, bald nackt, zimmtbraun, staubig, öfters zusammenfliessend ; Sporen kuglig, eiförmig, ellipsoidisch, 25—28 u lang, 18—21 u breit, mit dicker, gelbbrauner, entfernt stachliger Membran und 2 Keimporen; Stiel lang, hyalin. Teleutosporenlager entweder in Uredolagern, und dann nackt; Sporen am Scheitel meistens abgerundet oder verjüngt; selbständige Lager gewöhnlich blattunterseits, klein, warzenförmig, oft um die Uredolager gruppiert, schwarz, lange bedeckt; Sporen am Scheitel unregelmässig, öfters abgestutzt; beide Sporen- formen ellipsoidisch bis keulenförmig, zum Stiel verschmälert, bei der Querwand schwach eingeschnürt, 35—52 u lang, 16—22 u breit, mit kastanienbrauner, glatter, am Scheitel bis 8 « dick: Stiel hyalin, gelblich, fest. Aecidien im Mai und Juni auf Geranium pratense: Welwarn, Vysok& Veseli, Dolänky bei Turnau (Kabät)! Jakuber und Komärover Teich bei Dymokur! Ausserdem wurde von Trauzschel, welcher den genetischen Zusammen- hang festgestellt hat, bewiesen, dass die Aecidien ausserdem noch auf Geranium palustre vorkommen. Ich erzielte bei meinen Infektionsversuchen Aecidien auch auf Geranium silvaticum. Uredosporen von Juni, Teleutosporen von Ende Juni auf Polygonum amphibium: Sehr verbreitet. 147. Puceinia Bumieis seutati (De Candolle) Winter. Uredolager blattbeiderseits, oft auf braunen oder roten Flecken, zerstreut oder manchmal ringförmig, klein, rundlich, bald nackt, staubig, rotbraun; Sporen eiförmig bis ellipsoidisch oder auch länglich, 26—38 u laug, 20—26 u breit, mit hellbrauner, entfernt stachliger Membran, mit 2—3 Keimporen. Teleutosporenlager blattbeiderseits, auf Blattstielen und Stengeln, länglich bis strichförmig, bald nackt, schwarz, fest, gewölbt; Sporen ellipsoidisch bis länglich, am Scheitel abgerundet, zum Stiel verschmälert, bei der Querwand eingeschnürt, 38—68 u lang, 20—31 u breit, mit kastanienbrauner, glatter, am Scheitel bis 11 a dicker Membran; Stiel kräftig, braun, bis 60 « lang, nicht abfällig. Uredosporen im Juli, Teleutosporen von August auf Rumex scutatus: Adersbach (Domin)! Der Entwicklungsgang unvollkommen bekannt. 120 OO Teleutosporenlager staubig. 148. Puceinia argentata (Schultz) Winter. Spermogonien klein, 100—180 «u breit, honiggelb, zwischen den Aecidien blattunterseits zerstreut. Aecidien blattunterseits, auf Blattstielen und Stengeln auf gelben, ver- dickten Flecken in kleineren Gruppen verteilt oder dieselben ganz bedeckend ; Pseudoperidien weiss, anfangs halbkugelig gewölbt, endlich breit zurückgeschlagen und zerschlitzt, "/,—'/, mm im Durchmesser; Pseudoperidienzellen fast in regu- lären Reihen; Sporen polyedrisch-kuglig oder eiförmig, 175—22 u lang, 13—20 u breit, mit hyaliner, feinwarziger Membran und orangefarbigem Inhalt. Uredolager blattunterseits, klein, bald nackt, ockergelb oder hellbraun, staubig; Sporen kuglig oder eiförmig, 175—245 u lang, 15—20 u breit, mit gelb- licher oder bräunlicher, entfernt stachliger Membran und 4—7 (gewöhnlich 6) Keimporen. Teleutosporenlager auf der Unterseite gelblicher oder bräunlicher Flecke zerstreut, oft in halben oder vollkommenen Kreisen stehend, bald nackt, manchmal zusammenfliessend, dunkelbraun, staubig; Sporen eiförmig, ellipsoidisch bis länglich, 24—57 u lang, 13—22 u breit, beiderseits abgerundet oder verjüngt bei der Querwand wenig oder gar nicht eingeschnürt, mit hellkastanienbrauner, glatter, am Scheitel und am Keimporus der Basalzelle mit kegelförmiger oder halb- kugeliger Papille; Stiel zart, farblos, leicht abreissend, so lang oder kürzer wie die Spore. Aecidien von Mitte April bis Ende Mai auf Adoxa moschatellina: Trnovä bei Davle (Th. Noväk)! und im ersten Quertale nördlich von Leznice! Weltrus (Kabät)! Wopparnertal! Teplitz (Thümen). Herrnskretschen (Wagner). Dittersbach bei Böhmisch Kamnitz (derselbe). Gross Skal! Harta bei Hohenelbe (Cypers). Pintovka und Pribenice bei Täbor! Duppau bei Karlsbad (Wiesbaur) ! Uredolager von Mai, Teleutosporenlager wenig später auf Impatiens noli tangere: Prag (Masner)! Michle (Opiz)! Lobkovice (Th. Noväk)! Weltrus (Corda, Kabät)! Sidonka bei Mölnik! Neuberg bei Jung- bunzlau (Reich)! Tupadel bei Cäslav (Veselsky)! Glatzer Schneeberg (Schroeter). Ober Mohrau bei Grulich! Gross Skal! Titi bei Böhm. Aicha! Böhm. Leipa (Wag- ner). Kreuzberg bei Leitmeritz (Magnus)! Teplitz (Thümen). Peruc! Rothenhaus bei Komotau (Roth)! Schlackenwerth (Reuss)! Pintovka und Pfibönice bei Täbor! Böhmerwald: am Wege von Deffernik zum Lakka-See! . Der genetische Zusammenhang der Aecidien mit Puceinia wurde von mir im J. 1903 und 1904 festgestellt. 149. Puceinia Bistortae (Strauss) De Candolle.e. — Puccinia Oari-Bistor- tae Klebalın. — Puceinia Angelicae-Bistortae Klebahn. Spermogonien honigbraun, auf beiden Seiten der Flecke gruppiert. Aecidien auf verdickten Blattflecken oder Blattstielen, intensiv gelb bis orange, tief im Gewebe eingesenkt, oft überhaupt nicht hervorragend, kuglig oder 121 abgeflacht, manchmal schüsselförmig; Pseudoperidienzellen in undeutlichen Reihen; Sporen kuglig-polyedrisch, 15—20 u im Durchmesser, feinwarzig. Uredolager blattunterseits, rundlich, ockerbraun, bald nackt; Sporen kuglig bis ellipsoidisch, feinstachlig, hellgelb, 20—25 u lang, 18—20 u breit. Teleutosporenlager blattunterseits, rundlich, zerstreut oder in ringför- migen Gruppen, bald nackt, schwarzbraun, staubig; Sporen ellipsoidisch bis keulen- törmig, oft ungleichseitig, beiderseits abgerundet, bei der Querwand wenig einge- schnürt, 23—42 u lang, 16—25 u breit; Membran hellbraun, versehen mit einigen Reihen kleiner Wärzchen; Keimporus der Scheitelzelle scheitelständig oder wenig herabgerückt, derjenige der Basalzelle in verschiedenen Lagen, beide ohne Papillen; Stiel kurz, farblos, leicht abfällig. Aecidien im Mai auf Carum carviundAngelica silvestris; aus Böhmen sah ich sie noch nicht. Uredo- und Teleutosporen von Juni auf Polygonum Bistorta: im Tale wie auch im Gebirge sehr verbreitet. Der genetische Zusammenhang wurde von Klebahn und E. Fischer fest- gestellt. Von Puccinia mammillata Schroeter unterscheidet sich die vorlie- sende Art dadurch, dass sie auf den Keimporen keine Papillen besitzt. 150. Puceinia Mei -mammillata Semadeni — Aecidium Mei Schroeter — Aecidium Mei mutellinae Winter. Spermogonien zwischen den Aecidien, honiggelb. Aecidien auf Blättchen, Blattstielen und Stengeln, kleine oder grössere schwielig verdickte Stellen bildend, dicht gruppiert, becherförmig, randlos; Sporen polyedrisch und zwar kuglig bis ellipsoidisch, 22—28 u lang, 18 —26 u breit, mit dünner, fein- und dichtwarziger Membran. Uredolager blattunterseits zerstreut oder stellenweise gruppiert, klein, rundlich, bald nackt, rostbraun, staubig; Sporen kuglig, eiförmig bis ellipsoidisch, 21—26 u lang, 19—22 u breit; Membran 3:5 u dick, gelbbraun, entferut stachlig (Distanz 1’7—2'5 u), mit 4 Keimporen. Teleutosporenlager wie bei den Uredosporen, schwarzbraun, staubig; Spo- ren ellipsoidisch, beiderseits gewöhnlich abgerundet, bei der Querwand nur. wenig oder gar nicht eingeschnürt, 24—35 w lang, 18—21 u breit, mit hellbrauner, glatter Membran oder nur mit vereinzelten, manchmal reihenweise stehenden Wärzchen versehen; Stiel kurz, hyalin, abfällig; Keimporus der Scheitelzelle scheitelständig oder nur wenig herabgerückt, derjenige der Basalzelle gewöhnlich in der unteren Zellenhälfte, beide mit hoher, hyaliner Papille. Aecidien im Juli und August auf Meum mutellina: Glatzer Schneeberg (Schroeter). Uredo- und Teleutosporen von August auf Polygonum Bistorta: Glatzer Schneeberg (Schroeter, Bubäk, Jacky)! Der genetische Zusammenhang wurde zuerst von mir vermutet (1900), im J. 1904 dann von Semadeni bewiesen. 122 151. Puceinia Angelicae-mammillata Klebahn. — Aecidium Bubäkianum Juel. Spermogonien in kleinen Gruppen zwischen den Aecidien oder auch blattoberseits, hellgelb. Aecidien blattunterseits auf gelblichen Flecken oder auf den Nerven, Blatt- stielen und Stengeln, in kleineren oder grösseren, dichten Gruppen; Pseudoperidien schüsselförmig, mit zurückgeschlagenem, zerschlitztem Rande; Pseudoperidienzellen nicht reihenförmig gestellt; Sporen kuglig-polyedrisch, 17—24 u im Durchmesser, fein und dichtwarzig. Uredolager wie bei der vorangehenden Art; Sporen kuglig, eiförmig bis ellipsoidisch, 20 -26 u lang, 19—24 u breit, mit 2:5 « dicker, stachliger Membran (Stachelentfernung 25—3°5 u), hellbraun, mit 4 Keimporen. Teleutosporenlager wie bei der vorangehenden Art; Sporen gewöhnlich unregelmässig länglich, seltener ellipsoidisch, beiderseits abgerundet, bei der Quer- wand nicht oder nur wenig eingeschnürt, beiderseits abgerundet, 24—42 u lang, 17—21 u breit; Membran braun, besetzt mit wenigen, reihenförmig stehenden Wärzchen; Stiel kurz, hyalin, abfällig; Keimporus der Basalzelle dicht beim Stiel, beide mit hoher, farbloser Papille. Aecidien Ende Mai und anfangs Juni auf Angelica silvestris: Habstein (Kabät)! Bora bei Rovensko! Uredosporen von Juni, Teleutosporen von Juli auf Polygonum Bi- storta: Habstein (Kabät)! Bora bei Rovensko! Slanä und Borkov bei Semil! Vy- sok& Veseli (Kabät)! Harta bei Hohenelbe (Öypers) ! Wekelsdorf! Teleci bei Politka (Th. Noväk)! Dobruska (Vodäk)! Rothenhaus bei Komotau (Roth) ! Der genetische Zusammenhang wurde von Klebahn festgestellt, nachdem ich schon vorher denselben vermutungsweise angedeutet habe. U] U) Teleutosporen warzig. 152. Puceinia Acetosae (Schumacher) Körnicke. — Uredo Acetosae Schu- macher. — Puccinia Rumieis Lasch. Uredolager klein, rundlich, über die ganze Blattspreite verteilt oder zer- streut, auf kleinen, purpurroten Flecken blattbeiderseits, sehr oft korrespondierend, bald nackt, kastanienbraun, staubig. Sporen kuglig, eiförmig oder birnförmig, 20 bis 31 u lang, 22—24 u breit, braun, entfernt stachlig, mit 2 Keimporen in deroberen Sporenhälfte. Teleutosporenlager wie bei den Uredosporen aber schwarzbraun ; Spo- ren ellipsoidisch, länglich bis verlängert keulenförmig, 265 —46 u lang 22—26°5 u breit, in der Mitte schwach eingeschnürt, kastanienbraun, mit dickwandiger, deutlich warziger Membran; obere Zelle abgerundet, am Scheitel wenig verdickt, untere ab- gerundet oder keilförmig verschmälert; Stiel hyalin, 11 « lang, leicht abfällig. Uredosporen fast das ganze Jahr hindurch, Teleutosporen in niederen Lagen ziemlich selten und erst im Oktober, im Gebirge schon im Juli (Rumex arifo- lius) auf Rumex Acetosa: Sehr verbreitet im Uredostadium; Teleutosporen bei Mirovie nächst Welwarn (Oktober 1898, Kabät)! Zechgrund bei Gottesgab (Wagner). Rumex Acetosella: Welwarn (nur Uredo, Kabät)! Rumex arifolius: Häufig im Riesengebirge, so z. B. bei Neuwelt, Elbe- wiese, Elbgrund! Friedrichstal (Kabät) ! Glatzer Schneeberg (Schroeter). Böhmerwald: am Wege von Deffernik zum Lakka-See! Abb. 24. Puecinia Pruni spinosae. 1. Aecidien auf Anemone ranun- euloides. — 2. Uredo und Teleutosporenlager auf Blättern von Prunus domestica. — 3. Eine vergrösserte Teleutospore, UÜUDD Teleutosporen stachlig. 155. Puceinia Pruni spinosae Persoon. — Aecidium punctatum Persoon. Spermogonien blattbeiderseits zerstreut, braun bis schwarzbraun. Aecidien über die ganze Blattunterseite verteilt, ziemlich entfernt stehend, niedrig, mit ziemlich breitem, zurückgeschlagenem, gewöhnlich in 3—5 grosse Zipfel zerchlitzem Rande; Pseudoperidienzellen aussen stark verdickt (10 u); Sporen po- lyedrisch und zwar kuglig bis eiförmig, 16—24 u lang, 155—17'5 u breit, gelb- braun, mit dicht- und feinwarziger Membran, an der Basalseite bis 45 « dick. Uredolager blattunterseits zerstreut oder dicht gruppiert und dann zu- sammenfliessend, bald nackt, staubig, hellzimmtbraun; Sporen eiförmig, ellipsoidisch oder birnförmig, 22—37 u lang, 13—17'5 u breit, mit hellgelber, am Scheitel bis 124 6°5 u dieker Membran und 2 (?) Keimporen; zwischen den Sporen zahlreiche kopf- förmige, 12—14 u breite, diekwandige Paraphysen. Teleutosporenlager wie bei den Uredolagern, oft die ganze Blattunter- seite bedeekend, schwarzbraun, staubig, manchmal krustenförmig zusammenfliessend ; Sporen beiderseits abgerundet, bei der Querwand stark eingeschnürt, 23—44 wu lang, 17-26 u breit, beide Zellen gewöhnlich kuglig abgeflacht oder seltener die Basalzelle keilförmig; Membran kastanienbraun, mit niedrigen Stacheln besetzt; Stiel zart, farblos, abfällig. Aecidien Ende April und im Mai auf Anemone ranunculoides: Särka (Kratzmann)! Sele! St. Prokop, Ku- chelbad, Radotin, Karlstein, St. Ivan! Ouval (Th. Noväk)! Velenka bei Sadskä, VoSkovreh bei Pod&brad, Chotuc bei Krinec, Dymokur! Kolin (Veselsky)! Rovensko! Wopparnertal bei Lobositz, Hoblik und Milayer bei Laun! Brüx (Stika)! Borschen bei Bilin, Mariaschein (Wiesbaur) ! und gewiss auch anderwärts. Uredosporen von Juli, Teteutosporen von August auf Prunus armeniaca: Vysok& Veseli (Kabät)! Prunus domestica; Kr&(Corda)! St. Prokop (Kalmus) ! Welwarn (Kabät) ! Kolin (Veselsky)! Kadina (Peyl)! Pardubie (Vodäk)! Rovensko! Turnau (Kabät)! Harta bei Hohenelbe (Cypers)! Hirschberg, Dittersbach bei Böhm. Leipa, Aussig, (Wagner); Bodenbach (Thümen): Herınskretschen (Wagner); Wopparnertal bei Lo- bositz (Kabät)! Lomnitz a. L. (Weidman)! Krumau (Jungbauer)! Prunus insititia: Mühlhausen a. E. (Kabät)! Prunus spinosa Michle (Opiz)! Kuchelbad! Mühlhausen, Vysok& Veseli (Kabät)! Kolin (Veselsky)! Sandau (Cypers)! Der genetische Zusammenhang wurde im J. 1904 von Tranzschel fest- gestellt. II. Puceciniopsis. Nur Spermogonien, Aecidien und Teteutosporen ent- wickelt. 154. Puceinuia Passerinii Schroeter. Spermogonien honigbraun, blattbeiderseits zerstreut. Aecidien blattbeiderseits gleichmässig verteilt, auch auf Stengeln und Deckblättern, seltener auf Blüten; Pseudoperidien manchmal ziemlich lang walzen- förmig, mit weissem, mässig zurückgeschlagenem, zerschlitztem Rande; Sporen po- Iyedrisch und zwar kuglig, eiförmig, ellipsoidisch, seltener länglich. 175 —26°5 u lang, 13—20 u breit, mit sehr feinwarziger Membran und orangerotem Inhalt. Teleutosporenlager auf Stengeln, Blättern und Deckblättern verteilt, rundlich bis länglich, von grauer, später längs gespaltener Epidermis bedeckt, schwarzbraun, staubig; Sporen gewöhnlich ellipsoidisch, beiderseits abgerundet, bei der Querwand wenig oder gar nicht eingeschnürt, 29—44 u lang, 20—29 u breit, mit kastanienbrauner, dicker, warziger, am Scheitel wenig verdickter Membran ; Stiel zart, manchmal bis 40 u lang, abfällig; Keimporus der Basalzelle in der Mitte oder bald nach oben, bald nach unten verschoben. Zwischen den Teleuto- sporen seltener auch kuglige Uredosporen, 24—25 u im Durchmesser, mit hellgelbbrauner, warziger Membran und 5 Keimporen. Aeeidien im Mai und Juni, Teleutosporen von Juni auf Thesium ebracteatum: Drizy bei VSetat(Kabät)! Velenka bei Sadskä! Das Aecidiummycel durchdringt die ganze Nährpflanze und überwintert im Rhizom. 155. Puceinia Tragopagi (Persoon) Corda. Spermogonien honiggelb, blattoberseits und an den Stengeln verteilt. Aecidien auf der ganzen Blattunterseite oder auf Stengeln; Pseudoperi- dien gleichmässig verteilt, anfangs pustelförmig, dann schüsselförmig, mit weissem, zurückgeschlagenem, zerschlitzteem Rande; Pseudoperidienzellen aussen stark ver- dickt; Sporen polyedrisch und zwar kuglig bis ellipsoidisch, 20—30 u lang, 16 bis 24 u breit, mit farbloser, dichtwarziger Membran und orangerotem Inhalt. Teleutosporenlager klein, rundlich bis länglich, blattbeiderseits oder auch auf Stengeln zerstreut, gruppenweise oder fast gleichmässig verteilt, bald nackt schwarzbraun, staubig; Sporen ellipsoidisch, 26—48 u lang, 20—55 u breit, bei- derseits abgerundet, bei der Querwand manchmal schwach eingeschnürt, mit kasta- nienbrauner, warziger Membran; Stiel kurz, farblos, abfällig; Keimporus der Schei- telzelle seitlich liegend, derjenige der Basalzelle um !/,—'/, herabgerückt, manch- mal mit niediger Papille. Zwischen den Teleutosporen manchmal Uredosporen, 24 bis 30 « lang, braun. Aecidien von Mai bis September, Teleutosporen schon Ende Mai auf Tragopogon pratense ziemlich verbreitet. Das Aecidiummycel durchdringt die ganze Nährpflanze und vom Frühjahre bis zum Herbst durchzieht es alle neu sich bildende Blätter; die befallenen Pflanzen sind verschiedenartig deformiert, besonders die Blätter sind gelblich. 156. Puceinia Falcariae (Persoon) Fuckel. Spermo gonien blattbeiderseits, hauptsächlich blattoberseits gleichmässig verteilt, konisch hervorragend, honiggelb; Spermatien kuglig-eiförmig bis länglich, 3—9 u lang, 25—3°5 u breit, gelbbraun. Aecidien blattunterseits gleichmässig verteilt; Pseudoperidien weisslich, mit zurückgeschlagenem, tief zerschlitztem Rande: Sporen polyedrisch und zwar kuglig bis Jänglich, 21—25 u lang, 14—18 u breit, mit dünner, fein- und dicht- warziger Membran. Teleutosporenlager blattbeiderseits zerstreut, rundlich oder länglich, von geborstener Epidermis teilweise bedeckt, schwarzbraun, staubig ; Sporen eiför- mig, ellipsoidisch bis länglich, beiderseits gewöhnlich abgerundet, bei der Quer- wand schwach eingescehnürt, 23—45 u lang, 18—26 u breit, mit gelbbrauner, glatter Membran ; Stiel kurz, zart, hyalin, abfällig; Keimporus der Basalzelle beim Stiel oder wenig höher, beide mit kleiner Papille. Spermogonien von April, Aecidien von Mai, Teleutosporen von Juni auf Falcaria Rivini: Fast überall, wo die Nährpflanze vorkommt, beson- 126 ders die Aecidien sehr häufig; die Teleutosporen in geringerer Menge ausge- bildet. Das Aecidiummycel überwintert im Rhizom und dringt im Frühjahre in alle Blätter, die dadurch länger, schmäler und bleich werden, ein. 157. Puceinia ambigua (Albertini et Schweinitz) Lagerheim. Spermogonien auf der Unterseite der Fleeke zwischen den Aecidien zerstreut oder gruppiert, gelb. Aecidien auf der Unterseite gelber Flecke zerstreut oder auch vereinzelt oder über das ganze Blatt zerstreut, gelblichweiss, mit znrückgeschlagenem, srobzerschlitztem Rande; Sporen kuglig oder polyedrisch, 13—25 # im Durchmesser, mit farbloser, warziger Membran und orangerotem Inhalt. Teleutosporenlager auf Blättern oder Stengeln, klein, rundlich oder länglich, manchmal, besonders auf den Stengeln zusammenfliessend, von grauer Epidermis lange bedeckt, dann nackt, schwarz, fest; Sporen von verschiedener Art, ellipsoidisch, länglich oder keilförmig, am Scheitel abgerundet oder oft seitlich vorgezogen, daselbst 5—11 «u dick und dunkler, in der Mitte wenig eingeschnürt, zum Stiel keilförmig verjüngt, 35—55 u lang, 15—25 « breit, hellbraun, glatt; Stiel schwach bräunlich, bis 50 u lang, fest. Aecidien im Juni, von Juli dann mit den Teleutosporen zugleich aus demselben Mycel auf Galium Aparine: Stöpanov bei Bilin! Herrnskretschen (Wagner), Nove Dvory bei Kuttenberg (Veselsky)! Radit bei Selcan (Th. Noväk)! Aecidien können wieder Aecidien reproduzieren. III. Brachypueeinia. Nur Spermogonien, Uredo- und Teleutosporen. a) Teleutosporen glatt. 158. Puceinia Celakovskyana Bubäk. Spermogonien blattbeiderseits in kleinen Gruppen, honigbraun. Uredosporen: Primäre Lager blattunterseits aufgelben Flecken, ziemlich gross, ringförmig gruppiert, lange bedeckt, später nackt, oft zusammenfliessend, dunkelbraun ; sekundäre Lager zerstreut, bald nackt, braun, staubig; beiderlei Sporen kuglig bis eiförmig, 24—33 u lang, 19—25 u breit, oder 20—27 u im Durchmesser, mit brauner, stachliger Membran und 2—3 Keimporen. Teleutosporenlager blattunterseits und auf Stengeln, rundlich bis länglich, bald nackt, schwarz, fest; Sporen von verschiedener Form, eiförmig, elli- psoidisch, keulenförmig, am Scheitel abgerundet, seltener abgestutzt oder kegel- förmig vorgezogen, daselbst stark (d5—11 u) verdickt und dunkler, zum Stiel ver- jüngt, bei der Querwand wenig oder gar nicht eingeschnürt, 42—66 u lang, 18—26 u breit, mit hellkastanienbrauner, glatter Membran ; Stiel kräftig, hyalin, bis 44 u lang, nicht abfällig. Primäre Uredo von Mitte Mai, sekundäre von Juni, Teleutosporen von Au- gust auf Galium Crueiata: Prag (Opiz, Kalmus)! Cibulka, Öernosice, Roblinertal, 127 Komoran, Zähoranertal, Pikovice bei Davle! Komärover Teich bei Dymokur! Turnau, Kost bei Sobotka, Wopparnertal bei Milleschau (Kabät)! Luschitz bei Bilin ! Orlik -(Domin)! Die vorliegende Brachypuceinia wurde früher mit Puceinia punctata vereinigt; erst im J. 1898 trennte ich sie von derselben ab. 159. Pneeinia Angelicae (Schumacher) Fuckel. Spermogonien zerstreut, gelblich, klein, tief eingesenkt. Uredosporen: Primäre Lager intensiv gelb, auf Blattstielen und Nerven oder in kleinen Gruppen blattunterseits auf gelben Flecken, später dunkler, endlich dunkelbraun; sekundäre Lager zerstreut, klein, rundlich, blattbeiderseits oder nur blattunterseits, auf kleinen gelblichen Flecken. Sporen eiförmig bis ellipsoidisch, manchmal auch keulenförmig, 25—40 u lang, 22—28 u breit, mit hellbrauner, stachliger, am Scheitel diekerer (5—10 w) Membran und 3 Keimporen. Teleutosporen: Primäre Lager zwischen den Uredolagern, dieselben bald zurückdrängend. Sekundäre Lager klein, rundlich, blattbeiderseits oder auf Blatt- stielen und Stengeln, bald nackt, schwarz, fest. Sporen ellipsoidisch oder schmal keulenförmig, manchmal unregelmässig, 30—45 u lang, 15—25 u breit, oben ab- gerundet oder wenig verjüngt, zum Stiel gewöhnlich verschmälert, bei der Quer- wand mehr oder weniger eingeschnürt, mit brauner, glatter Membrau, am Scheitel gar nicht oder nur wenig verdickt, mit kleiner Papille oder ohne derselben; Keim- porus der oberen Zelle terminal, derjenige der Basalzelle zu ?/,—°®/, herabge- rückt; Stiel kurz, farblos, abfällig. Von Juni bis zum Winter auf Angelica silvestris: Habstein (Kabät, primäre Uredo 8./VI., sekundäre und Teleutosporen 8./VII.)! 160. Puceinia bullata (Persoon) Winter em. Spermogonien in kleinen Gruppen auf Blattzipfeln, Nerven oder Blatt- stielen zerstreut, gelblich. Uredosporen: Primäre Lager länglich, dunkelbraun, bald von Teleuto- sporen durchsetzt, auf Nerven oder Blattstielen, die befallenen Partien verschieden- artig deformierend, in kurze oder auch einige cm lange Gruppen zusammenfliessend, bald nackt, staubig; sekundäre Lager klein, rundlich, blattunterseits oder blatt- beiderseits zerstreut, braun oder dunkelbraun; Sporen eiförmig, ellipsoidisch oder länglich, 26—40 u lang, 18—28 « breit, mit brauner, am Scheitel stark verdickter, entferntstachliger Membran und 3(—4) Keimporen. Teleutosporenlager schwarzbraun bis schwarz, auf Blättern rıundlich, auf Blattstielen und Stengeln verlängert und zusammenfliessend, elliptisch bis länglich, am Scheitel abgerundet, an der Basis abgerundet oder verjüngt, bei der Querwand wenig eingeschnürt, 23—46 (seltener bis 51) » lang, 18—26 (seltener 32) u breit, mit kastanienbrauner, gleichmässig dicker, glatter, an den Keimporen papillenförmig verdickter Membran; Keimporus der Basalzelle in der unteren '/, bis "/,, manchmal bis beim Stiel; derselbe kurz, zart, hyalin, leicht abfällig. Primäre Uredo im Mai, sekundäre Ende Juni, Teleutosporen zuerst in Uredo- lagern, selbständig im August auf Peucedanum palustre: Habstein. Thammühle bei Hirschberg (Kabät)! Seseli hippomarathrum: Radotin! Radobyl bei Leitmeritz! Silaus pratensis: Am Fusse des Berges „Hora“ bei Merzkles! Primäre Uredo verursacht Verdickungen und verschiedene Krümmungen der befallenen Partien. 161. Puceinia Petroselini (De Candolle) Lindroth. Spermogonien blattunterseits in kleinen Gruppen zwischen den primären Uredolagern, gelbbraun. Uredosporen: Primäre Lager klein, rundlich, zimmtbraun, staubig, hauptsächlich blattunterseits in ringförmigen Gruppen oder zerstreut; sekundäre Lager wie die primären, blattunterseits zerstreut; beide später von Teleutosporen, die sich in ihren Lagern ausbilden, dunkel gefärbt; Sporen kuglig, eiförmig bis ellipsoidisch, 22—29 u lang, 21—25 u breit, mit gelbbrauner, stachliger, manch- mal von der Mitte aus glatter, am Scheitel bis 6 « dicker Membran; Keimporen 3 (seltener 2), mit hyalinen, ziemlich kräftigen Kappen versehen. Teleutosporenlager wie bei sekundären Uredolagern, braun bis schwärz- breun, auf Blattstielen und Stengeln verlängert, zusammenfliessend, staubig; Sporen eiförmig, ellipsoidisch bis länglich, oft unregelmässig, beiderseits abgerundet oder zum Stiel verjüngt, bei der Querwand wenig eingeschnürt; 23—49 u lang, 18—25 u breit, mit brauner, glatter Membran; Stiel kurz, hyalin, abfällig; Keimporus der Scheitelzelle scheitelständig oder nur wenig seitwärts verschoben, derjenige der Basalzelle um '/,—”/, herabgerückt, beide mit niedrigen Papillen. Uredo- und Teleutosporen von Juli auf Aethusa eynapium: Welwarn, Mühlhausen (Kabät)! Rozdalovie! Herrns- kretschen (Wagner), Teplitz (Thümen). 162. Puceinia Conii (Strauss) Fuckel. Uredosporen: Sekundäre Lager meistens blattunterseits zerstreut, rund- lich, klein, auf Blattstielen und Nerven grösser und oft zusammenfliessend, zimmt- braun, bald nackt, staubig; Sporen eiförmig bis ellipsoidisch, 24—35 u lang, 17—26 u breit, mit gelbbrauner, nur in der oberen Hälfte entfernt stachliger und da- selbst bis 6°5 u dicker, unten dünner, glatter Membran und 3 Keimporen. Teleutosporenlager klein, rundlich oder elliptisch, blattunterseits, auf Blattstielen und Stengeln, lange von grauer Epidermis bedeckt, dann nackt, schwarz- braun, staubig; Sporen eiförmig bis ellipsoidisch, oft unregelmässig, am Scheitel abgerundet, bei dem Stiel ebenfalls oder verschmälert, bei der Querwand wenig oder gar nicht eingeschnürt, 30—49 u lang, 20—30 u breit, mit brauner, glatter Membran; Stiel kurz, hyalin, leicht abfällig, Keimporus der oberen Zelle scheitel- ständig oder nur wenig seitwärts verschoben, derjenige der Basalzelle dieht bei der Scheidewand, beide mit kleiner, hyaliner Papille. 129 Uredosporen im August und mit ihnen zugleich oder auch später Teleuto- sporen auf Conium maculatum: Nov6 Dvory und Kaöina (Peyl)! Libi$ bei Ne- ratovic. Die Beschreibung der primären Uredolager fehlt noch ganz. Von verwandten Arten (Puceinia Petroselini, P. Angelicae, P. bullata) ist die vorliegende Spezies hauptsächlich durch schmale, im unteren Teile glatte Teleutosporen verschieden. 163. Puceinia Athamanthae (De Candolle) Lindroth. Spermogonien zerstreut, eingesenkt, gewölbt, gelblich. Uredosporen: Primäre Lager auf Blattstielen und Nerven in bis 2 cm langen Gruppen, verschiedene Hypertrofien und Krümmungen verursachend, dunkel- braun; sekundäre Lager blattbeiderseits, klein, rundlich, auf gelblichen, braunen oder roten Flecken; Sporen eiförmig bis ellipsoidisch, 26—40 u laug, 22-30 w breit, braun, mit stachliger, am Scheitel 4—9 u dicker Membran und 3—4 Keim- poren. — Teleutosporenlager anfangsin Uredolagern oder später auch selbst- ständig, klein, rundlich, schwarzbraun bis schwarz, schwach staubig; Sporen ei- förmig bis Jänglich, am Scheitel abgerundet, zum Stiel verschmälert, bei der Quer- wand wenig oder gar nicht eingeschnürt, 32—45 uw lang, 18—24 w breit, mit brauner, glatter Membran; Keimporus der Basalzelle um °/,—*/, herabgerückt, beide mit niedriger Papille ; Stiel kurz, farblos, leicht abfällig. Primäre Uredosporen Mitte Juni, sekundäre wie auch Teleutosporen von Ende Juni auf Peucedanum Geryaria: Hledsebe, Weltrus (Kabät)! Weisse Lelne bei Leitmeritz! Neschwitz bei Bodenbach | b) Teleutosporen warzig. a) Teleutosporenlager staubig. 164. Puceinia Oreoselini (Strauss) Fuckel. Spermogonien zwischen den primären Uredolagern zerstreut, honiggelb, später braun. Uredosporen: Primäre Lager auf Blattstielen und Nerven verschie- dene, oft einige cm lange Deformationen hervorrufend, gross, zimmtbraun, später auch Teleutosporen führend und dann schwarzbraun; sekundäre Lager blattunter- seits zerstreut, klein, rundlich, braun; Sporen kuglig, eiförmig bis ellipsoidisch, 26—40 u lang, 16—28 u breit, mit gelbbrauner, stachliger, am Scheitel bis 7 u dicker Membran; Keimporen 3, mit niedrigen, hyalinen Papillen. Teleutosporenlager meistens blattunterseits zerstreut, seltener zu- sammentliessend, klein, rundlich, schwarzbraun bis schwarz, staubig; Sporen ellipsoi- disch, länglich bis keulenförmig, beiderseits abgerundet oder manchmal zum Stiel verschmälert, bei der Querwand schwach eingeschnürt, 26—42 u lang, 19—27 u Dr. Bubäk, Die Pilze Böhmens. %) 130 breit, mit gelbbrauner, locker warziger Membran; Stiel zart, kurz, farblos; Keim- porus der Basalzelle in der unteren Hälfte, beide mit kleinen Papillen bedeckt, Primäre Uredo anfangs Juni, sekundäre von Mitte Juni, Teleutosporen von Mitte Juli auf Peucedanum Oreoselinum: Wiesen zwischen Neratovie und Libis! Velenka und Hradisko bei Sadskä! Habstein (Kabät)! Jaromer (Knaf)! Aussig (Thümen, die Nährpflanze falsch bestimmt für Seseli coloratum) ! 165. Puceinia Hieracii (Schumacher) Martius. Spermcgonien honiggelbbraun, blattbeiderseits, auf Blattstielen oder Stengeln zwischen den Uredolagern oder auf entgegengesetzter Seite. Uredosporen: Primäre Lager auf Blattspreiten auf rundlichen oder ver- längerten, gelblichen oder rötlichen Flecken, kreisförmig oder nur gruppiert, auf Nerven und Blattstielen verschiedene Deformationen bildend, in verlängerten Gruppen, ziemlich gross, bald nackt, kastanienbraun, staubig, zusammenfliessend;, sekundäre Lager hauptsächlich blattoberseits verbreitet, rundlich, braun, staubig; Sporen kuglig, eiförmig bis ellipsoidisch, 24—29 u lang, 16—25 u breit, mit gelbbrauner, stach- liger Membran und 2 oberhalb der Mitte liegenden Keimporen. Teleutosporenlager wie bei sekundären Uredosporen, auch auf Sten- geln, seltener auf Blättern nur gruppenweise, schwarzbraun, staubig; Sporen ellipsoi- disch, eiförmig oder birnförmig, oben abgerundet, unten oft verjüngt, bei der Querwand wenig oder gar nicht eingeschnürt, 24—40 u lang, 16—24 u breit, mit kastanienbrauner, sehr feinwarziger Membran; Stiel kurz, hyalin; beide Keimporen bis zur Mitte der Zelle herabgerückt. Primäre Uredo von Mai (manchmal auch im Juli), sekundäre von Juni, Teleutosporen von Juli auf Hieracium alpinum: Aupaquellen im Riesengebirge! Glatzer Schnee- berg (Schroeter). Hieracium auricula: Tftice bei Kornhaus! Hieracium aurantiacum: Schlingelbaude im Riesengebirge (Schroeter). Hieracium boreale: Vrane6 bei Davle! Eisenbrod (Kabät)! Teplitz (Thümen). Hieracium Fritzii: Weisse Wiese im Riesengebirge (Schroeter). Hieracium glanduloso-dentatum: Kleine Koppe und Brunnen- berg im Riesengebirge (Schroeter). Hieracium laevigatum: Michle (Opiz)! Sele bei Prag! Neratovic! Leschtine bei Klein Priesen ! .‚Hieracium murorum: Ueberall verbreitet. Hieracium nigrescens: Wiesenbaude im Riesengebirge! Hieracium Pilosella: Rotstein unterhalb Kozäkov! Hieracium praealtum: Ded bei Beraun! Hieracium prenanthoides: Weisswassergrund im Riesengebirge (Schroeter). Hieracium silvaticum: Ziemlich verbreitet! 131 Hieracium sudeticum: Elbwiesen im Riesengebirge (Schroeter). Hieracium tridentatum: Rösselberg bei Brüx! Hieracium umbellatum: Kuchelbad (Hora)! Lesany bei Welwarn (Kabät)! Wopparnertal bei Lobositz (Kabät)! Teplitz (Thümen)! Herrnskretschen (derselbe). 166. Puceinia Cichorii (De Candolle) Bellynk. Spermogonien und primäre Uredo bisher unbekannt. Uredosporen: Sekundäre Lager blattbeiderseits oder über die Stengel zerstreut, rundlich, bald nackt, zimmtbraun, manchmal zusammenfliessend, staubig ; Sporen kuslig, eiförmig oder ellipsoidisch, 24—28 u lang, 18—21 w breit, mit gelbbrauner, eutfernt stachliger Membran und 2 kappenlosen Keimporen. Teleutosporenlager wie bei den Uredosporen, schwarz, staubig; Sporen ellipsoidisch oder birnförmig, beiderseits abgerundet oder zum Stiel ver- schmälert, bei der Querwand schwach eingeschnürt, 27—38 u lang, 19—25 u breit; Membran gelbbraun, mit feinen entfernt stehenden Warzen besetzt; Stiel kurz, farblos, zart, abfällig; Keimporus der oberen Zelle seitwärts verschoben, derjenige der Basalzelle um '/;—'/, herabgerückt. Sekundäre Uredosporen (manchmal auch schon Teleutosporen) anfangs Mai, Teleutosporen von Juni auf Cichorium Intybus: Ueberall ziemlich verbreitet! 167. Puceinia Chondrillina Bubäk et Sydow. — Uredo Chondrillae Opiz, Seznam 1852, pg. 151. Spermogonien honiggelb, zwischen den Uredolagern dicht gruppiert, bald vergehend. Uredosporen: Primäre Lager auf beiden Seiten der jungen Blätter in grossen, dunkelbraunen, ringförmig oder unregelmässig gruppierten Lagern, von silbergrauer Epidermis bedeckt, später teilweise nackt, staubig; sekundäre Lager ohne Spermogonien, in rundlichen, dunkelbraunen, blattbeiderseits zerstreuten, auf Aesten und Stengeln verlängerten, oft zusammenfliessenden Lagera. Beiderlei Sporen eiförmig oder ellipsoidisch, selten kuglig oder länglich, 36°5—43 u lang, 22—26°4 u breit, mit brauner, feinstachliger Membrau und zwei oberhalb des Aequators lie- genden Keimporen. Teleutosporenlager rundlich oder länglich, schwarzbraun, auf Blät- tern zerstreut, oft zusammenfliessend, auf Stengeln und Aesten zahlreich entwickelt, oft dieselben krustenförmig überziehend, von derber Epidermis bedeckt oder um- geben; Sporen kastanienbraun, eiförmig oder ellipsoidisch, manchmal in der Mitte eingeschnürt, 33—46 u lang, 22—26'5 u breit, fein und deutlich warzig; Keim- porus der oberen Zelle um /, bis ?/,; herabgerückt, derjenige der Basalzelle in der Mitte gelegen; Stiel oft länger als die Spore. Primäre Uredosporen von Mitte Mai, sekundäre von Juni, Teleutosporen Ende Juli auf 132 Chondrilla juncea in der Prager Umgegend: Letnä (Opiz 1849 als Uredo Chondrillae Opiz)! Folimanka (Schöbl)! Kuchelbad, Radotin, Vysodan ! — Ded bei Beraun; Porican! Mühlhausen a. E. (Kabät)! 168. Puceinia Taraxaei (Rebentisch) Plowright. Spermogonien honiggelb, in rundlichen Gruppen. Uredosporen: Primäre Lager gewöhnlich grösser als sekundäre, beide blattbeiderseits zerstreut oder oft zusammenfliessend, rundlich bis länglich, bald nackt, staubig, dunkelbraun; Sporen kuglig, eiförmig oder ellipsoidisch, 22—28 u ang, 16—26 u breit, mit brauner, stachliger Membran und 2 Keimporen. Teleutosporenlager wie bei den Uredosporen, staubig, schwarz- braun bis schwarz; Sporen ellipsoidisch, seltener eiförmig, beiderseits abgerundet, manchmal unten verschmälert, bei der Querwand eingeschnürt, 25—38 u lang 16—26 u breit, mit kastanienbrauner, feinwarziger Membran; Stiel kurz, hyalin, abfällig. Uredosporen von Juni, Teleutosporen von Juli auf Taraxacum leptocephalum: Welwarn (Kabät)! Taraxacum officinale: Sehr verbreitet. Taraxacum palustre: Bora bei Rovensko! 169. Puceinia Leontodontis Jacky. Spermogonien in kleinen Gruppen auf beiden Seiten der Flecke, oder nur einerseits, honigbraun, klein. Uredosporen: Primäre Lager an der Unterseite seltener Oberseite von purpurroter oder brauner, verlängerter Blattflecke, kleine Deformationen bildend, auch bei Hauptnerven oder seltener auf rundlichen Flecken auf den Blattspreiten einzeln oder in kleinen länglichen Gruppen, ziemlich gross, von grauer Epidermis bedeckt, dann nackt, dunkelbraun, staubig und zusammenfliessend; sekundäre Lager blattbeiderseits zerstreut, klein, rundlich, zimmtbraun; beiderlei Sporen kuglig oder ellipsoidisch, 25—35 u lang, 24—27 u breit, mit hellbrauner, stachliger Membran und 2 Keimporen. Teleutosporenlager wie bei den Uredolagern, schwarzbraun bis schwarz; Sporen sehr verschiedenartig, gewöhnlich ellipsoidisch, oder auch eiförmig bis länglich, beiderseits abgerundet, bei der Querwand wenig oder gar nicht ein- geschnürt, 30—42 u lang, 21—27 u breit, mit kastanienbrauner, feinwarziger Membran; Stiel kurz, farblos, abfällig; beide Keimporen um '/, bis '/, herab- gerückt. Primäre Uredo in der ersten Hälfte Juni (im Gebirge in der ersten Hälfte Juli), sekundäre Uredosporen und Teleutosporen von Juli auf Leontodon hastilis: Mednik bei Davle (Primäre Uredo 3./VL.)! Lenesic (Houska)! Teplitz, Niedergrund bei Tetschen, Herrnskretschen (Wagner). 133 Leontodon hispidus: VySehrad, von Modran bis zu Jarov öfters, Ra- dotin, Sele! Poritany, Velenka, Sadskä! Melnfk, ‚Klein Priesen bei Aussig (Primäre - Uredo 1./VI.)! Weisswassergrund im Riesengebirge (Primäre Uredo 6./VIL)! Leontodon autumnalis: Teplitz, Aussig, Herraskretschen (Wagner). 170. Puceinia Hypochoeridis Oudemans. Spermogonien und primäre Uredosporen wie bei Puccinia Leon- todontis, also die Lager dunkelbraun. Sekundäre Uredolager blattbeiderseits auf kleinen Flecken zerstreut, ‚ manchmal auch auf Stengeln, klein, staubig, zimmtbraun; Sporen kuglig oder kuglig- TER 7 © An ninngennee or nr EVER Teer nn rn ® { Abb. 25. Puccinia Hypochoeridis. 1. Primäre Uredosporen. 2. Dieselben vergrössert. eiförmig, 22—28 u lang, 20—26 u breit, mit hellkastanienbrauner, sehr feinstach- liger Membran und zwei in der oberen Hälfte liegenden, mit kleinen Papillen ver- sehenen Keimporen. Teleutosporenlager wie bei sekundären Uredolagern, klein, schwarz- braun bis schwarz, staubig; Sporen sehr verschiedenartig, eiförmig, ellipsoidisch, seltener länglich, beiderseits abgerundet oder manchmal zum Stiel verschmälert, bei der Querwand gar nicht oder nur wenig eingeschnürt, 30— 42 u lang, 17—24 u breit, mit kastanienbrauner, feinwarziger Membran; Stiel kurz, farblos; Keimporen beider Zellen oft bis '/, herabgerückt. Spermogonien und primäre Uredo im Mai, sekundäre von Mitte Mai, Teleuto- sporen von Juli, manchmal aber schon zugleich mit primären Uredosporen auf 134 Hypochoeris glabra: Däblicer Berg bei Prag (Opiz)! Neratovic (Do- min)! Herrnskretschen (Wagner). Hypochoeris radicata: Pıkovice bei Davle, Ridkä bei MniSek! Nera- tovic, Klomfn, Ouzie ! 171. Puceinia montivaga Bubäk n. sp. Spermogonien honigbraun, blattbeiderseits zwischen primären Uredolagern in kleinen Gruppen. Uredosporen: Primäre Lager blattbeiderseits auf rundlichen oder läng- lichen, purpurroten, oft mit schmalem oder breiterem Saume versehenen Flecken, rundlich oder länglich, kreisförmig um die Spermogonien gestellt, dann nackt, staubig, ringförmig zusammenfliessend, zimmtbraun; sekundäre Lager blattbeider- seits, hauptsächlich aber unterseits zerstreut, sehr klein, hellzimmtbraun, staubig; beiderlei Sporen eiförmig, ellipsoidisch bis länglich, 23—33 (manchmal auch 35) u lang, 20—26 u breit, mit gelbbrauner, ziemlich langstachliger Membran und 2 im oberen Drittel liegenden Keimporen, Teleutosporenlager den sekundären Uredolagern konform, staubig, schwarz; Sporen eiförmig, birnförmig bis ellipsoidisch, seltener länglich, beiderseits abgerundet, selten unten verjüngt, manchmal schwach in der Mitte eingeschnürt, 33—383 u lang, 20-24 u breit, mit kastanienbrauner, feinwarziger Membran; Stiel kurz, hyalin, abfällig; beide Keimporen oft bis um '/, herabgerückt. Spermogonien und primäre Uredo anfangs Juli, sekundäre Uredo- und Te- leutosporen Ende Juli auf Hypochoeris uniflora: Riesengebirge und zwar auf den Abhängen des Gr. Kessels gegen Rochlitz zu; primäre Uredo am 6. Juli, sekundäre und Teleuto- sporen am 23. Juli 1598! Aupafall Ind Glatzer Schneeberg (Schroeter). Puceinia montivaga ist mit der vorangehenden Art verwandt, von der- selben aber durch die Form der primären Uredolager, die stets ringförmig grup- piert und zimmtbraun sind, durch kleinere Uredo- und Teleutosporen verschieden. Die Uredosporen besitzen 2, im oberen Drittel gelegene Keimporen, während bei Puceinia Hypochoeridis dieselben aequatorial liegen. 172. Puceinia Pieridis Haszliusky. Uredolager blattbeiderseits zerstreut oder locker gruppiert, auf gelb- lichen oder purpurroten Flecken, klein, braun, staubig, manchmal auch zusammen- fliessend; Sporen kuglig oder breit eiförmig, 21—27 u im Durchmesser oder 24—3U u lang, 16—20 u breit, mit hellbrauner, feinstachliger Membran und 2 Keimporen. Teleutosporenlager wie bei den Uredosporen, schwarzbraun, staubig; Sporen eiförmig bis ellipsoidisch, beiderseits abgerundet, bei der Querwand wenig oder gar nicht eingeschnürt, 27—55 u lang, 18—24 u breit, mit brauner, fein- warziger Membran; Stiel kurz, bis 16 « lang, hyalin, abfüllig; Keimporen um a —"/, herabgerückt. 135 Uredosporen von Juni, Teleutosporen von Juli auf Picris hieracioides: VSetat! Welwarn (Kabät)! Radobyl bei Leitmeritz ! Ratscheberg im Bielatale! Tschöppern bei Brüx! Lenesic (Houska)! Gewiss eine Brachypuccinia, obzwar primäre Uredo bisher unbekannt. 173. Pueeinia scorzonericola Tranzschel. Spermogonien blattbeiderseits zwischen den Uredolagern in ärmlichen Gruppen, honigbraun. Uredosporen: Primäre Lager blattbeiderseits auf gelblichen, rundlichen oder länglichen Flecken, kreisförmig gruppiert, zusammenfliessend; sekundäre Lager klein, rundlich, blattbeiderseits zerstreut, beiderlei staubig, braun; Sporen kuglig bis ellipsoidisch, 22—33 u lang, 13—31 u breit, mit brauner, stachliger Membran und 2 (seltener 3) Keimporen. Teleutosporenlager wie die sekundären Uredolager, schwarzbraun bis schwarz, staubig; öfters auch Teleutosporen schon in primären und sekundären Uredolagern ; Sporen ellipsoidisch oder eiförmig, beiderseits abgerundet oder manch- mal zum Stiel verschmälert, bei der Querwand nicht eingeschnürt, 30—40 u lang, 22—26 u breit, mit kastanienbrauner, feinwarziger Membran; Stiel kurz, zart, hyalin, abfällig; Keimporen in verschiedenen Lagen, meistens in der Mitte der Zellen. Primäre Uredo im Juni, sekundäre wie auch Teleutosporen mit ihnen zu- gleich oder später auf Scorzonera humilis: Bei Dobronicer Haltestelle nächst Täbor! 174. Puceinia Bardanae Corda. Spermogonien honigbraun, blattoberseits in kleinen Gruppen in den primären Uredolagern. Uredosporen: Primäre Lager blattoberseits, auf gelblicheu, bis '/, cm breiten Flecken ringförmig gestellt, oft zusammenfliessend, bald nackt, zimmtbraun, staubig; sekundäre Lager blattbeiderseits zerstreut, klein, rundlich, bald nackt, staubig. Sporen kuglig bis eiförmig, 26—33 u lang, 22—27 u breit, hellbraun, stachlig, mit 3 Keimporen. Teleutosporenlager wie bei sekundären Uredosporen, schwarz, staubig ; Sporen ellipsoidisch, eiförmig, am Scheitel abgerundet und mit niedriger Papille versehen, zur Basis schwach verschmälert, bei der Querwand wenig eingeschnürt, 28—42 u lang, 16—27 u breit; Membrau kastanienbraun, feinwarzig; Keimporus der Basalzelle oft bis '/, herabgerückt; Stiel zart, hyalin, leicht abfällig. Primäre Uredo von Ende April bis anfangs Juni, sekundäre von Mai, Te- leutosporen von Juli auf Lappa major: Prag (Hennevogl)! Pardubice (Vodäk)! Lappa minor: Roztok bei Prag! Lappa tomentosa: Ueberall sehr verbreitet. Lappa major X tomentosa: Bolehost bei Opotno (Rohlena) ! 136 175. Pueceinia Jaceae Ötth. Spermogonien gelblich, später orange, in kleinen Gruppen blattoberseits, seltener blattunterseits und auf Blattstielen. Uredosporen: Primäre Lager hauptsächlich blattunterseits ringförmig um die Spermogonien, kastanienbraun, bald nackt, zusammenfliessend und staubig; sekundäre Lager blattunterseits zerstreut, klein, sonst wie die primären; Sporen kuglig oder eiförmig, 24—30 u lang, 16—28 u breit, mit brauner, stachliger Mem- bran und 2 mehr zum Scheitel gerückten Keimporen, welche mit feinen Kappen versehen sind. Teleutosporenlager blattunterseits zerstreut, rundlich, schwarzbraun, staubig; Sporen eiförmig, ellipsoidisch, beiderseits gewöhnlich halbkugelig abge- rundet, bei der Querwand nicht eingeschnürt, 24—37 u lang, 15—27 u breit, mit kastanienbrauner, feinwarziger Membran; Stiel kurz, zart, farblos, leicht abfällig; beide Keimporen '/,—'/, herabgerückt. Primäre Uredo im Mai, sekundäre von Juni, Teleutosporen von Juli auf Centaurea Jacea: Überall verbreitet. 176. Puceinia Centaureae De Candolle. Der vorangehenden Art ähnlich, aber mit diesen Unterschieden: Uredosporen 20—23 u lang, 17—24 u breit, mit 3 aequatorial gele- genen Keimporen. Teleutosporen 27—40 u lang, 16—25 u breit, bei der Querwand ein- geschnürt; Keimporus der Scheitelzelle '/,, derjenige der Basalzelle '/,—'/, herab- gerückt. Primäre Uredo im Mai, sekundäre von Juni, Teleutosporen von Juli auf Centaurea Scabiosa: Überall verbreitet ! 177. Puceinia tinetoriicola Magnus. Spermogonien undprimäre Uredo unbekannt. Sekundäre Uredolager blattbeiderseits, zerstreut oder gruppiert, klein, rundlich, staubig, dunkelbraun; Sporen kuglig bis ellipsoidisch, 28 -35 u lang, 22—30 u breit, mit brauner, dicker, stachliger Membran und 2 Keimporen. Teleutosporenlager wie bei den Uredolagern, schwarz; Sporen eiförmig, ellipsoidisch, manchmal auch birnförmig, 50—42 u lang, 26—29 u breit, beiderseits abgerundet oder unten seltener verschmälert, bei der Querwand manchmal wenig eingeschnürt, 30—42 u lang, 26—29 u breit, mit hellkastanienbrauner, feinwarziger Membran; Stiel kurz, zart, farblos, leicht abfällig. Uredosporen von Juli, Teleutosporen von September auf Serratula tinctoria: Mühlhausen (Kabät)! Sadskä! Vysok6 Veseli (Kabät) ! Wahrscheinlich eine Brachypuceinia. 137 178. Puceinia Carduorum Jacky. Spermogonien honigbraun, blattbeiderseits zwischen den Uredosporen gruppiert. Uredosporen: Primäre Lager blattbeiderseits, auf gelblichen Flecken konzentrisch gruppiert, kreisförmig zusammenfliessend, zimmtbraun, staubig; sekun- däre Lager meistens blattunterseits, auf gelblichen oder undeutlichen Flecken ver- teilt, klein, bald nackt, zimmtbraun, staubig; Sporen kuglig oder eiförmig, 22 bis 2S u lang, 19—24 u breit, hellbraun, stachlig, mit 3 Keimporen. Teleutosporenlager wie bei sekundären Uredosporen, schwarz, fest; Sporen sehr verschieden, eiförmig, ellipsoidisch bis länglich, am Scheitel und auf der Basis abgerundet, bei der Querwand wenig oder gar nicht eingeschnürt, 25 bis 38 u lang, 17—26 u breit, mit kastanienbrauner, warziger Membran; Keimporus der oberen Zelle scheitelständig oder um '!/, herabgerückt, derjenige der Basal- zelle ebenfalls um '/, herabgeschoben, beide mit feiner Papille; Stiel kurz, zart, hyalin. Primäre Uredosporen im Mai und Juni, sekundäre von Juni, Teleutosporen von Juli auf Carduus acanthoides: Welwarn (Kabät)! Carduus crispus: Prag (Hennevogl)! Weltrus (Kabät)! Wopparnertal (derselbe)! Trebnitz! Elbufer bei Bodenbach! Carduus nutans: Welwarn (Kabät) | Carduus personata: Am Fusse des Riesengebirges und zwar bei Dun- keltal, Friedrichstal! Hackelsdorf bei Hohenelbe! Löwengrund bei der Mohornmühle nächst Trautenau (Domin) ! 179. Puceinia Cirsii Lasch. Spermogonien auf kleinen, gelben, rundlichen Flecken blattbeiderseits in ärmlichen Gruppen, klein, anfangs blass, später honigbraun. Uredosporen: Primäre Lager in kleinen rundlichen Gruppen blatt- beiderseits, später kreisförmig oder halbkreisförmig zusammenfliessend, nackt, zinmt- braun, staubig; sekundäre Lager blattbeiderseits zerstreut, klein, rundlich, ‚bald nackt, staubig; Sporen kuglig, eiförmig, ellipsoidischh 22—28 u lang, 19—24 u breit, mit hellbrauner, stachliger Membran und 3 kappenlosen oder nur mit win- ziger Papille versehenen Keimporen. Teleutosporenlager auf kleinen, braunen oder gelblichen Flecken, blattbeiderseits, meistens aber blattunterseits zerstreut oder gruppiert, klein, rund- lich, schwarz, staubig; Sporen eiförmig bis ellipsoidisch, beiderseits abgerundet oder manchmal auf der Basis wenig verschmälert, bei der Querwand wenig oder gar nicht eingeschnürt, 25—37 u lang, 17—24 u breit, mit kastanienbrauner, fein- warziger Membran; Stiel kurz, farblos; Keimporus der oberen Zelle scheitelständig oder bis '/, herabgerückt, derjenige der Basalzelle um '/, herabgeschoben, beide mit kleiner oder gar keiner Papille. Primäre Uredo von Mitte Mai bis Mitte Juni, sekundäre von Juni, Teleuto- sporen von Juli auf 138 Cirsium canum: Neratovic, Libis, VSetat, Velenka! Welwarn (Kabät) ! Roädalovic! Rovensko! Reichenberg (Siegmund)! Teplitz (Thümen)! Bodenbach! Cirsium heterophyllum: Wurzelsdorf am Fusse des Isergebirges! Im Erzgebirge bei Zinnwald, am Keilberge und Fichtelberge (Krieger, Wagner)! Böhmerwald: am Wege von Ober-Moldau zur Schattawa ! Cirsium palustre: Velenka bei Sadskä! Habstein (Kabät)! Cirsium pannonicum: Weisse Lehne bei Leitmeritz! Gross-Wostray bei Aussig! Cirsium oleraceum: Überall genug verbreitet. 180. Puceinia Carlinae Jacky. Spermogonien honigbraun, blattoberseis in kleinen Gruppen in der Mitte der primären Uredosporen. Uredosporen: Primäre Lager blattoberseits, auf gelblichen, etwa '/, cm breiten Flecken, ringförmig stehend, oft zusammenfliessend, bald nackt, zimmt- braun, staubig; sekundäre Lager blattbeiderseits, klein, rundlich, ziemlich lange bedeckt, dann nackt, braun, staubig; beiderlei Sporen kuglig bis ellipsoidisch, 24—29 u lang, 20—25 u breit, mit dicker, hellbrauner, von sehr feinen, schwer sichtbaren Stachelchen besetzter Membran und 3 Keimporen. Teleutosporenlager wie bei sekundären Uredosporen, schwarzbraun, staubig; Sporen birnförwig bis eiförmig, seltener keulenförmig oder ellipsoidisch, am Scheitel halbkugelig abgerundet, zum Stiel verschmälert, bei der Querwand wenig oder gar nicht eingeschnürt, 25—35 u lang, 16—20 u breit, mit dicker, brauner, warziger Membran; Stiel kurz, hyalin; Keimporus der oberen Zelle um '/, derjenige der Basalzelle um '/, herabgerückt. Primäre Uredolager im Mai, sekundäre von Ende Mai, Teleutosporen von Juli auf Carlina acaulis: Ma$ov bei Turnau (Kabät)! Bernardov bei Kuttenberg (Peyl)! Täbor ! Auf Carlina vulgaris kommt Puccinia divergens Bubäk vor, welche hauptsächlich durch grössere Teleutosporen (40-51 u lang, 24—33 u breit) von der vorliegenden Art verschieden ist. Sie kommt sicher auch in Böhmen vor. 181. Puceinia suaveolens (Persoon) Rostrup. — Puceinia obtegens (Link) Tulasne. Spermogonien blattbeiderseits dicht verteilt, rötlich, wohlriechend. Uredo- und Teleutosporen: Lager der primären Generationen über die ganze Blattunterseite verteilt, oft zusammenfliessend, anfangs rötlichkastanien- braun, später schwarzbraun, staubig; Zager der sekundären Generationen schwarz- braun, blattunterseits zerstreut, selten zusammenfliessend, staubig. — Uredosporen kuglig bis ellipsoidisch, 24—28 u lang, 20—24 u breit, mit hellbrauner, stachliger Membran; Keimporen 3, mit hyalinen, niedrigen Papillen versehen. — Teleuto- sporen eiförmig, ellipsoidisch oder birnförmig, beiderseits abgerundet oder manch- 139 mal zum Stiel wenig verschmälert, bei der Querwand schwach oder nur wenig ein- geschnürt, 26—42 u lang, 16—25 « breit, mit brauner, dünner, feinwarziger Membran; Stiel kurz, farblos, abfällig; Keimporus der Basalzelle bis um '/, her- abgerückt. Primäre Generation im Mai, sekundäre von Juli auf Cirsium arvense: Sehr gemein! Das Mycel der ersten (sporidiengeborener) Generation durchzieht die ganze Nährpflanze, deren alle Teile verlängert werden und alle Blätter Sporenlager tragen; die sekundäre (uredogeborene) Generation besitzt nur lokalisiertes Mycel. 182. Puceinia Cyani (Schleicher) Passerini. Spermogonien auf allen Blättern und Stengeln der befallenen Pflanze verteilt, honigbraun. Uredosporen: Primäre Lager über alle Blätter, hauptsächlich unterseits und auf Stengeln verteilt, anfangs von weisslicher, gläuzender Epidermis bedeckt, rundlich oder länglich, dann nackt, braun, staubig; sekundäre Lager über die Blätter sehr zerstreut, sonst wie die primären; Sporen kuglig, eiförmig, ellipsoi- disch, 22-30 u lang, 19—24 u breit, mit gelbbrauner, fein- und kurzstacheliger Membran und 2 Keimporen. Teleutosporenlager zerstreut, manchmal schon mit primären Uredo- sporen, klein, rundlich, blattbeiderseits, bald nackt, schwarz, staubig; Sporen kuglig bis ellipsoidisch, beiderseits abgerundet, bei der Querwand nicht eingeschnürt, 30—35 u lang, 22—27 u breit, mit kastanienbrauner, sehr feinwarziger Membran; Stiel kurz, hyalin, abfällig; Keimporus der oberen Zelle um '/,, derjenige der Basal- zelle um '/,—”/, herabgerückt, beide mit niedrigen Kappen. Primäre Uredo im Mai, sekundäre von Juni, Teleutosporen von Juli auf Centaurea Cyanus: Prag (Hoffmann)! Kaiserwiese (Forster)! Libice bei Podebrad! Welwarn (Kabät)! Teplitz (Thümen). Täbor! Das Mycel der ersten (sporidiengeborenen) Generation, durchdringt die ganze Nährpflanze. Aus primären Uredosporen entsteht bei der Infektion nur lokalisiertes Mycel, welches nur :zerstreute Uredo- und Teleutosporenlager ausbildet. 183. Puceinia Eehinopis De Candolle. Uredolager meistens blattunterseits verteilt, rundlich, staubig, zimmt- braun; Sporen kuglig, 22—30 u im Durchmesser, hellbraun, stachlig; Keimporen 2—4, mit grossen Höfchen und niedrigen hyalinen Kappen versehen. Teleutosporenlager blattbeiderseits, ziemlich gross, schwarzbraun bis schwarz; Sporen ellipsoidisch bis länglich, beiderseits abgerundet, seltener zur Basis verjüngt, bei der Querwand wenig oder gar nicht eingeschnürt, 35—44 u lang, 20—24 u breit, mit kastanienbrauner, dicker, feinwarziger Membran; Stiel kurz, farblos, abfällig; Keimporus der oberen Zellen bis zur '/, herabgerückt, der- jenige der Basalzelle ebenfalls, beide mit sehr niedrigen Papillen. 140 Uredosporen im Juni, Teleutosporen von Juli auf Echinops sphaerocephalus: Zwischen Kuchelbad und Radotin (Opiz)! Kosir (Herb. d. böhm. Museums in Prag)! Der Entwicklungsgang unvollkommen bekannt; wahrscheinlich eine Brachy- puceinia. Ich konnte den Pilz am Opiz’schen Standorte nicht finden, obzwar die Nährpflanze daselbst sehr verbreitet ist. 184, Puceinia Carthami (Hutzelmann) Corda. — Dicaeoma Carthami Hut- zelmann in schedis et apud Opiz, Seznam pg. 159. Uredolager blattbeiderseits, meistens blattunterseits, zerstreut, gruppiert oder zusammenfliessend, klein, rundlich, kastanienbraun, staubig; Sporen kuglig bis ellipsoidisch, 22—27 ulang, 16—22 u breit mit hellkastanienbrauner, feinstachliger Membran und 2 Keimporen. Teleutosporenlager wie bei Uredosporen, schwarz,staubig; Sporen breit ellipsoidisch oder eiförmig, beiderseits abgerundet, bei der Qnerwand wenig oder gar nicht eingeschnürt, 283—46 u lang, 21—33 u breit, mit kastanienbrauner, dieker, von kleinen Wärzchen feinpunktierter Membran; Stiel kurz, farblos; Keim- porus der oberen Zelle um "/,, derjenige der Basalzelle um !/),—?/, herabge- rückt. Carthamus tinctorius: Kanalgarten (Corda)! Saaz (Hutzelmann)! Da Carthamus tinetorius in Böhmen im Grossen nicht mehr angebaut wird, so wird wahrscheinlich diese Puceinia in Böhmen nicht mehr vorkommen. Sie kommt besonders in Aegypten, Ost-Indien und Japan vor. Der vollständige Entwicke lungsgang ist nicht bekannt, aber nach den verwandtschaftlichen Beziehungen dieser Art zu Puccinia Centaureae wahrscheinlich eine Brachypuceinia. P) Teleutosporenlager fest. 155. Puccinia Tanaceti De Üandolle. Spermogonien und primäre Uredolager bisber unbekanut. Uredosporen: Sekundäre Lager blattbeiderseits zerstreut, rundlich, braun ; Sporen ellipsoidisch, 24-32 u lang 16—25 breit, mit brauner, stachliger Membran und drei, von breiten, hyalinen Kappen bedeckten Keimporen. Teleutosporenlager wie bei Uredosporen, fest, schwarz; Sporen ellip- soidisch bis länglich, am Scheitel abgerundet oder verjüngt, bei der Querwand schwach eingeschnürt, 35—60 u lang, 16-24 u breit, mit hellkastanienbrauner, am Scheitel hellerer und stark (7 u) verdickter, feinwarziger oder auch glatter Mem- bran; Stiel bis 120 u lang, farblos, nicht abfällig. Uredosporen von Juli, Teleutosporen von Ende August auf Tanacetum vulgare: Rovensko! Turnau, Vys. Veseli (Kabät)! Wahrscheinlich eine Brachypuccinia. Von Puceinia Pyrethri unter- scheidet sie sich durch kleinere, am Scheitel ‚stark abgerundete, von Puceinia Absinthii durch kleinere Teleutosporen. 141 186. Puceinia Pyrethri Rabenhorst. Uredolager gewöhnlich blattuuterseits zerstreut oder verteilt, klein, rundlich oder länglich, hellbraun, staubig; Sporen kuglig bis ellipsoidisch, 20—33 u lang, 20—26 u breit, mit hellbrauner, entfernt stachliger Membran; Keimporen 3, bedeckt mit breiter, gewölbter Papille. Teleutosporenlager gewöhnlich blattunterseits, auf Blattstielen und Stengeln, verteilt, manchmal zusammenfliessend, rundlich, seltener länglich, bald nackt, fest, schwarz; Sporen ellipsoidisch oder länglich-ellipsoidisch, beiderseits ab- gerundet, bei der Querwand schwach eingeschnürt, 40—55 u laug, 20—23 u breit, mit kastanienbrauner, dicker, warziger Membran; Stiel kräftig, farblos, bis 110 u lang, nicht abfällig. Uredosporen im Juni, Teleutosporen von Ende Juni auf Chrysanthemum corymbosum: Sv. Matej und Hetzinsel bei Prag (Opiz)! Sv. Ivan bei Beraun! Mühlhausen a. E. (Kabät)! Rozdalovie! Teplitz ! (Thümen)! Lukow bei Bilin! Karlsbad (Reuss)! Selcan (Th. Noväk)! | Diese Puceinia unterscheidet sich von Pucecinia Tanaceti durch dick- wandige, breitere, am Scheitel fast regelmässig abgerundete Teleutosporen. 187. Puceinia Absinthii De Candolle. Uredolager blattunterseits zerstreut oder stellenweise gruppiert, 'staubig, rundlich oder länglich, rostbraun. Sporen kuglig oder eiförmig, hellbraun, entfernt stachlig, 24—35 u lang, 15—28 u breit; Keimporen 3, bedeckt mit breiter, gewölbter, farbloser Papille. Teleutosporenlager hauptsächlich blattunterseits, nicht selten auch blatt- oberseits, zerstreut oder in Gruppen, manchmal auch kleinere Gruppen um eine, grössere, zentrale ringförmig gestellt, verschieden gross, rundlich, bald nackt, fest, schwarz; Sporen ellipsoidisch, länglich oder keulenförmig, 37—52 u lang, 17—24 u breit, manchmal (auf Artemisia vulgaris) bis 30 « breit, am Scheitel abgerundet, in der Mitte schwach eingeschnürt, zum Stiel allmählich keilförmig. verschmälert, beide Zellen gleich lang oder die untere länger; Membran hell- bis dunkelkasta- nienbraun, dicht von undeutlichen, auf der Basalzelle allmählich zum Stiel ver- schwindenden Warzen besetzt; Keimporus der oberen Zelle scheitelständig, derje- nige der Basalzelle dicht unterhalb der Scheidewand, beide mit hellerer, besonders die obere Zelle mit breiter, kräftiger, warzenförmiger Papille. Stiel farblos, fest, bis 90 u lang, 8—9 uw breit. Uredosporen von Juni bis August, Teleutosporen von Juli bis zum Winter auf Artemisia Absinthium: Prag (Quadrat)! Habstein und. Neuschloss (Wagner)! Kunötick& Hora (Vodäk)! Täbor! Krumau (Jungbauer)! Artemisia Abrotanum: Kirchhof in Rovensko ! Artemisia dracuneulus: Prag (Opiz 1815)! Turnau (Kabät) ! Artemisia vugaris: Ueberall verbreitet. Diese Pucecinia-Art wurde früher mit, Puceinia Tanaceti vereinigt, von Sydow aber in seinen Uredineen I, Genus Puceinia, wieder abgetrennt. 142 188. Puceinia Balsamitae (Strauss) Winter. Spermogonien auf rundlichen, gelblichen, ";, mm breiten Flecken blatt- unterseits, seltener oberseits, honigbraun. Uredosporen: Primäre Lager auf denselben Flecken wie die Spermogo- nien, blattoberseits, seltener unterseits, ziemlich gross, von glänzender Epidermis bedeckt, dann nackt, zimmtbraun; sekundäre Lager blattbeiderseits verteilt oder auch ringförmig stehend, klein, sonst wie die primären; Sporen kuglig, eiförmig, ellipsoidisch, 23—35 u lang, 26—33 u breit, gelbbraun, entfernt stachlig; Keim- poren 3, mit starken Kappen versehen. Teleutosporenlager wie bei sekundären Uredosporen, bald nackt, fast schwarz, staubig; Sporen ellipsoidisch oder länglich, beiderseits abgerundet, bei der Querwand deutlich eingeschuürt, 35—50 u lang, 25—28 u breit, mit ka- stanienbrauner, ziemlich dichtwarziger, am Scheitel 6-7 « dicker Membran; Keimporus der Basalzelle dicht an der Scheidewand; Stiel so lang oder länger als die Spore, hyalin, zart, ziemlich lange mit der Spore verbunden. Primäre Uredo Ende Mai und im Juni, sekundäre von Juni, Teleutosporen von Juli auf Tanacetum Balsamita: Oft in Gärten und auf Friedhöfen z. B. Ka- nalgarten (Corda 1825, Fieber, Hoffmann, Helfer)! Vysok& Veself (Kabät) ! Rovensko ! Turnau (Kabät)! Täbor! Im J. 1901 habe ich mittelst Infektionsversuche bewiesen, dass diese Puc- einia eine Brachyform ist. 189. Puceinia Chrysanthemi Roze. Uredolager meistens blattunterseits, seltener blattoberseits, auf gelbli- chen oder braunen Flecken, zerstreut oder oft um ein grösseres, zentrales Lager ringförmig gruppiert, bald nackt, zimmtbraun, zusammenfliessend, staubig; Sporen kuglig, ellipsoidisch, eiförmig bis länglich, 22—44 u lang, 20—26 u breit, mit hell- brauner, entfernt stachliger Membran; Keimporen 3, mit stark aufquellbaren Kappen versehen. Teleutosporenlager in Uredolagern (in Japan auch in selbständigen Lagern), ellipsoidisch oder länglich, beiderseits abgerundet, bei der Querwand wenig oder gar nicht eingeschnürt, 35 —43 u lang, 20—25 u breit, mit kastanienbrauner, sehr feinwarziger Membran; Stiel 35—60 u lang, farblos, fest oder abfällig; Keim- porus der oberen Zelle scheitelständig, derjenige der Basalzelle an der Scheidewand ; manchmal auch einzellige Teleutosporen entwickelt. In Glashäusern auf kultiviertem Chrysanthemum indiecum: Prag! Kralup! Frauenberg! Diese Puceinia wurde nach Europa aus Japan eingeschleppt, etwa im Jahre 1897. Bei uns überwintert sie mittelst der Uredosporen, die auch im Freien die Keimfähigkeit nicht verlieren. Sie bildet auch zweizellige Uredosporen, die man leicht nach den Stacheln und Keimporen (in der Scheitelzelle 2—3, in der Basal- zelle 0, 1—2) von den Teleutosporen unterscheiden kann. 143 IV. -Mieropuceinia. Ausser den Spermogonien, die oft fehlen, nur Teleuto- sporen, die erst im Frühjahre keimen. a) Im den Teleutosporenlagern Paraphysen. 190. Puceinia De Baryana Thümen, Flora 1875, pg. 364—365. — Puceinia compacta De Bary, Botan. Zeitung 1858, pg. 83, nec Kunze, nec Berkeley. — Puccinia Anemones virginianae Winter, Die Pilze, pg. 170; Schroeter, Pilze von Schlesien, pg. 349; Saccardo, Syll. fung. VII, pg. 678 ete. — nee Schweinitz. Teleutosporenlager auf gelblichen oder purpurroten, blasenförmig auf- getriebenen Flecken, blattoberseits (Anemone silvestris) oder auf Blattstielen, bei Pulsatilla alpina blattunterseits. Einzelne Lager anfangs klein, später in grosse, rundlich oder längliche, schwarze oder schwarzbraune, feste, von glänzender Epi- dermis bedeckte Lager zusammenfliessend; Sporen länglich, keulenförmig oder zylindrischh 42—92 uw lang, 11—24 u breit, bei der Querwand eingeschnürt; untere ‘Zelle länglich oder zylindrich, in kurzen oder bis 22 uw langen Stiel ver- schmälert, gelblichbraun, obere Zelle länglich oder eiförmig, braun, besonders am Scheitel bis schwarzbraun, daselbst stark verdickt, abgestutzt, abgerundet oder verjüngt; Sprorengruppen von tremelloiden, braunen, fest verklebten Paraphysen umgeben. Von Mitte Mai bis zum Ende der Vegetationsperiode, im Gebirge von Juli auf Anemone silvestris: Turnau (Kabät)! Bilä bei Böhmisch Aicha, Kirch- berg und Plöschenberg bei Watislaw! Slavetin bei Peruc (Houska)! St. Ivan bei Beraun (Th. Noväk)! Pulsatilla alpina im Riesengebinge: Aupaquellen, Riesenbaude, Schnee- koppe, Riesengrund! Puceinia De Baryana wurde früher mit der nordamerikanischen Puccinia Anemones virginianae Schweinitz indentifiziert. Im J. 1901 habe ich aber gezeigt, dass sie von derselben ganz verschieden ist. b) Ohne Paraphysen. «) Teleutosporen glatt. 191. Puceinia Liliacearum Duby. Spermogonien zwischen Teleutosporenlagern verteilt oder an den Blatt- spitzen gruppiert, gelborange, kuglig; Spermatien 45— 11 u lang, 45—5 u breit, kuglig bis länglich, schwach gelblich. Teleutosporenlager auf gelblichen, verdickten Blattpartien, meistens auf den Spitzen, halbkugelig gewölbt, dicht gruppiert, anfangs von grauer Epidermis bedeckt, dann mit rundlicher oder spaltenförmiger Oeffnung und die Sporen ran- kenförmig hervorstossend, später mehr entblösst, oft zusammenfliessend, dunkelbraun, staubig; Sporen eiförmig, ellipsoidisch bis keulenförmig, am Scheitel abgerundet oder stumpf zugespitzt, zum Stiel verschmälert, bei der Querwand wenig einge- schnürt, 40—75 u läng, 22—35 u breit, mit gelbbrauner, glatter, gleichmässig dicker oder seltener am Scheitel dickerer Membran. Stiel kurz, hyalin, abfällig. 144 Von Mitte April bis Ende Mai auf Ornithogalum tenuifolium: Häufig in der Prager Umgegend, im Elb- tale, Egergebiete und im Böhmischen Mittelgebirge! Sonst auch bei Welwarn (Kabät)! VSetat! Teplitz (Thümen)! Rosental bei Mariaschein (Wiesbauer)! Herrns- kretschen (Wagner)! Die Aecidien von Ornithogalum tenuifolium und O. umbellatum gehören wahrscheinlich zu einer heteröischen Uredinee. 192. Puceinia asarina Kunze. Teleutosporenlager blattbeiderseits, klein, rundlich, von grauer Epidermis lange bedeckt, locker in rundlichen Gruppen auf blasenförmig aufgetriebenen, etwa '/; cm breiten Blattpartien stehend, später zusammen- fliessend. Sporen eiförmig, ellipsoidisch, meistens aber spindelföürmig, manchmal unregelmässig, am Scheitel mit bis 8 w hoher Papille, an der Basis abgerundet oder ver- jüngt, bei der Querwand wenig oder gar nicht einge- schnürt, 28—45 u lang, 14—24 u breit, mit glatter, hellbrauner Membran; Stiel kurz, farblos, leicht abfällig. Keimporus der Basalzelle bei der Scheidewand oder etwas herabgeschoben, manchmal mit einer Papille. Von Juni bis zum Winter, alte Lager sogar auf überwinternden Blättern bis zum Frühjahre auf AR Beh Asarum europaeum: Karlstein, St. Ivan, Koda cearum. 1. Teleutosporen- Dei Tetin! Okrouhlo bei Davle! Katina (Peyl). Pardubic tragende Blätter. 2. Diesel- (Opiz, Vodäk)! Sofiental bei Nieder Mohren nächst Polic ben vergrössert. a. M.! Ober Mohrau bei Grulich! Hoficky bei Böhm. Skalie (Kabät)! Rovensko! Parchen bei Böhm. Kamnitz (Dinnebier)! Tetschen (Wagner)! Theresienfeld bei Mariaschein (Wiesbaur)! Borschen bei Bilin (Wiesbaur)! Rotenhaus bei Komotau (Roth)! Netolic (Hamp!)! Täbor! Kaplitz (Kirchner). 193. Puceinia Campanulae Carmichael. Teleutosporenlager blattunterseits, seltener blattoberseits, auch auf den Blattstielen zerstreut oder dicht gruppiert, halbkugelig gewölbt, lange bedeckt, später nackt, rostbraun, staubig; Sporen ellipsoidisch bis längliech, 23—42 u lang, 14--20 u breit, obere Zelle oft breiter als die untere, am Scheitel gewöhnlich ab- gerundet, seltener verjüngt, stets mit hellerer, kegelförmiger, 2—4 u hoher Papille; Membran dünn, gelbbraun, glatt; Stiel kürzer als die Spore, sehr zart, farblos, abfällig; Keimporus der oberen Zelle scheitelstäudig, seltener seitwärts verschoben, derjenige der Basalzelle dieht unter der Scheidewand. Im Juli und September auf Campanula Scheuchzeri: Grosser Kessel im Riesengebirge (5. VII. 1906) ! 194. Puceinia conglomerata (Strauss) Schumacher et Kunze. Teleutosporenlager blattunterseits, seltener oberseits, auf gelben oder rötlichen Flecken, klein, stark gewölbt, von geborstener Epidermis bedeckt, ka- stanienbraun, staubig, dichtstehend, endlich in unvollkommene Kreise oder rund- liche Lager zusammenfliessend; Sporen eiförmig, ellipsoidisch bis länglich, ziemlich ungleich, zum Scheitel verjüngt, zur Basis meistens abgerundet, bei der Querwand wenig oder gar nicht eingeschnürt, 25—43 u lang, 12—21 u breit, mit hellbrauner, glatter Membran. Stiel hyalin, zart, abfällig; Keimporus der oberen Zelle scheitel- ständig, derjenige der Basalzelle bei der Querwand, beide mit kleinen, hyalinen Papillen. Im Juli und August im Gebirge auf Homogyne alpina: Im Riesengebirge ziemlich verbreitet am ganzen Kamme und auf seinen Abhängen! Gipfel des Glatzer Schneeberges und March- quellen! Keilberg im Erzgebirge (Krieger, Wagner), Fichtelberg (Sydow)! Arber im Böhmerwalde (Krieger). 195. Pueeinia eaulineola Schneider. — Puceinia Schneideri Schroeter. Teleutosporenlager auf Stengeln, Blattstielen und Blattspreiten, klein, länglich, lange bedeckt, dann geöffnet, oft zusammenfliessend, braun, staubig; Sporen ellipsoidisch, beiderseits abgerundet oder manchmal oben verjüngt, bei der Quer- wand eingeschnürt, 25—38 u lang, 15—21 u breit, mit gelbbrauner, glatter, an den Keimporen papillenförmig verdickter Membran; Stiel lang, zart, farblos, ab- fällig; Keimporus der oberen Zelle scheitelständig oder wenig herabgerückt, der- jenige der Basalzelle in verschiedener Lage von der Querwand bis zum Stiele. Von Juli auf Thymus alpestris: Riesengrund (Domin)! Thymus chamaedrys: Freiheit bei Trautenau (Domin)! Das Mycel perenniert wahrscheinlich im Rhizom und dringt jedes Jahr in die neuen Triebe ein, die verlängert werden und gewöhnlich auch nicht blühen. Die befallene Pflanze sieht hexenbesenartig aus, 196. Puceinia Adoxae Hedwig fil. — Puccinia Adoxae Autt. p. p- Teleutosporenlager auf Stengeln, Blattstielen und Blättern gleich- mässig verteilt oder auf gelben, rundlichen oder länglichen Flecken ringförmig gruppiert, klein, rundlich oder elliptisch bis spindelförmig, 28:5—44 u lang, 15 bis 22 u breit, beiderseits abgerundet oder verjüngt, bei der Querwand wenig oder gar nicht eingeschnürt, mit brauner, 2 w dicker, glatter Membran ; Keimporen breit geöffnet, mit hyalinen, abgerundeten, 2—4'5 u hohen Papillen versehen. Keimporus der oberen Zelle scheitelständig, derjenige der Basalzelle dicht an oder unterhalb der Querwand oder um '/, herabgerückt. Stiel 25—35 w lang, zart, farblos, leicht abfällig. Dr. Bubäk, Die Pilze Böhmens. 10 146 Von Mitte April bis anfangs Juni auf Adoxa moschatellina: Teplitz (Thümen). Nieder-Haan bei Osseg (Wies- baur)! Weltrus (Kabät)! Ausser diesem Pilze kommen auf Adoxa noch zwei Rostpilze vor und zwar ein isoliertes Aecidium, von welchem ich im J. 1903 nachgewiesen habe, dass es zu Puceinia argentata gehört und zweitens eine Auteupuceinia — Puc- cinia albescens (Grev.) Plowr. 197. Puceinia Astrantiae Kalchbrenner. — Puceinia astrantiicola Bubäk. Teleutosporenlager blattbeiderseits auf gelblichen oder braunen Flecken in kleineren oder grösseren, dichten Gruppen, selten unregelmässig zerstreut, auf Blattstielen verschiedenartige Krümmungen und Verdickungen verursachend, halb- kugelig gewölbt, anfangs von derber Epidermis bedeckt, dann mit rundlicher Oeffnung in der Mitte, staubig, zusammenfliessend, chokoladenbraun. Sporen eiförmig, ellipsoidisch oder länglich, 24—53 u lang, 155—24 u breit, gewöhnlich 40—44 u lang, 18—20 u breit, oft stark eckig, in der Mitte selten eingeschnürt, am Scheitel verjüngt, abgerundet oder abgestutzt ; Membran dunkelbraun, glatt; Keimporus der oberen Zelle scheitelständig, selten etwas herabgerückt, derjenige der Basalzelle in sehr verschiedenen Lagen von der Querwand bis zum Stiele; beide mit nie- (riger, etwa 2 u hoher Papille; Stiel halb so lang wie die Spore, zart, farblos, abfällig. Im Monate Juli auf Astrantia major: Bilichau (Kabät)! Babina bei Leitmeritz! 198. Puceinia Aegopodii (Schumacher) Link. — Uredo Aegopodii Schumacher. — Puceinia Aegopodii Link. Teleutosporenlager blattbeiderseits auf weisslichen, verdickten Flecken in kleinen, rundlichen, auf Nerven und Blattstielen in verlängerten Gruppen, ziemlich flach, von dünner Epidermis bedeckt, bald mit länglicher unregelmässiger Oefinung, dann zusammentliessend, staubig, schwarz. Sporen eiförmig, ellipsoidisch oder länglich, oft unregelmässig polyedrisch, 28°5—48'5 u lang, 155—22 u breit, gewöhnlich 35—37 u X 20 u, selten in der Mitte schwach eingeschnürt, mit dunkelkastanienbrauner Membran ; obere Zelle gewöhnlich am Scheitel verjüngt, seltener abgerundet oder abgestutzt, Basalzelle unten abgerundet; Keimporus der oberen Zelle scheitelständig, derjenige der Basalzelle auf der Querwand oder unterhalb derselben, beide mit 2—3 u hoher Papille ; Stiel kürzer als die Spore, zart, hyalin, abfällig. Von Ende April bis Ende Juli auf Aegopodium Podagraria in niedrigeren Lagen, wie auch im Gebirge verbreitet. In der höchsten Lage sammelte ich sie bei Joachimstal im Erzgebirge. Von Puceinia Astrantiae unterscheidet sie sich durch die Form der Lager, die Farbe derselben, wie auch durch die Lage des Keimporus in der Basalzelle. 147 ß) Sporen warzig. 199. Puceinia fusea (Persoon) Winter. — Aecidium fuscum Persoon. . .Spermogonien blattoberseits oder beiderseits zerstreut, gross, schwarz- braun, später schwarz. Teleutosporenlager blattunterseits mehr oder weniger dicht verteilt, rundlich, bald nackt, staubig, oft zusammenfliessend, braun; Sporen aus 2 kugligen oder ellipsoidischen Zellen bestehend, beiderseits abgerundet, bei der Querwand stark eingeschnürt, 31—50 u lang, 15—24 u breit; Membran hellkastanienbraun, mit kräftigen, entfernten Warzen besetzt; Stiel kurz, zart, hyalin. Manchmal auch einzellige Sporen : 28—33 X 17—22 u. mr Abb. 27. Puceinia fusca. 1.—3. Teleutosporen. 4. Anemone nemorosa mit Teleutosporenlagern. 5. Vergrösserten Teleutosporenlagern. Von Mitte März bis Ende Juni auf Anemone nemorosa viel verbreitet. Das Mycel überwintert im Rhizom und dringt im Frübjahre in die Blätter ein, welche bleicher werden und nur schmale Blattzipfel entwickeln. 200. Puceinia Pulsatillae (Opiz) Rostrup. — Dicaeoma Pulsatillae Opiz. — Puccinia subfusca Holway. Spermogonien selten entwickelt, blattoberseits, braun. Teleutosporenlager blattunterseits gleichmässig verteilt, lange von dünner, weisslicher Epidermis bedeckt, dann mit zentraler Oeffnung, fast halb- kugelig gewölbt, staubig. nicht zusammenfliessend, schwarzbraun ; Sporen von ver- schiedener Form; obere Zelle gewöhnlich kuglig, untere kuglig bis keilförmig;; Sporen 31—62 u lang, 15—28 u breit, bei der Querwand stark eingeschnürt, mi. hellkastanienbrauner, in der Basalzelle hellerer, mit kräftigen, entfernt stehenden Warzen besetzter Membran ; Stiel kurz, zart, farblos ; einzellige Sporen 48X16 « 10* 148 Von Mitte Mai bis Ende Juli auf Pulsatilla pratensis: Motol bei Prag (Th. Noväk)! Hostin bei Karlstein! Rejkovice bei Lochovie! Im böhm. Mittelgebirge auf Bergen bei Leit- meritz, Aussig, im Bielatale, bei Trebnitz, Bilin usw. ziemlich häufig. Die biologischen Verhältnisse wie bei der vorangehenden Art. Früher wurde diese Spezies von neueren Autoren mit Puccinia fusca vereinigt. Im J. 1903 habe ich in Hedwigia gezeigt, dass beide Pilze verschieden sind. 201. Puceinia singularis Magnus. — Puccinia Bäumleri Lagerheim. Teleutosporenlager hauptsächlich blattunterseits oder auf Blatt- stielen, seltener blattoberseits, auf rundlichen, gelblichen Flecken, klein, rundlich, bald aber in grosse, bis 2 cm. lange Gruppen zusammenfliessend, nackt, staubig, Abb. 28. Teleutosporen von Puceinia Pulsatillae. dunkelbraun; Sporen ellipsoidisch bis länglich, beiderseits abgerundet oder schwach verjüngt, bei der Querwand schwach eingeschnürt, 35—54 u lang, 18—27 u breit, mit kastanienbrauner, feinwarziger Membran; Stiel zart, farblos, abfällig, so lang oder kürzer als die Spore; Keimporus der Basalzelle in verschiedener Lage von der Querwand bis zum Stiel, beide mit dicker, hyaliner Papille. Im April und Mai auf Anemoneranunculoides: Zwischen Sobochleben und Marschen bei Teplitz (Wiesbaur). Ich habe keine Belegexemplare gesehen. Nach der Mitteilung des + P. J. Wiesbaur wurde der Pilz von Magnus bestimmt. 202. Puceinia Epilobii De Candolle. Teleutosporenlager blattbeiderseits, öfters aber unterseits, klein, rundlich, ziemlich dicht verteilt, bald nackt, selten zusammenfliessend, rostbraun, 149 staubig; Sporen ellipsoidisch oder birnförmig, ziemlich verschiedenartig, beiderseits abgerundet, selten zur Basis verjüngt, bei der Querwand stark eingeschnürt, 28 bis 40 u lang, 20—28 u breit, mit hellbrauner, feinwarziger, gleichmässig dicker, am Scheitel manchmal mit niedriger, hyaliner Papille versehener Membran; Stiel kurz, farblos, abfällig; Keimporus der Basalzelle manchmal fast bis zum Stiele herabgerückt. Teleutosporen von Juli auf Epilobium roseum: Kaplitz (Kirchner) ! Kirchner bestimmte die Nährpflanze für Lychnis flos cuculi und den Pilz als Puccinia sp. Die vorliegende Art unterscheidet sich von Puc- einia Epilobii tetragoni nicht nur biologisch, sondern auch durch warzige, am Scheitel nicht verdickte Teleutosporen. 203. Puceinia Ribis De Candolle. Teleutosporenlager blattoberseits auf gelben oder braunen Flecken, ringförmig gruppiert, klein, zusammenfliessend, dunkelbraun, bald nackt, staubig; Sporen ellipsoidisch bis länglich, beiderseits abgerundet, bei der Querwand ein- geschnürt, 25—42 u lang, 17—20 u breit, mit brauner, warziger Membran; Stiel kurz, farblos, abfällig; Keimporus der Basalzelle nahe dem Stiele, beide gewöhnlich mit niedriger, hyaliner, warziger Kappe. Von August auf Ribes petraeum: Im Riesengebirge nahe dem Eilbfall (Schröter) und zirka 1 Stunde unterhalb desselben (Kabät)! Ribes rubrum: In den Prager Gärten, z. B. im Garten des Grafen Kounie (Corda), Baumgarten (Eck, Kratzmann)! Troja (Schöbl)! Vys. Veseli (Kabät) ! y) Teleutosporen mit leistenförmigen Verdickungen. 204. Puceinia Dentariae (Albertini et Schweinitz) Fuckel. Teleutosporenlager blattunterseits, seltener oberseits, auf Blattstielen und Stengeln, oft starke Verdickungen hervorrufend, bis 2’5 cm. lang, zusammen- fliessend, lange von silbergrauer Epidermis bedeckt, dann staubig, rostbraun; Sporen meistens länglich, seltener ellipsoidisch, beiderseits abgerundet oder seltener wenig verjüngt, in der Mitte schwach eingeschnürt, 29—46 u lang, 15—20 u breit, mit hellbrauner, längs gestreifter, am Scheitel papillenförmig verdickter Membran; Stiel kurz, hyalin, ziemlich fest, zart. Im Mai und Juni auf Dentaria enneaphyllos: Oberhalb der Strasse zwischen Machendorf und Eckersbach bei Reichenberg (Matouschek) ! 205. Puceinia Saxifragae Schlechtendal. Teleutosporenlager blattbeiderseits, hauptsächlich aber unterseits, auf rundlichen oder unregelmässigen, gelben, roten oder braunen Flecken, rundlich, 150 dichtstehend, zusammenfliessend, staubig, dunkelbraun ; Sporen eiförmig, ellipsoidisch bis länglich, am Scheitel verjüngt, an der Basis abgerundet oder verjüngt, bei der Querwand wenig oder gar nicht eingeschnürt, 26-40 u lang, 15—18 u breit, mit gelbbrauner, längs gestreifter Membran; Stiel kurz, hyalin, abfällig; Keimporen mit halbkugeligen oder kegelförmigen Papillen bedeckt. (Siehe Abb. 14. III.) Schon von Mitte April auf Saxifraga granulata: Podbaba bei Prag (Corda). Am rechten Elbufer gegenüber Sele! Turnau, Hirschberg (Kabät)! Herrnskretschen (Wagner). Pikovice bei Davle (Kabät) ! Täbor! Nach Dietel keimt ein Teil der Teleutosporen sofort nach der Reife. V. Leptopuceinia. 206. Puceinia Ptarmicae Karsten. Teleutosporenlager klein, rundlich, braun oder dunkelbraun, fest, in rundlichen, dichten Gruppen, gewöhnlich blattunterseits auf gelben oder rötlichen Flecken, oft zusammenfliessend, von den Sporidien später grau gefärbt; Sporen keulenförmig, am Scheitel abgerundet oder verjüngt, zum Stiel keilförmig ver- schmälert, bei der Querwand eingeschnürt, 35—57 u lang, gelbbraun, glatt, obere Zelle am Scheitel bis 11 « dick und daselbst dunkler, 175—24 u breit, untere Zelle 15—20 u breit; Stiel kräftig, im oberen Teile schwach gelblich, bis 66 u lang, 16 « breit, dickwandig, nicht abfällig; Keimporus der Basalzelle unterhalb der Querwand, mit ziemlich kräftiger, hyaliner Papille versehen. Von Juni auf Achillea Ptarmica: Wald Sejba bei Roädalovie! 207. Puceinia Millefolii Fuckel. Teleutosporenlager rundlich, fest, klein, manchmal auf bleichen Flecken sitzend, blattbeiderseits verteilt, oft zusammenfliessend, braun, von den Sporidien grau gefärbt; Sporen ellipsoidisch oder keulenförmig, am Scheitel abgerundet oder verjüngt, zum Stiel keilföormig verschmälert, bei der Querwand schwach einge- schnürt, 35>—55 u lang, 14—27 u breit, mit glatter, brauner, am Scheitel stark verdickter Membran; Stiel kräftig, farblos, nicht abfällig, etwa so lang wie die Spore. Von Juni bis zum Winter auf Achillea millefolium: Welwarn (Kabät)! Achillea setacea: Komorany bei Prag! Welwarn (Kabät) ! 208. Puceinia Verruca Thümen. Teleutosporenlager blattunterseits, auf rundlichen, gelben bis braunen gewölbten Flecken, klein, halbkugelig, dicht gruppiert, dunkelbraun, fest; Sporen schlank keulenförmig, am Scheitel abgerundet oder kegelföürmig verjüngt, zum Stiel verschmälert, bei der Querwand schwach eingeschnürt, 40—68 u lang, 12 bis 151 24 u breit, mit hellbrauner, glatter, am Scheitel bis 14 uw dicker Membran; Stiel kräftig, bis 70 u lang, nicht abfällig, hyalin. Von Juli auf ! Centaurea montana: Niedergrund bei Tetschen (Wagner). 209. Puceinia Valantiae Persoon. Teleutosporenlager rundlich oder länglich, auf den Blättern und Stengeln einzeln oder ringförmig, manchmal auf den Stengeln in verlängerte, ver- schiedene Verdickungen und Krümmungen verursachende Gruppen zusammen- fliessend, halbkugelig gewölbt, fest, hellbraun, von den Sporidien grau gefärbt; Sporen spindelförmig, beiderseits verjüngt oder manchmal am Scheitel abgerundet, bei der Querwand schwach verjüngt, 29--55 uw lang, 13—1S u breit, mit hellgelb- brauner, glatter, am Scheitel bis 9 u dicker Membran; Stiel bis 80 u lang, farblos, nicht abfällig. Von Mai bis zum Winter auf Galium Cruciata: Cibulka bei Prag (Opiz) | Galium mollugo: Welwarn (Kabät)! Odrepsy bei Podebrad! Galium saxatile: Gottesgab (Wagner) und Keilberg im Erzgebirge (Krieger)! Galium silvaticum: Mühlhausen a. E. (Kabät)! Täbor! 210. Puceinia Veronicae Schröter. Teleutosporenlager unterseits auf gelben oder braunen, manchmal gewölbten Flecken, in rundlichen Gruppen, zuweilen auch in konzentrischen Kreisen, klein, halbkugelig, dichtstehend, bald nackt, hellbraun; Sporen länglich-ellipsoidisch bis spindelförmig, am Scheitel abgerundet oder verjüngt, zum Stiel verschmälert, bei der Querwand wenig oder gar nicht eingeschnürt, 29—44 u lang, 10—13 u breit, mit schwach gelblicher, glatter, am Scheitel bis 7 u dicker Membran; Stiel so lang wie die Spore, farblos, fest. Von Juli auf Blättern von Veronica montana: Babylon bei Rovensko, Gross Skal! Herrnskretschen (Wagner)! 211. Puceinia Glechomatis De Candolle. Teleutosporenlager fest, klein, halbkugelig, auf braunen oder un- deutlichen, oft auch konvexen Flecken, blattunterseits verteilt oder ringförmig gruppiert und manchmal zusammenfliessend, auf Blattstielen und Stengeln ver- längert, braun bis schwarzbraun, von den Sporidien grau gefärbt; Sporen eiförmig bis ellipsoidisch, am Scheitel oder seitwärts mit brauner, abgerundeter oder kegel- förmiger, 8—12 u hoher Papille, 30—48 u lang, 15—24 u breit, mit heilgelber bis kastanienbrauner, glatter Membran; Stiel fest, hyalin, so lang oder länger als die Spore. Durch die ganze Vegetationsperiode, im Winter auch auf überwinterndeu Blättern von 152 Glechoma hederaceum: Ueberall ziemlich verbreitet. In der Vegetationsperiode werden hellere Polster gebildet und ihre Sporen sind sofort keimfähig ; zum Ende der Vegetationsperiode entstehen dann, gewöhnlich in Kreisen, schwarzbraune Lager, deren Sporen erst im Frühjahre keimen. 212. Puceinia annularis (Strauss) Winter. — Uredo annularis Strauss. Teleutosporenlager entweder einzeln über die Blätter zerstreut oder in kreisförmigen Gruppen auf der Unterseite gelblicher oder brauner Flecke, anfangs klein, von der Epidermis bedeckt, später nackt, zusammenfliessend, braun; Sporen ellipsoidisch, länglich bis spindelförmig oder auch zylindrisch, 30—60 u lang, 13—22 u breit, sehr hell gelbbraun, in der Mitte gewöhnlich melır oder weniger eingeschnürt, obere Zelle häufig breiter und länger als die Basalzelle, am Scheitel bis 11 u dick, abgerundet oder in eine fast farblose, oft seitwärts gebo- gene Spitze verjüngt, untere Zelle keilförmig verschmälert; Stiel bis 95 u lang, fest, hyalin. Von Mai bis zum Ende der Vegetationsperiode auf Teuerium chamaedrys nur in wärmsten Gegenden: Lehne gegen- über Kosor bei Radotin, Kuchelbad! Hledsebe bei Weltrus (Kabät)! Lobosch bei Lobositz ! 213. Puceinia grisea (Strauss) Winter. Teleutosporenlager auf braunen oder schwarzbraunen, rundlichen Flecken blattunterseits, oder auch auf Blattstielen, ringförmig um ein zentrales Lager stehend oder gruppiert, hellbraun, bald nackt, fest; Sporen länglich bis spindelförmig, am Scheitel abgerundet, verjüngt, zum Stiel gewöhnlich verschmälert, bei der Querwand wenig oder gar nicht eingeschnürt, 35—55 u lang, 12—18 u breit, mit schwach gelblicher, glatter, am Scheitel und am unteren Keimporus bis 11 u dicker Membran; Stiel lang, kräftig, hyalin, nicht abfällig; Keimporus der Basalzelle dicht bei der Querwand. Von April bis zum Vegetationsende auf Globularia Willkommii: Waldlehnen zwischen Raudnitz und Kalesov (20. VI. 1902)! 214. Puceinia Thlaspeos Schubert. Teleutosporenlager sehr dicht, blattunterseits, auch auf Kelch- und Kro- nenblättern, rundlich, gewölbt, fest, braun; Sporen ellipsoidisch bis länglich, manch- mal auch keulenförmig, am Scheitel abgerundet oder verjüngt, zum Stiel gewöhnlich verschmälert, bei der Querwand schwach eingeschnürt, 35—44 u lang, 15—18 u breit, mit glatter, gelblicher bis gelbbrauner, am Scheitel bis 8 « dicker Membran ; Stiel manchmal bis 70 u lang, hyalin, nicht abfällig. Von Anfang Mai bis zum Winter auf Arabis hirsuta: Wiesen bei Vsetat (Hora in Sydow’s Uredineen Nr. 443) ! Wiesen bei Velenka | 153 Thlaspi alpestre: Zahoranertal bei Davle, Seitental hinter Leznice gegen Königsaal zu! Orlik (Domin)! Häj bei Pilsen (Maloch)! Pribönice bei Täbor! Katharinaberg bei Reichenberg (Matouschek)! Herrnskretschen (Thümen, Krieger, Wagner)! und schon Peyl „Amschelberg in der böhm.-sächs. Schweiz“! Osseg bei Dux (Thümen). Keilberg und Fichtelberg im Erzgebirge (Wagner)! Duppau bei Karlsbad (Wiesbaur)! Das Mycel überwintert und dringt im Frühjahre in alle neuen Triebe ein, die es deformiert, so dass sie kurz bleiben, während die Blätter nur klein und gelblich werden. 215. Puceinia Arenariae (Schumacher) Winter. Teleutosporenlager rundlich oder länglich, auf den Blättern zerstreut oder gruppiert, oft ringförmig stehend, auf den Stengeln in verlängerten Gruppen, hellbraun, später dunkler, von den Sporidien grau gefärbt, fest; Sporen ellipsoi- disch, länglich-spindelförmig oder keulenförmig, am Scheitel meistens verjüngt oder fast zugespitzt, an der Basis abgerundet oder allmählich in den Stiel verschmälert, bei der Querwand schwach eingeschnürt, 23—50 u lang, (seltener bis 63 «), 10—18 u breit, mit glatter, hellgelber, am Scheitel bis 10 « dicker Membran; Stiel hyalin, bis 140 u lang, nicht abfällig. Die ganze Vegetationsperiode hindurch; alle Lager kann man auch im Winter, z. B. auf Stellaria Holostea finden. Arenaria serpyllifolia: Budohostice bei Welwarn (Kabät)! Dianthus barbatus: Prag (Opiz, Hoffmann)! Pribram (Domin)! Roten- haus bei Komotau (Roth)! Gerastium triviale: Teplitz (Thümen, Wagner). Wittingau (Weid- mann) ! Malachium aquaticum: Turnau, Kost bei Sobotka, Welwarn (Kabät) ! Kaplitz (Kirchner). Melandryum silvestre: Kost bei Sobotka (Kabät)! Neuwelt! Herrns- kretschen (Wagner). Hammerstein bei Reichenberg (Matouschek) ! Moehringia trinervia: Sehr verbreitet. Sagina procumbens: Rovensko! Kost bei Sobotka (Kabät)! Riesen- grund und Grenzbauden im Riesengebirge (Schroeter). Täbor! Kaplitz (Kirchner). Stellaria graminea: Herrnskretschen (Wagner); Langenau bei Ho- henelbe (Cypers). Stellaria Holostea: Cibulka, Stern bei Prag! Mühlhausen (Kabät)! Aussig (Thümen). Herrnskretschen (Wagner). Täbor! Stellaria media: Särka bei Prag (Corda). Welwarn (Kabät)! Raudnitz (Thümen). Gross Skal! Hoch Veseli (Kabät)! Kolin (Veselsky). Harta bei Hohenelbe (Cypers). Aussig (Thümen). Stellarianemorum: Viel verbreitet. 154 216. Puceinia Herniariae Unger 1836. — Puccinia Herniariae Kirch- ner 1856. Teleutosporen auf Blättern und Stengeln, stark gewölbt, fest, im Um- risse rundlich oder länglich, anfangs braun, später schwarzbraun, oft in grössere, kompakte Polster zusammenfliessend; Sporen ellipsoidisch, länglich oder spindel- förmig, beiderseits abgerundet oder verjüngt, bei der Querwand schwach einge- schnürt, 30—44 u lang, 11—16'5 « breit, mit hellgelblicher, glatter, am Scheitel 3—4 u dicker Membran; Stiel kräftig, bis 110 « lang, schwach gelblich oder hyalin, nicht abfällig. Von Juni bis zum Winter, überwinternde Lager bis zum Frühjahre auf Herniaria glabra: Klein Rohozee bei Turnau (Kabät), Kaplitz (Kirchner). 217. Puceinia Spergulae De Candolle. — Puccinia Spergulae Kirchner, Lotos 1856, p. 182. Teleutosporenlager auf Blättern, Stengeln, Aesten, Blütenstielen und Kelchen, rundlich oder länglich, stark gewölbt, oft zusammenfliessend, braun bis schwarzbraun, von den Sporidien später grau gefärbt; Sporen spindel- oder keulen- förmig, am Scheitel abgerundet oder verjüngt, zum Stiel verschmälert oder manch- mal abgerundet, bei der Querwand mässig eingeschnürt, 30-52 u lang, 12—18 u breit, mit hellgelbbrauner, glatter, am Scheitel bis 9 « (oft papillenförmig) dicker Membran; Stiel bis 90 « lang, kräftig, bräunlich, nicht abfällig. Von Juni bis zum Winter auf Spergula arvensis: Zähorf und Bor bei Rovensko! Roudn& bei Turnau (Kabät)! Teplitz (Thümen). Wittingau (Weidman)! Goldenkron bei Krumau (Jung- bauer bei Kirchner |. c.). 218. Puceinia Malvacearum Montagne. Teleutosporenlager rundlich, halbkugelig gewölbt, nackt, fest, hell- braun, später dunkler, blattunterseits, auf Blattstielen und Stengeln verteilt; Sporen eiförmig, ellipsoidisch oder kurz spindelförmig, beiderseits gewöhnlich verjüngt, seltener oben abgerundet, bei der Querwand eingeschnürt, 35—70 u lang, 17—24 u breit, mit hellgelber, glatter, am Scheitel stark verdickter Membran; Stiel kräftig, bis 150 « lang, hyalin, nicht abfällig. Von März bis zum Winter, alte Lager auch im Winter auf Althaea officinalis: Herrnskretschen (Wagner) Täbor! Althaea rosea: Welwarn, Hoch Veseli (Kabät)! Rovensko! Herrnskret- schen, Dittersbach bei Böhm. Kamnitz (Wagner). Mariaschein und Kulm bei Kar- bitz (Wiesbaur)! Hlinsko! Bernardice bei Täbor ! Täbor! Althaea rosea var. nigra: Botan. Garten in Täbor! Malva retundifolia: Hoch Veself (Kabät)! Herınskretschen (Wagner)! Thammühle bei Hirschberg (Kabät)! Soböslav ! 155 Malva silvestris: Mühlhausen a. E. (Kabät)! Lobositz! Wopparnertal (Kabät)! Stepänovice (16./3.)), Ujezd und Roketnice bei Rovensko! Selcan (Th. Noväk)! Cernice bei Pilsen (Maloch)! Nächod bei Täbor! Malva vulgaris: Welwarn (Kabät)! Herrnskretschen (Wagner). Diese Puceinia-Art wurde nach Europa aus Chile eingeschleppt und erschien zum erstenmale im J. 1869 in Spanien, woher sie sich in kurzer Zeit über ganz Europa verbreitet hat. Abb. 29. Puccinia Malvacarum. 1. Teleutosporenlager auf Malva rotundifolia. 2. Dieselben vergrössert. 3. Teleutosporen, die rechte im Keimungsstadium. 219. Puceinia Circaeae Persoon. Teleutosporenlager fest, von zweierlei Art: klein, halbkugelig, hell- brann, in kleineren oder grösseren rundlichen Gruppen, unterseits auf gelblichen Flecken dicht gruppiert, später zusammenfliessend; ihre Sporen sofort keimfähig, mit hellbrauner Membran; Lager der zweiten Art werden erst später gebildet, meistens auf Blattnerven und Stengeln, länglich, dunkelbraun; Sporen ellipsoidisch bis spindelförmig, am Scheitel abgerundet oder in eine hohe (12 u) kegelförmige Papille verjüngt, zum Stiel verschmälert, bei der Querwand schwach eingeschnürt, 25—45 u lang, 8—14 u breit, glatt, erst im Frühjahre keimfähig; Stiel fest, hyalin so lang oder länger als die Spore. Von Juli bis zum Winter auf Circaea alpina: Wittingau (Weidman)! Herrnskretschen (Wagner)! Circaea intermedia: Kaplitz (Kirchner) ! Frimburg bei Hrädek nächst Schüttenhofen (Vodäk) ! Circaea lutetiana: Weltrus (Graf Chotek)! Nove Dvory bei Kutten- berg (Veselsky)! Katina (Peyl)! Böhm. Leipa (Schifftner)! Schatzlar (Gerhard)! 156 220. Puceinia Chrysosplenii Greville. Teleutosporen von zweierlei Art: 1. forma persistens Dietel. Lager klein halbkugelig, gewöhnlich blattunterseits in kreisförmigen Gruppen, hellbraun, fest; Sporen spindelförmig, am Scheitel in eine hohe (9 w), kegelförmige Papille übergehend, unten abgerundet oder in den Stiel verschmälert, bei der Querwand schwach ein- geschnürt, 28—40 u lang, 11—15 u breit, mit glatter, schwach gelblicher Mem- bran; Stiel fest, hyalin, bis 40 « lang; Keimporus der oberen Zelle scheitel- ständig, derjenige der Basalzelle dicht unter der Scheidewand; Sporen gleich nach der Reife keimfähig. 2. forma fragilipes Dietel. Lager blattoberseits in rundlichen Gruppen oder zerstreut, zimmtbraun, staubig; Sporen ellipsoidisch bis länglich, beiderseits abgerundet oder verjüngt, am Scheitel mit aufgesetzter, kegelförmiger Papille, bei der Querwand stark eingeschnürt, mit gelbbrauner, schwach leistenförmiger Mem- bran, 26—35 u lang, 14—18 u breit, erst im Frühjahre keimfähig. (Siehe Abb. 17. 1%) Von April bis zum Winter auf Chrysosplenium alternifolium: Radotin bei Prag (Velenovsky im Herb. Th. Noväk)! Herrnskretschen (Wagner)! Sporen der Form persistens dienen zur Verbreitung des Pilzes während der Vegetationsperiode, diejenigen der Form fragilipes zur Erhaltung der Art über den Winter. 221. Puceinia Virgaureae (De Candolle) Libert. Teleutosporenlager hauptsächlich blattunterseits, seltener oberseits, auf gelben oder rötlichen, rundlichen Flecken, klein, schwarzbraun bis schwarz, dicht längs der Nerven gereiht, fast dendritische Gruppen bildend, tief eingesenkt, von braunen Parafysen umgeben, endlich oft in fast zusammenhängende Überzüge zusammenfliessend. Sporen sehr ungleich, ellipsoidisch, keulenförmig bis spindelförmig, 35—55 u lang, 12—1S «u breit, am Scheitel abgestutzt, abgerundet oder verjüngt, zum Stiel verschmälert, bei der Querwand schwach eingeschnürt, mit glatter, hellgelbbrauner, am Scheitel stark verdiekter Membran; Stiel schwach bräunlich, so lang oder kürzer als die Spore. Oft kommen in den Lagern auch einzellige Teleuto- “sporen vor. Im August und September auf Blättern von Solidago virgaurea: Hannersdorf bei Görkau am Fusse des Erzgebirges (9. IX. 1896, Wiesbaur)! II. Familie. Gymnosporangieae. Teleutosporen zweizellig, in einer Gallertmasse eingehüllt oder mit stark aufquellenden Stielen. Aecidien mit Pseudoperidien versehen. 157 1. Gymnosporangium. Spermogonien flach oder krugförmig, mit kegelförmiger Mündung. Aecidien mit vollkommenen Pseudoperidien, diekwandig, krugförnig, flaschenförmig, zylindrisch oder auch kegelförmig. Sporen gewöhnlich mit brauner Membran und einigen Keimporen. Teleutosporen zwei-, seltener mehrzellig, in gallertartige oder stark auf- quellende, verschiedenartige Polster zusammengeklebt; in jeder Zelle einige Keimporen. Uredosporen fehlen. Unsere einheimischen Arten sind alle heteroecisch und bilden ihre Aecidien auf Pomaceen, Teleutosporen auf Cupressineen aus. Teleuto- sporen sind von zweierlei Art: diekwandig, dunkler und dünnwandig, heller. (Kei- mung siehe Abb. 5, 3.) 222. @ymnosporangium tremelloides R. Hartig. Spermogonien blattoberseits auf grossen, rotorangen Flecken, honig- rötlichbraun, niedrig kegelförmig. Aecidien [Roestelia penicillata (Müller) Fries] blattunterseits auf stark verdicktem Gewebe; Pseudoperidien anfangs kegelförmig, geschlossen, später ofien, niedrig walzenförmig, weiss oder gelblich, ihr Rand bis zur Basis fadenförmig zer- schlitzt; Sporen kuglig bis länglich, manchmal etwas polyädrisch, 33—42 u lang, 28—35 u breit, mit brauner, 4—5 u dicker, zusammengeschrumpftwarziger Membran und 6—10 Keimporen. Teleutosporen in schüsselförmige oder schalenförmige Fruchtkörper vereinigt, im reifen Zustande oder feucht orange; Sporen zweierlei Art, diekwandig und dünnwandig, eiförmig bis länglich, 35—60 u lang, 21—30 « breit, am Scheitel fast papillenförmig, zum Stiel verschmälert; die diekwandigen Sporen dunkelbraun, kürzer und breiter als die dünnwandigen. Aecidien im August und September auf Pirus Malus: Karlstein (Opiz 1837)! Teleutosporen werden über den Winter gebildet auf Aesten von Juniperus communis: Roblinertal bei Karlstein! Kladno (Velenovsky)! Der genetische Zusammenhang wurde zuerst von Rathay festgestellt. Die Aecidien kommen auch auf Pirus Aria vor; aus Böhmen sah ich sie aber bisher nicht. Was unter diesem Namen von älteren böhmischen Sammlern auf Pirus Aria ausgegeben wurde, sind nur Phytoptus-Gebilde. 223. Gymnosporangium elavariiforme (Jacquin) Rees. Spermogonien in kleinen Gruppen auf orangefarbigen Flecken. Aecidien auf der Unterseite derselben Flecke, auf verdicktem Gewebe, mit walzenförmigen, bis zur Basis zerschlitzten Pseudoperidien; Sporen kuglig bis länglich, manchmal polyedrisch, 26—33 w lang, 22—-25 u breit, mit 4—5 « dicker, brauner, fein- und dichtwarziger Membran, mit undeutlichen Keimporen. 158 Teleutosporen inlange, walzenförmige oder zungenförmige, hellrotorange Fruchtkörper vereinigt; dünnwandige Sporen 100—120 u lang, 10—18 u breit, beiderseits verjüngt, diekwandige dunkler, 50—60 u lang, 15—21 u breit, am Scheitel abgerundet-verjüngt, zum Stiel verschmälert. ! | En = DER | ! Abb. 30. Gymnosporangium tremelloides. 1. Aecidien auf Abb. 31. Dünn- und dickwandige Pirus Aria. 2. Teleutosporenlager auf Juniperus com- Teleutosporen von G@ymnosporangium munis. 3. Eine Teleutospore. (Nach Dietel.) clavariaeforme. (Nach Dietel.) Aecidien im Juni auf Blättern von Crataegus monogyna: bei Prag (Opiz)! Koda bei Tetfn! Rovensko ! Wittingau (Weidman) ! Sorbus torminalis: Kanalgarten bei Prag (Eck)! Teleutosporen auf Aesten von Juniperus communis, J. oxycedrus und J. nana. Aus Böhmen sah ich sie noch nicht. Die Aecidien kommen ausserdem auch auf Crataegus monogyna, oxyacantha, tomentosa, Douglasii, nigra, tanacetifolia, grandiflora, sanguinea, Pirus communis, 159 Malus, Cydonia vulgaris, Sorbus latifolia, Aucuparia, torminalis, Amelanchier cana- densis, vulgaris. Der genetische Zusammenhang wurde zuerst von Oerstedt festgestellt. 924. Gymnosporaugium juniperinum (Linne) Fries. — Aecidium cornu- tum Gmelin. Spermogonien auf der Oberseite orangefarbiger Flecke, in kleinen Gruppen, kegelförmig hervorragend. Aecidien auf der Unterseite derselben Flecke, auf verdicktem Gewebe gruppenweise, mit langen, walzenförmigen Pseudoperidien, nur wenig oder gar nicht zerschlitzt; Sporen kuglig bis länglich, oft polyedrisch, 20—28 u lang, 19— 24 u 2 | Abb. 32. Gymnosporangium juniperinum. \. Aecidien auf Blättern von Sorbus Aucuparia. 2. Die- selben vergrössert. 3. Eine diekwandige und 4. eine dünnwandige Teleutospore. (Nach Dietel.) breit, mit dicker, brauner, dichtwarziger, stellenweise glatter Membran und mit 6 Keimporen. Teleutosporen in gelbrote Polster zusammengeklebt; Sporen beiderseits konisch abgerundet, 31—52 u lang, 21—30 u breit, oft am Scheitel mit breiter, farbloser Papille und mit dicker, gelbbrauner Membran. Aecidien im Juli und August auf Blättern und Früchten von Sorbus Aucuparia: Sehr verbreitet! Teleutosporen auf Nadeln und jungen Aestchen von Juniperus communis: Ebenfalls verbreitet! Die Aecidien kommen noch auf Amelanchier vulgaris vor. Der gene- tische Zusammenhang wurde zuerst von Oerstedt festgestellt. 160 225. «ymnosporangium Sabinae (Dickson) Winter. — Roestelia cancel- lata Rebentisch. Spermogonien rotorange, kegelförmig, in kleinen Gruppen oberseits gelber oder rotoranger Flecke. Aecidien unterseits derselben Flecke auf stark verdicktem Gewebe; Pseudoperidien eiförmig-kegelförmig, hellbraun, am Scheitel geschlossen, nur an den Seiten gitterförmig sich öffnend. Sporen kuglig bis länglich, oft polyedrisch, 22 bis 40 u lang, 17—26 u breit, wit brauner, feinwarziger Membran. Teleutosporen auf Aesten gruppenweise, unregelmässig kegelförmige oder walzenförmige Fruchtkörper bildend; Sporen eiförmig bis spindelförmig, dünn- oder Abb. 33. Gymnosporangium Sabinae. 1. Aecidien auf Birnenblättern. 2. Dieselben vergrössert, 3 Teleutosporen-Fruchtkörper auf Juniperus Sabina. (Nach Dietel). diekwandig, 22—45 u lang, 17—30 u breit, beiderseits konisch verjüngt, bei der Querwand schwach eingeschnürt; Membran mehr oder weniger braun, in jeder Zelle 4 Keimporen. Aecidien von Juli auf Blättern und seltener Früchten von Pirus communis: Sehr verbreitet! Teleutosporen auf Aesten von Juniperus Sabina: Ebenfalls verbreitet. Das Teleutosporenmycel überwintert in den Aesten, die dicker werden ; jedes Jahr werden auf den infizierten Stellen neue Fruchtkörper ausgebildet. Der genetische Zusammenhang wurde zuerst von Oerstedt festgestellt. III. Familie. Phragmidieae, Teleutosporen zwei- bis vielzellig, untereinander frei; einzelne Zellen ketten- förmig oder in Form eines Dreieckes verbunden. Aecidien ohne Pseudoperidien, von Caeoma-Typus. Sporidien fast kuglig. 161 Gattungen. 1. Teleutosporen drei- bis vielzellig, Zellen kettenförmig Verbundene en en... Den I EN N Phragnadium. 2. Teleutosporen dreizellig, Zellen in Form eines Dreieckes Verbundene sr ae. Een 2 Trrphragmium: Abb. 34. Keimende Teleutosporen von 1. Phragmidium Rubi. 2. von Triphragmium Ulmariae. (Nach Tulasne.) 1. Phragmidium Link. Spermogonien flach, von der Epidermis bedeckt. Aecidien ohne Pseudoperidien, vom Caeoma-Typus, aussen gewöhnlich von einem Kranze nach innen gebogener Parafysen umgeben; Sporen in kurzen Ketten, manchmal mit deutlichen interkalaren Zellen, gewöhnlich mit 6—8 Keimporen. Uredosporen gestielt, mit 6—8 Keimporen, mit Parafysen wie Caeoma. Teleutosporen dreizellig bis vielzellig, Zellen kettenförmig verbunden, seltener 1—2zellig. Sporidien kuglig. (Siehe Abb. 34, 1.) Die Gattung Phragmidium kommt nur auf Rosaceen vor und alle Spezies sind autoeeisch. Dr. Bubäk, Die Pilze Bühmens, 11 I. Eu-Phragmidium. Alle Sporenformen auf derselben Pflanze entwickelt. I. Teleutosporen erst im Frühjahre keimfähig. a) Teleutosporenstiele an der Basis nicht aufgeblasen. 226. Phragmidium Sanguisorbae (De Candolle) Schröter. Spermogonien gross, honiggelb, kreisförmig oder in rundlichen Gruppen, blattbeiderseits auf dunkelpurpurroten Flecken. Caeomalager klein, rundlich bis länglich, gewöhnlich um die Spermo- gonien ringförmig stehend und zusammenfliessend, auf Nerven und Blattstielen verlängert, rotorange; Sporen gewöhnlich von keulenförmigen, gebogenen, manchmal auch gelb gefärbten Parafysen umgeben, kuglig bis länglich, 13—26 u lang, 16 bis 22 u breit, ziemlich diehtwarzig, mit 6—8 Keimporen. Uredolager klein, rundlich bis elliptisch, hauptsächlich blattunterseits, von stark gebogenen, keulenförmigen Parafysen umgeben; Sporen kuglig bis ellipsoidisch, 16—22 u lang, 16—18 u breit, mit entfernt stachliger Membran und 6—8 Keimporen. Teleutosporenlager klein, rundlich, bald nackt, schwarz, hauptsächlich blattunterseits; Sporen 2—Ö5zellig, gewöhnlich 4zellig, zylindrisch oder keulen- förmig, oben abgerundet oder verjüngt und dann mit einer Papille versehen, an der Basis abgerundet, bei der Querwand schwach eingescehnürt, 44—70 u lang, 20—24 u breit obere Zelle am längsten; Membran dunkelbraun, mit zerstreuten Wärzchen versehen; Keimporen 2—3 in jeder Zelle; Stiel 20—28 u lang, farblos, Caeoma schon im März, Uredo von April, Teleutosporen von Juni auf Sanguisorba minor: Ueberall verbreitet! 227. Phragmidium Fragariastri (De Candolle) Schröter. Spermogonien klein, gelblich, in dichten, kleinen Gruppen auf der Oberseite der Flecke oder in der Mitte der Caeomagruppen Caeomalager auf der Unterseite gelber oder rötlicher Flecke, auf den Blattspreiten in rundlichen bis länglichen oder auch ringförmigen Gruppen, auf den Nerven und Blattstielen verlängert, orange, von Parafysen umgeben; Sporen kuglig bis ellipsoidisch, oft polyedrischh, 17—28 u lang, 14—20 u breit, ziemlich diehtwarzig, mit orangerotem Inhalt. Uredolager auf der Unterseite gelblicher Flecke zerstreut, bald nackt, von zahlreichen, kopfförmigen Parafysen durchsetzt und umgeben; Sporen kuglig bis ellipsoidisch, 17—24 u lang, 14—20 u breit, mit stachliger Membran und orangerotem Inhalt. Teleutosporenlager blattunterseits, auf gelblichen Fleckchen, klein, schwarzbraun, bald nackt, staubig; Sporen 2—5zellig, gewöhnlich 4zellig, zylin- drisch bis keulenförmig, beiderseits abgerundet, ohne Papille, bei den Querwänden schwach eingeschnürt, 45—70 u lang, 22—28 u breit, mit hellbrauner, glatter oder zerstreut (am Scheitel dichter) warzizer Membran ; Keimporen 3 (seltener 2) in jeder Zelle; Stiel 14—22 u lang, farblos. 165 Caeoma von Ende Mai bis Mitte Juni, Uredosporen von Juni, Teleutosporen von Juli auf Potentilla alba: Bei Prag öfters, z. B. St. Prokop, Radotin! Stern (Ramisch)! Kundratic (Opiz als Puecinia brevicaudata Opiz)! Rakonitz (Mühlbach)! Hoch-Veseli (Kabät)! Dymokurer Wälder! Bilichau (Kabät)! Hora bei Merzkles nächst Mileschau, Welbine und Skalic bei Leitmeritz, beim Dorfe Sedel ‚nächst. Aussig! 228. Phragmidium Potentillae (Persoon) Winter. Spermogonien und Caeoma wie bei Phragmidium Fragariastri Uredolager ebenfalls; Sporen von kopfförmigen, bis 20 « breiten Para- fysen umgeben, 20—24 u lang, 18—20 u breit, mit feinstacheliger Membran. Teleutosporenlager rundlich, schwarz, bald nackt, blattunterseits zer- streut oder auch dicht verteilt; Sporen 5—6zellig, selten 1—2zellig, zylindrisch bis keulenförmig, am Scheitel abgerundet oder in eine niedrige Papille verjüngt, unten abgerundet und breit auf den Stiel aufgesetzt, 40—S0 u lang, 22—28 u breit, bei der Querwand gar nicht oder nur wenig eingeschnürt, obere Zelle am längsten; Membran kastanienbraun, glatt, in jeder Zelle nahe der Querwand mit 2—3 Keimporen; Stiel bis 150 u lang, farblos, fest, gleichmässig dick. Caeoma schon Ende April und im Mai, Uredosporen von Mai, Teleutosporen von Juli auf Potentilla opaca, verna, cinerea, argentea verbreitet. Potentilla aurea: Im Riesengebirge und auf dem Glatzer Schneeberge in niedrigeren, wie auch höheren Lagen zerstreut. b) Teleutosporenstiele an der Basis stark verdickt. 229 Phrasmidium subcortieinum (Schrank) Winter. Spermogonien flach, subepidermal, gelblich. Caeoma auf Aestchen, Blattstielen, Blattnerven und jungen Früchten in unregelmässigen, grossen Lagern, auf Blattspreiten in kleineren oder grösseren, ringförmigen Gruppen, orange, von keulenförmigen, farblosen, bis 20 u langen Para- fysen umgeben; Sporen in kurzen Ketten, Kuglig bis ellipsoidisch, 18-—22 u lang, 155—20 u breit, mit farbloser, dicker, von kleinen, zerstreuten Wärzchen bedeckter Membran und 6—8 Keimporen. Uredosporen klein, ruudlich, blattunterseits zerstreut oder gruppiert, orange, von keulenförmigen Parafysen umgeben ; Sporen kuglig bis ellipsoidisch, 15—26 u lang, 14—20 u breit, mit farbloser, fein- und entferntstachliger Membran und 6—8 Keimporen. Teleutosporen anfangs in den Uredolagern, später in selbständigen La- gern, schwarz, blattunterseits zerstreut, oft schwarze Ueberzüge bildend; Sporen ellipsoidisch bis zylindrisch, 4—10zellig, gewöhnlich 6—8zellig, am Scheitel in eine hyaline Papille übergehend, unten abgerundet, bei den Querwänden nicht einge- schnürt, 50—120 u lang, 26—33 u breit, obere Zelle am längsten, mit kastanien- 11% 164 brauner, ungleichmässig warziger Membran; Keimporen 2-3 in jeder Zelle; Stiel bis 130 « lang, hyalin, unten stark verdickt. Caeoma von Mitte Mai, Uredosporen von Juni, Teleutosporen von Juli auf- verschiedenen Rosa-Arten, besonders auf kultivierten Rosen und auf Rosa ca- nina gemein. Rosa alba: Teplitz (Thümen). Duppau bei Karlsbad (Wiesbaur)! Rosa einerascens: Welhotten bei Gross-Priesen, Welhenitz bei Ko- stenblatt! Rosa coriifolia: Rovensko! Eisenbrod (Kabät)! Selcany (Th. Noväk)! Rosa turbinata: Welwarn (Kabät)! Abb. 35. Teleutosporen von Phragmi- Abb. 36. Teleutosporen von Phragmi- dium subcorticinum von Rosa canina. dium tuberculatum von Rosa cinnamomea. (Nach E. Fischer.) (Nach E. Fischer.) 230, Phragmidium Rosae pimpinellaefoliae (Rabenhorst) Dietel. Caeoma auf Nerven, Blattstielen, hauptsächlich junger Blätter, oder auf jungen Aesten und Früchten in ziemlich grossen, orangeroten, staubigen Lagern; Sporen kuglig oder eiförmig, oft schwach polyedrisch, 17—22 u lang, 15—20 u breit, mit farbloser, etwa 2 u dicker, feinwarziger Membran; Inhalt orange. Uredolager unterseits auf kleinen, gelben Fleckchen, sehr klein, orange, von stark gebogenen, walzenförmigen oder oben schwach erweiterten, zahlreichen Parafysen umgeben; Sporen wie bei Üaeoma, mit etwas stärkerer (2:5 u) Membran. 165 Teleutosporenlager blattunterseits, dunkelbraun, klein; Sporen wie bei der vorangehenden Spezies, aber kastanienbraun, 6—8zellig, 65—87 u lang 28—30 u breit. Caeoma von Ende Mai, Uredosporen von Juni, Teleutosporen von Ende Juli auf Rosa pimpinellaefolia: Ziegelschänke bei Trebnitz! 231. Phragmidium tubereulatum J. Müller. Spermosgonien in kleinen Gruppen blattoberseits, klein, honiggelb. Caeomalager unterseits auf gelben oder karminroten Flecken, einzeln oder in Gruppen, später oft zusammenfliessend, auf den Stengeln verlängert, von einem Kranze farbloser, oben nur wenig oder gar nicht erweiterter Parafysen um- geben; Sporen ellipsoidisch oder kuglig-polyedrisch, 13—32 u lang, 16—20 u breit; Membran farblos, mit würfelförmigen oder prismatischen Warzen bedeckt; Keim- poren 6—8, gewöhnlich beiderseits gewölbt; Inhalt orange. Uredolager klein, unterseits auf gelben Flecken, rundlich, bald nackt, staubig, von Parafysen umgeben; Sporen kuglig, eiförmig bis ellipsoidisch, 20—30 u lang, 18—20 u breit; Membran dick, mit kräftigen Stacheln besetzt; Keimporen 6—S, beiderseits gewölbt. Teleutosporenlager zerstreut, auf der Unterseite von gelber oder karminroter Flecke; Sporen walzenförmig oder länglich ellipsoidisch, 4—6zellig, beiderseits abgerundet, am Scheitel mit gelblicher, bis 24 u hoher Papille, bei den Querwänden nicht eingeschnürt, 55—100 u lang (ohne Papille), 33—37 u breit, mit kastanienbrauner Membran; in jeder Zelle 2—3 Keimporen; Stiel bis 130 w lang, unten stark verdickt. Caecoma von Mai bis Juli, Uredosporen von Juni, Teleutosporen von Au- gust auf Rosa canina: Podbaba bei Prag! Hledsebe bei Weltrus, Lesany bei Wel- warn (Kabät)! Hoch Veseli (derselbe)! Sel&an (Th. Noväk)! Taus (derselbe) Goldenkron bei Krumau! Rosa cinnamomea fl. pl.: Rovensko! Turnau (Kabät)! Rosa rubiginosa: Radotfn bei Prag! Rosa sepium: Zahoranertal bei Davle Taus (Th. Noväk)! Rosa trachyphylla: Hnojna Lhota bei Täbor! Von der vorangehenden Art ist dieser Rostpilz durch die Form der Caeoma- sporen, deutlich und kräftig stachlige Uredosporen, die mit 6—8, auf beide Seiten hervorgewölbten Keimporen versehen sind, wie auch durch die am Scheitel ab- gerundeten, daselbst mit langer und plötzlich aufgesetzter Papille versehenen Te- leutosporen verschieden. 232. Phragmidium Bosae alpinae (De Candolle) Schroeter. Spermogonien klein, gelbbraun, in kleinen Gruppen auf der Oberseite der Flecke. 166 Caeomalager auf den Früchten gross, rundlich oder länglich, auf den Blattstielen und Blattnerven kleiner, verlängert, auf den Blattspreiten (auf gelben oder purpurroten Flecken) kleine rundliche Polster bildend; Sporen von keulen- förmigen Parafysen umgeben, rundlich bis länglich, oft polyedrisch, kettenförmig gebildet, oft mit ziemlich langen interkalaren Zellen, 17—28 u lang, 15—20 u breit, mit farbloser, dieker, entfernt stachliger Membran und 6—8 nach innen stark gewölbten Keimporen; Inhalt orange. Uredolager auf der Unterseite von gelber bis purpurroter, oft zusammen- fliessender Flecke, zerstreut, klein, rundlich, von einem dichten Kranze stark ge- bogener Parafysen umgeben; Sporen kuglig bis ellipsoidischh 18—20 u lang, 15—18 u breit, mit dünner, zerstreut stachliger Membran und 6—8 wenig deut- lichen Keimporen. Teleutosporenlager anfangs in Uredolagern, später selbständig, in kleinen Gruppen ; Sporen zylindrisch bis spindelförmig, am Scheitel in eine horn- förmige Papille übergehend, unten abgerundet, bei den Querwänden nicht einge- schnürt, SO—120 u lang, 20—25 u breit, 8 -13zellig, obere Zelle am längsten, die übrigen viel kürzer; Membran kastanienbraun, warzig, in jeder Zelle mit 2-3 Keimporen; Stiel farblos, länger als die Spore, unten verdickt. Caeoma von Juni, Uredosporen von Juli, Teleutosporen von Ende Juli auf Rosa alpina: In höheren Lagen, besonders in Vorgebirgen verbreitet. Sonst auch am Jeschkenberge (Wagner)! Pintovka bei Täbor. 233. Phragmidum Rubi Idaei (Persoon) Winter. Spermogonien klein, gelblich, blattoberseits. Caeomalager blattoberseits auf gelben Flecken, rundlich oder in kleinen, oft ringförmigen Gruppen rings um die Spermogonien, von hyalinen, keulenförmigen Parafysen umgeben, orange, bald nackt, fest, später etwas staubig; Sporen eiförmig bis ellipsoidischh 18—22 u lang, 15—18S u breit, mit 2—3 u dicker, entfernt stachliger Membran. Uredolager blattunterseits auf kleinen, gelblichen Flecken, mehr oder weniger zerstreut oder gruppiert, klein, rundlich, orange, bald staubig, umgeben von gebogenen, keulenförmigen Parafysen; Sporen ellipsoidisch, 18—22 u lang, 15—18 u breit; Membran 2—3 u dick, farblos, entfernt stachlig; Inhalt orange. Teleutosporenlager in lockeren Gruppen blattunterseits, 5— 10zellig, gewöhnlich 7—8zellig, zylindrisch, am Scheitel abgerundet oder verjüngt, mit hyaliner oder gelblicher, bis 12 a hoher Papille, an der Basis abgerundet, bei den Querwänden nicht eingeschnürt, 62—132 u lang, 28—33 u breit, die oberste Zelle länger als die anderen, mit dicker, kastanienbrauner, warziger Membran und mit 3 Keimporen in jeder Zelle; Stiel bis 135 u lang, hyalin, unten stark verdickt. Caeoma im Juni, Uredosporen von Ende Juni, Teleutosporen von Ende Juli auf Rubus Idaeus: verbreitet. 234. Phragmidium Bubi (Persoon) Winter. Spermogonien auf der Oberseite der Flecke, sehr klein, gelblich. Caeomalager hauptsächlich blattunterseits, seltener in kleinen, lockeren Gruppen blattoberseits, rundlich oder länglich, orangegelb, fest, polsterförmig, später staubig, von geraden oder gebogenen, hyalinen, keulenförmigen, bis 15 « langen Parafysen umgeben; Sporen ellipsoidisch oder eiförmig, 20—32 u lang, 15—24 u breit, mit hyaliner, ziemlich dicker, warziger Membran. Uredolager blattunterseits auf gelben, oft karminrot umsäumten Flecken, zerstreut oder manchmal dichter stehend, rundlich, hellgelborange, staubig, von keulenförmigen Paraphysen umgeben; Sporen ellipsoidisch oder eiförmig, 20—30 u lang, 14—21 u breit, ziemlich dünnwandig, locker stachlig. Teleutosporenlager wie bei Uredosporen, klein, schwarz, oft zusam- menfliessend, bald nackt, staubig; Sporen 4—7zellig, meistens 5—6zellig, zylin- drisch, am Scheitel abgerundet und daselbst mit gelblicher, bis 12 « hoher Papille versehen, unten abgerundet, bei der Querwand nicht eingeschnürt, 70—115 u lang, 28—32 u breit, mit kastanienbrauner, dicker, feinwarziger Membran und in jeder Zelle mit 2 Keimporen; Stiel bis 120 uw lang, unten stark verdickt. (Siehe - Abb. 34, 1.) Caeoına im Juni, Uredosporen Ende Juni, Teleutosporen von Juli auf ver- schiedenen Rubus-Arten gemein, z. B. auf Rubus caesius, nemorosus. 235. Phragmidium perforans (Dietrich) Liro in Uredineae fennicae pg. 580. — Aecidium perforans Dietrich in Archiv f. Naturk. Liv-, Ehst- und Kurlandes; Ser. II, Vol. I (1859), p. 494. — Phragmidium Rubi saxatilis Liro 1. ec. p. 421. Caeomalager beiderseits, gelb, zerstreut, einzeln, rundlich, kaum 0'5 mm im Durchmesser, auf unregelmässigen, rundlichen, gelblichen Flecken, an den Nerven bis 5 mm lang. Sporen kettenförmig gebildet, leicht trennbar, gerundet oder kurz und breit ellipsoidisch, 15—23 u lang, 14—20 u diek. Membran farblos, 15— 25 u dick, mit deutlichen Stacheln (Stachelabstand 2—4 u) besetzt. Keimporen 3—6, schwer sichtbar. Lager von reichlichen, farblosen, 50—70 u langen, 5—8 u dicken, oben abgerundeten, fadenförmigen Parafysen umgeben. Uredolager klein, punktförmig, hellgelb, blattunterseits zerstreut, ohne Fleckenbildung; Sporen wie bei Caeoma, aber kurz gestielt. Teleutosporenlager blattunterseits, rundlich, zerstreut, auf winzigen, hellgrünen oder rosafarbigen Flecken. Paraphysen wie bei Caeoma. Sporen wie bei Phragmidium Rubi. Caeoma Ende Juni und anfangs Juli, Uredosporen von Juli, Teleutosporen von August auf tubus saxatilis: Vlei dül bei Täbor! Die vorliegende Spezies wurde von Liro erst in diesem Jahre (1908) auf- gestellt. Die Diagnose verdanke ich dem Autor selbst. 168 236. Phragmidium violaceum (Schultz) Winter. Spermogonien halbkugelig, dicht gruppiert. Caeomalager rundlich oder länglich, einzeln oder ringförmig oder ver- längert und dann bis I cm lang; Parafysen gerade oder wenig gebogen, keulen- förmig; Sporen in kurzen Ketten, kuglig bis ellipsoidisch, 19—30 u lang, 17—24 u breit, mit farbloser, stachliger Membran und orangefarbigem Inhalt. Uredolager auf der Unterseite von gelber, karminrot umsäumter Flecke, rundlich, zerstreut oder gleichmässig und oft über das ganze Blatt verteilt, bald nackt und staubig, oft zusammenfliessend, goldgelb, von zahlreichen, gebogenen, keulenförmigen oder kopflörmigen, oben bis 22 « breiten Parafysen umgeben; Sporen kuglig, eiförmig oder ellipsoidischh 20—30 u lang, 22—24 u breit, mit 3—4 u dicker, stachliger, hyaliner Membran und orangefarbigem Inhalt. Teleutosporenlager wie bei den Uredolagern, schwarz, gewölbt, ziem- lich gross, nicht zusammenfliessend; Sporen 5—5zellig, zylindrisch, am Scheitel abgerundet und mit niedriger, gelblicher Papille versehen, unten abgerundet, bei den Querwänden schwach eingeschnürt, 52—110 « lang, 35—57 u breit, mit ka- stanienbrauner, dichtwarziger Membran und in jeder Zelle mit 2 Keimporen; Stiel 90 -130 « lang, unten stark verdickt. Caeoma im Juni, Uredo- und Teleutosporen von Juli auf verschiedenen Rubus-Arten, hauptsächlich Rubus radula, thyrsoideus und villicaulis verbreitet. Bei Wittingau auf Rubus amoenus (Weidman)! 2. Teleutosporen keimen gleich nach der Reife. 237. Phragmidium Tormentillae Fuckel. — Phragmidium obtusum (Strauss) Winter. Spermogonien und Caeoma wie bei Phragmidium Fragariastrt. Uredolager wie bei Phragmidium Potentillae, von dünnen (7—9 u), keulenförmigen, nicht zahlreichen Parafysen umgeben; Sporen kuglig oder eiförmig, 20-22 u lang, 17—20 u breit, mit warziger Membran. Teleutosporenlager klein, nackt, hellbraun, blattunterseits zerstretu; Sporen keulenförmig bis spindelförmig, am Scheitel kegelförmig verjüngt, nach unten stark verjüngt, bei den Querwänden wenig oder gar nicht eingeschnürt, 2—B8zellig, 50—160 u lang, 183—28 u breit, mit hellbrauner, glatter, in jeder Zelle von unten nach oben verdickter Membran ; einzelne Zellen ungleich lang und breit, manchmal auch schief aufeinander aufgesetzt, jede mit 1, dicht unterhalb der Querwand liegendem Keimporus, nur derjenige der obersten Zelle scheitel- ständig; Stiel farblos, verschieden (bis 100 ga lang). Caeoma (?), Uredosporen von Juli, Teleutosporen von September auf Potentilla Tormentilla: Bodenbach! Teplitz (Thümen)! Johannesbad (Schroeter). Hoch Veseli (Kabät)! Rovensko! Turnau (Kabät)! Velenka bei Sadskä! Vydrholec bei Ouval! Täbor! Wittingau (Weidman)! Potentilla procumbens: Schumburg bei Tannwald | Teleutosporen keimen sofort nach der Reife im Herbst. 169 ll. Brachyphragmidium. Cacomastadium fehlt. 258. Phragmidium albidum (Kühn) Ludwig. — Chrysomyxa albida Kühn. -— Uredo aeeidioides J. Müller. — Uredo Muelleri Scehroeter. — Küh- neola albida Magnus. Spermogonien blattoberseits, honiggelbbraun, flach oder konkav, bis 250 u breit. Uredosporen: Primäre Lager auf goldgelben, schwach verdickten Flecken, meist blattunterseits, kreisföürmig um die Spermogonien gruppiert, oft ringförmig zusammentliessend, seltener auch blattunterseits, goldgelb, von der Epidermis an den Seiten bedeckt; sekundäre Lager in grossen, dichten Gruppen blattunterseits, sehr selten blattoberseits, auch auf den Kelchen und Stengeln, baid nackt, dotter- gelb, staubig, später zitrongelb, im Alter weiss; beiderlei Sporen kuglig, eiförmig bis ellipsoidisch, 20—23 u lanz, 18S—21 u breit, mit dünner, fein- und ziemlich entferntstachliger Membran. Teleutosporenlager entweder in Uredolagern oder auch selbständi& einzeln oder in weissen Gruppen; Sporen keilförmig, am Scheitel abgestutzt oder unregelmässig, manchmal fast mit kronenartigen Ausläufern, 2—13zellig; einzelne Zellen 17—47 u lang, 19—21 u breit, mit farbloser, glatter Membran; Querwänden von unten nach oben allmählich dieker; Keimporus stets unterhalb der Querwand, in der Scheitelzelle seitwärts liegend; Inhalt farblos. — Sporidien kuglig, S’5 bis 9:5 u breit. Primäre Uredo im Hochsommer und im Herbst, sekundäre von Juli bis zum Winter, Teleutosporen von Mitte Juli bis September auf Rubus glandulosus: Bora und Babylon bei Rovensko, Trosky! Turnau (Kabaät) ! Rubus nemorosus: Bora bei Rovensko! Podhäj bei Gross Skal, Turnau (Kabät)! Rubus plieatus: Jirna bei Ouval! Friedstein bei Turnau (Kabät)! Böhm.-sächs. Schweiz (Wagner, primäre Uredo! und ich selbst sekundäre und Te- leutosporen)! Prihräz bei Münchengrätz (Kabät)! Hut& bei Dobrovice nächts Taäbor ! Schon J. Müller vermutete, dass seine Uredo aecidioides mit Chryso- myxa albida zusammenhängt, was experimentell erst von Jacky bewiesen wurde. Teleutosporen keimen gleich nach der Reife. IH. Phragmidiopsis. Uredosporen nicht entwickelt. 239. Phragmidium carbonarium (Schlechtendal) Winter. — Xenodochus carbonarius Schlechtendal. Caeoma auf Blattstielen und Nerven in verlängerten, verschiedene Krüm- mungen hervorrufenden Lagern, auf Blattspreiten in rundlichen oder länglichen Polstern, blattunterseits, seltener oberseits auf gelben bis karminroten Flecken, ohne Parafysen, orange; Sporen in kurzen Ketten, kuglig bis länglich, 16—33 u lang, 16—22 u breit, feinwarzig, wit orangefarbigem Inhalt. 170 Teleutosporenlager blattbeiderseits, oft mit Caevmalagern zusammen- fliessend, gewölbt, rundlich bis länglich, schwarz, bald nackt ; Sporen viellzellig (3 bis 22), lang walzenförmig, oft gebogen, am Scheitel abgerundet, zum Stiel schwach verjüngt, bei den Querwänden eingeschnürt, bis 300 u lang, 24—YS u breit; einzelne Zellen 14—21 u lang, von oben nach unten reifend, mit dunkelbrauner glatter Membran, in der Scheitelzelle mit einzigem oft mit einer Papille ver- sehenem Keimporus, in den übrigen Zellen mit je zwei un- terhalb der Querwand liegenden Keimporen; Stiel kurz, fest. Caeoma von Mai, Teleutosporen Ende Juni auf Sanguisorba officinalis: Habstein, Hoch Veseli (Kabät)! Teiche bei Rozdalovie (I-+-1II schon 20. VI.)! Ko- rouhev bei Policka (Th. Noväk)! Dobruska (Vodäk)! Täbor ! 2. Triphragmium Link. Spermogonien flach, subepidermal. Uredosporen (primäre und sekundäre) gestielt. Teleutosporen dreizellig in dreieckiger Stellung, ge- stielt. (Die Keimung siehe Abb. 34, 2. ® I. Brachytriphragmium. Entwickelung wie oben angegeben. N 240. Triphragmium Ulmariae (Schumacher) Winter. Abb. Teleutosporen von Spermogonien ringförmig stehend, flach, gelbrot; a ne Spormatien 4-6 m lang. Uredosporen: Primäre Lager auf verbogenen Nerven und Blattstielen, gross, unregelmässig, rotorange; Sporen ellipsoidisch bis eiförmig, 25 - 28 u lang, 18—21 breit, mit hyaliner, war- ziger Membran und orangefarbigem Inhalt; sekundäre Lager blattunterseits zer- streut, klein, rundlich; Sporen wie bei primären Lagern. Teleutosporenlager blattunterseits zerstreut, bald nackt, schwarzbraun, staubig, selbständig oder Sporen nur in Uredolagern entwickelt; Sporen abgeflacht, auf der breiteren Seite im Umrisse fast rundlich, auf der schmäleren Seite fast elliptisch, bei den Querwänden eingeschnürt, 35—50 u lang, 32—42 u breit, etwa 28 u dick, 3 (seltener 2 oder 4—5) zellig, mit brauner, um die Keimporen oder total warziger Membran; in jeder Zelle 1 Keimporus. (Siehe Abb. 34, 2.) Primäre Uredo im Mai, sekundäre im Juni, Teleutosporen oft schon mit pri- mären Uredosporen, sonst vom Juli auf Ulmaria pentapetala: Cibulka bei Prag (Opiz)! Habstein (Kabät)! Hirschberg (Wagner), Teplitz (Thümen)! Tetschen (derselbe); Böhm. Leipa (Schiff- ner)! Reichenberg (Siegmund)! Rovensko! Svitkov bei Pardubie (Vodäk)! Teleeci bei Policka (Th. Novak)! Täbor: beim Flusse Luzniee und bei Radimovicer Teichen Kaplitz (Kirchner)! Eleonorenhain im Böhmerwalde! aaa II. Mierotriphragmium: Nur Teleutosporen entwickelt. 241. Thriphragmium echinatum Leveille. Teleutosporenlager auf einer oder auf beiden Blattseiten oder auf Blattstielen und Stengeln, klein, rundlich, bald nackt, schwarz, staubig, in I—2 cm lange Gruppen zusammenfliessend, auf den Seiten von silbergrauer Epidermis bedeckt, verschiedene Deformationen der befallenen N Stellen hervorrufend; Sporen dreizellig, dreieckig abgerundet, von (& der Seite ellipsoidisch, bei den Querwänden eingeschnürt. 28—35 u RIZ lang, 25—28 u breit, mit kastanienbrauner Membran, mit zahl- , AR reichen, 14 u langen, spitzigen, geraden oder an den Enden ge- l bogenen, braunen Stacheln besetzt; Stiel hyalin, abfällig, so lang oder länger als die Spore; in jeder Zelle 2—3 Keimporen. Abbe 38. mn; Von August bis zu Winter auf phragmium_ echi- Meum athamanticum: Nur im Erzgebirge z. B. bei mwaium. Teleuto- Zinnwald (Thümen, Wagner)! Moldau, Ullersdorf, Kalkofen, Neu- Sporen v. Meum stadt ! athamanticum. II. Ordnung: (ronartiaceae. Teleutosporen stiellos, in vertikalen Reihen gebildet, untereinander frei oder vertikal und horizontal in Säulchen, Wärzchen oder linsenförmige Lager zusammen- fliessend. Gattungen: 1. Teleutosporen einzellig, in vertikalen Reihen enstehend, polsterförmig, verklebt, sofort nach der Reife keimend : . Chrysomyxa 2. Teleutosporen einzellig, längs und quer in Säulchen zusammenfliessend, sofort nach der Reife keimend . . . Cronartium 3. Teleutosporen einzellig, mit interkalaren, sterilen Zellen ket- tenförmig. verbunden, bei der Reife sich loslösend, mit ty- pischersPseudoperidie .... u. 2 elle. sun n..:Endophyllum 1. Ghrysomyxa. Spermogonien kuglig. Aecidien mit vollkommenen Pseudoperidien; Sporen kettenförmig ver- bunden; ihre Membran von stäbchenförmiger Struktur, ohne sichtbare Keimporen. Uredosporen wie die Aecidiosporen aber ohne Pseudoperidie. Teleutosporen in sammtartigen Polstern, in einfache oder verzweigte Reihen verbunden, mit dünner, hyaliner Membran, sofort nach der Reife keimend. I. Euchrysomyxa. Alle Sporenformen entwickelt. 242. Chrysomyxa Bhododendri (De Candolle) De Bary. Spermogonien auf beiden Seiten der Nadeln zerstreut, halbkugelig. ho- nigbraun. Aecidien unterseits auf den Nadeln auf gelben Flecken, 1-—-2reihig, mit säckehenförmigen oder zylindrisch verlängerten, dünnwandigen, von den Seiten stark zusammengedrückten, unregelmässig zerreissenden Pseudoperidien; Pseudoperidien- zellen schuppenförmig abgeflacht, auf der Innenseite konvex, auf der Aussenseite konkav, dachziegelförmig sich deckend; Sporen ellipsoidisch, 17—45 u laug, 12 bis 22 a breit; Membran dünn, farblos und ausser einer kahlen schmalen Längs- zone «deutlich warzig; Inhalt orange. Uredolager meistens blattunterseits auf violetten, gelben oder rötlichen Flecken, rundlich bis länglich, zerstreut oder gruppenweise, manchmal auch auf den Aesten; Sporen mit interkalaren sterilen Zellen kettenweise gebildet, eiförmig bis länglich oder auch unregelmässig, 17—28 ulang, 15—22 u breit, nit warziger, farbloser Membran und orangerotem Inhalt. Abb. 39. Chrysomyxa Rhododendri. 1. Schnitt durch ein Teleutosporenlager. 2. Vergrösserte keimende Teleutosporen. (Nach de Bary.) Teleutosporenlager rotbraun, bei der Keimung orange, rundlich bis länglich, mehr oder weniger dicht gruppiert ; Sporen prismatisch, 20—30 u lang, 10—14 u breit, in der Mitte der Polster in 4—6zelligen Reihen; Membran hyalin, dünn, nur am Scheitel ringförmig verdickt. Aecidien im August auf Picea excelsa; aus Böhmen sah ich sie noch nicht. — Uredosporen und Teleutosporen von Mai auf Rhododendron hirsutum: Turnau in Glashäusern (Kabät)! In den Alpen auch auf Rhododendron ferrugineum. Der genetische Zusammenhang der Aeeidien mit Chrysomyxa wurde von De Bary festgestellt. In den Glashäusern oder auf solchen Stellen, wo die Fichte fehlt, erhält sich dieser Pilz von einem Jahre zum anderen mittelst der Uredo- sporen. 243. Chrysomyxa Ledi (Albertini et Schweinitz) Winter. — Aecidium abi- etinum Albertini et Schweinitz. Spermogonien auf einer oder beiden Seiten der Nadeln, honigbraun, schwach konisch hervorragend. 173 Aecidien unterseits auf den Nadeln reihenweise, mit weissen, zylindrischen oder abgeflachten, niedrigeren (als bei Chrysomyxa Rhododendri), am Rande zer- schlitzten Pseudoperidien; Pseudoperidienzellen stark abgeflacht, beiderseits ge- wölbt; Sporen kugelig bis länglich, 17—45 u lang, 12—22 u breit, mit dichtwar- ziger Membran und orangerotem Inhalt. Uredolager klein, rundlich, blasenförmig, später nackt, oft ringförmig gruppiert und zusammenfliessend, staubig, orange; Sporen eiförmig bis ellipsoidisch oft polyedrisch, 16—55 u lang, 14—22 u breit; Membran dick, farblos, mit durch- sichtigen, stumpf abgerundeten, leicht abfallenden Körnchen besetzt; Inhalt orange. Teleutosporenlager rotbraun bis blutrot, flach, zerstreut oder in klei- neren oder grösseren Gruppen; Sporen 5—6 reihenweise verbunden, 70—90 u lang, 13—15 u breit, mit hyaliner, glatter Membran; Inhalt orange; Sporidien eiförmig, 11 u lang, 7 u breit, mit orangefarbigem Inhalt. Aecidien von Juni bis zum August auf Abies excelsa: Herrnskretschen (Wagner). Uredosporen von Mai bis Oktober, Teleutosporen im Mai und Juni auf Ledum palustre: Habstein (Kabät)! Herraskretschen (Wagner). In den Kiefernwäldern auf den Moorflächen bei Zalsf und Maäic! Der genetische Zusammenhang wurde von de Bary festgestellt. Chryso- myxa Ledi erhält sich wie die vorangehende Art, mittelst des Uredosporen- mycels, welches auf den überwinternden Blättern neue Uredolager ausbildet. 244, Chrysomyxa Empetri (Persoon) Rostrup. Spermogonien und Aecidien nicht bekannt. - Uredolager blattunterseits, klein, rundlich oder in der Richtung der Blattachse verlängert, anfangs von aufgeblasener Epidermis bedeckt, später nackt, gelbrot, staubig; Sporen eiförmig bis ellipsoidisch, manchmal polyedrisch, 26—35 (oft bis 45) u lang, 17—28 u breit: Membran dünn, farblos, von kurz-stäbchen- förmigen, abfälligen Wärzchen bedeckt; Inhalt orange. Von August bis Oktober auf Blättern von Empetrum nigrum: Riesen- gebirge (Tausch, ohne nähere Standortsangabe. (Belege dafür im Herb. des böhm. Museums in Prag und in den Sammlungen von Veselsky, Hoffmann, Kratzmann u. a.)! — Am Gipfel des Arbers im Böhmerwalde (Krieger). Aecidien unbekannt. Teleutosporen wurden von Rostrup und Lagerheim beobachtet, dieselben lieferten aber keine diesbezügliche Beschreibung. Aus Böhmen sah ich nur Uredosporen. 245 Chrysomyxa Pirolae (De Gandolle) Rostrup. Spermogonien und Aecidien bisher unbekannt. Uredolager klein, rundlich, über die ganze Blattunterseite gleichmässig verteilt, bald nackt, staubig, von der Epidermis’an den Seiten umhüllt, gelbrot; Sporen kuglig bis länglich, oft polyedrisch, 20 —33 u lang, 16—22 u breit, von kräftigen, ziemlich entfernten Warzen besetzt. 174 Teleutosporenlager klein, etwa '/, mm breit, rundlich bis länglich, gelbrot, später blutrot gefärbt, trocken braun, gleichinässig blattunterseits verteilt, Sporen 100—120 u lang, etwa 8 uw breit; Sporidien kuglig, 7—8 « im Durch- messer. Uredosporen und Teleutosporen von Mitte Juni bis August auf Pirola seeunda: Langenau bei Hohenelbe (Öypers)! Zwischen den Grenz- bauden und der Schwarzen Koppe (Sehroeter). Rotenhaus bei Komotau (Fuchs) ! Teich „Puncocha“ bei Kornhaus! Pirola minor: Spitzberg im Böhmerwalde ! Die Teleutosporen werden nach Dietel selten gebildet. II. Leptochrysomyxa. Nur Teleutosporen, welche nach der Reife sofort keimen, 246. Chrysomyxa Abietis (Wallroth) Winter. Teleutosporenlager fest, wachsartig, auf gelben Flecken auf der Un- terseite der Nadeln, mehr oder weniger in der Richtung der Längsachse verlängert, rotbraun bis gelborange; Sporen 9—14 u breit, bis 12 reihen- sörmig verbunden, Reihen bis 100 « lang; Membran hyalin, dünn, glatt, mit orangefarbigem Inhalt; Sporidien kuglig, 4-6 u im Durchmesser, mit orangerotem Inhalt. Im Mai auf Nadeln von Abies excelsa: Pelzdorf und Harta bei Hohenelbe (Cy- pers)! Johannesbad bei Trautenau (Schroeter). Herrnskretschen Abb. 40. Chry- (Thümen, Wagner)! Rovensko! Säzava! Täbor! Eisenstein (Krieger). EuUmaR ei Die Teleutosporen keimen im Frühjahre, die Sporidien infi- auf Fichtep- £ R R 3 an . an. zieren junge Nadeln, in welchen sich während der Vegetations- periode das Mycel ausbildet; aus demselben bilden sich dann im Herbst die jungen Lager, deren Sporen aber erst im Frühjahre reifen. 2. Cronartium Fries. Spermogonien flach, halbkugelieg. Aecidien (Peridermium) mit breiten, sackförmigen, unregelmässig zerrei- senden Pseudoperidien; Sporen kettenförmig, mit sterilen, interkalaren Zellen. Sporenmembran von stäbehenförmiger Struktur, ohne Keimporen. Uredolager ebenfalls mit Pseudoperidien, halbkugelig, später mit kleiner, rundlicher Öffnung; Sporen gestielt, stachlig, ohne Keimporen. Teleutosporen einzellig, längere Zeit hindurch aus einzelnen Hyphen kettenförmig gebildet, in walzenförmige oder fadenförmige Säulchen verbunden, trocken hornartig spröde. Keimung gleich nach der Reife. Promycel in der Nähe des Scheitels heraustretend. Sporidien kuglig oder fast kuglig. (Siehe Abb. 3, 7.) 247. Cronartium asclepiadeum (Willdenow) Fries. — Cronartium flacei- dum Albertini et Schweinitz. — Peridermium Cornui Klebahn Aecidien in Form grosser, dicker, gelbroter Blasen und Säckchen, die aus der Rinde hervordringen und die Äste in ziemlich dichten oft weitläufigen 175 Gruppen bedecken; Sporen kuslig-ellipsoidisch, oft polyedrischh, 22—30 u lang, 16—20 u breit; Membran warzig, 3—4 u dick, an einer Stelle von dichtstehenden, eröberen Warzen bedeckt, daselbst also netzförmig gefurcht. Uredosporen: Pseudoperidien klein, blasenförmig, ockergelb, mit kleiner, rundlicher Öffnung am Scheite!; Pseudoperidienzellen überall fast gleichmässig dick. Sporen eiförmig bis ellipsoidisch, 21 —24 u lang, 17—21 u breit, mit farbloser, 15—2 u dicker, entfernt (3—4 u) stachliger Membran. Abb. 41. 1—3. Cronartium asclepiadeum. Aecidien auf Kiefernaste. 2. Einzelnes Säckchen vergrössert. 8. Teleutosporensäulchen auf Blättern von Vincetoxicum offi- cinale. 4. Teleutosporensäulchen auf Ribes-Blättern. (Nach Dietel.) Teleutosporen in länglichen Reihen, untereinander in walzenförmige, oft gebogene Säulchen verklebt, braun oder gelbbraun; Säulchen trocken hornartig und spröde, bis 15 mm lang, blattunterseits in kleineren oder grösseren Gruppen; Sporen ellipsoidisch bis länglich, 20 -56 u lang, 14—20 « breit, mit dünner, nur bei der obersten Spore am Scheitel verdickter Membran. Aecidien im Mai und Juni auf Aesten von Pinus silvestris: Roztok bei Prag! In Wäldern zwischen Rican und Mukatov! Rovensko! Fugau (Karl)! Sebusein bei Leitmeritz (Wiesbaur)! Netolie (Hampl)! Pisek! Täbor! Krumau (Jungbauer) ! Uredosporen von Juni, Teleutosporen von Juli auf Paeonia angustifolia: Holic (Öenek) ! Paeonia officinalis: Harta bei Hohenelbe (Cypers)! Teplitz (Thümen). Kacina (Peyl)! Krumau (Jungbauer)! In den Gärtenanlagen bei Turnau wurde dieser Pilz von Kabät auf fol- genden Arten gefunden: Paeonia tenuifolia var. insignis, P. anomala, P. arietina, P. decora, P. peregrina! 176 Vincetoxicum offieinale: Prag (Corda). Zahoraner Schlucht bei Davle Trosky! Turnau (Kabät)! Kacina (Peyl)! Steinsehönau (Handschke)! Täbor! Plavo bei Budweis! Krumau (Jungbauer)! Cronartium asclepiadeum ist biologisch dadureh interessant, dass es ausser den angeführten Nährpflanzen, weiter noch Impatiens Balsamina, Nemesia versicolor, Verbena teucrioides, V. erinoides, also Pflanzen, die in 5 ganz verschie- dene Familien gehören, befällt. Durch ähnliche Pleophagie zeichnen sich nur die Aeeidien von Puceinia Isiacae (Thümen) Winter aus. Abb. 42. Ein Teleutosporen- säulchen von Cronartium ribi- colum. Im oberen Teile kei- mende Teleutosporen. Rechts oben einige angeklebte Uredo- sporen. (Nach Tulasne.) Das Peridermiummycel überwintert in den Kiefern- ästen, verursacht auf ihnen krebsartige Verdickungen, die oft bei 4 cm lang sind. Teleutosporen keimen sofort nach ihrer Reife. 248. Cronartium ribicolum Dietrich. — Perider- mium Strobi Klebahn. Spermogonien in Form von unregelmässiger, gelber, blasenförmiger Verdickungen auf der Rinde, mit kleiner Oeffnung. Aecidien blasenförmig aus der Rinde hervor- tretend; Pseudoperidien aus 2—3 Schichten isodiame- trischer, 15—35 u breiter Zellen zusammengesetzt; Spo- ren kuglig-ellipsoidisch, oft polyedrisch, 22—30 u lang, 18—20 u breit, mit teilweise warziger, 2—2'5 u dicker, teilweise glatter und hier 3—3°5 u dicker Membran. Uredolager wie bei der vorangehenden Art; Sporen ellipsoidisch oder eiförmig, 18—32 u lang, 14 bis 22 u breit, mit farbloser, entfernt stachliger Membran und orangerotem Inhalt. Teleutosporen: Säulchen verschiedenartig gebo- gen, gelbrot, später braun, bis 2 mm lang; Sporen bis 70 u lang und bis 21 u breit. Aecidien von Mitte April bis zum Juni auf Aesten von Pinus Strobus: Turnau (Kabät)!, wo sie aus- gedehnte junge Kulturen vernichteten. Reichenberg (Ma- touschek). In anderen Ländern auch auf Pinus Cem- bra, P. Lambertiana und P. monticola. Uredosporen von Juni, Teleutosporen von Juli auf verschiedenen Ribes-Arten. In Böhmen auf Ribes aureum: Turnau, Hoch Veseli, Welwarn (Kabät)! Täbor! Ribes Gordonianum: Turnau (Kabät)! Ribes grossularia: Vazovec bei Turnau (Kabät)! Ribes nigsrum: Welwarn, Turnau (Kabät)! Gross Skal! Friedrichstal im 177 Riesengebirge (Kabät)! Weckelsdorf und Mohren! Josefstal bei Jungbunzlau (Kabät)! Ribes rubrum: Turnau (Kabät) ! Ribes sanguineum: Turnau (Kabät) ! Das Aecidiummycel perenniert in den Aesten und jungen Stämmchen und verursacht den bekannten Krebs der Weymouthskiefer; die oberhalb der infizierten Stelle gelegenen Partien sterben ab. 3. Endophyllum Leveille. Teleutosporen in halbkugeligen Pseudoperidien, einzellig, kettenförmig ge- bildet, ohne deutliche Keimporen, staubig. Sporidien länglich (siehe Abb. 3, 4). 249. Endophyllum Sempervivi (Albertini et Schweinitz) De Bary. Spermogonien kuglig, zwischen den Pseudoperidien zerstreut, braun, später konisch hervorragend, dunkelbraun. Teleutosporen: Pseudoperidien eingesenkt, halbkugelig hervorgewölbt, am Scheitel zuerst nnr mit rundlicher Oeffnung, später schüsselförmig; Pseudope- ridienzellen abgerundet, nur lose gefügt; Sporen kuglig, eiförmig bis ellipsoidisch, oft polyedrischh 18—33 u im Durchmesser, mit hellgelbbrauner, 3—4 u dicker, dieht- und feinwarziger Membran und orangerotem Inhalt; Sporidien länglich. (Siehe Abb. 3, 4.) Im Mai auf verschiedenen Sempervivum-Arten. Das Mycel überwintert und durchdringt die ganze Nährpflanze. Die Blätter sind dann länger, schmäler und bleicher. Sempervivum soboliferum: Jaberlicher Kamm bei Reichenberg (Ma- touschek)! Raulbach bei Hohenelbe (Cypers)! Karlstein (Domin; ipse)! Sempervivum teetorum: Langengrund bei St. Peter im Riesengebirge Cypers) ! III. Familie: Coleosporiaceae. Teleutosporen in einfacher oder doppelter, wachsartiger Schicht, unter- einander verklebt, stiellos oder mit breitem, zylindrischem Stiel und in diesem Falle anfangs zweizellig. Jede Zelle teilt sich dann quer in 4 Zellen, welche je eine grosse, gestielte Sporidie ausbilden. Gattungen: 1. Aecidien mit blasenförmigen Pseudoperidien; Uredosporen kettenförmig verbunden; Teleutosporen am Scheitel stark ver- IICKU-MOSPOHIdIENgEIHOLMIEN er: Pr ee. . Coleosporium. 2. Aecidien mit schüsselförmiger Pseudoperidie; Uredosporen gestielt; Teleutosporen dünnwandig; Sporidien spindelförmig . Ochropsora. Dr. Bubäk! Die Pilze Böhmens. 12 1. Coleosporium Leveille, Spermogonien konisch abgeflacht. Aecidien blasenförmig, unregelmässig geöffnet; Sporen mit hyaliner Mem- bran, ohne Keimporen, von stäbchenförmiger Struktur. Uredosporen in kurzen Ketten, sonst wie bei den Aecidien. Teleutosporen in flachen, wachsartigen Polstern, stiellos, mit farbloser, gelatinöser, am Scheitel stark verdickter Membran, anfangs einzellie, bald quer vierzellig; Sterigmata lang, jedes mit einer grossen, einseitig abgeflachter Sporidie (siehe Abb. 3, 5). Einzelne Arten dieserGattung unterscheiden sich morphologisch sehr. wenig. Die Zugehörigkeit der Aecidien kann bei einigen Spezies nur auf Grund von In- fektionsversuchen festgestellt werden. Alle Arten sind heteröcisch und zwar bilden sich die Aecidien auf den Nadeln verschiedener Kiefern (Pinus) aus; die Teleutosporen keimen im Herbst sofort nach ihrer Reife, die Sporidien infizieren die Kiefernnadeln und falls die Infektion noch zeitlich im Herbst stattgefunden hat, so bilden sieh noch in demselben Jahre Spermogonien aus; sonst erst im Frühjahre. Bei den Beschreibungen einzelner Arten wurden die Arbeiten von E. Fischer und Klebahn benützt. 250. Coleosporium Inulae (Kunze) Ed. Fischer. — Peridermium Klebahni Ed. Fischer. Aecidien: Pseudoperidien beiderseits auf den Nadeln, flach blasenförmig, bis 2 mm lang, 2 mm breit; Sporen länglich-eiförmig, 32-—-42 u lang, 21—24 u breit; Membran 2 u dick, mit stäbchenförmigen, 3 « langen Warzen; an einer Stelle sind dieselben kürzer, fliessen zusammen, sodass diese Stelle glatt oder fein- punktiert erscheint. Uredolager blattunterseits zerstreut, rotorange; Sporen eiförmig bis ellipsoi- disch, 21—25 u lang, 18—21 u breit; Membran dünn, mit kräftigen Warzen besetzt, Teleutosporenlager subepidermal, klein, rotbraun; Sporen bis 100 u lang, 15—24 u breit; Membran am Scheitel bis 18 « dick. Aeeidien im Mai auf den Nadeln von Pinus silvestris. Aus Böhmen sah ich sie noch nicht. Uredosporen von Juni, Teleutosporen von August auf Inula salieina: Kolin (Veselsky) ! Der genetische Zusammenhang wurde von E. Fischer festgestellt. 251. Coleosporium Cacaliae (De Candolle) Wagner. — Peridermium Magnusianum E. Fischer. — Peridermium Magnusii Wagner. Aecidien: Habituell wie in der Gattungsdiagnose angegeben; detaile Be- schreibung fehlt. Uredolager blattunterseits in kleineren oder grösseren, von den Nerven begrenzten Gruppen, oft die ganze Blattfläche bedeckend, rundlich, bedeckt, später nackt, orange, staubig; Sporen eiförmig bis länglich, 24—35 a lang, 20—24 u breit, mit dünner, farbloser, von kleinen, fast stäbebenförmigen Wärzchen besetzter Membran. 149 Teleutosporenlager wachsartig, rotbraun, in kleineren oder grösseren Gruppen blattunterseits; Sporen prismatisch, bis 140 u lang, 18—25 « breit, am Scheitel bis 28 w dick. Aecidien auf den Nadeln von Pinus Pumilio; aus Böhmen bisher nicht bekannt. Uredosporen von Juli, Teleutosporen von August auf Adenostyles albifrons: Aupaquellen, Elbgrund, Weisswassergrund im Riesengebirge! Cacalia suaveolens: Ehemaliger alter botanischer Garten in Smichov (1848 leg. Hoffmann) ! Der genetische Zusammenhang wurde zuerst von Wagner festgestellt. 252. Coleosporium Tussilaginis (Persoon) Klebahn. — Peridermium Plowrightii Klebahn. Aecidien habituell wie bei allen verwandten Arten; Sporen kuglig, eiförmig bis länglich, 15—35 u lang, 15—24 u breit, mit 2—2'5 u dicker Membran. Uredolager blattunterseits auf rundlichen oder unregelmässigen, gelblichen Flecken, gelbrot, bald verbleichend, staubig; Sporen kuglig bis ellipsoidisch, 23—28 u lang, 17—21 « breit, mit warziger Membran. Teleutosporenlager blattunterseits in den Intercellularen des Schwamm- parenchyms; Sporen prismatisch, bis 140 « lang, 18—28 « breit, ihre Membran am Scheitel bis 25 « dick. Aecidien auf den Nadeln von Pinus silvestris im Frühjahre; Elbeleiten bei Tetschen (Wagner). Uredosporen: von Juni, Teleutosporen von Juli auf Tussilago farfara: Ueberall gemein. Der genetische Zusammenhang wurde zuerst von Klebahn festgestellt. 253. Coleosporium Petasitidis De Bay. — Peridermium Boudieri E. Fischer. — Peridermium Dietelii Wagner. Aecidien habituell wie bei den vorangehenden Arten; eine detaillierte Beschreibung fehlt. Uredosporenlager wie bei der vorangehenden Art, orange; Sporen ei- förmig bis länglich, 21—32 u (selten bis 42 «) lang, 14—21 w breit, mit dünner, hyaliner, gleichmässig warziger Membran. Teleutosporen wie bei Coleosporium Tussilaginis, bis 100 « lang, 13—24 u breit, am Scheitel bis 14 u dick. Aecidien im Frühjahre auf Nadeln von Pinus silvestris; aus Böhmen bisher unbekannt. Uredolager von Juli, Teleutosporenlager von August auf Petasites offi- ceinalis ziemlich verbreitet. Der genetische Zusammenhang wurde zuerst von E. Fischer festgestellt. 12* 180 254. Coleosporium Sonchi (Persoon) Leveille — Peridermium Fischeri Klebahn. Aecidien habituell wie bei den übrigen Arten; Sporen ellipsoidisch bis polyedrisch, 25—32 u lang, 18—25 « breit, mit farbloser, 2 4 dicker, von stäbchen- törmigen Wärzchen besetzter Membran. Uredolager wie bei der vorangehenden Art; Sporen eiförmig, 18—25 u lang, 15—21 u breit, dicht und deutlich warzig. Teleutosporenlager wie bei der vorangehenden Art; Sporen am Scheitel etwa 18 u dick. Aecidien im Frühjahre auf Nadeln von Pinus silvestris: Aus Böhmen bisher unbekannt. Uredosporen von Juni, Teleutosporen von August aut Sonchus arvensis, S. asper, S. oleraceus gemein, Der genetische Zusammenhang wurde zuerst von Klebahn festgestellt. Abb. 43. Coleosporium Senecionis. 1. Aecidiosporen. 2- Radialer/Schnitt durch eine Pseudoperidienwand. (Nach Klebahn). 3. Keimende Teleutosporen. 255. Coleosporium Seneeionis (Persoon) Fries. — Peridermium oblongi- sporum Klebahn. Aecidien habituell wie bei anderen Arten; Sporen gewöhnlich länglich, selten kuglig, 25—35 u (selten bis 50 u) lang, 15—25 u breit; Membran 3:5 bis 45 u dick, mit stäbehenförmigen Warzen bedeckt: Pseudoperidienzellen auf der ganzen Oberfläche gleichmässig warzig. Uredolager blattunterseits, rundlich bis länglich, bald nackt; Sporen eiförmig bis länglich, 26—31 u lang, 14—17 u breit. [ Teleutosporenlager klein, zusamınenfliessend, rot; Sporen bis 100 u lang, 13—24 u breit, am Scheitel bis 22 u dick. Aecidien im Frühjahre auf Pinus silvestris und P. austriaca: aus Böhmen sah ich sie noch nicht. Uredosporen von Juni, Teleutosporen von August auf Senecio silvatieu S, S. viscosus und 8. Fuchsii verbreitet: 181 Senecio nemorensis: Niedergrund bei Tetschen, Herrnskretschen (Wagner)! Tabor! Im Riesengebirge und im Böhmerwalde öfters. Senecio Jacobaea: Teplitz (Thümen)! Turnau (Kabät)! Pılsen (Maloch)! Senecio vulgaris: Hoch Veseli (Kabät)! Herrnskretschen (Wagner); Soböslav (Stejskal) ! Der genetische Zusammenhang wurde von Wolft, Cornu, Hartig und anderen festgestellt. 256. Coleosporium Campanulae (Persoon) Leveille — Peridermium oblongisporum Rostrup — Peridermium Rostrupii Klebahn — Peridermium Kosmahlii Wagner. Aecidien: Habituell wie die verwandten Arten; detaillierte Beschreibung fehlt. Uredosporen blattunterseits zerstreut oder gleichmässig verteilt, rundlich oder unregelmässig, von der Epidermis bedeckt, dann nackt, gelbrot, staubig ; Sporen eiförmig bis länglich, 17—35 u lang, 13—21 u breit, mit farbloser, ziemlich dicht- warziger Membran und orangerotem Inhalt. Teleutosporenlager Hach, wachsartig, gelbrot, später blutrot bis braun; Sporen keulenförmig bis prismatisch, bis 100 u lang, 18—22 u lang; Membran farblos, am Scheitel bis 35 w« dick; Inhalt rotorange. Aecidien im Frühjahre auf Nadeln von Pinus silvestris und Pinus montana. Uredosporen von Juni, Teleutosporen von August auf Campanula, Phy- teuma und Specularia. In Böhmen sehr verbreitet auf Campanula patula, C. rotundifolia, C. rapuneuloides, C. Trachelium,. C. persicaefolia und Phytuuma spicatum. Sonst noch auf Campanula bononiensis: Rösselberg bei Brüx ! Campanula glomerata: Teplitz (Thümen)! Campanula latifolia: Schluckenau (Karl) ! Campanula rapunculus: Täbor! Campanula Scheuchzeri: Im Riesengebirge öfters! Campanula sibirica: Prag (Hoffmann) ! Specularia Speculum: Reichenberg (Siegmund)! als Uredo Prismatocarpae Siegmund und Uredo Speculum Siegmund. Der genetische Zusammenhang wurde zuerst von Rostrup vermutungsweise ausgesprochen, später von E. Fischer und Wagner bestätigt. Spermogonien bilden sich manchmal schon im Herbst; Uredosporen können auch, falls die Witterung mässig ist, auf den Blättern überwintern. 257. Coleosporium Melampyri (Rebentisch) Klebahn. -— Peridermium Soraueri Klebahn. Aecidien: Habituell wie bei verwandten Arten; detaillierte Beschrei- bung fehlt. 132 Uredolager blattunterseits zerstreut oder dicht stehend, orange, bald nackt und verbleichend, staubig; Sporen ellipsoidisch bis polyedrisch, 24—35 u lang, 21—28 u breit, mit dünner, farbloser, ziemlich diehtwarziger Membran. Teleutosporenlager anfangs gelbrot, dann rotbraun, wachsartig; Sporen prismatisch, bis 115 a lang, 20—28 u breit, am Scheitel bis 28 u dick. Aeeidien auf Nadeln von Pinus silvestris und Pinus montana; aus Böhmen sah ich sie noch nicht. Uredosporen und Teleutosporen von Juli auf Melampyrum arvense; Prag (Hennevogl)! Rovensko ! Melampyrum cristatum: Dubitz bei Aussig (Sydow)! Melampyrum nemorosum: Stern bei Prag (Opiz)! Rovensko! Turnau (Kottnauer)! Böhm. Aicha! Hopfenberg bei Bodenbach! Kolin (Veselsky); Halin bei Dobruska (Vodäk)! Melampyrum pratense: Sehr verbreitet. Melampyrum silvaticum: Reichenberg (Siegmund)! Schumburg, Neuwelt, Harrachsdorf! Johannesbad (Schroeter). Harta bei Hohenelbe (Cypers); ÖOber-Mohren bei Politz a./M.! Der genetische Zusammenhang der Aecidien mit dem Coleosporium wurde von Klebahn festgestellt. 258. Coleosporium Euphrasiae (Schumacher) Winter. Aecidien habituell wie bei verwandten Arten; Sporen grösstenteils fast kuglig, seltener verlängert, 15—24 u breit, mit 2—3 u dicker, warziger Membran. Uredolager wie bei vorangehender Art; Sporen 20—30 u (seltener bis 35 u) lang, 14—17 « breit, mit dünner, grob- und diehtwarziger Membran. Teleutosporenlager wie bei vorangehender Art; Sporen prismatisch, bis 105 u lang, 15—24 u breit, am Scheitel bis 14 u dick. Aecidien auf Pinus silvestris, und P. montana; aus Böhmen sah ich sie noch uicht. Uredosporen von Juli, Teleutosporen von August auf Aleetorolophus alpinus: Am Riesengebirgskamm ziemlich häufig (Schroeter). Glatzer Schneeberg ! Alectorolophus hirsutus: Prag (Fischer)! Trebnitz! Zwischen Skalitz und Radelstein! Böhm. Aicha! Rovensko! Alectorolophus major: Elbeleiten bei Tetschen (Wagner). Johannes- bad (Schröter). Vlkov bei Podöbrad (Th. Noväk)! Krumau (Jungbauer) ! Alectorolophus minor: Auf dieser Nährpflanze ziemlich verbreitet! Euphrasia officinalis: Ebenfalls. Euphrasia nemorosa: Ebenfalls. Euphrasia odontites: Prag (Kalmus)! Welwarn (Kabät)! Raudnitz (Thümen)! ZEilbeleiten bei Tetschen (Wagner). Rovensko! Hoch Veseli (Kabät)! Katina (Peyl)! Selöan (Th. Noväk)! Krumau (Jungbauer) ! Euphrasia lutea: Rotenhaus bei Komotau (Sachs nach Thümen). Der genetische Zusammenhang wurde zuerst von Klebahn festgestellt. 183 Anhang: Verzeichnis jener Peridermium-Formen, welche nicht bestimmt werden können: Pinus silvestris: Horusie bei Cäslav (Peyl)! Kolin (Veselsky)! Grottau bei Reichenberg (Menzel)! Krumau (Jungbauer) ! Pinus Pumilio: Melzergrund im Riesengebirge (Schröter). 2. Ochropsora Dietel. Spermogonien halbkugelig, der Epidermis aufsitzend. Aecidien mit schüsselförmiger Pseudoperidie. i Uredosporen einzeln gebildet, gestielt. - Teleutosporen in wachsartigen Polstern, nur lose vereinigt, nicht zu- sammengeklebt, keulenförmig bis zylindrisch, anfangs einzellig, später in 4 über- einander liegende Zellen geteilt; Sterigmata kurz, aus jeder Zelie seitwärts her- vortretend. Membran am Scheitel nient verdickt. Sporidien spindelförmig. (Siehe Abb. 3. 6). 259. Ochropsora Sorbi (Oudemans) Dietel. — Melampsora Sorbi “Winter. — Aecidium leucospermum De Candolle. Spermogonien blattoberseits und auf dem Perigon, weisslich. Aecidien blattunterseits gleichmässig und locker zerstreut; Pseudoperidien niedrig, mit zerschlitztem, zurückgeschlagenem, weissem Rande; Sporen weiss, poly- edrisch und zwar kuglig bis eiförmig, 19—30 u lang, 18—21 u breit, mit dünner, fein- und dichtwarziger Membran. Uredosporen blattunterseits in kleinen Gruppen, rundlich, blasenförmig; Sporen gehäuft, gelblich, von einem Parafysen-Kranze umgeben. Parafysen an der Basis dichtstehend und die Pseudoperidie nachahmend, in ihrem oberen Teile aber frei, keulenförmig, manchmal gebogen, 14—17 « breit; Sporen kuglig bis ellipsoidisch, 20—28 u lang, 15 —24 u breit, mit farbloser oder schwach gelblicher, 1—15 « dicker, entferntstachliger Membran und farblosem Inhalt. Teleutosporenlager in kleinen Gruppen blattunterseits, anfangs von der Epidermis bedeckt, gelblich, 200—700 u breit, rundlich oder länglich, flach; Sporen palissadenartig neben einander stehend, walzenförmig, keiförmig bis länglich, am Scheitel abgerundet, abgestutzt oder verjüngt, zum Stiel keulenförmig verschmälert, anfangs einzellig, dann quer vierzellig, 30—70 u lang, 10—18 « breit, mit dünner glatter Membran. Sporidien länglich bis spindelförmig, 25 v lang, 7 —8 « breit, farblos. Aeeidien im Mai und anfangs Juni auf Anemone nemorosa ziemlich, verbreitet. Uredosporen von Juli, Teleutosporen von August auf Pirus aucuparia: Stern bei Prag! Turnau (Kabät)! Rovensko! und gewiss auch anderwärts. Pirus acerba: Rozdalovie! in anderen Ländern (und wahrscheinlich auch in Böhmen) kommt der Pilz noch auf Pirus aria, P. torminalis, P. scandica und Spiraea aruncus vor. Der genetische Zusammenhang wurde von Tranzschel festgestellt. 134 IV. Familie. Melampsoraceae- Teleutosporen stiellos, einzeln im Gewebe der Nährpflanze oder in Polster ver- bunden, einzellig oder vertikal mehrzellig.Promycelium typisch, mit kugligen Sporidien, welche auf Sterigmen sitzen; Uredosporen und Aecidien mit oder ohne Pseudoperidie. Gattungen: A) Teleutosporen mit vertikalen Querwänden. a) Teleutosporen in Polstern und in den Epidermiszellen oder unterhalb derselben. «) Teleutosporen mit: mehr oder weniger gebräunter Membran. 1) Teleutosporen in kleinen Polstern. *) Teleutosporen unterhalb der Epidermis . . . . . . . 1. Pucciniastrum. ee Teleutosporen in den Epidermiszellen . . . . . . 2. Thecopsora. >. Teleutosporen die Epidermiszellen fast der ganzen Ehronke ausfüllend - ; AEE: 3. Calyptospor.a. d) Teleutssnaren Di ha Be ne natur ne NR LODEORRE b) Teleutosporen einzeln im Mesophyll zerstreut D. Uredinopsis. B) Teleutosporen ohne Querwände. a) Aecidien vom Caeomatypus, Uredolager ohne Pseudo- peridie:ul ).o% aan“ Tu Kae Reel HS I Un HE b) Aecidien und Uredosporen mit Pseudoperidien. «) Teleutosporen mit brauner Membran . . » ... . 7. Melampsoridium. 3) Teleutosporen mit farbloser Membran. . . . .... 8. Melampsorella. 1. Puceiniastrum Otth. Aecidien wit Pseudoperidien. Uredosporen mit halbkugeliger Pseudoperidie. Teleutosporen in einschichtigen Lagern, subepidermal, durch vertikale oder etwas schief liegende Querwände in 2—4 Zellen geteilt, falls 4 Zellen entstanden, dann kreuzweise stehend. 260. Puceiniastrum Chamaenerii. Rostrup. Aecidien auf der Unterseite gelblicher Nadeln, zweireihig, ziemlich dicht, (bis40) stehend; Pseudoperidien lang walzenförmig, etwa '/, »ım breit, in ihrem oberen Teile zerschlitzt; Pseudoperidienzellen unregelmässig polyedrischh dünnwandig 25—40 u lang, 10—15 u breit, an der inneren Fläche feinwarzig. Sporen meistens länglich, seltener kuglig, 17°5—31 u lang, 11—22 u breit; Membran dünn, hie und da auch dicker (1'5) und dann von stäbchenförmiger Struktur, daselbst infolge- dessen warzig, sonst glatt und nur 1 « dick. Uredolager blattunterseits auf gelblichen bis rötlichen Flecken, klein, etwa '/, mm breit, einzeln oder in kleinen Gruppen, von Pseudoperidien umgeben, endlich staubig; Pseudoperidienzellen schief viereckig, etwa 10 « lang, 8 u breit, 185 dünnwandig (1—3 «); Sporen eiförmig bis länglich, 15—22 u lang, 11—16 w breit mit dünner, farbloser, entferntstachliger Membran. Teleutosporenlager blattunterseits, von der Epidermis hedeckt, klein, gruppenweise kleinere oder grössere Blattpartien krustenförmig bedeckend, schwarz- braun; Sporen kurz walzenförmig oder prismatisch, 17—35 u laug, T7—14 u breit, in der Mitte der Polster palissadenförmig gedrängt, an den Rändern getrennt, im Querschnitt rundlich oder keilförmig, 1- bis 4zellig, mit hellbrauner, 1 « dicker, am Scheitel auf 2—3 u verdickter Membran. Daselbst auch eine dünnere Stelle (Keim- porus?). Aecidien im Juni und Juli auf Abies pectinata: Herraskret- schen (Wagner). Täbor! Uredosporen von Mitte Juni, Teleuto- sporen von August auf Epilobium angustifolium: Turnau (Kabät)! Rovensko! Katharinaberg bei Reichenberg (Kabät)! Laugenau bei Ho- henelbe (Cypers)! Chlum bei Dobruska (Vo- däk)! Glatzer Schneeberg (Schroeter). Geltsch- berg! Teplitz, Eulau bei Tetschen (Thümen) Bodenbach! Herrnskretschen (Wagner)! Schwarzer See im Böhmerwalde! und gewiss sonst viel verbreitet. Der genetische Zusammenhang wurde von Klebahn festgestellt. 261. Puceiniastrum Epilobii (Persoon) Ötth. Aecidien bisher unbekannt. Uredosporen blattunterseits, sel- tener blattoberseits, auf gelben oder rötli- Abb. 44. Pueciniastrum Chamaenerii. chen Flecken, oder auch auf den Stengeln, 1. Aeeidiosporen und Pseudoperidien. — subepidermal, klein, etwa 0.2 mm breit, von 2: unit durch Se ulosporenlaner ER je u und isolierte Uredosporen, 3. Schnitt durch Pseudoperidien umgeben, oft genährt und die in Teleutosporenlager und isolierte Te- Epidermis gemeinschaftlich emporhebend, leutosporen. (Nach Klebahn). endlich staubig; Pseudoperidienzellen im ver- tikalen Durchschnitte viereckig oder schief, 10—18 u lang, 6—10 u breit; Sporen einförmig oder ellipsoidisch, 17—22 u lang, 12—15 « breit, mit farbloser, dünner, entfernt warziger Membran. Teleutosporenlager blattunterseits, seltener blattoberseits, oder auf den Stengeln, subepidermal oder auch vereinzelte Sporen iin Mesophyl, klein, 01-02 mm breit, in kleineren Gruppen, schwarzbraun; Sporen walzenförmig oder 186 prismatisch, 15—28 « lang, 6—28 « breit, in der Mitte der Polster palissaden- förmig zusammengefügt, auf der Aussenseite entfernt von einander, auf dem Quer- schnitte rundlich oder eiförmig, 1—4zellig, mit brauner, etwa 1'5 „, am Scheitel bis 2 « dicker Membran; Keimporus undeutlich. Uredosporen von Juli, Teleutosporen von September auf Epilobium alsinefolium: Hammerlmühle bei Pommerndorf im Riesen- gebirge: (Cypers)! Epilobium hirsutum: Ühotebor (Mühlbach) | Epilobium roseum: Ziemlich verbreitet. Teleutosporen bilden sich ziemlich spät aus, erst Ende September. Meine Infektionsversuche mit Sporidien dieser Art im 1905 auf Nadeln von Pinus silvesris, Abies Picea und Abies alba fielen negativ aus. 262. Puecciniastrum Agrimoniae. (De Öandolle) Lagerheinn. Aecidien unbekannt. Uredolager klein, auf kleinen, gelben oder purpurnen Flecken blattunter- seits zahlreich verteilt, blasenförmig; Pseudoperidien später am Scheitel mit rund- licher Oefinung, gelborange, staubig; Pseudoperidienzellen dünnwandig, nur jene rings um die Oeffnung liegenden diekwandig; Sporen kuglig, eiförmig bis ellipsoidisch, 15—22 u lang, 11—14 u breit, mit dicker, stachliger, orangegelber Membran. Teleutosporenlager hellbraun; Teleutosporen intercellular, durch 2 sich kreuzende (uerwände in vier Zellen geteilt, 30 « lang, 21—30 u breit. (Nach Tranzschel und Dietel). Uredolager von Mitte Juni bis zum Winter; Teleutosporenlager sah ich aus Böhmen noch nicht. Agrimonia Eupatorium: Radotin (Kalınus)! Särka (Opiz)! Teplitz (Thümen)! Trebnitz! Borec und Wopparnertal bei Lobositz! Leitmeritz! (Wagner). Böhm. Leipa (Schiffner)! Gross Skal! Rovensko! Langenau bei Hohenelbe (Cypers) ! Täbor! Lomnie a. L. Weidman! Nach neueren Untersuchungen von Klebahn verlieren die im Freien über- winternden Uredosporen ihre Keimfähigkeit nicht. 263. Puceiniastrum Circaeae. (Schumacher) Spegazzini. Aecidien bisher unbekannt. Uredolager klein, auf bleichen, unregelmässigen Flecken blattunterseits zerstreut; Pseudoperidien später am Scheitel geöffnet; Pseudoperidienzellen etwas strahlenförmig geordnet, dünnwandig, nur um die Oeffnung herum dieker; Sporen unregelmässig kuglig bis länglich, oft nach unten verschmälert, 15—20 u lang, 11—14 u breit, mit farbloser. entfernt warziger Membran und orangerotem Inhalt. Teleutosporenlager blattunterseits, sehr klein, gruppenweise zusammen- fliessend, hellbraun: Sporen in kleineren oder grösseren Gruppen, 2—4zellig, rund- lich oder durch wechselseitigen Druck abgeflacht. 15—25 u hoch, 12—25 u breit, mit gleiehmässig dieker (2 u), glatter, hellgelber Membran. 187 Uredosporen von August, Teleutosporen ron September auf n. CGircaea alpina: Herruskretschen (Wagner)! Jagdhaus oberhalb Eichwald bei Teplitz! Täbor! Wittingau (Weidman)! Circaea intermedia: Baumgarten bei Prag (Opiz)! Ka@ina (Peyl)! Ro- vensko! Herrnskretschen (Wagner)! Schlackenwerth (Reuss)! Täbor! Meine Infektionsversuche im J. 1905 mit Sporidien auf Nadeln von Pinus silvestris, Abies Picea und Abies alba fielen negativ aus. 2. Thekopsora Magnus. Wie Puceiniastrum, aber die Teleutosporen in den Epiderniszellen gebildet; Aecidien und Uredosporen mit Pseudoperidien. 264. Thekopsora Padi (Kunze et Schmidt). — Pucciniastrum Padi Dietel — Thecopsora areolata (Wallroth) Magnus. Aecidien [Aecidium strobilinum (Albertini et Schweinitz)] auf der Oberseite, seltener auch auf der Unterseite aller Schuppen des befallenen Zapfens, halbkugelig Abb. 45. Thekopsora Padi. 1. Aecidien auf Fichtennadeln. 2. Eine vergrösserte Zapfenschuppe mit Aecidien. (Nach Dietel).. 3. Aecidiosporen. 4. Schnitt durch ein Uredolager. 5. Isolierte Uredosporen. 6. Schnitt durch ein Teleutosporenlager. 7. Dieselben isoliert. (3—7 nach Klebahn). oder durch gegenseitigen Druck zusammengedrückt; Pseudoperidien dick, hart, ver- holzt, braun, endlich schüsselförmig:. Sporen unregelmässig kugelig, ellipsoidisch bis länglich, seltener polyedrisch, 18-35 u lang, 16—22 u breit, Membran dick (6 a), gelb, von stäbchenförmiger Struktur, warzig, nur mit schmalem, kahlem und auch dünnerem Streifen. 188 Uredosporen: Flecke blattoberseits, rotbraun, unten heller, 1-5 mm breit, scharf von den Nerven begrenzt; Pseudoperidien klein, auf der Unterseite der Flecke subepidermal, am Scheitel später mit rundlicher Oeflnung versehen; Sporen kuglig-prismatisch bis länglich eiförmig, 15—23 « lang, 10—16 u breit, gelb, mit stachliger Membran. Teleutosporenlager blattoberseits, flach, glänzend, seltener blattunter- seits; Sporen in den Epiderniszellen, niedrig-walzenförmig oder prismatisch, 3—4zellig, 22-30 « lang, 8—14 u breit, mit dünner (1 «), hellbrauner Membran. Aecidien auf Zapfen von Abies excelsa in Nadelwäldern ziemlich verbreitet. Der genetische Zusammenhang wurde von Tubeuf festgestellt. Aecidio- sporen keimen im Mai und infizieren die Blätter von Prunus Padus. Teleutosporen keimen im Frühjahre und die Sporidien infizieren wahrscheinlich die weiblichen Blüten; es können auch junge Aestchen befallen werden, aber die Aecidien werden auf denselben nie gebildet. 265. Thekopsora Galii (Link) De Toni. — Melampsora Galii Winter. Aecidien bisher unbekannt. Uredolager blattunterseits, orangegelb, klein, blasenförmig, von Pseudo- peridie umgeben; dieselbe am Scheitel später geöffnet; Sporen eiförmig bis ellip- soidisch, 17—22 u lang, 11—16 u breit, orangegelb, mit farbloser, stachliger Membran. Teleutosporenlager klein, dunkelbraun bis schwarz; Sporen in den Epidermiszellen, gewöhnlich zu einigen gruppiert, kuglig oder durch gegenseitigen Druck abgetlacht, 2—4zellig, 21—24 u hoch, 21—82 a breit, mit bräunlicher Membran. Uredosporen von Mai, Teleutosporen zum Ende der Vegetationsperiode auf Galium mollugo: Roztok bei Prag! Kalina (Peyl)! Mühlhausen a. E. (Kabät)! Niedergrund bei Tetschen (Wagner). Rovensko ! Galium saxatile: Neuwelt im Riesengebirge! Galium silvaticum: Radotin bei Prag (Kalmus) ! Mühlhausen a. E. (Kabät)! Gross Wostray bei Aussig! Täbor! Galium silvestre: Ondfikovice bei Turnau (Kabät)! (Galium verum: Wiesen bei Vsetat! Welwarn (Kabät)! Teplitz (Thümen)! 266. Thekopsora Vaceiniorum (De Candolle) Karsten. — Pucciniastrum Vaceinii Dietel. — Melampsora Vaceinii Winter. Aecidien bisher unbekannt. Uredolager blattunterseits in kleinen Gruppen oder auch zerstreut, von orangegelber, am Scheitel später mit rundlicher Oeffnung versehener Pseudoperidie. Sporen kuglig, eiförmig, ellipsoidisch bis länglich, 19—28 u laug, 13—18 u breit, orangegelb, feinstachlig. Teleutosporenlager sehr klein, braun, auf der Unterseite absterbender Blätter; Sporen in Epidermiszellen, 2—4zellig, hellbraun, 14- 17 u hoch. Uredosporen von August, Teleutosporen erst zum Ende der Vegetations- periode auf 189 Vaceinium myrtillus: Ziemlich häufig und auch im Gebirge verbreitet. Vaceinium uliginosum: Im Riesengebirge, am Glatzer Schneeberge, im Erzgebirge und Böhmerwalde nicht selten. — Thammühle bei Hirschberg (Kabät) ! Zälsi bei Veseli a. L.! Vaceinium Vitis idaea: Herrnskretschen (Wagner) — Zwischen Aussergefild und Filippshütte im Böhmerwalde! 267. Thekopsora Pirolae (Gmelin) Karten. Uredo Pirolae (Gmelin) Winter — Melampsora Pirolae (Gmelin) Schroeter. Aecidien bisher unbekannt. Uredolager blattunterseits auf gelben oder braunen Flecken, in kleinen, rundlichen Gruppen, von halbkugeliger, orangegelber Pseudoperidie umgeben, sube- pidermal, endlich am Scheitel mit rundlicher Oefinung; Sporen eiförmig, ellipsoidisch, länglich, oft einerseits schmäler, 20—35 u lang, 12—18 u breit, orangegelb, fein- stachelig. Teleutosporen bisher unbekannt. Von Juli bis zum Winter, auf überwinternden Blättern auch im Winter auf Pirola chlorantha: Bilä bei Böhm. Aicha! Reichenberg (Siegmund) ! Prelout (Peyl)! Krumau (Jungbauer); Pirola rotundifolia: Bilichau (Kabät)! Altenbuch bei Trautenau (Guder- natsch)! Schüsselbauden im Riesengebirge (Kabät) ! Pirola seeundiflora: Rotenhaus bei Komotau (Roth, Sachs)! Pirola uniflora: Zwischen Tetschen und Kamnitz (Herb. d. k. k. Hof- museums in Wien)! Riesengrund im Riesengebirge! Grenzbauden (Schroeter)! Spitz- berg im Böhmerwalde! Die ähnliche Chrysomyxa Pirolae unterscheidet sich von der vor- liegenden Art durch grössere, warzige Uredosporen. 3. Calyptospora Kühn. Teleutosporen wie bei Thekopsora in den Epiderniszellen, aber nicht in kleinen Polstern, sondern in der ganzen Epidermis der befallenen Triebe; Uredosporen fehlen; Aecidien mit vollkommenen Pseudoperidien. 268. Calyptospora Goeppertiana. Kühn. Spermogonien fehlen. Aecidien mit langen, röhrenförmigen, am Rande unregelmässig zerschlitzten ziemlich dicht stehenden weissen Pseudoperidien; Sporen kuglig bis ellipsoidisch, 16—24 u lang, 14—18 u breit, mit stachliger Membrau und orangerotem Inhalt. Teleutosporenlager in den Epiderniszellen ; die befallenen Triebe stark federkielartig verdickt und verlängert, anfangs rosafarbig, später braun; Sporen in den Zellen gedrängt und deshalb prismatisch, 2—4zellig, bis 42 w hoch, mit brauner, glatter Membran. Keimporen an den inneren Ecken der Tetraden. 180 Aecidien im Juli auf Nadeln von Abies pectinata: Herrnskretschen (Wagner). Harta bei Hohenelbe (Oypers). Täbor! Arber-See im Böhmerwalde (Krieger). Teleutosporen im Herbst, Winter und Frühjahre auf Vaceinium Vitis idaea: verbreitet, besonders in kühleren, höheren Lagen, wo die Tanne gedeiht. Abb. 46. Calyptospora Goeppertiana. 1. Aecidien auf Fichtennadeln, Schnitt durch eine Pseudo. peridie, Sporenketten und keimende Sporen. (Nach Tubeuf und Hartig). 2. Eine Preiselbeer- pflanze von Teleutosporen befallen. 3. Teleutosporen. 4. Radialer Schnitt durch einen befal- lenen Ast mit keimenden Teleutosporen. (Nach Hartig, Tubeuf und Dietel; 3 Original. Der genetische Zusammenhang wurde von Hartig und Kühn festgestellt. Im Jahre 1904 habe ich die Versuche mit den Sporidien auf Tannennadeln wieder- holt und zwar mit vollem Erfolge. 191 Die infizierten Preiselbeeren haben ein eigentümliches Aussehen, indem die befallenen Triebe verlängert, federkielartig verdickt, braun, und von straffem Wuchse sind; die Blätter sind auf denselben weit voneinander entfernt. Das Mycel über- wintert in ihnen und dringt jedes Frühjahr in neue Triebe, so dass kleine Hexen- besen entstehen. 4. Hyalopsora Magnus. Teleutosporen hyalin, in 1—2 Schichten in den Epidermiszellen gebildet, durch vertikale Querwände in 2—4 Zellen geteilt. Uredosporen mit oder ohne Pseudoperidien. Aecidien bisher unbekannt. Nur auf Farnpflanzen. 269. Hyalopsora Polypodii dryopteridis (Mougeot et Nestler) Magnus. — Melampsorella Aspidiotus (Peck) Magnus. — Hyalopsora Aspidiotus (Peck) Magnus. Aecidien bisher unbekannt. Uredolager blattunterseits, seltener blattoberseits, blasenförmig, ohne Pseudoperidie, nur von der Epidermis bedeckt, endlich nackt, staubig, orangegelb. Sporen mit orangefarbigem Inhalt und von zweirlei Art: 1) eiförmig bis ellipsoidisch, 32—43 u lang, 16—26 u breit, mit dünner, farbloser, zerstreut warziger Membran und 4 aequatorial gelegenen Keimporen oder 2) oft polyedrisch, 36—72 u lang, 27—40 u breit, mit dicker, sehr feinwarziger Membran und 6—8 Keimporen. Teleutosporen in den Epidermiszellen blattunterseits, rundlich oder auch unregelmässig, gegenseitig zusammengedrückt, manchmal auch in zwei Schichten übereinander liegend, 21—42 u breit, bis 25 « hoch, 2—4 (manchmal auch 5—) zellig; Membran dünn, hyalin. Uredosporen vom Frühjahre bis zum Winter, Teleutosporen im Mai auf Polypodium dryopteris: Zahoranertal bei Davle! Böhm. Leipa (Cypers)! Herrnskretschen (Wagner)! Elbgrund im Riesengebirge (Kabät)! Oberhalb der Krausebauden und im Weisswassergrund! Täbor! Krumau (Jungbauer)! In der Nähe des Teufelsees im Böhmerwalde! Eisenstein (Krieger). Die Entwicklung unbekannt. Im J. 1905 habe ich mit den Sporidien auf den Nadeln von Abies pectinata, Abies Picea, Pinus silvestris und Larix europaea Ansaaten durchgeführt, aber ohne jedem Resultat. In der Keimungszeit der Teleuto- sporen sind die infizierten Pflanzen unterseits- mit weissem Ueberzuge, welcher aus Promycelien und Sporidien besteht, bedeckt. Es scheint, dass das Mycel in den Rhizomen überwintert. 270. Hyalopsora Polypodii (Persoon) Magnus. — Uredo Polypodii Persoon. Aecidien bisher unbekannt. ; Uredolager blattunterseits, sonst wie bei der vorangehenden Art; Sporen orange, von zweierlei Form: 1) 22—35 u lang, 13—20 u breit, mit farbloser, ent- fernt warziger Membran und 4 aequatorial gelegenen Keimporen; 2) 26--35 u lang, 15—29 u breit; Membran dick, mit flachen Warzen besetzt, farblos, mit 6—5 Keimporen. 192 Teleutosporen auf braunen Flecken in den Epidermiszellen blatt- unterseits, dicht gedrängt, 14—18 u breit, mit sehr dünner, farbloser Membran. Uredosporen vom Frühjahre bis zum Winter, Teleutosporen im Juli auf Cystopteris fragilis: ziemlich verbreitet. Der Entwicklungsgang bisher unbekannt. Die befallenen Blätter sind bleich und durch die oft dichtstehenden, orangefärbigen Uredolager sehr auffallend. 5. Uredinopsis Magnus. Teleutosporen im Blattparenchym zerstreut, 2—4zellig, farblos; Uredolager mit Pseudoperidie; dieselbe aus sackförmig verlängerten Zellen gebildet. Aecidien unbekannt, 271. Uredinopsis filieina (Niessl) Magnus. Aecidien unbekannt. Uredolager klein, subepidermal und zwar immer unterhalb eines Porus, in Form eines niedrigen, gelblichen oder grauen Wärzchens; Pseudoperidie unten Obr. 47. Hyalopsora Polypodii chryso- Abb. 48. Tredinopsis llieina. Beide Formen pteridis. 1. Teleutosporen von oben der Uredosporen. (Nach E. Fischer.) gesehen. 2. Radialer Schnitt durch eine Teleutosporengruppe. (Nach E. Fischer.) aus sackförmigen, oben polyedrischen Zellen. Sporen von zweierlei Art: 1) eiförmig bis spindelförmig, oben in eine lange Spitze übergehend, undeutlich warzig, 30—55 u lang, 7—15 u breit, farblos; 2) rundlich-polyedrisch bis länglich, dicht- und fein- warzig, 18—28 u lang, 10—18 u breit, farblos; beiderlei Sporen werden in Form von kurzer Ranken herausgestossen. Teleutosporenlager im Mesophyll zerstreut, kuglig bis länglich, I—3- zellig, 17—21 u breit, 28 « lang, mit dünner, glatter, farbloser Membran. Uredolager von August, Teleutosporenlager etwas später auf Phegopteris polypodioides in höheren Lagen: Reichenberg (Sieg- mund)! Herrnskretschen (Wagner)! Im Riesengebirge bei Hackelsdorf, im Elbgrund, 193 Aupagrund und Weisswassergrund ziemlich häufig! Im Böhmerwalde um den Teufelssee, bei Eisenstein, von Deffernik zum Lakkasee! Am Wege von Ober- Lipka auf den Glatzer Schneeberg, im Marchtale oberhalb Gross Mohrau ! PR) op PER Er kart ER HEEA Ware 7 6. Melampsora Castagne. iin, a. N y HERE, Ka HRS Ku DE nu je} Pykniden flach, halbkugelig, subepi- dermal oder nur subkutikular. Aecidien vom Caeoma-Typus, ohne Pseudoperidien und Parafysen. Uredosporen einzeln auf Stielen ge- bildet, von Parafysen umgeben. Teleutosporen /einzellie, sehr selten quer geteilt, in flache, wachsartige Polster verklebt. I. Uredo- und Teleutosporen auf Salix. 1. Uredosporen länglich, am Scheitel glatt. a) Teleutosporen subepidermal. a) Autoecische Arten. 272. Melampsora Amygdalinae Klebahn. Spermogonien wenig hervorragend mit konkaver Fruchtschicht. Caeoma auf jungen Blättern und Aesten, auf Blättern meistens unterseits und 1 mm breit, auf Aesten bis 1 cm lang, mehr oder weniger zusammenfliessend, intensiv orange; Sporen kuglig oder eiförmig, gewöhn- lich polyedrisch, kettenförmig gebildet, 18 bis 23 « lang, 14—19 u breit, mit 2 wu dicker, feinwarziger Membran. Uredolager blattunserseits zer- streut, klein (05 mm), rundlich, intensiv orange, auf gelben Fleckchen sitzend; Sporen eiförmig bis keulenförmig, im oberen Teile ; ä dicker, 19-32 u lang, 11-15 w breit; Abb. 49. Tag Lugano 1. Caeo- 5 { \ ma und Spermogonien auf Salix amygda- Membran 1'5 u dick, am Scheitel glatt, jina. 2. Ketten von Caeomasporen, Para- übrigens entfernt (2 u) stachlig; Parafysen fysen und vergrösserte Sporen. 3. Stark kopfförmig, mit dünnem (4—5 u) Stiel, 30 vergrösserte Caeomasporen. 4. Uredospo- bis50 « lang, oben 10—18 w breit oder ra. 5. Schnitt durch em Teleutosporen- keulenförmig, mit breiterem Stiel (4—10 uw), Beste: Bine Be a Se i > grössert. (Nach Klebahn.) oben 10—15 u breit. Teleutosporenlager blattunterseits, subepidermal, klein, 0:5 mm breit, reif dunkelbraun, in kleinen Gruppen oder über die ganze Blattunterseite verteilt; Dr. Bubäk, Die Pilze Böhmens. 13 194 Sporen prismatisch, oft unregelmässig, beiderseits abgerundet, 18—42 u lang 7—14 u breit, mit dünner, brauner, etwa 1 w dicker Membran. Caeoma im Mai, Uredosporen von Juni, Teleutosporen von August auf Salix amygdalina: Auf Bach- und Flussufern verbreitet. Nach Klebahn’s Versuchen soll diese Art auch auf Salix pentandra vorkommen. Melampsora Amygdalinae ist durch seine Biologie von allen ver- wandten, auf Salix vorkommenden Arten verschieden. Von der folgenden Art unter- scheidet sie sich durch kürzere Uredosporen, die auch dünnere, feinstachligere Membran besitzen. ß) Heteroecische Arten. 273. Melampsora minutissima (Opiz) Bubäk. Melampsora Larici pentandrae Klebahn. — Uredo minutis- sima Opiz in Seznam 1852, pg. 152 et in schedis. Caeoma intensiv orange; Sporen kuglig, eiförmig, immer etwas polyedrisch, 18—26 u lang, 13—20 u breit; Membran 1’5—2 u dick, sehr feinwarzig ; Wärzchen l a von einander entfernt. Uredosporen intensiv orange, bis 1 mm breit, hauptsächlich blattunter- seits; vereinzelt auch blattoberseits; Sporen keulenförmig, seltener länglich ellipso- idisch oder eiförmig, 26—44 u lang, 12—16 u breit; Membran 2 u dick, entfernt (2—2'5 u) stachlig, in dem oberen '/, glatt; Parafysen bis 50 u lang, oben 12—22 u dick, ihr Stiel 4—5 u breit. Teleutosporenlager wie bei der vorangehenden Art, oft zusammen- fliessend, von Epidermisresten bedeckt; Sporen 28-—38 gu lang, 6—11 u breit. Caeoma im Mai auf Larix europaea: Aus Böhmen sah ich es noch nicht. Uredosporen von Juni, Teleutosporen von Juli auf Salix pentandra: Borek bei Caslav (Opiz als Uredo minutissima Opiz) ! Thammühle bei Habstein (Kabät) ! Siehe die Bemerkung bei der vorangehenden Art. Der genetische Zusam- menhang wurde von Klebahn festgestellt. 274. Melampsora Allii-Salicis albae Klebahn. Spermogonien mit flacher, wenig konvexer Fruchtschicht, 120 u hoch, 210 breit. Caeomalager auf gelben Flecken auf Stengeln und Blättern, in kleinen Gruppen, etwa 1 mm breit, von den Epidermisresten an den Seiten bedeckt, orange; Sporen unregelmässig, selten kuglig, gewöhnlich polyedrischh 17—26 u lang, 15—18 a breit, mit 1—1'5 u dicker, fein- und dichtwarziger (Stachelentfernung 1 «) Membran. Uredolager anfangs auf jungen Aestchen, bis 5 mm lang, die Rinde durchbrechend, später auf jungen Blättern gruppiert, bis 2 mm breit, im Sommer und Herbst auf ausgebildeten Blättern und dann nur klein, '/, mm breit, meistens 195 unterseits, seltener oberseits, auf gelblichen Flecken; Sporen länglich, oft am Scheitel . breiter und dann birnförmig oder keulenförmig, 20—36 u lang, 11-17 w breit; Membran 2 « dick, am Scheitel glatt, im übrigen Teile entfernt stachlig (Stachel- abstand 2—2'5 u); Parafysen kopfförmig und dünnstielig oder keulenförmig, diekstielig, 50—70 g« lang, oben 15—20 u breit, Stiel 2—2'5, seltener bis 10 u dick; Membran der Parafysen 3 « dick; Uredolager auf Aestchen ohne Parafysen. Teleutosporenlager subepidermal, zerstreut oder blattbeiderseits grup- pirt, blattoberseits gewöhnlich zahlreicher, dunkelbraun, wenig glänzend ; Sporen unregelmässig prismatisch, beiderseits abgerundet, 25-45 w lang, 7—10 u breit; Membran etwa 1 « dick; Sporidien hyalin. Caeoma im Mai, seltener schon Ende April oder auch im Juni auf Allium rotundum: Chotue bei Krinec | Allium scorodoprasum: Daselbst zahlreich! Watislav bei Trebnitz ! Allium ursinum: Nymburk (VSeteöka im Herbar des k. k. Gymnasiums in Jungbunzlau) ! Diese Lokalitäten können aber auch zu der nächstfolgenden Art oder zu Melampsora Allii-populina Klebahn gehören; ohne Infektionsversuche ist es unmöglich, dasselbe mit Sicherheit zu bestimmen. Uredosporen von Mai, Teleutosporen von August auf Salix alba: Prag (Opiz, Hennevogl)! Welwarn (Kabät)! Harta und Pelz- dorf bei Hohenelbe (Cypers) und gewiss mehr verbreitet. Diese Melampsora ist mit beiden vorangehenden Arten, wie auch mit den nächstfolgenden verwandt; sie unterscheidet sich von ihnen durch farblose Sporidien, von den zwei ersten ausser den biologischen Verhältnissen auch durch die blatt- oberseits gebildete Teleutosporenlager, Bei der folgenden Art werden die Teleuto- sporenlager subkutikular gebildet. b) Teleutosporenlager zwischen der Epidermis und der Kutikula gebildet. 275. Melampsora Allii-fragilis Klebahn. Spermogonien subepidermal, wenig gewölbt, mit flacher Fruchtschicht, blass, etwa 200 u breit. Caeomalager auf Stengeln, Blättern oder Brutzwiebeln, auf gelben Flecken sitzend, klein, 05—1 mm breit oder bis 2 mm lang, von den Epidermisresten umgeben, orangegelb; Sporen unregelmässig, polyedrisch und zwar isodiametrisch bis länglich, 18—25 u lang, 12—19 u breit; Membran 1—2 wu dick, fein- und diehtwarzig (Stachelabstand 1 u). Uredolager blattunterseits, seltener oberseits, klein, '/, mm breit, rundlich, rotorange, von Epidermisresten umgeben, auf rotgelben Flecken; Sporen länglich, am Scheitel breiter und daher länglich-eiförmig oder birnförmig, 22—33 u lang, 13—15 uw breit; Membran 3 w dick, entfernt (2—3 u) stachlig, nur am Scheitel glatt; Parafysen 50—70 u lang, kopfförmig, oben 15—20 u breit, ihr Stiel 3—5 u dick, oder keulenförmig, 10—15 u breit, Stiel 7 « dick; Membran der Parafysen 3—5 uw dick. Teleutosporenlager subkutikular, meistens blattoberseits, seltener 13* 196 unterseits, zerstreut oder mehr oder weniger gruppiert, gewölbt, '/,—1'/, mm breit, dunkelbraun, glänzend ; Sporen unregelmässig prismatisch, beiderseits abgerundet, blattoberseits länger als blattunterseits, 30—48 u lang, 7—14 u breit, mit hell- brauner, etwa 1 a dicker Membran; Sporidien orange. Caeoma auf verschiedenen Allium-Arten im Mai. Es ist möglich, dass hierher etliche Standorte, welche bei der vorangehenden Spezies aufgeführt sind, gehören. Uredosporen von Juni, Teleutosporen von August auf Abb. 50. Melampsora Allü-fragilis. 1. Caeomasporen von Allium. 2. Uredosporen. 3. Parafysen. 4. Schnitt durch ein Teleutosporenlager (Nach Klebahn). Salix fragilis: Michle bei Prag (Opiz)! Sadskä! Rozdalovic! Vazovec bei Turnau (Kabät) ! Rovensko! Boikov bei Semil! Langenau bei Hohenelbe! Pustä Rybnä bei Policka (Noväk)! Siehe die Bemerkungen bei der vorangehenden und nächstfolgenden Art. Der genetische Zusammenhang wurde von Klebahn festgestellt. 276. Melampsora Galanthi-Fragilis Klebahn. Spermogonien flach, wenig hervorragend, 80—100 u hoch, 130 bis 160 u breit. Caeomalager blattbeiderseits auf grösseren, gelblichen Flecken, zerstreut oder gruppiert, oft ringförmig um die Spermogonien stehend, 1—2 mm breit, öfters zusammenfliessend, von den Epidermisresten umgeben, orange; Sporen polyedrisch und zwar kuglich bis eiförmig, 17—22 u lang, 14—19 u breit, mit 1 « dicker, dicht- (1 «) und feinwarziger Membran. 197 Uredolager blattunterseits auf gelben Flecken, seltener blattoberseits, zerstreut oder gruppiert, '/);,—1 mm gross, rundlich, von den Epidermisresten um- geben, orange; Sporen grösstenteils länglich, selten eiförmig, oft birnförmig oder keulenförmig und dann am Scheitel breiter, 25—383 u lang, 12—16 uw breit; Mem- bran 3 u dick, entfernt — (2—3 u) und feinstachlig, am Scheitel glatt, Parafysen gewöhnlich kopfiörmig, 50—70 u lang, 17—23 u breit, ihr Stiel 2-5 w dick. Teleutosporenlager subkutikular, '/,—1 mm breit, sonst wie bei der vorangehenden Art; Sporen ebenfalls, 25—45 u lang, S—15 u breit. Caeoma von April auf Galanthus nivalis: Im Schwarzenberg’schen Garten in Krumau (Jung- bauer nach Kirchner; siehe Lotos 1856, pe. 179 als Uredo Galanthi Kirchner). Uredo- und Teleutosporen sah ich aus Böhmen bisher nicht. Von der vorangehenden Art nur biologisch verschieden. 2. Uredosporen kuglig, auch am Scheitel stachlig. a) Teleutosporen am Scheitel stark verdickt, mit auffullendem Keimporus, subkutikular. 277. Melampsora Larici-Capraearum Klebahn. Caeoma blassorange; Sporen kuglig, länglich oder polyedrisch, 15—25 u lang, 12—17 u breit, mit 2« dicker, ziemlich dicht- (lu) und feinwarziger Membran. Uredolager auf der Unterseite gelblicher Flecke, zerstreut oder gruppiert, 1—2 mm gross; Sporen kuglig-eiförmig oder polygonal, 14—21 u lang, 13—15 u breit, mit 2—2°5 u dicker Membran; Parafysen 50—60 u lang, kopfförmig, 18—26 u breit, ihr Stiel 5-6 u breit, Membran 5 « dick. Teleutosporenlager subkutikular, 60 « hoch, 1 mm breit, oft aus- gedehnt, krustenförmig, dunkelrotbraun; Sporen prismatisch, unten abgerundet, 30—45 u lang, 7—14 u breit; Membran hellbraun 1 « dick, am Scheitel bis 10 u diek und daselbst mit deutlichem, wenig seitwärts liegendem Keimporus. Caeoma nach Klebahn und Jacky auf Larix europaea und L. oceidentalis. Uredo und Teleutosporen auf Salix Capraea, seltener auf Salix aurita verbreitet. Auf der letztgenannten Nährpflanze bei Mesie nächst Täbor! 278. Melampsora Lariei epitea (Klebahn) E. Fischer. Gaeomalager unterseits auf gelben Flecken zerstreut oder ein- bis zwei- reihig, rundlich bis länglich, '/,—1'/, mm lang; Sporen kuglig, eiförmig oder etwas polyedrisch, 15—25 u lang, 10—21 u breit, mit fein- und dichtwarziger Membran (Warzenabstand etwa 1 u). Uredolager einerseits oder blattbeiderseits auf gelben Flecken, orange- gelb, !/,—1'/, mm breit; Sporen kuglig bis länglich, oft polyedrisch, 12—25 u lang, 9—19 u breit; Membran 15—3°5 uw diek, entfernt (2—3 u) stachlig; Para- fysen kopfförmig, 35—80 u lang, 15—24 u breit, mit 3—4 u Jickem Stiel; ihre Membran 3—5 u, am Kopf oft bis 10 w dick. 198 Teleutosporenlager subepidermal, blattbeiderseits, '/,—1 mm breit, dicht gruppiert und oft zusammenfliessend; Sporen prismatisch, seltener keulen- förmig oder unregelmässig, beiderseits abgerundet oder am Scheitel vorgezogen, 20—50 ulang, T—14 u breit; Membran hellbraun, nicht verdickt, ohne deutlichen Keimporus (nach Klebahn). Caeoma auf Larix europaea: Aus Böhmen sah ich sie noch nicht. Abb. 51. Melampsora Larici-epitea. 1. Caeomasporen. 2., 3. Uredosporen und Para- fysen. 5. Schnitt durch ein Teleutosporenlager. 5. Vergrösserte Teleutosporen. (Nach Klebahn). Uredo- und Teleutosporen auf verschiedenen Salix-Arten und zwar: S aurita, cinerea, viminalis, hypophaifolia, Capraea, acutifolia, daphnoides, aurita X viminalis,purpurea X viminalis, dasyclados, Smithiana, retusa, herbacea, reticulata, serpyllifolia, nigricans, glabra, arbuseula, fragilis, purpurea, grandifolia. Aus Böhmen mit Sicherheit bisher nur auf Salix viminalis: Turnau (Kabät)! Zdär bei Polic a M.! Salix Capraea: Friedrichstal im Riesengebirge (Kabät)! Salix aurita: Täbor! Der genetische Zusammenhang wurde von Klebahn, E. Fischer und O. Schneider bewiesen. Die genannten Autoren unterscheiden folgende biologische Formen: f. sp. Lariei-epitea typica (Mel. Larici- epitea Klebahn). f. sp. Lariei-daphnoidis (Klebahn) E, Fischer. f f ww . sp. Larici-retusae E. Fischer. . sp. Larici-nigricantis O. Schneider. 5. f. sp. Lariei-purpureae O. Schneider. Die Nährpflanzen (dieser biologischen Formen siehe in dem vorzüglichen Werke von E. Fischer, Die Uredineen der Schweiz, pg. 487. 199 279. Melampsora repentis Plowright. — Melampsora Orchidi-repentis Klebahn. Spermogonien eingesenkt, die Epidermis hervorwölbend, mit flachem Hymenium, etwa 170 u breit, SO « hoch. Caeomalager beiderseits auf grossen, gewöhnlich elliptischen, gelblichen Flecken, gruppiert oder ringförmig, oft zusammenfliessend, 1—2 mm gross, gelb- orange; Sporen gewöhnlich polyedrisch und zwar eiförmig oder kuglig, 15—20 u lang, 11—15 « breit, mit dünner (I—1'5 a), sehr fein- und dichtwarziger (1 u) Membran. Uredolager unterseits auf gelben Flecken, klein, '/„—'/, mm im Durch- messer, intensiv orange; Sporen kuglig bis eiförmig, 13—17 u lang, 12—14 u breit, mit 15 w dicker, ziemlich dichtstachliger (15 «) Membran; Parafysen meistens kopfförmig, 40—70 uw lang, 16—20 u breit; ihr Stiel 3—5 u dick; Membran am Kopf 2—5 u dick. Teleutosporenlager blattunterseits, subepidermal, klein, dunkelbraun ; Sporen prismatisch, beiderseits abgerundet, 16—48 u lange, 7—14 u breit, mit hellbrauner, 1 u dicker Membran. Caeoma auf verschiedenen Orchideen, wie Orchis latifolia, macu- lata, incarnata. Kommt auch auf Platanthera chlorantha, Orchis militaris, sambucina, Gymnadenia conopea, Ophrys muscifera, Li- stera ovata vor. Aus Böhmen sah ich sie noch nicht. Uredo und Teleutosporen auf Salix repens: Stfebsko bei Pribram (Th. Noväk)! Der genetische Zusammenhang wurde von Plowright und Klebahn festgestellt. Kommt auch auf Salix aurita vor. Der vorangehenden Art ist sie sehr ähnlich. 250. Melapsora Evonymi-Capraearum Klebann. Spermogonien in der Mitte der Lager, ziemlich zahlreich, oft beiderseits ent- wickelt, honigbraun bis rotbraun, mit schwach eingesunkenem Hymenium, 200 u breit, 80 # hoch. Caeoma auf der Unterseite orangefarbiger Flecke in dichten Gruppen, bis 1'/, mm breit, zusammenfliessend, vereinzelt auch oberseits; Sporen gewöhnlich eiförmig, auch kuglig, seltener länglich, 18—23 u lang, 14—19 u breit, mit dicker dicht- (1 a) und feinwarziger Membran. Uredolager auf der Unterseite gelber Flecke, etwa '/, mm breit, polster- förmig, zerstreut oder gruppiert; Sporen kuglig, seltener eiförmig, schwach polyedrisch 14—19 u lang, 14—17 u breit ;Membran stellenweise 1'5 u, stellenweise bis 4 w. dick, entfernt (2 «) stachlig; Parafysen kopfförmig, 50—70 u lang, am Kopfe 18—25 u breit, Stiel 4—5 u dick; Membran 2 u, am Kopfe bis 8 w dick. Teleutosporenlager unterseits auf braunen Flecken, von der Epidermis bedeckt, '/, mm breit, gruppiert; Sporen unregelmässig prismatisch, beiderseits ab- gerundet, 25—40 u lang, 7—13 u breit, mit dünner, hellbrauner, nur am Scheitel schwach verdickter Membran und daselbst mit wenig deutlichem Keimporus. 200 Caeoma im Juni auf Evonymus europaeus: Weltrus (Kabät)! Beim Dymokurer Teich! Uredosporen von Juli, Teleutosporen von Ende August auf Salix aurita, cinerea, cinereaXviminalis, incana,. Aus Böhmen sah ich sie noch nicht. Der genetische Zusammenhang wurde von Rostrup und Klebahn fest- gestellt. 281. Melampsora Ribesii-Salicum Bubäk nov. nom. -— Melampsora Ribesii- purpureae Klebahn et Melampsora Ribesii-auritae Klebahn, Spermogonien mehr oder weniger kegelförmig gewölbt, 150—180 u breit, 60—80 u hoch. Caeomalager blattunterseits oder seltener blattbeiderseits auf gelben Flecken vereinzelt oder in kleinen Gruppen, '/,—1'/, mm breit, oft zusammen- tliessend, orange; Sporen kuglig, manchmal polyedrisch, selten länglich, 15—24 u lang, 12—20 u breit; Membran 3 « dick, ziemlicht dicht- (1 «) und feinwarzig. Uredolager unterseits auf gelben Flecken, seltener oberseits, klein, und die ersten bis 1'/, mm breit, die späteren nur '/,—1 mm, polsterförmig, orange ; Sporen kuglig, selten polyedrischh 15—23 u lang, 14-20 u breit; Membran 25—3°5 u dick, entfernt (2—2°5 u) und feinstachlig, Parafysen kopfförmig oder keulenförmig, 40—70 u lang, oben 12—24 u breit, Stiel 3—7 u breit, Membran 1:5—5 u dick. Teleutosporenlager unterseits auf braunen Flecken, seltener oberseits zerstreut oder gruppiert, /„—'/, mm breit, schwarzbraun; Sporen unregelmässig prismatisch, beiderseits abgerundet, 20—35 u lang, T—11 u breit; Membran kaum 1 a dick, hellbraun. Caeoma auf verschiedenen Ribes-Arten Ende April und im Mai, in Böh- men auf Ribes grossularia: Mühlhausen a. E. (Kabät)! Raudnic (Prochäzka) ! Turnau (Kabät)! Diese Standorte können sich aber auch auf die nächtsfolgende Spezies beziehen. Uredo- von Mai, Teleutosporen von August auf Salix aurita, Caprea, purpurea, purpurea x viminalis, selten Salix daph noides. In Böhmen an Bach- und Flussufern nicht selten auf Salix purpurea: Roveusko; Borkov bei Semil! Turnau (Kabät)! Langen- bruck bei Reichenberg (Matouschek)! Harta bei Hohenelbe (Cypers)! Tetschen (Wagner)! Holice (Cenök)! Ka@ina (Peyl)! Kolin (Veselsky)! Duppau bei Karlsbad (Wiesbauer) ! Salix rubra (purpurea X viminalis): Rovensko! Rozdalovie! Wittingau (Weidman)! Unter dem neuen Namen vereinige ich beide genaunten Klebahn’schen Spezies, denn die Unterschiede zwischen beiden sind so gering und so relativ, dass sie nur für Spezialformen gehalten wurden können. Die eine: f. sp. Ribesii- 201 auritae kommt nur auf Salix Capraea und aurita vor, während die andere: f. sp. Ribesii purpureae die übrigen Wirtspflanzen befällt, B) Teleutosporen zwischen Epidermis und Kutikula gebildet. 282. Melampsora BRibesii-viminalis Klebahn. Spermogonien polsterförmig, 150 w breit, 70 « hoch, mit eingesunkenem Hymenium. Caeoma wie bei der vorangehenden Art; Sporen gewöhnlich kuglig, selten eiförmig, schwach polyedrisch, 13—23 u lang, 14—17 u breit; Membran 2—3 u dick, ziemlich dicht- (1 «) und feinwarzig. Uredolager blattunterseits, !/, mm breit, zerstreut oder grup- piert, blassorange; Sporen kuglig, seltener eiförmig, 15—19 uw lang, 14-16 u breit; Membran 2 « dick, entfernt (2 u) stachlig; Parafysen kopfförmig oder keulenförmig, 50 bis 70 u lang. 18—25 u breit, ihr Stiel 7—14 u breit, Membran 1—2 u dick. Teleutosporenlager blatt- oberseits, subkutikular, '/,—'/, mm breit, zerstreut oder gruppiert, glän- zend, dunkelbraun; Sporen prisma- tisch, beiderseits abgerundet, 25 bis 40 u lang, 6—14 u breit, mit 1 wu ZINN dicker, hellbrauner Membran. Re aa, Da Caeoma im Juni auf verschie- T denen Ribes-Arten und zwar Ribes grossularia, rubrum, nigrum, seltener Ribes alpinum und au- Abb. 52. Melampsora Ribesii-viminalis. 1. Caeoma- E \ reum. In Böhmen bisher nur auf sporen. 2, 3. Uredosporen und ihre Parafysen. 4. Ribes rubrum: Turnau Schnitt durch ein Teleutosporenlager. 5. Dieselben (Kabät)! vergrössert. (Nach Klebahn.) Uredo- und Teleutosporen auf Salix viminalis: Kolin {Veselsky)! Elbufer bei Sadskä! Rovensko Turnau (Kabät)! Pelzdorf bei Hohenelbe (Cypers)! Chotebor (Mühlbach)! Wittingau (Weidman) ! Anhang: Jene Melampsora-Arten, welche von Klebahn und anderen auf Grund von Infektionsversuchen aufgestellt wurden, sind oft einander so ähnlich, dass man sie nach morfologischen Charakteren nicht bestimmen kann. Nur diesbezügliche Infek- tionsversuche könnten entscheiden, um welche Spezies es sich handelt. Ich führe deshalb hier anhangsweise jene Exsikkaten an, welche aus dem an- geführten Grunde nicht bestimmbar sind: Larix europaea: Bora bei Rovensko, zusammen mit Uredo auf Salix Capraea und Populus tremula. Salix aurita: Rovensko! Tannwald, Schumburg, Pfichovic, Wurzelsdorf Neuwelt, Harachsdorf! Harta bei Hohenelbe (Cypers) ! Ober Lipka bei Grulich,, Täbor ! Salix Capraea: In Böhmen sehr verbreitet im Uredo- und Teleutosporen- stadium Salix cinerea: Mühlhausen a. E. (Kabät)! Rozdalovie! Kfinee! Täbor! Salix Lapponum: Kessel im Riesengebirge (Kabät)! Schlingelbaude (Schröter). Salix silesiaca: Schlingelbaude, Grenzbaude (Schröter). Salix viminalis: Beide Sporenformen in Böhmen sehr verbreitet. II. Uredo- und Teleutosporen auf Populus. 1. Uredosporen kuglig, überall stachlig. 283. Melampsora Larieis R. Hartig. — Melampsora Larici-Tremulae Klebahn. Caeomalager vereinzelt oder in kleinen Gruppen auf gelblichen Flecken klein, etwa 1 mm lang oder breit, blassorange bis fleischrot ; Sporen kuglig, eiförmig oder polyedrisch, 14—17 u lang, 12—16 u breit; Membran ziemlich dicht- (1 u) nnd feinwarzig. Uredolager blattunterseits, auf wenig auffallenden Flecken zerstreut, gewölbt, '/, mm breit; Sporen ellipsoidisch, länglich, selten rundlich, 15—22 u lang, 10—15 u breit; Membran 2 « dick, entferntstachlig (2 «); Parafysen keulen- förmig, seltener kopfförmig, 40—45 u lang, 8—17 u breit, ihre Membran 3—5 u dick. Teleutosporenlager blattunterseits, von der Epidermis bedeckt, dunkelbraun, etwa 1 mm breit; Sporen prismatisch, beiderseits abgerundet, 40—60 u lang, 7—12 u breit. Membran 1—2 u dick, braun, am Scheitel nicht verdickt. Caeoma auf Larix europaea: Bisher nur im Luänictale bei Täbor! Uredo- und Teleutosporen auf Populus tremula: Daselbst ! Diese Melampsora-Art, welche auch auf Populus alba und P. balsamifera vorkommt ist gewiss in Böhmen viel verbreitet, leider kann sie, wie auch die folgenden 3 Arten, nur mittelst der Infektionsversuche bestimmt werden. Der genetische Zusammenhang wurde zuerst von R. Hartig festgestellt, von Klebahn und E. Fischer später bestättigt. 254. Melampsora pinitorqua Rostrup — Caeoma pinitorguum Al. Braun. Caeomalager unter der Rinde junger Triebe, später spaltenförmig ge- borsten, bis 2 cm lang und 3 mm breit, rotorange; Sporen kuglig oder ellipsoi- 203 dischh 14—20 u lang, 13--17 u breit, -seltener länglich (22X10 u); Membran gleichmässig 2 u dick oder stellenweise bis zu 4 u verdickt, sehr zart- und dicht- warzig (1 u). Uredolager unterseits auf gelben Flecken vereinzelt oder gruppiert, oft über das ganze Blatt verteilt, gewölbt, etwa '/, mm breit; Sporen gewöhnlich ellipsoidisch, einerseits schmäler, seltener rundlich oder etwas länglich, 15—22 uw lang 11-16 « breit; Membran 2 u dick, auf zwei gegenüberliegenden Stellen 5—6 u dick, entfernt (2—3 u) stachlig; Parafysen keulenförmig, 40—50 wu lang, Kopf 20—25 u lang, 12—17 u breit, ihr Stiel 3—4 « breit, Membran gleichmässig 3-7 w dick. > 2 B> ) 9° 00N ) ol NO 8 A -2-//N N DT Abb. 53. Melampsora pinitorqua. Schnitt Abb. 54. Melampsora pinitorqua. 1. Caeomasporen. durch ein Caeomalager. (Nach Hartig.) 2, 3. Uredosporen und ihre Parafysen. 4. Schnitt durch ein Teleutosporenlager. 5, Eine Partie des- selben vergrössert. (Nach Klebahn.) Teleutosporenlager blattunterseits subepidermal, etwa '/, mm breit braun, gruppiert; Sporen unregelmässig prismatisch, beiderseits abgerundet, 20—35 u lang, 7—11 u dick; Membran etwa 1 « dick, bräunlich. Caeoma auf Pinussilvestris: Bisher nur auf der Preisinglehne bei Rovensko ! Uredo- und Teleutosporen auf Populustremula: daselbst! Diese Art kommt noch auf Populus alba und P. albaXtremula vor. 204 Die Sporidien infizieren im Frühjahre junge Kieferntriebe. Das Mycel peren- niert im Rindenparenchym und in den Markstrahlen intercellular. Spermogonien entste- hen nach der Infektion ende Mai und anfangs Juni; Caeoma wird etwas später ge- bildet. Nachdem sich die Sporen verstäubt haben, stirbt die Rinde an der ınfizierten Stelle bis zum Holze ab, aber während der übrigen Vegetationsperiode wird die Wunde wieder überwallt. Die befallenen Triebe werden S-artig gekrümmt, 285. Melampsora Magnusiana Wagner. — Melampsora Klebahni Bubäk. Spermogonien subepidermal, wenig gewölbt. Caeomalager auf gelben Flecken, oft ringförmig um die Spermogonien herum, später zusammenfliessend, etwa 1 mm breit, orange; Sporen kuglig bis ellipsoidisch, oft polyedrisch, 17—27 u lang, 10—22 u breit; Membran I—L1'/, u dick, dichtwarzig (1 «). Uredolager blattunterseits, klein, etwa ', mm breit, zerstreut, orangegelb ; Sporen eiförmig bis länglich, 17—28 u lang, 12—20 « breit; Membran 3 « dick, entferntstachlig (2—3 u); Parafysen gewöhnlich kopfförmig, seltener keulenförmig, 40—57 u lang, 13—22 u breit, ihre Membran 3—5 w dick. Teleutosporenlager blatt- unterseits, subepidermal, etwa I mm breit, dunkelbraun ; Sporen prisma- tisch, beiderseits abgerundet, 40 bis 60 u lang, 7—10 u breit, Membran 1—2 u dick. Caeoma von Mitte April und im Mai auf Chelidonium majus: Herrnskretschen (Wagner, Krieger) ! Corydalis cava: Fasanerie bei Cernoves nächst Raudnitz (Pro- Abb. 55. Melampsora Magnusiana. 1. Uredosporen chäzka) | mit Parafysen. 2. Dieselben vergrössert. 3. Eine Uredo- und Teleutosporen auf Partie aus dem Teleutosporenlager. (Nach Klebahn) Populus tremula: Herrnskrets- chen (Wasner)! Caeoma kommt noch auf Corydalis digitata und C. fabacea vor. Der genetische Zusammenhang der Melampsora mit Caeoma auf Chelidonium wurde zuerst von Magnus festgestellt, später von Sydow, Wagner und Klebahn bestätigt; den Zusammenhang mit Caeoma von Corydalis habe ich im J. 1898 entdeckt und die betreffende Melampsora für selbständige Spezies gehalten. Später wurde aber von Klebahn bewiesen, dass meine Art mit Melampsora Magnusiana Wagner identisch ist. 286. Melampsora Rostrupii Wagner Spermogonien in kleinen, lockeren Gruppen blattbeiderseits, honigbraun, halbkugelig gewölbt. 205 Caeomalager blattunterseits, auf Blattstielen, seltener auf Stengeln und Inflorescenzachsen, auf gelblichen Flecken, oft ringförmig um die Spermogonien herum, 1—2 mm breit, oft zusammenfliessend, orange; Sporen kuglig bis ellipsoidisch 13—25 u lang, 10—17 u breit; Membran 1—25 u dick, dichtwarzig (1 u). Uredolager blattunterseits, etwa 1 mm breit, ziemlich fest, auf gelblichen Flecken; Sporen hauptsächlich ellipsoidisch, auch kuglig, seltener polyedrisch, 13—25 u lang, 14—18 u breit; Membran 3 u dick, entferntstachlig (2—3 u); Para- fysen gewöhnlich kopfförmig, etwa 50 u lang, 15—23 u breit, mit 3—6.u dicker Membran. Teleutosporen wie bei der vorangehenden Spezies. Caeoma im Mai und in der ersten Hälfte d. M. Juni auf Mercurialis perennis: Karlstein (Th. Noväk)! Mühlhausen, Bilichau (Kabät)! Chotue bei Kiinec! Kratzau bei Reichenberg (Kratzmann)! Turnau (Kabät)! Pelzdorf bei Hohenelbe (Cypers)! Dreikreuzberg bei Leitmeritz! Solanerberg bei Trebnitz! Mache (Wagner) und Berg Gross-Wostray bei Aussig! Königswald bei Teplitz (Thümen)! — Täbor! Uredo- und Teleutosporen auf Populus tremula: Mache bei Aussig (Wagner) ; Täbor! Der genetische Zusammenhang wurde zuerst von Rostrup und Nieisen festgestellt und später von Plowright, Klebahn, Wagner und Jacky bestätigt. Die Uredo- und Teleutosporen kommen noch auf Populus alba, balsa- mifera, nigra, monilifera, italica vor. Wie schon früher bemerkt wurde, kann man die vier vorangehenden Arten im Stadium der Uredo- und Teleutosporen von einander nicht unterscheiden. Aus diesem Grunde kann man die Pilze von folgenden Standorten nicht bestimmen: Populus tremula: Auf dieser Nährpflanze sind die Uredo- und Teleuto- sporen in ganz Böhmen verbreitet, besonders auf niedrigen, strauchartigen Indi- viduen. Populus alba: Kalina (Peyl, Veselsky)! Nov6e Dvory bei Kuttenberg (Veselsky)! Welwarn (Kabät)! Neuberg bei Jungbunzlau (Zouploa)! Bad Warten- berg (Kabät)! Wittingau (Weidman)! 2. Uredosporen stark verlängert, am Scheitel glatt. a) Teleutosporenlager blattoberseits; Teleutosporen am Scheitel verdickt. Uredosporen mit aequatorialen, gegenüberliegenden Verdickungen der Membran. 286. Melampsora Lariei-populina Klebahn. Caeomalager auf gelblichen Flecken, etwa 1 mm lang, intensiv orange; Sporen kuglig bis ellipsoidisch, 17—22 u lang, 14—18 u breit; Membran 1’5—2 u dick, farblos, diehtwarzig (1 u). Uredolager blattunterseits, seltener oberseits, auf gelben Flecken, etwa 1 mm breit, anfangs von einer pseudoparenchymatischer Hyphendecke und der Epidermis bedeckt, blasenförmig, später nackt, staubig, gelborange, zerstreut oder gruppiert; Sporen länglich, 30—40 u lang, 15—17 u breit; Membran 2 « dick, 206 im Aequator auf zwei gegenüberliegenden Stellen innen 5—6 gı dick, entferntstachlig (2—2°5 «), nuram Scheitel glatt; Parafysen keulenförmig oder kopflörmig, 40— 70 u lang, 14—18 u breit, ihr Stiel 4—6 u dick, Membran am Scheitel bis 10 ıw dick. Teleutosporenlager blattoberseits, subepidermal, anfangs gelbbraun, endlich schwarzbraun; Klein, etwa 1 mm gross, zerstreut oder gruppiert, oft zusam- menfliessend; Sporen prismatisch, beiderseits abgerundet, 40—70 u lang, 7—10 u breit; Membran dünn (1 «), nur am Scheitel 25—3 «u dick, schwach bräunlich. ern A \ ih x fi J : ISCHRE J ae / h ar A| > \ J w ji fi " | 1 ! | a s | TE mut \ x | ra: N E , ee wer | \ Abb. 56. Melampsora Rostrupii. Cae- Abb. 57. Melampsora Larici-populina. 1. oma auf Blättern von Mercurialis ÜCaeomasporen. 2, 3. Uredosporen und ihre pereunis. Parafysen. 4. Schnitt durch ein Teleuto- sporenlager. 5. Eine Partie desselben stark vergrössert. (Nach Klebahn.) Caeoma auf Larix europaea: Aus Böhmen sah ich diese Sporenform noch nicht. Uredo- und Teleutosporen auf Populus nigra: Welwarn (Kabät)! Stefansüberfuhr bei Mölnfk! Hoch Veseli (Kabät)! Pardubie (Vodäk)! Kuttenberg! Populus balsamifera: Hoch Veseli (Kabät)! Neuwelt im Isergebirge ! Ober Mohren bei Polic a. M| Populus pyramidalis: Täbor! Chynov! Diese Art kommt auch auf Populus canadensis vor. Der genetische 207 Zusammenhang wurde zuerst von Hartig festgestellt und später von Klebahn, E. Fischer und Jacky bestätigt. b) Teleutosporenlager blattunterseits; Teleufosporen am Scheitel fast gar nicht verdickt. Uredosporen ohne aequatoriale Verdickungen. 288..Melampsora Allii-populina Klebahn. Spermogonien gewölbt, 100 u hoch, 140 u breit. Caeomalager auf gelblichen Flecken gruppenweise, etwa 1 mm breit, von den Epidermisresten umgeben, orange, Sporen kuglig bis ellipsoidisch, mehr oder weniger polyedrischh 17—23 u lang, 14—19 u breit; Membran 2 u dick, manchmal auch dicker, fein- und dichtwarzig (1 «). Uredolager blattunterseits seltener blattoberseits, rundlich, 1 mn breit, ge- wölbt, von den Epidermisresten umgeben, staubig, orange; Sporen länglich oder keulen- förmig, 24—38 u lang, 11—18 u breit; Membran 2—4 u dick, entferntstachlig (2—3 u), nur am Scheitel glatt; Parafysen kopfförmig, 50—60 u lang, 14—22 u breit, Stiel 53—5 w breit; Membran 2—3 u dick. Teleutosporenlager blattunterseits, subepidermal, zerstreut oder grup- piert, schwach gewölbt, '/),—1 mm breit, schwarzbraun, matt; Sporen unregel- mässig prismatisch, beiderseits abgerundet, 35—60 u lang, 6—10 u breit; Membran 1—1'5 « dick, am Scheitel nur schwach (2 u) dick; Caeoma auf Allium ascalonicum, Schoenoprasum, vineale, Cepa, ursinum, sativum. Vielleicht gehört hierher irgendein Standort von denjenigen, die bei Melampsora Allii-Salicis albae aufgeführt sind. Uredo- und Teleutosporen auf Populus nigra, canadensis, balsa- mifera. Der genetische Zusammenhang wurde zuerst von Schroeter entdeckt und später von Klebahn bestätigt. III. Uredo- uud Teleutosporen auf Euphorbia- Arten. 289. Melampsora Helioseopiae (Persoon) Winter. Spermogonien halbkugelig abgeflacht, ohne Parafysen in der Oeffnung Caeomalager klein, auf Blättern '),—!/, mm breit, auf Stengeln 1-4 mm lang, gelbrot; Sporen in kurzen Ketten, ohne Parafysen, kuglig bis ellipsoidisch, 21—28 u lang. 19-24 u breit, mit dichtwarziger Membran (nach Dietel). Uredolager rundlich bis länglich, bald nackt, staubig, orange und ver- blassend ; Sporen kuglig bisellipsoidisch, 15—21ulang, 12— 18 u breit, mit hyaliner entferntstachliger Membran; Parafysen kopfförmig, 15—21 u breit, ihre Membran am Kopfe stark verdickt. Teleutosporenlager subepidermal, blattbeiderseits, auch auf den Stengeln, Deckblättern und Früchten, rundlich bis länglich, auf den Stengeln verlängert, ge- wölbt, oft zusammenfliessend, anfangs schwarzbraun, später schwarz; Sporen pris- matisch, 50-70 u lang, 12—15 u breit, mit dünner, brauner, am Scheitel schwach verdickter Membran. 208 Caeoma im Frühjahre, Uredosporen von Juni, Teleutosporen von Juli auf Euphorbia Helioscopia: Sehr verbreitet. Euphorbia exigua: Prag (Opiz)! Kuchelbad (Bauer)! Welwarn (Kabät)! Vavfinec bei Mölnik! VSetat! Kolin (Veselsky)! Halfn bei Dobruska (Vodäk)! Teplitz (Thümen)! Brüx (Stika) ! Euphorbia esula: Kaiserwiese bei Prag (Opiz)! Welwarn (Kabät)! Nove Straeei! Hradisko bei Salskä! Dobruska (Vodäk)! Teplitz, Graupen, Tetschen (Thümen) ! Euphorbia cyparissias: St. Prokop bei Prag (Opiz als Uredo bi- seriata Opiz, VIl/1849)! Prosek (Derselbe)! Graupen, Teplitz (Thümen)! Euphorbia peplus: Prag (Hrabal)! Lieben (Opiz)! Dvorce (Kalmus)! Welwarn (Kabät)! Chrudim (KriZek)! Theresienfeld bei Mariaschein (Wiesbaur)! Euphorbia platyphylla: Fuss des Berges Kostäl bei Trebnitz ! 290. Melampsora Euphorbiae duleis Otth. Spermogonien auf gelben Flecken blattbeiderseits. Caeomalager hauptsächlich blattunterseits. seltener blattoberseits und auf Stengeln, auf roten, gelb umsäumten Flecken; Sporen ohne Parafysen, kettenförmig, kuglig bis ellipsoidisch, 20—28 u lang, 20—24 u breit, mit dicht und feinwarziger Membran. Uredolager unterseits auf hellgelben, nicht deutlich begrenzten Flecken, einzeln oder gruppenweise, manchmal kreisförmig gestellt, etwa '/, mm im Durch- messer, orangegelb, kuglig bis ellipsoidisch, 16—24 u lang, 16—20 u breit, mit hyaliner, stachliger Membran ; Parafysen zahlreich, kopfförmig verdickt, 14—26 u breit. Teleutosporenlagersubepidermal, blattunterseits sehr dicht gruppiert, auch auf Stengeln, anfangs hellbraun, später chokoladenbraun, niemals (wie bei der vorangehenden Art) schwarz; Sporen zylindrisch oder prismatisch oder aber eiför- mig, 18—30 u lang, 12—22 u breit; Membran bis 3 « dick, gelbbraun. Caeoma im Frübjahre, Uredo im Juni, Teleutosporen von Juli auf Euphorbia duleis: Radic bei Seldcan (Th. Noväk)! Pintovka bei Taäbor ! Diese Art kommt auch auf Euphorbia amygdaloides und E. car- nioliea vor. Von der vorangehenden Spezies ist sie durch hellere Uredolager, durch die Gruppierung, Farbe und Grösse der Teleutosporenlager verschieden. III. Uredo- und Teleutosporenlager auf Linum-Arten. 291. Melampsora Lini. (Persoon) Desmazieres. Spermogonien und Caeoma unbekannt. Uredolager rundlich oder länglich, blattbeiderseits oder auf den Stengeln, blasenförmig, bald nackt, staubig, orange; Sporen kuglig bis ellipsoidisch, manch- mal polyedrisch, 15—24 u lang, 14—20 u breit, mit dicker, farbloser, entfernt stachliger Membran; Parafysen zahlreich, kopfförmig, 17—32 u breit, dick wandie. 209 Teleutosporenlager subepidermal, hauptsächlich auf Stengeln, anfangs rotbraun, endlich schwarz, unregelmässig, zusammenfliessend; Sporen prismatisch, 35—60 u lang, 7—16 u breit, mit dünner, brauner, gleichmässig dicker Membran. Uredolager von April, Teleutosporenlager von Juli auf - Linum catharticum: Sehr verbreitet. Die vorliegende Art kommt auch aufkultiviertem Linum usitatissimum vor und verursacht inmanchen Ländern z. B. in Belgien, Frankreich sehr grossen Schaden. V. Auf Hypericum-Arten entwickelt. 292. Melampsora Hypericorum (De Candolle) Schroeter. Caeomalager klein, rundlich oder länglich, hauptsächlich unterseits auf gelben bis roten Flecken, blattunterseis zerstreut oder fast gleichmässig verteilt, bald nackt, orange, staubig: Sporen in kurzen Ketten, polyedrisch und zwar kuglig bis ellipsoidisch, 18—28 u lang, 10—1S u breit, mit 2 « dicker, hyaliner, ziemlich dichtwarziger Membran. Teleutosporenlager blattunterseits subepidermal, klein, rundlich, rot- braun, später schwarzbraun; Sporen prismatisch, am Scheitel abgerundet, 23—40 u lang, 10—17 u breit, mit brauner, am Scheitel bis 3 u dicker Membran. Caeoma von Ende Juni, Teleutosporen erst zu Ende der Vegetationspe- riode auf Hypericum montanum: Bilichau (Kabät)! Wälder bei Rozdalovie! Hoch Veseli (Kabät)! Täbor! Hypericum perforatum: Friedstein bei Turnau (Kabät)! Reichenberg (Siegmund)! Chot&bor (Mühlbach)! Hypericum quadrangulum: Roketnice bei Gross Skal! Herrnskretschen (Wagner); Horicky bei Böhm. Skalice (Kabät)! Provoz bei Dobruska (Vodäk)! Zinn- wald (Thümen)! Rotenhaus bei Komotau (Roth)! Arber, Eisenstein, Neubrunn im Böhmerwalde! Nach Tranzschel ist Melampsora Hypericorum eine Melam- psoropsis. Das Caeoma wurde früher irrtümlicherweise für Uredo gehalten. VI. Auf Saxifraga-Ärten entwickelt. 293. Melampsora Saxifragarum (De Candolle) Schroeter. Melampsora vernalis Niessl. Spermogonien zerstreut, gelb, stark gewölbt, honiggelb, später dunkler, 170—220 u breit. Caeomalager blattunterseits zerstreut oder gleichmässig verteilt, auch auf Blumenblättern, rundlich oder elliptisch, anfangs subepidermal, dann nackt, staubig, gelborange; Sporen kettenförmig, rundlich bis ellipsoidisch, mehr oder we- niger polyedrisch, 20—29 u lang, 155 —24 u breit, mit farbloser, 2—3°5 u dicker, dicht- und feinwarziger Membran und orangefarbigem Inhalt. Dr. Bubäk, Die Pilze Böhmens. 14 210 Uredolager (nach Voglino) sehr klein, blattoberseits, rundlich; Sporen ellipsoidisch, goldgelb, 16—26 u lang, 15 « breit, feinstachlig. Teleutosporenlager blattunterseits, subepidermal, klein, unregelmässig, ziemlich dichtstehend, dunkelbraun; Sporen keulenförmig bis länglichh 40—50 u lang, 14 u breit, Membran braun. Caeoma schon Ende April, hauptsächlich aber im Mai, Teleutosporen am Ende der Vegetationsperiode auf Saxifraga granulata: Prag (Forster)! Zalov bei Roztok! Zwischen Mni$ek und Ridkä! Hrädek bei Eule (Th. Noväk)! Plöschenberg bei Netluk nächst Trebnitz! Rovensko! Rakonitz (Mühlbach)! Rotenhaus bei Komotau (Roth)! Burg- stadtl bei Duppau und Sollmus bei Buchau (Wiesbaur)! „Na Pichefch“ bei Pribram (Domin)! Täbor ! Saxifraga caespitoga: Langerberg bei Solan! Uredo- und Teleutosporen habe ich aus Böhmen bisher nicht gesehen. Es scheint mir, dass das Caeoma-Mycel perenniert, denn es dringt die ganze Pflanze hindurch. 7. Melampsoridium Klebahn. Aecidien mit blasenförmiger Pseudoperidie wie bei Peridermium. Uredo- lager mit halbkugeliger Pseudoperidie, am Scheitel geöffnet, ohne Parafysen; Uredo- sporen einzeln auf Stielen gebildet. Teleutosporen einzellig, braun, kompakte Lager bildend (Die Keimung siehe Abb. 3, 8.) 294. Melampsoridium betulinum (Persoon) Klebahın. — Melampsora betulin.a (Persoon) Tulasne. Aecidien unterseitsder Nadeln zerstreut oder längs des Nerven ein- oder zwei- reibig, klein, 05 —1’5 mm lang, hellorange; Pseudoperidie blasenförmig, ungleich- mässig sich öffnend, dünnwandig; Pseudoperidienzellen 18—38 u hoch, 10—17 u breit. Sporen kuglig bis eiförmig, 14—21 u lang, 11-16 u breit; Membran un- gleich dick, von stäbchenförmiger Struktur. Uredolager blattunterseits auf gelben Flecken, klein, etwa '/, mm breit, von Pseudoperidie und Epidermis umgeben, später am Scheitel geöffnet, staubig, orange- gelb ; Sporen eiförmig, ellipsoidisch bis länglich, 22—38 u lang, 10—16 u breit, mit farbloser, sehr entfernt stachliger Membran, Teleutosporenlager blattunterseits, subepidermal, klein, etwa ', mm breit, anfangs orange, endlich braun; Sporen prismatisch, 30—50 u lang, 7—15 u breit; Membran dünn (1 a), braun, am Scheitel nur schwach (15 u) verdickt, Aecidien in April und Mai auf Nadeln von Larix europaea; in Böhmen bisher nicht beobachtet. Uredo von Juli, Teleutosporenm von August auf Betula alba und Betula pubescens in Böhmen verbreitet. Der genetische Zusammenhang wurde zuerst von Plowright festgestellt. 8. Melampsorella Schroeter. Teleutosporen in den Epidermiszellen, mit dünner, hyaliner Membran, ein- zellig oder selten geteilt; Uredosporen mit Pseudoperidie oder nur mit Parafysen. Aeeidien mit typischer Pseudoperidie. 295. Melampsorella Caryophyllacearum (De Candolle). Schroeter. — Melampsorella Cera- stii (Persoon) Schroeter. — Melampsora Ce- rastii Winter. Spermogonien auf der Oberseite der Na- deln, honiggelb. Aecidien (Aecidiumeelatinum Albertini et Schweinitz) auf der Unterseite der Nadeln längs des Nerven zweireihig, tief im Gewebe eingesenkt, endlich in Form niedriger Becherchen hervor- brechend; Pseudoperidien mit zerschliztem, abfäl- ligem Rande, orange; Sporen kuglig bis ellipsoi- disch, gewöhnlich polyedrisch, 16—30 u lang, 14 bis 17 breit, mit hyaliner, dichtwarziger Membran und orangefarbigem Inhalte. Uredolager klein, gelb, subepidermal und gewöhnlich unterhalb der Spaltöffnungen entstehend, mit Pseudoperidien, anfangs geschlossen, endlich mit runder Oeffnung, staubig; Sporen kuglig bis ellipsoidischh, 20—30 u lang, 16—21 u breit; Membran farblos, dünn, entferut stachlig; Inhalt orange. Teleutosporen in den Epidermiszellen gebildet, unterseits die ganze Epidermis erfüllend oder nur fleckenweise gebildet; die befallenen Stel- len weiss oder schwach rosenrot gefärbt; Sporen in kleinerer oder grösserer Anzahl in einzelnen Zellen, isoliert oder einander berührend und in diesem Falle von den Seiten zusammengedrückt, einzellig oder seltener mit Querwänden versehen, 14—21 u breit; Membran dünn, hyalin. — Spori- dien kuglig, gelblich (gehäuft), 7—9 u im Durch- messer. Aecidien im Juni auf Abies pectinata: Harta bei Hohenelbe (Cypers) ! Tetschner Schnee- berg (Wagner)! Täbor! Arber und Eisenstein im Böhmerwalde (Krieger)! Zwischen Deffernik und Lakkasee, bei Schattawa! Abb. 58. Melampsoridium betulinum. 1. Aecidiosporen. 2. Stück einer Pseudoperidienwand der Aecidien. 3. Oberer Teil einer Uredosporen- pseudoperidie. 4. Typische und para- fysenartige Uredosporen. 5. Ver- grösserte Uredosporen. 6. Schnitt durch ein Teleutosporenlager. 7.Stark vergrösserte Teleutospore. (Nach Klebahn.) 14* 212 Uredosporen durch die ganze Vegetationsperiode, manchmal noch im Winter, Teleutosporen im Mai auf Cerastium arvense: Sehr verbreitet und zwar sind bisher nur Uredo- sporen von dieser Nährpflanze bekannt. Stellaria Holostea: Ebenfalls nur Uredosporen und zwar häufig in Prager Gegend und in wärmeren Lagen des Böhm. Mittelgebirges ; sonst nur bei Lesany nächst Welwarn (Kabät)! Pintovka bei Täbor! 4 Abb. 59. Melampsorella Caryophyllacearum. 1. Ein Hexenbesen. 2. Ein Hexenbeserästchen und eine Nadel mit Aecidien. 3. Teleutosporen in den Epidermiszellen. 4. Keimende Teleutospore mit Promycelium und Sporidien. (Nach E. Fischer.) Stellaria nemorum: Gross Skal! Täbor! Auf beiden Standorten auch Teleutosporen. In biologischer Hinsicht ein sehr interessanter Rostpilz. Teleutosporen keimen im Mai und die Sporidien infizieren junge Tannenaestchen. Bis zum Herbst bildet sich auf der Infektionsstelle eine kleine Anschwellung, die im Laufe der Jahre zu einer mächtigen Beule anwächst. Ans dieser Beule wachsen dann senkrechte, steife Aeste hervor und so entsteht der bekannte Hexenbesen. Auf den Nadeln der be- fallenen Triebe bilden sich die Aeeidien nach der Infektion erst im Juni des nächst- folgenden Jahres aus, von hier ab dann alljährlich und fallen auch alljährlich ab. Das Mycel überwintert in den Aesten des Hexenbesens und jedes Jahr dringt es in die neu sich bildenden Aeste ein. Ebenfalls überwintert auch das Mycel der Uredosporen und jedes Jahr dringt es im Frühling in die neuen Triebe ein und 213 bildet auf allen ihren Blättern zuerst Uredo, später Teleutosporen (Stellaria nemorum). Infolgedessen erhält sich dieser Pilz auf Cerastium- und Stellaria-Arten auch in solchen Gegenden, wo die Tanne gänzlich fehlt. Bei künstlichen Infektionen gelang es Tubeuf, Fischer, Klebahn und mir (im J. 1904 und 1905) nicht, mittelst der Uredosporen von Stellaria nemorum die Blätter von Cerastium arvense zu infizieren, so dass beide Formen biologisch verschieden sind. Aecidium Stellariae Kirchner in Lotos 1856, p. 180 von Stellaria gra- minea ist wahrscheinlich nur die Uredo dieses Rostpilzes. 296. Melampsorella Symphyti (De Candolle) Bubäk. — Uredo Symphyti De Candolle. Spermogonien hautsächlich auf der Unterseite der Nadeln, oft sehr zahl- reich, gruppenweise oder die ganze Unterseite bedeckend, ziemlich dichtstehend, klein, halbkugelig oder auch etwas verlängert, orangegelb. Aecidien unterseits auf den Nadeln, zweireihig längs des Nerven; Pseudo- peridien von einander ziemlich entfernt, höchstens 16 in einer Reihe und gewöhnlich nicht alle entwickelt, kurz zylindrisch, '/),—”/, mm lang, am Scheitel durch einen Querriss geöffnet, endlich bis zur Basis in 3—5 lange, ungleiche, schief abstehende oder gänzlich zurückgebogene, weisse Teile gespalten; Pseudoperidienzellen in Längs- reihen, unregelmässig, länglich-polygonal, 30—35 u lang, 17—22u breit, hyalin, mit dünnwandiger, feinkörniger Membran; Sporen mit sterilen Zwischenzellen in Ketten, gewöhnlich kuglig, seltener eiförmig oder länglich, 20—39'5 uw lang, 17°5—28°5 u breit, orange; Membran von stäbchenförmiger Struktur, dichtwarzig oder stellen- weise kahl. Uredolager klein, über die ganze Blattunterseite ziemlich dicht verteilt, von einer Pseudoperidieumgeben, subepidermal, endlich am Scheitel geöffnet, staubig, orangegelb; Sporen eiförmig bis ellipsoidisch, 24—35 u lang, 22—28 u breit, mit dünner, farbloser, entferntstachliger Membran. Teleutosporenlager in den Epidermiszellen gebildet. die Blattunter- seite total oder nur teilweise bedeckend und dieselbe weiss oder schwach rosenrot verfärbend; Sporen in einzelnen Epidermiszellen in kleiner oder grösserer Anzahl, 11—18 u lang, 9—15 u breit, mit farbloser, glatter Membran; Sporidien flach- kugelig, 6°5—8 u im Durchmesser. Aecidien Ende Juni und anfangs Juli auf Nadeln von Abies pectinata: Pintovka bei Täbor! Uredo von Mitte Mai bis zum Herbst, Teleutosporen im Mai und Juni auf Symphytum officinale (bisher nur Uredo): Baumgarten und Komorany bei Prag! Hoch Veseli (Kabät)! Komärover Teich bei Dymokur! Krüglitz und Schönborn bei Bodenbach! Eulau bei Tetschen (Thümen)! Waltirsche, Klein Priesen und Saubernitz bei Aussig! Reichstadt (Hockauf)! Habstein (Kabät)! Katina (Peyl)! Täbor! Krumau (Jungbauer)! Symphytum tuberosum: Roztoker Hain bei Prag! Elblehnen oberhalb Aussig von Nestomitz bis zum Ziegenberge! Sehr häufig im Leitmeritzer Mittel- 214 gebirge über Skalitz, Babina, Tschersing, Malschen, Ober Sedlitz, Sedel, Nemschen, Gross Vostray bis zum Neudorf bei Aussig! Klein Priesen! — Pintovka bei Täbor ! Der genetische Zusammenhang der Aecidien mit den Uredo- und Teleuto- sporen wurde von mir im J. 1903 festgestellt. Das Mycel der Uredo- und Teleutosporen perenniert im Rhizom und dringt im Frühjahre in die neuen Triebe ein und bildet auf allen Blättern beide Sporen- formen. Die befallenen Pflanzen sind schmächtiger und blasser als die gesunden. Die Teleutosporen keimen im Mai und ihre Sporidien infizieren die Tannennadeln. Die Infektionsversuche mit Aecidien auf Blättern schlugen alle fehl, so dass man die Infektion der Rhizomen annehmen muss, 297. Melampsorella Blechni Sydow. — Uredo Scolopendrii Schroeter P- P- Aecidien bisher unbekannt. Uredolager unterseits auf braun verfärbten Zipfeln, daselbst zerstreut, blasenförmig, gelblich, von einer Pseudoperidie umgeben, subepidermal, später am Scheitel geborsten und staubig ; Sporen eiförmig bis ellipsoidisch, 27—42 u lang, 18—24 breit; Membran warzig, hyalin. Teleutosporen (nach Sydow) intracellular, hyalin. Von August bis zum Winter auf Bleehnum Spicant hauptsächlich im Gebirge und zwar im Riesengebirge am Wege von der Pantschewiese längs der Mummel bis zum Harrachsdorf! Eilb- fall (Kabät, ipse)! Friedrichstal am Wege zum Heidelberg! Klokotf bei Turnau (Kabät)! — Stimmersdorf, Herrnskretschen (Wagner) — Böhmerwald: Arber! Klammerloch unterhalb Osser! Die Teleutosporen sind noch bisher ungenügend bekannt. 298. Melampsorella Dieteliana Sydow. Aecidien bisher unbekannt, Uredolager wie bei der vorangehenden Art; Sporen sehr unregelmässig immer polyedrisch und zwar kuglig, meistens länglich-polyedrisch oder keulenförmig polyedrisch, 22—44 u lang, 13—28 u breit; Membran hyalin, warzig. Teleutosporen wie bei Melampsorella Ble chni. Von August auf Polypodium vulgare. Bisher nur in Wäldern bei Gross Skal! und bei Herrnskretschen (Wagner)! 299. Melampsorella Kriegeriana Magnus. Aecidien unbekannt. Uredolager wie bei den zwei vorangehenden Arten; Sporen eiförmig bis ellipsoidisch, 30—40 u lang, 15—17'5 « breit; Membran hyalin, entfernt stachlig. Teleutosporen (nach Magnus) in den Epidermiszellen blattunterseits zu 4—8 (und vielleicht noch mehr) - zellig, hyalin, 1—2 schichtig, die Sporen der Basalschicht viel niedriger. Uredosporen von August, Teleutosporen im November auf Aspidium spinulosum: Gross-Skal und Nebäkov bei Trosky (Kabät)! Herrnskretschen (Wagner)! Am Wege vom Spitzberge zum Teufelssee im Böhmer- walde! Anhang. Diejenigen Uredineen, von welchen bisher nur Aecidien oder Uredosporen bekannt sind, werden vorläufig in die provisorischen Gattungen Aecidium und Uredo eingereiht. 1. Aecidium. 300. Aeceidium pseudocolumnare Kühn. Spermogonien zerstreut, mit schwach konkavem Hymenium. Aecidien zweireihig auf der Unterseite gelbgrüner bis gelber Nadeln; Pseudoperidien kuglig, eiförmig oder kurz walzenförmig, weiss, mit unregelmässiger Oeffnung; Sporen kuglig, eiförmig oder ellipsoidisch, manchmal polyedrisch, 24 53 u lang, weiss, dichtwarzig. Im Juli und August auf Nadeln von Abies pectinata: Inder böhm.-sächs. Schweiz auf einigen Stellen (Krieger, Sydow) | Aeeidium Euphorbiae Gerardianae E. Fischer. Aecidien über die ganze Blattunterseite verteilt, schüsselförmig ; Pseudo- peridien mit fast nicht zurückgeschlagenem Rande; Pseudoperidienzellen in Längs- reihen, auf der Aussenseite bis 10 u, auf der Innenseite 3—4 u dick, auf radialem Schnitt fast rechteckig; Sporen orange, kuglig-polyedrisch, 16—21 u breit; Membran dünn, dicht- und feinwarzig. Im Juniauf Euphorbia Gerardiana: Libsic! Mühlhausen a/E. (Kabät) ! Nach Müller’s Versuchen gehört dieses Aecidium zu Uromyces Ono- nidis Passerini und ist deshalb dort einzuschalten. 301. Aeeidium lampsanicolum Tranzschel. Spermogonien fehlen (?). Aecidien auf der Unterseite gelber, rundlicher, oft wenig rötlicher, heller umsäumter Flecke, in lockeren, mehr oder weniger kreisförmigen Gruppen; Pseudo- peridien kurz walzenförmig, mit weissem, zurückgebogenem, zerschlitztem Rande; Pseudoperidienzellen reihenförmig stehend, im radialen Schnitt rhombisch, aussen 5—6 u diek; Sporen kuglig-polyedrischh, 13—16 u lang; Membran hyalin, dicht- und feinwarzig; Inhalt orange. Im Juni auf Blättern von Lampsana communis: Sebusein bei Leitmeritz ! Gehört wahrscheinlich zu einer Puceinia von Carex. 216 302. Aeeidium Petasitidis Sydow. Spermogonien auf beiden Seiten der Flecke, honiggelb, später dunkler. Aecidien unterseits grosser, gelber, violett umsäumter, rundlicher und oft zusammenfliessender Flecke, um die Spermogonien dicht gruppiert; Pseudoperidien 150—250 uw breit, niedrig zylindrisch, mit grobzerschlitztem, zurückgebogenem Rande; Pseudoperidienzellen in ziemlich deutlichen Reihen, aussen bis 11 « dick ; Sporen orange, kuglig-polyedrisch, seltener ellipsoidisch, 20-25 wlaug, 15-22 u breit; Membran dünn, dieht- und feinwarzig. Im Juli im Vorgebirge und Gebirge auf Petasites albus: Elbgrund! Pelzdorf bei Hohenelbe (Cypers)! Glatzer Schneeberg (Schroeter) ! Petasites offieinalis: Schatzlar (Schroeter). Stepanov bei Bilin ! 303. Aeeidium Homogynes Schroeter. Spermogonien beiderseits der Flecke, stark gewölbt. Aecidien unterseits auf gelben, später braunen Flecken, dicht kreisförmig um die Spermogonien gruppiert; Pseudoperidien walzenförmig, mit schmal zurück- gebogenem, zerschlitztem Rande; Pseudoperidienzellen aussen 5—7 u dick; Sporen kuglig-polyedrisch oder eiförmig, 14—24 u lang, 14—21 breit, mit dünner, farbloser, dicht- und feinwarziger Membran und orangerotem Inhalt. Im Juli und August im Gebirge auf Homogyne alpina: Weisswassergrund! Elbfallbaude, Prinz Heinrich- baude, Teufelsgarten, Grosser Kessel! — Glatzer Schneeberg! Von E. Fischer wurde im Centralblatt für Bakteriol. und Parasitenkunde, II. Abt. XXII. Bd. (1908), Heft '/,, pg. 89, bewiesen, dass dieses Aecidium zu Uromyces Veratri gehört. Der Autor zerlegt auf Grund seiner Infektionsver- suche Uromyces Veratri in 2 Spezialformen: f. sp. Adenostylis und f. sp. Homogynes. Ausser dem biologischen Verhalten sind beide Formen auch morphologisch gut unterscheidbar. Ich habe auf diesen Umstand in der böhmischen Ausgabe dieses Werkes aufmerksam gemacht, wo ich bei Uromyces Veratri pg. 33 sage: „Die Exemplare vom Glatzer Schneeberge haben durchschnittlich kürzere Teleutosporen als diejenigen aus dem Riesengebirge.“ Auch die Abbildung von E. Fischer |. c. zeigt sehr gut diesen Unter- schied, in dem bei der Form Homogynes-Veratri kürzere Teleutosporen ge- zeichnet werden als bei jener von Adenostylis-Veratri. Meiner Meinung nach sind beide Formen als gute Arten aufzufassen, denen am besten die vorgeschlagenen Namen zutreffen. 304. Aeeidium Ligulariae Thümen. Spermogonien auf beiden Seiten der Flecke gruppiert oder zerstreut, honiggelb. Aecidien blatiunterseits auf gelben oder rotvioletten, rundlichen Flecken, blattoberseits nur vereinzelt; Pseudoperidien breit, niedrig schüsselförmig, mit zu- rückgebogenem, zerschlitztem Rande; Pseudoperidienzellen in Längsreihen, auf ra- dialem Schnitt quadratisch oder rhombisch, aussen bis 11 u, auf den übrigen Seiten nur 4—6 u dick; Sporen orange, kuglig oder eiförmig, manchmal polyedrisch, 20—22 u lang, 17—20 u breit; Membran fein- und dichtwarzig. Im Juni und anfangs Juli auf : Ligularia sibirica: Habstein (Schiffner, Kabät) ! Dieses Aecidium kommt ausserdem nur in Sibirien vor. 305. Aeeidium Kabatianum Bubäk. Spermogonien auf beiden Seiten der Flecke in ärmlichen Gruppen, honigbraun. Aecidien unterseits auf gelben, undeutlich begrenzten Flecken, selten ober- seits, zerstreut und immer nur in kleiner Anzahl entwickelt ; Pseudoperidien niedrig walzenförmig, anfangs blasenförmig, mit bald abfallendem Rande; Pseudoperidienzellen aussen stark verdickt; Sporen polygonal und zwar kuglig bis ellipsoidisch, 20—28 u lang, 18—24 u breit; Membran hyalin, dicht und feinwarzig, Inhalt orange. Mitte Mai auf Myosotis stricta: Welwarn (Kabät) ! 306. Aeeidium Lithospermi Thümen. Spermogonien auf beiden Seiten der Flecke gruppiert, honigbraun, stark gewölbt. Aecidien unterseits auf braunen, rundlichen bis länglichen Flecken, sehr dicht gruppiert, niedrig walzenförmig, mit schmal umgebogenem, nur wenig zer- schlitztem Rande; Pseudoperidienzellen in undeutlichen Reihen, aussen bis 11 uw dick; Sporen kuglig, eiförmig, sehr oft auch ellipsoidisch bislänglich, oft polyedrisch, 20—33 u lang, 17—24 u breit; Membran 2—3 u dick, dicht- und feinwarzig, hyalin; Inhalt orange. Ende April und im Mai auf Lithospermum arvense: Prag (Opiz 1851, als Aecidium Asperi- folii forma Rhytispermi Öpiz)! Ka£öina (Peyl)! Kolfn (Veselsky)! Welwarn (Kabät) ! Von Aecidium Nonneae ist dieser Pilz durch grössere und längere Sporen verschieden. 307. Aecidium Nonneae Thümen. Spermogonien stark gewölbt, auf beiden Seiten der Flecke zwischen den Aecidien gruppiert, honigbraun, oft das ganze Blatt bedeckend. Aecidien auf gelben bis braunen, rundlichen Flecken, meistens blattunter- seits, zahlreich auch blattoberseits, ebenfalls auf Deckblättern und Kelchen, dicht gruppiert, blasenförmig gewelbt, später breit geöffnet, mit schmalem, bald abfal- lendem Rande; Pseudoperidie azellen in undeutlichen Reihen, aufder Aussenseite bis 11 u verdickt; Sporen polyedrisch und zwar kuglig bis eiförmig, 20—30 u lang, seltener 215 länger, 16-26 a breit; Membran 2—3 u dick, dicht- und feinwarzig, hyalin; Inhalt orange. Anfangs April auf Nonnea pulla: Welwarn (Kabät)! Kolin (Veselsky)! 308. Aeeidium Pulmonariae Thümen. Spermogonien blattbeiderseits in kleiner Gruppe, gewölbt, honigbraun. Aecidien auf der Unterseite rundlicher, gelber, später brauner Flecke, in dichten Gruppen, seltener nur kreisförmig; Pseudoperidien niedrig walzenförmig, mit zurückgeschlagenem und zerschlitztem Rande; Pseudoperidienzellen aussen bis 11 u dick, nicht reihenförmig; Sporen orange, kuglig-polyedrisch oder eiförmig, 20—26 u lang, 18—24 breit, mit ungleichmässig dicker, glatter Membran. Ende Juni und anfangs Juli auf Pulmonaria offieinalis: Rotenhaus bei Komotau (Roth) ! Tepl (Konräd) 309. Aeeidium Circaeae Üesati. Spermogonien auf bıiden Seiten der Flecke, honiggelb. Aecidien auf der Unterseite gelber bis brauner, heller umsäumter, rund- licher Flecke, ziemlich locker gruppiert; Pseudoperidien niedrig walzenförmig, mit schmal zurückgebogenem, zerschlitztem Rande; Pseudoperidienzellen aussen 5—7 u dick; Sporen kuglig oder eiförmig, 12—16 u lang, 9—14 u breit, mit dünner, hya- liner, dicht- und feinwarziger Membran und orangerotem Inhalt. Im Mai und Juni auf Circaea alpina: Herrnskretschen (Wagner). Kommt auch auf Circaea lutetiana und C. intermedia vor. 2. Uredo. 310. Uredo Airae Lagerheim. Uredolager zwischen den Nerven blattoberseits, unterseits durch gelbliche oder violettbraune Fleckchen markiert, zerstreut, rundlich bis kurz strichförmig, subepidermal und nur mittelst eines länglichen Risses sich öffnend, gelb, durchsetzt von zahlreichen, keulenförmigen, seltener kopfförmigen, bis 100 u langen, 10—20 u breiten, geraden oder (manchmal sehr stark) gekrümmten, hyalinen, am Scheitel 2—3°5 u dicken Parafysen; Sporen kuglig bis ellipsoidisch, manchmal polyedrisch, 22—33 wlang, 17—24 u breit; Membran farblos, dick, ziemlich dichtwarzig (15 u). Im August auf Aira caespitosa: Wiesenbaude im Riesengebirge! Bisher nur aus Schweden und Finnland von Aira caespitosa, alpina und bottnica bekannt. 311. Uredo anthoxanthina Bubäk. Uredolager auf gelblichen oder schwach rötlichen Flecken blattoberseits, elliptisch oder länglich, zerstreut oder stellenweise gruppiert, manchmal zwischen den Nerven in kurzen Reihen und dann öfters der Länge nach zusammenfliessend, 213 bald nackt, staubig, orange; Sporen kuglig, eiförmig, seltener ellipsoidisch, .18—26 u lang, 16—20ubreit, mit orangefarbigem Inhalte, einigen (6—8) Keimporen; Para- fysen zahlreich zwischen den Sporen entwickelt, gekrümmt oder gebogen, zweimal über- einander aufgedunsen, keulenförmig oder kopfförmig, bis 60 « lang, oben 10—15 u dick, hyalin oder schwach gelblich, dickwandig. Von August auf Anthoxantum odoratum: Weisse Wiese im Riesen- gebirge (Kabät) ! Anhang. Thümen gab in seinen „Fungi austriaci* unter Nr. 402 einen Pilz von Stanhopea aus und zwar unter dem Namen Uredo @ynandrearum Corda und führt denselben in seinem Verzeichnisse in den Verhandlungen d. zool. bot. Gesellschaft, Wien 1875 auch von Vanda sp. auf; beide Pilze wurden von ihm in den Tetschner Glashäusern gesammelt. Ich habe das erste Exemplar untersucht (in Sammlungen d. bot. Abt. d böhm. Museums), Konnte aber keinen Pilz finden. Corda beschreibt seinen Pilz folgendermassen : 312. Uredo Gynandrearum Corda. Flecken bleich, bräunlich, unregelmässig, zerstreut oder fehlend; Uredolager blasenförmig, elliptisch, zerstreut; Sporen kaffeebohnenartig, im Umrisse elliptisch, 16—22 u breit; Membran hyalin, feinwarzig; Inhalt weiss oder gelb. Auf den Orchideen-Gattungen Stanhopea und Vanda in Glashäusern zu Tetschen (Thümen). Verzeichnis der Wirtspflanzen. Abies excelsa . . — pectinata . Actaea spicata e Achillea millefolium. . — Ptarmica — setacea re Adenostyles albifrons — Alliariae : Adoxa moschatellina Aegopodium Podagraria . Aethusa cynapium Agrimonia Eupatorium Agropyrum repens Agrostis stolonifera . — vulgaris . Aira alpina. — bottnica . — caespitosa . Alchemilla fissa . — NEN Alectorolophus alpinu — birsutus . — major . — minor . Sa Allium ascalonicum . — 0epa .... — fistulosum . — oleraceum . — porrum — rotundum — sativum . — schoenoprasum . — scorodoprasum . — sibiricum — ursinum — vineale : Alopecurus pratensis Althaea officinalis . — I088 ..... — rosea v. nigra . . 173, 174, 185, . 190, 211, 213, 188 215 91 . 150 . 150 . 150 179 52 ‚146 . 146 . 128 . 186 86 106 ‚106 . 218 . 218 . 218 50 Amelanchier eanadensis 159 — vulgaris . Eh 159 Anchusa ‚officinalis: © ...7. >22 Sr Andropogon ischaemum are): Anemone nemorosa . . . 147, 183 — ranunculoides . 124, 148 — silvegtris . - ., 000.400... 000 EEG Angelica silvestris e Anthoxanthum odoratum.. . . . 121, 122, 127 99,219 Anthyllis vulneraria . ....... 49 Apium graveolens 68 Aquilegia vulgaris . BR}! Arabis hirsuta mi. u SEHE Arenaria serpyllifolia . . . ... .......103 Armeria vulgaris & i 24 Arrhenatherum avenaceum . 92, 107 Artemisia Abrotamum . -... 2 .....14 — Absinthium u ae — dracuneulus, . 1% = um u Rat —YDIgarIRIE 2 ee . 141 Arum maculatum ee a RE RE Asarum europaeum. . . „u... = em Asparagus offieinalis an Su 58 Asperula Cynanchicn ':.. 2... essen — galioides 62 — odorata . » 61 Aspidium spinulosum . . 2». .2.....215 Astragalus austriacus 40 1) a .o...; — 6X5CAPUN,. ua. ure..r Seen 40 — glyeyphyllus ........ 40 — ONODLyCHIB, ©. » 0 0» or Astrantia major . 146 Avena fatua . - =... n. vo eg — pubescens . 99 — saliva .. 107 Barkhausia rhoeadifolia 70 Bellis perennis 109 Berberis vulgaris. , 2. RR Berula angustifolia . . Beiasvnloarse Won .er 2. ene Betula alba . — pubescens - Blechnum Spicant. ...... Brachypodium pinnatum . —silraticumlß-....0."..2.2.: 02%; Bromus commutatus . —#mollis&@®#-". -.. 202%. 208 Se secalnns aD. nern SterHIS@aPR ren euer: tectorum En A NEN je Bupleurum falecatum. .....-. Cacalia suaveolens -. ...... Calamagrostis arundinacea . — epigeios . . — Halleriana — lanceolata . Calamintha Acinos . Caltha palustris . rc Campanula bononiensis .-.... — glomerata . Sn Tatiolamerı 207.7 palulayg ee: persicaefolia . rapuneculoides . . rapuneulus .... rotundifolia Scheuchzeri sibirica . . - Trachelium Carduus acanthoides . — cerispus . nutaus. 9.0 A202 SDEFEONStAZH Run ser s.; Garexacula®. - nn. acutiformis brizoidestmn ann 2 8. 2.2.0088 caespitosa _ € Davallanarı 2... 2.0.00 Hay are fulra glauca ERReLE. leporina . . MONtANAy. Were ns muricata ... pallescens . panicea@ un, pilosa . ; Pseudocyperus . rigida . ETIPaHAN 2 0 en .113, Carex Schreberi silvatica ee BIrIctap er supina .. vulgaris... .. vulpınager Carlina acaulis — vulgaris ; Cartbamus tinctorius . ... . Carum carmi . Centaurea Cyanus. a ENTE — montana — Scabiosa .. Cerastium arvense — triviale r Cerefolium silvestre.. . Chaerophyllum aromaticum . — hirsutum — temulum Chelidonium majus Chondrilla juncea : Chrysanthemum corymbosum . — indicum . — Leucanthemum . Chrysosplenium alternifolium . Cichorium Intybus Cieuta virosa . Circaea alpina . — intermedia . — Lutetiana Cirsium arvense canım . EHE canum X oleraceum . eriophorum . ..... — heterophyllum. . lanceolatum . . oleraceum palustre . pannonicum . Clematis recta Clinopodium vulgare Conium maculatum Convallaria majalis Corydalis caya .... — digitaia .-... - fabaceaı 2 „on an Crataegus Douglasiüi. . grandiflora . monogyna . nigra . oxyacanth sanguinea . tanacetifolia . [7 or ot 111, 111, 1175 .115, 222 Crataegus tomentosa . Crepis biennis. -. - - - - « » — grandiflora .... - — paludosa . .». 2...» — praemorsa . — suceisaefolia . — tectorum ... — virens . Cydonia vulgaris Cystopteris fragilis . - Cytisus biflorus . — capitatus — Laburoum. .. . — nigricans Dactylis glomerata Daucus carota ... . Dentaria enneaphyllos . Deschampsia caespitosa . . Dianthus barbatus — caryophyllus . Echinops sphaerocephalus . Elymus arenarius - — europaeus . Re Empetrum nigrum .... Epilobium alsinefolium — angustifolium —Ahissutum on. na — montanum . — obscurum — roseum ie Ervum hirsutum ..... uk So Dre n a A RE cK| 31, 85, 98, 106 . 149 aaa ee . 173 . 136 are 3 67,186 a rd off . 67, 149, 186 22 39 Erythronium dens canis . 45 Euphorbia amygdaloides . . 208 —GATDIOUCAN ES 2 en ee rl — cyparissias. 36, 37, 38, 39, 40, 55, 208 — duleis - . ME 2.208 — esula . ..36, 37, 55, 208 — exigua Se 1r20B — Gerardiana 49, 55, 215 — helioscopia . 208 — peplus . 208 — platyphylla 208 — virgata 36, 37 Euphrasia lutea . 182 — DNEMOLOBR . - ... . 182 -ndonltes, » ut. . 182 — offieinalis a N E:r Evonymus europaeus . 200 Falcaria Rivini 125 Festuca arundinacea .. 98, 107 Festuca duriuscula gigantea . ovina . pratensis rubra . SIyALIER..... : .0.0u TICANIAR NEIN. 5. 00 verna v. calthaefolia Frangula alnus Gagea lutea pratensis Galega offieinalis . . Galanthus nivalis . Galium Aparine Cruciata . mollugo . palustre . Baxatlleme ee silvaticum . silvestre . uliginosum verum Genista tinctoria Gentiana cruciata . Geranium columbinum . dissectum . palustre . pratense pusillum pyrenaicum silvaticum . Glechoma hederaceum . Globularia Willkommii Glyceria aquatica . Gymnadenia conopea Hedysarum obscurum Helianthus annuus Herniaria glabra Hieracium alpinum aurantiacum . auricula . boreale . . Rs Fritzii De glanduloso-dentatum laevigatum murorum nigrescens . Pilosella praealtum . prenanthoides silvaticum . sudeticum . 108 „107 32, 108 u. 107 32, 108 . 106 Al öl . 105 . 50 . 197 . 126 . „126, 151 EL . 59, 151, 188 59 . 151, 185 . 60, 151, 188 59, 188 59 . 59, 183 50 Rei 26, 119 27,119 118 R 27 27,119 „152 . 152 iur .199 43 59 . 154 . 130 . 130 . 130 . 130 . 130 . 130 . 130 . 130 s. 80 . 130 . 130 . 130 . 130 . 131 Hieracium tridentatum .....2....131 — umbellatum EN ERELTZT Holeus lanatus . . 88, 105, 106, 107 — mollıs . Homogyne alpina . Hordeum distichum . — hexastichum . — vulgare i E zeocrithonwe na cr Hypericum montanum . — perforatum E — quadrangulum . . . Hypochoeris glabra — radicata . — unifora . Impatiens Balsamina — noli tangere . Inula salieina . Juniperus communis . — nana & — oxycedrus. .. 2... — Sabina Koeleria eristata — glauca ..:.. — gracilis Lactuca muralis . — peremiis . 2...» — quereina . — scariola . Lampsana communis Lappa major. — major X tomentosa — mie ade — tomentosa . . - ° Larix europaea — oceidentalis Lathyrus pratensis — sativus — silvestris . — tuberosus . . - Ledum palustre Leontodon autumnalis . — hastilis . . — hispidus . Ligularia sibirica Lilium eandidum Linum catharticum usitatissimum Listera ovata . 3 Lithospermum arvense . Lolium perenne . Lonicera xylosteum . . . 194, 197, 198, . 88, 106, 107 . 145, 216 93 98 ss, 93 03 „209 . 207 „209 .134 „134 .134 LTE ae) 178 157, 158, 159 . 158 .158 ..160 . 103 . 103 . 108 .79, 114 78 eg NS LTR . 71, 215 . 135 . 135 .135 ea 202, 206, 210 lag 37 37 37 20 173 133 Lotus corniculatus . — tenuifolius . Lupinus sp. Luzula campestris . — maxima . — pallescens . —EVErDals ae rs Lychnis flos cuculi Lycopsis arvensis . Mahonia aquifolium . Malachium aquaticum . Malva rotundifolia — silvestris — vulgaris . Medicago falcata — minima . — sativa. 53,2 Melampyrum arvense — cristatum — nemorosum — pratense ZEsilvaticumersenı 0 Melandryum pratense — silvestre . Melica ciliata . — nutans Mentha aquatica —- arvensis- rcapitatar su. an. — hortensis . — piperita ... . — rotundifolia — silvestris 3 Mercurialis perennis . Meum athamanticum — mutellina . .. Moehringia triuervia . Molinia coerulea Mulgedium alpinum . Muscari comosum . — tenuiflorum Myosotis strieta Myrrhis odorata Nemesia versicolor Nonnea pulla . Onobrychis viciaefolia . Önonis spinosa . Ophrys museifera . Örchis incarnata — latifolia — maculata [80) 189) os 39 39 48 . 109 . 110 . 110 . 109, 110 ..149 38 38 . 182 . 182 . 182 . 101, 182 . 182 66 .153 33 . 49 . 199 . 104,199 . 199 . 199 224 Orchis militaris . . 199 — gambucina. . . . 199 Ornithogalum ohren . 144 ——tumbellatum 2.2. nem . 144 Orobus albus . 20 — montanus ..-. ....= 21 — niger 21 — vernus ET a RR: 21 Oxytropis pilosa 40 Paeonia angustifolia . . 175 — anomala . 176 — arietina . 176 — decora . 175 — insignis . 17H — offieinalis 175 — peregrina . 175 — tenuifolia 175 Paris quadrifolia . 103 Parnassia palustris . 118 Pastinaca sativa . ua Pedieularis silvatica . 2317 Petasites albus . el — offieinalis . . 179, 216 Peucedanum Cervaria 14129 — ÖOreoselinum . . 130 —Ipalustresn sen, -. 2002, 0 EEE Phalaris arundinacea . 104, 106 Phaseolus vulgaris “22 Phegopteris sodiodiere 10.1192 Phleum pratense ...... a 99 Phragmites communis . 95, 96 Phyteuma spieatum . - -. .......53, 181 Picea excelsa . 172 Picris hieracioides . 135 Pimpinella magna . 61 — Saxifragu 82 Pinus austriaca . . 180 — cembra - 176 — Lambertiana . . 176 — montana . 181, 182 — monticola . 176 — Pumilio Ir 5 ‚178, 183 — silvestris 175, 178, 179, 180, 181, 182, 183, 203 — Strobus . 2 5 . 176 Pirols,chlorantha . . : . wm een — minor . 174: — rotundifolia . 189 — secunda . TA — secundiflora . . 189 — uniflora . . 189 Pirus acerba . 183 — aria . 183 — aucuparia . . 183 Birns£commnnis, „....: ne . 158, 160 — Malus . + 1857,.159 — seandica . 183 EDDDINAB. ». 4.0 2. 0a ame . 183 Pisum' sativum .. .. au... sn 0, We Platanthera chlorantha .-. .......19 Poa annua . : . 82, 94, 98 — compressa. . . 2.00 ler RED — nemoralis . ..32, 94, 98 — pratensis 32, 94, 98, 106 — trivialis . . - - . 'ar Hr Podospermum aegaimangeı Er er. 27) — laeiniatum. . . . irre) ee Polygonatum kehren . 103 Polygonum amphibium 119 — avienlare .,. one u ve — Bistorta . 121, 122 — Convolvulus . - 118 — dumetorum 118 Polypodium ee 191 —/Tolgare 2.0 un ae ee Populus alba . Se 202, 203, 205 —alba.x.tremula. ...-. . 2... 2 Seel — balsamifera . . . 202, 205, 206, 207 — canadensis £ . 206, 207 = sitaliea sale ser ne ar ERBE — monilifera - Be] — nigra . 205, 206, 207 — pyramidalis 2 2.1.2567 RT — tremula x . 202, 203, 204, 205 Botentilla alba. ...-. ... .. 2... 2 sieh SZIATgENLEA.. ».... Sun. Ve EB alte ee es 163 — ceinerea . 163 — opaca. 163 — procumbens . . . 168 — Tormentilla 168 — Verne, . 168 Prenanthes'purpurea - . . u 20 = ern Primüla,minima, . ..eta ne. 0000 ae Prunus'armeniaca . =... vr — »domentich © ... “= 2.2 nn Pe nit 2. nee ee 124 — Pados.- = . =. 2. Sins Me — spinosa . . . - a 124 Pulmonaria offieinalis 218 Pulsatillayalpina . . ..0.0 a Here ara — pratensis 148 Rannncnlus acer . . =. x nr 89 — AUMCOMUB.-. -, =. 1,100 00 ae ee — bulbosus = 81,,82,'96 ET ae oa ca oa 32, 34 — lanuginosuß ...... „ - aan re Ranunculus nemorosus ER) — repens Nr: Hin: 32, 9% erhamnusrcathurtica... ... „res. 107 ES SASatllisı 2 ee a est jene LOO) Rhododendron ferrugineum . . ......172 — mn ee RAND IF Ribes alpinum a 1L1,112,7201 — aureum 111, 112, 176, 201 — Gordonianum N a ee oe . 176 — grossularia . 111, 112, 176,200, 201 — nigrum . f „111, 112, 176, 201 —petraeum re lan 149 111, 149, 177, 201 — rubrum — sanguineum 111, 112, 177 Rosa alba . 164 — alpina. . 166 — canina . 164.165 — ceinerascens . 164 — cinnamomen . 4165 — coriifolia . 164 — pimpinellaefolia . 165 — rubiginosa . . 165 — sepium . 165 — trachyphylla . . 165 — (ANIMENEN os 0 an na re ie: Rubus amoenus . . 168 — caesius . 167 — glandulosus . . . . . . 169 — Idaeus .. Sean erlelB 100 — nemorosus . 167, 169 — plieatus . . 169 = in er ee — saxatilis . . 167 — thyrsoideus . 168 — villicaulis „168 humex acetosa 30,196, 123 — Acetosella . 123 — alpinus 56, 96 aqua LICUSE ee ta, 06 ne BaritoluUspaee ee 122,123 ES ICLISPUSW A un 390 zöhydrolapathumame se 2. 20. 22.20.0035, 96 — III er Ta nee — obtusifolius 00355896 HSCHtatUsrn.n tee Re relilid SICINASDLOCUMDENSE re er. il SAUSKACHtITO A ee 2198 Hal Da ee an el9D — amyodalnasspmr eig — arbuseula . 198 — aurita. . 197, 198, 199, 200, 201, 202 — aurita X viminalis . . 198 — Capraea. .197, 198, 200, 201, 202 Dr, Bu äk, Die Pilze Böhmens, Salix cinerea 0 2081982001202 — cinerea- X. viminalis ars re) ale 1200 — daphnoides sr BEN) udasyeladossare.n.. 2, 2 eeld98 — fragilis . 196, 198 — glabra .. . 198 — grandifolia . 198 — herbacea . ..198 — hypophaifolia . 198 — incana . 200 — Lapponum ..202 — nigricans . 198 — pentandra . . 194 — purpurea .. 198, 200 — — viminalis . . 198, 200 — Tepens 199 — reticulata .. 198 Er EL US DW Weder ee ea198 — rubra . RENT EUGNE . 200 —serpyllifoliar a... u. a een 198 — 2 silesincae tn re ee. 00 — Smithiana . . ur .198 — yiminalis . . 198, 201, 202 Salvia silvestris . Sr .. 102 = silyestrise< pratensiser . = sea 102 —Sverticlataige en e6D Sanguisorba minor . 162 — offieinalis . 170 Saxifraga caespitosa . . 210 — granulata e . 150: 210 SCHDUSSINALLLIN U SEI ME A Scorzonerayhumilisurss es ee el Scerophularia.nodosaen so. lee. AR Secale cereale S3, 88 Sedumrackesen se. ea elle 108 — boloniense . Se: . 103 Sempervivum soboliferum N — tecetorum . = 104 Senecio Fuchsii . . 113, 180 — Jacobaea ! . 181 — nemorensis ..113, 181 — silvatieus . 180 — vISCOSUS . . 180 . 181 — vulgaris . 6 . 116, 136 Serratula tinetoria Deselißolaucumm es se 08 = Hp pomatathLumesee 128 Sesleria coerulea . 100 SIlAUSBprAtenSIsK are ee 02128 Silenewintlnte ee it — ENULAI Se A OR! Smilacina bifolia . .... ER Wr) Soldanella montana . . 2... .....65 . 156 15 Solidago virgaurea 226 Solidago virgaurea v. alpestiis . 2... 53 Sönchus- arvensin . u see. 2 0180 —WBSDEL. 10 I m 0 ee LO Er oleracaus > 0 Sn ae LER LEO SOTDUS AucupaTIa En a ed —A]atılolle ee ee ne en de na DR 109 — torminalis . 3 . 158, 159 Specularia Speculum ..........418 SNErFulBRArVEnSISte ee. 1 er Be TOA. SPITDEBNARUUCHSN a ar Burn Sur Stanhopen Kuren re. RL SFANCRLLIMONIUm a ee 25 Stellaria graminea. .. 2.22... 153, 213 — holostea . 153, 212 EIER ea u ee ae A eh — nemorum a el Stipalcapıllatanı nr a BE 210% Sweertia perennise 2... u er ich Symphytum ofticinale ... 2... . 84,213 = tuberosum * = - «00.00 Biel SER 218 Tanacetum Balsamita . .. ».v2.1..14 — vulgare ee RER ILO Taraxacum leptocephalum . ...... .132 2 otheinale , =... . 113,132 — SDaluBtreie 2 nn RD. Teucerium ae st RE. ADD ANhalıchrum minnser or er 186 T’hesium ebracteatum . . Jr nr Er nl25 —nophyllumer nen er re 08 —IPYALENBOI I ce na nv REEL ES AMnlaspisalpestter =... 2ER meer ro Ahymussalpestris 2... DER EZ FANEUSTIEDIUBE- 10 0 ee ED SECHNMaCärySEe 0, oo ee et —HOVALUBT en ER ER EL -—IPANNODICUS „ne EMTACCOX en er RE LND Wragopogon pratense . .. . „nn ..0.125 Irtohumsagrarıum . 0. ee 98 F-FATWBONIE. 0 Mr ae, ee a 58 Trifoliun fragiferum . — hybridum — montanum . — pratense — repens Trisetum fihredeenn Tritieum caninum . — repens — vulgare . Tussilago farfara Ulmaria pentapetala . Urtieca dioica Vaccinium myrtillus . — uliginosum . — Vitis idaea Valeriana dioica — oftieinalis Vanda sp. Veratrum Tobellanuin Verbascum Thapsus . Verbena erinoides . — teucrioides Veronica Anagallis — montana. Vieia cracca — Faba — sativa . — sepium s Vincetoxicum oftie Kate Viola canina — collina — hirta — mirabilis — odorata . — Riviniana — silvestris Willemetia hieracioides . Zea Mays ner Fr . 88, 91, 98 ..86, 88, 98, 106 „184, 88 .94, 179 170 ; . 110 IRANERARTLEN . 189 189, 190 28 28 . 219 35 Verzeichniss der Familien und Gattungen. (Synonyma kursiv, Diagnosen fette Ziffern. Aecidium. .. . 215 Caeoma (Siehe Vonddinit der Arten). Galyptosporase re 0 184,18) Capitularia (Siehe Verzeichnis der Arten). CEySo m ya ISBUCHTYSOmyzars re ee Lil II. Leptochrysomyxa » » 2... 2... .174 Goleosporlacenem ee iii Coleosporium . . 177,178 Gronartiaceaek ee ee ee Lil Cronartium . . en ag . 171,174 Dicaeoma (Siehe Verzeichnis der Arten). Endophyllum Ba a lerel Gymnosporangieae . 2.0: 2. 2. 2.166 Gymnosporankium ur 2 no Hyalospora . Ä 184, 191 Kühneola (Siehe Verreichnis der Arten). .163 Ielampsoragı ee an 00184, Melampsoraceae nn 1gd Melampsorella . 184, 211 Melampsoridium . 184, 210 Ochropsora . Tor . 177,183 Peridermium (Siehe Verzeichnis der Arten). Bhragmıdienen elle 2160 Phraemidiums a 2: .161,161 I. ein a een 6162 II. Brachyphragmidium .. . ... .16 III. ER ERN a AL) Bucenia 2.2.2 len re) I. Eupuecinia a 5 IE DAuteupucchuan ne lo 2. Heteropuceinia . 3 II. Puceiniopsis Ne NE TO TS Brachypuccinia = 0... 2.2.2002105 IV. Micropuceinia 14 15 V. Leptopuceinia .. REG 50 Buteinigceger eu a 1) Puceiniastrum . 184,184 IBuCCINIE Re ee EL) Roestelia (Siehe Verzeichnis der Arten). Schroeteriaster . 19,55 Thecopsora . z : ..184, 187 Trachyspora (Siehe OR der Arten). Triphragmium . . . a) I. ahnen. a If. Microtriphragmium .....ı.174 [Ürelinopsise.nyr- ea. 184.192 Uredo URL 3 .215, 218 Uredo (Siehe sata der N ÜromyceSe ae dt) IE ELUTOMyCESEe este 320 1° Auteuuzomyces as ur... 2.220 DSH ELELULOMYCESE En ee IMBUrOmyCcopsisgeee. ae. 6 40 II. Brachyuromyces . ...* ... 46 VESETeMIULOMyCESE- a een. VeaNicrounomycese a dl VI. Leptouromyces . 55 Xenodochus (Siehe Verzeichnis 5 Ärteh) ' Verzeichnis der Arten. (Artendiagnosen durch fette Ziffern hervorgehoben.) Aecidium abietinum Alb. et Schw. 72 IANCERERENÜDIZ. N Meta ları- ee ed AUENOSEYIIRSSTUN.N ES un ce te er Anagallidisultanle 2.2 Aquilegiae Pers... .. . ae Cl) Asperifolii forma Rhytispar mi 1 Oo 217 BehenisaDO.. 5. 002000 Ei Betberidis Beis. .. . 00. a erg BerulaeiBubäkı. 2... 02 reed Bubäkianum Juel. % . 122 Rupleuns Uplen 0. u. 2 an ae Gacahae. Thum: ... 20. en na earotnumBuhakz vol Circaene Üesati le 218 Clematidis DO. . .. . re EEE) Convallariae Schum. 103 cornutum Gmel. 9 159 ErvıaWalln. 205 2 ee Tmyıhnonı DW. 0 et. Euphorbiae Pers. p. p. . . . . . 35, 38, 39 Euphorbiae Gerardianae E. Fischer 49, 215 Ficariae Pers. p. p. . 84 fuscum Pers. Se . 147 Meran DO. n:000, 2 2 Prazedlensöshukil.n »2 ea > Homogynes Schroet. 216 - Kabatianum Bubäk . Bi lactueinum Lagerh. et Lindr. . 113 - lampsanicolum Tranz. 12.215 Leucanthemi DC. . 114 leucospermum DC. . . 183 Ligulariae 'Thüm. . 216 Lithospermi Thüm . 217 Mei Schroet. . sah) Mei mutellinae Wint ; „121 Melampyri Kunze et Schmidt. . . 100 - Nonneae Thüm. Sale Örchidearum Duby . . 101 Parnassiae Gravis Sau Aecidium Pastinacae Rostrup. — Pedieularis Libosch -- perforans Dietrich — Perielymeni Schum. Petasitidis Syd. — Pimpinellae Kirchner . — praecox Bubäk — pseudocolumnare Küln . — Pulmonariae Thüm. — punctatum Pers. Er. — Ranuneulacearum DC. p. p. — ganguinolentum Lindr. . . . — Serophulariae DC. — Sedi Schroet. . . . — Seseli Niessl. — Stellariae Kirchner — Thapsi Opiz . . . — Thymi lFuckel — Trifolii repentis Cast. — Valerianae Kirchner Caeoma Armeriae Schlecht. — Jirythronii Corda . — Lilii Link. — pinitorquum Al. Br. — ptychospermum Opiz . — Silenes Schlecht. . . . — Solidaginis Sommt. i Calyptospora Gocppertikrk Kühn. Capitularia graminis Niessl. Uhrysomyxa Abietis (Wallr.) Wint. — albida Kühn . : Empetri (Pers.) Bostrap Ledi (Alb. et Schw.) Wint. — Pirolae (DC.) Rostrup — Rhododendri (DÜ.) De Bary Coleosporium Cacaliae (DE.) Wagner . — Campanulae (Pers.) Lev. — Euphrasiae (Schum.) Wint. Coleosporium Inulae (Kunze) E. Fischer . 178 — Melampyri (Reb.) Kleb:. ....... 151 E#petasitidis0DeeBary. .. ee... 179 — Senecionis (Pers.) Fries. . ...... 150 — Sonchi (Pers.) Lev. ; . 150 — Tussilaginis (Pers) Kleb.“ 7... ... 179 Cronartium asclepiadeum (Willd) Fries 174, 176 —flaccidum Alb’ et Schw. . ..... 174 —eribicolumeDietrich 0 u nn: 17 Dicaeoma Carthami Hützelmann . .... 140 —DBp1lobUKOpIze I el: En ee 10 —eiupınıaHlofmer eu sd — PulsatillaetOpizer 2 nn Een 147 Endophyllum Sedi (DC.) Lev. ...... 102 — Sempervivi (Alb. et Schw.) De Bary . . 177 Gymnosporangium clavariiforme (Jaecq.)Rees. 157 - — juniperinum (L.) Fries.» ....... — Sabinae (Diks.) Wint. ..... 160 — tremelloides R. Hartig. . . ... - Hyalopsora Aspidiotus (l’eck.) Magnus . . 191 — Polypodii (Pers.) Magnus... . . .191 — Polypodii dryopteridis (Moug. et Nest.) Naznuse Aa co else cn age 191 Kühneola albida Magnus. .... . 169 Lycoperdon caryophyllinum Schrauk . . . 47 — scutellatum Schrauk . . „2. .... 54 Melampsora Allii fragilis Kleb.. . . . . . 195 — Allii-populina Kleb. 195, 207 — Allii-Salieis albae Kleb. - 194, 207 — Amygdalinae Rleb......:... 193, 194 — betulina (Pers.) Tul. ... . . ae N) — u Gerastuie\vintenle. nn. rl — Euphorbiae duleis Otth. ...... . 208 — Evonymi-capraearum Kleb. . . 199 — Galanthi frasilis Kleb. .. . . . . 196 = GaliewWintr see ne A Ball) — Helioscopiae (Pers.) Wint. ...... 207 — Hypericorum (DC.) Schroet. . . . . .209 — Klebahni Bubäk . .. . . - 204 — Larici-capraearum Rleb. . ...... 197 — Lariei-daphnoidis (Kleb.) E. Fischer . . 198 — Lariei-epitea (Kleb.) E. Fischer . . 197, 198 — Lariei-epitea forma typica . .».:.. 198 — Lariei-nigrieantis OÖ. Schneider . . . . 198 — Lariei-pentandrae Kleb. ... . . . .194 — Lariei-populina Kleb....... 205 — Lariei-purpureae O. Schneider . . . . 198 Melampsora Larici-retusae E. Fischer . . 198 — Lariei-tremulae Kleb.. ... . 2... 202 = Faricıso R@Hartigl a a ee 202 —elınalBerss)£ Desmr., er. ee 208 — »Maenusianas\WVagner. „2. me 204 Melampsora minutissima (Opiz) Bubäk . . 194 — Orchidi-repentis Kleb. ........ 199 = pimitorqua; Rostrup u... nen. 202 = Pitolaex(GmelsrSschroet. vr ls) Srepentisehlowr.e nn wesen en 199 —Ribesit-auritaerKlepaesen. sen 2,900 — Ribesii purpureae Kleb. — Ribesii-Salieum Bubäk . ....... 200 — Ribesii-viminalis Kleb. ..... - „201 —eRostsupuaVaoneree a 204 — Saxifragarum (DC.) Schroet. er) — SOrD IE ee rn 183 —WViaccinmaWinte a len 188 — vernalis Niessl . 209 Melampsorella Aspidiotus (Peck.) Mas 191 —s:Blechnıasydows 0 as nz nee, 214 — Caryophyllacearum (DC.) Schroet.. . . 211 — Cerastü (Pers.) Schroet. ....... Sıl — Dieteliana Sydow. '.. ...... rind — Kriegeriana Magnus. . . . 214 — Symphpyti (DC.) Bubäk. . . . 213 Melampsoridium betulinum (Pers.) Kleb. . 210 Ochropsora Sorbi (Oud.) Dietel. . . 183 Peridermium Boudieri E. Fischer. . . . . 179 —. Gornul, Rleb. 2. 20... 174 —HDieteliiä\Viagnere ee ee, 179 = aRischeni@Klel. aeg ee re 222180) — Klebahni Ed. Fischer. . . . : ale) — eKosmahlusWarnerese en en 211 — Magnusianum E. Fischer... .... 178 — Magnusü Wagaer ...... . 178 — oblongisporum Kleb. . . .... . 180 — — Rostrup a EN De. 181 — Plowrightii Kleb.. .. . . ee) =. Rostrupiuklebee es ae: 151 a S0rauere Rilepupe nn ee lel —3StrobieKlebyer a een. 28176 Phragmidium albidum (Kühn.) Ludw. . . . 169 — carbonarium (Schlecht.) Wint.. ... . 169 — Fragariastri (DC.) Schroet.. . 162, 163, 168 — obtusum (Strauss.) Wint. ....... 168 — perforans (Dietrich) Liro . . . .. . . 167 — Potentillae (Pers.) Wint. . . . . 163, 168 — Rosae-alpinae (DC.) Schroet. . 165 — Rosae pimpinellaefoliae (Rabh.) Dietel. , 164 Rudi (Pers) Winter ET -Rubi Tdaei (Perssje Want... nz. 166 230 Puceinia Rubi saxatilis Liro. Sanguisorbae (DC.) Schroet. subcorticinum (Schrank.) Wint. Tormentillae Fuckel, tuberculatum J. Müller. . violaceum (Schultz) Wint.. . Absinthii DO... . Acetosae (Schum.) Körn. Actaeae-Agropyri E. Fischer Adoxae Autt p. p- — Hedw. il. Aecidii-Leucanthemi E. Aegopodii Link. . Fischer . - — (Schum.) Linak.. Asropyri Ell. et Ev... Agrostidis Plowr.. . . . albescens (Grev) Plowr. . ambigua (Alb. et Schw.) Lagerh. Angelicae (Schum.) Fuckel Angelicae-Bistortae Kleb. . Angelicae mammillata Kleb. . Anemones virginianae Wint. Schweinitz annularis (Strauss) Wint.. . . . Anthoxanthi Fuckel Apii Desm. 5 Aquilegiae ( Pers.) I Kenn, Arenariae (Schum.) Wint. argentata (Schulz.) Wiut . Ari-Phalaridis Kleb. aromatica Bubäk. . . Arrhenatheri (Kleb.) Eriks asarina Kunze . Asparagi DC. ; Asperulae-cynanchicae W Ar Asperulae-odoratae Wurth Astrantiae Kalchbr, astrantiicola Bubäk - Athamanthae (DC.) Lindr. Avenae pubescentis Bubäk Balsamitae (Strauss) Wint. . Bardanae Corda . . ö Barkhausiae-rhoeadifoliae Bubäk Baryi (Berk. et Br.) Wint. Bäumleri Lagerheim Betonieae er... ir Bistortae (Strauss.) DO. bromina Eriks. .. .... bullata (Pers.) Wint.. . Autt. p. p. Bupleuri talcati (DO.) Wint Cacaliae DC. Calthae Link. Öampanulae Carm. . . 167 . 162 - 163 . 169 . 165 . 168 . 140, . 30, 141 122 un! . 145 .145 14 . 146 . 146 DB) Bil) . 146 126 Puceinia Carduorum Jacky . .... - Carieis montanae E. Cari-Bistortae Kleb. caricicola Fuckel Carieis (Schum.) iebent. Fischer Carlinae Jacky ‚„,».... Carthami (Hutzelm) Corda caulincola Schneider Celakovskyana Bubäk 2 77: Centaureae DC. Cesatii Schroet. e Chaerophylli Purt. . . . Chondrillae Corda Chondrillina Bubäk et Sydow. Chrysanthemi Roze . Chrysosplenii Grev. Cieutae Lasch, Cichorii (DC.) Bell. Circaeae Pers. . . Cirsii Lasch. ; Cirsii eriophori Jacky Cirsii lanceolati Schroet. Clematidis Lagerh. . coaetanea Bubäk . compacta De Bary . . . conglomerata (Strass.) Schum. et Kunze 145 Conii (Strauss.) Fuckel coronata Corda coronifera Kleb. Crepidis Schroet. . e Crepidis grandiflorae He - Orucheti Hasler Cyani (Schleich.) Pass. dactylidina Bubäk De Baryana Thüm. Dentariae (Alb. et Schw.) F Veh en; dioicae Masnus dispersa Kriks. . 82, Eriks. et Henn. divergens Bubäk . A EehinopisnDi.ı. 0 Epilobii DC. u Epilobii a DO.) Wink. E vikssonii Bubäk .. a) Bla a rannne F alcariae (Pers.) I a Festucae Plowr. ENT fusea (Pers.) Wint.. .. . Galii Autt. non Pers. . Galii silvatiei Otth.. . Gentianae Strauss. . . .» 2 -.. Geranii (orda Glechomatis DC. . . Sr 83, 84, 85 ER. . 128 . 105, 108 Aa 69, 70 82 Puceinia glumarum Henn. _— graminis Pers. . grisea (Strauss.) Wint. Helianthi Schweinitz . Herniariae Kirchner Unger — Hieracii (Schum.) Mart. holeina Eriks. . — Hypochoeridis Oudem Intybi (Juel.) Sydow. . . . Isiacae (Thüm) Wint.. Jaceae Otth. Lactucarum Sydow . — Lampsanae (Schultz.) Fücke] Leontodontis Jacky Liliacearum Duby — Lolii Niels. longissima Schroet. Loti Kirchner Magnusiana Koern. — Magnusii Kleb. major Dietel. Malvacearum Mont. mammillata Schroet. Maydis Ber. ! Mei-mammillata Se aden: Melicae Bubäk (Eriks.) Sydow. Menthae Pers... . . Millefolii Fuckel . Moliniae Tul. montivaga Bubäk — Mulgedii Sydow. . . Mycelis Opiz. . . nemoralis Juel. — nigrescens Kirchner — oblongata (Link.) Wint. obseura Schroet. . . . obtegens (Link.) Tul.. . obtusa Schroet. .... Opizii Bubäk . — Orchidearum-Phalaridis Kleb. : Öreoselini (Strauss,) Fuckel. Orobi Kirchner. — paludosa Plowr. — Passerinii Schroet.. perplexans Plowr. — persistens Plowr. — Petroselini (DC.) Lindr. — Phalaridis Plowr. — Phaseoli Opiz. ... . Phlei pratensis Eriks. 101, — Phragmitig (Schum.) Köm. . (Schmidt.) Eriks. et 82, 87, ss, 59 97 .152 58 . 154 2154 - 150 Be Role) . 155 4 . 176 136 7S 1 . 132,133 . 145 .. 106, 108 102 . 107 . 107, 108 5 . 150 . 100 . 154 9 75 . 100 . 64,65 5109 - 109 als .. 64 .113 114 .129 0 20 . . 17 . 124 sy 86 .128 . 104 99 9 Puccinia phyteumarum DC. 53 — Picridis Haszl. ael . 134 — Pimpinellae (Strauss.) Mart. s1 — Poae trivialis Bubäk . sy = ‘PoarumNiels ... ..%. 95 — Podospermi DC. 70 — Polygoni Pers... AD) = = Alb. et Sehr. 4118 — Polygoni amphibii Pers. .119 — Porti (Sow.) Wint. : 65 — praecox Bubäk 74 — Prenanthis (Pers:) Lindr. 5 75 — Prenanthis purpureae (Pers.) Er 79, 80 — Pıingsheimiana Kleb.. . 110 — Pruni spinosae Pers. 125 — Ptarmicae Karsten. . . . 150 — Pulsatillae (Opiz) Rostr. . 147 — punctata Link. 59, 127 — pygmaea Friks. 90 — Pyrethri Rabh. . ; 140, 141 — Ribesii- Pseudocyperi Kleb. 112 —Ribise D Chen. ana .149 —Rumieis’Basch... 1). sun 122 — Rumiecis scutati (DC.) Wint. . 119 — Saxifragae Schlecht. . 149 — scorzönericola Tranzschel. 155 — Schneideri Schroet. . 145 — Schroeteriana Kleb. 116 —sserlalis) Opize-N un De. 94 —.Sesleriae Reichardt. . u... 99 — sessilis Schneider. . . 105, 104 — Silenes Schroet. 66 — silvatica Schroet. . .. 110, 112 — simplex (Koern.) Eriks. et Henn. 92 — singularis Magnus . 148 — Smilacearum-Digraphidis Kleb. 103 — Soldanellae (DC.) Fuckel . 65 — Sorghi Schweinitz 100 — Spergulae DC... . 154 = — Kirchner. . . 154 — Stipae (Opiz.) Hora . 101 — suaveolens (Pers.) Rostr. . 138 — subfusca Holway. .. .... . 147 — Sweertiae (Opiz.) Wint.. 64 — Symphyti-Bromorum Fritz Müller . 83 — Tanaceti DC. BER - 140, 141 — Taraxaci (Reb.) Plowr . 132 — tenuistipes Opiz . ... » 67 — Thesii (Desv.) Chaill.. . 55 — Thlaspeos Schub. 152 — tinetoriicola Magnus . 156 — Tragopogi (Pers.) Corda .125 — Trailiil Blowr. 0. 0. .2.0100.23510230,.96 — Trifolii Hedw. . . . 46 252 Puceinia Triseti Eriks. ... 88 Uredo Fabae var. Medicaginis faleatae DC. 38 — triticina Eriks. . . ‚83,84 — Bicarniae’Schum. .. . ... . car eh — uliginosa Juel.. . . ...» Az Galanthi Kirchner . . . „ u cs 197 — Valantiae Pers. .151 —Galegae Opiz ; „neue , 0 ce 50 — Veronicae Schroet. - ‚151 — Gerani DC. ...... 2) — Verruca Thüm. 150 — Gynandrearum Corda. ........ 219 — Violae (Schum.) DC. 66 — Hedysari obscuri DO. Nr; — Virgaurea (DC.) Lib.. . . 156 Hyacinthi Opz ..... st — Willemetiae Bubäk. . . 75, —"Lmonü Autt pp... . vr 24 — Zoptii Wint. ; BEE 76 minntissima Opiz . L.fı ea 194 Puceiniastrum Ne: (DC. .) Lagerh. . 186 — Muelleri Schroet. 169 — Ühamaenerii Rostrup. . - 154 - Onobrychii Desm. 48 — (Cireaeae (Schum.) Speg. i .156 — Pirolae (Gmel.) Wint.. a :) — Epilobii (Pers.) ‚Otth.. 2... ......21...5485 > Polypodii Pers. . . 222 SE - Padi Dietel, ... . . "22220. 5,187 — Prismatocarpae Sierm. . 181 — Vaceinit Diete]. 9. „u... 00. 15.0.0188 > Rıumicis Schum. . . 2m 34 ScilarımGyrev. . ee 53 Roestelia cancellata Reb. 160 — Seirpi Cast. Re" 33 — pennicillata (Müller) Fries. . 157 _— Scolopendrii Schroet.. ........ 214 — Speculum Siegm.. . 181 Schroeteriaster alpinus (Schroet ) Magnus 55 — Symphyti DC. 213 — Thapsi Opiz . . 42 Thecopsora areolata (Wallr.) Magnus. . .187_— Valerianae Schum. ..... 2.2... 28 — Galii (Link) De Toni. ... . .188 Uromyces Acetosae Schroet. .......2 — Padi (Kunze et Schmidt) . . »187 —;s acutatus Fuckel . ..... „2 22 Suse — Pirolae (Gmel.) Karst. .189 — Alchemillae (Pers.) Schroet.......5 — Vaceiniorum (DC.) Karst.. . - .188 -— alpinus Schroet. ...... 55 Trachyspora Alchemillae Fuckel . . 50 — ambiguus (DC.) Fuckel. Pe 7 ( Iriphragmium echinatum Lev. . 171 — Anthyllidis (Grev.) Schroet. . 49 — Ulmariae (Schum.) Wint. . . . - 170 - — Hariot. p. p. 48 — apiosporus Hazzl. ..:..... 54 Uredinopsis filicina (Niessl.) Magnus . . .192 — appendieulatus Link... . 2.2.2... Uredo Acetosae Schum. . . 2129 Armeriae (Schlecht.) Lev.. 24 — acuminata Kirchner 39, ger er : 24 — aecidioides J. Müller... . .169 — Astragali (Opiz) Ba 39 — Aegopodii Schum. . 146 — — Jordi nee Opiz a a Eee 40 — Airae Lagerh. .. .. . .218 — Behenis (DC.) Unger... . 40 — Alchemillae Pers. 50. — Betae (Pers.) Tul. 28 — ambigua DC. AT HL 28 — annularis Strauss .152 — Cacaliae (DC.) Unger . 52 anthoxanthina Bubäk . .99, 218 — — Unger .. - oh RR - Anthyllidis Grev. 49 caryophyllinus (Schrank, ) Schnoet, 47 Apii Opiz . . ren bt, Sa Deniyliaiautin, 30, 31 — appendicnlata var. Genistae tinctoriae _ Schroet. p. p. . 30, 31 Boerse Hier : 49 N 32 — appendiculata var. Phaseol Ba 22 Dianthi Niessl.. . a — — var. Pisi Pers. 5 — Emi (Wallr.) Plowr. 21, 22 Astragali Opiz . 39 — Erythronii (DC.) Pass. a — Betae Pers. 28: == ZWAUEEN. ID. En x nu 5 ee — biseriata Opiz ... . 208 (Wint.) De Tonip.p..: .., 44, 45 Brachypodii Opiz 94 — Euphorbiae-Astragali Jordi... . 39 Chondrillae Opiz.. . 131 — Euphorbiae-cornieulati Jordi ae Dianthi Hariot. . . 47 — Fabae (Pers.) De Bary...:. 20, 22 — Fabae Pers, . . 20 — Festucae Sydow.., . »» , . 82 Gageae Beck. — Genistae tinctoriae (Pers. ) ek — — — Wint.p.p- . 48, 3 - — (Wint) De Toni & al, P- P- — Geranii (DC) Otth. et Wartm. — — Beck. EB WINE ESaccha A — graminis (Niessl.) Dietel. .. ..... -— Hedysari Fuckel.. . Le. — Hedysari obscuri (DC.) Carest. et Piece. — inaequialtus Lasch. ee lordianuspBubaker me ee = Magnus nec Bubäak ..... „un... —KabatianuszBubäak ea aa an. IKalmısıaSacc . 54, li Ruckele. 2.2... el = — inkoeRnuckeleagr ame er = Jim (OH, kamen ee = lıneolatusz(Desm.)Wintn- era — lupinicolus Bubäk — Medicaginis falcatae (DO ) w int. 38, 38; — minor Schroet.. : — Onobrychidis (Desm ) TRY: ae -.OnobrychiiDesm. ......2. 22.2.0. : HVronidiswPassert.ee 2 es . 48, —Oxnithogalı Lew. nn u, — — Wint. Schroet. etc. non Lev.. .. . 51 Uromyces Orobi Wint.. . . . 20 Die HBErSÜNBlOWL. 2.0 0. 21 37 .— Phaseoli (Pers.) Wint. ..... 2 51. — Phyteumatum (DC.) Unger ...... 53 AIR a PjsmlAnttpe pr la 37 49 — — (Pers.) De Bary .. 12133 AS SBORERRADh yo abends Bee Alarm: 31 26 _— Polygoni (Pers.) Fuckel EEE REDE 27. — Primulae Schroet. p.P.. . - ...- .. 54 27 — Primulae integrifoliae Wint. p. p. . . . 54 32 — Primulae minimae E. Fischer . 54 42 — Ranunculi-Festucae Jaap.. ...... 32 42 .— Rumieis (Schum.) Wint. . . ..2... 34 "42 _— Seirpi (Cast.) Lagerh........ 33, 34 22. — Scillarum (Grew.) Wint. N 40 — Serophulariae (DC.) Witt .... 4, 42 37 — 'scutellatus. (Schrank.) Lev ....... 54, 55 27 — Silenes (Schlecht) Fuckel. . ..... 22 55 _— ‚Solidaginis (Sommf.) Niessl.. . . . 53 AD SSL AtUSESCHLOELINE Eee ee 38 452° Thapsi.(Opiz.) Bubak 2... 2%. 42 2500 PrıfoliitAuttsap-pe nee ne Ben 2 ah Se Hedw)iken lee 46, 48 AST a N INtEDED Beer 04 55 — Trifolii repeutis (Cast.) Lindr,. .... 25 43 -— Valerianae (Schum.) Fuckel. ..... 28 ASu Veran DOSE Seele: 35, 52, 216 ASy = AVIErbaschöNiession.e Vene ee er 42 Sn ViclaeXcraccaeabonst. mer ee 38, 39 52 51 Xenodochus carbonarius Schlecht. 169 Verzeichniss der wichtigeren Literatur. Saccardo P. A.: Sylloge fungorum Padua 1882—1906. Bd. I—XVII. (Uredineen in VII., IX., XI, XIV., XVI. und XVIII. Band.) Sydow P. und H.: Monographia Uredinearum. Berlin 1904. Bd. I. Genus Puceinia. Fischer E.: Uredineen der Schweiz. Bern 1904. Liro I. J.: Uredineae fennicae. Helsingfors 1908. Winter @.: Die Pilze. Leipzig 1881. (Die Uredineen in I. Abt. Ihre Bearbeitung veraltet.) Schroeter J.: Die Pilze von Schlesien. Breslau 1889. (Die Uredineenim III. B., 1. Hälfte ; ebenfalls veraltet. Jacky E.: Die Kompositenbewohnenden Puceinien vom Typus der Puccinia Hieracii. Zeitschr. f. Pflanzenkrankheiten, Bd. IX, Stuttgart 1899. Lindroth (Liro) I. J.: Die Umbelliferen-Uredineen. Helsingfors 1902. Plowright Ch. S.: A monograph of the british Uredineae and Ustilagineae. London 1889. Klebahn H.: Die wirtswechselnden Rostpilze. Berlin 1904. Eriksson J.: Die Getreideroste. Stockholm 1896. Meine Publikationen über die Rostpilze Böhmens. 1. Ein Beitrag zur Kenntnis der böhmischen Peronosporeen, Ustilagineen und Uredineen. Ver- handlungen d. zool. bot. Gesellschaft in Wien 197.) . Zweiter Beitrag zur Pilzflora von Böhmen und Nordmähren. (Daselbst 1898.) 3. Über die Uredineen, welche in Europa auf Crepis-Arten vorkommen. (Verhandlungen d. na- turforsch. Vereines, Brünn 1848.) 4. Gaeoma Fumariae Link im genetischen Zusammenhange mit einer Melampsora auf Populus tremula. (Zeitschrift f. Pflanzenkranheiten, Stuttgart 1899.) 5. O rezich, ktere cizopasf na nökterych Rubiaceich. (Sitzungsberichte d. königl. böhm. Gesell. d. Wiss., Prag 1898.) 6. Resultate der mykologisehen Durchforschung Böhmens im J. 1898. (Daselbst 1898.) 7. Ueber einige Umbelliferen bewohnende Puccinien. (Daselbst 1900.) 8. Ueber die Puceinien vom Typus der Puccinia Anemones virginianae. (Daselbst 1901.) 9. Ueber einige, Compositen bewohnenden Puccinien. (Oesterr. botan. Zeitschr., Wien, 1902.) 10. Einige neue oder kritische Uromyces-Arten. (Sitzungsberichte d. königl. böhm. Gesell. d. Wiss. Prag 1902.) 1. Bemerkungen über einige Puceinien. (Hedwigia, Bd. XLII., Dresden 1903.) 12. Beitrag zur Kentnis einiger Uredineen. (Annales mycologiei, Vol. II, Berlin, 1905.) 13. Neue oder kritische Pilze. (Daselbst, Vol. VI., 1906.) 14. Infektionsversuche mit einigen Uredineen. I. Bericht. (Centralblatt f. Bakteriol. und Para- sitenkunde II. Abt, Bd. IX., Jena 1902.) 15. Dasselbe. II. Bericht. (Bd XII, Jena 1904.) 16. Dasselbe. Ill. Bericht. (Bd. XVL., Jena 1906.) 17. Dasselbe. IV. Bericht. (Bd. XVIII., Jena 1908.) ww a REVISE - NADMORSKYCH VYSER TRIGONDMETRICKICH BODIL IELD MUSENR® OKOLI KRÄL. HLAV. MESTA PRAHY. NAPSAL Inzenyr FR. NOVOTNY, v. ü. PROFESSOR GEODESIE C. K. CESKE VYSOKE SKOLY TECHNICKE V PRAZE, ÖLEN KOMITETU PRO PRIRODOVEDECKY VYZKUM CECH. V PRAZE. V KOMMISSIKNIHKUPECTVI FR. RIVNÄCE. — KNIHTISKÄRNA DR. ED. GREGRASYN. 74 a Ee GE pro prirodovedecke prozkoumani zem& Ceske obsahnje näsledujiei präce: PR VNIEBIT. I. Präce topografick&ho oddeleni. Toto oddeleni obsahuje: Teren a pomery vySek v Stredohori a v piskovych horäch severnich C Öech od prof. dr. Karla Au ro s vrstevni Bo rt sekce * su ee R,.8— Cena mapy zvlääte. . . . a P a a I. Präce geologick&eho oddälent. Toto ., a) Predb&ezäne poznämky o vSeobeenych geologickyceh pomörech severnich Cech od prof. Jana Krejciho. 5) Studie v oboru Geskeho krfidoveho ütvaru od prof Jana Krejtiho. ce) Palzontologicke bädäni v jednotlivych vrstevnich päsmech tGesk&ho kridoveho ütvaru od dr. Ant. Frite. d) Utvar kamenouhelny u Radnic od hutniho mistra Karla Feistmantla. Cens toho oddeleni 7, a 1: ZA en N WE ee II. Präce botanick&ho oddeleni. Toto obsahuje: _ a) Prodromus kv6öteny @esk& oddr. Ladislava Celakoyskeho (rozebräan) K 2°— IV. Präce zoologickeho oddeleni. Toto obsahuje: a) Seznam broukü Cech od konservatora Em. Lokaje. b) Monografie mekkysü pozemnich a sladkovodnich od assistenta Alfreda Slavika. E c) Seznam pavoukü severnich Cech od realniho DEE Em. Bärty. Cena toho oddeleni — V. Präce chemickeho Ddbiehr Toto A, Analyticke bädäni od prof. Dr. R. Hoffmanna. Cena toho oddeleni . . K 050 Cena celeho pryniho dilu (I. az V. oddel) . . . . z 1 DIEHELEINEIDTENN: Prvni polovice. I. Präce topografickeho oddeleni. Teren apomery vySek hor Jizerskych a Krkonosskych a Je vsbezkü od prof. dr. Karla Korfistky s vrstevni mapou vysek, sekce II... .....K 9— II. Präce geologickeho oddeleni. I. &äst obsahuje tato pojednäni: a) Prof. dr. Ant. Frice: Fauna kamenouhelneho ütvaru v Cechäch. E d) Karla Feistmantla: Uhelne pänve u Malych Prilep, na Lisku, na Stileci u Holoubkova, Miresova a Letkova. c) Jos. Väly aRud. Helmhackra: Lozist& Zeleznych rud u Prahy a Berouna, d) Rud. Helmhackra: ee de RAD. er mezi Benesovem aSäzavou Cena töto eäsi . ». . ee II. cast obsahuje: Prof. dr. Em. Borickeho: Petrografickä studia v oboru cedicü ceskych Cena teto Cästi . Fe Cena cele prvni polovice druh6ho dilu töto Cästi d. a II. oddeleni dohrom.) .. K20— Druha polovice. II. Botanicke oddöleni a sice: odromus kvöteny @esk& od prof. dr. Ladislava Celakovsk&ho. (2. dil.) Cena t0ho oddeleni (rozebränfz 2... . "u ee IV. Zoologicke oddeleni obsahuje: a) Prof. dr. Ant. Frice: Obratlovei Öech. Den ni :n „ Rybäfstvi Cech. N = = - Korysi Cech. Cena toho odddleni . . ». ».... K6b-—- V. Chemicke& oddeleni, Prof. dr. Em. Bofick&eho: O rozsireni drasla a kostiku v horninäch seskych hledic k ücelüm agronomickym, Cena toho oddeleni . U re RR Cena cel& druh& polovice druh6ho dilu (II. IV, a V. oddel. dohrom.) er N ERDE REVISE NADMORSKYCH VYSEK TRIGONOMETRICKYCH BODU OKOLI KRÄL. HLAVNIHO MESTA PRAHY. NAPSAL B Inzenyr FRANT. NOVOTNY, v. R. PROFESSOR GEODESIE C. K. CESKE VYSOKE SKOLY TECHNICKE V PRAZE, ÖLEN KOMITETU PRO PRIRODOVEDECKY VYZKUM CECH. ARCHIV PRO PRIRODOVEDECKE PROZKOUMÄNI CECH. (SVAZEK XIIL, EIS. 6.) BERSASEIERT V KOMMISSI KNIHKUPECTVI FR. RIVNÄCE. — TISKEM DRA ED. GREGRA A SYNA. 1907. . "= | no . e;,: ur. ee % rd “a Aus 2 Mm a B ige DB en: ya # Be Dre Be we De DZ Br) ar bar nn ARE u 4 zur Er ua & X ur B PTR: Mirurt wei ur i h hr P BE 47, Ss ehr linie {a De ii u B 5 Br er. ee A ihels bs u, re a EHRT KENT ae er er te I ME a a ed £ a5 wie ah - N Er y rue RT nn n7 u “ > Val’ cz j Y De, u er iR, = 22 e u d ss = m a Wr BAER 1 I ri a . L _ EZ dr Rp a \ zz v Be wu’? Su » * NE a: * * „u. er N 404 Weir a Area { , sch PAS — nn - . y : sr “ Pr j u Br, u BG v0 Ne Er Den Jin) u ER EN re Be 7a B Paar, = # & En De = j Er, Yen Eu > u nr u,‘ R nm» 48 u [era 77, u me’ ori PR Pr aa nr N ‚rc u “Ic er K vybidnuti zesnul&ho professora Karla ryt. Kofistky a komitetu pro pffrodo- vedecky vyzkum Öech ujal jsem se mileräd nesnadne a nevd&öne präce, kterou jest kazdä revise hotov6 jiz präce, uznävaje nutnost, Ze jest na Case, aby vykonäna byla revise rüznych vySkovych kot, kter& uvädgji se jako.nadmoiske vySky v rüz- nych mapäch kräl. Cesk&ho a v rüznych spisech topografickych a orografickych. V prve tästi revise nadmorskych vySek trigonometrickych bodü kräl. Cesk&ho uvedeny jsou vesker& prameny, odkud2 terpäny dosud Efselne hodnoty nadmorskych vySek jednotlivych bodü, a pfirovnäny pfislusne hodnoty. Mimo to obsahuje tato täst revisi nadmorskych vySek trigonometrickych bodü nejbliz$iho okoli kräl. hlav- niho mesta Prahy. Pri ukoneeni teto prve tästi revise nadmorskych vySek trigonometrickych bodü kräl. Cesk&ho jest mou povinnosti vzdäti uctivy dik komitetu pro prirodo- vedecky vyzkum Öech za podporu a subvenci k provedenf teto revise. Rovneä dekuji svym assistentüm panu dr. Frant. Köhlerovi a inzenyru Frant. Duchkovi za ücdinnou pomoe pri teto präci. Senohraby, 14. zäff 1306. Inzenyr Fr. Novotny. 1* al nn ie BEIN ir Beh can A nn vn ri a er al er u» Alitanlan Deal ad ahkm Ur ai a a DT IM 4 a et a . rk 2 kenn ah lea Arne ner AU Ka. IR a An BER akut a Reg Kl Bu Ina Thato! Alaalretäun Alias eg ee N EL IV PETERNN luayo Nlnaleiethnn:- I lan, Mk Pe vo Über kig, E inmal Mh vl Mate kn na) ML: Ana BuroH Alten Yeah ampg N tswuyalun de a. dual, BONO A ea 5 real sand ag isn BU“ wo # Bi, 12), DU WO 3 e m. Revise nadmorskych vysek trigonometrickych bodu kral. Cesk&ho. 1. Uvod. Komitet pro prirodovedecky vyzkum Öech usnesl se po nävıhu zesnuleho dvorniho rady professora Karla rytire Kofistky v bfeznu r. 1904 prikroditi k revisi vySkovych kot jednotlivych bodü trigonometrickych, ktere uvädgji se na topogra- fickych mapäch a v rüznych publikaefch jako nadmorsk&e vySky a dochäzeji tudiz velmi &asteho upotrebeni k ütelüm technickym a prirodovedeckym. Porovnäme-li tyto z rüznych pramenü Gerpane nadmorske vySky jednotlivych bodü, shledäväme, Ze se velmi Casto znaöne lisi, a näsledkem toho nevfme, kterä jest sprävnä nadmorskä vySka prislußneho bodu. Prislusnä Cisla nadmofskych vySek pochäzeji od rüznych autorü, z rüznych dob a byla rüznym zpüsobem stanovena. Nekdy nenf ani znämo, ktery bod a jakä vySkovä kota vzata byla za zäklad prislusneho mereni hypsometrickeho. Pokud se tyie skuteönych nadmorskych vySek, vztaßeny jsou tyto v kräl, Öeskem ke dvema rüznym horizontüm zäkladnim, a to k nullovemu bodu normälu v Terstu a normälu v Kuxhafenu; näsledkem toho li$i se vyskove koty jednotlivych bodü a nutno pripojiti oznadeni: „VySkovä kota nad hladinou more Jader- sk&ho“ aneb „VySkovä kota nad nullovym bodem v Kuxhafenu“. DalSf pri&tinou neshody udävanych nadmorskych vySek jednotlivych bodü v kräl. Ceskem jest zpüsob, jehoZ uZito bylo pri hypsometriek6m möreni. Nad- morsk& vysky jednotlivych bodü müzZeme ureiti od po@äteöneho bodu, jehoz nad- morskou vySku znäme, barometricky, trigonometricky nebo nivellaci. V nejstarsich dobäch uZito bylo t&mer vyhradn® barometrick&ho m£reni vySek. Zpüsob tento jest nejpohodinejSi a nejrychlejsi; jest vSak nejmen& sprävnym. Sta&f &fsti udäni barometru ve stejnem okamzZiku na dvou rüznych mistech povrchu zemskeho a z rüzne vysky sloupce rtutoveho Ize ur£iti rozdil vySek obou bodü. Znäme-li pak nadmorskou vySku jednoho bodu, müZeme urciti snadno nadmorskou 6 vysku druheho hodu. Sprävnost vysledkü barometrickeho möfeni vyZaduje vSak, aby na obou mistech byly stejne atmosferick& pomery. Näsledkem toho nelze dobre upotrebiti barometrick&ho mereni vySek, a zejmena jen jednoho barometru, na vetsf vzdälenosti od po@ätetneho bodu. Sprävngjsf vysledky vySkovych rozdilü dvou bodü obdrZime trigonometrickym mörenim vySek. Z dane nebo z mapy urtene vzdälenosti a z piimo mereneho ühlu vySky, po pfipad& ze zenitov& vzdälenosti, ze trigonometricky ur£iti vySkove rozdily s ohleden na refrakei paprskü svötelnych a s ohledem na zakriveni zeme. Tento zpüsob vyZaduje, abychom znali horizontälnou vzdälenost dvou bodü a nadmoriskou vySku jednoho bodu. Lze pak postupne od hladiny morske, podobn& jako pri barometrickem möreni vySek, urcovati nadmorsk& vySsky jednotlivych bodü povrchu zemsk&ho. Nutno vSak, aby trigonometrickemu mereni vySek piedchäzelo povSechne möreni prislusne zem&, kterym urci se vzäjemnä horizontälnä poloha jednotlivych bodü. Jsou to v prve fad& trigonometricke body, kter& tvorf vreholy trigonometricke site, ve kter& Ciselne se ur@uji delky jednotlivych stran, tedy hori- zontälne vzdälenosti jednotlivych trigonometrickych bodü. Pokud nebylo u näs provedeno möfeni cele rise (mereni katasträlne), bylo nutno urcovati nadmofsk6 vySky dülezitych bodü jen barometricky; teprv po skon- cenem mereni katasträlaem bylo moZno stanoviti trigonometricky nadmorsk& vySky jednotlivych bodü. Nejpresneji lze stanoviti nadmorfsk& vySky jednotlivych bodä t. zv. nivel- laci. Postupnou nivellaci od hladiny moiske Ilze urditi presne nadmorske vySky jednotlivych bodü. Tento zpüsob jest praeny a vyZaduje dlouhe doby a zna@neho näkladu. Seznäme vSak, Ze pro ücely mezinärodniho möreni zem& provedena byla t. zv. mezinärodnf presnä nivellace temer v cel& Evrope, a Ze urceno bylo timto zpüsobem v kräl. Ceskem 2173 stälych bodü vyskovych, a jich nadmorskä vyska vzhledem ku hladine more Jaderskeho. Tyto vySkove znacky mezinärodni presne nivellace tvori dneSniho dne pfiro- zeny zäklad dalsich hypsometrickych praci v kräl. Cesk6m, a nutno tedy vztahovati nadmorsk& vySky jednotlivych bodü kräl. Ceskeho ke hladin& Jadersk&ho more. Nadmorsk& vySky jednotlivych bodü, urtene barometricky, trigonometricky aneb nivellaci, maji tedy rüznou pfesnost a nutno dbäti teto okolnosti pri porov- näväni rüznych üdajü nadmorske vySky jednotlivych bodü. Uvedenymi okolnostmi jest znacn& stiZeno porovnäni rüznych üdajü nad- mofsk€ vySky jednotlivych bodü a nutno pfedem seznati rüzne hypsometrick6 präce, kter& provedeny byly v kräl. Ceskem. 2. Historicky vyvoj hypsometriekych praei v kräl. Cesk&m. V kräl. Cesk6m uzil poprve r. 1786 professor Gerstner barometru k mefeni vySek v Krkonosich. Näsledujfeiho roku pak tez abb& Tobiäs Gruber. Pro dalsi präce hypsometrick& bylo treba stanoviti nadmorskou vySku praZsk& 7 hvezdärny, resp. nulloveho bodu stupnice barometrick&e prfslusneho tlakomeru. Z te. pritiny konäna byla soutasn® r. 1788 pozoroväni barometru v Kuxhaienu na Se- vernim mori a v Praze na universitni hvezdärue. V Kuxhafenu pozoroval barometr Woltmann; v Praze pak Gerstner, ktery z vysledkü techto pozoroväni poprv& urcil nadmorskou vySku prazsk& hvezdärny hodnotou: 92 vid. sähü = 174476 m nad hladinou Severniho more (Kuxhafen). Astronom David, reditel praäsk& hvezdärny, snaZil se v letech 1799 az 1805 urtiti nadmorskou vySku praäsk& hvezdärny vzhledem ke hladin& Baltickeho more. Pffslusnä barometrickä möfeni konala se na hvezdärn& v Praze, na Sneäce a ve Stargardu na Baltickem pobrezi. Jakozto vysledek prislusnych vypodtü udavä David nadmorskou vysku praäsk& hv&zdärny hodnotou: 110'33 vid. sahü = 209239 m. Jevil se tudiZ rozdil mezi ob&ma vysledky barometrick&ho mereni hodnotou 34763 m a jelikoz professor Gerstner pri op&tovanem pokusu, ureiti nadmorskou vySku praäske hvezdärny, obdrZel stejnou hodnotu, pridrZel se astronom David teto kontrolovan& hodnoty a uvädel pro praZskou hvezdärnu nadmorskou vySku hodnotou 174476 m nad hladinou Severniho more (Kuxhafen). Reditel hvezdärny Kreil, za n&hoZ zavösen byl normälny barometr do do- lejsiho poschodi prazsk& hvezdärny (o 2'152 toisy nize), uvädi jakozto nadmorskou vysku nulloveho bodu barometru praäsk& hve&zdärny hodnotu 17296 m. Roku 1856 urdil professor Koristka nadmorskou vySku tohoto bodu z trigonometrick&ho möreni okoli Prahy hodnotou 19780 m. Dr. J. Böhm uräil r. 1856 nadmorskou vySku prazsk& hvözdärny nivellaci od nädraZi rak.-uher. spole@nosti stätnich dralı hodnotou 19084 m. Roku 1880 uröil podruh&e professor Korfistka nadmorskou vySku praäsk& hvözdärny pfesnou nivellaci, kterou mohl jiz pripojiti na mezinärodni presnou nivellaei, s kterou dospel vojensky zemöpisny üstav tehoz roku na nädrazf zäpadni drähy na Smichove. Koristka uvädi kone@nou hodnotu nadmorske vySky praäsk& hvezdärny hodnotou 2016961 m nad hladinou Jaderskeho more. Roku 1884 provedl nadporutik Mareial Dits z vojenskeho zem£&pisneho üstavu presnou nivellaci okoli Prahy a pokra@oval po te v nivellaci smerem na sever. Nadmofsk& vysky jednotlivych vyskovych znacek v obvodu kräl. hlav. mesta Prahy uverejnil v pojednänf: „Praecisions Nivellement in und um Prag“ v roöniku 1885 Casopisu „Mittheilungen des k. k. Militär-geographi- schen Institutes in Wien“; dle teto publikace jest nadmorska vySka praäske hvezdärny 201'831 m nad hladinou Jadersk&ho more. Tuto nadmorskou vySsku praäsk& hvözdärny dluzno v$ak poklädati za pfedb&Znou; definitivnä jejf hodnota uverejnöna byla po ukontenem vyrovnäni nivellaäni siti r. 1897 ve spise: „Die Ergebnisse des Praecisions-Nivellement in der österreichisch- ungarischen Monarchie. Westlicher Theil“, vydanem ce. a k. vojenskym zeme- pisnym üstavem ve Vidni. Nadmorskä vySka vyskove znacky na hvezdärne praäske university uvedena jest tam hodnotou 192-6074 m a jest tudiz nadmorskä vySka nulloveho bodu barometru prazske& hvezdärny: 2017402 m nad hladinou Jader- skeho more. Srovnäme-li uvedens hodnoty nadmorske vySky praäske hvezdärny, obdrZime zajimave vysledky, jak m£nila se postupn& hodnota nadmorske vySky praäske hvezdärny. Jelikoz tato tvorila vychodisko a po&ätek dalsich barometrickych mörent v kräl. Öesk6m, prenä$ely se pfirozend tyto rozdily na v$echny odvozene vysledky nadmorskych vySek jednotlivych bodü kräl. Ceskeho. I. Nadmorsk& vySky praäsk& hvezdärny (nulla barometru). Rok Autor gg: | Poznämky vyska v m 1786 Prof. Gerstner 174476 | Kuxhafen v Severnfim mofi 1799 Prof. David 209239 | Stargard na Baltick&m mori Red. Kreil 17296 Tlakomer prenesen o 2'152 toisy nize 1856 Professor Koristka 197:80 Trigonometricky \ 1856 Dr. J. Böhm 190°84 Nivellaci od stätniho nädrazi 1880 Prof. Koristka 2016961 | Presnou nivellaci. Terst | 1854 M. Dits 201°831 ” n ” 1897 Voj. zemep. stay 201'7402 3 : n V tabulce I. uvedeny jsou püvodni hodnoty, ktere by bylo treba opraviti o rozdil nullovych bodü normälu terstsk&ho a kuxhafensk&ho; mimo to treba opraviti prv&e dv& nadmoiske vySky o hodnotu 2'152 toisy, jeliko2 prenesen byl normälny barometr do jineho patra hvözdärny praäsk& university. Uvedenä tabulka „Nadmorfskych vySek pra2sk& hvözdärny“ uka- zuje mimo to, jak& rozdily Ize @ekati pfi srovnäni nadmorskych vySek jednotlivych bodü, urdcenych v rüznych intervalech G@asovych. Zejmena düleZitou jest hodnota nadmorsk& vySky z r. 1856 a 1897, kter6 lisi se o 3:94 m. Prvä hodnota odvozena byla patrn& z vysledkü rakousk&ho möreni katasträlneho: hodnota druhä odvozena jest z vysledkü mezinärodnf presn& nivellace. Patentem cisare Frantiska I. ze dne 23. prosince 1817 nafizeno bylo v nasi riSi nove mefenf katasträlne, jehoä vysledkem jsou podnes uZivane katasträlne mapy jednotlivych obei a na jehoz zäklad& zhotoveny, zmensenfm map katasträlnych, dnesni mapy vojenske. Zäkladem mereni katasträln&ho jsou trigonometricke site I., II, a III. rädu odvozen& z pfimo mörenych zäkladen. Tyto sit& tvorf soustavu trojühelnikü, polo- Zenou po cel&m mocnäfstvi. Jakoäto vreholy jednotlivych trojühelnikü, aneb za t. zv. trigonometrick& body, voleny vysok6& kopce aneb mista, kterä poskytujf volny roz- g hled. Z möerenych ühlü a zäkladen trigonometrick& sit moZno urtiti trigonome- - tricky delky stran jednotlivych trojühelnikü, tedy vypo£isti horizontälns vzdälenosti jednotlivych trigonometrickych bodü, nebo jich pravoühl& souradnice vzhledem ke vhodn& volene soustav& pravoühlych souradnic. Pfi triangulaci t&chto siti mefeny soucasne zenitove vzdälenosti a bylo tudiz moZno urciti trigonometricky vySkov& rozdily jednotlivych trigonometrickych bodü m£reni katasträlneho. JelikoZ trigonometrickä sit I. rädu spojovala Jaderske more s Prahou, bylo mo2Zno urditi nadmorfskou vySku Prahy z teto sfte. Podobny pokus se die Ko- ristky nestal. Teprv r. 1830 ustanovena byla zvläStni komise, kterä m&la ur£iti z möre- nych zenitovych vzdälenostf trigonometricke& sit& I. rädu katasträlneho mörenf nad- moiskou vySku stredu üfselnfku veze sv. Stepäna ve Vidni. Clenov6 t&to komise, Litrow starsi, Myrbach a Havlitek, vykonali tuto präci s plnym zdarem. Po te urteny byti mäly nadmorske vysky trigonometrickych bodü II. a III. rädu v takovem poltu, aby na kaäde tvere@ne mili urteny byly nadınorske vySky nejmene tif trigonometrickych bodü, ktere m&ly tvoriti dalSi vychodisko podrobn&ho mö&reni hypsometrickeho jednotlivych zemi. Revident c. k. triangulaöni kanceläre katasträlne Karel Graf sestavil dle t&chto vypoltü seznam nadmorskych vySek trigonometrickych bodü v kräl. Ceskem. Tento seznam nebyl uverejnen a o sdelenfi nadmorsk& vySky prfislusneho trigono- metrick&ho bodu bylo nutno äZädati c. k. triangula@ni kancelät a po dnes udävä tato kancelär nadmoisk& vyöky katasträlnych bodü trigonometrickych, Zädä-li se o popis polohy a souradnice jednotlivych trigonometrickych bodü, ovsem za pfi- slusny poplatek. Tyto katasträlneg vysky nadmorske jednotlivych trigonometrickych bodü tvo- fily pak po dlouhou dobu zäklad hypsometrickeho mereni jednotlivych krajin. V dalsich statich oznateny jsou näzvem: „Nadmorske vySky katasträlne z r. 1830“ a töchto vySkovych kot uzival z potätku prof. Koristka pri svych hypso- metrickych praeich v kKräl. Ceskem. Roku 1840 zapolato s nivellaci rak. uherske stätni drähy od Podmokli do Prahy a bylo takto poprv& moZno ur£iti postupnou nivellacf nadmoiskou vySku praäsk6ho nädrazf a to vzhledem ke hladine Severniho more v Hamburku. V te ‚dob& nivelloväny trat&: Hamburk (Severni more), Dräädany, Praha; Praha, Vra- tislav, Berlin, Stetin (Baltick6 more) a trat Praha, Vfden, Hradec a Terst (Ja- . .dersk& more). Reditel staveb. archivu Streffleur dal r. 1851 sestaviti nadmorske vySky jednotlivych stanic a uverejnil je ve spisu: „Orographisch-hydrographi- _ sche Studien über das Gebiet des österr. Kaiserstaates. Wien 1852.“ Pro nädraät e. k. priv. spoleönosti rak.-uherskych stätnich drah v Praze udävä Strefleur nadmorskou vysku, urtenou z peti nivellaönich tahü, hodnotou 99-91 vid. sihü — 18937 m. V uvedene publikaci vojenskeho zemepisneho üstavu udäna jest nadmorskä vyska nädraäni znaöky hodnotou 1968754 m nad hladinou 10 Jaderskeho more. Jelikoz prvä hodnota (Streffleurova) vztahuje se snad ke hlav& kolejnice a druhä k ose bronzov6ho kuZele mezinärodnf znatky vySkov6, kterä jest zazdena ve zdi nädraäni budovy ve vySi 2:10 m nad hlavou kolejnice, jest rozdil obou kot 540 m. Podobn& provedeny podrobne nivellace ostatnich Zeleznic v kräl. Öeskem a dneSniho dne mä kazdä Zeleznice urceny vySkove koty kolejnie a jinych düle- Zitych bodü na üzemi prislusne drähy. Na nädraznich budoväch pfipevneny jsou pak tabulky, ktere udävaji nadmorskou vySku prislusne stanice. Tyto nivellace jednotlivych drah v kräl. Ceskem provedeny byly pfed mezi- närodni pfesnou nivellact kräl. Cesk&ho a nejson tudiZ pfipojeny k vyskovym znackäm mezinärodni presne nivellace. Jelikoz tvori vySkove znatky jednotlivych zeleznie pomörnd hustou sit fixnich bodü vySkovych v kräl. Ceskem a velmi tasto pripojuje se mistni nivellace k Zeleznicove znaöce vySkove, nutno seznati vzäjemny vztah Zeleznicovych znatek vySkovych a znadek mezinärodni presn& nivellace. Aby bylo moZno prevesti vySkove koty nivellace jednotlivych drah na spo- leeny bod zäkladni mezinärodni presne nivellace rakousk&e, urdil M. Dits r. 1884 vySky znacek presne nivellace nad hlavou kolejnice prislusneho nädraZi v Praze. Vysledky tyto uvedeny jsou v näsledujfei tabulce a udäna tam soulasn& prozatimnä nadmorskä vySka hlavy kolejnice nad hladinou Jadersk&ho more. Il. VySkove& koty praäskych nädraäi. Prozatimnä | koleiniee nadmorskä | Dle | proti znaöce na ne | Nädraäi möieni | HM jestpod | ung lad. | Pozuämka | osou kuzele z roku znacky | Jadersk&ho | | | more | metry | | | > | | Ceskä zäpadni dräha, Smichov. .. . . | 1884 2:32 19677 | | Hlava ko- Bustehradskä dräha, nädrazi na Smichov& | = 1:89 196°77 lejnice proti vyskove Bustehradskä& dräha, nädrazi v Bubnech A 2:03 19374 || zna@ce mezi- närodni Rakouskä severozäpadni dräha, nädrazi | presne BoRTaze, rlln): ERDE Fa > 2:05 18987 || nivellace, be || oznadene ‚ Rakousko-uherskä stätni dräha, nädrazi \ tabulkou t VORFBEBReR ET T. . 5 Verde SE - 2:10 19486 | s näpisem: | ' Hoebhen- | Dräha eisare Frantiska Josefa, nädraii | | Marke. v Prazamsa. ae 0:02 2 220 21000 Porovnäme-li s udanymi nadmofskymi vySkami nadmorske vysky, ktere udävajf pfislusne drähy jako vySkov& koty hlavy kolejnice v prislusnem nädraZi, obdrzime tyto hodnoty: Mn 11 Ill. Prevod vySkovych kot praäskych nädraäi. „E '$ | = | © e2=8 | 2_. |sS2 | £e3 33: | 23 | 808 | 55 - ea Veen Nädraii e3s2 | 23 | 8Eg | Dee oa 3, = Een Zi = vm ass lese er Sea | sea es | 232 Ele SE N Ceskä zäpadni dräha, smichov. nädrazi . | 196824 | —- 2320 | 199-144 | 198-9994 | — 01446 Bustehradskä dräha, ” 5 .' 196°S10 | — 1'890 | 198-700 | 1985712 | — 01288 I ” „ „ nädrazi v Bubnech : 193825 | -+2:030 | 195:855 | 195:6792 | — 0:1758 Rakouskä severozäpadni dräha, nädrazi VAREVZE oo ee _ _ — _ — Rakousko-uherskä stätni dräha, nädrazi VABLAZEIERE N ee er \ 195000 | + 2:100 | 197:109 | 196°8754 | — 0:2246 - .- ” ”, | Dräha cisare Frantiska Josefa, nädrazi TIIEZO a 0 ne ee 210.012 | — 2200 | 212212 | 2121078 | — 0 1042 Jelikoz ur&il M. Dits vySku mezinärodni znacky (H. M.) nad hlavou pri- slusßne kolejnice, mohl stanoviti nadmofskou vySku hlavy kolejnice vzhledem k vy- sledküm mezinärodni presn& nivellace. Rozdilem obou takto stanovenych vySkovych kot Ize pak ur£iti prislusne rozdily a uZiti t&chto &isel pri prevodu vySkovych kot drähy na vySkove koty mezinärodni presn&e nivellace, tedy pri pfevodu te&chto vyskovych kot na spoleöny horizont v Terstu. Vyzaduji tedy vySkov& katy spoleönosti rak.-uherskych stätnich drah korrekce — 22-46 cm atd. a lze tudiZ prevesti vySkov& koty jednotlivych Zeleznic na terstsky horizont. Uvedene hodnoty reduk&ni plati vSak jen pro Prahu, jelikoz nivella@ni chyby pribyvä se vzdälenostf koncoveho bodu od bodu potäteöneho, a bylo by treba tyto reduköni hodnoty vySetriti na rüznych mistech jednotlivych drah aneb ur£iti prü- mernou chybu prislusne nivellace pro delku 1 km. Rekonstrukei nädrazZf a novou üpravou koleji möni se mimo to vySka znatky mezinärodni presne nivellace nad hlavou prislusne kolejnice. Tak na pr. na nädraZf spol. rak.-uh. stätnf drähy v Praze byla tato vySka r. 1884 dle udänf M. Ditse = 2:10 m a roku 1904 urtena byla hodnotou 2'261 m; nutno tedy prihlizeti i k t&mto okolnostem pri prevodu nädraänich vySkovych Kot na sprävny horizont terstsky. Vzhledem k tomu, Ze nadmotsk& vySky fixnich bodü jmenovane drähy vzta- huji se k püvodnfmu podelnemu profilu vrehni stavby t&to drähy, uzito v tabulce III. rozdilu vySkoveho z r. 1884. Pro üpravu Labe provedena byla samostatnä nivellace od Kuxhafenu k Pod- moklim a odtud podel Labe a Vltavy smörem ku Praze. Z te pritiny udävajf se 12 v kräl. Ceskem nadmorsk6 vySky vzhledem k nullovemu bodu vodotetu v pfistavu Kuxhafen. Nullovy bod melnickeho normälu byl o 160162 m nad nullovym bodem normälu v Kuxhafenu. Roku 1869 opravena tato hodnota die berlinsk&e publikace na hodnotu 504-362 rynskfch stop — 158269 m. Nullovy bod melnick&ho normälu tvofil pak vychodiSt& nivellace povodi Vltavy od Melnika az do Bud£jovie, kterä byla dokon- tena r. 1837. Nadmorske vySky byly drive udäväny v mite sähove. Dne 1. ledna 1872 pfepocitäny nadmorfsk& vySsky na miru metrovou a Fienf vodocety opatfeny metrovou stupnief. Pfi teto prileZitosti zvySen byl nullovy bod melnickeho normälu o 1'893 m, aby nevyskytovalo se zäporne tteni vodotetu; jest tudiZ dnesni kota nulloveho bodu m&lnick&ho normälu 160°162 m nad nullovyın bodem normälu kuxhafensk6ho. Nadmoiske vySky vztazene ke hladin& Jaderskeho more (normäl terstsky) lisi se od nadmorskych vySek, vztazenych k nullovemu bodu normälu kuxhafen- sk&eho. Dluöno tedy znäti rozdil obou üdajü a pripojiti k udane nadmorsk6 vySce, ke kteremu mori vztahuje se prislusnä nadmoiskä vySka. Obytejne udävä se rozdil mezi nullovym bodem normälu terstskeho a nor- mälu kuxhafenskeho hodnotou — 4'808 m. Srovnäme-li vySkove koty nullovych bodü labskych a vltavskych vodotetü, kter6 pripojeny byly k mezinärodni presne nivellaci vojensk&ho zem&pisneho üstavu, tedy na nullovy bod terstsky, obdrZime tyto hodnoty: IV. Rozdily nadmorskych vySek vztaZenych na Terst ana Kuxhafen. | Nadmorskä vyöka vzta- | Bod | BEA 3 1 aaa ie Rozdil v m " Kuxhafen Terst | Nullovy bod normälu v Deine . ...... | 127262 m | 1224359 m | 48261 e r » vÜstin: Labem ..... „|| 187.966 „ | 1331135 „ 48485 a n 5 staromöst. v Praze . . . || 1907734 „ 1858070 „ 49270 RS a » v Budgjovieich . . . . . 387-387 „ | 382-4089 „| 49781 ı | Neni tedy zcela sprävnou hodnota 4808 m, o kterou jsou mensi nadmorske vySky vztazene na Terst proti nadmorskym vySkäm vztazenym na Kuxhafen, jak se totiz obycCejne udävä. Tento rozdil Kuxhafen-Terst neni patrn& velicinou stälou a mönf se dle vzdälenosti od pocäteen&ho bodu. Piftinou toho jest pravd&podobnä chyba nivellace polabsk6e a mezinärodni presne nivellace. Teto pravd&podobne chyby nivellaöni pribyvä se vzdälenosti a urti se pro mezinärodni presnou nivellaci dle vzorce: 13 Zajimave düsledky rüznych horizontü nadmorskych vySek shledäväme na pr. , na vySkopisnych plänech mösta Zizkova a Kräl. Vinohrad. Spoleöne body majf rüznou nadmorskou vySku, jeliko2 nivellace vinohradskä pripojena jest na Terst a nivellace Zizkovskä pak na Kuxhafen. K podobnym vysledküm dospfväme, vyjdeme-li s nivellaci od vySkove znacky jedne drähy a pripojfme li nivellaei k vySkov& znaöce jine drähy. Obdrzime zpra- vidla jinou nadmorskou vySku, neZ udävä vyskovä znacka koneene stanice. Byvä pak tasto velmi nesnadno vysvetliti pricinu prislusne odchylky. Je-li vyloutena hrubä chyba nivellacni, tedy bylo-li nivelloväno tam a zp£t, lze rozdily vysvötliti rüznym zäkladnim horizontem (Terst, Kuxhafen), jakoZ i hodnotami v tab. IV. uve- denymi a koneön& teZ nivella@ni chybou, kterou Ize stanoviti. JelikoZ nektere drähy pfipojily svou nivellaci na horizont terstsky, jine na horizont kuxhafensky a to pripojenim se na nejblizSi vyskovou znacku, jest prime porovnäni vySkovych kot nesnadnym a bylo by äädoueno, aby zaveden byl v kräl. Ceskem jednotny nullovy bod a jen jedin& nadmorsk&e vySky a to vzhledem na terstsky horizont. Velmi rozsählä möreni hypsometrickä, nutnä pro zhotoveni map vojenskych, provedena byla v kräl. Ceskem c. a k. vojenskym zemepisnym üstavem. Jelikoz pro potreby vojensk& treba v map& podrobne vyznaditi tvar a vySkove pomery üzemf, bylo nutno vykonati rozsählä mereni hypsometrickä. Nadmorsk& vySky jednotlivych bodü a vrcholü hor urteny byly trigono- metricky. Zäkladem a vychodist&m tohoto hypsometrickeho merenf byly trigono- metrick& body fädu III. mörenf katasträlneho a jich nadmorske vySky, kter€ byly jiz vypotteny. Jelikoz na kazde @tvereöne mili urteny byly nejmen& tri trigonometricke body, bylo moZno vykonati podrobne mereni hypsometrick€ pro tuto krajinu. Vyskove koty katasträlne, ktere pochäzeji z let tficätych, Cästeön® revidoval vojensky zem£&pisny üstav. Nekter& ponechal a jine opravil. Takto stanovene nad- morsk& vysky dülezitych bodü, na pr. vrehü, potokü atd., zapsäny jsou Ciseln& do vojenskych map, kter6 obsahujf nejvötsi potet bodü vySkov& urdenych. Tyto vyskove koty vojenskych map neshoduji se s vySkovymi kotami kata- strälnymi a moZno to nejl&pe pozorovati na trigonometrickych bodech, ktere maji zpravidla urteny tyto vySkov6 koty. Tak na pr. pfirozeny terrain u star&ho zämku v Kostelei nad Orlici mä die katastru nadmorskou vySku 2835 m a die mapy vojensk6ho zemöpisneho üstavu kotu 291 m: jest tedy zde rozdil 75 m. Avsak i koty nadmoiskych vy$ek jeduotlivych bodü zobrazenych na vojen- skych mapäch mönily se böhem doby, coZ jest zcela pfirozenym zjevem. Zjistene chyby byly opraveny, a pokud to moZnym bylo, urteny pfimo nadmorsk& vysky jednotlivych trigonometrickych bodü. Tyto präce souvisely üzce S trigonometrickou siti I. rädu a s mezinärodni presnou nivellaci, kterou konal postupne vojensky zemepisny üstav pro mezinärodnf möfeni zeme. E: Roku 1884 uverejnil Robert Doublebsky ze Sterneckü, pozdejsi veditel geodetick6ho oddeleni vojenskeho zem£pisneho üstavu ve Vidni, rozdily vyskovych kot möreni katasträlneho a vojenskeho mö£reni hypsometrickeho. Dle jeho posudku nelze dobre düv&rovati vySkovym kotäm trigonometrickych bodü katasträlnsho möreni a udävä, Ze zjiäteny byly rozdily od — 3 do 8 m. Z te pfitiny bude nutno porovnati nektere vySkove koty katasträlne s vySko- vymi kotami, kter& ur&il pozdöji vojensky zemepisny üstav novym merenim trigono- metrickym. Nove obdobf hypsometrick&ho vyzkumu kräl. Öeskeho zahäjil professor Karel Koristka, kdyZ jmenovän byl r. 1851 rädnym professorem mathematiky a geodesie na zemskem polytechnickem üstavu v Praze. K vyzväni spole@nosti musea kräl. Ceskeho potal r. 1856 s hypsometrickym möfenim okoli Prahy. Pro- fessor Koristka zavedl u näs novy zpüsob znäzornovati nerovnosti a tvar terrainu jako2 i vySkove pom£ry t. zv. isohypsami nebo vrstevnicemi. Vrstevnicemi, kter& spojuji body stejne nadmorske vySky, Ize totiz velmi prehledn& a sprävne vyznatiti na map& pomery vySkove a tvar üzemi. Tuto methodu doporucoval pro- fessor Koristka a teprv po dlouhem vähänf zavedl ji vojensky zemepisny üstav pro sv& topografick& mapy. OÖ teto method& pojednal professor Koristka ve spisu: „Studien über die Methoden und die Benützung hypsometrischer Arbeiten, nach- gewiesen an den Niveauverhältnissen der Umgebung von Prag.“ Spis vydän byl v Goth@ r. 1858 a pripojena jest k n&emu podrobnä mapa okoli Prahy s vrstevnicemi. Mapa tato byla jedinou sv&ho druhu a podnes posträdäme podobne prehledne mapy okoli kräl. hlav. mesta Prahy. Po t& rozhodl se professor Koristka vykonati hypsometricke merenf cel&eho kräl. Cesk6ho za pomoei tetnych spolupracovnikü a vydati podrobne hypsometrick& mapy kräl. Ceskeho näkladem komitstu pro prirodovedecky vyzkum Öech. V t&chto mapäch vyznadeny byti mely vySkove pom£ry a tvar terrainu vrstevnicemi a ba- revnymi odstiny odliSovati se m&ly nadmorske vySky po 100 metrech. Vysledkem t&to neunavn6 £innosti professora Koristky jsou podrobne mapy severnich Cech a tästi strednich Cech. Seköni list, obsahujiei okoli kräl. hlavniho mesta Prahy, züstal nedokonten. Zbyvä tedy dokontiti tento seköni list a schäzejiei seköni listy strednich a jiänich Cech. Vedle techto map vydal professor Koristka v „Archivu pro prirodovedecky vyzkum Öech“ slovny popis topograficky a orograficky t&chto krajin. Pri hypsometrick&m mereni vychäzel Koristka od nadmorskych vySek trigono- metrickych bodü möfenf katasträlneho. KdyZz pozdeji ujal se topografick&ho a orografick6ho mö&reni kräl. Cesk6ho vojensky zemöpisny üstav a ur&il novym trigonometrickym mörenim znova nadmorske vySky jednotlivych trigonometrickych bodü, snaZil se professor Koristka, aby vesly v Sirsi zuämost vysledky t&chto hypso- metrickych praei. Vysledkem t&to snahy jest dülezitä publikace: „Seznam vySek v Cechäch, jez v l&tech 1877 az 1879 od c. k. vojensk6&ho zeme£pis- n6&ho üstavu trigonometricky stanoveny byly. Sestavili dr. Karel rytif Koristka ac. k. major dr. Robert Doublebsky ze Sterneckü.“ Sterneck uvädi v pfedmluve k teto publikaci, Ze zäkladem nov&ho merenf hypsometrick&ho jsou nadmorske vySky 40 trigonometrickych bodü I. rädu mereni stuptoveho, kter& urteny byly trigonometricky z merenych zenitovych vzdälenosti od r. 1864 do r. 1867. Z töchto zäkladnich bodü urceno. bylo vyskove r. 1877 ar. 1878 v kräl. Ceskem asi 270 novych bodü, ktere oznadeny jsou v pffslusne publikaci hvezdickou. 15 Nadmorske vySky uvedenych 40 bodü trigonometrickych mereni stupioveho ‚nejsou urteny dle vysledkü mezinärodni presne nivellace, kterä nebyla jest& v t& dob& provedena. Odvozeny byly trigonometricky, a vychodist& noveho hypsometri- ck&ho mereni v kräl. Öeskem tvoril trigonometricky bod Fliegengans u Hrusova nedaleko Mikulova na Morave. VySkove koty trigonometrickych bodü kräl. Öeskeho, urtene Sterneckem, {vorily pak zäklad vojensk&ho mapoväni a dal$fho hypsometrickeho möreni. V kazde etverecne mili urceny byti möly vojenskymi mapeury nadmorske vysky 800 a2 900 dalsich bodü, a to trigonometrickym merenim. Nadmorsk& vySky jednotlivych bodü, takto urtene, udäny jsou üästeönd jen Liselns na mapäch vojenskeho zeme- pisneho üstavu, pokud misto statilo; ostatnich uZito ke konstrukei vrstevnic a ne- byly uverejneny. Tim pfichäzime k nadmorskym vySkäm trigonometrickych bodü kräl. Ce- skeho, kter& urceny byly vojenskym zem&pisnym üstavem, a ktere liSi se od dii- vejSich nadmofskych vySek töchze bodü, ktere stanoveny byly die vysledkü mereni katasträlneho. V näsledujfei stati porovnäny budou vysledky obou möfeni. Jak v üvodu bylo uvedeno, Ize nejpfesneji urditi vySkove koty jednotlivych bodü postupnou nivellaci. Mezinärodni komise pro stredoevropsk& mereni stuphove, kterym se mel stanoviti tvar a rozmäry zem&, usnesla se r. 1864, aby vedle trigonometrick&eho merenf vySek jednotlivych trigonometrickych bodü provedena byla presnä nivellace ve vSech stfedoevropskych stätech. Touto presnou nivellaci ur&iti se mely v prve rade vySkove rozdily morskych hladin, jelikoz uvädelo se Casto, Ze hladina Stredo- zemniho more vykazuje depressi proti hladin& Severnfho a Baltickeho more. Mimo to mel byti stanoven v£tSi polet stälych bodü vySkovych s pfesn& urcenou nad- morskou vySkou pro rüzne üdely technicke a prirodovedecke, zejmena vSak pro bez- peine zjistenf zm&n povrchu zemskeho ve smöru vertikälnem. V na$em mocnärstvi svöfeny byly tıto präce c. a k. vojenskemu zemöpis- nemu üstavu ve Vidni a konä je oddeleni geodetick& a astronomicke tehoz üstavu, jehoz sprävcem byl aä do r. 1906 plukovnik dr. Robert Doublebsky ze Sterneckü. V kräl. Ceskem provedena byla mezinärodni presnä nivellace v letech 1877 az 1880; po t& bylo nivelloväno roku 1834 a koneön& od r. 1892 az do r. 1894. Roku 1879 dosp&la pfesnä nivellace vojensk&ho zemäpisn&eho üstavu, konanä z Plzn& po teske zäpadni dräze, aö k smichovsk&mu nädrazi v Praze. Roku 1884 provedl c. a k. nadporutik Martial Dits piesnou nivellaci v Praze a v nejbliösim okoli a pokratoval po t& severnim smörem aZ ku hranicim saskym. Predbeine hodnoty nadmotskych vysek jednotlivych vySkovych znadek, oznatenych näpisem: „Hoehen-Marke“ uverejnil r. 1885 M. Dits v pojednäni '„Praeeisions-Nivellement in und um Prag“ ve zpräväch vojenskeho zeme- pisneho üstavu. Mezinärodnt pfesnou nivellaci urdeno celkem v kräl. Ceskem 2173 stälych bodü vySkovych, a jeliko& znäme pfesnou nadmorskou vySsku techto bodü, lze jich pouZiti s vyhodou ku dalsim pracfm hypsometrickym. 16 Roku 1895 ukontena byla mezinärodni presnä nivellace ve vSech zemich rakouskych, vyjimaje Hali@ a Dalmacii. - Definitivne a vyrovnane hodnoty nadmorskych vySek jednotlivych bodü stälych zäpadnf Cästi mocnäfstvi rakousko-uherskeho uvefejnil c. a k. vojensky zemöpisny üstav r. 1897 pod näzvem: „Die Ergebnisse des Praeecisions-Nivelle- ment in der Österreichisch-ungarischen Monarchie. Westlicher Theil.“ Tvori pak tato publikace dülezitou a nezbytnou pomücku pro pfipojeni mistnf nivellace k nivellaci mezinärodni. OÖ zpüsobu zafizeni vySkovych zna@ek mezinärodnf presne nivellace a o pfi- pojeni mfstni nivellace k vyskove zna@ce mezinärodni presne nivellace pojednal autor ve spisu: „Kompendium geode&sie a sf6rick& astronomie. Geo- desie nizSf. Dil III“ V obvodu kräl. hlavnfho m&sta Prahy porizeny näkladem obce tesk& tabulky s näpisem: „VySka nad hladinou Jadersk&ho more“ s äiselnym udänim pfislusne hodnoty. Tabulky tyto osazeny vedle offieielnf tabulky „Hoehen- Marke*. Nadmorsk6 vysky töchto znatek udäny jsou dle publikace M. Ditsa; jsou to tedy jen hodnoty predbezue a nevyrovnane. Porovnäme-li tedy üdaje vyskovych tabulek v Praze s hodnotami konec- nymi, uvedenymj v publikaci vojensk&ho zem&pisneho üstavu z r. 1897, obdrzZime tyto rozdily: V. Nadmorske& vySky praäskych tabulek vySkovych a sprävne jich hodnoty. — BEREIEN .. | Udäni voj. | Poloha vyskove znacky a! | zem£p. Rozdil | Y | üstavu © Zemedelskä rada . . | 202-6450 m | 2025542 m | 00908 m © Vysäi divöi Skola. . | 200:1874 „ | 2000966 „ | 0.0908 n © Novomestskä radnice | 206°5799 „ | 206°4891 „ 0:0908 „ | © Ceskä technika.. . . 2080061 „ | 207:9154 „ 0:0907 „ Jest tedy stäly rozdil o 9'085 cm, o ktery dluzno zmensiti udänf prazskych tabulek, ktere udävaji vysku nad hladinou more Jadersk£eho. Z uvedeneho jest patrno, Ze pred rokem 1884, pokud nestävaly vySkove znaöky mezinärodnf pfesne nivellace, jejich2 nadmorske vySky odvozeny byly presnou nivellaci od potäteöneho bodu na mollo Sartorio v Terstu, nebylo moZno ur£iti zcela presne vySkove koty jednotlivych bodü okolf kräl. hlav. me&sta Prahy, jakoz i ostat- nich bodü trigonometrickych krälovstvi Ceskeho. 17 Drive udävane nadmorske vySky odvozeny trigonometrickym me&renim aneb > barometricky, a jelikoZ hromadily se chyby, nebylo mo2no ur@iti presn&e nadmoisk6 vySky jednotlivych bodü. Jest tedy zcela pfirozeno, Ze lisi se nadmorske vySky bodü, ktere byly urteny presnou nivellact, od nadmorskych vySek töchze bodü, urtenych trigono- metricky vojenskym zem£pisnym üstavem aneb üradem katasträlnym. Doklady toho uvedeny budou v näsledujfefch odstavefch. Näsledkem toho mäme v kräl. Ceskem pro tytez body rüzne nadmorske vysky a z t& pifäiny poukazoval professor Kofistka na nutnost revise nadmorskych vySek trigonometrickych bodü v kräl. Ceskem a zavedeni spoleöneho nulloveho bodu aneb spoleöneho nulloveho horizontu. PFi svych hypsometriekych praeich v kräl. Cesk&m uzival od r. 1854 Koristka vySkovych kot, kter& mu dovolil opsati vojensky zemepisny üstav ve Vfdni, a tyZ lituje, Ze prislusn& vySkove koty nejsou dosud publikoväny. Professoru Koristkovi pfislusi rovneZ zäsluha 0 to, Ze revise nadmor- skych vySek v kräl. Ceskem stala se skutkem a Ze sverena byla komitetem ku prirodovedeckömu vyzkumu Öech autoru t&to zprävy. Dnesniho dne doporu@uje se, s ohledem na mezinärodni presnou nivellaeci vojensk&ho zem&pisneho üstavu, zav6sti jako jednotny nullovy bod a zäkladnt hori- zont nullovy bod normälu morskeho na mollo Sartorio v Terstu. Nullovy bod tohoto normälu jest o 1'128 m nad strednf hladinou Jaderskeho . more a prislusnä zäkladni vySkovä znacka rakouske piesne nivellace jest pak o 2224 m nad nullovym bodem terstskeho normälu; mä tudiZ2 potätelnä znacka rakousk& presne nivellace nadmorskou vySku 3352 m nad hladinou Jadersk&ho more. Hodnotu tuto ur&il professor dr. Farolfi s ohledem na barometricky tlak vzduchu, s ohledem na priliv a odliv mofsky a koneön& s ohledem na vzed- muti hladiny moftsk& vetrem. Po dlouholetem pozoroväni jest urdena tato hodnota az na 1 cm presne. Pon&vadz tato zäkladni a poläteönä znacka vySkovä mezinärodni presne nivellace jest vzdälena od stredu nasi fie, m&lo se urtiti vice zäkladnich bodü na rüznych mistech naSselıo mocnäfstvi. Mista tato, na kterych ziizeny byti mäly tyto zäkladnf znacky (Urmarke), volena byti m&la tam, kde netreba obävati se klesäni povrchu zemskeho. JakoZto mista, uvedene podmfnce vyhovujici, oznatena byla fiSskym geolo- gickym üstavem rulovä a Zulovä pohori. Pro druhy zäkladnf bod voleno misto v üdoli Drävy, pobliZ jiznf drähy mezi stanicemi Maria Rast a Fall na rulovem plateau v jiäönim Styrsku. Jiny zäkladni bod rakouske pfesne nivellace zrizen jest u mesta Lisova pobliz Bud&jovie na Zulove nähorni rovine a op&tovanou nivellaci urdena jeho nad- morskä vyöka hodnotou 565°1483 m nad hladinou Jadersk&ho more. Celkem zifizeno bylo sedm zäkladnich bodü vySkovych pro rakouskou presnou nivellaei na rüznych mifstech fie; pro kräl. Öesk& platf tedy jako zäkladni bod vyskovy zäkladni znacka u LiSova. Zafizenf jeji popsäno jest v III. dile „xeo- desie niäsf“. Pokud se tyie dalsich nivellaönich praci v okoli Prahy, ınoZno uvesti dle publikace professora Kofistky „Nove vysledky zeme&merstviv Cechäch“, Prof. Novotny: Revise nadmorskych vySek. 2 18 ze prvä podrobnä nivellace kräl. hlav. mesta Prahy vykonäna byla pod jeho dozorem v letech 1854 az 1857 assistentem M. Slukou. Nadmoiskou vySku pocäteöneho bodu teto nivellace ur@il Koristka z nadmoisk6 vysky 6 trigonometrickych bodü okoli Prahy. Vysledkem teto präce byla prvä vrstevnicovä mapa okoli Prahy, kterä vydäna- byla v Gothe r. 1858. V letech 1875 az 1376 provedena byla mestskym stavebnym üradem v Praze novä podrobnä nivellace. Tato nivellace nevyhovuje dneönim poZadavküm a vySkove koty neudävaji nadmorsk& vySky piislusnych bodü, jelikoz nebyla tato nivellace pripojena k bodu, jehoZ presnä nadmorskä vySka byla däna. Z te pritiny provedena byla v Praze pod dozorem nyn&jsiho stavebniho rady J. Väclavka r. 1883 a2 1889 novä nivellace, kterä pripojena byla na vySkov6 znacky mezinärodni presne nivellace. JelikoZ uzito predbeznych hodnot nadmor- skych vysek, kter& uverejnil r. 1884 M. Dits, Ize ocekävati uvedenou diflerenei — 9:08 cm. Pfi druhe nivellaci kräl. hlav. mösta Prahy stabilisoväny fixni body vySkove na jednotlivych domech t. zv. nivella&önimi svorniky. V VII. &ästi Prahy uZito pozdeji vySkovych tabulek podobn& jako u mezinärodni nivellace zafizenych. Mimo to uZito za fixni body vySkove prahü domovnich, zhlavf patnikä a meznikü. Timto zpüsobem urceno celkem 1800 fixnich bodü vySkovych v obvodu kräl. hlav. mesta Prahy. Nadmofske vyöky t&chto stälych bodü obsazeny jsou v lithografovane publi- kaci: „Seznam pevnych bodü 1889“, kterä vydäna byla möstskym stavebnim üradem. V predmluve uvedeno jest, Ze nadmoriske vysky prve nivellace z r. 1875 jsou vesmes 0 302 m mensi neZ nadmofske vySky techZe bodü, ur&ene druhou nivellaci. Mimo to pfipojeno jest tam zafizeni nivellaönich svornikü a vySkovych znacek. Z uvedeneho struöneho näcrtku hypsometrickych praei v kräl. Ceskem a v okoli Prahy vykonanych plyne, Ze nadmorsk& vySky jednotlivych bodü urteny byly v rüznych dobäch a rüznym zpüsobem. Jsou to hlavn& nadmorsk& vySky trigono- metrickych bodü urtene dle vysledkü mereni katasträlneho, pak nadmorske vysky techZe bodü urcene vojenskym zemepisnym üstavem a koneen® nadmorisk&e vysky jednotlivych bodü, urdene postupnou nivellaeci. Nutno nynf porovnati tyto rüzne vysledky a posouditi jich spolehlivost. 3. Porovnäni nadmorskych vySek katasträlnych s nadmorskymi vySkami vojensk€eho zem£pisneho ustavu. Jest pfirozeno, Ze timto porovnänim zabyval se plukovnik Sterneck a pro- fessor Koristka, kteri uzivali t&chto vySkovych kot ku syym hypsometrickym pracim. O nadmorskych vySkäch katasträlnych uvädi Sterneck ve spoleöne publikaci s professorem Koristkou, vydane r. 1880 pod näzvem: „Seznam vySek v Üe- chäch, jez v l&etech 1877 az 1879 od e. k. vojenskeho zemöpisn6ho üstavu trigonometricky urteny byly“, Ze vyZaduji vesmös zy6tfeni a to 19 na rüznych mistech rüzneho. Tato oprava jest ve strednich Öechäch rovna nulle, v severnich Cechäch +3 m a2 —3 m, v zäpadnich Cechäch +3maä+6m a koneönö ve vychodnich Cechäch —2 m aä +8 m. Vyskovym kotäm möreni katasträlneho nedüvörfuje a uvädi doslovne: „Kdyby stary katastr z let tfieätych jen pon&kud lepsf a spolehlivgjsi byl, nez se mi byti zdä, bylo by porovnäni sta- rych kot snovymi zajiste vmnoh&m ohledu zajimave, jelikoz od doby prveho mereni jiz pül stoleti uplynulo. Mohlo by se na pr. konstatovati bud stoupänf aneb pro- padänf vetSich Cästi zeme. Takto mäm ale spi$e dojem, Ze tam, kde katastr mel po ruce dobrä data prvotnä, jako na pr. v Praze, odvozenä z dlou- holeteho pozoroväni barometrickeho etc, jsou vySky tak& presneji stanoveny; &fm däle od techto, tfm nedostateengji. Na kazdy zpüsob jest ale porovnäni starych anorych kot velice zajfimave, alze pfi studiu sem spadajfcim snadno koty ze stareiznov6, nyni vychäzejici speciälni mapy Cech k tomu upotrebiti,. .* Obr. 1 de DaF, BE RN IN De N ! seen ” ADsein Liberee Din! er a N ER USE 0 R> 2 nd +3 Duchcov «Lilomörice =) Trufnov, nl ©Chomülov MIBolesla a Di FR > EINE IN oda ra IN DEN a gi Dos 4 Kral.Hradec\ = nf BEN Cheb FPRAHA 2 Pardubee 0 C7 N +6 i 3 at 0) Chrudim * +8 UstinOi 2. rar Lilomysl ‚Ä N Plzen a ab IT \ N , ee) \ +9 0) : x Tabor Pelhrimov ij Q Oo wer \ [e) 3% er Klatovy e 5 R We \ Pisek ON T : y g }- 5 a) m Budäjovice a x N j { nn £ { L 3 f SS Ni 7: = EN ms Öiselne toho doklady nejsou uvedeny; za to vSak pfipojena jest v textu malä mapa, ve kter6 jsou üfselne zapsäny Sterneckem zjistene difference. Tato mapa, dopInönä näzyy mest a tokem hlavnfch rek, vyznalena jest v obr. 1. %* 20 Vyskove koty die vysledkü trigonometrick&ho möreni vojensk&ho zemöpisn&ho üstavu jsou 0 hodnoty v m v obr. 1. uvedene vöt$i (--) aneb mensi (—) vySkovych kot mereni katasträlnsho. Kdyby tedy bylo mono plne düvefovati vySkovym kotäm katasträlneho mörenf z r. 1830 a vySkovym kotäm vojensk&ho zem£&pisneho üstavu z r. 1879, bylo by tim dovozeno, Ze v uplynulem pülstoleti nastaly znaöne zmöny povrchu . zemskeho v kräl. Öeskem. V &ästi severovychodni nastalo snizenf o 1 a2 3 m, kdezto v Cästi jihozäpadni zvySeni povrchu zemskeho o 3 az 4 m. JelikoZ uvedenemu predpokladu nenf vyhov&no, nelze s plnou jistotou uve- dene tvrditi, a@ v jinych zemich byly jiz konstatoväny podobne zmöny povrehu zemskeho. JelikoZ tato okolnost mä znatnou dülezitost pro rüzne prirodovödecke a technicke vyzkumy, nutno ji venovati nälezitou pozornost a zafiditi priäti hypso- metrickä möfeni tak, aby bylo moZno konstatovati podobne zmeny povrehu zem- sk&ho v kräl. Ceskem. Pro kontrolu udäni Sterneckovych sestavena jest tab. VI. a VIL, ve ktere sestaveny vySkove koty trigonometrickych bodü III. a I. rädu mörenf katasträlneho, a to dle udäni katastru (1830), dle udäni publikace Sterneck-Koristka (1877) a konein& dle speciälne mapy vojensk&ho zem£pisneho üstavu z r. 1881. K uvedenemu seznamu nadmorskych vySek trigonometrickych bodü kräl. Öeskeho dluäno podotknouti näsledujiei: Vyskov& koty katasträlne uvedeny jsou dle ürednich opisü triangula&niho operätu katasträlneho a byly sveho lasu dodäny autoru s pravoühlymi souradnicemi za prislusny poplatek ec. k. triangulaönf a potetni kanceläff katastru dand pozem- kove, kdyz provädel prislusne pläny polohopisn& t&chte möst. Vyskov6 koty, v druh&em sloupei uvedene (1877), jsou vzaty ze spisu „Se- znam vySek v Öechäch, jez v l&tech 1877 a 1879 od e.k. vojensk6ho zem&pisneho üstavu stanoveny byly“. Vyskove koty, v tretim sloupei (1881) uvedene, vzaty jsou ze speciälne mapy vojensk&ho zemöpisneho üstavu (1: 75.000) z r. 1880 a 1881, dodane geodetick&mu üstavu c. K. tesk& vysok& Skoly technick6 v Praze r. 1904. Vylou£ime-li z dal$i üvahy pochybne vySkov& koty, kde lze pravd&podobn& Gekati hrubou chybu v mefeni, na pi. A Trosky, plyne z tab. VI. teuto zäve- reöny üsudek: Rozdily vyskovych kot katasträlnych a vyskovych kot vojensk&ho zemöpisneho üstavu jsou na rüznych mistech kräl. Cesk6ho rüzne. V okoli Prahy nelisi se valn& vyskove koty katasträlne od vySkovycli kot vojensk&ho zem&pisneho üstavu. V okoli kräl. mesta Louny vyskytuji se rozdily — lm a2 —5'8m. V okoli mösta Roudnice nad Labem vyskytuji se rozdily — 43 m a2 +77 m. V okoli mösta Lomnice nad Popelkou vyskytuji se rozdily — Ol m az +43 m. V okoli mösta Kostelce nad Orlici jsou difference +17 m a& — 161 m. V okoli kräl. mesta Pisku jsou dle tab. VI. rozdiliy —42 m a2 +37 m a koneöne v okoli kräl. m&sta Klatov jevi se rozdily —5'0 m az + 2:37 m mezi vySkovymi kotami katasträlnymi a vySkovymi kotami vojensk&ho zemepisneho üstavu. O tyto hodnoty dluZno zvötsiti (—) aueb zmensiti (4-) vySkove koty katasträlns, mäme-li obdrZeti vyskove koty vojensk&ho zemöpisneho üstavu. Zavedeme-li prümörne hodnoty uve- Se Si ra Ss ——— ee VI. Trigonometrick& body rädu Ill. möreni katasträlneho. Vyskovä kota ta v m |Rozdil vm| die udäni mezi udä- Trigonometricky bod | T Steräiinyonn aim kata- Poznämky katastru IS mapy = a vo). set | [ A Prosek u Prahy. 2942 294 | 294 | +.0:2 Prirozeny terrain u veie. A Bilä Hora, vez 3788 379 379 | — 02 2 x E | A Cernovicky, zvonice 3406 | 341 | 341 — 04 a = 5 A Chodovä,obecChodovuPrahy | 3162 316 | 316 | —02 H » „ meznik katasträlny. ı\ Dräha, obec Slivenec u Praby 3684 368 | 368 | +04 N n “ e A Kozi Hibety u Horomeric . 321°8 322 | 322 | — 02 5 3 en 5 A Maly vrch u Ruzine. 3754 | 375 | 375 | +04 B 5 & # A Sv. Salvätor u Mal. Cieovic | 3555 | 355 | 355 | +05 |» „ - ; A Strahov Sendbere), stare | | Ihradbyaaraeı .; : au: .|| 8352-0 352 352 | 0027| n n 9 A Na Skrobeli u Dusnik . 3883 _ 388 + 0:3 B n 5 A Varta Kozinep) u Hor. M&- | cholup (I 310:7 _ sı2 | —1'3 n n P h N Vidoule u Jinonic . 365°3 365 | 365 | + 0:3 = 5 5 2 A Louny, stredni vez chrämovä | 195-2 201 | 201 | —5'S || Pfirozeny terrain u veze. | | | /\ Hoblik u Loun . 503°9 509 Je | e „ , meznik katasträlny. | || A Biezensky vreh ee) | | | u Loun . 5 230.4 236 236 1b:6 | 2 R R 2 | | | A Smolnice u Loun | 3420 | 343 | 343 I 0) 5 „ uvöe. A ÖGenäice u Loun......)| 1994 | 173 | 201 | —16 = V udani | koty ve druhem sloupei patrne | | tiskovä chyba. Ä Citoliby u Loun a | 232:3 237 | 237 | — 47 || Piirozeny terrain u ve£ze. | | A Roudnice, zämeckä ve2 . . 11827 175 | 175 | +77 || Pfirozeny terrain pod vezi; vySkovä | | kota z r. 1830 patrn& nesprävnä. | | v | I || ” * B A Rip u Roudnicee. . . . . .|| 4546 459 | 459 | — 44 | Piirozeny terrain u katastr, mezniku. | | A Za Novou Bed u Marti- | MOYSImeR em: 2698 269 269 || 08 A r = = Ä Du vez dvora u Roud- | | nice 202158 216 216 | — 02 a rn nädraäii. A Hasenburg u Libochovic . | 4122 417 | 417 || — 48 5 „ u katastr. mezniku. | | | /A\ Merhalüv kopee u Libotejnice | 207:9 208 | 208 | — Ol » 2 5 " _A Malesov 2404 | — | 239 | a! » u veze. Vyäkovä kota vm | Rozdil vm die udäni mezi udä- Trigonometricky bod > = - —— ınfm kata- Poznämky Ster- | voj. | E katastru |stru a voj. | 1830 [necka| mapy | map | 1877 | 1881 | Bar A Lomnice nad Fopelkon vez | | . "kläst. kostela . . 2... . 4787 479 | 478 | -+-07 || Prirozeny terrain u veäe. A Täbor, vez Done) ko- | stelaı. ra x - 681:9 682 682 | — O1 5 P r | | | / Kumburg nad St. Pakou . .|| 6408 | 640 640 | +08 A „ u katastr. mezniku. | | | 2 di E El y% A Tatobity, kostelni vez . | 4213 417 | 417 | +43 = on. UNBZe IN Trosky na horejsim ütesu | | = u katastr. mezaiku; zficeniny 5 | 326°3 514 | 514 |— 187°7 vyäkovä kota zr. 1830 patrn& chybnä. / Velkä hora u Stielce . . .| 4590 B- 456 | +30 || Pfirozeny terrain u katastr. mezniku. A Kostelee nad Orlici, veZ star. | | zämku Se 2835 | 291 | 291 — 75 | Pfirozeny terrain u zämeck& veäe. | | z | n /1 Kamenee u Kostelce n. Orl. | 305-1 312 312 — 69 =, e u katastr. mezniku. | | | A Tabula „ & nn | 3183 | 831 | 331 | —127 R N 2: . A Castolovice, vez kostela 2791 282 | 282 —29 | = „ "ulere | | | a A Vinice, hibit. ve2 v Tfebe- | | | r a »..5. vyakovä chovicich EUR 2437 | 260 2422 | +17 kota z r. 1877 nesprävnä. I | I A Bedovice u Trebechovie . . || 242°9 259 | 259 | — 161 | Pfirozeny terrain u katastr. mezniku. | I | A Pisek, veZ farniho kostela . || 373-8 378 7 —42 | Piirozeny terrain u zäp. rohu vöZe. IoAsButim, o, e 3 3937 385 | 385 +87 ne - vöze. | A Cizovs, „ 5 2 5109 | 512 | 52 | — 11 5 » _Pfi prüdeli kostela. | A Kamenik u Drhovle . 5341 537 | 587 || 2:9 » r\ u katastr. mezniku. | A Mlaka u Tresnic 543°7 547 | 547 | — 3:3 > 3 = e A Nepozdrice . 526°5 530 | 530 —36 | » = > ” A Zadni Pecky BROT Ar) | uSemic... B “| AL '3 464 | 464 — 27 n u E z /\ Svaton (Svatonice) u DrZova 5125 515 | 515 | — 25 = ” & A Zähoif, vez kostela v Hor. | Zähori IE 4800 484 | 484 || — 40 = » u veZe. | A Öernä ve pri radniei v Kla- | | tovech N SORELTRREN 407.18 | 409 409 — 1:82 | Pfirozeny terrain u veze, A Bezdökov, kaple sv. Anny . | 44437 | 442 | 442 | +237 H £ x | x | /, Smrei u St&pänovic \ 56145 | 565 | 565 | —3'55 | Skalni balvan pri mezniku. | | ı A Pitov u Poläne 70820 | 711 711 — 280 | Prirozeny terrain u katastr. mezniku. | | | | | ‚ Daräk u Chuchle 701.00 | = 706 || — 5:00 “ = 5 VI. Trigonometricke body rädu I. kräl, Ceskeho. s | Vyikovä kota vm Rozdilvm | dle udänf mezi udä Trigonometricky bod IS rn DE: Poznämky = ‚ katastru en ae stru a voj. | 1830 | maDy| mapy || 1877 | 1881 | || | | A Bezdez (Bössig) na hradni | | | IVOZTIBE Vene) eur cu “.1 6033 | 6061| 605 — 17 || Pfirozeny terrain dle udäni katastru. A Däblice u Prahy 356-1 | 3563| 356 +01 | a Däblice vojenskeho zemöpisneho | üstavu neni identickym s A Däb- | lice mefeni katasträlneho, ktery se | nezachoval. Dle Littrowa byl ka- | tasträlny bod Däblice 0 0033” nad | dnesnim bodem vojenskeho zem&- pisn&ho üstayu, tedy 0 0063 m vyse. | Vyskovä kota Däblice vojensk&ho | zemepisneho üstavu jest dle vy- | sledkü presne& nivellace: 359:7977 m. A Milesovka (Donnersberg) . .|| 8351 8345 835 +01 || Piirozeny terrain u katasträl. mez- | niku osazeneho ve stredu veze. | A Peeny u Ondiejova 5437 | 5450| 546 — 2:3 || Pfirozeny terrain u katasträl. mez- niku, ktery nahrazen byl r. 1867 novym mezuikem. A Sadskä, zäpadn& od mesta. 2091 | 213°:3| 213 — 35°9 || Prirozeny terrain u katasträl. mez- niku, ktery nahrazen byl novym mezrikem, z nehoä zbyvaji does jen zbytky pilire. | A Studeny vrch u Dobrfise . . 6659 | 659 | 659 + 6'9 || Pfirozeny terrain u katasträl. mez- niku, ktery nahrazen byl novym meznikem voj. zemepis. üstavu. A Zbän u Tieboce ..... 5274 | 5349 | 534 —6'6 || Prirozeny terrain u katasträl. mez- niku, ktery nahrazen byl novym meznikem voj. zemepis. üstayu. denych rozdilü, shoduji se tyto s prislusnymi rozdily, Ktere udävä Sterneck, na pr. pro okoli Krälove Hradce hodnotou +8 m, pro okoli Klatov hodnotou +3 m a pro a zejmena v okoli Trebechovic (— 161 m). Pomern& dle krajiny stejne rozdily obdrZime porovnänim vyskovych kot trigonometrickych bodü I. rädu. (Tab. VII.) V nejblizSim okoli Prahy shoduje se vyskovä kota katasträlnä trigonometrickeho bodu Däblice az na 1 dm s vyskovou kotou vojensk&ho zem£&pisneho üstavu. Dluzno vSak podotknouti, Ze trigonometricky bod katasträlny Däblice neni identickym s trigonometrickym bodem stejn&ho näzvu vojensk& triangulace. Dle Littrowa byl trigonometricky bod katasträlny o 0:033” — 0'063 m vySe neZ dneSni trigonometricky bod vojensk&ho zemepisneho üstavu. OdchyIne difference vyskytujf se pfi trigonometrickych bodech Studeny vıch, Sadskä a Zbän. 24 Z uvedeneho plyne, Ze nelze odvoditi jednotne Cislo prevodne pro prevod vySkovych kot katasträlnych na vySkove koty vojenskeho zem&pisneho üstavu. Toto &fslo jest pro rüzne kraje kräl. Öesk&ho rüzne. Nelze tedy opraviti vySkove koty katasträlne a nutno je pokud moZno vyiou@iti z dal$fho upotrebeni pro präce hypsometricke. 4. Porovnäani nadmoiskych vySek vojenskeho zem£pisneho üstavu s vysledky mezinärodni presne nivellace. Jelikoz vyskove koty vojenskych map urteny byly trigonometricky ze 40 zäkladnich bodü,-a to jiz r. 1876, tedy provedenim trigonometricke nivellace, ne- mohou se tyto vySkove koty shodovati s vysledky pfesn& nivellace, kterä provedena byla v letech pozd£jsich. Pro näs jest vsak op&t dülezitou otäzka, jake jsou difference mezi vySko- vymi kotami vojenskych map a mezi vySkovymi kotami rakousk& presn& nivellace. Prislusny rozdil lze jiz dneSniho dne zjistiti na pr. na trigonometrick&m bodu Däblice u Prahy. Pfi rakouske presne nivellaci pojat byl tento bod do nivella@nfho tahu £is. 103, ktery spojuje Prahu s Turnovem. Pocätek teto nivellace tvorila vySkovä zuacka dis. 4452 na nädra2i rak. severozäpadnf drähy a nivelloväno bylo po dräze az do Libne a odtud po silniei pres Kobylisy k Däblicüm a na Däbliekou horu; odtud pak do Öakovie a po desk& severni dräze aö do Turnova. Do piskoveoveho pilite, ktery ozna@uje trigonometricky bod „Däblice*, osazena jest vySkovä znacka a urtena jeji nadmotskä vySka. Dle publikace „Er- gebnisse des Praecisions-Nivellement in der österreichisch-unga- rischen Monarchie“ jest vySkovä kota teto znacky (lis. 4469) 3597977 m; dle udänf vojensk€ mapy 1:75.000 z r. 1881 jest nadmorskä vySka trigonometri- ckeho bodu Däblice 356 m, tedy o 3:797 m mensf vySkov6 koty a Däblice, urcene mezinärodnf pfesnou nivellaci. JelikoZ osa bronzoveho kuzele vySkov& znacky jest as o 0'‘4 m nad pfirozenym üzemfm v piskovcov6m pilifi, nutno zmensiti uve- deny rozdil o 04 m, jelikoz nadmorskä vySka udanä v map& vojensk&ho zem6&- pisneho üstavu vztahuje se zajiste ku pfirozenemu terrainu u dneSniho pilire. Jelikoö pro merenf Libne a pro trigonometrickou sit Prahy byla zrizena nad timto pilifem mefickä rozhledna se strednfim pilffem, nasazenym piimo na kamenny pilir, s kterym spojen jest bednenim, nebylo moZno primo meriti vySku bronzoveho kuzele nad pfirozenym üzemim; jest tudiZ hodnota 04 m hodnotou pribliznou a teprv po odstranenf bednöni bude moZno urtiti pfesn& tuto hodnotu a rozdil vyskove koty mezinärodnf nivellace a vySkove koty uvedene v map& vojensk&ho zemepisneho üstavu. Uvedeny rozdil 3:797 m aneb 3:4 m nebude stälym pro cel& kräl. Öesk6, podobn& jako nebyl stälym rozdil mezi vySkovymi kotami katasträlnymi (1830) a mezi vySkovymi kotami vojensk&ho zemöpisneho üstavu (1877). Pokusmez se nynf zjistiti tyto rozdily nadımofskych vySek pfesne nivellace, a nadmofskych vySek, uvedenych na mapäch vojenskeho zem£pisn&ho üstavu. a USE Hu 25 VIII. Nadmorske vySky trigonometrickych bodü urten& pri plesn& nivellaci c. ak. vojenskeho zem£&pisneho üstavu ve Vfdni. \ Tofice u Votie (3742) 1 — | Rozdil | | 2 Y 7 mezl) Blizsi udäni polohy bodu Bod | pfesne |SS®| katasträl- | U Aug) fi pfesne nivellaci vojen. | nivellace |&S || neho |voj. mapyl PP Be D2 || (da897) 2 | (1830) a presnou ZEIL-EUSBANN. 3 | nivellaci | | iz I I | 1 \ Däblice (4469) . | 359-7977 | 356 3561 +3 7977 | © Däblice Jtrig. bod,pilir stroje. \ Ouhfineves (3712). . 288-5336 | 290 _ | — 1'4664| Präh pri vchodu do kostela. \ Konopiste (3744) || 3767965 | 377 380-4 p. t. | — 0'2035 |Druhy stupen pri vchodu do veze. EBenesoyv (3743)... 2.2... I 371:8989 | 373 3757 — 3:1011 |Präh pfi vchodu na hibitov. | Präh pri zäp. | || | | vchodu | | \ Täbor (3741) . 450:5554 | 450 4495 |+ 0:5554| Stupeä u missijniho kfize. | I \ Sobeslav (3740) . . 4075489 | 403 401°:5 |-4 45489 | n e 5 ; | | | \ Gablonzovo nävrsi (4439) 5067889 | 505 539:9 + 17889 2. stupen pomnika u Trutnoya. \ Bohusovice (4835) . 152-6300 | 149 & |-+ 3-6300||Prah pfi vchodu do kostela. ‚ Nebanice u Chebu (5337) 4321176 | 430 = + 2:1176 | Vrehni stupen 5°5 m od veze. ‚ Chodov u Lokte (5339) 418:7097 | 428 _ | - 92903 | Pryni stupen pfi vchodu do ko- | | stela. I \ J. z. konec zäkladny u Jo- | | j i sefova (4299) .....|| 260:9424 | 259 — \+ 19424 | Spodni hrana podstavce pomniku. \ S. v. konec zäkladny u Jo- | "sefova ( (4295) es 2756486 | 274 _ 16456| » “ » = \ J. v. konec zähladay u Chebu | | ’ B | (5225) | 490:0615 | 486 _ + 40615 | Spodni stupen pomniku. \ S. v. konec zäkladay u Chebn | | I Ko227))E „| 466-8099 | 463 — —+3:8099| m n » \ Chomutov (4926) . | 334-6672 | 330 327-9 + 4:6672 | Stupen u missijniho kfize. I Präh pfi vchodu | \ Duchcov (Dux 4931). . . . || 216:1514 | 217 2142 | — 08486 || n = » | Vrehni präh | | | pfi vchodu | \ Most (Brüx 4928) . 238-3899 | 238 2346 03899 | Dlazba u veze. Prah | \ Plzen (5014) . , 313°8486 | 311 306°2 + 2:8486 | Präh pfi vchodu do farniho ko- N) Prestavbou | stela. zmeneno | | \ Podhorany (Zatee 5015) . . | 333:9929' 331 3292 |-+2-9929 | Präh dveri kostelnich. t | Präh pod v£&zi || \ Bystrice u Nyrska (3206) 501'4180 | 501 = + 0° = Stupen sochy sy. Trojice (vrehni). \ Deeinsky Sneznik (4747). . || 7240133 | 721 _ || 3°0133 | ı|Saska vyskovä znaöka na roz- | | | hledne. \ Janegg u Teplie (4932) . . | 2517597 | 250 249°0 -1 17597 |Stupen pri vchodu do kostela. | Präh vchodu I \ Zettlitz u Karl. Varü (5340) | 422-0204 | 417 — |+ 5.0204 | n n n » \ Schlackenwerth (Ostrov 5341) | 4013795 | 400 _ las 3795 | „ pfi strannich dvefich kostel. \ Korbice u Chomutoya (5342) | 331'3752| 329 _ I + 2° 3752 „ pfi vchodu do kostela. X Sevetin (3739) | 489-2116 | 486 — | + 32116 | Kämen pri vchodu do kostel. veze. | 502-6598 | 504 — 1)-—1:3402| Kamennä deska. | Vyskovä kota v m dle udäni | Upotrebime k tomu opet trigonometrickych bodü, pokud pojaty byly do mezinärodni presne nivellace, a to pokud moZno bodü na rüzuych mistech kräl. Cesk6ho volenych. Mezinärodni presnä nivellace konala se v&t$inou u näs po Zeleznieich, jeliko% vykazuji tyto male a stejnomerne stoupäni. Na nädraznich budoväch osazeny vYy- Skov& znacky (Hoehen-Marke) a nivellaci postupnou urdcena jieh nadmorskä vySka. Nachäzel-li se pobliz nivellovan& trati Zelezni@nf trigonometricky bod, byl vedlejsim nivella@&nfm tahem spojen s hlavnim nivellacnfm tahem tak, aby bylo mo2no ur£iti jeho nadmorskou vySku primo dle vysledku mezinärodnf presne nivellace. Prislusn& nadmoisk& vySky uvedeny jsou v publikaci vojensk&ho zemöpisneho üstavu: „Er- gebnisse des Praecisions-Nivellement“ z r. 1897. V piedcehäzejief tabulce VIII. uvedeny jsou tyto nadmorsk& vySky v prvem sloupei, oznatenem slovy: „Dle pfesne nivellace 1597.“ V druhem sloupei: „Die vojensk& mapy 1:75.000* uvedeny jsou nadınofsk& vySky t&chZe bodü dle speciälne mapy vojenskeho zemepisneho uüstavu 1:75.000, tedy die merenf tehoz üstavu z roku 1377 a2 1879. Ve tietim sloupei uvedeny jsou pak nadmorske vySky techze bodü die vysledkü möreni katasträlneho. Ve £tvrt&m sloupei jsou koneön& rozdıly mezi udänim nadmorske vySky die mapy vojenskeho zem&pisneho ustavu a mezi nadmorskou vySkou tych2 bodü, urcenych dle vysledkü presue nivellace. Z uvedene tabulky plyne, Ze nejsou stejne rozdily mezi vyskovymi kotami vojensk&ho zemepisneho üstavu z r. 1877—79 a mezi vyskovymi kotami mezinä- rodni presne nivellace z r. 1897. Vyloutime-li Ä Chodov u Lokte a A Dötinsky Snezpik, kter&e maji nejvetsi rozdily, a zaokrouhlime-li prislusne rozdily na cele metry, obdräfme na rüznych mfstech rüzne difference, kter& jsou graficky znäzor- neny v obr. 2. DluZno pak zvötsiti (4) vySkove koty mapy vojenskeho zem&- pisneho üstavu o prislusne rozdily, nebo zmensiti, je-li piipojeno k rozdilu zna- menko (—). Kdyby bylo mo2no predpoklädati möreni vojenskeho zemepisneho üstavu z let 1877 za üpIn& sprävne, vykazovaly by zäpadni Cechy za poslednich 20 rokü zyySeni o 3 az 4 m. V okoli Duchcova bylo by snizeni o I m a rovneZ v okoli Nyrska 0 1 m. Nelze to vsak tvrditi s üplnou jistotou, jelikoz2 v publikaci Seznam vysek v Cechäch“ nejsou veskere koty vySkov6 urdeny Sterneckem, nybrZ pojaty jsou tam tez vySkove koty z jinych drivöjäich mereni. Prihledneme-li blize k obr. 2., ve kter6em jsou graficky vyznaceny rozdily nadmoiskych vySek, urcenych piesnou nivellaci a trigonometrickym merenim vojen- sk&ho zemepisneho üstavu, shledäväme toto: Rozdily vySkovych kot mezinärodni presne nivellace a vySkovych kot vojen- skych map jsou na rüznych mistech kräl. Cesk&ho rüzne. Vyskove koty mezinärodni presne nivellace jsou 0 hodnoty v obr. 2. uvedene vetsf (+) aneb mensi (—) vySkovych kot urtenych pri trigonometrick&m mörenf vojensk&ho zemepisneho üstavu r. 1877 — 1879. i 27 Porovnäme-li obr. 2, s obr. 1., vidime, ze nelze dle vysledkü möfeni kata- . strälneho a dle vysledkü trigonometrickeho mereni vojensk&ho zemöpisneho üstayu z r. 1877— 1879 souditi na zmeny povrchu zemsk&ho ve smeru vertikälnem. Rozdily jsou pfiliS znaön& a maji Casto opatne znamenko. Aby bylo moZno konstatovati geodeticky podobne zmeny povrchu zemskeho, bude nutno zriditi na rüznych mistech v kräl. Cesk&m stäl& vySkov& znacky a urciti pfesnou nivellaci prislusne nadmorsk& vySky. Opetovanou nivellacf po urdite Fade Obr. 2 SEEN ö Deco er = Tiiberee ia “ 0% a u 7 ad +2 De! Lilomerice 2U % d: EN +4 O Chomutov Trutnont” Ra + 4\Melnik P Ml.Boleslav 2 4 + "Lour 3 3 eY +2 N % 2 PRAHA & +4 Pardubice / = + _ 10l/hrineves U ps. Mäte ı J +3 Cru 0) 4 A 7 Litomyilo _ ve \ D zen a & u R \ A al \ N u 1 N Pelhrimoe ;r NL über TI 4 [Klalovs Pise “ „I dihlove \ Ex IQ +4 a no dejovice ru nn Al rokü bude moZno zjistiti zm&nu povrchu zemsk&ho, pokud tato bude presahovati prislusnou prüm&rnou chybu, s kterou byla pfi prv& nivellaci stanovena nadmorskä vySka pfislusne znacky. Nutno tedy pri kaäde podobne nivellaci vySetriti N a pravdepo- dobnou chybu na delku 1 km nivellovan& trati. JakoZto mista, kde lze Gekati snizovänf aneb zvySoväni püdy, moZno uv6sti krajiny, kde se doluje, a pak mista, kde stykaji se rüzn& geologick& ütvary. Tuto präci nutno vykonati v zäjmu prirodov&deckeho vyzkumu ech. Z uvedeneho plyne, Ze nelze odvoditi jednotne Lislo pfevodne pro prevod vySkovych kot vojeuskych map na vySkov6 koty mezinärodni presne nivellace. Nelze je tedy opraviti a nutno je rovn&Z vylou£iti z dalsiho upotrebeni pro präce hypso- metricke. 28 5. Zävereiöny posudek a zpüsob revise nadmorskych vySek dülezitych bodü. Jedinym spolehlivym vychodistem kazdeho noveho hypsometrick&ho merenf jsou tudiZ dne$niho dne jedine nadmorske vySky urtene pri mezinärodni pfesne nivellaci v kräl. Cesk6m. K nejbliz$i zua@ce vy3kove mezinärodnf presne nivellace nutno tudiZ pFipojiti dneSniho dne kaZd& nov& trigonometrick& mereni vySek a kazdou nivellaci, mäme-li obdrzeti sprävne hodnoty nadmorskych vySek. Z te priciny bylo by velmi vhodne, kdyby bylo zäkonem a ürednimi pfed- pisy stanoveno, Ze pri kaZd& rozsählejsi nivellaci nutno vychäzeti od vySkov& znacky OMosl \Chomülov SV/ Ce iS \ \ «77 ı Bobisov Chebik Es! \ Und ) 5 Smichon \-M f nddr. Lo N \ \ U Dieberg mezinärodni presne nivellace aneb od pevn&ho bodu vySkoveho, jehoZ nadmorskä vySka byla jiz drive odvozena od jine vySkove zna&cky mezinärodni presne nivellace Podobn& predpisy stävaji v Nömecku, kde mimo to predepsäna jest urlitä hodnota prümerne a pravdöpodobne chyby nivellaönf na delku 1 km nivellovane trati; stejne predpisy bylo by nutno zavesti t6Z u näs. Uyazime-li, jak rozsählou jest nivella@ni sit pro üpravu Vltavy a Labe, jakoz i v3ech pfitokü, a jakou delku maji Zelezniöng tratö v kräl. Öesköm, prijdeme k tomu pfesvedteni, Ze jiz dnesnfho dne meli bychom velmi znaöny potet bodü se sprävne urtenou nadmofskou vySkou. 29 AvSak jen s malou vyjimkou Ize uäiti techto nivella@nich pracf k ütelüm ‚‚revise nadmorskych vySek, zejmena trigonometrickych bodü kräl. Öeskeho. Tuto vyjimku tvori nov&jSi nivella@ni präce pro uplavneni Labe a Vltavy. Pokud se tyle vySkovych kot a nadmorskych vySek jednotlivych stanic nasich Zeleznic, vztahuji se tyto vesm&es k podelnemu profilu, jehoz uZito bylo pri stavb& trati a zejmena ku hlav& kolejnice prfislusne drähy. Velmi mälo drah dalo po ukon- tene stavb& provesti novou nivellaci, jako na pr. buSt&hradskä dräha. Na nekterych drahäch zamön&ny byly dokonce i vySkov& tabulky jednotlivych stanie. JelikoZ meni se vyme&nou kolejnie a novou üpravou vrcehni stavby vySkov& koty hlavy kolejnice, nelze s bezpecnostf uziti takto stabilisovanych vySkovych bodü jako zäkladnich bodü novych praci hypsometrickych, a to tim vfce, Ze neni znäma prümernä a pravde- podobnä chyba nivellace prislusne drähy. Z te priciny jest jiny rozdil mezi nad- morskou vySkou stanice dle presne nivellace a dle nivellace drähy v Praze, jiny pak rozdil v Koline a v Ceske Tiebove. Uvedene steZuje revisi nadmorskych vysek blizkych trigonometrickych bodü a stanovenf prislusnych rozdilü nelze vykonati bez spolupüsobent technickych orgänü prislusne drähy, ktere jevi malou ochotu revidovati sv& nivella@nf präce. Z te prf&iny nezbyvä dnesniho dne, neZ vychäzeti od vyskove znacky mezi- närodni prfesne nivellace nejbliz$iho okoli prislusneho trigonometrick&ho bodu a od- voditi jeho nadmorskou vySku pfesnou nivellaci. Pokud se ty&e nivellacni sit& mezinärodni presne nivellace v kräl. ÜCeskem, 63 vyznacena jest tato v obr. 3. V kräl. Ceskem pri mezinärodni presne nivellaei nivelloväny byly tyto trati: Trat &s. 70: Znojmo, Trebon, Cesk& Budgjovice. Pobo@ne nivellement k püvodni znaöce u Lisova. » » Tı: Linee-Budgjovice. Pobo@nä nivellace k Vltavskemu normälu. » „712: Budejovice-Horazdovice. » .». 13: Horazdovice-Eisenstein. » 0». 74: Eisenstein-Nädraäf v Bavorsku stejneho jmena. » ». 75: Eisenstein-Domaälice. Poboönä nivellace do Bystrice. » ».. 76: Domaälice-Dieberg (Bavory). » 77: Domaälice-Plzen. Pobo@nä nivellace k farnimu chrämu v Plzni. R »„ 183: Horazdovice-Plzen. » » 79: Plzen-Praha, nädraäi tesk6 zäpadni drähy. 5 „.. 80: Nädraäi drähy eis. Frantiska Josefa — nädraZi na Smichove. » » 81: Budejovice-Praha. Pobo@nä nivellace do Soböslavi, Täbora atd. 2 „ 82: Z nädraäi spol. rak.-uh. stätni drähy v Praze k nädraii cis. Fran- tiska Josefa. » ».. 83: Praha-Pardubice. » 84: Okrisko-Pardubice. 85: Znojmo-Okfisko. 96: Pardubice-Usti nad Orlici. Poboönä nivellace u Chocne. 30 Trat &is. 97: Usti nad Orliei-Bobitoy. Pripojeni na pruskou nivellaei. » ».. 98: Starkoß-Pardubice. * r.. %: Porfti-Starkot. » » 100: Starkot-Slane. Pripojeni na pruskou nivellaci. »_ » 101: Turnov-Poriti (Parschnitz). =» 102: Poriei-Libava. Pripojenf na pruskou nivellaci. » „108: Praha-Turnov. Pres Däblice a pote po severni dräze. »„ » 104: Praha, nädrazf rak. severozäp. drähy a nadraZf spol. rak.-uh. stätnf drähy. » » 105: Zitava-Turnov. 7 . 106: Podmokly-Zitava. » „107: Üsti nad Labem-Podmokly. Pripojenf na saskou nivellaci. » » 108: Podmokly-Vysoky Sneänik. 4 » » 109: Z Prahy do Usti nad Labem. Poboönä naiv ellace k labskemn normälu. » „110: Piseönä bräna v Praze (Bruska), nädrazi v Bubnech, rak. severo- zäpadnf nädraäi v Praze. » » L11: Praha, Karlüv most, Bruska, Pisetnä bräna. » » 112: Praha, Karlüv most, nädraäf stätnf drähy. Pobo£nä nivellace k staro- möstskemu vodocetu. » „113: Praha-Nädraäf na Smfchov6-Karlüv most. „ 114: Z Chomutova do Usti nad Labem. Pobocnä nivellace do Mostu. » » 115: Plzei-Chomutov. Pobo£nä nivellace k Ä Plzen farni chräm. » » 116: Chomutov-Unterwiesenthal. Pfipojeni na Sasko. “117: Plzen-Cheb. Pobo£nä nivellace k zäkladn& trigonom. site. „ 118: Cheb-Chomutov. Pobocnä nivellace k A Chodov. Kdyz seznali jsme, kterymi smery provedena byla mezinärodni pfesnä nivel- lace v kräl. Cesk&m, moZno v urdit&m pripadu mefeni hypsometrick&ho ur£iti snadno nejbliz$i znacku vySkovou mezinärodnf presne nivellace. Prislusnä nadmorskä vySka udäna jest &fselne v publikaci vojenskeho zem&- pisneho üstavu ve Vidni: „Die Ergebnisse des Praeeisions-Nivellement in der österreichisch-ungarischen Monarchie. Westlicher Theil“ Wien 1897. Z uvedeneho plyne nutnost revise nadmoiskych vysek jednotlivych bodü kräl. Ceskeho, kterou navıhoval jiz r. 1854 professor Koristka. Revise tato nemohla se drive konati, pokud nebyly uverejnöeny vysledky piesne nivellace vojensk&ho zemepisneho üstavu, coz stalo se teprve r. 1897, jelikoZ revise nadmorskych vySek jest moznou toliko na zäklad& mezinärolni presne nivellace. Revise tato jest nutnou pro ücely kartograficke, technicke, geologick& a pri- rodovedecke a dluzno ji vykonati tak, aby vyhov&eno bylo vSem uvedenym üteläm a potrebäm. Zejmena bude nutno vykonati a zariditi tuto revisi tak, aby bylo moZno zjistiti zm&ny povrchu zemskeho ve smeru vertikälnem, kter&e dnes, tusime, ale zjistiti nemüZeme. al K provedeni töchto pracf povoläno jest u näs komite pro prirodovedecky . vyzkum Cech, jehoz näkladem vydal professor Koristka trfi sek&ni listy nove mapy kräl. Ceskeho v meritku 1:200.000. Sekei V. nedokoneil professor Koristka a bude treba v prve rad& dokon£iti tuto sekei, kterä obsahuje okoli Prahy, a po te pristou- piti k vypracoväni ostatnich sekönich listü teto mapy. Pro tyto nov& mapy maji urdeny byti jiZ revidovan& nadmorske vySky jednot- livfch bodü prislusneho kraje. Bude tedy nutno na rüznych mistech kräl. Öeskeko stanoviti pfesnou nivellacf nadmorsk& vySky jednotlivych trigonometrickych bodü a z techto urditi pak trigonometrickym mörfenfm dalSf sousednf trigonometricke a jine dülezite body. Bude pak mo2no ur£iti timto zpüsobem spolehlive nadmorske& vySky vzhledem ke hladin& Jaderskeho more, tedy zavesti jednotny nullovy horizont v kräl. Öeskem. Vysledkü techto hypsometrickych me&reni bude moZno uziti pri zhotoveni nove hypsometricke mapy kräl. Geskeho, a bude-li näleZitym zpüsobem stabilisoväna celä rada fixnfch bodü, teZ ku zjistöni zmön povrchu zemskeho. Jelikoö jde o ‚dokonteni sekce V. mapy professora Koristky, nutno po&£iti s revisi nadmofskych vySek v okoli Prahy a v prve rad& ur£iti presnou nivellaci nadmorsks vysky trigonometrickych bodü nejbliz$iho okoli Prahy. Pri teto prileZitosti moZno vykonati teZ revisi vySkovych znacek kräl. hlav. mösta Prahy, kter& osazeny byly r. 1888—18S9 möstskym stavebnym ürfadem. Ciselng hodnoty nadmorskych vySek praäskych nivellaönich svornikü a praz- skych vySkovych znacek uvedeny jsou v lithografovane publikaci: „Seznam pevnych bodü, 1889“, kterou vydal mestsky stavebny ürad v Praze. 6. Pripravne präce K revisi nadmorskych vySek okoli Kräl. hlav. mesta Prahy. Dle uvedeneho programmu podato r. 1904 s pfipravnymi pracemi, ktere spojeny jsou s revisi nadmorskych vysek trigonometrickych bodü nejblisiho okoli Prahy, kdyä prozkoumän byl podrobne veskery stävajiei materiäl a odbornä litera- tura, kterä vztahuje se k tomuto oboru lidsk&ho vedenf. Vysledky teto präce uve- deny byly v pfedehäzejicfch odstaveich a.bude jest® Casto dovoläväno se tam uve- denych pramenü a publikact. V nejblizstm okoli Prahy jsou däny fi trigonometricke body III. rädu möreni katasträlneho a jeden trigonometricky bod I. rädu vojenskeho zemepisneho üstavu. Jsou to trigonometrick6 body III. rädu; A Vidoule u Jinonie, AU krizku nad Olsany, AStrahov za Strahovskou branou a trigonometricky bod I. rädu na Däblick& hofe, zv. krätee aDäblice. Nadmoiskä vyska A Däblice urtena byla presnou nivellaci vojenskeho zemöpisneho üstavu a pojat jest tento bod do 103. nivella&niho tahu Praha-Turnov. 32 Dle publikace vojenskeho zeme&pisn&ho üstayu ve Vidni z r. 1897 jest nad- morskä vyska vySkove znacky na Däblick6 hore (dis. 4469 ©) : 359-7977 m nad hladinou Jaderskeho mofe. Vyskovä znacka (Hoehen-Marke) byla osazena do pi- skovcoveho pilire, ktery oznaöuje prislusny trigonometricky bod. Zachoval se vSak dnes jen bronzovy kuzel, ktery vyönivä z pilite a jest as 40 cm nad prirozenym ter6nem. Hodnotu tuto nebylo moZno nyni presn& vySetfiti, jelikoZ pilir oblozen jest prkny, kterä podporuji stredni pilir möfick& rozhledny, kterä zfizena byla na Däblick& hore pri mereni Libne. Dle speciälne mapy vojensk&ho zemepisneho üstavu jest nadmorskä vySka »sDäblice 356 m; jest tudi2 zde rozdil + 37977 m aneb s ohledem na osu bronzoveho kuzele, kterä jest o 0‘4 m nad terenem, rozdil 33977 m = 3'4 m. Tim bylo moöno predem zjistiti, Ze nadmorsk&e vySky jednotlivych bodü na mapäch vojenskeho zemöpisneho üstavu uvädöng, jsou 0 34 m mensi skuteänych nadmofskych vySek nad hladinou Jadersk&ho more. Jelikoz vSak nelze dnes zjistiti vySku bronzov&ho kuzele nad ter&nem, neni tato hodnota zcela jistou. Mimo to daly se s bezpeenostf otekävati difference na ostatnich trigonometrickych bodech näsledkem rüzoych okolnosti a näsledkem nepresnosti uZitych drive method. Po t& vyhledäny uveden& trigonometrick€ body III. rädu merenf katasträlneho. Zachoval se vSak jedin@ meznik, ozna&@ujiei trigonometricky bod Vidoule u Jinonic. Meznik lezi na mezi pri cest& z Jinonic do Kosir na nähornf rovine a opatfen jest pismeny K. V. Meznik trigonometrick&ho bodu U krizku se nezachoval. Poloha bodu vytytena dle katasträlne mapy a osazen tam Zulovy meznik rozmerü 20 X 20 X 60 cm. Trigonometricky bod Strahov jest v obvodu katasträlne obce StreSovice u Prahy, na rozpadlych hradbäch mestskych za Strahovskou branou. Katasträlny meznik se nezachoval. Poloha jeho vytycena die katasträlng mapy a osazen tam novy Zulovy meznik, jeho& uzZito jako trigonometriek&ho bodu pfi novem möreni Libne, a ziizena tam pyramida. Professor Koristka oznatuje tento bod „Sandberg I“. Na uvedenych hradbäch jest toti stabilisovän jest& druhy bod „Sandberg I1I.“, a to kusem vodniho potrubi ze sliveneck&ho mramoru. Tento bod jest na jihozäpadnim vybezku byvalych hradeb a poskytuje lepSi rozhled na Prahu a Kosire nez prvy bod. VySku prv&ho bodu udävä professor Koristka hodnotou 18560 vid. sähü — 551'99 m. (Viz „Studien über die Methoden und die Benützung hypsometrischer Arbeiten. Gotha 1858.) Pro trigonometricky bod U krfzku udävä professor Ko- fistka nadmorskou vySku hodnotou 14418 vfd. sähü — 27344 m. Pii t&to prohlidee üzemf bylo soutasne rozhodnuto, Ze nadmorskä vyska AVidoule odvodi se pfesnou nivellaci od vySkov& znatky mezinärodni pfesne nivellace na pfijimaei budov& nädrazi buSt&hradske drähy na Smichov&; nadmorskä vySka trigonometrickeho bodu Strahov pak pfesnou nivellaci od vySkove znacky mezinärodni pfesne nivellace na nädrazi v Brusce a na t. zv. piseck6 bränd; nad- moriskä vySka A U kriäku pak od vyskove znacky v nädraäi rak.-uh. spole&nosti stätnich drah v Hybernsk& ulici. >39 [9 79] Dle publikace „Seznam pevnych bodü 1889“ stavebneho üradu kräl. hlavniho mesta Prahy vyhledäny pak nivella@ni svorniky na pfislusnych tratich zamyslen& nivellace. Tim revidoväna byti me&la nivellace kräl. hlav. mesta Prahy. Kone@n& bylo rozhodnuto vykonati Kontrolni nivellaci od stätniho nädrazi v Praze aZ ku vySkov& znalcce na buSt&hradskem nädrai na Smichove, by bylo moZno posouditi presnost nivellace vojensk&ho zemäpisn&ho üstavu v obvodu Prahy. S vlastnf nivellaci bylo moZno po£iti teprv r. 1905, kdyZ geodeticky üstav ce. k. tesk& vysok& Skoly technick& v Praze opatril si vesker6 prfstroje a pomücky, nutne k provedeni presne nivellace. Jest to v prve rade velky nivella@ni stroj firmy Jan Josef Fri& na Kräl. Vinohradech, jehoz dalekohled 44krät zv&tSuje. Nitkovy kriz mä tri nite vodorovne a lze ho uZiti jako nitkoveho dalekomeru, kde k=100.ac=053. Vzdälenosti moZno pak uröiti z rovnicee: D=Al+c, kde 7 znaci rozdil &teni nite horni a dolni. Stroj mä deleny limbus a tri Srouby stav&ci. Na dalekohledu jest pevnä libella reversni a mimo to libella säzeci. Jednomu dilku (pars) t&to libelly prislusi hodnota ® — 8”. Stroj opatren jest elevaönfm Sroubem s prfslußnou stupniei. Da- lekohled jest otocny a prelozny. Nivella@nf lat mä prürez H a dvoji deleni. Na jedne stran& jest &isloväna v dm od 0—30 dm; na druhe strang jest pak &isloväna stupnice od 30—60 dm. Po&ä- tecne znacky jednoducheho centimetroveho deleni obou stupnic jsou 0 00777 m nad sebou a jest tudiZ stäly rozdil &teni obou stupnie = 2°9223 m. Lat urovnä se do svisl& polohy krabieovou libellou a stavi se na litinovou podlozku, kterä zarazi se do püdy. S litinovou podlozkou spojen jest roubik, kolem kter&ho Ize lat, otäteti a prislusnou stupnici k pozorovateli obrätiti. Postup nivellace byl tyz, jehoz uzil vojensky zeme&pisny üstav. Pfi kazdem zamörenf na lat &teno udäni vSech tif nitf na lati, a to na obou stupnieich. Tim vylouteny byly veskere hrube chyby z mefeni. Takto ur&ene rozdily vySkov& opraveny mimo to pfi neurovnane vodovääce DE 200265 "206265" säzeci vodoväzky, kterä mä vd = 8”. o hıdindty ZLznv" Znati pak n potet dilkü stupnice Jelikoz svah terenu se nähle a üasto mönil, nebylo moZno pri zamefeni postupnem a zpötnem dodrZovati stejne vzdälenosti stanoviska stroje a stanoviska late, co by mimo to zna&ne zdräovalo v tomto pfipad& postup nivellace. Prfi pfipojenf nivellace k vySkovym zna@käm mezinärodni presne nivellace uzZito nikloveho pravftka, d&leneho na millimetry, kter6 zavesilo se roubfikem pfimo do dutiny bronzoveho kuäele. Prof. Novotny: Revise nadmorskych vySek. 3 34 JINONICE ; ı Vidoule ) X G Milnik 25 F Milnik 20 NMädras' ® E Meznik Zeleznie. ! ] Pi D /rah domu c1s.53 RADLICE \ \u \R\ C Palnıik u domu Cis,30 m ” Ze . Bustlehrad.nädrazi Sa d HAT, 4854 ° //s ——y Au Ohr. 4. Nivelloväno bylo pak v2dy dvakrät tam a zpet a cestou voleny vhodne body stäl&, zejmena nivellacni svorniky praZske. 7. Presnä nivellace geo- detickeho üstavu od bu- $tehradskeho nädrazi k A Vidoule. VychodiSt&m jest vy- Skovä znacka mezinärodni presne nivellace &is. 4854; dle uvedens publikace vo- jensk&ho zem£pisn&ho üstavu jest nadmoiskä vySka tohoto bodu: 1985712 m nad hla- dinou Jaderskeho more. Od teto znacky (H. M.) nivel- loväno k vychodu z nädrazi (4) a ulicemi Smfchova k Radlieim. Odtud po silniei kolem stanice bustehradsk& drähy aö k ohybu silnice do Jinonie (obr. 4.); zde pokratovala nivellace po peSine a pote po polni cestE a& k trigonometri- ckemu bodu Vidoule. Pfi- slusny nivellaöni tah vy- zuacen v obr. 4. Jako pevne body vySkove voleny tyto body: 4A. Patnık na leve stran® nädraZnich vrat. B. Levä strana scho- du do krämu A. Senfel- dov&e v dom& £is. 621 na Smichove. - C. Patnfk u domu is. 30 na radlicke silnici. D. Levä strana prahu u krämu v dom& &. 53. E. Zelezniöni meznik u nädrazi jinonickeho. F. Silni@ni milnik 2°0 na silniei. @. 3 2:52 silnici. Dalsi vysvetlenf o postupu nivellace podä nejlepe nivella@nf zäpisnik. Pro volene body stäle urteny touto dvoji nivellaci Nivelloväno tam a zpeöt. tyto hodnoty: 198:5712 m. 1985681 m. 196'8103 m. 1968092 m. 2026340 m. 227-0423 m. 2270410 m. 2806821 m. 2806827 m. 95-4060 m. @ | \ B. 202:6343 m. ) 2478021 m. DAT-SOAL m. 319:5030 m. F 2954099 m. 2 | 3195058 m. Potätek nivellace \ Konee nivellace I. hodnota 10% 5 I. hodnota II. n I. hodnota 10% E IE hodnota LI. R I. hodnota IE z I. hodnota II: er I. hodnota IT: R A Vidoule, meznik: 3689455 m. n ‚ teren: 3686710 m. Rozdil: t 400081 m = 31 mm. | 400011 m =—+1'1 mm. --0:0008 m = +03 mm. +00013 m = —+ 1'3 mm. — 0:0020 m = — 2:0 mm. + 0'0039 m = + 3:9 mm. — 00006 m = — 0'6 mm. _.0:0028 m =— 2:8 mm. Pfi uzavfenf nivellace na poläteöne znatce H. M. 4854 objevil se rozdil 3:1 mm. Delka nivellovaneho tahu jest 4:9 km. 3% I. Nivellacni zäpisnik. nn 2 Opra- 2 Cteni late ; Opravenä Vyskovä kota =] 2= $ | pfizamerenf ua = vyska late v metr. le Son | __\|Poznämky ZalE = |2 "OR... De | = | || vzad | vpred | okul. | okul. | & = vzad | vpred| srovnä- | bodu | aus vac | | | 05469 ) | | Vyikovä H.M. 05196 IE znacka 04924 au Id precisnf 4854 | — — [2 01) 0 || 0:5197 198 0515 | 198:5712 | Mivellace | na nä- | drazi | buste- | hradskem — —— 1 _— | 198 | 1189| 0 | +1] | I. || 1560 | 1392 | 1920 | 1614 | 4) 9 + +| — 120 0.9 1:5608 |1:3932] 198-2191 | 1966583 4120 | 409 | 0 | +1 | | IL || 4481 | 4315 |, | 5 | | 4842 | aöse | T \/ | | | ll rn meh | 1582 1. 1408 | _ Levy 1233 |jstfed patnik Aa ze m (1-4088) ' 196-8103 | leveho visu- vehodu la ® |. | a 1% draäi 4158 2 | | 2069 | 0719 | 0 +1; | I. || 2387 | 1056 : Ta I 2706 | 1392 | 7] Fe —ı -——— | 1:9] 2:0) 23893 |1'0544| 199-5540 | 1971647 | 4992 | 3642 0 .|+ 1%; | | I1.|| 5310 | 3979 | | | 5628 | Ası6 | T a + %| | | o9s1 1025| o |+1%, | I. || 1557 | 0390 | | 2131 | 0555 . r| | ——[0|1) 15569 |0:3914| 200-7195 | 1991626 3904 | 3147 | 0 +19, | I1.|| 4479 | 3313 | | 5054 | 3477 | | 1486 | 1219 | 0 I. | 2085 | 1760 | _ ı, ® | | | 2684 | 2299 13 | | -—| | 1-1] 9 | 20838 )1'7603| 201'0430 | 198-9592 | 4407 | 4142 | 0 0.4 | | I. 5007 | 4683| _,,| 9 | | | 5606 | 5222 | T? | | Zn ie] Ft - ale —— | | if ; 37 BEE TEREPSHE PER GESBEISEE ERSTE Pe Tape OeBEg PNERLT OFEN SEPP ge SEAEESSS FEST Sescoseeeem re) Al: Opra- A ER R 3% | Cteni late : Opravenä Vyskovä kota a” 18 pri zamöreni Libella be vyska latö v metr. 3 Iiapr est Poznämky 2a |5' a |® roviny | x © x fr 5 a) vzad |vpfed|| okul. | okul. || $ = vzad |vpfed srovnä- bodu | = vaci | || 2457 0220 | 0 —1 | 1. | 3069 | 0566 a aa | a] a Isa —— 2:4 1:3] 30717 |0:5655| 203-5492 | 2004775 | | 5379 | 3144 | 0 1 II. | 5992 | 3490 | | res] ee [en | a je 0856 \} | « L || 0915 || _. | ee 0974 jstred- | amku ni y Ne S. 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Poznämky “ale| | ö ro | 3 roviny = |* | vzad |vpfed| okul. | okul. $ = vzad |vpfed| srovnä- | bodu ||| | | Zelle vaci ' | 0272 | 3164 | 0 0 IL | 0124 | 001 | _, ; Zu: S ei —— 0:6 | 0 | 0:1233 |3-0014 || 204-9184 | 204-7951 | 3195 | 6086 | 0 {) | IIL|| 3046 | 5924| _,| 9 | — | 5762 | Ih N ee jet! | | 7 NE I. | as =. | ei ı 1 1029 | 3126 | , 0 | 1.0898 | 2567 54 — —— 7 —|—-— | 0 2:4] 1'0298 |3°1244|| 202-8238 | 201'7940 4089 | — Der \1I.| 3953 | 6050 | 9 0 | 3816 | 5490 — I = | ya: w | © EcR 1.0189 ||£& | 9 SE | | ads Bı— En ran (0:1898) | 202:6340| 5, (3424 ||$ | o | 35 1,513 )5 | | 33 | - 17 | | 588 | “A | 0956 | — 0 I. 0689 | 2790 | 5 0424 | 2282 | Imst ı 0 |0 | 0:6898 27908 | 2007228 | 200:0330 las7gule \II.| 3613 | 5714 | || 3347 | 5205 | 1} | | | | 2046 | 2325 | 1. || 1633 | 1732 | | 1230 | 1139 I le |o | o | 1:6334 [17324 200:6238 | 198-9904 | | 4959 | 5249 | 0 0 | II. 4556 | 4655 | „ " \ 4154 | 4064 ran En | 0303 | 1699 | o 17. 0065 | 1112 | , — 10529 | = ——I———-— | 0 | 0 || 0:0654 [11139 || 199-5753 | 199-5099 | 3225 | a621 | 0 | \IL\| 2988 | 4036 | , | | — | 3450 Fame rare or: l Il En nn cn nn nn nn nen nn Ze nn nn Da neen nme un nn nn nun Bun Une au en gun nun. ae nn u 0 on 2 oJ An, | SE | 2 Ütenilate | Tipella Br | Opravenä | Vyskovä kota 37 8 \pfi zamefeni Nr vyska late | v metr. | =: Ss 2 | | ‚Poznämky 12) E 2 | | \e || „| roviny Bu | vzad |vpfed | okul. | okul. & = | vzad |vpfed| srovnä- | bodu IBRR| | I le | vaei | | | | | | _ || 1485. | 3132 | o | | | | I. || 1310 | 2680 le | | | | | 11a5 | 2938 || = Be) | | — 07) 0 | 13101 |2-6808|| 198-2046 | 1968945 | |... |4408 | 6045 | 0 0 | \IL.|| 4234 | 5604 ll in | | | a058 | 5160 || = | | | | assı | Mes 1.1395 || & | Bee: 1258 |.2 (238 > | INeht A |— es —|® (13954) 196-8092 | S#8 | 1255 || ) | | | SE © | 279 mass ||2 | , | | Ikeies 4180 | | Keuas —. —— — ! 3 | 1407 | 1900 | 0 | 1.| 1312 | 1626 | , | | | 1216 | 1351 | | | \0 | 0) 1.3124 |1'6264 | 197-8906 | 1965782 | | | 4830 | 4822 | 0 0 || | | IL] 4235 | 4549 | , ° | 4139 | 4274 ME ) | | 07069 | | 223% H.M. 06775 ji PER E 4854 = {) 0:6775 198-5681 | „22 | | Ie323| | Ssazn| Id ga“ | | is | | > [>| | | | | | | | | | | Kontrola podetni | 36:8379 Tal} 170:3774 | | | I u | | | | 170:3774 | | | | | | | | | | | | | | | | ıl | | | | | | |} | | | | | | | | | | | $S. Vyrovnäni nivella@niho tahu: Bustehradske nadrazi— Vidoule a stanoveni prümernych chyb. V predeslöm odstavei uveden byl nivella@ni zäpisnik a urden vySkovy rozdfl potäte@neho a koncov&ho bodu hodnotou 170:3743 m na celkovou delku nivella@nfho tahu 4.9 km. Bylo tedy prekonati znaöny rozdil vySek a zejmena v druhe &ästi tohoto nivellaöniho tahu. Pfi uzavreni nivellace zjistena u vySkove znacky na nä- draZf bust&hradsk&m difference 4 31 mm, pochodfei od nivella@ni chyby, kterä mä rüzne znamenko. Nutno nynf vyrovnati tuto odchylku dle pravidel po@tu vyrovnä- vaciho a ur£iti prümerne chyby. O zäkonech nivella@nich chyb a o vyrovnäni nivella@nich siti pojednal autor v II. dflu „Geodesie ni2Sf*. V tomto pripadu, jelikoz jde o dvojnäsobnou nivellaci nivella@niho tahu a o rozdily, zjist@ng na pomocnych bodech stälych, ktere deli nivellaönf tah na jednotlive oddily &i sekce, uZito vyrovnäni a vzorcü, ktere odvodil autor v I. dilu „Geodesie vySS{“ pri vyrovnänf zäkladny, mefene ve vice oddilech. Nebude tudi2 tfeba uvädeti zde theorii a odvozeni jednotlivych vzorcü; ome- zime se jen na jich pouziti v danem pripadu. V prve rad& nutno vySetriti delky nivellaönich oddilü. Dle nivellaönfho zä- pisniku I. jest vzdälenost (obr. 4.) H.M— AZ=s, = 0'166 km Ar B=s, —0:694 3 B—C==s, = 0'865 G—D=Zis, — 0:560 35 DB =, =058975 BES 0 A0 Te: H G—s—0:5005 G — AVidoule =s, = 0'920 „ Delka nivellacniho tahu [s]—= 4'901 km IX. Vysledky a rozdily vySkovych kot pevnych bodü. mm nn Sol Nadmoiskä vyska Re | 33 dle nivellace En | Rozdily @ || Poznämky 285 - —— vmetrech || S® 1k Fur ıB II. | HM. | 1988712 | 1985631 | 1.7008 UFER, ı 0.0099 , V5$kovä znaöka nädrazi. A 196-8103 | 1968092 | „.9049 58348 | _ 0.0008 | Patnik u vehodu. B 2020343 | 2026540 | gyuoso | 244070 |-+ 0.0010 | Schod domu &. 621. C 227:0423 | 2270410 20-7598 20.7631 | — 0.0033 Patnik u domu &. 30. D ZITSO | ITS go.g800 | 328786 | 00014 Früh domu &. 53. E 2806821 | 280-6827 14-7278 14-7238 + 0-0045 Zelezniöni meznfk. F 2954099 | 2954060 24-0931 24-0998 IN 0:0067 Milnik 2:0. G 319-5030 | 319:5058 | 494495 | 494397 | 0.0028 | Milnfk 2:6. /\ Vidoule| 3689455 | 368°9455 | Zhlavi mezniku. | Sonöty | 173-8961 | 173-8952 | 1 0-0009 || Kontrola: 173'8961 — 173:8952 = + 00009 = [d]. Kontrola: 368-9455 — 196-8103 + 1'7609 — 1738961 m 368:9455 — 1968092 + 17589 — 1738952 m Rozdil: [d]= 00009 m Nadmorskä vySka A Vidoule: | 368 9455 — 198:5712 _ 368-9455 — 198-5681 5) 5 + 1989471 = 17037585 + + 19857120 36894705 m Opravene nadmofsk&e vySky pomoenych bot. fixnich ur&ime postupne& takto : H. M. Bustehradske nädrazi: 1985712 m — 17599 „ Vyskovä kota bodu A: 1968113 |. m 1 58244 , Vyskovä kota bodu B: 2026357 m -4 244075 „ Vyskovä kota bodu C: 2270432 m +.20:76145 „ Vyskovä kota bodu D: 24780465 m +328793 „ Vyskovä kota bodu E: 280'68395 m „1-.14:72555.;, Vyskovä kota bodu F: 29540950 m —+ 2409645 „ Vyskovä kota bodu @: 31950595 m +494411 . Vyskovä kota A Vidoule: 36894705 m Jest tudiZ vyrovnanä hodnota nadmoriske vySky A Vidoule: 3689471 m. Prümerne chyby uröi se dle töchto vzorcü, ve kterych znati » podet oddilü &i’sekei: Prümerınä chyba m na 1 km jednoduch& nivellace: un da l zone] “= Prümörnä chyba M na 1 km dvojnäsobne nivellace: ie 1 dd w=7=4 || Pıümörnä chyba m’ jednoduche nivellace na delku S km: MeZ—HtzEM VS. (3) Prof. Novotny: Revise nadmorskych vySek. Prümörnä chyba M’ dvojnäsobne nivellace na delku Shkm: M=+M\8. (4) Jelikoz S—=[s] = 4'901 km, nutno jeste ur£iti vyraz [*] Vy£isleni tohoto ; dd h vyrazu provedeno jest vtabulce a jest hodnota [®| =.196:19. Jest tudi2: m’ a, 12:26, prodez m = + 1226 = +35 mm. 2 | - w= m“ — = 2 — 613, protez d es: .\:ıdd i£ Oddil dd ker mm km s M=+\613 = + 25 mm. EMMA |20| 0 BR 2.) m = +m\S= + 35 \4991 = + 770mm, A—B | 08| 0:64 | 0,694 | w= + M\S= +25 )4901 = + 5°50 mm. C 10) 10 0865| 116 5 een Eco Tode Koneön® moZno ur£iti t. zy. pravd&po- E F AA dobnou chybu r pro 1 km jednoduch& nivel- B= — De E- |45| 2085 | 0407| 4975 | Jace die vzorce: F-G 67) 44:89 | 0'500 89:78 | r = 0:674489 m = + 235 mm. G—Vidoule 28| 784 | 0920| 852] Soucet| 19615 | Z uvedenych hodnot prümernych chyb plyne: Presnä nivellace geodetickeho üstavu c. k. vysok6 Skoly technick& vykazuje pravd&podobnou chybu na 1 Am hodnotou n— 129: 3Dmm: Dle publikace vojenskeho zem£pisneho üstavu jest pravd&podobnä chyba ra- kousk6 pfesne nivellace na 1 km rovna hodnote r—= +28 mm; moZno tedy po- klädati uvedenou nivellaci geodetickeho üstavu, kterä vykonäna byla za velmi ne- priznivych podminek, za velmi dobrou a üpIn& vyhovujfei. Nadmorskä vyska A Vidoule urtena jest presn® az na hodnotu M'= +55 mm. Jest tudi2 se stejnou pravd&podobnostf nadmorskä vyska A Vidoule: A Vidoule: 3689471m +55 mm. 9. Presnä nivellace geodetickeho üstavu od nadra2i v Brusce k trigono. metrick&mu bodu Strahov. Vychodist& t&to nivellace tvorf vySkovä znaöka mezinärodni presne nivellace na nädrazf v Brusce. VysSkovä znacka mä fslo 4749 a vySkovou kotu 230°8880 m nad hladinou Jaderskeho more. 67 Na t. zv. Piseck& brän& (Sandthor), kterä tvofi posledni zbytek hradeb pred nädrazim v Brusce, jest druhä vyskovä znacka mezinärodni presne nivellace, kterä mä (islo 4748 a vysko- vou kotu: 2379389 m nad hladinou Ja- derskeho more. Od teto znacky nivelloväno po silniei k budov& kadetni skoly a krälov- skym hradem na’ Hradtany. Odtud pres Po- horelee a |byvalou Strahovskou branou a polnf cestou pres t. zv. strahovsk& lomy k trigonometrickemu bodu Strahov na by- valych mestskych hradbäch. V ulicfch, po- lozenych uvedenym smerem, jest vice nivel- laönich svornikü praäskych, kterych u2ito jako pomocenych bodü. Jsou to tyto nivel- laöni svorniky: I. Sv. £. 780. U praSn&ho mostu: 259-9085 m U. „ €. 756. II. kräl. nähradi: 258603 „ II. „ &.820. Hradtansk& näm.:_ 263273 „ IV. „ &.795. Loretänskä ulice:3275'541 „ V. „ €.800. Pohorelec. Möst. siroteinee: 2719:3555° „ Vzäjemnä poloha t&chto bodü a nivel- laöniho tahu Bruska-Strahov vyznalena jest v obr. 5. Uvedenymi pomocnymi body jest rozdelen tento nivella@nf tah na 7 od- dilü €&i sekci. Celkovä delka nivella@niho tahu jest 365 km a celkovy rozdil vySek pak 1242 "metrü. Za Strahovskou branou jest velmi ne- _ pffznivy terrain pro presnou nivellaci. Nivellaönich svornikü "praäskych uäito jako pomocnych bodü mimo to z te pifeiny, aby bylo moZno vykonati revisi nivellace praZ- sk&ho stavebneho üradu. Jelikoä v tomto ni- vellaönfm tahu jsou mimo to dv& vySkove BUBENEC er R ET | lerıd 474 dp: H B IN Piseckä brana / Svornik BES v I Obr. 5... N » SYrahov znacky mezinärodni presne nivellace, jest tim umozn£na revise i teto nivellace. Zevrubny obraz, jakym zpüsobem se postupovalo, podävä Il. Nivellaönt zäpisnfk, ve kterem zapsäny jsou vesker& ten hodnoty. Mimo to jest tam uveden cely vypocet prislusne nivellace. Poprve nivelloväno od vySkove znacky v Brusce (I. nivellace) k trigono- metrickemu bodu Strahov a po druhe opaönym smörem (II. nivellace). Pfi uzavreni nivellace v Brusce shledäna difference 2:6 mm. Jednotliv& rozdily vySkove pomocnych bodü pri I. a pri ll. nivellaci. zjistöne uvedeny jsou v näsledujicim odstavei, ve kter&m jest pojednäno-o vyrovnäni teto nivellacnf site. z“ 4) 68 II. Nivellacni zäpisnik. | rn ARE? Opra- | . x ;2 Cteni late “_ Opravenä Vyskovä kota 4=] a S= |2 || pri zamöfenf Liballa vaV| vyska late v metr. =, 2]? x 2 Poznämky > — | he wit = He FE EE & en = Te | | . ‚|| roviny E53 2 | vzad |vpred | okul. | okul.| & | vzad vpred srovnä- bodu = = => | | vaci ee am | |: | | et 4749 03370 | | praecisni Bruska — ——- 10,0 | 04030 230:4850. 230'8880 | nivellace | | na na- | 17 | drazi | v Brusce. | Br N. Bang | | Ä 1465 | | I. | 1646 | 1827 |stred- | L.kolej Kane ep (16464) 228-8356 ‚f visu- | 4388 | 75 II. | 4569 0 | 4750 ) | | | RE I, N 1516 | | . || 1699 | | M 1882 stied- | | a Un | (1:699 228 7856 kolej | ler 0 | (1.6994) 2 5 | 4439 || 79 0 | | II.| 4622 0 | | 4805 | ee | EN | PA | re ii | 1} | 1034 | 1436 0 | I. | 1493 | 1861 0 | | | | 1950 | 2285 | | | Le '0o|0| 14933 |1'8609| 230-1174) 228-6241 | 3958 | 4360 0 | II.| 4416 | 4783 0 | | 4875 | 5206 | 0139 | 1929 | — 1 | — "/,| | | L|| os | 229 | 5, I|_u,|_|_| 0644 | 2648 I | 128] — | 1 |1°4) 03913 |2-2879| 228-2208 | 227-8295 _— | | 3062 | 4852 | -— 1 I — },|| | | I. 3815 | 212 | 0 |_ 3, | | | 3566 | 5572 = | _—— 1 —— —|I—| nn 2136 | 1367 | © 0o | | I. 2348 | 1604 |, 0 | 2561 | 1842 | | | j[2 = | |0| 0 23483 1:6044 228:9647 | 226:6164| | 5059 | 4290 | 0 OA | IL 5271 1 a0 | 5 | 0 | | 5484 | 4764 | | N ==) I FF mei | | 69 | | re IR: Opra- A er er , Cteni late ; Opravenä Vyskovä kota 2” 3 pfizamefeni Libella ZN vyska late v metr. | Poznämky zo “|, 5 = Eu L | roviny =2 | vzad |vpred| okul. | okul. | & = | vzad |vpfed srovnä- | bodu | r-|ie vaci | 2699 | 0210 | 0 0 I. | 2904 | 0448 3109 | 0686 | Ze ———— 00) 29038 |0'4484 2314201 | 228-5163 5621 | 3132 | 0 0 | IL| 5826 | 3371 | „ h 6031 | 3010 2700 | oou3 | + Y,| +1 | |I.|| 2865 | 0164 | , 3030 | 0325 |” | 0:6 0:6 28654 |0-1644| 234-1211 | 231-2557 5623 | 2926 |+ Y/, +ı IL| 5757 | 3086 | | ı, 5953 | 3247 2 2050 | 0103 I. | 2344 | 0225 v v | 2638 | 0348 | ———|0'0 4973 | 3025 | 0 ) I.) 5267 | 3148| : | 5562 | 3271 | ı 23443 | 02254) 2362400 ei) | | | 2097 | 0644 | +1 0m | | | | 1 || 2247 | 0920 2400 | 1197 22434 | 09204) 237:5680 | 2353196 5020 | 3565 | +1 | 0 | | I1.|| 5171 | 3843 R | 5322 | 4120 | 04090 |\stred.| 0 Znaök 1. 03699 |\ visu- | an A. 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Svornik €. 820 na Hrad- canskem nämesti I a || | i Opra- . = | 32 || ÖÜteni late : Opravenä Vyskovä kota | BENNE | pfi zamereni Label 3 vn vyska late v metr. | ze ee 17% ae Poznamky ses (ei o|8 RE roviny = ,” \ vzad |vpred || okul. | okul. | & = vzad |vpfed|| srovnä- bodu | ZulEs vaci 1 | | | | || 2821 | 0088 0 | | I 1. | 2948 | 0203 | 9 | | | || 3077 | 0317 || | | | | | 122 | 2|0:)0|| 2°9484 |0:2033| 2668995 | 263:9511| | 5744 | 3011 | | II. 5871 | 3126 | | 6000 | 3241 | | | | I BR ae Bien, | \ 2637 | 0028 | | 1. 2811 | 0144 | | | | 2935 | 0259 | - —.0|0| 238114 |0'1443| 2695666 | 2667552 | 5610 | 2951 | 0 | IL 5734 | 30607, | | | 5858 | 3183 | | Ba 5 | aa Deal l | 2905 0224| o | —ı | I. | 3051 | 0310 | „ j 3198 | 0395 | = = | | 0 |o-6| 30519 ,0:3103| 272-3082 | 2692563 -|| || 3827 | 3147 nl | | III.| 5975 | 3234 5 | | 6121 | 3319 = ee | = —— |_ | azeı | orız || o | | 1. | 2934 | 0283 || | | | || 3146 | 0448 | I | | 0|0| 2.9339 |0:2833| 2749588 | 272:0249 | 5641 | 3041 | 0 {) | | U. || 5856 | 3206 | 1 | | 6069 | 3371 | | | —_—— || 2779 | 0094 | 0 o|ı | I. | 3070 | 0269 | 0 sa | \ 3361 | 0444 | | | | | _..10|0) 3°0708 | 02688] 2777608 | 274-6900 | | | z01 | soı7 | o o | | | | |IL|| 5994 | 11 | „ 0 | | 6286 | 3367 | a a | \ 2019 |) | | I. 2304 || | | Syornik | 2500 |4. | | &. 795 Iv.| 3 3 | lo | || (23033) | 2754575, v Lore- || un | | | tänske& | a9 |@”| 0 | | ulici 11. 5225 |] Da | | | 5 | 5511 | | | | ee | | | |) | en ni | | | |) | I i | | | | | | | | er T En | Ötenf Inte. Opra- re | se eni late | } Opravenä Vyskovä kota 2= 3 | pfi zamöfeni, Libella EM vyska late v metr. | . | mm } ee 'Poznamky so 5 m 5 = Sal os |® roviny | ea 8 vzad |vpfed, okul. | okul. | $ 5 vzad |vpred srovnä- bodu | Ik! | >|> | vaci | ! II 1 1f | aar2 |ono| o ) | | I. | 2731 | 0296 - | | | | 2990 | 0482 | | = —— ||| 0 0. | 27298 |0-2964| 2801942 | 2774644 | 5394 | 3033 | 0 ) | II. | 5652 | 3219 5 N | | | 5911 | 3405 | | | 0833 N) 1.|| 0912 |] . 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Opravenä vyska vzad 23408 late roviny srovnä- vaci vpred 0:1014 3087334 3:0473 30315 ‚03014 3114793 Vyskorä kota v metr. bodu 306°:3926 3084320 _ |Peznämky ‚0:0999 314-4107 3113794 2818 2873 2927 5742 5796 5850 01 2.3733 | 317:1896 3143163 2856 2924 2991 5779 5846 5914 2:9238 0:1454 3199680 2834 | 0283 | 2908 | 2982 5757 3208 | 5832 5905 — 3263 3319 | | | a ei -10°5 29083 | 0:3399| 3225364 3170442 3196281 -1 -] (Fixni bod.) Stanov. late DU U U > U 1.» 0 U= 7 7Ü U [5-32 2 nm rn ee nn Teen nne er vmemLERLBLn euren nn nn ne ne Pu umnnn nlQn un Sn 3 E I 2 \ Öteni late Tibella in ÖOpravenä Vyskovä kota = | pfi zamereni vyska late v metr. 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S = | vzad vpfed| srovnd- | bodu | | El | I vaeci | | | | | | | | || | | | 1 0339 | 2104 | 0 0 | | | I | 0779 | 2308 | , FE | | | || 1220 | 2513 | | | | | | | | ne 06) 07793 |2-3089| 235:8826 | 235°1033 | | || 3262 | 5026 | 0 | | I | nie 3702 | 5232 | | | | | 114143 | 5436 | 0 | | | | | | | | ! | IB: Pr | | 0275 | 2784 19 | | I. || 0889 | 2959 | en | | | | 0505 | 3134 | + 1 I | | EE3 | \ 109| 0 | 0:3903 .|2-9594| 2333135 232 9232 | | 3198 | 5707 | Erd 0 | | |II.| 3312 | 5382 | | | | | 3428 | 6057 | +1| 0 | | | — -| | | | 0148 | 2690 0 Y | | I. || 0302 | 2839 | ie SG | | | | | 0456 | ses | 0 | Te |+| | | | EA | Ra | 0 06 0,3023 128399 2307759 230:4736 || | | 3072 | s61« | 0 y | II.| 3225 | 5762 | + n | | 3397 age) FT % | | | —— an nn | 0418 | 2333 | 9 | | | I. 0602 | 2565 | | | | 0786 | 2796 | | | | | N 00) 06019 |25654| 2288124 2282105 3341 | 5256 | 9 | | II.| 3524 | 5488 | | 3709 | 5719| 0 | | | = || el 2 2597 1796 | 9 0 | | | |T.| 2901 | 2149 | | | 3205 | 2502 | 0 0 | | | | | | | | | NE EREN | 0.0) 29013 |2-1494| 229-5643 226-6630) | | 5520 |47ı9 | og | | ; | | I1.| 5824 | 5072 || | | 6128 | 5425 | 0 | | | Wu ® Klreee| | er PEN 1} ' ogrs 0652| 0 |_.yy, | | | I.| 1256 | 0883 au | | | 1533 | 1122| 0 |—', | — 2 ____| 1.0009) 1.9563 |0:8829| 229-9377 | 228-6814 | 3901 | 3565| 0 |_ı, II. 4179 | 3807 a | 4457 | 4035 | 0 .|— | en Er [| a EEE N | || | | | | | | | | 91 | | Mt || E | 32 |e | Öteni late Libella | Opravenä | Vyskovä kota 27.13 Ipfivzameieni| .. || myska late... y mettr. |. Sl | | mm | | | 2 | | | ‚Poznämky =° | || ] | - Il 5 |3| | Sl] roviny zu pr aule |FS2lE2A ET, ted, i- | bod zn | vzad \vpfed | okul. | okul. 3 | = | vzal |vpfed | srovnä yodu Il g ze! vaci l | | Sa | | | | | 1418 | 0910 || ‚0 | | | | 1. || 1780 | 1208 0 | | 2141 | 1506 = — — 0.| 0 | 1+:7803 |1'2083| 230:5097 | 2287294 | 4340 | 3833 0 | || I. || 4703 | 4131 N - | | 5064 | 4430 n | a | \ 11486 | 1. 167 || & | | % 1848 ee EINE o | | 16674) 2298423 | kolej. 4409 | E | | = E3} | IL 4590 |] 5 | | N erento | { = za | 1540 || = | Te S7200 005 | JUE 1900 & | | | } 0 (17204) | 228-7893 | | = { kolej. 4463 || S ) | | (IL 2643 ||5 | 9 | | ag2sa a | | I I 04396 | | | 3 A. M. 03757 | | ss 5 | 03118 | | 8288 | ut o| 0:3757 | 2308954 | „3 £ I) | | | 73 ziel Bruska.| | j | I48=” | 8 | ! Ps | | | | | = || | | || | | Kontrola pocetni -186:1299 1861935 | 0.0026 | | | 0.0026 | | | I | ı | | ! | | || | | | | | || | | | | | | | | | | | | | | | 10. Vyrovnäni nivella@niho tahu Bruska-Strahov. Tento nivellaöni tah (obr. 5.) rozd&len jest nivella&nimi svorniky na 7 oddilä. Delky jednotlivych oddılü urceny takto: l. Bruska-Piseckä bräna = s, = 0755 km 2. Piseckä bräna - l =s,=0683 „ 3% 1.— U: 8, —.0:345 5 4. 1- MI 370976 % 5 UI:=- Ve. 3,0249 6 IV.--V, =37= 0204 5 K V.— aStrahov =s,=1:139 Delka nivella&niho tahu: S= [s] = 3651 km X. Vysledky nivellace a rozdfly vySkovych kot pomoenych bodü. Oznatent ' Nadmorskä vyska re | säleho die nivellace u er Bode = = vmetrech - | I. | I. Il, | II. H. M. Bruska | 230'8880 | 230°8854 | Vyskovä znacka | 70499 70486 | —+- 00013 H.M.Pis. bräna| 237-9379 , 237-9340 | ” 5 21'8845 218859 | — 0'0014 || I.Svornik €&.780 2598224 | 259-8199 | Nivella@ni svornik | 12691 | 12722 — 00031 II. u 6.756| 258-5533 | 258-5477 | | 5 “ 46497 46488 —- 0:0009 II. „ 6&.820| 263:2030 | 263:1965 | n = 12'2545 12-2542 | + 0'0003 Iy. he 6.795] 2754575 | 2754507 | „ „ 3.8248 38270 | — 00022 | iv. a &.800| 2792823 2792777 | | | * n | || 758125 758171 | — 0:0046 | A >Strahov | 3550948 355°0948 | | | Meznik trigon. bodu | | | Souöty 1267450 1267538 | 0.0088 | il) Kontrola: 1267450 — 1267535 = 0.0088 — [d]. Keen |355'0948 — 2585533 + 12691 + 259:8224 — 230:8880 — 1267450 \355:0948 — 258-5477 + 1'2722 + 259-8199 — 230 8854 — 1267538| [@]= 0:0088 Nadmorskä vySka A Strahov urdi se z rovnice: 355:0948 — 2308880 , 355:0948 — 230°8854 > > —- 230:8380 = 355 0961 m I aneb 2308880 — 2308854 2 Vs= + 355:0948 = 0.0013 + 355:0948 — 355 0%1 m. 93 Vyrovnane nadmorske vySky nivellaönfch svornikü urcime postupn& takto: H. M. Bruska nädrazi! 230'8880 m PrevySeni + 704925 H. M, Piseckä bräna: 23793725 —- 218852 I. Svornik dis. 780: 259 82245 — 127065 ll. Svornik eis. 756: 258 55180 + 464925 III. Svornfk äfs. 820: 26320108 —+ 1225435 IV. Svornik c&is. 795: 27545540 + 382590 V. Svornik &is. 800: 27928130 + 7581480 Mezoik A Strahov: 35509610 m Jest tudiz vyrovnanä nadmorskä vySka trigonometrickeho bodu Strahov Vs = 355 0961 m. Abychom uräili prümerne chyby, nutno vy£isliti vyraz & kde znaöi d rozdily a s delky jednotlivych oddilü nivellaöniho tahu Bruska-Strahov. | | | | > Odatly une a ae mm II. M. Bruska-Piseckä br. 153 1:69 0755 | 2:24 | H. M. Piseckä bräna -- 1. 14 1:96 | 0'653 2:37 Da. Bil el 0,545 aras IS UT en. A 0:9 0:81 0276 2 94 Dreyer 209. 0:30 | 40:90170:2491 013:61 | VE VER a aan: - | 2:2 4:84 0'204 | 23:72 | V.— meznik A Strahov . 4:6 | 21:16 | 1:139 | 18:58 | Soucty....:. i i 3:651 | 81:82 1. Prümernä chyba m na 1 km delky jednoduche nivellace urti se dle vzorce: mi= E& ‚jelikoz n=% a 2r—14, ZI ES jest v tomto pfipadu protez m = +V\584 = +24 mm. 2. Prümernä chyba M na 1 km dvojnäsobne nivellace urti se dle vzorce: procez M=+Y29=-+ 17 mm. 3. Prümernä chyba m’ jednoduche nivellace na delku S = 3'651 km urdi se dle vzorce: Mm’ — Em Vs, procez m'—=+24)\3651 = +456 mm. 4. Prümernä chyba 47 dvojnäsobn& nivellace na delku S=3%651 km urti se le vzorce: M—=-+MYS, protez MI St V3:hHl —=h 323 mm. Z uvedenych hodnot prümörnych chyb plyne: Presnä nivellace geodetick&ho üstavu c. k. tesk& vysok& Skoly technicke v Praze vykazuje pravd&podobnou chybu r = 0674459 m = + 1'618 mm; moZno tudiz poditati tuto nivellaci k velmi piesnym nivellacim, a@ nebyla vykonäna za pfiznivych podminek. Nadmorskä vySka trigonometrick&ho bodu Strahov urdena jest dvojnä- sobnou nivellaci s prümörnou chybou M’=+3'23 mm; jest tudi2 se stejnou pravd&podobnosti nadmorskä vySka trigonometrick&ho bodu Strahov. Vs = 3550961 m + 323 mm. 95 11. Presnä nivellace geodetickeho üstayu od nädrazi spol. stätni dräahy k A „U krizku“. Vychodistm nivellace jest vyskovä znacka mezinärodni presne nivellace na nädrazi c. k. priv. spoleönosti rak. uher. stätnfch drah v Praze, kterä mä &fslo 3746 a nadmorskou vysku 196°8754 m nad hladinou Jaderskeho more. Od teto znacky nivelloväno bylo uli- cemi mösta Ziäkova a pot& prikrou polni cestou na nä- vröi, zv. Zidovsk& pece, kde;, byvalo diive popraviste, k mezniku, ktery osazen jest mezi dvema stromy. Tento meznik ozna @uje dnesnfho dne trigono- metricky bod „U krizku“. Vzäjemnä poloha vyznatena jest v obr. 6. Nivellacni tah: Stät- ni nädraf— U krizku rozdelen jest tfemi nivellac- nimi svornfky na 4 oddily & sekce. Jsou to tyto nivel- laöni svorniky : Svornik is. 2. Zizkov. Husova tr. na dom& &is. 2. Nadmor. vyska: 203°361 m. Svornik &is. 37. Ziäkov. Pod&bradova ti. na dom& &. 153. Nadmor. vySka: 222479 m 5 alpBe ne Harantova ulice Tee E e 232128 „ a BERDÜNER, Podebradova trfda 212: a M 2293165 „ Svorniku &is. 50. nebylo uzito pri vyrovnäni vysledkü nivellace, jelikoZ jest v pomern& male vzdälenosti od nivella@niho svorniku dis. 63. Nivellaönich svornikü praäsk& obce uZito op&t z t& prläiny jako pomoenych bodü, aby bylo moZno i pri teto nivellaei vykonati prislußsnou revisi. Poprv6 nivelloväno od vySkove znaöky mezinärodni presne nivellace (MH. M.) ve stätnim nädraZi k trigonometrickemu bodu U krfiäku (I. nivellace) a pot& opacnym smerem (ll. nivellace). ' Zevrubne vysvötleni o postupu teto nivelace podivä III. Nivellacni zä- pisnik, ve kterem jsou zapsäny veSkere @tene hodnoty; mimo to jest tam uveden üplny vypotet nivellace. Gelkovä delka nivella@niho tahu jest 27 km a pri uzavreni nivellace na nä- draZi stätni drähy byla difference 6 mm. Delky nivellaönich oddilü a vySkove koty nivellaönich svornikü uvedeny jsou v näsledujieim odstavci, ve kter&em pojednäno jest o vyrovnäni teto nivellace. ZIZKoV ” NOVE MESTO Obr. 6. ” 96 II. Nivellaöni zäpisnik. Be) rs - x P 3: | Öteni late Libella Oprs Opravenä Vyskovä kota 2°. 22) pfi zamefeni a vyska late v metr. =: |e8 ri | Poznämky Er | roviny i =a | =| vd \vpfed|okul. |okul.||$ |>S | vzad |vpfed| srovnä- | bodu ze vaci | | S=- = HM. 05249 0 | a 3746 05249 0 =:- : s#a 1 0 05249 | 196-3505 | 1968754 || = Ip | = ei MR DBSE-} mon Tas | ==) } L.|| 17 () II.|| 1742 0 1 a 2 N (17423) 194-6082 kolej L.| 4665 || ® 0 ' IL.|| 4665 || 3 0 E —l| _— — ee — mm 1 — 335 2: a 1.|| 1739 || .2 ) Il. |, 1739 17 (1) 11. je —| 0 (1:7393) 1946112 kolej I.) 4662 0 II. 4662 0 ) I. | 1559 | 1533 0 0 II.|| 1560 |, 1533 0 0 0 |o|| 15601 |1°534t 196°37C0 | 1948159 1.|| 4483 | 4459 | 0 ) | 11.) 4483 | 4458 1) 0 e7 Bor e | I.|| 2032 | 1295 () 0 II.|| 2032 | 1295 0 0) | en —— 0 | 0 || 2:0326 1:2958| 1971128 | 1950802 I. 4956 | 4219 0 0 1I.| 4955 | 4219 0 0 I.|| 3135 | 0154 0 ) II.|| 3135 | 0154 0 () A ——- 0 | 0 || 3:1358 |0-1541| 2000945 | 196:9587 1.|| 6069 | 3077 | 0 | \ II. || 6059 | 3076 | 0 0 | 7 —I- _— || r en | Prof, Novotny: Revise nadmorskych vySek. | Zen ra 7 52 Ka . | TV . I =3 =, Cteni late Li | er Opravenä | Vyskoyä kota || SEHE ibella | vav = B | 2, .2=1pü zamereni I. 1255, vyska late v metr. | | Se I \Poznämky ee = een r | :3 || roviny | 85 vzad | vpfed | okul | okul. 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I} | | 109 2 es Opra- | Kb | 33 i Cteni late El Tninella, a Opravenä | Vyskovä kota 37 || #|| piizameieni N vyska late | v metr. ae | Poznämky = oO 2] | a N N s | .z S Bo 5 e) 3 | | roviny ea |Z3| vzad |vpfed | okul. | okul. | S |=| vzad |vpfed| srovnä- bodu 5 i > S | SET, | vacı E | I. | 0086 | 2s90 | 0 0 IIL.| 0086 | 2890 | 0 0 | = 0 | 0 00863 |2-8903| 2057973 | 205-7110) Il | | 1. 3009 5813 | 0 0) | | I. 3009 | 5813 | 0 0 | | . | || | | | | Ws 1. 0079 | 3069 | 0 0) | | ‚II.|| 0080 | 3069 | 0 0 | | I H | 0 | 0 || 0:0798 |3:0693) 202-5078 | 2027280 | | I. | 3002 | 5992 | 0 0 | 1I.| 3003 | 5992 | 0 0 | | | ke | | [1 || 0490 | sı28 | 0 f) | ‚IL.| 0490 | 3129 | 0 f) | | 3 | j Se 0|0| 04901 |3:12S8| 2001691 | 199-6790 | IL. | 3413 | 6052 | 0 0 | | II.| 3412 | 6051 0 0 | | | | | — | = | | 1. | 2334 | 0076 | 0 0 | 1l.|| 2384 | 0077 0 { | Io 0 »3851 |o:0768| 202-4774 | 200-0923 | | 15308 |2999| o | 0 | | | II. | 5309 | 3000 | 0 OB | | | l N | | 1. || 0717 | 0608 | 0 ) | IL.) 0718 | 0607 | 0 v | | | | 0 | 0 | 07181 06076) 2025879 | 201:8698 | 1.|| 3641 | 3550 | 0 0 | | |IL.| 3641 | 3530 | 0 0 | | | | Er — 3 | 7 = | lat Bes o1ss | 0 oe) | D | | Er Inne [ee | Oieee| a | I I. |0 10 0.6594 |0-1883) 203:0590 | 202-3996 | Bulhara“ | O0E | I IT: ae 3111| 0 0 \ Zizkove ‚u 3360 | >11 0 0 || | | 1} BE | | | li \ Il | | a || | Opra- nl I gs || : Opravenä Vyskovä kota es E | Zubella Eck vyska late | v metr. zul E:|e| er. nr Abe Poznämky SIE] | roviny =3 |@ | vzad |vpred|) okul. | okul. | & 2 | vzad |vpfed|) srovnä- | bodu || P|>2') vaci | | | | | | || | | | 0548 | 3133 | 0 | | | I. || 0375 | 2944 | | | | 0203 | 2756 | | | | | | 10 |o|| 03758 |2'9444| 2004904 | 200-1146 | 3472 | 6055 | III. 3299 | 5867 | | | 3126 | 5678 | I ı | | | | | \ 0540 | 3029 0 | | | 1. 0375 | 2820| 5, |_,, | | || o211 | zeı1 | 2 —| | | (A ee 0 [04 03759 128205 198:0458 | 197.669 3464 | 5953 | 0 0 | | | | | IIL|| 3299 | 5744| 5 |_; | | | 3134 | 5534 | / | | | ; | | IN | 2044 | 2666 | —0| | I. | 1874 | 2493 || ei | 1704 | 2330 | | | | | | 0|o|| 1:3743 |2-4984 197 4217| 195-5474 | |lase7 | 5:80 | 0 | | | IL. 4797 | 5221 | 9, | | 4627 | 5252 | | | | \ | | | | || 1735 | a761 | 0 0 | | | I 1. 1563 | 2601 |, | | | 1391 | 2441 % ia: | — 03] 0 | 1.5637 |26013) 1963841 | 1948204 | | || 4658 | 5684 | 0 | | | | |1I.| 4486 | 5524 | , ı | | 4314 | 5364 | T | 9 | | | | | | — | | - | | 05634 0 | \yvs 1\ | | Vyskovä H. M. 04973 5 narka | u | | . praecisni | 3746 — | 0 0.4973 196 8814 nivellace | na nädraZi |Spol. stät. | | | drah. — u la = — nn | | | | Pocetni kontrola 16°0149 95°1864 79'1715| | | ai | 1} | | | | il | | 111 ziw 12. Vyrovnäni nivella@niho tahu: Stätni nädrazi — ı U krizku. / K uvedenemu nivella&nimu zäpisnfku nutno podotknouti, Ze pri nivellaci pre- käzel prudky vitr. Na lati nebyly üteny vSechny tfi nite. Säzeci vodoväzka byla vZdy urovnäna a neöteny odehylky bubliny. Nivellace tato provedena byla na pred. Uvedene okolnosti zavinily vetsi odchylky pri uzavieni nivellace. Zpetne pri- pojeni na vySkovou znacku v nädraZi stätnf drähy nebylo moZno po prve nä- sledkem velmi &il& frekvence osob a pojizd&jieich vlakü. Bylo tedy nutno ukon£iti zpetnou nivellaci pri svorniku €is. 2. Tato nivellace byla ukontena pozd&ji stejnym strojem a zpüsobem jako ostatni nivellace. Lze tudiZ predem odekävati vet$i prümernou chybu teto nivellace; shledäme v$ak, Ze neprekrotila uvedenou mez a nebylo tedy treba tuto nivellaci opakovati. Nivella@ni tah rozdelen jest tremi nivellaönfmi svorniky na 4 oddily &i sekce (obr. 6.). Jednotlive oddily maji pak delky: H. M. Stätni nädrazi— I=s, =0'398 km I 15, =1:2397, UI—-II=s,= 0289 „ IN ZAUFKLIZkuU IS; = 0414, Celkovä delka nivella&niho tahu: [s| = S = 2700 km XI Vysledky nivellace a rozdily vySkovych kot pomocnyceh bodü. | Nadmoriskä vysk RB DER Oznaöeni | Segen = Prevyseni Rozdily d stäleho bodu | | v metrech Poznämky | I. I a aaa | | I H.M.Stätninädr. | 196-8754 | 196-8814 | | | Vyskovä znaöka | | 55183 | 55182 | 4 0.0001] I. Svornik €. 2 | 202:3937 | 202'3996 || | | || Nivellaöni svornik | | 200017 | 19-9919 | — 0'0098 || II. Svornik &.37 | 222-3954 | 222-3915 | | | | Be M | | 96210 | 96284 || — 0.0074 | II. Svornık €. 63 | 2320164 | 232-0199 || | | | ” h | | \ 440365 44-0330 || — 00035 || _ A U krizku | 276°0529 | 2760529 || | Zulovy meznik | Souäty 79-1775 | 791715 + 0:0060 | Kontrola: 79:1775— 791715 = 0:0060 1 276:0529— 196 8754 = TI1175 | 1276-0529 — 196-8814 — 791715 \ — Rozdil [d] = 0 0060 Kontrola: Nadmorskä vyska A U krizku: Vz = 1968754 + 791745 = 2760499 m 112 “ -Vyrovnane nadmoiskd vyskysnivellaönichesvoraikü ur&i se postupne takto: H. M. Stätni nädrazf: 1968754 m Prevysenf + 551825 „ I. Svornik £is. 2... 202:39365 m —- 19:99680 „ II. Svornik &is. 37... 222:39045 m + 9:62470 „ II. Svornik &is. 63... 23201515 m | — 4403475 „ Meznik A U krizku .. 27604990 m Jest tudiZ vyrovnanä nadmorskä vySka trigonometrick&ho bodu U krfäku; Vz = 2760499 m. Vyeisleni vyrazu FT kde znadi d rozdily a s delky nivellaönich oddilü, uvedeno jest v näsledujiei tabulce: Oddily za 2; = | H.M. Stätni nädraäi -IL. | 01 | 001 0398 |. 08 BE ee Fr 9:8.) 9604| 1.239 | 771 | TEE TO N RE 0289 | 18948 | II. —, U kizku.. .| 85 12:25 0774 15'83 Souliy. . . | 283°07 | | 1. Prümernä chyba m na / km jednoduche nivellace urti se dle vzorce: 5 1 201 Wer , : z ee =]; jeliko2 r = 4, jest 2r =8 a jest tudfZ & Ss en en Zi 28307 = 3538, protez Poznämka. Jak patrno z nivellaöniho zäpisniku &is. II. byla nivellace tato vykonäna jinym zpüsobem a postupem jako ostatni nivellace. Zavinila to okolnost ta, Ze bylo uZito men- Siho nivellaöniho stroje, ktery nem&l v nitkovem krizi tii vodorovne nite. Z te pfidiny ©tena lat pfi obon polohäch dalekohledu a na obou stupnieich nivellacni late. Tato okolnost jest tez piidinou, ze pravdepodobnä chyba t&eto nivellace mä v&t$i hodnotu neZ v piipadech predesiych. Totez plati o ostatnich prümernych chybäch. Nivellace z nädraZi rakousko-uherske spoleönosti stätni drähy na A „U krizku“ byla prvou nivellaci geodetickeho üstavu. Hodnota pravdepodobne chyby » neuspokojila. Byl tudiä zakoupen novy nivella@ni stroj a uZito düsledn@ zpüsobu mezi- närodni pfesn6 nivellace. 113 m —= + \35'38 — + 5:9 mm. 2. Prümernä chyba M na I km dvojnäsobne nivellace: Vz me I fan 2 735er NE IR -2]= u proceä M=-+ 1769 = + 42 mm. 3. Prümörnä chyba m’ jednoduche nivellace delky $S= 27 km: m — ce Mm Vs= u) y27 = 944 mm. 4. Prüm&rnä chyba M?’ dvojnäsobne nivellace delky S= 27 km urdi se z Tovnice: M=+M\VS av tomto pripadu: Min =124:2 V27 = LEmM: 5. Pravd&podobnä chyba r dvojnäsobne nivellace na 1 km urci se z rovnice: r = 0:674489 x M = 0674489 x 42 = + 2:97 mm. Dle uvedeneho vysledku lze upotrebiti jest& teto nivellace pro dany ücel, jelikoz pravd&podobnä chyba rakousk& presne nivellace na 1 km jest dle uvedene publikace r = + 2:8 mm. Dluino vSak doznati, Ze tato nivellace jest näsledkem uvedenych okolnosti men& pfesnou neZ nivellace Bustöhradske& nädrazi— Vidoule a Bruska-Strahov. Nadmorskä vySka trigonometrick&ho bodu U krizku urcena jest dvoj- näsobnou nivellaci s prümörnou chybou M’ = + 672 mm; jest tudiZ se stejnou pravd&podobnosti nadmorskä vySka trigonometrickeho bodu U krizku: Vxk = 2760499 m + 672 mm. 13. Presnä nivellace geodetickeho üstavu od nädrazi spol. stät. drähy k bustöhradskemu nädrazi na Smichov&. Vlastnim üdelem teto nivellace byla revise rakousk&e presn& nivellace v ob- vodu mösta Prahy, jakoZ i kontrola nivellace geodetick&ho üstavu c. k. Gesk& vy- sok& Skoly technick6 v Praze. Z te pfiöiny pojat do pifslusuecho nivella@niho tahu pokud moznä nejvetSi po@et vySkovych znatek mezinärodni presne nivellace. Vychodistöm nivellace jest vySkovä znaütka mezinärodni presne nivellace na nädrazi c. k. priv. spoleönosti rak. uh. spoleänosti stätni drähy, kterä mä &islo 3746 a nadmorskou vySku 1968754 m. Prof. Novotny: Revise nadmorskych vySck. 8 114 Palackeho mos RR S | & 1.3507 Movom. vez l 83 ‚ i Slalnt nadrazı Obr. 7. Koneönym bodem ni- vellaöniho tahu jest vySkovä znacka na nädrazi buste- hradsk6e drähy na Smf- chov&, kterä mä £islo 4854 a nadmorskou vysku 198-5712 m. K teto nivellaci pri- pojena jest (obr. 7.) vySkovä znacka na budov& vySSi divel Skoly ve Vodickove ulici, kterä mä &islo 3506 a nad- morskou vySku 2000966 »m. Po te pfipojena jest vySkovä zuacka na v&Zi novomöstsk6 radnice na rohu Karlova nämösti, kterä mä £islo 3507 a nadmorskou vySku 2064891 m a koneön& vy- Skovä znacka I. rädu na piliri Palackeho mostu, kterä mä £islo 3510 a nad- moiskou vySku 2001792 m. Nivelloväno bylo jen jednou uvedenym smerem. Celkovä delka nivellaöniho tahu S=4101 km. Zevrubne vysvötlenf o postupu teto nivellace podävä IV. Nivellaönf zäpisnik, ve kterem jsou zapsäny veSkere Ütene hodnoty; mimo to jest tam uveden üplny vypotet nivel- lace a mono tudi2 kaö- demu kontrolovati tuto ni- vellaci geodetick&ho üstavu c. k. tesk& vysok& Skoly tech- nick6 v Praze, ktery nucen byl konati tyto nivella@ni präce za zcela jinych pom&rü neZ bohat& dotovany a vsemi prostredky upatieny vojensky zemepisny üstav ve Vfdni. Uvedenä nivellace nenf kontrolou nivellace vojensk&ho zemepisneho üstavu, kter& pouZito, jak z näsledujfeiho odstavce plyne, jako kontroly nivellace geodeti- ek&eho üstavu c. k. lesk& vysok6& Skoly technick& v Praze. IV. Nivellaöni zäpisnik. > Hart Jats Opra- A 2y ne Cteni late nn Opravenä Vyskovä kota 2= | | pii zamöteni Lib.lla N vyska late v metr. =£ = Poznämky = |e ee roviny Fr 1 = v S [-2) . f =5 | || vzad | vpfed || okul. | okul.| S |>& vzad |vpred|| srovnä- bodu >| & 7 > || vaci Il ’ 5634 0 Laloya H.M.| 0°. Vyskovä | 2 0 | | znacka ; 3746 04312 | praeeisni —| —j—— le 04973 196:3781 | 1968754 | nivellace | | na nädr. | N Spol. stät. | | | drah. 8 EN! | | £ 1985 | ııa | o | | 1.1880 | 152 | 5 | _ | |_ 1815 | 1370 ir | Bl Be 0 |03 | 1:8804 |1'5420| 1967165 | 1948361 4868 | 4637 | 0 I — Y, | 1. 4803 | a5 | 5 |_ ” | 4738 | 4293 2 Gran | || 3089 | 1280 0 0 | 1.| 2559 | 1175| 9, 0 2029 . 1070 | = |0 | 0 || 25594 |1'1754| 1981005 | 195 5411 so | 4208 | 0 0 | | IL|| 5482 | 4098 | 9 ‚ | | 4951 3993 | | 2034 | arı4 | 0 {) | I. | 1518 | 2233 ; | | 1001 | 1351 | 2) Ylr+ En er 1005| 15189 |2-2338} 1973856 | 1958667 4957 | 5636 | 0 N) | II.| 4440 | 5156 | , ı Ur 3923. \ 675 |7 »|+ Ns | II 1231 \ + 1% | I. | 0956 | ET 0680 ||stred-| alsilaını) | url | pn 051 | (0-9563) 1964298 ||" Sova visu- | ; 2 4154 | ra |+ Ya näm. proti 11. 3378 ) o väze. 3602 | ee S )| — 2231 | 2a5| 0 | + %%,| | | | I. | 1635 | 1999 | | | | | | | 1039 | 1503 | v 9, heist: | | | __|| \ o |t-0) 1.6354 20004 197:0206 | 1953852 | | | 5153 | 5419 I or ai | | | If.|| 4558 | 4922 | „ 0 | | | 3961 | 4426 | | || 2 age | Bau! | ı 116 N) [ser ae Opra- P 38 |» | Cteni late . Opravenä Vyskovä kota S= |& |piizameren | dibella | vav| ya late | v metr. le: a5 Poznämky EB} u ae | ku —— or Kalle = |$ | roviny = ||” | vzad |vpred| okul. | okul.| S$ |># | vzad |vpfed | srovnä- bodu | Ile | vaei | | 2693 | 1081 | 0 0 | | I. | 2150 0503| , b 1606 | — | = en — 100 21503 | 05028] 1986681 | 196°5178 5617 | 4006 | 0 0 IL.|| 5073 | 3426 | 5 5 | 4530 — | 4 || | | | 1800 |125| 0 |—ı, | 1 1282 | 0670 | 5 n % \ 0764 | 0126 | 2 0/10) 1:2824 | 0:6694| 199-2811 | 197-9987 | 4724 | 410 | 0 | —Y, 'II.| 4205 | 3593 0 0 | | |] 3685 | 3049 | | | 2001 | 1901 | 0 |— 1% ı | 1720 | 1923 | , 0 » | | 1439 | 0544 a | 0 1:3) 17203 | 12215) 199-7799 | 198-0596 [499 |as4 | o |—, | II.| 4643 | 4145 | 0 | 4361 | 3464 | 5) — u] 1593 | 1690 0 0 | | I.| 1071 | 1aaı | , oh , 1349 | 1190 | m 10|0| 14714 |14404| 199-8109 | 198:3395 4516 | 4612 0 o | II.|| 4394 | 4362 | 272 | a1ı2 | ii u ||S || | ee I 015858 0 | | Vyikovä |#- M.|| 1. \o2ss4 IE = | znacka 3506 02610 32 | | precisn. \ 2 ee 0 (0,2884) 200:0993 | _ Nivel- | lace na | _|| wyssi |. divei | || | skole. Fin nn nn | I I} | I | | 80898 | 2221| 0o |-—ı| | | 1.|| 2889 | 180 | „| _ | ri | || 2718 | 1206 | | 0 |40| 28893 | 1-8383| 200:8619 | 1979726 | |Ises2 |ssı | o [—1]j| |IL|| 5812 |are | „ |_,5 | | || 5643 | 4222 Ele 1a ED BA. | | | | l 117 IE = on unl nun m DE UST en U een mann nn nennt nn en 7 nn nl nen ua al u 3 1 nn nn nn l 1 ® Ar Opra- Be 3 |2 |) Cteni late . | | Opravenä VySkovä kota S= |3 | pfizamöfeni, Mibela | av) yyäka late v metr. Zelle | | Poznämky ao | au — 2 SuSalis BET | roviny ea |” || vzad |vpfed | okul. | okul.| 3 = vzad | vpfed srovnä- bodu Elke vaci } | 30383 | 0281 | 9 | L|| 2889 | 0171 2747 | 0060 | 9 — ——0|0| 238899 |0-1714) 203-5804 | 200'6905 5955 | 3204 | 0 II.| 5813 | 3094 | 5669 | — | 0 no N en £ 2536 | 0483 I. || 2413 | 0315 2288 | 0197 | 9 il Br 0\0| 24128 |03148| 205-6784 | 2032556 5460 | 3355 | 9 \ IL. 5335 | 3237 5211 | 3120 | 0 | 108696 1 E & er 08103 \# 2 Vyskovä 7 07510 j#* znacka — —— I —| [1 0 | 0 || (0:8103) 206-4587 \na Novo- mestske& vezi — | 0514 0 | 1. | 2971 | 0325 | 2554 | 0136 0 (| EEE —_— —— || 0 | 0 || 2.9714 |0:s254|| 208-3244 | 205-3530 — 3137 IL. | 5894 | 3248 5476 | 3059 3225 | 0629 0 1. | 2792 | 0351 2359 | 0072 0 — 0o\0| 279233 |0-3513| 210°7654| 207 9731 6150 | 3552 Il.|| 5715 | 3274 an I | | 1041 | 3063 I. | 0897 | 2770 | \ 0752 | 2475 | — 0, 0|| 0:8969 |2-7699| 208-8924 | 207°9955 \ 3964 | 5986 | | IL.| 3819 | 5692 | \ 3676 | 5399 | | B | | | | | | | 118 3% 2 | Öteni late Libella Ina Opravenä Vyskovä kota 37 3 |pfi zamereni ar, vyska late v metr. Ele Be __ |Poznämky Eee lee roviny =5 |) vzad |vpred | okul. | okul. | & |-& | vzad |vpied srovnä- | bodu | >| & | > vaci | | | | | | 0644 | 2726 | 0 o | | | I. || 0507 | 2498 |) 0 0 | 0372 | 2270 | | | ‚00 05078 |24983 2069019 | 206:3941 : 3566 | 5649 | 0 ) | | .|| 3431 | 5421 | | 3295 |oıga | ° | ® | 0724 | 2664 | 0 0 | | I. | 0583 | 2481 A | 0443 | 2298 | | I0o|/o | 05834 | 32-4819) 205-0031 | 204-4200 3646 | 5586 | 0 | | II.| 3506 | 5405 | el | | 3366 | 5223 | | | I | | — 12632 | 0 0 | | I. | 3016 | 2462 | 5 | 2669 | 2291 | -— | 0 | 0 || 3:0163 | 2-4623]| 205°5574 | 202-5411 — | 5555 0 II. 5939 | 5385 |, 5 5592 | 5214 2440 | 0990 | 0 ) I. | 1984 | 0885| „ 0 1528 | 0181 12H | 100) 19849 | 0:5849| 206-9574 204-9725 | 5364 | 3912 | 0 0 | IL. 4908 | 3507 | 5 0 4451 | 3103 | | I 2] | 0441| — f) f) I. | 0298 | 3090 | 9 5 0145 | 2847 an 0 Io 02938 |3-0898| 204-1614) 203-8676 Sach) 2 0 II. 3216 | 6012 | 0 3068 | 5770 | — ! ZZ ——e | 0440 | 3148 | 0 N) I. 0308 | 2962 | 1 5 0178 | 2775 | | = _ o |o| 03089 |2-9624| 2015079 | 201-1990 | 3364 | 071 | 0 f) II. 3232 | 5885 | 0 | 3101 | 5698 | | er en, | | 1 | Il | | I 119 ee) A Opra- 7 en ß | | 3% ||» || Cteni late A Opravenä Vyskovä kota s= = pri zame£reni Libella ek vyska late v metr. 8 A Poznamky zo|e & ) zela |® roviny y% [->} v ri =5 |” | vzad |vpred|| okul. | okul. | & = || vzad |vpfed|| srovnä- bodu File vaci | | 1003 | 2559 1. || 0831 | 2359 0 0660 | 2159 010 0:8313 |2'3593|| 199 9799 | 199:1486 3926 | 5482 0 | | II.|| 3754 | 5282 0 3583 | 5082 1605 | 1974 0 1) 1. | 1474 | 1814 N 1343 | 1654 ze ms || manaos; Fr Im: ——-—|| 0 [0:3 14744 | 1'8141| 1996402 | 198°1658 4528 | 4897 (0) 6 II 4397 |ar37 | , |_y 4265 | 4578 2 05724 || 2 & 0 04904 | SE Eork | le) (0.5314) 200-1716 |znacka na Palackeho most& 1869 | 1268 | 0 I. || 1449 | 0901 =R 1028 | 0534 = I 7 1'6| 0 14472 |0'9014) 200°1860 | 1987388 4793 | 4190 | 0 ) | |IL.|| 4371 | 3824 1 | 3950 | 3456 | u (ll | 0466 | 2768 I. || 0162 | 2271 7A | m -— 010 01628 | 227131 1980775 | 1979147 3390 | 5691 II.|| 3086 | 5194 0 _ 4698 | — lm —— ——i1 5 | 0748 | 2881 m | | I. | 0552 | 2588 N | 0356 | 2290 2 = 0 10°6 0.5524 | 25873) 196°0426 1954902 | 3671 | 5807 zn ID. 3475 | 5510 0 32830 | 5213 Beer] | I == Öteni latö | : Opra-| Opravenä Vyskovä kota | se, | pri | ySkovä kota | Ss 3 pri zamereni Täbella | ERT | vySka late || v metr. | = |ı\ ER BE | | __ |Poznämky als = |?2 | roviny =5 5) vzad 'vpred| okul. | okul.|$ |» | vzad |vpred srovnä- bodu | = | vaci | | 0804 | 3139 0 1. | 0662 | 2811 en 0521 | 2484 2: Mi Pe == ee 0 \0:61 06623 |2-8107) 1958942 | 1932319 3726 | 6061 0 II.|| 3585 | 5734 _y 3444 | 5406 3 | —— N 2:0 0 14144 |2'7879| 192-5207 | 191:1063 0 Il. || 4335 | 5710 N) | 2891 | 1307 | o | +, 12644 | 070 | 5) | y 2397 | 0190 | a mini = —— | 0 221 26438 0°7510| 194-4135 | 1917697 a [23 10) Oo = - _ [&) = 5 os [7 - [e +) © et -ı -1 o | onwerieee 108 0 | 30071 |0-3054|| 197-1152 | 194 1081 | FEr 0 10:9) 24048 | 12073] 198-3127 | 1959079 'II.| 5328 | 4129 | 4975 | 360. | 9 | 9 | | | ee oh 1600 | 1780 I. | 1413 | 1484 \ 1226 | 1189 | ae 0m | 0/0 14133 | 14848) 1982412 | 1968279 ı 4150 | 4112 || “ | (Fixni bod.) Stanov. lat& Kontrola podetni r 53-2221 515307 | —u— — | | | ’>S ooNo 3584 ne ann sine a SEHON sa S3.% Ss =R7 3235 ursn nn & = | SEAN 88.8 | Eiple N o SF SERE oe: a:% ar > Aa 'Poznämky | l | „ \ Opra- 25 »» | Cteni late R | Op:avenä Vyskovä kota = pri zamereni nal | SE vyska late v metr. a ui | 3 Io |8 roviny | ” | vzad [vpfed okul. | okul. $ || vzad vpfed| srovnd- bodu | c | > vaci 1 | 1604 | 1. 1430 || 1255 || s | nen me 83 N NER ER) 1968103 aö2s |= 7 | II. | 4354 ) | 4180 | 1509 | 1889 | | Lj 1a | 1615 | , | | 1318 | 1340 VE | 22 ————| 0 |11| 14138 |1-6138 || 198:0412.| 196:6274| 4432 | 4811 en II. 4336 | 4537 | | 4241 | 4263 | 0 | |==| RE ee ei) | 05538 0 | I 05256 Ih ii| 04974, | —_ 0 0.5256 198-5668 122 14. Vyrovnäni nivellaöniho tahu: Stätni nädrazi—Bustehradske nädraZi. Nivellace tohoto tahu vykonäna byla geodetickym üstavem jen jednou a k urdeni nivellaöni a prümörne chyby teto nivellace uZito jako druhych hodnot vySkovych kot, stanovenych pri pfesne nivellaci vojenskeho zemepisneho üstavu. Nivellacni tah rozd&len jest tremi vySkovymi znalckami na 4 oddily (obr. 7.). Jednotlive oddily maji pak tyto delky: H. M. Stätni nädrazi — H. M. VysS{ diväi Skola. . .—=s,—=1'382 km H. M. Vys$t divöi Skola — H. M. Novomestskä radnice =s, =0245 „ H. M. Novomestskä radnice — H. M. Palack&ho most —=s, = 1'040 „ H. M. Palackeho most — H. M. BuStehradske nädrazf = s, = 1434 „ Celkovä delka nivella&oiho tahu S=[s] = 4'101 km. XII. Vysledky nivellace a rozdily vySkove pomoenych bodü. | Nudmorskä vyska | Oznadeni | die nivellace Prevyseni Rozdily d geodet. | vojen. ze-| ı Poznämky stäleho bodu üstavu | me&p. üst. v metrech | I. | II. I. | IT. H.M, Stätni nädrazi | 196°8754 | 196'8754 + 3:2239 |-+ 32212 | + 0:0027 | Vyskovä znacka H.M.Vys3i div&isk. | 2000993 | 200:0966 -6:3894 | -+ 63925 || — 0:0031 r en H.M.Novomöst.rad. | 206°4887 | 2064891 | | I |— 6:3171 | -- 6:3099 || — 0:0072 er R H.M.Palack&ho most || 200'1716 | 200-1792 || | | |— 1:6048 | — 16050 || + 0:0032 r + H.M.Bustöhr. nädr. || 198'5668 | 198°5712 | Souety + 1:6914 | + 1'6958 || — 0:0044 || Kontrola: 1:6914 — 1'6958 = — 0:0044. PrevySenf celkov& dle nivellace geodet. üstavu: V, = 1985668 — 1968754 = 1'6914 m R h R „ vojen.zemöp. „ Vır = 1985712 — 1968754 = 16958 „ Rozdil [4] = — 00044 m Nadmorskä vySka H. M. BuStöhradsk& nädrazi jest tudf2: Vz = 1968754 + 1:6936 = 1985690 m. Opravene nadmorsk& vySky pomoenych bodü urtf se postupn& takto: H. M. Stätni nädraäi . . .. .... 1968754 m PievySeni. . . +3'22255 „ H. M. VysSi divci Skola . . . . . 200'09795 m —+ 63909 „ H. M. Novomestskä radnice . . . 20648890 m — 631350 „ H. M. Palackeho most . .. . . . 200:17540 m — 160640 „ H. M. BuStehraäske nädrafi . . . 19856900 m. 23 Jest tudiz vyrovnanä nadmorskä vySka vySkove zuaöky na Bustehradskem nädrazi na Smfchov&, dle nivellace geodetickeho üstavu c. k. leske vysok& Skoly technick& v Praze, kombinovaneho s vysledky mezinärodnf presn& nivellace: VE = 1985690 m. Vye£isleni vyrazu [*] nutneho k urdeni prümernych chyb, uvedeno jest s v näsledujiei tabulce: | Vealll5 | x da = | n =. | | H. M. 3146 — H.M.3506 | 27 1:29. 1:382 | 5:28 H. M. 3506 — H.M.3507 | 3 9:61 | 0'245 | 3925 H. M. 3507— H.M.3510 | 72 | 51:84 | 1040 | 49:84 | ZI. M. 3510— H.M.4858 | 32 | 1094 | 1434 ra Souty. . . £ 3 4101 |101'51 | 1. Prümernä chyba m na 1 km jednoduche nivellace ur&i se dle vzorce: m. |: jeliko2 r =4, jest 2r=8 a DER. s 2 1 N1-r — 19. 9 ınfaz m=z- 10151 = 12:69, procez m—= + \1262= + 35 mm. 2. Prümernä ehyba M na 1 km dvojnäsobne nivellace urci se dle vzorce: Be Re En N a; Er protez 12:69 IM = 635 aneb Niet V6-35 — te DHmm: . Prümernä chyba m’ jednoduch& nivellace na delku S—= 4101 km: m—=+m\S =+35)4101= +70 mm. os 4. Prümernä chyba M’ dvojnäsobne nivellace na delku S= 4101 km: M=+MYVS = + 25 \4101= + 50 mm. | or . Pravd&podobnä chyba » na 1 km jednoduch& nivellace urti se dle vzorce: r = 0.674489.m = + 2:36 mm. Vyhovuje tedy i v tomto pfipadu pfesnä nivellace geodetick&ho üstavu c.k. tesk& vysok& Skoly technick& v Praze, kterou konal driv&jsi assistent geodetickeho üstavu pan inZenyr Frantisek Duchek, nyni inzenyr möstskeho stavebn&ho üradu na Zizkov&, plnou mörou. Srovnäme-li takto urtene vySkov& koty s üdaji vojensk&ho zem&pisneho üstavu, obdrzime näsledujfei rozdily: Xill. Rozdily vySkovych kot geod6tick&eho üstayvu a rakouske& presne nivellace. - m |Vjäkovä kota die vjpoötü ne | Vfäkora | | BEN £ | vojen. zem&p.geodetick&ho W | Poznämka znacka e R mm || üstavu üstavu | || | | | | H.M. 3746 || 1968754 m | 1968754 m 0:0 || Nädrazi stätni drähy | | H. M. 3506 |) 200:0966 m | 200:0979 m | + 1:3 || Vyssi divei Skola H.M. 3507 || 206:4891 m | 206°4889 m | -- 02 || Novomöstskä radnice | H.M. 3510 | 200:1792 m | 2001754 m | + 38 || Palack&ho most H.M. 4854 | 198-5712 m | 1985690 m | 1 22 | Bust&hradsk6 nädrazi 125 Tyto rozdily jsou v mezich, kter& pfipousti uvedenä publikace vojensk&ho zemöpisneho üstavu, kterä udävä mez tuto hodnotou + 2:8 "m YS tm Jest pfirozeno, Ze v dalSim prfidräfme se vzdy nadmorskych vysek, ktere udavä vojensky zemöpisny ustav v publikaci: „Die Ergebnisse des Praeci- sions-Nivellement in der österreichisch-ungarischen Monarchie* vydane ve Vidni r. 1897. 15. Zaverecnä uvaha. Porovnäme-li v predehäzejfeich odstavcich vypoötene nacmoiske vysky, kter& uräl r. 1904 a 1905 geodeticky üstav c. k. Gesk& vysok& Skoly techuick& v Praze s dosud uvädönymi nadmorskymi vyskami töchze trigonometrickych bodü okoli kräl. hlavniho mösta Prahy, obdrzime tyto rozdily: XIV. Nadmofske vysky trigonometrickych bodü okoli Prahy: Nadmorskä vySka v m dle udäni | $ | Trigonome- T: I. 1006, I — Sterneck-| Vojensk& Pfesn& Rozdil v m Poznämky rieky bod | Koristka| mapy nivellace | II.-I. | TIL.-II. 1877 | 18ssi | 1904/5 | A Vidoule | 365 365 | 368-9471 | + 8:9471| + 3-9471\| Oräil geodeticky üstav s prü- mernou chybou + 5'50 mm Uräil geodeticky üstav s prü- 52 5:096 g- en AStrahov..| 351.99 | 35 3550961 | + 3:1061| + 30961] arnou chybou —— 3:23 mm Ureil geodeticky üstay s prü- vor 9 Y 0) En 9- | AUkfizku || 27344 | 274 | 276:0499 | +2:6099| 420499 mernou chybou -- 6:72 mm 5 Uredil vojensky zemöp. üstav A Däblice . | 356-3 356 359:7977 | -- 3:4977| + 3:7977| s prümernou chybou 2:8YS = 8'2mm vr. 1893 K tabulce XIV., kterä jest prınfm vysledkem predsevzat& revise nadmorskych vySek trigonometrickych bodü kräl. hlavniho mesta Prahy nutno pfipojiti tyto poznämky: Veskere dosud uvädön6 nadmorsk& vySky okoli Prahy vy. Zaduji zv&tsenfo 3a24m. Toto &fslo neni &islem stälym a u rüz- nych bodü jest dle tab. XIV. rüznym. Prff£inatohospocivävchybäch möfickychateä ve zmön&mistufch pomörü na prislusnychmfstech. Tak n. p. na trigonometrickem bodu Vidoule vztahuje se ve sloupei II. tab. XIV. uvedenä nadmorskä vyska ku hlav& katasträlniho mezniku. V map& vojen. zem£pisneho üstavu udäna byvä obytejn& vySkovä kota pfirozeneho terrainu. Jelikoz 126 vyska hlavy mezniku A Vidoule jest die I. „Nivellaöniho zäpisniku* 02745 m nad pfirozenym üzemim, zmen$f se vypoiteny rozdil + 39471 m o tuto hodnotu; moZno tedy opraviti uvedeny rozdil na hodnotu 3:6726 m. O pomerech na Däblicke hore bylo ji pojednäno a stanoveno, kolik obnäsi prislusny rozdil. Na trigonometrick&m bodu Strahov nezachoval se katasträiny meznik a nad- morskä vySka, ve sloupei III. tab. XIV. uvedenä, vztahuje se k Zulovemu mezniku, ktery tam dal osaditi geodeticky üstav c. k. lesk& vysok& Skoly technicke v Praze. Dle znämek na mist samem zjiStenych nastalo zde sniZeni püdy odkopänfm, &imz as znicen byl katasträlny meznik. Podobn& pomery zjistenyina trigonometrickem bodu U krfzku, kde rovn&z zmenil se povrch terrainu. Uvedene okolnosti maji rovneZ vliv na stanovene rozdily dneßnich a drfvejsich nadmorskych vySek a jsou vedle merickych chyb pri&inou rüznych rozdilü. Arithmeticky prümör hodnot rozdilü III—II, vtabulce XIV. uvedenych, dävä hodnotu + 3:22 m a Ize tudfZ tvrditi, Ze veSkere dosud uvädöne nadmor- sk& vySky topografickych map okoliPrahy vyZadujipravd&podobn&ö zve&tSeni o 322 m. Geodetickemu üstavu c. k. Cesk& vysok& Skoly technicke v Praze bylo mo2no vykonati pri teto prflezitosti revisi vySkovych kot praäske nivellace z r. 1889. Jeliko& za zäklad tehdej$i nivellace vzaty byly predbeän& nadmorsk6 vysky dle publikace M. Ditsa, moZno jiZ pfedem otekävati difference 00908 m (viz tab. V.) a o tuto hodnotu nutno predem zmensiti vyskove koty prazsk6&ho stavebneho üradu. O pritinäch teto opravy pojednäno bylo v odstavei 2. V näsledujfei tabulce XV. sestaveny jsou vySkove koty nivellaönich svornfkü, ato dle udäni prazsk&ho stavebneho üradu a dle vysledku mefeni geod6tickeho üstavu. XV. Rozdfly vySskovych kot praäsk&ho stavebn&ho üradu a geod6ti- ckeho üstavu. | || | Nadmoiskä vyska | T T Opraveny, E | dle udäni | Rozdi 2Ee|%| Popis polohy | _vmjdle ndänfı | Road | nozad Poznämky Di \mest.stav.| geod. üst. vem vem 28 |A |üradu 1888 | ° 1004-5 | ES 780 | = U Prasneho mostu &. p.53 a54 | 259 9085 | 2598224 | + 861 | — 047 >> | | | | 756 \E Il. Kräl. nähradf &is. pop. 1. || 258603 |2585518 | + 512 | — 416 || n | kz | ee): | 820 ||| Hraddanske nämesti €. p. 182 | 263273 | 2632010 | + 720 | — 1:88 IS | | | | 795 7 | Loretänskä ulice &is. pop. 102 | 275541 |2754554 | + 8:56 | — 0:52 IS | | 800 I | Pohorelec_&is. pop. 111 . . .|| 279-3555 |279:2813 | + 7-42 | — 1:66 | | 2 | | Husova tiida &is. pop. 2... .| 203361 |202-3936 | + 96-74 | + 87.66 | Pochybny IS | | vysledek 5 | | 37 2 Podebradova trida’&is. pop. 153 | 222-479 |222:3904 | + 7:86 | — 1:22 IE | | IS 63 | Harantova ulice &islo pop. 273 | 232-128 |232:0151 | + 1129 | + 221 | I 127 JelikoZ vySkove koty prazsk&ho stavebneho üradu souhlasi na centimetry s vySkovymi kotami geodetickeho üstavu a2 na differenci, kterä vyskytla se u ni- vellaöniho svorniku &.2 na Zizkove, Ize miti zato, Ze stala se chyba pri sestavoväni a opisoväni vySkovych kot praäsk& nivellace, nebo Ze stala se s timto svornikem ncjakä zmena. Blizsi srovnäni vysledkü obou nivellaci neni moäönym, an pri nivellaci möst- skeho stavebneho üradu nebyly urceny prümerne chyby a pravd&öpodobnä chyba na 1 km. JelikoZ nivellace geodetickeho üstavu (viz odstavec 10.) mä na Hraddanech pravd&podobnou chybu r— + 1:6 mm ana Ziäkov& (viz odst. 12.) pravd&podobnou chybu » = + 2:97 mm Ize snadno dle uvedenych vzdälenosti a dle vzorce 2:8 mm \S*" stanoviti nejistotu nadmorskych vySek geodetickeho üstavu a dle toho zmensiti opravene rozdily tab. XV. Jinak lze prohläsiti nivellaci praäsk&ho stavebneho uradu za dobrou, kterä vyhovuje potrebäın mösta, ütelüm regulaönfm a kanalisatnim. Tim ukoncena pıvä €äst revise nadmofskych vySek trigonometrickych bodü okoli Prahy a bylo nutno podrobiti kritice veskere prameny, ze kterych mozno dneSniho dne terpati üdaje o nadmorskych vySkäch jednotlivych bodü. Vysledek prve &ästi teto revise moZno stru@ne shrnouti v näsledujiei poznatky: I. Pfi kaädem vetsim hypsometrick&m me&reni dluZno vychä- zeti od vySkove znacky mezinärodni pfesne& nivellace nejblizsiho okolfastanoviti pravd&podobnouchybunalkm. II. Rozdil vySkovych kot,vztaZenychnaKuxhafenavyskovych kot, vztaäenych na Terst obnäsi vkräl. Ceskem v Praze 49270 m a o tuto hodnotu jsou prv6e nadmorske vySky vetsf nadmorskych vySek nad hladinou jadersk&ho more. III. Praäske vyskove znatky vyZaduji vesm&s opravy— 908 cm. IV. Sprävne nadmorske vySky trigonometrickych bodü nej- blizsiho okoli mösta Prahy jsou: A Däblice: 359:7977 m + A Vidoule: 3689471 m & A Strahov: 355.091 m + AU krizku: 2760499 m + 2 mm. VySkovä zoatka. 5 mm Hlava mezniku. 2 mm. BI n T mm. n R a am au Strana RTV ER N ma NE NER. REN TE 2026 EMS ER 5 . Historicky vfvoj hypsometrickych praci v kräl. beskem. . . 2... 2 2 2 22... 7 . Porovnäni nadmorskych vysek katasträlnych s nadmoiskymi vyskami vojensk&ho zeme£pis- DEHO ÜStAVYULE ae, x. wor ee near rien: kcbrar leer 18 . Porovnäni nadmoiskych vySek vojensk&ho zem£pisneho tstavu s vysledky mezinärodni PRERNE-NITBIAGE, WM. N N ee ee Re 24 . Zävereöny posudek a zpüsob revise nadmoiskych vySek dülezitych bodü . ....... 28 . Pripravne präce k revisi nadmorskych vySek okoli kräl. hlav. mesta Prahy. ...... 31 . Presnä nivellace geodetick&ho üstavu od bustehradskeho nädrazi k „ Vidoule .... 34 . Vyrovnäni nivellacniho tahu: Bust&ehradsk& nädraZi-Vidoule, a stanovenf prümer- Dychüchybi: EI ut n.men cn co nl Re FRE NN BURER EES 2 Bez ee BR 6 . Presnä nivellace geodetickeho üstavu od nädraZi v Brusce k trigonometrick&mu bodu SELAHOWI N ee a Aa 66 . Vyrovnäni nivella&niho tahu: Bruska-Strahov . . . .... 222 20. et: Presnä nivellace geodetick&ho üstavu od nädrazi spol. stätni drähy k a U kiizl SED . Vyrovnäni nivellaöniho tahu: Stätni nädrazäi- Ukrizku... . 2... 2222 .. 111 . Presnä nivellace geodetickeho üstavu od nädrazi spol. stätni drähy k bustehradsk&mu NAATAZIINE ISMICHOVE u ne ee ee ee ee Ka Re 113 . Vyrovnäni nivellaöniho tahu: Stätni nädraäi- Buktsiiraneke nadıazin Dre 122 WZAVErEEHA UVANA.. a. ua ne A ee ea a 125 J . ar Fe a B; Le Tee E BL" De = Er u hin a PRO en wu Be gr 7 eo a Bl BRUm IE EM » EL DEREN ran Tas a u. 1; Pr Br ed ir a an j "bi Na KR ni FO TARA PRRER Pa RER) . 5 Br 4 i Ban... ypornie Va, ra RN N I E ur * er he ee on, 7.7; > wer“ an PEreTien Lırhue. euer are, u ae ae ae . Br r ) ee Sr BETeeTTıe Re RER EN $ Kin: