Digitized by the Internet Archive in 2011 with funding from California Academy of Sciences Library http://www.archive.org/details/archivfrmollus551923unse Archiv Tür Molluskenkunde als Nachrichtsblatt der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft begründet von Dr. W. Kobelt, herausgegeben von Dr. F. Haas und Dr. W. Wenz ın Frankfurt am Main. 55. Jahrgang. Sn FRANKFURT AM MAIN Verlag der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft. 1923. + 4 Ü . >” 5 . . .n . . { 7 j 5 © , TT- \ u“ a oe T HL EIEL, E was h 7 } ent} De; TE E18: 49 vu“ 2 sans 42: € In S p ATE (5 s KL < ' y An. 2° Y 3 i Ä 5A = . f or d Han ar 7 ur if 7077 Ist ll F N A vw 7 y7 4 f a u LEHRER SONY Brass [ “ j | x E sn. a ” ’ FIrIG Maas "Bi In — \ ne . k Qn2-%# 1 Zi U & ü al) 5 r s ae: =, © = Du ep niaiv= 18 Yıskanyay? — t a M- z 14% Her ? f a . “ u FR) # » 2) / { f: ‘ [ } P. 2 : & - FR j y +] 2 = B E u or ir * FIAL:S BAR 7 in ? wruralan JR PR he nn a "er 5 a 7 R f} Inn Ki p r L — Ni — HB aT€e Hesse, P., Beiträge zur näheren Kenntnis der Familie Vitri- nidae. Mit Tat. 1—2 1,80 Odhner, N. H., Revision der Clessinschen Tielseepisidien. Mit Taf. 3—4 ; F Haas, F., Mollusken vom Nordufer des Chiemsees Schlesch, H, Liste isländischer Land- und Süsswassermollus- ken. 1. - Schlesch, H, Beitrag zur Limnaeenfauna Nordislands Schlesch, H, "Pisidium hibernicum Westerlund in Mecklenburg Schilder, F., Ueber die Bänder-Variationen unserer Cepaea- Arten . ' : Henrich, L., Meeresmollusken von der Sinaihalbinsel : Haas, F. u. Wenz, W., Tertiäre Vorfahren unserer lebenden Najaden. Mit Tat. 5 Zwanziger, G., Mollusken aus der Umgebung. von Hof a. S. und den Fichtelgebirge . Degner, E., Zur Anatomie und systematischen Stellung von Sculptaria Pieiffer. Mit Taf. 6 : @eyer, D., Von den einheimischen Pisidien Ihering, Re v., Transgression des Mceres während der Ab- lagerung der Pampas. Mit Taf. 7 £ : Hesse, P., Kritische Fragmente, XXV--XXVIll i Benthem-Jutting, W. S. S. van, Ben Betrachtungen an Mollusken. ll. Schilder, F. A., Cypraea \ vinosa Gmel. in Geschichte und Urgeschichte Meer Mohr, J. C. van der, Notiz über das Vorkommen von Pholas orientalis Gmelin und Tellina rostrata L. im Pliozän Java’s. Mit Taf. 9 Degner, E., Ueber Bau und systematische Stellung der süd- westafrikanischen „Eniden*“ Mit Tai: 8 Ä Lindholm, W. 4A., Ueber einige Chondrula-Arten aus dem Kaukasus-Gebiete Lindholm W. A., Ueber Sphaerium scaldianum Auct. und Sphaericum ulienyi West k Geyer, D., Zwergschnecken k Jickeli, C. FF, Zu’E-A: Schilders Mitteilungen über Cypraea vinosa Gmel. in Geschichte und Urgeschichte . Literatur . ; s ; 4 s ; . 74, 124, 159, 207, Seite 129 26 42 47 0% b2 63 12 116 118 146 161 183 193 199 204 209 212 217 225 231 235 236 = Neue Gattungen, Untergattungen, Arten, Varietäten und Namen. Seite Neritostoma n. sp.(= N.groenlandicaBeckvar.albinaSchlesch 58 Vitrina simrothi nom. nov. Hesse für V. audebardi Simr. non Ferussac i ; $ ; i ii) Targıonia subgen. nov. Hess e \ 5 i : . ma Insulivitrina gen. nov. Hesse . . 331 Milax simrothi nom. nov. Hesse für Amalia kobelti Simr. ..' 198 Chondrula araxena n. sp. Lindholm ! ' : : Ri ı. Chondrula earseana n. nom. Lindholm : Ä t „222 Chondrula acampsica n. sp. Lindholm . 222 Chondrula excellens Ret. var. duodecimgyrata Lindholm n: var. 222 a, N a u ee Gesellschaft ri begründet von Dr. w. Kobelt, LO Pe herausgegeben von. no at As a 2 Ä En Eulen Ar g ie ‚Bänder- Varia ation. BUN ze Sl * OR lusken von der Si =$ IE I gleicher Weise auch für die ‚Zukunft... „Wer. Pamseieunn der Mitglieder an die Post ‚erfolgt durch die Gesell selbst.in die Hand genommen. Berinserkläungen d ‚älterer Jahrgänge, Zahlungen und Anzeigenaufträge halb vom I.-Januar 1923 an nicht mehr an die Firma M. weg, sondern. unmittelbar, ‚ohne : Vermittlung. von. se, No. 52 187, IBERRUR ; a. a Deseeke, Be oolog En “ ar Die Eus@llung: des Archies“ BEE für a glieder. von Heft I, 1923, an ‚durch Postzeitungsversand handlungen, n de Be Deutsche Malakozoologische. Ge ‚Frankfurt a. M., ‚Senckenberg. Museum, V Vik zu richten. Zahlungen. ‚bitten wir auf unseı Net, Er einzuzahlen. Ma Der. Fähresbeitiag Yerigt Här 1923 ° ee -1. für Deutsches Reich, Deutschösterreich, Ungart \ land AM 20 i . für Tehechoslowakei, Ponlandn N 1350. -+-200 0:0 AR 3a Ende des ae et erhe wa K u in a 2. End Be a: ae rt onen 1 nd Kolonien: eues hs A “ Niederlande: 5.75 Gulden. . BEER SEEN er Dänemark, Schweden, ‚Norwegen: 9 Kronen. \2 DRK EELEER IE ‚Staaten von, Nordamerika ale mittel- un RD. Staaten: ‚2.50. ‚Dollars. BEN, Die; "Zusendung, erfolgt | kostenfrei. ee Erde ansprüchen für nicht erhaltene „Aalnge kann nur dann genügt werden, enn., ION AL. ae air in DR leiten : an uns ann Die. ereichdil! Bes feliiipe ven, ie‘. ERT ( No. 1 einlielen, haben Bi ‘einrichtung bei unseren "Mitglieder "Zwei weitere größere Listen liegen diesem ‚vielen Aufträgen /auf Ariste., I konnte nu Besteller befriedigt werden, da die weni kurzem verkauft waren, ‚Bei den hohen Port wir verspäteten Bestellern - dies "nicht mitteil "wünscht, wird gebeten, ‚seiner Bestellung e beizufügen, das bei Austührnng. I RR - Fa ix - won. 8. er n i Heft 1/2. Jahrgang LV. 192 Archiv Tür Molluskenkunde Beiträge zur näheren Kenntnis der Familie Vitrinidae. Von P. Hesse, Venedig. Mit Tafel 1—2. Aus Wiegmann's Nachlaß liegen mir etwa 5—600 Zeichnungen nebst dazu gehörigem Text über die Anatomie der Vitrinidae vor. Der Wunsch, dieses große und wertvolle Material für unsere Wissenschaft nutzbar zu: machen, veranlaßte mich, das bisher über den Gegenstand Veröffentlichte genauer zu studieren ; über das Ergebnis, ergänzt durch Wiegmann's Aulzeich- nungen, möchte ich in Folgendem Bericht erstatten. Natürlich behandle ich das Thema rein vom Stand- punkt des Systematikers, stütze mich nur auf Tatsachen und halte mich von allem Hypothetischen fern. Wer phylogenetische Erörterungen sucht, findet diese bei Simroth (XXVh; die feinere Anatomie ist in der umlangreichen Arbeit von Eckardt (IX) ausführlich besprochen. Bei großer Armut an Schalencharakteren, die die Unterscheidung der Spezies sehr erschwert, zeigen die Vitrinen eine überraschende Mannigfaltigkeit in ana- tomischer Hinsicht, namentlich im Bau des Genital- apparats. Die anatomischen Merkmale xeben eine sichere Grundlage ab für die systematische Anordnung der Arten, wie sie Simroth schon 1889 vorschlug. Daß de seine Einteilung, die er später etwas modifizierte, so wenig Beachtung fand, liegt wohl daran, daß er es unterließ, die von ıhm richtig erkannten Unterabteilungen zu benennen; mit seinen Bezeichnungen Gruppe A, B, C, D wußten die Systematiker nichts anzufangen. Die früheren. Versuche von Semper (XXI) und Wieg- mann (XXXVI) waren unzulänglich, weil auf zu ge- rınges Material gegründet. Wagner gibt zwar in seiner neuesten Arbeit (XXXV) vortreffliche Abbildungen der Gehäuse vieler Vitrinen, und bereichert unsere Kenntnis durch anatomische Daten über mehrere vor- her nicht untersuchte Arten, aber er berücksichtigt die vorhandene Literatur nur sehr mangelhaft. Simroth’s Arbeiten‘ scheint er garnicht zu kennen, und gegen seine Systematik ist Einiges einzuwenden. Darauf komme ich später zurück. Jedenfalls ist die bisher übliche, auf das relative Größenverhältnis von Tier und Gehäuse basierte Ein- teilung von Stabile nicht haltbar und muß aufige- geben: werden. So stehen z. B. bei Westerlund unter Phenacolimnax die Arten Y. pellueida, rugulosa, bonellii und major. Diese alle haben ein relativ großes Ge- häuse, in das das Tier sich vollständig zurückziehen kann, entsprechen also der von Stabile für Phena- colimax gegebenen Definition, aber nach der anatomischen Beschaffenheit der Tiere gehört nach Simroth’'s Ein- teilung jede in eine andere Gruppe. Zur Klarstellung zweifelhaiter Arten oder von früheren Autoren begangener Irrtümer folgen hier zu- nächst einige Kritische Bemerkung em I) Westerlund hat (Ann. Mus. Acad. Petersb. 1897, S. 117) ein neues Vitrinidengenus Clathropodium Et: Seen beschrieben. mit der einzigen Art Cl. vitrinaeforme Wstld. Nach brieilicher Mitteilung des Herrn W. A. Lindholm, der ım Petersburger Museum das Ori- ginalexemplar untersuchen konnte, haben Genus und Art keine Existenzberechtigung und sind einzuziehen. Ich beschränke mich hier auf diese Feststellung, da ich der zu erwartenden Publikation des Herrn Lindholm nicht vorgreifen möchte. 2. Vitrina major Fer. und draparnaldi Cuv. werden in Westerlund's Katalog als zwei gesonderte Arten behandelt. Daß das ein Irrtum ist, hat Pollonera klar nachgewiesen (XXh.. Der Ferussac’sche Name muß, als der ältere, der Art verbleiben; draparnaldi Cuv. ist damit absolut identisch. Als Typus hat die Form von Montpellier zu gelten, die Draparnaud irrtümlich Vitr. pellueida Müll nannte. Die nahe ver- wandte italienische Form, auf deren Unterschiede von der französischen schon Stabile (XXXI, S. 25) hin- wies, wurde von Lessona als V. major var. stabilei beschrieben, während Pollonera für sie Artrechte beansprucht. Darüber kann man verschiedener Mei- nung sein; wenn aber dieser Autor nach einem ein- zigen Exemplar, das ein etwas gedrückteres Gewinde und schmaleren Mundsaum hat, eine var. locardi ab- trennt, so ıst das unbedingt zu verwerien; ebenso dürfte die nach nur zwei Stücken beschriebene V. major var. blanci Pollra. wohl kaum Anerkennung ver- dienen. 3. Vitrina darnaudi Pir. sollnach Westerlund's Katalog in Südarabien vorkommen. Diese Angabe bezieht sich auf eine von Schweinfurth bei Me- naha gesammelte große Vitrina, die später von Thiele (XXXIV, S. 281) als V. arabiea beschrieben wurde und mit der in Nubien lebenden V. darnaudi nichts zu tun en En hat. In seiner „Fauna“ nennt Westerlund sie vor- sichtiger „V. darnaudi Pir. aff.“ 4. Bei Vitrina nivalis, charpentieri und kochi hat Wagner eine merkwürdige Koniusion angerichtet, indem er charpentieri mit kochi ıdentiliziert und nivalis Dum. & Mort. non Chrp. als besondere Art unter Phenacolimax aulzählt. In ıhrem „Catalogue critique et malacostatique“ sagen Dumont und Mortillet aus- drücklich, daß ihre Vitr. nivalis die echte Charpen- tier’sche Art ıst, deren Typus ıhnen vom Autor selbst mitgeteilt und die von ıhnen zuerst beschrieben wurde. Der Umstand, daß Charpentier die Art vorher, ehe er ihre Selbständigkeit erkannte, als V. glacialis Forbes verschickte, hat Stabile veranlaßt, den Namen in char- pentieri umzuändern; das dari uns aber sıcht hindern, dem älteren Namen nivalis (1852) den Vorzug zu geben und den neueren charpentieri Stab. (1859) als Synonym davon zu bewerten. Vitr. glacialis Forbes wird jetzt wohl ziemlich allgemein (auch von Wagner) als Höhentorm von diaphana angesehen und zu dieser als Varietät gestellt. Warum aber nivalis zu Phenacolimax gehören soll und charpentieri zur diaphane-Gruppe (die Wagner fälschlich Vitrina s. str. nennt) ıst mir uner- lindlich; nach Sıimroth und Wiegmann ıst nivalis ganz anders einzureihen. Wagner bezieht sıch für seine Vitr. nivalis auf Pollonera’s Abbildungen Fig. 14—16, die aber, nach des Autors Angabe, V. diaphana darstellen; die Kon- iusıon wird also noch vergrößert. Uebrigens beschreibt Pollonera V. nivalis ausdrücklich von Bex, also Charpentier’s Originalfundort und bemerkt dazu, daß italienische Originalexemplare von charpentieri Stab. von den schweizerischen in einigen Punkten abweichen; aber er, der doch sehr scharf unterscheidet und zur = PD Vervielfachung der Arten neigt, sagt selbst: „Tutte queste piccole differenze mı sembrano puramente lo- calı od individuali, e sopratutto troppo leggere per poter loro dare ıl valore di caratterı differenzialı.“ Ganz verfehlt scheint mir die Identifikation von V. charpentieri mit kochi Andreae, von der Wiegmann Exemplare von Patschkau ın Schlesien untersuchte. Die anatomischen Details, die Wagner für V. char- pentieri giebt, beziehen sich sämtlich auf V. kochi, seine Abbildungen sind sogar teilweise nach Wiegmann’s Zeichnungen kopiert. Westerlund giebt ın seiner Fauna ausdrücklich Patschkau als einzigen Fundort der V. kochi an. Westerlund’s Fauna wird von Wagner bei V. nivalis Dum. & Mort. nec Chrp. zitiert; das ist eine vollständige Verkennung der Tatsachen, denn wi- velis wurde von Charpentier überhaupt nicht be- schrieben, und Westerlund nennt sie ganz richtig V. niralis (Chrp.) Dum. & Mort. 5. Vitrina elliptica Brown wird von Clessin als Synonym von V. major betrachtet, was sehr anfechtbar ist. Von englischen Autoren wird seine Ansicht nicht geteilt, und Taylor, dem man darüber wohl ein rich- tiges Urteil zutrauen darf, nennt V. elliptica unter den Synonymen von pellucida. Herr Prof. Boycott schreibt mir, es lasse sich absolut nicht feststellen, welche Art Brown gemeint habe; es erscheint jedenfalls zweck- los, solche alte Namen auszugraben und ıhnen eine hypothetische Bedeutung beizulegen. 6. Clessin's Leichtiertigkeit hat noch eine an- dere bedauerliche Konfusıon verschuldet. Er hat Vitr. elongata von zwei verschiedenen Fundorten, eine unter dem Namen V. diaphana, dıe andere als V. brevis, an Wiegmann gegeben, und dieser hat danach, ım Ver- trauen auf die Zuverlässigkeit seines Gewährsmanns, ee in seiner bekannten Arbeit von 1886 (XXXVD V. die- phana fälschlich unter den mit „Liebespfeil“ versehenen Arten aufgezählt, und der V. breris eine tatsächlich nicht vorhandene Hornpapille am Ausführgang der Genitaldrüse zugeschrieben. Dadurch erklären sich die Abweichungen zwischen seinen und Simroth's Be- funden, auf die der letztere Autor (XXVI, S. 26) hinweist. 7.Synonyme. Als solche düriten gelten: V. carinthiaca Wstld. = truncata Bttg. (n. Wagner) V. penchinati Bgt. == pyrenaica Fer. (n. Germain) V. striata Bgt. — annularis Stud. „ R V. spreta Fagot — major Ber, u & V maceana (Bgt.) Loc. = pellueida Müll. ii V, sieversi Mss. — conoidea Marts. (n. Sturany) V. austrasiae A.J. Wagn. = major Fer. 8. Moquin-Tandon ist bei der Darstellung des Tieres von V. major ein eigentümlicher Lapsus passiert, indem er es (XVII, Taf. VI, Fig. 15) mit der Genitalöffnung an der Mitte des Halses abbildet, eine Lage, die wir wohl bei den Zonitiden kennen, die aber noch nie bei einer Vitrina beobachtet wurde; diese haben stets den Genitalporus hinter und etwas unter- halb der Basıs des rechten Augenträgerss. Moquin- Tandon'’s Irrtum wurde von einer Anzahl späterer Autoren kritiklos übernommen; wir jinden die falsche Angabe wieder bei Clessin, Westerlund, Gold- tuß, Taylor und Wagner. 9. In Semper’s Philippinenwerk (XXI) finden sıch einige Unstimmigkeiten bei Besprechung der Vi- trinen. Im Text ist S. 88 bei V. draparnaldi hinsichtlich der Abbildung der Zähne auf Tafel XI, Fig. 24, ın der Erklärung der Tafeln auf Fig. 23 verwiesen; ferner bel V. brevis (ebenda, Anmerk.) auf Fig. 28, was 27 heißen muß. Die Zähne von V, nivalis sollen nach dem Text ER in Fig. 23 dargestellt sein; nach der Tafelerklärung sollte es Fig. 22 heißen. Beim Geschlechtsapparat von V. brevis, Fig. 19, ıst die Samentasche mit Gl. v., die weib- liche Genitaldrüse mit b s bezeichnet, anstatt umgekehrt. Vorkommen, Lebensweise, Verbreitung. Die Vitrinen sind feuchtigkeitsliebende Tiere, leben an feuchten, schattigen Orten, unter faulendem Laub und Moos, kommen vorzugsweise abends und bei Nacht aus ihren Verstecken hervor und kriechen lebhaft um- her. Gegen Kälte sind sie äußerst unempfindlich, da- her ist ıhre horizontale und vertikale Verbreitung sehr groß ; ım Norden überschreiten sie den Polarkreis, und ım Hochgebirge findet man sie bis zur Höhe von 3000 Meter, am Rande der Schneeielder. Sie sind sehr gefräßig; Moos, faules Laub und an- dere verwesende Pflanzenteile scheinen ihre Haupt- nahrung zu sein, doch verschmähen sie auch Fleisch- kost nicht, und manche Arten scheinen für diese eine gewisse Vorliebe zu haben. Baudon beobachtete, daß V. pellucida selbst größere Schnecken angreift und durch ihre Bisse tötet ; er fütterte sie mıt Hammelileisch, das gierig verzehrt wurde. Eckardt dagegen be- zeichnet diese Art als entschieden herbivor. Simroth fand bei den daraufhin untersuchten Vitrinen den Mageninhalt vorzugsweise aus Pilanzendetritus be- stehend, traf aber zuweilen, besonders bei V. elongata, auch Insektenreste, vermutlich von kleinen Käfern. Wiegmann stellte im Magen von V. kochi Fragmente von BE nenhlättern und Moosen, Koniferenpollen und andere vegetabilische Reste fest; den Magen einer abessinischen V. riepiana Jick. fand er gefüllt mit Ueber- resten eines Laubmooses, wahrscheinlich der Gattung Bryum angehörig. _ Die Tiere sind einjährig, wie manche Nackt- schnecken; die Fortpilanzungszeit fällt ın den Spät- herbst. Stabile beobachtete bei Vitr. breris gegen Mitte Dezember die Begattung, der nach 14 Tagen die Eiablage folgte. Die gelatinösen milchweißen Eier, von der Größe eines Hirsekorns, wurden ın Häuichen ab- gesetzt; anfangs Aprıl kamen die Jungen zum Vor- schein, die zunächst sehr langsam ım Wachstum zu- nehmen und erst im Herbst ıhre volle Entwicklung er- reichen ; die Alten sterben ım zeitigen Frühjahr ab. Auch Wiegmann hielt V. breris ın der Gefangen- schaft; gegen Ende November legte ein Tier ein Häuf- chen von 12 ovalen Eiern ab. Diese hatten 1,3—1,4 mm ım großen Durchmesser und waren an den Enden kurz zugespitzt wie eine Zitrone, mit elastisch-gelatinöser, von mikroskopischen Kalkkrystallen dicht besetzter Ei- hülle. Die Eier von V. pellueida fand er gleichfalls ei- iörmig, von 1,2- 1,3 mm gr. Durchmesser, zuweilen mit Spitzchen an einem oder beiden Enden. Von V. major berichtet Moquin-Tandon, daß die Eiablage von September bis November stattfindet, und nach 15 bis 20 Tagen die Jungen ausschlüpfen. Die Eier werden, zu kleinen Häuichen vereinigt, mittelst eines farblosen Schleims an Steinen oder Pflanzenresten befestigt; sie sind kugelig und glashell. Der Durchmesser soll nach seiner Angabe nur 0,33 mm betragen; sie wären also außerordentlich klein im Verhältnis zu denen von V. pellueida. Die Verbreitung der Vitriniden erstreckt sich last auf die ganze palaearktische Region. In Europa dürften sie keinem Lande ganz fehlen; von Vorderasien kennen wir aus dem Kaukasus, Turkestan und Klein- asien eine Anzahl Arten, und aus Syrien beschrieb Germain eine V. libanica. In Nordairika ist von A a a FR: ae Marokko, Algerien und Tripolitanien je eine Art be- kannt; nur in Tunis und Aegypten wurde meines Wissens bis jetzt noch keine gefunden, Von den at- lantischen Inseln wurde eine ganze Reihe von Vitrinen beschrieben ; mehrere leben in Arabien, dem ägyptischen Sudan und Abessinien. Von den sibirischen nnd nord- amerikanischen Arten dürften einige mit europäischen (pellueide) zusammenfallen. Wie weit die aus tropischen Ländern beschriebenen Spezies wirklich echte Vitrinen sind, entzieht sich meiner Beurteilung. Fossil finden sie sich im Tertiär bis zurück zum unteren Eocän. Morphologischer Teil. Das Integument. Auf eine Besprechung des Gehäuses dari ıch wohl hier verzichten: ich verweise auf die gute Be- schreibung in Westerlund's Fauna der palaeark- tischen Mollusken. Wenn Wagner sagt, das Gehäuse sei „stets ungenabelt“, so ist das nicht ganz zutrefiend. Eine Anzahl von zuverlässigen Autoren beschriebener Arten wird als stichlörmig genabelt oder fein durch- bohrt bezeichnet. Das Tier zeigt in seinem Aeußern mehrere charakteristische Eigentümlichkeiten, die es vor allen verwandten Familien auszeichnen. Alle bis jetzt unter- suchten Arten haben auf dem Fußrücken unterhalb der Schale eine muldenartige Vertiefung, die Semper als Längsfurche bezeichnet. Als Mantelanhänge finden wir ın der Regel zwei Nacken- und zwei Schalenlappen. Von den ersteren erscheint der linke besonders stark entwickelt und bedeckt den hinteren Teil des Halses als eine breite Kapuze mit quer verlaufenden Wellen- ee linien an der Oberseite. Der linke Schalenlappen ist schwach ausgebildet und pilegt als schmaler Saum auf- zutreten, während der rechte (der „balancıer“ der Iran- zösischen Autoren) zungenförmig verlängert und am lebenden Tier in beständiger Bewegung ist; er reicht bis zur Spitze des Gehäuses, zuweilen darüber hinaus, und zeigt ım lebenden Zustande eine konzentrische Streiiung, die beim toten Tier nur schwach hervortritt. Der nach hinten spitz zulaufende Fuß wird von einem doppelten Saume eingefaßt, dessen oberer Teil in der Regel sehr schmal bleibt. Eine Schwanzdrüse ist nicht vorhanden. Die Haut ist glatt, wenig gefurcht, mit wasserhellem Schleim, die Körperiarbe meist grau bis schwarz, an den Seiten heller bis weißlich. Siım- roth glaubt am Mantel bei manchen Formen die erste Andeutung der für die Milax-Arten so charakteristischen Mantelrinne geiunden zu haben; Wiegmann er- wähnt davon nichts. Hin und wieder findet man Tiere mit grau und schwarz geflecktem Mantel. Vitr. kocht hat, bei sonst heller, weißlicher Farbe des Tieres, Kopi, Nackenpartie, Fußende und Mantellappen grau mar- moriert. Bei den Vitrinen der atlantischen Inseln ist die Fleckenzeichnung die Regel; nicht nur der Mantel, sondern das ganze Tier erscheint lebhait dunkelgrau oder rotbraun gefleckt (ich verweise auf Sımroth’s schöne farbige Abbildungen) und nicht selten fließen die Flecken zu Längsbinden zusammen. Auch V. arabica und eine von Wiegmann untersuchte abessinische Art haben schwarzgefleckten Mantel. Bei den Vitrinen der Azoren können die Mantelanhänge zuweilen, durch Feuchtigkeit geschwellt, sich so stark ausdehnen, daß sie das Gehäuse vollständig umschließen (Sımroth, XXVI, Taf. I, Fig. 6). Eine Nackenleiste, durch zwei mehr oder weniger — 11 — scharf ausgeprägte Furchen begrenzt, scheint stets vor- handen zu sein. Die Fußsohle ıst ımmer durch zwei deutliche Längsiurchen ın drei Felder geteilt, zuweilen einfarbig, oft mit dunklen Seitenieldern und hellem Mittelfeld. Bei den Vitrinen der Azoren, die Sıimroth unter- suchte, zeigte sich auch auf der Sohle die Flecken- zeichnung, besonders an den Seitenfeldern, aber zu- weilen wies auch das mittlere Spuren davon auf. Bei Vitr. pellueida beobachtete Wiegmann ein parallel zum inneren Mantelrande gelegenes breites, weißliches Drüsenpolster, gleich hinter der Basis des linken Nackenlappens, vermutlich das von Simroth als Nasenwulst bezeichnete Organ. Beck beschrieb ein ähnliches Organ von den Eniden. Eckardt fand diese Nackendrüse, wie er sıe nennt, bei allen von ihm untersuchten Vitrinen (pellueida, diaphana, elongata, brevis). Er vermutet, daß das Drüsensekret bestimmt ist, „eine Gegend größter Reibung und fast dauernder Bewegung geschmeidig zu erhalten“. Ein ähnlicher Zellkomplex umgibt nach Eckardt bei Vitrina- und Limax-Arten auch die Atemöffnung. Das Retraktorensystem ist zwar im allgemeinen nach einem einheitlichen Typus gehaut, zeigt aber doch bei einigen Arten gewisse Bescnderheiten. Vor dem der Heliciden zeichnet es sich durch größere Einfachheit aus; die bei diesen vor- kommende fächerförmige Teilung der Retraktoren in mehrere am vorderen Körperteile befestigte Arme fehlt den Vitrinen oder ist nur schwach entwickelt. Die meisten Autoren lassen die Retraktoren ganz unberück- sichtigt; Simroth macht darüber einige allgemeine m II ee Bemerkungen und nur Eckardt geht näher auf Einzel- heiten ein. Bei V. diaphana hängt der vorn bis fast zur Hälfte ‚weiarmige 3 mm lange Pharynxretraktor nur am Hinterende mit‘ den beiden Retraktoren der Augen- träger zusammen, die vorn einen schmalen Arm zum kleinen Tentakel entsenden. V. brevis zeigt eine bei den Stylommatophoren nur selten beobachtete, übrigens schon von Ad. Schmidt festgestellte Besonderheit: der Penisretrak- tor ıst mıt seinem distalen Ende nicht am Diaphragna befestigt, sondern verläuft direkt von dem kurzen Colu- mellaris als ein zartes Band nach vorn (Fig. 13). Neben ihm zweigt sich ein stärkeres Muskelband ab, das sich nach kurzem Verlauf in drei Aeste teilt, den relativ kräftigen, am Vorderende kurz gegabelten Retraktor des Pharvnx und die schwächeren, nach vorn breiter werdenden Retraktoren der beiden Augenträger, die vorn je einen zarten Zweig zu den kleinen Tentakeln abgeben. Ueber V. pellücida saet Wiegmann: Die Haupt- retraktoren hängen am Hinterende unter einander und seitlich mit dem Schwanzretraktor zusammen, in dessen Wurzel ein Nerv der Abdominalganglien endet. Der Pharvnxretraktor ist am stärksten und breitesten von allen, vorn kurz zweiteilig, nach hinten sich in zwei ungleich lange Schenkel spaltend, die mit dem Schwanz- retraktor verwachsen (?). (Eine Zeichnung dazu fand sich nicht vor.) Eine Abbildung der Retraktoren von V. eloneata findet sich bei’Eckardt (IX, 5.7246 Pieper Komplizierteren Bau zeigen die Retraktoren von V. major (Fig. 6) nach Exemplaren vom Mittelrhein. Der kurze Spindelmuskel entsendet gleichzeitig fünf Ah u a ZU PEYE in era Mt Muskelbänder nach vorn, den etwa bis zur Mitte ge- spaltenen Retraktor des Pharynx, die beiden Ommato- phoren-Retraktoren, die an ihrem vorderen Drittel je einen zarten Zweig an die vorderen Fühler abgeben, und einen rechten und linken Seitenretraktor. Der rechte ist in 2—3 Arme gespalten, die im seitlichen Integument endigen; der linke ist einfach und legt sich erößtenteils der Seitenwand an. Der Pharynxretraktor ist entweder ganz gesondert, oder er hängt mehr oder weniger mit dem rechten Ommatophorenretraktor zu- sammen. Wir finden hier eine Annäherung an die von den Heliciden bekannte Form des Retraktors, doch fehlt die komplizierte fächerförmige Teilung, durch die diese sich auszeichnen. V. lamarcki zeigt wieder einfachere Verhältnisse. Der Schwanzretraktor, der Retraktor für den rechten Augenträger und der für den linken, von dem etwas weiter vorn der Pharynxretraktor abgeht, vereinigen sich am Hinterende zum Spindelmuskel. Von den Ommatophorenretraktoren zweigt sich weiter vorn ein feiner Arm für die kleinen Tentakel ab. V. nitida zeigt nur geringe Abweichungen von der vorigen Art. Die beiden Retraktoren der Augenträger, von denen sich vorn ein schmales Band für den ent- sprechenden kleinen Tentakel abzweigt, und der vorn zweiteilige Retraktor des Pharynx verwachsen nur an ihrem Hinterende mit dem Schwanzretraktor zum Spindelmuskel. Simroths Angabe, daß bei den Vitrinen der rechte Ommatophorenmuskel den Penis kreuzt, scheint in dieser Allgemeinheit nicht zutreffend zu sein. Wıiegmann hat zuerst nachgewiesen, daß bei manchen Arten (V. pellucida, elongata, lamarcki, vielleicht auch brevis). der Retraktor des rechten Augenträgers frei en JE: neben den Genitalien liegt, und Wagner, dem ich Wiegmanns Manuskripte zur Benutzung geliehen hatte, hat in seiner Arbeit diese Angabe zuerst publiziert. Die meisten Arien sind noch daraufhin zu untersuchen. Eckarat bestreitet allerdings die Richtigkeit von Wiegmanns Befund; eine erneute Nachprüfung wäre jedenfalls erwünscht. Die Mundteile. Der oxygnathe Kiefer ist dem der Limaciden am ähnlichsten, jedoch mit schmaleren und mehr herabgebogenen, an den Enden meist abgerundeten Seitenflügeln versehen, so daß sein Umriß etwa zwischen der Halbmond- und Hufeisenform in der Mitte steht. Die Farbe variiert von hellgelb bis gelb- braun. Der im mittleren Teile seiner Oberfläche er- habene, schnabelförmige Vorsprung ist auch bei Exem- plaren der gleichen Art recht wechselnd, mehr oder weniger stark ausgebildet; er läßt bei mäßiger Ver- größerung eine bei V. brevis und elongata besonders stark ausgeprägte, vertikale, die anstoßenden Seitenteile eine schräg verlaufende zarte Streifung erkennen. Zu- weilen treten abnorme Formen auf, mit zweiteiliger Mittelspitze (Fig. 14) oder gelappten Enden. Die Größe wechselt natürlich mit der Ciröße der Arten; das Verhältnis der Breite zur Höhe beträgt meist. fast 3:1 bis 2,5:1, selten (V. arabica)BzE Ich gebe hier die von Wiegmann beobachteten Höchstmaße in Millimetern: V. pellucida 0,63:0,23, nivalis 0,84:0,31, diaphana 0,98:0,39, glacialis 0,063: 0,26, aipina Koch 0,72:0,28, kochi 0,77:0,294, elongata 0,9:0,28, Dbrevis 0,91:0,4, excisa 0,735:0,28, major 0,84: 0,3, nitida 1,2:0,4, lamarcki 2,6:1, arabica 1,8:0,88. PPOE Poumue, u Vs, Een ir Die Radula erinnert in der Form der Zähne an die der. Limaciden und Zonitiden. Fast alle bis jetzt untersuchten Vitrinen (mit nur einer Ausnahme) haben einen symınetrischen dreispitzigen Mittelzahn mit langer, schlanker Hauptspitze, die den Hinterrand der Basalplatte überragt, und jederseits einer kleinen, aber gut ausgebildeten konischen Nebenspitze, und unsym- metrisch dreispitzige Seitenzähne. Die Zähne des Rand- feides sind in vielen Fällen einfach dornförmig, zu- weiien mit einer äußeren, mehr oder weniger rudi- mentären Nebenspitze, bei einigen Arten durch Auf- treten einer Anzahl winziger Zacken sägeartie gezähnt. Sımroth hat in seiner großen Arbeit (XXVI) nur einige allgemeine Angaben über die Radula gemacht, es aber leider verschmäht, auf Einzelheiten einzugehen. Bei dem großen Material, über das er verfügte, ist das sehr bedauerlich: erfreulicherweise hat aber Wieg- mann diesem Gegenstande besondere Aufmerksanıkeit sewidmet und von den meisten Arten gute Zeichnungen der Radula hinterlassen, die teilweise in Wagners Arbeit koviert sind. Lehmanns Abbildung der Radula von V. pellteid« ist unzulänglich und schon des kleinen Maßstabs wegen unbrauchbar, wie leider die meisten ganz skizzenhaft gehaltenen Radulabilder seines sonst so verdienstlichen Werkes. Eine vortreffliche Dar- stellung der Radula unserer gemeinsten Vifrina ver- danken wir Dybowski. Die Zähne anderer Arten Ben von" Goldfuß, Semper, "Polohera, Targioni-Tozzetti, Taylor und Soos abgebildet. Sehr eingehende Untersuchungen über die Zähne der Radula und ihre Bildung finden wir bei Eckardt (IX, S. 269---282). Für die Artunterscheidung ist allerdings die Radula nur sehr bedingt verwendbar, aber immerhin ergibt u 2 eine sorgsame Vergleichung gewisse Kriterien, die we- nigstens für manche (Ciruppen charakteristisch er- scheinen. Dabei kommt weniger die ziemlich ein- förmige Gestalt der Zahnplatten, als die relative Anzahl der Seiten- und Randzähne in Frage, die, abgesehen vom Alter des Tieres, bei derselben Spezies bemerkens- wert konstant bleibt und nur innerhalb enger Grenzen schwankt*). Näheres ergibt die folgende Uebersicht: Mittel- und Seitenzähne fünfspitzig, Rand- zähne ohne Nebenspitze, mit gespaltener Hauptspitze. 10Sz, 27 Rz. V. bonellü. Mittel- und Seitenzähne dreispitzig: Sz 8--9, Rz ungefähr die dreifache Zahl, die äußeren säpeartig gezackt. Gruppe der V. pellucida. Sz 8--9, Rz ungefähr die anderthalbfache Zahl, dornförmig, mit Rudiment der äußeren Nebenspitze. Gruppe der V. paulucciae. Sz 9--11, Rz mehr als die doppelte Anzahl, dorn- förmig, mit Rudiment der äußeren Nebenspitze. Gruppe der V. major. Sz 11-13, Rz etwa die doppelte Anzahl, einfach dornförmig. Gruppe der V. diaphana. Gruppe der V. elongata. Sz 12--15, Rz die anderthalbfache Anzahl, einfach dornförmig. V. kotulae und excisa Wstld. Sz 11, Rz 26, die inneren zweispitzig, die äußeren sägeartig gezähnt, wie bei V. pellucida. V. velebitica Soos. *, Clessin hat sich mehrfach mit der Radula der Vitrinen beschäftigt, seine Angaben weichen aber von denen anderer Autoren so sehr ab, daß ich sie als unzuverlässig betrachten muß und hier nicht berücksichtige. Pa Erheblicher ist die Zahl der Zahnplatten bei den großen Arten südlicher Länder, von denen Wieg- mann einige untersuchte. Er fand bei V. nitida Gould von Madeira 12 Sz, 37 Rz. V. /amarcki Fer. von Teneriffa 19 Sz, 2 Ueber- gangszähne, 37 Rz. V. arabica Thiele von Südarabien 16 Sz, 1 Ueber- gangszahn, 39 Rz. Ich gebe hier Maximalzahlen, den größten Exem- plaren entnommen; bei allen drei Arten sind die äußeren Randzähne deutlich zweispitzig. Viel größeren Schwankungen unterliegt die Anzahl der Querreihen, die auch bei Tieren der gleichen Art und vom selben Fundort beträchtlich variiert. Aber auch hier läßt sich eine gewisse Gesetzmäßigkeit fest- stellen, wenn man, wie es Wiegmann zu tun pflegte, eine größere Zahl von Individuen untersucht. Er zählte bei: V. pellucida von 4 Fundorten 66--85 Querreihen V. diaphana von 2 Fundorten 79—095 Mi V. kochi von Patschkau bis 92 + V. glacialis von 2 Fundorten 13-79 e V. alpina Koch vom Thuner See 87 > V. major von 4 Fundorten 81-90 M V. nivalis von 4 Fundorten 8s1—96 2 V. excisu 97—100 2 V. brevis von Murr, Wttbg. 99-101 m V. elongata von Jena 114 125 os V. lamarcki von Teneriffa (z. T. jugendlich) 99-—-112 1 V. nitida von Madeira 172 „ V. arabica von Menaha (z. T. jung‘) 86—105 » > P. Fischer fand bei V. paulucciae 102 ” „a Die höchste Zahl von Querreihen, die ich bei einer Vitrina kenne, -127, stellte Taylor bei seiner »V. hibernica fest. Die von Eckardt angegebenen Zahlen weichen z.. T. von denen Wiegmanns wesentlich ab, was wohl daran liegt, daß er nicht immer vollständig er- wachsene Tiere untersuchte. Für V. brevis gibt er 03 Querreihen an; seine Exemplare waren aber noch nicht geschlechtsreif. Noch wären ein paar Worte zu sagen über die (iröße der Zähne, die Wiegmann bei allen von ihm untersuchten Arten gewissenhaft gemessen hat. Der Mittelzahn und der erste Seitenzahn sind immer von gleicher Größe, oder der Unterschied, wenn vor- handen, ist so gering, daß er praktisch nicht. ins (jewicht fällt. Die kleinsten Maße für diese beiden Zähne ergaben sich bei V. elongata und excisa, 0,024--0,025 mm, die größten bei V. diaphana, 0,0312 und Akochi, 0,0336; bei den andern palaeark- tischen Arten liegen sie zwischen diesen beiden Ex- tremen. Höhere Zahlen fand er bei den Spezies der südlichen Länder, V. nitida._M — :0,036—0,038,;, S1 = 0,039-—0,040, V-Jamarcki M. = :0,0576--0,060,.SE= 0,060---0,062, V. arabica M = 0,057, SI = 0,060. Die folgenden Seitenzähne nehmen kaum merklich an Giröße ab. Die Verdauungsorgane. Den Verdauungstraktus beschreibt Wieg- mann bei V. diaphana wie folgt: „Der birnförmige Pharynx verlängert sich vor dem Kiefer in eine kurze Schnauze, und läßt unten am Hinterende die Zungenscheide als eine walzenförmige, aufwärts gebogene Papille hervortreten. Sein 2,5 mm — 19 — langer Retraktor bleibt bis zum Hinterende, wo er mit dem Tentakelretraktor verwächst, frei und gabelt sich vorn bis fast zur Hälfte in zwei Arme. Der zylindrische Oesophagus hat eine Länge von 2,6—3 mm und er- weitert sich hinterwärts allmählich gegen den 4,5 bis 4,83 mm langen, einen erweiterten, gebogenen, dünnwan- digen Schlauch vorstellenden Magen, dessen vorderem Teil die Speicheldrüsen zu beiden Seiten aufliegen. Diese sind länglich, flach, mehrfach zerschlitzt, von weißlicher Farbe und mit fadenförmigen, 3—5 mm langen Ausführgängen versehen. Auf den Magen folgt ein bis zum After durchschnittlich 11 mm langer Darm, wovon etwa 7—9 mm auf den Dünndarm, und 2,5 bis 2,7 mm auf das Rektum kommen. Die hell gelbliche Mitteldarmdrüse besteht aus einem kurzen, nur gegen 11% Windungen beschrei- benden, spiralen hinteren Lappen und einem vorderen, der sich nach vorn in drei von den Windungen der Darmschlinge begrenzte Zipfel teilt. Der vorderste von diesen ist am kleinsten, dann folgt der mittlere, der noch von dem längsten zungenförmigen hintersten übertroffen wird. Beide Lappen münden durch einen besonderen kurzen Ausführungsgang in den Pylorusteil des Magens ein.‘ Ganz ähnliche Verhältnisse treffen wir bei V. kochi,; dagegen ist bei V. pellucida der Oesophagus länger; den von V. elongata bezeichnet Wiegmann als sehr kurz, auch bei V. brevis ist er kurz und gegen den Magen scharf abgegrenzt, nicht allmählich in ihn über- gehend. Größere Abweichungen zeigt V. major; hier ist der Oesophag länger, als der Magen selbst, und die Speicheldrüsen reichen nicht bis zum Magen. Bei den atlantischen Arten, de Wiegmann untersuchte, fand er einen regulär ausgebildeten Vormagen; von V. Ba, we lamarcki sagt er: Oesophagus 6—8 mm lang, allmäh- lich weiter werdend und dann plötzlich in den von den Speicheldrüsen bedeckten sackähnlichen Vormagen übergehend, der 9—12 mm lang und etwas in den gleich anschließenden Magen eingestülpt ist. Dieser erscheint als ein weiter, 12--13 mm langer Schlauch, der sıch amı Hinterende nach vorn umbiegt. Der gleiche Befund liegt von V. nitida vor, nur sind hier die Di- mensionen erheblich geringer. Die Ausbildung des Vormagens und die scharfe Umbiegung am Pylorusteil des Magens scheinen diesen atlantischen Formen eigen- tümlich zu sein. Die Speichelidrüsen sind nach Wiegmann bei V. elongafa miteinander verwachsen, bei allen übrigen Arten wenig oder nicht zusammenhängend. Sie sind weißlich oder gelblich, flach, länglich, schwammig, vielfach gelappt und unregelmäßig im Umriß, die Ausführgänge lang und fadenförmig. Mit- unter sind die beiden Drüsen von ungleicher Ciröße; bei V. velebitica und kotulae fand Soos die rechte erheblich größer als die linke. Der Darm bildet immer die bekannte S-förmige Schlinge und variiert natürlich in der Länge nach der Größe der Arten. In der Regel entfällt etwa 1, —!/, der Gesamtlänge auf das Rektum, das stets enger ist als der vorangehende Teil. V. /amarcki hat einen Darm von 40-44 mm Länge; bei V. nitida ist er 22 mm lang, wovon nur 4 mm auf das Rektum kommen. Das,Nervensystiem. Das Zentralnervensystem von Vifrina hat einen ziemlich konzentrierten, dem von Helix schon näher kommenden Charakter. Zwischen den etwas u ie schief herzförnigen Zerebralganglien befindet sich nur eine sehr kurze, meist nur !/,, oder noch weniger, vom Querdurchmesser des Ganglions betragende Zere. bralkommissur. Die vordere, sensorische Region der Zerebralganglien zeigt sich von mittelmäßiger Aus- bildung; sie ist abgerundet und nicht konisch ver- längert. Die die Zerebralganglien mit den unteren Schlundganglien zum Schlundring verbindenden beider- seitigen Doppelkonnektive sind verhältnismäßig kurz, gewöhnlich auf der rechten Seite länger als links, und die Zerebropedalkonnektive langer als die Zerebro- viszeralkonnektive. Von letzteren ist das linke oft nur halb so lang wie das Zerebropedalkonnektiv der- selben Seite. Die unteren Schlundganglien bilden einen kleinen Ring mit ziemlich engem Lumen, da meist alle Kommissuren und Konnektive zwischen den Ganglien fehlen oder äußerst verkürzt sind. Die vorn gelegenen beiden eiförmigen Pedalganglien verwachsen an ihrer Berührungsfläche, ohne Ueberreste von verbindenden Kommissuren erkennen zu lassen. Die hinter und etwas oberhalb der Pedalganglien im Halbkreis angeordneten fünf Viszeralganelien zeigen die gewöhnlichen Größenverhältnisse, indem die beiderseits auf der Außenseite gelegenen Pleuralgang- lien am kleinsten sind und in der Größe annähernd dem linken Parietalganglion gleichkommen. Das rechte Parietalganglion dagegen hat einen bedeutenden Um- fang und wird darin nur vom unpaaren Abdominal- ganglion übertroffen. Mit Ausnahme des rechten Parietalganglions, das mit dem benachbarten Abdo- minalganglion verschmilzt, was zuweilen auch etwas mit dem linken der Fall ist, sind die Ganglien der Viszeraikette gut umschrieben. Was ihre Verbindung a un unter einander und mit den Pedalganglien betrifft, so verwachsen gewöhnlich die benachbarten Ganglien an ihrer Berührungsfläche, ohne daß Ueberreste einer Kominissur, auch keine oder nur äußerst verkürzte Viszero-Pedalkonnektive zu erkennen sind. Verein- zelt zeigt sich die Andeutung einer Kommissur zwischen dem Pleural- und Parietalganglion der linken Seite. Die Otoconien in den den Pedalganglien auf- liegenden Otocysten weichen von der allgemein typischen Form nicht ab. | Die durch ein feines Cerebro-Buccalkonnektiv mit der Mittelregion der entsprechenden Zerebralganglien beiderseits verbundenen kleinen paarigen Buccal- ganglien haben die gewöhnliche Lage an der Hinter- wand des Pharynx, zu beiden Seiten der Speiseröhre, unterhalb welcher die beide verbindende Buccalkom- missur verläuft. 32 Die peripherischen Nerven zeigen in ihrem Ur- sprung und ihrer Verteilung keine vom allgemeinen Typus abweichenden Verhältnisse. Der Penisnerv scheint vom Pedalganglion der rechten Seite neben den von seinem Oberende am Konnektiv entspringenden Halsnerven abzugehen. Wem. Die feinen Unterschiede im Nervensystem der ein- zelnen Arten wurden von Eckardt ausführlich be- sprochen (IX, S. 293-305). Die Exkretionsorgane. Die Niere, über die Eckardt zahlreiche Details gibt, ist zur Längsaxe des Körpers in querer Richtung gelegen und gehört der kurzen Form an. Sie ist aus quer abgestutzter Basis nach vorn nur wenig ver- schmälert, breit abgerundet, und endigt nicht weit vom en As: inneren Mantelrande. Der am Hinterende beginnende weite. Ureter ist in seinem ganzen: Verlaufe ge- schlossen; er läuft an der dem Pericard entgegen- gesetzten Seite nach vorn und zum Rektum bis zum inneren Mantelrande,.wo er neben dem Pneumostom ausmündet. ; | Das Pericard ist relativ groß und erreicht die Hälfte bis Dreiviertel der Nierenlänge. Wiegmann hat bei seinen Untersuchungen auch dem Zirkulationssystem besonderes Interesse zu- gewendet. Ich sehe davon ab, hier näher darauf einzu- gehen, teils weil es mir für die Systematik weniger wichtig erscheint, besonders aber, weil ich über das schwierige Thema nicht genügend unterrichtet bin, um die zahl- reichen, wegen des Fehlens von Abbildungen nicht leicht verständlichen Aufzeichnungen mit der nötigen Sachkenntnis wiedergeben und verarbeiten zu können. Ich hoffe, man wird diese Lücke meiner Arbeit nicht allzu schwer empfinden, zumal der Gegenstand von Eckardt eingehend behandelt wurde (IX, S. 312 bis 318). | Die Fortpflanzungsorgane. In auffallendem Gegensatz zu der ziemlich großen Einförmigkeit, die sich bei den bisher besprochenen Organsystemen der Vitrinen zeigt, steht die über- raschende Mannigfaltigkeit im Bau der Genitalien, die besonders den vorderen Teil des Geschlechtsapparates betrifft. Bei einer an Gehäusecharakteren so armen Tiergruppe ist dieser Reichtum an anatomischen Unter- scheidungsmerkmater dem Systematiker besonders er- wünscht; bietet er doch eine Handhabe für die Unter- scheiaung von Arten, die nach dem Gehäuse allein sich oft nur schwer sicher bestimmen lassen, vor BE allem aber ein Mittel zur Feststellung der Verwandt- schaftsverhältnisse und daher eine sichere Basis für die systematische Einteilung. Die Zwitterdrüse ist eine lockere oder mehr oder weniger kompakte traubige Anhäufung von Follikeln, ihr Ausführgang meist ziemlich kurz, entweder gerade oder leicht geschlängelt, nie so eng ketten- förmig gewunden, wie wir ihn von den Heliciden kennen. An seinem vorderen Ende wurde in den meisten Fällen ein gut entwickeltes Divertikel (vesicula seminalis) gefunden, mitunter durch dunkle Färbung ausgezeichnet und oft aus zwei dicht an einander liegenden Blindschläuchen bestehend, am Gipfel zuweilen gelappt. Die Eiweißdrüse ist in der Regel groß, aber gedrungen, nie lang zungen- förmig, wie die der Heliciden. Der Ovispermato- dukt besteht aus einem hyalinen, faltigen Uterus, an den: die aus verhältnismäßig großen Blindsäckchen gebildete Prostata entlang läuft. Den an den Ovispermatodukt sich anschließenden Teil, bis zur Genitalkloake, nennt Simroth den Ei- leiter; ich halte mich an die präzisere Terminologie Wiegmanns, der die Strecke von der Abzweigung des Vas deferens bis zur Einmündung des Blasenstiels als Uterushals, und das vordere Stück, von da bis zum Atrium, als Vagina bezeichnet. Bei manchen Arten ist der Uterushals sehr kurz und gedrungen, bei andern verhältnismäßig lang und schlank; auch die Vagina zeigt sich sehr verschieden in Länge und Form. Das Receptaculum, in der Regel rundlich oder oval, seltener lang gestreckt oder lanzettlich, hat einen kurzen bis sehr kurzen, höchstens mittellangen, diver- tikellosen Ausführgang, der in die Vagina oder direkt in das Atrium einmündet. Das letztere ist oft ungewöhn- lich lang, wohl immer länger, als bei den verwandten Familien. Der Penis kann schlank zylindrisch, spin- delförmig oder sackartig geschwollen sein, zuweilen sehr klein, mit oder ohne Drüsenkörper in seinem Innern, mit oder ohne apikalen Retraktor, und nimmt das Vas deferens entweder an seiner Spitze, oder im mittleren oder vorderen Teile auf. Nie hat er ein Flagellum, und nie ist ein Epiphallus vorhanden, daher wird auch kein Spermatophor gebildet, sondern das Sperma flüssig in einem Schleimballen übertragen. ‚Endlich spielen bei den Vitrinen eigentümliche Drüsenkörper eine große Rolle, die an verschiedenen Stellen auftreten, im Penis, in der Vagina, oder als dem Atrium ansitzende äußere Anhänge, mit oder ohne verhornte Papille am Ausführgang. Simroth faßt den mit Papille versehenen drüsigen Anhang als Homologon des Pfeilsacks der Helices, und die Papille als Liebespfeil auf. v. Ihering (XII, S. 399) und Wiegmann (XXXVI) bestreiten, daß es sich um eine Homologie handelt, und ersterer hat für das Organ zum Unterschied vom Heliceenpfeil, die Bezeichnung Liebesdolch (pugio amatorius), für die Drüse den Namen Liebesdrüse vorgeschlagen. Wiegmann hat in einer späteren Arbeit*) nachgewiesen, daß sich in der Appendix der Znidae gleichfalls ein Drüsenorgan mit durchbohrter spitzer Papille findet, dessen Bau vollständig der weiblichen Anhangsdrüse der Vitrinen entspricht. Hier scheint eine wirkliche Homologie vorzuliegen. *, Binnenmollusken aus Westchina und Centralasien. Il. Die Buliminiden, S. 286, Abbild. Taf. XI. Fig. 55. Fortsetzung folgt. nn in ie TI u Revision: der Clessinschen Tiefsee-Pisidien. ie Von Nils Hj. Odhner, ‚Stockholm. Mit Tafel 3-4. ‚Als eines der hervorragendsten faunistischen Ele- mente der Tiefenregion der europäischen Binnenseen kennt man schon lange die Gattung Pisidium unter den Süßwassermuscheln. Schon vom Anfang an, als Forel seine klassischen’ Untersuchungen der Tiefseen begann, erregten diese kleinen Muscheln ein großes Interesse, um so mehr als Clessin, welcher die er- ‚beuteten Tiefseeformen der Schweizer Seen beschrieb, ‚von diesen eine Menge neuer Arten unterschied, so daß schließlien jeder See eine oder mehrere für ihn eigen- tümlichen Formen zu. beherbergen kam. Darin lag ja auch nichts Unwahrscheinliches, vielmehr schien die Vielgestaltigkeit der betreffenden Gattung als eine natürliche Folge verschiedenartiger Lebensbedingungen gut begründet. Clessin hat aber für seine Arten- diagnosen hauptsächlich äußerliche Merkmale ver- wertet, was freilich mit der vorherrschenden Richtung der Malakologie in Uebereinstimmung stand, in zweiter Hand zieht er aber auch das Schloß in Betracht, was ein großer Fortschritt nach exakter Artenbeschreibung hin bezeichnet. Auf bloß konchologische Charaktere kann aber keine Kenntnis der Verwandtschaftsbezieh- ungen gegründet werden, es liegt vielmehr nahe an der Hand, zufällige Aberrationen allzu hoch zu schätzen. Deshalb muß es als eine noch unentschiedene Frage gelten, was die betreffenden Pisidium-Arten eigentlich sind und wie sie sich gegenseitig und zu anderen verhalten. Erst wenn man auch die Anatomie zugleich berücksichtigt, kann die fragliche Aufgabe angegriffen werden. u. Unter solchen Umständen stellt sich eine Revision der 'Clessinschen Tiefsee-Pisidien : von neuen Ge- sichtspunkten aus als dringend erforderlich heraus, und zwar um so mehr, als die Pisidien, wenn richtig ze- kannt, in faunistischer und tiergeographischer Hinsicht wahrscheinlich interessante Aufschlüsse geben werden. Dank dem freundlichen Entgegenkommen des Herrn Prof. ©. Buchner in Stuttgart hatte ich Ge- legenheit, die Clessinschen Tiefsee-Pisidien, die in der Württembergischen Naturaliensammlung aufbe- wahrt sind, einer Revision zu unterwerfen. Ursprüng- lich war es meine Absicht eine Nomenklaturfrage zu lösen, da ich schon lange vermutet hatte, das von Surbeck (1899) aus dem Vierwaldstättersee beschrie- bene ?P. clessini, das sich als eine hochnordisch-alpine Art erwiesen hatte, sei mit der einen oder. anderen der Clessinschen Arten identisch, weshalb sein Namen zu ändern wäre. i Po clessini wurde erst in allerjüngster Zeit als distinkte und gute. Art erkannt. . Seine Geschichte ist die folgende: Mit anatomischen Untersuchungen über Pisidien beschäftigt fand ich schon 19081), daß die Zahl der Kiemen bei den meisten Pisidien jederseits 2 ist; die hintere Kieme ist aber überall verkümmert. Bei einer Art aus der tiefen Region des Torne Träsks in Schwedisch-Lappland fand ich konstant nur je eine Kieme, nämlich die vordere der typischen Arten; die hintere war völlig rückgebildet. Wegen dieser Eigen- tümlichkeit beschrieb ich die Art als neu und nannte sie P. tornense. Später (1913) zog B. BB Woodward die Arbwieder ein und führte sie als Synonym zu ?. pusillum aut. Woodward schließt auch in seiner Liste der ') Die Mollusken der Lappländischen Hochgebirge. Naturw. Unters. des Sarekgeb. in Schwedisch-Lappland, gel. von Dr. A. Hamberg. Bd. 4, Stockholm 1908, BE, Synonyme dieser Art ?. clessini Surbeck ein. Da ich aber, der anatomischen Verhältnisse halber, von der Validität der betreffenden Art überzeugt war, kounte ich mich Woodwards Ansicht nicht anschließen; es wäre aber möglich, daß ?. tornense und P. clessini, ohne mit P. pusillum identisch zu sein, gegenseitig spe- zifisch übereinstimmen. Bei einer Untersuchung von Exemplaren aus dem Vierwaldstättersee fand ich, daß dies teilweise zutraf: ?. clessini besteht in der Tat aus zwei Arten, von denen die eine sich mit ?. fornense völlig identisch erwies. Da die andere unter ?. elessini eingefaßte Art von mir (1921) ?) als ?. nitidum gedeutet wurde (vgl. unten), mußte Surbecks neuer Namen auf dic erstgenannte Form bezogen werden. Inzwischen hatte sich ?. clessini, wie die fragliche Form also vorläufig heißen würde, in den nordischen ländern sehr verbreitet erwiesen. In Schweden wurde sie in den Hochgebirgsseen nachgewiesen, sowie in deni tiefen und kalten Vätternsee, von wo sie Ekman (1915)°?), nach meiner Bestimmung als ?P. »usillum anführt. Auch in anderen tiefen und kalten Seen Süd- schwedens konnte ich es nachweisen. Von Irland und Wales wurde es als eine Gebirgsseenform bekannt, und in Schottland kommt es in tiefen Seen vor. In der letzten Zeit wurde ?. clessini von mir auch in norwegischen Seen nachgewiesen; es stellte sich ferner heraus, daß es im arktischen Norwegen sogar seine größten Dimensionen erreicht (3,3 mm in der l.änge). ?) On some Species of Pisidium in the Swedish State Mus. Journ. of Conch. 16, Sept. 1921. °’) Die Bodeniauna des Vättern, qualitativ und quantitativ untersucht. Internat. Revue der ges. Hydrobiologie und Hydro- graphie. Bd. 7, 1915. Kae: we: Schließlich mag hinzugefügt werden, daß die Art auch von der Norwegischen Nowaja Zemlja Expedition 1921 in der nördlichen Insel von Nowaja Zemlja in einem kleinen See bei der Belushii Bai gefangen wurde, übrigens der erste Fund einer Süßwassermolluske auf diesen Inseln. | Somit ist also die Verbreitung der Art eine sehr interessante geworden. Auch ihre Charaktere wurden von mir neuerdings eingehender untersucht. Eine kurze Darstellung der Anatomie wird in den Proc. Malac. Soc., London, publiziert werden. Wir kennen also jetzt diese Art ziemlich gut — doch, ihr Namen mußte bis auf weiteres als provi- sorisch angesehen werden. - Um diesen endgültig fest- zustellen, unternahm ich die Revision der Clessin- schen Tiefsee-Pisidien. Nebst einer kleinen Zahl unbestimmter Pisidien waren cs folgende Formen, die ich dabei examinierte: P. asperi, | P. locarnense, P. bartholomaeuni, \ P. luganense, P. charpentieri, P. miliclum, Pr. converitüs, P. occupatum, P. demersunmn, P. prolongatum, P. demissum, P. quadrangulum, P. foreli, P. studeri, P. fragpillimum, P. submersum, P. imbutum, P. tritonis, P. imhofi, P. urinator. Sie lagen alle nur als trockene Schalen vor, aber in einigen Fällen waren die getrockneten Tiere noch vorhanden und ermöglichten eine Auskunft über die Zahl der Kiemen und das Verhalten der Mantelränder. Uebrigens sind auch die Schalencharaktere meistens zu u so: distinkt; daß: man: die: hier zu -unterscheidenden Former nach diesen :leieht bestimmen kann. | Es ergab sich, "wie "erwartet, daß viele der Clessinschen ' „Arten‘‘ nur auf zufällige Modifi- kationen aufgestellt sind. Die Variation der Tiefsee- Pisidien ist, wie auch Surbeck (1899) *) betont hat, ganz beträchtlich, und "gerade dieser Umstand: ließ Surbeck an der Validität seines ?. clessini zweifeln. So:'schreibt er (S. 485): „Ich habe Herrn Clessin gegenüber die Vermutung ausgesprochen, daß das von ihm beschriebene Pis. quadrangulum aus dem Vierwald- stättersee und. Plansee (Tirol) nur eine etwas ab- weichende Form meiner Art sei... Ich kam zu dieser Ansicht; weil: Abweichungen in. er Umrißform vom Typus .der oben beschriebenen Species nicht selten sind. Es lagen Clessin nur wenige Exemplare von Pis. quadrangulum vor, das Schloß konnte er nicht beschreiben. Der Autor teilte mir aber mit, daß Pis. guadrangulum wohl kaum zu der neuen Art zu ziehen ist; er hält sie für spezifisch gut zu unterscheiden.‘ Daß aber Surbecks Verdacht berechtigt war, bestätigte meine, Untersuchung; in einem Exemplar von Clessins ?. quadrangulum war die einzige Kieme, obschon „getrocknet, deutlich durch die Schale zu sehen; auch war das Schloß eines durch Kochen in Kalilauge geöffneten Exemplares mit demjenigen des P. clessini ganz übereinstimmend (vgl. Fig. 12). | Es ergab sich ‘ferner, daß die folgenden der C.lessinsehen :Formen mit P. quadrangulum (= clessini) identisch sind: P. asperi, (teilweise, nämlich die Esemplare aus dem Zuger See und einige aus dem u Die *Hollnskehfauns ’des“ "Vierwaldstättersees. Revue Suisse de Zoologie, VI, 1899, 4 Ye ae Comer See), P. charpentieri, P. conventus, P. fragilli- maum, P. miliolum, P. .occupatum (teilweise), P: ‚pro- longalum und P. studeri. Die übrigen gehören anderen Arten an. | - Um:zu entscheiden, welcher dieser Namen gelten soll, hat man natürlich nur den ältesten auszuwählen. Dabei ergibt sich, daß dies ?. oceupatum ist. Wenn man aber die Diagnose dieser Art durchsieht, wird man finden, daß sie nur auf die eine der in der Sammlung vorliegenden Exemplare dieser Form paßt. In ?. occupatum hat Clessin sicherlich, ganz wie Surbeck in P. clessini, zwei verschiedene Arten zusammengefaßt (übrigens gerade dieselben wie Surbeck), seine Be- schreibung paßt aber ausschließlich auf eine größere, die ein P. quadrangulum (= clessini) unmöglich sein kann. Clessin gibt die Länge als 3,1 mm an, und P: guadrangulum wird öfters nur 2,6—2,8 mm; aus dem Vierwaldstättersee liegt mir aber ein großes Exemplar von 3 mm Länge vor. Auch ist das Schloß des ?. occupatum von demjenigen des ?. quadrangulum ganz verschieden, wie aus der Beschreibung und der Figur von jenem deutlich hervorgeht (Clessin 1876°), Fig. 4). Wir können also von P. occupatum ganz absehen und finden dann in ?. prolongatum und P. conventus die ältesten Namen der uns jetzt interessierenden Art; beide wurden 1877 gegeben®). Was P. prolongatum betrifft, scheint es, nach den Beschreibungen zu urteilen, als wäre ?. prolongatum von 1877, wie Woodward °) Les Pisidiums de la faune profonde des lacs Suisses Bull. Soc. Vaud. Sci. Nat. Ser. II, t. XIV, 1876. * Die Mollusken der Tiefenfauna unserer Ian, Ma- lakozool. Bl. 1877. nr u AR schon (i913)?) bemerkt hat, von Clessins späterem P. prolongatum (von 1890)®) ganz verschieden. Wäh- rend die spätere Art eine Länge von 2,8 mm erreicht, gibt derselbe Autor für sein früheres ?. prolongaturn eine Länge von 3,8 mm an; wahrscheinlich liegt hier eine Verwechslung mit 2,8 vor. Auch in anderen Hin- sichten stimmen die Beschreibungen miteinander nicht gut. Der ersten und der zweiten Beschreibung liegen verschiedene Typen zugrunde; so hatte Clessin 1877 auch einzelne Klappen, die eine Ermittelung des Schloß- baues ermöglichten; später aber fehlten ihm solche, wie er selbst betont. Die betreffenden Typen befinden sich in der Sammiung, und es zeigt sich, daß sie einer und derselben Art — und zwar ?. quadrangulum (= clessini) — angehören. Die Exemplare von 1877 zeigen deutlich den grauen Ueberzug, von dem Clessin spricht (vel. Fig. 11). Das größte erreicht aber nur 2,8 mm in der Länge. Da die Beschreibungen von P. prolongatum wegen mangelnder Genanigkeit des Autors Unklarheit betreffs der fraglichen Pisidiumform herbeigeführt haben, scheint es berechtigt zu sein, den gleichalterigen Namen conventus den Vorzug zu geben. Da es ganz unwahr- scheinlich ist, daß ein noch älterer Namen überhaupt existiert — Tiefsee-Pisidien wurden ja erst in den siebziger Jahren bekannt -— kann also für die jetzt behandelte Art ?. conventus als definitiver Namen festgestellt werden. P. conventus wurde ursprünglich im Starnberger See bei Tutzing, in ca. 50 m Tiefe, gefunden (max. 7% Catalogue of the British Species of Pisidium. Lon- don 1913. °») Molluskenfauna Oesterreich - Ungarns und der Schweiz. 1887 — 1890. EN, Bine 2,5 mm; Fig. 1, ,2,,4, 40), undı'zwar, nach Clessin 1877, „bei Cielegenheit des Dredge-Ausfluges der zoolog. Section der 50. Naturforscher-Versammlung zu München; zur Erinnerung an dieselbe habe ich ihr obigen Namen gegeben‘. Nach der obigen Syno- nymik komnmit ?. conventus ferner in den folgenden Seen vor (größtes Längenmaß beigefügt): Zuger See (L. 2,8), Bieler See (L. 2,2), Silvaplanasee (L. 2,5), Neuchateler See (L. 2,3), Wallenstättersee (L. 2,8), Lac d’Annecy (L. 2,8), und Lago maggiore (L. 2,7), sowie im Vierwaldstättersee (L. 3). - Dazu kommen noch die folgenden Lokalitäten, die nach unbestimmtem Material notiert wurden: Genfer See, 50-300 m, viele Ex., max. L. 1,9; ein Exemplar von nur 1,6 mm hatte ein Junges in der einen Kieme; Aegeri-See, 100 m, 1 Ex., L. 2,5; Bodensee, Langenargen, 160 m, ed, Züricher See; 28-50 m;einige, Ex, Be, 0 Comer | See,’ Bellagio, .150 m, (P. asperi; teil- weise), einige Ex., L. 2,7. — Die Art ist somit in den tiefen Alpenseen allgemein verbreitet. Außerdem hat Herr Prof. ©. Hämpel-Wien mir Pisidien aus dem Attersee, Oesterreich, zur Bestimmung geschickt; einige davon (litoral bis 20 m) waren earonventus (max. L. 2,8). Oben wurde gesagt, daß ?. clessini im Surbeck- schen Sinne tatsächlich zwei Arten umfaßt, von denen die eine sich als ?P. conventus herausgestellt hat (Fig. 3). Die andere der beiden Arten (Fig. 9) wurde schon 1913 von Woodward mit ?. personatum identifiziert. Eine nähere anatomische Untersuchung hat Woodwards Ansicht bestätigt; meine Angabe von 1921, daß ?. clessini auch P. nitidum umfasse, ist, wie die Nachprüfung zeigte, irrtümlich. Leider sind von den Clessinschen Typen keine 2 ee Spiritusexemplare zurückbehalten worden, und die Ana- tomie kann also für die Bestimmung nicht verwertet. werden. Die Schalen geben aber gute Merkmale, und es ergibt sich, daß die fragliche Form mit Clessins P. tritonis (Fig. 8) ganz übereinstimmt. Identisch sind ferner P. imbutum, P. locarnense (was ein Etiketten- namen für ?. moussonianum ist), P. luganense, P. sabmersum und teilweise ?. asperi, nämlich die meisten der aus dem Comer See stammenden Exemplare (die- jenigen des Zuger Sees sind, wie oben genannt, ?. conventus, und aus dem 1890 erwähnten Klönsee liegen in der Sammlung keine Stücke vor). Außerdem sind, nach Clessins ursprünglichen Beschreibungen und Figuren, ?P. occupatum und P. profundum mit P. personatum wahrscheinlich identisch. „P. occupatum‘‘ lag freilich in einem Gläschen vor, von den zwei darin befindlichen Exemplaren war eins aber P. conventus, das andere P. personatum. Das betreffende Stück mißt nur 2,1 mm in der Länge und 1,6 mm in der Höhe, und kann daher nicht der. Typus von ?. occupatum sein (der 3, bzw. 2,3 mm mißt), obgleich, wie mir Prof. Buchner mitteilt, die beiden fraglichen Exemplare im Clessinschen Originalkatalog als Typen bezeichnet sind. Es fanden sich ferner in einem anderen Glas ohne Bestimmung eine Menge einzelner Klappen aus derselben Lokalität (Meuchateler See, 65 m), darunter eine große Form, az sicherlich ?. occupatum sein mußte. Diese Stücke stimmen nämlich gut mit Clessins Beschreibung; auch sind -die Schalen in auffallendem Grad mit „Schlarimpaketen‘‘“ besetzt. Konchologisch stimmt diese Form besonders gut mit P. personatum überein, indem eine sehr deutliche Kallosität vor dem Zwischen- raum der hinteren Seitenzähne der rechten Klappe ausgebildet ist; bei ?. submersum, luganense u. a. ist diese oft weniger deutlich. Auch ?P. projundum fand sich unter den unbe- stimmten Formen; in einem Glas, bezeichnet „Ville- neuver Sec, 60—80 m, Aug. 1870, leg. Forel‘, fanden sich zwei Exemplare; das eine war eine linke Klappe (L. 2,8 mm) mit den Schloßzähnen in voller Ueberein- stimmung mit Clessins Beschreibung von P. »pro- jundum (1876, S. 239). Unter den genannten Namen sind ?. occupatum und ?. projundum die ältesten, da sie beide 1876 gegeben wurden; die übrigen sind alle später er- schienen: P. submersum wurde 1877 (aus dem Starn- _ berger See) beschrieben, die anderen sind alle zuerst 1890 eingeführt worden. Alle müssen aber dem viel früheren ?. personatum Malm 1855 weichen. Dem oben Gesagten gemäß liegt also ?. perso- nalam, das ersichtlich nicht weniger als sieben (acht) Clessinsche ‚Arten‘ umfaßt, aus den folgenden Seen vor (größtes Längenmaß beigefügt): Comer See (L. 3,2 mm), Pfäffikon-See (L. 2,8), Luganer See (L. 3,5), Neuchateler See (L. 3,1, nach Clessin), Greifensee (L. 3), Lago maggiore (L. 3,4) und Starnberger See Ei.-3). in dem nicht bestimmten Material liegt ?. perso- natıım ferner aus den folgenden Seen vor: Genfer See, E E a NE 60-80 m (L. 2,9), Urner See, 95 m (L. 3,1), Vier- _waldsättersee, 35 m (L. 2,9), Züricher See, 28—50 m (L. 3,3), Laacher See, 39 m (L. 2,8). — Ein Exemplar aus dem Urner See war von Jungen prallvoll, die eine auftaliend langgestreckte Gestalt hatten, ganz wie die- jenigen des. Typus aus Schweden. Bei den Exem- "plaren aus dem Laacher See sind die Schloßzähne ungewöhnlich kurz. TRUE Tr. aa J 6) u Einige der von Herrn Prof. OÖ. Hämpel ge- schickten Pisidien aus dem Attersee (litoral bis 170 m Tiefe) gehören zu dieser Art, die größte Länge betrug 5,2 mm. Die übrigen Clessinschen Tiefsee-Pisidien können kurz besprochen werden. P. foreli (Fig. 5, 6) kommt nach Clessins An- gabe gleichzeitig mit der Beschreibung (1874, S. 181) ?) sowohi im Boden- wie im Genfer See unter 20 m vor. Authentische Exemplare aus der letztgenannten Lokalität waren mir nicht zugängig, die vorliegenden Typexemplare stammen alle aus dem Bodensee. Aus- schließlich auf die im Bodensee gesammelte Form bezieht sich auch, wie Clessin deutlich angibt, die Beschreibung. In dieser wird die Muschel als „bauchig‘“‘ bezeichnet, und ferner heißt es: der äußere Kardinal- zahn ‚den inneren fast ganz umfassend‘ (Fig. 5), eine Erscheinung, die auf P. conventus nicht paßt. Obgleich die letztgenannte Art auch im Bodensee lebt (vgl. oben), ist es also ausgeschlossen, daß sie mit P. foreli identisch ist. Das zeigt auch eine Prüfung der Typexempiare. Ihr Schloß sowohl wie ihre Skulptur, die aus einigen regelmäßig aufeinander folgenden Um- bonalrippen besteht (Fig. 7) zeigen aufs deutlichste, daß ?. joreli nichts anderes ist als ein etwas ver- kümmertes ?. nitidum Jenyns (P. pusillum bei Woodward). Unter dem unbestimmten Material lag diese Form auch aus dem Genfer See vor, wodurch Clessins Angabe darüber bestätigt wird. P. demissum wurde gleichzeitig mit ?. foreli be- schrieben, ist aber nur aus dem Bodensee bekannt. Zwei Proben von dieser Lokalität liegen in der Samm- °) Beiträge zur Mollusken - Fauna der Oberbayerischen Seen. Corresp.-Bl. zcol. min. Ver. Regensburg 28, 1874. Ru. et lung vor: die eine enthält zwei Stücke, die in 28—50 in gefangen wurden, und ?. personafum sind, L. 2,5 mm. Die zweite Probe enthält ein Exemplar (L. 2,2 mm) „aus dem Kothe des Kilichens, Coregonus hiemalis, Langenargen‘; dies ist ?. subfruncatum Malm. Der Beschreibung nach, sowie nach der Figur von 1890 (Fig. 415), scheint der Typus auch ?. subtruncatum zu sein. Äußer den genannten Proben sind einige Exemplare aus dem Genfer See, 25 m, vorhanden, die von Ciessin als demissum bestimmt sind; sie gehören zwei Arten an: ?P. subtruncatum {L. 2,2) und ?. nitidum (L. 2,1). Unter den oben angeführten Typen kommt auch ein P. demersum aus dem Bodensee, 25 m, vor. Sicher- lich ist dies nur eine inkorrekte oder vielleicht provi- sorische Schreibweise für demissum. Das betreffende Stück (eine halbe Schale von 3 mm Länge) erweist sich auch in der Tat als ?. subtruncatum Malm. Mit P. subtruncatum völlig identisch sind, außer P. demissum, P. bartholomaeum aus dem Königsee und ?. imhofi aus dem Gardasee. P. urinator (Fig. 7) wurde schon 1876 beschrieben. Obgleich die Originalexemplare nicht zu meiner Ver- fügung stehen — sie wurden im Züricher See gedredgt — geht es aus der Beschreibung und der beigefügten Figur hervor, daß die betreffende Art wahrscheinlich P. lilljeborgi gewesen ist. In der Beschreibung heißt es: „Muschel schief-eiförmig, mit als etwas stärkere Streifen markierten Jahresringen ... Oberrand wenig gebogen, durch die etwas abgerundeten Ecken des Schildes und Schildchens von den Nebenrändern deut- lich abgegrenzt; Hinterrand etwas gebogen, nach ein- wärts geneigt.‘ BERE... 0 a In der Sammlung liegen mehrere von Clessin bestimmte Exemplare von ?. urinator, die aber aus dem, Genfer See stammen (25 m Tiefe, Länge 3,1 mm). Diese können somit nicht den Typus repräsentieren; sie sind alle mit P. lilljeborgi identisch (Fig. 7). Nach der Beschreibung von ?. urinator fehlen diesem die äußeren Seitenzähne vollständig. Dies trifft aber bei den vorliegenden Stücken nicht zu; hier sind die äußeren l.ateralzähne vorhanden, obgleich klein (vgl. Fig. 7). Wahrscheinlich ist die Beschreibung nach einem in der Bezahnung etwas aberranten Exemplar aufgestellt. Da der Typus von ?P. urinator sich nicht ınit Sicherheit feststellen läßt, kann dieser Namen nicht für P. lilljeborgi eintreten. — Neben der genannten Art waren einige Exemplare von P. nitidum in dem- selben Gläschen eingeschlossen; vermutlich sind es diese, die Clessin 1876 in einer Note als ?. foreli erwähnt. | Die meisten der Clessinschen Tiefsee-Pisidien gehören, dem oben Gesagten zufolge, zu den beiden Arten P. conventus und P. personatum. Ich gebe von diesen je eine Abbildung (Fig. 3 und 9) des Tieres, das hier kurz beschrieben werden mag. Wie man auf den ersten Blick sieht, hat ?. conventus nur je eine Kieme, P. personatum dagegen zwei, indem eine sehr kleine und schmale hinter der vorderen sitzt. Bei P. personatum kommt ferner eine kleine Branchial- öffnung vor, die bei ?. conventus fehlt. Für die Charaktere im übrigen verweise ich auf meine Dar- stellung in Proc. Malac. Soc. Auf den Bildern sieht man die beiden Adduktoren als schwarze Flecken, oberhalb jedes kommen die Enden der Retraktormuskeln des Fußes ein wenig zum Vorschein. Vor dem hinteren Adduktor liegt das Br - T Vee , u N Nephridium, an dessen dorsaler Fläche die spezifisch charakteristischen Windungen schwach angedeutet sind (vgl. meine zitierte Mitteilung). Im Perikard ist die Vorkammer sichtbar, in Fig. 9 auch dahinter die Herz- kammer, in Figur 3 nur der Darm, wegen seines durchscheinenden Inhaltes. Rings um die Kiemen und an-den Mantelrändern markiert eine weiße Linie den weggeschnittenen Mantel; auch bei den Seitenzähnen sind in dieser Weise die sich um die Zähne schlagenden Mantelfortsätze als entfernt dargestellt. Der oberste Teil der Leber ist gleichfalls weggeschnitten, um das Schloß zum Vorschein kommen zu lassen. In Fig. 3 ist der Fuß fast gänzlich zurückgezogen, in Fig. 9 scheinen Embryonen in der Kieme durch; außerdem ist noch der schlammige Ueberzug an der Außenseite der Schale beibehalten worden. Was die konchologischen Merkmale von P. eon- ventus betrifft, so sind diese in hohem Grad variabel. Die Variation betrifft in erster Linie die äußere (iestalt, die schief rhombisch gerundet (z. B. P. quadrangulum, Fig. 12) bis gestreckt eiförmig (P. prolongatum, Fig. 11) sein kann, und in zweiter Linie die Seiten- zähne; die äußeren der rechten Klappe können gut entwickelt sein (Fig. i) oder sogar ganz fehlen (Fig. 3, 11)... Beispiele von beiden extremen Alternativen kommen untereinander gemischt vor, z. B. im Vier- waldstättersee hinsichtlich der Zähne, und im Starn- berger See hinsichtlich der Gestalt (vgl. Fig. 1, 2, 4, 10). Bei den Typexemplaren von P. conventus sind die Seitenzähne ungewöhnlich stark entwickelt, scharf, hoch und spitz. In diesen sind auch die Wirbel deut- licher ais gewöhnlich abgegrenzt; Clessin beschreibt sie als „häubchenartig abgesetzt‘. In der Tat hängt diese Erscheinung von mehreren unregelmäßigen, mehr im. ME 2 oder weniger vollständigen Faltenbildungen ab, die eine zufällige Zuwachsstörung andeuten (vgl. Fig. 4, 10); obgleich solche bei den Starnberger Exemplaren häufig sind, finden sie sich doch nicht bei allen vor- liegenden Stücken. — Konstant bleiben aber die Schloß- zähne, die beiden linksseitigen sind kurz und gerade, der äußere bedeckt kaum den inneren; der rechtsseitige steht sehr niedrig, erstreckt sich sogar unterhalb des Randes der Schloßleiste (vgl. ?. nitidum, Fig. 5, wo er median in der Schloßplatte steht). Auch der Abstand zwischen Schloß- und Seitenzähnen ist immer ein großer. Was P. personatum betrifft, findet sich auch hier eine beträchtliche Variation in den Zähnen; die Gestalt dagegen ist mehr konstant. Der rechte Schloßzahn ist bei typischen Stücken stark gebogen (Fig. 8), oft ist er aber auch fast gerade gestreckt (Fig. 9). Von den linken Schloßzähnen bedeckt der äußere wenigstens teilweise den inneren, der ausnahmsweise sehr ver- kürzt sein kann (Fig. 8). Das beste Merkmal bleibt die Schwiele vor den rechten hinteren Seitenzähnen (Fig. 8), doch kommt diese oft nur undeutlich zum Vorschein (Fig. 9). Zum Schluß will ich in diesem Zusammenhang die Aufmerksamkeit auf eine Erscheinung lenken, die man bei Tiefsee-Pisidien häufig beobachtet und welcher Clessin eine besondere Bedeutung zugeschrieben hat. Wie schon gesagt, findet sich sehr oft, besonders am hinieren Ende der Schalen, ein schlammiger Ueber- zug. Diesen, der in auffallendem Grad an P. mous- sonianum entwickelt ist, deutet Clessin als ein Zeichen lebhafter Wasserströmungen in dem Tiefsee Er schreibt (1890, S. 788): „Ich habe schon bei Be- schreibung des im Neuchateler See vorkommenden PR \ RER Pis. occupatum (Mater. Ill, p. 272) darauf hinge- wiesen, daß in der Tiefe Strömungen herrschen müssen, weh sich nur durch diese das Ablagern von Schmuiz- paquets an jenem Teile der Muschel erklären laßt, welcher aus dem Schlamme des Bodens hervorsteht.‘ Da Clessins Ansicht über diesen Ueberzug als Kriterium von Tiefseeströmungen auch bei späteren Autoren umgeht — z. B. Zschokke 1911, S. 15910) — dürfte es angemessen sein, hier auf eine andere Er- klärung hinzudeuten, die mit chemischen Prozessen rechnet. Der Schlammüberzug ist eisenhaltig und Eisen schlägt sich oft durch die Tätigkeit niederer Organis- men, wie Bakterien, nieder. In der Tat ist das hintere Ende der Pisidien ein bevorzugter Standort vieler Mikroorganismen, die hier die gute Zufuhr von frischem Wasser und Nahrung in der .Nähe der Siphonal- strömungen ausnützen. Die „Schlammpakete‘‘ könnten vielleicht durch solche Organismen, die Nauman neu- lich (1922) 11) siderogen oder eisenzeugend nennt, zu- stande gekommen sein und wären dann einem che- mischen, statt dem von Clessin angenommenen — übrigens schon von Forel bezweifelten — mecha- nischen Prozesse zuzuschreiben. Erklärung der Tafeln 3—-4. Alle Figuren in 20facher Vergrößerung. Fig. 1 P. conventus Clessin, Typus, Starnberger See, rechte Klappe von innen Fig. 2 — Clessin, Typus, linke Klappe eines anderen Exem- plares Fig. 3 — (P. cdessini Surbeck, pro parte), Vierwaldstätter See, rechte Klappe mit Tier Fig. 4 —, linke Klappe (= Fig. 2) von außen '°%) Die Tieiseefauna der Seen Mitteleuropas. Leipzig 1911. ‚ ) Untersuchungen über die Eisenorganismen Schwedens. I. Die Erscheinungen der Sideroplastie in den Gewässern des Teichgebiets Aneboda. K. Vet. Akad. Handl. Bd. 62. Stockholm ae Fig. 5 P. foreli Clessin, Typus, Bodensee, zwei zusammen gehörende Klappen von innen Fig. 6 — Typus, dieselben Kiappen wie in Fig. 5, von außen Fig. 7. P. urinator Clessin, Genfer See, zwei zusammen- gehörende "Klappen, von innen Fig. 8 „ tritonis Clessin, Typus, Greitensee, zwei zusammen- gehörende Klappen, von innen | Fig. 9. „ personatum Malm (P. clessiniSurbec K, pro parte)» Vierwaldstätter See, rechte Klappe. mit Tier Fig. 10 „ conventus Clessin, Typus (= Fig. I), rechte Klappe von außen” N Fig. II „ prolongatum Clessin, Typus, Wallenstätter See rechte Klappe von innen. Schlammiger Ueber - zug an der Außenseite Fig. 12 „ guadrangulum Clessin, Typus, Vierwaldstätter See, linke Klappe von innen. Mollusken vom Nordufer des Chiemsees. Von F. Haas, Frankfurt a. M. Das Moränengebiet im Norden des Chiemsees ist, soweit meine Kenntnisse reichen, noch nicht durch- greifend auf seine Molluskenfauna hin untersucht worden, während das Alpenvorland im Süden eine sorgfältige Bearbeitung von A. Weber!) erfahren hat. Held?) und Cles sim ?)ie 4. nennen nur5ub: wassermollusken nus dem von mir untersuchten Ge- biete; auf ihre Angaben will ich nur kurz eingehen, da ich vorhabe, die Süßwasserschnecken und -muscheln ı)A. Weber, Beitrag zur Kenntnis der Molluskenfauna Bayerns, in: Zool. Jahrb., Abt. für Syst., XLIl, 1920, S. 493-506. | °, F. Held, Die Wassermollusken Bay erns, in: Jahresb. K. Kreis-, Landwirtl. u. Gewerbe-Schule an der K. Polyt. Schule München, 1846/47, S. 1-25. ») S. Clessin, Beitrag zur Molluskenfauna der ober- bayrischen Seen, in Korr.-Bl. Zool.- Min. Ver. Regensburg, 1873 eh ) S Clessin, Deutsche Exkurs.-Mollusken-Fauna. 1. Aufl. 1876: .„ Aufl. 1884. | ee: Le des Chiemsees noch weiter zu erforschen, ım ihnen eine ihrer biologischen Bedeutung entsprechende Pe- arbeitung zu widmen. Der Mittelpunkt meiner Sammelausflüge war das (jehöft Lambach, das zwischen Gollenshausen (Clessin schreibt in 3), 1873, S. 69, „Gellertshausen‘‘) nd Seebruck liegt. Meine Belegstücke liegen im Senckenberg Museum in Frankfurt a. M. Gefundene Ärten. Limax maximus L., forma cinereo-niger Wolf, Agriolimax agrestis L., Euconulus fulvus Müll., Vitrea erystallina Müll., Vitrea subrimata Rhdt., Zonitoides nitidus Milll., Arion empiricorum Fer., Gonyodiscus rofundatus Müll., ZEulota fruticum Müll., Monacha incarnala Müll, Fruticicola striolata C. Pfr., Fruf. rubiginosa Schm., Frut. hispida \.., Arianta arbustorum L., Aelix pomatia L., Cepaea hortensis Müll. Cen. nemoralis L., Cionella lubrica Müll., Napaeus montanus Drap., Vertigo antivertigo Drap., Vert. pusilla Müll., Vert. alpestris Ald., Vert. angustior Jeffr., Sphyradium colümelle (5. Marts., Truncatellina cylindrica Fer. ( = lsthmia minntissima Hartm.), Acanthinula aculeata Müll., Vallonia costata Müll., Vall. pulchella Müll., forma enniensis Gredl., Vall. excentrica Sterki, Punctum pygmaeum Drap., Marpessa laminata Mont., Alinda biplicata Mont., Succinea putris L., Succ. pjeijferi Rossm., Suce. oblonga Drap., Carychium minimum Müll., Zymnaea stagnalis\L., Radix ovata mucronata Held, Rad, auricularia tumida Held, Limnophysa truncatula Müll., Planorbis planorbis L., Gyrostoma rotundatum Poir., Gyraulus albus Müll., Ancylus simplex Buch. (= fluviatilis Müll.), Bythinia tentaculata L., Cineinna en A piscinalis anligua Sow., Unio pictorum arca Held, Anodonta cygnea trigona Held, Sphaerium corneum duplicatum Cless., Pisidium henslowanum Shepp., Pis. nilidum Jen., Pis. subtruncatum Malm., zusammen also 52 Arten. Bemerkungen zu einigen Arten. l. Sphyradium columella G. Marts. Bestimmung von Dr. D. Geyer nachgeprüft. Neuer Fundort dieser Art in nicht fossilem Zustand. Lebt wie Sph. edentulum Drap. an Pflanzen auf feuchten Wiesen. 2. Vallonia pulcheila Müll. forma enniensis Gredl. Alle gefundenen Stücke (gegen 100) gehören nicht der typischen glatten pulchella, sondern der leicht und entfernt gerippten Form enniensis Gredl. an. 3. Vallonia excentrica Sterki. Nur ein Exemplar unter etwa 200 untersuchten anderen Vallonien. Neuer Fundort der bisher aus Deutschland nur wenig genannten Art. 4. Lymnea stagnalis L. Lebt nicht im eigentlichen See, sondern nur in den mit Rohr und Schilf bestandenen Ueberschwemmungstümpeln am Ulfer- rande. 5. Radix ovata Drap. Leere Schalen finden sich in großen Mengen am seichten Ufer, lebende Tiere dagegen sind seiten und nur in Tiefen von I m ab zu erbeuten. Es sind alle Uebergänge zur Varietät /acustrina Cless. und der von Clessin als eigene Art beschriebenen rubella vorhanden. Stücke, die dieser letztgenannten Form entsprechen, fand ich an der gleichen Stelle, von der’'sie Clessin nennt, nämlich dem Ufer zwischen Gollenshausen und Seebruck. Mein Material ge- Pie, & De Ze 1 = a stattet mir auch, noch Zymnaea mucronata Held mit orafa zu verbinden. Radix auricularia tumida Held. Findet sich in leeren Gehäusen und lebt wie die vorige Art. Obwohl Clessin ZLymnaea tumida Held nur auf den Starnberger See beschränken will, gebe ich diese Form auch aus dem Chiemsee an, da sich ein Teil der von mir gefundenen Stücke von auricuiaria nicht von der Form des Starnberger Sees unterscheiden läßt. Limnophysa truncatıla Müll. Zahlreich in Torf- gräben. Plarnorbis planorbis L. Im Chiemsee an Pflanzen in 115 m Tiefe erbeutet. Gyrestoma rotundatum Poir. In Torfgräben. Gyraulus albus Müll. In 11/;, m Tiefe an Pflanzen. Arcylus simplex Buch. In. Torfgräben. Bythinia tentaculata L. Im seichten Ufergürtel. Cincinna piscinalis antigua Sow. Leere Schalen am seichten Ufer, aber alle stark abgerieben. In 11% ım Tiefe leere, aber wohlerhaltene Schalen. Lebend wurden keine Cincinna erbeutet, doch deutet alles darauf hin, daß die Art im tieferen Wasser lebt und nur die leeren Schalen ans fer geworfen werden. Die Höhe des Gewindes, die stieirunden Umgänge, deren letzter sich an der Mündung loszulösen beginnt, und der weite Nabel nähern diese Form der Menzelschen Cinc. geyeri. Unio pictorum arca Held. Wurde vom Ufer an bis zu 2 m Tiefe erbeutet, lebt jedoch zweifellos auch in größeren Tiefen. Die kleinen Jugend- formen (es wurde eine von 3 mm Länge gefunden) wohnen in dem feinen Schlamm, der sich um die Wurzeln der Wasserpflanzen ansammelt. Held -_ on 17. . Me beschrieb zwei Formen von Unio pictorum aus dem Chiemsee, dem hinten breit und abgebogen geschnäbelten U. arca und den hinten verlängerten und zugespitzten U. decollatus. Ich werde an anderer Stelle zu beweisen suchen, daß diese beiden so verschiedenen Formen nur Reaktions- formen der gleichen Grundform, des U. pietorum, auf verschiedene Lebensbedingungen im See dar- stellen. Soli der Unio des Chiemsees einen eigenen Namen tragen, so hat arca die Priorität. Anodonta cygnea trigona Held. Lebt unter den- selben Verhältnissen wie Unio pictorum arca Auch von dieser Art wurden Jugendformen bis zu 5 mm Länge herunter im Schlamm in 11% in Tiefe erbeutet. Die cygnea-Form des Chiemsees zeichnet sich in erwachsenem Zustande durch kurz abgestutztes Vorderende und verlängertes, zuge- spitztes Hinterende aus, weshalb Held für sie den Namen frigona wählte. Später vertauschte er diesen aber gegen den Namen callosa, der ihm bezeichnender schien, ein anderes Merkmal der Chiemsee-Anodonten, den schwielig verdickten Unterrand, auszudrücken. Sphaerium corneum duplicatum Cless. Nicht häufig im seichten Wasser des Ufers. - In allen Uebergängen vom typischen corneum zur Seeform duplicatum. Pisidium henslowanum Shepp. Häufig bis zu Tiefe von 11) m gesammelt. Clessin hat die starkschalige Form des. seichten Ufergürtels var. solida genannt. Pis.amnicum Müll.,das Clessin ebenfalis vom Chiemsee nennt, habe ich nicht gefunden. Clessin hat anscheinend große Stücke von henslowanum für diese Art gehalten. Dr. D. BE Geyer-Stuttgart war so freundlich, die Be- stimmung der von mir gefundenen Chiemsee- pisidien zu übernehmen. 18. Pisidium nitidum :Jen. Seltener, bis zu 11% m Tiefe gefangen. Clessin trennt die Form des Chiemsees als var lacustris ab. 19. Pisidium subtruncatum Malm. Ziemlich häufig im seichten Ufergürtel. Wird von Clessin nicht genannt, der dagegen sein Pis. fossarinum in der neuen var. obltusum vom Chiemsee nennt. Da nun Pisidium fossarinum zu denjenigen Schöpf- ungen Clessins gehört, die am wenigsten einer Kritik standhalten, so ist es nicht ausgeschlossen, daß die von ihm und die von mir genannte Art identisch sind. Liste isländischer Land- und Süßwasser- mollusken. . Von Hans Schlesch, Hellerup (Dänemark). Island liegt wie bekannt im nördlichen Atlantischen Ozean zwischen 63% 24’ und 66° 32’ nördl. Br. und ist 104,785 qkm groß. Es besteht hauptsächlich aus einem Hochland von älteren und jüngeren vulkanischen Gesteinen. Die Basaltformation nimmt ?/, der ganzen Insel ein. Zum ältesten Teil, der sog. älteren Basalt- formation, gehört die NW -Halbinsel und ganz Ost- island. Von ihr unterscheidet sich der mittlere noch heute eruptiv tätige Teil, der durch Absenkung im Pliocän entstanden ist und sich hauptsächlich aus jüngeren vulkanischen Ablagerungen wie‘ Tuffen, Agpglomeraten usw. zusammengesetzt. Das genaue BER. Alter dieser Bildungen läßt sich heute noch nicht mit voller Sicherheit ermitteln; doch deuten die mächtigen Basaltmassen mit über 50 Decken auf ein bedeutendes Alter hin, das wenigstens bis ins Eocän zurückreicht. Aus dem Miocän sind von verschiedenen Orten Bratn- kobienablagerungen mit Pflanzenresten bekannt. Fossile Meeresmollusken haben sich gefunden, leider aber noch keine Land- und Süßwassermollusken, und mit Ausnahme der pliocänen Cragformation auf Tjörnes, einer Halbins@! zwischen Skjalfandi und Axarfjördur, ist alles pleistocänen Ursprungs. Während das Klima im inneren Hochland im Winter sehr rauh ist, hat es im Küstengebiet einen mehr ezeanischen Charakter mit verhältnismäßig mildem Klima. Die Temperatur liegt hier im Januar zwischen --1° (Vestmannaeyar) und — 3° (Grimsey) und 7--10%° im Juli. Der Sommer ist kurz (2—3 Monate), kühl, hier und da neblig. Die Flora stellt einen Uebergang zur Tundren- vegetation dar. Bevor Island entdeckt wurde, war die Ebene mit Birkenwald bedeckt. Dieser wurde aber zerstört, und heute kommen nur Gebüsche mit Betula, Sorbus und Salixe vor. Die Bäume bleiben durch den Angriff weidender Schafe niedrig und erreichen höchstens 3 Meter. Nur an zwei Orten, bei Hallorm- stadur am Lagarfljöt und Vallaskög in Fnjöskadal, besteht noch wirklicher Wald; doch ist neuerdings vom isländischen Staat ein bedeutender Betrag zur Einfriedigung und Aufforstung bewilligt worden. Die Flora ist arm und umfaßt nur etwa 450 Arten von höheren Pflanzen. Auch die Fauna der Land- und Süßwassermollusken ist infolge des kurzen Sommers und des kalkarmen Bodens verhältnismäßig arm und verkümmert, zeigt ee Mine aber UVebereiustimmung mit der Fauna des nördlichen Skandinaviens. Alle isländischen Mollusken sind dünn- schalige Hungerformen und kommen mit wenigen Aus- nahmen nur in geringer Individuenzahl vor. Von großem biologischem Interesse sind die Verhältnisse unter denen manche Arten leben, z. B. Cepaea hortensis (Müller) auf Heiden zwischen Empetrum, Vaceinium usw., Heliciyona arbustorum (Linne) an Felsabhängen zwischen Gras und Arion ater (Linne) kriecht erst nach Sonnenuntergang aus seinem Versteck hervor, wahrscheinlich an Orten, die früher mit Wald bedeckt waren. Besonders interessante Oertlichkeiten sind die schroffen Abstürze der Plateaus mit von Wasser trie- fenden Basaltbänken. Hier habe ich zwischen nassen, faulenden Blätterresten Nacktschnecken, Vitrinen, Hya- linien, Cochlicopa lubrica, Succinen und sogar zuweilen Galba truncatula geiunden, die meist in Gräben der Ebene auftritt. In allen heißen Quellen lebt Radix peregra im Wasser bis 43°. Die isländischen Mollusken wurden zuerst von dem bekannten Isländer Eggert Olaisson unter- sucht und später von einer Reihe von Forschern wie Japetus Steenstrup 1839—40, Chr. Grönlund 1868, Thorvaldur Thoroddsen, Arthur Fedder- sen und A. C. Johansen; aber erst nach den Auf- sammlungen von F. H. Sikes 1912—13 und Bjarni Szemundsson, die sich über das ganze Gebiet er- strecken, ist unsere Kenntnis der Fauna vervollständigt worden. Endlich habe ich wahrend meines 5" jährigen Aufenthalies 1912—14 in Isafjördur und 1919 - 22 in Seydistjördur interessante Beiträge liefern können. Für örtliche Aufsammlungen bin ich zu Dank verpflichtet d«ın Herren EdvaldF. Möller in Hag.nesvik (Skaga- Hjördur) und Gudmundur G. Bärdarsson in Aku- u — reyri, der mir eine Anzahl Arten ireundlichst über- s:ndte, die sein Sohn F. Gudmundsson in Hrüta- fjördur ‘Hünaflöi) sammelte. Ferner danke ich Herrn Bjarnı Semundsson in Reykjavik, der mir freund- lichst die Sammlungen des Reykjavik-Museums zur Untersuchung überließ, Herrn F. H. Sikes in South- sea für verschiedene wertvolle Mitteilungen, Herrn John W, Taylor in Leeds für seine unermüdliche Hilfe Leim Bestimmen und Herrn Dr. Lajos Soös in Budapest für seine anatomische Untersuchung der Vitrina und Suceinea, die später bearbeitet werden. Hygromia hispida (Linne) var. mörchi West. wird in verschitden der letzten Arbeiten Westerlunds irrtümlich von Island angegeben (vergl. H. Schlesch: Fauna der isländischen Land- und Süßwassermollusken. — Nyt Magazın for Naturvidensk., Kristiania 1917, p. 184.) Abkürzungen. Arthur Feddersen Christian Grönlund F. Gudmundsson Jönas Hallgrimsson A. C. Johansen Helgi Jönsson Edvald Möller Eggert 'Olafisson u . William Francis Pälsson Hans Schlesch F. H. Sikes Japetus Steenstrup ee ge ie Res moeuetoon mn no Bjarni Semundsson Th. Th. Thorvaldur Thoroddsen Verbrestuse > Limax arborum Bouchard-Chantereaux Agriolimax agrestis (Linne) . laevis (Müller) Vitrina angelica (Beck) Euconulus fulvus (Müller) . Hyalinia alliaria (Miller) & radiatulu (Alder) Arion ater (Linne) „ subfuscus (Draparnaud) „ hortensis (Ferussac). „ eireumscriptus (Johnston) . Helieigona arbustorum (Linne) Cepaea hortensis (Müller) Pupilla muscorum (Linne) . Vertigo arctiea (Wallenberg) . Cochlicopa lubrica (Müller) Neritostoma n. Sp. (N. groenlandıca KBeck)idyts wi). Radix peregra (Müller) . Galba truncatula (Müller) . Gyrorbis rotundatus (Poiret) . 4 spirorbis (Linne) . Gyraulus glaber (Jeiireys) . R arcticus (Beck) + ++4+t+»++++++ ++ + ++++++ Z »+++++++ ++ 8 wunttwtnd 449 + EL ESEHE HT gr Hr — a ++ + Bemerkung: Reykjavik nebst Gullbringusyssel wird oft zu Süd-Island gerechnet, hier aber zum West-Island. Meine Einteilung ist: West-Island von Cap Reykjanes his Cap Horn, Nord-Island von Cap Horn bis Cap Langanes, Ost- Island von Cap Langanes bis Hornafjördur und Süd-Island von Hornafjördur bis Cap Reykjanes. er Literatur: Clessin, St.: Eine isländische ZLimnaea (Malakozool. Blätter), Cassel 1878, pg. 79—80. Johansen, A. €: Om den üiossile kvataere Molluskfauna i Danmark og dens Relationer til Forandringer i Klimaet (Inaugur. Dissertat.), Köbenhavn 1904. Kobelt, W.: Zoogeographie I, Wiesbaden 1897. Mohr, N.: Forsög tii en islandsk Naturhistorie, Köbenhavn 1786. Mörch, O. A. L.: Faunula molluscorum Islandiae (Vidensk. Meddelelser fra den naturh. Forening), Köbenhavn 1868, pg. 185—227. Olaisson, E. & Pälsson, B.: Rejse igennem Island, II, Sorö 1742. Preston, H. B.:: On a new and remarkable subspecies of Limnaea pereger (Müller) from Iceland (Proc. of the Malacol. Soc.), Vol. XI, London 1914, pg. 11—12. Schlesch, HB. A.: Land and Freshwater Mollusca in North West Iceland (the Naturalist), Hull 1913, pg. 419—20. — Pupa (Vertigo) arctica, Wallenberg, and its occurence in Iceland (the Naturalist), Hull 1914, pg. 242—44, — Notes on the Planorbis and Margaritana in Iceland the Naturalist), Hull 1917, pz. 201. — Malacological Fauna of Halldorsstadir, North Iceland. (the Naturalist), Hull 1917, pg. 169. — List of Iceland Land and Freshwater Mollusca (the Na- turalist), Huli 1917, pg. 1069-70. — The Icelandic forms of Limnaea (the Naturalist), Hull 1917, pg. 257—59. — Notes on Slugs and Land shells of Iceland (the Naturalist), Hull 1917, pg. 297—300 & 322—-30. — Fauna der isländischen Land- und Süßwasser-Mollusken (Nyt Magazin for Naturvidensk), Bd. LX, Kristiania 1917, pg. 175—96. — On the occurrence of Arion ater (Linne) in. East Iceland (the Naturalist), Hull 1920, pg. 66. — Arion circumscriptus, Johnston, new to Iceland (the Na- turalist), Hull 1920, pg. 168. — Länd- og vatna-lindyr ä Islandi (Skyrsla um hid islenska nättürufraedis-fjelag), Reykjavik 1921, pg. 42—80. -—— Notes on the Land and Freshwater Mollusca of East Iceland (Journal of Conchology), Leeds 1921, pg. 224—26. — Liste ostisländischer Land- und Süßwasser-Mollusken (Archiv für Molluskenkunde), Frankfurt a. M. 1922, pg. 34—38. - Beitrag zur Lymnaeenfauna Nordisland (Archiv für Mollus- kunde), Frankfurt a. M. 1923, pg. 62. Be Sikes, F. H.: The Non-Marine Mollusca of Iceland (Journal of Conchology), Leeds 1913, pg. 54-56, Sieenstrup, Japetus: Berichtigung rücksichtlich der von Herrn S. Clessin aufgestellten ZLimnaea steenstrupi aus Island (Maläkozool. Blätter), Cassel 1879, pg. 16—20. Taylor, John W.: Monograph of the British Land and Fresh- water Mollusca, Leeds 1894—1922. Westerlund, C. A.: Land- och Sötvatten Mollusker fran Vega- Expeditionen, Stockholm 1885. -- Fauna der in der paläarktischen Region lebenden Binnen- conchylien, Lund u. Berlin 1886-90. — Synopsis molluscorum extramarinorum Scandinaviae (Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica XIII), Helsingfors 1897. Stylommatophora. Limacidae. Limax arborum Bouchard-Chantereaux (= L. marginatus Müller). Reykjavik (B. S.), Hafnarfjördur (F. H. S.) Stykkishölmur (B. S,) Hraun ı Fljötum (1906, Gudm. Davidsson), Akureyri (1900, A. C. ]J.) Bakkafjördur (1900, A. C. J.), Seydistjördur 1919, H. A. S.) Hornatjördur (1900, A.C. ]J.) Vestmannaeyar (B. S.), Nüphlid in Grindavik (J. St.) var. alpestris Lesson & Pollonera (= V. rupieola Less. & Poll.) W. Hafnarfjördur (F. H. S.) O0. Seydisijördur (H. A. S.) var. nigra Scharit 0. Seydisfjördur (H. A. S.) Agriolimax agrestis (Linne) W Reykjavik (C.G. & F.H. S.), Isafjördur (1913, H.A.S.), Kaldalön, Isafjardardjüup (1913, H. A. S.) N. Halldörsstadur, Laxärdalur (1917, W. F. pP) | Haganesvik, Skagafjördur (1921, E.M) A SE A — Seydishjördur (1919, H. A. S) Nuüphlid (J. St.) und Järngerdarstadur in Grin- davik (B. S.) no Agriolima laevis (Müller) N. Haganesvik in Skagafjördur (28.8.1921, E.M.) Var. hvperborea Westerlund (= A. campestris Binney). Von Westerlund ohne Fundortsangabe aus Island an- Een (Synopsis molluscor. extramarin. Scandinav. 1897, Zonitidae. Vitrina angelicae Beck W. Reykjavik (B. S.), Hainarfjardarhraun (J. St.), zwischen Stadarfell und Brjänslekur (]. St.), Saudlauksdalur (E. O.), Isatjördur (1913, H. A. S.) Heydalur, Mjöatjördur und Laugabol, Kaldalön und ’Armuüla in Isatjardardjüp (1913, H.A.S.) N. Akureyri {(1900, A. C. ]J.), B&r, Hrütatjördur 1920, F. G.), Halldörsstadur, Laxärdalur (1917, a O. Seydisfjördur (1919, H. A. S.), Nordijördur 1912, F. H S), Hornafjördur (1900, A. C. S.) S. Höfdabrekka in Myrdalssandur (J. St.), Nüphlid (J] St.), Grindavik (B. S.) | Bemerkung:Dr. Soös hat Vitrina angelicae aus Grönland untersucht und teilt mir mit, daß diese nicht ist identisch mit V. pellucida, wegen es fehlt Bursa copulatoria (= Receptaculum seminis). Euconulus fulvus (Müller) = (E. fabrieii Beck). W.. Isatjördur. (AG: JF: Hi»,S, H. A 59 Heydalur in Mjöafjördur, ’Armula und Kaldalön in Isafjardardjüp (1913, H. A. S.) N. Häls in Fnjöskadal 1900, A. C. J.) OD. Seydishördur. XP, HA 8,:HSJA.285A Hyalinia alliaria (Miller) W. Reykjavik (A. C. J.), Hafnartjördur (1912, u Ba F.H.S.). zwischen Stadarfell und Brjänslaekur St: lsaljördur Ar. BMA) O. Seydistjördur (1919, H. A. S.) S. Nüphlid (J. St.) und Järngerdarstadur in Grin- davik (B. S.) Hyalinia radiatula (Alder) (= H. hammonis (Ström ). W. Isafjördur (1913, H. A. S.) Mr Aküreyri (1912, TH. 'S.) O. Seydisfjördur (1920, H. A. S.) Arionidae. Arion ater (Linn£) W. Hafnarijardarhraun {F.H S., B. S.), Borgarnes (Andres Fjeldsted). S. Thingvellir (1839. J. H.), Nüphlid in Grindavik VL ER OÖ. Nordfjördur, Mjsatjördur, Seydisfjördur und und Lodmundarfjördur (H. A. S) Bemerkung: Arion ater kommt nur längs der Südküste Islands vor und folgt der Juli-Isotherme von 8° C. Arion subfuscus (Draparnaud) W. Reykjavik (C. G., B. S.), Hafnarfjördur (1913, 12.5391 N. Akureyri (1900, A. C. J.), Halldörsstadur in Laxärdalur (1917, W. F. P.) O0. Seydisijördur (1919, H. A. S.), Hornafjördur 0, A... ].) 5, Grindavik (B..S.) Arion hortensis Ferussac. W. Reykjavik (B. S.) Bemerkung: Nach Mörch (Vidensk. Medd. fra naturh. Foren., Köbenhavn 1863, pg. 196) werden zwei Exemplare be- zeichnet „Island“, ohne nähere Fundortsangabe, von Jönas Hallorimsson z„efunden, in Kopenhagener Zool. Museum aufbewahrt. =), Ban Arion eircumseriptus (Johnston). Seydisfjördur, 2 Exempl. (1919, H. A. S.) Helieidae. Helicigona arbustorum (Linne) Buülandstindur in Beruijördur (1900, A. C. J.), Nes in Nordfjördur (F. H.S., S. Tömasson), Seydisfjördur (Eagle Clarke, B. S., H. A. S.), Hjälmardalsheidi, zwischen Seydisijördur und Lodmundarijördur, ca. 800 m (1921, (H.A.S.), Bödvarsdalur in Vopnafjordur (9.9.1898, B. S.), Ekkjufell, Lagarfljöt (1921, H. A. S.), Heidar- seli und Valarbjörg, ın Tungu, Lagarfljöt (1922, Stefän Bjarnason), Gilsa, Jökuldalur (1921, Fl. 208,3 var. flavescens Ferussac (= v. morboso-albina Rossmässler). Seydisfjördur, 2 Expl. (H. A. S.), Ekkjufell, Expl; (1. A. 8.) var. fuscesceens Dumont & Mortillet (= var. efasciata Mörch.) Seydisfjördur, Selten (H. A. S.) var. rudis Megerle Seydisijördur (H. A. S.) var. maynardı Caziot Valarbjörg, Tungu, Lagariljöt, I Expl. (1922, Stefän Bjarnason) var. feroeli Bourguignat Heidarseli, Tungu, Lagariljöt, I Expl. (1922, Stefän Bjarnason var. fusca Jelireys Gilsä, Jökuldalur (1921, H. A. S.), Ekkjufell, Lagarfljöt (1921, H. A. S.) Be var. septentrionalis Clessin O. Stakkahlid, Lodinundarfjördur (1921, H. A. S.). var. alpestris L. Pfeiffer (= var. alpicola Ferussac). O0. die gemeinste Form. Bemerkung: Helicigona arbustorum kommt wahrschein- lich nur im NO, O und SO Islands vor. Dr. A. C. Johansen (Om den fossile kvartare Molluskfauna, Köbenhavn 1904, pg. 42) fand sie in einer Höhe von 550 Meter in Bülandstindur (Berufjördur), ich habe aber Exemplare auf dem ca. 300 Meter hohen Passe Hjärdalmalsheidi, zwischen Seydistfjördur und Lod- mundartjördur gefunden. Cepaea hortensis (Müller) S. Nüphlid in Grindavik (E. O., ]J. St.), Drangs- hlid, Eyjafjallajökul (1896, B. S.), a, ın Myrdalssandur (J. St.), Vestmannaeyar, | totes Expl. auf Heimaeyklettur (1914, B. S.). O. Bjarnanes, Hornafjördur (1912, H. A. S.), Nord- möreur,(1212,.E8.71.9,J ,) Bemerkung: Cepaea hortensis scheint nur eine beschränkte Verbreitung zu haben, folgt der Juli-Isotherme von 8° C. Pupillidae. Pupilla muscorum (Linne) N. Hörgärdalur, Eyjaijördur (1900, A. C. ]J.) ®. Seydisfjördur (1920, H. A. S.) Var. lundströmi Westerlund. esterlund: Synopsis molluscor. extramarin. Scandinav., 1897, pe. 61. Vertigo arctica Wallenberg. W. Isaijördur (F. H. S., H. A. S.), Heydalur in Mjoa- tjördur, 'Armula und Kaldalön nahe Dranga- een 213...) 1) Naci brieflicher Mitteilung von Herrn F. H. Sikes nur in einem gestorbenen Exemplar gefunden in Nordfjördur und nicht in Seydisfjördur, irrtümlich von mir angegeben in: Archiv für Molluskenkunde, 1922, pg. 36. Bemerkung: Eggert Olafsson beschreibt (Reise igennem Island, Soröe 1772, Il, pg. 1019 B.) einen Cylindrus testae 'tota spirak au extremilaätes, obimss spiris6oreangustissimo, von der Größe eines Kohl- samenkorns aus Saudlauksdalur, wie auch die von Mörch an- gegebenen, von Japetus Steenstirup geiundenen Frag- mente einer Vertigo wahrscheinlich zu V. arctica gehören. Ferussacüdae. Cochlicopa lubrica (Müller). Saudlauksdalur (E. O.), Höfda, Dyrafjördur 1913, H. A. S.), Isafjördur (1914, H. A. S.) Akureyri (1912, F. H. S.) Seydisfjördur (1920, H. A. S.) Kirkjuber ä Sidu (J. St.), Nüphlid in Grindavik (J. St.) var. lubricoides Ferussac. O. Seydistjördur (1922, H. A. S.) Bemerkung: Von Eggert Olafsson beschrieben als Buccinumtestaovato-acuta,spiris6, mem- branacea fulva splendente. nOzZ. & Suceinedae. Neritostoma n. Sp. (= N. groenlandica (Beck) ?) W Laugarnar b. Reykjavik, 29 Exempl. (J. St.), Reykjavik (Juni 1841, J. H.). Pökafoss ın Kjös (28. 8. 1896. B. S.), Isafjördur (1913, H. A. S,), 'Armula ın Isafjardardjüp (1913, a Bee aha N. Akureyri (1900, A. C. J.), Ber in Hrütafjördur 2. 9. 1921, F. G.), Bardslaug in Skagaftjördur (1921. E. M.). Uxahver in Sudur Thingeyar- syssel (Juli 1921, H. A. S.) O. Seydisfjördur (1921, H. A. S.) S. Höfdabrekka in Myrdalssandur- (J. St.) var. albina Schlesch. OÖ. Seydisfjördur (1921, H. A. S.) er, a Bemerkung: Dr.Soös hielt die isländische Succinea für eine distinkte neue Art, die 5 pufris nahesteht, aber durch den kräftigen Genitalapparatus abweicht, Pexis und Burse copulatrez sind kurz mit großem Reservoir. Penis kürzer als Bursa copulatrez, der Gang kurz und relativ dick, im Gegen- satz zu S. putris mit dünnerem und längerem Gang, relativ kleinerem Reservoir und längerem Penis als Bursa copulatrex. Leider fehlt uns anatomisches Material von N. groenlandica (Beck) aus Grönland zum Vergleich, vb die isländische Siceine« identisch mit jener ist. Basommatophora. Limnaeidae. *) Limnaeinue. Radix peregra (Müller) forma typica. Raudavatn b. Reykjavik (1912, F. H. S.) Svartärdalsvatn (1876, Th. Th.), Leirhafnarvatn, Nordur Thingeyarsyssel (8. 8. 1918, H. ].) var. ovata Draparnaud -W. Laugarnar, Reykjavik (1912, F. H. S.), Lauga- land, Skjäldfannardalur, Drangajökul (Juli 1913, H. A. S.), Engidalur, Isatjördur (1913, H. A. S.). N. Halldörsstadur, Laxärdalur (1917, W. F. P.), Stokka, Br in Hruütafjördur (Juli 1919, F. G.) Eidar, Fljötsdalsherad (1920, H. A. S.) Kleiner See, Vestmannaeyar (27.9. 1897, B.S.) e2 "2 var. steenstrupi UClessin S. Laugarvatn, Thingvellir (1912, F. H. S.) var. fontinalis Studer. W. Laugarnar, Reykjavik (1912, F. H. S.). N. Granavatn, Myvatnsveit (24. 7. 1913, B. S.) var, ptiniana Hazay. Reykjavik (?4. 7. 1913, H. ]J.) Sköguvatn, Ber in Hrütafjordur (1920. F. G.) Botnsvatn, Sudur Thingeyarsyssel (1. 8. 1913, #2 var. var. VO. u B. S.), Myvatn, bei Reykjahlid ; (5. - 7.1921, H.:A!”’S.) | Seydisfjördur (Juni 1921, H. A. S.) var. microcephela Küster. je 'Asınundarstadir ä Melrakkasljettu (17. 7. 1913, De | var. sikesi Preston. | Raudavatn bei Reykjavik (1913. F. H. S.) lacustrina Clessin (= v. geisericola Beck). Laugarnar, Reykjavik (1912, F.H. S.), Hjardar- holt, Dölum (1887, Reykjavik Museum), Lauga- bol, Raudamyri und Reykjanes ın Isatjardar- djüp, Kelda in Myjatjördur und Laugaland in Skjäldiannardalur (1913, H. A. S.), Botn in Sugandafjördur (1913, H. A. S.) Bardslaug, Laugarvatn und Höfisvatn bei Haganesvik in Skagafjördur (1921, E. M.), Botnsvtn, Sudur Thingeyarsyssel (1. 8. 1913, B. S.), Uxahver, Sudur Thingeyarsyssel (1921, la 8) Geysir 14992 Wa illese) laceustrina Olessin forma albina Schlesch. Laugabol in Isafjardardjüp, I Expl. (Juni 1914, H.’A. ©, var. colletti Möyer Sviduvatn und Stokka bei Baer, Hruütatjördur (E03 | Seydistjördur (1921, H. A. S.) var. diekinii Kobelt Myvatn, am Reykjahlid (5. 7. 1921, H. A. S.) var. inflata Kobelt Myvatn, am Reykjahlid (5. 7. 1921, H. A. S.) Re var. lagutis Schrenk N. Sviduvatn bei Bier, Hrütafjördur (1920, F. Se Myvatn, am Reykjahlid (5. 7. MARI. X, 9.) var. excerpta Hartmann N. Stokka bei Ber. Hrütafjördur (6. 9. 1921, ER | var. acuminata Jeifreys N As in Axartjördur (14. 7. 1921. H. A. S.) Galba truncatula (Müller). W. Langarnar in Reykjavik (1868, C. G.), Tjörnin in Reykjavik (S. H)., Laugaland in Skjäld- fannardalur (1913, H. A. 5.) N. Stokka bei Bar in Arütafjördur (1921, F. G., Bardsland bei Haganesvik (Aug. 1921, E. M.) Akureyri (1912, F.H. S.), Hüsavik (Juli 1921, H. A. S.), Uxahver, Sudur Thingeyarsyssel | (Juli 1921, H. A. S.) | OÖ. Egilsstadur, Fljötsdalsherad (1920, :F1...AY'S.), Seydistjördur (1919, H. A. S.) S. Schweielquellen, Krisuvik (]. St.), Geysir (1912, F.H.S.), Breidamyri, Arnessyssel (24. 7. 1917, B.1S.) ö P. Planorbinae. Gyrorbis rotundatus Poiret S. Breidamyri, Arnessyssel, 1 Expl. (22. 7. 1917, 225) Bemerkung: Wurde 1868 in Tjörnin und Laugarnar in Reykjavik von Chr. Grönlund geiunden, aber diese Lo- kalitäten sind zerstört. Gyrorbis spirorbis (Linne) W. Reykjavik (1877, Th. Th.) Bemerkung: Wahrscheinlich sind die Lokalitäten zerstört. am A (yraulus glaber Jeitreys N. In Buchten von Myvatn bei Reykjahlid (1876, Th. Th) OÖ. Eidar, Fljötsdalsherad (1920, H. A. S.) (yraulus arcticus (Beck) N. Myvatn (1876, Th. Th.) Beitrag zur Lymnaeenfiauna Nordislands. Von Hans Schlesch, z. Zt. Hellerup (Dänemark). Im Juli 1921 besuchte ich auf dem Wege nach der Cragfiormation am Tjörnes auch Myvatn und den Geysir Uxahver. Dort sammelte ich einige Lymnaeen, die mir Herr John W. Taylor freundlichst bestimmte, nämlich Radix ovata Drap. in den Varietäten piniana Haz., diekini Kob., inflata Kob. und lagotis Schranck. In kleinen Abflüssen des Geysirs Uxahver leben in einer Temperatur von etwa 30—40 Grad Celsius häufig Radix peregra var. geisericola Beck und Galba trun- eatula Müll, Pisidium hibernicum Westerlund in Mecklenburg. Von Hans Schlesch, z. Zt. Hellerup (Dänemark). Unter einigen Pisidien, die Herr Kurt Zimmermann in Fürstenberg freundlichst für mich ın einer Quelle im Walde Bürgerhorst bei Neustrelitz sammelte, fand sich auch, zusammen mit Pisidium personatum Malm und Pis. obtusnle (Lam), ein Stück von Pis hibernieum West. u a Pis. hibernieum ıst nun aus den lolgenden Ländern bekannt: Norddeutschland, Irland, England'), Frankreich, Norwegen, Schweden, Nordfinland ?), Dänemark®) und Island.*) Ueber die Bänder-Variationen unserer Cepaea-Arten, Von Franz Schilder, Berlin-Dahlem. BR Fritz Zimmermannhat 'in dem“Verh. d. Naturf. Vereins Brünn, Vol. 56, 1919, S. 105 eine Zu- sammenstellung der relativen Häufigkeit der Bänder- variationen von Cepaea hortensis Müll., nemoralis L. und vindobonensis Pfr. gegeben; seine Exemplare stammten durchwegs aus Eisgrub in Süd-Mähren, und es lag daher der Gedanke nahe, zu untersuchen, ob auch anderorts die einzelnen Abänderungen in ähn- licher Häufigkeit auftreten. Es gelang mir im Laufe des verflossenen Jahres von einigen Stellen Böhmens und des Wiener Beckens unausgesuchte Serien unserer Cepaea zu erhalten, genügend groß, um aus ihnen Prozent-Zahlen errechnen zu dürfen. | ım folgenden seien die 14 Fundorte kurz ge- schildert: sin Nord-Böhmen: Schluckenau: mit Brennesseln bestockter Gar- ') Phillips & Stelfox, Recent extension of the range of Pis. hibernicum West. in: Irish Naturalist, 1918, S. 33—50. », Odhner,N., On some species of Pisidium in the Swedish State Museum, in: Journ. of Conch., 1921, S. 222-223. », Schlesch, H., Pisidium hibernicum Westerlund in Denmark, in: The Naturalist, 1920, S. 168. * Schlesch,H., Land- og vatna-lindyr a Islandi, Rey- kjavik, 1921, S. 33. — 64 — ten mit feuchtem, sandigem Lehmboden; leg- R. Fechtner. 116 nermoralis, dazu ca. 700% A. arbustorum. ‚Hirschberg i. B.: terrassenförmig ansteigende Schonung ca. 1!» m hoher Fichten auf der ‚„Städterei‘“ mit hohem Graswuchs; die 2 m hohen Terrassenstufen sind mit Schlehengebüsch bewachsen; leg. ipse. 1069 horfensis, dazu ca. 400% A. pomatia. Töschen bei Dauba: sandige, sonnige Hutweide anmı „Schinderberg‘‘“ mit spärlichem Graswuchs, Me- lampyrun und — am Rande — Schlehengebüsch, leg. Förster J. Froon et ipse. 492 vindobonensis, dazu ca. 500% X. obvia und 15% FH. pomatia. 2. In Südost-Böhmen (bei Horazdovice; leg. Ing. Alfred Schilder). St. Annaberg: Schlehengebüsche am Rande dürftigen Kiefernwaldes, Kalkboden. 578 hortensis. Hejna: Schlehen- und Haselnuß-Gebüsche am Rande einer Hutweide mit Melampyrum, dahinter Buchenwald; Kalkboden. 588 hortensis, im Walde selbst nur Ch. lapicida. Hy£ice (2 km von Hejna entfernt): Schlehen- gebüsch. 204 hortensis. Räbi: sonniger Hang nächst dem Wottawa-Ufer mit niedrigem Schlehengebüsche; leg. ıips. 708 hor- tensis, dazu ca. 15% E. frulicum und einzelne obvia. 3. In Süd-Mähren: Eisgrub bei Lundenburg (nach Zimmermann). 4. Im Wiener Becken: Prater. bei Wien: weite, kiesbedeckte Fläche nahe der Donau hinter dem „Lusthaus‘‘, ziemlich dicht mit Gebüsch bestanden; leg. ipse. 80 vindobonensis, an der Böschung der entlang führenden Landstraße massenhaft X. obvia, aber nicht ein 2. detritus; weiter FE ER 1 westlich in der Au viele A. arbustorum und einzelne E. kortensis. Stammersdorf bei Wien: Licium-Gebüsche längs eines Hohlweges im Lößgebiete;, leg. M. Schwertlich et ipse. 539 hortensis, 5l vindobonensis, vereinzelte X. obvia. Bisamberg bei Wien: Kiefernwald und Stein- halden (Flysch); leg. ipse. 110 vindobonensis, im Steingerölle auch 2. detritus, X. obvia, etc., im Laub- wald nur hortensis. Kahlenberg bei Wien: Schlehengebüsche (zZ. T. mit Clematis überwachsen) längs der Fahrstraße zur „Eisernen Hand‘; leg. ipse. 798 hortensis, 24 vindo- bonensis, 30 E. fruticum. Eichkogel bei Mödling: Grasflächen zwischen Resten von Kiefernwald; Schlehengebüsche zwischen Weingärten nördlich des „Richardhofes‘,; leg. ipse. 185 vindobonensis, dazu einzelne 7. pomatia. Siegenfeld bei Heiligenkreuz: verschiedenartige Gebüsche längs der Fahrstraße vom Helenental herauf; leg. M. Schwertlich et ipse. 33 hortensis, 481 vindo- bonensis. Die Ergebnisse der Zählungen mögen nach- stehende Tabellen veranschaulichen; ihr Kopf nennt den Fundort und die gesammelte Stückzahl der be- treifenden Cepaea-Art; in der linken Seitenspalte findet man die Variationsform verzeichnet, wobei ich wie üblich die dunklen Bänder vom Wirbel zum Nabel mit 12345 bezeichne, fehlende Bänder durch O ersetze und Bänder, die in 1 cm Entfernung vom Mündungsrande deutlich zusammengeflossen sind, durch (....) ver- binde; in der Tabelle selbst sind nur die Prozente der betreffenden Varietät im Verhältnisse zur Gesamt- menge des an dem Fundorte gesammelten Materials 66 Gepaea hortensis Müll. | er B. st | Hejna Hyeöice | .. Raäbi Eisgrub Stamm. | Kahl. | | | 1069 578 | 588 204 708 2621 539 | 798 00000 — 2122,17. 9174 %.06 | 21,60-1.1,36 m _ 00 - 0,27| 93,69 98,38 00345 TR A 1% ei or 0,04 ee br 10045 ie Be er ur mn. _ =. DR SD & 10305 = ® | 2 = = 0,04 kr = 10345 = a 0,1720. 171 29 0,71+ 1,84 | 0,88 0,37 0,25 12045 0,47 = Dog ee 0,28-+ 0,28 | 0,15 037 Ha & 12305 pP: 2 = Bun ee 0,04 Be = 12345 || 55,29 35,12-439,23 | 53,40. 11,73) 882 | 14,55-475,42 | 64,06 4,82 | .1,00 (12)045 a = Br. a = 0,04 ir Ar 120145) || 0,09 = 0,17 Per N _ | 0,04 = P? (12)0(45) || 0,09 er - en — = B- 2 (12)345 || 6,08 6,404 6,92| 4,59-+1,87 7,8 0,28-+ 6,21) 2,63 0,37 0.13 1(23)45 || 0,19 = = a = 0,65 e x 12(34)5 = — _ a - 0,04 — | o. 123(45) || 9,73 0,17 0,68+ 0384| 05 5 0,68 DNS E (12)3(45) || 3,55 190-571 ,50. 17 2,17 210.0 05 = 7 02 076 :> T 1(23)(45) = _ = 4 = 0,08 En - (193)45 0,19 = 0.170871 I Br 0,30 er & 1(234)5 nn = = =. = 0,04 = 2#E 535 1(2345) = = Be E = 0,08 = I (1234)5 a 2 ar -® = 0,08 nn > (123)(45) \| 2,15 0,17 > m: ae 0,42 a8 (12345) = = = = a 0,11 & _ Summe: 11 77,83-+22,17 52,93-446,77 | 83,46--16,71| 99,9 | 15,824-84,17 | 99,724 27 100,00 99,76 Br) 4,19 4,43 400 | 5,06 | 5,07 | 363: | 0,32 0,07 (5,38) (5,23) | (5,19) | (5,06) | (5,07) (3,10) (4,90) | (4,91) CGepaea nemoralis |.. I: BE SER | Schluck. | Eisgrub ’ 2 + [ae ma, Iukof ag ilaS 1788 she Re 00000 I — + 60 | 0,11+ 9,03 —— 00005 1 AH 66 De 00300 36,24-17,2 | 19,134-22,15 En SIEN 0 006-4 /— el ed 00305 2 0,064 — e Sg 00340 | in 017 0,17 Be | 78: 34 | 123 1,5: = 02340 | Di De Ri 12300 | u | ee 2 3, 000[45) | A 1 +0 SE Ko | I& | |.118 00340 = 0,114 0,06, 0(23)00 5 0 is ; 02345 | = zZ sim | 097° — +006 I|% oa EN 12045 | = ee ea 00345) | 4,34 1,7 | 1,234 185 fa "| re 12345 Bi 2 rt smtelled 001345) | Me BE HE = in 0(23)45 | = Bar = | (12)045 — 0,06+ 0,06 II .. DR are 0(23)(45) = 006+ — PfaS| || 1 ERETER (12)345 0,9+ — | 0,34-+ 0,28 | Ss 1(23)45 ı 0,9+ — | 050-4 0,45 | 123(45) N Sie. | (12:3(45) | 0,94 0,9 | 6,51- 3,98 1(23)(45) - 0,79-L 0,56 une AUT (123)45 — ont I 22 | Säclkie| | | 12(345) wa 0,06-+ 0,06 = 307% 12345) > ZUR N (12)(345) Mr Op ll [ —ı „| (193445) | 3,44 09 | 3,14-+ 381 — PEN SL074 "1,74 GEL WERRnFTR Summe: | 67,3+32,7 |45,56+54,48 ESTASAXa8R Dunkelh.: | 2,52 | 3,42 va 2,68) | (83,76) 88,8--11,3 4,6 Summe: u ER der Art angegeben, nicht die Zahl der Stücke selbst, und zwar bezeichnet die linke Zahl jeder Spalte bei ° hortensis und nemoralis gelbe, bei vindobonensis nor- mal dunkel gebänderte, die rechte Zahl dagegen rote bezw. braungelb gebänderte (= var. expallescens Rossm.) Stücke; ist nur eine Zahl verzeichnet, so bedeutet dies geibe bezw. normalgepänderte Exem- plare ais allein beobachtet. Am Fuße jeder Spalte findet man außer den auf jede der beiden Farben- abänderungen entfallenden Prozenten noch den Dunkel- heits-Grad der Stücke des betreffenden Fundortes ver- zeichnet: ich rechne jedes vorhandene Band und jede Verschmelzung mit 1, so daß z. B. die Varietät 00305 dein Grad = 2, 12343 Pder- 708135) = 1(2345) — 8 hätten; der zweite, eingeklammerte Dunkelheits- Grad ist nach Nichtberücksichägung gänzlich unge- bänderter Stücke berechnet. Es fehlt heute an Raum, die Ergebnisse der Ta- bellen so auszuwerten, wie es Zimmermann seinerzeit getan hat; die Hauptergebnisse können ja leicht aus den Tabellen selbst entnommen werden. Immerhin möchte ich mir noch folgende Bemerkungen gestatten: Hirschberg i. B.: alle ungebänderten Stücke von C. hortensis sind bis auf 1 gelbliches Exemplar lebhaft rot gefärbt und haben ausnahmslos eine tief- braune Lippe, während die gebänderten Stücke alle | gelb und ed ee sind; beide also über- gangslos in 3 Merkmalen konträren Formen leben neben einander, nur im östlichen Teile des an sich kleinen Areals fehlen die roten; letztere fand ich” | N auch mit gelben Stücken, aber weit häufiger unter ein- ander gepaart. u ra Südböhmen: bezeichnet man hyaline (= durch- sichtig farblose) Bänder mit abcede statt mit 12345, —..:69 so waren unter den oben genannten Prozenten fol- gende Stücke (nicht Prozente!) vorhanden: Ü. hortensis ae He]. | Hyi Rabi a0dcde | E= — — O-+1 abcde 078 6--0 10 1-9 abc4e 1-0 — _ abc45 0-44 — | _ —. ab345 5-£2 — = Ze (ab)cde 1--0 2-40 — — (ab)c(de) 2-10 — — = Dunkle und hyaline Bänder an einem Exem- plare kombiniert fanden sich also nur in St. Anna- berg, von den übrigen Fundorten kenne ich keine hyaliı gebänderten Stücke. Gebänderte Stücke mit roter Grundfarbe waren bis jetzt meines Wissens unbekannt, wenigstens im Wiener Naturhistorischen Staatsmuseum, wiewohl ich im Buchenwalde des Exelberges bei Wien unter 5 durchwegs auffallend kleinen, dünnschaligen (s. u.) hortensis 2 rote 12345 fing! Hyecice: einige blaßgelbe Stücke zeigen deut- lich einen rötlichen Mündungsrand. Prater. die einzige vindobonensis 02345 ist un- gewöhnlich turmförmig. Stammersdorf: viele reingelbe hortensis zeigen schrammenartige Scheinbinden, die viel schmaler sind als die echten ähnlich gefärbten hyalinen Bänder, auch meist unregelmäßig angeordnet sind, oft allerdings genau an Stelle der Bänder auftreten. — 1 Exemplar (009089) ist linksgewunden. Kahlenberg: 1 Stück (00300) ist rötlich, rote ungebänderte Stücke sind sonst bei Wien nicht gar a > so seiten (Exelberg: 1, Rohrerhütte: 1 [früher zahl- reicher?], Siegenfeld: 2). Siegenfeld: viele der überwiegend vorherr- schenden hortensis 00000 sind auffällig blaß, fast weiß, aber nicht verkalkt. | Wiener Becken: Gebänderie hortensis scheinen im Walde (Bisamberg, Exelberg, Anninger), ungebän- | derte mehr in offenem Gelände (Nußdorf, Rohrerhütte, Sophienalpe, Hütteldorf; cf. Stammersdorf und Kahlen- berg!) vorzuherrschen; verschmolzene Bänder waren besonders im feuchten Prater zu beobachten, doch er- laubt. die geringe Zahl der gefundenen Stücke (20 bis 80) nicht ihre Aufnahme in obige Tabelle. — C. vindo- bonensis v. expallescens kommt überall bei Wien im ähnlicher Prozentzahl vor; bei Weiden am Neusiedler- see dagegen gehören ihr über 50% an, und viele Stücke sind so dunkel braungelb, daß die Bänder kaum vor- treten (Licium-Gebüsche auf sonndurchbrannter Anhöhe). | Zusammenfassung: | Die relative Häufigkeit der Bänder- variationen ist an den einzelnen Fundorten gänzlich verschieden (mit Ausnahme von nemo- ralis?) . Beziehungen züu gewissen geographischen Provinzen oder besonders gearteten Fundplätzen konnte ich mit Sicherheit nicht feststellen. C. hor- tensis und vindobonensis scheinen nur (??) an Süd- abhängen zu leben. Die interessantesten Ergebnisse meiner Zählungen sind: 1. die beiden nebeneinander lebenden, in Merkmalen geschiedenen Rassen von Hirschberg i. B. (die rote Form ist nach dem Schalenbau bestimmt keine nemoralis!); 2. die rote, gebänderte Varietät Süd ri 2 PR böhmens; 3. das Vorkommen dunkler und hyaliner Bänder am selben Exemplare. Was die Größe und Form der Stücke betrifft, so bin ich bisher leider beruflich verhindert gewesen, die absoluten Dimensionen sowie den Längen-Breiten- Index der Schalen in ähnliche Tabellen zu bringen; doch sind sowohl die Töschener vindobonensis als auch die nord- und südböhmischen hortensis ausnahmslos um !/, bis !/, kleiner und auch bedeutend dünnschaliger als die betreffenden Wiener Exemplare (vollkommen ausgewachsene Stücke!). Dieser krasse Unterschied zwischen der (Cepaea-Fauna von Böhmen und dem Wiener Becken dürfte wohl meinen Wunsch begreiflich machen, daß im kommenden Sommer von anderen Lokalitäten, wo unsere Üepaea vorkommen, ähnliche Serien gesammelt und publiziert würden; die Frage, ob die "festgestellten Unterschiede auf große geo- graphische Provinzen oder nur auf lokale Umgebungs- einflüsse zurückzuführen sind, wäre dann leichter zu entscheiden. | Nachschrift. Am Weihnachtsabend 1922 sammelte ich in den Buchenwäldern zwischen Saßnitz und Stubbenkammer (Rügen) 238 gelbe, ınittelgroße Cepaea hortensis, und zwar in Prozenten: 00000 , j . : k "Sl 00305 £ ’ j h v0, 10305 N i ‘ . 1528.,0 103055 ! 1 ’ Dura 10345 s : Ä h 5 1.7 12345 i - 4u.i138,3 (13)345 . j INA 1(23)45 1 h pad 1(23)/45) . CRY: en 0,4 Summe: 99,9 Dunkelheit: 2,75 (4.30) ER. 0: Bei 103055 (6 Ex.) ist Band 5 in 2 dicht bei- sammen stehende Streifen aufgelöst, von denen der wirbelwärts gelegene bedeutend schmaler ist; zwischen ihm und Band 3 klafft die breite Lücke wie bei 10305. — Die große Häufigkeit der sonst so seltenen 10305 an diesem Standorte verdient entschieden Beachtung. Meeresmollusken von der Sinaihalbinsel. Von l,. FLenzich „Frauklurtigea „Mi 2 2. Nachtrag zu „Zoologische Ergebnisse zweier in den Jahren 1902 und 1904 durch die Sinaihalbinsel unternommener botanischer Studienreisen“, 2. Teil, von A. Kneucker. Durch die freundliche Vermittlung von Herrn Ad. Andres-Frankfurt a. M. erhielt das Senckenberg Museum von Herrn A. Kneucker die Molluskenausbeute seiner Studienreisen ins Sinaigebiet. Obwohl neue Arten darunter nicht vorhanden waren, halte ich es doch für angebracht, eine Liste aller der von Herrn Kneucker mitgebrachten zu geben, da die Orte, an denen er sammelte, großenteils nicht von der Polar-Expedition berührt worden waren, deren von Sturany bearbeitete Ausbeute die jüngste und vollständigste Monographie der marinen Mollusken des Roten Meeres darstellt. ı. El Tor, Strand der westl. Korallenküste, 1., 15.—19. IV. und 5.—0. V. 1904. Conus taenitatus Brug., Strombus (Canarium) Jasciatum Born, Natica (Mamilla) melanostoma Gmel., Cerithium moerus Lam., Nerita (Nerita) forskali Redl., Turbo radiatus Gmel., Trochus (Clanculus) pharaonius _., Helieionisecus rota Gmel., Tellina rugosa Born, Tellina scobinata L., Dione philippinarum Hanl,, Lioconcha arabica Chemn., Crista pectinata \.., Circe ® & Eee corrugala Chem., Chama rüppellü Rve., Tridacna rudis Rve., Crenella ehrenbergü Iss., Limopsis malfistriata Forsk. 2. Süden der Sinaihalbinsel, westl. v. Wadı Chaschibi, 24. IV. 1904. Conus textilis L., Planaxis sulcata Born, Modiola auriculata Krauss. 3. Ras Mohammed, Strand der Korallenküste a. d. Südspitze, 26. IV. 1904. Conus taeniatus Prug., Distorsio anus L., Cyprara talpa L., Cerithium caeruleum Sow., Nerita (Nerifa) forskalii Recl., Barbatia nivea Chemn., Barbatia decus- sata Sow., Anomalocardia scapha Chemn., Modiola auriculata Krauss, Limopsis multistriata Forsk., Pectun- culus pecliniformis L. 4. Scherm el Moye, Strand nahe der gleichnamigen Süßwasserstelle, S.-O.-Küste der Halbinsel, 27. IV. 1904. Nassa kieneri Desh., Vasım turbinellum L., Conus arenalus Hwass, Terebra crenulata L., Strombus (Canarium) gibberulus L., Cypraea carneola |\.., Cypraea arabica L., Natica (Mama) mamilla L., Nerita (Nerita) jorskalii Recl., Nerita (Odontostoma) polita L. var. rumphiü Recl., Trochus (Monodonta) Tama Phil., Helicioniscus rota Gmel.,, Hemicardium nivale Rve., Zieconcha arabica Chemn., Mactra decora Desh., Asaphis dejlorata L., Tellina scobinata L., Chama rüppellii Rve., Tridacena rudis Rve., Lucina globosa Forsk., Modiola auriculata Krauss, Meleagrina marga- ritilera L., Barbatia nivea Chem., Barbatia decussata Sow., Arca maculata Sow., Pectunculus lividus Sow., Limopsis multistriata Forsk., Ostrea cucullata Born. el a? BR Literatur. Robson, G. C., On the anatomy and aflinities of Paludest:ina ventrosa Mont. In: Quart. Journ. Micr. Soc., LXVI., 1922, S. 159185, 12 Textfig. ‚Nach den Untersuchungen des Verf. besitzt die Brak- wasserprosobranchiate Paludestrina ventrosa den allgemeinen Taenioglossenbau. Sie gehört neben Bithynella und Vitrella in die Familie Paludestrinidae, zeichnet sich aber durch folgende besondere Eigenschaften aus: gefaltete Kiemen, einen Schlitz, der den Kristallstielsack fast seiner ganzen Länge nach mit dem Darm verbindet, eine Typhlosole, das unbewimperte Dach des Mittelpharynx. Sulliotti, G. R., Comunicazione Malacologiche (Contribuzione allo studio delle Cypraeidae). Articolo 5°. Porto mE 1922, 22 S. Behandelt die Synonymie von Cypraca teres Gmel., ©. .clara Gmel., C. einera Gmel. und (C. Loebbecheana Weink. in kritischer Beleuchtung. Font Quer, P., Estudi fitogeografic de la Garriga litoral Pe P’occident de Catalunya, in: Buttl. Inst. Cat. Hist. Nat., XXI, 1922, S. 156--179, I Karte, 3 Tafeln. Bringt in einer ausführlichen pflanzengeographischen Be- schreibung des küstennahen Bergheidegebietes Westkataloniens auch Angaben über bemerkenswerte Molluskenvorkommnisse, wie das der pyrenäischen Chilostoma cornea Drap. im Süden des Landes, nahe.der Ebromündung, oder das einer Melanopsis in dem Ebrodelta. F.:H: A. Boiili u. F. Haas, Estudi sobre la Malacologia des les Valls Pırenaigques. 7 Teile. Treballs de ’Institutio Catalana d’Historia Natural. Barcelona 1918 1. Estudi sobre !a fjauna malacolögica de la Vallde ’Essera, per A. Bolil', F.Haas i J. B. de Aguilar-Amat. 102 S., 1 Karte, 4 Taf. Treballsdel Museu de Ciencies Naturals de Barcelona, 23 del Noguera Ribagorcana. 1929, per A. Bofill i F. Haas. 99 Seiten, 2 Karien, 5 Tafeln. 3. Vall del Noguera Pallaresa. 1920, .per A. Bofill i F. Haas. 120 Seiten, 2 Karten, 3 Tafeln. 4. Vall del Segre i Andorra. 1929, per A. Bofill i F. Haas. 155 Seiten, 3 Tatfeln, 2..Karten. 5. Vall del Llobregat. 1920, per Ast, Boilllea/ E,"Haas}' 455 - Seiten,’ 12 Karte; 1 Tafeln. 6. Conques del Besös, Ter, Fluviä, Muga i litorals intermitjes. 1921, per A. Bofill, F. Mar ladı,ıB. "de Aguilar-Amat. 400 Seiten, 2 Karten, 4 Tafeln. Vall d’Arän. 1921, per A. Bofill ’F Haas! '103’Seiten,»1 Tatel, 1 Karie. Die zum Teil sehr umfangreichen Arbeiten, in katalonischer Sprache mit deutscher Uebersetzung, behandeln in eründlicher Weise die Fauna der Ostpvrenäen spanischen Anteils; sie sind mit oriertierenden Spezialkarten und vortrefflich ausgeführten Tafeln ausgestattet, mit Abbildungen kritischer Arten in photo- = grapbischer Wiedergabe. Das wichtigste tiergeographische Re- sultat ist die Feststellung, daß die Pyrenäen im Norden und Süden von der gleichen Tierwelt bewohnt werden; dagegen scheint eine nicht unwichtige faunistische Grenze quer durch das Gebirge zu verlauten, einen östlichen Teil von der Gesamtheit ihrer Fauna abtıennend. Die Wasserscheiden zwischen Salat und oberer Garonne, Noguera Ribargorcana und Esera haben als Trensungslinie in dem genannten faunistischen Sinne zu gelten. Gewissen Arten der Ostpyrenäen entsprechen ähnliche oder ver- wandte im westlichen Teile des Gebirges; so werden die öst- lichen Aelicodenta rangiana, Campylaca pyrenaca und Lamini- fera subarcvuata m Westen durch HAHel. buvignieri, Elona quimperiana und ZLaminijera pauli vertreten. Von Camp. lapicida lebt im Osten nur die gefleckte Form, andorrica Bet., im Westen der Typus. Es werden noch mehrere Beispiele auf- gezählt (VII, S. 194). Von Interesse ist das’ Auffinden .in Katalonien der bisher nur von Südspanien bekannten Aelicodonta guadrasi. Besonders wichtige ist die Arbeit in systematischer Hinsicht durch die aui großes Material gestützte gewissenhafte Artkritik. Viele der von Fagot und anderen Autoren der neuen Schule beschriebenen Spezies konnten aut längst bekannte zurückgeführt. werden; die pyrenäischen Pupiden sind mit besonderer Sorgfalt behandelt und die Zahl der Arten wurde erheblich reduziert. Neue Spezies sind gar nicht beschrieben; nur zwei neue Sub- spezies sind mir aufgefallen, Unio batavus catalonicus Haas (IV, S. 142, Taf. I, Fig. 19—22) und Bithynella hrevis persuturata B. H. A. (IV, S. 381, Taf. II, Fig. 27—30). Arion ater und rujus werden sonderbarer Weise als zwei verschiedene Arten behandelt. Bezüglich der Nomenklattir und systematischen Anordnung wären hin und wieder kleine Einwendungen zu machen; das erklärt sich durch die Entstehung der Arbeit, die während der Kriegszeit niedergeschrieben wurde, als Dr. Haas in Spanien im Exil lebte und nur sehr wenig Literatur zur Verfügung hatte. Das Schlußheit enthält ein Generalregister der 7 Arbeiten; ungern vermißt man aber eine Zusammenfassung der Resultate und eine Uebersicht der im ganzen Gebiet gefundenen Arten. Publ) Pauli, P.. 5. Peeimski püz 'Lartetia serbica n. ' spec. 'iz zapadne Srbije (Höhlenschnecke Lartetia serbica n. sp. aus derı westlichen Serbien). Gpaca Srpska Kraljevske Akademitje 2%C1,.1913, p. 71—73: W. W. Pilsbry, H. A. Revision of W. M. Gabb’s Tertiary Mollusca of Santo Domingo. — Proc. Acad. Nat. Sci. Philadelphia LXXM, (1927), 1922, p. 395435. Taf. XVI—-XLVN, 48 Textfig. Eine eingehende Revision des von Gabb auf Santo Domingo gesammelten Maierials der Olisocän- und Miocänablagerungen. Die von Piishry und Johnson (ibid. 1917) kurz beschriebenen Sa Formen werden abgebildet. Neu: Retusa sulcata fossilis, Drillia winchesterae, Drillia macilenta rectaxis, Drillia gatunensis alia, Conus haytensis politispira, Conus proteus humerosus, Cancellaria ellipsis, Harpa americana, Latiris brevicaudatus santodemingensis, Strombina caribaea micra, Cymia henekeni tectiformis, Bursa crassa proavus, Cypraea raymondrobertsi, Cypraea campbellinaa Orthaulax inornatus altilis, Cerithium obesum ventricosior, Cerithum obesum harrisi, Alabina angustior, Amauropsis burns!i meridionalis, Epitonium santo- domingianum, Epitonium amosbrowni, Odostomia (Odostomidea) mogindo, Calliostoma leve, Vitrinella (So'ariorbis) amosbrowni, Crassatellites (Crassinella) guppyi radiata, Tellina (Eurytellina) n. sp., Corbula knoxiana fossilis. Pavlovic, P. S. Jestastvenicka struka u Srbiji (Die serbische naturhistorische Literatur). — Glasnik Muzejskega druztva za Slovenijo 1920, Nr. 14, p: 1---32. Pavlovic, P. S. Prinove Muzeia srpske zemlje: I. Prilozi za Joznavanje tercijara u Srbiji (Neue Mitteilungen über das a in Serbien). Geoloski Anala Balkanskog Poluostrva VII, 1 ER 0} Enthält in der Hauptsache Fossillisten der Miocän- und Pliocänablagerungen Serbiens. Il. Prilozi za poznavanje kvartara u Srbiji (Neue Mitteilungen über das Quartär in Serbien). 2 Fossillisten aus dem Löß von Golubac und aus den Quartär- ablagerungen von Pocerina. W.W. Colosi, G. Sul Sistema dei Gasteropodi, in: Boll. Mus. Zool. Anat. Comp. Torino, XXXVI, Nr. 737, 1921, S. 1—7, 1 Taf. Verfasser schlägt vor, die Gruppe der Soleoliferen, die aus den 3 Familien der bisher zu den Pulmonaten gestellten Vaginuliden, Rathousiidien und Oncidiiden besteht, von den l.ungenschnecken abzutrennen und den Opisthobranchiern zu nähern, mit welch letzteren zusammen sie die natürliche Ordnung Opisthopnetmmonen bilden sollen; der Hauptgrund zu dieser Um- gruppierung ist der, daß die Lungenhöhle der Soleoliferen der der Pulmonaten nicht homolog ist, sondern eher dem mittleren oder hinteren Teile des Palleopedalsulcus der Tectibranchier entspricht, der durch Verschmelzung der Mantelränder mit den Parapodiallappen zu einer geschlossenen, den Urafter und den Urureter enthaltenden Höhle wurde. Innerhalb der Soleoliferen seibst hält Verfasser, im Gegensatze zu den bisher sültigen Ansichten, Vaginuliden und Rathousiiden für die primitiveren, die Oncidiiden für die höher entwickelten. Germain, L. Migıations et acclimatements malacologiques dans la Vallee de la Loire. In: Ann. Sciences Nat., Zool., X. Ser., V., 1922, S. 9-—28. Verfasser unterscheidet zwischen praehistorischen, also der Geologie angehörigen, historischen und noch - heute vor sich gehenden Wanderungen. Einige dem mediterranen Faunengebiete angehörige Landschnecken der Gattungen Xero- phila, Euparvpha und Cochlicella haben sich in historischen Zeiten längs deı atlantischen Küste Frankreichs nach Norden verbreitet, ein Teil davon hat, wie Xerophila xalonica und Cochlicella barbara, sogar die Nordseeküste erreicht, doch gehen alle diese Arter nur wenige Kilometer ins Innere. Andere Arten dagegen, die den gleichen schon genannten Gattungen angehören, dringen auf ihren Wanderungen auch ins Landinnere ein, und zwar dem Laufe größerer Flüsse folgend. Eine Reihe vos Beispielen, die die heutigen Vordringungsgrenzen nennen, erläutern dies und beweisen außerdem, daß größere Kolonien der Eirdringlinge sich immer nur im Weichbilde größerer Städte und zwar besonders an deren Südseute, bilden. Daraus schließt Verfasser, daß die Eindringlinge aus der Littoralzone des Mittel- meeres an den genannten Orten die ihnen zusagende Temperatur iinden und daß ihnen die für die Umgegend größerer Menschen- siedlungen bezeichnende Ruderalumgebung die gewohnte maritime ersetzt, was auch für viele Littoralpflanzen bereits bewiesen ist. Schließlich nımmt Vertasser noch an, daß der sehr kom- plizierte Genitalbau der paläarktischen Heliciden ihnen besonders günstige Fortpflanzungsmöglichkeiten im neu besiedelten Gebiete gewährt, was auch die leichte Akklimatisation solcher in der Südhemisphäre erklärte, während die mit weit einfacheren Ge- nitalorganen versehenen MHeliciden der südlichen Erdhälfte sich gar nicht in der nördlichen ansiedeln lassen. Agersborg, H. P. Kierschow. Contribution to the knowledge of the Nudibranchiate mollusk Melibe leonina (Gould), in: Amer. Naturalist, LV, 1921, Nr. 638, S.. 222—253, 12 Texttf. In der Biologischen Station am Puget Sound machte Verfasser folgende Beobachtungen: Melibe leonina ist ein haupt- sächlich von Krustern lebendes, sehr gefräßiges, bis 14 cm Länge erreichendes Tier, das älter als 1 Jahr wird. Es kann in allen Richtungen frei im Wasser schwimmen, auf dessen Ober- fläche es mittels der Oberflächenspannung kriecht; das Kriechen auf Wasserpflanzen geschieht auf dem stark bewimperten Fuß. Es verteidiot sich durch Gestank oder Todstellen. Das Sinken im Wasser wird durch Muskelentspannung bewirkt. Unter See- pflanzen sammeln sich die Tiere zur Begattung an, die gegen- seitige Betruchtung scheint aber nicht gleichzeitig stattzufinden. Laichzeit von März bis Juli. Geschlechtsreife tritt früh ein, schon 2 cm lange Stücke enthalten reife Spermatozoen. Fremde, von der Begattung herrührende Spermatozoen werden in der Ovospermatothek aufbewahrt, wandern aber weit in den Uterus hinauf; auch die reifen Eier werden in die Ovospermatothek befördert, die hiervon ihren Namen hat. Kopulierende Individuen sind meist von gleicher Größe. Das gleiche Tier legt nach einer einmaligen Befruchtung mehr als ein Eipaket (Nidosom) ab, da die Spermatozoen mindestens 2 Wochen in der ÖOvosper- matothek lebend bleiben. Die Eier werden zu 15—22 in Kapseln abgelegt, die ihrerseits reihenweise in einem 3—5 cm breiten ce Gailertband liegen; -» dieses Band ist trichterförmig aufgerollt und mit dein spitzen Ende an Wasserpflanzen, nahe der Wasser- oberfläche, befestigi. Der Embryo entwickelt sich normalerweise in 2 Wochen. Gude, G. K. und Woodward, B. B. Some emendations to their receut paper „on Helicella, Ferussac“. — Ann. Mag. Nat. Hist., Ser. 9, VII, 1921, S. 624-626. j Die Arbeit, auf die obige Berichtigungen sich beziehen, erschien in den Proc. Mal. Soc., XIV, 1921, S. 174-190; die wichtigste von ihnen ist die Schaffung des neuen Namens Monachoides, für Monachella, der (a. a. ©. S. 179) für das schoi vergebene Wort Monacha eintreten sollte, aber selbst schon (Aves. 1874) vergeben war. Annandale, N. The geographical distribution of the freshwater Gastropod molluscs of the Indian Empire and its direct bearing on that of human disease. — Ind. Journ. Med. Research, Special Ind. Congr. Number, 1920, S. 35—-37, Calcutta Vertasser erwähnt den Zusammenhang zwischen Flach- land mit stehendem oder langsam fließendem Wasser und in- tolgedessen reich entwickelter Süßwasserschneckenfauna einerseits und Häufigkeit der Erkrankung. der Bevölkerung an durch Trematoden verursachten Krankheiten andererseits. Da fast alle Saugwürmer einen Teil ihrer Entwicklung in Süßwasser- schnecken durchmachen, wäre die Erkrankungsmöglichkeit des Menschen eine sehr große, wenn nicht allem Anschein nach nur ein kleiner Teil der Süßwasserschnecken als Zwischeunwirte in Betracht käme. Untersuchungen, diese für den Menschen schädlichen Schneckenarten sicher herauszufinden, sind noch im Gange. Annandale, N. The genus Temnotaia (Viviparidae). — Rec. Ind. Mus., XXI, 1921, S. 293—205, 1 Textfig. Ursprünglich als Subgenus von Taia aufgestellt (Rec. Geol. Surv. Ind.. 1., 1919, S. 231) wird Temnotaia nun als selbständige Gattung, und zwar als Verwandte von Chlorostfracia Mabhille 1899, betrachtet; 4 Arten, alle aus Oberbirma, den LaosbergenV und Kambodja, werden anerkannt. Gruvel, A. Les huitres perlieres sur la cöte de Madagascar. In: C. R. Ac. Sci. Paris, Tome 173, 1921, S. 1128—1130. An der Küste Madagaskars befinden sich zahlreiche Bänke von Perlmuscheln, von denen aber nur wenige ausgebeutet werden, diese aber so stark, daß ihr Bestand gefährdet ist. 3 Arten von Meleagrina, margaritifera L., irradians Rve. und occa Rve. sind bis jetzt nachgewiesen. Die erste ist die seltenste und bildet nur wenig Perlen aus; die beiden anderen Arten bilden oft dichte Bestände und liefern freie und Schalenperlen; Hindus kaufen diese Perlen auf und bringen sie als solche von Ceylon in den Handel. Die Fortpf'anzungszeit der madagassischen Bo Meleagrinen fällt zwischen . Nov.-Dez. und: Febr.-März. Zum, Schlusse bringt der Verfasser eine etwas anzweitelbare Erklärung der Perlbildung. Boutan, L. Le noyau des perles fines. In: C. R. Ac. Sci. Paris, Teme 173, 1921, S. 788-790. . Verfasser konnte durch besondere optische Methoden an einem herausgesägten Quartant einer Perle feststellen, daß das Verhandensein eines Perlkernes (aus Konchyolin oder einem Fremdkörper bestehend), ohne Einfluß auf die Oberflächenaus- bildung, also auch aut die Qualität der Perlen ist. Fehse, F. Ueber Amphipeplea glutinosa. In: Bl. Aqu. Terr. K., ax. 1022, S. 11. | Enthält biologische Angaben und Winke zur Zucht in Aquarien. LE, ri. Lange, Mathilde M. On the regeneration and finer structure of the arms of Cephalopods. In: Journ. of experim. .Zool., ar NF. 7, 1920. Die Fähigkeit der Tintenfische, abgerissene Arme durch _ Reseneration sanz oder teilweise zu ersetzen, ist auch dem ir >> {>} b) Systematiker bekannt, da kaum ein Exemplar etwa von Polypus vulgarıs und P. defilıppi ohne solche Ersatzbildungen ist. Ver- fasserinhatdurch Versuche und Beobachtungen an P. vulgaris, - Moschites (Eledone) moschata und Sepia officinalis die Be- dingungen ‘und Grenzen dieser Fähigkeit, die bei Oktopoden stark, bei Dekapoden nur in geringem Maße ausgeprägt ist, untersucht und ihre histologische Grundlage anschließend an - die von ihr eingehend zusammengefaßten Kenntnisse vom feineren Bau des Cephalopoden-Arms dargestellt. ‚Nach dem ersten Wundverschluß, der hier durch ver- - klebende Blutkörperchen bewirkt wird, tritt als erste Andeutung des Regenerats nach einigen Tagen eine knopfartige Vor- wölbung hervor, ati der weiter die Saugnäpfe zunächst als Transversalialten, dann als Papillen auf diesen mit anschließender trichterförmiger Einsenkung angelegt werden; durch zleich- zeitige Streckung der Anlage ist nach 4—6 Wochen ein zwar kürzerer und schmalerer, aber durchaus funktionsfähiger neuer Arm entstanden. Die Regeneration erfolgt näher nach der Spitze zu wesentlich rascher, als an einem nahe der. Wurzel abgeschuittenen Arm. | Aus der eingehenden Darstellung der Histologie der Re- generation ergibt sich, daß die Gewebe durch Auswachsen ‚gleichartiger Elemente des Amputationsstumpfes (nach histo- Ivtischer Auflösung der geschädigten Teile) entstehen, mit Aus- nahme des Bindezewebes, das aus dem ersten Blastem der beim Wundverschluß verklebten Blutzellen hervorgegangen sein soll. - Versuche über Regeneration eines Auges oder seiner Teile, wie sie im Anschluß an bekannte Versuche Spemanns und anderer am Wassersalamander auch hier angestellt wurden, — 0 — hatten negativen Erfolg: Da der Kopf der Cephalopoden durch die Arme (besonders an Oktopoden) gut geschützt ist, wird hier auch seiten die Notwendigkeit zur Verheilung oder zum Ersatz verlorener Sehorgane eintreten. Für Sepia wurde festgestellt, daß bisweilen anstelle eines verlorenen Arms ein Zipfel der Mundmembran (d!e übrigens auch von Naef als rudimentärer innerer Armkranz angesehen wird) durch „kompensatorische Regulation‘ erstarkt. G. Wülker. Arey, Leslie B. An experimental study on Glochidia and the factors underlying encystment, in: Journ. exper. Zool., Phila- delpiia,, ARXEU, 1921,75. 26 E93 Fa I3 Verlasser machte an den Glochidien mehrerer leider nicht genannter Najadenarten folgende Beobachtungen: Die Anhefitung der Glochidien an den Fischkiemen wird durch einen taktischen Reiz ausgelöst, die durch die mit Tast- borsten besetzten Zellen des Mantels vermittelt wird. Chemische Reize, obwohl sie in der Natur wohl nicht in Betracht kommen, werden sehr stark beantwortet. Licht und Schatten sind da- gegen ohne jede Wirkung. Die Gewebswucherung in der Fischkieme, die mit der Encystierung des Glochidiums endet, ist ursprünglich nur ein Vernarbungsvorgang zur Ausgleichung der bei der Anheftung verursachten Verwundung. Die Cysten- bildung wird durch keine Lebensäußerung des Glochidiums hervorgeiufen, denn auch an die Kiemen angeheftete Metall- stückchen werden encystiert. Jedoch scheint das Glochidium die Bildung der es umgebenden- Cyste zu regulieren, da sich an herausgeschnittenen Kiemenfäden bei künstlicher Infektion krankhaft gesteigerte Wucherung zeigt. Die Larvenfäden der Glochidien, sewie die Schleimmassen, die andere absondern, haben ihre biologische Bedeutung in der Zusammenhaltung der Muschelbrut, was eine reichlichere und sichere Infektion ermöglicht. Lutz, A. Ueber 2 Urogonimusarien und ein neues Leuco- chloridium aus einem neuen Wirt, in: Mem. Inst. Oswaldo Cruz, XIll., 1921, S. 136—140, Taf. 57—58. Portugiesisch, deutsche Zusammenfassung aut S. 83—88. Veriasser hat bei seinen parasitologischen Studien in Bra- silien gefunden, daß, wie auch schon aus anderen Frdteilen be- kannt, verschiedene Saugwürmer in Schnecken einen Teil ihrer Entwicklung durchmachen. So konnte er u. A. nach- weisen, daß Distomum (Urozonimus) macrostomum sein Leuco- chloridiumstadium in der Succineide AJomalonyx unguis ver- bringt, und er erwähnt, (daß Th. B. Magath (Journ. Parasito- logv, VI, Nr. 3, 1920) auch in dem nordamerikanischen Planorbis trivolvis verschiedentlich Leucochloridien ii ® Herausgegeben von Dr E. Haas und Dr W Wenz Druck von P. Hartmann in Schwanheim a M Kommissionsverlag von Moritz NDiesterweg in Frankfurt a M. Ausgegeben : 15. Februar 1923. Arch. f. Mollusk. Kunde, 1923 Taf. T. Werner u, Winter, Frankfurt a. M. P. Hesse, Vitriniden. Arch. f. Mollusk. Kunde, 1923 Taf. 2. Werner u. Winter, Frankfurt aM. P. Hesse, Vitriniden. or“ - - Pr vo. it ur. © a ; u Bi; un. i y i rg B ” E Een. uun 2 nn u Arch. f. Moll. Kunde, 1923 nt z 1; Taf. II. g RIFH HE Werner u.Winter G.m.b.H. Frankfurt a.M. Odhner, Tiefseepisidien. r Taf. IV Moll. Kunde, 1923 Arch. f ‚uarpisıdaasja |] ‘1aUUPO Werner u Winter 6.m.b.H. Frankfurt a.M. Due s Ned AN = - D ‚ . | Y | ‘ f X u = A [23 . = “ z N \ \ i =." P E . . 3 \ i er P y | F ’ n - * 4 . R f Ki | - N ’ [52 % ' er {1 er ; | j ’ y j Yi | f ö r \ .—— de De 4 % ey En A 3 4 Kr ; + - . HR ge - r -., en E r F e: : # u 7 Zr, * . 2 ey pr RE si, P f 4 Preis. von Heit idee Sg _ Abhandlungen des Archivs für Moltuskeukunde, 6 er v. Sega ERSOBENI und System der PORUSKER en Rußland. Für Tschechosiowakai. Finland. Tee, ae Rumänien 1009; DERSICHDR: für das. Belee- Ausland a, de nah ‚skrib ierende Niehenin der ah Dual ein- » ’ u > eo, Ei der de — j a ir E T23 7, ! = er. > : “ # RE BE ro a » Pony Ku WET E der Pan . ER vun FERN Pas 721 A . u, REF FREE ch. 2 d PR REN, N Fa Y “ NE: RZ I, : Arh Ka Dr %, # ig Y 2 ? le an EIER % R F eo, ; 7 . 4 er DER gar s. siehe En . PV a Pe ar rn. 2 B eo cr3 « Ne ef - j RER Kae - 7 RE, REF SCH er RI le in & a a ARE r Be BL a EI NE . WEN EB a SEN f} a ar } x Ei EINE Au ww; ERREGER - . fe RE ee a es” Ye de Zrr Da “ ar f s Br“ ; ee N, M 2 PER SE RE 0 De A a ER 7 A ER iR : As3 rar” BE I N ie A EN a c ER ARTE 2 Y Y rer” FUER b .. Z 5 ıc ce. \£ « Zur Beachtung y iS Die Veriasser sind lür den Inhalt ihrer Arbeiten allein verantwortlich. Von ihren Arbeiten stehen den Veriassern 25 Sonder- abdrücke kostenfrei zur Verfügung. Für weitere Exem lare und gung. P besondere Ausstattung kommt der Selbstkostenpreis in An- rechn ıng. Gr bezügliche Wünsche bitten wir bei Rück- sendung der Korrektur an die Druckerei P. Hartmann in Schwanheim bei Frankfurt a M.) bekannt zu geben. Die Arbeiten kommen im allgemeinen in der Reihenfolge ihres Einlaufes zum Abdruck, wobei. jedoch die Arbeiten der Mitglieder der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft ‚einen Vorzug genießen. Wir missen darauf bestehen, daß unsere Mitglieder bei‘ N Einsendung von Arbeiten zur Veröffentlichung im Archiv. die folgenden Punkte streng befolgen: In den Manuskripten, die in gut jeserlicher Schrift Ene . besten in Maschinenschrift abgeiasst sein ınüssen, sind folgende Unterstreichungen anzuwenden: Artnamen: a a re Nu kursiv Wichtige Dinge: gesperrt Ueberschriften: jett. Wegen Beigabe von Tafeln wir: gebeten, sich vorher mit. der Schriftleitung in Verbindung zu seizen. “un 4% 7 2.’ &. Die Kosten für Textänderungen bei der Korrektur iallen dem. Veriasser zur Last. Berichtikungen zum Mitgliederverzeichnis in Heft 6, 1922. Gaschott, Otto, stud. rer. nat, München, ‚Königinstr. 1,11. Modell, Hans, stud. jur., München, Neues Justizgebäude. — Schedel, Josei, Apotheker, Bamberg, Bürgerspital. — Royer; ]., Studien- rat, Beriin N 24, Friedrichstr. 129. — Rolle, Hermann, Berlin W 30, Speyererstr. 8, Steusloff, Dr. Ulrich, Studienrat, Gelsenkirchen, > E Am ‚Stadtgarten 8. — Zimmermann, Klaus, Fürstenberg i. Meckl. Ausgetretene Mitglieder. | Pin SoRes F., Lehrer, Dessau, Schillerstrasse 10. Neue Mitglieder. Indian Museum, Zoological Survey, Galcutta. — Kgl. Aka / demie der Wissenschaften, Stockholm. — DECHO TR Prof. Dr., Buenos Aires, Calle Bdo. de Irigoyen, 331. — Schilder, Dr. FA. Berlin-Dahlem, Deutsches. Ent. Mus,., Gosslerstr. 20. Sykes, E. R. Lewell Lodge, Dorchester, England, — Petrbak; jar.,. Prag Nationalmuseum. -- Lindholm, W A. Peters- burg, Zool. Mus. d. Akad. d. Wiss. — Pfalz, R., Leipzig-Reudnitz, Rostizstrasse 57. — Gripp, Dr. K,, Privatdozent, Hamburg 5, Lübeckertor 22. -— Janus. Viktor, Ingenieur, Bad Sulz, Bus Peissenberg b. Weilheim, Bayern. — Schuster, O., Assistent am _ Min. Nah Insti ut d. Univ. Kiel, Schwanengasse 20 a. — Behning, 3 Dr. A., Leiter der Biol. Wolgastation, Saratow, Rußland. — Walde, Ki. "stud. jur., Innsbruck, "Fischergasse 10. — ‚Schubart, Dr O,, Kiel, Körnerstraße 2,1., 1. — Petersen, Dr.'G., Trier, Musterstr, 2, N. - Zoolog. aatekinkehen: München, Alte Akademie. Preuß... Staatsbibliotkek, Berlin NW 7, Unter den Linden 38. »— Baum- berger, Dr. E., Basel, Naturhist. Museum, Augustinergasse, | ’ 2 Ban; r ee Ss 2 _Nachrichtsblatt der Deutschen ir n . ; Malakezoologischen Gesellschaft. rt ee f begründet von Dr. -W. Kobelt, N arte Te 1 R* ‚herausgegebe n von N Io, | Sr. Haas RE. a = DrT.W. Wönz ne M. ni Frankfurt a. "Mn ! ame. a on Seite Mio, Pp, Beiträge zur, näheren Kenntnis ‚der Familie : „Vitrinidae (Fortsetzung) BREI RR RER MÄNE- 190 ao, F. und Wenz, W., Tertiäfe. Voriahren, unserer lebenden Najaden re BESTE Fe N NE PERARG 40: Sr VE A LUN Tafel '5) _ rwanziger, Mollusken aus ‚der Umgebung von Hof a. S: und ‚dem ISRUIBEBLEES, BE a N VS BR Literatur . 1a re En a RR BESTE OR EL Ei 1, RG . SL EAN i y ONEN . } i "NE Pine ) f In \ | I x I = ä v N N em v K , ya 2” Hs A ‘ + * x + \ br ) = f) ur Fr a, d f N a a, \ r 5 ” u E 4 r > ’ g.| - IE? ER : j 2, + Y Ar j , \ r a n ai ” - Br f % = 14 r En x \ ” k & f f Era EN Obwohl wir in den ietzten Heiten des. Vv RER Be | lieh darauf hinwiesen, daß vom 1. Januar 1923 an der ganze . = Geschäitsbetrieb der D. Mal. Ges. von den Herausgebern über- ° nommen würde und die Firma M. Diesterweg gänzli schiede, ferner, daß der Jahresbeitrag für 1923 auf »erhöht würde, haben trotzdem verschiedene Mitglii zahlungen von z. T. niederen Beträgen an M. Diesterw — macht und dadurch die ‚Geschäftsführung erschwert. Wie - schon mitteilten, haben die Herausgeber nur zur Ersparung Kosten die — nicht geringe! — Last der ‚Geschäftstührung - Gesellschaft ühernommen und unsere Mitglieder ‚sollten dara ‚ bedacht sein, ihnen die Arbeit nicht noch zu erschweren! De diesjährige "Beitrag. von M. 250 ist ja so lächerlich gering, die Einforderungen rückständiger oder unvollständiger Zahlur ihn fast ganz verschlingen. Dabei gibt es eine ganz von Mitgliedern, die den vorjährigen, heute tatsächlie bedeutungslosen Beitrag von M. 30.— noch ‚schuld EN unseren Mitgliedern verbreitete Gerings ler Leb bedürfnisse unserer ihnen doch wirklich für ihr weniges ‘ viel bietenden Gesellschaft wird ‚durch die. betrühli. h Tats besonders deutlich, daß rund die Hälfte deı ıdische nachträglich verlangten Portozuschuß von M.&.- bezahlt hat! Diesen nachzufordern können tzt „unternehmen, da unsere Kosten für jeden Säumigen 1 eti betrügen!! Dagegen. werden wir rückständige Beiträg Anrechnung unserer Schreibe- und Portokosten einfo .. wenn sie bis zum 1. Mai nicht eingezahlt sind, zusamım ei nicht CIEFEIGBEREN, sat en 1. für. 19237 ‚durch Se Pos de Refernehmen T Er are ein N Tediglich are den B freiwilligen Spenden lebender Verein, der in Da ‚„ . keiten gerät, wenn seine regelmäßigen ‚Einkünft, ' ausbleiben oder unregelmäßig. eingehen. Es i: nicht unbescheiden, wenn die Herausgeber die D. Mal. Kh bitten, ‚Ihre Zahlungen baldigst zı holt, Eh keinerlei materielle. Entschädigung durch ‘Nichtbeachtung der hier gemachten Ang und Ziel der Zahlungen zu erschweren. EN 0.80 ist z. B. auch zu beachten, daß Zahlung träge an die, D. Mal. 'Ges., nicht an das Senc Museum gerichtet werden, in dessen Räumen wir ( schaft genießen, mit dem wir aber nicht. identisch sin Anzahl unserer Mitglieder. anzunehmen ‚scheint. Während so ein leider nicht ‚geringer teil ı > glieder der Notlage unserer Gesellschaft kein Verst gegenbringt, ‚Kann erireulicherweise berichtet. zeine die Lage ganz ‚erfaßt und dies durc “op elung ihres Beitrages bewiesen. haben. derart selbstlos gehandelt hat, kann einzeln g gesc ıriel aber an ‚dieser. Stelle sei. ihm herzlich gedankt 3 | Der Jahresbeitrag v von M. 250. — den‘ wir am 1. Okte be für dieses Jahr iestsetzten, ‚ist inzwischen ‚auch vö reichend geworden; gon einer Erhöhung im Laufe v hoffen wir bei unseren bisherigen Mitgliedern absehen zu k ErOeFgen neu eintretende M. ee Br u a. Heft 3. Jahrgang LV. 1923 Archiv für Molluskenkunde Beiträge zur näheren Kenntnis der Familie Vitrinidae. Von P. Hesse, Venedig. (Fortsetzung von S. 25.) Systematischer Teil. Sımroth hat seine auf die Genitalien gegründete Einteilung später einige Male modifiziert; am annehm-- barsten scheint mir die von ihm 1910 gegebene Ueber- sicht «XXIX, S. 614), und ich würde heute, nachdem Eckardt’s Untersuchungen unsere Kenntnis der Vi- trinen-Anatomie weiter gefördert haben, für die palae-- arktischen Arten folgendes Schema vorschlagen: A. Arten ohne weibliche Liebesdrüse, mit Drüsenabschnitt des Penis. Gruppe der V. prllueida und diaphana. B. Arten mit weiblicher Liebesdrüse. a. Baiee in der Vagina. rY Gruppe der V. major. b. BR aus Liebesdrüse und Ausführgang mit Papille zusammengesetzte Organ erscheint als freier An- hang und mündet in das Atrium. Gruppe der V. elonyata. Für die bis jetzt genauer bekannten festländischen Formen kommen wir mit diesen drei Abteilungen aus. Ausgedehntere Untersuchungen werden vielleicht die Abtrennung weiterer Gruppen nötig machen, von denen ae einige auch unterschieden wurden, obschon unsere Kenntnis ihrer anatomischen Verhältnisse noch ganz unzulänglich ist. Einstweilen erscheint es mir jeden- falls unerläßlich, die vorstehend charakterisierten mit Namen zu bezeichnen. Ich bin der Meinung, daß jeder von ihnen Oattungsrang zuerkannt werden sollte. Als Typus von Draparnauds Genus Vifrina gilt die. von ihm irrtümlich für V. pellucida Müll. .ge- haltene Art, die später von Ferussac V. major, von Cuvier V. draparnaldi genannt wurde; der Gruppe Ba muß also der. Name Vitrina Drap. verbleiben. Stabile hat für V. major, pellucida und annularis die Sektion Phenacolimax gegründet. Da major dafür nicht in Frage kommen kann, und die nur ungenügend untersuchte, aber anscheinend in mancher Hinsicht eigentümliche Verhältnisse aufweisende V. annularis zu der von P. Fischer vorgeschlagenen Sektion Oligolimax zu gehören scheint, so würde der Name Phenacolimax der Gruppe A zukommen. Nach Eckardt wäre dazu auch V. diaphana nebst ihren nächsten Verwandten zu ziehen, für die Stabile den Namen Semilimax geschaffen hat. Diese dürfte als Unterabteilung von Phenacolimax Geltung behalten. Für die Gruppe Bb, bei der das Drüsenorgan als freies Anhängsel auftritt, haben wir den Namen Vitrinopugio, den v. Ihering in seiner bekannten Arbeit (XII, S. 401) für die xiphogonen Vitrinen in Vorschlag brachte. Diese Gruppe zeigt die auf- fallendsten und am meisten von der Norm abweichen- den Merkmale; überdies herrscht bei ihr große For- menmannigfaltigkeit, die vielleicht eine Aufteilung in mehrere Sektionen nötig machen wird. Sie steht zu Vitrina in dem gleichen Verhältnis wie Zonitoides zu H yalinia. U De Wagners Einteilung und Namengebung weicht von der hier vorgeschlagenen wesentlich ab; ich glaube von einer eingehenden Widerlegung absehen zu können und gehe zur genaueren Besprechung der einzelnen Genera und der bis jetzt untersuchten Arten über. | Genus Phenacolimax Stabile. „Die Genitalien sind fast so einfach, wie sie bei einer Zwitterschnecke gedacht werden können“ (Simroth). Der Penis ist mit einem Drüsenpolster ausgekleidet, das namentlich im hinteren Teile stark entwickelt ist. Aeußere Anhangsorgane fehlen. Subgenus Phenacolimax s. str. Zwittergang nicht geschlängelt. Der Blasenstiel mündet in das Atrium oder in dessen unmittelbarer Nähe in die Vagina. Penis schlank, zylindrisch oder keulenförmig. Das Vas deferens läuft an der inneren Seite des Penis entlang, durch lockeres Bindegewebe angeheftel, und mündet an seiner Spitze, neben dem Retraktor. Der Retraktor des rechten Ommatophoren liegt nach Wiegmann frei neben den Genitalien (was Eckardt bestreitet). Radula mit 8—9 Seitenzähnen und ungefähr der dreifachen Anzahl Randzähnen; diese sind alle, oder wenigstens die äußeren, sägeartig gezackt. Zahl der Querreihen bis 85. Die Unterschiede im Nervensystem zwischen V. pellucida und diaphana sind von Eckardt besprochen; ich verweise auf seine ausführlichen Darlegungen (IX, S. 300). Fran: De Phenacolimax (Phenacolimax) pellucidus Müll. Ad. Schmidt, XXlII, S.50, Taf. 14, Fig. 107 (Genitalien) R. Lehmann, XVl, S: 47; Taf. 9, Fig. 12. C. Pollonera, XX, Fig. 39 (Radula) W.Dybowski. VII, Taf. Ill, Fig. 5, 6 (Radula) H. Simroth, XXVI, S. 12, Taf. I, Fig. 10 (Genitalien) J. Taylor, XXXlIlIl, S. 4-14 EIE ceRarut, I A. J. Wagner, XXXV, Taf. 13, Fig. 95, 96. Vom Genitalapparat liegen mir neun Zeich- nungen Wiegmanns vor; bei allen erscheint das Atrium ungewöhnlich lang (Simroth nennt es kurz), der Uterushals kurz, die Vagina sehr kurz, oft kaum . vorhanden. Der Blasenstiel ist dünn, kurz. bis mittel- lang, meist an der Basis etwas verdickt, aber nie so stark kugelig aufgetrieben, wie es Simroths Abbil- dung zeigt; die Bursa länglich oval, vom Stiel deutlich abgesetzt. Im ganzen stimmt Wiegmanns Dar- stellung besser mit den von Wagner und Eckardt gegebenen Figuren überein, als mit der von Simroth, die auch Taylor kopiert hat; Eckardt bezeichnet diese geradezu als falsch. Die Radula ist ausgezeichnet durch die eigen- tümliche Form der Randzähne, mit gespaltener Haupt- spitze und zahlreichen kleineren sägezahnartigen Zacken an der Außenseite. Diese treten. schon beim 10. oder 11. Zahn auf und nehmen in zentrifugaler Richtung an Zahl zu; es wurden bis 8 Zacken gezählt. Nahe dem Rande werden die Zähne kleiner und haben weniger Zacken. Bei anderen Gattungen ist eine ähnliche Zahnform nur noch von Vitrinopugio (Semili- macella) velebiticus Soos bekannt. ‚Die von Koch als V. hiemalis beschriebene Schnecke ist wahrscheinlich eine alpine Höhenform des Ph. pellucidus Simroth standen nur kleine Tiere u zur Verfügung, bei denen die Sektion nicht den vollen Erfolg hatte. Phenacolimax (Phenacolimax) :angelicae Beck. . Esmark,X, S. 99— 101 Szmroth, XXVl, S. 13, Tat. I Fig. 11 (Genitalien‘: Fraul. Esmark hat sich bemüht, die artliche Ver- schiedenheit dieser Form von Ph. pellucidus zu be- weisen, aber ihre Darlegungen, auf minutiöse Unter- schiede der Radula begründet, überzeugen mich nicht. Viel wichtiger erscheint mir die Abbildung, die Sim- roth vom vorderen Teile der Genitalien gibt. Er hatte zwar nur ein einziges, angeblich jüngeres Exemplar zur Hand, aber die stark ausgebildeten Drüsen- schläuche der Prostata scheinen für die Geschlechts- reife des Tieres zu sprechen. Die auffallend schlanke, keulenförmige Bursa geht allmählich in den Blasenstiel über, der direkt in das Atrium mündet. Das Vas deferens verläuft, wie bei Ph. pellucidus, am Penis entlang und inseriert an dessen Spitze, neben dem Retraktor. Ueber die Lage des rechten Augenträgers zu den Genitalien erfahren wir leider nichts. Die nahe Verwandtschaft mit Ph. pellucidus ist nicht zu be- zweifeln; daß wir es mit einer besonderen Art zu tun haben, halte ich für wahrscheinlich, doch können darüber nur weitere Untersuchungen an ausreichendem Material Gewißheit geben. Phenacolimax (Phenacolimax) reitteri A. J. Wen., non Bttg. A. J. Wagnelr, XXXV, Taf. 14, Fig. 23 (Genitalien). Wagner bildet unter dem Namen V. reitteri Btitg. ‚eine Viftrina ab, die nach den von ihm gegebenen anatomischen Details zu Phenacolimax zu gehören scheint. Die Radula hat 9 dreispitzige Seitenzähne mn und 25 Randzähne, von denen die inneren 15 zwei- spitzig, die äußeren mehrspitzig sind. Die Genitalien eines Tieres von Veldes sind denen von Ph. pellucidus ähnlich, nur ist der Penis nicht so schlank zylindrisch, sondern keulenförmig verdickt; die kaum gestielte rundliche Bursa sitzt an der sehr kurzen Vagina. Daß das vonWagner beschriebene Tier aber mit Boettgers V. reitteri identisch ist, erscheint mir mehr als fraglich. Schon die von ihm angegebenen Dimen- sionen des Gehäuses (D = 9,2, d = 7,4, H = 4,6 mm) sprechen dagegen. Boettger beschrieb die Art aus Montenegro (19—21. Ber. Offenb.: Ver. f. Naturk. 1880, S. 102) und gab als Maße an: alt. 2, lat. 4 mm; später (Jahrb. D. Mal. Ges. XII, 1885, S. 54) erwähnt er eine größere Form aus Bosnien mit den Maßen: D =: 51/,. d= 3%), H =.2/; mm; das ist wenig mehr als die Hälfte von Wagners Zahlen. Es ist kaum an- zunehmen, daß eine Vifrina so stark in der Größe variiert. Ich kann auch Wagner nicht beistimmen, wenn er V. carnielica als Jugendform von reitferi bezeichnet, während dock Boettger ausdrücklich hervorhebt, daß seine V. reitteri kleiner ist als carniolica. Von der letzteren Art hat Simroth krainer Exem- plare, von Ulrichsberg, untersucht und ihre Zugehörig- keit zum Genus Vitrinopugio festgestellt; sie kann also unmöglich mit Wagners V. reitteri identisch sein, die wohl als neue Art zu gelten hat und als solche benannt werden sollte. Subgenus Semilimax Stabile. Zwittergang ziemlich stark geschängelt, aber nicht so eng kettenartig gewunden, wie bei vielen Heliciden. Der Blasenstiel mündet in die Vagina. Penis dick, ge- N drungen, kugelig oder stark keulenförmig verdickt. Das Vas deierens mündet am vorderen oder mittleren Teil, zuweilen an der ‘Spitze, des Penis. Der Retraktor des rechten Ommatöphoren geht zwischen Penis und Vagina hindurch. Radula mit 11—13 Seitenzähnen und etwa der dorpelten Zahl einspitziger, dornförmiger Randzähne. Phenacslimax (Semilimax) diaphanus Drap. H. Simroth, XXVI, S. 14, Taf. I, Fig. 12—14 (Genitalien) A. J. Wagner, XXXV, Taf. 13, Fig. 106, 107 (Genitalien und Radula) Eckardt, IX. Wieemann untersuchte Exemplare aus dem Mar- morbruche des Hartenbergs zwischen ‘Wernigerode und Rübeland im Harz, und solche aus dem Laucha- grunde bei Tabarz in Thüringen. Die (senitalien entbehren aller sekundären An- hangsorgane; der rechte Augenträger verläuft zwischen Penis und Vagina hindurch. Zwittergang weißlich, in :cler Mitte locker geschlängelt; Vesicula seminalis groß, schwarz, anscheinend aus zwei einander dicht an- liegenden Blindschläuchen bestehend. Vagina kaum halb sc lang wie der zylindrische Uterushals; Bursa ei- förmig, seltener rundlich, nicht immer scharf abge- grenzt gegen den schlanken, mittellangen Stiel. Neben der Vazina mündet in die relativ lange zylindrische Genitalkloake der im Vergleich zu den übrigen Teilen große, kurz keulenförmige, dicke ‘Penis ein. Dieser empfängt etwa in der Mitte das fadenförmige, hinter- wärts gegen die Prostata erweiterte Vas deferens und trägt am abgerundeten Hinterende, etwas seitlich, den ‚distal an Diaphragma befestigten Retraktor. Beim Oeffnen der einzelnen Teile findet man an der Innenwand des Uterushalses schräg verlaufende Streifungen, in der Vagina der Länge nach ziehende, geschlängelte zackige Streifen, feine Längsstreifen in dem oft mit Sperma angefüllten Blasenstiel. Die Lu- menwand des Atriums zeigt feine, körnige, wellige Längslinien, die sich auch vorn in den Penis fort- setzen. Im Innern des letzteren folgen dann breite Längsstreifen, und etwa von der Mitte ab schräg ver- laufende wellige Falten. Das Hinterende weist eine ınit dickem drüsigem Belag versehene Innenwand auf. Simroth fand im Innern des Penis eine Anzahl in zwei Reihen übereinander stehender knorpeliger Reiz- papillen; ich verweise auf seine Abbildung (XXVI, Taf. Io Figs 3,2). Die Radula hatte bei Wiegmanns Tieren im Maximum 95 Querreihen von 38—1-—38 Zahnplatten. Auf 11 dreispitzige Seitenzähne folgen 2 Uebergangs- zähne (12, 13), die den Innenzacken verloren haben und auf der Außenseite eine nur ganz winzige Neben- spitze führen. Diese letztere verschwindet bei den iol- genden einspitzig dornförmigen Randzähnen voll- ‚ständig. Sie nehmen mit der Entfernung vom Zentrum beständig an Größe ab, so daß sie endlich am Rande die Form einer Fußsohle annehmen. Zahnformel: EM US ET ER, ß - 95 aa. 5 2 fer Wagner hat Wiegmanns Zeichnung ziemlich un- genau kopiert (XXXV, Taf. 13, Fig. 107). Vitr. heynemanni Koch ist nur durch die Breite des Hautsaums von diaphana unterschieden und kann nicht als Art, wohl kaum als Varietät anerkannt werden, da der Saum selbst bei Tieren vom gleichen Fundort ziemlich stark variiert. Prof. v. Martens erklärt in einem mir vorliegenden an Wiegmann gerichteten Briefe, daß er V. heynemanni nicht von diaphana zu 1 ) 1 ) ei unterscheiden wisse. Daß beide anatomisch völlig über- einstimmen, stellte Simroth an Tieren aus dem Senckenbergischen Museum fest, die aus Kochs Hand stammen. Vitr. membranacea Koch, ausgezeichnet durch die sehr dünne Schale, scheint eine auf kalkarmem Boden lebende Hochgebirgsform von diaphana zu sein; ebenso V. albina Ziegler. Phkenacolimax (Semilimax) glacialis Forbes. Ueber diese Form habe ich keine volle Klarheit gewinnen könren. Wiegmann erhielt aus dem Ber- liner Museum unter dem Namen V. glacialis je ein Tier vom ° Faulhorn (leg. v. Martens) und vom Bernina-Paß (leg. Grube), beides alte Spiritusexem- plare ohne Schale. Von ersterer sagt er: „Genitalien ohne Anhangsdrüse, einfach; im Hinterende des Penis eine Drüse.‘“ Das Individuum vom Bernina-Paß: hatte eine Anhangsdrüse in der Vagina; es ist also anzu- nehmen, daß es zu einer der V. nivalis nahestehenden Art, oder zu dieser selbst gehört, während das andere der diaphana-Gruppe zuzuteilen wäre. V. glacialis gilt wohl jetzt ziemlich allgemein als eine Höhenform von diaphana, wer reichliches Material zur Verfügung: hat, würde sich durch Aufklärung dieser Frage ein Verdienst erwerben. Phenacolimax fSemilimax) kochi Andreae. Simroih, XXVI, S. 15. Wagner XXXV, Taf. (4, Fig, 124, Taf: 15 Fig. 128, 129 ‚\Genitalien u. Mundteile) [als V. charpentieri Stab.) Wiegmann untersuchte Exemplare von Patschkau in Schlesien. die von Merkel gesammelt, von Jetschin bestimmt waren; er versteht unter V. kochi die Art, deren CGeschlechtsapparat Wagner unter dem 7 Namen V. cherpentieri Stab. nach einem Exemplar vom Schneeberg in Niederösterreich abbildet. Ob Simroth, dessen Material von der Alpe Lawinenstein im Todtengebirge stammte, die gleiche Art vor sich ‚gehabt hat, geht aus seinen Angaben nicht bestimmt hervor. Als sicher ist anzunehmen, daß Wiegmanns Tiere - zu der Art gehören, die Westerlund als V. kochi beschreibt und für die er Patschkau als ein- zigen Fundort nennt. Wie ich schon in den einleitenden ‚kritischen Be- merkungen‘ erwähnte, kann ich an die Identität dieser _ östlichen Form mit V. charpentieri ‚Stab. — nivalis (Chrp.) Dum.. u. Mort. nicht glauben; jedenfalls ist das, was Simroth, Martens und Maltzan, von ‚denen Wiegmann Material erhielt, unter V. char- pentieri verstehen, etwas ganz anderes. Ich halte mich hier an Wiegmanns Benennung, die durch Jetschins Autorität gestützt wird. Seine Zeichnung ‚der Genitalien stimmt in allen Punkten genau überein mit Wagners oben zitierter Abbildung, besonders “auch in. der sonderbaren Form der Eiweißdrüse und dem eigentümlich geschlängelten Zwittergang. Der Genitalapparat ist, wie bei ?. diaphanus, einfach, ohne äußerlich hervortretende sekundäre An- hangsorgane. Der rechte Augenträger verläuft zwischen Peris und Vagina hindurch. Der Zwittergang ist an beiden Enden sehr dünn, in der Mitte erweitert und ‚geschlängelt; an seinem vorderen Ende, unter der Basis der Eiweißdrüse, bildet er ein kleines Divertikel. ‘Der Uterushals ist zylindrisch, die Vagina sehr kurz, das Receptaculum eiförmig, mit ziemlich langem Stiel. Iıı das auffallend lange und weite Atrium mündet neben der Vagina der sehr gedrungene rundliche Penis ein, der am Hinterende mit einem langen, distal am BR. Diaphragma inserierten Retraktor versehen ist. Das in seinem freien Teile sehr kurze Vas deferens be- eibt sich nach seiner Abzweigung von der Prostata zum vorderen Teile des Penis, passiert hier eine schmale ringförmige Scheide läuft am Penis rückwärts und mündet anı Hinterende neben dem Retraktor (Fig. 4). Die Innervation des Penis scheint nicht vom Zere- bralganiglion, sondern von dem am Oberende des rechten Pedalganglions austretenden Halsnerven zu er- folgen. Sicher konnte dies aber nicht festgestellt werden. I Die Innenwand der Geschlechtskloake zeigt keine hervortretende Streifung oder Faltenbildung. Die. Va- gina mündet mit etwas aufgewulstetem Rande in die- selbe ein. An der Innenwand des Uterushalses sitzen ringförmig angeordnete Reihen von zackenähnlichen Papillen. Der Innenwand des Penis anliegend findet sich ein flacher, birnförmiger, nach vorn in einen Aus- führgang verjüngter Körper, der am Hinterende drüsig zu sein scheint und davor gestreift ist. An den Mundteilen ist bemerkenswert, daß der Kiefer zuweilen zugespitzte Enden hat (Kopie von Wıiegmanns Zeichnung bei Wagner, Taf. 15, Fig. 129). Die Radula hat bis 92 Querreihen mit 35 Zahn- platten in der Halbreihe, 12 dreispitzige Seitenzähne, einen zweispitzigen, noch mit kleiner äußerer Neben- spitze versehenen Uebergangszahn und 22 einspitzige dornförmige Randzähne. Zahnformel: M —- 125 — ee 1T --22R x 92 (Abbildung nach Wiegmanns Zeich- Bes 1115 nung bei Wagner |. c.) BR: ER Während Ph. diaphanus durch den stark kolbig verdickten, von Drüsenmassen erfüllten Penis ausge- zeichnet ist, haben wir bei ?h. kochi das andere Extrem, einen kleinen, rundlichen, ich möchte sagen rudimentären Penis, und die Drüseneinlagerung auf ein Minimum reduziert. Jedenfalls ist V. kochi eine sehr ausgezeichnete Art und mit keiner der bis jetzt ana- tomisch untersuchten Vitrinen zu verwechseln. Es wären nun noch ein paar Worte über das Aeußere des Tieres zu sagen. Es ist von heller, weiß- licher Farbe, Kopf, Nackenpartie, Fußende und Mantel- lappeu grau marmoriert; die dreiteilige Fußsohle eben- falls hell, nur der Außenrand der Seitenfelder etwas grau. Eine schmale Nackenleiste ist vorhanden; die Rückenmulde hinten nicht spitz zulaufend, sondern etwas abgerundet, schmal lappig gesäumt. Am Körper jederseits 12 schmale Seitenfelder, und ein hinteres mittleres unpaares. ne Die Verbreitung ist noch nicht genau bekannt. Nach Wagner scheint die Art in den Sudeten, Beskiden, der Tatra und den Ostalpen vorzukommen; ich sammelte sie, nach OÖ. Boettgers Bestimmung, in der Provinz Belluno. Phenacolimax (Sem'limax) alpinus Koch. Vitrina draparnaldi var. alpina Koch ap. Simroth (XXVI, Su,l5): . Unter dem Namen V. draparnaldi var. alpina Koch erhielt Simroth. aus dem Senckenbergischen Museum eine Vifrina von Montreux, die er nach den Schalenmerkmalen unbedenklich zu V. major gestellt haben würde, während sie nach der Beschaffenheit der Genitalien der diaphana-Gruppe zugeteilt werden muß. Es ist mir sehr wahrscheinlich, daß hierher eine von Wiegmann untersuchte Vifrina won Sigriswyl am Thuner See gehört, die von Prof. v. Martens als V. draparnaldi bestimmt wurde. Ich gebe Wieg- manns Zeichnung der Genitalien wieder (Fig. 5). Von den für V. major charakteristischen Drüsenlappen am Hinterende der Vagina ist keine Spur vorhanden; der mittellange Blasenstiel geht unmerklich in das schlanke keulenförmige Receptaculum über; das Vas deferens tritt an den Penis vor dessen Mitte heran. Der hellbraune Kiefer hat einen spitzen Zahn an der Schneide. | Radula mit 30 Zahnplatten in der Halbreihe, 10 bis Il Seiten- und etwa 20 Randzähne. Am 9. resp. 10. Zahn ist die äußere Nebenspitze etwas weiter nach hinten, am 10. resp. 11. an die Basis der Schneide gerückt, die innere sehr wenig oder gar nicht zu er- kennen. Die Randzähne sind alle einspitzig, ohne Spur einer Nebenspitze, die bei V. major in der Regel als Rudiment vorhanden ist. Wir haben es also mit einer recht bemerkenswerten, anscheinend auf die Westschweiz beschränkten, we- nigstens anderwärts noch nicht beobachteten Art zu tun. Ob Koch sie beschrieben hat, ist mir nicht be- kannt; den schweizerischen Malakologen sei die inter- essaute Form zur Beachtung und weiteren Aufklärung empfohlen. Auch Semper bildet den Genitalapparat einer V. a/pina ab, nennt aber weder Autor noch Fundort. Bis auf die eiförmige, von dem kurzen, dünnen Stiel deutlich abgesetzte Bursa stimmt sein Befund befrie- digend mit dem Wiegmanns überein. Phenacoiumax (Semilimax) rugulosus (C. Koch) Marts. Simroth XXVI, S. 16 Eine noch sehr der Aufklärung bedürftige Art. 2 ur Die wenigen Mitteilungen über ihre Anatomie, die wir Simroth verdanken, gründen sich auf ein einziges mangelhaftes Exemplar des Berliner Museums. Danach gleichen die Endwege der Genitalien am meisten denen von Ph. diaphanus, doch ist der Penis schlanker, der Blasenstiel kürzer, und vor allem die Vagina länger und weiter, reichlich so lang wie der Blasenstiel. Vorläufig mögen hier die nicht genügend unter- suchten Gruppen Oligolimax P. Fischer und Gallandia Bgt. einen Platz finden, deren systematische Stellung noch unsicher ist. Subgenus Oligolimax P. Fischer. “ Gehäuse relativ hoch gewunden, rundlich, sehr dünnschalig, stark gestreift, zuweilen fast rippenstreifig, nicht glänzend, mit feinem Nabelloch. Das Tier kann sich ganz in das Ciehäuse zurückziehen, und verschließt es mit einem zarten Epiphragma. Tier ohne Nacken- und Schalenlappen; durch das Fehlen der letzteren erklärt sich die matte Oberfläche des Gehäuses. Radula mit dreispitzigen Mittel- und Seitenzähnen; Randzähne zweispitzig, mit kleiner äußerer Neben- spitze. Die Zahl der Randzähne beträgt nur etwa das Anderthalbfache der Seitenzähne. Cienitalapparat nicht bekannt. Typus: O. paulucciae P. Fischer. Phenacolimax (Oligolimax) paulucciae P. Fischer. APOrHRChEer aD. Panulücei (AVAL, S. 28, Die typische Art, nach der die Beschreibung des Subgenus entworfen wurde. Zahnformel: Me u a 3 | 3 BIN N Phenacolimax (Oligolimax) annularis Stud. Clessin VI, S. 41, Taf. Il, Fig. 9 (Radula) Ueber die Anatomie dieser Art wissen wir nur das wenige, was Clessin über ihre Radula mitteilt. Die Abbildung, in zu kleinem Maßstabe, gibt leider nur ungenügenden Aufschluß über deren Beschaffenheit. Daß die Seitenzähne zweispitzig sind, darf man wohl bezweifeln. Die Randzähne, deren Zahl leider nicht angegeben wird, sollen dornförmig sein, ohne Neben- spitze; dann ist es aber unzutreffend, wenn der Autor sagt, die Radula stimme genau mit der von V. nellu- cida überein. | | | ER g_X Z.aahnformel angeblich: Rn ve 4 Haan Ebeeie Verbreitung: In den Pyrenäen, Alpen, Apenninen, Siebenbürgen, Armenien und Transkaukasien, östlich bis Persien reichend; sie wurde auch in Südspanien, Sizilien, Thessalien und der Krim gefunden, und lebt vorzugsweise im Hochgebirge, tritt aber zuweilen auch in niedrigen Lagen auf. Daß sie „in allen Gebirgen Europas gesammelt wurde‘, wie Wagner behauptet, dürfte wohl schwer zu beweisen sein. Subgenus Gallandia Bgt. Gallandia Bgt. (August 1880), Trochovitrina (Schacko) Bttg. (Oktober 1880) Bemper, AXIlIl;, S.'87. 5 Ueber die Anatomie dieser auf Tikkeiuntt die Kaukasıusländer und Kleinasien beschränkten Gruppe wissen wir leider nicht viel mehr als nichts. Semper untersuchte V. conoidea Marts. von Samarkand und stelite fest, daß ihre Radula einspitzige Randzähne hat, über ihren Genitalapparat sagt er leider nichts. Aus seinen Ausführungen läßt sich nur schließen, daß die Art keine äußere Genitaldrüse hat, denn er:betont, dab er diese nur bei V. brevis gefunden habe. — Zn Simroth erwähnt beiläufig (XXVI, S. 27), daß „die Trochovitrinen der Mantellappen vollständig ent- behren und schon dadurch als eine eigene, wenn auch nahestehende Gattung sich kennzeichnen‘. Er selbst untersuchte keine Art, und ich weiß nicht, woher er diese Angabe entlehnt hat, vermute aber eine Verwechs- lung mit der auf den Philippinen lebenden Gattung Vitronoconus Semper, der in der Tat die Schalenlappen fehlen. Bourguignai hat die Gruppe der V. conoidea auf die Gehäusemerkmale hin zur Gattung erhoben; solange wir über ihre Anatomie nicht genauer unter- richtet sind, möchte ich ihm darin nicht folgen. Sein Name Gallandia hat die Priorität vor Trochovitrina. Genus Vitrina Drap. Gehäuse relativ groß, so daß das Tier darin Platz findet. Tier einfarbig, dunkelgrau bis schwarz. Retraktorensystem von allen andern Vitrinen abweichend durch das Vorhandensein von Seiten- retraktoren, die in der Körperwand endigen. Verdauungstraktus: Oesophagus lang, kein Vormagen, Speicheldrüsen dem Oesophag anliegend, länglich, schmal, nicht verwachsen. Radula mit rudimentärer Nebenspitze an den äußeren Randzännen. Seitenzähne 9—11, Randzähne mehr als die doppelte Anzahl; 81—90 Querreihen. Genitalien: Liebesdrüse rundlich oder spindel- förmig, den hinteren Teil der ziemlich langen Vagina einnehmend, deren hinteres Ende von 2—3 äußeren Drüsenlappen bedeckt ist. Der ziemlich schlanke Bla- senstiel mit rundlichem Rezeptakulum mündet in die Vagina. Penis groß, keulenförmig, mit endständigem EN diaphragmatischem Retraktor. Vas deferens ziemlich lang, etwa an der Mitte des Penis einmündend. Atrium relativ kurz. Vitrina major Fer. Moquin-Tandon XVII, S. 49-52, Taf. VI, Fig. 14—32 Ad. Schmidt, XXlII, S. 49, Taf. XIV, Fig.'106(Genitalien) Goldfiuss, XI, Taf. VI, Fig. d (Radula) Semper, XXlIll, S 88, Taf. XI, Fig. 10, 23 (Genitalien und Radula) Simroth, XXVI, S. 19, Taf. II, Fig. 7 (Genitalien) Die genauesten Angaben über diese Art verdanken wir Moquin-Tandon und Simroth, dessen Be- fund, nach Tieren von Lorsbach im Taunus, mit der von dem französischen Autor gegebenen Darstellung ziemlich gut übereinstimmt. Aus Wiegmanns Pa- pieren liegen mir, diese Art betreffend, 67 Zeichnungen und 13 eng beschriebene Quartseiten mit Bleistiftnotizen vor; daraus möchte ich das Wichtigste mitteilen, so- weit es geeignet ist, unsere Kenntnis zu erweitern und Simroths Beobachtungen zu ergänzen. Das Material, das Wiegmann von Herrn Dr. W. Voigt in Bonn erhielt, bestand aus 3 Exemplaren aus dem Sieben- gebirge, 2 von Bonn und 2 vom untern Ahrtal; ein weiteres Stück, vom Laacher See, erwies sich als ju- gendlich, kommt daher nicht in Frage. | Das Retraktorensystem (Fig. 6), das von dem anderer Vitrinen abweicht, wurde bereits von mir be- sprochen. Bei den Tieren aus dem Ahrtal war der rechte Seitenretraktor nur kurz und legte sich bald der rechten Körperseite an, um mit ihr zu ver- schmelzen. Ueber die Tiere aus dem Siebengebirge liegen die meisten Details vor; zu diesen gehört eine Zeichnung des Divertikels (Vesicula seminalis), das von Simroth besprochen, aber nicht abgebildet wurde. Es ist durch BEE" " . SEaBEne dunkle Farbe ausgezeichnet und tief -in die Eiweiß- drüse eingebettet (Fig. 10). Der rechte Augenträger verläuft oberhalb der Genitalien, aber frei, nicht zwischen Penis und Vagina hindurch. Die Zwitterdrüse erscheint als eine blasse bis hellbraune, ziemlich kom- pakte, längliche, aus mehreren Büscheln zusammenge- setzie traubige Drüse. Der Zwittergang ist weiß, kurz, mit einigen lockeren Schlängelungen; die Eiweißdrüse schmutzig weißlich bis hellgrau, im Umriß schief drei- seitig, aus ziemlicn großen Follikeln zusammengesetzt, vorn vom konkaven Teil des Magens, hinten vom Rektum begrenzt. Am Ovispermatodukt findet sich ein ziemlich weiter, faltenreicher Uterus, an dem in seiner ganzen Länge eine schmale weiße Prostata bandartig entlang läuft, die auch ziemlich große Blindschläuche aufweist. Der Uterushals ist ein 3-—4 mm langes, sehr dünnes, zy- lindrisches Rohr. Darauf folgt eine verhältnismäßig sehr lange und weite, gerade oder S-förmig gebogene Vagina, die am hinteren Ende die Liebesdrüse um- schließt. Diese erscheint als große, rundliche, zuweilen gelbliche Auftreibung, an deren Gipfel die Bursa mit einem sehr feinen Ausführgang mündei. Die Bursa ist etwa 1,5 mm lang, ei-keulenförmig, und ver- schmälert sich allmählich in den 2,5 mm langen Stiel; sie liegt dem vorderen Teil des Uterus an. Genitalkloake relativ lang, aber kürzer als bei Phen. pellucidus. Penis 3—4 mm lang, in der Mitte mehr oder weniger knieförmig gebogen, nach hinten keulenförmig verdickt und am Hinterende mit dem feinen Retraktor versehen, der mit seinem andern Ende rückwärts am Diaphragma, neben dem Spindelmuskel, inseriert. Das fadenförmige Vas deferens, das gegen die Prostata etwas weiter- ist, tritt etwa an die Mitte IE ie des Penis heran, oder tiefer, von einer dünnen Scheide oder einem breiten Gürtel umgeben, und endigt am Gipfel seitwärts vom Retraktor. Der Penisnerv zweigt sich vom Pedalganglion, neben den Halsnerven, ab. Dem verdickten Endteil der Vagina, das bei dem einen Exemplar ein gelbliches, seidenglänzendes, strei- figes Aussehen zeigt, liegen zwei gelbliche oder weiße Drüsenläppchen auf, eine acinöse Drüse, zusammen- gesetzt aus schmalen, keulenförmigen bis spindelför- migen Blindsäckchen. Beim Oeffnen zeigen sich in der Kloake feine Längsfalten, an der Innenwand der Vagina ein zick- zackähnlicher grauer Belag, angefüllt mit glashellem zähem Schleim. Die kugelige Anschwellung (die Liebesdrüse Fig. 9) besteht aus Ringmuskelfasern, mit Längsmuskelbündeln, im Innern eine weißliche flockige Masse. In der Spitze keine Knorpelpapille. Von der unteren Stelle des Penis, wo das Vas deferens an denselben herantritt, zieht eine dünne Scheide nach hinten, die das Hinterende des Penis und das apical hier einmündende Vas deferens umgibt, so dab dessen Einmündung fälschlich vorn erscheint. An der Innenwand des vorderen Penisteils ziehen sich drei Längsleisten, von Querfalten mit keulenförmigen Drüsen besetzt, entlang, die sich nach hinten wulst- artig verdicken. Am Ende ragt eine ovale Verdickung in das Lumen, bestehend aus Muskelfasern und keulen- förmigen Drüsenfollikeln. Das erweiterte Ende des Vas deferens ist von einer acinösen Drüse umgeben. Von der Radula der mittelrheinischen Vifr. major haben wir bis jetzt nur eine unzulängliche Darstellung von Goldfuß und die zu kleine Abbildung von Semper; ich gebe deshalb Wiegmanns Zeichnung -— 10° — wieder (Fig. 7). Er fand 87—90 Querreihen, und 30—-35 Zahnplatten in der Halbreihe, 9—10 Seiten- und 21-—25 Randzähne. Mittelzahn und Seitenzähne sind dreispitzig, aber der Außenzacken wird allmählich kleiner und findet sich noch bei Zahn 11 und 12 als Rudiment, um von da ab ganz zu schwinden. Weiterhin tritt er aber zuweilen in der Nähe des Randes wieder auf. Ueber den Verdauungstraktus habe ich schon oben Näheres mitgeteilt. Sempers Abbildung des Genitalapparats diffe- riert so sehr von den Darstellungen aller anderen Autoren, daß ich eine Verwechslung annehmen muß. Ad. Schmidts Darstellung stimmt im allgemeinen gut zu den Befunden von Simroth und Wiegmanan, läßt aber zu wenig Details erkennen. Die Bursa zeichnet er lanzettlich und bezeichnet sie auch im Text als stiellos. An den von Wiegmann untersuchten Tieren vom untern Ahrtal war der bei den Individuen vom Sieben- gebirge rundliche muskulöse Körper im hinteren Teil der Vagina mehr länglich, birnförmig, wie ihn auch Simroth von seinen Taunus-Exemplaren abbildet, und der drüsige Belag stärker ausgebildet. Welchen Wert man diesen Differenzen beimessen muß, läßt sich nach dem wenigen bis jetzt untersuchten Material nicht entscheiden. Es bliebe noch die Namenfrage zu erörtern. Der Typus von. Vifr. pellucida Drap. non Müll. — major Fer. = draparnaldi Cuv. ist ohne Zweifel die süd- französische Form, da Draparnaud die Art nach ‘ Exemplaren von Montpellier beschrieb. Ich habe kein authentisches Vergleichsmaterial zur Hand, aber Wieg- — 101 — manns Zeichnung des Gehäuses nach Bonner Exem- plaren stimmt sehr gut zu den vortrefflichen Abbil- dungen Polloneras nach Stücken von Montpellier (XXI, Taf. I, Fig. 11--13). Nach Angabe von -Goldfuß (XI, S. 68) hat auch Charpentier die vollständige Uebereinstimmung mittelrheinischer Exem- plare mit solchen von Montpellier bestätigt. Auch anatomisch scheint, wenn man Moquin-Tandons Darstellung mit den Befunden von Wiegmann und Simroth vergleicht, kein Unterschied von solcher Be- deutung zu bestehen, daß man auf eine artliche Ver- schiedenheit schließen möchte; ich sehe also keinen Cirund, die westdeutsche Form für eine andere Art zu halten. Wagner ist anderer Meinung und nennt die mittelrheinische Vitrine Phenacolimax austrasiae; aber sein Vergleichsmaterial stammt aus der Bretagne, ist also hier nicht maßgebend. Bis auf weiteres glaube ich Ph. austrasiae als Synonym von Vifr. major ansehen zu müssen. Nach gütiger brieflicher Mitteilung des Herrn Prof. Bovcott wurde Vifr. major von ihm neuerdings auch in England gefunden; eine Publikation darüber ist demnächst zu erwarten. Vitrina simrothi nom. Nov. Vitrina audebardi Simr. non Fer. Simroth, XXVl, S. 19, Taf. II, Fig. 8. Nach Exemplaren von Burg Stein bei Nassatı stellte Simroth fest, daß wir in der deutschen Fauna außer Vitr. major noch eine zweite Repräsentantin des (zenus Vitrina s. str. haben, die er Vifr. audebardi Pfr. nennt. Diese Benennung ist nicht zulässig, da es zweifelsfrei feststeht, daß Vifr. audebardi, die nicht von Pfeiffer, sondern von Ferussac Jils benannt wurde, mit V. pellucida Drap. (non Müll.) = major — 12 — Fer. identisch ist; ich schlage für diese eigentümliche Form den Namen V. simrothi vor. Eine genaue Vergleichung des Gehäuses wurde anscheinend nicht vorgenommen; Simroth sagt: „Aeußere Unterschiede habe ich nicht konstatiert; je- dentalls waren sie nicht in die Augen springend.‘“ Dagegen zeigt der Genitalapparat Besonderheiten, die zur artlichen Trennung dieser Form von der vorher be- sprochenen V. major nötigen. Die Vagina ist lang und ziemlich schlank, wie bei major, hat aber nicht am hinteren Ende den äußeren Belag von 2 oder 3 Drüsenlappen, sondern an derselben Stelle ein nach außen vortretendes rundliches oder unregelmäßig ge- lapptes Drüsenorgan, das indes nicht mit dem in das Atrium mündenden freien Anhangsorgan des Üienus Vitrinopugio zu verwechseln ist. Aus Simroths An- gaben geht hervor, daß er mehrere Exemplare unter- suchte; die Vermutung, es könne sich um eine indi- viduelle Abnormität handeln, ist also ausgeschlossen. Die Verbreitung der Art ist noch nicht festgestellt; meines Wissens ist bis jetzt Burg Stein bei Nassau der einzige bekannte Fundort. Vitrina stabilei Lessona. Pollonera XX. S. 16, Fig. 46 (Genitalien). Nach Polloneras Abbildung ist das Rezepta- kulum schmal eiförmig, kaum von dem schlanken Stiel abgesetzt; die Vagina relativ kurz und ziemlich stark aufgetrieben. Das Vas deferens tritt an die Basis des Penis heran. Leider sagt der Autor nicht, ob er mehrere Exemplare untersucht hat; es läßt sich deshalb nicht beurteilen, ob es sich vielleicht um individuelle Ab- weichungen handelt. Immerhin möchte ich der kurzen, dicken Vagina einen gewissen Wert als unterscheiden- — 103 - des Kennzeichen beimessen; nach Moquin-Tandon und Wiegmann ist sie bei V. major schlanker und bedeutend länger. Da zwischen der piemontesischen Form und der südfranzösischen ‚zajer auch Gehäuseunterschiede fest- gestellt wurden (Pollonera, XXI, S. 57), die zwar nicht sehr erheblich, aber konstant zu sein scheinen, so dürfte immerhin V. stabilei Anspruch auf Aner- Kennung als Art haben. Genauere anatomische Un- tersuchungen wären allerdings sehr wünschenswert. Genus Vitrinopugio Ihrg. v. Ihering, XII, S. 401. Von den bis jetzt untersuchten palaearktischen Vitriniden gehören elf, nahezu ie Hälfte, diesem (ienus an, das sich durch die eigentümliche, als freies An- hangsorgan ausgebildete Gieschlechtsdrüse vor allen anderen Gattungen auszeichnet. An der Radula ist die große Zahl der Querreihen bemerkenswert, die meist gesen 100 beträgt; als Maximum wurden 127 gezählt. | Ich habe vergeblich versucht, testaceologische Merkmale aufzufinden, nach denen sich die Zugehörig- keit einer Spezies zu diesem Genus feststellen läßt. Manche Arten haben ein relativ großes Gehäuse, in das sich das Tier vollständig zurückziehen kann; bei anderen ist es sehr weitmündig, an Daudebardia erinnernd und nicht zur Aufnahme des Tieres aus- reichend. Nur die Anatomie kann mit Sicherheit ent- scheiden, welchem Genus der Vitriniden eine zweifel- hafte Forın zuzuweisen ist. Ich unterscheide zwei Untergattungen: Subgenus Vifrinopugio s. str. mit einer Appendicula. Mittel- und Seitenzähne der Radula dreispitzig. Typus: V. elongatus. — 104 — Subgenus Targionia n. subg. mit doppelter Appendi- cula. Mittel- und Seitenzähne der Radula fünf- spitzig. Typus: V. bonelli. Subgenus Vifrinopugio s. str. Das Anhangsorgan kann verschiedene Formen an- nehmen, nach denen sich dieses Subgenus in mehrere Formenkreise oder Sektionen zerlegen läßt. Leider sind die bis jetzt vorliegenden Untersuchungen zum Teil nicht genau genug, so daß sie noch keine end- gültige Einteilung gestatten; die folgende Uebersicht ist daher nur als eine vorläufige zu betrachten. Ich unterlasse es, die Gruppen zu benennen. A. Anhangsorgan schlank, pfeilsackähnlich (Gruppe des V. elongatus ) a) ohne Penisretraktor, Papille verhornt: e/ongatus, truncatus, hibernicus. b) mit Penisretraktor Papille fleischig, Geschlechtsdrüse einstülpbar: brevis, nivalis. Papille nicht untersucht: carniolicus, kotulae. B. Anhangsorgan voluminös, mit stark verdickter Basis. c) Radula mit gezackten Randzähnen. Papille?: velebiticus Soos (Subg. Semilimacella Soos); d) Radula mit einspitzigen Randzähnen, Papille mit verhornter Spitze: excisus. | Anhangsorgan dem der Znidae ähnlich, mit !la- gellumartigem, kolbig geschwollenem Endteil. Pa- pille?: goeotiiormis. 2 Vitrinopugio elongatus Drap. Wiegmann, XXXVlI, Fig. 1-6 Simroth, XXVlI, S. 16, Taf. 2, Fig. 1—2 (Genitalien) Wagner, XXXV, S. 46, Taf. 15, Fig. 130 und Taf. 1l, Fig. 83 (Mundteile und Genitalien) Eckardt, IX. — 105 — Genitalien. Nach Wiegmann liegt der Re- traktor des rechten Augenträgers frei neben den Geui- talien; deren hervorstechendste Besonderheit ist das Fehlen des Penisretraktors, das sonst nur noch bei den nahe verwandten V. fruncatus und hibernicus festge- stellt wurde. Von Wiegmann liegen mir nicht we- niger als sieben Zeichnungen des Geschlechtsapparates vor, aus denen sich eine ziemlich erhebliche Variabilität in Größe und Form der einzelnen Teile ergibt. Der Penis ist immer kurz, zuweilen sackartig geschwollen, in anderen Fällen an der Spitze verjüngt; das Vas deierens meist apical, aber manchmal etwas seitlich in ihn einmündend. Der Uterushals ist immer sehr kurz, die Vagina relativ ıang, die Bursa rundlich, länglich oval oder lanzettlich, stets sehr kurz gestielt. Das Anhangsorgan mündet selten in das vorderste Ende der Vagina, meist neben dieser direkt in das Atrium. Die Länge des Vas deferens ist ziemlich wechselnd; von der Gieschlechtsdrüse hat Wiegmann schon 1886 einige Abbildungen ‚gegeben, so daß es sich erübrigt, darauf näher einzugehen. Charakteristisch für die Art ist auch der nicht gewundene, in seiner vorderen Hälfte verdickte, in der hinteren fadenförmige Zwittergang (Abbildung bei Wagner |. c.). Radula. Der Mittelzahn hat eine auffallend schlanke Hauptspitze. Die Zähne des Randfeldes sind einspitzig, dornförmig; nur die ersten haben noch ein kleines Rudiment der äußeren Nebenspitze, das bald verschwindet. Wiegemann fand in der Halb- reihe 13 Seiten- und 25 Randzähne, und die unge- wöhnlich hohe Zahl von 114-125 Querreihen, die höchste, die von ihm überhaupt bei einer Vitrina fest- gestellt wurde. | Es liegen mir aus Wiegmanns Papieren eine — 106 — Anzahl Zeichnungen von Gehäusen dieser Art vor, an denen die große Variabilität der Breite des Haut- saums bemerkenswert ist. Da alle Exemplare vom gleichen Fundort, dem Hausberr hei Jena, stammen, so ergibt sich daraus, daß dem Hautsaum als wnater- scheidendes Merkmal nur eine sehr untergeordnete Be- deutung zukommt. Vitrinopugio fruncatus Bttg. Simroth, XXVlI, S. 18 Wagner, XXXV, S. 47, Taf. 15, Fig. 136, 140, 1-41 (Genitalien) Der Genitalapparat stimmt nach Wagners Ab- bildung mit dem von V. elongatus absolut überein. Auf der Radula zählte Wagner I1 Seitenzähne und über 25 dornförmige Randzähne, von denen die inneren eine schwache äußere Nebeispitze haben. Abweichend davon ist Simroths Befund; ver unterstchte ein krainer Exemplar und fand es volistän- die mit V. nivalis übereinstimmend. Diese hat einen Penisretraxtor und eine fieischige Papille;, Wagner fand eine verhornte Papille (siehe seine Abbildung) und keinen Retraktor am Penis. Die Anatomie dieser Art bedarf also weiterer Aufklärung. Vitrinopugio hibernicus Taylor. Taylor, XXXIHlI, Heft !5 (Umschlag), Heft 20, S. 449 - 454 Fisr. 516-520 Bowell,,ll, Taf. 4 Bowell, Ill Boykott IV, Taf. ! und Textiig. I--5. Diese von Grierson in Irland entdeckte Vitrina wurde von Taylor zuerst als Vitr. elongata bestimmt, dann von Bowell für V. pyrenaica gehalten und schließlich von Taylor unter obigem Namen als neue Art beschrieben. Ich kenne sie nicht aus eigener An- schaung,. aber nach Taylors vortrefflichen Abbil- — 107 — dungen und Simroths Zeichnung der Genitalien würde ich sie unbedenklich mit Vitrinopugio elongatus vereinigen, wenn sie nicht in der Form der Genital- papille von dieser Art abwiche. Sie hat nicht einen verhornten hohlen ‚„Liebespfeil‘, sondern einen Kranz von Reizwärzchen, wie Simroth sie neint (XXIX, S. 614). Bei Betrachtung der Fig. 519 in Taylors Mono- graph, die den Genitalapparat der irischen Art nach einer Zeichnung von Simroth darstellt, fiel mir sofort das Fehlen des Penisretraktors auf; das ist ein bei Vitrinen selten vorkommendes und besonders für V. elongatus charakteristisches Merkmal. Von den zahl- reichen Zeichnungen zur Anatomie dieser Art, die mir aus Wiegmanns Nachlaß vorliegen, gebe ich eine wieder (Fig. 11), die ganz vortrefflich mit Taylors Fig. 519 übereinstimmt. Dazu kommt noch die große Aehnlichkeit des Gehäuses, die absolute Ueberein- stimmung der Radula und die hohe Zahl von 127 Quer- gliedern auf dieser. Von keiner andern bis jetzt unter- suchten Vilrina kennen wir eine Radula mit so zahl- reichen Zahnreihen; nur V. elongafus, mit 125 Quer- reihen, kommt der irischen Form annähernd zleich. Wie weit die Liebesdrüse der Vitrinen in ihrer Form variieren kann, darüber fehlen bis jetzt genauere Daten; es wird Sache der englischen Fachgenossen sein, durch Untersuchung einer größeren Anzahl Exem- plare festzustellen, ob die von Simroth gefundene eigentümliche Form der Papille konstant ist, oder ob auch die von elongatus bekannte Papille mit ge- bogenem, verhorntem, spitzen Ausführgange bei der irischen Vifrina vorkommt. In diesem Falle würde ich kein Bedenken tragen, die Form mit elongatus zu identifizieren. U Bowells Darste'lung der Genita’ien ist verfehlt, wie Simroth schon 1909 nachwies!) und auch der Autor selbst später zugibt (III). Durch Boycott wurde Sıimroths Befund in verschiedenen Punkten ergänzt; namentlich hat er den Verlauf des Vas deferens verfolgt und festgestellt, daß dieses in die Wand des Penis eingebettet ist und apical, nicht seitlich, in dessen Lumen einmündet. Vitrinopugio brevis Fer. Ad. Schmidt, XXlII, S. 49, Taf. XIV, Fig 105 (Genitalien) Semper, XXlIll, S. 88, Taf. XI, Fig. 19, 27 tGenitalien, Radula) Simroth, XXVI S. 17, Taf 2, Fig. 4-6 (Genitalien) Wagner, XXXV,S. 475, Tai. 15, Fig. 145 (Genitalien) Genitalien. Ad. Schmidt, dessen Darstellung sonst nicht einwandfrei ist, hat zuerst beobachtet, daß diese Art einen columellaren Penisretraktor hat, und durch Wieemann wurde dieser Befund bestätigt (Fig. 13); in dieser Hinsicht steht V. dbrevis einzig da unter allen bis jetzt untersuchten Vitriniden. Sie hat aber auch sonst bemerkenswerte Eigentümlichkeiten aufzuweisen. Der sehr kurze Ausführgang der kuge- ligen Samentasche mündet neben dem Penis in das Atrium. Das Vas deferens ist nur in seinem der Pro- stata genäherten Teile für eine kurze Strecke frei; dann verschwindet es unter einer den Penisschlauch um- gebenden bindegewebigen Membran, und mündet schließlich am. drüsigen hinteren Penisende seitlich vom Retraktor. Die weibliche Genitaldrüse ist an der Spitze etwas umgebogen und hat an der Basis einen kurzen Retraktor, der von der Fußsohle ausgeht. Ihrer Papille fehlt dıe bei anderen Arten beobachtete Chitin- ') Neuere Arbeiten über die Morphologie und Biologie der Gastropoden. Zoolog. Zentralblatt XVI, S. 744, —: 109 — spitze; bei der Ausstülpung zeigt sie eine verbreiterte, saugnapfähnliche Mündung. Bei einem der von Wiegmann untersuchten Tiere war die Drüse voll- kommen in das in diesem Falle stark geschwollene Atrıum eingestülpt (Fig. 12) und von außen gar nicht sichtnar, ein Fall, der bei Beurteilung anatomischer Be- funde zur Vorsicht mahnt. Eine Vagina fehlt. Eine nach Wiegmanns Zeichnung kopierte Abbildung der Genitalien von V. brevis findet sich bei Eckardt (IX, Fig. 79). Die Lage des rechten Ommatophorenretraktors zu den Genitalien ist noch nicht einwandfrei festgestellt; Wıegmanns Angaben darüber sind widersprechend und bedürfen der Revision. Sein Untersuchungsma- terial stammte von Murr i. Wttbg. Radula. Wiegmann fand bis 101 Querreihen mit 37 Zähnen in der Halbreihe, 11 dreispitzige Seiten- und 26 dornförmige Randzähne. Amı 12. Zahn zeigten sich noch schwache Rudimente der beiden Neben- spitzen, an den beiden folgenden solche der äußeren. Vitrinopugio nivalis (Chrp.) Dum. & Mort. Semper, XXlIll, S. 87, Tai. XI, Fig. 22 (Radula) Simroth, XXVI, S. 18, Taf. 2, Fig. 3 (Genitalien) Als Ergänzung zu Simroths Besprechung dieser Art gebe ich eine Abbildung nach Wiegmanns - Zeichnung, die eine Form von Obergurgl in Nordtirol betrifft (auch Simroths Material stammte teilweise von Gurgl). Es lagen davon zwei schalenlose Exem- plare vor, gesammelt von Bertkau. Das größere Tier war von dunkler, schwärzlicher Farbe, das kleinere heller, grau, die Mantellappen mit verwaschenen grauen Flecken. Bei beiden spitzt sich die muldenartige Ver- ‚tiefung nach hinten zu und ist am Rande gesäumt. — 10 — Die Radula hat bei dem größeren Tier 39 Quer- reihen, in der Halbreihe 11 Seiten- und 22 Rand- zähne:; an den letzteren tritt nur selten ein kaum erkennbares Rudiment der Nebenspitze auf. Bei dem kleineren wurden 98 Querreihen von 29—1-—-29 Zähnen gezählt, 11 Seiten- und 18 Randzähne. Die Abbildung der Genitalien (Fig. 15) bezieht sich.auf das kleinere Tier und weicht von Simroths Darstellung insofern ab, als dieser die Bursa- rundlich und ganz ungestielt fand, während sie bei Wieg- manns Exemplar einen schlanken Stiel hat und in diesen unmerklich übergeht; vielleicht eine Folge des Altersunterschieds. Von besonderem Interesse ist aber, daß nur eins der beiden Tiere eine äußere Geschlechts- drüse hatte; beim andern fand sie sich im Innern der Vagina. Wir haben hier denselben Fall, den Wiegmann schon bei V. brevis als Ausnahme fest- stellte: die Drüse kann nach Belieben aus- und ein- gestülpt werden. Wichtig scheint mir auch, daß die Papille fieischig ist und keine verhornte Spitze hat. Die Einstülpung der Geschlechtsdrüse scheint bei V. nivalis fast die Regel zu bilden; auch bei Tieren von der Seiseralp in Südtirol und bei zwei unbenannten, aber vermutlich hierher gehörigen Formen, von der Franzenshöhe am Stilfser Joch und vom Piz Padella bei Samaden, konstatiertte Wiegmann im Innern der Vagina, vor der Einmündung des Blasenstiels, das Vor- handernsein des Drüsenorgans, das mit einer durch- bohrten Papille in die Vagina hineinragt. Der Zwittergang ist nach Simroth verdickt, nicht gewunden, ganz wie bei V. e/ongatus; überhaupt er- gibt sich auf den ersten Blick eine gewisse Aehnli keit der Genitalien von V. nivalis mit denen von elongatus,; diese Art entbehrt aber des Penisretraktors — 111 — und hat eine Genitalpapille mit verhornter Spitze. Im Gehäuse ist V. nivalis am meisten dem Phenacolimax diaphanus ähnlich. Verbreitung: Savoyen, Schi Piemont, Tirol. Virinopugio carniolicus Bttg. Simroth, AAVI S. er; Nach Simroth Sail diese Art anatomisch mit V. nivalis übereinstimmen. Ich verweise auf meine Er- örterungen über Phenacolimax reitteri. Vorläufig bleibt die Frage ungeklärt. Vitrinopugio kotulae Wstld. Soös, XXX, S. 101-104, 156 - 157, Fig. 77—80 Von Vitr. elongatus unterschieden durch den relativ schlanken, am hinteren Ende spitz zulaufenden Penis mit langem, dünnen, apicalen Retraktor; neben diesem mündet das fadenförmige Vas deferens, das zum Teil unter der äußeren Bindegewebshülle des Penis verläuft. Der Retraktor des rechten Ommatophoren kreuzt den Penis. Bursa länglich eiförmig, sehr kurz gestielt; die Anhangsdrüse ist der von V. elongatus ähnlich und mündet neben der verdickten Vagina in das Atrium. Z wittergang gewunden, sein vorderes Ende verdickt. Aut der Radula 15 Seiten- und 20—21 dorn- törmige Randzähne. Vitrinopugio velebiticus S008. Soös, XXX, S. 94—100, 154—156, Fig. 75, 76 (Radula Genitalien) Eine in mancher Hinsicht ausgezeichnete Art, 'so daß ihr Autor sich veranlaßt sah, für sie ein neues Subgenus Semilimacella vorzuschlagen. Bedauerlicher- weise ist er uns die Abbildung des Gehäuses schuldig geblieben, das Achnlichkeit mit Phenacolimax pellucidus — 112 — hat und, wie bei dieser, groß genug ist, um das Tier ganz aufzunehmen. Die Radula weicht von allen Vitrinopugio-Arten ab durch die an Phenacolimax erinnernden vielzackigen äußeren Randzähne. Es wurden 11 dreispitzige Seiten- und 26 Randzähne gezählt, von denen die inneren zweispitzig sind. Genitalien. Uterushals lang und dünn, Bursa oval mit kurzem, am Vorderende stark verdickten Stiele. Vagina dick geschwollen, Penis zylindrisch- keulenförmig, mit endständigem Retraktor, neben dem das unter der äußeren Bindegewebshülle des Penis verlaufende fadenförmige Vas deferens einmündet. Eine ungewöhnlich voluminöse zylindrische Anhangsdrüse, von der der bisher besprochenen Arten stark ab- weichend, mündet in das vordere Ende der Vagina. Die Beschaffenheit der Papille stellte der Autor leider nicht fest. Der Retraktor des rechten Augenträgers kreuzt den Penis. Der Zwittergang ist in der Mitte stark erweitert und gewunden, an den beiden Enden dünner und gerade. Verbreitung. Bis jetzt nur von der Metla-Höhe im Velebit bekannt. Vitrinopugio excisus Wstld. Von dieser Art erhielt Wiegmann aus dem Berliner Museum zwei Spiritusexemplare von Przemysl in Galizien, Westerlunds Originalfundort. Da sie bis jetzt nur dem Gehäuse nach bekannt war, be- spreche ich sie etwas ausführlicher. Das Tier ist hellgrau, am Kopf und Nacken, Man- tellappen und Fußende etwas dunkler. Die Sohle ist hell, das Mittelfeld nicht viel schmaler, als die hell- graueiı Seitenfelder. Zentrale Nackenleiste vorhanden, — 113 — Fußrückenmulde nach hinten zugespitzt, Fußende kurz, im Begen abfallend. Nacken- und Schalenlappen von der gewöhnlichen Form. Kieier 0,73 mm breit, 0,28 mm hoch, sehr hell. Radula mit 97—100 Quergliedern; 30 Zahn- platten in der Halbreihe, davon 11—12 dreispitzige Sei- tenzähne. Am 12. Zahn (Uebergangszahn) hat sich die Hauptspitze beträchtlich verlängert; die innere Ne- benspitze, die schon an den vorhergehenden Zähnen etwas nach hinten gerückt ist, fehlt gänzlich, die kleine äußere ist noch vorhanden, ebenso am 13. und 14. ein Rudiment; alle folgenden Randzähne sind ein- spitzig. Von den Genitalien (Fig. 16) konnte nur ein Bruchstück der vorderen Partie präpariert werden. An den kurzen Uterushals schließt sich nach vorn eine ebenfalls kurze Vagina an, die am Hinterende die kurz gestielte rundliche *Samentasche und vorn eine große, den Penis beträchtlich an Umfang übertreffende An- hangsdrüse aufnimmt. Der neben der Vagina in die verhältnismäßig lange Geschlechtskloake einmündende Penis ist kurz, birnförmig, Vas deferens und Retraktor apical. Am Hinterende scheint ein Drüsenorgan vor- handen zu sein. Anhangsdrüse vorn mit muskulöser Scheide, in welche die mit einer verhornten Papille versehene Enddrüse einmündet (Fig. 17), ähnlich wie bei V. elongatus. Der rechte Augenträger verläuft zwischen den Genitalien. Die sehr voluminöse Anhangsdrüse hat die Art mit V. velebiticus gemein, die aber sofst, durch die stark aufgetriebene Vagina, den langen, dünnen Uterushals, den viel schlankeren Penis, und besonders durch die Bezahnung der Radula, von ihr abweicht. — 14 — Vitrinopugio goeotiformis Pollra. Pollonera, XX, S. 9, Fig. 1-4 und 40—42. Die Art ist testazeologisch so sehr der V. kotulae Wstla. ähnlich, daß Westerlund glaubte, sie mit ihr identifizieren zu sollen. Er hat sie später als gute Art anerkannt, mit vollem Recht, wie die Anatomie beweist. Genitalien. An den kurzen Uterushals schließt sich eine noch kürzere Vagina an, die am hinteren Teile den dünnen Äusführgang der rundlichen Bursa aufnimmt. Mit dem sehr schlanken, nach hinten spitz zulaufenden Penis, mit endständigem Retraktor, ver- einigt sich nahe seinem vorderen Ende das fadenför- ınige Vas deferens, und neben dem Penis mündet in das stark erweiterte Atrium eine Anhangsdrüse von so eigenartigem Bau, wie wir sie bis jetzt noch von keiner anderen Vitrina kennen. Sie erinnert in ihrer Gestalt sehr an die Appendix der Znidae,;, an einen ziemlich langen, an der Basis dünnen, nach hinten stark erweiterten, regelmäßig zylindrischen vorderen Abschnitt schließt sich ein anderer an, der zunächst fadenförmig dünn ist, aber allmählich stärker wird und nach hinten keulenförmig anschwillt. Bedauer- licherweise wissen wir gar nichts über die innere Be- schaffenheit dieses eigentümlichen Organs, das sehr wahrscheinlich der Eniden-Appendix homolog ist. Die Radula hat keine nennenswerten Besonder- heiten, Pollonera fand in der Halbreihe 12 Seiten- und 30 einspitzige Randzähne von der bekannten dornförmigen Gestalt. Subgenus Targionia n. subg. Die Charakteristik dieser Untergattung ergibt sich aus der folgenden Beschreibung der einzigen bis jetzt bekannten Art. — 15 — Vitrinopugio (Targionia) bonellii Targioni Tozzetti. Targioni Tozzetti, XXXII, Sonderabdr. S. 16-30, Taf. 6. (iehäuse dem von Phenacolimax pellucidus ähn- lich, aber viel mehr niedergedrückt. Ausgezeichnet ist diese Art durch die unter den Vitrinen einzig dastehende Radula. Der symmetrische Mittelzahn ist fünfspitzig, mit schlanker Hauptspitze und jederseits zwei kleinen Nebenspitzen. Auch die asymmetrischen Seitenzähne haben fünf Spitzen; von den inneren Nebenspitzen rückt eine an der Hauptspitze hinauf und ist dem Ende derselben sehr genähert, so daß diese zweizackig erscheint, während die äußeren Nebenspitzen die gleiche Stelle einnehmen wie am Mittelzahn. Der Autor fand in der Halbreihe 10 Seiten- und 27 Randzähne; die letzteren sollen nach der Be- schreibung zweispitzig sein. Abbildung und Beschrei- bung stimmen nicht überein. Die Genitalien weisen gleichfalls sehr eigentüm- liche Verhältnisse auf. Zwei stark entwickelte Drüsen- körper münden in das vordere Ende der Vagina. Beide sind an ihrem hinteren Ende kugelig verdickt und haben im Innern je zwei birnförmige, gelbliche Drüsen- massen, die nach vorn sich verjüngen und in schlanke, spiralig gewundene Ausführgänge endigen. Am vor- dersten Ende der Vagina (oder am Atrium) zweigt sich der an der Basis stark verdickte, nach hinten dünner werdende Blasenstiel ab, mit relativ kleiner, rundlicher Blase. Einen weiteren Drüsenkörper enthält der wurst- förmig geschwollene, am Vorderende plötzlich einge- schnürte Penis, an dessen hinterem Ende Vas deferens und Retraktor neben einander inseriert sind. Die Ei- weißdrüse ist breit, kurz, und wird von der relativ großen, fingerförmigen Vesicula seminalis überragt. Vorkommen: im toskanischen Apennin (Casentino). (Schluß folgt.) — 16 — Tertiäre Vorfahren unserer lebenden Najaden. Von F. Haas und W. Wenz. (Mit Tafel 5.) ') Neuere Funde haben gezeigt, daß unsere rezenten europäischen Najadenarten erdgeschichtlich älter sind, als man bisher annehmen konnte. Für Margaritana margaritifera L allein, die auf der ganzen nördlichen Erd- hälfte verbreitet ist, mußte, um diese Verbreitung zu er- klären, dieser Schluß gezogen werden, obwohl fossile Belege hierfür fehlen, was bei dem auschließlichen Vor- kommen der Art ın fast kalkfrciem Wasser nicht anders zu erwarten ist. Die Gattungen Anodonta und KRhombunio kennen wir aus zahlreichen europäischen Süßwasserablagerungen in den rezenten äußerst ähnlichen Arten. Auch die Gattung Unio ıst tertiär in vielen, den heutigen sehr nahe verwandten Arten nachgewiesen. Zwei dieser Arten, die uns hier beschäftigen sollen, lassen sich überhaupt nicht von rezenten trennen. Die von Ludwig?) als Unio viridis Ludw. (non Rafinesque 1820) aus dem Jungpliozän der nörd- lichen Wetterau beschriebene Muschel hat sich nach Vergleichung reicheren Materials als ein unzweifelhafter Unio tumidus Retz. herausgestellt, die sich höchstens subspezifisch von seinen lebenden Formen abtrennen läßt, als Unio tumidus ludwig Wenz*) (Taf. 5, Fig. 1). ») Der Druckstock zu Tafel 5 ist uns von der Wetter- auischen Gesellschaft f. d. ges. Naturkunde in Hanau freund- lichst zur Verfügung gestellt worden. *, Palaeontographica, VIII, S. 196, Taf. 72, Fig. 8—10. ’, Wenz, W., Das Tertiär im Vogelsberg und seine Be- ziehungen zu dem der Wetterau und anderer Tertiärablager- ungen. Ber. Wetterau. Ges. f. d. ges. NatırEnade Hanau, 1922, S. 1—76, Taf. I—-IIl. — Vergl. S. 73, Tat. Il, Fig. 2 WEN ZW. 8.0.8088, Da 32, tier fat! Ib. — 117 — Aus demselben Gebiete ist weiterhin aus Boh- rungen, besonders bei Salzhausen, ein zweiter Unio aus den unterpliozänen Braunkohlenzonen bekannt ge- worden, der sıch nicht nur nicht von dem echten Unio ba- tavus, sondern sogar auch nicht von der im gleichen Gebiete noch heute vorkommenden Lokalform taunicus Kobelt unterscheiden läßt (Tat. 5, Fig. 2). Unio ba- tavus taunicus Kob. findet sich heute im Gebiete der Nidda und ın den nördlichen Zuflüssen ‘des Mains zwischen der Niddamündung und der Mainmündung, sowie ım Gebiete der Lahn oberhalb von Gießen. Die fossilen Stücke sind nicht korrodiert und zeigen deutlich die Wirbelskulptur, sowohl die erwachsenen _ als auch besonders schön einige gefundene Embryo- nalklappen. Solche Stücke, wie die vorliegenden fos- silen, finden sich heute nur ın kalkreichem Wasser. Da der weitaus größte Teil der Fundorte der lebenden Form kalkarmes Wasser führt, so ist bei dieser die Wirbelskulptur fast immer zerstört. Vergleichbare Stücke liefert z. B. der Wickerbach bei Flörsheim, von wo auch das abgebildete Vergleichsstück (Taf. 5, Fig. 3) stammt, da hier die Bedingungen (kalkreiches Wasser) erfüllt sind Wir müssen also annehmen, daß auch die fossile Form ın kalkreichem Wasser gelebt hat. Die Tatsache, daß ihre Umrißform hinten eine deutliche Verbreiterung zeigt, die eine Abstutzung des Hinter- endes bewirkt, gibt uns weiteren Aufschluß über die Bedingungen, unter denen sie lebte, da man diese Er- scheinung fast stets bei Muscheln langsam fließender Bäche oder kleiner, flacher Seen antrifit. Erklärung von Tafel 5. Fig. 1 Unio tumidus ludwigi W enz Fig. 2a. Unio batavus taunieus Kob., fossil: Salzhausen Fig. 2b. Unio batavus taunicus Kob., rezent: Wickerbach. — 118 — Mollusken aus der Umgebung von Hoi a. S. und dem Fichtelgebirge. Von G. Zwanziger, Hof. Im folgenden gebe ich ein Verzeichnis der bisher von mir in der Umgebung von Hof und im Fichtel- gebirge beobachteten Mollusken bekannt. Es stammen die Funde aus einem Gebiete, das bis jetzt anscheinend sehr vernachlässigt wurde, denn ich konnte darüber malakozoologische Mitteilungen nirgends finden, nur in den alten Werke von Goldfuß ‚Beschreibung des Fichtelgebirges, 1817“ sind einige Weichtiere erwähnt. Diese über 100 Jahre alten Angaben bedürfen natürlich jetzt der Ueberprüfung. Das Sammelgebiet umfaßt die nähere und weitere Umgebung von Hof, das Fichtel- gebirge, vor allem die Teile davon, welche leicht zu erreichen und infolgedessen auch ziemlich bekannt sind und teilweise den Frankenwald; doch bedarf letzterer noch genauerer Untersuchung. Der Vollständigkeit halber habs ich auch die Funde von Goldfuß aus dem Höllentai (im Nachtrag zur Binnenmollusken-Fauna Mitteldeutschlands, 1904), das ja mit zum Gebiet ge- hört, mit aufgenommen und diese durch (G) gekenn- zeichnet. | Die Hofer Gegend ist arm an Mollusken, denn im ganzen nördlıchen Oberfranken herrscht Urgebirgs- formation vor. Auch die Vorherrschaft des Nadel- waldes und das Fehlen schluchtenartiger Täler ist dem Molluskenleben nicht förderlich. In dieser Beziehung kommen nur das vorhin schon erwähnte Höllental und das Saaletal unterhalb Hofs in Betracht. Ein besonderes Augenmerk wurde auch auf den Auswurf der Saale gerichtet, doch ist die Ausbeute daraus ebenfalls gering, bei weitem nicht so groß — 119 — wie diejenige südbayerischer Flüsse. Immerhin gibt uns das (ienist leicht einen Ueberblick über die im Gebiete zwischen dem Fichtelgebirge und Hof ver- breiteten Arten, umsomehr als die Entfernung zwischen dieser Stadt und der Saalequelle nicht sehr groß ist, also die gefundenen Arten nicht sehr weit hertrans- portiert worden sind. Gesammelt wurde das Genist zwischen Moschendorf und Hof. Das Vorkommen der Muscheln ist nur kurz zu- sammengefaßt, dafür verweise ich auf meine Abhand- lung in dieser Zeitschrift 1920 S. 14 „Ueber die Ver- breitung der Najaden im Gebiete der sächsischen Saale bei Hof.“ Ich lasse die Liste der von mir besuchten Fundorte folgen; zur Vermeidung von Wiederholungen ist jeder einzelne im Texte mit seinem Ordnungsbuchstaben be- zeichnet. a) Höllental, b) Stebenbach, c) Epprechtstein, d) Waldstein, e) Saaletal, f) Saalegenist, e) Krötenbruck, h) Eppenreuth, i) Tauperlitz. 1. Limox maximus L. Ötterberg, Labyrinth, .Gum- pertsreuth, Epplasmühle, Kornberg, a. 2. Limax arborum Bouch.-Cantr. a (G). 3. Agrielimax agrestis L. In Gärten. 4. Agriolimax laevis Müll. a (G). 5. Vitrina pellucida Müll. c, d, e, f. DT 12. 13. 14. =ooe®ena& — 120 ° — Vitrina diaphana Drap. a (G), f. Vitrina elongata Drap. a (G). Euconulus fulvus Müll. a (G), e, f, g, h. Hyaiinia (Polita) nitens Mich. Ruine Oppenroth, t. Hyalinia (Polita) cellaria Müll. a (G). Hovalinia (Polita) hammonis Ström. Häufig, auch.:a,T, | Vitrea cristallina Müll. Wie vorige. Zonitoides nitidus Müll. Die sonst häufige Art findet sich nur spärlich; f. Arion empiricorum Fer. var. ater ÖOchsenkopft, Frankenwald, a. Arion subjuscus Drap. a (G). Arion hortensis Fer. In Gärten. Arion bourguignati Mab. a (G), b. Punctum pygmaeum Drap. f. Gonyodiscus rotundatus Müll. a, b, c, d, f. Gonyodiscus ruderatus Stud. Seltener wie vorige, c, d. Vallonia pulchella Müll. c, d, f. Vallonia costata Müll. c, f, aber weit spärlicher wie vorige. Isognomostoma holoserica Stud. Sehr selten. Bis- her nur in 1 Exemplar an der Innenseite: der Ruine Epprechtsstein gefunden. Fruticicola sericea Drp. c, f, g. Monacha incarnata Müll. a (G), var. minor. Chilotrema lapicida L. a (G) an Diabasfelsen, Hirschstein, c, d, hier überall an Giranitfelsen. Arianta arbustorum L. a (G), c, d. 28. 29. 30. — 121 — Ce»aea nemoralis L. Durchaus nicht häufig. Ein- farbig rötlich in den Bahnhofgärten. | Cepaea hortensis Müll. Auch nicht besonders häufig, Färbung fast nur gelblich. Theresienstein 12345, — 1 23 45, 123 45, Schellenberg 12345, Leimitz 00000, 12345, Draisendorf 12 345, 12 3 45. Helix pomatia L. Nicht überall. Häufiger nur an den Kalkplätzen, z. B. Ossek, Neuhofer Eisenbahn- damm, Theresienstein, Geigen, Steinbruch am WÖöl- battendorfer Weg. Ena montana Drp. c, d, aber nicht häufig. Vertigo pygmaea Drp. f, g, nicht häufig. Verfigo antivertigo Drp. b (G). Seltsamerweise sonst nicht gefunden, auch im S.-Genist nicht vor- handen. Sphyradium edentulum Drap. f, selten. . Marpessa laminata Mont. c, d. Alinda biplicata Mont. c, d. Kuzmicia parvula nur d. Kuzmicia dubia Drap. Vereinzelt aa (G) c, d. Kızmicia bidentata Ström. a (G). Pirostoma plicatula Drap. c, d, zwischen den Granitfelsen. Cionella lubrica Müll. verbreitet, f massenhaft. Succinea putris L. häufig, auch f. Succinea oblonga Drp. Anschwemmungen des Stebenbachs bei Hölle (G). Carychium minimum Müll. Verbreitet, aber nicht sehr zahlreich, auch in f nur spärlich. Iymnaea stagnalis L. Sehr zahlreich in den Weihern bei Krötenhof, aber auch sonst häufig, Mn Alsenberger Weiher, Sandgrube am Bahnhof, Waldfrieden. Radix auricularia L. Hochteich, Sandgrube, g, h. Radix ovata Drp. Hochteich, Sandgrube, in der Saalezcanidar (GG). | Galba peregra Müll. Krötenhof, Wustuben, Pirk, Köditz, im Göstrabach, f, i, wenig, a und b (G). Galba truncatula Müll., ziemlich häufig, a und a Physa jontinalis L. Alsenberger Weiher, Sachs- weiher bei g Cooretus corneus L. Wurde vor mehreren Jahren von Mitgliedern des Vereins für Aquarienkunde im Weiher am Anspann ausgesetzt und vermehrte sich hier sehr stark; gegenwärtig geht dieser Platz durch Zuschütten des Weihers verloren. Auch die anderen Fundorte wie der hinter dem Bahnhof laufende Graben, Steinbruch am OÖtterberg, dürften auf Einsetzung zurückzuführen sein, wie dies sicher bei der Lache am Waldfrieden der Fall ist (1920). Kommt auch in der Saale vor und wurde 1922 auch im Genist oberhalb der Sandgrube gefunden. Planorbis marginatus Drp. Krötenhof, g, i, in f nur sehr wenig. Civrorbis vortex L. f. Gyraulus albus Müll. f nicht selten. Segmentina nitida Müll. f spärlich, g. Ancylüs fluviatilis Müll. Fast in jedem Bach. Untreubach, Göstra, Schönitzbach bei Joditz, La- mitz, obere Regnitz, Quellitzbach, Dorschenbach bei i, Krebsbach, untere Regnitz mit Rohrbach, Töpenbach. 39. 60. H1. 62. 63. — 123 — Unio crassus Retz. Saale, Pulschnitz, Göllitzbach, Untreubach, obere Regnitz, Quellitzbach, untere Regnitz, Göstrabach. Margaritana margaritifera minor Rssm. Förmitz, Lamitz, Perlenbach bei Nonnenwald, Perlenbach bei Rehau (Grünau), Höllbach, obere Regnitz, Untreubach. Anodonta cygnea L. In der Saale bei Schwarzen- bach und unterhalb der Neuen Spinnerei bei Hof. In vielen Bächen: Löstenbach, Pulschnitz, obere Regnitz, Quellitzbach, untere Regnitz, Tannbach, Törenbach. Außerdem in Weihern: Sachsteich, Pfaffenteich. Neuhof, g, h, und bei Münchberg, Kircherlamitz,. Manchmal auch unter f. Musculium lacustre Müll. h, Steinbruch an der alten Oberkotzauer Straße, Saale. Pisidium fossarinum Cless. Pfaffenteich, Pirk, Ba 3.66). Pisidlium subtruncatum Malm. f. Pisidium personatum Malm. f. Es wurden also bisher insgesamt 63 Arten von Mollusken festgestellt; 21 davon lieferte das Saale- genist; auffallend gering ist das Vorkommen von Pupilliden. 44 der gesammelten Arten sind Land-, 19 Wassermollusken. — 124 — Literatur Herbst, R. Beiträge zur Conchylienfauna von Südhanuover, in: 9.—7. Jahresber. Niedersächs. zool. Ver., 1915, S. 1-21. Behandelt die Schnecken des Gebietes, von denen 107 Arten genannt werden. Besondere Aufmerksamkeit ist der Bän- dervariation der Cepaeen und alpinen Gehäusen geschenkt wor- den, welche letztere bei 22 Arteiı gefunden wurden. Lutz, A. Schistosomum mansoni and Schistosomatosis observed ın Brazil, in: Mem. Inst. Oswaldo Cruz, XI., 1919, 5. 109 pis 140, Taf. 37—43. Enthält neben einer ausführlichen Beschreibung der Schisto- somatose, ihres Errezers, der Infektionsart und der Entwicklung des Erregers, der sein Sporocystenstadium in Planorbis olivaceus durchmacht, eine Tafel mit guten Abbildungen (Taf. 43) von Plan. olivaceus, guadeloupensis, centimetralis und -boissyi, Ortmann,_A. E., South American Najades; a contribution to the knowledge of the freshwater mussels of South America. — Aus: Mem. Carnegie Museum, Pittsburgh, VIII, 1921. S. 451-0670, Taf. 34 - 48. Auf das von ]J. D. Haseman für das Carnegie Museum im mittleren Südamerika gesammelte Material von Najaden ge- stützt, das fast von allen gefundenen Arten auch in Alkohol konservierte Weichkörperfenthält, konnte Ortmann es wagen, einen Ordnungsversuch der bisher nur mangelhaft bekannten südamerikanischen Najaden zu unternehmen. Die v. Ihering- schen Arbeiten, .die bisher einzigen über die genannte Gruppe, dienten als Grundlage, auf der Ortmann seinen Bau errichten konnte. Aus Schalen und anatomischen Charakteren ein ein- heitliches Bild zusammensetzend, gelangt Ortmann zu einer Einordnung sämtlicher südamerikanischen Najaden in die Fa- milie der Muteliden, die ihrerseits in die beiden Subfamilten der Hyriinen und der Mutelinen zerfällt. Zu den Hyriinen, deren Larve ein Glochidium ist, gehören alle früher zu Unio gestellten südamerikanischen Formen, deren Finreihung in 7 Gattungen auf S. 461 mit Hilfe eines Bestimmungsschlüssels gezeigt wird. Unter diesen 7 Genera ist Diplodon in conchyologischer und anatomischer Beziehung das primitivste, Prisodon und Callonaia stellen die höchst entwickelten dar. Bei der Behandlung der einzelnen Gattungen der Hyriinen wird ein Versuch gemacht, Diplodon;in 6 Artengruppen zu zerlegen. Neu beschrieben werden D. hasemani (S. 478), D. imitator (S. 4911, D. simillimus (S. 495). D. ricarius (S. 497), D. depieiens (S. 499), D. hildae (S. 514), D. mogymorum (S. 5201, D. berthae (S. 528), D. enno ıS. 531). Auch bei der Subfamilie der Mutelinen, deren Larve das von_lhering entdeckte, von Ortmann leider nicht wiede’geio'ndene Lasidium ist, wird (S. 568) eine Einteilung in 6 Gattungen begründet, von denen die mit Hauptzähnen im Schloß versehenen Genera = 5 — Theringella, Fossula und Monocondylaea die ursprünglichsten sind, die über Anodontites zu den höchst entwickelten, schloßlosen Gattungen Myeetopoda und Leila einführen. Die 6 Arten von Monocondylaea sind_auf S. 573 in einer Tabelle zusammengestellt M. obesa (S. 583) und M. hollandi (S. 585) neu beschrieben. Die Einteilung der Gattung Anodontites in Artengruppen wird in einer Uebersicht auf S. 588 behandelt. Neu beschrieben werden An. hyrioides (S. 604) und An. hasemamı (S. 609). “im Ganzen werden 69 Arten behandelt, von denen weitaus der größte Teil auch mit konserviertem Weichkörper vorlag, dessen Untersuchung eben die genau:re Bestimmung der Ver- wandtschaftsbeziehungen der einzelnen Arten und Gattungen zu einander ermöglichte. Die allgemeine Lage der Organe bei den untersucht“n’ Arten ist durch einige Textfiguren, Spezielleres über den’ Bau”’der Kiemen auf den letzten 4 Tafeln dargestellt. Dies ist der wesentliche Inhalt eines Werkes, das für das Studium der südamerikanischen am stets als klassisch be- trachtet werden wird. ER Coen, G. S., Delle forme adriatiche di Argonauta, ed in parti- colar2 dell’ A. Monterosatei n. sp. in: Annali del Museo Givico di Storia ‚Naturale di Genova, BEHIE 3a, Vol...VI (XLV]) „8. 271—275, mit Taf. V. ’ Außer der neuen Art werden 4 weitere a ustz., besprochen und sehr gut abgebildet, darunter 3 italienische. Coen, G. S., Sulle varietä viventi del Cardium tuberenlatum L. loc. cit. S. 299-304, Taf. VI—-X. Die Tafeln bringen in schöner photographischer Wieder- gabe die Abbildungen von 16 Forinen, wovon IO neu. Coen, Giorgio S., Di un nuovo Fusus Adriatico in: Atti della Soc. Ital. di Science Nat. Vol LVI, Pavia 1918, S. 317-319. ‘Mit Textabbild. von 3 Arten; Fusus dalpiazi n. Sp. Coen, GU., .Yonodontu (Trochocochleu) crassa Pulteney n. var. Jaeuriana. loc. cit. vol. LVII, Pavia 1919, S. 304—305, mit 3 Textabbild. Coen, Giorgio, Note sulle Morio ae loe. eit. vol. LIX. Pavia 1920, S. 129—135. Con 2 tavole. „Es werden 14 Formen abgebildet, darunter M. adriaticu n. Sp., eylindrica n. sp. und 6 neue Varietäten. Arigoni degli Ordi, E., Della vita e delle opere della Mar- _chesa M. Paulucei, malacologa italiana. Aus: Atti R. Istituto Veneto Scienze, Litt. Arti, LXXX., 1921, S: 59 —70. "Würdigt die Verdienste der verstorbenen Forscherin uni. gibt, im Anschluß an eine kurze Beschreibung ihres Lebens, eine — 126 — Aufzählung der 35 von ihr veröffentlichten wissenschaftlichen Arbeiten. Wagner, A., ;Die Molluskensammlung des Polnischen Natur- historischen?Staatsmuseums in Warschau. I. Neue Gruppen und Formen der Subiamilie 4lopiinae (Deutsch.) In: Ann. Zool. Mus. Pol. Hist. Nat., I, 1921, S. 41—56, Taf. 1—2. Da die Zeitverhältnisse die Beendigung der von Wagner begonnenen Monographie der palaearktischen Clausilien in Rossmaesslers Iconographie unmöglich machen, will der Ver- fasser seine Untersuchunge.ı in einer Reihe kleinerer Abhand- lungen weiter veröffentlichen, von denen die vorliegende die erste ist. Neu: Protoherila n. gen., S. 42, Typus Z’rot. junickü n. Sp., S. 43, Taf. I, Fig. 1-3. Erstmalig abgebildet werden Alopia (Herilla) korabensis Wagner 1919, Tat I, Fig. 6-9, A (Herilla) dardarnorum Wagner 1919, Taf. I, Fig. 10-12, A. (Herilla) illyriea miosis Wagner 1919. Taf. 2, Fig. 13—15, A. (Herilla) iülyrica diebasis Wagner 1919, Taf. 12, Fig. 16—19, von denen auch die Geschlechtsorgane beschriebeu und darge- stellt sind. Geiger, H., Die Mollusken- und Wurmiauna des Wielenbacher Weiher, aus: Beitr. Fauna Weiher Bayr. Teichwirtsch. Vers. Anst. Wielenbach (Oberbayern), Bayr. Biol. Vers. Anst. Fisch. Zool. Inst. tierärztl. Fak. Univ. München. In veralteter Nomenklatur werden die beobachteten (durch- weg weitverbreiteten) Arten genannt, unter denen auch Planorbis perezi Dup. auftritt. Verfasser scheint als Fachliteratur haupt- sächlich Clessins Exkursionsmolluskenfauna benutzt zu haben. Boutan, L., L’origine du sac perlier et le mode de formation des perles fines, in: Comptes Rendus Acad. Sci. Paris, Tome 173, 1921, S. 1021 1023. Verf. hommt zu dem Schluß, daß jedes Perlmuttergebilde -- Schale oder Perle — unter Mitwirkung des Außenepilhels des Mantels entstehen kann. FR Gomez, J., R., EI Mioceno continental iberico y su fauna malacolögica. — Junta para ampliaciön de estudios cientificas. Com. de Invent. cient. y prehist. Mem. 30 (Ser. paleont. 5) 230 pp. I Karte. Madrid 1922. Diese lange vermißte und sehr verdienstvolle Zusammen- stellung der iberischen miocänen Land- und Süßwasser- molluskenfauna und ihrer Literatur gibt Beschreibung und gute Abbildungen der seither bekannten und ileiniger neuen Arten sowie der Lagerstätten. Neu: Neritina {( Neritodonta) bolivari, Valvata schlosseri, Hydrobia calderoni, H. romani,'Melanopsis (Lyrcea) pacheeoi, Limnaea navarroi, Planorbis (Armiger) lluecai, Helix boli- veri, H. pradoi, H. vilanovai, Pisidium ezquerrai, P. macphersoni. — il > Die Systematik bedarf hier und da der Korrektur. In die Augen fallend ist die Uebereinstimmung des größten Teiles der Fauna mit der aus Südirankreich bekannten gleich- alterigen. MW. Dollfus, G. F., Faune malacologique du Miocene sup. de Ja- nina 'em/Epire...—ı Bull. Soc. geol:: France 14) XXI, 1922, p. 101—123, I Taf. Die kleine oberpontische Süßwasserfauna umfaßt 7 Arten, darunter Bithynia (Neumayria) janinensis neu. Favre, J., Les Valvata post - glaciaires et actuelles du bassin de Geneve. — C. R. seances Soc. phys. et hist. nat. Geneve 39, 1922, p. 49-53. Verfasser glaubt, die Gruppe der F. piscinalis und der V. pulchella auf gemeinsamen Ursprung zurückführen zu können. Montandon, R. et Gay, L., Decouverte d’une nouvelle station pal&olithique ä Veyrier-sous-Saleve (Haute-Savoie). Festschr. 60. Geb F. Sarasin 1919, p. 23—39. Darin die Molluskenfunde p. 33—37 von ]J. Favre. WW. Gaschott, O., Beitrag zur Molluskeniauna der Pfalz. In: Pfälz. Museum, XXXVIlIl, 1921. S. 82. Gaschott, O., Planorbis corneus L. und Vivipara contecta Mill. im östlichen Unterfranken. In: Blätt. Aqu. Terr. Kunde, SEI 1921... 234. Mestayer, M. K., Notes on New Zealand Mollusca: No. 1, Descriptions of three new species of Polyplacophora, and oi Damoniella alpha. In: Trans. N. Z. Inst., Lil, 1921, S. 176 bis 180, Tai. 38. Nen: Plaxiphora (Maorichiton) Iyallensis, S. 176, Taf. 38, Fig. 7-8. — Lorica haurakiensis, S. 177, Tat. 38, Fig. 1—-3. Rhyssoplax olirieri. S. 179, Taf. 38, Fig. 9-11. -— Damoniella alph«, S. 179, Taf. 38, Fig. 12 (Scaphandride). Mestayer, M. K., Notes on New Zealand Mollusca ° No. 2, Callochiton empleurus (Hutton). In: Trans. N. Z. Inst.. LIII, 1921, S. 180. Gibt eine neue, verbesserte Beschreibung dieser seltenen und ungenügend bekannten Art. Oliver" W.R.B., Variation im Amphineura. In: Trans. N. Z. Inst. Lil, 1921, S. 361. Nennt eine Reihe von Chitonidenarten, die statt der S normalen Schalenstücke nur 7, 6 oder sogar 5 aufweisen. — (E Lutz, A., Sobre a oceorencia da Fasciola hepatica no Estado do Rio de Janeiro. In: Bol. Instituto Oswaldo Cruz, 1, 1921, S. 9—13, Rio de Janeiro. Der bekannte kosmopolitische Parasit, der große Leber- egel, macht, wie Leuckart zuerst für Europa feststellte, einen Teil seiner Entwicklung in Lymnaea (Galb«a) truncatula Müll. durch und benutzt in Hawai als Zwischenwirt die 1. (Galba) oahnensis, in dem brasilianischen Staate Rio de Janeiro dageg n, wie der Verfasser nachweisen konnte, eine Lynmnaea, die bisher unter dem Namen viator Orb. ging, die der Verfasser aber für eine neue, Art hält. Er bildet sie auf S. I2 in 3 Textfiguren ab und wiederholt auf S. 13 die Orbignysche Originalbeschreibung von L. viator. Lutz, A., Caramujos de agua doce do genero Planorbis,; ob- servatos no Brasil. In: Mem. Inst. Oswaldo Cruz, X, 1918, S. 65-82 Tal 18) “Zählt 14 Arten von Planorben auf, die alle abgebildet werden. Neu beschrieben werden: Planorbis confusus (S: 70, Taf. 15, Fig. 2a—2d), Pl. centimetralis (S. 73, Tai. 17, Fig. 8a-8d), Pl. (Taphius) nigrilabris (S. 74, Taf. 16, Fig. 4a—4d), Pl. (Taphius) incertus (S. 74, Tat, 18, Fig. 9a—9c, 10d), Pl. welleus), S. 74, Tai. 16, Fig. 5a—5d), Pl (Spiralina) nigellus (S. 76, Seymentin« paparyensis (S. 77, Taf. 18, Fig. 204—-20b). In einem Anhange werden alle weiteren aus Südamerika beschriebenen Planorben, 20 an der Zahl, angeführt und die Originalbeschreibungen der meisten davon. wiederholt. Doello-Jurado, M., Una nueva especia de „Eupera“ del Rio de la Plata, in: Physis, V, 1921, S. 72—75, I Textfig. Buenos- Aires. Eupera platensis wird neu beschrieben; sie steht E. tumid«a (Cless.) aus Bahia am nächsten. Das Tier ist vivipar und kann sich mit einem Byssus festheften. v. Ihering, H., Dos especies argentinas de Mycetopoda (vor- läuf. Mitteil.), in: Physis, V, 1921, S. 75-76. Buenos Aires. Neu: Mycetopoda doello-juradoi, aus der Verwandtschaft von Myc. clessini Ih. Herausgegeben von Dr. F. Haas und Dr W, Wenz Druck von P. Hartmann in Schwanheim a. M Selbstverlag der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft Ausgegeben: 1. April 1923. Arch. f. Moll. K..LV, 1923 Ier,.9 m Nach: einen ae Aielrch nicht BraEkelkn Binkt ies- gen, ‚wiederholen wir ausdrücklich, daß der Bezug des sch. f. Moll. K.“ erst nach dem Erwerb. der Mitgliedschait al. Ges. erfolgen kann. ‚Jeder, der unser Archiv be- (Privatpersonen, Vereine, Oefient. Bibliotheken) wende ung von Referenzen von mindestens 2 unserer ekannten Fachgenossen, ohne Vermittlung von ıngen an uns; die Aufnahme geschieht kostenirei, des Apehlvs, erfolgt für inländische "Mitglieder von | N durch Postzeitungsversand. Die Zuweisung a ost erfolgt durch die Gesellschaft. Zahlungen. ofort die Zusendung ‚unserer Zeitschrift. Die Zur äge ‚sind. nittelbar zu richten an de vr oologische G esellschait, M 1, Viktoria -Allee 7, Senckenberg Museum er | ee iR Franklurt a. ‚M 52 187. RR ,, ER für 1923 en Üneaen‘ ‘Pölen, Rust slowakei, ‚Finnland, . ‚Jugoslavien, Rumänien. 9%. Aulschlag — M. 750.—, für neueintretende ANNO. ;=+- 200% » ‘Aufschlag = 'M. 3000.— und des Jahres zu ‚erhebenden ‚beträchtlichen "Bleiben die alten Beiträge bestehen : ‚Italien, Spanien, he und deren, resp. Lire, Reh ete.. a; Fe ei, Zu He BR ak re SM ‚und | mittel- und. süd- Heite Mes jndenden wenn. ‚sie ‚spätestens eite: Be uns SELBER L / Tate Piz 2 ren De ür Moitudkenkinde; ee Mollusken ne w für ‚Deutschland, Deutschösterreic BT ja Hh, N für, das übrige A M a almemeı des Jo, ‚sub- ven ERinkelenreh für usetzen. Dieser De deu sche, österreichische, | M. 500.- SFR Mit- | goslavien. "und. Rz) azu. Für die üb:igen Je rag als Preis für Aa 2 ÜEorte, siehe 5.4 #3. ar a =. Nor: ERENN » ER IR), EN R 10 ‚Schilling. ve, ER ® | Für, Tschechoslowakai, ‚Finland, Jugo- ür eneintretende Mitglieder M. 1000. An o 177 13 I: f > ' wessen bereits eriolgtem Verkauf nur dann besonders RBSIHE verantwortlich. 2 Die. unvollständigen Jahrgänge 1884, 1889, 1891. 18906, 1904 und 1905 können zum halben Preise geliefert werden. Einzelne Hefte können nur von wenigen Jahrgängen Eee liefert werden. Bestellungen bitten "wir Postkartenporto beizufügen, das bei der Ausführung in Anrechnung kommt. Verpackung und Porto gehen auf Kosten des. Bestellers. Die Herausgeber sind gern bereit, Fragen wissenschaftlicher ” Art nach bestem Vermögen zu beantworten, doch müssen sie darauf dringen, daß solchen, sowie auch Anfragen anderen In- halts, Rückporto beigefügt wird; so kann Bestellern von Büchern aus unseren Angeboten die Unausführbarkeit ihrer Bestellung werden, wenn Postkartenrückporto beigefügt war. Zur Beachtung! - Die Verfasser sind für den Inhalt ihrer Arbeiten allein Von ihren Arbeiten stehen den Verfassern 25, Sonder- abdrücke kostenfrei zur Verlügung. Für-weitere Exemplare.und 7 besondere Ausstattung kommt der Selbstkostenpreis in An-\ | rechnung. er: bezügliche Wünsche bitten wir bei Rück- sendung der Korrektur an die Druckerei P. Hartmanu in Schwanheim (bei Frankfurt a. M.) bekannt zu geben. Die Arbeiten kommen im allgemeinen in der Reihenfolge ihres Einlaufes zum Abdruck, wöbei jedoch die Arbeiten der Mitglieder der Deutschen Malakozoölogischen GEREUSERER einen ! Vorzug genießen. Wir müssen darauf bestehen, daß unsere Mitglieder‘ bei E Einsendung von Arbeiten zur Veröffentlichung. im. Archiv die folgenden Punkte streng befolgen: 3 In den Manuskripten, die in gut leserlicher Schrift, am besten in Maschinenschrift abgefasst sein müssen, sind folgende . Unterstreichungen anzuwenden: Artnamen: EN Ar a a Fed Kurale: Wichtige Dinge: gesperrt Ueberschriiten: fett. Wegen Beigabe von Tafeln wird gebeten, sich vorher mit der Schriftleitung in Verbindung zu setzen. i Die Kosten für Textänderungen bei der Korrektur Be | dem Verfasser zur Last. 4 Korrekturen sind tunlichst umgehend der Druckanih zu- rückzusenden, längeres Warten verteuert den Druck, da Bed Tarife jetzt häufig von 14 zu 14 Tagen steigen. Ä Berichtigungen zum Mitgliederverzeichnis in Heft 6, 02 Kolasius;, Helmuth, Eberswalde, Brautstraße 34,1. — Mathies, H, cand. rer. nat., Klütz i. Meckl., Bahnhof. — Schedet, | J-, Apotheker, Bamberg, Michelsberg 10. 4 Neues Mitglied. Holzfuss, E., Mittelschullehrer, Stettin, Naturhist. Museum, Hakenterrasse 3. NE EEE AS Ra Jahrgang LV. 1923. -} Archiv Tür Molluskenkunde | als Nachrichtsblatt der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft , —. - begründet von Dr. W. Kobelt, herausgegeben von = Dr. F.. Haas Dr. W. Wenz Frankfurt a.M. Be FrankfurtcallM:; Ban. ‚Inhalt. Seite Hesse, P, Beiträge zur näheren Kenntnis der Familie escape el 29 - Degner, Eduard, Zur Anatomie und ‚systematischen Stellung von Sculptaria Pfeiffer . . . „2... 18 | (Mit Tafel 6) Literatur Geschäftliche Mitteilungen. iM KEBEUF Be Se Zustellung des Archivs erfolgt für inländeiche Mit- PER ER, ölieder von Heft I, 1923, an durch Postzeitungsversand. Die y- jE Ye Zuweisung der Mitglieder an die Post. Dial ‚durch die wi a, sellschaft. ee) Zur Ersparung von Unkosten wi wir den Versane, usw. ar selbst in die Hand genommen. Beitrittserklärungen, Bestellungen - 1 älterer Jahrgänge, Zahlungen und. Anzeigenaufträge sind des- ER halb vom 1. Januar 1923 an nicht mehr an die Firma M. Diester- a ® weg, sondern unmittelbar, ohne MeRMENIUND. von Tandstam, Buch- a en handlungen, an die “ NS Deutsche Malakozoologische Gesellschaft, 5 Frankfurt a. M., Senckenberg Museum, Viktoria- Allee 7 a zu richten. Zahlungen. bitten wir. auf unser "Pobtscheukkonte” En No. 52187, Frankfurt’a. M., Deutsche MA EOOI0E: a . 8 einzuzahlen. a 6. 4 a = - A, Der jahre vonM. 250 — Face wir am 4, Oktober 1922 Be Er für dieses Jahr estsetzten, ist. nzwiäen auch völlig unzu- a reichend geworden; von einer Erhöhung im- Laufe von. 1923. Oz hoffen wir bei unseren bisherigen Mitgliedern absehen zu können, PER neu eintretende M. 1900.— ae: werden. mise ... Der Jahresbeitrag beträgt für 1923 Ne N iS es 1. für Deutsches Reich, Deutschösterreich; Ungarn, Polen Rub- “land M. 250.—, ‚für neueintretende Mitglieder M. 1000.— 2 . für Tschechoslöwakei, Finnland, Jugoslavien, Rumänien | M. 250.— + 200° Aufschlag = = M. 750.—, für neueintretende ” Mitglieder M.'1080.— -+ 200% Aufschlag : = M. 3000.— und. ‘den am Ende des SJahree. zu erhebenden beträchtlichen Portoauslagen. «= 7 N Für die übrigen Länder-bleiben die alten ak beätchen = r Frankreich, Belgien, Schweiz, Italien, Spanien, Portugal und as. Kolonien: 12.50: Franken, resp. Lire, Peseten etc. Abe Großbritanien und Kolonien: 10 Schilling. AR Niederlande: 5.75 Gulden. PEN Dänemark, Schweden, Norwegen: .9 Kronen. NER N Vereinigte Staaten von ‚Nordamerika 'und- mittel- und si IA; EI DD amerikanische Staaten: 2,50 Dollars. & ER RR Te | ET N AR ee Die "Zusendung erfolgt kostenfrei. | | en A u N Bar N Ersatzansprüchen für nicht erhaltene Heite des ey eg Jahrgangs kann nur dann genügt werden, wenn sie spätestens Ne... I Monat nach Empfang des folgenden Heites an uns. gelangean BER. | SEE RN EEE eu En & Y:r >> u PR Fr ER 0% ’ NR R Er ER BR Be, 2. my er | nz = 9 1 i 2 AN a DA (Forte. Ss. 3 a Umachl) R a ET ER TE ee en ee 7 N y ur “ ; Se h Rs Br & MR Heft 4. Jahrgang LV. 1923 Archiv für Molluskenkunde Beiträge zur näheren Kenntnis der Familie Vitrinidae. | Von P. Hesse, Venedig. (Fortsetzung von S. 115 und Schluß.) Die Vitrinen der atlantischen Inseln. Diese verdienen eine gesonderte Besprechung, da trotz Sıimroth's ausführlicher Behandlung noch Man- ches zu klären bleibt. Er hat Arten von den Azoren, Madeira und den Canaren untersucht und kommt (XXVI, S. 25) zu dem Ergebnis: „er würde es vorziehen, alle di:se Formen als Varietäten und Mutationen einer Spezies aufzufassen, mag auch bei den südlichen die Schale meist größer sein.“ Der Systematiker wird sich indessen kaum damit einverstanden erklären können, daß die Frage unter diesem gar zu einseitig anatomischen Gesichtswinkel betrachtet wird. Von den Azoren beschrieb Morelet sieben Arten; Sımroth zieht diese zu einer zusammen, die er V. pelagiea Morelet nennt. Das mag berechtigt sein; ich habe darüber kein Urteil. Anders liegt die Sache aber bei den Arten der Canaren. Man braucht nur die in Mousson’s „Revision de la Faune malacologique des Ganaries“ Taf. I abgebildeten 4 Arten einer ver- gleichenden Betrachtung zu unterziehen, um zu sehen, daß vom testaceologischen Standpunkt, der doch ge- — 130 - wiß auch seine Berechtigung hat, eine Vereinigung so verschiedener Formen zu einer Art nicht in Frage kommen kann. Wenn auch zuzugeben ist, daß bei den 'insularen Vitrinen (wenigstens bei den wenigen his jetzt untersuchten) sich eine größere Kinförmigkeit im Bau der Genitalien zeigt, als bei den festländischen, so beweist das doch nur, daß jene wohl Manches mit einander gemeinsam haben (z. B. die charakteristische Fleckenzeichnung: des Tieres) und eine’ von den kon- tinentalen verschiedene Gruppe bilden, aber von da bis zu einer artlichen Zusammengehörigkeit ist noch ein weiter Schritt. Wir haben auch bei den Heliciden, Clausilien und Eniden oit den Fall, daß bei ganzen Gattungen oder Untergattungen der anatomische Bau - recht einförmig ist und die Anatomie bei der Art- unterscheidung völlig versagt, das beweist aber noch lange nicht, daß deshalb alle einer Gruppe angehörenden . Formen zü- einer Art vereinigt werden könnten oder “müßten. Zwischen Frutiecicola hispida, sericea, lubomirskii, »striolata, 'villosa und erjaveci bestehen nur sehr geringe „Unterschiede ın den Genitalien ; trotzdem wird es nie- mandem einfallen, einer Zusammenziehung dieser testa- ceologisch gut unterschiedenen Formen das Wort zu reden. Der Geschlechtsapparat von KEna obscura ist das genaue Miniaturbild dessen von Fna montana; es hat aber noch 'kein verständiger Mensch an artliche Verschiedenheit beider bezweifelt. Simroth gibt an, daß die.azorische V. pelagica einspitzige Randzähne hat. Bei der canarischen F. lamarcki sind die äußeren Randzähne deutlich zwei- spitzig wie von Semper festgestellt und von Wieg- „mann:bestätigt wurde; da haben wir schon ein Kri- ss“ terlum, das -die-beiden Formen von einander scheidet. Daß Simroth bei seinen ‚Untersuchungen die Mund- — teile so wenig beachtete, war ein Fehler und führte eben zu falschen Schlußfolgerungen. Die atlantischen Arten stellt echie: zusammen mit Vitrina major zu einer Gruppe; ich möchte diese Zusammenziehung nicht befürworten, denn abgesehen von dem beiden gemeinsamen Vorhandensein der Liebesdrüse in der Vagina bestehen doch recht erheb- liche Unterschiede, wie eine Vergleichung der Be- schreibungen leicht erkennen läßt. Ich glaube für die insularen Formen ein eigenes Genus vorschlagen zu sollen und nenne dieses Insulivitrina n. gen. Tıer lebhaft rotbraun oder grauschwarz gefleckt die Zeichnung erstreckt sich zuweilen auch auf die Sohle. Retraktorensystem einlach, ohne Seıten- retraktor. Der Retraktor des rechten Augenträgers liegt zuweilen frei neben den Genitalien (bei V. lamarcki nach Wiegmann). Verdauungstraktus: Oesophag kurz, allmäh- lich weiter werdend, und dann plötzlich ın den von den Speicheldrüsen bedeckten Vormagen übergehend. Magen cin weiter Schlauch, der sich am Pylorus scharf nach vorn umbiegt. Radula mit oder ohne Neben- spitze an den dorniörmigen Randzähnen. Genitalien: Liebesdrüse sehr groß, die Vagina ganz oder mindestens zur Hälfte ausfüllend. Kein äußerer Drüsenbelag an der Vagina. Penis klein, mit apicalem Retraktor. Vas deferens kurz, an der Spitze des Penis einmündend. Atrium lang. Insulivit: ina ruiversis Gould. Semper, XXUl, S. 5 Tal.y St, Dıg- 7 8, 16 (Genitalien, Radula) Simroth,"XXVI, S. 23 ei — 132 — Nach Simroth soll der Penisretraktor fehlen, den Semper’s Abbildung aber deutlich erkennen läßt. Gegen Semper’s Deutung der verschiedenen Teile sind einige Einwendungen zu machen; die vorderste zylindrische Röhre, die er Scheide nennt, ist die ver- hältnısmäßig sehr lange Geschlechtskloake; der Teil, „den man dem Uterus vergleichen möchte“ ist ent- schieden als Vagina zu bezeichnen, und die nach hinten sich daran anschließende Strecke, von der Einmündung ‘des Blasenstiels bis zur Abzweigung des Vas deferens, ıst nach Wiegmann'’s Terminologie der Uterushals. Simroth’s Eileiter. Auf der Radula sind nach Semper die Rand- zähne einspitzig, dornförmig, und von den zweispitzigen der V. lamarcki auffallend verschieden. Verbreitung: Madeira. Insulivitrina nitida Gould. Simroth, XXVI, S. 23, Taf. 2, Fig. 12 (Genitalien). Wiegmann hatte drei alte Spiritusexemplare aus dem Berliner Museum zur Verfügung, deren Schale aber so schlecht erhalten war, daß sich daran die Rich- tigkeit der Bestimmung nicht nachprüfen ließ. Leider war nur eins davon geschlechtsreif, und dieses wich im Bau der Radula von den beiden kleineren erheblich ab, gehört also wahrscheinlich einer anderen Art an, als diese. Die Genitalien dieses Exemplars stimmen recht gut mit Semper’s Darstellung von V. rwivensis überein, auf die ich verweise. Wiegmann giebt aber die bei Semper nur kurz angedeuteten Details über den Bau des Penis, die mir wichtig genug erscheinen, um näher darauf ienzugehen. Der Penis ist eiförmig, gegen 3 mm lang, und am Hinterende mit einem sehr langen (9 mm) schmal — 133 — bandförmigen Retraktor versehen, der mit seinem an- deren Ende ganz hinten am Diaphragma befestigt ist. Oeffnet man die dünne Wandung des Penis, so findet man in seinem Lumen einen der Länge nach mit derselben verwachsenen abgeilachten birnförmigen Körper, dessen Oberfläche durch schräge Falten rauh ist. Er zeigt am Hinterende eine drüsige Beschaffenheit und setzt sich aus einzelligen, mit langem, sehr feinem Ausführgang versehenen Drüsen, ganz ähnlich denen ım weiblichen Organ, zusammen. Nach vorn verschmälert er sich und verstreicht; eine Durchbohrung, die auch Semper nicht auffand, konnte nicht bemerkt werden. Ob dieser mit der Peniswandung verwachsene Körper, wie Sem- per meint, als Penispapille (Eichel) anzusprechen ist, oder vielleicht als Reizorgan, erscheint zweilel- haft. Das Vorderende des Vas deferens tritt in das Lumen des Penis ein, ohne mit dem betrefienden Organ in Zusammenhang zu stehen. Neben der Mitte des letzteren befestigt sich an der Peniswandung ein schmales Muskelband — vielleicht ein Protraktor — dessen Insertion an der andern Seite, weil wahrschein- lich bei der Sektion durchschnitten, nicht zu ermitteln war. Die Radula dieses Exemplars hatte 92 Quer- glieder mit 46 Zähnen in der Halbreihe, und zeigte die Eigentümlichkeit, daß vom 13. Zahne an der Außenzacken ganz rudimentär bleibt oder vollkommen verschwindet und erst bei den letzten 15 Randzähnen wieder zum Vorschein kommt. Anders die beiden jüngeren Tiere; auch bei diesen bildet der 13. Zahn den Webergang zum Randfelde, aber während der Insenzacken verschwindet, erreicht die fortschreitend nach hinten gerückte äußere Nebenspitze die Schneiden- basis der Hauptspitze, bleibt erhalten, tritt auf die A Schneide über und rückt mit der Entfernung der Zahn- platten vom Zentrum nach ıind nach hinterwärts. Hier- durch verbleiben die dornförmigen Randzähne zwei- M I2S 37R —— — 7 — X 112 3 3 j4 Die artliche Verschiedenheit zwischen den beiden jungen und dem größeren erwachsenen Tiere wird dadurch sehr wahrscheinlich. spitzig. Zahnformel: Insulivitrina lamarcki Fer. Semper, XXI, S. 89, Taf. XI, Fig. 24 (Radula) Simroth, XXVI, S. 21, Taf. 2, Fig. 9-11, 13 (Genitalien) Wiegmann untersuchte sechs Exemplare, von verschiedenen Sammlern erbeutet, aber alle von Tene- riffa stammend. Nach seinen Aufzeichnungen habe ich der von Simroth gegebenen ausführlichen Dar- stellung vor allem hinzuzufügen, daß der rechte Auge:n- träger frei neben den Genitalien verläuft. | Im ganzen ist der Typus des (ieschlechtsappa- rats dem von /. ruivensis, wie ihn Semper schildert, recht ähnlich; nur ist der Penis einigermaßen ab- weichend. kurz, röhrenförmig oder spindelförmig; an seiner Spitze nimmt er das kurze Vas deferens auf, neben dem sich der schwache, schmale, 7 mm lange Retraktor befestigt. Das Hinterende des Penis scheint ein Drüsenorgan zu enthalten (?); in das Lumen ragt ein der Wandung ansitzender Längswulst (Eichel?) hinein; daneben an der Wandung feine, schräg ver- laufende Zickzackfalten. Die stark aufgetriebene Vagina enthält die große, spindelförmise weibliche Geschlechts- drüse, die zuweilen fast so lang ist, wie die ganze Vagina, in andern Fällen nur ungefähr die halbe Länge derselben erreicht. Der gerade oder hakenförmig ge- bogene Ausführgang der Drüse ragt in das Lumen der Vagina hinein. Nie fand Wiegmann den Penis so — 135 — rudimentär, wie ihn Simroth bei mehreren Exem- plaren beobachtete. Die Achnlichkeit mit /. ruivensis ist also ziemlich groß; Abweichungen zeigen sich vorzugsweise in der Form des Penis und in der wesentlich stärkeren Ent- wicklung deı weiblichen Drüse. | Der Kiefer ist von der typischen Form, im Umriß recht variabel, die Enden zuweilen verschmälert, mit- unter aber Air und eckig. Die größten gefundenen Maße sind 2,6:1 mın. wu Auf dei 1 dula (Fig. 18) wurden bis 112 Quer- Do glieder gezählt, und als Maximum 58 Zähne in der Halbreihe, davon 20 dreispitzige Seitenzähne, 2 Ueber- gangs- und 36 Randzähne. Die Zähne 21 und 22 lassen noch ein Rudiment der äußeren Nebenspitze deutlich erkeunen, das aber allmählich ganz ver-. schwindet, um bei den letzten 8—11 Randzähnen wieder zu erscheinen. Bei /. ruivensis dagegen fand Semper alle Randzähne einfach dornförmig. Insulivitrina pelagica Morelet. Simroth, XXVI, S.5 u. 24, Taf. I, Fig. 1-6, Il, Fig. 14, 15. Unter diesem Nameu vereinigt Simroth die sieben Arten, die Morelet von den Azoren beschrieben hat: V. anguiosa, brevispira, brumalis, finitima, !axata, mollis und pelsgica. Er hatte nur jugendliche Tiere zur Verfügung, deren Untersuchung ergab, daß sie im allgemeinen nach dem gleichen Typus gebaut sind, wie die soeben besprochenen Spezies. Nur das Vas deferens erschien länger; ob sonst in den einzelnen . Organen . Unterschiede bestehen, ließ sich bei der. Beschaffenheit des Materials nicht feststellen. Die Radula hat einspitzige Bandaikıis, —. 186 — An die kanarischen Arten schließt sich anscheinend auch eine Form aus Arabien an. Insulivitrina arabica Thiele. Thiele ,.XXXV, S, 281, Ta X. Big 1,7 Wiegmann erhielt aus dem Zoologischen Museum in Berlin eine Anzahl Exemplare mit eingetrocknetem Tier, die von Schweinfurth 1889 bei Menaha in Südarabien gesammelt wurden. Die beiden kleinsten Gehäuse hatten nur 2 Umgänge und maßen im großen Durchmesser 7, kleinen Durchmesser 5 mm; das größte erreichte bei 3 Umgängen 15:10 mm Durchmesser und 7 mm Höhe, die Mündung 10:9 mm. Das aufgeweichte Tier hatte bei den größeren Stücken eine Fußlänge von 12—13 mm; es war von heller Grundtarbe, seitlich, vorn und am Hinterende schwärzlich gefleckt und gestreift, ohne Schleimporus; Sohle in drei Längsfelder geteilt, von denen das mitt- lere schmäler erscheint, als die seitlichen. Unterhalb des Eingeweidesackes zeigt sich die bekannte mulden- artige Vertiefung. Der Mantel ist schwarz marmoriert, bei einigen Exemplaren auch noch mit weißen Adern und rundlichen schwarzen Flecken gezeichnet. Die lappenbildung ist die bei den Vitrinen übliche; der rechte Nackenlappen ist klein, dreiseitig, der linke groß, kapuzenförmig, gefleckt; der rechte Schalen- lappen rundlich zungenförmig, der linke saumartig (?). Ein schwarzer Streifen zieht vom rechten Nackenlappen über dem Atemloch hin und setzt sich auf dem linken fort; zuweilen ist auch der Fußsaum schwarz berandet; oft tritt ein dunkler Nackenstreifen auf. Der Kiefer variiert einigermaßen in der Form; Wiegemann fand ihn bei dem kleinsten Tier 1,07 mm breit, 0,47 mm hoch, bei den größten 1,9:0,7, 1,8:0,38, 1.68:0,8 mm; der mittlere Vorsprung ist mehr oder weniger stumpf. | Die Radula hatte beim größten Tier 4,2 mm Länge, 1,96 mm Breite, mit 105 Quergliedern von 55--1--56 Zahnplatten. Mittel- und Seitenzähne sind dreispitzie, der Mittelzahn symmetrisch, die Seiten- zähne eiwas asvmmetrisch; mit der zentrifugalen Ent- fernung schwindet die innere Nebenspitze, die Außere rückt nach hinten und tritt auf die Schneide über, ohne aber der Hauptspitze koordiniert zu werden. Alle Randzähne haben zwei Spitzen. ‚Genitalien. Der rechte Augenträger geht ober- halb der Genitalien zwischen Penis und Vagina hin- durch. Der Bau des Geschlechtsapparats ergibt sich aus der Abbildung Fig. 19, die nach dem größten Tier entworfen wurde. Für die einzelnen Teile ergeben sich folgende "ängenverhältnisse: Uterushals 3,4, der dünne Blasenstiel 2,9, Durchmesser der kugeligen Bursa 2,8, Länge des Penis 3,5, Retraktor 2, Vas deferens (g:gen die Prostata etwas erweitert) 9 nım, Geschlechiskloake verhältnismäßig lang, wie bei den meisten Vitrinen, 2,43 mm. Die hintere Hälfte der Vagina enthält eine birn- förmige, hinten breitere Muskelmasse; diese umschließt in der Mitte eine acinöse Drüse, die durch eine durch- bohrte Papille in die vordere Vagina ausmündet (Längs- schnitt Fig. 20). Der Blasenstiel zieht sich neben dem Drüsenorgan in der Vagina abwärts, nach vorn. Im hinteren Teil des Penis, über dessen Bau beı der Beschaffenheit des Obiekts schwer ins Klare zu kommen ist, sitzt ein birnförmiges Drüsenorgan. An- scheinend besteht es aus einem Haufwerk einzelliger Drüsen mit langem fadenförmigen Ausführgang (?). Die Eiweißdrüse ist groß, 10 mm lang. Von dem ge- — 1383 — wundenen Zwittergange zweigt sich an seinem vorderen Ende eine ziemlich lange, schlanke, zylindrische, an der Spitze etwas verdickte Vesicula seminalis ab. Verzeichnis der im palacarktischen Faunengebjet lebenden Vitrinidae. Ed. v. Martens kannte 1860 nur 10 palaeark- tische Vitrinen, und nur 26 Arten überhaupt; Wester- lund zählte 1890 44 auf, darunter aber 11, die ich zu den Spezies dubiae rechne, so daß nur 33 übrig bleiben. Seitdem hat sich unsere Kenntnis so erweitert, daß ich in der folgenden Liste 48 Spezies aus dem palaeark- tischen Gebiet, im Sinne Kobelts, verzeichnen kann. Manche davon sind ınicht genüsend bekannt, und es mag sein, daß einige einer scharfen Kritik nicht Stand halten, aber wenigstens die 25 anatomisch untersuchten dürften sich größtenteils als gut bewähren. Das Verzeichnis soll nur einen annähernden Üeber- blick über den jetzigen Stand unserer Kenntnis geben; zu einer eingehenden kritischen Bearbeitung würde mein Material nicht ausreichen. Ich habe deshalb da- von abgesehen, die zahlreichen beschriebenen Varie- täten alle zu verzeichnen, und habe auch von den Synonymen nur die gebräuchlichsten erwähnt; dagegen zitiere ich zu jeder Art die Originaldiagnose und eine gute Abbildung, soweit ich eine solche in der mir zugänglichen Literatur finden konnte. Die Formen, in deren Artberechtigung ich starke Zweifel setze, habe ich am Schlusse besonders aufgezählt; sie sind in der angegebenen (iesamtzahl nicht mit enthalten. Da sich nach dem Gehäuse allein die Verwandt- schaftsverhältnisse einer Vitrina nicht feststellen lassen, hielt ich es für besser, die Arten auf zwei Listen zu verteilen. Die erste enthält die anatomisch untersuchten Formen in systematischer Reihenfolge; die andere um- — 139 — faßt die übrigen, ‘deren Anatomie wir noch nicht kennen. Für diese wählte ich eine Anordnung nach geographischen Gesichtspunkten. Anatomisch untersuchte Arten. Genus Phenacolimax Stabile. Subgenus Phenacolimax Ss. str. (Stabile, Revue et Mag. Zool. Guerin 1859.) angelicae Beck. (Index moll. 1837, S. 1.) pellucida Müll. [= beryllino C. Pfr., limacoides Alten.] Ic. I, 1105. (Vermium hist., 1774, vol. I S. 15.) reitteri A. J. Wen. non Bttg. (Denkschr. Ak. Wiss. Wien, 1915, Bd. 91.) Wagner, KERN; Taf. 14, Fig. 118-123. Subgenus Semilimax Stabile. alpinus (C. Koch) Simroth (Simroth XXVI, S. 15). diaphanus Drap. [= virescens Stud., heynemanni Kocsh.]| Ic. I, 5, 1388. (Hist. Moll. France, 1805, Ss. 120.) glarialis: Forbes (Mag. zool.-bot. 1837) Ic. I, 5, 1401. kochi Andreae (Abh. geol. Specialk. Els.-Lothr. 1884). rugulosus (C. Koch) Mart. (Mariens, Reise Fedtschenko, 1874, S. 7). Subgenus Oligolimax P. Fischer (Paulucci, XVII, S. 23). annularıs Stud. [= »licosa Bielz, striata Brt.| Ic. I, 5, 1486. (Syst. Verzeichn. 1820, S. 86.) annularis persicus Bttg. 1. c. Tai. 27, Fig. 4 a—c. (Zool. Jahrb., Abi. Syst. IV, 1889, S. 935.) pewlucciae P. Fischer [= musignani Pir.?] Ic. II, 1, 7, Keischer: ın Pauluczi, XVIII, S. 23.) Subgenus Gallandia Bgt. (Bourguignat, I, 1880.) conoidea Marts. [= sieversi Mss., komarowi Bittg.] Ic. II, 1, 6. (Reise Erdischenko;.,iS74, S:.,8 -Taf., 1, Fig. 5. Genus Vifrina Drap. (Draparnaud, Tabl. Moll. 1801, S. 33, 93.) major Fer. [= peliucida. Drap., draparnaldi Cuv., audebardi Fer. tils, austrasiae A. J. Wen.] (Essai method. Conch., S. 43) Pollonera XXI, Tai. I, Fig. 11—13. simrothi P. Hesse [= audebardi Simr. non Fer.] (Simroth XXVI, S. 19.) stabilei Lessona. Pollonera XXI, Tat. II, Fig. 14—16. (Lessona, Moll. viv. Piemonte 1880, S. 24).) Genus Vifrinopugio \hrg. (v. Ihering, XII, S. 401.) Subgenus Vitrinopugio s. str. elongafus Drap. Ic. I, 5. 1402. (Hist. moll. France, 1805, =120.) hibernicus Taylor: Taylor, I. c., Fig. 515. (Taylor, AXXIN, S. 449.) /runcatus Bttg. Wagner XXXV, Taf. 15, Fig. 136--141. (Nachr.-Bl. D. M. Ges., XVI, 1884, S. 184.) ern Koch XIV, “Taf. I, Fig: 8: » (Hist. moll: 1822, Taf. 9, Fig. 2.) nivalis (Chrp.) Dum. u. Mort. [= alpestris Cless., charpentieri Stab.| Ic. I, 5, 1408. (Hist. moll. Savoie 1852/53, S. 209. Ze carntlolicus Bttg. (Nachr.-Bl. D. M. G. XVI, 1884, S. 1814.) kotilae Wstld. Wagner, XXXV, Taf. 15, Pie, 133 208 (Jahrb. D. Mal. Ges. X, 1883, S. 54.) korulae transsilvanieus Kmkvz. (Verh. u. Mitt. siebenb. Ver. Naturw. XL. 1890, S. 157.) velebiticus Soos (Soos XXX, S. 94 u. 154). exeisus Wstid. (Fauna palaearkt. Moll. I, 1836, S. 18.) gocotijormis Pollra (Pollonera XX, S. 9), Pollonera, XX, Fig. 1-—4. Subgenus Targionia P. Hesse. benellii Targ.-Tozz. Targioni- Tozzetti XXX, Taf. 6, Fig. 1, 2. (Targioni-Tozzetti XXXIH, Sep.-Abdr. S. 16.) CGienus /nsulivitrina P. Hesse. arabtca: Thiele: ;, Thiele‘ 1..-2..TafAX, Big. 41, Ta. (Re ARRIN. 5,0084 Nicht untersuchte Arten. Asien: alexandri Wstld. Turkestan. (Ann. Mus. Zool. Petersb. 1896, S. 183). „lobosa Bttg. Kaukasus, 1. c. Taf. 4, Fig. 4. (Jahrb. D. M. Ges. 1880, S. 115.) lederi Bttg. Kaukasus. l. e. Taf. 1, Fig. 2. (Jahrb. D. M. Ges. 1879, S. 7.) raddei Bttg. Trai:skaspien. 1. c. Taf, 27, Fig. 5. (Zool. Jahrb. IV, 1889, S. 936.) subcarinata Bttg. Talyschgebiet. Radde, Fauna südw. Caspigeb,, Taf. I, Fig. 1 a—d. (Jahrb. D. M. Ges. 1880, S. 379.) subeomica Bttg. Kaukasus. 1. c. Taf. 1, Fig. 3. (Jahrb. D. M. Ges. 1879, S. 4) — eruneri ‘ Pfr. ' Arabien. Mart. Chemn,, Taf. 1, Fig. 22—24. (Symb. Hel. 1843, S. 81.) Zlibanica (Piry.) Germain. Libanon. Germain, Moll. Syrie, Taf. V, Fig. 7—)9. (Bull. Mus. Hist. Nat. 1911, S. 31.) sibirica Wstld. [= rugaulosa Wstld.] Sibirien. (Fauna palaearkt. Moll., I, 1836, S. 22.) exilis Morelet. Kamtschatka. (Journ. de Conch. 1853, S. 8.) Nordairika: Tetournenxi Bet. Algerien. (Malac. Algerie 1864, Il, S. 303), muroreana Mab. Marokko. Journ. Conch,. 1898, Taf. V, Fig. 3. (Bull. Soc. Phil. Paris IX, 1898, S. 83.) tripolitan« Sturany. Tripolitanien. I. ec. T. 11, Fig. 5. (Zool. Jahrb. 27, 1908, S. 292). Spanien: tarracononsis Wstld. (Nachr.-Bl. D. M.1G225. 1893, S. 116) zupateri Wstld. (Ibid.) Apennin: costwe Paul. I. c. Taf. I, Fig. 1. (Contr. Fauna mal. ital. 1881, S. 8). ruyosa Paul. I. ce. Taf. I, Fig. 2. (Ibid., S. HM): Karpathen: veiyezati A. J. Wen. 1. ce. Taf. 14, Fig. Il bis 113. Wagner, XXXV, S. 472.) Siebenbürgen dielzi Kınkwz. Wagner, XXXV. Tai. 13, Fig. 103-105. (Kimakowiez, XIll, S. 159). _ Balkanländer: veitteri Bttg. B>snien, Montenegro. (19, 2), 21. Ber. Oftenb. Ver. f. Naturk. 1889, 8. 102.) rhodopensis Wohlberedt. Ostrumelien. 1. ec. Taf. U, Fig. 1. (Abh, nat, Ges. Görlitz, XXVH, 1911, S. 11.) Ar Du A Pyrenäen: bicolor Wstld. Pyrenäen u. Schweiz. (K. Vet. Ak. Förh. 1881, S. 51.) pyrenaica Fer. Ic. I, 5, 1403. (Tabl. syst. 1822, S. 25). Species dubiae. baudoni Delaunay. Frankreich. 1. c. Taf. 11, Fig. 5. (Journ. de Conch. 1877, S. 363.) bourguwignati (Macet) Locard. Frankreich. (Annales Soc. Agric. Vlil. Ser., Tome Il, 1894, S. 154.) holmiensis Wstld. Schweden. (Syn. Moll. Sueciae etc., S. 32.) kubesi (Klika) Novak. Riesengebirge. peyorarii Pollra. Piemont. |. c. Fig. 23-26. (Pollonera, 3.1.) serrainiana St. Simon. Ic. I, 5, 1407. (Annales Malac. 1870, S. 20.) viliae Pollra. Piemont. 1. c. Fig. 17—19. (Pollonera, XX, S. 12.) Meine Arbeit verfolgt hauptsächlich den Zweck, die von Simroth angebahnte Anordnung der Vitriniden nach ihrer natürlichen Verwandtschaft weiter auszu- bauen und zu begründen. Ich konnte aus Wiegmanns Nachlaß zur Anatomie vieler Arten neue Daten den schon bekannten hinzufügen, und unter Benutzung der im letzten Jahrzehnt erschienenen Arbeiten die Zahl der mehr oder weniger genau untersuchten Spezies auf 25 bringen. Ganz neu sind die Angaben über die Anatomie von Vitrinopugio excisus Wstld. und /n- sulivitrina arabica Thiele, von der ihr Autor nur die Radula beschrieb und abbildete. Eine von Simroth entdeckte Vifrina habe ich mit Namen belegt und für Phenacolimax alpinus Koch nach einer Zeichnung Wieemanns eine Abbildung der Genitalien gegeben. is Verdienst darf ich mirs vielleicht auch anrechnen, daß ich die verschollene wichtige Arbeit von Targioni-Tozzetti ans Licht gezogen habe; selbst dem gewissenhaften und belesenen Pollonera waren die Untersuchungen seines Landsmanns unbekannt ge- blieben. Wie schlecht es mit unserer Kenntnis der Vitriniden noch bestellt ist, beweist der Umstand, daß — 12 — die verhältnismäßig leicht zu beschaffende V. annularis noch zu den am mangelhaftesten untersuchten Arten gehört: wir haben von ihr nur eine durchaus unzu- längliche Beschreibung und Abbildung der Radula. Meine systematische Anordnung stimmt mit der Simroths in der Hauptsache überein; nur habe ich geglaubt, für die. großen südlichen Arten, die allerdings meist nicht der palaearktischen Region angehören, ein eigenes Genus aufstellen zu sollen. Mit der Liste der heute bekannten Arten möchte ich denen, die sich mit dem Studium der Vitriniden beschäftigen wollen, Zeit und Mühe 'ersparen und ihnen das Nachsuchen in der ziemlich verzettelten Literatur erleichtern. Ich habe deshalb auch im Literatur-Verzeichnis alle mir bekannt gewordenen Arbeiten, die die Anatomie der palaearktischen Vitrinen betreffen, zusammengestellt, ohne freilich für absolute Vollständigkeit garantieren zu können. Die kritischen Bemerkungen, mit denen ich die Arbeit einleitete, sind dazu bestimmt, dem Fortleben einzelner Irrtümer entgegenzutreten; ich hoffe, sie werden ihren Zweck erfüllen. Für Unterstützung mit Literatur bin ich den Herren Öberlehrer Borcherding und Ehrmann, Prof. A. E. Boyeott, 'Dr."F. Haas, Dr. Günther Schns Prof! Dr. ’J. Thiele und‘ dem "allezeit hilfsberenes Herrn Dr. Wenz zu besonderem Danke verpflichtet. Benutzte Literatur. (Die mit * bezeichneten Arbeiten enthalten anatomische Details.) e I. Bourguignat, J. R. Description du nouveau genre Gallandia. Saint-Germain, Aoüt 1880. r Il. Bowell, E.W. On the anatomy of Vitrina pyrenaiaa. in: Irish Naturalist, XVII, 1908, S. 94—98, Taf. 4. * Hl. Bowell, E. W. Vitrina pyrenaica. A supplementary note. Ibid. XXIII, 1914, S. 210—211,. IV. V. v1. Vil. vn. xl. XI x XIV XV XVI XVI XV BT Boycott, A. E. A note on the anatomy of the Irish Vitrina described as V. pyrenaica or V. hibernica. Ibid. XXIII, 1914, S. 205-—209, Clessin, S. Nachlese zum Verzeichnis der Mollusken aus dem Ahrenthal in Tirol. Mal. Bl. N. F. V, 1882, S. 152— 154. Clessin, S. Anhang zur Molluskenfauna der Krim. Ibid. VI, 1883, S. 37—52, Taf. II u. IM. Dumont & Mortillet, Catalogue critique et mala- costatique des Mollusques de Savoie et du bassin du Leman. Extrait des Bulletins de l’Institut National Genevois, Geneve 1857. Dybowski W. Studien über die Zahnplatten einiger der Abteilung Stylommatophoren angehöriger Schnecken. Bulletin Soc. Imp. des Naturalistes de Moscou. 1885, LXI, Il. partie. Moscou 1886, S. 50—66, Taf. I—Ml. . Eckardt, Ernst. Beiträge zur Kenntnis der einheimi- schen Vitrinen. Jenaische Zeitschr. f. Naturwiss. Li, Jena 1914, S. 213—376, Taf. 4. . Esmark, B. u. Z. A. Hoyer. Die Land- u. Süssw. Mollusken des arktischen Norwegens. Mal. Bl. N. F. VIII, 1886, S. 84— 123. Goldiuß, Otto. Verzeichnis der bis jetzt in der Rhein- provinz und Westfalen beobachteten Land- und Wassermoll. Verh. naturh. Vereins d. preuß. Rheinl. u. Westphalens. XIll, 1856, S. 29-86, mit Taf. I— VI. . v. Ihering, Herım. Morphologie und Systematik des Genitalapparats von Helir. Zeitschr. f. wiss. Zoologie, LIV, 1892, S 386—520, Taf XVII u. XIX. .v. Kimakowicz, M. Beitrag zur Molluskenfauna Siebenbürgens. Il. Nachtrag, Verh. u. Mitt. siebenb. Ver. f. Naturw. XL, 1890, S. 135—247. . Koch, €. Fitrina Heynemanni, verglichen mit den ver- wandten Arten. Nachr. Bl. D. Mal. Ges. III, 1871, S. 33 —39. Taf. 1. . Koch, C. Ueber einige Mollusken und Arachniden der Oetzthaler Hochalpen.: Zeitschr. d. Deutsch. Oest. Alpen-Vereins, 1876, VII, S. 217—218. . Lehmann, R. Die lebenden Schnecken und Muscheln der Umgegend Stettins und in Pommern. Cassel 1873. . Moquin-Tandon, A. Histoire natur. des Moll. terr. et fluv. de France. Paris 1855. . Paulucei, M. Materiaux pour servir & l’Etude de la Faune malacologique terrestre et fluv. de !Italie et de ses lles. Paris 1878. XIX. ? X, XXI. + XXUO. POUR HT, "OXXIV. ee + "RAVE «RAN * xXXVM. ,9,% 0,4 © RIO * XXXI. * "XXX. "XXXM. "XXXWV. *XXXNV. *+XXXVl. = Eu Pini, N. Molluschi terr. e d’acqua dolce viventi nel territorio d’Esino. Bull. Soc. Mal. Ital. II, 1876, S. 67—203. Pollonera, Carlo. Note di Malacologia Piemontese. Monografia del genere Vitrina. Atti R. Accad. Scienze, Torino. XIX, 1884. Pollonera, Garlo. Note Malacologiche. Bull. Soc. Mal. Ital. XIV, 1889. Schmidt, Adolf. Der Geschlechtsapparat der Stylom- matophoren. Berlin 1855. Semper, C. Reisen im Archipel der Philippinen, I. Teil. Band Ill. Landmollusken. Wiesbaden. 1870 — 1894. Simroth, Heinr. Ueber den Liebespfeil der Vitrinen. Sitz. Ber. naturf. Ges. Leipzig. XII, 1885, S. 6—7. Simroth, Heinr. Ueber die Vitrinen. Ibid. XII u. XIV, 1886/7, S. 40-45. Simroth, Heinr. Beiträge zur Kenntnis der Nackt- schnecken. Nova Acta Leop. Carol. Akad. der Naturf. LIV, No. 1, Halle 1889. Simroth, Heinr. In Bronn’s Klassen und Ordnungen des Tierreichs. Mollusken, Ill. Abteilung, Pulmonaten. Simroth, Heinr. Ueber den Ursprung des Liebes- pieiles. Verhdl. Deutsche Zool. Gesellsch 1909, Ss. 239— 251. Simroth, Heinr. Lissopode Nacktschnecken von Madagaskar, den Comoren u. Mauritius, in: Voeltz- kow, Reisen in Ostafrika, Bd. Il, S. 579 - 622. Stutt- gart 1910. Soos, Lajos. Zur systematischen Anatomie der ungarischen Pulmonaten. Annales Musei Nationalis Hungarici. XV, 1917, S. 1-—165. Stabile, Jos. Mollusques terrestres vivants du Piemont. Milan 1864. Targioni-Tozzetti, Ad. Vertebrati e Molluschi osservati in uma escursione pel Casentino. Atti Soc. Ital. Sc. nat. XV, Milano 1873. Taylor, John W. Monograph oi the Land and Freshw. Mollusca of the British Isles. Band Il. Thiele, Joh. Eine arabische Ennea und Bemerkungen über andere Arten. Sitz. Ber. Ges. naturf. Freunde. Berlin, 1910, S. 280— 284, Tai. X. Wagner, A. J. Beiträge zur Anatomie und Syste- matik der Stylommatophoren aus dem Gebiete der Monarchie und der angrenzenden Balkanländer. Denkschr. math.-naturw. Klasse Kais. Akad. Wiss., Wien 1915. S. 429—498, Tai. 1—24. Wiegmann, Fritz. Der sogenannte Liebespfeil der Vitrinen. Jahrb. D. Mal. Ges. XIll, 1886, S. 74-9. 145 Erklärung der Abbildungen auf Tafel I-—II. Fig. I--3 Phenacolimax kochi Andreae. Gehäuse. 4 Mr „ Penis, stark vergrößert. 5 s alpina G. Koch. Geschlechtsapparat. 6 Vitrina major Fer. Retraktoren. 1. ei e = Radula. 8. 5 „ . Geschlechtsapparat, vorderer Teil. 9, i ; = Liebesdrise. 10. r. R e Vesicula seminalis. Il. Vitrinopugio elongatus Drap. Geschlechtsapparat, vord. Teil 12. re brevis Fer. Geschlechtsapparat, vord. Teil mit eingestülpter Appendix 68: N T = Retraktoren 14. “ nivalis Chrp. Kiefer mit gespaltenem mittl. Vorsprung 15. i & A Geschlechtsapparat, vord. Teil 10. ” ereisa Wstld. PR r ” 17. A 2 N Ausführgang der Liebesdrüse. 18. I/usulieitrina lamareki Fer. Radula. 19. m «arabica Thiele. Geschlechtsapparat, vord. Teil 20. Gil Dh gl Gm m Mr Pr, Re Rd + „’ } Längsschnitt durch die Erklärung der Abkürzungen. — Genitalkloake — Zwittergang = -Drüse — Liebesdrüse Muskelmasse — Mittelzahn — Penisretraktor =a.Renis — Prostata — Spindelmuskel — rechter Seitenretraktor vg Liebesdrüse. Rph = Pharynxretraktor Rs = Samenblase (Bursa copulatrix) Rst = linker Seitenretraktor T = Retraktor des Augen- trägers t — Retraktor des kleinen Tentakels U — Uterus U”, — Uterushals Vd = Vas deierens —= Vagina (Abgeschlossen am 10. Septernber 1922.) — 146 — Zur Anatomie und systematischen Stellung von Sculptaria Pieiffer. Hierzu Taiel 6. Von Eduard Degner, Hamburg. Als Pilsbry den Band IX seines „Manual“ herausgab (1894), fügte er der Gattung Phasis Albers die Pfeiffersche Sculptaria als Untergattung bei (S. 39; allerdings mit Fragezeichen), sie also zu den Endodon- tiden stellend (und dort steht sie auch noch z. B. bei Gude 1920);. im Nachtrag (S. 340) möchte er sie lieber zu den Protogona rechnen. Es ist klar, daß bei einer so einsam stehenden Gattung, wie Scu/ptaria sie unter der südafrikanischen Schneckenwelt darstellt, nur die Zergliederung uns die Aufdeckung ihrer Ver- wardtschattsbeziehungen ermöglichen kann. Zu dieser inneren Untersuchung erwiesen sich als geeignet eine Anzahl von Spiritusstücken von Sculptaria damarensis Pfr., die aus der Michaelsenschen Saminelausbeute aus D.-S.-W.-Afrika (1911) stammen. Bei dem flachgewundenen (Ciehäuse ist es leider nicht möglich, die Weichteile ohne fast völlige Zerstörung der Schale zu befreien, doch schien die Bedeutung der zu erwartenden Ergebnisse das Opfer zu recnt- fertigen. Die Tiere waren sehr stark zurückgezogen, so daß die letzte Hälfte des letzten Umgangs leer war; nur saß ein Schleimpfropf vor der Schwanzspitze, die aus der kragenartigen Einstülpung des Mantelrandes hervorragt. An dieser Schwanzspitze, die ungefähr I/,—*/, der Gesamtlänge ausmachen mag, sind Peri- podialfurchen gut ausgebildet; eine Schwanzpore ist nicht erkennbar. Abb. 1 (Taf. 6) zeigt das freigelegte Tier von der Unterseite. An durchschimmernden Organen — 1471 — sind erkennbar das Herz nebst den einführenden und abgehenden Gefäßen, die Niere mit mehreren in ihrem Innern verlaufenden Harnwegen, die sich gemeinsam zur zurückgebogenen Spitze begeben, und die letzte Darmschlinge, bevor sie unterm Herzen verschwindet, daneben das Rezeptaculum; in der vorderen Hälfte Teile des männlichen Leitungsweges. Die Ansicht von oben (Abb. 2) zeigt den Enddarm (R), der ın seinem Verlauf von zwei schwarzbraunen Pigment- bändern begleitet wird; an seiner Innen-(Spindel-)seite hebeı: sich ein Teil des Spermoviduktus (Spo) samt Eiweißdrüse (Alb) und Zwittergang (Dh) deutlich ab, ebenso der Magen (M). Die Mantelhöhle ist bei hoher Wölbung des lungendachs langgestreckt und schmal; bei 7 mm Länge beträgt die Breite 2,5 mm. Die Niere ist kurz, piump-dreieckig, an der längsten Seite 2,6 mm Jang; in. die zweite, 2,2 ının messende Langseite ist der ein wenig kürzere Herzbeutel eingefügt. Die Lungenvene zieht als stärker Stamm etwa dem Darm parallel nach vorn; sie nimmt außer der Herzbeutelvene als stärkeres Gefäß noch die um die Nierenspitze von der Darm- seite der Niere herabkommende Vene auf, während sie in ihrem vorderen Verlauf durch zahllose etwa recht- winklig einmündende kleine und kleinste Gefäße ge- speist wird. Der Verlauf dieser Lungenkapillaren wird übrigens nur am gefärbten Präparat sichtbar. Begleitet werden sie von hellbraunen, rundlich-eiförmigen Pig- mentzellen; gegen den Darm hin werden diese dichter und dunkler und treten zu dem so bezeichnenden lungenseitigen Pigmentband zusammen, das den Darm segen die Atemhöhle hin abgrenzt. Die Niere, die mit ihrer Spitze nach der Darmseite zu zurückgebogen ist (an welcher Spitze sich die Harn- — 148 — öffnung findet), stellt einen weiten Sack dar, dessen exkretorisches Epithel in Form von verhältnismäßig spärlichen Falten ins Innere vorspringt (Abb. 3N); bei den untersuchten Stücken waren die Zellen mit Harnkonkrementen vollgestopit. Von der Nieren- spitze führt der primäre Ureter (Ui) in der für die Siemurethra kennzeichnenden Weise in den sekundären (U,), doch sind beide offen und nur als flache Rinnen entwickelt, die allerdings durch die Vorwölbung sowohl des Nierensackes wie des Darmes eine gewisse winkelige Einsenkung gewinnen (Abb. 3a): Quer- schnitt durch die Mantelhöhle in Höhe der Vorkammer (A) und Harnöffnung (Hö); 3b in Höhe der Kammer (V): Blickrichtung von hinten nach vorn). Der Darmkanal (Abb. 4) ist ausgezeichnet durch den Besitz eines langen Oesophagus und einer wohlentwickelten Magenerweiterung, die der Krümmung des letzten bis vorletzten Umganges folgt; diese wird durch etwa 12—15 halbmondförmige Falten, die auf der konvexen Seite ins Innere vorspringen, in einzelne Fächer geteilt. Am Pylorus biegt der Darm scharf um und beschreibt im weiteren Verlauf noch zwei solcher Biegungen, bis er von der letzten aus ziemlich geradlinig in den Enddarm übergeht. Bei der Radula muß ich mich zu einem Versehen bekennen. Die meiner früheren Abbildung (1922, S. 6) zugrunde liegenden Weichteile, aus denen ich den Schlundkopt zur Untersuchung der Radula aussuchte, gehörten offenbar trotz des beiligenden Zettels nicht zu Sculptaria,; ich hätte damals schon die Zerstörung eines Ciehäuses nicht scheuen sollen, um zu einem sicheren Präparat zu gelangen, umsomehr als die dort beschriebene Radula so durchaus abweichende Züge — 149 — bot, daß die Stellung der in Rede stehenden Gattung noch mehr verdunkelt wurde. In Wirklichkeit weist die Radula folgende Bildung auf (Abb. 5) Sie ist nach Streckung etwa I mm lang und an der breitesten Stelle 0,4 mm breit; die Zahl der Querreihen beträgt rund 130. Es sind in jeder Reihe 47 Zähne vorhanden, die sich nach der Formel 23—1-—23 verteilen. Die gerundet-zugespitzten, einspitzigen Zähne der mittleren Längsreihen werden vom vierten ab länger und schmäler,; da zugleich die vorher annährend quadratische Grundplatte sich eben- falls verschmälert, noch mehr aber in der Länge ab- nimmt, ragen die Schneiden bald beträchtlich über den Hinterrand hinaus. Von Zahn 7 ab tritt eine deutliche Aubenspitze auf, die bis zum 22. an Mächtigkeit zu- nimmt, während die Hauptspitze in demselben Maße kleiner wird. Sie zeigt aber beim 12. Zahn an der Innenschneide eine merkliche Vorwölbung, die sich beim 13. zu einer regelrechten Innenspitze entwickelt und ebenfalls bis zum 22. erhalten bleibt. Der Rand- zahn (23) besteht nur aus einem ungegliederten Plättchen. Die genauere Zahnformel wäre demnach © |, L6+6+10,Mı l l 2 3 0 Die außerordentlich starke Abnutzung der Zähne der vorderen Radulahälfte läßt die dargestellten Ver- hältnisse erst ziemlich weit hinten auffinden. Der Kiefer (Abb. 6) mißt über die Sehne 0,4 mm; er ist völlig glatt, ohne eine Spur von Längs- oder Querstreifung. Der Geschlechtsapparat (Abb. 7. 8, 10) zeigt folgende Verhältnisse: Von der Zwitterdrüse, deren Freilegung wegen des brüchigen Zustandes der sie einbettenden Lebermasse leider nicht gelang, führt = BO der Zwittergang verhältnismäßig gestreckt zur Eiweiß- drüse; erst innerhalb des Drüsengewebes beschreibt er einige Schleifen, worauf er in die biruförmige Bursa copulatrix eintritt (Abb. 8). Er verläßt sie am zu- gespitzten Vorderende unter Bildung einer seitlichen Aussackung und geht dann in den Spermovidukt über. Schon vorher, in Höhe der Bursa copulatrix, findet sich der Eiweißdrüse Prostatagewebe aufgelagert, und bis zur Bildung des freien Ovidukts wird der Spermovidukt von diesem überlagert. Im Ei-Samenleiter sind Ei- und Samensrinne gesondert, wie eine Reihe von @tter- schzitten in den Ebenen h—I (Fig. 10) zeigt. Sperm- ovidukt wie freier Eileiter werden in ihrer ganzen Länge begleitet vom Receptaculumgang,. der am distalen wie proximalen Tei gestrekt, ın der Mitte jedoch in 3-4 Krümmungen gelegt ıst. Das Receptaculum stellt eine Blase dar, die sich, zuweilen am Stiel geknickt, über den Eisamenleiter legt, etwa am UÜebergang von diesem in die Eiweißdrüse. Die auffallendste Eigentümlichkeit am weib- lichen Weg ist der Blindsack (Abb. 7 Bl), der sich im hinteren Drittel vom Rece; taculumgang abspaltet und als dickwandiger Schlauch bis an die Eiweißdrüse erstreckt. Während bei den beiogonen Heliciden der- artige Blindsäcke oft angetroffen werden, fehlen sie den Protogona durchaus, ebenso den haplogonen Endodontiden, wenigstens soweit unsere bisherigen Kenntnisse reichen. Nur die Gruppe der Coillinae (nach Gude 1914 neben den Acavinen siehend) zeigt vergleichbare Bildungen. Plectopylis besitzt einen langen Blindsack an der Vagina, dessen Einmündung unmittelbar über dem des Receptaculumganges liegt (Pilsbry, Manual IX, S. 17, Taf. 12,34 nach Stoliczka), und bei der andern dahingehörigen Gattung Corilla — 151 — hai; S emp er für Cs\erronea .(S:101)» Pilsbry "für C. Ausmberti (1905 S. 288) ein langes flagellumähn- liches Divertikel nachgewiesen. Der entsprechende Scitptaria-Anhang zeichnet sich vor diesen Anhängen durch stärkere Ausprägung aus; er ist am ge- schlosseiien Ende abgerundet ohne oder mit kaum merklicher Verminderung des Durchmessers. Während bei den eben genannten asiatischen Formen die Diver- tikel frei geiegen zu haben scheinen, ist der Sculptaria- Blindsack in den Spermovidukt eingesenkt, so daß nach seiner Freilegung eine tiefe Rinne in diesem seine frühere Lage anzeigt. Besonders gilt das von dem fast rechtwinklig abgebogenen, zuweilen sogar zurück- laufenden und blasig aufgetriebenen Anfangsteil. Bei allen Verschiedenheiten in Gestalt und Größe ist sein Ort stets derselbe, nämlich an der dem Receptaculum- gang gegenüberliegenden Seite, d. h. an der inneren Krümmung des leichtgebogenen Spermovidukts. Freier Ovidukt und Receptaculumgang treten in der aus der Abbildung ersichtlichen Weise zur Bildung einer Vagina zusammen, die in das kaum den Namen verdienenden Atrium übergeht. Semper fand in dem Divertikel von Corilla erronea eine lange Spermato- phore, wohingegen die untersuchten Sculptarien nichts dergleichen aufweisen. Auf Schnitten zeigt sich als Außenwand eine starke Ringmuskelschicht; die sodann folgende Längsmuskulatur springt in 6 starken und zwei schwächeren Falten nach innen vor (Abb. 10, Ebene 1). Das Innenepithel, das sie überkleidet, besteht aus schmalen hohen Zylinderzellen mit basalständigen Kernen. Die histologische Erhaltung läßt nicht mit Sicherheit erkennen, ob wir es mit Wimperzellen oder lediglich mit gerade besonders lebhaft tätigen Zellen zu tun haben. Bei dem eigentlichen Blasenstiel kann — 152 — kein Zweifel obwalten; auch hier finden sich Ring- und Längsmuskulatur, aber letztere in wesentlich schwächerer Ausbildung; dafür sind die Wimperzellen der inneren Bekleidung stark entwickelt und ihre langen Flimmerhaare lassen nur einen engen Durch- gang frei. Dies Flimmerepithel setzt sich auch in die Endblase fort, bei der die Muskulatur nur eine dünne Außenwand bildet. Das Receptaculum ist ange- tüllt mit einer dichten, sich mit Hämatoxylin wolkig in den verschiedensten Tönungen färbende Masse, aus der sich gelblich-braune Stellen hervorheben; Sper- matozoen lassen sich nicht erkennen. Umgeben ist der Inhalt von einer einheitlichen, schleimig-faserigen Hülle. Die männlichen Leitungswege sind auf- fallend durch ihre ganz ungewöhnliche Länge, die beinahe das Doppelte der weiblichen beträgt; d. h. der hintere Kehrpunkt des Vas deferens liegt etwa in der Höhe der Befruchtungstasche der Eiweißdrüse. Vom Spermovidukt befreit sich das Vas defereus äußerlich erst ziemlich weit unten, etwa in Höhe der letzten großen Schleife des Receptaculumganges; inner- lich ist die Trennung weit eher vollständig. (Abb. 10, Ebenen d--g). Es läuft als geschlossenes Rohr in der Wandung des Eileiters und zwar zunächst innerhalb einer nach innen stark vorspringenden Falte (Abb. 10, Ebene g), sodann in der muskulösen Wandung, die er schließlich durchbricht, worauf er, außen dem freien Ovidukt dicht angelagert, ihn begleitet und sich schließlich völlig loslöst. Bald nach Vereinigung von Ovidukt und Receptaculumgang tritt er wieder in die Wand der Vagina ein, zieht am Atrium vorbei, tritt in die Peniswand über und taucht in fast fadenförmiger Verdünnung aus dieser Vereinigung auf erst etwa 11, bis 2 mm oberhalb der Penisöffnung in das Atrium. — 153 . Unter allmählicher Verdickung, die bedingt ist haupt- sächlich durch die Verstärkung der Wandmuskulatur, weniger durch Erweiterung des Lumens, zieht das Vas deferens nun an Penis und Spermovidukt ungewöhnlich weit hinauf, wie bereits bemerkt. An der Grenze von Penis und Vas deferens setzt der Rückziehmuskel (Abb. 10, Ebene i, Mr) an, der zum Lungenboden zieht. Der Penis ist fast in seiner ganzen Länge durch- setzt von einer Falte, die ihrerseits eine Längsrinne bis fast zu ihrem Ende besitzt (Abb. 10, Ebenen e—h), Durch die Drehung des Blockes beim Schneiden sind leider die Schnitte ausgefallen, auf denen sich der Uebergang von Penis in Epiphallus vollzieht, so daß gerade über diesen wichtigen Bezirk nichts ausgesagt werden kann. ; Ein Epiphallus ist äußerlich nicht zu erkennen, doch zeigt die Innenwand des Vas deferens oberhalb des Retraktors eine starke, eigenartige Faltenbildung, die sich sowohl von der des oberhalb liegenden Sa- menleiters wie der des Penis durchaus unterscheidet (Abb. 10, Ebenen i—k). Erst gegen den Kehrpunkt hin geht sie allmählich in die gewöhnliche Bildung über. Es ist sicher, daß wir hier eine ‚„Patronen- strecke‘ (Simroth) vor uns haben, einen inneren Epiphallus. Für histologische Einzelheiten der Geschlechts- wege reichte die Erhaltung nicht durchweg aus. Der Cieschlechtsapparat wurde erst im Ganzen mit dem Spiegel gezeichnet (Abb. 10); die gebrochenen Linien (Abb. 10, a-—-c) bezeichnen die ungefähre Lage der betreffenden Schnitte. Die Freilegung des Nervensystems (Abb. 9) mußte sich naturgemäß auf die ganglionären Zentren — 154 — . beschränken; bei der außerordentlich starken Ein- ziehung der Tiere war schon sie mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden, da die einzelnes Ganglien in völlig veränderte Lagebeziehungen gerückt er- schienen; z. B. lagen die Visceralganglien weit vor Jen ebenfalls vor dem Schlundkopf liegenden Cerebral- ganglien, ihre Nerven nach vorn entsendend. Die Cerehralganglien (C) sind am Anfangsteil des Darmkanals rechts wie links seitlich hinuntergerückt, wodurch die sie verbindende Kommissur eine beträcht- liche Länge erreicht. Am linken wurden Acusticus (Ac), Ommatophorennerv (Om), Opticus (Op) und Labialis inferior festgestellt, rechts außer diesen noch der Pe- nisnerv (Pen); von Konnektiven die langen, schwachen Cerebrobuccalkonnektive (Ce Bu ©o) und die starken, aber auch gestreckten Cerebropedalkonnektive (erBeiko)): Die Visceralkommissur zeichnet sich durch außer- ordentliche Länge aus; die ihr angehörenden Ganglien sind wohlgesondert und durch lange Zwischenräume von einander getrennt, wovon nur Supraintestinal- und Abdominalganglion eine Ausnahme machen. Sehr stark ausgesprochen ist die auch sonst bekannte Rechtsver- lagerung der rechtsseitigen Ganglien. Das Supraintesti- nalganglion (Si. = Par. dextr.) ist nur um etwa !ı kleiner als das vereinigte Abdominal-Infraintestinal- vanglion (Abd. Ti): es entsendet den rechten Mantel- nerven (Pail. d.), der über die weiblichen Wege hinweg in die vordere rechte Mantelregion zieht. Von der dicht angelagerten mächtigen Masse des Abdominalgang- lions nehmen drei Nerven ihren Ursprung: der tnter den weiblichen Wegen hinwegziehende Analnerv (An), der die rechte Mantelrandgegend versorgt, der Einge- weidenerv (Int) (beide dicht nebeneinander an der — 155 ° — hinteren Seite des Ganglions entspringend) und an der linken Seite ein wehl dem N. cutaneus (Cut) ent- sprechender Nerv, dessen Ausbreitungsgebiet nicht fest- gestellt werden konnte. Die Visceralkommissur bildet nach Verlassen des Abdominalganglions das Parietalganglion, das ungefähr über dem rechten Pedalganglion liegt (Par. s.); von ihm geht der linke Mantelnerv (Pall. s.) ab. Das linke Pleuralganglion (Pl. s.) liegt nahe, aber doch deutlich durch ein Stück freier Kommissur getrennt. Das letzte Stück der Kommissur bis zum linken Cerebralganglion ist beträchtlich länger als die entsprechende Verbindung aut der rechten Seite. Die übrigen Stränge zeieen gleicherweise bedeutende Länge, so die Cerebropedal- (Ce Pe Co) und besonders die sonst im allgemeinen kurzen Visceropedalkonnektive (Vi Pe Co), wodurch der Ring zwischen Visceralkommissur und Pedal- ganglien (P) bemerklich weit wird. Letztere wie die Statocysten weisen keine Be- sonderheiten auf. Suchen wir nun aut Grund dieser anatomischen Ergebnisse zu einer Anschauung über die Stellung -von Scalplaria im System zu gelangen, so scheint ihr Verbleiben in der Familie der Endodontiden nunmehr gesichert zu sein. Fußrinne, Kiefer, Radula, die ..ver- hältnismäßig geringe Verschmelzung des Zentralnerven- systems, der allgemeine Bau der Gieschlechtsorgane rechtfertigen diese Einordnung. Andererseits weisen diese Organe Züge auf, durch die Scu/ptaria weit von den übrigen Endodontiden Südafrikas entfernt wird. Sind diese auch bisher nur in einer verschwin- dend geringen Anzahl von Arten anatomisch bekannt (Ajrodonta bilamellaris Melv. u. Pons. durch Godwin- — 156 — Austen (S. 135), Trachyceystis bisculpta Bens. durch Pilsbry (1894, S. 37), Tr. Ipygaea Melv. u. Pons. durch Moss und Webb, 7r. burnupi Melv. u. Pons. durch Suter (S. 60), ferner Kiefer und Radula von Ir. rariplicata (1879 S. 361, 1884 S. 89) durch Binney), so genügen selbst diese z. T. unvollständigen Angabeı zu einer scharfen Scheidung zwischen Phasis, Trachyeyslis und Sculptaria. Leider sind die Verhält- nisse des inneren Baues bei Phasis und Trachycystis noch derartig unbekannt, daß man daraus keine Ver- gleichspunkte entnehmen kann. Jedenfalls aber hat es ganz den Anschein, als ob die auf Südamerika und Kerguelen beschränkte Gattung Stephanoda Albers mit Sculptaria in engere Verbindung zu bringen ist, als die mit letzterer annähernd gleichbeheimateten Phasis- und Trachyeystis- Arten. (Siehe Radula von Stephanoda hookeri Reeve, nach Schako u. Pfeffer, inPilsbry, Manual IX, Taf. I, Abb. 14). Sculptaria wäre dann etwa aufzufassen als Rest einer älteren Besiedlung, der sich in ungünstigem Rückzugsgebiet erhalten hat. Zum Schluß möge noch eine andere Vermutung Platz finden. Mantelorgane und Geschlechtsapparat von Sculptaria zeigen eine auffallende Aehnlichkeit mit denen von Corilla (Pilsbry 1905); erstere in der einfachen Bildung der Lungengefäße und des offenen Ureters, letztere in dem Besitz des Blasenstielblind- sacks. Nach unsern bisherigen Kenntnissen findet sich dieser Anhang bei den Heliciden außerhalb der Belo- gona nur bei Corilla und in vergleichbarer Form bei Piectopylis (s. o.). Die Bildung des Epiphallus, die Länge des Receptaculumganges, die Kürze des Atriums, das Fehlen der sonst anzutreffenden mannigfachen Auf- windungen im Verlauf des Zwitterganges hat Sculp- faria mit den vorderindischen Formen gemeinsam, SO — 157 — daß sich bei genauerer Kenntnis vielleicht die von Pilsbry schon als möglich hingestellte Einordnung in die Protogona ergeben könnte, wo sie dann als Vertreter einer besonderen Unterfamilie Sculptariinae neben den Corillinae Gude 1914 (S. 53) ihren Platz zu finden hätte. Doch vermögen alle diese Gründe vorläufig kein besonderes Gewicht zu beanspruchen, da wir bei der ınangelhaften Kenntnis der Endodontidenanatomie nicht zu sagen vermögen, welche von den bei Sculptaria festgestellten Verhältnissen auch bei anderen Gattungen zu finden sein würden. Den Herren Prof. Dr. Pfeffer (Hamburg) und Studienrat P. Ehrmann (Leipzig) gebührt mein Dank für wertvolle Hinweise und Anregungen. Hamburg, im Januar 1923. Angeführte Schriften. 1879. Binney, On certain North American Species of Zonites, etec.: Ann. New York Acad Sci. Bd I. S. 355. 1884. ders., Dentition of Pulmonata Mollusca: ebenda Bd. 11:8. 79. 1922. Degner, E., Mollusca, in: Michaelsen, Beiträge zur Kenntnis der Land- u. Süßwasserfauna Deutsch- Siidwestafrikas. Bd. Il. S. I Hamburg. 19068. Godwin-Austen, H, Notes on the Anatomy of Afro- donta Melv. & Pons.: Ann. Mag. Nat. Hist. (8) 1. S. 135 1914. Gude, G. K., Fauna Brit. India II. Mollusca (mir nur aus Gude 1921 bekannt). 1920. ders., The Armature of Land-Mollusca: Proe. Mal. Soc. London. Bd. 14 S. 52. 1921. ders., Changes in the Classification of Helices, ebenda S:n49l. 1899. Moss, W. and W. M. Webb, Notes on the a of Trachyeystis, Dorcasia and Isomeria: Proc. Mal. Soc. London. Bd. 3. S. 263. | — 18 — 1894. Pilsbry, H. A., Manual of Gonchology. Bd. 9. Phila- delphia. 1905. ders.., Anatomical and Systematic Notes on Dorcasiu, Trigonephrus, Corilla ete.: Proc. Mal Soc. Lon- den. ıBd..64 5.286 1870 94. Semper, C. Reisen im Archipel der Philippinen. Bd. Il, 3: Landmollusken. 1871. Stoliczka, Notes on terrestrial Mollusca from the Neighbourhood of Moulmein: Journ. Asiat. Soc. Bengal. Bd. 40. pt. 2. S. 143 (mir nur aus den Angaben von Pilsbry bekannt). 1894. Suter, H., On the Dentition of Pella [Trachyeystis] bur- nupi Melv. & Pons.: Ann. Mag. Nat. Hist. (6) Bd. 13. S. 60. Erklärung der Abbildungen Taf. 6. Abbild. 1: Seulptaria damarensis, von der Schale befreit. Unter- seite. Re Receptaculum. | N 2: Wie I, Oberseite; Alb Eiweissdrüse:; Dh Zwittergang; M Magen; R Rectum; Spo Spermovidukt. } - 3: Querschnitte durch “die Mantelhöhle: a) in Höhe des Atriums A und der inneren Harnöffnung Hö; b) in Höhe des Ventrikels V; R Enddarm; N Niere; Uı primärer, U, sekundärer Ureter. F 4: Darmkanal. 5 rRadula. B 6: Kiefer. s 7: Uebergang des Zwitterganges Dh durch Bursa copu- latrix Be und Eiweißdrüse Alb in den Ovidukt O. Pr. Prostata. „ 8: Geschlechtsapparat. In Sb Spermovidukt um 180° gedreht. Bl Blindsack des Rezeptaculumstieles; Gö Geschlechtsöffnung. 9: Zentralnervensystem. Buchstabenerklärung im Text (S. 154). »„ 10: Geschlechtsapparat, Uebersicht. Die gestrichelten Linien bezeichnen die Ebenen von Querschnitten, die im Text besprochen werden. 2 Literatur. Lauterborn, R., Faunistische Beobachtungen aus dem Ge- biete des Oberrheins und des Bodensees. 1. Reihe. In: Mitteil. Bad. Landesver. Naturkunde u. Heimatsch., Freiburg, N. F. 1. 1921, S. 113120. Nennt Cepaea sylvatica aus den Rheinwäldern bei Karlsruhe und Bythinella dwnkeri vom Roßkopf bei Freiburg und aus dem Löfieltal. — -2, Reihe. In: ang. Zeitschr., N. F. 1.1921, S. 197. Bythinella dunkeri in den Quellbächen des hohen Schwarz- waldes (Nordhang des Feldbergs und Mettma, südi. Schwarz- wald), Carthusiana earthusiana am Rheinufer am Isteiner Klotz. Baker, H. B., The mollusca collected by the University of Michigan-Walker Expedition in Southern Vera Cruz, Mexico, I, in: Occ. Pap. Mus. Zool. Univ. Mich., No. 106, 1922, 94 S., 17 Tai. Elliptio (Sphenonaias) Tiebmanni enuatotolapamensis n. subsp., =. 19..,l2al:,1. Fig. 6,,74,,821-3,. Fig.) 22,, Tal, 4, Fig.:20> 254 #- Actinonaias (Disconaias) walkeri n. sp. S.20, Taf. , tig. 1-2, Taf. 9, Fig. 49, Taf. 10, Fig. 48—50. Taf. Il, Fig. 48-49. — Lampsilis rorirosai sanjuanensis n. Ssubsp., S. 27, Tai. 7. Taf. 39-42. — Lampsilis ruthreni n. sp., S. 29, Taf. 11, Fig. 53, Taf 12, Fig. 53, Taf. 13, Fig. 51—54. — Arnpndlaria patula catemarensis n. Subsp., S. 39, Tai. 14, Fig 2-4, Taf. 15, Fig. 7. — Thysanophoru pilsbryi 1. sp., S. 54, Taf. 17, Fig. 11-14. — Miraverellia n. subgen. von Arerellia, Typus A. swnichrasti Cr. & F. S. 58. Seidler, August, Die Verbreitung der echten Flußperlenmuschel (Murgaritana« margaritifera Linn&) im fränkischen und hessischen Buntsandsteingebiete, in: Ber. Wetterrauische Ges. gesamt. Nat. K. Hanau, 1922, 83- -125. Enthält eine erschöpfende Aufzählung aller z. T. noch un- bekannt gewesenen Fundorte von Mary. margaritifera unter Nach- prüfung der älteren Angaben und Mitteilung der Ergebnisse der an einigen Stellen im Gebiete noch betriebenen Perlfischerei. Nach den Untersuchungen des Veri.s geht die interessante Art leider fast überall, wohl infolge der Verschmutzung auch klei- nerer Bäche, stark zurück. Ökland, Fr., Arionidae oi Norway in: Vid. Skrift., Mat. Nat. Kl., Christiania No. 5, 1-62, 46 Fig., 5 Karten, I Taf., 1922. Verf. untersuchte die 5 in Norwegen vorkommenden Arionarten anatomisch und konnte ihre äußerlich nur schwer festzustellende Verschiedenheit durch zahlreiche innere Merk- male belegen, wobei er i. A. zu einer Bestätigung. der Simroth- schen Ansichten gelangt. Die bisher bekannte Verbreitung der 5 Arten ist auf ebensovielen Uebersichtskarten dargestellt. Woodward, B. B. Note on the Forward Progression in its Shell of the Animal of the Nautiloiddea and Am- -— 160 — monoidea. Compiled from Notes leit by the late G. Crick, F.G.S. In: Ann. Mag. Nat. Hist., 9. Ser., IX, 1922, S. 536538. Nach Willey bilden sich die Septen bei Nautilus nicht durch Resorption der hinteren Enden der Haftmuskeln und sprunghaftes Vorwärtsrücken des Fingeweidesackes. sondern, wie die konzentrischen Muskelnarben an der Septennaht dartun, durch allmähliches Vorwärtsgleiten des Tieres. Am Hinterende wird zu bestimmten Zeiten Gas ausgeschieden, dessen Druck den weichen hinteren Teil des Eingeweidesackes nach vorne drängt, sodaß die Septalaria des Mantels vor dem so entstan- denen freien Raum das Septum aufbauen kann. Bei den Am- moniten muß sich dieser Vorgang ganz entsprechend abgespielt haben. Bei Formen mit einfacher Lobenlinie fällt die Kom- plikation gegenüber Nautilus kaum in die Wage. Bei solchen mit stark aufgesplitterter dagegen muß angenommen werden, daß während der Septenbildung das Schalenwachstum aufhörte. Nach Ausbildung des Septums konnten sich die feinen Mantel- ausstülpungen, die die Loben bilden, zurückziehen und das Schalenwachstum fortgesetzt werden, sodaß in diesem Falle das Wachstum am freien Schalenrande und die Septenbildung ab- wechseln. Robson, G. C., On the anatomy and affinities of Paludestrina ventrosa Mont. In: Quart. Journ. Micr. Soc., LXVI., 1922, S. 159—185, 12 Textüig. Nach den Untersuchungen des Verf.s besitzt die Brak- wasserprosobranchiate Paludestrina ventrosa den allgemeinen Taenioglossenbau. Sie gehört neben Bythinella und Vitrella in die Familie Paludestrinidae, zeichnet sich aber durch folgende besondere Eigenschaften aus: Gefaltete Kiemen, einen Schlitz, der den Kristallstielsack fast seiner ganzen Länge nach mit dem Darm verbindet, eine Typhlosole, das unbewimperte Dach des Mittelpharynx. Polinski, W., Neue Clausiliiden aus Peru, in: Bull. Ac. Pol. Sci. Lettr., Ser. B., Sci. Nat., 1921, S. 1—22 (Separat). _ Bearbeitung der von Jelski und Sztoleman 1872—1879 ge- sammelten, im Poln. Nat. Staatsmuseum zu Warschau befind- lichen Nenien. Neu: Andinia subg.n., S.4; Typ: N. taczanowskii (Lub.) — Graeilinenia subgen. nov., S.5; Typ: N. flloeostulat« (Lub.) — Incania subgen. n. S.5; Typ.: chacaönsıs (Lub.) — Peruinia subgen. n., S.5; Typ: N. peruana (Trosch.) — Nenia (Nenia) wagnerin. SP.; S.7.— N. (Nenia) pusilla n.sp., S.9. — N. (subgen. ?) parcecostata n. sp. S. 10. — N. (Steeriana) canescens n.Sp. S. 12. — N. (subgen. ?) Tubomirskii n. sp., S 14. — N. (Graeilinenia) eugeniae n. sp., S. 16. — N. (subgen. ?) sztolemani n. sp., S. 18. — N. (Incania) jelskii n. sp., S. 20. Fu HL . Herausgegeben von Dr. F. Haas und Dr W. Wenz Druck von P. Hartmann in Schwanheim a.M Selbstverlag der Deutschen Mal.kozoologischen Gresellscha ft Ausgegeben : 1. Juni 1923. Arch. f. Moll. Kunde, LV, 1923 | RRERDR \Werner u. Winter, Frankfurt aM. Degner, Anatomie von Sculptaria. h und System der Mollusken SID n. Ba ne Finland, er | ERS AU oben für das übrige Ausland WB | die auf: a ‚Abkändlungen‘ des eßen einen Rabatt. von 25°), sub- Ba Mitglieder. bei Er ein- ı FIR r i a 5; AR ya En hi , je. a x | Yn Y RR, n RENTEN RR y Ch Zr = 7L 1 RN Hr 2 Bu v / } / AFTER u Zr S NN I u 37° He ß a ; Bu Hr ni DE f a jerer Jahrgänge 2 ganz. en Teiiesikd,; » Fr TREE ie s genötigt, einen Einheitspreis Aue rgänge festzusetzen. Dieser. ben OT Nas 2, l sang für deutsche, österreichische, RR N der zurzeit M. 500.- —, für Mit a Ä; Jugoslavie en un Ran 90 ee ‚Für die üßsigen B NR Eee y ‚für jeden A hr | N, " \ f 1 Jahrgär ge. 1884 1889, ‚18 ag WE Sn RR BERN an Ai se, werden. RR N 2. ar a ER RL m Sg A } ul 11 32)) . A h ”B TEN. ur " EN Ss 4 Ver | Br B = müssen sie. ES ENHAIRE N RR {: ‚anderen Bus SR m | N el ihrer. Bestellung. ESEL AL en e nders mitgeteilt ur 4 34 Geschäftliche Mitteilungen. Die Zustellung des Archivs erfolgt für inländische Mit- ; glieder von Heft I, 1923, an durch Postzeitungsversand. Die SE Zuweisung der Mitglieder an die Post erfolgt durch die Ge- sellschaft. Zur Ersparung von Unkosten haben wir den Versand usw. | selbst in die Hand genommen. Beitrittserklärungen, Bestellungen Bi älterer Jahrgänge, Zahlungen und Anzeigenaufträge sind des- halb vom 1. Januar 1923 an nicht mehr an die Firma M. Diester- weg, sondern unmittelbar, ohne Vermittlung von ‚anderen Buch- handlungen, an die Deutsche Malakozoologische Gesellschaft, Frankfurt a. M., Senckenberg Museum, Viktoria- Allee 7 zu richten. Zahlungen bitten wir auf unser Posischeekkene No. 52187, Frankfurt a. M., Deutsche NDUEnBE. Gesellschaft, ’ einzuzahlen. Der Jahresbeitrag vonM. 250. —, N wir am 1. Oktober 1922 Er für dieses Jahr festsetzten, ist inzwischen auch. ‚völlig unzu- reichend geworden; von einer Erhöhung im Laufe von 1933 E hoffen wir bei unseren bisherigen Mitgliedern absehen zu können, wogegen neu eintretende M. 1000.— zahlen. N müssen. > Der Jahresbeitrag beträgt für 1923 I. für Deutsches Reich, Deutschösterreich, Ungarn, Poien, Rust R land M. 250.—, für neueintretende Mitglieder M. 1000.— 2. für Tschechoslowakei, Finnland, Jugoslavien, Rumänien _ M. 950.— + 200 9% Aulschlag = — M. 750.—, für neueintretende Mitglieder M. 1000.— -+- 200 °/s Aufschlag —= M. 3000.— und den am Ende des Jahres zu erhebenden beträchtlichen Portoauslagen. - Für die übrigen Länder bleiben die alten Beiträge bestehen: Frankreich, Belgien, Schweiz, Italien, Spanien, Portugal und deren. Kolonien: 12.50 Franken, resp. Lire, Peseten etc. Großbritanien und Kolonien: 10 Schilling. Niederlande: 5.75 Gulden. E Dänemark, Schweden, Norwegen: 9 Kronen. x Vereinigte Staaten von Nordamerika und. mittel- und. nah amerikanische Staaten: 2.50 Dollars. Die Zusendung erfolgt kostenirei. P7 ‘ Ersatzansprüchen für nicht erhaltene Heite dee laufenden Jahrgangs kann nur dann genügt werden, wenn sie spätestens 1 Monat nach Empiang des tolgenden Heites an uns gelangen, ER ' n (Forts. S. 3 des Umschl) ‘ I Heft 5. Jahrgang LV. 1923 Archiv für Molluskenkunde Von den einheimischen Pisidien. Von D. Geyer in Stuttgart. l. Vorbemerkungen. Das letzte Kapitel der Systematik der einheimischen Weichtiere ist auch das schwierigste. Wir sind bisher, weil uns nichts besseres geboten war, der Darstellung gefolgt, die Clessin in mehreren Arbeiten davon ge- . geben hat. Ausgehend von der Unveränderlichkeit der Arten, suchte er mit der Aufstellung neuer die Fülle der Gestalten festzustellen. Aber ‚es wollte sich nimmer erschöpfen und leeren‘. Darum entfiel ihm zuletzt die beschreibende Feder. Verwunderlich ist der Mißerfolg nicht im Blick auf den Gegenstand und das Verfahren, das Clessin zu seiner Bewältigung ein- schlug. Er glaubte, im Schloß die festen Punkte gefunden zu haben, auf denen ein System sich aufbauen lasse. Aber zu einer Verwertung desselben fehlten ihm schon im voraus die technischen Hilfsmittel. In den 40 Jahren meiner Untersuchungsarbeiten machte ich etliche Male den Versuch, die Pisidien zu bemeistern. Weil es mir aber erst allmählich gelang, die Fäden zu zerreißen, in denen die Schule Clessins, in der ich aufgewachsen war, mich gefangen gehalten hatte, bildet das schwerste Stück der Untersuchungen wohl auf das letzte. Ich wäre wahrscheinlich auch diesmal nicht über die technischen Schwierigkeiten und ja) ya die Nomenklaturfragen hinweg gekommen, wenn mir nicht Hilfe zuteil geworden wäre. Sie kam von Eng- land, Irland und Schweden, wo man Clessin umgehen und auf die alten Autoren Jenyns, Jeifreys, Malm und Westeriund zurückgehen konnte. Mr. Woodward in London stellte in einem Buch, wie es nur das Britische Museum zu bieten vermag, die rezenten und fossilen britischen Pisidien auf 30 Tafeln nach Photographien dar, und da Mr. A.S.Kennard in Beckenham bald nach dem Krieg in freundschaftlicher Weise die alten Beziehungen wieder aulnahm, bot sich auch mir die Gelegenheit, Nutzen aus den englischen Arbeiten der letzten Jahre zu ziehen. Vor allem schulde ich Dank Mr. A. W. Stelfox in Dublin, der in der glücklichen Lage ist, von einem kleinen „Pisidienklub‘‘“ unterstützt zu werden. Er hat sich kritisch mit Mr. Woodwards Buch beschäftigt und in mehreren Arbeiten seine Auf- fassung und das Ergebnis seiner Forschungen nieder- gelegt. Daneben hat er in ausführlichen brieflichen Mitteilungen meine Ausbeute mit mir besprochen, so daß wenigstens im vorliegenden Fall in allen wesent- lichen Punkten Einigkeit herrscht zwischen GroßB- britannien und Deutschland. Der anatomischen Untersuchung widmet sich Herr N. Odhner in Stockholm, der zugleich auch mir seinen Rat angedeihen läßt und sich am „Aufräumen‘ der Clessinschen Hinterlassenschaft beteiligt. Aus seinen Untersuchungen wird sich die systematische Aufstellung von selbst ergeben. Ich möchte mit diesen Zeilen ökologische Beiträge geben und versuchen, der Pisidienforschung in Deutschland neuen Anstoß zu geben. Vielleicht ge- lingt es, das Beispiel der Herren auf der grünen Insel nachzuahmen. — 198 — Das Pisidienmaterial der öffentlichen und privateu Sammlungen leidet an Einseitigkeit und Unvollständig- keit. Es ist gelegentlich zusammen gekommen beim Schnecken- und Muschelnsammeln. Ich mußte mir des- halb die Unterlagen für die vorliegende Arbeit selbst beschaffen !). Widrige persönliche und Zeitverhältnisse hinderten mich an einem Besuch norddeutscher Ge- wässer, so daß ich mich im wesentlichen auf schwä- bische Vorkommnisse beziehen muß. Es handelt sich um den Neckar und einige seiner Zuflüsse (Aich und Körsch südlich, Glems, Würm und Nagold west- lich, Enz, Kocher und Jagst nördlich von Stuttgart), ferner um die fließenden und stehenden (iewässer Oberschwabens (südlich der Donau), den Bodensee und einige bayerische und Tiroler Seen. | 2.,1Standerte und Siedlungen, Der geringe Körperumfang macht es den Pisidien möglich, die Gewässer im weitesten Umfang zu besetzen. Selbst die amphibisch lebende Surcinea pjeijferi oder Limnaea truncatula sind abhängiger von einer bestimmten Wassermenge als die Pisidien. Schwindet das Wasser, dann ziehen sie sich in den noch weichen Schlamm, in das nasse Moos und die toten Pflanzenreste des CGrundes zurück und bohren sich wie die großen Muscheln ein, soweit es ihnen möglich gemacht ist. Durch die Keilform der Schale, mit der Spitze voraus, also umgekehrt wie bei Unio, werden ihre Bemühungen erleichtert. Den breitsohligen ') Kleinere Beiträge verdanke ich den Herren Dr. F. Haas- Frankfurt a. M., W. Päßler-Berlin, Kolasius-Eberswalde, Klaus Zimmermann-Fürstenberg i. Meckl., Dr. Fritz Zimmermann- Eisgrub i. Mähren, Fräulein Dr. W. S. S. van Benthem-Jutting- Amsterdam. = Bibi Schnecken aber ist das Nachrücken unmöglich gemacht; sie werden das erste Opfer der Austrocknung. Von allen Wassermollusken sind also den Pisidien die Grenzen am weitesten gesteckt; ihnen ist der größte Spielraum geöffnet. Sie erfüllen ihn mit einer großen Artenzahl und mit Standortsformen bis an die Grenzen der Daseinsmöglichkeit, wo sie gewöhnlich die ein- zigen Vertreter der Weichtiere sind. Der Mannig- faltıgkeit der äußeren Zustände entspricht ihre Ver- änderlichkeit. Im kleinen Lebensraum sind sie Klein- künstler in der Anpassung und Ausnützung, in der Einfügung, im Ertragen und Standhalten. Wie sie von allen im Schlamm nach Nahrung wühlenden Räubern, von Vögeln, Molchen und Fischen, gefressen werden, so werden sie von diesen auch ver- schleppt, .und als Bewohner der schwankenden Ge- wässer gelangen sie beim Anwachsen derselben leicht von einem Behälter in den andern (häufig im Auswurf der Flüsse und Seen). Die geschlossene Verbreitung einer Art innerhalb bestimmt begrenzter Ciebiete ist die Folge des geringen Widerstandes, den die Pisidien der Verschleppung entgegensetzen. Wo die stattlichsten, reinen und hellfarbigen, ohne Störungsmerkmale herangewachsenen Tiere dichte, un- erschöpfliche Bestände zusammensetzen, dürften die günstigsten äußeren Bedingungen gegeben sein. Sie liegen für alle Arten in klaren Gewässern, im nicht oder spärlich bewachsenen, tiefen und feinen (nährstoffreichen) Schlamm der Seen, Flüsse und Ka- näle, selten im künstlich gestreckten, sand- und geröll- führenden Flußlauf. Unter einer mäßigen Bewegung vollzieht sich die Erneuerung des Sauerstoffs und die Aufbereitung der toten Pflanzenreste. Der Schlamm ist Nährboden und Ankergrund zugleich. Es leben: — 165 — a)im Bodensee: amnicum, hensiowanum, tor- quatum, tenuilineatum, lilljeborgi, nitidum, hiber- nicum, milium, casertanum, personaltum, subtrun- catum, obtusale; vorherrschend sind henslowanum und dZilljeborgi, kümmerlich nitidum, vereinzelt milium und obtusale (nur einmal angetroffen, auch spärlich im Plansee). b) im Neckar: amnicum, supinum, henslowanum, torgquatum, nitidum, milium, casertanum, subtrun- catum, vorherrschend sind nitidum und subtrun- catum. c) nur in Seen: Zilljeborei (hibernicum). d) nurin Flüssen: supinum (ob auch anderwärts?). e) selten in Seen und nicht in Flüssen: p»erso- natum (selten dort ob£usale). Reine Bestände, d. h. Siedlungen aus einer einzigen Art bestehend, traf ich häufig von casertanum, personatum, subtruncatum und obtusale, nur einmal von nitidum in einem neu angelegten Abzugsgraben (junge Siedlung). Die übrigen Arten leben durchweg in gemischten Beständen. Das ökologische Gleichgewicht, das die Voraus- setzung bildet für das normale Gedeihen der Siedlung, wird wesentlich von 3 Seiten her gestört: a) Die gesteigerte Bewegung im Gefäll des Flusses und in der Brandung des Sees entführt mit dem Schlamm; zugleich die Nährstoffe, hindert die gegen mechanische Reize empfindlichen Tiere am Nahrungserwerb und stört den Schalenbau von außen her. Die Gegenmaßnahmen der Tiere erschöpfen sich aktiv in einer Verdickung der Schale, passiv in der Einschränkung der Größe bei ziemlicher Erhaltung der Außenskulptur. Es entstehen Zwergformen und Krüppel. — 166 — b) Die ungenügende und fehlende Be- wegung führt zur Steigerung des Pflanzenwuchses und damit zur Anreicherung des Wassers mit pflanz- lichen Zerfallresten, zur Verminderung des Sauerstoffs und Bildung von Säuren. Ihrer hemmenden Einwirkung folgt die Schwächung und Entartung: kleine Tiere, dünne Schalen, Erlöschen der Skulptur, Verdeckung der natürlichen Farbe und Beschwerung der Tiere mit Ablagerungen von Schmarotzern und Zersetzungser- zeugnissen, die auf chemischem und biochemischem Wege zustaude gekommen sind. c) Wasserarmut und -mangel in seichten, aussetzenden Gewässern (Grundwassersümpfen, (irä- ben, Quellen und Quellbächen) nötigen zu Einschränk- ungen und Unterdrechungen im Wachstum, die sich in Zuwachsstreifen außern. Zahlreiche Hungerformen erzeugt unter den Pisidien ebenso wie unter allen übrigen Mollusken der flache Seestraud, wo Wind und Wellen mit dem Schlamin und seinen Bewohnern spielen; geradezu erausam aber ist der kleine schlingende (mäand- rierende) Bach. Er verfügt über alle Gegensätze in der Bewegung und im Pflanzenbestand, befriedigt aus- einandergehende Ansprüche, prägt die ganze Stufen- leiter ökologischer Formen und versetzt oder vermischt sie von Zeit zu Zeit zu einer Rätselaufgabe für Syste- matixer und Biologen. Die Siedlungen setzen sich in den meisten Fällen aus inehreren Wachstums- und Altersstufen einer Art zusammen, bestehen aber nicht selten vorwiegend oder ausschließlich nur aus einer einzigen Wachs- tumsstufe. Eine Verschiedenheit im Wechsel der auf- einander folgenden Geschlechter dürfte die Ursache dieser Tatsachen sein. An dieser Stelle erfolgt er zu — 167 — gewissen Zeiten bestandsweise für die gesamte Be- wohnerschaft, an jener wickelt er sich stetig und indi- viduell ab. Bei jungen Siedlungen au neu bezogenen Standorten ist die Einheitlichkeit ohne weiteres ver- ständlich. Gelegenheit zu solchen schaffen die Boden- kultur und die zeitweilige Austrocknung und Wieder- auffüllung der unbeständigen Pisidiengewässer. Eine Mischung wird durch die schon erwähnte Verschleppung bewirkt. Clessin teilt ähnliche Beobachtungen (p. 579) von Calyeulin« lacustris mit, die ich bestätigen kann. Bei Pisidien kommen aber einheitlich besetzte Sied- lungen auch in fließenden Gewässern vor. Sie werden vom Wasser ebenso rasch aufgebaut, gemischt und zersiört wie die Schlammbänke, in denen sie sitzen. Die Fähigkeit zur Fortpflanzung scheint nicht an ein bestimmtes Alter und an die endliche Wachs- tumsstufe gebunden zu sein. Nichterwachsene Tiere können ebensogut trächtig sein wie ältere; aber die Zahl der Embryonen hängt von der Ciröße des Mutter- tieres ab. Sie schwankt bei nitidum unter zufällig ausgewählten Exemplaren zwischen 2 und 18 (im Neckar bei Nordheim), bei czserfanum, wo ich auf- fallend viele junge Tiere trächtig fand, zwischen I und 19. Der letztere Fall betraf ein großes, bauchiges Tier, — bei sudbtruncatum zwischen 13 und 15!). Wie es scheint, werden die meisten Embryonen im August und September entlassen, d. h. in der Zeit der höchsten Erwärmung des Wassers, ein Verhalten, das ich auch ı) Große und kugelige Sphaerium rivicola aus dem Schlamm des Heilbronner Hafens enthielten 6, 7, 8, 9, 10, Il und 12 Em- bryonen von verschiedener Größe; die kleineren Formen aus den Fugen der Uiersteine im offenen Neckar bei Nordheim hatten es zur gleichen Zeit (Ende September 1921) nur auf 6 Stücke gebracht, unerwachsene schlossen oft nur ein einziges ein. Sphaerium corneum des Neckars trug im fruchtbarsten Fall I1 Junge. — 168 — bei Limnaea auricularia ın der Aich feststellen konnte, wo der ganze Bestand um diese Zeit gewechselt hat. 3. Die: ,Müuscheikn. Wiederholt zog sich die Systematik vor den einhei- mischen Najaden zurück, und neue Wege werden noch jetzt gesucht, das Geheimnis zu ergründen, das ihrem Formenreichtum zugrunde liegt. Dieselben Außen- kräfte aber, die mit den großen Muscheln ihr Spiel treiben, wirken formend auch auf die kleinen ein. Im großen wie im kleinen Raum sind die gestaltenden Kräfte dieselben und lösen ähnliche Erscheinungen aus — Konvergenz. Es sollte daher möglich sein, auf dem Weg der vergleichenden Oekologie die Bedeutung der einzelnen Pisidienform im Artkreis zu erforschen. Dort kommt den Außenzuständen der größte Einfluß zu. An den ähnlich gebauten Najaden und Pisidien erfolgen die örtlichen Prägungen in der- selben Richtung, weshalb alle Erscheinungen, die dort uns verwirren, hier im kleinsten Maßstabe wieder- kehren. Wir haben hier wie dort beständige, nur unter gewissen äußeren Zuständen vorkommende und unbe- ständige, veränderliche (variable) Arten, die sich öko- logischer Freiheit erfreuen. Anpassungsscheu tnd selten die zinen, anpassungsfähig und gemein die andern. Zunächst ist der Bewegungsgrad des Wassers eine Ursache der Scheidung. Die skulp- tierten Pisiaten stehen mit Ausnahme von pu/lchellum auf der Seite der Unionen in der Bewegung, die von obtusale ängstlich gemieden wird, casertanum, sub- fruncatum und nilidum fürchten wie die Anodonten weder die Bewegung im Fluß und See noch den Still- stand im Teich oder Sumpf. Wo der größere Formen- BR, > reichtum ist, läßt sich daher leicht erraten. Sodann weiseii dıe latsachen auch auf erdgeschichtliche Vorgänge. In den Resten der nacheiszeitlichen Wasserflächen lebt Zilljeborgi (und hibernicum), ein Seitenstück zu Valvata alpestris (bezw. antigua) und den eigenartigen Unionen der Voralpenseen. In der Verlandung erlöschen nacheinander amnicum, Tlillje- borgi, henslowanum, nilidum hält. am längsten aus. Das Wachstum der Schale vollzieht sich ge- wöhnlich im Verlauf eines Jahres, wobei nicht be- stritten werden soll, daß einzelne Tiere, vielleicht auch eine größere Anzahl, einen zweiten Winter erleben. Mit den Verhältnissen des Jahrgangs wechselt auch das Aeußere der sich ablösenden Geschlechter einer Siedlung, so daß also auch die Pisidien, wie Kobelt es von den Limnaeen sagt, zuweilen als ein „Produkt zufälliger Lebensbedingungen in einem Jahr“ sich er- weisen. Einer Verschiebung der Pflanzenbestände folot ein Wechsel der Siedlungen. Wie die Standortsformen sich ablösen, so auch die Arten. Obwohl sie alle von des äußeren Einwirkungen betroffen werden, erliegen sie ihnen nicht alle in demselben Grad. Zuweilen wird in gemischten Beständen nur eine bestimmte Art von Parasiten und mineralischen Niederschlägen über- wuchert, während die übrigen rein bleiben; durchweg aber sind die kleinen Formen der ruhigen und aus- setzenden Ciewässer von einem Fremdbelag eingehüllt, zum Beweis, daß sie pathologisch als Kümmer- formen anzusehen sind (häufig bei subtruncatum, casertanum, personatum, obtusale). Im tiefem Schlamm ständiger Gewässer erfolgt das Wachstum stetig, im aussetzenden treten Unterbrechungen ein, von denen die Zuwachsstreifen Kunde geben. Wiederum sind es die kieinen Formen (häufig bei casertanum — 10 — und personatum), die vielfach mit solchen ausgestattet sind und sich damit als Hunger- und Kümmerformen zu erkennen geben. Unter den Störungen und Hemmungen von außen wird die Ausführung des Schalenbauplans gestört, die Gestalt verändert. Man ist gewohnt, nach der Lage der Wirbel Vorder- und Hinterteil der Muschel zu vergleichen und die Wirbelstellung als ein Unter- scheidungsmerkimal der Arten zu betrachten. Sie liegen bei den meisten Arten außerhalb der Schalenmitte. Wird die Längenachse einseitig, gewöhnlich an der Vorderhälfte, gekürzt, dann scheint es, als seien die Wirbel von ihrer Seitenstellung gegen die Mitte ge- rückt, und der Schalenumriß wird ein anderer (siehe das Verhältnis von casertanum zu personatum). Bei den Najaden liert der Fall umgekehrt, wenn ihr Hinterteil im Schlamm sich streckt, daß der Wirbel an den Vorderrand gerückt erscheint. Die Jungen und die jungen Schaleuteile haben die normale Form; eine Verschiebung entsteht erst im Laufe des Wachstums. Das Acußere der Muschel fällt also umso mehr aus dem normalen Rahmen heraus, je älter sie ist. Es scheint, daß die Wirbel weniger von den Störungen betroffen werden (es sind die Anfangsteile) als die Ränder. Sie bewahren sehr oft ihre Fülle, wenn am Vorder- und Hinterrand Kürzungen und Schmälerungen ein- treten. Auch das Wachstum in die Dicke (Breite) wird nicht so häufig gehemmt wie das in die Länge; im Gegenteil tritt oft zur Verkürzung der Längen- achse eine Erweiterung in der Quere, daß die normal eiförmige Muschel zu einer kugelförmigen sich auf- bläht (casertanum elobulare, nitidum grassum, ferner bei subfruncatum, milium und Sphaerium corneum nucleus), bei der die Wirbel stark hervortreten. — 171 — Widerstandsfähige Schalen erzeugt das bewegte Wasser (amnicum, supinum, casertanum ponderosa, nitidum grassum); in der Stockung tritt Schwächung ein (obtusale, Stagnationsformen von nitidum), die sich auch auf die Skulptur ausdehnt. An jungen Tieren kann sie vielleicht noch wahrgenommen werden, wenn sie an älteren durch Auflagerungen verdeckt wird. Sie ist ein Unterscheidungsmerkmal von ziemlicher Be- ständigkeit ähnlich wie bei den Najaden. Mit Wirbel- falten (Lamellen) sind schon die Embryonen aus- gestattet (supinum, torquatum, henslowanum),. die konzentrischen Linien, Striche, Streifen und Rippchen erscheinen erst mit dem weiteren Wachstum. Mit zarten Andeutungen am Wirbel beginnend verstärken sie sich allmählich; nur bei nifidum legt sich ein aus 3—5 deutlichen Strichen bestehender Ring um den nahezu glatten Embryonalteil des Wirbels. Durch die kräftigsten Rippchen zeichnet sich astartoides aus; ihr schließen sich amnicum und pulchellum au; schwächer noch, aber regelmäßig sind nifidum und lilljeborgi gestrichelt; gleichmäßig fein, manchmal durchschei- nend, durch Zwischenräume getrennt erscheinen Streifen und Striche bei supinum, tenuilineatum und forguatum, sehr fein, eng und gleichmäßig dicht bei henslowanum und obtusale, unregelmäßig bei casertanum und perso- natum; bei subftruncatum und milium endlich ver- schwinden die zarten Linien unter den starken Reflexen . der Oberfläche. Die natürlichen Farben, weißlich, gelblich und grau hornfarben, und der Glanz der Schale (am stärksten bei pulchellum und nitidum) erhalten sich im reine Wasser und im tiefen und fetten Schlamm. Im übrigen ist die Tönung von der Beschaffenheit des Wassers abhängig. | — 172 — Der Stempel, den die Umgebung der Pisidien- schale aufdrückt, beeinträchtigt die Feststellung der Art mit Hilfe der äuberen Kennzeichen. Eine Be- trachtung der Innenseite gibt Aufschluß über die Festigkeit, den Umriß, der unter der Aufwölbung der Schale einen verschiedenen Eindruck macht, und die Zusammensetzung des Schlosses. So wenig als es zum einzigen unterscheidenden Merkmal gemacht werden darf, so wenig kann es für die Bestimmung entbehrt werden. Im Aeußern einander ähnliche Formen haben mitunter im Schloß noch ihre Eigenart bewahrt. Aber untrüglich ist es auch nicht. Der Plan, der ihın zugrunde liegt, erleidet in der Ausführung eine Umgestaltung durch dieselben Kräfte, die den übrigen Bauplan stören. Vor allem werden die Seiten- zähne von der Verkürzung der beiden Schalenseiten betroffen. . Unter der Schwächung und Verkümmerung im Sumpfwasser leidet die ganze Ausgestaltung (schmale Basis, zarte Ausführung)!); im bewegten Wasser erfolgt eine stärkere Ablagerung auch am Schloß. Bei den winzigen Maßen, nach welchen die ganze Vorrichtung angelegt ist, beeinträchtigen solche Kleinigkeiten das Gesamtbild, das ohnehin in den ver- schiedenen Altersstufen wechselt. 4.. Der einheimische Artenbestand. A. Fossile Arten. l. Pis. astartoides Sdbgr., Palaeontographica N. F. Bd. VII (1880), p. 96, T. 12, Fig. 1—le. Woodward, Catalogue Plate 10-12. !ohansen, Om den fossile kvartaere Moll. F. i Danmark, fig. 2, Kopenhagen 1904. !) Auf geschwächten, in der Ausbildung gehemmten Sumpfformen beruht z. B. Clessins Sphaerium draparnald!. — .. 173 — Andreae, Diluv. Sand Hangengebieten, Abh. oeol. Spezialkarte Elsaß-Lothr., 1884, T. Il, Fig. 80 und 31 (mit der Lupe!). Geyer, Moll. F. Sande Mauer, Ber. Oberrh. geolog. Wer »:1910,-T IH,» Fie.)23, 9124. Vergl. Nachrichtsblatt 1909, 183—186. Vorkommen in diluvialen Sanden: Mosbacher Sande: Mosbach, Elisabethenhöhe und Graselberg; Schierstein a. Rh. und Messel bei Darmstadt (O. Boettger nach Woodward); Hohensachsen bei Wein- heim a. Bergstr.; Mauer bei Heidelberg; Paludinen- bank Berlin. In Dänemark (Johansen), in Ostengland im Pleistocän, Cromerian und Pliocän (Woodward); amı Irtisch bei Omsk (Sibirien), E. v. Martens Zeitschr. D. geol. Ges. 1864 als Pis. antiquum p. 349 nach Woodward. 2. Pis. glaciale Cless., Corresp. Bl. zool. mineral. Ver. Regensburg 1878, p. 49. — Sandberger,Land- und Süßw. Conch. Vorwelt, p. 871. Nach Clessin im Löß von Günzburg und Dillingen a. D., der Seekreide von Issing und im Lehm von Ismaning b. München. Von demselben Herrn, der die Originale an Clessin geliefert hat, erhielt auch ich 2 Proben aus dem Donaulöß. Es sind zum wenigsten 3 Arten, von denen keine auf Clessins Beschreibung paßt. Da sie aber „sehr klein, eiförmig, sehr aufge- blasen‘‘ usw. sein soll, kann aus den Proben vielleicht milium ın Betracht kommen. Ein ähnliches Ergebnis hatte eine Untersuchung von Dr. Wenz, s. Nachrichtsbl. 1915, 132. B.RezientenÄrtein 1.\3Pis.: amnicam‘ Müll.) "Geyer TI Pie! 2735, laßt sich sicher abgrenzen, wenn an der derben, un- gleichmäßigen Berippung festgehalten wird. Einseitig — (/’WM4— an das bewegte Wasser gebunden ändert sie, abgesehen von der Größe, wenig ab; var. elongatum Baudon ist kaum vom Typus zu trennen. Sie ist weit verbreitet, die Siedlungen aber selten reich besetzt. Fossil geht sie durchs ganze Quartär;, nach Woodward reicht sie noch ins Pliocän (Norwich Crag). 2 1Pis: spinemnAsiSchm., GeyenTndsjorte. "13, eine ausgeprägte Flußform, nirgends gemein. Die Wirbelfalte scheint nie zu fehlen; wo sie vermißt wird, ist in der Regel ponderosum im Spiel, von der sie die lange, gerade und enge Ligamentgrube und die regel- mäßige, feine und weitgeführte konzentrische Striche- lung unterscheidet. Die Jugendformen berühren sich mit forguatum, erscheinen aber flacher und eckiger, weil die Wirbel breiter sind; die Wirbelfalte ist größer, die Strichelung kräftiger. Wenn die dreieckige Um- siBform sie nicht scharf genug von henslowanıum scheidet, ist sie an den „unverhältnismäßig dicken Schloßzähnen‘‘ kenntlich, die schon ihrem Autor auf- gefallen sind. Uebergänge zu henslowanum kenne ich nicht. 3. Pis. torguatum Stelfox (parvulum Woodward non Clessin), Journal p. 298 als parvulum, Plate 8 Fig. 2, 14--21, ein supinum im Maße von 2:1,6 mm mit zarter Streiiung, hervorragenden, runden Wirbeln und kleinen, zierlichen Falten. Ich sammelte sie im Bodensee an 5 Punkten, im Neckar von Nürtingen bis zur Landesgrenze, in der Enz, der Würm, dem Kocher und der Jagst; ferner ist sie festgestellt im Floßhafen von Mannheim und in der Zusamm bei Dinkelscherben im bayr. Schwaben, fossil in den Enzschottern (supinum bei Geyer). 4. Pis. tenuilineatum Stelfox, Journal p. 296—298, Plate $& Fig. 4—13, das Seitenstück zur vorigen, ohne ni x — 15 — Wirbeltalte, lebt nach meinen Feststellungen ım Weißensee bei Füssen (Oberbaveın), im Bodensee, im Baienbach bei Ravensburg, im Mühlbach von Buchau, der Aich, Körsch, Würm, in einen Bach bei Sindelfingen, ferner im Kocher und einem alten Kanal bei Jagstteld, endlich in der Maas bei Rotterdam. Weil henstowanum auch ohne Wirbelfalte auftritt, liegt die Vermutung nahe, die beiden kleinen Neuangemel- deten könnten vielleicht auch nur 1 Art bilden. Wenn die Verbreitung zu einem Schluß berechtigt, dann deutet sie auf eine Trennung; denn viermal traf ich sıe vereint, 15 mal je eine allein. 2. Pis; henslowanum,Shepp;, Geyen T»!18; Fig:vil, 16, lebt nur im bewegten Wasser der Flüsse und Seen, von supinum durch den verlängerten, eitörmigen Umriß (in der Jugend auch durch den schmäleren Durch- schnitt), die dünnere Schale, feinere und dichtere Streifung unterschieden. Die Wirbelfalte ist nicht unter allen Umständen ausgebildet; im Bodensee sind un- deutliche Falten und faltenlose Wirbel (f. inappendi- culata) häufig, im Neckar aber selten. Sonst liegt kein Grund vor zur Ausscheidung von Sonderformen. 6. Pis. casertanum (Poli.) Woodward, cinereum (Alder) Woodward, in Deutschland bekannt als fonfi- nale „C."Pf.. und..jossarium, Glesss\,«(Die »strengeirBe- folgung des Prioritätsgesetzes führt zu Auseinander- setzungen, die mit Naturwissenschaft und -forschung aichts; mehr... zu.. tun ;haben.);:' Vom. Strom undis See bis zum kleinen Waldtümpel und den Quellen verbreitet, findet die Art ihre reichste und vollste Entwicklung im Schlamm kleiner, zugiger Gewässer. Als einzige „sehr gemeine‘ Art bekannt gemacht, mußte sie ihren Namen oft auch ihren Schwestern borgen, weshalb sie in der Literatur noch häufiger ist als in der Natur. — 176 — Ihre Anpassungsfähigkeit führt zur Ausbildung eines weiten Formenkreises, der zur Aufstellung besonderer Arten verleitet hat. So brachte Clessin die großen Formen bei infermedium Gassies unter und stellte für ihr Gegenstück, die schmächtige Moorform, sein ovatum auf, wie Scholtz mit roseum eine ähnliche Lokalform bezeichnet hat. Von den 5 Varietäten, die Clessin dem Typus beifügt, sagt er selbst, „daß die Beschaffenheit des Wassers ihrer Wohnplätze daran die Schuld trage‘‘ (S. 509). Lassen wir sie also fallen. Die stärkste Abweichung vom Typus wird dargestellt durch: a) globulare Cless.: kugelig, aufgeblasen, von wechselnder Größe und Rundung, ähnlich wie obtusale; in Gräben, Tümpeln und ruhigen Seen, vorzugsweise im Gebirge. | b) ponderosum Stelfox, Journal p. 292f., Plate 7 Fig. 24, 25, ım Aeußern und in der Schalendicke supinum zum verwechseln ähnlich; Wirbel breiter und stumpfer, faltenlos, Streifung enger und unregelmäßig, Ligamentgrube kurz und breit. Ich habe lange Zeit diese Form für rivulare Cless. gehalten, weil unter allen einheimischen Pisidien sie die einzige ist, die mit Clessins schriftlicher und bildlicher Darstellung sich verträgt (vergl. Archiv 1922 p. Iff.). Mr. Stelfox ver- mutet unter ponderosum eine selbständige Form. Die wenigen Exemplare, die mir im Bodensee, im Neckar Kocher und der Jagst in die Hände kamen, gestatten weitere Schlüsse nicht. Nach Steenberg (Furesoens Molluskfauna, Kopenhagen 1917, T. VI, Fig. 17 und 18) ist sie in dänischen Seen nicht selten. c) humerijorme Stelfox, p. 294, Plate 7, Fig. 24, 25, kleiner als der Typus, aufgeblasen, Oberrand eckig abschließend, Umriß nahezu viereckig, im bewegten Wasser unter anderen Formen. — 1717 — ba. Pis. personatum (Malm) Woodward, Gever Taf. 15, Fig. 33, 34. Die englischen Autoren fassen unter aıcsem Namen die Formen zusammen, die wir nach Clessins und Weinlands Vorgang bisher mit pesillum Gmel. bezeichnet, und außerdem gewisse Formen, die wir unbedenklich mit jontinale C. Pf. ver- einigt haben. Nach brieflichen Mitteilungen von Mr. Stefox sind nun caserfanum (fontinale) und personatum außerlich nicht mit Sicherheit zu unterscheiden; die Schloßmerkmale seien jedoch völlig verschieden (personatum mit, caserlanum ohne Callus). Das Schloß allein darf aber ebensowenig den Grund zur Trennung abgeben als irgend ein anderes willkürlich ausge- wähltes Merkmal. Aus biologisch-ökologischen Grün- den halte ich, wenn die anatomische Untersuchung nicht weitere Gründe für die Trennung vorbringt, daran fest, daß casertanum und personatum demselben For- menkreis zugehören. Beide kommen sowohl in Irland als in Schwaben häufig in denselben Beständen vor, wobei eine Trennung sehr oft nicht durchzuführen ist. Nun soll ja die äußere Erscheinung nichts beweisen; aber warum ist personatum nie an solchen Orten mit casertanum gemischt, wo diese ihr Optimum findet, nie im feinen Schlamm schwach bewegter Gewässer? Warum meidet personatum allein von allen Pisidien die vollen Flüsse, die Ströme und Seen, wo selbst obtusale noch hin und wieder auftritt? Es lebt mit caserlanum zusammen nur in Cewässern von spär- lichem, unsicherem und ungleichem, von der Pflan- zenwelt stark durchsetztem Wasserbestand, in Gräben, Grundwassersümpfen, schlingenden kleinen Bächen, wo seichte Stellen und rasches Gefäll mit Tiefen und ruhiger Bewegung, Gerölle und Sand mit Schlammgrund wechselt. Setzt personalum allein eine Siedlung zu- — 178 — sammen, dann liegt sie in einem aussetzenden und bewachsenen, schlammarmen, dürftigen Wässerlein, in Straßen- und seichten Wiesengräben, in den „Hunger- brunnen‘“, in den Quellen und Spaltengewässern der süddeutschen Kalkformationen, also durchweg in Stand- orten an den Grenzen der Daseinsmöglichkeiten, wo die Anpassung in der Einschränkung und Verkümme- rung besteht. Das ganze Daseinselend, die Unzuläng- lichkeit des CGiegebenen prägt sich im Aeußern des Müschelchens aus: Zwergwuchs, Verschiebung «des Wirbels in die Mitte, Unterbrechungen im Wachstuin, Anhäufung eines äußeren Belags im Licht oder bleiche Farbe in der Dunkelheit der unterirdischen Wasseradern. T. - Pis.- subtruncatum Malm, , Geyer T..18, Fig,.31, 32. 39,80% ist ..ıin., Seen, ;., Flüssen; „Teichken 3 Gräben, wo noch Bewegung herrscht, fast so häufig wie caserlanum. Die hervorragenden Wirbel am Hinter- ende zeichnen sie aus und verbleiben ihr in allen Abwandlungen. Diese beziehen sich auf Größe und Aufgeblasenheit. Die kleinen Kümmerformen berühren sich mit Zenuilineatum, die großen reichen an caser- tanum heran. Malms Typus ist offenbar die ganz kleine Form, die Clessin im Auge hatte und Fig. 409 darstellt; die große hielt er für pallidum Jeff. und bildet sie Fig. 402 richtig ab. Auch 3 Clessinsche Seepisidien fallen mit sublruncatum zusammen: demissum vom Bodensee, Fig. 415, pileus vom Immenstadter Alpsee, Fig. 410, und bartolomaeum vom Königssee in Bayern, Fig. 413. Das Wirbelhäubchen erscheint da und dort, tritt freilich bei sudbfruncatum am deutlichsten hervor. $S. Pis. pulchellum Jen., gute Abbildungen bei Stelfox ‚Plate 9 Fig. 13—16; Geyer,Taf. 18, Fig. 27 und 2S sind falsch, die Wirbel zu schmal, die Streifung zu seicht. Die ziemlich beständige und durch die =. per scharfen konzentrischen Rippchen ausgezeichnete, glän- zende Art ist nicht häufig. Sie scheint ruhige Gie- wässer zu lieben. Im Neckar kommt sie nicht vor; die Proben, auf die Clessin von dort (S. 608) sich beruft, setzen sich aus supinum, nitidum und subtrun- caium zusammen. Held sandte ihm ein einziges, richtig bestimmtes Exemplar von Neumarkt (Ober- pfalz). Im übrigen belegte Clessin große und stumpf- wirbelige subfruncalum und nitidum mit dem vor- liegenden Namen und führte uns alle in die Irre. Ein zweites Exemplar entdeckte ich in Clessinschen Proben aus einem Bach bei Friedrichshafen, den ich bis heute vergeblich gesucht habe. Weitere Standorte sind mir aus Süddeutschland nicht bekannt geworden; dagegen kenne ich pulchellum aus der Maas von Rotterdam, von Buckow-Brandenburg, Eberswalde, Fürstenberg- Meckl., Ait-Kölln-Schlesien, Konotop (Gouv. Tschner- nigow (gesammelt von Dr. F. Zimmermann in der Kriegsgefangenschaft), Gajnowka und Cichowola ım ltauischen Urwald. 9, Pisidium nitidum Jen., Abbildungen s. Stelfox p. 237 und Plate 7 Fig. 5—13, hatte bisher unter den Mißverständnissen der Autoren, nicht Clessins allein, ziı leiden. Wenn pusillum wegfällt, verringern sich die Schwierigkeiten der Bestimmung. Ein gutes Kenn- zeichen bilden die 3—5 enggefügten, zarten Striche, die den nahezu glatten Embryonalteil der Wirbel um- ziehen, bei englischen Exemplaren aber schärfer gegen diesen absetzen als bei schwäbischen. Die Art ist weit verbreitet, vor allen im fließenden Wasser, und unbeständig. Die etwas derb gestreiften Flußformen berühren sich mit pulchellum, die kleinen und kugeligen mit Jubernicum. In den Seen und langsamen Gräben wird sie schmächtig, wobei sich die Skulptur verwischt. - 180° — Sonderformen lassen sich schwer abtrennen; kleine und kugelige werden als var. crassa von Stelfox aus- geschieden. Sie finden sich zahlreich auch bei uns. Nach den Untersuchungen von Odhner gehört forel: (less. aus dem Bodensee auch zu nitidum. 10. Pis. lilljeborgi Cless., Mal. Bl. N. F. p. 119, wird meines Wissens hier zum erstenmal aus Deutsch- land gemeldet. Die Bestimmung verdanke ich Mr. Stelfox. Es ist eine der Unbegreiflichkeiien Clessins, daß er die Muschel mit anderen von Esmark und Hoyer aus dem nördlichen Norwegen erhalten und beschrieben, aber in den oberbayerischen Seen, denen er eine Monographie widmete, nicht erkannt hat. Er ist bei nitidum entgleist, wie aus p. 699F. zu ent- nehmen ist, und suchte sich mit der Aufstellung von lacustris zu retten. Es ist lilljeborgi, und Fig. 408 ist nicht mißzuverstehen, wenn auch die beiden Ober- randswinkel deutlicher hervortreten dürften. Ich konnte die Art feststellen im Plansee (‚magnificent form‘‘ Mr. Stelfox) in Nordtirol, im Starnberger und Weibßen-See (Füssen) in Oberbayern, im Bodensee mit dem Unter- see, im kleinen Naßsee im württ. Oberschwaben und im’ Schmiecher See bei Schelklingen (Ulm); Herr Klaus Zimmermann sammelte sie bei Fürstenberg in Mecklen- burg. Die deutschen Standorte in Seen, d. h. in den Resten der nacheiszeitlichen Wasserdecken, zusammen mit dem Vorkommen in Skandinavien und Großbri- tannien läßt an Beziehungen des Müschelchens zur Eiszeit denken. | 11. Pis. hibernicum Wstld., Stelfox Plate 9 Fig. I bis 4, Phillips u. Stelfox Plate I, 2, wird neu ein- geführt. Größe 2,8:2,5:1,8 mm, nitidum ähnlich, aber Wirbel kleiner und deutlicher hervorragend; Schild und Schildchen stärker ausgeprägt, Schale weniger — II — glänzend, Strichelung zarter, gegen den glatten Em- bryonalteil des Wirbels allmählich verlöschend. Vor den schmächtigen obtusale-formen, denen sie an Größe gleichkommt, zeichnen sie die schmäleren Wirbel aus, die in der Mitte liegen, und die regelmäßige und stärkere Strichelung; vom ähnlich gestalteten milium unterscheidet sie der gebogene Unterrand. Meine, Funde haben Mr. Stelfox und Herrn Odhner zur Be- gutachtung vorgelegen. Ich stellte die Art fest im Starnberger und Weißen-See (Füssen) in Oberbayern, im Bodensee, ferner an 4 oberschwäbischen Orten, in 2 Donaualtwassern, von Dinkelscherben bei Augsburg, im Auswurf der Gail bei Warmbad Villach in Kärnten (Dr. F. Zimmermann), im Klön-See bei Glarus-Schweiz. 12. Pis. milium Held geht durch alle Gewässer, ohne sich wesentlich zu verändern; die Siedlungen sind aber immer schwach besetzt. k3iöRis: sobtusale G. Pf. Geyer Eu,18, Fig: ,21,. 22, selten in den Seen, vorzugsweise in bewegungslosen Ciewässern, wo sie leicht der Verelendung anheim fällt (var. /ragile Cless.). Meist ist sie auch in den Klein- formen am aufgeblasenen Wirbel zu erkennen. Eine solche hat Clessin scholtzi genannt. Wenig aufge- blasene Kleinformen können vielleicht mit /ubernicum verwechselt werden. - 5.»+Ratsicchläge. Geflissentliches Absuchen aller Gewässer, auch der kleinsten und solcher, in denen keine größeren Mol- lusken wahrgenommen werden, Auswählen der Schlammablagerungen, Vermeidung dichter, lichtabhal- der Pflanzenbestände (Wasserrosen, Wasserpest, Po- tamogeton u. a.), Benützung von Netzen, besser Draht- sieben von entsprechender Maschenweite (s. Geyer = 82 — p. 133f.), flaches Abstreifen der obersten Schlamm- schichte, auf und in der die Tierchen sitzen, des Grundmooses und der Pflanzenreste zwischen den Ried- geräsern; Ausschlämmen.an Ort und Stelle, nicht mit dem Schlamm eintrocknen, Verpackung in feuchten Moos; Reinigen der inkrustierten Schalen, indem mau sie etwa in die hohle Hand legt, netzt und mit deu Fingern der andern Hand aneinander und an der Hand- fläche reibt, bis der Belag abgerieben ist; langsames Eintrocknen in der Sonnen- oder Ofenwärme. Auf- sammeln ganzer Wachstums- und Formenreihen (ja nicht bloß Stichproben) und Zusammenstellen derselbeu unter der Lupe, um die Formen kennen zu lernen. Zur Untersuchung des Schlosses Auskochen einer An- zahl in Kalilauge und Oeffnen, wenn man nicht beim Aufsammeln schon Rücksicht auf diesen Fall ge- nommen und auch leere und halbe Schalen gesammelt hat; Zeichnen des Schlosses unter guter Vergrößerung (Lupe, Binocular; Mr. Stelfox benutzt dazu die Camera lucida). Verpackung für die Post in Papierröhrchen; Glasröhren beschweren und gefährden die Sendung. %, 1m Dexi-erwahnte Literatur Woodward, B. B, Catalogue of the British Species of Pisidium, London 1913. -- Notes on some species of Pisidium; Proc. Malac. Society Vol. XIV (1921), p. 209 — 220. Stelfox, Onthe misapplication of the Pisidium names; Jour- nal of Gonchology 1918, p. 235 — 239. — The Pisidium Fauna of the Grand Junction Canal; ebenda, p. 289—304, Plate 7 -9. Phillips u Stelfox, Range of Pisidium hibernicum; The Irish Naturalist 1918, p. 33- 50, Plate I & Il. Phillips, Fossil Pisidia new to Ireland; ebenda 1916, p. 101 bis 105, Plate Il. Odhner, On Pisidium in the Swedish State Museum, Journal of Conchology, vol. 16 (1921), p 218--223. Clessin, Deutsche Exk. Moll. F., 2. Aufl., Nürnberg 1884. Geyer, Land- und Süßw.-Moll., 2. Aufl., Stuttgart 1909. — 188 — Transgression des Meeres während der Ablagerung der Pampas. Von Hermann von Ihering. Mit Tafel 7. A. d’Orbigny und Charles Darwin waren die ersten Naturforscher, welche in Uruguay und am La Plata marine Ablaeerungen jüngsten Alters nach- wiesen. Eine tmfassende auf reiches Material ge- gründete Darstellung findet man dann in folgenden meiner Publikationen: 1. Conchas marinas da formacäo pampeana de La Plata. — Revista do Museu Paulista. S. Paulo. 01.” 1,717995, 99722323" (mit Webersicht‘ der 'Er- gebnisse in deutsch). Historia de los Ostras Argentinas. — Anales del Museo nacional de Buenos Aires VII, 1902, p. 199 bis 123. 3. Les Mollusques fossiles du Tertiaire et du Cretacee superieur de l’Argentine.e — Anales del Museo nacional de Buenos Aires XIV, 1907. 4. Catalogo dos Molluscos cretaceos i terciarios da colleeäo do autor, Dr. H. von Ihering. — Notas preliminares editadas pela Redacceäo da Revista do Museu Pauliste I. fasc. 3. S. Paulo 1914. 148 S. u. Ss Fat. ne Geschichte des’ Rio'"de 'Ea--Plata: Zeitschr = 28 = Verwandten. Giard wendet den Namen ausschließlich an für „Ja particularite que presentent certains animatıx appartenant a une m&me espece de suivre un deve- loppement ontogenique different ..... dans des con- ditions ðologiques varices‘““ (Oeuvres div. I, 1911, p. 403). Im Falle unserer Hydrobien (und auch bei Littorina) wo innerhalb einer Gattung Larven vorkommen, die einander nicht ähnlich sind, obwohl das ausgewachsene Tier (d. h. das Genus) konstant sich gleich bleibt oder nur kleine Variationen zeigt, können wir uns vorstellen, daß der ungleiche Entwicklungs- gang, nachdem er sich in einer Richtung spezialisiert hat, in diesem Stadium fixiert worden ist und heute, mit noch einigen kleineren Unterschieden, den Wert eines systematischen Merkmals erworben hat. Haben wir also versucht, für die modifizierte Ent- wicklung von F. jenkinsi eine Erklärung zu finden, welche uns zwar nicht befriedigt, weil sie nur eine Aufschtebung der Schwierigkeiten vorstellt, so haben wir doch wenigstens versucht an bereits bekannte Probleme anzuknüpfen und können in diesem Verband das Beispiel eingehender studieren. Auch die Parthenogenesis scheint eine Anpassung an das Leben im Süßwasser zu sein in dem Sinne, ‘dab der Vorgang der Entwicklungsverkürzung endlich auch in die Eibildung eingreift. Ob hier die Nachkommenschaft sich aus Eiern mit der haplsiden oder mit der diploiden Chromosomen- zahl im Kern entwickelt, ist nicht bekannt. Das ganze Problem wäre zweifellos der Mühe eines aus- führlichen cytologischen Studiums wert. — 204 — Cypraea vinosa Gmel. in Geschichte und Urgeschichte. Von F. A. Schilder, Berlin-Dahlem Oypraea vinosa Gmel. (= puntherina Dill.) ist die einzige große, auffällig gefärbte und dabei häufige Por- zellanschnecke des Roten Meeres (1); es kann daher nicht überraschen, daß gerade diese Art des schmucken, bei Naturvölkern wie bei Sammlern so beliebten Genus bei den Völkern des abendländischen Kulturkreises, dessen Gebiet sie berührt (2), Eingang, Verbreitung: und mannigiache Verwendung gefunden hat. Schon im vorgeschichtlichen Aegypten wurde Oy- praea vinosa als Amulet verwendet, wie Grabbeigaben aus den Epochen A und B des Alten Reiches, also aus Zeiten lange vor 4200 v. Chr. beweisen (3j; vielleicht lag ihrer Wertschätzung schon hier jene Bedeutung zu Grunde, welche die Schale im Ideenkreise der Völker erhielt, als man sıe wegen der Achnlichkeit ihrer Mund- seite mit den weiblichen Genitalien in Beziehung zu mystisch-religiösen Vorstellungen sexueller Natur brachte, eine Bedeutung, weiche sich gleich einem roten Faden durch die meisten späteren Funde verfolgen läßt. Im Altertume spielte Cypraea rinosa beim Aphro- dite-Dienste zu Knidos (Hellenisch Kleinasien) eine wesentliche Rolle (4), desgleichen zu Karthago beim Tanit-Kulte (5); in den Ruinen von Pompeji fand man üiberaus zahlreiche aus ihr verfertigte Amulete (6) — man beachte wohl, daß heute noch die Neapolitanerinnen die im Mittelmeer lebende kleinere Cypraea pyrum Gmel. als Talisman gegen Unfruchtbarkeit und Geschlechts- krankheiten tragen! Die Römer sorgten dann für eine weite Verbreitung der Schnecke wie des Aberglaubens (7): wir finden C. vinosa in einer Nekropole des ersten > Wi nachchristlichen Jahrhunderts zu Trion bei Lyon (8), in einem Alemannengrabe zu Entibühl in der Schweiz (9), in einem Kindergrabe zu Bernardin bei Wels in Oberösterreich (10), sowie in Gräbern zu Graudenz (11) und zu Sadlana bei Ojcow ın Polen (12); etwas spä- terer Zeit gehören dann die Funde von Boulogne (13), Tardinghem (Pas de Calaıs) (14) und in Kent (15) an, wo (, vinosa meist in — Frauengräbern gefunden wurde. Wir kennen also solche Funde aus allen Ländern (mit Ausnahme der schlecht durchiorschten Iberischen Halb- insel), wo griechisch-römische Einflüsse zur Geltung kamen — und es ıst wohl auch kaum von der Hand zu weisen, daß die viel spätere Gepflogenheit der Dirnen niederdeutscher Seestädte, die. formähnliche Cassis rufa L. als Aushängeschild ihres Gewerbes ins Fenster zu stellen (16), in letzter Linie auf jene alt- orientalische Symbolik zurückzuführen ist. Auch als Handwerkszeug fand die harte, glatte Schale von ©. rinosa Verwendung: den prähistorischen Bewohnern der Gegend von St. Mary Bourne (Hants.) diente sie als Feile (17); im Aegypten des Altertumes glättele man den Papyros mit ıhr (18), um 1500 n. Chr. ebenda die Leinwand (19) und ın Griechenland und Italien das Papier (20), ja in Frankreich die Marıa Stuart-Kragen (20). Auch hierin kann man unschwer die Zusammenhänge erblicken. (I) Die nur zu oft mit ihr verwechselte „gemeine Tiger- muschel*, Cypraea tigris L., lebt nur östlich von Aden. (2) Alle Angaben über das Vorkommen von (. rinosu im Mittelmeer haben sich bisher ‚als unrichtig erwiesen; vgl. Proc. Mal. Soc. London xv, p. 108 (1922). (3)’Junker, Denkschr. Akad. Wiss. Wien, Phil.-Hist. Klasse, Ivi, p. 61 (1912): Grabungen von Turah; Specieszugehörig- keit von mir nach dem Original untersucht. — Junker, I. c., Ixii, p. 89, 98 (1919); Grabungen von EI-Kubanieh; Original = 2 = Kunsthistor. Staatsmuseum Wien, Inv. No. 6793 von mir unter- sucht. (4) Plinius, Naturgeschichte, ix, cap. 41. — Cu, bieres, Hist. abr. coqg. de mer, p. 78. (1799). — Martens, Zeiischrift f. Ethnologie, p. 72 (1872, — Pagne Knight, Le culte de Priape et ses rapp. avec la th&ol. myst. des ancien, p. 14. — Locard, Note sur une faunule Gallo-Romaine, p. 15 (1885). — Vassel, La litter. popul. des Isra&l. Tunisiens, iii. p. 198. (5) Pallary, La Revue Tunisienne, p. 5 (1911): Notes sur les coutumes carthag. et le symbole de Tanit. (6) Monterosato, Notizie intorno alle conch. mediterr- (1872): hier fälschlich als ©. tigris behandelt. — Tiberis Bull Soc. Malac. Italiana, v, p. 148 (1879). — Tomlin, Journ. ol Gonch,,. zii, ip. Zoil (1911). (7) © h.R.Smithin Fausset, Inventorium Sepulchralg, p: 68 (1856): fälschlich als €. tigris behandelt. BILoclard PL 'C.. Martens, Le (9) Schneider, Muschelgeldstudien, p. 116 (1905): die „große Cypraea* dürfte wohl eine C. vinosa gewesen sein! (10) Naturhist. Staatsmus. Wien, prähist. Abt. Inv. No. 16147, leg. Obermayer: noch nicht publiziert, von mir unter- sucht. (ii) Conwentz,'Corr.’ Blatt "Deutsch. 'Ges.’r. Anthrop. Ethnogr. Urgeschichte, p. 9 (1902). (12) Roemer, Palaeontographica, xxix, p. 230 (1883): an- geblich ©. tigris, nach der Abbildung aber zweifellos C. vinosa. (13) Dautzenberg, Journ. de CGonchyl., liv, p. 260 (1906): franco-merowingisch. (14) Debout, M&em. commiss. departm. monum. histor., i (15) Faussett, Inventorium Sepulchrale, p. 68, 93, 133 (1856): sächsisch. — Archaeologia, xxx, p. 55l. — Jackson, Journ. of Conch., xili, p. 307 (1912). (16, Martens, l.c. 07): mo-nslim, %-C. (18), Pl inüu s..Jl..c.,.x11,'2ap.'12,. 8, BE Miartens) p. 35. — Schmeltz, Schnecken und Muscheln im Leben der Völker Indones. und Ozean., p. 20 (18949. — Conwentz, Ehe 1 Yu. . 0} (19) Belon, Hist. des poissons (1551). — Martens, er‘ 30: (20) Rondelet, De piscibus (1554). — Martens, l.c., p. 36. — Ü. mauritiana Lin. dient im Sunda- Archipel zum Glätten der Batikstofie. -— 20 — Literatur. Jacot, Arthur P., Some marine molluscan shells of Beaufort and Vicinity, in: J. Elisa Mitchell Soc., Chapel Hill, XXXVI, no. 3 & 4, 1921, S. 129—145, Taf. 11—13. Verfasser sammelt die bisher nie im Zusammenhang ge- brachte Literatur auf den inN.Carolina gelegenen Fundort, den er in zwei gut unterschiedene Lebensbezirke teilt: D:e offene See- küste mit hartem Sandboden und gelegentlichen Schlammbänken und die stillen Buchten. Er zählt 204 Arten und Unterarten mariner Mollusken auf, - worunter eine neue Art, Odostomia (Menestho) beuuforti n. Sp., S. 139. Eine Erklärung zu den drei guten Tafeln fehlt, ebenso Hinweise bei den einzelnen be- handelten Arten. Dall, William H., Summary of the marine shellbearing mollusks of the Northwest coast of America, from San Diego, Cali- iornia, to the Polar Sea, mostly contained in the collection of the United States National Museum, with illustrations of hitherto unfigured species, in: Bull. U. S. Nat. Mus., No. 112, 1921, 217 Seiten, 21 Taieln. In dieser Arbeit faßt Dall seine mehr als 50jährigen Unter- suchungen über die Mollusken der pazifischen Küste Nord- amerikas zusammen. Die stattliche Zahl von 2122 Arten wird aufgezählt, doch stellen diese vielen Spezies keine einheitliche Fauna dar, sondern setzen sich aus den folgenden Faunenbestand- teilen zusammen: 28 pelagische Arten, 151 ausgesprochene Tiefseearten, 148 arktische Arten, 291 Arten der aleutischen Subfauna, 371 der oregonischen Fauna, 996 der kalifornischen Fauna, 131 der panamischen Fauna, sowie 6 Arten, die mit at- lantischer Austernbrut eingeführt wurden (z.B. Mya arenaria L., die sich von Monterey, Cal. bis Victoria, Brit. Col. ausgebreitet hat). Leider fehlen Listen dieser verschiedenen Faunenelemente, sodass man sich von der Durchdringung der einzelnen Faunen- gebiete keinen rechten Begriff machen kann. Die systematische Auizählung der Arten ist wegen der strikt angewendeten No ren- klaturregeln, unter Zulassung der Boltenschen Namen, für den europäischen Fachmann von besonderem Interesse. Clasing, Maria, Die Anatomie von Stempelleria magellanica und das buccale Nervensystem von Margaritifera vulgaris Schum., in: Mitteil. Zool. Inst. Westfäl. Wilhelms-Univers. Münster i: W., Heft 1, 1918, S. 22—26, 2 Textfig. Avicula magellanica Stempell 1899 wird, obwohl nach den Schalenmerkmalen eine echte Avicula, auf Grund anatomischer Eigenschaften (Besitz filibrancher Kiemen, Fehlen der Mund- lappen usw.) als Vertreterin einer neuen Aviculidengattung, Stempelleria, angesehen. Annandale, N., Notes on the 'genera Bullinus and Physa in the medirerranean Basin (Mollusca Pulmonata) in: Ind. Journ. Med. Res., X, Heit 2, 482-491, 4 Fig., 1922. — 208 — Verf. führt eine Reihe äußerer Merkmale an, nach denen die sehr ähnlichen Gattungen Bullinus (Planorbide!) und Phys«a (Physide!), die beide als Zwischenwirte von Bilharzia für den Menschen von Wichtigkeit sind, unterschieden werden können: diese Unterscheidung war bisher nur auf anatomischem Wege möglich gewesen. Wenz, W., Das Tertiär im Vogelsberg und seine Beziehungen zu dem der Wetterau und zu anderen Tertiärablagerungen in: Ber. Wetterauische Ges. gesamt. Nat. K., 1-76, Tai. 1—3, 1922. | Verf. ermöglicht durch Anwendung der modernen Nomen- klatur auf die behandelten Tertiärfossilien auch dem Nicht- paläontologen, sich ein Bild von den Verwandtschaftsbeziehungen zwischen diesen und rezenten Arten zu machen, was in älteren derartigen Arbeiten, wo die Schnecken einfach Helix, Melania usf. hießen, undenkbar war. Von besonderem Interesse ist die Feststellung, daß der in der Wetterau heute vorkommende Unio batavus taunicus Kob. schon im Unterpliozän im gleichen Gebiet lebte, daß also unsere Flußmuschelarten wesentlich älter sind, als man bisher annahm. Haas, F., Bemerkungen über asiatische Najaden im Anschluß an die von Dr. M. Kreyenberg in der chinesischen Provinz Tschili gesammelten Binnenmollusken, in: Abh. Mus. Ver. Magdeburg, 1922, Ill, Heft 4, S. 287—316, Taf. 9—-11. Besteht aus einem systematisch-faunistischen (Fundorts- listen der von Dr. Kreyenberg gesammelten Land- und Süß- wassermollusken) und einem anatomischen Teile. Dieser letztere umfaßt die Beschreibung der Weichteile von 20 meist vorher anatomisch noch nie untersuchten Najadenarten aus Ost- und Siidostasien, mit je nach Beschaffenheit des Untersuchungs- materials eingestreuten biologischen Bemerkungen über die Trächtigkeit und Beschreibung der Glochidien. Die erzielten Ergebnisse rechtiertigen die Aufspaltung der alten Sammel- gattungen Unio und Anodonta, da bei conchyliologisch gut um- rissenen, nach moderner Nomenklatur generisch zusammen- geiaßten Gruppen auch eine einheitliche Beschaffenheit der Weichteile und Glochidien nachgewiesen werden konnte. Degner, E., Mollusca, in: Michaelsen, Beitrag Land- und Süßw.- Fauna D. S. W. Afr. II, Heft 1, 1922, S. 1-52, 18 Textfig. Hauptsächlich systematisch, doch tiergeographisch von hohem Interesse, da Verf. durch Vergleichung zahlreichen Ma- terials eine Reihe von aus Südafrika beschriebenen „Arten“ in die Synonymie altbekannter, aber sehr veränderlicher Spezies zurückführen konnte. Von einigen Arten liegen anatomische Einzelheiten vor, die lange empfundenen Lücken auszufüllen im- stande waren. KH: Herausgegeben von Dr. F. Haas und Dr. W, Wenz. Druck von P. Hartmann in Schwanheim a,M. Selbstverlag der. Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft Ausgegeben : 1. September 1923. Arch. f. Moll. Kunde, LV, 1923 Prof. Dr. H. v. Ihering und Dr. Fl. Felipone bei Untersuchung pleistozäner Mollusken in Montevideo. “ Der Preis von Heft I der Abhandlungen des Archivs für Molluskenkunde, H. v. Ihering, Phylogenie und System der Mollusken erhöht sich auf M. 2500.— für Deutschland, Deutschösterreich, Ungarn, Polen, Rußland. Für Tschechoslowakai, Finland, Jugo- . ‚slavien und Rumänien 1000 Aufschlag, für das übrige Ausland AR 200%, Aufschlag. Mitglieder der D. M. G., die auf die Abhandlungen des Archivs subskribieren, genießen einen Rabatt von 25°, sub- skribierende Nichtmitglieder 15°), Mitglieder bei Abnahme ein- REINER, Hefte 10 Io. | | Heft 2 wird demnächst erscheinen. ‘Da die Bestände älterer Yalıch ähge ganz (1869—1881 und. Br oder teilweise erschöpft sind, sehen wir uns nötigt, 41] einen Einheitspreis für sämtliche zurückliegenden Jahrgänge I festzusetzen. Dieser beträgt für jeden einzelnen Jahrgang für IR zurzeit M. 500. —, für Mitglieder in Tschechoslowakei, Finland, I Jugoslavien und, Rumänien kommt ein Aufschlag von 200%, I dazu. Für die übıigen Länder gilt der gegenwärtige Jahres- I Pe als Preis für er älteren Jahrgang. | . n 75 2 ir Die, öllständigih Gl nte 1884, 1889, 1891, 1896 ü 1004 und 1905 können zum halben Preise geliefert "werden. | I Einzelne Hefte können nur von wenigen aadtgeügen ge- 1 liefert werden. we "Bestellungen bitten“ wir Postkartenporto beizufhgen, das bei der Ausführung in Anrechnung kommt. a peekung und Porto. BE auf Kosten des Bestellers “ ‚ ö Tr h 1) Die BE negeher sind ‚gern bereit, Fragen wissenschaftlicher Art nach bestem Vermögen zu beantworten, ‚doch müssen sie I darauf dringen, daß solchen, sowie auch Anfragen anderen In-. II halts, ‚ Rückporto beigefügt wird; so kann Bestellern von Büchern ] aus unseren Angeboten die Unausführbarkeit ihrer Bestellung wegen bereits erfolgtem Verkauf nur dann besonders mitgeteilt Er werden, wenn ERINNERN | ge war. We. arr II deutsche, österreichische, ungarische und polnische Mitglieder - Zur Beachtung! Die Verfasser sind für. den Inhalt ihrer Arbeiten allein. rer verantwortlich. | Von ihren Arbeiten stehen den Verde 25. Bonner abdrücke kostenirei zur Verfügung. Für weitere Exemplare und besondere Ausstattung kommt der ‚Selbstkostenpreis in An. rechnung. Darauf bezügliche Wünsche bitten ‘wir bei Me ‚sendung der I. Korrektur an die Druckerei P. Hartmann in Schwanheim (bei Frankfurt a. M.) bekannt zu geben. Die Arbeiten kommen im allgemeinen in der Reihentölpe: ‚ihres Einlaufes zum Abdruck, wobei jedoch die Arbeiten der Mitglieder der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft einen Vorzug genießen. Wir müssen darauf bestehen, daß unsere. Mitglieder Bi Einsendung von Arbeiten zur Veröffentlichung im Archiv EN 3 h folgenden Punkte streng befolgen: X sy In den Manuskripten, die in gut leserlicher Si am BR besten in Maschinenschrift abgefasst sein, ‚müssen, sind ende TR EL Bi EN. ‚Unterstreichungen anzuwenden: DR ER NL Artnamen: ee ER Eure Br "Wichtige Dinge: ie - gesperrt Be Ueberschriften: Teik FRE Wegen Beigabe von Tafeln wird gebeten, sich. vorher mit. FAR der SO nE in Verbindung zu setzen. Kr “ A Die Kosten für Textänderungen bei der Korrektur allen = dem Verfasser zur Last. Te Korrekturen sind tunlichst umgehend He Druckerei zu- 4 RE rückzusenden, längeres Warten verteuert den Druck, da Kay ein. Tarife ‚jetzt häufig von 14 zu 14 Tagen steigen. EL. "d Berichtigungen zum hensderätssichensn in Heft 6, 1022. j a ‚ Wohlstadt, Pr. R., Hamburg 5, Min.-Geol. Inst., Lübecker- tor 22. — Tetens, Arnold, Ing., Borken, Bez. Kassel. N N — Neue Mitglieder. 2 N Bnsch, Dr. Paul, Washington, D. C., U. S. Ri Smith Su EN sonian Inst. U. S. Nat. Mus. — Hopwood, Arthur 8% Maccles- 2 a field, Cheshire (England), Thorn Leigh, Park Lane. — Kennard, - a | A. S., Beckenham, Kent (England), 161. Mackenzie Rd. — Luonnon _ z e Ystäväin Yhdistys, Kuopio, Finland. — Naturhistorisches Museum Bern. — Ökland, Dr. Fridthjot, Dozent, OKISRENR, MT Rt stuveien 15. N i iR Ri RUN 4 N Er v8 | i > A FON j ach hishlaft der Deuikhehdeg a a _ Malakozoologischen Gesellschaft Te = . ‚begründet von Dr. W. Kobelt, RER 4 ß 12 a N herausgegeben von ER | .* Dr. F. ae: SEE EL Dr. W. Wenz $- $; iR Frankfurt a Ma ie. ‚Franktieht a.:M) 2 Ba Bar Pfr f . 4 . (17 % gs Be N. iR hal t. 19 N RE PR Seite in, Meer Mohr, y: C. van der, Notiz über. ‘das Vorkommen % z 5% a von Pholas orientalis Gmelin und Tellina rostrata ai Be im Pliozän Java’s. Mit Taf, 9- . FD, ...209 er ER Ueber Bau und systematische Sellin der!» | südwestafrikanischen „„Eniden“, ‘SMit: Tal. 8. ey } van ‚Eindholm, W. A., Ueber, ‚einige Chondrula- Arten“ aus dem, :* Fa RN " Kaukasus- ‚Gebiete RE RRENRRNT ART BlE RSS“ ee Mindsebn W. P Ueber Sphaerium scaldianum Auct. Sn r und Sphaericum Blenp West . LION: ; Da r Baer 2, Zwergschhecken NE EN RR ER 231 $ Fri, 0. R>/Zu-PAHA N ‚Schilders kleilöngseh. über ne ME Cypraca vinosa Gmel. in Geschichte ‚und es; ni er Behlehte A ER 2% | a „3236. a Geschäftliche Mitteilungen. Die Zustellung des Archive erfolgt für inländische Mit- it ‚glieder durch Postzeitungsversand. Die Zuweisung der Mrtobiedae an die Post erfolgt durch die Gesellschaft. Zur Ersparung von Unkosten haben wir den Versand USW. 3 selbst in die Hand genommen. Beitrittserklärungen, Bestellungen. I, älterer Jahrgänge, Zahlungen und Anzeigenaufträge sind des- halb nicht mehr an die :Firma M. Diesterweg, sondern unmittel- Be bar, ohne Vermittlung von anderen Buchhandlungen, an die. ae : Deutsche Malakozoologische Gesellschaft, | Frankfurt a. M,, Senckenberg Museum, Viktoria- Allee TER zu richten. Zahlungen bitten wir auf unser Postscheckkonto _ No. 52187, Frankfurt a. M., Deutsche N EREONOR. Gesellschaft, in e. einzuzahlen. NR Die fortschreitende Geldentwertung hat zu ‚folgenden Preis- BE festsetzungen gezwungen! I | Der Jahresbeitrag beträgt für neu "eintretende Mitglieder i im 12 Jahre 1923 und für alle Mitglieder von 1924 ab > 1. Deutsches Reich: Grundzahl 2 X Buchhandelsindex : am I Tage der Einzahlung auf unser Postscheckkonte. 1. Italien, Tschechoslowakei, Finland, Deutsch- Geste ® Jugoslavien, Rumänien, Ungarn, Polen und Russland: Goldmark — 3 Schilling zum Tageskurs. U Ill. Für die übrigen Länder bleiben die alten Beiträge Be le Frankreich, Belgien, Schweiz, Spanien, Portugal und SE a 9 Kolonien: 12.50 Franken, resp. Peseten etc. ei Großbritanien und Kolonien: 10 Schilling. Ba " a RE Niederlande: 5.75 Gulden. E Nr, Dänemark, Schweden, Norwegen: 9 Kronen. ER Vereinigte Staaten von Nordamerika und mittel-. und En 'südamerikanische Staaten: 2.50 Dollars. | et . Die Zusendung erfolgt kostenfrei. Ba: ' Ersatzansprüchen für nicht erhaltene Heite dh auto ER it en kann nur dann genügt werden, wenn sie spätestens I Monat nach Empfang des folgenden Heites an uns BEIANEEE ala } Kr a f Aeltere Jahrgänge der Zeitschrift. Von dem Nachrichtsblatt der D. M. G. sind an unsere If Mitglieder abgebbar die Jahrgänge 1882, 1885—88, 1890, 1892 — | 1895, 1897 —1903, 1906—1919 zum halben Preise: des oben für II 1924 jestgesetzten Jahresbeitrages, die unvollständigen Jahrgänge Ib 1884, 1889, 1891, 1896, 1904 und 1905 zu '« des Jahresbeitrages. Da Vom Archiv für Molluskenkunde die Jahrgänge von 108 1 bez an zum Preis des Jahresbeitrages. |: Einzelne Heite können nur von. wenigen Jahrgängen. RN I liefert. werden. . Verpackung und, Porto BEN, auf Kosten des 1 Bestellers. | Preisberechnung für deutsche Mitglieder: wo: - Bücherangebot Nr. 4 für dıe Mitglieder der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft. (Fortsetzung von Liste Nr. 3) Bestellungen gehen an die Deutsche Malakozool. . — Serra de Card6. Moll. 19 S. 1890 . — Excursiö als Pyreneus centr. 98 S. 1884 . — Moll. del Valle de Ribas (Catal) I. 19 S. 1884 . — Contr. faune malacol. Catalogne. 29 S. 1890 . — Moll. marin. de Llansa (Pr. Cerona) 29 S. 1890 . — Cat. Mol. test. terr. Llano de Barcelona. 24 S. 1870 . Albers, J. C.: Die Heliceen. 2. A. v. Martens 1860 gbd. „ Annandale, N., Prashad, B. and Amin-ud-Din: The Aquatic and amphib. Moll. of Manipur. 101 S, 5 Taf. 37 Textf. . Arnold, C.: Moll. d. Umg. Lübecks u.d. Travemünder Bucht. 882 16 8. I es chmann. 0.: Die Moll.d. Umg. Landsbergs a. L.31 $. 1884 . Bergh, R.: Ueber d. Geschlecht Asteronotus, Ehrbg. 13 S. 2 Tat. 1877 . Boettger, C. R.: Ein. Worte zu H. v. Iherings Syst. u. Verbr. d. Heliciden. 6 S. 1911 2 rer, se Zur Kenntn.d.L.u. Süssw. Moll. v. Nossi-Be. IIl 6 S. .— Keie ni aus W. Afrika u. e. neues Aperostoma aus Honduras. 35. 1892 . — Die marinen Moll. d. ‚Philippinen (Pyramidellidae- . 0.20 . — Zwei neue Landschnecken aus Kleinasien. 5 S. 1898 . — Die Verhältniszahlen paläarkt. Najaden Il. 15 S. 1898 . — Nochm. üb. d. Trockenzeitanpassung e. Ancylus von Turbonillidae) 16 S. 1896 Südamerika. 4 S. 1904 . — Verzeichn. d. von Prof. Dr. O. Boettger herausgegebenen Schriften. 31 S. 1911 Bofill y Poch, A.: El Noguera Ribagorzana malacol. consid. 17 S. 1909 : Frankfurt a. M., Senckenberg-Museum, Viktoria-Allee 7. 2 1.50 0.30 0.30 0.75 ‘0.15 0.20 0.10 0.15 0.20 0.10 0.30 . 0.40 030 .. 0.60 . 0,40 0 0.40 0.40 Gesellschaft, Grundzahl X. Buch- handelsindex am Tage der Einzahlung auf unser Postscheckkonto: Frankfurt a. M. Nr. 52 187. Für ausländische Mitglieder: Preise in Goldmark (= 1 sh, etc). Kosten für Verpackung Porto zu Lasten des Empfängers. und 184. 185. 186. 187. 188. .. 189. 190. 191. 192. 193. 194. 195. 196. 197. 198. 199. 200. 201. 202. 203. 204. 205. 206. 207. 208. 209. 210. 211, 212. 219, 214. 219. Bonardi,E.: Appunti sui moll. di. Vall’Intelvi. 16 S. 1882 Borcherding, F.: E. Beitr. z. Mollf. d. Küste d. NW. Deutschl. 9.93.1880: -; Brown, A. and Pılsbry. H.: Fresh-Water Moll. of the Oligocene of Antigua. 5 S. I Taf. 1914 . Chia, M. de.: Mol. test. terr. fluv. Com. de Gerona. 438. 1886 — Mol. terr. y agua dulce Prov. Gerona. 23 S. 1893 r Clessin, S. :Deutsche Excursionsmoll. Fauna 2. Aufl 1884 Gbd. — Hyalina cerystallina, Müller. — Moll. d. Wolgagebietes. 18 S. 1:Taf. 18 i Dall, W.H.: Prel. deser. of. n. sp. of. moll. ir. the. coast of Alaska. 3 S. 1872 — On a brackish water Pliocene Fauna of the South Costal Plain. 13 S. 3 Taf. 1913 — Instr, for collecting Moll. and other useful hints for the conchologist. 56 S. 1892 Gbd. Dautzenberg, Ph.: De la presence d’un Cypraea vinosa dans une sEpult. franco-merovingienne. 3 S. 1896 / Diemar, F.H.: D. Moll.-Fauna von Niederhessen. 11 S. 1886 Dybowski, W.: Zur Anatomie d. Ka Schnecken. 18922 1 a1..1885 , Eckstein, K.: D. Moll. d Umg. von Giessen. 7 S. 1883 Germain, L.: Catal. of the Planorbidae in the Indian Mus. |. 80 S. 1921 Gredler, V.: Zur Conchylienfauna v.Chna WM Stück. 17.8.:1-Taf. 1885 Gr. und Bachmann, 075 Del. XVIII Stück 16 S. 27 Abb, 1894 Fesse, P.: Beitr. z Mollfauna Griechen! III. 20 S. 2 Tat. 1884 Heynemann, D. F.: D. nackten Pulmonaten d. Erdbodens. 95 S. 1885 — Zur Gesch. d. Gatt. Aspidoporus Fitz. 4 S. 1898 Ihering, H. v.: Z. Kenntn. d. amerikan. Limax Aıten. 18 S, ı Tat. 1885. 5 — Ueb. d Geschleschtsapp von Suceinea. 5 S. 1877 . Jickeli, C. F.: Stud. üb. d. Conch. d. Roten Meeres Il. D. Gattg. Conus 29 S 1 Taf. 1875 3 — Dgl. IV: D. Gattg. Pyramidella, Obeliscus, Elusa, ‚Syrnola, Orina u Rissoina. 19 S. I Taf. 1884. — Rückbl. a. d. Land — u. Süssw. Moll. NO. Airikas. 20 S 1875 3 Johnston, G.: Einleit. i d. Konchyliologie. 1853 Gbd. Kobelt, W.: Catalog d. Gattg. Bullia, Eburna, Hindsia, Cyliene, Canidia, Voluta 24 S. 1877 . — Catalog d. Gattg Pyrula, Tudicla, Ficula, "Busycon, Bulbus, Fasciolarıa. 10 S. 1875 . — Synopsis d. Pneumonopomenfam. Realiidae. 96 S. eo Katalog. d. schalentr. Moll. Agnatha. 59 S. 1910 — Landschn. a Deutschostafrika u. Uganda. 18 S. 1 Taf. 1913 — Beitr. Molli. Neu Guinea. 8 S. I Tat. 1917 28T. 248. 249. 250. 251. Aa De a. 2 1 Das a un DD nn } ac a te Be 216. 217. 218. 219. 220. 221. 222. 223. 224 225. 226. 221, 228. 229, 230. 231. 232. 233. 234. 239. 236. 238. 239. 240. 241. 242. 243. 244. 245. 246. 7. 252. u — D. erdgesch. N d. leb. Ba 11 8.4 Taf. 1908 — Diagn. Helic. nov. in Italia coll 18 S. 5 Fig. 1903 — Nekrolog (v. W. Wenz.) 6 S. I Portr. 1916 — Neue vorderasiat. Unionen. 7 S. 1913 . — Erinnerungen e. Conchologen. 12 S. 1 Portr. 1910 — Diagn. neuer Meladomus u. Cyclotiden 5 S. 1912 — Zur Erforschung d. Najad. Fauna d. Rheingeb. 10 S 1908 Lienenklaus, F.: Verz. d. bis jetzt a. d. Reg. Bez. Osna- brück bek. Mal: 34: 8.:1: Tal, ; Martens, E. v.: Ueb. Solarium luteum, hybridum u. strami- neum. 14 5. 1875 — Bemerk. üb. marokkan. Landschn 6 S. 1875 — Land- u. Süsswasserschnecken v. Puertorico. 28 S. | ER Bl, — D. leb. Moll. i. d. Kanton Appenzell u. St. Gallen. 25 S 1890 ; — Griech. Moll. ges. v. Oertzen. 71 S. 3 Taf. 1889 Gbd Martens, G. u : Ueb. d. Ordnung d. Bänder a. d. Schalen. mehrerer Landschn. 37 S. 1832 Miller, K.: D. Binnenmoll. v. Ecuador 134 S. 14 Tat, Merkel, E.: D. Kenntn, d. Mollf. Schlesiens. 27 S. 1884 Moellendorff, O. v.: Chines. Landschn. 20 S. I Taf 1875 — Mat. z. Fauna v. China. 50 S. 3 Tat 1885 — Diagn. spec. nov. Chinae merid. 10 S Morse, E. S.: Obs. liv. Solenomya.‘ 21 S 1913 Mortillet, @. de.: Etude s. I. Zonites de Pltalie sept. 25 S. an, P.: Add. & la faune malacol. du Golfe de Gabes. 48 S. I Taf. 1906 Philippi, R. A.: Handb. d. Conchyliologie und Malakozoolo- gie 1853 Che: Pilsbry, H. and Johnson, C. W.: New Moll. of the S, Domingian Oligocene 53 S. 917° :; Pfeffer, G : Anatom. Unters. d. Achatinella vulpina. 5 I Taf. 1877 Aa Pini, N.: Novitä malacologiche I. 27 $. 1884 — Novitä malacologiche II. 15 S. I Tai. 1884 . — Sopra una n. f. di Campylaea del gruppo della Helix cingulata Stud. 16 S. 1874 i — Note mal. s. fauna italiana 9 S. 1884 . — -Notizie mal. rel alla fauna lombarda. 7 S. 1877 Pollonera, C.: I Zospeum italiane. 3 S. 1905 Reinhardt, O.: Bemerk. üb. ein. transkaukas Pupa- Arten. 21 S. i Tat. 1877 .. A — Bemerk. üb. ein. sicilian. Helix-Arten. 12 S. I Taf. 1877 — Ueb. japan. Hyalinien. 8 S. 2 Taf. 1877 Riemenschneider. C.: Beitr. z Mollf. d. Harzes. 14 S 1880 Schacko, G.: Radula u. Kiefer d. Genus Acme. 16 S. 2 Taf. I8/n. , IT C.: E. neue Testacellidengattungen in Australien 1869 - : ; j 0.10 0.50 .. 0.20 0.10 0.50 0.30 1 25 1.00 . 2.00 0 30 0 50 1.00 .. 0.20 0.40 040 0.75 . 200 0 50 0 25 . 0.50 0.60 0.40 . 0.40 . 0.30 0.20 0.50 0.40 0.75 0 30 0.75 . 010 253. Serradell, B.: Cat. Moll. Mont. de Montse: 1483 907.4. ; N, Danke! 254. — Nota s. el Murex brandaris. 7 $. I Tat. 19 | 255. Simroth, H.: Ueb. die geol. u. geogr. Verbr. d. Pu bes. d. Nacktschnecken. 36 S. 88 . . 256. Steusloff, U. : Die deutschen bish. als Helix inerserei caperata Mont. zusammengef. Helic. 10 S. I Tai I 257. Siussiner, J. und Boeitger, O.: Malakol. Ergebn. auf Stre in Thessalien. 73 S. I Taf. 1885 : 258. Sutor, A.: Das Genus Harpa 33 S. I Taf. 1885 BE: 259. Thiele, J.: E. arab. Ennea u. Bem. üb. andere Arten Be 1 Tai 1910 3 260. Ulicny, J.: Beitr. z Kenntn. d. Mollt, Mährens. 18.8. 261. Vest, W. v.: Ueb. d. Genera Adacna, Monodacna u. Didacna, ES Es S. 1.Tai 1875 262. Weinkauff, H.C : Ueb. e. ‚krit. Gruppe. d. Genus. Pleurotomi 7S. ı Tat. 1875 263. — Catalog d. Arten d. Gen. Pleurotoma 13 S. 187° 264. Weinland, D. F.: Z. Mollf. v. Württemberg. Franken. 17 S 1883. ... .. 0.30 265. Williamson, M.B.: "An annot. list of the shells of San Pedro EN. Bay and vic. 42 S. 5 Taf. 1892 41.20 266. Wittich, E.: Diluv. u. rez. Conch. Fauna d. Darmstädter Ggd 18 S. 1902 a 267. Wohlberedt, O.: Z. Fauna d. Sandschack Novipazar. 26 1909 . ; ee 268. O Boettger, Portrait. 269. S. Clessin, Portrait. 270. D. F. Heynemann, Portrait. 271. E. A. Smith, Portrait . ; 272. The Nautilus, Bd. 12, 18, 19, 20 gbd. 273. Journal of Conchology Bd. 13 Wegen ganzer Reihen ‘oder einzelner Bände aller den malakozool. Zeitschriften wende man sich an die Herausgebe Heft 6. Jahrgang LV. 1923 Archiv für Mollaskenkunde Notiz über das Vorkommen von Pholas orientalis Gmelin und Tellina rostrata L. im Pliozän Java’s. Von J. C. van der Meer Mohr, Buitenzorg (Java). Mit Tafel IX. Südwestlich von Cheribon, dem Hauptort der gleichnamigen Residenz, liegt am Nordrand des mäch- tigen Vulkanriesen, Gg. Tjerimai, das niedrige Kromong- gebirge, dessen Kern aus Andesit besteht und dessen höchster Gipfel, der Gg. Bandera, etwa 600 m ü. M. emporragt. Fast ohne Unterbrechung ist das ganze Kromonggebirge von einem Streifen tertiärer Sedimeni2 (hauptsächlich kalkigem Mergel, stellenweise aber auch Riffkalken) umgeben. Das Alter dieser Sedimente wird von Martin auf Grund der von Verbeek ım Tji Djadjar gesammelten Fossilien als Pliozän ange- sprochen (Prozentsatz rezenter Arten: 56%). Eine ziemlich reiche Fossiliensammlung wurde von mir während der Jahre 1920 und 1921 von diesem Fundorte zusammengebracht; sie soll in Zusammen- hang mit den Sadomasfunden (siehe unten) bearbeiiei werden. Des weiteren hatte icn dann noch öfters Gelegenheit an zwei anderen Orten zu sammeln, näm- lich in der Nähe von Desah Sadomas und im Fluß- bette des Tji Porang. Die Exeinplare von Pholas orientalis und Tellina rostrata, wovon hierunter die Rede sein wird, stammea Et sDißider alle vom zweitgenannten Fundort, also Sadomas. Diese Fundstelle liegt im Unterdistrikt Radjagaluh, ungefähr 3 km südlich von Desah Radjagaluh und etwa 300 m ü. M., ist somit der höchstliegende Fundort pliozäner Fossilien, welcher bis jetzt von Java bekannt wurde. Von Martin wird aber.dieses Mergelterrain, das tief vom Tji Waringin durchschnitten wird, nicht erwähnt und auch auf der geologischen Karte von’ Verbeek und Fennema ist es nicht angegeben. Ueber die petrographische Beschaffenheit dieser Mergel wird Herr Dr. Scheibener an geeigneter Stelle berichten. Die ganze Sadomasfauna hat den Charakter einer jungpliozänen Flachstrandbildung. Von Ko- rallen habe ich nur ganz vereinzelte Stücke gefunden, Dagegen gab es haufenweise Exemplare von Arca inaequivalvis, Dosina boettgeri, Tapes ventricola, Diplo- donta everwijni, Lucina indistincta u. a. Lamelli- branchier; dazu viele brachyure Krebse (Leucosiidae), Balaniden und einige wenige Echiniden und Haifisch- zähne. Von Gastropoden findet man hauptsächlich vertreten: Surcula nodifera, Olivancillaria acuminata, Marginella quinqueplicata, Clavilithes (Fusus) sangira- nensis, Siphonalia paradoxica, Dipsacus canaliculatus, Nassa ovum, Murex-arten, Cerithidae und Turritellidae. An Individuenzahl stehen aber die Gastropoden den Lamellibranchiern entschieden nach. Die Fossilien sind durchweg vortrefflich erhalten und machen einen sehr frischen Eindruck. Pholas orientalis Gmelin. (Taf. IX, Fig. 1 und 2.) 2 Exemplare, wovon nur die vorderen Hälften erhalten sind. | Die mutmaßliche Länge des in Figur | al 2 abgebildeten Exemplares beträgt etwa 100 mm; — 21 — H. 33 mm; Br. 35 mm. — Das andere Exemplar ist etwas kleiner und weniger gut erhalten. Schalen ziemlich dünn,. vorn abgerundet (nicht geschnabelt) und klaitfend. Auf dem erhalten geblie- benen, ziemlich aufgeblasenen vorderen Teilstück bilden die gut markierten Zuwachsstreifen, wo sie von den radialen Rippen durchschnitten werden, kleine Knöt- chen. Der Vorderteil des Oberrandes ist umgeschlagen und wird fest bedeckt von der einzigen akzessorischen Rückenplatte, welche sich nach vorne zuspitzt, in der Mitte am breitesten ist und einen zahnartigen Vor- sprung aufweist. Auf dieser akzessorischen Rücken- platte zeigen sich konzentrische Zuwachssireifen, wie aus beiden Figuren ersichtlich ist. Tellina rostrata L. (Taf. IX, Fig. 3 und 4.) 13 Exemplare. (alle doppelschalig). Die Maße der abgebildeten Exemplare sind resp.: L. 62 und 54 mm; H. 25 und 22 mm. Diese Art ist charakterisiert durch inre verlängerte, ziemlich niedrige und verdrehte Form. Die Wirbel, die wenig hervortreten und fast genau in der Mitie stehen, bilden einen großen Winkel; der linke überragt ein wenig den rechten. Vorderer Rückeniand etwas konvex, hinterer dagegen bisweilen konkav eingedrückt. Bauchrand vorn gekrümmt, nachher mehr gestreckt, und nach rechts gebogen. Das Hinte’ende de: Scnalen ist schnabelartig verschmälert („beaked‘), treppen- förmig abgeschnitten und weicht beträchtiich nach rechts ab. Eine tiefe Furche auf der linken Schale iäuft neben dem hinteren Rückenrand vom Wirbel herab; auf der rechten Schale findet man dement- sprechend eine doppelkantige Leiste. Die Skulptur ist sehr charakteristisch: konzentrische feine Reiien, die — 212 — vorn neben der Lunula auf einer scharfen Kante mit Knötchen beginnen, sich bauchwärts krümmen und hinten durch Zusammenfließen ziemlich dick fadenartig werden, worauf sie sich dann plötzlich aufwärts zur Area wenden. Lunula sehr langgestreckt, meistens etwas gewölbt und schräg der Länge nach gestreift; die Area ähnlich aber schmäler, stärker schiefliegend und etwas klaffend. Ueber das Ligament und das Schloß läßt sich nichts sagen. Die Schalen sind ziemlich fest. Meine Exemplare stimmen völlig überein mit re- zenten Exemplaren, die ich im Raffles-Museum, Singa- pore, zu sehen Gelegenheit hatte. Ueber Bau und systematische Stellung der südwestafrikanischen „Eniden‘“. Von E. Degner, Hamburg. Mit Tafel VII. Bei der Bearbeitung der von Michaelsen 1911 in Deutsch-Süd-West-Afrika gesammelten Weichtieie stellte ich die buliminoiden Arten zur Oattung Zna Leach (= Bulimixus aut.) und zwar, nach dem Vorgang von Mousson und Boettger, in die Untergattung Eburnea. Nun hatten Kobelt und von Möllendorf in ihrem Katalog der Buliminiden die Arten dieser Ver- wandtschaft als Untergattung Xerocerastus Möllen- dort zu der Gattung Xerastus Albers gestellt (S.42), ohne dieser Untergattung Diagnose oder typische Art mitzugeben!), so daß die Gültigkeit dieser Namen- ‘) Entgegen der Angabe Pilsbrys (1919, S. 309.) — 213 — gebung angezweifelt werden kann. Da aber die zuge- hörigen, eng untereinander verwandten Arten aufge- zählt sind, ist hierdurch wohl ein Ersatz für den Mangel gegeben, und Xerocerastus Möllendorf erscheint als bessere Bezeichnung gegenüber dem bereits in mehr- facher Bedeutung verwendeten Namen Zburnea. Es handelt sich um folgende Arten: bDurchelli Giray, calaharicus Bttg., connivens Pfr., damarensis A. Ad., /ayardi Melv. u. Pons. Zu diesem treten noch die späteren subteres Bttg., hottentota Gray (= pygmaea H. Ad.), schultzei Bttg., namibica Bittg., serica m., robusta m., nitens m. Eburnea müßte wegen seiner Aehnlichkeit mit Eburna Flemming sowieso doch wohl fallen, sobald sich die Notwendigkeit herausstellt, die betreffende Untergattung in eine Gattung zu verwandeln. Daß diese Notwendigkeit in der Tat vorliegt, sollen die folgenden Zeilen zeigen. Seitdem Achatiniden mit durchaus bulimoider Co- lumella bekannt sind, haben verschiedene, bislang als Eniden geltende Formen diesen Platz im System auf- geben müssen, und Pilsbry macht noch neuerdings (1919, S. 152) auf die Uebergänge von achatinoider zu buliminoider Columella aufmerksam, die innerhalb der Achatiniden zu finden sind. Wenn er aber z. B. bei Kempioconcha Preston einen Fingerzeig für die Achatinidennatur in der Skulptur der Embryonalwin- dungen findet, so versagt dies Merkmal bei andern Formen vollkommen, und nur die anatomische Unter- suchung kann Aufschluß geben über die wahre Zuge- hörigkeit fraglicher Gruppen. Von einigen Arten der Michaelsenschen Aus- beute konnte ich (1922) bereits die Bezahnungen ab- bilden (X. damarensis Ad. var. minor Pfr., nitens m,). = Re Sie zeigen sich derart abweichend von den bekannten Enidenraspein und so durchaus achatinidenhaft, daß eine Untersuchung der Weichteile dringend wünschens- wert erschien. Aus der Gegend von Otavifontein (woher auch der Hauptteil der Michaelsenschen Ausbeute an dieser Form stammte) erhielt ich kürzlich einige Spiritusstücke von damarensis minor, deren Zergliede- rung wichtige Ergebnisse zeitiste. Vom Aeußeren ist wenig zu sagen wegen der starken Einziehung der Tiere: eine Fußrinne ist deutlich erkennbar, eine Schwanzpore nicht vorhanden. Schon die Mantelorgane (Abb. 1) zeigen nicht den für Eniden zu erwartenden Bau. Die Atemhöhle ist langgestreckt und schmal; ihr Dach ist 12 mm lang; das hinterste Drittel wird von der gegen 45 mm langen Niere eingenommen, in die der ungefähr 2,5 mm messende Herzbeutel eingesenkt ist. Der Harnleiter ist in der für die Sigmurethra bezeichnenden Weise aus- gebildet; primärer wie sekundärer sind völlig ge- schlossen. Bei dieser Bildung der Niere kann es nicht weiter. wunder nehmen, daß auch der Geschlechtsapparat (Abb. 2) keine Aehnlichkeit mit dem der Eniden auf- weist. Es sind die von den Achatiniden her bekannten Verhältnisse, die wir hier antreffen: neben dem Fehlen jeglicher Anhangsdrüsen verraten vor allem der kurze, stämmige Rezeptakulumstiel sowie der vom Spindel- muskel abgehende Retraktor penis diese Verwandtschaft. Zwar fehlt die den Achatininen eigentümlich Ver- bindung des Vas deferens mit der Penisscheide, so daß von der Einordnung in diese Unterfamilie abgesehen werden muß (die sich ja auch schon wegen der Schale nicht rechtfertigen ließe), doch kennen wir ja bei den —— ee Stenogyrinen Geschlechtsapparate von demselben Bau, wie ihn die vorliegende Art besitzt (Rumina). Das Aufspalten des Penisrohres zeigt die .Innen- wand mit zahlreichen, aber flachen Falten ausgestattet, über die eine stark fleischige, wulstig emporsteigende Leiste hinausragt. Eine Längsrinne auf ihr ist nicht vorhanden. Zwischen dem Penis und dem Eisamen- leiter schlingt sich, mit Ueberkreuzung des ersteren, der rechte Augenträger hindurch. Der Kiefer (Abb. 3) erweist sich gleicherweise als achatinidenhaft. Entsprechend der geringen Größe der vorliegenden Form sind die Rippen zierlicher, die ganze Streifung zarter und feiner, als bei den großen Arten. Von der Radula möge hier zur Vervollständigung die Abbildung von 1922 Platz finden (Abb. 4). Die inneren Organe wurden nicht weiter unter- sucht. Im Vorderende des Tieres sind auffallend die mächtigen grauen Speicheldrüsen, die in ihrer ganzen Länge miteinander verwachsen sind. Ferner wurde das Zentralnervensystem freigelegt (Abb. 5). Es ist bemerkenswert durch die außergewöhnlich lange Zere- bralkommissur (Ceco), wodurch die Zerebralganglieu geradezu seitlich zu liegen kommen. Die Hirnnerven wurden nicht verfolgt, obwohl mehrere sehr deutlich hervortreten; namentlich jederseits die der großen Fühler. Beträchtlich lang sind auch die Viszeralpedal- konnektive (Vi Pe Co), während die Zerebrovisceral- konnektive (Ce Vi Co) kürzer sind. Die Ganglien der Visceralkommissur liegen in enger Kette, das Supraintestinale (= rechtes Parietalganglion) in ganzer Breite mit dem Abdominale zu einer einheitlichen Masse verschmolzen, auf der eine Furche die beiden Bestandteile trennt. Vom rechten Parietale nimmt ein Nerv seinen Ursprung, vom Abdominale vier; das — 216 — linke Parietale entsendet einen Nerven: also alles von Rumina her bekannte Verhältnisse. Aus diesem anatomischen Befund geht unzweifel- haft hervor, daß Xerocerastus damarensis (H. Ad.) var. minor Pfr. nichts mit den Eniden zu tun hat, sondern nach Radula, Kiefer, Niere und Geschlechts- apparat zu den Achatiniden gehört, wo er aller- dings bei keiner der Pilsbryschen Unterfamilien unge- zwungen Platz finden kann. Dasselbe können wir von den übrigen Xerocerastus-Arten Südwestafrikas be- haupten. Ihre Schalen zeigen untereinander solche Verwandtschaft, daß mit der Klarlegung der syste- matischen Stellung für die eine von ihnen auch die der übrigen gegeben ist. Dem einmal geschärften Blick machen sich namentlich in der Spindelbildung gemeinsäme Züge bemerkbar, die, in Worte kaum zu fassen, doch so bezeichnend sind, daß bereits auf sie hin die Trennung von den Eniden möglich scheint. Nur über die mir nicht bekannten Arten burchelli Gray, connivens Pir., zuluensis Melv. u. Pons., /Zayardi Melv. u. Pons. enthalte ich mich des Urteils. Jedenfalls aber sind es auch Achatiniden, und das rätselhafte Auftreten der paläarktisch-orientalischen Eniden in Südafrika hätte damit seine Aufklärung und Erledigung gefunden. Zu erwähnen ist hier, daß bereits Connolly (1912, S. 218) die Böttgersche Erna (Eburnea) namibica zu den Stenogyrinen stellt, ein Gedanke, den Böttger selbst zwar gehabt, aber als derzeit unbeweisbar nicht weiter verfolgt hatte. Daß Connolly mit seiner (von mir 1922 abgelehnten) offenbar rein gefühls- oder anschauungsmäßigen Vermutung recht gehabt hat, wird durch die Ergebnisse der Zergliederung von Xero- cerastus damarensis bewiesen. — 217 — Ob sich auch unter Cerastus, Pachnodus und Rhachis Achatiniden verstecken, muß erst die ana- tomische Durcharbeitung zeigen. Die bisher unter- suchten wenigen Arten (Wiegmann, Pilsbry) er- wiesen sich als echte Eniden. Angeführte Schriften. 1912 Connolly, M. A revised Reference List of South African nonmarine Mollusca usw. Ann. South _Afr. Museum Bd. 11,.9..59. 1922 Degner, E. Mollusca, in: Michaelsen (Hg.), Beitr. z. Kenntn. Ld- u. Suessw.-Fauna Dtsch.-Südwest-Afrika Hamburg. Ba.2581, 1903 Kobelt, W. nnd Möllendorff, O. Catalog d. Fam. Buli- minidae: Nachrbl.Dtsch. mal. Ges. Bd. 35, S. 36. 1904/05 Pilsbry, H. A. Man. of Conch. Bd. 17 (African Acha- tinidae). 1919 Ders. A. Review of the Land Mollusks of the Belgian Congo usw. (Congo Expedition 1909-—-1915): Bull. Am. Mus. Nat. Hist. Bd. 40, S. 1— 335. Ueber einige Chondrula-Arten aus dem Kaukasus-Gebiete. Von W. A. Lindholm, St. Petersburg. Unter den nordasiatischen Chondrula-Arten nimmt Chondrula cespitum Mortillet (Mem. de Institut National Genevois, vol. II, 1854, p. 12, Pl. I, Fig. 2) eine Sonderstellung ein, da sie als einzige Art ihrer Gattung gilt, bei welcher Amphistrophie, d. h. Rechts- und Linkswindung des Gehäuses, normal vorkommen soll, während die übrigen recht zahlreichen Chondrula-Arten entweder rechts oder links ihre Schalen winden (ausgeschlossen vereinzelte Aus- nahmen von Verkehrtwindung des Gehäuses, welche Anomalie unter den Schnecken zur Genüge bekannt ist). In meiner Sammlung liegen seit langen Jahren 0 zwei Exemplare der in Rede stehenden Art von Ispir am Fl. Tschoroch, dem Originalfundorte der Art, welche ich als grüner Anfänger in der Konchyliologie von einem längst verstorbenen St. Petersburger Samm- ler namens Rantschkowsky erhielt, der in den 60— 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts eine recht ansehnliche Conchyliensammlung durch Tausch und Kauf zusammengebracht hatte, sich aber mehr für marine Konchylien interessierte und daher mir verschie- dene Land- und Süßwasser-Arten überließ. Es ist als ziemlich sicher anzunehmen, daß diese Stücke aus dei Huetschen Originalausbeute, die Mortillet bear- beitet hatte, stammen und wahrschein'ich aus dritter Hand in die Sammlung des Herrn R. gelangt waren. Von diesen Gehäusen ist das eine rechts- und das andere linksgewunden; ich hatte sie seinerzeit in gutem Glauben, daß sie beide zu Ch. cespitum gehören, meiner Sammlung einverleibt. Erst als im Juli 1916 mich Herr Baron O.W.v. Rosen durch Zuwendung von 6 Exemplaren einer rechtsgewundenen Chondrula von Kagysman am AÄAraxes, die er als Ch. cespitum Mort. bestimmt hatte, erfreute, nahm ich Veranlassung, diese Stücke mit: obigen Ch. cespitum Mort. meiner Samm- lung eingehend zu vergleichen und letztere gleich- zeitig genauer zu prüfen. Dabei stellte es sich heraus, daß die gesandten Stücke in der Bezahnung bis auf geringe Differenzen mit dem rechtsgewundenen Exem- plare der Ch. cespitum übereinstimmen, in Größe und Habitus aber ganz erheblich abweichen, so daß ich der Kagysman-schnecke unter dem Namen Chondrula araxena n. sp. Artrechte einräumen möchte. Wie mir Baron O.W.v. Rosen nachträglich schrieb, habe er ca. 100 Stück, alle rechtsgewunden, unter den Händen gehabt, welche in der Bezahnung und Gestalt mit den — 219 — mir gesandten übereinstimmten. Die Bezahnung der rechtsgewundenen Ch. cespitum von Ispir und dieser neuen Art entspricht genau der Beschreibung Mortillets und besteht nämlich aus folgenden 5 Zähnen: ein weit nach innen eindringendes, ziemlich kräftiges Angularzähnchen, das von der Insertion des Außenrandes der Mündung durch eine Rinne ge- schieden ist; hinter ihm, d. h. tief innen, steht eine hohe sehr starke Parietallamelle, welche bei allen 7 mir vorliegenden Stücken stets vom Angularzähnchen getrennt ist; auf dem Collumellarrande befindet sich - etwa auf der Mitte desselben ein kleiner, rundlicher, deutlicher Höckerzahn; hinter diesem jedoch getrennt von ihm dringt eine sehr kräftige, gewundene Spindel- lamelle ins Innere vor; und schließlich etwa auf der Mitte des Außenrandes befindet sich ein massiger, schräg gestellter Marginalzahn, dem äußerlich ein sehr deutlicher Längseindruck entspricht. Ein ganz überraschendes Resultat zeitigte die Untersuchung der linksgewundenen Ch. cespitum Mort. von Ispir. Zunächst sei jedoch daran erinnert, daß Mortillet in seiner Beschreibung diese Form nicht besonders behandelt, sondern sich auf die Mitteiluns beschränkt, daß ?/, seiner Exemplare rechtsgewunden und !/, linksgewunden waren. Seine zitierte Abbildung stellt die rechtsgewundene Form dar. Auch Dr. W. Kobelt gibt in Iconographie der Land- und Süß- wasser-Mollusken, VII. Bd., 1880, p. 65, Fig. 2043, die Abbildung!) eines rechtsgewundenen Stückes und sagt blos: „Das abgebildete Exemplar nebst einem vollkommen analogen linksgewundenen mir von Herrn A. Morelet geliehen.“ 1) Welche er später kopierte in Martini und Chemnitz. Systemat. Conchylien-Cabinet. Buliminidae, 1902, p. 585, Taf, 90, Fig. 19—21. — 220 — Die Bezahnung dieser linksgewundenen Chondrula besteht aus denselben Elementen wie bei ihrem rechits- gewundenen Partner, nur daß 1. das langgezogene Angularfältchen mit der dahinter befindlichen Parietal- lamelle fast verschmolzen ist (was übrigens auch bei der rechtsgewundenen Form infolge der analogen Lage beider in Betracht kommender Lamellen sehr gut möglich ist) und daß 2. von dem rundlichen höcker- förmigen Zähnchen vorn an der Spindel nicht die geringste Spur vorhanden ist; mithin ist diese links- gewundene Chondrula nicht 5-, sondern 4-zähnig. In dieser Beziehung, sowie in Größe, Habitus, Umeangs- zahl und Färbung stimmt sie vollkommen überein mit Ch. tricollis Mousson!) (Journal de Conchyliologie, 1876, p. 141, Pl. V, Fig. 2), wie sie in meiner Samm- lung von Atzchur, dem Originalfundort der Art, und aus dem Tale des Fl. Kura bei Borshom liegt, so daß sie nur als zu dieser Art gehörig betrachtet werden kann. Mousson hat zwar seine Ch. fricollis als drei- zähnig beschrieben, doch das erklärt sich dadurch, daß bei seiner Type das Angularfältchen mit der Parie- lamelle verschmolzen war. Falls sich dieser Befund auch an weiterem Material der Ch. cespitum Mort. bestätigen sollte, so: bleibt nur übrig, diese Sammelart zu zerlegen in 1. Chondrula cespitum Mort. 1854, rechtsgewunu- den, mit rundlichem Zahnhöcker vorn an der Spindel; dieser Form muß der Mortilletsche Namen bleiben, da nur sie, wie oben erwähnt, sowohl von Mortillet selbst, als auch von Kobelt abgebildet und beschrieben worden ist, während die linksgewundene nur nebenher erwähnt wurde, und ') d. h. forma typica, von ihren Varietäten minor Bttgr. und excellens Ret. soll weiter unten die Rede sein. — 2I — 2. Chondrula tricollis Mousson 1876, linksge- wunden, ohne Zahnhöcker vorn an der Spindel, welche wie bei der vorigen eine kräftige, gewundene Lamelle trägt. Auf die Frage, ob Ch. cespitum tatsächlich amphi- stroph ist, können m. E. die Malakozoologen der Schweiz unter Berücksichtigung obiger Ausführungen die sicherste Auskunft geben, da in den Schweizer Museen (zu Genf, Zürich, Bern usw.) wohl zurzeit die meisten der existierenden Kotypen von Ch. cespitum Mort. in sensu lato aufbewahrt sein sein dürften. G. Mortillet sagt I. c. nämlich von seiner Art, daß sie „existe dans les collections de M. M. Boissier, Huet, Mallet, Mortillet, de Charpentier, Shuttle- worth, Morelet, Mauduit, Gassies, Mousson etc.‘‘ Die Mehrzahl dieser Sammlungen befinden sich wohl gegenwärtig in den Museen der Schweiz. Sehr wertvoll wäre ein Nachforschen namentlich in, der Moussonschen Sammlung, welche laut Nachrichts- blatt d. d. Mal. Ges. 1891, p. 2, im Eidgenössischen Polytechnikum in Zürich aufbewahrt wird, da diese Sammlung neben Kotypen von Chondrula (oder wie Mousson konsequent schrieb, Chondrus) cespitum . Mort., auch die Originale von Ch. fricollis Mouss. enthalten muß. Wenden wir uns nun zu den beiden Varietäten von Ch. tricollis Mouss.! Ancey (Bull. de la Soc. Zool. de France, XVIII, 1873, p. 38) hat gewiß recht gehabt, als er die artliche Selbständigkeit der /. minor Böttger (Jahrb. d. d. Mal. Ges., 1880, p. 156, Taf. V, Fig. 6) von Kars in Armenien, befürwortete. Leider ist der von ihm vorgeschlagene Namen Buliminus armeniacus innerhalb der Gattung Chondrula bereits durch G. Mortillet 1854,1.c.,p. 8 (Bul. seductilis var. armeniaca) — 22 — verbraucht, weswegen ich ihn durch die Bezeichnung Chondrula carseana nom. nov., nach Carse (= Kars) der Alten, ersetze. Eine analoge Form, welch jedoch zum Formenkreis der folgenden gehört, ist von dem leider bei der Türkeninvasion in Artwin im Januar 1915 umgekommenen eifiigen Sammler W. J. Andronaki am 4. IX. 1912 in einem Stücke bei Lomaschen unweit Artwin am Fl. Tschoroch (dem Acampsis der Alten) entdeckt worden; sie möge den Namen Chondrula acampsica n. sp. führen. Selbständiger als die Schnecke von Kars stent die var. excellens Retowski (Bericht d. Senckenberg. Naturf. Ges., 1888/89, p. 252) aus dem ÜT'scho:och- genist bei Batum der Ch. trico!lis Mouss. gegenüber und muß als eine eigene Art betrachtei werden. Sie ist recht veränderlich in Größe und Form, worauf schon Retowski l. c. hingewiesen hatte. Auch ist die die beiden Angularzähnchen verbindende Leiste nicht immer so hoch und plattenförmig ausgebildet, wie dieser Forscher angibt. Das einzige Stück mit der ungewöhnlich großen Anzahl von 12 Umgängen ist gleichzeitig das relativ schlankste unter meinem Ma- terial, weshalb ich es als var. duodecimgyrata now. ausgeschieden habe. Die Unterschiede aller dieser Arten und Formen gehen am besten aus nachfolgender Uebersichtstabelle hervor. Vorab jedoch die gemeinsamen Kenn- zeichen dieser Gruppe: Das hell bis dunkler bräun- liche Gehäuse ist geritzt, feingestreift, ‚glänzend; die Umgänge schwach gewölbt, durch eine seichte Naht getrennt; ein äußeres längliches Angularzähnchen, welches oft mit der tiefer stehenden Parietallamelle verbunden und stets von der Insertion des Außen- randes durch eine Rinne getrennt ist, ist stets vor- 23 — handen; auf der Mitte des Außenrandes ein sehr kräftiger, schräg gestellier Marginalzahn, dem äußer- lich im Nacken ein deutlicher Längseindruck entspricht. Uebersichtstabelle*). I. Gehäuse rechts gewunden; Spindel vorn mit höcker- förmigem Zähnchen und kräftiger, schräg anstei- _ gender Lamelle; kein inneres Angularzähnchen; Mundränder schwach verbunden. a) Gehäuse eiförmig oblong, der Zahnhöcker an der Spindel rundlich, klein, vom Rande entfernt; 7 Umgänge. Alt. 9—9,5 mm., lat. 4—4,33 mm. Ch. cespitum Mort. emend. b) Gehäuse zylindrisch, schlank und schmal; der Zahnhöcker an der Spindel eiwas eckig, kräftig, randständig; 7—8 Umg. Alt. 7 bis 8 23- mm lat. 3-32 mm‘ ö Ch. arasenae“ Lin. N. &D. Il. Gehäuse linksgewunden; Spindel nur mit kräftiger, gewunden ansteigender Lamelle, onne Höcker- zähnchen. | A. Spindellamelle unten wie gestutzt, vom Rande entfernt; kein inneres Angularzähnchen; Mund- ränder schwach verbunden. a) Gehäuse etwas bauchig zylindrisch oder fast eiförmig; 7—8 Umg. Alt. 8,5—9,25 mm, lat. 4,25—4,5 mm (Ldh.); 8 Umg. Alt. S mm, lat. 3,8 mm. | | h Ch. tricollis Mousson. b) Gehäuse zylindrisch; 9 Umg. Alt. 7,5—8 mm, *, Die Breite (lat.) ist von mir stets am vorletzten Umgang, also oberhalb der Mündung geno nm.n. —_— 24 — lat. 3,25—3,5 mm (Bttgr.), 9 Umg. Alt. 8,5 mm, lat. 3,33 mm. (Ldh.) Ch. carseana Ldh. n. nom. B. Spindellamelle unten fast horizonta! bis an den Rand reichend; Gehäuse zylindrisch. a) Mundränder schwach verbunden, nur ein äußeres, kein inneres Angularzähnchen vor- handen; 71, Umg. Alt. 7,25 mm, lat. 2,3 mm. Ch. acampsica Ldh. n. sp. b) Je ein äußeres und inneres Angularzähnchen vorhanden, welche meist durch eine hohe Leiste verbunden sind. 9—10 Umg. Alt. 7 bis 10 mm, lat. 2,8—4 mm. (Ret.); 10—11 Umg. Alt. 9,5—10,5 mm, lat. 3,5—3,75 ınm (Ldh.). ‚Ch. excellens Ret. 12 Umg. Alt; I0 mm,; lat. "3,25, mm, ea duodecimgyrata Ldh. nov. Verzeichnis des untersuchten Materials (coll. mea). . Chondrula cespitum Mort. Ispir am Tschoroch (1 St.) com. Rantschkowsky, 1890. . Ch. araxena Ldh. Kagysman am Araxes (6 St.) com. ©. W. Rosen, 1916. . Ch. tricollis Mouss. Atzchur, Transcaucasia (1 St.) leg. Sievers, com. ©. Herz 1899; Borshom im Tale der Kura (1 St.) com. O. Herz, 1899; Ispir am Tschoroch (1 St.) com. Rantschkowsky, 1890. . Ch. carseana Ldh. Kars, Armenia (1 St.), leg. Leder, com. O. Herz, 1899. . Ch. acampsica Ldh. Lomaschen bei Artwin am Tschoroch (1 St.), leg. W. J. Andronaki 4. IX. 1912. . Ch. excellens Ret. Tschoroch-Auswurf bei Batum (1 St.), leg. et com. O. Retowski; Lomaschen bei Artwin (2 St.), leg. W. J. Andronaki 4. IX. 1912; zwischen Lomaschen und Tolgom (4 St.), leg. W. ]J. Andronaki 4. XI. 1913; Ardanutsch (2 St.), leg. W. J. Andronaki 5. VII. 1912. var. duodecimgyrata Ldh. Lomaschen bei Artwin 61.-St.), lee. W..]. Andronaki 4. 1X..1012, Ueber Sphaerium scaldianum Auct. und Sphaericum ulicnyi West. Von W. A. Lindholm, St. Petersburg. Unter dem Namen Cyclas Scaldiana gab N. A. J. Normand 1844 (Notice sur plusieurs especes de Cyclades decouvertes dans les environs de Valen- ciennes, p. 5. Fig. 1—2!) die Beschreibung und Ab- bildung eines Sphaerium aus dem Flusse Escaut (Schelde) bei Valenciennes. Diese Abhandlung konnte ich mir nicht verschaffen, finde aber die Original- beschreibung bei Dupuy (Hist. nat. des moll. de France, 1852, p. 669, pl. 29, fig. 5 bis) in extenso zitiert. In der lateinischen Diagnose heißt es: „lgamento cardinali inconspicuo‘“ und dementsprechend in der französischen Beschreibung I. c. p. 670 „ligament non visible exterieurement‘‘“. Die Maße werden wie folgt Samsepeben: „Hautetr‘ ‘12’ mill., Longueur 1% mill., Epaisseur 10 mill“. Ob die Figuren bei Dupuy, welche die Muschel von der Seite und von vorn darstellen, auch Kopien, wie die Beschreibung der Art, von den Normandschen Originalfiguren sind, entzieht sich ') So lautet der volle Titel nach Moquin-Tandon (Hist. ı at. des Moll. de France, vol. I, p. 397); Dupoy und Bourguignat zitieren ihn etwas abweichend. | — 2% — meiner Beurteilung; jedenfalls ist an Dupuys Figuren kein Ligament sichtbar. Der nächste Autor, welcher diese Art behandelte, war Bourguignat (Memoires de la Soc. des sciences physiques et naturelles de Bordeaux, tome I, 1854, p. 168, pl. H, fig. 1-5?°), welcher im Gegensatz zu Normand in seiner Be- schreibung ausdrücklich sagt I. c. p. 169 „ligament, qui est parfaitement apparent‘“. Bourguignat giot Ab- bildungen der Muschel nach einem Exemplar aus dei Fl. Escaut (Schelde), u. A. von oben (Fig. 2) mit deutlich. sichtbarem Ligament. Jedenfalls stammt dieses Stück aber nicht aus den Händen von No:r- mand, da Bourguignat in der Tafelerklärung 1. c. p. 205—206 nichts darüber sagt, während er bei den Abbildungen des S. solidum Norm. und S. ryckholtii Norm. ausdrücklich hervorhebt, daß sie nach Exem- plaren von Normand hergestellt sind. Es existierten somit bereits 1854 zwei Sph. scaldianum aus der Schelde: 1. die Normandsche Form mit unsichtoarem, Ligamente. Von der letzteren sast Bourguignat |. c. p. 169, daß sie außerdem in den meisten Früssen Belgiens und Norddeutschlands vorkomme und gibt folgende Maße: long. 14—16, alt. 10—13, crass. 8 bis 10 mm. Moquin-Tandon (Hist. nat. des Mollusgies tevr. et+fluv. de. France, T. 1,:1855, .p.. 591, :Pl! Sea 20—21) stellt Scaldiana als Varietät b zu Cyelas cornea und sagt „le ligament est un peu apparent‘‘. In seiner Fig. 21 ist freilich nichts vom Ligament zu entdecken; 1..xC. „p. '593.:sagt 'er. ferner: la’ varsre Scaldiana fait le passage vers le Cyclas rivicola, elle est reinarquable par son ligament, qui commence °) Das Zitat bei Westerlund (Fauna, VIl, 1890 p. 6): „Rev. et. mag. zoo!. 1854“ beruht auf einem Irrtum. _ BRT —— a paraitre un peu ä l’exterieur; mais cette saillie, signalee par Bourguignat, est tellement faible quelle avait Echappe au savant naturaliste qui a decrit le premier cette cyclade‘“. Alle folgenden Autoren, wie Clessin?), Kobeltt), Westerlund?), Goldfuß%) und Geyer’) geben ein- stimmig an, daß das Ligament sichtbar ist. Von diesen Angaben verdient diejenige von Kobelt besonders her- vorgehoben zu werden, da er I. c. 86 erwähnt: „Das abgebildete Exemplar ist ein mir von Dupuy mitge- teiltes Normandsches Originalexemplar‘‘. Die dazuge- hörige Figur 2104 (die Unstimmigkeit der Nummer im Text und auf der Tafel ist eine nicht ganz seltene Erscheinung in der Iconographie) zeigt ein deutliches Ligament, und Kobelt sagt |. c. ausdrücklich „liga- mentum sat longum, extus conspicuum‘. Die Maße dieses Originalexemplares sind long. 13, alt. 11, crass. 9 mm. Kobelt nennt außer der Scheide noch die Elbe, Weser und Mosel als Fundorte. So stand die Sache, als 1895 in den Veihandl. d. naturf. Vereins in Brünn, Bd. XXXIII, Sitzungsbe- richte p. 37 eine Notiz „Ueber Sphaerium Ulienyi Westerlund‘‘ erschien. Diese Notiz ist in der Sitzung vom 12. XIl. 1894 von Prof. A. Rzehak überreicht worden, scheint aber Westerlund zum Verfasser zu 3) Olessin, Die Fam. der Cycladiden, in Martini-Chemnitz Syst. Conchylien-Cabinet, 1879 p. 95, Taf. XI, Fig. I0 -11. — Derselbe, Deutsche Excursionsmolluskenlauna IH. Aufl. 1884 p. 566, Fig 381. *) Kobelt in Rossmässler, Iconographie d. Land- u. Süss- wassermollusken, Bd. \'II, 1880 p. 85 Nr. 2105, Taf. 207 Fig. 2104, °, Westerlund, Fauna d. paläarktischen Binnenconchylien. VII: 1890 p. 9— 10. °), Goldfuss, Binnenmollusken Mittel-Deutschlands, 1900, p. 278--279. *) Geyer, Uns. Land- u. Süsswasser-Mollusken, 2te Aull. 39 p. 115, Taf. XII Fig. 28, Taf. Av Fe — 23 — haben und beginnt mit den Worten: „Ulicny hat wiederholt darauf aufmerksam gemacht, daß Cyeclas scaldiana Norm. mit den betreffenden Muscheln Clessins, Westerlunds u. v. A. nichts gemein hat. Nor- mands Muschel ist, seiner Abbildung nach, nichts weiter, als eine geringfügige Abweichung vom typischeu Sphaerium corneum |L. mit gerundet eiförmisenm Contour und schneidendem Rande bei geschlossenen Klappen‘. Darauf macht der Verfasser auf die Unter- schiede in den Diagnosen von Normand und Kobelt betreffs des Ligamentes aufmerksam und beschließt seine Notiz mit dem Hinweis, daß die Kobeitsche „Be- schreibung bedeutet also eine ganz andere Bivalve, die in Deutschland an mehreren Orten sich findet und einen anderen Namen zu führen hat; Dr. C. A. Westerlund hat den obigen Namen gewählt, und wird ihn in einem demnächst erscheinenden Werke an- wenden‘. Dieses Werk ist Westerlunds Synopsis Molluscorum extramarinorum Scandinaviae, 1897, wo auf S. 145 die Erstbeschreibung des Sphaerium ulienyi West. sich befindet und die Art, welche ein „liga- mentum distinctum‘‘ besitzt, von Stockholm und Jüi- land angegeben wird. Als Synonym führt Westerlund an: „S. scaldianum Auct. omnium, nec Cyclas scaldiana Norm.!“ Was den Hinweis auf die Arbeiten von Ulieny _ betrifft, so ist vielleicht diejenige mir nicht zugängliche, im Programm des k. k. böhmischen Gymnasiums in Brünn 1882 erschienene gemeint, welche von Clessin®) zitiert wird. In Ulicnys Arbeit (Verun. d. naturf. Ver. Brünn Bd. XXIII, 1885, Abhandlungen p. 155—172) wird diese Angelegenheit jedenfalls nicht berührt. °) Clessin, Molluskenfatna Oesterreich-Ungarns u.d. Schweiz 1887 p. 12, 751. — 229 — Somit hat das Sphaerium scaldianum Bgt., Kob. et Auct. sequ. mit deutlich sichtbarem Ligainent bereits 1895 einen neuen Namen (S. ulicnyi) durch Wester- lund erhalten, jedoch an einer so versteckten Stelle, daß dieser Namen selbst im Zoological Record nicht registriert worden ist. Wie wir oben sahen, haben noch Goldfuß 1900 und Geyer 1909 keine Notiz von dieser Umbenennung genommen und führten diese Form mit sichtbarem Ligament als S. scaldianum „Norm.“ auf. In seiner neuesten Studie über S. corneum L. und verwandte Formen erwähnt Dr. D. Geyer?) dieses Kennzeichens überhaupt nicht, obgleich solches z. B. für die Unterscheidung des Formenkreises des S. rivicola Lam. von denjenigen des S. corneum L. sehr wichtig ist. | Soweit die Angaben in der Literatur. Was das mir zugängliche Material anbelangt, so ist das Wenige, was mir bisher als S. scaldianum Norm. aus Deutschland unter die Augen gekommen ist, eine Form mit unsichtbarem (d. h. überbautem) Ligament. Es handelt sich dabei um Exemplare meiner Sammlung von Berlin (com. Geh. Rat Prof. Dr. ©. Reinhardt) und aus dem Flusse Dahme bei Königs-Wusterhausen (com. ©. Retowski). Sie entsprechen dem S. scaldianum, wie es von Dr. D. Geyer I. c. 1921, p. 95, als Flußform des S. corneum L. aufgefaßt wird. Aehnliche Formen aus den verschiedensten Flüssen des europäischen Ruß- landshabe ;ich:: zi T., in) großer, Zahl:.im..Laufe. der letzten Jahre untersucht: es ist nie ein Stück mit sichtbarem Ligament (S. rivicola ausgeschlossen) dabei gewesen. In einer Konchyliensammlung, welche das Zoologische Museum der Russischen Akademie der Wissenschaften von Westerlund 1897 (also zu einem °®) Geyer in Archiv f. Molluskenkunde 1921 p. 83—97. —- 2301 — Zeitpunkt, als seine Beschreibung der S. ulienyi er- schien) erwarb, befinden sich 5 Exemplare, die Wester- lund eigenhändig als „Sphaerium ulicnyi West., Galicia, Przemysi‘‘ bezeichnet sind. Man müßte erwarten, daß inindestens diese Stücke ein sichtoares Ligament auf- weisen; doch ist dies nicht der Fall, das Ligament bei allen 5 Stücken ist überbaut und daher äußerlich nicht sichtbar; sie stellen m. E. nicht einmal die Flußform, sondern die typische Form des $. corneum dar. Man könnte hiernach fast versucht sein, das Vorkommen einer corneum-Form mit sichtbarem Liga- ment anzuzweifeln, wenn nicht Bourguignat und Kobelt, unabhängig voneinander, die Existenz solcher Form durch ihre Zeichnungen belegt hätten. Mir persönlich sind freilich aus dem europäischen Faunengebiet über- haupt nur zwei Arten Sphaerinum mit sichtbarem Liea- ment aus eigener Anschauung bekannt und zwar: das weit verbreitete S. rivicola Lam. und das britische S. pallidum Gray, die ich unter der Bezeichnung Sphaeriastrum Bgt. (Typus S. rivicola Lam.) als selb- ständige Gattung dem Genus Sphaerium Scopoli (Typus S. corneum L.) gegenüberstelle. Von Musculium Link (Calyeulina .Cless.), welches ziemlich allgemein als eigene Gattung anerkannt wird, sehe ich hier ganz ab. Aus obigen Ausführungen folgt von selbst die Frage: Gibt es in West- und Mittel-Europa außer S. rivicola Lam. und S. pallidum Gray ein drittes Sphaerium mit sichtbarem, nicht überbautem Ligamenit, wie bei den genannten, welches dem S. scaldianum Bgt. et Kob. (nec Normand) entspricht? Da als Fund- orte nach Kobelt außer der Scheide die Elbe, Weser und Mosel, nach Goldfuß außerden die Saale in Betracht kommen, so dürften wohl die Malakozoologen Deutschlands am ehesten in der. Lage sein, die Be- — antwortung dieser Frage (auch an Hand der Samm- lungen von Kobelt, Goldfuß, Clessin) zu übernehmen. Falls eine solche Form existiert, so muß sie den Namen S. ulienyi West. tragen, da Westerlund 1895 ausdrücklich diese Bezeichnung dem von Kobelt beschriebenen und abgebildeten S. scaldianum beilegte, und diese Art wäre als dritte in das Genus Sphaeriastrum zu stellen. Hieran kann auch der Umstand nichts ändern, falls die von Westerlund 1897 als S. ulicnyi beschriebenen Stücke vom Trehörningen-See bei Stockholm und von Horsens in Dänemark, welche wahrscheinlich in den Museen von Stockholm und Göteborg aufbewahrt werden, ebenso wie die obenerwähnten galizischen Exemplare des St. Petersburger Museums, in Gegen- satz zu Westerlunds Diagnose (Synopsis 1897, p. 145: „igamentum distinctum‘‘) ein überbautes Ligament besäßen und bloß somit eine Form des vielgestaltigen Sphaerium corneum L. darstellen. Zwergschnecken. Von Dr: ‚Geyer, ‚Stuttgart. Die äußeren Zustände eines Gewässers wirken auf die Gestaltung der Molluskenschale ein. Jeder för- dernde Einfluß kann in der Steigerung zu. einer Hemmung werden. Es entstehen auf der einen Seite kranke (Degenerations)-Formen als Folge chemischer Einflüsse, auf der anderen Krüppel und Zwerge als Ergebnis mechanischer Eingriffe. Dort Siechtum, Schwächung, langsames Erliegen und Erlöschen, hier Widerstand, Gegenwehr, Einfügung und Anpassung. Dort wickelt sich das Leben unter ungesunden Zu- ständen ab, hier kommt die Umgebung allen. Bedürf- u. nissen entgegen, verhindert aber ihre Befriedigung. Auf dem Trockenen nötigen der Winter, die Trocken- heit und das Versagen der Deckungsmittel zu Ruhe- pausen; im Wasser ist es das Uebermaß der Be- wegung, das den Lebensbetrieb stil legt. Kürzungen der Fraßzeit aber führen zu Wachstumshemmungen, zur Beschränkung des Gehäusebaues. Es entstehen Zwergformen. Die Rezelmäßigkeit des Wuchses, die starke Schale und die zum Teil reich besetzten Siedlungen schließen den Verdacht einer Schwächung und Entartung aus, weisen vielinehr auf eine An- passungsfähigkeit, die bis an die Grenze der Daseinsmöglichkeit geht. Arianta arbustorum ist das bekannteste Beispiel unter den Landschnecken. Im Wasser sind es vornehmlich Najaden, Limnaeen, Val- vaten und Bythinia tentaculata, die sich durch Wider- standskraft und Hartnäckigkeit in der Gegenwehr aus- zeichnen. Der Schauplatz sind die Voralpenseen: klares, lichtdurchlässiges, vom durchziehenden Fluß und dem Wind im ökologischen Gleichgewicht erhaltenes Wasser, reicher Pflanzenwuchs aın flachen Strand. Die Schilfbestände, das Seitenstück zum Wald auf dem Lande, schützen vor den Wogenschlag; der Wald deckt gegen die Sonne, und beide liefern das Futter für ihre Bewohner. Die gegen mechanische Störungen besonders emp- findlichen Schnecken ziehen sich unter den Belästig- ungen der am flachen Strand in scharfen Schlägen sich auslösenden Brandung in die Schale zurück, die ähnlich wie bei den Schnecken der Brandungszone des Meeres mit dicken Wänden, Beschränkung des Um- fangs und Abrundung der Gestalt dem Stoß begegnen. Ohne gewaltsame Verbiegungen und Verzerrungen, die von der Schwere des Angriffs und von der Zähigkeit ne der Gegenwehr zeugen, geht es in der Regel nicht ab, und in der Größe bleiben alle Seeformen hinter den Bewohnern stiller Gewässer zurück; aber andererseits gelingt es gleichwohl einem kleinen Teil des Mol- luskenbestandes, allen Störungen zum Trotz das Ge- häuse völlig regelmäßig und dem Bauplan entsprechend auszuführen und nur in der Größe unter das Durch- schnittsmaß der Seeformen noch herunter zu gehen. Sie bleiben dabei oft so klein, daß man Mühe hat, sie als Zwerge bekannter Arten zu erkennen und etwas völlig Neues in ihnen vermutet. Längst hat sich darum auch die Systematik der Zwergformen bemächtigt. Es kommen hiefür in Betracht: 1. Limnaea stagnalis var. moratensis Uless., 23:15 mm, von Clessin euricularia zugeteilt, aber durch lacustris Stud. mit sfagnalis verbunden und nicht auf den Murtener See beschränkt, auch im Bodensee bei Wasserburg. 2. Limnaea auricularia L. und ampla Hartm. ent- fernen sich im Bodensee bei Wasserburg mit 8 mm Höhe und 6,5 mm Breite am weitesten vom Durch- schnitt und lassen es dabei an keinem Merkmal des Erwachsenseins fehlen; Aeldi Cless. mit 14:10 mm und albescens Cless. mit 14,5:11 mm vermitteln mit dem Typus. Mit mucronata Held kommen wir zu den eigenartigen Seeformen, die mehr oder weniger unter dem Druck der Außenverhältnisse zustande kommen; rosea Gallenstein und rubella Cless. schließen bei 15:10—12 mm ab; das Aeußerste stellt jedoch lacustrina Cless., 8:5 mm, aus dem Weisensee bei Füssen und dem Chiemsee dar. /. peregra ist in den Seen nicht heimisch. 3. Limnaea palustris Müll. erreicht im Bodensee — 234 — bei durchschnittlich 10 nm Höhe die untere Cirenze; die gleichmäßig spitz turmförmigen (Reichenau und Radolfzell) fallen unter furricula Heid, die etwas aufge- blasenen und zusammengeschobenes (Friedrichshafen) unter peregriformis Miller. Mit flavida hat Clessin eine Zwischenform bezeichnet, die zum Typus hinüber- führt. Die Wiesensümpfe erzeugen ähnliche Zwerge (parvula Hazay), denen die dicke Schale der See- formen fehlt. 4. Bythinia tentaculata L., die verbreitetsie Wasser- schnecke, überaus zäh im: Widerstand gegen äußere Einwirkungen, zeigt im Bodensee am deut!ichsten das oben angeführte doppelteVe:halien: entwede: trotzig, robust, narbenvoll, groß (12:3 mm), dick, bauchig und zusammengeschoben (Reaktionsforn) oder klein und zierlich, spitz, 7,5:5 mm (eingefügte Anpassungs- form, Zwerg). 5. Valvata piscinalis Müli. erscheint als contorta Mke. — antigua Sow. und alpestris Küst. In den Alpenseen ist alpestris, in den Voralpenseen antigua die gewöhnliche Form, und hier wird sie zu einer Zwergform geprägt, die an Kleinheit alles hinter sich läßt. Mit 3 mm Höhe erreicht geyeri Menzel (Weißen- see bei Füssen, Untersee bei Radolfzell, in 2 kleinen Seen Oberschwabens, im Schweriner Außensee) nur ?/; der Mündungshöhe einer antigua in ihrer größten Stute. Der Bodensee mit der wechseinden Gestaltung der Ufer und der ökologischen Zustände prägt die Formen, aus denen seine Fauna zusammengesetzt ist, an gesonderten Orten. Dort werden sie auch ausge- worfen. Man kann, wenn man die Ufer abschreitet, jede Form in nahezu reiner Auslese, zu Dünen ange- häuft, vorfinden. Also ist sie auf die dort herrschenden — 235: — örtlichen Zustände zurückzuführen. Die Zwerge zeugen zwar von Entbehrung und Einfügung, aber nicht von Kampf und Gegenmaßnahmen. Sie wurden von den Wellen nicht angegriffen; aber diese haben sie am Kriechen und an der Nahrungsaufnahme gehindert. Aut dem Schlamm, der Anker- und Nährschicht ge- borgen, aber zurückgehalten auf engem Raum, der nicht so viel bot, als zum normalen Wachstum er- forderlich gewesen wäre, ganz so, wie Ariania arbus- forum auf der Wiese eines Albtales: Futter genug aut feuchtem Boden, aber kein Gebüsch, keine Deckung, kein Schutz gegen die liebe, böse Sonne, enger und engster Lebensraum, eingeengt an Wurzeln und unter den Blättern der Pestwurz und Musdistel. Wo die Beschaffung von Baustoff verhindert wird, kann nur ein kleines Haus gebaut werden. Seine regelmäßige Ausführung beweist, daß die Zustände während der Bauzeit dieselben geblieben, dauernde gewesen sind. Zu F. A. Schilders Mitteilungen über Cypraea vinesa Gmel. in Geschichte und Urgeschichte.') Von Carl F. Jickeli, Hermannstadt, Rumänien. Nach den Beobachtungen, welche ich ıım Jahre 1871 am Roten Meere über den Fang und die Verwendung von Meeresstieren, insbesondere auf den Dahlakinseln zu sammeln Gelegenheit hatte,?) wird dort Cypraea vinosa, welche nur stellenweise vorkommt und deren Lieblingsplätze isoliert im Meere liegende kleine Inseln ') dieses Archiv 1923 p. 204. °) Carl F. Jickeli: Die Fischerei, insbesondere die Perlen- lischerei auf Dahlak. Erlebnisse und Beobachtungen. Ver- handlungen und Mitteilungen d. siebenbürgischen Vereins f. Naturwissenschaften 1907 Bd. 57. Be sind, von den Küstenbewohnern dort weder als Schmuck getragen, noch findet sie sonst eine Verwendung. Sie ist dort nur ein Handelsartikel, der auf Bestellung ge- fischt wird, um dann nach den Gallaländern und dem Sudan exporliert zu wer.len, wo sie — wie man mir sagte — zum Glätten der Wäsche verwendit wird. Ven einer Beziehung dieser Schnecke zu Vorstellungen sexueller Natur habe ich nie etwas gehört. Ich ver- ımute aber, dass bei den Küstenbewohnern des Roten Meers eine andere Cypraea-art an die Stelle von Oypraea vinosa getreten ıst, und zwar Cypraca turdus, welche eine im Süden des Roten Meeres allgemein verbreitete Schnecke ist und der von den Eingeborenen eine magische Bedeutung zugeschrieben wird. Ich möchte das daraus schliessen, dass Oypraea turdus dort bei den Eıngeborenen den Namen Vergissmeinnich' füh t. Als ich den Namen hörte, drängte sich mir gleich die Vermutung auf, dass da eine Beziehung zum Lixbes- leben bestehen dürfte. Leider bin ich der Frage damals nicht weiter nachgegangen und heute diängt sich nun- mehr die weiter g.herde Frage auf, ob es nicht auf Vorstellungen sexueller Natur und ebenfalls wie bil Oypraea vinosa auf die Achnlichkeit ıhrer Mundöifnung mit den wei! lichen Genitalien zurückzuführen ist, dass Cypraea moneta, die unter dem Numen Kauri bekannte Schnecke, schon in alten Zeiten zu „Muschelgeld“ werden und weithin als solches sich einbürgern konnte. Literatur. Schnitier, H. Die Najaden der Schweiz. Mit besonderer Berück- sichtigung der Umgebung Basels. Zeitschr. f. Hydrologie, II, Suppl., 1—200, Taf. 1—15. Die Arbeit besteht aus 2 Teilen, einem variationsstatistischen und einem tiergeographischen. Da die bisher in Fachwerken ge- — 237, — gebenen, sich aus Längen-, Höhen- und Tiefenangaben auf Grund von: nur wenigen Exemplaren bestehenden Maße unge- nügend erscheinen, um einerseits die individuelle, andererseits die lokale Variation der Najadenarten und -lokalformen aus- zerdrücken und um tiergeographiscue Schüsse zu gestatien, wendet Verfasser ein komplizierteres Maßverfahren an, daß an großen Reihen von jedem einzelnen Fundorte ausgeführt wurde und das sich aus den folgenden Einzelmaßen zusammensetzt: Schalen- länge, Länge von Vorder- und Hinterteil, Schalenhöhe, Schaien- dicke, Gewicht der leeren Schalen; aus diesen Einzelmaßen werden nun folgende Indices ermittelt: Höhenlängenindex, Dickenlängenindex, D:ckenhöhenindex, Verhältnis der Länge des Elinterteils zu :der :des; Vorderteils;- letztere gleich: 1 gesetzt, relatives Schalengewicht der rechten Klappe, bezogen auf das gleich 100 gesetzte der linken. Außerdem wurden nicht zahlen- mäßig ausdrückbare Eigenschaften, wie Schalenfarbe und -zeich- nung, Korrosion, Ausbildung des Hinterendes, Schalenbelag, Wirbelskulpiur, Farbe des Perlmutters und Ausbildung des Schlosses in Betracht gezogen. Alle diese Einzelheiten, auf die in der Schweiz vorkommenden Arten angewendet, sind in Tabeilen und Diagrammen zusammenseiaßt und ergeben, neben weniger wichtigen Punkten, Mittelwerte für jede einzelne Art, je nachdem d.ese in gut umreißbaren biologischen Umgebungen, wie Weihern und Teichen, S:en, Gebirgsseen, Flüssen, Bächen, Altwässern oder Kanälen lebten. Innerhalb dieser biologischen Umgebungen spielt wiederum die geologische Beschaffenheit ‚des Untergrundes e:ne große formbildende Rolie Die Ueber- tragung dieser gründlichen und grundlesenden Untersuchungen aut das tiergeographische Gebiet bringt Verfasser zu einer durchaus ablehnenden Ans:cht über die tiergeographische Ver- wertbarkeit der Najadenlokaiformen im allgemeinen und be- sonders für die Schweiz, da er die von Kobelt von dort angegebenen Lokalformen nicht unterscheiden kann. Mossop, Bessie. The rate of growth of the sea mussei (Mytilus edulis L.) at St. Andrews, New Brunswick, Digby, Nova Scotia, and in Hudson Bay. In: Trans. R. Canad. Inst., MIW.1022...5. 3—22,.51-Fig: Das Alter der Miesmuschelschale ist mit Hilfe der jähr- lichen „Ruheringe‘ bestimmbar; mit Hilfe dieser Bestimmungs- methode konnte Verfasser in das geringe Alter des von ihr unter- suchten Muschelparks von St. Andrews, Neu-Braunschweig, fest- stellen. Gunst oder Ungunst der Lebensbedingungen bestimmen die Größe des Wachsiumfortschrittes, ohne daß frühere Lebens- bedingungen dabei eine Rolle spielen. Der durchschnittliche Fortschritt des Längenwachstiums ın einem Jahr beträgt bei der Miesmuschel: a) in einem typischen in der Strandzone geiegenen Muschelpark bei St. Andrews 10,8 mm; b) in einem Park, der ständig vom Wasser bedeckt isi, bei Niger Reef, St. Andrews, 14,8 mm; c) in einem typischen Park in der Strandzone beı Digby 16,0 mm; d) in der Hudsonbay 3,4 mm. Der Längen- en wachstumsfortschritt der Miesmuschel ist in der gleichen Gegend größer oder kleiner, je nach der Länge der Dauer des Trocken- liegens bei Ebbe. Schmidt, W. J. Ueber den Bau der Perien mit besonderer Berücksichtigung ihrer kristallinischen Elementarieile In: Arch. f. Mikrosk. Anat. Voi. 97, 1923, 5. 251—282, Taf. 15—16. Als Abkömmlinge der Schalenstof e der Muscaei, bei der sie gebildet werden, seizen sich die Perlen aus den gleichen Elementarbestandieiien zusammen, aus denen d.e Schale der erzeugenden Muschel zusammengesetzt is. Die.en Elementar- bestandieilen entsprechend unterscheide: Verf. Calcitprismen- perlen, Aragoniiprismenperien und Perlen aus helier Schicht; Perlen von gemischtem Bau besienen aus abwechseinden Lagen verschiedener Schalenstoffe. Die bei dein Muscheln in mehr oder weıizer e_e:en Lagen angeordneten Bauelemente erfahren bei der Perle durch die kugelige Gestalt des Perlsacks eine auf den Bildungspunkt zentrier.e Änordrung: bei den Prismenperlen und denen aus heller Schicht stehen die Baufleiie strahliig um das Zentrum, beı den Perimutterperlen liegen sie konzentriscn um den Bil- dungspunkt. Durch diese zentrische Änordsung eststent „bei Perldurchschliffen im polarisierten Licht bei gekreuz.en Nicols ein dunkles Kreuz (Sphäritenkreuz). Trotz dieser oplischen Uebereinstimmung der Per!en mit Spaätroktistallen möchte Verf. die Perlen nicht als solche bezeichnen. Ghosh, E. On the Anatomy of Scaphula, Benson, with a description of a new species. In: Proc. Zool. Soc. London, 1922, S. 1139—1144, 7 Textfig. Die Gattung Scaphula gehört zur Familie der sonst marinen Arciden und kommt lin den Flüssen Indiens und Birmas in drei Arten vor. : Untersucht wurden Sc. celox Bens. und eine neue Art, Sc. minuta, vom Tale Sap von Singgora, Ostsiam (S. 1145, Textfig. 6). Der Weichkörper von Scaphula ist durch die bedeutende Verlängerung in der Längsachse ausgezeichnet. Die Byssusdrüse ist schwach entwickelt, Sinnesorgane scheinen zu fehlen, beides wohl aus dein Leben in Flüssen entstandene Degenerationserscheinungen. Im allgemeinen s’eht Scaphula ana- tomisch den Gattungen Byssarca, Barbatia und Acar näher als anderen Arciden. Arey, Lesley B. Glochidial teeth and the mechanics of attach- ment. In: Anat. Rec., XXIV, 1923, Nr. 6, S. 388. Die Schließplatte der hakenlosen und die Schließhaken der mit Haken versehenen Glochidien sind homo!ozge Gebilde. Beide sind Spezialisierungen des ursprünglichen Schalenrandes mit dem unspezialisierten Rest der Schale. — Die Glochidien- schalen sind äußerlich mit einer kutikulären Schicht, innerlich aber mit einer echten Kutikula ausgekleidet; am Schalenrande gehen beide ineinander über. An der Schließplatte, bzw. den Schließhaken, findet der Uebergang auf der Innenseite der — 139 — Schalen statt. — Alle Glochidientypen tragen äußerlich Zahn- eebilde. Bei den hakenlosen 'sind sie sehr klein und zahlreich, bei den hakentragenden werden sie zu starren Dornen auf der Mittellinie der Haken und werden nach den Seiten ‚weniger zahlreich und klein. In einem extremen Falle fAnodonta imbecilis) erstrecken sich die Zähnchen über den ganzen Schalenrand bis über die Schloßlinie. — Bei der Anheftung wird die Schließvorrichtung durch Zusammenziehen der Schließ- muskein in das Gewebe des Wirts gepreßt und die Zusammen- ziehung so weit fortgesetzt, bis die Schließplatten oder Schließhaken senkrecht zu ihrer ursprünglichen Stellung stehen und ihre Aubenflächen einander parallel und zugekehrt sind. Hierdurch wird weiteres Wirtsgewebe gefaß: und durch Zähne oder Haken festgehalten, so daß schließlich das Glochidium in einer breiten Zone von eingeklemmten oder festgehaktem Gewebe gesichert ist. Arey, Lesley B. Sources oi nutriment during the metameorphosis ot fresh-water mussels. In: Anat. Rec., XXIV, 1923, Nr. 6, S 38. Die Nahrung, die die Muschellarve während ihres Para- sitismus an Fischen zur Umwandlung nötig hai, stammt aus 3 Quellen: 1. Das angegriffiene Gewebe des Wirts wird durch extrazelluiäre Verdauung in der Mantelhöhle und durch Phaso- zytenwirkung und intrazellu.äre Verdauung innerhalb der Man- telzellen verwendet. 2. In spä!erem Stadium wird der iarvale Adduktormuskel abgebaut und durch amöboide Zellen nach und nach zum Mantel geschafft, der die Stückchen noch weiter zerkleinert und in Nahrung umsetzt. 3. Ein Flüssigkeitsaustausch zwischen Wirt und Parasit findet statt, aber nicht, wie man hätte annehmen sollen, durch die bei der Festheftung des Glochidiums mitgeiaßten Gefäße, sondern durch das das Glochi- dium umgebende Gewebe des Wirts. Nelson, Thurlow €. The attachment of oyster larvae. In: Anat. Ber, XXIV, 1923, Nr. 6,.5..395, Die Anheftung reifer Austerlarven an Glasplatten wurde beobachtet, die in die Gezeilenströmung gehängt worden waren. Die Larven bewegten sich langsam auf ihrem Fuß, indem sie sich in enger werdenden Spiralen bewegten; nach 15 Min. kamen sie zur Ruhe, indem der Ventralrand der linken Schale sich auf die Giasplatte legte. Der median gehaltene Fuß hielt die Muschel in dieser Lage, während die Anheftung durch Anlegen des sezernierenden Manteirandes an das Glas erfolgte. Wodjanizky, W. A. Bemerkungen über die Mollusken der Bucht von Noworossijsk. In: Russ. Hydrobiol. Zeitschr., Saratow, II, 1923, S. 23—27. Verf. beschäftigt sich mit einer Reihe von im Schwarzen Meere weit verbreite.en Mollusken, deren Var;ationen er bei den — 240 ° — aus der Bucht von Noworossijsk stammenden Tieren feststellt und die er mit: solchen aus anderen Teilen des Schwarzen und Mittelmeeres vergleicht. Thiele, J. Ueber die Gattung Philobrya und das sogenannte Buccalnervensystem von Muscheln. In: Zool. Anz., LV, 1923, S. 287 —292 Beschäftigt sich mit den Arbeiten von Maria Olasing. Es wird festgestellt, dass die von der genannten Verfin. aufgestellte und anatomishh untersuchte Gattung Stempelleria nicht zu den Avicul den, sondern zu den Arciden, Unterfam. Liniopsinae, gnhört, dass also auch die von Clasing gerrachten Vergleiche mit Margaritifera vulgaris nicht in vollem Maße stimmen können, Die genaue systematische Stellung von Stempelleria Clasing, die mit Philobrya Carp. identisch ist, wird in einer Uebersicht über die Subfam. Limopsinae dargetan; dabei werden die neue‘ Gattungen Limopsilla (Typus Limopsis pumilio LE. Smith) und Lissareula (Typus: L australis n. sp. von der Torresstrasse) aufgestellt. Entgegen der Clasingschen Ansicht, die bei Marg. vulgaris und vielen anderen Muscheln in der Mundumgebung gefundenen, unregelmäßigen Ganglienknoten fänden sich bei allen Acephalen und seien dem Luccalganglion der anderen Mollus- ken homolog, sieht Verf. darin eine Neuerwerbung der Muscheln, die aus Strängen der Cerebralganglien herstammt und beson- dets die Paipen innerviert, weshalb er für sie den bezeichnen- deren Namen „Palpenganglien“ vorschlägt. Auch die von Stempell versuchte Deutung dieser Ganglien als cinem sympa- thischen Nervensystem angehörig zweifelt Thiele an, da sie in der Hauptsache nur Muskulatur und Sinneszellen der Mund- lappen versorgen und erst in zweiter Linie einen Teil des Vor- derdarms innervieren. Ehrmann, P. Land- und Süßwasserschnecken aus den süd- lichen Schan-Staaten, Hinterindien. In: Sitz. Ber. Nat. Ges. Leipzig, XLIV—XLVII, 1918-1921, S. 1—28, I Taf. (Erschie- nen. 1922). In der Hauptsache systematisch. aber, da über eine fau- nistisch nur ungenügend bekannte Gegend handelnd, von ge- wisser tiergeographischer Bedeutung. Z.B. ist das anscheinende Ueberwiegen des sonst im Allgemeinen in Mittel- und Ostasien besonders stark entwickelten Landschneckenfamilie der Eulotiden über die sonst für Hinterindien bezeichnenden Camaeniden eine sehr bemerkenswerte, hier zum ersten Male gewürdigte Tatsache. Neu beschrieben werden: Macrochlamys micholitzi, Plectopylis goniobathmos, Eulota euomphala, Aegista plectopyloides, Plectotropia subangulata, Melania persculpta mit den Förmen biserialis und jriserialis. Haas. Herausgegeben von Dr. F, Haas und Dr. W, Wenz Druck von Pf. Hartmann in Schwanheim a.M, Selbstverlag der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft. Ausgegeben : 1. Dezember 1923. Arch. f. Molluskenkunde LV, 1923. Far" VILE AN | Abb. 1—5. Anatomie von Xerocerastus damarensis minor. 1. Organe der Mantelhöhle. 2. Geschlechtsapparat. 3. Kiefer (die Längsstreifung nur in der Mitte gezeichnet) 4. Radula. 5. Zentralnervensystem: Visceralkommissur nach vorn ge- klappt, linkes Cerebralganglion nach links, rechtes fort- gelassen. i E. Degner, S.-W. airikan. „Eniden“. x B [ u, \ Er AT, & an we 1 | j le \ > a [3 > 4 ' # 274 11 \ 1 \ au 1 ’ JH | bau leitt 4 )r® Fa 7 ı . Ä v » Tin: L ı Ag. RL, ’ 4 Fr hi 3 =: if | ÖL F r 2 } } 1 Pi Im 17 L EASY .E | 16 f 117 (.f il N - un er: ) pa l u. h Ad. 44 NETTES : a > i > | en “ \ c “ - ae % s PU TEn 2 k g 5 de E y P n .. aM um 1. AN 0, "a R ge 2 1d \ tt; F Hr u r 3 13 Ä Fe u ee De BER > 5 14% I ET n E r ae Er f i- TER ze ! . y ji k F, [ r k \ 2 \ , NEN { Pr, om pe 17 ö k we ‚ Pr 1pRN E\ x 7 \ nn % 7: '% 4 t h ie FT (kr 2 w sr A r-cigl gi s an Ä k es e a7 £ #8. % ; PA SE ä IR „er f en! a’ SHNNEN DE f 7 ' ? \ er) kchneckenin ee | En ‚eichäendeirl ü Ka pi 2 Kr « # Li % Es A 7 a - . 6 .; if N a E Jü - ur & LIT 3 al 5 5 d | 073% navy. HimialE uf. ö- je uns a f +> un »* De f BT för ualns 1 vrh;s | 9 La’ ” 5 + 5 Pr r N i 1191 } TI 3b. er san ge fa} ey ä ? T » » £ IIND ALSTSCH a ui eng! EanAy- HJulaııah unkfancanac). 'kaajln Taf. IX. Arch. f. Molluskenkunde LV, 1923, Werner u. Winter, G.m.b.H., Frankfurt a, M. v.d. Meer-Mohr. ind; I, Heft 5 H. m. En Bere un s stem der Ken | en Reich und Ausland: 28 Goldmark a ‚Gold- | RER and L; Heft e, PA. "dehalder. ‚Kritischeg: Verzeichnis de ebenden und fossilen Arten der Gattung Cypraea, wird dem- RR a chst erscheinen. Voraussichtlicher Preis: 1,5 Goldmark. SE a RE 3 ‚Mitglieder der D. M. G., die auf die Abhandlungen ( Mes. 2 a hivs subskribieren, genießen einen Rabatt von 25°/o, "sub-) . tag Ri bierende RABEN, IA bei Abnahme ı ein BR PRO N A r Hefte: eo Ran DI a u N "Zur Beachtung! Bes | a sind für den Inhalt. Ihrer, Arbeiten allein. ee 2 SAH EIER SEN ‚den. seen 25 Sonden ei zur Verfügung. "ir weitere Exemplare und ttung kommt der Selbstkostenpreis. in An- bezügliche Wünsche bitten wir bei Rück- Bl an A le bekannt zu f \ NS im lin in. der Reinenfolße Fre SEE Pe Ma zum Abdruck, „wobei ‘jedoch die (Arbeiten ‚der, 1) 1, ah ren en a Malakozoologischen Gesellschaft e einen A bestehen, dab. ER Mitglieder bei N zur Veröffentlichung im Archiv Er befolgen: ERUER N 1, dier: um unnötige. Korrekturen” au er niit er en müssen, ‚sind REG, A” rn ” > > afeln, wird Bo n Et nah in { st Kran den x Herausgebern ee # X n | ellern von Bi eren Angeboten die Unausführbarkei ihrer - Bestellung ‚ereits a r dann beso uders s mitgeteilt Kar wenn Postkartenr kporto efüg: W Neue Mitglieder der Deutschen Malakozoologischen | Gesellschaft. d’Ailly, Adolf, Dep. Chef d. Kön. Schwedischen Kiseähahnen a. D., Stockholm, Odengaten 104. — American Museum of Natural History, New-York. — Burnup, Henry, C, Maritzburg, Natal, Box 132 P. ©. — Lindinger. Dr. L., Vorstand d. Schädl. Abt. d. Inst. f. angew. Botanik, Hamburg” 14, Versmannskai. — Natur- torschender Verein, Brünn, C. S. R. — Oberwimmer. Dr. A., Stadtarzt, Wien XVII, Leopold- -Ernstgasse 32. — Reidat, Rudolf, Mühlhausen i. IL; St. Petri 158. — Schad. Prof. Dr. ]., Ehingen a. D. — Scheibener, Dr.-E., Buitenzoarg, Java, Boeboelak 16. —. v Teppner, Dr. W., Graz, Steiermark, Leechgasse 30. — Univer- sitätsbibliothek, Kristiania. — Volz, Elisabeth, Pforzheim, Christoph- Allee 13. — Jekelius, Dr. Erich; Kronstadt, Rumänien, Mittel- gasse 61l. He Ausgeschiedene Mitglieder. Prof. Zdenka FAaUR ERUERE Prag. Adessscränderunge Gaschott, O., München, Liebigstrasse 7, IH. — binden Dre „E Oberarzt, Frankfurt a. M., Städtisches Krankenhaus, rare klinik, Eschenbachstrasse 14. — Schlesch, H,, NP 0., Gustav a doligade 14, I. Re