^^■i-, ^5S. Bepfcht über die lieistuug'eii in der IVatur- g:ei9chiclite der TÖgel während des Jahres 1§51. Von Or. Hartlaul» in Bremen. Unter den Bereicherungen, welche das Jahr 1851 der Ornithologie brachte, ist nur eine von hervorragendem Interesse und grosser wissenschaftlicher Bedeutung. Man erlangte zu Paris Eier und Knochenfragmente eines Riesen- vogels von Madagascar, von dessen einstiger Existenz aller- dings verschiedene ältere und neuere Angaben Zeugniss ge- geben hatten, ohne dass es doch bisher gelungen war, ir- gend welche thatsächliche Beweise für dieselbe zu entdecken. Isidor Geoffroy St. Hilaire nennt diesen Vogel, wel- cher sich keiner der bekannten lebenden und fossilen Gattun- gen anzuschliessen scheint, Aepiornis maximus. — Die Zahl der neuentdeckten Arten stellt sich bedeutend geringer als im vorigen Jahre. Die meisten derselben sind afrikanischen Ursprungs, so unter anderen eine durch Grösse und Farben- pracht gleich ausgezeichnete zweite ächte Musophagaart. — Owen und Man teil beschrieben verschiedene neue und zum Theil sehr bedeutende Skelettheile der subfossilen neu- seeländischen Gattungen Dinornis und Palapteryx. — Der Bei- träge zur ornithologischen Litteratur waren kaum weniger als im vorigen Jahre. Unter ihnen werden wir mehrerer an Umfang und Gehalt gleich bemerkenswerther zu gedenken haben. Blyth in Calcutta bleibt unermüdlich in seinem Ei- Archiv, f. Naturgesch. XVIII. Jahrg. 2. Bd. A 2 Hartlaub: Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte fer, die Ornithologie des continentalen Asien's, der Nicoba- ren und Ceylon's zu fördern; ein wichtiger Beitrag von ihm folgt dem andern. Sir W. Jardine, Baron v. Mül- ler und die Brüder Verreaux vermehrten das Artenver- zeichniss afrikanischer Vögel. Für America wäre vor Allem der trefflichen monographischen Bearbeitungen einiger süd- amerikanischer Gattungen zu gedenken, welche der Englän- der S. M. Sclater in den „Contributions to Ornithology'' er- scheinen Hess, und zu unserer J3is dahin höchst unvollkom- menen Kenntniss der Ornithologie der intertropischen Insel- gruppen des stillen Oceans lieferte der Americaner Titian R. Peale schon vor mehreren Jahren wichtige aber schwer zugängliche Beiträge , deren , wenn gleich sehr verspätete Mittheilung dem diesmaligen Jahresberichte vorbehalten blieb. Am 12ten Juni constituirte sich in Berlin die „Deutsche Ornithologen-Gesellschaft.« Dieselbe bezweckt die Förderung der gesammten Ornithologie. Jeder Freund der Ornitho- logie, In - oder Ausländer, kann Mitglied werden. Fünf or- dentliche Mitglieder bilden den Vorstand. Alljährlich findet eine Versammlung statt. Das Organ der Gesellschaft ist die „Naumannia." Das erste Heft des zweiten Bandes dieser Zeit- schrift giebt auf S. 7 die Statuten und besagt alles Nähere. Glück auf! Edward Newman veröffentlichte „First thoughts on a physiological arrangement of birds." Darnach würden die Vögel in zwei Hauplabtheilungen zerfallen , und zwar 1) in y,Hesthogenous birds^ oder solche, deren Junges bekleidet, mit warmem Dann bedeckt aus dem Ei kommt, sieht, hört, riecht, leicht läuft u. s. w. ; und 2) in ,fiymnogenous hirds^ oder solche, deren Junges nackt, blind und unfähig zu gehen das Ei verlässt. Die erste Abiheilung umfasst die Hühner, Strausse, Regenpfeifer, Schnepfen, Wasserhühner, Taucher und Enten; die zweite Pelicane, Möven, Raubvögel, Reiher, Passeres, Klettervögel und Tauben. — Jeder neue systematische Ge- sichtspunkt bietet ein gewisses wissenschaftliches Interesse dar, so auch dieser. Im Uebrigen lässt sich nicht viel über diese „Ersten Gedanken u. s. w." sagen. Unserer Ansicht I der Vögel während des Jahres 1851. 3 nach hat die Physiologie mit der Systematik der Thiere ge- rade so wenig zu thun,. wie die Chemie mit der Systematik der Mineralien. Scharfsinniges Auffassen und Vergleichen aller äusseren Theile mit Berücksichtigung der Winke und Anhaltspunkte , welche Lebensweise , Stimme und Fort- pflanzungsgeschäft geben, wird die Grundlage jedes systema- tischen Versuchs bilden müssen , welcher mehr als „Gedanke," welcher practisch brauchbar sein soll. Dr. L. Reichenba ch's „Novitiae ad Synopsin Avium'« giebt auf 45 recht sorgfältig colorirten Tafeln nachträgliche Abbildungen neuerer Arten aus den Ordnungen der Rasores und Grallatores, und bildet eine eigene Abtheilung von des- sen „Icones ad Syn. Avium." Den wissenschaftlichen Werth und die Brauchbarkeit dieser vollständigsten aller or- nithologischen Kupfersammlungen hat schon der vorjährige Bericht nach Verdienst hervorgehoben; es freut uns hinzu- fügen zu können, dass sich diese späteren Abbildungen durch sorgfältigere und weniger grelle Colorirung, so wie durch et- was grösseren Maasstab sehr vortheilhaft vor den früheren auszeichnen. Ebendasselbe gilt von der 8ten Abtheilung der Reichen- bach'schen „Icones ," den ^Alcedineae.^ Mit sehr wenigen Ausnahmen werden sämmtliche Arten dieser Familie der er- sten der „Cohorte der Spähvögel, Invesligatores" in 160 Ab- bildungen -"auf 44 Tafeln naturgetreu und kenntlich darge- stellt, zum grossen Theil nach Originalexemplaren der Dres- dener und anderer Sammlungen. Zu diesen Alcedineen hat denn der Verfasser endlich einmal Text gegeben, und zwar als erste Lieferung seines „Handbuchs der speciellen Ornitho- logie." Man studiert diesen nicht auf Compilation beruhenden Text mit wirklichem Interesse. R. geht in der Annahme ge- nerischer Sectionen so weit — als eben nur gegangen wer- den kann, mitunter selbst über die Grenze des nach unserem Geschmack Zulässigen hinaus (so z. B. wenn er Ale. ameri- cana und Ale. bicolor generisch trennt). Bei den einzelnen Arten wird das historische gewissenhaft und kritisch gege- ben, und man stösst hier auf manche feine und eigenthümliche Unterscheidung. Sehr genaue Maasangaben erhöhen den Werth der zahlreichen Originalbeschreibungen. Von der Lebens- 4 Hartlaub: Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte weise ist R. alles Wichtigere zusammenzustellen bemüht ge- wesen. Der specielle Theil des Berichts wird auf gewisse Einzelnheiten dieser Arbeit zurückkommen, zu deren Fortfüh- rung und eventueller Vollendung man Reichenbach von Her- zen Muth, Ausdauer und kräftige Unterstützung von Seiten i\es Publikums wünschen mag. Dr. J. Cabanis ist eifrig beschäftigt mit der Anfer- tigung eines „räsonnirenden Catalog's" der ausgezeichneten ornithologischen Sammlung des Oberamtmanns F. Heine auf St. Burchard bei Halberstadt. Von dieser sehr inhaltreichen und wichtigen Arbeit sind bereits an 150 Seiten gedruckt, und wir können uns um so weniger versagen, derselben hier schon vor dem Erscheinen mit einigen Worten zu gedenken, als bei dem etwas weitläuftig angelegten Plane des Buches leicht noch einige Zeit bis zur Beendigung desselben verge- hen möchte. Die uns wohlbekannte Heine'sche Sammlung ist augenblicklich die bedeutendste Privatsammlung in Europa, und die Wissenschaft kann es dem Besitzer derselben nicht genug danken, dass er seine Schätze auf solche Weise in ihrem Interesse nutzbar macht. Cabanis sucht in diesem Cataloge die Synonymie jeder Art kritisch festzustellen. In der Consequenz möglichst knapper Fassung des Genus geht er fast noch weiter als Reichenbach, und was die von ihm angenommenen neuen Arten betrifft, so scheint sich wenigstens ein Theil derselben , als auf zu minutieuse Un- terschiede hin begründet, weiterer Untersuchung unterwerfen zu müssen. Der wissenschaftliche Werth dieser Arbeit wird noch dadurch bedeutend erhöht, dass Cabanis in derselben viele bis jetzt unbeschrieben gebliebene selt- nere Arten des Berliner Museums ausführlich be- schreibt. Das zum Grunde gelegte System ist natürlich das von C. in den „Ornithologischen Notizen" aufgestellte. Eine etwas raschere Förderung dieses Buches, welches unbedingt den bedeutenderen Erscheinungen der ornithologischen Lite- ratur beizuzählen ist, wäre sehr zu wünschen. Von Sir W. Jardine's „Contributions to Ornithology« brachte das Jahr 1851 den 4ten Band, gleich den früheren, des Neuen und Interessanten viel bietend. Derselbe enthält {lusser Beschreibungen und Abbildungen neuer Arten, auf der Vögel während des Jahres 1851. 5 welche der specielle Theil des Jahresberichts zurückkom- men wird, eine übersichtliche Zusanimenstellung dessen, was 1850 in Grossbritannien Ornithologisches geleistet wurde, fer- ner vortreffliche monographische Bearbeitungen der Gattun- gen Calliste, Euphone, Pipra und Dacnis von P. L. Scla- ter, wichtige Beiträge zu unserer Kenntniss der Vögel West- africa's von Sir W. Jardine und H. E. Strickt and, Bemerkungen über die Gattung Scytalopus von Jardine und Lafrenaye, werthvolle Nachweisungen über einzelne seltnere Arten u. s. w. Wer exotische Ornithologie culti- virt, wird mit uns jedes neue Heft dieses Werkes mit Freude begrüssen. R. Titian Peale „Mammalia and Ornithology of the United States Exploring Expedition" 1 vol. 4to, Philadelphia 1848. Leider müssen wir das im vorigen Berichte mitge- theilte Urtheil eines sehr competenten amerikanischen Kriti- kers über dieses durch die Masse seiner Irrlhümer ganz ausserordentliche Buch im vollen Maasse bestätigen. Die ganze ornithologische Litteratur hat kein Analogon dazu auf- zuweisen. Dennoch ist dasselbe sehr wichtig und die in demselben gegebenen Nachrichten über die Vögel Polyne- sien's sind von solchem Interesse , dass es sich der Mühe lohnt, aus dieser Spreu von Unrichtigkeiten die Goldkörner herauszusuchen. Hier nur kurz das Wichtigste. Peale be- schreibt über 80 neue Arten , aber kaum ein Dritttheil der- selben scheint wirklich neu zu sein. Die Mehrzahl dieser letzteren sind oceanische. Dagegen erfahren wir, dass unter den von Peale für bekannt gehaltenen und nur nominell auf- geführten Arten manches Neue steckt. Die Mittheilungen über Lebensweise, geographische Verbreitung u. s. w. sind oft in hohem Grade interessant. Bei der absoluten Unkennt- niss der ornithologischen Litteratur, mit welcher dieses Buch verfasst wurde, konnte es jedoch nicht fehlen* dass nicht auch schon Bekanntes unter denselben wäre. Mehr im speciellen Theile dieses Berichts. Hoffentlich findet das ganze reiche ornithologische Material der „Exploring Expedition" einen neuen, seiner Aufgabe gewachsenen Bearbeiter. Wir würden Ca s sin dazu vorschlagen. Von Pucheran's „Etudes sur les types peu connus du 6 Hartlaub: Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte Miisee de Paris" erschienen zu unserer Freude auch in die- sem Jahre mehrere Fortsetzungen: Rev. et Mag. de Zool. p. 272, 369 und 563. Wir wissen nicht, ob Pucheran be- absichtigt, seine Forschungen auch über die noch übrigen Klassen der Vögel, die Passeres, Scansores, Cohunbae und Gal- linae auszudehnen , können aber den lebhaften Wunsch , dass dies geschehen möge, nicht zurückhalten. „Naumannia. Archiv für die Ornithologie, vorzugsweise Europa's/' Viertes Heft. Es geht sehr langsam mit dieser Zeitschrift , und von jenem Schwünge , der auf gedeihliches Bestehen und lebenskräftiges Fortblühen hinzudeuten pflegt, ist noch wenig zu spüren. Es verdient dieses 4te Heft jedoch alles Lob. Neben manchen mehr oder weniger interessan- ten Beiträgen zur Naturgeschichte vaterländischer Vögel ent- hält es einiges nicht Unwichtige über exotische Arten und, zum ersten Male, Zusammenhängendes über die Richtung und Bedeutung der neueren Oologenschule aus der Feder von C. Baldamus. Wir unterschreiben bei Weitem nicht Alles, was hier über moderne Systematik gesagt wird, verkennen jedoch die Wichtigkeit der Oologle für Systematik keinen Augenblick, und sehen in der jetzt angebahnten Behandlung derselben einen wesentlichen Forlschritt der Wissenschaft. Von der chemischen Untersuchung der Eierschalen erwarten wir ganz und gar nichts und halten jede darauf verwandte Mühe für Zeitverlust. Das Verzeichniss der oologisch gut charak- terisirlen Eiergruppen, gleichsam das erste Ergebniss der neue- ren Studien über diesen Gegenstand, muss jeden Ornitho- logen interessiren. Wir würden dasselbe, gestattete es der Raum, hier gern reproduciren. Von F. A. L. T h i ene m ann's „Fortpflanzungsgeschichte der gesammten Vögel« erschien ein 7tes Heft, enthaltend Bogen 37 bis 42 und die Tafeln 61 bis 70. ^Alles schon früher zum Lobe 'dieser vortrefflichen Arbeit Hervorgehobene gilt auch für dieses 7te Heft, welches den Gattungen Tringa, Phalaropus, Himantopus, Totanus, Limosa, Recurvirostra, Ibis, Cancroma, Platalea , Ardea, Psophia, Ciconia und Phoenico- pterus gewidmet ist. H. R. S c h in z „Naturgeschichte der Vögel« u. s. w. Neue Auflage. Heft 8—10. ist rühmlich zu erwähnen. der Vögel während des Jahres 1851. 7 W. E. Evans „The song of the birds or analogies of animal and spiritual life« ed. 2. London 8. 320 S. „Die Hausvögel in den Verhältnissen zu den Wissen- schaften, Künsten, Gewerben und der Lebensweise des Men- schen." Zwickau. 8. 68 S. Man liest dieses kleine, von dem „Vereine zur V erb reitung von Volk ssclir iften « herausgegebene Buch mit Vergnügen. Es scheint uns seinem Zwecke durchaus zu entsprechen. J. C. Bennetl „The poultry book; a treatise on bree- ding and general management of domestic fowls; with nu- merous original portraits from life. London. 8. 310 S." Ohne Fortsetzung blieben: Dubus „Esquisses Ornithologiques." C. L. Bon aparte „Conspectus generum avium.« Europa. Die „Nachträge , Zusätze und Verbesserungen" zu J. Fr. Naumann's „Naturgeschichte der Vögel Deutschlands« nahmen ihren Fortgang. Der Text kam bis zu S. 307, die Tafeln bis 363. Die letzte Lieferung brachte die seltneren Drosselarten: Turdus Naumanni, fuscalus, pallens, solitarius, Whitei, mollissimus, atrogulariSf ruficollis, sibiricus und migratorius ; ferner die Muscicapa melanoptera Heckel aus Sicilien, M. parva und Slurnus aterrimus. Gewöhnlich sind mehrere Altersstufen derselben Art abgebildet, so von T. sibiricus fünf. Die auf Tafel 352 zum ersten Male abgebildete M. melanoptera (^ ad, S. 245.) scheint Naumann für eine gute Art halten zu wollen. „Fauna von Curhessen, Vögel,« von Dr. W. Schwaab: Einladungsschreiben zu der Schulfeierl. im Lyceum Frideri- cianum zu Cassel, p. 73. In dieser fleissigen Arbeit werden die nistenden, die diirchziehendea., die Winterbesucher, die durchstreifenden, die selten auf dem Durchzug vorkommen- den und die sich zuweilen herverirrenden Arten durch be- sondere Zeichen unterschieden. Von den 203 Arten, welche als wild vorkommend aufgeführt werden, scheinen 115 in Curhessen zu nisten. Auf S. 75 folgen Beobachtungen über die Zeit der Ankunft einiger Zugvögel bei Cassel, Rotenburg und Rinteln in den Frühjahren 1842 bis 1847. 8 Hartlaub: Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte R. Tobias „Verzeichnlss der in der Oberlausitz vor- kommenden Vögel" in : Naumannia , Heft 4. S. 50. Noch unvollendet. Die bei jeder Art hinzugefügten Bemerkungen über Standort und Lebensweise verrathen den geübten Beob- achter, und sind sehr willkommene Beiträge zur vaterländi- schen Vögelkunde. Mit Einschluss der Gallinaceen werden bis jetzt 169 Arten namhaft gemacht. Graf CasimirWodzicky „ Wycieczka ornitologiczna w Tatry i Karpaty Galicyiskie na poczatku czerwca. 1851.8. (Ornithologischer Ausflug in den Tatra und die gallicischen Karpathen.)" Wir hoffen , dass der unserer Sprache vollkom- men mächtige Verfasser, dessen Bekanntschaft wir bei Gele- genheit des Ornithologen-Congresses in Berlin zu machen das Vergnügen hatten, sein uns gegebenes Versprechen hal- ten und diese Arbeit selbst ins Deutsche übersetzen wird. E. Baldamus brachte eine Fortsetzung seiner „Bei- träge zur Naturgeschichte einiger dem S. 0. Europa's ange- hörender Vögel." Naumannia 4. p. 39. B. schildert hier in sehr anziehender Weise seine Wahrnehmun- gen über Ardea comata, A. alba, Sterna leucopareia und St. leucoptera in den Sümpfen Syrmien's. Von W. Tho mp SO n's „Natural History of Ireland; Birds" erschien der dritte Band und damit der Schluss eines der ausgezeichnetsten und anziehendsten Werke der ganzen ornithologischen Litteratur. Dieser dritte Band enthält die Natatores. Die ganze Färbung des Buches ist lokal gehalten, ja Thompson sucht geflissentlich eine mehr generalisirende Behandlung seines Gegenstandes zu vermeiden. Die Schil- derungen einzelner ornithologisch interessanter Lokalitäten Irland's, als z. B. der gewaltigen „the hörn" genannten Ba- saltklippen der Küsten Donegal's, sind wunderbar schön. Das Buch umschliesst eine reiche Fülle an neuen und treffenden Beobachtungen. Man lese z. B. als Beleg zu dem eben Ge- sagten, was über den „Gannet" (Sula alba) beigebracht wird. „A history of British birds by the Rev. Fr. Morris, with an Illustration of each species, accurately coloured." Von diesem Werke, welches wir nicht aus eigener Anschauung kennen, kamen 9 Tlieile heraus, deren jeder 4 colorirte Ta- der Vögel während des Jahres 1851. " fein nebst Text enthält. Von demselben Verfasser sollen ^The nests and eggs of British birds" erscheinen. G. R. Gray: „A list of the specimens of British ani- mals in the collection of the British Museum" part. III. Birds." Bei der gleich zu Anfang dieser sehr fleissigen Arbeit ge- gebenen Aufzählung der britischen Vögel wird zwischen wirklich einheimischen 114, zu gewissen Jahreszeiten vor- kommenden 83 , und gelegentlichen Besuchern 104 scharf unterschieden. Dann werden 48 zufällige Besucher namhaft gemacht, dann 11 introducirte und endlich noch 7 zweifel- hafte Arten. Bei der Synonymie einzelner Arten erstrebt Gray möglichste Vollständigkeit. 275 Seiten. Edw. Newman's populäre Zeitschrift „The Zoologist^ ist bis zum 8ten Bande gelangt. Dieselbe enthält sehr zahl- reiche kleinere Notizen über britische Vögel, nament- lich über das Vorkommen seltnerer Arten. A. E. Knox „Game birds and wild fowl, their friends and foes" 1 vol. 8. London. Dieses von englischen Recen- senten gerühmte Buch scheint vorzugsweise für den Jäger berechnet zu sein. 274 S. H. G. Adams „Favourite Songbirds, containing a po- pulär description of the feathered songsters of Britain, with an account of their habits." 250 S. in 12. Dr. A. S m i t h veröffentlichte Bemerkungen „über einige seltnere Vögel Schottland's« : Ann. and Mag. VIII. p. 73. La- ntus excubüor, Bombycilla garrula^ Coturnix vulgaris u. s. w. Von Totanus hypoleucus wird der schwer glaubliche Zug mitgetheilt , es habe ein Pärchen dieser Art, weil es sich beobachtet wusste, 4 Eier eine Entfernung von 70 bis 80 Ellen vom Neste fort nach einem mehr sicheren Platze hin getragen. Ob mit dem Schnabel oder den Füssen, ver- mochte der Beobachter nicht zu unterscheiden. Archibald Hepburn „Notes on some of the Mam- malia and Birds found at St. Abb's Head: Proceed. of the Berwickshire Naturalist's Club. 1851. p. 70. Die hier genannte Lokalität gehört zu den grossartigen wild zerklüfteten Felsenbildungen der Küste von Berwickshire, und der Verf, schildert mit dem eigenthümh'chen Talent, welches so manche verwandte Darstellung englischer Zoologen charakterisirt, das Leben und Treiben 10 Hartlaub: Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte der dort von ihm beobachteten Vögel, so von Corvus corax, Anthus aqua- ticiis, Columba livia, Uria trolle und lacrymans, Alca torda, Fratercula arctica, Larus tridactylus, argentatus u, s. w. Einer dfer interessantesten britischen Vögel, Pyrrhocorax graculus, ist dort sehr selten geworden. „Ornithologia Danica. Danmarks Fugle i 304 Afbildiun- ger af de Gamle Hanner med Saerskilt Text af N. Kjaerböl- ling.« Kopenhagen, klein Fol. mit 54 colorirten Tafeln. Der in 8. gedruckte Text ist noch nicht ganz vollendet. Das Buch gehört in die Reihe der guten populären ornithologischen Schriften. Auch die Abbildungen verdienen Lob. Durch- schnittlich ist nur das ausgefärbte Männchen jeder Art abge- bildet. „Finska Foglars Finska namn systematiskt ordnade af W. Nylander.« 8. Der Verfasser dieser kleinen Abhandlung zählt 237 Arten finni- scher Vögel auf, und theilt die höchst curiosen Namen derselben mit. Von seltneren Arten kommen z. B. Anas dispar, Sylvia caligata, Em- beriza pusilla und aureola vor , letztere beide nicht selten um Arch- angel. Joh. Erhard Areschoug et Carl Gustav Ce- derström: Om de i trakten af Carlstadt förekommande fogelarter. Academisk Afhandling. Upsala 8. 15 S. Wurde uns leider nur dem Titel nach bekannt. Ch. F. Dubois: „Planches coloriees des oiseaux de la Belgique et de leurs oeufs." Bruxelles. 8. Ite bis 6te Lieferung. Es ist dieses Werk auf 90 bis 100 Lieferungen berechnet , deren jede 3 Kupfertafeln mit Text enthält. Es lässt sich nicht viel zum Lobe dieser Arbeit sagen. Die hart colorirten Abbildungen sind mittelmässig , der Text wimmelt von Druckfehlern und ist überhaupt schlecht. So z.B. wird Sylvia aurorea Fall, als Synonym von phoenicura , Lanius phoenicurus Fall, als gleichartig mit coUurio aufgeführt u.s.w. Asien. Von J. Gould's „Birds of Asia" erschien ein drit- tes Heft mit den prachtvollen Abbildungen von Gyps ben- galensis, Falco peregrinator, Ithaginis crueiitus, Ammoperdix der Vögel während des Jahres 1851. 11 Bonhami , A. Heyi, Pterocles giittatus , PI. coronalus, Otis Macqiienii, Eophona personata, E. melanura, Mycerobas me- lanoxanthus, M. carnipes, Hesperiphona icteroides, Montifrin- gilla arctoa, M. haematopygia , Ruticilla erylhrogaslra und Leiolhrix luteus. Edg. L, Layard „On the progress of Natural History in Ceylon« : Ann. and Mag. of Nat. Hist. VIII. p. 402. Bis vor ganz kurzer Zeit war Ceylon naturgeschichtlich eine terra incognila. Der Verfasser dieses aus Port Pedro datirten Schreibens macht 260 von ihm auf dieser Insel beobachteter Vögelarten namhaft. Die Mehrzahl derselben scheint mit continental-indischen gleich- artig zu sein, unterscheidet sich jedoch von diesen fast durchgehends durch ein etwas dunkleres Colorit ; ein kleinerer Theil ist als Ceylon eigenthümlich zu betrachten. Keu waren uns die folgenden: Hirundo hyperythra Lay., Podargtis moniliger Lay.^ Palaeornis Calthrapae Lay., Merula candiana ßl. , Pralincola alrala Bl. , Pycnonotus melanops Bl., Hirundo domicola Bf. , Munia acutiroslris und Corydalla striolata, — Blyth's Catalog der Vögel im Museo zu Caicutta ist bei dieser nicht unwichtigen Liste zum Grunde gelegt. E. Blyth „Report on the Mammalia and more remar- kable birds inhabiting Ceylon.« Journ. of the Asiat Soc. of Bengal, vol. 20. p. 153. Die Materialien zu diesem sehr in- teressanten Bericht erhielt Blyth in Gestalt von Sendungen und Noten durch die Herren Layard, Templeton, Brodie und Dr. Kelaart. Dieser letztere durchforschte zuerst die sehr hoch gelegene Gegend um Newera Ellia und wird seine Er- gebnisse in dem Journ. of the Roy. As. Soc. of Ceylon mit- theilen. Auf die von Blyth als neu beschriebenen Arten soll der specielle Theil unseres Berichts zurückkommen. Cypselus melba wird als häufig vorkommend aufgeführt. So viel bis jetzt bekannt, sind folgende Vögel als ausschliesslich ceylonisch zu betrachten : Palaeornis Cal- thrapae Lay., Loriculns asiaticus Lath., Buceros violaceus Wagl,, Pictts gymnophthalmus ßl. , P. ceylonus Forst. , P. rubescens Vieill. (?) , Me~ galaima ßavifrons Cuv., M. rubricapilla Gm., Centropus chlororhynchus ßl., Phoenicoph. pyrrhocephaliis Forst,, Batrachostomtts niotiiliger Lay., . Cissa puella Bl. (ist Pica ornata Wagl. Isis 1829. p. 649.) , Gracula pHlogenys B\.^ Garrulax cinereifrons Bl., Malacocercus rufescens BL, 12 Hartlaub: Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte Drymoica valida Bl. , Cislicola omalura Bl. , Pomaiorh. melanurus ßl., Alcippe nigrifronsBl.f Drymocataphus fuscocapillusßl., Oreocincla spilo- ptera Bl. , Merula Kinnisii Bl, , Pralincola atrata Kel., Brachypteryx Palliseri Kel. , Hirundo hyperythra Lay. , Tephrodornis afßnis Bl. , Di~ crurus edoliformisB\., D. hucopygialis Bl., Pycnonotus penicillatusK»]., P. nigricapillus Drap. (Aegilhina atricapilla Vieill. !) , Gallus Stanleyi Gray und Galloperdix ceylonensis Gm. Noch einige andere Arten wer- den von Blyth als „doubtfully distinct« bezeichnet; also wohl Lokal- rassen continentaler Arten. Hypsipetes nilgeriensis ist in Ceylon aus- nahmsweise blasser gefärbt als Exemplare von den Neilgheries. E. Blyth „Notice of a collection of Mammalia, Birds and Reptiles procured at or near the Station of Cherra Pungi in the Khäsia hüls, north of Sylhet : Journ. As. Soc. Beng. 1851. p. 517. Unter den an dieser sehr wenig- bekannten Lokalität gesammelten Vögeln befanden sich mehrere neue Arten von Interesse , die Mehrzahl derselben stimmt jedoch mit um Darjeeling vorkommenden überein und sehr viele er- hielt Blyth auch von Arracan, Pomatorhinus Phayrii (mit co- ralrothem Schnabel) und Jole virescens waren ihm bis jetzt nur von dorther zugekommen. E. Blyth „Conspectus of the Ornithology of India, Bur- mah and the Malay Peninsula including Sindh, Assam, Cey- lon and the Nicobar Islands.« J. A. S. of B. Vol. XIX. p. 229. (Psittacidae) und p. 319 u. 501. (Raplores.) Wichtig, ins- besondere für die geographische Verbreitung der einzelnen Arten. Keine Beschreibungen, aber die Synonyme mit vie- ler Kritik. E. Blyth „On the modes of Variation of nearly affmed species of birds chiefly inhabitants of India« : J. As. Soc. of Beng. XIX. p. 221. Ein reicher und werthvoller Beleg mehr für die Annahme von Lokalrassen, Blyth macht deren un- ter den Vögel Indien's zahlreiche namhaft , und zwar nach Grösse und Färbung. Oft können aber nur die alten völlig ausgefärbten Vögel unterschieden werden. Die Stimme giebt häufig ein treffliches Hülfsmittel ab bei der Sonderung sehr ähnlich gefärbter nahe verwandter indischer Arien, der Vögel während des Jahres 1851. 13 Afrika. P. 0. Desmurs theilt in der Revue et Magas. deZool. auf S. 29 ein Verzeichniss von 22 Vögeln mit , welche in den Monaten März bis Juni um Boghar, einem der süd- lichst gelegenen Punkte der französischen Besitzungen in Afrika, gesammelt waren. Boghar liegt 1200 Metres hoch über dem Meere. Es sind fol- gende Arten: linnunculus alaudarius, Ephialles scopsj Caprim. ruficol" lis, Merops apiaster , Rutic. phoenicurus , Saxicola stapazina, Or. gal- bula, Lan. excubitoVf Coracias garrula, Fica mauritanica, Sturnus uni~ color, Fringilla spodiogenys Bon., F. chloris, Etnb. miliaria, Parus cae- ruleanus Malh., Ä. calandra, Picus Levaillantii Malh., Cuc. canoruSf Str. camelus, Ärdea garceltOj Charadrius minor und Sterna nigra. Levaillant: „Introduction ä l'histoire naturelle des mammiferes et des oiseaux du nord d'Afrique etc. Philippeville. 76 S. 8. Es hat nicht gelingen wollen, dieses Werkchen auf dem Wege des Buchhandels zu erhalten. Wir hoifen im nächsten Jahre davon berichten zu können. Jules et Edouard Verraux: „Descriptions d'espe- ces nouvelles , rares ou peu connus d'oiseaux du Gabon'^ : Rev. et Mag. de Zool p. 257. p. 305. p. 418 und p. 513. Ohne Frage der wichtigste zoologisch-geographische Beitrag, dessen sich die in so hohem Grade interessante Ornithologie Westafrika's in jüngster Zeit zu erfreuen hatte. Es werden in dieser Arbeit ausführliche Beschreibungen von 45 Arten gegeben, unter welchen 20 ganz neu sind. Da ein Theil die- ser Sammlungen vom Gaboon noch vor dem Erscheinen der Verreaux'- schen Mittheilung in die Hände Strickland's gelangt war , so stellte derselbe seine Bemerkungen darüber in Jardine's „Contributions« zu- sammen, glücklicherweise ohne die den Exemplaren angehefteten MS. Namen Verreau's zu cassiren. So ist es denn nicht schwer, ja sogar ganz belohnend , die Arbeiten Beider m Einklang zu bringen. Zu den merkwürdigsten dieser gerade unter dem Aequator gesammelten Vögel gehört eine ganz neue Form der Pycnonotinae, Ixonolus gultatus\ err.y deren Aeusseres Strickland nicht wenig an die Gattung Chrysococcyx erinnerte. Hie Lokalität gehört zu den südlichsten der bis jetzt orni- thologisch durchforschten Westafrika's. Es war uns auffallend, unter den 45 von Verreaux beschriebenen Vögeln des Gaboon keiner ein- zigen von den 8 neuen Arten zu begegnen, welche dem Hamburger Museum von der unfern gelegenen Insel St. Thome zugekommen sind. 14 Hartlaub: Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte SirW. Jardine, dem wir schon so manchen werlh- vollen Beitrag zu der Ornithologie Westafrika's verdanken, berichtete in den ofterwähnlen ,,Contributions" über eine von dem bekannten Naturforscher der Niger Expedition , Louis Fräser , um Clarence auf Fernando Po zusammengebrachte Sammlung von Vögeln. Die Nectariniae sind darin verhält- nissmässig stark vertreten. Fräser ist augenblicklich briti- scher Consul zu Whydah auf der Goldküste, und wird ohne Zweifel noch ferner die Zoologie jener Gegenden fördern helfen. „List of birds procured in Kordofan" by Mr. J. Pethe- rick with notes by H. E. Strickland: Ann. and Magaz. of Nat. Hist. IX. p. 342. Dieses sehr gründlich und mit vie- ler Kritik gearbeitete Verzeichniss berichtet über 112 Arten cordofanischer Vögel, von welchen drei neu zu sein schei- nen, zwölf in Rüppell's „Systematischer Uebersicht der Vögel N-0-Afrika's" fehlen und 52 auch in Westafrika anzutreffen sind. Für letztere Angabe ist dem Verfasser unser „Beitrag zur Ornithologie Westafrika's" zunächst maassgebend ge- wesen. Von europäischen Arten begegnen wir: Äquila naevia und pen- nata , Circaetos brachydactylns, Tinnunculus alaudarius (ohne Abwei- chung in Form und Farbe von Britannien , südlich bis Central - Afrika und östlich bis Indien), Ceryle rudis, Phylloscopus trochilus L., Saxi^ cola oenanlhe, Budytes melanocephalaj Oriolus galbula^ Lanius coUuriOy Alauda crislala (nur blasser), Yunx torquilla (ganz identisch mit briti- schen und indischen Exemplaren), Coturnix communis, Oedicnemus cre- pitans, Squatarola helvelica, Charadr. hiaticula und cantianus , Bolau~ ms slellaris , Grus cinerea, Ciconia alba, Totanus gloltis, Pelidua mi'- nuta und subarquata, Machetes pugnax, Orex pratensis, Sterna anglica und St, nigra. — Zum ersten Male stösst man in diesem Verzeichnisse nordoslafrikanischer Vögel auf die bisher für ausschliesslich west- lich gehaltenen Galtungen Chelictinia (Nauclerus Riocouri T.), Rhi- noplilus^ Slrickl. (Cursor, chalcopterus T.) und Ortyxelos Vieill. Be- merkenswerth ist das Vorkommen des südafrikanischen Accipiter car- bonarius Licht.; ebenso bemerkenswerlh das TJf i ch tvorkommen irgend einer Art aus der Familie der Musophagiden. Diese letztere fehlt übrigens auch im Sennaar. (Röppell, Hedenborg, Vierihaler.) lieber die von Peters in Mozambique gesammelten der Vögel während des Jahres 1851. 15 Vögel scheint noch immer nichts veröffentlicht worden zu sein. Wir erinnern uns im Berliner Museum die westafrika- nischen Gattungen Sigmodus, Gymnohucco und Podica unter denselben bemerkt zu haben. Dagegen beschreibt Bian- coni in Bologna in seinem Werke „Specimina Zoologica Mo- sambicana," bis jetzt 3 Fascikel, einige Vögel von dorther, eingeschickt von dem dort sammelnden Naturforscher For- nasini. Australien. Die schon im , vorjährigen Berichte von uns nach Ver- dienst gewürdigten ornithologischen Entdeckungen J. Mac- gillivray's auf der Nordküste Australien's, haben wohl zu- nächst Gould veranlasst, sein grosses Werk „The birds of Australia" noch weiter fortzusetzen. Das erste Supple- mentheft mit 16 Kupferlafeln liegt vor uns. Es enthält der Reihenfolge nach die schönen Abbildungen von: Ptiloris Victoriae, Tl. magnißca, Mennra Alberti, Notornis Manlellij Microglossus alerrimus , Tanysiptera sylvia , Halcyon flavirostris, Sphe~ cotheres flaviventris , Drymodes sup er ciliar is , Ptilotis filigera , Aplonis metallica, Nectarinea australis, Machaerirhynchus flavivenlriSf Monar- cha leucotis, Arses Kaiipii, Pycnoptilus fioccosus. Mit Ausnahme von Kr. 3, 4 und 16 nordaustralische Arten. An Material zur Fortsetzung seiner Arbeit kann es Gould wohl für's erste nicht fehlen, jedes wei- tere Vordringen gegen das gänzlich unbekannte Innere Keuholland's muss Neues bringen. „Journals of expeditions of discovery into Central-Au- stralia and overland from Adelaide to King George's Sound etc., by E. J. Eyre" 2 vol. 8. Am Schlüsse des ersten Bandes wird auf S. 440. ein Namensverzeichniss der Vögel Südaustralien's von J. Gould mitgetheilt, ähnlich wie in den Reisewerken von Grey, Strzelecky, Sturt und Macgillivray. Amerika. „Arctic searching expedition ör Journal of a boat-vo- yage through Rupperts-land and the Arctic-seas etc. , by Sir John Richardson. 2 vol. 8. Dieses höchst anziehend geschriebene Reisewerk enthält zahlreiche ornithologische No-^ 16 Hartlaub: Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte tizen von grossem Interesse. Es war bekanntlich die Auf- gabe des Verfassers, auf dem Landwege die arctische Küste Amerika's zu erreichen und den Hauptschauplatz seiner dor- tigen Forschungen bildet das Littoral zwischen dem Macken- zie und dem Coppermine-river. Ausser vielen und wichtigen Bemerkungen über die Lebensweise verschiedener hochnordischer Arten, deren später des Näheren gedacht werden soll, berichtet Richardson, Iheils nach eigenen, theils nach An- derer Wahrnehmungen in tabellarischer Form „über die Ankunft der Sommervögel zu Fort Franklin, desgl. zu Fort Confidence (660 54 N.B. und 118° 49 W. L.) ; ferner über die den Forlschritt der Jahreszeilen begleitenden Naturerscheinungen zu Michipicote am Lake superior, zu Fort William ebendaselbst; zu Fort Vancouver am Columbia (1838), und zu Cumberland House (53° N. B. und 102o W. L.); über die An- kunft der Wasservögel im Thale des Yukon u. s. w.« Alle diese Beobachtungen sind höchst werthvoll und bekunden durchweg den ächten passionirten Naturforscher , den kenntoissreichen vielgeübten Reisenden, als welchen wir denn freilich den Verfasser längst kennen. — Am Mackenzie sind die Vögel wie die Pflanzen ein Gemisch bei- der Küsten Amerika's. Turdus migratorius kommt dort von der atlan- tischen Seite her nur etwas früher im Jahre an , als Turdus varius von der Westküste. R. T. Peale's mehrfach erwähntes Werk über die Vö- gel der „United States Exploring Expedition'' liefert Beiträge zu der Ornithologie Peru's, des Feuerlandes (Orange - Bay), der Insel St. Lorenzo, Californiens, Oregon's, Puget-Sound's und einiger anderer Lokalitäten der Westküste Amerika's. Am werthvollsten sind wohl die über die Vögel Oregon's , wo eine Abtheilung der Expedition längere Zeit verweilte. „Aves de la isla de Cuba'' por JuanLembcye. 1vol. 4. Habana 1850—51. 136 S. Der Verfasser dieses sehr rühmlich zu nennenden Werkes erklärt sich in der Vor- rede dem seit längerer Zeit auf Cuba als Naturforscher le- benden Dr. Gundlach aus Cassel durch seine Hülfe bei vorliegender Arbeit zu grösstem Danke verpflichtet , und es scheint allerdings , dass die Sammlungen und schriftlichen Mittheilungen dieses letzteren das Hauptmaterial zu dersel- ben geliefert haben. Nach Lembeye sind bis jetzt Ji22 Vögel-Arten wild auf Cuba der Vögel während des Jahres 1851. 17 angetroffen worden ; 86 derselben werden von ihm ausführlicher be- handelt und 37 auf 20 Tafeln ganz erlräglich abgebildet. Älit der be- treffenden Lilteratur scheint der Verfasser bekannt zu sein ; er geht namentlich sehr häufig auf Audubon zurück. Ramon delaSagra wird nur ausnahmsweise citirt und, wie uns scheint, wohl nicht ganz nach Verdienst gewürdigt. Die Beschreibungen sind genügend ausführlich. Ueber die Lebensweise wird manches Eigenthümliche und Bemerkens- werthe milgetheilt. Den Schluss des Werkes bildet ein vollständiges systematisches Verzeichniss sämmtlicher Vögel Cuba's. Wir vermissen darin Cymindis Wilsonii, Cass. Nur die 9 neuen Arten, welche Lem- beye (Gundlach) aufstellt, sind in Originalabbildungen, die übrigen nach Audubon dargestellt. Näheres im speciellen Theile dieses Be~ richles. G o s s e's „ßirds of Jamaica« blieben unbenutzt. ytccipitres. Falconidae. J. Kaup vertheidigt auf S. 75 des 17. Jahrganges dieses Archiv's sein System der Falken und Eulen gegen den „Conspeclus" des Prinzen Bonaparte, und zwar in einer sehr ausführlichen Arbeit, welche man vieles Wahren im Einzelnen halber mit Interesse und Nutzen lesen mag. Kaup laborirt nach wie vor an der Monomanie der Fünfzahl. Sämmtlichen modernen Systemen wird der Vor- wurf der Principienlosigkeit gemacht. Die Feststellung der Begriffe Genus und Subgenus , Species und Subspecies sei ausserordentlich schwierig. Das ist sehr wahr; aber Kaup ist der Beseitigung dieser Schwierigkeit kaum näher gekom- men als irgend einer vor ihm, wenn er bei Species von „sehr wesentlich" und bei Subspecies von „nicht so auffallend^ spricht, U.S.W. — Unterarten anzunehmen hat überhaupt viel Bedenkliches; weit natürlicher erscheint die Annahme von Lokalrassen. Möchte man doch in der Systematik Alles vermeiden, wodurch der Stabilität des Begriffes Art irgend welche Beeinträchtigung droht ! Genaue Angaben über die geographische Verbreitung der Raubvögel Indien's giebt E. Blyth in seinem Con- spectus of Indian Ornithology. Er kennt 89 Arten, und zwar 7 Geier, 57 Falken und 25 Eulen. Es kommen zahlreiche Lokalrassen vor. Unter den Falken sind sehr Archiv f. Naturgesch. XVIII. Jabig. 2. Bd. ß 18 Hartlaub: Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte viele mit europäischen Arten identisch, unter den Eulen sehr wenige. Bei einigen ist Blyth unentschieden, ob sie als selbständige Arten oder vielmehr nur als Lokalrassen anzunehmen seien. Der bis Afghanistan verbreitete Lämmergeier des Himalaja sei mindestens „a well marked variety.« Einige unter den Raubvögeln Indien's haben eine sehr lo- kale, andere eine sehr weite Verbreilung. So kommt Athene castano- tus nur auf Ceylon vor, Athene hrama T. dagegen von Malabar bis Persien. Graf Tyzenhawz in Wilna besteht auf specifische Trennung der Strix lapponica (barbala Fall, ist der jüngere Vogel) von der nordamerikanischen cinerea Gm. Letztere habe einen kleineren Kopf und nur 6 concentrische Gesichtsringe , während deren bei lapponica 8 bis 9 seien ; bei cinerea fehlen die langen Kinnfedern und die schwar- zen Flecken , welche lapponica oberhalb des inneren Augenwinkels zeigt. Endlich seien bei cinerea die Endschuppen der Zehen nackt, während lapponica dieselben zu allen Zeilen mit langen seidenartigen Federn bedeckt trage. Rev. et Mag. de Zool. p. 57. Richardson über Haliaelos leucocephalus in Ruperlsland : Arct. Search. Expedit. I. p. 84. Die Art nistet durch ganz Rupertsland. V. Müller: Gruppe der Zwergadler. Kaum. p. 24. 1) A. pennata, 2) A. Brehmii v. M. , 3) A. nudipes ßrehm. Gute Art. Er- setzt pennata in Südafrika. Neue Arten: Buteo rußpennis Strickl. Ann. and Mag. IX. p. 342. Kordofan. (wurde schon früher von Sundevall unter dem Namen Po- liornis rußpennis beschrieben: Öfvers. Kongl. Vetensk. Ac- Handl. 1850. p. 131.) — Aquila Brehmii^ v. Müller. Kordofan. Naum. p. 25. — Spi- zaetos zonuruSf v. Müller. Abyssinien. Naum. p. 27. — Circaetos eine- rascensy v. Müller. Sennaar und Fazogl. Naum. p. 27. — Buleo solita- riuSf Peale L c. p. 62. Karacacoa-Bay auf Hawai. — Circus approxi- tnans, Peale, 1. c. p. 6i. Venua-levu. Feejee-Gruppe. — Astur ruß- torqueSf P. 1. c. p. 68. Feejee-Inseln. Falco feroXf P. 1. c. p. 67. ist nur F. novae Zelandiae Gm. Ueber das Ei des Natteradle r's schreibt instructiv: ßaldamus in Naum. Heft 4. p. 84. Strigridae« Neue Arten: Strix lulu Peale, 1. c. p. 74. Sa- moa- und Feejeeinseln. — Athene patagonica, P. 1. c. p. 78. Lebt in Armadillhöhlen der Pampa's und scheint sich von cunicularia specifisch zu unterscheiden. Noctna venatica P. 1. c. p. 15. ist novae Zelandiae Gm. Abbild. Noclua nudipes Daud. Lembeye Aves Cub, pl.4. fig. 2. der Vögel während des Jahres 1851. 19 Passeres. Fissirostres. Caprimulgidae. Zwei sehr gründliche und treffliche Arbeiten von J. Gas sin haben zuerst in das Dunkel dieser schwierigen und wenig studierten Familie Licht gebracht. In der ersten derselben , „Notes of examination of the birds composing the family Caprimulgidae in the collection of the Acad. of Nat. Sc. of Philadelphia« (Proceed. Ac. N. Sc. Phil, p. 175.) ist Cassin mit grossem Erfolge bemüht gewesen, die alten Typen von Linne , Gmelin , Latham , Azara u. s. w. in ihrer Integrität zu rehabilitiren, manche moderne Art auf die- selben zurückzuführen und die ungemein verworrene Syno- nymie der alten Gattung Caprimulgus kritisch aufzuklären. Die zweite dieser Arbeiten ist ein kritischer „Catalog der Caprimulgiden" der ebengenannten Sammlung. Derselbe ist sehr wichtig , denn er umfasst nicht weniger als 73 Arten, von welchen 35 Amerika, 11 Australien, 13 Afrika, 13 Asien und 1 Europa angehören, Cassin nimmt für dieselben folgende Gattungen an: 1) Capri^ tnulgus 19 Arten. Alle Welt. 2) Scotornis. 2 A. Africa. 3) Ma~ crodipteryx. 1 A. Afrika. 4) Stealornis. 1 A. Amerika. 2) iVy- ctibius. 6 A. Amerika. 6) B atrachostomus. 4 A. Asien. 7) Lync ornis. 1 A. Asien. 8) Podargus. 7 A. Australien. 9) Ae~ gotheles. 2 A. Australien. 10) Chordeiles. 5 A. Amerika. 11) Luro calis Cass, 3 A. Amerika. Typus: C. semitorqualus Gm. 12) Eur ostop 0 dus. 2 A. Australien, 13) Ny ctidromus. 3 A. Ame- rika. 14) Hy drop salis. 5 A. Amerika. 15) Stenopsis Cass. 5A. Amerika. Typus: C. cajennensis Gm. 16) Todag er, 1 A. Amerika. 17) Anthrostomus, 6 A. Amerika. — Nyctibius aethereus Wied und longicaudalus sind 2 ganz verschiedene Arten. — Nyctidromus derbya-^ nus Gould sei nur C. americanus L. u. s. w. Neue Arten. Podargus moniliger Layard. Ceylon. — Capr, Kelaarti Blyth. Rep. p. 23. Ceylon. — Capr. himaculatus Peale 1. c. p. 170. ist albonotatus Tick. — C. peruvianus F. ib. p. 172 ist acutus Gm. — C. aequicaudatus und conterminus P. 1. c. p. 168. ist parvulus Gould. (Cassin). Cypselidae. Edg. Layard schildert eine Höhle mit essbaren Schwalbennestern auf Ceylon; er hält die schwer , I 20 Hartlaub: Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte ZU bestimmende Art für Collocalia nidißca B]y[\i und beschreibt dieselbe ausführlich : Ann. and Magaz. VII. p. 503. Nach wiederholter Vergleichung glaubt Jardine Cy- pselus affinis vom Himalaja mit von Gordon auf der Gold- küste gesammelten Exemplaren für gleichartig erklären zu müssen: Contrib. part. 6. Neue Arten: Cypselus aequalorialis v. Müller , Abyssinien. Naum. IV. p. 27. — Macropteryx spodiopygia, Peale 1. c. p. 170. In unterirdischen Höhlen auf Upolu : Navigator-Inseln. — M. leucophaea^ P. p. 178. Tahiti. Schon von Forster beschrieben — Cypselus Iradiif Lerab. Av. Cub. p. 50. pl. 7. fig. 4. ist Tachornis phoenicobia Gosse. Hirundinidae« Neue Arten: H. hyperythra Lay. Ceylon. Ann. and Mag. 1. c. — H. domicola Bl. ib. — H. Gordoni Jard. Cap Coast: Westafr. Contribut. to Ornith. part. 6. Verwandt mit melano- crissus Rüpp. — Atticora melbina Verr. Gaboon. Rev. et Mag. de Zool. p. 310. — Hirundo rufocollaris Peale 1. c. p. 175. Callao. — Cotyle obsoleta, Cab. Heine Cat. p. 50. (= rupestris Rüpp.) Psalidoprocne cypselina, Cab an. Heine's Catal. p. 48. Südafrika ist gleichartig mit Atticora hamigera Cass:n und mit Hir. holomelas Sundev. (Vergl. Jahresber. 1850). Todidae* Neue Art: Todus angustirostris Lafren. Rev. et Mag. de Zool. p. 477. Domingo. Trogronidae* Harpactes rhodioslernus , Peale ist nur ardens Temm. Mindanao. Alcedinidae. Die monographischeArbeitRei- chenbach's über diese Familie oder vielmehr über die Eisvögel im engeren Sinne des Worts verdient hier in er- ster Reihe erwähnt zu werden und zwar, wie schon oben bemerkt, sehr rühmlich. Der Verfasser beschreibt 106 Arten und rangirt dieselben in 23 Gattungen: Alcedo 11 Arten, Ispidina 3 A., Alcione 6A., Ceyx 5 A., Halcyon 6 A. , Eutomol hera 5 A., Callialcyon 2 A., Ratnp h al cyon 5 A. , Corytho rnis 5 A. , Ceryle, 5 A. , Me- gaceryle 6 A. , Chloroceryle 7 A. , To dirhatnphus 18 A., Adenoides 1 A., Paralcyon 4 A,, Monachalcyon 2 A., Cit- tural\.y Cheliculia3A.f Dacelo 3 A. , Melidoralk., Lacedo Rb. 2 A., Tanysiptera 3 A. und Syma mit 2 Arten. J. C a b a n i s bearbeitete die Gattung Galbula für Ersch und Grub. Encyclop. sect. I. LH. p. 307. Sämmtliche Arten \verden kritisch revidirt und meist nach Originalen beschrie- der Vögel währenddes Jahres 1851. 21 ben. Seinem Principe treu, ändert C. den Namen Gabalcy- rhynchüs in C au e das um. Neue Arten: Bucco Ordii Cass. Proc. Ac. Thilad. 1851. pl. 8. Sudamerika. — Alcedo Pallasii Reichb. 1. c. 3, t. 392 u. 393. (alt und jung) ist A. ispida Fall. Z. K. As. Asiatisch. Russland. Scheint aller- dings speciGsch verschieden von ispida. — Ceryle leucomelanura Rb. 1. c. p. 21. t. 409b. Ceylon. — Megacenjle caesia Rb. p. 24. t. 411. Gujana. — Chloroceryle leucosticla. Rh p. 27. t. 41 4. Gujana. — Chi. chalcidesRh. y.28. t.4l5. Gujana. — Todirhamphus Reichenbachii, nob. (= cinnamominus, var. Rb. 1. c. p. 32. t. 420.) Marquesas-inseln. — Galbula cyanicollis Cass. Proc. Ac. Philad. 1851. pl. 7. p. 154. Para. — G. cyanopogon, Caban. Ersch und Grub. Enc. 1. c. p. 309. Camela in Brasilien. — Dacelo millilorques, Peale p. 155. Taili. — D. vüiensis, P. p. 156. Feejee-lns. — D. coronala, P. 1. c. p. 160. Insel Tuluila. Alle 3 Todirhamphi. — Halcyon hadia, Verr. Rev. et Mag. p. 264. Gaboon. Abbildungen: Alcedo Verreauxii, d. 1. Berge. Rev. et Mag. pl. 9. — A. quadribrachys Temm, Contrib. to Ornilh. fig. opt. Ex. von Gaboon. Beschreib, von Tanysiptera sylphia und Syma flavirostris in Ann. and Mag. of Nat. Hist. VIII. p. 496. Dacelo minima, Peale I.e. p. 159. ist T. recurvirostris Lafr. und platyroslris Gould. Die Brüder Verreaux geben ausführliche Beschrei- bungen von Halcyon cinereifrons Vieill., Rev. et Mag. p. 265., H. se~ negalensis L. ib. p. 266., Alcedo quadribrachys Temm. ib. p. 267., A. leucogastra Fräs. p. 268. sämmtlich nach Exemplaren von Gaboon. Jfleropidae. Den von den Verreaux's als neu beschriebenen Merops cyanipecltis von Gaboon (Rev. et Mag. p. 269.) erklärt S tri c Ir- land mit Bestimmtheit für identisch mit variegatus Vieill.: Contrib. Heft 6. Reichenbach giebt in seinen Meropiden eine Abbildung dieser Art auf t. 446b. — Verr. über Merops bicolor von Gaboon. L c. p. 268. Tenuirostres, ivectarinidae. Notizen zur Lebensweise von Drepanis pacifica und vestiaria, von Moho niger und den Hemi- g n a t h u s-Arten giebt Peale I.e. P. L. Sclater verdanken wir eine gute monograph. Arbeit über die Gattung Dacnis: Contribut. part. 4. Sclater kennt 6 Arten, deren Synonymie und geographische Verbrei- tung sorgfältigst zusammengestellt wird. Dacnis melanotis 22 Hartlaub; Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte Strickl. Contrib. part. I. p. 16. ist = D. angelica de Filippi. D. flaviventer d'Orb. sah S. von der Barra do Rio negro. Neue Arten: Cinnyris Johannae Verr. Rev. et Mag. p. 314. Gaboon. — C. Bianconii, nob. Mozambique. Von Bianconi als ,,C. dis- color Vieill." beschrieben in: Specim. Zoolog. Mosamb. III. p. 32. „ma- cula scapulari nitide violacea." — Anthreptes aurantium Verr. Rev. et Mag. p. 417. Gaboon. — Nect. hypodilus Jard. Fernando Po. Contrib. pari. 6. Der collaris Vieill. sehr ähnlich. — N. cyanolaemus Jard. 1. c. Fernando Po. — N. tephrolaemus Jard. 1 c. Fernando Po. Mehr An- threptesartig. — JV. australis Gould, Ann. and Mag. VII. Cap York. — Dacnis coerebicolor Sclat. 1. c. Neugranada. Abbild. Coereba nitida nob. in Jard. Contrib. 1851. fig. opt. Genaue Beschreibungen von Cinn. Slangeri Jard. (angolensis Less.), C. fuliginosa Sh., C. chloropygia Jard. und C. superba V. giebt "Verreaux nach Exemplaren von Gaboon: Rev. et Mag. p. 313 -316. Trocliilidae* Bourcier beschreibt 11 neue von ihm ge- sammelte Arten in den Comptes rendus p. 186. und in der Rev. et Mag. de Zool. p. 96. : Tr. Bougoueri, Tr. Godini, T. Condamini^ T. Yaruqui, T. pichincha, T. Slanleyi^ T. Benjamini, T. Jardini, T. VillaviscensiOj T. Jamesoni und 2. Duchassaini, aus verschiedenen Gegenden der Re- publik Ecuador. Zweifelsohne sind einzelne dieser Arten auch schon von Jardine oder Gould beschrieben, aber mit der Synonymie der Tro- chiliden quäle sich ein Anderer ab ! Eine Notiz über die Lebensweise von Trochilus Alardi Bourc. theilt Jardine mit: Contrib. 1851. I. Neue Arten: Spalhura melananlhera Jard. Contrib. 4. Quito. — Thalurania verliceps Jard. 1. c. pi. 71. Quito. — Phaelornis syr- mntophora Gould. Quito. — Schistes albogularis Gould. Quito. Eriopus lugens Gould. Quito. — Orthorhynchus Helenae Gundl. Lemb. Av. Cub. pl. 10. fig. 2. p. 70. Cuba. Mus. Brem. üüelipliag-idae* Neue Arten: Myzomela jugularis Peale I. c. p. 151. Cocoshaine der Feejee-Inseln. — Ftilotis filigera Gould Suppl. Birds of Austral. pl. 10. Cap York. — Entomiza angustipluma Peale, 1. c. p. l47. Hawai. Ob zu Strigiceps Less. gehörig? Myzomela nigriventris P. 1. c. p. 150 ist cardinalis Forst, und rubrater Less. — Enlomiza olivacea P. 1. c. p. 145 ist der „Leptornis des Forets" der Voy, au Pol Sud, Ois. pL 17. fig. 1. Certliidae- Wir hätten hier zunächst über den Schluss der trefflichen Monographie der Gattung Dendrocolaptes von Lafrenaye zu berichten : Rev. et Mag. p. 317. 465 u. 590.- Die zweite Abiheilung der Dendrocolaptinae nennt Lafren. Depressirostres. Es gehört dahin die Gattung Dendrocops der Vögel während des Jahres 1851. 23 Sw. mit 1 1 Arten, und die Gattung Dendrexetastes mit einer Art. Auf S. 590 wird schliesslich eine methodische Ueber- sicht dieser ganz südamerikanischen Familie gegeben und zugleich eine Art Index zu der Arbeit selbst. - Nach Lafre- naye kennt man 48 wohl unterschiedene Arten. Neu sind Dendrocolaptes Temminkii Lafren. Rev. et Mag. p. 145. ])]. 4. und p. 317. Columbien. — Dendrocops f i/rannws Lafr. 1. c. p.,328. St. Fe de Bogota. — D. meruloides Lafr. 1. c. p. 467. Cenlralamerika. — Dendrocol. muUistrigatus Eyton, Contrib. to Ornith. 1851. und Kev. et Mag. p. 468. — Picolaptes atripes Eylon, 1. c. und Rev. et Mag. p. 468. — Pic. validirostris Eyton, 1. c. — Dendrexetastes capiloides Eylon, 1. c. Merkwürdige neue Form mit zwei sehr verlängerten Mittelschwanzfedern . . Vaterland unbekannt. — Synallaxis olivascens Eyton, Contrib. 1851. Beschr. — S. modestus Eylon, ib. Bolivien. — Anabales Fernandinae, Lembeye Av. Cub. pl. 5. fig 2. p. 66. Oben grau, kaum merklich ins Olive ziehend, unten mehr weisslich ; Mehle citro- nengelb, Scheitel und Wacken lebhaft grün. Schnabel und Füsse bläu- lichgrau. 5" 9'". Natürlich kein Anabates. Wahrscheinlich eine neue Gattung. Ueber die Gattung Scytalopus liegen zwei monographische Ar- beiten vor, deren eine Sir W. Jardine, die andere Lafrenaye zum Verfasser hat: Contrib. to Ornith. 1851. Letzterer adoptirt den Namen Merulaxis für diese Gattung , aus Gründen der Priorität. Die 17 be- kannten Arten werden in 4 Sectionen vertheilt : 1) Galeati: M. paradoxus Kitll. und JW. orthonyxLah. 2) Rhinolophi: M. ater Less. und M. rhinolophus Wied. 3) Albiventres: M.albogularis Gould, M. indigoticus Licht., M. undulatus iard. 4) Concolores: M. spe- luncae Men., M. fuscus G., M. aethiops, nob. (negre, Hombr. Jacq. Voy. Pol. Sud, Ois. t. 19. fig. 1.), M. fuscoides Lafr. n. sp. Chili., M. ana~ lis Lafr., M. senilis Lafr., ilf. griseicollis Lafr., M. nanus Less. Chi- loe und M, squamiger Lafr. Abgebild. ßcytalop. undulalus Jard., albivenlris Men., albo~ gularis Gould Utad fuscus in den Contrib. 1851. Dentirostres. Ijusciiiiclae» Neue Arten: Cisticola erythro cephala Jard. Journ. As. Soc. B. 51. p. 121. Neilgherries. — C. owa/Mm Blyth. Rep. p. 24. Ceylon. — Sylvia Naumanni v. Müller. Naum. IV. p. 26. Am- bukol. c. fig. Wie atVicapilla , aber ^ und $ mit rostrothem Schei- tel. — Orlholomus griseoviridis v. Müller, 1. c. p. 27. Cordofan. — CaJamoherpe longirostris v. Müll. ib. p. 27. Unterägypten. — Melizo- philus nigricapillus Caban. Heine's Cat. p.35. Nördafrika. — Hipolais opaca 24 Hartlaub: Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte Licht. Senegal, ib. p. 36. — Aedon j^inor Ca b. ib. p. 39. Abyssinien. — Catriscus apicalis Caban. 1. c. p. 43. Kafferland. Diese neue Form steht unmittelbar neben Bradypterus Sw. — Pycnoptilus floccosus Gould. Suppl. ßirds of Auslral. pl. 16. Neusudwüles. Auch Ann. and Mag. VII. p. 342. — Cyanecula dichroslerna Gab. Heine's Calal. p. 1. Arabien und N.O.Afrika. — Mijrmecocichla aethiops Cab. 1. c. p. 8. Senegal. Stand wie so vieles Andere, lange unbeschrieben im Berliner Museum. — Petroica pusilla Peale 1. c. p. 93. Samoa-Inseln. — Saxicola albicilla v. Mül- ler. Kaum. iV. p. 28. Abyssinien. — S. atricoUis v. Müller. Naum. IV. p. 28. Abyssinien. — Pratincola salax Verr. Rev. et Mag. p. 3U7. Ga- hoon. — F. atrata Kel. Blyth Rep. p. 25. Ceylon. — Saxicola fusca Blyth, J. As. S. B. 1851. p. 121. Mutlra. — Henicocichla major Cab., Heine's Catal. p. 10. Xalapa. — Basileuterus culicivorus (Licht.) Caban. 1. c. p. 17. Xalapa. — Euthlypis lacrymosa Cab. ib. p. 19. Lagunas (Mexico). — Compsothlypis mexicana Cab. ib. p. 21. — Änlhus euo- nyx Cab. ib. p. 16. Java. Steht dem striolatus Blyth nahe. — Zosle- rops ßaviceps Peale, 1. c. p. 93. Venua-levu. H. D. F. Zander schreibt in der Naumannia ausführlicher „über die Abänderungen der Motacilla alba L. und des Budyles flatus C." Der Verfasser zählt „6 Abänderungen oder Nebenarten" der M. alba auf und rechnet dazu auch Yarellii und lugubris. Dagegen seien capensis (Avelche Z. nach v. Müller'schen Exemplaren ausführlich beschreibt und höchst irrthümlich mit maderaspatensis für indentisch erklärt) und leucoptera (Beschreib.) gute Arten. Zu den Nebenarten von Budytes flavus zählt Z. auch Rayi. Da sind wir nun nicht der Meinung. Auch Gabanis beschäftigt sich in Heine's Gatalog p. 12. mit den weissen afrikanischen Bachstelzen. Er unterscheidet: 1) Mol. Lich- tensteinii Cab. Die capensis Lichtenstein's und Rüppell's. Nordostafrika. 2) Mot. Vaillanlii Gab. Ist der Aguimp Levaillant's. Südwestafrika, und 3) Mot. capensis L. Gap. Alle werden ausführlich beschrieben. — Ueber Calamoherpe locustella lese man die Nachrichten von ßa Ida- mus im 4. Hefte der Naumannia. S. 76. Ueber Tatare otahiliensis Less. vergleiche man Peale 1. c. p. 88, Ist der weilest verbreitete oceanische Landvogel. — Saxicola fumi" frons P. ib. p. 90. ist Muscisaxicola mentalis d'Orb. — Regulus plumu- losus P. ib. p. 94. ist Euscarthmus parulus Killl. — Petroica coccinea P. 1. c. p. 92. ist phoenicea Gould. Abbild. Paroides flammiceps Bart. Contrib. to Ornith. fig. opt. Turdidae. Neue Arten: Turdus Cabanisi ßp. Gap. Heine's Catal. p'. 3. Kafferland. — assimilis Cab. ib. p. 4. Xalapa. — T. amau- rochalinus Cab. ib. p, 5. Brasilien. — T. Melpomene Gab. ib. p. 5. Xalapa. — Merula candiana Blylh J. As. Soc. Beng. 1851. Ceylon. — Oreocincla Heinii Cab. 1. c. p. 6. Japan. -- Merula Kinnisii Kelaart; der Vögel während des Jahres 1851. 25 Blylh Rep. Ceyl. p. 25. — Brachypleryx PalliseriKe\.B\y\h 1. c. p. 26. Ceylon. — Turdus pallidus Peale I. c. p. 86. Valparaiso. — Mimus pe- ruvianus Peale ib. p. 87. Callao. — Garrulax cinereifrons Kel. Blyth. Rep. p. 24. Ceylon. — G. merulimis Bl. J. As. S. B. 1851. p. 521. Cherra Funji — G. rvßcapillus ßl. ib. Cherra Punji. — G. Jerdoni Bl. ib. Neilgherries. — Malacoplerun rt/^ce;?« Blylh H eine's Catal p. 65. Sundains. — Ixonotus guttatus Vörr. Rev. et Älag de Zool. p. 306. Ga- boon. Sehr interessante neue Form der Pycnonolinen , deren Aeusse- res Strickland an die Gattung Chrysococyx erinnerte. — Pycnonotus penicillalus Kel. Blylh Rep. p. 26. Ceylon. J. Cabanis schrieb für Ersch und Grub. Encyclop. sehr gute monographische Arbeiten über die Gattungen Garrulax, Janthocincla u. s. w. sect. 1. LlV. Näheres über Hypsipeles gracilis M'Clell. Horsf. gab Blyth nach Exemplaren von Cherra Punji: J. As. S. B. 1851. p. 121. — Vollstän- dige Beschreibungen von Merula tristis Sw. und von Turdus Grayi Bonap. bei Caban. Heine's Cat. p. 4. — üeber die Lebensweise von Crateropus AcaziaelMipp. berichtet Desmurs: Rev. et Mag. p. 31. Dieser Vogel ist nicht selten in den Ebenen zwischen Marocco und dem Fuss des Atlas, wo er sich namentlich auf einem Strauche, Rhamnus lotus, antref- fen lässt. Abbild. Catharus aurantiirostris (Bp.) nob. in Jard. Contrib. fig. opt. — Myiothera nudiceps Cass. in Proceed. Ac. Philad. pl. 6. Eine Varietät (?) von Turdus vanicorensis Q. et G. traf Peale auf Upolu : 1. c. p. 87. — Pilta coronata P. ib. p. 89 ist unsere cucul- lata. (1843). IVIuscicapidae. NeueArten: Saurophagus rußpennis Lafr. Rev. et Mag. de Zool. p. 471. Caraccas. — Scaphorhynchus mexicanus Lafr. ib. p. 473. (hübsche ausführliche Arbeit). — Leucocerca rhombi- fer Cab. Heine's Catal. p. 51. Sunda-Inseln. — Rhipidura Preyssii Cab. ib. p. 57. Neuholland's Westküste. — Rh nebulosa Peale 1. c. p.99. Kavigatorinsel Upolu. — Monarcha cinerea P. ib. p. 101. Feejee-Ins. — Platyrhynchus albivenlris P. ib. p, 103. Kavigatorinsel. Ist die Gat- tung Platygnathus nob. und wahrscheinlich der PI. oceanien Hombr. Jacq. Ois. pl. 12. fig. 1. — Muscicapajugubris v. Müller, Naum. IV. p. 28. Abyssinien. — M. pallida v. Müller 1. c. Abyssinien und Kor- dofan. — Hyliota violacea Verr. Rev. et Mag. p. 308. Gaboon. — Cyor- nis aequalicauda Blyth J. As. Soc. B. 1851. p. 523. Kunäwar. — Ma~ chacrirhynchus flaviventer Gould. Birds of Austr. Suppl. I. pl. 13. Cap York. — Vireo Huttoni Cass. Proc. Ac. Phil. p. 149. Monterey. — Vi- roosylvia ßavoviridis C. ib. Panama. — V. PhiladelphicayC. ib — Eio^ psaltria ßavifrons Peale I. c. p. 96. — E. icleroides P. ib. p. 97. — E. albifrons P. ib. p. 97. Alle 3 von den Navigatoru^seln. — Vireo 26 Harti au b: Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte Gundlachii Lembeye. Av. Cub, pl. 5. fig. 1. Cuba. — Tyrannula Elisa- beihae Lemb. ib. fig. 3. p. 39. Platysteira leucopygialis Fräs, und PI. castanea Fräs, sind nach Verreaux ^ und ^, Ois ^\i Gaboon : p. 309. Beschreib. — Ebendas. über Muscipeta melanogaslra Sw. p. 310. Feale beschreibt das Weibchen von Plalyrhynchus vanicorensis Q. et G. I. c. p. 102. Feejee-lnseln. — Leplurus brevicauda P. 1. c. p. 103. von Callao ist Muscigralla brevicauda d'Orb, Lafr. J. Cassin giebt eine monogr. üebersicht über die Arten der Genera Vireo und Vireosylvia : Proceed. Ac. Phifad. p. 149. Vireo zählt die 5 Arten flavifrons, solitarius, noveborac. , Beilii und Huttoni, Vi- reosylvia die 6 Arten virescens, altiloqua, flavoviridis, olivacea, gilva und philadelphica. Sehr gründliche Arbeit mit besonderer Rücksicht auf geographische Verbreitung. Lafrenaye über Pachycephala macrorhyncha Stnckl. Rev. et Älag. p. 74. Ist aber keineswegs, wie L. vermuthet, Levaillant's „Cravatte blanche" (Lan. albicollis Vieill.) , welche vielmehr auf Pa- chyceph. gutturalis von Neuholland zu beziehen ist. Ref. widerlegte dies: Rev. et Mag. p. 181. Ampelidae« Neue Arten: Cichlopsis leucogenys Caban. Heine's Catal. p. 51. Brasilien. Neben Myiadesles zu rangiren. — Pro- cnias Heinii Cab. ib. p. 30. Columbien. — Colluriocincla maculosa Peale p. 81. Upolu. Ist eine Lalage~Ait. — Manacus flaveolus Cass. Proc. Ac. Phil. p. 349. Neugranada. — Pipra ßavicollis Sclat. Contrib. Oberer Amazonas. — Siithora poliotis Bl. J. As. Soc. of ßeng. 1851. p. 522. Sylhet. Dicrourus aculealus Cass. Proc. Ac. Philad. p. 347. Fazogl. Steht musicus sehr nahe. — D. coracmws Verr. Rev. et Mag. p. 311. Gaboon. — Graucalus azureus Cass. 1. c. p. 348. Sierra Leone, Ocypterus superciliosus Peale 1. c. p. 98. ist A. superc. Gould. — 0. mentals P. ib. p. 84 von den Feejeeinseln ist der Langrayen de Viti, Honibr. Jacq. Voy. Pol. Sud, Ois. pl. 9. fig. 1. und Art. menta- lis Jard. lianidae« Neue Arten: Laniarius carbonarius Cass. Proc. Acad. Philad. 1851. p. 347. Sierra Leone. Scheint dem leucorhynchus nob. nahe zu stehen. — Falcunculus Gouldii Cab. Heine's Catal. p. 66. Port. Philipp. — Efineoctonus crassiroslris (v. Hasselt) Cab. ib. Java. — Hapalophus melanoleucus Verr. Rev. et Mag. p. 312. Gaboon. Malaconolns Wernei Cab. Heine's Catal. p. 69. ist nur erythro- gastev Hupp. — Lanivs Smilkii Fräser beschrieb Verr. Itev. et Mag. p. 312. Gaboon. — L. isabellinus Ehrcnb. in Kordofan : Slrickl. Ann. and Mag. IX. p. 345. Aehnelt dem indischen arenerius. der Vögel während dos Jahres 1851. 27 Coniroslres. Corvidae« Reu scheinen zu sein: Corvus leptonyx ?e2t\e I. c. p. 105. Madeira. 20" lang; klaftert 44". — C. havaiensis P. ib. 102. Hawai. Cephalopterus glabricoUis Gould „Ann. and Mag. VII. p. 339. Cordilleren von Veragua. 8000' hoch.« Ueber Corvus americanus vergl. Richards. 1. c. I. p. 161. Geht bis zum 610 N. B. Ch, L. Bonaparle „on the Garruline Birds or Jay's« : Proceed. zool. Soc. p. 79. Ann. and Mag. p. 412. Die Arien stehen sämmllich im Conspeclus. Alfred Wallace theilt interessante Beobachtungen über Ce- phaloptenis ornatus mit: Ann. and Mag. p. 428. Er ist nicht selten auf den Inseln des Rio negro. Castelnau beobachtete diesen Vogel in Matto grosso: Expedit. III. p.8i. Sturnidae. Neue Art: Lamprocolins purpureiceps Verr. Rev. et Mag. p. 418. Gaboon. — Lamprotornis brevirostrisPeaie 1. c. p. 111. Samoains. (Ist eine Aplonis-Art). — L. atrofusca F. ib. p. 109. Sa- moa-Insel (Aplonis-Art). — Agelajus assimilis Gundl. Lemb. Av. Cub. pl. 9. fig.3. p.64. Cuba. Lamprotornis fusca Peale p. 116. ist Aplonis marginalis Gould. (Lanius pacificus Kath, und L. tabucnsis Lath. halten wir für Aplonis- arlen). — Agelajus Breweri knAwh. beobachtete Peale in Puget's Sound. — Verreaux beschreibt Lamprocolins chrysonoHs Sw. von Gaboon : Rev. et Mag. p. 418. F'ring'illidae« ( Ploceinae ) Neue Arten: Hyphantornis Grayi Verr. 1. c. p. 514. Gaboon. — Ploceus rufocilritius v. Möller Naum. IV. p. 28. Südnubien. — P. melanogenys v. Müll. Naum. p. 28. Abyssin. Alpen. — P. sublarvatus v. Müll. ib. S^nnaar und Südnubien. — P. leuconotus v. Müll. ib. Abyssinien. — P. minulus v. Müll. 1. c. Südnubien. Verreaux beschreibt Sycobius malimbus V. von Gaboon : 1. c. p. 419. ( Coccothraustinae ). Neue Art: Geospiza peruviensis Peale p. 105. Callao. — Camarhynchus leucopjerus Peale 1. c. p. 118. ist Callirhynchus rufescens ( Vieill. ) Bon. — Das alte Männchen von Munia pecioralis Jerd. beschreibt zuerst Blyth. Rep. Birds of Ceylon, p. 26. —- Nach Strickland hätte schon Brisson die eigenthümliche Structur der rectrices von Vidua paradisea gekannt und beschrieben. (Tanägrinae ). Die Tanagrinen sind gleichzeitig der Gegen- stand besonderer Studien und Arbeiten von Ch. L. Bonaparle und Ph. L. Sclaler gewesen. Erslerer vcrüfTeutlichte in den Comptes rendus de l'Acaderaie des Sc. nat. vom 20. Jan. 1851.: „Note sur les 28 Hartlaub: Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte Tangaras leurs affmite et descriptions d'especes nouvelles« und in der ßev. et Mag. de Zool. auf p. 129. eine zweite sehr verbesserte und erweiterte Ausgabe dieser „Note". Sei ater dagegen schrieb inJardine's Contribu- tions to Ornithology: 1) Synopsis of the Tanagrine genus Calliste und 2) Synopsis of the genus Euphonia. 3) On some new species of Cal- liste ; 4) Remarks on Prince Canino's Note „sur les Tangaras; 5) on the genus Tanagrella Sw. und 6) on the genus Chlorochrysea Bp. — Leider gestattet der diesem Berichte zustehende Raum nicht mehr als eben nur das Wichtigste wiederzugeben. Sclater theilt die Gattung Calliste sehr zweckmässig in 8 Seclionen, nämlich : a) Callistae tatao- nes mit 2 Arten , ,b) C. typicae 8 A. , c) C. jmncligerae 6 A. , d) C. procnopides 13 A., e) C. flavae 6 A., f) C. lamprae 6 A., g) C. gyro- lae 3A. und h) C. caeruleae 4A. (48 sp.); Bonaparle dagegen in die 9 Subgenera Tatao Bp. (paradisea Sw.), Calliste Boie (tricolor), Chryso- thraupis B. (aurulenta), Ixothraupis Bp. (punctata), Procnopis Gab. (atro- caerulea), Euschemon Sei. (flava), GyrolaBp. (chrysoplera), Euprepiste Sei. (braziliensis) und Pipridea Sw. (melanonota). — ßonaparte zer- fällt Euphone in die 4 Genera Euphonia, Cyanophonia, Pyrrhophonia und Chlorophonia ; Sclater nimmt für dieselbe 3 Seclionen an, welche den Gallungen Bonaparte's entsprechen, nur dass er Euph. und Cyanoph. in eine Seclion vereinigt. Also sect. 1. (Euphonia) mit 15 Arten, sect. 2. (Chloroph.) mit 6 A. und sect. 3. {Pyrrhoph.) mit 2 Arten. Die erste dieser Seclionen lässt er in 4, die zweite in zwei Gruppen zer- fallen u. s. w. Neue Arten: Calliste phoenicotis Bp. Rev. et Mag. p. 129. Später Chlorochrysea ph. abgeb. Jard. Contrib. pl. 73. fig. 2. opt. Ecua- dor. — C. Bourcieri Bp. ib. Ecuador. Nach Sclater = calliparaea Tsch. Abgeb. Jard. Contrib. pl. 73. fig. 1. — Chrysothraupis icteroce- phala Bp. ib. p. 129. Ecuador. Sclat. Monogr. sp. 9. Jard. Contrib. pl. 70. fig. 1. — Ixothraupis guttulata Bp. ib. ist. = Call, guttata Cab. Catal. p. 26. vom Roraima und = Call, chrysophrys Sei. Mon. sp. 12. pl. 69. fig. 2. — i. pusilla Bp. ib. = Call, virescens Sei. Contrib. pl. 69. fig. 1. Mon. sp. 16. Cajenne. — Tanagrella rufigula Bp. ib. ist Call. Sclat. Monogr. sp. 14. Ecuador. — CalL mtriolina (Licht.) Caban. Heine's Catal. p. 28. ist C. ruficapilla Sei. Monogr. sp. 31. Columbien. St. Fe de Bogota. — C. pretiosa Cab. Catal. p. 28. Az. Nr. 95. Bp. 1. c. p. 139. ; — Ixothr. chrysogaster"^ Bip. 1. c. p. 144. Columbien, ist C. xanlhogaslra Sclat. Contrib. p. 23. Monogr. sp. 15. — Tanagra glaucocolpa Cab. 1. c. Caraccas. — Hemithraupis peruana Bp, ib. 173. — Rhamphocelus uropygialis Bp. ib. 178. Guatemela. — Calliste leuco- tis Sei. Mon. sp. 23. Ecuador, ist bei Bp. ruficervix Fl. Prev. — C. lunigera Sei. Monogr sp. 38. pl. 70. fig. 2. Rio Negro. — C. lampro^ tis Sei. Mon. sp. 39. Bolivien. — Euphone brevirostris Bp. 1. c. p. 136. ist nach Sclater = xanthogastra, Sundev. Monogr. sp. 8. — E. pumila der Vögel während des Jahres 1851. 29 Bp. ib. ist slrictifrons Slrickl, Sei. Mon, sp. 6. Cajenne. — E. trini- talis Slrickl. Conirib. p. 72. Sclat. Mon. sp. 5. — E. melanura Sei. ftlonogr. sp. 12. Barra de Rio negro. — E. frontalis Bp. Sei. Monogr. sp. 17. Ecuador. — E» pyrrhophrys Sclat. Monogr. Contrib. c. fig. opt. sp. 18. Columbien. — Dulus poliocephalus Bp. 1. c. p. 29. St. Domingo. Abbild. Euphqjie nigricollis Vieill. in Contrib. to Ornilh. fig. opl. — Tanagrella calophrys Caban. ib. pl. 74. fig. pulch. Tachyphonus penicillalus Spix und Pyranga albicollis vereinigt Bonaparte in das Genus Comarophagus : Rev. et Mag. p. 174. lieber die bisher wenig bekannte und systematisch unsichere Gattung Dulus haben Strick land und Lafrenaye interessante Aufschlüsse gebracht, erslerer „On the type of the genus Dulus Vieill.« in Sir. W. Jardine's Contribulions to Ornithology, letzterer „sur Toiseau nomme par Brisson Tangara de St. Domingue etc. in Guerin's Revue zool. Man hatte sehr irrthümlich aber fast allgemein Turdus palmarum L. (Le Palmiste ßriss.) und Dulus palmarum V. (Tanagra dominica L.) für identisch gehalten. Ersterer ist eine ganz andere Arreraon ver- wandte Form, für welche Strickland den Namen Phoenicophilus vorschlägt , und zu welcher als zweite Art Dulus poliocephalus Bp. gehört. Den ächten Dulus dominicus meint Lafrenaye in die Kähe von Tachyphonus bringen zu müssen. Eine zweite Dulus-Art ist D. nw- chalis Sw. aus Brasilien, einer der allerseltensten Vögel. (Fringillinae). Neue Arten: Estrelda atricapilla Bp. Verr. Rev. et Mag. p. 421. Gaboon. — E. occidentalis Jard. Contrib. 1851. Fernando Po. — Nigrita luteifrons Verr. ib. Gaboon. — Serinus li- neatus v. Müller , Naum. IV. p. 28. Abyssinieu. — Fringilla Mül- leri Bald. ib. Kordofan. — Fr. albeola v. Müll. ib. Südafrica. (ob al- bino?) — Carpodacus lacteus v. Müll. ib. Abyssinien. — Monlifrin~ gilla haemalopygia Gould, Birds of As. III. pl. l4. Thibet. — Cardue~ lis Lawrencii Cass. Proc. Ac. Fhilad. pl. 5. — Erythrura prasina Peale 1. c. p. 116. Feejee-Inseln. — E. cyanovirens P. ib. 117. Navi- gatorins. Upolu. Ueber Nigrita canicapilla Strickl. von Gaboon, vergl. Verr. Rev p. 420. — Niphaea iacimVifa Peale p. 121. ist Phrygilus alaudinusKittl.; Pipilo einer eus ist Fr. diuca Mol. (Emberizinae). Abgebildet: Emberiza bilineata Cass. Pro- ceed. Ac. Philadel. pl. 3. fig. Texas. — JE. Bellii Cass. pl. 4. Sonoma. Ueber die Lebensweise von Emberiza striolata Rüpp. um Moga- dor berichtet Desmurs : Rev. et Mag. de Zool. p. 31. — E. pallida Sw. Rieh, auf Cuba : Lemb. 1. c. p. 54. (Alaudinae). Neu sind: Alauda cinnamomea Bp. Rev. et Mag. p. 30. Centraiafrika; der calandrella nahe stehend. — A. rutila 30 H a r 1 1 a u b : Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte V. Müller, Naum. IV. p. 28. Unlerägypten. — Mirafra cordofanica Strickl. Ann. and Mag. IX.' p. 346. — A. erythropygia Strickl. 1. c. Kordofan. Abbild. Hierapterhina Cavaignacii Desm. et Lucas Rev. et Mag. p. 24. pl. 1. Sahara.: Ke90urs d'Ain-Sefra. Ist identisch mit Mc- lanoc. clot-bey Bp. ib. p. 30. iiCusopita^idae. „Genauere Bezeichnung einiger Ar- ten von Pisangfressern" von Dr. E. Rüppell: 9ter Jahres- ber. der Basler naturf. Gesellsch. und berichtigter in diesem Archive 1851. p. 316. Kritische Revision aller eigentlichen Turacus-Arten nebst Beschreibung. Rüppell geht von der An- sicht aus, dass der von Edwards auf t. 7. abgebildete und der von ihm beschriebene Vogel zwei verschiedene Arten seien; letzteren nennt er Turacus Meriani; ersterer sei der ächte persa L. Man vergleiche was Strickland darüber vor 10 Jahren bekannt machte : Ann. of Nat. Hist. VII. p. 33. Bianconi beschreibt T. albocrislalus Str. von Mozambique : Specim. Zoolog. Mosambic. fasc. HL p. 34. Neu ist: Musophaga RossaeGould in Jard. Contrib. pl. 81. (Kopf, Schwung- und Schwanzfeder). Das einzig bekannte Exemplar dieses prachtvollen Vogels befindet sich im Besitze der Lady Boss lebend auf St. Helena. Er stammt von der Westküste Afrika's; die genaue Lo-- kalität ist unbekannt. Den Kopf ziert eine runde Haube haarartiger blutrother Federn. Der Vogel ist von Fasanengrösse. Biicerotidae« Als neu beschreibt Peal e: B. obscurus p. 125. von Mindoro. (Scaiisores. Rliainpliastidae« Neu ist Andige/ia laminirostris Gould, Ann. and Mag. IX. p. 341. Quito. Zu Andigena zählt G. noch: Ft. hypoglaucus, cucullatus, nigrirostris und Bailloni. Gould bereitet eine zweite Ausgabe seiner Monographie der Bhamphasliden vor. Psittacidae* Neue Arten: Falaeornis Callhropae Lay. 1. c. Ceylon J. A. Soc. of Beng. XVHL p. 800. — P. derbyanus Fräs. Zool. Soc. Nov. 26. 1850. Ann, of N. H. IX. p. 500. 20" lang. Va- terland unbekannt. — F. erythrogenys Fräs, ib, Vaterland unbekannt. — Conurus Weddelii Dev. Bev. et Mag. p. 209. Oberer Amazonas. — C. jugularis Dev. 1. c. Sarayaka. — C. Luciani Dev. ib. 210. Amazo- nas. — Platycercus splendens Peale 1. c. p. 127. Viti-levu (Feejee). — . PI. alrogularis P. p. 129. F'eejee-Inseln. Abbild. Eos cyanogenia ßp. Proceed. Zool. Soc. Av. pl. 14. der Vögel während des Jahres 1851. 31 — E. semilarvala Bp, ib. pl. 15. — Chaliopsilta rubiginosa ßp. ib. pl. 16. Ch. L. Bonaparte „on the genus Eos": Proceetl. Zool. Soc. p. 26. Man kennt 7 Arten: indica , rubra, gue- biensis, riciniata, cyanostriata, cyanogenia und semilarvata. Nach J. A. Schmidt „Beiträge zur Flora der capver- dischen Inseln« würde Psittacus erithacus wild auf einigen der grösseren Inseln vorkommen, p. 33. lieber die geographische Verbreitung der indischen Papageyen macht Blyth in seinem „Conspectus of In- dian Ornithology" die interessantesten Mittheilungen. Von den 10 Palaeornis- Arten Indiens hat die Mehrzahl eine weitere Ver- breitung; P. iorquatus Br. liebt die menschliche Nähe; P. erythrogenys ßlyth scheint auf die Nicobaren beschränkt; P. asiaiicus Lath. und Calthropae auf Ceylon. Tanygnathus ma- laccensis ^ eine Zwergform von Palaeornis, lebt nur auf der malayischen Halbinsel. Die weitestverbreiteten Arten sind : torquatiis, Alexandri und cyanocephalus L. Westlich von Sindh scheinen keine Papageyen mehr vorzu- kommen. In Turkestan fehlen sie gänzlich. Picidae. Neue Arten: Dendrohates gabonensis Verr. Rev. et Mag. de Zool. p. 513. Gaboon. — Picus thyreoideus Cass. Froc. As. Philad. p. 349. Californien. Sieht dem varius zunächst. Ueber M a 1 h e r b e's „Kouvelle Classification des Picinees" schreibt Strick land in Jardine's „Cpntributions to Ornithology«. — Meiglyptes fuscus Peale 1. c. p. 132. ist Hemicercus brunneus Eyt. — Picus ru- ber, Harrisii und Iorquatus fand Peale geraein in Oregon. Cneulidae* Neue Arten: Cultrides Pucheranii Dev. Rev. et Mag. p. 211. Ucayale und Amazonas. Dem Geoffroyi sehr nahe ver- wandt. — Cucuhis simus Peale 1. c. p. 134. Feejeeinseln. — C. fu^ catus P. p. 136. Insel Mangsi : Soloogr. — Centropus nigrifrons P. p. 137. Mindanao. — Eudynamis cuneicauda P. p. 139. Ovolau : Feejeegr. Phoetiicophaeus nigrivcntris P. p. l40. ist P. Diardi Less. — Anadaenus rußccmda P. p. 142. ist Rhinortha caniceps Vig, Der capische Oxylophus serralus Sp. kommt auch jn Kordofan vor: Strickl. Ann. and Mag. IX. 347. Coluitibae« Neue Arten: Zenaida innotata nob. Chili Rev. et Mag. p. 84. Wäre zu vergleichen mit C. souleyetliana in Gay's Hist. fis. Chili. — 32 Hartlaub: Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte Col. Malherhii Verr. Rev. et Mag. p. 514. Gaboon. Der südafrikani- schen C. Delegorguei verwandt. — Col. castaneiceps F. p. 187. Upolu. — Ptilinopus coralensis P. p. Paumotugruppe. — Pt. furcatus P. Tahiti. — Carpophaga latrans P. p. 200. Feejee-Ins. — C. Aurorae P. p. 201. Ins. Maitea. — C. casta P. p. 204. Soolpo-Archipel Peristera pecto- ralis P. p. 205. Insel Carlshof: Paumotugr. Sehr ausführliche Beschreibungen von Vinago nudirostris, abyssi- nica und cahOy nach Exempl. von Gaboon liefert Verreaux : Rev. et Mag. p. 421. bis 423. — Die constant abweichende ceylonische Rasse von Palumbus Elphinstonii beschreibt ßlyth : Rep. Birds of Ceyl. p. 26. — üeber Gnathodon strigiroslris Jard. (Didunculus Peale) vgl. Peale 1. c. p. 208. fig. capit. und Jardine Contrib. part.4. Nur auf Upolu. Ptilinopus fasciatus Peale p. 193. ist samoensis Fl. Prev. — Pt. Perousii P. p. 295. ist Ptilinope de Marie : Voy. Pol Sud Ois. pl. 29. Also Samoa- und Feejeegruppe. — Carpophaga Wilhesii P. p. 203. ist Col. globicera var. Forst. Descript. p. 166. Oalliiiae. ^The Dovecote and the Aviary, beeing- sketches of the Natural History of pigeons and other domestic birds in a caplive state^ with hints for their management by the Rev. E. S. Dixon. 12.« John C. Bennett, „The Poultry book. A treatise on breeding and general management of domestic fowls ; with numerous original portraits from life." 8. 310 S. Leon Bertrand, „du Faisan, considere dans l'etat de nalure et dans l'etat de domesticite, etc.« Paris 8. Neue Arten: Odontophorus columbianus Gould ib. p. 341. Ca- raccas. Steht ßalliviani zunächst. — Colurnix Adansonii Verr. Rev. et Mag. p. 515. Gaboon. Der australischen Form Synoicus verwandt. — Crax Alberti Fräs. Zool. Soc. JNov. 26. 1850. Ann. p. 501. Woher? — Penelope nigra Fräs. ib. Vaterland unbekannt. Eine Abbildung des Kopfes der auf Tahiti wildlebenden Va- rietät von Gallus bankiva giebt Peale 1. c. p. 179. — Orlyx plumi- /er , Gould wurde am Willametteflusse beobachtet: P. ib. p. ISO. — Ue- ber die eigentlichen Unterschiede von Plerocles quadricinctus Temm. (Afrika) von dem bis jetzt damit identificirten Pt. fasciatus Scop. (In- dien) schreibt sehr instructiv Strickland: Ann. and Mag. IX. p. 347. Cliionidlclae« Eine von rumicivorus kaum verschiedene Thinocorus - Art von der peruanischen Insel St. Lorenz© beschreibt Peale unter dem Namen von Glareola cuneicauda: 1. c. p. 244. der Vögel während des Jahres 1851. 33 StrutIlioiic'S. In der Sitzung der Academie der Wissenschaften vom 27. Januar machte Isidor Geoffroy St. Hilaire die Anzeige von der (einstigen?) Existenz eines gigantischen Vogels auf Madagascar. Durch den Schiffscapitän Abadie v/aren 3 un- geheure Eier, sämmtlich von den Eingebornen zu häuslichen Zwecken benutzt und daher perforirt, und glücklicherweise auch einige subfossile Knochenfragmente, unter ihnen das untere Ende eines os metartarsi maj. der linken Seite, nach Paris gelangt. Diese 3 Eier sind von ungleicher Form und Grösse. Der grosse Durchmesser eines dieser Eier ist gleich 0,32, der kleine gleich 0,22, der grösste Umfang 0,85; die Dicke der Schaale 3 Millim. An Volumen ist dieses Ei gleich 148 Hühner — oder by^ grossen Strausseneiern. Die Ca- pacität beträgt Sy^ Litres. Die Untersuchung des oben ge- nannten Knochenfragments ergab die generische Eigenthüm- lichkeit des Vogels, welchen Geoffr. St. Hilaire Aepiornis maximus nennt. Aus einer brieflichen Mittheilung dieses Ge- lehrten an Baldamus (Naum. IV. p. 48 u. 73) wird ersicht- lich , dass schon Goudot und Sganzin diese Eier auf Mada- gascar gesehen hatten. Möglich wäre es indessen auch, dass das von Goudot gesehene Ei dem Vouron-patra Flacourt's angehört, eines ebenfalls flügellosen Vogels von Casoargrösse, über dessen No chexistiren auf Madagascar wir dem- nach stwichtigenZeugnissenentgegensehendür- fen. Comptes rendus de l'Acad. p. 101. — Rev. et Mag. de Zool. p. 50. — Ann. and Mag. of Nat. Hist. VII. p. 161. Gideon A. Mantell „Notice on the Remains of Di- nornis and other birds recently collected by Mr. Walter Man- tell in the middle island of New Zealand" : Quart. Journ. of the Geolog. Soc. of Lond. VI. p. 319. Im ersten Theile des 4len Bandes der Transactions of the Zoological Society berichtet Owen über neue Dinor- nis-Knoche n-Sendungen, von Colon. Wakefield gesammelt, aus Neuseeland. Es sind diese namentlich Fussknochen. Ei- ner ursprünglich im New Zealand Magazine publicirten Nach- richt zufolge, könnte Dinornis noch jetzt existiren. Herr Memaul, Dolmetscher der Regierung, sah im Jahre 1832 das Archiv f. Naturgesch. XVIII. Jahrg. 2. Bd. Q 34 Hartlaub: Dericht über die Leistungen in der Naturgeschichte Fleisch des Moa im Molineux- Hafen; er sah daselbst einen Moa-Knochen dick wie sein Knie mit Fleisch und Sehnen , auch Federn des Vogels als Haarschmuck der Eingebornen: Ann. and Mag. VII. p. 77. — In der Sitzung der Zool. So- ciety vom 12. Nov. las Owen „on the cranium of the large species of Dinornis called giganteus and ingens." Eine zwi- schen dem Flusse Waikato und Mount^Tongariro auf der Nord- insel veranstaltete Sammlung enthielt einen fast vollständi- gen Schädel von Palapteryx ingens, 8" lang und 5" an der breitesten Stelle breit. Die beiden Dinornis giganteus-Schä- del sind jung und zeigen alle Suturen. Zum ersten Male lernte man aus dieser Sendung Theile eines kleinen Flügel- knochens kennen. Ein kleiner Aufsatz von Strick land in Jardines „Con- tributions," „The Dodo and the presumed exstinct birds of Madagascar and Mauritius" etc. soll beweisen, dass Strickl. und Melville's Werk über die Dronte schon jetzt zu den eifrigsten Nachforschungen an verschiedenen Orten ange- regt und selbst zu unzweideutigen Erfolgen geführt hat. Orallae. Charadridae. Neue Art: Ch. isabeUinus v. Müller, Naum. IV. p. 29. Sennaar. — Ch. vanelloides Peale, Mamm. and Birds ü. St. Expl. Exped. p. 240. ist Sarciophorua pectoralis (Cuv.) — Ch. virgi- nianus fand Peale auf allen Inselgruppen Oceaniens, Strepsilas inier', pres auf den meisten derselben, — Nach Pucheran wäre Vanellus grallarius Less. = leucurus Licht, und flavipes Cuv. — Ch. myops Less. aber = Hoplopl. malaharicus Bodd. Ardeidae. Die erste Nummer der „Contributions to Ornithology" von Sir W. Jardine brachte die ausführliche Beschreibung undMessung des Balaeniceps rex Gould. nebst lebensgrosser Abbildung des Kopfes. Es ist ein 4' ho- her, die Gattung Cancroma in Afrika repräsentirender Stelz- vogel von grauer Färbung, welcher an Ardea virescens und Cons. erinnert. Das Exemplar Gould's scheint nicht völlig ausgefärbt zu sein, (ßonap. Acad. des Sc. nat. Jan. 6. 1851.) Herr Mansfield Parkins erlangte J^ und $ am oberen weis- der Vögel während des Jahres 1851. 35 sen Nil. Die Schnabellänge beträgt bis zum Rictus 9" 8'", die grössle Breite desselben 4'' 2"'. Keue Arten: Ardea o cular ia v. MüWer, Naum. IV. p. 29. Süd- sennaar. — A. patruelis Peale 1. c. p. 216. Tahiti. — A. cubensis Gundl. 1. c. pl. 13. fig. 1. Grosser weisser Beiher. — A. brunnescens Gundl. Lerab. Av. Cub. pl. 12. fig. p. 84. Cuba. Steht der virescens sehr nahe. Nach Fucheran (Etudes sur les types peu connus etc.): ist Ard€a bilineata Cuv. von Java = flavicollis Lath. , Ardea ausiralis Cuv. der junge Vogel derselben Art. — Ardea melanoptera Cuv. ist sinensis Gm. oder lepida Horsf. — A. alra Cuv. ist jugularis Forst. Mariannen. — A. nivea Cuv. Wahrscheinlich egrettoides. Junger Vo- gel. — Ardea timoriensis Less. war nicht mehr aufzufinden. Dasselbe gilt von A. lactea Less. — A. novae HoUandiae V. ist caledonica. — A. ardesiaca Less. ist caerulea im üebergangskleide. — A. pusilla Vieill. ist Ardetta pusilla Gould. Rev. p. 165. Grus leucogeranos wurde von Lieuln. James in Kaihastan beob- achtet: J. As. S. of Beng. — Graf Ty zen hanz in Wilna sucht die Gleichartigkeit von Grus vipio Fall, mit Gr. leucauchen Temm. zu be- weisen : Rev. et Mag. p. 577. Ohne Zweifel richtig. — Auch Feale hält Grus canadensis und Grus americana für zwei ganz verschiedene Arten. Cassin ist derselben Ansicht (in litt.). Wichtige Nachrichten über Grus canadensis bei Richards. 1. c. L p. 88. Die specifische Verschiedenheit dieser Art von americana wird auch hier bestätigt. G, canadensis brütet am Mackenzie nahe der arctischen Küste, wo G. ame- ricana gänzlich unbekannt ist. Letztere Art scheint nördlich nicht über den grossen Sclavensee hinauszugehen. G. americana wandert in grossen Flügen, G. canadensis meist nur paarweise. Vom 17. bis 20. September sieht man bei Fort aux Liards am River of Mountains grosse Flüge von G. americana ziehen, die alten weissen und die jün- geren grauen Vögel gesondert etc. Ibis molucca Cuv. ist nach Fucherau = strictipennis Gould: Rev. p. 373. — i. brevirostris Feale p. 219. scheint av. jun. von Ordi zu sein. SIcolopacidae. Neue Arten: Numenius femoralis Peale 1. c. p. 233. Insel Vincennes: Faumotugr. ^ — Limosa Foxii F. ib. p. 231. Rose-Island: Samoagr. — Tringa parviro stris P. ib. p.231. Hon- den-lsland und Raraca: Faumotugr. — Scolopax meridionalis F. ib. U9. Feuerland. — Hemipalama minor Gundl. Lemb. Av. Cub. p. 97. pl. 13. roslr. Soll sich von semipalmata durch kürzeren Schnabel, längere Tarsen und breitere Interdigitalmembran unterscheiden. Nach Puc heran wäre Numenius virgatus Cuv. vom Cap viel- leicht selbständige Art. Genaue Beschreib. Rev. et Mag. p. 371. — r Dasselbe gilt von JV. lineatus Cuv., einer indischer Art, deren Unter» 36 Hartlaub: Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte schiede von der capischen Pucheran näher erörtert: ib. 373. — Tringa brevipes Cuv. (Totanus brevipes Yicill.) von Timor wird als gute Art ausführlich beschrieben p. 370. — Totanus speculiferus Cuv. aus Nord- amerika scheint sich durch die Schnabellänge von semipalmatus zu unterscheiden. Ausf. Beschreibung auf S. 369. der Rev. zool. — Von Lesson's Totanus brevipes gehöre, nur das individu jeune wirklich die- ser Art an, die beiden anderen seien T. oceanicus Less. — Recurvi-^ rostra leucocephala Yieill. (orientalis Cuv^) sei identisch mit Chlado- rhynchus pecloralis Bub. 11 Die Ehre dieser Entdeckung gebühre Selys- Longchamps. — Lesson's „Coure vite de CoromandeV^ sei C. Temmin- kii Sw. „Note sur la famille de Recurvirostridees" par C. de Selys-Longchamps : Bullet. Acad. des Sc. Bruxelles, XVIII. p. 5. Uns leider nur erst dem Titel nach bekannt. Totanus Polynesiae Festle p.237. scheint uns gleichartig mit Sco- lopax undulata Forst, descript. Anim. p. 173. — Scolopacc pectinicauda P. ib. p. 227. ist stenura Kühl. ^ Railidae. Q« A. Man teil „Notice on the discovery of a living specimen of the Notornis" und J. Gould „Re- marks on the Notornis Mantelli« Zool. Soc. Nov. 12. 1850. Ann. and Mag. IX. p. 231 und p. 234. Die erste Abbildung des Notornis gab Sir W. Jardine in part. 1. seiner „Contri- bution,« die zweite lebensgrosse Gould auf pl. 4 des ersten Supplementheftes seiner „Birds of Australia" und die dritte sehr hübsche erschien kürzlich im 4ten Bande der „Trans- actions of the Zoolog. Soc. of London, p. 74. p. 25. Porphyrio cinereus Vieill. ist nach Pucheran = Gallinula leuco- soma Sw. Java. — Rallus rufescens Yieill. von Java hält P. für eine gute, neuerlich nicht weiter beschriebene Art. Beschreib, p. 163. — Gallinula porphyrioides Less. sei cristata Lath. Bengalen. — G. nae- via (Gm.) Less. sei gularis Horsf. — Rallus hydrogallina Less. sei = sarracura Spix ; letzterer ein jüngerer Vogel. — Rallus cinereus sei Crex gularis Jard. Selby. Neue Arten: Porphyrio samoensis Peale 1. c. p. 220. Naviga- tor-Inseln. — P. vitiensis P. ib. p. 221. Keejee-Inseln. — Rallus luri» dus P. ib. p. 223. Feuerland. — Fulica alai P. ib. p. 224. Sandwich- inseln. Gallinifla chloropus traf Peale auf Oahu (Sandw.) , Rallus phi~ lippensis auf der Tonga-, Navigator- und Feejeegruppe, Zapornia spi- lonota Gould (von den Galopagos) auf Ovolau: Feejeegr. Letztere Art scheint jedoch specifisch zu differiren. der Vögel während des Jahres 1851. 37 Anatidae. Lafrenaye schreibt ausführlich über Anas pur- pureoviridis Schinz, als Bastard von A. boschas und A. moschata. Er kennt 7 Exempjare: Rev. et Mag. de Zool. p. 580. Abbild. Casarca leucoptera Blyth in Jard. „Contributions." Anser haicaiensis Peale 1. c. p. 249. ist A. sandvicensis Vig. und hawaiensis, Eyd. et Gerv. — - An. clypeata traf Peale auf Uawai und Oahu. Clangula histrionica beobachtete Richardson am Bear-lake-ri- ver : Search. Exped. I. p. 262. Colymbidae. Nach P u c h e r a n ist Podtccps albicollis Less. nur americanus Garn, und Podiceps ambiguus Less, nur obscurus Gm. jilcidae. Neue Arten: Aptenodytes magnirostris Peale I.e. p. 263. Cap Hörn. (?) — A. taeniata Pe-dle p. 264. Nur auf Macquarie- Island. Apt. jlavilarvata Peale p. 260. ist Catarhactes antipodes, Hombr. et Jacq. und A. longicauda P. p. 261 ist C. Adeliae Hombr. et Jacq. Procellaridae' Als neu beschreibt Peale: Thalassidroma lineata auf S. 293. Hochgebirge auf üpolu. — Procellaria brevipes P. p. 295. 680 s. B. und 95° W. L. — P. rostrata P. p. 296. Hochge- birge Tahiti's (ob fregatta Forst . ?) — P. parvirostris P. p. 298. Hon- den-Island, Pauraotugr. — P. gularis P. p. 289. Höchste antarctische Regionen. liaridae. In den Annais and Mag. of Nat. Hist. IX. p. 235. wird gemeldet , es sei gleichzeitig eine grosse Menge von Larus iridactylus auf den Sandhügeln von Swansea-Bay ohne Zeichen von Ver- wundung todt gefunden worden; viele andere wurden daselbst ange- spült. Wie ist diese Erscheinung zu erklären, fragt mit Recht der Berichterstatter. Sehr wichtige und interessante Notizen über die afctischen Mö- venarten Xema Sabini , Xema Bonapartei und Larus brachyrhynchus bringt Richards. 1. c. I. p. 260 — 62. Letztere Art ist ein sehr gefräs- siger Raubvogel. Von neuen Arten hat Peale: Sterna lunata P. p. 277. Vin- cennes-Island : Paumotugr. — St. antarctica P. p. 280. Orange-Bay und Cap Hörn. — St. rectiroslris P. p. 281 Feejee-Inseln. Sterna albifrons P. ist = frontalis Gray. — Megaloplerus plum- beus P. p. 285. = Anous parvulusGouId. — Larus albipennis P. p.288. = giaucotes Meyen. ßterna cajana ist häufig in ganz Rupertsland und geht bis über den arctischen Kreis hinaus: Richardson 1. c. I. p. 87. Pelecauidac. Uebcr die Lebensweise von Pelecanus trachy- rhynchus in Ruperlsland sehe man Richardson 1. c. I. p. 84, Geht 38 Hartlaub: ßericht über die Leistungen n. s. w. bis zum 61» N. B. und nistet auf felsigen Inselchen inmitten am Stru- del und Wasserfällen. Ob neu? Sula intermedia Aug. Lefevre: Naum. IV. p. 37. Nach zwei in Europa erlegten alten und ausgefärbten Exemplaren beschrie- ben. -Schwungfedern zweiter Ordnung schwarz wie bei melanura; Gutturalmembran m i 1 1 e 1 1 a n g wie bei bassana. Sula rubripeda Peale p. 274. Gemeinste Art im stillen Ocean. Nistend auf Honden-Island. — C. flavagula P. p. 270. Neuseeland. (?) — C. purpuragula F. p. 269. scheint av. ad. von brevirostris Gould, C. fucosus P. p. 268. ist ohne Zweifel av. jun. von C. pica Forst. üeber die Lebensweise von Tachypeles aquilus , Sula fusca und piscator, Phaeton phoenicurus und aethereus auf den verschiedenen In- selgruppen des stillen Oceans giebt Peale interessante Notizen. Juan Lembeye beschreibt Phalacrocorax floridamis And., re- splendens Aud. und Townsendii Audub. für Cuba : Av. de la isla de Cuba p. 120. np^ Bericht über die fjeistnng'eii in der IVatiir- g'ei§cliiclite der l^äugftliiere Aväfireiid des «Jahres £951. Von Prof. Andr« lirag-ner in Manchen. Unser Bericht wird wie im vorigen Jahre kurz ausfal- len, da im Ganzen auf unserm Gebiete während des Jahres 1851 nur wenige Arbeiten erschienen sind und insbesondere der Zugang von neuen Arten sehr beschränkt gewesen ist. Is. Geoffroy gab einen Auszug aus seinen Vorle- sungen über die Thierreihe und die parallele Classification (Revue zool. p. 12). Wir beschränken uns hier aiif Mittheilung des Resultates, das er hinsichtlich des Begriffes der Art aufstellt. Er bleibt, wie früher, bei der Theorie der beschränkten Veränderlichkeit (theorie de la variabi- lite liraitee) stehen und giebt darnach , so wie mit Berücksichtigung des gegenwärtigen Bestandes der Dinge folgende Definition : „die Art Ist eine Sammlung oder Reihe von Individuen, welche durch eine Ge- sammtheit unterscheidender Züge, deren üebertragung natürlich, regelmässig und unbeschränkt (transmission naturelle, regu- liere et indefinie) im gegenwärtigen Beslandc der Dinge ist, charakte- risirt sind." Zur Erläuterung dieser Reziehuiigcn fügt Is. Geoffroy noch Folgendes bei. Die Bastarde sind nicht allgemein unfruchtbar; sie können ihre, immer gemischten, Charaktere übertragen. Die Bastard- Rassen püanzcn sich nicht mit der Regelmässigkeit und Beständigkeit fort, welche man bei den Arien wahrnimmt; sie erlöschen bald oder gehen in Folge von Kreuzungen in eine der Stammarleu zurück. Die Üebertragung ist daher weder regelmässig, noch unbeschränkt Die Uaugiasseo nähern sich sehr den Arten. Bei denen, welche sehr 40 Wagner: Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte alt sind und dadurch eine grosse Beständigkeit erlangt haben, kann die Uebertragung selbst regelmässig genannt werden; sie kann un- beschränkt und so dauerhaft selbst als der gegenwärtige Bestand der Dinge sein, aber lediglich durch die Vermittelung der Menschen, die zur- Erhaltung der Rassen so nothwendig ist, wie sie es zu ihrer Hervorbringung war. Allgemeine Bemerkungen über die zoologischen Merkmale der Wasser-Säugthiere wurden von Pucheran in der Rev. zool. p. 65, 120 und 161 bekannt gemacht, List (Catalogue) of the specimens of Mammalia etc. in the Collection of the British Museum. Printed by order of the Trustees. London seit 1843. — Ueber Säugthiere ist bis- her erschienen : 1) List of the osteological specimens. Lond. 1847. 2) List of the specimens of Mammalia. 1843. 3) Ca- talogue of the specimens of Mammalia. Part. i. Cetacea. 1850. Part, 2. Seals. 1850. A Catalogue of the Mammalia in the Museum of the hon. East-India Company. Printed by order of the Court of Directors. Lond. 1851. Museum d'histoire naturelle de Paris. Catalogue metho- dique de la collection des Mammiferes etc. L partie. Mammi- feres. Introduction et catalogue des Primates, par M. J. G e o f- froy Saint-Hilaire. Paris. 1851. Zwei der grösslen zoologischen Sammlungen und eine dritte, die wenigstens nicht unbedeutend ist, haben den Anfang gemacht durch Publikation von Verzeichnissen ihre Schätze allgemein bekannt zu geben. Das brittische Museum hat sich in dieser Beziehung unter J. E. Gray's Leitung vorangestellt, denn das erste Verzeichniss der daselbst aufgestellten Säugethiere ist schon im Jahre 1843 erschienen. Damals zählte gedachte Sammlung 1031 Arten in 3062 Exemplaren auf. Seitdem hat sich deren Anzahl bedeutend , vermehrt und deshalb hat sich Gray entschlossen , einen neuen Katalog zu bearbeiten, von dem einstweilen die beiden Ordnungen der Cetacea und Pinnipedia vorliegen. Dieser Katalog ist aber nicht mehr wie der frühere ein einfaches Namensverzeichniss der im britlischen Museum aufgestellten Arten , sondern er enthält auch die nicht in demselben vorhandenen Species, um dadurch Reisende , Sammler und Andere in den Stand zu setzen, zur Ausfüllung der Lücken in der Nationnl-Sammlung beizutra- gen. Zu diesem Behufe hat Gray eine Charakteristik aller ihm be- kannt gewordenen Gattungen und Arten beigefügt , so dass man in dieser Weise nach und nach eine Synopsis mammalium erhalten wird. der Säugthiere während des Jahres 1851. 41 — Das Verzeichniss der osteologischen iPräparate führt von Säugthie- ren 1766 Nummern auf; indess sind darunter nicht viele Skelete be- griffen, sondern w^eitaus die Mehrzahl besteht bloss in Schädeln. Der von Th. Horsfield verfasste Katalog der Säuglhiere im Museum der ostindischen Compagnie zählt 289 Arte^ auf, die meist aus den orientalischen Besitzungen herrühren und unter denen sehr seltene und kostbare Stücke sind. Auch dieser Katalog giebt über die mei- sten Arten ausführliche Bemerkungen und selbst umständliche Beschrei- bungen und ist deshalb von grossem Interesse. Dasselbe gilt von dem durch Is. Groffroy bearbeiteten Kata- log der im pariser Museum aufgestellten Arten von Affen (Primaten). Während im Jahre 1793, wo Geoffroy, der Vater, die Verwaltung der Sammlung von Säugthieren und Vögeln übernahm , nur 7 eigentliche Affen und 5 Halbaffen vorhanden waren , ist die Zahl der ersteren der- malen auf 560 und die der letzteren auf 91 gestiegen, welche im Gan- zen 183 Arten Affen repräsenliren, nämlich 74 altwellliche , 77 ameri- kanische Affen und 31 Halbaffen (Prosimii). Von den in Stuttgart zur Beschauung gekommenen wan- dernden Menagerien entwarf G. von Martens eine interes- sante Darstellung (Würtemb. naturwissensch. Jahreshefte Yll. 1. S. 43 und 2. S. 129). Die grösste von diesen Menagerien war die von Kreutzberg, in der sich Cercoleptes caudivolvulus, Paradoxurus musanga (an welcher der Schwanz nichts weniger als einrolll^ar sich zeigte) , eine Zibeth- katze, Procyon Lotor, Nasua socialis, Auchenia Lama, 13 Affen, 5 Maki, Hystrix cristata, 9 Katzen, 2 Hyänen, ein brauner Bär, ein Eisbäi', Antilope picta, ein Elephanten-Weibchen (Miss Baba), Antilope Addax und ein Zebra befanden. Ausserdem wird noch die Elephantin des Herrn Hutter, ein sogenannter Omnismus und eine Phoca vitulina cba- rakterisirt. Gleanings from the Menagerie and Aviary at Knowsley. I. 1846. — IL Hoofed Quadrupeds. 1850. Dieses in gross Folio erschienene Prachtwerk, das aus der Muni- ficenz des den Naturforschern rühmlichst bekannten Earl of Derby hervorgegangen und nicht in den Buchhandel gelangt ist, ist uns erst heuer durch die wohlwollende Vermiltclung des Herrn J. E. Gray zu« gekommen und kann daher auch erst jetzt zur Sprache gebracht wer- den. Es enthält dasselbe Abbildungen von Thieren, die in der berühm- ten Menagerie des Earl von Derby in Knowsley Hall gelebt haben; Abbildungen, die zu den vorzüglichsten gehören, da sie nicht bloss von ausgezeichneten Künstlern gefertigt, sondern auch nach lebenden Ori- ginalen entworfen sind. Der Graf begnügte sich übrigens nicht damit, 42 Wagner: Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte die Kosten zur Unterhaltung und Abbildung seltener Thiere herzuge- ben, sonderrn er studierte sie selbst in ihren Lehensverhältniesen und stellte namentlich eine Reihe höchst lehrreicher Versuche über ßastard- bildungen und über die Grenzen der Fruchtbarkeit der Bastarde an. Diese Versuche sind in vorliegendem Werke als Anhang den kurzen Beschreibungen, welche J. E. Gray von den abgebildeten Thieren lie- ferte, beigefügt. — In der ersten Abtheilung , die 17 Tafeln enthält, sind von Säugthieren abgebildet : Nyctipilhecus felinus, Pithecia rußven.^ teVj Lemur rufus, Felis Yaguarondi^ Sciurus javensis und Arctomys Em- petra. Die zweite Abtheilung mit 59 Tafeln ist lediglich den Hufthie- ren gewidmet, und zwar den Antilopen, Moschusthieren, Hirschen, La- mas und Einhufern. Auf diese werden wir bei den einzelnen Abthei- lungen zurückkommen. Als Beiträge zur Kenntniss specieller organischer Ver- hältnisse sind nachstehende bemerklich zu machen. Anatoraische Abhandlungen von Barkow. Breslau 1851. — Hieher gehörig sind die Abhandlungen über die Eintheilung des Eilei- ters des Menschen und der Säugthiere ; über die Arterien von Meles vulgaris, Felis Tigris, F. concolor, F. Leopardus , Fhoca annellata, Phascolomys Wombal, Dicotyles torquatus , Auchenia Lama und Del- phinus Phocaena ; über die Bänder der Extremitäten bei einigen grös- seren Katzen-Arten und bei Auchenia Lama; über die Nerven der Ex- tremitäten und des Schwanzes von Halicore Dugong, und über die Flughaut-Nerven bei Vespertilio murinus. In den Denkschriften der kaiserlichen Akademie der Wissenschaf- ten, mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse. Wien I. Bd. hatHyrll ausführlich seine, von schönen Abbildungen begleiteten Untersuchungen niitgetheilt : 1) über die Nasal-Wundernetze der Wiederkäuer und Pachy- dermen ; 2) über die Caroliden des Ai; 3) über die Trommelhöhle. In den Memorie della Accademia delle scienze dell' Istituto di Bologna I. (1850.) ist enthalten: Aloysii Calori animadversiones hi- storico - criticae et observationes anatomicae de portione minore paris quinti nervorum cerebri hominis et nonnullorum mammalium domesti- corum. Pag. 57—91. mit 3 lith. Tafeln. Untersuchungen über den feinern Bau der Tasthaare einiger Säug- thiere wurden von C. Gegen baur in der Zeitschrift für wissensch. Zoologie von v. Siebold und Kölliker IIL S. 13 vtiöüenllicht. lieber den Haarwechsel bei Thieren und 3Ienschen handelte K. Langer in den Denkschrift, der k. Akadem. d. Wissensch. in Wien. I. 2te Abth. S. 1—7. Im vorigen Jahre wurde ein neues Unternehmen liegon- nen : Fauna Boica: Naturgeschichte der Thiere Bayerns vom zoologischen, vergleichend anatomischen und ökonomischen der Säugthiere während des Jahres 1851. 43 Standpunkte bearbeitet und herausgegeben von Max Gemmin- ger und Job. Fahrer. München 1851. Ite und 2te Lie- ferung. Den Anfang haben die Vff. mit den Säugthieren gemacht und damit ein Unternehmen begründet, das die Fauna Boica nach den oben angegebenen dreifachen Rücksichten behandeln solle. Text und Tafeln sind gleich trefflich ausgeführt und, wo möglich, nach lebenden oder doch frisch erlegten Exemplaren bearbeitet. Die Beschreibungen sind mit grösster Genauigkeit entworfen und berücksichtigen sowohl den äussern als Innern Bau, so wie die Lebensgeschichte, den Nutzen oder Schaden und die Jagdmethode. Alles nach vielen eigenen Erfahrungen und Untersuchungen. Die Abbildungen zeichnen sich durch künstleri- sche Vollendung eben so, wie durch die grösste Treue bis ins kleinste Detail aus und können sich in beiderlei Hinsicht mit den besten Lei- stungen ähnlicher Art messen. In den beiden ersten Heften sind be- schrieben und abgebildet: Sorex alpinus, Lutra europaea , Vesperlilio murinus, Castor Fiber und Antilope rupicapra; ausserdem sind auf einer Tafel noch die Schädel von Eichhörnchen , Zieselmaus, Murmelthier, Siebenschläfer und Wanderratte dargestellt. In russischer Sprache ist erschienen : Naturgeschichte des Kiewer Gouvernements-Lehrbezirks. 1. Lieferung enthal- tend Säugthiere, bearbeitet von Prof. Kessler. Kiew. 1850. 88 S. 4. Folgende Arten werden aufgeführt: Vesperugo Noctula, Leisleri, pipistrellus, Nathusii, serotinus und discolor; Vesperlilio murinus und Daubentonii. — Plecotus auritus. — Rhinolophus hippocrepis. Talpa europaea und coeca. — Sorex fodiens, vulgaris, pygmaeus, leucodon und araneus. — Erinaceus europaeus. — Ursus arctos. — ■ Meles taxus. — Mustela martes und foina. — Foetorius putorius, sar- maticus, erminea , vulgaris und lutreola. — Lutra vulgaris. — Canis lupus und vulpes. — Felis lynx. Sciurus vulgaris. — Arctomys bobac. — Spermophilus gultatus und musicus. — Myoxus glis, nitela, dryas und avellanarius. — Dipus jaculus und acontion. — Mus decumanus, Tattus, musculus , sylvatieus, minutus, Wagneri, agrarius und betulinus. — Cricetus fruraentarius. — Arvicola amphibius, arvalis und glareola. — Ellobius talpinus. — Spa- lax typhlus. — Castor fiber. — Lepus timidus und variabili^. Su3 scrofa. — Cervus alces, dama und capreolus. Ein Bericht über die Jagd bei den simbirsker Tschuwaschen, mit mancherlei sogenannlen Jagdgeschichten, findet sich nach dem Russi- schen des Herrn W. Leb edjew in Erman's Archiv für wissench Kunde von Russland. X. S. 452. 44 Wagner: Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte Ein Verzeichniss der auf Ceylon beobachteten Säug- Ihier- Arten findet sich in den Ann. of nat. bist. sec. ser. VII. p.405 und stammt von Layard her. Die Arten sind: Macacus sinicus. — Presbytis Thersites, Priamus und cephalopterus, — Stenops gracilis. Pteropus edulis. — Cynopterus marginatus. — Nycticejus Heathii und Temminckii. — Kerivoula picla.~ — llipposideros speoris und muripus. — Megaderma Lyra. Canis aureus. — Felis Pardus, viverrinus und Chaus. — Parado- xurus zeylanicus. -- Viverra Zibetha. — - Genetta indica. — Mangusla vilticollis und grisea. — Lutra Kair. — Ursus labiatus. — Sorex murinus. Mus ßandicota, indicus, setifer, decumanus und rattus. — Gerbil- lus indicus. — Sciurus Tennentii, macrourus , tristriatus, Brodiei, La- yardii und Kelarlii. — Pteromys oral. — Hyslrix leucurus. — Lepus nigricollis. Manis brachyura und noch eine andere Art. Elephas indicus. — Sus scrofa , eine entschiedene Varietät. — Cervus Hippelaphus , Axis und Muntjac. — Meminna indica. — ßos Bubalus. Halicore Dugong. Wie Gray bemerkt, fügte später Grace diesem Verzeichnisse noch 2 Arten Herpestes bei, nämlich H. Smithii und eine andere, ebenfalls neue. Peters legte der Berliner Akademie von seinem Werke über Mosambique die erste Abtheilung der Säugthiere vor und gab die Diagnosen der darin beschriebenen und abgebil- deten neuen Arten von Affen und Handflüglern (Bericht über die Verhandlungen der k, Akad. d. Wissensch. zu Ber- lin. 1851. S.756). Durch die freundliche Mittheilung des Verf. haben wir bereits Einsicht in den noch nicht in den Buchhandel gelangten Anfang dieses Werkes erhalten und daraus entnommen, dass durch dasselbe der The- rologie in zoologischer wie in zootomischer Hinsicht eine überaus werth- volle Bereicherung zu Theil wird. Die in den Berichten der Berliner Akademie vom Jahre 1851 bereits durch Diagnosen bekannt gemachten Arten werden gehörigen Orts angeführt werden. Aus einer Abhandlung von Pucheran über den Charakter der afrikanischen Säugthier-Fauna ist vorläufig ein kurzer Auszug in den Comptes rendus XXXIl. p. 718. mitgetheilt wordm. — Nur dem Titel nach ist mir die Broschüre von Levaillant bekann;: iniroduclion ä l'histoire des mammifcres et des oiseaux du nord de l'Afrique. Phi- lippeville 1850. der Säugthiere während des Jahres 1851. 45 An Beiträgen zur Kennlniss der urweltlichen Säugthier- Faunen sind nachstehende in Erwähnung zu bringen. Hermann v. Meyer über fossile Knochen aus der Braunkohle in der Molasse der Schweiz und von Haslach bei Stuttgart (Jahrb. f. Mineralog. 1851. S. 75.), ferner von Günzburg.und aus Ungarn (eben- da S. 677.). G. Jäger über die Fundorte fossiler Ueberresle von Säugthie- ren, insbesondere in Stuttgart und seiner Umgebung, nebst geognosti- sehen Bemerkungen über letztere (Würlemb. nalurw. Jahreshefte. YII. S. 169.) Im VII. Bände von Haidinger's Berichten über die Miltheilungen von Freunden der Naturwissensch. in Wien sind enthalten : H. v. Meyer's Bemerkungen über fossille Knochen in Osterreich (S. 1 u. 43), undSenoner's Notizen über einige bei Krems gefundene Säuglhier- Knochen (S. 148). Hörnes machte im zoologisch- botanischen Vereine zu Wien (i3erichle desselben S. 11.) eine Mitlheilung über die in den Sandgru- ben bei Wien am Belvedere gefundenen fossilen Ueberreste. Sie gehö- ren zu Mastodon anguslidens , Sus palaeochoerus , Dinolherium gigan- teura , Acerotherium incisivum und Hippotherium gracile. Sämmtliche Knochenreste lagen im feinen gelben Sande, unmittelbar über dem Te- gel. Von eben daher stammte ein Zahn von Elephas primigenius, aber nicht aus dem Sande, sondern aus dem das ganze Gebilde bedeckenden Löss. Gleiche Verschiedenheit in der Ablagerungsreihe findet sich im Wiener Becken bei Rhinoceros tichorrhinus und Rh. incisivus, jener aus dem diluvialen Löss , dieser aus tertiärem Sande und Leythakalk oder Tegel. Vom Referenten: Charakteristik der in den Höhlen um Muggendorf aufgefundenen urweltlichen Säugthier- Arten (Ab- handl. der k. Akademie d. Wissenschaft. II. Classe. VI. Bd. S. 193 u. f.) An Arten sind hier aufgeführt : Ursns spelaeus und arctoideus, Ursus priscus, Gulo spelaeus, Meles antediluviana, Mustela antiqua, Canis spelaeus und C. vulpinaris, Hyaena spelaea, Felis spelaea , F. antiqua , b\ lyncina und F. catus, Castor "(Palaeomys) spelaeus , Equus fossilis, Rhinoceros tichorhinus, Elephas primigenius, Sus scrofa fossi- lis, Bos primigenius, Cervus tarandinus. Paleontologia del regno di Napoli , contenente la de- scrizione e figura di tulti gli avanzi organici fosili racchiusi nel suolo di questo regno. Pel Prof. 0. G. Costa. Parte I. Napoli 1850. Den Säuglhieren ist das erste Kapitel mit 45 Seiten und 3 ko« 46 Wagner: Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte lorirten Tafeln gewidmet. Sämmtliche dieser Klasse zugeschriebene fossile üeberreste sind sehr spärlich und fragmentarisch, daher ihre Be- stimmung schwierig und vom Verf. nicht immer glücklich getroffen. Er will diese kümmerlichen üeberreste an Phoca, Bos, Mippopotamus, Tapirus, Elephas, an Nager, an Delphinus und ßalaena und an zwei von ihm neu errichtete (iatlungen: Paiaeoceros und Synodonlherium verweisen. Die Gattung Paiaeoceros hat Costa auf Bruchstücke be- gründet, welche er für solche eines Hornes von einem Hirsche an- sieht; wir können diese Meinung nich theilen, sondern sind auch nicht zweifelhaft, dass dieselben überhaupt nicht von einem Säugthiere her- rühren. Die Gattung Synodonlherium beruht auf einer Knochen- platte, welche er als aus sechs Schneidezähnen vom Unterkiefer gebil- det ansieht, die aber keine Alveolen aufzuweisen hätten und dabei so unregelmässig geformt und überdiess so dicht aneinander gepresst wä- ren, dass keine andere Substanz dazwischen Platz gehabt hätte. Zu welcher Ordnung von Säugthieren diese neue Gattung zu stellen wäre, darüber wagt der Verf. auch nicht einmal eine Vermuthung auszuspre- chen. Ref. würde sich in gleicher Verlegenheit befinden, wenn er die gegebene Deutung für richtig annehmen müsste ; allein Costa hat sich diesmal von seiner etwas zu lebhaften Phantasie zu einem grossen Miss- griff verleiten lassen, denn die fossile, angeblich aus Schneidezähnen gebildete Platte eines unbekannten Thieres ist nichts weiter als eine der letzten Platten aus dem Backenzähne von Elephas primigenius. Ueber das reiche Knochenlager von Apt (Vaucluse) gab Ger- vais weitere Auskunft (Instit. p. 29). — Daubree machte auf eine neuentdeckte Knochenhöhle im Jurakalke bei Lauw im Elsass aufmerk- sam, worin hauptsächlich Knochen von Bären und einige von Hasen, Füchsen und Schweinen gefunden worden waren (ebenda S. 43). — Lartet und Laurillard erstatteten Bericht über die Resultate ihrer Nachgrabungen in den reichen Knochenlagern von Sansan , zu deren Ausbeutung die Regierung einen Flächenraum von 4 Hectaren ange- kauft hatte (ebenda S. 188). P. Gervais legte ein Verzeichniss der im fossilen Zustand auf- gefundenen Säuglhier-Arten aus dem Departement de l'Herault vor , welches 71 Arten aufzählt (Ann. des sc. nat. 1851. XVI. p. 150). — In der Süsswasser-Formation von Hardwell Hants fand Owen die üeberreste von Paloplotherium annectens, Dichodon cuspidatus und dorcas, Xiphodon gracilis und Hyaenodon minor auf (Instit. p. 334). Simiae. Ueber die geographische Verbreitung der AfFen hielt I s. G e 0 f f r 0 y in der pariser Akademie einen Vortrag (Compt, rendus XXXUl. p. 361). der Säugthiere während des Jahres 1851. 47 Derselbe erstreckt sich sowohl auf die urweltlichen als auf die lebenden Arten, ohne jedoch neue Gesichtspunkte darzubieten. Catalogue des Primates, par M. Is. Geoffroy Saint- Hilaire. Macht die erste Abiheilung aus von dem unter Leitung desselben Verf. in Bearbeitung genommenen Catalogue de la colleclion des niam- miferes , de la collection des oiseaux et des collections annexes. Eine höhst wichtige Arbeit , da sie sowohl eine sorgfältige Kritik aller , nach den Originalen in der pariser Sammlung aufgestellten Arten von Vierhändern giebt, als sonst auch über die von Andern begründeten Species werthvoUe Bemerkungen mittheilt. Simiae catarriiiuae. Bemerkungen Über den Gorilla (Troglodytes Gorilla) von Is. Groffroy (Ann. des sc. nat. XVI. 1851. p. 154). Das pariser Museum hat ganz neuerdings 2 Individuen des G o- r i 1 1 a vom Gabon-Flusse erhalten , wovon das eine, ein junges Thier , zugleich mit einem jungen Schimpanse lebend eingeschifft wurde, aber auf der Fahrt umkam unJ deshalb in Spiritus aufbewahrt wurde ; das andere vom Dr. Kranquet geschenkte Exemplar ist. ein -erwachsenes, ebenfalls in Brantwein conservirtes alles Männchen. Letzteres hat die Höhe eines Mannes von mittlerer Statur ; da aber die hinlern Gliedraas- sen beim Gorilla verhältnissmässig sehr kurz sind, so ist der Körper viel länger und zugleich von einem viel beträchtlicheren Durchmesser als der des Menschen. Die Maasse sind in Metres ausgedrückt: Höhe 1,67 Umfang am Halse .... 0,75 Umfang an der Brust . . . 1,35 Spannweite 2,18 Der Gorilla ist demnach der grösste aller bekannten Affen. Die wei- tere Beschreibung hat der Verf. dem Dr. Franquet vorbehalten, einst- weilen aber Abbildung vom ganzen Thier und dessen Kopf in zwei Ansichten mitgetheilt. Der Abhandlung sind noch beigefügt: 1) die Un- tersuchungen von Owen über dieselbe Species, worunter auch dessen Bemerkungen über den Rauminhalt der Hirnhöhle bei dem Orang-Utan, den Schimpansen und dem Menschen (Literary gazette and journ. of Sciences and arts, novemb. 1851) aufgenommen sind; 2) die Untersuchun- gen von Sa vage, und 3} eine Abhandlung von Dureau de La- malle über den grossen Gorilla vom-Gabon als die Grenze der Schiff- fahrt von Hannon längs den Küsten Weslafrikas bestimmend. Eine neue Art Schlankaffen stellte J. E, Gray als Presbytis aU- bigena auf, die er von P. obscurus durch den Kamm auf dem Scheitel und von P. melalophus durch die schwarze Färbung unterscheidet (Ann. of nat. hist, VII. p. 388). 48 Wagner: Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte Von Colobus verus legte Pel die erste Abbildung vor. (Bijdragen tot de Dierkunde. 2te u. 3te Lief.) Pel, holländischer Resident an der Küste von Guinea, erhielt ein Weibchen , das bei Dabocrom geschossen wurde und von dem er eine genaue Beschreibung und schöne Abbildung giebl. Nach seiner Meinung lassen sich alle Arten von Colobus auf 5 reduciren, nämlich : 1) Colobus Gttereza. 2) C. ursinus. Synonyma: Semnopilh. personatus, S. polycomos, S. vellerosus,, S. bicolor, Col. leucomeros und vielleicht auch noch Col. satanas. 3) C ferrugineus. Syn. Col. ferruginosus , Semn. fuliginosus, Semn. Temminckii, S. Pennanti. 4) C. verus. Die erste von diesen Arten gehört Abyssinien an ; die 3 andern wurden von Pel an der Goldküste gefunden, wo C. ursinus sehr häufig vorkommt. I Peters theilte einstweilen die Diagnosen von drei, durch ihn an der Küste von Mosambique entdeckten Arten mit (Bericht der Berlin. Akad. S. 756> Sie heissen: Cercopithecus erylhrarchus , ochraceus und ßavidus. Im nächsten Jahresberichte , bis wohin des Verf. Werk bereits durch den Buchhandel verbreitet ist , werden wir von den wichtigen Ent- deckungen Peters ausführlicher sprechen. Prosimii Auch dieser Familie fügte Peters a. a. 0. S. 757. eine neue Art bei , von ihm Microcebus myoximis benannt. Recherches d'anatomie comparee sur le genre Stenops d'Illiger, par I. L. C. S c h r o e d e r v a n d e r K o 1 k et W. Vrolik (Bijdragen tot de Dierkunde. 2te Lief. S. 29—52. mit 2 Tafeln.) Bekanntlich waren die beiden Analomen über die Zerlegung des Stenops in Fehde miteinander gerathen. Die Gelegenheit einen in dem schönen Thiergarten der zoologischen Gesellschaft zu Amsterdam ge- storbenen Stenops javanicus analomiren ^u können, benutzten sie, um in ehrenwerlher Weise ihre Controverse dadurch zu erledigen, dass sie durch gemeinsame Untersuchung des gedachten Exemplares sich über die Streitpunkte verständigten und alsdann miteinander diese Monogra- phie bearbeiteten , die durch ihre klare, genaue und umfassende Dar- stellung eine Zierde der zootomischen Literatur geworden ist. Wir wollen hier nur die abgebildeten Gegenstände näher bezeichnen. Auf Tab. I ist abgebildet das Gehirn, die Zunge und die Speichelorgane des; der Säuglhiere während des Jahres 1851. 49 St.-javaniciis ; ferner enthält sie mikroskopische Zeichnungen vom Ta- pelum desselben Thieres, der Felis minuta, des Procyon lotor, der Kuh und des Strausses, so wie der Gefässe der Choroidea des Kondors, der kein Tapelum hat. Auf Tab. II ist abgebildet Herz, Magen, Blinddarm und äussere weibliche Geschlechtsorgane des Stenops tardigradus und javanicus. Chiroptera. Vom Ref. erschien in den Münchner gel. Anzeigen XXXIII S. 21 eine Berichtigung einiger Angaben in Betreff der An- zahl der Fingerglieder bei den Handflüglern. Es kommen hierbei nur die Chiroptera inseclivora in Betracht , da bei den Ch. frugivora kein Zwiespalt in den Angaben über die An- zahl der Fingerphalangen besteht, wohl aber bei jenen. So z. B. ver- theilt Cuvier die insektenfressenden in 2 Gruppen : die erste (Dysopes, Noctilio, Phyllostoma) mit 3 Phalangen am iMittelfinger, mit 2 am Zeige- und den anderen Fingern ; die zweite Gruppe (Megaderraa, Rhinolophus, Vespertilio) am Zeigefinger mit nur 1 , an den anderen Fingern mit 2 Phalangen. Andere Zählungen haben zum Theil Temminck und Tschudi. Letzterer theilt überhaupt die Handflügler ab in : I. Ch. 5~dactyla und zwar a. Frugivora mit 3 Phalangen am Zeigefinger, und b. Phyllosto- mina und Noctilionina, mit nur einem, ganz oder theilweise verknö- cherten Gliede. II. Ch. ^-daclyla (Rhinolophina und Vespertilionina) mit nur 4 Fingern , indem der 2te Mittelhandknochen keine Phalanx trägt. JNach meiner Vergleichung der genau präparirten Skelete der hiesigen Sammlung und mit Zuziehung einiger verlässiger Autoritäten, ergeben sich folgende Resultate: 1) Der Mittelfinger hat bloss bei den amerikanischen Phyllostoraen 3 knöcherne Phalangen aufzuweisen, während er bei allen andern Handflüglern nur 2 besitzt. Die einzige Ausnahme macht unser Skelet von Vespertilio serotinus aus, indem bei ihm der Mittelfinger ebenfalls 3 knöcherne Phalangen hat, eine Ano- malie, die wahrscheinlich bloss durch Verknöcherung der Endsehne ent- standen ist. 2) Temminck's Angabe von der Gliederzahl der Finger bei Vespertilio, der ich leider ohne weitere Prüfung in meiner Fortsetung von Schreber gefolgt bin, ist irrig. 3) Tschndi's Eintheilungsgrund nach der Gliederzahl des Zeigefingers ist nicht ganz stichhaltig, da die Phyl- lostomen entweder gar keine knöcherne Phalanx , sondern nur einen sehnigen Faden tragen, oder es ist bereits der Anfang desselben ver- knöchert , oder es ist wirklich eine knöcherne Phalanx vorhanden. Ferner lassen sich Noclilionen und Vespertilionen nicht in 2 verschie- dene Gruppen bringen, da bei ihnen der Zeigefinger von gleicher Be- schaffenheit ist. 4) Der Zeigefinger fehlt den meisten insektenfressen- den Handflüglern; nur mitunter findet sich am Anfang eine Verknö- Archiv f. Naturgesch. XVIII. Jahrg. 2. Bd. D 50 Wagner: Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte cherung seines kurzen Sehnenfarlens. Eine vollkommen knöcherne Phalanx stellt sich bloss bei einigen Phyllostomen und au unserem Ske- let von Vesp. serotinus ein. 5) Bei allen Arten haben 4ter und 5ter Finger nie mehr oder weniger als 2 knöcherne Phalangen. Die wichtigste Bereicherung an Arten ist durch Peters der Ordnung der Handflügler zu Theil geworden , indem er ihr nicht weniger als 14 Arten von Mosambique zufügte (Be- richte der Berliner Akadem. S. 757). Diese Arten heissen : Epomophorus crypturus ; Phyllorhina niltata und gracilis ; Rhinolophus lohatus ; Nycteris fuUginosa und villosaj Em- hallonura afra ; Dysopes limhalus^ brachypterus und dubius; Vesperugo macuanus und nanus; Nycticejus planirostris und viridis. Im Catal. of the mamm. in the Mus. of theEast-India Company unterschied Horsfield einen Rhinolophus Pearsonii aus Indien von dem nahe verwandten Rh. tragatus (S. 33.) , und auf S. 36 stellte er eine andere indische Art als Lasiurus Pearsonii auf, die nach seinen und nach Gray's Untersuchungen mit den amerikanischen Arten dieser Gattung in generischer Identität steht. Insectivora. Peters machte 2 neue Arten aus Mosambique bekannt. (Bericht der Berlin. Akad. S. 467). 1) Chrysochloris ohtusirostris : fusca , nitore viridi aureo, labiis, genis gulaque albidis ; cartilagine nasali duplo latiori quam longa , 8 8 unguibus anterioribus mediocribus, dentibus molaribus — '— . — 2) Ma~ croscelides fuscus: nigrofuscus, subtus cinereo virescens; auriculis, la- biis plantisque nigris ; auriculis triangularibus , postice excisis ; roslro 3 3 7.7 mediocri; artubus gracilibus ; dentibus incisivis ;r-^ , molaribus r-^« 3.3 8.8 Von dem indischen Sorex nigrescens will Kelaai't eine auf Ceylon lebende Art trennen unter der sonderbaren Benennung Corsira Newera Ellia (Ann. of nat. bist. VIII. p. 340). Im Catal. of the mamm. in the mus. of the East-Ind. Comp. p. 134. unterscheidet "Horsfield einen Sorecc Grifßthii aus Afghanistan von S. murinus durch einförmig dunkel schwärzlichbraune Färbung und kurzen, feinen und weichen Pelz. — Eine 2te Art von Madras benennt er als Sorex niger. i Ebendaselbst (S. 136.) stellte Horsfield eine neue Art Igel von Madras als Erinaceus nudiventris auf, und unterscheidet sie von E. collaris durch weit geringere Grösse, gestrecktere Form und dunklere Färbung der Stacheln. der Säuglhiere während des Jahres 1851. 51 Carnivora» rrsina. In Haidiiiger's naturwissensch. Abhandlungen Bd. IV. S. 31 — 86. findet sich eine grosse Abhandlung unter dem Titel : Osleologia degli Orsi fossili del Veronese con iin Saggio sopra le principali Caverne del Distretlö di Tregnago. Lavoro del Dottore Abramo Massalongo. Im Distrikte von Tregnago hat der Verf. mehr als 120 Höhlen im Jurakalke aufgefunden, unter welchen die von Velo wegen ihres Reich- thums an fossilen Knochen am berühmtesten sind. Er hat eine Menge von ßärenknochen zusammen gebracht, so dass er von denselben wohl alle Hauptbestandtheile des Skelets erlangt hat; lediglich Schädel fehlen ihm ganz , denn von diesen besitzt er nur unbedeutende Bruchstücke. Von all den verschiedenen Knochen giebt der Verf. ausführliche Beschrei- bungen und zugleich auch Abbildungen, die 3 Tafeln anfüllen. Leider hatte er zur Vergleichung kein Skelet von einer lebenden Bärenart be- nutzen können, indem , wie er sagt, keine Sammlung im lombardisch- venetianischen Königreiche ein solches besitzt. Cuvier's Recherches sur les ossem foss. haben ihm daher als hauptsächlichstes Hülfsmittel gedient' nnd diess ist auch für die wichtigsten Stücke ausreichend. Der Verf. glaubt unter den ihm vorliegenden Knochen auf Vrsus spelaeus und arctoideiis schliessen zu dürfen ; da er jedoch an dem einzigen Skelettheile, an welchem sich diese beiden Formen unterscheiden las- sen, nämlich am Schädel, aus Mangel an Exemplaren diese Differenzen nicht nachweisen konnte, so wird es gerathener sein, alle diese Kno- chen dem Ursus spelaeus zuzuschreiben. Auf einer 4ten Tafel zeigen zwei Abbildungen die Aussenseite und Eingänge zweier Höhlen : der Caverna detta Covolo di Campo Silvano und der Caverne delte Covoli di Velo. ^ lHustelinä* Westerman gab von einer neuen Art Marder, Mustela [Martes] Henrici Temm., eine Beschreibung und colorirte Abbildung (Bijdragen tot de Dierkunde p. 13). Temminck trennte schon in der Leydner Sammlung von der in Vorderindien lebenden Mustela flavigula s. Har^wicki die ihr sehr ähn- liche und daher auch gewöhnlich damit confundirte Art ab, welche auf Java, Sumatra und Borneo vorkommt, und legte dieser den Namen Mustela Henrici bei. Westerman zählt nun die unterscheidenden Merk- male zwischen beiden Species auf und Ref. kann beifügen , dass er dieselben Unterschiede auch bei den Exemplaren der hiesigen Samm- lung wahrgenommen hat. Viverrinä. Aus Tenasserim und Arrakan führt H o r s- field einer Paradoxurus leucoiis Blyth als neue Art auf (Catalogue p. 66). 52 Wagner: Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte Pelz lang und weich. Oberseite des Körpers und 2/3 des Schwan- zes falb, ins Röthlichbraune ziehend; Unterseite lichter. Füsse bräun- lich, Schwanzende dunkel kastanienbraun. Von der Nase zur Stirne ein Weisser Strich; Ohren hellgelblich, aussen nur spärlich mit gelb- lichen Haaren besetzt. Hyaenina. Einen bei den Festungsbauten von Ger- mersheim ausgegrabenen fossilen Schädel erkannte Dr. G. Jäger in Stuttgart als der Hyaena spelaea gehörig an. Derselben Art wies er das Bruchstück eines Unterkiefers aus der Tertiärbildung von Passau und einige Fragmente von Can- stadt und tius der Molasse von Sigmaringen zu. (Korrespon- denzblatt des zool.-mineralog. Vereins in Regensb. S. 106). Canina. Townsend unterschied von den andern nordamerikanischen Wölfen einen Lupus gigas^ the Giant Wolf (Journal of the Academ. of nat. sc. of. Philadelph. sec. ser. iL p. 75). Als Merkmale giebt er an : Rücken, Vorderseite der Vorderbeine, Oberseite und Spitze des Schwanzes schwarz, mit braunen Haaren un- termengt ; die andern Theile rostbraun , ausgenommen Kehle, Seiten, Unterleib und Hinterbeine, welche grau sind. Schwanz kürzer als bei L. occidentalis , massig buschig, aber voll am Ende. Schädel um 1" länger als bei diesem. Der Verf. ist der Ansicht , dass man zur Zeit nur drei Arten nordamerikanischer Wölfe mit Sicherheit unterscheiden könne, nämlich Lupus gigas, L. occidentalis und L. latrans. P. Gervais brachte weitere Belege bei (Compt. rend. XXXIII. p. 18. und Instit. p. 307), um Pierodon und Hyaenodon generisch aus- einander zu halten. Ihre Einreihung unter die fleischfressenden Beu- telthiere billigt er nicht, sondern er lässt sie bei den fleischfressenden Raubthieren, ohne weiter über ihren Platz zu bestimmen, nur äussert er, dass Hyaenodon sich in mehrfacher Hinsicht den Katzen nähere, und Pterodon sowohl, an Felis als an Hyaena sich anschliesse. Marsupialia, De Marsupialium dispositione systematica. Disserlatio zoologica quam ad summos in philosophia honores etc. impe- trandos scripsit G. M eigen. Bonn. 1851. Der Verf. sucht auf scharfsinnige Weise in seiner Inaugural-Dis- sertation zu zeigen, dass die Beutelthiere mit Unrecht in einer Ord- nung zusammengestellt worden wären, weil die Merkmale, welche diese Ordnung bezeichnen sollen, sie nicht bezeichnen und unterschei- den, und weil die einzelnen Gattungen der Beutelthiere unter sich mehr der Säugthiere während des Jahres 1851. 53 differiren als dieselben von den entsprechenden Ordnungen der übrigen Säugthiere abweichen. Er will sie daher unter letztere vertheilt wis- sen und zwar so , dass die Marsupialia Carnivora mit den Fleischfres- sern, die M. glirina und frugivora mit den Nagern, die M. herbivora (Halmaturus, Hypsiprymnus) mit den Wiederkäuern (!) zusammenge- stellt würden, jedoch immer als besondere Abtheilungen unter denselben. — Die Argumente des Verf. haben freilich Referenten nicht bestimmen können, seine bisherige Zusammenfassung der Beutelthiere unter einer und derselben Ordnung aufzugeben ; statt seiner kann er deshalb Vro- lik in dem nun folgenden Artikel antworten lassen. W. V r 0 1 i k , anatomische Untersuchungen über den Da- syurus [Sarcophüus] ursinus, in der Tijdschrift voor de wis- en natuurkundige Wetenschappen. Amsterd. IV. Deel. p. 153 — 190. (mit Abbild, des Gehirns.) Nach einer sehr sorgfältigen Darstellung der anatomischen Ver- hältnisse des Sarcophilus ursinus, in deren Detail wir hier nicht ein- gehen können , erklärt der Verf. am Schlüsse , dass , wenn ihn nicht Alles trüge, auch seine Untersuchung die Richtigkeit der Ansicht, wel- che hauptsächlich durch Owen entwickelt worden wäre, beweise, näm- lich dass die Beutelthiere mit den Monotremen eine für sich stehende Ordnung ausmachen müsslen, welche durch ihre eigenthümliche Fort- pflanzungsweise und insbesondere durch den Mangel der Placenta den Namen im- oder aplacentalia führen dürfte. Eei ihrer grossen Ver- schiedenheit im äussern Baue, in der Beschaffenheit der Zähne und der Lebensweise wirft er sich allerdings , wie Meigen, die Frage auf, ob es nicht besser wäre, die Beutelthiere unter die übrigen Ordnungen der Säugthiere zu vertheilen, als sie in einer besonderen Ordnung bei- sammen zu halten ; er beantwortet jedoch diese Frage im entgegenge- setzten Sinne als Meigen , und weist dabei zunächst auf seine Unter- suchung des Sarcophilus ursinus hin. Begnüge man sich nämlich den- selben lediglich nach seiner äussern Beschaffenheit, Nahrung und Le- bensweise zu betrachten, dann stelle er sich als ein Fleischfresser dar, dem man in der Nähe des Bären seinen Platz anzuweisen hätte. Be- trachte man ihn aber in seiner Totalität^ dann überzeuge man sich, dass er in den Hauptstücken die eigenthümliche Struktur der Beutel- thiere besitze und nur in den Punkten den Fleischfressern sich nähere, welche vermöge seiner Lebensweise eine nothwendige Uebereinstim- mung mit ihnen veranlassen müssten. In treffender Weise würde diess schon durch das Knochengerüste angezeigt. „Sein unvollkommener und theilweise offener Gaumen, die Art, in welcher die Carotiden-Kanäle den Körper des Keilbeins durchbohren, die Anwesenheit von 4^ anstatt von 3 ächten Backenzähnen, die eigenthümliche Weise, in welcher der Winkel des Unterkiefers nach innen vorspringt, die Beschaffenheit der 54 Wagner! Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte Handwurzel, das Verhalten der beiden Knochen des Schenkels und die Beutelknochen sind eben so viele Besonderheilen , durch welche sich der S. ursinus fn seinem Knochengerüste von den placentaren Fleisch- fressern entfernt, als er dagegen den allgemeinen Bau der Beutelthiere aufweist. Mehr oder minder kommen die Skelele von allen übrigen überein, wie sehr sie sich sonst auch verschieden zeigen mögen. Nicht weniger deutlich ist die üebereinstimmung , welche alle Beutelthiere in der Beschaffenheit der BaXichmuskeln darbieten , während ihr übri- ges Muskelsystem nach dem Behufe der Lebensweise und der dadurch nothwendig gewordenen Bcwegungs-Verschiedenheit sich richtet. Die Untersuchung des S. ursinus bestätigt diess in treffender Weise. In vielerlei Beziehungen hat sein Muskelsyslem die Besonderheiten der Fleischfresser aufzuweisen und nähert sich hierin vor allen dem des Bären , während es durch die Bauckmuskeln eine unverkennbare üe- bereinstimmung mit dem Känguruh zeigt. Das Gehirn hat bei allen Beutelthieren ein gemeinsames Merkmal, das in der mangelhaften Be- schaffenheit des corpus callosum besteht. Diess habe ich auch bei S. ursinus bemerkt. Fügt man nun noch hinzu, dass, so weit die Unter- suchungen sich erstrecken , bei allen Beutelthieren der annulus *oder fossa ovalis in der Scheidewand der beiden Herzohren fehlt , dann glaube ich, dass durch dieses Alles die Behauptung gerechtfertigt ist, dass die Beutelthiere eine natürliche Ordnung der Säugthiere bilden." John Bachman's Beobachtungen über die Fortpflanzung des Opossums (Didelphys virginiana) wurde in unserem Archive S. 161 in einer Uebersetzung mitgetheilt. R. Gunn berichtigte in den Ann. of nat. bist. VIL p. 338. eine frühere Angabe über die Schwanzform des Thylacinus cynocephalus ..dahin, dass der Schwanz allerdings schwach zusammengedrückt ist, aber nicht mehr als bei Dasyurus. Poelman in Gent untersuchte die Geschlechtsorgane eines Weib- chens von Macropus Bennetti und fand dieselben von der nämlichen Be- schaffenheit wie sie Geoffroy St Hijaire und Carus angegeben hatten, nämlich dass der Canalis urethro - sexualis in direkter Communication mit dem mittleren Scheidensack steht, während nach den Angaben von Cuvier und Owen (Letzterer nach Untersuchung des Macropus major) diess nicht der Fall ist. (Instit. p. 317). Es scheint demnach, dass in dieser Beziehung selbst zwischen den Arten einer und derselben Gat- tung Differnzen obwalten können. Rodentia. Scinrina* üeher die Verwandtscliaftsverhältnisse von Sciurus suhflamiienfris^ assamensis^ Inkrinh iinrl Joh^oides gah Horsfield in seinem Catalogiie p. 153. einen willkommenen Aufschluss. der Säuglhiere während des Jahres 1851. -^ 55 Nach Vergleichung der Original-Exemplare von diesen angebli- chen 4 Arten versichert er, dass sie sich so sehr glichen, dass er keine genügende Diagnose entwerfen könne. lieber die Zieselmäuse in den südrussischen Gouver- nements finden sich einige Notizen in Erman's Archiv für vviss. Kunde von Russland. X S. 411. Diese Thiere haben sich daselbst, namentlich im Gouvernement von Jekatcrinoslaw , in neuerer Zeit in so ausserordentlicher Weise vermehrt, dass sie im Sommer 1850 vorzüglich in den am Dnieper ge- legenen Kreisen die Getreidefelder dermassen verheerten, dass kaum die Aussaat wieder gewonnen wurde. Miirina. Kelaart unterschied eine ceylonische Maus als Golunda Newera [Ann. of nat. hist. VIII. p. 339], von wel- cher Blyth (ebenda VII. p. 408.) bemerklich macht, dass sie dem Mus hirsutus Ell. sehr ähnlich ist , aber einen kürzeren Schwanz hat. — Aus Afghanistan stellte H o rsfi eld (catalogue p. 145.) eine neue Art als Nesokia Griffithi auf. Edentata, Anatomische Untersuchungen über die Edentaten. Von Wilhelm v. Rapp. Mit 10 Steindrucktafeln. 2te verbes- serte und vermehrte Auflage. Tübingen 1852. Da diese Arbeit schon gleich im Anfang des laufenden Jahres erschien , so wollen wir ihrer bereits im gegenwärtigen Berichte ge- denken. Von dieser werlhvollen Monographie ist die erste Auflage im Jahre 1842 herausgegeben worden und sie hat mit Recht eine solche Anerkennung gefunden, dass ihr der Verf. nunmehr eine zweite hat nachfolgen lassen können , die bedeutende Vermehrungen und Verbes- serungen enthält. Während die erste Auflage nur 79 Seiten Text zählte, nimmt die zweite 108 in Anspruch, und diese Bereicherung hat sich theils durch die vielen eigenen Untersuchungen des Verf., theils durch Beifügung der seit 1843 in der Literatur niedergejegten Publikationen aus dem Bereiche dieser Ordnung ergeben. Weggelassen ist in dieser neuen Auflage die Tafel, auf welcher die Schlagadern des Stenops dar- gestellt waren; dagegen ist eine DoppeltciTel mit meisterhaften Abbil- dungen der Skelete von Myrmecophaga jubata^und Dasypus gigas bei-'' gefügt, und überdiess noch Manis tridentata abgebildet worden. So hat denn die zweite Auflage bedeutende Vorzüge vor der ersten cr- halteii und hat sich dadurch dem Zoologen und Zootomen unentbehr- lich gemacht. Hyrtl hat ausführlich nachgewiesen, dass bei den Faulthieren (Bradypus torquahts), ausser den bekannten Geflechten an den grossen 56 Wagnert Bericht über die Leisluttgen in der Naturgeschichte Gefässstämmen der Gliedmassen, auch solche Geflechte, wenn gleich in weniger entwickeltem Grade, an gewissen tiefliegenden Zweigen der Carotiden vorkommen und zwar von dreierlei Art (Denkschriften der k. Akademie in Wien I.). Solidungula, In den Gleanings from the Menagerie and Aviary at Knowsley Hall. II. sind auf Tab. 53 — 56 Asinus Hemionus (unrichtig bestimmt, ist A. Onager), Quagga, Burchelli und Zebra abgebildet worden. — Auf Tab. 57 — 59 sind Bastarde von diesen Arten dargestellt. Pachydermata, Das Hyraceum in historischer, chemischer, pharma- ceutischer und therapeutischer Beziehung. Inaugural-Abhand- lung von Dr. L. Fikentscher. Erlangen. 1851. Eine der. nicht sonderlich häufigen medizinischen Inaugural-Dis- sertationen , die Beachtung verdient , da sie nicht bloss das Bekannte über das Hyraceum zusammengestellt , sondern auch dessen Kenntniss durch eigenthümliche Beobachtungen und Untersuchungen gefördert hat. Nach feinen eigenen, unter der liCitung von Gorup-Besanez ausgeführ- ten chemischen Untersuchungen hat er die Richtigkeit von Lehmann's Analyse des Hyraceums bestätigt und die von Reichel als unrichtig er- wiesen. Der Verf. erklärt dasselbe für Exkremente eines pflanzenfres- senden Thieres , das nach den Angaben der holländischen Kolonisten am Kap der Hyrax capensis ist. P. Gervais liess in dieAnnal. des sc. nat. XVI. p. 135. eine Abhandlung über das fossile Rhinoceros von Montpellier einrücken. Er getraut sich nicht mit Sicherheit das Verhältniss zu bestim- men, in welchem dieses Rhinoceros zu mehreren anderen, von verschie- denen Fundorten herrührenden Arten steht, und wegen dieser Unge- wissheit behält er vor der Hand die Bezeichnung als Rhinoceros de Montpellier bei , was gleichbedeutend ist mit Rhinoceros megarhinus Christ, oder Rh. monspessulanus Blainv. und was, nach seiner Mei- nung, auch synonym sein dürfte mit Cuvier's Rh. leptorhinus. H. V. Meyer wies am Slosszahn eines jungen Elephas primi- genius das Vorkommen der drei Substanzen nach, welche den Zähnen überhaupt zustehen. In den Palaeontographica wird er davon eine genaue Beschreibung und Abbildung geben (Jahrb. f. Mineralog. S. 679).. J. Gunn will bei Boston Ueberreste von Elephas meridionalis aufgefunden haben (Instit. p. 335). der Säuglhiere während des Jahres 1851. 57 Von einer Abhandlung Pomel's über den Fussbau der zur Familie der Anoplotherien gehörigen Thiere ist einst- weilen ein Auszug im Instit. p. 217 und in den Compt. rend. XXXIU p. 16 erschienen. Das Erscheinen der vollständigen Abhandlung abwartend, machen wir zur Zeit nur bemerldich , dass der Verf. von Coenolherium eine neue Gattung Hy aegulus abtrennt, weil das Würfelbein mit dem Kahnbein verwachsen und die Mittelfussknochen miteinander nicht ver- schmolzen sind. Ruminantia. Tyiopoda. In den Gleanings from the Menagerie and Aviary at Knowsley Hall II sind auf Tab. 49 — 52 abgebildet: Lama Vicugna , Huanaco, Glama und Pacos. Cervina. Pomel machte (a. a. 0.) aufmerksam, dass Lartet's Dicrocerus crassus nach dem Bau der Füsse nicht der Galtung Cervus , sondern Hyaemoschus angehört und giebt dieser Art den Namen Hyaemoschus Larteti. Observazioni analomiche sullo scheletro del, Moschus pygmaeus Linn. di A. Alessandrini (Memorie della Ac- cademia delle scienze dell' Istituto di Bologna I. 1850. p. 587.) Der Verf. hatte von dem bekannten Naturalienhändler Frank in Amsterdam ein Skelet unter der Benennung Moschus Napu erhalten; er ist jedoch der Äleinung, dass diese Angabe unrichtig wäre und sein Skelet von Moschus pygmaeus Lin n. herstamme, was freilich eine sehr unbestimmte Bezeichnung ist, da darunter früher die jüngeren Indivi- duen der südasiatischen kleineren Moschus - Arten verstanden wurden. Uebrigens ist die Beschreibung sehr ausführlich ; das ganze Skelet und ausserdem der Schädel besonders in Lebensgrösse abgebildet. H. V. Meyer machte bemerklich, dass ein aus der Braunkohle von Leiding stammender Unterkiefer nicht dem Anthracotherium, son- dern dem Dorcatherium vindobonense angehöre, und dass ein beigeleg- ter Zahn der obere Eckzahn eben dieses Thieres sei, das sich hierdurch als Mitglied der Familie der Moschiden bewähre (Haidinger's Berichte über d. Mitth. v. Freunden d. Katurw. VU. S. 1). lieber eine neue UirsclAart : Cervus rußniis gab Puc he- ran eine Notiz (Rev. zool. p. ööl}. Diese Art stammt aus der Republik Ecuador und ist dem Cervus rufus sehr ähnlich, unterscheidet sich aber 1) durch geringere Grösse, 2) die rothe Farbe der Kehle, die bei letzterem weiss ist; 3) dasHoth- braun des Vorderhalses , der bei C. rufus braun ist , was bei einigen 58 Wagner: Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte Individuen schwärzlich wird ; und 4) durch das Schwärzliche der Glied- massen und der Schnauze. ^ T h. Friese berichtete von einem, in einer Torfgrube bei Wis- mar gefundenen Bennlhier-Geweih (ßoll's Archiv des Vereins d. Freunde d. Naturgesch. in Meklenb. 5. Heft. S. 113). In den Gleanings from the Menag. at Knowsley Hall sind abge- bildet auf Tab. 31 — 35. von Moschusthieren : Hyemoschus aquaticus ; Meminna indica, Tragulus Stanleyanus, pygmaeus und javanicus. Auf Tab. 36 — 48. von Hirschen : Cervus canadensis, barbarus und Wallichii ; Rucervus Duvaucelii; Hyelaphus porcinus: Rusa equina ; Cariacus Le- wisii und virginianus ; Coassus rufus und nemorivagus. Cavicornia. H. N. Turner legte eine neue generi- sche Eiritheilung dieser Familie , der er den sehr übel ge- wählten Namen der Bomdae giebt, vor (Ann. of. nat. hist. Vlll p. 409). Die grösste Schwierigkeit bei Festsetzung der Gattungen der Hohlhörner machen immer die Antilopen. Ref. hat schon in seiner Be- arbeitung dieser grossen Gruppe im Supplementbande von Schreber's Säugthieren dargethan, dass weder die von den Hörnern, noch von den Thränengruben, Klauendrüsen und Inguinalgruben hergenommenen Merk- male zu generischen Abtheilungen der Antilopen ausreichend sind, son- dern dass hiezu am besten der Schädel geeignet ist , dessen Formen höchst mannigfaltig und scharf geschieden sind. Leider musste aber Ref. damals gleich die Erklärung beifügen, dass er aus Mangel an aus- reichendem Material nicht im Stande sei, bei seiner Eintheilung cler Antilopen die Schädelform als obersten Eintheilungsgrund in Anwen- dung zu bringen. Diess hat nun Turner, der mit bessern Hülfsmitteln als Ref. versehen war, gelhan und dadurch einen wesentlichen Fort- schritt in der systematischen Eintheilung der Hohlhörner herbeigeführt. Um nicht zu weitläufig zu werden, soll hier nur das Gerippe von sei- ner generischen Eintheilung dieser Familie vorgelegt werden. Zuerst kommen die Antilopen. *) True Antelopes Gray (mit Ausschluss von Eleotragus). 1. Antilope. — A. melampus. 2. Gazella. — G. dorcas, ßennetti , euchore, gulturosa, subgut- turosa, Soemmerringii, ruhorr, colus, kemas. 3. Cervicapra. — C. bezoartica. 4. Oreotragus. — 0. saltatrix, scoparius , tragulus, melanotis. 5. Neolragus. — N. saltianus. 6. Cephalolophus. — (X mergens etc. 7. Tetraceriis, — T. quadricornis, subquadricornis, 8. Eleotragus. — E. reduncus , isabellinus, capreolug , arundi- naceus, adenota, sing-sing, ellipsiprymnus, leche. der Säugthiere während des Jahres 1851. 59 9. Strepsiceros. — St. cudu, euryceros, Angasii, orcas, Derbia- nus, scriplus, sylvalicus, dccula. **) Antelopes of the Desert Gray. 10. Alcelaphus. — A. bubalis, senegalensis, caama , lunatus, pygargus. 11. Catoblepas. — C. gnu, taurina. **<*) Oviiie Antelopes Turn. 12. Nemorhaedus. — N. bubalin«s, sumatrensis, goral. **^**) Caprine Antelopes Gray. 13. Rupicapra. — R. tragus. 14. Dicranocerus. — D. americanus. 15. Aplocerus. — A. americanus. ***■**) Cervine Antelopes Gray. 16. Aegocerus. — Aeg. leucophaeus, niger. 17. Oryx. — 0. gazella, leucoryx. 18. Addax. — A. naso-maculata. 19. Portax^. — P. picla. Nun folgen die andern Abtheilungen der Hohlhörner. 20. Capra. 21. Ovis, tl. Ovibos. 23. Bos. — B. laurus, frontalis, gaurus, bantiger. 24. Bison. — 15. urus, americanus, grunniens. 25. Bubalus. — B. bufFelus, brachycerus, depressicornis, caffer. Bei Ovis giebt Turner sein Erstaunen zu erkennen, dass die Na- turforscher fast allgemein dem Schafe keine Thränengrube als cha- rakteristisches Merkmal beigelegt hätten , Avährend eine solche doch sehr deutlich vorbanden sei. Hätte er einen Blick in des Ref. Mono- graphie der Wiederkäuer gethan, so hätte er sein Erstaunen beschwich- tigen können , denn dort steht zu lesen : „alle Schafe besitzen eine ausgezeichnete Thränengrube, die den Ziegen abgeht." Um diese Di- stinction aufrecht zu erhalten, hat sich eben deshalb am erwähnten Orte Ref. bequemt für Ovis montana die Untergattung Ammotragus anzunehmen. J. E. Gray legte eine Synops^is der Species der Anti- lopen in den Gleanings from the Menag. at Knovvsley Hall. II. vor, die er bald nachher mit einigen Veränderungen und mit Zufügung etlicher neuer Arten auch in den Ann. of nat. bist. VIII. p. 129 u. 211. reproducirle. Um genauere Unterscheidung der Arten der Antilopen hat diese mühsame Arbeit ein grosses wesentliches Verdienst; dagegen bin ich hinsichtlich der Anzahl von Gattungen (es sind deren 3i) der Meinung 60 Wagner: Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte von Turner, dass ihre Merkmale fast schwieriger als die der Arten zu behalten sind. Die Gattungen in dieser Synopsis sind nach dem Schema angeordnet, das Gray schon früher in den Ann. of nat. bist. XVIII. zu Grund gelegt hatte und das wir bereits in unserem Jahresberichte von 1846 ebenfalls zur Vorlage gebracht haben, so dass wir hier nicht nö- Ihig haben weiter darauf einzugehen. In dem 2ten Bande der mehr erwähnten Gleanings sind von Antilopen abgebildet : • Cephalolophus grimraia, Campbelliae , coronatus, rufilatus, dorsa- lis, niger, sylvicultrix , Ogilbyi, melanorhaeus, punclulatus, Whitfieldii, Maxwellii. — Gazella dorcas, rufifrons. — Scopophorus montanus. — Eleotragus capreolus, reduncus. — Adenota kob. — üryx leucoryx, gazella. — Addax nasomaculatus. -- Catoblepas gnu, gorgon. — Bos- elaphus bubalis , caama. — Damalis pygarga , senegalensis , albifrons. — Tragelaphus euryceros, scriptus. — Strepsiceros kudu. — Oreas Der- bianus, cannä. — Portax. tragocamelus. — Anoa depressicornis. D UV ernoy bezeichnete mit dem Namen Buhalus an- tiquus eine neue urweltliche Art von Büffeln (Compt. rend. XXXIII. p. 595). Bei Setif in Algerien wurde im Diluvialboden ein verstümmel- ter Schädel gefunden. Die Orbitalränder nähern sich bei demselben den Knodienzapfen der Hörner mehr als bei irgend einer andern Büf- felart, weil diese Zapfen gleich von ihrem Ursprünge sich etwas vor- wärts, anstatt rückwärts, richten; ihre sehr breite Basis nimmt die ganze Höhe der Stirne bis fast zu. den Augenhöhlen ein. Ihre Ober- seite ist abgeplattet, die untere etwas abgerundet und stark gefurcht. Die nach der Länge etwas gewölbte Stirne ist breit zwischen diesen Zapfen und verschmächtigt sich sehr zwischen den Augenhöhlen. Hin- terwärts ragt über die Hörner eine glatte Fläche hinaus, welche dem Scheitelbein angehört, einen rechten Winkel mit dem eigentlichen Hin- terhaupte bildet und seitwärts durch die Schläfengruben begrenzt ist. Verf. fand dasselbe Merkmal bei Bos brachyceros, nur dass diese Par- tie der Hinterstirne länger und schmäler ist. Im üebrigen hat dieser fossile Schädel alle Merkmale der ünterabtheilung der Büffel und ins- besondere der Arnis mit grossen Hörnern. Pinnipedia. Catal. of the specimens of mammal. in the collect, of the Brit. Mus. Part. II. Seals. 1850. 48. S. Wie schon erwähnt, enthält dieser von J. E. Gray verfasste Ka- talog nicht bloss eine Aufzählung der im brittischen Museum aufgestell- ten Exemplare, sondern ist zugleich eine Synopsis sämmtlicher dieser Ordnung angehörigcn Arten. Der Verf. unterscheidet unter ihnen nicht weniger als 14 Gattungen , von deren jeder der Schädel abgebildet ißt. der Säugtbiere während des Jahres 1851. 61 Ref. hat in seiner Bearbeitung dieser Ordnung im Schreber'schen Werke, die übrigens Gray noch immer nicht kennt, gezeigt, wie man mit we- nigen Gattungen vollkommen ausreichen kann. In den Memorie della Accad. delle scienze dell' Istituto di Bologna. II. p. 141. gab A. Alessandrini die Beschrei- bung eines Robben-Skeletes und erläuterte dieselbe mit schö- nen Abbildungen (Tab. 6. 7. 8.) Der Verf. erhielt von Frank in Amsterdam ein Robben -Skelet, das als Calocephalus barbatus bezeichnet war. Diese Bestimmung hielt er für irrig, weil sein Skelet, obwohl von einem erwachsenen Thiere herrührend, doch nicht die ansehnliche Länge jener Art hatte. Er be- mühte sich weiter um die Bestimmung desselben, verglich deshalb die Werke der beiden Cuvier und Blainville's Osteographie, fand auch in den daselbst abgebildeten Schädeln von Fhoca groenlandica grosse Aehnlichkeit mit dem seines Exemplares , Hess jedoch diese Spur wie- der fahren , um am Schlüsse zum Resultate zu gelangen, dass durch selbiges eine neue Art repräsentirt wäre, der er den Namen Fhoca Al- bini beilegte. — Allein diese Art ist nichts weniger als haltbar, son- dern wie Beschreibung und Abbildung zugleich ausweisen, ist sie wirk- lich nichts anders als die Fhoca groenlandica. Hierüber hätte der Verf. gar nicht zweifelhaft sein können , wenn er Nilsson's oder des Ref. Arbeilen über die Robben gekannt hätte , während er von deren Exi- stenz gar keine Ahnung zu haben scheint. Bei den Italienern ist in der Regel die Vernachlässigung der deutschen Literatur noch grösser als bei unserm Nachbar westlich des Rheins und nordwärts des Kanals. Cetacea, Catal. of the specimens of mammal. in the collect, of the Brit. Mus. Part. I. Cetacea. 1850. 153. S. Diese Abtheilung des Katalogs ist von J. E. Gray nach dem- selben Plane wie die vorhin angeführte behandelt. Die Walle bringt er in 2 Unterordnungen : Cete und Sirenia ; ersterer Iheilt er 24 Gat- tungen mit 95 Arten und letzterer 3 Gattungen mit 6 Arten zu. Bei- gefügt sind 8 Tafeln mit Abbildungen; die erste Tafel stellt je ein Thier aus Gray's 4 Familien der Walle dar, die 7 andern enthalten Ab- bildungen der Schädel und hinter ihnen auf schwarzem Grunde die Um- risse der Köpfe von den Galtungen. Memoire sur les carac^eres osteologiques des genres nouveaux ou des especes nouvelles de Cetaces vivants ou fossiles , dont les squelettes entiers , ou les tetes seulement, sont conserves dans les galeries d'anatom. comp, du Mus. d'hist. nat. par. M. Duvernoy (Ann. des sc. nat XV. p. 5. 65). 62 Wagn eri Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte Diese wichtige Abhandlung besteht aus 4 Kapiteln: 1) Ueber- sicht über die Ordnung der Cetaceen und ihre Organisation im Allge- meinen; 2) die hauptsächlichen osteologischen Merkmale derselben; 3) die Hauptabtheilungen der Walle und erste Vorlage der Merkmale, welche die Familie der Heterodonten unterscheiden ; und 4) besondere Beschreibung der Gattungen und Arten aus der Familie der Hetero- donten, von denen das Museum ganze Skelete oder doch die Schädel besitzt. Wir wollen daraus nur folgende Punkte hervorheben. Im Jahre 1805 besass das pariser Museum 2 aufgestellte Skelete von Wal- len, 3 unvollständige Skelete und 4 besondere Schädel; dermalen zählt es 48 Skelete von 24 Arten und 125 besondere Schädel von 31 Ar- ten. Die Walle verlheilt Duvernoy in 5 Familien: Delphine, Mono- donlen , Heterodonten, Fottfische und Wallfische. Die Heterodonten theilt er weiter in, folgender Weise ab: 1. Gattung. HyperoodonLa.ce^.; 2 conische, vorwärts ge- neigte Zähne an der Spitze des Unterkiefers ; dahinter 2 kleinere, auch in Alveolen stehende, aber durch das Zahnfleisch verdeckte Zähne. Na- senbeine und Zwischenkiefer sehr^symmetrisch. Arten: 1) IJ. Baus- sardi Fr. Cuv. (Delphinus edentulus Schreb.) ; 2) H. Gervaisii Duv. (Ziphius cavirostris Gerv.) ; hieher wohl auch Doumet's Hyperoodon de Corse und Delphinus Philippii. 2. Gattung. Berar dius Duv.-f 4 vorstehende, aufrechte, zu- sammengedrückte dreiseitige Zähne an der Spitze des Unterkiefers ; Nasenbeine und Zwischenkiefer symmetrisch. Arten : 1) B, Ärnuxii Duv. von Neuseeland. 3. Gattung. M esodi odon Duv.; 2 conische vorragende im Anfange des zweiten Drittels eines jeden Mandibelastes ; Nasenbeine, Kiefer - und Zwischenkieferknochen fast symmetrisch. Arten : l) M. Sowerbyi (Physeter bidens Sow.), 2) M. micropterum (Delphinorhynque micrpptere Cuv.), 3) M. densirostre (Ziphius densirostris ßlainv.), 4) M. longirostre (Ziph. longirostris Cuv.). 4. Gattung. Choneziphius Duv.; Rechter, Zwischenkiefer viel breiter als der linke, beide durch eine trichterförmige Höhle aus- gefurcht. Arten : 1) Ch. planirostris (Ziphius planirostris Cuv.). 5. Gattung. Ziphius Cuv.; Basis des Schnabels mit tiefer Aushöhlung; rechter Zwischenkiefer viel grösser als der linke; Nasen- löcher und Nasenbeine auf die linke Seite geschoben. Arten: 1) Z. cavirostris Cuv. Zu vergleichen mit dieser Eintheilung der Heterodonten Duver- noy's sind die Bemerkungen von Gervais über die Gattung Ziphius (Compt. rend. XXXII. p. 358). Er charaklerisirt darin ein 1850 an der sOdfranzösischen Küste gestrandetes Exemplar, das er für Z. cavirostris Cuv. ansieht, während darin Duvernoy eine neue Art, die er Hyperoo" der Saugthiere während des Jahres 1851. 63 don Gertaisii benennt, sieht. Aus Ziphius densirostris und Heterodon Sowerbyi will Gervais eine besondere Gattung Dioplo don errichtet wissen. Ueber ein Getaceum (Balaenoptera?) aus dem rolhen Meere sandte Dr. Heu gl in an die k. Akadem. in Wien eine Notiz ein (Sitzungs- berichte S. 449). Er konnte sich davon nur die Unterkiefer, die eine Länge von 13' haben, verschaffen. Ein neues Exemplar eines Nafwalls mit zwei ausgebil- deten Stosszahnen machte G. Vrolik bekannt (Bijdragen tot de Dierk. 3. Lief. S. 21 mit einer Tafel). Dasselbe befindet sich in seiner eigenen Sammlung und der Verf. sieht beide Zähne für acht und ursprünglich an, obwohl ihre Windun- gen in gleicher Richtung mit einander verlaufen. Sie sind noch durch vertrocknetes Zahnilcisch an den Oberkiefer geheftet und ihre Spitzen abgebrochen; der rechte ragt um 1,8 und der linke um 1,6 Metre vor. Der Schädel scheint von einem Weibchen herzurühren und es ist be- merkenswerlh, dass an ihm die Asymmetrie der Seiten auffallend ge- ringer ist als an den Schädeln, bK denen sich nur der eine Zahn ent- wickelt hat. Jäger's Berichtigung einer Angabe Cuvier's über einen Narwall- schädel des Stuttgart. Naturalienkab. ist schon im vorigen Jahresbericht angeführt worden. Die Streitfrage über das Becken des Delphins erörterte W. Vrolik in der Tijdschrift voor de wis-en natuurkund. Wetenschappen Amsterd. 1851. IV. p. 73. Bekanntlich hatte Mayer in Bonn nach Iroclinen und Wein- geist-Exemplaren behauptet, dass beim Delphin (D. phocaena) am Bek- ken ausser den seitlichen Knochen, auch noch ein mittlerer vorkomme, was von Rapp, Stanuius und Vrolik widersprochen wurde. Letzterer hatte neuerdings bei einem Besuche in Bonn Gelegenheit, die gedachten Exemplare zu untersuchen und überzeugte sich allerdings, dass bei ih- nen zwischen den seitlichen Beckenknochen eine feste Masse vorhan- den ist, die ihm aber kein Knochen, sondern eine sehnige oder ge- trocknete Muskel-Substanz zu sein schien; auch konnte er bei mikro- skopischer Untersuchung keine sogenannten Knochenkörperchen darin wahrnehmen. Vergeblich suchte bald darauf auch Vrolik's Amanuensis bei einem D. tursio nach einem solchen Querbeine ; vergeblich sah er sich selbst darnach bei einem D. vulgaris uro, fand aber folgendes Ver- halten. Von den beiden seitlichen Beckenknochen kommen die m. m. ischio - cavernosi , die sich grösstentheils an die fibröse Scheide der Corpora cavernosa penis ansetzen. DerTheil, der sich hier nicht ansetzt, geht in ein breites sehniges Band über, das nach hinten einen fast freien sehnigen Bogen bildet , unter welchem , ebenso wie unter dem 64 Wagner: Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte Schambeinbogen der übrigen Säugthiere, die Harnröhre durchgeht. Diese biegt sich hernach um und geht längs der Unterfläche des Sehnenban- des nach der Unterseite des Penis. Von dieser Sehnenbinde kommen theilweise die Muskelfasern des M. bulbo-cavernosus, welche die Ure- thra umgeben. Vrolik ist nun der Meinung , dass an dem Skelet von D. phocaena in Bonn die sehnige Ausbreitung mit einem Thcil der Muskelmasse der m. m. ischio-cavernosi an den Beckenknochen gelas- sen worden ist und dadurch die irrige Vorstellung von einem Quer- beine veranlasst hat. Weiter ist er der Ansicht , dass die vordere Hälfte der Beckenknochen das Hüftbein, die hintere das Sitzbein vor- stelle, und dass die sehnige Binde mit ihrem Bogen die Schambeine bei den Delphinen vertritt , während bei Balaenoptera und wahrschein- lich auch bei Balaena dafür zwei quere Knochenstücke an die Stelle kommen. Im Journ. of the Academy of nat. sciences of Phila- delph. I. p. 267. finden sich Bemerkungen über die Fortpflan. zungs-Organe und den Foetus des Delphinus JSesarnak von Charles D. Meigs. ^ Während Ruschenberger's Seereise wurde in nicht grosser Ent- fernung von Rio Janeiro ein trächtiges Delphin - Weibchen gefangen, von welchem der Fruchthälter und die Scheide nebst dem 13" langen Foetus dem Verf. übergeben wurden. Derselbe fand, dass innerhalb des Scheidenhalses noch ein zweites os tincae und cervix, ähnlich dem äussern, vorkommt. Vom Foetus meint er, dass dieser dem Delphinus Nesarnak Lacep. (D. Tursis Fabr.) angehören dürfte; indess findet er es doch selbst bedenklich , dass ,ein Polarbewohner noch in der Kähe von Rio Janeiro sich zeigen soll ; es wird wohl kein Zweifel sein, dass es eine andere Art ist, von der gedachter Foetus herrührt. Zur'Kenntniss der Zeuglodonten sind verschiedene neue Beiträge geliefert worden. Sehr wichtige , hauptsächlich die Struclur der Wirbelsäule und der Vordergliedmassen betreffend, wurden von J. Müller (Bericht über d. Verh. der Berlin. Akadem. S. 236.) vorgelegt, von ihm auch ideale Abbildungen des Zeuglodon macrospondylus und Z. brachyspondylus minor entworfen. Mit Bezug auf die Hand bemerkt er, dass das Bild dersel- ben mit Bezug auf die Hand der Seehunde und Lamantine gefertigt wurde, und dass dieselbe förmliche Gelenke und nicht die Synchon- drosen der Cetaceen besass. A. Koch lieferte in Haidinger's naturwissensch. Abband. IV. S. 53. die von einer kurzen Beschreibung begleitete Abbildung seines zweiten Skeletes von Zeuglodon. Er glaubt auch etliche Knochenreste gefunden zu haben, die der hintern Extremität angehören dürften; doch fehlt die strenge Nachweisung für diese Meinung. Bericht über die lieistung^eii in der Herpe* tolog^ie i^älireiid deis Jahreis 1$51. Vom Heraitsg'eber* Als ein sehr wichtiges Werk für die Herpetologie ist ein von C. Dumeril und dessen Sohn A. Dumeril bearbei- teter Catalog der Pariser Sammlung anzusehen (Catalogue methodique de la collection des reptiles. Paris 1851. 8.) , wovon die erste Lieferung erschienen ist. Sie umfasst die Schildkröten und einen Theil der Eidechsen. Die Ordnun- gen, Familien und Gattungen sind kurz charakterisirt , bei den Species ist Bezug auf die Erpetologie generale genom- men; die seitdem beschriebenen und die neuen Arten sind charakterisirt, so dass dieses Buch als eine Ergänzung und Vervollständigung der Erpetologie generale betrachtet wer- den kann. Die hier aufgestellten neuen Arten und Gattun- gen sind unten angeführt. J. E. Gray gab einen „Catalogue of the Specimens of Amphibia in the Collection of the British Museum. Lon- don 1850'' heraus, und zwar den zweiten Theil. Er theilt die Amphibien (Batrachier) in fünf Ordnungen: I. ßa- Irachia mit zwei Unterordnungen: 1. Salientia, die im ersten Hefte enthalten sein werden (Kröten und Frösche); 2. Gradientia , mit den Familien Salamandridae, Molgidae, Plelhodontidae. II. Pseudo s au- ria mit den Familien Protonopsidae und Amphiumidae. III. Psew- dophidia mit der Familie Coeciliidae. IV. Pseudo i chthy as mit der Familie Lepidosirenidae. V. Meantia mit den Familien Protei- dae und Sirenidae. Alle Ordnungen , Unterordnungen , Familien, Gat- tungen und Arten sind charakterisirt. Zahlreiche Synonyme sind über-> all beigefügt. Archiv f. Naturgescb. XVIII. Jahrg. 2. Bd. £ 66 Troschel: Bericht über die Leistungen in der Herpetologie In Eduard von Eichwald's Schrift „Naturhistori- sche Bemerkungen als Beitrag- zur vergleichenden Geognosie auf einer Reise durch die Eifel, Tyrol , Italien , Sicilien und Algier" (Band IX. der Nouveaux Memoires de la Societe des Naturalistes de Moscou), befindet sich nach drei vorhergehen- den Abschnitten meist geologischen und geognostischen In- halts, ein vierter: Naturhistorische Bemerkungen über Algier und den Atlas p. 331. Hier werden zoologische Bemerkun- gen mitgetheilt, in der Absicht, die Fauna des Kaukasus mit der von Algier zu vergleichen. Der reichste Abschnitt ist der über die Amphibien p. 414—444. Testudo ibera Fall, wird für verschieden von T. graeca erklärt; Emys Sigriz ßibr. sei kaum verschieden von Clemmys caspia und viel- leicht nur Altersverschiedenheit. — Psammosaiirus griseus ist identisch mit Ps. caspius des Verf., beide werden mit einander verglichen; die Gattung Uromastix wird am Kaukasus durch Stellio caucasius ersetzt ; die Gattung Chamaeleo fehlt am Kaukasus, während in Algerien keine Stellionen vorkommen. Den Stenodaclylus mauritanicus Guich. hält Verf. für identisch mit St. guttatus Cuv. Letzterer wird im Kaukasus durch Gymnodactylus scaber vertreten. Agama (Trapelus) agilis ist mit dem ägyptischen Tr. flavimaculatus Rüpp. wahrscheinlich identisch, und von der kaspischen A. sanguinolcnla nur wenig verschieden, beide werden beschrieben. — Megalochilus auritus, Phrynocephalus heliosco- pus, caudivolvulusy varius, nigricans, melanurus, die Verf. in seiner Zoo- logia specialis aufgestellt hat, w^erden hier ausführlicher beschrieben. Acanthodactylus vulgaris wird als von Algier stammend beschrieben, ebenso zur Vergleichung Eremias variabilis , argulus , gracilis , puslu- lalus. Lacerla strigata und exigua, die Bibron zu L. viridis zieht, werden als selbständige Arten festgehalten, schon wegen der gekiel- ten Rückenschuppen ; ebenso wird L. chalybdea als von L. muralis ver- schiedene Art vertheidigt. Plestiodon Aldrovandi sei wahrscheinlich = PI. princeps Eichw. — Von Schlangen werden Vipera cerastes, mi- nuta, Tropidonolus tessellatus , Calopeltis hippocrepis, Psammophis la- certina, Coronella laevis als bei Algier lebend genannt. Tyria argo- nauta, die nicht in Algier vorkommt, möchte ein junger Coluber tra- balis sein. — Von Fröschen fand Verf. in Algerien Bufo variabilis, Rana tigrina und temporaria. Czernay veröffentlichte in Bullet, de Moscou 1851. 1. p. 269. „Beobachtungen gesammelt auf Reisen im Charkow'- schen und den anliegenden Gouvernements in den Jahren 1848 und 1849.« Die Fauna ist nicht reich an Amphibienarten. Sie enthält 22 d während des Jahres 1851. 67 Arten in 14 Gattungen, nämlich: 1 Schildkröte, 6 Eidechsen, 4 Schlan- gen, 11 Batrachier, unter denen drei Tritonen. In Moritz Wagner's „Reise nach Kolchis und nach den deutschen Colonien jenseits des Kaukasus. Mit Beiträ- gen zur Völkerkunde und Naturgeschichte Transkaukasiens. Leipzig, 1850." findet sich ein Verzeichniss der Amphibien der pontisch- kaukasischen Länder. Sie sind von Berthold bestimmt. Die Anzahl der Arten beläuft sich auf 29, welche 18 Galtungen angehören. Davon stammen aus Grusien und von den Abhängen des Kaukasus 1 Schildkröte, 7 Eidechsen, 8 Schlangen, 2 Batrachier (unter letzteren ein Triton neu s. unten) ; ferner von der armenisch-persischen Grenze 1 Eidechse, 2 Schlangen, 1 Frosch ; endlich von der türkisch- pontischen Küste 3 Eidechsen, 2 Schlangen und 3 Batrachier. Notice of a collection of Mammah'a , Birds and Rep- tiles, procured at or near the Station of Cherra Punji in the Khasia hüls, north of Sylhet. By E. Blyth (Joural of the Asiatic society of Bengal J851. p. 517.). In der Sammlung waren 5 Amphibien, nämlich: Plalydactylus gecho L., Calotes n. sp., Euprepis n. sp., Polypedates n. sp , Trigono^ cephalus gramineus Shaw. Verf. verspricht die neuen Arten später zu beschreiben. Brücke hielt in der Wiener Academie einen Vortrag über die Mechanik des Kreislaufes bei den Eidechsen und Schlangen (Sitzungsber. der Wiener Acad. 1851. p. 245.); woran sich ein Vortrag über ein im Peritoneum von Psamr- mosaurus griseus aufgefundenes System von glatten Muskel- fasern schloss. Die Abhandlung von Duvernoy „Fragmens sur les organes genito-urinaires des reptiles et de leurs produits , von welcher schon im Bericht über das Jahr 1844. p. 184 eine Anzeige gegeben ist, ist erschienen in Memoires presentes par divers savants Vol. XI. 1851. p. 1. Ebenda p. 469 findet sich eine Abhandlung von Bau- d r i m 0 n t und MartinSainl-Ange „Recherches anatomi- ques et physiologiques sur le developement du foetus et en particulier sur Devolution embryonnaire des oiseaux et des batraciens. Die erste Tafel bezieht sich auf Rana mridis, die zweite auf Rufo vulgaris. Newport veröffentlichte in Philosophical Transactions 68 Troschel: Bericht über die Leistungen in der Herpetologie of the Royal Society of London. 1851. I. p. 169—240 Beob- achtungen über die Befruchtung des Ei's bei den Amphibien (On the impregnation of the ovum in the Amphibia). Mit einer Tafel. In den Recherches sur l'anatomie des organes genitaux des animaux verlebres par Lereboullet, memoire couronne par l'academie des sciences de Paris (Nova acta academiae Caes. Leop. Carol. naturae curiosorum. Tom. XXlll. Pars I. p. 1.) hat der Verf. für die Amphibien Lacerta stirpium Daud., Rana esculenta und temporaria benutzt, so wie für die Fische den Hecht. Zahlreiche Abbildungen beziehen sich auf die obengenannten Thiere. Ich begnüge mich damit, auf diese Arbeit hinzuweisen, ohne hier auf den Inhalt näher eingehen zu können. Die Verhandelingen uitgegeven door Teyler's tweede ge- nootschap. 22 Stuck. Harlem 1849 enthalten einen Aufsatz von H. S chlegel „Verhandeling over de vereischten van na- tuurkundige afbeeldingen.« der Verf. liefert hier als Muster Abbildungen von Emys Biardii, Hemidactylus marginatus, Ly^ gosoma Temminckii, Lygosoma serpens. Von Richard Owen erschien „A history of british fossil reptiles London 1849 — 1851" in fünf Heften mit vielen Abbildungen. Clielonii. Bei Dum er 11 Catalogue sind als neu beschrieben : Emys areo- lata von Central-Amerika , E. Berardii von Vera Cruz , labyrinlhica Lesueur MS. aus dem Wabash-River. Desgleichen Cinoslernon cruentatutn von Nordamerika und C. hu- coslomum von Mexico. !Sauri« Samuel Kneeland schrieb über die Anatomie von Crocodilus lucius. Das untersuchte Thier war ein Weibchen von 7 Fuss Länge. Crocodilus Moreletii von Yukatan Dumeril Catal. p. 28. lieber den Farbenwechsel der Chamäleonen stellte Brü- cke neue Untersuchungen an. Er benutzte dazu lebende Ex- emplare von Cairo. Die verschiedenen Farben rühren nicht während des Jahres 1851. 69 ausschliesslich von Pigmenten her, wie Milne Edwards meint, sondern beruhen zum Theil auf Interferenzerscheinungen, die von Zellen der tiefen Schicht der Oberhaut nach dem Prin- zipe der dünnen Blättchen hervorgebracht werden. Unter der Cutis liegt ein weisses Pigment und unter diesem liegen schwarze Pigmentzellen, deren Ausläufer das weisse Pigment durchdringen. Aus diesen beiden Pigmenten entstehen alle Farben, z. B. Grün, wenn das schwarze Pigment unter einer dünnen Schichte gelblichen Pigmentes liegt. Das dunkle Pig- ment bringt die Farben hervor, indem es sich bald der Ober- fläche nähert, bald in die Tiefe zurückgeht. (Sitzungsbericht der Academie zu Wien Dec. 1851; Frorieps Tagsberichte 1852. p. 296.). Chamaeleo calyptratus ohne Angabe des Vaterlandes, Ch. baltea- tus von Madagaskar Dumeril Calal. p. 31. Platydactylus trachygasler von Madagaskar Dumeril Calal. p. 35. Hemidactylus A. Dumeril Catal. p. 38. von Neuguinea. Gymnodachjlus Arnouxii A. Dumeril Catal. p. 45. von Neu-See- land; G. scapularis A. Dumeril ib. von Guatimala. Stenodactylus caudicinctus A. Dumeril Catal. p. 48, vom Se- negal. Diese Art ist ausführlich beschrieben und abgebildet in der Revue de Zoologie 1851. p. 479. pl. 13. Auf dem Rücken stehn zahl- reiche Höcker, jeder aus 3 bis 5 Körnern bestehend; der kräftige Schwanz ist von breiten Ringen umgeben, deren Höcker oben konisch werden. Die Farbe ist braungrau , oberhalb mit drei violett-braunen grossen Flecken. Änolis Iransversalis von Südamerika , und A. heterodermus von Neu-Granada A. Dumeril Catal. p. 57. Basiliscus galeritus \. Dumeril Catal. p. 61. von Neu-Granada. A. Dumeril stellte (Catal. p. 66.) eine neue Gattung Op Ar«/ es- oides in der Familie der Iguanini neben der Galtung üphryessa auf: Kopf klein, vierseitig pyramidenförmig, mit ziemlich gleichen Schuppen bedeckt, jederseits über dem Auge mit einer Leiste; Nasenlöcher seit- lich; Occipitalplatte klein; Gaumenzähne; keine Schenkelporen; alle Schuppen gekielt und dachziegelarlig ; Schwanz am Grunde ein wenig comprimirt, weiterhin rund, am Ende spitz; der niedrige Rückenkamm reicht bis auf das erste Drittel des Schwanzes; keine Falte unter der Kehle. Die Art 0. tricristalus aus Brasilien hat ausser dem Mittel- kamm noch jederseits einen seillichen. Holotropis trachycephalus A, Dumeril Calal. p. 70. von Neu- Gran£^da. 70 Trpschel: Bericht über die Leistungen in der Uerpetologie Oplurus quadrimaculalus Dum. Bibr. MS. (Calal. p. 83.) von Ma- dagaskar. In der Gattung Calotes gründete A. üumeril (Catal. p. 87.) für drei neue Arten ein Subgenus Mecolepis , bei dem die Schuppen des Rumpfes Längsreihen bilden, und mit ihrem hinteren freien Ende nach hinten gerichtet sind. Die neuen Arten sind trispinosus und sul- catus vom Nilgherry-Gebirge und hirsutus aus Bengalen. Lophyrus spinipes A. Dumeril (Catal. p. 90.) von Neuholland. Arpephorus A. Dumeril nov. gen. (Catal. p. 92.). Die Schnauze endet in einen häutigen , sichelförmigen Anhang, der länger ist als der Kopf, und zwei Schneiden hat, eine obere concave, eine untere convexe , und der an der breiteren Basis mit einigen weichen Schuppen umgeben ist; Schwanz zusammengedrückt, in seiner ganzen Länge mit einem Kamm, der auf dem Rücken und Halse niedriger ist; Trommelfell klein aber deutlich. Die Art Ä. tricinctus lebt in Java. Girard stellte eine neue Gattung von Eidechsen unter dem Ka- men Holbrookia auf (American Association for the avanc. of science held at New Haven 1850. p. 200.) : Kopf elliptisch, niedergedrückt, ohne flach zu sein, Kopfschilder klein, unregelmässig und polygonal, Occi- pitalschilder noch kleiner; keine Zähne am Gaumen, Kieferzähne schlank, oben und unten einreihig; eine Hautfalte an der Brust bildet einen Kackenring und hat einen durch grössere Schuppen gesägten Rand ; Körper niedrig mit dachziegelartigen Schuppen bedeckt , die untern glatt, die oberen schwach gekielt; kein Kamm; Zehen einfach ; Schwanz konisch und kurz ; Schenkelporen vorhanden, keine Analporen. Die Gattung unterscheidet sich nach dem Verf. von Proctotretus durch die Abwesenheit der Gaumenzähne, durch die Anwesenheit der kleinen Occipitalschilder, den kurzen Schwanz und Schenkelporen. Von Lae- manctus ist sie verschieden durch die Schenkelporen, den kurzen Schwanz, die Abwesenheit der äussern OhröfTnung. — Diese Gattung ist iden- tisch mit der vom Referenten in diesem Archiv 1850. L p. 388. auf- gestellten Gattung Cophosaurus , obgleich die Gattungsdiagnose etwas abweicht ; die Art H. maculata ist aber von dem Cophosaurus texanus des Ref. verschieden, sie ist olivenbraun, schwach violet an den Sei- ten des Kopfes, an jeder Seite des Körpers sind zwei Reihen grosser unregelmässiger schwarzer Flecken, mit einer helleren Binde zwischen den Reihen; sie lebt am Platte River, gegenüber von Grand Island. In einem Schreiben an den Ref. macht Verf. einen Prioritätsanspruch geltend , dem Ref. um so mehr nachgiebt, als das in Rede stehende Heft des Archiv's leider etwas verspätet erschienen ist. Verf. theilte mir bei dieser Gelegenheit mit, dass seine H. maculata in einem „topo- graphischen Bericht des Capitain Stansburg über den grossen Salz- see der Provinz Utah vortrefflich abgebildet sei. Zwei andere Arten dieser Gattung, H. affinis und propinqua^ hat derselbe später in Phila. delphia Proceedings Juli und August 1852 beschrieben. während des Jahres 1851. 71 Agama Bibronii A. üunieril (Catal. p. 101.) unbekannten Va- terlandes. SleUio capensis A. Dumeril (Catal. p. 106.) vom Cap. Ämeiva seplemlineata A. Dumeril (Catal. p. 114) von Süd- amerika. Gravenhorst hat (Nova acta academiae Caes. Leop. Carol. naturae curiosorum Tom. XXIII. Pars I. p. 291.) unter dem Titel :„Ueber die im zoologischen Museum der Univer- sität Breslau befindlichen Wirtelschleichen (Pseudosaura) , Krüppelfüssler (Brachypoda) , und einige andere , denselben verwandte Reptilien aus den Zünften der Schleichen und Dickzüngler" die Exemplare der aus Schneider's Historia Amphibiorum bekannten Reptiliensammlung des hannoverschen Leibchiriirgus Lampe, welche an das Breslauer Museum ge- kommen ist, ausführlich beschrieben und genau abgebildet, jedoch auch die übrigen Exemplare des genannten Museums berücksichtigt. Folgende Arten sind beschrieben und abgebildet: Gerrhosaurus sepiformis , Saurophis Lacepedii, Chalcides cophias , Chamaesaura an" guina, Scincus officinalis , Euprepes Merremii, E. Olivieri, E.Savignii^ E. Sebae, E. Gravenhorstii, JE. carinalus, E. slriolalus Grav., Gongylus ocellatus, G. viridanus Grav. (G. ocellatus Var. Dum. Bibr.), Plestiodon quinquelineatum, Gymnophlhalmus quadrilineatus , Ablepharus Kitaibeliiy Eumeces punctatus, Sphenops capistralus , Lygosoma brachypoda , Seps chalcides f S. striatus , Scelotes Linnaei, Ophiodes strialus , Fseudopus Pallasii, also zusammen 26 Arten, die auf 17 Tafeln bildlich dargestellt sind nebst einzelnen vergrösserten Theilen. Es sind überall die Dume- ril-Bibron'schen Namen angenommen. Ueber einige Arterien von Pseudopus serpentinus schrieb Barkow in seinen „Zootomischen Bemerkungen. Ein Glück- wunsch dem etc. Gravenhorst am Tage seines fünfzigjährigen Doctor- Jubiläums. Breslau 1851. p. 25.« ISerpeiites. Blyth Bemerkte im Journal of the Asiatic society of Bengal 1849. p. 791., dass die Raj Samp den Eingebornen Bengalens Bungarus annularis sei , die anderen Schlangen nachstellt und besonders ein Feind der Cobra ist. 72 Troschel: Bericht über die Leistungen in der Herpetologie etc. Batrachia. G r a y stellte in seinem Catalogue of the specimens of Amphibia 1. c. zwei neue Arten auf; Ambysloma punctulatum von Californien. Spelerpes Bella von] Mexico. Triton ophryticus Berthold bei Moritz Wagner 1. c. pedibus fissis; crista dorsali nulla ; corpore verrucoso, supra brunneo, infra lu- tco' immaculato, fascia laterali longitudinali nigra instructo ; capite ma- cula supraorbitali rotunda lutea notato ; cauda ancipiti corpore breviore. Grusien. Frey er machte (Haidinger's Berichte über die Mittheil, von Freunden der Naturw. in Wien V. p. 56.) Mittheilung über Proteus oder Hypochthon. Er schildert kurz die Lebens- weise, giebt die Fundorte an , und spricht von 6 Arten: H. Laurentii bei Adelsberg , Schreibersii und Zoisii Michahelles bei Sittich , Carrarae Sign, in Dalmatien , chrysostictus Läse bei Planina, Freyeri Fitz. Dürrenkrain. Bericht über die I/eistung'eii in der Ichtiiyo- log^ie M^älireiid des Jalirei§ 1$51« Vom Heransg-elber* Von Van der Hoeven's vortrefflichem Handboek der Dierkunde erschienen in der zweiten Ausgabe das zweite Heft 1850, und das dritte Heft 1851 des zweiten Bandes. In ihnen ist p. 188 — 419 die Klasse der Fische enthalten. Da Verf. von dem Müller'schen Systeme ein wenig abweicht, so theilen wir hier seine Eintheilung schematisch mit: A. Mit unpaa- rigem Geruch sorgan. Sectio I. D ermopterygii. Ordo 1. Le- ptocardii. Ordo 2. Cycloslomi. B. Mit doppeltem Geruchsor- gan. a. Zahlreiche Klappen im muskulösen Arterienstiel. Sectio II. Chondropterygii. Ordo 3. Desmiobranchii s. Flagiostomi. Ordo 4. Eleutherobranchii s. Holocephali. Sectio III. Ganolepi doli. Ordo 5. Sturiones (Chondrostei Müll.). Ordo 6. Ganolepidoti (Holostei Müll,), b. Zwei Klappen am Grunde des elastischen Bulbus arteriosus. Sectio IV. Osteop te rygii. Ordo 7. Lophohranchii. Ordo 8. Pectognathi. Ordo 9. Malacopterygii (Abdominales, Apodes, Subbrachii). Ordo 10. Acanlho- pterygii (Pharyngognathi, Acanthopteri ; die Scomberesoces werden zu den Hechten gestellt), c. Zwei spirale Längsfalten im muskulösen Bul- bus arteriosus. Sectio V. Protop teri (Dipnoi). Ordo 11. Protopteri. Von J. E. Gray erschien „List of the specimens of british animals in the collection of the British Museum. Fish. London 1851. 8.« Die Schrift beginnt mit einer Aufzählung von 259 britischen Arten , die in folgendes systematisches Schema gefügt werden : Subclass. I. Pisces ossei. Order I. Äcanthop terygia. Sub- order 1. Dactylophori (Fam. Triglidae, Cottidae, Scorpaenidae). Suborder 2. Holodactyli (Fam. Percidae, Trachinidae, Muliidae, Sciaenidae, Sparidae, Labridae, Atherinidae^ Mugilidae, ßramadae, Scomberidae, Zeidae, Gyra- 74 Troschei: Bericht über die Leistungen in der Ichthyologie netridae, Theutidae, Syngnathidae, Fistulariadae, ßlenniidae, Gobiidae, Callionymidae, Echeneididae , Lophiidae). Order II. Malacoptery- gia. Suborder 1. Äbdominalia (Farn. Cyprinidae, Esocidae , Siluridae, Salmonidae, Cliipeidae). Suborder 2. Suhhranchiata (Fani. (iadidae , Fleuroneclidae, Cyclopteridae). Suborder 3. Apoda (Farn. Muraenidae, Gymnotidae). Order III. Plectognathi (Fam. Diodontidae, ßalisti- dae). Subclass. II. Pisces Chondropterygii. Suborder I. Eleulhero- pomi (Fam. Acipenseridae , Chimaeridae). Suborder II. Trematopnei. Subsectio 1. Squali (^b^am. Scylliadae, Squalidae , Squalinidae). Sub- sectio 2. Raji (Fam. Pristidae, Rajidae). Suborder III. Cijcloslomi (Fam. Petromyzonidae, MyxiDidae, Amphioxidae). Die Synonymie ist von Adam White zusammengestellt. Ausserdem ist von J. E. Gray erschienen, mir aber nicht zugänglich geworden: „Catalogue of Fish. Part. I. Cartilaginous Fish. 1850." Mit 2 Tafeln; enthält die Cha- raktere aller jetzt bekannten Gattungen und Arten. Bereits im Jahre 1849 erschien von Kroyer's „Dan- marks Fiske« das sechste Heft. Es enthält folgende Arten : Barbus fluviatilis , Gobio fluviatilis, Tinea vulgaris , Abramis Brama wozu auch Cypr. Farenus Linn. gezo- gen wird, Abramis Blicca , Abramis Wimba , Abramis Ballerus ; Leuci- scus erythrophthalmus, rutilus, Idus, Dobula, Grislagine, Cephalus; As- pius alburnus, rapax ; Pelecus cultratus ; Phoxinus Aphya ; Cobitis bar- batula, fossilis ; Botia taenia; Ammodytes tobianus , Lancea; Anguilla Conger Kr. Alle Arten sind in Holzschnitt abgebildet und sehr aus- ^fübrlich beschrieben. Referent hat die unter dem Namen „Rümpchen'^ am Rhein in den Handel kommenden Fischchen untersucht, und gefunden, dass sie folgenden Arten angehören : Cobitis bar- batula, Phoxinus laevis , Gobio flumatilis , Cottus Gobio, dass also der Fang dieser Fischchen der grossen Fischerei völlig unschädlich sei (Verhandl. des Vereins der Rheinlande und Westphälens). Hecke I erstattete der Wiener Academie einen Bericht über seine durch Oberösterreich nach Salzburg, München, Innsbruck, Rotzen, Verona, Padua, Venedig und Triest un- ternommene Reise. Seine Absicht war besonders die ichthyo- logische Fauna des an Binnenseen so reichen Salzkammer- gutes zu Studiren. (Sitzungsberichte der Wiener Acad. 1851. p. 281.). Verf. schildert zuerst von Kremsmünster die Grösse der dortigen während des Jahres 1851. 75 Barsche und Plötzen, so wie das Vorkommen der Orfe (Leuciscus Or- fus) in einem grossen Teiche bei Wels ; ferner die Fischbehälter in den Salons in Kremsmünsler, — Dann sind hier Bemerkungen über die 23 Arten , welche den Attersee bewohnen, nach Mittheilungen des Fischers Schmoller niedergelegt, nebst einer Schilderung des Fisch- behälters von Weissen bach. — Aus den beiden Lambathseen werden die Schwarzreuteln (Salme alpinus Meid.) als junge von S. Salvelinus geschildert, ausserdem von dort 10 Arten erwähnt. — In der Salzach kommen 13 Fischarten vor. — Nach einer Abschweifung über die Mün- ebener Petrefactensammlung, so wie über die Sammlung von Häberlein in Pappenheim, und über Seefeld in Tirol, wendet sich der Verf. wie- der den lebenden Fischen zu. Ein Verzeichniss der im Inn in Tirol vorkommenden Fische enthält 11 Arten, zu denen 7 aus nahe gelege- nen Bächen und Seen hinzukommen ; in der Etsch in Tirol kommen gleichfalls 11 Arten vor, zu denen sich zwei aus nahegelegenen Bä- chen und Gräben gesellen. Aus dem Garda-See werden 15 Arten auf- gezählt, die, mit Ausnahme von Hecht ucd Schlei, von jenen in dem Flussgebiete der Donau lebenden specifisch verschieden sind. — Es folgen nun Notizen über zwei Privatsammlungen fossiler Fische in Ve- rona , und über den Monte Bolca , über die Sammlung fossiler Fische der Universität zu* Padua. — Schliesstich einige Bemerkungen über Fi- sche des adrialischen Meeres , wo vier Arten angeführt werden , die von Amerika sich dorthin verirrt haben sollen. Die Fischmärkte sol- len eine sichtliche Abnahme ihres früheren Glanzes zeigen. Bericht über einige ichthyologische Nebenbeschäftigun- gen auf der Reise an den Peipus, vom Ende Aprü's bis An- fang Juni's. Vom Academiker v. Baer. (Bull.de l'Acad. de St. Petersbourg. IX. p. 359.) Einige Beobachtungen über die Entwickelung der Fische wur- den angestellt. Aus dem Peipus wurden 22 Arten gesammelt , vier andere noch genannte Arten konnte Verf. nicht erhalten. Aus den Zuflüssen des Peipus und aus der Narowa kamen noch fünf andere Ar- ten hinzu. Verf. richtete seine Aufmerksamkeit auch auf die verschie- denen Dimensionen einzelner Körpertheile in verschiedenen Alterspe- rioden. So wird die Schnauze der Fische mit dem Alter länger. Bei der Beachtung der Nahrung der Fische wurde bemerkt, dass der SGss- wasserslint vorzüglich von Monoculus-Arten lebt , durch deren enorme Fruchtbarkeit diesen Fischen reiche Nahrung entsteht. Meistens enthalten die Weibchen der Stinte nur etwa 5000 Eier, selten bis 20,000. Eichwald rühmt in seinen ^Naturhistorischen Bemer- kungen« Moskau 1851. (Memoires de la Soc. des Naturalistes de Moscou Vol, IX. p. 444.) die Fischfauna von Algier als reich. 76 Troschel: Bericht über die Leistungen in der Ichthyologie Er beschreibt als muthmasslich neu eine Acara nüolica und eine Poecilia thermarum. Erstere ist wohl Chromis niloticus ; letztere stammt aus einer Quelle von 44^ Cent, zwischen Setif und Balhna. Diese so- genannte Poecilia soll Aehniichkeit mit Tetrodon haben und vielleicht eine neue Gattung der Plectognathea sein (?). In „A Narrative of the expedition sent by H. M. G. to the River Niger in 1841. ct. ßy Allen and Thompson. London 1848. Vol. IL p. 509. finden sich Bemerkungen über die Ichthyologische Fauna. Es werden angeführt: Myletes Allenii ßenn., Tetrodon strigosus Benn. ; ausserdem sind Arten der Gattungen Cantbarus, Lethrynus, Den- lex, Sphyraena, Seriola, Vomer, Carangus, Thynnus, Axinurus, Chaetodon» Exocoetus, Zeus, lulis, Serranus etc. gefunden. Im dritten Theil des zweiten Bandes von Russeggers Reisen in Europa, Asien und Africa Stuttgart 1846 — 49. p. 207 — 357. ist ein naturhistorischer Anhang enthalten, der von H e c k e l bearbeitet , sehr interessante Aufschlüsse über die ichthyologische Fauna von Syrien, von Persien und Aegyp- ten giebt. Was zuerst die Fische Syriens betrifft (I. c. p. 209 — 254.), so sind mehrere auf Taf. 14 — 19 abgebildet, mit einer lateinischen Diagnose versehen und ausführhch beschrieben. Dies sind diejenigen, die in der früheren Abhandlung über Syrische Fische (vergl. dies Archiv 1844. IL p. 228.) nur kurz oder gar nicht erwähnt worden sind , nämlich : Barbus Rajanorum, Kersin, scincus, Luciobarbus Scheich, Scaphio- don socialis, peregrinorum, Cyprinion neglectus n. sp., Squa- lius Orientalis, spurius, Alburnus hebes , mossulensis, capito, pallidus, Acanthobrama cupida, Arrhada, Cobitis argyrogramma n. sp., Leopardus, Lebias Cypris , Mugil Abu, Maslacembelus haleppensis Cuv. Val. Sämmtliche Arten der aus Syrien be- kannten Fische sind am Schlüsse der einzelnen Gattungen schematisch zusammengestellt. Zuletzt ist eine Schluss-Ueber- sicht der bisher aus Syrien bekannten Süsswasserfische gege- ben, sie enthält 1 Maslacembelus, — 1 Mugil, — 4 Cyprinion, 2 Systomus, 9 Barbus, 1 Labeobarbus, 6 Luciobarbus, 6 Sca- phiodon, 1 Tylognathus, 3 Discognathus, 1 Gobio, t Gymno- stomus , 1 Chondrochilus , 4 Acanthobrama , 7 Alburnus , 1 Aspius, 1 Phoxinellus, 4 Squalius, 7 Cobitis, — 3 Lebias, — 1 Silurus, 1 Bagrus, also zusammen 66 Arten. während des Jahres 1851. 77 In einem hierauf folgenden Anhang (p. 255— 272.) sind die Fische Persiens, gesammelt von Theodor Kotschy, durch He ekel beschrieben. Es sind meist neue Arten, nur Sy- stomus albus und Barbus Barbulus kommen auch in Syrien vor. Abbildungen sind nicht beigegeben. Die 15 neuen Ar- ten werden unten namhaft gemacht. Eine Uebersicht der bisher aus Persien bekannten Süsswasser- Fische enthält 22 Arten, von denen 19 in die Cyprinenfamilie, 3 zu den Cy- prinodonten gehören. Nach den Fischen Persiens schaltet He ekel p. 273— 290. einen Nachtrag zur Charakteristik und Klassification der Cyprineen-Gattungen ein, datirt vom 22. März 1847. Nach- dem der Verf. die Grundsätze, nach denen er die Cyprinen- familie in Gattungen getheilt hat, vertheidigt, und sich na- mentlich gegen den von Valenciennes ihm gemachten Vorwurf, er hätte sich durch zu minutiöse Untersuchungen zu weit füh- ren lassen, gerechtfertigt hat, spricht er sich dahin aus, dass die Cyprinen nach der Beschaffenheit des Mundes in zvvei Abtheilungen zu zerfallen seien, je nachdem der Unterkiefer- rand knorplig - zugeschärft (Temnochiiae) oder stumpflippig (Pachychilae) ist. Er giebt dann eine systematische Ueber- sicht der in die erste dieser Abtheilungen gehörenden Cy- prinen, worüber das Nähere unten am entsprechenden Orte. Hierauf beschäftigt sich der Verf. p. 291—335. mit den Fischen Aegyptens. Er beschreibt zunächst drei neue Arten, die mit den Sammlungen des Hrn. Theodor Kotschy nach Wien gekommen sind; Labeo horie, Alestes Kotschyi und Polypterus Endlicheri (s. unten), zu deren besserem Verständniss auch auf die anderen bekannten Arten des Nils aus diesen Gattun- gen eingegangen ist; giebt dann ein chronologisch geordne- tes Verzeichniss der erwähnten ägyptischen Fische von 2000 vor Chr. — 1847 mit eingedruckten hübschen Holzschnitten, welches drei Spalten enthält , die erste enthält die Jahres- zahl, die zweite die damalige Benennung, die dritte den neuen systematischen Namen. Dann folgt ein systematisches Verzeichniss aller bisher aus dem Nilgebiete bekannter Fi- sche, nebst ihren Synonymen und Lokalnamen. Den Beschluss macht ein Anhang über die fossilen Fi- sche des Libanon. Es werden hier beschrieben: Pycnoste- 78 Troschel: Bericht über die Leistungen in der Ichthyologie rinx (nov. gen.) Russeggeri und discoides aus der Chromi- denfamilie ; Isodus (nov. gen.) sulcatus aus der Sphyraenoi- denfamilie und Clupea macrophlhalma. Alle sind abgebildet. Die Uebersicht der bisher vom Libanon bekannten fossilen Fi- sche enthält 13 Arten. Bleeker vermehrte durch zahlreiche Beiträge die Kenntniss der Ichthyologischen Fauna des Indischen Archi- pels und der Molukken ; diese Beiträge sind theils im 23. u. 24. Theil der Verhandelingen van het Bataviaasch Genoot- schapen van Künsten en Wetenschapen. Batavia 1849, 1850 und 1851 erschienen, theils in der Natuurkundig Tijdschrift voor Nederlandsch Indie 1851. In seinem „Bijdrage tot de kennis der ichthyologische Fauna van Midden-en Oost-Java met beschrijving van eenige nieuwe species," den ich hn vorigen Bericht p. 77 , als mir nicht zugänglich erwähnt habe, der nun aber durch die Güte des Verf. in meinen Besitz gekommen ist, werden 227 Arten aufgezählt, die 34 Familien und 126 Gattungen angehören. Mehrere neue Arten , die meistens der Karpfenfamilie ange- hören, sind unten namhaft gemacht. Der „Bijdrage tot de kennis der ichthyologische Fauna van het eiland Bali , mit beschrijving van eenige nieuwe species door Dr. P. Bleeker (XXIII. Deel der Verh. Batav. Genootsch. 1849.) bildet ein Verzeichniss von 29 Arten, un- ter denen mehrere neue, welche unten verzeichnet sind. Durch eine neue Sammlung von Fischen, die Bleeker einem Herrn Fontanes verdankte, und die 53 Arten enthielt, wurde derselbe veranlasst, einen neuen Beitrag zur Kenntniss der Ichthyologischen Fauna von Celebes zu geben (Tijd. Ne- derl. Indie. 1851.). Die Anzahl der von Celebes bekannten Arten wird hierdurch auf 146 gebracht; sie werden sämmt- lich aufgezählt. 5 neue Arten , die unten genannt werden, sind hier zum ersten Male beschrieben. Ausserdem sind ei- nige bereits bekannte Arten durch ausführliche Diagnosen be- schrieben. Auch zur Kenntniss der Ichthyologischen Fauna von den Banda-Inseln lieferte B 1 e e k e r in derselben Zeitschrift 1851 einen Beitrag. Er erhielt das Material durch Herrn Brandes. während des Jahres 1851. 79 Im Ganzen enthält das hier gegebene Verzeichniss 78 Arten, unter denen 18 als neu bezeichnet sind ; sie sind unten pas- senden Orts namhaft gemacht. In einem dritten Beitrag zur ichthyologischen Fauna von Borneo von Bleeker (Tijdschr. voor Nederl. Indie II. p. 57. vergl. den vorjährigen Bericht p. 77.) steigt die Zahl der dem Verf. von dort bekannten Fische auf 78. Zwei neue Gattun- gen und einige neue Arten sind unten angeführt. Ein vierter Beitrag desselben Verf. hat die Zahl der von Borneo bekannten Arten auf 92 gebracht. Die neuen, unten verzeichneten Arten sind sämmtlich aus den Flüssen bei Bandjermassing. Ein fünfter Beitrag desselben Verf. wurde durch eine Sammlung von Fischen aus dem Flusse bei Sambas im west- lichen Borneo von Dr. Einthoven veranlasst. Verf. nennt diese Sendung doppelt merkwürdig, theils weil sie die grosse Uebereinstimmung der ichthyologischen Fauna der Stromge- gebiete des westlichen und südöstlichen Borneo darthut, theils wegen der zahlreichen neuen Arten. Die Zahl der von Bor- neo bekannten Arten wird hierdurch auf 117 gebracht. Im Allgemeinen findet sich eine grössere Uebereinstimmung der Fischfauna Borneo's mit Sumatra als mit Java. Borneo, Su- matra und Java haben 12 Arten von Süsswassesfischen ge- mein ; Borneo und Sumatra besitzen ausserdem 2 1 , Borneo und Java 5 gemeinschaftliche Arten. „Bijdrage tot de kennis der ichthyologische Fauna von Riouw door Dr. P. Bleeker Tijdschr. Nederl. Indie. Sep- tember 1851." Der Verf. erhielt von Hrn. D e Bruijn Kops eine Sammlung von 75 Arten Fische von Riouw, unter denen sich 10 neue Arten befanden. Von der nahe gelegenen In- sel Singapore hat Cantor 122 in seinem Cataloge of Mala- yan Fishes (vergl. d. vorjährigen Bericht p. 78.) verzeichnet; von ihnen sind 24 auch unter der Sammlung von Riouw, so dass die Fischfauna des Archipels von Riouw und Singapore auf 173 steigt. Diese Fauna hat viele Uebereinstimmung mit der von Java, denn von den Riouw'schen Arten sind nur 17 und von denen von Singapore nur 29 noch nicht von Java bekannt; von den Singapore -Riouw'schen Arten kommen 80 Troschel: Bericht über die Leistungen in der Ichthyologie also nicht weniger als 117 auch bei Java vor. Ausser den neuen Arten sind auch mehrere bereits bei Cuvier-Valencien- nes beschriebene Arten von Neuem genauer charakterisirt. Durch eine fernere Sendung von Singapore durch Hrn. Dutronquoi wurde B 1 e e k e r in den Stand gesetzt, auch einen ,,Beitrag zur Kenntniss der Ichthyologischen Fauna von Sin- gapore" zu liefern. Tijdschr. Nederl. Indie. December 1851. Die Sendung bestand aus 102 Arten, von denen nur 29 von Cantor angeführt sind, so dass die Zahl der von Singapore bekannten Arten dadurch auf 195 steigt. 11 neue Arten wer- den beschrieben, einige andere mit verbesserten Beschreibun- gen versehen. Ebenda ist ein Beitrag zur Kenntniss der Ichthyologi- schen Fauna von Blitong (Billiton) mit Beschreibung einiger neuen Arten von Süsswasserfischen vonBleeker angefügt. Früher (Natuurk. Tijdschr. Nederl. Indie I. p, 478.) hatte der Verf. 10 Arten von dort angezeigt. Dazu erhielt er von Hrn. De Groot 15 Süsswasserfische, unter denen 5 neue. Richardson beschrieb in einem Aufsatze „Notices of Australian fish« theils neue Arten, theils machte er Bemer- kungen über bereits bekannte. S. unten. (Proceed. zool. soc. April 1850.; Annais VII. p. 273.). In Silliman American Journ. XI. p. 340. sind einige neue Fische aus einer „Synopsis of the fishes of the Winnipisseo- gee and its connecting waters" von W. Pres c Ott beschrie- ben. Der Winnipisseogee und seine Nebenflüsse bewässern einen grossen Theil des Innern von New-Hampshire , und enthalten fast alle Arten Süsswasserfische des Staates; es sind 22 Arten. Die drei neuen Arten sind unten namhaft gemacht; sie gehören der Lachsfamilie an. Im Anhange von „Narrative of an expediton to the shores of the Arctic Sea in 1846 and 1847 by John Rae« p. 204. sind folgende Fische, als auf der Expedition gesam- melt, verzeichnet : Lota maculosus , Esox lucius , Catostomus Forsterianus und Hudsonius, Salmo Hoodii, Coregonus albus, Tullibee und harengus von York Factory, Salmo Salar von Repulse Bay. Alle sind nach Richardson's Fauna boreali- americana von Gray bestimmt. während des Jahres 1851. 81 Perley sprach in der Gesellschaft für Naturgeschichte zu Bostou über die Fischerei in der Fundy-Bai (Proceed. Boston Soc. III. p. 374.). Gadus carbonarius und Alosa vul- garis sind Hauptgegenstand des Fanges. Leydig machte seine Untersuchungen „über die Haut einiger Süsswasserfische« bekannt (Siebold u. Kölliker Zeit- schr. für wissensch. Zoologie III. p. 1.). Derselbe schrieb über die Nervenköpfe in den Schleim- kanälen von Lepidoleprus , Umbrina und Corvina (Müller's Archiv für Anatom, ct. 1851. p. 235.); und; „zur Anatomie und Histologie der Chimaera monstrosa.« (ib. p. 241.). Wyman bestätigte an einem Lump-Fisch die von Cu- vier angegebene , von Owen geleugnete Verdickung des Rük- kenmarkes an dem Ursprünge der Nervenpaare (Boston Pro- ceed. IV. p. 81.). Investigations into the structure and developement of the scales and bones of fishes. By Willi amson. Mit 4 Tafeln. Philosophical Transactions of the Royal Society of London for the Year 1851. London 1851. Part. IL p. 643. Eschricht machte eine kurze Notiz über die Fisch- rippen im Vergleich zu denen der drei übrigen Wirbelthier- klassen (Oversigt over det Kgl. danske Videnskab. Selskabs Forhandl. i Aaret 1850. p. 132.). Kirtland machte eine Beobachtung, dass festgefrorene Aale, in ein warmes Zimmer gebracht, wieder auflebten, be- kannt. (Silliman Amer. Journ, XII. p. 291. vergl. den vor. Bericht p. 80.). Simmonds führt als Beitrag zu dieser Frage eine Stelle aus John Franklin's first overland Journey to the Po- lar Seas IL p. 234. an. Hier ist von gefrorenen Lumpfischen und Karpfen die Rede, die am Feuer aufgethaut, ihre frü- here Lebenskraft wieder erhielten (Annais nat. bist. VII. p. 76.). H. Schlegel hat in Verhandelingen uitgegeven door Teyler's tweede genootschap. 22. Stuck. Haarlem 1849. von Fischen Barbus tambra von Java und Perca fluviatilis abbilden lassen. „Das Ganze der Angelfischerei und ihrer Geheimnisse, oder vollständige Anleitung, die Angelfischerei mit dem glück- Ar«biv f.Naturgesch. :2(LVI1I. Jahrg. Z. Bd. P 82 Troschel: Beriebt über die Leistungen in der Ichthyologie liebsten Erfolge zu betreiben ct. von Baron v. Ehrenkreutz. Quedlinburg und Leipzig. Von dieser Ideinen Schrift erschien 1851 die vierte Auflage, ein Beweis, dass sich das Buch be- währt hat. Es enthält in der ersten Abtheilung eine Auf- zählung und Beschreibung der zum Angeln nöthigen Geräth- schaften; in der zweiten eine Aufzählung der Fische Deutsch- lands, und Anleitung zu ihrem Fange; in der dritten wird die Beschreibung einiger Reusen und anderer Fischereiwei- sen gegeben, auch vom Krebsfange gehandelt; die vierte Ab- theilung spricht von der Teichfischerei. In einem Anhange ist auch ein Fischkalender enthalten. Das Buch ist leben- dig geschrieben und zeigt, dass der Verf. ein Kenner ist. DIpnoi. Sirenoidei. H e c k e 1 gab in den Sitzungsberichten der Wiener Academie 1851. p. 685. vorläufige Nachricht von einer neuen Protopterus - Art aus dem Nil , die er P. aethiopiciis nannte. Der Fisch wurde durch Knoblecher eingesandt ; Verf. ist der Ansicht, dass die Fische von Owen, Peters und Knob- lecher drei verschiedenen Arten angehören. Die neue Art unterscheidet sich von P. anguillaris Owen durch bedeutendere Grösse 3' 2", durch den Verlauf der Schleimkanäle auf dem Kopfe , durch die Textur der Schuppen und durch den Abstand der vorderen von den hinteren Extremitäten , der Sy^^ Kopflänge be- trägt, während er bei anguillaris nur drei Kopflängen enthält. Die Pe- ters'sche Art soll sich durch eine längere Mundspalte, die sich bis hin- ter die Augen zieht , und einen vorstehenden Unterkiefer unterschei- den, üebrigens ist Verf. geneigt , diese Thiere zu den Amphibien zu stellen. Teleostei. Acanthopteri. Nieuwe Bijdrage tot de kennis der Percoidei, Sclero- parei, Sciaenoidei, Sparoidei, Maenoidei, Chaetodontoidei en Scomberoidei van den Soenda Molukschen Archipel door Dr. P. Bleeker (Tijdschr. Nederl. Indie II. p. 163.). Die neuen Arten sind unten namhaft gemacht; ausserdem sind mehrere Cuvier-Valenciennes'sche Arten gleichfalls durch ausführliche Diagnosen kenntlich gemacht. während des Jahres 1851. 83 I*ercoidei. Im vorigen Berichte p. 77. ist ein Auf- satz vonBleeker als mir nicht zugänglich angeführt : „Bij- drage tot de kennis der Pereoiden van den Malaijo-Moluk- schen Archipel , met Beschrijving van 22 nieuwe soorten.* Er steht im 23. Theil der Verhandel. van het Bataviaasch Genoots. ct. 1849. Verf. führt 101 Arten an, die von anderen Schriftstellern bereits dieser Fauna zugezählt sind. Seine Sammlung enthält 86 Arten von Pereoiden, wovon 54 neu für diesen Archipel, 22 neu für die Wissen- schaft sind. Dadurch wird die Anzahl der bekannten Arten des Ar- chipels auf 154 gebracht; davon kommen auf Java 105 Arten, Suma- tra 9, Bali 1, Sumbawa 11, Timor 6, Celebes 24, ferner von Amboina 9, Boeroe 4, Waigioe 14, Neuguinea 12. In der Percoidenfamilie sind nur vonBleeker in sei- nen verschiedenen Aufsätzen neue Arten und eine neue Gat- tung aufgestellt: Apogon balinensis von der Insel Bodeling, A, glaga von Batavia (Pereoiden I.e.), A. chrysotaenia (Tijdschr. Nederl. Indie p. 168.) , A, Canloris (Riouw 1. c.), A. rhodopterus (Singapore 1. c). Cheilodipterus heptazona von Batavia (Pereoiden 1. c). Ambassis macracanlhus von Batavia (Pereoiden 1. c.), A. apogo- noides (Borneo 4. 1. c). Serranus cyanostigmatoides, Hoevenii, polypodaphilus ^ balaviensis, altiveloides , polyphehadion sämmllich von Batavia (Pereoiden 1. c.),- S. Kunhardtii von Sumatra (Tijdschr. Kederl. Ind. II. p. 169.) , S. celebi- cus von Bulucomba im südlichen Celebes (Celebes 1. c.). Mesoprion enneacanthus , phaiotaeniatus und xanthoplerygius von Batavia (Pereoiden 1. c.) , M. chrysotaenia (Tijdschr. Nederl. Indie II. p. 170.). Verf. vereinigt die Gattungen Mesoprion und Diacope in eine Gattung. Priacanthus holocenlrum von Batavia (Pereoiden 1. c.) Myripristis violaceus (Banda 1. c). Percis xanthozona von Batavia (Pereoiden 1. c). Polynemus tridactylus von Batavia (Pereoiden 1. c.) , P. micro-' Stoma von Bulucombo (Celebes 1. c). Sillago chondropus (Pereoiden 1. c.). Catopra Bleeker nov. gen. Percoideorum. Pinna dorsalis unica; dentes maxillares. palatini et vomerini setacei , pierygoidei et linguales granulosi in thurmam magnam oblongam collocali ; os subor- bitale et praeoperculum denticulata; operculum spinis planis 2; mem- brana branchiostega radiis 6 ; linea lateralis inlerrupta ; maxilla supe- rior pkotractilis. C. fasciata aus den Flüssen bei Bandjermassing (Tijd- 84 Troschel: Bericht über die Leistungen in der Ichthyologie sehr. Nederl. Indiell. p. 65.). — Ib. p. 172. wird eine zweite Art die- ser Gattung C. nandoides von Java beschrieben. — C. Grootii B lec- ker (Blitong 1. c). Die Gattung Nandus wird von Bleeker (Blitong 1. c.) charak- terisirt und mit Catopra als Familie Nandoidei bezeichnet: pinna dorsalis unica ; dentes maxillares, palatini, vomerini et linguales seta- cei, pterygoidei granulosi in thurmam gracilem collocati; os suborbi- tale non denticulatum ; praeoperculum denticulatum; operculum Spina unica; membrana branchiostega radiis 6; linea lateralis interrupta, ma- xilla superior protractilis. Hierher ziehtlVerf. ßedula nebulosus Hardw. Illustr. Ind. Zool. II. Pisc. tab. 1. fig. 2. als Nandus nebulosus. Pseuducliromidae* Bleeker beschrieb eine neue Art Plesiops melas, die er noch in die Familie Labroidei setzt, Bali 1. c. Catapiiracti. ßijdrage tot de kennis der Scleroparei van den Soenda-Molukschen Archipel door Bleeker (Verh. V. h. Batav. Genootsch. Deel XXIV. 1849.). Dieser Aufsatz ist nicht zu verwechseln mit dein p. 81. des vorigen Berichts erwähnten. Er enthält eine neue Art: Scorpaena oxycephalus Bleeker. Aus derselben Gattung be- schrieb derselbe Verf. als neu Sc. polylepis von Sumatra (Tijdschr. Wederl. Ind. II. p. 173); Sc. bandanensis (Banda 1. c.) und Sc. poly- prion (Bali 1. c). Apisfus hypselopterus Bleeker (Banda 1. c). — A. panduralus Richardson Annais VII. p. 274. Aploactis Milesii Richardson Annais VII. p. 275. In Proceed. Boston Soc. IV. p. 18. findet sich eine vorläufige Anzeige eines neuen Genus von Panzerwanzen Trigl opsis Girard, welches nach Fischen aufgestellt ist , die im Magen von Lota maculosa gefunden wurden. Die Art Tr. Thomsonii ist, wie die Gattung, in der Monographie der Nordamerikanischen Cottoiden charakterisirt worden. Eine ausgezeichnete Arbeit über die Cottoiden erschien von Charles Girard (Contributions to the natural history of the fresh water fishes of North America. I. A Monograph of the Coltoids) in den Smithsonian Contributions to know- ledge. Vol. Ill Art. 3. 1851. Mit 3 Tafeln. Im ersten Abschnitt wird über die Süsswasser- Cottoiden im All- gemeinen gehandelt, und angedeutet , dass die Zahl der Europäischen Cottus-Arten der Amerika's wohl gleichkommen werde, wenn erst alle gehörig unterschieden sein würden. Dann werden die verschiedenen Genera besprochen, deren 8 unterschieden sind, nämlich fünf marine: Acanthocottus, Trachidermis (Centridermichthys), PodabruSi Hemitripte- rus, Hemilepidotus f und drei aus süssem Wasser: CottuSf Cottopsis und während des Jahres 1851. 85 Triglopsis. Sie werden als Familie Co ttoidei zusammengefasst. Auch über geographische Verbreitung und Lebensweise spricht sich Verf. aus. — Der zweite Abschnitt beschäftigt sich mit den Details der Ana- tomie ; namentlich ist den Skeleten von Cotlus viscosus, AcanthocoUus virginianus und 2'riglopsis Thompsonii Aufmerksamkeit geschenkt , auch sind die Gehirne mehrerer Arten abgebildet. — Die drei letzten Ab- schnitte enthalten dann das zoologische der einzelnen drei Süsswasser- gatlungen. Die Gattung Cottus zerfällt in zwei Sectionen , a. mit vier weichen Strahlen der Bauchflossen: C. Richardsonii Agass. , co- gnatus Rieh., Wilsonii n. sp. , ßairdii Gir., Ahordi n. sp. , meridiona- lis Gir. b. mit drei weichen Strahlen der Bauchflossen: C. gracilis Heck., viscosus Hald., Franklinii Agass., gobioides Gir., boleoides Gir., formosus n. sp. , Fabricii Gir. Die Gattungen Cottopsis (C. asper Gir.) und Triglopsis {T. Thompsonii) enthalten jede nur eine Art. Den Beschluss macht eine Diagnosis generum et specierum, aus der wir die Charaktere der drei Gattungen hervorheben: Cottus Art. Capitis superficie levi; spina parva ex capitis la- tere utroque, interdum altera aliquante minore, infra posita, et nonnun- quam tertia magnitudine aequali secundae; pinna dorsali prima bre- viore secunda ; dentibus palatinis nuUis, vel eorum rudimentis tanlum ; oris Gssura ultra orbitas non porrecta; radiis branchiostegis sex. Cottopsis Gir. Capite levi; una spina e praeoperculari, flexa relrorsum et sursum, ut in Cotlis ; pinna dorsali prima breviore se- cunda; dentibus in ossibus palatinis; cule minutis aculeis hirsuta. Triglopsis Gir. Capite levi; prima dorsali pinna breviore secunda; dentibus ex ossibus palatinis nullis; spinis compluribus ra- diantibus ex margine praeopercularis; cute levi. In der eben besprochenen Abhandlung ist einer Schrift Erwähnung gethan; Charles Girard, Revision du genre Cottus des Auteurs. Nouveaux Mem. de la Soc. Helvet. des Sciences naturelles XII. 1851. 4, die ich noch nicht aus ei- gener Ansicht kenne. Horatio Storer beschrieb eine neue Art Etheostoma Linsleyi in Boston Proceed. IV. p. 37. Nachträglich verdient bemerkt zu werden, dass im 10. Bande der Memoires presentes par divers savants ct. 1848. p. 575. die Abhandlung von Coste „Nidification des epino- ches et des epinochettes'* mit einer Tafel, auf der die Fische mit ihren Nestern abgebildet sind, erschienen ist cVergl. dies Archiv 1847. IL p. 348.). üciaenoiclei. Bijdrago tot de kennis der Sciaenoiden van den Soenda-Molukschen Archipel met beschrijving van 86 Troschel: Bericht über die Leistungen in der Ichthyologie 7 nieuwe soorten door Bleeker. (Verh. Batav. Genootsch. Deel XXIII. 1849.) Verf. kennt 45 Arten, davon finden sich 37 bei Java, 8 bei Ma- dura, 2 bei Bali, 3 bei Sunibawa, 8 bei Sumatra, 5 bei den Moluklien, 4 bei Waigioe und 3 bei Neu-Guinea. Die neuen Arten und die neue Gattung He ter ognatho don sind schon im vor. Bericht p. 83. nach einem späteren Aufsatze in Tijdschr. Ned. Ind. bezeichnet. Corvina Wolfßi Bleeker (Tijdschr. Nederl. Indie II. p. 68.) Borneo im süssen Wasser, Lobotes tnicropion Bleeker ib. p. 174. von Batavia. Eine neue Art Lepipterus corvina beschreibt Reinhardt (Vi- densk. Meddelelser fra den naturhist. Forening i Kjöbenhavn for Aarene 1849 og 1850. p. 30.) aus dem Bio das Velhas in Brasilien, Richardson beschrieb Annais VII. p. 277. folgende Arten der Galtung Cheilodactylus: Ch. carponemus C. Y. , macropterus (Sciaena) Forster, nigricans n. sp., aspersus Richards, (carponemus Richards. Zool. Trans. III. p. 99.), gibbosus (Chaetodon) Solander, nigripes n. sp., zonatus C. V. , hecatejus (Latris) Richards. Zool. Trans, p. i06. tab. 6. fig. 1.), lineatus (Sciaena) Forster. Daran schliesst sich ib. p. 284. eine verwandte neue Gattung Ihrepterius Richards. Corpus calheto-plateum , ovato-oblon- gum, squamosum; caput aliquantulum parvum, cute porosa tectum, abs- que spinis, angulis vel aciebus serratis osseis ; os ut in Cheilodaclylis extensibile; dentes in praemaxillaribus, mandibula trigonioque vomeris una Serie instructi , brevissimi , parvi , subconici; ossa palatis laevia; genae craniumque esquamosae ; os praeorbitale angustum ; operculum subtriangulare squamis tectum ; membraoa branchiostega radiis sex cur- vis , satis validis sustentata ; squamae laeves nee dentatae ; linea late- ralis recta; radii pinnarum pectoralium inferiores simplices; pinna dorsi e nucha fere usque ad caudae pinnam regnans , squamulis apud radios instructa, membrana inter spinas profunde emarginata ; lobulo tarnen membranaceo e summis spinis pendente ; pinnae ventrales thoracicae sed a gula paulo remotae. Unterscheidet sich von Cheilodactylus durch die Vomer-Zähne. Th. maculosus n. sp. von King George's sound. Bleeker (giebt Singapore 1. c.) eine verbesserte Diagnose der Gray'schen Gattung Girella, nach Crenidens sarissophorus Cantor, (vgl. den vorjährigen Bericht p. 83.), und stellt dieselbe zu den Sciaenoi- den: dentes maxillares pluriseriati tricuspidati ; apertura branchialis sub angulo praeoperculi desinens; pori mentales plures conspicui ; membrana branchiostega radiis 6; pinna dorsalis unica; Spina dorsi prima pro- cumbens. Sparoidei. Bijdrage tot de kennis der Sparoiden en Maenoiden van den Soenda-Molukschen Archipel met beschrij- während des Jahres 1851. 87 ving van 5 nieuwe soorten doorßleeker (Verh. ßalav. Ge- iiootsch. Deel XXIII. 1850.). Dieser Aufsatz zerfällt in zwei Abschnitte. 1) Von Sparoiden waren bisher aus dem Sunda-Molukkischen Archipel 20 Arten bekannt nach Cuv. Val. , denen Verf. sechs Arten , worunter eine neue, hinzu- fügte. Von diesen 26 Arten kommen auf Java 13, auf Madura 1, auf Sumatra 3, auf Celebes 1, auf Surabawa 1, auf Timor 1, auf die Mo- lükken 6 , auf Waigioe 1 , auf Neu-Guinea 5. — 2) Von Maenoiden kennt der Verf. aus jenen Gewässern 11 Arien, die meist bei Java le- ben. Die neuen Arten, auch die neue Gattung P entaprion sind be- reits im vorigen Berichte p. 84. nach Tijdschr. Ked. Ind. angezeigt. Lethrinus xanthotaenia Bleeker (Tijdschr. Nederl. Ind. II. p. 176.) von West-Sumatra. — L, i'hodopterus Bleeker (Singapore I.e.). Denlex Blochii Bleeker ib. — D. microdon und nematopus Bleeker (Celebes 1. c.) von Bulucomba. Gerres hapas Bleeker (Riouw 1. c). Die Gattung Upeneus zerfällte Bleeker (Percoiden 1. c.) , der sie natürlich der Familie der Percoiden anreiht, während Referent in dem Bau der Schuppen und anderen Charakteren eine grössere Ver- wandtschaft mit den Sparoiden erkannt hat, in zwei Gattungen : Upe- neus, dentes maxillares conici uniseriati , dcntes palatini et vomerini nulli. — Up ene oides, dentes maxillares, vomerini et palatini plu- riseriati minimi. In erstere Gattung gehören z. B. U. Rüsseln und lu- teus ; in die zweite U. vittalus , sulphureus , bivittatus und variegatus n. sp. von Batavia. Squamipeunes. ßijdrage tot de kennis der Chaeto> dontoiden van den Soenda-Molukschen Archipel door Blee- ker (Verh. Batav. Gen. Deel XXIII. 1850.). Verf. kennt von diesem Archipel 64 Arten , davon kommen auf Java 33, auf Madura 5, auf Sumatra 12, auf Sumbava 6, auf Timor 4, auf Borneo 1, auf Celebes 10, auf die Molukken 33, auf Neu-Guineall. Die neuen Arten sind bereits aus Tijdschr. IVed. Ind. im vorigen Be- richt p. 84. erwähnt. liabyrintiiici. Bijdrage tol de kennis der Visschen met doolhofvormige kieuwen van den Soenda-Molukschen Ar- chipel door Bleeker. (Ycrh. Baluv. Genoot. Deel XXIII. 1850O. Aus der Familie der Labyrinthfische kennt Verf. aus seinem Archipel 12 Arten, von denen auf Java alle 12, auf Madura 4, auf Sumatra 4, auf-Borneo 3^ auf Celebes 3 kommen. Fünf von ihnen kommen auch ausser dem 3uiidft-Molukki»cben Archipel vor. 88 Troschel: Bericht über die Leistungen in der Ichthyologie Anabas variegatus Bleeker (Celebes I, c.) bei Kema, im nörd- lichen Celebes, io süssem Wasser. Polyacanthus Einthovenii Bleeker (ßorneo 6. 1. c). Ophicephalus melasoma, maruUoides (0. iris Cuv. Val. ?), rhodo- taenia Bleeker (Borneo 5. 1. c). üeber Ctenops nobilis , einen Süsswasserfisch von Assam , den McClelland im Calcutta Journal 1844 July als in dieSquamipennen-Fa- milie gehörig beschrieben hatte, bemerkte Steenstrup, dass er ein eigenes Genus unter den Labyrinthfischen in der Nähe von Trichopus bilden müsse. (Oversigt over det Kgl. danske Videnskabernes Selskabs Forhandlinger 1850. p. 77.). miiig-iloiclei* Mugil borneensis ist von Bleeker im vierten Beilrage über die ichlhyologische Fauna von Borneo 1. c. als neue Art beschrieben. Ebenso Atherina brachypterus Bleeker (Banda 1. c). Scomberoidei. lieber die Familie der Scomberoiden erhielten wir von dem unermüdlichen Bleeker einen dop- peltön Beitrag. Zuerst einen vorläufigen Aufsatz: „Over eenige nieuwe geslachten en soorten van Makreelachtige Vis- schen van den indischen Archipel'' in der Tijdschr. Nederl. Indie I. p. 341., in welchem nur die neuen Gatlungen und Arten charakterisirt sind , und „Bijdrage tot de kennis der Makreelachtige Visschen van den Soenda-Molukschen Archi- pel; overgenomen uit het XXIV. deel der Verhandel. van het Bat. Gen. van Künsten en Wetenschappen Batavia 1851", in welchem letzteren sämmtliche Arten beschrieben sind. — Verf. kennt 91 Arten, von denen bei Java 72, bei Madura 15, bei Sumatra 23, bei Banka 5, bei Bali 4, bei Sumbawa 2, bei Timor 2, bei Borneo 1, bei Celebes 11, bei den Mo- lukken 21 , bei Waigioe 4, bei Neu-Guinea 7 vorkommen. 63 Arten finden sich auch ausser dem Archipel. Die neuen Arten und Gattungen sind folgende: Scomber brachysoma von Batavia. Thynnus tonggol von Batavia. Cybium Croochetoitii von Banka, C. honam (Cybium Commersonii C. V. zum Theil) von Batavia. Aus der Gattung Caranx bildete der Verf. eine ganze Reihe von Gattungen : Megalaspis ßlkr. linea lateralis scutis maximis armata; dentes supramaxillares pluriseriati , inframaxillarcs anlice pluriseriati postice uniseriati; denteß vomerini, palatini, linguales j pinnae dorsales et ana- während des Jahres 1851. 89 Ics spuriae plures; membrana branchiostega radiis 7. Einzige Art M. Roltleri (Caranx Rottleri C. V.). Decaplerus Blkr. linea lateralis scutis armata; dentes inf ra- maxillares uniseriati aequales, supramaxillares interdum vix vel non con- spicui; dentes voraerini et palatini ; lingua edentula; pinna dorsalis et analis spuria unica ; membrana branchiostega radiis 7. Dahin Caranx kurra C. V. und D. macrosoma, welche letztere in der grösseren Ab- handlung in einem Anhange p. 87. beschrieben ist. Selar Blkr. linea lateralis sculis armala; dentes supramaxil- lares et inframaxillares uniseriati, aequales ; dentes vomerini palatini, linguales ; pinnae spuriae nullae ; membrana branchiostega radiis 7. Dahin Caranx torvus Jenyns, Caranx boops C. V., macrurus Blkr. n. sp. von Batavia , S. Hasseltii (Caranx alfinis und xanthurus Kühl et v. Hasselt) , C. male C. V. , S. Kuhlii n. sp. von Batavia, hrevis n. sp. von Batavia, malam n. sp. ebendaher, S. para (Caranx para C. V.). Caranx Blkr. s. str. linea lateralis armata; dentes suprama- xillares pluriseriati serie externa maiores, inframaxillares uniseriati an- tice caninis 2 vel 4; dentes vomerini, palatini et linguales; pinnae spu- riae nullae ; membrana branchiostega radiis 7. Dahin C. cynodon n. sp, von Batavia und C. Forsteri, jarra und ehala C. V. C arang oi des Blkr. linea lateralis armata; dentes suprama- xillares et inframaxillares pluriseriati caninis nullis; dentes vomerini, palatini, linguales; pinnae spuriae nullae; membrana branchiostega radiis 7. Dahin C. praeustus (Caranx praeustus Life of Raffles p.689.), C. gymnostethoides n. sp. , hemigymnostethus n. sp. beide von Batavia, Caranx oblongus C. V., C dinema n. sp., C. chrysophroides n. sp. beide von Batavia, C. talamparah (Caranx malabaricus C. V.), C. cilula (Ca- ranx citula C. V.) , C. atropos (Olistus atropos C. V.) , C. blepharis (Blepharis indicus C. V.), C. gallichthys (Gallichthys maior C. V., GaU lichthys chevola C. V., Scyris indica C. V.). Leioglossus Blkr. linea lateralis armata; dentes supramaxil- lares et inframaxillares uniseriati , caninis nullis ; dentes vomerini et palatini; lingua edentula; pinnae spuriae nullae, membrana branchio- stega radiis 7. Dahin L. carangoides n. sp. von Batavia. Leptaspis Blkr. (in einem Anhange in Selar oides umge- tauft) linea lateralis armata ; dentes inframaxillares uniseriati et lingua- les ; dentes supramaxillares , vomerini et palatini nulli ; pinnae spuriae nullae; membrana branchiostega radiis 7. Dahin Caranx leptolepis C. V. Gnathanodon Blkr. linea lateralis armata; dentes maxilla- res, voraerini et palatini nulli; lingua scabra; pinnae spuriae nullae; membrana branchiostega radiis 7. Dahin Gn. speciostis (Scomber spe- ciosus Forsk., belle carangue C. V.). Ferner ist eine neue Gattung ^auf Kosten von Stromateus Cuv. 90 Troschel: Bericht über die Leistungen in der Ichthyologie gegründet: Strotnateoidesßlkr. pinna dorsalis unica; linea latera- lis non armata; pinnae ventrales nullae; pinnae verticales squamosae; apertura branchialis verticalis ; dentes infra - et supramaxillares unise- riati aequales ; lingua, vomer et palatuni glabra ; maxilla superior non protractilis. Dahin Slromaleus griseus C. V., St. atoukoia C. V. Die Gattung Stromateus BIkr. (Stromateus ex parte und Apo- lectus Cuv.) wird dann folgenderinassen charakterisirt: pinna dorsalis unica; linea lateralis ad caudam in carinam scutatam transiens ; pinnae ventrales iunioribus acutae iugulares , adolescentibus adultisque nullis ; pinnae verticales squamosae ; apertura branchialis sub oculo desinens ; dentes supra - et inframaxillares uniseriati aequales, adultis vix vel non conspicui ; lingua iunioribus glabra, adultis denticulis aspera ; vomer et palatum glabra; maxilla superior non protractilis. Dahin Str. niger Bloch. Endlich werden aus der Gattung Equula als neue Arten aufge- stellt : E. gerreoides und bindoides von Batavia, Carson Brevoort stellte die von Cuvier bezweifelte Gattung- Selen e von Lacepede wieder her, und beschrieb die Art S. argentea ausführlich; auch ist dieselbe abgebil- det. (Annais of the Lyceum of nat. bist, of New- York Vol. V. no. 2. p. 68.). üVoiacantiiini. Aus dieser Familie kennt Bleeker, nach einer Angabe in dem Beitrag über die Teuthyer und Rhynchobdelloiden, vier Arten im Archipel der Sunda-Inseln und der Molukken. Heckel erwähnt in Russegger's Reise 1. c. p. 248. beiläufig eines Mastacembelus catenatus n. sp. von Borneo. Teutiiyes. Bijdrage tot de kennis der Teuthieden en Rhynchobdelloiden van den Soenda -Molukschen Archipel door Bleeker. (Verb. Balav. genoot. Deel XXIII.) 1850. Aus der Familie der Teuthyer sind dem Verf. 37 Arten jener Gegend bekannt, von ihnen leben bei Java 12, bei Madura 2, bei Su- matra 5, bei Borneo 1 , bei Celebes 1 , bei Sumbawa 1 , bei Timor 3, bei den Molukken 15, bei Waigioe 4, bei Neu -Guinea 9 Arten. 21 Arten sind nicht dem Archipel eigenthümlich, sondern sind auch schon anderswo beobachtet. Andern Orts beschrieb Bleeker zwei neue Arten der Gattung Amphacanthus : A. Kopsii (Riouw 1. c.) und A. chrysospilos (Singapore 1. c.) Blcnnioidei et Ooliioidei. Bijdrage tot de kennis der Blennioiden euGobioiden van den Soenda.Molukschen Ar- chipel met beschrijving van 42 nieuwesooiten door Bleeker während des Jahres 1851, 91 (Verh. V. h. Bat. Gen. Deel XXIVI. 1849.). Dieser Aufsatz enthält folgende neue Arten: Salarias cyanostigma von Süd-Java, S. melanocephalus ebendaher. Philypnoi des n. g. Pinnae ventrales complelae liberae sub pinnis pectoralibus inserlae approximatae. Pinna dorsalis unica non divisa. Dentes vomero-palatini et maxillares. Ph. sarakarlensis im Flusse Kali Pepeh im innern Java. Philypnus ophicephalus bei Madura. Eleotris caninahei Madura, E. brachyurus Süd-Java, E. mela- nurus Süd-Java, E. koilomalodon bei iMadura, E. viridis bei Madura, E. tnelanosligma bei Madura, JS. prismatica bei Madura. Gobius eleolrioides von Batavia, G, polycynodon bei Pasuruan, G. cyanomos bei Madura, G. chlor osligmatoides von Madura, G. baliuroi- des von Madura, G. chlorosligma bei liatavia im Meere und in Flüssen, G. Bontii bei Madura, G. phaiomelas bei Madura , G. modestus bei Su- rabaya, G. pleurosligma bei Surabaya , G. erythrophaios bei Sumbawa, G. phaiosoma bei Batavia, G. fusiformis bei Paljilan, G. phaiospilosoma Süd-Java, G. melanuriis bei Java, G. poicilosoma bei Pasuruan, G. pa~ suruensis bei Pasuruan, G. melanostigma bei Batavia, G. spilurus bei Madura, G. Temminckii bei Surabaya, G. pavonioides bei Madura, Gf. me" lanocephalus Purworedjo im Fluss Bogowonto, G. personatus Banjumas im Flusse Seraijn, G. grammepomus im Flusse Bogowonto, G. xantho" tona von Surabaya, G. macrurus bei Batavia, G. microlepis bei Madura. Apocryptes madurensis von Madura, A. glyphisodon bei Batavia, Ä. Henlei von Madura. Amblyopus eruptionis aus dem Flusse Ealimas. An anderen Orten beschreibt Bleeker noch folgende Arten aus diesen beiden Familien: Gobius Hoevenii (Borneo, 5. Beitrag 1. c.), G.puntang (Biouw 1. c), Eleotris urophthalmus (Borneo 4. Beilr. 1. c). Apocryptes macrolepis (Borneo 3. Beitr. 1. c). Petroshirtes Temminckii Bleeker (ßanda 1. c.) Pediculati« Auch aus dieser Familie findet sich bei ßlee> k e r Riouw 1. c. eine neue Art Antennarius urophthalmus. Änacanthini. Opliidini* Von der Richardson'schen Gattung Machaerium giebt Bleeker Singapore 1. c. bei Gelegenheit der Beschreibung ei- ner neuen Art M. nebulatum eine verbesserte Diagnose: Pinnae dor- salis, caudalis et analis unitae, anacanthae , radiis fissis; dentes inter- maxillares et inframaxillares uniseriati , conici, aequales ; palatini vel vomerini nulli ; cirri inframaxillares nulli ; membrana brancüioslega radiis sex; squamae cycloideae cutem totam tegentes. 92 Trodchel: Bericht über die Leistungen in der Ichthyologie Pleuronectae. Zur weiteren Kenntniss der Schol- lenfamilie erhielten wir zwei Arbeiten von Bleek er. 1. Over eenige nieuwe soorten van Pleuronecteoiden van den indi- schen Archipel (Tijdschr. Nederl. Ind. J. p. 401.). 2. Bijdrage tot de kennis der Pleuronecteoiden van het Soenda-Moluk- schen Archipel (Verhandel. van het Bat. Gen. XXIV Deel). In ersterer Abhandlung bezeichnet Verf. 26 Arten dieser Familie als dem Indischen Archipel angehörig, von denen die grössere Hälfte neu. Von ihnen leben bei Java 19, bei Madura 2, bei Bali 1, bei Su- matra 6, bei Banka 1, bei ßilliton 1, bei ßorneo 3, bei den Molukken 1 Art. Ausser dem Indischen Archipel sind 10 von diesen Arten beob- achtet. Die brustflossenlosen Gattungen Achims und Plagusia unter- scheidet Verf. genauer , indem er eine neue Gattung zwischen sie schiebt. Er charakterisirt diese drei Gattungen so : Achims. Pinnae pectorales nullae, dorsalis, caudalis et analis distinctae, non unitae ; pinnae ventrales 2 ; oculi dextri ; rostrum non uncinatum ; os subanticum; linea lateralis utroque latere simplex; po- rus vaide conspicuus inter singulos radios pinnae dorsalis et analis ; membrana branchiostega radiis 6. A chiroides nov. gen. Pinnae pectorales nullae, dorsalis, cau> dalis et analis unitae, non distinctae ; pinnae ventrales 2 ; oculi dextri ; rostrum non uncinatum ; os subanticum ; pori interradiales dorsales et ana- les nulli conspicui ; memb. br. radiis 6. PI agusia. Pinnae pectorales nullae; dorsalis, caudalis et analis unitae, non distinctae; pinna ventralis unica; anus lateralis; oculi si- nistri ; rostrum uncinatum ; os inferum ; radii pinnis Omnibus simplices ; membr. br. radiis 6. Die in dieser Abhandlung aufgestellten neuen Arten sind folgende: Rhombus aspilos von Batavia und sumatranus von Sumatra. Achims poropterus von Batavia und Sumatra. Achiroides leucorhynchos vom südlichen Java. Plagusia marmorata, Blochii (bilineatus Bl.) , mirolepis , macrO" rhynchos, lida, brachyrhynchoSj wieüönopferws (monopus Blkr. olini. Bijdr. Ichth. Bali. p. 11), macrolepidota, oxyrhynchos^ In der zweiten Abhandlung ist ein Conspeel us specierum descri- ptarum analyticus hinzugefugt. Ausserdem wurden folgende neue Arten vonBleeker anderen Orts aufgestellt: Stjnaptura panoides (Borneo. 5. Beitr. 1. c.) , S. aspilos (Singa- pore 1. c). Plagusia Kopsii (Riouw 1. c). während des Jahres 1851. ^3 Pharyngognathi. liabroidei cycloidei* Auf Yalent jns Paradijs-visch (Labrus latoviltatus Rupp., Cossyphus dimidialus Cuv. Val.) gründet Bleeker (Banda 1. c.) eine neue Gattung Labroides: dentes maxillares pluri- seriati setacei, utraque maxilla caninis 2 anticis magnis prominentibus ; maxilla superior angulo oris dente canino ; caput tolum squamosura ; linea lateralis continua; praeoperculum non denticulatum ; membrana branchiostega radiis 5. Die Art nennt Verf. L. paradiseus. Cossyphus vulpinus Rlchardson (Annais VII. p. 287.). — C. Gouldii ist ib. auf's Neue beschrieben. Crenilabrus nemalopterus Bleeker (Banda 1. c.). — Cr. oliga» canthus Bleeker (Riouw 1. c.). Tautoga parila Rlchardson (Annais VII. p. 286.). Julis {Halichoerus) Hoevenii , melanurus , spilurus , interruptus, bandanensis sind neue Arten, welche Bleeker (Banda 1. c.) auf- stellte. — Ebenso beschrieb derselbe (Bali 1. c.) als neu : J. (Halichoe' res) Schwarzii, binotopsis, phekadopleura, pardaleocephalus. — J. cya- nogramma Rlchardson (Annais VII. p. 289.). Novacula juUoides Bleeker (Banda 1. c). Cheilinus decacanthus Bleeker (Banda 1. c). Bleeker stellte auch eine neue Gattung Cheilino ides (Tijd- schr. Nederl. Ind. II. p. 71.) auf: Linea lateralis interrupta; genae oper- culaque squaraosa; praeoperculum denticulatum ; maxilla superior medio- criter prolractilis: dentes interniaxillares posteriores uniseriali, anterio- res pluriseriati caninis curvatis 6; dentes inframaxillares uniseriati an- tici caninis 2; , membrana branchiostega radiis 5. Ch. cyanopleura von Batavia. Scarus singaporensis Bleeker (Singapore 1. c). — Sc, bali- nensis Bleeker (Bali 1. c). Olisthops Richardson nov. gen. generis Odacis affine (An- nais VII. p. 290.). Caput lotum cute lubrica, esquamosa tectum (squa- mulae 4 tantum inconspicuae regioni suprascapulari utrinque insiden- tes) ; labia simplicia cum cute faciei continua, labi» praeorbitalia nulla ; dentes cum ossibus lunatis praemaxiilaribus mandibulisque , modo Sca- rorum ferrurainati ; squamae cycloideae ; linea lateralis simplex, e tubu- lis rectis facta, coLiinua, anlice arcuata , postice recta ; pinna dorsi unica , prope humerum incipiens, in parte spinosa, modo proprio, emar- ginata, radiis spinosis apicibus flexilibus , pinnae ventrales sub axillis pecloralium positae, membrana branchiostega in gutlure continua, utrin- que radiis quatuor sustentata. 0. cyanomelas n. sp. von King Geor- ge's Sound. iiabroidei cteuoidei. Aus dieser Familie sind von 94 Troschel: Bericht über die Leistungen in der Ichthyologie Bleeker in verschiedenen Abhandlungen mehrere neue Ar- ten beschrieben: Dascyllus xanthosoma (Banda 1. c). Glyphisodon bandanensis (Randa 1. c). — Gl. plagiometopon (Sin- gapore 1. c). — Gl. phaiosoma und balinensis (Bali 1. c). Heliases xanthochirus (Banda 1. c). Pomacentrus prosopotaenia (Singapore 1. c). — P. vanicolensis Cuv. Val. wird von Bleeker (Bali 1. c.) Prislolis fuscus genannt und beschrieben. §»coin1»eresoces* Malm hat den Hemiramphus balticus Hornsch. in den Gothenburger Scheren gefangen; er erklärt ihn für den Jugend- zustand der gemeinen Belone (Zooiogiska Observationer, Götheb. 1851. p. 106—107.; daraus Froriep's Tagsberichte 1852. p. 264.). Bleeker giebt eine verbesserte Beschreibung vonHe- miramphus horneensis (vergl. den vor. Bericht p. 90.) in Tijdschr« Nederl. Indie II. p. 68. ~ H, phaiosoma Bleeker (Blitong 1. c.) Physostomi. Siluroidei^ Agassiz beobachtete am Ufer des See's Sebago , Maine , zwei Fische , calfish (wahrscheinlich eine Art Pimelodus), die wiederholt sich ihrem Neste näherten, in welchem ihre Jungen beunruhigt wurden. (American An- nual of scientific Discovery for 1851. p. 335.; Edinburgh new phil. Journ. 1851. 2. p. 196.) Silurus apogon Bl eeker (Borneo 3. Beitr. 1. c). — S. tnacro- nema, hexapterus Bleeker (Borneo 4. Beitr. 1. c). — S. phaiosoma, laiSf phalacronotus Bleeker (Borneo 5. Beitr. 1. c). Wallago dinema Bleeker (Borneo 4. Beitr.). — W. Leerii Bleeker (Borneo 5. Beitr. 1. c). Pimelodus borneensis Bleeker (Borneo 5. Beitr. 1. c). Bagrus Wolfßi Bleeker (Borneo 4. Beitr. 1. c). — B. micro- fogon Bleeker (Blitong 1. c). In dem vierten Beitrag zur Fauna von Borneo 1. c. stellte Blee- ker eine neue Galtung B agroides auf: pinnae dorsales duae, an- terior radiosa , posterior adiposa ; dentes intermaxillares in thurmam oblongo-rotundatam collocati conici ; dentes inframaxillares in thurmas 2 oblongo-rotundatas subcontiguas collocati, conico-graniformes; den- tes vomerini in thurmam magnam semiovalem antice in palato dispo- siti , graniformes ; caput cute glandulosa tectum ; cirri carnosi 8. B. melapteru$. während des Jahres 1851. 95 Arius borneensis Bleeker (Borneo 3. Beitr. 1, c.). Pangasius rios Bleeker (Borneo 4. Beitr.). Ciarias pentapterus Bleeker (Borneo 4. Beitr. 1. c). — CL leiacanlhus Bleeker (Borneo 5. Beitr. 1. c). Plolosus castaneoides Bleeker (Riouw 1. c). Nach I. F. G. Smith (Proeeed. zool. soc. March 1850.; Annais VII. p. 350.) lebt Callichlhys (die Species ist nicht angegeben) auf der Insel Mexianna in ungeheurer Menge ; sein Fleisch ist gekocht von gelber Farbe und sehr wohlschmeckend. Ayres legte der Boston Society einen Fisch von Para, Van^ dellia cirrhosa, Yor, Verf. hält die von Valenciennes ihm angewiesene Stellung bei den Hechten für unrichtig , und weist ihm vielmehr wo- gen der Lage seiner Dornen und Bartfäden, und wegen der Aehnlich- keit seines Mundes mit Hyposloma einen Platz unter den Silnroiden an (Proeeed. Boston Soc, IV. p. 31.). Cyprinoidei. Wie bereits oben p. 77, bemerkt worden ist, theilt He ekel die Cyprinenfarailie in zwei Abtheilungen, deren erste diejenigen mit scharf knorpligem Unterkieferrande enthält (Temnochilae). Von ihr giebt Verf. 1. h. folgende systematische Uebersicht: A. 0 s 1 a- biatum, vel plica menti versus oris marginem directa instructum; pinna dorsalis ante pinnas ventrales incipiens ; analis brevis, radio os- seo nullo ; dentes pharyngei aggregati. Dahin die Gattungen Labeo Cuv. mit 18 Arien , Rohita Val. mit 28 Arten, Tylognathus Heck, mit 12 Arten, Discognathus Heck, mit 14 Arten , Cyrene Heck, mit 9 Ar- ten. — B. Os nudum: a. Radius osseus in pinna dorsali , vel ante vel super pinnas ventrales positus; pinna analis brevis. «. Dentes co- chleariformes : 2.3.4 — 4.3. 2. Gattung Cyprinion Heck, mit 7 Arten, ß. Deutes cochleariformes 2.3.5 — 5.3.2, wohin die Gattungen Dillonia Heck, mit einer Art Chondrostoma Dillonii Val. und Schizopyge nov. gen. (diejenigen Arien von Schizothorax , welche einen knorplig zugeschärften Unterkiefer besitzen , während der Name Schizothorax den rundlippigen Arten verbleibt) mit 6 Arten von Casch- mir, nämlich: S. plagioslomus , sinuatus, curvifrons , longipinnis, niger und nasus. y. Dentes palaeformes 2.3,4 — 4.3.2. Gatt. Sca- phiodon Heck, mit 16 Arten, b. Badius osseus nullus. a. Dentes pa- laeformes 2.3.4 — 4.3.2 Galt. Gythnostotmis Heck, mit 13 Ar- ten, ß. Dentes aggregati 2.4.4 — 4.4.2. Dahin die neue Gattung Äspidoparia Heck. Os parvum, cirrhi nulli ; ossa suborbi- talia genas tegentia ; pinna dorsalis basi hrevis, inter ventrales et ana- lem Sita, analis longior, ventrales radiis 7 divisis ; linea lateralis valde deflexa, mit einer neuen Art A. Sardina von Assam. y. Dentes cul- triformes. Galt. Chondrostoma mit 10 Arten. In einer Anmerkung zu p. 286 berichtigt He ekel die Diagnose 96 Tr ose hei: Bericht über die Leistungen in der Ichthyologie seiner Gattung Devario, die er im ersten Bande von Russeggers Rei- sen p. 1015. aufgestellt hat, folgenderraassen: Dentes cultriformes 5-5; OS subinferum, labia teretia, cirrhi duo in angulis oris, vel nulli ; pinna dorsalis et analis basi elongala, utrisque radio osseo laevi, apice flexili ; tractus intestinalis 4'/2 long. corp. Dahin gehören die 6 von Schle- gel in der Fauna japonica als Dangila beschriebenen Arten, die 2 Fä- den besitzen , und Cypr. Devario Buchan. und terilampus osteographus M'Clell. ohne Fäden. Von Persischen Cyprinen beschreibt Heckel 1. c. fol- gende neue Arten: Scaphiodon Amir^ niger, macrolepis und Saadii aus dem Araxes. Cyprinion tenuiradius aus dem Kara-Agatsch und Araxes. Discognatkus crenulatus aus dem Araxes, den Quellen des Saadi und dem Kara-Agatsch. Alburnus Iblis, Schejtan aus dem Araxes, caudimacula aus dem Kara-Agatsch, megacephalus aus dem Araxes, Colitis Persa aus den Quellen um Persepolis. Äcanthopsis linea aus Bächen um Fersepolis. Von Syrien sind von Heckel I.e. als neu beschrieben: Cyprinion negleclus und Colitis argyrogramma. Kach einer Beschreibung und scheniatischen Unterscheidung der drei bekannten Labeo- Arten des Nil: niloticus Val. , Forskalii Rüpp., vulgaris Heck. (Chondrostoma dembensis Val.) beschreibt Heckel (Russeggers Reisen 1. c. p. 304.) eine ganz neue Art L. horie , die durch den kleinen Kopf, der den siebenten Theil der Körperlänge ein- nimmt , das grössere Auge , das ^/x des Kopfes beträgt, und die höhere Rückenflosse von L. vulgaris sich unterscheidet. D. 3 . 13; A. 2 . 5. Alle 4 Arten sind abgebildet. Cz er nay bildete in den Bull, de Moscou 1851. I. p. 281. Tab. VII. einen Fisch ab , der in den kleinen Flüssen des Charkow'schen Gou- vernements vorkommt, und dort den iXamen Owsianka führt. Verf. hält ihn für eine neue Art Aspius, die er ^. Ovsianka nennt, und charakte- risirt ihn so: argenteus; linea laterali interrupta, pinnam dorsi non at- tingente, squamarum seriebus 8 supra, 5 infra lineam lateralem, pinna ani radiis divisis 13. D. 10. Er wird 2 Zoll 10 Lin. lang. Die Schup- pen, deren eine abgebildet ist, haben keine Längsstreifen. Auch Bleeker stellte in seinen verschiedenen Ab- handlungen neue Arten der Karpfenfamilie auf, nämlich : Barbus wadon, gonionotus , erythropterus , sarananella^ enoplos, Valenciennesii, oresigenes, brachynemus, podonemus, sämmtlich aus dem Flusse Kalimas, nur sarananella lebt im Flusse Serayn (Midden en Oost während des Jahres 1851. 97 Java 1. c). — B. blitonensis (Blilong 1. c). — B. Hoevenii (Borneo 4. ßeitr.). Capoeta brevis aus dem Flusse Kalimas (Älidden en Oost Java 1. c). — C. microlepis (Borneo 4. Beitr. 1. c). — C. enoplos (Borneo 5. Beitr. 1. c). Systomus bulu (Borneo 4. Beitr.) Rohita leiorhynchos und chrysophekalion aus dem Flusse Kalimas (Midden en Oost Java 1. c). — R. Schlegelii, Arledii (Borneo 5. Bei- trag 1. c). Leuciscus argyrotaenitty cyanotaenia in Flüssen (Midden en Oost Java 1. c). — L. Einthovenii (Borneo 5. Beitr.). — L. cephalotaenia (Blitong 1. c). Cobitis barbaluloides (Borneo 5. Beitr. I. c). Cyprinodontes. Nach der Angabe von J. P. G. Smith schwimmt Anableps mit den Augen über der Wasserfläche, und dicht aneinander; ihr Fleisch ist sehr angenehm und ähnlich dem Stint (smelt) (Proceed. zool. soc. March 1850, Annais nat. hist. Vil. p". 350.). Aus der Galtung Lebias beschreibt He ekel drei Persische Ar- ten 1. c. p. 267 : L. Sophiae aus lauen Salzquellen bei Persepolis, L. punctalus und crystallodon aus dem grossen Salzsee Nemek-Deria, un- ter Schiraz. Cliaracini* Reinhardt beschrieb (Vidensk. IVIeddelelser fra den naturhist. Forening i Kjöbenhavn for Aarene 1849. 1850. p. 37.) einen neuen Fisch von Südamerika als Epicyrtus xenodon, und kommt nach einer ausführlichen Discussion zu dem Schluss , dass jetzt drei Arten der Gattung Epicyrtus bekannt seien: E. gibbosus M. T., E. xeno- don n. sp. und E. microlepis (E. gibbosus Val.). Mit Recht hält er die letztere von Valenciennes mit unserem E. gibbosus verwechselte Art für verschieden; hat jedoch darin einen Irrthum begangen, dass er die neue und die Valenciennes'sche Art unserer Gattung Epicyrtus einverleibt, sie müssen vielmehr entweder in die Gattung Exodon Müll. Trosch. gestellt werden, da sie in den Kiefern zwei Zahnreihen tragen, wogegen die Galtung Epicyrtus nur eine Zahnreihe hat, oder möchten vielleicht eine neue Gattung bilden. (Vergl. auch den Bericht über das Jahr 1849. p.91.). Reinhardt beschrieb ebenda p. 46. einen Fisch aus der Cha- raciiienfamilie, der sich durch den Mangel der BauchQossen auszeich- net, und für den er eine neue Gattung begründet: Hy dropardus rapax. Die Gattungscharaktere sind folgende : Dentes in osse inter- maxillari , maxillari elongato, mandibula conici uniseriales caninis ma- gnis mixti, dentes anteriores mandibulae foveis palati recipiuntur; den- tes palatini minutissimi granulosi ; dentes pharyngei velutini. Corpus elongatum compressum , abdomine carinato. Squamae parvae. Aper- Archiv f. Naturgescb. XVllI. Jahrg. 2. Bd. Q 98 Troschel: Berlcbi über die Leistungen in der Ichthyologie tura branchialis maxima. Radii branchioslegi quinque. Processus in- terni arcuum branchialium parva lubercula ossea sunt , aculeis subtili- bus ornala. Pinnae ventrales nuUae. Pinna dorsalis supra analem. Pinna analis longissima , basi squamata. Steenstrup machte inOversigt over det Kgl. danske Videnskab. Selskabs Forh. i Aaret 1850. p. 77. die vorläuflge Anzeige , dass das Museum zu Kopenhagen einen Fisch besitzt, der mit der Abbildung des Anostomus Gronovii vollkommen übereinstimmt. Er wird ihn beschrei- ben und abbilden, um ihn von der Gattung Leporinus, der Valencien- nes ihn zuzählte , zu unterscheiden. Alestes Kotschyi Heckel (Russeggers Reisen 1. c. p. 308.) ist eine neue Art aus dem Nil , die sich ausser einigen abweichenden Maassverhältnissen durch die Afterflosse von A. dentex unterscheiden soll, welche bei dentex einen concaven Rand hat und mit dem letzten Körperdrittel beginnt, bei Kotschyi dagegen einen convexen Rand be- sitzt und vor dem letzten Drittel anfängt. D. 2 . 8; A. 2 . 25. Salmonoidei. Nach de Caumont laicht die Forelle, (truite) erst im Januar und Februar (Compt. rendus XXXI. p. 862.). Samuel Bigelow schilderte im Journal Boston Soc. Nat. hist. VI. p. 49 die Lebensweise von Salmo fontinalis , welcher am Nordostrande des Monadnock -Gebirges lebt. Die- ser Fisch legt seine Eier in kleine Höhlen, welche erzwischen Steinen anlegt. Salmo symmetrica Prescott Fishes of the Winnipisseogee 1. c. p. 340. Coregonus Novae Angliae und Neo^Kantoniensis Prescott ib. Von dem sehr merkwürdigen Fisch, den Ayres im Journal Bo- ston Soc. nat. hist. VI. p. 53. beschrieb , und von dem schon im Be- richt über das Jahr 1849. p. 94. die Rede gewesen ist, tragen wir die Gattungscharaktere nach : Malacosteus, Mund sehr tief gespalten, der obere Rand meist vom Oberkiefer gebildet, Zwischenkiefer kurz; Zähne in Zwischenkiefer und Oberkiefer klein, scharfspitzig, im Un- terkiefer sehr lang, etwas gebogen, hinter ihnen kleinere; keine Zähne» an Gaumen, Vomer und Kiemenbogen ; eine Doppelreihe auf der Zunge ein Haufen an jedem oberen Schlundknochen, ähnlich denen auf der Zunge; eine Rückenflosse nahe dem Hinterende über der Afterflosse keine Schuppen ; alle Knochen aufFallend weich ; die Kiemendecke be- steht aus einer Membran, ohne Ossification ; Kiemenbaulstrahlen nicht erkennbar. Die Art M. niger ist ganz schwarz und ist ausführlich be- schrieben und abgebildet. Der Fisch wurde im Meere 42" N. ßr. und 50° W. L. gefangen. während des Jahres 1851. 99 Clupeoidei. Diese Familie enthält nur Beiträge von Bleeker : Alausa Schramtnii (Bali 1. c.) Engraulis balinensis (Bali 1. c). Pellona xanthopterus (Borneo 5. ßeitr. 1. c). Chirocentrus hypselosoma (Wahlah Buss. Cor. Fish. II. p. 78. fig. 199.) Singapore 1. c. Over eenige nieuwe soorten van Megalops, Dussumieria, Notopterus en Astronesthes, door Dr. P. Bleeker. Die hier beschriebenen Arten sind M. macrophthalmus im Meere und in Flüssen bei Balavja, Dussumieria Hassellii von Batavia, Cheri- bon , Satnarang , Surabaja im Meere, Notopterus lopis von Batavia und Samarang in Flüssen und Sümpfen (iV. Bontianus C. V. ist gleichfalls beschrieben) , Astronesthes chrysopheikadion ( früher Stomianodon ehr. BIkr. Bijdr. ichlh. Bali). Notopterus borneensis und maculosus sind von Bleeker (Bor- neo 5. Beitr. 1. c.) als neue Arten beschrieben. Heteropyg-ii. Jeffries Wyman hat den blinden Fisch der Mammulhhöhle in Kentucky untersucht, und keine Augenflecke gefunden. Da nun aber die optischen Lappen existiren, und ziemlich gross sind, so macht er den Schluss, sie seien der Sitz einer andern Function, als der des Ge- sichts (Boston Proceed. III. p. 349 und p. 357.). Agassiz ist geneigt, den blinden Fisch der Mammulh- höhle, Amblyopsis spelaeus, für eine abweichende Form der Cyprinodonten zu halten (Silliman Amer. Journ. XI. p. 127 ). Er weist bei dieser Gelegenheit darauf hin, wie wichtig eine Untersuchung der Embryologie der blinden Thiere dieser Höhlen sein würde, und wenn man beobachten könnte, wie sich die Embryonen unter verschiedenen Verhältnissen ent- wickeln. Muraenoidei* In einer „Note sur l'anatomie des an- guilles« giebt Costa ein Resume über seine Untersuchungen an der Schwimmblase der Fische. Er bezieht sich auf seine Monographie des Aales , von welcher eine kurze Anzeige im vorjährigen Bericht p. 94. gegeben ist (Annales d. scienc.' nat.XV.p. 291.). Der Wilaal w^ird von Hecke! (Russeggers Reisen 1. c. p.313.) für specifisch verschieden von den europäischen erklärt und Anguilla 100 Tr ose hei: Bericht über die Leistungen in der Ichthyologie nilolica genannt ; die Mundspalte ist länger, die Zähne, bedeutend län- ger und stärker, stehen auf einer schmaleren Binde. — Den sogenann- ten Gaardaal beschreibt Kroyer (üanmarks Fiske I.e. p. 616. als neue Art Anguilla migratoria ; der Unterkiefer steht vor dem Oberkiefer vor. — Anguilla moa B lecker lebt in den Flüssen Javas (Bijdr. Midden en Oost-Java 1. c). Lütken hat in einem Aufsatze „Nogle ßernaerkninger om Naeseborenes Stilling hos de i Gruppe med Ophisurus staaende Slaeg-ter af Aalefamilien" (Videnskab. Meddelelser fra den naturhist. Forening i Kjöbenhavn 1851.) die Stellung- der Nasenlöcher für die Systematik benutzt, indem er nach- weist, dass die hinteren Nasenlöcher zuweilen bis unter die Lippen hereintreten. Der Aufsatz ist in diesem Jahrgange des Archivs p. 255. in der Uebersetzung mitgetheilt. Zwei neue Gattungen Myi'ophis, 31. punctatus und Chilo- rhinus, Ch. Suetisonii sind aufgestellt. Ophiurus hypselopterus B 1 e e ke r (Tijdschr. Wederl, Indie II. p. 69.) von Borneo. Symbranchoidei* Aus der Familie der Symbranchoiden stellte B lecker eine neue Galtung auf (Tijdschr. Nederl. Indie 11. p. 69): Tetr abran chus arcus branchiales 4; apertura branchialis trans-«- versa; pinnae pectorales nullae ; dentes maxillares et palatini unise- y riati. T. microphthalmus aus den Flüssen von Bandjermassing. Oyinuotini. Der arabische Name des Gymnarchus ni- loticus ist, nach Heuglin ,^Del e far.^ (Vergl. Sitzungs- berichte der Wiener Akad. 1851. p. 385. u. 452.). Plectognathi, Oyinnodoutes* B lecker beschrieb (Riouw 1. c.) als neue Art Tetraodon [Arolhron) aspilos. J. A. Smith berichtet über einen Orthragoriscus mola, welcher an der Küste von Haddinglonshire bei Dunglass gefangen wurde. Maasse und Färbung sind angegeben (Annais nat. bist. Vlil. p. 346.). Sclerodermi. Bijdrage tot de kennis der Baiistini en Ostraciones van den Soenda - Molukschen Archipel door B 1 e e- ker, overgenomen uit het XXIV. deel der Verhandelingen van het Bat. Gen. van Künsten en Wetenschappen. Batavia 1851. Diese Arbeit zerfällt in zwei Abtheilungen, deren erstere von den Balistinen handelt. Verf. kennt aus dem indischen Archipel und Neu Guinea 32 Arten aus dieser Fa- während des Jahres 1851. 101 milie, von denen bei früheren Schriftstellern 22 Arten be- kannt waren, und von denen Verf. 20 Arten besitzt. Es kommen auf Java 14 Arten, auf Madura 1, Bali 1, Sum- bawa 2, Sumatra 6, Pinang 9, Singapore 5, Natunainseln 1, Borneo I, Celebes 5, Molukken 9, Neu Guinea 5. Von die- sen Arten kommen 14 auch ausserhalb des Indischen Archi- pels vor. — Von den 20 Arten der Sammlung des Verf. , wird ein Conspeclus specierum gegeben ; darauf werden alle Arten beschrieben ; die 11 neuen Arten sind in Steindruck abgebildet, es sind folgende: Monacanthus Cantoris. Schwanz durch kleine nach hinten ge- richtete Dornen rauh, braun genebelt, Schwanzflosse mit vielen Quer- binden. — 31. hajam dem vorigen ähnlich, nur 2 braune Binden auf der Schwanzflosse. — M. choirocephalus, Schwanz glatt ohne Faden an der Schwanzflosse. — itf, nemurus, desgleichen mit einem verlängerten Faden an der Schwanzflosse. Alle von ßatavia. In einem Anhange wird noch M. Schmittii beschrieben. Alutarius priomtrus, Schwanz borstig und mit 2 Reihen nach vorn gekrümmter Dornen, mit 3 schwarzen Querbinden am Rücken. — A. macracanthus, Schwanz glatt, Stirnprofil convex, Schwanzflosse kürzer als der Kopf, Rückenstachel glatt, fast von der Länge der Schnauze. — A. amphacanthoides wie voriger, Rückenstachel vorn gesägt, dreimal kürzer als die Schnauze. Erslere von ßanda-Neira, die beiden letzte- ren von Balavia. Fogonognathus barbatus Blkr. (Anacanthus barbatus Gray, Fsiloce phalus barbatus Swains.) ist hier beschrieben und abgebildet. Die drei neuen Arten von Triacanthus haben eine gelbliche, braun gerandete stachlige Rückenflosse , sie heissen T. rhodopterus , Nieuhoß und oxycephalus. Die zweite Abtheilung enthält die Ostraciones. Vom Indischen Archipel sind 8 Arten bekannt, von ihnen gehören Java an 4 Arten, Sumatra 2, Pinang 3, Singapore l,Bali 1, Sumbawa 2 , Molukken 4. Ausser dem indischen Archipel finden sich von ihnen 5. Verf. stellt zwei neue Arten auf, die auch abgebildet sind: 0. rhinorhynchos (piscis quadrangularis roslratus Willoughby) und Sebae (Seba Thes. lli. p. 61. tab. 24. fig. 5.). Auch 0. cubicus Bl. und nasus Bl.sind abgebildet. 102 Troschel: Bericht über die Leistungen in der Ichthyologie LophobrancML Syneinathus haemalopterus Bleeker (Banda I.e.). — S. hetero- soma Bleeker (Borneo 5. Beitr. 1. c). Hippocampus kuda Bleeker (Singapore I.e.). Oanoidei. H 0 1 1 a r d ist geneigt (Coup cl'oeil sur l'ordre des Ga- noides, et recherches sur les caracteres des Lophobranches, pour determiner leurs veritables affmites zoologiques. Comptes rendus T. XXXI. p. 564.), wieder die Lophobranchier zu den Ganoiden zu ziehen, auch eine eigene Ordnung der Echinoiden zu gründen. Die Arbeilen J. Müller's scheinen ihm unbekannt zu sein. Die bereits im vorigen Bericht p. 98. erwähnte, von Ayres auf- gestellte neue Art Polypterus Palmas ist in Journal Boston Soc. nat. bist. VI. p. 241. ausl'ührlich beschrieben und abgebildet. Es sind 7 Rückenflossen vorhanden, von denen jedoch die letzte mit derSchw^anz- flosse verwachsen ist. Heckel beschreibt Russeggers Reisen 1. c. p. 310. als neue Art Pohjpterus Endlicheri, Kopf und Rumpf sind stark deprimirt, Stirn con- cav, die 12 Strahlen der Rückenflosse kurz, die einzelnen erreichen die folgenden nicht; Seilenlinie zweimal unterbrochen. Das Exemplar stammt aus dem weissen FIuss und ist abgebildet. Mol in beschrieb das Skelett von Acipenser Ruthenus , begleitet von einer Tafel mit Abbildungen (Sitzungsberichte der Wiener Academie 1851. p, 357.). Als Fortsetzung seines Reiseberichts vergl. oben p. 74. besprach Heckel die Stör -Arten der Lagunen bei Venedig. (Sitzungsber. d. Wiener Acad. 1851. p. 547.). Während man früher aus jenen Gewässern nur 2 Arten kannte, unterscheidet der Verf. jetzt 6 Arten, nämlich: a. Acipenser Stur io Linn. und Ä. huso Linn. b. Die andern vier Arten gehören in die Abthei- lung mit einfachen Bartläden, rudimentärer Unterlippe und sternförmi- gen Haulschilden. Als specifische Charaktere werden für sie angege- ben: A. Naccarii Bonap. Einfaches Nasenschild vor den Slirnschil- dern. — A. Nardoi Heck. Strahlenpunkte der Schläfen- und hintern Stirnschilder in einer geraden Querlinie. — A. nasus Heck. Strahlen- punkte der Schläfenschilder vor jenen der hinteren Slirnschilder ; ein grosses Nasenschild. — A. Heckelii Fitz, und Heck. Feinkörnige Schil- während des Jahres 1851. 103 der; Schnauze kürzer als der Zwischenraum der oberen Nasenlöcher. — Zur Vergleichung werden die beiden andern europäischen Arien die- ser Abtheilung gleichfalls charakterisirt: A. Schypa Güldenst. Oberer Mundrand gerade, Rüchenschilder lang. A. Güldenslaedtii Brand. Ent- fernung der Strahlenpunkte beider Schlüsselbeinschilder der Stirnbreile zwischen den Augen gleich, Acipenser nasus, so wie die Köpfe der andern drei Arten sind abgebildet. Brandt gab der Academie zu St. Petersburg (Bull. X. p. 13.) Nachricht von zwei jungen 1 Fuss langen Sterläd's (Acipenser Ruthe- nus), deren einer, ein Männchen, ein vollständiger Albino, deren an- derer, ein Weibchen, eine hellgraue Varietät war. Sie waren bei Nishnij Nowgorod gefangen. Beide sind 1. c. abgebildet. (Selaciiii. „Bijdrage tot de kennis der Plagiostomen van den in- dischen Archipel doorP. Blee ker." (Verhandl. van het Bat. Gen. Deel. XXIV. 1851.). Während in der Wissenschaft bis zum Jahre 1849 nur 47 Arten von Plagiostomen aus dem Indischen Archipel bekannt waren, hat Verf. die Zahl auf 70 gebracht, und zwar 29 Haifische und 41 Rochen. Von mehreren ist der Umriss des Kopfes abgebildet. Unter ihnen sind folgende neu: Chiloscyllium Hasselti von Batavia, phymatodes von Samarang. Carcharias (Scoliodon) macrorhynchus von Batavia, C. {Friono- don) munsing von Kammal und Surabaja , tjuljot , fasciatus , javanicus, pleurotaenia sämmtlich von Batavia. H emigaletts n. gen. e fani. Galeorum : Foramina temporalia minima; pupilla triangularis superne convexa inferne angulata; dentes supramaxillares margine exlerno basi vel loti serrati margine interno glabri ; dentes inframaxillares non denticulali, graciles, basi lata. Sulci caudales superior et inferior conspicui ; colon valvula longitudinaliter convolula. H. microstoma und macrostoma (Hypoprion nolalus Blkr. Ichlh. Faun. M. 0. Java), beide von Batavia Fristis zysron von Bandjermassing und Pr. dubius. TrygoH heterurus, undulata, pareh, narnacoides, polylepis, macru- rus, pastinacoides, sämmtlich von Batavia. Aetoplatea zonurus von Batavia. Myliobalis vespertilio (M. milvus Canlor Mal. Fish, non Val. Mull. Henl.). In einem Anhange wird Nebrius concolor Rüpp. (Ginglymostoma concolor Cantor nee Müll. Henl.) als Ginglymostoma Rüppellii besehrieben. 104 Troschel: Bericht über die Leistungen in der Ichthyologie' Ueber Carcharias obscurus, der bei Provincetown ge- fangen war, machte Wym an einige anatomische Bemerkun- gen (Proceed. Boston Soc. IV. p. 123. Nach einer Anzeige vonHarvey wurde ein Exemplar von Carcharias vulpes in der Ringabella Bay, an der Mün- dung von Cork Harbour gefangen. (Annais. VIII. p. 347.) Richard Hill lieferte Beiträge zur Naturgeschichte der Haifische. (Annais nat. bist. VII. p. 353.). Ebenda p.493.; Proceed. zool. soc. May 1850. machte Buist eine Miitheilung über den Haifischfang bei Kurrachee. Bericht über die Ijeistungfeii in der Kiito« molog^ie ^väiirend des «Jaiires 1§51. Von I>r. Hermanii Scliaitm* Die Abfassung des gegenwärtigen Berichtes ist nnir durch eine Uebersicht über die entomologischen Leistungen während des Jahres 1851, welche West wo od mit der am Stiftungstage der Londoner entomologischen Gesellschaft üb- lichen Jahresrede verbunden hat (Proceed. of the entom. Soc. S. 139 — 166.), wesentlich erleichtert worden. Die englischen und amerikanischen Abhandlungen sind in derselben voll- ständig, die übrigen dem bei weitem grössten Theile nach in systematischer Ordnung namhaft gemacht , in einzelnen Fäl- len kurz analysirt und mit kritischen Bemerkungen begleitet worden. Ich bin durch diese Uebersicht namentlich mit ei- nigen in den Vereinigten Staaten veröffentlichten Aufsätzen bekannt geworden, welche mir sonst wohl entgangen wären, da die amerikanischen Zeitschriften nur sehr unregelmässig und spät, zum Theil selbst gar nicht, nach Berlin gelangen. Daher haben auch mehrere in den Proceedings of the Aca- demy of Philadelphia enthaltene entomologische Mittheilungen, welche den Jahren 1849 und 1850 angehören, erst in den gegenwärtigen Bericht aufgenommen werden können. Agassiz hat eine Abhandlung „The Classification of insects from embryological data" im zweiten Bande der Smithsonian Contributions to Knowledge. Washington 1851 veröffentlicht; unter Embryologie wird hier jedoch nicht die Entwicklung der Insecten im Ei, sondern ihre Metamorphose verstanden. Der Aufsatz enthält viel Raisonnement und keine neuen Thatsachen , beschäftigt sich auch nicht mit der Cha- rakteristik der einzelnen Ordnungen, sondern vorzugsweise mit der höhern oder geringern Dignität derselben , verdient aber doch, von einem Zoologen wie Agassiz ausgehend, hier näher betrachtet zu werden. In dem ersten Abschnitte „General Considerations" entwickelt 106 Schaum: Bericht über die Leistungen in der Entomologie der Verf. die Ansicht, dass die Insecten mit saugenden Mundtheilen höher zu stellen sind als die mit kauenden, weil die saugenden Ima- gines mit vollkommner Verwandlung in ihrem Larvenzuslande kauende Mundlheile besitzen , also während der Metamorphose einen andern Typus der Fresswerkzeuge annehmen ; die kauenden Imagines dagegen in dieser Beziehung den Larvencharakter beibehalten. Die Reihenfolge der Ordnungen in der Abiheilung der Insecta Mandibulata ist nun, dem Verf. zufolge, von unten aufsteigend diese : Neuroptera, Coleoplera, Orthoptera, Hymenoplera. Die Neuroptera sind, obwohl sie eine voll- kommene Verwandlung haben , zu unlerst gestellt , weil ihre Larven unvollkommener organisirt sind als die der Käfer , meistens im Wasser leben und Kiemen haben , und weil die Imagines weiche Flügel be- sitzen. Die Orthoptera stehen höher als die Coleoptera, weil die Jun- gen in einem vollkommneren Zustande aus dem Ei kommen als die Käferlarven. Die Hymenoptera sind die höchst entwickelten, weil bei ihnen nur die oberen Kiefer Kauorgane bleiben, die unleren dage- gen in einen Saugrüssel verwandelt sind , und weil die Larven vie- ler Hymenopteren mit den Schmetterlingsraupen im hohen Grade über- einstimmen. In der Abtheilung der Insecta Haustellata nehmen die Lepidoplera den obersten Platz ein, dann folgen die Diptera , dann die Hemiptera. Den Grund dafür ^ dass der Insectentypus in den Lepido- pteren seine höchste Entwicklung erreicht, findet der Verf. in Folgen- dem : die Raupen sind vollkommener organisirt als die übrigen Larven, namentlich ist die Verschiedenheit ihrer Körperlheile durch die ver- schiedene Bildung ihrer Beine deutlicher ausgeprägt als in irgend ei- nem andern Falle. In der Puppe sind die Kiefer in lange Anhänge verwandelt , welche dem gegliederten Saugapparate der Hemipteren analog sind. „Die Aehnlichkeit der Kiefer der Lepidoptera in dieser Pe- riode mit denen der Hemipteren ist so gross, dass man mit Recht sa« gen kann , die Form dieses Apparats in der Puppe stellt vollständig (exemplifies completely) die permanente Bildung des Saugapparals der Hemipteren dar , so dass die Hemipteren im vollkommenen Zustande dem frühsten Puppenzustand der Lepidopteren entsprechen." I! „Der höhere Grad der Beweglichkeit der Mundwerkzeuge bei den Dipteren erinnert an den Zustand der Kiefer bei den Schmetterlingen im Augen- blicke, wo sie aus der Puppe auskriechen , und wo sich die einzelnen Theile des Mundes noch, wie die Bohrer der Dipteren, unabhängig von einander bewegen , während sie später die proboscis bilden. Indem der Kiefertypus der Dipteren zwischen dem der Hemipteren und voll- kommenen Lepidopteren in der Mitte steht, haben die Dipteren auch eine Zwischenstellung zwischen diesen beiden Ordnungen im Systeme einzunehmen.'' ! — Der Verf. nennt diese Classification eine genetische im Gegensalz zu der naturphilosophischen Einlheilung der Insecten in solche mit unvollkommener und mit vollkommener Verwandlung ; die l?t^tere gei nämlich auf das einfache Factum , liass ein Inject ver- während des Jahres 1851. 107 gchiedene Veränderungen durchläuft, die neuvorgeschlagene dagegen auf die Natur dieser Veränderungen basirt. Als ob, gesezt dass alle Prämissen des Verf. richtig wären , eine Classification , die bloss auf die Umbildung der Mundlheile während der Metamorphose Bezug nimmt, mit höherem oder auch nur mit demselben Rechte eine genetische ge- nannt werden könnte als diejenige, welche die Veränderung der ge- sammten innern und äussern Organisation zur Grundlage hat. Nun sind aber die Prämissen des Verf. ein seltsames Gemisch von irrthü- mern und Widersprüchen. Für einen Widerspruch muss es doch wohl gelten , wenn der Verf. die Dignilät der Ordnungen nach der Umbil- dung, welche die Mundtheile in Folge der Metamorphose erleiden, be- stimmt , und doch die Orthoptera gerade deshalb über die Coleoplera setzt, weil sie in einem vollkommneren Zustande aus dem Ei kommen, d. h in diesem Falle, weil die Mundtheile bei der Larve schon ganz dieselbe Bildung zeigen wie beim vollkommenen Insecte. — Wenn der Verf. kauende Mundtheile als charakteristisch für die Larven bezeich- net, so hat er auf die Hauptmasse der Dipterenlarven keine Rücksicht genommen , und wenn er die Umbildung kauender Mundtheile in sau- gende ausschliesslich den Lepidopteren vindicirt , hat er die Bienen ausser Acht gelassen. Im geraden Gegensatze mit dem Ausspruche des Verf. sind die Larven der Neuropteren höher ausgebildet als die der Käfer; sind doch von allen Insectenlarven , welche eine vollständige Metamorphose durchmachen, die am vollkommensten organisirten, mag man auf die Bildung der Mundtheile oder auf die der Bewegungswerk- zeuge Bezug nehmen, in der Familie der Hemerobien zu finden. Und weit entfernt , dass die DifFerenzirung der Hauptkörperabschnitte bei den Raupen der Schmetterlinge stärker hervortrete als bei andern Lar- ven, ist gerade hier der Unterschied zwischen Hinterleib und Thorax dadurch mehr verwischt als sonst , dass auch liie Segmente des erste- ren Bewegungsorgane tragen. Die ganze Beweisführung endlich, dass die Mundbildung der Hemiptercn im vollkommnen Zustande der der Lepidopteren im frühsten Puppenzustande entspreche, und die Mund- bildung der Dipteren zwischen beiden in der Mitte stehe , wird durch die Bemerkung widerlegt , dass der Verf. hier drei ganz verschiedene Organe, die Maxillen der Schmetterlinge, die Mandibeln der Dipteren und die Unterlippe der Hemipteren mit einander vermengt hat, Soll man nach dem bereits Gesagten noch erwähnen, dass nicht die Oberkiefer (jaws) der Raupen, wie der Verf. angiebt, sich zum Saugrüssel der Schmet- terlinge umbilden, dass nicht die Unterkiefer es sind , welche bei den Hymenopteren das Saugorgan geworden sind ? — Es ist sonach wohl nicht zu vermuthen , dass die Erwartung des Verf. sich erfüllen und seine Eintheilung die bei uns allgemein gangbare und auf die Art der Metamorphose gegründete verdrängen werde. Damit soll indessen nicht in Abrede gestellt werden , dass die letztere eine schwache Stelle darbietet, indem sie die Pseudoneuroptera weit von den Neu^ 108 Schaum: Bericht über die Leistungen in der Entomologie lopteren entfernt, und mit den Ürlliopleren vereinigt, obwohl es für die Imagines beider Ordnungen noch an einem bestimmten Unterschiede fehlt. Der von Erichson aufgestellte und von Siebold (F^ehrb. d. vergl, Anat. S. 589. Not. 5.) angenommene, dass die Unterlippe der Orthoptera (und Pseudoneuroptera) gespalten, die der echten Neuroptera ungetheilt sei, wird durch die ungetheilte Unterlippe der Gomphiden entkräftet. — Auf ein slaffelartiges Uebereinanderreihen der einzelnen Ordnungen wird man um so leichler verzichten , je mehr man sich mit der An- sicht befreundet, dass wir es in der INalur mit einer Entwicklung be- stimmter Typen nach verschiedenen Richtungen zu tliun haben. Es wird uns dann nur die Frage beschäftigen, in welchen Formen ein je- der Typus seine höchste Entwicklung erlangt. Bei den Insecten sind dies der am meisten gangbaren Ansicht zufolge die Coleopteren , weil bei ihnen die Mundtheile am meisten ausgebildet und die Flügel in hornige Decken und häutige, allein beim Fluge fungirende ünterflügel differenzirt sind. Ich habe dem Beispiele Vogt's folgend , in diesen Berichten mit den Hymenopteren den Anfang gemacht, weniger aus dem von Vogt in den Zoologischen Briefen hervorgehobnen Grunde , dass bei den Hymenopteren in der Familie der Bienen saugende und beis- sende Mundtheile sich neben einander finden , als weil die geistigen Fähigkeiten der Insekten unzweifelhaft bei den Hymenopteren ihre höchste Ausbildung erlangen , und diese Ausbildung nolhwendig eine freilich noch nicht genügend nachgewiesene vollkommenere Organisation des Nervensystems voraussetzt. Im zweiten Abschnitte „The metamorphosis of Eudamus Tityrus" hat A. die Verwandlung einer nordamerikanischen Hesperia sehr aus- führlich dargestellt und namentlich die äusseren Veränderungen be- schrieben , welche den üebergang aus dem Kaupen- in den Puppen-, und aus dem Puppen- in den vollkommenen Zustand bezeichnen. Hier- bei verweilt er besonders auf der Thatsache , die er Anfangs für eine neue Entdeckung gehalten hat , die aber seit Swammerdamm's Zeiten bekannt ist, dass die Gliedmaassen der Puppe zuerst frei und von ein- ander getrennt sind. — Ein dritter Abschnitt „the special Classification of Lepidoptera" ist dem Beweise gewidmet, dass die Tagschmetterlinge an der Spitze der Lepidopteren (und daher nach des Verf. Meinung an der Spitze aller Insecten) stehen; und zwar ist derselbe darauf ge- stützt, dass die Papilionen mit aufgerichteten Flügeln sitzen, wobei die während des Puppenzuslandes nach innen liegende Seite die äussere wrird. — In einem vierten Capitel „Remarks upon the melamorphoses of some Dipterjus insects" glaubt der Verf. den Entomologen eine Neuig- keit mit der Thatsache mitzutheilen , dass unter der eingetrockneten Larvenhaut der Husca vomiloria sich eine wirkliche Puppe vorfindet! — Das Schlusscapitel hat den Titel „Relative position of the classes of Arliculata", und führt den Oken'schen Satz durch , dass Lepidopteren als Würmer geboren werden , während des Pupi enzustandes den Cru- 'i3 vjh während des Jahres 1851. 109 staceen analog sind und schliesslich echte Inseclen werden, und auf diese Weise die natürliche Polj^e der drei Klassen der Articulala, (Würmer, Crustaceen und Inseclen) bezeichnen. Die Arachniden und Älyriapoden gehören zu den Insecten , und sind die letzleren nach der Bezeichnung des Verf. Wurm- , die ersleren Crustaceen - artige Insecten. Hollard hat in einem Aufsatze über die anatomischen Charaktere der Haulanhänge bei den Gliederthieren , welche in Guerin's Revue et Magazin de Zoologie S. 283. veröfFent^ licht worden ist (Recherches sur les caracteres anatomiques des dependances de la peau chez les animaux articules), die mikroskopische Bildung der Haare und Schuppen bei den Insecten behandelt. Der Verf. sucht nachzuweisen , dass die Haulanhänge der Glie- derthiere eine weit grössere Aehnlichkeit mit den Haaren «nd Federn der höhern Thiere , als mit den Haaren auf der Oberhaut der Pflanzen haben. Die Haare sowohl als die Schuppen der Insecten sind nicht, wie man gewöhnlich annimmt , modificirte Epitheliumzellen , sondern selbstständige Bildungen, die im Innern hohl und entweder leer oder mit einer gerinnbaren Flüssigkeit ausgefüllt sind, und die nur biswei- len von einer Fortsetzung der Epidermis überkleidet werden; sie ha- ben deutliche Wurzeln , welche unter der Epithelialschicht liegen und bald die Gestalt eines Stiels besitzen , bald eine deutliche Anschwel- lung zeigen , und immer in besonderen Säcken oder Taschen aufge- nommen werden. In einzelnen Fällen z, H. an den Hinterfüssen der Dytiscen stellen diese Säcke wahre Follikeln dar. — Die Schuppen der Lepidoptcren bestehen dem Verf. zufolge aus feinen Röhren, wel- che parallel zwischen zwei Blättern der Epidermis verlaufen und deut- liche Querstreifen zeigen. Taucht man die Schuppen in eine Flüssig- keit, so steigt diese in den Röhren in die Höhe. In dem Stiele der Schuppen verlieren sich dieselben. Der Veif. scheint nicht abgeneigt zu sein, diese Röhren für Tracheen (!) zu halten, denn er drückt sich S. 290. so aus „Les ecailles des Lepidopteres me paraissent constituees par des especes de petiles trachees placees parallelement sur un meme plan, enlre deux feuillets epidermiques". — Auf Taf. 8. F. 3 — 8. hat H. die feinere Struclur der Haare von Musca domestica, vomitoria, Apis mellifica, iS'otonecta glauca , der Borsten an den Hinterfüssen von Dy- tiscus marginalis, und der Schuppen von Papilio Brassicae und F. po- lycliloros dargestellt. — Die Beobachtungen des Verf. bedürfen sehr der Bestätigung. Lebert hat die mikroskopische Structur der Muskel- fasern an einer Reihe von Insecten untersucht und durch 110 Schaum: Beriebt über die Leistungen in der Entomologie Abbildungen erläutert. „Recherches sur la Formation des muscles dans les animaux vertebres et sur la struclure de la fibre musculaire dans les diverses classes d'animaux." Ann. d. scienc. natur. t.XIlI. S. 182—195. Taf. 7. F. 18— 27. Der Verf. bestätigt in allen wesentlichen Puncten die Anga- ben früherer Mikroskopiker , und giebt eine genaue Dar- stellung der in den einzelnen Fällen etwas abweichenden Details. Newport's wichtige Abhandlung über die Bildung und den Nutzen der Luftsäcke und erweiterten Tracheen bei den Insecten ist jetzt vollständig in den Linnean Transactions t. XX. P. III. erschienen. Ueber den Inhalt derselben ist be- reits in diesem Archiv Jahrg. 1848. t. II. S. 35. nach einem in Gardener's Chronicle und in den Annais of natural history mitgetheilten Auszuge berichtet worden. Der Bau der Insecten ist in seinen Beziehungen zu den Leistungen und Lebensverhältnissen dieser Thiere von Leu- ckart in diesem Archive S. 1---25. dargestellt worden. Den Verdauungs-Prozess der Seidenwürmer hat B o u- chardat Rev. et Mag. d. ZooL (8.34-- 40.) besprochen. B. fand, dass die im Chylusmagen der Seidenraupen enthaltenen Stoffe eine entschieden alcalische Reaction zeigen , welche nicht von den Maulbeerblättern, deren Saft vielmehr schwach sauer reagirl, son- dern von dem Secret der Speicheldrüsen heirührt. Dieses Secret wan- delt das Stärkemehl in Zucker um und bildet mit öligen Substanzen eine vollkommene Emulsion, besitzt daher dem Verf. zufolge die we- sentlichen Eigenschaften des pankreatischen Saftes der höhern Thiere. Die in dem Dünndarm enthaltenen Stoffe zeigen eine saure Reaction, welche von dem Secretc der Malpighi'schen Gefässe herzuri'ihren scheint^ Die Ansicht , welche der Verf. über die physiologische Function der einzelnen Abschnitte des Darmkanals bei den Insecten ausspricht , i»t seil lange allgemein angenommen. Von J. Da vy ist eine Reihe von Experimenten ange- stellt worden, um die Wirkungen extremer Temperaturgrade, der meisten Gase und verschiedner Dämpfe auf Insecten zu ermitteln. „On the effects of certain agents on insects.« (Trans, of the entom. Soc. I. S. 195— 212.) Es geht aus diesen Experimenten hervor , dass eine sehr nie- während des Jahres 1851. ill drige Temperatur auf Insecten nicht ganz auf dieselbe Weise wie auf hibernirende Säugethiere einwirkt. Während bei diesen der üeber- gang von einem activen Leben zu einem Zustande von Torpor sehr rasch erfolgt, vermindert sich die Lebensthäligkeit der Insecten sehr allmählich, bis zuletzt die Bewegungen ganz aufhören. In ähnlicher Weise geht auch das Erwachen vor sich, wenn die Temperatur wieder erhöht wird. — Stickgas, Kohlensäure, Hydrogen, Schwefelwasserslolf und Chlor brachten dieselben Effecte hervor, wie bei höheren Thieren, Schwefel- wasserstoff und Chlor wirkten sehr rasch und letal. — Von Dämpfen erwiesen sich besonders Ammoniakdämpfe, Salpetersäure, Campher, Terpentinöl und Blausäure als tödtlich, sie wirkten verschieden schnell, aber alle so, dass kein Insect, nachdem es in Folge derselben einmal bewegungslos geworden war , der Luft ausgesetzt , vollständig wieder auflebte. Sehr interessante Beobachtungen über die Entwiclilung eines Hymenopteron aus der Familie der Pteromalinen sind von Filippi in den Annal. d. scienc. nat. (XV. S. 294. Taf.5.) mito^etheilt worden. Es scheint hier eine Art von Ammen- Zeugung statt zu finden, v\^elche von dem Generationswechsel der Aphiden und Talaeporien wesentlich verschieden ist, und an die durch J. Müller's Untersuchungen bekannt gewordenen Vorgänge bei der Metamorphose der Seeigel erinnert , inso- fern eine jede sogenannte Amme nur die Entwicklung eines einzigen Individuums vermittelt. F. erzog aus Eiern von Rhynchites betuleti in grosser Menge einen parasitischen, nicht näher bezeichneten Pteromalinen, dessen Ent- wicklung stets in folgender Weise vor sich ging. In den transparen- ten Eiern zeigte sich unter dem Mikroskop ein sehr kleines geschwänz- tes, mit Borsten besetztes Thierchen (gewöhnlich nur eins, in seltenen Fällen zwei, selbst drei in einem Ei) , welches durch seine Form und seine Borsten dem Verf. zufolge an gewisse Dipterenlurven erinnert (F. sagt nicht an welche, mir ist keine ähnliche bekannt) und Anfangs keine Spur einer innern Organisation zeigt , aber seinen Schwanz wie eine Peitsche bewegt. Bald erscheint eine Art Blase im Körper dieses Parasiten, welcher jetzt seine Beweglichkeit verliert, bei zunehmendem Wachsthum der Blase sich ausdehnt und unter Verlust seines Schwan- zes sich zu einem einfachen Sack umgestaltet. Die innere Blase ent- wickelt sich mehr und mehr , zeigt zuerst die Anlage eines Kopfes, macht wurmförmige Bewegungen und gieht sich endlich als Larve ei- nes Pteromalinen zu erkennen , welche ausgewachsen mit zwei zarten langen Kiefern ausgerüstet ist und an den Seiten des Körpers einen vor- stehenden Rand besitzt. 8 — 10 Tage nach ihrem Erscheinen häutet sie sich, zerreisst hierbei die äussere Haut des ursprünglichen Farasi- 112 Schaum: Bericht über die Leistungen in der Entomologie ten und spinnt sich einen braunen Coccon in dem Ei des Rhynchites. Nach weiteren 8 Tagen kriecht das kleine Hymenopleron aus. — Es drängt sich hierbei zunächst der Gedanke auf, dass sich ein Parasit in einem anderen Parasiten, die Larve eines Pleronialinen etwa in der Larve eines üipteron , entwickelt hat ; gegen diese Annahme sprechen aber mehrere gewichtige Gründe. In etwa 100 Fällen , die der Verf. be- obachtete, war der Vorgang immer derselbe, niemals bildete sich der erste Parasit seinerseits weiter aus , der letztere war auch so klein, dass er nicht durch den Legestachel des Pleromalinen durchbohrt wer- den konnte, endlich entwickelte sich auch die Larve im Innern in ei- ner Weise, welche von der Entwicklung andrer aus einem Ei hervor- gehender Ichneumoniden gänzlich verschieden ist, — Der erste Parasit ist vielmehr als die Amme der Pteromalinenlarve zu betrachten. Der Verf. hat diese Art der Zeugung passend eine Generalion von zwei Graden genannt , sie ist von der Forlpflanzung der Blattläuse wesent- lich verschieden. P. spricht schliesslich die Vermuthung aus, dass ein ähnliches Verhältniss bei Xenos und IMeloe stattfinden könnte, und dass hier die activen mit drei Beinpaaren versehenen Larven, welche aus den Eiern kommen, sich nicht seihst in die trägen wurmähnlichen Lar- ven, welche sich verpuppen, verwandeln, sondern die letzteren erzeugen. Westwood hat den Verfasser durchaus missverslanden ; wenn er (Proc. ent. Soc. S. 172.) den Inhalt der obigen Abhandlung so re- sumirt „F. hat einen Aufsatz über den Parasitismus eines Dipteron und Hymenopteron veröffentlicht. Eier von Rhynchites betuleti waren von einer Dipterenlarve heimgesucht , in deren Körper sich ein andrer Pa- rasit aus der Familie der Pleromalinen ausbildet. Da das Weibchen des letztern nach F. kein Mittel besitzt, ihre Eier an die Zweiflügler- larve abzusetzen, so wird die letztere von F. als eine Amme angese- hen, und es wird angenommen, dass in Folge eines Generationswech- sels hier bisweilen ein Parasit aus der Ordnung der Dipteren, biswei- len einer aus der Ordnung der Hymenopteren entwickelt' werde!!!". Wäre dies wirklich die Ansicht von Filippi, so wären die Ausrufungs- zeichen , mit welchen Westwood sein Referat beschliesst , allerdings ganz an ihrem Platze. Dass die bei den Blattläusen normale Fortpflanzung ohne Befruchtung , für welche Owen die sehr glücklich gewählte Bezeichnung Parlhenogenesis in Vorschlag gebracht hat, aus- nahmsweise auch in der Familie der Bombyces vorkommt, wird durch einen von Curtis beobachteten und von Filippi (Ann. d. scienc. nat. XV. S. 297.) mitgetheilten Fall ausser Zweifel gesetzt. Curtis erhielt aus Nord- Amerika eine Puppe der Saturnia Poly^ phemus , aus der in England ein weiblicher Schmetterling auskroch. während des Jahres 1851. 113 Dieser legte Eier , welche sich sämmtlich entwickelten. Leider ist nicht angegeben , bis wie weit die Entwicklung verfolgt wurde. — Diese Thatsache giebt den früheren ziemlich zahlreichen, aber von Sie- bold bezweifelten Beobachtungen, dass von weiblichen Bombyces ohne Befruchtung Eier gelegt wurden , aus denen Raupen auskrochen , ein neues Gewicht. Verschiedene Missbildungen von Insecten wurden wie- der in den Sitzungen der entomol. Gesellschaft in Paris vor- gezeigt (Bull. S. LXXXII. S. LXXXVIII.), es sind indessen nur solche, die bereits mehrfach beobachtet worden sind. — Eine monströse Melolontha vulgaris, deren rechtes Fühlhorn mit drei deutlichen siebenblättrigen Keulen versehen ist, wurde von Ler eb oulle t (Guer. Rev. et Mag. d. Zool. S. 433. Taf. 11. F. 3.) beschrieben und abgebildet. Dass eine ganz ähnliche Missbildung, die ebenfalls das Fühlhorn einer Melolontha vulgaris betraf, von Wessmael beobachtet worden ist (Jahresber. f. 1849. S. 147.), ist Lereboullet entgangen, aber nachträg- lich von Guerin bemerkt worden. Einen höchst merkwürdigen Zwitter der Formica san^ guinea hat Tischbein (Ent. Zeit. S. 295.) bekannt gemacht. Das Exemplar ist der Länge nach durch eine gerade Linie in zwei gleiche Hälften getheilt, und zwar so, dass es rechts Arbeiter und links Männchen ist. Die Verschiedenheit der beiden Hälften ist daher grösser als bei irgend einem andern bis jetzt beobachteten Her- maphroditen. An der linken Seite sind die Flügel vollständig ent- wickelt, die der rechten natürlich fehlen. Sur la maladie des vers ä soie en general et sur la muscardine en particulier par Bouchardat (Rev. et Mag. d. Zool. S.41— 45.). B. bestätigt die Angabe von Guerin , dass das Blut der an der Muscardine erkrankten Seidenraupen nicht wie sonst alcalisch, son- dern schwach sauer reagire, und glaubt, dass hierin die Hauptursache für die Entwicklung der Krankheit liege , indem sich auch in einem künstlich durch Milchsäure gesäuerten Blute der Seidenraupen nach etwa 24 Stunden Sporen, denen der Muscardine ähnlich, entwickelten. Der Verf. vermuthet, dass diese saure Reaction des Blutes mit einer Verminderung der Salze und organischen Säuren und mit einer gleich- zeitigen relativen Vermehrung der Mineralsäuren in dem Safte der Maulbeerblätter zusammenhängen möge. Von Boheman sind einige Fälle von Parasitismus be- Arcbiv. f. Naturcescb. XVül Jahrg. 2. Bd. H 114 Schaum: Bericht über die Leislunge« in der Entomologie obachtet und Vet. Akad. öfvers. 1850. S. 211. zusamtnenge- stellt, in denen die Entwicklung der Parasiten m vollkom- menen Insecten vor sicli ging. Die erwähnten Fälle sind kurj folgende: 1. Aus einem leben, den Harpalus kam eine PA««a curvicauda aus. 2. Tvfklo,vhck,fa.omta „„d RoL werden oft von einem kleinen Puro..alinen he-mgesucht, der «eine Eier in die Verbindnngss.elie von Thorax und Abdomen ab- zusetzen pflegt. 3. Aus einer Forficula auricularia mit ungewöhnlich stark aogeschwoUnem Abdomen drängte sich eine Diplerenpuppe zwi- schen Thorax und Abdomen hervor, welche eine Tachina set.fenms Zetl. lieferte. 4. Aus Oedipoda ajanoftera entwickelte sich Conofs vü- lata, und 5. aus Ori/cles nmicornis Sarcofhaga slrmta. Von hohem Interesse würde, wenn sie sich vollkommen bestätigen sollte, eine Beobachtung von B o wring in Hong- kong sein CProc. ent. Soc. S. 36. 76. 104.) , dass die Raupe eines Schmetterlings ein Parasit der chinesischen Fulgora can- delaria ist. Die Raupen, in Länge von 1-6'" variirend , sitzen auf den Bückensegmenten der Fulgora (selten mehr als eine auf einmal) s.nd mit einem wolligen Puder bedeckt, verlassen ausgewachsen das Wohn- thier, spinnen sich einen Coccon und liefern einen Schmetterimg m.t schön gekämmten Fühlern. (Sollten die Raupen vielleicht nur von dem Wachse zehren, welches die Fulgorcn bekanntlich ausschwitzen?) In einem der Pariser Academie mitgelheilten Aufsatze ,Note sur le parasilisme" (Compt. rend. t. 33. S- 135^' ^^^• et Mag. d. Zool. S. 408-412., Ann. of nat. h.st. Vlll. S.425.) hat sich L Dufour besonders mit der Frage beschäftigt, wie die im Innern voilkommener Insecten schmarotzenden Larven respiriren. In der vor Jahren bekannt gemachten Abhandlung über die Ver- wandlungsgesehichte der Ocyptera bicolor, welche im Innern von Pen- tatomapunctipcnnis erfolgt, hat der Verf. bereits bemerkt, dass das Athemrohr am Kürperende der schmarotzenden Larve sich in emem S^'gmT des Wohnthiers belindet. In einem andern Falle beobac.ee er. dass eine in der Bauchhöhle von Andren» aterrima lenende l),pte- ,e;.Larv« ihre Athemlöcher an einen der beiden grossen Lutsacke dieser Bienen angeheftet hatte. - Die Larve einer "-«» «J» 7^'» ( u in der Familie der Museariae). welche sich in der Bauchhohle von Brachyderes lusitanicus entwickelt, nimmt mit ihrem hmtern Kor- perende selbst, welches zwei Stigmen trägt, ein Stigma des Rüssel- käfers «in und athmet auf diesem Wege atmosphärische Luft ein. ;'l' während des Jahres 1851. 115 Chenu hat ein encyclopädisches Werk begonnen, wel- ches die ganze Classe der Insccten umfassen soll und den Titel führt : „Encyclopedie d'histoire naturelle par le Dr. Chenu; ouvrage resumant les observations des auteurS anciens et comprenant toiites les decouvertes modernes." Es sind bis jetzt drei Bände desselben (Paris chez Marecq et Co. 1851 und 1852.) erschienen; der eine behandelt die Tag- und Abendschmetterlinge und ist mit Hülfe von Lucas ausgear- beitet worden; die beiden andern mit Unterstützung von De s- marest verfassten sind Coleopteren gewidmet und enthalten, der erste die Famiüen der Cicindelen, Carabicinen, Dytisci- den, Hydrophilen, Silphen und Nitidularien, der zweite die der Staphylinen, Pselaphen, Dermestinen, Byrrhen, Trichopte- rygier , Cryptophagiden , Ptinen , Lymexylonen , Clerier und Malachier. Das Werk ist nur nach dem iMassstabe eines Buchhändler» Unter- nehmens zu beurtheilen, als solches ist es aber nicht ohne VVerth, in- dem die bisher errichteten Galtungen ziemlich vollständig zusammen^ gestellt, auch die Beobachtungen über die frühem Stände mit Fleiss compilirt sind. Die einzelnen Angaben des Verf. sind freilich nicht überall ohne weitere Kritik als richtig anzunehmen, indem er z. B. von der neuholländischen Carabicinengattung Lestignathus Er. sagt, dass sie in Deutschland einheimisch sei , indem er von dem merkwürdige^ Höhlenkäfer Stagobius Schiödte bemerkt, dass er sehr klein und mit Ädelops Tellk. nahe verwandt sei, indem er die Gattung Pteroloma zu den Carabicinen stellt, u. s. w. Einen wesentlichen Theil des Wer- kes bilden zahlreiche dem Texte beigegebne Holzschnitte und 108 Ku- pfertafeln , 40 mit Lepidopteren und 68 mit Coleopteren. Die Abbil düngen sind grossenlheils Copien, die der Tagschmetterlinge besonders aus Doubleday's Genera of diurnal Lepidoptera , viele sind indessen auch Originalzeichnungen ; sie sind zum Theil recht kenntlich, zum Theil aber auch ganz verfehlt und in der schlechtesten französischen Manier ausgeführt. „Historia fisica y politica de Chile publicada bajo loff auspicios del supremo gobernio por Claudio Gay. Zoologia.« In dem 4— 6ten Bande des der Zoologie gewidmeten Theiles dieses wichtigen Werkes sind, mit Ausnahme der Lepidopte- ren, Dipteren und Hemipteren, die verschiedenen Ordnungen der Insecten enthalten , und zwar sind die Thysanura von Nie ölet, die Thysanoptera ^ Orthoptera , Neuroptera \on Blanchard, die Hymenoptera von Spinola behandelt; in 116 Schaum: Bericht über die Leistungen in der Entomologie die Bearbeitung der Coleoptera haben sich S o 1 i e r und Blanchard in der Weise getheilt , dass Solier mit Aus- nahme der von Spinola beigesteuerten Clerii die Penta- mera und Heteromera , Blanchard die Tetramera, Trimera und Dimera des Latreille'schen Systems geliefert hat. Alle Gattungen und Arten sind in lateinischer Diagnose charakte- risirt, mit den wichtigsten Synonymen versehen und dann in spanischer Sprache ausführlich beschrieben. Die Zahl der neuen Gattungen und Arten ist ausserordentlich gross , wie dies bei unsrer geringen bisherigen Kenntniss der chilesi- schen Insecten-Fauna nicht anders zu erwarten war. Nach dieser Aufzählung besitzt Chile 21 Thysanura, 8 Epizoa, 893 Coleoptera (433 Pentamera, darunter 114 Carabici, 67 Sca- rabaeides; — 165 Heteromera; — 294 Tetramera , darunter 174 Curculionides , 58 Cerambycini , 43 Chrysomelinae; — 2 Trimera; — 3 Dimera), 46 Orthoptera , 33 Neuroptera im älteren Sinne, 7 Thysanoptera, 134 Hymenoptera (83 Aculeata; 4 Tenthredinetae). Von dem Atlas, welcher dem Werke bei- gegeben ist, ist auch bereits ein Theil der den Lepidopteren, Dipteren und Hemipteren gewidmeten Tafeln erschienen, da- gegen fehlen noch einige aus der Reihe der für die Co- leopteren bestimmten. Es sind auf denselben die neuen Gat- tungen mit ihren charakteristischen Theilen und sehr viele neue , ausserdem auch manche bereits bekannte Arten ab- gebildet. Die Bearbeitung der verschiedenen Ordnungen ist von verschie- denem Werthe; mit gründlicher Sachkenntniss sind besonders die Thysa- nura und die Hymenoptera abgehandelt; unangenehm fällt es bei den letz- tern aber auf, dass die Artnamen Gayi und chilensis fast in jeder Gattung wiederkehren ; in der Familie der Bienen allein ist der erstere nicht w^e- niger als achtmal benutzt worden. — In dem Abschnitte „Neuroptera" sind die Mittheiluogen über die Familie der Libellulinae wenig mehr, als ein Auszug aus Rambur's Histoire naturelle des Neuropleres. — Auf die Untersuchung des ihm anvertrauten Theils derColeopteren hat der seitdem verstorbene Solier viel Sorgfalt verwandt, dennoch ist ge- rade dieser Theil ohne Zweifel der schwächste des ganzen Werkes, weil dem Verf. selbst die wichtigsten und unentbehrlichsten Special- Arbeiten über einzelne Familien dieser Ordnung unbekannt geblieben sind; ist doch sogar Erichson's Monographie der Staphylinen nicht von ihm benutzt worden. Da bisher nur eine sehr geringe Zahl chilesi- scher Insecten nach Europa gelangt war, so hat dies weniger die Folge während des Jahres 1851. 117 gehabt, dass viele bereits bekannte Arten hier nochmals unter neuen Namen beschrieben worden sind , als dass die wissenschaftliche Be- gründung der neuen Gattungen vielfach eine mangelhafte geblieben ist. Denn so sorgfältig auch Solier stets die Mundtheile analysirt hat, so hat er doch häufig gerade diejenigen Körpertheile , welche in dem concreten Falle die besten Charaktere darbieten , unberücksichtigt ge- lassen, und die näheren Beziehungen der neuen Gattungen zu den frü- her errichteten nicht gehörig erörtert. Mit der grossen Vernachlässi- gung älterer Schriften hängt auch der üebelsland zusammen, dass Na- men wie Gymno gnathus , Decamerus , Nemasoma , Diacantha , Priono^ phora , Amblygnalhus für neue Gattungen in Vorschlag gebracht wer- den , obwohl sie in der Ordnung der Käfer selbst bereits vergeben sind, dass Artnamen wie Staphylinus chloropterus , Agabus dilalatus, Dasytes obscurus , subaeneus , Cardiophorus pallipes , Meloe cancellalus etc., welche seit langer Zeit in Gebrauch und durch die verbreitetsten Werke bekannt geworden sind, nicht vermieden wurden. — Ich habe mich nur nach längerem Bedenken dazu entschlossen , die ermüdende Registratur-Arbeit durchzuführen und die zahlreichen neuen Arten und Gattungen bei den einzelnen Familien zu verzeichnen. Es haben mich schliesslich besonders zwei Gründe dazu bestimmt. Die grosse Zahl derjenigen Entomologen , welchen das Werk seines hohen Preises hal- ber nicht zugänglich ist , erhält auf diese Weise wenigstens einige Kenntniss von dem Beichthum der chilesischen Fauna ; dann wird auch vielleicht durch die Erwähnung der Namen in diesem Berichte einer anderweitigen Anwendung derselben vorgebeugt. Die Mittheiluog der Gatlungsdiagnosen, so wünschenswerth sie auch Manchem erscheinen mag, war aber bei der grossen Zahl und Länge derselben und bei dem beschränkten Baume dieses Berichts ganz unthunlich. Eines Ur- theils über die neuen Gattungen habe ich mich überall enthalten , da ich keine einzige derselben in Natur vor mir habe und manche Zweifel gegen die Genauigkeit der in französischer Manier ausgeführten Abbil- dungen in mir entstanden sind. So ist auf Tafel 6. F. 11. der Co- Icopteren ein Oxytelus sulcatus abgebildet, welcher an allen Füssen fünf Glieder zeigt, während doch die Galtung Oxytelus wie bekannt durch dreigliedrige Füsse charakterisirt ist. So haben die beiden neuen Staphylinen-Gatlungen Physognathus und Teropalpus in den Abbildungen an allen Füssen vier Glieder, während in der Beschreibung der ersten über die Gliederzahl der Füsse gar nichts bemerkt ist, und in der der zweiten gesagt wird ,,larsi antici arliculis tantummodo quatuor di- slinctis". Soll man nun in diesen Fällen dem Zeichner oder dem Ver- fasser die Ungenauigkeit beimessen ? Einige neue spanische Insecten, aus den Ordnungen der Coleopteren, Orthopteren und Lepidopteren sind vom Graells in den Memorias de la Real Academia de ciencias de Madrid 118 Schaum: Bericht ober die Leistungen in der Entomologie tom. II. 1851. S. 109. bekannt gemacht worden, welche zum Thell schon früher oder gleichzeitig in den AnnaL d. l.soc. entom t V. u. t. IX. S. 5. beschrieben und abgebildet smd. Da die Abhandlung sich nur in den Händen weniger Ento- mologen befinden dürfte, so hat v. Sieb old die Diagnosen der nicht in den Ann. d. 1. soc. entom. enthaltenen Arten, in der Entomologischen Zeitung Jahrg. 1853. N. I. mitgetheilt. On insects injurious to the cotton plant by W. W. S au n- ders (Trans. Ent. Soc. I. S. 158.). Der Verf hat hier die Nachrichten zusammengestellt, welche sich in verschiedenen Schriften über die der Baumwolle schädlichen Insecten vorfinden, und beschreibt selbst zwei neue Schmetterlinge m allen Ständen QArctia Horsfieldii und Eudioptes indica^ , deren Kaupen in Java auf dieser Pfianze vorkommen. Die hier beigebrachten Belege beweisen, dass bis jetzt in den verschiedenen Weluheilen 12 Insecten als nachtheilig beobachtet worden sind , 6 Schmetterlingsraupen, und zwar 3 in Nord- und Südamerika, welche noch nicht mit Sicherheit be- stimmt sind, doch ist diejenige, welche in den Vereinigten Staaten schon mehrmals einen bedeutenden Ausfall der Ernte verursacht hat, aller Wahrscheinlichkeit nach die Raupe der Fhalaena oblita Xbhot {s^e ist hier mit dem Schmetterlinge aus Abbot's Werk copirt) , und 3 m Ostindien, (die beiden obengenannten und die der Depressarta Gossy- piella Sauud. Ent. Trans. III.), 3 Käferlarven, eine Zirpenlarve, 1 Ci- me:, und 1 Aphis, welche alle zur Zeit nicht näher bezeichnet wer- den können. Eine Eigenthümlichkeit der in der Wüste lebenden Ar- ten der Orthopteren-Gattung Eremaphila, die sie mit einigen Reptilien theilen, ist bekanntlich die Uebereinstimmung ihrer Farbe mit der Farbe des Wüstenbodens. Lefebure, der diese Erscheinung vor Jahren zuerst zur Sprache gebracht hatte, wies im Bull. d. 1. soc. ent. S. XXIV. darauf hin, dass dieselbe Beobachtung in Bezug auf eine in der egyptischen Wüste vorkommende Ameisen -Art, welche die Farbe des Porphyrsandes der Wüste besitzt, schon von B ruce gemacht worden ist. Solche Arten sind Formica Pharaoms und ba- lamonis Latr. Der Bericht über die fünfte und sechste allgemeine Versammlung der niederländischen Entomologen (Verslag van de fljfte en zesde algemeene Vergadering der nederlandsche während des Jahres 1851. 119 entomologische Vereenignng) enthält eine Anzahl entomolo- gischer Notizen, darunter zwei grössere von Verloren über die Verpuppung und die Entwickelung verschiedener Schmet- terlinge, namentlich des Sphinx Ligustri und der Psyche ni- tidella. Meine Unbekanntschaft mit der holländischen Sprache hindert mich, über den Inhalt etwas Weiteres mitzutheilen. Von den entomologischen Jahresberichten , welche von der schwedischen Academie ausgehen und von Boheman geschrieben sind, ist eine die Leistungen während der Jahre 1847 und 1848 umfassende Fortsetzung erschienen: „Arsbe- rättelse om Framstegen i Insekternas, Myriapodernas och Arachnidernas Natural-Historia for 1847 och 48, tili Kongl. Vetenskaps Akademien afgiven afC. H. Boheman.« Stockholm 1851. 333 S. 8. Ilyitienoptera. Einen vorzüglichen Catalog der brittischen Hymenoptera aculeata haben wir von F. Smith erhalten. „List of the Spe- cimens of british animals in the collection of the british Mu- seum. Part. VI. Hymenoptera aculeata. Printed by order ofthe trustees.« Der Verf. hat in demselben nicht allein die bis jetzt in Grossbrittaniän beobachteten Arten vollständig aufgezählt, sondern auch die mit besonderer Sorgfalt durchgearbeitete Synonymie einer jeden Species mitgetheilt. Das Schriftchen ist daher für das Artensludium der Hymenopteren von grosser Wichtigkeit. In der Familie der Bienen, und besonders in der Gattung ßombus, welche der Verf. seit Jahren zum Gegenstand eines speciellen Studiums gemacht hat , ist eine nicht geringe Anzahl der von Kirby aufgestellten Species nach Prüfung der Originalexemplare wieder ein- gezogen worden. In einem Appendix hat der Verf. einige neue und wenig bekannte Arten beschrieben, welche ich bei den einzelnen Fa- milien namhaft machen werde. Im Ganzen sind bis ietzt in Grossbrit- tanien 414 Hymenoptera aculeata aufgefunden worden, welcho^sich auf die einzelnen Familien und Gattungen in folgender Weise vertheilen: 22 Fo rmica riae (9 Formica , 10 Mijrmica , 1 Myrmecina, 1 Sle- namma, l Ponera) , 5 Mutillariae (3 MuliUa, l^Myrmosa, 1 iH«- thoca)y 3 Scolielae (3 Tiphia^, 2 Sapygidae {%Safyga), 20 Pom- pilii (17 Pompilus , 2 Ceropales , 1 Aporvs') , 6 Sphegimae (3 Äm- mophila, 1 Misciis, l Sphex , 1 Dolichurus) , 7 Larralae (3 Larra, 1 Miscopkus, \ Dinblus, 2 Astata), 13 JSyssenii {5 T^ysson, 8 Oxy- 120 Schaum: Bericht über die Leistungen in der Entomologie Je^Ms), 74 Crabronit es (3 Trypoxylon, 35 Crahro ^ l Stigmus, l Spilomena, 3 Diodontus, 3 Passaloecus, 3 Pemphredon , 3 Ceratophorus^ 2 Cemonus , 2 Mellinus , 1 ^/yson , 5 Gorytes , 2 Harpaclus , 2 Psew, 3 Mimesa, 5 Cerceris, 1 Philanlhus^ , l^Eumenidae (l EumeneSf 3 Symmorphus, 6 ^ncis(rocerMS, 3 Orfj/ncrMs), 6 Fespariae (6 Fespa), 220 Apiariae (4 Colletes , 8 Prosopis , 7 Sphecodes, 27 Halictus, 74 ylnt^rena, 2 Cilissa, l Macropis, 1 Dasypoda, 2 Panurgus, 9 Mega- chile, 13 Osmia, 1 Anthocopa, 4 SleliSf 1 ^mmoiafes, 1 Epeolus, 24 Nomada , 4 Coelioxys , 2 Melecta , 1 Anthidium , 2 Heriades , l Chelo- stoma , 2 Ceratina, 1 Eucera , 3 Saropoda , 2 Anthophora , 4 ^paf^ns, 18 Bombus, 1 ^/jis), 23 Chrysidides (2 Cleptes, 12 Chrysis, 8 //c- dychrum, 1 Elampus^, Vier neue, in das obige Verzeichniss bereits auFgenommene brit- tische Arten sind von Smith in Newm. Zool App. p. CXXV. beschrie- ben worden. Wessmael hat eine kritische Revision der belgischen Hymenoplera fossoria begonnen „Revue critique desHymeno- pteres Fouisseurs de la Belgique« (Bull. d. l'Acad. d. ßrux. t. XVIII. S. 362— 384., u. S. 451— 493.) und in den zwei bis jetzt erschienenen Stücken die Mutillidae, Scoliidae, Sapygi- dae und Fompilidae in ebenso gediegener Weise als früher die Ichneumoniden bearbeitet. Die Mutillidae sind in Belgien durch 1 MutiUa, 1 Myrmosa, 1 Melhoca — die Scoliidae durch 2 Tiphia — die Sapygidae durch 2 Sapyga — die Pompilidae durch 2 Ceropales , 18 Pompilus , l Salius, 2 ^porws, 13 Priocnemis, 1 yJgfema, 3 Pogonius repräsentirt ; in der letzten Familie zeigt die belgische Fauna daher ein bedeutendes Uc- bergewicht über die grossbrittanische. — Diejenigen Arten , welche dem Verf. keinen Stoff zu Erörterungen darboten, sind bloss namhaft gemacht , die Mehrzahl jedoch mit Bemerkungen begleitet und mehr oder weniger ausführlich beschrieben; einige neue werden am syste- matischen Orte zur Sprache kommen. — Eine grosse Sorgfalt hat der Verf. auf die Feststellung der Synonymie verwandt. Förster hat 'auch in diesem Jahre zwei Decaden neuer Hymenopleren, darunter vier neue zu den Familien der Chalcidier und Braconiden gehörige Gattungen, im 8. Bande der Verh. d. naturhist. Vereins der Rheinl. S. 1. bekannt ge- macht. Auf Tafel 1. sind Flügel und Fühlhörner von mehreren derselben dargestellt. Compte rendu des Hymenopteres inedits provenants während des Jahres 1851. 121 du voyage entomologiqiie (lelM.Ghiliani dans lePara enl846. par M. Spinola (Mem. de l'acad. d. scienc. de Turin. Serie 11. tom. XHl). Es sind hier 76 mit wenigen Ausnahmen neue Arien, von denen mehrere die Errichtung neuer Galtungen nöthig machen, aufgezählt und beschrieben. Einige nordamerikanische Hymenopteren sind von H a 1- demau (Proc. Phil. Acad. IV. S. 203.) charakterisirt worden. Descriptions of some new species of exotic Hymeno- ptera in the British Museum and other coUections by F. Smith (Ann. of nat. hist. VIII. S. 28.). Der Verf. hat es sich sehr bequem gemacht, und einige neue Arten, ohne Rücksicht auf die verwandten, beschrieben, ja selbst eine neue Gattung errichtet, ohne nur ein Wort über ihre systematische Stellung zu sagen. Dass mit solchen Arbeiten der Wissenschaft kein Dienst erwiesen wird, habe ich schon wiederholt ausgesprochen. A. White hat sich mit der geographischen Verbrei- tung der Hymenopteren im arktischen Nord -Amerika be- schäftigt (Arctic Search. Exped. by Sir J. Richardson vol. II. S. 354. Ann. of nat. hist. VIII. S. 503.). Da der Verf. selbst mit den Worten schliesst , dass es noch an Material fehle, um die Verbreitung der Hymenopteren in jenen Brei- ten zu beurtheilen, so fragt man billig, warum er überhaupt die Notiz veröffentlicht hat. JForinicariae* Zu der im vorigen Jahresberichte angezeig- ten Arbeit von Förster über die rheinischen Ameisen hat Nyl ander (Ann. of nat. hist. VIII. S. 126.) seine Bemerkungen mitgetheilt. Sie beziehen sich besonders auf die Bestimmung einzelner Arten und sind auf die Ansicht von Exemplaren gestützt , welche Förster selbst an Walker gesandt halte. In mehreren Fällen hat F. nach INylander's Älei- nung untergeordneten Charakteren eine zu grosse Bedeutung beigelegt, namentlich kann die Gestalt und das Material der Haufen nicht zu Art- unterschieden benutzt werden, indem die Ameisen zum Baue derselben die Gegenstände, die ihnen zunächst zur Hand sind , zusammenlragen, dieselbe Art, wenn sie Fichtenwälder bewohnt, Fichtennadeln, wenn sie auf Wiesen vorkommt, Grasslückchen dazu verwendet. Grösse und F"arbe der Ameisen ist auch manchen Abänderungen unterworfen. — Als Form, con^fcrens hat Förster F. congerens^y]. 5 und F. rufa -y1 $ eingesandt. — In F. polyctena Forst, vermag N. nur eine Varietät von rufa zu erkennen, — F. piniphila F. ist = congerens Nyl. Zu dieser 122 Schaum: Bericht fiber die Leistungen in der Entomologie gehört wahrscheinlich auch truncicola Forst. , welche sicher von trun- cicola Nyl. verschieden ist. — F. sanguinea Lalr. Forst. = dominula Nyl. — In F. slenoptera Forst, vermag Nyl. nur cunicularia Lalr. zu sehen. — F. fusca Forst, ist = nigra Linn. — F. limida und aliena scheinen nur Formen einer Art zu sein, die vielleicht selbst nicht von F. nigra L. abweicht. Tapinoma collaris ist = F. glabrella Nyl., die Errichtung der Gattung Tapinoma erscheint ungerechtfertigt, da der einzige Unterschied darin besteht, dass die Schuppe des ersten Hinter- leibsringes niedergedrückt ist. — Myrmica impura Forst, ist nach N.'s Meinung nur eine blasse Abänderung von M. fuscula. — 31. laeviuscula Forst. = nitidula Nyl. — M mvscorum Forst, scheint von muscorum Nyl. abzuweichen. — Formica exsecta, flava, fuliginosa, glebaria, Mijr~ mica ruginodis , laevinodis , scabrinodis , acervorum , fuscula Forst, sind die gleichnamigen Arten von Nylander, Einige von Ghiliani in Fara gesammelte Ameisen, unter denen sich auch eine neue Gattung befand, wurden von Spinola (Compt. rend. d. Hym. de Fara) beschrieben: Cryptocerus atratus Linn. $ (mar- ginatus Fabr.), Cr. o culatus , Cr.? rimosus, Myrmica dissimi- lis, Leptalaea m andib ularis , Ponera r ufic o rnis , Cosmae -. getes homalinus. Von der letzten Gattung sind nur die Arbeiter be- kannt, die durch vollständigen Mangel der Augen und Nebenaugen, durch Abwesenheit des Stachels, Continuilät des zweiten und dritten Hinterleibssegments und durch Länge und Stellung der Fühlhörner cha- rakterisirt sind; die letzteren sind nämlich kürzer als der Kopf und nahe am Munde eingelenkt. Von C. homalinus besitzt Sp. ausser einem bei Para gesammelten Exemplare drei andere , welche aus Algier stammen sollen. — Bei Erwähnung der Gattung Myrmica bemerkt Sp., dass M. hamaia Fabr. und Formica vagans Oliv, verschiedene Arbei- terformen derselben Art sind. — Anhangsweise beschreibt er noch Odontomachus G hilianii, eine von Gh. in Andalusien entdeckte Art, die erste europäische dieser Gattung. Derselbe hat auch mehrere neue chilesische Arten (in Gay's Faun. chil. t. VI.) bekannt gemacht. Formica dist ing uenda, chi- lensis, ovaticep s , 7iigriventris, Myrmeca lyncea, G ay i, Atta bispino s a , von denen allen indessen nur die Arbeiter bekannt geworden sind. Itorylidae. Haldeman gab (Proc. Phüad. Acad. IV. S.205.) eine Beschreibung von Dorylus planicep s , einer neuen Art aus Nord- amerika. Apiariae. Mit einer sehr grossen Zahl neuer Arten aus Chili, von denen mehrere zur Errichtung neuer Gattungen Veranlassung ga- ben, ist diese Familie von Spinola (in Gay's Faun. chil. t. VI.) be- reichert worden, nämlich mit Bombus chilensis, Hemisia chile7i' w&hrend d€9 Jahres 1851' 123 5»», nigerrima, Diphaglossa (n. G.) Gayi, Anthophora trt- slrigata^ chilensis, incerta, Gayi, distinguenda, Tetralo^ nia (n. G.) , flavitarsis, melanura, Gayi, melaena, Mega^ Chile chilensis , pollinosa, mel atronicha , Anthidium Gayi, chilense, steloides, Epiclopus (n. G.) Gayi, Melecla septem- notata, Epeolus gigas, Gayi, luctuosus, Camptopayum Gay*, nomadoides , maculatum, tr ifascialum, subm etallicum, hir sutulum, nigrttm, varipes, Haliclits chilensis, chloris, nigro - marginatus , nigro - co eruleus , proximus, muta- hilis, emarginatus , corinogaster , Gayi, posticus, Gaya- tinus, Chilicola (n. G,) rubriventr is, plebeja, longitarsa, Caupolicana (n. G.) Gayi, fulvicollis , hirsuta, Colletes chi^ lensis, nig rov entris , tetra, semicyanea, albopilosa, mar- ginata, cognata, cyaniv entris , dimidiata, fulvipes, semi- nitida, Pasiphae (n. G.) co erulescens , flavicornis , rufi- t entris, tristis, Sphecodes chilensis. Derselbe beschrieb auch (Compt. rend. d. Hyni. de Para) eine Anzahl neuer Bienen aus Para: Halictus amoenus, semi- auralus, Megachile xanthura Latr. , Ancyloscelis ornata, lineata, nigri- pes, Exomalopsis fulvopilo sa, analis, Trigona Ghilianii, T. iestacea, T.? peltata. Die neue Gattung Exomalopsis weicht von Anthophora und Telralonia besonders durch das nicht gewölbte, mit dem Gesicht und der Oberlippe in gleicher Fläche liegende Kopf- schild ab, wodurch der Kopf eine eigenthümliche Physiognomie erhält. Den Charakter von Ancyloscelis Latr. setzt Sp. hauptsächlich in die Bildung des oben nicht gewölbten Hinlerleibs, welche es möglich macht, dass derselbe von unten nach oben weit zurückgebogeo werden kann. In den Jahrbüchern des Vereins für Naturkunde im Herzogthum Nassau Heft VII. Abth. 2. S. 1—106. hatScbenck die in Nassau vor- kommenden Bienen bearbeitet. Älit Ausnahme von 35 Andrenen, 3 Kir- byen, 5 Hylaeen, 2 Megachilen, 3 Osmien , 2 Dichroen, welche unbe- stimmt geblieben sind , werden von ihm nur bereits bekannte Arten kurz cbarakterisirt. Die Gesanimtzahl alier belauft sich auf 218 Smith's wichtige Abhandlungen über brittische Bienen sind vom Verf. nicht be- nutzt worden. Von Smith (List of brit. Hymen, acul. S. 191 ff.) wurden Ha- lictus fasciatus Nyl., Andrena apicala Smith $, Andr. simillima n. sp., Osmia parietina Curt. ^ , 0. fuciformis Latr. und Bombus arcli- cus Dahlb. beschrieben ; da die letztere Art aber von dem früher in Parry's Voyage aufgestellten B. arcticus Kirby verschieden ist, so ist sie, einer brieflichen Mittheilung zufolge, später von White mit dem Namen Smithianus belegt worden. — In Newman's Zool. (App. S. CXXVII.) ist von demselben Nomada mislura als neue brittische Art auf- gestellt worden. 124 Schaum: Bericht über die Leistungen in der Entomologie Smith gab eine neue Beschreibung von Lestis bombylans (Apis bombijlans Fabr.) nach beiden Geschlechtern und stellte eine neue Art L. aerata auf (Trans. Ent. Soc.V. S. 179.); beide sind in Neuholland zu Hause, und die erstere sehr gemein, sie baut ihre Zellen in den hohlen Stämmen einer Zamia. Mit Unrecht hat St. Fargeau Apis mus- caria Fabr. als Weibchen zu Lestis bombylans gezogen ; sie ist , der ßanhs'schen Sammlung zufolge, eine männliche Xylocopa. Einige Bemerkungen über das Nest von Bombus Derhamellus hat Derselbe (Proc. oF the ent. Soc. S. 111.) mitgetheilt. S. fand in dem- selben eine grosse Menge eines kleinen Acarus, die Larven von Vo" lucella bombylans , Cryptophagus Lycoperdi in allen Ständen (die Larve lebt von Wachs und Honig), einige Exemplare von Emphylus glaber Gyll. und zahlreiche von den Coccons der Bienen sich ernährende Rau- pen der Tinea sarcitella. „On the habits of Osmia parietina, by F. Smi th« (Zool. S. 3253.). 230 Coccons dieser Biene wurden auf der Unterseite eines Steines von 17" Länge bei 6" Breite im November gefunden, etwa ein Dritt- Iheil war leer , andere enthielten das vollkommene Insect, andere Lar- ven, in einigen fand sich als Parasit Chrysis austriaca. S. besprach bei dieser Gelegenheit die Unterschiede, welche die Weibchen mehre- rer nahe verwandten Osmia-Arlen (0. parietina, xanlhomelana , fusci- formis und pilicornis) darbieten. Von Lucas wurde der entomologischen Gesellschaft in Paris das von ihm aus Algier mitgebrachte Nest der Chalicodoma sicula vor- gezeigt und Bull. d. I. soc. ent. S. XLIV. kurz beschrieben ; es stimmt sehr mit dem der Chalicodoma muraria überein. Z ollin g er hat in einer holländischen in ßatavia erscheinenden Zeitschrift (Natur en Geneeskundig Archiv voor Neerlands Indie. IlL Jaarg. S. 295.) eine Mittheilung über einen auf Java angeblich in dem Magen der Xylocopa violacea in Men^e vorkommenden Acarier veröf- fentlicht, welche v. Frantzius (Ent. Zeit. S. 236,) übersetzt hat. Die Beobachtung ist so ungenau , dass Nichts daraus zu machen ist ; jedenfalls ist die Xylocopa falsch bestimmt und es wird wohl, wie v. Fr. vermuthet, X. amethystina gemeint sein. Vespariae* Eine Anzahl neuer Arten von Para machte Spi- nola (Compt. rend. d. Hym. de Para) bekannt: Chartergus zonatus, Brachygaslra scutellata, Polistes api cipennis, irina, para en- siSf angulicollis, minutissima ^ transversesignata (one- rala^ Lep.), translucida (pallens Lep. var. ?), Didymogastra geni~ culata, Eumenes Gh ilianii, Odynerns'i azurescens, 0.? ca~ r inula tus, 0. infernalis. Neue chilesische von Spinola (in Gay's Faun, chil.) beschrie-i während des Jahres 1851. 125 bene Wespen sind: Epipona chilensi s , dicomb o da , pilipalpa , Odynerus chilensis, mar gini colli s ^ hirsutulus, obscuripen- n^is , ruficollis, Gay i , atigulicollis, scabriusculus, ambi- guus, Ettmenes e xcipie nda , tuber culiventr is. — Diesen fügte Saussure in einem Nachtrage Ca. a. 0. S. 561.) noch folgende hinzu: Odynerus coquimbensis, anluco, moliiiae, villo sus , maypi- nus , tuberculatus, coarctatus, colocolo , chiliotus , Bu~ stillosii und bemerkte, dass der von Sp. beschriebene Odynerus ati" gulicollis in die Gattung Älaslor Lep. gehört. (Von einem Genfer hätte man besser gebildete Namen als colocolo, anluco etc. erwarten sollen.) F.Smith setzte (in Newman's Zool. App. S. CLXXIII.) die spe- citischen Unterschiede der Vespa vulgaris Linn. und V. germanica Panz. aus einander. Die Hehaarung der erstem ist in allen Ständen länger und dichter, die Männchen der V. germanica haben etwas dickere und längere Kühler, und etwas anders gebildete Geschlechtsorgane ; bei den AVeibchen dieser letzlern ist die schwarze Binde des Basalsegments des Hinterleibes, welche bei V. vulgaris $ stets ganz ist, immer unterbro- chen; die Arbeiter unterscheiden sich am wenigsten, doch hat bei ih- nen der schwarze Fleck auf dem Clypeus fast immer die Gestalt einer Hellebarde. V. germanica ist in ihrer Färbung sehr conslant, während V. vulgaris zahlreichen Abänderungen unterworfen ist und in man- chen der V. germanica sehr nahe kommt. Die Angaben des Verf. stützen sich auf die Untersuchung zahlreicher Nester. F. Smith hat (Trans. Ent. Soc. I. S. 176.) das Nest der süd« amerikanischen Polistes Lanio Fabr. und ein ganz aus sandigem Lehm erbautes einer andern , gesellschaftlich lebenden Wespe beschrieben, dessen Bewohner indessen in dem letzteren Falle nicht bekannt ge- worden sind. Als Parasit fand sich in dem Neste der genannten Po- listes Trigonalys bipustulalus Smith, in welchem der Verf. nachträglich Sphex compressa Degeer (soll depressa heissen) erkannt hat. Polistes Lanio, Trigonalys compressa und das Nest der unbekannten geselligen Wespe sind vom Verf. Taf. XVI. Fig. 1 — 3. abgebildet worden. Derselbe theilte (ebenda S. 180.) mit, dass die neuholländische Gattung Abispa ein sehr künstliches Nest aiis Kalkmörtel erbaut, und gab Taf. XVI. Fig. 4. eine Abbildung von Abispa Ephippium. Hasarides* Die Zahl der Fühlerglieder von Masaris ist auf Veranlassung von L.Dufour von ßomand und Lucas untersucht worden. R. zählte bei einem Exemplare von Masaris vespiformis, wel- ches er des gespaltenen letzten Hinterleibsringes halber für ein Weib- chen hält, zwölf Glieder, indem sich nämlich bei genauerer Untersu« chung ergab , dass das lange Endglied (das achte) aus fünf innig mit einander verwachsenen Gliedern besteht CBuU. d. I. soc. ent. S. LIL); 126 Schaum: Bericht über die Leistungen in der Entomologie Lucas stimmt in seiner Angabe mit Latrcille und Blnnchard überein; er konnte an dem typischen , im Pariser Museum aulbewahrten Exem- plare dieser Art, welches er aus demselben Grunde, wie R., für ein Weibchen ansieht, nur acht Glieder erkennen, lieferent hat neuerdings nachgewiesen (Bull. d. 1. soc. ent, 1852.), dass die von R. u. L. ver- glichenen Exemplare nicht Weibchen, sondern wie Latreille richtig an- genommen hat, Männchen sind, dass das bisher noch unbekannte Weib- ehen durch bedeutend kürzere Fühler und gerundetes letztes Abdo- minalsegment vom Männchen abweicht , und dass beide Geschlechter nur acht wahre, gelenkig mit einander verbundene Fühlerglieder be- sitzen, dass das letzte Glied des Männchen aber allerdings, wie R. an- giebt, eigentlich aus fünf innig mit einander verschmolzenen Gliedern besteht. (Ich habe nachträglich ersehn, dass das Weibchen schon in der De.scription de l'Egypte abgebildet ist und von Latreille für eine besondere Gattung gehallen wurde. Auch Westwood gedenkt bereits des Weibchens Inlrod. t. entom. IL S. 243.J. L. Dufour beschrieb (Ann. d. 1. soc. ent. S. 58. Taf. 3. N. I.) eine neue in Spanien einheimische Art von Celonites in beiden Ge- schlechtern unter dem Kamen von C. dispar, bei welcher die Fühl- hörner des Männchens bedeutend länger sind als die des Weibchens. D. bemerkte (a. a. 0. S. 63j, dass die fünf bekannt gewordenen Arten die- ser Gattung zwei Gruppen bilden ; in der einen sind die Fühler bei beiden Geschlechtern gleich, die ersten Glieder kurz, halbkuglig; die Abdominalsegmente der Männchen an jeder Seite gezähnt , das letzte mit vier Zähnen versehen. Dahin gehört C. apiformis und vielleicht C. Fischeri Spin. — In der zweiten Gruppe sind die Fühlhörner in beiden Geschlechtern ungleich (beim Männchen so lang wie das Hals- schild), das erste Glied länger als die folgenden; der Hinterleib beim Männchen ebenso wie beim Weibchen unbewehrt, der letzte Ring des Männchens ausgerandet. Dahin C. dispar und vielleicht oranien- sis Lep. und afer Lep. (Nach der von D. gelieferten Abbildung scheint mir Celonites dispar Duf. weit eher in die Gattung Ceramius als zu Celonites zu gehören.) Jflutillariste. Wessmaöl (Bull. d. Brux. XVIII. S. 365.) hat die Gattung Mulilla in zwei Unlerabtheilungen zerlegt ; in der ersten hat das erste Hinterleibssegment in beiden Geschlechtern etwas vor- stehende, nach vorn gerichtete Basalecken und ist unten mit einem Kiele versehen, die Männchen haben ausgerandete Augen, grosse Flügelschup- pen und aussen gespornte Mandibeln , bei den Weibchen sind das 3te und 4te Fühlerglied von gleicher Länge u. s. w. ; in der zweiten ün- lerabtheilung , welche der Verf. mit dem INamen Myrmilla belegt, hat das erste Hinterleibssegment jederseits an der Basis einen hakigen Zahn und ist unten eben, die Männchen haben gerundete Augen, unbe- wehrte Kiefer und kleine Flügelschuppen , bei den Weibchen ist das «'2' während des Jahres 1851. 127 dritte Fühlerglied doppelt so lang als das vierte. Ausser der belgischen M. rufipes ( ^-^ ephippinm P'abr. ) beschreibt VV. noch einige in der Schweiz einheimische Arien: M. subcomata $ n. sp. nmthmasslich das Weibchen der folgenden , von der Farbe einer weiblichen rufipes, nur ist der erste Hinterleibsring nicht rothgelb , sondern schwarz mit dunklen rolhgelbcn Seitenrändern, M. Limacidala Jur. ^, M. montana Panz. ^ $ , welche zur ersten — M. incompleta Serv. fV^ $ ($ di~ stincla Serv.) und M. calva $ , welche zur zweiten Unterabtheiluno- gehören. Hinsichlich der Bestimmung habe ich zu bemerken, dass M. incompleta $, wie der Verf. vermuthet, = ciliata Fabr. ist. Mutilla denliceps und bili neipunct ata, zwei nur im weib- lichen Geschlechte von Ghiliani aufgefundene neue Arten aus Para, wurden von Spinola (Compt. rend. d. Hym. de Para) beschrieben. Spinola's Bearbeitung der chilesischen Hymenopteren (in Gay's Faun, chil.) macht uns mit vielen neuen Arien von Mutilla und Thyti- niis und drei sehr ausgezeichneten neuen tJattungen bekannt, nämlich mit: Mutilla c hilensis , lunula ta , laevior^ tetragonodera, Gayi, welche sämmtlich nur erst im weiblichen, M. atripennis, attenuata, tenuiv en tris , die nur im männlichen Geschlechte be- kannt geworden sind, Bradynobaenus (n. G.) Gayi, Thynnus qua- drizonatu s, tricolor, erythrurus, hy alinip ennis, Cory- nura (n. G.) Gayi, flano f as ciat a, Aelurus tridens, Gayi, Chestus (n. G.) Gayi. Die Gattung Bradynobaenus ist auf ein Weibchen errichtet, an welchem die verdickten gezähnten Schienen und das erweiterte, aussen gezahnte erste Glied der Vorder - und Mit- telfüsse sehr bemerkenswerth ist. Corynura ist in beiden Geschlech- tern beschrieben. Das Männchen sieht einem Crabroniten nicht un- ähnlich, das ungeflügeüe Weibchen zeichnet sich durch länglich vier- eckigen Kopf aus ; die merkwürdigste, freilich nur im männlichen Ge- schlechte bekannt gewordene Galtung ist aber Chestus, dessen Fühler die Länge des Körpers haben, dessen Flügel fast ohne alle Zellen sind, und dessen letzter Hinterleibsring mit drei Spitzen bewaffnet ist. Von grossem Interesse für die entomologische Geographie ist die Entdeckung eines aller W'ahrscheinlichkeit nach zu den Thynnen gehörenden Insectes in Ostindien. Es ist bis jelzt nur ein ein- zelnes IMännchen desselben bekannt geworden , die Analogie lässt aber auf ein flügelloses Weibchen schliessen. Westwood hat das- selbe (Trans. Eni. Soc. I. S. 232.) unter dem Namen Iswara luleus als neue Gattung und Art ausführlich beschrieben und (Taf. 7. Fig. 5.) abgebildet. Seine Angaben über die Jlundtheile lauten : mandibulae graciles , falcatae, apice acutae , intus versus apicem dente tuberculi- formi praedilae. Maxillae parvae , lobo apicali ovali simplici membra- naceo paullum ciliato ; palpi max. minuti , ut videtur tri-articulati, art. 128 Schaum: Bericht über die Leistungen in der Entomologie basali brevissimo, secundo longiore, tertio brevi subconico, apice bise- tigero ; mentum elongato- obconicum , apice reclo truncato ; palpi lab. niinimi 3-articuIati, arl. fere aequalibus, ultimo suhacuto, seta lerminali. Die Gallung hat auch im Flügelgeäder einige Eigenlhümlichkeiten. Das von Capitain Boys gefangene Männchen misst 4y2 Lin. Zu dieser Familie wird, provisorisch wenigstens, von Spinola (Compt. rend. d. Hym. de Para) eine auf zwei in Sicilien gesammelte Weibchen mit rudimentären Flügeln errichtete neue Gattung Mesitius gestellt, welche durch unbewelirle Beine sehr von den Mutülen abweicht. Der Kücken des Melatliorax ähnelt dem von Tiphia, die Insertion der Fühler ist wie bei Omala nahe dem Munde. Es ist nicht unmöglich, dass die Gattung die Fähigkeit sich zusammenzukugeln besitzt; dann würde sie zu den Goldwespen in die INähe von Cleples gehören. Die ihrem Entdecker zu Ehren M. Ghilianii genannte Art ist 5 Mill. lang, schwarz mit glänzend rothem Thorax. Scolietae« Spinola beschrieb (Compt. rend. d. Hym. d. Para) zwei neue Arten aus Para, Sc, hex aspilo ta und Sc. confor- mis Klug , beide gehören zur Gattung Colpa Lep. , welche durch die spateiförmigen Dornen der Hinterschienen des Weibchens charakterisirt ist ; Sp. ist aber nicht geneigt , diese Galtung anzuerkennen, sondern bringt folgende Eintheilung der Scolien in zwei Gattungen und vier Unterabtheilungen in Vorschlag: 1. Alaruni superiorum cellulae cubi- tales quatuor. Scolia Fabr. a. Cellula cub. secunda nervös duos recur- rentes excipiens. Typus Sc. sexmaculata Fabr. b. Cellula cub. se- cunda nervum unicum recurrentem excipiens. Typus Sc. horlorum Fabr. — II. Alarum superiorum cellulae cubitales tres. Campsomeris Lep. a. Cellula cub. secunda nervös duos recurrentes excipiens. Typ. Sc. alrala Klug. b. Cellula cub. secunda nervum unicum recurrentem ex- cipiens. Typ. Sc. ^-punctata Fabr. Poinpilii» Diese Familie wird von Wessmael (Bull. d. Brux. XVIII. S, 451.) in zwei Gruppen zerlegt: Pompilidae homoga~ stricae und lypogastricae ; in der ersten , zu welcher die Gattungen CeropaleSy Pompilus, Salius, Aporus gehören , ist der zweite Bauchring bei beiden Geschlechtern gleichmässig gewölbt; in der zweiten beim Weibchen mit einem Quereindrucke versehen , sie enthält Priocnemis, Agenia, Fompilius. — Als neue Arten wurden von W. Pompilus va- cillans ^71 (cowcinnws ? Dahlb.), P. anceps +, möglicherweise das Weibchen von abnormis Dahlb., P. v enuslus J{ $ {elongatus'i Lep.) beschrieben. Von Smith wurden drei neue Arten beschrieben : Pompilus acU" minatus aus England (List of brit. Hymen, acul. app. S. 219.), — Micropleryx bicolor von Port INatal und M. fasciata ohne Valer- Jandsangabe (Ann. of mit. bist. VIL S. 28.). während des Jahres 1851. 129 Spinola stellte als neue Arten auf: Fompilus inconspicuus, , sobrinus, gaslricus Kl. (auch in Brasilien einheimisch), dipho~ nichus, Agenia Gayi, xanthopus, argenteo-signata, hirsu" tulttj speciosa, aus Chile (Gay's Faun, chil.) — Pompilvs dispilo- tusy niveo-fasciatiis, Agenia diinidiaticornis, von Para (Compt. rend. d. Hym. d. Para). Eine mit Pompilus verwandte neue Gattung, welche durch kamm- artig gezähnte Fühlerglieder sehr ausgezeichnet ist, wurde von Lucas in der Umgegend von Boghar (Algier) entdeckt und im Bull. d. 1. soc. ent. S. LXXV. m\t dem^^men Clav elia pompiliformis he\egt. Die vollständige, mit einer Abbildung begleitete Beschreibung ist später Ann. d. L soc. cntom. d. Franc. 1852. S. 4l7. Taf. 8. N. II. erschienen; die Angaben über die Fühlhörner lauten in derselben: antennae elon- gatae, subconvolutae, duodecim-articulatae , articulis utrinque dentalo- pectinatis, primo et ultimo tarnen cylindricis. Spliegcimae» Spinola beschrieb (Compt. rend. d. Hym. de Para) Sphex nilidiventris , costip ennis , difficilis, Po~ dium nitidum und kaematogastrum, und gab bei dieser Gele- genheit folgende Synopsis der 7 ihm bekannten Arten von Podium : A. Metathorax tomento aureo indutus a. alae flavescentes, immacu- lalae , venis concoloribus. P. flavipenne (Pepsis fl. Fabr. , Pod. lutei- penne Lep.) b. alae hyalinae , superiores fuscobimaculatae. F. Gorya- num Lep. — B. Metathorax parce pubescens , tomento aureo de- stitulus. a. pedes nigri. «. alae flavescentes, immaculatae. P. La^ treillei Spin, (^flavipenne Latr. ) ß. alae hyalinae fusco - maculatae. + abdoraen nigrum. P, nitidum Sp. + + abdomen rubrum excepto petiolo. P. ritbriventre Fabr. b. pedes sanguinei. a. alae flavescen« tes , immaculatae , abdomine toto sanguineo, P. kaematogastrum Spin. ß. alae hyalinae, fusco -maculatae , abdomine nigro. P. rufipes Fabr. — Sp. ist übrigens geneigt, die Gattung Podium mit Pelopaeus zu vereinigen, ebenso wie er Mischus Jur. nicht von Ammophila getrennt wissen will. Als Grund der Trennung von Mischus wird die gestielte dritte Cubitalzelle der Vorderflügel angeführt, dass darin aber kein ge- netischer Charakter liegt , beweist eine von Sp. hier unter dem Na- men Ammophila B ocandei beschriebene neue Art vom Senegal, bei welcher die zweite Cubitalzelle gestielt ist. Derselbe stellte (in Gay's Faun, chil.) Ceropnles chilensis, Am- mophila ruficosla, Pelopaeus chilensis, Sphex melaena , chi~ lensis, n. A. aus Chili, auf. Von Smith (Ann. of nat. bist. VIL S. 28.) wurden Trigonopsis affinis und violaceus, zwei n. A. aus Brasilien und das noch un- bekannte Männchen von Chlorion splendidum Fabr. [Pronaeus Campbelli Archiv f. Naturgesch. XVIII. Jahrg. 2. Bd. 1 130 Schaum: Bericht über die Leistungen in der Entomologie Saund.) aus Ostindien beschrieben. Wahrscheinlich gehört in diese Familie auch die neue von Sniilh (a. a. 0.) errichtete Gattung Lar~ raxena, mit der einzigen Art L. princep s aus Brasilien; der Verf. hat über die systematische Stellung derselben Nichts bemerkt, auch die wichtigern Kennzeichen derselben nicht hervorgehoben; ich beschränke mich daher darauf, sie einfach namhaft zu machen, denn die ganze Be- schreibung lässt sich hier nicht mittheilen. Hai dem an (Froc. Philad. Acad. IV. S. 205.) theilte die Cha- raktere von Ämpulex pennsylvanicus , einer n. Art aus den Ver- einigten Staaten mit. Bennliecitles» Einige neue chilesische Arten wurden von Spinola (a. a. 0.) bekannt gemacht: Monedula chilensis , seri' cea^ Bemhex Brullei, sulphurea. liarratae» Auch diese Familie erhielt durch Spinola einen Zuwachs von mehreren Arten: Larva rufiventris, chil e n sis , Gayi, Pison chilensis^ areolatus , aus Chile (Gay's Faun, chil.) — Pison par aen sis, Larra /at er iseer- ticalis f Gymnia apicalis ^ libialis f Tenthredo nigriceps f während des Jahres 1851. 137 rubricollis , appendiculala , als neue Arten aus Para auf, und setzte die Untergattangen von Hxjloloma in folgender Weise aus- einander: A. cellulis radialibus 2, interiore inaxima, exteriore parva, appendiciformi , interdum aperta , incompleta. a. cellulis cubitalibus quatuor. Hylotoma Latr. b. cellulis cubitalibus tribus. Didymia Lep. — B. Cellula radiali unica magna appendice destitula. a. cellulis cubitalibus quatuor. Plilia Lep. b. cellulis cubitalibus tribus. Gy- mnia Lep. Vier neue chilesische Arten von Tenthredo wurden von dem- selben (in Gay's Faun, chil.) bekannt gemacht: T. coquimbensis, leucomus, co gnata, varinervia. Westwood hat in „Gardener's Chronicie" die seltene Lyda fasciata Curt. im vollkommenen und im Raupenzuslande dargestellt, die Raupen leben gesellig auf den Blättern des Birnbaums. Von Heeger wurden die früheren Stände von Dolerus niger Klug, beobachtet. Die Raupen nähreu sich von Ahornblättern und spinnen sich ihr Gehäuse, in welchem sie überwintern, in dem aus- gefressnen Räume der Blätter selbst. (Sitzungsber, der Wien. Acad. VIL 214. Taf. VII.), Coleoptera. Von dem von B la n c h a r d bearbeiteten Käfer-Kataloge des Pariser Museums ist die zweite Lieferung erschienen, in welcher die Aufzählung der Scarabaeiden fortgesetzt und zwar die Gruppe der Melolonthidae und Rutelidae behandelt ist. „Museum d'histoire naturelle de Paris. Catalogue de la Collection entomologique. Classe de Insectes. Ordre des Co- leopteres. 2eme livr." Ueber die Art der Ausführung habe ich im vorigen Jahre berichtet. Auf den Inhalt des vor- liegenden Heftes werde ich bei den Scarabaeiden zurück- kommen. Von Küster 's Käfern Europa's ist das 22ste Heft er- schienen. Suffrian hat zu demselben die Beschreibungen einiger Mallhi- nen , Bach die einiger Apionen beigesteuert. — Der nordamerika- nische Clytus erythrocephalus Fabr. wird hier vom Verf. mit Unrecht der europäischen Fauna zugezählt , weil er ein paar mal lebend bei Triest und Fiume gefunden ist, er ist offenbar mit Schiffen dort- hin gelangt. 138 Schaum: Bericht über die Leistungen in der Entomologie Von J. Sturm's Deutschlands Fauna, fortgesetzt von J. Sturm, ist das 21ste Bändchen ausgegeben worden. Es sind in demselben sämmlliche von Erichson beschriebene Gattungen und Arten der Rhysodides (ßhxjsodes) und Cucujipes (Cucujus, Pediacus , Pldoeoslichus , Laemophloeus, Lalhropus , Dendro- phagus, Brontes, Psammoeciis, Silvanus) , und aus der Familie der Co- lydier nachträglich die Gattung Anommalus durch vollendet schöne Abbildungen erläutert. In einem Anhange ist eine dritte Art der Lauf- käfergattung Anophthalnms bekannt gemacht (s. u.). Der erste Band von Bach's Käferfauna für Nord- und Mitteldeutschland mit besonderer Rücksicht auf die preussi- schen Rheinlande ist mit der zweiten, jetzt ausgegebnen Lie- ferung geschlossen worden. Ich habe bereits im Jahresberichte für 1849 bemerkt, dass das Werk nur aus andern Schriften zusammengetragen ist. Systematische Uebersicht der Käfer um München , von Max Gemminger. Jena 1851. Die Gesammtzahl der bis jetzt hei München vorkommenden Kä- fer beläuft sich auf 2453 Arten. Es sind aber viele selbstständige Species vom Verf. als Varietäten aufgeführt, z. B. Platysma anguslala als Abänderung von oblongopunctala , Graphoderus zonalus von eine- reus , Silpha dispar von S. sinuala etc. etc. ; Hydroporus reticttlatus wird wieder, nach Duftschmidl's Vorgange, aber ganz mit Unrecht, als Weibchen von H. inaeqnalis bezeichnet. Ueberall, wo die Arten einer Gattung schwierig zu unterscheiden sind (z. B. bei Aniara, Me^ ligethes, Epuraea, Atomaria, Cryplophagtts etc.) , spricht der Verf. die Ansicht aus, dass eine grössere oder geringere Zahl derselben künst- lich ist, ohne indessen in irgend einem Falle wirklich eine namhaft zu machen. In solchen Galtungen ist das Verzeichniss sehr ärmlich. Von den Staphylinen sagt er S 55: ,,Bei dieser ohnehin so schwieri- gen Familie ist die Aufstellung neuer Arten wirklich zur Manie ausge- artet. Wohin soll das Studium der Entomologie kommen , wenn die Durchlesung ganzer Seilen nothwendig ist, um die Diagnose zweier kritischer Arten festzustellen und sich trotzdem kein hinreichendes Merkmal zum Unterschiede erweist? Dahin gehören namentlich viele der neueren Erichson'schen Arten." ! Bach lieferte im S.Bande der Verhandlungen des na- turhistorischen Vereins der Rheinlande oinen Nachtrag zu Förster's Verzeichniss der in der Rheinprovinz vorkommen- den Käfer (s. Jahresber. f. 1H49), in welchem 77 Arten auf- gezählt sind. während des Jahres 1851. 139 Verzeichniss märkischer in Erichson's Käfern der Mark Brandenburg nicht angegebner Käfer von Kraatz (Ent. Zeit. S. 283. u. S.291.). Der Verf. macht 53 Arten namhaft, welche zu den in Erichson's KäTern der Mark behandelten Familien gehören und erst seit dem Er- scheinen dieses Werks in der Mark aufgefunden sind. Als neu ist nur eine, Philontus exilis, aufgestellt. Indem aber auf der andern Seite 6 Erichson'sche Species eingehen , beträgt der Zuwachs im Ganzen nur 47 Arten. Bemerkungen über Myrmecophilen von Kraatz (Ent. Zeit. S. 166.). Die neuen in diesem kleinen Aufsatze mitgetheilten Beobachtun. gen bestehen in dem Kachweis, dass Homalota caesula Er. in den Ne- stern von Formica fuliginosa vorkommt und in der Entdeckung eines neuen Ptenidiwn und neuen Calops , welche bei Berlin in Gesell. Schaft verschiedener Ameisen aufgefunden worden und hier beschrie- ben sind, Mittheilungen über die siebenbürgische Fauna sind in zwei Aufsätzen enthalten, welche von Fuss (Entomologische Bemerkungen) und von ßielz (der iSchlossberg bei Deva und seine Umgebung in entomologischer Beziehung) in den Verh. des siebenbürg. Ver. f. Naturvviss. S. 112. u, S. 146. ver- öffentlicht worden sind. Die bemerkenswertheren von Thomson bei Ramslösa in Schonen gesammelten Käfer-Species sind Vet. Akad. Öfvers. 1851. S. 132. aufgezählt worden. Weu sind unter denselben drei Stenus - Arien , deren Diagnosen ich weiter unten mittheilen werde. Sieben für die englische Coleopteren-Fauna neue, im J. 1851 zuerst aufgefundene, Arten sind von ihren Entdeckern im Zoologist namhaft gemacht und vonNewman (ebenda Pref. S. XI.). verzeichnet worden. Enumeration des Coleopteres trouves dans le midi de la France et en Catalogne par Kiesenwetter (Annal. d. 1. soc. entom. de Franc. S. 385—440. , S. 577—656. , Taf. 11, N. 1.). Der Yerf. hat hier die interessanteren ^ vorzugsweise bei Perpi* 140 Schaum: Bericht über die Leistungen in der Entomologie gnan , in den östlichen Pyrenäen , bei Gerona und auf dem Mont Ser- rat von ihm gesammeilen Arten verzeichnet und die zahlreichen neu- entdeckten sorgfältig beschrieben. Die Mehrzahl der letztern ist schon in der Ent. Zeit. 1850. S. 217. vom Verf. durch Diagnosen kenntlich gemacht und in den vorigen Bericht aufgenommen worden, ich er- wähne daher gegenwärtig bei den einzelnen Familien nur diejenigen, welche hier zuerst in die Wissenschaft eingeführt werden. Sieben neue Coleopteren aus Südeuropa und Marocco sind von Fairmaire vorläufig durch Diagnosen (Rev. et Mag. d. Zool, S. 527.), später auch durch ausführliche Be- schreibungen und zum Theil durch Abbildungen (Ann. d. 1. SOG. entomol. de Franc. 1852. S. 69. ff. ) bekannt gemacht worden. Es befinden sich unter denselben zwei neue Gattungen, Ämaurops zur Familie der Fselaphier, und Harminius zu der der Eucnemiden ge- hörig, und eine neue Art von Faussus. Eine grössere Anzahl neuer, meist südeuropäischer Kä- fer, darunter mehrere neue Genera, hat Mulsant, zum Theil in Verbindung mit Rey, in den Memoires de Täcademie na- tionale de Lyon t. I. beschrieben. Roth hat von einer Centurie abyssinischer Coleopte- ren die Diagnosen in diesem Archiv (1851. S. 115 — 133.) mitgelheilt. Der Verf. hat weder Lefebure's noch Gali- nier's „Voyage en Abyssinie" verglichen und daher eine An- zahl von Arten als neu aufgestellt, welche bereits in die- sen Reisewerken von Guerin und Reiche beschrieben sind. Reiche hat dies Annal. d. la soc. entom. 1852. S. 95. zur Sprache gebracht und ein berichtigtes Namens -Ver- zeichniss der 100 von Roth charakterisirten Species mit- getheilt. VonBoheman's „Insecta Caffrariae annis 1838—1845 a J. A. Wahlberg collecla" ist der zweite Theil des ersten Bandes erschienen. (S. Jahresb. f. 1848. S. 122.). Es sind hier die Huprestiden , Elateriden und die im liatreille'- schen Systeme folgenden Familien bis zum Schlüsse der Hydrophiliden behandelt worden. Die Zahl der neuen Arten ist sehr gross, es hat fiber nur eine mit Tetralobus nahe verwandte Elaleien-Form zur Auf- während des Jahres 1851. 141 Stellung einer neuen Gattung, Elasmocerus, Veranlassung gegeben. Die Buprestiden und Lyciden sind vofj Fahraeus bearbeitet. Coquerel hat in Giicrin's Revue et Magaz. de Zool. 1851. S. 86. die Diagnosen von 31 neuen in Madagaskar einheimischen Coleopteren veröffentlicht, deren vollständige Beschreibungen auch bereits in den Ann. d. 1. soc. enlom. d. Franc. 1852 3eme trim. S. 350. erschienen sind , und daher bei der Erwähnung der einzelnen Arten gleich mit berück- sichtigt werden konnten. Lecon te hat angefangen, die zahlreichen von ihm wäh- rend eines 14 monatlichen Aufenthaltes in Californien ent- deckten Coleopteren familienweise bekannt zu machen „De- scriptions of new species ofColeoptera from California.^* (Ann. of Ihe Lyceum of Nat. Hisi. of NewYork Vol. V. N. 4. S. 125 —216.). In der vorliegenden Abhandlung, deren letzter Theil erst im Fe- bruar 1852 erschienen, aber für diesen Bericht mit benutzt worden ist, sind die neuen Arten der Tenebrionidae , Melandryadae, Lagriariae, Anthicidae , Mordellonae , Oedemeridae, Meloides , Hislerini, Cicindeli- dae , Carabidae , Dyliscidac , Hijdrophilidae, Cleridae und Pselaphidae beschrieben; viele derselben haben zur Aufstellung neuer Galtungen Ver- anlassung gegeben. Die Käfer sind in verschiedenen Theilen Californiens (bei San Krancisco, San Jose, San Diego, Vallecitas, in der Wüste des Colorado , am Coloradofluss, im Thale des Gila) gesammelt worden. Charakteristisch für die Fauna des Landes ist besonders das numeri- sche Uebergewicht der Tenebrioniden. Gelegentlich hat der Verf. in Noten auch einige noch unbeschriebene Arten aus dem Innern des nordamerikanischen Continents charakterisirl. Enumeration des noiivelles especes de Coleopteres rap- portes par M. V. Mots ch ulsky de son dernier voyage (Bull. d. Mose. XXIV. N. IV. S. 479.). lieber die jährliche Vertheilung der Käfer hatFritsch in den Sitzungsberichten der Wiener Academie (VI. S. 3 — 42.) einen Aufsatz geliefert, in welchem die Erscheinungszeit der meisten Käfergattungen bei Prag besprochen und die in den einzelnen Monaten vorherrschenden Arten namhaft gemacht werden. Die milgetheilten Data stützen sich nur auf die Beob- achtung eines einzigen Jahres. Am Schlüsse der Abhand- lung hat der Verfasser Tabellen über die Periode des Er- 142 Schaum: Bericht über die Leistungen in der Entomologie scheinens sowohl für die Gattungen als für die Familien ent- worfen. Sichere Resultate ergeben derartige Beobachtungen nur , wenn sie durch eine Reihe von Jaliren fortgesetzt werden. Im andern Falle leiten sie vielfach irre. Als Beleg hierfür führe ich z. B. an, dass der Verf. für die Arten der Gattung Carabus eine doppelte Generation im Laufe eines Jahres annimmt und die Dauer ihrer Äletamorphose auf 1 — 2 Monate festsetzt, weil er sie im Mai und Anfang Juni und dann wieder im Juli und August in grösster Zahl angetroffen hat. Es ist aber seit langer Zeit bekannt, dass sie 1 — 2 Jahre zu ihrer Verwand- lung gebrauchen. Cicindeletae* Diese Familie ist mit folgenden neuen Arten bereichert worden: von Coquerel (Rev. et Mag. d. Zool. S. 86. Ann. d. 1. soc. entom. d. Franc. 1852. S. 359. Taf. 9. Fig. 1.) mit Cicindela fallax aus Madagascar; von Leconte (Ann. of the Lyc. of N. York V. N. 4.) mit Ct- cindela gr avida, imperfecta, t enuisignata , haemorr ha- gicay sigmoidea, latesi gnat a aus Californien, ascend e ns aus Georgia, serpens aus Florida, cumatilis aus Louisiana; von Tat um (Ann. nat. bist. Vlll. S. 49.) : mit Iresia smarag dina aus Brasilien , grösser als l. Lacordairii mit breiterem Halsschild und breiteren Flügeldecken (worin die Art von l. Beskii Mannh. und ver- sicolor Chaud. abweicht, ist nicht angegeben), Odontocheila De Gan~ dii aus Brasilien, Tetracha viridis ebendaher, der T. elongata Rei- che ähnlich, aber grün, mit kleinerem Kopf, weniger vorragenden Au- gen, glatteren Flügeldecken (scheint mit Meg. femoralis Perty sehr nahe verwandt, wenn nicht einerlei zu sein), Myrmecoptera laeia, ausgezeichnete n. A. aus Abyssinien, grösser als M. egregia Germ, und anders gezeichnet. Referent besprach (Ent. Zeit. S- 270.) einige Varietäten der Cicindela campeslris (C. funebris St., nigrila Dej. , saphyrina Gene, Olivieria Brülle, maroccana Fabr.). Catalogue des Coleopteres de la coliection de J. B. Geh in. 1. Fase. Familie des Cicindeliens. Metz 1851. Ist ein einfaches Wamens- verzeichniss der in der Sammlung des Verf. enthaltenen Arten. Die Synonymie ist nichts weniger als vollständig , und enthält mancherlei Irrthümer; auch die Vaterlandsangaben sind nicht immer genau. Cara1>icit Laferte- Seneclere hat einen grösseren Aufsatz über die Gruppe der Patellimanen geliefert „Revision de la tribu des Patellimanes de Dejean« (Ann. d. 1. soc. ent. S. 209—294.) ; sie ist von ihm in demselben Umfange , wie von Dejean, angenommen während des Jahres 1851. 143 und durch denselben Charakter , nämlich durch die viereckige Gestalt der männlichen Vorderfiissglieder , begründet, womit es dann freilich in schneidendem NViderspruche sieht, dass die beiden zuerst abgehan- delten Gattungen Brachygnathus Perty und Isolarsus Laf. einfache, gar nicht erweiterte Vorderfüsse im männlichen Geschlechle besitzen , ja die letzlere gerade dieses Charakters halber hier zuerst von Pana- gaeus abgesondert wird. — Die Gruppe wird vom Verf. in vier ünter- abtheilungen, jede Unlerabtheilung wieder in eine grössere Zahl von Galtungen zerlegt, welche in den wenigsten Fällen auf eine sorgfältige Untersuchung der Jlundtheile, sondern fast ohne Ausnahme auf gering- fugige Differenzen des Habitus, auf die Gestall eines einzelnen Körper- theils, selbst auf Behaarung und Färbung basirt sind. In den einzelnen Gattungen hat der Verf. die in seiner ausserordentlich reichen Sammlung vorhandenen Arten übersichtlich gruppirt und namhaft gemacht und die zahlreichen neuen grossentheils in Anmerkungen kurz bezeich- net; zu einer wissenschaftlichen Begründung der letztern dürften in- dessen die mitgetheilten Angaben , welche häufig bloss auf die Grösse und ein oder das andere Kennzeichen Bezug nehmen, nicht immer hinreichen. Sehr unangenehm fällt hier die höchst unvollständige Be- kanntschaft des Verf. mit den Arbeiten seiner Vorgänger auf; De- jean's Species und Catalog, Brulle's und Castelnau's Schriften und Gue- rin's Revue Zoologiquc sind fast die einzigen Werke, welche von ihm benutzt sind; alle in England, Nordamerika und Russland und die meisten in Deutschland über denselben Gegenstand erschienenen Abhandlungen, und zwar nicht bloss die Beschreibungen einzelner zur Gruppe der Patel- limanen gehöriger Arten , sondern selbst eine so umfassende Arbeit wie Leconte's Catalogue of the Geodephagous Coleoptera of the United Sta- tes , sind gänzlich unberücksichtigt geblieben. Daher sind auch vom Verf. nicht nur mehrfach Zweifel über die Synonymie von Arten erho- ben worden, welche bereits völlig geschlichtet sind (z. B. über Cara» bus angulatus Fabr. und Cychrus reßexus Fabr.) , sondern auch manche Species als neu bezeichnet, welche seit längerer Zeit sehr kenntlich be- schrieben ist. (Z.B. Panagaeus lapidarius =. crucigerus Say, Chlaenius exaratus == niger Randall, Oodes leucodactylus = cupreus Chaud.) — Die vier Unterabtheilungen , in welche die Gruppe der Patellimanen vom Verf. aufgelöst wird, sind : die Panagaeites, welche durch einen klei- nen an der Basis zusammengezogenen Kopf und sehr vorstehende Augen charakterisirt werden ; die Cklaenides , deren Flügeldecken gewöhnlich behaart und deren Kinnzahn zweispaltig, deren Halsschild schmäler ist als die Flügeldecken an der Basis ; die Oodites mit stets glatten Flü- geldecken , einfachem Kinnzahn und einem Halsschilde , welches ge- wöhnlich ebenso breit ist wie die Flügeldecken; und die Licinides^ bei denen der Zahn in der Ausrandung des Kinns fehlt. — Die Pana- gaeites bestehen aus den Gallungen ßracAj/^natÄMs Perty, (Eurysoma Dej.) , Is otarsus Laf., mit einfachen Vorderfüssen im männlichen l44 Schaum: Bericht über die Leistungen in der Entomologie Geschlechle, wi« ßrachygnathus, von diesem besonders durch die dün- nen und flachen Bauchringe unterschieden, und die sämmtlichen asiati. sehen , afrikanischen und neuholländischen, bisher zu Panagaeus ge- stülllen Arten enthaltend; Panagaeus \.a.\r. ; Coplia Brüll.; Geobius Dej. (wo die Vorderfüsse möglicherweise auch in beiden Geschlechtern gleichgebildet sind); und Loricera Lalr. Aus dieser Unterabtheilung besitzt der Verf. 40 hier aufgeführte Arten. — Die Chlaenides enthalten CaUistus Bon. ; Ocydromus Dej. n. G., deren Name nachträg- lich als bereits vergeben in Ocyhatus umgeändert wird, mit messer- förmigem Endgliede der Maxillartaster beim Männchen (4 n. A.) ; Ver- tagus Dej.; Hom alolachnus Laf. ursprünglich unter dem vergebe- nen Namen Omalotrichus aufgestellt, auf Chlaenius sexmaculatus Dej. gegründet, weil er eine steife, jederseits in zwei Reihen angeordnete Behaarung besitzt und sich von Chlaenius durch kräftigere Taster mit in beiden Geschlechtern schwach beilförmigem Endgliede, von Epomis durch seitlich gerundetes Halsschild, gewölbte und längere Flügeldekr- ken unterscheidet; B arymo rphus Laf. mit Diaphoropsophus Chaud. Bull. d. Mose. 1850, einerlei, mit 2 angeblich neuen Arten, von denen die zweite B. c o ncinnus indessen auch schon von Chaudoir als D. Mellyi beschrieben ist; AI eptocerus Laf. mit Chlaenius qua dr ipus lul a lus Schb. Dej. gebildet, von Chlaenius durch ungewöhnlich breites, maltschwarzes Halsschild und leicht gekrümmtes (cambre) an der Spitze merklich erweitertes Endglied der Lippentaster unterschie- den; Hop lo g enius Laf. auf Chlaenius eximius Dej. errichtet, iden- tisch mit E ccop to m e n US Chaud. (s. vor. Jahresber. S. 170.); Chlae- nius Bon.; Epomis Bon.; Dilob ochilu s LaL, ursprünglich Tomochi~ lus vom Verf. genannt, für Epomis Westermanni Dej. Cat. gegründet, dessen Taster im männlichen Geschlechte stark beilförmig, dessen Über- lippe lief ausgerandet, dessen drei erweiterte männliche Vorderfuss- glieder etwas länger als breit sind, und der auch im Habitus von Epo- mis abweicht, insofern die Flügeldecken ohne gelben Rand sind; Aea- cus Laf., den Chlaenius carbonarius Dej. und eine neue A., A. sly- gius, beide vom Senegal, enthaltend, welche ganz schwarz sind, de- ren Halsschild an der Basis so breit ist als die Flügeldecken, und de- ren Fühlhörner sich gegen die Spitze hin nicht verschmälern; Eury- dactylus Laf., auf Chlaenius tomenlosus Knoch beschränkt, welcher schwach beilförmige Taster wie Epomis und sehr breite männliche Vorderfussglieder besitzt; Dercylus Gast.; Asporiniis Gast.; Gly» ptoderus Laf. mit zwei neuen A. , G. Guerinii aus Bolivien und G. aurolimbatus Reiche nus Südmexiko, deren Kinnzahn sehr entwickelt und deutlich zweispaltig ist, und deren drei im männlichen Geschlechte erweiterte Vorderfussglieder an Grösse allmählich abneh- men; Rhopalopalpus Laf., im Aussehen an Poecilus erinnernd, be- sonders durch die keulenförmige Gestalt aller Tasterglieder ausgezeich- net, mit einer n. A. , R. poeciloides aus Nordindien ; Amblygem während des Jahres 1851. 145 nius auf ein einzelnes Weibchen einer neuen, A. chlaenioid es be- nannten Art aus IVordindien gegründet und daher nur sehr unvollstän- dig charaiiterisirt, mit gerundetem Kinnzahn, sehr langen zarten Tastern, deren Glieder alle fast walzenförmig sind, und sehr langer, vorn sehr schwach ausgerandeler Überlippe; Dinodes Bon. Die Zahl der vom Verf. erwähnten Arten steigt in dieser Unterabiheilung auf 247. — Die Ooditen mit 45 A. werden gebildet von den Gattungen Hoplole ~ nus Laf. mit eiförmigem Endgliede der Maxillartaster und eiförmigen Lippentastern des Männchens (f/. itisignis n. A. vom Senegal) ; Lon- choslernus Laf. durch die Gestalt des Frosternum ausgezeichnet, wel- ches ähnlich wie bei Hydrophiius mit einer scharfen Spitze endigt (^Ood. hispanicus l)e].^ semistrialns De]., siiblaevis Kelche)-, Pri ono gnat hus Laf. (vergebner Name) mit ungev>'öhnlich langen , in einen zweispalti- gen Haken endigenden, innen sägeförmig gezähnten Maxillen (P. fossor, n. A. vom Senegal); Oodes Bon.; H olol eins Laf. mit Chlaenius ni- tidulus Dej. gebildet, weicht von Oodes durch die Gestalt des Hals- schildes , welches an der Basis schmäler ist , als die Flügeldecken , von Chlaenius durch einfachen Kinnzahn und glatte Flögeldecken ab. — Die Liciniden enthalten die Gattungen Dicaelus Bon. (16 A.) ; Rembus Latr. (11 A); LicmMs Lalr. (11 A.) ; Badisler Bon. (6 A.). In der Galtung Licinus hat der Verf. zwei Dejean'sche Arteji eingezogen, L. granulatus als Abänderung des silphoides, und L, siculus als solche des brevicoUis ; zu den Arten \on Dicaelus bemerke ich, dass D. qua- dralus nicht die gleichnamige Art von Leconte, sondern = dilata- tus Say, dagegen D. Lecont ei Laf. = quadratus Lee. zu sein scheint. Die Bearbeitung der von Bocande in den portugiesischen Besit- zungen am Senegal gesammelten Carabicinen hat Laferte (Guer. Rev. et Mag. d Zool. S.81. 221. 346. 427.) forlgesetzt, aber auch in die- sem Jahre noch bei weitem nicht beendet. Die von ihm a. a. 0. be- schriebenen Arten sind: Callistus quinquemaculatus, Ocydromus discicollis , 0. Deyrollei, 0. striatopunclalus, Omalo- trichus sexmaculalus Dej. var. , 0. vertagoides, Chlaenius nolabi~ lis , gonioderus, o b e sus , zygogra minus, aulicus , venal or CO mp licatus , asse c la, virgula, B run et ii, melancholicus, anthracoderuSf elo n gatus , s aginalus , lucidicollis, pal~ p ali s , opulentus, meliculosus, mo ro sus , s ollici tus. Eine sehr grosse Zahl neuer Arten, meist aus Californien, und Sechs neue Genera sind von Leconte (Ann. of the Lyc. of N. York vol. V. nr 4.) aufgestellt worden. Die ersleren vertheilen sich auf folgende Gattungen: Ega (1), Diaphorus (1), Axinopalpus (1), Philo- tecnus'i (2), Aprislus (l), Cymindis (1), Lebia {2), Flatijnus (1), Chlae- nius (6), Oodes (1), Loricera (1), Poecilus (2), Pteroslichus (7), Di- Archiv f. Naturgesch. XVIII. Jahrg. 2. Bd. K 146 Schaum: Bericht über die Leistungen in der Entomologie cheirus (2), Harpalus {3), Odontium {!], Ochthedromus (^21), Tachys (11), Dyschirius (7), Schizogenius (4), Clivina (2), Scarites (1), Calosoma (3), Callisthenes (2), Elaphrus (1), Omophron (1). Die neu errichteten Genera sind : Enap horus , mit Diaphorus verwandt, aber von flachem Bau, mit vorragenden Hinterecken des Halsschildes, das erste Fühlerglied so lang wie die drei folgenden, die letzten sieben länger als breit, schwach zusammengedrückt, das vierte Fussglied einfach, das erste Glied der Hinterfusse lang. E. rufulus n. A. aus Californien. Thalpius , auf Helluo pygmaeus Dej. gegründet, von Helluo- morpha durch langes erstes Fühlerglied und ungezahntes Kinn , von Diaphorus durch perlschnurförmige Fühler und kürzere Hinterfusse un- terschieden. (Diaphorus dorsalis Brülle gehört als Synonym zu Helluo pygmaeus Dej.). ApaneSf mit Cymindis lucidula Dej., sinuata Dej. und einer neuen A. , A. opaca aus Georgia gebildet, weicht von Axinopalpus Lee. durch kürzere, am Ende nicht spitze Maxillartaster , dünnere La- bialtaster mit längerem vorletztem Gliede, längeren Kinnzahn und schwach ausgerandetes, nicht fadenförmiges viertes F'ussglied ab. Bomius, zur Aufnahme von Dromius americanus Dej., D. li- nearis {angustus Lee. olim) , D. nigrinus Mannh. und B. lucidus , einer neuen Art aus Californien, bestimmt, und besonders durch das in der Mitte kaum gezahnte Kinn und einfache oder kaum gezähnte Klauen charakterisirt. Pericompsus, zur ßembidien - Gruppe gehörig, mit einfachem JVahtstreif (ohne Streif neben dem Schildchen) , nicht unterbrochenem Randstreif und einfachen männlichen Vorderfüssen. Dahin Bemh. ephip~ pialutn Say und zwei n. A. aus Californien: P. sellatus und lae- tu lus. Ahephorus, ziemlich vom Ansehen eines Dyschirius, aber der Kopf grösser , die Flügeldecken schon vor der Mitte verschmälert, hin- ter der Mitte abschüssig., an der Spitze plötzlich gerundet, ohne alle Schultern und ohne Randpunkle. A. mar itimus , am stillen Meere bei San Diego in Californien sehr häufig. Ferner gab Leconte neue Diagnosen der Gattungen Axinopal- pus Lee, Apristus Chaud., Dicheirus Mannh., Tachys Knoch, Callisthe- nes Fisch. Eine vollständige Uebersicht der bisher aufgefundenen chilesi- schen Carabici hat Soli er in Gay's Faun. chil. geliefert. Den bereits bekannten Arten werden hier folgende neue hinzugefügt, in der Gruppe der ächten Caraben: Ceroglossits indiconotus (sie!); — in der Gruppe der Trun c at i p e n n i e n : Omo stenus (n. G.) maculip ennis, Eu- proclus (n. G.) fasciatuSf Plagiotelum (n. G.) irinum [Ony- während des Jahres 1851. 147 plerygia Irinae Hombr, et Jacq.) , Calleida nigra - fas data, gut- tula, cy anoptera [Drom. cyanipennis'i Brüll.), chilensisj Dro~ mius cy aneus j erythropus, sulcatulus, macrocephalus, pi- clus, nigrolestaceus, Coptoderainccrta,Lebia azurea, Oxoi~ des (n. G.) obs curus , V ariop alpis (n. G.) humer alis; — in der Gruppe der S üb uli pa 1 p en : A emalodera (n. G.) dentoma- culata, limbata, Trechus angustatus, Thalassobius {n. G.) teslaceus (ein Bewohner des Mecresufers, durch kleine Augen und den hinten einen Hals bildenden Kopf ausgezeichnet), Bembidium man» dibu l ar e , Spinolae, c hilens e , maculatum, D er besii, el e~ g ans , cir culiforme ^ punctig er um , nigritum, ine er tu m , marginatum, Fis cheri, convexiusculum, inconstans, An- bei, Servillei, Fabricii, melanopodes; — Tropopsis (n. G.) mar ginico llis , bigullatus, eine neue Gruppe, die der Tropo- psiten bildend; — in der Gruppe der Feronien: Merizodus (n. G.) an g US t ic 0 l lis , M onol obus (n. G.) testaceus, Cnem alob us cyat hico llis , cyaneus (Cnemacanthus cyaneusl Brull.) , Creobius Troberti, Agonum dislin dum , Dejeanii, cordicolle, G ayi^ chilens e , ambiguum, melas, Tropopterus (n. G.) Giraudyi, Duponclielii, nitidus , Moni agnei , ^ emaglossa (n. G.) bre- vis, Polpochila (n. G.) p ar all ela , Feronomorpha (n. G.) Fischeri,sulcata, rufescens, Feronia agonoides, a er ata, obscuripennis , p ar vula, Baripus subsulcatus , Stylo soma (n. G.) breve, Anlarctia coquimbana, caerulea, quadricol^ lis, latic 0 llis , Eulogeneius (n. G.) fuscus; — in der Gruppe der Harpaliden: Harpalus aequilalus, punctobasis, amoe- nus, Acupalpus p allidus, impressifrons, bifossulatus, ru- fico llis , tibialis , arcobasis, fov eic ollis. Von Roth (dies. Arch, S. 115.) sind 1 Polyslichus, l Aplitius, 1 Brachinus , 3 Anlhia, 1 Chlaenius , 1 Agonum, 1 Poecilus , 1 Argulor, l Abacetus , 3 Harpalus aus Abyssinicn durch Diagnosen bekannt ge- maclit , von denen nach Reiche (Ann. d. 1, soc. ent. 1852. S. 95.) Anthia dimidiata = Galinieri Reiche = telrasligma Chaud. ; A. leuco- melana = Ferreti Reiche; Chlaenius Irigreanus = cupreocinclus Rei- che ist. Letzner hat (Bresl. Zeitschr. für Entom. N. 17. S. 113. und N. 20. S. 186.) seine Bearbeitung der schlesischen Laufkäfer forlge- setzt ; es sind in diesem Jahrgange nur bekannte Arten von ihm be- schrieben, welche mit sehr wenigen Ausnahmen auch in der Mark Brandenburg einheimisch sind. — In den Verh. der schles. Gesellsch. im Jahr 1850. besprach derselbe das Vorkommen von JVeina nivalis Payk. und Platysma negligejis Sturm (^Feronia Slurmii Dej.) im Riesen- gebirge und die Abänderungen, denen beide Arten unterworfen sind. Zu 148 Schaum: Bericht über die Leistungen in der Entomologie denen der ersteren gehören, wie beliannt, N. Gyllenhalii Schh. Dej. und arclica Dej. (hyperborea Gyll.). Eine umfassende Bebarbeitung der europäischen Arien von ßcw- bidium hat Ja cqu el i n - D u va 1 Ann. d. 1. soc. enlom. 1851. S. 441 — 576. begonnen und Jahrgang 1852. S. 101 — 276. bereits zu Ende ge- führt , so dass ich hier gleich über den Schluss mit berichte. — Der Verf. hat sowohl die Unterscheidung der Arten als auch die Feststel- lung der Synonymie vielfach gefördert, sich auch von der modernen Manie, jede habituelle Gruppe zu einem Genus zu erheben, frei zu hal- ten gewusst. Er bringt die von ihm beschriebenen 122 Arten (dar- unter einige bisher nur in Algier beobachtete) in 17 Abtheilungen, welche durch Pubescenz oder Glätte des Körpers, Gestalt und Slreifung der Flügeldecken, Bildung des Halsschildes, Verlauf der Stirnfurchen u. s.w. charakterisirt sind, und die fast ohne Ausnahme nur nahe ver- wandte Formen enthalten. Die Zahl der vom Verf. neu aufgestellten Arten ist, wie dies bei den zahlreichen Vorarbeiten kaum anders zu erwarten war, nur gering (15), ihre Selbstständigkeit scheint mir, etwa mit Ausnahme des dem B. rupestre üej. jedenfalls sehr nahe kommen- den B. distinguendum keinem Zweifel zu unterliegen. Hat es der Verf. aber auf der einen Seite glücklich vermieden, unhaltbare Galtungen und Arten zu errichten, so ist er auf der andern in der Vereinignng be- reits unterschiedener Species offenbar viel zu weit gegangen, wenn er z. B. B. foraminosum St., Dej. mit slriatum Fabr. {orichalcicum St.), B. {i^iaZe Duftschm. mit coeruleumDe']. und fasciolalwn Dwhschm., oder gar B. obsolelum Dej. mit tricolor Fabr. zu einer Art verbindet. Die Unterschiede sind in den genannten Fällen so scharf und in die Augen fallend, dass die Angabe des Verf., es seien ihm Uebergänge bekannt, ein wohlbegründetes AHsstrauen erweckt. Ist aber das Urtheil ge- rechtfertigt , dass der Verf. speclfische Verschiedenheiten nicht immer gehörig gewürdigt hat, so werden auch mehrfach die synonymischen Angaben, selbst da, wo sie auf den Vergleich der Originalexemplare gestützt werden, einer nochmaligen Bestätigung bedürfen. Ich werde Gelegenheit nehmen , auf die Bestimmungen der , einzelnen Arten an einem andern Orte specieller einzugehen. Am Schlüsse der Abhand- lung ist vom Verf. eine neue Gattung Änillus beschrieben, welche, indem sie gänzlich der Augen entbehrt, zu Bembidium in demselben Verhältnisse steht, wie Anophthalmus zu Trechus ; die bei Bordeaux und Toulouse entdeckte, von J.-D. A. coecus benannte Art hat die Grösse des Aepus fulvescens. In der Gestalt der Maxillartaster und Neben- zungen stimmt Anillus mit Bembidium überein , die Stirnfurchen sind aber gekrümmt, das letzte Glied der Lippentaster länger, obwohl noch pfriemenförmig, die Vorderfüsse des Männchens einfach , die Fühlhör- ner perlschnurförmig und die Mandibeln von sehr bizarrer Form , die während des Jahres 1851. 149 rechte hat nämlich innen einen starken Zahn, dem an der linken eine tiefe Ausrandung entspricht, oben sind sie höckerartig, und zwar beim Männchen stärker als beim Weibchen. Anhangsweise hat der Verf. noch die als Bemb. areolatum Creutz. bekannte Art sorgfältig geschil- dert, obwohl sie seiner Jleinung nacli richtiger bei Trechus steht; in manchen Beziehungen hält sie die 3Iitte zwischen Bembidium und Tre- chus, und es möchte wobl gerechtfertigt sein, sie als besondere Gat- tung von beiden abzusondern ; J.-Duv. hat sie indessen noch als Tre- chus areolalus aufgeführt. Eine dritte deutsche Art \ on Anopklhalmus ist von F. Schmidt in der Setzer Grotte in Innerkrain entdeckt und mit dem Namen A. Scopolii belegt worden (Illyr. Blatt 1850.). Sturm hat sie (Deulschl. Faun. XXI. S. 111.) beschrieben und (Taf. 392.) zugleich mit A. Bili- mekii Schmidt vortrefflich abgebildet. Die neu entdeckte Art hat nur halb die Grösse von A. Schmidtii Sturm. Einzelne neue Arten sind beschrieben: von Bielz (Verh. des Siebenhürg. Ver. S. 150.): Daptus Ko^ minekii an den Salzteiciien am Fusse des Schlossberges bei Deva in Siebenbürgen entdeckt, durch stets pechbraune Färbung von D. vittatus unterschieden (meiner Meinung nach nur Abänderung des D. vittatus); von Kiesenwetter (Ann. d. 1. soc. ent. S. 388.) : Trechus di- stigma aus den Pyrenäen; von Graells (Mem. d. 1. R. Acad. d. Madrid, t. II. S. 109.): Frislonxjchxis pinic ola (Taf.8. Fig. 1.), Argutor nemoralis (Fig.2.), A. montan ellus (Fig. 3.) aus Spanien; (Siehe auch. Entern. Zeit. 1853. N. 1.). von Coquerel (Rev. Zool. S. 86., Ann. d. 1. soc. entom. 1852. 3. trim. Taf. 9. Fig. 2.): Eurydera mormoly c oides aus Madagaskar, durch rothe Beine , rothen Rand und zwei rothe Augenflecken der Flü- geldecken ausgezeichnet , (die Arten von Eurydera leben nach C. un- ter Baumrinden) ; von Tatum (Ann. nat. bist. VIII. S. 49.): Carabus Boysii, dem sylvestris ähnlich, aus Ostindien. Referent hat einen früher veröffentlichten Aufsatz über die von Sturm beschriebenen deutschen Laufkäfer durch weitere Mitthei- lungen über einige noch zweifelhaft gebliebene Arten vervollständigt (Entom. Zeit. S.267). Brachinus crcpifrtws wurde von d'Aumont in sehr grosser Meno-e beobachtet, wie er gemeinschaftlich mit andern Aaskäfern eine todte Natter verzehrte. (Bull. d. 1. soc. ent. S. CII.). D^tiscidae« Agabus dila latus , tru n catipennis (ein 150 Schaum: Bericht über die Leistungen in der Entomologie Colymbetes), Hydroporus chilen sis sind von Solier in Gay 's Faun. chil. als neue Arten aufgestellt. Von Leconte (a. a. 0.) wurden 2 Cnemidotus ^ 1 Haliplus , 2 Cybister, 2 Acilius, 1 Colymbetes, 1 Ilybius, 4 Agabus , 1 Coptotomus, l Laccophilus, 17 Hydroporus, n. A. aus Californien, beschrieben. Oyrinites. Von Leconte (a. a, 0.) wurden Gyrinus pli- cifer, CO nso brinus und Gyretes sinua lus , aus Californien — , von Solier (Faun, chil) Gyrinus Gayi aus Chili, als neue Arten aufgestellt. Referent bemerkte (Ent. Zeit. S. 271.), dass Gyrinus abdomi- nalis Suffr. nicht die gleichnamige von Aube beschriebene und in Süd- afrika einheimische Art, sondern = concinnus Klug Synib. phys., und dass G. strigipennis SulTr. als Abänderung mit demselben zu verbin- den ist. Hyclropliiii. Alit zwei neuen Gallungen wurde diese Familie von Muls an t (Mem. de l'Acad. d. Lyon S. 1. u. S. 75.) bereichert; die eine Ceraloderus kommt zwischen Hydrochus und Ochthebius zu stehen und unterscheidet sich von beiden durch die wenigstens bis zur Hälfte von einem Kiele durchsetzten Augen, der Vorderrand des Prothorax verlängert sich in einer Ecke weit über den Kopf, u. s. w. C. gra- niger ist eine n. l'" lange A. aus Columbien. — Die zweite Gattung II a lobius steht in der Mitte zwischen Hydrophilus und Hydrous, das Kopfschild ist vorn last gerade abgestutzt, das Prosternum mit einem Kiel versehen , die Spitze des Metaslernum etwas über das Ende der hintersten Trochanleren hinaus verlängert. H. no ticollis , neue fast 5'" lange Art aus der Umgegend von Oran in Algier. Ilydrobius salin US Bielz (Verh. des siebenbürg. Vcr, S. 152.) an Salzplätzen in Siebenbürgen entdeckt ist, = H. aeneus Germ., punctulatus Sturm. Thomson unterschied (Vet. Akad. Ofv. 1851. S. 132.) Limne- bius truncalellus Er. unter dem Namen truncalulus von dem ächten Iruncalellus Payk. Der letzlere wird durch folgende Diagnose näher bezeichnet: breviter ovalis, depressiusculus, laevis, niger, thoracis ely- trorumque inargine tcnui fusco-teslaceo, abdominis segmento penullimo apice dente ob tu so. 1 '/j lin. Es passt dieselbe auf das Männchen von L. truncalellus Muls. ; der vom Verf. unterschiedene aber nicht weiter bezeichnete L. truncalulus wird wohl = papposus Muls. sein. Von Küster (Käf. Eur. XXIL) wurde Cercyon erythropte- rum aus Sicilien als n. A. aufgestellt. während des Jahres 1851. *51 Bedeutend ist die Zahl der afrikanischen Arten, mit denen diese Familie vermehrt Avorden ist; vonBoheman (Ins. Ca(Fr.) mit 1 Helo- phorus , 1 Ochthebius , 1 Vohulus , 1 Laccobius , 4 Berosus., 4 Hydro- philus , 3 Hydrobius, 2 Cyclonolum, 5 Sphaeridium, 2 Cercyon , — von Roth (a. a. 0.) mit 3 Cercyon. Nach Boheman kommt das europäi- sche Cercyon pygmaeum auch bei Port Katal vor. Philhydrus fulvip es, vicimis und Berosus D ej eanii wur- den von Soli er (Faun, chil.) als n. A. beschrieben. Ferner machte Leconte (a. a. 0.) neun neue A. aus Californien bekannt : 1 Helophorus, 3 Ochthebius, 2 Ihjdrochus, 3 Berosus. Nach Leprieur (Bull. d. 1. soc. ent. VIII. S. XXXIV.) bringt Spercheus emarginalus, indem er den obern Theil des Hinterleibes ge- gen die Flügeldecken reibt, ein schwaches Geräusch hervor. Die jungen eben aus den Eiern ausgeschlüpften Larven dieses Käfers ha- ben starke 3Iandibeln mit zwei gleich gebildeten Zähnen und lange Beine. Die Erziehung derselben scheint nicht geglückt zu sein, da L. später Nichts über ihre weitere Rntwickelung mitgetheilt hat. Silpliales« Küster hat (Käf. Eur. XXII.) eine grössere Zahl neuer Silphen bekannt gemacht, nämlich: Oeceoptoma ruficornis St. aus Sardinien, 0. vestita ebendaher, Silpha atr opurpure a St. von Sarepta, S. italica St. aus Italien, S. p er for ata Gebl. aus Sibirien, S. dalm atina aus Dalmatien , S. lugens aus der Türkei, S. car~ niolica Hoppe aus Krain , S. oblonga Dahl aus Ungarn. — S. al- pina Bon. , Germ. , welche von K. als selbstständige Art beschrieben wird, ist nur eine alpine Abänderung der S. nigrita Creutz., obwohl sie von K. nicht einmal mit derselben verglichen ist. Necrodes Gayi ist eine neue chilesische, von Soli er in Gay's Faun. chiL aufgestellte Art. Ein neuer bei Berlin in Gesellschaft von Formica rufa und cu- nicularia entdeckter Calops ist von Kraatz (Ent. Zeit. S. 169.) unter dem Namen C. colon oi des beschrieben worden, er ist nächst C. anisotomoides die kleinste Art der Gattung^ Die ersten Stände des Agathidium seminulum Linn. sind von Perris (Ann. d. 1. soc. ent, S. 44. Taf. 2. N. IV. Fig. 17—25.) beob- achtet worden. Er fand die Larven im November in Trichia cinnaba- rina, vermulhet aber , dass sie auch in andern Pilzen vorkommen ; sie sind ausgewachsen 3*/2 Millim. lang, von langgezogener Eiform und pergamentartiger Consistenz. Der Kopf ist rund und frei , die Fühler viergliedrig , das dritte Glied an der Innenseile mit zwei zahnartigen 152 Schaum: Bericht über die Leistungen in der Entomologie Fortsätzen, die an der Basis breiten und weissen Mandibeln werden vom zweiten Dritttiieil ihrer Länge an schmal, schwärzlich und hornig, und endigen mit einer zweizähnigen Spitze ; die i\laxillen mit kurzem Grund- theil und langer das Ende des zweiten Tastergliedes überragender Lade, die Maxillartaster dreigliedrig, die Unterlippe ungetheilt und gerundet, mit zweigliedrigen Tastern. An der Seite der Wangen unter den Füh- lern finden sich jederseits zwei Nebenaugen. Die drei Thoraxringe grösser als die andern, namentlich der erste halbkreisförmig ; das letzte Segment hat hinten zwei hornige divergirende , aus 2 Gliedern beste- hende Anhänge und eine Fleischwarze, die als Aflerbein dient. Die drei Beinpaare massig lang und kräftig .Die Farbe ist oben schmutzig braun, das hintere Dritttheil der einzelnen Segmente weisslich. Die Ver- wandlung geschieht in der Erde , die Puppe ist am Kopfe , Thorax und den Seiten des Abdomen mit stachligen Borsten besetzt. Der Käfer erscheint im April. Palpatores* Die Gattung Scydmaenus wurde von Kiesen« weiter (Annal. d. 1. soc. ent. S. 397 ff.) mit fünf in den Pyrenäen entdeckten Arten bereichert: Sc. c ordicollis zur Gruppe des Sc. coilaris und pusillus gehörig, von sehr langer Gestalt, Sc. Schiöd' tei dem oblongus St. in der Form ähnlich, aber kleiner und ganz roth, Sc. Loewii und Ferrarii beide mit vier stark verdickten End- gliedern der Fühlhörner, Sc. tritomus dem Wetlerhalii Gyll. ver- wandt (der letzte ist das Männchen von Sc. intrusus d. Ref.). In einer Anmerkung hat der Verf. noch eine sechste in Krain einheimi- sche, von mir fiüher Kiesenw etteri benannte Art von Wotschulskii unterschieden, ich bin aber gegenwärtig der Ansicht, dass sie nur eine F'arbenabänderung der letztem ist. Von Boheman Ins. Caffr. wurden Mastigus caffer, pili~ cornis, longicornis, bifoveolatus und Scydmaenus longicor- nis n. A, aus dem südöstlichen Afrika beschrieben. Paiissiü« Diese Familie wurde mit drei neuen Arten ver- mehrt; von Westwood (Proc. Linn. Soc. Nov. 1850. Ann. nat. bist. VII. S.491.) mit Cerapterus {Arthroplerus) parallelocerus und 6re- vis aus Neu. Holland, — vonFairmaire (Bull. d.i. soc. ent. S. CXI.; ßev. et Mag. d. Zool. S. 527.) mit Paussus Favieri aus Marocco. Der letztere ist S'/j millim. lang und dem armatus Westw. verwandt. Fairmaire's Vermuthung, dass derselbe auch in dem Gebiete der euro- päischen Fauna vorkomme, würde sich bestätigen, wenn, wie ich ver- mulhen möchte, ein von Dr. Rosenhauer aus Südspanien erhaltener Paussus mit dieser Art identisch ist. Aus den Beobachtungen, welche Gucinzius bei Port - Natal gemacht hat, und die in der Entom. Zeit. S. 227. von Dohrn mitge- während des Jahres 1851. 153 theill sind, geht hervor, dass sämmtliche an dem genannten Orte vor- kommende Paussiden (1 renlaplatarlhrus , 3 Cerapterus und 9 A. von Paussus) in den Nestern von Ameisen leben. Alle sind Nachtlhiere und fliegen während des Frühlings (Octob. — Decemb.) vorzugsweise bei Gewittern von 9 — 11 Uhr Abends umher; sie secern.iren einen ätzenden Saft , den sie auf eine hörbare Weise aus dem Hinterleibe hervorspritzen; er färbt die Finger und riecht stark ammoniakalisch. Die Ausspritzung wiederholt sich wie bei den Brachinen 3 — 4mal, bis zur Erschöpfung. (Die Beobachtungen von Gueinzius sind auch ins Englische übersetzt in die Proc. of Ihe ent. Soc. S. 105. aufgenom- men worden.) Pselapliii« Mit einer besonders durch den Mangel von Au- gen ausgezeichneten neuen Galtung Amaurops wurde diese Familie durch Fa irmaire (Rev. Zool. S. 527. , Ann. d. 1. soc. ent. 1852. S. 74. Taf. 3. Fig. 3.) bereichert. Die Diagnose lautet: Caput coccum, utrinque tuberculo aculo armatum ; antennae 1 1-articulatae, art. ultimo crasso ; tarsi filiformes, art. primo longiore, ungues simplices. Die einzige Art, A. Aubei ist in Sicilien entdeckt worden, 3 mill. lang, und erinnert im Habitus etwas an Batrisus. Leconte beschrieb sieben, neue von ihm in Californien ent- deckte Arten: Clenisles pulvereus, Tychuspuberulus, tenellus, Bryaxis compar, subtilis , foveata, Faronus Is abellae. (Ann. of the Lyceum of nat. Hist. of N. York V. n. 4. S. 214.). Drei neue chilesische Arten von Pselaphus sind von Blanchard (in Gay's Faun, chil.) bekannt gemacht worden: Ps. castaneuSj cosmopterns, va Idivi e nsis. Chennium bituberculatum Latr. ist von Bach in einer grössern Zahl von Exemplaren in einer Colonie der Myrmica cespitum Latr. (impura Forst ) bei Boppard gesammelt worden. (Verh. des naturhistor. Vereins der Rheinl. VUi. S. 43., Ent. Zeil. S. 304.). Stapliylinii. Von Hochhuth sind Beiträge zur näheren Kenntniss der Slaphylinen Russlands milgetheilt worden, welche Beschrei- bungen einer neuen Gattung und vieler neuer Arten liefern, und einige Nachträge und Berichtigungen zu der im Jahrcsber. f. 1849. erwähnten Arbeit desselb. Verf. über die kaukasischen Slaphylinen enthalten. (Bull, d. Mose. t. XXIV. N. Hl. S. 3 -57). Die neue Galtung Homaeotar- sus steht in nächster Verwandtschaft mit Cryptobium und Scimbalium, und unterscheidet sich von ersterem durch plattere Gestalt, viel dicke- res Endglied der Maxillarlasler und ein an den Seiten stark ausge- schweiftes Halsschild, von letzterem durch einfache Beine, gebrochene Fühler; von beiden durch die nicht hebarlete, hakenförmig gebogene 154 Schaum: Bericht über die Leistungen in der Entomologie Spitze der Maxillartaster. Sie ist auf eine neue in Armenien einhei- mische, dem Entdecker zu Ehren Chaudoirii benannte Art gegrün- det. — Die neu aufgestellten Species sind: Xanlholinus crassicor- nis aus dem Kaukasus, A'. variabilis aus Armenien, Philontus trans- haicalia aus Ostsibirien, V. rutilipennis aus Kordrussland, P. ta- naicus aus dem Don -Gebiete, F. latiusculus aus Dahurien , P. armeniacus aus Armenien, P. femoralis aus dein Kaukasus, P. hrtinnicollis von Kasan, P. e rythro stomus aus Armenien, P. melan 0 cephalus ebendaher, P. subopacus von Tiflis , Quedius fulvipennis aus Dahurien, Q. latus aus dem Kaukasus, Dolicaon angusticollis aus Armenien, Lathrobium boreale (elongalum GyW.^j, besonders durch das vorn zw^eigekielte erste und das mit zwei Gruben versehene und an der Spitze zweifach ausgebuchtele fünfte Hinterleibs- segment des Männchens von L. elongatum Grav. Er. unterschieden , L. volg ense von der Wolga, L. p allidip enne aus Armenien, L, ru- gipenne ebendaher, L. flavipes aus Ostsibirien, Scopaeus debilis aus Armenien, Platyslethus ru fospinus ebendaher, Oxylelus mamil- latus aus Dahurien, Trogophloens Kiesenwetteri von Tiflis, Delea^ ster Erichsonii (wie es scheint, nicht hinreichend von D. adustus Kost, verschieden). Roth machte in diesem Arch. S. 117 ff. 1 Mijrmedonia, 1 Xan- lholinus , 2 Ocypus , 2 Acylophorus , 2 Philonthus aus Abyssinien be- kannt. Solier's Bearbeitung der chilesischen Staphylinen in Gay's Fauna chilena verliert dadurch sehr an Werth, dass der Verf. Erichson's Mo- nographie dieser Familie gar nicht benutzt hat. Als neue Arten wer- den von ihm beschrieben: Physognalhus ob s curus , neue mit Anthophagus verglichene Galtung, Stenus Gayi, Rugilus chilensis , depr essus , P olyo dontus angu Status, neue Rugilus nahe ste- hende Gattung, Staphylinus bisulc atus , cinctus (beide zur Unter- abtheilung Cafius gerechnet), chilensis , nitidip ennis , impres^ sifrons, rufipe nnis, leio c ephalus , chloropt erus , pun- Clip ennis , pyrostoma, angustatus , parvus (die zu Staphyli- nus gestellten Arten scheinen fast sämmtlich zu Philonthus zu ge- hören), Homalotrichus striatus, impressicollis, obs curus, fuscus, luteip es, n. G. , welche mit Anthophagus verglichen und aus der eine neue Gruppe gebildet wird; Oxylelus sulca lus , Gna~ thymenu s apterus , Ter opalpus sutur alis , T.'i puncticol- lis, T. ? maculip ennis , G ast rorhop alus niger, elegansy Hololeus py gmaeits, vier neue Gattungen, die der Oxyteliden-Gruppe zugezählt werden, Anom ognathus filiformis, Blep harhyme - nus sulcicollis, zwei neue Gattungen der Tachyporiden - Gruppe, Tachyporus bicolor, mar ginicollis, rufescens, t es laceusj während des Jahres 1851. ^55 maculipennis, Euthorax ruficornis , Mecorhopalus aler, bipustul atus, elongalus, n. mit Aleochara verwandte Gattung, Äleochara obs cur a, an gu stala, obscuripennis, biimpre ssa ^ nili die ollis , transv er sa, pun ctico llis, melanocara, lu- teiventris, pectoralis, Polylobus (n. G.) maculip enn is j melanocephalus. Mit einer sehr merkwürdigen neuen Gattung Thino pinus wurde die Gruppe der eigentlichen Staphylinen von Leconte (Ann. of Lyc. of N. York. V. n. 4. S. 125.) bereichert; sie ist besonders durch den Mangel der Flügel und durch sehr abgekürzte gerundete Flü- geldecken mit unvollkommener Naht ausgezeichnet. Die fernere Be- schreibung lautet : antennae rectae ; labrum brevissimum latissimum late emarginatum, longissime cilialum; palpi max. Gliformes, maxillae mala exleriore elongata, ligala apice emarginata ; coxae intermediae contiguae ; libiae intermediae breves crassae, anticae compressae tri- angulariter dilatatae fossoriae , omnes confertim spinulosae ; larsi po- steriores non depressi. T. pictus 7'" lang, gelb mit schwarzen Zeich- nungen , kommt bei San Diego an den von der Flulh erreichten Ufern des stillen Äleeres vor. Zur Gruppe der 0 m a 1 i e n gehört eine andere neue von AI u I s a n t und Rey (Mem. de I'Acad. d. Lyon S. I4l. Taf. I. A.) aufgestellte Gat- tung E ugnathus (dieser Name ist bereits bei den Curculionen ver- geben): „mandibulae elongatae, dextra falcata, sinislra abrupte intror- sum flexa ; palpi max. graciles, art. ultimo penultimo triplo longiore ; tibiae tenuiter praesertim apice cilialae ; tarsi breves, art. quatuor pri- mis subaequalibus." E. l ongip alpis , vom Ansehen des Omalium rufulum Er, , ist auf den Bergen der Lyoner Umgegend unter Moos nicht eben selten. Die Gattung Homalota erhielt durch Mulsant und Rey (Mem. de I'Acad. d. Lyon S. 155 — 186. Taf. IL) einen Zuwachs von 21 neuen in dem südöstlichen Frankreich entdeckten Arten: H. micans, sub~ alpina, Ion gic ollis, brunnipes, alricapilla, producta, welche in die erste, incisa, livida, imp re ssicollis , breti- cornis, alb o pila , picipen7iis, incr assat a, foveola, pu» silla, montana, laevana , sericeä, basicornis, welche in die zweite, parens, conformis, welche in die vierte der von Erichson aufgestellten Abtheilungen zu bringen sind. In den sehr sorg- fältigen Beschreibungen ist namentlich auch auf die Bildung des letz- ten Hinterleibsringes Rücksicht genommen , welche in dieser schwieri- gen Gattung in vielen Fällen scharfe und noch nicht genügend be- nutzte specifische und sexuelle Kennzeichen darbiete^. Auf der beige- gebenen Tafel ist dieser Theil von 12 Arten , und zwar in beiden Geschlechtern, dargestellt. 156 Schaum: Bericht über die Leistungen in der Entomologie Eine dichotomische Tabelle der Slenus - Xrlen hat Leprieur (Ann. d. 1. soc. ent. S. 191. „INlelhode dichotomique appliquee au genre Stenus«) geliefert, es sind für dieselbe nur die bereits von Erichson angegebenen Unterschiede benutzt. Anhangsweise ist eine neue bei Lille entdeckte Art St. rf ecipi ej?s beschrieben, welche in vielen Punk- ten dem St. atralulus sehr nahe kommt, aber seines zweilappigen vier- ten Fussgliedes halber in eine andere Abtheilung zu stellen ist. Auch Cussac machte (Bull. d. 1. soc. ent. S. XXIX.) eine n. ebenfalls bei Lille aufgefundene Art von Stenus, unter dem Namen St. L ep rieur i bekannt, sie steht St. rusticus Er. und decipiens Lepr. am nächsten und unterscheidet sich von dem ersteren durch geringere Grösse, die, mit Ausnahme des ersten gelben Gliedes, schwärzlichen Taster, und die ganz braunen Fühlhörner ; von dem zweiten durch ihre schwärzliche Bleifarbe, sehr dichte BehaaruAg, feinere Punktirung, flacheres und anders gebautes Halsschild. Drei neue in Schonen entdeckte Arten von Stenus sind von Thomson (Yet. Akad. Öfvers. S. 133.) durch folgende Diagnosen be- zeichnet worden: St. longitarsis (mit ater und buphthalmus ver- wandt), niger, parcius albido-pubescens, confertim punctatus, palporum articulo primo testaceo, capite excavato, depresso ; thorace oblongo ca- nalicula abbreviata; abdominis basi parcius et foriius, apice densius et subtilius punctalo. Long. P/j lin. — St. l atic ollis , dem unicolor ähnlich, depressus, niger, subnitidus, fortiter punctatus, parcius pube- scens , palp. art. primo testaceo , antennis in medio pedibusque piceo- rufis, thorace lateribus valde rotundato, coleopterorum latitudine , ab- domine cylindrico sat crebre punctato. Long, l'/j lin. — St. bre~ v ip ennis y vom Habitus des rusticus Er., brevis, niger, subnitidus, crebre punclulatus, subtililer cinereo-pubescens, paipis antennarumque medio testaceis , harum art, primo pedibusque picescentibus , coleople- ris thorace brevi aequali vix longioribus, apice emarginatis. Long. 1% lin. Als neue Arten sind ferner aufgestellt: von Kiesenwetter (Ann. d. 1. soc. ent. S. 412 ff.) : Euryusa brachelyt ra durch kurze F'lügeldecken und starke Punktirung aus- gezeichnet, aus Steiermark, Philontus aerosus aus den steirischen Al- pen, Anthobium adultum aus den östlichen Pyrenäen. von Kr a atz (Ent. Zeit. S. 293.) Philontus exilis, bei Berlin in einem Ananashause entdeckt, die kleinste Art der Gattung (ist schon von Aube im vorigen Jahre als Ph, thermarum beschrieben.) Referent bemerkte (Ent. Zeit. S.271.), dass Oxypoda leporina Kiesw. = prospera Er. ; 0. infuscala Kelln. = lateralis Mannh. Sahlb. = pellucida Mannh. Sahlb,, und dass nach Thom son .^^eocÄara cras-. während des Jahres 1851. 157 sicornis Gyll. eine Erichson unbekannte Art von Aleochara ist (soll Uomalota heissen). Nach Aube (Bull. d. 1, soc. entoni. S. XXI.) ist der im vorigen Jahresberichle erwähnte Staphylinus Mulsanti Godart, dessen aus- führliche Beschreibung God. jetzt Ann. d. 1. soc. Linn. de Lyon 1850 — 185!^. S. 1. mitgetheilt hat, mit St. mtridionalis Rosenh, identisch. Triclioiiterygisa- Ein Plenidium, welches bei ßcrlin in den Nestern der Forinica rufa und fuliginosa häufig vorkommt, ist von Kraatz (Ent. Zeit, S. 167.) unter dem Namen Ft.formicetorum als n. A. aufgestellt worden, es stimmt in allen Punkten mit Pt. apicale überein und unterscheidet sich nur durch kürzere und steifere Behaa- rung. — Von demselben wurden (a. a. 0.) die Anrechte des ?t. fuscicorne Er. gegen Gillmäister verlheidigt, welcher dasselbe für eine Varietät von Pt. apicale mit dunkleren Fühlern ansah. Eine Fortsetzung eines im Jahresber. f. 1848. erwähnten Auf- satzes von Motschulsky, welcher sich mit dieser Familie beschäf- tigt, ist im Bull. d. Mose. t. XXIV. N. III. S. 204. erschienen; der Auf- salz führt den Titel : „Kritische Beurlheiiung von Dr. Erichson's Natur- geschichte Deutschlands." Scapliidilist- Scaphidium impictum und Scaphisoma hy- bridum 2 n. A. aus dem südöstlichen Afrika wurden von B o h e m a n (Ins. Caffr.) beschrieben. Auch das europäische Scaphisoma agaricinum wird von Boheman als eine bei Port Natal vorkommende Art auf- geführt. Histerini. Mit vielen afrikanischen Arten wurde diese Familie von Boheman (Ins. CafTr.) und von Roth (dies. Arch.) bereichert; von dem erstem mit 11 tiisler , 4 Saprinus , 1 Tribalus, 1 Tcretrius, 3 Äbraeus , l Onlhophilus , 2 Dendrophilus , 1 Paromalus , 2 Platysoma, 1 Hololepta; von dem letzlern mit 3 Hister und 1 Saprinus. Noch bedeutender ist die Zahl der vonLeconte in Californien , entdeckten und Ann. of the Lyc. of N. York vol. V. n. 4. bekannt ge- machten Species; sie gehören folgenden Gallungen an : Hololepta (3), Hister (2), Epierus (2), Paromalus (3) , Pachtjlopus Er, (3 A. , in diese Gattung gehört auch Saprinus dimidiatipennis Lee. = Hister palmatus Say ; die nordamerikaiiischen Arten zeigen aber nicht die bemerkens- werlhe Geschlechtsverschiedenheit von P. dispar Er.) , Saprinus (22), Abraeus (2). — In einer Note beschrieb Lcconte noch Hister ve- nustus (Platysoma v. Dej.) eine durch schön blaue Farbe ausgezeich- nete Art aus Südcarolina. Neue chilesiscche Arten sind: Hister er enatip es ^ Spina laey 158 Schaum: Bericht über die Leistungen in der Entomologie impressifrons Soli er (Gay's Faun, chi].), die beiden ersten schei- nen zu Saprinus, der letzte zu Paromalus zu gehören. IVitidulariae. Viele neue von Wahlberg in den Natal- iändern entdeckte Arten wurden auch in dieser Familie vonBoheman (Ins. Calfr.) bekannt gemacht, nämlich 2 Brachypterus, 2 BrachypepluSf 2 Carpophilus , 1 Epiiraea, 1 Nitidula, 6 Soronia, 4 Meligethes, 1 Cij- bocephalus , 2 Gymnochila , l Peltis. Roth theilte in diesem Arch. die Diagnose einer >neuen Omo~ sila aus Abyssinien mit. Nitidula ruficollis und maculip ennis sind zwei neue von S 0 1 i e r in Gay's Faun. chil. aufgestellte Arten. — Blanchard beschrieb ebenda Toxicum c r ibrarium ; seiner Angabe nach besieht der Un- terschied der Galtung Toxicum Lalr. von Trogosita in den fünfgliedri- gen Vorderfüssen. Diese Familie wurde ferner von West wo od (Trans. Ent. Soc. S. 167. Taf. XIII. F. l.) mit einer ausgezeichneten neuen Gattung Pa- romia bereichert, sie gehört zur Gruppe der Ipinen, ist auf eine neue 8% lin. lange Art, P. dorcoides aus Columbien gegröndet . unter- scheidet sich von Ips aufTallend durch vorgestreckten, der Länge nach gefurchten Kopf, freie Oberlippe und vorstehende sichelförmig ge- krümmte Mandiheln, und ähnelt im Habitus einem kleinen Lucauiden. Colydii. Die Gattung Endophloeus erhielt durch Soli er in Gay's Faun. chil. eine Bereicherung mit zwei n. Arten, E. flexuo- sus und angustatus; sie wird von ihm, irrigerweise für unbeschrie- ben gehalten und wie von Dejean zu den Heteromercn gestellt , die erste Art hat auch in der Abbildung heteromere Füsse; entweder ist dies ein Irrthum oder die Gattungsbestimmung ist unrichtig, denn En- dophloeus hat bekanntlich nur vier Glieder an allen Füssen. West wo od hat (Trans. Ent. Soc. I. S. 169. Taf. XIII. F. 2.) ein sehr anomales Insect unter dem Namen Cossyphodes Wollastonii bekannt gemacht, welches wohl in diese Fa- milie zu stellen ist. Flügeldecken und Halsschild sind breit ge- randet , und die Seiten des Kopfes setzen so genau den Seitenrand des Halsschildes fort , dass , obgleich der Kopf von oben völlig frei ist, der l'/^ 'in. lange Käfer ganz das Aussehen eines win- zigen Cossyphus hat. Die Fühlhörner sind an der Spitze des sehr lan- gen ersten Gliedes knieförmig gebogen, und haben, ähnlich wie die von Ditoma eine zweigliedrige Keule. Augen scheinen zu fehlen. Die hier ausführlich beschriebenen und bildlich dargestellten Mundtheile zeigen viel Aehnlichkeit mit denen von Ditoma , auch sind Halsschild und Flügeldecken wie in dieser Gattung mit Kielen versehen. Ganz während des Jahres 1851. 159 abweichend ist aber die Zahl der Fussglieder; während nämlich bei allen bis jetzt bekannten Colydiern die Füsse viergliedrig sind, hat hier das eine (wahrscheinlich das eiste) Fusspaar fünf Glieder. (W. hatte Behufs der Untersuchung die Beine vom Körper gelrennt und vermag nun nicht mehr mit völliger Sicherheit zu bestimmen , ob das erste oder das zweite Paar das fünfgliedrige ist.) Der Käfer ist von Wollaston in einem einzigen Exemplare auf Madeira unter einem Steine gefunden worden. (Heer hat ihn später mehrfach in den Nestern einer kleinen auf Madeira häufigen Ameise, Oecophthora pusilla Heer ge- fangen.) Cucujides. List of Ihe Coleopterous Insects of the collection of Ihe British Museum. Part. I. Cucujidae etc. Printed by order of the trustees. London 1851. 25 S. — Der wissenschaftliche Werth dieses klei- nen von F. Smith bearbeiteten Verzeichnisses ist nur gering, obwohl es nicht bloss auf die im brittischen Museum befindlichen Arten be- schränkt ist, sondern eine Zusammenstellung aller dem Verf. bekannt gewordener und kurze Beschreit ungen der ihm vorliegenden neuen enthält. Ein grosser Theil desselben, namentlich die ganze Synonymie der europäischen Arten, ist aus Erichson's IN'aturgesch. d. Käfer Deutsch- lands abgeschrieben. Dass der Verf. sich nicht genügend mit seinem Gegenstände vertraut gemacht hat, geht theils daraus, dass er die Prionen-Gattung Erichsonia Westw. in diese Familie stellt, theils aus der grossen Menge von irrigen Angaben, die sich bei den einzelnen Arten vorfinden , hervor. So wird als Vaterland von Cucujus sangui- nolenlusl.\x\n. und haematodes Er. Nordamerika genannt, während keine von beiden Arten sich dort findet, und der Verf. wahrscheinlich cla- vipes Ol. vor sich gehabt hat; so wird als Vaterland der letztern (nord- amerikanischen) Art Südamerika angegeben ; so wird Cuc. Sibiriens Gebl., der mit haemalodos Er. identisch ist , als besondere Species erwähnt. Dertnestes siäuralis Fabr. wird als Laemophloeus aufgeführt , während es doch längst bekannt ist, dass er zu Triphyllus gehört; der nord- amerikanische Bronles duhius erhält als Vaterland „Auslria". Dass Te- lephanus atricapillus Er. mit Heterodromia velox Haldeman und mit OrsoHacna? pallida Say , und die Gattung Ancistria Er. mit Priono^ phora Westw. zusammenfällt, ist dem Verf. entgangen. Die Beschrei- bungen der neuen Arten (5 Laemophloeus, 2 DendrophaguSf 1 Bronles, 1 Silvanus , 1 Triclenoloma , 3 Hectarthrum) sind wenigstens in der Gattung Laemophloeus nicht zureichend. Eine besondere Erwähnung verdient wohl noch , dass der Verf. hier eine neue (vierte) Art von Triclenoloma nach einem weiblichen Exemplar als Tr. Grayi auf- gestellt hat. Ob er in folge meiner Auseinandersetzung im Jah- resber. f. 1848. oder durch eigne Untersuchungen bestimmt, die Gat- tung Trictenotoma in diese Familie stellt , muss ich unentschieden lassen. 160 Schaum: Bericht über die Leistungen in der Entomologie Bronles chilcnsis ist eine neue von Blanchard in Gay's Faun. chil. anfgeslellte Art aus Chili. Mit dieser Familie glaube ich eine bemtrkenswerlhe neue Gat- tung CA acto somö verbinden zu müssen, welche W est v»^o od (Trans. Ent. Soc. I. S. 171. Taf. XIII. F. 3.) begründet und in die Nahe von Trogosita, Cucujus und Passandra gestellt hat, von Trogosila entfernen sie indessen die deutlich fünfgliedrigen Füsse. Der gestreckte an einen Scariliden erinnernde Körper ist an den Seiten mit sehr langen Bor- sten besetzt , welche auf eine räuberische Lebensweise des Thieres hinzuweisen scheinen , indem sie sich sonst vorzugsweise bei carnivo- ren Käfern und grabenden Hymcnopteren vorfinden, die Mandibeln sind sehr kräftig, vorgestreckt, innen und an der Spitze gezähnt, die Kinn- laden haben zwei breite mit Borsten besetzte unbewehrte Laden ; die Fühfhörner sind fadenförmig. Das letzte Fussglied lang , mit zwei schwach gezähnten Klauen und einem kurzen Polster zwischen den- selben, Ch. scaritides ^\^i"' lang, ist in Neuseeland zu Hause. Die von Erichson beschriebene Larve und die Puppe des Cucujus haemalodes ist von Assmann Ent. Zeil.1831. Taf. II. abgebildet worden. Die Larve zeigt eine grosse Aehniichkeit mit der von Pyrochroa coc- einea und unterscheidet sich von derselben hauptsächlich durch die Bewaffnung des letzten schildartigen Hinterleibsringes. Cliryptopliag^ides. Eine neue Art ist Cryptophagtis caffer Boheman (Ins. Caffr.). jjfycefopliag-ides* Die Verwandlungsgeschichte des Tri- phyllus punctatus Fabr. is durch Perris (Ann. d. 1. soc. ent. -39. Taf. 2. N. 11. F. 1 — 9.) bekannt geworden. Die l^arven finden sich iin Herb- ste im Leberpilz (Fistulina hepatica), erreichen die Grösse von 7 Mil- lim. und haben die Gestalt eines sehr langgezogenen EUipsoids. Der Kopf und der letzte Hinterleibsring sind hornig, dieser mit zwei auf- gebogenen Haken, jener mit fünf Ocellen auf jeder Seite, massig lan- gen viergliedrigen Fühlern, hakigen Mandibeln, dreigliedrigen Maxillar- taslern , tief ausgerandeter , weit nach unten gerückter Unterlippe und zweigliedrigen Labialpalpen. Als Bewegungsorgane dienen drei Paar, wie es scheint kurze, Beine, zwei seitliche Wülste am vierten bis zehnten Segmente, drei Reihen von contractilen Bauchwarzen, welche auf dem vierten bis elften Körperringe quere durch Eindrücke in drei Lappen getheille Wülste darstellen, die Haken des letzten Segmentes und eine Warze an der Unterseite desselben, in deren Mittelpunkte sich die Afteröffnung befindet. Die Farbe ist weisslich, Kopf, letztes Segment und eine Querbinde am Vorderrande der übrigen röthlich. Zur Verwandlung gehen die Larven unter die Erde. Die Puppe ist nackt, sie trägt einige Höcker und zwei Warzen am Ende des letzten Segments. Der Käfer erscheint im Mai. während des Jahres 1851. 161 Die Kennlniss der früheren Stünde von Diphylhis innalus Fabr. verdanken wir ebenfalls P e r r i s (a. a, 0. S. 42. Taf. 2. N. III. F. 10 - 16.) ; sie weisen dem Käfer , dessen syslematische Stellung bisher einiger- massen zweifelhaft war, einen Platz in dieser Familie an. Die Larve ähnelt sehr der von Triphyllus , doch ist der Körper paralleler, der Kopf etwas grösser, das letzte Segment am Ende nur mit zwei klei- nen hornigen Zähnen, die Alandibeln mit gelheiller Spitze, die übrigen Mundtheile ganz wie bei Triphyllus. An der Seite des vierten Füh- lergliedes findet sich noch ein kleines supplementäres. P. fand die Larven im Frühjahr in Sphaeria concentrica Pers. Sie gehen ebenfalls zur Verwandlung unter die Erde, und die Puppe ist ganz wie die von Triphyllus. Dermestini. Von Küster (Käf. Eur. XXII. 39.) wurden Trogoderma picta aus Dalmatien und T. varieg ata aus Sardinien, — von Kiesen Wetter (Ann. d. 1. soc. ent. S. 573.) Anthremis deli~ catus vom Mont Serrat als n. A. aufgestellt. Boheman beschrieb (Ins. Caffr.) Dermestes semi str ia tus, und Trinoäes villosus aus dem südöstlichen Africa; — Roth (a.a.O.) theilte die Diagnosen von 3 n. A. von AUagenus aus Abyssinien mit. Als neue chilesische Arten sind von Soli er (Faun, chil.) i)er- mestes o blongus , rufofuscus, Diontolohus (n. G.) puncti- peti7iis, Decamerus (n. G.) haetnorrhoidalis, Eurhopalus (n. G.) varieg atus , rubiginosus , vicinus, angustus bekannt gemacht worden. Ilyrrliii» v. Kiesen Wetter beschrieb (Ann. d. I. soc. enl. S. 580iF,): Byrrhus lob atus durch grossen häutigen Lappen am drit- ten Fussglied und sehr kräftige Klauen ausgezeichnet, B. S u f f riaiii eine von Suffrian Ent. Zeit. 1848 besciiriebene aber nicht benannte Art, B. bigor r ensis , B. auromicans mit schöner braungoldner Pubescenz, alle aus der nächsten Verwandtschaft des B. pyrenaeus Duf., Steff. und wie dieser in den Pyrenaeen einheimisch, und Limni^ chus incanus aus Cafalonien. Boheman (Ins. Caffr.) machte Morijchus sublaevis n. A. aus dem südöstlichen Africa bekannt. Parnidae* Eine Monographie der Gattung Potamophilus Germ, haben wir von Coquerel (Rev. et Mag. d. Zool. S. 591. Taf. 15) erhalten. Es sind in derselben neun Arten beschrieben , die sich in folgender Weise gruppireii : I. Halsschild vorn ohne Querfurche. A. Halsschild breiter als lang. 1. Hinterecken desselben ausgehöhlt und gezähnt. P. acuminatus Fabr. 2. Hinterecken einfach zugespitzt. P. cacicus, die grösste Art der Gattung, 9 millim. lang, aus Columbien. ß. Halsschild länger als breit. 1. Hinterecken ausgehöhlt. P. java~ Archiv, f. Naturgesch. XVHI. Jahrg. 2. BA L 162 Schaum: Bericht über die Leistungen in der Entomologie nicus aus Java. 2. Hinterecken einfach zugespitzt. P. orientalis Gory, Lap. aus Java. II. Ualsschild vorn mit einer sehr tiefen Quer- furche. A. Halsschild quer. P. Goudotii Guer. aus Neu-Granada, P. cinerews Blanch. von Corrientes. B. Halsschild länger als breit, j. Ohne mittlere Aushöhlung, a. Seiten fast gerade, Hinterecken wenig ausge- höhlt P. Cordillierae Guer. b. Seiten sehr gerundet, Hinterecken stark ausgehöhlt. P caraibus n. A. von Martinique und Guadeloupe. 2. Mit einer kleinen mittleren Aushöhlung nahe am Hinterrande. P. ther- marius aus Brasilien. — Drijops picipes Oliv., den der Verf. als zehnte, ihm unbekannte Art zu Potamophilus rechnet , bildet mit Parnus bra- silianns Klug, das Genus Pelonomus Er. Die Galiung Potamophilus vv^urde auch von B o heman (Ins. CafFr.) mit einer neuen Art, P. africanus aus dem südöstlichen Africa, be- reichert, sie gehört der Beschreibung nach zu Coquerel's Abiheilung II. A. Heteroceridae Eine neue Revision der Gattung Heleroce- rus hat v. Kiesenwetter (Linn. entomol. V. S. 281 — 300.) geliefert, sie bildet eigentlich nur ein Supplement zu der früher vom Verf. in Germar's Zeitschr. f. Entomol. veröffentlichten Monographie dieser Gal- tung, indem sowohl auf die dort gegebne Gattungsschilderung als auch auf die Beschreibungen der dort schon behandelten Arten ohne Wie- derholung Bezug genommen wird. Die Zahl der dem Verf. aus eigner Anschauung bekannten Arten beläuft sich gegenwärtig aufSG, von de- nen 17 in der früheren Monographie fehlende hier sehr genau beschrie- ben sind, neu sind darunter H. labiatus, cuniculus, auromican s, mollinus , miser, subs triatus, fatuus , collaris aus den ver- einigten Staaten, guttatus von Cuba , pumilio von St. Thomas, arenarius aus Irland, pruinosu s von Perpignan. Anhangs- weise sind 9 von Küster, Motschulsky, Melscheimer , Say und Gene beschriebene Arten aufgeführt, die dem Verfasser unbekannt geblie- ben sind. Die Synonymie ist überall vollständig mitgctheilt. Soweit die bisherigen Erfahrungen reichen , ist die Gattung auf die europäi- sche, mit Einschluss der mediterranischen und nordasiatischen, und auf die nordamerikanische Fauna mit Einschluss der Antillen beschränkt. Scarabaeides. Das zweite Heft des von Blanchard be- arbeiteten Käfer- Verzeichnisses der Pariser Insectensammlung enthält den Schluss der Melolonthidae und die Rutelidae. s. u. Dynastidae. — Fünf neue, in Madagascar einheimische Arten von Oryctes sind unter den Namen von 0. Rada,ma, Ranavalo, Simiar, colonicus und insularis von Coquerel beschrieben und abgebildet worden (Rev. et Mag. d. Zool. S. 86. , Ann. d, 1. soc. entoni. 1852. S.359. Taf. 10.); die erste hat eine Grösse von 60 Millim. Scarabaeus punclalo striatus und Oryctes nitidicollis wurden von Soli er in Gay's Faun. chil. als n. A. aufgestellt. während des Jahres 1851. 163 Guerin-Meneville machte Rev. et Mag. d Zool. S. 168 eine neue Art der Gattung Heterogomphus Burm. unter dem Namen U. Bourcieri bekannt, welche von Bonrcier auf den Anden in beträcht- licher Höhe entdeckt ist , und sich von H. dilaticollis besonders durch blasig erweiterte Seiten des Halsschildes unterscheidet. Die runden Erdkugeln , in denen sich die Larve verpuppt , finden sich in grossen Massen und bilden oft ganze Schichten von mehreren Meter Dicke. Mulsant setzte (Mem. d. l'Acad. de Lyon. S. 151.) die Unter- schiede von Pentodon puncticollis Dej. Burm. [vtonodoii Muls. Col. d. Fr.), monodon Fabr. und punclatus de Villers aus einander. Einen äusseren Geschlechtscharakter hat M. in der Bildung des letzten Abdominalsegments gefunden, welches beim Weibchen einen nach hinten gerichteten Bogen bildet, beim Männchen stumpf endigt oder schwach ausgerandet ist. Cetoniadae. — Mit zwei ausgezeichneten neuen Arten aus Madagascar, Pogonotarsus Vescoi und Stenolarsia scapulata wurde diese Gruppe von Coquerel bereichert (Rev. et Mag. d. Zool. S. 86. Ann. d. 1. soc. enlom. S. 359. Taf. 9). Im vorigen Jahresberichte S. 188 ist bei Erwähnung der von Blanchard (Cat. d Mus.) neu aufgestellten Species Oxylhyrea Clou a ei aus Nossi-Be (bei Madagascar) übergangen worden. Nach Coquerel (Ann. entom. a. a. 0.) wäre sie nur eine Abänderung von eusla" lacta Burm. Godart behauptet (Ann. d. 1 soc. ent. S.665.), dass Celonia aenea Gyll. und melallica Fabr. wegen der Verschiedenheit in der Bil- dung ihres Penis als zwei verschiedene Arten anzusehen sind, und dass auch die algier'sche Cef. /wnerana Gor. et Perch. aus demselben Grunde nicht Abänderung von aurata sein könne. Der Verf. hat nicht ange- geben , worin diese Unterschiede bestehen , es wäre dies aber um so nöthiger, als Ormancey gerade aus der Uebereinstimmung in der Form des Penis die Identität der C. metallica und aenea nachweisen will (Ann. d. scienc. nat. Xli. s, vor. Jahresber. S. 163.) : Godart macht bei dieser Gelegenheit ßurmeisler und mir einen Vorwurf daraus, dass wir auf Cet. aurala der (lestalt ihres Brustf^rtsatzes halber nicht eine besondere Gattung errichtet haben, es kann aber schliesslich nur dazu führen, dass jede Art ein eignes Genus bildet, wenn man jeder Form- verschiedenheit eines einzelnen Theiles eine generische Bedeutung zu- erkennt. Cornelius setzte Ent. Zeit. S. 21. die Unterschiede ausein- ander , welche ihm zwei aus Algier stammende und als Cei. funesta Oliv. ? aufgeführte Exemplare von Celonia (^Oxylhyrea) stictica Linn. darboten. Er scheint eine Varietät der stictica vor sich gehabt zu haben , welche schon Burmeister bekannt war , und die keine Art- 164 Schaum: Bericht über die Leistungen in der Entomologie rechte beanspruchen kann. Eine Cet. funesta Oliv, giebt es übri- gens gar nicht; C. funesla Fabr., früher für identisch mit stictica gehalten, ist eine kleinere Abänderung der C. morio. Die Larve von Celonia aenea soll nach einer iMittheilung von Weaver (Proc. of the ent. Soc. S. 106.) drei Jahre in Ameisenneslern zubringen und grosse Mengen der sogenannten Ameiseneier verzehren. W. versichert, sie mehrere Monate damit gefüttert zu haben. Es be- darf diese Angabe jedenfalls noch einer weiteren Bestätigung. Rutelidae. — Blanchard führt in dem Cataloge der Pa- riser Käfersammlung (s. o.) 487 Arten dieser Gruppe auf, also ein Yiertheil mehr als Burmeister im J. 1844 bekannt waren , hat aber aU lerdings die Gattungen Apogonia Kirb. mit 12 und Xijlonychus Boisd. mit 3 Arten hier eingereiht, welche entschieden zu den Melolonthiden gehören. 186 Species sind als neu bezeichnet und durch Diagnosen kenntlich gemacht, ein Theil derselben hat zur Aufstellung neuer Gat- tungen Veranlassung gegeben. Von diesen gehören zur ünterabthei- lung der Anomalarii : Tropiorhynchus auf Änisoplia podagrica Newm. , Burm. und orientis B. gegründet, Callirhinus mit einer neuen mexikanischen Art, zwischen Tropiorhynchus und Rhinyptia Burm. gestellt, Epectinaspis (Anomala mexicana Burm.), Calli- stethus und Singhala, beide mit Popilia verwandt, mit einer neuen ostindischen Art, Pharaonus {Popilia fasciculata Burm.), Packy- stethus (P. vidua Newm. innuba Burm.) ; — der Unterabtheilung der Rutelidae genuinae wird Cralhoplus, zwischen Chlorota Burm. und Chrysophora stehend, mit 1 n. A. aus Brasilien zugefügt; — die Un- terabtheilung der Areoditae erhält einen Zuwachs durch Xylony chus Boisd. mit mehreren neuholländischen Arten , von denen X Euca- lypti Boisd. die bekannteste ist (s. indessen o.), Phytolaema [Areoda mutabilis Sol. Gay), und Lasiocala mit 1 n. A. aus IN eu- Granada ; — die Unterabtheilung der Anoplognathidae wird mit Amblochilus , 1 n. A. aus Neuholland enthaltend, bereichert; — zur Unterabiheilung der Adoretidae gehören H e ter ophthalmus, durch sehr dicke Augen des Männchens ausgezeichnet, mit 1 n. A. aus Pondichery, und Ado- re Stoma mit 2 n. gleichfalls ostindischen Arten; — in die Unterab- theilung der Geniatidae endlich reiht sich Micro chilus mit 1 n. A. aus Brasilien ein. — Auf die Bestimmung der Arten und Vollständig- keit der Synonymie hat Bl. grossen Fleiss verwandt. Die neuen chilesischen von Soli er in Gay's Faun. chil. be- schriebenen Arten sind: Bemb eg eneius (n. G.) fulvescens , Tri- boslethes ciliatus, Areoda mutabilis , Catoclastus (n. G.) Che- vrolatii, 0 o g eneius (n. G.) virens. Anomala rugatip ennis n. A. aus Guadarrama wurde von Graells (Ann. d. 1. soc. ent. ß. 13. Taf. 1. F. 3; Mem. de Acad. d. während des Jahres 1851. l65 Madrid, t. II.) aufgestellt, sie hat 13 Älillim. Länge und ist durch kurze gedrungene Gestalt und gerippte Flügeldecken mit runzligen Zwischen- räumen ausgezeichnet. Melolonthidae. — Diese Gruppe zählt in Blanchard's Catalog der Pariser Insectensammlung 768 Arten , hat aber dort einen etwas andern Umfang als bei Rurmeister und Erichson , den beiden neuesten Syslemalikern der Scarabaeiden - Familie. Abweichend von Hurmeister hat nämlich Bl. die Phyllophaga farinosa des letzlern (die Hoplides von Latreille) mit den Melolonthiden verbunden , abweichend von Erichson die Euchiridae und einen Theil von dessen Hoplides (die Gattungen Hoploscelis , Pachycnema , Anisonyx, Lepitrix, Eriesthis Chasme) abgetrennt ; die letztern sind nach Latreille's und IJurmei- ster's Vorgange wieder zu den Glaphyriden gestellt. — Die Gruppe ist von Bl. in 10 Unterabtheilungen aufgelöst, die aber nicht durch Cha- raktere wissenschaftlich begründet sind und daher hier auch nicht er- wähnt zu werden brauchen. Eine sehr grosse Zahl neuer Gattungen wird durch Diagnosen in das System eingeführt , welche auf ausge- dehnten und sorgfälligen Untersuchungen beruhen, aber doch manche wohlbegründete Anforderung unerfüllt lassen. Lag es dem Verf. daran, eine systematische üebersicht über die Gruppe der Melolonthiden zu geben, so mussten alle, auch die früher aufgestellten, Gattungen cha- rakterisirt werden, wodurch dann die Eigenlhümlichkeiten der neu er, richteten in das gehörige Licht gesetzt worden wären. Hatte Bl. aber vorzugsweise das praktische Bedürfniss eines Katalogs im Auge , so hätte er irgend eine frühere Arbeit der seinigen zu Grunde legen und sich streng an diese anschliessend vor allen die wichtigsten Unter- schiede der neuen Genera sorgfältig hervorheben sollen. Keins von beiden ist aber geschehen , wir haben vielmehr nur eine Anzahl Be- schreibungen neuer Galtungsformen erhalten , die kaum einen höheren wissenschaftlichen Werth beanspruchen können als einzelne Beschreibun- gen neuer Arten. Der grössere Theil dieser neu aufgestellten Gattun- gen ist schon im vorigen Berichte genannt worden, es kommen jedoch noch folgende hinzu: Euryaspis durch breites Kopfschild, dicke Oberlippe und Taster von Pleclris und den verwandten Gattungen un- terschieden , eine brasilianische Form; Brahmina mit Ancylonycha verwandt, die Klauen gespalten, der obere Zahn zart und scharf, der unlere kürzer, breiter und schwach gekrümmt, in Ostindien einheimisch; Listrochelus ebenfalls vom Aussehen einer Ancylonycha, aus Mexiko, To g e s toptera auf Melolontha lanceolata Say gegründet; Hoplo- ch eins zwischen Euthora und Etnpecta Er. gestellt, aus Madagascar ; Gymnog aster , Tricholepis, Proag osternus , drei Formen von Isle de Bourbon und Aladagascar, zwischen Encya und Leucopholis stehend; N anar cl a^. P olyphyllum zur Gruppe der Elaphoceritae gehörig, zwischen Clilopa Er, und Elaphocera Gene eingereiht^ die erste 166 Schaum: Bericht üher die Leistungen in der Entomologie auf eine neue Art vom Cap , die zweite auf P. Tubrescens Hombr. et Jacq. von den Salomonsinseln gegründet; Pachrodema , Hilaria- nus und Homalochilus aus der Verwandtschaft von Liogenys Guer. und Diplotaxys Kirb., die erste und dritte aus Patagonien , die zweite mit 8 n. A. aus Brasilien. — Ueber 450 der verzeichneten Species sind neu und durch Diagnosen bezeichnet, die aber namentlich in den artenreicheren Gattungen nicht hinreichen , um die Arten mit Sicher- heit wiedererkennen zu lassen. — Sehr vielen Fleiss hat der Veif. auf eine vollständige Zusammenstellung der Synonymie verwandt und ist hier einer jeden Beschreibung das Jahr, in welchem sie erschienen ist, beigefügt. Auf Einzelnheiten einzugehen , gestattet der Raum dieses Berichts nicht , nur das will ich bemerken, dass Melolontha fucata Blanch. (S. 160.) = hybrida Charp. ist. In Gay's Fauna Chilena sind von S o 1 i e r folgende neue Arten bekannt gemacht: Pri o nop ho r a (n. G.) picip ennis , Chretna- stodus (o. G.) pube s cen s (eine zweite Art der Gattung ist Ma~ crodactylus marmoralus Curt.) , Maypa viridis, punctata, atra, r ufeol a, v ar io los a , Ma crodactylus chilen s is. Ausserdem sind von ihm noch mehrere gleichzeitig in Blanchard's Kataloge bekannt gemachte Arten genauer beschrieben. Neue Arten sind ferner.- Schizonycha uva Coquerel aus Ma- dagascar (Rev. et Mag. d. Zool. S. 86. Ann. d. 1. soc. ent. 1852. 3 trim.) — und Chasmatopterus p ar vulus (G r a el 1 s (Mem. d. Acad. d. Ma- drid t. II., Ent. Zeit. 1853. N. I.) aus Spanien. Propomacrus bimucronatus Fall, findet sich nach v, Hey den (Ent. Zeit. S. 240.) bei Constantinopel im August in hohlen Eichen. Low hat schon früher einmal dieselbe Mittheilung gemacht. Geotrupini. — Eine neue in Marocco einheimische Art von Geolrupes, dem G. Typhoeus nahe verwandte, aber durch spitzen Schei- tel, längere Seitenhorner des Halsschildes und oben flachen Körper un- terschieden, ist von Fairmaire (Rev. zool. S. 528., Ann. d. 1. soc. entom. 1852. S. 85.) unter dem Namen G. typhoeoides bekannt ge- macht worden. Von Soli er wurde in Gay's Faun. chil. Bolboceras tricor- nis aufgestellt. ^ Die von Westwood der Linne'schen Gesellschaft zu London vorgelegte und nach einem in den Ann. of nat. bist, mitgetheillen Aus- zuge bereits im Jahresberichte f. 1848 angezeigte Abhandlung über Athyreus ist jetzt in den Linnean Transaclions lom. XX. P. IH. voll- ständig erschienen ,,Descriptions of new Species of Athyreus, a genus of Lamallicorn beetles." Den elf früher schon namhaft gemachten Ar- ten werden hier zwei neue A. fossulatus von Pernambuco und Keichii aus Neu-Granada hinzugefügtj sie sind sämmtlich durchAb- während des Jahres 1851. 1Ö7 bildungen erläutert, welche sich wie alle Westwood'schen durch Cor- rectheit und charakteristische Auffassung auszeichnen. Auch von A. excavatus, bicolor und sexdendatus^ drei bisher nur durch Laporle's un- genügende Angaben bekannten Arten , deren Originalexemplare dem Verf. zugänglich waren , sind Kopf und Halsschild dargestellt. — In dem Vorwort beschäftigt sich W. mit der Mundbildung und den Ge- schlechtsverschiedenheiten. Die Beschaffenheit der Unterkiefer und des Kinns scheinen dem Verf. auf eine nähere Verwandtschaft von Athyreus mit den Copriden und noch mehr mit einigen anomalen Trogiden- Gattungen , welche Erichson's Gruppe der Orphnidae bilden, als mit Geotrupes hinzuweisen. Bei Geolrupes besitzen nämlich die Maxillen zwei grosse häutige Laden , während bei Athyreus die breite äussere Lade in eine scharfe hornige Spitze endigt, und die innere mit zwei hornigen Fortsätzen versehen ist (W. hat aber Lethrus nicht beachtet, wo beide Laden der Maxillen ebenfalls hornig sind und wenigstens die innere in einen an der Spitze gespaltenen Haken ausläuft), — S. 438 giebt W. eine Liste der früher aufgestellten Arten , aus der aber A. ferntgineus Pal. Beauv. zu streichen ist, indem derselbe zu Bolboceras gehört und mit B. Lecontei Dej. identisch ist. Ateuchini. — Roth machte (a. a. 0.) 2 Gymnopleurus und 2 Sisyphus als n. A. aus Abyssinien bekannt, Reiche bemerkte aber (Ann. d. 1. soc. ent. 1852. S.97.), dass Gymn. cyanescens Roth =in- dagaceus Reiche, G. gibbosus Roth = pumilus Reiche, Sis. rugosus Roth = ocellatus Reiche und dass nur Sis. setiger Roth früher unbe- schrieben war. Coprides. — Roth errichtete in dieser Gruppe eine neue Gattung Ixodina (s. dies. Arch. S. 128.), welche aber, wie schoii Reiche (a. a. 0.) bemerkt, mit Drepanocerus Kirby identisch ist. Die von Roth als /. abyssinica bekannt gemachte Art ist jedoch noch nicht beschrieben. Als neue Arten stellte Roth ferner 1 iteliocopris, 1 Co- pris, 13 Onthophagus, 5 Oniticellus, 1 Eurysternus, 3 Onilis auf. Nach Reiche (Ann. d. 1. soc. ent. 1852. S 97.) ist aber Copris troglody- tarum Roth = neplis Reiche = orphanus Guer., Onthoph. lepidus Roth = diversus Reiche, 0 graniger Roth = bißdus Reiche, Onitic. clava- tus Roth = intermedius Reiche , Onitic. inßatus Roth = inaequalis Reiche, 0. tridens Roth = militaris Gast. , Eurysternus trogiformis = Onitis ambigua Kirby = Oniticellus iwpressws Gast,, Onitis HerbsliiHoÜi ==. crenatus Reiche, On. Illigeri Roth = abyssinicus Reiche. Graells machte (Mem. d. Acad. d. Madrid t. II.) Onthophagus slylocerus (Taf. 8. F. 6. ^ $) , eine neue spanische Art, bekannt. (S. auch Ent. Zeit. 1853. N. I.). In Gay's Faun. chil. ist von Soli er Fhanaeus dimidi atus, eine prächtige neue Art, beschrieben und abgebildet worden. 168 Schaum: Bericht über die Leistungen in der Entomologie Aphodiidae. — Aphodius luridipennis und Ammoecins numidi cus sind zwei neue Arten aus Algier, welche Mulsant (Mem. de l'Acad. de Lyon S. 138. u. S. 152.) aufgestellt hat, die erste gehört in die nächste Verwandtschaft von A. nitidulus. Zwei neue chilesische Arten beschrieb Soli er in Gay's Faun, chil. unter den Namen Aphodius c hile nsis und A. D e r b es is. Von Rot h wurden (a. a. 0.) 15 abyssinische Arten von Apho- dius durch Diagnosen bekannt gemacht, von denen indessen nachRei. che A. coloralus Roth = pulcherrimus Reiche — A, armatus Roth = rhinoceros Reiche — A. macropterus Roth = maculicoUis Reiche — A. sculellaris Roth = lividus Ol. anachoreta Fabr. ist. Von Mulsant (Mem. de l'Acad. d. Lyon S. 139.) wurde eine neue Gattung Eremazus auf eine in Algier entdeckte Art, E. uni- striatus y errichtet und zu Trogiden gestellt. Da diese Gruppe aber von Mulsant , nicht wie von Erichson durch die Zahl der Bauch- segmente , sondern durch Iheilweise unbedeckte Mandibeln charak- terisirt wird , so glaube ich die Gattung bei der Uebereinstimmung, welche sie in der Körperform mit Psammodius haben soll, hierher stel- len zu müssen, wenngleich die Zahl der Bauchsegmente von M. nicht angegeben ist. Ais Hauptcharakter derselben werden die (wie bei Psammodius Muls.) verdickten Hinterschenkel , die (wie bei Aegialia) vortretenden Mandibeln, die dreizahnigen Vorderschienen und die An- wesenheit einer einzigen Fussklaue bezeichnet. Trogida e. — Roth theilte (a. a. 0.) die Diagnose einer neuen abyssinischen Art von Trox mit. Lucanini. — Eine neue Art von Chiasognalhus hat Solier in Gay's Faun. chil. unter dem Wamen Ch. LalreUlei bekannt gemacht, es ist aber erst das Weibchen aufgefunden, welches von dem Weib- chen des Ch. Granlii ausser durch geringere Grösse besonders durch andere Bildung des Kopfes und der Mandibeln abzuweichen scheint. Ausserdem stellte S. (a. a. 0.) Dorcus rufipes, Spinolae, leio- cephalus , Roulcti, tuber culatus und mandibula ris auf, der letzte bildet eine be.=;ondere , vom Verf Pycnosiphorus benannte Unterabtheilung. Slreptocerus speciosus Dej. Fairm. ward hier von S. unter dem Namen Str. Dejeanii beschrieben und abgebildet. Iluprestides* Eine grössere Reihe neuer chilesischer Bupre- stiden , darunter auch mehrere neue Gattungen, sind von Solier in Gay's Faun. chil. bekannt gemacht worden: Epistomentis (n. G.) auf Chrysochroapicta Gor. gegründet, Zemina minor, rubronotata, Rouletii, depr essa, M ontag n ei , Rousselii , Nemaphorus (n. G.) costatus, Pithiscus (n. G.) viridiventris , Trigono- phorus (n. G.) angulesus , Bupreslis Gaudichaiidii , Latipalpis während des Jahres 1851. 169 Des cainei , Anthaxia mar g inicollis , Cylindrophora (n. G.) auf Anthaxia concinyia und bella Gor. errichtet, Agrihts sulcipennis, Mast ogenius (n. G.) p arallelus. Von Fahraeus (Bohem. Ins. Caffr.) sind 2 Julodis, 9 Actnaeo^ dera, 2 Chrysochroa, 1 Caslalia, 9 Buprestis, 1 Phaenops, l Belionota, 1 Anthaxia, 2 Evagora, 6 Sphenoptera , 8 Amorphosonia, 8 Coraebus, 12 Agrilusy 6 Trachys, 5 Aphanisticiis als n. A. aus dem südöstlichen Africa beschrieben; — von Koth (in diesem Arch.) 2 Acmaeodera, 1 Lampeiis, 1 Anthaxia, 2 Pseudagrilus, 2 Agrilus aus Abyssinien durch Diagnosen cliarakterisirl. Lampetis Schimperi Roth ist aber nach Rei- che (Ann. d. I. soc. enlom. 1852. S. 96.) = albicincta Reiche Ga- lin. Voy. Die auf Madagascar beschränkte Gattung Folybothris erhielt einen Zuwachs von zwei ausgezeichneten neuen Arten, F. auroclavata und pyropyga, durch Coquerel (Rev. et Alag. d. Zool. S. 86. Ann. d. 1. soc. entom. 1852. S. 359. Taf. 9. K. 4. 5.). C. bemerkt, dass die Flügeldecken der Folybothris - Arten während des Lebens einen schönen Rietallglanz besitzen , der wie bei den Cassiden nach dem Tode erlischt. Fairmaire bereicherte die Gattung //t/percrn^Äa mit einer schö- nen neuen Art //. haemorrhoa aus Venezuela, Rev. et Mag. d. Zool. S. 348. Eine neue Sphenoptera aus der Türkei wurde von M u 1 s a n t (Mem.de l'acad. de Lyon t. L) unter dem Namen von S. sub costata aufgestellt. Uebcr die Verwandlungsgeschichte mehrerer ^^n^Ms- Arten hat Ferris (Mc'm. de l'Acad. de Lyon. L S. 107.) ausführliche Mitlheilun- gen gemacht. Agr. derasofascialus Ziegl. lebt in abgestorbnen Släm-^- men und Aeslen des Weinstocks , A. viridipennis Gory vom Holz und von der Kinde der VVeidenzweige, die man häufig als Weinpfähle be- nutzt, A. sexgultalus Herbst in der Rinde abgestorbener italiänischer Pappeln, A. cinctus Oliv, in der ßesenpfrieme nahe der Wurzel und selbst in den grössern Wurzeln. Die Larven aller dieser Arten gehö- ren zu denen mit einer Horngabel an der Hinterleibsspitze. — Am Schlüsse der Abhandlung kommt der Verf. auf einen verjährten and längst geschlichteten Streit zwischen Goureau und L. Dufour über die Zahl der Körpersegmente und die Lage der Thoraxstigmen bei den Agrilus-Larven weilläufig zurück, er hat sich natürlich auch dafür ent- schieden , dass der von Goureau als Kopf beschriebene Ring der Fro- thorax ist und dass der Thorax nur ein Sligraenpaar besitzt, welches aber nicht, wie L. Dufour behauptet, in der Verbindungshaut des Pro- und Mesothorax, sondern — wie dies auch von den deutschen Schrift- 170 Schaum: Bericht über die Leistungen in der Entomologie stellern längst angegeben ist — an den Seilen des Mesothorax angC' bracht ist. Die Melamorphose der Trachys nana ist von Heeger beobach- tet und (Sitzungsber. der Wien. Acad. VII. S. 209. Taf. V.) beschrieben worden. Die Käfer überwintern und legen im Mai ihre Eier an die Blattrippen der Unterseite der gemeinen Winde (Convolvulus arvensis), die jungen Larven beissen sich durch die Oberhaut des Blattes und nähren sich, ohne Gänge zu machen, von der Blatlsubstanz, höhlen in einem Zeiträume von 4—5 Wocheu das halbe Dlatt aus , häuten sich dreimal und verwandeln sich nach 14tägiger Puppenruhe zum voll- kommenen Insecte. Für die entomologische Geographie ist es von Interesse , dass die nordafrikanische Aurigena tarsata Fabr. im Dept. de l'Indre gefan- gen worden ist (Bull. d. 1. soc. ent. S. CXVIll.). Eucnemides» Von ßoheman (Ins. CafFr.) wurden Eticnc" mis gr anulicollis , JE. conlr actus und Dirhagus cylindri co l- lis als n. A. aus dem südöstlichen Africa beschrieben. Eine neue Gattung //arm iwtws wurde von Fairmai re (Rev. Zool. S.527., Ann. d. 1. soc. entom. 1852. S. 80. Taf. 3. F. 5.) durch folgende Charaktere begründet: Coxae posteriores femorum basin tan- tum obtegenles, tarsi simplices, graciles ; antennae liberae, elongalae, serratae,- art. secundo lertioque minuti^ aequalibus. Genus Hypocaelo affine, pedibus tarsisque gracilibus et antennarum arliculo tertio distin- guendum. Sie enthält zur Zeit nur H. castaneus, n. 12 millim. lange A. aus Sicilien. Klaterides* Cryptohypnus varie gatu s aus Italien und Cr. fenestratus wurden von Küster (Käf. Eur. XXII.) als n. A. aufgestellt , beide stehen in nächster Verwandtschaft mit Cr. bima- culatus. Von Boheman (Ins. CafFr. S. 381. Taf. 2. F. I.) wurde diese Familie mit einer neuen Gattung Elasmoc erus bereichert, sie steht Tetralobus nahe und unterscheidet sich durch vorgestreckte Oberlippe und Mandibeln, durch viel längere Lippentaster, grosses fast gerundetes Schildchen , längere und dünnere, unten einfache Füsse und durch die Bildung der männlichen F'ühler; diese sind vom 3 -10. Gliede innen in eine dünne lange Lamelle ausgezogen, das 11. Glied ist lang und trägt an der Spitze zwei Lamellen. E. vali die ornis n. A. ist 20 Lin. lang und bisher nur im männlichen Geschlechle bekannt. Als neue Arten aus dem südöstlichen Africa beschrieb de r- selbe (a. a. 0.) 3 Tetralobus , 5 Dicrepidius , 2 Alaus , 2 Campylus^ 1 Limonius, 1 Atraclodes, 9 Cardiophorus, 2 Oophorus, 1 CratonychuSy i Diacanthus, % Prislilophus, 6 Lacon. während des Jahres 1851. 171 Auch diese Familie ist mit vielen neuen chilesischen Arten, von denen mehrere neue Gattungen bilden, von Soli er in Gay's Faun, chil. bereichert worden: Agrypnus chilen sis , 0 v ipalpus (n. G.) pubescens , Nemasoma (n. G.) sulcatum , Dero m e cus (n. G.) angust atus , filicornis , a tte nuatus , vulgaris .^ rtibricoK lis , thoracic US, collaris, parallelus, Cardiophorus e l e~ gans, pallipes, depressus, Änacantha sulcicollis, l'odonema (n. G.) imp res sunt, Grammephorus (n. G.) rM- fipenni s , Mecothorax (n. G.) castaneip ennis , Diacan- tha (n. G.) nigra, B e dr esia (n. G.) impr es sicollis, punctato- sulcata, Phanopho rus (n. G) p arallelus, niger, dilatatus, Pyrophorus var iolosus (vermnthlich == P. ocellatus Germ.), Ge- nomecus (n. G.) rufic ollis , Tihionem a (n. G.) rufiventris (= Alans abdominalis Guer. Mag. d. Zool.), Cardiorhinus g r anu" losus (= Ludius decorus Germ.), Sotnamecus (n. G.) p aral- lelus, Olotelus (n. G.) feinor alis , angustus, Ambly gnathus (n. G.) abdominalis , Dysmorphognathus (n. G.) fuscus, Cebrioniies* Graells gab (Annal. d. 1. soc. entom. d. Franc. IX. S. 6.) eine ausführliche Beschreibung und Abbildung des Cebrio Carrenoi in beiden Geschlechtern (s. Jahresber. f. 1847. S. 84) und stellte C rnfifrons als neue spanische Art auf, das Weibchen des letztern ist zur Zeit noch unbekannt. In den Memor. d. 1. R. Acad. d. Madrid t. II. S. 109. hat G. die Beschreibungen dieser beiden Arten wie- derholt und noch zwei neue C. Dufourii (Taf. 8. F. 4.) uüdAmorii (F. 5.) hinzugefügt, welche beide zur Zeit ebenfalls nur im männlichen Geschlechtc bekannt sind (s. a. Ent. Zeit. 1853. N. I.). Von Boheman (a. a. 0.) wurde Cebrio pa Ileus n, A. von Port Natal bekannt gemacht. Rliipicerides* Diese Familie wurde von Bob e m a n (Ins. Caffr.) mit diei n. A, aus de;n sudöstlichen Africa bereichert: Cha- maerhipis n atal ensis , Sandalus pun c lul atus und S. cosli- p en ni s. Cyplionides» Von Boheman (Ins. CafFr.) wurden Elodes ca f f er und E. m ar g in i p enni s von Port Katal als neue Arten aufgestellt. S 0 I i e r beschrieb (Faun, chil.) : Cyphon Itinalum, »bli~ q u a tu m , c oll ar e , maculicorne, t e s t a c e um , partJMni, 0 b s c u r um , macul atum , luteo-lineatum, Elodes Ro u s se- 1 ii , velutinus. Die Metamorphose des Eucinetus meridionalis Casi. ist von Per- ris (Ann. d. 1. soc. ent. S. 48. Taf. 2. N. V. Fig. 26-36.) beobachtet worden. Die J.arven leben von verschiedenen Cryptogamen (Byssus, Mycelium), welche ßich besonders unter Baumrinden entwickeln j sie 172 Schaum: Bericht über die Leistungen in der Entomologie sind ausgewachsen 5 Alillim. lang, von weicher Beschaffenheit, oben gewölbt und mit Ausnahme des graugelben Kopfes und letzten Segmen- tes von brauner Farbe. Der Kopf ist vorgestreckt , hinten verschmä- lert, mit zwei grossen queren braunen Flecken, die Fühler viergliedrig, das sehr lange Endglied an der Spitze gabiig, die ftlandibeln breit und zweizähnig, die Lade der Alaxillen kurz und gewimpert, die Taster derselben dreigliedrig, die Unterlippe tief ausgerandet und gewimpert, mit zweigliedrigen Palpen. Unter den Fühlhörnern befinden sich je- derseits 7 Ocellen. Der erste Thoraxring ist grösser als die folgenden Segmente, obwohl dieselben an Breite etwas zunehmen, vom fünften an spitzt sich der Körper nach hinten zu , das letzte Segment hat die Form einer Warze und zeigt oben zwei Querfallen. Längs des Körpers verlaufen jederseits drei Reihen von Warzen, welche lange Haare tragen. Auch die Nymphe ist mit Haaren besetzt. Die Eier werden im Herbste gelegt. Im Mai findet man die ausgewachsenen Larven und gleichzeitig die Puppen und Käfer. liycides* Von Fahraeus (Bohem. Ins. Caffr.) wurden als n. A. aus dem südöstlichen Afrika beschrieben: Lycus humer osus, amp liatus , constr ictus , scr o b icollis , z>on atus , Calopteron notabilis und ruficollis. liampyrides* Leconte hat eine Synopsis der im gemäs- sigten Nordamerika einheimischen Lampyriden geliefert. (Proceed. acad. nat. sc. of Philadelphia Vol. V. n. 12. S, 331.). Den Familiencharak- ter stellt er in folgender Weise fest : Mandibulae integrae, labrum ob- tectum, abdomen 6 vel 7 articulatum , articulis omnibus liberis ; tarsi quinque - articulali , art. quarto calceato , plus minusve bilobato ; fe« mora ad trochanteris basin et latera inserta. Als zwei Abtheilungen werden dann die Photophori und Telephorides unterschieden ; bei den erstem besteht der Hinterleib meistens aus 7 Ringen, von denen die letzten in der Regel leuchten, die Fühlhörner sind einander genähert und das vierte Fussglied unten gelappt ; bei den Telephoriden hat der Hinterleib gewöhnlich nur sechs Ringe und leuchtet nicht, die Fühl- hörner stehen weit von einander und das vierte Fussglied ist bis zur Basis gespalten. Da aber auch die früheren Stände der Lampyriden und Telephoriden nicht unerheblich von einander abweichen, so scheint es mir vorläufig angemessener, beide, nach Erichson's Beispiele, noch als besondere Familien beizubehalten. — Die Photophori werden von Leconte in acht Gattungen zerlegt, die zwar zum Theil schon von Newman und Laporte aufgestellt, aber in höchst ungenügender Weise charaktcrisirl sind, so dass ich es nicht für überflüssig halte, die Dia- gnosen des Verf. hier mitzutheilen, indem die nordamerikanische Zeit- schrift doch gewiss nur sehr wenigen Entomologen in Deutschland zu- zänglich ist. Die neuen Arten w^erden von L. kurz beschrieben, die bereits beUannten bloss namhaft gemacht. während des Jahres 1851. 173 1. Phengodes Hoffg. Die einzige Gattung mit unbedecktem Kopfe. 1 A. P. flumosa Hoffg. 2. Polyclasis Kewm. : anlennae 11-arliculalae, breviler bipecti- natae, palpi maxillares art. ultimo securiformi, taisi art. quailo vix lobato, ungues iutegri. l A. P. bifaria [Lamp. bif. Say , Pol. otala Kewm.). 3. Lucernula Lap. {Lychnuris Dej.): ant. 11-arliculalae, dila- tatae, compressae ; palpi max. art. ultimo magno, securiformi; larsi art, quarlo longe lobato, ungues simplices; abdomen apice phosphoreum, art. ultimo superiore apice emarginalo. Die Männchen haben längere und breitere Fühlhörner , und unten ein kleines überzähliges Analse- gment. 3 A. L. alra (Lamp. afra Fabr. Lamp. Zaficorwjs Fabr., Lychn. morio Melsh), L. tarda aus Ohio und L. punctata aus Georgia, neue Arten. 4. Elly chnia Dej.: ant. compressae, 11-arliculatae ; palpi max. art. ult. triangulari, apice acute; tarsi art. quarto longe lobato, ungues simplices ; abdomen segmenlis nullis phosphoreis , ultimo superiore apice truncato, non emarginalo. Auch hier haben die i\lännchen unten ein kleines überzähliges Segment, welches oben von dem letzten obern Halbringe bedeckt ist. Die Gattung enthält 6 Arten, welche zwei Ab- theilungen bilden: a. corpus elongatum. E. nigricans Say [obscura? Fabr.), decipiens Harr, und minuta n. Art aus Georgia. b. corpus elliplicum. E. corrnsca Linn. {feneslralis Melsh.), autumnalis Melsh. und lacustris n. A. vom Obersee. 5. Photinus Lap.: antennae compressae, 11 - ailiculalae ; palpi max. art. ult. triangulari, tarsi art. quarlo longe lobato, ungues sim- plices, abdomen articulis Iribus phosphoreis, ultimo superiore apice truncato, inferiore emarginalo, segmenlulo anali in ulroque sexu aucto. 10 A. P. pyralis Linn. [centrala Say, rosata Germ), ardens n. A. vom Obersee, casta aus Georgia, scintillans Say, marginella aus den nördlichen Slaalen , punctulata aus dem Missouri - Territory, consang uin e a gemein in den südlichen Staaten, o bs cur ella aus dem Missouri-Territory, lineella und vittigera aus Georgia. 6. Pyractomena Dej.: ant. 1 l-articulalae , tenues, subcom- pressae, art. ult. versus apicem sinuato, palpi max. art. ull. triangulari apice aculo, tarsi art. quarto longe lobato, ungues simplices, abdomen art. tribus subtus phosphoreis, ultimo superiore apice emarginalo. Nur die Männchen haben ein Analsegment. 5 A. , welche in zwei Grup- pen zerfallen: a. elytra late marginala. P. flavo einet a n. A. aus Georgia, angulata Say {lucifera Melsh.) aus den railtleren Staaten, b. elylra minus lale marginata. P. anguslata aus den südlichen Staaten, P. linearis aus Georgia, borealis Bandall. 7. Phausis: ant. 12-arliculatae, serratae, compressae, art. 1 et 2 parvis, ult. subulato minulLssirao vix conspicuo ; palpi minuti; tarsi 174 Schaum: Bericht über die Leistungen in der Entomologie art. quarto brevi bilobalo, unguiculari longo, inigues simplices, abdo- men art. tribus phosphoreis, segmenlo ult. superiore emarginato. F. re- ticulata Say. 8. Pholuris Dej. : ant.ll-articulatae, tenues, elongatac, art. 2 et 3 brevioribus, palpi max. art. ultimo triangulari acuto , lab. art. ult. transverso, lunato : tarsi art. quarto longe lobato, ungues externi fissi, interni simplices, abdomen segmentis tribus phosphoreis, ultimo supe- riore apice rotundato. 4 A. P. pensyhanica Degeer [versicolor Fabr.) , frontalis aus Georgia, divisa aus dem Missouri-Territory und con- g ener aus Georgia. Unbekannt sind dem Verf. Lampyris ruficoUis Say und Luciola maculicollis. Lap. geblieben. Die bisher in Chili aufgefundenen und von Soli er (Gay'sFaun. chil.) beschriebenen Arten dieser Familie sind: Rhip idop ho rus (n. G.) rtfer, C lado des (n. G.) flab ellatus , Pyractonema (n. G.) c 0 mpressicorn e , albomarginatutn, vi ein um, nigripenne, rho doderum , lugubre, binotatum, fissicolle, brevipenne, Dy smorphocerus (n. G.) Blanc kar dii. ' Boheman stellte (Ins. Caffr.) 6 Lampyris, ^ Colophotia, 1 Dri~ lus als n. A. aus den ^'atalländern auf; Roth Iheilte (in dies. Arch.) die Diagnose einer neuen Lampyris aus Abyssinien mit. In diese Familie und awar in die Nähe von Malacogasler und Drilus scheint mir auch eine neue Gattung Mastinocerus zu gehö- ren, welche von Soli er (in Gay's Faun, chil.) errichtet und zu den Dasytiden gestellt ist , sie ist besonders durch die Bildung der Fühl- hörner ausgezeichnet , deren 4 — 9tes und elftes Glied mit zw^ei lan- gen fächerartigen Anhängen versehen ist. Es ist nur eine Art dersel- ben M. brevipennis bekannt geworden. Velepliorides« In Leconte's Synopsis of the Lampyridcs of lemperate North-Ämerika (a. a. 0.) werden folgende Gattungen der Telephoriden charakterisirt: 1. Chauliognathus Hentz. 3 A. , pensylvanicus Degeer [Canlh. americana Forst., 6tmacu/a{rt Fabr.), Hentzii n. A. aus den nördlichen und südlichen Staaten und mar ginalus Fabr. 2. Polemius : palpi art. ult. triangulari, antennae cornpressae serratae, art. secundo minuto , tertio sequentibus non minore ; thorax margine laterali ad medium interrupto; ungues simplices, exlerno po- stico ad basin dilatato. Hierher: laticornis Say {Tel. dubius Melsh.), limbatus aus IVew-Iersey und incisus aus Georgia. 3. suis Charp. 4 A. Canlh'i bidentala Say (weicht durch stark gesägte Fühler von den folgenden drei , wo sie dünn, lang und kaum während des Jahres 1851. 175 gesägt sind, ab), longicornis Lee. , difficilis Lee. und pallens n. Art von San Francisco. 4. lelephorus GeofTr. , mit 33 Arten , welche drei ünlerablhei- ]ungen bilden, a. ungues posteriores externi dente bRsali nrmati : ro~ tundicollis Say, Ctirtisii Kirb., tibi alis y cons ors , laulus, gratis dicollis, vier n. A. aus Californien, fidelis von Santa Fe, colla- ris aus Illinois, bilineatus Say, divisus aus Californien, impressus aus Neu- York, tuber culatus aus Georgia. — b. ungues omnes bi- fidi : T. br ev ic ollis und undulatus aus Georgia. — c. ungues omnes dentati, saepius fere fissi (^Rhag ony cha Eschsch.): T. dentiger aus 31aryland, carolimis Fabr., curtus Lee. (^percomis? Say), cinclel~ lus (schon von Germar als T. luteicollis beschrieben), dichrous und flavipes aus dem Missouri-Territory, lineola Fabr., recttis Welsh. {rufipesl Say), Sayi von New-York, angulatus Say, cruralis, und marginellus aus Georgia, ea?ca t)a( ms nnA iinbe cillis^ beide weil- verbreitet, scilulus Say, longiilus vom Niagara, pusillus und vilis aus New-York, fraxini Say (nigrila Lee, Malthacus mandibutaris Kirb.). 5. Podabrus Fisch. 20 Arten, welche in zwei Abiheilungen zer- legt werden, a. thorax lalius marginatus, ungues fere fissi , palpi art. ult. securiformi : tricoslatiis Say {Bennetii Kirb.), basilaris Say, flavi~ collis, disc oid eu s aus den allantischen Staaten, modeslus Say, dm- de7na Fabr. pruinosus vom Oregon, com es aus Californien, tomen^ tosus Say {rufiolus Melsh.), rugulosus Lee, frater und punctic ol-" lis aus dem Süden (der Name ist, weil er bereits vergeben, später vom Verf. in poricollis umgeändert Phil. Froc. 1852. S. 49.), brun^ nicoUis Fabr. — b. thorax angustius marginatus, ungues basi dentati, palpi art. ult. triangulari : cavicollis aus Californien, pu n dicollis Ku'h. (^marginellus Lee.), punctalus Lee, puberulus Lee, laevicollis Kirb. 6. Malthinus Latr. 8 Arten, welche wieder zwei Gruppen bil- den, a. Caput pone oculos valde anguslatum , elytra scriatim punctata: M. occipilalis und difficilis aus Carolina. — b. caput pone ocu- los modice anguslatum, elytra confuse punctata: niger vom Obersee, transversus vom Niagara, concavus von New-York, exilis Älelsh., fragilis aus Carolina und vom Obersee, fusculus von San Francisco, parvulus aus New-York. 7. Trypherus: antennae tenues, arl. secundo vix breviore, palpi max. art. secundo vix longiore, ult. subtriangulari longiori ; tarsi postici art. gradatim brevioribus , art. quarto valde bilobato; ungues simplices, paronychio lato rotundato intermedio munili ; elytra abdo- mine breviora ; caput pone oculos vix anguslatum. Das Männchen hat ein kleines überzähliges Analsegment, beim Weibchen ist der vorletzte Hinlerleibsring tief ausgerandel. Die einzige Art ist Malth. lalipennis Germ, (marginalis Say.). 8. Tytthonyx: antennae elongatae, compressae, valde serra- 176 Schaum: Bericht über die Leistungen in der Entomologie lae, art. secundo sesqui minore, palpi art. ult. vix longiore ovali acute; tarsi postici art. primo elongato, 2 — 4 brevibus, onines crassiusculi, art. ult. brevi, ungues parvi , integri ; caput pone oculos non angustatum. 1 Art, welche von Fabricius als Lampyris erylhrocephala, von Melshei- nier als Mallhinus serralicornis beschrieben ist. Unbekannt sind dem Verf. Canlh. viltata Fabr , ligata Say, jactala Say, invalida Say, Telepli. Westwoodii Kirb., Samouelli Kirb., luteicollis Germ. (= T e 1 e p h. cin- c teil US Lee. s. o.) , nolatus Mannh. , Rhagonycha piniphila Mannh., sericata Mannh,, binodula Mannh. — Zum Schluss giebt L. noch eine Diagnose des Mallhinus abdominalis Dej., den er aber nicht gene- risch zu bestimmen vermochte, weil das ihm vorliegende Exemplar stark verstümmelt war. Soli er (Faun, chil.) beschrieb eine grössere Zahl neuer chile- sischer Arten von Cantharis und drei neue Gattungen: Cantharis Li- maculicollis , mar ginicollis , abdominalis, varia bilis , nig r ipenniSf py ro cephala, crassicornis, nodicornis, cot- laris , longicornis, scutellaris, 0 o n lelus r eliculatus , rüg osipennis , Me c op selap hus maculic o llis , limba tu s, Nemacerus incer t us. Einen ansehnlichen Beitrag zur Kenntniss dieser Familie haben v. Kiesenwetter und Alärkel (Ann. d.i. soc. enlom. IX. S. 588.) durch die Beschreibung vieler neuer europäischer Arten geliefert, und zwar wurden von K lesen wett er: Telephorus xant hol oma, dem T. nigricans Fabr. verwandt, T. lineatus, T. ustulalus, dem T. bicolor nahe stehend, aus den Pyrenäen, T. fuscicollis aus Catalonien, Rha- gonycha punctip ennis von Lyon, R. p lanico llis aus Sicilien, R. boops von Lyon, R. Maerkelii aus der sächsischen Schweiz, R. quadricollis vom Mont Serrat, R. morio aus den Pyrenäen; von Märkel: Telephorus conso brinus aus den Kärnlhner Alpen , T. al- bomar ginalus aus der Umgegend von Dresden, T. fibul atus, prolixus und sulci frons aus den Kärnthner Alpen, Rhagonycha CO ncolor von Dresden, R. maculicollis aus den Kärnthner Alpen bekannt gemacht. Der hier zuerst beschriebene Telephorus consobrinus Mark, bildet gemeinschaftlich mit T. abdominalis Fabr. eine besondere, Ancystronycha von Märkel genannte Gruppe, indem bei beiden die Fussklauen der Weibchen an der Basis mit einem langen dornar- tigen Zahne versehen sind. Von Kiesen Wetter wurden (a. a. 0. S. 6l0ff.) auch mehrere neue Arten von Mallhinus aufgestellt, die ich aber hier nicht erst er- wähne, da im nächsten Jahre über eine Monographie dieser Gattung von dems. Verf. zu berichten sein wird. Suffrian beschrieb (Küst. Käf. Eur. XXIL) Mallhinus vali- dicornis n. A. von Carthagena in Spanien. während des Jahres 185 K 177 Von Boheman (Ins. Caffr.) wurden 7 n. A. von Canlharis aus den Katalländern ; — von Roth 1 n. A. aus Abyssinien aufgestellt. Zehn im Riesengebirge gesammelte Arten von Telephorus hat Letzner (Verhandl. der .srhles. Gesellsch. im Jahr 1851. S. 95.) nam- haft gemacht. T. fulvipennis Germ, und dilatatus Redt, werden hier für Abänderungen des T. assimilis Payk. erklärt. Wahrscheinlich gehört in diese Familie Dipro so rus melanu- rus^ neue Gattung und Art, welche Mulsant (Wem. de l'Acad. de Lyon S. 209.) bekannt gemacht hat. In Bezug auf die systematische Stellung bemerkt der Verf. nur, dass die Gattung einen eigenthümlichen Habitus besitzt, durch die Zahl der Fussglieder, den gefalteten Hinter- leib, die langen Beine und die Entwickelung der hinlern Trochanteren sich an die Telephoren anschliesse, sich von diesen aber durch ein- faches viertes Fussglied , die Fühlhörner und die Gestalt des Kopfes unterscheide. Die letztere soll an Dryops femorata erinnern, die kug- ligen fast zusammenstossenden Augen an Cistela. Die Fühlhörner sind vor den Augen eingelenkt, elfgliedrig, zusammengedrückt, schwach ge- zähnt, in der Mitte breiter. Der Mund ist in einen Schnabel verlän- gert, der so lang ist wie der Raum zwischen der Basis der Fühler und dem Hinlerrande des Kopfes. Die Maxillartasler fast doppelt so lang als die Unterkiefer, mit einem becherförmigen Endgiiede. Die Art, nur in einem Exemplare bei JNimes aufgefunden , ist gelbroth , mit schwarzem Kopf und schwarzer Spitze der Flügeldecken. Hlelyrides« Drei neue Arten von Charopus sind von Kie- senwetter (Ann. d. 1. soc. ent.) unter dem Namen . CA. docilis^ g randic ollis und saginatus aufgestellt worden, die erste ist im südlichen Frankreich, die zweite auf dem Mont Serrat, die dritte in Sardinien einheimisch. Die Galtung Ztjgia wurde von Mulsant (Mem. de TAcad. de Lyon S. 190.) mit einer zweiten Art Z. s cutellaris von Biskara in Algier bereichert, sie unterscheidet sich von Z. oblonga durch kürze- ren Körper, ausgebuchtete Basis des Haisschildes und rothes Schildchen. Von Küster (Käf. Eur. XXII.) wurden Dasytes praecox von Smyrna und Cosmiocomus marginatus von Triest als neue Arten be- schrieben. Eine grosse Zahl neuer africanischer Arten dieser Familie mach- ten Boheman (Ins. Caffr.) und Roth (dies. Arch.) bekannt, der er- stere : 1 Äpalochrus , 7 Malachhis , 3 Hedybius, 3 Anthocomus, 1 Cha- ropus, 2 Cololes , 4 Chalicorus , 3 Melyris; der letztere: 1 Apalochrus, 3 Troglops, 1 Dasytes, 3 Melyris, von denen indessen nach Reiche (Ann. d. 1. soc. entom. 1852. S. 97.) Mel. onychina = corrosa Reiche und M. aeruginosa = pecloralis Reiche ist. Archiv f. Naturgesch. XVUl. Jahrg. 2. Bd. M 178i Schaum: ßericht über die Leistungen in der Entomologie Einen sehr ansehnlichen Zuwachs erhielt diese Familie auch durch Soli er (in Gay's Faun, chii.): Arlhrobrachus (n. G.) va~ rians, tibialis, nigripennis, rufipennis , nigr omaculaiuSy sub acuminatus, limbatus, Dasytes obscurus, subaen eus, ru- fipes, luteus, marginipennis, haemorrhoidalis, b in o la- tus, maculi colli Sf impr e ssus , eleg ans , G ayi, tib ialis, Giraudii , Salzei, Derbesii, M eco glo s sa (n. G.) rugosa, affinis, Br achidia (n. G.) rufico llis. — Spinoia fügte den- selben (a. a. ü.) noch Folycnon (=L Calendyma De].) aequipuncl ata, Epiclines puncti CO llis und tristis hinzu, welche von ihm irriger Weise zu den Cleriern gestellt sind. Cierii* Mit sehr vielen neuen Arten ist diese Familie durch Boheman's Bearbeitung der von Wablberg in den Natalländern ge- sammelten Insecten vermehrt worden; sie gehören folgenden Gattun- gen an: Cylidrus (1 A.} , Philocalus (1 A.) , Opilus (2 A.) , Fallenis (2 A.), Pezoporus (2 A.), Clerus (l4 A.) , Phloeocopus (2 A.) , Hydno- cera (l A.), Corytieles (3A.), Opetiopalpus (4 A.). Auch Roth (a. a. 0.) machte 1 Notoxus und 1 lillus aus Abys- sinien als n. A. durch Diagnosen bekannt; nach Reiche Ann. d. 1. soc. ent. 1852. S. 97. ist aber Notoxus habessinicus Roth = Opilo Ferreli Reiche. Von Leconte wurden neun neue Species, von denen zwei zur Errichtung neuer Gattungen Veranlassung gaben , in Caiifornien ent- deckt und (Ann. of the Lyc. vol. V. n. 4.) beschrieben; nämlich: Cy- matodera fuscula, punctata; Clerus rufescens; Hydnocera sca- bra, discoi d ea, bicolor', Enoplium (Felonium) fasciatum; Rhadalus „oculi magni, convexi, vix emarginali; labrum apice rotundatum; palpi max. elongati, art. ultimo valde dilatato, lab. breves, vix dilalati ; antennae elongatae, serratae; larsi tenues, art. 4 primis subaequalibus, breviter appendiculatis, ultimo longiore, unguiculis acu- tis, subtus apper.dice vix breviore obluso inslruclis ; corpus molle, pilo- sum, thorace valde transverso, rotundalo , emarginato.« Rh. testa- ceus; und Acrepis „palpi art. ult. ovali, lab. brevissimi, oculi prominuli, vix emarginati, labrum parvum, detlexum, antennae breviusculae, lO-ar- liculatae, art. 7—10 maioribus, discretis, vix compressis; acetabula an- lica hianlia ; tarsi omnes 4-articulati, filiformes, non appendiculati, un- guibus simplicibus." A. maculata. Die chilesischen Clerier sind in Gay's Faun. chil. von Spinoia bearbeitet worden. Die Zahl der neu aufgestellten Arten beläuft sich, zwei Species der Gattung Epiclines und eine von Polycaon, welche nicht in diese Familie gehören, abgerechnet, auf 12: Thanasimus im- während des Jahres 1851. 179 pressus, suhstriatus, a cutipennis, eburneo- cinctus, G ayij undatu s , co sti collis , p rasinus , proteus , Clerus den ticol- lis, Lebasiella varipennis, Corynetes ovatus. Als neue Art ist ferner Clerusl socialis aus der Gegend von Adelaide von Newman (Zool. S. CXXXII.) beschrieben. Ptiniores. Mulsant gab (Mem. de l'Acad. d. Lyon S.205.) nach einem bei Draguignan im Dept. du Var aufgefundenen Exemplare eine neue ausführliche Beschreibung von Bostrichus trispinosus Oliv., einer Art, welche, ausser von Olivier, von keinem Schriftsteiler er- wähnt wird= (Olivier's Exemplar stammte angeblich aus Mesopotamien.) Der Verf. bringt für dieselbe den Gattungsnamen E nnea desmus in Vorschlag, weil sie von den verwandten Gattungen Apate, Xylopertha, Synoxylon darin abweicht, dass sie nicht wie diese zehn, sondern nur neun Fühlerglieder besitzt. Eine neue Art ist Plinusirroratus Kiesen Wetter (Ann. d. 1. SOG. ent. S. 622), dem lusitanicus 111, verwandt, vom Mont Serrat. Von ßoheman (Ins. CafTr.) wurden Ptinus scutellar is, Ano~ bium gib bicolle, Dorcatoma nigrinuma\s n. A. aus den Natallän- dern bekannt gemacht. Guerin - Meneville machte in wenigen Worten auf zwei neue Arten der im vorigen Jahresberichte S. 196. erwähnten Galtung Cataroma, C. palmarum und C. Sallei aufmerksam (Bull. d. 1. soc. ent. S. CXV.), beide sind von Salle in St. Domingo, die erste in ihren verschiedenen Ständen in Palmen, die zweite in den Schoten ei- ner dem Johannisbrod ähnlichen Pflanze entdeckt worden. Viele neue chilesische Arten, darunter auch einige neue Gattun- gen, wurden von Soli er (in Gay's Faun. chil. t. IV.) bekannt ge- macht: Plinus spinicollis, sulcatus , elegans, globulum, Trachelus (n. G.) nio destus , Cupes Latreillei , Anobium Spi- nolae, sulcatum, acutanguluin, nigrum, fumosum, oblon- gum, cylindricum, lunalum, Calimmaderus (n. G.) capu- cinus, bre vi collis, minutus, Fachdtelus (n. G.) bicolor, fuscus. Diesen lugte Blanchard (ebenda t. V.) Bostrichus {=^ Apate) pulvinatus, mystax, robust us,vitis, humeralis, Psoa qua- drinotata, Lyctus einer eus hinzu. — Die Stellung der Galtung Cupes in dieser Familie ist noch nicht hinlänglich gesichert, ein be- stimmtes Urlheil muss in diesem Falle, so lange die Verwandlungsge- schichte noch unbekannt und die Mundlheile nicht einer genaueren Untersuchung unterworfen sind , ausgesetzt bleiben. Sehr zweifelhaft ist es mir auch , ob Calymmaderus uijd Pachotelus von Solier mit Recht hierher gestellt werden, dagegen scheint mir die neue Gat- 180 Schaum: Bericht über die Leistungen in der Entomologie tung C 0 smo cerus Solior, welche vom Verf., hauptsächlich, wie es scheint, der fächerlörinigcn Fühler wegen, zu einer eignen Familie erhoben wird, recht wohl den Pliniorcs angeschlossen werden zu kön- nen und zwar in die Nähe von Ftilinus zu gehören ; sie enthält zur Zeit nur eine neue Art, C. einer eus. In Gard. Chron. S. 84. hat West wood die verschiedenen Stände von Apale capucina [Bostrichus c. vom Verf. genannt) dargestellt. Ijyinexylones. Der Galtung Ätraclocerus fügte Boheman (Ins. CafFr.) eine neue Art von Port Natal A, afr icanus hinzu; der Verf. unterscheidet sie von A. necydaloidcs Pal. durch eiförmigen Kopf, längeren, hinten nicht mit einem aufgeworfenen Rande versehenen Pro- thorax. Diese Angaben und der Artna.aie alricanus erwecken die Ver- muthung, dass der Verf. die brasilianische Art dieser Gattung für ne- cydaloides Pal. gehalten hat, und es entstehen damit Zweifel, ob A. africanus wirklich von dem am Senegal und Cap einheimischen A. ne- t^ydaloides verschieden ist. Venebrionites. Dass die Fauna von Californien, den ßo- denverhältnissen des Landes entsprechend , durch einen grossen For- men - und Artenreichthum dieser Familie charakteristisirt ist, hatten schon frühere, allerdings nur an einigen Küstenpunkten gemachte Beob- achtungen dargethan. Die Ausbeute von Leconte's Reise bestätigt diese Erfahrung im vollsten Maasse; die Zahl der von ihm neu ent- deckten, und Annais of the Lyceum of N. York vol. V. n. 4. beschrie- benen Arten und Gattungen überwiegt um ein Bedeutendes die einer jeden andern Familie , etwa mit einziger Ausnahme der Carabicinen. Von bereits bekannten Gattungen werden von ihm folgende mit neuen Arten bereichert: Eus chides Lee. (= SfenomorpÄa Sol. , wohin auch Asida opaca und polita Say gehören) mit 1, Pelecyphorus Sol. (eine Art dieser Galtung ist Asida anastomosis Say) mit 9, Microschalia Sol. mit 2, Nosoderma Esch. mit 1, Zopherus Gray mit 3 (wovon in- dessen nur eine A. in Californien , die zweite bei Sla. Fe, die dritte in Mexiko einheimisch ist), Conionlis Esch. mit 5 (darunter 1 aus dem Missouri-Territory), Coelus Esch. mit 1, Eleodes mit 10 (darunter 1 von Jalapa) , Amphidora Esch. mit 4, Apocrypha Esch. mit 1, Nycloporis Esch. mit], Eurymelopon Esch. mit 5, Centrioplera Mannh. mit 1, Eulabris Esch. mit 1, Blaslinus Sol. mit 8, thaleria Lalr. mit 1, Pia- tydema Lap. mit 1, Adelina Dej. mit 1, Vloma Aleg. mit 1, Tenebrio mit 1, Coelocnemis Mannh. mit 2, Anoedus Dej. mit 1, SlenochiaKifh. mit 1, Helops mit 1 A. Als neue Genera sind von L. in Vorschlag gebracht : Asbolus, zur Asidilcn-Gruppe gehörig; mentum magnum ro- tundatum, antice subincisum, fissura buccalis lata; palpi haud dilalati ; antcnnae compressae, art. 11. brevi Iransverso, haud receplo; proster- während des Jahres 1851. 181 num poslice produclum ; pedts crassi , larsi subtus longe setosi , po- stici art, Imo vix longiores. A. verrucosus und laevis. E usattus mit Piaocis nahe verwandt, aber durch ausgerande- tes Kinn unterschieden , enthält u. A. /.ophosis reticulata Say und 6 hier zuerst beschriebene Arten. Cononotus, mit Apocrypha in dem gerundeten Clypeus über- einstimmend, aber von längerem Bau, vcrkeiirt iiegelförmigem Hals- schilde „antennae crassiusculae, art. 2do vix breviore , llmo longiore indistincte diviso apice acuto ; menlum parvuni, transversum , quadra- tum ; palpi art. ult. longiore Iriangulari ; tarsi postici art. duobus pri- inis elongatis." C. sericans und pun ctatus. Äraeschizus; Tageniae simillinius, at mento maiore, pedi- cello nullo; fissura buccalis angustissima, genis magis productis , palp. raax. minus elongatis, anlenn. art. ult. minore. A. co slipennis. Anchmo bius , eine mit Eurymelopon verwandte aber durch eingeschnittenes Kinn und Kopfschild und nicht gewimperle Augen un- terschiedene Gattung, von länglichem, gewölbtem, hinten etwas brei- terem Körper und eng an einander anschliessendem Thorax und Flügel- decken. A. snblaevis. C ryp t adius , durch den runden dicken Körper und den schwach eingebogenen Rand des l'rolhorax an die Praociden erinnernd, aber von ihnen durch nicht ausgerandetes Kopfschild, grosses Kinn und ge- wimperle Augen , von Eurymetopon ausser im Habitus durch die an der Spitze verlängerten Vorderschienen und grösseres Kinn unterschie- den. Cr. i ti flatus. Edroles , bildet mit den drei folgenden Gattungen eine kleine Gruppe unter den Pimelien, welche durch den sehr eigenlhömlichen dreilappigen Clypeus charaklerisirl wird; „clypeus trilobatus, lobo me- dio angusto, apice subemarginalo, laleralibus obtusis, mandibulae supra dente forti armatae ; oculi rotundati ; sterna arcte coniuncta ; scutel- lum nullum. Dahin gehören Pimelia rotunda Say und E. ventr ico~ sus n. A. Triophorus; clypeus trilobatus, lobo medio angusto, apice ro- tundalo, lateralibus rotundatis ; mandibulae dente obtuso , oculi rotun- dati, scutellum nulluni. T. laevis, rugiceps, punctatus. Trimytis; clypeus lobo medio brevi truncalo, lateralibus ro- tundatis; mentum apice inoisum, mandib. band dentatae ; oculi emar- ginati, scutellum minulum. Habitus omnino Rurymetopi. T. prui- nosa aus dem Missouri-Territory. Crani Ollis; clypei lobo medio lato brevi, truncalo, laleralibus acutis ; mand. haud dentatae ; oculi sublransversi ; corpus convexum pubescens, gracile, thorace angustiorc rolundato , cpipleuris lalis, im- marginatis , coxis posticis purvis dislantibus, ulrin(|ue ad iiilermedias propinquis. C. pubescens, 182 Schaum: Bericht über die Leistungen in der Entomologie CerenopuSf hinter Cenlrioptera Mannh. gestellt; labrum om- nino tectum , clypeus vix emarginatus , antennae crassiusculae , leviler incrassatae , art. otio longiore , ultimo Iransverso acuminato , menlum parvum apice anguslius, utrinque impressum , medio subcarinatum ; ti- biae ant. margine externo acuto , elytia basi marginala. C. conco- lorfbicolor, co stip ennis. Epantius , an Eulabis Esch. sich anschliessend; labrum basi obteclura , clypeo antice late truncato; ant. moniliformes, leviter in- crassatae, art. 3io longiore, ult. maiore rolundalo ; mentum apice la- tius trianguläre, medio tuberculo impresso notalum ; elytra basi decli- via, haud marginata. E. obs curus. Notibius gehört ebenso wie die folgende Gattung in die Ver- wandtschaft von Opatrinus und Blapstinus ; oculi divisi , clypeus apice acute emarginatus , palpi dilatati ; anl. moniliformes extus crassiores, art. 3io longiore ; menlum latitudine longius, apice emarginatum , pla- num, tibiae anticae valde dilatatae, maris intus angulatae, tarsi maris vix dilatati. 4 neue Arten. Conibiu s; oculi, clypeus, palpi ut in prec. ; ant. crassae, art. 3io vix longiore, mentum minutum, quadratum ; tibiae ant. modice di- latatae; mares tarsis paulum dilatatis. C. seriatus und parallelus. Anepsius; oculi vix divisi, clypeus apice haud emarginatus; anl. graciles extus incrassatae, art. 3io longiore; mentum trapezoideum, apice latius , palpi tenues , haud dilatati ; tibiae ant. valde dilatatae, extus crenulatae, corpus apterum. Ä. delicatulus. Batuliu s; oculi haud divisi; clypeus apice haud emarginatus, ant. breves, extus incrassatae, art. 3io haud longiore; mentum trape- zoideum apice latius; palpi tenues haud dilatati; tibiae ant. valde dila- tae, extus subdentalae. Corpus apterum. B. setosus und rotun" dicollis. Auch die Westküste von Südamerika ist, wie bekannt, durch ihren grossen Reichthum an Heteromeren ausgezeichnet. Wir lernen denselben vollständiger und mehr im Zusammenhange als es bisher der Kall war, durch Soli er in Gay's Fauna chilena kennen. Es sind von ihm 121 Arten beschrieben, von denen allein 30 zur Galtung Praocis gehören. Neu darunter sind in der T e n tyri den - Gruppe : Thinobatis minuta, r u fip e s, Hyperops Eschscholtzii, Trilobocara [n. (i.) ciliat a ; — in der E p i t ra gid c n - Gruppe: ISyctopetus r ug ip ennis, Hypse~ lop s (n. G.) oblongus, brevicornis, Gytnnognathus (n. G.) fuscus', — in der IN y et el i de n- Gruppe : Psectrascelis Giierinii, elong alus , plicico llis, brevis, sublaevicollis , pilosus , c i- nereus, Callyntra rugosa, unicosta; — in der Tageniden- Gruppe : Microtelus Rouleli, Pleurophorus (n. G.) quadricollis, llexagono chilus ( n. G. ) dilaticollis , Scolobius vugicollis, Diastoleus bicarinatus; — in der Praocidun-Gruppe: Fraocis während des Jahres 1851. 183 interrupta^ Curtisiif Gatji, oblonga, rufilabriSf costiperi- nis; — in der Molur i(5 e n - Gruppe : Fhysogasler laevipennis, partins, Comp somorphus (n. G.) elegans; — in der Wycteri- nen- Gruppe: Amphidora Ricardae, Gyriosomus incerlus, pia- natus, parvus; — in der 0 1 i go c a ri de n-Gruppe : Oligocara ni~ tida, Euschatia (n. G.j punctata, proxima, parva, lati- collis, sulcata; — in der Gruppe der ßl a ps ti n e n : Blapstinus (n. G.) punctulalus , Phanerops (n. G.) elong atns, Cr yptops (n. G.) ulomoides, Arthroconus (n. G.) piceus, elongatus; — in der Gruppe der Helopiden: Arthroplatus (n. G. , scheint aber = Acropteron Perty zu sein) palHipes; — in der Gruppe der Cisteliden: Dietopsis punctata, fusca, rufa. Mulsant stellte eine neue, in die Gi s teliden-Gruppe gehö- rige Gattung Hymenophorus auf (Mem. de l'Acad. d. Lyon S. 201.), änderte aber nachträglich den Namen, weil er bereits bei den Hemi- pteren vergeben ist, in Hymenorus um. Sie ist auf eine neue im Dep. du Var aufgefundene und ihrem Entdecker zu Ehren H. Dou- hlieri genannte Art gegründet und steht Prionychus Sol. nahe, un- terscheidet sich aber ausser durch ihre längere, fast elliptische, an Allecula erinnernde Gestalt, in der Form des Kopfschildes und des Pro- thorax ; jenes ist vorn bogenförmig, dieser hat zwar gerundete Yorder- ecken, im Allgemeinen aber mehr eine querviereckige als eine halb- kreisförmige Gestalt und ist an der Basis fast ebenso breit wie die Flü- geldecken. Die Larve ist ebenfalls von M. beschrieben, sie scheint mit den bekannt gewordenen Larven von Cistela und Mycetocharis in allen einigermassen wichtigen Punkten übereinzustimmen ; der letzte Hinterleibsring ist an der Spitze gerundet, unten mit zwei fadenförmi- gen Anhängen, die als Nachschieber dienen, versehen. Sie lebt im Fichtenholz und braucht 1 bis l'/j Jahr zu ihrer Verwandlung. Zwei neue spanische Arten sind: Misolampus scabricollis Graells (Ann. d. 1. soc. entom. S. 15. Taf. 1. Fig. 4. Mem. d. Acad* d. Madrid, t. IL), in den Gebirgen von Centralspanien unter der Rinde geschlagener F'ichten entdeckt; — und Cryplicus viaticus Fair- maire (Rev. zool. S. 528.) ; in den Annal. d. 1. soc. entom. 1852. 1. trim. ist diese Art von Fairmaire unter- dem Namen Crypticus'l ulo^ moides beschrieben worden. Die in Madagaskar einheimischen Arten von Tetraphyllus Lap. {Hyhonotus Dej.) sind von Coquerel (Rev. et Mag. d. Zool. S. 86., vollständiger Ann, d. 1. soc. entom. 1852. S. 350) auseinandergesetzt worden. Sie zerfallen in zwei Gruppen ; A. Körper mehr oder weniger kuglig. Stirn mit einer Längsfurche, die Endglieder der Fühler von einander abstehend: T. formosus Lap. (= Camaria Irevis Klug), «li- rificus (Taf. 9. Fig. 8.) ^ Deyrollei, splendidm Lap., acerbus^ 184 Schaum; Bericht über die Leistungen in der Entomologie acidiferus, halteatus. B. Körper mehr elliptisch, sehr gewölbt. Stirn ohne Längsfurche, die Endglieder der Fühler an einander ge- rückt: T. Buquetii, purpuratus, smaragdimis , cuprinus, thoracicus. Die Arten leben alle unter Baumrinde und sondern zwischen den Hinterleibsringen und an den Insertionsstellen der Beine ein sehr scharfes Secret ab. Von demselben wurde (a. a. 0.) auch Adelphus Guerinii n. A. aus Madagaskar aufgestellt. Die Metamorphose des Phtjsocoelus inßatus Dej. (Helops striatus Oliv.) wurde von Haldeman (Proc. Philad. Acad. V. S. 5.) beobach- tet. Die Larven ähneln denen von Tenebrio, haben aber anders ge- bildete Mandibeln und ein quer abgeschnittenes Analsegment. ÜUelandryadae. Als neue Arten sind aufgestellt: von Leconte (Ann. Lyc. N. York. V. n. IV.) Eustrophus in- distinctus aus Californien; von Soli er (Gay's Faun, chil.) Orchesia picta^ affinis, fumosa, p arvula f fusca, nigra aus Chili. Die Metamorphose des Hypulus bifasciatus Fabr. ist von Letz- ner (Verhandl. d. schles. Gesell, im J. 1851. S. 96.) beobachtet' wor- den. Die Larve zieht in dem mulmigen Holze von Populus dilatata regellose Gänge, ist ausgewachsen 3'" lang, weiss, flachgedrückt, der Prolhorax ist breiter als die übrigen Segmente und tritt etwas über den Kopf vor. Hinter den kleinen Fühlern stehen jederseits 4 Augen, die Beine sind kurz. Die Puppe ist auf dem Vorderrande des Prolho- rax und an den Seiten der Hinterleibssegmente mit kleinen Spitzen besetzt, das letzte Hinterleibssegment endet in izwei stumpfe Spitzen. Die Verpuppung erfolgte im April , die Entwickelung des Käfers im Mai. Braselmann's Mittheilungen über die Verwandlung der Or^ chesia micans (Verhandl. des naturhist. Vereins d. Rheinl.) enthalten nichts Neues, da dieselbe bereits von Watcrhouse und Westwood be- schrieben ist. . ♦ In diese Familie möchte wohl die neue Gattung Trotomma zu stellen sein, welche v. K i e s e n w e 1 1 e r (Ann. d. 1. soc. entom. S. 623.) errichtet und den Seiropalpen zugezählt hat. Ihre Diagnose lautet: Corpus oblongo-ovatum, oculi reniformes, antennae filiformes, maxillae mala interiore ciliata , exteriore obsolela , palpi max. quadriarticulati, art. ult. maximo securiformi; coxae exsertae , subconicae , retrorsum vergentes ; tarsi heteromeri, tarsorum intermediorum art. primo modice, posteriorum valde elongato. Sie enthält zur Zeit nur eine bei Per- pignan und auf dem Mt. Serrat aufgefundene Art, Tr. pubes cenSf welche Taf, U. N. I. Fig. 9. abgebildet ist. während des Jahres 1851. 185 liagriariae« Die Gattung Tcdihis erhielt einen Zuwachs durch P. punctulatns Leconte (a. a. 0.) aus Californien, lHordellouae* Anaspis luleip e nnis, collaris und alra sind drei neue von Leconte (a. a. ü.) riulgestcllte Arien aus Cali- fornien. Von Solier (Faun, chil.) wurden Mordella luctuosa, albo- gultata, vidna, fasciata, pr oxima, ar g ent ipimctata^ Blan~ chardi, holos e ricea, ab br eviata , V esconis ^ r ufip ennis, thoracica, Ripiphorus riifipennis als n. A. beschrieben. Oedemeritae. Lee oute beschrieb (a. a. 0.); Dilylus qua~ dri collis , Asclera excavat a und bicolor ans Californien und Calopus augustus von Sla. Fe in Neu-Mexiko. Mit fünf neuen Gattungen und mehreren neuen Arten aus Chili wurde diese Familie von Solier (in Gay's Faun, chil.) vermehrt, nämlich mit: Promecheilus (n. G. ) variegatus, Cy da derus (n. G.) rubric ollis , L o b o glo ssa (n. G.) variipennis, Tra~ ch et Osten US (n. G.) ina equalis, Nacerdes p all ens , lin eata , cy anipe n nis , S ervillei, L atre illei, Mitra elab rus (n. G.) obscurus, s e r i c e n s. Eine interessante neue Gattung aus Neuholland ist von New- man (Zool. App. S. CXXXIIL) unter dem Namen Dohrnia aufge- stellt worden, sie verbindet die Gestalt von Asclera mit den Mundlhei- len von Oedeniera, und ist besonders durch die Bildung der Fühlhör- ner und des Hinterleibs ausgezeichnet : ant. corpore vix breviores, basi distantes, tuberibus prominulis sitae, art. primo longo, paulo curvato, extus crassiori , 2 3 4oque brevibus , cylindricis, 5to praecedenti lon- gitudine aequali , difformi, 6to breviori , iterum ditformi horizontaliter excavato , profunde concavo, poculiformi, margine elevato,8vo minori, complanato , dilalato, 9no et lOmo valde brevioribus, subpyriformibus, ultimo duobus praecedentibus longitudine aequali, basi apicequc acuto. Adominis segmenla 5 lantum patentia, ultimo fisso, fissura lobos binos magnos sexuales rotundatos, fimbriatos amplectitur. Die D. miranda benannte Art ist schwarz mit rolhem Halsschilde und metallisch glän- zendem Abdomen , der Discus des siebenten und die Ausscnseite des achten Fühlergliedes ist weiss. — New man beschrieb (ebenda) auch Asclera mansueta eine gemeine neuholländischo Arl. Jkntlaicide^i» Mit zwei neuen in Californien entdeckten Gat- tungen wurde diese Familie von Leconte (a. a. 0.) vermehrt: Formicilla, ganz vom Aussehen eines Tomoderus, aber durch ganz fadenförmige Fösse sehr ausgezeichnet. F. munda, von Colorado, Tanarlhrus , flacher als die uhrigen Anthiciden, fast vom 186 Schaum: Bericht über die Leistungen in der Entomologie Aussehen eines üromius, „antennae filiformes , art. secundo paulo bre- viore, llmo elongato, intermediis fere turbinatis, oculi parvi laterales; palpi mediocres , paulo dilalati ; tibiae longius bicalcaratae ; tarsi fili- formes, art. penultimo haud bilobo ; corpus alalum, elongatum, depres- sum, capile magno, basi emarginato , elytris thorace paulo latioribus, apice fere truncatis, abdomine paulo brevioribus. T. salinus wurde am Salzsee der Colorado-Wüste entdeckt, er fliegt nach Art der.Bem- bidien. Die von Leconte beschriebenen neuen Arten vertheilen sich auf die Gattungen Eurygenius Laf. = Ichthydion Hald. (l A.), NotO' XUS (2 A.), Anihicus (17 A.). Vier neue chilesische von Soli er (Gay's Faun, chil.) aufgestellte Arten gehören der Gattung Formicomus an: F. C ur ti sii^ chilen- sis f La fertei, p ar vulus. jfleloides* Diese Familie wurde von Leconte (a. a. 0.) mit 10 A. von Cantharis (= Lytla) , 7 von Epicaula und mit zwei neuen Gattungen bereichert: Cy s te odo mus f mit Meloe in nächster Verwandtschaft ste- hend, aber durch sehr weite, den Leib einhüllende, nicht dachziegel- artig bedeckende Flügeldecken ausgezeichnet. C. armatus , aus Ca- lifornien, mit einem spitzen Dorn jederseits am Halsschild und C Wis~ lizeni glänzend blau, die sphärischen Flügeldecken mit tiefen kleinen Gruben gegittert, aus Neu-Mexico. Tegro dera, von Lytta durch nicht gekörnte Flügeldecken, und den der Klaue selbst an Grösse nachstehenden Klauenzahn unter- schieden ; das erste Fühlerglied an der Spitze concav und ausgehöhlt. T. erosa. Neue von So Her (Gay's Faun, chil.) beschriebene chilesische Arten sind: Epicaula fcmoralis, Tetraonyx fl avip enn i s, Meloe s anguinolentu s f co s tip ennis y parvusy cancellatus. Eine sehr ausgezeichnete neue Meloe wurde von Coquerel (Rev. et Mag. de Zool. S. 86. , Ann. d. 1. soc. entom. 1852. 3eme trim. Taf. 9. Fig. 3.) unter dem Namen von M. Chevr o latii aufgestellt, es ist die einzige bis jetzt in Madagaskar beobachtete Art dieser Familie. Mylabris Dufourii, hieracii und sobrina drei neue Ar- ten aus den Gebirgen von Guadarrama wurden von Graells (Ann. d. 1. soc. ent. S. 16—20., Mein. d. Acad. d. Madrid t. IL) bekannt ge- macht, die erste findet sich auf Genista florida , die zweite auf Hiera- cium pilosellum und castilianum, die letzte auf verschiedenen ßlüthen. Curculionides* Beiträge zur näheren Kenntoiss der Rüssel- während des Jahres 1851. l"7 käfer Russlands sind von J. H. Hochhuth (Bull. d. Mose. XXIV. N, I. S. 3 — 102) geliefert worden. Es sind hier viele neue Arien beschrie- ben und einige noch nicht hinlänglich bekannte erläutert ; die neuen gehören den Gattungen Apion (4), Rhamphus (1), Brachyderes (1), Eusomus (2), Tanijniecus (1), Sitones (3), Chlorophanus (1), rotydru' sus (1), Cleonns (1), Hylobius (1), Phylonomus (2), Phyllobius (1), Omias (l), Perilelus (3), Oliorhxjnchus (8), Chloebius (1), Larinus (3), Erirhinus(l), Tychius(l), Coeliodes (i), Ceulorhynchus (2) ?tn. Ausser- dem sind zwei neue (iattungen aufgestellt: Eumecops aus der Gruppe der Byrsopiden , mit viergliedriger Fühlerschnur und siebengliedriger Keule; die E. Kittaryi genannte, in den Kirgisensteppen einheimische Art ist im Habitus dem Cleonus paradoxus Fald. auffallend ähnlich. — C allir hopalus, zu den Cyclomiden gehörig, ganz vom Ansehn des Perilelus familiaris Schh,, aber durch die ganz anders gestellte Fühler- grube sogar generisch verschieden ; diese beginnt erst weit hinter der Spitze des Kassels und reicht bis dicht vor die Augen, sie ist auf der Seile des Rössels dicht unter dem hier etwas wulstig aufgetriebenen Seitenrande gelegen , ist überall gleich tief und von vorn bis zu den Augen leicht gebogen'; die einzige Art C. Sedakowii ist in Ost- sibirien zu Mause. Walton hat nach mehrjähriger Unterbrechung seine werthvollen Bemerkungen über brittische Rüsselkäfer (Ann. ofnal. bist. YII. S. 310.) wieder fortgesetzt und gegenwärtig die Arten der Gattungen Doryto-~ mus und Elleschus behandelt. Von der erstem kommen 14 in England vor , welche vom Verf. scharf unterschieden und deren Synonymie sorgfällig auseinandergesetzt ist, nämlich : D. vorax Fbr., tremulae?k. ($ vecors Schh.), costiroslris Schh. (hiluherculaius Zett. Schh.), macu~ latus Marsh, (fumosus Steph.) , afßnis Pk. , laenialus Fabr. , Salicis n. A. dem maculatus und taeniatus sehr ähnlich, aber kleiner, mit kür- zeren an den Seiten mehr erweiterten und gerundeten Flügeldecken, salicinus Gyll., majalis Pk. , pecloralis Pz. , agnatus Schh., tortrix L., validiroslris Schh. (^Waltoni Schh. suppl.), pilumnus Schh. — Die Gat- tung Elleschus hat in Grossbrittanien die zwei bekannten Arten E. scanicus Pk. und bipunclatus Linn. Eine grössere Anzahl neuer Arten, meist aus den Pyrenäen und aus Calalonien, ist von Ki es en weiter (Ann. d. 1. soc. ent. S. 626ff.) bekannt gemacht worden, nämlich Rhynchiles splendidulus, Auletes pub esc ens (der Name wäre we.gen Rhynchites pubescens zu vermei- den gewesen , namentlich da die Gattung Auletes auf sehr schwachen Füssen steht), beide vom Mont Serrat, Sciaphilus costulatus aus den Pyrenäen, Sc. s quam osus , Folydrusus Bohemani, Melallites F airmairii, alle vom Mont Serral, Phyllobius xanthocn emus aus den Pyrenäen, Perilelus adusticornis vom Moni Serrat, P. pro~ lixus aus den Pyrenaeen , Tychius crelaceus, T. cinnamomeus, 188 Schaum: Bericht über die Leistungen in der Entomologie T. aureolus, T. (Miccolrogus) pr o cerulu s , sämmtlich vom Mont Serrat, Sibynes parallelns aus Sicilien, Orchesles irr oratus, tri- color, mclanarius vom Mont Serrat, Slyphlus verrucosus aus den östlichen Pyrenäen, Cionus gibbifro ns vom Moni Serrat, JSa- nophyes stigmaticus von Perpignan, N. cuneatus vom Mont Serrat. Eine sehr grosse Zahl neuer Arten und mehrere neue Gattungen haben wir durch Blanchard's Bearbeitung der chilesischen Rüssel, käfer in Gay's Faun. chil. kennen gelernt; nämlich: Bruchus lati- cornis, c onspur catus, p o v erus , l eu co gaster , ferruginei- pennis, ele g ans , Stenocerus asperatus, minulus , tuber cu- losus, sig natip es , Sist ellor hyn c hus (n. G. aus der Anthribi- dengruppe) po sticalis , Tropideres parvulus, Corrhecerus minu- tus, Homalocerus miltomerus, Rhynchites fulvescens^ Apion obs curum , macilentum , Oxycorynus cribricollis, Thylacites auratus, fu lg idivittatus , Cyphometopus (n. mit Cneorhi- nus verwandte Gattung) t es se latip ennis ^ angus tus , Naupaclus minimus , Flalyomus cinerascens, Eudius varians, Cleonis chilensisj Lophotus suturalis, albolineatus, Lislrode- res planicol lis , carinicollis, annulipe s , angus t i c ep s, fa sei culig er , chalce atus, tuber culifer, inaequalis, fascioliger, albescens, planipennis, rugipennis, einer ascen s , einer arius , parvulus , Adioristus punctum latus, CO Status , sitonoides, Cylydrorhinus lineatus, ela- thratus Hombr. , oblongus , Malono tus (n. G. Geonemus nahe stehend) niger, G e onemides (n. G.) ater, Strangaliodes sticti- eus, argenlalus, marmoralus, cinereus, angustatus, elongatus, Megalometis squami ferus , aureosignatus, vesli- tus, tuber culifer US, atigu stir o str is , c o gnatus , villo sus, latieollis , Phytonomus ornalipennis, lineolatic ollis, minu- lus, Phyllobius roseus, Trachodcma (n. G. aus der Gruppe der Cyclomiden) tube^culosa, Tapinopsis (n. mit Ptochus und Tra- chyphlaeus verwandte Gattung) suleatulus , phaleratus, angu~ sticeps, sericeus , lateralis, Dasydema (n. Peritelus sehr nahe kommende G.) hirtella, Otiorhynclms subglobosus, deu~ stus, Heilipus sub faseiatus , perforatipennis, signatip en- nis, Erir rhinoides (n. G.) unico lor , Anthonomus ornatus, si gnatip ennis , Tychius albo vittatus , vitticollis, flavip es, Oncorhinus fasciolatus, Rhopalomerus (n. mit Orchesles ver- wandte G.) tenuirostris, Psilorhinus (n. G. aus der Choliden- Gruppe) collaris, v ariegatus , plagiatus, m ödes tus, Lae- mosaccus unic olor , pruino sus , v arie g atus , o b s oletus , cri- slaticollis , crassicollis, Baridius tenuis , Centrinus tessela- tus, unic olor , Lophocephala (n. an Gasterocerus sich anschlies- sende Galtung) fasciolata, Cnemecoelus crib r citieollis, puncti* während des Jahres 1851. 189 collis, Acalles variegatus, ftiscescensy pulverulentus, ci~ nerascens, cris tatiger, pic tus , lin e o latus ^ li ttur alus, Signal US, p arvulus , tri sti s, ttiberculosus, humilis , p ove- rMs, ferrugineus, planidorsis, attenuatus, mocstus, r o- tu7idatus, Anaballus (n. G. Acalles nahe stehend) plag iatus, cristatiger, Polylophus (n. G.) el e g ans , p enicillig er, Rhyssomatus ex ar alus, crenulatus, Strongyloplerus dentip es, humilis, Sphenophorus chil ensis , Cossonus castaneus. Cussac hat (Ann. d. 1. soc. entom. S. 203. Taf. 4. N. IL) auf einen kleinen in einzelnem Exemplare bei Lille unter modernden Was- serpflanzen aufgelundenen Rüsselkäfer eine neue Gattung Elmido- morphus gegründet, welche weil sie neungiiedrige Fühler mit unge- gliederter Keule besitzt, vom Verf. zur Gruppe der Cossoniden gestellt wird, obwohl sie durch ihren breiten Körperbau und ihre Lebensweise sehr von derselben abweicht. Die 3 Mill. lange Art ist vom Verf. E. Aubei benannt worden, ist aber keineswegs neu, sondern mit Ba- gous petrosus Herbst, Schh. identisch, und gehört ohne Bedenken zu ßagous. Von 31 0 tschulsky wurde (Guer. Rev. et Mag. d. Zool. S. 425. Taf. 11. F. 1.2.) eine neue Gattung Co lasier auf Phloeophagus und- pes Schh. und eine neue doppelt so grosse, bei Marseille am Meeres- strand vorkommende und hier unter dem Namen C. liltor alis be- schriebene Art errichtet , welche sich von Phloeophagus besonders durch deutliches Schildchen und die an Styphlus erinnernde Körperge- stalt unterscheidet , und dem Verf. zufolge zur Gruppe der Dryo- phthoriden gehört. Von G r a e 1 1 s wurden Cneorhinus lateralis , Thylaciles oblongus (Ann. d. I. soc. ent. S.21— 23. Taf. 1. F. 6. 7., Mem. d. Acad. d. Madlid. l. iL), Brachyderes suluralis, Metalliles c ristalus (Mem. etc. Taf. 8. F. 7. 8., Ent. Zeit. 1853. N. I.), als neue in Spanien einheimische Arten beschriebsn und abgebildet. White gab im Appendix von Macgillivray's Narrative of the cxpedition of Ihc Rattlesn-ike die Beschretbung und Abbildung von Pachyrhynchus Stanley anus, einer schönen n. Art von den bei Neu- Guinea gelegnen Pariwara-Inseln. West wo od erläuterte in Gard. Chron. S. 228. und S.260. die Naturgeschichte der Gattung Apion. — Apion Sorbi macht nach Letz- ner (Verhandl. der schles. Gesellsch, im J. 1851. S. 94.) seine Ver- wandlung in dem Fruchtboden von Anthemis arvensis durch. Die Metamorphose des Orchesles pratensis Germ, wurde von Letzner (Verhandl. d. schles. Gesellschaft im J. 1851. S. 93.) ge- 190 Schaum: Bericht über die Leistungen in der Entomologie schildert. Die Larve minirt in den Wurzelblättern von Campanula montana. Die frühem Stände des Phytonomus maculatus Redt. (= inier- tnedius Schh.) sind von Heeger beschrieben und abgebildet worden. Sitzungsber. d. Wien. Acad. VH. S.348. Taf. XIU. Die Larve lebt von den Blättern von Achillea millefolium. Notes pour servir ä l'histoire des Phytonomus et des Phytobius par ¥j. Perris (Mem. de l'Acad, de Lyon S.93.). Der Verf. schildert hier nochmals ausführlich die schon wiederholt beschriebene Verwand- lungsgeschichte von Phytonomus und berichtigt in einigen Punkten die Angaben von Degeer und Goureau. Er hat seine Beobachtungen besonders an Ph. Viciae gemacht , dessen Larve an den Blättern von Helosciadium nodiflorum zehrt. Wie die Larven von Cionus, sondern auch die von Phytonomus einen zähen Schleim aus einer an der Ba- sis des zwölften Segmentes befindlichen Warze ab , welcher den gan- zen Körper bedeckt und die Larve bei ihren Bewegungen an den Ge- genständen , auf denen sie sich bewegt, festhält. Aus diesem Schlei- me spinnt sich die Larve auch vor der Verwandlung einen Coccon, indem sie den Mund an die Abdominalwarze bringt und mit den Man- dibeln das aus derselben hervortretende Secret zu Fäden auszieht. — Sehr ähnlich ist die auf den Blättern von Polygonum hydropiper le- bende Larve von Phytobius notula Schupp. Sie bedeckt sich mit ih- ren Excrementen , welche in eine Lage zähen Schleims eingehüllt werden. Das secernirende Organ liegt hier unter dem After. Beim Bereiten des Gespinnstes bringt sie das hintere Körperende an den Mund, und klebt mit den Mandibeln den dort abgesonderten Schleim an die Blattfläche. Ueber die Lebensweise einiger Rüsselkäfer hat ferner Bach (Verh. d. naturhist. Vcr. d. Rheinl. Bd. VIll.) Mittheilungen gemacht. Anthonomus rubi bohrt den Stengel von Rosa canina an ; Orchesles fagi wurde sehr häufig in Kirschen gefunden , in die er sich 4 — 6 Linien tief hineingefressen hatte; Gymnetron linariae lebt in den Wurzelan- schwellungen, G. anlirrhini in der Blülhe und G. pilosus in den Sten- gelanschwellungen von Linaria vulgaris. Lixus angustatus wurde von Godart (Bull. d. 1. soc. ent. S. XIV.) aus Stengeln von Althea rosea erzogen. Die preussischen Borkenkäfer sind von Anders ch (Pr. Prov. Bl. 1851. XII.) zusammengestellt worden. Die Zahl der sicher ermit- telten Arten beläuft sich auf 35 (6 Hylastes , 2 Hylurgus , 2 Hylesinus, 1 PolygraphuSy 2 Xylolerus, 3 Cryplurgus , 2 Cryphalus, 12 Bostrichis, 5 Eccoptogaster), dazu kommen noch 8 , deren Vorkommen mehr oder weniger zweifelhaft ist (1 Hylurgus , 1 Dendroctonus , 2 Hylesinus, 2 Boslrichus, 1 Eccoptogaster, 1 Piatypus), während des Jahres 1851. 191 Neue chilesische von Blaiichard in Gay's Faun. chil. beschrie- bene Borkenkäfer sind: Hijlesinus humilis, Tomicvs longip ennis. Cerambycini« Eine sehr dankenswerlhe Arbeit hat Che- vrolat unternommen, indem er die in der Banks'schen Sammlung vor- handenen Cerambycinen , unter denen sich viele Typen Fabricischer Beschreibungen befinden, untersucht und in die gegenwärtig angenom- menen Gattungen untergebracht hat (Ann. d. 1. soc, entom. IX. S.657 — 664 ). Es haben sich dabei wichtige synonymische Aufschlüsse er- geben, von denen ich als den bemerkenswerthesten hier hervorhebe, dass Cerambyx longicornis Vahv. der von ImhofF als Deuterocrasles ne- bulosus aufgestellte Anthribide ist, Ueber einige zweifelhafte Linne'sche Cerambycinen gab M Ul- san t (i\lem. de l'acad. de Lyon I. S. 123.) Aufschlüsse, welche er durch den Vergleich der Linue'schen Sammlung gewonnen halte. Dieser zufolge ist Cerambyx ebulituts Linn. =r Carlallum ruficolle — , Ceram- byx licialus Linn. ein von hafniensis verschiedner Clylus — , Leptura ruslica Linn. = Clytus hafniensis; — Leplura verbasci Linn. = Chj- tus ornalus. Prionii. — Von Lucas (Bull. d. 1. soc. ent. S. LXV.) wurde Mallaspis Moreletii als neue in den Wäldern von Verapaz (Central- amerika) entdeckte Art aufgestellt, sie ist der M. xanlhaspis verwandt, ausser mehreren Abweichungen in Form und Punktirung aber sogleich an den zweifarbigen Flügeldecken zu unterscheiden , deren Vorder- hälfte bronzefarben, deren hintere licht braunroth ist. Blancliard machte in Gay's Faun. chil. drei. neue Prionier bekannt: Ancistrotus S erv illaei, M icroplophorvs (n. G.) cö- staneus (eine zweite Art ist der von Hombron und Jacquinot abge- bildete aber hier zuerst beschriebene M. magellanicus) , Oxypeltus (n. G.) quadrispinosus, ein sehr schöner Käfer mit zwei langen Endspilzen an jeder Flügeldecke. Äiulsant beschrieb (Mem. de l'Acad. d. Lyon S. 122.) Erga- tes opifex, n. A. aus Algier, zur Zeit nur in einem einzelnen Weib- chen bekannt, welche sich von E. faber durch längere mit deutlichem Rippen versehene, Flügeldecken und den an" den Seiten weniger regel- mässig gekerbten, in der Mitte der Länge nach gefurchten, vorn auf- gebogenen Prothorax unterscheidet. — Derselbe besprach auch (a. a. 0. S. 136.) die Unterschiede der Galtung Prinobius Muls. von Ergales und Macrotoma. Eine Monographie der australischen Gattung Dislichocera ist von Newman der zool. Gesellschaft in London vorgelegt worden, es ist aber erst ein Auszug der Abhandlung in Newman's Zool. S. 3091. und 3122. mitgetheilt. D. fulvipennis Mac Leay, Boisd. wird hier als 192 Schaum: Bericht über die Leistungen in der Entomologie das Weibchen von D. maculicoUis Kirb. nachgewiesen und es werden drei neue Arten, D. Kirbii in beiden, D. Mac Leayi im weibli- chen und D. par in beiden Geschlechtern kurz beschrieben. Ger. genuin i. — Den grössten Zuwachs an neuen Arten, von denen mehrere zur Errichtung neuer Gattungen Veranlassung gaben, hat diese Gruppe durch Blanchard's Bearbeitung der chilesischen Cerambycinen in Gay's Faun. chil. erhalten ; der Untcrabtheilung der Callichromiden gehören Callichroma c hilens e , Hephaeslion graci- lipes, Platynocera (n, (},) ruhriceps, lepturoides, Necy- dalop sis (n. G.) trizonalus an; zur Unterabtheilung der Uracan- thiden wird die neue Galtung Holopterus mit einer n. A. H. chi- lensis gestellt; den Rhopalophoriden werden zwei neue Gattungen St eno r hop alus mit l n. Ä. St. grncilis und Cy cno de ru s mit C. testaceus hinzugefügt; die llnterablheilung der Callidier endlich wird mit folgenden A. bereichert: Am e tr o ceph ala (n. G.) mon- strosa, Tillomorpha (n. G.) lineo Hg era (andere Arten dieser Gattung sind Clytus piniadeus Fabr. und spinicornis Chevr,), Calli~ deriphus (n. G.) g r ossip es , laetus, lenuis, Grammicosum sig nati c olle , minutum, Hesperophanes einer eus, Ancylo-' donta (n. (J.) trislis, Callidium subme t allicum. Einige neue Arten aus Neu-Holland sind wieder von Newraan (Zool. App. S. CCXXVIli. und S. CXXXVII.) bekannt gemacht worden: Pempsamacra pygmaea, Cerambyx pullus, Oinoles punctissima (sie!), Pseudocephalus arietinus. Von Fairmaire wurde (Rev. Zool. S. 528., Ann. d. 1. soc. entom. 1852. S. 91.) Purpuricenus ferrug ineus, n.A. aus Sicilien, aufgestellt. Lucas verlheidigte (Bull. d. 1. soc. ent. S. X.) die Artrechte von Purpuricenus harharus Luc. und P. Dumerilii Luc, von denen der erste wenigstens von Chcvrolat für Abänderung des P. afßnis Luc. erklärt worden ist. Die von L. hervorgehobenen Unterschiede sind indessen für die Selbstständigkeit dieser Arten nicht sehr beweisend. Lucas machte (Bull, d, 1. soc. ent. S. GVL) eine neue in der Nähe der Gedernwälder von Teniet et Haad (Algier) entdeckte Gat- tung und Art der Gallidiengruppe unter dem Namen Sympiezocer a Laurasii bekannt, sie unterscheidet sich von Hylotrupes besonders durch seitlich zusammengedrückte Fühlhörner, deren drittes Glied über- dem nur von der Länge des vierten ist. Zwei neue Arten von Clylus sind: A. anguslicollis MuU sant (Mem. de l'Acad. de Lyon S. 123.) aus der spanischen Provinz Gallicien, dem A. plebejus und massiliensis nahe verwandt, und Cl. consobrimis Lucas, dem Cl. 4-punclatus sehr ähnlich, in den Hochebenen der Provinz Algier einheimisch. während des Jahres 1851. 193 Mulsant besprach (a. a. 0.) die Geschlechlsunterschiede von Stenopterus praeuslus Fabr. Lamiariae. — Auch diese Gruppe wurde mit einigen neuen Galtungen und vielen neuen Arten aus Chili von Blanchard (Gay's Faun, chil.) veimehrt; in der Uiitcrablheilung der Acanlbociniden mit: Brachychilus (n. G.) scutellaris, lituralus, Exocenlrus p u- sillus, 0 ect ropsis (n. G.) latifrons; in der Unterablheilung der Mesosiden mit: Aconopterns (n. G.) crislatip ennis , laevi" pennis; in der Unterabtheilung der eigentlichen Lamien mit: // o- plonotus (n. G.) spiniferus ^ Parmena alb Omaculata , clavi- pes, hetnisp h aerica; in der Gruppe der Saperden mit: Colo' bura (n. G.) alboplagiata , Hebestola (Dej.) parvula, hu~ merali s f vittic ollis, p et rosa , Apomecyna varia, Helmin da (n. G.) pilipennis f Catognal ha (n. G.) gracilis , Ägapanthia sulur eil a, lin eolat a , Saperda albo litura ta, dim idiata. Newman beschrieb (Zool. App.) als n. Arten : Rhyliphora D onov ani, Acanthocinus lineola, A.? p lumula, Isosceles pigra, Lamia QSympheleles ?') dichotoma,^ sämmtlich aus Neuholland und Monohammus Helenor aus Ostindien. Mehrere neue Arten aus Aladagascar wurden von Coquerel (Rev. et Mag. d. Zool. S. 86. , Ann. d. 1. soc. ent. 1852. N. 3.) be- kannt gemacht: Phymasterna crelacea, quadridentata, Sphenura gutlulata, chrysocephala, Centrura armata (Taf. 9) und di- varic at a, die beiden letzten sind durch die an der Basis und Spitze gezähnten Flügeldecken sehr ausgezeichnet. Die Gattung Dorcadion ist mit zwei neuen spanischen Arten be- reichert worden, von Mulsant (Mem. de l'Acad. d. Lyon S. 123.) mit D. hispanicum — von Graells (Ann. d. 1. soc. ent. S. 24. Taf. 1. F. 8. Mem. de Acad. d. Madrid t. II.) mit D. Perezi; die letztere ist in den Gebirgen von Guadarrama einheimisch und weicht von allen andern in der Zeichnung der Flügeldecken ab ; die Naht, ein grosser damit zusammenhängender pfeilförmiger Fleck, der Aussenrand und ein hinten von dem letztern ausgehender Haken sind weiss. Den drei bekannten Arten der Gattung thacellus {Ph. Boryi Gory, Latreillei Buq. Dsjeanii Buq.) fügte Buquet (Rev. et Mag. d. Zool. S. 603. Taf. 15. F. 16.) eine neue Ph. Cuvieri aus Brasilien hinzu. Mulsant beschrieb (Mem. de l'Acad. de Lyon S. 127 ff, und S. 194.) sechs neue Arten von Phytoecia: Ph. Wachanrui aus der Türkei, G aubilii aus Algier, vulnerata von Rom und den hyeri- schen Inseln, Leder eri aus Spanien, tigrina aus dem Dept. du Var, und scapulata aus Syrien, und änderte den Namen yon Ph. fiavescens Archiv f. Naturgesch. XVIJI. Jahrg. 2. Bd. J^ 194 Schaum: Bericht aber die Leistungen in der Entomologie Muls. in flavicans um, weil schon Brülle den ersteren einer Saperda ertheilt hatte. Auch von Lucas wurde Bull. d. 1. soc. ent. S. XLI eine neue Phytoecia unter dem Namen Pk. Aumontiana aufgestellt, sie ist im westlichen Algier bei Tlemsen von Major Aumont entdeckt worden und steht der Ph. Warnieri Luc. sehr nahe. Einer Abänderung der Lamia textor L. mit mehr oder weniger deutlichen Rippen auf den Flügeldecken gedenkt Cornelius Entom. Zeit. S. 21. Heeger hat die früheren Stände der Phytoecia ephippium in den Sitzungsberichten der Wien. Aead. VII. S. 346. ausführlich be- schrieben und Taf. XII. abgebildet. Larven, Nymphen und entwickelte Käfer überwintern erstarrt in den Wurzeln des Feldpastinaks (Paslina- ca sativa) , wo die Larven sich dann erst im Mai verpuppen und nach 14 Tagen zu gleicher Zeit mit den überwinterten Käfern zum Vor- schein kommen. — Nach Lareynie (Bull. d. 1. soc. entom. S. LIII.) ist die Larve dieser Art im Dept. de la Dordogne den Mohrrüben (ca- rottes) sehr schädlich geworden. Agapanthia irrorala macht nach Graells ihre Verwandlung in den Wurzeln von Onopordon cordatum durch. G. hat in den Memoi- ren der Madrider Academie 1850 die früheren Stände bekannt gemacht und abgebildet. An der Larve fällt besonders das schräg und scharf abgestutzte Hinterleibsende auf. ' Lepturetae. — „Notice monographique sur le genre Cometes de la famille de Longicornes, tribu des Lepturetes par L. B u q u e t* (Rev. et Mag. d. Zool. S. 188.). — Der Verf. beschreibt hier 4 Arten dieser schon von Serville aufgestellten Galtung, C hirticornis Enc. aus Brasilien, und drei neue C. flavi pennis aus Columbien , ar^ gutulus De], aus Cayenne, acutip ennis ebendaher; sie sind sämmt- lich auf Taf. 5. recht gut abgebildet. Muls an t vervollständigte (Mem. de TAcad. de Lyon S. 137.) seine frühere Beschreibung von Leplura rufipennis durch die Charak- teristik des Weibchens. Clirysolemiiiae. Sagrides. — New man stellte (Zool. App. S. CXXXIX.) Amelalla xanihura, über und decolor als drei neue Arten aus Neuholland auf, die erste scheint mir = Polyopti- lus Erichsonii Germ., die zweite = P. Lacordairei Germ, zu sein ; ich habe schon früher die Vermuthung ausgesprochen , dass P. Erichsonii das Weibchen von P. Lacordairii sein möchte. — Newman ist geneigt, die Gattungen Mecynodera Hope und Amelalla Hope mit einander zu verbinden. Zwei neue chilesische Arten von Orsodacna machte B 1 a n> während des Jahres 1851. 195 chard unter den Namen 0. unicolor und tesselata (in Gay's Faun, chil.) bekannt. Referent bemerkte (Ent. Zeit. S. 271) dass Orsodacna Mespili Lac. das Weibchen von 0. nigricoUis Ol. ist. Dona ci des. — Eine Synopsis der nordamerikanischen Arten von Donacia hat Le Conte in den Proceed. acad. nal. sc. of Philad. Vol. V. S.310. veröffentlicht. Dem Verf. sind 32 Arten aus eigner An- schauung bekannt, w^elche von ihm durch kurze Beschreibungen cha- rakterisirt und in folgender Weise gruppirt werden. I. Elytris de- pressis , triangularibus, truncatis ; oculis orbito praeditis. A. Cras- siusculae, depressae, antennae arl. 2 et 3° subaequalibus, elytra profunde striata, lemora dente postico emarginalo vel crenato. D. magnifica n. sp. vom Übersee, D. proxima Kirb. (episcopalis Lac. quadricollis var. Say). B. Longiusculae, antennis altenuatis, art. terlio secundo multo lon- giore , Ihorace vix punctalo. D. c ongener n. sp. aus Georgien, D. lucida Lac. (cmc^icorwis Newm.), D. i-uf esc ens Lac, D. palmata Ol., D. alulacea n. sp. ans Neu- York, D. kypoleuca Lac, D. piscatrix Lac, D. tuberculata Lac. C. Longiusculae, elytris versus apicem magis subito attenuatis, thorace valde punctato, antennis minus attenuatis, art. tertio secundo paulo longiore. D.pulchella n. A. aus New-Yersey, D.sublilis Kunze (quadricollis Say) , D. conßuens (^conßuenta Say) vielleicht nur Varietät der vorigen, D. fulgens n. A. vom Obersee, D. porosicollis Lac. D. Crassiusculae, elytris apicem versus magis angustatis, thorace punctato tuberculatoque, elytris valde rugosis, antennis minus attenua- tis, arl. terlio secundo paulo longiore. D. hirlicollis Kirby {rudicollis Lac), D. dis tinc ta [aequalis Kirb.) vom Obersee. — IL Elytra sub- parallela , apicc subtruncata vel rolundata , antennarum arl. 2 et 3us subaequales, femora postica paulum elongata , thorax postice angusta- tus. A. Oculi orbito distincto praediti; elytra paulum convexa. D. confusa L9C., D. torosa n. A. aus Massachusets. B. Oculi orbito mo- dice distincto praediti, femora postica dente armala, corpus lineare de- pressum, antennae art. 3io longiusculo. D. aurifera vom Obersee. C. Oculi orbito valde obsoleto vel nullo praediti ; elytra parallela, con- vexiuscula vel apice rolundata, vel vix truncala, femora postica dente armala. a. thorax longiusculus, minus convexus, pedes mediocres, fe- moribus posticis modiee clavatis, basi tenuibus. D. cuprea Kirb., D. dives n. sp. vom Obersee, D. pusilla Say, D. emarginata Kirb. (6nm- pressa et aurichalcea .Melsh.) , D. metallica Ahr. (nana Welsh.), D. gentilis n. A. aus Penusylvanien , D. flavipes Kirb. b. thorax con- vexus , pedes breves crassi femoribus posticis elliplicis basi non atte- nuatis sublus dente valido armalis. D. jucunda n. A. vom Obersee, D. Kirhxji Lac. [affinis Kirb.) , D. sulcicollis Lac. [mctallira Say). — lil. Elylra parallela vix truncala, antennae art. secundo breviore, tho- rax angustatus ; oculi orbito praediti. D. femoralis Kirb. — lY. Elonga- 196 Schaum: Bericht über die Leistungen in der Entomologie tae, oculis vix prominulis, orhito nullo, elytra convexa apice truncata, antennae tenues art. secundo breviore, D. Harrisii n. A. aus Penn- sylvanien, im Habitus an Statyra erinnerend. 9 von Lacordaire, 1 von Germar , 2 von Say , 2 von Kevvman , 3 von Melsheimer beschriebene Arten sind Le Conte unbekannt oder zweifelhaft geblieben , sie sind am Schlüsse des Aufsalzes namhaft gemacht. Die Larve der Haemonia Gyllenhalii wurde von Lacordaire Ent. Zeit. S. 263. sehr genau beschrieben, sie ist in der Bucht von Putzig unweit Danzig von H. ßogenz an den Wurzeln des Potamoge- ton marinus aufgefunden worden. Die wesentlichen Differenzen der Hämonienlarven von den bekannten Donacienlarven laufen darauf hin- aus, dass jene keine Augen, sehr hurze Fühler und keine Pseudo- stigmen auf dem letzten Segmente besitzen. (Keferent hat Ent. Zeit. 1853. bemerkt , dass die von Lacordaire beschriebenen Larven nicht die der H, Gyllenhalii Lac, sondern die der //. Curlisii Lac. sind."! Criocerides. — Diese Gruppe wurde von Blanchard in Gay's Faun. chil. mit einer neuen Gattung Psathyrocerus berei- chert , welche Megascelis in Chili zu vertreten scheint und von der bereits sechs Arten Ps. fulvip es , p allipes , einer ascens , VO" riegatus , testaceus^ oblongus entdeckt sind. Lema duodecimpunctata Linn. und dodecastigma Suffr. bilden nach Godart (Ann. d. 1. soc. entom. S. 667.) nur eine Art, ihre männli- chen Begattungsorgane sind völlig übereinstimmend und G. hat sie auch in copula gefangen. Clythrides. — Die in Lacordaire's Monographie des Phylo- phages t. IL vorkommenden europäischen Arten hat Suffrian in der Eni. Zeit. S. 194 ff. gemustert, einzelne Beschreibungen vervollständigt, F'undorte und Futterpflanzen nachgetragen , auch eine Anzahl synony- mischer Zusätze und Berichtigungen gegeben, welche zum Theil auf ei- nem Vergleiche der Clythren in der Fabricius'schen Sammlung beruhen. Von zweifelhalten Arten wird Cl. quadrinotata Ol. zu einer Varietät der centromaculata Lac. — salicariae ^]en. zu ruficoUis — bistrimaculala Küst. zu ßoralis Ol. gebracht, Cl. dispar Luc. mit sexpunctata 0\i\. vereinigt. Cl. stramineipemiis Luc. Lac. ist die wahre Cl. tripunclata Fabr., von welcher Cl. tripunclata Lac. sehr verschieden ist. Cl. quadrimaculata L. wird als eigne Art gegen die Zweifel Lacordaire's, der sie mit C/.scopo/ina vereinigen möchte , aufrecht erhalten , auch der Verbindung der Cl. quadrisignata Mark, mit quadripunctata Linn., der Cl. diversipes Lelzn. mit Cl. flavicollis Charp, nicht unbedingt Beifall gegeben. Cl. sexno- tata Fabr. iL (Syst. El. II. 35. n. 32.) wird mit Lac. zu Cl. melano- cephala Oliv, gezogen und dabei zugleich über desselben Autors Cl. sexnolata l. (1. c. II. 31. n. 12.) und einige andere zweifelhafte exo- Uschc Arten nach Fabricius Sammlung Auskunft ertheilt. Endlich sind während des Jahres 1851. 197 noch zwei neue Arten beschrieben, nämlich Cl. (Labidostomis) bige- mina, der hybrida zunächst verwandt, von Handschuch bei Carthagena entdeckl, und Cl. [Lachnaed] glabricollis aus Sicilien, durch das kahle Halsschild der Cl. puncticollis , durch Bau und Zeichnung mehr den grössern Arten dieser Gruppe, namentlich der Cl. longipes, nahe kommend , von allen durch die hellschwefelgelben glänzenden Flügeldecken und die sparsame Behaarung der glänzend schwarzen Unterseile abweichend. Von Blanchard (in Gay's Faun, chil.) neu aufgestellte chile- sische Arten sind: Dachrys succinct a und Chlamys fulve scen s. Nach Godart (Ann. d. 1. soc. ent. S. 668.) sollen die männli- chen Begatlungsorgane bei Coplocephala scopolbia Fabr. und telradyma Dej. verschieden gebildet sein, G. hat aber nicht angegeben, in wel- cher Weise. Beobachtungen über die Verwandlungsgeschichte der Clythra (Ti- tuboea) octosignata Fabr. hat Lucas (Ann. d. 1. soc. ent. S. 29 — 37.) mitgetheilt. L. fand die Larven in den bekannten von ihrem K'oth ge- bildeten Säcken bei Medeah in Algier in den Western der Myrmica te- stacea pilosa Luc. Die Säcke sind innen ganz glatt, aussen in eigen- thümlicher Weise gerippt. Die Entwicklung des Käfers erfolgte im Juli in Paris. — Derselbe hat auch die Metamorphose der Lach- naea vicina Lac. geschildert und den Käfer in allen Ständen ausführ- lich beschrieben und gut abgebildet. (Rev. et Mag. de Zool. S. 517 — 527. Taf. 14.). L. hat die Larvensäcke in Algier an ziemlich feuchten Orten unter Steinen, stets einzeln und nicht in Gesellschaft von Ameisen an- getroffen ; die Verwandlung ging ebenfalls in Paris vor sich. Cryptocephalides. — Von Suffrian wurden vier neue von Kiesenwetter entdeckte Arten, Cryptocephalus livi dimanus und t etraspilus vom Mont Serrat, Pachybrachys p allidulus von Per- pignan, Stylosomus ericeti von Mont Serrat vorläufig durch Diagno- sen kenntlich gemacht, welche Kiesenwetler in seiner Aufzählung der von ihm in Südfrankreich und Catalonien gesammelten Käfer (Ann. d. 1. soc. ent. S. 651 ff.) mitgetheilt hat. Mulsant beschrieb Cryptocephalus M ariae und Cr. lepidus als n. A. aus dem südöstlichen Frankreich (Mem. de l'Acad. d. Lyon. S. 145), der erslere ist aber = signatus Oliv.; der zweite scheint in die Reihe der mit laetus verwandten Species zu gehören. * Ein neuer spanischer Fachybrachys wurde von Graells unter dem Namen P. e leg ans (Mem. d. Acad. d. Madrid t. IL Taf. 8. Fig. 9.) aufgestellt. Neue chilesische von Blanchard (in Gay's Faun, chil.) be- schriebene Arien sind : Cryptocephalus e leg ans y chilensis, Pachy- 198 Schaum: Bericht über die Leistungen in der Entomologie brachys c r assic o llis, ru bron o t atus , signati collis , pal- ten Sy mix tu s, Gayif Monachus v ariabilis. Cassidariae. — Eine neue deutsche Cassida ist von Corne- lius (Ent. Zeit. S. 88) unter dem Namen C. l an g uida beschrieben worden; sie steht in Bau, Grösse und F"ärbung in der Mitte zwischen C. chloris und dentioollis, gleicht in der Gestalt des Halsschilds und Sculplur der Flügeldecken mehr der erstem , durch die Zähnchen am Hinterrande des Halsschilds mehr der zweiten und unterscheidet sich von beiden durch die matthellgrüne Oberseite des ausgefärbten Käfers und durch ihre früheren Stände, welche sorgfältig beschrieben und mit denen der genannten Arten verglichen sind. Der Käfer lebt bei Elber- feld und Dortmund auf Achillea millelolium. Fairmaire stellte (Rev. zool. S. 528., Ann. d. 1. soc. entom. 1852. S. 92.) Cassida n igric ep s als neue Art aus Spanien auf. ßlanchard beschrieb (in Gay's Faun, chil.) Chelymorpha va^ ri an s aus Chili. Die Entwicklungsgeschichte der Cassida austriaca hat Bach (Ent. Zeit. S, 158) mitgetheill. Er fand die Larven bei Boppard auf Salvia pratensis und brachte sie auch durch Füttern damit zur Ver- wandlung. Der Puppenzustand währte vom 25. Juni bis zum 25. Juli. Ueber die Dauer und die verschiedenen Stadien der Ausfärbun;[speriode bis zum Zeitpunkte des vollen Glanzes bei dem ausgefärbten Käfer ist leider Nichts angegeben. — Eine von Elditt gezeichnete wohlgerathene Abbildung der Larve und Puppe von Cassida rubiginosa Müll. 111. ist der Ent. Zeil, beigegeben und S. 352. erläutert worden. Hispides. — Eine sehr hübsche neue Art von Alurnus aus Venezuela ist von Fairmaire Rev. et Mag. d. Zool, S. 349. unter dem Namen A. octopunc ta tu s aufgestellt worden. — Von Dem- selben wurden ebenda die zahlreichen Farbenäbänderungen des Arescus caudalus Salle besprochen und die Identität dieser Art mit Hispa monoceros Ol. erkannt , auf die ich auch schon im Jahresb. f. 1849 hingewiesen hatte. Co quer el (Rev. et Mag. d. Zool. S. 86,, Ann. d. 1. soc. ent. S. 404.) beschrieb Cephaloleia pul c hell a aus !\Iadagaskar. Eine neue Gattung Apocino cer a wurde in dieser Gruppe von Blanchard in Gay's F'aun. chil. errichtet, sie enthält zur Zeit nur 1 n. A. A. her ba cea aus Chili. Chrysomelariae. — Eine sehr werthvolle Arbeit über die europäischen Chrysomelen hat Suffrian (Linn. ent. V. S. 1 — 280.) ge- liefert. Der Verf. ist durch seine Untersuchungen über diese Gruppe zu dem Ergebnisse gelangt, dass sich die ihr angehörenden Thiere auf während des Jahres 185t. 199 einer sehr niedrigen Entwicklungsstufe befinden und daher im Bau der einzelnen Körperlheile eine sehr geringe Mannichfaltigkeit zeigen, aber in der Gestaltung dieser Theile nach individuellen und sexuellen Verhält- nissen den auffallendsten Abänderungen unterworfen sind. Daher sind manche Tiieile, welche in andern Gruppen vorzügliche Gattungscharak- tere darbieten , z. B. Fühler und Taster , hier kaum zur Begründung specifischer Merkmale zu benutzen ; Körperumriss, Bau des Halsschilds, Sculptur und Färbung ändern so sehr ab, dass ihre Brauchbarkeit zur Artunterscheidung erst für jeden einzelnen Fall festgestellt werden muss. Der Verf. hält daher eine systematische Bearbeitung der Gruppe zur Zeit noch für unausführbar und hat sich gegenwärtig nur eine möglichst sichere Feststellung der europäischen Arten zum Ziel ge- setzt, wobei er die Galtung, mit Ausschluss von Trimarcha und Cyrto- nus, einstweilen im Fabricius'schen Sinne festhält und auch die durch keine sichere Grenze gesonderten Heioden mit einschliesst. Innerhalb dieses Umfangs sind nun 187 europäischen Arien, darunter 62 zum er- sten Male, beschrieben und in 22 Gruppen (Untergattungen nach La- cordaire, die aber nicht mit besondern Namen belegt werden) vertheilt. Ausserdem enthält ein Anhang noch 20 früher aufgestellte, vom Verf. nicht entzifferte, zum Theil aber wohl unter andern Namen beschrie- bene Arten. In der schwierigsten Gruppe, der der sogenannten Orei- nen, werden 30 Spccies aufgeführt, der Verf. betrachtet hier aber selbst seine Arbeit nur als einen Versuch zu möglichster Abgrenzung der Formen, ohne bestimmt festzustellen, welche derselben sieb in Zu- kunft als Arten werden behaupten lassen. Um in dieser Beziehung zu einer letzten Entscheidung zu gelangen , ist noch eine längere Reihe von Beobachtungen an Ort und Stelle des Vorkommens dieser Thiere (in den Alpen und Pyrenäen) nöthig. *■ Von Graells wurden (\lem. d. 1. Acad. d. Madr. t. II.) Vhae- don hispanic um , n. A. und zwei spanische Arten von Cyrtonus , C. monlanus und rnficornis, welche schon in Fairmaire's im Jahre 1850 erschienene Monographie dieser Gattung aufgenommen sind, beschrie- ben und (Taf. 8. Fig. 10 — 12.) abgebildet; die Diagnose des Phaedon ist auch in der Ent. Zeit. 1853. N. I. raitgetheilt. Eine grössere Zahl neuer Chrysomelen, darunter auch einige noch nicht beschriebene Gattungen, wurden von Blanchard (in Gay's Faun, chil.) bekannt gemacht: My ochrou s (n. G.) pulvin o sus ^ aspe- ratus, conspurcatus, humilis, Noda (Chevr.) c halybaea , aurea, Phaedon Bu quetii , Lina erythroptera^ Stric ho s a (n. G.) 0 b s cur ata, Gr ammi c op terus (n. G.) flav e sc ens , nigri- coll i s. Die früheren Stände der Phratora vilellina Linn. sind von Hee- ger (Sitzber. d. Wien. Acad, VII. S. 211. Taf. VI.) beschrieben und 200 Schaum: Bericht über die Leistungen in der Entomologie abgebildet worden. Die Larven nähren sich von den Blättern von Ranunculus repens. Gallerucariae. — "Von Küster (Käf. Eur. XXII.) wurde Rhaphidopalpa foveicollis Dej. beschrieben, sie findet sich im süd- lichen Spanien , Dalmatien und Sibirien (auch in Persien und ist be- reits von Redlenbacher unter dem Namen von Galleruca nigri- ventris bekannt gemacht. S. vor. Jahresber. S. 211). VonBlanchard wurden in Gay's Faun. chil. aufgestellt: Coe- lomera (n. G.) mutans, Galleruca d ec o rata, j ant hina, Oedio- nychis flav o pic tus , Haltica virescens, aenea, p allens , si- gnata. Coccinellidae« Die Larve von Cynegelis aptera Payk. {im- punctata Linn.) ist von Heeger (Sitz. Bcr. d. Wien. Ac. VIL S. 207. Taf. IV.) beschrieben und abgebildet worden , sie nährt sich von den Blättern von Trilicum repens. Mulsant brachte (Mem. de l'Acad. de Lyon 1. S. 69.) die Er- richtung einer neuen Familie Laevic olle s für zwei neue Trimeren- Gattungen Cyclotoma und Opetius in Vorschlag, welche mit den Coccinelliden die Körperform, den Bau der Füsse und die zum Einle- gen der Hinterbeine dienenden Felder auf dem ersten ßauchringe thei- len , sich von ihnen aber durch längere Fühlhörner , deren drei letzte Glieder eine Keule bilden, und besonders durch das eiförmige Endglied der Maxillartaster entfernen. Von den Endomychiden weichen sie aus- ser der Körperform darin ab, dass ihnen die für die Familie charakte- ristischen Furchen des Prothorax fehlen. Der Verf. hat aber wohl die Familie der Coccinelliden zu eng umschrieben , wenn er den wesent- lichen Charakter derselben in das beilförmige Endglied der Älaxillar- taster und in die Bildung der Fühlhörner setzt. Die Gattung Clypea- ster hat ein viereckiges letztes Glied der Kiefertaster und eine deut- lich fünfgliedrige Fühlerkeule, und es scheint bei der Uebereinslim- mung der früheren Stände und der meisten Charaktere des vollkom- menen Insecles doch wohl angemessener, sie nach Erichson's Vor- gänge als eine blosse Gruppe der Coccinelliden zu bezeichnen, als sie nach Redtenbacher's Beispiele zu einer eignen den Coccinelliden gleich- werthigen Familie zu erheben. Ich bin daher auch geneigt, die (mir in natura unbekannten) beiden Gattungen Cyclotoma und Opetius den Coccinelliden anzureihen, unter denen sie allerdings, ebenso wie Cly- peaster , eine besTindere ünterabtheilung zu bilden haben. Cyclotoma und Opetius unterscheiden sich von einander durch die Form der Hin- terleibsfelder, welche bei Cyclotoma sehr kurz sind und deren Bogen dort kaum ein Vieriheil des Bauchringes überschreitet, während er bei Opetius fast den Hinterrand des Ringes erreicht. Jede Gattung enthält während des Jahres 1851. 201 zur Zeit nur eine bisher unbeschriebene Art: C. testudinaria (Coc-^ ein. tesl, Dej.) aus Java und 0. fascio latus zweifelhaften Vater- landes (Südamerika?^. Afeuroptera. HeaneroUiiii* Schneider hat unter dem Titel „Symbolae ad nionographiam generis Chrysopae Leach« eine der vorzüglichsten Monographien herausgegeben , welche die entomologischc Litteratur aufzuweisen hat; namentlich sind die Abbildungen in Treue und Zart- heit der Ausführung unübertroffen. In dem ersten Abschnitte hat der Verf. eine historische Uebersicht und gründliche in die Einzelnheiten eingehende Kritik aller biologischen, anatomischen und systematischen Vorarbeiten gegeben. In einem folgenden Paragraphen ist der Werth der Gattungs - und Art-Merkmale einer genauen Prüfung unterworfen, die Resultate des Verf. sind hier die Frucht langjähriger Beschäftigung mit dem Gegenstande. Für die Begrenzung der Gattungen erwiesen sich die Bildung und das Geäder^ der Flügel, für die Feststellung der Arten hauptsächlich die Farbe und die Flecken auf Kopf , Brust und Flügelgeäder , in geringerem Grade auch die Form der Fussklauen, der Oberlippe und der Kiefertaster als charakteristisch. Die Stellung der Chrysopinen im System und die Klassifikation der Hemerobiden- Gruppe überhaupt sind in besonderen Abschnitten behandelt. Sie zer- fällt besonders nach der Bildung des Flügelgeäders in drei Unlerab- theilungen: Hemerobina (aus den Gattungen Hemerobius Leach , Psy" chopsis Newm., Drepanopteryx Leach, Polystoechotes Burm., Sisyra Burm. bestehend), Chrysopina (mit Chrysopa Leach und Apochrysa Schneid.), und Osmylina (mit Osmylus Latr. und einer neuen auf Osm. strigalus Burm. zu gründenden Gattung). — Der specielle Theil des Werkes enthält zuerst eine Beschreibung der Chrysopinen im Allgemeinen, und die Charaktere der beiden Gattungen CÄrysopa Leach und Ap ochry sa Schneid., die letztere ist auf Hemerobius leplaleus Ramb. vom Cap ge- gründet und zeichnet sich durch ein scharf ausgeprägtes Cubitalfeld und die Zahl der Queradern im Discoidalfeld aus. Dann folgt eine sehr genaue und erschöpfende Beschreibung der Gattung Chrysopa in allen ihren Ständen. Sie enthält 53 dem Verf. aus eigner Anschauung be- kannte und übersichtlich gruppirle Arten ,- darunter 16 hier zuerst charakterisirte ; davon sind 31 in Europa', 7 in Asien, 11 in Afrika, 24 in Amerika und 5 in Australien einheimisch. In einem App. sind einige allere vom Verf. nicht entzifferte Species zusammengestellt. — Die fünf ersten Kupferlafeln enthalten die äussere und innere Anatomie der Gattung, auf der sechsten sind vier Larven dargestellt, die 7 — 60. liefern die Abbildungen von sämmtlichen dem Verf. bekannt gewordenen Arten. — Der Verf. hat auch eine kleinere billigere Ausgabe des Wer- kes veranstaltet, in welcher die Abbildungen der Arten fehlen. Hagen hat in der Ent. Zeit. 1852. n. 1 u. 2. eine delaillirte, 202 Schaum: Bericht über die Leistungen in der Entomologie mit werthvollen kritischen Bemerkungen begleitete Anzeige des Schnei- der'schen Werkes geliefert, in welcher die grossen Vorzüge desselben gebührend hervorgehoben sind. Von Blanchard wurde (a. a. 0.) eine Anzahl neuer chilesischer Arten bekannt gemacht, nämlich: Myrmeleon mo d e stutn, Hemerobius flavescens^ Megalomus falcatus , sticticus , pallidus, psy- chodoid esy mar moratipennis, Ormiscocerus (n. G.) nitidi- pennis, Dr ep anicus (n, mit Manlispa verwandte Gattung) Gayi^ Chauliodes einer a s cens. Eine neue in Spanien entdeckte Art \ on Ascalaphus hat Graells in den Älemorias d. 1. R. Acad. d. Cienc. d. Madrid t. II. Taf. 9 B. un- ter dem Namen A. Miegii beschrieben und abgebildet. Die Diagnose desselben ist auch in der Ent. Zeit. 1853. n. 1. abgedruckt. V. Siebold hat Preuss. Frov. Bl. 1851. XI. S. 351. einen klei- nen Machtrag zu Hagen's Verzeichniss der preussischen Hemerobinen mitgetheilt. Die eifrigen Nachforschungen von Brauer in Wien haben zur Entdeckung der noch unbekannten Larve von Osmylus maculatus ge- führt (S. dies. Arch. Q55. Taf. 3. Fig. 1. a — c, Haidinger's Berichte VIT. S. 153). Sie ist ihrer Lebensart nach amphibiolisch , indem sie sich unter Steinen, theils in Bächen, theils am Ufer derselben Gndet. Die von Br. a. a. 0. beschriebene und abgebildete Larve hat eine grosse Aehn- lichkeit mit der in Sässwasserschwämmen lebenden Larve von Sisyra, welche Grube in dies. Arch. Jahr. IX. S. 331. Taf. X. geschildert hat; der Hauptunterschied liegt in der Abwesenheit gegliederter Kiemen an der Bauchseite. Die Verpuppung erfolgt stets am Ufer , oft in weiter Entfernung vom Wasser. Eine durch die kegelförmige Gestalt ihres Kopfes und die von der Stirn bedeckten Kiefer ausgezeichnete Hemerobien - Larve ist von Dujardin (Ann. d. scienc. nat. XV. S. 171. Taf. 3. Fig. 15-21.) be- schrieben und abgebildet worden „Sur une larve qui parait elre celle de VHemerobius hirlus.^^ Obwohl die Angaben des Verf. ebenso wie die Abbildungen in mehr als einer Beziehung mangelhaft sind, auch die Bestimmung der Larve, wie sich später ergeben wird, irrig ist, so ist doch die Abhandlung als ein Beitrag zur näiieren Kenntniss einer dieser Familie angehörigen, sehr abweichend gebildeten Larvenform von vielem Interesse. — Die 2 — 3 Millim. lange Larve, welche Duj. wiederholt bei Rennes im Winter auf Viburnum Tinus zwischen zahl- reichen Podurellen und Acariern beobachtet hat, aber nicht zur Ver- wandlung bringen konnte, hat ohne den Kopf 11 Körpersegmente, von denen die drei mit zarten Beinen versehenen Thoiaxringe die grösslen während des Jahres 1851. 20Ö sind ; die Hinterleibsringe verschmälern sich immer mehr, das letzte ist unten mit einer als IN'achschieber dienenden Warze ausgestaltet. Der Kopf ist vorn konisch zugespitzt , an jeder Seite trägt er drei Augen ; die Fühlhörner sind so lang wie der Thorax und bestehen aus zwei kurzen Basal- und einem langen Endgliede. Von Wundtheilen bemerkt man bei der Betrachtung von oben nur die grossen spalelförmigen zwei- gliedrigen Lippenlaster; Ober- und Unterkiefer sind von der Stirn be- deckt, beide vorn in eine Spitze verschmälert, auch sonst von gleicher Gestalt und liegen dicht an einander , hinten verlängern sie sich in zwei schwarze hornige Stiele, welche Muskeln zum Ansatz dienen und als Hebel zu fungireo scheinen. Aus dem Bau der Kiefer (der übri- gens aus Dujardin's Darstellung nicht klar wird, wenn man nicht die analoge Osmyluslarve kennt) zieht der Verf. den jedenfalls irrigen Schluss, dass sie die Beute , deren Säfte die Larve auszusaugen bestimmt ist, gegen einander und gegen die Slirnverlängerung drücken ! Der mus- kulöse Pharynx endet vorn in einem hornigen dreispitzigen Apparate; die Muskeln , welche sich an der äussern Wand des Schlundrohrs an- heften, erweitern den Kanal desselben und bewirken auf diese Weise das Aussaugen. — Der Verf. hat die Larve für die des Hemerobius hirtus gehalten, weil er dieses Insect im Sommer mehrmals an dersel- ben Localilät gefangen hat. Westwood (Proc. enlom. Soc. S. 151.) spricht dagegen die, wie es mir scheint, ganz begründete Ansicht aus, dass D. die bereits von Haliday beobachtete und von Curtis abgebil- dete Larve von Coniorles Westw. [Coniopteryx Curl.) vor sich ge- habt hat. Panorpatae« Von grossem Interesse sind die Milthcilungen von Brauer über die im Larvenstadium noch ganz unbekannte Ent- wicklungsgeschichte von Panorpa communis in den Sitzungsberichten der Wien. Acad. (VIL S. 408. Taf. XVL). Bei der Paarung, welche B. durch längeres Zusammensperren beider Geschlechter zu Stande brachte, sitzen Männchen und Weibchen neben einander, wobei das er- slere mit seinen Zangen die Hinterleibsspitze des letzleren festhält. Vier Tage nach der Begattung werden die Eier in feuchte Erde ge- legt. Aus diesen kriechen nach acht Tagen die Larven aus , welche Gänge in die Erde graben , bei der Fütterung mit faulem Fleisch und Brod sehr schnell wachsen, schon in 30 Tagen völlig ausgebildet sind und sich tiefer in der Erde ovale Höhlungen verfertigen, in denen sie sich nach 2 — 3 Wochen verpuppen. In ihrer Bildung sind sie gänz- lich von den Larven der Hemerobien , Rhaphidien und Phryganiden verschieden , so dass die Aufstellung der Panorpen als eine besondere Familie auch durch die Verwandlungsgeschichte derselben geboten wird. Sie haben eine raupenähnliche Gestalt, einen hornigen Kopf mit grossen Augen (der Abbildung nach scheint sich auf jeder Seite nur ein sehr grosses Auge zu befinden»), hornige dreizahnige von 204 Schaum: Bericht über die Leistungen in der Entomologie der Oberlippe bedeckte Oberkiefer , viergliedrige Kiefer - und drei- gliedrige Lippentaster. Die Fühler bestehen aus einem dicken cy- lindrischen ersten , keulenförmigen zweiten und fadenförmigen letzten Gliede. Der Körper ist dick, mit Ausnahme des hornigen graubrau- nen Prolhorax fleischig und grauroth , und besteht (ohne den Kopf) aus 13 Segmenten, welche mit braunen, hornigen, kurze Borsten tra- genden Warzen besetzt sind ; nur auf den 3 letzten Segmenten stehen auf cylindrischen Stielen lange Borsten (zwei auf dem 11. und 12., eine auf dem 13. Segmente). Aus dem letzten Ringe kann ein aus vier divergirenden Röhren bestehendes Organ hervorgestreckt werden , mit welchem sich die Larve festzuhalten scheint. Ausser den 3 Paar Tho- raxbeinen sitzen an den 8 ersten Hinterleibssegmenlen kegelförmige Afterfüsse. Stigmen sind , mit Ausnahme des Meso- und Metathorax, an allen Ringen sichtbar. Die Länge der ausgewachsenen Larve be- trägt 7 Linien. Die Nymphe ist schon früher von Stein in diesem Archive (1838) beschrieben worden. Pliryg'anides* Hagen hat die Arbeiten , welche sich mit der Familie der Phryganiden beschäftigen, einer genauen Analyse und umsichtigen Kritik unterworfen. Ent. Zeit. 1851. S. 345— 350., S.365 —375., 1852. S. 108—115., S. 154— 158. , S. 230-233. Mit diesen Artikeln hat der Verf. seinen Bericht über die neuern wissenschaftlichen Leistungen im Gebiete der Neuropterologie geschlossen. Derselbe hat (Linn. entom. V. S. 363.) die Unterschiede der Phryganea grandis Linn, und einer sehr nahe verwandten Art auseinan- dergesetzt , welche er für die ächte Fhr. striata Linn. Scop. ansieht, und zu der er Phr. fulvipes Burm. als Synonym zieht. Kolenati hatte beide mit einander vermengt und eine Art der Gattung Stenophylax für Phr. striata Linn. gehallen. — Mir will es nicht recht wahrschein- lich erscheinen, dass Linne zwei einander so ähnliche Thiere, wie Phr. grandis und striata Hagen als verschiedene Species erkannt haben sollte. v. Siebold hat Preuss. Prov. - Bl. 1851. XL S. 351. ein Ver- zeichniss der von ihm in Preussen beobachteten Phryganiden mit- getheilt. Neue chilesische von ßlanchard (in Gay's Faun, chil.) aufge- stellte Arten sind: Macronema aculeata , Hydropsyche annulicor- nis, Phryganea impluviata. liepidoptera. Heidenreich hat durch die Herausgabe eines syste- matischen Verzeichnisses der europäischen Schmetterlinge , (Lepidopterorum europaeorum catologus methodicus.) in wel- während des Jahres 1851. 205 chem die zahlreichen seit dem Erscheinen von Boisduval's Index melhodicus und Giienee's Calalog der Microlepidople- ren neu entdeckten und in den verschiedensten Werken be- kannt gemachten Arten gehörigen Orts eingereiht sind , ei- nem lebhaft gefühlten Bedürfnisse der Lepidopterologen ab- geholfen. Die Schrift giebt ein getreues Bild unserer gegen- wärtigen Kenntniss der europäischen Schmetterlinge und kann als ein Maasstab benutzt werden, um die Fortschritte, wel- che dieselbe in den letzten zehn Jahren gemacht hat, zu be- urtheilen. Der Verf. dehnt, wie es bei den Lepidopterologen üblich ist, die europäische Fauna auf den Kaukasus, die zu Russland gehörigen transkaukasischen Länder und auf ganz Sibirien aus, und führt aus die- sem Gebiete 584 Papiliones , 233 Sphinges , 308 Bombyces , 104 Ko- ctuae, 722 Geomelrae , 264 Pyralidae, 720 'f ortricidae , 1212 Tineidae, 82 Pterophoridae, im Ganzen also 5172 Lepidoptera auf, hat aber, ab- weichend von der unzweifelhaft zweckmässigeren Methode Boisduval's, nicht bloss die selbstständigen Arten, sondern auch die bemerkenswer- theren Abänderungen mit besonderen Nummern versehen und mitge- zählt. Das Uebergewicht über die Boisduval'schen Zahlen (310 Papi- liones, 144 Sphinges, 240 Bombyces, 715 Koctuae, 532 Geometrae) ist daher mehr ein scheinbares als ein wirkliches. — Lücken sind mir in dem Verzeichnisse nur wenige aufgestossen (z. B. Trichosoma Pier" reti Ramb., Saturnia Isabellae Graells), auch ist die Synonymie der ein- zelnen Arten mit Fleiss zusammengesteHt, nur mit den vielfachen Lei- stungen der Engländer scheint der Verf. wenig bekannt zu sein. Ge- gen die Prioritätsgesetze hat sich der Verf. aber viele Verstösse zu Schulden kommen lassen , indem er häufig ältere Namen ohne Grund mit neuen vertauscht hat. So hat er z. B. Melilaea Parlhenie Borkh., Ochs., welche seit mehr als 60 Jahren diesen Namen trägt, als Aure- lia Nick, aufgeführt und den Namen Farthenie einer neuen von Her- rich - SchaefFer (Fig. 136.) zuerst dargestellten Art zuerlheilt. Die lappländische Abänderung der Ärgymiis Euphrosyne , welche Herbst vor 50 Jahren als Fingal gut beschriebe^ und abgebildet hat , wird mit dem neuen Namen Nephele Kretschm. HS. belegt, und der alle Herbst'sche als Synonym zugesetzt. Auch der Name Etnydia coscitiiaO. ist beibehalten, obwohl Zeller in diesem Falle speciell die Priorität von chrysocepkala Wiihn. nachgewiesen hatte. — Die Begriffe von Va- rietas und Aberratio scheint der Verf. öfters ver^^echselt zu haben; Melitaea Phoebe Ab. Melani7ia HS. ist eine unbedeutende Varietät der Stammart , aber keine Aberratio. Dagegen wird gleich darauf unter dem Namen Aelherie Hübn. eine Form als Varietät aufgestellt, welche entschieden eine selbstsländige, wahrscheinlich auf Algier beschränkte 206 Schaum: Bericht über die Leistungen in der Entomologie Art und nicht mit der gewöhnlich in den Sammlungen als Aetherie bezeichneten und aus Russland stammenden Varietät zu verwechseln ist. Pelopea Bork, und Cleodoxa Esp. sind Aberrationen von Argynnis Niobe und nicht Varietäten, Eurybia Esp., Meig dagegen Varietät und nicht Aberratio von Argynnis Adippe. — Ungern vermisst man in dem Werke eine genauere Angabe des Vaterlands und die Synonymie der Genera. I Die systematische Beschreibung- der Schmetterlinge Eu- ropa's von llerrich-Schaeffer ist mit dem 47 — 53sten Hefte forgesetzt worden , der Inhalt des 47. und 48sten ist bereits im vorigen Jahre besprochen worden ; die folgenden enthalten Supplemente , über welche der Bericht besser bis zum vollständigen Schlüsse des Werkes ausgesetzt bleibt. Von Frey er 's Neueren Beiträgen zur Schmelterlings- kunde sind in den Jahren 1851 und 1852 Heft 95—100 er- sxjhienen , mit denen der sechste Band geschlossen ist. Ob das Werk eine weitere Fortsetzung erhalten wird, ist zur Zeit noch unentschieden. Mehrere der neuen von Fr. in den vorliegenden Heften abge- bildeten Arten sind gleichzeitig durch Herrich-Schaeffer's Supplement- tafeln bekannt geworden. G. Fischer v. Wald heim hat gemeinschaftlich mit Eversmann eine Bearbeitung der russischen Lepidopteren begonnen, welche als fünfter Band der„Entomographie de la Russie" ausgegeben ist (Moscau 1851.). Es sind in dem vorliegenden Bande nur die Nymphaliden be- handelt, welche in Bussland durch 27 Arten von Argynnis, 15 von Melitaea f 12 von Vanessa, 5 von Limenitis , 2 von Apalura vertreten sind. Nur eine derselben Vanessa Jonia von Kindermann an den südlichen Ufern des schwarzen Meeres entdeckt, ist neu. Ausserdem wird Melilaea uralensis, früher von Ev. und wohl mit Becht als Abänderung von Arduinna betrachtet, hier als selbstständige Art auf- gestellt. Die meisten, auch die bekanntesten Arten sind auf 18 Tafeln recht kenntlich abgebildet. Dreissig neue im russischen Reiche einheimische Schmet- terlinge sind von Eversmann bekannt gemacht worden. „Descriplion de quelques nouvelles especes de Lepidopteres de la Russie« (Bull. d. Mose. t. XXIV. N. II. S. 610—644.). Mehrere neue Schmetterlinge Russlands sind auch von Nordmann im Bull. d. Mose. S. 439. beschrieben. während des Jahres 1851. 207 Wallengren hat eine Zusammenstellung der im nord- östlichen Schonen beobachteten sogenannten Macrolepido- ptera mit Angabe der Monate, in denen die Schmetterlinge und die Raupen erscheinen, Vet. Akad. Öfvers. 1850. S. 142, S. 255.; 1851. S. 283. geliefert. Es sind in derselben 56 Papilionides, 14 Sphingides, 47 ßomby- ces, 82 Noctuae, 76 Geomelrae, 29 Pyralididae verzeichnet. Ein neues Verzeichniss der preussichen Macrolepido- pteren von Dr. H. R. Schmidt ist in dem Ostern 1851 aus- gegebenen Programm der Johannis- Schule in Danzig ent- halten. Der Verf. hat in demselben nur 702 Arien (107 Papilionen, 38 Schwärmer, 102 Spinner, 249 Eulen, 246 Spanner) aufgeführt, wäh. rend er früher schon bis zu 746 gelangt war; es rührt diese Differenz daher, dass hier alle dem Verf. nicht durch eigne Beobachtung als preussisch bekannte Species ausgeschieden sind. Einen Nachtrag von 10 Arten hat v. Siebold (Preuss. Prov.-Bl. 1851. XII. S. 376.) zu diesem Verzeichnisse geliefert, indem er Cucul- lia Pyrethri Frivv. {Fraudatrix Eversm.) demselben neu hinzufügte und Belege für das von Schmidt bezweifelte Vorkommen folgender neun Arten beibrachte : Limenitis Camilla , Lithosa Kuhlwemii , L. auritaf Nonagria fluxa, Anaria cordigera, Eupithecia debiliata , Cidaria herbei rata, Idaea decorala, immulala. — in 13 andern Fällen erkennt dage-. gen V. S. Schraidt's Zweifel als gegründet an. Beiträge zur schlesischen Schmelterlingsfauna enthal- ten drei in der Breslauer Zeitschrift für Entomologie mitge- theilte Aufsätze: „Lepidopterologische Beiträge zur Kenntniss der Seefelder bei Reinerz von St and f US s" — „Berichtigung und Ergänzung der schlesischen Lepidopterenfauna vonAss- mann« — „Bemerkungen zu einigen für Schlesien neuen Fal- ter-Arten von Zell er" (n. 18.). Nach A SS mann sind jetzt 1890 Arten Lepidoplera in Schlesien beobachtet, nämlich: 127 Papilionides, 52 Sphingides, 124 Bombyci- des , 293 Noctuidae , 274 Geometridae, 89 Pyralides , 289 Tortrices, 642 Tineides und Pterophorii; die letzten sind hier namentlich aufge- führt. — Von Zell er wurde diese Zahl um fünf vermehrt (Eitpilkecia immundata Lienig (= Eup. argillacearia Herr.-Schaeff.), Cidaria bico- lorata Borkh., balsaminala n. sp. , Idaea deversaria Tr. , Ephyra slra- bonaria n. sp.), andererseits aber wieder um eine Art [Geometra do- raria) verringert. 208 Schaum: Bericht über die Leistungen in der Entomologie Fr. Schmidt hat einen Nachtrag zu der von Boll ge- gebenen und im vorigen Berichte erwähnten Uebersicht Meck- lenburgischer Lepidopteren geliefert, (Arch. des Vereins der Freunde d. Naturg. in Meckl. 5. Heft S. 124—159.). Es sind in demselben 18 neuerdings in Mecklenburg aufgefun- dene Arten und bemerkenswerlhe Varietäten nachgetragen ; dafür ist aber Halias Vernana in dem ßoU'schen Verzeichnisse wieder zu streichen. Gleichzeitig hat der Verf. über die Naturgeschichte von einigen selteneren Arten Mittheilungen gemacht; sie beziehen sich haupt- sächlich auf Nonagria neurica, nexa, cannae, Gortyna leucosligma. Die bei Braunschweig vorkommenden Tagschmetterlinge, Schwärmer und Spinner sind von Heine mann (Ent. Zeit. S. 55 — 64.3 aufgezählt worden. Ein Verzeichniss der bei Wehen in Nassau vorkommen- den Papilioniden, Sphinges, Bombyces und Noctuae, welches indessen die daselbst einheimischen Arten bei weitem nicht erschöpfen dürfte, ist von A. Schenck in den Jahrb. des Vereins f. Naturk. im Herzogth. Nassau Heft VH. Abth. 2, S. 111. mitgetheilt worden. Einen kleinen Beitrag zur Statistik der deutschen Le- pidopteren hat Bremi-Wolf (Ent. Zeit. S. 83. ) geliefert, in welchem er einige früher an Speyer mitgetheilte und in des- sen Aufsatz über die geographische Verbreitung der Schmet- terlinge in Deutschland aufgenommenen Angaben über das Vor- kommen gewisser Arten in der Schweiz berichtigt und ver- vollständigt. Ein Verzeichniss der Schmetterlinge des Kronlandes Oe- sterreich ob der Enns , nebst Angabe der Zeit und des Or- tes ihrer Erscheinung, und der Nahrungspflanzen ihrer Rau- pen , welches bis zum Schlüsse der Geometrae reicht , ist von B r i 1 1 i n g e r in den Sitzungsberichten der Wiener Acad. VI. S. 469 — 538. bekannt gemacht worden. Es enthält 134 Tagschmetterlinge (123 Papilionides, 11 Hesperi- dae), 40 Schwärmer 9 Sesiariae, 17 Sphingides , 14 Zygaenides), 107 Spinner, 237 Eulen, 168 Spanner, im Ganzen also 686 Alten. A. Speyer hat eine im Juli 1850 unternommene Excur- sion auf den Palscher Kofel , einen 6900' hohen Berg bei Innsbruck, in sehr anziehender Weise beschrieben und die bei während des Jahres 1851. 209 dieser Gelegenheit bcobachleten Lcpidopteren der Hochge- birgsregion dieses Berges zusammengestellt. In der alpinen Region (über 5500' hoch) kamen vor: Pier. CaU lidice, Mel. Cynlhia, Hesp. Cacaliae, H. Serralulae, IL Alveolus, Psod^ trepidaria, Emiych. rupicolaiis , holosericealis, Eupr. Planlaginis, Arg. Latonia, Ereb. ßlanlo, Coen. Satyrion, Bot. aenealis'i , Eudorea spec.y Arg. fales et var. Isis, Zygaena exulans , Ereb, Cassiope (die Arten sind nach der Höhe der Flugplätze in absteigender Linie geordnet). In der subalpinen Region (von 4500 — 5500') fanden sich : Zyg. Minos, Cramb. combinellus, Ereb. Tyndarus, Chim. lugubris, Arg. Euphrosynef Lyc. Acis, Hypocli. auriciliella , Cramb. pyramidellus , Ereb. Eiiryale, Par. Maera, Proer. Statices , Set. irrorella, Coen. Pamphilus, Polyom. Circe var. subalpina. Delahaye hat ein neues Werk „Tconographie des Lepidopteres de France" begonnen , von welchem bereits mehrere Lieferungen erschienen, mir aber noch nicht zuge- gangen sind. Jedes Heft besteht aus drei in buntem Steindrucke ausgeführten Tafeln, an denen im Bull. d. 1. soc. ent. S. CV. die Treue der Zeich- nung und Schönheit des Colorits sehr gerühmt wird. Die zwei ersten Hefte enthalten die Arten von Papilio , Thais, Pieris und Colias. Ein Text scheint nicht beigegeben zu sein. Beliier dela Chavignerie hat (Ann. d. 1. soc. ent. S.681 — 695. „Observations sur les Lepidopteres de la Lozere") ein mit einzelnen Bemerkungen begleitetes Verzeich- niss der seltneren von ihm im Dept. de la Lozere beobach- teten Schmetterlinge mitgetheilt. Die Bereicherungen, welche die Liste der brittischen Lc- pidopteren im J. 1851 erhalten hat, sind von Newman Zool. Pref. X. besprochen worden. Die interessanteste Entdeckung ist die der Gaslropacha ilicifolia. A supplementary Catalogue of the british Tineidae and Pterophoridae by H. T. Stainton. Enthält das Verzeichniss der seit dem Erscheinen des Systematic Catalogue of the üritish Tineidae and Pterophoridae by Stainton im Jahr 1849 in Grossbrittanien aufgefundenen Arten. Einige derselben sind neu und werden hier durch Diagnosen kenntlich gemacht. Als Anhang ist der Katalog einer von iMann in Wien gekauften sehr rei- chen Sammlung von Tineen mitgetheilt; auch unter diesen befanden Archiv f. Naturgesch. XVIII. Jahrg. 2. Bd. Q 210 Schaum: Bericht über die Leistungen in der Entomologie sich einige neue Arten , von denen St. hier kurze Beschreibungen mittheilt. Ein vonHerrich-Schaeff er unter demTilel „Samm- lung neuer oder wenig bekannter aussereuropäischer Schmet- terlinge'' begonnenes Werk ist schon nach Erscheinen der ersten Lieferung (Regensburg Juli 1850.) wieder aufgegeben worden. üas einzige Heft enthält auf 10 Tafeln sehr gelreue Abbildungen von 10 exotischen Tagschmellerlingen aus den Gruppen der Pieridae,' Morphidae und Nymphalidae, welche ich unten namhaft machen werde. Der beschreibende Text sollte erst einer spätem Lieferung beigegeben werden. Die Arten sind aber auch ohne denselben nicht zu verken- nen, da stets Ober- und Unterseite dargestellt und das Vaterland auf dem Umschlage angegeben ist. Papiliones* Mit den in den Jahren 1851 und 1852 erschie- nenen Heften ist das von E. üoubleday begonnene und von West- wood fortgesetzte Prachtwerk „The genera of diurnal Lepidoptera etc." geschlossen worden. Es bildet im Ganzen zwei starke Bände in gross Quart und enthält 87 von Hewitson meisterhaft ausgeführte und überaus schön colorirte Steindruck -Tafeln. Der Text giebt eine voll- ständige Liste aller bekannt gewordenen Tagschmetferlinge, deren Sy- nonymie mit grosser Sorgfalt und in sehr correcter Weise zusammen- gestellt ist. Das in dieser Abtheilung ausserordentlich reiche britti- sche Museum hat die Verf. in den Stand gesetzt, die meisten der frü- her beschriebenen Arten selbst zu prüfen und eine grosse Zahl neuer in die Wissenschaft einzuführen. In einem Nachtrage sind alle die- jenigen verzeichnet, welche seit dem Erscheinen der früheren Lieferun- gen bekannt gemacht sind. — Bei weitem der grössle Theil der Gattun- gen ist hier zuerst aufgestellt, oder doch zuerst charakterisirt. Zur Begründung derselben sind — wie früher schon erwähnt wurde — Unterschiede, welche die Mundlheile, Beine und das Flügelgeäder dar- bieten, benutzt worden. Dass sich alle Gattungen behaupten werden, ist mir , obwohl mich nicht specielle Studien zu einem Urtheil berech- tigen, etwas zweifelhaft, da die Verf. selbst sich nachträglich über- zeugt haben , dass in einzelnen Fällen die beiden Geschlechter einer Art in verschiedene Genera gestellt waren. Ungern vermisst man eine übersichtliche Gruppirung derselben, da es oft sehr schwierig ist , die wesentlichen Charaktere aus den langen Beschreibungen herauszufinden. Hewitson hat ein Werk begonnen, welches zur Bekanntma- chung neuer exotischer Tagschmetterlinge bestimmt ist. „Exotic But- terflies being Illustrations of New Species selected chiefly from the coUections of W. W. Saunders and W. C. Hewitson. The coloured während des Jahres 1851. 211 drawings and descriptions of each spccies by W. C. Hewitson.« Die einzelnen Hefte sollen drei Tafeln Abbildungen und den dazu gehörigen Text enthalten, und in Intervallen von drei Monaten erscheinen. Das erste ist im Jahr 1851 ausgegeben worden ; und enthält Arten aus den Gruppen der Heliconidae und Nymphalidae. Die Abbildungen stehen an Schönheil hinler denen der „Genera of diurnal Lepidoptera" nicht zurück. Kef er stein hat eine kritisch-systematische Aufzählung der eu- ropäischen Papilioniden mit Berücksichtigung der Synonymie in den hauptsächlichsten Kupferwerken geliefert. (Enlomol. Zeit. S. 220 — 224^., S. 242— 256., S. 272— 283., S. 304— 319., S. 323— 328.) Die Zahl der bis jetzt bekannten selbstständigen Arten belauft sich, dem Verf. zu- folge, auf 347, von denen indessen wenigstens Pap. Xuthus als nicht europäisch zu streichen sein wird. Die im Gebiete der Fauna taurico - caucasica beobachteten Tag- schmelterlinge sind von K o r d m a n n (Bull. d. Mose. t. XXIV. N. II. S. 395 — 428.) aufgezählt worden. Es sind 10 Arten von Melitaea, 17 von Argynnis, 9 von Vanessa, 3 Limetiilis, 1 Apatura, 4 Arge, 7 Ere^ bia, 1 ChionobaSy 15 Satyrus , ^ Epinej)hele , 6 Coenonympha, 4 Parar- ga, 1 Phryne , 1 Libythea, 1 Nemeobius , 1 Leucophasia, 4 Pieris , 5 Anlhochai'is, 7 Colins, 1 Rhodocera , 24 Lycaena, 10 Thecla, 2 Papi" lio, 1 Thais, 4 Doritis, 21 Hesyeria verzeichnet. Die wenigen neuen Arten und Abänderungen werden bei den einzelnen Gruppen genannt werden. — Einige nachträgliche Bemerkungen zu diesem Aufsatze hat der Verf. Bull. d. Mose. N. IV. S. 445. raitgetheilt. Pa pilio nari i. — Vv'estvvood hat (Trans. Ent. Soc. I. S. 173.) auf den in China einheimischen Papilio Telamon Don., welcher bisher nur aus Donovan's Abbildung bekannt war und erst in neuester Zeit in einigen von Shanghai stammenden Exemplaren nach Europa gekom- men ist, eine eigene Gattung S eri cinu s gebildet, welche sich von Papilio sogleich durch sehr lange Taster unterscheidet. Sie erinnert im Habitus an Thais Cerisyi , aber die Taster sind mehr behaart, die Hinterflügel haben einen langen Schwanz und eine kleine Prädiscoi- dalzelle. Dem Weibchen fehlt die Hinterleibstasche von Doritis. Das Flügelgeäder ist ähnlich dem von Teinopalpus, zeigt indessen doch ei- nige Verschiedenheiten ; ganz abweichend von dieser Galtung sind aber die Fühlhörner gebildet, welche aus etwa 30 ziemlich deutlichen Glie- dern bestehen und nur eine sehr schwache Keule haben. — In Doubl. - Weslw. und Hewils. Gen. of diurn. Lep. ist auf einer Supplemenltafel eine neue sehr gelungene Abbildung dieses interessanten F"alters ge- geben, Von Hewitson (Trans. Ent. Soc. S. 97.) wurden Papilio Boli^ 212 Schaum: Bericht über die Leistungen in der Entomologie var und P. Columhus als n. A. vom Amazonenflusse beschrieben und (Taf. 10.) abgebildet. Nach demselben (a. a. 0.) ist Tap. TuUus das Weibchen von P. Sesostris; — P. Areas das Weibchen zu Proteus; — P. Perühous Uoisd. = Lycophron Boisd.$; — P. Acamas Fsibr. = T/tersifcs Kabr. $ ; — P. Oebalus Boisd. = Pallas Doubl. $. Nordmann stellte Bull. d. Mose. (S. 423. Taf. 13. Fig. 1—3 ) Dorilis Nordmanni Menetr. als n. A. auf, sie ist von Herrich-Schaeffer Suppl. Fig 257 — 258. irrig als D. Clarius Eversm. abgebildet worden; der letzlere ist eine verschiedene im Altai einheimische Art , während D. Nordmanni von N. auf dem Alpenplateau Adschara an der russisch- türkischen Grenze entdeckt worden ist. — Derselbe besprach auch eine eigenlhümliche in der Mongolei vorkommende Abänderung von D. Apollo und bildete eine andere bei Irkütsk gefangene Varietät dersel- ben Art ab (a. a. 0. Taf. 11. Fig. 1.). Eine neue russische Art von Parnassius ist auch wieder von Eversmann Bull. d. Mose. S. 621. unter dem Namen P. Tenedius bekannt gemacht worden, sie steht F. Mnemosync am nächsten und ist im Irkutsker Gouvernement zu Hause. Ueber die Bedeutung der eigenlhümlichen Hinterleibstasche der Weibchen von Parnassius Apollo und Mnemosyiie haben wir durch v. Siebold Aufschluss erhalten. (Zeilschr. f. wissensch. Zoolog. Bd. III. Heft 1. ; Ent. Zeit. S. 176.) Es ist dieselbe nicht ein iutegrirender Iheil des Hautskeletls dieser Schmetterlinge , indem sie sich bei P. Mnemosyne leicht, bei Apollo etwas schwerer von dem Hinterleibe, ohne alle Verletzung, abweichen lässt, und sich bei der Behandlung mit kaustischem Kali auflöst, mithin nicht aus Chitin-Substanz besteht; sie bildet sich vielmehr erst während des Coitus, was durch die Beob- achtungen von Reuti in Freiburg unzweifelhaft festgestellt ist. Beim Auskriechen aus der Puppe haben daher die Weibchen die Tasche noch nicht. Auf welche Weise die Bildung derselben während der Begat- tung vor sich gehl, ist noch nicht direct beobachtet worden, der Verf. vermuthet, dass von dem Männchen oder Weibchen am Hinterleibsende ein zähflüssiger gerinnbarer Slofl" abgesondert wird, der sich über das mit den weiblichen Begallungsorganen innig verbundene Leibesende des Männchens ergiesst und durch Gerinnen und Erhärten eine länger andauernde Vereinigung beider Geschlechter bewirkt. Nach der Been- digung des Begatlungsactes und nach der völligen Trennung der Ge- schlechter bleibt alsdann die geronnene Substanz als eine Art Abdruck des männlichen Hinterleibes in der Umgebung der weiblichen Geschlechts- öffnungen haften und verrälh so den überstandenen Coitus. — Auf die verschiedenen Formen dieser Tasche , die bei jeder Art eine andere ist, haben die bisherigen Beschreiber, wie der Verf. bemerkt, nicht die genügende Aufmerksamkeit verwandt. während des Jahres 1851. 213 Mehrere Puppen von Thais Polyxena , welche den Faden nicht um die Mitte des Leibes, sondern zu beiden Seilen des Gesichts an die Haftfläche gesponnen und über die Stirnspitze hinweggezogen hatten, veranlassten Zell er (Ent. Zeit. S. l45.) zu der Annahme, dass dies die normale Anheftungsvveise der Puppe dieses Schmetterlinges sei. Später (Ent. Zeit. 1852. S. 178.) hat er aber durch fortgesetzte Beob- achtungen die Ueberzeugung gewonnen, dass Thais Polyxena sich auf die bei den Hexapoden gewöhnliche Art mit einem Faden um den Leib verpuppt, dass die Puppe aber durch einen äussern Reiz (Licht, Wärme) veranlasst, wird den Faden nach vorn zu verrücken , der möglicher- weise ganz herunterfallen würde, wenn nicht durch die Bewaffnung der Stirn der Verschiebung desselben eine Grenze gesetzt würde. Durch ihre Bemühung, den Faden von den StirnhäUchen herabzuschie- ben , bewirkt die Puppe aber, dass er sich mehrfach um dieselben schlingt und sich so scheinbar verkürzt. Pieridae. — Als neue Arten sind aufgestellt: von Hewitson (Trans. Ent. Soc. 99. Taf. 11. Fig. 1.): Leplalis acrae oides von Minas Geraes, in der Färbung der Acraea Thalia täuschend ähnlich. von Mayer (Ent. Zeit. S. 151.): Pontia Mannii von den Ge- birgen bei Spalato in Dalmatien (wohl nur Abänderung von P. Rapae). von Nordmann (Bull. d. Mose. S. 413. Taf. 11. Fig. 2—3): Colias Tamara, von Kindcrmann in den transkaukasischen Provinzen entdeckt, und anfänglich mit der ostsibirischen C. Aurora verwechselt. (In Herrich-Schaeff'er's Supplement ist sie unter dem Namen C. Au- rorina abgebildet und höchst wahrscheinlich = Thisoa Menelr.). von Eversmann (Bull. d. Mose. S. 622.) : Colias Chryso- come, welche aber mit der eben erwähnten G. Tamara Nordm. identisch ist ; von Frey er (N.Beitr.): Potitia Eunomia (= Damone Boisd. var.), P. Penia, P. Grüner ii aus Amasien, Colias Chry s ocome Ev. (s. ob.). Herrich -Schaeffer gab in seiner Sammlung aussereuropäi- scher Schmetterlinge eine Abbildung von Pieris Horsßeldii Gray. Heliconidae. — Hewitson gab im ersten Hefte seiner Exo- tic butterflies Abbildungen von 6 angeblich neuen Arten von Ithomia: Onega, I linessa , S ar ep ta, Egra, Galita, Sisera, welche sämmtlich im Gebiete des Amazonenstroms einheimisch sind; /. Galita ist indessen schon von Hübner unter dem Namen Gymo abgebildet worden und /. Sisera ist das Weibchen von Sao Hübn. In Doubl. -Wcstw. und llewits. Gen. üf diurn. Lep. sind nach- träglich noch Eulresis Hypereia Doubl, und Methona Themisto Hüb. abgebildet. 214 Schaum: Bericht über die Leistungen in der Entomologie Nymphalidae. — Die beiden in der Enlomographie de la Russie t, V. von Evcrsmann beschriebenen neuen Arten, Melilaea ur alensis Ev. (=:Arduinna var.) und Vanessa Jonia Kind, sind schon oben erwähnt worden. Nordmann (Bull. d. Mose. N. IV. S. 439. Taf. U. Fig. 1. 2.) stellte Damora Fault na als neue Gattung und Art auf. Dem Verf. hat ein Exemplar aus Ostsibirien vorgelegen; der Schmetterling ist jedoch auch in Nordchina und Japftn einheimisch und unter den Namen Argynnis Klugii de Haan und Feisthamelii Boisd. in den Sammlungen verbreitet, aber allerdings noch nicht beschrieben ; er kann übri|;;ens ganz wohl bei der Galtung Argijnnis verbleiben, da die schwärzlich braune, ins Grüne schillernde Farbe und die weisslichen Flecke der Oberseite doch gewiss nicht als generischer Unterschied benutzt werden können. N. hat die Trennug von Argynnis aber nur damit gerecht- fertigt, dass zu dieser Galtung bisher nur Arten gebracht worden sind, deren Grundfarbe auf der Oberseite gleichmässig gelbbraun oder roth- gelb ist. In H er ri ch -Sc h aef f er's Sammlung ausserenropäischer Schmet- terlinge sind folgende Arten abgebildet: Discophora Celinde Sloll (Tul- lia $. Gram.) aus Java, Ämalhtisia hiachis Boisd. aus Cashmir , Charaxes Aeson Kaden n. A. von der Goldküste, Argynnisl Hip~ pomenes Kaden ebendaher, Catagramma Pygas Enc. -J'l $ aus Brasi- lien, C. Hydarnis Enc. ebendaher und C. Cor nelia Geyer ^ n. A. aus Mexiko. Von Hewitson w^urden im ersten Hefte der Exotic bullerflies dargestellt: Catagramma A Iah am a , C. Parima, C. Kolyma, C. Tolima, alle aus Quito, Epicalia Sabrina, von Minos Gueres, E. Salacia vom Amazonenflusse, Myscelia Satnaria von Rio Janeiro. Von Demselben wurde die Gattung Callithea mit einer schö- nen neuen, ihrem Entdecker zu Ehren Batesii benannten Art vom Amazonenflusse bereichert, (Trans. Eni. Soc. 99. Taf. 11. Fig. 2.) und eine Abbildung des Weibchens von Catagramma Aslarte Cram. [Con~ domanus God.) mitgelheilt. Nach einer von Westwood (Proc. ent. Soc. S. 157. not.) ver- öffentlichten Mittheilung des englischen Reisenden Bates sind die orangegelb gefleckten Arten von Epicalia die Männchen der mit dem Namen Calonephele Hübn. belegten Abtheilung von Myscelia. Lefebure suchte in einer langen Abhandlung (Ann. d. 1. soc. ent. S. 71— 88. Taf. 3. N. II.) den Beweis zu führen, dass der von Boisduval (Ann. d. I. soc. ent. I. Ser. t. IX.) unter dem Namen von Cyllo sepulla abgebildete fossile SchmcUerling dem Flügelgeäder zu- folge der Gattung Vanessa angehöre. Nach L. hat Boisduval den an während des Jahres 1851. 215 den Seiten stark eckigen Vorderflügcl für einen geßchwänzten Hinler- flugel angesehen , und ist hierdurch zu einer falschen Bestimmung des Abdrucks verleitet worden. Die wirklichen Hinlerflügel sind nach L. gerundet, wie die der Vanessa Archesia in der Cramerschen Abbildung. — lioisduval vertheidigte (ebenda Bull. S. LXLVI.) seine frühere Ansicht und machte gegen Lefebure besonders geltend, dass mit ecki- gen Vorderflügeln stets auch eckige, niemals gerundete, Hinterflügel verbunden sind, dass auch Vanessa Archesia in Wirklichkeit deutliche Anhänge an den Hinterflügeln hat , und dass die Cramersche Abbildung nach einem verstümmelten Exemplare mit künstlich zugerundeten Hin- terflügeln angefertigt worden ist. Eine bemerkenswerthe Farbenabänderung der Vanessa Cardui wurde von Newman (Zool. S. 3304.) bekannt gemacht, eine solche der Argynnis Laodice von Frey er N. Beitr. T. 577. 1. abgebildet. Die Raupen von Limenitis Camilla und Sibylla sind von de la Chaumette (Zool. S. 3237.) , die der letzteren auch von Hunt er (ebenda S. 3185.) beschrieben worden. Ghiliani beobachtete Bull, d, 1. soc. ent. S. LV. bei Turin am 26. April 1851 einen zahlreichen Schwärm von Vanessa Cardui, der bei herrschendem Westwinde seine Richtung nach Kord-Nord- West nahm. Einige Tage lang war dann der Schmetterling ganz aus den Umgebun- gen verschwunden, später zeigte er sich wieder in grosser Menge. Morphidae. — Von Westwood (Trans. Ent. S. I. S. 174.) wurden Thaumanlis Howqua, der Th. Nourmahal Westw. und T. Ca- mada va sehr ähnlich, von Shanghai in China und Drusilla Mylaecha von den Louissiadischen Inseln des stillen Meeres, der D. Catops ßoisd. verwandt, als neue Arten beschrieben; die letztere ist von White im Appendix von Älacgillivray's Narrative of the expedition of the Ratt- lesnake abgebildet. H er rieh - S cha eff er bildete (Samml. aussereur. Schmetterl.) Pavonia Uranus Daehne und P. Aesacus Kaden, zwei neue Arten aus Mexiko ab, die erste ist dem Atrens Koll. nahe verwandt. Brassolidae. — In Doubleday- Westwood's Gen. of diurn. Lepid. enthält diese Gruppe nur die Galtung Brassolis Fabr. mit drei Arten, B. Sophorae IJnn., Aslyra God. und Macrosiris n. A. aus Cayenne, welche sämmtlich auf Taf. 59. abgebildet sind. Satyrida e. — Diese Gruppe ist in Doubl. -Westw. und Hewits. Genera d. Lep. in folgende Galtungen aufgelöst : Dyclis Boisd. (2 A.), Corades Hewits. (6 A.), Taygelis IIb. (IIA.), Fro nophila Doubl, n. G. (7 n. A. enthaltend), Dehis ßoisd. MS. (9 A., z. ß. Pöp. Europa 216 Schaum: Bericht über die Leistungen in der Entomologie Fabr.), Ctjllo Boisd. (9 A. und 1 fossile), Zophoes sa Doubl, n, G. (1 n. A.), Gnophodcs Doubl. (2 n. A.), HaeleraFsihr. (13 A.), Cae^ rois Hb. (1 A.), Coeliles Boisd. MS. (2 n. A.) , Orinoma Doubl, n. G. (l n. A.), Neorina Weslw. n. G. (1 n. A.) , Tisiphone Hüb. (l A.), Or essinom a Doubl, n. G. (1 n, A.), Enptychia Hb. (31 A.), Neonymplia (Neon, et Megislo Hb. , 26 A.) , Erebia Dalm. (59 A.), Argyrophenga Doubl. (1 n. A.) , Chionobas Boisd. (13 A.), Arge Esp. (11 A.) , Ldßiommata Weslw. (25 A. z. B. Clymene Fabr., Roxelana Fabr.), Satyrus Latr. (57 A.), Mycalesis Hübn. (17 A.)? Yphlhitna Hb. (9 A), Coenonympha Hb. (28 A.) , Calisto Hb. (3 A.), Steroma Westw. MS. (l n. A.), Ly manopoda Westw. 3 u. A.). Abgebildet sind: Pronophila PAoronea Doubl., Pr. Irmina Doubl. Pr. Thelebe Doubl., Taygetis Chrysogone Vouhl., Zophoessa Surai)o\ih\., Gnophodes Parmeno Doubl., Debis Satnio Doubl., Cyllo Lotcü Doubl. , Haetera Larymna Doubl., IL Lena Linn., H. Piera L\nn., H. Esmeralda Doubl., Oressinoma Typhla boisd., Corades Iduna Hew. , Orinoma Da- maris Gray, Haeleropsis Drepana Boisd. , Tisiphone Hercyna Hb. , Eu- ptychia Gera Hew., Argyrophenga antipodum Doubl. , Chionobas Chyr- XUS Doubl., Erebia Mancinus Doubl., E. Vessagus Doubl., Lasiommala Salricus Doubl., Arge Clotho Boisd., Caerois Chorinaeus Fb., Neorina Hilda Weslw., Satyrus Anlhelea Hb., S. Bischofßi, Euptychia tricolor Hew., Pronophila Tauropolis Boisd., Mycalesis Safitza Hew., M. Nicolia Hew., Coeliles Nolhis Boisd., Calisio Zangis Fabr., Steroma Bega Weslw., Iphthima Norma Westw. , Coenonympha California Weslw. , Hypocysta Euphe7nia Westw., Neonympha Phares, Sarromia obsoleta Westw., Ly- manopoda Samius ^ $ Westw. . Sieben, mit einer Ausnahme neue, russische Arten von Hippar- chia sind von Eversmann (Bull. d. Mose. 610 ff.) beschrieben wor- den: H. (Erebia) Ke ferst einii, H. (E.) Theano Tausch. {Slubben~ dorfii Menelr.), H. {Chionobas) Sculda, H.{Ch.) Fulla alle aus dem östlichen Sibirien, H. [Satyrus) macr ophthalm us aus dem russischen Armenien, H. (Parargä) D eidamia von Irkutsk , H. [Coenonyinpha) Iphias aus dem russischen Armenien. Von rS'ordmann (Bull. d. Mose. S. 403 ff.) wurden mehrere bemerkenswerthe , im Kaukasus einheimische Abänderungen abgebil- det: Arge Hertha var. c aucasica Wordm. (Taf. 8. Fig. 1 — 3.), Saly^ rus Anlhe var. Hanifa IS'ordm. (Taf. 9. Fig. 1 — 3.), Pararga Clymene var. Roxandra Nordm. (Taf. 10. Fig. 1 — 4.). Hipparchia Xenia Kind. Frey er (N. Beitr. Taf. 566.) aus dem Kaukasus ist nichts als eine grössere Abänderung von Arge Clotho. „Ueber Hipparchia Euryale und Adyle^^ Bemerkungen von Meyer in Burgdorf, eingesandt von Stand fuss (Eni. Zeit. S. 298.). — Nach M. treten unter H. Euryale drei Hauptformen deullich und scharf her- während des Jahres 1851. 217 vor, die Ochsenheimer'sche Euryole vom Riesengebirge, eine anf den Vorbergen der Slockhornkette ia der Schweiz vorkommende, und die alpine Form aus den ßerner und Bundtner Alpen (//. Adyle Hb.). Die zweite Form zeigt Ucbergänge zu der schlesischen und ist wohl nur Local-Varielät derselben, die dritte dagegen bildet nach M. eine selbst- ständige Art. Standfuss ist dagegen der Meinung, dass die Unter- schiede, welche H. Adyte darbietet , keine Arlrechte begründen , und dass die letztere ebenfalls nur eine Abänderung der H. Euryale ist, welche am ausgehilJetsten auf den Alpen vorkommt. Die schon von Zeller ausgesprochene Ansicht, dass Hipparchia Lyllus eine durch wärmeres Klima hervorgebrachte Abänderung von H. Pamphilus ist, hat Assmann (Bresl. Zeitschr. f. Entom. n. 18.) weitläufiger entwickelt. Eurytelidae. — In Doubl. - Westw. et Hew. Gen. D. Lep. sind sieben Gattungen dieser Gruppe unterschieden: Melanitis Fabr. (12 A.), Didonis Hb. (3 A.), Cystineura Boisd. (4 A.) , Olina Doubl., (2 A., die eine ist Ntjmph. Emilia Cram.), Eurytela Boisd. (8 A.), Er- golis Boisd. (4 A.) , Hypanis Boisd. (4 A.). — Abgebildet sind Hypa- nis Ilylhyia Cram., Melanüis Patna Westw., M. Bammakoo Westw., Ergolis Taprohana Westw , Epitola Elion Boisd. Libytheidae. — Diese Gruppe besieht in Doubl. -Westw. et Hew. Gen. D. Lep, nur aus der Gattung Libylhea mit 8 A. , von de- nen L. Lahdaca n. A. Sierra Leone abgebildet ist. Erycinidae. — In den Gen. of diurn. Lepid. wurde diese Gruppe in folgende Galtungen zerlegt: Euryhia 111. (7 A.), Alesa Doubl. (3A., z. B. Priolas God.) , Zaineros Boisd. MS. (1 A.) , JSemeobius Steph. (l A. P. Lucina Liün.), Tascila Doubl. (8 A.), Melhone Doubl, nach- träglich in Methonella abgeändert, (2 A.) , Helicopis Fabr. (4 |A.), Barbicornis God. (2 A.) , Syrniatia Hb. (1 A.) , Anteros Hb. (7 A), Erycina Latr. (21 A.) , Zeonia Swains. (4 A.) , ISecyria Westw. (2 n. A.}, Lyroptery X Westw. (2 n. A), Cyrenia Westw., (1 n. A.) , Hades Westw. (1 n. A.) , Calydna Doubl. (4 A.) , Eurygona Boisd. (20 A.), Theope Doubl. (3 A.), Pandemos Hb. (3 A.), Me- sene Boisd. MS. (8 A.) , Panara DouW. (3 A.), Amarynthis Hb. (3 A.), Symmachia Hb. (SA.), Emesis Fabr. (8A.), Nijmphidium Fabr. (20 A.), Aricoris Boisd. MS. (7 A.), Baeolis Hb. (10 A.), Charis Hb. (12 A.) , Mesoscmia Hb. (21 A.) , Cremna Doubl. (4 A.) , L etnonias Doubl. (29 A. z. B. Pap. Menander Cram.), Limnas Boisd. (9 A.) , Themone Westw. (3 A.) , Siseme Westw. (2 A. , deren eine Eryc. Aristoteles Latr. ist), Eun ogyra Westw. (In. A.), Parnes Doubl. (2 n. A.), Isapis Doubl. (1 A.), Stalacktis Hb. (8 A.). — Abgebildet sind: Methone Caecilia Cram., Taxila Egeon Boisd., 7. Fylla Boisd., Eurybia Lycisca B., Zemeros Flegyas Cram., Emesis Orphna J\ $ B., 218 Schaum: Bericht über die Leistungen in der Entomologie Ery eine Belphegor Weslw, , Barlicornis Mona Hew. , Syrmalia Dori^ las Cram. , Theope Eudocia l)b. , Pandemos Areiita B., Anteros Renal-, aus Sloll, Amarinthis Meneria Cram., Alesa Trema God., Mesena Hya B., Calydna Euthria D., Baeotis Parlhenis D., B. Aerope D., Analole Gla^ phyra W., A, Erostrains B. , Mesoseniia Gneris B. , M. formosa Hew., Eurigona Zara Hew., Cremna Orpheus B, , Charts Perone D., Heli^ cops Demalria D. , Tharops Menander Cram., Calospila Aristus Sloll., Lyropleryx Apollonia W. , Cyrenia Marlia W. , Hades Noclula W., Zeonia Xanlippe Gray, Isapis Agyrlns Ci?km., Emesis OvidiusYahr. , Ari- coris Tisiphone ^ W., A. Scrica W., Themone Pais W. , Siseme Ale- ctryo W. , Eunogyra Satyrus W. , Panara Barsacus W. , Symmachia Praxila I). , Lemonias Nepia Doubl. , Parnes Nycteis D. , ISymphidium Platea B., N. Azan D., Slalactis Magdalena B. , Limnas Inaria B., L. Smilhiae B., Necyria BcUina W. Lycaenidae. — Diese Gruppe enthält in Doubl. - Westw. et Hew. Gen. D. Lep. die Gattungen: Eumaeus Hb. (3 A.) , Epitola ßoisd. MS: (1 n. A.), Phytala Boisd. MS. (1 n. A.), Ogyris Doubl., (2 n. A.), Anops ßoisd. (3 A.) , Loxura Horsf. (2 A.), Myrina God. (18 A.), Amblypodia Horsf. (32 A), Dipsas Doubl (11 A. z. B. Isocrates Fabr. und Jarbas Fabr.), Jolaus (10 A.) , Thecla Fabr. (l44 A.), Lycaena Fabr. (199 A.) , Danis Fabr. (3 A.) , Crysophanus Hb. (32 A.) , Zeritis BoisJ. (= Cigaritis Lucas , 14 A.) , Lucia Swains. (2 A.), Miletus Hb. (4 A.), Pentilia ßoisd. MS. (4 A.). Abgebildet sind: Eumaeus Atala Poey, Myrina Pita Horsf., M. Pharis Doubl. , Thecla Hugo God. , Anops Silas W. , Amblypodia An- thelus B., Dipsas Alaxus B., lolaus Antifaunus B , Jlerda Androcles B., Jalmenus Myrsilus D. , Aphnaeus nalalensis Doubl. , Anops Bulis ß. , Anlhene Calisto ß. , Jhecla Ambrax W. , Ogyris Abrola D. , Lycaena Acca W., L. Acmon W. , L. Ethion B. , Lucia agricola Leach , Geri- dius Epeus W. , Polyommalus Edna D., Pentila Zymna W. , Pithecops Hylax Horsf. , Zeritis Thyra Linn. , Thecla ducalis W. , Phytala Elais ß. , Zeritis Alphaeus Fabr. , Dam>is Sebae ß., Liplena Abraxas W. , L. Acraea W. , Petavia Lakuni Horsf. , Polyommalus Tarquinius B. , Cleo~ siris Calamita B. „Versuch einer Monographie der Lycaenen mit Abbildungen nach der Natur, herausgegeben von ß. Gerhard." 1 — 9. Heft. (1831 — 52.). — Das Werll kann auf den Namen einer Monographie keinen Anspruch machen; es enthält Abbildungen europäischer Lycaenen, welche fast alle und mindestens ebenso gut auch von Hübner und Herrioh-Schaef- fer dargestellt sind. Der Text ist ohne allen wissenschaftlichen Werlh. Zeller hat Ent. Zeit. 1851. S. 17. dasselbe Unheil ausgesprochen und durch eine ins Einzelne gehende Kritik des ersten Heftes begründet. Einen besondern Tadel verdient noch, dass auf den Tafeln jede ge- ringfügige Abänderung mit einem eigenen Namen belegt wird. während des Jahres 1851. 219 Mehrere von Kiodermann im Knukasus nnd Amasien entdeckte Arten von Lycaena sind von Frey er in seinen Neueren Beiträgen abgebildet worden; L. Phaeton (= Kefersteinii (üierh.) , candenSf von Herrich-SchaefFer unter demselben INamen abgebildet), Cornelia, E ndyinion (=, End. Gerh.) , Ledere vi (== Led. HS.), empyrea, Ath is, Euryp Uns, No g eli i (= Nog. HS), Hy acin thus (= Hyac. HS.), Zephyrus (= Zepk. HS.), Ästraea, alpes tris. Lycaena Ledereri Kind, wurde auch von Nord mann (Bull, d. Mose. S. 418. Taf. 12. Fig. 1. 2.) als n. A. bekannt gemacht. — Derselbe bildete (a. a. 0. Taf. 12. Fig. 3—5.) Thecla Callmachus Eveism. (= Pol. Epiphania HS.) ab. Zwei andere neue, im russischen Reiche einheimische Arten wur- den von E versmann (Bull. d. Alosc. N. 11. S. 6l9.) unter den Kamen Lycaena Panope und L. siibsolanu s bekannt gemacht, die erste ist L. Panoples Hb. verwandt und kommt in den Steppen am unteren Theile des Uralflusses vor , die zweite hat die Grösse von L. Icarius und ist bei Irkutsk entdeckt worden. Hesperidae. — üiese Gruppe besteht in Doubl. -Westw. et Hew. Gen. D. Lep. aus 13 Gattungen: Pyrrhopyga (14 A.), Erycides (6 A.), Goniuris Hb. (12 A), G oniloba Wcstw. (81 meist amerika- nische Arten, z. B. Creleus Cram. , Exadeus Cram.), Ismene Swains. (12 A.), Phareas Weslw. (12 A.) , Pyrgus (46 A.) , Nisoniades Hb. (20 A.), Cyclopides Hb. (9 A.), Pamphüa Fabr. (59 A.), Achlyodes Hb. (14 A.), Eusckemon Doubl. (1 A.), Hesperia Fabr. (53 A.). — Ab- gebildet sind: Pyrrhopyga Xantippe Latr. , F. Charybdis W. , Ericides Machaon W., Phareas Coelesle W., Telegonus Hesus W.j Myscelus Se- baldus Cr,, Erycides Urania W. , Ismene Chalybe W. , Nisoniades co- slalis W. , Cyclopides Salor W. , Pamphila Venezuelae W., Pyrgus vin- dex Latr., Goniurus Proleus Cram., Hesperia sanguinalis Weslw., Epar- gyreus Pseudexadius W. , Thracides Aristoteles W. , Paramimus Empo- laeus W., Pythonides loxus VV., Euschemon Rafßesia M. Leay, Achlyo- des Pausus W. Zwei neue bei Kiachla in Sibirien entdeckte Arten sind: He- speria {Stcropes^ argy r ostig ma Eversmann (Bull. d. Mose. W.U. 8.624.) und Kord mann (a. a. 0. N. IV. S. 442.) und //. {Thanaos) Popoviana Nordmann (a. a. 0.). Die Verwandlungsgeschichte des nordamerikanischen Eudamus Tityrus hat Agassi z (Smithson-Conlrib. t. 11.) sehr ausführlich dar- gestellt und durch Abbildungen erläutert. Die Raupe lebt auf den Blättern von Robinia viscosa und pseudacacia ; beim Verpuppen heftet sie sich mit einigen Fäden am Sehwanze auf, zieht ein paar an- dere quer über den Körper, und spinnt sich einen dünnen, traus- parenlen, losen Coccon zwischen den Blällern, 220 Schaum: Bericht über die Leistungen in der Entomologie IVyctalideae. Von White wurde im Appendix von Macgilli- vray's Narrative of the Expedition of ihe ^alüesnaka Eusemin M ar i an a, n. A. von Cape Weymouth und Cape York beschrieben und abgebildet. Spliing^es« Eine neue oslsibirische mit Dahlii nah verwandte Deilephila wurde von Nord mann (Bull.d. J\!osc. N. IV. S. 444. Taf. 11. F. 3 — 4.) unter dem Namen D. coslala bekannt gemacht. Die Un- terschiede von Dahlii liegen in der rein graugelben Grundfarbe der Vorderflügel und in der rosenfarbenen Unterseite , auch sind die aus dem Vorderrandslreif in die Grundfarbe hineingehenden Flecke bei der neuen Art kleiner, mehr in die Länge gezogen, streifförmig , und der aus der Spitze zum Innenrande sireichende weiss gerippte Streif verläuft nach innen zu gerade. Mi Miere berichtete (Bull. d. 1. soc. ent. S. LXXIX.), dass zwei junge Sperlinge, denen er kleine Raupen von Deilephila euphorbiae zu fressen gab, in kurzer Zeit (der eine nach l*^^. Stunden) starben. M. zieht daraus den Schluss, dass die Raupen des genannten Schwärmers die giftige Eigenschaft der Euphorbia , von denen sie sich nähren, besitzen. Die Raupen der in der Schweiz vorkommenden Sphingiden sind von de laChaumette Zool. S. 3100. 3158. 324l. beschrieben worden. üeber die Erziehung der in den Thälern des schlesischen Ge- birges weit verbreiteten Raupe von Macroglossa Oenolherae hat Standfuss einige Mittheilungen gemacht; sie scheint sich nicht unter der Erde zu verpuppen und in der Gefangenschaft wenigstens einer starken passiven Bewegung zu bedürfen. Kyg^aenides* Vier von Kindermann im Caucasus und Ama- sien entdeckte Arten von Zygaena hat Frey er (N. Beilr.) abgebil- det: Z. Oribasus (= Or. HS.), Z. Laphria (= Laphr. HS.), Z. Ganymedes und Z. Dsidsilia. Zygaena armena, im südlichen Caucasus einheimisch und der Z. Minos verwandt, ist von Eversmann Bull. d. Mose, S. 625. als n. A. aufgestellt worden. '©' Ferd. Schmidt beschrieb (Ent. Zeit. S. 74.) die Verwand- lungsgeschichte der Procris Statices. Die Raupe findet sich auf Cen- taurea scabiosa und nährt sich nach Art einer Minirraupe zwischen den beidfn Häuten von dem Parcnehyme der Biälter. Zeller be- merkte (ebenda S.75.), dass die von Schmidt erzogenen Exemplare zu einer Art gehören , welche von Atychia slatices durch ihre spitz aus- laufenden männlichen und fast borstenförmigen feinspilzigen weiblichen Fühler, von der ebenfalls nahe verwandten AI. globulariae Zell, durch die gegen die Spitze unverdickten Fühler des Weibchens verschieden zu sein scheint. während des Jahres 1851. 221 lloiiibyces« Saun de rs hat (Trans. Ent, Soc. S. 162. Taf. 12. F. 1.2.) eine neue Art Arclia Hör sfieldii beschrieben und abgebil- det, deren Raupe nach Horsfield's Beobachlungcn in Java auf der Baum- woUenptlanze lebt und bisweilen schädlich wird. Von Freyer (N. Beitr. Taf. 590. F. 2.) wurde eine Raupe un- ter dem Namen von Gaslropacha arbusculae abgebildet, welche in nächster Verwandtschaft mit der Raupe von G. laneslris steht, und die Fr. schon oft beobachtet hat, ohne sie erziehen zu können. Sie lebt in Western von 100 — 300 Stück in den baierschen Hochalpen, besonders auf Salix arbuscula, aber auch auf Sorbus ariae und Betula fruticosa. Hepialus macilenlus, mit H. ganna verwandt, im Irkulsker Gou- vernement einheimisch, ist von Eversmann (Bull. d. Mose. S. 626.) als n. A. aufgestellt worden. Simyra dentinosa Freyer {lendinosa Herr. Schaff.) besitzt nach Zell er (Ent. Zeil. S. 147.) keine Ocellen , ist daher mit Unrecht zu den Eulen gestellt worden ; sie gehört vielmehr auch ihrer Körper- und Flügelbildung nach zu den Spinnern und zwar in das Ochsenhei- mer'sche Genus Notodonta. ßellier de la Chavignerie hat eine bemerkenswerlhe Ab- änderung des Weibchens von Bombyx castrensis mit einfarbigen blass- okergelben Flügeln abgebildet (Ann. d. 1. soc. ent. S. 101. Taf. 4. N. I.). Er ist geneigt, in dieser Ausbleichung der Farbe einen Fall von Al- binismus zu erkennen. lieber Verwandlungsgeschichte und Lebensweise von Aglia Tau hat de la Chaumette (Zool. S. 3063.) seine Beobachtungen mil- getheilt. Eine Zucht des nordamerikanischen Altacus luna L. aus Eiern ist nach Lucas (Bull. d. 1, soc. ent. S. LXXVIL) im Pariser Fflanzengarten versucht worden. Die Raupen wurden mit Liquidambar styraciflua und imberbe gefüttert, frassen auch gern von den Blättern amerikanischer Nussbäume (Juglandis olivaeformis und nigra), die Blätter von Diospy- rus virginiana , mit denen sie Abbot erzogen zu haben angiebt, rühr- ten sie aber nicht an. Ob die Raupen sich verpuppt und Schmetter- linge geliefert haben, ist noch nicht milgetlieilt. IVoctuae« Von Frey er wurden in seinen Neueren Beiträgen als n. Arten abgebildet: Catocala conjux von Malaga, der Nymphaea Esp. sehr ähnlich, fioclua mon lana aus Schlesien, N. Heydenreichii Stenz aus D a\nml\en ^ Antophila Wagnerii, Heliolhis Vic torina (unter demselben IS'amen schon früher von Sodoffsky in der Ent. Zeit, be- schrieben, auch von Herrich-Schaeffer abgebildet), Plusia graphica, mit P. gamma verwandt, alle drei aus Amasien , Ophiusa Rada (=; Rada HS.) vom Caucasus). 222 Schaum: Bericht über die Leistungen in der Entomologie Eversmann hat im Bull. d. Mose. (8.627 0*.) acht neue Nocluen des russischen Reiches bekamt gemacht, nämlich: Cymatophora al- buncula von Irkutsk , Agrotis delorta von Kiachta A. forficula aus Georgien, Amphipyra lig a niino s a ebendaher, Hadena bomby- cia aus üslsibiiien, Carar/rma dis t ensa von Irkulsk, Ay/mct rula aus Ostsibirien, Heliolhis rhodites von Sarepta. Zell er setzte (Bresl. Zeifschr. f. Entom. n. 18. S. 63.) die Unterschiede aus einander ,* welche ein in Schlesien gefangenes und bisher für Ophiusa craccae gehaltenes Exemplar von der echten 0. craccae darbietet, dasselbe steht der 0. viciae Tr. viel näher, von der indessen 0. viciae Freyer zu trennen ist. As s mann überzeugte sich später (ebenda S. 65.) , dass das schlesische Exemplar wirklich zu vi- ciae Tr. gehört. Die auf Thalictrum flavum lebende Raupe von Calpe Thaliclri wurde von Ferd. Schmidt in ihren verschiedenen Alterstufen sehr genau beschrieben (Ent. Zeit. S. 76.). Sie überwintert vom September bis I\lai in einem weissen Gespinnste und verpuppt sich in der ersten Woche des Juni. Der Schmetterling erscheint Mitte J-ili. Oeometrae. Von Frey er wurden in seinen Neueren Bei- trägen als neue Arten abgebildet: Gnopkos dilucul aria aus Schle- sien (nach Zeller nicht von gerolinaria Hb. verschieden, s. u.), Cabera Raun aria vom Karst-Gebirge, Cidaria ba Isaminat a aus den baierschen Alpen, Larenlia pro lu aria , L. g a cht aria , Idaea simplaria, sämmtlich aus Bayern, Acidalia placidaria aus Tyrol. Sieben neue russische Spanner stellte Eversmann im Bull. d. Mose. (S. 636 ff.) auf: Ennomos acuminaria vom See Noor-Saissan, E. rectistrig aria aus Oslsibirien , Boarmia extinctaria von Irkutsk, Fidonia pruinar ia , F. saburraria ebendaher, Acidalia rufulariüy A. vit ellina ria aus Ostsibirien. Cidaria turbulata, ein neuer schlesischer Spanner, wurde von Standfuss (Bresl. Zeitschr, f. Ent. n. 20.) beschrieben, er ist der C. turbaria nahe verwandt, die Fühler sind aber in beiden Geschlechtern platt fadenförmig; er fliegt Mitte Juli an kräulerreichen Stellen des Kiesenkammes von 3000' an. Auch Zell er machte (Bresl. Zeitschr. f. Entom. n. 18.) zwei neue in Schlesien entdeckte Spanner-Arten bekannt: Cidaria balsa- min ala Fr. der silaceata sehr ähnlich (auch von Freyer abgebildet, s. 0.) und Ephyra s trabonaria, die nächste Verwandte von trilinea- ria. Derselbe berichtigte die Treitschke'sche Beschreibung von Gno~ phos seritonaria Hb. , womit Gn. diluciilaria Fr. (s. o.) zu vereinigen ist, und setzte die Unterschiede dieser Art von Gn. dilucidaria aus- einander (Ent. Zeit. S.149.). während des Jahres 1851. 223 ' A. Fi Ich hat in einer mir nicht zugänglichen amerikanischen Zeilschrift (Trans. New-York State Agric. Soc. VII.) einen Spanner un- ter dem Namen ^6rrta?rts? Rib earia in allen Ständen heschrieben und abgebildet, welcher in den Vereinigten Staaten unsre A. grossulataria ersetzt, und wie diese den Stachel- und Johannisbeersträuchen zuwei- len nachtheilig wird. In den Froceed. of ihe ent. Soc. S. 106. ist ein Auszug der Abhandlung mitgetheilt. Der Schmetterling soll in einigen Punkten von Abraxas abweichen (es ist in dem Auszuge aber nicht gesagt, in welchen), und wird desshalb nur fraglich zu dieser Gattung gestellt. Ferd. Schmidt beschrieb Ent. Zeil. S. 80. die Raupe von Gnophos Zelleraria. Die Verwandlungsgeschichle der Fhorodesma smaragdaria Esp. wurde von Koch (Eni. Zeit. S. 265.) bekannt gemacht. Die Raupe beladet ihren Körper mit abgebissenen Pflanzenslengeln, Blüthenschup- pen, leeren Samenkapseln, welche sie locker an die vielen Höcker und Warzen ihres Körpers festspinnt und überall mit sich herumträgt. Ihre Futterpflanze ist Achillea millefolium, Pyralide§« Frey er bildete (N. Beitr. Taf. 570. F. 4.) Her- minia Zeller alis , als n. Art ab; es ist bisher nur ein Exemplar derselben im Riesengebirge gefangen worden. Eversmann machte (Bull, de Mose. S, 642.) Scopula orien- lalis, neue der S. umbrosalis FR. verwandte Art aus Ostsibirien bekannt. Von Saunders Trans. Ent. Soc. S. 163. ist eine neue Art, En- dioples indica beschrieben und Taf. 12. in allen Ständen abgebildet worden, deren Raupe in Java auf der Baumwollenpflanze lebt. Tortrices. Nach Goureau (Ann. d. 1. soc. ent. S. 323. Taf. 11. N. II.) lebt die Raupe von Sericoris anliquana Dup. [OrthO'. taenia a. Guen.) in den Wurzeln von Stachys arvensis , in denen sie Längsgallerien gräbt, und in denen sie sich auch verpuppt. Der Schmet- terling erscheint im Juli. üeber die früheren Stände der Carpocapsa Kokeilana Freyer haben wir eine JVIittheilang von F. Schmidt (Haidinger Berichte VII. S. 53.) erhalten. Die Raupe lebt von der Substanz des von Cynips lignicola erzeugten Gallapfels und verpuppf sich in demselben. Vor der Entwicklung des Schmetlerlinges drängt sich die Puppe zur Hälfte aus dem Gallapfel heraus. Die Raupe von Xanthosetia inopiana findet sich nach Hill (Zool. S. 3245 ) auf Inula dysenlerica, die der Tortrix spectrana auf Epilo- bium hirsutum. Tineae* Die Schabengattungen Incurvaria , Micropteryx und fiemophora sind von Zeller (Linn. entom. V. S. 301 362. Taf. 1.) monographisch bearbeitet worden. Incurvaria Dup. unterscheidet sich 224 Schaum: Bericht über die Leistungen in der Entomologie von Tinea durch breitere und stumpfere grösslentheils mit Haarschuppen belileidete Hinterflügel und durch kurzen Legestachel. Die 11 dem Verf. bekannten Arten zerfallen in vier Unlerabtheilungen , a. männ- liche Fühler kammzähnig. J. mascw/e//a Mübn. und ZinhcniiZ.; b. männ- liche Fühler ohne Kammzähne , lans^ , dick, nach aussen verdünnt. J. Körneriella Z. und angusticostella FR. ; c. männliche Fühler ohne Kamm- zähne, lang, dick; Hinterflügel rundschuppig. J. Oehljnaniella Tr. ; d. männliche Fühler ohne Kammzähne, kürzer ; Hinterflügel haarschuppig. J. a rgillella Koll. n. sp. von Wien, vetnlella Zelt., circulella Zett. ; SchöTiherreUa Zelt, (dem Verl. nicht in nalura bekannt); capitella L.. rupella SV. — Microplenjx H. enthält 16 Arten , sie bilden zwei Un- terabtheilungen , die vielleicht als Gattungen (Micr. und Eriocrania Zell.) zu trennen sind. In der ersten ist die erste Subcostalader ga- belspallig , in der zweiten einfach ; zu jener gehören M. caltheUa L., aruncella Scop, , Seppella Fabr. {eximiella Zell.), myrtelella Z. , Pay- hullella Fabr. , Allionella Fabr., suhammanella Slaint. (dem Verf. unbe- kannt), rubrifasciella Haw. {Ander schellaTr.), aglaella Dup. (dem Verf. unbekannt) , mansuelella Zeil. Die zweite Unterabiheilung enthält : Sparmanella Fabr., fastuosella Z. , subpurpurella H«w. , chrysolepi- della Koll. n. sp. von Wien , semipurpurella Steph. {amcnlella Z.), und purpurella Haw. , wozu unimaculella Zett. als Varietät gehört. — Nemophora Hübn. {Nemalopogon Zell. Ol.) zählt 8 Arten: crinige^ rclla n. sp. aus dem südöstlichen Africa, Sicammerdamella Linn., se- ricinclla Z., Schwarziella Z. , Panzerella Hübn. , pilulella Hb. , pilella SV. , melaxella Hb. In Stainton's Supplem. Catal. of brit. Tineidae sind folgende neue Arten durch Diagnosen kenntlich gemacht: Tinea caprimul- gella v. Heyd. , T. p allesienlella , griseocapitella, Lym~ naecia phragmitella Bentley , eine neue sehr merkwürdige Gat- tung , welche mit Pterolonche Zell, verwandt aber gekrümmte (re- curved) Taster, mit sehr langem Endgliede hat, Gelechia politella Dougl., cir siella Dougl. , ce lerel la Dougl., car linella Dougl., Coleophora juncic olellaj Elachista propinquell a, E. consor- teil a , ads cite IIa , eleocharielln, nebulella , deciniella, Bucculatrix maritima, Trifurcula atri fron tella, LilhocoUetis qui n- que guttella , caledoniella, ulicico lella , faginella Mann, sämmtlich aus Grossbrittanien, und Tinea a Ipicella F. v. R., albi' Cornelia F. v. R. , Gelechia spurcella F. v. R. , Elachista scu' rella F. v. R. , denlosella F. v. R. , abbreviatella {lubicon\ella Mann), rectifasciella, rudecte Ha F. v. R., sämmtlich von Mann entdeckt. Depressariapetasitis und Argyreslia oleaginella sind zwei neue schlesische Schaben, welche Stan dfuss (ßresl. Zeitschr. f.Entom. n. 17.) bekannt machte. während des Jahres 1851. 225 Von E versmann (Bull. d. Mose. S. 644.) wurde Myelophila S edakovella neue, bei Kiachla einheimische Art beschrieben, wel- che der M. cribrella Hb. sehr ähnlich ist. On Gracilaria a genus of Tineidae by H. T. Stainton (Trans. Eni. Soc. S. 115. u. S. 183.). — Der Verf. hat Zeller's Arbeit über diese Gattung zu Grunde gelegt und grossenlheils übersetzt. Den von Z. beschriebenen Arten werden hier Gr. strami neella {sulphurella Wood), inconstans {hemidadyla und signipennis Haw.), vielleicht nicht hin- reichend von der auf dem Continent einheimischen elongella Linn. verschieden, und omisella hinzugefügt. In zwei Fällen hat St. die Zeller'schen Namen (picipenneüa und lacertella) durch ältere von eng- lischen Schriftstellern erlheilte (semifascia Haw. und aurogutlella Steph.) ersetzt. V. Nicelli gab (Ent. Zeit. S. 34 — 51.) einen Bericht über die von ihm in Pommern beobachteten 26 Arten der Gattung LilhocoUetis, welchem werthvolle Mitlheilungen über Lebensweise und Vorkommen und die Be- schreibungen von vier in Zeller's iMonographie nicht erwähnten Species L. Coryli n. sp., 5pino/e//a Dup., Staint , capreellaWocke, n. sp, (res/i- gfeZfa Haw., Slaint. einverleibt sind. Die Kaupen der L. Coryli und tristi- gella miniren in den Blättern von Corylus avellana, die der L. spino- lella leben auf Wollweiden, die der L. capreella auf Salix caprea. — Stainton hat die Abhandlung von Nicelli ins Englische übersetzt und mit einigen Bemerkungen begleitet. (Zool. App. S. GL — CLXXIII.). Die letztern beziehen sich hauptsächlich auf die unter dem Namen L. pomonella zusammengefassten Schmetterlinge, welch« St. in vier Arten trennen zu müssen glaubt: L. carpinicolella Staint. , faginella Mann, deßexella und spinicolella, die erste lebt auf der Hagebuche, die zweite -auf der Buche, deflexella auf Prunus spinosa, spinicolella auf dem Schwarzdorn. Ausserdem bemerkt St., dass L. capreella Wocke = sa^ licicolella Sircom zu sein scheint, dass dagegen L. tristigella Nie. von tristigella Haw. verschieden, von Zeller mit dem Namen L. Nicellii belegt worden ist. Zwei neue in England entdeckte Lithocolletis sind: L. nigre- s Cent eil a Logan (Trans. Ent. Soc. I. 182. Taf. 15. Fig. 9.) und L. Dunningiella Stainton (Proc. ent. Soc". 172.). Einen kleinen Beitrag zur Naturgeschichte der Talaeporia gra- minella hat Wahlberg Vet. Akad. Öfvers. 1850. S. 225. geliefert. Er beobachtete, dass die jungen nackten Raupen sich mit Stoffen be- deckten, die ihnen gerade zur Hand waren, und auf diese Weise die verschiedenen Exemplare eine verschieden gefärbte Bekleidung er- hielten. Gelechia stipella Tr. ist von Heeger (Sitz.-Ber. d. Wien. Acad. VII. 351. Taf. XIV. A. B.) in allen Ständen ausführlich charakterisirt Archiv, f. Naturgesch. XVIII. Jahrg. 2. Bd. P 226 Schaum: Bcricbt ftbev die Leislung.e^ in der Entomologie und abgebildet worden. Die Raupen nähren sich von xlen Blättern von Atripiex hortensis und laciniata. F. Schniidl's in dem Illyrischen Blatt von Dr. Illadnick (1849. N. 66. S. 263.) erschienene Beschreibung von Depressaria Schmidlella Mann hat Zeller in der Ent. Zeit. S. 81. abdrucken lassen. Die Naturgeschichte von Aslyages hemerohiella ist von West- wood (Gardener's Chronicle S. 357.) geschildert und durch Abbildun- gen erläutert worden. Die Kaupen leben in cylindrischen Gehäusen auf Birnbäumen, fressen eine kreisrunde OefFnung gewöhnlich in die Unterseile der Blätter und verzehren dann das Parenchym zwischen den beiden Blattflächen. Derselbe gab (a. a. 0. S. 404.) eine Abbildung und Beschrei- bung der verschiedenen Stände von Oecophora sulphurella Fabr. und (ebenda S. 484.) von Tinea {Cerostoma) xylosliella. Die Raupen der letztern werden zu Zeiten den Rüben sehr nachtheilig. Bo y er de Fo n scolomb e (Bull. d. I. soc. ent. S. XVII.) erkannte jetzt an, dass Oecophora oleella Fabr., Dup. und Elachista olivella Dup. eine und dieselbe Art ist, indem die Raupen zu einer Zeit von den Blättern des Oelbaums , zu einer andern von dem Mark des Olivenkerns zehren; die Schmetterlinge selbst zeigen keine Verschiedenheil. Die Identität bei- der war schon vor langen Jahren von Bernard erkannt, aber vom Verf. früher (Ann. d. 1. soc. ent. 1. ser. VI. 779.) lebhaft bestrilten worden. W^as die systematische Stellung der Schabe betrifft, so ist B. d, F. der Ansicht, dass sie ihrer grossen Taster und massig lanzettförmigen Hin- lerflügel halber der itaUung Oecophora zuzurechnen ist. — Ghiliani bestätigte die Angabe von Boyer de F. und machte auf die 1844 in Palermo veröffentlichten Beobachtungen von Baldassare Romano „Memorie degl' insetli che danneggiano gli uli\:i in Sicilia" aufmerk- sam, aus denen hervorgeht, dass die Raupen der ersten Generation im Frühjahr von den Blättern, die der zweiten Generation in den Früchten des Oelbaums leben. Gh. wies bei dieser Gelegenheit auf das analoge Verhalten der beiden Generationen von Cochylis Roserana hin. (Bull, d. 1. soc. ent. S. LIV.). Ueber die Lebensweise mehrerer Tineen hat Hill (Zool. S. 3245. 3288.) Nachricht gegeben. Die Raupe von Tinea cloacoUa verzehrt gelegentlich lodte Insecten ; die der Depressaria hypericella lebt auf Hypericum perforatum, die der D. angelicella und D.pallorella auf An- gelica sylvestris , D. nervosa findet sich auf den Dolden von Cicuta virosa, D. ciliella auf Angelica sylvestris. Pteropliorii« Vier von Mann entdeckte Arten von Pteropho- rus machte Stainton (Suppl. Catal. of. brit. Tin.) durch kurze Dia- gnosen bekannt: Pt. Kollari Mann, ericetorum Zell., plag io da- elylus F. v. R. und coprodactylus Zell. während des Jabres 1851. 227 Diptora. Von F. Walker ist der erste Band einer Bearbeitung der englischen Dipteren erschienen; er bildet den ersten Theil eines unter dem Titel „Insecta brittanica" begonnenen Werkes. Das Buch ist eine sehr erfreuliche Erscheinung, welche nicht nur das Studium der Dip'.eren in England wesentlich fördern wird, sondern welches durch den im Allgemeinen auf die Synonymie ver- wendeten Fleiss aucli ganz geeignet ist, eine grössere Harmonie in der Romenclaiur dieser Ordnung herbeizuführen , als bisher unter den Diplerolo^en verschiedener Zunge statt fand. Für die gewöhnlich gangbaren Kamen einer ziemlichen Anzahl von Arten restiluirt der Verf. andere älteren Datums, besonders von Scopoli , Müller und For- ster; dagegen lasst sich gar nichts einwenden , insolern die Deutung dieser ällern Namen nur ganz sicher ist, woran man aber in einigen dieser Fälle sehr zu zweifeln hat. Die Bestimmung der von W. besrhrie- benen Arten emplichlt sich mit wenigen Ausnahmen durch ihre Rich- tigkeit, sonst aber ist die Bearbeitung der einzelnen Familien von sehr verschiedenem Werthe. Die Glanzparlie des Buches bildet die Bear- beitung der Familie der Empidae und die der Dolichopidae, welche von Haliday herrührend , durchweg die Hand des Meisters erkennen lässt und die Kennlniss dieser beiden Familien wesentlich fördert. Die Gat- tungscharaktere sind durch 10 Tafeln mit Abl)ildungen nach West- wood'schen Zeichnungen erläutert, welche in der Ausführung etwas Rau- hes, aber sonst die bekannten Vorzüge der charakteristischen Auffas- sungsweise Westwoods haben. — Ein sehr wesentlicher Fehler des Buchs ist die völlig unbrauchbare , ja in nicht wenig Fällen ireradezu widersinnige Art der Citation der frühern Autoren. Während Wal- ker in seinem Cataloge der Dipteren des britischen Museums in die- ser Beziehung einen wahren Luxus der Ausführlichkeit entfallet hat, hat er hier, wo er bloss die Namen der älteren Autoren, ohne An- gabe der Schrift, anführt, einen Geiz gezeigt, welcher nicht am Platze ist. Durch eine zweckmässigere Ausführung dieses Theil es seiner Arbeit würde er seinem Buche einen" grössern Werlh gegeben und seinen Landsleuten ein gründliches Studium der früher erschie- nenen dipterologischen Werke sehr erleichtert haben. Hoffentlich werden die beiden Theile, welche noch nachfolgen sollen , vor dem vorliegenden in dieser Beziehung sich vortheilhaft auszeichnen. — Wir erhalten durch Walkers Werke die erste vollständigere Uebersicht über die Dipterenfauna Englands, welche freilich noch gar mancher Ergän- zung fähig sein mag ; sie ist immerhin interessant genug, um hier ei- uen Platz zu finden ; überdiess gewährt sie zu gleicher Zeit einen Blick in die, systematische Anordnung des Werks , wobei nur bemerkt wer- 228 Schaum: Bericht über die Leistungen in der Entomologie den muss, dass der Verf. die Diptera in Suctoridea, Proboscidea und Eproboscidea einlheilt, die Proboscidea aber in Nemocera, Bracbycera und Hypocera zerfällt, in dem vorliegenden Bande seines Werkes aber den ersten Theil der Bracbycera, also ein Stück mitten aus der syste- matischen Anordnung heraus behandelt. Die Zahlen hinter den Fami- lien- und Gattungsnamen bezeichnen die Zahl der vom Verf. aufgeführ- ten englischen Arten. Es sind: I. Stratiomydae 49. — Beris 6, Actina 1, Slratiomys 14, Oxycera 11, CUtellaria 1, Nemotelus 4, Pachygaster 2 , Chrysomyia 5, Sargus 5. — II. Xy lop hagidae 3. — Xylophagus l, Subula 2. — III. Tabanidae i7 . — Tabanus 14, Haematopota 1, Chrysops 2. — IV. Acro cerid ae 3. — Acrocera 2, Henops i. — V. Asilida e25. — Laphria 1, Asilus 14, Dasypogon 2, Dioctria 7, Leptogaster 1. — VI. Leptida e 15. — Leptis 7, Chrysopila 2, Atherix 3, Pliolina 2, Spania 1. — Vil. Bombylidae 17. — Thereua 6, Anthrax 4, Lo- tnatia 2, Bombylius 4, Phthiria 1. — VIII. Scenopinidae2. — Scenopinus 2, — IX. Empidae 155. — Empis 25, Hilara 20, Ila~ gas 1, Brachystoma 1, Ardoptera 2, Heleodromia 4, Wiedemannia 2, Sciodromia 1, Rhampkomyia 10, Euthyneura 2, Oedalea 2, Micropho- rus 7, Cyrtoma 3, Leptopeza2, Ocydromia 3, Hybos 4, Platypalpus ^l, Elaphropeza 1 , Drapetis 6 , Chersodromia 5 , Tachydromia 6 , Phyllo- dromiai, Hemerodromia 6. — X. Dolichopidae 137. — Psilopus Q, Sybistroma 3, Dolichopus 52, Orthochile 1, Hydrophorus 10, Campsicne- mus 6, Thinophilus 3, Rhaphium 23, Machaerium 1, Porphyrops 12, Diaphorus 2, Chrysoius 6, Medelerus 3, Aphrosylus 2. — XI. Lon- chop teridae 5. — Lonchoptera 5. — XII. PI atyp ezidae 17. — Plalypeza 10, Callomyia 5, Plalycnema 1, Opelia 1. — XlII. Pipun- culidae 12. — PipunculusQ, Chalarus 3. — XIV. Syrphidae 153. — Ceria 1, Callicera 1, Microdon 2, Eumerus 4, Eristalis 13, Helo~ philus 7, Merodon 1, Tropidia 1, Syritta 1, Xylota (), Milesia 1, CriO" rhina 6, Volucella 4, Sericomyia 3, Chrysotoxum 6, Psarus 1, Para- gus 4, Psilola 1, Pipiza 13, Orthoneura 2, Chrysogaster 8, Brachyopa 2, Rhingia 1, Chrysoclamis 1, Cheilosia 17, Syrphus 33, Doros 3, MeU~ threptus 3, Baccha 3, Sphegina 1, ^scia 3. — XV. Co n opida e 9. — Conops 9. — Die Zahl der in dem vorliegenden Isten Bande beschriebenen neuen Arten beträgt 29; sie finden sich unten in den einzelnen Fami- lien aufgezählt. Von Zetterstedt's Diptera Scandinaviae ist der lOte Band erschienen. Es sind in demselben die Sciarinae , T«- pulides und ein Theil der Mycetophilinae behandelt. In dem nächsten Jahre wird über den Schluss des Werkes zu be- richten sein. während des Jahres 1851. 229 Scholz hat seine „Beiträge zur Kunde der schlesi- schen Zweiflügler« (Brest. Zeitschr. f. Ent. N. 16. u. N. 19.) geschlossen , obwohl er im Ganzen erst eine geringe Zahl von Familien behandelt hat. In den vorliegenden Nummern sind der Rest der Hybotinae, die Enipidae und die Tachydromidae aufgezählt; die Hybolinae werden in Schlesien durch 5 Hybos, 4 Ocydromia, 2 Leptopeza, 4 üedalea, 1 Spa- nia, 1 Anthalia, 1 Microphora, — die Empidae durch 14 Hilara, 1 13ra- chysloma, 18 Empis, l Pachymeria, 18 Ramphomyia, 1 Sciodromia, — die Tachydromidae durch 7 Heterodromia , l Phyllodromia , 24 Tachy- dromia, 8 Tachypeza , 2 Ardoptera, 1 Elaphropeza, 3 Drapetis, 2 Cyr- toma repräsentirt. Einige Arten darunter sind neu und vom Verf. sorgfällig beschrieben, sie werden bei den einzelnen Familien zur Spra- che kommen. — Die im Jahrgange 1850 behandelten Familien enthiel- ten die Xylophagi: 6 Beris, 1 Xylophagus, 1 Coenomyia ; — die Tabanii: 1 Silvius , 14 Tabanus , 8 Chrysops, 2 Haematopota ; — die Leptides : 9 Leptis , 5 Chrysopilus, 3 Atherix, 2 Clinocera; — die ßombyliarii : 13 Anthrax, 8 ßombylius , 2 Phthiria, IPIoas; — die Asilici: 9 Dio- ctria, 10 üasypogon , 8 Laphria, 22 Asilus, 2 Leptogaster. Dahlbom hat 98 in Goltland und im District von Calmar gesammelte Dipteren aufgezählt und einige unter den- selben befindliche neue Arten beschrieben. (Vet. Akad. Handl. 1850. I. S. 155.) Von den „Insecla Saundersiana by F. Walker« ist das zweite , ebenfalls Diptera enthaltende Heft zwar erschienen, mir aber noch nicht zugänglich gewesen und kann daher erst in einem späteren Berichte besprochen werden. Die in der Linne'schen Sammlung in London gegen- wärtig noch vorhandenen Dipteren sind von Haliday einer sorgfältigen Prüfung unterworfen worden, deren Resultate in der Ent. Zeit. S. 131 — 145. mitgelheilt sind. Die werthvollen Aufschlüsse des Verf. haben leider auf die Arten der Linne'- schen Gattungen Oestrus, Tipula und eines Theils von Musca beschränkt bleiben müssen , indem der ganze übrige Theil der Linne'schen Sammlung vollständig zu Grunde gegan- gen ist. Tipuläriae* Von Low sind (Linn. entom. V. S. 385— 405,) einige interessante Genera der Tipularia lerricola erläutert worden. In der Gattung Ozodicera Macq. verbindet L. Arien mit einfach gekämro- 230 Schaum: Bericht über die Leistungen in der Entomologie ten Fühlhörnern , auf welche Westwood die Gattung Hetnicleina be- gründet hat, mit solchen, deren Fühlhörner doppelt gekämmt sind, da sie in den übrigen Theilen ihrer Organisation völlig übereinstimmen, und bezeichnet als charaklerislisch für diese Gattung den Bau der Schnauze (wie bei Tipula), den Verlauf der Flügeladern (fast ganz wie bei Pachyrhina) und die einfachen oder doppelten Kammslrahlen am zweiten bis siebenten Geisselinjüede der 13gliedrigen Fühler. Er be- schreibt fünf Arfen , 0. fumipenyiis , xanlhostoma, zwei n. A. aus Brasilien, und «picaits Mncq., bei denen die Fühler doppelt, und gri- seipe nnis n. sp. aus Brasilien und jaecfiwrttö Wied. (ochracea Marq.), bei denen sie einfach gekämmt sind. — Der Galtung Ptilogyna Westw., welche die australische Pt. marginalis Westw. zum Typus hat , fügte L. eine dritte Pt. flabellifera hinzu, und ändert den Kamen der zweiten in Nordamerika einheimischen Pt. fuliginosa Macq. in Pt. Macquarlii um, da sie nicht wie Macquart angenommen hat, mit Cle- nophora fuliginosa Say, Wied. identisch ist. — Die Gattung Aporosa Macq., welche bisher nur zwei Arien enthielt, wurde von L. mit sechs neuen im Berliner Museum befindlichen bereicheil: A. insignis aus Brasilien, tristis ebendaher, ru fescens aus Fortorico, tibialis aus Brasilien, virescens aus St. Thomas und valida aus Chile. Die Gattung Geranomyia Haliday auf eine briltischc Art G. unicolor ge- gründet, scheint L. mit Asporina identisch zu sein. — Von der Gattung Toxorhina Loew, welche bisher nur im Bernstein durch drei Arten T. longir ostris, pnlchella und brevipalpa repräsentirl war, hat der Verf. eine vierte in Fortorico von Moritz entdeckte kennen ge- lernt, welche er hier unter dem Namen T. fragilis beschreibt und abbiJfiet. — Weiler theilt L. hier einige Angaben und eine Abbildung von Macrochile spectrum einem merkwürdigen im Bernstein ein- geschlossenen Dipteron mit. — Den Schluss der Abhandlung bilden die Beschreibungen einer ausgezeichneten neuen bei Petersburg aufge- fundenen Limnobia , L. imp e rialis vom Verf. benannt, und einer neuen brasilianiscl^en Art Tiputa monilifera, mit hübscher Flügel- zeichnung und interessanter Fühlerbildung. Low hat Linn. enlom. S. 370 — 38i. einen wichtigen Nachtrag zu seiner im vorigen Berichte angezeigten Arbeil über dieGallmük- ken geliefert, in welchem mehrere neue Arten beschrieben und frühere Beobachtungen über die Lebensweise verschiedener Cecido;nyien Iheils bestätigt Iheils vervollständigt werden. Cecidomyza ob scur ip e s n. A. aus Gollland, mit C. protube. rans Zeit, verwandt, und C. nigritarsis Staeg. ^ wurden von Dahl- bom (Vet. Akad, Handl. 1851. S. 166.) beschrieben. Amyot hat im Bullet, d. 1. soc. ent. (S. LVI — LXIL) Bemer- kungen über die Naturgeschichte der Cecidomyia trilici liirb. milge- theilt, welche grogsen(heils einem vonCurtis ini Journ. of the agric. während des Jahres 1851, 231 Soc. l. VI. 1846. S. 131. Taf. iM. veröffentlichten Aufsatze entnommen sind. Die Identität der französischen Art mit Cec. tritici der engli- schen Schriftsteller kann für völlig ausgemacht gelten, dagegen erhebt A. einige Zweifel, ob die amerikanische von Asa Fitch in den Transact. of the agric. Soc. of the state of New York 1846. unter demselben Namen erläuterte Art mit der europäischen einerlei ist. ücber die Lebensart der in Neu-Schottland dem Weizen sehr schädlichen Cecidomyia tritici wurden auch von Dawson (Froc. Phil. Acad. IV. S. 210., Ann. nat. bist. V, S. 152.) einige Wiltheilungen ge- macht, welche aber Nichts Neues enthalten. Heeger hat in den Sitzungsberichten der Wiener Academie die Naturgeschichte von zwei Arten der Gattung Lasioptera erläutert ; die eine derselben ist neu und wird vom Verf. unter dem Namen L.rubi beschrieben , weil ihre Larve Anschwellungen an den Trieben der Brombeeren erzeugt , sie hat zwei Generationen im Jahre und über- wintert als vollständiges Insect (a.a.O. VII. S. 203. Taf. II.) ; die zweite ist L. piisilla Wied., Meig. , ihre Larve verursacht linsengrosse Gal- len an den Blättern von Sonchus oleraceus; man findet den Sommer und Herbst hindurch alle Stände dieses Insectes (a. a. 0. S. 342. Taf. X). Von Heeger sind in den Sitzungsberichten der Wien. Acad. (VII. S. 344. Taf. XI.) die früheren Stände von Mycetophila lunata be- schrieben und abgebildet worden, die Verwandlung geht wie bei an- dern .Wycetophilen in Holzschwämmen vor sich. Aus einem artesischen Brunnen im Dept. de l'Herault wurden, wie Gervais mittheilt (Bull. d. 1. soc. ent. S. LXX.), aus einer Tiefe von etwa 130 Meter nach Durchbohrung einer 2 Meters mächtigen Kalkschicht rothe Tipularien-Larven von 20 — 22 Millim. Länge ausge- worfen, welche mit den tom.IV. Taf. 14. F. 12. von Reaumur abgebil- deten Larven in den wichtigsten Charakteren übereinstimmten. Spä- ter ist auch das ausgebildete Insect ausgeworfen worden , die Art ist jedoch nicht näher bezeichnet. Asilici. Einige Nachträge zu der im Jahresber. für 1848 an- gezeigten Monographie der europäischen Asiliden hat Loew (Linn. ent. V. S. 407 — 4l6.) mitgetheilt. Er beschreibt hier Dioctria bicincta Meig. , zu welcher D. infuscata Meig. wahrscheinlich als Abänderung und D. annulala Meig. als Weibchen gehört , Laphria fimbriata Meig. und L. Ursula n. A. aus Russland; weist nach, dass Dioctria nigri- pennis Costa = Dasypogon lucluosus , Dioctria glancia Costa = Asil. glaucius Rossi ist und bemerkt , dass eine Zahl von Meigen beschrie- bener Arten [Laphr. vulpina , lutea, fulgida , tibialis , dioctraeformis^ nigripennis, Asilus piclus) hinsichtlich ihres Vaterlandes verdächtig und aller Wahrscheinlichkeit nach exotisch sind. „Bemerkungen über die Familie der Asiliden" von demselben 232 Schaum: Bericht über die Leistungen in der Entomologie sind in dem Michaelis -Programme der Realschule zu Meseritz (1851) enthalten. — Der Verf. stellt hier dasjenige zusammen , was ihm seit Erscheinen des 5ten Bandes der Linnaea über die europäischen Asili- den ferner bekannt geworden ist und giebt die Beschreibung einer Anzahl von exotischen Formen, welche als Typen neuer Untergattun- gen angesehen werden müssen. — In der D a sy p o gon en gruppe weist die Galtung Leptogasler Meig. im tropischen Africa einige sehr abweichende Formen auf. Eine derselben ist die im vorigen Jahres- berichte erwähnte Euscelidia rapax Westw., eine andre wird hier vom Verf. als Lept. {Lasiocnemus) ob s curip ennis beschrieben, sie hat mit Euscelidia die verdickten Hinterschenkel gemein, zeigt aber zu gleicher Zeit eine ebenso auffallende keulenförmige Verdickung der Hinterschienen. — Auch der Formenreichthum , welchen die Gattung Dasypogon enthält, ist trotz der grossen Zahl der bisher errichteten Un- tergattungen noch keineswegs erschöpft. In der ersten Abtheilung der- selben, welche durch die Anwesenheit eines starken Dorns an der Spitze der Vorderschienen ausgezeichnet ist , hat der Verf. selbst bereits die Untergattungen Dasypogon und Saropogon unterschieden, von Macquart sind zwei andere, Senoiasis und Brachyrhopala, auf exotische Arten er- richtet worden ; diesen 4 fügt der Verf. hier noch drei hinzu : Cyr- tophrys von der schlanken Körpergeslalt einer Dioctria , Laparus ebenfalls in der Form und dem Flügelgeäder Dioctria nahe stehend, aber im Baue der Fühler wesentlich unterschieden, und Last aur us im Habitus starkbehaarten Mallophora-Arten gleichend ; Cyrtophrys ent- hält eine n. brasilianische Art Das. {Cyrl.) attenuatus , Laparus ebenfalls eine neue Art aus Brasilien Das. {Lap.) tabidus und wahr- scheinlich auch Das. gracilis Macq. ; Laslaurus ist auf Das. (Last.) anthr acinus ^ n. A. aus Mexico und D. {L.) mut abilis n. A. aus Columbien gegründet, ohne Zweifel gehören auch Das. lugubris Macq. und D . fallax }\diC(\. dahin. Aus der Untergattung Saropo^fO» beschreibt der Verf. mehrere theils ganz neue , theils früher von ihm nicht ge- kannte Arten, nämlich: S. ^y an o g aster und S. chaly beiv enf, ris aus Chile, S. leucocephalus Meig. aus Südfrankreich, E hrenbergii n. sp. aus Syrien, flavicinclus Wied. aus Portugal, axillaris n. A. aus Italien, D. confluens und mel ampy gus n. A. aus Syrien. — In der zweiten Unlerabtheilung von Dasypogon, welche die Arten ohne Enddorn an den Vorderschienen umfasst , erörtert der Verf. hier die Unlergatlungen Microstylum Macq.; Dicranus Loew , auf Das. rulilus Wied. gegründet; Bathypogon Loew mit einer neuen neu- holländischen Art D. (Bath.) asili formis; Iridis Loew eine neue in Ober-Italien einheimische Art Das. [Tricl.) olivaceus enthaltend, bei welcher die erste Hinterrandszelle ziemlich weit vom Flügelrande geschlossen , wie dies bei den Asiliden im engern Sinne und den La- phriden häufiger vorkommt. Ausserdem beschreibt der Verf. folgende zu dieser Unlerabtheilung gehörige Arien: Das, {Slenopogon) laevi- während des Jahres 1851. 233 gatus n. sp. aus Kleinasien, D. (Heteropogon) ornatip es n. sp. aus Södeuiopa , albofascialiis Meig. , Das. (Cyrtopogon) flavimanus Loew $, fulvicornis Macq. ^, centralis n. A. aus Brasilien. — Den von Macquart in der L ap hr i e n - Gruppe aufgeslellten Gattungen reiht der Verf. hier ebenfalls mehrere neue an: Lamprozona , deren Typus eine n. A. aus Chile Laphr. {Lampr.) auricincta ist; Latnyra auf eine durch ihre Körperform ausgezeichnete A. von Port Nalal , Laphr. (Lam.) Gulo begründet; Terej/fria mit neuholländischen Arten, wel- che einen Dorn an der Spitze der Vorderschienen haben, und von de- nen hier Laphr. (Ter.) calcar beschrieben wird; Dasyllis aus L. haemorrhoa Fabr., nigripennis Wied., croceivenlris Wied, L. (Das.) bomboides, einer n. hier beschriebenen Art vom Senegal u.a.m. ge- bildet. — Fast auf der Grenze zwischen den Laphriden und Asiliden im engern Sinne steht eine Reihe von exotischen Arten , welche im allgemeinen Habitus und in der Färbung mehr den letztern gleichen, sich den erstem aber durch den Mangel eines borstenförmigen Fühler- griffcls anschliessen. Der Verf. bildet aus ihnen die Untergattung Da- sythrix und beschreibt hier Laphr. {Das.) inornata aus Südame- rica , infumata und b r a chy ptera vom Cap als typische Arten derselben. Von Dahlbom (Vel. Akad. Handl. 1851. S. 159.) wurde Lepto- gaster dorsalis als neue Art aus Gottland beschrieben, sie ist dem L. cylindricus sehr nahe verwandt und vielleicht nur auf abgeriebene Stücke desselben gegründet. Hybotinae« Neue Arten sind: Euthyneura myricae Wal- ker (Ins. britt.) — und Oedalia Irisiis Scholz (Bresl. ent. Zeitschr.). Kinpides. Die Gattung Hilara wurde mit drei Arten berei- chert, von Haliday (in Walker's Ins. brilt.) mit H. recedens — von Dahlbom (Vet. Akad. Handl.) mit H. cingulat a aus Gottland — von Scholz (Bresl. entom. Zeitschr. n. 19.) mit H. ephippium aus Schlesien. Scholz beschrieb ferner (a. a. 0.) Empis dispar und Ratn- phomyia flavicoxa , als n. in Schlesien entdeckte Arten. Lefebure bemerkte in einer Mittheilnng über Empis plalyptera Panz. [Rhamphomyia marginata Fabr.), ganz richtig, dass alle Schrift- steller nur das Weibchen dieser Art gekannt haben, er selbst glaubt das Männchen zu besitzen ; merkwürdig genug ist es aber, dass auch er nur das Weibchen vor sich gehabt hat , welches er hier ganz irr- thümlicher Weise als das Männchen abbildet. (Annal. d. 1. sog. entom. S. 125. Taf. 4. N. III.) Tacliydromiae« Von Walker (Ins. brilt.) sind folgende neue Arten aufgestellt: Flatypalpus variusj laticinctus, divisus. ^34 Schaum: Bericht «her die Leistungen in der Entomologie commil e s , co mpungens ^ flavip ennis , pul chellus, forma^ liSf diibius , Wiedemannia lotae, Drapetis lunata, Chersodromia incana, sp eculife r a. Scholz beschrieb ßresl. Zeitschr. f. Enlom. Ärdoplera ano~ mala als n. A. aus Schlesien. l>olicliopod.es> In Wa liier 's Diptera briltanica wurden von Halidäy folgende neue Arten aufgestellt: Sybistroma fulvi- caudis, Dolichopus phacopus vir gultorum, alutifer, ThinO" bius versutus , Rhaphüim eine r eum , gravip es , monile, For-~ phyrops cirripes, Aphrosylus raptor, ferox. Vier für die schwedische Fauna neue Arten wurden von Sten- hammer (Öfvers. Vet. Acad. Förh. 1851. N. 4. S. 128) beschrieben, nämlich D. Z ett er sledlii n. A. , D. Rulhei Loew. , D. pectini- tarsis n. A. und Medelerus pusillus Meig. Auch Wahlberg machte wieder zwei neue in Schweden ent- deckte Arten , Dolichopus d iscim anus und B o hemani durch aus- führliche Beschreibungen bekannt (Öfv. Vet. Acad. Förh. 1851. S.301.). Bombyliai'ü« Jacquelin Duval hat, wie Bull. d. 1. soc. entom. S. LXXX. milgelheilt wird , Anthrax sinuata aus der Nymphe eines Hymenopteron ausschlüpfen sehen, welche er für die der Mega~ clpile muraria hält. Sratiomyclae* Von Walker (Ins. brilt.) wurden Straliomys connexa und Oxycera longic ornis als neue Arten beschrieben. Syrpliici. Eine neue Art ist Syrphus con color Walker (Ins. brilt. j Conopica. Boheman zog Conops vittata ans Oedipoda cyano~ plera (a. a. 0.) Oestrides. Kollar berichtete in den Sitzungen der Wiener Academie (VII. S. 201.), dass von Dr. Lautner in Cairo die Larve eines Gastrus in grosser Anzahl im Magen einer Hyaena striata beobachtet worden ist, welche vollkommen mit der im Pferdemagen vorkommen- den Larye des G. Equi übereinstimmt. Dieses Factum widerlegt die bisher herrschende Meinung, dass jede Dasselfliegen - Art auf eine be- stimmte Säugethier-Species angewiesen ist. (Ich kann hinzufügen, dass ich wiederholt die Larve eines die Nasenhöhlen der Kameele bevvoh- nenden Oeslrvs beobachtet und keine Verschiedenheit von der Larve des 0. ovis entdeckt habe). Westwood machte (Proc. entom. Soc. S. 76.) die Miltheilung, dass die Rennthiere im Londoner zoologischen Garten von zahlreichen Larven des Oestrus Tarandi heimgesucht werden j (ein fiennthier von während des Jahres 1851. 235 50—100 Stück). Dieselben unlerschciden sich durch den gänzlichen Mangel der Mandibeln von denen von G. equi. IVfuscariae* Muscidae. — L. Dufour hat eine neue Hyalomyia aus Brachyderes lusitanicus erzogen und da die beiden Ge- schlechter erheblich von einander abweichen , unter dem Namen H. dispar beschrieben (Ann. d. I. soc. ent. S. 66.). Die Larven schie- nen durch den Anus des Küsselkäfers ausgewandert zu sein und ent- weder im Darmkanal selbst oder, was D. wahrscheinlicher ist, in» be- nachbarten Zellgewebe schmarotzt und das Rectum durchbohrt zu ha- ben. Während die Larve sich im Innern des Käfer's aufhält, beGnden sich die Luftlöcher ihres Körperendes in einem Luftloche des Käfers. (Rev. et 31ag. d. Zool. 1851. 408., Ann. of nat. bist. VIU. 425.). L. Dufour bemerkt Ann. d. 1. soc. enl. S. 67., dass Musca vi- tripennis 31eig. den Menschen und noch mehr den Thieren, in deren Nasenhöhlen sie gern kriecht, sehr lästig wird. D. vervollständigt die Kennlniss dieses Insects durch die Beschreibung des Meigen unbekann- ten Weibchens und theilt mit , dass Plaxeniyia sugillatrix Rob. Desv. nach Älacquart mit dieser Art synonym ist. Im Bull. d. 1. soc. ent. S. LXII. theille Lucas eine von ßlan- chard an riatydaclyliis muralis gemachte Beobachtung mit, welcher in Paris mit lebenden Exemplaren von Calliphora fulvibarbis und vo- miloria ernährt wurde. Die Eidechse schien sich anfangs dabei ganz wohl zu befinden, schwoll aber bald in der Bauchhöhle auf, so dass man sie für trächtig hielt, und starb nach einiger Zeit. Die Section ergab , dass die Ein^jeweide von einer Ungeheuern Menge lebender Dipteren-Larven angefüllt waren, welche offenbar jenen beiden Flie- genarten angehörten. — Eine ganz ähnliche Beobachtung hat Gratio- let (ebenda S. LXIII.) mitgetheilt ; er fütterte Lacerta viridissima mit Larven von Calliphora vomitoria. Auch diese starb, nachdem sich eine Anschwellung in der ßauchgegend gezeigt hatte ; die Fliegenlarven wurden in den Därmen derselben noch lebend angetroffen. Von Ro bin eau-De s vo i dy's „Myodaires des environs de Pa- ris" sind wieder zwei Fortsetzungen erschienen. (Ann. d. la soc. ent, S, 177—190. und S. 305—321.), die erste behandelt die zehnte Gruppe der Entomobien, die Thryptoceratae , bestehend aus den Gattungen Thryplocera Macq. (5 A.), Herbstia R. D. (1 A), Actia R. D. (2 A.), Osmaea R. D. (l A.), Ramburta R. D, (1 A.) , — die zweite die elfte Gruppe, die Gonidae mit den Gattungen Reaumuria R. D. (5 A.) , Isomera R. D. (2A.), Spallanzania R. D. (1 A.), Pissemya R. D. (1 A.), Germaria R. D. (l A.) Robineau-Desvoidy hat (Guer. Rev. et Mag. d. Zool. B, 236 Schaum: Bericht über die Leistungen in der Entomologie 147.) zehn zur Gruppe der Eulomobien gehörige Arten mit An- gabe ihrer Wohnlhiere namhaft gemacht, welche von Goureau erzogen worden sind; sieben darunter befindliche neue werden hier beschrie- ben, eine hat sogar zur Aufstellung einer neuen Gattung Veranlassung gegeben. Die Arten sind: Carcelia pup arum R. D. und C. apicalis n. A., beide aus den Haupen von Arctia fuliginosa , Thryptocera hu" meralis aus einer ßlattwicklerraupe, Voria ruralisYaW., Goural dia (n. Gen.) pupivo ra , G. binotata nach R. D.'s eigener Ansicht das Männchen der vorigen, Elophoria Gouraldi, die drei letzten aus den Raupen derTortrix laevigana, Phorocera flavifrons aus den Rau- pen von Pieris rapae, und Ph. hadenae aus denen der Hadena bras- sicae erzogen. Im Bull. d. I. soc. ent, S. XXII. wird berichtet, dass Lambert zwei Tachinenarten, die eine aus Chrysomela graminis, die andere aus Timarcha coriaria erzog. Erstere beschreibt Robineau-Desvoidy (ebenda S. XXVIL) als Rhinomyia L amber ti, und sagt, dass sie in die Macquart'sche Galtung Metopia gehöre; zugleich bemerkt derselbe, dass Guerin-Meneville ihm eine aus dem After von Carabus splendens hervorbrechende Fliege gezeigt habe , welche der Gattung Blondelia angehöre. — Von der aus Timarcha coriaria gezogenen Tacbine ist keine Beschreibung gegeben. Boheman erzog Tachina setipennis Zett. aus Forßcula auri- cularia. (Vet. Akad. Öfvers. 1850. S. 214., 1851. S. 154) Interessante Mittheilungen über die Gattung Glossina sind von West- wood in einer Abhandlung über die in Africa unter dem Namen Tsetse, Zimb und Tsal-salya bekannten Insecten veröffentlicht worden, welche in den Proceedings of the zoolog. Soc. Dec. 1850 u. in den Ann. of nat. Hist. t, X. abgedruckt ist. — Im tropischen Africa findet sich eine Art dieser Gattung häufig, welche dort Tsetse genannt wird, und die W. a\s Glos- sina tnor sit ans beschreibt und abbildet. Ihren Stich vergleicht Ca- pitain Frank Vardon nach an sich selbst gemachter Erfahrung mit dem eines Flohes ; nichts desto weniger werden diese Fliegen den Pferden und dem Rindvieh nicht nur sehr lästig, sondern selbst lebensgefähr- lich, wenn sie dieselben in grösserer Anzahl angreifen. Nach den Schilderungen des H. Gordon Cumming stürzen sie sich oft in grossen Schwärmen auf diese Thiere, welche dann zuweilen in Zeit einer Wo- che, zuweilen erst nach 3 Monaten sterben, je nachdem sie mehr oder weniger gestochen sind. Die ziemlich verworrenen Angaben , welche Bruce über das von ihm unter dem Namen „Zimb« beschriebene und ungenügend abgebildete Insect macht , bestimmen W. den Zimb für eine Art der Gattung Glossina und die Benennung mithin für gleich- bedeutend mit Tsetse zu halten. Weniger genügen die Aufklärungen, welche W. nach den noch verworreneren Angaben Bruce's über den von während des Jahres 1851. 237 diesem als Tsal - tsalya, beschriebene Zweiflügler giebt. — Mit dieser Auseinandersetzung verbindet W. die ßescbreibungen von zwei neuen, dem tropischen Africa angehörigen Arten der Gattung Glossina, wel- che er GL tachinoides und tabanif o rmis nennt. Endlich be- schreibt er die von Walker in dem Verzeichnisse der Dipteren des brittischen Museums aufgezählte Stylogasler slylata und eine ihr ähn- liche africanische Art unter dem neuen Gattungsnamen Stylomyia, als St. confusa und leonum. Ueber diese Gattung habe ich von Prof. Loew folgende Miltheilung zur Bekanntmachung in diesem Be- richte erhalten: „Weslwood befindet sich in einem Irrthum, wenn er glaubt, dass die von Walker als Stylog. slylata aufgeführte Fliege nicht die wahre Myopa stylala Wied. sei; sie ist dies allerdings mit Be- stimmtheit ; dass Conops slylata Fabr. dasselbe Insect sei , muss auf das Zeugniss Wiedemanns , welcher das Fabriciussche Exemplar ver- glichen hat, angenommen werden. Westwood hält ferner seine neue Gattung für wesentlich verschieden von der Macquarl'schen Gattung Stylogasler , welche ebenfalls auf Myopa slylata begründet ist. Wenn man auf Macquart's Abbildung (Dipt. exot. II. 3. tab. 2.) blickt, möchte man freilich geneigt sein , dieser Meinung beizutreten. Eine etwas genauere Betrachtung derselben zeigt aber zur Evidenz, dass sie nach gar keinem wirklichen Insecte gemacht ist , sondern ihren Ursprung lediglich in der glücklichen durch Wiedemann's Beschreibung (und deren Irrthümer) und durch die Lust eine neue Gattung zu begründen angeregten Phantasie des H. Macquart hat. Wiedemann stellt die Art irrtbümlich zu Myopa , Macquart wird dadurch bestimmt , statt dieses schlankbeinigen Geschöpfes eine plumpbeinige Myopa zu zeichnen. Wiedemann sagt , die Flügel seien wie bei Conops , freilich irrtbüm- lich , oder doch nur in Beziehung auf die Gestalt der ersten Hinter- randzelle richtig, da die Analzelle ganz kurz ist. Macq. setzt dem- nach an den plumpen Myopakörper vollständige Conops-Flügel , ja er lässt sich verleiten, in der Gattungscharakteristik ausdrücklich zu sagen „cellule anale fermee et alongee*. Ueber die Länge des Rüssels und den genauem Bau der Legeröhre sagt Wiedemann nichts , Macq. hat demnach die Länge des ersten nicht gewusst, und ihn wenigstens dreimal zu kurz abgebildet, letztere aber als einen steifen völlig un- articulirten Legebohrer dargestellt und auf die Gestalt dieses Theils Vermulhungen über die Lebensweise der Art gegründet. Da Macquart's Begründung der Gattung Stylogasler auf so liederlichem Fundamente ruht, so könnte man mit Westwood nicht rechten, wenn er deshalb den Gattungsnamen nicht annehmen wollte; wenn er aber glaubt, dass Mac- quart wirklich eine Fliege vor sich gehabt habe, die einer andern Gattung angehört, so thut er einem Phantasiegebilde zu viel Ehre an. — Die afri- canische Art St. leonum stimmt mit der amerikanischen auf das Beste über- ein. Die Abbildungen sind, wie alle von Westwood gelieferten, sehr gut." Anthomyzides. — Eine nicht unwichtige Abhandlung über 238 Schaum: Bericht über die Leistungen in der Entomologie die JVaturgeschiclite mehrerer Dipteren, deren Larven in Blättern mini- ren, und über die Parasiten der letzlern hat Goureau in den Annal. d. 1. soc. entom. S. 131 — 176. mitgelheilt. „Memoire pour servir ä l'hisloirc des Uipteres , dont les larves minent les feuilles des plantes et ä Celle de leurs parasites". — Die beobachteten Arien sind : 1. Ägro-. tnyzn M ac quarti n. sp. auf den Bläliern von Verhascum thapsus. 2. Agromyza nana Meig. (ircos R. D.) auf Iris pseudacorus. 3. Agio- myza pusilla Meig. auf Euphorbia cyparissias. 4. Pkijloniyza Scolo~ pendrii K, D. (^elegans Gour.) n. sp. auf Scolopendrium officinale. 5. Phylomyza Plantaginis R. D. (Ro binaldiGour.) n. A, auf l'lan- tago lanceolata. 6. Phylomyza A quifolii Gour. auf Hex aquifolium. 7. Phylomyza Xylostei Rob.Desv. {aprilina Gour.) n. A. auf i-o- nicera xylosteum. 8. Phylomyza flava Meig. {Ranunctdi R. D ) auf Ra- nunculus acris. 9. Phylomtjza Spondylii R. D. (nigra Meig.) auf He- racleum spondylium. 10. Phylomyza ho r tic o la Gour. [g eniculata Macq.) n. A. auf Levkoien und andern Gartenpflanzen. 11. Phylomyza Primulae R. D. (cinerella Meig.) auf Priniula grandiflora. 12. Phylo- myza Anc holia c R. D. (jninuscul a Gour.) auf Aquilegia vulgaris. 13. Phylomyza lateralis Macq. {sonchi R. D.) auf Sonchus oleraceus. 14. Phylomyza lappina R. D. [lappae Gour.) auf Arctium lappa. 15. Noliphila ßavcola Meig. auf Tropaeolum majus. 16. Pegomyia alripli- cis auf Atiiplex und Beta. 17. Pegomyia milis Macq. [rtimicis R. D.) n. Art auf verschiedenen Rumex - Arten. Die von G. beschriebe- nen Zweiflügler- Arien, sind in allen Ständen, zugleich mit den Blät- tern, in denen sie miniren und mit den Schluplwespen , die in ihnen schmarotzen , auf Taf. 5 — 7. — aber in sehr unkenntlicher AVeise — abgebildet. Nicht einzusehen ist, warum der Verfasser die neuen Arten stets mit zwei Speciesnamen versehen hat. Ist es seine Absicht ge- wesen , den Lesern eine Artigkeit zu erweisen, indem er ihne'n die Wahl zwischen beiden hat frei stellen wollen, oder denkt er, zwei Namen halten besser als einer? Auch von Robin eau-Desvoidy sind in Guerin's Rev. et Mag. d. Zool. S. 229. einige Fliegen, deren Larven in Blättern miniren, be- schrieben Würden, nämlich: Pegomyia atriplicia und P. Gouraldi in Atriplex hortensis , P. rumicis in Rumex acutus, P. a cet osae in Rumex acelosa , Zabia long ip es in Rumex patientia , Anlhomyia caepicola in der Schalotte, A. brassicae in der Sterkrübe. Es unterliegt keinem Zweifel , dass diese Arten grossentheils dieselben sind, welche Goureau in der oben erwähnten Abhandlung bekannt ge- macht hat, da sie R. D. von (ioureau mitgetheilt worden sind. L. Dufour besprach (Ann. d. 1. soc. ent. S. 68.) die Synony- mie von Oliles pulchella Macq. Er machte mit Recht darauf aufmerk- sam, dass Musca pulchella Rossi, Fabr. nicht mit dieser Art, sondern mit Toxoneura fasciala Macq. identisch, Orlalis pulchella Meig. dage- während des Jahii^s 1851. 239 gen = Oliles pulckellu Macq. ist. Dass die von Äleigen als Synonym angezogene Scalophaga lobata Fabr. wirklich zu Ort. pulchella Aleig. gehört, wird von üufour mit Unrecht bezweifelt, indem JMeigen diese Auskunft aus Fabiicius eigener Sammlung geschöpft hat. (^Orlalis puU cheUaMe\g ist übrigens zuerst von Schrank milie durch Blanchard's Bearbeitung der in Chili aufgefundenen Ar- ten (in Gay's Faun, chil.), welche ohne Ausnahme neu sind und zum Theil auch neue Gattungen bilden: S ervillia (n. G.) spinifera, Cratomelu s (n. G.) armatus , Anostosloma crassidens, Decli- cus fuscescens, Locusla vittico llis , Gymnocera modesta, Pha~ neroptera albidi collis, C osmop hyllum (n. G.) p allidulum , olivaceum, Äcanthodls miserabilis. während des Jahres 1851. 241 Eine sehr gute Abbildung von B ar hitistes Ocshayi Charp., einer neuen an der dalmatischen Küste einheimischen Art, wurde aus C h arpen tier's Nachlasse in den Acten der Leopoldiner Academie vol. 22. bekannt gemacht, Die dazu gehörige Beschreibung hat Gra- venhorst geliefert. Von GraeUs (Mem. d. Acad. d. Madrird t. II.) wurde eine neue Gattung Pycnogaster errichtet, welche durch ihr zweistacheliges Brustbein an die Gattungen Callymenus und Bradyporus sich anschliesst, aber wie Ephippigera in beiden Geschlechtern gleich entwickelte und mit Stimmorganen versehene Flügeldeckenrudimente besitzt. Die von Graells als neu aufgestellte und Taf. IX. abgebildete Art, P. jugi^ cola aus Spanien, ist, wie v. Siebold in d. Ent. Zeit. 1853. S. 22. mittheilt, nach der Bestimmung von Dr. Fischer = Bradyporus in- ermis Ramb. Eine zweite nahe verwandte Art derselben Gattung bil- det nach Fischer Barbitistes cucullatus Charp. Nach Brisout de Barneville (Bull. d. 1. soc. ent. S. LXIX.) ist Phylloplera marginella Serv. nicht , wie Serville angiebt, am Cap, sondern in Südamerika (Brasilien, Ecuador) einheimisch. Derselbe hat in der von ihm früher aufgestellten Locusta lineala (S. Jahresber. f. 1849. S. 202.) nachträglich L. mandibularis Charp. er- kannt (Bull. d. 1. soc. ent. S. LXXVI.). Saga serrata, welche bisher nur im weiblichen Geschlechte bei Wien vorgekommen ist, nährt sich nach Brauer (Haidinger Berichte VII. S. 174.) nicht, wie die übrigen Locustinen, von Pflanzen, sondern von Insecten. Eine Abänderung von Helrodes Guyonii Serv. aus Algier mit einfarbig schwarzglänzendem Hinterleibe zeigte Lucas in der entomol. Gesellsch. in Paris vor (Bull. S. IV.) und bemerkte , dass von Serville und von ihm selbst das Weibchen dieses Insects als das ölännchen be- schrieben worden ist. Ualdeman beschrieb in Proc. Amer. Assoc. held. at Cam- bridge 1849. Boston 1850. p. 346. drei neue Arten von Phalangopsis , Ph. br ev ipes, r obustus , und gracilip^es. Die beiden ersleren bilden ein neues Subgenus Daihinia, welches sich durch kürzere Fühler, kürzere und stärkere Beine, und die Gleichheit des 2. und 3. Tarsengliedes unterscheidet, und sich dadurch an Stenopelmatus annähert. Die Männchen aller amerikanischen Arten beider Formen haben län- gere Beine und eine Beihe starker Dornen an der Unterseite der Schenkel. Acridii* Viele neue chilesische Arten wurden von Blan- chard (a. a. 0.) bekannt gemacht: Proscopia striata, flaviro" stris, armaticollis, coniceps, Tropinotm angusticollis, sul» Archiv f. Naturgesch. XVIII. Jahrg. 2. Bd. Q 242 Schaum: Bericht über die Leistungen in der Enlomologie caticollis, ornaticollis, C on om-elopus (n, G.) ochraceus, crislatic ollis , Acridium in a c ulipenne, vittigerum, demo~ craticum, Podisma viridis, Oedipoda ochraceipennis, eine- rascens, sig natipennis , humilis, Eremobius lulesc ens, B a- trachepus (n. G.) tihialis, Tetrix miser abilis- Quelques remarques geographiques sur les Acriditcs qui habi- tent les possessions fran9aises du nord de l'Afrique et description de deux nouvelles especes appartenant ä cette famille par Lucas (Ann. d. 1. soc. ent. IX. S. 349—383.). — Der Verf. zählt 39 Arten auf, die bisher im französischen Nordafrika beobachtet sind , nämlich : Truxalis nasuta Linn., variabilis Klug, procera Klug, riiiniafa Klug (ö conspur- cata Klug], rosacea Charp., Opsomala sicula Serv., Pamphagus numidi- cus Foiret [elephas Serv., marmoralus ßurm.), Äcinipe hesperica Ranib., monticola Ramb. , nigropunctata Lucas, microptera Brisout , Acridium lineola Fabr., peregrinum Oliv., Giornae Rossi , plorans Charp., Calli- ptamus italicus Linn., marginelhis Serv. , Eremobia Clavelii n. A., Oedipoda insignis Lucas, n, A. , fusco eine la Lucas, flava Linn., mau~ rilanica Luc, algeriana Luc, insubrica Scop. (fasciata Fabr.), hispa- nica Ramb. , coerulans Linn. , arenaria Luc. , longipes Charp. , migra- toria Linn., bisignala Charp., crucigera Ramb., ihalassina Fabr., cru- ciatd Charp , amoana Brisoul (cruentala Luc, non Brülle) , albolineata Luc, Lucasii Brisout, bigulhila Linn., Telrix meridionaUs Ramb. , bra- chyptera Lucas. Von den bekannten Arten hat der Verf. nur die Sy- nonymie zusammengestellt und das Vorkommen erörtert , die beiden neuen Eremobia Clavelii und Oedipoda insignis hat er ausführlich be- schrieben, die erstere auf TaL 8. in beiden Geschlechtern abgebildet. Von Brisout de Barneville wurde (Bull. d. 1. soc. ent. S. LXVIL) Acridium g ab onense als n. A. von Gaben (westi, Afrika) bekannt gemacht, sie gehört zur Gruppe Podisma und steht dem P. pe- destre am nächsten. Derselbe lieferte einen zweiten kleinen Nachtrag zu seiner Liste der Pariser Acridier (s. Jahresb. f. 1848. S. 186., Bull. d. 1. soc. ent. S. LXXXIX.), in welchem er weitere Angaben über das Vorkom- men einzelner Arten und einige Berichtigungen zu den Bestimmungen derselben mitlheilt. Einen ersten Nachtrag halte der Verf. schon 1849 dem Bull. d. 1. soc ent. S. LXXIX. einverleibt, ich habe desselben in diesen Berichten aber nicht gedacht, da in ihm nur einige neue Fund- orte bereits namhaft geraachter Arten verzeichnet sind. Vermitides* Termes chilensis, n. A. von Chili, wurde von Blanchard (a. a. 0.) im geflügelten, Soldaten- und Arbeiter- Zustande beschrieben und abgebildet. während des Jahres 1851. 243 Ein vom Senegal stammendes Weibchen des Termes fatalis L. von 80 millim. Länge und 33 milljm. Breite wurde von Lucas in der entomoL Gesellsch. in Paris vorgezeigt (BuH. S. LX.). Psocicles. v. Siebold hat Preuss. Prov.-BL 1851. XL S.351. die von ihm in Preussen beobachteten Arten dieser Familie namhaft gemacht. Von Blanchard (a. a. 0.) wurden fünf neue Arten von P50- cus aus Chili aufgestellt: Ps. delicatellus, c ostalis, ornati- pennis, valdiviensis, triang ulum. Perl»riae* Auch' in dieser Familie sind einige neue chile- sische Arten von Blanchard (a. a. 0.) beschrieben worden: Perla vir es cc7itip ennis , s ticlica , infuscata, lineato colliSf Ne- moura rufescens. Kewman (Zool. App. S. CXXXIL) stellte JVemowra speusticOj n. A. aus Neuholland, mit folgender Diagnose auf: nigra, alis anticis obscuris, maculis numerosis fuscis oruatis , pedes nigri, femoribus basi flavis, libiis prope basin ßavo - annulatis. (Long. corp. 0,4", alar. dilat. 1,4"). Newport's wichtige Abhandlung „On the anatomy and affinities of Fteronarcys regnlis Newm., with descriplions of some American Perlidae and notcs on their habits" ist jetzt, durch eine schön ausge- führte Kupfertafel erläutert, in den Trans, of the Linn. Soc. t. XX. P. IIL vollständig erschienen. Der Inhalt derselben ist schon im Jabresber. f. 1848. nach den damals veröffentlichten Auszügen besprochen worden. liibetluiinae« Diese Familie ist nur mit einer neuen Art aus Chili, Agrion vir idivittatum Blanchard (a. a. 0.) bereichert worden. Brittinger hat wiederholt frisch entwickelte Exemplare der Sympecma fusca in den ersten Tagen des März in Oberöstreich gefan- gen; es scheinen in diesen Fällen die Larven überwintert und unter dem Einflüsse der ersten warmen Tage des Frühlings ihre Metamor- phose vollendet zu haben (Sitz,-Ber. d- Wien. Acad. YIL S. 167.). Uebcr die Verbreitung der Libellulinen in der Umgegend von Wien hat Brauer in Haidinger's Berichten (Vil. S. 178.) einige Beob- achtungen mitgelheilt. I£p2ieinerifiiae» v. Siebold zählte in den Preuss. Prov.-BL 1851. XL S. 351. die von ihm in Preussen gesammelten Ephemeri- nen auf. Eine neue chilesische, von Blanchard (a. a. 0.) beschriebene Art ist: Ephemera vi trip ennis. 244 Schaum: ßericht über die Leistungen in der Entomologie Hemiiitera. Von F. X. Fieber sind drei ausgezeichnete Arbeiten „Genera Hydrocoridum secundum ordinem naturalem in fa- milias disposita, cum tabb. IV.", „Species generis Corisa mo- nographice dispositae c. tabb. IL", „Rhynchotographien. Drei monographische Abhandlungen." in den Acten der kön. böhm. Gesellsch. d. W^issensch. Prag 1851 erschienen, von denen ich die beiden letzten am systematischen Orte analysiren werde, die erste aber hier bespreche , weil sie mehrere Familien (die Galgulites, Nepides, Notonectides} umfasst, vornehmlich aber, weil der Verf. in der Einleitung derselben seine syste- matische Anordnung der gesammten Rhynchoten bekannt ge- macht hat. Die ICinheilung ist folgende : ^ubordo I. Fl on ti r ostri a Zelt.: Os in margine anlico capi- tis, frons libera, Sectio 1. Gyninoccrata Fieb. : Antennae liberae , longae, 3, 4 aut 5 articulalae, articulis saepe epimero interpositis. — Subsectio 1. Geodromica: Hemelytrae corio , clavo, membrana et interduni etiam cuneo composita (exe. Cimice leclulario,). Faniiliae: 3Iegapeltidea, Co- reodea , Lygaeodea , Berylidea , Phytocoridea , Anthocoridea , Cimicidea, Aradoidea , Tingididea , Acanthidea, Leptopoidea, Reduvidea, Phymato- dea. — Subsectio IL Hydrodromica: Hemelytra aut tegmina mem- branacea , nervis longiludinalibus apice anastomosantibus venis sparsis transversaiibus coniunctis. Familiae: Limnobatidea, Hydrometridea, He~ broidea. Sectio IL Cryptocerata Fieb.: Antennae brevissimae, infrao- culares, saepe fossae aut capitis niargini insertae, retractae , simplices aut art. 2. 3. et 4lo dente curvato vel hämo instructis. Hemelytra embolio instructa. Membrana vix distincta. Subsectio I. Littora- lia: Stemmata duo. Acetabula pedum anteriorum margine postico pro- sterni excisa. Familiae Mononycoidea , Galguloidea ^ Pelogonoidea. — Subsectio IL Stemmala nulla. Acetabula pedum anticorum disco aut margine postico prosterni excisa. Familiae Naucoridea, Nepoidea, No- toneclidea , Corisidea. Subordo IL Gulaerostria Zett. : Os capitis parti inferiori (gulae) approximalum , frons infera vel antica, plana aut carinala vel fornicata. Antennae saepe apice seta instructae. Sectio I. Auchenorhyncha. Familiae: Stridulanles , Fulgorellae, Membracides, Cicadellae. — Sectio IL Stenorhyncha. Farn. PsylUdes^ Thripsides, Aphides, Gallinsectes. während des Jahres 1851. -^45 Neu ist in diesem Systeme die Errichtung der vier Subsectiones der ersten Unterordnunj» und die Aufstellung mehrerer Familien, welche indessen, soweit sie zur Sectio Gymnocerata gehören, nur namhaft ge- macht, nicht näher charaklerisirt sind. Die beiden Subordines Fron- tirostria und Gulaerostria entsprechen den Lalreiile'schen He- teropteren und Homopteren, die beiden Sectiones Gymnoce- rata und Cryptocerata den Burmeister'schen Gruppen Geocores und Hydrocores, und es ist nicht wohl zu billigen, dass der Verf. in diesen Fällen die gangbaren älteren Benennungen durch neuere er- setzt hat, weil die letzteren die zoologischen Charaktere der Abihei- lungen besser ausdrücken. Auch damit, dass er die Familiennamen verändert, um gleichmässige Endungen in idea oder odea zu erzielen, verstösst der Verf. gegen die durchaus richtige von Agassiz entwickelte und von Erichson unterstützte Ansicht, dass für die Namen der Grup- pen und Familien dasselbe Gesetz wie für die der Gattungen und Arten zu gelten hat, dass nämlich auch hier die ältesten Namen, so weit sie an sich zulässig sind , beibehalten werden müssen. — Sehr auffallend und durch Nichts gerechtfertigt ist die Verbindung der Ihripsides mit den Aphides und Psyllides zur Abtheilung der S t en o r hy n ch a in der Unterordnung der Gulaerostria, indessen sind auch die Untersu- chungen des Verf. bisher nur auf die erste Unterordnung, die der Fron- tirostria, gerichtet gewesen. In dem speciellen Theile der vorliegenden Abhandlung sind die Gattungen der Cryptocerata in sehr gründlicher Weise erläutert worden; die zu jeder gehörigen Arten werden hier nur genannt, aber nicht beschrieben. Die drei Familien, welche die Subsectio der Litoralia bilden, enthalten jede nur eine bereits bekannte Gattung, die Mononycoi- dea: Monomjx Lap. (iW. raptorius u. A.), die G alguloidea: Galgu~ lus Latr. (G. ociilalus Fabr. und sechs andere beschriebene Arten) , die r e l 0 g onoid ea: Pelogonns Latr. (P. marginalus Latr. und zwei von Guerin aufgestelle Species). In der Subsectio der Aquatilia oder Natatoria sind die Naucoridea durch folgende Kennzeichen unterschieden: Antennae 4-articulatae, simplices. Rostrum triarticulalum, art. basali annuliformi, a labro triangulär! teclo. Pronotum transv-erse latius, margine antico ad Caput recipiendum profunde exciso. Diese Familie zerfällt in die Gruppe der Äphelochirae mit der einzigen Gattung Aphelochira Westw. (Nmicoris aesliva Fabr.) und in die der Naucoridae mit den Gattungen Nancoris Geoffr. und Chirochela Hope, die letztere ist dem Verf. un- bekannt geblieben. — Die F&müie der N epo idea wird so charakterisirt: Aidothecae appendices longae aut brcves. Anlennarum art. 2 et 3o unco lalerali productis. Kostrum breve, tiiarticulatuni, cxcisurae clypei inserlum. Labrum subulalum. Sie enthält die Gruppe der Belostomae, bestehend aus den Gattungen Diplonychus Lap , mit eingliedrigen Vorderfügsen, und 246 Schaum: Bericht über die Leistungen in der Entomologie Sphaerodema Lap., Appasus Am. et Serv. (dem Verf. unbekannt), Zai~ tha Am. et Serv., Belostoma Lalr. mit zweigliedrigen Vordertussen, — und die Gruppe der Nepeae mit den Gatlungen Nepa Linn. , Ra- natra Fabr. und Cercotmetvs Am. et Serv. , die letztere ist dem Verf. wieder unbekannt. — Die Charaktere der N otonectidea sind: Ca- put breve rotundalum , trigonum , convexum , margine postice pro- noto affixum. Antennae quadriarticulatae. ßostrum liberum, Tarsi art. duobus, anlici maris saepe articulo unico (Anisops). Auch hier sind zwei Gruppen zu unterscheiden , die Noloneclae mit den Gattun- gen Anisops Spin., Nolonecta Linn. und Bothronotus Fieb. (Eni- thares Spin.) und die Pleae mit dem Genus Plca Leach [Ploa Steph.). — Die letzte Familie, die der C ori sidea, hat folgende Diagnose: Caput scutellatum, margine postico pronoto incumbens. Oculi remoti. Rostrum absconditum breve , inarticulalum , labro (clypeo) triangulari, transverse-sulcato, labioque glabro inclusum. Pedes hetcronomi, tarsi antici monomer!, palaeformes, unguiculo setaceo, postici dilatati. Pro-- sternum antice bilobum. Segmenta ventralia maris irregularia sinuata, feminae aequalia. Hemelytra pergamenea ; membrana indistincta ener- vis. Embolium lineare. Antennae sub capitis margine insertae. Sie enthält nur die beiden Gattungen Corisa und Sigara , aus denen der Verf. wieder zwei Gruppen Corisae und Sigarae gebildet hat. Beiträge zur schwedischen Fauna enthalten die Verzeich- nisse der in Gottland und im Districte von Calinar gesam- melten Hemipteren von Dahlbom (Vet. Akad. Handl. 1850. I. S. 155.) und der im nordöstlichen Schonen beobachteten Ar- ien von Wallengren. (Vet. Akad. Öfvers. 1850. S. 252.). D. zählt 172 Hemiptera (77 Homoptera, 95 Hcteroptera) , W. deren 104 (28 Homoptera , 76 Heteroptera) auf. Unter den ersteren sind 23 neu, und von Dahlbom ausführlich beschrieben worden. Einen vorzüglichen Catalog der im brittischen Museum befindlichen Hemiptera heteroptera hat Dallas auszuarbei- ten begonnen „List of the specimens of Hemipterous Insects in the collection of the British Museum. P. I." In dem vorliegenden 368 S. starken und mit 11 Steindrncktafeln ausgestalteten Bande ist nur die Familie der Fenlatoniidae, hier Scu- tala genannt, behandelt, welche in zwei ünterabtheilungen SciUelleroi^ des und Pentalomoides und in 16 Gruppen zerlegt ist; von den letztern gehören die Packycoridae , Eurygastridae , Podopidae, Odonloscelidae, Plalaspidae, Oxynolae zu den Scutelleroides und enthalten 41 Gatlun- gen mit 212 Arien, die übrigen Asopidae^ Cydnidae, Sciocoridae, Phlo- eidae, Halydidae, Pentatomidae , Urostylidae, Edessidae, Phyllocephali- dae , Megymenidae bilden die Unterabtheilung der Pentalomoides und während des Jahres 1851. 24? bestehen aus 154 Gattungen mit nahe 700 Arten. Üallas hat hier nur die im britlischen Museum befindlichen Species verzeichnet, diese aber sehr sorgfällig bestimmt und so weit sie neu waren, beschrieben. Ganz besondere Mühe hat er sich mit der Feststellung der Synonymiß gege- ben, welche nicht allein vollständig zusammengetragen ist, sondern auch sehr viele neue Aufschlüsse enthält, und soweit ich Gelegenheit hatte, dieselbe nachzuprüfen, sich mir als völlig correct bewährt hat. Zu bedauern ist , dass der Verf. die fast gleichzeitig erschienene Mono- graphie der Sciocoriden - Gruppe von Fieber nicht hat benutzen kön- nen ; sonst sind, mit Ausnahme einer von Schiödte über die Familie der Cydnini in Kroyer's Zeitschrift mitgefheillen Abhandlung, wohl alle hierher einschlagenden Schriften berücksichtigt. — An der Spitze jeder Gruppe steht eine tabellarische üebersicht der Galtungen, wodurch das Erkennen derselben sehr erleichtert wird; die neuen sind ausserdem noch ausführlich charakterisirt. Die Zahl derselben ist sehr beträcht- lich, indem der Verf. die Grundsätze von Amyot und Serville bis in ihre letzte Consequenz verfolgt hat. Einzuräumen ist allerdings , dass durch diese Vervielfältigung der Genera, da sie übersichtlich angeord- net sind, das Bestimmen der Arten erleichtert wird. — An den Abbil- dungen vermissl man ungern die Schärfe der Conturen, die sonst eng- lischen Zeichnungen eigen zu sein pflegt. — Da das Werk denjenigen Entomologen unentbehrlich ist , welche sich mit dieser Ordnung be- schäftigen, so ist ein näheres Eingehen auf den Inhalt desselben über- flüssig. Unter den von dem Directorium des britlischen Museums her- ausgegebenen entomologischeq Verzeichnissen nimmt es unbedingt den ersten Rang ein. Description de nouvelles especes d'Hemipteres par Si- gnoret (Ann. d. 1. soc. ent. d. Franc, t. IX. S. 329—348. Taf. 10.). — Hemipteres nouveaux, provenant du Gabon de- crits par Signoret (Rev. zool. S. 438. Taf. 12.). List of the specimens of IheHomopterous Insects in the collection of the British Museum. P. IL u. P. III. Printed by Order of the trustees. London 1851. Mit diesen zwei Theilen , welche , e^benso wie der im vorigen Jahresberichte angezeigte erste, von F. Walker ausgearbeitet sind, ist das Verzeichniss der Horaopteren geschlossen. W. hat, wie früher, in dasselbe nicht bloss die im britlischen Museum befindlichen, sondern auch alle ihm nur aus Beschreibungen bekannte Arten aufgenommen. Es hat dadurch bedeutend an Brauchbarkeit gewonnen , obwohl es al- lerdings noch mancherlei Lücken enthält. Unter den Fulgorellen vermisse ich z. B. Cladoptenjx Spinolae Blanch. , Poeocera sangidno- lenta Bl., Plerodichja nigrolineala Bl., Ricania corlicina Burm,, Calo- 248 Schaum: Bericht über die Leistungen in der Entomologie scelis Stemmalis Burm. , Derbe squamigera Fabr. , D. nehulosa Germ. , Flala conica Say , Ämphiscepa malina Germ. etc. Dafür kommt Issus nasutus Herr.-SchaefF. zweimal S. 361. als Myclerodus n. und S. 371. als Issus n. vor. In andern Fällen sind beschriebene Arten nicht an die richtige Stelle gebracht, so ist Fulgora planirostris Donov., die zu den Tettigoniden gehört, zu Omalocephala P. II. S. 284 gestellt, Aphana corticina Burm. Walk. S. 274. ist eine Dilobura, Poeciloptera umhra- culala Fabr. , (S. 446.) eine Äcanonia und daher von Foec. pyralina Germ., die als Synonym citirt wird, sogar generisch verschieden. Eine falsche Valerlandsangabe ist mir nur bei Episcius plalyrhinus Germ. (Ostindien statt Brasilien) aufgestossen. — Die Zahl der vom Verf. zu- erst beschriebenen Arten ist so gross , dass sein Werk wohl für län- gere Zeit eins des wichtigsten Hülfsmittel für die Bestimmung der exotischen Formen bleiben wird ; die Synonymie der früher bekannten ist mit Fleiss nach den vorhandenen Vorarbeiten zusammengestellt, giebt uns in einigen Fällen auch dankenswerthe neue Aufschlüsse. — Was die systematische Anordnung betrifft, so hat sich W. in der Familie der Fulgorellae und Cicadellinae- streng an die Arbeit von Amyot und Serville, in der Familie der Membracides an die von Fairmaire gehal- ten. Die letzteren werden mit Xerophyllum Servillei Fairm. eröffnet, obwohl bereits Erichson bemerkt und auch Fairmaire selbst spä- ter erkannt hatte, dass dieses Insect ein Orthopteren ist. Unter den Fulgorellen und Cicadellinen hat der Verf., den Amyot- Serville'schen Principien folgend, einige neue Galtungen errichtet, welche ohne Ausnahme nur durch einen einzigen von der Form eines einzelnen Theils her- genommenen Charakter begründet werden , und über deren Werth da- her nur das ürthcil Erichson's über die von Amyot und Serville auf- gestellten Genera zu wiederholen wäre. Ich habe sie unten am sy- stematischen Orte namhaft gemacht. Asa Fitch's Synoptical Catalogue of the Homopterous Insecfs of the State of New- York, veröffentlicht im „Fourth Annual Report of the Regents of the University on the Con- dition of the State. Cabinet of Natural History" ist mir zur Zeit nur aus Westwood's Uebersicht über die entomologi- schen Leistungen während des J. 1851. (Proc. entom. S. 155.) bekannt. Westwood bemerkt nur , dass der Verf. viele neue Arten, dar- unter einen mit dem IVamen Kirbii belegten Otiocerus beschrieben und mehrere neue Gattungen in der Familie der Membraciden und Tet- tigoniden errichtet hat. Pentatomidae« Diese Familie wurde vonSignoret (Ann, während des Jahres 1851. 249 d. 1. soc. ent 1851. S. 329.) mit vier neuen Gattungen und einer An* zahl neuer Arten bereichert. Die Gattungen sind : Ce rataulax, mit Sephela Am. et Serv. in nächster Verwandt- schaft stehend, durch schmalen Kopf und das gebogene, von einer Rinne ausgehöhlte zweite Fühlerglied ausgezeichnet. C. qu a drivit ta tus n. A. (Taf. 10. Fig. 9.) von Ile Maurice. Tetrat oma (der Name kann neben der Käfergattung Tetratoma nicht bestehen) , in vielfacher Beziehung mit Aelia übereinstimmend, aber das Frosternum ist vorn nicht in eine die Fühler bedeckende Platte erweitert und die Fühler sind nur viergliedrig; zwischen dem ersten und zweiten Gliede befindet sich zwar noch ein kleines supple- mentäres Glied, dasselbe kann aber nicht mitgezählt werden, da es mit dem zweiten eng verwachsen und nicht frei gegliedert ist, T. sene^ g alensi s n. A. Carenoscaptus hat das Aussehen von Acanthoeoma und die Beine von Rhaphigaster und ist besonders durch eine Aushöhlung des Brustkiels, wodurch derselbe doppelt erscheint, charakterisirt. C ma- culipes n. A. von Silhet, E ury aspis bildet gemeinschaftlich mit Acanthosoma , Etopli- les, Rhyncocoris und Tatirocertts eine besondere kleine Unterabiheilung, welche durch cylindrische Schienen charakterisirt und von S. „Cylin- dripedes'' genannt wird, und ist hier besonders durch das grosse, mehr als drei Viertheil des Hinterleibes bedeckende , sehr breite und gerundete Schildchen ausgezeichnet. E. tr ansv ersalis n. A. von Fondicherey. Die neuen von S. a. a. 0. beschriebenen und mit. wenigen Aus- nahmen Taf. 10. abgebildeten Arten heissen : Agotiosoma quadrigut-' tatum von Neu-Granada , Chlorocoris distinctus von Mexiko , Halys pulchra vom Senegal, Discocephala vicina aus Brasilien, D. po-^ Uta aus Columbien , D. scutellata von Venezuela, D. ovata aus Brasilien, Strachia quadripuncta ta und fasciala aus Neuholland, Arocera circumcincta aus Brasilien, Brachysternus vicinus aus Brasilien, g enicu lat us von La Guyaira, rubromaculatus aus Me- xico, Phyllocephala dilatata vom Senegal, Megarhynchus vittatus ebendaher. In den meisten Fällen hat der Verf. die aus den hier ge- nannten Galtungen bisher bekannt gewordenen Arten sämmllich auf- gezählt. Nachträglich 'bemerkte S ig n or et (Bull. d. 1. soc. ent. S. CVIil.), dass mehrere der hier aufgestellten Arten von Dallas (List of He- mipt. Ins.) unter andern Namen beschrieben sind , und zwar ist Ago- nosoma quadriguttalum = flavipes Dali. ; Chlorocoris distinctus = r«- fispinus Dali ; Halys pulchra =. Agaeits discolor Dali. ; Cerataulax vit- tatus = Mecidea linearis Dali. ; Strachia fasciata = elegans Dali. ; Str. quadripvnclata = nigrorubra Dali. ; Carenoscaptus macvUpes = 250 Schaum: Bericht über die Leistungen in der Entomologie Diplostira valida Dali.; Bracht} slelhus rubromaculalus die gleichnamige Art \on Dallas. Von Signoret wurde auch in Guerin's Revue et Mag. d. Zool. S. 438. eine Anzahl neuer Arten dieser Familie beschrieben und mei- stentheils auf Taf. 12. abgebildet: Calliphara nigricornis, Calli- dea novemmaculata, Sphaerocoris dis tinct u s , Hotea vi cinum, Helerocrates seil at us, Pentaloma maculatay (nachträglich S. 312. von S. als Cimex pugillator Fabr. erkannt), P, bip artita f Mormidea maculipesy Aspongopus limbatus , Fhyllocephala striata, P. di- stincta und P. vi ein a, sie sind sämmtlich im westlichen Afrika am Gaboon zu Hause. Die Gruppe der Sei 0 cori d en hat Fi eher (Rhynchotographien S. 7—36.) in sehr gründlicher Weise bearbeitet und nicht allein mit vielen neuen Arten, sondern auch mit drei neuen Gattungen vermehrt. Den Charakter der Gruppe bestimmt der Verf. in folgender Weise : Körper meist plattgedrückt, oval oder länglich. Kopf platt mit breitem blattartig erweitertem Rande, der die Fühlerwurzel fast bedeckt. F'üh- 1er ögliedrig, das vierte und fünfte Glied meist dicker als die übrigen. Schnabelscheide viergliedrig. Pronotum querüber breiter als lang. Schild oft mehr als 73 des Rückens lang. Beine kurz. — Nach der Bildung des Kopfes zerfallen die Galtungen in folgende Abiheilun- gen : A. Der Kopf vorn mehr oder weniger tief gespalten. Drypto- cephala Lap. mit vier dem Verf. aus eigner Anschauung und drei nur aus Beschreibungen bekannten Arten. — B. Kopf länglich viereckig, mit nach vorn rundlich vorstehenden Seitenlappen: Oncodochilus, auf Sciocoris aradiformis Herrich - Schaeffer gegründet. — C. Kopf querüber breiter als lang oder länglich abgerundet , fast ganzrandig. Pronotum querüber sechseckig oder nierenförmig. Sciocoris Fall, mit 24 grossentheils neuen Arten; Discocephala Lap. 8 A. ; M acr 0 thy~ reus n. G. mit 1 n. A. aus Brasilien, M. annulic ornis ; Pa- ramecus ebenfalls neue, mit einer neuen hinterindischen Art, P. ruficornis , gebildete Gattung deren Namen indessen, da er bereits bei den Coleopteren vergeben is.t , zu ändern sein wird , und Sephela Am. etServ., dem Verf. nicht aus eigner Anschauung bekannt. Note on the British Species belonging to the genus Acanthosoma Curt. by W. S. Dallas (Trans. Ent. Soc. S. 109.). — Der Verf. setzt hier die Unterschiede und die Synonymie der vier in England einhei- mischen Arien sorgfältig auseinander. A. Kopf vorn zugespitzt, der mittlere Lappen länger als die seitlichen. Die Seiten des Hinterleibes kaum vorstehend, ohne schwarze Flecken, a. ßasalglied der Fühler über die Spitze des Kopfes hinausragend: 1. A. haemorrhoidale Linn. et alior. 2. A dentalum Degeer, haemagaster Sclirank, Herr.-SchaefF., während des Jahres 1851. "51 Burm., collare Fabr. — b. Basalglied der Fühler nicht über die Spitze des Kopfes hinausragend. 3. Ä. liturahim Fabr. Herr. -Schaeff. , chj- peattwiBixrm. — B. Kopf vorn gerundet, die seitlichen Lappen so lang wie der mittlere. Die Ränder des Abdomens vorstehend, schwarz und gelb gefleckt. 4. A. griseum Linn. Burm. , interstinclum Linn., Belulaß Degeer, agathinum Fabr. etc. Coreides. Die bisher auf Afrika beschränkte Gattung Pela- scelis Sign, wurde von Signoret (Ann. d. 1. soc. ent. S. 121. Taf. 4. N. IV.) mit einer neuen Art P. spinosus aus Silhet bereichert, sie gehört in die Abtheilung mit tlügelförmig erweiterten Hinterecken des Halsschildes (s. vor. Jahresber. S. 121.) und ist besonders durch die ganz mit Dornen besetzten Hinterschenkel ausgezeichnet. — Die Er- weiterung der Schienen ist, wie der Verf. sich jetzt überzeugt hat, in dieser Gattung bei beiden Geschlechtern gleich , während sie bei den meisten Arten von Mictis sexuelle Verschiedenheiten zeigt. Zwei neue am Gaboon einheimische Arten von Mictis wurden von Signoret (Rev. et Mag. d. Zool. S. 447. Taf. 11.) unter dem Namen M. melallicus und M. tuberculatus aufgestellt. Ivyg-aeites. Fieber hat in seinen Rhynchotographien S.37 — 44 die Charaktere der in VVeitenweber's Beiträgen zur Natur- und Heilkunde von ihm aufgestellten Gattung Oxycarenus (= Stenogaster Hahn, Amyot et Serv.) erörtert und 16 zu derselben gehörige Arten unterschieden; von denen vier: 0. bicolor aus Hinterindien, Ger- marii vom Cap, Helferii aus Hinterindien, inermis aus Serbien, neu sind. — Oxyc. lardus Fieb. [Stenogaster tardiis Hahn) ist schon von Fabricius als Lygaeus Lavandulae beschrieben und von Spi- nola als Aphanus Lavandulae aufgeführt worden. Von L. Dufour wurde (Ann. d.i. soc. ent. S. 32S. Taf. 11. N.III.) Rhyparochronms br achiidens , als n. A. von Madrid aufgestellt, sie ist durch vielfach gezähnte Vorderschenkel und gekrümmte , an der Spitze verdickte , mit vier starken Zähnen bewatFnete Vorderschienen ausgezeichnet. Rhyparocitromus niargin'alus und Stenogaster fusco-veno- sus, zwei neue in Gottland entdeckte Arten, machte D ahlb om (Vet. Akad. Handl. S. 218 ff.) durch ausführliche Beschreibungen bekannt. Capsini. Dahlbom beschrieb Cyllecoris vilat tus , Phyto- coris pallidulus, P. viridipennis Zeit, und Lopus oculatus , als neue Arten aus Gottland und bildete aus Cimex filicis Linn. eine besondere Gattung Mo nalo coris , welche sich dadurch auszeichnet, dass die Apicalmembran der Flügel nicht wie sonst bei den Capsinen iwei, sondern nur eine Zelle besitzt. (Nach ßoheman ist Cyllecoris 252 Schaum: Bericht über die Leistungen in der Entomologie vitlatus mit dem im vorigen Jahresberichte erwähnten Cap$us fiavolim- batus Boh. identisch). Ting^idites* Serenthia laeta [Aradus laelus Fall., Piesma lri<- color I^ap.) findet sich nach L. Dufour (Ann. d I. soc. enl. S. 57.) bei St. Sever auf Schacnus albus. Rednvini* Die Gattung Nabis wurde von Dahlbom (Vel. Akad. Hand. S. 224.) mit vier neuen Arten aus Gotlland, iV. fumi^ nerviSf dorsalus, limbatu s, lineatus vermehrt. Pristhesancus quadridens {Reduvius q. Fabr.) wurde von Signo- ret (Rev. et Mag. d. Zool. Taf. 12. Fig 7.) abgebildet. In einer kleinen 1850 in Messina erschienenen Schrift ;,Descri- zione zoologice d'una nuova specie de Ploiaria et di alcuni Crostacei del porto di Messina" hat G. de Natale eine Beschreibung und eine allerdings sehr rohe Abbildung einer neuen Ploiaria (= Gerris Fabr. Burm.) unter dem Namen P. ambi gua geliefert, deren Diagnose ich hier vollständig miltheile, obwohl sie fast nur Gattungscharaktere ent- hält, da das Scbriftchen nur sehr wenigen Entomologen zu Händen kommen dürfte, „corpore griseo, uniformi, lineari, antice teretiusculo, demum valde dilalalo; hemelytris alisque nullis, antennis longissimis bifraclis, corporis dimidio valde longioribus, oculis rolundatis nigris, al- bopunctatis; quatuor pedibus posticis linearibus, longitudinem antenna- rum subaequantibus, anterioribus dentatis, posticis subaequalibus , arti- culis invicem reflexis dilatatis; hauslello mobili, Iriarliculato usque ad Collum porrecto." Aus der Abwesenheit der Flügel ist zu vermuthen, dass der Verf. nur eine Larve vor sich gehabt hat. IVotonectides* Die Gruppe der Notonectae, bestehend aus den Gattungen B o ihr onoltis Fi eh. [Enithares S^in.), Noionecta L'mn. und Anisops Spin., ist von F'ieber (Rhynchotographien S. 45 — 62.) mo- nographisch behandelt worden. Bolhronotus enthält vier, Noionecta elf und Anisops acht dem Verf. aus eigner Anschauung bekannte, zum grossen Theil hier zuerst aufgestellte Arten. Von Fieber haben wir auch eine sehr gründliche monographi- sche Bearbeitung der Galtung Corisa erhalten : „Species generis Corisae monographice disposilae;" sie vervollständigt die früher von demsölben Verf. gegebene und im Jahresber. f. 1848 angezeigte Synopsis der eu- ropäischen Corisa-Arten durch ausführliche Beschreibungen und durch Aufnahme der exotischen Species. Im Ganzen sind 51 Arten vom Verf. selbst untersucht und scharf unterschieden, 20 wahrscheinlich in diese Gattung gehörige, von verschiedenen Schriftstellern beschriebene, aber aus dtn mangelhalten Angaben nicht zu erkennende sind am Schlüsse der Abhandlung namhaft gemacht. - Auf zwei Steindrucklafeln sind während des Jahres 1851. 253 die schaufelförniigen Vorderfüsse der verschiedenen Arten, deren Form gute specifische Kennzeichen darbietet, abgebildet; leider sind die Zeich- nungen des Verf. durch die schlechte Ausführung des Drucks etwas verunziert worden. F'ulg-orellae. Von Walker sind (List of the Homopt. ins.) drei neue Gattungen in Vorschlag gebracht: Prolep la mit Pyrops Spin, zunächst verwandt „capitis cornu gracile apicem versus compres- sum, apice subdilatalum ," enthält Fulgora apicalis Westw. , decorala Weslw., Horsfieldii Wcslw. aus Asien, Fulg. obscurala Fabr. und dila- tala Westw. aus Neuholland. — Rhino rta „Omalocephalae alfine, Caput conicum' Rh. guttata n. A. von Port Natal. — A selg ei a „Dictyophorae affinis, alae anticae confertim reticulalae, areola quoque dimidio intersecla. A. ramulifera n. A. von Port Natal. Mit einer Anzahl neuer Arten , namentlich aus der Derbiden- Gruppe, wurde diese Familie von Westwood (Ann. nal. hist. VII. S. 207.) bereichert: Aphana sanguinalis von Ceylon, A. mada- g as c arien sis von Madagaskar, Eurybrachys crudelis von Ceylon, Omalocephala morosa von Port Natal, (von Walker gleichzeitig als Aphanal morosa beschrieben), Derbe substri gili s von Bra- silien, D. (Phenice) moesta aus Ostindien, D. (Ph.) tesselata von Sierra Leone, D. (Ph.'i) bicl avata von Congo, D. (Ph.?) dilatata von Sierra Leone, D. (PA.?) carnosa aus Ostindien, D. [Thraciä) Essingtonii von Port Essington , D. [Thracia) pter ophoroides von Ceylon. Die Gattung Delphax erhielt wieder einen Zuwachs durch eine in Gottland einheimische, von Dahlbom (Vet. Akad. Handl. S. 199.) sehr ausführlich nach beiden Geschlechtern beschriebene Art, D. al^ ho sign ata. Issus grylloides ¥2ihr. ist nach L. Dufour (Ann. d. 1. soc. enl. S. 57.) von /. grylloides Spin, verschieden, letzterer hat rudimentäre Oberflügel und bildet desshalb die Gattung Gryllomorphus Amyot, wäh- rend die Fabricische Art zu Hysteropterum Amyot gehört , indem bei ihr die Oberflügel länger sind als der Hinterleib; sie steht I. immacu- latus Fabr. nahe, ist aber kleiner, die Flügelnerven sind weniger pa- rallel und die Hinterschienen haben nur einen Zahn. Dufour erhielt Exemplare . desselben von Madrid , Fabricius giebt Italien als Vater- land an. ]9Ieiiibracicles. Eine neue Art von Ceulrotus ist bei Madrid entdeckt und von Fairmaire (Ann. d. 1. soc. entom. S. LXXXVI.) unter dem Namen C. chlo roticus beschrieben worden. Cicadellae. Mehrere neue Galtungen wurden von Wal- ker (List of Uompt. ins.) aufgestellt, in der Aphrophoriden« 254 Schaum: Bericht über die Leistungen in der Entomologie Gruppe: Perinola „corpus sat. anguslum, caput produclum conicum." P. Septem fasciata und varia, neue Arten von den Philippinen; Chalepus (vergebner iName) „caput anlice ottenuatum , compressum, subarcuatum, ascendens." Ch. hastatus unbekannten Vaterlands und C h. t eliferu s aus KeuhoUand; Isthmia „corpus sat. angustum, conicum, transverse striatum, concavum." /. und ata n. A. aus Sierra Leona ; — in der Gruppe der Tettig o n i d en : Fr Ojp cf es „caput co- nicum, non acuminatum, supra foveolatum, abdomen basi compressum, tibiae anticae dilatatae." P. compre ssa von Para. Sign or et hat seine im vorjährigen Berichte angezeigte Mono- graphie der Eurymeliden-Gruppe jetzt durch die Bearbeitung der Gat- tung Aethalion Lalr. ergänzt (Ann. d. I. soc. ent. S. 669 — 680.). Von 14 vom Verf. beschriebenen Arten waren nur drei früher bekannt: A. reliculatum Linn., A. albinervosum Blanch., A. Servillei Gast. (Taf. 14. Fig. 8.), die neuen sind: A. parviceps (Taf. 14. Fig. 6.), Lalreil- lei, tmi c olor , aus Chili, semi- annulatiini^ simile, aus Brasi- lien, vicinum aus Columbien, multic olor aus Chili , parallelum von Para, nigruni aus Brasilien, curvatum (Taf. 14. Fig. 9.) von Sta. Fe de Bogota, n ervoso -punctatum (Fig. 10.) aus Mexiko. — Die Männchen scheinen in dieser Gattung weit seltner zu sein als die Weibchen. Walker's List of the Homopterous insects of the British Museum, wo sieben neue Aethalion- Arten beschrieben sind, hat vom Verf. noch nicht berücksichtigt werden können , da die letzlern aber mit Ausnahme des brasilianischen , von S. nicht gekannten, A. apicale alle aus Columbien sind , so scheint die Synonymie weniger als zu vermuthen war , durch das gleichzeitige Erscheinen zweier Arbeiten vermehrt worden zu sein. Toll in hat (Ent. Zeit. S. 67—74.) die von ihm bei Neu-Damm in der Mark gesammelten (14) Typklocyba- Arien aufgezählt, Bemerkun- gen über das Flügelgeäder bei einzelnen derselben mitgetheilt, drei neue, T. Coryli, roseipennis und fasciata beschrieben und eine schematische Anordnung der 31 bekannten Species nach dem Aderver- lauf der Flügel gegeben. Mehrere neue gollländische Arten der Jassiden-Gruppe wurden von Dahlbom (Vet. Akad. Handl. S. 179 ff.) durch ausführliche Be- schreibungen bekannt gemacht : Typhlocyba Pteridis auf Pteris aqui- lina, Cicadula Alneti auf Alnus glutinosa beobachtet, C. or ichal- ceüy Thamnotettix aliena, Dellocephalus pallidinervis, D. con- finis, D. fucosignatus. fitridulantes* Die merkwürdige Gattung Cyslosoma ist von Westwood (Ann. of nat. bist. VIL S. 207.) mit einer zweiten Art, C' vitripennis aus Neuholland bereichert worden, welche von C. während des Jahres 1851. 255 Saundersii durch weniger zahlreiche Zellen der Vorderflögel abweicht, sie hat nämlich nur eine Reihe von 10 Zellen zwischen den 5 grossen Basal- und 13 langen Apicalzellen. Amyot hat desshalb im Pariser Museum aus ihr eine besondere Unlergaltung C hlorocy sla gebildet. Die Länge des Körpers beträgt IV2") die ausgespannten Vorderflögel messen 2^2"- Das periodische Vorkommen der Cicada septendecim in Nord- amerika ist von Dr. G. 13. Smith und R. Spence (Proc. ent. Soc. S. 80. u. S. 103.) besprochen worden. Psyllidae. Pstjlla malachitica wurde von Dahlbom (Vet, Akad. Handl. 1851. S. 177.) als neue Art aus Gotlland beschrie- ben, sie ist der Psylla Rumicis Fall. (= Tettigonia exilis Weber und Mohr) am nächsten verwandt Apliidli» Mehrere neue Arten wurden von Dahlbom in Gotlland entdeckt und (Vet. Akad. Handl. 1851. S. 169.) beschrieben : Vacu7ia eleg antula auf Pinus sylvestris, Lachnus Aucupariae, L. disting uen aus auf Salix caprea, Aphis excelsioris auf Fraxinus excelsior beobachtet. Nach Fairmaire (Bull. d. 1. soc. ent. S. CVII.) findet sich eine neue Art von Schizoneura bei Paris an den Wurzeln einer Gra- minec der Gattung Setaria , sie ist von ihm nicht benannt, auch nicht näher beschrieben worden. Coccides. Bouche hat in der Entomol. Zeil; S. 108. Aleu- rodes Aceris und A. Phylliceae (soll wohl Phillyreae heissen) als zwei neue Arten aufgestellt, die erste ist schon unter demselben Na- men von Bärensprin g beschrieben (S. Jahresber. f. 1849. S. 248.) Derselbe machte (ebenda S. HO.) auch eine Anzahl neu ent- deckter Schildläuse bekannt: Aspidiohis poniorum, pini, buxi, sa- liceti, pinnaeformis, tiliae, vaccinii, populi (scheint mit populi Bärenspr. libereinzustimmcn) jtinip eriy myrtki, Leucanium villi, Salicis, qtiercicola, epidendri, Quercus, die letztere Art ist schon von Reaumur abgebildet. Mit" Ausnahme von Asp. tiliae und populi sind alle nur im weiblichen Gcschlechte beobachtet worden. Epizoa* In Gay's Faun, chilena sind Giropus Lagoti auf Lagotis Cuvie- rii lebend, Liotheum gig anteum und puiictatum als neue Arten beschrieben. 256 Schaum: Bericht über die Leistungen in der Entomologie etc. Thysanoptera. Diese Ordnung hat einen Zuwachs durch folgende neue chilesi- sche, von Blanchard in Gay's Faun. chil. beschriebene Arten erhal- ten : Thrips Stria li ceps, rugicollis,femoraliSf annulicornis , tibialis, laevicollis^ Aelothrips fasci atip ennis. Thysanura. In Gay's Fauna chilena ist diese Ordnung von Nicolet bear- beitet und mit folgenden neuen Arten bereichert worden : Machilis anceps, striata, Smynthurus deformis, fulvip es , exiguus, liliput anus f Orchesella chilensis, Degeeria atra, decora^ incert a, crassicornis^ tnembranea, Cyphoderus gig anteus, flave scens, Achorutes similis, Anurophorus dubius, certus, Anoura (n. G.) chil en sis, albipes, atra. — Eine neue hier beschriebene Art von Lepisma ist bereits oben bei den Orthopteren er- wähnt worden. Bericilt über die lieistuiig^en im Oebiete der njaturg^escliichte der Mollusken während des Jahres 1951. Vom Herausg-eber. Die Naturgeschichte der Mollusken erhielt im Jahre 1851 recht reichhaltige Beiträge, die die Kenntnisse von die- sen Thieren in vielen Beziehungen erweitern. Namentlich zahlreich sind diejenigen Schriften , welche sich mit der Be- trachtung einzelner Faunengebiete beschäftigen; auch sind kleinere monographische Versuche über einzelne Gattungen zu nennen. Auch die anatomisch -physiologische Seite ist nicht leer ausgegangen, und ziemlich gross ist die Zahl der neu aufgestellten Arten. Von der Küster'schen Ausgabe von Martini-Chemnitz Conchylien-Cabinet erschienen im Jahr 18ol als Fortsetzung die Lieferungen 101—104. Sie enthalten Abbildungen, wel- che sich auf die Galtungen ISatica, Helix, Trochus und Am- pullaria beziehen. Im Texte werden die Gattungen Trochus (no. 162— 292.)und/fe/«j; (no.4l4— 4B0.) forlgesetzt, und die Gattung AmpuUaria begonnen ; sie ist von Philippi bearbeitet und von no. 1. bis 31. fortgeführt. Die Namen der neuen Arten der Gattungen Troc/iM5 m\(\. Ampullaria sind unten mit- getheilt. Von G. B. Sowerby's „Thesaurus Conchyliorum , or figures and descriptions of recent shells" erschien im Jahr 1851 Part. XII, mit Monographien der Gattungen ü/eroe, Ct/- Archiv. f. Naturgesch. XVIU. Jahrg. 2. Bd. R Q58 Troschel: Bericht über die Leistungen im Gebiete der therea und Circe. Die Gattung Meroe enthält 7 Arten, die Gat- tung Cytherea 115 Arten, die Gattung Circe 16 Arten. Von „A Catalogue of the shells, arranged according to the Lamarckian System, with their aulhorities, synonymes, and references to works where figured or described, contai- ned in the collection of John C. Jay" erschien die vierte Ausgabe New York 1850. 4. Dieselbe ist ausserordentlich vermehrt, und zählt im Ganzen 10874 Nummern. Ziehen wir hiervon die 38 Annulaten, und die 83Cirripe- dien ab , so bleiben doch immer noch 10753 Moiluskcn-Arten übrig , wobei freilich einige Varietäten mitgezählt sind, natürlich auch manche fossile Arien. Die erste Columne enthält die fortlaufende Nummer, die zweite den Namen der Species, alphabetisch geordnet, die dritte den Autor, die vierte die Nummer der zweiten Ausgabe des Lamarck, mit Ausnahme der Heliceen und Cycloslomaceen, bei denen sich die Num- mern auf L Pfeiffer beziehen, die fünfte Columne enthält das Vaterland, die sechste die wichtigsten Citate, die siebente endlich die Synonyme. Als Anhang ist ein Verzeichniss der reichen Bibliothek des Verf. ab- gedruckt, alphabetisch geordnet. Den Beschluss macht ein alphabeti- scher Index. Von den Sammlungen des British Museum sind seit einigen Jahren Cataloge erschienen; so aus dem Gebiete der Mollusken: Catalogue of the Mollusca in the Collection ofthe British Museum. By J. E. Gray Part. 1. Cephalopoda Ante- pedia 1849. Part. 2. Pteropoda 1850. Part. 3. Placuniadae and Anomiadae 1850., ferner List of British Mollusca and shells with Synonyma, Acephala andBrachiopoda 1851., endlich No- menclature of Mollusca. By W. Baird.Part. I. Cyclophoridae. Pfeiffer lieferte in seiner Zeitschr. f. Malak. p. 97 — 118. eine Fortsetzung seiner „Bemerkungen über Deshayes's Bearbeitung des Ferussac'schen Werkes. Vergl. den vorigen Bericht p. 102. . Clark veröfTenllichte in Annais nat. hist. VII. p. 469. sein System der brittischen See-Mollusken: „On the Classification of the British Marine Testaceous Mollusca." Es werden 6 Abtheilungen gemacht, die auf den Geschlechfsver- hältnissen basiren sollen: l) Acephala palliobranchiata, ZwiUer ohne Be- gattung. 2) Acephala lamellibranchiata , Zwitter ohne Begattung (dem Verf. ist also noch nicht bekannt, dass die allermeisten Muscheln ge- trennten Geschlechts sind), hier werden Gruppen gebildet je nachdem Naturgeschichte der Mollusken während des Jahres 1851. 259 derMantel offen oder geschlossen, und je nachdem dieSiphonen fehlen, kurz oder lang sind. 3) Gasteropoda lateribranchiata , cijclobranchiata, cervicobranchiata, Zwitter ohne Begattung, 4) Gasteropoda pleurobran- chiata, cryplibranchiata, pulmonifera, Zwitter mit Begattung. 5) Gaste- ropoda pectinibranchiata , getrennten Geschlechts; sie werden weiter eingetheilt nach der Lage der Augen, und dem Vorhandensein oder Fehlen eines Rüssels. 6) Cephalopoda. An introduction to Conchology, or Elements of the na- tural history of Molluscous Animals. By George John- ston. 1850. Petit de la Saussaye veröffentlichte im Journ. de Conchyl. p. 102. eine Anleitung zum Sammeln der Conchy- lien, welche manche wohl zu beobachtende Winke enthält. Gratiolet empfahl ib. p. 226. zum Aufbewahren von Mollusken für anatomische Zwecke, dass man sie in süssem Wasser mit etwas gutem Essig tödte, nachdem man die Schale vorsichtig zerbrochen habe, sie dann in sehr schwachen Weingeist von 12 Grad lege , und erst nach einigen Stun- den stärkeren Weingeist anwende , um sie darin zu lassen. Zur Untersuchung des Nervensystems empfahl G. das Thier lebend in eine Auflösung von Zinkchlorür von 25^ zu werfen. Eine Abhandlung „über die Gesetze der Farbenverthei- lung bei den Thieren in den verschiedenen Tiefen des Mee- res" veröffentlichte Öersted in Videnskabelige Meddelelser fra den naturh. Forening i Kjöbenhavn 1849. p. 57. Verf. sprach sich dahin aus, dass in den verschiedenen Höhen der Meeresberge, oder in den verschiedenen Tiefen gewisse Thiere vor- herrschen, wie auf dem Lande auf den verschiedenen Höhen der Berge. Das farblose Sonnenlicht werde beim Eindringen in das Wasser derge- stalt gebrochen , dass nicht alle Farben bis zu einer gleichen Tiefe eindringen. Das violette und bl ue Licht bricht sich zuerst zurück , dann das grüne u. s. w., so dass das rolhe in die grösste Tiefe hinab dringt ; so könne man das Wasser in Regionen theilen nach den Far- ben des Lichts, die in den verschiedenen Höhen vorherrschen. Wir wissen zwar nicht, bis zu welcher Tiefe sich jede dieser Regionen er- streckt, aber aus Versuchen mit der Taucherglocke geht hervor, dass zuweilen das rolhe Licht schon in einer Tiefe von 60 Fuss vorherr- schend ist, so dass die übrigen Farbenregionen zwischen dieser Tiefe und der Oberfläche liegen. Verf. will nun gefunden haben , dass in den tropischen Meeren Thiere wie Pflanzen die Farbe haben , welche 260 Troschel: ßericlit über die Leistungen im Gebiete der die vorherrschende in dem Licht ist, das sich in der Region findet, wo sie leben. — Die violette und blaue Thierregion ist vorherrschend an der Oberfläche des offenen Meeres; hier w^erden von Mollusken die Ple- ropoden und Salpen genannt. Die meisten können das starke Sonnen- licht am Tage nicht ertragen, sie leben daher nur Wachls an der Ober- fläche ; einige sind jedoch so gebaut, dass sie sich nicht in die Tiefe senken können, und den ganzen Tag auf der Oberfläche zubringen, die zwischen den Wendekreisen die tiefblaue Farbe des Himmelsgewölbes wiedergiebt. Diese haben aber alle ohne Ausnahme eine stark vio- lette oder blaue Farbe, so die Physalien, Velellen und unter den Mol- usken Glaucus und Janthina. — Die Region der erdfarbigen und bunten (brogede) Thiere findet sich auch an der Oberfläche des Meeres, aber in der Nähe der Küsten, in dem Gürtel zwischen dem höchsten und niedrigsten Stande des Meeres , so dass die Thiere ebensoviel in der Luft, wie im Wasser leben, so von Mollusken die Gattungen Chiton, Si- phonaria, Littorina, Turbo, Trochus, Nerita, Cerithium und Ascidien. — Die Region der grünen Thiere ist nur in ruhigen Buchten entwickelt, und erstreckt sich wenige Fuss unter den Mittelstand des Wassers. Hier leben zwischen Algen (die Apiysia , Actaea, Synapla, Hololhuria und Aclinia , bei denen die grüne Farbe überwiegt. — Die Region der gelben und braunen Thiere erstreckt sich etwa 10 — 50 Fuss unter die Oberfläche des Wassers; hier sind Korallen vorherrschend. — Die Region der rothen Thiere erstreckt sich von da bis zu einer Tiefe von etwa 500 Fuss. Fast alle Arten von Crustaceen, Anneliden, Mollusken, Echinodermen und Polypen aus solcher Tiefe haben eine durchaus rothe Farbe. — Die Region der weissen Thiere umfasst alle bedeutenden Tie- fen unter den vorhergehenden. Wie tief diese Region geht, fällt mit der Frage zusammen , wie tief überhaupt die Thiere im Wasser hin- absteigen. Als Beispiel wird von Mollusken eine Art Dentalium ange- führt, welche in 1440 Fuss Tiefe gefunden ist , und mikroskopische Thiere (wohl Foramioiferen), welche bei der Südpol -Expedition unter Capitain Ross in einer Tiefe von 1620 Fuss gefunden wurden. Wie schon oben erwähnt, sind viele Schriften zu nen- ^nen, welche sich mit einzelnen Faunengebieten erfolgreich be- schäftig haben. Europa. Die Land- und Süsswassermollusken Mek- lenburgs, nebst einigen allgemeinen, die geographische Ver- breitung der Land - und Süsswassermollusken betreffenden Bemerkungen von Ernst Boll. (Archiv des Vereins der Freunde der Naturgeschichte in Meklenburg. 5; Heft. 1851.) Dieses Verzeichniss enthält im Ganzen 103 Arten, nämlich 84 Ga- $teropoden und 19 Acephalen, von welchen 51 das Land, 52 die süs- Naturgeschichte der Mollusken während des Jahres 1851. 261 sen Gewässer bewohnen. Der grosse Wasserreichthum ftleklenburgs er- klärt die Massen von Süsswassermollusken, deren Schalen an manchen Orten Kalklager bilden, die mehrere Fuss mächtig sind. Die südwest- liche grosse Haideebene, und das ausgedehnte Sandgebict sind arm an Landconchylien wegen des geringen Kalkgehalls, wogegen im Geestland- gebiet, wo Kalk dem Diluvium alsIVlcrgel beigemischt ist, die Landcon- chylien zahlreicher werden, namentlich in den Buchenwaldungeu ; be- sonders reich aber wird die Molluskenfauna an den wenigen Punkten, wo inselförmig aus dem Diluvium die Kreide hervorlaucht. Ueber den Dassower See , der IJrakwasser enthält, wird berichtet, dass er einige Meeresmollusken unter den zahlreicheren Süsswassermollusken enthalte, namentlich Cardium rusticum, Mylilus cdulis, Teilina solidula. — Bei einer Vergleichung der drei deutschen Faunengebiete stellt Verf. fol- gendes Verhältniss auf: den gemeinschaftlichen Stamm der ganzen Fauna bilden 100 Arten, Nord- und Mittel-Deutschland haben gemein- schaftlich 4 Arten; Mittel- und Süd- Deutschland haben gemeinschaft- lich 39 Arten , Nord-Deutschland hat für sich allein 8, Mittel-Deutsch- land 24, Süd -Deutschland 133 Arten, wonach die deutsche Fauna im Ganzen 308 Arten enthält; sie werden tabellarisch aufgezählt. — Verf. geht weiter in eine numerische Vergleichung der europäischen Fauna der Land- und Süsswassermollusken ein , und setzt die Summe der europäischen Arten auf 798 fest ; woraus er dann wieder schliesst , dass mindestens 9600 Arten auf der ganzen Erde vorkommen mögen. Verzeichniss der in der Umgegend von Bonn beobach- teten Land - und Wasserinollusken. Von 0. Goldf u SS (Ver- handl. des naturhist. Vereins derpreuss. Rlieinlande imdWest- phalensl851. p. 309.). Verf. macht nähere Angaben über die Fundorte und das Vor- kommen bekannt; bei jeder Art ist eine Abbildung, meist nach Ross- maessler, citirt. Das Verzeichniss enthält 85 Schnecken und 17 Mu- scheln, denen noch 17 Arten aus andern Theilen der Preussischen Rheinlande und Westphalens anhangsweise hinzugefügt werden , so dass aus diesen Provinzen bisher im Ganzen 119 Arten bekannt sind. Ebenda p.327. machte Adolf Schmidt „Malakologi- scheMiltheilungen," welche sich auf einzelne Arten vonSchnek- ken und Muscheln aus Rheinland und Westphalen beziehen. Einige neuen Arten s. unten. Einen Beitrag zur Kenntniss der Mollusken des oberen Lahn- und des Dillgebictes lieferten F. Sandberg er und K. Koch in den Jahrbüchern des Vereins f. Nalurk. im Her- zoglhum Nassau. VII. p. 276. Daselbst werden 81 Arten auf- gezählt. — In einem Anhange dazu wurden p.283. als Nach- trag für die Fauna des Nassauischen Main- und Rheingebietes 262 Troschel: Bericht über die Leistungen im Gebiete der 30 Arten von F. Sandberger namhaft gemacht, wodurch das von Thomae gegebene Verzeichniss (Bericht für 1 849. p. 103) ergänzt w^ird. Hörnes legte (Berichte über die Mitth. von Freunden der Naturvv. in Wien von Haidinger VI. p. 97.) ein syste- matisches Verzeichniss der im Herzogthum Oesterreich bis im Jahre 1849 aufgefundenen Land- und Flussconchylien von Ludwig Parreys vor. Es enthält 4 Arten Arion, 3 Limax, 3 Yitrina , 3 Helicophanta , 46 Helix, 4 Bulimus, 1 Hydastes Parr. (Bulimus lubricus), 1 Polyphe nius, 1 Odontalus Parr. (tridens), 10 Pupa , 4 Vertigo, 4 Torquilla, 22 Clausilia, l Carychium, 2 Pomatias, 1 Acmaea, 4 Succinea, 9 Planor- bis, 2 Segmentina, 2 Physa, 18 Limnaeus, 1 Melanopsis, 5 Valvata, 7 Paludina, 2 Lythoclypus, 5 Nerilina, 2 Ancylus, — 6 Pisidium , 4 Cy- clas, 10 Unio, 8 Anodonta, — also im Ganzen 167 Schnecken und 28 Muscheln. Hieran schiesst sich ib. VH. p. 211 ein „Systematisches Verzeicliniss der im Erzherzogthum Oesterreich bisher ent- deckten Land- und Süsswasser-Mollusken (mit Ausnahme der Nacktschnecken) , mit Angabe der wichtigsten Fundorte von Johann Zelebor." Dasselbe hat es sich besonders zur Aufgabe gemacht, Näheres über die Fundorte anzugeben. Vorausgeschickt ist eine kurze Anlei- tung zum Sammein. Durch Aufnahme einiger in dem früheren Ver- zeichnisse nicht erwähnten Arten und durch besondere Aufzählung ei- niger wichtigen Varietäten ist die Zahl auf 137 Landschnecken, 47 Was- serschnecken, 40 Muscheln gesteigert. Petit de la Saussaye hat begonnen, ein Verzeich- niss der marinen Mollusken, welche an der französischen Küste leben, zusammenzustellen. Verf. hat die Absicht, dadurch die verschiedenen Conchyliologen zu veranlassen , dasselbe zu berichtigen und zu vervollständigen. Im Jahre 1851 finden sich im Journal de Conchyl. p. 274 und 373 die Muscheln (Conchiferen und ßrachiopoden) verzeichnet. Sie sind nach Lamarck geordnet. J. Ray und H. Drouet veröffentlichten ein Verzeich- niss der lebenden Mollusken der südlichen Champagne (Revue et mag. de zooL 1851. p. 329 und 382.). Das Verzeichniss enthält 12 Limaceen , 75 Heliceen , 1 Auricula- cee (Garychium minimuro), 25 Limnaeaceen, 4AncyloideD, 3Cyclosto- Naturgeschichte der Mollusken während des Jahres 1851. 263 maceen , 9 Kammkiemer , 1 Neritina , also zusammen 130 Schnecken; — ferner 24 Najaden, 1 Dreissena, 14 Cycladeen , zusammen 39 Mu- scheln, im Ganzen 169 Arien. Als Fortsetzung" von Forbes und Hanley „A hislory of british Mollusca and their shells. London. 8." erschienen im Jahre 1851 die Lieferungen 35 — 42. Sie enthalten die Familien, Nalicidae (Natica), Velulinidae (Ve- lutina, Lameilaria), Cancellariadae (Trichotropis, C erithiopsis noy. gen.), Muricidae (iWurex, Lachesis, Purpura, INassa , ßuccinum , Fusus, Trophon, Triton, Colunibella, Dolium, Pyrula, Cassis), Conidae (Mange- lia), Cypraeadae (Cypraea, Ovula , Marginella). — Ferner die Abthei- lung Opi sthobranchiata , die die Cuvier'schen Ordnungen Tecti- branches und Nudibranches umfasst, mit den Familien BuUidae (Cy- lichna , Amphisphyra, Tornatella , Akera, Bulla, Scaphander, Philine), Aplysiadae (Aplysia), Pleurobranchidae (Pleurobranchus), Dorididae (Do- ris, Goniodoris, Triopa, Aegirus, Thecacera, Polycera, Idalia, Ancula), Tritoniadae (Trilonia, Scyllaea), Eolidiae (Lomonolus, Dendronolus, Doto, Oit hon a, n. gen., Eolis, Embletonia, Proctonolus, Antiopa, Hermaea, Alderia — Runcina n. gen.), Elysiadae (Elysia [Actaeon], Limapon- tia, Acteonia, Cenia). Damit ist der dritte Band geschlossen. Lowe gab (Report of the British Association held at Ipswich 1851. p. 80.) ein Verzeichniss der Land- und Süss- wassermollusken, welche im Umkreise von 7 Meilen von Not- tingham gefunden werden. Es enthält 40 Arten Landschnek- ken, 28 Arten Süsswasserschnecken und 16 Arten Muscheln. Als eine Bereicherung der Fauna von Irland führte Thompson vier Schnecken an: Cylichna strigella, Succinea oblonga, Scissurella crispata und Puncturella noachina (An- nalVIL p. 501.). Alexander Melville zeigte in den Annais VIII. p. 428. an, dass er Neaera cuspidata , Tellina balaustina , Ano- mia striata, Nassa pygmaea und Buccihum humphreysianum an den Küsten Irlands mit dem Schleppnetz gefangen habe. Report on the Investigation of British marine Zoology by means of the dredge. Part. 1. The Infra- littoral distribu- tion of marine Invertebrata on the Soulhern, Western and Northern Coasts of Great Britain. By Edward Forbes. (Report of the 20. Meeting of the British Association held at Edinburgh 1850. London 185K p. 192.). Dieser Bericht besteht aus Tabellen, deren erste (Analysis of 264 Troschel: Bericht über die Leistungen im Gebiete der Dredging papers upon Ihe Southern and Western coasts of England) folgende Columnen enthält: die Jahreszahl, die Localität, dieEnlfernung von der Küste, die Tiefe, Beschaffenheit des Grundes, dann die Zahl der lebenden und todten Schnecken, die der lebenden und todten Mu- scheln, und die der Echinodermen, dann eine Columne mit Bemerkun- gen , welche besonders eine Angabe der häufigsten Arten enthalten ; endlich nennt eine Columne den Beobachter. Die Untersuchungen sind angestellt um die Insel Man, Norlh-Wales, South -Wales und Bristol Channel, Cornwall und Devon, Dorset undHants. — Die zweite Tabelle enthält eine systematisch geordnete Aufzählung der Tiefen , in de- nen Arten der schaligen Mollusken an der Sud- und Westküste Eng- lands mit dem Schleppnetz gefangen wurden (p. 200 — 210). — Die dritte Tabelle enthält in gleicher Weise eine Aufzählung der Echino- dermen. — Die vierte Tabelle enthält , entsprechend der ersten, An- gaben über die Erfolge an der West- und Wordküste Schottlands, und zwar kommen zur Sprache: Clyde Districl , die Hebriden , North We- stern District, die Orkneys und die äusserste Nordostküste, die Shet- landinseln (p.2l2 — 220). — Die fünfte Tabelle giebt wieder, wievor- hin die zweite, die Tiefen an, in denen die schaligen Mollusken ander Kord- und Westküste Schottlands gefangen wurden (p. 220— 238). — Die sechste Tabelle endlich bezieht sich wieder auf die Echinodermen. Von den in diesen Tabellen aufgezählten schalentragenden Mol- lusken werden 188 als Schottisch, und 183 als Englisch bezeichnet. Unter erstem sind 96 Schnecken und 92 Muscheln. Davon leben 17 Schnecken und 11 Muscheln in einer Tiefe bis 15 Faden (Lamellarien- Zone) ; 8 Schnecken und 7 Muscheln erstrecken ihren Aufenthalt von innerhalb der Lamellarien-Zone bis zu einer Tiefe von 15 — 30 Faden; 26 Schnecken und 11 Muscheln von der Lamellarien-Zone bis zu 30 — 60 Faden, und 25 Schnecken und 54 Muscheln von der Lamellarien- Zone bis zu einer Tiefe zwischen 60 und 100 Faden. 3 Schnecken und 4 Muscheln beschränken ihren Aufenthalt zwischen 15 und 30 Fa- den (Korallen-Zonc); 1 Schnecke zwischen 30 und 60Faden; 4Schnek- ken und 1 Muschel zwischen 30 und 100 Faden; und 1 Schnecke und 1 Muschel zwischen 60 und 100 Faden. Von den 183 Englischen Arten gehören 19 Schnecken und eben- soviele Muscheln ausschliesslich der Lamellarienzone an ; 45 Schnek- ken und 46 Muscheln reichen aus der Lamellarienzone bis zwischen 20 und 30 Faden; 16 Schnecken und 28 Muscheln erstrecken sich bis zu 30 und 60 Faden. Es ist klar, sagt der Verf., dass die Fähigkeit der Muscheln, einengrossen bathymetrischen Umfang zu besitzen, bei wei- tem die der Schnecken übertrifft. Diese Kraft, viele Bedingungen der Tiefe zu ertragen, schliesst die Kraft in sich , sich den verschiedenen Umständen anzuschliessen, welche wohl nicht ohne beträchtliche Ver- änderung in der Lebensweise solcher Arten vorausgesetzt werden kön- nen. Die Gesetze, welche uns bei Bestimmung der Auswahl diagnosti- Naturgeschichte der Mollusken während des Jahres 1851. 265 scher Charaklere der Muschelschalen leiten sollen, müsssen daher we- niger streng sein, als bei den meisten Schnecken, was bei der Bestim- mung fossiler Arten stete Beachtung verdient. Die Verschiedenheit der Wanderungsfähigkeit der Schnecken im Vergleich mit den Muscheln hat eine fernere wichtige Beziehung zu paläonlologischen Untersuchungen, denn sie macht, es begreillicli, dass wir nicht selten geologische For- mationen durch die Fossilien der einen Klasse mit einander überein- stimmend finden , während die der andern Klasse selbst in Schichten , die der Zeit nach sehr genähert, völlig verschieden sind. Est ist auch möglich , dass man durch eine sorgfältige Bestimmung des relativen Verhältnisses der Muscheln zu den Schnecken in alten Seebecken , in Verbindung mit allen mineralogischen Anzeigen, einen Scbluss auf die Tiefe des alten xMeeres, in dem solcheThiere lebten, machen könnte u. s. w. Hieran scliliessen sich (ib. p. 264.) Notes on the di- stribution and rang^e in depth of Mollusca and other marine anirnals observed on the coasts of Spain, Portugal, Barbary, Malta and Southern Italy in 1849. By Robert Mac Andrew. Ein Yerzeichniss der Mollusken aus der Bay von Vigo (vergl. den vorigen Bericht p. 103.) enthält 200 Arten, von denen 26 Arten den britischen Küsten, 29 dem Mittelmeer fremd sind ; in derlNähe von Vigo wurden nur 6 Landschneckengefunden, sämmtlich Arten der Gat- tung Helix, — In der Bay von Cascaes , südlich von dem Felsen von Lissabon, wurden 15 Arten mit dem Schleppnetze gefangen. — Ferner werden die Resultate angegeben vom CapSt. Mary an der Südküste von Portugal (84 Arten), vom Port Faro in Algarbien hinter den niedrigen Inseln, welche Cap St. Mary bilden (98 Arten), zwischen Cadix und Cap Trafalgar (73 Arten) , 8 Miles nordwestlich von Cap Trafalgar (54 Arten). — Das Yerzeichniss der Mollusken von Gibraltar enthält 260 Arten; nur wenige Landschnecken leben auf dem Felsen von Gi- braltar, namentlich Helix pisana , virgata , lactea var. hispanica, Buli- mus acutus. — Das Yerzeichniss der Mollusken von Malaga enthält 139 Arten, das von Carlhagena 119, das von der Bay von Algier 172. — Bei Goletta in der INähe von Tunis erhieft der Reisende 10 Arten ; in der Bay von Tunis 18, unter denen 4 lebende und 2 todte Land- schnecken; an der IN'ordoslküste der Insel Zembretta , an der Mündung des Golfs von Tunis l46; an der Südseite der Insel Panlelaria 97; bei Malta 80 Arten. In dem Hafen von Malta sammelte der Verf. 113 Ar- ien; an der Küste von Syracus und Calania 105; in dem Golf von Nea- pel 71 Arten; im Golf von Cagliari 94; bei iMahon 83; bei Conijera , einer der kleinen Balearen 69. Bei den meisten Arten ist angegeben, ob dieExemplare lebend oder todl waren ; ferner ist immer die Länge des Aufenthalts an jedem Orte, die Tiefe, in der das Schleppnetz be- 266 Troschel: Bericht über die Leistungen im Gebiete der nutzt wurde, und die Beschaffenheit des Grundes angegeben. Jeden- falls bilden diese Verzeichnisse einen wichtigen Beitrag zur geogra- phischen Verbreitung der Mollusken. Afrika. — Forbes machte (Report of ihe British Association held at Ipswich 1851. p. 76.) einige Bemerkungen über die Mollusken-Fauna der Azoren und von St. Helena. Einige neue Conchylien von Algier beschrieb A. Mo- rdet Journ. de Conchyl. p. 351. Die Arten, den Gattungen Helix, Glandina, Anodonla und Unio angehörig, sind meist abgebildet, und werden unten namhaft gemacht. In „A narrative of the expedition sent by H. M. G. to Ihe River Niger in 1841 ct. by Allen and Thompson. Lon- don 1848. Vol. II. p. 510. werden an Mollusken 3 Arten Acha- tina, Neritina cafra, Melania laevissima und quadriseriata von Fernando Po, — Galathea radiata vom Niger, und 18 marine Arten genannt. Asien. — Moritz Wagner erklärt in seiner „Reise nach Kolchis und nach den deutschen Colonien jenseits des Kaukasus. Leipzig, 1850." p. 340. die kaspischen Steppen eben so arm an Landconchylien wie den eigenlichen Kauka- sus. Er fand an der taurischen und türkisch - kolchischen Küste 17 Arten, worunter 9 Helix, 4 Bulimus, 3 Clausilia und 1 Cyclostoma. — Ausserdem wurden zwei neue Arten von D. Roth bechrieben. Thomas Hutton lieferte einen Beitrag zur Kenntniss der Land- und Süsswasser-Mollusken von Afghanistan „No- tices of some Land and Freshwater Shells occurring in Af- ghanistan'' (Journal of the Asiatic society of Bengal 1849. p. 649.). Im Ganzen werden 19 Arten beschrieben, und über ihren Fund- ort und Verwandtschaftsverhältnisse nähere Angaben gemacht. Succi- nea putris und Pfeifferi sollen dort vorkommen, sollen wenigstens von den europäischen Formen nicht zu unterscheiden sein. Die neuen Ar- ten sind unten namhaft gemacht. Benson machte im Journal of the asiatic society of Bengal 1849. p. 164. «Notes on the Rev. F. Mason's Paper: on the Shells of the Tenasserim provinces" bekannt. Die Be- merkungen beziehen sich auf die Gattungen Helix, Cyclo- Naturgeschichte der Mollusken während des Jahres 1851. 267 Stoma , Bulimus , Clausula , Vitrina , Helicarion , Achaiina und Pupa, In einem Briefe über die Fortschritte der Naturgeschichte in' Ceylon von Edgar Layard (Annais VII. p. 408.) findet sich auch ein Verzeichniss von Land- und Süsswasser-Con- chylien, welche an der Süd - und Nordküste gesammelt wur- den. Es beseht aus 72 Arten, von denen jedoch vielfach nur die Gattungsnamen angegeben sind. - V. Middendorff erwähnt (Bull, de l'Acad. de St.Pe- tersbourg. IX. p. 110.) , dass ein Theil der Mollusken des nordwestlichen Asiens (ja sogar des südöstlichen Sibiriens bis an die Lena hin) nachweisbar circumpolar sei; ein an- derer stimme vollkommen mit der Molluskenfauna des nörd- lichen Europa's überein , ohne sich bis auf den Norden der neuen Welt zu erstrecken; ein dritter endlich scheine ganz eigenthümlich zu sein. In diesem letzten Antheile dürfen w^ir, sagt der Verf. , die äussersten Vorposten einer eigen- thümlichen Molluskenfauna erkennen, deren Hauptsitz in Cen- tral-Asien zu suchen wäre. Auffallen muss es, dass hier einzelne riesige Formen (z. B. Anodonta herculea) auftreten, welche uns an den gleichen Charakter mehrerer Meeres-Mol- lusken des Berings-Armes vom Polar-Becken erinnern. Den grössten Frösten trotzen im äussersten Norden vorzugsweise sehr dünnschalige Mollusken mit hornigen, nicht aber kalki- gen Gehäusen. Physa hypnorum kommt noch unverkümmert fort bei einem Sommer von nur 6 Wochen Dauer, während sie im Laufe der übrigen I0y2 Monate vollständig vom Eise umschlossen wird. Von A. Th. V. Middendorffs „Reise in den äus- sersten Norden und Osten Sibiriens" ist des zweiten Bandes erster Theil St. Petersburg 1851 erschienen und enthält die wirbellosen Thiere. In ihm reichen die Mollusken, bearbeitet von dem Reisenden selbst, von p. 163 bis 463, und dazu ge- hören die Tafeln VIII— XXX. Es werden hier im Ganzen 101 Arten beschrieben, von denen 60 (37 Schnecken, 23 Muscheln) dem Meere, 32 (11 Muscheln und 21 Schnecken) dem süssen Wasser angehören, und 9 Schnecken auf dem Lande leben. Alle sind mit lateinischen Diagnosen versehen und mehr oder weniger ausfuhrlich beschrieben ; die meisten sind abgebildet. — 268 Troschel: Bericht über die Leistungen im Gebiete der Es folgt hierauf von p. 309— 463 ein Abschnitt: Zoologisch- geogra- phische Folgerungen, zu denen sich die vorstehend aufgezählten Mol- lushen-Arten verwenden lassen. In demselben werden die bereits frü- her (vergl. den Beri(*hl über das Jahr 1849. p. 105 ) gemachten Anga- ben in Betreff der Meeresmoliusken näher begründet. Die Untersuchun- gen sind auch auf die Land - und Süsswassennollusken ausgedehnt. Amerika. — The terrestrial Air-breathing Mollusks of the United States and the adjacent territories of North - America ; described and ilJustraled by Arnos Binney, edited by Au- gust us Gould. VoL L 360p. 8. mit 16 Tafeln; Vol. IL 362p. Boston 1851. VoL IIL wird nur Tafeln enthalten. Da mir dies Werk nur zum Theil zugänglich geworden ist, so ent- nehme ich aus zwei Anzeigen (Silliman Amer. Journ. X!L p. 450. und Journ. de Conchyliologie 1851. p. 322.) Folgendes : Die ganze Ausgabe, 290 Exemplare, ist zur Vertheilung an Freunde bestimmt. Das interessante Werk , welches in zwei Bänden erschienen ist, wurde nach dem Tode des eigentlichen Verf. heraus- gegeben. Der erste Band enthält das Allgemeine, unter andern auch die Anatomie, welche von Joseph Leidy bearbeitet ist. Dieser Ab- schnitt ist der einzige , welcher mir zu Händen gekommen ist. Er enthält auf 16 Tafeln die Anatomie von 3 Limax, 1 Arion, 1 Tebenno- phorus, 1 Vaginulus, 28 Helix, 5 Bulimus, 1 Pupa, l Succinea und 1 Glandina. Hier sind auch die Kiefer von 10 verschiedenen Arten ab- gebildet. Der zweite Band enthält dann die Bescheibung von 134 Ar- ten. Die Abbildungen sollen damals noch nicht erschienen sein. William Stimpson legte der naturforschenden Ge- sellschaft zu Boston Notizen über einige Mollusken vor, die für die Massachusetts -Bay neu sind; unter ihnen finden sich auch einige neue Arten, die unten namhaft gemacht sind (Bo- ston Proceed. IV. p. 12.). Derselbe machte die Beschreibungen einiger neuen Arten von der Nordküste von Neu -England ib. p. 113. be- kannt. Sie sind unten genannt. Gould beschrieb einige Muscheln von Californien , die Major Rieh und Lieutn. Green gesammelt hatten, und von denen einige bisher für identisch mit Arten der Ostküste der ver- einigten Staaten gehalten waren, die sich jedoch bei näherer Vergleichung als verschieden erwiesen haben; sie sind unten genannt (Proceed. Boston soc. IV. p, 87.)- Von dem bereits im Jahrgange 1850 der Zeitschr. für Naturgeschichte der Mollusken während des Jahres 1851. 269 Malakoz. begonnenen Aufsätze Menke's „Conchylien von Mazatlan mit kritischen Anmerkungen" sind im Jahr 1851 zwei Fortsetzungen p. 17. und 33. erschienen, die das Ver- zeichniss bis auf no. 136 führen. Einige darin enthaltene neue Arten sind unten genannt. Von Morelet's „Testacea novissima insulae Cubanae" ist 1851 eine zweite Lieferung erschienen , die mir, wie die erste (s. vorigen Bericht p. 106.) , nicht zugänglich gewor- den ist. Nach einer Anzeige im Journ. de Conchyl. II. p, 229. sind darin 65 neue Arten beschrieben, nämlich: 11 Helix , 7 ßulimus, 2 Acha- tina, 2 (ilandina , 1 Cylindrella , 1 Pupa , 2 Succinea, 4 Planorbis, 4 Physa, 2 Ancylus, 4 Helicina, 7 Cyclostoma, 5 Faludina, 1 Valvata, 4 Melania, l Anodonta, 4 Unio, 1 Cyclas, 1 Cyrenoides, 1 Cyrena. — Von der ersten Lieferung dieses Wcrkchens hat Pfeif- fer in der Zeitschr. f. Malak. p. 118. eine Anzeige gemacht, in welcher er alle 85 dort beschriebene Arten namhaft macht. Die Arten der Heliceen werden meist den Paragraphen sei- ner Monogr. Helic. eingeordnet; einige sind als identisch mit schon früher beschriebenen erkannt worden. Mehrere Beiträge zur Kenntniss der Conchylien Jamaika's erhielten wir durch C. B. Adams in den Annais of the Ly- ceum of natural history of New-York Vol. V. No. 2. 3. Da- selbst findet sich auch p. 103. ein Verzeichniss der Land- schnecken von Jamaika. Es enthält 364 Arten, nämlich: 79 Arten Cyclostoma, 19 Stoastoma, 1 Lucidella, 5 Trochatella, 25 Helicina, 4 Tiuncatella, 22 Geomelania; 41 Cylindrella, 39 Achatina, 6 Spiraxis, 16 Bulimus , 9 Pupa, 4 Succinea, 81 Helix, 6 Proserpina; 7 Melampus. — Daran schliesst sich p. 111. ein Verzeichniss der Süsswassermollusken Jamaika's mit 25 Arten, nämlich: 3 Neritina, 1 Melanopsis, 1 Melania, 2 Valvata, 2 Paludina, 1 AmpuUaria, 8 Planorbis, 2 Ancylus, 2 Physa, 1 Limnaeus, 2 Cyclas. — Verf. offerirt Suiten von 500 Arten und Varietäten zu einem Preise von 100 bis 150 Dollars, um dadurch einen Theil der Kosten seiner beabsich- tigten illustrirten Monographie zu decken. Adams und Chitty bezeichneten ib. p. 100. einige Arten von Landschnecken , die nach der Angabe anderer Schriftsteller in Jamaika vorkommen sollen, die sie aber nicht haben auffinden können, um die Aufmerksamkeit auf 270 Troschel: Bericht über die Leistungen im Gebiete der dieselben zu lenken; auch nennen sie einige Arten, die auf Jamaika leben, denen aber ein anderes Vaterland zugeschrie- ben worden ist. Ein Verzeichniss der von Beau auf der Insel Guade- loupe gesammelten Conchylien ist im Journ. de Conchyl. li. p 422. abgedruckt. Es enthält 158 Arten. Ceplialopoda« Bereits im vorigen Jahresberichte p. 107. ist in der Kürze eines Werkes Erwähnung gethan : „Mollusques medi- terranees observes , decrits , figures et chromolilhographies d'apres nature sur des modeles vivants par J. B. Verany. l. partie , Cephalopodes de la Mediterranee. Genes 1847 — 1851. 4." Das Werk ist ausgezeichnet durch die vortreffli- chen Abbildungen in farbigem Druck , von denen zur ersten Abtheilung 41 Tafeln gehören. Nach einer kurzen Einleitung geht der Verf. sogleich zu der Be- trachtung der einzelnen Familien, Gattungen und Arten über. Bei je- der Art finden sich die Synonyme, eine lateinische Diagnose, eine Be- schreibung mit Angabe der Maasse und genaue Schilderung der Far- ben ; ferner eine Vergleichung mit andern verwandten Arten , eine Schilderung der Lebensweise, und .die Geschichte der Art. Die erste Familie 0 cto p o da enthält die Galtungen: l. Eledone mit 2 Arten (E. Genei Ver. ist wieder zu E. Aldrovandi gezogen) , 2. Octopus mit 11 Arten (^worunter 0. Defilippi , Alderii , Koellikeri neu oder doch vom Verf. aufgestellt) , 3. Argonauta mit 1 Art. — Die zweite Fa- milie D ecapoda umfasst die Gattungen 1. Sepiola mit 1 Art, 2. Ros-' sia mit 2 Arten, 3. Sepia mit 3 Arten, 4. Sepioieulhis mit einer neuen Art S. sicula Rüppell , 5. Omjchotenlhis mit drei Untergattungen , a. 0»ycholeulhis mit 2 Arten (worunter 0. Krohnii Ver. hier zuerst ab- gebildet) , b. Enoploleuthis mit 3 Arten (margaritifera Rüpp. , Veranyi Rüpp., Owenii Ver.), c. Veratiia mit 1 Art (Oclopodoteuthis sicula Krohn), 6. Loligo mit 10 Arten (unter denen L. Berlhelotii, Marmorae, Meneghinii, Alessandrini, Bianconi, aequipoda Rüpp. und Coindetii hier zum ersten Male abgebildet sind, L. Plllae ist ganz neu), 7. Hislioleu- this mit 2 Arten (worunter L. Rüppellii Ver.), 8. Loligopsis mit 3 Ar- ten (unter denen L. vermicularis Rüpp. hier zuerst abgebildet und L. zygaena Ver. neu ist). — Den Beschluss macht eine Schilderung der Heclocotylen ; ihrer Darstellung ist die 41. Tafel gewidmet. Der Verf. weist nach, dass der Hectocotylus von Oclopus ein wirklicher Arm des Cephalopoden ist. Er trägt die männlichen Organe und wird wahr- scheinlich periodisch entwickelt. Von Argonauta und Tromactopus meint Naturgeschichte der Mollusken während des Jahres 1851. 271 er, können die Hectocolylen nicht Arme der Thiere sein , da sie viel kleiner sind, und da nie diesen Cephalopoden ein Arm fehlt. Bei Oclo- pus Carenae fand Verany zuweilen statt des rechten Armes des dritten Paares ein eigenthümliches blasenförniigcs Organ, zuweilen einen gros- sen entwickelten Hectocotylus ; letzterer entwickelt sich also aus der Blase. Verf. scheint hier noch der Ansicht zu sein, dass der Hectoco- tylus sich anstatt des dritten Armes der rechten Seite am weiblichen Exemplare entwickele; er hat jedoch die Kenntniss der Hectocotylen durch die Entdeckung gefördert, dass sie sich nicht aus einem Ei entwickeln , also jedenfalls keine selbslständigen Thiere sind. — Der Verf. behauptet, selbst die Argonaula argo auf der Oberfläche schif- fen gesehen zu haben, und bildet sie sie auch so ab; freilich nicht mit zu Segeln entfalteten Armen , sondern sich derselben wie mächti- ger Ruder bedienend, die sie abwechselnd ins Wasser tauchte und wie- der hervorzog, während sie die andern nie aus dem Wasser zieht. Er sah das Thier gegen Abend bei sehr ruhiger See sich dem Lande nähern, und fing es; es hatte in 12 bis 15 Minuten einen Weg von über 60 Fuss zurückgelegt. Auch Heinrich Müller in Würzburg veröfFentlichte eine Notiz über den Hectocotylus von Argonauta. Er hat das schalenlose Männchen von Argonauta argo gefunden an dem auch die oberen Arme keine Segel bilden. An ihm bildet der dritte Arm der linken Seite einen Sack, in welchem sich der Hecto- cotylus entwickelt. Dieser Sack umschliessl stets einen Hectocotylus, der nach der Seite der Saugnäpfe aufgerollt und mit seiner Basis fest- gewachsen ist. Das Argonauten- Männchen selbst enthält einen sehr entwickelten Hoden, der dieselbe Lage und Structur wie bei den ge- wöhnlichen Octopoden hat , und der Spermatozoiden in verschiedener Entwickelung enthält. Eine Verbindung des Hoden mit dem Hectoco- tylus hat Verf. nicht beobachten können, obgleich er an dem Vorhan- densein einer solchen nicht zweifelt. Er meint, wenn der Same aus den Hoden in den Hectocotylus eingetreten , löse sich der letztere ab, um nun auf dem weiblichen Argonauten zu leben, und ihn zu befruch- ten ; sei also nicht ein selbstständiges Thier , sondern ein eigenthum- lich metamorphosirter Arm des Männchens, der sich jedoch von den Spermatophoren der Cephalopoden durch seine Organisation , Muskeln, Werven, Ganglien, Gefässe , Chromalophoren weit unterscheide. Eine detaillirte Ausführung des Gegenstandes wird versprochen. (Annales des Sciences naturelles 1851. Tome XVL p. 132.). Mörch schrieb (Meddelelscr fra den naturhist. Fore- ning iKjöbenhavn I850.p. 57.) ühQV CranchiamegalopsVvosch. Er kommt zu dem Schlüsse, dass Owenia , wie Prosch später das Subgenus nannte, nicht ein Subgenus von Cranchia bilden kann , son- dern sich an die Gattung Loligopsis als besondere Gattung Owenia 272 T 10 sc hei: Bericlil über die Leislungen im Gebiete der nahe anschiiesst. Die Grunde dafür liegen in Hinsicht auf die äusse- ren Organe in den dicken ihrer ganzen Länge nach mit 4 Reihen Saug- näpfen besetzten Kaugarmen, in der Menge der kleinen Knorpelstreifen an der Bauchseite, und in der etwas verschiedenen Form der Flossen. Von innern Organen werden die gestielte F^orm des Magens und die Gegenwart von Uerzohren an den Kiemenherzen hervorgehoben. Cephalophora. Auf das bereits im vorigen Bericht besprochene Werlc von Maria Emma Gray „Figures of Molluscous Animals , selected fromyarious authors, etched for the use of studenls" muss ich noch einmal zurückkommen, da ich durch die Güte des Herrn Gray jetzt im Besitze desselben bin. üie Verfasserinn hat aus den verschiedensten Werken diejenige Abbildungen , welche die Thiere von Mollusken darstellen , copirl, und in Kupfer geätzt. So setzt dieses Werk in Besitz einer sehr gros- sen Zahl von Abbildungen , die in der Literatur weit zerstreut sind. Das ganze Werk besteht aus vier Bänden. Der erste erschien bereits im Jahre 1842 und enthält 90 Tafeln; der zweite vom Jahr 1850 end- hält 120 Tafeln, der dritte aus demselben Jahre enthält 113 Tafeln. Auf ihnen sind ausschliesslich Thiere aus den Ordnungen der Hetero- poden, Gasteropoden und Fteropoden dargestellt. Der vierte Band end- lich (1850) bringt den Text zu den drei Bänden, bearbeitet von J. E. Gray. Es findet sich hier zuerst p. 1 — 61. eine Erklärung der Abbil- dungen mit Angabe der Werke, aus denen die Abbildungen entlehnt sind; ferner p. G3 — 124. eine systematische Anordnung der Abbildun- gen, in Welcher die Abiheilungen bis zu den Familien herab charakte- risirt sind. Verf. hat hier folgende Eintheilung der Gasteropoden auf- gestellt : Subclassis \. Ctenobrancliiata. Ordo I. Pectinibr anchiala. Subordo 1. Zoophaga. Fam.: Strombidae, Aporrhaidae, Muricidae, Buccinidae, Tricholropidae, Conidae, Volutidae, Cypraeadae, Lamcllariadae. Subordo 2. Phylophaga. Sectio 1. Podophthalma. Fam. : Ampullariadae. Sectio 2. Edriophlhalma. Fam.: Paludinidae, Liltorinidae, Architectomidae , Melaniadae, Kalicidae , Ve- lutinidae, Vermelidae, Capulidae, Calyptradae, Phoridae, Vanicoridae , Valvatidae, Scalaridae. Sectio 3. Iniophthaltna. Fam. : Gaecidae, Trun- catellidae, Pyramidellidae, Acleonidae, Rissoellidae. Ordo II. Scutihr anchiala. Sectio 1. Podophthalma. Fam.: Turbinidae, Liotiadae, Trocliidae, Slomatellidae , Haliotidae, Werilinidae. Sectio. 2. Edriophlhalma. Fam.: Fissurellidae , Dentaliadae, Tecturi- dae, Lepetidae, Gadiniadae, Palellidae^ Chitonidae. Naturgeschichte der Mollusken während des Jahres 1851. 273 Subclassis II. Heterobrancliiata. Ordo III. Ple uro branchiata. Farn.: Philinidae, ßuUinadae, Bullidae , Amplustridae , Aplysiadae , Lophocercidae, Fleurobranchidae, Pterotracheidae, Allantidae, lanthinidae. Ordo IV. Gymnohr anchiata. Farn.: Dorldidae, Tritouiadae, Glaucidac, Phyllidiadae , Diphyllidiadae , Phyllirrhoidae , Placohranchi- dae, Limapontiadae, Sagitladae. Ordo V. P neum oh r anchiata. Subordo I. Inoperculata. Farn.: Arionidae, Helicidae , Veronicellidae, Onchidiadae, Auriculidae, Lym- neadae, Siphonariadae. Subordo 2. Opercnlata. Farn.: Cyclophoridae, Oligyradae, Aciculidae. In eine Kritik dieses Systems einzugehen , würde hier viel zu weit führen. — Zum Schlüsse ist dem Bande des Verf. List of the genera of recent mollusca , wie sie in der Proc. zool. soc. 1847 er- schienen ist, angebunden. — Jedenfalls ist das Werk ein sehr nützli- ches, das dem wissenschaftlichen Studium der Molluskenkunde sehr för- derlich sein wird, und es ist zu wünschen, dass eine versprochene Forlsetzung, die den Zweischalern gewidmet sein wird, bald erschei- nen möge. Unter dem Titel : „Recherches sur Toeil des Mollusques Gasteropodes terrestres et fluviatiles'* hat Charles Lespes in Toulouse eine Abhandlung drucken lassen , welche mir nicht zugänglich geworden ist. Ein Bericht darüber findet sich im Journ. de Conchyl. p. 313. Verf. hat 34 Arten von Schnecken untersucht. Moquin-Tandon hat sich in einer Abhandlung in den Schriften der Academie von Toulouse 1851 mit dem Ge- ruchsorgane der Land- und Flussschnecken beschäftigt; lei- der ist mir dieselbe nocht nicht zugänglich geworden. Aus einer ferneren Mitlheilung „Nouvelles observations sur les Tentacules des Gasteropodes terreslres et fluviatiles bitenla- culees" desselben Verf. im Journ. de^ Conchyl. p. 7. ersehe ich, dass er den Sitz des Geruchssinnes bei den Schnecken mit vier Fühlern in den Endknopf der grossen Fühlhörner verlegt , indem die Nervenanschwellung dieses Knopfes eine Riechwarze und der grosse Fühlernerv der Riechnerv sei. In dem letzterwähnten Aufsatze wird dann bei den Schnek- ken mit zwei Fühlern den F'ühlern die Function desRiechens zugeschrieben, und namentlich erwähnt, dass dieLandschnek- ken ebenfalls in den Fühlern eine Nervenanschwellung be- Archiv f. Natursescb. XVllI. Jahrg. 2. Bd. g 274 .Troschel: Bericht über die Leistungen im Gebiete der sitzen, während bei den Wasserschnecken eine solche fehlt, indem sich hier der Nerv bekanntlich in dem Fühler ver- zweigt. Es wird ferner angegeben , dass die Fühler der Wasserschnecken allgemein mit einem Flimmerepithelium verse- hen seien. Was die Arbeit vonMoquin-Tandon in den Schriften der Acad. Toulouse betrifft, so findet sich darüber im Journ. de Conchyl. p. 152. eine weitere Nachricht. Es hatte M.-T. zweien Arion die grossen Fühler abgeschnitten, in Folge wo- von sie , nach Vernarbung der Wunde riechende Nahrungs- stoffe nicht bemerkten , während sie eine Erdbeere verzehr- ten, die ihnen an den Mund gehalten wurde. Als Beweis für die Ansicht des Verf., dass der Geruchssinn in den Au- gen tragenden Fühlern liege , wird auch die Gattung Testa- cella angeführt, die unterirdisch lebt, und sich von Regen- würmern nährt; sie hat sehr kleine Augen, aber ungeheuere Riechnerven in den grossen Fühlern. Moquin-Tandon sprach sich ferner über die An- hänge des Mantels bei mehreren Flussschnecken aus (Journ. de Conchyl. p. 128). Der Faden, welcher beiValvata rechts am Mantelrande gefunden wird, ist mit Flimmerepithelium ver- sehen, dient dem Verf. zufolge theils zum Schulze der Kie- men, theils um den W^asserstrom zu beschleunigen. Diesel- ben Functionen werden den drei Vorsprüngen am Rande des Mantels bei Paludina vivipara zugeschrieben, welche den drei mit Haaren besetzten Kielen der jungen Schnecken entspre- chen. Während die Embryonen am ganzen Körper ein Flim- merepithelium haben, bleibt es später nur an den Kiemen, den Tentakeln (Geruchsorganen) , und den eben erwähnten Man- telanhängen übrig. Saint-Simon beschäftigte sich mit der Beschaffen- heit der Nieren bei einer grossen Zahl von Land- und Süss- wasserschnecken. Er nennt das Organ „glande praecordiale", und setzt noch andere Functionen ausser der Blutreinigung voraus (Journ. de Conchyl. p. 342.). Recluz lieferte im Journ. de Conchyl. p. 88— 102. ei- nen terminologischen Artikel über die Spira der Schnecken. — Desgleichen ib. p. 304— 313. über die Mündung. Petit de la Saussaye Hess einige Landschnecken als Typen Naturgesehichle der Mollusken während des Jahres 1851. 275 neuerlich aufgestellter, und in den Sammlungen noch wenig verbreite- ter Gattungen im Journ. de Conchyl. p, 79. abbilden, so: Geomelania Jamaicensis, Stoastoma pisum , Trockatella Tanhervillei und Lucidella areola. Heteropocla. In einem im Auszüge mitgetheilten Briefe von Huxley an^Milne Edwards (Annales des sciences nat. Tome XIV. p. 193.) beschreibt Verf. den Blutlauf bei Firola und Atlanta. Bei ersterer Gattung ist wegen völliger Durchsichtigkeit der Blutlauf sehr gut zu beobachten. Vom Herzen, das am hinlern Kör- perende liegt, entspringt eine Aorta, die sogleich einen Ast zum Nu- cleus abgiebt, und dann sich nach vorn wendet und verschiedene Krüm- mungen auf dem Darm macht. An den unteren Schlundganglien ange- langt, entspringt von ihr eine Fussarterie, die in die ßauchflosse hin- absteigt und dort plötzlich mit einer OefTnung endigt. Bevor sie in die Bauchflosse oder den Fuss dringt, giebt sie einen Zweig nach dem hintern Theile des Thiers ab. Nach dem Abgange der Fussarterie wen- det sich die Aorle nach vorn und endigt in der Mundraasse. Venen ejiListiren nicht. Verf. konnte die Blutkügelchen verfolgen, wie sie aus der Fussarterie in die Substanz des Fusses eindrangen, und auch aus der Mundmasse in die grosse Eingeweide-Höhle eintraten ; von dieser Höhle aus kehrten sie langsam in die Vorkammer des Herzens zu- rück. (Von der Athmung ist nichts gesagt, aach nicht von dem weite- ren Verlaufe der zum Nucleus tretenden Arterie; es lässt sich vermu- then, dass hier eine Athmung stattfindet). — Bei Atlanta soll der Cir- culalionsapparat sehr ähnlich sein, nur dass die Fussarterie sich in drei unverzweigte Aeste theilt, von denen einer nach hinten, der zweite an den Saugnapf, der dritte nach vorn sich begiebt; alle drei endi- gen in einer Oeffnung. Die Untersuchungen sind an Bord des Schiffs Baltlesnake in den Gewässern von Neuholland und Keu-Guinea ange- stellt ; die Arten, auf welche sie sich beziehen, sind nicht genannt L e y d i g veröffentlichte „Anatomische Bemerkungen über Carinaria , Firola und Amphicora in Siebold und Kölliker Zeitschr. III. p. 325. Von Carinaria raediterranea werden hier die Hautnerven beschrie- ben und abgebildet, ebenso der feinere Bau des Gehörorganes mit sei- nem runden Otolithen und den Wimperbüscheln. Das Gehörorgan von Firola corata ist dem sehr ähnlich u. s. w. Oasteropoda« „Bidrag lil Pectinibranchiernes Udviklingshistorie af J. Koren og D. C. Daniels sen. Bergen 1851. 8. 40 Seiten 276 Troschel: Bericht über die Leistungen im Gebiete der und 4. Tafeln.« Die Verf. haben die Entwickelungsgeschichte \on Buccinum undatum und Purpura lapillus beobachtet. Die Kapseln von Bucc. undatum enthalten sehr viele Eier ; die- selben vereinigen sich zu Gruppen und aus jeder Gruppe wird ein Thier , so dass die Zahl der Individuen sehr ge- ring ist zur Zahl der darin enthaltenen Eier. Bei Purpura ist es abenso. Bei Buccinum fehlt eine Furchung des Dot- ters, bei Purpura findet eine unregelmässige Furchung statt , und die gefurchten Dotter vereinigen sich zu Gruppen. In jeder Kapsel von Purpura lapillus findet sich beständig ein Embryo , der sich aus einem einzigen Ei entwickelt , aber dieser kommt niemals zu einer vollständigen Entwicklung. Pulmonata operculata. Aciculacea. Aus dieser Familie sind neue Arten Geomela- nia HiUiana und pyramidala durcli Adams (Lyceum New - York V. p. 83.) aufgestellt, sie leben auf Jamaica. Cyciostomacea. P f ei f fer stellte in der Zeitschr. für Malakoz. p. 129. sämmtliche Arten und Gattungen der Cyclo- stomaceen zusammen, wobei die Gattungen charakterisirt wurden. Er vertheilte die ihm bekannten 465 Arten in 29 Gattungen. Die Gattung Cyclostoma in weiterem Sinne hat reichen Zuwachs an neuen Arten erhallen. Adams stellte im Lyc. New-York V. p. 53. von Jamaica auf: C. sagitliferum , lamellosum und simulans; beschrieb auch daselbst einige Varietäten von C. fimbriatum. Er gab ferner (ib. p 56.) eine Analyse der Gruppe der Gattung Cyclostoma, deren Typus C. jamaicense Chem. ist (Cyclotus) ; nach 20 Exemplaren seiner Samm- lung, die er beschrieb, unterschied er folgende Arten : C. corrugalum Sow!, jugosum, pallescens, varians, seminudum, Jamaicense Chemn. und crassum; sie sind sämmUch von Jamaica. — Ausser einigen Varietäten ■ beschrieb derselbe ib. p. 77. wiederum neue Arten von Jamaica: C. Moussonianum , Campbelli , Chevalieri, Yallanense, sericinvm, Tappa- nianum, perpallidum, dubiosum. - Philip pi beschrieb zwei neue Ar- ten C. euomphalum und Thoreyanum , letzlere aus ßolivia Zeitschr. f. Malak. p. 30. — Auch eine Ueihe Asiatischer Arten wurde aufgeslellt. So c' halophilum Benson (Annais VII. p. 265.) von Ceylon. - Der- selbe stellte ib. VIII. p. 184. vierzehn neue Arien dieser Galtung aus Ostindien auf: C. Pearsoni vom Khasya- Gebirge, Jerdoni vom Kilger- rhie^^ebirge, Aurora vom Himalaya, Canlori von der Insel Penang, por- phyrilicum von Ostindien, constriclum vom Himalaya, filocinctum vom Nilgerrhiegebirge , sarrüum vom Garogebirge , coeloconus vom Nilger- Naturgeschichte der Mollusken während des Jahres 1851. 277 rhiegebirge, cuspidalum und Trochlea ebendaher, aratum von Nord-Cir- cars in Ostindien , ravidum vom Nilgerrhiegebirge , phaenotopicum vom liimalaya. Der Verf. fügte hier geographische Bemerkungen über viele Arien der Gattung hinzu. — C. Apiae Red uz (Journ. de Conchyl. p. 2l3.) von der Apia-Bai an der Insel Opolu. — C. Guildingianum Pfeiffer Zeitschr. f. Malak. p. 28. Cyclosloma Binneyanum Pfr. ist nach Adams dessen C. puU chrius (Lyc. New- York V. p. 45.). Benson sagte in einer Note (Annais p. 265), dass Äulopoma Hofmeisteri stumpfe, kurze und schwarze Tentakeln besitze, und dass die Augen am Grunde derselben liegend, vorn schwarz, hinten weiss seien. Pfeiffer gab in der Zeitschr. f. Malak. p. 1. eine Uebersicht der Gattung Plerocyclos Benson; er zählt hier 11 Arten auf, indem er meine Gattung Myxostoma mit Plerocyclos vereinigt. Indem Benson zwei neue Arten der Gattung Plerocyclos be- schreibt, deren eine Pt. Blandi auf der Insel Pulo Susson, die andere Troscheli auf Ceylon lebt, die auch im Umriss abgebildet sind, erwähnt er elf ihm bekannte Arten dieser Gattung (Annais VIII. p 195.}. Pt. Troscheli gehört, wie Verf. angiebt, zu meiner Gattung Myxostoma, die ich noch immer für wohlberechligt halte , obgleich sie von Pfeiffer nicht anerkannt worden ist. — Ib. p. 450. beschrieb Benson wiederum eine neue Art Pt. nanus vom Nilgerrhiegebirge. — Pt. Charbonnieri Recluz (Journ. de Conch. p. 214.) von ßorneo. Eine neue Pupina bilinguis beschrieb Pfeiffer Proc. zool. soc. May 1850., Annais VII. p. 492. ; sie lebt in Ost-Australien. Helicinacea* Stoastoma Vilkinsoniae , Tappanianum, Hol~ landianum, Moricandianum, Petitianum und Anthonianum \d di ms (Ly- ceum New- York V. p. 64.) von Jamaica — St. Philippianum und ^^^as- siiianum \ da ms ib.p.82. Helicina nobilis, hirsuta , consanguinea , microstoma sind neue Arten von Ada ras (Lyceum New-York V. p. 49.) von Jamaica. — H. inlusplicata unbekannten Vaterlandes , und H. diaphana von Honduras beschrieb Pfeiffer Proc. zool. soc. May 1850.; Annais VII. p. 492. — H. Moquiniana Recluz (Journ. de Couchyl. p. 212.) von den Sa- lomonsinseln. In Pfeiffer's Anzeige von Morelet's Testacea novissima etc. Zeitschr. f. Malak. p. 118, wird die Synonyraie einiger Arten von He- licina berichtigt. H. trossula soll nicht von H. flavida Menke zu un- terscheiden sein, H. coccinostoma ist = Oweniana Pfr , H. purpnreo- flava = amoena Pfr. , //. ruslicella = unidentala Pfr. , pannucea = alata Menke. .Ampullariacea* De Saulcy hat die Lebensweise von Ampullaria effusa geschildert, deren er viele in der Gefangenschaft be- pbachlete Er fütterte sie mit ßrod, Fleisch oder Pflanzen. Die Luft io 278 Troschel: Bericht über die Leistungen im Gebiete der ihrer Afhemhöhle benutzen sie um im Wasser zu steigen oder sich zu senken. Eine Begattung sah Verf. nicht. Das Zerfressensein der Spira will S. dadurch erklären , dass die verschiedenen Exemplare einander annagen, um sich den nölhigen Kalk zu verschaffen, eine Erklärung, die mir wenig treffend scheint, da im Freien das Zerfressene der Scha- len ebensogut gefunden wird , wie in der Gefangenschaft (Journ. de Conchyl. p. 132.). In Küster's Ausgabe von Martini-Chemnitz Conchylienkabinet hat Philippi die Bearbeitung der Gattung Ampullaria übernommen. Da- selbst finden sich als neue Arten : A. pomum Ph. , impertia Ph. von Brasilien , retusa v. Olfers von Guiana und Brasilien , pyrum Ph. von Brasilien, cingulata Ph., Wernei Ph. aus dem weissen Nil, colmnbiensis Sow., balteala Ph. — Ausserdem sind als neue Arten beschrieben : A inops Morel et Rev. et mag. de Zoologie 1851. p. 220. von Mada- gaskar. — A. pycmaea Recluz (Journ. de Conchyl. p. 216.) aus den Bächen der Insel Elephanta, Bombay. — A. Balenoidea Gould ist Jouro. de Conchyl. p. 267. pl. 7. fig. 8. abgebildet worden. Ctenobranchiata, Taenioglossala. Potamopliila« Vahata inconspicua Adams (Lyceum New- York V. p. 47.) von Jamaica. A. Schmidt nimmt (Verh. d. naturhist. Vereins der Rheinlande und Weslphalens 1851. p. 332.) die Gattungen Paludina Lam., Bythinia Gray und Paludinella Rossm. an, theilt aber letztere wieder in drei Un- terabtheilungen: Litho glyphus Pf. Gehäuse eiförmig-konisch, Mün- dung schräg, Mündungswand mit einer Schwiele belegt; Paludi- nella Rossm. s. Str. Gehäuse abgestumpft eiförmig, Mündung senkrecht (P. viridis); S ubulina A. Schmidt Gehäuse thurm- bis pfriem- förmig, Mündung senkrecht (Typus P. acuta Drap. , dahin thermalisMke, balthica Nilss., minutissima Schm.). Moquin-Tandon hat sich veranlasst gesehen, die Verschie- denheit der Gattungen Paludina und Bithinia zu prüfen (Journ. de Con- chyl. p. 237. Er fügte den bekannten Unterschieden noch hinzu, dass Paludina 2 seitliche Kiefer besitze, die Bithinia fehlen ; und dass letz- tere Gattung einen knorpligen Krystallstiel im Magen vor Paludina vor- aushabe. Die Kiefer sollen bis 4 Millim. gross sein , was jedenfalls auf einem Irrthume beruht ; ich habe sie immer nur mikroskopisch klein und aus feinsten Schüppchen zusammengesetzt gefunden, sie auch so in diesem Archiv 1836. I. p. 271. beschrieben. Eine neue Art Paludina parvula beschrieb Hut ton Afghani- stan 1. c. Gould stellte in Boston Proceed. III. p. 360. folgende 16 neue Arten von Melania auf: M. nuchola, dema, abbreviata, inornala, pul- Naturgeschichte der Mollusken während des Jahres 1851. 279 chella, tracta, bicolorata, brevispiray coracina, elata, napella^ cuspidalay inemta, plebejus, succinulala, robulina, sämmtlich aus Nordamerika, — M. amoena Morel et von Madagaskar (Rev. et mag. de Zoologie 1851. p. 220. ; Jüurn, de Conchyl. p. 192.). Diese Art wurde am letztge- nannten Orte mit zwei andern neuen Arten iV. nigrita von Ga- ben, und veruculum von den Schifferinseln abgebildet. — M. Zangue- barensis Petit Jouro. de Conchyl. p. 263. pl. 7. fig. 1. von Zanzibar. — Philip pi beschrieb Zeitschr. f. Malak. p. 81. M. betone, divisay humilis , Bensoni von der Insel Lie\\-]i\c\y, Hohenackeri von Surinam, pugioniformis. Truucatellacea« Wegen des Zweifels aber die systemati- sche Stellung betrachten wir die Gattung hier als besondere Familie. Aus ihr ist eine neue Art Tr. modesta Adams (Lyceum New- York V. p. 48.) von Jamaica beschrieben. Aus Truncatella ventricosa Sow. , welche Art schon Pfeiffer mit einem Zweifel zu der Gattung Truncatella zog, bildet nunmelir Ben- son eine neue Galtung, die er Tomichia nennt. Er charakterisirt sie folgendermassen : Tesla perlorala, spira elongala , anfraclibus sub- senis, apice plerumpue truncato; aperlura oblique elliptico-ovali , ver- ticali , peristomate duplicato vel triplicalo, continuo, margine sinistro expanso, reflexiusculo , leviter emarginato, epidermide olivacea. Das Thier hat eine lange Schnauze, zwei massige stumpfe Tentakeln, die Augen hinten neben ihrem oberen Grunde; der Fuss ist kurz, vorn jederseits gelappt; der Deckel hornig, subspiral mit schnell wachsenden Windungen und subbasalem links gelegenen Nucleus. Die Art T. ven~ tricosa lebt bekanntlich in Südafrika (Annais VII. p. 377.). liitorinacea. Litorina Cecillei Philippi Zeitschr. f. Ma- lak. p. 78. von der Insel Liew-Kiew. Zwei neue Arten der Gattung Risella , R. grisea und fimbriaia stellte Philippi Zeilschr. f. Malak. p. 31. auf. Bei dieser Gelegen- heit bemerkt derselbe, dass seine Galtung Bembicium mit der älteren Gray'schen Gattung Risella identisch sei. — Ebenda p. 39. fügte Phi- lippi R. flavescens und plicaltäa von der Insel Norfolk hinzu. Von der Gattung Modulus Gray zählte Arthur Adams (Proc. zool.soc.July 1850. ; Annais VIII. p. 498.) die ihm bekannten Arten auf, und setzte die Gattung in die Familie Litlorinidae. Verf. führt 7 Ar- ten an , M. leuticularis Chemn., teclum Gmel,, carchedonicus Lam., ci~ daris Reeve und drei neue cerodes von Wossambique, diiplicatus ohne Angabe des Fundorts, obliquus aus dem rothen Meere. Rissoa eburnea, multilineata, cxarala sind neue Arten vonStim- pson (Boston Proceed. IV. p. 14.). Hier wird Cingula arenaria Migh. Rissoa Mighelsii genannt, und Cingula semicostata erhält den Namen ßts- soa pelagica. -— R, pupoidea Stimpson von Süd-Carolina (ib. p. 114.). — R. umbüicala von China Philippi. Zeitschr, für Malak. p. 93. 280 Troschel: Bericht über die Leistungen im Gebiete der Rissoina erythraea Philippi aus dem rothen Meer, Zeitschr. f. Naiak.p. 93. For bes bemerlite (Report of Ihe British Association held atlpswich 1851. p. 77.), dass unter der Sammlung, welche Macgillivray wäh- rend der Reise des Schiffs Ratllesnake gemacht hat, eine neue Schnecke sei, die nach Art von Janthina schwimmt, aber nach Schale, Thier und Deckel mit JefFreysia verwandt sei. Er nennt die Gattung Macgil- litraya. Turrilella acicula und areolata Slimpson Boston Proceed. IV.p.15. Eine neue Art der Gattung Eglisia von Japan stellte Arthur Adams (Proc. zool.soc.July 1850; Annais VIII. p. 499.) auf, und nannte sie E. Cumingii. Xenoplioracea« Xenophorus helvaceus Philippi Zeitschr. für Malak. p. 44. von China. Pyramidellacea« Gwyn Jeffreys bemerkte (Annais VII. p.27.), dass die von Clark beschriebene Chemnilzia Gulsonae (vergl. den vorigen Bericht p. 114,) nicht zur Gattung Chemnitzia gehöre. Joshua AI der weist ebenda p. 193. die Behauptung des Clark zurück, dass seine Gattung Jeffretjsia nicht von Chemnilzia verschieden sei, indem er nachweist, dass sowohl in der Schale, als im Deckel, und in der Organisation des Thieres grosse Differenzen vorhanden seien. Jeffreysia gehörte in die Familie der Littoriniden, während Chemnitzia zu den Pyramidelliden zu zählen sei. Bei Gelegenheit, wo Clark das Thier von Rissoa opalina, die er für eine Chemnitzia erklärt, beschreibt (Annais VII. p.292.), verthei- digt er seine Ansicht in Betreff der Jeffreysia. Dasselbe geschieht wiederum ib. p. 380., indem er Philippi und Loven citirt, anstatt die Natur selbst zu fragen, ob die Thiere einen zurückziehbaren Rüssel haben oder nicht, u. s. w. Hier wird die Zahl der Arten verringert; indem der Verf. nur 28 wahre Arten annimmt, wogegen er 21 Arten als Synonyme zu anderen zieht. Weiler führen AI der und Gwyn Jeffreys diese Streitfrage. , Ersferer sucht die Auffassung Clark's durch dieselben Stellen zu wie- derlegen, welche von ihm citirt wurden (ib. p. 460.); letzterer liefert auf einer Tafel (Annais VII. pl.IV.) die Abbildungen der Apices meh- rerer Arten von Odostomia , Rissoa und Jeffreysia , um nachzuweisen, dass bei letzterer Galtung der Apex nicht verdreht, sondern einfach ge- wunden sei; dies halte Clark behauptet. Der Zusammenziehung der Arten, welche Clark vorgenommen halte, stimmt Verf. nicht bei. Schliess- lich fügt er die Fundorte einiger Arten von Odostomia hinzu. Endlich spricht sich Barlee ib. p. 482. für die Selbstständigkeit von Odoslomia truncaltila Jeff, und Eulimella affinis Phil, aus , die Clark nicht anerkennen wollte. Naturgeschichte der Mollusken während des Jahres 1851. 281 Im achten Bande p. 108. derselben vortrefflichen Zeitschrift be- schrieb Clark die Thiere mehrerer Chemnitzien nämlich von Ch. Gul- sonae, Sandvicensis , dccussata, elegantissima und pusilla. An neuen Arten finden sich : Chemnilzia modesta Stirn pson Bo- ston Proceed. IV. p. 16. Ebenda wird Turritella interrupla Totten als Ch. inlerrvpta und Odostomia seminuda Adams als Ch. seminuda an- geführt. — Ch. dealbala und mcea St im p son (ib. p. 114.) ersterevon Boston Harbor, letztere bei Grand Alanau. — Ch. spirala Siimps ob (ib. p. 115.) von Nord-Carolina. — Ch. Barleei C\ark (Annais. VII. p.l29.) von den Shetlands- Inseln. Odostomia sicula Philip pi Zeitschr. f. Malak. p. 88. von Sici- lien. — Ebenda wird Pyramidella pusilla Pfeiffer von Philipp! als 0. pusilla charaklerisirt. Eulima conoidea von Nord- und Süd- Carolina und E. oleacea aus Bazzard's-Bay beschrieb Gould (Boston Proceed. IV. p. 115.). In einer Notiz über die Gattung Stilifer Brod. (Journ. de Con- chyl. p. 25.) erklärt Petit de la Saussaye diese Galtung für para- sitisch , indem sie bald in Muscheln , bald zwischen den Aesten der Madreporen, bald an den Armen der Astcrien oder zwischen den Sta- cheln der Seeigel leben. Zu den vier bekannten Arten (Helix corallina Chemn., Styl subulatus, astericola, Turtoni Brod.) beschreibt Verf. eine fünfte St. Miltrei aus dem indischen Ocean, die auch (pl. 2. f. 8. 9.) ab- gebildet ist. ^'aticacea* v. M id d en d 0 r f f beschrieb (Reise p. 211.) die sonderbaren Einester von Natica clausa oder pallida : sie liegen dem Boden in Gestalt runder Trichter auf, deren Durch- messer 50—60 Mill. beträgt; er ist aus einem Bande san- dig-lehmigen Teiges von IMill. Dicke gebildet, welches sich spiralig 172 bis 2'/2mal im Kreise zusammenwindet. Im fri- schen Zustande ist es sehr elastisch, trocken sehr brüchig. Auf dem Bauche bemerkt man kuglige Zellenhöhlungen, 7 bis 8 auf jedem Radius. Im Ganzen enthält ein Einest min- densten 300 Zellenhöhlungen , in deren jeder ein Ei ruht. Beim Auskriechen durchbrechen die- Thierchen die innere dünnere Wandung. Recluz sichtete (Journ. de Conchyl. p.251.) die Syuonymie von Natica canrena L., indem er zeigte, dass Lamarck's N. cnnrena eine andere Art sei, die JV. fasciata Favart d'Herb. heissen müsse. Neue Arten sind: Natica Kingii Forbes und Hanley British Mollusca lll. p.343. Fig. J. 2. — N. candidissima Recluz Journ. de Conchyl. p. 87. von Bahia. — Ferner ebenda p. 194 von demselben: JV. albula (Valvala albula Rumph) von Aniboina, Bernhardi von Mexico?, 282 Troßchel: Bericht über die Leistungen im Gebiete der Draparnaudii ebendaher?, opaca von Bourhon? effusa Sow. Var. , pal~ lium von Pulo-Pinang; mehrere von ihnen sind abgebildet. — End- lich von Philipp i Zeitschr. f. Malak. p. 45. : A^ D unker i ^ Pfeifferi von den Antillen , Menkeana von Portorico , lynx von Mangalore in Vorderindien, pardalis, galactites von China, gilva ebendaher, venu~ slulUf Antoni von China, citrina. Nach einer ausführlichen historischen Einleitung über die Gatlung- Sigaretiis , die er mit Recht als besondere Gat- tung von Natica trennt, und beide Gattungen zu einer Familie vereinigt, die er Cryptostomidae nennt, lieferte Recluz im Journ. de Conchyl. p. 163. ein Verzeichniss der bekannten Ar- ten dieser Gattung. Dasselbe enthält 44 Arten, von denen 23 lebend sind. Auf Asien mit den Inseln kommen davon 11, auf Amerika 7, auf Afrika 3, auf Europa 2. Verf. theilt die Gattung folgendermassen in Gruppen: 1. Papilläres, Mündung höher als breit, Nabel offen, Spira vorsprin- gend (8 Arten). 2. Cymbiformes, Mündung rundlich, Spira kurz. a. Nabel offen (3 A.). b. Nabel geschlossen (4 Ä.). 3. Auriformes, Mündung länger als hoch, Nabel verdeckt, Spira sehr flach, a. Schale ovalkreisförmig (3 A.) b. Schale länglich , und dann convex (8 A.) , niedrig (5 A.), oder flach (9 A.). Ausserdem sind noch 4 Arten als dem Verf. unbekannt hinzugefügt. Darauf werden ebenda als neue Arten beschrieben und abgebil- det: S. lacteus von Amboina?, sinualus aus dem rothen Meer, bifa~ sciatus von St. Thomas, Afrika. Velutina spongiosa v. Middendorff (Bull, de Petersbourg IX. p. 108.) von Kamtschatka. 44. Millim. Calyptraeacea» Neue Arten : Crepidula neritoides Recluz (Journ. de Conchyl. p.205.) von Neuholland. — Cr. striolala Menke Zeitschr. f. Malak. p. 35. von Mazatlan. — C. atra und solida Phi- lipp! ib. p. 69. Calyptraea vestila Philippi ib. p. 65. Mit dem Namen Pilidium bezeichnet v. Middendorff in sei- ner Reise II. p.214 und TafefXVII. Pig.4— 11, eine neue Schnecken- galtung, obgleich dieser Name schon von Forbes und Hanley als Gat- tungsname angewendet worden ist (vergl. den Bericht über das Jahr 1849. p. 122.) Die Schale ist dünn, fast häutig, biegsam, mützenförmig Das Thier füllt die Schale aus; die Augen stehen auf kleinen Vor- sprüngen an der Basis der Fühler; hinler dem Kopfe liegt der Eingang in die Kiemenhöhle ; die Kieme besieht aus einer Reihe dreieckiger Blättchen, lieber die systematische Stellung dieser Gattung spricht rieh Verf. nicht aus, er vergleicht sie mit Paleüa, Capulus, Velutina Naturgeschichte der Mollusken während des Jahres 1851. 283 und Hipponyx; die meiste Verwandtschaft scheint sie mit der letzteren zu haben. Die Art P. commodum lebt im Ochotskischen Meere. Coecacea- William Stimpson beschrieb drei neue Arten der Gattung Coecum, die bisher an den amerikanischen Küsten noch nicht vertreten war: C. nitidum und Floridanum von Florida, pulchel- lum von Buzzard's Bay (Doston Proceed. IV. p. 112.). ,„ Ceritliiaceä« Cerithium {Potamides) Charbonnieri Petit von Borneo (Journ. de Conchyl. p. 264. pl. 7. fig. 7.) und C. Billeheusli Petit (ib. p. 265. pl. 7. fig. 3.) ohne Angabe des Vaterlandes. — C. nebulosum von der Insel Liew-Kiew, glabratum von Keuholland, pumt- lum, spadiceum von Yukalan sind neue Arten, welche Philippi Zeil- schr. f. Malak. p. 66, aufstellte. Planaxis striatulus und incisus Philippi ib. p. 91. Korbes und Hanley gründeten in ihrer Hist. of Brit. Mollusca eine neue Gattung auf Murex tubercularis Mont. (Cerithium tubercu' lare), und stellten dieselbe vorläufig in die Nähe von Cancellaria : Cß- rithi op sis n. g. Schale ganz wie bei Cerithium. Deckel hornig mit concentrischen Elementen, Nucleus terminal. Thiere ganz verschieden; Kopf ziemlich breit und kurz mit zwei stumpf- pfriemförmigen Tenta- keln, schwach verdickt an ihrem Grunde, Augen in der Mitte an ihrem Ursprünge. Mund unterhalb , mit einem rückziehbaren Rüssel ; Zunge ähnlich wie hei Trichotropis. Mantel nicht zurückgeschlagen, mit ei- ner rudimentären Siphonalfalle. Fuss länglich, vorn fast quadrat, hin- ten~slun)pf, unten in halber Länge mit einer Grube; der deckeltragende Anhang entwickelt. Pirena sinuosa Philippi Zeitschr. f. Malak. p. 91. von Mada- gaskar. üeber das Thier der Gattung Trichotropis theilte Petit dela Saussaye in seinem Journ. de Conchyl. p. 17. einige Angaben mit, welche Souleyet aus einer Untersuchung vom Tr. dolium n. sp. ge- wonnen halte. Es hat am dicken Kopfe eine lange Schnauze, die am Ende gekrümmt, und oben der Länge nach mit einer tiefen Furche versehen ist; die Augen aussen an der Mitte der fadenförmigen Füh- ler; am Grunde des rechten Fühlers findet sich ein ziemlich voluminö- ser Penis; zwei sehr ungleiche Kiemen in" der Kiemenhöhle. (Nach diesen Angaben ist es mir wahrscheinlich, dass die Gattung nicht in die Nähe von Buccinum und Purpura gehört, sondern zu den Taenioglos- sen, und wohl in die Familie der Cerilhiaceen). — Bei dieser Gelegen- heit beschrieb Petit zwei neue Arten T. dolium von Norwegen, und T. Blainvilleanus vermutblich von den Mariannen. Auch wird hier ein Verzeichniss der 10 bekannten Arten hinzugefügt. — Ib. p. 260. stellte Petit wieder eine neue Art T. Dortt^wyan«?» aus dem stillen Ocean auf. 284 T rose hei: Bericht über die Leistungen im Gebiete der Toxoglossata. Pleurotomacea* Neue Arien. Pleurotoma cerinum Gou\ 6 (Boston Proceed. IV. p. 115.) von Buzzard's-Bay. — PI. Saulcydianum und Lelieurii Recluz (Journ. de Conchyl. p. 209.) beide vom Sene- gal. — PL Melchersi Menke Zeilschr. f. Malak. p.20. von Mazallan. — PL nivea von der Insel Formosa und vestalis V hiWppi ib. p. 92. Mangelia ruhella fiould (Boston Proceed. IV. p. 115.) von Ca- rolina. — M. tniliutn Philippi Zeitschr. f. Malak. p. 79. Forbes und Hanley theilten die Gattung Mangelia in zwei Abtheilungen, je nachdem sie einen Deckel besitzen (Bela), oder nicht {Mangelia) , bemerkten jedoch, dass es unmöglich sei , aus der blossen Schale zu schliessen, ob ein Deckel vorhanden sei. (Hist. of brit. Mul- lusca III. p. 449.). Proboscidea. In einem Aufsätze „On the Muricidae" in den Annais VII. p. 108. geht William Clark von der falschen Be- hauptung, die er auf eine sorgfällige Untersuchung aller Gal- tungen (from a sedulous examinalion of Ihe animals of all the genera p. 109.) gestülzt angiebt , aus, dass die Murici- den, namentlich die Gattungen Murex, Buccinum, Fusus, Pleu- rotoma, Purpura, Nassa,Tricholropis und Cerithiopsis in ana- tomischer Beziehung völlig übereinstimmen, und daher keine generische Berechtigung halten; sie seien nur durch unbe- deutende conchyliologische Verschiedenheiten zu trennen. Es ist ja jetzt allgemein bekannt, dass diese Gattungen nicht ein- mal in einer Familie bei einander bleiben können; man denke nur an die Mundlheile. Wenn also Verf. sich bemüht , die durch diese Vereinigung zahlreichen Arten der leichteren Be- stimmung wegen in 7 Sectionen zu bringen, die doch eben auch nur auf conchyliologischen Differenzen beruhen, so hat er gev/iss nichts Besseres an die Stelle der wenigstens zum Theil guten Gattungen gesetzt, die nur dadurch noch an Be- stimmtheit und Bestimmbarkeit 'gewinnen können, dass man durch anatomische Untersuchung geleitet auf noch mehr con- chyliologische Charaktere aufmerksam wird, um die Gallun- gen noch enger zu begrenzen , und also ihre Zahl zu ver- mehren. Olivacea. Oliva Melchersi Menke Zeitschr. f. Malak. p. 24, von Mazatlan ist als neue Art beschrieben. Naturgeschichte der Mollusken während des Jahres 1851. 285 Volittacea. Pelit de la Saussaye machte (Journ. de Conchyl. p. 38.) auf die verschiedenen Angaben über das Thier von MargineUa aufmerksam, ^vie sie von Adanson und Deshayes herstam- men, und fügt nach Souleyet hinzu, dass das Thier von M. quinque- plicala wiederuni abweiche: es hat einen sehr grossen Fuss, der oben statt des Deckels einen Fleischlappen trägt; der Mantel schlägt sich um die Schale. Der Kopf trägt zwei Fühler und ist ganz ohneAugeo; hinter dem rechten Fühler findet sich ein ziemlich voluminöser Penis. Verf. ist ungewiss, ob er die Gruppen der Gattung, nämlich die Arten mit vorstehender Spira, die mit verdeckler Spira, und die, welche man als Gattung Erato getrennt hat, als Abtheilungen von generischem Werlhe betrachten soll, erst die Kenntniss der Thiere müsse darüber entscheiden ; auch die Gattung Volvaria lässt er vorläufig bestehen, be- schränkt sie aber auf die langstreckigen, cylindrischen Arten mit dün- nem und scharfem Labrum. Hierauf beschreibt er einige neue Arten Jtf. Poucheti von "VVesl- afi'ica, M. Saulcyana von Brasilien, M. micans aus dem rothen Meere, M. Terveriana von der Insel Socotora am Eingange ins rothe Meer, M. GuiUaini aus dem rothen Meere, M. carneola ohne Angabe des Vater- landes. Schliesslich lieferte der Verf. ein Verzeichniss der lebenden und fossilen Marginellen, welches 155 Arten enthält. MargineUa gracilis Adams (Lyceum New - York V. p. 46.) von Jamaica ist schon in dem eben erwähnten Verzeichnisse von Petit ent- halten. — M. Hainesi Petit Journ. de Conchyl. p. 260. pl.8. lig. 5. 6. wahrscheinlich aus dem Indischen Ocean. Milra Hamillei Petit Journ. de Conchyl. p. 259. pl. 7. fig. 9. von den Cap- Verdischen Inseln. — M. eburnea von den Marquesas, helvacea von China und pusio sind neue Arien von Philippi Zeitschr. f. Malak. p. 84. Canalifera. Als neue Arten sind beschrieben: Columbella dissimilis Stimpson (Boston Proc. IV. p. 114.) aus der Fundy-lJay. — C. crossiana Recluz von Neapel (Journ. de Conchyl. p. 257.). Turbinella caledonica Petit von Neu- Caledonien (Journ. de Conchyl. II. p. 367.). Aus einer Gruppe der Gattung Fusu§ , die sich durch massige Grösse, Glätte , scharfen Wundrand und kurzen Kanal auszeichnet, be- schrieb Petit de la Saussaye (Journ. de Conchyl. p. 73.) mehrere neue Arten : F. Wallaysi von Java, Calelini , albocincius, Milleli, Re~ clusianus und subgramäalus von der westafrikanischen Küste. — Fu" sus Largillierli Pelit (ib. p. 255.) von Neufundland. — F. Reeteanus Petit (ib. p 365.) ebendaher. — F. albus, Bernardianvs \on den Mar- quesas, cygneus, umbilicalus sind neue Arten von Philippi Zeitschr. f. Malak. p. 75. Unter dem Namen Pyrula provincialis beschrieb Martin im Journ. 286 Troschel: Bericht über die Leistungen im Gebiete der de Conchyl. p. 248. eine Schale, die in der Bucht von Fos gefischt wurde. Der Herausgeber dieser Zeitschrift erklärt sie wohl mit Recht für eine Monstrosität von Cassidaria echinophora. Sie ist abgebildet. niiiricea« Murex inornalus Becluz (Journ. de Conchyl. p. 207.) aus dem Meere von Korea. In Rendiconto (Bericht über die Sitzungen der Academie zu Bo- logna 1849 — 51.) beschreibt Bianconi einen neuen Triton Ranzanii von Mossambique: testa fusiformi subtrigona, transversitn obscure sul- cata et striata flavo- rufescente , anfractibus superne angulatis, ultimo subtriangulari, ad angulum tuberculo instructum ; latere sinislro luber- culato, dexlro incavato; fauce postice aperta ; columella nigro macu- lala, cauda recta longiuscula. Vergl. auch Revue et mag. de Zoologie 1851. p. 217. Buccioacea« Buccinum pulchellwn Adams (Lyceum ^'ew- York V. p. 46.) von Jamaica. — Philipp! charakterisirle aus dieser Gattung in der Zeitschr. f. Malak. p. 55. als neu: B. aculimargo von China, afrum von Ostafrika, bicolor, birmanicum von Mergui, chinense von der Insel Liewkiew, corruscans von der Insel Bali, limicola aus China, ringens, dumale von den Marquesas-Inseln, moeshmiy panamense von Payta , pingue von Bali, pusillum , quisquiliarum von China, sina- rum von China. Terebra subdivisa Philip pi Zeitschr. f. Malak. p. 96. — T. Bel- cheri und decussala Philip pi ib. p. 123. Einige Angaben über das Thier seiner Bullia ampuUacea machte V. Middendorff (Reise II. p. 239.), namentlich spricht er von hohen Querfalten in der Kiemenhöhle, die er für Hülfsorgane der Athmung deutet. Von der Gattung Phos Montf. hat Arthur Adams eine Ueber- sichl der Arten zusammengestellt; er kennt deren 20^ unter denen die Hälfte neu : Fh. lurritus von Panama, texlilis, rufocinctus, spinicostatus, nodicoslalus, cyllenoides und cyanostoma von den Philippinen, laeviga- tus vom Cap, cancellalus und scalarioides ohne Angabe des Vaterlandes (Proc. zool. soc. Juni 1850. ; Annais VIII. p. 70.). — Ph. concellare Menke von den Molukken ist Zeitschr. f. Malak. p. 59. charakterisirt. v. Middendorff bildete (Reise Taf. XVII. Fig. 19.) die gestiel- ten Eikapseln von Purpura Freycineti ab. Petit beschrieb eine Varietät von Ricinula arachnoidea von der Insel Christmas (Journ. de Conchyl. p. 234). Mit dem Namen Rhizochilus antipalhum belegte Steen- strup als neue Gattung eine Schnecke aus der Familie der Purpura- ceen, die in der Jugend hei umherkriechend einer jungen Purpura lapillus oder einer jungen Rapana galeodes gleicht, sich dann aber in der W^eise an die dünnen Zweige von Anlipathes mit dem Mundrande festheftet, dass dieselben umfassl werden, wobei sich die Mündung der Naturgeschichte der Molliislten während des Jahres 1851, 287 Spalte allmählich verengt, und endlich so schlicsst, dass nur der Sipho olFen bleibt (Overs. danske Vidensk. Selsk. Forhandf. 1850. p. 75.)« Bemerkungen über diese Gattung Rhizo chilus machle Gray in den Annais of nat. bist. Vlll. p. 477., bildete auch die interessanten Schalen ab. Er verglich hiermit einen Vermetus, der seine Röhren-Mön- düng verengt. Rhipidoglossata. I¥eri4acea* An neuen Arten sind in dieser Familie beschrie- ben : Nerila obatra Recluz (Journ. de Conchyl. p. 203.) von Taiti. — N. ringicula Philippi Zeilschr. f. Malak. p. 86. Neritina Jamaicensis und tenetricosa Adams (Annais of the I.y- ceum of New- York V. p. 99.) von Jamaika. — JV. ceylanensLs Recluz (Journ. de Conchyl. p. 202.) von Ceylon. Trociftoidea. Auch hier ist eine ganze Zahl neuer Arten aufgestellt: Rolella parvula Philippi Zeitschr. f. Malak. p. 94. Philippi charakterisirte 10 Trochus - Arten in der Zeitschr. f. Malak. p. 40. : Tr. servilis, leprosus, puelta, flebejus, patricius , comtusy gralusy lurricula, inßtscatus , senalorius , sämmtlich ohne Angabe des Vaterlandes. — In der von Philippi bearbeiteten Monographie der Gattung Trochus bei Küster 1. c, sind folgende Arten neu: in Lief. 101: Tr. minor Trosch., Quoyi 7^hil. (australis Q. et G ), gracilis Anton muthmasslich aus Neuholland, Adelaidae P h. von Adelaide, tener Tro- sch., 7?iorio Tr o s c h., percija; Koch, TamswDunker (atralus Wood.), mulabilis P h. Adriatisches und Griechisches Meer, parvus Trosch., incisus Mke, maculo-slrialus Adams Antillen, Solandri Ph. (Modo- donta cienulata Mke); — in Lief. 103.: Tr. Gaimardi Ph. (cingula- tus Q. et G.) , tnelanchlortis P h. (Monodonta viridis Lam.) , ocholensis Middendorff aus dem Ocholzkischen Meere, Fennanti P h. von der Englischen Küste, rutilus Koch (modeslus Koch olim). Clark hat die Thiere von Skenea divisa , Sh. Cutleriana und Sk. nilens beobachtet. Sie haben lange mit Wimpern besetzte Tenta- keln, an deren Grunde auf einer kleinen Anschwellung die Augen ; am IVacken liegen zwei verschiedene Lappen. Der Fuss hat vorn jeder- derseils einen gekrümmten fadenförmigen Fortsatz , weiter hinten vor dem runden spiralen Deckel entspringen in gleichen Absländen jeder- seits drei tentakelartige Fäden. Die GeschlechtsöfFnung liegt unter dem rechten Fühler. Verf. versetzt daher die Arten geradezu in die Gattung Trochus (Annais Vlll. p. 44 ). F'issurellacea* Arthur Adams stellte acht Arien der Gattung Macrochistna Swains. zusammen, die sämmtlich, ausser M. hia- tula Swains. (Fissurella macrochisma Sow. ) neu sind: M. maxima^ dilalata, compressa, megalrema, cuspidata, producta uod angustala. Von den meisten ist das Vaterland unbekannt, cuspidata und producta stam- Ö88 -Troschel: Bericht über die Leistungen im Gebiete der men von den Philippinen (Proc. zool. soc. Juli 1850.; Annais vill. p. 350.). Parmophorus auslralis Rüpp. et Leuck. erkannte Philipp! Zeitschr. f. Malak. p. 89. als verschiedene Art, und nannte sie P. Rüp- pelii. — P. emarginalus Philippi ib. von Liew-Kiew, Cyclobranchiata. Acmaeacea* Drei Arten der Gattung Acmaea, A. mulabilisy fascicularis und mesoleuca, alle von Mazatlan sind von M e n k e Zeit- schr. f. Malak. p. 37. aufgestellt worden. Cliitoniclae. v. Mi d den do r ff bringt (Heise p. 165.) Eini- ges über die Anatomie von Chiton Pallasii bei , auch ist die Zunge abgebildet. Cirrobrancliiata. Dentalium striolatum Stimpson (ßo« ston Proceed. IV. p. 114.) ist die einzige neue Art aus dieser Familie. Pulmotiata, William Thomson hat die Zungen einiger Land- schnecken untersucht, beschrieben und abgebildet. (Annais VII. p. 86.pl. IV.). Seine Untersuchungen erstreckten sich auf 54 Arien, die jedoch nicht einzeln genauer beschrieben wer- den. Besondere Rücksicht ist auf die Richtung der einzel- nen Querreihen der Platten genommen; von vielen sind die Platten gezählt, wonach Limax maximus die grösste Zahl 26800 zukömmt , während Zonites cellarius die wenigsten , 945, hat. Abbildungen sind gegeben von Zonites radiatu- /ms, Limax carinalus^ Zua lubrica und Plnnorbis carinatus. liiinacea. Ueber die Entwickelung von Limax agre- stis hat 0. Schmidt in Müller's Archiv. 1851. p. 278. ge- schrieben. Kaleniczenko stellte in der Familie der Limaceen eine neue Gattung auf, die er Kr inichillus nannte (Bull, de Moscou 1851. I. p. 215.). Das Thier hat die Gestalt von Limax, besitzt vorn einen glatten schildförmigen Mantel, der die Lungenhöhle bedeckt, uud dessen vorderer Theil bis zurAthemöffnung frei, der hinlere dem Körper ange- wachsen ist; darunter eine flache elliptische Schale ohne Spur einer Windung. Die Alhemöflnung liegt hinten an der rec hten Seile des Mantels, die Geschlechtsöffnung liegt aussen an der Basis des rechten oberen Fühlers, die Afleröffnung am vorderen Uande der Respirationsöffnung. Der hornige Kiefer ist mondförmig, zwei Papillen am Munde. Dahin gehören sechs Arten : Ä. melanocephalus (Krinickia melanocepbala Bull. Naturgeschichte der Mollusken während der Jahres 1851. 289 de Moscou 1839. No. 1. p. 30.) im Kaukasus an schattigen und Teuch- teil Orten, kriecht bei Trockenheit in die Erde, oder geht in Bäche; minulus mit vorigem; cristatus (Limax megaspidus ßlainv.) in Taurien bei Otuz unter Blättern; maculalus im südlichen Taurien bei Kuczu- koiy; Eichwaldii in Taurien an Baumwurzeln und zwischen Steinen; Dymczeviczii in Taurien in Wäldern und Gärten , besonders unter Kuhmist. M 0 qui n -Tan don beschreibt (Journ. de Conchyl. p. 125.) die Mundtheile von Testacellus halioUdeus. Die Zunge hat viele Platten in jeder Querreihe , von denen die kürzeren ungleich zweispaltig sind, die längeren haben einen kleinen Vorsprung in der Milte ihrer Con- cavität. Ein Kiefer ist nicht vorhanden. — Bei dieser Gelegenheit werden zwei Aufsätze des Verf. vom Jahre 1848 citirt, die dem Ref. nicht bekannt geworden, und daher im Berichte über das genannte Jahr übergangen sind: „Obs. sur las mach, des Heliccs, Mem. Acad. scienc. Toulouse t. 4." und „Quelques mots anat. Moll. Act. Soc. Linn. Bordeaux." In einer Notiz von M o quin- Tan don , welche aus den Schrif- ten der Academie zu Toulouse 1850 in das Journal de Conchyl. 1851. p. 140. übergegangen ist, sagt der Verf., dass eine neue Art von Par- macella , welche Faisse in der Nähe von Arles entdeckte, und die M.-T. Parmacella Gervaisii nannte (Institut 1847.), darin mit den An- gaben von Webb und ßerthelot von P. calyculata übereinstimme, dass sie beim Ausschlüpfen aus dem Ei eine mit Deckel versehene Schale besitze , die das ganze Thier aufnehmen könne , dass der Deckel bald abfalle, dass das Thier die Schale später gleichsam umwachse, so dass sie zu einer inneren werde, und um sich durch neue Kalkablagerung vergrössere. — Die 7 bekannten Arten der Gattung Parmacella werden dann aufgezählt. — Später wird ib. p. 235 berichtigt , dass die von Faifsse bei Arles gefundene Art mit P. Valenciennii Webb et Vanbene- den übereinstimme, so dass nunmehr in Frankreich zwei Arten, Ger- vaisii und Valenciennii vorkämen. — Eine neue Art P. rutellum be- schrieb Hutton Afghanistan 1. c. Helicea. Moquin-Tandon hat sich im Journ. de Conchyl. p. 333. mit dem von Lisler sogenannten Capreolus der Helices beschäftigt; es ist ein fadenförmiges Organ, wel- ches bei der Begattung in die gestielte Blase dringen soll , und welches nach des Verf. Meinung das Eintreten der Sa- menflüssigkeit vermittelt. Manchen Arten , z. B. bei H. Pi- sana, fruticura, rotundata und lenticula, fehlt es. Lecoq hat mehrfach die Begattung von ClausUia pa-* Archiv, f. Naturgesch. XVIU Jahrg. 2. Bd. X 290 Tr ose hei: Bericht über die Leistungen im Gebiete der pillaris mit Pupa cinerea beobachtet; einmal auch die von Helix nemoralis mit U. aspersa. Er machte ( Journ. de Con- chyl. p. 245.) auf die Wichtigkeit der Erforschung- der Fol- gen solcher Begattungen aufmerksam. Arthur Morelet hat das Thier von Helix euryom* phala abgebildet und beschrieben (Journ. de Conchyl. p. 14. pl. II. flg. 6. ?.)• Am Munde hat es zwei vorspringende Palpen, die Athemöffnung liegt weit oben, nahe der Mittellinie ,• der Fuss ist durch eine Linie von dem Körper abgesetzt , am Hinterrande liegt einSchleimporus. Alle diese Merkmale sieht Verf. nicht für hinreichend an , darauf ein neues Genus zu gründen, sondern er sieht die Art als eine Zwischenform an, welche mit Arion und Ariophanta (Nanina) Beziehungen hat. Nach des Referenten Ansicht muss allerdings dann ein eige- nes Genus für diese Art gegründet werden, wenn man erst durch die Beobachtung derselben Charaktere an verwandten Formen im Stande ist, die Grenze für die Galtung anzugeben; dann wird man auch an den Schalen sichere Merkmale zur Bestimmung der Gattung festsetzen können. Die Lebensweise von Helix tristis wurde von Lecoq (Journal de Conchyl. p. 146.) beschrieben. Das schwarze Thier überragt stets die Schale. Sie lebt aufCorsica im Mee- ressande unter der stachelreichen Genista Salzmanni, die ihr zum Schutze zu dienen scheint. Bei grosser Hitze undTrok- kenheit geht sie 50 — 60 Centimeter in die Erde, bis sie Küh- lung findet; im Winter und Frühling findet man sie näher der Oberfläche , und Verf. glaubt , dass sie nur Nachts her- vorkomme, um zu fressen. Nach einem Regen fand L. noch die Löcher, durch welche sie sich eingegraben hatten, beim Tiefergehen verschütten sich die Löcher spurlos. Auch die Begattung geschieht unter der Erde , zur Regenzeit und in geringer Tiefe. Ebenda p. 270. beschrieb Saint -Simon diese Art aus- führlich , und fügt auch Bemerkungen über den Kiefer , der 8 Leisten besitzen soll , und über die Geschlechtsor- gane bei. lieber die geographische Verbreitung der Gattung Bu- Natur^^eächiehte der Mollusken wShrend des Jahres 1851. 291 limus schrieb Lovell Reeve in den Annais VII. p. 241. und erläuterte seinen Aufsatz durch eine Karle. üie Arten dieser Gattung halten sich in den Grenzen zwischen 40° südlicher und 35° nördlicher Breite in der neuen Welt, stwischen den Südgrenzen von Chili und Texas, und zwischen dem 42^ südlicher und dem 52 — 55° nördlicher Breite in der alten Welt, zwischen Van- diemensland und Deutschland. Kur B. lubricus geht nördlich über diese Grenzen hinaus. Verf. theilt nun dieses Areal in sieben Provinzen; er unterscheidet nämlich auf der westlichan Hemisphäre die Provinzen von Venezuela, Brasilien, Chili und Bolivia, von denen ferner noch die Inseln des stillen Meeres und die Antillen unterschieden werden kön- nen. Auf der östlichen Hemisphäre werden unterschieden die kauka- sische Provinz , die Europa , einen grossen Theil von Asien und das nördliche Afrika umfasst, die malayische und die afrikanische Provinz. Die Zahl der Arten giebt Verf. folgendermassen an : Provinz Vene- zuela 62, Brasilien 70, Chili 53, Bolivien 42, und ausserdem in der neuen Welt 115 Arten, zusammen 342 Arten ; in der alten Welt in der kaukasischen Provinz 98, in der Malayischen 95, in der Afrikanischen 35, ausserdem 16 Arten , zusammen 244 Arten. Danach kennt Verf. überhaupt 586 Arten, die alle in seiner Conchologia iconica abgebil- det sind. Reich ist diese Familie wieder an neu aufgestellten Ar- ten aus den verschiedenen Gattungen: Vitrina baccata Hulton Afghanistan (l. c. p. 650.). Benson beschrieb Annais VII. p. 262. zwei neue Succinea im- perialis von St. Helena und S. orienlalis von Macao in China. — Pfeiffer nannte Ferussac's Cochlohydra elongala y. vom Cap S. De- lalandii Zeitschr. f. Malak. p. 28. Zwei neue Arten der Galtung Streplaxis stellte Moricand im Journ. de Conchyl. II p. 369. auf, St. slreptodon und cryptodon, beide von Bahia. — Bei dieser Gelegenheil lieferte der Herausgeber der ge- nannten Zeitschrift Petit ein Verzeichniss der bekanntgemachten Ar- ten. Es besteht aus 28 Arten. Helix Schrenkii und subpersonala Middendorff Bull, de Pe- tersbourg IX. p. 110. und dessen Reise p. 302. Erslere ist über ganz Piordasien verbreitet, letztere lebt im Stanowoi - Gebirge, ohnfern des Ochotzkischen Meeres. — Für H. Haldemaniana Pfr. nimmt Adams (Lyceum New - York V. p. 45.) die Priorität in Anspruch, indem er diese Art schon in Boston Proceed. 1845 H. arboroides genannt halte. — Derselbe beschreibt ib. p. 93 H. Swainsoniana ^ consanguinea , Buddiana, pulchrioTf Jacobensisj sprela von Jamaika, so wie die Varie- 292 Tro^chel: ßericht über die Leistungen im Gebiete der täten einiger anderer Arten. — H. baclriana Hutton Afghanistan I.e. — Morelet beschrieb mehrere Arten dieser Gattung, welche von Vesco auf afrikanischen Inseln gesammelt waren, in der Revue et Mag. de Zoologie 1851. p. 218., nämlich: H. philyrina, nitella, semicerina, Mau~ rüianella, odontina sämmtlich von Mauritius , H. Vesconis von Mada- gascar, H, russeola von der Insel Majolle im Meere von Mossambique. — Benson machte fünf neue Arien dieser Galtung vom Vorgebirge der guten Hoffnung bekannt, die er bisculpta, perplicala, pelrobia, Sa- buletorum und dutnelicola nannte (Annais VII. p. 103 ). lieber das Va- terland einiger anderen Arten sind Bemerkungen hinzugefügt. — Fer- ner ib. p. 263. H. remola von St. Helena. — H. Cleryi ßecluz (Journ. de Conchyl. p. 211.) von den Salomonsinseln. — H. punicea , senilisj Massylaea , Desfontanea, psammoica , sordulenta sind neue Arien von Algier, die Morelel ib. p.352. aufstellte. — Von Pfeiffer wurden in der Zeitschr. für Malakoz. p. 10. einige nur ungenau bekannte Ar- ten erörtert, nämlich H. irochus Müll., planata Chemn., und dann folgende als neu aufgestellt: H. Mörchii (xantholricha ^. Pfr.) von den Philippinen, Perrotteti aus Indien, Schultleworlhi von Bahia, conospira von Japan, hemisphaerion, bembicodes, acuminala, letztere fraglich von Haiti. Ferner werden H. munda Benson in H. cerea Pfr., und H. ob- scurala Adams Reeve in H. Arlhurii Pfr. umgetauft. — Dann sind ebenda p. 25. von Pfeiffer aufgestellt: H. corneo-virens vom grünen Vor- gebirge, intusplicata^ Donovani. — H. /cetine/s Ph i lipp i ib. p. 29. von Sta Fe de Bogota. — Ferner finden sich als neue Arten von Pfeiffer ib. p. 127. H. Thetis, chlorotica, Janeirensis , omicron , letztere von Australien. Hier wird Proserpina discoidea Adams in H. Proserpinula, und Helix gradata Pfr. in Helix scalarina umgetauft. — H. margari~ lacea A. Schmidt ib. p. 183. bei Aschersleben. — Nach Pfeiffer (Zeitschr. f. Malak. p. 118.) ist H. cymbalum Morelet synonym mit H. euryomphala Pfr. Bulimus Nogellii Roth bei Moritz Wagner 1. c. aus Kolchis. — B. hortensis und macrospira Adams (Lyceum New- York V. p. 92.) von Jamaika. — ß. relegalus Benson (Annais VII. p. 264.) von St. Helena und JB. Sinensis vom südlichen China. — B. Moussonianus Pe- tit Journ. de Conchyl. p. 266. pl. 7. fig. 4. von Bombay. — B. Ade- nensis Pfeiffer Zeitschr. f. Malak. p. 27. von Aden in Arabien. — ß. Reentsi Philippi ib. p. 30. vom Berge Chala in Peru. — B. Sisalen- sis ist nach Pfeiffer ib. p. 119. = B. Torallyi d'Orb. — Bulimus interstinctus Gould var. rnbicunda ist im Journ. de Conchyl. II, p. 368. pl. 10. fig. 8. abgebildet. Parlula diminuta Adams (Annais of the Lyceum of New- York V. p. 41.). Pupa lapidaria und spelaea sind zwei neue Arten von Hutton Naturgeschichte der Mollusken während des Jahres 1851. 293 Afghanistan 1. c. p. 652 u. 653. P. indica Benson MS. wird ib. als synonym mit P. cylindrica und caenopicta Hulton Journ. Asiat, sog. 111. p. 85. no. 6 und 7. bezeichnet , beide genannte Arien werden be- schrieben. — P. intermedia und minor Morelet von Madagaskar (Re- vue et Mag. de Zoologie 1851. p. 220. — P. crystallum Morelet (Jouvn. de Conchyl. p. 194.) von der Prinzeninsel im Busen von Guinea. Spiraxis brevis wird als neue Art von Adams (Lyceum New- York V. p. 92.) von Jamaika beschrieben. Derselbe bemerkt, dass Bu-. limus mirabilis und Bul. anomalus in die Gattung Spiraxis gehören. Glandina procerula und lamellifera Morelet von Algier (Journ. de Conchyl. p. 357.). Achatina proxima und solitaria Adams (Lyceum New- York V. p. 91.) von Jamaika. — A. simpularia Morelet Revue et Mag. de Zoologie 1851. p. 220. von den Comoren. — A. Bensoniana Pfeiffer Zeitschr. f. Malak. p.27. von dem Nilghiri-Gebirge. — Achatina Soli- mana Morelet und ^. panVt/ra Gould sind Journ. de Conchyl. p.267. pl.8. fig. 8. und p. 268. pl. 8. fig. 7 abgebildet. Mehrere neue Arten von Achatinella beschrieb Adams (Annais Lyceum New- York V. p. 41.): A. magna, Tappaniana , Dimondiy de- cepta, modesta, Reevei (viridans Reeve). Cylindrella Binneyana Pfeiffer wird von Adams im Lyceum New- York V. p. 45. als synonym von seiner Cylindrella nobilior (Bo- ston Proceed. 1845) angeführt. — Derselbe beschreibt ib. p. 84. als neu von Jamaika : C. Robertsi, zonata, eine ganze Reihe Varietäten von C. Maugeri, C. princeps und elatior , die in eine Gruppe mit C. Dun- keri gehören. — C. concisa Morelet ist nach Pfeiffer Zeitschr. für Malak. =: C. Hydeana Adams = Bul. Gossei Pfr. Beiträge zur Anordnung und Unterscheidung der Clau- silien lieferte A. Schmidt in der Zeitschrf. f. Malak. p. 184. Er hält einen bisher noch nicht berücksichtigten Punkt für besonders wichtig; es findet sich nämlich bei den meisten Clausilien eine mit der Naht parallel laufende Leiste , deren vorderes Ende in der Mündung sichtbar ist, Verf. giebt ihr den Namen „lamella spiralis." Sie kann nun 1. fehlen, 2. mit der lamina supera zusammenlaufen, oder mit ihr nicht zusammenhängen. Eine neue Art ist Clausilia iberica Roth bei Moritz Wagner I.e. aus Georgien. Araricnlacea« Moquin-Tandon hat bestimmt versichert, dass Auricula myosotis Drap, eine echte Landschnecke sei, die er an- derthalb Monat auf faulendem Holze lebend erhielt; zwei dicke Höcker auf der Schnauze sollen die Rudimente des zweiten Fühlerpaares sein 294 Troschel: Bericht über die Leistungen im Gebiete der (Journ. de Conchyl. p. 348.). — A. hepatica wurde als neue Art von der Insel Lievvkiew von Philipp i Zeitschr. f. Malak. p. 54. aufgestellt. Arthur Adams zählte (Proc. zool. soc. Juni 1850., Ann. VIII. p. 66.) 19 Arten der Gattung Scarabus auf, unter denen sechs neue: Sc. semisulcalus, sinuosus von den Philippinen, imperforalus von Bor- neo, pantherinus von den Philippinen, borneensis von den Philippinen und chalcostomus von den Salomonsinseln. Henry und Arthur Adams stellten eine neue Galtung Pa^ xillus, der sie einen Platz unter den Auriculaceen anweisen, mit fol- genden Charakteren auf: Schale pupaförmig , geritzt; Spira zugespitzt, Mündung halboval an der vorletzten Windung aufsteigend; Innenlippe anliegend, breit, bogig; Spindel mit einer vorspringenden zahnartigen Falte; Aussenlippe mit doppeltem Saume, vorn ausgerandet; INabelge- gend mit einem spiralen erhabenen Beifen , der am vordem Theil der Mündung in einer Kerbe endigt. Die ArtP. adversus stammt von Sin- gapore , wo sie in Gesellschaft von Truncatella und Melarapus lebt. (Annais YII. p. 63 ). liimnaeacea,* Physa Jamaicensis Adams (Lyceum New- York V. p. 88.) von Jamaika. Moquin-Tandon erklärt die rothe Flüssigkeit, welche Pla- norbis corneus und die andern Arten dieser Gattung in so grosser Menge von sich geben, für Blut, und behauptet, es trete nicht aus dem Man- telrande , sondern aus allen Theilen des Körpers, selbst an der Spitze des Gewindes hervor (Annales d. sc. nal. XV. p. 145.).- Diese Behaup- tung ist schon öfter gemacht worden, scheint mir jedoch noch zwei- felhaft. Planorbis humilis kdams (Lyceum New- York V. p. 47.) von Ja- maika. — PL convexiusculus Hut ton (Afghanistan 1. c). — PI. Ross- maessleri Auerswald, welcher bei Leipzig lebt, wurde von A. Schmidt Zeitschr. f. Malak. p, 179. beschrieben, und dabei auf die Schwierigkeit hingewiesen, den PI. spirorbis Müll, von Icucostoma Mich, zu unterscheiden. Limnaeus (Gulnarid) Gebleri Middendorff Bull, de St. Peters- bourg IX. p. HO. vom Nordabhange des Altai, L. Kamtschaticus ib. von Kamtschatka. — L. bactrianus Uutton Afghanistan 1. c. — L. flatus Philippi Zeitschr. für Malak. p. 78. von der Insel Liew-Kiew. In der Familie der Limnaeaceen wurde von Henry und Ar- thur Adams eine neue Gattung L imneria aufgestellt. Die Schale ist solid, halbkuglig, subspiral, mit weiter, ausgebreiteter Mündung, die sich nach hinten über den Apex hinaus ausdehnt, vorn abgerundet ist; die Inoenlippe ist schief, hinten umgeschlagen, vorn gerade und scharf. L. caspiensis aus dem kaspischen Meere (AnuaJs YIL p. 64). Naturgeschichte der Mollusken während des Jahres 1851. 295 Notohr anchiata. Isidore Geoffroy St. Hilaire erstattete im Na- men einer Commission der Pariser Aeademie einen Bericht über den sogenannten Phlebenterismus , welcher Gegenstand mehrerer Streitschriften von Qualrefages und Souleyet gewe- sen ist. In Hinsicht auf das Vorhandensein eines Herzens und Afters spricht sich die Commission bejahend aus; manche andere Punkte sind ihr noch zweifelhaft, sie scheint jedoch eher geneigt, den Ansichten Souleyet's zuzustimmen. (Com- ptes rendusJan. 1851. ; Froriep's Tagesberichte 1851. p. 203.). — Der Bericht der Commission der Societe de Biologie de Paris über den Phlebenterismus ist im Auszuge im Journ. de Conchyl. p. 154. mitgetheilt. Thecacera virescens Aid er und Hancock (Report of the bri- tish Association at Ipswich. 1851. p. 74.; Annais nal. bist. VIII. p. 290.). •Vanidae. Albany Hancock lieferte in den An- nais VIII. p. 25 die Anatomie von Antiopa Spinolae, mit zwei Tafeln. Das in Rede stehende Thier vs^urde zuerst von Delle Chiaje als Eolidia cristata beschrieben, dann von Verany ats Janus Spino- lae 1846 aufgestellt, ferner von AI der und Hancock 1848 unter dem Namen Antiopa splendida beschrieben. Da der Name Janus be- reits vergeben ist, so wird der Gattungsname Antiopa beizubehalten sein, und das Thier muss nunmehr Jn^topa cristala heissen. — Blaii- chard hat bereits die Anatomie gegeben (vergl. den Bericht f. 1849. p. 130 ), die Beobachtungen des Verf. weichen aber davon in manchen Punkten ab. — Hinter den beiden gezähnten Kiefern liegt die mit Querreihen zahlreicher (80) Platten besetzte Zunge; die Leber ist ge» bildet wie bei den Phlebenteraten , der Verlauf der einzelnen Gänge weicht aber nach der Darstellung des Verf. von dem wie ihn Blan- chard schildert, ab. Ausserdem liegt am Rücken vor dem After ein eigenthümliches Netzwerk von Gefässen, das mit den Lebergängen zu- sammenhängt, und das ausserdem mit einem drüsigen, den Darm in der Nähe des Afters umgebenden Körper in Verbindung steht. Verf. erklärt diesen Apparat für einen Theil der Leber. — Eine kleine Blase dicht am Pericardium, die sich in dasselbe öffnet, und die Cuvier bei Doris als in Verbindung mit der Leber beschrieb , wurde bereits in einer Abhandlung über die Anatomie von Doris vom Verf. für ein Pfortaderherz erklärt, welches venöses Blut in das Lebernetzwerk trei- ben soll. Ein solches kommt auch bei Trilonia Hombergii und Eolis papulosa vor. In Betreff der Schilderung und Deutung der Geschlechts« 296 Tr ose hei: Bericht über die Leistungen im Gebiete der Organe weicht Hancocii bedeutend von Blanchard ab : was Blanchard Hoden nennt, sieht Hancock als Schleimdrüse und Scheide an, und Blanchard's Vas deferens bezeichnet derselbe als Hoden. Nach des Verf. Deutung, die mir übrigens nicht ganz einleuchten will, kommt er zu dem Schluss, dass zwar bei einer Begattung Samenflüssigkeit in die Samenblase (Spermatheca) gelange , um nachher zur Befruchtung der Eier verwendet zu werden, aber bei dem Zusammenhange des Hodens mit dem Eileiter denkt sich Verf. , in Ermangelung einer Begattung, auch eine Selbstbefruchtung für möglich. — Schliesslich sagt der Verf. die Begattung Antiopa müsse unzweifelhaft in die Familie der Eolidi- dae gestellt werden, indem der Verdauungsapparal und die Anordnung der Leberkanäle dafür sprechen, obgleich das innere Netzwerk der Le- berröhren , die Lage des Afters hinten am Rücken, die Beschaffenheit der Zunge u. s.w. auf eine Verwandtschaft mit den Doridae hinweisen; auch mit den Tritoniadae sei eine Verwandtschaft vorhanden durch die Kiefer und die Anordnung der Kiemenpapillen, die sich nicht über die Seiten des Rückens ausdehnen , sondern auf den Streifen beschränkt sind, der den Mantel vertritt. (Mir scheint nach allem diesem umge- kehrt die Folge zu ziehen, dass die Gattung nicht in die Familie der Eolidier gehört, sondern eine besondere Familie darstellen muss , die die Doridicr und Tritoniaceen mit den Eolidiern verbindet, wie Blan- chard es gelhan hat, und der man den Namen Janidae lassen muss). Aeolidiae« Von AI der und Hancock wurde in dem Be- richt über die Brittsh Association zu Ipswich 1851 eine neue Gattung aus der Familie der Eolidier aufgestellt, die auch in die Hist. of Brit. Mollusca von Forbes und Hanley HI. p. 589. aufgenommen ist: Oi- thona, Körper länglich, limaxförmig, Kopf mit vier fadenförmigen Ten- takeln, ohne Scheiden, zu zwei subdorsalen Paaren ; das vordere Paar entspricht den Mundtentakeln von Eolis und steht weil hinter den Lip- pen. Mund mit hornigen Kiefern. Kiemen warzig, unregelmässig, eine Ausbreitung des Mantels an den Seiten des Rückens bekleidend; ein vorspringender häutiger Rand oder Franze läuft an der Innenseite je- der Papille herab. After latero-dorsal, nach rechts gelegen. Die Ge- schlechtsöfFnungen getrennt , unter den Tentakeln der rechten Seite. Die Art 0. nobilis lebt unter Steinen bei Falmouth. Die Anatomie ist von Hancock gearbeitet; sie stimmt im Allgemeinen mit Eolis über- ein, doch weicht sie in manchen Punkten ab. Namentlich sind die fort, leitenden oder Kiemenherz- Gefässe sehr stark entwickelt; sie liegen ganz in der Haut, sind von aussen sichtbar, und zeigen viele Veräste- lungen, die in ein weites hinter dem Herzen gelegenes Gefäss münden ; ein kleines aber sehr deutliches Gefäss mit demselben in Verbindung verläuft zu den Membranen der Papillen, und beweist die Kiemennatur dieser Organe. Auch die Leber ist eigenthümlich. Das Ende des Ma- gens empfängt zwei Gallengänge, einen an jeder Seite des Darmes; dies« Naturgeschichte der Mollusken während der Jahres 1851. 297 divergiren von Magen aus, gehen in die Haut an den Seiten des Rük- kens , wo sich jeder in einen zweiten Leberkanal öffnet, der fast die ganze Länge des Körpers einnimmt und Aeste von den Drüsen der Pa- pillen empfängt. Der vordere Theil der grossen Leberkanäle ist mit ZAvei sackartigen Drüsenkörpern in Verbindung, und in dem zelligen Gewebe an dem hintern Tbeile des Körpers ist ebenfalls eine drüsige Substanz in Verbindung mit den Leberkanälen in der Haut. — Dieser Aufsatz is auch ausführlich in den Annais nat. bist. VIII. p. 290. mit- gethcilt, begleitet von zwei Tafeln, die die Anatomie von Oithona er- läutern. Acera* Die Gattung Bulla wurde von Philip pi Zeitschr. f. Malak. p. 63. um 5 Arten bereichert: B. granulttm , itivolula , labiosa alle drei von China, seminulum von Manila, leres. Tornalella Senegalensis Petit von der Westküste Afrika's (Journ. de Conchyl. p. 262. pl. 8. üg. 3.). — T. acuta Philippi von China, Zeitschr. f. Malak. p. 125. Monopleurobranchiaia. Forbes bildete aus Pelta sp. Alder and Hancock Ann nat. hist. Vol. XVin. p. 289. pl. 4. flg. 1 — 3. eine neue Gattung Runcina, die sich von Pella durch die Gegenwart von Kiemen unterscheiden würde, wenn dieselben nicht von Quatrefages bei seiner Gattung Pella über- sehen sein sollten. (A hist. of bril. Mollusca}. Ihre Charaktere sind: Körper länglich, limaxförmig, Mantel deutlich ; keine Tentakeln ; After mitten am hintern Ende des Rückens, unter dem Mantelrande und be- gleitet von einigen schwach gefiederten Kiemen. Geschlechtsorgane rechts. Die Art wird R. Hancocki genannt. (Nach den Angaben über die Lage von After und Kiemen möchte diese Galtung zu den Monopleu- robranchiata gehören, und sich von Hypobranchiaea Adams durch den Mangel der Fühler unterscheiden). Ancyloidea* Ancylus oLliquus Adams (Lyceum New- York V« p. 48.) von Jamaika. Pteropoda* Ein Verzeichniss sämmtlicher bekannter Arten von Pte- ropoden hat Souleyet im Journ. de Conchyl. p. 29. be- kannt gemacht. Auf die Arbeit des Verf. in der Voyage de la Bonite werden wir im nächsten Berichte kommen. Hyalaeacea* Nur aus dieser Familie ist in dieser Ordnung eine neue Arl Spirialis Gouldii Stimpson von Neu-England 1. c. be.» schrieben worden 298 Troschel: Bericht über die Leistungen im Gebiete der itcephala« Bracliiopoda* Terebratulacea» (jould beschrieb einige neue Arten der Gattung Terebratula von der Exploring expedition in Boston Proceed. III. p. 347. T. caurina von Fuget Sound , pafagfonica von Palagonien, pulvinata von Füget Sound. IJaniellibraiicIiiatä. G. A. F. Keber gab eine kleine Schrift heraus: „Bei- träge zur Anatomie und Physiologie der Weichthiere. Mit zwei Steindrucktafeln in Querfolio. Königsberg 1851. 8. 122 Seiten." die das Gepräge der auf das sorgfältigste angestell- ten Untersuchungen trägt. Die Beobachtungen sind an le- benden Thieren von Anodonta angestellt , und geben theils einzelne interessante neue Thatsachen , theils setzen sie ziemlich allgemein angenommene Erscheinungen wieder in Zweifel. Der Verf. leugnet das neuerlich vielbesprochene sogenannte La- kunensystem der Circulationsorgane durchaus, indem er überall Wände der Venen und Arterien gefunden hat, wenngleich sie sehr zart sind. Die Venen sind sehr weif, und an dem vorderen Ende des Venenbe- hälters findet sich ein eigenthümlicher Schliessapparat, den Verf. die Venenschleuse nennt, und mittels dessen eine Aufstauung des Blutes in den Venen möglich wird , während neues Blut ihnen aus den Arte- rien zuströmt. Hierdurch erklärt sich zugleich die Erscheinung des Anschwellens des Kusses und der Mantelränder. Verf. leugnet die Exi- stenz des zu der Erklärung desselben angenommenen Wassergefässsy- stems. Die bisher für eine Niere gehaltene Bojanus'sche Drüse er- klärt er für die Schalendrüse, deren Communication mit dem Herzbeu- tel er nachwies; die Flüssigkeit in beiden enthielt kohlensauren Kalk. Auch das Blut, welches aus dem Fuss genommen wurde, zeigte reich- lichen Kalkgehalt, während das V^asser des Teiches, in welchem die Muscheln leben, einen viel geringeren Kalkgehalt ergab. Harnsäure und Harnstoff konnte nicht aufgefunden werden. — In einem zweiten Abschnitte der Schrift (p. 91 — 113.) beschreibt der Verf. ein von ihm entdecktes sehr ausgebildetes Eingeweidenervensystem der Teichmuschel, und bildet es ab. Er ist geneigt, dasselbe schon in v. Baer's Abbildun- gen zu erkennen, der es für einen Eingeweidewurm ansah, und dieses Gebilde Bucephalus polymorphus nannte. Aid er und Hancock sprachen in der britischen Ver- sammlung zu Ipswich (Report ct. p. 74) über die Kiemen- Naturgeschichte der Mollusken während des Jahres 1851. "yy slrömungen bei Pholas und Mya, und theilten die Abhandlung ausführlich und durch eine Tafel erläutert in den Annais nat. bist. VIIL p. 370. mit. Clark halte hier fvergl. den Bericht über das Jahr 1849. p. 136.) eine innere Communicalion der beiden Siphonen geläugnet. Die Verf. wiesen nach, dass eine solche durch die kleinen Oeffnungen zwischen den Maschen der Kiemen selbst stattfände. Jedes Kiemenblatt besteht aus zwei Lamellen, die an dem ßauchrande vereinigt, und auch anein> ander angeheftet sind in Querlinien , die über die ganzen Kiemen lau- fen ; so bilden sie in den Zwischenräumen eine Reihe paralleler Röh- ren, welche sich in die Analröhre öffnen, und so eine Communicalion mit dem ausführenden Sipho herstellen. Die kleinen netzartigen Blut- gefässe der Kiemenbläiler bilden die Wände dieser Röhren , und man sieht bei starker Ver^rösserung, dass sie zwischen den gewimperlen Maschen offen sind , und so dem Wasser den Zutritt zu den Röhren und von da in die Analhöhlung gestatten. Die Kiemenlamellen wir- ken also wie ein Sieb, und versehen nicht nur die Kiemengefässe mit Luft, sondern filtriren auch das Wasser, in Folge wovon die im Was- ser enthaltenen Nahrungsstoffe an der Aussenfläche der Kiemen bleiben, mittelst Wimpern nach dem Bauchrande, und von da längs einer Rinne zum Munde geführt werden. Aehnlich verhält es sich bei Mya, Pul~ lastra, Cardium, Ostrea, Mylilus, und die Verf. schliessen, dass dieselbe Erscheinung bei allen Lamellibranchiaten und Tunicaten vorherr- schend sei. Ueber die Struktur der Kiemen und den Mechanismus der Athmung bei den Pholaden und anderen Muscheln machte auch Thomas Williams ib. p. 82. (vergl. auch Rev. et mag. de zool. lil. p. 555.) eine Mittheilung. Er kommt zu folgenden Schlüssen: 1) Das Blut sei bei allen Muscheln reichlich mit Blutkörperchen versehen. 2) Die Kiemen bestehen bei allen Arten aus engen paral- lelen Gefässen , die in sich zurückkehren. 3) Die parallelen Gefässe der Kiemen seien mit Flimmercilien versehen,, die in linearen Reihen an jeder Seite des Kiemengefässes stehen und Ströme in der Richtung des Bluts in den Gefässen hervorbringen. 4) Bei Pholas seien die Siphonen mit vielen Klimmerreihen besetzt, wie die Kiemen. 5) Der Athemsipho ziehe während der Distole der Schalenklappen Wasser in die Kiemenhöhlung ein ; das eingesogene Wasser werde durch die ver- schiedenen Oeffnungen wieder ausgestossen ; diese Athmungsflüssigkeit werde übersättigt mit Kohlensäure und flüssigen Absonderungen , die in dem Schleime des inneren Mantels enthalten seien; so könnte nach der MeinuDg des Verf. der Waeserstrom so gegen die Wände der Höh- 300 Troschel: Bericht über die Leistungen im Gebiete der luDg, in der das Thier lebt, wirken, dass das Bohren sich durch gleich- zeitige chemische und mechanische Tbaligkeit erklären liesse. Ostreacea. Östren circumsula und mordax von den Fidschi* Inseln, glomerala von Neu-Seeland, discoidea unbekannten Vaterlan- des beschrieb Gould Boston Proceed. III. p. 346. — 0. Webbii Re- cluz von Westafrika (Journ. de Conchyl. p. 256 ). Pectinea* Plicatula lineala Recluz aus dem stillen Ocean (Journ. de Conchyl. II. p. 361). Peclen caurinus von Port Townsend , Admiralty Inlet, Oregon, P. kericius von der De Fuca- Strasse, Oregon, P. laetus von Neu-See- land, Gould Boston Proc. III. p. 345. — P. amiculum von Madagaskar und P. Bernardi Philippi Zeilschr. f. Malak. p. 89. Lhna telrica Gould (Boston Proc. IV. p. 93.) aus dem Golf von Californien. IMEalleacea« Philippi charaklerisirte Zeilschr. für Malak. p. 68. zwei neue Arten Crenalula elegans aus dem rothen Meere und C. inßata. Aviculacea* Ävicula sternaGou\d (Boston Proc. IV. p. 93.) von Mazatlan. — A. chloris von Yukatan und turdus von China stellte Philippi Zeilschr. f. Malak. p. 54. auf. Arcacea« Area subnüens Recluz (Journ. de Conchyl. II. p. 363.) von der Westküste Afrika's. — Von Philippi Zeilschr, für Malak. p. 49. wurden charaklerisirt : A. Bronnii von Java, candidula, Chemnilzii von Wesindien, erythraeonensis Jonas MS. aus dem rolhen Meere, pubigera aus China, Reeveana, sinensis aus China. Peclunculus scutulatus Philippi ebenda p. 90. IVuciilacea* Nucula analis von China und N. Largillierti von Gabon stellte Philippi Zeilschr. f. Malak. p. 87. auf. Stimpson hat erkannt (Boston Proceed. IV. p. 26.) , dass Nu- cula navicularis und thraciaeformis verschiedene Allerszuslände dersel- ben Art sind, und dass sie der Gattung Leda angehören, er nennt sie nunmehr L. thraciaeformis. — Leda ofeesa S tim p son (ib. p. 113.) von JNeu-England. IVaJades. Anodon cicoma G o u 1 d (Boston Proceed. IV. p.92.) von Mexiko? — Isaac Lea hat in der Gattung Anodonla fünf neue ostindische Arten aufgestellt (Annais nat. bist. VIII. p. 493.) : A. gra^ cilis von der Insel Panay, crepera, tenuis, subcrassa alle drei von Lu- zon, Cumingii von Malacca. — A. Lucasii Morel et von La Calle in Algerien (Journ. de Conchyl. II. p. 359.). E. Boll hält Unio Mülleri Rossm. nur für Varietät von U, pi~ Ctorum. (Archiv d. Vereins in Meklenburg. 5. Heft. 'p. 201.). — U. {Alasmodonta) Dahuricus und U. mongolicus Middcndorff Bull, de Fctersburg IX. p. 109. beide von Transbaikalien ; ereterer nach des Naturgeschichte der Mollusken während des Jahres 1851. 301 Verf. Reise p. 276. am Zusammenflusse des Aigunj mit der Scbilka, letzlerer in einem Gebirgsbache bei Goibitza in Daurien. — 17. siti- fensis Morel et von Conslanline (Jouni. de Concbyl. II. p. 360.). — U. Cyamus Philipp! Zeitschr. f. Malak. p, 125. von Südafrika. Nachdem in Revue et Mag. de Zoologie 1851. p. 59. eine kurze Anzeige vorausgegangen war, beschrieb d'Orbigny ib, p. 183. und pl. 6, eine seltsame neue Galtung aus der Najadenfamilie, welche durch den Oberst Acosla in den Flüssen Neu - Granada's gesammelt wurde. Verf. hat sie nach ihm Ac ostaea genannt. Sie zeichnet sich be- sonders dadurch aus, dass sie in der Jugend gleichschalig ist, ein äus- seres Ligament und zwei Schliessmuskeln hat; und dass sie später un- regelmässig und sehr ungleichschalig wird, und nur einen Schliessmus- kel besitzt; die untere Schale ist länglich, dick, hinten abgerundet, vorn mit einem unregelmässigen Vorsprunge, an dessen Ende sich die heiden Schalen des jugendlichen Alters eingefügt finden; die obere Schale hat keinen solchen Vorsprung, Die Muschel ist mit der unle- ren Schale feslgewachsen. Verf. will sie in die IVajadenfamilie stellen, einen Uebergang zur Gattung Ctheria bildend. jflytilacea. Hier finden sich neue Arten in mehreren Gattun- gen, wobei zu bemerken, dass die meisten von Gou 1 d (Boston Proc. lil. p. 343.) aufgestellt sind. Dieser Verf. vereinigt die Galtungen Modiola und Modiolaria mit Mytilus. Mylilus pyriformis aus der Südsee , divaricatus von China , algo- sus aus der Südsee, trossulus von Killimook, Fuget- Sound, Oregon Gould 1. c. — Ebenda IV. p. 92. stellte derselbe ferner M. glomera- tus von San Francisco auf. Modiola ßabellata von Puget Sound , Oregon , iü. areolata von Neu-Seeland , M. hepalica von den Fidschi - Inseln sind Arten von Gould 1. c. — M. legutnen Philippi Zeitschr. f. Malak. p. 86. Modiolaria pusilla Gould 1. c. von Terra del Fuego. Litkophagus Gruneri Philippi Zeitschr. f. Malak. p. 85. — L. falcaim Gould (Boston Proc. IV. p. 92). Cardiacea. Cardium luteolabrum Gould (Boston Procee^. IV. p. 91.) von San Diego. liucinacea. Lucina orbella Gould (Boston Proceed. IV. p 90.) von San Diego. Recluz behandelte (Journ. de Conchyl. p. 60.) die Frage, ob der Felan von Adanson zu einer bekannten Gattung gehöre, und kommt zu dem Resultate, dass er der Typus einer eigenen Gattung sei, die er Felania nennt, und die er in die Familie der Ungulinen zu stellen geneigt ist. Die Charaktere der Gattung sind wörtlich fol- gende: Animal sabulicola, Ungulinae proximum, sed parum nolum. Te- sta sublenticularis, leviter transversa, tenuis, libera, aequivalvis, aequi- 302 Tr ose hei: Bericht über die Leistungen im Gebiete der lateralis, epidermide tenui vestita, lunula minima sub apicibns parvis; cardo invariabilis , duobus denlibus subapicialibus divergenlibusque, quorum posticus in valvula dextra, anticus in sinistra canaliculatis ac bifidis y alteris simplicibus ; dentes laterales nuUi et pro loco suicus elongalus in ulraque latere laminae cardinalis; ligamenlum unicum, cartilagineum, horizontale, elongalum, lateribus altenuatum, et in chon- drophoris fusiformibus parum concavis affixum ; impressiones muscula- res duae , ovato-oblongae, subsimilares , postica longior , ambae sicut linea sinuosa superne extensae. Ligula pallearis angusta, sinuositatem ii'igonam parvamque ad impressionem muscularum posticam efformans. Dahin F. diaphana (Felan Adans., Venns diaphana Gmel.) und F. ro- sea n. sp. beide von der Westküste Africa's. Letztere ist pl. II. flg. 10—12 abgebildet. JErycinidae. Recluz stellte zwei neue Arten auf: Erycina spurca (Journ. de Conchyl. p. 206.) ohnn Angabe des Vaterlandes und E. incerta (ib. p. 364.) von Manilla. Cycladea. Im Journ. de Conchyl. II. p. 395. lieferte Petit eine üebersetzung von einer Abhandlung über Cyclas und Pisidium, die Jenyns 1832 in den Transaclions of the philosophical society of Cambridge veröffentlicht hatte , die aber wenig bekannt geworden ist. — Daran schliesst Petit ein Verzeichniss der ihm bekannten 24 Arten der Gattung Pisidium mit Angabe der Autoren und des Vaterlandes. Cyclas Steinii A. Schmidt (Verh. Rheinl. Westph. p.333.) von Berlin, Mecklenburg und Bonn ; wird vom Verf. selbst nur als Varietät von calyculata angesehen. Pisidium supinum A. Schmidt (Verh. Rlieinl. Weslph. p. 333.), ebenfalls wohl nur Varietät. — P. ventricosum Temple Prime von Massachusetts. — P. paludosum Hut ton (Afghanistan 1. c). Vier neue Arten Cyrena beschrieb Philip pi Zeitschr. f. Malak. p. 70. : C. Boliviana von Bolivia , C. Fontaineij inßata von Costa-rica in CentraUAmerika, similis Gray von China ? ]!iryiiiplia.cea. Donax obesus Gould (Boston Proceed. IV. p. 90.) von San Diego. — D. hians und obesa Philippi Zeitschr. f. Malak. p. 74. ; letztere von Caiifornien. Tellina tniniata von San Juan und T. {Strigilla) fucata Gould (Boston Pioceed. IV. p. 90.). — T. Largillierli von Gabon und paula von China sind neue Arten von Philippi Zeitschr. f. Malak. p. 95. Sanguinolaria venlricosa Philippi Zeitschr. f. Malak. p. 94. liitliopliag'a- Saxicava macrodon Philippi Zeitschr. f. iVIa- lak. p. 95. von der Insel Formosa. Petricola bulbosa Gould (Boston Proc. IV. p. 88.) von Guaymas. Naturgeschichte der Mollusken während des Jahres 1851. 303 Concliae. Arlhemis saccala Gould (Boston Proc. IV. p. 91.) von Mazatlan ? Aus der Gattung Cylherea beschrieb Philip pi Zeitschr. für Malak. p. 72 als neu: C. Mendanae von den Marquiseninseln , pudica Menke, pulla, tahilensis von Tahiti, solidissima von Californien. Venus analis u. V. distans sind zwei neue Arten von Philipp! Zeitschr. f. Malak. p. 126. , letztere von Panama. jflactracea. Maclra debilis Gould (Boston Proc. III. p. 348.). — M. nasuta und meudica Gould (ib. IV. p. 88.) von Mazatlan. — M. corbicula Philippi Zeitschr. f. Malak. p. 80. von Liew-Kiew. Lutraria undulala von Untercalifornien und ventricosa Gould (Boston Pioceed. IV. p. 89.) von Mazatlan. — L. senegalensis ^ecluz, welche 1849 in der Kevue zool. p. 67. als neu beschrieben wurde, ist im Journ. de Conchyl. p. 258. abgebildet. — L. solida und spectabilis Philippi Zeitschr. f. Malak. p. 78 , letzleie aus Ostindien. Ampliidesinacea. Amphidesma ßavescens Gould (Boston Proceed. IV. p. 90.) von San Diego. Osteodesmacea. Thracia Coutkouyi StimpsoB Boston Proceed. IV. p. 8. von Massachuselts-Hay. jUIyaria. In einer sogenannten Monographie der Gattung Sphae- nia Turton, welche mit Corbula darin übereinstimmt, dass das Thier kurze verwachsene Röhren, einen kleinen zusammengedrückten Fuss und einen geschlossenen Mantel hat, mit Mya dagegen den Rand der Schalen gemein hat, jedoch nur an einem Ende klafft, stellt Arthur Adams ausser Sphaenia Binghami Turton, Mya semistriata Hanley, Corbula decussata Desh. und Sphaenia Mindorensis Adams et Reeve folgende neue Arten auf: Sph. princeps von den Philippinen, elliptica von Sidney, decurtata von Luzon , Philippinarum von der Zebu - Insel; Rüppellii aus dem rotlien Meere (Annais VII. p. 420.). Olycinteridae. Crosse nennt im Journ. de Conchyl. p.l20. die Angaben Philippi's über den Fundort von Panopaea Aldrovandi un- genau, sie werde am häufigsten in der Umgegend von Taormina ge- funden. Tubicolae. John Edward Gray Iheilte in den Annais. nat. hist. VIII. p. 380. eine Eintheilung der Pholaden- familie mit „An aüempt to arrange the species of the family Pholadidae into natural groups.« Dieser Aufsatz ist von Herrmannsen in der Uebersetzung und mit kritischen An- merkungen versehen, in unserm Archiv 1852. I. p. 139. mit- getheilt. Aucapitaine sprach sich in einer kurzen Bemerkung über das Bohren der Pholaden in Felsen dahin aus, dass sie 304 Troschel: Bericht fiber die Leislungen im Gebiete der eine Säure in Vereinigung mit einer mechanischen Bewegung anwenden , um in den Stein einzudringen. (Revue de Zoo- logie 1851. p.486.). Er bemerkt bei dieser Gelegenheit, dass nur Pholas und Gaslrochaena in dieser Weise sich ein- bohren, während Venerupis , Venus und Andere bei der Gestall ihrer Höhlungen keine Bewegung der Schale ausfüh- ren können. Caillaud bringt einen neuen Grund für seine Ansicht bei, dass die Pholaden mechanisch mit ihrer Schale sich in Stein bohren, indem erfand, dass diese Thiere auchinGneiss sich eingebohrt hatten. (Revue de Zoologie 1851. p. 543; vergl. auch Journ. de Conchyl. p. 301.) Auch John Robertson hat Beobachtungen über das Bohren von Pholas dactylus angestellt , und behauptet , es bohre mit der Schale. (Edinburgh, new phil. Journ. 1851. 2. p. 194.). Pholas otoidea Gould (Boston Froc. IV. p. 87.) von Californien. Teredo dilatala Stimpson (Boston Proc. IV. p. 113.) von Mas- sachusetts. / Tunicata. S c ha cht machte in Müller's Archiv für Anatomie, Physiologie ct. 1851. p. 176. „Mikroskopisch -chemische Un- tersuchungen des Mantels einiger Ascidien bekannt. Sie beziehen sich auf Fhallusia mamillaris, Cynlhia tnicrocosmos und auf eine neue Art, die das Berliner Museum durch Hrn. v. Win- terfeld aus Peru erhalten hat. Letztere ist bei dieser Gelegenheit oberflächlich beschrieben und recht kenntlich abgebildet; ich kann hinzufügen, dass die Farbe des in dem Mantel eingesciilossenen Thie- res schön rolh ist, die vom Verf. angegebene braune Färbung ist eine Folge längeren Verbleibens in Weingeist. Einen Namen hat die schöne, grosse Art auch hier noch nicht bekommen ; wegen des Verwachsen- seins vieler Individuen zu einer gemeinsamen , vom Verf. mit einem Badeschwamm verglichenen Masse, möchte der Name Cynlhia sociaUs nicht unpassend sein. Charles Girard spricht seine Ansicht über das so- genannte Auge bei den Ascidien-Embryonen dahin aus, dass dies das Nervensystem in seinem einfachsten Ausdruck sei , vereinigt mit dem Gesichtssinn; bei weiterer Entwickelung erscheine allmählich das Nervensystem unter dem Augenfleck, Naturgeschichte der Mollusken während der Jahres 1851. 305 und dieser verschwinde, wenn die Augen am Ende der Röhren erscheinen. Eine Begründung dieser Ansicht ist nicht ge- geben, und dieselbe scheint die so seltsame Thatsache nicht aufzuklären. (Boston Proceed. IV. p. 30.). E. Forbes entdeckte bei den Hebriden eine neue Ascidiengat- tung Synt ethis. Sie bildet einen Uebergang zwischen üiazona und Clavelina. Sie bildet sitzende gallertartige Massen, mit stark vor- ragenden Individuen; Kiemen- und Afteröffnung einfach, ohne Strahlen; Kiemenhöhlung mit 13 Querreihen länglicher Offnungen; der lange Oesophagus links, Magen kubisch, schwammig oder drüsig; Darraschlinge weit und offen, bis zu dem 13oden der Muskelhülle rei- chend, der aufsteigende Theil drüsig, stellt wahrscheinlich die Leber dar; das Rectum geht vom Bauche nach der rechten Seite des Oeso- phagus , der After liegt am dorsalen Rande des Sackes etwa in der Mitte. Der w^eisse Hode verästelt sich auf der Oberfläche desOvariums; das Vas deferens begiebt sich zur Seite des Afters. Das Herz liegt in der Sclilinge des Darms und Ovariums. Die Art heisst S. hehridi- cus (Edinburgh new phil. journ. 1851. 2. p. 194.; Transactions of Ihe Royal Soc. of Edinburgh. Vol. XX. p. 307.). Eine neue Ascidien-Art Pelonaia areni/'errt aus der Massachusetts- Ray beschrieb Slimpson Poston Proceed. IV. p. 49. T. H. Huxley machte eine sehr werthvolle Mittheilung über die Anatomie und Physiologie der Gattungen Salpa und Pyrosoma in den Philosophical Transactions 1851. part. II. p. 567. bekannt. Es gehören drei Tafeln mit Abbildungen zu diesem Aufsatze. Die Abhandlung zerfällt in 4 Abschnitte. Der erste derselben behandelt die Anatomie der Salpen , die Verf. an Salpa democratica Korsli., von der S. mucronata die zusammengetzte Form ist, beim Cap York beobachtet hat. Das Organ, welches Milne Edwards für das Auge bei den Salpen hält, nimmt Verf. für Gehörorgan, indem er vier halb- kuglige Kalkkörperchen, von schwarzem Pigment umhüllt, in den Bläs- chen fand, und die er für Otolithen ansieht. Ausser der Bauchfurche (sillon dorsale Savigny) unterscheidet Verf. ein eigenes unter ihr ge- legenes, Organ, das er „Endostyl" nennt; dasselbe soll aus einer lan- gen dickwandigen Röhre bestehen. Krohn hält es, nach mündlicher Miltheilung, nur für den unteren, kielförmig vorspringenden Rand der Bauchfurche. Am Endtheile des Darmes entdeckte H. ein System von anastomosirenden Kanälen , das einerseits durch einen grossen Stamm mit dem Magen zusammenhängt, anderentlieils in lauter Blindsäcke ausläuft; diese Kanäle haben einen wasserklaren Inhalt. Verf. ist Archiv, f. Nalurgesch. XVill Jahrg. 2. Bd. \} 306 Troschel: Bericht über die Leistungen im Gebiete der zweifelhaft, ob es die Bedeutung einer Leber oder von Lymphgefäs- sen (?) habe. Durch die Angaben über die Entwickelung, die durch anschauliche Abbildungen erläutert sind, werden die neuerlich bekannt gewordenen Beobachtungen bestätigt. — In einem zweiten Abschnilte wird die Anatomie von Pyrosoma behandelt. Der Verf. sagt, der ganze Ascidienstock habe keine selbstständige Locomolion , indem er nicht contractu , sondern carlilaginös sei. Dass man ihm willkührliche Ortsveränderung zugeschrieben habe , erklärt er als aus optischer Täuschung entstanden, indem durch das abwechselnd glänzender und maltcr werdende bekannte phosphorische Licht dem Beobachter der Eindruck werde, als wenn sich der ganze Stock nähere oder entferne. Das oben erwähnte System von anastomosirenden Kanälen ist auch hier beobachtet. Eben will Verf. auch hier auf dem Ganglion die Ge- hörbläschen gefunden haben. Was Lesueur, Savigny und Peron als Leber angesehen haben , ist nach H. der Hode der aus 12 oder mehr Blindsäcken besteht, die in eine gemeinsame Ausführung münden, wel- che sich in die Leibeshöhle öffnet. Die Samenthierchen haben dünne langstreckige Körper und sehr lange feine Schwänzchen. Was Savigny für Eierstock erklärt hat, hält H. für eine blosse Anhäufung klarer Zel- len. Gewöhnlich ist nur ein Ei vorhanden ; es ist in einen sehr trans- parenten Sack eingeschlossen, der an einem Stiel hängt , welcher mit einer Papille in der Leibeshöhle endigt, H. hält ihn für analog mit dem bekannten Stiel des Eies junger Salpen, hält ihn für hohl, und schreibt ihm die Funktion zu, den Samen gegen das Ei zu leiten; da- her nennt er den Stiel auch Gubernaculum, Zusammengesetzte Em- bryonen, wie Savigny sie beobachtet hat, hat er nicht aufgefunden, in Betreff der Entwickelung junger Pyrosomen aus Knospen giebl H. an, dass die Knospe gewöhnlich unter dem Herzen hervorbreche; zuerst nämlich erscheine eine kurze Sprosse, die sich verdickt, und zu einem Thiere entwickelt; längere Zeit besteht ein Gefässzusammenhang zwi- schen xMutter und Sprössling, dann verschwindet derselbe, und der Sprössling wird selbstständig. Das Ei, zuweilen 2 oder 3, bildet sich in dem Sprössling schon früh aus. Auch die Muskeln, die bei jungen Individuen am besten zu sehen sind, werden beschrieben. — In einem dritten Abschnitte stellt Verf. eine Vergleichung zwischen Salpen, Py- rosomen und Ascidien an, der manches Interessante darbietet. — Der vierte Abschnitt endlich enthält das Historische über die Kenntniss der Salpen. T. H. Huxley lieferte ferner ib. p. 595. eine Schil- derung von Appendicularia und Doliolum. (Reiiiarks upon Appendicularia and Doliolum, two genera of the Tunicata). Auch zu dieser Abhandlung gehört eine Tafel mit Abbil- dungen. Naturgeschichte der ftlollusken während der Jahres 1851. 307 Was zuerst die Appendicularia ßagellum Cham, betrifft, so nennt Verf. als synonym die Oikopleura Chamissonis Mertens, üikopleura bi- furcata Q. et G. und Vexillaria flabelium Müll. Archiv, f. Anatom, etc. 1846. Das Thier ist flaschenförmig und hat einen langen Anhang oder Schwanz ; am schm ilen Ende des Körpers führt eine weite Oeffnung in die Respirationshöhle, die von einer besonderen Haut bekleidet ist. An der Seite, welcher der Schwanz angefügt ist, wird ein Endostyl, wie bei den Salpen beschrieben, an der entgegengesetzten (Bauchseite) ein Gehörsäckchen mit einem kugligen Otolithen. Von dem Ganglion, welchem das Gehörsäckchen anliegt, geht ein INervenfaden nach vorn, ein anderer geht nach hinten, und dringt bis in den Anhang. Ein mit Wimpern besetztes Band, welches längs der Kiemenhöhlenwand ver- läuft, wird als Kieme betrachtet. Der weite Mund im Grunde der Kie- menhöhle führt in einen kurzen Oesophagus , dieser in einen weiten Magen; der D.um mündet sich vor der Insertion des Schwanzes in den After. Das Herz liegt zwischen den Lappen des Magens. Das Ge- fässsyslem konnte Verf. nicht beobachten. Der Schwanz besteht aus einer strukturlosen Axe, umgeben von einer Schicht von Längsmuskel- fasern. Von Geschlechtstheilen hat Verf. nur den Hoden beobachtet. Das von Mertens beschriebene H&us hat Verf. nicht gesehen. — Wäh- rend Chamisso das Thicr mit Cestum, Mertens gar mit den Pteropoden verglich , hat Verf. gewiss Recht, wenn er es zu den Tunicaten zählt. Der Schwanzanhang, welcher sonst den Tunicaten nur im Larvenzu- stande zukommt, bleibt hier, und das veranlasst den Verf., die Appen- dicularia als die unterste Form der Tunicaten zu betrachten. Von der Galtung Doliolum beschreibt ferner Verf. D. appendi- culatum Q. et G. Wir dürfen wohl hierbei auf die Schilderung von dieser Gattung hinweisen, welche Krohn in diesem Archiv 1852. I. p. 53. gegeben hat. Huxley spricht von einem kurzen runzligen Forl- satz zwischen den beiden letzten Muskelbändern, dies ist der Keimslock der geschlechtslosen Individuen. Auch hier wird wieder eines Endo- styls Erwähnung gethan ; dagegen findet sich kein Gehörsäckchen ; das Ganglion entsendet mehrere Nerven, von denen sich vier besonders auszeichnen. Die Kieme theilt die Körperhöhle in 2 Abtheilungen. Verf. stellt die Galtung Doliolum zwischen Fyrosoma und Salpa. Bericht über die lieistuiig^en in der g^eog^ra- plii§clieii und systeitiatisciien Botanik Aväfi- rend des «lalires 1§51. Von 19r* A» Ori§ebacli9 ord. Professor an der Universität zu Göttingen. A. Pflaiizeiig^eog^rapliie. Schouw's im Jahresbericht für 1849 beleuchtete An- sichten über den Ursprung der gegenwärtigen Pflanzenwelt wurden in eine populäre Schrift ^j unverändert aufgenom- men, welche, ohne neue Gesichtspunkte oder Thatsachen zu enthalten , verschiedene Gegenstände aus dem Gebiete der Pflanzengeographie und besonders seine eigenen früheren Ar- beiten allgemeiner bekannt zu machen strebt. Boue^) entwickelte seine Ansichten über die baum- losen Gegenden der Kontinente. Bei einer solchen Unter- suchung ist genau zu unterscheiden , ob die Waldlosigkeit eines Gebiets auf klimatischen (noch jetzt wirkenden) oder auf genetischen Ursachen beruht. I. Europa. V. Trautvetter hat eine schätzbare botanische Karte 3) des europäischen Russlands herausgegeben, auf welcher die Arealgrenzen der charakteristischen Baumarten geographisch dargestellt sind. Von V. Ledebour's Fl. rossica ^) erschien das elfte, von Fenzl bearbeitete Heft (s. Jahresb. f. Iö47.), den Schluss der Monochlamydeen enthaltend. Grisebach: Bericht üb. d. Leistungen in d. geographischen etc. 309 Fortgesetzte üebersicht der abgehandelten Familien: Phytolac- ceen 1 sp. ; Chenopodeen (184 sp.) : grösslentheils Steppenpflanzen, darunter, wiewohl mehrere Moquin-Tandon'sche Gattungen nicht adop- tirt sind, mehr als 30 diesem Gebiete eigenlhömliche Typen, von de- nen die artenreichsten Echinopsilon (6 sp.), Corispermum (6 sp.), Suaeda (15 sp.) , Salsola (24 sp ) , Anabasis (7 sp.) , Halogeton (6 sp.) und Halimocnemis (16 sp.); dem Kaukasus eigenthümlieh sind Anlhochlamys und ßelowia, dem arktischen Sibirien Monolepis; 8 Amaranlacecn, wor- unter auf die Kaukasusländer beschränkt Hablilzia und eine Alternanthera. lieber die Entvvickelungszeiten der Vegetation in Lief- land und auf der Insel Oesel wurden von Neese ""^ Beob- achtungen mifgetheilt. Vollständigere und vier Jahre umfas- sende (1844 — 1847) Angaben über den Vegetationsgang zu Moskau verdanken wir A n n e n k o w *^3. Ein ausgezeichneter Beitrag zur Pflanzengeographie der Steppenregion des europäischen Russlands ist das aus meh- reren Lokalfloren zusammengefügte Werk von Claus 0 über die Gegenden an der unteren Wolga^ als dessen Ausgangs- punkt sein früheres Pflanzenverzeichniss aus der kaspischen Steppe betrachtet werden kann. Hier bilden nun sehr voll- ständige Kataloge der bei Scrgievsk (54^ N. Br.) und bei Sarepta (49°) vorkommenden Pflanzen die weitere Grundlage zu allgemeineren Betrachtungen über die Verlheilung der rus- sischen Steppenflora. G. unterscheidet im Stromlaufe der Wolga drei natür- liche Abschnitte : die obere Wolga, die er durch die Mün- dung der Oka bei Nischnei-Nowgorod begrenzt, die mittlere oder die Eichenregion reicht bis Sysran (öS*^ N. Br.), wo nach ihm der Fluss in die Steppe eintritt und nun seine untere Wolga beginnt. Allein die Nordgrenze der Steppe im Wol- gagebiete ist ungeachtet der sorgfältigen Arbeiten v. Traut- vetter's bisher von keinem Schriftsteller so genau erörtert als man erwarten sollte. Man darf hier nicht den Südrand des Tschernosem zu Grunde legen, den v. Trautvetter genau angegeben hat (Jahresb. f 1849. S. 6.) und der die Wolga erst weiter südwärts zwischen Saratow und Malmysch schnei- det: denn der Begriff der Steppe ist nicht durch 'die Be- schaffenheit der Erdkrume, sondern durch ihre Pflanzenfor- mationen gegeben. Das allein Bezeichnende für den Umfang der Steppe ist ihre Baumlosigkeit , von der jedoch , ähnlich 310 Grisebach: Bericht üb. d. Leistungen in d. geographischen wie im arktischen Norden , zwei bestimmle Ausnahmen in- nerhalb ihres Gebiets auftreten, nämlich die Bewaldung der Flussufer und, wo in der Nahe ihres Aussenrandes die Fläche uneben wird , auch der geschützten Hügelschluchten. Die klimatische Ursache^ die den Wäldern an der Steppe Russ- lands eine Grenze setzt, ist die Trockenheit des Sommers: in beiden Ausnahmsfällen wird diese Ursache durch flies- sendes Wasser beseitigt, welches entweder von aussen her- beiströmt oder an geneigten Höhen sich leichter nieder- schlägt , als in der flachen Ebene. Nach diesen Kriterien aufgefasst, ist die Sleppengrenze an der Wolga durch eine Linie zu bezeichnen , welche die Orte Petrowsk (nach Pal- las *"*3, Sysran und Sergievsk verbindet : für den letzteren Ort ist C.'s Darstellung entscheidend. Allein hiebei ist nicht ausgeschlossen, dass nicht auch hier, wie weiter im Westen, unter örtlicher Begünstigung der Steppentypus sich hier und da innerhalb der Waldlandschaften ausbilde, und dies ist na- mentlich nach Goebel *"'*"*) beinahe zwei Breitengrade nord- wärts von Petrowsk in der Gegend von Saransk, in dem fruchtbaren Gouvernement Pensa, der Fall. Sergievsk ist demnach ein sehr zweckmässig ausge- wählter und pflanzengeographisch wichtiger Punkt , um die Bedingungen der Steppenvegetation zu untersuchen , da er genau an deren Nordgrenze liegt. Der Uebergang aus einer Flora in die andere, aus einem wohlbekannten in ein fremd- artiges Gebiet ist hier schroff'er , als irgendwo, durch die Flusslinie des Sok bezeichnet: so wachsen in der unmittel- baren Nähe des Badeorts Sergievsk 17 Astragaleen und 3 Hedysarum-Arten, während „am rechten Ufer jenes Flusses, auf der Strasse nach Kasan zu, von allen diesen nur 2 Astra- galus-Arten angetroff'en werden" (S. 16). Mit Recht sucht der Verf. die Ursache eines so plötzlich auftretenden Gegen- satzes in den Verhältnissen des Bodens. Denn nur auf dem linken Ufer des Sok stehen die Gypse und Kalkmassen der permischen Formation an , welche die Vegetation der Le- ^) Bemeikungen auf einer Reise in die südlichen Statthalterschaf. ten, I. S. 39. **) Reise in die Steppen des südlichen Russlands, I. S. 15. und systematischen Botanik während des Jahres 1851. 311 guminosen begünstigen und die an an anderen Orten von einer mächtigen Lettenschicht überdeclit werden (S. 19. )• Allein weniger richtig , als diese örtlichen Erscheinungen, hat C. die allgemeineren , klimatischen Bedingungen gewür- digt, durch welche es zu erklären ist, dass hier eine neue Pflanzenzone anhebt, die weit über die permische Formation hinaus den ganzen Süden des VVolgagebiets beherrscht. Denn er äussert vielmehr die Meinung, dass das Klima von Ser- gievsk dem von Kasan sehr ähnlich sei und die südlichere Lage nur sehr geringe Verschiedenheiten zu bedingen scheine (S. 13.). Freilich sind an einem klimatischen Grenzpunkte nur allmählige Uebergänge, nur geringfügige Unterschiede wahrzunehmen, die aber mächtig genug sind, um die ganze Physiognomie der Natnr zu verändern. Diese liegen hier in der äusserstcn Grenze der Verkürzung, welche die Entwick- lungsphase des Baumlebens zu ertragen vermag. Wo für die vegetativen Processe, sei es, dass sie durch Kälte oder Dürre eingeengt werden, nur ein Spielraum von drei Monaten übrig bleibt, da finden wir eine Baumgrenze. Es fragt sich da- her, was des Verf.'s Beobachtungen über die Dauer der Ve- getationszeit zu Sergievsk ergeben. Wir begegnen hier einer zwiefachen Darstellung, die, um richtig gewürdigt zu werden, einer weiteren Analyse bedarf. Zuerst heisst es (S. 13.), dass zu Sergievsk in der Mitte des April der Schnee schmelze und die ersten Frühlingsblumen spärlich hervor- sprossen, im Mai schreite die Vegetation gewöhnlich nur lang- sam vorwärts, und nachdem sie sich plötzlich zu Anfang des Junius entwickelt habe, folge bald ein trockener und heisser Julius: gegen das Ende dieses Monats seien die schö- nen Blumen auf den Anhöhen schon wieder verschwunden, und verdorrte Gräser und Disteln al^ karge Ueberbleibsel eines üppigen Pflanzentriebes auf der Steppe zu erblicken. „Um diese Zeit aber ," fügt der Verf. charakteristisch den Unterschied des Steppen - und Waldklima's andeutend hinzu, steht „in der Gegend von Kasan" (also zwei Breitengrade nördlicher) „die Vegetation noch in voller Frische und hat eben ihren Kulminationspunkt erreicht." Dennoch ist es kaum möglich, sich nach jenen Angaben eine deutliche oder viel- mehr eine richtige Vorstellung von der Dauer der Vegeta- 312 Grisebach: Bericht üb. d. Leistungen in d. geographischen lionszeit zu entwerfen: sie scheint sich von Mitte April bis Ende Juli, d. h. auf 3V2 Monate auszudehnen, und dies wäre ein längerer Zeitraum, als gewisse Bäume zur Entwickelung bedürfen, die Waldlosigkeit würde unerklärt bleiben. Die zweite Darstellung aber (S. 20.), welche die in den einzel- nen Monaten entwickelten Pflanzen schildert, dient zur Be- richtigung der ersten und schliesst mit der ausdrücklichen Be- merkung, dass die Vegetation von Sergievsk die schnelle Entwickelung und kurze Dauer mit der kaspischen Steppe Iheile, nur dass der Verlauf um ein Weniges langsamer sei. Die Vegetationszeit kann nicht nach vereinzeilen, abnormen Pflanzenformen, sondern nur nach den vorherrschenden Ge- wächsen gemessen werden und dies sind in der Grassteppe von Sergievsk die Gräser. Nun überzieht sich hier der Boden erst „zu Ende des April, in den ersten Tagen des Früh- lings, mit einem Anhauche von tiefem Grün," während zu- gleich die Liliaceen der Steppe in Blüthe treten. In der Mitte des Julius aber blühen die Cynareen , und, wenn diese vollkommen entwickelt sind, ist „der Grundton der Steppe" bereits „ein falbes Gelb.^^ Man sieht, wie nach dieser genaue- ren Bestimmung die Dauer der Gramineenvegetation auf we- niger als drei Monate eingeschränkt ist und man er- kennt hierin die klimatische Bedingung der Steppenflora, de- ren Entwickelung, durch Winterkälfe und Sommerdürre gleich- massig gehemmt, in einem so kurzen Frühlinge sich vollen- det. Der herrschende Südostwind, wahrscheinlich eine durch den nahen Ural abgelenkte Polarströmung, wird diesem Klima als solche auch hier das eigene Gepräge verleihen. Allein da Sergievsk hart am äussersten Rande der Steppe liegt und daher die Vegetalionszeit nur unmerklich unter das Maass der kürzesten Phasen der Waldregion hinabsinkt, so wird es be- greiflich, dass auch ein geringfügiger Schutz gegen die Ju- lidürre sofort Baumforinen hervorruft. Doch erscheinen diese, ausgenommen an dem Flussufer, wo aber auch d^s Weiden- gesträuch ihnen oft den Raum streitig macht, in den Berg- schluchten niemals völlig ausgewachsen und bilden hier „ein kümmerliches Gestrüpp von verkrüppelten Erlen, Birken, Lin- den und strauchartigen Eichen« (S. 15.). Ebenso wird ähn- lich, wie in den arktischen Landschaften, die Nachbarschaft und systemalischen Botanik während des Jahres 1851. olo eines günstigen Klima's durch eine Reihe von kleinen Slräu- ehern angedeutet, welche die Anhöhen von Sergievsk zie- ren : durch Caragana frutescens , Cylisus billorus , Amygda- lus nana, Prunus chamaecerasus , Spiraea crenafa u. a. Dies sind Slräucher, die nicht durch ihre eigene Organisation ge- gen die Dürre des Sommers geschützt sind, wie die strauch- artigen Chenopodeen der kaspischen Steppe. Die geographische Lage am Rande der russischen Wäl- der, der hügelige Charakter der Gegend, deren Terrainwel- len sich 500' hoch über den Wasserspiegel erheben, der Kalkgehalt des Substrats: alles dies verleiht der Steppe von Sergievsk einen ungewöhnlichen Pflanzenreichthum, obgleich weder Moor- noch Sandboden vorkommen und daher man- che Formen, wie die Ericeen, vollständig fehlen. C.'s Ka- talog, der sich nur auf das enge Areal von 100 Quadratw^rst bezieht, zählt 794 Phanerogamen und ist um einige hundert Arten reicher, als die ganze Flora der grossen kaspischen Steppe zwischen dem Ural -Flusse und der Wolga (521 Arten nach C). So nimmt auch in jeder anderen Richtung die Artenzahl der Flora ab , ausgenommen in der südöstlichen, gegen Orenburg, wo an den südlichen Abhängen des Urals einige Lokalitäten noch reicher sind , so wie auch die Ge- gend von Sarepla an der Wolga , von der unten die Rede sein wird , die von Sergievsk um ein Geringes übertrifft. Aber nicht bloss durch Mannigfaltigkeit und Seltenheit der Pflanzen formen zeichnet sich die Umgegend von Sergievsk aus, sondern auch durch verhältnissmässige Ueppigkeit und malerische Gestaltung der Steppenvegetation. Es ist nicht „jene einförmige, öde, kaspische Salzwüste, sondern die fri- sche, wellige, blumenreiche« Grassteppe, die sich an den süd- westlichen Abdachungen des Urals entwickelt, deren frucht- barer Humusboden noch dem Tschernosem angehört und, be- feuchtet, Ausserordentliches auch für den Ackerbau leisten kann. Für diese Steppen sind die grossen Stipa-Rasen cha- rakteristisch , die, „vom Winde angehaucht, gleich einem Kornfelde wogen." Neben den Gräsern herrschen die geselli- gen, schön blühenden Leguminosen-Stauden, w^ährend, in Er- mangelung des Salzbodens, nur wenige Chenopodeen und die Artemisien, bis auf A: austriaca, nur ganz untergeordnet auf- 314 Grisebach: Bericht üb. d. Leistungen in d. geographischen treten. Anziehender aber, als durch die immerhin einför- mio-e Miscliung von Gräsern und Astragaleen, wird der Ve- getalionscharakler durch den raschen Wechsel, den das Land- schaftsbild in jeder Phase vegetativer Enlwickelung durch die verschiedenen ßlüthezeiten der vorherrschenden Stauden em- pfängt. Zu Ende des Aprils ist die Steppe durch vier blü- hende Liliaceen , eine Iris und einige andere glänzend ge- färbte Frühlingspflanzen geschmückt (Tulipa Biebersteiniana, Fritillaria ruthenica und minor, Gugea lutea; Iris aequiloba ; Adonis vornalis, Pulsatilla patens und Corydalis Halleri). In der Mitte des Mai ist diese Blumenpracht fast spurlos ver- schwunden und nun folgt „eine weniger ephemere Vegeta- tion^^ von Cruciferen, Labiaten und Allium (Alyssum minimum und altaicum ; Salvia sylvestris, Dracocephalum Ruyschiana Allium decipiens u. a.). Zu Anfang des Junius ist die Blü- Ihezeit der reichgefärbten Leguminosen, die mit den Caryo- phylleen, Labiaten und Boragineen ;jim Wachsthum wettei- fern.'' In den ersten Tagen des Julius fangen die meisten Umbelliferen an zu blühen, unter denen Libanotis und Peu- cedanum alsalicum durch Geselligkeit hervortreten: auch be- decken um diese Zeit die weissen Rispen von Spiraea fili- pendula ganze Strecken, „wie mit einem Teppich.^« Endlich in der Mitte des Julius treten die meisten Synanthereen in ihre Entwickelung ; dann überragen hohe Cynareen die übrige Vegetation und „streben sich des ganzen Bodens zu bemäch- tigen'' (namentlich Centaurea Scabiosa u. ruthenica , Serra- tula radiata). Die statistischen Verhältnisse der Flora von Sergievsk hat der Verf. vielseitig abgehandelt und dabei die Vergleichungspunkte mit anderen Gegenden der russischen Steppen durch specielle Pflanzenlislen nachgewiesen. Die Reihenfolge der artenreichsten Familien ist in der Grassteppe von Sergievsk natürlich eine ganz andere, als in den Salz- steppen am kaspischen Meere, während dieser statistische Werth bei Kasan fast derselbe ist, wie in den Oslseeprovinxen und in Deutsch- land. Charakteristischer für die ganze Steppenregion ist die Reihe der Familien zu Sarepta , weil hier beide Formationen der Gras- und Salzsteppe zugleich vertreten sind. Folgendes sind die vom Verf. er- haltenen Werthe : i. Sarepta. 806 Phanerogam^n: Synanthereen (116 sp.), Gra- mineen (72 sp.), Leguminosen (58 sp.), Cruciferen (57 sp.) , Cheno- podeen (47 sp.), Ciuyophylleen (37 sp.}, Umhcllilercn (31 sp.) , La- und systematischen Botanik während des Jahres 1851. 315 biaten (30 sp.) , Cyperaceen (29 sp.) ") , Rosaceen 24 sp.) , ßoragi- neen (23 sp.), Ranunculaceen (20 sp.). 1. Ser<,nevslv (Grassteppe). 794 Phanerogamen : Synanthereen (HS sp.) > Gramineen (58 sp.) , Leguminosen (54 sp), Cyperaceen (49 sp.), Cruciferen (43sp.), Caryophylleen (39 sp.), Labialen (36 sp.), Rosaceen (34 sp.) , Umbellifcren (30 sp.) , Scrophularineen (30 sp.), Ranunculaceen (26 sp.) ; dagegen nur 19 Boragineen und ebensoviel Chenopodeen. 2. Kaspische Steppe (Salzsteppe). 52t Phanerogamen: Synan- thereen (68 sp.), Chenopodeen (59 sp.) , Cruciferen (57 sp.) , Grami- neen (50 sp.), Leguminosen (36 sp ) , Boragineen (28 sp.) , Umbelli- feren (15 sp.) ; dagegen nur 11 Cyperaceen, 13 Caryophylleen, 11 Labiaten, 7 Rosaceen, etwa 13 Scrophularineen und ebenso viel Ra- nunculaceen ^*). II. Kasan. 792 Phanerogamen (S. 58.), aber auf einem ungleich grösseren Gebiete, als die Flora von Sergievsk gesammelt : 98 Synan- thereen, 67 Gramineen, 53 Cyperaceen, 40 Caryophylleen, 37 Scrophu- larineen, 36 Labiaten, 36 Leguminosen, 35 Rosaceen, 32 Cruciferen, 30 Umbelliferen , 26 Ranunculaceen ; dagegen nur 18 Boragineen und 13 Chenopodeen. Zu dieser Darstellung der Pflanzenstatistik von Kasan ist ein beachtenswerthes Supplement zu Wirzen's Katalog benutzt, wel- ches der Verf. seinem Werke einverleibt hat (S. 39 — 58). Ebenso sind für die kaspische Steppe dem früheren Verzeichnisse C.'s einige neue Entdeckungen hinzugefügt (S. 64 — 65.). Die Eigenthümlichkeit der Steppenregion ergiebt sich auch aus folgenden Zahlen: Kasan besitzt 170 Pflanzen, die bei Sergievsk nicht mehr vorkommen: dagegen haben vor Kasan voraus Sergievsk 168, Sarepta 323, die kaspische Steppe 388 Arten. Dem systematischen Katalog der Flora von Sergievsk (S. 69—180.) hat C. in Noten auch diejenigen Arten (250 sp.) beigefügt , welche an der mittleren und unteren Wolga, bei Orenburg und im südlichen Ural gefunden sind, ohne bei Sergievsk vorzukommen, deren Anzahl späterhin durch die genauere Erforschung des Gouvernements Saratow (s. u.) ansehnlich vergrössert worden ist. Von neuen Formen enthält C.'s Flora von Sergievsk nur 2 Arten: Serratala isophylla und Elymus Paboanus. *) Die Stellung der Cyperaceen ist wahrscheinlich unrichtig , da diese Familie hei Sarepta nicht hinreichend beachtet worden ist (S. 194.). **) In der tabellarischen üebersicht (zu S. 68.) finden sich mehrere Abweichungen: hier ist der (S. 324 ) berichtigte Text zu Grunde geh'gt. 316 Grisebach: Bericht üb. d. Leistungen in d. geographischen Die südlichere Lage von Sarepla drängt die Entwicke- lung der Pflanzen in eine frühere Jahreszeit und beschleu- nigt sie zugleich, indem der trockene , „unerträglich heisse« Sommer schon im Junius seine Wirkungen zu äussern be- ginnt und nur den durch ihre Organisation geschützten Ha- lophylen Lebenskraft übrig lässt. Zwar ist der Herbst, des- sen heiterer Himmel bis Ende November anhält, die anmu- thigste Jahreszeit, jedoch ohne durch Blüthen geschmückt zn sein: denn die Trockenheit lässt keine Erneuerung der Pflan- zenwelt zu und es entwickeln sich dann in der Steppe nur jene Halophyten und Arlemisien, die, wie der Verf. sie pla- stisch zeichnet, in graue Trauer gehüllten Nachzügler der Vegetation (S. 191.). Der Schnee liegt bei Sarepta nur 4 bis 4*72 Monate (S. 186.), von Ende November bis Anfang April, und somit bleiben weniger als drei Monate für die eigentli- che Vegetatationszeit der Steppe übrig, von deren Verlaufe der Verf. wiederum ein anschauliches Bild entwirft. Gleich nach dem Schmelzen des Schnees , zu Anfang April, blühen auch hier die Liliaceen , besonders Tulpen, die jedoch nicht so massenweise auftreten, wie in der kaspischen Steppe, wo sie „ganze Strecken mit ihrem Blumenschmucke überdecken/^ Die herrschenden Arten bei Sarepta sind zu dieser Zeit Bul- bocodium ruthenicum, Tulipa Gesneriana , biflora u. Bieber- steiniana, Scilla sibirica und Valeriana tuberosa: diesen fol- gen später Fritillaria minor und rulhenica, Alyssum tortuo- sum u. a. Gleichzeitig , gegen Ende des Aprils , wird die Grassteppe grün, die Bäume der Wolgainseln belauben sich, die Wurzelblätter hoher Dolden, der Ferula-Arten, kommen zur Entwickelung. Schon zu Anfang Mai steht die Vegeta- tion „in voller Jugendkrafl" und zu Ende dieses Monats, bis zum ersten Drittel des Junius , hat sie den Gipfelpunkt ihrer Phasen erreicht. Nun stehen hier schon die Synanthereen in Blüthe , die sich in anderen Gegenden später entfalten. Schon im Junius nimmt das Grün der Steppe einen gelbli- chen Ton an und mit dem Eintritt des Juli geht die Vege- tation rasch ihrem Untergange enterogen. Der Boden der Steppe von Sarepla ist etwa zu zwei Dritllheilen der Oberfläche salzhaltig. Diese Salzsteppe liegt auf dem rechten Ufer der Wolga 60' hoch über dem Strom und systematischen Botanik während des Jahres 1851. 317 und verflacht sich allmälig in südöstlicher Richtung, gegen Astrachan hin, wo sie von Sandhügeln überdeckt wird. West- wärts grenzt sie an eine längs der Wolga und im Süden von Sarepta an der Sarpa sich hinziehende, tertiäre Hügel- kette, deren „Schluchten hier und da mit anmuthigen Wäld- chen und Baumgriippen bekleidet sind" (S. 184.). Diese man- nichfalligere Terraingestaltung, so wie die nahe Grenze des Salzbodens, wodurch in der Entfernung weniger Stunden bei Zarizyn wiederum reine Grassteppe erzeugt wird, und der Einfluss des Stroms , dessen Ufer und Inseln bewaldet sind, alles dies begründet den Pflanzenreichthum der Flora von Sarepta, die sich nach Maassgabe dieser Bedingungen zu drei Hauptformationen gliedert : 1) Die Salzsteppe, charakterisirt durch die Halophyten und Artemisien. 2) Die Grassteppe an den Wolgahügeln meist mit einem dichten Rasen von Stipa capillala und St. pennata dedeckt. Am Fusse der Hügel, wo sich Gras- und Salzsteppe begeg- nen, nimmt Carduus uncinatus bedeutende Strecken ein. 3) Die Formation des Wolgäufers mit einförmiger, aber üppiger, nordeuropäischer Vegetation von Weiden , Pappeln, Sumpfpflanzen, hohen Gräsern (z. B. Salix triandra, alba und acutifolia; Oenanthe Phellandrium und Cenolophium ; Cala- magrostis, Triticum repens u. s. w.}. Der systematische Katalog der Flora von Sarepta (S. 200 — 270.), dem eine specielie Vergleichung mit der von Kasan vorausgeschickt ist (S. 191 — 199.), enthält 6 neue Arien, nämlich: Cochlearia Wunderli- chii G. A. Mey. , Echinospermum brachysepalum Cl. , Pulegium micran- Ihum Cl., Heieocharis affinis C. A. Mey., Agrostis Biebersleiniana Cl. (dies ist meine A. trichoclada , die ich in Ledebour's Fl. rossica 4. p. 439. beschrieben habe) und Eragrostis suaveolens Becker. Eine ähn- liche Bearbeitung der Flora von Astrachan wird vom Verf. in Aussicht gestellt (S. 283.). Durch eine spätere Reise sah sich Claus in den Stand gesetzt, seine Darstellung der Vegetation von Sarepta zu einer Flora von dem grössten Theile des Gouvernements Saratow zu erweitern (S. 271— 323.). Nur die nordwestlichen, jenseits der Steppengrenze gelegenen Kreise,, welche indessen die ge- wöhnliche, nordeuropäische Vegetation besitzen, sind ihm weniger bekannt geworden : sie verdienen, nach dem Verf , 3 18 Grisebach: ßcricht üb. d. Leistungen in d. geographischen ebenso wenig, wie das Gouvernement Simbirsk, eine spe- ciellere, botanische Charakteristik, Die Bergkette von Sara- tow, die sich am rechten Ufer der Wolga durch das ganze Gouvernement erstreckt und sich an einigen Punkten 500' — 800' hoch über den Wasserspiegel erhebt, erzeugt eine ei- genthümliche Flora, die als ein besonderes Glied der Step- penregion zu betrachten ist. Diese Berge, die westwärts in ein allmälig verflachtes Plateau übergehen, gehören zur Krei- deformalion, die bald zu Tage steht^ bald von Mergeln, Let- ten oder Tschernosem überdeckt wird. Sie sind meist mit niedrigem Gebüsche bewachsen und tragen nur selten Laub- holzbäume. Die vorherrschenden Stauden, „die durch ihre grosse Individuenzahl die übrigen Pflanzen fast verdrängen und in dichten Büscheln die Hügel überdecken/' sind: Ar- temisia salsoloides, Asperula supina, Euphorbia glareosa und Hyssopus officinalis. Das ganze Gouvernement Saratow hat dem Verf. 1134 Phanero- gamen geliefert. Die artenreichsten Familien bilden folgende Keihe, die, da hier Steppen und Wälder zusammengefasst sind , weniger In- teresse, als die früheren darbietet: Synanthereen, Gramineen, Legumi- nosen , Cruciferen , Caryophylleen, Chenopodeen, Labiaten , Umbfllife- ren, Cyperaceen, Rosaceen, Scrophularineen, Ranunculaceen, Boragineen. Als charakteristische Pflanzen der Wolgaberge hebt Cl. folgende hervor (S. 275 ) : Hedysarum grandifloriim , Astragaluus dealbatus, le- sticulalus und rupifragus, Matthiola Iragrans , Clausia aprica (Hesperis Led.), Alypsum altaicum, lorluosum, Meniocus linifolius, Erysimum An- drzejovsUianum, Cratnbe aspeia, Bupleurum foliatum, Pyrethruni mille- folialum, achilleifolium , Jurinea arachnoidea , Cenlaurea Marschalliana u. a. — Beispiele isolirten Vorkommens sind: bei Ghvvalinsk Anthe- mis Trotzkiana utid tlelianthemum alpestre, bei Biälaja - Glinka Lepi- dium Aleyeri, Glauciüm corniculalum var. , Jurinea cretacea, ausserdem auch bei JNorka Silene cretacea und bei Krasnojar Hedysarum cre- laceum. Der Katalog, welcher zu der Flora von Sarepta 330 Arten aus den übrigen Theilen des Gouvernements Saratow hinzufügt (S. 284 — 315.), enthält 4 neue Arten: Lepidium Meyeri , Silene Heilmanni, An- themis Trotzkiana und Statice Bungei. Steven^) Iheilte kritische Bemerkungen über die Bo- ragineen der Krim und der Kaukasus-Länder mit. Die Systematik schwedischer Gewächse hat C. Hart- und systematischen Botanik während des Jahres 1851. 319 mann 9) durch Vergleichung der Linne'schen Sammlung in London zu fördern gesucht. Fries 'O) berichtete über neue mykologische Entdek- kungen in Schweden und charakterisirte bei diesem Anlasse die geographische Verbreitung der grossen Pilzformen im europäischen Norden. Allgemein findet er die Abhängigkeit vom Klima dadurch ausgedrückt, dass mit wachsender Ent- wickelungsdauer eines Pilzes seine klimatische Sphäre sich beschränkt: daher seien unter den Tropen die holzigen Schwämme am zahlreichsten , in gemässigten Klimaten die fleischigen, während die zartesten, vergänglichsten Formen, deren ganze Entwickelung in wenigen Tagen verläuft , auch am höchsten im Gebirge ansteigen. Im südlichen Schweden unterscheidet F. 4 Pilzregionen : 1. Die Alluvialebenen Schonen's, Ostgothlands und Uplands haben wenig eigene Arten : die Tricholomen und Co- prinen überwiegen. 2. Die Buchenwälder Schonen's und der anliegenden Landschaften an der Westküste: charakteristisch sind mehrere Clavarien und Theleporen (Merisma) ; an holzigen Schwämmen ist diese Region am reichsten. 3. Die Fichtenwälder auf den Bergen von Smoland bis Upland sind charakterisirt durch die Erd - Polyporen und Cortinarien ; die Hydnen hat diese Region mit der folgenden gemeinsam. 4 Die sandigen Kieferwälder Westsmolands, ausser den Hydnen durch Leptonien, Hygrophoren und Laktarien be- zeichnet, die auf trockenen, moosigen Wiesen vorkommen. Das für die Kenntniss der schwedischen Flora wichtige Normal-Herbarium von Fries ^i) wurde fortgesetzt. Areschoug'2) gab eine werthvolle Arbeit über die Fukoideen und Ulvaceen Skandinaviens heraus. Beiträge zur schwedischen Pflanzen-Topographie liefer- ten Thedenius ''), Lönnroth i+), Linde berg '5) und Gössel man ^^). Durch Vaupell's gründliche Untersuchung über die Waldmoore Seelands '') wurden die aus Steenstrup's frühe- rer Arbeit hervorgegangenen Ansichten über die Verände- 320 Grisebach: Bericht üb. d, Leistungen in d. geographischen riingen des dänischen Vegetationscharakters berichtigt. Man hatte aus dem wechselnden Typus der Wälder, aus der Ver- drängung der Kiefer durch die Eiche, dieser durch die Buche auf eine allmälige Milderung des Klima's in Dänemark ge- schlossen. Die Frage scheint dadurch vereinfacht zu sein, dass nach des Verf.'s von denen Steenstrup's abweichenden Ergebnissen nur zwei Perioden zu unterscheiden sind, die heutige der Buchenwälder und die vorausgegangene, in wel- cher die Birke herrschte, aber auch zugleich die Eiche und die gegenwärtig ganz verschwundene Kiefer auf den däni- schen Inseln vorkamen. V. fand nämlich in den Torfmooren die Baumreste nicht allgemein in der Steenstrup'schen Rei- henfolge , sondern die Kiefer sowohl in den tiefsten als in den oberflächlichen Schichten des Moors und auch die Eiche nicht an eine bestimmte Region gebunden (S. 49.). Wie aber auch die künftige Forschung über diesen Widerspruch zwi- schen den Beobachtungen Steenstrup's und Vaupell's enischei. den möge, so ist doch dem Letzteren die vollständige und nach den entgegengesetzten Erfahrungen über historische Aen- derungen in den deutschen Wäldern nahe liegende Beweis- führung gelungen, dass nichts berechtigt, aus solchen Er- scheinungen auf einen Wechsel des Klima's zu schliessen: sie sind vielmehr nichts anderes, als der über Jahrhunderte aus- gedehnte und dadurch der unmittelbaren Beobachtung selte- ner erkennbare Fruchtwechsel, der im Ackerbau, bei Ge- wächsen von kurzer Entwickelungsperiode, im Laufe weniger Jahre sich vollendet. Von ßabington's britischer Flora '^) erschien die dritte Auflage. — Harvey's klassische Phycologia britannica i*^) (vergl. Jahrersb. f. 1846 u. 1849.) wurde vollendet. — New- m a n ^o) bearbeitete die britischen Farne auf's Neue, nach den neuesten Ansichten Presl's die Gattungen übermässig son- dernd ; Berkeley und Broome ^i) fuhren fort, sich mit der britischen Mykologie zu beschäftigen. Beiträge zur bri- tischen Flora und Pflanzen - Topographie sind in mehreren englischen Zeitschriften 22 — ^i^ enthalten. Die Untersuchungen über kritische und neue Pflanzen der Niederlande (s. vor. Jahresb.) wurden von dem Verein dortiger Botaniker fortgesetzt 20^ : ein Verzeichniss der auf und systematischen Botanik während des Jahres 1851. 321 den holländischen Dünen beobachteten Pflanzen hat Dozy daselbst mitgetheilt. Von Koch's Taschenbuch der deutschen Flora ^^^ er- schien die dritte, von Garcke's Flora von Norddeutsch- land 2^3 die zweite Auflage. Die allgemeinen Werke über die deutsche Flora ^s — ^»3 von Reichenbach, Sturm, Schenk, Dieterich wurden fortgesetzt : ebenso die Samm- lungen getrockneter Pflanzen von Rabenhorst, Opiz und Fiedler 32—35)_ Bischoff publicirte eine ausführliche Bearbeitung der deutschen Cichoriaceen mitAuschluss der Hieracien ^"3. Diese werthvolle Schrift war ursprünglich bestimmt, eine Abtheilung vonMertens' und Koch's deutscher Flora zu bilden und zeich- net sich sowohl durch genaue Kritik der Arten, als durch Vollständigkeit der Beschreibungen aus. — Aus Lang'sNach- lass erschien eine sorgfältig gearbeitete Monographie der deutschen und nordischen CariceS'^'): die Zweifel über das Vorkommen von Carex loliacea in Norddcutschland sind un- begründet. Einen reichhaltigen Beitrag zur deutschen My- kologie verdanken wir Preuss'^3, welcher 173, grössten- theils in der Lausitz beobachtete Pilzformen neu unterschie- den hat. Mit der Herausgabe deutscher Lokalfloren und systema- tischer oder topographischer Beiträge im Gebiete der deut- schen Flora beschäftigten sich: in Preussen ''^3 v. Kling- gräff; in Schlesien '♦o — ^^-^ Gerhard, Anders son, Keil, Rabenhorst; in Mecklenburg "^^ — ^3 Röper, Boll, Griewank, Betcke; in Holstein L ind sa y '^ö^ . in Ham- burg Sonder ^'3; in preussisch Sachsen ^^) Bertram; am Harz ^9 — 50) Hampe, M e tzg er ; in Thüringen ^'3 Müller; in Hessen ^2-) Schwaab; in W^estphälen ^'3 v. d. Marck; in Rheinpreussen ^ ^) W i r t g e n ; in der Rheinpfalz °''3 Koch; in Würtemberg '''^O F i n k h ; in Baiern ^' — '^^) Schenk, Sendtner; in Tirol ^^ — <^>) v. Hausmann, Waldmül- ler, V. Heu f 1er; in Salzburg <^2— 6?;) R. u. J. Hi nt erhü- be r, Keil; in Kärnlhen '^'^3 J 0 s c h ; in Oesterreich ^-'^ — ^ö^ Neilreich, Kreutzer; in Steiermark ö') Maly; im Li- toral ^'*0 To m ma sin i. Von neuen Pflanzen im Gebiete der deutschen Flora sind zu er« Archiv f. Naturgesch. XVIII. Jahrg. 2 Bd. V 322 Grisebach: Bericht üb. d. Leistungen in d. geographischen wähnen: Viola epipsila Led. , in Holstein bei Trillau von J. Lange eotdecivt (Sond. Fl. Hamburg, p. 134.) ; Arenaria Arduini Vis, im süd- lichen Tirol auf dem Älonlalon und auf dem Arduino'schen Standorte Vetle di Fellre über Aune nach Zanordini und Montini (Hausm. Fl. V. Tirol, 1. S. 145.); Rosa coriifolia Fr., in Lauenburg unterhalb Escheburg in der Besenhorst von Sonder entdeckt (a, a, 0. S. 269.); Sicyos angulalus L. in Niederöslerreich von Aic hinger und Ker- ncr bei Stein, Krems und Älautern , von Andorfer bei Langenlois gefunden (Oesterr. bot. Wochenbl. 1. S. 37.) ; Xanthiim ilalicum Vior. (X. riparium Lsch.) , am Eibufer bei Hamburg von Sonder nachge- wiesen {n. a. 0. S. 556.) ; Ophrtjs alrala Lindl. in Istrien und bei Triest nach Tommasini (s. o. e^) p. 45.); Ophrys comwicf Stev. auf Cherso, üsero und Lossin nach Tommasini (das.); Carex Vahlii Schk., auf den Judenburger Alpen von Fenzl, auf der Seethaler Alpe von Hatzi gefunden (Oesterr. bot. Wochenbl. 1. S. 62. 176.); Carex ehjlroides Fr, am Eibufer bei Hamburg von Sonder nachgewiesen (a. a. 0. S. 495.), später auch von mir bei Lauenburg erkannt; Hymenophyllum (unbrid- gense Sw., in der sächsischen Schweiz im Utewalder Grunde von Pap- peritz entdeckt (Rabenh. Kryptog. Fl. IL 3. S. 309.). Diesen Ent- deckungen füge ich nach eigener Forschung bei : Corydalis laxa Fr. bei Celle und Triticum laxum Fr. bei Cuxhafen. Aldrovanda vesiculosa wurde nach v. Hausmann in Tyrol zuerst von Custor am Langsee bei Fussach im Landgerichte Dornbirn ent- deckt (Fl. V.Tirol l. S. 106.); späterhin ist diese merkwürdige Pflanze dann, ebenfalls auf ihrer Vegetationslinie, bei Botzen aufgefunden (s. vor. Jahresb. S. 27.). Dove's Bericht ^^'^) über die bisherigen Ergebnisse des durch A. v. Humboldt's Anregung seit dem J. 1848 ent- standenen meteorologischen Instituts, welches als ein Nelz von Beobachtungsstationen über das ganze nördliche Deutsch- land ausgebreitet ist, bietet, abgesehen von physikalischen und von praktischen Interessen , auch für die deutsche Ptlanzen- geographie eine reiche und früher schmerzlich entbehrte Förderung. So konnte, um ein schon jetzt erlangtes, wichti- ges Resultat zu bezeichnen, als ich in meiner Schrift über die Vegetalionslinie die Grenze westlicher Pflanzen in Nord- deutschland verfolgte, damals meine Ansicht, dass die Win- terkälte sie zurückhalte, nicht durch ausreichende, meteoro- logische Beobachtungen unterstützt werden. Ich schloss aus der Lage dieser Vegetationslinie , dass die Winterkälte in Norddeulschland in südöstlicher Richtung zunehmen müsse und dass daher die Isochimcnen hier von ihrer normalen und systematischen Botanik während des Jahres 1851. 323 Richtung, in welcher sie nach Nordosten wachsen, um etwa 90 Grade abweiche. Dieser Schluss von den Pflanzengren- zen auf das Klima ist durch die vonDove berechneten, me- teorologischen Beobachtungen der jener Vegatalionslinie ent- sprechenden Orte, Danzig, Stettin, Berlin und Erfurt gerecht- fertigt worden, indem die Januarwärme derselben fast die- selbe ist und um weniger als einen halben Grad R. difFerirt (S.XVli.). Da der meteorologische Jahresbericht nicht allgemein zugänglich sein wird, stelle ich hier die für pflanzengeogra- phische Untersuchungen wichtigsten Werlhe, die aus vieljäh- rigen Beobachtungen geschöpften, mittleren Monatswärmen von 12 Stationen (S. 79 — 84.) übersichtlich zusammen. 324 Grisebach: Bericht üb. d. Leistungen in d. geographischen O CT "^ 6- - « .2 s =- o -^ -§S S3 -a 95: O ^— • P' W3 3 9 ii 3 "> . 12« ^ N ^ a 533 . W I I I— ^ »— I— >• l-k III ooeooooooooo O 00 • *-- _ ^ er I h- H* I-«. K»^ III h-»^^ ooooooooooooo . 0^ « Ci >♦*• Oi ^^ Ol Oi C^ Ol O O) rfi- *f- Tilsit. Arys. o ioooc ooooooo 4* >= «® .*° V** .»° V-® ^OJJO^-J^S'OOOOC-If-'O VO to üi -4 üi OJ 4--- 4^ t>3 00 ^p- üi O 1 ^ )_k i-i. (_>• |_^ II , 0(O^OCo4^0JOOii-»-OJO 1 ©ooo oooo oooo ' aiOJO^'Oo»o4^oocj'aiO r-00^Ci4^lO0D4^00^-JlO Stettin. Berlin. Breslau. o- 1 ^ ^ ^ ^ ^ II 4^ 00 1 ooooo oooo ooo Weisse. ' OJO-aoJtoo^aoiü'jocr. oc ^ Cj' OJ W «O 4^ OJ ^ ^ ^ ^-^ 4^ er r— 1— >• ^^ h-»- r-» 1 ^ ^- OJ ^ b- 4-^ 4^ OJ O Oi ^O O i-' • 4-^ oooo oo oooo ooo Kötlien. 4i-OJCj'^-a4^-JOiCiaiOi(04i- O^OiOCO^^OOOiUtOOOCOO er ^ ^- f- 1— 11 O 00 oooo ooooo ooo o Aschersleben. OJ 4--- jo o ^ ü> to on 00 -a o cji 4> CiJ0 4^^4^OOO000C0J~-)4--- er II 1 1 1 1 h-.coh-•^^a•^^c>4^otoü1C^ 4* 00 • 4-- o ooooooo ooooo Brocken. O— »4^r-0^C^0^OiO4i-^^4i- 0-)000^O4^^^^<:^.C5C^.4^^a4^ o- I-* h— I-» h- i-' II Ci0)o-a>-w4^ojoa>^r-■4^0Jh-■OJ-^ O" ^^ h-*- ^— H^ I-» 1 h-4^-Jll-»cooJOJOCi^^^^o H-. 1— ■ cn 00 • 4-- 1 oooo ooooooo o Gütersloh. ' 00-«0»->'4^ -vi^Ol0^lOOOOi004i'O j.^ ^^ o ooo ooooooooo i'-' SE "^r'b^'bc'o'b^'ci'^To'^'bo'Go'aslo 53 4s^«p-O0JOit>3y300 Aachen. Besonders hervorzuheben sind auch die zu Arys im südlichen Theile des Regierungsbezirks Gumbinnen , in der Nähe des Spirdingsees von Vogt angestellten und mit der minieren Temperatur des entsprechenden Dalum's vergliche- nen, vierzehnjährigen Beobachtungen über Blüthezeit und Fruchtreife von 27 Pflanzen (S. 103—118). Die Ergebnisse sind dem früher von mir vertheidiglen Satze , dass die Ent- und systematischen Botanik während des Jahres 1851. 325 Wickelungsphasen bei einer bestimmten Temperatur eintreten, nur scheinbar ungünstig. Denn es wurden grösstentheils Pflanzen ausgewählt , welche in offener Lage vegetiren und bei denen daher nicht die Temperatur des im Schalten be- obachteten Thermometers maassgebend sein kann: bei einer oberflächlichen Ansicht der die Resultate zusammenfassenden Tafel (S. 117.) will es mir fast scheinen, als ob bei der den direkten Sonnenstrahlen weniger ausgesetzten Viola odorata die Temperaturunterschiede des Tages, an welchem sie blühte, aus den verschiedenen Jahrgängen weit geringere Unterschiede zeigen, als bei den übrigen und dieser Umstand würde also vielmehr zu Gunsten der Abhängigkeit dieser Phase von Temparaturordinaten sprechen. Bei Viola odorata liegen die Extreme llo,50 (1842) und 6^92 (1844) ungefähr 4y, Grade auseinander, bei Tussilago Farfara= 9o^85 (1845) und 2^,97 (1842) beträgt die Differenz fast 7 Grade, bei Draba verna = 100,30 (1837) und 0o,55 (1842) sogar beinahe 10 Grade. Dazu kommt, dass, wenn man bei dem Veilchen von je- nen beiden extremen Jahren absieht, die übrigen zehn Jahr- gänge eine grössere Uebereinstimmung zeigen , indem die Beobachtungen aus denselben folgende Reihe von Tempera- turwerthen ergaben: 10^,72 — 9%77 — 9o,62 — 9^,37 — 90,20 — 80,70 — 80,53 — 80,37 — 7o,12 — 7o,00. An diese Beobachtungen in Ostpreussen reihen sich die von Cohn ^') publicirten über die Entwickelung der Vege- tation in Schlesien aus dem J. 1851., die jedoch nicht, wie die ersleren, mit gleichzeitigen Temperaturmessungen ver- glichen werden konnten. C. hofft (S. 66.), dass durch die künftigen Berichte des meteorologischen Instituts bei einer späteren Bearbeitung seiner V^egelationsbeobachtungen diese Lücke einigermaassen ausgefüllt werden wird, fügt aber selbst einschränkend die Bemerkung hinzu, dass wegen derauf die Pflanzen wirkenden Insolation die Thermometermessungen im Schatten unbrauchbar seien. Er meint, dass ein Thermo- meter , das unmittelbar unter dem beobachteten Pflanzen- Iheile aufgehängt ist , die Wärme anzeigen würde , welche dieser wirklich empfängt; allein es ist bekannt, dass bis jetzt kein brauchbares Instrument existirt, um die Insolations- Wärme zu messen und dass die verschiedene Wärmecapa- 326 Grisebach: Bericht üb. d. Leistungen in d. geographischen cität der Pflanze und irgend eines Instruments solchen For- schungen ein unübersteigliches Hinderniss entgegenstellt. Um die Frage zur Enscheidung zu bringen , ouf welche Weise die Wärme auf die Entwickelungsphasen der Pflanzen wirkt, können daher Arten, deren Wachsthum direkte Sonnenwärme fordert, überhaupt gar nicht benutzt werden und es ist da- her wünschenswerth, dass die Beobachter ihre Thä- tigkeit künftig ausschliesslich den Schattenpflanzen (nicht allein den Bäumen) des Waldes zuwenden, de- ren Entwickelungsperiode allein mit meteorologischen Beob- achtungen vergleichbar ist. Uebrigens behalten auch die bisherigen, besonders seit Quetelet's Anregung vervielfältig- ten Untersuchungen für die Bestimmung der Vegetationszeit in verschiedenen Gegenden ihren bleibenden Werlh. Die von C. mitgetheilten Beobachtungen beziehen sich auf nicht weniger als 30 Stationen und umfassen ausser Schlesien auch Königsberg, Potsdam (2 Stationen), Prag und Giessen. Die Diskussion der Beobachtungsfehler, welche C. vorausgeschickt hat, ist beachtenswerth. Nur der Zeit der ersten Blüthe ei- ner Pflanze räumt er die Bedeutung ein, mit voller wissen- schaftlicher Schärfe beobachtet werden zu können : indessen lassen sich durch Vermehrung der Beobachtungen auch für jede andere Vegetalionsphase mittlere Werthe von gleicher Brauchbarkeit erhalten , wie der Verf. selbst andeutet. — Während die Beobachtungen eines einzelnen Jahrs weniger allgemeines Interesse darbieten und erst durch die von C. in Aussicht gestellte Fortsetzung der Arbeit an Bedeutung gewinnen werden, erhalten wir hierzugleich (S. 63—65.) die Ergebnisse vieljähriger Forschung von Eisner v. Gronow zu Kalinowitz bei Gogolin in Ostschlesien (50o,30' N. Br., 600' Meereshöhe). Hier fielen die mittleren ersten Blüthezeiten auf folgende Tage, wobei die Anzahl der Beobachlungsjahre in Paranthese beigefügt ist: Salix Caprea «... 8 April ( 9 Jahre). Anemone nemorosa . . 10 „ (11 „ ). Cornus mascula ... 13 „ (10 „ ). Prunus avium .... 29 „ (22 „ ). » insiticia i ^^ U18 „ ). „ spinosa ( ' ' * " JC ^ » ). 5 Mai ( 7 r^ ). 8 n ( 8 « ). 11 » C 8 « ). 12 iJ (18 « ). 25 5? (6 « ). 6 Juni ( 7 « -)' 15 » (18 ^y ). 7 1 r> (22 « ). und syslematischen Botanik während des Jahres 1851. 327 Sambucus racemosa Acer campestre . . Pyrus Malus .... Syringa vulgaris . . Evonymus europaeus . Philadelphus coronarius Rosa cenlifolia . . . Tilia parvifolia . . . Burkhart^') hat eine Aufzählung der in verschie- denen Gegenden Deutschlands eingewanderten und eingebür- gerten Pflanzen versucht, die jedoch weder vollständig ist, noch die verschiedenen Kategorien derselben von einem all- gemeinen Standpunkte sondert. Aus V. Klinggräff's Darstellung des Weischelgebiels in West- preussen 39j können als charakteristische Formen des Stromufers be- zeichnet werden : 1. Formalion des Saliceti. Eryngium planum, Silene tatariea. (Mit dem Elblhale übereinstimmend ist die Verbreitung von Fetasites spurius, Viola elalior, Erysimum strictum u. a.). 2. F. der ^Viesen. Euphorbia lucida var, latifolia Wni. Das merkwürdige Gebirge der Schönberge westlich von Danzig, die höchste Erhebung der baltischen Ebene und des ganzen Raumes zwischen Harz und Ural überhaupt , deren Gipfelpunkt 1022' erreicht, ist bis jetzt botanisch unerforscht geblieben : allein das Hügelland, wel- ches sich von hier zur Weichselmündung ausbreitet , ist nicht arm an Bergptlanzen. Zu den charakteristischen FOanzen des Weichselgebiels in weiterem Sinne gehören : 1. F. der Wälder, grösstentheils von der Kiefer gebildet. Von Waldbäumen kommen zerstreut vor Tilia parvifolia (in kleinen Bestän- den), Acer platanoides , verkrüppelt auch A. pseudoplatanus und Sor- bus torminalis. Im ünterholze : Evonymus verrucosus. Unter den Schattenpflanzen: Isopyrum thalictroides, Thalictrum aquilegifolium, Ra- nunculus cassubicus, Cimicifuga foetida , Aconitum variegatum , Foten- tilla rupeslris, Pleurospermum austriacum, Dracocephalum Ruyschiana, Fulmonaria mollis, Carex pilosa, Hierochloa australis. 2. F. der Haide. Pulsatilla patens und vernalis, Dianthus are- narius, Gypsophila fastigiala, Aslragalus arenarius. 3. Campestre F. Silene chlarantba, Hieracium cchioides, Cam- panula sibirica, Orobanche cocrulescens (bei Danzig). 4. F. sumpfiger Wiesen. Ostericum palustre , Gladiolus im- bricalus. 328 Grisebach: Bericht üb. (I.Leistungen in d. geographischen 5. F. des Torfmoors. Salix rosmarinifolia , Betula nana (bei Thoin). — Polemonium coeruleum , Pedicularis sceplrum , RIalaxis mo- nophyllos, Calamagroslis slricla. 6. F. der Wasserpflanzen Lobelia Dorlmanna (bei Danzig). Der Verf. giebt auch zuletzt eine Liste der Pflanzen, welche an der Weichsel ihre Ost- oder Westgrenze finden. IVach Ausscheidung der irrigen oder zweifelhaften Angaben , würden folgende Arten übrig bleiben : 1. Von Westen bis zur Weichsel verbreitet sind: Adonis aesti- valis und vernalis, Elatine triandra, Melilotus denlala , Sedum re- flexum, Litorella lacuslris, Polycnemum arvense, Euphorbia exigua und Cyparissias, Juncus acutiflorus, Scirpus selaceus , Stipa capil- lata. Hierbei ist zu beachten, dass mit Ausnahme der beiden gesperrt gedruckten Arten die übrigen in südlicherer Breite sich nach Litthauen oder Südrussland verbreiten und also einer nordöstlichen Vegetations- inie entsprechen. 2. Von Osten bis zur unteren Weichsel verbreitet: Cimicifuga foetida , Senecio vernalis (erst neuerlich durch Kleesamen bis an die Weichsel, wie in Schlesien eingewandert), Dracocephalum Ruyschiana (nordwestliche V.-L.), Betula nana, Hierochloa australis. Von Einfluss auf die Schärfe der Vegetalionslinie wird der Umstand sein , dass auf der rechten Seite der Thonhoden , auf der linken der Sand vorherrscht. Bertram's Pflanzenverzeichniss aus der Gegend von Magde- burg *8j enthält einen schätzbaren Beitrag zur genaueren Bestimmung der Vegetationslinien , welche sich in der Kähe dieser Stadt kreuzen. Es erreichen nämlich daselbst äusserste Grenzpunkte ; 1) an der nordwestlichen Vegetalionslinie : Clematis recla^ Adonis vernalis (abgesehen von dem sporadischen Vorkommen im Braunschweig- schen) , Ranunculus illyricus (bei Schönebeck), Sisymbrium Loeselii, Alyssum montanum, Rapistrum perenne, Aslragalus exscapus, Goronilla varia (Ramstedt) , Crepis praemorsa, Nonea pulla, Verbascum phoeni- ceum (Ramstedt), Carex supina (ebenda), Andropogon Ischaemum (eben- da), Stipa capillata ; 2) an der nördlichen V. L. : Nigella arvensis , Hippocrepis co- mosa (Ramstedt], Euphorbia platyphyllos. Zu den sporadischen Fundorten in dieser Gegend nicht zu er- wartender Gewächse gehören: Naslurtium pyrenaicum, Draba muralis, Lathyrus Nissolia , Potenlilla ruptstris , Scirpus Holoschoenus , Eragro- stis pilosa. Metzger 5°) unterscheidet am Harze drei Pflanzenregionen, die Region der Buche - 1800', der Tanne (Pinus Abies) - 3000' und der Salix bicolor - 3500'. Die Grenze der Buche am Inselsberge im Thüringer Walde giebt Schwaab 52) ^.y o^qq, j^^^ joch steigt pie als Krummholz bis 2GÖ0'. und systematischen Botanik während des Jahres 1851. 329 Von dem minieren Lennegebiete im vvestphälischen Sauerlande giebt V. d. Marck ") eine Uebersicht der Pflanzenformationen. Wal- dige ßerggehänge und enge Wiesenthäler bezeichnen den Nalurcharak- ter des rheinischen Scbietergebirges, welches sich hier an der Kord- helle, einem Gipfel der Ebbe, zu 2112' (preuss.) also gegen 1500' über die Lenne (Altena = 501') erhebt. Ursprünglich aus Buchen und Eichen gebildet, sind die Wälder vielfach durch Verwüstung verloren gegan- gen, in Haide mit verkrüppelten Birken und Espen verwandelt , oder in neuerer Zeit durch Nadelholz ersetzt. Auf den Höhen der Ebbe fin- den sich auch grosse Torfmoore 1. F. der Calluna nebst Vaccinium Myrtillus und V. Vitis idaca. Charakteristische Pflanzen : Arnica , Trientalis , Genista pilosa und an- glica, Gentiana campestris, Peristylus albidus, Euphrasia nemorosa, Ly- copodium clavatum, annotinuin und Chamaecyparissias. 2. F. der Laubwälder , in denen Vaccinium Myrtillus das nie- drige Gesträuch bildet. Herrschende Schattenpflanzen : Digitalis pur- purea, Epilobium angustifolium, Senecio nemorensis. Die übrigen Formalionen enthalten wenig Charakteristisches, die Flora ist wegen Mangels an Kalkptlanzen sehr dürftig, aber die Ver- schiedenheit nach dem Niveau, welche der Verf. durch Verzeichnisse der Thal- und Gebirgspflanzen erläutert hat, ist nicht ohne Interesse. So sind für die Höhen über 1000' charakteristisch: Kanunculus aconi- tifolius (nicht unter 600'), Genista germanica, Tormentilla reptans, Myr- rhis odorata, Pyrola media, Trientalis, Peristylus albidus und die Ly- kopodicn (L Selago, annolinuni, Chamaecyparissias und inundalura). — Zu den interessantesten Pflanzen dieser Gegend gehören Barbarea prae- cox und Pulmonaria moUis (letztere am Waldsaume des Anrieth bei Hammerhausen). V. Heufler 6*) bemerkt, dass von 352 bisher in Tirol beob- achteten Laubmoosen 6 Arien in der südlichen Alpenkette ihre INord- grenze, 10 in der nördlichen ihre Südgrenze erreichen. Die südlichen Formen sind (S. 172.): Desmatodon paradoxus, Tremalodon brevicollis, Encalypta microphylla, Bryum geniculatum, Anoeclangium Hornschuchia- num und Hypnum pyrenaicum ; die nördlichen (S. 174.): Sphagnum subsecundum; Harlramia snbulata , Georgia repanda, Catharinea tenella, Fontinalis squamosa, Lcptohymenium repens, Hypnum siramineum, sar- mentosum, nitens und Schistoslcga osmundacea. Neilreich's neues Werk über die Wiener Flora ^s) enthält ei- nen pflanzengeographischen Abschnitt, von welchem Sauter einen Aus- zug mitgetheilt hat (Regensb. Fl. 1852. S. a.'VS— 459.). Tommasini ^^') fasst die Regionen des österreichischen Lilo- rals folgendermassen auf: 0' — 500'. Immergrüne Sträucher der Inseln des Quarncro und Sfidistriens. 330 Grisebach: Bericht üb. d. Leistungen in d. geographischen 0' — 600'. Das übrige Gebiet Istriens und das Litoral von Triest bis Monfalcone, charakterisirt durch Quercus pubescens. — 1500'. Fraxinus Ornus. 1800'— 4200'. Buchenregion. 4500' — 5800' (6000'). Tannenregion, vorzüglich durch Pinus Picea gebildet. 6000'— 8000'. Alpine Region. Seil Ott ^2) hat in Verbindung mitKotschy eine Reihe von Pflanzen aus Siebenbürgen beschrieben. Die neuen Ar- ten sind: Dianthus callizonus, Saxifraga luteoviridis, Rhodo- dendron myrtifolium, Gentiana phiogifolia, Pulinonaria rubra, Arum alpiniim (vergl. das seitdem im Archiv publicirte Iter hungaricum). Eine Flora des Jura in der von Thurmann eingeführten Umgränzung hat Godet ^^} herausgeben. Desmazieres^^) setzte seine Beiträge zur Systematik der französischen Pilze fort. Die Herbarien Billot's ^^) (s. vor. Jahresb.) wurden fortgesetzt , ebenso die seit langer Zeit geschätzten Samm- lungen von Krypiogamen der Vogesen , welche Mougeot, Nest 1er und Schimper^^) herausgeben. K i r c h I e g e r's Flora des Elsass ^'') wurde weitergeführt. Willkomm ^^) bearbeite die Ausbeute seiner letzten spanischen Reise, welche sich auf beinahe 1200 Arten be- läuft, und lieferte dadurch einen wichtigen Beitrag zur Sy- stematik und Pflanzengeographie der Flora Spaniens , um so mehr als einige der von ihm besuchten Gegenden botanisch nicht erforscht waren. — C o s s o n ^^) hat seine Beiträge zur spanischen Flora (s. Jahresb. f. 1849. S.26.) nach den spätere Bourgeau'schen Sammlungen aus Murcia fortgesetzt. Willkomm's neue Arten sind: Draba canlabrica, Cochlearia deci- piens, Hulchinsia Auerswaldii , Dianihus vaientinus , ßuffonia macrope- lala , Sarothamnus cantabricus, Genisla terelifolia , Epilobium carpela- num, Duriaea juncea, Seseli lilorale, Oenanihe Kunzei, Valeriana lon- giflora, Succisa microcephala , Aster Willkommii Seh., Senecio canta- bricus, Tanacelum AVillkomniii Seh., Cenlaurea cephalarifolia , Jasione fallax, Galeopsis carpetana. Cosson's neue Arten aus Alurcia sind: Guiraoa arvensis (s. u.), Geranium calaractarum, Folygala Boissieri (P. rosea ßoiss., nee Desf.), Genisla murcica, G. pseudopilosa, Ononis monlana , Polerium lateriflo« und systematischen Botanik während des Jahres 1851. 331 rum, P. Spachianum, Conopodium Bourgaei (Heterolaenia collect. Bourg), Heterotacnia arvensis , Centaurea resupinala, C. prostrata , Cirsium Welwitschii , Scorzonera albicans, Wonea Bourgaei, Scrofularia hispa- nica, Thymus sabulicola, Th. Funkü. Willkomm's Bericht über seine Reise im J. 1850. ^o) (s. vor. Jahresb. S. 35,)' wurde vollendet. VonJaea aus be- suchte W. gegen Ende Juni die beiden aragonischen Pyrenäenthäler des Gallego und Aragon und fand hier, wie im Conglomeratgebirge von Jaca, Pinus pyrenaica allge- mein verbreitet, indem dieser Baum, der in den durch kei- neswegs hohe Pässe getrennten Thälern von Eaux - bonnes und Cauterets nicht beobachtet worden ist^ am Aragon die schroffen Berggehänge in Verbindung mit Pinus Picea bewal- dete und ebenso am Gallego von dem Badeorte Penticosa tief abwärts den Reisenden auf dem Wege nach Bieska be- gleitete, welcher Ort bereits am Fusse des Gebirges in der Ebene, aber noch 2270' hoch liegt. Es ist indessen wahr- scheinlich, dass entweder P. pyrenaica in jenen französischen Thälern nicht erkannt, oder dass W. vielmehr selbst sie mit der von ihm unerwähnt gelassenen P. uncinata verwechselt hat: denn da er die Region des Baumes in den aragonischen Pyrenaeen zu 3000' — 5000', wie auf der Pena de Oroel, angiebt (Sert. 1852. p.319.), den Grenzpass von Canfranc aber, wiewohl er im Widerspruch mit seinen Waldniveau's demselben eine „ausgeprägte Alpenvegetalion^^ zuschreibt, doch selbst nach barometrischer Messung nur 4660' hoch fand (S.4.), so konnte eine so niedrige Wasserscheide der Verbreitung des Baums nach Frankreich kein Hinderniss bie- ten. Nun habe ich aber selbst, in demselben Jahre auf dem Wege von Cauterets nach dem nahen Passe des Pont d'Es- pagne , welcher nach Penticosa führt , den Wald von Pinus Picea eben mit P. uncinata gemischt gefunden und kann hier- nach meine Zweifel an der Richtigkeit der im vorigen Jah- resberichte (S. 39.) hervorgehobenen Angaben W.'s über P. pyrenaica nicht länger zurückhalten. Die beiden von ihm besuchten Thäler der spanischen Gebirgsseite stimmen nach seiner Darstellung sowohl in orographischer als botanischer Hinsicht mit dem Charakter der französischen Centralpyrc- näen überein. Die alpine Region, zu welcher er von Pen- 332 Grisebach: Bericht üb. d. Leistungen in d. geographischen licosa aus auf Seitenkämmen gelangte, hatte ihre Vegelation in den letzten Tagen des Junius noch nicht entwickelt. Zu Anfang Juli reiste W. von Jaca südwärfs nach Sa- ragossa, allein die Jahreszeit war für die Untersuchung des so wenig bekannten aragonischen Tieflandes am Ebro viel zu spät. Doch wiewohl die Ausbeute den Erwartungen nicht entsprechen konnte, war es dem Reisenden, bei seiner um- fassenden Kenntniss der spanischen Halbinsel, doch möglich gewesen, den Charakter der aragonischen Vege- tation vergleichend zu bezeichnen und dadurch für künftige Forschung bedeutende Anhaltspunkte zu geben. Je weiter man sich südwärts von den waldigen Gebirgen, die den Fuss der Pyrenäen von Jaca begleiten, entfernt, desto öder und nackter wird die Landschaft, bis in der heissen Furche des Ebrothales wahrer Steppencharakter sich ausprägt, der je- doch hier durch Bewässerungsanstalten überwunden werden könnte. Südlich vom Ebro bietet freilich der unfruchtbare Boden selbst der Kultur ein neues Hinderniss, aber diesseits, wo die Erdkrume günstiger gemischt ist, sind die künstli- chen Bewässerungen auch nur selten ausgeführt: wo es der Fall ist, wie in der eine Stunde breiten Huerta von Saragossa, in dein schmalen Landstreifen zwischen dem Ebro und dem Kaiserkanal und in den Flussthälern überhaupt, erscheinen die Olivenhaine, die Weinpflanzungen und Weizenfelder wie Oasen in einer weiten Steppe , die freiwillig weder Bäume noch höhere Sträucher erzeugt. Am ödesten ist die salzhal- tige Gypsformation, die, wie schon Reuter bemerkte, über das ganze aragonische Tiefland verbreitet, sich, aus der tertiären Fläche hervortretend, zu niedrigen, vielfach gegliederten, nackten Hügeln erhebt, zwischen denen, in sumpfigen Thalgründen , die Halophyten vegetiren. Diese dürren, quellenlosen Hügel erzeugen nur eine geringe Pflan- zendecke, die ungeachtet des so viel tieferen Niveau's fast aus denselben Arten besteht, wie auf dem Gypsboden des Tafeflandes von Castilien (Jahresb. f. 1843. S. 30.) und selbst von Andalusien (Jahresb. f. 1845. S.30.): denn die herr- schenden Pflanzen sind, wie dort, nach W. (S. 25.) Helian- themum squamatum , Gypsophila Struthium , Herniaria fruti- cosa, Peganum Harmala, Ononis crassifoli.i, Zollikofcria pu- und systematischen Botanik während des Jahres 1851. 333 mila, Atriplex, Salsola vermiculata , Planlago maritima und Lygeum Sparlum; seltener kommen vor Frankenia thymifo- lia und Macrochloa tenacissima. In den Thalgründen vege- tiren, in grünem Binsendickicht von Juncus acutus und Scir- pus Holoschoenus, die Halophylen, namentlich Suaeda fruli- cosa, Salsola Soda, Echinopsilon hirsutus, Salicornia anceps, nebst Statice ovalifolia u. dichotoma, Erylhraea spicata, Al- thaea u. a. — Die Vegetation der tertiären Fläche Aragonien's ist ebenfalls, wie in Castilien, nach dem Boden, doch weniger mannigfaltig gegliedert. Sie besteht nämlich entweder aus sandigem Lehm , oder , besonders im Süden des Ebro, aus mergeligem Thonboden. Die Formationen des sandigen Lehmbodens sind nach W. : 1. Tomillares nehmen die grössten Flächen ein, wo Rosmarinus officinalis und Thy- mus vulgaris, begleitet von dornigen Genisteen, vorherrschen. 2. Grosse Weidestrecken, mit kurzem Grase bedeckt: die Pflanzen kommen hier wegen der fortwährend weidenden Heerden nicht zur Entwickelung. 3. Selten erscheinen lichte Gehölze von Quercus Hex kümmerlichen Wuchses. — Den thonig - mergeligen Boden charakterisirt W. durch Cynareen, die von gewissen Pflanzen des Gypsbodens begleitet werden. — Pflanzenreich schienen dem Heisenden die Olivenhaine von Saragossa, aber die Vegetationszeit war hier, wie auf den Tomillares vorüber und somit bleiben die , wenn nicht vorherrschenden , doch charakteristischen Pflanzen des ara- gonischen Tieflandes, welche dasselbe ohne Zweifel von dem centralen Plateau pflanzengeographisch unterscheiden werden, bis jetzt noch unbekannt. In der günstigsten Jahreszeit, um die Mitte des Julius, besuchte W. von Borja aus die ebenfalls botanisch uner- forschte Sierra de Moncayo, die ausgezeichnetste unter den Grenzgebirgsketfen, welche das Tiefland des Ebro von dem Hochlande Castiliens trennen. Allein da der Reisende an dem günstigen Standpunkte der Hermita de St. Senora del Moncayo der Erforschung dieses in Spanien wegen seines Pflanzenreichlhums berühmten Gebirges nur anderthalb Tage gewidmet hat (S. 38 ), so erhallen wir nur den allgemeinsten Umriss der Vegetationsverhällnisso. Der Moncayo ist eine „ungegliederte, wallartige," grössteniheils aus Sandstein ge- 334 Grisebach: Bericht üb. d. Leistungen in d. geographischen bildete Gebirgsmasse, deren Höhe W. auf 5 — 6000' schätzt. Als Randgebirge des castilischen Plateaii's ist der nördliche, Aragonien zugewendete Abhang schroff, der caslilische sanft geneigt; jener ist in seiner unteren Hälfte quellenreich und bewaldet, dieser dürr und baumlos : die äusseren Bedingun- gen sind hier, wo die Aussenseite des Gebirgs dem Ebro- thale frei gegenüberliegt und daher den vom Mittelmeer we- henden Luftströmungen die Feuchtigkeit entzieht, einer rei- chen Vegetation weit günstiger, als auf der Sierra de Gua- darama, die nach beiden Seiten an Hochland grenzt. Allein die feuchte Region begreift nur einen Theil des aragonischen Abhangs : denn wie am Fusse des Gebirgs die Dürre des Tieflandes noch bemerkbar ist und sich in dem strauchför- migen Wachsthume der Eichen abspiegelt^ so sind die obe- ren Abhänge über der Buchengrenze nebst dem schmalen Kamme des Gebirgs quellenlos, kahl und mit Gerollen und Felsen bedeckt. Hierdurch zerfällt der nördliche Abhang in folgende, scharf ausgeprägte Regionen : a. Region der Quercus Toza, geschätzt zu 1000' — 2000' (Sert. 1852. p.314.). Ehe man den Eichengürtel erreicht, findet man den Fuss des Gebirgs von einer dichten, grünen Pflanzendecke bekleidet, die ausschliessUch von Arctostaphy- los uva ursi gebildet wird. Weiter nach oben werden die Eichen hochstämmig : hier erzeugt der Wald neben hohem Graswuchs und eigenthümlichen Stauden (namentlich Digita- lis parviflora Jacq.) ein schönes Unterholz von Erica multi- flora und arborea, von Cistus laurifolius, Genisla florida und micrantha. b. Buchenregion, geschätzt zu 2000'— 3000' (Sert. 1852. p. 3l4. : „sylva pulcherrima")- Der Buchenwald besteht „an seiner unleren Grenze aus schönen, hochstämmigen Bäumen," nach oben wird er allmälig lichter, die Buchen werden küm- merlich und strauchartig. Wegen des dichten Laubdachs ist der Boden des Hochwalds ziemlich nackt, doch besitzt er Gesträuch von Hex aquifolium. c. Die obere, baumlose Region des Moncayo ist sehr Pflanzenreich. Gesträuche linden sich auf dem felsigen Boden nur sparsam (es kommen zwei Eriken, E. polylrichifolia und australis vor), aber Massen von Stauden und Gräsern vege- und systematischen Botanik während des Jahres 1851. 335 tiren in den feuchten Felsspalten und zwischen dem Gerolle. Die Baumgrenze ist hier offenbar keine klimatische, sondern nur durch den Mangel an Erdkrume bedingt. Von charak- teristischen Pflanzen dieser Region, die mehr an die Pyrenäen als an die Sierra de Guadarrama zu erinnern scheint, wer- den z. B. erwähnt : Viola cornuta, Silene ciliata var. (S. ar- vatica Lag.), Sedum brevifolium, glanduliferum und micran- thum, Saxifraga nervosa, Senecio Tournefortii, Jasione humi- lis und fallax, Armeria alpina. Gegen das Ende des Julius begab sich W., stets durch ungünstige, äussere Verhältnisse beengt, von Saragossa nach Valencia und lernte auf diesem Wege das Scheidege- birge zwischen Teruel und dem Thale von Mur- viedro kennen. Dieses bildet einen breiten Plateaurücken, dessen Gehänge schwach von Nadelhotz bewaldet sind, wäh- rend übrigens der dürre, pflanzenarme Boden besonders dor- nige Genisteen erzeugt. Die herrschende Conifere bei Teruel ist die hochstämmige und an diesem Standorte schon von Bowles angegebene Juniperus thuriferaAsso's; mit ihr kommt nach W. auch Pinus Laricio vor (Sert. 1852. p. 319.). Jene Juniperus -Art bezeichnet W. , Endlicher folgend, als meine J. sabinoides (das. p. 317.). Allein es war ein blosser Irr- Ihum Endlicher's den Strauch von der Insel Tassos und vom Athos mit dem 30 — 40' hohen Baume Spaniens für identisch zu halten. Schon der Umstand , dass auf Tassos mit jenem Strauche ein ebenfalls von der spanischen Art verschiedener Baum dieses Geschlechts (J. excelsa) in Gemeinschaft wächst, hätte den Monographen der Coniferen vor dieser Verwechse- lung bewahren können. Die mir vorliegenden Exemplare von J. thurifera, welche Bourgeau auf der Sierra de Segura ge- sammelt hat, unterscheiden sich von J. sabinoides namentlich durch die genau kugelförmige, am Grunde nicht verschmälerte und fast höckerlos ebene Frucht; auch zeigen die feineren, spitzeren und bläulich gefärbten Blätter mit meinem Strauche gar keine Aehnlichkeit. J. thurifera charkterisirt die Kette der Idubeden, d. h. das ganze östliche Grenzgebirge des spanischen Plateau's von Aragonien aus (Asso) bis zur Se- gura in Murcia: indessen hat ihn Montbret nach Cosson's Vergleichung (a. a. 0. p. 129.) auch am Taurus, in Karanja- 336 Grisebach; Bericht üb. d. Leislungen in d. geographischen nien, angetroffen. — Beim Eintritt in die Provinz Valencia sciiildert W. den Eindruck der mediterranen Vegetation, die, nachdem das Gebirge überschritten, in dem malerischen Thale des Rio Palancia mit voller Ueppigkeit sich entfaltet: aber noch grösser ist der Gegensatz , der gegen die Oede Aqs Hochlandes die sorgfältige Terrassenkulfur von Mais, Wein, Oliven und Maulbeerpflanzungen plötzlich hervorruft. Die an- geführten Pflanzennamen aus diesem Thale sind fast sämmt- lich südfranzösische und es scheint daher der Typus der ka- talonischen Küstenlandschaft , der mit den südlichen Provin- zen Frankreichs übereinstimmt, sich bis hieher zu erstrecken. Den ßeschluss von W.'s Darstellung macht die Schilde- rung des centralen Plateau's, wobei zu der trefflichen Arbeit Reuter's nur Nachträge gegeben werden konnten. Zwar hat W. , wie er bemerklich macht, das Plateau in weiterem Umfange, aber in einer um so ungünstigeren Jahreszeit be- reist. Sein Ilinerar ergiebt darüber Folgendes : Ende Juli sah er auf der Reise von Saragossa über Molina nach Te- ruel den östlichsten Winkel von Neu-Castilien ; Ende August reiste er von Valencia durch Cuenga nach Madrid; im Sep- tember besuchte er eine Woche lang die Sierra de Guadar- rama und im Oktober begab er sich von Madrid über Pla- sencia nach Salamanca und auf geradem Wege zurück. Mit Unrecht führt der Reisende, indem er Reuters Gliederung der Vegetation nach vier Bodenarten durch die Formationen des Kalks und des Sandsteins zu erweitern beabsichtigt, wie- derholt an, dass Reuter den Kalkboden nicht beachtet habe, den dieser Schriftsteller ausdrücklich von dem Gyps unter- scheidet und durch die catalonischen Maquis charakterisirt, die, nach ihm, das östliche Gebiet gegen Cuen^a vor der Gegen um Madrid voraus habe (Jahresb. f. 1843. S. 28.). Von Interesse ist dagegen, was W. über die Verbreitung der Wälder auf dem Tafellande sagt , da Reuter fast nur wald- lose Gegenden beschrieben hat. W. stellt den Salz auf, dass allein der sandige Boden Wälder erzeuge (S. 169.), der Thon oder Gyps niemals: damit soll aber ni,cht ausgedrückt sein, dass auf dem Sandboden wirklich überall Wälder vorhanden wären. Der mittlere Raum des der S. de Guadarrama süd- lich gelegenen Plateaus ist vielmehr beinahe baumlos. Be- 1. 1. und systematischen Botanik während des Jahres 1851. 337 deutende Waldungen von Nadelhölzern giebt es dagegen in der Serrania de Cuenga und auf dem Plateau von Molina, von Eichen in Estremadura auf den Thalebenen der Ströme, Die letzteren , die vorzüglich aus immergrünen Eichen be- stehen, werden als sehr malerisch bezeichnet : zu den schön- sten gehört der grosse Wald von Toril am Rio Tintar, den der Weg von Almaraz nach Plasencia durchschneidet. Ge- gen den Fluss hin mischen sich in den immergrünen Bestand von Ivork- und Steineichen hohe Stämme von Qu. Toza und lusilanica, durch ihren Wuchs deutschen Eichen vergleichbar und von anderen schönen Bäumen , wie von Pinus Pinaster, Fraxi^nus angustifolia, Populus alba begleitet In den Nadel- wäldern von Cuenga tiommen so dichte Bestände vor , dass die Dunkelheit und der Nadellall unter den Bäumen keine andere Gewächse aufkommen lassen, wogegen die stets li* h- ten und von Strauchformen desselben Geschlechts (J. Sabina und phoenicea) begleiteten Waldungen der Juniperus thuri- fera den entschiedensten Gegensatz bilden. Nach W.'s Be- arbeitung sind die Pinus-Arten der Serrania von Cuenga P. Laricio und pyrenaica: bei Molina besteht der Wald aus P. Pinaster, die auch in Cuenga nicht fehlt. — Die Maquis sind auf dem Plateau von Spanien ähnlich verlheilt, wie die Wäl- der: spärlich bei Madrid, nehmen sie gegen den Umkreis des Tafellandes an Ausdehnung zu. Alle Waldblössen der Serrania von Cuenga sind mit Rosmarinus oder nnt Wach- holdergesträuch bedeckt, und, wie in Estrema'9). Die Diamba- Pflanze, welche die Bewohner des westli- chen Alrika's sowohl in Sierra Leone als in Congo rauchen, ist nach Clarke '^o-^ nichts anderes wie Cannabis sativa, welche nach Sir W. Hooker auch mit C. indica identisch ist, die im Orient unter dem Namen Bang geraucht wird. Jussieu -21) erstattete Bericht über eine kleine Samm- Archlv f. NRturgesch. XV^III. Jahrg. 2. Bd. X 354 Grisebach: Bericht üb. d. Leistungen in d. geographischen lung abyssinischer Pflanzen, welche von Rocher d' Hericourt herstammt: dieselbe enthielt nur drei neue Arten, die Ri- chard bei diesem Anlasse beschrieben hat. Von Roth '22^ erschien eine Schrift über den Natur- charakter des südlichen Abyssiniens. Die Küste von Adel bildet bei Tadschura (lio N. Br.) eine bis zu dem Gebirge reichende Terrasse von durchschnittlich 1500' Höhe, wo, wenn sie nicht von Nomaden bewohnt wäre, an den in der Wüste versiegenden Flüssen Ackerbau stattfinden könnte. Dann folgt westwärts die Alpenlandschaft von Schoa. Aus mehre- ren Parallelketten zusammengesetzt , welche durch Hochebe- nen verbunden und besonders gegen den blauen Nil durch tiefe , enge Thalschluchten gegliedert werden , erreicht das Gebirge eine mittlere Höhe von 9000'; einzelne Gipfel sind 13000' hoch. Während im nördlichen Abyssinien Gneisse und Schiefer auftreten , besteht das Gebirge von Schoa aus Trachyt, dessen leichte Verwitterung in den Spalten und zwi- schen Trümmern, welche die Gehänge bedecken, überall eine niedere Vegetation hervorruft (S. lt.). Die längere Regen- zeit von Schoa dauert vom Juli bis September , dann folgt kühles Wetter; die kürzere Regenzeit, welche dem Sommer vorausgeht, begreift die Monate Februar und März. Die Wüste von Adel hat dagegen fast beständigen Nordostwind und da- her wenig Niederschläge. Die Angaben über die Frühlings- regenzeit stimmen mit den von Harris mitgetheilten nicht wohl überein (vergl. Jahresb. f. 1844. S. 61). Die botanische Physiognomie von Schoa findet R. be- sonders durch den Mangel an Wäldern ausgesprochen, ob- wohl es an Bäumen, auch an gesellig wachsenden, keines- wegs fehlt. Dieser Mangel möchte auch hier durch die pla- stische Gestaltung des Bodens zu erklären sein und schwerlich ist des Verf.'s Meinung, dass die vernachlässigte Schonung der Wälder die Schuld trage, und dass in den waldigen Ländern der Gallas dem sorgsamen Sinne der Bewohner ein solcher Nalur- gegensatz zuzuschreiben sei, gerechtfertigt. Denn wir wis- sen, dass im Süden von Schoa die Regenzeit sich sehr be- deutend verlängert. — Näher ist R. , . der sich zwei Jahre lang in Schoa aufgehalten hat , hier nicht auf die pflanzen- geographische Charakteristik des Landes eingegangen , son- und systematischen Botanik wahread des Jahrea 1851. 355 dern hebt nur einige auffallende , bekannte Formen hervor. Ueber den Cosso-Baum (Brayera anthelmintica) bemerkt er, dass derselbe einzeln aut Wiesen oder Feldern zu wachsen pflege und durch „seine dichotomische Verzweigung, die helle Farbe der glatten Rinde, die grossen, zusammengesetzten wolligen Blätter und lang herabhängenden ßlülhenrispen^^ nicht weniger, als das Rhynchopetalum zur malerischen Zierde der Landschaft diene (S. 16.). Diese den Palmen im Wachs- Ihum vergleichbare, in Schoa 15' hohe Lobeliacee (Jahresb. f. 1845. S. 41.) , welche an den ßerggehängen häufig vor- kommt, wächst in Gesellschaft von Haide, Rosen- und Ru~ bus-Geslräuch (Erica acrophya , Rosa abyssinica, Rubus ex- succus). Die heisse Region ist neben Acacien und Tama- risken besonders durch die 25 bis 30 Fuss hohe, blattlose Euphorbia abyssinica ausgezeichnet. — Der Gelraidebau ist so ergiebig und die Ausfuhr des Korns so erschwert, dass man berechnet hat, ein Individuum könne, jeder anderen Nah- rung beraubt, nicht eines Thalers Werth an Weizen in zwei Monaten verzehren. Ausser der einheimischen Baumwollen- art wird auch eine jährige Oelpflanze häufig gebaut, die Sy- nantheree Guizotia oleifera. Nach den Sammlungren von Fornasini haben Ber- toloni, Vater ^^'O und Sohn ^^^), angefangen, einzelne neue Gewächse aus Mozambique zu beschreiben. Ihre Bestimmun- gen haben von Sir W. Hooker eine ungünstige Beurtheilung erfahren (s. u.) : nach dem Letzteren ist das Ebenholz von Mozambique eine Milletia, das Mafura-Oel das Produkt einer Trichilia, das Guiguelto (eine Pflanzenbutter) stammt von einer Combretacee, welche B. mit der von Park als Shea-Baum bezeichneten Sapolee Bassia verwechselt hat. Die zur Ver- giftung dienende Wurzel Guibolana ist von B. Plumbago to- xicaria genannt. Die giftige Rinde Mari der Kailern ist nach Sir W. H. wahrscheinlich identisch nul der Cassa- Pflanze von Kongo, die R. Brown als Erythrophloeum bestimmt hat. IV. Inseln des atlantischen Meers. Heer's Briefe über die Vegelation von Madeira 20^ sind mir nicht näher bekannt geworden. 356 Grisebach: ßericht üb. d. Leistungen in d. geographischen V. Schlechtendal ^^^^ hat nach einer kleinen Samm- lung, welche ihm Pabst von der früher auch von Wehb un- berücksichtigt gebliebenen, Cap- Verdischen Insel Mayo mit- theilte, einen Beitrag zur Flora dieses Archipels bearbeitet, welcher kritische Bemerkungen enthält, aber keine neue Ar- ten sicher unterscheidet. R. Brown ^27-) sprach seine Ansichten über die Sar- gasso - See aus. v. Humboldt hatte in seiner Reise den Ursprung des im atlantischen Meere fluthenden Sargassum von Florida abgeleitet und mit dem Golfstrom in Verbindung ge- setzt, schloss sich jedoch später der Meinung Meyen's an, dass dieses Gewächs , an Ort und Stelle entstanden , indem es weder Früchte trägt noch Wurzeln besitzt, durch vegeta- tive Seitentriebe sich fortpflanze. R. Brown bestreitet nicht, dass durch diese Vermehrungsweise die Anhäufungen in der Sargasso-See richtig erklärt werden: allein er trennt davon mit Recht die Frage über die ursprüngliche Heimath des Ge- wächses und neigt sich der älteren Humboldt'schen Ansicht zu, indem das fluthende Sargassum mit keiner bekannten Art genau zu identificiren sei , die Küsten des mexikanischen Meerbusens aber nicht genau genug untersucht wären , als dass nicht gerade hier die Pflanze fruklificirend vorkommen könne. Die Hauptverschiedenheit vom Sargassum natans be- steht darin, dass die Blätter nicht punktirt sind. Dies könnte indessen , wie Br. sich äussert, vielleicht kein specifisches Merkmal, sondern Folge der unterdrückten Fruchtbildung sein, und in diesem Falle wäre die amerikanische Heimath des Gewächses nachgewiesen. V. Amerika. Sir J. Richardson's Reisewerk ^^S) durch das bri- tische Nordamerika bis zur arktischen Küste , worin er die Erfahrungen früherer Jahre mit den Ergebnissen seiner neue- sten Unternehmung zur Aufsuchung Franklin's zu einem Ge- sammlbilde vereinigt hat, ist eine reichhaltige Quelle für die Naturkunde jener nordischen Landschaften. Die Rocky-Moun- tains, die im Quellgebietc des Athabaska (53° N. ßr.) noch zu loOOO' ansteigen, scheinen sich gegen den öOsten Breite- und systematischen Botanik während des Jahres 1851. 357 grad sehr rasch zu senken , da sie längs des grossen Mac- kenzie-Thals nirgends mehr ewigen Schnee (ragen. R. schätzt die Höhe der Kette unter 62° N. ßr. auf mindestens 3000' (2. p. 162.): ist dies gegründet, so würde ihre Schneelosig- keit auffallend sein, wenn nicht Do ve gezeigt hätte, dass im Frühlinge die wärmste Stelle Nordamerika's auf die Rocky- Mountains fällt und jener Breitegrad daselbst mit dem südli- chen Norwegen gleiche Juliuswärme hat (vergl. Monatsiso- thermen, S. 21.). Unmittelbar am östlichen Fusse der Ge- birgskette beginnt hier jene grosse Tiefebene, die bis zum atlantischen Meere reicht und in solchem Maasse durch Land- seeen gefurcht wird, dass wahrscheinlich das Areal des süs- sen Wassers grösser ist , als das des trocknen Bodens (2. p. 171.). Die schiefe Ebene der südlichen Prairiecn erstreckt sich nicht so weit nach Norden, sondern die Fläche ist vom Mackenzie - Thale aus nur w^enig nach Nordosten , gegen die Hudsonsbai geneigt. In dem klimatologischen Abschnitte theilt R. einige Be- obachtungen über die Südgrenze des ewig gefrorenen Bodens mit, der im äussersten Norden Amerika's nicht bloss ein Spie- gelbild der sibirischen Tundren hervorruft, sondern auch weit in die Waldzone hinabreicht. Die Bäume schützen sich näm- lich dadurch gegen die Kälte des Substrats, dass ihre Wur- zeln, wenig in die Tiefe gehend , sich ausschliesslich in der aufthauenden Bodenschicht ernähren und, wenn sie das Eis erreichen, gerade wie wenn sie auf festes Gestein träfen, seitwärts fortwachsen. In Yorks-Factory an der Hudsonsbai (570 N. Br.) ist die gefrorene Bodenschicht 17'/2 Fuss dick und längs dieser Küste hat man noch unter dem 56sten Brei- tegrade das unterirdische Eis beobachtet. Im Inneren des Landes dagegen, am Mackenzie, gegen dessen Thal die Iso- thermen sich beträchtlich nach Norden krümmen, thaut der Erdboden bei Fort Simpson (62° N. Br.) im Sommer fast 1 1 Fuss tief auf und unter dieser aufgethauten Schicht erhält sich das Eis in einer nur 6 Fuss dicken Lage (10' 7" of thawcd soil, 6' 3" of a permanently frozen layer: Beobach- tung aus dem October 1836. 1. p. 166.). Diese durch den Verlauf der Isothermen ausgedrückte Verschiedenheit zwi- schen dem Osten und Westen des britischen Nordamerika's 358 Grisebach: Bericht üb. d. Leistungen in d. geographischen hat schon Forster, auf Mackenzie's Reisen fussend, erkannt: Dove weist, um sie zu erklären, auf den arktischen Meeres- strom hin , welcker an der Ostküsle von Grönland vorüber die sibirischen Eisberge zuletzt in die Hudsonsbai treibt. Diese Küsten, abgekühlt durch deren Schmelzungsprocess, nennt er daher die Länder des kalten Frühlings. Aber noch andere Momente bieten sich dar, zu diesem Ergebnisse mit- zuwirken. Der Nordostwind weht hier über die grossen, von Eis umgürteten Inseln des Polarmeers, die ebenso sehr, wie die Kontinente in der heissen Zone Centra der Hitze, mit dem offenen Polarmeere verglichen , Mittelpunkte der Kälte sind. Das Cap Bathurst, in dessen Meridian dieser dicht ge- drängte Archipel endigt , ist nach R. eine wahre Wetter- scheide oder ein klimatischer Grenzpunkt, westwärts an den frei geöffneten Golf der Mackenzie-Mündung grenzend, nach Osten hingegen auch im Sommer fast vollständig durch Eis- bänke mit den Inseln an der Barrowstrasse verbunden. Ebenso deutet auch das Kältemaximum im östlichen Sibirien , von dessen Einfluss auf die Vegetation sogleich die Rede sein wird , auf die Lage und Grösse eines Polarlandes im Nord- osten dieses Kontinents. Für die weiter südöstlich gelege- nen Gegenden des arktischen Amerika's möchte ich endlich auch noch auf die geographische Lage der Hudsonsbai ein besonderes Gewicht legen. Die niedersinkenden , auf das Maximum ihrer Dichtigkeit abgekühlten Schichten ihrer Ge- wässer können hier nicht wie im offenen Ocean , nach Sü- den, nach der heissen Zone abfliessen , und am Grunde der Bai ist daher stets eine auf das angrenzende Festland wir- kende Kältequelle vorhanden, welche die Wärme des Som- mers nicht auszugleichen vermag. Ein solcher nach Süden verschlossener Meerbusen verhält sich für die Temperatur seiner Umgebungen ähnlich wie ein Süsswassersee, die Hud- sonsbai aber ist grösser als alle nordamerikanische Seeen zusammengenommen und deshalb ist auch die erkältende Wir- kung ihrer Gewässer die grösste. Es ist bekannt, dass die Vegetationsgrenzen und nament- lich die Polargrenze der Wälder ebenfalls jeneVerschieden- heit östlicher und westlicher Meridiane in Nordamerika be- urkunden» Schwieriger atter ist es, wenn man die Werthe und systematiscken Botanik während des Jahres 1851. 359 aus verschiedenen Kontinenten zusammenstellt, zu erklären, weshalb die Kulturgrenzen am Mackenzie, eine nördlichere Lage behaupten, als im östlichen Sibirien. Zu Fort Simpson wird die Gerste regelmässig zwischen dem20sten und 25sten Mai gesäet und reift gegen den 20sten August, nach einer Entwickelungszeit von beiläufig 92 Tagen; Hafer kommt nicht mehr gut fort und Sommerweizen gar nicht. Bei Fort Norman (6oo N. Br.) giebt die Gerste in günstigen Jahren ebenfalls noch eine gute Erndle, auch Kartoffeln und ver- schiedene Küchengewächse werden daselbst gezogen (I. p. 165.)- Die Versuche des Ackerbaus, welche man zu Fort Good Hope (67° N. Br.) anstellte, sind dagegen fehlgeschla- gen und aus diesen Erfahrungen zieht R. den Schluss, dass im Meridian des Mackenzie der 65ste Parallelkreis als Polar- grenze des Getraidebaus zu betrachten sei. Hierbei ist zu bemerken, dass dieser Grenze eine mittlere Juliuswärme von lO^R. entspricht und dass auch in vielen anderen Meridianen dieselbe Monatsisotherme für die Möglichkeit des Getraide- baus charakteristisch zu sein scheint. Denn sie durchschnei- det nach Dove's graphischer Darstellung das südliche La- brador und Newfoundland, berührt die Südküste Islands und trifft Lappland in der Nähe des 70sten Breitegrads: womit die Erfahrungen im Einklänge stehen, dass jenseits dieser Linie weder zu Nain in Labrador , noch in Island Getraide gebaut werden kann und dass die Grenze des lappländischen Ackerbaus ebenfalls auf den TOsten Parallelkreis fällt. Al- lein im östlichen Sibirien scheinen ganz andere Bedingun- gen der Vegetation stattzufinden. Jene bezeichnende Julius- isotherme berührt hier die Mündung der Lena unter demsel- ben TOsten Breitegrade: die äusserslen Spuren des Acker- baus im Meridiane dieses Stroms, früherhin sogar auf die südlichen Landschaften Sibiriens beschränkt, finden sich auch gegenwärtig nachErman schon bei Jakuzk unter dem 62sten Parallel. Dieser Thatsache gegenüber ist R.'s Erklärung der nordamerikanischen Getraidegrenze (2. p. 258.) nicht als er- schöpfend anzusehen. Er bemerkt zwar mit Recht, dass die niedrige Mittelwärme Nordamerika's vorzüglich von der ex- cessiven Winterkälle abhängt, nicht von der Temperatur des Sommers, und fügt hinzu, dass, da der Getraidebau im ho- 360 Grisebach: Bericht üb, d. Leistungen in d. geographischen hen Norden nur eine bestimmte Sommerwärme in Anspruch nehme, der strenge Winter die Kultur nicht beeinträchtige: aber an der Lena ist der Sommer viel wärmer, als am Macken- zie und doch scheint die Getraidegrenze dort um drei Brei- tegrade nach Süden zurückzutreten, statt dass sie fünf Brei- teffrade weiter nach Norden rücken sollte. Man hat die Meinung geäussert, dass bei Jakuzk in der That die klimati- sche Getraidegrenze noch nicht erreicht sei und dass nur die Abneigung der nördlicher lebenden Nomaden gegen feste Wolmsitze den sibirischen Ackerbau zurückhalte. Allein die gefrorene Bodenschicht ist in diesen Gegenden ungeach- tet der höheren Sommerwärme nicht bloss stärker, sondern thaut auch minder tief auf, als in Amerika : bei Jakuzk wa- ren nach Erman die Ackerfelder im Sommer nur bis zur Tiefe von 3 Fuss vom Eise befreit , unter gleicher Polhöhe am Mackenzie, wie oben bemerkt, beinahe 11 Fuss tief. Wollte man hiebei an eine verschiedene Bodenbeschaffenheit denken, so sprechen weit entscheidender die Beobachtungen Middendorf's, der zu Jakuzk den Boden bis zur Tiefe von 670' gefroren fand und die Südgrenze des unterirdischen Eises an der Lena bis zum 58sten Breitegrade verfolgte. Am Jenisei, wo der Sommer minder warm ist, als an der Lena, reicht dieselbe nur bis zum 66sten Parallelkreise : die Meri- diane beider Flüsse verhalten sich daher in Bezug auf die Eislinie, die im Sommer den Boden mit Wasser von 0° durch- feuchtet, gerade wie in Amerika der Mackenzie zu den Kü- sten der Hudsonsbai. Eine dem Gefrierpunkte nahe liegende Bodenwärme wirkt noch unmittelbarer auf die Dauer vege- tativer Entwickelung, als die Werlhe der Sommer- oder Ju- liuswärme. Es scheint aber auch zugleich , dass in Sibirien grössere Unregelmässigkeiten in der Temperaturkurve des Sommers enthalten sind: wenn dessen höhere Wärme an das Vorwalten der Polarströmungen in der Alhmosphäre ge- knüpft ist, so werden auch die durch die Tageszeit bewirkten Temperalurschwankungcn grösser sein, späte Fröste und rauhe, nächtliche Winde das Pflanzenlebcn .auf eine engere Phase einschränken. Von Nordamerika dagegen wissen wir, dass im Sommer eine südwestliche Windesrichtung vorherrscht, welche durch Bedeckung des Himmels zwar diu Wärme mäs- und systematischen Botanik während des Jahres 1851. 36l sigt, aber schädliche Schwankungen der Temperatur an den äussersten Grenzen der Gelraidezone verhindert. Ueber die Berührungslinien der drei grossen Vegela- tionsgebiete Nordamerika's diesseits der Rocky -Mountains, der Walder, der Prairieen und der arktischen Tundren ver- danken wir Ricliardson einige schärfere Bestimmungen. Man nahm im Allgemeinen an, dass die westlichen Prairieen sich nach Norden nicht weit über die Quellen desMissisippi hin- aus erstrecken. R. aber behauptet in seiner allgemeinen Darstellung des britischen Amerika's, dass diese waldlosen Ebenen, vom Missouri aus aümälig verschmälert , nordwärts längs der Kette der Rocky-Mountains in einen Keil auslaufen, dessen Gipfel unter dem öOslen Parallelkreise liege (2. p. 271.). In dieser Angabe aber scheint eine Ungenauigkeit untergelaufen zu sein: denn in seinem Reiseberichte sagt R. ausdrucklich, dass die letzten Prairieen am oberen Stromlaufe des Hay River, der sich in den Sklavensee ergiesst , und zwar oberhalb der Gabelung dieses Flusses, also etwa unter öfi*^ N. Br. sich finden (Hay River is formed of two bran- ches Hay River Fort, now abandoned, slood at thc junction of the two on the eastern brauch, thecountry is an agreeable mixiure of prairie and woodland, and this is the limit of Ihose vastprairies which extend from New Mexico — below the forks of Hay River the counlry is covered with a forest intersected by swamps l.p. 157.). Aber auch dieser Auffassung möchte keine ganz zutreffende Vorstellung von dem Naturcharakler des Landes zu Grunde liegen. Da nämlich die Flussthäler der Prairieen von Waldlinien umsäumt sind und da auf je- nem keilförmig vorspringenden Gebiete eine dichtgedrängte Reihe von Flüssen dem Gebirge entströmt, die auf weiten Strecken gesondert bleiben und also ebenso viel gesonderte Waldlandschaften hervorrufen, so bleibt hier für die Entfal- tung der Prairieenvegelation ein verhältnissmässig kleiner Raum übrig. R. bemerkt auch selbst, das am Saskatchawan die Prairieen noch deullich ausgebildet sind , nördlich von diesem Flusse aber durch die zahlreichen waldigen Flussthä- ler oft unterbrochen werden. Demnach hätten wir den Sas- katchawan oder, wie schon Fremont sie bestimmte, den54sten ßreitegrad, d. h. dieselbe Polhöhc^ unter welcher die russi- 362 Grisebach: Bericht üb. d. Leistungen in d. geographischen sehen Steppen an der Wolga aufhören, auch in Nordamerika als die eigentliche Naturgrenze der Prairieen anzusehen und können die jenseits vorkommenden, analogen Vegatationsbil- dungen mit jenen Prairieen-Inseln vergleichen , die östlich vom Missisippi mitten im Waldlande der vereinigten Staaten, in Illinois und sogar noch in Alabama vorkommen. Aus diesem Verhältniss, welches sich ebenfalls am Aussenrande der russischen Steppen, im östlichsten Winkel von Galizien wiederholt, ist es klar, dass charakteristische Prairie- Pflan- zen oft weit über die Grenze der Prairieen tief in die Wald- gebiete vordringen. Ein ausgezeichnetes Beispiel dieser Art ist die Cactusform, welche R. nordwestlich vom Lake supe- rior in Oberkanada, am Rainy River und am Lake of the woods antraf. Er nennt die ArtOpuntia glomerata, bei den Voyageurs heisse sie Crapaud verd (2. p. 279.) : wahrschein- lich ist 0. missouriensis gemeint. Das Gebiet der arktischen Tundren begreift die von Es- kimo's bewohnten Landschaften jenseits der Baumgrenze. Die Grenze der Wälder, hier überall dem Verbreitungsbe- zirke von Abies alba entsprechend, beginnt nach R. an der Küste der Hudsonsbai zwischen dem fiOsten und 61 sten Brei- tegrade, folgt sodann einer nordwestlichen Richtung und er- reicht in der Nähe des grossen Bärensees den 67sten Pa- rallelkreis, unter welchem sie auch die Rocky Mountains durchschneidet: nur der Mackenzie bewahrt an seinem Ufer einen schmalen Waldsaum fast bis zur Küste des Eismeers ({390 N. Br.) , hierin den arktischen Strömen Europa's glei- chend. Am Mackenzie erstrecken sich demnach die Wälder in fast ebenso hohe Breiten, wie am Jenisei in Sibirien: höchst bemerkenswerth und wohl nur durch die verschiede- nen Baumarten erklärlich ist die Erscheinung, dass nach Wrän- get die Baumgrenze an der Lena noch weiter nach Norden, bis zum 7loN. Br, reicht und erst weiter ostwärts gegen die Beringsstrasse sich allmälig zum Polarkreise senkt (vergl. MiddendorlF's Bestimmung der Grenze von Larix daurica an der Boganida unter 17'/2° N. Br. im Jahresb. f. 1847. S. 37. und Seemann's Beobachtung, nach welcher im Tschuktschen- lande die Wälder schon unter 64° N. Br. aufhören, im vor. Jahresb-. S, 61.)^ — A^if (Clear Water River). Tilia americana — 50° (Lake Winipeg). Acer spicatum — 50° (River Winipeg); A. saccharinum, nigrum, pennsylvanicum und macrophylluni — 50° (Lake Winipeg) ; A. rubrum — 53° (Rocky Mountains, am L. Winipeg nur bis 50°); A. dasycar- pum — 46'^ (Huronensee) ; Negundo fraxinifolium — 54'^ (Saskatcha- wan: liefert den meisten Zucker, der hier verbraucht wird). Ampelopsis quinquefolia — 50°; Vitis riparia — 50°. Zanthoxylon americanum und Ptelea Irifoliata — 46° (Canada und Wiskonsin). Celaslrus scandens, Evonymus atropurpureus, E americanus und Staphylea trifolia — 47° (Südufer des Lake Superior). Rhamnus alnifolius — 58°; Ceanothus americanus — 47° (Lake Superior). Rhus Toxicodendron , aromaticum und glabrum — 54° (Saskat- chawan); Rh. typhinum und venenatum — 47° (Lake Superior). Robinia pseudacia, Gymnocladus can^densis , Cercis canadensis und Cassia chamaecrista — 46» (Canada und Wiskonsin). Prunus americana — 50° (River Winipeg, aber nach A. Gray bis zum Saskatchawan, also 54°); Cerasus virginiana — 67° (Polarkreis); C. serolina — 620 (Great Siave Lake); C. pumila — 57« (Elk River); C. pensylvanica — 54° (Saskatchawan); Spiraea srtlicifolia — 62o; Sp. opulifolia — 50° (Red River) und tomentosa — 50° (Lake Winipeg); Purshia tridentata — 49°; Potentilla fruticosa — 70° (Seeküste); Ru- bus triflorus — 68° (die Südgienze von R. chamaemorus, arcticus und acaulis wurde unter 53° beobachtet) ; R. odoratus, nutkanns, strigosus, 368 Grisebach; Bericht üb, d. Leistungen in d. geographischen occidentalis und frondosus (= suberectus R.) — 54'' (Saskatchawan) ; K. canadensis , hispidus und villosus — 470 ^Lake Superior und Huro- nensee); Rosa blanda — 09^ (Älackenzio) ; R. Woodsii und cinnamo- mea (= majalis R.) — 62° (Mackenzie) ; R. setigera — 47^' (Seeen) ; Crataegus cordala und glandulosa — 54<^ (Saskatchawan); C. coccinea — 47" (Seeen); Pyrus arbulifolia — 54o (Saskatchawan; Sorbus ame- ricana — 60" (Fort Liard) ; Amelanchier canadensis — 67« (Raum- grenze). Ribes rubrum — 70° (Arktische Küste); R. lacustre 69" (Ma- ckenzie-Delta) ; R. Hudsonianum — 67°; R. Cynosbati , oxyacanthoi- des und hirtelhun — 62» (Slave Lake); R. prostratum — 59° (Alha- basca) ; R. floridum — 54''; R. divaricatum — 52"; R. rotundifolium — 47« (Seen). Panax horridum : Kordostgrenze am oberen Saskatchawan = 54". Cornus stolonifera (= alba R.) — 69" (Mackenzie) ; G. circinata — 47" (Lake Superior) ; C. sericea und florida — 47" (Seeen). Arceulhobium americanum — 57". Sambucus pubens — 59": S. canadensis — 54" (Saskatchawan); Viburnum üpulus — 68"; V. acerit'olium — 62" (Slave Lake); V. edule — 57" (Elk River); V. nudnm und Lentago — 54« (Saskatchawan); V. prunifolium — 47" (Seeen) ; Lonicera coerulea — 67" (Polarkreis); L. parvitlora — 55"; L. ciliala — 54" (Saskatchawan); L. hirsula — 47" (Huroncnsee) ; Diervilla canadensis — 55" ; Symphoria racemosa und occidentalis — 60". Andromeda polilolia — 70" (Arktische Küste) ; Cassandra calycu- lala — 62"? (Mackenzie); die Südgrenze von Cassiope tetragona bei 45" (Mount Hüod) ; Lyonia ligustrina — 54" (Saskatcliawan); Arcto- slaphylos uva ursi — 70" (Arktische Küste); Epigaea repens 54" (Sas- katchawan); Gaultheria procumbens — 50" (Lake of Ihe woods) ; Loi- ria procumbens — 70" (Arktische Küste) ; Azalea viscosa — 47" (Lorenzfluss) ; Rhododendron lapponicum — 70" (Arktische Küste); Kal- mia glauca — 70" (Arktische Küste) ; K. latifolia und angustifolia (Lake Superior und Lorenzfluss); Ledum palustre ~ 70" (Arktische Küste); L. latifolium — 67" (Baumgrenze) ; Chimaphila umbellata — 50", in den Rocky Mountains — 53" ; Vaccinium Vitis idaea und uliginosum — 71" (Seeküste); V. üxycoccos und canadense — 67" (Polarkreis); V. myrtilloides — Hudsonsbay; V. caespitqsum — 57"; V. macrocar- pum — 54" (Saskatchawan); V. pennsylvanicum — 50" (Winipeg) ; V. torymbosum — 47" (Canada) ; Phalerocarpus serpyllifolius — 55". Fraxinus americana — 54" (Saskatchawan); F. pubescens — 49" (Rainy River). Empelrum nigrum — 70" (Arktische Küste). Elaeagnus argentea — 68"; Shepherdia canadensis — 68"? (Mack- enzie). und systematischen ßot%ichligslen Zierpflanzen S. 182. ; der Kan"eebaum S.l9l.; das Zuckerrohr S. 204. ; die Weinrebe S.212.; die Theestaude S. 222.; die ßaumwollenpflanze S. 232. ; der Flachs S. 242.; die Pfefl'crpHanze S. 250. ; der Gcwürznelkenbaum und der Muskalennussbaum S. 255. ; die Tabakspflanze S. 262.; die Mislel S. 270. ; die Charakterpflanzen der Yölkerschaflen S. 279. ; die Einwirkung des Menschen auf die Natur S. 28S— 301. 2) ßouc, die baumlosen Gegenden der Kontinente (Wiener Sit- zungbcrichle. Math - naturwissensch. Kl. Bd. 7. S. 256— 270.). 3} V. Traut veiter, Katurgeschichte für den Kiew'schen Lehr- kreis. Botanik. Geographischer Theil. Kiew, 1851. 20 S. 4. und eine Karte. (Kussischer Text). 4) V. Lcdebour, Flora rossica. N'^1. III. Fase. 11. p. 685— 866. Stuttgart, 1851. 5. K. Kcesc, über die physikalisch - geographischen Verhält- nisse Livlands (Correspondenzblatt des naturforschenden Vereins zu Kiga. Jahrg. 4. 1850—51. : vergl. Bot. Zeit. lO. S. 61.). 6) N. Annenkow, observations sur les plantes indigenes des environs de Moscou (Bulletin des naturalistes de Mo3cou. 1851. 1. p. 229 —268. und 2. p. 519—555.). 7) C. Claus, LocalUoren der Wolgagegenden: in den Beiträ.- 380 Grisebach: Bei-icht üb. d. Leistungen in d. geographischen gen zur Pflanzenkunde des russischen Reichs. Lief. 8. Petersburg, 185 324 S. 8. 8) Steven, observationes in Asperifolias taurico - caucasicas (Bulletin des natur. de Moscou. 1851. l. p. 558—609.). 9) C. Hartmann in Kongl. Velensk Akad. Handlingar f. 1849. Stockholm, 1851. (vergL N. Botan. INolis. 1850. p. 32— 36.). 10) Fries, Hymenomyceles in Siiecia nuper detecli, quorum icones in Museo scientiarum servanlur (Öfversigl af Kongl. Velensk. Akad. Förhandlingar VoL 7. et 8. : vergL den Auszug in Uegensb. Fl. 1852. S. 587.). 11) Fries, Herbarium normale pinntarum rariorum et critica- rum Fase. Xlii. (vergl. das Verzeichniss der darin enthaltenen Arten in N. Botan. Wotis. 1850. p. 20,). 12) Areschoug, Phyceae scandinavicac marinae. Upsal, 1850. 231 pag. 4. mit 12 Tafeln : Separatabdruck aus den Act. üpsal. Vol. 13. und 14. 13) T h e d e n i u s , Stockholmstraktens Phanerogamer orh Oi nibun- kar (W. Botan. Notis. 1850. p. 57— 125.): Aulzählung von 886 bei Stock- holm gefundenen Gefässpllanzen. 14) K. J. Lönnroth, nogre yllerligare lilläg tili Goltlands Flora (N. Botan. Notis. 1850. p. 153— 160.): neue Fundorte auf der Insel Gottland. 15) C. T. Lindeberg, excursioner i norra Hailand 1849. (N. ßolan. Notis. 1850. p. 25— 31.). 16) C. A. Gosselmann, stirpes rariores territorii Ystadiensis. Diss. acad. Lund, 1851. 18 pag. 8. 17) C. Vau pell, de nordsjaellandske Skovmoser. Kjöbenhavn 1851. 56 pag. 4. mit 2 Tafeln. 18) ßabington, iManual of British ßotany. 3. edition. London, 1851. 8. 434 pag. 19) Ilarvey, Fhycologia britannica. Vol. IIL London, 1851. Taf. 241-360. 20) Newman, Synoptical table of the British ferns (Appeii lix to the Phytologisl for 1831. 32 pag. 8.). 21) Berkeley and Broome, Notices of British fungi (Ann. nat. bist. U. 7. p. 95. 176.: s. Jahresb. f. 1850. S. 24.). 22) Annais of nalural history iL 7. p. 74. 75. I5l. 154. 155. 301. 374. 424. 425. — 8. p. 229. 232. 234. 305. 362. 23) The botanical gazcltc, edited by Henfrey. Vol. 2, London, 1850. Vol. 3. ib. 1851. (s. Jahresb. f. 1849. S. 8. ; Inhaltsverzeiclmiss in Bot. Zeit. 10. S. l63. 178. 190. 209. 247. 261.): mit dem drillen Bande ist die Zeitschrift beschlossen. 24) The Phylologist, conducted by Newman. 4 Jahrgänge er- schienen bis 1851. und systematischen Botanik während des Jahres 1851. 381 25) Bericht über die rünfle Zusammenkunft der Mitglieder des Vereins für die niederländische Flora zu Deventer : in Nederlandsch kruidknndi«,' Archief D. 3. St. 1. S. 125—182. Leiden, 1851. 26) Koch, Taschenbuch der deutschen und Schweizer Flora. 3le Auflage. Leipzig, 1851.: unveränderter Abdruck. 27) (larcke, Flora vonNord- und Mitteldeutschland. 2tü Auf- lage. Berlin, 1851. 424 S. 8.: mit Benutzung der neusten Literatur neu bearbeitet. 28) Kelchen bach, Icones Florae germanicae. Vol. 13. Dek. 7—10. Vol. 14. Dek. 1—7.: Orchideen von G. Ke i chenbach ent- haltend. 29) Sturm's Flora. Abth. 3. Hft. 29— 32. Kürnberg, l8jl. 30) Sehen k's Flora von Deutschland. Bd. 11. Hft. 1—9. — Flora von Thüringen. Hft. 114 — 116. * 31) Dietrich, Deutschlands Flora. Bd. 5. Hfl. 25-54. Jena, 1851. 32) Klotzschii Herbarium vivum mycologicum, cura Kaben- horst. Cenl. IG. Dresd., 1851. 4. 33) Opiz, Herbarium Florae austriacae. Cent. 22 — 24. Prag, 1851. 34) Rabenhorst, die Algen Sachsens. Dek. 8 — 14. Dresden, 1851. 8. 35) Fiedler, Beiträge zur mecklenburgischen Pilzflora. Hft. 3. Schwerin, 1851. 4.: Sphaericn enthaltend. 36) G. W. ßischoff, Beiträge zur Flora Deutschlands und der Schweiz. Lief. l. Heidelberg, 18Jt. 341 S. 8. 37) 0. F. Lang, Caricineae germanicae et scandinavicac (Lin- naca, 24 p 481-624.). 38) G. T. Freu SS, Ucbcrsic hl unlt-rsuchter Pilze, besonders aus der Umliegend von Hoyerswerda (Linnaci, 24 p. 99 — 153). 39) C. J. v. Klinggräff, über die Vegetation des Weichselj^e- biels in der Provinz Preussen (Bot. Zeit. 9. S. 120-124. u. 137— 148.> 40) Gerhard, Nachtrag zur Flora von Parchwitz f. 1851. (Jah- resber. der schles. Gcsellsch. f. 1851 S. 84—86). 41) Andersson, Fxcursionen im südlichen Schlesien und auf dem Rieseiigebirge (Bot. Notis. 1850. S. 193 u. f.): Aufzählung der in Wimmer's Gesellschaft auf einer Heise gesammelten Pflanzen. 42) F. Keil, über die Flora des Biesengebirgs (Oeslerreich. bo- lan. Wochenblatt, 1. S. 132— 133 u. 141 — 142.) : Aufzählung charak- terislicher Pflanzen der Sudeten. 43) Rabenhorst, berichtigende Wolizen zu Fechner's Flora der Obcrij.usilz (Bot. Zeit. 9. S. 173—177.). 44) Röper, zur Flora Deutschlands (Bot. Zeit. 9. S. 889-891.): die Fundorte von Scierochloa procun»bens an der Warnow zu Rostock, von Scirpus parvulus bei Ribnitz, von Polemonium coeruleum im Tre- bcl-Thale bei Quitzenow erläuternd. -382 ürisebach: Bericht üb. d. Leistungen in d. geographischen 45) Archiv des Vereins der mecklenburgischen Freunde der Na- turgeschichte, herausgegeben von Bell. Hft.5. Neuhrandenburg, 1851. 252 S. 8. : enthält Beiträge zur mecklenburgischen Flora von Gricwank, Boil und Bctcke. 46) Lindsay, bolanical notes of a visil to Holstein (Ann. nat. hisl. II. 7. p.344.): unerheblich. 47) Sonder, Flora hamburgcnsis. Hamburg, 1851. 601 pag.8. : reiche Fundgrube von Originalunlersuchungen zur kritischen Feststel- lung deutscher Pflanzenarten (vergl. (Jarcke's nmf.Tssende Recension dieses Werks im Jahresberichte des nnturwissenschalllichen Vereins in Halle. Jahrg. 3. p. 158 u. f.). 48) C. Bertram, Beilrag zur Flora der Gegend um I\IagileI)urg (Jahresbericht des nalurvv. Vereins in Halle, 3 p. l67 — 179.). 49) Pflanzenstandorto des Harzes nach Hampe's Angabc: in Brederlow, der Harz. 2te Auflage. Braunschweig, 1851.8. * 50) A. Metzger, über Physiognomie und Vcrlheilung der Ve- getation am Harze: im Bericht über die ersle Versammlung des Vereins Maja. Goslar, 1831. (vergl. Bot. Zeit. 9. S. 849— 851.). 51) K. Müller, ein Ausflug auf den Thiiringcr Wald (Bot. Zeil. 9. S. 631 -638 u. 658-665.). 52) W. Schwaab, geographische Naturkunde von Kurhessen. Kassel, 1851. 8. 137 S. ; eine Schilderung der Vegetationsbedingungen enthaltend (vergl. bot. Zeit. 9. S. 715— 717.). 53) V. d. Marck, Flora Lüdenscheidts und des Kreises Altena (Verhandlungen des nalurhislorischen Vereins der preussischen Rhein- lande und Westphalens. Jahrg. 8. S.377 — 503.). 54) W^irlgen, sechster Nachtrag zum Prodromus der Rheinlande (das. S. 336—347.). 55) G. b\ Koch (in Wachenheim), Bemerkungen über Pflanzen aus der Flora der Pfalz (Achter Jahresbericht der Pollichia, S. 10 — 24. NeustadJ, 1850.; neunter Jahresbericht, S. 13— 32. ib. 1851.). 56y F i n k h , Mitlheilung neu entdeckter Pflanzen und neuer Stand- orte in Würllemberg (Wort, naturwissensch. Jahreshefte Jwhrg. 7. S. 196—198. Slullgart, 1851.). 57) Schenk, neue Mittheilungen über die Flora von Unterfran- ken (Veihandlungen der physikalisch-medicinischen Gesellsch. in Würz- burg. 1S51. 1. nr. 15. 16.). 58) Send tu er, die Pflanzenwelt des Blombergos bei Tölz in den baierschen Voralpen : in der Brunnenschrift „Tölz und Krankenheil." Leipzig, 1851. 8. p. 39—84. 59) F. V. Hausmann, Flora von Tirol. UU. 1. Innsbruck, 8. 576 S. : mit reichhaltiger Zusammenstellung der Fundorte bearbeitet, in Koch'scher Anordnung von den Kanuncnlaceeti bis zu den llicineen be- reits 1215 Arten enthaltend. und systematischen Botanik währen«! des Jahres 1851. 383 CO) F. Waldmüller, der Geissslein in Tirol (bei Kilzbühei) und seine Flora (Oeslerr. holan. Wochenlil. l. S. 323. 331.). 61) V. Hcufler, die Laulunoose von Tirol (WiencrSitzungsbe- richte der math.-nalurvv. Klasse, 7. S. 169—196.). 62) U. und J. Ilinterhuber, l'rodromus einer Flora des Krön, landes Salzburg. Salzburg, 1851. 414S. 16. 63) F. Keil, Ausllügc von Gaslein (Oeslerr. botan. Wochenbl. l. S.259. 266.). 64) E. Jos eh, über die seltenen phanerogamischen Pllanzen, welche in Kärnlhcn vorkommen (das. nr. 24 — 33.). 65) N e i I r e i c h , Nachträge zur Flora von Wien, mit Einbeziehung der benachbarten Alpen und der Leilhagegend , nebsl einer pllanzen- geographischen Uebersicht. Wien, 1851. 339 S. 8. 66) Kreutzer, Taschenbuch der Flora Wiens. Wien, 1852. 528 S. 12. 67) Maly, über die Flora der Umgebung von Bad Tüffer in Un- tersteiermark (Oeslerr. botan, Wochenbl. 1. S. 291.). 68) T o m m a s i n i , über die im Floren-Gebiete des oesterreichisch- illyrischen Küstenlandes vorkommenden Orchideen und ihre geographi- sche Verbreitung (das. 1. nr 2 — 6.). 69) Dove, Bericht über die in den Jahren 1848. und 1849. auf den Stationen des meteorologischen Instituts im prcussischen Staate ange- stellten Beobachtungen. Berlin, 1851. 120 S. fol. 70) Cohn, Bericht über die Entwickelung der Vegetation in Schlesien während des Jahres 1851 (lahrosb. der schles. Gesellsch. f. 1851. S.53~7ö). 71) F. Burkhardt, über eingewanderte und einheimisch ge- wordene Pnanzen (Regens. Fl. 1851. S. 161 — 168.). 73) Schott, neue siebenbürgische Pflanzen (in der Bot. Zeil. 9., S. 17. 65. 151. 192. 281. 285. 393.). 72) Enumeration des vegetaux vasculaires du Jura suissc et fran- 9ais, par C. H. Godet. Keufchatel, 1851. 233 p 8. Diesem Werke soll nach einer Kritik in der Bild, de Geneve (1852. Avril) später ge- folgt sein: Flore du Jura, par C. 11. Godet. Weufchatel, 1852. 2 Vol. 8. 74) Desmazieres, 19. notice sur les planles cryptogames rö- cemmenl deconvertes en France (Ann. sc. nat. Ser. 3. Vol. 16. p. 296 —330.). 75) Billol, Archives de la Flore de France et d'Allemagne: Beilage zu seiner Flora Galiiae et Germaniae exsiccala. Cent. 6. 7. Hagenau, 1851. beim Verf. 76) Slirpes cryptogamae Vogeso-rhenanae, collegerunl J. B. iM o n - gcot, C. Nesller et W. P. Schi m per. Fase. 13. Bruycrii, 1851. 384 Grisebacli: Bericht üb. d. Leistungen in d. geographischen 77) Kirsch leger, Flore d'Alsace. Livr. 2 — 13. Slrassbourg, 1851. 12. 78) Willkomm, Sertum Florae hispanicae (Regensb. Fl. 1851. p. 577. 593. 609. 625. 705. 723. 739. 755. — 1852. p. 193. 209. 257. 272. 289. 305. 513. 529.). 79) Cosson, Notes sur quelques plantes nouvelles, critiques ou rares du midi de l'Espagne- Fase. III. p. 93 -131. 80) Willkomm, Vegetalionsskizzen aus Spanien, nr. 7 — 12. (Bot. Zeil. 9., S. 1. 23. 33. 161. 194. 226. 249. 264.). 81) Willkomm, einige Kolizen über das Klima und die Vege- tation von Galicien (Bcgensb. Fl. 1851. S. 65—71.). 82) J Ball, botanische Notizen über eine Exkursion durch Por- tugal und Spanien (Hcnfreys bolanical gazette, 3. nr. 33—34.). 83) Bertoloni, Flora ilalica. Vol. 8. Fase. 1. 2. Bolagna, 1850. 256 p. 8. 84) W. Karl, Rciseflora aus Italien (Oistcrr. botan. Wochen- blatt, l. nr. 43—49.). 85) L. Rota, Prospetto delle plante fanerogame finora rilrovate nella Provincia Parese (Giorn. botan. ilaliano. II. Part, uliini.p.73 — 82. u. 247—292. : diese auf dem Titel mit Fase. 7. u. 8. bezeichnete Ab- tTieilung von Parlatore's Journal trägt zwar auf dem Titel die Jahres- zaiil 1847., allein schon die zweite und drille Abtheiliing, welche vor- ausgingen und sogar die Jahreszahl 1846, führen, können nach dem In- halte selbst, da derselbe literarische IN'achweisungen aus dem J. 1851. enthält, nicht vor 1851. im Druck vollendet sein). 86) A. S im i , Flora Alpium Versiliensium, exhibens plantas in illis Apuanarnm Alpium regioniltus sponte crescenlcs. Alassae, 1851. 8. 87j Pariatore, Flora palermitana (Giorn. botan. ilal. II. 1. p. 60 — 173., 326 — 350.; ult. p. 83 — 166.): von den Gramineen bis zu den IJliaceen, im Ganzen bis jetzt 269 Arten. 88) Tineo, plantarum rariorum Siciliae minusque cognitarum Fase. 1. Panormi, 1846. Fase. 2. 3. 1847. Das vierte Heft sollle nach dem Giorn. bot. ilal. (II. 3. p. 129.) im J. 1852 erscheinen. 89) Tornaben e, Lichenographia sicula. Catanae, 1849. 90) D. Visiani, Flora dalmatica. Vol. III. 390 pag. 4. m. 4 Taf. Ups., 1852. (wurde schon 1851 ausgegeben). 91) Ab ich, meteorologische Beobachtungen in Transkaukasien (Bullet, de St. Petersb. Cl. phys. math. 9. p. 1 — 48.). — Eine kürzere, jedoch mit einer Isothermenkarte der Kaukasusländer bereicherte Dar- stellung des Verf. wurde in England publicirt (Journ. of geogr. soc. 21. p. l — 12.). 92) K. Koch, die kaukasische Älililarstrasse, der Kuban und die IlalbinsrI Taman. Leipzig, 1851. 226 S. 8. und systenialischen Bolanik während des Jahres 1851. 385 93) K. Koch, Beiträge zu eiuer Flora des Orients. Forlset- zung. (Linnaea, 24. p. 305—480.). 94) K. Koch, Beiträge zur Kenntniss der Flora des kaukasi- schen Isthmus (das. p. 89 — 98.). 95) S. Stschegleew, descriplion de quelques plantes du Caucase nouvelles ou peu connues (Bullet. Älosc. 1851. 2. p. 463— 478. c. tab.). 96) M. Wagner, Reise nach Persien und dem Lande der Kurden. Th. 1. 360 S. 'Ih. 2. 315 S. Leipzig, 1852. 8. 97) Turczaninow, Flora baicalensi -dahurica. Conlinualio (Bullet. iMosc. 1851. 2. p. 297— 408.). 98) Champion et Bentham, Florula Hongkongensis (Hook. Journ. of Bot. 3. p. 255. 306. 326. — 4. p. 41. 73. 116. 164. 193. 232. 296. 327. 99) Champion, the Ternstroemiaceous Plauts of Hong-Kong (Proceed. of Linn. Sog. Nov. 1850., daraus in d. Ann. nat. hist. II. 7. p. 490—491.). 100) J. D. Hooker, a fourth excursion to the Passes into Thi- bel by the Donkiah Lah (Journ. of the geogr. society, 20. p. 49 — 52. mil einer Karle). 101) J. D. Hooker, Letter to Baron Humboldt (Hook. Journ. of Bot. 3. p. 23— 31.). 102) Thomson, über die Vegetation des Himalajah (Journ. of horticnlt. soc. 6. p. 245 u, f. , im Auszuge übersetzt in der Bibl. de Geneve, 1852. 1. p. 328-332.). 103) R. Strachey, on the physical geography of Kumaon and Garhwal in the Himalaya mounlains and of the adjoining partsof Tibet (Journ. of the geogr. soc., 21. p. 57 — 85. mit 1 Karte). — Der Verf. bezieht sich auf seine mir nicht vorliegende Abhandlung über die Schneegrenze des Himalajah, welche in dem Journ. of the Asialic Soc. of ßengal (1849 Apr.) erschienen ist. 104) Wight, lllustrations of Indian Botany. Vol. I. II. Madras. 4. 182 lab. 105) J. D. Hooker, the Rhododendrons of the Sikkim-Hima- laya. Ediled by Sir VV. Hooker. Part. 2. London, 1851. fol. 106) IN. A. Dal Zell, Conlributions to the Bolany of Western India (Hook. Journ. of Bot. 3. p.33— 39. 89—90. 120—124. 134—139. 178-180. 206-212. 225-233. 279—282. 343—346). 107) Andersso n, Ostindiens hitlils kända Pilarter (Kongl. Ve- tensk. Handlingar f. 1850. Stockholm, 1851. p. 463— 502.). 108) Kunze, Filices Kilagiricae (Linnaea, 24. p. 239— 299.). 109) Bentham, Leguminosae inier plantas Wilgherrenses Ho- hcnackeri (das. p. 642—645 ). Archiv, f. Naturgesch, XVIII. Jahrg. 2. Bd. 2 386 Grisebach: Bericht üb. d. Leistungen in d. geogrnphischen 110) ßenthani, Acanlhaceae novae inier planlas Nilgherrenses Hohenackeri (das. p. 646—647.). 111) Blume, Flora Javae , Fase. 36—39. Bruxell., 1851. — Nach Buclihändleranzeigen sind in demselben Jahre auch Fase. 40 — 42. erschienen, welche uns indessen nicht zugingen. 112) iVliquel, Analecta botanica indica. Pars. I!. (Nieuwe Ver- handelingen der eerste Kl. v. h, Nederl. Instilnut. Serie 3. D. 4. 1851. p. 13—56. mit 7 Taf. -• D. 5. 1852. p. 1—30. 113) Korlhals, Overzigl der Rubiaceen van de nederlandsch- ooslindische Kolonieen. Conlin. (Nederl. kruidkund. Archief. l). 2. St. 4. p. 145—269.). 114) de Vriese, Maralliaceae Indiae batavae orienlalis (das. D.S. St. 1. p. 183 — 196.) aU tit. Epimelrum ad indicem serti. lugd.-batav. a. 1851. 115) Zanardini, Algae novae vel minus cognitae in mari ru- bre colleclae (Regensb. Fl. 1851. S. 33-38.)- 116) A. Figari et de Wotaris, Agroslographiae aegypliacae fragmenla. 1851. 4. 117) Pariatore etWebb, Florula aethlopico-aegypliaca sive enumeralio planlarum quas ex Aelhiopia alque Aegyto Museo Floren- ,ti»0 ^nisit A, Figari (Giorn. bot. ital. II. Parle ultim. p. 204—227.). 118) Cosson et Durieu, noles sur quelques plantes d'Algerie: in der oben (nr. 79.) erwähnten Schrift p. 133 — 139.). 119) So y e r-WiUem et et Godron, monographie des Silcne de l'Algerie. Nancy, 1851. 51 pag. 8. 120) Clarkc, short notice of the African plant Diamba, com- monly called Congo Tobacco (Hook. Journ. of Bot. 3. p. 9 — 11.). 121) Jussieu, rapport sur le 3. voyage en Abyssinie de I\l. Rocher d'Hericourl (Comples rendus, 1851. fevr., daraus abgedruckt in Ann. sc. nat. III, 15. p. 367— 370.}. 122) Roth, Schilderung der Nalurverhälmisse inSüd-Abyssinien. München, 1851. 24 S. 4. 123) A. Bertoloni, Miscellanea botanica. nr. 8. 9. (N. Com- mentarii acad. Bonon. Vol. 9. Bonon. 1849—1851.) 124) G. Bertoloni, Illustrazioni di plante Mozambigesi. Diss. prima. Bologna, 1850. (Vergl. Hook. Journ. of Bot. 4. p. 95.). 125) Heer, Madeira und d^jssen Vegetation (Schweiz, Zeilschr. für Gartenbau. Jahrg. 9. nr. 2,), 126) v. Seh 1 e ch t en d a 1 , Beitrag zur Flora der Inseln des grünen Vorgebirgs («ol. Zeil. 9., p. 825. 841. 857. 873.). 127) R. Brown, on the origin and mode of propagalion of the Guif-weed (Proceed. of Linn. soc. 1851. Way : Abgedr. in Ann. nat. bist. II. 7. p, 327-329.). und systematischen Colaiiik während des Jahres 1851. 387 128) Sir J. Richards on, Arctic seart hing expedilion : a Jour- nal of a boat-voyagc through Rupert's Land and Ihc Arclic Sea. Lon- don, 1851. Vol. 1. 413 p. Vol. 2. 426 p. 8. 129) G. Ba hing ton, Lichenes arctici (Hook. Journ. of. Bot. 3. p. 238—250.). 130) Tuckerniann, cnumeratio Lichenum a Prof. Agassiz ad lacutn superiorem a. 1848. leclorum: in Agassiz, Lake Superior. Boston, 1850. (Exlrahirt in der Bot. Zeil. 10. S. 899— 903.). 131) Harvey, INereis boreali - amcricana, or Conlrihulions to- wards a Hislory of Ihe Marinae Algae of the Atlantic and Paciüc Coasts of North America. Part. 1. Melanospernieae. Washington, 1851. 144p. 4. mit 12 Tafeln. (Herausgegeben von der Sinithsonian Institution). 132) Bailay, microscopical observations made in South Caro- lina, Georgia and Florida (Smithsonian Conlributions to knowledge. Vol. 2. nr. 8. Washington, 1851.). 133) Sir W. Hook er, catalogue of Mr. Geyer's collection of plants (Journ. of Bot. 3. p. 287-300.). 134) ßollaart, Observations on the Bolany of Texas (Procee- dings ofLinnean Soc. 1850. June : in Ann. nat. bist. bist. IL 7. p. 489.). 135) C. B. Heller, Versuch einer syslematischen Aufzählung der in Mexiko cioheimischen, unter dem Volke gebräuchlichen und kul- tivirten Nutzpflanzen (Oeslerr. botan. Wochenhlalt, 1. nr. 7 — 19.). 136) Liebmann, Amerika's Egevegelation. Kopenhagen, 1851. (Im Auszuge in das Englische übersetzt von Wallich: in Hook. Journ. of Bot. 4. p. 321 u. f.). 137) Lieb mann, Mexico's Halfgraeser (Dansk. Vidensk. Selsk. Skrifter. V. R. Bd. 2. p. 189-278.); Philetaeria (das. p. 279-284.); Mexico's og Cenlralamerica's neldeaglige Planler (das. p. 285—344,). 138) Seemann, Sketch of the Vegetation of the Isthmus of Panama (Hook. Journ. of Bot. 3. p. 233—239. 264—270. 300—306 362—366.). 139) K. Müller, über eine von Oersted in Mittelamerika ge- machte Laubmoossammlung (Bot. Zeit. 9. S. 257 — 264.). 140) Hampe, Hepaticae üersledianae (Linnaea, 24. p. 300 — 304. u. 640— 641. und Bot. Zeit. 9. S. 913— 915^. 141) R. de la Sagra, Histoire physique, politique et naturelle de nie de Cnba. Bolanique. Planles vasculaires , par A. Richard, al. tit, Essai d'une Flore de l'ile de Cuba. T. 1. contenant les Dicoty- ledoncs polypetales. 663 pag. 8. Atlas in Fol. Paris 1845. (aber erst jetzt vollendet). 142) Miquel, slirpes surinamenses seleclae (TNaluurk. Verhandl. V. d. Hollandsche Maatsch. te Haarlem. II. T. 7. 204 pag. mit 65 Taf. Leiden, 1851.). 388 Grisebach: Bericht üb. d. Leistungen in d. geographischen 143) Pocke, enumeralio diagnoslica Orchidearum quarundam surinamensium (Tijdschr. voor wis- en natuurkundige Wetensch. T. 4. p. 62— 72. Amsterdam, 1851.). 144) Alonlagne, Cryptogamia guyanensis s. plantarum cellu- larium in Guyana a Leprieur colleclaruni enumeratio. Conlin. (Annal. soc. nal. III. 16. p. 47—81.). 145) Montagne, fungorum species novae surinamenses (Tijd- schr. voor wis- en naluurk. Welensch. T. 4. p. 203 — 204.). 146) Lindenberg et Gotische, expositio Hepaticarum suri- namensium (Linnaea, 24. p. 625 — 639). 147) J. Martins, Flora brasiliensis. Fase. X. Verbenaceae auct. Schauer, p. 165—308. tab. 32— 50. —Tab. physiogn. 33— 36. Vindob. Lips., 1851. FoL 148) F. de Castelnau, expedilion dans les parlies centrales de l'Amerique de Sud. Histoire du voyage. T. 1. 2. Paris, 1850. 1.3. 4. 5. 6. ib. 1851. 8. 149) Spruce, extracts of lelters written during a bolanical mission on ihe Amazon (Hook. Journ. of bot. 3. p. 84. 139. 239. 270. 335.). 150) ßentham, second report on Mr. Spruce's colleclions of dried plants from Korth ßrazil (das. p. 111. 161. 191. 366.). 151) W. Mitten, catalogue of cryptogamic plants collected by Jameson in the vicinily of Quito (das. p. 49— 57. 351 — 361.) 152) Leichhardt, Tagebuch einer Landreise in Australien von Moreton-Bai nach Port Essington. A d. Engl, von £. A. Zuchold. Halle, 1851. 442 S. 8. 153) K. Müller, die von S. Mossmann in Vandiemens-Land, l\euseeland und Neuholland gemachte Laubmoossammlung (Bot. Zeit. 9. 5. 545—552. 561—567.). 154) A. Sinclair, letter on ihe Vegetation of the neighbour- hood of Auckland, New-Zealand (Hook. Journ. of Bot. 3. p. 212-217.). 155) M c. Gillivray, skelch of the natural history of such por- tions of the Louisiade Archipelago and ^ew Guinea^ as were visited by H. M. S. Ratllesnake (Journ. of geogr. soc. 21. p. 15—18). 156) Berkeley and Curtis, descriptions of new species of fungi collected by the U. St. exploring expedition (Silliman's Araer. Journ. 1851. Vol. 11. p. 93— 95.). B. Syisteiiiatik. Von de Vriese's Kupferwerk über ausgewählle Pflan- zen des Gartens von Leiden (s. Jahresb. f. 1847. S. 61.) er- schien die zweite Lieferung. Die englischen Kupferwerke, welche zur Erläuterung von Gartenpflanzen bestimmt sind, werden, sofern sie neue Typen enthalten, wie früher bei den belreff'enden Familien erwähnt. Dikotyledonen. Clarke versuchte, nach der Stellung der Carpelle das System der dikotyledonischen Familien zu verbessern (Proceed. Linn. Soc. 1850. Dec. in Ann. nat. bist. II. 8. p. l49 — 162): da er indessen die Bildun- gen, numenllich der einfachen Pistille, nicht auf ihre Entwickelung zurücliführt, sondern durch hypothetische Annahmen verschiedene Ty- pen zu unterscheiden strebt , so kann das System aus seiner Methode wenig Nutzen ziehen. Leguminosen. Buchenau untersuchte die EntwickeliTng des Leguminosenpistills bei Lupinus (Beiträge zur Entwickelung des Pistills. Marburg, 1851. S. 29.). Nach ihm liegt der primäre Vege- tationspunkt basilar , also entgegengesetzt , wie Schieiden und Vogel darstellten: später wird ein neuer Bildungspunkt an der Spitze des Blatts thätig, wodurch der Griffel entsteht, aber da die Narbenpapillen frühzeitig sichtbar werden, so scheint auch in der Spitze das Wachs- Ihum ein centripetales zu sein, wiewohl dcTVerf. diesen Punkt nicht zu entscheiden wagt. — Irmisch besprach die Inflorescenz einiger Legu- minosen (Bot. Zeit. 9. S. 673. 689.). Er zeigt, dass dieselbe bei den eu- ropäischen Genistecn von dem Typus des Racemus Icrminalis abgeleitet werden könne , der nur durch die Internodienenlwickelung auf ver- schiedenartige Weise modificirt wird: bei Anthyllis ist dagegen der Bluthenstand axillär und bei Ononis kommen beide Fälle vor und zwar selten der Genisteentypus (z. ß. 0. alopecuroides) , im Uebrigen die Axe des armblQthigen axillaren Blülhenslandcs entweder cnlwirkelt (0. 390 Grisebach: Bericht üb. d. Leislungen in d. geographischen nalrix) oder verkümmert (0. spinosa). Die Trifolieen , Astragaleen, Hedysareen und Vicieen zeigten, so weit sie verglichen wurden, eben- falls axilläre Inflorescenz. Die gemischten Blüllienslände einiger Ga- legeen und Phaseoleen verfolgt J. specieller bei Phascolus und zeigt, dass hier ungestielte Dolden an einer entwickelten Axe lateral stehen. — G. A. A[gardh sucht aus der Stellung der Braktecn die Stellung des vorderen Kelchblatts zu erklären (Bot. Kolis. 1850. p. 129 — 133.). Die Eigenthüralichkeit der Schmelterlingsblume lässt sich nämlich so fassen, dass das erste Kelchblatt über der Braktee stehe : dies aber setzt nach A. den Verlust höher gestellter Brakteen zwischen der entwickelten Braktee und dem Kelche voraus und deutet auf eine Verkümmerung von Axentheilen hin. Ulex nun, mehrere Genisten und Eutaxia besit- zen 2 Brakteolen, die, unter die beiden hinteren Kelchblätter gestellt, den Raum zwischen der Braktee und dem vorderen Kelchblatle aus- füllen : sie können als die Stipulen einer einzigen mit der Braktee al- ternirenden Braktcole betrachtet werden, die bei Ononis und anderen Leguminosen ausgebildet wird. — Visiani (Fl. dalm. 3. p. 271.) ver- einigt Genista mit Cytisus , aber seine auf sorgfältiger Vergleichung beruhenden Angaben über die Bildung der Narbe und des Kelchs wei- sen vielmehr auf eine grössere Reihe von Typen. — Neue Gattun- g'en: Chamaecylisus Vis. (das. p. 272.), eine ausgezeichnete im Habi- tus Argyrolobium nahe stehende Genistee von Sign in Dalmatien, welche sich, nach dem Entdecker, durch abwechselnd sterile Staminen und durch Diadelphie unterscheidet und daher den älteren diagnostischen Charakter zwischen den Genisleen und Trifolieen aufhebt : V. unter- scheidet daher beide Gruppen nicht nach den Staminen, welche auch bei Physanthyllis diadelphisch sind, sondern, wie ich bereits in mei- nem Spicilegium rumelicum vorschlug, nach der Säckchenbildung im Vexillum; Corelhrodendron Fisch. Basin. (Basin. Enum. Hedysar. Jah- resb. f. 1846., in Mem. Petersb. div. sav. T. 6. p. 90. 1851.) = Hedy- sarum scoparium F. M. ; Fornasinia A. ßertol. (Miscell, botan. fasc, 8., vergl. Hook. Journ. of Bot. 4. p. 95 ), der Ebenholzbaum von Mozam- bique und der Alten (s. Jahresb. f. 1849. S. 64.), eine Dalbergiee, aber nach Hook, identisch mit Millelia (Berebera Höchst.); Mavia G. Bertol. (plant. Mozamb. 1. nr. 4.) liefert die giftige Rinde Mavi der Kaffern, fällt aber nach Hook, wahrscheinlich mit der Mimosee Erylhrophloeum zusammen; Bowringia Benth. (Hook. Journ. of Bot. 4. p. 75.) , Liane in Hongkong , zu den Sophoreen gestellt und nach dem Habitus und Charakter den afrikanischen Galtungen Baphia , Bracteolaria und Leu- comphalus nahe stehend. Rosaceen. Lehmann bearbeitet, auf sehr umfassende Ma- terialien gestützt, eine neue Monographie der Gattung Potentilla , von welcher bereits ein sehr schätzbarer Prodromus erschienen ist (Nova- rum et minus cognitarum stirpium pugillus nonus, addila nova rccen- und »yslemalischeB Botanik während des Jahres 185K 39t sione nee non enumeratione Potentillarum. Hamburg, 1851. 78 pag. ^. und Walp. Ann. 2. p. 468—519.). Der Verf. unlersrheidet 193 Arien dieses Geschlechts, die er zu naliulichen Gruppen anordnet : das Haupl- eintheilungsprincip geben die Bildungen der Axc (vergl. den Auszug in der Regensb. Fl. 1851. p. Ö45-651.). Wegen der I5ezeichnung von F. spleudens Kam. , von welcher L. die norddeutsche Pflanze als einen Bastard von P. Fragariastrum und alba absondert, bemerke ich, dass Exemplare von Wolfrnbültel genau mit der Pyrenaeenpllanze über- einstimmen und reife Früchte erzeugt haben Auch P. mixla Nt. be- zeichnet L. als Bastard von P. repJans und Tormenlilla reptans : die von mir verglichenen Originalexemplare können indessen nur als eine Form von der letztgenannten Pflanze betrachtet werden. Rlyrlaceen. Hance untersuchte das Pistill von Punica (Prö- ceed Linn. soc. 1850. June in Ann. nat. bist II. 7. p. 488. und Hen- frey Bot. gaz. 2. nr. 23., übers, in Bot. Zeit. 10. p. 209.). Nach sei- ner Ansicht bilden die unteren Karpophylle einen inneren Wirtel, de- ren eingebogene Spitzen das Diaphragma ; die oberen Fruchtfächer ge- hören, nach ihm, einem äusseren, längeren Karpopbyllwirtel an, dessen Spitzen in den Griffel übergehen. Ueber d'e Placenlation äussert sich H. paradox und ist mir nicht verständlich geworden. Er will übrigens Punica von den Myrtaceen entfernen und die Granateen, zu welchen noch andere unbeschriebene Gattungen gehören sollen, als verbinden- des Glied zwischen die Myrtaceen auf der einen, die Onagiarieen und Lythrarieen auf der anderen Seite stellen. Aus einem Briefe von Griffith an Wight wird mitgetheilt, dass G. die Granateen, zu welchen er Dua- banga und Sonneralia zog, als eine zwischen den Myrtaceen und Ly- thrarieen stehende P'amilie mit 6 bis 7 Karpophyllen belrachtete. M el a sto m ac e en. IVaudin hat seine monographische Bear- beitung dieser Familie (s. vor. Ber.) fortgesetzt (Ann. sc. nat. III. 15. p.43— 79. 276^-345. — 16. p. 83— 246.). Fortgesetzte Uebersicht der bearbeiteten Gallungen: b. Lasiandreen (Schluss). Marcctia (lOsp.). Zweifelhafte Lasiandreen: Dionycha N. (15. p. 48.) aus Madagaskar (l sp.), Dichaelanthera (1 sp.), Rousseauxia (1 sp.) ; Amphiblemma IN. (p, 50.) = Me!astoma cymosum DC). — c. Pyramieen. Pyramia (3 sp.), Cambessedesia (9 sp.) , Rhexia (8 sp.). — d. Miconieen. aa. D i SSO c h a et e en. Dissochaela (32 sp^}, Dalenia (l sp.) ; Ompha- lopus N. (p. 277.) = Dissochaelae sp. Blum, (3 sp.), Marumia (Usp.) Driessenia (1 sp.), Hrcdia (1 sp.), Modinilla (37 sp,), Diplogenea (Isp.), Dactyliota (2 sp.), Ilypenanlhe (Isp.), Tripleclrum (l $p.) ; Krpelina^. (p. 299.): Strauch vom Salomon's Archipel, Pachycenlria (7 sp.), Po- gonanthera (2 sp.), Aplectrum (7 sp.), Anerincleistus (Isp.), Oxyspora (1 sp,), Ochthocharis (3 sp.) ; Homvcentria^. (p. 308.) = Melastoma vagans Roxb. (1 sp.) ; Allozygia IV. (p. 303.) = M. ccrnua Roxb. (1 sp.), AUoraorphia (2 sp.), Mccrolcnes N, (p. 311.) = Hubcria annulala DC, 392 Grisebach: Bericht üb. d. Leistungen in d. geographischen (1 sp.)j Carionia N. (p. 311.)5 Baum auf Luzow (1 sp.) , Sarco- pyramis (2 sp.), Ve'precella N. (p. 312.) : Sträucher auf Madagaskar (4 sp.). — bb. Sonerileen. Salpinga (2 sp.) , Berlolonia (10 sp.), Lithobium (l sp.), Sonerila (31 sp.); Triolena N. ( p. 328. ) : Kraut von Chiapas in Mexiko (t sp.); Biolena N. (p. 329.): Kraut aus Ve- nezuela (1 sp.) , Eriocnema (2 sp.) ; Sphaerogyne N. (p.331.): Kraut aus Venezuela (1 sp.), Phyllagathis (2sp.); Gravesia^. (p. 333.) : Kraut aus Madagaskar (1 sp.). — cc. Clidemleen. Huberia (3 sp.) ; Uro- desmium N. (p. 338): vom Orinoco (1 sp.), Behuria (1 sp.) ; Chitonia Don (p. 339.) : Strauch von den Antillen (1 sp.) ; ScrrcowieWs N. (p.340.): Strauch von der Ile des Pins bei Kuba (1 sp.) ; Miconiastrum N. (p.341.): Strauch von den Antillen (1 sp.), Tetrazygia (5 sp.), Calycogonium (5 sp.), Svilramia (1 sp.), ßucquetia (1 sp.), Tococa (23 sp ) , Myrmi- done (l sp.) , Maieta (l sp.) , Calophysa (1 sp); Microphysa N. (16. p. 99.): Strauch von Cuzko (l sp.) ; Chalybea N. (ib.): Strauch aus Neu-Granada (l sp.) , Myriaspora (2 sp), Bellucia (5 sp.), Conoslegia (18 sp.), Miconia (304 sp.). Zu Miconia sind reducirt: Jucunda, Diplo- chita , Decaraphe, Cremanium, Chaenopleura , Auguslinea , Hartigia, Glossocentrum, GrafFenrieda Mart. (non DC); zu Bellucia: Ischyran- thera Sleud. Halorageen. Schacht untersuchte die Entwickelung des Pistills von Hippuris (Enlwickelungsgesch. des Pflanzenembryon's in den Verh. des niederl. Instil. Erste Klasse III. 2.), Onagrarieen. Schacht beschäftigte sich auf dieselbe Weise mit Oenothera (das.). — Krause revidirte die Charaktere der ein- heimischen Epilobien und suchte abweichende Formen durch hybride Befruchtung zu erklären (Schles. Jahresb. f. 1851. S. 86 — 89.). Tropaeoleen. C. A. Agardh beschrieb die Stellung und Aestivation der Blülhenwirtel (Bot. notis. 1850. p. 138—139.). Der imbrikative Kelch hat 2 äussere, 2 innere und ein mittleres Blatt: eins der beiden äusseren steht an der Axe = ö • Von den Fetalen ist eins der beiden hinleren ein beiderseits umfassendes, die übrigen sind nach rechts contorquirt. Die beiden abortiven Slaminen stehen vorn und hinten. Die 3 Karpophylle haben eine andere Stellung, wie bei den Geraniaceen : sie stehen den 3 grösseren Sepalen gegenüber, dem hin- teren und den beiden vorderen. Üxalideen. JNach Agardh (a. a, 0. S. 137.) ist der Blüthen- stand auf die Dichotomie zurückzuführen und aus dieser Vorausset- zung sind die entgegengesetzten Aestivationen von je zwei neben ein- ander gestellten und durch die unterdrückte Axe gesonderten Blütlien abzuleiten. In beiden ist das fünfte Kelchblatt (das erste bei Ag-) von der Axe abgewendet und ein beiderseits umfassendes, von den vier anderen sind 2 innere, eins ein mittleres und noch eins ein äusseres = Q : aber die rechts von der Axe gestellte Blüllie hat und systematischen Botanik während des Jahres 1851. 393 eine rechts conlorquirte, die links gestellte eine links contorquirte Corolle.' Von den Slaminen hahen die 5 längeren, mit der Corolle abwechselnden am Grunde eine Schuppe, die den übrigen fehlt: mit- telst dieser Schuppen aber entsteht die Monadelphie. Geraniaceen. Auch hier nimmt Agardh (das. S. 134.) eine dichotomische Inflorescenz an und findet, dass bei Geranium eine der beiden Seitenblüthen, die gewöhnlich aborlirl , z. ß. bei G. sylvalicum und ibericum zuweilen als dritte Blüthe zur Entwickelung gelangt. Die eine der beiden gewöhnlichen Blüthen entwicklt sich als Termi- nalblülhe früher und hat keine Braktee : die andere hat deren zwei, indem dies die Stipulen einer verschwundenen ßrakteallamina sind. Die Aestivalion des Kelchs stimmt mit der der Tropaeoleen überein, die Blumenblätter aber sind nach quincuncialer Norm imbrikativ: eins der vordem und seitlichen ein inneres, die drei andern conlorquirt. Die Staminen sind nach dem Typus der Oxalideen gebaut: nur werden die Schuppen hier durch die Drüsen ersetzt. Die 5 Karpophyllo ste- hen der Blumenkrone gegenüber , wie bei den üxalidcen , nicht dem Kelche, wie bei den Tropaeoleen. Meliantheen. Planchon's Arbeit über diese Gruppe (siehe Jahresb. f. 1848. S. 78.) erschien in den Verhandlungen der Linnean Society (Transact. 20. 3. p. 403—418.). Ter ebi n th a ce en. Payer untersuchte die Entwickelung der Blülhe von Rhus und Mangifera (Comptes rendus, 31. p. 938). Die Ausbildung des Pistills von Mangifera beschreibt er ähnlich , wie Bu- chenau bei den Leguminosen. Bei Rhus entseht, nach P. , der Griffel des fruchtbaren Pistills früher als die beiden anderen, deren Ovarien fehlschlagen, aber in jiingeren Zuständen sichtbar sind. Euphorbiaceen. Pringsheim untersuchte die Entwicke- lung des Pistills von Mercurialis annua (Bot. Zeit. 9. S. 97. 113. l. 3.). Er zeigt, dass die beiden Narben zwar zuerst angelegt, aber später als das Ovarium ausgebildet werden , und giebt dadurch einen neuen Be- weis für den morphologischen Satz, dass die secundären Bildungspunkle eines Blatls in den verschiedensten Zellengruppen seines longitudinalen Durchmessers und namentlich auch in der Spitze desselben liegen kön- nen. Das Ovarium entsteht, wie die Röhre einer Sympetalen Corolle, als eine ringsgeschlossene Scheide , die an der Basis aus den) Torus hervorgeschoben wird. Das Dissepiment desselben bildet sich wie eine centrale Placenla und zeigt ebenfalls (gleich dem Internodinm von Po- lygonum) basilares Wachsthum, schliesst aber in dem obersten Räume der Ovarialhöhle die beiden Fächer nicht vollständig von einander ab (Fig. 14.), sondern lässt dem einfachen GrilTelkanal daselbst einen Ein- gang nach beiden Seiten übrig Die morphologischen Folgerungen, welche der Verf. über das AVachsthum von Blall und Axe aus der Ver- gleichung des Pistills und der Placenla von Mercurialis schöpft, sin4 394 Grisebach: Bericht üb. d. Leistungen in d. geographischen nicht neu: sie entsprechen den vor Jahren von mir mitgetheiltcn Er- gebnissen über das W'achsthum der vegetativen Organe, die Hofmeister auch an kryptojfamischen Pflanzen bestätigt (Vergl. Untersuch. S. 141.). Die Eier bezeichnet P. als atrop, da sie, nach ihm, von einem aus der Spitze des Dissepiments nach abwärts wachsenden Funiculus aus- gehend , aufgerichtet mit der Nucleusspitze an die obere Wand des Ovariums reichen , ohne gekrümmt zu sein. Er fügt hinzu , dass das äussere Integument nur an der äussern Seite des Ei's vorhanden sei, an der Funiculus-Seite dagegen fehle. Da er indessen bemerkt, dass die Placentation von Euphorbia übereinzustimmen scheine (S. 117.), so ist ihm wahrscheinlich hiebei die Täuschung begegnet, dass er die innere Seite des äusseren Integuments für einen Funiculus hielt und dass er, befangen durch diesen Irrthum, das analrope , hängende Eu- phorbiaceenei als ein alropes, aufrechtes deutete : wäre diese Vermu- thung nicht begründet, so würde Mercurialis von dem Charakter der Familie sich durch eine bemerkenswerthe Anomalie entfernen. — Tu- lasne tritt, gestützt auf eine neue Analyse, der Ansicht Lindley's bei, dass Putranjiva , die bei Endlicher eine besondere Gruppe neben den Anlidesmeen bildet, zu den Euphorbiaceen zu transponiren sei, aber nicht zu den ßuxeen , sondern zu den Phyllantheen (Ann. sc. nat. III. 15. p. 252.). Ebenso erklärt er die Scepaceen (Scepa und Lepidosta- chys) ebenfalls nach Lindley's Vorgange, so wie die im Systeme neben Antidesma gestellte Gattung Falconeria für Euphorbiaceen (das. p. 253 — 256,): die letztere müsse neben Sapium, also bei den Hippomaneen stehen. Ueber Wallich's Hymenocardia, die man allgemein zu den Sce- paceen gebracht hat, blieb T. zweifelhaft: „minus Euphorbiaceum ge- nus videlur quam praecedenlia, et propius fortassis ad Andidesmeas ge- nuinas accedit« (p. 256.). Nach seiner ausführlichen Beschreibung von zwei neuen senegambischen Arten, scheint sie jedoch unter die ächten Euphorbiaceen aufgenommen w^erden zu können. Es ergiebt sich näm- lich daraus folgender Gattungscharakler : ^ 5-7,0, 5-7; sepala con- nata, stamina toro circa ovarii rudimentum inserta, uniseriala, anlheris inlrorsis; — $ 5, 0, 2; sepala basi connata; ovarium biloculare, lo- culis biovulatis , ovulis analropis pendulis, stigmalibus distinclis; Sa- mara loculis monospermis, embryone reclo incluso, cotyledonibus folia- ceis, endöspermio carnoso; — folia inlegerrima slipulala; flores mas- culi amentacei , foeminei solitarie axillares, — Neue Gattungen: Cremostachijs Tul. (das. p, 259.) = Anlidesma filiforme Bl. etc. , zu den Croloneen gestellt; Anomospermwn Dalzell (Hook, Journ. of F>ot. 3. p. 228.): Baum im westlichen Ilindostan, zu den Phyllantheen ge- stellt, aber mit eiweisslosem Samen ; nach dem Verf. gehören wahr- scheinlich zu demselben Typus, dessen Stellung mir zweifelhaft scheint, Cluylia collina und palula Roxb. RhRmnecn, Neue Galtung: Androglossum Champion und und systematischen Botanik während des Jahres 1851. 395 Benth. (Hook. Journ. of Bot. 4. p. 42.) : von Hongkonjj, als verwand- tes Glied dieser Familie angereiht und wejjen unvollständiger Analyse zweifelhaft. Der gegebene Charakter enthält Folgendes: 5, 5, 5, 2 ; sepala basi connata, aeslivalione valvata ? ; pelala disco inserta, inibri- cativa ; stamina cum pelalis inserta iisque opposita ; ovarium disco 5-dentato cinctum , superum , carpidiis subdistinctis bipartihile , ovulis ulrinque geminis horizontalibus amphitropis, slylis vix connexis; drupa carpidio altero abortiente monosperma , semine albuminoso?; — folia integerrima, exstipulala, floribus parvis racemosis. Nitrarieen. Fayer's Untersuchung der Blüthenentvvickolung von Nilraria (a. a. 0.) bestätigt die Ansicht, dass die Staminen mit der Corolle alterniren (s. vor, Jahresb. S. 86.) : ursprünglich sind nach ihm nur 5 Staminen vorhanden und diese theilen sich in je drei Segmente, ähnlich wie bei den Malvaceen. Staphyleaceen. Neue Gattung: Et/re« Champ. Bonth. (Hook. Journ. of Bot. 3. p. 331.) = Staphylea simplicifolia Gardn. Champ., sehr abweichend durch ein Ovarium triloculare, slylo simplici , sligmate parum lobato. Hiebei bemerkt B., dass die Staphyleaceen den Sapin- daceen weit näher stehen, als den Celastrineen, Folygaleen. Fayer untersuchte die Entwickelung der Fo- lygaleenblüthe beiPolygala speciosa (Ann. sc. nat. III. 15. p. 346 — 351. und Compt. rend. 32. p. 871.). Die beiden abortirten Fetalen entste- hen nach ihm gleichzeitig mit den übrigen und verschwinden demnach nicht dureh idealen, sondern durch wirklichen Abort: die Sepalen ent- wickeln sich dagegen successiv , die Alae zuletzt. Der äussere , dem Kelch opponirte Staminen - VVirlel , dessen hinteres Glied fehlt , bildet sich früher, als der innere, bei welchem das vordere, der Carina ent- sprechende Organ nicht vorhanden ist : indem die Inserlionslinie auf beiden Seiten der Blülhe sich hebt und vom Torus sich absondert, wer- den die Staminen diadelphisch. Das Dissepiment des Fistills ist ein Axenfortsatz zwischen dem vordem und hinteren Karpophyll , wächst aber, wie bei IMercurialis, centrifugal; der einfache GrifFelkanal mündet in beide Fächer über der Scheidewand. Der Arillus ist nach F. eine Excrescenz des äusseren Inleguments. — Irmisch beschreibt den Arillus von Folygala chamaebuxus, der dreilappig und so gross ist, dass die Seitenlappen bis zur Spitze des Samens reichen (Regensb. Fl. 1851. S. 504.). Trema ndreen. Fayer's Vergleichung mit den Folygaleen (das. p. 351 — 354.) berührt die später von Steetz zwischen beiden Fflanzengruppen nachgewiesenen Differenzen nicht. Seine Behauptung, dass bei Tetratheca jedes Fetalum mit 2 Staminen wechseln, hei Tre- m.Tndra dagegen 5 Slaminen den Felalis opponirt, 5 alternirend ständen kann erst gewürdigt werden, wenn in der Folge die Arbeil von Sleet25 über diese Familie zu besprechen sein wird. 396 Grisebacli: Bericht üb. d. Leistungen in d. geographischen Meliaceen. Nach A. Bertoloni (Mise, bolan. 9.) slammt das Mafura-Oel von Mozambique von einer unbeschriebenen Sapinda- cee, welche er Mafureira nennt: Sir W. Hook er aber reducirt die- selbe zu der Meliacee Trichilia und hält sie kaum von T. emetica für verschieden. Au r an ti aceen. Neue Galtung : Piptoslylis Dalz. (Hook. Journ. of Bot. 3. p. 33. t. 2.): Strauch in Canara , zwischen Bergera und Seleroslylis gestellt und vorzüglich durch die basilare Gliederung des Griffels unterschieden. Zugleich verbessert D. den Charakter von Ber- gera, indem B. Königii hängende und ursprünglich paarweise im Fä- cher neben einander gestellte Eier hat, von denen das eine in der Re- gel verloren geht. Olacineen. Miers pubücirte Bemerkungen über die Ver- wandtschaft dieser Familie (Ann. nat. bist. JI. 8. p. 161 — 184.). Bei der Methode des Verf., Analogieen und Beziehungen unter den ver- schiedenartigsten Familien aufzusuchen, ist es schwer oder vielleicht unnöthig, von seinen Ansichten vollständige Rechenschaft zu geben: denn einige seiner Folgerungen, wie die Trennung der Visceen (Vis- cum, Myzodendron und Lepidoceras) von den übrigen Loranthaceen als selbständige Familie, oder die Verbindung der Ebenaceen mit den Ano- naceen zu einer Klasse, sind wenig geeignet, seinen systematischen Reformen Eingang zu verschaffen, M, will , indem er übrigens den Zusammenhang zwischen den Olacineen, Santalaceen und Loranthaceen, freilich ohne von dem Bau des Eies eine deutliche Vorstellung zu ha- ben , durch verbindende Typen nachweist, aus diesen drei Familien, aber auch zugleich aus den Slyraceen und Myrsineen eine Klasse bil- den, welche er Cionospermae nennt und zwischen die Beiberideen und Papaveraceen stellt (p. I6ö. ). Die Icacineen betrachtet M. als selbständige, aber kaum von den llicineen zu trennende Familie und, wenn, was er über den Bau ihres Samens sagt (;,seed covcred wilh the usual tesla and integnmental envelopes" p. 173.), sich bestätigen sollte, so würde ihre Absonderung von den Olacineen, von denen sie ausser- dem durch den Bau des Ovoriums so bedeutend abweichen, gerechtfer- tigt erscheinen. Ausserdem hel>t M. noch hervor, dass bei den ächten Olacineen die Staminen entweder der Corolle gegenüber stehen oder verdoppelt sind, bei den Icacineen dagegen stets alterniren. Als ächte Olacineen betrachtet M. die Typen: Ximenia, Heisteria, Olax, Schöpfia, Strombosia , Cathedra, Jodina, Liriosma , Opilia, Arjoona , Quinchama- lium , JMyoschilus und zwei neue Galtungen: Agonandra und Endusa (p. 172). Die Icacineen aber bestehen nach ihm aus: Icacina , Map- pea , Apodyles , Rhaphioslylis, Slemonurus (= Gomphandra) , Leretia, Fhlebocalymna , Sarcosligma, Poiaqueiba, l'ennantia, Ftycopetalum, Pogopelalum und Dcsmostachys (p. 174,). — Um die Grenze zwischen den Olacineen und Santalaceen zu bestimmcD, schlägt M. vor, Myos- und systemalischen Botanik nährend des Jahres 1851. 397 chilos und Quinchamaliuin noch als ülacineen , Cervanlesia als ersten Typus unter den Sanlalcen zu betrachten, die dann v% eiler zu Alida, Exocarpus und Santalutn fortschreitet. So begrenzt, haben nach ihm die Olacineen eine vom Kelche abgesonderte, obere und nur durch Diskusbildungen scheinbar eingesenkte Frucht , Insertion der fetalen und Staminen auf dem Rande des Diskus, Gliederung der Staminen an ihrem Insertionspunkle : die Santaleen dagegen Insertion der Staminen auswärts vom Diskus auf dem Perigonium , welches M. der Olacineen- Corolle gleich setzt. — Bursinopetalum, welches W i g h t zu den üla- cineen zog, ist nach M. eine llicinee und Cansjera, die von Beut harn zu den Ülacineen Iransponirt wurde, wird von ihm zu den Thymclaeen zurückversetzt. — Von Liriosma giebt M. eine monographische Bear- beitung (das. p. 103 — 107.) und emendirt den Charakter dieser Gat- tung: Slamina fertilia 3, petalis allerna et ante suturam cuiusque pa- ris Sita, e margine disci cupuliformis oriunda, antheris intiorsis qua- drilocularibus 4-lobis valva quadruplici dehiscenlibus ; sterilia 6, peta- lis opposita ; discus calyci adnatus, margine slaminifero libero inflexo ; ovarium liberum, mox disco adnaluni, glandula epigyna tectum, inferne seplis incompletis 3-loculare, superne uniloculare , ovulis 3 suspensis anatropis, stylo simplici ; drupa monosperma, demum calyci adglutinata, embryone minuto. — Neue Gattung: Diplocrater üenth. (Hook. Journ. of Bot. 3. 367.), Baum am Amazonentluss mit folgendem Cha- rakter : — , 5, 5, 2 ; calyx cupulilormis, integer, involucro simili cin- ctus, disco pelalifero intus vestitus, margine libero angustissimo ; petala staminaque ipsis opposita e margine disci perigyna ; ovarium basi bi- loculare, ovulis 2 suspensis, stylo simplici; lolia alterna, exstipulata, glabra. Tamariscineen. Nach Payer (a. a. 0.) stehen bei Alyrica- ria die 3 Griffel den Placenten gegenüber , nicht bei Tamarix. Die ursprünglichen Karpophyllspitzen , die bei Tamarix die Griffel bilden, sollen, nach ihm, bei Alyricaria schwinden und durch Placentarfortsätze ersetzt werden. Die anatropen Eier haben zwei Integumente. Gultiferen. Neue Gattung: Androslylium Miq. (stirp. surin. in Natuurk. Yerhandl. Maatsch. Haarl. 11. 7. p. 93.) = Clusia Fo- ckeana Miq. Canelleen. Jliers bemerkt (Ann. nat. hist. II. 7. p. 206 ), dass die drei zu dieser Gruppe gerechneten Typen seiner Ansicht nach zu drei verschiedenen Familien gehören, nämlich Platonia zu den Gut- tiferen, Canella wahrscheinlich zu den Humiriaceen und Cinnamoden- dron zu den Aptandraceen (s. u.). Dipterokarpeen. Junghuhn bearbeitete eine umfassende Monographie des sumalranischen Kampherbaums (Dryobalanops Cam- phora) , worin die Naturgeschichte, geographische Verbreitung und technische Benutzung gleichmässig berücksichtigt sind (Nederl. kruidk, 398 Grisebach: Bericht üb. d. Leistungen in d. geographischen Arch. 3. 1. p. 1 — 89. cum tab.) : eine liistorische Einleitung fügte de Vliese hinzu (p. 1 — 37.). Die geographische Verbreitung erstreckt sich von Ajcr Bangis bis Singkel (!<> 10' — 2° 20' N. Br,). Hier ragt der Baum in der Küstenregion (0' — 1200') hoch aus den übrigen Be- standlheilea des Waldes hervor. Der emendirle Charakter ist : 5, 5, 00 , 3 ; sepala connala , limbo demum in 5 alas patentes excrescente ; petala cum slaminibus hypogyna, basi connexa ; stamina monadelpha, basi corollae adnexa , antheris elongalis ; ovarium triioculare, loculis biovulatis , slylo simplici; Capsula unilocuiaris, monosperma, trivalvis, semine inverso, colyledonibus inaequalibus carnosis contortuplicatis; — folia alterna, exstipulata ? , floribus paniculalis. Phytolacceen. Neue Galtung': Trichosligma Rieh. (FI. cub. I. p. 627.) = Rivina octandra L., von den übrigen Rivinen unterschie- den durch die Zahl der Staminen, antherae extrorsae , ovarium stipita- lum, Stigma sessile piliferum, pericarpium carnosum. Mesembryanthemeen. Payer's Entwickelungsgeschichte (Compfcs rendus, 33. p 33.) enthält mehrere der Bestätigung bedürfende Angaben: namentlich, dass die Slaminen sich durch Theilung, wie bei den Alalvaceen, vervielfältigen und dass die zuerst gebildeten mit den Sepalen allerniren, ferner dass die eigentlichen Pelalen abortiren, die Corolle aber spät aus einer Morphose von Filamenten entstehe. Bei JVlesembryanlhemum cordifolium, wo die Zahl del Karpophylle der der Sepalen entspricht, stehen die beiden Wirtel opponiit. Die Placenten sind central. Cacteen. Nach Payer (das. p. 35.) unterscheidet sich diese Familie unter Anderem dadurch von Mesembryanlhemum , dass an den parietalen Placenten die unteren Eier früher entstehen, als die oberen. Die Placenten haben Anfangs eine hufeisenförmige Gestalt; indem die Arme von je zwei Placenten zusammentreffen, entsteht der Schein, als ob sie den Narben gegenüberständen. Die beiden äusseren Wirtel der Blüthc bilden sich auf einer einzigen Insertionsspirale ; die Staminen entwickeln sich successiv auf dem Rande der Ovarienhöhle. Cucurbitaceen. Von Gasparrini erschienen systemati- sche und morphologische Mittheilungen über Cucurbita (Giorn. bot. it. II. 2. p. 228 — 24l ). Er erkennt unter den bei Neapel allgemein kul- livirten Cucurbitaceen zwei unbeschriebene, ausgezeichnete Arten : die Zuccherina ist seine C. macrocarpa (p. 231.), von der verwandten C. maxima besonders durch eine Bacca laevis, inferne solida, apice lan- tum seminifera verschieden ; die Marmorala ist C. melanospernia G. (p. 232) mit gelb- und weissgeflecklem Perikarpium und schwärzlichen Samen. Bei diesem Anlass wiederholt er ausführlich die Gründe, wel- che für die Blatlnalur der Cirihi sprechen (s. Jahresb. f. 1848. S.80.) und giebt eine vollständige Beschreibung seiner Gattung Pileocalyx (p. 242— 246. s. ebenda S. 81.). — v. Seh lec htendal gab eine mo- und systematischen Botanik vviiluenil des Jahres 1851. 399 nographische Revision von Anguria, die er in 5 nalürliche Sektionen llieill (Linnaea, 24. p. 701— 791 ). Cistineen. Payer (Comptes rendus , 33. p, 238.) behauptet, dass bei Cistus die beiden äusseren Biüthenwirlel zwar in normaler Stellung stehen, bei llelianthenium dagegen die Fetalen den Sepalen opponirt seien : ich sehe in der entwickelten ßlülhe. z. ii. von H. gut- tatum das (jegenlheil. Von den Slaminen sollen zuerst 5 entstehen, die dem Kelche gegenüberstehen, hierauf 5 mit jenen aiternirende Bün- del (St. composita). JNymphaeaceen. Planchon theilte seine Ansichten über den Torus dieser Familie mit, die sich denen Schleiden's annähern (v. d. Houlte M. des serres. 1851. Juin). Capparideen. Die sechs Staminen von Oleome bilden, nach Schacht (d. Mikroskop, S. 159. t. 4. 5.), einen einzigen VVirtel. Das Ei hat zwei Integuniente. Cruciferen. Neue Gattungen: Guiraoa Coss. (notcs sur qu. pl. nouv. p. 97.) : annuelle Raphanee aus Murcia, von dem nahe ver- wandten Rapislrum durch Articuli biloculares dispermi, superiori oclo- costato verschieden; Hemicrambe Wb. (Ann. sc. nat. 111. I6. p. 248. l. 19.) : Halbstiauch von Tetuan in Marokko , ebenfalls zu den Rapha- neen neben Enarthrocarpus und Didesmus gestellt. Anonaceen. Neue tiattung: Sageraea Dalz. (Hook. Journ. of Bot. 3. p. 207.): Baum im westlichen llindostan, aus der Gruppe der Bocageen, mit dem Char. : 3, 6, 12, 3 — 5; petala imbricativa; anthe- rae sessiles, lineares; carpidia sessilia, ovulis 10; bacca 6-sperma. M eni sp e rm een. Miers hat werthvolle Untersuchungen über diese Familie publicirt, die er in ihrem alten Umfange anerkennt, obgleich die verschiedenartige Bildung des Embryo zn Trennungen Veranlassung geben könnte (Ann. nat. hist. II. 7. p. 33 — 45 ) Er adoptirt De Can- dolle's Ansichten über die Stellung der Familie in der Nähe der Ra- nunculuceen , von denen sie sich durch die Beschränkung des Endo- sperms entfernen. Zahlreich sind die Typen , welche M. neu unter- schieden und grösstentheils scharf charakterisirt hat. Sein System der Familie ist folgendes: Trib. 1. Heteroclineae. Embryo homotropus, co- tyledonibus foliaceis divaricatis et intra laminas albuminis 2 in locellis distinctis singulatim inclusis (lamina dorsali' siniplici , ventrali crassiori saepissime profunde ruminata, rarissime simplici), radicula brevi tereli. Coscinium, Anamirta, Calycocarpum, Odontocarya Mrs. (p. 38.): aus Bra- silien = Cissampelos Fl llum. t. 136. 137. (dekandrisch) , Tinospora Mrs. (ib.) = Cocculus cordifolius \)C , convolvulaceus DU. , crispug DC, nsalabaricus DC, lacunosus DC, tomentosus Colebr., glaucus DG., flavescens DÜ., Bakis Rieh. (Stam. 6, anlheris immersis longitudinaliter dehisc), Jateorrhiza (Jahresb. f. 1849. S. 74.) , Burasaia (hieher trans- ponirt von den Lardizabaleen), Chasmanthera Höchst, (emendirt: Slam. 6, 400 Grisebach: Bericht üb. d. Leistungen in d. geographischen filamenlis dilalatis membranaceis) , Fibraurea Lour. (restauiirt: Slam. 6., filanientis pelalo involulo adnalis), Farabaena Mrs. (p. 39.) = Cissamp. oleracea Wall., sagillala Wall, und 2 sp. von Grilfith (Slam. 1, fila- menlo gracili, antheiis 6 bilobis capitalis). Trib. 2. Anomospermeae. Embryo heterotropus, teres, intra al- bumen copiosum ruminalum inclusus, colyiedonibus accumbentibus cur- vatis, radicula recta ad styluni excentricuni spectante. Sepala imbrica- tiva. IJiezu bemerkt der Verf., dass die Radicula der iMenispermeen stets nach der organischen Spitze des Pistills gerichtet sei (r. supera) und dass, wenn man eine R. infera angegeben habe , nur das schiefe Wachsthum der Fiucbt Ursache eines solchen Irrthums sei. — AnO" mospermum Mrs. (p. 39.) : aus Brasilien und Guiana (Felala carnosa). Trib. 3. Tiliacoreae. Embryo hippocrepice campylolropus , intra albumen copiosum ruminatum inclusus , cotyledonibus foliaceis incum- bentibus. Sepala valvata. — Tiliacora, Abula (die Stellung der letzte- ren Galtung ist problematisch). Trib. 4. Lcptogoneae. Embryo hippocrepice ca-mpylotropus, in- tra albumen simplex parcum inclusus , colyiedonibus terelibus subin- cumbentibus. Sepala imbricativa. Subtrib. 1. Eleiilkarrheneae. Stamina distincla. Ovaria 3. Se- pala ö. — Alenispermum = M. canadense, davuricum und smilacinum (^ Fetala 0, slam. 12—18; $ Fet. 6), Pericampylus Mrs (p. 40.) = Coccul. incanus ÜC, corymbosus Bl., 3Ienisp. villosum Roxb., Cissamp. convolvulacea DG., mauritiana Wall., discolor Wall. (^ Fet. 6, stam. 6 libera ; $ Fet. 6 cunealo-auriculata), Hypserpa iMrs. (ib.) = Coccul. cuspidatus W^all. elc. (von vorigem nur durch Stam. 6 — 9 unterschie- den), Pselium Lour. (restaurirt: ^ Fet. 6, stam. 6 monadelpha; $ un- bekannt). Sublrib. 2. Cissampelideae. Stamina in unicum coalita. Ova- riuml. — //eo ca r/JMS JVlrs. (ib.) = Coccul Schimperi Höchst. ($ Fet. 3), Homocnemia Mrs. (ib.)"= Cissamp. umbellala E. Mey ($ Fet. 4), Ste- phania Lour. (non W.) = Cissamp. hexandra Roxb. , hernandifolia W., discolor DC. , convolvulacea DC, glabra Wight, australis Cunn. , Cly- pea venosa ßl. (^ Sepala 6, pet. 3, anlherae lobi 6 peltatim affixi; $ Pet. 3), Clypea Bl. = Cl. acuminala und capitata Bl. ( 7| Sep. 4, pet. 4 connata , anlh. lobi 2 pellatim alfixi, $ unbekannt); Cyclea Wight (p. 41.) = Cocc. Burmanni W. A., Cissan.p. discolor und bar- bata Wall. Q-7\ Scp. 8, pet. 4 connata, anlh. lobi 4 conglobali; $ un- bekannt), Cissampelos (^ Sep. 4, pet. 1 poculiforme, anth. lobi 4-12 pellatim alfixi; $ pet. 1), Anlizoina Mrs (p. 41.) = Cissamp. calcari- fera und anguslilolia Burch. (von voriger nur durch 2 Fetalen der weiblichen Blülhe unterschieden), Rhaplomeria Mrs. (ib.) = Cocculus Burmanni DC. (non W. A.) etc. von Ceylon (^ Sep. 1, pet. 1 glo- bosum, anlh. lobi 6 peltatim afüxi; $ Fei. 1). und systematischen ßotanik während des Jahres 1851. 401 Trib. 5. Plalygoneae. Embryo hippocrepice campylolropus, inlra albumen simplex parcum inclusus, cotylcdonibus foliaceis incumbenli- bus. — Cocculus: sichere Arten sind nur drei nachgewiesen, nämlich C. carolinianus DC, Cebathi DG. (Syn. C. Leaeba , Epibalerium und elliplicus DC.) und oblongilolius DC. (Felala 6 emarginato-involula ; nux condylo bicamerato ulrinque perforato) ; Nephroica Äirs. (p. 42.) = Cocc. Nephroia DC., diantherus Hook., ovalifolius DC, trilobus DC, cynanchoides Frl., bantamensis Bl. , Ferrandianus Frl., laurifolius DC, mollis Wall., Älenisp. hexagonum und paraboJicum Roxb. etc. (Ret. 6 acute bifida; nux Cocculi); Holopeira Mrs. (ib.) = Cocc. villosus DC. (Pet. 6 obluse bifida; nux condylo bicamerato foraminibus 3 perforato) ; Diploclisia Mrs. (ib.) = Cocc. macrocarpus W. A. etc. (Fet. 6 cuneata, auriculala, apice dentata ; nux condylo septiformi hippocrepice bimar- supiala). Trib. 6. Fachijgoneae. Embryo exalbuminosus , hippocrepice v. fere annulari- campylotropns, cotyledonibus crassis magnis , radicula parva. — Anelasma Älrs. (ib.) = Abuta concolor Foepp. t. 188., Coc- cul. domingensis DC (Deless. ic. t. 96.) etc. (^ Fet. 0; $ Ovaria 3, cotyledoiies hippocrepicae) ; Limacia Lour. (restaurirt : _J1 Pet. 0; $ un])ekannt) = Cocc. velulinus und oblongus Wall., dazu das triandri- sehe Subgenus Slereoclea = Menisp. triandrum Roxb.; Pleogyne Mrs. (p. 43.) aus Australien (^y^ Pet. 6; $ Ovaria 6, colyledones cyclicae); Bolryopsis Mrs. (ib.) aus Brasilien = Cocc. plalyphyllus St. Hil. etc. (j^ Pet. 6 ; $ Ovaria 6, colyledones hippocrepicae) ; Pachygone Mrs. (ib.) = Cocc. Plukenetii DC. , Wightianus Wall. , brachystachys DC. und wahrscheinlich leplostachys DC. (^ Fet. 6 ; $ Ovaria 3, colyle- dones cyclicae, flores racemosi) ; Sciadotenia Mrs. (ib.) von Cayenne (^ unbekannt; $ durch flores umbellali von dem vorigen unterschie- den). Von 5 Galtungen ist die Stellung, da der Embryo unbekannt blieb, unentschieden : Chondodendron R. F. Hyperbaena Mrs. (p. 44.) gleich dem folgenden ohne Charakteristik, umfasst mehrere südameri- kanische und eine mexikanische Art; Tinomiscium Mrs. (ib.) = Coc- cul. peliolaris Wall., coriaceus Hook. etc. ; Pycnarrhena Mrs. (ib.) =s Coccul. planifolius Wall.; Anlilaxis Mrs. (ib.) von Malakka. Ausgeschlossen sind: Jodes Bl., als Phytokrenee und Meniscosta BI. als Synonym von Sabia. — Zweifelhafte" Menispermcen sind dem Verf. Spirospermum Th. , wegen der Form des Embryo, und Agdestis, wegen der Synkarpie und des Hermaphroditismus. Aptandrace en. Ein Baum, den Spruce am Amazonenflusse anlraf und der mit Endlicher's Cinnamodendron nahe verwandt zu sein scheint, hat Miers Veranlassung gegeben, die neue Gattung Aplandra aufzustellen und , wiewohl die Frucht noch ganz unbekannt ist, auf diese unvollständigen Materialien eine neue Familie zu gründen , wel- cher er eine Stellung neben den Berberideen anweist (Hook. Journ. Archiv f. Nalurgesch XVIII, Jahrg. 2. Dd ^ A 402 Grisebach: Bericht üb. d. Leistungen in d. geographischen of Bot. 3. p. 116. und Ann. nal. hist. II. 7. p. 200—207.). Der Cha- rakter von Aptandra , in welchem bei grössler Ausführlichkeit doch die deutlichen Angaben über die anscheinend hypogynische Insertion verniisst werden, ist folgender : 4,4,4,2; calyx brevissimus, 4-denlalus; petala carnosa, lineari-linguiiormia, demum reflexa, aeslivatione valvata, squamis petaloideis liberis alternantia ; slamina pcnilus coalita, synantherea , petalis opposita, antheris bilocularibus extrorsum valva dehiscenlibus; ovarium superum, interne biloculare , ovulis utrinque solilariis suspen. sis analropis , stylo simplici; — arbuscula foliis alternis exstipulatis penninerviis, paniculis axillaribus, floribus minimis. Aus der Verglei. chung, welche 31. durch die verschiedenartigsten Familien ausführt, er- giebt sich, dass Aptandra mit den Hamamelideen und mit Cinnamoden- dron die meisten Analogieen darbietet. Die Stellung der Staminen könnte wohl als normal betrachtet werden, wenn man M.'s Squamae petaloi- deae als einen inneren Corollenwirtel auffasst. Grass ulaceen. Fenzl reducirt Thysantha und Tetraphyle zu Crassula, indem diese Gattung stets am Grunde verwachsene Fetalen und hypogyne, den Ovarien anhängende Schuppen besitze (lud. sem. Vindob. in Linnaea, 24. p. 235.). Umbelliferen. Buchenau untersuchte die Entwickelungs- geschichte der Umbelliferen -Blüthe bei ßupleurum falcatum (Beitr. S. 16.). Der Kelch fehlt nach B. schon ursprünglich; die Commissur soll als einfacher Axenfortsatz entstehen und erst später sich zu zwei Lamellen sondern; die beiden Kanäle, durch welche die Befruchtung stattfindet, sollen zwischen beiden Griffeln in eine gemeinsame Apertur nach aussen münden (B.'s Griffelspalte). Das Ei besitzt nur ein Inle- gument. — Auch diese Arbeit strebt, wie die meisten Untersuchungen über Blüthenentwickelung , die Grenze zwischen Axen - und Blattor- ganen zu bestimmen : allein ich übergebe ein für allemal diese mor- phologischen Versuche, die der Systematik keine Ausbeute gewähren, da sie nicht wirkliche Bildungsgegensätze enthüllen , sondern nur auf thoretische und, wie ich glaube, unbegründete Voraussetzungen sich stützen. Denn die Enlwickelungsgeschichte leistet nichts, um die Frage über die Axennatur eines Pistills, nicht einmal um die eines unteren Ovariums zu entscheiden. Die becherförmige Aushöhlung, welche Endlicher und Schieiden der Axe zugeschrieben haben, entsteht bei dem Ovarium inferum nicht etwa durch Besorption von Torusgeweben, sondern durch eine Bildung am Torusrande, d. h. ganz auf dieselbe Weise , wie bei den Sympodien der äusseren Blüthenwirlel , oder wie bei manchen freien Ovarien, die man als Stengelpistille betrachtet hat. Cenlrifugales o.ler centripetales Wachsthum kann , wenn es möglich wäre, es in diesem Falle zu unterscheiden, auf so später Bildungsstufe für die Blatt- oder Axennatur nichts beweisen. Der vorzüglichste Grund, weshalb man früher der Vorstellung von 4 im Ovarium inferum und systematischen ßotanik während des Jahres 1851. 403 zusammengefügten Blattwirleln sich hingab und später demselben die Axennatur vindiciren wollte, lag in der vermeintlichen Schwierigkeit, die Insertion eines Blatts auf dem anderen zu erklären: allein diese Schwierigkeit ist nur scheinbar. Denn die epigynische Insertion ist analog der epipetalischen Insertion von Slaminen, bei welchen die petalinische Textur des Sympodiums die Annahme von AxenbiMungen ausschliesst. Hier ist es leicht zu verfolgen, wie die Inserlionslinien beider Wirtel Anfangs gesondert, aber dicht über einander am Torus liegen, dann zu einer einzigen verschmelzen, deren Blattproduklion keine W'irtelgrenze mehr erkennen lässt, also zeigt, wie zwei Blattwirtel ein gemeinschaft- liches Sympodium erhalten können, gleich wie zwei gesonderte Blätter durch Vereinigung ihrer basilaren Bildungspunkte zu Bildungslinien verschmelzen und eine Röhre erzeugen , in welcher die Grenzen der einzelnen Organe verloren gehen. Wenn die Entwickelungsgeschichte über die Axennatur von Pistillen keinen Aufschluss ertheilt, so kann nur die Analogie leiten und diese spricht für die Blaltnatur aller Pistille, mögen sie im entwickelten Zustande auf ihrer Aussenfläche Blattorgane tragen oder nicht. Will man hingegen die Analogie nicht gelten lassen und sich darauf berufen, dass auch in anderen Fällen physiologisch gleichwerthige Organe aus morphologisch verschiedenen Elementen hervorgehen, so muss man doch einräumen, dass bis jetzt keine Beobachlungsmethode exislirt, um die Pistille , sei es auf Axen, sei es auf Blätter , mit wissenschaftlicher Strenge zurückzuführen , und dass die- Bestrebungen , dieses Ziel zu erreichen, so anerkennenswerth sie übrigens sein mögen, für die Systematik noch keine Bedeutung er- langt haben. — Neue Gattungen: Guillonea Coss. (notes, p. 109.) = Laserpitium scabrum Cav. (Syn. L. canescens Boiss.), unterschieden durch Petala ovata integra und Ovarium tomentosum ; Geocaryum Coss. (das. p. 112.) = Myrrhis capillifolia Guss. , die von ßoissier zu Co- nopodium gezogen war, aber von dieser Gattung durch eine schmalere Frucht und durch Valleculae univittatae, so wie von Freyera durch Tuga filiformia abweicht. Ericeen. Klotzsch hat durch eine wichtige systematische Arbeit, welche er Studien über die natürliche Klasse Bicornes nennt, seinen früheren Monographieen über die Ei-iceen ein sehr bedeutendes Glied hinzugefügt (Linnaea, 24. S. 1 — 88-). Um den Charakter der Klasse fester zu begrenzen, legt K. mit Recht (ausser den tetraedrisch verbundenen Pollenzellen) das Hauptgewicht auf die geringe Ausbildung des Embryo's , der stets gefässlos sei und bei den Pyroleen sogar die Blaltorgane verliert. Die Vaccinieen vereinigt K. mit den Arbuteen und Andromedeen zu einer einzigen Gruppe , seinen Siphonandraceen. Er beweist , dass die Älonotropeen und Pyroleen eine einzige Familie bilden, da die Struclur des Samens genau übereinstimmt, die Monotro- pee Schweinizia die Porodesiscenz der Anlheren besitzt und der Para- 404 Grisebach: ßericht üb. d. Leistungen in d. geographischen sitisinus den Pyroleen nicht fremd ist. K. theilt die Klasse der Bicor- nes in 7 Ordnungen, von denen ich vielmehr die 3 längst in das Sy- stem aufgenommenen als Familien beibehalten, die übrigen als Tribus der Ericeen betrachten würde. Mit dieser unwesentlichen Modifikation erhalten wir folgende Uebersicht, welcher ich die diagnostischen Cha- raktere K.'s beifüge : I. Ericeae. Anlherae biloculares. Embryo dicolyledoneus. 1. Ericaceae lil. Corolla cum staminibus marcescens. Anlhe- rae ante anthesin foraminibus infraapicalibus lateralibusque coniunctae. — Gemmae legmentis destitutae. Foiia persistentia, acerosa, sterigma- tibus instructa. 2. Siphonandraceae KI. Corolla decidua. Antherae demum in- trorsae, loculis apice disiunetis antice ab apice poro aut foramine plus minusve elongato dehisccnlibus. — Gemmae squamosae. Folia expansa, alterna. a. Andromedeae. Capsula loculicida. b. Arbuteae. Pericarpium baccans superum. c. Vaccinieae. Pericarpium baccans inferum. 3. Menziesiaceae Kl. Corolla decidua. Anlherae mulicae, lo- culis basi et apice breviter disiunetis per rimam verlicalem usque in latus plus minusve longum dehiscentibus. Capsula septicida. — Gem- mae foliiferae squamosae, florales nudao. Folia sterigmatibus instructa. — ßryanthus, Fhyllodoce, Daboecia, Menziesia, Loiseleuria, Cladolham- nus, Kalmia und Leiophyllum. 4. Rhodoraceae Kl. Corolla decidua, subirregularis. Anlherae muticae, loculis ad apicem coniunctis vertice poro dthiscentibus; pol- linis granula filis viscidulis intertexta! Capsula septicida. — Gemmae strobiliformcs, tegmentis magnis instructa. Folia alterna. — Azalea und Ledum. 5. Clelhraceae. Corolla decidua. Antherae primo retroflexae demum introrsae, erectae, obcordatae, antice ab apice in porös rimifor- mes dehiscentes. Stigma bi-triiidum. Capsula loculicida. — Gemmae tegmentis destitutae. Folia alterna. — Clethra, Cuellaria R. P. und CrossophrysKl. (p. 3.) = Cl. arborea partim. II. Epacrideae. Antherae uniloculares, longitudinaliter dehis- centes. III. Hypopühyeae. Kl. (Pyroleae et Monotropeae). Embryo aco- tyledoneus. Von zwei Abtheilungen seiner Siphonandreen hat K. eine reich- haltige Revision gegeben, worin eine bedeutende Anzahl neuer Gat- tungen aufgestellt sind. Uebersicht der Gattungen: Trib. Vaccinieen. Macleania, Tyria Kl. (p. 21.) = Ceratostemma Salapa ßenth. ; Salyria Ul. (ib.): 2 Sträucher von Veraguaj Socralesia Kl. (p. 22.) von Co- und systematischen Botanik während des Jahres 1851. 405 starika ; Orlhaca Kl. (p. 23.) = Thibaudia secundiflora Poepp. ; Sipho" nandra KI. noii Turcz. (p. 24.) = Thib. eliiplica R. P. ; Oreanthes, Cavendishia ; Semiramisia Kl. (p. 25.) = Thib. speciosa Benth. etc.; Eurygania Kl. (p. 26.) = Thib. angusfifolia Hook., niultiilora K. P. u. ardisifolia Kth. ; Ceraloslema, Anlhopterus; Caligula Kl. (p. 28.) = Thib. pulcherrima Wall. u. Vace. odontocerum Wght. ; SophoclesiaKl. (p.29.) = Sphyrospermum cordifolium Benth. etc. ; Polyboea Kl. (p. 30.) = Thib. Quereme Kth., crassifolia Benth. etc.; Froclesia Kl. (p. 32.) = Thib. spec. plur. ; Sphyrospermum, Symphysia , Agapetes , Thibaudia; Themistoclesia Kl. (p. 41.) = Ceralostemma buxKolium Gardn. etc.; Psammisia Kl. (p, 42.) = Thib. spec. plur. ; Penlapterygium Kl. (p. 47.) = Vacc. serpens Wght.; Gaylussacia; Epigynium KI. (p. 49.) = Aga- petes §.2.; Vaccinium, Oxycoccus, Phalerocarpus. — Ausgeschlossen sind: aus der Tribus Amechania, aus der Klasse der Bicornes Argo- phyllum Forst. Trib. Arbutecn. Arbutus , Comarostaphylis, Arctostaphylos; Xerobolrys Nult. (p. 87.) = Arbut. tomentosa Prsh., Androm. venulosa DC. etc.; Daphnidostaphylis\i\. (p. 79.) = Arctost. pungens Kth., cor- dilolia Lindl , glauca Lindl., acuta INult. etc.; Perneltya, Encyanlhus. Den Blüthenstand der einheimischen Yaccinien führt Irmisch (Regensb. Fl. 1851. S. 497 — 505.) auf einen gemeinsamen Typus zu- rück und macht darauf aufmerksam, dass die Gipfelknospe von V. Myr- tillus UFid uliginosum sich in eine Art Dorn verwandelt und die Ver- jüngung daher nur durch Seitentriebe erfolgt. Slyraceen. Von den Styraceen will Miers die Symploca- ceen als besondere Familie getrennt wissen (Ann. nat. bist. II 8. p. 163 — 167.). Ohne seine Beobachtungen vorzulegen, die sich auf zwei neue Gattungen von Symploceen beziehen sollen, erklärt er diese für nahe verwandt mit den Humiriaceen, während die Styraceen, nach ihm, mit den ülacineen in eine Klasse zu stellen wären: allein wenn er hiefür die analoge Placentation anzuführen vermag, so giebt er den Styraceen doch einen unrichtigen Charakter, indem er ihnen ein freies üvarium zuschreibt, und berücksichtigt die von De Candolle mit Recht urgirte, höhere Ausbildung des Embryo nicht. Auf noch schwächeren Gründen beruhen die von M. vorgeschlagenen Neuerungen in der Stellung der gewöhnlich neben die Styraceen gestellten Familien, wie der Sapoteen, die er mit den Ilicineen in Verbindung setzt , der Myrsineen , die er von den Primulaceen losreissen und den ülacineen annähren will, oder der Ebenaceen, von denen schon oben die auffallende Vergleicbung mit den Anonaceen erwähnt wurde, die M. auf Cargillia und auf eine bra- silianische Diospyros mit Albumen ruminatum stützt. Alyrsineen. Wa I ke r - Arn o t t's (Monographie von Samara (s. Jahresb. f. 1847. S. 74.) erschien vollständig (Linn. Transact. 20. p. 359— 372.), — Neue Gattung: Cathedra Mrs. (Ann. nat. bist. II. 460 Grisebach: Bericht üb. d. Leistungen iii d. geographischen 7. p. 457.): 2 Holzgewächse bei Rio Janeiro, deren Stellung in dieser Familie, von der sie durch Polypetalie undPerigynie abweichen, zwei- felhaft erscheint. Charakter: 6, 6,6, 2; calyx cupuhformis, obsolete 6-dentatus ; pelala cum staminibus oppositis disco cupuliformi a calyce distincto inserta, distincta, valvala, glanduloso-barbata; slamina inclusa, antheris 41ocularibus poris 4 (?) dehiscentibus ; ovarium liberum, basi biloculare, biovulatum, ovulis pendulis anatropis, stylo simpiici ; — ar- buscula foliis alternis exstipulatis^ floribus parvis in axilla glomeratis. Primulaeeen. ßlasius disponirt die Arten von Cyclamen (Regensb. Fl. 1851. S. 573.) in drei Gruppen: a. fauce cor. annulari integra: C. persicum , latifolium und repandum ; b. fauce lOdentata : C. neapolitanum, africanum ; c. fauce pentagona : C. europaeum u. coum. Acanthaceen. Wichura beschäftigte sich mit der Frage, ob bei der allernirenden Stellung der Samen der unterste Samen rechts oder links von der Mittellinie der Scheidewand gestellt sei (Schles. Jahresber. f. 1851. S. 79— 80.) Beide Fälle kommen vor, der letzlere seltener, die Unterscheidung ist jedoch ohne systematische Wichtigkeit, indem einmal sogar beide Formen der Flacentation in verschiedenen Kapseln derselben Art beobachtet wurden. Scrophularineen. Buchenau untersuchte die Blüthen- entwickelung von Maurandia (Beitr. S. 20.) : das Dissepiment wird aus einer ächten Centralplacenta gebildet, die den Karpophyllrändern an- wächst und sich nach oben in zwei Arme theilt; die Eier sind hier anatrop. — Hofmeister bemerkt in einer Abhandlung über die üe- fruchtungsvorgänge (Regensb, Fl. 1851. S. 449 — 457.), dass die blind- darmähnlichen Bildungen am Ei (vergl. Jahresb. f. 1848. S. 88.) Aus- sackungen des Embryosacks sind, die oft das Integument durchbrechen, und dass diese Erscheinung bei den Personaten, wie auch bei Lalhraca, verbreitet ist. Das Ei von Pedicularis ist nach ihm hemianatrop. Das Endosperm bildet sich hier, wie Schacht zuerst nachgewiesen hat .(EnUvicklungsgesch. des Pflanzenembryon in d. Verh. des nieder). In- stit. III. 2.), wie bei den Gräsern und den meisten Pflanzen überhaupt, durch die Bildung freier Zellen im Embryosack, während es bei ande- ren Personaten und bei Lathraea, nach H. , aus der Theilung einer einzigen Mutterzelle hervorgeht , die später als die Keimbläschen erst zur Zeit der Befruchtung im Embryosacke entsteht. Solaneen. Nach Buchenau's Entwickelungsgeschichte der Blüthe von INicotiana (Beitr. S. 23.) bildet sich die centrale Placenla ebenso, wie bei den Scrophularineen ; die Eier sind, nach ihm, in die- ser Gattung anatrop (vergl. Jahresb. f. 1846. S. 15.). Griffel und Narbe entstehen aus sekundären Bildungsheerden an der Spitze der Karpo- phylle. Boragineen. Aus Buchenau's Beobachtungen über die nnd systematischen Botanik während des Jahres 1851. 407 Entwickelung des Pistills von Omphalodes (Beilr. S 5 — 8.) ergiebt sich die ursprünglich parietale Placentalioii dieser Familie; jede marginale Placenta trägt 2 hemitrope Eier und diese bleiben in ihrer ursprüng- lichen Lage, während die Aussenwand des Ovariums nach auswärts gedrängt wird und dadurch die Fächer absondert. — Mehrere Colde- nien zieht Sir W. Hooker zu Galapagea (Journ. of Bot. 3. p. 296.), namentlich peruanische. — Steven will Arguzia und Messerschmidtia (= M. frulicosa L.) wiederhergestellt wissen (Bullet. Mose. 1851. 1, p. 559.) : jene von Tournefortia durch den Fructus exsuccus bipartibilis, diese durch den langen Griffel unterschieden. Daselbst ist auch ne- ben anderen Beiträgen zur Systematik besonders der russischen Bora- gineen eine neue Bearbeitung der schwierigen Gattung Onosma raitge- theiit (p. 554—596.), mit folgender Disposition der Arten; a. caiyce basi aequali. aa. selis tuberculo glabro insertis. «. nuculis verruco- sis. 0. calycinum Slev. (non Lallem.) = 0. echioides austriacum, 0. Visianii Clem. , Gmelini , hispidum und setosnm. ß. nuculis laevibus. er«, antheris filamento longioribus. 0. echioides, arenarium, tinclorium, rupestre. ßß. antheris filamento brevioribus. 0. microcarpum, strigo- 8um, polyphyllum, simplicissimum. bb. setis tuberculo stellato inser- tis. 0. stellulatum (cum ß. rigido Led.). — b. caiyce basi angulalo, laciniis 2 saepe connatis (Colsmannia). 0. sericeura, Szovilsii Stev. — Weue Gattungen: Bucanion Stev. (das. p. 568.) aus russisch Ar- menien, von Heliotropium nur durch aufgerichteten Corollenlimbus un- terschieden ; Spiroconus Stev. (das. p. 576.) aus Aserbeidschan, unvoll- ständig bekannt, Borago nahe stehend, ausgezeichnet durch Antherae apice in conum turtum productae und durch mit diesen in der Knospe spiralförmig gedrehte Corollenanhänge; Brunnera Stev. (das. p. 582.) = Anchusa Barrelieri , Myosolis macrophylla etc. , begründet auf Nu- ces aborlu subbinae, longiludinaliter striatae und den Racemus ebra- cteatus non scorpioideus ; Aipyanthus Slev. (das. p. 599.) = Lycopsis echioides: calyx basi haud angulatus, antherae 2 inferiores, 3 superio- res, Stigma capitato-bilobum, nux basi marginata, margine tenui ; Tri- gonolis Stev. (das. p. 603.) = Eritrichium pedunculare und radicans: Stylus liber; Li7idelosia Lehm. (Ind. sem. Hamburg, in Linnaea , 24. p. 215.) = Omphalodes longiflora A. DC. und Cynoglossum anchusoi- des A. DC. : corolla infundibuliformis, fauce pervia, fornicibus erectis glabris, nux aculeis marginalibus glochidiatis ad medium connexis ca. lathiformis. Labiaten. Die Enlwickelung des Pistills von Lamium stimmt nach Buchenau (Beitr. S.S.) mit der bei den Boragineen wesentlich überein. Schacht's Beobachtungen über die ßlüthenenlwickelung von Stachys und Salvia (d. .Mikroskop, S. 156 — 158.) führen ebenfalls zu dem Ergebniss , dass das Ovarium ursprünglich einfächerig ist und 2 parietale Placcntcn trägt uud dass die 4 Küsse, dio durch einen ein- 408 Grisebach: Bericht üb. d. Leistungen in d. geographischen fachen Griffelkanal verbunden sind, auf dem Auswachsen der Aussen- wand beruhen, welches, „wie es scheint, von der Ausbildung der Eier bedingt ist." Asclepiadeen. Wir verdanken Schacht eine ausgezeich- nete Darstellung der Entwickelungsgeschichte von Asclepias syriaca (d. Mikroskop, S. 151 — 156. tab. 2. 3.): die Anlhere ist von Anfang an zweifächerig; die apokarpen Pislille wachsen im Narbenkörper so zusammen, dass der Griffelkanal beiderseits unterhalb der Narbe endet und nach abwärts geöffnet ist ; die fünf sogenannten Narbenfortsätze, die je zwei verschiedenen Anlheren ankleben, sind, wie schon S ch 1 ei- den wahrscheinlich machte, ein nicht organisirtes Drüsensekret, dessen scheinbare Structur nur durch den Abdruck der secernirenden Zellen auf dieser plastischen Substanz entsteht. — Die Arbeit von Griffith über die Befruchtung von Dischidia und über den Bau der Ascidlen in dieser Gattung erschien vollständig in den Abhandlungen der Linncan Society (20. p. 387— 396.).> Oleaceen. Die Foresliereen werden von Tu las ne nach Ben- tham's Vorgange mit überzeugenden Gründen zu den Oleaceen gezo- gen (Ann. sc. nat. III. 15. p. 263—265.): Dioecie und Apelalie sind dieser Familie nicht fremd, auch nicht die Reduktion des Kelchs; le- trandrisch würden sie sich den Salvadoreen näher anschliessen, aber oft wird die Zahl der ausgebildeten Staminen 2 oder 1 (Borya obovata Oesf); Antherae extrorsae sind bei Phillyrea, Fonlanesia und Chionan- thus typisch , beide Richtungen der Dehiscenz kommen bei derselben Art sowohl von Ornus als von den Foresliereen vor. — Neue Gat- tung: Tessarandra Mrs. (Ann. nat. bist. 11. 7. p. l98.): von Rio de Janeiro, wegen Tetrandrie vielmehr den Salvadoraceen angehörig. Rubiaceen. Neue Gattungen: Slreblosa Korlb. (Nederl. Kruidk. Arch. II. 4. p. 245.) = Psycholria tortilis Bl. etc. ; Proscephaleium Korth. (das. p. 248.) = Ghiococca javanica Bl. ; Zwaardekronia Korlh. (das. p. 252.) = Psychotria luridaBl.; Lachnasloma Korth. (das. p. 201.), von Sumatra, eine natürliche Gruppe mit Tricalysia, Nescidia, Diplo- spora und Hypobalhrum unter den Coffeaceen bildend; Tribrachya Korlh. (das. p. 254.), Morindee aus Sumatra; Rennellia (das. p. '255.) ebenda- her, die Morindeen mit Pavetta verbindend; Guettardella Champ. Benth. (Hook. Journ. of Bot. 4. p. 197.), Guettardee von Hongkong; Axan~ thopsis Korth. (a. a. 0. p. 195.), Hameliee aus Borneo ; Coplophyllum Korth. (das. p. 161.), Hedyotidee von Sumatra ; Thtjsanospermujn Ch^m]). Benth. (a. a. 0. p. 168), Cinchonee von Hongkong; Gonyanera Korth. (a. a. 0. p. 183.), Gardeniee auf Sumatra, verwandt mit Psilobium. Synanthereen. Nach Buchenau's Entwickelungsgeschichte der Blüthe von Coreopsis (Beilr. S. 13.) soll die Höhle des Ovariuni's vor aller Blattbildung angelegt sein, der Kelch fehlen und der Griffel nach den Staminen am oberen Rande des Ovarium's. aus zwei Blättern .< und systematischen Botanik während des Jahres 1851, 409 entstehen. — Glos untersuchte die Involucralhildungen (Ann. sc. nat. in. 16. p. 40 — 47.) und fand , dass die Squamae bald als Blattschei- den, bald als Laminae anzusprechen sind ; er meint, dass die Appen- dices der Cenlaureen nicht Blattelemente, sondern Enlwickelungen von Kandpapillen sind: nach seiner Darstellung würden sie jedoch als Blatl- segmente recht wohl zu betrachten sein. — Ir misch beschrieb die Axenverhältnisse von Tussilago Farfara und macht auf die revolulive Vernation der Blätter bei den Tussilagineen aufmerksam (Regensb. Fl, 1851. S. 177 — 182.). — Asa Gray sonderte mehrere Eupalorien von dieser Gattung ab (Hook. Journ. of Bot. 3. p. 224.) : nämlich E. folio- sum DG. (Syn. E. decipiens Arn. und Ophryosporus triang. Meyen) und E. paradoxum Arn. gehören zu Nothites, 4 andere Arnolt'sche Arten zu Trichogonia, zahlreiche mexikanische zu Brickellia. Auch revidirle derselbe die iiattungen der Angianlheen (das. 3. p. 97. 147. 172.); er bemerkt, dass das allgemeine Involucrum in drei Gattungen fehlt, und dass durch die Typen mit gestielten Köpfchen Uebergänge zu den Kachbargruppen vermittelt werden. — Turczaninow beschrieb eine beträchtliche Anzahl neuer Synanthereen (137 sp.) (Bullet. Mose. 1851. 1. p. 166. u. 2. p. 59.). — Neue Gattungen: Sciadoseris Kz. (Bot. Zeit. 9. S. 349.): kultivirte Euvernoniee ; Spirochaeta Turcz. (a. a. 0. 1. p. 166.): Elephantopee aus Venezuela = Funk. coli. 358.; Dissolhrix A. Gr. (Hook. Journ. of Bot. 3., p. 223.) = Stevia imbricata Gardii. ; Goniopogoji Turcz. (n. a. 0. p. 173.): Heleropappee aus Australien = Drumni. coli. IV. 115; jsoetopsis (das. p. 174.): monoecische Belliee daher = ib. IV. 207.; Toxanthes Turcz. (das. p. 176.): Bellidiee da- her = ib. IV. 203.; Triptilodiscus Turcz. (das. 2. p. 66.): Solenogynee aus Australien = Drumm. coli, V. 54. ; Lepisiphon Turcz. (das. 1. p. 180.): Euinulee von St. Helena. = Cum. coli. 2450. ; Minyranlhes'Ymcz. (das.): Ecliptee von Lupon =i ib. 1351. ; Ceratogyne Turcz. (das. 2. p. 68): den Melampodieen verwandt, aus Australien = Drumm. coli. V. 56. ; Schi- zopsera iuTcz. (das. 1. p. 181.): Silphiee von Guayaquil = Jameson coli. 579.; Oligodorella Turcz. (das. p. 187.): Ghrysanthemee vom Gap = Eckl. coli. 1333.; Chamomüla G. Kch. (I.innaea, 24. p. 337.) = Matricaria Vis., während »aliicaria G. Kch. synonym mit Ghamaeme- lum Vis. ist; Piploslemma 'Xwrcz. (a, a. 0.-,p. 191.) = Dumm. coli. IV. 200. und Epüriche Turcz. (das. 2. p. 74.) = Drumm. coli. V. 58.: Angianlheen aus Australien, nach der Beschreibung kaum mit A. Gray's Gattungen zu idenlificiren ; Leplolriche Turcz. (das. 2. p. 73.) : Angi- anthee aus Australien, kaum von Myriocephalus verschieden = Drumm. coli. V. CO. ; Dilhyroslegia A. Gr. (a. a. 0. p. 100.) (Syn. ex descr. Gamozygis Turcz. a. a. 0. 2. p. 75.) , Hyalochlamys A. Gr. (p, lOl.), Nematopus A. Gr. (p, 150.), Cephalosorus A. Gr. (p. 152.), Blennospora A. Gr. (p. 172.), Anlheidosorus A. Gr. (p. 173.), ChamaesphaerionX. Gr. (p. 176.): Angianlheen von Swan River; Gilberta Turcz. (a. a. 0. 1. p. 410 Grisebach: Bericht üb. d, Leistungen in d. geographischen 192.): Cassiniee aus dem westlichen Australien = Gilb. coli. 277.; Gyrostephium Turcz. (das. 2. p. 76.) ; ebenfalls Cassiniee daher = Drumm. coli. V. 55. ; Xanthochryrum Turcz. (das. p. 199.) = Drumm. coli. III. 119., Trichostegia Turcz. (das. 2. p. 81.) = Drumm. coli. V. 66., Ar- gyrogloltis Turcz. (das. p. 83.) = Drumm. coli. V. 63.: Helichryseen aus Australien; Rhodoseris Turcz. (das. p. 94.) : ^Nassauviee aus Mexiko; Cleistanthium Kz. (Bot. Zeit. 9. 8.350): kultivirte Mutisiacee aus Nepal. Plantagineen. Nach Buchen au (Beitr. S. 9 ) entwickelt sich das Pistill von Plantago major ähnlich, wie bei den Synanthereen, als ein zusammenhängender Becher, auf dessen Rande zwei Narben ent- stehen und später zum GrifTel verschmelzen, so dass die Papillenreihen der Commissur (also dem Rande) der Karpophylle entsprechen; die Placenta ist central und wächst der Wand des üvariums an ; die Eier, denen Planchon (Jahresb. f. 1847. S. 81.) die Integumente abgespro- chen und ßarneoud zwei zugeschrieben hatte, besitzen, wie die Sy- nanthereen, ein einfaches Integument. Diesen letzteren Punkt bestä- tigt auch Payer (Comptes rendus, 32. p. 875.), der die Eier zugleich hemianatrop nennt: übrigens enthält seine Entwickelungsgeschichle der Plantagineen nichts Eigenthümliches. Barneoud's frühere , durchaus irrthümliche Darstellung des Pistills berührt er nicht, während Buche- nau dieselbe vollständig widerlegt hat. Thymelaeen. Neue Galtung: Coleophora Mrs. (Ann. nat- bist. II. 7. p. 196.): Baum von Rio de Janeiro, mit einem vierspaltigen, das gestielte Ovarium umgebende Nektarium. Santaleen. Die Entwickelung des Ei's von Thesium beschrieb Schacht (Enlwickel. des Embryon a. a. 0.). Lo rant haceen. Neue Gattung: Allobium Mrs. (Ann. nat. bist. II. 8. p. 178.) = Visci sp. brasil. etc. antheris bilobis disco insertis poro duplici dehiscentibus, ovario semiimnierso, ovulis ternis e pla- centa central! libera suspensis, uno ferlili. Chenopodeen. Neue Gattungen: Haloxylon Bg. (Led. Fl. ross. 3. p. 819.) = Anabasis Ammodendron C. A. M. und florida M.ß. ; Girgensohnia Bg. (das. p. 835.) = Halogeton oppositiflorus C, A. M. Urticeen. Nach Payer's Untersuchung von Morus und Ficus (Compt. rend., 32. p. 937.) ist das Pistill der Urticeen aus zwei nach einander entstehenden Karpophyllen zusammengesetzt und würde ein zweifächeriges Ovarium mit zwei Griffeln bilden , wenn nicht das eine der beiden Fächer aborlirte , während der Griffel übrig bleibt. — Sir W. Hook er wies nach, dass die unter dem Namen Chinese Grass vorkommende Faser von Boehmeria nivea Gaud. stammt und erläuterte diese, so wie B. Puya (Syn. Urt f'rulescens Roxb.), die Puya-Faser In- diens liefert, durch Abbildungen (Journ. of Bot. 3. p. 312-317. t.7.8.). und systematischen Botanik wahrend des Jahres 1851. 411 Antidesmeen. Eine schöne Monographie dieser bisher zu den ürticeen gestellten Gruppe verdanken wir Tulasne (Ann. sc. nat. III. 15. p. 180 — 166.). iMit Recht erklärt er sie für eine reducirle Form des Euphorbiaceentypus, von denen sie nur durch das einl'achere Ovarium abweichen. Die Gruppe besieht^ bei ilim, aus Anlidesma (mit Einschluss von Slilago: 42 sp.) und Stilaginella '[u\. (p. 240. m. 8sp.): südamerikanische Bäume, bei denen das Ovarium zweifächerig ist, so dass hiedurch der Uebergang zu den Euphorbiaceen vermittelt wird. Für diese beiden Typen ergiebt T.'s Analyse folgenden Charakter: 3 — 5-6, 0, ^2-5-6, $3-5; flores dioici; sepala connata; discus centralis Über; stamina disco aut loro inserta, sepalis opposila, in o nulla, antheris bilobis (in Antidesmale iunioribus extrorsis) rinia brevi ad basin sita dehiscenlibus ; ovarium in ^ rudimentarium , in o superum, l-21ocu- lare, ovulis anatropis e loculi apice pendulis geminis, stigmatibus di- vergentibus sessilibus; drupa monosperma, pulamine demum bivaivi (in Stilaginella quandoque biloculari dispermo) , albumine copioso oleoso- carnoso, embryone axili recto, cotyledonibus foliaceis.; — ligniparae, foliis alternis integerrimis stipulatis , Acribus minimis spicatis, racemo- sis v. paniculatis. — Ueber die von T. ausgeschlossenen Gattungen vergl. oben die Euphorbiaceen und Oleaceen. Coniferen. Ho fm eiste r's Beobachtungen über die Entwik- kelung des Embryo's (s. Jahresb. f. 1849. S. 89) sind jetzt, in ausführ- licher Bearbeitung und durch Kupfer erläutert , erschienen (verglei- chende Untersuchungen der Keimung , Entfaltung und Fruchtbildung höherer Kryptogamen und der Samenbildung der Coniferen. Leipzig, 1851. 179 S. 33 Tafeln). Da das systematische Ergebniss dieser durch Schärfe und Klarheit der Auffassung hervorstechenden und an histologi- schen Thatsaclien reichhaltigen Arbeit schon früher (a. a. 0.) von mir entwickelt wurde, so beschränke ich mich jetzt darauf, H.'s Angabe zu erwähnen, dass die Eier der Abietineen „bekanntlich analrop" seien (S. 127.). So sind sie auch auf seinen Tafeln (t. 27. f. 11.) angedeutet: aber zu bemerken ist, dass Endlicher dieselben als atrop bezeichnete, wie sie auch bei Schieiden (Grundzüge, Fig. 217.), wahrscheinlich nur durch einen Fehler des Holzschneiders erscheinen: denn anderswo nennt S. die Eier der Abietineen gekrümmt-, d. h. kampylotrop, eine An- gabe, der also gleichfalls Seh. 's Darstellung entgegentreten würde und die vielleicht darauf beruht, dass späterhin wenigstens keine Raphe zu unterscheiden ist. — Wenderoth publicirte einen Katalog der in Marburg kultivirlen Coniferen (die Pflanzen botanischer Gärten. Heft 1. Cassel, 1851. 64 S. 8.). Cycadeen. Miquel beschrieb amerikanische Cycadeen (N. Verhandl. d. 1. Kl. v. d. nederl. Instit. III. 4. p. 181 — 188.). 412 Griscbach: Bericht üb. d. Leistungen in d. geographischen Monokotyledonen. Palmen. In Ceylon ist von Ferguson eine Monographie des Borassus flabelliformis herausgegeben (descriplion of the Palmyra Palm of Ceylon. Colombo, 1850. 4.). Aroideen. Caruel beobachtete die Entwickelung des nack- tcu Pistills von Arum italicum , welches sich als Becher auf dem To- ms erhebt und, durch Erweiterung des unterem Theils geschlossen, die Eier parietal erzeugt: der obere Theil wird zur sitzenden Narbe (Ann. sc. nal. III. 16. p. 379 — 382.). Durch diese naturgemässe Dar- stellung werden die irrigen Beobachtungen Gasparrini's über den- selben Gegenstand berichtigt, der bei Arum ein Perigonium, welches später mit dem Pistill verschmelze, angenommen hatte (das. IH. 15. p. 37 — 42. t. 2.). — Schott emendirle den Charakter von Syngonium (Bot. Zeit. 9. S. 86.). — Neue Gattung: Tapino carpus Dü\z. (Hook. Journ. of Bot. 3. p. 345.) : im westlichen Hindostan, von Arum durch Ovula 6, basilaria erecta, apicalia pendula kaum hinlänglich unterschie- den, aber durch Drehung des F'ruchtstiels nach dem Boden sehr merk- würdig („scapus fructifer contortus, apice solum osculans"). Najadeen. Irmisch untersuchte die Inflorescenz mehrerer Galtungen (Regensb. Fl. 1851. S. 81 — 93. t. 1.). Die Axen werden durch Blüthensysteme begrenzt, pflanzen sich aber nicht selten durch dicholomische Verzweigung über die Blüthenregion hinaus lort. Bei Huppia trägt die begrenzende Axe nur laterale Blumen, vielleicht auch bei Polamogeton , aber bei Zannichellia steht die einzelne Blume ter- minal, was bei der auf ein einziges Slamen reducirten männlichen selt- sam ist und näher durch die Entwickelungsgeschichte aufzuklären bleibt: übrigens stehen hier gewöhnlich die männlichen Blülhen auf Nebenaxen, die weibliche auf deren Hauplaxe. Von Kuppia roslellata stellt I. die Keiuiungsgeschichte dar. (Fig. 25 — 30 ). Was er nach hergebrachter Auffassung als Kotyledo gedeudet hat, ist nach A. Jus- sieu's wohlerwiesener Ansicht ein Axentheil des Embryo (une ex- croissance laterale de la ligelle : Embr. monocot. p. 16.), sein erstes scheidenförmiges Blatt dessen Kotyledo. Hiedurch wird Irmisch's treffende Bemerkung erläutert, dass der Kotyledo von Potamogelon nicht jenem vermeintlichen Kotyledo von Ruppia entspricht, sondern deren erstem Scheidenblatte, welches mit seiner Rückseile unmittelbar vor jenem Axenfortsatze steht, was, da sonst zwei auf einander folgende Blätter dieselbe Stellung haben würden , durch Jussieu's Deutung erst begreiflich wird. Dabei bleibt es jedoch immer merkwürdig, dass sich zwischen der fleischigen Embryonalaxe und dem Mahren Kotyledo bei der Keimung ein „einige Linien langes Internodium" entwickelt: der Kotyledo wird daher hier zu einem wahren, wenn auch unausgebilde- und systematischen Botanik während des Jahres 1851. 413 ten Stengelblatt. Indessen bemeriite schon Jussieu, dass in solchen Fällen, wo die Axe des Embryo durch Wucherungen der Form eines Kotyledo älinliche Anhänge entwickelt, diese physiologisch wie ein Kotyledo funUtioniren , während der morphologisch wahre Kolyledo nur als ßlaltscheide angedeudet ist. Ferner macht Irmisch darauf auf- merksam, dass die Stellung der Coleoptilis bei den Gräsern vor dem Sculellum der des Scheidenblatls vonRuppia entspricht und in manchen Fällen beim Keimen von dem Scutellum durch einen wurzelschlagen- den Axentheil entfernt wird. Bekanntlich hat Jussieu auch hieraus die Konsequenz gezogen, die Coleoptilis der Gräser ebenfalls als Koly- ledo , das Scutellum als Axenlheil zu betrachten. Die Folgerungen, welche Hofmeisler an Irmisch's Bemerkung über den Embryo der Gräser geknüpft hat, werden im nächsten Jahresberichte zu besprechen sein. Bei Huppia entspringt die Wurzel, wie bei Potamogeton, unmittelbar unter der Plumula an der dem Axenfortsatz abgewendeten Seite des Embryo : dieselbe ist bei Potamogeton (f 31.) nach abwärts gerichtet, bei Rup- pia (f. 30.) nach aufwärts und hier krümmt sie sich dann hakenförmig, um in ihre normale Richtung einzulenken. — Grönland beobachtete die EntWickelung von Zostera (Bot. Zeit. 9. S. 185—192. t. 4.). Die männliche Blülhe besteht aus einer sitzenden, dimidiirten Anthere, de- ren Connektivum bei der Ranischer Ver- bindung bleibt, durch die Absonderung einer einzigen fieien Archego- niumzelle im Inneren des Gewebes und durch den von hieraus nach aussen mündenden Intercellulargang (Pollenschlauch Schi. 's) einem Ei ähnlich (das. f. 10.): die anhängende Sporenzelle und die Reste ihrer gelatinösen Hülle unterscheiden ihn vom Proembryo der Farne. Auch hierin stim^icn die Bhizokarpeen mit Selaginella überein, wie auch in der Entvvickelung der Sporen und Anlheridien. Bei Alarsilea bildete sich auch ohne Befruchtung der Proembryo vollständig aus, aber die Enlwickelung des Archegonium zeigte sich an die Gegenwart von Phy- tozoen gebunden. Salvinia unterscheidet sich von Pilularia durch meh- rere Archegonieo in denjselben Proembryo, von denen jedoch nur eins befruchtet wird. Die Phylozoen der Bhizokarpeen sind mit schwin- genden Wimpern bekleidet , wie bei den Farnen und Equisetacecn (S. 109.). Equiselaceen. Hofmeister's Untersuchung ihrer Entwik- kelungsgcschichle (a. a. 0. S. 89—102. l. 18—20.) umfasst 6 Arten. 420 Grisebach: Bericht üb. d. Leistungen in d. geographischen Die Beobachlufi^cn der Archegonien am Proembryo gelang nicht, da die keimenden Pflanzen früh zu Grunde gingen. Indessen scheint die Bildungsgeschichte der Reproduktionsorgane mit der der Farne in allen wesentlichen Punkten übereinzuslimnien : der Charakter der Gruppe be- ruht auf den Spiralfasern der Specialmutlerzelle, welche, wie bei der Pollenbildung, die Spore erzeugt. Die Sporangiophoren von Equisetum sind auch in morphologischer Beziehung von II. als Blätter anerkannt. — Thuret hat von den Antheridien ebenfalls eine neue Darstellung ge- liefert (a. a. ü. p. 31. t. 15.). — Milde setzte seine Beobachtungen iiber Equisetum-Formen fort (Schlcs. Jahresb. f. 1851. S. 81. u. Oe- slerr. bot. Wochenbl. 1. S. 401. 409. 419): er erklärt jetzt E. inun- datnni Lsch. wegen des Aborts der Sporen in Uebereinstimmung mit Lasch für einen Bastard von E. arvense und E. limosum. Auch A. Braun hat sich dafür ausgesprochen, dass unter den Farnen und Moo- sen hybride Formen vorkommen (Verjüng, S. 329.): so ist nach ihm sein Aspidium remotum ein Bastard von A. F'ilix nias und A. spinu- losum. Farne. Hofmeister's Untersuchungen (a. a. 0. S. 78 — 89. t 16. 17.) dienen zu neuer Bestätigung der Beobachtungen Suminsky's, Schacht's und Mcrcklin's (s. vor. Jahresb.). H. erklärt die Paleen, welche die Frons bedecken, für Blätter, weil sie vorzuglich durch ba- silare Bildungspunkle wachsen, und, was wichtiger ist, weil sie nach dem Gesetze der Blaltspirale geordnet sind: eiue Folge dieser AufTas- sung ist, dass nach IL die Frons der Farne ein Axenorgan sei und also auch die Sporangien, entgegengesetzt seiner Ansicht über die Kquisetaceen , dem Axenparenchym angehören. — Thuret (a. a. 0. p. 29.) äusserte sich gegen die Bedeutung der Phylozoen-Zelle als Mut- lerzelle der Phytozoen : er hält sie, wie Schacht, für einen Theil des letzteren. — Kunze's Farne (s. vor. Jahresb. S. 97.) wurden bis zur vierten Lieferung des zweiten Bandes fortgesetzt; von Sir \V. Hoo- ker's Species filicum erschien die fünfte Abiheilung (London , 1851. 8. 60 pag. t. 71 — 90). — Kunze gab eine Uebersicht der Arten von Oleandra (Bot. Zeit. 9. S 345—349.). — Weue Galtungen: Ei/p/c- ris Newm. (synoplic. table of British Ferns s. o. p. 3.) = Pteris aqui- lina L. ; Nololepeum Newni. (das. p. 5.) = Ceterach ; Phyllitis Newm. (das. p. 6.) = Scolopendrium; Amesium Kewm. (p. 7.) = Asplenii sp. e. c. Kuta mur. ; Pseudathyrium^Gwm, (p. 14.) = Polypodium alpestre Kch.; Lophodinm Kewm. (p. 16,) = Aspidii sp. e. c. Filix mas; He~ mestheum Kewro. (p. 21.) = Aspidii sp. e. c. Oreopteris; Gymnocar- f)ium ^iewm. (p. 23.) = Polypodii sp. e. c. Dryopteris ; Clenopteris Newm. (p. 28.) = Polypod. vulgare L. Moose. Das systematische Ergebniss von Hofmeister's Ar- beil (a. a. 0. S. 60— 78. t. 13 — 15.) wurde schon früher mitgelheilt (Jahresb. f. 1849. S. 96.). Das Archegonium ist eine vom Gewebe des und systematischen Botanik während des Jahres 1851. 42 1 üvariums bleibende frei Tochlerzelle (t. 14. f. 6.): sie entwickelt sich nach Autlösung der AluUerzelle und der darüber liegenden ceniralen ZeU lenreihe in einem nach aussen geöfTneten Intercellularrauine (f, 12 ) und sieht daher mit den aus der äusseren Schicht des Pislillidiums hervor- gegangenen Gebilden, der Vaginula und Caiyplra (f. 18. 19.), niemals in organischer Verbindung. So ist das Sporangium ein selbständiges Individuum, gleich dem Wedel der Farne. Der vegetative Organismus entspricht demnach dem Proembryo (Prolhallium H.) und das Frotoncma (Vorkeim H.) ist eine den Laubmoosen eigeiithümlichc Bildung, die den eigentlichen Gefässkryptogamen fehlt, bei denen der Proembryo unmittelbar aus der Spore sich eniwiikflt. — Von den bisherigen An- sichten weicht H.'s Darstellung vom Baue der Äloosanlheridien dadurch ab, dass nach ihm die Phytozoen-Zcllen nicht in einer grossen Cen- tralzeile frei liegen, sondtrii bis zur Reife innei halb der Korlikalscbicht ein kleinmaschiges (»ewebe sich findet, von dessen Zellen jede einzelne eine Phytozoen-Zelle erzeugt (t. 15. f. 1 1 . 12.). — Tb u r et's Untersuchung über denselben Gegenstand (a. a. 0. p. 25. 29. t. 13. 14.) ist weniger deutlich. — Die Kontroverse zwischen Scbleiden und Nägeli über die Blätter der Laubmoose (Jahresb. f. 1845. u. 1849.) gleicht H. dadurch aus, dass er zeigt (S. 63.), wie Anfangs auch die Scheitelzelle pro- duktiv ist (M's Darstellung), späterhin aber die Bildungspunkte an der Basis des Blatts längere Zeit, als in der Spitze, Ihälig bleiben (S.'s Ansicht). — Von der Bryologia europaea (s. vor. Ber.) erschienen die Hefte 46. und 47. (Stuttgart, 1851.): darin Pterogonium, Pterigynan- drum, Leskuraea n. g. =i Neckera striata ; Flalygyrium n. g. = N. re- pens, Pylaisaea; Homalolhecium n. ^. = llypnum sericeum etc , Ortho- thecium, Isolhecium , Cylindrothecium = Entodon C. M., Hookeria, Pterygophyllum und Supplemente zu Fissidens und Barbula. — Weue Gattungen: Streplopogon Wils. (Hook. Journ. of Bot. 3. p. 51.) = Tor- tula erythrodonla Tayl. ; Acrobryum Doz. Molkenb. (Nederl. Hruidk. Arch. 2. p. 279. c. tab.) = Meteorium speciosum eor. ol. Lebermoose. Hofmeister's Untersuchungen über ihreEnt» Wickelungsgeschichte (a. a. 0. S. 1 — 60. i. 1—12.) umfassen alle Ab- theilungen der Familie : reichhaltig lür Gewebelehre und Cytogenesis, zeigen sie in systematischer Beziehung nur die genaue Uebereinstim- mung zwischen den Leber- und Laubmoosen. Schacht's Darstellung von dem vegetativen Ursprung der Archegonien bei Anlhoceros (s. vor. Ber. S. 114.) wird vollständig widerlegt. Der Pislillidiurnkanal isi zwar der Frons eingesenkt, entwickelt sich aber ganz wie bei den Laub- moosen (t. 1. f. 33. 34.) und auch zu der Zeit, wo derselbe durch das als Warze an die überlläche tretende Sporangium auseinander gedrängt ist, erscheint dieses nach allen Seilen von den Umhüllungen frei (t. 2. f. 4.). Auch die Aniheridien sind, wie bei den Laubmoosen, gebaut (1.3. f. 21.}: die Phylozocn sollen bei Pelliu, wie bei den Charen, nur 422 Giiscbach: Bericht üb. d. Leistungen in d. gcogrnplusclien mit zwei Cilien versehen sein. Ihicr Bedeutung als belVuchlendiT Or- gane ist II. 's Heobarhtimg günstig, dass er sie bei .Inngennannia bicu- spidala und J. divaricala, gleich Folienkörnern am (iridelkanal, an der oberen Mündung des risliJlidiumkanals angehäuft sah und in dieser Lage abbilden konnte (t. 8. f. 59. Cl. 79.). Aus den übrigen Heobachlungen liebe ich liervor, dass Kiccia glauca im jüngeren Zuslande, wie Mar- chanlia, auf der Unterseite jedes AxengÜedes nach ^L geordnete Blät- ter besilzt (p. 45.) , so wie dass in jener (lallung das Proloncma bei der Keimung jjanz zu (ehlen scheint (l. 10. 1". 1.), welches bei lunger- nt'innia (f. 8. f. 39.) vorhanden ist , weshalb auf diese Bildung kein systematisches Gewicht gelegt werden darf. — Thuret, der die An- theridien der Lebermoose ebenfalls nniersuchte (a. a. 0. p. 22 — 25. t. 10—12.), bestätigt die Beobaclilnng Hofmeisters, dass die Fhytozoen von Pcllia zwei Cilien besitzen, und bezeiciinet diesen Bau als allgemein güllij; für alle Leber- und Laubmoose. — Milde fand in der Ober- haut des Sporangium's von Anihoceros Spaltöffnungen (Bot. Zeit. 9. S. 629. — Lindenberg's Species llepalicarum wurden von Golt- sche fortgesetzt (Kasc. 8-11. Bonn, 1851. 4. 118 pag. 22 Taf.). Li ebenen. Itzigsohn's Angaben über männliche Organe der Lichenen {s. vor. Ber.) haben Tulasne veranlasst, diese Bildungen genauer zu uniersuchen (Compt. vend. 32. p. 427 — 430. , abgedr. in Ann. sc. nat. IIL 15. p. 370 — 375.). Ernennt sie Spermogonien, wie- wohl es zweckmässiger scheint, sie, bis die Funktion derselben er- kannt ist, mit dem ebenfalls von ihm gebrauchten Ausdruck der Itzig- sohn'schen Körper zu bezeichnen, und es sind dieselben schwarz ge- fäbten Wärzchen auf der Oberfläche des Thallus, welche schon Hedwig als männliche Organe gedeutet hatte und die Fries für abortive Apo- thecien hält. Sie enthalten sehr kleine, zuweilen spindelförmig gestal- tete, durch Abschnürung (comme des spores acrogenes) frei werdende Zellen, T. s Spcrmalien (J.'s Spermalozoen), und öffnen sich durch ei- nen J'orus. Wiewohl sie weder in in ihrer Entwickelung noch Form mit den Phylozoen anderer Kryptogamen die mindeste Analogie zeigen und ihnen durchaus keine Ciliarbewegung zukommt, was auch Thu r et (a. a. 0. p. 34.) so wie Berkeley und Broome (Hook. Journ. of Bot. 3. p. 319.) bestätigen, so sind doch beide französische Naturfor- scher der Ansicht, dass über ihre sexuelle Bedeudung ni«ht abzusprechen sei , weil die männlichen Organe der Tflanzcn in verschiedenartigster Gestaltung auftreten können. — Bayr hoffer hat in einer an Sptku- lationcn und snbjrkliven Ansichten reichen Schrift die Morphologie der Ljchencn behandelt (Einiges über Lichenen und deren Befruchtung. Bonn, 1851. 4l S. mit 4 Taf. 4.). — K. Müller vcriassle eine deut- sche Uebcrsetzung von Montagne's Artikel über die Lichenen aus Orbigny's Dictionnaiie universel d'histoire naturelle (Morphologischer Grundriss der Familie der Flechten. Halle, 1851. 32 S. 8.). — Keuc und syslcmalischen ßolanik während des Jahres 1851. 423 Gattungen: Sarcogijne Flol. (Bot. Zeit. 9. S. 753.): «vvcifoihnflo Slein-Graphidee aus SchlesitMi («las Homonym im vor. Bf r. S. 115. be- ruht auf einem Irrlhume) ; Sporopodium Wont. (Ann. sc. nat. III. 16. p. 54. l. 16.): vicllcitht identisch mit Echinoplaca, auf Bliittcin in Guiana ; Osoc/rtf/tM/u Mont. (das. p. 63.) ; zweifelhafte Sphaerophorce von Oayenne, ausYühreD(i des Jaltrce 1851. ^25 ßcr.): nur ist die Grösse der Phytozoen weit geringer) als diie der Sporen. Am merkwürdigsten aber ist es, dass bei Cutteria (t. 1.) beide Organe zugleich, nämlich Winipersporen und Piiylozoen von gleichem liau und verschiedener Grösse, und allem Anscheine nach in sexuel- lem Gegensatze vorkommen. Dass die Phytozoen nicht keimen, was bei den Wimpersporen leicht geschieht, davon hat sich Th. sowohl hier, wie bei anderen Fucoideen vielfach überzeugt. Indessen er- scheint die Sexualität von Cutleria weniger wahrscheinlich, als in an- deren Fällen, wo die Spore keine Wimpern trägt , Ihcils weil die In- dividuen mit Antheridien bei C. mullitida selten vorkommen, theiis weil die Sporen isolirter Sporangicu ebenfalls keimten, also die Befruchtung der Entleerung des Sporangiums vorausgegangen sein musstc und nicht auf die Sporen, sondern auf die Sporangien zu beziehen wäre. Bei den Florideen (t. 4 — 7.) konnte Th. den Wintperapparat der Phytozoen, welchen I\ägeli , so wie Derbes und Solier beschrieben haben, nicht auflinden: er erklärt sie iür ruhende Körper, stellt aber deshalb ihre sexuelle Bedeutung nicht in Abrede. Bei den Charen (t. 8. 9 ) fand Th. an den Thytozoen zwei lange Cilien, die etwas unterhalb des vor- deren Endes der Spirale befestigt sind. Von Kützing's Kupferwerk über die Algen (s. vor. Ber.) er- schienen zwti neue Lieferungen (Tabulae phycologicae. Lief. 14. 15. Iböl.S.). — iMonlagne's Artikel über die Algen aus dem Dictionnaire d'hist. nat. (^s. o.) wurde von K. Müller übersetzt (Phykologie. Halle, 1851. 12GS. 8.). — Von J. G. Agardh's Synopsis sämmllicher Algen (s. Jahresb. f. 1848. S. 105.) erschien der zweite, Floiideen enthal. tende Band (Spccies, genera et ordines Algarum. Yol. IL Lund., 1851. 720 pag. 8.). — Ruprecht's Vorlesung über das System der Rho- dophyceen in der Petersburger Academie (Sep. Abdr. 1851. 30 S. 8.) ist mir noch nicht zugegangen. — Montagne entdeckte die Telra- sporen von Stenogramme (Ann. nat. bist. IL 7. p.48l.); Zanardini erläuterte die systematische Stellung von Callilhamnion (Giorn. bot. it. IL 1. p. 28 — 40.) und von Galaxaura (das. p. 48— 52.); Thwaites beschrieb die Enlwickelung von Lemanea (Linn. Transact. 20. p.399 — 402.); W. Smith fand die Keimung von Zygnema cruciatum überein- stimmend mit Vaucher's Beschreiliung (Ann. nat. bist. IL 8. p. 480., vergl. über Vaucher's Angabe A. Br. a. a. ü. S. 308. Anm.). — Neue Gattungen. Floridee; Po; aena Zanard. (Regensb. Fl. 1851. S.33.): aus dem rothen Meere, mit Plocamium verglichen. — Fucoidee: Nereia Zanard. (Giorn. bot. it. IL p. 41.) = Desmareslia filiformis. — Confervaceen etc.; Cylitidiocarpus Crouan (Ann. sc. nat. HL 15. p. 359.) ; parasitische Ektocarpeen, zu denen auch Chaelophora Berke- leyi Grev. gehört; Aphanochaele A. Br. (a. a. 0. S. 19G.) : nahe ver- wandt mit llerposleiron; Gloeococcus A. Br. (das. S. 1C9.), im Breis- gau entdeckt und den von Br. zu den Algen gezogenen Chlamidomo- 426 Grisebach: Bericht üb. d. Leistungen in d. geographischen naden angehörig; Chytridium A. Br. (das. S. 198.): eine aus 15 noch unbeschriebenen Arten bestehende Gattung von einzelligen, parasitischen Algen, „die sich zu Saprolegnia ungefähr verhält, wi Ascidium zu Bryopsis." Pilze. Tulasne hat durch seine Beobachtungen über zwei- fache Foripflanzungsorgane bei den Askomyceten eine allgemeine Re- form des Tilzsyslems angebahnt (Compt. rend. 32. p. 470— 475 , abge- druckt in den Ann. sc. nat. 111. 15. p. 375— 380.). Er zeigt nämlich, dass dasstlbe Sphärien -Slroma ausser den Asken auch ahgesclmürte Zellen erzeugt, die den Itzigsohn'schen Körpern der Lichenen gleichen und die man bisher als die Sporen besonderer Pilzgatlungcn betrachtet halte. Hiedurch werden namentlich die Nemosporeen, z. B. Septaiia, tytispcra, iMelanconium , ferner Polystignia und Tubercularia z. ih. zu Sphaeria, Dacryomyces Urticae zu Peziza fusarioides, so wie viele an- dere, sogenannte akrogene Gattungen reducirt. T. ist geneigt, weil die Bildung der Itzigsohn'schen Körper bei den Pilzen gewöhnlich den Asken vorausgehe, ihnen eine sexuelle Bedeutung problemalisch zuzu- sprechen: terminologisch sucht er sie, indem er sie auch hier Sperma- tien nennt, sowohl von den wirklichen Sporen, die er Stylosporen nennt, wenn sie von Basidien sich abschnüren, und Sporen im engeren Sinne, wenn sie in Asken entstehen , als auch von Knospenbildungen am iMycelium , seinen Conidien zu unterscheiden. Berkeley und Broonie bestätigen die Ansichten T. 's (Hook. Journ. of Bt4. 3. p. 319 — 323. t. 9. 10.), indem sie die Idendiiät von Stilbospora macrospernia mit Sphaeria inquinans, so wie verwandle Erscheinungen bei Tympanis saligna und bei Hendersonia miitabilis nachwci.«;en und durch Abbildun- gen erläutern; sie möchten in solchen Fällen eine Metamorphose der Asken in Sporen annehmen, ohne deshalb die sexuelle Bedeutung durch- aus in Abrede zu stellen. — 'Bo norden gab eine lür den Anfänger brauchbare, an Corda's Arbeilen sich anschliessende Anleitung zum Studium der Pilze heraus, in welcher jedo«;h die Kennlniss der aus- ländischen Literatur vermisst wird (Handbuch der allg. Mykologie. Stutt- gart, 18.")!. 336 S. und 12 Taf. 8.); sein System, zum Thcil auf vege- tative Organe gegründet, ist nicht naturgemäss, seine neuen Gattungen sind oft nicht hinlänglich begründet. — Fries gab ein AVerk über tropische Pilze heraus, dem Bemerkungen über die pflanzengeographi- schen Verhältnisse beigefügt sind (Wovae symbobie mycologicac. Fase. 1. sistens lungos in peregrinis terris a bolaiiicis daiiicis colKclos. Upsal , 1851. 120pag. 4.). Auch Berkeley beschrieb wieder zahlreiche exotische Pilze (Decades of Fungi in Hook. Journ. of Bot. 2. u. 3.). — Aus T r at tinic k's Nachlass sind 16 Tafeln mit Pilzen herausge- kommen (Auswahl merkwürdiger Pilze. Wien. Fol.). Cohn bearbeitete die Enlwickelungsgeschichte von Pilobolus monooraphisch (Nov. Act. Caes. Leop. 23. I. p 493—535. t. 51. 52.): und sysIcmatlsL-licn liolanik uahrcncJ dts Jahres 1851. 42/ die ganze Pflanze besteht aus drei Zellen, einer verästelten ölyceliuni- Zellc, der Stielzelle und dem Askus ; zwar entwickeln sich später Früchte am Mycelium, aber die erste Frucht wird schon bei der Kti- mung dadurch angelegt , dass sich die Sporen in die Mycelium-Zclle und Stielzelle theill; die letztere schnürt dann später den Askus als obere Gliederung ab und, indem ihre Membran in der Form einer Co- lumella in den Askus sich einstülpt, wird dieser elastisch losgerissen; der Askus enthält zahlreiche, freie Sporen (vergl. Cesati's Beschreibung in Rabenhorst's Herbar. niycol. , abgedr. in der Bot. Zeil. 9. S. 647.). — V. Schi ech t end a 1 schrieb Bemcikungen über Rhizina (Bot. Zeit. 9. S. 737 — 743.). — Tulasne verdanken wir ein klassisches und mit den schönsten Kupfern ausgestaltetes Werk über die unterirdischen Pilze {Fungi hypogaei. Paris 1851. Q2J pag. mit SlTaf 4.). Dieselben ge- hören bekanntlich zu verschiedenen Ablheilungcn des Systems ; die Tu- beraceen möchten wohl am passendsten zu den Askomycelcn gestellt werden, von denen sie sich durch die im Inneren der GIcba gebilde- ten Asken unterscheiden, während die Hymenogaslreen zu den Gaslio- myceten geböten, die sich zu den Hymenomyceten äbnlieb vtvbaltcn, wie die TrüfTeln zu den Pezizen. Die Entwickelung der abgeschnür- ten Sporen bei Lycoperdon und den Hymenogastreen ist übereinslim- mend: die Taschen der Gleba sind im jüngeren Zustande Luliliöhlcn, deren AVände das Hymenium bilden ; nachdem diese zerstört sind, blei- ben Prosenchymzcllen übrig, die das Capillilium zwischen den abge- fallenen Sporen bilden; Phallus und Clalhrus unterscheiden sich nur dadurch, dass statt des Capillitium eine halbflüssige Pulpa entsteht, welche die Sporen enthält. Durch Gautiera , weit her das Peridium fehlt, werden die Hymenogastreen mit den Hymenomyceten in eine nahe Beziehung gestellt. Von den Tuberaceen sondert T. Elaphomy- ces ab, indem diese Gattung zwar die Asken der Trüff"el, aber ein Ca- pillitium besitzt , welches theils unfruchtbar ist und also mit dem der Hymenogastreen verglichen werden kann , theils aber eine Kndielle selbst in den Askus umbildet (asci = floccorum ferliüum cellulae ex- trcmac). Die Tuberaceen entstehen gleich anderen Pilzen aus einem Slycelium, welches nur seiner Vergänglichkeit wegen meist übersehen worden ist : da kein Peridium vorbanden ist, so war schon aus diesem (irunde ihre Stellung unter den (laslion ycetcn unhaltbar. Die weissen Adern der TrülFel weist T. als ein Syslini von Intercellulargängen nach, bestimmt Luft durch das lockere Prosenchym, w elches diese w eise Sub- stanz bildet, zu den dunkelen Adern zu führen , die an il.rer Ausscn- fläche die Asken tragen, dalier, wiewohl mit Gewebe erfüllt, mit den Taschen der Gnslromycelengleba zu vergleichen. Diese Auflassung wird durch die mit wirklichen Taschen veisehenen Tuberaceen (z. B. Jlydno- cyslis, Genea) unterstützt: solche Gallungen sehliessen sieh, wenn die Taschen nach aussen sich öfl^nen, i:ahe an Sphaerosoma und die Pezi- 428 Griscbach: Bericht üb. d. Leistungen in d. geographischen Ben. üehcrsicht von T.'s Anordnung: a. Hy menog as treen. Gau- tieria 2, Hymenogaster 20, Hydnangium 5, Ociaviania 3, Hysleran- gium 7, Rhizopogon 5, lUeianogasler 7, Hyperrhiza 1, rompholyx 1, Fhlyclospora 1 sp. ; b. £1 a p homy cee n. Elaphomyces 21 sp. ; c. Tuberaceen. Hydnocyslis 2, Genea 5, Balsamia 4, Hydnoboliles 1, Hydnotria 1, Genabea 1 , Stephensia 1, Pachyphlocus 4, Tuber 21 (die französischen TrüfTeln des Handels sind T. brumale, melanosporum, ae> stivuin und mesentericum, die beiden letzteren wachsen auch in Deutsch- land, die weisse TrülTel = T. magnatum wird vorzüglich in der Lom- bardei, Terfezia Leonis in Algier gegessen), Picoa 1, Cheoromyces 2, Terfezia 2, Delastria 2 sp. Zweifelhaft bleiben Cenococcum, Endogone, auch Rhizomorpha; zum Schlüsse sind Sphaerosonia , Sphaeria Zohelii (Syn. Älicrothecium Cd.), Rhizoctonia und Uslilago hypogaea abgehan- delt. — D. Notaris publicirto> eine Monographie der Hysleriaccen (Prime lince di una nova disposizione de' Firenoniiceli Isterini im Giorn. bot. ital. n. 2 fasc. 7. p. 5 — 52.): er theilt dieselben, je nachdem die Asken opak oder hyalin sind, in Phaeosporeen und Hyalosporeen. — üuby sprach seine Ansicht über die Pyrenomycelen aus (Bibl. de Ge- ueve, 1851. Nov. p. 252— 256.). — Leveille bearbeitete eine schöne Monographie von Erysiphe (Ann. sc. nal. III. 15. p. 109 — 179. t. 6 — 11.): er hält die abfallenden Endzeilen der vertikalen Mycelium - Zweige, gleich den Cystiden der Hymenomyceten und den Paraphysen der As- komyceten, für männliche Organe (p. 120. : vergl. oben die verwandle Ansicht Tulasne's über {die Nemosporeen). — Bornet publicirle eine monographische Arbeit über die mit Erysiphe verwandte Gattung Me- liola (das. 16. p. 257— 270. t. 21. 22. — Bonorden untersuchte den Bau von Phallus und Sphaerobolus (Bot. Zeil. 9. S. 18—23. l. 1.) — Tulasne Iheille vorläufig die Entdeckung mit, dass das Mutterkorn ein Sclerotium, d. h. eine Wucherung von Vegelationsorganen eines Pilzes sei, der, vollständig entwickelt, zu Cordyliceps purpurea wird (Compt. rend. 33. p. 645— 647 ). — Neue Gattungen. Pyreno- myceten: Sphaerolheca Lev. (a. a. ü. p. 138.) = Alphitomorpha pannosa VVallr. etc.; Fhyllaclinia Lev. (das. p. 144.) = Erys. üxyacan- Ihae DC. etc.; Uncinula Lev. (das. p. 151) = Er. adunca Fr. etc.; Microsphaera Lev. (das. p.l54.) = Er. divaricala Dub. elc, ; Gloniopsis INol. (a.a.O. p.23.): neben Glonium gestellt ; Coccowjyces Kot. (das. p.38.) = Hysler. tumidum Fs. ; Melanosorus Kot. (das. p. 49) = Rhylisma acerinum Fr. ; Circinara , Puslularia , Synsphaeria , Pyrodochium , Py- renodermium , Ascoslrovia und Pulvinaria Bon. (a. a. 0. p. i/0 262.): Fries'schen Seclionen von Sphaeria entsprechend. — Cystis- poree: Pleurocyslis Bon. (das. p. 124.) = Ascophorae sp. — Hy- menomyceten: Fo%s