^ ARCHIV FÜR NATURGESCHICHTE GEGRÜNDET VON A. F. A. WIEGMANN, FORTGESETZT VON W. F. ERICHSON. IN VERBINDUNG MIT PROF. Dr. LEUCKART IN GIESSEN UND PROF. Dr. R. WAGNER IN GÖTTINGEN HERAUSGEGEBEN VON Dß. F. H. TZtOSCHEI., PROFESSOR AN DER FRIEDRICH-WILHELMS-UNIVERSITÄT ZU BONN. SECHS UND ZWANZIGSTER JAHRGANG, Zweiter Ban«1* Berlin, Nicolaische Verlagsbuchhandlung. (G. Parthey.) 1861. Inhalt des zweiten Bandes. Seile Bericht über die Arbeilen in der allgemeinen Zoologie und der Naturgeschichte des Menschen im Jahre 1859. Von Prof. Dr. Wagner . . . . . . . . 1 Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte der Säuge- thiere während des Jahres 1859. Von Dr. Reinh. Hensel 20 Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte der Vögel während des Jahres 1859. Von Dr. G. Hartlaub . 70 Bericht über die wiss. Leistungen in der Naturgeschichte der nie- deren Thiere während des Jahres 1859. Von Prof. Leucka rt 103 Verraes. . . . . . .. . , 111 1. Annelides 113 Chaetopodes ....... 113 Gephyrei 118 Chaetognathi ....... 118 Nematodes . . . . . . . 119 Acanthocephali 131 2. Piatodes 133 Hirudinei 133 Treniatodes 133 Cestodes 136 Turbellarii 141 3. Ciliati 149 Rotiferi 149 Bryozoa . . .- 152 Echinodermata 155 1. Scytodermata 156 2. Actinozoa . . . . '. . . . 158 Echinida . .158 Asterida 158 Opiurida 160 3. Pelmatozoa 163 IV Inhalt. Co e 1 enter ata 1. Ctenophora 2. Hydrasniedusae Acalephae Hydroidea Siphonopho 3. Polypi . Calycozoa Anthozoa Porifera Fr 0 1 0 z 0 a 1. Infusoria 2. Rhizopoda 3. Gregarinae Bericht über die Leistungen in der Herpetolog Jahres 1859. Vom H e r a u s s' e b e r ie während des e während des Bericht über die Leistungen in der Ichthyolog Jahres 1859. Vom Herausgeber Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte der Mol- lusken während des Jahres 1859. Vom Herausgeber Cephalopoda Gasteropoda Peteropoda . . Brachiopoda Lamellibranchiata . Tunicata Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen im Gebiete der Entomologie während der Jahre 1859 und 60. Von Dr. A. Gersta e ck er Insekten ...... Orthoptera ...... Neuroptera ...... Coleoptera . ..... Seite 164 166 168 168 169 190 204 204 205 222 227 230 256 263 279 Bericht über die Arbeiten in der allgemeinen Zoologie und der Naturgeschichte des Menschen im Jahre 1859. Von Rudolph Waguer, Professor in Göttingen. Indem ich es unternehme, den bisherigen Berichten eine weitere jährliche Uebersicht über einen bisher unbe- rücksichtigt gebliebenen und, wie mir dünkt, immer wich- tiger werdenden Abschnitt der Zoologie hinzuzufügen, mag es vergönnt sein, einige einleitende Worte vorauszuschicken. Die Naturo-cschichte des Menschen wird hier in einem, der Aufgabe der Zoologie entsprechenden möglichst engen Rahmen begrenzt. Weder die in die Anatomie und Phy- siologie fallenden Abschnitte der Somatologie des Menschen, noch die psychische Anthropologie sollen hier behandelt werden, auch die geographische Anthropologie oder Ethno- graphie nur in soferne sie eine Bedeutung für die eigent- liche Naturgeschichte unserer Gattung hat. Ein Eingehen in das Detail der Völkerbeschreibunor oder der Cultur-Ge- schichte der Rassen bleibt ausgeschlossen, als zur Geogra- phie oder zur Weltgeschichte gehörig. Eine solche Aus- führung, so interessant sie sein mag, würde bei dem spär- lich zugemessenen Räume ohnediess nicht möglich sein. Doch sollen in der Folge wenigstens die Titel der ent- sprechenden, nur einigermassen hieher gehörigen Schriften und Abhandlungen, wo es nöthig ist mit einer kurzen Analyse, aufgeführt werden *"'). Dagegen scheint es pas- ■"■) Wir stellen die Bitte an sämnitliche Verfasser von solchen Arbeiten im In- und Auslande, uns Separatabdrücke von denselben Arciiiv f. Naturg. XXVL Jahrg. 2. Bd. A 2 Wagner: Bericht üb. d. Arbeiten in d. allg. Zoologie send, auf diejenigen Arbeiten einzugehen, welche sich in wissenschaftlicher Form durch Auffindung von neuen That- Sachen oder scharfsinnige Combination und Kritik, mit den allgemeinen Grundsätzen der Classification, mit den Prinzi- pien der Morphologie , namentlich auch mit den Fragen nach dem Begriff, Umfang , Ursprung der Arten (Species), Varietäten, Rassen u. s. w. beschäftigen. Diess sind Auf- gaben, welche die Zoologie in den ersten Decennien unse- res Jahrhunderts sich besonders in Deutschland vielfältig- stellte , dann aber wieder wegen des Unzureichenden der Vorbedingungen im Felde der Erfahrung, seit einer Reihe von Jahren verlassen oder doch weniger beachtet hat, wel- che gegenwärtig aber besonders in England und Kord- Amerika lebhaft besprochen werden und, wie begreiflich, ihr besonderes Interesse für die Naturgeschichte des Men- schengeschlechts haben. Die fast allzugrosse Neigung zur Detailforschung hat diess Interesse zurückgedrängt; es ist Zeit, diese Fragen im Sinne einer höheren Natur-Erkennt- niss wieder aufzunehmen. Louis Agssiz, an Essay on Classification. London 1859. 8. Diess Werk ist ein vollständiger, mit einem Re- gister versehener Abdruck der Einleitung zu des Verfas- sers grossem Werke über die Naturgeschichte Nord-Ame- rikas. Ein einziges neues Kapitel, über die Kategorieen der Analogieen ist hinzugekommen. Das Werk des berühmten Verfassers zeichnet sich aus durch eine streng theistische Weltbetrachlung , wie er dieselbe bereits frü- her in einer Reihe von einzelnen Aufsätzen ausgeführt hat. Er hält es für unmöglich: „dass der ganze Plan, die logische Verbindung, die wundervolle Harmonie, die unendliche Verschiedenheit in der Einheit, welche in den Gruppen der Wirbelthiere, der Gliederthiere, der Weichthiere, der Strahlthiere hindurchgreifen, aus der Wirkung gedankenloser Kräfte erklärt werden können; sie setzen eine oberste Behufs dieses Jahresberichts zukommen zu lassen, da wir wünschen, eine gedrängte Darstellung oder wenigstens Namhaftmachung alles in einem Jahre erschienenen zu geben , was für diess erste Jahr noch nicht möglich war. und der N.itmgeschichte des Menschen im J;ihre 1859. 3 fnlelli^cnz, als Urheberin aller dieser Wesen voraus." Darnach hat auch der Mensch diese systematische Anordnung in der Natur nicht erfunden, sondern erforscht. „Dieser Schöpfungsplan" heisst es, „wel- cher sich unserem höchsten Wissen enthüllt, ist nicht das Produkt nofhwendiger Wirkungen von physischen Kräften, sondern erscheint als die freie Conceplion eines allmächtigen Verstandes , welche in dessen Gedanken gereift ist, bevor sich dieselbe in greifbaren äusseren Formen offenbarte." Die nähere Durchführung dieser Ansichten nuiss man in dem , wie alle Schriften des Verfasser, sehr anziehend ge~ schriebenen Buche selbst nachsehen. Der Verf. giebt eine Uebersicht der neueren systematischen Eintheilnngen des Thierreichs ; er geht von der Ansicht aus, dass Cuvier und unabhängig von ihm ßaer in seinen embryologischen Forschungen, die typischen Grundlagen des wahren natürlichen Systems gefunden und festgestellt haben, welche nur im Einzelnen Abänderungen erfahren können. Bei der Bedeu- tung des Verfs., seiner grossen Detailkenntniss der lebenden und fossilen Formen und seiner Fähigkeit für Verallgemeinerung, will ich von seinem Systeme eine Uebersicht geben, namentlich in soweit es in den Klassen und Ordnungen doch vielfach abweicht von dem früheren Systeme in den Principles of Zoology. Boston 1848. Agas- siz hält an der Eintheiliing des ganzen Thierreichs in vier grosse Abtheilungen (Brauches, Departments) im Sinne Cuvier's fest. Aber er zerfällt die Wirbelthiere jetzt statt wie früher in 4 in 8 Klassen: 1) Säugethiere mit 3 Ordnungen: 3Iarsupialia, Herbivora und Car- nivora. 2) Vögel mit 4 Ordnungen: IVatatores , Grallae, Rasores, Insessores (zugleich mit den Scansores und Accipitres). 3) Repti- lien, Ordn.: Serpentes, Saurii, Rhizodontes, Testudinata. 4) Amphi- bien, Ordn.: Caeciliae, Ichthyodi, Anura. 5). S el a ch i e r , Ordn.: Chimaerae, Galeoden, Batiden. 6) Ganoiden, Ordn.: Coelacanthen, Acipenseroiden, Sauroiden und zweifelhaft : Siluroiden, Plectognathen, Lophobranchen. 7) Eigentliche Fische, Ordn.: Ctenoiden, Cy- cloiden. 8) Myzontes, Ordn.: Myxinoiden , Cyclostomen. Zum ersten Male erscheint hier die Klasse der Fische in vier Klassen auf- gelöst. Die zweite grosse Abtheilung der Gliederthiere enthält 3 Klassen. 1) Insekten (3 Ordn.: Myriapoden , Arachniden, eigentli- che Insekten). 2) Krustenthiere (4 Ordn. : Decapoden, Tetradeca- poden, Entomostraken (mit den Cirripeden), Rotiferen. 3) Würmer mit 3 Ordn.: Anneliden, Nenialoiden (Acanthocephala und Gordiacei), Trematoden (Blutegel , Planarien , Cestoden). Die dritte Abtheilung, die Mollusken, umfassen 3 Klassen : 1) Cephalopoden (Ordn.: Te- trabranchiaten , Dibranchiaten). 2) Gasteropoden (Ordn.: Ptero- poden, Heteropoden , eigentliche Gasteropoden). 3)Acephalen (4 Ordn. : Lameliibranchien, Tunicaten, Brachiopoden, Bryozoen. Die Aierte Gruppe, die Radiaten, enthalten ebenfalls 3 Klassen : 1) Echi- 4 Wagner: Bericht üb. d. Arbeiten in d. allg. Zoologie nodermen mit den allgemein angenommenen 4 Ordnungen. 2) Aca- lephen: 3 Ordn. : Ctenophoren , Discophoren , Hydroiden mit Ein- srhluss der Siphonophoren. 3) Polypen mit den beiden Ordnungen Actinoiden und Halcyoniden. Die jetzt sehr allgemein angenommene fünfte Haupt-Abtheilung der Protozoen löst Agassiz auf und ordnet sie anderen Klassen unter. Die Infusorien Ehrenbere's u. a. brinfft er theils zu den Algen (so alle Anenteren, namentlich Desmidien und Volvocinen) ; die Vorticellen stellt Ag. uuter die Bryozoen hei den Acpphalen unter die Mollusken ; die Gattungen Paramaecium und Opalina bringt er zu den Würmern , die Rotiferen zu den Krusten- thieren. Zu den Algen stellt Ag. auch die Rhizopoden. — In einer Kritik dieser Aufstellungen, welche manchfache Anfechtung hervor- gerufen haben und noch hervorrufen werden , kann ich hier nicht weiter eingehen, ebenso wenig in die anderen , auch vielfach kriti- sirten Ansichten von Ag. IVur der Artbegriff, das Fundament aller Systemkunde in der Thier- und Pflanzenkunde, verdient noch eine nähere Erwähnung. Für Agassiz sind die Species gerade so ideale Entia , wie Genus , Familie , Ordnung , Klasse und dabei , wenn man will, ebenso wie diese wieder real. Es ist eine gewisse Menge von Individuen von bestimmter BeschafPenheit, die in engster Beziehung unter einander stehen, als Repräsentanten der Species. Keines der zu einer Species gehörigen Individuen bietet alle charakteristischen Merkmale dieser Species dar. Die Repräsentanten repräsentiren nicht einfach, was in den Individuen spezifisch ist, sondern sie stellen dar und repräsentiren von Geschlecht zu Geschlecht in gleicher Weise alles, was in denselben generisch ist, was die Familie, Ordnung u.s. w. charakterisirt — alles in derselben Consfanz und Präcision. Die dauernde sexuale Verbindung als Merkmal und Grundlage der spezi- fischen Identität verwirft Agas. vollständig; es sei dies eine petitio principii, welche in einer philosophischen Diskussion über den Spe- zlesbegrifF nicht zulässig sei. Dabei hält Agas. fest an dem von Cu- vier aufgestellten Grundsatz, dass die Arten (Species) feststehende Charaktere besässen, welche im Laufe der Zeit nicht änderten. Nicht bloss die bekannten Untersuchungen C u V i e r's am egyptischen Ibis, die von Kunth an den in egyptischen Gräbern gefundenen Pflanzen be- stätigten die Lehre von der Unveränderlichkeit der Species, sondern auch die Geologie zeige , dass in verschiedenen Perioden der Erd- entwickelung verschiedene Arten existirten, und dass kein Uebergang von einer Art der früheren Epoche in einer späteren stattgefun- den habe. Derselbe Gegenstand, über den Begriff der Art, ist sehr ausführlich und gründlich bearbeitet in : 1/e l'espece et des races dans les etres organises et specialement de und der Naturgeschichte des Menschen im Jahre 1859. 5 l'unite de l'espece humaine par D. A. Godron Professeur d'histoire naturelle de la Faculte des sciences de Nancy. 2 Voll. Paris 1859. Der Verf. kennt im Ganzen gründlich die hier einschlagende Literatur der verschiedenen Länder, hat ein scharfsinniges Urtheil und geht auf das Umständlichste in die ganze Breite der Frage ein. Nach- dem er sich zuerst"^:in den Prolegomena historisch über die Auffas- sung des Artbegriffs verbreitet hat, geht er an eine ausführliche kri- tische Zusammeustelhing der Thatsachen, betrachtet Thiere und Tflan- zen mit gleicher Vollständigkeit im wilden Zustande nach ihrer ge- genwärtigen Verbreitung, nach den historischen Dokumenten, nach ihrem fossilen Vorkommen. Auf gleiche Weise wird die Bastard- zeugung bei Thieren und Pflanzen ausführlich behandelt. Die ge- naue Schilderung aller einzelnen Hausthiere nach ihren Variationen schliesst den ersten Band. Es folgt im zweiten eine Kritik der Lehre von der Rassenbildung bei den Thieren und eine Untersuchung über die Variationen der Kultnipflanzen. Die hier überall geübten öletho- (ieii der Untersuchung und die gewonnenen Erfahrungen werden im dritten Buche auf den Mensciien angewendet, wobei alle neuerdings zur Sprache gekommenen Thatsachen und Controversen zur Sprache kommen. So weit es der Raum erlaubt und die Faage die allgemeine Zoologie angeht, können wir die folgenden Sätze als Hauptresultat herausstellen; Im wilden Zustande behalten die Arten immer distink- ten, abgeschlossenen Charakter; aber auch bei den llausthieren und cultivirten Pflanzen gehen, trotz des mächtigen alterirenden Einflusses des ölenschen auf dieselben , die entstandenen und bleibenden Modi- fikationen nie so weit, den Art - Charakter zu vernichten. „Les ca- racteres" heisst es „de l'espece sont donc bien diff'ereuts des attribuls, qui distinguent les races: l'espece est absolue et permanente ; les ra- ces d'une meme espece varient avec les circonstances, elles se nuan- cent a Tinfini et ne presentent pas entre elles de signes distintivs speciaux et exclusifs." AYas die Anwendung auf den Menschen be- trifft s. weiter unten. Ganz entgegengesetzt sind nun in Bezug auf letzte- ren Punkt die Resultate einer ausführlichen Untersuchunfr von Darwin in dem Werke: 0\\ the Origin of species by means of natural Selection. London J859. 8., welches in England so grosses Aufsehen erregt hat und nunmehr auch demnächst in deutscher Bearbeitung von Bronn erschei- nen, also in Jedermanns Hände gelangen wird. Der ausgezeichnete englische Naturforscher hat hier ein Werlt geliefert, das auf Delailforschung im ausgedehntesten Maasse beruht. Wagner: Bericht üb. d. Arbeiten in d. allff. Zoologie »■ Darwin kommt miltelat vieler im Einzelnen sehr scharfsinnigen, oft aber, wie ich glaube nachweisen zu können , auf völlig (namentlich in physiologischen Dingen) verfehlten Combinationen zu einem Re- sultate, das ganz abweichend von den Grund-Ansichten von C u v i e r, U, Owen, Agassiz und a. ni. alle vorhandenen Thier-Arten nur Umwandlung früherer Typen sein lässt , indem in ausserordentlich langen Zeiträumen, namentlich in Folge nothwendig veränderter Le- bensweise (natural selection) , gewisse Variationen von Stamm-Arten immer wieder die Stamm -Eltern (progenitors) später in einzelne Arten auseinander gegangene Formen seien, dass also z. ß. jenseits der silurischen Periode eine Stammform existirte, aus Melcher all- mählich alle Gattungen und Arten unserer Familie von Tauben, Eulen, Finken u. s. w. hervorgegangen seien. Ja er gehl in seiner Doctrin von der Modifikation der Species schliesslich so weit, anzunehmen, dass alle Glieder einer Thier- Klasse von einer Stammform entsprungen seien. „Ich glaube" sagt Darwin, „dass die Thiere alle höchstens von nur 4 oder 5 Progenitoren abstammen und die Pflanzen alle von einer ähnlichen oder noch geringeren Zahl." „Ja die Analogie" fügt D. hinzu, „obwohl ein betrügerischer Führer, führe ihn noch einen Schritt weiter , nämlich zu der Veruiuthung , dass alle Thiere und Pflanzen von einem einzigen Uibilde (prototype) abstammen." — „There- fore" — um D.'s eigene Worte zu gebrauchen — „I should infer from analogy that piobably all the organic beings which have ever lived on Ihis earth have descended from some one primordial form, into which life was first brealhed." Indem also Darwin alle Thier- species aus Variirungen hervorgehen lässt , stellt er den bisherigen Art- nnd Yarietatenbegriff geradezu auf den Kopf. Nicht aus den Arten entstehen Varietäten , sondern aus den Varietäten bilden sich allmählich neue Arten. Das sehr reiche und geistvolle Detail muss man in dem Werke selbst nachlesen. Die gezogenen Consequenzen führen, wie oben ersichtbar, zu den allerkühnsten Hypothesen, die man sich nur denken kann. Das Urlheil einer lesensAverlhen Anzeige von Dar- win's Schrift in den Annais and Magazine of natural hi- story Febr. 1860, dass mit meiner Ansicht übereinstimml, geht schliesslich dahin, dass die Schlussbehanptung des in vieler Hinsicht so schönen und lcsens>verthen Werkes von einer Art ist, dass sie uns kaum glauben lässt, der Verf. habe sie im Ernste gemeint. Vom faktischen Standpunkte scheint mir der Haupt-Einwurf, den Darwin selbst aner- kennt und der auch in der ebengenannlen Anzeige her- ausgehoben ist, der zu sein, dass unsere ganze Kcnntniss und der Nalingeschichte des Menschen im Jahre 1859- 7 der fossilen Thier-Reste in allen Gcbirgsscliichten nicht den geringsten Anhaltspunkt für die Hypothese giebt. Wir fin- den keine solche Uebergangsformen , wie sie zur Stütze dieser Hypothese nöthig sind. Im Gegentheile, die Grund- formen der verschiedenen tJiierischen Wesen entsprechen in den allerältesten Gebirgsformationen ganz denen unserer heutigen Welt; nirgends existirt ein Uebergang von einer typischen Hauptgruppe zur anderen. Immer bleibt es merkwürdig, dass ganz unabhängig von Darwin der Schöpfer der heutigen Entwickelungs- geschichte, einer der allergenauesten Kenner der thierischen Morphologie, K. E. v. Baer, auf eine freilich lange nicht so weit ausgesponnene, doch einigermassen verwandte An- sicht gekommen ist. In seiner weiter unten anzuführenden Abhandlung über Papuas und Alfurus geht Baer in seiner bekannten , ebenso gründlichen als geistreichen Weise auf diese für die Naturgeschichte so allgemein interessanten Fragen ein. Ich finde, sagt Baer, „für den Begriff von Art keinen anderen, als: die Summe von Individuen, welche durch Abstammung verbun- den sind oder sein könnten." Die Betrachtung der geographischen Verbreitung der Thiere , bringt Baer weiter zur folgenden Ansicht: „die so häufig gruppenweise Vertheilung der Thiere nach Verwandt- schaften scheint dafür zu sprechen, dass auch der Grund dieser nicht gleichmässigen Vertheilung ein verwandtschaftlicher ist, d. h-, dass die einander sehr ähnlichen Arten wirklich gemeinschaftlichen Ur- sprungs oder auseinander entstanden sind. Ich meine nicht allein die unnöthig aufgestellten Species, sondern ich meine, die Vertheilung der Thiere macht es wahrscheinlich , dass auch viele solcher Arten, die sich jetzt getrennt halten und fortpflanzen, ursprünglich nicht ge- trennt waren , dass sie also aus Varietäten , nach systematischen Be- griffen, zu specifisch verschiedenen Species geworden sind . . . Wie weit diese Entwickelung der Arten aus einander anzunehmen ist, darüber wage ich mir selbst keine Meinung zu bilden." Man sieht, dass wir in ein Stadium der allgemeinen Naturgeschichte der organischen Körper getreten sind , wo die Erfahrungen, welche uns nicht bloss die systematische Zoologie und Botanik liefern, sondern auch Physiologie und Geologie, ausgezeichnete , geistvolle Forscher , welche aus der Detailforschung nach der Verallgemeinerung, als der 8 Wagner: Bericht üb. d. Arbeiten in d. allg. Zoologie höchsten Aufgabe jeder empirischen Wissenschaft streben, antreibt, sich an Fragen zu versuchen, welche nicht bloss ein höheres theoretisches, sondern selbst ein praktisches Interesse haben. Diess wird recht deutlich, wenn wir Schrif- ten von grossen Thierzüchtern in die Hand nehmen , wie die eben erchienene von dem Rittergutsbesitzer H er man n von Nathusius auf Hundisburg über die Schweinsrassen, eine an Umfang nur kleine Schriit, die aber für die Wis- senschaft von höchster Bedeutung ist und die wir im näch- sten Jahresberichte besprechen oder zum Gegenstande einer eigenen Abhandlung in diesem Archive oder anderwärts machen wollen, da sich dieser wichtige Gegenstand doch nicht in einem blossen Jahresberichte abthun lässt. Ohne- diess habe ich denselben nur zur näheren Erörterung ge- bracht, in soferne er begreiflicher Weise von der grössten Bedeutung ist für die Frage nach der Art -Einheit oder Artverschiedenheit des Menschen-Geschlechts und für den Versuch, den Ursprung der Menschen-Rassen zu erklären. Nur so viel mag vorläufig gesagt sein, dass meine Ansicht auf eine mittlere, zwischen die von Agassiz und Dar- win aufgestellte, hinausgeht und sich am meisten der von Baer nähert. Vielleicht ündet sich auch Raum im nächsten Jahresberichte auf verschiedene Punkte zurückzukommen, bei Gelegenheit der Besprechung des für Bastardzeugung und den physiologischen Arlbegriff so wichtigen, eben er- schienenen dritten Theils von J. Geoffroy St. Hilai- r e's bist, generale des regnes organiques. Hier haben wir jetzt zunächst von einem Werke zu berichten, das deutschem Fleisse und deutscher Gründlich- keit die grösste Ehre macht, es ist diess die: Anthropologie der Naturvölker von Th. Waitz , Prof. in Marburg. 1. Theil. Leipzig 1859. lieber die Einheit des Menschengeschlechts und den Naturzustand des Menschen. In diesem ersten Bande , welcher die allgemeinen Grundsätze für die Methode der Untersuchung aufstellt und auf der breitesten Basis die naturhistorischen und psychologischen Elemente der auf dem Titel bezeichneten Aufgabe zusammenstellt , geht der Verf. mit sehr grosser Sachkenntniss und Feinheit des Urlheils auf Fragen ein, die wir so eben berührt haben. Er giebt eine Kiitik der Lehren von Ait, und der Katurgeschichle des Menschen in» Jahre 1859. 9 Varietät, Rasse und des Variationskreises alier dieser Abtheilungen, in Avelche wir nicht näher eingehen können, die wir aber allen INa- turforschern auf das lebhafteste empfehlen ■•). Der Verf. kouinit schliesslich zu dem Resultate, in welchem wir ihm vollkommen bei- pflichten: dass aus Einheit der Abstammung Einheil der Art folge, dass aber gesonderte Abstammung kein ausreichender Beweis für Artver- schiedenheit sei. Annaiime von Stammes- Einheit aus Aehnlichkeit des Typus für s'ch allein, hält er für unsicher, ebenso verwirft er die amerikanische Methode, jede Varietät als ursprüngliche Art zu be- zeichnen. Spezielle Anwendung dieser ausführlichen naturhistorischen Untersuchung auf den Menschen , bringt VV. zu folgendem Schluss- Resultate der naturhistorischen Untersuchung: „die bekannten Thal- sacheu erlauben nicht nur die Annahme der Arteinheit des Menschen- geschlechts , sondern diese Ansicht ist auch mit geringeren Schwie- rigkeiten verbunden und hat die grössere innere Consequenz für sich, als die entgegengesetzte der Artverschiedenheit, weil jede Anzahl von Arten, die man aufstellen möchte, als gleich willkühilich erscheint. Da indessen die Hauptgründe , welche für die Arteinheit sprechen, auf dem Nachweise der Veränderlichkeit der menschlichen Organisa- tion durch äussere und innere Einflüsse beruhen und wir bei un- serer Unbekanntschaft mit den Grenzen der Macht, welche diese letz- leren besitzen und bei dem Mangel genauer thatsäcblicher Angaben, die sich über lange Zeiträume und annähernd vollständig über alle Theile der Erde erstrecken , nicht mit Sicherheit zu entscheiden im Stande sind, ob wir die Wirksamkeit jener Einflüsse so hoch an- schlagen dürfen, als zur Produktion der bestehenden Verschiedenhei- ten erforderlich wäre, so ist und bleibt die Frage nach der Arteinheit des Menschen-Geschlechts eine oflene Frage. Selbst dann aber, wenn vollständig erwiesen wäre, dass die Grösse der Veränderungen, die mit demselben Menschenstamme im Laufe der Zeit vor sich gehen können, der Grösse der Uiiterschi^-de zwischen dem Keger und Eu- ropäer gleichkommt , bliebe es noch ungewiss, ob factisch der eine vom anderen abstamme. Die Frage nach der Einheit der Art wäre dann zwar beantwortet, aber damit noch nicht die nach der Einheit der Abstammung. Für die Lösung der letzteren scheint es an der erforderlichen thatsächlichen Grundlage so gut als ganz zu fehlen und wie man sich daher auch entscheiden möge , die Entscheidung scheint in jedem Falle nur einen sehr geringen Grad von Wahrschein- lichkeit in Anspruch nehmen zu können." Obwohl wir die psycho- logischen Untersuchungen aus unserem Berichte ausschliessen, so magr ""■) Eine vollständigere Besprechung des Werkes habe ich in den Göttingischen gelehrten Anzeigen a on 1860 Stück 33, 3i , 35 gegeben. 10 Wagner: Bericht üb. d. Arbeileu in d. allg. Zoologie hier doch kurz erwähnt werden, dass Waitz zu einem Ergebnisse kommt, das mit dem aus der physischen Betrachtung gezogenen über- einstimmt und das er in die Worte fasst : „es gicbt wahrscheinlich keine spezifische Verschiedenheit innerhalb des 3Ienschengeschlechts" in geistiger Rücksicht." Diese Fragen hat auch Ba er a. a. 0. behandelt. Er sagt; „Man verstehe mich nicht unrecht. Ich sehe mich nur ausser Stande , spezifische Unterschiede unter den ölenschen zu er- kennen, so lange man mir nicht geschwänzte Menschen oder ähnli- che Unterschiede nachweist, und wenn die jetzigen Stämme der Menschen sich fruchtbar verbinden , so erlaube man mir wenigstens zu fragen, was denn eigenlich selbstständige Art ist? Ob etwas, das der Naturforscher nach Gutdünken - sondert oder eine in der Natur begründete Sonderung und worin diese denn besteht? — Ein Be- dürfniss, alle Menschen von Einem Paare abzuleiten, beherrscht mich durchaus nicht Ich fühle mich sehr wenig angezogen, über die Art, wie die Menschen sich ursprünglich verbreiteten, eine bestimmte und gegliederte Ueberzeugung mir auszubilden und noch weniger sie zu lehren, ^^eil es mir scheint, dass es — bis jetzt we- nigstens — ganz au siclierer Grundlage fehlt. Eben, weil ich wohl nie an eine vollständige Erörterung dieser Frage gehen werde, habe ich hier einen kleinen Slreifzug in das Lager derjenigen mir er- laubt, welche viele nicht verschiedene Spezies von Men- schen annehmen zu müssen glauben.'' Ganz im Sinne von Waitz und Baer spricht sich auch Go- dron in seinem oben angeführten Werke für die Einheit der Art der verschiedenen Menschenformcn aus. Was die Abstammung von einem I'aare betrilft, so schliesst sich der Verfasser an die Meinung derjenigen an, welche die Elemente der Forschung, worüber die Na- turgeschichte gebietet, für unzureichend zur Lösung der Frage hal- ten, ob ein oder mehrere Stammpaare anzunehmen seien, „Toulefois, dans cc (jue Ihistoire naturelle nous apprend'" sagt der Verf., um uns seiner eigenen Worte zu bedienen „rien ne s'oppose ä ce qu'il n'y ail eu ä l'origine qu'un couple unique , comme le prociamcnt du resle les traditions unanimes de tous les peuples." Auf den Menschen angewendet, brinjjen die obenerwähnten Darwin'schen Schlüsse und Hypothesen die Kassen natürlich wieder in eine eigenthümliche Stellun>erden können , ein klares Beispiel von der hier \valtenden Man- jjelliafligkeit der Erkeuntniss, welche jeden sieheien Abschluss dieses der ^Vissenschaft noch völlig' unzugänglichen Prübleins unmöglich macht. jMag man sich die Entstehung des i^lenschen unter dem I>c- grifie der Schöpfung oder der Generalio aequivoca aus blossen INa- tnrkräften denken, so A\ird man gestehen müssen, dass jede der bei- den Annahmen einer naturwissenschaftlichen Analyse, jeder irgend klaren Voislellung, welche Vorgänge man sich dabei zu denken habe, unnahbar ist. Unter den allgemeinen Werken, welche im vorigen Jahre über die Naturgeschichte des Menschen, dieselbe melir als einen Theil der Länder- und Völkerkunde behandelnd, erschienen sind, verdienen genannt zu werden . Dr. Maximilian Perty, Prof. in Bern, Grundzüge der Ethnographie. Leipzig nnd Heidelberg 1859. Ein recht brauchbarer und übersichtlicher Grundriss mit ein- zelnen Holzschnitten. Der Verf. geht auch auf die Culturgeschichte und allgemein statistische Verhältnisse ein. J. J. d'Omalius d"lIalloy des races humaines oii elcments d'ethnographie. 4. edit. Paris 1859. R. G. Latham, Descriptive Ethnology. Vol. L Easlern and Northern Asia, Europe. Yol. IL Europe, Africa, India. London 1859. Dr. F. Pruner Bey: Der Mensch im Räume und in der Zeit (physisch, sprachlich, geschichtlich). Eine ethno- graphische Skizze. München 1859. 4. mit 4 lith. Taleln. Diese interessante Schrift ist bei Gelegenheit des 100jährigen Jubiläums der Akademie der AVissenschaftcn in München vertheilt worden (1859). Sie enthält ebenso geistvolle allgemeine Betrach- tungen, als mehrere neue Einzelnheiten, Erfahrungen, die sich auf des Verf. langen Aufenthalt im Orient beziehen. So z. ß. beobach- tete der Verf. ähnliche Fettwucherungen am Gesässe, wie man sie von Ilottentoltinen kennt, auch bei Frauen vom Dinkastamme und des Cor- dofan, \>ie sie Dr. Barth selbst bei vielen Berberfrauen beobachtete. Ebenso fand Bruner die büschelförmigen Haarquasten der Hotten- totten bei vielen Ost - Afrikanern , also allgemeiner, als man bisher glaubte. Feuerrothes Haar fand B., wenn auch selten, bei INegern im alten, wie neuen Egypten, ohne den pathologischen Albinismus, der bei IXegern seit lange bekannt ist. Auf die sprachlichen Bemer- kungen des Verf.s können v.ir hier nicht eingehen. Bei Gelegenheit der ffcoloffischcn Verbreituno" menschlicher Knochen und dem Vorkom- men eigenlhümlicher Schädel in allen Gräbern kommt Verf. noch ein- 12 Wagner: Bericht üb. d. Arbeiten in d. al!g. Zoologie mal auf die physischen Verhältnisse der Kopien und schreibt allen entschieden gekräuseltes, nicht schlichtes Haar zu und hält, der allge- meinen Ansicht gegenüber, die christlichen Kopten für weniger ge- mischt, als die islamitischen Landbebauer, die entschieden mehr ara- bisches Blut haben, als jene. „Fest steht" sagt der Verf. 8.44 „durch den monumentalen Befund, dass, so weit die Denkmäler einzelner Kationen zurückreichen , jede durch ein eigenthümliches physisches Gepräge sich kennzeichnet , und dass von einer jeden sich noch Nachkommen finden, welche ihren Stammältern ähnlich. Der Anhang bringt mit Abbildungen einen 1^'und aus Stein - Säigen im alten allo- brogisch-keltischen Gebiete, einem Kieshügel am Genfer-See ; es fand sich hier ein schiefzäh niger rachenförmiger I.angschädel (doch ist der Prognathismus nach der Abbildung zu urtheilen nicht auf- fallend, Ref.), ein Kurzschädel und ein Mischlingsschädel, bra- chycephalisch ;aber prognathisch nach Angabe des Verf. (Ref. kann nach der Abbildung einen auffallenden Prognathismus nicht finden). Maasse in Millimetern sind beigefügt. Als Schlussfolgerungen stellt der Verf. zuletzt fünf Sätze zusammen, als Ergebnisse seiner Unter- suchungen. Es sind folgende in etwas abgekürzter Blittheilung : 1) Der Mensch bildet durch sein Aeusseres, seine Sprache, seine Ge- schichte ein eigenes Reich. 2) Die sogenannten Menschenrassen müs- sen als Varietäten betrachtet werden. 3) Die Species des Thierrei- ches hat eine ganz verschiedene Unterlage und ihr Begriff ist auf den Menschen nicht anwendbar. 4) Je weiter njan in die Vergan- genheit zurückgeht, desto mehr gleichen sich die menschlichen Ty- pen. 5) Der arische, mit dem ovalen Schädel ist wohl geschichtlich der jüngste. Der seitdem verstorbene Direktor des statistischen Bureaus in Berlin, Professor Dieter ici hat als letzte Ar- beit eine Statistik über: Die Bevölkerung der Erde nach ihren Totalsummen, liassenyerschiedenheiten und Glaubens- bekenntnissen in Petermanns geographischen Millheilungcn für 1859. Kel't. 1 publicirt. Darnach befinden sich unter den etwa 1300 Millionen Menschen der Erde 1026 Millionen Dolichocephalen und 262 Millionen Brachy- cephalen , wenn man die Völker nach dem Retzius'schen Prinzipe Ulassifizirt. JNach der Blumenbach'schen Eintheilung gehören 522 Mil- lionen zur Kaukasischen, 522 Millionen zur 31ongolischcn , 196 31il- lionen zur Aelhiopischen , 1 Million zur Amerikanischen, 200 Mil- lionen zur Malayischen Hasse oder in Prozenten sind von der Bevöl- kerung der Erde : 28,85 Kaukasisch, 40,61 Mongolisch, 15,38 Malayisch, 15,08 Afrikanisch, 0,08 Amerikanisch. Begreiflicher Weise können solche Angaben, namentlich über fremde Erdtheile nur sehr unsicher und der Naturgeschichte des Menschen im Jahre 1859. 13 sein. Einige Angaben sind aber so handgreiflich unrichtig , wie die viel zu geringe Zahlen-Annahmen für die Amerikanische Rasse, dass man nicht begreift, wie der Verf. sie aufstellen konnte. Als von allg-emeinem Interesse nennen wir auch; Wappaeus, Prof. in Göttingen, Allgemeine Bevöl- kerungsstatistik. Leipzig 1859. Von dem reichen Material , was die österreichische jNovara-Expedition von ihrer Welt-Umsegelung, vorzüglich durch die Verdienste Dr. Carl Scherzer's, beobachtet oder mitgebracht hat, und w ovon eine im nächsten Jahres- berichte zu erwähnende eben jetzt stattfindende Ausstellung zu Triest eine Uebersicht giebt, ist zunächst veröffentlicht worden: lieber Körper -Messungen als Behelf zur Dia- gnostik der Menschen - Ragen von Dr. Carl Scherzer und Dr. Ed uar d Seh warz in den Mitth eilungen der K. K. geographischen Gesellschaft f. 1859. Diese kleine Schrift enlhäft interessante einleitende Bemerkun- gen über das trügerische der äusseren Merkmale beim blossen An- blick fremder Völker, wo solche Verhältnisse, wie Kleidung, Art das Haar zu tragen u. s. w. die grössten Täuschungen bringen. Die der Zöpfe beraubten Chinesen in den Gefängnissen von Hongkong, na- mentlich vom Stamme der Hakkas, mit ihrem gedrungenen kräftigen Körperbaue, den schön geformten, gebogenen (langen, geraden) Nasen und einer fast gar nicht spezifisch chinesischen Augenstellung glichen so gewissen plebejischen Figuren aus unseren unteren Ständen, dass sie, europäisch gekleidet , sich mit den meisten Menschen in Berüh- rung setzen könnten , ohne jemals für Chinesen erkannt zu werden. Bei den schöner geformten Tartaren war die Täuschung noch frappan- ter. Umgekehrt fanden beide Mitglieder der nautischen Expedition katholische und protestantische Missionare, mit chinesischem Kopf- haar und Zopf, so wie chinesischer Kleidung, häufig von eigentlichen Chinesen nicht unterscheidbar. Dr. Med hurst reiste auf diese Weise viele Monate im Inneren China's, ohne erkannt zu werden oder den geringsten Verdacht zu erregen. — Was die Prinzipien der Mes- sung betrifft, so bedienten sich die VerfT: des Bandmaasses, des Ta- ster - Cirkels und anderer einfachen Instrumente und sie führten an jedem Individuum 78 Messungen aus, von denen sich 80 auf den Kopf, 19 auf den Stamm, 21 auf die oberen und unteren Extremitä- ten beziehen , welche in der Schrift einzeln verzeichnet sind. Aus- serdem stellten sie allgemeine Beobachtungen nach folgenden Rubri- ken zusammen : ISame, Geschlecht, Geburtsland, Beschäftigung, Art und 14 Wagner: Bericht üb, tl. Arbeiten in d. allg. Zoologie Stärke des Bartes, Alter, Farbe der Haare, der Augen, Zahl der Puls- schlage, Gewicht, Dynamometer (für Druck- und Hebekraft), Höhe. Es wäre schon sehr viel für die vergleichende Anthropologie gewon- nen, wenn bei den Reisen in fremde Erdtheile die Erforschung die- ser Elemente der Völkerbeschreibung ernstlich in Angriff genommen werden würde. Von grosser Wichtigkeit ist auch die Anwendung der Photographie für die Rassenbilder. In Petermann's geographischen Mittheilungen für 1859 Heft 4 sind drei recht gute Photographicen von Eingebor- nen von Süd-Australien gegeben. Noch wichtiger ist die Abnahme von Gypsmasken. Die Gebrüder Seh la gi n t weit haben auf ihren ostindi- schen Reisen solche Abgüsse bei Eingebornen gemacht und davon verkäufliche galvanoplastische Abformungen anferti- gen lassen. Noch ist von den Schlagintweitschen For- schungen in Bezug auf Ethnographie uns nichts näheres bekannt geworden , was wir für diesen Jahresbericht ver- werthen könnten. Von der grössten Bedeutung für die Rassenlehre über- haupt und insbesondere die schwarzen Rassen Australiens und der Südsee sind die beiden bereits oben benutzten Ab- handlungen von K. E. von Baer in den Memoires de l'Academie de St. Petersbourg, Sc. nat. Tom. VIII, die auch einzeln im Buchhandel zu haben sind : Crania selecta ex thesauris anthropologicis academiae imperialis petropolilanae cum tab. XVI lithogr. Vortreffliche Abbildungen, meist von mehreren Seiten von Schädeln von Papuas, Alfuren, Kalmücken, Chinesen, Bewohnern von Unalaschka. Ueber Papuas und Alfuren. Ein Commentar zu den beiden ersten Abschnitten der vorigen Abhandlung. Eine meisterhafte Kritik und Zusammenstellung alles dessen, was wir in Betreff der schwarzen Rassen der Südsee wissen, wobei die anmuthige Skepsis und der Humor des Verfassers , den wir aus seinen Studien am Caspischen Meere kennen, Licht und Ordnung in das Chaos der Mittheilungen von Seefahrern und Naturforschern bringt, so weit diess in einem so mangelhaft durchforschten Gebiete möglich ist. Ehe eine irgend begründete Ueberzeugung über Ursprung und Verbreitung der Südsee -Neger zu gewinnen ist, erscheint es noth- und der Kalurgesrhichte des Mcnsclien im Jahre 1859. 15 wendig, die dunklen Volkerresle in Indien, aber anch die Bewohner von Ost -Afrika und besonders von Madagascar genauer zu beob- achten, sowohl in Hinsicht der Körper- Bildung als der Sitten und Sprachen. Des Verfassers Untersuchungen führen zunächst auf zweierlei Typen, die ihren Ausgangspunkt in Neu -Guinea haben, von denen der erste oder der eigenliche Papua- Stamm entschiedenere Neger- Aehnlichkeit hat, als der zweite, der sich, besonders im Schüdelbaue, aber auch im Gesichte, sehr den Keuholländern nähert und von ihnen beinahe nur durch das krause Ilaar auffallend sich unterscheidet, das man nur in benachbarten und sehr beschränkten Gegenden Neuhollands, wo man Einwanderungen von den Torres - Inseln vermuthet, in ge- drehten Troddeln herabhängen sieht. „Wir bleiben also, sagt der Verf., bei unseren zwei Typen stehen. Dem ersteren wird man wohl den Namen Papua bewahren müssen , weil dieser Name ursprünglich dem westlichen Küstenvolke gegeben und diesem nicht entzogen ist. Für den anderen Typus müsste man einen eigenen Namen erfinden, wenn man nicht den der Alfuren beibehalten will. Ich schlage die Beibehaltung desselben vor, denn man hat doch lange genug die Be- wohner des Inneren der Westhälfte von Neu-Guinea Alfuren genannt. Um sie von anderen Volksresten im Indischen Archipel zu unter- scheiden, kann man sie Alfuren von Neu-Guinea oder Alfuren-Papuas nennen. Auch würde man sich darin dem in ßalavia noch fortge- henden Gebrauche anschliessen. Man hätte nur die hinge für richtig gehaltene Meinung , dass die Alfuren schlichtes Haar haben als falsch anzuerkennen und zu berücksichtigen , dass viele der Papua- Sklaven in der Indischen Welt Alfuren-Papuas sind. Die von Les- son und Hombron gebrauchte Benennung Andamanen, würde ich verwerfen, so lange nicht erwiesen ist, dass die Küsten-Papuas ihre Nachbaren vom Innern so nennen, wie Lesson andeutet, was aber kein anderer Beobachter erfahren hat, oder bis nachgewiesen ist, dass die Bewohner der Andamanischen Inseln diesem Typus angehören. Eine solche Uebereinstimnuing mit jenen Insulanern geht aber aus keiner der mir zugänglichen Beschreibungen der letzteren bestimmt hervor, obgleich sie auch nicht für das Gegentheil sprechen. Es ist dagegen ein anderer Best eines schwarzen kraushaarigen Volkes, Orang-Samang oder Semang genannt, das im Innern der Halbinsel Ma- lakka lebt und in mehrere Tribus sich theiit, in neuerer Zeit so be- schrieben, dass ich dieses Volk für übereinstimmend mit den Alfuren Neu-Guineas zu erklären sehr geneigt bin. Herr Logan (bei Earl, the Papuans) , der Samang's beobachtete, sagt: „der Kopf ist klein, dachförmig (ridged , mit Firste versehen) , das heisst , er erhebt sich über der Stirn in Form eines stumpfen Keils, der Hinterkopf ist ge- rundet und etwas anschwellend (swelling) ; die Stirn klein, niedrig (?) und merklich schmaler, als die Wangengegend, die Augenbraunbogen Iß Wagner: Bericht üb. d. Arbeilen in d. allg. Zoologie stark. Das Haar ist spiralig , nicht wollig und wächst dicht in Bü- scheln." Der rücken- oder dachförmige Scheitel ist es besonders, wodurch unser zweiter Typus charakterisirt wird. Dieselbe Form des Schädels charakterisirt auch den Schädel der Keu-Holländer und bei diesen läuft nicht selten eine wirkliche Firste oder ein scharfer Kiel der Länge nach dem Scheitel fort. Die Keuholländer haben aber nach übereinstimmenden Berichten schlichtes Haar oder ganz schwach gelocktes — mit einziger Ausnahme einiger kleinen Stämme der IVordküste, z. B. der Kowraregas und ähnlicher, welche man deshalb als von einer Vermischung der Papuas mit den Neuholländern ab- stammend betrachtet. Deswegen wird man die Binnen Völker von JN'eu-Guinea , für welche wir den Namen Alfuren beizubehalten vor- schlagen, ungeachtet der Aehnlichkeit ihres Schädelbaues mit den Be- wohnern von Neuholland, dennoch zum Hauptstamme der Papuas zu rechnen haben." Von besooderem Interesse istBaer's Kritik der Haare der Pa- puas, wo er zeigt, wie unbestimmt die Angaben und Begriffe über das „Wollhaar" sind. Baer stellt das Schlussresultat über das Pe- rückenhaar der Papuas in folgender Weise zusammen : „Der grosse Quasten-Kopf, durch den die Küstenpapuas so auffallend sind, beruht nur darauf, dass dieses in viele Spiralen gedrehte Haar ausgekämmt wird, und dass die einzelnen Locken gelöst werden. Natürlich giebt diess nun einen ganzen Ballon von Haaren, die sich gegenseitig hal- ten. Man kann die Merino-Wolle ebenso auskämmen." lieber den Schädelbau der Rhätischen Romanen von K. E. V. Baer, g-elesen am 24. Juni 1859 in der St. Peters- burg-er Akademie (Bulletin. Neue Reihe Tome I. p. 38). Ein Graubündtner Schädel in der Sammlung des anatomischen Museums in Basel von ausserordentlicher Kürze und Breite des Hin- terhaupts erregt des Verf.'s Aufmerksamkeit im hohen Grade; die grösste Breite des Schädels war nur um 3 Linien geringer, als die grösste Länge. Diess bewog v. Baer, selbst nach Graubündten zu reisen. Schon auf der Reise nach der Schweiz fiel ihm auf, dass der Schädel des Allemanischen Stammes im Allgemeinen breiter erscheint, als der des Franken oder Sachsen. Im Dorfe Churwalden, vielmehr aber noch im Dorfe Ems fand B. in den Beinhäusern der Kirchhöfe zum Theil ungemein ' breite Schädel, mit weit hinter den Ohr-Üeff- nungen liegenden tubera parietalia, welche B. ungemischten Roma- nen zuschreibt; darunterkommen aber Mischungen mit germanischem Typus vor. B. benutzt diesen Fund zu einer umfangreicheren ethno- graphischen Untersuchung mit vorzüglicher Rücksicht auf die mögliche Lösung einer grossen und tiefgreifenden historischen Frage, der näm- lich: über die ursprünglichen Bewohner Europa's vor dem Einrücken und der Katurgeschichte des Menschen im Jahre 1859. 17 der Indo- Europäischen oder Arischen Völker. Der Verf. geht auf die Frage zunächst ein, in wie ferne nian die Rhatier, nach einer Stelle bei Plinius, als eine Colonie oder einen Zweig der alten Etru- rier betrachten könne, die Retzius unter die Brachycephalen zählt, während die Schädel aus Etruskischen Gräbern in der Blumenbach'- schen Sammlung, in Paris und die neuerdings von Maggionari in Rom abgebildeten dolichocephalisch sind. Er zeigt schliesslich, dass schon in Etrurien sich zwei ursprünglich heterogene Nationalitäten mischten , wie die alten stammverwandten Rhätier Mischungen mit Kelten eingingen ; Keltische Stämme drangen höchst wahrscheinlich unter Gallischer Herrschaft, wie in Nord-Italien, so auch unter die benachbarten uralten Gebirgsvölker vor. Von dem mit sehr schönen lithographirten Tafeln ver- sehenen Werke : Crania britannica, delineations and descri- ptions of the Skulls of the aboriginal and early inhabitants of the british Islands, together with notices of their other remains by Joseph Barnard Davis and John Thur- nam. London printed for the Subscribers only by Taylor and Francis. Red Lion Court, fleet Street, das 1856 be- gonnen wurde und auf 10 Decaden berechnet und seitdem fortgesetzt ist , werden wir eine Ucbersicht geben , wenn sich der Inhalt mehr nach seinen allgemeinen Resultaten übersehen lässt. lieber die Wogulen östlich vom mittleren Ural zwi- schen dem 59° und 69° Breitengrade giebt A. Ahlquist Mittheilungen im Bulletin de l'Acad. de St. Petersbourg XVI. 1859, davon ein Auszug in der Zeitschr. f. allg. Erdkunde. N. Folge. Bd. 6. S. 222. Enthält nur wenige für uns wichtige Notizen. Die Wogulen sind von mittlerer Körpergrösse , meist gedrungen und kräftig ge- baut, mit wenig verstehenden Wangenknochen, breiter, nicht platter Nase, dunkelbraunen, nicht selten ganz hellen Haaren. Die Schoho's und die Beduan bei Massaua von Wer- ner Hunzinger Zeitschr. f. allg. Erdkunde, N. F. Bd. 6. S. 89. Interessant, weil es die Bewohner der Trümmer zweier alten Reiche sind, das des äthiopisch- christlichen der Königin von Saba und des mohamedanischen der Völker von Adel , das diesem folgte. Die Ursitze dieser abyssinischen Volksreste kennt man nicht. Die Soho's sind ihrer Sprache nach den Somaulis und Gallas verwandt, ihre Farbe dunkelbraun bis schwarz, ihre Physiognomie wenig neger- Archiv. f. Naturg. XXVI. Jahrg. 2. Bd. B 18 Wagner: Bericht üb. d. Arbeiten in d. allg. Zoologie etc. artig, nur die Haare wie grobe Schafwolle. Die anstossenden, nörd- licher wohnenden Beduan geben ein rechtes Bild von einem Misch- lingsvolk. Sie sind der Farbe nach Afrikaner, im Ganzen schwarz doch mit vielen Nuancen, ohne je die ächte Negerfarbe zu erreichen ; der Physiognomie nach sind es Kaukasier, der Sprache nach Semiten. Sie haben lange gerade Nasen mit hoher Stirne; besonders die Frauen haben sehr regelmässige , schöne Gesichtszüge — ganz griechische Formen. — Form der Haare wird nicht angegeben. Notes'sur les| negres de l'Ethiopie ecrites dememoire et adressees par M. A n t o i n e d'A bbadie äM. de Quatre- fages. Bulletin de la Soc. de Geographie Tome XVII. p. 170. Das Studium des Ursprungs der Neger veranlasste den Verf. zur Reise, deren wenigstens hier niedergelegte ungemein dürftige Resultate sich nur auf einige Mittheilungen über die Farben der Ne- ger beziehen, über deren Formen er später zusammenhängendere Mittheilungen verspricht. Wir schliessen diesen Bericht mit einer museographi- schen Abhandlung: Nachrichten über die ethnographisch- craniologische Sammlung der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften zu St. Petersburg vom Akademiker v. Baer. Bulletin de la Classe physico - mathematique de l'Ac. etc. Tom. XVII. No. 12, 13, 14. Wie alles, was aus dieser Feder kommt, immer viel vortreffli- chea enthält , so auch dieser Aufsatz , der die anziehendsten Bemer- kungen über die Grundprinzipien der vergleichenden Anthropologie, deren Beziehung zur Geschichte, den Werth der craniologischen Sammlungen u. s. w. enthält. Die Sammlung ist vorzüglich angelegt worden, um Studien über die Völker des weiten russischen Reiches und deren Ursprung möglich zu machen; sie dehnt sich abe> natür- lich auch auf andere Völker aus. Die Sammlung enthält bereits über vierthalbhundert Schädel , welche geographisch geordnet und aufge- stellt sind, nicht nach einem craniologischen Prinzipe , unstreitig die zweckmässigste Art, welche ich auch für die Blumenbach'sche Samm- lung gewählt habe. Der Verf. spricht sich vorzüglich über die Noth- wendigkeit eines gemeinsamen Messungsprinzips aus, zu welchem Ende er im Sinne hatte, einen Congress nach Göttingen , als der Wiege der wissenschaftlichen Naturgeschichte des Menschen auszu- schreiben, worüber ich einiges in der oben angeführten Anzeige des Werkes von Waitz mitgetheilt habe. Die Ausführung dieses Planes dürfte von Wichtigkeit für die Forlschritte der gesammten Naturge- schichte des Menschen werden. Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte der Säugethiere während des Jahres 1859. Von Dr. Reinhold Mensel in Berlin. In Folge einer Aufforderung des Herausgebers hat Referent es unternommen , nachstehenden Bericht für das Jahr 1859 zu liefern. Liegt es schon in der Natur der Sache, dass jeder erste Bericht mehr oder weniger lücken- haft sein wird, so kann der gegenwärtige um so weniger einem solchen Vorwurfe entgehen, als in Berlin leider ein fühlbarer Mangel an der hierher gehörigen Literatur herrscht. Manche wichtige Arbeiten mussten daher dem Ref. ganz unbekannt bleiben, namentlich wenn sie in auswärtigen Zeitschriften erschienen waren, und von anderen konnten nur die Titel angeführt werden, da Ref. noch nicht Gele- genheit gehabt hatte , sich mit ihrem Inhalte bekannt zu machen. Das Uebergangene soll jedoch, so weit es mög- lich ist, im nächsten Berichte berücksichtigt werden, gleich wie auch jetzt einige Nachträge aus dem Jahre 1858 ge- macht worden sind, ohne aber die systematische Anord- nung des ganzen Referates zu stören. Gerne hätte Ref., gemäss den Forderungen der Wissenschaft, auch die fos- silen Säugethiere in den Kreis seines Jahresberichtes gezo- gen , allein der diesem vorgeschriebene Raum ist zu be- schränkt, um eine solche Ausdehnung zu gestatten. Es wird daher der Bericht über die Fortschritte in der Natur- geschichte derselben, von dem gegenwärtigen Referate ge- trennt, an einem anderen Orte erscheinen. 20 Hensel: Bericht üb. d. Leistungen in d. Katurgeschichte Als das seiner Anlage nach für die Kenntniss der Säugethiere wichtigste Werk aus vergangenem Jahre sind ^Mammals of North America. Philadelphia 1859" von Spen- cer F. Baird zu nennen. Das Werk zerfällt in zwei Theile, deren erster bereits im Jahre 1857 unter dem Titel : General report upon the mammais of the several pacific railroad routes. Washington 1857 erschienen und jetzt wieder abgedruckt ist. Da dieser Theil bereits im vorjährigen Berichte besprochen ist, so kann bloss auf diesen hingewiesen wer- den. Der zweite Theil führt auch den besonderen Titel : Special re- port upon the mammais of the Mexican Boundary. Washington !1859. Die in diesem Theile behandelten Thiere sind: 2 Fledermäuse Ma- crotus californica (?) Baird, Vespertilio pallidus Leconte. — 2 Insectiv : ßlanira Berlandieri Baird, ßl. exilipes Baird. — 22 Carnivor : Felis concolor Linn., F. on/a , F. pardalis, F. Eyra Desm. , F. Yaguarundi Desm., Lynx rufus Raf. var. maculatus, Canis occidentalis var. mexi- canus und var. rufus , C. latrans , Vulpes virginianus Rieh. , Bassaris astuta Licht. , Putorius frenatus Aud. et Bach. , Mephitis mesoleuca Licht. , M. varians Gray, M. bicolor Gray, Taxidea Berlandieri Baird, Procyon Hernandezii Wagl. var. mexicana St. Hilaire, Ursus horribilis var. horriaeus Baird, Ursus cinnamomeus , Didelphys virginiana, D. californica Bennet. — 34 Nagethiere : Sciurus limitis Baird. S. ludo- vicianus Custis , S. carolinensis ?, S. castanonotus , Tamias dorsalis Baird, Spermophilus grammurus Bach., Sp. Couchii Baird, Sp. tereti- cauda Baird, Sp. mexicanus Wagner, Sp. spilosoma Bennett, Cyno- mys ludoviciamus Baird , Castor canadensis Kühl , Geomys Clarkii Baird, Thomomys umbrinus Baird, Th. fulvus Baird, Dipodomys Ordii Woodhouse , D. agilis Gambel, Perognathus penicillatus Woodhouse, P. hispidus Baird, P. flavus Baird, Mus tectorum Savi , Reithrodon megalotis Baird, Hesperomys texanus Woodhouse, H. sonoriensis Le- conte , H. eremicus Baird , IS'eotoma mexicana Baird , N. micropus Baird, Sigmodon Benlandiere Baird, Fiber zibethicus Cuv. , Lepus callotis Wagl., L. californicus Gray, L. sylvaticus Bachm., L. Artemi- sia Bachm., L. Bachmani Waterh. — 1 Edent. Dasypus novemcinctus Linn. — 7 Hufthiere : Dicotyles torquatus Cuv. , Cervus virginianus Boddaert, C. mexicanus Gmel., C. macrotis Say, Antilocapra americana Ord., Ovis montana, Bos americanus Gmel. Von den hier aufgezähl- ten Thieren sind bloss die Fledermäuse im ersten Theile noch nicht genannt worden. (Ungeachtet seines grossen Fleisses muss man dem Verf. den Vorwurf machen , die Literatur und Fauna der allen Welt zu wenig berücksichtigt zu haben. Daher auch die Diagnosen na- mentlich der Thiere , bei denen eine Vergleichung mit Formen der alten Welt hätte stattfinden müssen, trotz der langen und sorgfältigen der Säugethiere während des Jahres 1859- 21 Beschreibungen an einer Unbestimmtheit leiden, die sie unbrauchbar macht. Sie sind in vielen Fällen eigentlich bloss kurze Beschrei- bungen der äusseren Erscheinung. Hätte z. B, der Verf. für die Dia- gnose des Vulpes fulvus nicht bloss eine schottische Füchsin, sondern die zahlreichen Exemplare in den Europäischen Museen verglichen oder auch nur das gekannt, was durch Pallas und Andere über die rothen Füchse Sibiriens gesagt worden ist, so wäre er sicher zu dem Resultate gelangt, dass bedeutendere Grösse, dichter Pelz und rothe Farbe nicht unterscheidende Merkmale für V. fulvus sind. Ja bei Lupus ocridentalis hat der Verf. sogar die Diagnose ganz weggelas- sen, weil ihm doch vielleicht bekannt gewesen sein mag, dass bei dem Wolf der alten Welt genau dieselben Farbenunterschiede vom dunkelsten Schwarz bis zum reinsten Weiss wie bei dem Amerika- schen Wolfe vorkommen. Viel geringer an Umfang aber durch die wissenschaft- lichen Resultate wichtiger für die Säugethierkunde sind die „Reisen und Forschungen im Amur -Lande von Leop. v. S.chrenck. ßd. I. Lief. 1. St. Petersburg 1858.« Der Verf. hat sich im Sinne der MiddendorfF'schen Schule we- niger um Aufstellung neuer Species als vielmehr um Ermittelung der Grenzen bemüht, innerhalb deren die Individuen einer Species in Bezug auf Farbe u. s. w. variiren können. Ebenso ist die geogra- phische Verbreitung der Säugethiere mit mustergültiger Gründlichkeit bearbeitet. Die einzelnen mehr oder weniger ausführlich behandel- ten Species sind : Ursus arctos L. , Ursus maritimus L. , Meles Taxus Schreb., Gulo borealis Nilss. , Mustela zibellina L. , Mustela sibirica Pall., Mustela erminea L., Mustela vulgaris Briss., Lutra vulgaris Erxleb., Lutra (?) aterrima Pall., Enhydris marina Schreb., Canis lupus L., Canis alpinus Pall., Canis vulpes L., Canis lagopus L., Canis procyo- noides Gray, Canis familiaris L., Felis Lyn\ L., Felis Tigeis L., Felis Irbis Müll., F'elis domestica Briss., Erinaceus europaeus L., Erinaceus auritus Gmel. , Sorex vulgaris L. , Sorex pygmaeus Laxm. , Vespe- rugo borealis Kilss. , Vespertilio mystacinus Leisl., Vespertilio Dau- bentonii Leisl., Plecotus auritus L., Pteromys volans L., Sciurus vul- garis L. , Tamias striatus L. , Tamias uthensis Pall., Arctomys Bobac Schreb., Mus decumanus Pall., Mus musculus L. , Arvicola amurensis nov. spec. Schrenck , Arvicola rutilus Pall., Arvicola amphibius L. Arvicola saxatilis Pall. , Arvicola Maximowiczii nov. spec. Schrenck, Siphneus Aspalax Pall., Castor Fiber L. , Lepus variabilis Pall., La- gomys hyperboreus Pall., Sus scrofa L. , ferus und domesticus, Ovis montana Desm., Ovis aries L., Antilope crispa Temni., Bos taurus L., Moschus moschiferus L. , Cervus capreolus L. , Cervus Tarandus L., Ccrvus Elaphus L. , Cervus Alces L. , Equus caballus L. , Equus asi- 22 Hensel: Bericht üb. d. Leistungen in d. Naturgeschichte nus L. , Trichechus Rosmarus L. , Phoca nummularis Schlag. , Phoca barbata Müll., Phoca ochotensis PalT. , Phoca equestris Pall. , Otaria ursina L. , Delphinapterus Leucas Pall., Balaenoptera longiniana Ru- dolphi, Balaena australis Desmoul. Die wichtigsten Resultate werden im speciellen Theile unseres Berichtes bei den einzelnen Arten auf- geführt werden. Tennent hat auf Ceylon (Ceylon an Account of the Island etc. Vol. I. 160. London 1859} folgende Säugethiere beobachtet und interessante Mittheilungen über deren Vor- kommen und Lebensweise gemacht. Presbytes cephalopterus Zimm. , P. ursinus Blyth , P. Priamus Elliot und Blyth, P. Thersites Blyth, Macacus pileatus Shaw und Desm., Loris gracilis GeofF., Pteropus Edwardsii Geoff., P. Leschenaultii Dum., Cynopterus marginatus Hamilt., Megaderma spasma Linn., M. lyra Geoff., Rhinolophus affinis Horsf. , Hipposideros murinus Elliot, H. speoris Elliot , H. armiger Hodgs. , H. vulgaris Horsf., Kerivoula picla Pall., Taphozous longimanus Hardw., Scotophilus Coromandelicus F. Cuv., S. adversus Horsf., S. Temminkii Horsf., S. Tickelii Blyth, S. Heathii, Sorex coerulescens Shaw. , S. ferrugineus Kelaart, S. serpentarius Is. Geoff., S. montanus Kelaart, Fenoculus macropus Kelaart, Ursus labia- tus Blainv. , Lutra nair F. Cuv. , Canis aureus Linn. , Viverra indica Geoff. Hodgs. , Cynictis Maccarthiae Gray, Herpestes vitticollis Renn., H. griseus Gm., H. Smithii Gray, H. fulvescens Kelaart, Paradoxurus typus F. Cuv., P. ceylonicus Pall., Felis pardusLinn., F. chaus Güld., F. viverrinus Benn., Sciurus macrurus Forst., S. Tennentii Layard, S. penicillatus Leach, S. trilineatus Waterh. , Sciuropterus Layandii Kelaart , Pteromys petaurista Pall. , Mus bandicota Bechst. , M. kok Gray, M. rufescens Gray, M. nemoralis Blyth, M. Indiens Geoff., M. fulvidiventris Blyth, Kesokia Hardwickii Gray, Golunda neuera Kelaart, G. EUioti Gray, Gerbillus indicus Hardw., Lepus nigricollis F. Cuv., Hystrix leucurus Sykes , Manis pentadactyla Linn., Elephas indicus Linn., Sus indicus Gray, S. ceylonicus Blyth, Moschus meminna Eerxl., Stylocerus muntjac Horsf. , Axis maculata H. Smith , Rusa Aristotelis F. Cuv., Halicore Dugung F. Cuv. lieber die Lebensweise mehrerer Säugethiere aus Hin- dostanund dem westlichen Himalaya berichtet L eith Adams. (Edinb. philos. Journ. VlIL 1858. p. 253—263.) Behandelt werden Felis tigris , F. pardus L., unter dessen Va- rietäten auch F. uncia erwähnt wird, Felis pardachrous Hodgson, F. chaus Güld., Cuon primaevus Hodgs., Vulpes montanus Gray, — eine ihm verwandte aber, wenn nicht V. flavescens, wahrscheinlich neue Art glaubt der Verf. in Kaschmir gefunden zu haben. — Martes fla- der Säugethiere während des Jahres 1859. 23 vigula Bodd., Musl. Putorius, ürsus isabelliniis Horsf., Ursus labiatus, Helarctus tibetanus, eine kleinere Varietät desselben findet sich in Pendschab; Arctomys bobac, Kenias Hodgsoni, Capricornis bubalina, Ca- pra jemlaica, Harn. Smith, Capra (Ibex) himalayana Blyth, Capra nie- gaceros llutton., Ovis Vignei ßlyth, Ovis ammon Linn. , Ovis nahoor Hodgs., Moschus moschiferus, Poephagus grunniens, Cervus caschme- riensis Falc, Cervus Muntjac und Asinus Kiang. Aus einer von B ak a in Süd-Malabar gemachten Samm- lung beschreibt oder erwähnt B I y th folgende Säugethiere. (Journ. Asiat. Soc. Bengal. 1859. p. 283—292). Presbytes cucullatus , Loris gracilis , ßhinolophus affinis (?) Hersf., Nyticejus Temminkii , Yiverricula malaccensis , Herpestes fus- cus, H. griseus, F. celidogaster, F. bengalensis, F. chaus, Lutra Kair, Sorex serpenlarius Is. (leolFr., S. (?) viridescens n. sp,, eine unbestimmte Talpa, Pteromys petaurista Pall. und Sciuroptera fuscocapilla Jerdon, Sciurus maximus (?) Schreber, S. albipes n. sp., P lat ac anth oniys lasiurus n. gen. et sp., eine Maus, vielleicht eine var. von M. in- dicus, Lepus ruficaudatus und L. nigricollis , Cervus oryzae Kelaart, Kenias hylocrius Cyilby. Ueber Säugethiere aus Tenasserim von Berdmore gesammelt berichtet Blyth (1. c. p. 293— 298). Erwähnt sind : Macroglossus niininius Geoffr., Scotophilus ful~ vidus n. sp., S. coromandelicus F. Cuv. , Myolis sp. ? , Rhinolophus affinis Horsf. , Hylomys pegucnsis n. sp. , Talpa leucura Blyth, Sorex nudipes Blyth, Sciurus Keraudrenii Lesson, S. Belangeri Lesson, Rhi- zoniys sumatrensis Raffl,, Mus rohustulus n. sp., M. cinnamomeus n. sp., M. flavescens Gray (var.?), Mus sp. ?, M. nitidulus n. sp. , M. con- color n. sp. , M. hadius n. sp. , M. peguensis n. sp. , H apal omys longicaudatus n. gen. et sp. , Cervus sp. ? (C. frontalis Cantor). Die neuen Arten sind im speciellen Theile beschrieben. Nach einem Berichte von Blyth (Journ. Asiat, soc. Bengal 1859. p. 275) wurden von Atkinson auf einer Reise nach Moulwein folgende Säugethiere gesammelt: Macacus carbonarius Cuv. (eine örtliche Varietät desselben ist M. auratus Geoffr.) , der sich vielfach ,von Crustaceen nährt. Tupaja ferruginea var. peguensis, Sciurus bicolor Sparm. , S. chrysonotus Blyth, S. Phayrei Blyth*, S. atrodorsalis Gray, S. Barbei Blyth, Pte- romys cineraceus Blyth. Ueber die Verbreitung der Säugethiere auf dem Ma- laischen Archipel berichtet Wallace (Proc. Linn. Soc. zoolog. Vol. IV. p. 172). 24 Hensel: Bericht üb. d. Leistungen in d. Naturgeschichte Die australische und indische Region sind streng geschieden, in der einen bilden Beutelthiere den grössten Theil der Säugethiere, in der anderen findet sich nicht ein einziges. Auf den Molukken und Celebes, nicht aber auf Java und ßorneo, finden sich wenigstens zwei Beutelthiergattungen (Cuscus und Belideus). Von allen Affen, Car- nivoren, Insektivoren und Wiederkäuern des Westens finden sich nur die Gattungen Paradoxurus und Cervus auf den Molukken. Die Sciu- riden , so zahlreich im Westen, werden auf Celebes nur durch zwei oder drei Species vertreten, weiter östlich fehlen sie ganz. Süd- Amerika und Afrika sind in Bezug auf ihre Faunen nicht so verschie- den wie Asien und Australien. Macacus cynomolgus, dessen Verbrei- tung sich bis Lombock und vielleicht bis Timor erstreckt, findet sich nicht auf Celebes. Der Hirsch der Molukken scheint eine Varietät des Cervus rufus von Java und Borneo zu sein. Neu-Guinea bildet die östlichste Grenze für das Gen. Sus. Celebes bildet einen eigen- Ihümlichen Distrikt für sich, Cynopithecus, Babirusa und Anoa de- pressicornis erinnern nicht an Asien , sondern an Afrika. Ein Affe desselben Genus, vielleicht dieselbe Art, kommt noch auf der kleinen Insel Batchian vor, welche somit die östlichste Grenze für die Ver- breitung der Affen bildet. Eine verwandte Species soll sich auch auf den Philippinen finden. Ueber die Säugethiere von Kamienietz-Podolski be- richtet Gustave Belke (Bullet. Soc. imp. de Moscou 1859. p. 24—107). Folgende Arten werden behandelt: Vesperugo noctula D. , V. serotinus Daub., V. pipistrellus Daub. , V. discolor Natt. , Plecotus auritus L. , Talpa europaea L. , Sorex fodiens Pallas (= S. leucodon Herm.), Erinaceus europaeus L., Meles taxus Schrb., Mustela foina L., FoetorJus putorius L. (= F. vulg. Boisd.), Foet. lutreola L., sehr sel- ten, Canis lupusL., C. vulpes L., Sciurus vulg. L., Spermophilus gut- tatus Temm. , Myoxus avellanarius Desm. , Mus decumenus Pall., Mus rattus L., sehr selten, ölus musculus L., M. sylvaticus L., M. agrarius Pall., M. messorius Shaw., Arvicola arvalis Pall., Cricetus vulgaris L., Spaiax lyphlusPall., Lepus timidus L., sehr selten, Cerv. capreolus L., Sus scrofa aper L. Wichtige Nachrichten über die Säugethierfauna Ost- Sibiriens verdanken wir auch Rad de (Bullet. Acad. St. Pe- tersburg XVII. 1859. p. 170— 175 u. 301—303). Da jedoch die Arbeiten v. Schrenck's bereits erschienen sind, so machen sie einen Auszug aus des Verf. Beobachtungen überflüssig. Zu erwähnen sind bloss die genauen Nach- sichten über die Eichhörnchen , welche im Ching-gan vom der Säugethiere während des Jahres 1859. 25 10. Nov. bis zum 22. Februar ( alt. Stil ) verschwunden waren und einen Winterschlaf hielten. In den Notizen, welche Frauen fei d über die Fauna Hongkong's und Schanghai's gegeben hat, wird von Säu- gethieren bloss der Kantschil und zwar als auf Hongkong eingeführt , erwähnt. (Sitzungsberichte d. Wiener Akad. 1859. XXXV. p. 245.) Als Bewohner der Andamanen werden ausser Sus an- damanensis noch verschiedene unbestimmte Fledermaus- arten angeführt, so wie eine Ratte, welche nicht eingeführt ist, eine Maus, wahrscheinlich die eingeführte indische Hausmaus , Mus manei , und ein kleines Säugethier, wahr- scheinlich ein Tupaja. Der Schwanz des Sus andamanensis ist wie bei Porcula salvania Hodgs. auf einen Höcker re- ducirt. (Journal of the Asiat, soc. of Bengal. 1859. p. 271.) Von Säugethieren fand der Missionär Füret auf den Lu-Tschu -Inseln einige Wildschweine und auf der Insel Kirima eine grosse Menge Hirsche. (L'Institut 27. p. 50.) Um die Priorität der Entdeckung zu sichern, hat Fit- zin ger eine Notiz über die von H eugli n in N.-O. -Afrika gesammelten Säugethiere veröffentlicht. (Sitzungsber. der Wien. Akad. 1859. XXXVI. p. 345—348.) Heu gl in wird in einer Abhandlung, welche für die Sitzungs- berichte bestimmt ist , eine systematische Uebersicht der Säugethiere N.-O. -Afrikas geben, während eine zweite, für die Denkschfriften d. Akad. bestimmte Abhandlung eine Beschreibung theils der neuen, theils der nur unvollkommen bekannten Säugelhier-Arten jener Län- der enthalten wird. Die Bestimmung der Arten hat Fitzinge r „einer sorgfältigen Prüfung und Durchsicht unterzogen, und ihre Be- schreibungen dem neuesten Standpunkte der Wissenschaft gemäss er- weitert," doch möchte Ref. wünschen, nicht nach dem Principe, wel- chem der Verf. bei seinen Untersuchungen über die Rassen der Haus- thiere gefolgt ist. — Die systematische Uebersicht wird 227 Arten Säugethiere umfassen und zwar 10 Affen, 1 Halbaffen, 32 Chiropte- ren, 58 Raubthiere incl. 4 domesticirlen. 48 Nagethiere, 2 Edentaten, 13 Pachydermen incl. 2 domesticirte , 4 Einhufer (2 wilde und 2 zahme), 33 wilde und 20 zahme Zweihufer, 1 Sirene und 4 AVale. — In der für die Denkschriften bestimmten Abhandlung, welche den Titel „Beiträge zur Naturgeschichte N. -0. -Afrikas und der Nil - Quellen- Länder" führen wird, sollen 18Säugethier-Arten, 14 neue und 4 we- 26 Hensel: Bericht üb. d. Leistungen in d. Katurgeschichte nig bekannte, ausführlich beschrieben werden. Unter den neuen be- finden sich 1 Affe, 3 Chiropteren, 5 Raubthiere, 3 Nagethiere und 2 Zweihufer. Die 4 wenig bekannten sind Cynocephalus porcarius Boddaert (bisher irriger Weise mit dem capischen C. ursinus Pen- nant verwechselt) , Crocidura Hedenborgi Sundevall , Orycteropus aethiopicus Sundevall und Phatages Temminkii Smuts. (Wie durch eine solche vorläufige Mittheilung, nach der Ansicht ihres Verf., die Priorität der Entdeckung gesichert werden soll , vermag Ref. nicht einzusehen, da die Priorität erst mit Publication der Diagnosen be- ginnt, und hier nicht einmal die Namen der neuen Arten genannt sind.) A. Murray hat Beiträge zur Naturgeschichte der Territorien der Hudsonsbai-Compagnie geliefert, den Isten Theii New Edinb. Journ. Vol. YII. 1858. p. 189—211 , den 2ten 1. c. Vol. IX. 1859. p. 210—220. Der Verf. beginnt mit dem Renthier , dem eine ausführliche Beschreibung gewidmet wird. Alinder ausführlich sind das Elen und der Biber, Castor americanus Brandt, behandelt, sehr kurz nur Lepus glacialis Leach, Arctomys empetra Schreb., Fiber zibethicus Cuv., Mus leucopus Rafin. , Scalops canadensis Cuv.?, Sorex parvus Say , Sorex Forsteri Rieh, und Lutra canadensis. Die seither erschienenen Arbei- ten Baird's machen einen Auszug der Untersuchungen überflüssig, von denen bloss zu bemerken ist, dass sie ohne hinreichendes Ma- terial und namentlich ohne Rücksicht auf die entsprechenden alt- weltlichen Arten unternommen sind, so ist wohl das Renthier Lapp- lands nirgends aber das viel grössere sibirische in Betracht gezogen worden. In einer Liste der Säugethiere Irlands (Journ. Roy. Dublin Sog. Vol. I. 1858. p. 145 — 146) werden 35 auf- gezählt. 5 Fledermäuse, 4 Insektenfresser , 7 Raubthiere, 3 Phoken, 8 Nager, 1 Uufthier, 7 Cetaceen. Auffallender Weise fehlt Lepus timi- dus und nur L. variabilis und cuniculus sind vorhanden, doch ver- dienen die Bestimmungen wenig Vertrauen, da der Baummarder noch immer als Varietät des Hausmarders betrachtet wird. Man muss alle osteologischen Unterschiede ignoriren, um einer solchen Ansicht sein zu können. Als Säugethiere des Steigerwaldes werden von Kr ess in dem 4. Bericht der naturforsch. Gesellschaft zu Bamberg 1859. p. 47 folgende angeführt : Cervus capreolus, C. Elaphus, Sus scrofa (nur bis 1813 Stand- wild, das letzte 1829 erlegt), Lepus timidus, Arvicola amphibius, A. arvalis, A. agrestis (von Blasius bestimmt), A. glareolus, Cricetus der Säugethiere Avährend des Jahres 1859. 27 frumentarius , Mus decuinanus , M. musculus, M. sylvaticus, Myoxua avellanarius, M. nitela, M. glis, Sciurus vulgaris, Vesperugo noctula, V, pipistiellus, Vesperus scrotinus, Vespertilio nuirinus , V. mystaci- nus, Plecotus auritus, Synotus baibastellus, Rhinolophus ferruni equi- num , R. hippocrepis, Talpa euiopaea, Sores fodiens , S. vulgaris, S. pygniaeus, S. Jeucodon, S. araneus, Erinaceus europaeus, Felis catus, Canis vulpes , Meles taxus , Mustela martes , M. foina, Foetorius puto- rius, F. Ermineus, F. vulgaris, Lutra vulgaris. Als Bewohner des Reisskofels führt Kohlmayer (Jahrbuch des Landesmuseums von Kärnthen Heft 4. p. 63) folgende Säugethiere auf: Erinaceus europaeus, Talpa europaea, Äleles Taxus, Ursusarctos, Mustela martes, M. vulgaris, Felis catus, Vulpes, Sciurus vulgaris, Mus musculus, Hypudaeus arvalis, Lepus timidus, L. variabilis, Myoxus glis, Cervus capreolus, Antilope rupicapra. Als Zeichen der Zeit haben wir das bekannte Werk D a r w i n's zu erwähnen : On the Origin of species by means of natural selection or the preservation of favoured races in the struggle for life. London 1859, nach der zweiten Auflage von Bronn „Charles Darwin über die Ent- stehung der Arten u. s. w. Stuttgart 1860" übersetzt. Der dem Referate hier zugewiesene, beschränkte Raum gestattet nicht eine noch so kurze Analyse der Epoche machenden Arbeit zu geben, obgleich vieles Wichtige, die Säugethiere betreifende darin enthalten ist, worüber der Leser auf das Werk selbst verwiesen werden muss. Ref. muss sich be- gnügen , dasselbe als die Opposition des gesunden Men- schenverstandes gegen das Dogma von der Aufeinander- folge verschiedener Schöpfungen zu bezeichnen. Es wie- derholen sich die Zeiten des Leonardo da Vinci, Fracastoro und Bernard Palissy, welche einst die Kühnheit hatten, den Gelehrten ihrer Zeit gegenüber den unorganischen Ursprung der Petrefacten zu läugnen. Als den vollständigsten Gegensatz zu den Bestrebun- gen Darwin's müssen wir den Versuch Fitzinger's be- trachten , die Rassen der Hausthiere auf eine Menge ein- zelner Stammarten zurückzuführen (Sitzungsbcr. d. Wien. Akad. 1858 u. 1859). Der Verf. hat bis jetzt die Rassen des Pferdes, des Schweines, des Schafes und der Ziege untersucht und ist dabei zu Resultaten 28 Hensel: Bericht üb. d. Leistungen in d. Naturgeschichte gelangt, welche im speciellen Theile an den betreffenden Stellen angeführt werden sollen. Ref. glaubt, dass man nur auf zwei We- gen das Ziel erreichen kann, welches dem Verf. vorschwebte, ent- weder durch historische oder zoologisch - anatomische Untersuchun- gen. Allein der Verf. hat keinen dieser beiden Wege betreten und giebt auch sonst nicht die geringsten Andeutungen, wie er zu seinen Resultaten gelangt ist, so dass es den Anschein gewinnt als seien diese schon vor den Untersuchungen gebildet gewesen. So wird z. B. vom arabischen Pferde behauptet, es sei als ein Abkömmling der kurzhaarigen oder braunen Abart des Tarpan zu betrachten , allein vergebens sucht man nach einem Beweise oder Grunde dafür; zwar folgt mit diesei' Behauptung eine Beschreibung des arabischen Pfer- des, allein in so allgemeinen Ausdrücken, wie sie leider noch immer in der systematischen Zoologie vorkommen , und ohne alle Maasse, so dass es dem Ref. nicht gelungen ist, sich selbst die Gründe für eine solche Abstammung zu abstrahiren. Desgleichen wird man nicht wenig überrascht, das sardinische Schwein als einen offenbaren Ab- kömmling des indischen Sus cristatus dargestellt zu finden , ohne jedoch auch hier die Lösung dieses Räthsels in der Beschreibung finden zu können. Der Naturalist in Bermuda: a Sketch of the Geology, Zoology and Botany etc. London 1859. 8. J a r d i n's Naturgeschichte der Marquesas-Inseln(Mem. Acad. Cherbourg). Newberry's Reports on the Geology, Botany and Zoology of Northern California. Washington 1859. Kennt Ref. aus eigener Ansicht nicht, glaubt sie aber doch erwähnen zu müssen , da sie ihren Titeln nach wohl auch Beiträge zur Säugethierkunde der betreffenden Gegen- den enthalten können. Dasselbe gilt von: Godron, de l'espece et des races dans les etres organises, et principalement de Tunite de l'espece humaine. Paris 1859. The instructive Picture Book von Adam White, mit Abbildungen und Beschreibungen der Giraffe , der Ratte, des Alderney-Rindes u. s. w. ist in einer 3. Auflage Edin- burg 1859 erschienen. Als ein neues Unternehmen haben wir die von Wein- land in Frankfurt a. M. herausgegebene Zeitschrift „der Zoologische Garten" zu begrüssen. Sie hat am 1. der Säugethiere während des Jahres 1859. 29 Okt. 1859 begonnen und erscheint in monatlichen , einen Bogen starken Heften. In dem ersten derselben befindet sich ein Aufsatz des Herausgebers über die Hausthiere Haiti's. Auf den Gebirgen lebt das Schwein verwildert in grösster Menge, in den Flussniederungen trifl't man ganze Rudel verwilderter Rinder, dasselbe gilt von der Ziege. Und zwar haben alle diese Thiere an Schönheit und Wuchs nichts verloren, sondern können sich darin mit den besten unsrigen messen. Als eigentliche Hausthiere findet man den Esel , das Pferd , etwa zwei Dritttheile so gross wie das arabische, der Maulesel, dessen Zucht sich aus der Kleinheit der Pferde erklären lässt, das Rind fast nur bei den wohlhabenden Mulat- ten, das Schwein überall, die Ziege bei den ärmeren Negern in nichts von der unsrigen unterschieden. Die Katze , in jeder Beziehung der unsrigen gleich. Das Schaf ist hochbeinig, häufig dunkelbraun, hat nur auf dem Schulterblatte und dem Überschenkel Wolle, die zu groben, zottigen Klumpen herabhäu'gt. Die Hunde sind dem Schakal ähnlicher, als irgend eine unserer Rassen (Ref. kann dies nach einem Schädel, den ihm der Verf. von Haiti brachte, vollkommen be- stätigen). Zu den nicht bloss für den Gelehrten, sondern auch für das grössere Publikum bestimmten Arbeiten ist „die Naturgeschichte des Thierreichs von Giebel" zu rechnen, deren I. Bd. Leipzig 1859 die Säugethiere behandelt. Sammelwerke, selbst für einen grösseren Leserkreis bestimmte, haben immer etwas Verdienstliches, sobald sie nur mit der nöthigen • Sachkenntniss unternommen und ausgeführt sind. Das lässt sich je- doch nicht immer von dem vorliegenden behaupten. Wir können nicht mit dem Verf. über Ansichten streiten, so verschieden sie auch von den unsrigen sein mögen , allein eine grössere Genauigkeit in der Angabe positiver Thatsachen wäre wohl zu erwarten gewesen. Wenn z. B. der Verf. p. 181 angiebt, das Gebiss des Fuchses zeichne sich leicht kenntlich von dem des Wolfes und Hundes durch die tiefgefurchten Schneidezähne aus, so ist dagegen einzuwenden , dass gerade das Entgegengesetzte stattfindet, wenn sich nämlich, wie vor- auszusetzen ist, der Ausdruck „tiefgefurcht" auf die Einschnitte be- zieht, w^elche von dem Körper der Zahnkrone die Seitenspitzen der- selben abtrennen, denn kaum bemerkbare Eindrücke auf der Vord»r- und Hinterseite der Zahnkronen, namentlich bei den unleren Schnei- dezähnen, lassen sich nicht wohl als Furchen bezeichnen, sind auch gleichwohl immer viel undeutlicher als beim Hund und Wolf. Aus- serdem ist aber auch das Werk durch eine grosse Menge Holzschnitte entstellt, welche oft nach den unglücklichsten Vorbildern gemacht 30 Hensel: Bericht üb. d. Leistungen in d. Naturgeschichte (fig. 756) und dem Leser schon anderweitig her bekannt sind. Viel- leicht trägt der Verleger die Schuld daran, dem es jedenfalls auf grosse Billigkeit ankam, allein dem Verf. gereicht es zum Vorwurfe, dass die zuweilen ganz falschen Bezeichnungen der Abbildungen nicht geändert wurden , so ist in fig. 755 und 756 der Auerochse stets „gemeiner Büffel" genannt. In fig. 738 ist als Tragelaphus die Abbildung eines fabelhaften Thieres gegeben , die , wenn Ref. nicht irrt, bei Griff ith vorkommt und an die Arbeiten Gessner's er- innert, da sie offenbar erst nach einer Beschreibung gemacht wurde. Der wirkliche Tragelaphus dagegen ist in fig. 721 als Bezoarziege bezeichnet. Der Vollständigkeit wegen führen wir noch die New American Cyclopaedia etc. edited by George Ripley and Charles A. Dana New-York 1859 an, welche eine nicht geringe Anzahl die Säugethiere betreffender Artikel ent- hält, die, wie es scheint, von Kneeland bearbeitet sind und zuweilen von grosser Oberflächlichkeit zeugen. So wird, um nur ein Beispiel anzuführen, in dem Art. Deer von Cervus americanus Licht., C. nemoralis H. Smith, C. gymnotis VV^iegm. gesagt, es sei allgemein angenommen, dass sie nur Varietäten des C. virginianus seien. Wir heben folgende Artikel heraus: Vol. IIL Bear, Beaver, Bison, Bloodhound, Boar. Vol. IV. Buffalo, Bulldog, Camel, Camelo- pard, Caribon (Cervus tarandus), Carnivora, Cat, Cattle. Vol. V. Chim- panzee, Cougar. Vol. VI. Deer, Dinotherium, Dog, Dolphin, Dormouse (Myoxus), Dugong. Vol. VII. Eland (Boselaphus) , Elephant, Elk, Fennec , Fisher (Mustela canadensis), Flying squirrel und Fox. Beiträge zur Anatomie des Gehirns einiger kleinen Säugethiere hat Rob. Garner geliefert (Nal. bist, review 1859. PI. XV u. XVI , auch in Report of the twenty-eighth Meeting of the Brit. Ass. etc. 1859). Das Gehirn des Ornilhorhynchus paradoxus wird mit dem der Echidna hystrix verglichen. Bei 3 oder 4 Spccies Hyposiprymnus und Phalangista findet sich gleichfalls kein corpus callosum. Daran schliesst sich eine Untersuchung der Gehirne einiger Maulwurfarten inclus. Condylura. Scalops hat ein Gehirn wie Talpa europaea. » Die Nerven und Ganglien des Säugethierdarmes hat Manz untersucht (Habilitationsschrift. F'reiburg i. B. 1859). Nunneley stellte Untersuchungen über die Form des Augapfels und die Eintrittsstelle der Sehnerven bei ver- schiedenen Thieren an. der Säugethiere während des Jahres 1859. 31 British Association for the Advancementof Scienc. 1858. N. Edinb. journ. IX. 1859. p. 298. Rhythmische Zusammenziehungen an der Cardia des Kaninchenmagens beobachtete ßasslinger (Sitzungsberichte der Wien. Akad. 1859. XXXVII. p. 569— 575); bei Hunden fehlen sie. Ueber einige Theile der Halsmuskeln bei den Säuge- thieren schrieb Lavocat. (Memoires de l'Acad. de Tou- louse. Tom. III. 1859.) Ein besonderes ligamentum conjugale costarum , wel- ches die entsprechenden Rippen der rechten und linken Seite verbindet, entdeckte Cleland bei dem Seehunde und fand es auch bei vielen anderen Säugethieren vor. N. Edinb. Journ. Vol. IX. 1859. PI. V. p. 259. Ueber das Unterkiefergelenk , auch der Säugethiere, machte J. Smith einige Notizen bekannt (N. Edinb. Journ. Vol. IX. 1859. p. 206—209). On the Vomer in Man and the Mammalia and on the Sphenoidal Spongy Bonos etc. ist die Aufschrift einer Arbeit, die Cleland im N. Edinb. Journ. Vol. X. 1859. p. 142 ver- öffentlicht hat. Humphry's Homologieen des Skeletes sind im L'In- stitut XXVII. p. 90 aus den Verhandlungen der Brit. Assoc. for adv. of sc. 1859 mitgetheilt. Im Auszuge theilt Huxley eine Theorie des Wirbel- thierschädels mit. (Ann. and mag. nat. bist. III. Ser. Vol. 3. p. 414) ; welche hier nur als auch die Säugethiere berührend erwähnt werden soll. Zur Theorie des Schädelbaues finden sich Bemerkun- gen von Hilgaid (Transactions of the Acad. of sc. of St. Louis. Vol. I. 1859. p. 335). Brendel hat zoologische Beobachtungen an nordame- rikanischen Säugethieren veröffentlicht, welche vorzugs- weise eine grosse Anzahl Maasse des Skeletes und der Eingeweide enthalten. Ein überwiegender Theil des Maasse ist in Zollen ausgedrückt, ohne dass jedoch eine Angabe über die Art derselben gemacht Aväre. (Giebel und Heintz Zeitschrift XIII. 1859. p. 31—38.) 32 Hensel: Bericht üb. d. Leistungen in d. Naturgeschichte Die untersuchten Säugethiere sind : Scalops aquaticus, Jaculus labradorius , Tamias Lysteri , Pteromys volucella, Sciurus leucotis, Spermophilus Hoodi und Arctomys monax. Einen wichtigen Beitrag zur Entwickelungsgeschichte der Säugethiere verdanken wir Reichert (Monatsbericht d. Akad. d. Wissenschaft. Berlin 1859. p. 529—532). Th. Bischoff glaubte nämlich gefunden zu haben, dass bei dem Meerschweinchen der Bildungsdotter befruchteter Eier, ohne den begonnenen Furchnngsprocess zu vollenden, sich von Neuem in eine formlose Masse verwandle, in welcher später bei Entwickelung der embryonalen Anlagen Zellenbildung auftrete, ein Vorgang, der sehr wesentlich von der Entwickelung anderer Säugethiere, ja der Thiere überhaupt abweiche. Der Verf. überzeugte sich jedoch durch das glückliche Auffinden der Eier des Meerschweinchens am 6ten und am Beginne des 7ten Tages nach der Befruchtung , nachdem sie sich bereits im Uterus zerstreut hatten, so wie durch Beobachtung eines Eies am 7ten Tage und zwar von der Stelle des Uterus , an welcher die Verdickung zur Bildung der Decidua - Kapsel bereits begonnen hatte, dass die Bildungsvorgänge irn befruchteten Meerschweincheneie vor dem Auftreten embryonaler Anlagen sich von denen in den Eiern anderer Säugethiere nicht wesentlich unterscheiden , indem bei der genannten Species der Furchungsprozess nur des verhältnissmässig langen Zeitraumes von 7 Tagen bedarf, und dass die Befestigung des Eies im Uterus vor Entwickelung der embryonalen Anlagen und vor der Bildung der Keimblase stattfindet. Placentalia. Quadrumana, Simiae. Den Gorilla hat R. Owen nochmals zum Ge- genstande einer umfassenden Untersuchung gemacht, welche vorzugsweise die Verwandtschaft des genannten Affen mit dem Menschen genauer erörtern will (Ann. and mag. nat. hist. III. Ser. Vol. IV. p. 377 u. f.) und in den Trans, zool. Sog. mit Abbildungen erscheinen wird. Als Resultat ergiebt sich folgende Skala für die Verwandtschaft mit dem Menschen: Gorilla, Chimpanzee, Orangs, Gibbons. Bemerkungen über den Gorilla machte J. Wyman bekannt (Proceed. Bost. Soc. nat. hist. 1859. p. 211). der Säugethiere während des Jahres 1859. 33 Ueber einen Schädel des Troglodytes niger von Alt- Calabar berichtet John Alex. Smith. (N. Edinb. Journ. Vol. IX. p. 322.) Von R. Owen ist unsere Kenntniss der Chimpanzees und Orangs durch neue Untersuchungen über den Schädel des männlichen Pithecus Morio und über die Varietäten des weiblichen P. Satyrus vermehrt worden (Transact. zool. Soc. of London Vol. IV. Partö. 1858. p. 165—178. PL 48— 50). Eine kleinere Species der Orangs mit Eckzähnen , welche im Verhältnisse zu den Schneidezähnen kleiner sind, als bei dem weib- lichen P. Satyrus , und mit Backzähnen , die im Verhältnisse zum Sohädel grösser sind, während die oberen Schneidezähne beinahe so gross und die unteren völlig so gross sind wie die des männlichen grossen P. Satyrus , war von dem Verf. P. Morio genannt worden. Er giebt jetzt genaue Beschreibung eines Schädels des männlichen P. Morio, jder auf PI. 48 und 49 auch abgebildet ist, stellt jedoch zuletzt die Ansicht auf, der P. Morio möge eine vor langer Zeit ent- standene, jetzt aber dauernde, zwerghafte Varietät des P. Satyrus sein. Als Synonyme für Presbytis cucullatus werden von B 1 y t h angeführt : Semnopithecus cucullatus Geoffr. , S. jubatus Wagner, S. Johnii bei Martin, während der wahre Pr. Johnii synonym ist mit Simia Johnii Fischer, Semnopithecus hypoleucos Blyth und S. Dussumieri GeofFr. (Journ. Asiat. Soc. Bengal. 1859. p. 283). Prosimiae. Eine Abbildung und Beschreibung des Lori gracilis siehe bei Tennent (I.e.). Als neu wird Galago murinus von And. Murray beschrieben (New Edinbg. philos. Journal. Vol. X. 1859. p. 243—251. PI. XI). Von der Grösse der Hausmaus. J.E.Gray hielt das Exemplar für einen jungen Galago senegalensis, doch deutete die Beschaffenheit der Knochen auf ein ausgewachsenes, wenn auch nicht altes Thier. G. murinus wird nur halb so gross wie G. senegalensis. Dieser ist lohfarbengelb, jener mäusegrau am Körper, an der Unterseite und den Füssen heller, jener hat einen Haarpinsel auf den Ohren , dieser nicht. In der Abbildung des G. senegalensis bei Audebert ist der dritte Finger der längste, bei G. murinus der zweite- Bei diesem ist der Schwanz ähnlich dem des fliegenden Eichhorns, also nahezu zwei- zeilig, bei jenem rund und buschig. Im Unterkiefer 6 Schneidezähne, die ziemlich lang und schief nach auswärts gerichtet sind ; die 4 obe- Archiv f. Naturg. XXVI. Jahrg. 2. Bd. C 34 Hensel: Bericht üb. d. Leistungen in d. Naturgeschichte ren sind sehr klein, spitzig und senkrecht, die Zwischenkiefer an der Symphysis nicht vereinigt. Abgebildet sind das Thier (natürliche Grösse), die Sohle des llinterfusses, der Gaumen mit den oberen Zäh- nen, der Unterkiefer, das Auge und das Gehirn von drei Seiten. Dem Gehirne nach gehört die Art zu den Scissencephala. (Die Abbildungen der Zähne sind unbrauchbar.) Ch. Coqiierel fand auf der Insel Agisymbana bei Zanzibar einen neuen Lemuriden , der den Uebergang- von Chirogalea zu Galogo macht, und für den die Gattung Oto- lemur gegründet wird. (Revue et magasin de Zoologie etc. Tom. XI. p. 457.) Die allgemeine Form und der Schwanz wie bei Chirogalea, aber der Kopf viel weniger sphärisch als bei Chirogalea und selbst bei Galago , die Ohren denen bei Galago gleich , 36 Zähne jederseits 2.1.2+4 . Der erste obere Backenzahn sehr klein und durch 2.1.2+4 einen Zwischenraum a on dem folgenden und dem starken Eckzahne getrennt. Körper dunkelgrau und braun, 0,205 lang, Kopf 0,050, Schwanz 0,220. Das Thier auf V\. 17. Der Schädel (in nat. Grösse) auf PI. 18 abgebildet. Es folgen Bemerkungen über die Lebensweise einiger Lemuriden, Tndris brevicaudatus GeofPr. auf Madagascar, Ava- his laniger auf Sainte-AIarie, Lemur ruber Peron et Lesueur, sehr ge- wöhnlich auf Alayotte, Lemur mongoz ? Linn. ebendaselbst, wird im- mer seltener. Chiroptera. Ch. frugirora. Ueber Pteropiis hypomelanus Temm. be- richtet R. F. Tomes (Proc. zooL soc 23. Nov. 1858. Ann. and mag. nat. bist. III. Ser. VoL 4. p. 146) nach einem Exemplare in der Sammlung Dillwyn's gesammelt von J. M o tley in Labuan. In der Farbe ähnelt das Exemplar dem P. funereus, den der Verf. als das Junge des P. edulis ansieht, doch ist es von ihm durch die verhältnissmässig kurzen und abgerundeten Ohren verschieden. Für Pachysoma hrevicaitdalvm Geofl'r. giebt der Verf. (1. c.) nach zwei Exemplaren, welche in der hellrothbraunen Färbung an den Seiten des Halses mit der von Gray Cynopteris llorsfieldii genannten Varietät übereinstimmen, nach Vergleich zahlreicher Exemplare von verschie- denen Lokalitäten folgende Synonymen : Pteropus marginatus Horsf,, Pt. marginatus, Pachysoma marginalum und Pacliys. brevicaudatuni Temm. — Cynopteris marginatus und C. Horsfieldii Gray. der Säugethiere während des Jahres 1859. 35 Für einen fliegenden Hund von den Fidschi-Inseln er- richtet J. E. Gray das Genus Notopteris (Ann. and mag-. nat. hist. III. Ser. Vol. 4. p. 307), zunächst mit Macroglos- sus und Cephalotes verwandt. Der Daumen ist verlängert, das untere (zweite?) Glied halb so lang wie das obere, in der Haut verborgen. Der Index mit drei knöchernen Phalangen, deren letzte kurz und ohne Kralle. Zahn- 1.1.4 formel : X 2 = 26. Die Schneidezähne sind konisch, von i . A . o einander getrennt; die oberen sehr klein, rudimentär, die unteren stärker, stumpf, durch einen breiten, halbmondförmigen Raum von einander getrennt, nahe an der Vorderseite des Eckzahnes. Der Zwi- schenkiefer zeigt einen schwachen Eindruck an seinem vorderen Ende, wo sich vielleicht ein zweiter Schneidezahn entwickeln mag, der jedoch in keinem Schädel gefunden wurde und vielleicht aus- gefallen war. Die Mahlzähne sind nierenförmig (?) und werden nach hinten zu allmählich kleiner. In dem Mangel der Kralle des Zeige- fingers stimmt Notopteris mit Cephalotes überein , doch stehen bei dieser Gattung die Schneidezähne dicht beieinander ; die oberen sind meisselförmig, die untern kegelförmig. Die Species Notopteris Mac- donaldii ist oberhalb blass rothbraun , an der Unterseite grau ; die hintere Hälfte des Rückens, welche von der Basis der Flughäute bedeckt wird, ist kahl mit einem schmalen Streifen kurzer Haare auf der Mittellnie. Der Rumpf so wie die obere Seite der Basis der Zwischenschenkelhaut mit Haaren bedeckt. Fundort Viti Leon. Bei dem ^ Kopf und Rumpf 472" (Engl.), Schwanz 2'', Vorderarm 2V4", Schenkel l'/s", das $ ist kleiner, sein Vorderarm 2*/q". Ch. insectiyora. Die Gaumenfalten und Nebenzungen der Chiropteren wurden von Kolenati einer sorgfältigen Untersuchung unterworfen (Sitzungsberichte d. Wien. Akad. 1858. Bd. XXIX. p. 329—345). Vorausgeschickt sind Bemerkungen über den Bau der Knochen des Vorderarmes , der bei Gymnorhinen einen wenig gebogenen Ra- dius und ein stets mit diesem verwachsenes Olecranon enthält, wobei die Ulna auf einen kurzen und fadenföimigen aber freien Fortsatz desselben reducirt ist, während bei den Phyllorhinen die Speiche stärker gebogen, das Olecranon frei und ausgebildet und die Ulna nur bis auf ein Viertheil verkümmert ist. In der Nähe der Lücken- zähne an der inneren Seite der Ober- und Unterlippe entdeckte der Verf. eigenthüniliche Längswülste und Kegelwarzen, welche er Schnapp- oder IS'ebenlippen nennt. Ebenso fand der Verf. unter der wahren Zunge bei allen Chiropteren höchst charakteristische blattartige, 36 Hensel: Bericht üb. d. Leistungen in d. Naturgeschichte häutig-knorpelige Organe, welche von ihm Schwirrzungen (in der Ueberschrift „Nebenzungen") genannt werden. Diese Schwirrzungen, Gaunienfalten, obere und untere Schnapplippen, so wie der Afterver- schluss werden von dem Verf. bei 31 Arten beschrieben und auch grösstentheils abgebildet, wonach sie sich bei den verschiedenen Ar- ten gleichfalls als ganz verschieden herausstellen (vorausgesetzt, dass die genannten Formen verschiedenen Individuen derselben Art nicht variiren, worüber der Verf. freilich keine Andeutungen giebt, indem er nirgends die Zahl der untersuchten Individuen nennt). Einen neuen Artibeiis (Arctibaeus?) (Leach) Gervais beschreibt Peters (Monatsber. d. Berl. Akad. p. 225). Artibeus viltatus ; supra fuscus , subtus pallidior, striis faciali- bus mediaque dorsali albis. Long, ab occip. ad marg. pat. infer. 0,075; cap. 0,034; aur. 0,023; piosth. 0,0135; anlibr. 0,060; crur. 0,022; pat. interf. 0,003. Puerto Cabello. Zunächst dem A. lineatus und A. personatus verwandt, jedoch viel grösser. Der untere Rand des Iluf- eifens ragt nicht frei hervor, sondern ist mit der Schnauze ohne Ab- satz verwachsen. In Bezug- auf Megaderma Geoffroy bemerkt Peters (1. c. p. 223), dass die von Gray vorgeschlagene generi- sche Trennung der afrikanischen Meg. Frons auch durch , das Gebiss gerechtfertigt wird, indem die asiatischen Meg. Lyra und Meg. Spasma (trifolium) nach einem kleinen, bis- her übersehenen oberen Lückenzahn besitzen. Ihre Ge- bissformel ist also — '- — '- ^t_ \/ 2 = 30. Die bisher 3.1.2 + 3'^ verkannten Zwischenkiefer bestehen jederseits aus einer sehr schmalen aufsteigenden Knochenleiste, welche wie bei Nycti- cejus u. a. mit dem Oberkiefer sehr früh verwächst. Als neu ysird Phy Korr hina lahuensis von Tom es (1. c. p. 147 u. 148) nach einem Exemplare von Labuan und einem von Sawarak beschrieben. Sie ist zunächst Phyll. speoris verwandt , doch sind die obe- ren Schneidzähne ziemlich breit und berühren einander , die un- teren Schneidezähne sind klein , regelmässig und dreispitzig. Alle Eckzänhe sind lang und schlank, die Ohren von mittlerer Grösse, so breit wie hoch, zugespiszt , der Aussenrand nach der Spitze zu schwach ausgebuchtet. Der 4te Finger nicht länger als die beiden Basal - Phalangen des längsten Fingers. Oberhalb ist das Haar dreifarbig, dunkelgrau an der Basis, darauf gelblichbraun, die äusserste Spitze etwas blässer. Das Exemplar von Sawarak hat der Säiigethieic während des Jahres 1859. 37 lebhaftere Farben. Flugweile des Exeniplares von Labuan 12'' Engl., des anderen 11" 8'". IMi. sepcoris ist dagegen grösser, hat einen grös- seren Kopf und namentlich grössere Eckzahne. Ihre Tihia ist nicht bloss absolut , sondern auch relativ grösser, und der freie Theil des Daumens ist länger, als der in die Haut eingeschlossene. Als in Irland vorkoinmend, was bisher noch nicht be- kannt war, wird Rhinoloplius hipposideros genannt (The nat. bist, review 1859. p. 379). Ebendaselbst p. 381 wird der Anfang einer Mammalogia hi- bernica mit einer Beschreibung der genannten Species gemacht. lieber Rhinopoma Geolfroy bemerkt Peters (Monats- berichte der Akad. Berlin 1859. p.222J: Die Spornen fehlen dieser Gattung nicht , sondern sind nur knorpelig. Sie scliliesst sich durch die Gestalt ihrer Füsse und durch das Vorhandensein zweier knöcherner Fingerglieder am zweiten Vor- derfinger, so wie durch Bildung ihrer Zwischenkiefer unter allen Flederthieren mit spitzhöckrigen Backenzähnen am nächsten den Pte- ropina an. Rhinopoma Lepsianum n. sp. ; supra dilate clnnamomeum, subtus flavidum ; cranium regione interorbitali cordifornii, concava, intumes- centiis anteorbitalibus nullis. Länge des Kopfes und Rumpfes 0,076, des Schwanzes 0,066, des ^Kopfes 0,026, des Vorderarmes 0,070, des Schenkels 0,026, Spannweite 6,360. Vom blauen Kil. Peters lieferte Beiträge zur Kennlniss der Gattung Nyctophilus im Auszuge (Monatsberichte d. Akad. d. Wiss. Berlin 1859. p. 127). Nach Untersuchung des Nyctophilus australis Peters (von N. Geoffroyi Leach durch beträchtlichere Grösse und auch durch die Färbung verschieden) ergiebt sich, dass die Zahl der unteren Schnei- dezähne , entgegen Temminck, sechs ist, wie schon Leach an- giebt. Untere Backenzähne finden sich nicht vier, wie bisher alle Autoren angeben, sondern fünf, so dass die Gebissformel folgende ist: 1.1.1.3 " — ■ cr~~a in Summa = 30. Im Baue des Schädels, des Skelets und der Eingeweide zeigt diese Gattung die grösste Uebereinstimmung mit den eigentlichen Vespertilionen, denen sie daher viel näher steht, als den Nycteris oder Rhinolophus , wie mau bisher glaubte. (Es rechtfertigt sich also die Ansicht, welche Tom es ausgesprochen hat, der in seiner Monographie der Gattung Nyctophilus — Proc. zool. soc. Januar 1858 — dieselbe Gebissformel für die Gattung aufstellte nnd diese in die Nähe von Plecotus brachte.) An einer Fledermaus aus Puerto Cabello, welche, mit 38 Hensel: Bericht üb. d. Leistungen in d. Naturgeschichte Ausnahme des Unterkiefers , in allen übrigen Stücken mit Spectrelliim macrourum Gervais übereinstimmt, fand Pe- ters sechs deutlich dreilappige, quer zum Kieferrande gestellte untere Schneidezähne , so dass die Zahnfor- mel der Gattung Spectrellum folgendermassen lauten muss ^ ^_ j_ _!^. Y 2 = 38 woraus sich eine Verwandtschaft 3.1.3 + 3^^ ' nicht mit den Phyllostomen , sondern mit den ächten Ve- spertilionen, und zwar mit Nycticellus lepidus, ergiebt. (Monatsberichte d. Akad. Berlin 1859. p. 225.) Plecotus auritus L. stimmt nach S ehren ck (1. c. p. .115 u. 116), der ein Exemplar von der Küste der Mand- schurei untersuchen konnte , vollständig mit dem europäi- schen Thiere überein. Eine neue Gattung, Otonycteris, wurde von Peters nach zwei Exemplaren, wahrscheinlich aus Aegypten stam- mend, aufgestellt (1. c. p. 223). Sie hat durch den Bau der Ohren und des Ohrdeckels die grösste Aehnlichkeit mit Plecotus, jedoch sind die Nasenlöcher nicht nach hinten erweitert, noch auf der oberen Seite gelegen, sondern sichel- förmig und nach vorn gerichtet v/ie bei Vespertilio. Im Baue des Schädels und in der (iestalt und Zahl der Zähne stimmt sie mit Nycti- 1.1 1 + 3 cejus (planirostris Pet.) überein — X 2 = 30. o . 1 . 2 + o Otonycteris Hemprichii n. sp. supra albescenti-brunneus, sub- tus albus, alis dilute brunneis. Totallänge 0,110, Spannweite der Flughäute 0,320. Der Verf. wirft die Frage auf, ob die Art viel- leicht mit Plecotus Christii Gray übereinstimme. Eine kleine Fledermaus aus Aegypten stellte Peters zu Nycticcjus (Monatsberichte d. Akad. d. Wissensch. Ber- lin 1859. p. 224). Die Zahnformel — '—-^ X 2 = 30. Nicht bloss die 3.1.2 + 3 "^Zahl, sondern auch die Form der einzelnen Zähne, so wie des Zwi- schenkiefers bringt die Art zur Gattung Nycticejus. JV. Schlieffenii n. sp. supra rufescens, subtus ex albo rufescens ; alis fuscis. Long, tota 0,075, cap. 0,015, aur. 0,013, tragi 0,005, caudae 0,032, antibr. 0,031, exp. alar. 0,200. Vesperugo borealis Nilss. vom Amur unterscheidet der Säiigethiere während des Jahres 1859. 39 sich nach Schrenck (I.e. p. 108 — 109) in Nichts von den europäischen Exemplaren derselben Art. Als zwei für Oesterreich neue Fledermäuse werden Nanniigo ursula (Vesperug^o ursula Wagner) und ?iannugo minutissimus (Vcspertü. minut. Schinz) von Kolenati aus- führlich beschrieben (Silzungsberichte d. Wien. Akad. 1858. XXVIII. p. 243—249). Beigefügt ist eine Tabelle, welche die wichtigsten Merkmale der fünf europäischen Zwergfle- dermäuse N. Kuhlii , N. ursula , N. Nathusii , N. minutissi- mus , N. pipistrellus nebst den Abbildungen charakteristi- scher Theile enthält. Eine den Schluss bildende analytische Uebersicht sämmtlicher europäischen Chinopteren zählt de- ren 28 auf. Eine unbestimmte Myotis, der M. pipistrellus an Grösse und Gestalt gleich , aber von abweichender Färbung , be- schreibt Blyth von Tenasserim (1. c. p. 293). Tom es beschreibt den Vespertilio suillus Temm. als Typus der Genera Murina (Gray) und Ocypetes (Lesson). (Ann. and mag. nat. bist. III. Ser. Vol. III. p. 154. und Proc. zoolog. Soc. 13. Juli 1858.) Gleichzeitig (1842) hatten Gray und Lesson füi den Vesper- lilio suillus Temm. , der Erstere das Genus Murina , der Letztere das Genus Ocypetes gegründet, jener jedoch zugleich mit einer Charak- teristik des Genus. Der Verf. vergeicht meist in allgemeinen Aus- drücken den Vesp. suillus mit der Gruppe, welche Vesp. formosus, V. emarginatus, V. rufo-pictus und V. Pearsonii enthält. Der Schä- del gleicht in seiner allgemeinen Form sehr dem des V. emargina- lus, also auch in Gestalt und Verhältniss der Zähne, hat jedoch im Oberkiefer 1 Lückenzahn mehr und im Unterkiefer einen weniger, 2 . 1 .2+3 die Zahnformel ist X 2 = 34. Der Verf. zieht noch o . J . 2 + o als Synonym die Noctulinia lasyura Hodgs. hinzu, und giebt ausser den von Temminck mitgetheilten Maassen noch solche von 2 Exempla- ren des V. suillus und des IVoctul. lasyur. Vaterland: Java, Suma- tra, Indien. Dass unsere Kenntniss der Mikromammalogie Europas noch lange nicht vollständig ist, bewies Kolenati durch die Entdeckung einer neuen Fledermaus, Ämblyotus alratus vom Altvater in österreichisch Schlesien , welche das Ue- bergangsglied von den Vesperugen zu den Vespertilionen 40 Hensel: Bericht üb. d. Leistungen in d. Naturgeschichte bildet (Sitzungsberichte der Wien. Akademie 1858. XXIX. p. 250—256). L. c. p. 251 sagt der Verf. : Man braucht nur in die Seite 10 (250) der in den Sitzungsber. der k. Akad. abgedruckten Bestimniungs- labelJe No. 14 einen dritten Gegensatz : „Im Ganzen 32 Zähne, oder im Oberkiefer kein, im Unterkiefer ein Lückenzahn, Flugweite 9'' ^^n'" zu setzen, und diese Art ist bereits eingereiht." Aus diesen Worten scheint hervorzugehen, dass sich in jener Tabelle (1. c. XXVIII. p. 250) die einzurückenden Worte noch nicht befinden , allein sie stehen schon daselbst , und hinter ihnen folgt (ohne Gattungsnamen) eine Art: atratus Kolenati. Wir müssen also annehmen, der Verf. habe in jener Tabelle bloss den Kamen der neuen Art publiciren wollen und liefere jetzt nachträglich ihre Beschreibung. Die Zahnformel ist 2.1.0.1.2.1 — - X 2 = 32. Der Mangel des Epiblema , d. h. 3.1.1.1.2.1 * ^ des am Spornbeine befindlichen Lappens trennt die Art von Vesperugo und nähert sie den Vespertilionen, während sie sich durch die Zahl ihrer Zähne von diesen unterscheidet und an Vesperugo anschliesst. (Auffallend ist, dass der Verf. selbst Aniblyotus als Subgenus bezeich- net und doch als Genus behandelt.) Vespertilio mystacinus Leisl. ist nach S ehren ck (I.e. p. 109 — 114) an der Mündung des Amur die häufigste Fledermaus. Unter 5 Exemplaren vom Amur, welche der Verf. untersuchen konnte, gehörten drei dem V. mystacinus, zwei dem V. Daubentonii, doch fand sich eine solche Abstufung und ein so grosses Schwanken der unterscheidenden Charaktere selbst an der Form des Ohres und der Länge der Glieder des dritten Fingers, dass die Unterscheidung der genannten Arten zweifelhaft wird. Einer neuen Art, Scotophilus fulvidus schreibt Blyth (1. c. p. 293) 4 Exemplare eines kleinen Scot. von Tenas- serim zu. Farbe durchgehends blass braunroth, Flughäute schwarz. Länge 2%" Engl., Schwanz 1", Flugweite 774'', Vorderarm V/ie", Ohrmu- schel am Hinterrande Vie". Scotophilus nitidus n. sp. Tom es (1. c. p. 149 — 150). Es ist zunächst mit V. coromandelicus Cuv. verwandt und nur wenig grösser als dieser. Die Ohren klein und oval mit abgerunde- ter Spitze und einer kaum bemerkbaren Ausbuchtung am Aussenrande. Der Tragus ist kurz , beinahe gleichmässig breit, einwärts gekrümmt und am Ende abgerundet. Der freie Theil des Daumens ist etwas länger als (Jer eingeschlossene. Die Spitze des Schwanzes ist frei. der Säugethiere während des Jahres 1859. 41 Wie bei Pipistrellus steht ein kleiner Lückenzahn unmittelbar hinler dem oberen Eckzahne und in gleicher Linie mit den übrigen Zäh- nen, so dass er von der Aussenseite sichtbar ist. Bei Sc. tralatitius berührt der zweite Lückenzahn den Eckzahn, und der erste befindet sich in dem Winkel, den beide bilden, so dass er nur von innen her sichtbar ist; das wichtigste Merkmal aber liegt in den oberen Schnei- dezähnen , deren äussere bei Sc. nitidus den Eckzähnen anliefen, weiter nach vorn gerückt , als die inneren und gänzlich rudimentär 2.1.2 + 3 sind. Zahnformel X 2 = 34. Spannweite der Flug- o . 1 . 2 + o häute 9" Engl. Hieran knüpft der Verf. folgende Bemerkungen: Vespertilio tralatitius Temm. ist gänzlich verschieden von der gleichnamigen Art bei Horsfield und vielmehr ein wahrer Vespertilio, dem V. mystacinus sehr ähnlich. V. tenuis Temm. kann nur mit Schwierig- keit von ihr unterschieden werden. Der V. imbricatus Temm, ent- spricht ganz dem ächten V. tralatitius und gehört zu ihm , den V. imbricatus Horsf. kennt der Verf. nur aus einem Exemplar im India House. V. brachypterus ist das Junge des V. tralatitius Horsf. V. pachypus ist eine gute Species , ebenso V. Akokumuli, aber Tem- minck's Beschreibung und Abbildung des V. abramus passt so genau auf Scotophilus lobatus Gray, dass sie als Synonym der letzteren be- trachtet werden muss. Einen anderen Scotophilus bringt der Verf. in Verbindung mit Vespertilio circumdatus Temm., obgleich er etwas kleiner und sein Pelz kürzer und einfarbig ist, während der der letzteren nach Tem- minck lang und zweifarbig sein soll. Iiisectivora. lieber die Verbreitimg des Erinaceus europaeus er- halten wir wichtige Aufschlüsse durch Schrenck (1. c. p. 100—105). Der Verf. fand einen Igel, der sich von dem europäischen nur durch eine dunklere Färbung der Stacheln und ein vielleicht etwas spiteres Ohr unterscheidet, also nicht als eigene Art angesehen werden kann, am Amur nur in der Nähe der Stadt Aigun, oberhalb des ßurlja- Gebirges, niemals dagegen im unteren Amurlande , an der Mündung des Stromes oder auf Sachalin, während er auch im östlichen Sibi- rien , westlich vom Amurlande ganz unbekannt ist. Er scheint sich also auch in China, wo sein Vorkommen sicher ist, nach Norden ver- breitet zu haben. Ob auch Erinaceus auritus im Amur-Lande vor- komme, Hess sich nicht mit Bestimmtheit nachweisen. 42 Hensel: Bericht üb. d. Leistungen in d. Naturgeschichte Eine Monographie der Russischen Igel ist von Brandt zu erwarten (Bullet, de l'Acad. St. Petersbourg Tom. 1. p. 256—257). Als neue Art beschreibt B 1 y t h Hylojnys peguensis (I. c. p. 294). Er ähnelt dem II. suillus J. Müller, der sich aber durch einen entwickelteren Schwanz unterscheidet. Totallänge 6" (Engl.), davon kommen auf den Schwanz Ya", Kopf IVs", Hinterrand der Ohrmu- schel V2", Hinterfuss mit Klauen 1". Soricina. Sorex vulgaris L. aus dem Amur-Lande und von Sachalin v> eicht nach S c h r e n c k (I.e. p. 106 — 107) von den europäischen Exemplaren durch den Mangel des röth- lichbraunen und gelblichen Farbentones ab, indem die Ober- seite dunkelgraubraun und die Unterseite heller und weiss- licher als bei den europäschen Thieren erscheint, ein Ver- halten, welches nicht, wie Middendorf für die nord- sibirischen Thiere annimmt, von einem stärkeren Durch- schimmern der mäusegrauen Farbe des unteren Theiles der Haare, sondern von einer verschiedenen Färbung der Haar- spitzen selbst herrührt. Bemerkungen über Sorex serpentarius Geoffr. machte Blyth, indem er diese Species mit S. coerulescens und S. heterodon Blyth verglich. (Journ. Asiat. Soc. Bengal. 1859. p. 284.) Leider sind diese Bemerkungen, wie gewöhnlich, so allgemein gehalten, wie „dünnerer Schwanz," „geringere Grösse," „kleinere Zähne" u. s.w., dass sie zur Erkennung einer Species völlig un- brauchbar sind. Wir führen bloss an, dass bei S. serpentarius die Zähne als weiss, bei S. heterodon als röthlichgelb angegeben werden. Ferner beschreibt Blyth (1. c. p. 285j den S. succa- tus Hodffs. und zwei unbestimmte Arten von Masuri den S. Swinhoei Blyth von Amoy und als neu von Deyra doon den S. Tytleri. Oberhalb röthlichbraun , unten heller, der Schwanz ist dicht bedeckt mit kurzen Haaren, denen zahlreiche lange untermischt sind, der Basaltheil des Schwanzes ungewöhnlich dick. Kopf und Rumpf d^/V', Engl, lang, Schwanz 2%", Sohle des Hinterfusses Vö"- Als neu beschreibt Blyth aus Süd-Malabar einen der Säugethiere während des Jahres 1859. 43 Sorex viridescens (Joiirn. Asiat. Soc. ßengal. 1859. p. 285) nach einem höchst mangelhaften Fell. Die Art soll sich von S.Sonneratii nicht bloss durch die Farbe und Beschaffenheit des Pelzes unterscheiden, sondern auch durch Länge der Sohle des Hinterfusses, welche bis zur Ferse 1^/\ö'' Engl, inisst, bei S. Sonnerati aber ^Vie'S Lunge bis zur Schwanzwurzel un- gefähr b'/i". Farbe sehr dunkel, oberhalb undeutlich, unterhalb sehr deutlich mit gelblichen Spitzen untermischt, was dem Thiere eine dunkelgrünliche Färbung verleiht. Das Haar ungewöhnlich kurz und vom Charakter des Maulwurfhaares. Vielleicht gehört die Art, wel- che nach Baker in Süd-^Ialabar gemein sein soll, einem neuen Genus der Soriciden an. (Ref. kann nur, wie schon öfters, sein Bedauern über den Zustand der Zoologie Indiens aussprechen.) Einen bei Myogale moschata und M. pyrenaica be- ständig vorkommenden miiscutiis sterno - clavicularis ent- deckte Hyrtl als Seltenheit auch bei dem Menschen. (Sit- zungsberichte d.Wien. Akad. 1858. XXIX. p. 265— 268.) Carnivora. Ferae. • Feiina. Nachdem bereits v. Middendorf höchst wichtige Nachrichten über das Vorkommen des Tigers in Sibirien gegeben hat, sind diese durch Schrenck (1. c. p. 90 — 96) noch weiter vervollständigt worden , der sein wenn auch seltenes Vorkommen auf der Insel Sachalin nach- gewiesen hat, in Gegenden, in welchen der Verf., wie auch am unteren Amur , im Winter zu wiederholten Malen eine unter dem Gefrierpunkte des Quecksilbers stehende Tem- peratur beobachtet hat. Nach Ca st ein au haben die Tiger in Singapore, seit die Engländer daselbst sind, bedeutend zugenommen, in- dem sie durch die Aussicht auf Beute angelockt von Ma- lacca herüberschwimmen (Rev. et mag. de zoolog. etc. II. Ser. Tom. XI. 1859. p. 401). Heber einen Tiger mit doppelten Streifen am Rumpfe findet sich eine Nachricht Ann. and mag. nat. hist. III. Ser. Vol. 3. p. 240. (Overland Hurkam, Calcutta Dec. 8. 1858.) 44 Hensel: Bericht üb. d. Leistungen in d. iVatnrgeschichte [Jeher die Verbreitung des auch am Amur seltenen Irbis berichtet Schrenck (1. c. p. 96 — 98). Einen Jaguar von Mazatlan beschreicht G r a y als Leo- pardus Hernandesii. (New Edinb. Journ. Vol. VIII. 1858. p. 170.) Er gleicht dem Jaguar in der Form der Beine und des Schwan- zes, unterscheidet sich aber von ihm durch die grössere Länge des Kopfes und die Anordnung der Flecken, welche am Vordertheile des Körpers einzeln und zerstreut sind und nur am Hintertheile desselben Ringe bilden , während sie bei dem Jaguar überall die letztere An- ordnung zeigen. Ueber die Verbreitung der Hauskatze in den Amur- ländern erhielten wir Nachricht durch Schrenck (1. c. p. 98—100). Einige Bemerkungen über die Lebensweise der Felis celidogaster giebt Blyth (Journ. Asiat. Soc. Bengal. 1859. p. 283). Der Luchs des Amurlandes gehört nach Schrenck (1. c. p. 88 — 90) der fein- und schwachgefleckten Varietät F. Lynx Temm. et Nilss. an. Seine Verbreitung ist hier, wie überall, an hochstämmige Waldungen gebunden. Seine Südgrenze dürfte auf dem Südende der Insel Sachalin sein. Viverrina. Bemerkungen über die Lebensweise der Ga- lidia concolor und Galidictis vittata Gray werden von Coquerel (1. c. p. 465) mitgetheilt. Der Schädel der letzteren Art ist PI. 18. Fig. 2 abgebildet. Hyaenina. Einen sehr wichtigen Beitrag zur Naturge- schichte der Hyänen erhielten wir von Nord ström in sei- ner Dissertation über die vergleichende Osteologie der ge- streiften und gefleckten Hyäne. Petersburg 1859 in russi- scher Sprache erschienen. Der Verf. vergleicht die Skelete der genannten beiden Hyänen- arten untereinander und mit den Skeleten des Hundes, des Leoparden, des Löwen, des Bären u. s. w. und kommt schliesslich zu folgenden Resultaten: 1) Der osteologische Bau der Hyänen zeigt eine auffallende Verschmelzung des Typus der Katzen mit dem der Hunde und zwar an einem und demselben Knochen. 2) Die gestreifte und die ge- fleckte Hyäne unterscheiden sich von einander nicht nur durch den Schädel, sondern auch durch das Skelet, 3) Die Verwandtschaft der der Säugethiere während des Jahres 1859. 45 Hyänen mit den Hunden ist eben so gross wie die mit den Katzen, so dass sie weder zu den einen , noch zu den anderen gerechnet werden dürfen. Eine Menge schöner Abbildungen begleiten das Werk (zeigen aber doch, dass die Anwendung der Photographie für Darstellungen naturhistorischer Objekte eine sehr beschränkte ist). Caniua. Unsere Kenntniss des Canis procyonoides Gray wurde durch Schrenck (1. c. p. 53 — 87) ansehnlich be- reichert. Ein reichhaltiges Material hat den Verf. veranlasst den C. pro- cyonoides Gray und C. viverrinus Temm. (wie zu erwarten war) in eine einzige Ast zusammenzuziehen. Durch ihr Vorkommen am Amur unterscheidet sich die Fauna der betreffenden Länder wesentlich von der Sibiriens, um sich an die Faunen Chinas und .Japans anzuschlies- sen. Abgebildet sind aufTaf, III — V Farbenvarietäten und das Skelet. Holland berichtet über Bastarde einer Wölfin mit Hunden in der Freiheit geboren in den Wäldern von Nouaille. Compt. rend. de l'Acad. des scienc. Paris 1859. Tom. 48. p. 1072. Die bisher so mangelhaften Nachrichten über den Ca- nis alpinus Dali, sind sehr vervollständigt worden durch .Schrenck (1. c. p. 48— 50). Dem Verf. gelang es auf seinen Reisen in den Amurländern nur ein einziges Fell zu eihalten , welches viel dunkler, röther und mit mehr Schwarz versehen ist, als ein anderes Exemplar aus dem Altai , welches vielleicht aber auch in Folge langer Aufbewahrung im Museum zu Petersburg ausgebleicht sein kann. (Dem so seltenen Vorkommen des C, alpinus in den Sammlungen , so wie dem Dilet- tantismus, mit welchem die Ostindische Säugethierfauna bisher be- handelt worden ist und noch behandelt wird , ist es zuzuschreiben, dass der C, alpinus, der C. primaevus aus Ostindien und der C. ru- tilans von den Sundainseln noch immer als besondere Arten betrachtet werden. Die Schädel dieser drei Arten sind, wie Ref. gefunden hat, so scharf getrennt von denen aller anderen Hundearten, untereinander aber vollständig übereinstimmend , sowohl was die F'orm betrifft als auch im Gebisse. Ausserdem lässt sich eine Lücke in Färbung schon jetzt durch das Exemplar von Amur ausfüllen, so dass sich genü- gende Uebergänge von den hellen Exemplaren aus dem Altai zu den dunkelrothen aus Java finden lassen.) Der Schädel des C. alpinus wurde durch v. Nord- mann genauer beschrieben und gemessen (Palaeontologie Südrusslands. Helsingfors 1858. p. 136 — 137 Anmerk.). 46 Hensel: Bericht üb. d. Leistungen in d. Naturgeschichte Das gemeinste und am leichtesten zu erlangende Raub- thier unserer Gegenden ist der Fuchs , und doch fehlt es noch vollständig an einer ausluhrlichen Feststellung der Grenzen , innerhalb deren seine Färbung in verschiede- nen Theilen der alten Welt variirt. Durch die Arbeiten Schrenck's (I.e. p. 51 — 52) sind wir diesem Ziele näher gerückt. Er fand, dass das Insel- und Küstengebiet im Nordosten Asiens vorzugsweise die Entwickelung einer schwarzen Varietät begünstige. Das Gebiss des Canis vuJpes L. im Zahnwechsel hat V. Nordmann ausführlich beschrieben und Maasse des Unterkiefers junger und alter Thiere und einzelner Skelet- theile beigefügt {\. c. p. 140—142). Dass Canis lagopus auf Sachalin nicht vorkommt , hat Schrenck (I.e. p. 52 u. 53) nachgewiesen, nachdem be- reits V. ßaer dasselbe für die Russischen Kurilen gethan hatte. Es müssen also die Angaben v. Siebold's über das Vorkommen des Polarfuches auf den südlichen Kurili- schen Inseln entschieden in Zweifel gezogen werden. lieber die Verbreitung des Eisfuchses bemerkt v. Nordmann gelegentlich (1. c. p. 244 Anmerk.) , dass er im russischen Theile von Karelen nicht selten ist und zu- weilen bis in die südlichste Provinz Finnlands kommt. Zu- letzt wurde er 1854 bei der Stadt Lovisa geschossen. Selbst bei St. Petersburg ist er schon vorgekommen. Vrsiua. Der Bär des Amurlandes gehört nach Schrenck (1. c. p. 7 — 16) ohne Zweifel zu der durch den ganzen Norden beider Welten verbreiteten Art U. arctos L. Seine Farbe variirt vom reinen Schwarz bis Fahlbraun. Auch findet sich eine Varietät mit weissem Halsbande. Mitgetheilt werden die Maasse zweier Schädel , der eine hoch , der andere flachförniig. Die Gesammtlänge des grösseren beträgt 450 Mm., während der bis- her als der grösste bekannte (bei Middendorf) 418 Mm. missl, und der grösste Ursus spelaeus (bei Kordmann) 488 Mm. lang ist. Auf Sachalin ist der Bär sehr zahlreich und von derselben Farbe, doch fiudet sich im Norden der Insel, nach Erzählung der Giljaken, eine sehr helle Varietät. Schilderungen des brauen und Eis-Rären gab Wein- der Säugethiere während des Jahres 1859. 47 land in seiner Zeitschrift „der Zoologische Garten." 1859. p. 57 — 46. Musteliua. Meles Taxus Schreb. , bisher bloss bis an die Lena nach Ossten bekannt, kommt nach Schrenck (I. c. p. 17) auch am Amur vor. An acht dem Verf. vorliegenden Dachsfellen aus dem Amur- lande finden sich alle Uebergänge zum Meles Anakuma Temm. aus Japan , so dass dieser nicht als eigene Art anzusehen ist. (Dass der Verf. den Melas Taxus Schreb. vom M. labradoria Say hauptsächlich durch die Zeichnung des Kopfes unterscheidet, niuss uns wundern, da diese Arten bekanntlich durch ihr Gebiss so von einander entfernt sind, dass eine generische Trennung durchaus nothwendig ist.) Gulo boreaUs'N'üss. kommt nach Schrenck (I. c. p. 24) im Amurlande in denselben bald helleren, bald dunkleren Färbung vor, wie in Europa und Nordasien. Seine Ver- breitung ist an die des Renthieres geknüpft. Bei Mustela flavigula ßodd. ist naeh Leith Adams (I. c.) der Winterpelz so verschieden vom Sommerpelz, dass Must. Gwatkinsii Jardine vielleicht keine besondere Art ist. (Die Ansicht des Verf. wird nicht recht klar, da M. Gwat- kinsii sich durch dunklere , fast schwarze Färbung unter- scheiden soll.) Mustela z-ibellinah. ist nach S c h ren c k (I.e. p. 27) sehr häufig im Anuirlande und ebenso, ja vielleicht noch häufiger auf Sachalin. Ihr Haar verliert nach Osten und Süden zu an Schwärze und Dich- tigkeit. Am unteren Amur finden sich häufig helle Exenjplare, eine helle Varietät kommt aber auf Sachalin vor, die als Miltelform zwi- schen dem asiatischen und amerikanischen Zobel zu betrachten ist. Ebenso dürfte auch der Mustela hrachyura Temm. von Japan nur eine hellere Varietät des Zobels sein. Weder M. martes noch xM. foina findet sich im Amurlande. Mustela sibirica Fall, fehlt auf Sachalin und ist eine ausschliess- liche Charakterform des conlinenlalen östlichen Sibiriens. Der zuerst von Wagner erwähnte weisse Fleck an der Unterseite des Halses ist unwesentlich. Mvstela erminea L. dürfte am Südende der Insel Sachalin ihre Aequatorialgrenze erreichen ; sie gleicht ganz der europäischen. Mustela vulgaris Briss. in der Gegend von Nikolajew nur in einem Exemplare gesammelt, ist auf der Unterseite etwas gelblich, so 48 Hensel: Bericht üb. d. Leistungen in d. Naturgeschichte dass somit der einzige Unterschied zwischen dem gemeinen Wiesel und M. pusilla De Kay in Nordamerika aufgehoben wird "). Nach einer Älittheilung von Struck wurde Foetorius lutreola bei Ludwigslust in Mecklenburg- beobachtet (Archiv. d. Ver. d. Freunde für Naturg. in Mecklenburg XIII. 1859. p. 139). Lutra vulgaris Erxl. kommt nach Schrenck (1. c.) bis nach China hinein vor , so dass L. chinensis Gray , L. indica Gray, L. Nair Cuv. u. a. m. vielleicht nur als Ab- arten unseres Fischotters zu betrachten sind. Die Viverra aterrima Pallas Hesse sich nirgends finden und dürfte wohl eine Varietät der L. vulgaris gewesen sein. Pinnipedia. Enhydris marina Schreb. lebt nach Schrenck (I.e.) auf der Süd - und Ost-Seite der Insel Sachalin, wird aber von den Eingebornen nicht gejagt. Ueber die Verwandtschaft des Walrosses erhielten wir wichtige Aufschlüsse durch Steenstrup und Sundevall (Öfversigt af K. V. A. Förh. 1859. p. 441 ff., im Auszuge mitgetheilt in Giebel und Heintz, Zeitschrift 1860. p. 270—275). Steenstrup war durch eine Vergleichiing der Schädel so wie der Skelete zu der Ueberzeugung gelangt, dass die Gattung Odo- baenus (= Trichechus L. Syst. Nat. ed. XII) zunächst mit den Muste- linen verwandt sei , und dass die Raubthiere ohne Unterbrechung in die Phoken übergingen, indem das Wallross nicht mehr von Enhydris abweiche, als diese Gattung von Lutra. Sundevall ist durch Ver- gleichung des reichen Materials der Stockholmer Sammlung zu dem- selben Resultate gelangt und will nur durch Lebensweise und Form der hinteren Extremitäten eine Grenze zwischen Lutra und Enhydris ziehen. Es würde sich danach das Schema folgendermaassen ge- stalten : I. Terrestres vel Lilorales. a. Melinae, b. Mustelinae, c. Lu- trinae (Lutra, Pterura). II. Pelagicae. a. Enhydris, b. Odobaenus, c. Otaria , d. Phoca. ■") Bei Baird (1. c. p. 159), dessen bereits im Jahre 1857 er- schienene Arbeit der Verf. nicht gekannt zu haben scheint, wird dem Putorius pusillus eine weisse Unterseite zugeschrieben, so dass mithin durchaus kein Unterschied zwischen dieser Art und dem europäischen Wiesel aufzufinden ist, und in der That passt die betrefTende Diagnose, wie so manche andere, bei Baird wörtlich auf die altweltliche Art, der Säugethiere während des Jahres 1859. 49 In einer Beschreibung- der Guanoformation und ihrer Bewohner auf den Chinchas-lnseln theilte Kinahan schät- zenswerthe Bemerliung-en über die Robben der genannten Gegend mit. (Journ. Roy. Dublin Soc. Vol. I. 1858. p. 92 und 93.) Otaria leonina (Gray's Museum Catal.) hat folgende Zahnforniel — '- '- — X 2 = — . Der äussere obere Schneidezahn gleicht in 2.1.5 IQ ^ Länge und Gestalt dem Eckzahn, die hinteren Backenzähne haben nur einen einfachen Höcker, die übrigen dagegen an der Basis dieses Höckers noch zwei undeutliche Spitzen. Der letzte Backenzahn in jedem Kiefer hat eine doppelte Wurzel. Das Haar ist lang aber sei- denartig , die Farbe hellbraun. Die Thiere werden oft mehr als 20' (Engl.) lang. Die Gipfel der Inseln findet man von todten Seelöwen umgeben, und Köpfe und Skelete liegen in allen denkbaren Lagen zu Hunderten rings umher. Unter den zahlreichen Schädeln des See- löwen fand der Verf. nur einen, der (ohne Unterkiefer) jederseits nur 5 Backenzähne hatte, deren letzter eine einfache Wurzel besass. Die- ser Schädel unterschied sich auch durch andere wesentliche Merk- male von denen des Seelöwen. Otaria ursinahmn. kommt nach Schrenck (1. c. p. 189 — 190) in den Gewässern der südlichen Hälfte Sachalin's, im Ochotskischen und Nord-Japanischen Meere wenigstens bis 47** N. B. vor. Fhoca nummalaris Schleg. ist nach Schrenck (1. c. p. 180) für das Amur-Land die wichtigste Robbenart. Sie findet sich an den Küsten des Amur -Landes im Ochotskischen Meere, im lartarischen Sund und im Amur selbst vor. In diesem gehen junge Thiere bis zum Dorfe Yrri , 400 Werst oberhalb der i\!ündung und nahe dem 51° N. Br. hinauf. In Beziehung auf die Zeichnung des Felles kom- men die mannichfachsten Varietäten vor. Phoca barbata Müll, hat im Amur -Lande dieselbe Verbreitung wie die vorhergehende Art, doch Hess sich nicht ermitteln, wie w^eit sie den Amur hinaufgeht. Phoca ochotensis Fall, geht dagegen nur sehr selten in den Amur. Eine genauere Beschreibung dieser noch sehr ungenügend gekannten Art ist von Brandt zu erwarten. Phoca equestris (Ph. fasciata Shaw.), welche Pallas nur nach einem aus dem Rücken ausgeschnittenen Fellslücke gekannt hat, ist ihrer Seltenheit wegen von Ke y s er 1 in g und Blasius für synonym mit Ph. foetida Fabr. oder Ph. annelata Kilss. gehalten worden, doch unterscheidet sie sich durch Zeichnung und Zahnbildung wesent- 5 lieh. Sie hat-— X 2 Backenzähne, welche, mit Ausnahme des ersten, 5 Arch. für Naturg. XXVI. Jahrg. 2. Bd. D 50 Hensel: Bericht üb. d. Leistungen in d. Naturgeschichte zum Unterschiede von Halichoerus Nilss. mit je zwei Wurzeln ver- sehen sind. Doch nähert sie sich dieser Gattung sehr durch die äus- sere Form der Zähne und steht gewissermassen zwischen ihr und den ächten Seehunden mitten inne. Die eigenthürnliche Färbung und Zeichnung ist durch 3 Abbildungen 1. r. Taf. IX. fig. 1 — 3 erläutert. Ihre Verbreitung beschränkt sich auf das Beringsmeer , die Küsten Kanischatkas, die Kurilen, des Ochotskische Meer, den Amur-Liman und den Tartarischen Sund bis nach der Südspitze Sachalin's, Rodentia. Sandwich berichtet über die Lebensweise des Chi- romys madagascariensis nach Beobachtungen an einem le- benden Exemplare. (Annal. des sc. nat. X. 1858. p. 377; Proceed. Linnean Soc. Zoology IV. p. 28 — 30.) Der Verf. hält das Thier für einen Lemur, 1) weil 31adagascar (das Land der Lemure) sein Vaterland ist; 2) weil kein Nagethier die gleiche Beweglichkeit des Vorderarmes besitzt , wie sie nur dem Menschen und den Quadrumanen zukommt ; und 3) weil kein Nager einen Daumen an jeder Extremität besitzt. Die Schneidezähne sind geeignet, das härteste Holz zu zernagen. Sie sind nebst dem Unter- kiefer wie die entsprechenden Theile der INager gebaut. Das äus- serst feine Gehör dient dem Thiere, nach Ansicht der Eingebornen, um das Arbeiten der Insekten im Holze zu hören, worauf es selbst das Holz annage bis auf das Insekt und dasselbe hervorziehe. Das im Zimmer gehaltene Thier brachte durch Anschlagen des Zeigefin- gers an das Holz der Möbel und des Fussbodens einen vibrirenden Ton hervor und versuchte in einem Falle nach dieser Manipulation das Holz der Matte zu zernagen, so dass jene Ansicht der Eingebor- nen wahrscheinlich wird. Es wurde übrigens mit Bananen und Dat- teln ernährt. Um zu trinken , tauchte es den Zeigefinger ins Wasser und brachte ihn darauf in den Mund, und zwar geschah Alles mit so grosser Schnelligkeit, dass das Wasser gleichsam aus dem Gefässe in den Mund zu fliessen schien. Sciurina. lieber ein weisses Eichhorn ans Würtemberg berichtet Kraus s (Würtemberg. naturw. Jahreshefte 1859. p. 44). lieber Sciurus vulgaris vom Amurlande, dunkler noch als Eichhörnchen jenseits des Jenissei , berichtete ausführ- lich Schrenck (1. c. p. 118— 124). lieber den Winterschlaf der Eichhörnchen im Amur- Lande vergleiche man Rad de (1. c). der Säugethiere während des Jahres 1859. 51 Eng-elmann berichtet über eine schwarze Varietät des Fuchseichhorns von Missouri. Es ist von B a c h m a n n als Sciurus Auduboni beschrieben worden, kann aber nicht von dem gemeinen Fuchseichhorn des Westens, Sciurus macrourus Say = Sc. Sayi Aud. et Bachm., getrennt wer- den. Bei Baird findet es sich als Sciurus ludovicianus Costis. da dieser es schon lange vor Say beschrieben hat. Transactions of theAcad. of sc. of St. Louis. Vol. I. p. 329. Als neu beschreibt Blyth einen Sc. albipes, dessen Fell und Skelet sich in Calcutta befindet , ohne dass das Vaterland genauer bekonnt wäre (1. c. p. 287). Er gleicht dem S. macrourus Pennant von Süd-Indien und Cey- lon, ist aber oberhalb und auf der Aussenseite der Beine bis zu den Füssen einförmig matlbraun, das Wollhaar ist dunkelgrau, vveisslich an der Vorderhälfte des Kopfes; die Pfoten sind weisslich, auf der Überseite der Zehen mit untermischten schwarzen Haaren. Die Farbe der Unterseite ist weiss , schaif abgesetzt gegen die der Obeiseite. Die ührniuscheln sind auf der Aussenseite schwärzlich und ohne Ohr- pinsel. Der Schwanz dunkelbraun mit einem mattweissen Längsstrei- fen auf der Unterseite. Im Uebrigen gleicht die Art dem S. macrou- rus von Süd-Indien und Ceylon. Tamias striatus findet sich am Amur und auf Sachalin nach Schrenck (1. c. p. 124 — 125) von derselben con- stanten Färbung wie in ganz Nordasien, den schwarzen Tamias uthensis Fall, ist Verf. geneigt mit A. Wagner und Middendorf für eine Abänderung des T. striatus zu halten. Eine Zusammenstellung aller fliegenden Eichhornarten erhielten wir von Blyth (Journ. Asiat. Soc. Bengal. 1859. p. 276— 278). A. Peteromys pentaurisfa Fall. (= Pt. philippensis Gray, PI. oral Tickell) , Pt. cineraceus ßlyth (= Pt. pelaurista var. cineraceus Blyth), Pt. philippensis Gray, Pt. elegans S. Müller, Pt. punctatus Gray, Pt. inornatns Geoffr., vielleicht Pt. albiventer Gray (nicht in Hurdwicks Iliustrations) , Pt. yriseovenler Gray. Br. Mus. Cat. be- schrieben?, Pt. melanotis Gray, nicht vollständig beschrieben, als Synonym Pt. Diardi Temm. dazu , als zweifelhaftes Pt. nitidus Gray (Hardw. Illust.) , Pt. nitidus Geoffr. = Sciurus petaurista foem. Pall. (= Pt. albiventer ' = ray in Hardw. Illustrt.) , hierzu als zweifelhafte Varietät Pt. punctatus Gray , Pt. magnifictis Hodgs., Sciuroptenis no- 52 Hensel: Bericht üb. d. Leistungen in d. Naturgeschichte ' Ulis Gray (= Pt. chrysotryx Hodgs. ) Pt. leucogenys Temm., Sciuro- plera caniceps Gray (= S. senex Hodgs.) , Sc. Leyardi Kelaart , Sc. Baberi (?) Blyth, S. fuscocapilla Jerdon, S. fimbriata Gray (= Ptero- mys Leachii (?) Gray, S. albonigra Hodgs. (=. Pt. Turnbullii Gray), S. viUosa Blyth, S. Horsfieldii (= Pt. Horsfieldii Waterhouse, Pt. au- rantiacus Wagler), S. genibarbis Horsf. , S. lepida Horsf. , S. Phayrei Blyth n. sp. (= Sc. sagitta von Burma) , S. spadicea Blyth , S. Mo- raoga Temm. et Schleg., S. volans L. (= Pt. sibiricus Desm. , Pt. rus- sicus Tiedem.) , S. volucella Pall. (=: Sciurus acrobates Schreber, Sciuropterus americanus Desm.), S. Sabrina Shaw. = Sc. hudsonius Forster). Unter dem Namen S. sagitta kommen bei Temminck und Schlegel 5 Arten vor. Die osteologischen Verhältnisse des Pteromys volu- cella nach zwei Skeleten, des P. sagitta und des P. nitidus nach je einem Skelet hat Giebel zum Gegenstande einer Untersuchung gemacht. (Giebel u. Heintz Zeitschrift XIII. 1859. p. 309—318.) Bemerkungen über Pteromys petaurista Pallas undSciu- roptera fuscocapilla Jerdon im Vergleiche zu Sc. fimbriata Gray gab Blyth (1. c. p.286). Ueber Pteromys volans vom Amur , nicht verschieden vom si- birischen, vergleiche manSchrenck (I.e. p. 116 — 118). Als neu beschreibt Blyth Sciuroptera Phayrei (Jour- nal Asiat. Soc. Bengal. 1859. p. 278). Aehnlich der Sc. albonigra , aber beträchtlich kleiner, der Schwanz weniger buschig. Länge 6 — 6'/i" (Engl.), der Schwanz (die Wirbel) öVi", Hinterfuss mit den Klauen IVb"- Rangoon, Mergui. Zur Osteologie der Murmelthiere hat Giebel Bei- träge geliefert (Giebel und Hintz Zeitschrift XIII. 1859. p. 299—309). Durch Brendel in Peoria erhielt der Verf. das vollständige Skelet eines ausgewachsenen Arctomys monax, welches mit drei Ske- leten und einem einzelnen Schädel des Alpenmurmelthieres und einem Schädel des Bobac verglichen werden konnte. Der Verf. findet eine „überraschende Aehnlichkeit im Schädelbau und Zahnsystem," aber bei Vergleichung der einzelnen Skelettheile „viel erheblichere Unter- schiede von hoher systematischer Bedeutung für das europäische Al- penmurmelthier und den nordamerikanischen Monax." Beigefügt sind viele Maasse des Schädels und des Skeletes , doch muss Ref. hierzu bemerken, dass die Maasse des Arct. monax von denen, welche be- der Säugethiere während des Jahres 1859. 53 reits Brendel (I.e.) von demselben Skelete mitgetheilt hat, so weit abweichen, dass eine wissenschaftliche Verwerthung der beiderseiti- gen Messungen durchaus unmöglich ist. Arctomys Bobac wurde von Schrenck (1. c. p.l27) im Amur -Lande nicht gefunden, doch ist wahrscheinlich, dass er wenigstens im oberen Theile des Stromgebietes und in den Prairien desselben sich finden werde. Die Beschrei- bung einer von Maack bei Nertschinsk gesammelten Va- rietät durch Brandt steht zu erwarten. Spermophilus Eversmanni Brandt ist nach Schrenck (1. c. p. 126 — 127) von Tiansbaikalien ostwärts im ganzen oberen Amur- Lande und in den Prairieen des Amur verbreitet und scheint also diejenige Zieselmaus zu sein, welche die grösste Verbreitung über den asiatischen Kontinent hat. Myoxina. AlsMyoxusarten Ungarns werden von Kor n- huber (Verh. d. Vereins für Naturkunde, Presburg 1858. p. 56) jedoch ohne Beschreibungen genannt: M. avellanarius , M. glis , 31. Dryas und M. quercinus L. , von welcher letzteren Art das National-Museum zu Pesth Exemplare aus Ungarn uud Siebenbürgen besitzt. Die Familie der Myoxiden wurde von Blyth durch eine neue Gattung Platacanthomys bereichert (1. c. p. 288). Dieses Genus ähnelt in Zahnbau , Schädel und dem behaarten Schwänze den Schläfern, aber der Obertheil ist mit flachen Stacheln dicht bedeckt, denen sehr dünne beigemischt sind. Die Unterwolle der Überseite ist etwas gekräuselt. An der Unterseite befinden sich auch Stacheln, aber sie sind kleiner und dünner (ähnlich den oberen des M. platylhrix) , vorherrschend ist hier eine weiche ünterwolle. Kopf, Kehle, Schenkel und Hintertheil des Abdomen sind ohne Sta- cheln, doch ist das Haar am Vorder- und Hinterhaupte voll und bu- schig. Drei Malilzähne von gleicher Grösse befinden sich oben und unten , doch ist der letzte obere um % kleiner als die übrigen. Jeder Mahlzahn hat 3 oder 4 Querfalten. Der Schädel, nach dem Rest zu urtheilen, ähnelt dem des Graphiurus, Schneidezähne wie bei l\Iyo- xus glis , der Hallux weniger entwickelt und nagellos. Zwei Paar (Abdominal-) Zitzen. Die Art PI. lasiurus Blyth ist so gross wie Myoxus glis , doch ist der Kopf kleiner und kürzer. Ein Männchen mass bis zur Basis des Schwanzes 6". Die Schwanzwirbel S'/j", mit dem Haare l'/j" mehr. Die Ohrmuschel an der Hinterseite */»"; sie ist eiförmig und ganz nackt; der Hinterfuss bis zur Ferse 1''; die längsten Scbnurrbaare 2yi". Die aUgemeioe Farbe bell rothbraun, an 54 Hensel: Bericht üb. d. Leistungen in d. Naturgeschichte der Unterseite blasser. Die Stacheln sind Vs'' lang. Die Schnurr- haare sind hauptsächlich schwarz, die unteren Theile schmutzigweiss, das Haar am Schwänze ist dunklerschwarz, als am Körper, die Schwanz- spitze ihrer ganzen Länge nach schmutzigweiss. Die Lebensweise wird von Baker geschildert; von Malabar. (Wodurch die Verwandt- schaft mit den Myoxiden bewiesen werden soll, ist nicht zu erken- nen, da sich jederseits nur 3 Backenzähne befinden, und eine .Unter- suchung des Darmkanals, wie es scheint, nicht stattgefunden hat.) Castorina. Vom Biber erhielt S ehr enck (I.e. p. 145) durchaus keine Nachricht im Amur-Lande , so dass wohl anzunehmen ist, er werde daselbst nirgends vorkommen. Kornhuber giebt Nachricht über das Vorkommen des Bi- bers in der Donau bei Presburg (Verhandl. d. Vereins f. Naturk. zu Presburg IIL 1858. Heft 1.) Ueber das Vorkommen des Bibers in Baiern berichtet Jäckel (Corespendenz -Blatt des zool. - mineral. Vereins in Regensburg XIIL p. 1—28). Ueber das fiühere Vorkommen des Bibers in Schottland so wie über seine frühere und jetzige Verbreitung in Europa erhalten wir Nachricht durch Ch. Wilson. (Edinb. philos. Journ. VIIL 1858. p. 1-41.) Maasse der unteren Backenzähne des Castor fiber erhielten wir durch Nordmann (1. c. p. 167). lurina- Ch. Coquerel (I.e. p.466) theilt Beobach- tungen über die Lebensweise der Ratten auf Bourbon mit. Auf Bourbon , wie in allen französischen Colonieen ist der grösste Theil der Mäusearten eingeführt. M. musculus, M. rattus und M. decumanus sind sehr häufig. Mus rattus wanderte früher ein, als die Wanderratte und vermehite sich in den Jahren 1548 — 1664 so stark, dass die ersten Colonisten zum Verlassen der Insel gezwungen wurden. Durch die später eingeführte Mus decumanus verdrängt, zog sie sich in das gebirgige Innere der Insel zurück, wo sie zwar noch zahlreich ist, aber doch später der nachdringenden Wanderratte un- terliegen muss. Die Zahl der Mäuse wurde durch Blyth (I.e. p. 294) um mehrere neue Arten vermehrt. Mtts rohuslulus. Der Schwanz nicht völlig so lang wie Kopf und Rumpf, die zusammen 6" (Engl.) messen. Die Farbe beinahe wie bei Mus decumanus , die Füsse deutlich weisslich, der Schwanz mit kurzen Borsten von durchaus gleicher Länge und nicht länger nach der Spitze zu. der Säugethiere während des Jahres 1859. 55 Mus cinnamonieus, ahnlich dem M. flavescens, aber kleiner, mit verhältnissmässig langem Schwänze. Das weiche Fell ist zinimtfar- ben wie bei M. oleraceus , mit kaum sichtbaren schwarzen Spitzen. Die Unteiseite weiss, scharf abgesetzt gegen das obere zimmetbraun. Kopf und Rumpf gegen 6", Schwanz 7y^"j Hinterfuss \\\" . Mus spec? ähnlich dem jungen M. nemoralis, aber wie sich aus den Hoden ergiebt, erwachsen. Kopf und Rumpf 4", Schwanz 4'Vj Hinterfuss Vie". Mus nitidulus, der Hausmaus ähnlich, der Schwanz so lang wie Kopf und Körper und gleichförmig mit kurzen Borsten am Ende be- setzt. Ohren gross und weit. Totallänge GVi"- Hinterfuss wenig länger als %", Hinterrand der Ohrmuschel Vio"- Farbe wie bei Äl. decumanus, die Unterseite weiss, ziemlich scharf abgestutzt. Zu der- selben Gruppe wie M. musculus und AI. Manei gehörig. M. concolor , gleichmässig dunkelmäusegrau oben und unten. Ohren massig gross, Füsse gross, der Schwanz durchgehends mit kur- zen Borsten besetzt. Länge 3", Schwanz 4", Hinterfuss ''/z". Mus badius , dem M. oleraceus gleichend, aber die Augen dop- pelt so gross, Schnurrhaare schwarz, die Oberseite rothbraun oder zimmetfarben, die Unterseite fast rein weiss. Länge (5) 3'', Schwanz 4y8"i Hinterfuss ^q". Tenasserim. Mus peguensis. Eine Feldmaus, deren dicht behaarter Schwanz länger als Kopf und Rumpf ist. Seine Haare werden nach dem Ende länger. Länge bis zur Basis des Schwanzes Sy^". Schwanz 3y8", Ohrmuschel V»" und Hinterfuss V4", nach einem $ in Spiritus ; bei einem ausgestopften (^ sind die Schwanzwirbel 4yi" lang. Der Felz ist sehr dicht, blass gelbliclibraun auf der Oberseite, etwas gelblich- weiss an der Unterseite. Die Schnurrhaare auffallend lang. Te- nasserim. Mus crassipes , dem 31. homourus Hodgs. gleichend, doch ist der Schwanz etwas länger als Kopf und Rumpf. Länge 2%", Schwanz 3y+'', Hinterfuss ^n". Die Füsse sind besonders stark und gleich dem Schwänze mit starken kurzen Borsten bedeckt, von Masuri (Malabar). Mus Tytleri. Länge 2^/\", ebenso der Schwanz der gegen 24 Wirbel besitzt, Hinterfuss %''. Pelz seli,r dicht und lang, oberhalb blass sandfarben, unterhalb isabellfarben und hell an den dicht be- harrten Beinen, an der Unterfläche und den Seiten des Schwanzes. Schnurrhaare sehr fein und weisslich. Aus Deyra doon. Dabei finden sich noch Bemerkungen über M. niviventer Hodgs., M. oleraceus Sykes [ ? = M. (Vandileuria) dumeticola Hodgs.] und M. musculus aus England im Vergleiche zu M. manei, die vollständig verschieden von einander sein sollen. 56 Henshel: Bericht üb. d. I e n d r 0 c o 1 a p t i n a c). Neu sind : Xiphocolaples emigrans Sei. Ibio L p. 118. Cenlralamerika. — Dendrocincla anahatina Sei. 92 Harllaub: Bericht üb. d. Leistungen in d. Katuigeschichte Proceed. p. 54. pl. 150. — Dendrornis erythropygia Sclat, Proceed. p. 366. Xalapa. — Dendromanes cnwbatinus Sei. Fror. p. 382. Oaxaca. — D. komochroiis Sei. ibid. — Xenops niger Katt. v. Pelz. Sitz.-Ber. Acad. d. Wissensch. Bd. 34. Brasilien. — X. tenuirostris v. Pelz. ib. — X. approximans v. Pelz. ibid. In der hier mehrfach erwähnten Arbeit A. v. Pelz ein über neue Arten der Haltungen Anabates , Synallaxis und Xenops werden zugleich zahlreiche biographische handschr. Notizen Joh. Katte- rer's niitgetheilt. (Menurinae). Neu: Campylorhynchus jocosus Sei. Proceed. p. 371. Oaxaca. — C. affinis Xanth. Proc Ac. Philad. p. 299. Südca- lifornien. — Tkryofhoriis felix Sei. ib. Oaxaca. — Cyphorkinus pu~ sillus Sei. ib. p. 373. — Troglodytes solstitialis Sei. Proc. p. 550. Ecuador. (Sittin ae). Abbild. Nest und Eier von Sittella chrysoplera. Proceed. p. 351. III. Dentirostres. LuSCilliä(lä6. Neu ist: Farmoplila Woodhousei Cass. Proc. Ac. Philad. p. 40. Camniatluss. — Drymoica slriaticeps Tristr, Ibis I. p.58. Alger. Sahara. — Sylvia deserticola Tr. ib. — Lusciniopsis japonica Cass. Proc. Ac. Philad. 58. p. 194. Hacodadi. — L. Ueitdersonii Cass. ib. p. 193. Japan. — Abrornis superciliaris Blyth. Monlniain. — Eu- prinodes schislaceus Cass. Proc. Ac. Phil. 59. p. 38. Cininiatl. VVest- afrika. — Camaropiera caniceps Cass. ib. — Syhietla virens Cass. ib. p.38. Canimannss. — Macrosp/icuvs fl avicans Crss. ib. p.43. Cani- mafluss, — Eniciirus nigrifrons Hodgs. Proceed. p. 102. Nepal. — Acanlhiza ßavolaferalis Gray Proceed. p. 161. Insel Nu. — Sylvia de- licatula Hartl. Ibis I. p. 340. pl. 10. iig. 1. Sonialiland. VonHeuglin entdeckt, — Zosterops melanops . Gray Calal. Birds Isl. Pacif. p. 15. Loyalty-Islands. — Z. xanthochroa Gr. Proceed. p. 161. Insel Nu. — Z. griseonota Gr. ib. Insel Nu. — Petroica hypoleuca Gr. Proc. p. 155. Doj-ey, — p. similis Gr. ib. Neue Hebriden. — Saxicola philolkamna Tristr. 1. c. p. 9. (= S. ruficeps Buvry.). — S. halophila Tr. ib. — S. homochroa Tr. ib. Tunesische Sahara. — Hylophilus ochraceiceps Sei. Proc. p. 375. Oaxfica. — Geolhlypis speciosa Sei. Proc. Mexiko. Abbild. Lophophanes Wollueberi Un. St, Mex. Bound. Surv. Birds pl. 15. — Paroides flaviceps Sundev. ib. — Psaltriparus mela- notis Sandb. ib. 31. T a z k a n 0 w s k y : „Ueber das Nisten von Parus pendulinus im Königreich Polen." Rev. zool. p. 241. C. G. Löventjelni; „Ueber S. tithys'-^ m Clvers. Kongl. Vet. Handl. 1858. der Vögel während des Jahres 1859. 93 Bar. K ön i g - Wa r t h a 11 s e 11 : „Zur Fortpflanzungsgeschichtc der Spottsänger (Hypolais)." Bullet. Ac. N. de Mose. 32. p.238. Be- handelt H. olivetoruin, elaeica, salicaria, cinerascens Sei., palliata und polyglofta. Turdidae. (For micarin ae). — Keu : Mynneciza exsul Sei. Ann. and Mag. p. 151. Panama. — Dasithamnus olivacevs Sei. ib. Bolivien. — MyrmeJasies phnnbei/s Sei. Ann. p. 239. Rio-Javari — ikf. ni(jen'imus Sei. ib. — Dasilhamnns unicolor Sei. Pi oc. p. 141. Ecua- dor. — Fonnicivora caloptera Sei. ib. Ecuador. — Grallaria nuchalis Sei. Proc. p. 441. Rio-INapo. (T u r d i n a e). — INeu : Filta rußcentris F. Heine Cab. Jouru. p. 406. Ins. Batscliian. Wallace. — Citiclus cashmeviensis Gould Pro- ceed. p. 494. — C soraidus Gould ib. Beide von Cashniere. — Geo- cichla enjthronola Sei. Ibis I. p. 113. iUacassar. — Catharus occiden- talis Sei. Ann. Mag. p. 400. Oaxaea. — Harporliyttchus cinereus Xanth. 1. e. Cap. St. Lucas. — Turdus leucauchen Sei. Proc. 58. p. 447. Gua- temala. — T. pinicola Sei. ib. Mexikan. Hochland. — Mitnus baha- me?isis Bryant 1, c. Abbild. Harporhii?ichus Lecontei Lawr. in U. St. Mex. Boiind. Surv. Birds pl. 12. — H. curvivostris ib. pl.l3. — //. longirosiris ib. pl. 14. P. L. Sclater: „A Synopsis ot' the Thrushes of the new World" in Proc. Zool. Soc. 1859. Giebt Beschreibun- gen sämmtlicher Arten und ist von grosser Bedeutung. Catharus 7 Arten, Turdus 39 A. , Cichlheiniinia 1 A. , Marga- rops 3A., Galeoscoptes 3A., Melanoptila lA., Melanotis 2A., Rham- phocinclus 1 A., Cinclocerthia 2A., Harporhynchus 6 A-, Oreoscoptes 1 A., Mimus 20 A Zum Schluss ein geographisch-zoologischer Con- spectus sämmtlicher Arten. Ueber Cichlherniinia fuscata vergl. A. Newton Ibis I. p.l41. St. Cioix. Ueber eine merkwürdige Anomalie im Ursprünge der Arteriae carotid. bei Pitta cyanwa: Dr. Bernstein in Katuurk. Tydskr. v. xNederl. Indie. Vol. XIX. Batavia 1859. R. F. Tom es: „Ueber ein Exemplar von Oreocincla anrea bei Stratford am Avon erlegt." Ibis p. 379. Ausführlich Sternum. (Oriolinae). — Ferdinand Heine beschreibt ausführlich Oriolus Broderipi ßp., Mimeta viridissima Bp. , M. Forsteni Bp. von Ceram und als neu : 31. viridifusca von Timor. Caban. Journ. p. 402. (T r ie h o p h 0 r i n ae). — Neu sind: Sibia melmiolevca Blyth von Moulmein. Journ. As. Soc. Beng. — Pellorneum Tickelliae ßl. ib. — Ixuiiis striatus Bl. ib. Moulmein. — Turdinns gnttatus Bl. ib. — Trichophovits chloronotus Cass. Proc. Ac. Philad. p. 43. Cammafluss. 94 Haitl«iil): Bericht üb. d. Leistungen in d. Naturgeschichte MuSCiCäpidäO. INeue Arten : Microeca conspicillala G. B. tiray Proceed. Z. S. p. 156. Dorey auf INeuguinea. — Mylagra lieisficillala . Id. ib. Insel Nu. — Mijiagra vir'ulinitens Gr. ib. Loyalty - Islands. — Myicujra rufivenlris EUiot Ibis 1. p. 393. Sanioagruppe. — Myiayra melanvra Gray 1. c. p. 63. Errotnanga. — M. modesta Gr. ib. Neu- Irland. üeber Todopsis cyanocephala {Q. et Gaini.) vcrgl. G. K. Gray Proceed. Z. S. p. 156. Von Wallace auf Neuguinea gesammelt. Megabias tri c ol o r EWiol ist (^ von M. flammulatus. Ibis I. p.393. Tyrännidäe. Neue Arten : Vireolanius pulckellus Sclat. Ibis. I. p. 12. — Cyclorhis ßavipectus Sclal. Proceed. Trinidad. Venezuela. Von Salvin aus Guatemala. — Vireo Josepluie Sei. Proceed. p. 142. pl. 154. — Laniitiveo crassiroslris Bryant Bahamas. — Pachyrham- phus homochrous Sei. Proceed. p. 142. Ecuador. — Platypsaris afßnis Elliot Ibis p. 394. pl. 13. Mexiko. — Tyranmdns chrysops Sei. Proc. Z. S. Gualaquiza , Zaniora. Fräser. — Sayornis aquatica Sei. Ib. I. p. 119. Duennas. — Empidonax albiyularis Sei. ib. p. 172. Duennas. — E. &rt/jrtme;isis Bryant. Bahama's. — E. bvachytavsus Sc\. \h\s,^.A^^\. Süd-Mexiko. — Elaenia yriseogularis Sclat. Proceed. Z. S. p. 554. pl.l46. Tig. 1. Riobaniba. — E. stictoptera Sc), ih. pl. 146. fig. 2. Ecua- dor. — E. placens Sei. Ibis p. 123. pl.4. fig. 3. Guatemala, Mexiko. — S. tiiissima ^i\.'\h. fig. 1. — Contopns mesolencvs Sc\. Proceed. p. 43. Guatemala. — C. soi-didtdus Sei. ib. Guatemala. — Mitrephonis phaeo- cercus Sei. ib. p. 44. Guatemala. Ibis I. p. 442. pl. . fig. 2. — Myio- nectes assimilis Sei. ib. p. 46. Süd-Mexiko, Guatemala. — Myiodyna- stes 7iobilis Sc\. ib. p.42. St. Martha. — Cyclovhnychus cinereiceps Sc\. Ibis. p. 443. Oaxaca. — Todirostmm schislaceiceps Sei. ib. p. 444. Oaxaca. — Pyrocephalus mexicanns Sei. Proc. p. 45. — Attila citrimi- vetitris Sclat. Proceed. p. 40. Ucayale. — Agriornis solitaria Sei. Proc. Titiacun. Abbild. Pachyrhamphus Aglajae U. St. Mex. Bound. Surv. Birds pl. 9. fig. 1. — Bathmidiirus major ib. fig. 2. — Myiarchus Laurencii ib. fig. 3. — Tyrannus vociferns ib. pl. 10. — T. Couchii ib. pl. 11 — T. melanckolicus ib. fig. 2. -- Empidonax obscurns ib. fig. o. — Camptosloma imberhe Ibis I. pl. 14. ,,A List of Ihe Tyrant Birds o!" Mexico with descriptions of some new species" by P. L. Sclater. Ibis p. 436. Die Tyrannidae zerfallen bei Sclater sehr natürlich in die Subfamilien Attilinae, Taeniopterinae, Tyianninae uiid Piatyrhynchinae. Ueber Tyrannus dominicus vergl. A. Newton Ibis p. 146. Taenioptera obscura von den Sandwichinseln wird von Scla- ter zur Gattung Phaeorvis erhoben. P. L. Sclater: „Ueber die Gattung Attila.^' Proceed. p. 40. der Vögel während des Jahres 1859. 95 6 Arten. Neben Attila stell! Sclater die (nilliing Caslovnis (Miis- cicapa rubra Vieili.}. Ampelidae. Neue Arien : Cephalopterus 'pew.lulifjer Sclal. Ibis j), 114. pl. 3. Eeiiador. (Fräser.) — Jlupiculu sanfjuhioleula Gou\d Pro- eeed. p. 99. Ecuador. — Euchlornis frontalis Sei. Proe. 58. p. 446. Bolivien. — Lipaucius vnhufus Sei. Proceed. p. 385. Oaxaca. — Fa- chycepkala titiensis (iray Catal. Birds Trop.-lsl. Pacif. p. 21. — Elo- psaltria cucidlata Gr. ib. p. 21. — E. rarierjata Gray Proceed. p. 162. Insel Nu. Abbild. Ei von Bombycilla gairulus in Cab. Journ. 1859. t.l. ( Vergl. darüber B a 1 d a m u s in Nauii:. p. 498.) Gustav Radde sah Flüge von Bombycilla garrnlus am Amur. „Notes sur les deux especes de Cephalopterns par M. 0. Des- murs.'' Rev. et iMag p. 193. Sclater sucht mit Kecht die hier ausgesprochene Ansicht zu widerlegen, dass C. glabricollis nur der ganz alte oruatus sei. lieber penduliger kein Zweifel möglich. LaniädaO. Fr. Moore zieht jetzt Lophocilta galericulata, co- ronata und ardesiaca als ^-^ $ und juv. in eine sehr weitverbreitete Art zusammen. Corvidae. Neue Arten : Corvus fnscicapillus G. R. Gray Proc. p. 157. Von Wallace auf Neuguinea gesammelt. Verschieden von C. orru. — Corvus intermecUus L. Adams Proceed. p. 171. Zwischen corone und monedula. Ueber Gazzola typica Bp. vergl. Sclater Ibis I. p. 113. Wal- lace fand diese Art auf Macassar. Abbild. Cijanocitta Woodhousei in U. St. Mex. Bound. Surv. Birds pl. 21. — C. sordida ib. — C. tdtramarina ib. pl. 22. R. A. J u n g : Descriptio plexuum abdominalium nervosorum in Corvo cornice. Greifsw. 8. 28 S. lY. Conirostres. SturnidäG. Neu sind: Qniscaliis Sumichrasti de Sauss. Rev. et Mag. p. 119. Mexiko. — Aplonis atronitens G. B. Giay Proceed. p. 164. Loyalty-Islaud. — Aplonis viridigrisea Gr. ib. — Nesopsar nigerrimus Sei. Ibis I. p. 417. Jamaica- — Slnrnopastor niger Bl. T. As. S. of Beng. Andemanen? — Lamprocolius sycobitis Pet. Ilartl. Cab. Journ. p. 19. Mossambique. — L. abyssinicus Uml]. ibid. p. 21. Abbild. Jctervs parisorum in U. St. Mex. Bound. Surv. Birds pl. 19. — Quiscalus macrourus ib. pl. 20. Referent veröffentlichte eine monographische Arbeit über die „Glanzstaare (Lamprotornithinae)'' in Cab. Journ. p.l. 36 S. Lanipro- 'tornis 5 Arten, Lamprocolius 15 A., Notauges 4 A., Pholidauges 1 A., 96 Hartlaub: Bericht üb. d. Leistungen in d. Naturgeschichte Fsilorhinus 1 A., Aniydrus 5A., Oligomfdrus 1 A. und Onychognathus 2 Arten. (34 Arten, wovon 24 in der Bremer Sammlung.) Fringillidae. (Ploceinae). — Neue Arten: Sycobius Cassi- nii EUiot Ibis I. p. 393. Gabon. — Sycobius nuchalis E. ib. — Hy^ phantornis cinctus Cixss.Fioc. As. Fhilad. p. 133. Cammafl. Westafrika. (F r i n g i 1 1 i n a e). — Neue Arten : Phrygihis ocularis Sei. Pro- ceed. Z. S. pl. 145. Cuenca. — Catamenia homochroa Sclat. Froc. p. 552. Matos. — Fringilla Moreleti Fiicher. Instit. Nr. 1310. Azoren, und Bev. et Mag. p. 409- pl. IG. Verwandt mit F. teydea. — Orizo- borus funereus Sei. Froceed. p. 378. Oaxaca. — Spermopkila corvina Sei. ib. — Montifringilla Jt/öwsi Moore Froceed. Z. S. pl. 156. p. 178. Hespeiiphona verpertina wurde im nördlichen Illinois erlegt. Cass. Froc. A. Fhil. 58. p. 191. Fu eher an 1. c. über die grössere Basse des Dompfa (Ten (Fyrr- hula coccinea). Dr. C. Bolle: „Der VVüstentrompeter (Fyrrhula githaginea)" in Naum. p. 369. Zu den befähigtsten ornithologischen Capacitäten auf dem Felde anniuthiger und doch acht wissenschaftlicher Darstel- lung zählen wir den Verfasser dieser vortrefflichen kleinen Mono- graphie. Man liest und lernt mit wahrem Vergnügen. Vergl. dazu Dr. A. Brehm in Gab. Journ. VII. p. 469. Beferent gab eine Notiz über die Gattung Er y ihrura. Fro- ceed. Zool. Soc. 58. p.461. Es wurden 8 Arten aufgezählt. Dr. J. Hof mann: «Zur Naturgeschichte von Fringilla seri- 7ms" in Naum. p. 337. Dr. C. Bolle: „Ueber die Fortpflanzung einiger Amadinen in der Gefangenschaft" in Gab. Journ. Heft 1. (Tan a grin a e). — Neu: Euphonia cyanodorsalis Dubois Bev. et Mag. p. 50. pl. 2. Guatemala. — Buarremon castaneiceps Sei. Fro- ceed. p.441. Bio-Napo. (Em b e r i zi n a e). — G. G. Lövenhjelm über Flectrophanes lapponica. Ofvers. Kongl. Vetens. Förhandl. 1858. Emberiza aureola sieht man bei kalter Witterung schaarenweise um Moulmein. Blyth. (Alaudinae). — Neu: Alauda coelivox Swinhoe. Nordchina, Formosa Zoologist p. 6723. — Certhilauda Salvini Trist. Ibis I. p. 57. Alger. Sahara. — Galerida macrorhyncha Tr. ibid. Nördl. Alger. Sa- hara. — G. arenicola Tr. ib. — Calandrella reboudia Loche ibid. Ueber die Lerchen Algeriens vergleiche man Tristram im Ibis I. p. 421 bis 433. Buceridae. Beiträge zu unserer Kennlniss der Nashornvögel Sumatras gieht ein Herr v. Bösen her g in Act. Soc. scient. Ind. der Vögel während des Jahres 1859. 97 Weerl. Vol. III. Er kennt 11 Arten. B. gracilis Temin. ist bekannt- lich der junge corrugatus. Scansores. Psittacidae. Die wichtigste Arbeil, deren >vir hier zu gedenken haben, ist G. R. Gray's ungemein fleissig zu- sammengestelltes Buch : „List of the specimens of Psittaci- dae in the collection of the British Museum." 110 S. Umfasst sämmtliclie Arten und giebt die Beschreibungen eini- ger neuen. 313 Arten befinden sich im Britischen Museum, Auf den synonymischen Theil ist viel Mühe verwendet. Pezoporinae 87 Arten, Arinae 82 A. , Loriinae 69 A., Psittacinae 108 A., Cacatuinae 34 A. — In der neuen Welt kennt man 151, in der alten 229 Arten. Charles de Souance's „Iconographie des Perro- quet's non figures dans les public de Levaillant et Bourj. St. Hilaire" ist mit dem 12ten Hefte abgebrochen und ge- schlossen. Leider! INeue Arten: Platycercus Coohii G. R. Gray 1. c. Neuseeland. Conurus roseifrons Gr. ib. p. 42. Vom Amazonas. — Conurus holo- chlovus Sclat. Ann. and Mag. p. 224. Jalapa, — Conurus xantholaenius Sclat. ibid. Insel St. Thomas, — Loritis hypoinochrous Gray 1. c, Loui- siadearchipel, — Trichoglossus Mitchelii Gr. ib. p. 62. — Psittacus Yukesii Gray ib. Timor. — Psiltacula Sclateri Gr. ib, p, 86. Rio-Ja- vari. — Charmosyna pulchella Gr. ib. Dorey auf Neuguinea. Wallace. Wallace's briefliche Mittheilungen über die Papageien des Papuaarchipels und der Molukken sind im hohen Grade interessant. Er fand Eos fuscata Bl. auf Neuguinea. Lorius superbus Fräser scheint nur auf der Insel Jobie, Eos cyanogenia nur auf den Mavors- Inseln vorzukommen. (Ibis I. p.211.) Palaeornis neglectus Blyth von Moulmein scheint doch schliess- lich nur Alexandri zu sein. J. As. Soc. of Beng. Picidae. Vor uns liegt die erste Lieferung von A. Math erbe's längst erwartetem grossen monographischen Kupferwerke über die Spechte : „Monographie des Picidees." L Fol. max. Mit 5 Tafeln. Enthaltend die Abbildungen von Megapicus imperialis ^ und $ in Lebensgrösse , M. principalis sehr klein; pi.2: M. magellanicus C^ ^ Lebensgr. pl.3: 31. Boiei Leb ensgr. und M. robustus ganz klein, pl. 4: M. albirostris und pl.5: M. Grayi Malt. — Der Text zu die- sem Werke entspricht im Allgemeinen den Erwartungen, welche mit Recht an Malherbe gestellt werden konnten. Mal herbe erstrebt Archiv f. Naturg. XXVI. Jahrg, 2. Bd. G 98 Hartlaub: Bericht üb. d. Leistungen in d. Naturgeschichte möglichste Vollständigkeit in jeder Hinsicht. Er kennt die Litteratur wie Wenige, und ist immer bemüht strenge Critik zu üben. Das Ma- terial, welches ihm zu Gebote stand, ist ungeheuer. Die Abbildun- gen sind durchaus treu und das bleibt jedenfalls die Hauptsache. Ein- zelne Arten lebensgross und andere nach sehr reducirtem Maass- stabe abzubilden, erscheint mindestens sehr bedenklich. — Das ganze Werk ist, wenn schon nützlich und Acrdienstlich , im hohen Grade unschön. Ein grosser Uebelstand bei einem modernen ornithologi- schen Kupferwerke ! Neue Arten : Chloronerpes sangiiinolentus Sei. Proceed. p. 61. pl. 151. Omoa. — Picus lucasanus Xanth. Proc. Acad. Philad. p. 298. Cap St. Lucas in Californien. — Picus atrahts Blyth J. As. Soc. Beng. Vol. 18. p. 803. Moulmein. — Picus andamensis Bl. ib. dem analis nächst verwandt. CuCUlidae. Neue Arten : Chrysococcyx minutillus Gould Proc. p. 128. Port Essington. — Cacomantis bronzinus G. R. Gray Proceed. p. 164. Insel Nu. — Piaya thermophila Sclat. Proc. 370. Jalapa. Ueber Brutgeschäft und Eier von Oxylopkus glatidarius vergl. Tristram Ibis L p. 76. c. fig. ov. Legt nie in fremde Nester, wenn diese noch bewohnt sind. — W. Schlüter: „Zweifel am Nichtbrü- ten des Oxylophus glandarius." Gab. Journ. Heft 3. Vergl. Osbert Salvin: über Piaja erythropygia. Ibis p. 133. Dieser Kukuk singt merkwürdiger Weise recht gut. Ueber Crotophaga ani auf St. Croix vergl. E. Newton Ibis I. p. 148. Ueber die Lebensweise von Scythrops schreibt sehr interessant G. Bennett Proceed. Zool. Soc. 1859 u. Ann. and 3Iag. N. H. p. 514. Fortpflanzungsvveise ganz kukuksartig. Ein junger Nestvogel liess sich in der Voliere durch Dacelo füttern. G. Ben nett: „Notes on Australian Cuckoos." Proceed. Z. S, p. 220. Chrysococcyx lucidus legt in das Nest von Rhipidura albiscapa und Cuculus inornatus in das von Malurus cyaneus. Ueber „Monorchie bei Centropus affinis Horsf. und C, medius Müll." schreibt Dr. Bernstein Natuurl. Tydskr. van Nederl. Indie. Vol. 21. c. flg. Pf. Snell; „Zur Hypothese über die verschiedene Färbung und langsame Entwickelung der Kukukseier." Gab. Journ. Heft 3. Columbae. VonCh. Bon aparte: „Iconographie des Pigeons non figures par Mad. Knip etc. sahen wir ein Utes Heft. Neue Arten : Columba nnicincta Cass. Proc. As. Philad. p. 143. der Vögel während des Jahres 1859. 99 Ogobaifluss. — Columha nigrirostris Sei. Proc. Z. S. p. 391. Oaxaca. — Carpophaga goliath Gray Proc. Z. S. p. 165. pl. 155. Isle of Pines. Abbild. Col. ßavirostris in ü. St. Mex. Bound. Surv. Birds pl. 23- Nach Wallace kommt Goura Victoriae auf Jobie-Island vor. Eudes-Deslongchamp: „lieber Ser7-esius galeatus von den Marquesas." Memoir. Soc. Linn. de Norm. Specieller über das Skelett. Fr. Moore: „Ueber Columha rupestris Pall. Centralasiens." Proceed. p. 400. B. P. Brent: „The Pigeon-book etc." London 12. 110 Seiten. Gallinae. Neue Arten: Tinamus Boucardi Salle Proceed. Z. S. p. 391. Oaxaca. — Tin. meserythrus Sclat. ib. Oaxaca. — Ortyx Leylatidii Moore Proc. Z. S. p.62. Honduras. — Odontophorus erythrops Gould Proceed. p. 99. Ecuador. Fräser. — Excalfacloria minima Gould Proc. p. 128. Celebes. Wallace. — Phoenicoperdix chloropus Blyth J. As. S. Beng. Moulmein. Abbild. Ortyx texanus in U. St. Mex. Bound. Serv. Birds pl.24. — Diardigallus fasciolatus Blyth von Borneo. Journ. As. S. Beng. Vol. 27. (Ibis I. p. 114.) — Phasidus niger Cass. in Journ. Acad. N. Sc. of Philad. 1859. pl. 3. — Numida plumifera Cass. ibid. pl. 2. „On the Indian Pheasants bred in the Menagerie of the Zool. Soc. by D. W. Mitchell." Proceed. Z. S. 58. p. 544. Behandelt Gallophasis albocristatus, G. Horsfieldli, G. melanotus, Catreus Walli- chii , Lophophorus impeyanus. Abgebildet sind die Jungen von G. Horsfieldii und albocristatus auf pl. 148 und die von Loph. impeya- nus und Catreus Wallichii auf pl. 149. Ebendaselbst die Eier. Gute Notizen über die „Principal Game Birds of the Himalaja," nämlich über Tragopan melanocephalus, Lophophorus impeyanus, Pu- crasia macrolopha, Catreus Wallichii, Galloph. albocristatus und Te- traogallus Nigelli enthält das Sporting Magazine für Juli und Sep- tember. Barthelemy de 1 a Pom m e r aye : „Ueber die Fortpflanzung und Zucht der Hocco's." Bullet. Soc. Imp. d'acclimat. Vol. V. Ueber Tinamus major Gm. und Meleagris ocellata in Honduras vergl. Moore Proceed. Z. S. p. 62, 63. Syrrhaptes paradoxus wurde in Norfolk geschossen. Ibis I. p. 471. Leon-Bertrand: Du Faisan considere dans l'etat de nature et dans l'etat de domestication etc. Paris. 32 S. D. R. C. Tasoro: „De la cria de gallinas, palomas y pavos, de SU alimento et propagacion etc." Madrid. 148 S. 100 Hartlaub: Bericht üb. d. Leistungen in d. Naturgeschichte C. Löffler: „Die in Deutschland vorkommenden verschiede- nen Rassen des Haushuhns." Berlin. 122 S. Mit color. Abb. C. Löffler: „Versuch einer Classification sämmtlicher Hühner- rassen." Berlin. 27 S. C. Löffler: „Die Zucht der ausländischen Hühner in Deutsch- land" mit 27 color. Abbil. 122 S. Struthioues. Neue Arten: Dromams irr oratus Sc]. Lebend im zoolog. Gar- ten. Barth Proceed. p. 205. — Casuarius nniappendiculatus Blyth J. As. Soc. of Beng. Gute Art. — Casuarius bicarunculatus Sei. Lebend in London. Gute Art. Eine interessante Mittheilung über den afrikanischen Strauss von Dr. Gosse im Bullet. Soc. Imp. d'acclimatis. Vol. IV. (1857). Florent Prevost: „Ueber die Acclimatisation und Fortpflan- zung des neuholländischen Casuar's." Ibid. Von Casuarius Bennetti sind neue Exemplare in England an- gelangt. Auch Eier , die wesentlich von gewöhnlichen Casuareiern abweichen. G. Bennett: „Bemerkungen über den Mooruck (C. Bennettii)." Proc. Zool. Soc. p. 39. Lebensweise in der Gefangenschaft. Eier. W. J. Broderip: „Additional evidence relative to the Dodo." Transact. Zool. Soc. IV. p. 183. In Abraham Wolfgangh's holländi- scher Uebersetzung der Naturgeschichte des Plinius Secundus (Am- sterdam 1662) findet sich auf pl. LIV ein hübsches kleines Bild des Dodo uach Roland Savery. H. G. Strickland: „On some bones of Birds allied to the Dodo." Ibid. p. 187, mit pl. 55. Von Rodriguez. „Notice of an original Painting including a figure of the Dodo in the collection of the duke of Northumberland." Ibid. Mit Copie in Holzschnitt. Sehr gute Zeichnung von Jean Goimare und J. D. de Heem. (irallae. Gruidae. Jules Verreaux über Grus carunculata. Bullet. Soc. Imper. d'acclimat. Vol. III. (1856.) J. Wo Hey: „Ueber das Brüten von Grus cinerea in Lappland." Ibis I. p.l91. Im hohen Grade anziehend geschrieben. Der talent- volle englische Naturforscher JohnWolley ist in der Blüthe seines Lebens gestorben. A. Newton hat dem Freunde einen schönen von Herzen kommenden Nachruf gewidmet. Ibis IL p. 172. Ardeidae. Neue Arten: Tigrisoma Cabanisi F. Heine Gab. Journ. der Vögel während des Jahres 1859. 101 p. 407. Mexiko. — Ardea «Z6oZmea/a G. R. Gray Proceed. Z. S. p. 166. Isle of Pines. G. Ben nett: „Ueber die Lebensweise \on Mycteria australis.^'^ Proceed. Z. S. p. 47. Sehr interessant. „Oologische Betrachtungen über Balaeniceps von 0. Des Murs." Rev. et Mag. p. 477. Beschreibung der Eier. ScolOpäCidäB. Sclater kennt ein Exemplar von Eurinorhyn- chus pygmaetis im Sommerkleide, „head neck and breast riitous." Stammt sehr wahrscheinlich von den nördlichen Küsten Asiens her. Ibis IL Pfarrer .läckel: „Ueber das Schnurren der Becassinen." Naum. p. 490. Ueber Phalaropus lobatus im Winterkleide bei Calcutta und über Lobipes hyperboreus im Winterkleide bei Madras geschossen, vergl. Blyth in litt. Ibis I. p. 464. E. Blyth will den Macrorhamphus semipalmatus Indiens sogar generisch von dem M. griseus Nordamerikas unterscheiden. Er schlägt für ihn die generische Benennung Pseudoscolopax vor. RallidäO. Neue Art: Gallinula pumila Sei. Port Natal. Ibis p. 249. pl. 7. Ebendaselbst sehr instructiv über Podica Petersii nob. Diese ausgezeichnete Art ist um Natal selten. Blyth erhielt Podica personata von Moulmein. Beschreib, im Journ. As. Soc. Beng. p. 29. „Zur Oophagie der Rallen" von Dr. C. Bolle. Caban. Journ. Heft 3. Anseres. Als neu wird beschrieben : Bernicla leucolaema A. Murray New Edinb. Philos. Journ. April 1859. J. WoUey: „Ueber das Brüten von Mergus albellus in Lapp- land" im Ibis I. p. 71. Zu dem besten in diesem Genre gehörig. A. Strick land: „On the British Wild Geese." Ann. and Magaz. N. H. p. 121. Wichtig, mit Abbildungen der Köpfe und Schnä- bel. Es werden unterschieden: 1) A. albifrons, 2) A. ferus, Gould p. 347, 3) A. segetum (Bean Goose mit kurzem starken hohen Schnabel und 4) A. paludosus Str. Gould p. 348. Mit langem schwachen Schna- bel. Die Schnabelfärbung variirt stark. Laurence: „Ueber die Fortpflanzung und Zucht von Anas galericulata." Bullet. Soc. Imper. d'acclimat. Vol. V. Anas querquedula brütet bei Moulmein. Tickell in J. As. Soc. of Beng. Vol. 29. 102 Haitlaub: Bericht üb. d. Leist. in d. Katurgesch. d. Vögel etc. A. Newton: „lieber Anas histrionica." Ibis I. p. 162. lieber ein Männchen von Anas penelope im Kleide des Weib- chen's schreibt Louis Roget Rev. et Mag. p. 145. c. fig. pl. 6. Anas maxima Gosse wurde bei Jalapa erlegt. Sclat. Proceed. Zool. Soc. p.369. A. Lang man: „Zur Naturgeschichte des Mergus merganser" in Giebel Naturg. Zeitschr. S. 11. G. Ben nett: „On the semipalmated Goose." Proc. Z. S. p. 39. Biographie. P. L. Sclat er hatte Gelegenheit an lebenden Exemplaren des zoologischen Gartens in London die specifische Verschiedenheit der östlichen und westlichen Plectrop*terus-Art zu erkennen. Er unterschei- det die erstere unter dem Namen PI. Rüppelli. Beide Arten abgebildet auf pl. 153. Wir haben uns von der Richtigkeit dieser Beobachtung an Ort und Stelle überzeugt. Clapperton's Exemplar aus Centralafrika im brittischen Museum gehört eben dieser Art an. Golymbidäe. Neu scheint zu sein : Colymbiis Adamsi G. R. Gray in Proceed. Z, S. p. 167. Russisches Amerika. Gurney und Scla- ter möchten den Vogel für ein ungewöhnlich altes Exemplar von C. glacialis halten. Proceed. p. 206. PrOCelläridäB. Neue Art: Thalassidroma gracilis Elliot. Ibis I. p. 591. Chili. lieber Puffinus obscurus, dessen Fortpflanzung und Fang auf den Inseln der Bassstrasse. Ibis 1. p. 397. FeleCäüidäB. Als neu wird beschrieben : Graculus elegans Phi- lippi in diesem Arch. p. 305. Chiloe. (Scheintuns nur cirrhatus zusein.) G. C. Taylor: „lieber eine Brutlokalität der Fregatte." Ibisl. p. 150. (Bird Island in der Bucht von Fonseka, Honduras.) Laridae. Gavia roseiventris Gould ist Meyen's L. glaucodes Falklandinseln. lieber die Möven der „Zoographia Rosso-Asiatica" schreibt Blasius Naumannia p. 303. Catarrhactes pomarinus wurde bei Moulmein erlegt nach Ti- ck eil. Ibis I. p. 464. Bericht über die wissenschaftliclten Leistnngeu in der Naturgeschichte der niederen Thiere während des Jahres 1859. Von Dr. Rud. Leuckart; Professor in Giessen. Der unter dem Separattitel : essay on Classification erscliienene und schon früher von uns (J. ß. XXIII. S. 167) angezeigte erste Band von Agassi z's Contributions of nat. hist. united states — der zweite und dritte ebenfalls erschienene Band dieser kostbaren Sammlung handelt über Schildkröten und deren Entwickelung — ist vom Verf. jetzt auch als selbstständiges Werk (London 1859, in Octav) herausgegeben und mit einem Capitel über die Analogieen zwischen den natürlichen Gruppen der einzelnen Abthei- lungen des Thierreichs vermehrt worden. Gegenbaur veröffentlicht „Grundzüge der verglei- chenden Anatomie" (606 Seiten in gross Octav, mit 198 Ab- bildungen in Holzschnitt , Leipzig 1859) , ein vortreffliches Werk, in dem Verf den Versuch macht, den gesammten Inhalt unserer heutigen Kenntniss über den Bau der Thiere vom morphologischen Standpunkte aus zu ordnen und über- sichtlich zusammenzustellen. In der Einleitung handelt Verf. von den Thieren und der Ihierischen Organisation im fAll- gemeinen; er setzt sodann seine Ansichten über die Typen des Thierreichs aus einander (Protozoa, Coelenterata, Echi- nodermata , Vermes, Arthropoda, Mollusca, Vertebrata) und schildert einen jeden dieser Typen einzeln nach seinen Organengruppen. 104Leuckart: Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte van Beneden liefert in der mit P. Gervais ge- meinschaftlich herausgegebenen Zoologie medicale (11. Vol. in Octav, 540 und 445 Seiten Paris 1859) eine Uebersicht des gesammten Thierreichs mit besonderer Berücksichtigung der den Mediciner interessirenden Thierformen, namentlich der Eingeweidewürmer. Als obersten Abtheilungen begeg- nen wir auch hier den schon im letzten Jahresberichte erwähnten drei Kreisen , den Hypocotyleen oder Vertebra- ten , den Epicotyleen oder Articulaten (Insecta L.) und den Allocotyleen oder Mollusco-Radiaten (Vermes L.) , dreien Abtheilungen, die sich in gleicher Weise durch das La- genverhältniss des Dotters zum Embryo, wie auch später- hin durch gewisse anatomische Eigenthümlichkeiten von einander unterscheiden sollen, üie Allocotyleen , die uns hier besonders interessiren, werden dabei als Thiere cha- rakterisirt : „dont la vitellus ne rentre ni par la face su- perieure , ni par le face inferieure du corps , dont le Sy- steme nerveux est la plus souvent forme du collier oeso- phagien sans serie ganglionnaire en forme de chaine sous- intestinale , qui n'ont pas des pattes arliculees et sont ge- neralement cilies pendant leur etat embryonnaire (Vol. I. p. XI). In dem Kreise dieser Thiere unterscheidet Verf. 5 Typen : die Mollusken, Würmer , Echinodermen, Polypen (= Coelenteraten Lt.), Protozoen, die einzeln wiederum in eine Anzahl von Classen zerfällt werden. Von Bronn erhielten wir die ersten Lieferungen eines grösseren iconographisch- zoologischen Werkes: die Classen und Ordnungen des Thierreiches , wissenschaftlich dargestellt in Wort und Bild. (Leipzig und Heidelberg 1859. Gross Octav , Bd. 1. 142 S. mit 12 lithographirten Tafeln, die Amorphozoen = Protozoen enthaltend , Bd. IL, die Ra- dialen betreffend , noch unvollendet). Eine fleissige und gewandte Verarbeitung des vorhandenen Materials, die durch Wiedergabe der wichtigsten neueren Forschungen und Re- production der bessern, sonst meist in Monographien zer- streuten Abbildungen gewiss dazu beitragen wird, den ge- genwärtigen Inhalt unserer Wissenschaft in weiteren Krei- sen bekannt zu machen. Der Detailforscher vermisst frei- der niederen Thiere während des Jahres 1859. 105 lieh hier und da die Schärfe der Critik und die richtige Beurtheilung widerstreitender Angaben. Tr ose hei publicirt die fünfte Auflage seines bekann- ten Handbuchs der Zoologie , in der namentlich auch die Systematik der niederen Thiere in zeitgemässer Weise ge- ändert ist. Ebenso beendigt Leunis mit der dritten, den niede- ren Thieren gewidmeten Lieferung die Herausgabe seiner „Synopsis der Naturgeschichte des Thierreiches" (II. Aufl.), in der gleichfalls den neueren Entdeckungen gebührende Rechnung getragen ist. Schmarda beginnt die Beschreibung der von ihm während einer vierjährigen Reise um die Erde (1853 — 1857), besonders in Ceylan, Neu-Süd-Wales, am Cap und in Cen- tralamerika beobachteten wirbellosen Thiere, deren Gesamml- menge sich trotz vielfacher Verluste (30 — 40%) noch im- mer auf mehrere Tausende beläuft. Der erste Band ent- hält die Turbellarien, Rotatorien und Anneliden, im Ganzen 340 Species, die mit höchstens 10 Ausnahmen alle neu sind. Bis jetzt ist nur die erste Hälfte dieses Bandes mit den Turbellarien (98 Sp.) und Rotatorien (51 Sp.) erschienen; kurze Diagnosen und Beschreibungen , die durch colorirte, zum grossen Theile (besonders bei den Dendrocoelen) vor- treffliche Abbildungen illustrirl sind. Für die Artenkennt- niss ist das Sc h ma r d a'sche Werk von höchster Bedeu- tung (in manchen Gruppen hebt sich die Zahl der bekann- ten Species dadurch um 507^, z. B. bei den Dendrocoelen), nicht minder auch für die Lehre von der geographischen Verbreitung der Thiere — um so mehr aber bedauern wir es, dass der Verf. durch die Flucht der Erlebnisse daran gehindert wurde , unsere Wissenschaft auch in anderen Richtungen, durch anatomische und embryologische Forschun- gen , zu bereichern. (Neue wirbellose Thiere , beobachtet und gesammelt auf einer Reise um die Erde von L. Schmarda. Erster Band, Turbellarien, Rotatorien und Anneliden. Erste Hälfte, 65 S. in klein Folio, mit 15 illu- minirten Kupfertafeln und Holzschnitten. Leipzig 1859.) Interessant ist, aus den Untersuchungen des Verf. zu ersehen, 106 Leuckart: Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte dass die mikroskopische Süssvvasserfauna einen viel gleichmässige- ren Charakter behält, als man früher vermuthete. Stentoren , Hydren, Daphniaden , Rotiferen, Rhabdocoelen fanden sich fast überall, wo Verf. darnach suchte, in Neu-Seeland, wie in Chili — ja zum Theil sind es sogar dieselben Arten, durch welche diese Thierformen dort vertreten werden, so dass Verf. „auch in der weitesten Ferne an die Fauna des Wiener Parkes oder Berliner Thiergartens errinnert wurde." Bei dieser Gelegenheit sei übrigens noch nachträglich erwähnt, dass Schmarda schon vor einigen Jahren eine Reihe von Mittheilungen über die niederen wasserbewoh- nenden Thiere Aegyptens gemacht hat: zur Naturgeschichte Aegyptens in den Denkschriften der K. K. Akad. zu Wien 1854. II. S. 1—28 mit 7 Tafeln in Quart. Mettenheim er's „Beobachtungen über niedere See- thiere" (Abhandl. der Senkenberg'schen naturf. Gesellschaft Bd. III. S. 287—312 mit 3 Tafeln Abbildungen in Quart) beziehen sich vorzugsweise auf Würmer, Seesterne , Qual- len und Infusorien, und werden unten noch mehrfach von uns angezogen werden. Grube liefert einen vorläufigen Bericht über die Fauna des Quarnero, mit besonderer Berücksichtigung der wirbellosen Thiere, 37. Jahresber. der schlesischen Gesell- schaft fürvaterl. Cult. S. 19. W r i g h t und G r e e n e handeln über die marine Fauna der Süd- Westküste Irlands, besonders die dort vorkom- menden Echinodermen und Polypen. Rep. br. assoc. held 1858. p. 176. Wie reich die dortige Fauna ist, geht auch aus der schon vor einigen Jahren von W. Thompson herausgegebenen Nat. bist, of Ireland hervor, deren vierter Band (1856) 95 Anneliden, 55 Echinodermen, 31 Akalephen, 71 Anthozoen, 96 Bryozoen , 30 Foraminiferen und 34 Po- riferen aufführt. Auch Gosse's marine Zoologie (Vol. I. London 1858) enthält eine Aufzählung der bisher um Englands Küsten beobachteten wirbellosen Seethiere, mit Charakteristik der einzelnen Geschlechter, Familien, Ordnungen und Klassen. Jedes Genus ist durch eine vom Verf. nach der Natur ge- zeichnete Abbildung illustrirt. der niederen Thiere während des Jahres 1859. 107 Nach Ed. Jardin's Angaben über die Küstenfauna der Marquesasinseln sollen daselbst wenige Anneliden, aber zahlreiche Echinodermen und Polypen vorkommen. Mem. Soc. imper. des sc. de Cherbourg T. VI. p. 180 u. 198. van Beneden bespricht in einer vor der Belgischen Akademie gehaltenen Rede die Erscheinungen der Fort- pflanzung bei den niederen Thieren mit besonderer Rück- sicht auf die neueren Entdeckungen über Parthenogenese, Generationswechsel , Polymorphismus. De l'homme et de la perpetuation des especes. Bruxell. 1859. 48 Pages. (Bullet. Acad. roy. de Belg. 1858. Dec, l'Instit. 1859. No. 1320—1324.) Auch die neue (dritte) Auflage von Carpenter's „animal physiologie" (London 1859) widmet der Fortpflan- zunof der Thiere besondere Aufmerksamkeit. Wir haben schon im letzten Jahresberichte (S. 225) des Streites Erwähnung gethan , der in der Pariser Akade- mie durch P ou ch et's Untersuchungen und Schlussfolgerun- gen über die Generalio aequivoca entstanden ist und schon damals erwähnt, dass derselbe noch keineswegs geschlich- tet sei. Die diesjährigen Bände des Instituts und der Com- ptes rendus (T. 48 u. 49) liefern dazu die litterarischen Belege. Wir finden in ihnen nicht bloss die schon damals (nach einer Mittheilung aus den Ann. sc. nat.) angezoge- nen Entgegnungen von Milne Edwards und anderen Akademiemitgliedern (T. 48. p. 23 — 36), so wie die vonLa- caze-D u thie rs (ibid. p. 118 — 120), auch nicht bloss die Replik von Pouch et (ibid. p. 148 — 158), wir hören in denselben auch neue Stimmen für und wider sich erheben. So werden (ibid. p. 262) von Flourens Experimente von Mantegazza mitgetheilt, die mit den Pouchet'schen über- einstimmen, während andererseits (ibid. p. 334) Gaul ti er de Claubry die Beweiskraft dieser Experimente mit einem Hinblick auf die dabei möglichen Fehlerquellen in Abrede stellt. Um den verschiedenen Einwürfen gegen seine Expe- rimente zu begegnen, dehnte Pou chet seine Untersuchun- gen auch auf die in der Luft vorhandenen organischen 108 Leuckart: Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte Körper (Cpt. rend. T. 47. p. 546) , so wie die eingetrock- neten und nach Doyeres wiederholten (Cpt. rend. T. 49. p. 992) Angaben durch Wasserzusatz wieder zum Leben erweckbaren Geschöpfe aus (Cpt. rend. T. 49. p. 492 und 886, so wie eine eigene vom Ref. nicht gelesene Brochüre, rech, et exper. sur les anim. ressuscitants faites au mus. d'hist. nat. de Ronen 1859). Die Resultate der Untersuchun- gen waren nach beiden Richtungen nur negativer Art. Der atmosphärische Staub sollte so gut wie keine lebendigen Keime enthalten, wohl aber zahlreiche Amylumkörperchen, die, wie Verf. annimmt, von anderen Forschern für einge- kapselte Infusorien u. s. w. gehalten wären, und ein Wie- deraufleben ausgetrockneter thierischer Organismen soll ebenso wenig stattfinden , wie ein Organismus jemals im Stande sei , eine Temperatur von 100*^ ungefährdet zu er- tragen. Aber beiderlei Behauptungen fanden alsbald auf di- rektem sowohl, wie auf indirektem Wege ihre Wider- legung. Unter den hier in Betracht kommenden Arbei- ten erwähnen wir zunächst E h ren b er g's Untersuchun- gen über das mikroskopische Leben des Montblanc-Gipfels (Monatsber. der Berl. Akad. 1859. S. 775 ff.), die in voller Uebereinstimmung mit anderen früheren Untersuchungen desselben Verfassers — die Po u ch et freilich nicht zu ken- nen scheint — es ausser Zweifel stellen , dass in einer Höhe von 10,000' und darüber Organismen existiren , die nur mit dem Winde und Luftzuge dorthin gelangt sein können , und zwar Organismen , die zum Theil nach mona- telangem Ruhezustande alsbald durch Wasserzusatz wieder zum Leben zurückkehren. Eine vielleicht noch bestimm- tere Widerlegung fand die erste Angabe Pouchet's durch H. Hoffmann (Bot. Zeitung 1859. No. 5 u. 6) und Fa- st eur (Ann. des sc. nat. 1859. T. XU. p. 85), welche die Erscheinungen der Gährung zum Gegenstande der Unter- suchung machten und den Nachweis lieferten, dass diese nur nach einer Zufuhr von Pilzsporen eintrete , von Gebilden, die in der Luft , auf der Oberfläche von Früchten u. s. w. sehr allgemein verbreitet seien. der niederen Thiere während des Jahres 1859. 109 Andererseits unterzog Gavarret die absprechenden Angaben Pouchet's in Betreff der Resistenzkraft gewisser niederer Thiere gegen Trockniss und Hitze einer experimen- tellen Prüfung (quelques exper. sur les rotiferes , les tar- digrades et les anguillules, Annal. des sc. nat. 1859. T. XI. p. 315), und auch hier iiel das Resultat gegen unseren For- scher aus. Nicht bloss, dass jene Geschöpfe eine monate- lange vollständige Austrocknung ( unter der Luftpumpe) überstanden und schon wenige Stunden nach der Anfeuch- tung wieder zum vollen Leben erwachten , sie ertrugen in diesem Zustande auch Temperaturgrade von 100 — 110^ während sie im Wasser schon bei 50 und 5P, im Wasser- dampfe bei 80 — 82^ zu Grunde gingen. Wie lange Zeit die Thiere jener hohen Temperatur ungefährdet ausgesetzt sein können, hat Verf. nicht untersucht; in den oben er- wähnten Experimenten betrug die Zeitdauer 2 Minuten. Der Streit , den wir hier berührten, hat natürlich in den weitesten Kreisen Aufmerksamkeit und Interesse er- regt. Wir begnügen uns in dieser Hinsicht auf Flourens, zur Frage der Generatio aequivoca (Gazette hebdom. VI. 5) und Martin Lanzer, die Lehre der Generatio aequivoca vor der Akademie der Wissenschaften (Rev. deTher. med.- chir. 1859. 4.) hinzuweisen. Auch Pouch et selbst hat seine Ansichten und Un- tersuchungen für das grössere Publikum in einem eigenen Werke zusammengestellt: heterogenie, ou traite de la ge- neration spontanee base sur des nouvelles experiences, Pa- ris 1859. XVI. und 672 pag. mit 3 Tafeln. Bei Gelegenheit dieses Streites wollen wir übrigens weiter noch einer merkwürdigen Beobachtung von Clark gedenken (Silliman's Journ. 1858. p. 107 u. 154), die den Anhängern der P o uch et'schen Lehre gewiss höchst will- kommen sein wird, der Beobachtung nämlich, dass die Fi- brillen faulender Sagittamuskeln sich in vibrionenartige Körperchen verwandelt , und die von der Rüsselfläche einer Aurelia losgelösten Zellen sich ganz nach Monadenart bewegt und durch Theilung vermehrt hätten. Als Gewährsmann für die erstere Behauptung wird Agassi z angeführt, und 110 Leuckavt: Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte in der That kann man nicht selten auch bei höheren Thie- ren in den Sarcolenimaschläuchen dasselbe Phänomen beob- achten. Die Muskelfasern der Kaninchen enthalten (im Sommer) mitunter schon 24 Stunden nach dem Tode statt der Fleischsubstanz Milliarden beweglicher „Vibrionen", deren Identität mit den Primitivfibrillen unmöglich geläug- net werden kann. Ref. sieht darin freilich keine Umwand- lung der zerfallenden Fibrillen in selbstständige Geschöpfe, sondern blosse , mit der Zersetzung zugleich auftretende Bewegungsphänomene organischer Elemente , die sich in gewisser Beziehung den bekannten amöbenartigen Bewe- gungen isolirter thierischer Zellen vergleichen lassen. Zum Schlüsse erwähnen wir hier noch der interessan- ten Entdeckung vonWedl (Sitzungsber. der Wiener Akad. Bd. XXXIII. S.451) uM Kölliker (Zeitschrift für wiss. Zool. X. S. 215, im Auszuge Sitzungsber. der phys.-med. Gesellsch. in Würzburg 1859, S. XXVIII) , dass die in den Hautgebilden niederer und höherer Wasserthiere so häufig vorkommenden und früher schon oftmals beobachteten, ver- ästelten feinen Röhren von vegetabilischen Parasiten her- rühren , die meist wohl auf chemische W^eise (durcti Auf- lösung der Kalksalze vor den keimenden Spitzen) eindrin- gen und sich in denselben verbreiten. W^edl hält diesen Parasit für eine mehrzellige Alge, Kölliker für einen einzelligen Pilz — vielleicht, dass je nach Umständen und Arten hier die verschiedensten Schmarotzer gedeihen kön- nen. Kölliker stützt seine Deutung besonders auf die Beobachtung der bei Hornschwämmen in den Fasern vor- kommenden Parasiten , an denen er deutliche Sporangien aufgefunden haben will; bei anderen Hornschwämmen kom- men hier aber, wie wir später sehen werden, Schmarotzer vor, die von Braun und P ring sh eim als eine hoch ent- wickelte Alge aus der Gruppe der Florideen erkannt wurden. der niederen Thiere während des Jahres 1859. 111 I. V e r m e s« Wie wenig' es l)isher hat gelingen wollen, eine Eini- gung in Betreff der Gesichtspunkte zu gewinnen, die bei der Classification der Würmer maassgebend sein dürften, wird zur Genüge dadurch bewiesen, dass uns das Jahr 1859 drei verschiedene Versuche gebracht hat , die Abtheilung dieser Thiere in natürliche Gruppen aufzulösen. "van Beneden, den wir hier zuerst nennen, theilt (Zool. med. II. p. 83) die Würmer mit Ausschluss der Rä- derthiere und Bryozoen, die den Articulaten , resp. Mollus- ken zugerechnet werden, nach folgendem Schema in vier Klassen : Corps non diffluent Sans ventouses deprime et ä soies Annelides arrondi et sans soies Nematoides ä ventouses Cotylides diffluent et entierement cilie .... Turbellaries. In der Klasse der Anneliden unterscheidet Verf. so- dann die Ordnungen der Chaetopoden, Gephyreen und To- mopteriden , in der Klasse der Nematoden die der Chaeto- gnathen, Nematoden s. st., Gordiaceen und Acanthocephalen, in der Klasse der Cotyliden die der Polypoden (Peripatus), Hirudineen, Trematoden , Cestoden, in der Klasse der Tur- bellarien endlich die der Teretularien (Nemertinen und Pro- stomeen) und Planarien. Auch Gegenbaur trennt die Würmer nach Aus- schluss der Bryozoen und Rotiferen in vier Klassen: 1) Platyelminthes mit den Cestoda, Trematoda und Turbellaria, 2) Nemathelminthes mit den Acantliocephala und Nematoi- dea , 3) Oesthelminthes (= Chaetognathi Lt.) , 4) Annulata mit den Gephyrea, Suctoria (Hirudinea), Scoleina und Bran- chiata. Vergl. Anat. S. 137. Weit conservativer ist die Eintheilung von Stein (Organismus der Infusionsthiere S. 53), der die Annulateii, 112 Leuckart: Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte Entozoen, Turbellarien und Rotiferen als Klassen in der Ab- theilung der Würmer beibehalten wissen will. Diesing's „Revision der Rhyngodeen" (Sitzungsber. derK. K. Akad. zu Wien Bd. 37. S. 719—785 mit 3 Tafeln) enthält eine Uebersicht der neueren Forschungen über die Naturgeschichte und Zoologie der Sipunculiden , Akantho- cephalen und Gregarinen mit Beschreibung einiger bisher unbekannten Arten. Der von W e i n I a n d in dem Archiv für Naturgeschichte 1858. I. S. 276 veröffentlichte „Systematischer Katalog aller Helminthen , die im Menschen gefunden werden" ist eine Reproduction aus des Verf's Essay on the tapeworm of man, den wir schon im vorigen J. B. angezogen haben. Cobbold's observations on entozoa, with description of several new species , in den Transact. Linnaean Soc. Vol. XXII. p. 155—172 und 363—370 mit 4 Tafeln, erstrecken sich über alle Entozoengruppen und werden unten noch mehr- fach von uns angezogen werden. Sie liefern namentlich auch über das Vorkommen der Schmarotzerwürmer manche interessante neue Angabe. Schiott hauber veröffentlicht in dem amtlichen Be- richte der Göttinger Naturforscherversammlung S. 128 — 133 „Beiträge zur Helminthologie," meist Aufzählungen neuer Arten, ohne Beschreibung und Diagnose. Lambl berichtet in seinen „mikroskopischen Unter- suchungen der Darm - Excrete" (Prager Vierteljahrschrift 1859. Bd. I. S.43 ff.) über die nicht selten mit den Stüh- len entleerten Eier von Ascaris lumbricoides, Trichocepha- lus dispar, Oxyuris vermicularis und Taenia Solium, mit Beschreibung und Abbildungen. Weitere Mittheilungen be- treffen den schon im vergangenen Jahresberichte erwähn- ten jungen Echinorhynchus , den Verf. in dem Darmkanale eines leukhämischen Kindes auffand (Abbildung Tab. IV. Fig. 12), einen Fall von Distomum hepaticum, so wie end- lich das myriadenweise Vorkommen von Vibrionen und Cer- comonaden im Darme. Die schon im letzten Jahresberichte erwähnte Abhand- lung von Gerstfeld: über einige zum Theil neue Arten der niederen Thiere während des Jahres 1859. 118 Platoden, Anneliden, Myriapoden und Crustaceen (Mem. des sav. ctrang. de l'Acad. de St. Petersburg T. VIII. S. 261—296) enthält Beschreibungen Sibirischer Planarien, Blutegel, Gor- dien und Lumbricinen , und wird bei Gelegenheit dieser Würmer noch besonders von uns angeführt werden. 1. Annelides. Chaetopodes. Die schon in den zwei letzten Jahresberichten mehr- fach von uns erwähnte borstenlose Phoronis hippocrepia ist auch dieses Mal wieder Gegenstand einer näheren Unter- suchung geworden. D yst er publicirte über dieselbe eine ausführliche , durch treffliche Zeichnungen illustrirte Ab- handlung (Transact. Linn. Sog. XXII. S. 251—256. PI. 44), die unsere Kenntnisse über diesen sonderbaren Kopfkiemer vorläufig zum Abschlüsse bringen dürfte. Die hufeisenförmige Kopfscheibe ist an beiden Rändern mit einer Tentakelreihe versehen , nicht bloss am äusseren, obwohl die äussere Reihe durch ihre Länge sich auszeichnet. Die inneren Ten- takel sind kürzer und einander zugeneigt, so dass zwischen ihnen ein Raum bleibt, der als Brutraum dient. Abgerissene Tentakelkränze werden in 48 Stunden ergänzt. Die Flimmerhaare, mit denen die (16 — 86) Fäden besetzt sind, dienen zur Nahrungszufuhr. Der Mund liegt in der Mitte der Kopfscheibe, also zwischen beiden Tentakelrei- hen, und wird von einer schirmförmigen , dem concaven Rande an- gehefteten Lippe bedeckt. An ihn schliesst sich zunächst ein Oeso- phagus und ein ovaler Magen, und auf diesen folgt sodann ein wei- ter Darm, dessen Verlauf nicht genau verfolgt werden konnte, da die hintere Hälfte des Wurmes beim Hervorziehen aus der Röhre meist abreisst, der aber anj Kopfende , zwischen den Schenkeln der Tenta- kelscheibe nach Aussen führt. Ein IServensystem konnte nicht auf- gefunden werden. Von einer eigentlichen Leibeshöhle ist keine Spur vorhanden, dagegen aber finden sich zwei mediane Blulgefässstämme mit grossen gefärbten Körperchen, wie das schon von früher her bekannt ist. Neben dem After münden zwei Oviducte, die von einem un- paaren, flaschenförmigen Üvarium abgehen. Die Embryonen bedek- ken sich wenige Stunden nach der Geburt der Eier mit einem Flim- merüberzuge , und zerfallen dann durch eine mittlere Einschnürung in eine vordere und eine hintere Hälfte, von denen die erstere zieni- Arckiv für Naturg. XX VL Jahrg. 2. Bd. H 114 Leuckart: Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte lieh bald eine dreilappige Gestalt annimmt. In diesem Zustande ver- lassen sie nach 48 Stunden den Brutraum , um dann wahrscheinlich ohne Weiteres zu dem ausgebildeten Wurme auszuwachsen. Die ge- ringe Beweglichkeit der Larve lässt wenigstens kaum vermuthen, dass zwischen diese beiden Zustände noch eine weitere Phase sich ein- schiebe. Dass Phoronis übigens wirklich mit Crepina von Ben. zusammenfalle, wie wir schon im letzten J. B. bemerkt ha- ben, wird jetzt auch von Wright hervorgehoben, Annales des sc. natur. T. XI. p. 150. Auch über Tomopteris haben wir eine neue Abhandlung zu erwähnen : on Tomopteris onisciformis Esch. by W. C ar- penter, Transact. Linn. soc. T. XXII. p. 353— 362. Tab. 62. Besonders hervorzuheben sind dabei die schönen Abbildun- gen, namentlich -Fig. 6, die einen vollständig entwickelten Wurm mit 16 Ruderpaaren und langem Schwänze darstellt, während in Fig. 1 ein jüngerer Wurm mit 8 Rudern und noch ohne Schwanz, sehr ähnlich dem T. quadricornis Pag. et Lt. wiedergegeben ist. Ob beide jedoch vollkommen identisch sind, wie Verf. in einem Nachtrage angiebt, möchte Ref. nicht geradezu behaupten. Carpenter stützt sich dabei auf die Beobachtung, dass die Vierzahl der Fühler bei Tomopteris ganz constant und nur desshalb, besonders bei grösseren Exemplaren, schwer nachzuweisen sei, weil die hinteren Fühler von den grösseren vorderen bedeckt würden, aber er hat dabei ausser Acht gelassen, dass wir unsere T. quadricornis nicht wegen der Vierzahl der Fühler, sondern der Borsten also genannt haben. Dass aber die hinteren Fühler bei Tomopteris Borsten enthielten , davon finden wir nirgends bei unserem Verf. eine Angabe. Ue- brigens glaubt Verf., dass alle bis jetzt beobachteten Tomo- pteris, auch die tropischen, derselben Art angehörten, obwohl das nach dem Urtheile des Ref. durch die beigefügte Zeich- nung eines von Huxley in der Torres-Strasse gefange- nen Exemplares insofern kaum eine Stütze findet, als die- ses nicht bloss durch eine grössere Anzahl der Rückcn- füsse (17 Paare), sonderen weiter auch durch stärkere Entwickelung der Schwanzanhänge von den nordischen der niederen Thiere während des Jahres 1859 115 Formen sich unterscheidet. Geschlechtsstoffe hat Verf. bei seinen Exemplaren nicht beobachtet (auch keine Ge- schlechtsöffnung-en und Flimmerkanäle); er ist desshalb auch ungewiss , ob er Tomopteris als ein ausgebildetes Thier ansehen soll, und nicht vielleicht als eine Amme, deren sog. Schwanzstück im Laufe der Zeit zu einem Geschlechts- thiere heranwachse. (Es bedarf nach den positiven Beob- achtungen anderer Forscher , auch den hier mitgetheilten von Huxley keiner ausdrücklichen Widerlegung dieser Hypothese. Huxley glaubtauch ein kleineres männliches Exemplar mit rundlichen Körnern in der Leibeshöhle beob- achtet zu haben.) Von dem Nervensysteme wurde auch von unserem Verf. kaum mehr, als das Hirnganglion aufge- funden. Gegenbaur hat gleichfalls geschlechtsreife Exem- plare von Tomopteris beobachtet und giebt von dem Pro- cesse der Eibildung bei derselben eine Darstellung, die — bis auf die vom Verf. übersehene Theilung der primitiven Eizelle — mit den Beobachtung-en von Leuckart und Pagenstecher vollkommen übereinstimmt. Vergl. Anat. p. 191. Schmarda's Angaben über die Organisation der Chätopoden und die von ihm beobachteten neuen Formen, sind, so weit sie bis jetzt vorliegen (a. a. 0. Einleitung S. XVI), zu aphoristisch, als dass wir schon dieses Mal aus- führlich darüber referiren könnten. Wir beschränken uns desshalb einstweilen auf die Bemerkung, dass Verf. die Be- hauptung von der freien Bildung der Geschlechtsstoffe in der Leibeshöhle bezweifelt und diese überall in besondern (in einzelnen Fällen auch wirklich von ihm aufgefundenen) Organen vor sich gehen lässt. Pelagenia , ein neues mit Pherusa verwandtes Genus besitzt am Rücken , wie am Bauche langgestielte Saugnäpfe. Ein anderes zu den Nai- den gehörendes neues Genus (-^ulophorus) baut Röhren, die ganz nach Art der Phryganeen- Gehäuse von den frei be- weglichen Thieren mit umhergeschleppt werden. Mettenheimer liefert eine Beschreibung des Ner- vensystems und der Gehörorgane von Arenicola piscatorum 116 Leuckart: Bericht über die Leistungen in derKaturgeschiehte und macht auch sonstige Angaben über Organisation , wie Lebensweise dieses Wurmes. Das Hirn liegt, wie das von Ref. beschrieben ist, dicht unter der Haut und lässt sich mitunter schon von Aussen erkennen. Ganglienkugeln schei- nen dem Hirne zu fehlen , wie denn auch in dem Bauch- strange, und hier mit noch grösserer Entschiedenheit, die Existenz von Ganglienkugeln und Ganglien in Abrede ge- stellt wird. Die Gehörkapsel ist mit einer körnigen Beleg- schicht versehen, an der an einer Stelle ein deutlicher Hilus gefunden wird. (Wohl die von Meissner beschrie- bene kanalförmige Ausmündung der Gehörblase, J. B. XXIV. S. 98.) Mayer macht einige Mittheilungen „über das Repro- ductionsvermögen der Naiden" und glaubt, dass die zu vollständigen Thieren wieder auswachsenden Theilstücke im- mer ein Ganglion und einen Abschnitt des Blutgefässsystems in sich einschliessen. (Cölnische Zeitung 1859. No. 112. Beil. und daraus Froriep's Notizen 1859. II. S. 216, vollständiger in den Verhandl. des naturf Vereins der preuss. Rheinlande Bd. XVI. S. 43ff.) Die vom Verf. beobachtete Art , die als A'ais caecilia n. sp. bezeichnet wird, scheint trotz der be- haupteten Duplicität des Geschlechts mit Saenuris identisch zu sein. van Benedeu macht die Beobachtung, dass Serpu- laceen und andere Kopfkiemer nicht bloss die verloren ge- gangenen Tentakel wieder ersetzen, sondern mitunter auch in scheinbar leeren Röhren aus kleinen Bruchstücken wie- der zu vollständigen Thieren auswachsen. Cpt. rend. T. 49. p. 453. Derselbe giebt eine Beschreibung des Tentakelap- parates von Spirorbis nautiloides (Zool. med. T. II. p. 88) und erwähnt, dass er auf den Kiemen des Barsches eine Nais im eingekapselten Zustande beobachtet habe (Ibid. p. 92). Die Kalkschalen der Serpulaceen sind nachKöIliker oft auf das Reichlichste von mikroskopischen Pilzfäden durchzogen. Zeitschrift für wiss. Zool.X. S. 227. Den von Leuckart und Pagenstecher (J.B. XXV. S. 116) besprochenen Spiolarven sehr nahe verwandt, wenn der niederen Thiere während des Jahres 1859. 117 nicht damit idenlisch, sind zwei von Gosse (Tenby PI. XV) abgebildete Annelidlarven , von denen die eine auch vom Verf. auf Spio bezogen wurde. Macdonald liefert eine Beschreibung und Abbildung des sog. Palolowurmes, der, wie durch Gray schon vor mehreren Jahren bekannt geworden (J. B. XVI. S. 367), zu bestimmten, von den Mondphasen abhängigen Zeiten, be- sonders im November, an den Küsten der Navio-ations- und Fitschie - Inseln in ungeheuerer Menge erscheint und ge- gessen wird. Die auffallende Thatsache, dass alle diese Exemplare des Kopfendes entbehren, hält Verf. nicht für zufällig; er glaubt vielmehr an eine, bei bestimmten Ge- legenheiten normal auftretende Trennung, an einen der Ab- slossung der Proglottiden analogen Vorgang. Trotzdem aber glückte es Verf. ein Kopfende des Wurmes zu beob- achten und damit den Beweis zu führen , dass derselbe nicht mit Arenicola verwandt sei, wie man früher annahm, sondern den Nereiden zugehöre. Transact. Linn. Soc. XXII. p. 237— 2ö9. PI. XLI. (Kopfbildung , Gebiss , Ruderplatten und Borsten stimmen so vollständig mit Lumbriconereis überein, dass die Beibehaltung des Genusnamens Palolo kaum zulässig erscheint.) Dawson's Abhandlung über die tubicolen Meerwür- mer des Golfs von St. Lawrence (Canadian naturalist and geolog. Vol. V. p. 24 — 30) ist Ref. nicht zu Gesicht ge- kommen. Nach den Beobachtungen Leidy's lebt in dem nord- amerikanischen Süsswasser (Schuylkill-River) eine Art des sonst marinen Genus Fabricia (M anayunkiaspesiosa Le'idy)^ von IV2'" Länge, mit 12 Ringen, von denen der vorderste und hinterste ein Augenpaar trägt, und sechs Armen, die in etwa 80 flimmernde Tentakel auskaufen. Proc. Acad. n. sc. Philad. 1859. p. 1. Schlotth aub er beschreibt eine zweite neue Art des Gen. Phrcoryctes, dessen Namen er übrigens in Georyctes umgewandelt wissen will, da die betreffenden V\^ürmer ei- gentlich in der Erde lebten und nur gelegentlich im Brun- nenwasser gefunden würden. (Amt. Ber. der Göttinger Na- 118 L e u c U a r t : Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte turforscherversammlung S. 122). Die neue Art wird als Ph. (G.) Lichtenstei?iii aufgeführt und soll sich besonders durch Kürze der Segmente und Kleinheit der — wie bei Lumbricus — einzeln stehenden Borsten auszeichnen. Ref. bemerkt bei dieser Gelegenheit , dass Ph. Menkeanus auch indessen ziemlich häufig mit dem Brunnenwasser zu Tage gefördert wird. Die Sibirischen Regenwürmer gehören nach Gersl- feld (a. a. 0. S.258) zu Lumbricus anatomicus (=L. com- munis Hoffjn.), L. brevispinusn.sip. (corpore coriaceo, terete, antice et postice attenuato, annulis distinctis, transversim rugosis ; lobi capitali brevi, rotundato, processu postico bre- vissimo, obtuso; cingulo nullo; setarum geminarum serie- bus 4 longitudinalibus, minimarum), L. multispinus (?) Gr. Gepbyrei. Unter den von Diesing (Revision der Rhyngodeen a. a. 0.) nach fremden und eigenen Beobachtungen aufge- zählten Sipunculiden linden sich folgende neue Arten : Aspi- dosiphon Steenstrupii von St. Thomas , A. rhyssaspis aus Westindien, A. eremita aus Madeira, auf leeren Schalen von Ditrupa, Thalassema Pelzelnii aus Westindien, Echiurus Lütkenü von der dänischen Küste und E. caraibicus aus Weslindien. Abgebildet werden Aspidosiphon Steenstrupii (Tab. II) und Thalassema Grohmanni Dies. (Tab. III). Aid er erwähnt als neu Phascolosoma radiatum von der englischen Küste, Rep. br. assoc. held 1859. p. 142. Ein kurzer Auszuor aus der schon im letzten J. B. an- gezogenen Arbeit von Lacaze-Duthiers über Bonellia findet sich in Institut 1859. p. 5 und p. 203. Chaetognathi. Der von Gegenbaur (vergl. Anat. S. 138) für die Gruppe der Sagitten in Anwendung gebrachte Namen Oest- helminthes dürfte nach den Gesetzen der Priorität der oben- anstehenden, von mir schon seit vielen Jahren gebrauchten der niederen Thiere während des Jahres 1859. 11 i) Bezeichnung weichen müssen, und das um so mehr, als letz- lere inzwischen auch von anderer Seite (bei van Beneden) Aufnahme gefunden hat. Dass Gegenbaur trotz Meissner's Behauptungen die Sagitten bei den Würmern lässt, war von vorn herein zu vermuthen. Die Annahme eines Rückenmarks und Rück- grates von Seite des letztern dürfte sich nach der Meinung des Verf.'s (S. 387. Anm.) durch unrichtige Interpretation gewisser Gebilde erklären lassen. „Aber auch die wirkliche Existenz eines anderen Nervensystems, als Krohn es ken- nen lehrte, zugegeben , so möchte damit doch noch lange nicht die Wirbelthiernatur der Sagitten bewiesen sein.'' Nematodes. Wir haben schon in einem früheren Berichte Gelegen- heit gehabt (J. B. XXIV. S. 104), der von Clapar ede über Eibildung und Befruchtung bei den Nematoden angestellten Untersuchungen zu gedenken und deren hauptsächlichste Resultate kennen zu lernen. Was uns damals vorlag, war eine vorläufige Mittheilung, der jetzt eine ausführliche Dar- stellung gefolgt ist : de la formation et de la fecondation des oeufs chez les vers nematodes, Geneve 1859. (101 S. in Quart mit 8 Tafeln). Die Abhandlung wird durch eine ge- schichtliche Darstellung der betreffenden bisherigen Lei- stungen und Controversen eingeleitet (p. 1 — 12) und be- rücksichtigt dann weiter in besondern Capiteln die Histolo- gie der Geschlechtsorgane (p. 13 — 27) , die Bildung der Eier (p. 27 — 47), die Bildung der Samenkörperchen (p. 48 — 64), die Befruchtung und Embryonalentwickelung (64 — 89) , so wie schliesslich die Bewegungen der Samenkörperchen (p. 90 — 96). Die Untersuchungen sind meistens an Ascaris suilla und A. mystax angestellt , ausserdem aber auch auf andere, kleinere ausgedehnte Arten und liefern viele werth- volle Beiträge zur Kenntniss des Nematodenbaues überhaupt. Was wir dem früheren Referate an Einzelnheiten noch hin- zufügen , ist Folgendes : Die von Meissner bei gewissen Nematoden beschriebenen 120 Leuckart: Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte queren Nervenfäden erschienen dem Verf. in manchen Fällen als deutliche Verbindungsstränge zwischen den Längsniuskelfasern , und keineswegs als Nerven. Ueberhaupt scheint der Muskelapparat in histologischer Beziehung mehrfaches Interesse darzubieten, wie denn Verf. u. a. an dem Schwanzende der männlichen Asc. mucronata sternförmig verästelte Muskelzellen beschreibt, ganz derselben Art, wie sie Ref. bei den Heteropoden aufgefunden hat. Bei Asc. mu- cronata liegen in der Nähe des Afters grosse einzellige Drüsen. Ein vollständiges Chorion entsteht in vielen Fällen, z. B. bei Asc. suilla und Asc. mystax, erst nach der Befruchtung, und nicht ohne dieselbe, (wie das auch von 3Iunck beobachtet ist), doch darf man diese Thatsache allem Anscheine nach nicht auf alle Neniatoden übertra- gen. Die Segmenlirung des Dotters ist bei der Mehrzahl der Nema- toden eine weniger regelmässige, als sonst, und auch bei Cucullanus, «u beobachten, obgleich Kolli ker demselben eine sehr abweichende Entstehung der Embryonalzellen vindicirt hat. Nach Beendigung des Furchungsprocesses streckt sich der Dotter, und dann unterscheidet man im Innern desselben bereits die spätere Leibeshöhle, in die von der concaven Bauchfläche aus ein solider Zellenstrang vorspringt, der sich im Laufe der Zeit in den Darmkanal verwandelt. Die neu- gebornen Nematoden scheinen sehr allgemein nicht bloss der Ge- schlechtsöCfnung , sondern auch des Afters zu entbehren. Die „Beiträge zur Anatomie und Physiologie des Tri- chocephalus dispar" (Zeitschrift für wiss. Zool. X. S. 233 — 252. Taf. XVII und XVIII) vonEberth liefern eine genaue und detaillirte Schilderung von der Haut, dem Muskelap- parate und den Verdauungsorganen, deren Richtigkeit Ref. fast überall bis in die Einzelnheiten hinein bestätigen kann. Die Cuticularhüllen von Trichocephalus besitzen, wie bei Asca- ris lumbricoides, einen complicirten Bau. Sie bestehen aus mehreren über einander liegenden Schichten von verschiedener Dicke und einer zum Theil fasrigen Beschaffenheit. In dem dünnen Yorderleibe zeigt die Cuticula an der Bauchfläche eine abweichende (bisher ver- kannte) Bildung; man erkennt hier in derselben zahlreiche pallisa- denförmig neben einander stehende Stäbchen , die zu einem Längs- Bande zusammengruppirl sind und auf einer gelbpigmentirten, gleich- falls stäbchenförmigen Zellenschicht aufsitzen. Sonst findet man un- ter der Cuticula eine körnige, wahrscheinlich gleichfalls aus Zellen gebildete Lage, die am Vorderleibe unvollständig bleibt und nanjent- lich die Seitenlheile freilässt. Die dann folgende Muskelschicht be- steht^ aus dichten blattförmig an einander gereihten Bändern von fibrillärer Beschaffenheit, und diese wird auf der Innenfläche von einer der niederen Thiere während des Jahres 1859. 121 Zellenlage ausgekleidet, die Bef. der Bindegewebsgruppe zurechnen möchte. Ein muskulöser Oesophagus fehlt bei Trichocephalus. Was man dafür gehalten, ist ein besonderes „lappiges" Organ, welches das von zieiulich dicken und festen Cuticiilarwändcn umschlossenen Oe- sophagealrohr rinnenförmig umfasst, sich vielfach ausbuchtet und von Zeit zu Zeit eine grössere helle Zelle durch seine sonst körnige Sub- stanz hindurchschinimern lasst (lief, glaubt dieses sonderbare, auch bei Trichina — J. B. XXV. S. 134 — vorkommende Organ, das Verf. dem von Meissner bei iMeimis beschriebenen Resorptionsappaiate vergleicht, in eine Längsreihe grosser körniger Zellen auflösen zu können und betrachtet die Eberth'schen Zellen nur als Zellenkerne.) Durch Hülfe zahlreicher, vom Verf. als Ausläufer besonderer, wohl den Bindegewebskörperchen verwandter, sternförmiger Gebilde er- kannte Stränge wird dieser Körper an der Zellenauskleidung der Leibeshöhle befestigt. Die beiden am Anfange des Chylusmagens an- hängenden Blindschläuche, die Verf. mit den früheren Beobachtern dem Chylusdaime zurechnet, sind nach den Untersuchungen des Ref. die letzten Endigungen des „lappigen Organes" und keineswegs in allen Individuen vorhanden. Die Leibeshöhle umschliesst eine gelb- liche colloide Flüssigkeit mit festeren Colloidkörpern. Ein Gefäss- system fehlt, und auch vom Nervensysteme konnte Verf. keine Spur auffinden. In Betreff des letzteren muss Ref. jedoch bemerken, dass es ihm gelungen ist, in kurzer Entfernung hinter der Mundspitze ein quer über den Oesophagus hinziehendes blasses Band zu entdecken, das er als INervencentrum in Anspruch nehmen möchte, obgleich er darin keine Ganglienkugein nachweisen konnte. In einer Abhandlung über „Draciinculus und die mi- kroskopischen Filarien von Bombay (Ann. and mag. nat. hist. T.IY. p.28— 44, p. 98— 114. Tab. I— III) verfolgt Car- ler die nach einer mehr vorläufigen Mittheilung schon im letzten Jahresber. (S. 139) angezogene Frage nach der Naturgeschichte und dem Ursprünge der Filaria medinen- sis. Er liefert zunächst eine Beschreibuno- des äusseren ^vie des inneren Baues der genannten Filaria sowohl , als auch des Brackwasserwurmes Urolabes palustris und der von Filaria abstammenden Embryonen, macht uns sodann mit einer Anzahl anderer neuen Arten des Gen. Urolabes (das am meisten mit Rhabditis verwandt ist, aber, wie es scheint, Typen mehrerer Geschlechter in sich einschliesst) und sucht endlich den Nachweis zu liefern, dass die Aehn- lichkeiten zwischen Filaria medinensis und Urolabes palu- 122 Leuckart: Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte stris , trotz der Verschiedenheit der Grösse und anderer Differenzen, bedeutend überwiegen und immerhin dem Ge- danken Raum geben, dass erstere ein durch die äussern Lebensverhältnisse modificirter Brackwasserwurm sei. Aeusserlich ist die Fiiaiia niedinensis bekanntlich sehr einfach gebaut. Sie gleicht einem langen (bis 3') dünnen Faden , der sich an den Enden ein wenig verjüngt, vorn abgerundet ist und hinten in einen kurzen und dünnen nach dem Bauche eingekrümmten Schwanz ausläuft. Die Mundölfnung ist äusserst eng und zwischen zweien Papillen gelegen, die der Bauch - und Rückenfläche angehören. Zwei kleine seitliche Papillen stehen weiter nach aussen. Von diesen vier Papillen gehen vier — nicht näher untersuchte — Längslinien aus, von denen die zwei medianen in der Mitte zweier Längsmuskelbän- der verlaufen. Eine Afteröffnung scheint zu fehlen , obgleich ein Mastdarm vorhanden ist und bis in die Schwanzspitze hinein sich verfolgen lässt. Ebenso fehlt auch die Geschlechtsöffnung; Verf. hat sich davon überzeugt , dass der Genitalkanal durch Ruptur sich öffnet. Die äusseren Bedeckungen sind fein gestreift, doch lässt es Verf. unentschieden, ob diese Streifung der Cuticula angehört, wie bei dem Embryo, oder von den unter den Bedeckungen hinziehenden Ringmuskelfasern herrührt. Die Eingeweide bestehen aus dem Darm- kanale und dem Genitalschlauche, die beide gestreckt durch die ganze Länge der Leibeshöhle verlaufen und durch zarte Zellgewebsstränge in ihrer Lage erhalten werden. An dem Darmkanale unterscheidet man ausser dem kurzen (Vs") i\lastdarme einen etwa 2" langen Oeso- phagus und einen Chylusdarm. Ersterer besitzt ein äusserst dünnes Lumen , das von einer cylindrischen Chitinröhre ausgekleidet und von einer eben so cylindrischen Muskellage umschlossen wird. Dazu kommt äusserlich noch eine Zellgewebsscheide, die sich nach hinten auch auf den Chylusmagen fortsetzt und hier eine Lage bräunlicher Leberzellen überkleidet. Nur das letzte Ende des Chylusdarmes ent- behrt dieses Leberüberzugs. Der Genitalschlauch ist weit dicker, als der Darmkanal und mit Embryonen gefüllt, die immer frei, nie ein- gehüllt in Häute gefunden werden. Eine Vagina fehlt, dagegen lau- fen beide Enden des Schlauches in ein etwa zolllanges dünnes Ovarium aus, das scharf gegen den Embryonenschlauch abgesetzt ist und mit einer kleinen Erweiterung aufhört. (Eine genauere Analyse dieses Ovariums ist leider nicht angestellt.) Männchen sind vom Verf. niemals beobachtet, überhaupt noch unbekannt, denn die An- gabe von Owen, dass das Schwanzende der männlichen Filaria me- dinensis stumpf sei und Spiculae umschliesse, scheint kaum auf zu- verlässige Untersuchungen gegründet. Der Embryo niisst V33" in Länge und '/033'' in Breite und unterscheidet sich hauptsächlich durch der niederen Thiere während des Jahres 1859. 123 einen langen , zugespitzten Schwanz , der fast die Hälfte von der Länge des Rumpfes hat und mit der Afteröffnung seinen Anfang nimmt. Der Verdauungsapparat ist bis auf den deutlichen After und die unverhältnissmässige Länge des Oesophagus, die ungefähr ein Drittel von der Länge des Chylusdarnis beträgt, wie bei den ausge- bildeten Individuen, (lenitalorgane fehlen denselben. Urolabes palustris hat einen gleichfalls linearen Körper von höchstens yg" (Vsto"' breit), mit zweien undeutlichen Papillen neben der iMundöfTuung und einem Darmkanale, der mit Filaria medinensis die grosseste Uebereinstimmung zeigt, nur dass auch hier der Oeso- phagus verhältnissmässig länger und die Afteröffnung deutlich ist. Das Schwanzende des Weibchens ist in eine gerade Spitze ausgezogen, das des Männchens abgestumpft und mit zwei kurzen Spiculä verse- hen. Haut glatt ohne Querrunzel. Die weibliche OefFnung liegt unge- fähr in der Mitte des Körpers und führt in eine kurze Vagina, die sich alsbald in einen vorderen und hinteren Eiergang spaltet. Die beiden Eiergänge verhalten sich völlig symmetrisch, sie verlaufen in der Längs-Achse des Körpers und gehen an, der Grenze des vorderen und hinteren Viertheils mit einer scharfen Knickung in die nach der Mitte zu gerichteten dünneren Eierstöcke über. Das Ende der Eier- gänge ist zu einer Samenblase erweitert. An dieser Stelle geschieht die Befruchtung und darauf die Bildung einer festen Eihülle. Die Zahl der im Fruchtleiter befindlichen Eier beträgt nur einige we- nige, und niemals wurden an denselben Zeichen der Embrynoalent- wickelung beobachtet. Die Hoden sind gleichfalls doppelt: zwei einfache ßlindschläuche , die von der Mitte des Körpers nach vorn und hinten verlaufen und da, wo sie zusammenstossen, in einen Sa- menleiter übergehen, der nach hinten herabläuft und neben dem Rectum mündet. Die Samenfäden sind im ausgebildeten Zustande stäbchenförmig, mit Schwanzfaden, und entstehen durch Kernmeta- morphose im Innern der zu mehreren (bis 16 und mehr) von ihrer Mutterblase umschlossenen Tochterzellen. Bei der Vergleichiing dieser beiden Thierformen stellt sich allerdings eine gewisse Aehnlichkeit heraus, doch will es Ref. fast bedünken, als ob Verf. dieselbe zu hoch ver- anschlage , wenn er sagt, dass jed«r Zoologe die Würmer in dieselbe Familie stellen , ja sogar demselben Genus zu- rechnen würde. Doch Ref. will darüber mit Verf. nicht rechten. Er will selbst die Vermuthung gelten lassen, dass die Verkümmerung von After und selbst Mund , wie der Schwund der Vagina und die Reduction des Schwanzes durch mangelnden Gebrauch sich erklären lasse — obwohl durch 124 Leuckart: Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte das Raisonnement des Verf. zunächst nichts mehr bewiesen wird, als dass die Organisation der Filaria medinensis und auch der Urolabes mit den Anforderungen ihrer Lebens- weise harmonire. Die Hauptschwierigkeit der Reduclion beider Formen auf einander liegt in dem Umstände , dass beide eine Brut prodiiciren, und beide, nach der bisherigen Annahme, auf geschlechtlichem Wege. Allerdings beruht diese letztere Annahme für Filaria medinensis auf einer Voraussetzung. Und diese Voraussetzung muss Verf. als eine irrige erweisen, um seine Hypothese von der Identität beider Formen glaublich zu machen. Er hebt zu diesem Zwecke hervor, dass die Fil. medinensis, die doch unstreitig — wie schon die Topologie ihres Vorkommens zur Genüge beweise — durch die Haut einwandere (vielleicht durch eine Schweissdrüse) , zur Zeit dieser ihrer Einwanderung sehr klein sein müsse. Und ein so kleines Thier könne unmöglich den Samenvorrath für eine so grosse Menge von Eiern in sich einschliessen , als Fil. medinensis Junge ge- bäre. (Verf. schätzt die Zahl derselben in einem erwach- senen Thiere auf eine halbe Million.) Ueberdiess besitze der Embryo von Fil. medinensis, von dem man das ent- wickelte Thier gewöhnlich direkt abstammen lasse , noch nicht ein Mal Spuren von Geschlechtsorganen. Auch wisse man nicht, ob diese Embryonen im Freien wachsen. Er habe, wie früher Forbes, dieselben unter verschiedenen Umständen im Wasser gehalten , aber keiner sei älter als 10 Tage geworden und habe sich in dieser Zeit nicht im Geringsten verändert. Gestützt auf diese Beobachtungen ist Verf. sogar geneigt, den Embryonen von Filaria medi- nensis eine Entwickelungsfähigkeit abzusprechen (? Ref.). Ist es wirklich wahr , was Verf. vermuthet, dass die Fil. medinensis ein durch die Besonderheiten seiner Le- bensweise modificirter Brackwasserwurm sei, so muss die- selbe entweder aus einem jungen noch unbefruchteten Em- bryo dieses Thieres oder aus einem ausgewachsenen, viel- leicht bereits befruchteten Weibchen sich entwickeln. In letzterem F'alle würde der Wurm nach Erschöpfung seines Samenvorrathes, im erstem gleich von Anfang an auf par- der niederen Thiere wahrend des Jahres 1859. 125 thenogenetischem Wege eine Nachkommenschaft erzeugen, und zwar in Gestalt von Embryonen, anstatt der hartschali- gcn Eier , die dasselbe Thier im freien Zustande gelegt hätte. Aber das sind Verhältnisse , denen wir bis jetzt kaum etwas Analoges an die Seite setzen können, — denn die vom Verf. angezogene Fortpflanzungsweise der Daph- niaden (und Rotifcren) dürfte bei näherer Prüfung wohl schwerlich etwas Aehnliches sein , — Verhältnisse also, die wir nur dann anerkennen dürfen , wenn sie bewiesen sind. Viel einfacher und plausibler wäre es, wenn man die Filaria medinensis etwa als Amme des Brackwasser- wurms betrachten könnte , aber diese Möglichkeit liegt so ferne, dass Verf. selbst es verschmäht, sie näher zu prü- fen. In der Thal ist auch nicht abzusehen, wie sich die (ungeschlechtliche) Fil. medinensis in regelmässigem Wech- sel zwischen die einzelnen (geschlechtlichen) Generationen der Urolabes einschieben könnte. Wie die Sachen liegen, ist die Naturgeschichte der Fil. medinensis noch immer ein Räthsel , das durch die Bemü- hungen unseres Verf., so dankenswerth dieselben auch sind, noch keineswegs aufgelöst ist. Es bedarf dazu noch an- derer vielseitiger Untersuchungen — Ref. möchte z.B. zu- nächst empfehlen , das Endstück des Fruchthälters, an der Insertion des Ovariums , einer genauen Prüfung zu unter- werfen , um die Frage nach der etwaigen Anwesenheit be- fruchtender Elemente zu prüfen — es bedarf dazu vor allen Dingen auch des Experimentes, das bisher kaum ver- suchsweise zur Lösung der hier vorliegenden Räthsel an- gewendet ist. Die in einem eigenen kleinen Werke niedergeleg- ten Untersuchungen von Benoit über einen nach Frank- reich eingeschleppten Medinawurm sind Ref. nicht zu Ge- sicht gekommen. Er weiss davon nur durch eine kurze Notiz in den Cpt. rend. (T. 49. p. 175), der Moquin-Ta n- don einige weitere Bemerkungen über denselben Parasiten zufügt. Aus letzteren erwähnen wir hier die Angabe, dass nach Deville und Robin die jungen Embryonen des Me- 126 Leuckart: Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte dinawurmes 12 Stunden nach dem Auftrocknen durch Be- feuchten wieder zum Leben kommen. Claus macht (Sitzungsber. der physik.-med. Gesell- schaft in Würzburg 1859. X, S. Llll) einige Mittheilungen über den Bau der Anguillulinen , besonders deren Ge- schlechtsorgane, und zwar nach Untersuchung zweier ver- schiedener Formen , die in grosser Menge zwischen Spo- renmassen von Aethalium septicum gefunden wurden, und von denen eine wahrscheinlich zur Anguillula mucronata Grube gehört. Das Nervensystem bildet oberhalb des Pbarynx und ebenso in der Nähe der Afteröffnung zwei durch Quercomniissuren verbundene Anschwellungen und „stimmt somit seiner Anlage nach mit dem Ner- vensysteme der grösseren Nematoden überein" (eine Angabe, die nach den neuesten Mittheilungen über diesen Gegenstand, von Schneider, freilich keineswegs erwiesen sein dürfte). Die weiblichen Geschlechts- oigane sind paarig entwickelt und verhalten sich zur Querachse über- raschend symmetrisch (ganz wie in den von C a r te r , Schnitze u. A. beobachteten Fällen), während der männliche Apparat einen unpaa- ren einfachen Schlauch bildet, der durch zwei mit einander ver- wachsene Spiculae gestützt mit der AfterölTnung gemeinschaftlich aus- mündet. Die Enden der Geschlechtsröhren sind umgeschlagen. Be- sondere Abschnitte, wie sie bei den grössern Nematoden unterschie- den werden , fehlen an denselben ; höchstens , dass man den aufge- triebenen Basaltheil der weiblichen Organe , der sich auch histolo- gisch etwas abweichend verhält, als Receptaculum seminis deuten könnte. Männliche und weibliche Keimstoffe verhalten sich in der Anlage vollkommen identisch, gehen aber während der späteren Ent- wickelung allmählich immer mehr aus einander. Die Samenkörper- chen erscheinen in ihrer vollendeten Form, die aber nur im Rece- ptaculum der weiblichen Individuen gefunden wird, als scharf con- tourirte Kerne mit einem Sarcodehofe, der aber keine Contractioncn zeigte. Die erste Andeutung der weiblichen Organe liess sich schon bei jungen %2 Mm. grossen Exemplaren auffinden. Dieselbe besteht aus einem hellen , in der Mitte des Körpers gelegenen Blastem, das einige scharf gezeichnete Kerne einschloss und fast an den sog. Nu- cleus der Infusorien erinnerte. Später schnürt sich das Blastem in der Mitte ein und bildet zwei birnförmige Körper, die symmetrischen An- lagen zu den beiden Schläuchen, die allmählich in den vordem und hintern Theil des Körpers hineinwachsen. Nach den Untersuchungen von d'Ukedem leben in dem Darmkanale von Julus terrestris zwei bisher noch der niederen Thiere während des Jahres 1859. 127 unbeschriebene geschlechtsreife Nematoden : Rhabditis acu- minatus und Rh. macrocephalus und zwar — ganz wie das vonLeidy in der bekannten Flora and Fauna wilhin living animals auch von den Nematoden des Nordamerikanischen Juius marginatus beschrieben ist — in Gemeinschaft mit einem Fadenpilze (Enterobryus Leidy), der nicht selten auch auf der Cuticula , wenigstens der ersten Art , sich ansie- delt, und mit paramaeciumartigen Infusorien. Die beiden Nematoden werden von unserem Verf. genau beschrieben und abgebildet, und finden dabei namentlich Darm und Ge- schlechtswerkzeuge eine sorgfältige Darstellung. Bull. Acad. roy. de Belg. 1859. p. 562 ff. mit 2 Tafeln. (Im Aus- zug rinst. 1859. p.423.) Die männlichen Geschlechtsorgane sind in beiden Fällen ein- fach, die weiblichen dagegen zweigetheilt, mit mehreren auf einan- der folgenden Abtheilungen von specifischer Funktion und Bildung. An den männlichen Organen ist namentlich ausser dem eigentlichen Hoden eine längliche Samenblase, an den weiblichen ausser der Va- gina noch ein Keimstock (germigene) , Dotterstock (vitellogene) und Schalenstock (capsulogene) zu unterscheiden. Die Befruchtung ge- schieht im zweiten Abschnitte, vor Ablagerung der Eischalen, wie sich njimentlich bei der ersten Art mit aller Entschiedenheit fest- stellen Hess. Die zu mehreren in Mutterzellen entstehenden Samen- körperchen sind von exorbitanter Grösse (bei Rh. macrocephalus 0,1 Mm.) und von gewissen Gregarinen kaum zu unterscheiden, er- reichen auch bereits vor der Uebertragung in die weiblichen Theile ihre volle Entwickelung. Bei Rh. acuminatus ^ finden sich zwei grosse Spiculae, bei Rh. macrocephalus ausserdem noch zwei kleinere. In Arion ater beobachtete Schneider (Zeitschrift für wiss. Zool. Bd. X. S. 176) einen kleinen Rundwurm von IVj'", der vor Beginn des Hinterleibsendes zwei bandför- mige Fortsätze trägt und sich zugleich durch Abwesenheit von Mund und After , so wie durch eine eigenthümliche Bildung der noch unvollständig entwickelten Geschlechts- organe auszeichnet. Bringt man diese Schmarotzer aus dem lebenden Träger in eine faulende oder auch frische organische Flüssigkeit, dann gelangen dieselben zur Ge- schlechtsreife, nachdem vorher die Seitenbänder abgefallen sind, und Mund wie Afteröffnung sich gebildet haben. Die Weibchen zeigen etwa in der Mitte des Körpers eine Vulva, 128 L e u c k a r t : Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte während die Männchen in dem zugleich als Geschlechts- ölTnuno^ fnngirenden After zwei Spiciilae und daneben drei Haftpapillen tragen. In faulenden Substanzen pflanzen sich diese Thiere durch viele Generationen hindurch fort, ohne dass die Embryonen wandern und das oben erwähnte Lar- venstadium durchleben. Verf. nennt seinen Wurm Alloio- nema (n. gen.) appendiculatum. Anfang des Winters findet sich nach demselben Verf. (a. a. 0. S. 677) in faulenden Schnecken noch ein zweiter nicht minder interessanter Rundwurm , ein Herma- phrodit, Pelodytes (n. gen.) hermaphroditus. DasThierist ly/" lang, hat drei Lippen um den Mund, einen Oesopha- gus mit doppelter Anschwellung , im letzten Bulbus einen dreieckigen Zahnapparat. Die Geschlechtsorgane haben die Gestalt gewöhnlicher zweistämmiger Eierstöcke , die in der Mitte des Körpers ausmünden und sich symmetrisch über die vordere und hintere Hälfte vertheilen. In den Enden der Röhren entstehen Eikeime , aber diese werden nicht gleich von Anfang an zu Eiern, sondern Anfangs, nach vorher gegangener Theilung, zu Samcnkörperchen. Erst nach einiger Zeit verwandeln sich die Keime in Eier, die sich dann regelmässig durch Furchung in Embryonen entwickeln. Barthelemy's Beobachtungen über Ascaroides li- macis, die wir bereits im vorjährigen Berichte (S. 140) an- gezogen, finden sich im Auszuge weiter in den Cpt. rend. 1859. T. 48. p.230, Ann. and mag. nat. hist. T. IIL p.515, Quarterly Journ. micr. sc. T. VIL p. 239. Referent verfütterte eine Quantität trichinigen Men- schenfleisches an ein Schweinchen und fand fünf Wochen später im Darmkanale dieses Thieres mehrere Dutzende eines Trichocephalus , der in allen Stücken mit Tr. dispar des Menschen übereinstimmte. (Bullet, acad. roy. de Belg. 1859. p. 657, Cpt. rend. T. 49. p. 453 — an letzterem Orte mit der irrigen Angabe, dass sich die Zahl der aufgefun- denen Trichocephalen auf Tausende belaufen habe.) Der Fund wird als eine Bestätigung der Küchenmeister'schen Vermuthung angesehen, dass Trichina spiralis von Tricho- cephalus abstamme. der niederen Thiere während des Jahres 1859. 129 Auch Virchow experimentirt mit trichinigem Flei- sche und überzeugt sich, dass die Trichina spiralis im Darmkanale der Hunde zu einem Wurme auswächst, der schon am vierten Tage nach der Fütterung Geschlechtsor- gane mit Eiern und Samenkörperchen zeigte. Die Grösse der Würmer betrug etwa das Drei- und Vierfache der Mus- keltrichinen, deren Uebergang in diese Darmparasiten durch Zwischenformen auf das Bestimmteste nachgewiesen wurde. Trotz der Entwickelung der Geschlechtsorgane hält Verf. seine Darmtrichinen noch nicht für ausgewachsen; er hebt die Aehnlichkeit derselben mit Trichocephalus hervor und spricht die Vermuthung aus , dass sie sich schliesslich in diese oder auch vielleicht in einen Strongylus umwandeln würden. Köberle schildert den anatomischen Bau und die Entwickelungsgeschichte von Cucullanus elegans, l'Instilut 1859. p. 104. Wir heben daraus die Angabe hervor, dass die neugebornen Jungen zu Millionen den Darm des Bar- sches mit dem Kothe verlassen und in reinem Wasser wei- ter leben. White beobachtete eine Anzahl Exemplare von Ste- phanurus dentatus in den Fettanhäufungen neben den Nie- ren eines anscheinend gesunden Schweines , die an einer Stelle davon nach allen Richtungen durchwühlt waren. Die Gänge führten in grössere mit Eiter gefüllte Cavernen, die je einen männlichen und einen (mit Eiern gefüllten) weiblichen Wurm enthielten. Verf. vermuthet, dass sich die Würmer als Embryonen durch die Wandungen des Blut- gefässsystems hindurchgebohrt hätten. Proc. Bost. Soc. n. hist. VI. p.428. Mol in erweitert unsere Kenntniss über Nematoden durch Beschreibung und Charakteristik neuer oder doch nur unvollständig bekannter Arten. Sitzungsber. der K. Akad. der Wissenschaft. Bd. 38. S. 16 ff.. Trichina agilissima n. sp., in dem Peritonaeuni von Lacerta mu- ralis eingekapselt (nach Körperfoiin, Lage des Afters und Bildung des Darmlianals dem Gen. Trichina nicht zuzurechnen), Oxyuris acan- thura Mol. (= Asc. extenuata Rud.), Ascaris spiralis Zed. , Asc. ri- Archiv f. Naturg. XXVI. Jahrg. 2. Bd. 1 130 L e u c k a r t : Bericht über die Leistungen in der Katurgeschichte gida Rud., Asc. constricta Rud., Cosmocephalus papillosus n. sp. aus dem Magen von Larus ridibundus , Spiropteva papillata n. sp. aus dem Darme von Leuciscus cavedanus, Dacnitis esuriens Duj., D. ro- tundata n. sp. aus dem Darme von Cantharus vulgaris , Filaria fusca Rud., Fil. congeri vulgaris n. sp. , Lecanocephaliis annnlatus n. sp. aus dem iMagen von Lahrax lupus. Ausserdem drei generisch unbe- stimmte Arten aus Ardea ralloides , Alausa vulgaris und Gobius Pa- ganellus. Zu den von Schlotthauber aufgezählten neuen Nematoden gehört u. a. der Repräsentant eines neuen Gen. Piguris (P. retioulata n. sp.), der durch Hauttextur und Wohnort mit Oxyuris curvula übereinstimmt, durch Habi- tus, Mundbildung und Afterlage in der Schwanzspitze aber gänzlich verschieden ist. Für Oxyuris curvula wird die Bezeichnung Lepturis eingeführt, das Gen. Heterakis da- gegen mit Oxyuris vereinigt. A. a. 0. S. 126. C 0 b b 0 1 d beschreibt von neuen Arten : Ascaris acan- thocaudata n. sp. aus Lota molva, 1. c. p. 159, A. tribo- thrioides n. sp. aus Anas obscura , ibid. p. 365, und macht ausserdem noch Mittheilungen über Dacnitis globosa p. 159, über Asc. collaris p. 162 u. a. In der schon oben angezogenen Abhandlung Carter's wird ausser Urolabes palustris ferner noch (p. 40. Tab. III) beschrieben und abgebildet: Urolabes gleocapsarum^ U. la- biata , U. tentaculata , L. cirrata , L. erythrops , LI. infre- quens, l), oceUata, JJ. barbata, ü. parasitica^ (aus der Lei- beshöhle von INais albida) sämmtlich neu, aus den Gewäs- sern Bombays, von U. erythrops an marin oder brakisch — wohl zum Theil dem Gen. Enoplus zugehörig. Der Namen Urolabes bezieht sich auf die Fähigkeit der Thiere, mit dem Schwänze sich an fremden Gegenständen zu befestigen, die auch von Enoplus bekannt ist und hier (nach Leydig, Müllers Arch. 1854. S. 291) von der Anwesenheit einer ei- genen, auch Carter nicht ganz unbekannt gebliebenen Spinndrüse herrührt. J. Müller beobachtet „einen Fadenwurm in der Raupe von Vanessa V. album" und giebt dabei eine Uebersicht der von diesen Schmarotzern bewohnten Insekten, Jahresheft der naturw. Section der k. k. mährisch. -schles. Gesell- der niederen Thiere während des Jahres 1859. 131 Schaft, 1859. S. 109 mit Nachtrag- S. 136 (meist nach v, Siebold). Auch S ch lo tth aiiber zählt einige selbstbeobach- tefe Fälle von Gordius und Filaria (Mermis) in Insekten auf, .a. a. 0. S. 124. Interessant ist der Fund einer derar- tigen Filaria unter frisch abgelöster Eichenrinde , der sich an die bekannten Gravenhorst'schen Fälle vom Vorkommen der Filarien in Aepfeln anschliesst. Nach Gerstfeld findet sich Gordius aquaticus (G. seta) auch in Sibirien und namentlich im Baikalsee mitun- ter in ungeheurer Menge. A. a. 0. S. 267. Acauthocephali. Von Pa g en s t e c h e r erhielten wir Mittheilungen über das Nervensystem und die weiblichen Theile von Echino- rhynchus proteus (Amtlicher Ber. über die Karlsruher Na- turforscher-Versammlung-1859. S.134), nach denen die Ana- logie der beiderlei Geschlechtsorgane viel grösser ist, als man früher vermuthete. Nicht bloss , dass sich die weib- lichen keimbereitenden Organe, wie die männlichen, inner- halb des sog. Ligamentum Suspensorium entwickeln, wir finden anfangs auch bei den weiblichen Individuen einen doppelten Ausführungsgang, der, ganz wie die doppelten Samenleiter, mit den Keimorganen in direktem Zusammen- hange steht. Nach der Begattung aber verkümmert der eine dieser Ausführungsgänge, während der andere so lange mit der Eibildungsstätte in Verbindung bleibt, bis die über- mässige Produktion von Eihaufen in der Wand des hohlen Ovariums das letztere sprengt. Bis dahin findet auch ein einfacher Uebergang der Eier aus dem Ovarium in die Scheide statt. Dass das auch später noch geschieht, möchte Verf. bezweifeln; er glaubt, dass die in der Leibeshöhle flottirenden Eihaufen, die sog. „losen Ovarien", erst durch die Zerstörung des Mutterthieres frei werden. Cobbold handelt über die Eier von Echinorhynchus anthuris, Observations etc. 1. c. p. 173. Der von Lambl im Dünndarme eines Knaben gefun- 132 L e u c k a r t : Bericht über die Leifstuugeii in der Natiirgescliiciite dene Echinorhynchus besass bei einer Länge von 5,6 Mm. eine ziemlich schlanke Körperform und einen Rüssel mit 8 Reihen von Haken, in jeder Reihe deren fünf. Die Sehne der grossen Ciirvatur an den Haken maass 0,1032 Mm. Die (weiblichen) Geschlechtsorgane waren noch unvollständig entwickelt, die Lemniscen bandförmig. Die Bestimmung war bei dem unvollkommenen Entwickelungszustande nicht mit gehöriger Schärfe auszuführen , doch hebt Verf. hervor, dass der Wurm mit dem Ech. gigas der Schweine eine grosse Aehnlichkeit besitzt. Prager Vierteljahrsschrift I. Tab. IV. Fig. 12. Von neuen Arten haben wir zu erwähnen : Echinorhynchus rubicundus aus der Leber von Pla- tessa passer , E. JSardoi aus dem Darme von Belone acus, E, lesiniformis aus dem Peritonäum von Rana esculenta venet. Mol in, Sitzungsber. der Wiener Akademie Bd. 38. S. 15. Durch Di es in g erhielten wir eine Abbildung (Revi- sion der Rhynchodeen a. a. 0. Tab. I) der von Kolenati an Nycteribien aufgefundenen und als echinorhynchusartige Schmarotzer (Arthrorhynchvs^ vergl. J. ß. XXV. S. 147) be- schriebenen Schläuche, und fasst deren Bildung in folgende Diagnose zusammen: „Animalia solitaria, libera, flavidula, coeca. Corpus elasticum, ventricosum, extremitate caudali attenuata , strictura discreta , maris integra , feminae fissa. Collum longum. Proboscis articulata, collo oblique inserta, echinata. Os in proboscidis apice. Acetabulum in limite proboscidis et colli. Tractus intestinalis simplex, ano sti- patus." Trotz dieser so bestimmt lautenden Charakteristik muss übrigens auch unser Verf. gestehen , dass der Bau dieser sonderbaren Geschöpfe noch nicht hinreichend be- kannt sei. Ref. fügt hinzu, dass auch er durch die vor- liegenden Abbildungen über die Natur der betreffenden Bil- dungen keineswegs aufgeklärt ist. Er möchte fast bezwei- feln, dass dieselben überhaupt selbstständige Thiere sind, und kann die Vermuthung nicht unterdrücken , dass hier ein ähnlicher Irrthum , wie einst bei der bekannten Need- hamia Car., zu Grunde liegt. der niederen Thiere während des Jahres 1859. 133 2. Piatodes. Hiriidinei. Gegenbaur giebt an (Vergl. Anat, S. 154. Anm.), bei Sanguisuga eine direkte Verbindung zwischen den Au- gennerven und den sog. lichtbrechenden Körpern gese- hen zu h^ben und ghiubt, dass Aehnliches durchgchends in den Gesichtsorganen der Würmer stattfinde. Nachträglich mag hier auch noch einer Arbeit von N or d m a n n über die wechselnde Zahl der Augen bei einer Nephelisart erwähnt sein (die übrigens Ref. nicht gesehen hat), Öfvers. finska wetensk. soc. Foerhand. Vol. 11. p.l — 10. Referent hatte durch van Beneden Gelegenheit, die interessante Histriobdella (J. B. XXV. S. 149) zu unter- suchen und die darüber vorliegenden Angaben zu bestäti- gen. Bullet, acad. roy. de Belgique 1859. p. 183, l'lnstit. 1859. p.209. Nach den iMittheilungen Gerstfeld's sind die bei uns so gemeinen Clepsine complanata , Nephelis vulgaris (mit mehreren Farbenvarietäten) und Aulacostomum gulo auch in Sibirien weit verbreitet. A. a. 0. S. 263. Trematodes. Die von Diesing herausgegebenen „Nachträge und Verbesserungen zur Revision von Myzhelminthen" (Sitzungs- ber. derK. K. Akad. zu Wien Bd. XXXV. 8.421—454) ent- halten eine systematisch geordnete üebersicht der im Jahre 1858 von van Beneden, Wagener, Leidy, Mo- lin u. A. publicirten und in unserem vorjährigen Berichte angezogenen Arbeiten über Trematoden und Hirudineen. Thiry liefert „Beiträge zur K'enntniss der Cercaria macrocerca'^ (^Zeitschrift für wiss. Zool. Bd. X. S. 271 — 277. Tab. XX u. XXI) , welche die früheren Angaben über diese interessante Form bestätigen und ergänzen. Von beson- derem Werthe ist die Beobachtung, dass die Wassergefässe der Amme (und Grossamme) mit der Leibeshöhle in offener 134 L e n c k a I t : Bericht über die Leistungen in der Katurgeschichte Verbindung stehen uml zwar mit Hülfe besonderer Flim- nierorgane, die fast vollkommen mit den von Leydig be- schriebenen Flimmertrichtern von Clepsine complanata über- einstimmen. Der eigenthümliche becherförmige Behälter, der den Leib der ausgewachsenen Cercaria umgiebt , ist nicht durch temporäre Einsenkung der Schwanzwurzel ent- standen, wie man bisher annahm, sondern eine ring- oder wallförmige Aufwulstung der strukturlosen Cuticula, die vom Vorderende des Schwanzes abgeht und nur bei jungen Exemplaren vermisst wird. Beim Schwimmen wird der ganze Leib in diesen Becher zurückgezogen. Der kolos- sale Schwanz scheint übrigens weniger beim Schwimmen, als beim Einbohren von Bedeutung zu sein. Nach den Beobachtungen de 1 a V a 1 e 1 1 e's beherbergt Gammarus pulex in seinen Leberschläuchen mitunter ein eingekapseltes Distomum, das offenbar auf der Wanderung begriffen ist und , wie der nebenliegende Stachel beweist, der Gruppe der Cercariae armalae zugehört. Verh. des naturf. Vereins der pr. Rheinlande Bd. XVI. S. 56. Claparede's Abhandlung über die Kalkkörperchen der Trematoden (J. B. XXIV. S. 117) wird übersetzt in Quarterly journ. micr. sc. T. VII. p. 92. Von van Beneden erhielteil wir eine Beschreibung des äusseren und inneren Baues von Monostomum trigono- cephalum Rud. und M. reticiilare n. sp. , beide aus dem Dünndarme von Chelonia midas, Bullet. Acad. roy. de Bel- gique 1859. p. 81. c. tab. Das Gen.Nematobolhrium vanBen. (J.B. XXV. S. 160) will Diesing nicht anerkennen; er glaubt (a. a. 0.), das- selbe mit Monostomum vereinigen zu können. Demselben Gen. bleibt auch die von Wagen er näher untersuchte (J. B. XXV. S. 165) Amphilina zugesellt. Das im letzten Jahresberichte — nach W^ ei n 1 a nd — erwähnte Distomum Buskii, das von Busk in dem Duode- num eines in England verstorbenen Lascar aufgefunden wurde, gleicht im Habitus dem Dist. hepaticum , ist aber grösser, bis zu 3 Zoll gross, und mit einem einfach gega- belten Darme versehen , wie D. lanceolatum. Der Zwi- der niederen Thiere während des Jahres 1859. 135 schenraum zwischen den Darmschenkeln wird, ebenfalls wie bei letzterer Art, von den Windungen des Uterus ausge- füllt. Budd, on deseases of the liver London 1852. p.484. Molin's Abhandlung: nuovi myzhelmintha (Sitzungs- ber. der K. Akad. der Wissensch. 1859. Bd. 37. S. 818— 854 mit 3 Tafeln) enthalten Mittheilungen über 32 Trema- todenarten , von denen zwölf neu sind und andere mit verbesserter Diagnose charakterisirt werden. Auch der in- nere Bau, besonders der Geschlechtsorgane, findet manch- fache Berücksichtigung. Besonders wichtig sind die Mittheilungen über: Codonocepha- lus inutabilis (Tab. I. Fig. 2) , Gasterostomum fimbriatnm n. sp. aus dem Darme von Anguilla vulgaris , Monosfomum ovatuin n. sp. aus dem Darmkanale von Gallinula crex , M. attenuatum Rud. , Distomum inßalum n, sp. aus dem Magen des Aals, Ü. grandiporum Rud., I). variegatum Rud. , D. hemiciclum n. sp. aus dem Darme von Belone acus, D. serpentatum n. sp. aus dem Darme von Sayris Camperi , D. arreclum Duj., D. mutabile n. sp, aus der Gallenblase von Lacerla muralis, D. bacillare n. sp. aiis den Fylorialanhängen von Cenlrolo- phus pompiliusj D. unicum n. sp. aus dem Darme desselben Fisches, D. mentulatum Rud., D. fuscescens Rud., D. crenatum n. sp. aus dem Magen von Centrolophus, D. rerrucostim n. sp. aus dem Darme von Labrax lupus, D. imhuliforme n. sp. ebendaher, D. cinceps n. sp. aus dem Darme von Fulica atra, D. clavigerum Rud. Das von Seh 1 ottha üb er unter seinen neuen Tre- matoden aufgeführte gen.n. Astomum (a. a. 0. S. 129) mit A, poricola n. sp. aus den Magendrüsen von Anas boschas, reducirt sich, nach Untersuchung von Original-Exemplaren, auf weibliche Individuen des sonderbaren Nematodengenus Tetrameres. Vergl. J. B. XXII. S. 352. Cobbold handelt in den schon mehrfach erwähnten Observations u. a. über folgende Trematoden : Monostomum dubium n. sp. (aus einer Cyste unter der Peritonealbeklei- dung des Ovariums von Gasterosteus spinachia p. 156), D. fulvum (nach der Ansicht des VerPs identisch mit D. Simplex Rud. und D. bramae Müll., aus Gadus mustela p. 157) , D. rachion n. sp. (aus dem Cabliau p. 158) , D. gracilescens Rud. (p. 161 , bekanntlich ein Gasterostomum, dessen Penis unser Verf. als contractile Blase gedeutet hat), D. hispidum (p. 162, das Verf. dem Gen. Echinostomum zu- 136 L e u c k a r t : Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte rechnen möchte), D. oblongum n. sp. (aus dem erweiterten Ende der Galleng-änge von Delphinus phocaena , mit Ma- genschläuchen , deren zickzackförmige Gestalt die Unter- schiede zwischen den echten Distomaarten und Fasciola ausgleicht, wesshalb denn auch Verf. dasselbe zum Typus eines eigenen Genus Campula macht i^AßS), D. compactum n. sp. (aus der Lunge von Ichneumon mungoz p. 363), D. minutum n. sp. (aus dem Austernfischer p. 364), D. Bosci Cobb. (= D. colubri amer. Rud. p. 364), Bilharzia (n. gen.) magna n. sp. (aus der Hohlvene von Cercopithecus fuligi- nosus, eine mit D. haematobium Bilh. sehr nahe verwandte, vielleicht identische Art , die aber nur in einem einzigen, männlichen Exemplare zur Untersuchung kam p. 364. Die Grösse soll viel bedeutender sein, als bei D. haematobium, doch besitzt Ref. Exemplare des letztem, die keineswegs gegen das hier abgebildete Thier zurückstehen. Auch sonst lindet Ref. keine Unterschiede, es müssle dann sein, dass die äussere Haut der Cobbold'schen Art wirklich glatt wäre, wie es die Zeichnung wiedergiebt. Der Genusnamen Bil- harzia kann nicht bleiben, da Die sing dafür bereits die Bezeiclinung Gynaecophorus, Wein 1 and Schistosoma in Anwendung gebracht hat. Immerhin aber ist der Nachweis interessant , dass diese sonderbaren Blulwürmer auf den Menschen nicht allein beschränkt sind.) Cestodes. Von Platner erhielten wir (Archiv für Anat. und Physiol. 1859. S. 272—290. Tab. VI— VIII) unter dem Titel „helminthologische Beiträge" Untersuchungen über den Bau von Taenia Solium, besonders deren Geschlechtsorgane, mit Angaben , die sich in mehrfacher Beziehung von den früheren Darstellungen entfernen,- hier und da auch unsere Anschauungen berichtigen, aber daneben mancherlei Irr- thümliches enthalten. Vielleicht dass Verf. vor Fehlgriffen mehr bewahrt gewesen wäre, wenn er statt einer rein dog- matisirenden Behandlung seines Themas eine mehr einge- hende Prüfung der Verhältnisse versucht hätte. Der von Ref. als „Keimstock" beschriebene paarige Apparat der niederen Thiere während des Jahres 1859. 137 ist nach unserem Verf. als DotterstoU anzusehen. Er enthält (was auch Ref. bestätigen kann) vollständige kleine Eier mit Keimbläs- chen, Dotterkörner und Schale — ■ die freilich nicht mit der späteren Schale verwechselt werden darf und richtiger als Eihaut bezeichnet wird — und soll die ersteren aus einer besonderen kleinen als Keim- stock fungirenden Blase bekommen, die dicht hinter dem Receptaculum seminis gelegen sei. (Ref. hat sich von letzlerer Angabe nicht über- zeugen können und glaubt das erstere Gebilde demnach als Ovarium in Anspruch nehmen zu müssen. In morphologischer Beziehung ent- spricht dasselbe dem „Keimstocke" der Bothriocephalen , aber diese besitzen daneben noch einen Dotterstock, der den Täniaden abgeht. In der Bildung und der Entwickelung der Eier finden sich zwischen diesen beiden Familien gewisse charakteristische Verschiedenheiten, wie das Ref. an einem anderen Orte specieller aus einander setzen wird.) Die Entwickelungsgeschichte des Eies behält sich Verf. für eine spätere Gelegenheit vor; er giebt aber beiläufig an, dass der Dotter zu einer gewissen Zeit deutlich mit Wimpern versehen sei (?). Die bekanntlich bläschenartigen Hoden („Hodenkörpercheu") sind mit bleibenden Ausführungsgängen versehen und münden am hinteren Ende des geschlängelten Samenleiters („Samenbehälters"; in einen unre- gelmässig gezackten Sinus. Die Entwickelung der Ilodenkörperchen wird auf einfache Zellen zurückgeführt. Die Existenz durchgehender und verästelter Seitenkanäle wird von unserem Verf. in Abrede ge- stellt; was man in diesem Sinne gedeutet habe, sei der Darm der Cestoden, der in jedem Segmente einen isolirten ß-förmigen Schlauch bilde. (Es scheint, dass Verf. niemals Gelegenheit gehabt hat, junge Exemplare von Taenien zu untersuchen , er würde sich sonst z. B. an T. cucumerina sehr bald von dem Irrthume seiner Behauptung überzeugt haben.) Ausserdem habe jedes Glied noch ein eigenes bisher übersehenes Gefässsystem , das dicht unter der Oberfläche des Körpers liege und jederseits aus vier Längsstämmen bestehe , die durch viele querverlaufende Aeste unter einander zusammenhängen. Aber dieses Gefässsystem sei merkwürdiger Weise nicht durchgängig, sondern von zahllosen Scheidewänden durchsetzt d. h. aus länglichen, mit ihren Enden an einander gefügten Zellen gebildet. Die erst jetzt (^1860j erschienenen amtlichen Berichte der Göttinger Naturforscherversammlung enthalten S. 90 eine vorläufig Mittheilung über die von Ref. in Betreff der Entwickelung der Blasenbandwürmer angestellten und seit- dem ausführlich veröffentlichten Experimentaluntersuchun- gen. Vergl. J. B. XXIII. S. 198. ßaillet veröffentlicht in dem Journ. des veterin. du 138 L e u c k a 1' t : Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte Midi 1859 (oder Armales des sc. nat. 1859. T.XI. p. 303— 315) neue Experimentalimtersiichungen über die Entwicke- liing der Blasenbandwürmer, dieses Mal ausschliesslich über Taenia Coenurus. Er verfütterte die Proglottiden dieses Bandwurmes, die zum Theil von einem bereits 16 Monate vorher mit Coenurus inficirtcn Hunde abstammten , an zwei Scbafiämmer, vier junge Ziegen, ein Kalb, eine Kuh und einen Bock und sah darauf (in der 2. und 3. Woche) nicht bloss bei den Lämmern , sondern auch bei einer Ziege und dem Kalbe die bekannten Erscheinungen der Drehkrankheit auf- treten , konnte auch in allen diesen Fällen den Coenurus, und zum Theil in grosser Menge , in dem Hirne nachwei- sen. Eine zweite Ziege starb einige Tage nach der Füt- terungunter Congestionserscheinungen, die möglicher Weise gleichfalls von der Einwanderung der Bandwurmbrut in's Hirn herrührten. Die übrigen Ziegen und die zum Expe- rimentQ verwandten zwei alten Thiere blieben gesund. Den deutschen Experimentatoren ist es bisher nicht gelungen, den Drehwurm bei den Ziegen zur Entwickelung zu brin- gen , während Kälber bekanntlich auch bei uns drehkrank gemacht sind. Uebrigens scheint es nach den von unserem Verf. gesammelten Angaben , dass der Coenurus unter den Wiederkäuern eine ziemlich weite Verbreitung habe. Das Rennthier, Reh, Kamel, Muflon, so wie die Gemse und Ga- zelle, sie alle leiden gelegentlich an dem berüchtigten Wurme. Zu den von Fürstenberg mit Coenurus und Cysti- cercus tenuicollis angestellten Experimenten dienten nicht, wie es in unserem letzten J. B. (S. 172), heisst, „Frösche und Hunde," sondern „Füchse und Hunde," wie wir bei dieser Gelegenheit noch nachträglich verbessern wollen. Wir erwähnten im letzten J. B. S. 171 einer Beobach- tung von B a i 1 1 c t über das Vorkommen eines Coenurus in den Brustmuskeln des Kaninchens. Derartige Fälle meh- ren sich. So fand Eich 1er einen mit zahlreichen (gegen 2000) Köpfchen besetzten Coenurus von Gänseeigrösse im Unter- hautzellgewebe eines Schafes, und zwar ganz den gemeinen der niederen Thiere während des Jahres 1859. 139 C. cerebralis, wie die Untersuchungen von Haubner und Zenker ausser Zweifel setzten. Bericht über das Vete- rinärwesen im Königreich Sachsen 1858 — 59. S. 47. Noch interessanter ist Cobbold's Beobachtung (I. c. p. 365) vom Vorkommen eines Coenurus in der Leber und der Lunge von Lemur maco , dessen Identität mit C. cere- bralis freilich nicht constatirt wurde. Die Coenuren der Lunge Sassen durch einen dünnen Stiel an dem Pleuraüber- zuge und hatten eine vielfach gelappte Form. Cobbold machte auch (ibid. p. 166) einige Fütte- rungsversuche mit Kaninchenfinnen und fand nach eini- gen Wochen bei den inficirten Hunden bald Taenia serrata, bald T. cucumerina. Er sieht darin den Beweis, dass auch die letztere Art ihren Finnenzustand im Kaninchen ver- lebe und glaubt gewisse — freilich nicht näher beschrie- bene — kleine Leberfinnen als deren Jugendform bean- spruchen zu dürfen, (Nach der Ansicht des Ref. durchläuft der betreffende Bandwurm seinen Finnenzustand in Insek- ten , vielleicht Fliegenlarven , die die Eier bei Fütterungs- versuchen auch wirklich aufnehmen. Freilich haben diese Versuche Ref. sonst immer nur negative Ergebnisse ge- liefert.) Ueber den Zusammenhang im Vorkommen der Taenia Solium mit dem Genüsse von rohem und halb rohem Flei- s che vergleiche Barclay, Med. Times 1859. March 26. Köberle glaubt ausser dem Cysticercus cellulosae beim Menschen noch zwei andere grosshakige Finnen un- terscheiden zu können , C. turbinatus n, sp. und C. me- lanocephalus n. sp. , die beide im Hirne gefunden wurden (l'Institut 1859. p. 194.) Ob der Aufstellung dieser Arten wirklich specilische Differenzen zu Grunde liegen , müssen wir dahin gestellt sein lassen ; die Unterschiede in Grösse der Blase und Haltung des eingestülpten Halses dürften kaum dahin gehören, indem diese ganz einfach auf Altersverschie- denheiten sich reduciren lassen. Die Haken der ersten Art sollen denen der Taenia laticollis ähnlich sein. Haubner erwähnt eines Falles, in dem das (erweichte) Hirn und verlängerte Mark eines Schweines mit mehr als 140 L e u c k a r t : Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte hundert Finnen durchsetzt war, während sonst nur einzelne dieser Parasiten im Zellgewebe zwischen Schulter und Brust gefunden wurden. Bericht über das Veterinärwesen Sachsen's, 1858—59. S. 99. Das medicinische Correspondenzblatt des würtemberg. ärztlichen Vereins enthält in lNo.31 (Bd. XXIX) zwei Mit- theilungen Weinland's, von denen die erste über Cysti- cercus acanthotrias und Taenia flavo- maculala, die zweite über Taenia mediocanellata handelt und Beobachtungen bringt, über die wir nach einer früheren Mittheilung un- seres Verf. 's schon im letzten J. B. (S. 174j referirt haben. Die von uns schon früher (J. B. XXIV. S. 129) ange- zogenen Beobachtungen Steenstrup's über den Band- wurm des Stichlings finden sich übersetzt in der Hallischen Zeitschrift für die gesammten Naturwissensch. 1859. XIV. p. 475. Weinland giebt an 1 13. Jahresber. der Ohio Staats- Landbaubehörde S. 566) auf Hayti in der Leibeshöhle von Rhynchichthys Gronovis einen mit Schistocephalus verwand- ten geschlechtslosen Bandwurm beobachtet zu haben. Nach Cobbold soll auch die Taenia filicollis des Stichlings ein unvollständig entwickeltes Thier sein. Obser- vations etc. I. c. p. 156. Derselbe Beobachter überzeugt sich davon, dass die Kalkkörperchen von Tricuspidaria , wie die der Trema- toden, in flaschenförmigen Hohlräumen gelegen sind, lässt diese sich aber einzeln in einen gerade zur Cuticula auf- steigenden Canal fortsetzen. Quarterly journ. micr. Sc T. VII. p. 115. (Bei durchsichtigen Exemplaren von T. cu- cumerina ist es Ref. gelungen , denselben Zusammenhang mit dem excrelorischen Gefässsystem nachzuweisen, den er mit Pagen Stecher schon früher bei Echinobothrium be- schrieben hat, J. ß. XXIV. S. 174.) Derselbe bemerkt eine zwischen den hornförmigen Fortsätzen an den Haken von Tricuspidaria ausgespannte Chitinlamelle und giebt an, das diese Hörner , je nach Um- ständen, nach vorn und nach hinten gerichtet sind. Eben- daselbst S. 202. der niederen Thiere während des Jahres 1859. 141 Molin macht in den Sitzungsberichten der Wiener Akademie (Bd. 38. S. 7— 14) Mitlheilungen über neue oder doch nur unvollstän- dig gekannte Cestoden , besonders Sparganum lanceolatum Alol. (Sp. Erinacei Dies.), Scolex crassus n. sp. aus dem Darme von Solea vul- garis, Dibüthrium claviceps Rud. , D. heteropleuriim Dies., Rbyncho- bothrium corollatum Rud. , Taenia rolvndata n. sp. aus dem Darme von Lacerta muralis, 7'. hemisphaerica aus dem Aale. Cobbold entdeckte in dem Darmkanale von Delphinus phocaena einen langen Bandwurm D ip htjll ob o thr ium (n. gen.) stemmace- phaluni , und giebt von dieser neuen Form (Observations etc. l. c. p. 167) folgende kurze Beschreibung: length upwards of 100 inches, greatest breath Vs Ihs of an inch ; head arched, supported by a nar- row neck, the lalter rapidly increasing in breadth; bolhria two in number, compressed, shallow, subsessile, together forming a semicir- cular festooned crovvn ; segments */,2 th to Ve th of an inch broad from above downwards , marked by 10 or 12 longitudinal furrows, the lower border of each slightly overlapping the succeeding Seg- ment, reproductioneorifices conspicuons, vvidely separated, both pla- ced in the mesial line. Ebendas. handelt Cobbold auch noch über andere Cestoden, über einen Tetrarhytichns aus dem Cabliau (p. 158), über Gymnorhyn- chu.s reptans (p. 160), Taenia sphaerocephala (p. 164) u. a. Taenia sulciceps n. sp. aus dem Darme von Diomedea exulans, Baird Annais and mag. nal. bist. T. IV. p. 240. Nach den Angaben von Schlotthauber (Amtl. Bericht u. s. w. S. 13) ist die Taenia malleus Rud. keine eigene Art, sondern eine in- dividuelle 3Iissbildung, die bei verschiedenen Arten, z. B. T. trilineata, T. undulata, T. spenocephala in verschiedener Ausbildung gefunden wird. Ebendas. wird auch die unrichtige Behauptung ausgesprochen, dass die Bandwürmer im natürlichen Zustande nicht platt, sondern drehrund und ungegliedert seien. Turbellarii. Ph aryng-o coe la. 0. S c h m i d t's Untersuchungen über „die dendrocoelen Strudelwürmer aus den Umgebun- gen von Gratz^ (Zeitschrift für wissensch. Zool. Bd. X. S. 24—33. Taf. III— IV) beziehen sich auf Polycelis cor- nuta n. sp. {= Planaria viganensis Duj. ?) , F. nigra Ehrbg,, Planaria torva Müll, und PI. gonocephala Duj. und betreffen vorzugsweise die Anatomie der Geschlechtsorgane. Die Geschlechtsöffnung führt nach den hier vorliegenden Beob- 142 Leuckart: Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte achtungen zunächst in einen Hohlraum, die Geschlechts- kloake (antrum) , in die dann von hinten der muskulöse Penis, von vorn der kuglige, mit muskulösem Ausführungs- gange versehene Uterus und zwischen beiden die Keim - und Dotterstöcke mit gemeinschaftlicher OefTnung einmün- den. Der Penis nimmt ausser den beiden Samenleitern noch eine besonders bei PI. gonocephala entwickelte Drüse auf, deren körniges Secret sich im Grunde des Penis an- häuft. Auch bei den übrigen Arten zeigt die Organisation der hier erwähnten Theile mancherlei charakteristische V'er- schiedenheiten. Polycelis cornuta besitzt hinter der Ge- schlechtsöffnung noch ein besonderes sackförmiges Organ, in das von den Seiten zwei flaschenförmige Warzen hin- einragen, die eine auf der Spitze mündende Höhlung in sich einschliessen. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist die- ses Gebilde eine Drüse, vielleicht eine Schleimdrüse. Aus den gelegentlichen Mittheilungen, die S c h m a r d a in seinem grossen Reisewerke über den Bau der Planarien macht, heben wir u. a. hervor, „dass stäbchenförmige Kalk- ablagerungen" in der Haut häutiger zu sein scheinen, als man früher annahm. Sie wurden nicht bloss bei Mesostomum hystrix, sondern auch bei Macrostomum setosum, Thysonozoon discoideum und Sphyrocephalus dendrophilus beobachtet, bei welchem letztern sie in so grosser Menge vorkommen, dass die Haut dadurch einen bedeutenden Grad von Festigkeit erhält. Bei Diotis kommen zwei Gehörorgane, je mit einem Otolithen, vor und ebenso bei Leptoplana otophora, nur dass hier zwei Otolithen in jeder Kapsel gefunden werden. Einfache mediane Otolithenkapseln beobachtete Verl. bei Acmostomum crenulatum , Mesopharynx otifera und Cate- nula quaterna. Bei Prostomum wird in Uebereinstimmung mit Referent der vordere sog. Pharynx als Analogon des Nemertinenrüssels gedeutet. Eine Quertheilung wurde an mehreren ceylonischen und südafrikanischen Rhabdocoelen aufgezeichnet; Strongylostomum caerulescens und die beiden Arten Catenula kamen sogar immer nur in diesem Zustande zur Untersuchung. Am ausführlichsten ist der anatomische Bau bei Leptoplana otophora (S. 18) und Sphyrocephalus der niederen Thiere während des Jahres 1859. 143 dendrophiliis beschrieben. Noch mag hier er^vähnt sein, dass beim Schwimmen der Dendrocoelen die Körperränder meist eine scharf markirte undulirende Bewegung zeigen, die an den beiden Seiten ganz in derselben Weise vor sicli geht, wie bei einem Bote, dessen Ruder sich gleichmässig senken und heben. Noch mehr aber als unsere anatomischen, werden un- sere systematisch - zoologischen Detailkenntnisse durch Schmarda's umfassende Beobachtungen erweitert. Es dürfte wohl kaum ein zweiter Forscher von sich rühmen können, eine so grosse Zahl von Turbellarien gesehen und untersucht zu haben. Das System, das Schmarda bei seinen Bestimmun- gen zu Grunde legte , schliesst sich zunächst an das Die- sing'sche an , ohne damit indessen zusammenzufallen , wie die nachfolgende Synopsis zur Genüge nachweist. I. Synopsis Dendrocoeloruni (1. c. p. 13) : A. Caput nulluni: Acarena- a. Tentacula nulla (Aceroidea). «. Oculi duo Dicelis. ß. Oculi tres Tricelis. y. Oculi quatuor Tetracelis. tT. Oculi nulli. a. Os articum Polycladus. b. Os subcentrale posticuni . . . . Typhlolepta. «. Oculi numerosi. a. Os anticuni Leptoplana. b. Os subcentrale ; oculi marginales . Polycelis. c. Os centrale , pharynx protractilis multilobus aut crenatus .... Centrostomum D. Os duplex (!) ; pharynx duplex pro- tractilis tubaeforniis Diplanaria u. I). Tentacula frontalia spuria (Pseudoceroidea). a. Dorsum laeve . . . . - Eurylepta. ß. Dorsum papillosum Thysanozoon. c. Tentacula frontalia (Cephaloceroidea). «. Os centrale v. subcentrale posticum, pharynx protractilis cylindricus. a, Oculi numerosi cervicales et ten- taculares P r o th ec e r aeu s n. (= Proceros Quat,). 144 L e u c k a r t : Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte b. Oculi duo submarginales . . H om al oc er aeu s n. ß. Os posticum . pharynx protractilis multi-partitus Phagocata. i\. Tentacula cervicalia (Notoceroidea). «. Oculi nulli Planocera. (i. Oculi numerosi ad basin tenfaculorum Stylochus. y, Oculi in apice tentaculorum . . . Imogene. ß. Caput corpore distinctuin : Carenota. a Caput quadrangulare Cephalolepla. I). Caput trianguläre G oni ocar ena x\. c. Caput produclum tenlaculis duobus Car en ocer aeiis n. d. Caput mall ei forme Sp hyr oc ephalu s n. Einige der hier neu aufgestellten Genera dürften übrigens wohl mit anderen schon bekannten zusammenfallen. So namentlich Gonio- carena mit Dugesia Gir. , Carenoceraeus mit Nautiloplana Stimps., Sphyrocephalus, eine , interessante, fast nemertinenartig gestaltete Land- planaria, mit ßipalium. Wir wollen es auch nicht vertreten, wenn Verf. bloss auf Grund der Augenbildung in seinem Genus Polycelis die verschiedensten Formen, Landplanarien, Süsswasserforraen (Arten des alten Gen. Planaria , dessen übrige Repräsentanten zu Dicelis, Homaloceraeus, Goniocarena gerechnet Averden) und marine vereinigt, während er andererseits die so charakteristischen Formen der Land- planarien (Geoplana Schnitze) über verschiedene Genera verlheilt. II. Synopsis Rhabdocoelorum (1. c p. 2 — 12). A. Os minimum extensile: Microstomea. a. Os orbiculare. a. Os terminale. a. Otolithus unus, oculi nulli . . . Proporus. b. Oculi sex Disorus. ß. Os subterminale anticum .... Vorticeros. \.. Os rimaeforme. «. Os subterminale Microstomum. ß. Os terminale Schizoprora. B. Pharynx protractilis, amphoraeformis, co- nicns vel cylindricus: Pharyngea. a. Os anticum terminale (Acmostomea) Gen. un Ann o s t o mu m u. b. Os subterminale anticum (Derostomea). «. Os circulare Vortex. ß. Os longitudinale üerostomum. /'. Os obliquum (?) Stenostomum. c. Os centrale (Mesopharyngea). der niederen Tliiere während des Jahres 1859. 145 «. Pharynx cylindricus Mesopharynxn. ß. Pharynx infundibuliformis . . C honos t otnum n. d. Os posticum (Opistostomea). «. Otolithi duo Dio ti s n. ß. Ütolithus unicus Monocelis. y. Otolithus nullus Opisloslonium. C. Pharynx protraclilis nullus: Apharyngea. a. Os rimaeforme (Rhochmostomea). «. Os longitudinale vel ellipticnni. a. Os subterniinale Macrostorauni. b. Os terminale Telos tomum n. ß. Os transversa m Convoluta. b. Os annuliforme (Gyrostomea). fi. anticuin subterminale Strongylostoniuni. ß. Os centrale vel subcentrale posticum. a. Oculi duo ........ Mesostomuni. b. Oculi nulli Typhloplana. D. Proboscis extensilis terminalis : Rhynchoproboli. a. Os anticum subterminalc Prostonium. b. Os centrale annuliforme . . . Rhy nchopr ob o Ins n. E. Individua in catenas associata. Caput cor- pore discretum : Aggregala. Gen. unic Catenula. Der Genusnamen Vortex wird hier in einem sehr umfassenden Sinne gebraucht, so dass demselben ausser dem Leidy'schen Gen. Cate- «thia auch noch Plagiostomum, Spiroclytus, Trigonostomum, Hyposto- mum, Pseudostomum Schm. zufallen. Die vom Verf. beschriebenen und abgebildeten neuen Arten sind folgende : A. Dendrocoela (p. 15— 37. Tab. II— VIII) , alle, mit Ausnahme der Landplanarien, marin. Dicelis megalops Jamaica, Polycladus andicola, eine Landpla- narie aus Quito, Typhloleptfi opaca Cap b. sp. , Leptoplana monosora Ceylon, P. striataVevw, L. gigas Ceylon, (140 Mm. lang, 60 Mm. breit, die grösste bis jetzt bekannte Art), L. chilensis Chili, L. otophora Ceylon, L. macrosora Antillen, L. purpurea Jamaica, L. lanceolata Valparaiso, Polycclis ophryoglena Peruan. Küste, P. obovata Antillen. P. orhicularis Küste von Chile, P. haloglena ebendaher, P. atistralis Neu-Sud-Wales, P. erylhrotaenia Tafelbai, P. microsora Ceylon, P. ferruginea Jamaica, P. capensis Cap b. sp. , P. oosora Ceylon, P. tnacrorhyncha Ceylon, P. trapezoglena Ceylon, P. lyrosora Tafelbai, Centroslomuintaenia Peruanische Küste, C. polycydium Ceylon, C po- lysorum Keu-Seeland, C. dnbium Ceylon, EvrylepUt rubrocincta Cey- Archiv f. Naturg. XXVI. Jahrg. 2. Bd. K 146 Leuckart: Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte Ion, E. nigrocincta ebendaher, E. miniala ebendaher, E. violacea ebendaher, E. striata ebendaher, E. cardiosora ebendaher, E. su~ perba ebendah., E. orhicnhiris Antillen, Thysanozoon Diesinfjii Gr. Cey- lon, Th. discoidevm ebendah., Th. ovale ebendah., Th. crnciatKm Port Jackson, Protheceraevs terricola Central-Amerika in der Region der Bergpalmen, P. microceiaeus Ceylon, P. nigricornis Peiu, P. latissi- mus Ceylon, P. clavicornis , P. viridis ebenduh., Stylochns diclyotus Antillen, St. fasciaius ebendah., St. oligoglenus Ceylon, St. amphibo- hts ebendah. , St. heteroglenus Antillen, St. oxyceractis Ceylon, Imo- gene trnncata ebendah. , /. conoceraea ebendah., Sphyrocephaltts den- drophilus in feuchten und schattigen Wäldern Ceylons. B) Rhabdocoela (p. 2—12. Tab. I, II). Äcmostomum denliculatum aus Keu-Süd-Wales , A. crenulattim. Neu -York, Mesopharytix otopkoriis Cap b, sp. , 3]. diglena Neu-Süd- Wales, Chonostomum crenulatum Neu-Seeland, Diotis grisea Central- Amerika, Vortex sphaeropharynx ^ eu-Gianadci, V. cmidattis ebendaher, V. trigonoglena Neu-Süd-Walcs , V. truncatus Ehrbg. Aegypten , V ferruginetis Aegypten, Derostomum leucocelis Central-Amerika, D. truncatum Neu-Süd-Wales , D. elongatnm ISeu-Orleans, Macroslomum setosum, INeu-Granada, M. ceylaniciim, Telostomum ferriigineum Cen- tral-Amerika, Convoluta arciica Ceylon, Typhloplana gracilis Neu- Granada, T. viridata Schmdt, IVeu-Seeland, Strongylostonmm andicola Ecuador, St. nietopoglemim Sydney, St. coeriilescens Jamaika, Mesoslo- mun» rostratum Duj. Ceylon, 31. hystrix Istrien, Rhynchoproholus tetro- phthalmus Jamaika, Rh. papillosus Neu -York, Rh. erythrophthalmus Cap b. sp., Catenida qualerna ebendaher, 0. bina Neu-Süd-Wales. Vortex ferrugineus wurde vom Verf. in einem Aegyptischen Salzsee, Diotis grisea im Brackwasser aufgefunden ; die übrigen Arten sind Süsswasserbewohner. , Sonst haben wir von neuen Arten nur einige wenige Süsswas- serplanarien aus Sibirien zu erwähnen, die von Gerstfeld (a.a.O. S. 260) beschrieben sind : Planaria Angarensis n. sp. (von PI. lactea durch lederartige Consislenz der Haut, durch dunklere Färbung und schwarzes Halsband verschieden) , PI. torva Müll. , P. gutttila (mit breitem, blattförmigem Leibe und 10 in zwei Reihen gestellten hellen Flecken 'auf dem fast braunen Rücken). Rh y 11 ch 0 coel a. Die Ansichten , dieSchmarda (a. a. 0.) über den Bau der Neniertinen ausspricht, schlies- sen sich an die Auffassungsweise der übrigen deutschen Forscher an. Der Rüssel ist darnach ein selbstständiges von dem Verdauungsapparate abgetrenntes Organ. Die Kopfgruben werden als Respirationsorgane in Anspruch ge^ der niederen Thiere während des Jahres 1859. 147 nommen, ob mit Recht, wollen wir hier dahin gestellt sein lassen. Besonders interessant unter den vom Verf. beob- achteten Formen ist die in Süsswasser lebende Nemertes polyhopla (p. 44), die von den übrigen Süsswassernemer- tinen generisch verschieden ist, sich durch Bildung des Rüs- sels aber auch von den marinen Formen so weit entfernt, dassVerf. dafür gewiss mit Recht ein neues Genus hätte auf- stellen können. Der hintere Theil des Rüssels ist hier näm- lich bis auf das knopfförmig verdickte Ende in der vorde- ren eingestülpt. Die Innenwand des letzteren trägt grosse Angelorgane. Auch die gewöhnliche Bewaffnung ist vor- handen. Das Gefässsystem besteht aus zwei langen Canä- len, die an den Seiten des Darmes verlaufen, an den En- den mit einander anastomosiren und zwischen Kopf und dem übrigen Körper in zwei kugelförmige contractile Sinus oder Herzen überoehen. Zwei andere Canäle, welche die Ge- fasse an der inneren Seite begleiten , scheinen sich nach Aussen zu öffnen. Das nach Beattie (Ann. and mag. nat. hist. III. p. 160, Proc. Zool. Soc. 1858. June) von einer sehr langen Nemertine (Lineus longissimus) producirte 18" lange , fa- denförmige Junge, das ungefähr eine Woche lang lebte, ist offenbar Nichts, als der nach Aussen ausgeworfene Rüssel, der durch seine selbstständigen Bewegungen leicht zu allerlei Missdeutungen Veranlassung giebt. Bei der Aufstellung der einzelnen Genera lässt sich Seh mar da, dem wir auch über die Zoologie der Nemer- tinen sehr umfangreiche Untersuchungen verdanken, in ähn- licher Weise , wie oben bei den Planarien , weniger von anatomischen Gesichtspunkten leiten, als von der Bildung des vorderen Körperendes mit den hier gelegenen Sinneswerk- zeugen und OefTnungen. Auf diese Weise entstand denn folgende synoptische Uebersicht (p. 38, 39). A. Organa respiratoria distincta nulla (AbranchiataJ. a. Caput integrum (Holocephala). «. Oculi nulli. a. Proboscis terminali:* .... Borlasia. b. Proboscis subterniinali:> . , Valencinia. 148 L e u c k a r t : Bericht übe«, die Leistungen in der Naturgeschichte ß. Ocellata. Pioboscis terminaiis. Os subterniinale. a. Oculi duo Cephalotrix. b. Oculi quatuor ...... Oerstedia. c. Oculi plurimi. 1. Corpus appendice destilutum Ommatoplea. 2. Corpus appendiculatum . . Polystemma. b. Caput lobis duobus (Lobocephala). «. Caput subovatum excavatum . . C o Ip ocepkalus n. ß. Caput obcordatum planum . Chi amydoecphalus n. y. Caput conicum , lobis rostrifornii- bus ; corpus teretiuscuium . . . Rhamphogordius. J". Lobi bilobi. Caput depressum . Lobilabrum n. B. Organa respiratoria fissiforniia (Rhochmobranchiata). a. Caput fissura unica transversa terminali (Monobranchiala). a. Oculi nulli Tubulanus. ß. Oculi frontales bissen'ati .... Micrura. y. Oculi frontales plurimi in serie se- micirculari simplici }I emi eye li a n. h. Fissurae duae (Dibranchiata). «. Fissurae terminales breves. Oculi 4 Tetrastemma. ß. Fissurae terminales in utroque la- tere decurrentes. Oculi quinde- cim usque septendecim .... Notospermus. y. Fissurae longitudinales in utro- que margine vel obliquae. a. Oculi nulli Meckelia. b. Oculi 4 — 12 aut plurimi . . . Wemertes. c. Fissurae quattuor (Tetrabranchiata). «. F'issurae in apice capitis cruciatim divergentes Ophiocephalus. ß. Fissurae quattuor breves terminales L ox o r rhochma n. Was die in den letzten Jahren von Nordamerikanischen For- schein aufgestellten neuen Genera betrifft, so glaubt Verf. das Gen. Hecate Gir. zu Tetrastemnia, Leodes, Renieria und Slimpsonia Gir. zu Meckelia, Poseidon Gir. zu Nemertes ziehen zu dürfen. Emmeia Leidy möchte wahrscheinlicher Weise der Gruppe der Lobocephalen zu- gehören. Die von unserem Verf. beobachteten neuen Arten (p. 40 — 46. Tab. IX und X) sind : Borlasia bilineata Antillen , B. trilineala Cap b. sp., B. dory- cepkala ebendaher, B. cardiocephala Chilesisrhe Küste, B. (?) unili- neata Peruanische Küste, Ommatoplea ophiocepliala Tafelbai, 0. hc~ lerophthalma Neu -Seeland, Meckelia atro-coerulea Chili, M. macvo- der niederen Thiere während des Jahres 1859. 149 Stoma Neu-Seeland, M. ceylanica Ceylon, M. trigonocephala tbendah. M. striata ebendah., M. macrorvhochma Neu-Seeland, M. viridis Dies. Ceylon, Nemertes polyophthalma Peru. N. collaris Ceylon, N. pachy-. rhyncha Tafelbai , iV. polyhoplu eine Süsswassernemertine aus dem Nicaragua-See, Ophirephalus helerorrhochmus Südsee. 3. C-il i a t i. Rotiferi. Ge^enbaur stellt dieRotiferen zu den Arthropoden und lässt sie hier eine eigene, den Crustaceen, Arachniden und Insekten gleichwerthige Klasse bilden. Vergl. Anal. S. 195. Schmarda überzeugte sich während seiner Reise selbstständig von der Duplicität des Geschlechts bei den Rä- derthieren , fand aber in den von ihm untersuchten Arten Männchen und Weibchen stets von gleicher Bildung und Grösse. So namentlich bei Euchlanis tetraodon, deren lange Samenfäden in grosse runde Kapseln eingeschlossen und in einem drüsigen Organe enthalten waren. (A. a. a. S. XV.) Es scheint demnach, dass bei denRäderthieren ebensolche Gradationen in der Entwickelung der männlichen Individuen obwalten, wie bei den Lernäaden. Limnias, Floscularia , Stephanoceros und einige ver- wandte Arten, deren Darmkanal im hinteren Körperende sich umbiegt, glaubt derselbe den Bryozoen überweisen zu dürfen , während Ichthydium und Chaetonotus wohl am besten an die Naiden oder Turbellarien sich anschliessen. Der Rest, die eigentlichen Räderthiere, wird den Würmern zugerechnet. A. a. 0. p. XIV. Diese übrigen Rotiferen theilt Verf. in fünf Familien, die der Ptyguriden mit dem Gen. Diplotrocha, der Hyda- tinaeen, Euchlanidoten, Philodinaeen und ßrachionaeen. Für die zweite Familie wird dabei folgende Synopsis aufge- stellt (S. 48). A. Oculi nuUi. a. Dentes et niaxillae nuliae .... Enteroplea. b. Maxillae et dentes. 150 Leuckait: Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte «. Denle unico Pleurotrocha. ß. Dentibus duobus . . . . Typltlotrochan. gen. B. Uculns unus aut plures. a. Maxillae inaequales H eler o gnathus n. gen. b. Maxillae utriusque lateris aequales. «. Oculus unicus frontalis .... Furcularia. ß. Oculus unicus cervicalis. a. Pes slyliformis Monocerca. b. Pes forcipatus. 1. Ogauon rotatorium ciliis in- structum Notomniata. 2. Org. rot. ciliis et stylis instr. Synchaeta. 3. Org. rot. eil. et humulis instr. Scaridium. c. Pes nullus , pinnulae 4 partitae Polyarthra. y. Oculi duo frontales. a. Pes nullus; Pinnulae 6 part. . Hexarthra. b. Pes styliformis. 1. Pinnulae Triarthra. 2. Pinnulae nullae .... Rattulus. c. Pes forcipatus Diglena. 6. Oculi duo cervicales Distemma. s. Oculi tres sessiles. Q. Oculi cervicales Triophthalmus. b. Oculi duo frontales, unus cerv. Eosphora. &. Oculi duo frontales pedicellati, unus cervicalis sessilis . . . Otoglena. rf. Oculi Septem Heptaglena. t. Oculi plures in soro uno . ^. . Cycloglena. X. Oculi plures in soro duplici , . Theorus. Neu beschrieben und abgebildet werden (p. 47 — 64. Tab. XII— XV) : Diplotrocha ptygura Cairo , Typhlotrocha (n. gen.) zygo~ donta Central -Amerika, Hydatina senta Ehrbg. Neu-Seeland, H. chi- lensis San Jago , H. tetraodon Quito, H. macrognatha Panama, Me- ter o gnathus (n. gen.) macrodactylus Jamaika, H. brachydactylus Central-Amerika , H, diglenus San Jago, //. nolommata im Brackwas- ser bei Neu - Orleans , Notommata melanoglena Jamaika, N. Syrinx Ehrbg. Aegypten, Ceylon, N. brachionus Ehrbg. Ceylon, JY. sulcata Central-Amerika , N. megalodena ebendaher, Diglena macrodonta Ja- maika, D. diadena Central-Amerika, D. longlpes Neu- Granada, D. schlechtskapseln keine Achselzellen sind (L. angulata) und unter den anderen Arten, deren Geschlechtskapseln sowohl vom Stamme , wie von den Zweigen (Campan. Johnstoni) entspringen. Dagegen aber glaubt er, die kleinen, mei- stentheils sessilen Species von Campanularia als Typen eines eigenen Genus CCcilicella) betrachten zu dürfen. Qu«r- der niederen Thiere wfihrend des Jahres 1859- 189 lerly Journ. inicr. Sc. T. VII. p. 131 , Rep. br. Assoc. held 1858. p. 126. Derselbe hebt die auffallende Forinverschiedenheit zwischen den männlichen und weiblichen Kapseln von Ha- lecium Beanii und H. halecinum hervor und erwähnt einer mit Plumularia echinulata Peach nahe verwandten PL similis n. sp. Rep. br. assoc. held 1858. p. 128. Die bei den Plumulariaden vorkommenden cylindrischen und von einer vorn offenen Chitinröhre umkleideten Aus- wüchse, die eine Menge grosser Ncsselkapseln einschliessen (und vonBusk desshalb als Nematophores bezeichnet wer- den) sollen nach H uxl e y trolz ihrer abweichenden Stellung und Organisation den Tentakeln zugerechnet werden. Hy- drozoa p. 11. van Beneden erinnert an die bekannte (schon von Cavolini) beobachtete Thatsache, dass Tubularien und andere Hydroidpolypen die Köpfchen nicht selten zu ge- wissen Zeiten, besonders Winters, verlieren und später wie- der bilden. Cpt. rend. T. 49. p. 452. Nach den Untersuchungen Gegenbaur's (vgl. Anat. S. 69) sind auch die marinen Hydroiden deutlich aus Zel- len zusammengesetzt. Corymorpha nutans zeigt neben die- sen noch eine fasrige Muskulatur (S. 75). Weinland fand in einem kleinen Corallenbecken an der Nord-Küste Hayti's Exemplare von Madrepora alci- cornis mit Zweigen , die sich zum Theil 3 — 5 Zoll über den Wasserspiegel erhoben. Natürlich waren dieselben abgestorben, soweit sie dem Contacte der Luft ausgesetzt blieben. Die Beobachtung fiel in den Monat Juni und fin- det ihre Erklärung in der Thatsache , dass das Wasser jenes Bassins den Winter über 4 — 6' höher steht, als wäh- rend des Sommers. Freilich würde daraus für die genannten Korallen ein ungewöhnlich rasches Wachsthum folgen. Proc. Bost. Soc. VI. p.364. Agassiz bestätigt das rasche Wachsthum gewisser Korallen und hebt hervor, dass die Zweigkorallen sich an ihrer Basis in eine Scheibe ausbreiten, bevor sie sich er-^ heben. Ibid. p. 375. 190 L e II c k a r t : Bericht, über die Leisfiingen in der Naturgeschichte Von neuen Arten haben wir ausser den schon ange- führten noch zu erwähnen : Plumularia halecioides n. sp.. Halecinm labrosum n. sp., beide von der ßrittischen Küste, H. nanuni n. sp. an der Oberfläche von Sargassum bacciferum aus dem Atlantischen Ocean, AI der, Ann. and mag.nat. bist. T. III. p. 353. Tab. XII— XIV. (Hep. br. assoc. held 1858. p. 126.) Campanularia fastigiata n. sp. , Adler rep. br. assoc. held 1059. p.l42. Coryne sessilis Gosse, Rambles p. 208. PI. XIV. Fig, 1 — 3, C. Cerbenis ibid. p. 222. PI. XIV. Fig. 4, 5 (beide wahrscheinlich Ju- gendzustände anderer Arten, die letzte mit 2 Kreisen von je 3 Tenta- keln, deren obere geknöpfte Enden haben). In Betreff des Vorkommens und der geographischen Verbreitung unserer Süsswasserpolypen ist die Beobach- tung von Schmarda interessant, dass Hydra fusca und H. viridis nicht bloss in Griechenland, sondern auch (erstere wenigstens) in Aegypten gefunden werde. Zur Naturgesch. Aegyptens a. a. 0. Siphouophora. Huxley beschreibt in einem eigenen, von der Ray Society mit zahlreichen kostbaren Abbildungen ausgestatte- ten Werke „the oceanic hydrozoa" (141 Seiten in Folio, 12 Kupfertafeln) die von ihm in den Jahren 1846 — 1850, während seines Aufenthalts auf dem Rattlesnake beobachte- ten Siphonophoren und bereichert damit unsere Kenntnisse über diese, in der letzten Zeit so vielfach untersuchten, merkwürdigen Geschöpfe mit einer Menge interessanter Thatsachen. Der Name Hydrozoa, den unser Verf. an die Spitze seines Werkes gesetzt hat, bezeichnet allerdings, wie wir schon in einem früheren Berichte hervorzuheben Gelegenheit hatten (J. B. XXIII. S. 225) , nicht bloss die Siphonophoren, sondern auch die übrigen von uns zu den Hydromedusen gerechneten Coelenteraten (mit Einschluss der Lucernarien), und diese Thiere finden denn auch neben den ersteren in der von unserem Verf. vorausgeschickten morphologisch - anatomischen Einleitung (p. 1 — 27) ihre Berücksichtigung, allein bei der Specialbeschreibung, die der niederen Thiere während des Jahres 1859. 191 den unstreitig wichtigsten Theil der Abhandlung bildet, sind es doch bloss die Siphonophoren, die Verf. behandelt, und auch in dem allgemeinen Theile treten diese überwie- gend in den Vordergrund. Nachdem Verf. bemerkt hat, dass der Körper der Si- phonophoren in gleicher Weise, wie der der übrigen Hy- dromedusen, aus zwei über einander gelegenen Substanz- schichten (ectoilerni und endoderm) gebildet werde, die einen mehr oder minder complicirten Hohlraum umschliessen (eine Thatsache, die übrigens, was Verf. übersehen hat, schon vom Ref. in gebührender Weise hervorgehoben ist, zur näheren Kenntniss der Siphonophoren von Nizza S. 121. Anm.) geht er zunächst zur Schilderung der einzelnen Theile des Siphonophorenkörpers über. Bekanntlich ist Verf. der Ansicht, dass die Siphonophoren keine Thierstöcke seien, sondern einfache Thiere, wie die Medusen, und gleich diesen aus einer Anzahl verschiedener Organe, aus Magen- stiel (polypite) , Schwimmglocke (nectocalyx) , Tentakeln u. s. w. bestehen, die nur in Gruppirung, Zahl und Manch- faltigkeit Verschiedenheiten darböten und hiernach zur Auf- stellung verschiedener Ordnungen (Hydridae , Corynidae, Sertulariadae, Calycophoridae, Physophoridae, Lucernaria- dae) berechtigten. Natürlich gehören auch die Geschlechls- glocken (gonocalyces) in die Reihe dieser Organe, selbst diejenigen Formen , die sich als selbstständige Medusoiden ablösen. Wir wissen ja (J. B. XX. S. 299), dass Verf. die ungeschlechtlich erzeugten Sprösslinge eines Thieres über- haupt nicht als selbstsländige Individuen, sondern nur als „Zooidien" betrachtet wissen will. Freilich haben diese „Zooi- dien" eine auffallende Aehnlichkeit mit den echten Medu- sen, denen Verf. die Individualität nicht absprechen kann dass diese Aehnlichkeit aber doch keine vollständio-e Ho- mologie sei, glaubt Verf. durch eine Erinnerung an die abweichende Art der Entstehung und die Abwesenheit des Segels (valvulär membrane) beweisen zu können. Es ist leicht einzusehen, dass die Auffassung des hier vorliegen- den Verhältnisses den Angelpunkt -der ganzen Frao-e nach der Natur der Siphonophoren einschliesst. Die deutschen 192 Leuckart: Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte Forscher, die an der Polyzootie und dem Polymorphismus der Siphonophoren festhalten, gehen eben von der hier abgeläugnelen Homologie aus und deduciren von da aus die Berechtigung, ja die Nothwendigkeit ihrer Lehre. Für unsern Verf. existirt jene Homologie nicht, für ihn exislirt auch kein Polymorphismus. Kein Wort, keine An- deutung verräth , dass der Organismus der Siphonophoren auf eine andere, als die vom Verf. vertretene Weise ge- deutet werden könne und auch wirklich gedeutet sei. Doch das nur beiläufig; der Werth der vorliegenden Arbeit wird dadurch nicht verringert. Und diesen Werth sehen wir , wie gesagt, besonders in den von unserem Verf. gelieferten Detailbeschreibungen und den beigefügten Zeichnungen, in die auch die dem Verf. nicht zu Gesicht gekommenen, aber von anderer Seite näher bekannt gewordenen Formen aufgenommen sind. Was wir über den Bau der einzelnen Organe INeues erhalten, ist nicht eben viel. Wir heben davon u. a. her- vor, dass die Luftblase (pneumatophore) nicht bloss bei Phy- salia , sondern auch bei Rhizophysa durch eine distincte OefTnung nach aussen führt, aus der Verf. auch gelegent- lich die Luft entweichen sah. Die Befestigung der Blase geschieht überall , wie das auch schon von Ref. bemerkt wurde, durch eine Duplicatur des Endoderm, doch will Verf. ausserdem noch in einzelnen Fällen die von Mi Ine Ed- wards bei Stephanomia (Forskalia) beschriebenen radiären Suspensorien beobachtet haben. Eine Communication der Luftblase mit dem Reproductionskanale wird überall ge- läugnet, obwohl neuere Beobachter (Kefer stein und Ehlers), auf die wir im nächsten Berichte zurückkommen, dieselben ganz in der von Ref. beobachteten Weise wieder gefunden haben. Das Basalstück der Polypen ist überall durch eine Cirkelfalte (pyloric valve) von dem eigentlichen Magen abgetrennt. Die in den letztem vorspringenden Wülste mit ihren Nesselzellen werden den soliden Magenfaden der Lucernariaden verglichen, und wird dabei die Vermuthung ausgesprochen , dass beide ihre wesentliche Bedeutung in der durch die Nesselkapseln bewirkten Abtödtung der leben- i^der niederen Thiere während des Jahres 1859. 193 d'ig verschluckten Brut erfüllten. Die von Ref. in den Nes- selknöpfen ( sacculi ) beschriebenen Angelbänder wurden nirgends beobachtet und die Taster (hydrocysts) vorKennt- niss der in Deutschland erschienenen neuen Arbeiten für junge und unentwickelte Polypen gehalten. In den unausge- bildeten Schwimmglocken iindet sich statt des Hohlraumes (nectosac) Anfangs ein solider Kern, der durch Verdickung der äussern Hülle entstanden ist und das in die ursprüng- liche Knospenanlage hineinragende Divertikel der gemein- schaftlichen Leibeshöhle in vier Radialkanäle abtheilt. Der Schwimmsack nimmt erst durch Aushöhlung dieses Kernes seinen Ursprung. Aehnlich bei den Geschlechtsglocken, bei denen Verf. sich weiter davon überzeugt zu haben glaubt, dass die ursprüngliche Anlage der Geschlechtsorgane von dem Ectoderm ausgehe. Die Systematik betreffend, so glaubt Verf. die von uns zu den Siphonophoren gerechneten Hydrasmedusen nach wie vor (J. B. XXni. S. 225) in zwei Gruppen theilen zu kön- nen, die Diphyiden, oder, wie sie nach dem Vorgange des Ref. jetzt genannt werden, Calycophoriden und die Physo- phoriden. In ersterer Gruppe unterscheidet Verf. vier Fa- milien, die Diphyiden s. str., Sphaeronectiden (denen übri- gens eine nur unvollständig beobachtete Form zu Grunde liegt), Prayiden und Hippopodiiden. In der zweiten Gruppe steigt die Zahl der Familien auf sechs: die Apolemiaden, Stephanomiaden, Physophoriaden , Athorybiaden, Rhizophy- siaden, Physaliaden und Velelliden. Die Untersuchungen unseres Verf.'s beziehen sich auf fast alle diese Familien, namentlich aber auf die Di- phyiden, von denen uns eine ganze Reihe neuer Formen vorgeführt wird. Die Mehrzahl derselben gehört frei- lich zu den sog. monogastrischen Diphyiden, die Verf. Anfangs für selbstständige Arten hielt , bis er sich durch die Untersuchungen des Ref. davon überzeugte , dass sie als frei lebende Anhangsgruppen anderer sog. polygastri- scher Formen zu betrachten seien. Trotzdem hält es übri- gens Verf. aus Zweckmässigkeitsgründen immer noch für nö- thig, dieselben in eine eigene Gruppe (Diphyozoidia) zu- Archiv f. Natarg. XXVI. Jahrg. 2. Bd. N 194 Leuckart: Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte sammenzustellen und darin sogar besondere Gtittungen und Arten zu unterscheiden. Ref. hat frijher den Vorschlag gemacht, alle diese frei lebenden Anhangsgruppen als „Eu- doxien" zu bezeichnen, wie man die isolirt lebenden Band- Avurmglieder , ohne Rücksicht auf Abstammung und Be- schaffenheit als „Proglottiden" zu benennen pflegt , allein Verf. findet es unpassend den Namen Eudoxia, der in sei- ner ursprünglichen Fassung für monogastrische Formen mit glockenförmigem Deckstück gebraucht wurde, auch auf Ar- ten mit flächenhaft begrenztem Deckstücke zu übertragen und tadelt es, dass Ref. z. B. von einer Eudoxia cuboides sprach. Bei der Unvollständigkeit der älteren Beschreibungen und der Unzulänglichkeit der früher aufgestellten Diagnosen ist es natürlich schwer und oftmals unmöglich, die zur Un- tersuchung kommenden Siphonophoren auf bekannte Arten zurückzuführen. Auch unser Verf. hat das erfahren, und will es Ref. fast bedünken, als wenn derselbe in dem Be- streben bei der Bestimmung seiner Arten an die vorliegen- den Beschreibungen anzuknüpfen, nicht überall das Rich- tige getroffen habe. Auch die Synonymie dürfte nicht im- mer in glücklicher Weise zusammengestellt sein ; es sind wenigstens hier und da bestimmt verschiedene Species in eine einzige zusammengefasst. Die von unserem Verf. beobachteten und genau be- schriebenen Arten sind folgende: A. Calycophoridae. Diphyes dispar Cham, et Eysenh. von der Ostküste Australiens p. 30 (eine Art, zu der Verf. ausser zahlreichen anderen Synonynjen auch Diphyes turgida ? Gegenb. zieht, die wohl schwerlich dahin ge- hört), D. appendiculata Eschsch. Bassstr. p. 34 (nach unserem Verf. u. a. identisch mit D. Sieboldii Köll. und D. acuminata Lt., die jedoch beide von einander verschieden sind), D. Chamissonis n. sp. Ostküste von Australien p. 36, D. milra n. sp. Ind. Ocean p. 36 (möglicher- weise, nach unserem Verf., der Jugendzustand von D. appendiculata. Die vermuthete Identität mit D. Kochii Will scheint Kef. um so zwei- felhafter, als bei letzterer das vordere Schwimmstück kaum zur Auf- nahme des hinteren vertieft ist, während D. mitra daselbst eine deut- liche, tiefe Grube erkennen lässt.) Nur die beiden ersten Arten wur- der niederen Thiere während des Jahres 1859. 195 den vollständig beobachtet, die zwei anderen ohne hinteres Schwimm- stück. Letzteres trägt bei den ersten Arten einen geschlossenen Durchlasskanal und ist überall dem vorderen eingefügt. D. dispar und D. Chamissonis sind neben der Mündung der Schwimmstücke mit starken Zähnen versehen. Der zur Aufnahme des hinteren Schwimm- stückes bestimmte Ansatz des vorderen ist bei D. dispar und appen- diculata abgestutzt, bei D. Chamissonis und D. mitra — ebenso auch bei D. acuminata und D. Sieboldii — stark gezackt. Die Diphyiden mit bloss angefügtem hinteren Deckstücke betrachtet auch Verf. als Repräsentanten eines besondern Gen. Galeolaria , dessen Typus an G. filiformis, die freilich Verf. nicht selbst beobachtete, erörtert wird. Abyla pentagona Quoy et G. aus dem Atlantischen und Indi- schen Ocean p. 40 (mit Aglaisma, das Verf., wie Ref. , als ein abge- rissenes vorderes Schwimmstück betrachtet), A. Bassensis Quoy et G. Bassstr. p.45, A. Vogtii n. sp. Ostküste von Neu-Guinea p. 46 (vor- deres Schwimmstück mit fünf Seitenflächen und annäherungsweise gleichen Durchmessern , Deckstück würfelförmig , hinteres Schwimm- stück nicht beobachtet), A. trigona Küste Neu-Guinea p. 47, A. Leu- ckartii n. sp. Südsee p. 49 (mit stark comprimirtem vorderem Schwimm- stück und einer fast die ganze Höhe durchsetzenden Grube zur Auf- nahme des — nicht beobachteten — hinteren Schwimmstückes, so dass der Flüssigkeitsbehälter und Schwimmsack an ihrem Apex mit der Höhle des Stammes in Verbindung stehen). Das Gen. n. Sphaeronectes ist nach einem mehrfach vom Verf. beobachteten kugligen Schwimmstücke aufgestellt, das durch gal- lertartige Beschaffenheit und Dicke der Wände an Praya erinnert, aber dadurch verschieden ist, dass der Stamm der Deckstücke entbehrt und in der Tiefe einer langen und kanalartigen Grube befestigt ist. Wie bei solcher Bildung ein zweites (hinteres) Schwimmstück be- festigt sein könnte , ist nicht gut abzusehen. Sph. Kölliherii n. sp. Ind. Ocean p. 50. Die Gen. Praya, Hippopodius und Vogtia (welches letztere aber wieder eingehen muss, da die Vogtia pentacantha nach neueren Un- tersuchungen, wie auch Ref. bestätigen kann, dem Gen. Hippopodius zugehört) sind vom Verf. nach fremden Angaben beschrieben. üeber die Entwickelung der sog. nxonogastrischen Diphyiden hat unser Verf. natürlich keine eigenen Untersuchungen angestellt, doch glaubt er berechtigt zu sein, die Angaben des Ref., nach denen das Deckstück (hydrophyllium ) von Abyla den Stamm umwachse, bevor es sich mit den benachbarten Anhängen als Eudoxia abtrenne, mit Gegenbau r in Zweifel ziehen zu dürfen. (Wir werden nach- her sehen, dass sich Gegenbau r inzwischen vollständig von der Richtigkeit der Darstellung des Ref. überzeugt und seine frühere Op- position ausdrücklich zurückgenommen hat. Bei Ab. Vogtii zeichnet 196 L e u c k a r t : Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte auch unser Verf. ein rund um den Stamm herumgewachsenes kubi- sches Deckstück ; die von demselben ausgesprochenen Zweifel sind also durchaus unberechtigt.) Die vom Verf. beobachteten Formen be- laufen sich auf zehn, und von diesen sind die meisten hier zum er- sten Male beschrieben; die Eudoxienbildung scheint also, namentlich bei den Abylaarten , denen die bei Weitem grossere Mehrzahl der hier vorliegenden Formen zugehören dürfte, sehr allgemein stattzufin- den. Eudoxia Lessonii Eschsch. (der u. a. auch E. canipanula Lt. zugerechnet wird, obwohl hier die Zahnvorsprünge neben der Mün- dung des Schwimmsackes sehr viel unbedeutender sind) , von allen monogastrischen Formen die häufigste, die Verf. in allen Meeren an- traf und auf Diphyes appendiculata zurückführen möchte p. 57 , E. Bojani Eschsch. Küste von Neu-üuinea p. 59, Eudoxoides (n. gen.) sagittata n. sp. ebendah. p. 59, die sich generisch durch die auf einer Seite stattfindende flächenhafte Abplattung von Eudoxia unter- scheiden soll — auch die von Ref. beschriebene Eudoxia campanula, die zu Diphyes acuminata gehört, zeigt auf der einen Seite einen flachen Längsstreifen — , Ag l aismoid es (n. gen.) Eschscholtzii n. sp. in allen Meeren p. 60 , A. elongata n. sp. Küste von Australien, Tor- res-Strasse und in allen Meeren p. 61 (unzweifelhaft = Eudoxia cu- boides Lt., also Abkömmling von Abyla pentagona), Sphenoides (= Sphenia Huxl.) cmstralis n. sp. ßass-Str. p. 62, stammt nach der sehr wahrscheinlichen Vermuthung unseres Verf.'s, von Abyla bassensis ab, Cuboides vitreus Quoy et G. Küste von Neu -Guinea p. 63, hat die grosseste Aehnlichkeit mit den vom Verf. beobachteten Anhangsgrup- pen der Abyla Vogtii, Amphiroa alata Les. Torres-Str. p. 64, gehört nach der — inzwischen auch durch Gegenbau r bestätigten — Ver- muthung des Verf's zu Abyla trigona, A. angulata n. sp. Torres - Str. p. 64, wohl nur ein jüngerer Zustand der vorhergehenden Art, En- neag onoid es (n. gen.) Quoyi n. sp. Ostküste von Australien p. 65. Die vom Verf. generisch unterschiedenen Eudoxien mit flä- chenhaft begrenztem Deckstücke werden in folgender Weise cha- rakterisirt : Agl aismoid e s Huxl. The hydrophyllium is a frustrum of a pentagonal prism , with one face partially bevelled ofF. The phyl- locyst has four coecal processes. The cavity for the polypite is deep and conical or hemispherical. Sphenoides Huxl. The hydrophyllium is wedge-shaped be- Ibw, but is bevelled into four quadrate faces on its upper surface. The cavity for the polypite is open in front, The phyllocyst is sim- ple and conical, like Ihat of Eudoxia , but has a long, slender, coe- cal diverticulum from its posterior and inferior part. Cuboides Quoy et G. Hydrophyllium with six flattened and four-sided faces. The Chamber for the polypite is deep and conical, der niederen Thiere während des Jahres 1859. 197 and its inferior aperture oceupies one face of the cube. The phyllo- cyst is pyriform or narrow above, and very broad and slightly be- lobed below. Amphiroa Les. Hydrophyllium with a trapezoidal section, the longer side being convex; inferior face obliquely triincated in front (where the wide and deep Chamber for the polypide opens) ; four- sided behind. The phyllocyst is large and oval, with two slender cnrved, lateral and superior caeca. Enneag onoid e s Huxl. Hydrophyllium having the general from of a cube with produced angles , but a pointed process is de- veloped from one solide edge, so that this and the adjacent face are pentagonal and the body exhibits altogether nine points. The Cham- ber for the polypite is conical. The phyllocyst is simple and oval. B. Physophoridae. Stephanomia Amphitridis Per. wurde von unserem Verf. einmal, aber leider ohne Schwimmsäule (wie von Peron) beobachtet. Die blattförmigen Deckstücke stehen in vier dichten Längsreihen und die schraubenförmig gewundenen Nesselknöpfe tragen an der Basis einen kurzen , glockenförmigen Mantel. Der Endfaden der Kessel- knöpfe ist dabei einfach. Männliche Geschlechtsanhänge mit dicht anliegender Glocke. Ägahna breve n. sp. p. 75 von Zolllänge mit dicken und so- liden, fast pyramidalen Deckstücken. Gehört zu den Arten mit ein- gehüllten Nesselknöpfen und zweien Endfäden an denselben, für die Verf. allein den Genusnamen Agalma in Anwendung bringen möchte. (Für die Arten mit nackten Nesselknöpfen und einem Endfaden, aus denen Ref. das Subg. Agalmopsis bildete, schlägt Verf. den neuen Na- men Haiistemma vor p. 129.) Von Physophora kamen dem Verf. (im Indischen Ocean) nur junge und unreife Exemplare zur Beobachtung , die keine genauere Diagnose zuliessen, aber doch sorgfällig, besonders mit Rücksicht auf die Schwimmglocken und Nesselknöpfe, beobachtet wurden (p. 78). Die letztern gleichen den Nesselknöpfen der Nizzaer Ph. hydrostalica durch die beiden der Basis anhängenden ohrartigen Fortsätze, die ursprünglich , wie der Verf. beobachtete , ^m Ende des Nesselkno- pfes liegen und erst während der Ausbildung der glockenförmigen Hülle durch eine Knickung nach oben emporrücken. Die Nessel- knöpfe waren übrigens viel kleiner, als bei der ausgewachsenen Ph. hydrostalica und (nach der Zeichnung) mit nur vier Windungen ver- sehen. Die Taster trugen je an ihren Insertionsstellen einen kleinen und einfachen Fangfaden, wie das von Sars auch für die niittel- meerische Art angegeben ist (J.B. XXIV. S. 134). Das untere Stamm- ende wird als einfache sackförmige Er\yeiteirung beschriebjen. ^ ^^ ,^ 1 98 L e u c k a r t : Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte Unter dem Namen Athoryhia rosasea ? Eschsch. beschreibt un- ser Verf. p. 86 eine Art aus dem Indischen Ocean, die sich von der mittelmeerischen nicht bloss durch Kleinheit und geringere Zahl der Anhänge, sondern namentlich durch eine abweichende , wenn gleich verwandte Bildung der Nesselknöpfe unterscheidet und wohl speci- fisch davon verschieden sein dürfte. Die Nesselknöpfe sind hier näm- lich in (zwei) Spiralwindungen gelegt und mit einer Glocke umhüllt, genau wie bei Agalma , dessen Typus schon Ref. in der Bildung der Nesselknöpfe bei Athorybia rosacea nachzuweisen versucht hat. Die von unserem Verf. im Indischen Ocean aufgefundene Rhi- zophysa filiformis? Forsk. p. 90 gleicht der mittelmeerischen Art bis auf die Tentakel , die mit einfachen Seitenzweigen (fadenförmigen und gestreckten Nesselknöpfen) versehen sind und keine Spur der von Gegenbaur beschriebenen complicirten Anhängen tragen. Reife Geschlechtsanhänge waren nicht vorhanden, doch glaubt Verf. einige Bündel kleiner ovaler Knospen , die zwischen den Polypen standen, als die ersten Anfänge dieser Bildungen betrachten zu dürfen. Besonders werthvoll und ausführlich sind Verf.'s Untersuchun- gen über Physalia utriculus p. 101 , die im südlichen Theile des At- lantischen Meeres und im Indischen Ocean vielfach auf allen Ent- wickelungsstufen zur Beobachtung kam. Die jüngsten Individuen massen etwa 2" und bestanden aus einem einzigen Polypen mit sprossendem Fangfaden und einer verhältnissmässig nur kleinen , ku- gelrunden Luftblase, die in das hintere kaum aufgetriebene Ende des Polypen eingelagert war und am Apex, wie bei Rhizophysa, durch eine deutliche OefFnung nach Aussen mündete. (Bei ausgewachsenen Physalien findet sich diese OefTnung bekanntlich in der Nähe des einen, dünneren Körperendes, das demnach als oberes zu bezeichnen wäre.) Die Befestigung der Blase geschieht ganz ebenso, wie bei den Physophoriden , mittelst einer Duplicatur der inneren der auch hier ganz in gewöhnlicher Weise entwickelten zwei Membranen. Die Tentakel der ausgewachsenen Exemplare sind bekanntlich doppelter Art, grosse sog. Senkfäden, an deren Basis je ein geschlossenes sog. Tentakelbläschen ansitzt, und kleinere, die ohne Unterschied zwischen den übrigen Anhängen hervorkommen. Die nierenförmigen Nessel- knöpfe enthalten je ein kurzes Divertikel ans der Centralhöhle der Tentakel. Die Entwickelung der Tentakel ist dieselbe , wie bei den übrigen Physophoriaden: zuerst entsteht ein cylindrischer Sack, der hier aber immer geschlossen bleibt (Tentakelbläschen), und dieser treibt an seiner Basis dann den späteren Faden. Solche Jugendfor- men lassen sich zwischen unentwickelten Polypen , Tastern und Ge- schlechtsanhängen überall an den ramificirten Auswüchsen des Kör- pers nachweisen. Als Taster glaubt Verf. besonders die Anhänge an den Enden der mit Geschlechlsknospen besetzten Zweige beanspru- der niederen Thiere während des Jahres 1859. 199 chen zu dürfen. Die männlichen Anhänge kommen an dem gemein- schaftlichen Körper zur Reife. Sie sind ovale Anschwellungen, die sich als Medusoiden mit dicht aufliegendem, geschlossenen Mantel auf- fassen lassen. Im Inneren umschliessen dieselben einen ovalen Hohlraum und unter den äusseren Bedeckungen verlaufen zwei einander ge- genüberliegende Radialkanale. Daneben finden sich zahlreiche kleine Medusoiden mit offener Schwimnihöhle und vier Radialkanälen, wohl die weiblichen Anhänge , die erst nach ihrer Abtrennung zur vollen Entwickelung und Geschlechtsreife gelangen dürften. Mund und Ma- genstiel scheinen noch zu fehlen. Velella betrefTend p 107, reproducirt Verf. seine bereits früher veröfl"entlichtcn Beobachtungen über die Ablösung der von den klei- nen Polypen („gonoblastidia") aufgeammten Medusen (die freilich von Gegenbau r's Chrysomitra , J, B. XXIII. S. 238 , sehr verschieden sind , indem sie nur vier Radialkanäle und vier lappige Andeutun- gen von Tentakeln besitzen) und macht dann weiter interessante Mit- theilungen über die unter dem Genusnamen Rataria bekannten Ju- gendzustände dieser Thiere. (Die Beobachtungen B u rm e is ter's, J. B. XXIII. S. 244, sind Verf., auch bei Physalia , entgangen.) Die jüngsten Exemplare, die Verf. zu Gesicht bekam, maassen kaum mehr als V" und bestanden aus einem einzigen Polypen, dessen hinteres Ende eine fast glockenförmige Bildung hatte und eine einfach halb- kugelförmige Luftblase einschloss, derern weicher Ueberzug sich in eine breite Falte , die erste Andeutung des späteren Segels , fort- setzte. Unter dem Rande der Glocke beobachtete man einige stumpfe Hervorragungen , die den Polypen zwischen sich nahmen und bei älteren Exemplaren in Tentakel ausgewachsen waren. Die Leber fehlte noch, sie bildet sich erst während der Entwickelung der Ten- takel unterhalb der Luftblase , den bei Rhizophysa vorkommenden eigenthümlichen Zotten vergleichbar. Die Leibeshöhle war verhält- nissmässig noch einfach , nur von einer Anzahl radiärer Scheide- wände durchsetzt, die bis in den Kamm hinein sich verfolgen Hessen und vom Verf. den radiären Aufhängebändern der Luftblase (Agalma) verglichen werden. Die kanalförmigen Zwischenräume zwischen diesen Scheidewänden sind mit Flimmerhaaren versehen. Die spätere complicirte Bildung wird durch Vermehrung und unregelmässige Verästelung der Scheidewände vermittelt. Bei Porpita konnte Verf. an einer grossen, l'/a" im Durchmesser haltenden Art (wohl P. coeruleaEschsch.) im Wesentlichen die Anga- ben Köl I ike r's über P. mediterranea bestätigen p. 122. Er überzeugte sich namentlich auch von der Existenz der Luftlöcher auf der oberen Scheibenfläche und der Anordnung der Luftkanäle. Der Luftsack die- ser Art war übrigens complicirter gebaut, als bei P. mediterranea, nicht bloss insofern , als die Zahl der concentrischen Kammern un- 200 L e u c k a r t : Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte gleich grösser war, sondern weiter auch und namentlich durch die mächtige Entwickelung der von der unteren Fläche abgehenden Ra- dialfalten. In diese Radialfalten hinein verlängern sich die einzelnen Kammern des Luftsackes In Form von schräg verlaufenden Diverti- keln, die nochmals und zum dritten Male zerfallen und erst vor den letzten Aussackungen gruppenweise ihre Luftkanäle entspringen las- sen. Die obere Fläche des Luftsackes ist beträchtlich verdickt und das um so mehr, je mehr sich dieselbe dem Centrum nähert. Die Luftkanäle verlaufen nicht in , sondern auf der Wand des Polypen und besitzen frei nach Aussen vortretende Enden. Anastomosen zwi- schen denselben wurden niemals beobachtet. Was Mc. Cready (1. c. ) zur Förderung unserer Kenntnisse von den Siphonophoren beibringt, ist allerdings nur Weniges und mit der reichen Fülle der Huxle y'schen Beobachtungen nicht zu vergleichen, aber es fesselt unser Interesse, wenn wir in den Darstellungen unseres Verf.'s derselben Auffassung begegnen, die sich bei uns, in Deutsch- land, allmählich in immer weiteren Kreisen Bahn gebro- chen hat. Für Mc. Cready sind die Siphonophoren poly- morphe Thierstöcke , die sich aus fünf verschiedenen In- dividuengruppen zusammensetzen, aus dem stammbildenden Mutterthiere, den Locomotiven, den Ernährungsthieren, den Tentakelthieren und „respiratorischen" Deckstücken. Von den neueren Arbeiten über Siphonophoren scheint unserem Verf. nur die Kölliker'sche Monographie bekannt zu sein; ausserdem verweist derselbe auf Agassi z, der zuerst in seinen Lectures (1849) eine richtige Idee von dem Baue der Siphonophoren gehabt habe. (L. c. p. 169— -180.) Ueber die Natur der Velellen scheint unser Verf. nicht ganz klar zu sein. Obwohl er geneigt ist, das Gesetz des Polymor- phismus auch auf sie zu übertragen, glaubt er doch ande- rerseits den Bau dieser Thiere nach Analogie der Tubula- rien deuten zu dürfen (p. 140) , wobei denn der Central- polyp als Mundstück, die Fühler als äussere Tentakel, die proliferirenden Individuen als medusentragende Bäumchen und die Luftblase als Skelet in Anspruch genommen wer- den (p. 139—147). An Arten beschreibt unser Verf. Eudoxia alata n. sp. (die als monogastrische Diphyide im Es ch s ch o 1 tz'schen Sinne gedeutet wird), Diphyes pusilla n. sp., Physalia aurigera n. sp. (p. 171—180), der niederen Thiere während des Jahres 1859. 201 und Porpita Linneana (p. 144 — 147.) Die Lesson'schen Genera Aeies und Kalls werden dabei — nach Analogie vonRataria — als Jugend- zustände von Porpita in Anspruch genommen. Am sorgfältig-sten untersuchte Verf. die Gen. Physa- lia und Porpita , die übrigens beide nur als gelegentliche Gäste durch Sturm und Wellenschlag in die Bucht von Chare leston geführt werden. Bei ersterer unterscheidet er nach der Grösse dreierlei Polypenformen , von denen die klein- sten bis auf die Mundöffnung mit den Quatr efag es'schen Leberschläuchen übereinstimmten und die grössten an der Basis der Hauptsenkfäden befestigt waren (nach Beobach- tungen von Olfers, Referent, Burmeister und Huxley sind übrigens diese sog. Tentakelbläschen ohne Mundöffnung). Ebenso unterscheidet Verf. zweierlei durch ihre Grösse verschiedene Tentakelfäden und dreierlei For- men von Geschlechtsanhängen, von denen jedoch zwei, die erste und dritte Form, nur verschiedene Zustände dersel- ben (weiblichen) Anhänge repräsentiren dürften. In ihrer grössten Entwickelung haben diese letztern eine entschie- dene Glockenform mit einem Magenstiele , der wegen der Entwickelung der (freilich nicht genauer analysirten ) Ge- schlechtsstoffe fast den ganzen Innenraum des Mantels ausfüllt. Eine Mund Öffnung wird nicht erwähnt und ein Segel scheint abwesend. Das obere Ende der Glocke setzt sich , wie bei Steenstruppia und Euphysa, in einen coni- schen Zapfen fort, der die Stelle eines abgesetzten Stiels vertritt. (Man sieht, wie verschieden diese Angaben von der Darstellung Huxley's sind.) Die andere, zweite Form der Geschlechtsanhängen (männliche Anhänge?), die in grös- serer Mehrzahl vorhanden sind , charakterisiren sich durch eine gestreckte ellipsoidische Form und umschliessen im Innern einen Fortsatz des gemeinschaftlichen Höhlensystems. Der bei Ph. aurigera mit einem goldenen Streifen geschmückte Kamm umschliesst eine je nach der Grösse wechselnde Menge von Fortsätzen , bei den kleineren Exemplaren 9, bei den grösseren 16. Die vom Verf. bei Porpita gesehenen Gcschlechts- knospen sind auf der Innenfläche des Mantels obenso pig- mentirt, wie die Geschlechtsknospen von Velella. (Wie 202 L e u c k a r t : Bericht über die Leistungen in der IS'aturgeschichte Huxley hervorhebt, hat schon Forskai die Ablösung dieser Anhänge bei Porpita beobachtet.) Gegenbau r handelt in einer der Münchener Aka- demie zu ihrer Säcularfeier von Seite der Leopold. -Carol. Akademie gewidmeten Gratulationsschrift „über Abyla tri- gona und deren Eudoxienbrut" (Jena 1859. 10 S. in Quart mit 2 Kupfertafeln). Er beschreibt darin nach einigen ein- leitenden Bemerkungen über den Organismus der Siphono- phoren , „der am richtigsten nach den Erscheinungen des Polymorphismus gedeutet wurde" , die vorher genannte, bisher nur unvollständig beobachtete Art (die freilich in- zwischen, wie wir oben sahen, auch von Huxley genauer untersucht ist) und vergleicht deren Bau Schritt für Schritt mit Abyla pentagona , wobei sich denn herausstellt , dass beide Arten trotz ihrer scheinbaren Verschiedenheit nach einem Plane gebaut sind , der nicht nur im Grossen, der auch im Einzelnen , bis zu der kleinsten Kantenbildung, übereinstimmt. Aber noch mehr, Gegenbaur überzeugte sich w^eiter auch von der Thatsache , dass Abyla trigona ganz in gleicher Weise , wie A. pentagona, Eudoxien bil- det und zwar dieselben, die auch Huxley als Abkömm- linge derA. trigona bezeichnete und als Lesueur's Am- phiroa alata erkannt hat. Die Eudoxien wachsen bis zu der Grösse von 6'" heran und erreichen somit einen hohen Grad von Selbstständigkeit. Die Art der Entwickelung ist genau dieselbe, die Ref. bei A. pentagona beschrieben hat, die aber damals von unserem Verf. „nach oft wiederholten Untersuchungen" (Zeitschrift f. wiss. Zool. V. S. 451) auf das Bestimmteste in Abrede gestellt wurde, in Folge „einer falschen Auffassung des Stammes" glaubte unser Verf. da- mals, dass die Eudoxien, statt den Stamm zu umfassen, dem- selben seitlich mit ihrer vertieften ßasalflächc anhingen ; er hat diese Darstellung jetzt selbst als eine unrichtige be- zeichnet. Damit fallen natürlich auch alle die Einwürfe, die Verf. (a. a. 0.) gegen den von Ref. versuchten Nach- weis, dass die Eudoxien mit glockenförmigem Deckstücke von Diphyescolonien abstammten, erhoben hat; Verf. er- klärt sich jetzt auch in dieser Hinsicht mit Ref. einverstan- der niederen Thiere während des Jahres 1859. 203 den. Die Exemplare von Abyla trigona , die Verf. vorla- gen, stammten ans den verschiedensten Breiten des atlan- tischen Meeres, aus den westindischen Gewässern und so- gar aus dem indischen Occan, die Eudoxien zum Theil von der Guineaküste. Zum Schlüsse beschreibt Verf. unter dem Namen Eudoxia prismatica eine neue Eudoxienform mit niedrigem fünfseitigem Deckstücke, die Ref. mit Huxley's Aglaismoides Eschscholzii identificiren möchte. Ueber den Bau der Siphonophoren und deren Poly- morphismus siehe ausserdem noch Geg en b a u r's verglei- chende Anat, S. 100. (In Bezug auf die beigefügte Note darf ich mir wohl die Bemerkung erlauben, dass es mir niemals eingefallen ist, das einheitliche Moment in der po- lymorphen Colonie zu leugnen , dass ich vielmehr schon lange vor C a r u s selbst den Unterschied zwischen phy- siologischen und morphologischen Individuen hervorgeho- ben, wenn auch vielleicht nicht streng formulirt habe.) Picke ring macht einige Mittheilungen über die Brenn- kapseln von Physalia, an die Agassiz sodann Bemerkun- gen über diese Gebilde im Allgemeinen anknüpft. Proc. Best. Soc. VI. p.366. Schon im vorigen Jahresberichte habe ich — nach Greene — hervorgehoben (S. 198), dass gelegentlich auch an der Irischen Küste Siphonophoren aus der Gruppe der Physophoriden vorkommen. Ich sehe jetzt , dass diese Thatsache schon früher durch M e 1 v i 1 1 e (Nat. bist. rev. 1856. Proc. Soc. Dubl. p. 75) bekannt geworden ist. Ob die von letzterem beobachtete Art wirklich der Stephanomia contorta zugehörte, wie Verf. meint, oder dem Gen. Agalma, wie Ref. vermuthen möchte — auch Thompson bestimmt eine Irische Siphonophore, die Verf. mit der seinigen für identisch hält, als ein Agalma, A. Gettyana n. sp. und Greene spricht von einer Agalmopsis (A. Sarsii s. ele- gans) — dürfte sich aus den vorliegenden Materialien nicht entscheiden lassen. Die Abbildungen sind nach verstüm- melten Exemplaren gefertigt. In Betreff der Organisation spricht Verf. seine Meinung dahin aus , dass die Siphono- phoren als zusammengesetzte Medusen zu betrachten seien. 204 L e u c k a r t : Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte 3. P 0 1 y p i. Calycozoa. Obwohl in neuerer Zeit, besonders von Englischen Zoo- logen, die — von Ref., so viel er weiss, zuerst (schon vor 15 Jahren) hervorgehobene — Verwandtschaft der Lucernarien mit den Scheibenqunllen für so gross gehalten wird, dass dieselben darauf hin ohne Weiteres den letzteren zugezählt werden , glaubt Ref. einstweilen doch noch immer die oben genannte Gruppe aufrecht halten zu können. Er stützt sich dabei namentlich auf die Resultate seiner anatomischen Un- tersuchungen über diese Thiere, die nächstens in extenso publicirt werden sollen und die ihn zu der Ueberzeugung brachten, dass der einfache , in der That höchst scheiben- quallenartige Rau der Lucernaria quadricornis bei anderen Arten mehrfach modificirt ist und in manchen Fällen ent- schieden polypenartig wird. Zu den Forschern, die eine Vereinigung der Lucer- narien mit den Hydrasmedusen befürworten , gehört auch, wie wir schon oben gesehen haben, Green e, der unseren Thieren weiter noch eine besondere kleine Abhandlung ge- widmet hat (Proc. Dubl. univers. zool. and bot. assoc. VoL L p. 73 oder nal. bist. rev. Vol. V. Proc. Soc. p. 131). In dieser charakterisirt derselbe die bisher in England ge- fundenen fünf Arten: L. auricula, L. campanula, L. fasci- cularis, L. cyathiformis und L. inauriculata und beschreibt sodann eine neue, gleichfalls Rrittische Form, die, wie Verf. sagt, zwischen den drei ersten die Mitte hält und entwe- der, wie diese, eine eigene Art ist (L. typica n. sp.) oder, wie Verf. fast lieber will, den Reweis liefert, dass jene Arten blosse Varietäten sind. (Ref. kann nach seinen Un- tersuchungen versichern, dass jene drei Arten sehr gut zu unterscheiden sind, nicht bloss nach äusseren Charakteren, sondern auch nach Innern , und dass die L. fascicularis = L. quadricornis sogar als Repräsentant eines besonderen Genus zu betrachten sein dürfte. Er glaubt auch über die L. typica Greene's im Klaren zu sein, insofern diese näm- der niederen Thiere während des Jahres 1859. 205 lieh aller Wahrscheinlichkeit nach die echte L. auricula Fbr. ist, die sich durch Dünne und Länge des Stieles, so wie durch Kleinheit der Randkörper leicht und bestimmt von der L. auricula der Eng-lischen Forscher, die mit L. octoradiata Lam. identisch ist, unterscheidet. Ref. muss übrigens bei dieser Gelegenheit bemerken , dass er die erste Notiz von der wahren L. auricula durch Steenstrup erhielt, der sich dabei auch auf die in der Königl. Bibliothek zu Ko- penhagen aufbewahrten Manuscripte und Federzeichnungen Fabricius' beziehen konnte. An dem reichen Materiale, welches der ebenso liberale, wie berühmte Forscher dem Ref. dabei auf seine Bitte zur Disposition stellte, konnte dieser sich nicht bloss von der Richtigkeit jener Bemerkung überzeugen, sondern auch noch manche andere, namentlich anatomische Differenzen zwischen beiden Arten feststellen. Doch, wie gesagt, darüber bei einer anderen Gelegenheit ein Näheres.) Auch All mann glaubt nach Untersuchungen an Lu- cernaria cyathiformis, für die er den Genusnamen Car- duella (== Depastrum Gosse, J. B. XXV. S. 211) vor- schlägt, die Lucernarien den Medusen zurechnen zu dür- fen. Rep. br. assoc. held 1859. p. 145. Wir werden im nächsten Berichte auf die inzwischen ausführlicher ver- öffentlichten Beobachtungen zurückkommen. Anthozoa. Dana's Synopsis of the report on zoophytes , New- Haven 1859 (180 pag. in Octav) , mit Beschreibung der in dem grossen Zoophytenwerke unseres Verf.'s (J. B. XVL S. 425) enthaltenen Arten ist Ref. bis auf den Titel unbe- kannt geblieben. Polyactinia. ThoreU's Untersuchungen „om der inre byggnaden of Actinia plumosa" (Öfvers. kongl. ve- tenskaps-akad. Förhandl. XV. p. 7 — 25. Tab. I) beziehen sich vorzugsweise auf die Anordnung der Scheidewände und den Bau der an diesen befestigten Organe und schlies- sen sich in letzterer Beziehung bestätigend und ergänzend 206 Leiickart: Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte an die Angaben vonHaime (J. B. XXII. S. 423) an. Acti- nia (Sagartia) plumosa gehört zu denjenigen Arten , bei denen in der Regel nur eine einzige Cardiacalrinne vor- kommt. Doch giebt es auch einzelne Individuen mit zweien solchen Gebilden, die dann, wie sonst, einander gegenüber stehen. Je nach der Zahl dieser Rinnen ist auch die An- ordnung der Scheidewände verschieden. In letzterem Falle findet man sechs Scheidewände ersten Ranges (vollständige Scheidewände), die der Art angebracht sind, dass zwei den beiden Cardiacalrinnen entsprechen und die vier anderen in gleichen Zwischenräumen zwischen diesen stehen. Die Leibeshöhle zerfällt auf diese Weise in sechs ziemlich gleich grosse Haupttaschen , die durch Scheidewände 2ten , 3ten und 4ten Ranges weiter abgetheilt sind. Die mittlem Haupt- taschen (d. h. die nicht unmittelbar den Cardiacalrinnen an- liegenden) enthalten vier Scheidewände zweiten Ranges, die vier anderen deren nur drei, und in den Zwischenräu- men zwischen allen diesen Scheidewänden steht je eine La- melle dritten Ranges , die zwei kurze , vierten Ranges, zur Seite hat. Bei Anwesenheit nur einer Cardiacalrinne sind die vier derselben zunächst anliegenden Haupttaschen ganz ähnlich entwickelt, je mit vier Scheidewänden zweiten Ranges , aber statt der zwei gegenüberliegenden Hauptta- schen finden sich in diesem Falle fünf schmale, d. h. durch vollständige Scheidewände begränzte Haupttaschen , die je eine unvollständige Scheidewand (grösser als die sonstigen Scheidewände zweiter Klasse) in sich einschliessen. Me- senterialfäden finden sich an allen Scheidewänden erster und zweiter Klasse, an letzteren ausserdem auch Geschlechts- organe. Eigenthümlich aber ist es, dass das obere Ende der Mesenterialfäden in allen Fällen einen abweichenden Bau hat. Es verdickt sich ganz plötzlich und zeigt dabei drei parallel neben einander hinlaufende Furchen , als wenn es aus einem mittleren Strange und zweien Seiten- strängen zusammengesetzt würde. Im Innern sind diese Stränge mit einem confluirenden Hohlräume versehen , der keine Ausmündung nach Aussen hat. Ueber die Bedeutung dieser Bilduner bleibt Verf. im Ungewissen. Er nennt die der niederen Thieie während des Jahres 1859. 207 cannelirte Verdickung allerdings „Ovarialstrang", aber eine Beziehung zu den Gesclilechtsorganen wird schon durch den Umstand ausgeschlossen , dass diese Stränge auch an den vollständigen Scheidewänden vorkommen, die niemals Geschlechtsorgane tragen. Die Seitenstränge enthalten ziemlich constant einige Kalkkörnchen. Nesselkapseln feh- len in den Mesenterialfilamenten. Dafür aber giebt es in dem Körper unserer Actinien besondere „Nesselfäden," die diese Gebilde in Unzahl cinschliessen und früherhin viel- leicht mit den immerhin ähnlichen Mesenterialfäden zusam- mengeworfen wurden. Die Nesselfäden sitzen mit ihren Enden (wahrscheinlich ursprünglich immer mit beiden) an dem Rande einzelner Scheidewände fest, sind aber sonst vollkommen frei und desshalb denn auch im Stande, gele- gentlich durch die Poren der Seitenwand nach Aussen hervorzutreten. Im Gegensatze zu der Behauptung von Lewis (J.B. XXV. S. 212), dass die Actinien ihre Nahrung nicht ver- dauten, sondern bloss auspressten, macht Holdsworth eine Reihe von Mittheilungen, durch welche der Irrthum jener Behauptung zur Genüge bewiesen wird. Die Nahrung der Actinien gelangt durch den sog. Magen nach einem Aufenthalle von wenigen Minuten in den Centralraum der Leibeshöhle , und hier geht dann die Verdauung vor sich, nachdem die Actinie vorher den Leib mit Wasser möglichst angefüllt hat. In diesem Zustande verharrt die Actinie einige Stunden, selbst ein bis zwei Tage, bevor sie den Ueberrest der Speise durch die Mundöffnung wieder aus- stösst. Von einer mechanischen Bearbeituno- der Nahruno-s- Stoffe ist nicht das Geringste wahrnehmbar, auch nicht bei denjenigen Arten , deren Körper durch das aufgenommene Wasser völlig durchsichtig geworden ist. Ist die Nahrung völlig verdaut, so bilden die Reste kleine Brocken, in de- nen die Muskelfasern verschwunden sind , jedoch beob- achtet man auch mitunter, dass die Verdauung nur un- vollständig oder gar nicht vor sich geht, besonders dann, wenn das Thier erst kurz vorher Nahrung zu sich genom- men hat. Verf. pflegt die Actinien seines Aquariums in 208 Leuckart: Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte der Regel nur alle acht Tage ein Mal mit gekochtem Flei- sche zu füttern. (Ref. fügt hinzu, dass er die Act. plumosa — hier in Giessen — unverändert fünf Monate lang ohne alle Nahrung erhalten und sie auch dann nur durch un- vorsichtiges Zugiessen von süssem Wasser zu dem inzwi- schen stark verdunsteten Salzwasser verloren hat.) lieber die Angelorgane der Aclinien vergl. Gosse, Rambles etc. p. 405. M' Donnel wiederholt die Remerkung, dass er bei der Rehauptung von der elektrischen Wirkung der Angel- organe das Opfer eines Irrthums gewesen sei. JVat. bist, rev. T. VI. Proc. Soc. p. 108 , Proc. Dubl. univ. zool. and bot. assoc. T. I. p. 163, Ann. and Mag. nat. bist. Vol. III p. 304. Auch Waller bestätigt, dass an eine elektrische Wirkung bei den Aclinien nicht zu denken ist, schon dess- halb nicht, weil z. R. eine Nereide, die nach der Rerührung einer Actinie alsbald zu Grunde geht, die stärksten An- griffe eines elektro -magnetischen Rotationsapparates ohne sonderliche Nachtheile zu ertragen vermag. Auf der Zun- genspitze bringt die Rerührung einer Actinie prickelnde Schmerzen und Entzündung, selbst Geschwürbildung her- vor, Erscheinungen , die Verf. auf die Einwirkung eines irritirenden Giftes zurückführen möchte. Ann. and mag. nat. bist. T. IV. p. 227. Rrodrick setzt die Annahme, dass die Angelorgane und Nesselslränge (acontia) der Actinien als Waffen zu be- trachten seien, durch direkte Reobachtung ausser Zweifel. Er sah eine grosse Sagartia dianthus mehrere kleinere Exemplare von S. bellis, S. troglodytes und Caryophyllia Smithii mit diesen Gebilden angreifen und tödten, und konnte noch auf den Leichen die abgestossenen Angelorgane der Angreiferin mit hervorgestülpten und zum Theil verbrauch- ten Fäden nachweisen. Ann. and Mag. nat. bist. Vol. III. p. 319. Arthur Edwards theilt Reobachtungen über die Forlpflanzung von Actinia mesembryanthemum mit. Er sah Embryonen mit ihrem Flimmerkleide in der Leibeshöhle der niederen Thiere während des Jahres 1859. 209 und den Tentakeln umherschwimmen und durch die Mund- öffnung geboren werden. Fuss und Tentakel entstehen erst nach der Geburt, die letztern Anfangs in Vierzahl. Annais Lyceum n. h. New-York. Vol. VII. p. 19— 22. van Beneden erwähnt in seiner medicinischen Zoo- logie, dass er in seinem Aquarium nicht selten Exemplare von Actinia plumosa beobachtet habe, die durch den Besitz einer doppelten Mundöffnung (bei einfachem Magenrohre) ausgezeichnet gewesen seien. L. c. II. p. 377. Ebenso beobachtete derselbe mitunter , dass Acti- nien kleinere Bruchstücke ihrer Fleischmasse abstiessen, die dann zu neuen Actinien auswuchsen. Compt. rend. T. 49. p. 452. Auch War rington erwähnt dieser Fortpflanzung der Actinien. (Quarterly Journ. micr. Sc. T. VII. p. 131.) Er sah einen Theil von der Fussscheibe der Actinien sich abtrennen , in drei oder vier Stücke zerfallen und diese je in eine Actinie auswachsen. In anderen Arten findet sich eine Theilung. Rep. br. assoc. held 1858. p. 133. McCready beobachtete bei einem jungen Exemplare von Actinia cavernosa eine Längstheilung, die an der Basis begann und von da allmählich nach der Kopfscheibe zu fortschritt. Die beiden Theilstücke waren von ungleicher Grösse und gingen vor vollständiger Abtrennung zu Grunde. Proceed. Elliot Soc. nat. bist. Charleston I. p. 275—278. Es scheint übrigens, als wenn eine derartige Theilung und Knospung nicht auf die Actinien beschränkt sei. Madame Thynne beschreibt diese Erscheinungen auch von einem anderen Polypen, den sie für eine Madrepore (Cyathina Smithii) hält, obwohl er, sonderbar genug, nach Ablauf von zwei Jahren, die er — von erster Jugend an — im Aqua- rium zugebracht, noch keine Spur eines Skelets entwickelt hatte. (Gosse, durch dessen Vermittelung diese Beob- achtungen zur Oeffentlichkeit kamen , vermuthet desshalb, dass der betreffende Polyp möglicher Weise den Actinien zugehöre, vielleicht dem Gen. Gorynactis). Im ersten Jahre zerfielen die Polypen meist kreuzweise je in vier, oft un- gleich entwickelte , Stücke , deren Isolation von der er- Archiv für Naturg. XXVI. Jahrg. 2. Bd. 0 210 Leuckart: Bericht über die Leistungen in der Katurgeschichte weiterten Mundöffnung- ausging ; später war die Theilung oft nur eine zwei- oder dreifache, daneben aber auch zu- gleich von einer Knospung begleitet. Aus zwei Individuen wurden in dieser Zeit deren 278. Beiläufig erfahren wir auch, dass die alten Madreporen ihre Zeugungsstoffe nicht durch die Fühler entleeren, obwohl diese oftmals mit Eiern angefüllt getroffen werden, sondern durch den Mund, und dass die ausgeworfenen Eier ein oder zwei Tage lang im Ruhezustande verweilen , bevor die Rotation der Em- bryonen beginnt. Annal. nat. bist. Vol. 111. p. 449 — 461. Tab. 17. Holdsworth macht Beobactungen über die Art und Weise, wie sich Peachia hastata in den Sand einbohrt, und giebt an, dass dasselbe durch abwechselnde Entleerung und Füllung des hinteren Körperendes mit dem wässrigen In- halte der Leibeshöhle geschehe. Ann. and mag. nat. bist. Vol. III. p. 78. Weinland fand an der Küste von Hayti Gelegen- heit, über Korallen und die durch diese Thiere veranlasste Inselbildung Beobachtungen anzustellen. Der Grund der um die genannte Insel vorkommenden Korallenriffe besteht nach unserem Verf. aus Asträen, die aus einer Tiefe von etwa 100' bis zu 50' emporbauen und zum Theil sehr kolossale Felsmassen bilden. (Verf. sah in Hayti Exemplare von 8' Durchmesser und 16' Höhe.) Auf diese folgen nach oben sodann die Mäandrinen, welche mehr breite, flache Bänke bilden und etwa 14' unter dem Meeresspiegel von zerbrech- lichen , weit verzweigten Madreporen und den senkrechte Fachwerke zusammensetzenden Milleporen abgelöst wer- den. Um diese 14' zu durchwachsen, brauchen die Madre- poren etwa ein Jahrzehnt, während die festen Asträen und Mäandrien sehr viel langsamer wachsen — nach Agassiz nur 3 Zoll in einem Jahrhundert ! Die Korallenpolypen, die sich nach unserem Verf. von den nackten Formen (Actinia) kaum generisch unterscheiden, sind Zwitter und im reifen Zustande an ihren Scheidewänden abwechselnd mit Eierstöcken und Teslikeln versehen. Die Embryonen schlüpfen aus den Eiern aus, „so lange diese noch am Mut- der niederen Thiere während des Jahres 1859. 211 terogane haften" und gelangen in Myriaden durch die Mund- öffnung nach Aussen, wo sie eine Zeit lang in Infusorien- form umherschwimmen , bis sie sich festsetzen und durch Entwickelung von 6 Tentakeln die Polypenform annehmen. Wachslhum und Sprossung scheinen mit ziemlicher Schnel- ligkeit vor sich zu gehen , auch die geschlechtliche Ent- wicklung, so dass Verf. „noch ganz jugendliche Exemplare schon voll Eier fand." Die sonderbaren Formen der Ma- nicinen entstehen durch fortgesetzte Einfaltung des Randes aus einem ursprünglich cylindrischen Polypen , wobei statt des früher einfachen Mundes den Rinnen entlang viele Mund- öffnungen sich bilden , während Verdauungsapparat und Tentakelreihe dem ganzen Stocke gemeinschaftlich gehören. (VVürtemb. naturhist. Jahreshefte, Bd. XVI. S. 31—43.) Nach Kölliker sind die kalkigen Skelete der Stein- korallen äusserst häufig von mikroskopischen Pilzen durch- zogen, während die Hartgebilde anderer Polypen und be- sonders die Achsenskelete der Gorgoniden derselben zu entbehren scheinen. Zeitschr. f. wiss. Zoologie X. S. 221. Von W r i g h t und G r e e n e werden 27 irische Poly- actinien aufgeführt, unter denen 23 Actinien , 1 Turbinolia (T. milletiana) , 1 Zoanthus (Z. Couchii) , 1 Cyathina (C. Smithii) und 1 Sphenotrochus (Sph. Wrightii n. sp.). Rep. br. Assoc. hebd. 1858. p. 120. In einer späteren Aufzählung (nal. bist. rev. T. VI. Proc. Soc. p. 113, oder Proc. Dubl. univ. zool. and bot. as- soc. T. I. p. 174) wird das Vorkommen und die geographi- sche Verbreitung dieser Arten an der irischen Küste spe- cieller berücksichtigt , auch eine kurze Charakteristik der neuen Actiniaden (ßagarüa hastata und Tealia Greenii), so wie eine Abbildung (Tab. XIII) der schönen Corynactis Al- manni hinzugefügt. Auch der den Madreporen zugehörende Sphenotrochus Wrightii wird daselbst von Gosse beschrieben und abge- bildet (nat. bist. rev. 1. c. p. 161. Tab. XVII), freilich ohne das — noch unbekannte — Thier. Die Actinien-Fauna Englands wird durch denselben 212 Leuckart: Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte Forscher ebenfalls wieder um einige neue Arten berei- chert, Ann. and Mag. nat. hist. T. III. p. 46—50. Aus der Fam. der Sagartiaden beschreibt derselbe Phellia Bro- dricii y aus der der ßunodiden H ortn atia (n. gen.) Margaritae. Stomphia (n. gen.) Churchiae , aus der der Cerianthiden Cerian- thus Lloydii. Ch. gen. n. Hormathia. Base adherent to shells, greatly expanded. Column pillar-like , much corrugaled, surrounded by a Single horizontal series of warts. Ch. gen. n. S t omphia. Base adherent, expanded. Column pillar-like, without warts or snckers, imperforate (?) , skin niuch corrugaled; substance not at all cartilaginous, biit soft and lax. Disk very protrusile. Tentacles perfeclly retractile. Acontia not present. Für die Actinien von Tcnby und Devonshire verwei- sen wir noch nachträglich auf die schönen Abbildungen Gosse's in den schon mehrfach citirten Werken Tenby p. 356— 374, Rambles p. 25— 38, p. 9Ö— 99 , p. 168— 170. p. 423— 434. W ein 1 and erwähnt einer Riesenactinie von 2 Fuss Kronendurchmesser, Anthea gigantia n. sp. aus Hayti , a. a. 0. S.38. Agassiz macht einige Mitlheilungen über ^icidi mim (n. gen.) parasiticum n. sp., CorynacHs albida (= Act. cla- vata Rathke) und Cerianthus n. sp. Die erste Form hat 12 kurze und plumpe Tentakel und lebt als Parasit auf Cyanea arctica. Die neue, 2' lange Art des Gen. Cerian- thus hat männliche und weibliche Kapseln an den einzelnen Längsscheidewänden, die erstem unten, die anderen oben. Proc. Bost. Soc. n. h. VII. p. 24. Charyophyllia Smithii n. sp. Gosse, Rambles etc. p. 110 mit schönen Abbildungen auf PI. V, Balaenophyllia regia n. sp., ibid. p. 399. PI. XXVI. Fig. 1—6. Schon im letzten J. B. (S. 222) ist hervorgehoben, dass die bisher den Spongicn zugerechnete Dysidea papu- losa Johnst. den echten Polypen zugehöre ; wir erfahren jetzt durch die Untersuchungen von Holdsworth, dass die- selbe ein Zoanthus und zwar der bisher gleichfalls nur unvollständiof bekannte Z. Couchii Johnst. sei. Durch die hier vorliegenden Untersuchungen (Ann. and mag. nat. hist. der niederen Thiere während des Jahres 1859. 213 4 T. IV. p. 152— 156, Proc. Zool. Soc. 1858. Dec.) werden wir mit der äusseren Bildung- des genannten Polypen und den Formen seiner Colonien, die je nach den äusseren Ver- hältnissen auf das Manchfachste wechseln, vollständig be- kannt gemacht. In die äusseren Bedeckungen sind be- kanntlich zahlreiche Quarzkörnchen eingelagert, die von den früheren Beobachtern zum Theil für Drüsen gehalten sind. Namentlich gilt dieses von der Seitenfläche, deren vorderer Rand gezähnelt ist und dadurch die Fähigkeit ge- winnt, trotz der Rigidität der Bedeckungen beim Zurück- ziehen der mit zwei Kreisen von je 14 Tentakeln versehe- nen Kopfscheibe einen vollständigen Verschluss zuzulas- sen. Die Höhe der einzelnen Polypen steigt gelegentlich bis zu 5'" und darüber, die Breite bis zu 272'"- ^^^ ein- zelnen Polypen sind bald linear oder flächenhaft an ein- ander gereiht, bald auch zu massigen und selbst verästel- ten Körpern mit einander vereinigt, und derartige Kolo- nien sind es, deren wir im letzten Jahresberichte nach Gray unter dem neuen Genusnamen Sidisia namhaft gemacht haben. Am liebsten sitzen die Colonien auf leeren Mol- luskenschalen, doch werden sie auch gelegentlich frei (wohl abgerissen) gefunden. Die nächsten Verwandten derselben dürften wohl in den Aclinien und nicht den Caryophyllien zu suchen sein. Die schon mehrfach in unserem Berichte erwähnten Untersuchungen über Glaspolypen von Bra nd t sind in- zwischen in einer eigenen, der Münchener Akademie zur Feier ihres lubiläums gewidmeten Abhandlung „Symbolae ad polypös hyalochaetides spectantes" (Petropoli 1859, 23 S. mit 4 Tafeln in gross Folio) ausführlich veröfTenllicht. Wir ersehen daraus, dass Brandt seine Beobachtungen an ge- trockneten und später, zum Zwecke der Untersuchung, wie- der aufgeweichten Exemplaren angestellt hat , unter Ver- hältnissen also, die unmöglich eine vollständige und er- schöpfende Erkenntniss zulassen. Die Objecte, die dem Verf. vorlagen, bestanden aus einer Anzahl längerer oder kür- zerer (bis zu zwei Fuss langer), höchstens fingerdicker Cylinder, die schon bei oberflächlichster Betrachtung eine 214 Leu ckart : Bericht über die Leistungen in der IVaturgeschichte centrale , aus dünnen glasartigen Fäden bestehende Achse und einen hier und da losgelösten, dünneren und warzigen Ueberzug erkennen Hessen. Das Ganze repräsentirt nach unserem Verf. einen gorgonienartigen Polypenstock. Die Warzen sind die einzelnen, hier nicht zurückziehbaren Po- lypen , die mit ihren Fussrändern zusammen fliessen und einem aus zusammengedrehten, langen Kieselfäden gebilde- ten Achsenskelete aufsitzen. Die Polypen hatten zum Theil eine ganz ansehnliche Grösse, weit bedeutender, als man sie sonst bei den Arten mit Achsenskelet anzutreffen pflegt, und eine ziemlich feste lederartige Beschaffenheit. Der innere Bau Hess sich nur unvollständig erforschen. Verf. beobachtete hinter der Mund Öffnung eine weite Höhle, de- ren Innenfläche mit Längsfalten versehen war, glaubt auch Spuren der Mesenterialfäden gefunden zu haben. Ein besonderer Magen wurde nicht mit Sicherheit beobachtet. Ebenso wenig gelang es, eine Communication zwischen den Hohlräumen der benachbarten Polypen zu entdecken. Die Tentakel waren äusserlich bei keinem Polypen sichtbar, doch trug der Mundrand eine Anzahl (etwa 20) abgeplat- teter, aber glatter, zoltenförmiger Forsätze, die in die Lei- beshöhle hineinragten und als eingezogene Tentakel in An- spruch genommen werden. Die äusseren Körperhüllen ent- hielten zahlreiche" feste Einlagerungen, thdils einfache Stäb- chen, die eine kieselige Beschafl"enheit besassen, theils auch andere , kreuzförmige Körperchen , die den Skeletstücken mancher Spongien ähnlich waren. Die axillaren Glasfäden sollen nach unserem Verf. durch Verklebung und Verdi- ckung aus den ersterwähnten Stäbchen ihren Ursprung neh- men. Eine Befestigung der Achse scheint in dem Normal- zustande nicht stattzufinden, doch wird dieselbe nicht selten mit dem einen Ende durch parasitische Spongien auf frem- den Gegenständen angeklebt. Auch auf der Aussenfläche der Polypen fand Verf. unverkennbare Spuren derartiger Parasiten. Dass die Hyalochaetiden den echten Polypen zugehö- ren, darüber hegt Verf. nicht den mindesten Zweifel, ob- wohl er gesteht, dass sie in keine der bisher aufgestell- der niederen Thiere während des Jahres 1859- 215 ten Gruppen , weder zu den Octactinien, noch den Antipa- thinen, noch den Polyactinien passen, und der Ansicht ist, dass sie am besten als eine eigene Familie betrachtet wür- den, die durch die Eigenthümlichkeiten des Achsenskelets und der Polypen zur Genüge charakterisirt sei. Nach der Anordnung und Grösse der Polypen unterscheidet Verf. in dieser Familie zwei Genera, von denen das eine das schon längst bekannte Gray'sche Genus Hyalonema ist, das zweite als Hy alochaeta n. aufgeführt wird. Beide Genera tra- gen folgende Charakteristik: Hyalonema Gray. Polyparium simplicissimum, teres, rectum vel plus minusve spirale , polypis plerumque sparsis et ordine plus minusve distincte spirali dispositis etiam in summo apice rotundato est obsessum. Polypi subinfundibuliformes, basi satis dilatati, statu con- tractionis haud , vel saltem parum distincte, transversira rugosi, sub disco suo apicali plerumque horizontali et depresso, rarius in conum elevato , semper plicis distinctissimis munito, paullo angustiores obser- vantur. Polyporum siccorum et contractorum maximi diamelro sua transversa polyparii diametro transversa Yz vel duplo , reliqui plus duplo aut Iriplo minores conspiciuntur. Oris apertura in polypis contractis saltem duplici plicarum radiatarum distinctissimarum erbe cingitur. Corpoiis cavitas interna infundibuli inversi formani exhibet. Hy alochaeta n. gen. Polyparium, ubi cortice polypigero tegitur, non solum dilatatum, sed etiam processibus nonnullis instru- ctum polypisque sparsis vel gregatis (praesertim in eminentiis) ob- sessum conspicitur. Polypi cylindracei vel conico-cylindracei, elon- gati , in statu contractionis transversim rugosi , basi parum latiores inveniuntur. Corporis diameter longitu^inalis polyporum exsiccato- runi Yi — Vs, maiorum eorum individuorum mollefactorum adeo duplo maior evadit polyparii partis teretis diametro transversa, vel ei saltem subaequatur. Polyporum partes basales diameter in individuis partem apicalem intractam praebentibus corporis longitudine circiter */i , in corpore polyporum extenso verum V» minor cernitur. Pars polypo- rum contractorum terminalis discum ovalem infundibuli forma intror- sum directum , parum tarnen plicatum (quare plicarum limbum exter- num et internum satis distinctas haud exhibentem) ostendit. Cavitas corporis interna figuram oblongam habet. Vom ersten Genus beschreibt Verf. als Arten H. Sieboldii Gr. und H. affine, vom zweiten H, Possieti n. , alle drei aus dem Java- nischen Meere. Ref. darf übrigens den Lesern des Berichtes nicht ver- 216 Leuckart: Bericht über die Leistungen in der Katurgeschichte schweigen, dass neuere Untersuchungen, über die wir in dem nächsten Jahre zu , referiren haben , die hier ausge- sprochenen Ansichten über die Natur der Hyalochaeliden in mehrfacher Hinsicht berichtigt haben. Der centrale aus zu- sammengedrehten Glasfäden bestehende Strang hat hiernach mit den daraufsitzenden Polypen genetisch keinen Zusammen- hang. Er ist das Skelet einer Spongie, das in Form eines Schopfes aus dem Körper hervorwächst , wie das in ähnli- cher Weise auch von Euplectella (J. B. XXIV. S. 178) be- kannt ist. Die auf dem Schöpfe sitzenden Polypen sind fremde Ansiedler aus der Gruppe der Polyactinien. Octactinia. Gray liefert (Ann. and mag. nat. bist. Vol. VI. p. 439 — 444 ) folgende systematische Ueber- sicht über die Polypen mit gefiederten Tentakeln oder Al- cyonaria. I. Sabulicolae. Coral-tree symmetrica], with a simple base, supported by more or less distinct calcareous spiculae and strengthened by a single fusi- form elongate calcareous central axis. Living with the base sunk in the sand or mud of the sea-coast. Fam. 1. P etmatulid ae. Body free, more or less pen-like, •with a naked peduncle and a single central axis. The upper pari with the polypes placed in transverse series on one, rarely on all si- des. Axis fusiform, elongate cylindrical and quadrangular carcareous, as long as the coral. * Penniformes. The coral pen-shaped. The polypes in trans- verse pennules , placed on each side of Ihe ventral surface of the central rhachis or stem. Trib. 1. FnniCUlineae. The coral elongate, linear, slender ; the pinnules smal crowded. Gen. Funiculina , Virgularia , Lygus, Scytalinm. Trib. 2. PennatnlCäG. The coral moderately broad, pen-shaped; the pinnules broad, expanded. Gen. Pennatula, Sarcoptilus, Pteromor- pha, Pteroeides. ** Claviformes. The coral club-shaped or leaf like. The polypes scattered on one side (rarely on both) of the upper part of the club. Trib. 3. Kophobelemnonineae. The coral club-shaped, with the polypes only on one surface of the club , leaving the other bare. Gen. Kophobelemnon. der niederen Thiere während des Jahres 1859. 317 Trib. 4. Veretilleae. The coral club-shaped. The polypös on all sides of the club. Gen. Lituaria , Sarcobelemnon , Caverniilaria, Veretillum. Trib. 5. RenillGäO. The coral expanded , foliaceous , with a slender stalk. The poiypes only onone siir face of the expanded disk. Gen. Renilla. Fani. 2. Umh ellular iad ae. The body free, umbellate, with a long Stern and a simple central axis. The «pper part with a dü- ster of polype-beaiing cells placed in concentric series , forming a large head. Axis fusiforn» elongate, as long as the steni of the coral. Gen. Umbellularia. II. Spongicolae or Hyalophyta. Subsynimetrical , living sunken by the base inlo a sponge, slrengthened by siliceous spiciilae and supportet by a central axis, formed of numerous twisted elongated silicious fibres. (Wir verwei- sen hier auf die oben bei Hyalonema zugefügte Bemerkung.) Fam. 1. Hyalonemidae. Gen. Hyalonema. III- Rnpicolae. Coral tree-like or expanded, fixed by an expanded base, snp- ported by more or less fusiform calcareous spiculae and öfter suppor- ted by a central calcareous or horny tree-like axis with an expanded base. Living attached by the base of the coral and axis to rocks on the sea-shore. ■" Lifhophyta. Coral arborescent, supported by a continuous or jointed calcareous axis, which effervesces with muriatic acid. f Axis continuous, not jointed. Fam. 1. C orallia il ae. Axis inarticulale, solid, continuous. Bark granulär, with irregulär -shaped spiculae. Gen. Corallium, An- nella, EUisella (Juncella et Ctenocella) , ? Gorgonella , Scirpearia, Umbracella, Subergorgia. Fam. 2. Primnoadae. Axis inarticulate solide. Bark formed of flat imbricate scales. Polype-cells prominent, covered with imbri- cate scales. Gen. Primnoa, Callogorgia, Primnoella. ff Axis articulated. Fam. 3. M eli taedda e. Axis spongy^, permeated by flexuous tubulär canals interrupted by harder svvellen calcareous joints. Bark granulär; cells in series on the edge of the branchlets. Gen. Melitaea, Mopsella, ?Solanderia. Fam. 4. Isideae. Axis calcareous, solid, divided by narro- wed horny joints. Bark granulär, with irregular-shaped spiculae. Gen. Isis (Cynosaire), Isidella, Mopsea. ** Ceratophyta. Coral arborescent, supported by a conti- 218 L e II c k a r t ; iJericht über die Leistungen in der Naturgeschichte nuous (or jointed?) horny axis, which does not effervesce in mu- riatic acid. Fani. 1. G or goniadae. Bark granulär persistent, with sun- ken irregulär -shaped spiculae , with a more or less distinct groove down each side, and with the cells in series one each side of the branchlets. f Coral arborescent or reticulated; cells on side of the bran- chlets. Gen. Gorgonia (arborescent, branchlets subcompressed ; cells on side, moderate), Pterogorgia (arborescent, branchlets much com- pressed , cells minute, on edge), Rhipidogorgia (reticulated, fan-like, cells on sides). ff Corai frondose; cells on surface of frond. Gen. Hymeno- gorgia (axis branched, filiform, branches separate), Phyllogorgia (axis branched, filiform, branches netted), Phyllogorgia (axis expanded foliaceous, thin). Farn. 2. Plexauridae. Bark granulär, persistent, cork-like, without any impressed lateral groove. Cells placed equally on all sides of the branches. Gen. Plexauia (Bebryce ; cells not raised, simple), Rhinogorgia (cells not raised, bounded by a conical process), Eunicea (cells more or less produced, simple), Gonidora (cells con- vex ; mouth radiated). Farn. 3. Muriceidae. Bark composed of large imbricate cal- careous spiculae, without any lateral grooves. Cells equally on all sides of the branchlets. Gen. Muricea, Plocmus (?). Farn. 4. Acanthog orgiadae. Bark thin, fornied of slender filiform spiculae, without any lateral grooves. Cells campanulate, on all sides of the branches, with ridges of elongated spiculae, and with a number of elongate setaceous spines on the niargin. Gen. Acanthogorgia. ? Fam. 5. Antipathi d a e. Bark fleshy easily deciduous, soft simple, only strengthened by large and small scattered silicious (?) plates. Gen. Leiopathes, Antipalhes. Fam. 6. Sarcogorgiadae. Bark fleshy, when dry, skin-like. smooth, without spiculae ; the edges of the cells strengtheed with gra- nulär spiculae. Gen. Sarcogorgia. "^■'"•' Sarcophyta. Coral arborescent lobulated or expanded, only strengthened by internal or external calcareous spiculae, which eff'er- vesce in acid. Fam. 1. Briareidae. Coral arborescent, fleshy, supported by a central axis formed of numerous intertwined fusiform spiculae. Gen. Briareum. Fam. 2. Alcyoniadae. Coral arborescent or lobed , fleshy, strengthened with imbedded calcareous spiculae. Cells simple. Po- der niederen Thierc während des Jahres 1859. 219 lype retractile or seniiretractile. Gen. Alcyonium (Lobularia), Sympo- dium, Ammothea. Farn. 3. Xeniadae. Coral expanded or arborescent, fleshy, soft, creeping or branched. Polype elongate , suboylindiical. Ten- tacles not retractile. Gen. Xenia, Anthelia , Khizoxenia , Evagora, Cornularia. Farn. 4. Nephthy adae, Coral arborescent or expanded, fleshy, menibranaceous, often very cellular. Cells of the polypes covered externally with large fusiforin calcareous spiculae. Gen. Nephthya (Spoggodia), ?Alcyonidia, Kidalia, Clavularia. Farn. 5. Tubip or id ae. Coral calcareous, tubulär. Tubes united by transverse plates fornied by the expanded edges of the tu- bes bearing the buds. Polypes cylindrical. Gen. Tubipora. ßleeker berichtet über die Seefedern des Indischen Archipels und bereichert unsere Kenntniss über diese Po- lypen um 11 neue Arten, die sämmtlich dem von Herclots (J. ß. XXV. S. 219) aufgestellten und so treffend charakteri- sirten Gen. Pteroides zugehören. (Naturkund. Tijdschrift voor Nederl. Ind. d. d. Nov. 1859.) Bei dem Interesse, das diese hübschen Formen gewähren, und der Unzugänglichkeit der Originalmittheilung lassen wir die kurzen Beschreibun- gen dieser Arten hier folgen: Pteroides hymenocaulon n. sp. Stipes latus, laevis ; parte nuda parte pinnata duplo breviore, conica, carnosa, partein pinnatam versus tumida ; parte pinnata latissima niembranacea axi griacili rigida su- stentata , axi stipitis apicem non attingente. Pinnae utroque latere 24 p. m. oblique flabellifornies, raembranaceae , spinis 10 — 12 mein- branam longe superantibus sustentatae, utraque facie polypiferae, po- lypis irregulariter dispositis. Stipes pinnatus cum pinnis expansis aeque latus circiter ac longus. Pinnae marginem liberum veisus vio- laceae. Stipes flavescens, parte aptera violascente maculatus. — Lon- gitudo totius stipitis 130"'; partis eins apterae 43"'; pinnae maio- ris 31'". — Hab. Amboina , in niari. Species Pt. Esperi II. affinis, sed differt stipitis partis pinnalae structura membranacea, pinnis bre- vioribus pendulis, spinis membranara pinnarum longe superantibus. Pt. sarkokaulon n. sp. Stipes latus, laevis ; parte aptera parte pinnata non multo breviore, conica, carnosa, partem pinnatam versus tumida; parte pinnata carnosa, minus triplo longiore quam lala, po- stice leviter et parce granulata. Pinnae utroque latere 24 vel 25, oblique flabelliformes , carnosae, spinis 16 ad 19 pinnam sat multo superantibus sustentatae, utraque facie polypiferae, polypis irre^ula«' 220 L e u c k a r t : Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte riler dispositis. Slipes pinnatus cum pinnis expansis aeque latus ac longus, flavescens, immaculatus. — Longitudo totius stipitis 112'"* partis eins apterae 48'"; pinnae niaioris 32'", — Hab. Sinkawang, Borneo occidentalis, in mari. — Adn. Species stipite pinnato latissimo valde distincta. Pt. banhanense n. sp. Stipes latus, laevis; parte aptera parle pinnata non valde mullo breviore, conica, carnosa, partem pinnatam versus tumida, infra intumescenliam leviter coarctata; parte pinnata carnosa quadruple fere longiore quam lata. Pinnae utroque latere 25 p. m., oblique flabelliformes , carnosae , spinis 11 vel 12 pinnam sat multo superantibus sustentatae, utraque facie polypiferae, polypis numerosis confertis. Stipes pinnatus cum pinnis expansis aeque latus circiter ac 1 ngus, flavescens, parte aptera maculis violaceis ornalus. — Longitudo totius stipitis 82"'; partis eius apterae 33"'; pinnae niaioris 27'". — Hab. Banka (Muntok), in mari. Pt. macracanthus n.'sp. Stipes latus, laevis; parte aptera parte pinnata valde multo sed minus duplo breviore, conica, carnosa, par- tem pinnatam versus tumida; parte pinnata carnosa, plus quintuplo longiore quam lata. Pinnae utroque latere 31 p. m., oblique flabel- liformes, carnosae, spinis 12 ad 14 pinnam sat multo superantibus sustentatae, utraque facie polypiferae, polypis irregulariter dispositis. Stipes pinnatus cum pinnis expansis sat multo longior quam latus, flavescens, parle aptera maculis sparsis parvis violaceis. — Longitudo totius stipitis 122'"; partis eius apterae 44'"; pinnae maioris 32'". — Hab. Java (Batavia), in mari. Pt. auranliacum n. sp. Slipes latus, laevis ; parte aptera parte pinnata valde multo sed multo minus duplo breviore, conica, carnosa medio coarctata ; parte pinnata carnosa, plus sextuplo longiore quam lata. Pinnae utroque latere 25 p. m., oblique flabelliformes, carnoso- membranaceae, spinis 12 p. m. pinnam sat longe superantibus susten- tatae, utraque facie polypiferae, polypis irregulariter dispositis. Sti- pes pinnatus cum pinnis expansis sat multo longior quam latus. Sti- pes pinnaeque aurantiacae. Stipes apterus nigro sat dense macula- tus. — Longitudo totius stipitis 130"'; partis eius apterae 48'"; pin- nae maioris 32'". — Hab. Amboina, in mari. Pt. javanicum n. sp. Stipes latus, laevis; parte aptera parte pinnata paulo tantum breviore , conica, carnosa, medio leviter coar- ctata; parte pinnata carnosa, sextuplo circiter longiore quam lala. Pinnae utroque latere 25, oblique flabelliformes, carnosae, spinis 8 p. m. pinnam longe superantibus sustentatae, utraque facie polypife-^ rae, polypis irregulariter dispositis. Slipes pinnatus cum pinnis ex- pansis non multo longior quam latus, flavescens, parte aptera macu- lis sparsis parvis violaceis. — Longitudo totius stipitis 110'"; partis der niederen Thieie während des Jahres 1859. 221 eius apterae 49'" ; pinnae niaioris 25'". — Hab. Java (Balavia), in niari. Pt. hysfrix n. sp. Stipes gracilis , laevis; parte apteia longi- tudine parti pinnatae siibaeqiiali , fiisiforini . partem pinnatani veisus tiimida , apicem veisus gracilesccnte , parte pinnata carnosa , plus quintupio longiote quam lata. Pinnae utroque latere 24 vel 25, ob- lique flabelliformes , menibranaceae , spinis 9 pinnam longe supetan- tibus sustentatae, utraque facie polypifcrae, polypis inegulariter dis- positis, spinis facie pinnarum supeiioie tota earuni iongitudine ina- xime conspicuis. Stipes pinnatus cum pinnis expansis sat niulto lon- gior quam latus, parte pinnala flavescens , parte aptera aurantiacus, apice et partem pinnatam versus late violaceus. — Longitudo totius stipitis 119'"; partis eius apterae 58'"; pinnae maioris 21"'. — Hab. Java (ßatavia), in niari. Pt. Herklotsi n. sp. Stipes latus, laevis; parte aptera parle pinnata vix vel non breviore , conica, carnosa, medio leviler coar- ctata ; parte pinnata carnosa, sextuplo longiore quam lata. Pinnae utroque latere 19 vel 20, oblique flabelliformes, carnoso-membrana- ceae, spinis 12 ad 14 pinnam longe superantibus sustentatae, utraque facie polypiferae, polypis irregulariter dispositis. Stipes pinnatus cum pinnis expansis niullo longior quam latus, flavescens, parle aptera et pinnata violaceo maculatus. — Longitudo totius stipitis 98"'; partis eius apterae 43'"; pinnae maioris 18"'. — Hab. Java (Balavia), in mari. Pt. kampyloplcrus a. sp. Slipes latus, laevis; parte aptera parte pinnata multo sed multo minus duplo breviore, conica, carnosa, medio coarctata ; parte pinnala carnosa, quintupio circiter longiore quam lala. Pinnae utroque latere 19 vel 20, oblique flabelliformes, carnosae, curvatae, sese invicem amplectentes, spinis 12 p. m. pinnam conspicue superantibus sustentatae, utraque facie polypiferae, polypis iiregulariter dispositis. Stipes pinnatus cum pinnis expansis duplo longior quam latus, flavescens, parte aptera violaceo maculatus. — Longitudo totius stipitis 108"'; partis eius apterae 45'"; pinnae ma- ioris 17"'. — Hab. Java (Balavia), in mari. Pt. micropferus n. sp. Stipes latus, laevis; parle aptera parle pinnala non multo breviore, conica, cainosa, partem pinnatam versus tumida; parte pinnata plus octuplo longiore quam lata, Pinnae utro- que latere 22 ad 24, oblique flabelliformes, carnosae, spinis 9 vel 10 pinnam superantibus sustentatae , utraque facie polypiferae , polypis irregulariter dispositis. Stipes pinnatus cum pinnis expansis plus triplo longior quam latus, parte aptera tota flavescens, parte pinnata magna parte violaceus. — Longitudo totius stipitis 133'" ; partis eius apterae 57"'; pinnae maioris 10"' ad 11"'. — Hab. Java (Balavia), in mari. 222 L e u c ka r t : Bericht ober die Leistungen in der Naturgeschichte Pt. oUgopterus n. sp. Stipes latus, laevis ; parte aptera parti pinnatae longitudine aequali, conica , carnosa, medium versus leviter coarctafa; paite pinnata sextuplo circiter longiore quam lata. Pinnae utroque lalere 12, oblique flabelliformes, carnosae , spinis 12 p. ni. pinnam paulo superantibus sustentatae, utraque facie polypiferae, po- lypis irregulariter dispositis. Stipes pinnafus cum pinnis expansis triplo circiter longior quam latus, llavescens, ubique inimaculatus. — Longitudo totius stipitis 101"'; partis eius apterae 50,5"' ; pinnae niaioris 12'". — Hab, Ternata, in mari. Unter dem neuen Genus -Namen Psuchastes be- schreibt Strethill Wright einen kleinen isolirt leben- den Alcynoidpolypen mit 8 gefiederten Tentakeln, der mit seinem Fusse auf Felsstücken aufsitzt und mit knorrigen Kalknadeln dicht bedeckt ist. Sp. n. Ps. glacialis, Edinb. new philos. Journ. X. p. 113. PI. IX. Fig. 7. Bei dieser Gelegenheit erwähnt Verf. auch noch eines zusammengesetzten Alcynoidpolypen von gigantischer Grösse, der sich durch lange, spindelförmige Kalknadeln auszeichne und in dem Edinburger anatomischen Museum als Zoanthus aufgestellt sei. Eine schöne Abbildung von Alcyonium digitatum bei Gosse, Rambles etc. Tab. III. p. 76. Er man sieht in Esper's Gorgonia paradoxa den Typus eines neuen Gen. Besselia, bei dem die gewöhn- lichen Kalk- Ablagerungen von Kieselsäure vertreten sind. Erman's Archiv für wissensch. Kunde von Russland. Bd. XIV. S. 129—143. Mit 1 Tafel. Porifera. Lieb erkühn setzt seine Untersuchungen über den Bau der Spongien fort. Nachdem er die Organisationsver- hältnisse der Süsswasserformen erforscht (J. ß. XXIII. S. 251) und deren typische Uebereinstimmung mit den echten Spon- gien festgestellt hat (J. B. XXIV. S. 175), wendet er sich jetzt speciell zu den oceanischen Arten , die er theils le- bend in Helgoland, Triest und Venedig, theils auch an wohlerhaltenen Spiritusexemplaren zu untersuchen Gelegen- heit hatte. Form und innerer Bau, Beschaffenheit der Ge- der niederen Thiere während des Jahres 1859. 223 webe, Anordnung, Gestalt und Grösse der festen Einlage- rung-en, das Alles wird vom Verf. bei einer ganzen Anzahl verschiedener Formen, durch welche die Hauptgruppen un- serer Thiere wohl alle vertreten sein dürften, auf das Sorg- fälligste beschrieben. Dazu kommen zahlreiche litlerari- sche und kritische Bemerkungen über die von frühern For- schern aufgestellten Arten , die übrigens bei der Unzuläs- sigkeit der meisten bloss von äusseren Charakteren ent- nommenen Beschreibungen keineswegs in allen Fällen mit Bestimmtheit wiedererkannt werden können. Gewiss mit Recht leort der Verf. desshalb denn auch ein besonderes Gewicht auf Anordnung und Bau der bei den Spongien fast überall vorkommenden Hartgebilde. („Neue Beiträge zur Anatomie der Spongien", Archiv für Anat. u. Physiol. 1859. S. 353—382. S. 515—529. Taf. IX— XI.) Nach der Bildung des Skelets kann man bei unseren Thieren Fleischspongien und solche mit hornigem, mit kal- kigem und kiesligem Skelete unterscheiden, oder, wie sie von unserem Verf. in der neuen Auflage der Troschel'- schen Zoologie benannt werden, Halisarcina, Spongina, Cal- cispongina und Halichondrina. Aus erster Gruppe untersuchte Verf. eine Art des Duj ar din'schen Gen. Halisarca, die er in Helgoland von der Unterfläche grösserer Steine ablas und in der That als eine Spongie, mit allen Attributen dieser Thiere (Poren, Oscula, Gemmulae, Wimperorganen), aber ohne Fasern und Nadeln erkannte. Die kleinsten Stücke des Körpers zeigten die bekannten Bewegungsphänomene, Hessen sich aber nicht mit Sicherheit als Zellen erkennen. Unter den ausschliesslich mit Hornfasern versehenen Sponginen unterscheidet Verf. zwei Genera, die durch die Bildung des Gerüstes verschieden sind. Bei dem einen Genus (Spongia) sind die Hornfäden dieses Gerüstes überall von gleicher Dicke, bei dem zweiten dagegen (Filifera n, gen.) linden sich neben den dickeren Fasern noch äus- serst zahlreiche feine Fäden, die von den erstem auslaufen und je mit einer knopfförmigen Anschwellung endigen. Auf- fallend ist es, dass die Hornfasern dieser Arten mehr oder 224 L e u c k a r t : B ericht über die Leistungen in der Naturgeschichte minder allgemein , namentlich die von Sp. tupha, in ihrem Innern fremde Körper enthalten, die sicherlich von Aussen eingedrungen sind, bald formlose Kalkmassen (deren Vor- kommen Johns ton zur Aufstellung eines eigenen Gen. Dysidea benutzte ) , bald auch Kiesel - und Kalknadeln verschiedener bekannten Schwämme, Hartgebilde aus der Haut von Echinodermen, Stücke von Polythalamienschalen, Bacillarien u. s. w. Bei einer Art vegetirte in diesen Fa- sern sogar eine eigene kleine Alge von rother Färbung, und zwar so massenhaft, dass der ganze Schwamm dadurch nicht selten roth gefärbt wurde. Verf. untersuchte und beschrieb ausser Spongia offi- cinalis (nach Spiritusexemplaren) drei Arten des Gen. Spon- gia, unter denen nur eine, Sp. tupha, bisher unbekannt war, und zwei Arten des Gen. Filifera , F. verrucosa n.sp. aus Westindien und K favosa n. sp. von unbekanntem Fundorte. (In Troschel's Zoologie S. 361, wird noch eine dritte Art, F. globosa aus Triest erwähnt.) Aus den Kalkspongien möchte Verf. gleichfalls zwei Gattungen bilden, deren eine (Grantia) die unregelmässig verästelten Formen enthält, während die Arten der anderen (Sycon) eine einfache Spindel- oder Kegelform besitzen. Bei letztern erweitert sich überdiess der Ausflusskanal zu einem ansehnlichen Hohlraum, der sich von dem Osculum bis zur Anheftungsstelle ausbreitet, so dass der Körper eine sackförmige Bildung hat. Beschrieben werden Sycon ciliatum Johnst., S. Hum- boldtii Risso, die letztere nach Spiritusexemplaren, und eine Grantia , die der Gr. botryoides Johnst. sehr nahe steht. Bei ersterer gelang es auch die flimmernden , im Innern bereits mit einem Hohlräume versehenen Embryonen, so wie die zu mehreren in besondere Behälter eingeschlossenen Eier nachzuweisen. Am ausgedehntesten sind die Beobachtungen des Verf.'s über oceanische Kieselspongien , von denen ausser Clione celata Gr. (die übrigens trotz der Eigenthümlichkeit des Vorkommens in Austernschalen und der aufl*a]lenden Con- tractilität der aus denselben hervorragenden Ausflussröhren der niederen Thiere während des Jahres 1859. 225 in Troscliel's Zoologie als Halichondria Clione aufge- führt wird) zahlreiche Arten des Gen. Halichondria: H. aspera n. sp. von Helgoland, U. reticulata n. sp. ebendah., H. compacta Lkhn. (= Alcyonium domuncula Ol.) , H. ro- sacea n. sp., H. Corona n. sp., H. (Lithumena) lobata Ren., U. flava n. sp. , H. (Spongia) anhelans Vio., H. (Spongia) fasciculata Fall. , H. sp. (= Tethyum lyncurium Johnst.), sämmtlich aus Triest, H. (Spongia) palmata Sol. et EH., H. (Sp.) semitubulosa Lam., E. luxurians n. sp., H. (Sp.) Con- larenii Mart. , H. (Sp.) velutata Ren. , sämmtlich aus Vene- dig. Die Kieselnadeln sind bei vielen Arten in Hornfasern eingeschlossen und gehen bei Tethyum strahlenförmig in Bündeln von der Mitte des Körpers aus. Die dicke Rin- denschicht der letztgenannten Art besteht nur theilweise aus Schwammzellen , anderntheils auch aus einem eigenthüm- lichen Gewebe von fasriger Beschaffenheit. In Betreff der von Carter gemachten abweichenden Angaben (J. B. XXIII. S. 255 und XXIV. S. 176) bemerkt Verf., dass er sich einmal von der direkten Communication der ein- und ausführenden Kanäle bei den Spongien auf das Bestimmteste überzeugt habe, und weiter, dass er die Existenz besonderer contractiler Räume in den Schwamm- zellen der Wimperorgane nicht bestätigen könne. Wahr- scheinlich, so vermuthet derselbe , sei die letztere Angabe durch eine Verwechselung mit Amöben entstanden, die bis- weilen in grossen Mengen auf der äussern Haut der Spon- gillen aufsitzen. Als erwähnenswerth hebt Verf. weiter her- vor , dass diese äussere Haut bisweilen stark , bis zum Schwinden des darunter liegenden Hohlraumes , sich zu- sammenzieht und sich dann erst später und allmählich wie- der ausdehnt. lieber die Wimperorgane der Spongillen stellt Car- ter nach neueren Untersuchungen (Ann. and mag. nat. hist. T. III. p. 12) die Behauptung auf, dass sie keine Säcke, sondern solide äusserlich mit Flimmerhaaren besetzte Körperchen seien, die einige Aehnlichkeit mit Volvocinen besässen. Isolirte Flimmerzellen dieser Körper waren es, die Verf. als Samenfäden beschrieb ; er hat sich jetzt davon Archiv f. Naturg. XXVI. Jahrg. 2. Bd. P 226 Leuckart: Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte überzeugt, dass dieselben bei der Fütterung Indigopartikel- chen aufnehmen. Derselbe sucht durch eine detaiilirte Beschreibung der von der indischen Spongilla Cartcri Bow. producirten Gein- mulae und eine Vergleichung derselben mit den „Wintereiern" von Lophopus die morphologische Uebereinstimmung zwi- schen diesen beiderlei Bildungen nachzuweisen und glaubt, dass solches für die noch immer unsichere Auffassung des Organismus der Spongien nicht ohne Bedeutung sei. Der Inhalt der Gemmulae besteht aus hellen Zellen , die zum Theil „Stärkemehlkügelchen" einschliessen , Gebilde , die sich nach unserem Verf. bei Berührung mit Wasser nach wenigen Tagen in eine Menge polymorphotischer Wimper- zellen umwandeln. Verf. glaubt, dass ähnliche Umwand- lungen sehr allgemein mit der dem Einflüsse der Lebens- kraft entzogenen organischen Substanz vorgehen. Ann. and mag. nat. bist. T. III. p. 331 sq. Die Mittheilungen, dieBowerbank (Transact. micr. Soc. of London 1859. p. 79 — 84) über die Organisation von Grantia (Sycon Lbk.) ciliata macht, beziehen sich vorzugs- weise auf die Form und Anordnung der Kalknadeln, deren Beziehung zum Schutzbedürfnisse und die beim Einziehen und Ausstossen des Wassers deutlich sichtbaren Bewegungen. Ueber Seeschwämme vgl. auch Gosse, Tenby p. 318 — 326, wo nicht bloss mehrere Beobachtungen (über Was- serströmung, Contractilität des Oscula u. s. w.) mitgetheilt, sondern auch die bei Tenby vorkommenden Arten des Gen. Halichondria und Grantia, unter denen eine neue (H. rosea) beschrieben werden. Jardin erwähnt einer an den Küsten der Marque- sas- Inseln vorkommenden Spongie, die eine schöne vio- lette Flüssigkeit ausschwitzt. Mem. de la soc. imper. des sc. nat. de Cherbourg T. VI. p. 199. der niederen Thiere wahrend des Jahres 1859. 227 lY. Protozoa. Green e's „manual of the subkingdom Protozoa'* Lon- don 1858 (XXX und 88 Seiten in klein Octav mit Holz- schnitten) enthält eine zunächst für den Lehrzweck zusam- mengestellte Uebersicht über den heutigen Stand unserer Kenntnisse von den genannten Thieren, mit Benutzung na- mentlich der Untersuchungen von Carpenter, Müller, Huxley, Lieberkühn, Stein, Claparede und Lach- mann. Verf. betrachtet die Protozoen im Ganzen als einfa- che Thiere , obwohl er u. a. den Infusorien (mit den zwei letztgenannten Forschern) eine weite Verdauungshöhle zu- schreibt. Die Thalassikollen werden von den Polycystinen und den Rhizopoden getrennt und alle drei als Repräsentan- ten besonderer Klassen neben den Spongiaden, Gregarinen und Infusorien betrachtet. Auch Gegenbau r trägt kein Bedenken, den Proto- zoen einen einfachen Bau zuzuschreiben und der Haupt- masse ihres Körpers die bekannten Eigenschaften der Sar- code zu vindiciren. Er glaubt sogar, dass gewisse Proto- zoen, Amöben, Gregarinen und niedere Infusorien ohne An- stand als einfache Zellen betrachtet werden könnten. Nach dem Vorgange von Huxley u. A. werden auch die Pori- feren den Protozoen zugerechnet, obwohl Verf. (S. 58) zu- giebt, dass diese Thiere „bezüglich der Ernährungsoigane so ziemlich ausserhalb der Stufenreihe von Einrichtungen stehen, die sonst bei den Protozoen vorkommen, und einen Typus repräsentiren , in dem sich mehrfache Anklänge an den der Coelenteraten wiederfinden." Vgl. Anat. S. 42 ff. Nach der Eintheilung van Be^eden's zerfallen die Protozoen (Zool. med. II. p. 410) in zwei Classen, Infuso- rien und Rhizopoden, und diese wieder 1) in Ciliata und Fla- gellata; 2) in Noctiluca, Foraminifera , Radiolaria, Actino- phryia, Gregarinae, Amoebacea. Ehrenberg handelt über die mit Proteus anguinus zusammenlebenden mikroskopischen Lebensformen in den Bassins der Magdalenengrotte in Krain, Berl. ÄJonatsberichte 1859. S. 758 ff. 228 L eu ck art: Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte Kühne's wichtige „Untersuchungen über Bewegun- gen und Veränderungen der contractilen Substanzen" ver- breiten sich in ihrem letzten Theile (Archiv für Anat. und Physiol. 1859. S. 816—835) über das Verhalten der Proto- zoen gegen äussere Agentien und liefern eine Reihe von unerwarteten Aufschlüssen über ein bis dahin ganz unzu- gängliches Gebiet der Bewegungserscheinungen. Das wich- tigste Resultat dieser Experimentalüntersuchungen besteht in dem Nachweise, dass auch bei den niedrigsten Thieren, wenigstens theilweise, ein contractiles Gewebe vorkomme, welches in Betreff seiner Reactionen auf äussere (elektri- sche, chemische, thermische) Reize genau mit dem Muskel- gewebe der höheren und höchsten Thiere übereinstimmt. So namentlich bei den Vorticellen, deren Stielmuskel auch in physiologischer Beziehung diesen Namen mit vollem Rechte verdient. Die Bedeutung dieser Thatsache tritt übrigens erst dann ihrem vollen Werthe nach hervor, wenn wir weiter durch die Untersuchungen unseres Verf. erfah- ren, dass die Bewegungen der Sarkode durchaus von denen des wahren Muskelgewebes zu trennen sind. Die Amöben (auch Gregarinen, Monaden, Vibrionen und Schwärmsporen) bleiben von einer dicht gedrängten Reihe stärkster Indu- ctionsschläge unberührt, und setzen den energischsten Mus- kelgiften die gleiche Unempfindlichkeit entgegen. Von einer Reizbarkeit im gewöhnlichen Sinne kann hier also jnicht die Rede sein: das qualitativ wirksame Reizmittel ist noch zu finden. Das Einzige , was die Sarkode mit der Muskelsubstanz theilt, ist die Fähigkeit der Gerinnung, so- gar der spontanen Gerinnung, nur tritt dieselbe, bei An- wendung von Wärme, schon früher ein, als im Muskel, bereits bei 53*^C. , während die Muskeln erst bei 80^ starr werden. Dass die meisten Infusorien durch kräftige Indu- ctionsschläge zum Platzen und Zerfliessen gebracht werden, ist eine bekannte Thatsache , aber irrig ist es , wenn man diese Erscheinungen auf die Wirkung der Elektrolyse hat beziehen wollen, da selbst eine Kette von 6 — 8 Groveschen Elementen erst nach längerer Zeit dem Leben der Infuso- rien gefährlich wird. Ob übrigens die Bewegungen der der niederen Thiere während des Jahres 1850. 229 Infusorien alle von einer wahren Muskelsubstanz abzulei- ten sind , inuss einstweilen als eine unerledigte Frage be- trachtet werden, obgleich Verf. der Annahme sich hinneigt, dass einige Bewegungen , an gewissen Körpertheilen, von einer der Sarkode ähnlichen Substanz herrühren. Bei den Vorticellen wird die Bewegung des Stielmuskels von dem Kopfe angeregt, ohne dass jedoch Nerven sich entdecken Hessen. Die Existenz einer Hülle bei den Amöben wird geläugnet und die dafür wohl angeführte direkte Beobach- tung durch die Annahme einer peripherischen Gerinnung zu erklären versucht. De Bary setzt seine Beobachtungen über Myxomyce- ten, besonders deren Sporenbehälter und Entwickelungsge- schichte, in einer ausführlichen, mit schönen Kupfertafeln ausgestatteten Abhandlung an einer grösseren Anzahl von Arten auseinander (Zeitschrift für wissenschaftl. Zool. X. S. 88— 175. Taf. VI— X) und wiederholt die Ansicht, dass dieselben trotz aller Aehnlichkeit mit gewissen Pflanzen, namentlich auch manchen Algen, dem Thierreiche zu über- weisen seien. Dabei wird freilich weiter zugegeben, dass bei den einfachsten Organismen eine scharfe Unterschei- dung von Thier und Pflanze nicht mehr durchzuführen sei. Was Verf. trotzdem veranlasst, die Myxomyceten als „My- cetozoen" den Thieren zuzurechnen , sind namentlich die amöbenartigen Jugendzustände , die durch Bewegung und Nahrungsaufnahme den echten Amöben so vollständig glei- chen , dass Verf. die Vermuthung ausspricht , es möchten die sog. Amöben überhaupt grösstentheils dem Entwicke- lungskreise der Mycetozoen angehören. Die Existenz von Contractionserscheinungen der ausgewachsenen Myxomyceten möchte Verf. um so weniger als entscheidend für die Na- tur der betrefl'enden Geschöpfe ansehen, als er zugeben muss, dass das pflanzliche Protoplasma überhaupt der thie- rischen Sarkode nahe verwandt, wenn nicht identisch sei. Die hier vorliegende Arbeit ist mit ihren zahllosen wichtigen Einzelnheiten unstreitig für den Zoologen eben so interessant, wie für den Botaniker, ob sie aber im Stande ist, allen Zweifel an der Thierheit der Myxomyceten zu 230 L e u c k a r t : Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte bannen, will Ref. dem Leser überlassen. Er für seine Per- son gesteht, noch immer der Meinung zu sein , die er in dem letzten Jahresberichte (S. 230) ausgesprochen hat und wird darin um so mehr bestärkt, als es durch die Unter- suchungen von Hoffmann (Bot. Zeitung 1859. No. 24) nachgewiesen ist, dass manche Myxomyceten ganz in ge- wöhnlicher Weise, d. h. nach Art der übrigen Pilze , kei- men. Nach Ho f fma n n soll das Ausschlüpfen eines Schwär- mers und dessen Umwandlung in ein amöbenartiges Wesen nur bei genügender Benetzung der Sporen stattfinden und nicht einmal einen eigentlich normalen Vorgang darstellen. Die eigenthümlichen Bewegungserscheinungen der Schleimpilze sind übrigens schon vor de Bary von ver- schiedenen Forschern ganz richtig beschrieben und auch, wie Ref. aus eigener Erfahrung hinzufügen kann, an ge- eigneten Präparaten keineswegs schwer zu beobachten. Zum Beweise aber, dass diese Bewegungen unter den Pilzen nicht allein auf die Myxomyceten beschränkt seien, ver- weist Hoff mann, wie das auch schon Ref. gethan hatte, auf die von ihm entdeckten contractilen Gebilde bei den Blätterschwämmen. Uebrigens will Ref. nicht verschweigen, dass anderer- seits nicht bloss die Beobachtungen, dass auch die Schluss- folgerungen deBary's vollen Beifall gefunden haben, wie denn z.B. Bail erklärt (Verh. der zool.-bot. Gesellsch. in Wien 1859. S. 31), nach eigenen Untersuchungen denselben völlig beistimmen zu müssen. 1. lufusoria. Von den Etudes sur les Infusoires et les rhizopodes par Claparede et Lachmann, die wir bereits in un- serem vorjährigen Berichte als eine der wichtigsten Arbei- ten auf dem Gebiete der Infusorienkunde kennen gelernt haben, erschien (Geneve 1859. p. 261—482. PI. XIV— XXIV) die zweite Lieferung, durch die der descriptiv systematische Theil des genannten Werkes zum Abschlüsse gebracht wird. Ausser den letzten fünf Familien der Ciliaten wird darin die der niederen Thiere während des Jahres 1?559. 231 Ordnung der Suctoria und Cilioflagellala, so wie weiter die Klasse der Rhizopoden ganz in der früheren Weise behan- delt, der letzteren auch eine anatomisch-physiologische Ue- bersicht , wie früher der Klasse der Infusorien, vorausge- schickt. Indem wir für diese auf ein späteres Relerat (vgl. Rhizopoda) verweisen , beschränken wir uns hier auf eine Aufzählung- der von unsern Verff. unterschiedenen Genera und der beschriebenen Arten. Farn. Colpodina (p. 261— 278). A. Pas de levres membraneuses. a. Pas de soies faisant saillie hors de la bouche Paraniaeciuni. b. Des soies faisant saillie hors de la bouche. «. üne faisceau de soies courtes formant coninie une levre inferieure Colpoda. ß. Des soies isolees et longues faisant saillie par la partie superieure de la bouche. * Pas de faisceau de soies sur le cöte ventral Cyclidium. (Char. emend.) ** Un faisceau de soies sur le cöte ven- tral Pleuronema. B. Bouche comprise entre deux levres membraneuses continuellement oscillantes Glaucoma. Ausführliche Beschreibung finden : Paramaecium Bursaria Focke, P. 'putrimtm n. sp., P. colpoda Ehrbg., P. invcrsum n. sp., P. micro- stomum n. sp. norwegensche Küste, P. glaucnm n. sp. ebendaher , P. ovale n. sp., Colpoda cucullus Ehrbg., C. parvifrons n. sp., Cyclidina glaucoma Ehrbg., C. elongatum n. sp. norwegensche Küste, Pleuronema Chrysalis Perty , PI. cyclidium n. sp. , PL natans n. sp. , Glaucoma scintillans Ehrbg., Gl. margaritaceum Ehrbg. Farn. Dysderina (p. 278— 291). A. Une cuirasse. » a. Deux valves completement distinctes . Idiina n. gen. b. Deux valves soudees l'une ä l'autre. a. Les deux valves soudees seuTement en arriere Dysderia ( = Er- viliaDuj.) Char. emend. ß. Les deux valves soudees dans toute la longueur du dos Ae gyria n. gen. B. Pas de cuirasse Huxley a n. gen. Hieher : Iduna sulcata n. sp. , Dysderia lanceolata n. sp. , D. 232 Leuckart: Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte spinigera n. sp., D. ac%ileata n. sp. , D. crassipes n. sp., Aegyria le- gumen Duj., A. angnstata n. sp. , A. oliva n. sp. , A. pusilla n. sp.> Huxleya sulcata n. sp. , H. crassa n. sp., sänimtlich marin , von der norwegcnschen Küste. (Der Genusnamen Huxleya ist bereits zwei Mal, an ein Bryozoon und neuerlich an eine Muschel , vergeben.) Farn. Trachelina (p. 291—364). A. Bouche terminale. a. Partie anterieure portant un appendice conique. «. Corps plus ou moins cylindrique; nage en tournant autour de son axe. '"■ Bouche au sommet de l'appendice conique Lacrymaria. (Char. emend.) '••■^" Bouche ä la base de l'appendice conique Phialina. ß. Corps aplati ; nage sans tourner autour de son axe Tr achel ophyllum n. gen. b. Pas d'appendice conique. cc. Pas d'appareil degluteur. * Pas de soie saltatrice. f Corps attenue en avant .... Enchelys. (Char. emend.) ff Corps non attenue en avant . . Holophrya. ■'^"" üne soie saltatrice en arriere . . Urotricha. ß. Un appareil degluteur. * Corps attenue en avant . . Enchelyodon n. gen. *■" Corps non attenue en avant . . . Prorodon. B. Bouche non terminal. a. Un appareil degluteur. «. Pas de faisceau de cils. ■" Corps jamais tres fortement deprime Nassula. """" Corps tres fortement deprime . . Chilodon. ß. Un faisceau de ciles simulant une espece de pied Trichopus n. sp. b. Pas d'appareil degluteur. «. Une rangee de vesicules spheriques renfermant chacune un corpuscule tres refringent Loxodes. ß. Pas de vesicules ä corpuscule refrigent. * Pas de limbe. f Un intestin ramifie Trachelius. ff Pas d'intestin ramifie .... Amphileptus. der niederen Thiere während des Jahres 1859. 933 ** Un large liinbe peripherique, forme par iin parenchyme compact . . Loxophyllum. Ausführlich beschrieben werden Lacrymalia clor Ehrbg. , L. lagemda n. sp. norwegensche Küste , L. coronala n. sp. ebendaher, Phialina vermicularis Ehrbg., Trachelophyllum apiculatum Perty Tr' pusillum? Perty, Enchelys farcimen Ehrbg., E. arcnata n. sp., IIolo- phrya ovum Ehrbg., Vrotvivha farcta n. sp. , Enchelyodon farclns n. sp., E. elongatus n.s]). norwegensche Küste, Prorodon griseusn. sp., Pr. armatiis n. sp., Pr. edentafus n. sp. , Pr. marinns n. sp. norwe- gensche Küste, Pr. margaritifev n. sp., Nassula flava CI. (= Chilodon ornatus Ehrbg.), K rubens Perty, N. lateritia n. sp., Chilodon cucul- lus Ehrbg., Ch. uncinatus Ehrbg., Trichopns Dysderia n. sp. norwe- gensche Küste, Loxodes rostrum Ehrbg., Trachelius ovum Ehrbg., Am^ philepius gigas n. sp. , A. cygnus n. sp., A. anas Ehrbg. , A. marga- ntifer Ehrbg., A. meleagris Ehrbg., A. anaticula Ehrbg., Loxophyl- lum meleagris ünj. , L. fasciola Ehrbg., L. armatum n. sp., L. la- mella Ehrbg. Die Farn. Colepina (p. 364-367) enthält nur das einzige Gen. Coleps , wohin u. a. Coleps uncinatus n. sp. , C. [usus n. sp. norwegensche Küste. In der Fam. der Halterinea unterscheiden unsere Verff. zwei Gen. : a. Des soies fines servant au saut; sauteurs . . Halleria. b. Pas de sois servant au saut; nageurs Stromhidion n. gen. Beschrieben sind : llalferia grandineJIa Ehrbg., II. volvox Eichw., H. pulcx n. sp. von der norwegenschen Küste, Stromhidion sulcatum n. sp., Str. turho n. sp. In einem Anhange (p. 373-376) besprechen unsere Verff. auch noch die Opalinen, die sie, wie G. Wagener, wegen Anwesenheit eines puls.renden Apparates und Kernes den Infusorien zurechnen und nicht als Jugendzustände von Trematoden betrachten. Die Angaben der Verff. gründen sieh auf Untersuchung von Op. uncinata Schnitze, 0. recurva n. sp. aus Planaria limacina, 0. prolifera n. sp. aus einer Naide (mit einer ganzen Kette anhängender Knospen, und dadurch von der nur einfach proliferirenden 0. lineata Seh. verschieden), sämmtlich von der norwegenschen Küste. Die von unseren Verff. aufgestellte zweite Ordnung der Infuso- rien, die Ordnung der Snctoria, die sich in der Thal durch die Art ihrer Nahrungsaufnahme und die Abwesenheit aller Cilien (im ausgebildeten Zustande) sehr auffallend von den bisher betrachteten Infusorien unterscheidet , enthält nur eine einzige Familie, die der Acinetinen (p. 382-390) , und diese zerfallen unsere Verff. nach folgendem Schema; 234 L e u c k a r t : Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte A. Su^oirs non portes par une trornpe. a. Su^oirs non raniifies. cc. Pas de colonie rann'fiee. * Pas de coque. t Un pedoncule Podophrya. tt Pas de pedoncule. libies Sphaerofhrya n. gen. fixes Trichophrya n. gen. ^"" Une coqne. f Un pedoncule Acineta. ff Pas de pedoncule . . . Solenofhrya n. gen. ß. Aniniaux formant une colonie ramifiee Dendrosoma. b. Su^oirs ramifles Dendroconietes. ß. SuQoirs portes par une longue trornpe le- tractile 0 phry o dendr on n. gen. Von Arten führen unsere VerlF. auf (fast überall nur mit Dia- gnosen, unter Bezugnahme auf den noch nicht erschienenen zweiten Theil des Werkes, der die Fortpflanzung der Infusorien und nament- lich auch der Acinetinen behandelt) : Podophrya cyclopum St. , P. quadripartita (= Acinete der Epistylis plicatilis St. = A. quadriloba St.), P. carchesii n. sp., P. pyrum n. sp. auf Lemna trisulca, P. Lyngbyi Ehrbg., P. Trold n. sp. auf Ceramnium, P. cothurnata Weisse (= dia- demartige Acinete Stein), P. ferrum equinum Ehrbg., P, elongata n. sp. aufPaludina vivipara, P. Steinii (= Acinete der Opercularia articulata St. = P. Operculariae St.), P. Lichtensteinii (== Acinete der Op. Lichten- steinii St.), P. fixa Ehrbg. (= Actinophrys sol St.), Sphaei'ophrya pu^ silla n. sp. Genf, Trichophrya epistylidis n. sp. , Acineta mystacina Ehrbg. ^. palula n.sp. auf Florideen u.a. marinen Algen, A.cucullvs n. sp. pelagisch, A. compressa n. sp. auf Seealgen, A. cothuiniae (= Acinetenzustand von Cothurnia maritima St.) , A. luherosa n. sp. auf Florideen, A. linguifera (= Acinete mit zungenförmigem Fortsatze St. = A. ligulata St.), A. notonectae n. sp. auf ISotonecta glauca, Sole- nophrya crassa n. sp. auf Lemna minor, Dendrosoma radians Ehrbg., Ophryodendron abielinum n. sp. auf nordischen Campanularien. In Betreff der dritten Ordnung unserer VerfF., der Cilioflagellata verweisen wir auf unseren Bericht über die Flagellaten. Weben der hier angezogenen (zweiten) Lieferung des Werkes von Claparede und Lachmann hat uns das Jahr 1859 noch eine andere, nicht minder bedeutsame Pu- blication über Infusorien gebracht : „der Organismus der In- fusionsthiere , nach eigenen Forschungen in systematischer Reihenfolge bearbeitet von Fr. Stein, erste Abtheilung" der niederen Tliiere wührend des Jahres 1859. 235 (allgemeiner Theil und Naturgeschichte der hypotrischen Infusionsthiere, 52 Bogen in Folio mit 14 Kupfertafeln). Was uns hier geboten wird , ist der erste Theil eines Werkes, in welchem der Verf. nach und nach die Naturgeschichte aller von ihm aufgefundenen und hinlänglich genau unter- suchten Infusionsthiere in zusammenhängenden Monogra- phieen zu behandeln gedenkt, das also in ähnlicher Weise den ganzen reichen Schatz einer mehr als zehnjährigen bewährten Forschung in sich einschliesst , wie das seiner Zeit von dem grossen Infusorienwerke Ehrenberg's be- hauptet werden durfte. Wird dasselbe einst vollendet sein, dann mag es auch leicht in ähnlicher Weise als ein kaum übertroffenes Denkmal deutschen Fleisses und Beobach- tungstalentes in der Geschichte unserer zoologischen Wis- senschaften dastehen. Schon jetzt, so weit es uns vorliegt, ist es eine fast unerschöpfliche Fundgrube von Thatsachen, die in mehr als einer Beziehung über die Naturgeschichte der Infusorien neues Licht verbreiten. Der vorausgeschickte allgemeine Theil handelt in sei- nem ersten Abschnitte (S. 1 — 55) über die allmähliche Ent- wickelung unserer Kenntnisse von den Infusorien, mit be- sonderer Berücksichtigung natürlich desjenigen Mannes, des- sen Namen mit der Geschichte der Infusorienkunde unlös- lich verbunden ist. Durch eine kritische Analyse der Ar- beiten Ehrenberg's, besonders des altern, liefert Verf. den Nachweis , wie die irrigen Vorstellungen entstanden, denen dieser berühmte Forscher in Betreff der Organisation der Infusorien huldigte, und wie dieselben allmählich eine immer festere Gestalt annahmen. Mit gleicher Critik werden auch die Angaben D u j a r- din's und die der späteren Forscher beleuchtet, ohne dass darüber jedoch irgendwo dem Verdienste willige Anerken- nung versagt wäre. Die eigene sog. Acinetentheorie er- klärt Verf. in ihrer früheren Form für unhaltbar. Es w^ar ein Irrthum , wenn er früher (J. B. XXI. S. 88) an eine Umwandlung eingekapselter Vorticellen in Acineten dachte; ebenso ein Irrthum , wenn er aus den Schwärmsporen der letzteren constant wieder Vorticellen hervorgehen liess, 236 Leuckart: Bericht über die Leistungen in der Katurgeschichte aber trotzdem ist er immer noch geneigt, zwischen diesen beiderlei Thierformen gewisse genetische Beziehungen an- zunehmen, die möglichen Falls später noch einmal als eine Art Generationswechsel erkannt werden. Verf. beruft sich zur Stütze dieser Annahme nicht bloss auf die bekannte Thatsache, dass Vorticellen und Acineten fast immer in Gesellschaft neben einander gefunden werden, sondern wei- ter auch auf die Ergebnisse seiner Untersuchungen über die Entwickelungsgeschichte der Infusorien, die, wie wir das weiter unten noch sehen werden , in der That bewei- sen, dass verschiedene höhere Infusionsthiere ein acinelen- artiges Stadium durchlaufen, das sich unmittelbar aus der Embryonenform hervorbildet. Die Abgrenzung der Infusorien gegen die niederen Algen betreffend, so ist Verf. der Ansicht, dass nicht bloss die Monaden, die zum Theil eine ganz entschiedene Mund- öffnung besitzen, sondern auch die Euglenen, Volvocinen und Peridinäen den thierischen Infusorien zugerechnet wer- den müssten, obwohl er zugiebt, dass diese Geschöpfe in mancher Beziehung und namentlich durch die Art ihrer Fortpflanzung eine auffallende Analogie mit den Algen dar- bieten. Als unterscheidenden Charakter der Infusorien glaubt Verf. folgendes hinstellen zu können. „Die Infu- sionsthiere sind mit äusseren Wimpern ausgestattete Thiere, deren homogenes, durchsichtiges, nie aus Zellen oder Zel- lenderivaten zusammengesetztes Körpergewebe wenigstens an gewissen Stellen willkürlicher Contractionen und Ex- pansionen fähig ist. Ein abgeschlossener Darmkanal und ein besonderes Verdauungsorgan fehlt ihnen gänzlich; des- gleichen auch Muskeln und Nerven. Alle besitzen ein scharf umschriebenes inneres drüsenartiges Organ ohne Aus- führungsgang , den Nucleus, welcher wenigstens bei den höheren Formen entschieden als Fortpflanzungsorgan fun- girt. Die meisten, vielleicht alle, sind mit innern contrak- tilen Behältern versehen, welche sich abwechselnd aus der umgebenden Leibessubstanz , oft durch besondere zufüh- rende Kanäle, mit einer wässrigen Flüssigkeit füllen und dieselbe dann wieder austreiben (wahrscheinlich direkt oder der niederen Tliiere während des Jahres 1859. 237 unmittelbar nach aussen), llire gewölinliclie Fortpflanzung besteht in der freiwilligen Theilung-, die jedoch noch nicht bei allen nachgewiesen ist; wahrschcinlicli gehen alle zeit- weise durch Encyslirung in einen ruhenden Znsland über, welcher auch die Erhaltung- der Art sicliert, wenn derselben die gewöhnlichen Lebensbedingungen mangeln." Man sieht, die Ansichten, die unser Verf. über die Organisation der Infusorien hat, entfernen sich um ein Be- trächtliches von der Auflassung , die durch Claparede und Lachmann vertreten wird. Während letztere die In- fusorien als „hoch organisirte" Geschöpfe betrachten, wie einst Ehrenberg, dessen Darstellung freilich im Einzel- nen sehr abweichend ist, sieht Stein in denselben „ein- fache" Organismen, freilich nicht so einfache, wie Du- jardin es wollte, aber doch immerliin einfach genug, im Vergleiche mit den übrigen Thieren. Die Begründung die- ser Ansichten hat Verf. dem zw eiten Abschnitte des allge- meinen Theiles vorbehalten, der (S. 55 — 106) „über die Or- ganisation der Infusionsthiere im Allgemeinen" handelt, der neben dem Anatomischen aber auch , so weit als möglich, die Physiologie und Entwickelungsgeschichte berücksich- tigt. Ein besonderes Interesse dürften in diesem Abschnitte die Beobachtungen über die geschlechtliche Fortpflanzung der Infusorien in Anspruch nehmen , Beobachtungen , die im Wesentlichen eine Bestätigung der schon im letzten Jahresberichte (S. 239) von uns angezogenen Entdeckung Balbiani's enthalten, die Angaben des letzteren aber dabei mehrfach erweitern und berichtigen. Namentlich gilt dieses in Betreff der vonBalbiani behaupteten Begattung, die von unserem Verf. mit Bestimmtheit als Theilung er- kannt wurde. Den Bau der Infusorien betreff'end, so leugnet Verf. zunächst die Anwesenheit eines chymusgefüllten Hohlrau- mes im Innern des Körpers. Was Lach mann und Cla- parede als solchen in Anspruch nahmen, ist nach unse- rem Verf. — und Ref. stimmt demselben darin vollkommen bei — das breiartige Innenparenchym des Leibes, das die Nahrungsballen in sich einschliesst, und von einem festeren 238 Leuckart: Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte Rindenparenchym, dem eine Cuticula aufliegt, umhüllt wird. Die Rotationsbewegungen des Innenparenchyms , die man so schön bei Parmaecium bursaria beobachtet, sucht Verf. durch den Antrieb eines continuirlichen Nahrungsstromes zu erklären. Ob Verf. nicht zu weit geht, wenn er dem Parenchym der Infusorien alle bestimmt geformten Elemen- tartheile abspricht , will Ref. hier nicht untersuchen, doch klingt es, namentlich den oben erwähnten Untersuchungen Kühne's gegenüber, etwas starr, wenn derselbe u. a. den Stielmuskel der Vorticellen noch immer als eine strangför- mig angezogene Sarkodemasse bezeichnet. Die stabförmi- gen Körperchen , die bei einigen Arten unter der Cuticula vorkommen , werden als Tastkörperchen gedeutet , obwohl Verf. zugiebt , dass auch wirkliche Nesselorgane den Infu- sorien nicht fehlen. Unter den Pigmenten ist besonders das Chlorophyll wegen seiner weiten Verbreitung (auch bei den Infusorien mit Mundöffnung) hervorzuheben, doch ist es eigenthümlich , dass die Entwickelung desselben bei den einzelnen Individuen die grossesten Schwankungen zeigt. In Betreff des eigenthümlichen „verästelten Darmes" von Trachelius ovum ist Verf. (und sicherlich mit Recht) der Ansicht vonCohn und Gegenb aur ; er sieht darin blosse Parenchymstränge, die von der Rindenschicht ausgehen und durch wassergefüllte Interstitien von einander getrennt wer- den. Ein After kommt wahrscheinlich allen mit Mund verse- henen Infusorien zu, wenn auch vielleicht nicht überall als vorgebildete Oeffnung. Die contractilen Blasen^ sind mem- branlose Aushöhlungen des Parenchyms , die oftmals mit gefässartigen Gängen in Verbindung stehen , und , wie sich jetzt auch Verf. überzeugt hat, durch eine enge Oeff- nung nach Aussen ausmünden. Kein Zweifel , dass diese Gebilde ein sog. Wassergefässsystem darstellen und dazu dienen, das aus dem Parenchym aufgenommene Wasser nach Aussen auszutreiben. Theilung und Knospenbildung kön- nen in jedem Lebensstadium stattfinden, erstere schon wäh- rend des Embryonenzustandes, wie das nachher noch her- vorgehoben werden soll. Ueberhaupt ist die Theilung von allen Fortpflanzungsarten die häufigste, im Gegensatze na- der niederen Thiere während des Jahres 1859. 239 mentlich zur Knospenbildiing, die nur bei wenigen Familien vorkommt. (Dendrosoma, das nach C laparede und Lach- mann durch Knospung- sich verzweigen soll, ist nach un- serem Verf. ein einfaches Thier mit verästeltem Körper.) Bei den Arten mit Nucleolus findet sich daneben noch eine geschlechtliche Fortpflanzung, die Verf. bei Paramäcien und Oxytrichinen besonders sorgfältig verfolgt hat. Die ge- nannten Thiere sind Zwitter, bei denen die männliche Ge- schlechtsreife der weiblichen vorausgeht. Als männliches Organ fungirt eben der vorhin genannte, meist dicht neben dem Nucleus , der weiblichen Geschlechtsdrüse , gelegene Nucleolus. Unter gewissen Verhältnissen verwandelt sich der frühere homogene Nucleolus während der Theilung eines Infusoriums in eine Kapsel, deren Inhalt zuerst ein längsstreifiges Aussehen bekommt und sich dann in parallel neben einander liegende Fasern sondert. Die Kapsel ver- längert sich nach und nach zu einem ansehnlichen , nach beiden Enden abgeschwollenen Schlauch, zerfällt auch wohl hier und da durch Quergliederung in zwei Theile und ent- wickelt schliesslich, nach Beendigung des Theilungsproces- ses, aus den früheren Fasern einen ansehnlichen Ballen fadenförmiger, dünner und beweglicher Spermatozoen, die nach vollständiger Reife , durch den Schwund der umge- benden Kapsel, frei werden und dann in den bis dahin unveränderten Nucleus eindringen. Der letztere erhält da- durch den Impuls zu einer weiteren Entwickelung. Er ver- grössert sich, während die eingedrungenen Samenfäden ab- sterben und allmählich aufgelöst werden, und zerfällt dann durch eine Art von Durchfurchung in einen Haufen von Keimkugeln. Als Eier sind diese Kugeln kaum zu betrach- ten , da sie nicht selbst befruchtet werden , vielmehr erst in Folge der Befruchtung ihren Ursprung nehmen. Es scheint eine geraume Zeit zu vergehen, bevor die Keimkugeln sich weiter entwickeln , d. h. durch Bildung eines Kernes und contractilen Behälters in Embryonalkugeln umwandeln; auch geschieht das nicht immer mit allen Keimkugeln eines Thie- res gleichzeitig. Ist die Umwandlung einmal eingetreten, so vergrössern sich die Embryonalkugeln auf Kosten des 240 Le II ck avt : Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte mütterlichen Parenchyms, wahrscheinlich mittelst einer An- zahl kurzer Tentakel, die genau den Tentakeln der Acine- ten gleichen, aber erst hervortreten, wenn man die Embryo- nalkugeln isolirt hat. Während der Entwickelung entsteht in nächster Umgebung der Embryonalkugeln , bald hier, bald dort ein kanalartiger Gang, der das Rindenparenchym durchsetzt und als Geburtsgang fungirt. Auch hat sich um diese Zeit nicht selten schon wieder ein neuer Nucleus mit Nucleolus gebildet. Die Embryonalkugel schwärmt übri- gens in der Regel nicht selbst aus; sie producirt vielmehr eine Anzahl von schwärmenden Embryonen, indem sich das vordere Segment derselben absetzt , an seiner Oberfläche mit einem zarten Wimperkleide überzieht und dann loslöst. So verhält es sich wenigstens im Anlange, während später, wenn die Productionskraft mehr erlischt, die Embryonal- kugeln auch wohl ohne Weiteres zu Embryonen werden. Aehnliche Vorgänge beobachtet man übrigens auch bei In- fusorien ohne INucleolus (Bursaria truncatella , Trachelius, Epistylis u. a.) , unter Verhältnissen also, die es zweifelhaft machen , ob eine Befruchtung vorausgegangen ist , oder nicht. Möglich, dass diese Infusorien getrennten Geschlechts sind , vielleicht Männchen von ganz abweichender Form besitzen. So vermuthet Verf. namentlich für Epistylis, die aus Basalknospen mitunter eigenthümliche, kleine acineten- oder rhizopodenartige Geschöpfe entwickelt , welche leicht für Parasiten gehalten werden können (von Claparede und Lachmann auch wirklich als solche — Urnula epi- stylidis — beschrieben sind), wegen des Vorkommens von spermatozoenartigen Gebilden im Innern aber viel wahr- scheinlicher als Männchen zu deuten sind. Die Spröss- linge entstehen übrigens bei diesen Infusorien ohne Nu- cleolus meist wohl nur aus Theilstücken des Nucleus. Die dem Verf. näher bekannten Embryonen sind ihren Mutter- thieren alle unähnlich; sie werden also mehr oder weniger bedeutende Metamorphosen durchlaufen müssen. Die Em- bryonen von Paramaecium verlieren nach dem Ausschlüpfen ihre Wimperhaare, ziehen sich kugelförmig zusammen und gleichen dann einer ungestielten Podophrya lixa. Sie Ihei- der niederen Thiere während des Jahres 1859. 241 len sich auch, wie diese , in eine vordere und hintere Hälfte , von denen die erstere sich mit Wimpern bedeckte und dann loslöste. Die Uebereinstimmung ist eine so voll- ständige, dass Verf. in den Podopliryen nur eine weitere Entwickelungsstufe von Paramäciumembryonen zu erblik- ken glaubt, zumal auch die Schwärmsprösslinge der erstem mit den Paramäciumembryonen vollkommen , bis auf das feinste Detail ihre Organisation , übereinstimmen. Gestützt auf diese Thatsachen glaubt Verf. auch die übrigen Acine- ten als Entwickeluno-sstufen anderer Infusorien so lange betrachten zu dürfen, bis für sie etwa eine geschlechtliche Forlpflanzung nachgewiesen sein wird. Bis dahin hält er dieselben für Thiere nicht mit Ovarium, sondern mit Keim- stock (Nucleus) , die von anderen Infusorien, meist Vorti- cellinen , abstammen , eine Zeit lang sich in ihrem Sinne fortpflanzen, unter bestimmten Verhältnissen aber statt ihres Gleichen wieder die Formen ihrer (geschlechtlich entwik- kelten) Mutterthiere hervorbringen. Die Sprösslinge der Acineten zeigen in der Art ihrer Bewimperung ausseror- dentliche Verschiedenheiten und besitzen neben den Wim- pern (ob alle, bleibt einstweilen noch fraglich) an einer bestimmten Körperstelle einen mundartigen, runden Saug- napf, der nach der Befesligung den Stiel ausscheidet. Der Verlust der Flimmerhaare erfolgt an denselben oft schon wenige Minuten nach der Geburt. Ausser den griffeltragenden Infusorien (Flagellifera) unterscheidet Verf. noch vier — resp., wenn die Acineten selbstständige Formen sein sollten, fünf — weitere Ord- nungen, die vorzugsweise nach der Art der Bewimperung unterschieden und als Holotricha, Heterotricha, Hypotricha und Peritricha bezeichnet werden. Bei den holotrichen Infusorien i^t der Körper auf der ganzen Oberfläche dicht mit gleichartigen, feinen und kur- zen Wimpern besetzt, die nur mitunter in der Umgebung des Mundes etwas länger werden. Hieher u. a. Opalina, Colpoda, Enchelys, Lacrymaria , Trachelius, Loxodes, Nps- sula, Paramaecium u. s. w. Die heterotrichen Infusorien besitzen ausser dem uni- Archiv f. Naturg. XXVI. Jahrg. 2. Bd. Q 242 L e u c k a rt: Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte formen Flimmerkleide noch eine deutlich entwickelte Zone von borsten- oder griffeiförmigen adoralen Wimpern. Hie- her Bursaria, Leucophrys, Spirostomum , Stentor, Tintyn- nus u. s. w. Die hypotrichen Infusorien sind bilateral, mit Rücken und Bauchfläche, und nur an letzterer mit Wimpern verse- hen, bald mit einer dichten Bekleidung (Chlamydodon, auch Colpoda), bald nur mit zerstreuten, borsten- oder griffei- förmigen Wimpern (Oxytrichina, Euplotes, Aspidisca u. a.). Die peritrichen Infusorien sind auch nur partiell be- wimpert, aber der Körper ist nicht abgeplattet, sondern drehrund und die Wimpern zeigen eine gürtelförmige oder spiralige Anordnung; im letzteren Falle sind dieselben stets adoral. Zuweilen kommen noch einzelne zerstreute Wimpern oder ein Wimperbüschel auf der sonst ganz nackten Körper- oberfläche vor. Hieher die Vorticellinen, Ophrydinen u. a. Die Verschiedenheiten, die zwischen den Systemen von Stein und Cl aparede obwalten, brauchen wir kaum besonders anzudeuten. Sie sind nicht minder gross , als die Verschiedenheiten in der Auffassung der Organisations- verhältnisse. Nach unserem Ermessen sind die von Stein aufgestellten Gruppen in der That natürliche Einheiten, nur will es uns bedünken , als wenn dieselben einer Gruppe der Flagellata nicht als gleichberechtigt an die Seite ge- stellt werden dürften. Noctiluca, die doch gleichfalls w^ohl den Infusorien angehört (und durch Anordnung des Ver- dauungsapparates zunächst mit Trachelius verwandt zu sein scheint), ist von unserem Verf. nirgends berücksichtigt; sie möchte sich auch wohl schwerlich ohne Weiteres in einer dieser Ordnungen unterbringen lassen. Der specielle Theil des vorliegenden Werkes (S. 107 — 206) ist der Naturgeschichte der hypotrischen Infusorien gewidmet, die einzeln, so viele Verf. davon beobachtete, nach äusserer und innerer Bildung genau beschrieben und an der geeigneten Stelle in das System eingereiht werden. Die Fortpflanzung und Entwickelungsgeschichte kam be- sonders bei Stylonychia mytilus (S.151) und Urostyla gran- dis (S. 197) zur Beobachtung. Für das Detail müssen wir der niederen Thieie während des Jahres 1859. 243 begreiflicher Weise auf das Werk selbst verweisen; wir begnügen uns damit , durch die nachfolgende synoptische Uebersicht der vom Verf. unterschiedenen Familien und Geschlechter, so wie durch Aufzählung der beschriebenen (und abgebildeten) Arten, den Reichthum an neuen und in- teressanten Daten anzudeuten. H yp 0 tric ha. Bilaterale Infusionsthiere mit scharf verschie- dener Rücken- und ßauchfläche. Die convexe Rückenfläche ist stets ganz nackt, die flache, abgeplattete Rauchseile trägt allein \Mmpern. Sowohl der Mund, als auch der After liegen auf der Bauchseite; er- sterer findet sich immer mehr oder weniger weit vom vordem Kör- perende entfernt, letzterer in einiger Entfernung vom hinteren Kör- perende, nie am Ende selbst. A. Bauchfläche ganz oder theilweise mit dichtstehenden, feinhaari- gen Wimpern besetzt; ein horniger oder fischreusenartiger Schlund 1. Farn. Chlamydodonta. B. Bauchfläche mit bestimmt gruppirten, bor- sten-, haken- oder griffeiförmigen Wim- pern besetzt. Schlund undeulich oder fehlend. 1. Ohne Randwimpern. a. Der von einem Fortsatze der Bauchge- gend überragte adorale Wimperbo- gen reicht nur bis zum Vorderrande. 2. Farn. Aspidiscina. b. Der freiliegende adorale Wimperbo- gen breitet sich über den ganzen Vorderrand aus 3. Fam. Euplotina. 2. Mit Randwimpern 4. Fam. Oxytrichina. Fam. Chlamydodonta St. Hypotriche Infusorien mit gepanzer- tem oder doch formbeständigem Körper, dessen Bauchseite ganz oder doch theilweise mit dicht gedrängt stehenden, feinhaarigen Wimpern besetzt ist; zuweilen findet sich am hintern Ende ein beweglicher fussartiger Griffel. Der stets sehr deutliche, gerade, röhren- oder trichterförmige Schlund ist entweder mit stabförmigen Zähnchen be- waffnet (fischreusenarlig) oder seine Wandnngen sind panzerartig er- härtet und ganz glatt. A. Schlund fischreusenartig; kein beweglicher Griffel am hintern Körperende. (Subfam. Chlamydodonta s. str.). 1. Körper fast drehrnnd, mit schmaler, nach vorn schräg gegen den Rücken aufstei- gender Bauchfläche Phascolodon n. gen. 2. Körper plattgedrückt, mit planer Bauch- fläche. 244 Leuckart: Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte a. Die ganze Bauchfläche bewimpert. cc. Mund in der vordem Körperhälfte Chilodon. ß. Mund in der hinlern Körperhälfte 0 pistho don n. gen. b. Kur das Mittelfeld der Bauchseite be- wimpelt, a. Mittelfeld von einem ringförmigen Eindruck umgeben, Körper hinten abgerundet Chlamydodon. ß. Mittelfeld ohne ringförmigen Ein- druck, Körper hinten zugespitzt Scap hi diodon n. gen. B. Schlund starr und glatt, ein beweglicher Griffel am hintern Körperende (Subfam, Er- « viliina = Üyslerina Cl. et L.). 1. Wimpern auf einem schmalen, seitwäjts gekrümmten Mittelfelde der Bauchseite Trochilia. 2. Wimpern in einem Ausschnitte längs des Vorder- und rechten Seitenrandes . . Ervilia. Phascolodon voriicella n. sp. Prag, Chilodon cucullus Ehrbg., Opisthodon 7iiemeccensis n. sp. INiemegk, Chlamydodon Mnemosyse Ehrbg., Scaphidiodon naviculaMüll. W^ismar, Trochilia palustris n. sp. Prag, Tr. sigmoides Duj. Triest, Ervilia monostyla Ehrbg., E. fluvia- tilis n. sp. Tharand. Farn. Aspidiscina Ehrbg. Körper gepanzert, schildförmig, mit convexer Rückenseite und planer Bauchseite; der rechte Rand der Bauchseite wulstförmig verdickt , längs des linken Randes ein weit nach hinten reichender adoraler Wimperbogen, wenige (7) zerstreut stehende griffeiförmige Bauchwimpern und 5 oder 10 — 12 giiffelför- mige Afterwimpern. Mund am hintern Ende des adoralen Wimper- bogens, After nahe hinter den Afterwimpern. Hieher nur das eine Gen. Aspidisca Ehrbg. mit A. lyncaster Müll. Ostsee, A. lynceus Ehrbg., A. turrita Ehrbg., A. costata Duj. (sr= A. cicada Cl. et L.), A. {Onychaspis St.) polystyla n. sp. Triest. Farn. Euplotina Ehrbg. Körper gepanzert, kurz oder gedrungen oval mit convexem Rücken und planer Bauchseite ; im vordem Theile der linken Bauchhälfte ein weiter, offener, sich meist über den gan- zen Vorderrand des Körpers bis zum rechten Seitenrande ausbrei- tender Peristomalausschnitt, dessen Vorder- und Aussenrand von ado- ralen Wimpern eingefasst wird. Starke griffeiförmige Wimpern ste- hen in geringer Zahl und in constanter Ordnung über die Bauchflä- che vertheilt. An den Seiten des Bauches findet sich keine conti- nuirliche Rand wimperreihe. Mund im hintern Winkel des Peristoms, After an dem hintern Körperende. der niederen Thiere während des Jahres 1859. 245 1. Ohne eigentliche Baiichwimpern; die starken grifFelförmigen After- und Randwimpein sehr genähert und vor dem hin- tern Ende der Bauchseite zusanimengehäuft Uronychia n. gen. (= Campylopus Cl. et L.). 2. Mit Bauch- und Afterwimpern und 4 — 5 Randwimpern. a. Baachfläche muldenförmig ausgehöhlt, von den 5 Randwimpern 3 zu einem Büschel vereinigt Stylop lo t es n. gen. (= Schizopus Cl. et L.). b. ßauchfläche mit einem erhabenen 31it- telfelde, 4 isolirte Randwimpern . Euplotes. Uronychia transfuga Müll. (= Ploesconia scutum Duj.), Stylo- plotes appendiculatus Ehrbg. (= Euplotes excavalus ? und Schizopus norwegicus? Cl. et L.), Euplotes patella Müll., E. harpa n. sp. Wis- mar, E. Charon Müll. Fam. Oxytrichina Ehrbg. Körper bald gepanzert, bald nur formbeständig, bald metabolisch, meist langgestreckt, mit convexem Rücken und planer Bauchseite. Im vordem Theile der linken Bauch- seite ein otfener, verschieden gestalteter, nach hinten am meisten vertiefter und zugespitzter Peristomalausschnitt , dessen Aussenrand von einer adoralen VYimperreihe eingefasst wird, die sich über den Yorderrand des Körpers bis zum rechten Seitenrande fortsetzt. Die Bauchfläche trägt jederseits eine continuirliche Reihe von Randwim- pern, und ausserdem noch eine oder mehrere gerade oder schräge Reihen griffel-, häkchen- oder borstenförmiger Wimpern. Mund am Innenrande des Peristoms , After vor dem hintern Körperende oder nahe au demselben. A. Mit griffeiförmigen, in 2, seltener 3 — 4 medianen Längsreihen stehenden Bauchwimpern und mit griffeiförmigen Stirn - und Afterwimpern. Körper gepanzert oder doch formbeständig. 1. Ohne seitliche borstenförmige Bauchwimpern. Körper ge- panzert. a. Mit drei Längsreihen von Stirnwimpern und 3 — 4 Längs- reihen von Bauch Wimpern önychodromus n. gen. b. Mit 8 ringförmig gruppirten Stirnwim- pern und 5 in 2 Längsreihen stehen- henden ßauchwimpern Stylonychia. 2. Mit seitlichen borstenfömigen Bauchwim- pern. Körper formbeständig . P leur otricha n. gen. B. Mit borstenförmigen Bauchwimpern. ( Bei Anwesenheit von zwei Längsreihen von 246 L e u c k a r t : Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte Bauchwimpern sind diese zuweilen fast griffeiförmig; dann ist aber der Körper stets metabolisch.) 1. Ohne Aftervvimpern und meist auch ohne Stirnwimpern. Körper hinten zugespitzt oder schwanzartig verlängert. a. Mit 6 schrägen , bogenförmigen Rei- hen kurzborstiger Bauchwimpern. Körper nierenförmig Kerone. b. Mit einer einzigen schrägen Längs- reihe kurzborstiger Bauchwimpern. Körper vorn halsarlig verlängert . Stichotricha. c. Mit 2 Längsreihen von Bauchwimpern, aa. Mit 3 griffeiförmigen Stirnwim- pern; Bauchwimpern dicht ste- hend, kurzborstig Uroleptus. bb. Ohne Stirnvvimpern ; Bauchwim- pern (und Randwimpern) weit von einander entfernt und .sehr langborstig. Körper gepanzert Psilotricha n.gen. 2. Mit After- und Stirnwimpern, Körper hinten meist abgerundet , stets meta- bolisch. a. Mit zwei medianen Längsreihen von Bauchwimpern Oxytricha. b. Mit fünf oder mehr Längsreihen von Bauchwimpern Urostyla. Onychoäromus grandis St., Stylonychia mytilus Ehrbg. , St. pu- stulata Ehrbg., Sl. histrio Ehrbg., Pleurotricha grandis n. sp. Tharand, PI. lanceolata Ehrbg., Kerone poiyporum Ehrbg., Stichotricha secunda Perty, Uroleptus musculus Ehrbg., U. piscis Ehrbg. , U. rattulus n. sp. Niemegk, U. violaceus n. sp. ebendaher, Psilotricha acuminata n. sp. ebendaher, Oxytricha gibba Müll., A. pellionella Ehrbg., A. affinis n. sp. Prag , 0. ferrugitiea n. sp. JNiemegk , 0. mystacea n. sp. Tha- rand, 0. fallax n. sp. ebendah., 0. platystoma Ehrbg., Urostyla Weissei n. sp. (= Oxytricha urostyla? Cl. et L.), ü. grandis Ehrbg. (= Oxy- tricha fusca Cl. et L.), U. viridis n. sp. Niemegk. Die Darstellung-, die uns Gegen l)aur von den Or- ganisalionsverliältnissen der Infusorien giebt (vergl. Anat. S. 46 IT.), stimmt in den wesentliciisten Zügen mit der An- schauungweise Stein's überein, obwohl in Einzelnheiten manche Abweichungen vorkommen. So soll namentlich der niederen Thiere während des Jahres 1859, 247 eine äussere Oeffnung- des piilsirenden Bläschens fehlen, der Gefässapparat der Infusorien mehr die Funktion eines circulatorischen Systems haben , ebenso die Bildung der Schwärmsprösslinge ohne geschlechtliche Vermittelung im Innern des Kernes vor sich gehen u. s. w. Aus den Mittheilungen, die Pocke laut dem amtli- chen Berichte der 31. Naturforscherversammlung (S. 116) im Jahre 1854 über den „Darm der Polygastrica" gemacht hat, geht so viel hervor, dass sich auch Verf. jetzt von dem Irrthume der E h ren b e r g'schen Darstellung über- zeugt hat. Er giebt zu, dass der Verdauungsapparat der Infusorien kein besonder!? geformter Darm sei, trotzdem aber die Speise soll einen ganz bestimmten Weg durchlaufen, „indem am Ende des Schlundes ein Magen bis zu einem gewissen Grade angefüllt wird, dann plötzlich abreisst und sich um die Achse wälzend bis an das hinterste Ende des Körpers zurückschnellt , sofort ein w eniges wieder gerade in die Höhe steigt und dann bis gegen die äussere Mund- öffnung heraufrückt." Lachmann, der noch jüngst — in Gemeinschaft mit Claparede, J. B. XXV. S. 234 — an der Ansicht fest- hielt, dass die confractile Blase der Infusorien einem ge- schlossenen Blutgefässsysteme zugehöre, hat sich jetzt (Verh. des naturf. Vereins der pr. Rheinlande XVI. S. 91) mit aller Entschiedenheit davon überzeugt, dass dieselbe direkt nach Aussen führt. Die Beobachtung wurde bei einer neuen mit Discophrya (Acineta) ferrum equinum verwandten Art gemacht , D. speciosa , durch deren dicke Haut hindurch der ausführende Kanal als eine feine , bei der Zusammen- ziehung sich deutlich erweiternde Röhre zu erkennen war. Engelmann veröffentlicht einige Beobachtungen über Fortpflanzung und Cystenbildung bei den Infusorien (Zeit- schrift für wiss. Zool. X. S. 278). Ein Stöckchen von Epi- stylis crassicollis zeigte in allen seinen ( vier ) Indivi- duen statt des langen, bandförmigen Kernes eine Reihe von 6 — 8 runden Kugeln, die je einen Kern und einen contra- ctilen Behälter einschlössen, und daneben den bedeutend verkleinerten Nucleus. Bei Carchesium polypinum wurden 248 L e u c k a r t : Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte mitunter Individuen gefunden, die am hinteren Ende oder auch mehr nach vorn zu einen flimmernden Auswuchs mit contractiler Blase im Innern besessen. Der Auswuchs wird als ein austretender Schwärmsprössling; in Anspruch ge- nommen, obwohl die vom Verf. geschilderten Einzelnheiten es wahrscheinlicher machen, dass derselbe ein flimmerndes Theilstück resp. ein Knospensprössling (wie bei Podophrya, deren Theilstücke sich gleichfalls als flimmernde Kugeln abtrennen, vgl. Stein a. a. 0. S. 94) gewesen sei. In den von Claparede und Lach mann (J. B, XXIV. S. 181) beschriebenen Amphileptuscysten der Carchesiumstöcke sah Verf. den Insassen mitunter in 2 und 4 Theilstücke zer- fallen. Von Weisse erhielten wir eine Bestätigung der Stein'schen Beobachtung über die ruhenden Zustände und die Vermehrung der Colpoda cucullus. Mel. biolog. de l'Acad. de St. Petersburg 1858. T. III. p. 29—37. Eigenthümlich sind die Beobachtungen, die Bo#net über die Entwickelung von Infusorien im Innern einer Alge, Valonia utricularis, angestellt hat. (JVJem.Soc. imper. des sc. natur. de Cherbourg T. VI. p. 337— 344. Tab. I u. II.) Verf. fand Exemplare dieser Alge , deren Chlorophyll sich in den Enden der Zweige zusammengeballt hatte, sah dann diese Ballen sich aufhellen und in einen Sack verwandeln, der eine Menge be- weglicher grüner Körperchen einschloss. Die letztern ergaben sich als Infusorien mit uniformem Wimperkleide und zahlreichen Chloro- phyllkörnchen im Innern. Dieselben traten aus dem umgebenden Sacke in den Innenraum der Alge über, theilten sich hier mehrfach, wurden dabei immer kleiner und entleerten die Chlorophyllköinchen, bis sie schliesslich ganz farblos wurden. Eine Mundöffnung konnte nicht wahrgenommen werden, doch vermuthet Verf. deren Anwesen- heit. Einzelne Exemplare bekleideten sich mit einer dünnen Cyste, unter der sie sich mitunter gleichfalls theilten. Verf. vermuthet, dass diese Geschöpfe von Aussen in die Alge eindringen, das Chlorophyll derselben verzehren und dann den hier geschilderten Entwickelungs- gang durchlaufen. Mantegazza's Untersuchungen über die Entstehung der Infusorien mit Beschreibung einer neuen Art (Journ. Instit, imper. et roy. lombard des sc. Nouv. ser. T. III) sind Ref. unbekannt geblieben. der niederen Thiere während des Jahres 1859. 249 Nach den Untersuchungen von Strethill Wright (nevv Edinb. phil. Journ. X. p. 97) haben die jungen Ab- kömmlinge von Lagotia (= Freya Clap. et L.) Anfangs die Gestalt von kugligen oder ovalen Flimmerkörpern. Sie schwimmen in diesem Zustande frei umher und setzen sich erst fest, nachdem sie vorher eine Kegelform angenommen und an der Basis des Kegels (Kopfrand) einen stärkeren Wimperkranz entwickelt haben. Das Gehäuse ist schon 24 Stunden nach der Anheflung vollendet, während das Auswachsen des Kopfrandes in den zweilappigen Flimmer- apparat mehrere Tage in Anspruch nimmt. Die Beobach- tungen wurden an einer neuen Art, L. producta, angestellt, die sich von L. viridis durch schlankere Bildung und An- wesenheit einer spiralig gewundenen Firste an dem Ge- häuse unterscheidet. Das Gehäuse ist übrigens nicht ei- gentlich ein äusseres, sondern in eine mantelartige Sarco- dehülle eingelagert. Ebendaselbst beschreibt W right (p. 102) die Gehäu- sebildung bei Stentor Mülleri und St. castaneus, die er als eine constante Erscheinung betrachtet und zur Molivirung des Vorschlages benutzt , die genannten Arten von den übrigen Stentoren zu trennen und unter dem Genusnamen Salpist es den Ophrydinen zuzugesellen. Die bei Loxophyllum ( Amphileplus) meleagris von Ehrenberg beobachteten 6 — 14 Rücken wülste enthalten nach den Beobachtungen Lachmann's je eine Anzahl von Nesselorganen. Verh. des naturf. Vereins der pr. Rhein- lande. Bd. XVI. S. 68. Carter liefert eine genaue und detaillirte Beschrei- bung der von ihm in Bombay aufgefundenen Ploesconia truncata Ehrbg. , PI. (Euplotes) Charon Ehrbg. und Kerone (Stylonychia) pustulata Müll, und theilt Beobachtungen mit, die möglichenfalls dahin gedeutet werden können, dass die letztere Form nach vorhergegangener Einkapselung aus Fl. Charon entstehe. Obwohl diese Vermuthung durch die bekannten Untersuchungen von J. Haime ( J. B. XXI. S. 93) einige Stütze erhält, ist Verf. doch weit davon ent- 250 L e uc k a r t : Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte fernt, sie mit Bestimmtheit auszusprechen. Ann. and mag. nat. hist. T. III. p. 241—258. Tab. VI. Stein beschreibt die schon im vorigen Jahresberichte (S. 243) erwähnten merkwürdigen Infusorien aus dem Pan- sen der Wiederkäuer und unterscheidet dieselben als Re- präsentanten dreier verschiedener Genera : Ophryoscolex (0. Purkynjei und 0. inermis) , Entodmium (E. bursa^ E. dentaium und E. caudatum), Isotricha (I. intestinalis). Ab- handl. der k. böhmischen Gesellsch. X, S. 69 u. 70. Die beiden ersten Gen. entfernen sich am meisten von den be- kannten Infusorien und erinnern auf den ersten Blick an die ßäder- thiere. Sie bilden eine besondere zwischen den Vorticellinen und Spirogoninen stehende Familie (Ophryoscolecina) und werden vom Verf. folgendermassen beschrieben: Ophryoscolex besitzt einen nackten, starkgepanzerten, wurmförmigen Körper mit schmaler, platter Bauchfläche und stark gewölbtem Rücken und Seiten. Vorn ist der Körper abgestutzt, hinten abgerundet und in einen der Bauchseite genäherten , stachelförmigen Schwanz ausgezogen , über dessen Basis die Afteröilnung liegt. Am vordem abgestutzten Körperende findet sich ein mit einer terminalen Mündung versehenes manscheltenartiges W'irbelorgan, dessen freier Rand mit sehr starken grifTelartigeu Wim- pern besetzt ist. Dasselbe wird von einer Duplikatur der äusseren Körperhaut gebildet und kann nach Belieben eingezogen und ausge- stülpt werden. Vor der Mitte des Rückens liegt noch ein schräger, unter eine Duplikatur der Körperhaut zurückziehbarer bogenförmiger Wimpergürtel, der ebenfalls von dicken und griffelartigen Wimpern gebildet wird. Im Innern des Körpers rechts ein länglichovaler Nu- cleus mit äusserlich ansitzendem kleinen Nucleolus. Das Innere ist gewöhnlich mit denselben pflanzlichen Bruchstücken erfüllt, welche im Pansen vorhanden sind. Mehrere contractile Hohlräume. Ento dinium zeichnet sich durch einen ovalen, mehr oder weniger plattgedrückten Körper aus und entbehrt des Rückeugürtels, während es am vorderen, gerade abgestutzten Leibesende ein ähnli- ches Wimperorgan trägt. Der After liegt am hinteren Ende. Der Nucleus ist bandförmig, mit seitlich aufgelagertem Nucleolus. Meist zwei contractile Blasen. Isotricha gleicht im Habitus den Opalinen, ist aber mit einem deutlichen Munde versehen. Der Körper ist umgekehrt eiför- mig, platter gedrückt, der Länge nach gestreift und auf der ganzen Oberfläche dicht mit langen haarigen Wimpern bekleidet. Mund auf der Bauchfläche nahe am vorderen Ende, meist in einem flachen schrägen Eindrucke gelegen , aber nicht von längeren Wimpern um- der niederen Thiere Avährend des Jahres 1859. 251 geben. Schlund sehr kurz. Eigentliche contractile Blasen fehlen. (In einer späteren Beschreibung heisst es: ein oder zwei contractile Behälter.) Kucleus oval mit äusserlich aufsitzendem IS'ucleoius. Die Charakteristik dieser drei Genera ist später auch mit anderen in die Zeitschrilt Lotos IX, 1859. S. 57 über- gegangen. Von den übrigen hier (zum Theil schon S. 2) unterschiedenen neuen Arten sind einige CPhascolodon, Opi- sthodon , Shaphidiodon , Onychodromus , Pleitrotrichä, Psilo- trichaj bereits oben von uns nach einer späteren Publica- tion angezogen. Die anderen tragen dieJSamen Di dini um (mit Vorticella nasuta Müll.), Acidophorus (mit Nassula ornata Ehrbg. und A. rubens n. sp.), Cyrtostomiun (mit Bursaria leucas Ehrbg.) , Plagiopogon (mit Holophrya coleps Ehrbg.) und 'Perispira (mit Holophrya ovum Elirbg.). Die Gattungen Nassula , Liosiphon, Acidophorus und Cyr- tostomum vereinigt Verf. in eine eigene kleine Familie, ^assulina, die sich durch uniforme Bewimperung der gesammten Körperoberfläche , durch den bauchständigen Mund und die fischreusnartige Bildung des Schlundes aus- zeichnet. Leydig macht auf die gelegentlich im Darmkanale der Insekten vorkommenden Infusorien aufmerksam. Er hebt hervor , dass er schon früher im Chylusmagen von Pentaloma dichte Massen vibrionenartiger Wesen angetrof- fen habe, und knüpft daran die Bemerkung, dass er im Darmkanale einer Maulwurfsgrille nicht bloss eine unzählige Menge derselben Geschöpfe, sondern auch kugelrunde In- fusorien von der Grösse der Eiterkörperchen gesehen habe, die an einer Seite mit einem Büschel schwing-ender Här- chen versehen gewesen seien und im Innern einige grös- sere Körnchen eingeschlossen hätten. Am meisten Aehn- lichkeit hätten dieselben mit Trichodina grandinella gehabt. Ebenso wurde im Darmkanale eines Tabanus ein Gewim- mel von stecknadelförmigen Infusorien gesehen. Archiv für Anal. u. Physiol. 1859. S. 162. Nach d'Ukedem lebt auch im Darmkanale von Julus terrestris ein Schmarotzerinfusorium , das dem Gen. Para- maecium zugehört und sich von P. Aurelia durch Klein- 252 Leuckart: Bericht über die Leistungen in der Katurgeschichte heit und rundliche Form des Körpers unterscheidet. (Vgl. hiezu Leidy's Nyctotherus velox, der aber kaum verwandt scheint. J. B. XXI. S. 100.) Lachmann beobachtet an den Anhängen des subter- ranen Gammarus putaneus zwei Schmarotzerinfusorien, eine Podophrya , die wahrscheinlich mit der sonst auf Wasser- linsen und Cyclopen lebenden P. cyclopum Cl. et L. iden- tisch ist, und einen Dendrocometes, der sich von dem S t ei n'- schen D. paradoxus durch schlankere und mehr regelmäs- sig verästelte Arme zu unterscheiden scheint. Das Vor- kommen dieser Parasiten ist namentlich desshalb interessant, weil sich die erstem bestimmt, die andern wahrscheinlicher Weise von Infusorien ernähren, die mit dem Gammarus putarneus dieselben Lokalitäten bewohnen, uns aber bis jetzt noch unbekannt sind. Verh. des naturf. Vereins der pr. Rheinlande S. 91. Ebendas. beschreibt Lach mann noch andere neue Infusorien : Epistylis gracilis , Vaginicola calceus , Oxytricha sp. (zumeist mit 0. caudata verwandt), S. 66^ Discophrya speciosa von der Haut eines Wasserkäfers, Podophrya ga~ sterostei von den Kiemen des Stichlings, Trichophrya asci- diarum aus der KiemenöfTnnng eines Polyclinum, S. 92. Auf Spongonema castaneum beobachtete M e 1 1 e n h e i- mer (Beobachtungen u. s. w. a. a. 0. S. 312) eine ganze Fauna von Infusorien, von denen namentlich Cothurnia ma- ritima ( ? ) und Epistylis septentrionalis n. sp. Erwähnung linden. NachLeidy lebt auf abgestorbenen Schneckenschalen Rhode-Islands , meist in Gesellschaft von Serpulaceen, eine mit Chaetospira Mülleri verwandte neue Art des Genus Freya (Lagotia Wright), Fr. americana, Proc. Acad. n. h. Philad. 1859. p. 194. Auch Carter erwähnt einer Lagotia (L. mridis) aus dem Brackwasser von Bombay. Ann. and mag. nat. hist. T. III. p. 341. Die von Schmarda schon vor mehreren Jahren in Aegypten beobachteten neuen Infusorien tragen folgende Namen : Disoma bicolor, Holophrya polyphysa, Phialina do- der niederen Thiere während des Jahres 1859. 253 liolum^ Paramaecium polytrichum, Oxylricha striata, 0. ova- lis , Vorlicella macrostoma , V. salina , V. macrostyla. Zur Naturgeschichte Aegyptens a. a. 0. Derselbe giebt an, den Stentor niger in Neu-Hol- land und den St. coeruleus in Peru gefunden zu haben. Neue wirbellose Tliiere I, 1. S. 55. van Beneden erwähnt unter dem Namen Trachelius filarinus eines (3 Mmter) langen und schlanken Infusoriums, das an den Belgischen Küsten in Menge vorkommt. Zool. med. II. p. 422. Astasia limpida Cart. , von der wir schon früher (J. B. XXIII. S. 267) hervorgehoben, dass sie den echten In- fusorien zugehöre und nicht den Euglenen, wird jetzt von Carter als identisch mit Trachelius trichophorus Ehrbg. erkannt. Ann. and mag. nat. hist. T. III. p. 16. Fla gel lata. Dass Claparede und Lach mann die Peridininen , wie die Volvocinen und Verwandte den thierischen Infusorien zurechnen, ist schon im letzten Jah- resberichte von uns hervorgehoben. Sie bilden aus den- selben eine eigene, zwischen den Ciliaten und Flagellaten eingereihete Ordnung, die der Cilio-flagellata, von denen sie aber doch zugeben müssen, dass sie den letztern, den Fla- gellaten , viel näher ständen , als den echten Infusorien. Zur Stütze ihrer Ansicht führen sie an, dass von diesen Geschöpfen bisher noch kein pflanzenartiger Zustand nach- gewiesen sei. Nachdem wir inzwischen die Beobachtun- gen Carter's über den ruhenden Zustand von Peridinium sanguineum kennen gelernt haben (J. B. XXV. S. 244), hat dieser Einwurf seine Bedeutung verloren. Der Körper der Peridininen ist bekanntlich von einem Panzer bedeckt, der durch eine quere Flimmerrinne in zwei Hälften ge- schieden wird, eine vordere und einx) hintere, von denen die letztere an der Bauchseite einen Ausschnitt zei^t. Exemplare ohne Schale scheinen blosse Jugendzustände zu sein. Die eine vordere Hälfte des Körpers trägt ein oder mehrere lange Flimmerhaare. Bei Ceratium sieht man die- ses Flimmerhaar mitunter verschwinden ; die Verff. glau- ben beobachtet zu haben, dass es dabei in eine sphärische 254 Leuckart: Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte Höhle zurückgezogen werde , die an der Basis des Haares angebracht sei, und sind geneigt, diese Erscheinung mit der Nahrungsaufnahme in Zusammenhang zu bringen. Eine Mundöffnung ist übrigens von Niemand bei unseren Ge- schöpfe nachgewiesen, und auch im Innern lassen sich nir- gends fremde Substanzen unterscheiden. Kern und contrac- tile Blase scheinen ebenfalls zu fehlen. Etudes etc. p. 392. Die von unseren Verff. in der Fani. der Feridininea un- terschiedenen Genera sind in folgender Uebersicht zusammengeslellt: A. Un sillon transversal. a. Les deux moities de la cuirasse de longueur ä peu pre egales. «. Cuirasse armee de prolongements en foime de cornes Ceratium. ß. Cuirasse sans prolongements . . . Peridinium. b. Les deux moities de la cuirasse tres-in- egales. a. Bords de l'echancrure releves en lame Dinophysis. ß. Bords de l'echancrure non releves Amphidinium n.gen. B. Pas de sillon transversal. Cils sur le bord anterieur Prorocentrum, (Char. emend.) An Arten werden von unsern VerfF. beschrieben (p. 394 — 412) : Ceratium cornutum Ehrbg., C. tripos Ehrbg. (mit Einschluss von C. macroceros Ehrbg. und P. arcticum Ehrbg.), C. furca Ehrbg., C. fusus Ehrbg., C. biceps n. sp. norwegensche Küste, C. divergens Ehrbg., Peridinium tabulatum Ehrbg., P. reticulatum n. sp. norwegensche Kü- ste . P. spiniferum n. sp. ebendah. , Dinophysis noncegica n. sp., D. ventricosa n. sp., D. acuminala n. sp., D. rotundala n. sp., D. ovata n. sp. , D. laevis n. sp., Amphidinium operculatiim n. sp. sämnitlich von der norwegenschen Küste, Porocentrum micans Ehrbg. Carter veröffentlicht Untersuchungen über den Bau und die Fortpflanzung von Yolvox und liefert damit eine Bestätigung der bekannten (J. ß. XXlIl. S. 264) Cohn'- schen Entdeckungen. Ann. and mag. nat. bist. Vol. III. p. 2—8. Tab. I. Die Untersuchungen Ca rt e r's sind an zwei bestimmt verschie- denen Arten angestellt, die er als V. globator Ehibg. und V. stella- lusEhrbjj. bezeichnet, obwohl uns die ersteie mehr mit V. minor St., die zweite mit V. globator Ehrbg. übereinzustimmen scheint (wodurch sich dann in einfacher Weise der Widerspruch gegen Cohn's An- der niederen Thieie während des Jahres 1859. 255 gäbe erledigt, dass der Eh r e nb e r g'sche V. globator mit V. stella- tus zusammen fiele). Beide Arten bestehen im ausgebildeten Zustande aus drei in einander eingeschachtelten Generalioiien , von denen die Tochter- und Enkelgenerationen meist je in achtfacher Anzahl vorhan- den sind, unterscheiden sich aber insofern, als die letztere Art keine runde, sondern eine mehr ovale Form besitzt und die Enkelcolonieen derselben beständig von einer sehr geringen Grösse sind. Bei der ungeschlechtlichen Vermehrung zerfallen die Entwickelungszellen der ersten Art gleich von vorn herein in einen ganzen Haufen von Toch- terzellen, während bei letzterer eine regelmässige Progression mit dem Factor 2 vor sich geht. Zum Zwecke der geschlechtlichen Fortpflanzung bilden die Tochtercolonieen entweder alle oder nur theilvveise statt der 8 Enkelcolonieen eine weil grössere Anzahl (bis 100) Sporen oder Spermatozoenscheiben , die bei V. stellatus C. un- termischt in derselben Colonie gefunden werden , bei V. globator aber nicht bloss in verschiedenen Tochtercolonieen, sondern auch stets in verschiedenen Aluttercolonieen vorkommen. Gleichzeitig- setzt derselbe Verfasser (I.e. p. 8 — 12) seine Beobachtungen über Eudorina elegans fort, über die wir bereits im letzten Berichte zu referiren hatten. Er findet, dass dieselbe in doppelter Form, bald mit 16, bald auch mit 32 Zellen, existire, dass aber nur die letzte eine geschlechtliche Fortpflanzung besitze , während die erstere nur Schwärmcolonieen hervorbringe. Letztere ha- ben mitunter eine bloss flächenhafte Anordnung und dürfen dann wohl dem Gen. Gonium zugezählt werden. Die männ- lichen Zellen werden (auch bei Volvox) nicht selten isolirt angetroffen und haben im vergrösserten Zustande wohl Veranlassung zu der Aufstellung der Ehr en b erg'schen Genera Syncrypta, Synura und Uroglena gegeben. Evglena fusiformis, E. zonalisy Cryptoglena angulosa neue Ar- ten bei Carter I. c. p. 17, 18, mit Abbild. Ehrenberg berichtet über die Leuchtkraft einiger Peridinien (Monatsber. derBerl. Akad. 1859. S. 727 ff.) und charakterisirt als neu (ebendas. S. 791) Feridinium splendor maris, P, trichoceros, P. eugrammum , P. seta , P. candela- hrum, sämmtlich aus dem mittelländischen oder adriatischen Meere. Ebenso Seh mar da in seiner Abhandlung zur Na- turgeschichte Aegyptens (a. a. 0.) : Peridinium inerme, P. 256 Leuckart: Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte hicorne , Gleodinium roseolum , Gl. inaequale , Chaetoglena acuminata. Weitere neue Arten: Colacium hyalinum, Microglena salina^ Glenomorum ae- gyptiacum , Doxococcus ovalis , Bodo maximus S c h m a r d a, ebendaselbst. Cryptotnonas Hma , ein mittelmeerisches Leuchtthier, Ehrenberg a. a. 0. S. 793. Cercomonas intestinalis .^ zu Myriaden in den geleear- tigen Sclileimexcrementen der Kinder, Lambl, Prager Vier- teljahrsschrift 1859. I. S. 56. 3. Rhizopotla. Schon oben , bei Gelegenheit der Infusorien , haben wir hervorgehoben, dass Ciaparede und Lachmann in der zweiten Lieferung ihrer „Etudes" etc. auch die Rhi- zopoden zum Gegenstande ihrer Darstellung gemacht haben (p. 413 — 466). Was sie über diese Thiere veröffentlichen, steht allerdings an Umfang und Reichthum der Beobach- tungen weit hinter den Mittheilungen über Infusorien zu- rück, kann aber trotzdem nicht verfehlen, unser volles Interesse in Anspruch zu nehmen und zu neuen Unter- suchungen zu veranlassen. Nach der Stellung, die unsere Verff. gegenüber der Lehre von der Sarkode und der ein- fachen Struktur der Protozoen eingenommen haben, war schon von vorn herein zu erwarten , dass sie den seit Schnitze ziemlich allgemein in Deutschland herrschen- den Ansichten über den Bau der Rhizopoden entgegentre- ten würden. Aber andererseits musste es hier bei dem be- kannten Verhalten der Pseudopodien und der eigenthümli- chen Art der Nahrungsaufnahme ungleich schwieriger er- scheinen , die Existenz einer complicirteren Organisation nachzuweisen oder auch nur glaublich zu machen. Nach dem Urtheile des Ref. sind die Verff. diesen Beweis auch wirklich scliuldig geblieben. Es ist wahr , unsere Verff. bezweifeln die Richtigkeit der Annahme , dass die Rhizo- poden aus einer formlosen , mit thierischen Eigenschaften der niederen Thieie währoiul des Jahres 1859. 257 begabten Substanz beständen, aber die Gründe, die sie anführen, um ihre Zweifel zu motiviren, sind mehr indi- rekter, als direkter Natur. Sie verweisen auf die com- plicirte Bildung' der Schale und des Skelets , so wie auf die Entdeckungen Lieberkühn's über den Bau der den Rhizopoden doch olTenbar so nahe verwandten Spongien, indessen dürfte das v»'olil kaum als genügend für ihre Be- hauptung gelten. Man könnte zum Gegensatze sonst her- vorheben , dass u. a. auch bei den Arthropoden oftmals eine scheinbar einfache Körnerschicht sehr complicirte Cu- ticularbildungen abscheide , und weiter in Betreff der Spongien geltend machen , dass deren typische Verv>'andt- schaft mit den Rhizopoden noch lange nicht mit Sicherheit begründet sei. Was die Verff. an Beobachtungen für ihre Ansicht anführen , beschränkt sich auf die Thatsache, dass manche Rhizopoden (Amoeba) unter der helleren Rinden- schicht im Innern ihres Körpers eine sehr verschiebbare Körnermasse besitzen , und dass es auch weiter Rhizopo- den mit pulsirenden Räumen und mit Kern giebt. Nach Analogie der Infiisorienstruktur wird jene Körnermasse als Inhalt eines Magenraumes, das pulsirende Bläschen als Centralorgan eines Gefässapparates, der Kern als Geschlechts- drüse gedeutet — und damit werden denn unsere Geschöpfe hoch organisirte Thiere. Aber leider sind es nur we- nige Arten, die derartige Gebilde zeigen, und überdiess gerade solche , die , auch nach dem Ausspruche unserer Verff., den Infusorien näher stehen, als die übrigen Rhi- zopoden. Und dazu die Thatsache, dass viele dieser Thiere scheinbar beliebig an irgend welcher Körperstelle feste Nahrung aufnehmen und die Ueberreste auswerfen ! Reicht es zur Erklärung derselben wirklich aus , mit unseren Verfassern anzunehmen, dass hier der Körper zur Nahrungs- einfuhr und Defäcation eine grössere Anzahl von Oeff- nungen besitze, die im geschlossenen Zustande nur schwer oder gar nicht zu erkennen seien, wie solches auch schon bei einzelnen Infusorien vorkomme? Doch gesetzt auch, es wäre dem so; wie verträgt es sich dann weiter mit der Annahme einer complicirten Struktur, wenn wir sehen, dass Archiv für Naturg. XXVI. Jahrg. 2. Bd. K 258 Leuckarl: Beiiclit über die Leistungen in der Naturffcsrhichte die Pseudopodien bei so vielen Arten zu einer gemein- schaftlichen Masse zusammenfliessen , fremde Gegenstände in sich einzuhüllen und selbst zu verdauen im Stande sind ? Mit Recht verzichten unsere VeriT. auf den Versuch, diese von ihnen selbst theilweise beglaubigten Thatsachen mit ihren Ansichten in Einklang zu bringen. ,Sie schieben dieselben damit in den Hintergrund ihrer Darstellung, wäh- rend die Anhänger der Lehre von der einfachen Struktur der Protozoen auf sie gerade das grösste Gewicht legen und von ihnen ausgehend zu Resultaten kommen , die von den Ansichten unserer Verff. um ein Beträchtliches abwei- chen. Doch damit soll nicht gesagt sein, dass die Rhizo- poden durchaus einfache Thiere wären. Man mag auch in dieser Richtung Manches übertrieben haben, und solchen Uebertreibungen gegenüber wird der Widerspruch unserer Verff. sein Ziel nicht verfehlen. Die Wahrheit dürfte, wie oftmals, so auch hier in der I\li(te liegen. Die Systematik betreifend, glauben unsere Verff. (p. 431 — 434) in der Klasse der Rhizopoden vier Ordnungen un- terscheiden zu können, die Proteinen, Echinocy- s t i n e n, G r o m i d e n und F o r a m i n i f e r e n, und das nach folgendem Schema : A. Pas de let calcaire, pas de loges multiples et poreuses. a. Pseudopodes ne forniant que rarement des soudures. «. Pas de spicules silicieux. Pas de cel- lules jaunes Proteina. ß. Des spicules siliceux. Des cellules jaunes Echinocy s lid a. b. Pseudopodes forniant des soudures tres nonibreuses Gr o mid a. ß. ün tet ordinaiienient calcaire, le plus souvent divise en plusieurs loges; niais lorsque la löge est unique , ses parois peicees d'une nniltitude de pores For amini fe v a. In der ersten Ordnung nehmen die Verff. zwei Familien an : Anioebina und Actinophryina, in der zweiten deren drei : Acanthome- trina, Thalassicollina und Polycystina, in der dritten nur eine und in der viert,en wieder zwei : Monothalamia und Polythalamia. Speciellere Studien haben die Verff. nur in Betreff der ersten Ordnung gemacht; für diese geben sie auch eine synoptische lieber- der niederen Thierc während des Jahres 1859. 259 sieht der Genera, während sie aus den übrigen Ordnungen, nnt Aus- schluss der Foraminiferen , nur einzelne neue oder sonst interes- sante Arten schildern. Die von unscrn VcriT. vorgeschlagene Eintheihing der Fain. Arno eb ina (p. 435 — 448) in Genera ist folgende: A. I'as de coque. a. Pseudopodes ne s'etendant pas ä leur extreniite en feuilles niinces. «. Une seule sorte de pseudopodes . . Ainoeba. ß. Deux especes de pseudopodes; les uns larges et servant ä la locomotion, les autres en forme de fouet et ser- vant ä la nutrition . . . . P o dost o ma t\. gen. b. Pseudopodes cyliiidriques s'etalant ä leur extreniite en feuilles niinces . . P etal opus n. gen. B. Une coque a. Flexible Pseudochlamysn. gen. b. solide, non flexible , a. non incrustee de substauces etran- geres Arcella. ß. incrustee par des substances etrange- res agglutinees, ornee de prolongements tubuleux ouverts Echinopyxis n. gen. * sans prolongements tubuleux . . Difflugia. Den Genusnanien Amoeba wollen die VerfF. bloss den Arten mit stumpfen und einfachen Pseudopodien ohne Körnchenströmung lassen, bemerken aber dabei, dass die wenigsten dieser Arten mit Be- stimmtheit wieder zu erkennen und zu unterscheiden seien. Desshalb wagen sie es auch nicht, die von ihnen beobachteten Arten, unter denen mehrere neue — von denen wir hier besonders die mit zahlrei- chen contractilen Blasen versehenen hervorheben — mit Namen zu bezeichnen. Weiter beschrieben unsere Verfl". : Podostoma ßligerum n. sp., Petalopus difßuens n. sp., Psetidochlcnnys patella n. sp., Areella vulgaris Ehrbg., A. patens n. sp., Echinopyxis aculeata Ehrbg. Die Fam. Actinophryina wird folgendermassen eingetheill: A. Pas de coqiie. a. Pseudopodes naissant de tous les points de hl surface Actinophrys. b. Pseudopodes ne naissant pas de tous les points de la surface, (i. disposes en ceinture sur le pouitour Trichodiscus. ß. naissant en faisceaux d'un seul cole Plagiophrys n. gen. « j^.%^ 260 L e u (• Iv a r t : ßciichl fiber die Leislnngen in der lVatnrgeschichte ß. üne eoque a. libre , ti. incriistee de substances etrangercs P I enr op hr y s n, gen. ß, non incrijslee. ■"■ Oiiveiture laterale Trinema. '"■"■ Ouvertüre terminale Euglypha. b. fixee ä des objecls elrangers .... Vrnula n. gen. Hieher (p. 450 — 457): Actinophrys sol Ehrbg. , A. Eiclihornii Ehrbg., A. brevicirrhis Perty, A. temn'pes n. sp. , Plfujiophnjs cylin- dvica n. sp., PL sphaevica n. sp. , Plenrophrys sphaerica n. sp. , Tri- nema aciniis Diij. , Euglypha tnberculafa Duj., Urnula epislylidis n. sp. auf Epistylis plicatilis Paludinae viviparae. Weiter wird von iinsein Verff. noch beschrieben : Aeanthome- Ira echinoides Clap. , A. pallida Clap. (p. 459 — 461), Plagiaeantha arachnoides Clap. (p. 4G2) aus der Familie der Aeanthometriden (vergl. J. B. XXII. S. 450), und Lieherhühnia (n. gen.) Wageneri n. sp. (p. 464) aus der Familie der Gromiden. Das neue Gen. Lie- ber hühmia umf'asst nackte (xromidcn mit Pseudopodien, die nur von einer Stelle ausgehen und bei der beobachteten Art einen verästelten Baum von fast 2'" darstellen. (Sämmtliche von unsern VerfF. neu be- obachtete llhizopoden aus der Umgegend Berlin's.) Die Süsswasserrliizopoden theilt Stein (Abhandl. der k. böhmischen Gesellsch. der Wissensch. X. S. 41 — 43) ein in nackte (Gymnica) mit den Familien der Amoebaea und Actinophryina , nnd in solche , die Chitingehänse tragen (Monocyphia). Die Amöbäen charakterisiren sich durch die stete Veränderlichkeit ihres Körpers, während die Actino- phryiden an der Oberfläche ihres mit stark gesonderter Rinden- und Markschicht versehenen Körpers zahlreiche lange und borstenförmige Pseudopodien besitzen , die nur langsamer Bewegung fähig sind. Zu den erstem gehört ausser Amoeba noch das Gen. n. C haet oproteus mit einem dichten Besätze kurzer Borsten, die sogar den Pseu- dopodien nicht abgehen. Von Actinophrys glaubt Verf. das Gen. n. Actinosph aeriuin (A. Eichhorni) wegen der Mehrzahl der pulsirenden Hohlräume und Kerne abtrennen zu müssen. Die Monocyphia zerfallen nach der Beschafl'en- heit des Gehäuses in drei Familien, die Corycina mit einem enganliegenden und dünnhäutigen Sacke (Corycia Duj.), die Dilfluo-iina mit einem scharf geschiedenen starren Ge- der iiiedtjren Thiere vvahiciid des Jahres lb50. 261 häiise von sackförmiger Bildung- , das dem Körper durch feine Sarkodestränge verbunden ist ( Gromia , Euglypha, Sphenoderia, H yalosph enia n. gen., Cyphoderia), und Arcellina mit einem eben solchen Gehäuse , an dem aber hier eine dorsale und eine ventrale Seite zu unterscheiden ist (Trinema, Arcella, Centropyxis n. gen.). Das iieiieGen. H y al o sp e ni u besitzt ein ovales, nach voin zu kcilCörriiig ahgcplatictes Gehäuse von farbloser Beschallenheil, aus dessen enji^er und spaltförniigtn OelFnun»^ itnuier nur eine einzige fin- gerföruiige Pseudopodie hervorgestreckt wird. iJas neue (Jen. C enir opy x is stützt sich auf Arcella aculeata Ehrbg. und ch^nrakterisirt sich dureh randständige Lage der31ündung, Anwesenheit dornartiger Fortsätze auf dem Gehäuse (= Echinopy- xis Ci. et L,), Lach mann macht Mittheilungen über die von ihm bei Bonn beobachteten Rhizopoden mit contractiler Blase (Rhizopoden- Infusorien), deren Vorkommen, Bau und Le- bensweise , und erwähnt dabei eine Anzahl neuer Arten. Verhandl. des naturf. Vereins der pr. Rheinlande Bd. XVL S. 57. Mit Nachtrag, ebendas. S. 93. Als neu beobachtet Verf. : Podosloma radiosum, das seine peit- srhenföiniigen Fangorgane während des lüiechens ausstreckt und mit deren Hülfe frisst (wäiirend die sonst ähnliche Anioeba radiosa Ehrbg., wie andere Amöben, ihre JNahrungsstofTe mittelst laniellenartig ausge- breiteter Fortsätze in sich einschliesst), Anioeba Auerbachii, mit dop- pelt coutourirter , gelblich glänzender Haut, die aber niemals über die Forlsätze sich ausdehnt, Actinopkrys longipes (vielleicht Act. sol I)uj. non Ehrbg.) und Act. fissipes (vielleicht Amoeba viridis Ehrbg.). Amoeba gultula Duj. und A. vermicularis Weisse kann Verf. nicht als Arten anerkennen , sondern nur als temporäre Formen, wie sie bei verschiedenen Arten beobachtet werden. Die nicht selten zur Un- tersuchung kommenden paarweise mit den Mündungen der Schalen zu- sammenhängenden Arcellen und verwandte Formen glaubt Verf. durch die Annahme einer INeubiidung des Panzers deuten zu müssen. In dem iS'achtrage beschieibl Verf. ^clinophrys tunicala n. sp., A. limhata n. sp. Amoeba oblonya n. sp, Aegypten , Schmarda zur Naturge- schichte Aegyptens a. a. 0. An dieser Stelle dürfen wir auch wohl zweier son- derbarer mariner Protozoen erw ahnen , die unter dem Na- men : Z oot eirea (n. gen.) religata und Cor cihria (n. gen.) 262 Leuckart: Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte Sertulariae von Strehlill Wrig-ht beschrieben sind (new Edinb. phii. Journ. X. p. 100) und den Actinophryi- nen verglichen werden, obwohl sie andererseits auch eine o-rosse Aehnlichkeit mit den Acinetinen besitzen, und die eine derselben , die letztere nämlich , aller Wahrscheinlichkeit nach mit dem unter den Acinetinen oben erwähnten Ophryo- dendron Cl. et L. identisch ist. Die erste Art , Zootcirea , bildet einen vielstrahligen actinophrysartigen Stern , der mittelst eines langen Stieles auf Austernschalen befestigt ist, Strahlen und Stiel aber stark verkürzen kann. Die auf Sertularia pumila schma- rotzende Corethria besteht aus einem länglichen Haufen Sarkode, der den Polypenstücken aufsitzt und einem säu- lenartigen, schlanken und geringelten Aufsatze, dessen obe- res Ende ein Büschel kürzerer und dickerer Strahlen trägt. Mitunter findet sich noch ein zweiter ähnlicher Aufsatz ohne Ringel und Arme, dafür aber am Ende mit einem hel- len, auf der Spitze offenen Raum versehen. Verf. lässt es ungewiss, ob dieser zweite Aufsatz dem Thiere zugehört und nicht vielleicht ein Schmarotzer, etwa, wie er meint, eine Gregarine, ist, sucht aber diese Yermuthung dadurch glaublich zu machen, dass er angiebt, er habe denselben auch isolirt auf den Sertularienstämmchen gefunden. Poly tha 1 a mia. Parker beginnt ein für die Ge- schichte unserer Zoologie und insbesondere unserer Fora- miniferenkunde sehr verdienstliches Unternehmen , indem er den Versuch macht, die von den älteren Forschern (meist unter Nautilus und Serpula) beschriebenen Foraminiferen auf unsere heutigen Arten zurückzuführen (On the nomen- clature of the Foraminifera, Annais and Mag. of nat. bist.) Die bis jetzt vorliegenden zwei Abschnitte behandeln die Arten von Linne und Gmelin (1. c. T. III. p. 476 — 482), so wie die von Walker undMontagu (I.e. T. IV. p. 333 —351.) Die inzwischen (Transact. roy. Soc. 1859. Vol. 149. p. 1 — 41, Tab. I — VI ) ausführlich erschienene dritte Ab- handlung Carpenter's über Foraminiferen betrifft, wie schon im vorjährigen Berichte nach einer vorläufigen Mit- der niederen Thicic während des Jahres 1859. 263 (Iieiluno- bemerkt werden konnte, die Gen. Peneroplis (incl. Pendritina und Spirolina, die als blosse individuelle Varie- täten von P. planalus naclio^ewiesen werden) , Operculina und Amphistegina. Sie enthält, wie die früheren Abhand- lungen , eine sorgfältige Darstellung von P'orni und Scha- lenbau und führt zu dem Resultate , dass die beiden letz- ten Arten trotz gewisser scheinbarer Differenzen sehr nahe mit einander (wie mit ]\ummulites) verwandt sind , sich aber von Peneroplis, der Operculina vielfach angereiiit wurde, sehr auffallend unterscheiden. Die Verschiedenhei- len von letzterer sind im Wesentlichen dieselben, wie sie in einer früheren Abhandlung (J. B. XAIII. S. 268) zwi- schen Cycloclypeus und Orbitolites nachgewiesen wurden. Operculina und Cycloclypeus besitzen einen viel complicir- teren Schalenbau und eine viel grössere Selbstständigkeit der einzelnen Kammern, als sie bei Peneroplis und Orbi- tolites gefunden wird. Nach den Beobachtungen Kölliker's (Zeitschrift für wiss. Zoologie X. S. 219) rührt das von Carp enter, Car- ter, Ehrenberg u. A. beschriebene feine Canalsystem in den Polythalamienschalen (vergl. J. B. XXII. S. 443) von dem Parasitismus eines einzelligen Pilzes her. 3. €regariuae. Nach der Zusammenstellung Diesing's beläuft sich die Zahl der bisher bekannten Gregarinen auf 75 (Revision der Rhyngodeen a. a. 0.) , doch sind dabei einzelne Ar- ten, wie die vonOersted und Referent im Darmkanale von Lumbriconais capitata beobachtete, sehr charakteristi- sche Form (Gr. sagitlata Lt.) übersehen. Auch im Darm- kanale von Sagitten, Salpen , Juliden und Flohlarven hat Ref. Gregarinen angetroffen. Zygocystis putanea n. sp. , aus dem Darme von Gam- marus putaneus, Lachmann, Verhandl. des naturh. Ver- eins der pr. Rheinlande Bd. XVI. S. 33. Die von Lachmann an den Beinen desselben Gam- marus beobachteten elliptischen oder bohnenförmigen, meist 264 Leu c ka rt: Bericht über die Leisf. in der Natuigeschichte etr. ZU mehreren an den Gliedern befestigten Körper, die aus einer derben Haut und einem g-robkörnigen Inhalte bestehen, scheinen mit den von Lieberliühn an Ephemerenlarven aufgefundenen Schläuchen (J. B.XXIIl. S. 272) einige Aehn- lichkeit zu haben. Verhandl. des naturh. Vereins der pr. Rheinl. XVI. S. 36. Klebs fand im Darme eines frisch getödteten Kanin- chens weisse Flecke von 1 — 3'" Durchmesser und über- zeugte sich , dass die Epithelialzellen der Zotten an diesen Stellen mit den bekannten, lange Zeit für Entozoeneier ge- haltenen Psorospermien gefüllt waren. Ausgehend von der Ansicht, dass diese Psorospermien von Gregarinen abstamm- ten, glaubt er, dass dieselben erst nachträglich in die Zel- len eingedrungen seien. Virchow's Archiv für pathol. Anat. Bd. XVI. S. 188. (Das plötzliche Auftreten zahlloser Psorospermien bei Hunden mit Darmtrichinen scheint der Lehre von der Abstammung von Gregarinen kaum günstig zu sein. Ref. wenigstens muss gestehen , dass er durch diese Thatsache zu der Vermuthung veranlasst wird , die Psorospermien — wenigstens die Psorospermien der Wirbel- thiere — möchten als abnorme Entwickelungsprodukte ihrer Träger zu betrachen sein und in gewisser Beziehung den Eiterkörperchen gleichstehen.) Bericht über die Leistungen in der Herpetologic während des Jahres 1859, Vom Herausgeber. Owen hat einen Vortrag über die Ordnungen der fossilen und lebenden Reptilien und ihre Vertheilung nach Zeitperioden gehalten. Er nimmt 13 Ordnungen an : Ga- nocephala , Labyrinthodontia, Ichthyopterygia, Sauroptery- gia , Anomodontia , Pterosauria , Thecodontia , Dinosauria, Crocodilia , Lacertilia , Ophidia, Chelonia und Batrachia. Dieselben sind durch Kennzeichen unterschieden und durch Beispiele erläutert, namentlich die fossilen. Report of the British association for the advancement of science for 1859. Nach Gray ist Coronella austriaca (Coluber laevis Lacep.) die bisher aus Grossbritannien noch nicht bekannt war, zu Bournemouth in Hampshire gefunden worden. An- nais nat. bist. IV. p. 317. Nach einer späteren Bemerkung ib. p. 400 möchten die Exemplare junge Tropidonotus na- trix sein. Nach Kirschbaum's Angabe finden sich im Herzog- thum Nassau 24 Reptilien, nämlich: 4 Lacerta, 1 Anguis, 1 Elaphis , 1 Coronella , 2 Tropidonotus , 1 Hyla , 3 Rana, 1 Alytes, 1 Pelobates, 1 ßombinator, 8 Bufo, 1 Salamandra, 4 Triton, also 5 Eidechsen, 4 Schlangen und 15 Batrachier. Eine beigefügte ßeslimmungstabelle hat den Zweck das sichere Bestimmen der Reptilien zu erleichtern. (Die Rep- tilien und Fische, des Herzogthums Nassau. Osterprogramm des Wiesbadener Gelehrten-Gymnasiums 1859. 4). 266 Tioschel: Bericht üb. d. Lcist. in d. Herpclologie Als Nachtrag zu der Reptilicnfaiina in Meklenburg bemerkt Struck, dass Emys europaea auch im Norden von Meklenburg- gefunden sei , dass Lacerta viridis früher irrthümlich als Bewohnerin von Meklenburg genannt sei, dass Bufo variabilis und Pelobales fuscus gefunden seien. Archiv des Vereins der Freunde der Naturgesch. in Mek- lenburg 1859. p. 152. In Macher's Handbuch der Topographie und Stati- stik des Herzogthums Steiermark, mit besonderer Beziehung auf das Sanitätswesen. Graz 1859 findet sich auch p.91 eine kurze Notiz über die Amphibien, deren 1 Schildkröte, 7 Frösche, 2 Molche, 2 Eidechsen, 3 Schlangen (unter de- nen freilich auch die Blindschleiche figurirtj erwähnt werden. An den östlichen Abhängen des Reisskofel in den Gailthaler Alpen kommen nach Koh 1 m ay er 12 Amphibien vor, die namentlich aufgezählt werden. Jahrbuch des na- turhist. Landesmuseums von Kärnten IV. 1859. p. 64. Nach Belke (Bulletin de Moscou 1859. I. p. 32) kom- men bei Kamenietz - Podolski an Reptilien vor: 1 Schild- kröte, 4 Eidechsen nebst einer schönen Varietät von Lac. viridis, die Andrzeiowski Lac. elegans genannt hat, 3 Schlangen, 9 Batrachier, von denen eine Varietät von Rana platyrrhinus näher beschrieben wird. Günther hatte Gelegenheit eine kleine Sammlung von Amphibien, welche Tristram in der Wüste südlich von Algerien und Tunis gesammelt hatte, zu untersuchen. Sic bestand aus 9 Eidechsen, einer Schlange (Coronella cucul- lata) und 2 Batrachiern (Rana esculenta und Bufo viridis). Eine neue Eidechse wird unten erwähnt werden. Proc. zool. soc. p. 470. Tri stra m machte ib. p. 475 Bemerkun- gen über diese Reptilien. Nachträglich ist zu erwähnen, dass Gray Proc. zool. soc. 1858. p. 155 ein Verzeichniss der Amphibien West- afrikas zusammengestellt hat. Es enthält 34 Eidechsen, 63 Schlangen, 21 Batrachier und 16 Schildkröten. Bleeker hat im 16. Bande der Natuurk. Tijdschr. Ned. Indie eine Menge Notizen über das Vorkommen von während des Jahres 1859. 267 Reptilien an verschiedenen Orten des Indischen Archipels g-egeben. Er verzeichnete 12 Reptilien von Bintang- p. 16; 16 Arten von Padang- p. 26; 9 Arten von Rioiiw, worunter ein ßufo und ein Ilcmidaclylus neu p.46; 12 Arten von Buitenzorg p. 48; 15 Arten von Sinkwang an der West- küste vonBorneo, Avorunter eine neue Art Epicrium p. 188; 7 Schlangen von Montrado an der Westküste von Borneo p. 196; 12 Arten Eidechsen, Schlangen und Batrachier von Japan p. 204; 3 Schlangen von Koetei p. 206; 18 Reptilien von Bengalen bei Calcutta und Benares p. 206 ; 6 Schlan- gen von Buitenzorg p. 207; 8 Reptilien von Batjan p. 208; 21 Reptilien von Ambarawa p.230; 3 Reptilien von der Westküste Sumatra's p. 241; 5 Reptilien vonBililon p. 261 ; 4 Reptilien von Bali p. 267 ; 19 Reptilien von Wonosobo p. 301 ; 12 Reptilien von Ost-Java , wobei zugleich 14 be- kannte Giftschlangen Java's aufgezählt werden p. 311; 13 Reptilien von Ngawai p. 357 ; 3 Reptilien von der West- küste Sumatra's p. 388 ; 52 Reptilien von Neu - Guinea p. 420; 7 Reptilien von Amboina p. 423; 12 Reptilien von Anjer p.423; 90 Reptilien von Borneo p. 438. Im 20. Bande derselben Zeitschrift verzeichnete B 1 e e- ker 22 Reptilien von Bintang p. 86; 5 von Siak p. 88 ; 9 von Sintang, worunter 2 neue Arten Elaps p. 200; 9 Arten von Bali p. 207; 14 Reptilien von Tandjong an der Sa- mangbai, Sumatra, wodurch von Sumatra 119 Arten be- kannt sind, nämlichl2 Schildkröten, 27 Eidechsen, 6ß Schlan- gen, 14 Batrachier p.220; JO Schlangen aus der Umge- gend von Anger p. 240. In den Reports of explorations and surveys to ascer- tain Ihe most praclicable and economical route for a rail- road from the Mississippi river to the paciüc ocean. Vol. X. Washington 1859 sind die Amphibien von Spencer Baird enthalten. Leider hat das Kriegs - Departement, welches diese Berichte herausgiebt, beschlossen, in Rücksicht auf die Ueberschrcitung der ursprünglich gesteckten Grenzen durch die anderen Abschnitte, die Publikation des Berich- tes über die Amphibien zu unterlassen. Die 13 Quarttafeln, auf welchen Details der Schlangen abgebildet sind, sind 268 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Herpetologie daher ganz ohne Text , nur mit einer kurzen Tafelerklä- rung- erschienen. Hoffen wir, dass Verf. Gelegenheit finden wird, anderen Orts den Text zu veröffentlichen. Die Amphibien, welche am 38. und 39. Grad nördl. Breite gefunden worden, sind vonBaird daselbst verzeich- net. Es sind 14 Eidechsen, 6 Schlangen, 3 Batrachier. Abgebildet sind drei Schlangen: Eutaenia vagrans, Nerodia erythrogaster und Masticophis taeniatus, und zwei Eidech- sen : Crotaphytus coUaris und Plestiodon septentrionalis. Im Part VI desselben Bandes sind die Amphibien, ge- sammelt am 35. Breitengrade, von Baird verzeichnet. Es sind 19 Eidechsen, unter denen auch Heloderma horridum, 21 Schlangen, unter denen eine Ophibolus Evansii Kennicot als neu angesehen wird, und 10 Batrachier. Abgebildet sind : Bufo americanus, B. Woodhoiisüy B. cognaius. Ebenda findet sich ein besonderer Bericht über die Vögel und Beptilien , welche in der Nähe des 32*^ N. Br. von Parke gesammelt sind von Hallo well. Zwei Arten werden als neu beschrieben. Ferner ist ebenda ein Abschnitt über die Beptilien Cäliforniens durch Hallowell bearbeitet. Als der Cali- fornischen Fauna eigenthümlich nennt Verf. die Gattungen Anota , Urosaurus, Dipsosaurus und Aniella. Das Verzeich- niss enthält 1 Schildkröte (Emys), 11 Eidechsen, 11 Schlan- gen, 5 Frösche. Hierzu gehören 9 Tafeln. Die neuen Ar- ten sind unten namhaft gemacht. Im zweiten Bande des Report on the united states and mexican boundary survey made under the direction of the secretary of the interior by William Emory. Washing- ton 1859 hat Spencer Baird die Reptilien bearbeitet. Sie sind zum Theil auf 41 Tafeln sauber abgebildet. Da der Text die Grenzen des vorgeschriebenen Raumes weit überschritten hat, so sind leider die Beschreibungen ganz fortgelassen, und nur bei einigen neuen Arten, die theils von Kennico tt, theils von Girard bestimmt sind , ist eine Beschreibung geliefert. Solche sind unten namhaft ge- macht. Hoffentlich wird Verf. Sorge tragen, auch diese seine Arbeit anderen Orts zu veröffentlichen. Das Verzeichnis:^ während des Jahres 1859. 269 enthält 9 Schildkröten , 53 Eidechsen, 43 Schlangen (unter denen 5 neu), und 23 Batrachier (unter denen 2 neu). Girard, Herpelolog-y of the United States exploring expedition , under Capt. Wilkes. Philadelphia ist mir noch nicht zugänglich geworden. lieber eine kieine Sammlung Amphibien von Santa Cruz erstattete Günther Annais nat. bist. IV. p. 209 Be- richt. Sie enthielt 5 Arten Eidechsen , von denen zwei neue, den Gattungen Anolis und Sphaerodactylus angebörig, abgebildet sind. Günther verzeichnete 8 Eidechsen, 10 Schlangen und 9 Batrachier, welche Fräser in den Anden des west- lichen Ecuador gesammelt hatte, und unter denen eine neue Eidechsengattung ÄJicropbractus, welche unten näher be- zeichnet ist. Proc. zool. soc. p. 89. Reicher war eine zweite Sendung ebendaher, welche Günther ib. p. 402 verzeichnete. Sie enthielt 12 Eidech- sen, 21 Schlangen, 9 Batrachier und 3 Coecilien. Die dar- unter befindlichen Gattungen und Arten sind unten namhaft gemacht. Auf eine durch Lebendigkeit der Darstellung sich auszeichnende Beschreibung einer Menagerie von Georff V. Martens in Württemberg. Jahresheften XY. p. 52 mag kurz verwiesen werden. Clielonii. Van Beneden hat Gelegenheit gehabt zwei Exemplare von Chelonia niidas bei Ostende zu beobachten, und benutzte diese Gele- genheit ihre Paiasiten zu untersuchen. Im Magen land er viele Dek- kel von ßuccinum undatum und ßeine von I\Tgurus bernliardiis, ein Beweis, dass sie ausser Vegelabilien auch Mollusken und Crustaceen nicht verschmähen. Bull, de l'Acad. de Belgique 1859. p. 71. Von C o p e erhielten wir Proc. Philadelphia p. 294 Bemerkun- gen über Westafrikanische Schildkröten. Unter andern wird auf Cry- plopus Aubryi eine eigene Galtung Heptathyra gegründet, und eine neue Art Aspidonectes aspilus aufgestellt. I. e Conte beschiieb zwei neue Arten Schildkröten Kinosler- niim Nenrici von IVeu-Mexiko und K. trUiratum von 31exiko. Proc. Acad. Philadelphia 1859. p. 4. Er stellte bei dieser Gelegenheit die 270 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Herpetologie Charaktere der Gattungen Kinosternuni , Thyrosternuni und Ozotheca zusammen. Zu Kinosternuni gehören mexieanum, integrum, triliratum; zu Thyrosternuni gehören scorpioides , leucostomum , longecaudatum, pennsylvanicum , sonoriense und Henrici; zu Ozotheca endlich odo- rata, guttata und hirtipes. Emys nigra Ilallüwell Report explor. and surv. California p. 3 aus dem Posa creek in Ober-Californien. Emys valida Le Conte Proc. Acad. Philadelphia 1859. p. 7 von Honduras. Geoclemys macrocephala Gray Proc. zool. soc. p. 478. pl. 21 von Siani. Saurii. Crocodiliiil. Die Schilderung- von Delacoux über die Sitten der krokodilartigen Reptilien nehmen denselben viel von dem furchtbaren Ansehen, in welchem sie bisher stan- den. Revue de zool. p. 338. Hutxley hat die Hautbewaffnung von Jacare und Cai- man untersucht und sie nebst Bemerkungen über die spe- cifischen und generischen Charaktere der lebenden Croco- dile im Journal of the Proceedings of the Linnean Soc. of London IV. p. 1 veröffentlicht. Verf. nimmt drei Familien an , die den Gattungen Alligator, Crocodilus und Gavialis entsprechen. Die Alligatoridae enthalten drei Galtungen Alligator, Caiman und Jacare ; die Crocodilidae zwei Gut- tungen Crocodilus und Mecistops, endlich die Gavialidae zwei Gattun- gen Rhynchosuchus (Gavialis Schlegelii) und Gavialis. Alle diese Gattungen werden charakterisirt, ebenso die dahin gehörigen Species. — Hierauf wendet sich Verf. zu der Betrachtung der HauibewaiVnnng. Er unterscheidet Schuppen, Hornplatten erzeugt durch eine Modi- fikation der Epidermis, und Schilder von knochiger Beschaffenheit, entwickelt in der Substanz der Haut. Alle lebenden Krokodile haben Schuppen und Schilder am Rücken, indem die unterliegenden Schil- der von den Schuppen bedeckt werden. Am Bauche finden sich bei allen Schuppen, aber nur bei den Galtungen Caiman und Jacare sind auch Schilder vorhanden. Was die weitere Schilderung dieser Haut- gebilde betrifft, so verweise ich auf die Abhandlung selbst. GeckoneS. Neue Arten : Hemidactylus Lndekingii Bleeker von Padang Katuurk. Tijdschr. Ked. Indie XVI. p. 27. — //. 3Jeyeri von Riouw ib. p. 47. GymnodacUjlus caudisculalus Günther Proc. zool. soc. p. 410 von Ecuador. während des Jahres 1859. 271 Sphaerodachjlus macrolepis Günther Annais nat. hist. IV. p. 215. pl. IV. Fig. B von Santa Cruz. Lacertini. Nene Arten: Cnemidofhorus %imhdalus Ilallowell ist Report Explor. and Surveys X. tab. 9. fig. 2 abgebildet. San Joa- chim Valley. — Cn. (juttatus Hallowell llep. expl. sur. VI. p. 23 von Texas. Ämeiva sexsciitata Günther l'rac. zool. soc. p. 402 von Ecuador. Zootoca deserti Günther Proc. zool. soc. p. 470 von INGoussa, einer Oase zwischen Waregla und M'zab in der südlichen Sahara. Cercosaurus rJiombifer Günther Proc. zool. soc. p. 405. pl. 20 Fig. a von Ecuador. Monoplocns ist eine neue Gattung von Günther in der Familie Teidae. Die Charaktere sind: Zunge länglich, frei, ohne Scheide, in zwei sehr feine Spitzen endend ; keine Gaumenzähne, die hinteren Kieferzähne zwei- oder dreispitzig; Paukenfell siclillich ; Kehle mit einer Falte; Schuppen des Rückens sehr klein, die der Seiten körnig; Kehl- und Bauchschilder gekielt; Schwanz rund, mit gekielten wirteiförmigen Schuppen von massiger Grösse ; keine Schen- kelpoien. M. dorsalis von Ecuador. Proc. zool. soc. p. 404. IgndQilli. Neue Gattungen und Arten : Anolis Fraseri Günther Proc. zool. soc. p. 405 von Ecuador. — A. Sallaei Günther ib. p. 421 von Central -Aiiieiika. — A. Nentoni Günther (? Lac. principalis West) Annals nat. hist. IV. p. 212. pl. IV. Fig. A von Santa Cruz. Liucepkalus iridescens Günther Proc. zool. soc. p. 409 von Ecuador. Mi c r 0 p hr ac t V s ist eine neue Gattung, welche Günther in der ISähe der Gattung llopluius aufgestellt hat. Proc. zool. soc. p. 90. Finger und Zehen dünn, nicht erweitert; Kopf oben mit klei- nen unregelmässigen Schildern bedeckt, zwischen denen keine grös- sere ; Körper oben mit sehr kleinen körnigen Schuppen, längs dem Rücken mit einem deutlichen Kiel; Schuppen des Bauches dachzie- gelartig, glatt. Schwanz rund, massig lang, zugespitzt, mit Ringen von länglichen Schuppen, deren jede einen starken diagonalen Kiel hat; ein sehr niedriger Kamm längs dem Rücken des Rumpfes und Schwanzes. Keine Schenkel- und Analporen; Paukenfell sichtlich; eine Falte an jeder Seite der Kehle; keine Gaumenzähne. Die neue Art M. luimeralis lebt in Ecuador. Proclotrehis Toelsneri Berlhold Götlinger Nachrichten 1859. p.l79 von Bahia. Ilallowell hat aus Uta ornata Baird Gir. eine eijjene Gattuns U rosa ums gebildet. Sie soll verwandt mit Tachydromus, aber die Kopfplatten sehr verschieden sein. Report Explor. and Survey Vol. X. Taf. VII. fio-. 1. 272 Trosclicl: Bericht üb. d. Leist. in d. Ileipetologie Ebenda sind Sceloporus magister und hiseriahis Hall, abgebil- det und beschrieben. Auf Crolaphytus dorsalis Baiid Gir. gründet Verf. eine besondere Gattung Dipsosaurus. Sie wird von Cro- laphytus durch die viereckigen Schuppen des Rückens und eine grös- sere Reihe gekielter Schuppen, die einen niedrigen Kiinim bildet un- terscheiden. Ptychopleuri. Referent machte für die Bestimmung fossiler Stücke darauf aufmerksam , dass die knöchernen Schuppen der Gattung Pseudopus auf der inneren Fläche mit zwei kleinen Löchern versehen sind, wodurch sie sich leicht von allen anderen Schuppen unterscheiden lassen. Verhandl. des naturh. Vereins der preuss. Rheinlande und Westphalens 1859. p. 40. ScinCOidei. Neue Art: Enmeces (fuadrilinealus UaWoweWRepoil Explor. and Siirv. X, pl. 9. fig. 3 von Ober-Californien. Amphisbäenini. Neue Art: Lepidostemoii itifraorbitale Beithold Göttinger Nachrichten 1859. p. 179 von ßahia. In der Revue de Zoologie ist p. 122 und 148 die Fort- setzung des Jan'schen Artikels (vergl. vorj. Ber. p.61) Plan d'une Sonographie descriptive des Ophidiens ent- halten. Hier werden 5 Arten der Gattung Furina aufgezählt, worunter F. hiUneala neu; 5 Arten der Gattung Pseudoelaps, worunter Ps. Sordellil von Neuholland uud lüibingii von Neu-Südwales neu; 7 Ar- ten Alecto, worunter labialis, siynala und hitorqnala alle von Neu- holland neu; 3 Bungarus; 3 Trimeresurus und o Naja. — Ferner werden von Seeschlangen beschrieben: 2 Arten Platurus indem eine neue Art F. Fischeri von fasciatus unterschieden wird ; 1 Aipysurus ; 1 Disteira ; 1 Acalyptus; 1 Astrotia ; 19 Hydrophis, worunter U. pro- tervus von China, problemalictis von Manilla, obscurns, Westermanni aus dem indischen ücean und propinquus von Malabar neu sind. — Yon eigentlichen Giftschlangen werden nur drei als neu beschiieben, nämlich Vipera (Echts) siiperciliosa , Crolalvs Ingubris von Mexiko und Trigonocephulns (Alropos) iindidalus von Mexiko. — Ib. p. 505 erschien -ein Artikel , welcher Zusätze und Berichtigungen zu dem Vorhergehenden enthält. Diese ganze Arbeit ist im Separatabdrucke unter dem Titel Prodrome d'une iconographie descriptive des Ophidiens während des Jahres 1859. 273 et description sommaire de nouvelles especes de serpens venimeiix. Paris 1859 erschienen und ist ausser den drei Tafeln der Revue de zool. noch von fünf anderen Tafeln begleitet. In unserem Archiv p. 272 hat Jan die Spix'schen Bra- silianischen wSchlangen nach ilinsiclit der Originalexemplare auf die Duincril-Bibron'sche Nomenclatur zurückgeführt. In dem ijereits oben erwähnten 2. Bande des Report on the United States and Mexican boundary survey ct. sind folofende neue Schlan^-en von Kennicott beschrieben: Crofalus tigris p. 14. pl. 4 Deserts of Gila and Colorado, Dipsas septentrionalis p. IG. pl. 8. lig. 1 von Matainoras und von Brownsville in Texas, Arizona elegans n. gen. p. 18. pl. 13 vom Rio grande, Lam- prosoma episcopum p, 22. pl. 8. fig. 2 vom Rio grande, Tohica lineata n. gen. p. 23. pl. 21. fig. 2. Die Charaktere der beiden neuen Gattun- gen sind die folgenden : Arizona Kenn. Körper cylindrisch , aber höher als breit; Kopf eiförmig, ziemlich schmal ; Schnauze stumpf zugespitzt, vor dem Unterkiefer vorstehend; Augen klein; Mundspalte gekrümmt; Kopf- plattennormal ; Präfrontalschilder länglich longitudinal, Postfrontalschil- der länglich quer, erstere reichen vor den INaslöchern herab; Schnau- zenschild gross mit einer nach hinten zwischen die Postfrontalschil- der gerichteten Spitze ; Naslöcher zwischen zwei Platten, die vordere die kleinste; ein schmales Zügelschild von Länge der Postfrontal- schilder; 1 oder 2 Präorhital - und 2 Postorbitalschilder. Rücken- schuppen völlig glatt in 29 — 31 Reihen ; Bauchschilder ganz, Schwanz- schilder gelheilt. Die Gattung soll sich von Pityophis durch das eine Paar Postfrontalschilder, glatte Schuppen u. s. w. unterscheiden. Toluca Kenn. Körper plump, höher als breit, Schv^anz kurz und dick, Kopf kurz und breit keilförmig, kaum abgesetzt; Schnauze spitz und vorstehend; Kopfschilder normal; Scheitelschild gross, sechseckig, ihre vordere Spitze trennt die Postfrontalschilder; Occi- pitalschilder kürzer als das Scheitelschild; Schnauzenschild zurück- gebogen und die ganze Schnauzenspitze einnehmend ; ein längliches ISasenschild, kein Zügelschild. Rückenschuppen glatt; Bauchschilder und Schwanzschilder getheilt, Kennicott beschrieb Coluber calligaster Say als Scotophis calligaster und ausseidem folgende neue Arten aus dem Museum der Universität Evanston : Eulaenia Sachenii \on Florida, Ophibolus Evansii (auch in Reports of explorations and surveys VI. p. 43 beschrieben) von Illinois, Diadophis Arnyi von Kansas, Virginia elegans von Uli- Archiv f. Natarg. XXVI. Jcahrg. 2. Bd. S 274 Troschel: Bericht üb, d. Leist. in d. Herpetologie nois, Celuta vevmis von Missouri, Celvla Helenae von Missouri und Illinois. Proc. Philadelphia p. 08. Berlhold stellte in den Göttinger Nachrichten 1859. p. 179 folgende neue Schlangen in kurzen Diagnosen auf : Oligodon dorsale von Bengalen, Ablabes tessellatus Jan (frenatus ßerth.) von Surinam, Enicognathus sagittifer vou Surinam, Tropidonotus chinetisis Jan (se- mifasciatus ßerth.) von China, Tropidonotus lateralis von China, Lio- phis lateristriga von Neu-Granada. Ausserdem wird daselbst eine neue Galtung Galeophis be- schrieben : Dentes imperforati laevigati irreguläres , maxillares duo posteriores propinqui a praecedentibus remoti, — mandibulares et palatini primores 2 — 4 elongati ; caput trigonum, depressum rostro rotundato, loro sulcato ; oculi mediocres scutis supraocularibus pres- sis ovatis, pupilla rotunda ; collum coarctatum ; truncus fusiformis, cauda longa, squamae laeves, lanceolalae. G. Jani von Bahia. Von californischen Schlangen hat Hai low eil Report Explor. aud surv. X folgende Arten abgebildet : Leptophis lateralis, Coronelia balteata, Lamprosoma occipitale, Crotalus cerastes und Lecontei. Be- schrieben sind ausserdem Herpetodrgas flavigularis (Psammophis fl.), Tropidonolvs trivittafus und Pifgopliis rerlebralis (Coluber vertebra- lis ßlainv.). Unter 19 durch Jagor gesammelten Schlangen, deren Verzeich- niss mitgetheilt wird, glaubt Peters eine neue Gattung Hydro- dypsas unterscheiden zu können, die der Farn. Plalyrhini angehö- rig, sich von Ilemiodontus durch vollständige Bewaffnung des Über- kiefers und durch Anwesenheit eines Frenalschildes unterscheiden soll. Die neue Art //. elapiformis stammt von Borneo. Berliner Monatsber. 1859. p. 269. Aus einer durch Hoffmannn in Costa Rica eingesandten Samm- lung von Schlangen, die 20 Arten enthielt, hat Peters drei neue Genera erkannt: C olob o gnathii s Hoßmanni in der Familie der Leptognathen, Hydromorphus concolor an die llomalopsidae mit unffefurchten hinleren Zähnen sich anschliessend und Bothriechis nigroviridis zwischen Bothrops und Alropos. Berliner iMonalsberichle p. 275. Eine neue Gattung der Calamarien-Familie stellte Cope Proc. Philadelphia p. 296 auf. Er vergleicht sie mit Günther's Hologerrhum philippinum. Die KviOlisthenes cirphaevs ist wahrscheinlich süd- amerikanisch. Elapops ist eine neue Gattung von Günther (Annais nat. hisl. IV. p. 161) in derselben Familie. Körper und Schwanz massig verlängert, letzterer zugespitzt; zwei Paar Frontalia, zwei INasalia, die Kaslöcher dazwischen; kein Zügelschild, ein vorderes und ein hinleres Augenschild. Schuppen glatt, in 15 Reihen; Anal- und während des Jahres 1859. 275 Subcaudalschilder ganz. Zähne gleich, glatt. E. modeslus von Westafrika. Ahaetulla occidenlalis Günther Froc. zool. soc. p. 412 von Ecuador. Cope hat einen Catalog^ der Giftschlangen des Mu- seum der Academie zu Philadelphia zusammengestellt. Proc. Philadelphia p. 332. Er unterscheidet und charakterisirt die Familien nebst ihren Subfamilien ; die Genera sind sche- matisch zusammengestellt. Eine neue Gattung Tel eiir as p i s , die sich von Crotalus durch den ölangel der Klapper, von Bothrops durch die einreihigen Schwanz- schilder unterscheidet, und wohin Trigonocephalus Schlegeli Berth., Bothrops Castelnaudi Dum. Bibr., T. Lansbergii und T. nummifer Kup- pel gehören, ist aufgestellt. — Ebenso C ry ptely tr ops , welche zwischen Bothrops ^und Atropos steht, und zu der Trimesurus carina- tus und albolabris Gray gezählt werden. — Aus der Gattung Elaps werden beschrieben : E. aglaeope von Honduras, aliiiostris ohne An- gabe des Vaterlandes , dissoleucus von Venezuela , haliocoryphiis von Buenos Ayres. In einer Monographie der Gattung Elaps (Proc. zool. soc. p. 79) theilt Günther dieselbe in vier Abtheilungen, welche durch bestimmte Charaktere unterschieden werden, und die zugleich durch ihr geographisches Vorkommen sich zu rechtfertigen scheinen. Die eine, Callophis hat nur vierzehn Schuppenreihen, und lebt in Ostindien mit 7 Arten. Die zweite Elaps hat 15 Schuppen- reihen und ein doppeltes Nasenschild ; unter den dahin gehörigen 15 Arten, die im tropischen Amerika leben, sind zwei neue E. decorolus von Älexiko und JE. filiformis von Fara. Die dritte, Vermicella hat gleichfalls 15 Schuppenreihen, ein einfaches Nasenschild und zwei hintere Augenschilder; die einzige Art lebt in Australien. Die vierte endlich, Poecilophis. wie vorige mit 15 Schuppenreihen und ein- fachem Nasenschilde , aber mit einfachem hinteren Augenschilde ist afrikanisch mit zwei Arten. In den Annals nat. hisl.IV. p. 162 hat Günther die südamerikanischen Elaps -Arten einer neuen Revision un- terworfen, und sie namentlich auf die von Jan in der Revue de Zoologie veröffentlichte Arbeit über Elaps geprüft. Die Ansichten über die specifische Berechtigung laufen mit de- nen Jan's beträchtlich auseinander, der grossen Werth auf ^76 Troscliel: Bericht iib. d. Leist. in d. Herpetologie die Färbung- legt. Günther nimmt schliesslich nur 12 Arten an^ denen noch acht zweifelhafte folgen. Elaps letralaeyiia und Thcpassi JBleeker Natuurk. Tijdsch. ISed. Indie XX. p. 201 von Sintang. Aipysu7-iis marcjaritophorus Bleeker IXatuiirk. Tijdschr. ISed. Indie XVI. p. 49 von Buitenzorg. Lachesis nitidus Günther Proc. zool. sog. p. 414 von Ecuador. Crotahis oj'tiatus Hallowell Reports of explor. and surveys ct. p. 23. pl. II aus dem nordwestlichen Texas. Batrachii. Günther hob hervor, dass gewisse Differenzen an den Knochen der Batrachier vorkämen, die vom Geschlecht abhängig sind , was für die Bestimmung, namentlich von fossilen Ueberresten, wichtig sei. Die Schädel von Cerato- phrys bieten solche Differenzen dar , und sind pl. XV ab- gebildet. Annais nat. bist. III. p. 377. RäQäB. Neue Arten : Rana loiigipes Hallowell (früher von ihm R. nigricans genannt) Keport explor. X. 1. c, pl. 10. Fig. 1. von Ca- lifornien. — Rana Berlandierii Baird JUexican boundary 1. c. p. 26. p].36. Fig. 7—10. Rylae. Neue Arten: Ilyla nehulosa pl. 10. Fig. 2. und H. sca- pularis var. hypochondrica Hallovvell Report explor. X. 1. c. Beide von Californlen. Hylodes unistrigatus Günther Proc. zool. soc. p. 216 von Ecuador. Bufon6S. Neue Arten : Bufo gymnauchen Bleeker Natuurk. Tijschr. Ned. Indie XVI. p. 46 von Riouw. — B. lamentor Girard Proc. Philadelphia p. 169 von Fort Bridger, Utah Territory. — B. al~ varius Girard Mexican boundary p. 26. pl.41. fig. 1 — 6. — B. coeru- leosticttis Günther Proc. zool. soc. p. 415 von Ecuador. Engystoma texense G\\?iv^ Proc. Philadelphia p. 169 von Texas. Salamandriua. C o p e gab Proc. Philadelphia p. 122 eine Uebersicht der Salamander (on the primary divisions of the Salamandridae, with descriptions of two new species). Verf. unterscheidet nach den Gaumenzähnen folgende vier Sub- familien : I. Amhy st ominac. Gaumenzähne in Querreihen, keine Sphe- noidalzähne. Mit den Gattungen Megalobatrachus , C amar ataxis n. gen., (vordere Gaunienzähne in gebogenen Reihen; dahin Amby- stoma niaculatum Hall.), Ambystoma und Onychodactylus. während des Jahres 1859. 277 II. Speler pinae. (Jaiimenzähne in kurzen (^uerreihen und zahlreiche Sphenoidalzähne. 1. PleUiodoiitae, Zunge vorn angeheftet ; mit den Gatt. Plethodon, Desmognathus, Aneides, Ileredia und Ilemi- dactylum. 2. Spelerpeae, Zunge in der Witte angeheftet mit den Gatt, ßatrachoseps und Pseudotriton. III. Hynobiinae. Keine Gaunienzähne, Sphenoidalzähne vor- handen. Gatt. Hynobius. IV. S alam andrinae. Gaumenzähne am Innenrande der Fortsätze der Gaumenbeine, keine Querreihen. 1. Salamandrae Galt. Salamandra. 2. Plenrodelae Galt. Salamandrina , Pleurodeles , Brady- Lates. 3. Tr'Uones Gatt. Glossoliga, Diemyclylus, Euproctus, Lissotri- ton, Triton, Hemisalamandra. Die beiden neuen Arten sind : Ämbysloma conspersum und Des- mognalhiis ochrophaea beide aus Pennsyivanien. J. E. Gray beschrieb folgende neue Arten von Salamandern Proc. zool. soc p. 229 : Cynops chincnsis von China und Plethodon persimilis von Siam. Dieselben sind auf pl. XIX abgebildet. Aneides lugubris (Salamandra lugubris) aus Californien ist von Hallo well Report explor. X. 1. c. pl.7. fig. 2 abgebildet. Ichthyodea. Ueber die Lebensweise von Menobranchus macht Kneeland, der zwei Exemplare fast zwei Jahre lebend besitzt, folgende Bemerkungen: Sie scheuen das Sonnenlicht und sind be- sonders bei Wacht sehr munter. Ihre Vorder- und Hinlerextremitäten bewegen sie ganz unabhängig von einander. Sie fressen Würmer, die sie einsaugen, wobei ihre Zähne den Rücktritt verhindern; todte "Würmer verzehren sie nur , wenn sie längere Zeit ohne IS'ahrung waren. Ihr Gesichtssinn scheint sehr unvollkommen zu sein. Die Kiemen schrumpfen ein und ändern die Farbe von rolh in grau ; der Wechsel von der grössten bis zur kleinsten Ausdehnung findet oft in 1 bis 2 Minuten statt. Sie streifen mit den Vorderfüssen durch die Kiemen, gleichsam um sie zu reinigen. Als sie 5 Monate nichts ge- fressen hatten, wurden ihnen vier lebende Elritzen von 2 Zoll Länge gegeben, von denen sie drei verschlangen. Darauf schienen sie sich sehr unbehaglich zu befinden und gaben die Fische nach 24 Stunden ohne Schuppen und ohne Augen wieder von sich. Verf. glaubt, die Mahlzeit sei wohl zu stark für ihren schwachen Magen gewesen. Proc. Boston soc. VI. p.371. — In einem späteren Zusätze (ib. p.428) erzählt Kneeland, dass er zwei Menobranchus mit einem halben Dutzend Elritzen in ein Aquarium gesetzt habe. Die Fische nagten häufig an den Kiemen der Reptilien, so dass nach zehn Tagen nur noch die Knorpelstützen derselben , hier und da mit einer Kiemen- franze übrig waren. Als nun die Fischchen entfernt wurden, began- ücn sie wieder zu wachsen und hatten im Laufe von 6 Monaten die 278 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Herpctologie Hälfte ihrer normalen Grösse wieder erlangt. Da die Lungen allein ausser dem Wasser nicht ausreichen, sondern die Thiere schon nach vier Stunden sterben, in diesem Falle jedoch sie durch das Fehlen der Kiemen nicht litten, so glaubt Verf. annehmen zu dürfen, dass die Hautrespiration im Wasser die Lungen hinreichend unterstütze, um die Blutumänderung zu bewirken. Nach James Lewis (ib. VIL p. 33) kommt Menobranchus ma- culatus seit einigen Jahren auch in dem Mohawk-Flusse vor. Apodä. Neue Arten: Caecilia piichynema Günther Proc. zool. soc. p.417 von Ecuador. — C. Kmipii Berthold Göttinger Nachrich- ten 1859. p. 181 von Angostura. Epicrium monochrous Bleeker Natnurk. Tijdschr. Ned. Indie XVL p. 188 von Borneo. Bericht über die Leistungen in der Ichthyologie Yvährend des Jtihres 1859. Vom II p r a u s g e b e r. Bei der Bearbeitung der Jahresberichte bleibt immer eine der grössten Schwierigkeiten , das litterarische Mate- rial rechtzeitig herbeizuschaffen. Oft fehlt im Augenblicke des Abschlusses das Eine oder das Andere, was überffan- gen wird, theils aus Vergesslichkeit , theils um den Druck nicht zu verzögern. So kommt es, dass auch diesmal ei- nige Nachträge aus den letzteren Jahren diesem Berichte einzuverleiben sind. So vortreffliche Grundlagen für die Systematik der Fische wir durch J. Müller gewonnen haben, so lässt sich nicht leugnen, dass es in manchen Abiheilungen, na- mentlich den Stachelflossern noch schwach um die Fami- lienunlerscheidung bestellt ist. Hier hat Müll er nur un- befriedigende Erfolge seiner Bemühungen erhalten , und hat deshalb die alten Cuvier'schen Familien beibehalten. Um so erfreulicher ist es, dass wir jetzt einige tüchtige Forscher sich von Zeit zu Zeit auf dieses Gebiet wagen sehen. Diesmal haben wir hier Günther und Canestrini zu erwähnen. Günther hat den ersten Band des „Cataloorue of the Acanthopterygian fishes in the collection of the British Museum London 1859" herausgegeben, welcher die Fami- lien Gasterosteidae, Berycidae , Percidae , Aphredoderidae, Pristipomatidae, Mullidae und Sparidae enthält. Dieser Ca- talog umfasst nicht bloss die in der reichen Sammlung des 280 Tioschel; Bericht üb. d. Leist, in d. Ichthyologie britischen Museums enthaltenen Arten, sondern alle Arten, die überhaupt bisher veröffentlicht worden sind, und bil- det, da sämmtliche Gattungen und Arten kurz charakteri- sirt sind , eine Synopsis Specierum Piscium, die wir herz- lich willkommen heissen. Sie wird sich vollkommen zum Bestimmen von Fischsammlungen eignen, und ist das erste Werk, welches seit Cuvier und Valenciennes den Versuch macht, alles Material zusammenzustellen. Es hat vor dem Cuvier -Valenciennes'schen Werke, ausser der grösseren Vollständigkeit, weil es alle neueren Entdeckungen berücksichtigt, namentlich auch den Vorzug der Kürze, indem in wenigen Zeilen , gleichsam in Diagnosenform die zur Unterscheidung wesentlichsten Merkmale zusammengestellt sind. Bei jeder Familie folgt hinter den Familiencharakte- ren zunächst eine Synopsis der Genera, die das Bestimmen zu erleichtern geeignet ist. Während dieser Catalog 1177 Arten aufzählt, von denen 917 als gut charakterisirte an- gesehen Averden (die übrigen mehr aufgezählt), finden sich bei Guvier-Valenciennes in den entsprechenden Fa- milien nur 777 Arten , von denen Verf. 531 für gut cha- rakterisirt erklärt. In dem vorliegenden ersten Bande sind 13 neue Gattungen und 50 neue Arten aufgestellt, die un- ten einzeln nachzusehen sind. Die meisten neuen und die interessantesten Arten sind abgebildet. Ein systematischer und ein alphabetischer Index erleichtern die Benutzung des Buches. Wir wünschen dem Verf. Ausdauer , um recht bald das begonnene Werk zum vollständigen Ende zu füh- ren. Bei den einzelnen Familien werden wir noch auf die Einzelnheiten weiter eingehen, und ihre Begrenzung ange- ben. Ob diese Familien wirklich natürlich sind , darüber will ich mich für jetzt des Urtheiles entlialten. Nur soviel will ich hier bemerken , dass ich bisher die Sparoidenfa- milie für recht natürlich gehalten habe , um so mehr , da sie sich auch durch so eigenthümliche Schuppen auszeich- net; sie ist bei Günther in seine Pristipomidae und Spa- ridae vertheilt. Ferner wird es mir schwer, durchgreifende Unterschiede zwischen Günth er's Percidae und Pristipomi- dae aufzulindcn. Unter allen Umständen muss ich dieses während des Jahres 1859. 281 Buch ganz besonders cmpfehlen_, und meine es könne Nie- mand entbehren, der sich irgend mit der Bestimmung von Fischen befassen will. Canestrini suchte nachzuweisen, dass die Sym- branchier und Muraenoiden eine besondere Unterordnung bilden, die er wegen der fast nur durch einen homogenen Hautsaum gebildeten Rückenflosse Dermopteri nennt; dagegen vereinigt er die Helmichthyiden, Taenioiden, Ophi- dinen, Gobioiden, Blennioiden, Batrachoiden und Pleurone- ctiden wieder zu einer besonderen Unterordnung, die er wegen der unverzweigten Dorsalstrahlen Hap lopteri nennt, während er diesen gegenüber den eigentlichen Ma- lacopteri mit verzweigten Dorsalstrahlen den Is'amen Den- dropteri beilegt. — Hiernach zerfrillen ihm die Teleostier in sechs Unterordnungen; Lophobranchii, Plectognathi, Der- mopteri, Haplopteri , Dendropteri und Acantliopteri. Viel- leicht ist diese Eintheilung zur leichteren Bestimmung be- quem und geeignet; ob naturgemäss , ist noch erst näher nachzuweisen. Die Müller'schen Anacanthini und Pharyn- gognathi werden hierdurch beseitigt. Von ersteren gehö- ren die Ophidini und die Pleuronectae zu den Haplopteri, über den Verbleib der Gadoiden äussert sich Verf. nicht ; die Pharyngognathi werden einfach unter die Dendropteri und Acanthopteri vertheilt. Verh. der zoolog.-bot. Gesellsch. in Wien 1859. p. 27. Canestrini vereinigt ib. p. 75 die Aulostomen we- gen einiger übereinstimmender Merkmale mit den Lopho- branchiern und nennt die so entstandene Abtheilung, da der alte Name nicht mehr passt , Aulostomidae seu Fistu- lariae. Derselbe unterwirft ferner ib. p. 119 das Müller'- sche System der Knochenfische einer Kritik. Er hält die Trennung der Acanthopteri von den Blalacopteri im Mül- ler'schen wSinne , mit Berücksichtigung des ersten Strahles der Bauch flössen , nicht für durchgreifend und nicht für natürlich; ebenso findet er die Lostrennung der Pharyn- gognathi acanthopteri nicht natürlich , dagegen die Los- trennung der Anacanthini inconsequent u. s. vv. Es lässt Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Ichthyologie sich nicht leug-nen, dass Verf. die bedenklichen Punkte des Müller'schen Systems zur Sprache bringt; ob das, was er dafür bietet, nämlich die Eintheilung nach der Beschaffen- heit der Flossenstrahlen , allen Anforderungen entspricht, darüber erlaube ich mir kein so schnelles Urtheil. Nur daran will ich hier erinnern, dass seine Haplopteri auf schwachen Füssen zu stehen scheinen, weil dazu Fische gehören, die durchaus keine Gliederung in den einfachen Strahlen der Rückenflossen zeigen; es scheint nicht ganz klar, wie Verf. Stachelstrahlen von den unverzweigten wei- chen Strahlen unterscheiden will. Die Bieg-samkeit allein macht ja die Weichheit des Strahles nicht aus. Als eine vorläufige Mittheilung giebt Mauthner Nachricht von den Resultaten seiner Untersuchungen über den Bau des Rückenmarkes der Fische. Eine grosse Ar- beit über diesen Gegenstand wird in Aussicht gestellt. Wiener Sitzungsberichte. XXXIV. p. 31. Keferstein hat in den Göttinger Nachrichten 1859. p. 17 einen „Beitrag zur Geschichte der Physik der elek- trischen Fische" geliefert. Kölliker hat eine grosse Zahl von Fischen in Be- ziehung auf die mikroskopische Structur des Skeletes un- tersucht und kommt zu dem Resultate, dass folgende Ab- theilungen Knochenkörperchen besitzen : 1) alle höher or- ganisirten Physostomen (Siluroiden mit Ausnahme von Tri- chomycterus, Cyprinoiden, Characinen, Mormyri, Salmones, Clupeinen, Muraenoiden und Gymnotinen), 2) alle Ganoiden, 3) die Sirenoiden, 4) die Gattung Thynnus. Dagegen fehlen die Knochenkörperchen bei folgenden Fischen : 1) bei rJlen Acan- thopteri mit Ausnahme von Thynnus, 2) bei allen Anacan- thini , 3) bei den Pharyngognathen , 4} bei den kleineren und niedriger organisirten Physostomen ( Cyprinodontes, Esoces , Galaxiae, Scopelini, Chauliodontidae, Heteropygii, Symbranchii und Trichomycterus), 5) bei den Pleclognathen, 6) bei den Lophobranchiern. Es ergiebt sich hieraus, dass diese Differenz für die Systematik nicht ganz ohne Wich- tigkeit ist. — Verf. hat seine Untersuchungen auch auf die während des Jahres 1859. 283 Haut und Flossenslralilen der Fische ausgedehnt, und auch hierfür die Resultate mitgetheiit. Green, welcher nachgewiesen zu haben glaubt, dass die Fischschuppen die chemische BcschafTenheit, so wie die Art des AYachsthunis der Knochen haben, theilte mit, dass die obere Lage der Schuppen von Megalops Lacunen be- sitze, welche genau in Form und Anordnung mit denen von Lepidosteus übereinstimmen. Eine weitere Aehnlich- keit mit den Ganoidschuppen sieht er in der Thatsache, dass die concentrischen Streifen der Oberfläche an den Schuppen von Megalops mit zahnähnlichen Forlsätzen von der Härte des Zahnschmelzes bewaffnet sind. Proc. Boston Soc. VI. p. 362. Jackson erinnert ib. p. 366 an seine Entdeckung von Fluorin in den Schuppen der Ganoidhsche. Ob er auch bei Megalops Fluorin gefunden , ist nicht angegeben. Ich glaube nicht, dass solche chemische Verhältnisse für die Classifikalion entscheidend sein würden. Green theilte ferner ib. p. 374 die Analyse von den Schuppen von Labrax lineatus mit und fügt hinzu, dass die Schuppen von Amia ähnliche Knochenkörper enthalten wie Megalops und Lepidosteus. Zur näheren Kenntniss der Dotterkörperchen der Fi- sche schrieb Filippo de Filippi Zeitschr. f. wiss. Zoo- logie X. p. 15. Eine Notiz zur künstlichen Vermehrung des Salm von Bartlett s. Proc. zool. soc. p. 125 und Annais nat. bist. IV. p. 159. Atwood fand häufig Fische „mumificirt" in der Lei- beshöhle von Kabeljaus, die nach seiner Meinung von die- sen verschlungen und durch die Magenwand hindurchge- drungen waren. Er erwähnt, dass oft die Kabeljau durch die Haken arg verwundet werden, ^r sah die Eingeweide aus der Wunde in das Wasser herabhängen, ohne dass der Fisch dadurch zu leiden schien. In der Leber fand er Haken mit anhängender Schnur, ohne dass die Gesundheit der Fische dadurch beeinträchtigt gewesen wäre. Proc, Boston soc VII. p. 4. 284 T rose hei: Bericht üb. d. Leist. in d. Ichthyologie In Beziehung- auf die geographische Verbreitung der Fische haben wir wieder eine ziemliche Anzahl von wis- senschaftlichen Arbeiten zu erwähnen. A hlslory of British fishes by William Yarrell. Third edition by John Richards on. 8. London 1859 in 2 Bänden. — Richardson hat eine dritte Auflage dieses Buches besorgt, und sagt in der Einleitung, dass , da er selbst keine Untersuchuno-en über britische Fische anae- stellt habe, er sich beflissen hätte, den ursprünglichen Text unverändert zu lassen. Die Arten , welche seit dem Er- scheinen der zweiten Auflage (1841) durch Couch, Thompson und Holdsworth der britischen Fauna hin- zugefügt worden sind, sind in diese Auflage aufgenommen, und die Gesammtzahl der beschriebenen Arten ist dadurch auf 260 erhöht. Die Berichtigungen, welche Günther in den britischen Sparoiden gemacht hat, haben noch nicht benutzt werden können. Die wesentliche Veränderung, welche das Werk erfahren , ist die Anordnung der Arten nach dem Müller'schen Systeme. Die für die brittische Fauna neuen Arten sind die folgenden : Scopelus Fennanti , Zeugoptervs velivolans eine neue Scholle von den Orkney-Inseln , aufgestellt nach einer Abbildung, Coltus groenlandi- cus , Box vulgaris, Scomber punctatus , Thynnus alalonga , Lichia glauca, Ciyninetrus Banksii, Lepadogaster cephalus, Hexanchus griseus, Scymnus lichia. W. Beattie berichtete den Fang von Pelamys Sarda an der Mündung des North -Esk. Annais nat. bist. IV. p. 399. In dem Programm des Gelehrten-Gymnasiums zu Wies- baden, Ostern 1859 hat Kirschbaum die Fische, welche im Herzogthum Nassau vorkommen , aufgezählt. Es sind 40 Arten, von denen 4 Acanthopteri, 1 Godoid , 24 Cypri- noiden, 3 Salmonen, 1 Esox, 2 Alausa, 1 Anguilla, 1 Aci- penser, 3 Petromyzon. Verf. hat in dieses Verzeichniss nicht nur die als Eingeborne stets vorhandenen, und die zur Laichzeit regelmässig einwandernden, sondern auch die zufälliff selten erscheinenden aufgenommen. Das Vorkom- nien der Aesche wird ausserdem vermuthet. Wälirend des Jahres 1859. 285 Ein Verzeichniss der Fische der bairischen Rheinpfalz veröflentlichte Spannagel in dem 16. und 17. Jahresbe- richte der Pollichia p. 26. In der Einleitung- giebt Verf. eine hydrographische Schilderung des Gebietes. Das Ver- zeichniss enthalt 40 Arten, unter denen auch Annnodytes tobianus figurirt, uas ofl'cnbar irrthünilich ist. Die näheren Fundorte sind angegeben, so ^vic auch bei vielen Arten die Laichzeit. Ve es e 11 m e y e r fand i]en Frauenfisch Lcuciscus Virgo Heck, auch bei Ulm , wodurch die Württenibergische Fauna um eine Art bereichert wurde. Er scheint dem Flussgebiete der Donau ausschliess- lich anzugehören. WürUenib. Jahreshefte XV. p. 'IT. Fritsch veröffentlichte in der Zeitschr. Lolos 1859. p. 199 ein kritisches Verzeichniss der Fische Böhmens. Die Zahl der Arten wird auf 39 angegeben. Aspro vulga- ris und zingel, Acerina Schraitzer, Gastcrosteus aculeatus und Pelecus cullratus sollen in Böhmen fehlen. Auffallend ist dies besonders von dem Stichling, von dem Verf. die Vermuthung aufstellt, er möge überhaupt dem Gebiete der Elbe fehlen , und nur dem Gebiete der Oder angehö- ren. Eine Vermuthung, die sich nicht bestätigt, da in der Mark Brandenburg, in Spree und Havel, diese Fischlein sehr häufig sind. In Macher's „Handbuch der Topographie und Stati- stik des Herzogthums Steiermark Graz 1859-- findet sich p. 92 eine kurze Notiz über die Fische des Landes. An Fischen finden sich nach Kohlmayer an den östlichen Abhängen des Reisskofel in den Gailthaler Al- pen: Salmo fario, trutta, Schiefermülleri; Esoxlucius; Cy- prinus alburnus, Tinka und Perca fluviatilis. Jahrbuch des naturhistorischen Museums in Kärnten IV. 1859. p. 64. Boll hat die Fische Meklenburgs verzeichnet. IVach ihm kommen in den süssen Gewässi3rn und in der Ostsee 85 Arten als Bewohner vor, deren Zahl sich noch durch 11 Streifzügler vermehrt. Archiv des Vereins der Freunde der Naturgesch. in Meklenkurg 1859. p. 143. H. Kawall, Pastor in Bussen, hat ein Verzeichniss der Fische in Kurland und an den Küsten der dasselbe be- 286 Troschel: Bericht üb, d. Leist. in d. Ichthyologie grenzenden Ostsee, mit Berücksichtigung von Livland ver- öffentlicht, in der Wochenschrift „das Inland," welche zu Dorpart erscheint, 1858. No. 33. 35. 36. Nach einer lite- rarischen kurzen Einleitung werden 83 Arten aufgezählt, mit vielen Bemerkungen über Vorkommen , lettische und livische Namen u. s. w. Die Fischfauna von Kamenietz- Podolski besteht nach Belke (Bulletin de Moscou 1859. I. p. 35) aus 31 Arten. Unter diesen sind Acerina tanaicensis Güld., Gobius platy- rostris mit 3 Varietäten , Salmo fario Var. , Aspius rapax näher beschrieben, von den meisten übrigen ist das Vor- kommen und die Laichzeit angegeben. Als Auszug aus dem Berichte über eine an die nord- westlichen Küsten des schwarzen Meeres und durch die westliche Krym unternommene Reise, machte Kessler (Bulletin de Moscou 1859. I. p. 521) die Süssvvasserfische der Krym bekannt. Er beschreibt 17 Arten, die mit Aus- nahme eines Gasterostcus und zweier Salmonen der Kar- pfenfamilie angehören. Drei als neu angesehene Albur- nus-Arten , so wie eine anhangsweise beschriebene Squa- lius-Art aus einem Arme des Dnjepr s. unten. Derselbe gab ferner ib. II. p. 186 eine systemati- sche Uebersicht der Stachelflosser, welche im nordwestli- chen Theile des schwarzen Meeres und in den Mündungen der in dasselbe sich ergiessenden südrussischen Flüsse vorkommen. Hier werden 62 Arten aufgezählt, nämlich : 1 Perca, 1 Aspro, 3 Lucioperca, 1 Percarina , 2 Acerina, 1 Serranus (S. scriba schien dem Verf. nicht zwittrig zu sein!), 1 Trachinus , 1 Uranoscopus ; 2 Trigla, 2 Cottus, 1 Scorpaena, 2 Gasterostcus (einer neu) ; 1 Corvina, 1 Umbrina ; 1 Sargus, 1 Charax , 1 Smaris , 1 MuIIus; 4 J\lugil , 2 Alherina ; 1 Scomber, 1 Pelamys, 1 Xiphias, 1, Caranx, 1 Temnodon ; 6 Blennius (einer neu), 1 Gunnellus; 17 Gobius Tunter ihnen 2 vom Verf. in seinen Kachträgen zur Ichthyologie des südwestlichen Russ- land aufgestellte und zwei neue Arten), 1 ßenthophlJus, 1 Calliony- mus, 1 Lepadogasler. Zu den meisten Arten sind Bemerkungen über Vorkommen, Lebensweise, zu vielen ausführliche Beschreibungen ge- liefert worden. Auffallend gross ist die Zahl der Gobius, die noch dazu von denen des Mittelmeers bis auf 2 oder 3 Arten verschieden sind. wahrend des Jahres 1859. 887 Der drilto Abschnitt dieser Auszüge ist überschrieben : Beiträge zur Kenntniss der den ünterordnunorcn Anacan- thini , Pharyngognathi , Physostomi und Lophobranchii an- gehörenden Knochenfische des schwarzen Meeres. Hier werden aus der Unterordnung Anacanthini 1 Morrhua , 1 Motella, 1 Ophidium , 1 Platessa , 1 Rhombus, 1 Solea beschrieben; von Pharyngognathen 2 Labrus , 4 Creuilabrus , 1 Ctenolabrus, 1 Co- ricus , 1 Chromis, 1 Belone; von Physostomen 1 Clupea, 2 Alosa, 1 Engraulis; von Lophobranchiern 4 Syngnalhus, 1 Scyphicus, 1 Hip- pocauipus. Keine neue Arten. Den Schluss bilden 4. einige Bemerkungen über die Plagiostomen des schwarzen Meeres; daselbst werden zwei Haifische und zwei Rochen aufgezählt. Hiernach würde die ganze Krymfauna 109 Arten Fische besitzen, freilich eine orrosse Arrnuth ijeofen das Mittelmeer. ßleeker hat eine „Enumeratio specierum piscium hucusque in Archipelago indico observatarum, adiectis ha- bitationibus citationibusque, ubi descriptiones earum recen- tiores reperiuntur, nee non speciebus musei Bleekeriani bcngalensibus, japonicis, capensibus tasmanicisque. Bata- viae 1859. 4. herausgegeben. Das Verzeichniss umfasst 2272 Arten und wird namentlich die Benutzung der zahl- reichen , in so vielen Abhandlungen zerstreuten Beschrei- bungen der neuen xVrten des Verf. erleichtern, indem da- rin nicht nur die Orte, wo sich die Beschreibungen finden, citirt, sondern auch die vielfach zusammengezogenen Sy- nonyme verzeichnet sind. In der Einleitung hat Verf. auch den Schlüssel des von ihm angenommenen Systems gelie- fert. Hiernach nimmt er 177 Familien an, die 53 Ordnun- gen angehören, wobei die fossilen mit aufgeführt sind. Nach einer Angabe in der Einleitung p. IX sind von den 46 Ord- nungen 36 , von den 159 Familien 104 im Indischen Ar- chipel vertreten. — Am Schlüsse sind die Gattungen mit der Zahl der ihnen zugehörigen Arten, und in einer ande- ren Tabelle die Familien mit der Zahl ihrer Gattungen und Arten aufgezählt. Ein Anhang enthält die 281 Arten Ben- galischer, Chinesischer, Japanischer, Vandiemcnsländischer, Capscher und Atlantischer Fische des Bleeker'schen Mu- 288 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Ichthyologie seums, welche in dem vorhergehenden Cataloge noch nicht enthalten sind. Nach schliesslicher Abrechnung enthält seine Sammlung 2199 Arten , von denen er selbst 1168 als neu beschrieben hat. Von den „Naluurkundig Tijdschrifl voor Nederlandsch Indie" liegen mir jetzt die Bände 15 — 17 vor, woraus ich, da bei Abfassung des vorigen Jahresberichles mir nur die Separatabdrücke der B 1 eeker'schen Arbeiten zur Hand waren, noch das Folgende nachzutragen habe. Band XV. p. 241: Tweede Bijdrage tot de kennis der Vischfauna van Singapore. Das Veizeichniss giebt 239 Arten. Eine neue Anibassis wird beschrieben. Band XVI. p. 26 sind 16 Fische aus dem Meere von Tikoe verzeichnet. Ebenso in demselben Bande zahlreiche kleine Sendungen von den verschiedenen Inseln des Indi- schen Archipels. Band XVII. p. 129: Vierde Bijdrage tot de kennis der ichthyologische Fauna van Timor; Visschen van Ata- poepoe. Durch eine Zusendung von Fischen wurde die Zahl der von Timor bekannten Arten von 126 auf 161 , die sämnitlich verzeichnet sind, erhöht. Eine neue Muraena s. unten. Ib. p. 141: Derde Bijdrage tot de kennis der ichthyo- logische Fauna van Bali. Verf. kennt nunmehr, nachdem er eine neue Sendung von die- ser Insel erhalten hat, 185 Arten. Sechs neue Arten werden bei die- ser Gelegenheit beschrieben. Auch im XX. Bande derselben Zeitschrift findet sich noch eine ganze Zahl ichthyologischer Notizen von B lec- ker. So theilt er p. 101 die ichthyologischen Beobach- tungen mit, welche Graf v. Gast ein au in Bangkok, der Hauptstadt von Slam angestellt hat; die Süsswasserfische von Slam sollen grossentheils mit denen von Borneo und Sumatra übereinstimmen. — Ib. p. 129 verzeichnet er 19 Fische von Boni, unter denen 4 für die Fauna von Gelebes neu waren; ferner p. 140 deren 45 und noch später p. 197 deren 16, durchweiche die Zaiil der von Gelebes bekannten während des Jahres 1859. 289 Arten auf 729 gestiegen ist. — Ib. p. 142 berichtet der- selbe über eine kleine Sendung von 10 Fischen von den Kokos -Inseln , wodurch die Zahl der von dort bekannten Fische auf 110 erhöht ^Yorden ist. — Ebenso sind p. 199 an Süsswasserfischen von Sintang 24 Arten verzeichnet. Ferner p. 202 zwei Arten von Biliton , 7 Arten von den Kokos-Inseln, 37 von Korangbollong, 9 von Amboina, wo- durch von dort jetzt 801 Arten bekannt sind, 60 von Bali. — P. 216 finden sich wieder 29 Arten von Singapore, wo- durch die Gesanimtzahl dieser Fauna auf 268 Arten steigt. Dann sind p. 219 30 Arten von Tandjong an der Samang- bai, Sumatra verzeichnet; p. 234 31 Fische von Desima in Japan ; p. 236 88 Arten von Singapore , wodurch die Zahl der Fauna auf 355 erhoben wird ; p. 241 4 Arten aus dem Meere Dano und 7 Arten von Anjer. Von Bleeker's ichthyologischen Schriften haben wir ferner die folgenden aus dem 5. Bande der Acta societatis scientiarum Indo-Neerlandicae, wovon ich bisher nur die Separatabdrücke besitze , zu erwähnen : Bijdrage tot de kennis der Vischfauna van Nieuw- Guinea. Verf. kennt im Ganzen von dieser Insel 249 Arten Fische, von denen siehen als neu beschrieben sind; dieselben sind unten genannt. Elfde Bijdrage tot de kennis der Vischfauna van Amboina. Durch Zusendungen der Herren Hoedt, v. Rosenberg und Mohnike wurde die Zahl der von dort bekannten Fische auf 803 erhöht. Fünf neue Arten, darunter eine neue Galtung sind beschrie- ben, und von zwei Arten, Anlennarius biocellatus und Ueterophlhalnius kaloptron sind verbesserte Beschreibungen geliefert. Die neuen Ar- ten sind unten namhaft gemacht. Achtste Bijdrage tot de kennis der Vischfauna van Sumatra (Visschen van Benkoelen, Priaman , Tandjong, Pa- lembang en Djambi). Durch einige neuere Zusendungen bereichert, fand sich Verf. veranlasst ein vollständiges Verzeichniss der Sumatrensischen Fische zu liefern. Dasselbe enthält 803 Arten. Batistes ringens L., Meso- prion lunulalus C. Y., Cirrhitichthys marmoratus Lac. , Atherina pin- guis Lac. sind ausführlicher beschrieben. Archiv für Naturg. XXVI. Jahrg. 2. Bd. T 290 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Ichthyologie Nachträglich habe ich einer Arbeit von James Car- son Brevoort zu erwähnen, welche in Narrative of the expedition of an american squadron to the China Seas and Japan by Commodore Perry Vol. IL Washington 1856 ent- halten ist. Sie ist überschrieben : Notes on some figures of Japanese Fish. Die Expedition war von keinen wirk- lichen Naturforschern begleitet, es wurden jedoch Abbildun- gen von Fischen nach frischen Exemplaren gemacht und diese sind der Gegenstand der Abhandlung. Sie sind auf 10 Tafeln, wie es scheint naturähnlich, aber etwas grell dar- gestellt. Im Text sind 62 Arten beschrieben , die meist nach der Fauna japonica von Temminck und Schlegel bestimmt sind. Die als neu betrachteten Arten sind unten angegeben. lieber eine Sammlung Japanischer Fische , die durch Morrow gesammelt wurden, gab Gilt Nachricht. Sie ent- hält 18 Arten, unter denen 6 neue, die unten namhaft ge- macht werden. Proc. Philadelphia 1859. p. 144. Bei einer Eruption des Vulkans von Manna -Loa auf den Sandwich-Inseln im Januar 1859 wurden, wie Lyman berichtet , an den Küsten mehrerer Inseln ungeheure Mas- sen todter Fische gesehen, noch bevor die Lava das Meer erreichte. Proc. Boston Soc. VII. p. 38. Aus einer durch Bryant vorgelegten Fischsammlung von den Bahama-Inseln erkannte Putnam eine bemerkens- werthe Aehnlichkeit mit der Fauna der Sandwichinscln. Proc. Boston Soc. YIL p. 85. In den Beports of explorations and surveys to ascer- tain the most practicable and economical route for a rail- road from the Mississippi river to the pacific ocean Vol. X. Part IV. Washington 1859 sind die Fische von Girard bearbeitet. Dieser Abschnitt umfasst 400 Seiten und 21 Tafeln mit Abbildungen. Zahlreiche früher vom Verf. auf- gestellte Arten sind ausführlicher beschrieben, viele abge- bildet. Man kann die hier aufgezählten Arten nicht als eine Fauna des betreifenden Erdstriches ansehen , da nur die Arten erwähnt sind, welche auf dieser Expedition ge- sammelt wurden. VerL nennt die Cataphractcn und die während des .Jahres 1859. 291 Embiotocoiden die vorherrschenden Familien dieser Gegend des nordamerikanischen Continents, zusammen mit den Tra- chiniden und Heterolepiden, welche die Percoiden und Cot- toiden in nähere Verwandtschaft zu bringen scheinen. Auf- fallend ist der völlige Mangel der Sparoiden, während die übrigen Familien doch mindestens durch eine oder einige Arten vertreten sind. Die 32 Fische, welche am 38. und 39. Grade Nördl. Br. gesammelt wurden , sind von Girard besonders ver- zeichnet und mit Diagnosen versehen. Alle sind schon im Generalberichte enthalten. Hierzu gehören wieder 6 Tafeln. Am 35^ N. B. sind 64 Arten gesammelt, die in dem- selben Bande Part VI von Girard verzeichnet sind. Hierzu 14 Tafeln. Ebenso sind 43 Arten Californischer Fische verzeich- net und von 10 Tafeln begleitet. Auch sie sind iii dem Generalberichte enthalten. Girard hat im Report on the united states and Me- xican boundary survey made under the direction of the secretary of the interior by William Emory. Washing- ton 1859 den Abschnitt über die Fische bearbeitet. Er enthält 85 Seiten Text und 41 Tafeln. Diese Arbeit wird theils durch eine grössere Anzahl neuer Arten werthvoll, theils aber und besonders durch die zahlreichen Abbildun- gen, die auch solche Arten darstellen, welche bereits frü- her vom Verf. kurz beschrieben waren. So finden wir die zahlreichen vom Verf. aufg-estellten Gattungen und Arten von Cyprinoiden durch hübsche Abbildungen veranschau- licht, was nicht wenig zur Kenntniss derselben beiträgt. Alle neuen Arten und Gattungen sind unten genannt. Lyman gab Notizen über das Vorkommen von Syngnathus Peckianus, Atherina notata, Fundulus pisculentiis, Hydrargyra flavula, Cyprinodon oviuus, Alosa vulgaris und Spinax acanlhias zu West-Yar- moulh Mass. Proe. Boston Soc. VH. p. 75. 292 Tr ose hei: Bericht üb. d. Leist. in d. Ichthyologie Tcleostci, Acauthopteri. Wie schon oben erwähnt worden ist, hat Günther veisucht die Barschfaniilie zu zerfallen, und dafür natürlichere Familien zu be- gründen. PerCOidei. Seine Familie Percidae theilt Günther in sechs Gruppen: I. Percina mit den Gattungen Perca Art., I'crcichthys Gir., Paralabrax Gir., Labrax Cuv., Lates Cuv., Cnidon Müll. Trosch., Psani- moperca Rieh., Percalabrax Schleg., Acerina Cuv., Percarina ISordm., Lucioperea Cuv., Pileoma Dekay, Boleosoma Dekay, Aspro Cuv., Etelis e.V., Centropomus Lac, IViphon C.V. , Enoplosus Lacep. — U. S e r r a- nina mit den Gattungen Aprion C.V., Apsilus C.V., Centropristis C.V., Callanthias Lowe, Anthias Schneid., Any j) er o do7i n. geu., Prionodes Jen., Serranus Cuv., Plectropoma Cuv., Trac hyp oma n. gen., Polyprion Cuv., Pogo7ioperca n. gen., Grammistes Art., Rhyplicus C. V., Au- lacocephalus Schleg., Diploprion \i. v. H. , Myriodon Bris., Genyo- roge Cant. (warum nicht der Name Diaeope Cuv. beibehalten ?), Ale- soprion Cuv., Glaucosoma Schleg. — III. Pentaceratina mit den Gattungen Pentaceros C. V., und Orcosonja C.V. — IV. Priacan- thina mit der Gattung Priacanthus C. V. — V. Apogonina mit den Galtungen Ambassis Conim., IMicroichthys Rüpp., Apogon Lac, Apo- gonichthys Bleek. , Chilodipterus Lac , Scombrops Schleg- , Pomato- mus Risso, Acropoma Schleg. — VI. Gryslina mit den (iattungen Oligorus n. gen., Grystes C.V. , Arripis Jen., Huro Cuv., Peicilia Gir., Lemhus n. gen., Ct'ntrarehus Cuv. , Bryttus C.V., Pomotis C.Y.5 Anoplus Schleg., 0 donto nect e s n. gen., Dules C.V. Die neuen Gattungen sind von Günther folgendermassen nn- terschieden : Anyperodon auf Serranus leueogrammicus gegründet, und von Serranus durch den Mangel der Gaunienzähne unterschieden. Trachypoma nach einer neuen Art T. macracanlhus von den Norfolkinseln aufgestellt und von Plectropoma durch den Mangel der Hundszähne zwischen den Ilechelzähnen abweichend. Pogono perca auf Grammistes punetatus gegründet, unter- scheidet sieh von Grammistes hauptsächlich durch das Vorhandensein eines Bartfadens am Unterkiefer. Die Art war anfänglich p. 169 für neu gehalten und P. ocellata genannt, später p. 504 als Gr. punetatus anerkannt. Oligorus von Grystes abgetrennt; hat 11 Dornen in der Rückenflosse, Grystes 10; am Deckel eine Spitze, Grystes 2; kleine Schuppen, Grystes massige ; wenige (3) Appcndices pyloricac, Grystes wiilneiul des Jalires 1859. 293 viele (14); lebt in Australien, Giystes in Nordamerika. Während G. macquariensis C.V. und Centropristis gigas Owen zu Oligoriis gezählt werden, bleibt salmonoides als einzige Art bei Grystes. Lembus. Ohne Seitenlinie ; 6 Kiemenhautslrahlen, keine Pseu- dobranchien ; Körper spindelförmig, Mundspalte ziemlich weit, mit längerem Unterkiefer; samnjetförmige Zähne in den Kiefern und am Vouier, keine Hundszähne, keine Gaumenzähne; Deckelstücke unbe- Avaffnet ; zwei Dorsalen, die erste mit 7 dünnen Dornen, Analdor- nen undeutlich; ziemlich kleine Ctenoidschuppen ; Schwimmblase vorhanden. L. maculatus aus dem süssen Wasser in Ecuador. Odontonectes auf Caesio erythrogaster C.V. gegründet, dem wahrscheinlich noch andere Arten, wie C. lunaris, folgen müssen; wegen der deutlichen Binden von Gaumen- und Vomerzähnen nicht zu Caesio, wegen des nicht sehr vorstreckbaren iMundes nicht zu den Maeniden zu rechnen. Die äussere Reihe der Hechelzähne ist grös- ser in den Kiefern, sehr kleine Hundszähne; die Basalhälfte der Dor- sale schuppig; der Winkel des Vordeckels sehr schwach gesägt; Schuppen ohne deutlichen Kamm. An neuen Arten sind ausserdem von Günther aus seiner Fa- milie Percidae I.e. aufgestellt: Psamnioperca macroplera aus Austra- lien , Anthias asperilinguis aus Südamerika und A. longimanus un- bekannten Vaterlandes ; Serranus Nigri aus dem Niger, /S. margarili- fer aus Südamerika, S. ptmctatissimus aus China, -S. spiniger ohne Angabe des Vaterlandes, S. cylindricns von Madagaskar; Pleclropoma annulatuvi unbekannten Vaterlandes, V. ocellatum aus Australien, P. cinclum von den Norfolk - Inseln ; Ventaceros decacanihus aus dem stillen Ocean; Ambassis robustus von Borneo ; Apogon Rüppellii aus Australien, A. Victoriae aus Australien. Von anderen Schriftstellern sind aus dieser Familie an neuen Arten beschrieben : Serranus Wandeersii Bleeker Natuurk. Tijdschr. Ned. Indie XVII. p. 152 von Bali ; — Mesoprion Ophuysenii Bleeker Sumatra 8 1. c. ; — Ambassis Kopsii Nat. Tijdschr. Ned. Indie XV. p. 253 von Singapore ; — Pomo««s Popen' Girard Report 1. c. p. 26 aus dem Colorado -River. — P. gutlatus Morris Troc. acad. Philadelphia 1859. p. 3 aus der Nähe von Philadelphia. — Seinen Pomotis obesus erklärt Girard ib. p. 64 nunmehr für der Gattung Bryttus angehörig. — Dasselbe gilt ib. p. 158 von Pomotis chaetodon Baird. — lieber die Synonymie einiger Pomotis - Arten s. Putnam Boston Proc. Yll. p. 34. D actyl ose opus Gill Proc. Philadelphia p. 132 ist eine neue Gattung , welche sich von Uranoscopus durch den Mangel der Gau- menzähne und durch dreistrahlige Bauchflossen unterscheidet. Auch den Uranoscopus macropygus Richards, sieht Verf. als eigene Gattung 294 Tioschcl: Bericht üb. d. Leist. in d. Ichthyologie L cptosco pu s an. Beide Gattungen werden folgendermassen cha- rakterisirt : D actyl 0 sc optis. Dentes palatini et vomerini nulli ; pinnae ventrales radiis tribus articulatis, approximatae; pinna dorsalis ante anum incipiens. D. tridigitatus aus dem Caraiben-Meere. L epto s copu s. Dentes palatini et vomerini; pinnae ventra- les distantes , radiis spinosis et quinque ramosis; pinna dorsalis post anum incipiens. L. macropygiis von Australien. Bleeker beschreibt Sillago nialabarica Cuv. , niaculata Q. G., japonica T. Sehr., chondropus Blkr. und macrolepis Blkr., und zwar die letztere als neu. Diese Arten werden zur leichteren Bestimmung in eine schematische Uebersicht gebracht. Natuurk. Tijdschr. Ked. Indie XVII. p. 157. PoUjnemus octonenms Girard Mexican boundary p. 19. pl. 10. fig. 5 — 9 aus Texas. Die Galtung Aphredoderus erhebt Günther Catalogue p. 271 zur eigenen Familie wegen der Lage des Afters vor den Bauchflossen an der Kehle und wegen der grösseren Zahl (mehr als fünf) der Bauchflossenstrahlen. Berycidae. Unter diesem Namen vereinigt G ü nth e r Catalogue folgende Gattungen zu einer eigenen Familie: Monocentris Schneid., Hoplostethus e.V., Trachichthys Shaw, Anoplogasler n. gen. durch den Mangel der Schuppen ausgezeichnet und auf Hoplostethus cornu- tus e.V. gegründet, Heterophthalmus Bleek., Beryx Cuv., Polymixia Lowe, Myripristis Cuv., Holocentrum Art., Rhynchichthys C.V. ]\eue Arten dieser Familie sind bei Günther: Trachichlhys elongatus von Neu-Seeland, Beryx affinis von Australien, Polymixia Lowei von Cuba, Myripristis trachypoma von Cuba, Holocentrum für- calum aus der Südsee, Hol. macropns von Isle de France, Hol. ery- thraeiim von Christoval, Hol. microstoma \ox\ Amboina, Hol. laere vom Louisiade Archipel, den Salomonsinseln und Amboina. Pristipomatidao. Günther setzte Catalogue 1. c. aus einem Theile der Percoiden , Sciaenoiden, Sparoiden und Maeniden eine eigene Familie zusammen, die sich hauptsächlich durch den meist zahnlosen Gaumen von den Percidae unterscheiden würde , von den Sparidae durch den Mangel schneidender Zähne in den Kiefern und seitlicher Mahlzähne. Dahin gehören die Gattungen Therapon Cuv., Helotes Cuv., Macquaria C.V., Pristipoma Cuv., Conodon C.V., Haemulon Cuv., Hapalogenys Richards., Diagramma Cuv., Hyperoglyphe n. gen., Lobotes Cuv., Datnioides Bleek., Gerres Cuv., Scolopsis Cuv., Hete- rognathodon Bleek., Dentex Cuv., Synagris n. gen., Pristiponioides Bleek., Pentapus Cuv., Chaetopterus Schleg. , Aphareus C.V-, Maena Cuv., Smaris Cuv., Caesio Conun., Erythrichthys Schleg., Penlaprion Bleek.. Folycentrus T^lüll. Trosch. während des Jahres 1859. 295 Die beiden neuen Gener«! sind: II yp er 0 g I y phe auf Diagramma porosa Richards, gegründet: Körper länglich, comprimirt ; Augen massig, Schnauze stumpf, Mund- spalte schief mit vorstehendem Oberkiefer; zwei kaum vereinigte Dorsalen, die erste viel niedriger als die zweite, mit acht kurzen Dornen ; After.'iosse mit sehr dünnen Dornen, sieben Kiemenhautstrah- len; Kiefer mit hecheiförmigen Zähnen, ohne Hundszähne; Gaumen (roof of the mouth) mit einer tiefen Längsfurche; Schuppen klein, cycloid; Schwimmblase einfach, zahlreiche Appendices pyloricae. Synagris enthält 19 von Dentex abgetrennte Arten, die sich hauptsächlich dadurch unterscheiden sollen, dass sich auf dem Prae- opercuhmi drei Schuppenreihen befinden, während Dentex deren meh- rere besitzt. Ausserdem ist ihr Körper langstreckiger, die zweite Rückenflosse hat neun weiche Strahlen (bei Dentex 10 — 12). An neuen Arten sind aus dieser Familie bei Günther be- schrieben: Therapon miicolor Neu -Süd -Wales ; Pristipoma tcrribile ohne Vaterlandsangabe; Haemulon microphthalmum aus Amerika, H. macrostoma von Jamaica, //. chrysargyreum aus dem Caraibenmeere; Diagramma affine von Australien, D. reticulalnm von China, D. ni- tidum von Australien ; Gerres otatus von Australien, G. Nigri aus dem Niger, G. squamipinnis aus dem Caraibenmeere; Dentex praeorhitalis vom Cap ; Pentapus paracHseus von Sumatra; Caesio cylitidricus von Madagaskar. Dentex halinensis Bleeker Nat. Tijdschr. Ned. Indie XVII. p. 155 von Bali. Sciaenoidei. Girard stellte Mexican boundary 1. c. Amblodon neglecttis p. 12. pl. 5. fig. G — 10 vom Rio grande del Norte , so wie Umbrina phalaena p. 13. pl. 5. fig. 1 — 5 von Texas als- neue Arten auf. Daselbst gründete er auch die folgenden beiden Gattungen : Orthopristis Mund klein. Ober- und Unterkiefer mit kleinen konischen Zähnen; Rand des Vordeckels fast gerade und fein gesägt;- eine Rückenflosse ; drei kleine Dornen in der Afterflosse, nach hinten an Grösse zunehmend. Steht zwischen Haemulon und Pristipoma, würde also in G ü n t h e r's Familie Pristipomidae gehören. 0. duplex p. 15. pl. 9. fig. 1 — 4 aus Texas. Neomaenis auf Lobotes emarginatus Baird und Girard ge- gründet, also gleichfalls zu den Pristipomidae gehörig. Mund gross, nicht sehr vorstreckbar; Kiefer gleich, sammelarlige Zähne längs der Mitte und vorn am Vomer, am Gaumen und an den Kiefern, an letz- teren aussen eine Reihe grösserer , zwei Hundszähne am Ende des Oberkiefers; Zunge glatt und zahnlos; Rand des Präoperculums fein gesägt; Kiemenspalte unten vereinigt, sieben Kiemenhautstrahlen ; eine Rückenflosse, Schwanzflosse abgestutzt ; drei Dornen in der Afterflosse. N. emargi'fiatus p. 18. pl. 9> fig. 5 — 8. 296 Troschel: Bericht üb. d. Leisf. in d. Ichthyologie Amhlodon saturnus Girard Reports 1. c. p. 98 aus Californien. Sparoidei. Günther fasst die Familie der Sparoiden in sei- nem Catalogue anders als bisher gewöhnlich, und setzt den Charakter hauptsächlich in das Vorhandensein von schneidenden Zähnen am vorderen Theile der Kiefer, oder Älahlzähnen an den Seiten. Diese Familie zerfällt dann in fünf Gruppen: 1) C antharina. Vorn schneidende Zähne, keine Mahl- oder Vomerzähne, die unteren Brustflossenstrahlen verzweigt. Mit den Gat- tungen Cantharus Cuv., Box Cuv, , Scatharus C.V., Oblata Cuv., Cre- nidens C.V., Pachymetopon n. gen., Dipterodon C.V., P r ot er a- cartthus n. gen., Girella Gray, Doydixodon Val., Tephraeops n. gen., G y mnocr ota phu s n. gen. P achymet 0 p on. Wangen schuppig, verticale Flossen mit Schuppen bedeckt; Rückenflosse mit 11 Dornen. Eine neue Art P. grande ohne Fundorisangabe. P r 0 t er acanthu s auf Crenidens sarissophorus gegründet. Dreispitzige Schneidezähne , Wangen schuppig , ein liegender Dorn vor der Rückenflosse. T ephr aeop s auf Crenidens tephraeops Richards. (T, Richard- soni genannt) und Cr. zebra Rieh, gegründet. Wangen schuppig, Deckel nackt, 14 Dornen der Rückenflosse, Schuppen sehr klein. Gymn ocr 0 t aphus. Wangen nackt, Deckel schuppig, 10 Dor- nen der Rückenflosse. Eine neue Art G. curvidens vom Cap. Ausserdem ist eine neue Art Girella zonala aus dieser Gruppe beschrieben. 2) Haplo dac tylina. Vorn schneidende Zähne, keine Mahl- zähne ; die unteren Brustflossenstrahlen einfach. Kur die Galtung Haplodactylus C.V. Haplodactylus lophodon von Neu-Süd-Wales. 3) Sargina. Vorn schneidende Zähne, an den Seiten der Kiefer Mahlzähne. Mit den Gattungen Sargus Cuv. und Charax Risso. Sargiis ambassi$ von Neu-York. 4) Pag rin a. Vorn konische Zähne, an den Seiten der Kie- fer Mahlzähne. Mit den Gattungen Lethrinus Cuv., Sphaerodon Rüpp., Fagrus Cuv., Pagellus C.V,, Chrysophrys Cuv. Neue Arten dieser Gruppe: Lethrinvs Richardsonii (Lethv. hae- matopterus Richards.) von China, Lethr. glyphodon aus dem Louisiade- Archipel, Pagellus Owenii (Pagellus acarne Parn.) von den britischen Küsten, Chrysophrys aiistralis von Australien. 5) P i m el ep tc r ina. Vorn schneidende Zähne, Zähne am Gaumen. Nur die Gattung Pimelepterus Lacep. und als Anhang die Gattung Boridia C.V. In der Familie Mullidae , die Günther Catalogue 1. c. als selbstständige Familie anerkennt, nimmt derselbe die Gattungen Upe-» wahrend des Jahres 1859. 297 neoides Bleek., Upcneichthys Bleek., Miillus L , iMuIloides Bleek. und Upeneus C.V. an. Neue Arten sind von Günther in dieser Familie nicht aufgestellt. Etheostomidae. Zwei neue Gattungen in dieser Familie stellte Girard Proc. Philadelphia p. G4 auf: Arlina. Körper spindelförmig, Kopf konisch, Schnauze ziem- lich stumpf, Oberkiefer vorstehend , wodurch der Mund eine untere Lage bekommt; 3Iundspalte massig, fast horizontal, mit deutlichen Lippen umgeben; Deckel schuppig, AVangen und Kehle nackt; llük- kenflossen deutlich, die erste niedriger als die zweite und länger als hoch; Afterflosse kleiner als die zweite Rückenflosse; Schwanzflosse hinten abgestutzt. Die Art heisst Arlina effulgens und lebt in den Zuflüssen des Potomac-River. Estrella. Körper spindelförmig und comprimirt, Kopf ko- nisch, ziemlich stumpf; Mund massig , etwas protractil , mit horizon- taler Spalte, Unterkiefer kürzer; Deckel, Wangen und Kehle schup- pig; erste Rückenflosse fast so hoch ^^ie die zweite und mit ihr ver- einigt; Afterflosse kleiner als die zweite Rückenflosse; Schwanz- flosse abgestutzt. E. atromaculala aus dem Potomac-River bei Wa- shington. Girard hebt dann ib. p. ßQ hervor, dass Percina nebulosa aus dem Susquehanna-River auch indem Potomac-River gefunden werde ; — dass Etheostoma caprodes Rafin. in die Gattung Percina Hald. ge- höre, welcher Name die Priorität vor Pileoma Dekay habe; ebenso gehören Peleoma semifasciatum , zebra und carbonaria der Gattung Percina an. Ferner stellte Girard ib. p. 67 eine neue Gattung Oligoce- pkalns auf. Kopf klein, subkonisch, Mund terminal, massig, nicht protractil; Kiefer gleich, mit dünnen, deutlichen Zähnen in vielen Rei- hen, die äusseren grösser; Deckel, Wangen und Kehle schuppenlos; erste Rückenflosse niedriger als die zweite; Afterflosse kleiner als die zweite Rückenflosse, und mit zwei kleinen Dornen; der äussere Strahl der ßauchflossen ist gleichfalls ein kleiner Dorn. Schwanz- flosse abgerundet. Dahin Poecilichthys lepidus, Oligocephalns hiime- ralis n. sp. und Etheostoma Linsleyi Storer. Eine andere neue Gattung Alvordius unterscheidet Girard ib. p. 67 von lladropterus durch nackte Deckel, Wangen und Kehle, dass die erste Rückenflosse länger und niedriger ist als die zweite, welche der Afterflosse gleich ist, und durch die ausgerandete Schwanz- flosse. A. maciilatus aus dem Huronensee. Endlich wird ib. p. 68 Cotonotus fascialus als neue Art be- schrieben. Hadroplerus maculatus aus dem Potomac-River und Shnmardi aus dem Arkansas-River sind neue Arten von Girard ib. p. 100. 298 Troschcl: Bericht üb. d. Leist. in d. Ichthyologie Eine fernere neue Gattung, verwandt mitCatonotus, ist ib. p. 101 Alvariii s genannt worden. Ihr Kopf ist verlängert und zugespitzt, Mund terminal, gross, nicht protractil, Unterkiefer länger; Zähne sehr klein, Deckel, Wangen und Kehle schuppig; erste Rückenflosse fast so hoch wie die zweite, Afterflosse viel kleiner als die zweite Dorsale, Schwanzflosseabgestutzt; fünf weiche Strahlen in den Bauchflossen, Ventralschuppen gleichartig. Ä. lateralis aus dem Rio grande del Körte. Rafinesque hat die Gattung Etheostoma in zwei Subgenera ge- theilt, je nachdem die beiden Rückenflossen vereinigt, Aplesion, oder getrennt, Diplesion, sind. In letztere gehört E. blennioides und eine neue Art von Girard: D. fasciatus aus dem Chihuahua-River ; aus der ersteren beschreibt derselbe eine neue Art A. Potsii, welche mit der vorigen das Vaterland theilt. Ib. p. 101. Daselbst p. 102 beschreibt Girard drei Arten Oligocephalus : 0. Grahami aus Devil's-River in Texas, leonensis aus dem Rio-Leona in Texas und pulchellus aus Zuflüssen des Canadian-River. Boleosoma gracile Girard ib. p. 103 aus Texas. Boleichthys Girard nov. gen. zwischen Boleosoma und Oligocephalus ib. p. 103. Kopf konisch, Kiefer fast gleich, Mund ter- minal , schwach protractil, massig; Kiemendeckel schuppig, Wangen und Kehle nackt ; die beiden Rückenflossen deutlich getrennt, die erste niedriger als die zweite ; Afterflosse wohl entwickelt, obwohl etwas kleiner als die zweite Rückenflosse ; Schwanzflosse abgestutzt oder halbmondförmig. B. exilis aus Zuflüssen des obern Missouri, B. Whipplii aus Arkansas , B. elegans aus Texas , B. Warreni vom obern Missouri. Catapbracti. Den Namen Peristedion ändert Kaup in Peri- stethus um, weil er schlecht gebildet sei, (ich halte dergleichen Aenderungen der Wissenschaft nur für nachtheilig) und beschreibt eine neue Art P. Rieffeli von China. Proc. zool. soc. p. 103. In der Cottoidengruppe stellte Gill drei neue Gattungen auf Proc. Philadelphia ip.lGd: Ceralocottns, verwandt mit Aspicottus Gir. (Clypeocottus Ayres) , aber unterschieden durch die Form des Kopfes, und durch die Abwesenheit der Zähne am Vordertheile des Vomer. Die einzige Art ist Cottus diceraus Pallas. Boreocottns mit fast rhombischem Kopfe, zwei einfachen Dornen am Vorderdeckel , Vomerzähnen und sechs Kiemenhautstrah- len. Eine neue Art ß. axillaris aus der Behrin einige neue Gattungen bereichert. Zunächst gab er p. 12 einen Prodromus descriplionis subfamiliae Go- binarum squamis cycloideis piscium cl. W. Stimpsono in mare paci- fico acquisitorum und unterschied drei Gattungen: Ch a eno g ob i us Gill n. ^e\\. ohne Schuppen an Scheitel, Deckel und Wangen, Augen 302 Troschel: Bericht üb. tl. Leist. in d. Ichthyologie vorn am Kopfe, mit massigen cylindrischen gekrümmten Zahnen; Ch. annularis von Hakodadi in Japan. — Lepidogobius Gtll n.gen. mit beschuppleni Kopfe, Augen mitten am Kopfe mit hecheiförmigen Zähnen in vielen Reihen ; dahin Gobiiis gracilis Gir. und Gobius Kewberri Gir. — Ch a etnri cht hy s Richards, unterscheidet sich von voriger durch zweireihige Zähne ; dahin Ch. hexanema Bleeker. Ferner bildet er p. 16 eine Gruppe der Gobioiden, die er Tri- dentigerinae nennt, und deren Zähne an der Spitze gezähnelt sind. Dahin zwei Gattungen. Die eine Trid entig er ist auf Sicydium obscurum Temm. Schi, gegründet und unterscheidet sich von Sicy- dium durch die einfach trichterförmigen Bauchflossen , so wie durch die doppelte Zahnreihe ; — die andere Tria e w op /i or «s ist der vo- rigen sehr ähnlich, besitzt aber einen dreieckigen hinten angeschwol- lenen Kopf, und nur eine Zahnreihe im Oberkiefer. T. trigonoccpha- lus von IJong-Kong in China. Endlich gründet er p, 45 eine neue Gattung Ewcf ewo^f o6 iw s, die sich durch die einfache Zahnreihe im Oberkiefer und die Cte- noidschuppen, die sich am Rücken bis fast zu den Augen erstrecken, auszeichnet. E. badins aus den) Amazonenstrome. Die Gattung Callionymus auct. ist vonGill Proc. Philadelphia p. 128 in drei Genera zerspalten worden ; 1) C allionymus L. restr. Aperturae branchiales ovatae, in latere nuchae utroque sitae; pinnae ventiales spina et quinque radiis ramosis, omnibus membrana coniunctis. Ausser zahlreichen bekann- ten zwei neue Arten C. taeniatns von China und inframundus von Japan. 2) Synchiropus Gill. Aperturae branchiales parvae, linea- res, fere perpendiculares, post opercula; pinnae ventrales radiis spi- noso et quinque ramosis membrana coniunctis. Dahin Call, lateralis Rieh., lineolatus Val, , ocellatus Pall. , opercularis Val. , opercula- roides Blkr. 3) Dactylopus Gill, Apertuiae branchiales parvae, linea- res, post opercula; pinnae ventrales radiis spinoso et quinque arti- culatis, radio primo articulato simplice; elongato, radio spinoso con- iuncto, a radiis ramosis disiuncto; pinna dorsalis prima spinis duabus primis filiformibus, longissimis, aliis filiformibus sed brevioribus. Da- hin D. Bennettii (Call, dactylopus Benn.). Nach Bleeker lebt Sicydium cynocephalus C.V. in einer Höhe von 3000 Fuss über dem Meere auf Tjikadjang. Natuurk. Tijdschr. Ked. Indie XX. p. 156. lieber die Stellung der Discoboli im Systeme äusserte sich Agassiz. Er weigert ihnen den Eintritt in die Gobioidenfamilie, bringt Echeneis zu den Scomberoiden, die übrigen zu den sculpins (?). Er legte drei neue Gattungen dieser Familie vor: Cr o s s og nathns während des Jahres 1859. 303 von Charleston, L ob o gnathus \onFer\i und P ty c hocheilvs von Piiget-Sound. Chiaiakterisirt sind diese Gatlungen jedoch noch nicht. Fioc. Boston soc. VI. p. 411. PediCUlati. Neue Art : Anlennarius dorehensis Bleeker Kieuw- Guinea 1. c. von Doreh. Auacauthiui. PleuronCCtae. Girard erhebt seinen Pleiironectes niaculosus zu einer eigenen Gattung P ar alicht hy s. Report expl. and surv. p. 146. Augen massig, rechts; Mund gross, Schnauze kegelförmig, Kiefer fast gleich ; schlanke konische Zähne auf beiden Seiten der Kiefer; die Rückenflosse beginnt vor den Augen; Rücken- und Afterflosse nicht mit der Schwanzflosse vereinigt, letztere fast abge- stutzt; Kopf und Körper schuppig; Seitenlinie über den Brustflossen gebogen, dann gerade bis zur Schwanzflosse. Arelia Katipii Bleeker Sumatra 8. 1. c. Ophidini. AVIr erhielten zwei neue Arten von Girard: Ophi- dion Tayleri Report explor. and surv, p. 138 von Californien und 0. Josephi Mexican boundary p. 29. Ueber einen parasitischen Fisch, welcher in Ilolothurien bei den Cocos-Inseln lebt, hat Anderson (Natuurk. Tijdschr. Ned. In- die XX. p. 253) einige Beobachtungen mitgetheilt. Er sah ihn in die Holothurie eingehen, den Schwanz voran; alle Anstrengungen der- selben ihn mit dem ausgespritzten Wasser zu entfernen , selbst das Ausstossen eines Theiles der Eingeweide war vergeblich. Er meint, dass jede Species in besonderen Holothurienarten lebe , und dass die Fische mit ihren Wohnthieren wachsen, da sie sich von Yi bis 7 Zoll in verhältnissmässig grossen Ilolothurien finden u. s. v»'. Pharyngognathi. Labroidei CyclOidei. Keue Arten von Bleeker: Julis (JvlisJ Girardi Natuurk. Tijdschr. Ned. Indie XVII. p. 168 von Bali, — No- vacula telrazona ib. 169 von Bali, — Malacantkus Hoedtii und Sca- rus diniidialns Nieuw-Guinea 1. c. von Doreh, — Novacnla kallosoma Amboina 11. 1. c. Labroidei Ctenoidei. P omacentrus dorsalis Giil Proc. Philadel- phia p. 147 von Japan. Amphiprian frenalus , Glyphisodon molaceus und smaragdiniis^ so wie Etroplus fumosus sümmtlich von Lew Chew sind neue Arten dieser Familie von ßrevoort Notes on some figures of Japanese fish p. 11. Amphiprion Rosenhergii Bleeker Nieuw-Guinea 1. c. von Doreh. Glyphisodon biocellatus Cuv. wurde von Bennett nach einer Zeichnung und Notizen von Angas in lebendigen Farben abgebildet. Proc. zool. soc. p. 222. pl. IX. fig. A. 304 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Ichthyologie ChrOIüides. Von vier neuen Cbromiden aus dem Nicaragua- See, die Froebel gesammelt hatte, machte Agassiz eine vorläu- fige JMittheilung Froc. Boston soc. VI. p. 407. Den einen, der abge- sehen von der unterbrochenen Seitenlinie ähnlich wie Dentex aus- sieht, nennt er Parachromis gnlosus; den anderen, v/elcher Chryso- phrys ähnelt, nennt er Hypsophrys unimaculalus ; einen dritten ähn- lich mit Boops, nennt er Baiodon fascialns. Der letzte, Amphilophus Froehelii, der keine fleischige Lippen besitzt, hat einen grossen drei- eckigen Lappen über dem Oberkiefer und unter dem Unterkiefer her- vorstehen , ähnlich dem Nasenblatle einiger Fledermäuse. Nähere Beschreibungen dieser, wie es scheint, interessanten Fische, werden abzuw alten sein. Chromis rivulata Günther Froc. zool. soc. p. 418 von Ecuador. Eine neue (iatlung Haligeties wurde von Günther aufge- stellt Froc. zool. soc. p.471. Sie gehört in die Familie der Cbromi- den und unterscheidet sich von Chromis und Hemichromis durch den Zahnbau, von Sarotherodon durch die Beschuppuug des Kiemendek- kels und durch den Zahnbau, von Glyphisodon durch die Seitenlinie. Die Charaktere sind: Körper comprimirt, mit Cycloidschuppen ; Wan- gen und Deckel beschuppt; Seitenlinie unterbrochen; Rückenflosse mit 14 , Afterflosse mit 3 Dornen ; eine Reihe comprimirter einge- kerbter Zähne in den Kiefern; im Oberkiefer dahinter eine Reihe kleinerer Zähne; Gaumen zahnlos; untere Schlundknochen dreieckig mit hecheiförmigen Zähnen. Fünf Kiemenhautstrahlen , Schwimm- blase vorhanden. Die Art //. Trislrami lebt in dem Salzsee bei Tug- gurt in der westlichen Sahara, wo sie nach den Notizen von Tri- straui ib. p. 477 in Menge, aber als einzige Fisch-Species lebt. PseudOChrOmideS. Clcklops japonicus Gill Froc. Fhiladelphia p. 147 von Japan. Scoinberesoces. Gill spricht sich gegen die Vereini- gung der weichflossigen Pharyngognathen mit den stachel- flossigen, wie sie Müller aufstellte, aus, und wendet für die ersteren den 'Nnmen Synentognathi als eigene Ord- nung an. Proc. Philadelphia 1859. p. 148. Belone scrutator Girard 3Iexican boundary p. 30. pl. 13. Hemiramphns occipilalis Gill Froc. Fhiladelphia p. 148 von Japan. Hemiramphus japonicus von Lew Chew und Scomberesox saira von Simoda sind neue Arten von Brevoort 1. c. Hemiramphus balinensis Bleeker Natuurk. Tijdschr. Ned. Indie XVIL p. 170 von Bali. Unter dem Namen Hyporhamphus hat Gill Froc. Fhila- delphia p, 131 eine neue Gattung aufgestellt, die sich von llemiram- während des Jahres 1859. 305 phus nur durch dreispitzige Zähne in einer schmalen Binde unterschei- det. Die neue Art H. tricuspiJatus ist an der Insel Barbadoes ge- fangen. Verf. hält es für möglich , dass Cantor's Heniiramphus tri- dentifer hierher gehören möchte. Ferner trennt GiU ib. p. 155 eine eigene Gattung von Hemi- ramphus unter 6en\^&men Eule p torhamphus , weil sie im Unter- kiefer dreispitzige, im Oberkiefer konische Zähne besitzt, und weil der Körper langstreckiger, der Unterkiefer sehr dünn und lang ist. Dahin ausser einer neuen Art E. Brevoorti^ auch vermuthlich Hemi- ramphus longirostris und macrorhynchus. Der Fundort der neuen Art ist unbekannt. We Inland schlägt eine neue Eintheilung der fünf Arten Exocoetus der nordamerikanischen Küsten vor. Bei E. exiliens und noveboracensis sind die Bauchflossen nahe dem After und sehr lang; bei E. (Cypselurus) furcatus und comatus sind die Bauchflossen sehr lang; bei E. (H alo cy ps el u s nov. gen.) mesogaster sind sie sehr kurz und stehen vor der Mitte des Körpers. Proc. Boston soc. VI. p. 385. Physostomi. Siluroidei. Zur Gattung Pimelodus finden sich einige Notiz in Proc. Philadelphia p. 158 von Girard: P. lemniscatus Les. gehöre in die Gattung Koturus und lebe in Pennsylvanien, nicht wie Dekay sagt, in den südlichen Staaten. — P. gracilis Hough wird in P. Houghi umgetauft. — Als neu werden beschrieben : F. Hoyi Wisconsin, con- ßnis ebendaher, cuproides Illinois, Dekayi Ontariosee, lynx Potomak- River, puma Charleston, vulpeculus ebendaher, platycephalus von An- derson S. C, megalops Alabama, graciosus Prairie mer. rouge, La. — Ferner beschreibt Girard in den Reports expl. and surv. p. 208 als neu: P. catulus von Arkansas, felinus Canadia und Arkansas, anto- niensis Texas, ailurus Minnesota, lupus Rio-Pecos, olivaceus Nebraska. — P. vulpes Girard Mexican boundary p. 33. pl. 18. G i 1 1 stellte Annais Lyceum of New-York VII. p. 39 eine neue Galtung in der Nähe von Pimelodus auf, Syn echog lanis , deren Charaktere hauptsächlich in der kurzen Rückenflosse, kleinen Fett- flosse, langen Afterflosse und 8 Bartfäden liegen zu sollen scheinen. Die neue Art S. Beadlei stammt von Cana^a. Eine neue Gattung Pimeletropis Gill unterscheidet sich von Callophysus Müll. Trosch. durch die einfache Zahnreihe in jedem Kiefer. Die neue Art P. lateralis lebt im Amazonenflusse. Proc. Philadelphia p.l96. Arges brachycephalus Günther Proc. zool. soc. p. 92 von Ecuador. Der bereits Proc. Boston Soc. Sept. 1857 erschienene Aufsatz „On some unusual modes of gestation" von J ef fr ies Wyman ist Silliman Arohiv f. Naturg. XXVI. Jahrg. 2. Bd. U 306 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Ichthyologie Amer, Journ. XXYII. p. 5 mit einigen Holzschnitten abgedruckt. Er bezieht sich ausser einigen Balraohiern auf Aspredo laevis und auf einen anderen welsartigen Fisch. Reissner hat bei seinen Untersuchungen über die Schwimm- blase und den Gehörapparat einiger Siluroiden (Archiv für Anato- mie ct. 1859. p. 421) höchst interessante Resultate erhalten. Er hat Rinelepis acanthicus Val., Loricaria, Hypostonuis verres Val., Callich- thys und einige andere untersucht. Bei vier Gattungen, denen J. Müller die Schwimmblase absprach, hat Verf. dergleichen nachge- wiesen, und zwar unter ganz besonderen Verhältnissen entwickelte. Das Nähere wolle man in der Abhandlung selbst nachlesen. Cyprinoidei. Günther wies aufs Neue auf die Geschlechts- verschiedenheiten bei den Schleihen (Tinea vulgaris) hin und bil- dete dazu die ßauchflossen und die Beckenknochen auf Taf. XVI ab. Annais nat. bist. III. p. 385. Kessler beschreibt Bullet, de Moscou 1859. I. p. 531 drei neue Arten aus derKrym: Albiirnvs mentoides, soll sich von A. mento durch das Vorhandensein des Zwischendeckels und die grössere Zahl der Schuppen in der Seitenlinie unterscheiden, A. 3 .13 — 16; Älbur- nus lauricus A. 3.10 — 11; Alburnus maculatus mit schwarzen Flek- ken an den Seiten. A. 3 . 11 — 14. Squalius borysthenicns Kessler Bulletin de Moscou I. p. 545 aus einem Arme des Dnjepr bei Aleschki. Cyprinella analostana Girard Proc. Acad. Philadelphia p. 58 aus einem Zuflüsse des Potomac-River der Insel Analostan gegenüber. Dionda grisea und Tigoma egregia sind neue Arten von G i - rard Reports explor. and surv. p. 230. Bleeker theilt die Cobitinen in sechs Genera: Hymen o- p At/sa McCl., Cobitis Art. Blkr., Lepid o cep h alu s BUn., Acan- thopsi s Uass. , Ac anthophthalmu s Ilass. und Cobitichthys Blkr. Sie werden Katuurk. Tijdschr. Ned. indie p. 303 charakterisirt. Cyprinodontes. Aus der Familie der Cyprinodonlen beschreibt Girard Mexican boundary p. 70 folgende neue Arten: Poecilia li- neolata pl. 35. fig. 9 — 11, Limia poeciloides pl. 38. fig. 8— 14 , Limia venusta pl. 39. fig. 20 — 23 sämmtlich aus Texas. Fundulus seminolis Girard Proc. Philadelphia p. 59 von Palatka, Ostflorida. Girard's 1853 aufgestellter Fundulus tenellus gehört zu der Gattung Zygonectes (ib. p. 60). Hydrargyra zebra Girard ib. p. 60 aus oberen Zuflüssen des Rio grande del Norte. Heterandria Holbrookii wird ib. p. 61 als Gambusia Holbrookii und Heterandria formosa als Girardinus formosus erörtert und be- schrieben. während des Jahres 1859. 307 Girard gab ferner in Proc. Philadelphia 1859. p. 113 einige Notizen über Cyprinodonten. Er stellte die Charaktere der Gattung Zygonectes fest, welche zwischen Hydrargyra mid Gambusia die Mitte hält, indem er eine neue Art Z. pulchellus von Arkansas be- schrieb. — Auch von Lintia werden die Charaktere angegeben und hervorgehoben, dass diese Gattung von Poecilia sich nur durch die Afterflosse der Männchen unterscheide, weshalb die generische Tren- nung zweifelhaft sei. Hierhin gehört die oben erwähnte Poecilia lineolata; L. poeciloides wird genauer charakterisirt ; L. formosa aus einer Lagune zu Paolo Alto , couchiana aus dem Rio San -Juan und mafamoretisis von Matamoras werden als neue Arten beschrieben. — Adinia ist ein neues Genus, welches sich von Limia und Poecilia durch den vorstreckbaren Mund, der schwach abwärts gerichtet ist, und durch die konische Schnauze unterscheidet. Die Art A. mvllifasciala war Mexican boundary (vgl. oben) irrthünilich für das AYeibchen von Limia poeciloides gehalten. — Eine andere neue Gattung Lucania unterscheidet sich von Fundulus durch die einreihigen Kieferzähne* Die typische Art ist die oben erwähnte Limia venusta, dazu kommen zwei neue Arten: L. afßnis und eine andere, die Verf. zu benennen vergessen hat, sie könnte L. Girardi genannt werden. — Ferner wer- den Girardinus occidentalis und G. sonoriensis n. sp. aus dem Bache San Bernardino in Mexiko beschrieben. — Nach Bemerkungen über Gambusia affmis und patruelis werden als neu G. speciosa aus dem Rio San-Juan, G. gracilis von Matamoras, G. senilis aus dem Chihua- hua-River besclirieben. Girard beschrieb ferner ib. p, 157 als neue Arten dieser Fa- milie : Ftindnlus ßoridensis aus Florida , Ctjprinodon californiensis von San Diego und Cyprinodon eximius aus dem Chihuahua-River. Auch zwei afrikanische Arten von Biskara in Algerien sind von Guichenot Revue de zool. p. 377 als Cyprinodon cyanogaster und C. dolialus beschrieben worden. Characiiu. Kner lieferte Beiträge zur Familie der Cha- racinen , als Vorläufer zu einer für die Denkschriften be- stimmten Abhandlung. Sitzungsberichte der Wiener Akade- mie XXX. 1858. p. 75. Hier sind die Diagnosen folgender neuen Arten und Gattungen gegeben : Cvrimalus (Anodus M. T.) vittatus, rutiloides, abramoides. Prochilodus vimboides. Micr 0 dus n. gen. Dentes minutissimi , acuti , mobiles uni- seriales sohim in labio superiore, inframaxillares nulli, oculi magni nee non squamae, abdomen ad latera obtuse carinatum. ßL lahyrinthicus. Hemio'Jus longiceps, semitaeniatus, microJepis, immaculaius. 308 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Ichthyologie Schizodon taeniatus^ gracilis, trimaculatus, isognathuSy nasutus. Rhyti odus n. gen. Os terminale, dentes lamnaeformes , in- terniaxillarium Facies anterior convexa , margine acuininato , dentes inframaxillares flexuosi , margine bicuspidati; caput parvum, depres- sum, corpus elongatum, subteres, pinna analis brevis. Rh. microle- pis, argenteo-fuscus, Parodon nasus. Leporinus striatus, pictus. Tetragonopterus lepidurus, dichrourus. Bryconops n. gen. Dentes intermaxillares cuspidati , trise- riales , niaxillares nulli , inframaxillares uniseriales, medii cuspidati, laterales et postici conici , minuti ; corpus elongatum , pinna analis longa, squamae mediae. Br. alburnoides, lucidus. Ein zweiter Beitrag findet sich ib. XXXII. p. 163 mit folgenden neuen Arten : Chalcinus nematurus. Gasteropelecus stellatns, vielleicht Männchen von sternicla. Die Gattung ßrycinus hält Verf. für identisch mit Alestes. Myletes torquatus ^ maculatus. Die Gattung Myleus erkennt Verf. nicht als verschieden von Myletes , und hält Myleus seliger für das Männchen von Tometes trilobatus Val. Pygocentrus Nattereri. Serrasahno maculatus^ spilopleura, elongatus. Epicyrtus microlepis (Ep. gibbosus Val.), macrolepis. Cytiopotamus molossus. Die Gattung Hydrolycus wird für identisch mit Cynodon Spix erklärt. Die Kner'sche Arbeit ist 1859 im 17. und 18. Bande der "Wiener Denkschriften vollständig erschienen und von 17 Tafeln begleitet, auf denen die neuen Arien bildlich dargestellt sind. Verf. äussert sich über die Familie der Characinen dahin , dass sie selbst nach Abzug der Gattun- gen Erythrinus und Macrodon keine natürliche sei, weil das Gebiss so ungemein verschieden sei; er hat es aber noch nicht an der Zeit gehalten, eine durchgreifende Aenderung vorzuschlagen. Ref. muss vorläufig diese Familie für eine recht natürliche halten. Ausser den ausführlichen Beschrei- bungen der neuen Arten sind auch über die alten Arten zahlreiche Bemerkungen gegeben , so dass dieser Beitrag zur Familie der Characinen ein sehr wichtiger genannt werden muss. Günther stellte folgende vier Arten von Ecuador uus der während des Jahres 1859. 309 Characinenfamilie Pioc. zool. soc. p. 418 auf: Anodus Troscheliif Prochilodus hvmeralis, Chalceus alburnus und Chalccus brevirostris. Leporinns Mülleri Günther Proc. zool. soc. p. 92 von Ecuador. Agassi z kündigle vorläufig eine neue Gattung Anale eslis an, von Rio-Remak in Peru, die Aehnlichkeit mit Chalceus hat, aber der die Hundszähne hinter den vielspitzigen Mahlzähnen fehlen. Proc. Boston soc. VI. p. 419. Salmones. Agassiz hat einen Salmo hamatus, der im Mer- rimac-River gefangen war, untersuchen können. Bisher glaubte man diese Art käme nur in Europa vor. Proc. Boston Soc, VI. p. 418. Salmo Pernji wird von Brevoort I.e. als neue Art von Ho- kodadi beschrieben und pl. IX. Fig. 1 abgebildet. Suckley beschrieb einige neue Lachsarten von der Nordwest- küste Amerika's, nämlich Salmo Gibbsii (Fario tsuppitch Gir.) aus dem Columbia-River, S. truncatus aus der Fuca-Strasse, S. gibber Puget- Sound, S. confluentus Fort Steilacoom, S. canis Puget-Sound (Annais Lyceum of New-York VII. p. 1). Thaleichihy s Girard nov. gen. Report explor. and surv. p. 345. Hat das Ansehen von Osmerus, doch sind die Bauchflossen weiter vorn inserirt , der Älund ist tiefer gespalten , und die Kiefer sind zahnlos; von Argenlina unterscheidet sich diese Gattung durch die Gegenwart von Zähnen an den PterygoidLeinen , während die Gaumenbeine zahnlos sind, umgekehrt wie bei Argentina. So bildet sie ein Zwischenglied zwischen Osmerus und Argentina. Eine neue Art Th. Stevensi von Puget Sound. Saoridoidei. ScopeZosawrMS wurde von Ble eker Anitoina 11. 1. c. als neue Gattung aufgestellt und mit folgender Diagnose versehen: corpus elongatum, cylindraceum, ossa intermaxillaria oris marginem superiorem constituentia usque ad angulum oris producta tota longitudine denticulata ; ossa supramaxillaria tota supra ossa in- termaxillaria Sita, bene evoluta, edentula; pinnae dorsales 2, anterior radiosa paulo post pinnas ventrales sita , posterior adiposa analis parti posteriori opposita ; dentes parvi immobiles intermaxillares, pa- latini vomerinique uniseriati , inframaxillares pluriseriati , linguales nulli, pseudobranchiae ; membrana branchiostega radiis 9; squamae cycloideae ; membrana palpebralis gracillima. Hat den Habitus von Saurus und die Bezahnung von Scopelus oder Odontostomus. Eine neue Art Sc. Hoedti von Amboina. Clupeacei. Ueber den Heringsfang an der unteren Wolga vgl. V. Baer Zeitschr. für die ges. Naturwiss. XIII. p. 182. Schilling gab eine Notiz über die Heringszüge, die nach seiner Ansicht nicht vom hohen Norden herkommen , sondern aus grossen Tiefen. Daran schliesst Boll die Erzählung, dass in einem bestimmt beobachteten Falle eine anfänglich für eine grosse See* 310 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Ichthyologie Schlange gehaltene Masse sich als ein Heringsschwarm ergab. Archiv des Vereins der Freunde der JN'aturg. in Meklenburg 1859. p. 148. Nach den Untersuchungen Girard's Proc. Philadelphia p . 158 verweist die ßezahnung Clupea teres IVlitch. (Alosa teres de Kay) in die Gattung Uarengula. H. Kawall, Pastor in Pussen, hat in der zu Dorpat erschei- nenden Wochenschrift „das Inland" No. 46. Kovember 18.57 einen kleinen Artikel über den Strömling (Clupea sprattus) und seinen Fang an der nördlichen Küste von Kurland veröft'entlicht, dessen ich hier nachträglich Erwähnung thue. Er unterscheidet 9 Varietäten, die zu verschiedenen Zeiten des Jahres gefangen werden, und ist geneigt sie für wenigstens zwei Species zu halten, die er jedoch jetzt noch nicht wissenschaftlich zu scheiden vermag. Engraulis nanus und compressus sind neue Arten von Girard Report explor. and surv. p. 335 aus Californien. Eine Beschreibung eines neuen Exemplars von Megalops elon- gatus lieferte Girard Proc. Philadelphia p. 64. EsOCeS. Putnam äusserte sich über die Synonymie von Esox reticulatus und fasciatus, die er für specifisch verschieden hält. Proc. Boston Soc. VII. p. 3. — Vergl. ib. 156 , und eine kurze Bemerkung über die Lebensweise des letzteren von Curtis ib. p. 159. Hetoropygii. Einen neuen blinden Fisch beschrieb Girard unter dem Kamen Typhlichthys subterraneus Proc. Philadelphia p. 63, so dass nunmehr diese Familie aus drei Galtungen besteht. Alle sind mit Cycloid-Schuppen bedeckt, haben die abgerundete Rük- ken - und Afterflosse einander gegenüberstehend, eine lancetförmige Schwanzflosse, und ihr After liegt vor der Basis der Brustflossen. Das Gebiss ist wahrscheinlich übereinstimmend. Die Gattungen un- terscheiden sich leicht: Amblyopsis spelaeus hat Bauchflossen aber keine Augen (bekanntlich sind dieselben im Rudimente vorhanden), Typhlichthys subterraneus hat keine Augen und keine Bauchflossen, Chologaster cornutus hat deutliche Augen aber keine Bauchflossen. Die neue Form ist in einer Quelle bei ßowling-Green, Ky. gefunden worden. Apodes. Kaup hat „Neue aalähnliche Fische des Ham- burger Museums beschrieben und abgebildet. Hamburg 1859. 4. „Indem er seine frühere Eintheilung nach der Lage der hinteren Naslöcher in Cryptomycteren und Pha- neromycteren aufgiebt , zerfällt er die Apodes einfach in die Familien: Ophisuridae, Anguillidae, Congeridae, Murae- nidae und Symbranchidae. Aus der Familie der Ophisuriden beschreibt Verf. ausser einer neuen Art Poecilocephalus Markworli aus Ostindien zwei neue Genera: während des Jahres 1859. 311 1) Cryptopterus gegen das Ende des Schwanzes verschwin- den Dorsale und Anale zwischen zwei vertical gestellten kurzen Membranen; Leide Nasenlöcher stehen nahe äusserlich am Rande der Oberlippe beisammen; Augen seitlich auf der Mitte der Rachenlänge. Cr. puncticeps von Puerto Cabello. 2) Crotalopsis. Vomer mit drei Zahnreihen, vorn divergi~ rend, hinten in einer Spitze mit einem Zahne auslaufend. Cr. pun- ctifer von Puerto Cabello. Ferner eine neue Art Pisoodonophis coronata. In der Familie der Anguilluliden werden zwei neue Arten auf- gestellt A. otaheitensis von den Gesellschaftsinseln und capensis vom Cap, welche letztere sich im Münchner Museum befindet. In der Familie der Congeriden wird eine neue Gattung // o - plunnis mit nur einer Reihe langer Zähne auf dem tief gestellten Vomer aufgestellt. H. Schmidti von Puerto Cabello. Aus der Familie der Muraeniden endlich wird Muraena mo- desta als neue Art beschrieben. Auf Muraena ocellata Ag. wird eine neue Gattung Priodo- nophis gegründet, bei der alle Zähne deutlich auf der vorderen wie hinteren Seite gezähnelt und ohne Lappen an der Wurzel nach hinten zu sind. Dann Thyrsoidea aterrima von Puerto Cabello, Th. cormura ebendaher , Th. marginata von Westafrika , Limamuraena melanotis von Weslafrika, Poecilophis ornata von Ostindien. In einem Nachtrage theilt Verf. die Gattung Thyrsoidea in zwei Galtungen, von denen er die mit zwei Reihen Vomerzähnen Thyr~ soidea, die mit einer regelmässigen Reihe Zähne auf dem Vomer Taeniophis nennt. Zu letzterer gehören T. aterrima, Westphali n. sp. aus dem Caraibenmeere , lineopinnis, maculipinnis , marginata und cormura. In der Gruppe der Ophisuriden stellte Girard eine neue Gat- tung Myrichthys auf, die sich von Myrus durch das Gebiss und die Rückenflosse unterscheidet. Ihre Gattungscharaktere sind : Brustflossen vorhanden, Anfang der Rückenflosse am Kacken, vor den Brustflos- sen; Kopf breit, Unterkiefer kürzer; granulaartige Zähne in läng- lichen Haufen in den Kiefern, dem Gaumen und den Nasenbeinen; Augen wohl entwickelt; KiemenölTnungen seitlich, massig und senk- recht vor den Brustflossen ; keine Schuppen. Eine neue Art M. ti~ grinus von der Adair-Bay, Oregon. Proc. Philadelphia p. 58. Girard beschrieb ferner Mexican boundary p. 75 einen neuen Aal Anguilla tyranmis pl. 40 und stellte zwei neue Gattungen auf: Neomur aena. Ohne Brust- und Bauchflossen; Rücken - und Afterflosse niedrig, hinten zu einer Spitze vereinigt; die vorde- ren Kieferzähne die grössten ; eine Reihe Vomerzähne; Kiemenspal- 312 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Ichthyologie ten seitlich, rundlich. Die nene Art JV. nigromarginata pl. 41 von der St. Josephs-Insel in Texas. Neoconger. Brustflossen; Rücken- und Afterflossen meist zu einem häutigen Rande reducirt; Schnauze zugespitzt, Unterkiefer kürzer als der obere; Kieferzähne winzig, in mehreren Reihen; ein Haufen ähnlicher Zähne vorn am Vomer und eine Reihe längs sei- ner Mittellinie; Kiemenspalten seitlich, ziemlich gross und vertical. Die neue Art N. mucronatus von der St. Josephs-Insel in Texas. ßleeker hat bei Gelegenheit der Beschreibung einerneuen Art Muraena Brummeri Natuurk. Tijdschr. XVII. p. 137 von Timor in einer Tabelle von 41 Arten der Gattung Muraena das Verhält- niss der Höhe zur Länge des Körpers, so wie die Zahl der Strahlen der Rücken- und der Afterflosse angegeben. Ausserdem hat derselbe Sumatra 8. 1. c. drei neue Arten be- schrieben : Ophisurus Diepenhorsti und polyodon, Muraena congeroides und eine Conger neoguinaicus Nieuw-Guinea 1. c. von Doreh. Anguilla myriaster ist eine neue Art von Brevoort 1. c. von Hakodadi. Plectognathi. GymnodonteS. Tetraodon hicolor, niveatus und hrunneus sind neue Arten von Brevoort I.e. sämmtlich von Simoda. Bei der er- sten dieser Arten ist in dem mir durch die Güte des Verf. zugegan- genen Exemplare mit Bleistift hinzugefügt, dass sie zu der Gattung Gastrophysus gehöre. Tetraodon politus Girard Report explor. surv. p. 340 von Ca- lifornien. Scierodermi. Balistes heteracanthus Bleeker Nieuw-Guinea 1. c. von Doreh. lophobranchii. Syngnathidae. Stjngnathus HunnU Bleeker Sumatra 8. 1. c. — S. Abboti Girard Report expl. surv. p. 346 von Californien. Hippocampiis ingens Girard ib. p.342 von Californien. In derselben Familie stellte Gray eine neue Gattung Hali- ichthys auf, deren neue Art H. taeniophora von Westaustralien er abbildete. Die Gattungscharaktere sind : Mund länglich , viereckig, mit einem Dorne an der Mitte jeder Seite des Oberrandes; Körper sechsseitig; Schwanz vierseitig; Schilder des Kopfes und Körpers mit einem Dorne, der in eine sehr lange, dünne, fadenförmige Faser endet ; Unterseite des Körpers und Schwanzes flach mit einer schwach vorragenden Mittelkante; Brust- und Rückenflossen deutlich; keine Schwanzflosse. Proc. zool. soc. p. 38. während des Jahre« 1859. 313 Ganoidei. Reissner hat den feineren Bau der Schuppen von Polypterus und Lepidosteus geschildert. Reicherts und Du Bois-Reymonds Archiv für Anatomie 1859. p. 254. Drei neue Arten Lepidosteus beschrieb Girard Report explor. surv. p.351, nämlich L. leptorhynchus Sius Texas, L. (Cylindrosleus) la- tirostris aus dem Fecos-River, L. (Atractosteus) Berlandieri aus Mexiko. Selachii, Sqnali. Bennett machte einige Bemerkungen über Haifische, namentlich über zwei riesige bei Sydney gefangene Carcharias leucas von 12 und 13 Fuss Länge. Proc. zool. soc. p. 223. Centrophot'us molluccensis Bleeker Amboina 11. 1. c. Rajae. Wyman hat in den Oviducten der Rochen Eikapseln beobachtet, eine in jedem Oviduct, von denen zwei Hörner und die Fäden an der Basis so wie ein Theil des Körpers bereits gebildet waren, aber es waren keine Dotter im Oviducte, und nur ein Corpus luteum im Ovarium. Verf. folgert hieraus , dass die Eikapseln zuerst gebildet werden, und dass der Dotter später in dieselbe eingeführt wird. Er entdeckte das Material für die Eikapseln in den Röhren der Eileiterdrüse; es bestand aus Körnchen und langen dünnen Fäden. Die Kapsel wird in der Central- höhle der Drüse gebildet, und so wie sie gebildet wird, treten die fertigen Theile allmählich in den unteren Theil des Oviducts. Die Eibildung gleicht mehr der der Vögel als der der gewöhnlichen Fische. Agassiz schloss an diese Mittheilung einige Bemerkungen. Proc. Boston Soc. VI p. 376. Die Jagd auf den Teufelsfisch (Cephaloptera vampirus) in Süd- Carolina wird in Frorieps Notizen 1859. II, p. 86 im Auszuge aus Fetermann's Mittheil, geschildert. Agassiz stellte eine neue Gattung G oniohatis unter den Rochen auf, deren Gaumen hinten am breitesten ist, mit stumpf wink- lichen Platten. Dahin Aetobatis flagellum und eine neue Art G. me- leagris von den Sandwichinseln. Proc. Boston soc. VI. p. 385. Raja Cooperi Girard Report explor. surv. p. 372 von der Shoal- waterbay, ist nach einer Zeichnung aufgestellt. 314 Troschel: Bericht üb. d. Leistungen in d. Ichthyol, etc. Cyclostomi. Nur von Girard in Report explor. and siirv. 1. c. p. 379 sq. ist aus dieser Ordnung Neues zu erwähnen: Zwei neue Arten von Oregon nannte er Petromyzon lividus und Astori. Ferner gründete er eine neue Gattung Ich thy omy z, on mit folgenden Charakteren : Mundscheibe trichterförmig , subterminal, un- terhalb , kreisförmig oder elliptisch, an der Peripherie gefranst; zwei verticale, fein gezähnte Kieferstücke , eines jederseits vom Schlünde ; ein ähnliches horizontales Stück unter den vorigen ; Zähne in der JVlundscheibe einfach, gekrümmt, auf seitlichen Wölbungen, die grössten innen ; Kiemen in besonderen Abtheiliingen innerhalb der Brust; eine einzige Rückenflosse vereinigt mit dem oberen Lappen der Caudate , keine Afterflosse. Diese Galtung soll sich von Petro- niyzon durch die Anordnung der Zähne und durch die einzige Rük- kenflosse unterscheiden. Verf. zählt dahin P. Planeri Bl., Lamottenii Les. , argenteus Kirtl., appendix Dekay und zwei neue Arten /. ca- staneus von Minnesota und hirtulo von Arkansas. Der Gattung Ammocoetes fügt Girard ib. p. 383 eine neue Art A. cibarius von Puget Sound hinzu, und sondert von ihr als eige- nes Genus Scolecosotna die Arten mit einer einzigen Rückenflosse und rudimentärer Afterflosse. Dahin werden gezählt A. concolor Kirtl., unicolor Dekay und borealis Ag. Es erleidet wohl keinen Zweifel, dass diese Formen wie unser A. branchialis bei vollständigerer Kennt- niss der Entwickelungsgeschichte dieser Thiere sich als jugendliche Wesen herausstellen werden. Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte der Mollusken während des Jahres 1859, Vorn H eraiisgeber. Auch im Jahre 1859 ist eine grosse Menge von wis- senschaftlichen Arbeiten erschienen, die auf die Mollus- ken Bezug haben. Die grösseren Werke, welche sich eine vollständige bildliche Darstellung der Conchylien zur Auf- gabe machen, wie Küster, Reeve, Sowerby, Pfeif- fer, Rossmässler, sind fortgesetzt worden, ebenso die Zeitschriften, welche den Mollusken ausschliesslich gewid- met sind : die Malakozoologischen Blätter und das Journal de Conchyliologie. Ein neues Handbuch der Conchyliologie hat Chenu herauszugeben begonnen. Mehrfache Beiträge zur Kenntniss der Molluskenfaunen aller Welttheile werden unten zu erwähnen sein , die namentlich in den verschie- denen Zeitschriften und Gesellschaftsschriften veröffentlicht sind. Zahlreiche neue Arten sind aufgestellt und es scheint, als ob wir von einer annähernd vollständigen Kenntniss aller Arten unseres Erdballes noch sehr weit entfernt wären. Von Pfeiffer's Novitates conchologicae ist im Jahre 1859 nur die 11. Lieferung erschienen. Abgebildet sind darin 8 Arten Helix , 7 Ennea, 1 Cataulus , 2 Buli'mus und 1 Partula, die sämmtlich bereits anderen Orts aufgestellt waren. Von Küster's Ausgabe des „Systematischen Conchy- lien-Cabinets von Martini und Chemnitz" brachte das Jahr 1859 sechs Lieferungen, 165 — 170. Sie enthalten den Text 316 Troschel: Bericht üb. d. Leistungen in d. Naturgeschichte für die Gattungen Pecten von der 4. — 80. Art, unter denen zwei neue; Cylindrella 52 Arten bearbeitet von Pfeiffer; und Purpura 86 Arten, worunter einige neu. Die Abbil- dungen beziehen sich auf die Gattungen Buccinum , Pur- pura , Monoceros , Concholepas , Ricinula , Cylindrella und Pecten. Von Reeve's Conchologia iconica , or figures and descriptions of the Shells of Molluscous animals with criti- cal remarks on their synonymes, affinities and circumslan- ces of habitation sind mir die Lieferungen 181 — 187 als im Jahre 1859 erschienen bekannt geworden. In ihnen finden sich Monographien der Gattungen Janthina , Calyp- traea, Crucibulum, Pinna, Columbella , Trochita, Crepidula, Placunanomia , Anomia. Ueber die einzelnen finden sich unten nähere Angaben. Der 19. Theil von Sowerby's Thesaurus Conchy- liorum enthält folgende Monographien : Ancillaria mit 44 Arten auf 4 Tafeln ; Eburna Lam. mit 8 Arten auf 1 Ta- fel; Pseudoliva Swains. mit 8 Arten auf 1 Tafel; Cyllene Gray mit 14 Arten auf 1 Tafel ; Terebellum Klein mit 1 Art aut 1 Tafel ; Erato Risso mit 16 Arten auf 1 Tafel ; Nassa- ria Link (Hindsia Adams) mit 13 Arten auf 1 Tafel; und Phos Montf. mit 32 Arten auf 2 Tafeln. Von Rossmässler's Iconographie der Land- und Süsswasser- Mollusken Europas ist 1859 das Schlussheft (5 und 6) des dritten Bandes erschienen. In demselben sind Arten der Gattungen Helix , Bulimus , Pupa, Clausilia, Pianorbis, Anodonta und Unio besprochen und abgebildet. Die bunte Manchfaltigkeit desselben , auf welche Verf. mit einigem Missbehagen hinweist, denken wir, wird den Le- sern nicht unangenehm sein. Freilich möchten wir wün- schen, dass die dadurch gestörte Absicht des Verf., die Gattungen Cyclas und Pianorbis monographisch zu behan- deln nur aufgeschoben, nicht aufgegeben sein möchte. Die einzelnen hier behandelten Arten sollen unten namhaft ge- macht werden , auf die einzelnen Bemerkungen über sie kann naturgemäss in diesem Berichte nicht eingegangen werden. der Mollusken während des Jahres 1859. 317 The Concholog-ical Miscellany ofSylvanus Hanley. Illustration of Pandora, Amphidesma, Ostrea, Melo, the Me- laniodae, Ampullaria and Cyclostoma. In forty Plates. Lon- don and Edinburgh 1854—1858. 4. Part 1— X , mit je 4 Tafeln und 1 Blatte Text, worauf die Namen der Figuren enthalten sind. Von diesem seltenen Werke hat in diesen Berichten nicht gesprochen werden können, weil es Refe- renten nicht bekannt geworden war. Vergl. Malak. Bl. 1859. p. 15. S. Hanley veröffentlichte in Journal of the procee- dings of the Linnean society IV. p. 43 ein Linne'sches Ma- nuscript^ Museum Ludovicae Ulricae Reginae, welches durch das zur Prüfung der Sammlungen und Manuscripte Linne's niedergesetzte Committe wieder aufgefunden ist. Es war eine Abschrift des Originals mit Aenderungen und Zusät- zen von der Hand des Autors. Es war unzweifelhaft der nicht publicirte Catalog, der so oft in der zehnten Ausgabe des Systema Naturae citirt wird, und enthält Beschreibun- gen gewisser als beschrieben erwähnter aber seltsamer- weise in der gedruckten Ausgabe ausgelassener Arten. Verf. sagt, dieses Manuscript sei wichtig in mancher Hin- sicht : es verbessert häufige Druckfehler ; erklärt manche falsche Anspielungen auf vorhergehende Arten, indem ihre Reihenfolge sehr abweichend ist; es zeigt diejenigen alten Synonyme, welche, ausgemerzt durch Vergleichung mit den wirklich beschriebenen Exemplaren , möglicherweise durch muthmasslich bessere Abbildungen verdrängt sind; vor- züglich aber theilt es uns diejenigen Originaldiagnosen mit, welche zu Gunsten der wirklich in dem Systema Na- turae abgedruckten unterdrückt sind. Dass die Auffindung und Publikation dieses Manuscripts grosses Interesse für die Geschichte der Conchyliologie haben, unterliegt keinem Zweifel. Manuel de Conchyliologie et de paleontologie conchy- liologique par Chenu. Von diesem schätzbaren Werke ist 1859 die erste Abtheilung des ersten Theiles erschienen. Verfasser charakterisirt darin die Klassen, Ordnungen, Fa- milien, Gattungen und Untergattungen, und erläutert die 318 Troschel; Bericht üb. d. l.eislungen in d, Naturgeschichte letzteren durch instructive und elegante Holzschnitte von einer oder mehreren Species. Einige , z. B. Conus cedo nulli mit neun Varietäten sind in zierlichstem Farbendruck ausgeführt. Auch die fossilen Formen sind, wie es der Titel verspricht , berücksichtigt. Das Buch ist recht em- pfehlenswerth, zumal Verf. auch die Literatur des Auslan- des benutzt hat. Dass manche für uns erledigte Punkte in dem Buche noch figuriren, z. B. die Gattung Trichocyclus, die offenbar nur Entwickelungsstufe eines Clio- ähnlichen Thieres ist, die Gattung Sagitta unter den Heteropoden , die entschieden den Würmern zugehört, die Gattung Phyllirhoe unter den Heteropoden und einiges Andere , scheint wohl dem Wunsche nach möglichster Vollständigkeit zugeschrie- ben werden zu müssen. — Diese erste Abtheilung ent- hält die Cephalopoden, Pteropoden , Heteropoden, und von Gasteropoden die Unterordnungen Proboscidifera und Toxi- fera der Pectinibranchiaten. Gegen die Anordnung der Fa- milien lässt sich Manches einwenden. So steht die Fa- milie der Pleurotomiden noch nicht unter den Toxiferen u. dergl. m. J. E. Gray macht Annais nat. bist. III. p. 510 auf die Schwierigkeit aufmerksam, die Species der Mollusken zu unterscheiden , indem zuweilen die Schalen zum Ver- wechseln ähnlich und doch anatomische Verschiedenheiten nachzuweisen sind. Ref. könnte auch einige solche Bei- spiele hinzufügen ! V. Martens hat in den Malak. Bl. p. 168 Nachricht von der Deutung, welche Mortillet den Namen Risso's nach eigener Anschauung der Original-Exemplare beigelegt hat, gegeben. Wir weisen auf diese Mittheilung um so lieber hin, als die Abhandlung von Mortillet , im Bull, de la soc. d'histoire natureile de Savoie 1851 erschienen, in dem da- maligen Jahresberichte nicht nach eigener Einsicht hat be- nutzt werden können. Vergl. Archiv 1853. II. p. 96. Im Journal des Cultivateurs 1858 und 1859 hat Bau- don über >die dem Ackerbau schädlichen Mollusken ge- schrieben. Er sieht als solche 2 Arion, 3 Limax- und 9 Helix-Arten an. Schliesslich spricht er über die Mittel sie der Mollusken während des Jahres 1859. 319 ZU vertilgen. Vergl. eine Anzeige hiervon in der Revue de Zoologie p. 497. G. Rose hat seine Untersuchungen über die helero- morphen Zustände der kohlensauren Kalkerde fortgesetzt, und auf das Vorkommen des Arragonits und Kalkspaths in der organischen Natur , namentlich im Thierreiche gerich- tet. Die Mollusken bilden hierbei die Hauptsache, und Verf. kommt zu dem Resultate, dass 1) bei Pinna, Inoceramus, Mytilus, Unio, Anodonta die äussere Faserlage ihrer Scha- len aus Kalkspath, die innere Perlmutterlage aus Aragonit besteht; 2) dass bei Ostrea , Pecten, Spondylus die Schale nur aus Kalkspath, 3) bei Strombus, Paludina und allen Gasteropoden , so wie bei Pectunculus und Area nur aus Aragonit besieht. Abhandl. der Berliner Akademie 1858. p. 63. Von einer Abhandlung „über die schalentragenden Mollusken, besonders mit Rücksicht auf den Bau und die Form," welche Garner in der Linnean Society gelesen hat, findet sich in dem Journal of the proceedings dieser Gesellschaft IV. p. 35 ein Auszug. Auf das Specielle die- ses Aufsatzes hier näher einzugehen , ist bei der grossen Menge einzelner Bemerkungen unmöglich , und würde eine Uebersetzung des ganzen Auszuges nöthig machen. Recluz hat im Journal de Conchyliologie VII. p. 209 über die Anomalien bei den Mollusken geschrieben, wobei besonders auf die Schalen Rücksicht genommen worden ist. — lieber Monstrositäten bei verschiedenen Mollusken hat Cailliaud ib. p. 226 und p. 309 mehrere Beispiele beige- bracht auch einige derselben auf Taf. XV abgebildet. — Auch Fischer hat ib. p. 235 demselben Gegenstande seine Aufmerksamkeit gewidmet. Er lässt die Anomalien von drei verschiedenen Hauptursachen abhängig sein, nämlich: 1) von eigenen Organisationsverhältnissen der Thiere, 2) äusseren Einflüssen, 3) von Krankheiten und Zufälligkeiten. Hier mögen einige Beobachtungen vonBaudon über den Albinismus und scalare Monstrositäten von Planorbis corneus ib. p. 310 und 315 erwähnt werden. Verf. ist ge- neigt, die gänzliche Abwesenheit von Eisensalzen und den 320 Troschel: Bericht üb. d. Leistungen in d. Naturgeschichte Mangel an Kalk, so wie die ausschliessliche Nahrung von Conferven für die Ursache des Albinismus zu halten. Hyndman beobachtete eine Monstrosität von Fusus antiquus. Report of the 27. meeting of the british asso- ciation for the advancement of science held at Dublin p. 104. Wedl weist nach, dass die in manchen Muschel - und Schneckenschalen vorkommenden Canäle oder röhren- artigen Gebilde nicht der Struktur der Schale angehörig, sondern etwas Accessorisches seien. Er erklärt sie für Hohlgänge, die von parasitischen , den Conferven angehö- rigen Algen ausgefüllt sind. Wiener Sitzungsberichte XXXIII. p. 451 mit 3 Tafeln. On the Liability of Shells to injury from the growth of a Fungus by Higgins. Report of the 27. meeting of the british association for the advancement of science held at Dublin p . 122. Gwyn Jeffreys machte Journ. de Conchyl. VII. p. 269 einige Bemerkungen über die geographische Ver- breitung der Mollusken ; Petit setzte ib, p. 274 seine Be- trachtungen über die Wanderungen der Mollusken fort. Bidrag tili Spitbergens Molluskfauna jemte en allman öfversigt af Artiska Regionens, naturförhallanden och forn- tida utbredning af Otto Tore 11. Parti. 8. 154 pag. und 2 Tafeln. Stockholm 1859. Ist mir nur aus einer Anzeige in Sillimans Amer. Journ. XXVIII. p. 444 bekannt geworden. Es heisst daselbst : „In dem systematischen Berichte der spitzbergischen Mollusken reicht dieser Theil nur bis Area unter den Bivalven. Die Synonymie ist wohl bearbeitet und die Fehler 3Ii dd end o r f f's und Anderer in Betreff der Crenellae sind auseinandergesetzt. Folgende Beispiele werden die Ansicht des Verfassers in Rücksicht auf die Synonymie der Arten , die auch an der Küste von Keu-England vorkommen, zeigen : Modiola nexa Gould ist Crenella nigra. Mytilus levigatus (discrepans Gould) ist C. sub- striata Gr., Nucula tenuis Gould ist N. expansa Reeve und nicht die europäische tenuis. Leda tenuisulcata Stimps. ist L. pernula. Leda sapotilla ist L. hyperborca Loven. Eine neue Gattung D acrydium ist beschrieben. Das Vorkommen einer Area (A. glacialis) in so ho- her Breite ist bemerkenswerth." Illustrated Index of British Shells with coloured figures der Mollusken wiihrend des .lahres 1859. 321 of all the species. By G. B. Sowerby 1859 ist mir noch nicht ziigäng-lich geworden. Unter dem Titel: „Nachlese zur Britischen Conchylio- logie" hat Gwyn Jeffreys in den Annais nat. hist. III. p. 30 und p. 106 Bemerkungen über das Vorkommen zahl- reicher Species gemacht, auch einige neue Arten beschrie- ben, die auf zwei Tafeln abgebildet sind, und die wir un- ten namhaft machen. Auch einige Schneckenzungen hat Verf. hier abgebildet, so von Chiton fascicularis, discrepans und gracilis , um die specifische Verschiedenheit nachzu- weisen, freilich ohne ein Wort der Beschreibung hinzuzu- fügen ; ebenso von Assiminea Grayana und littorea ; des- gleichen von Skenea planorbis und Euomphalus nitidissi- mus (vergl. auch Journ. de Couch. VII. p. 361); endlich von Truncatella Montagui. Alle diese Abbildungen lassen viel zu wünschen übrig. In derselben Zeitschrift p. 406 giebt Clark kritische Bemerkungen zu den Nachlesen des Verf. vom vorigen Jahre und zu den obigen. Ich beschränke mich darauf, aus denselben hier zu erwähnen, dass Verf. Diodonta Barleei für seine Diplodonta rotundata juv. hält, Aporrhais pes carbonis hält er nur fürVar. von pes pelecani, Rissoa pulcherrima ist nach Clark's Ansicht Var. von R. inconspicua, Cerithiopsis pul- chella Var. von C. tubercularis, Buccinum Humphreysianum Var. von B. undatum, Mytilus Galloprovincialis und ungiilatus des Verf. seien Varietäten von öl. edulis. Truncatella atonius Phil., welche Jeffreys als Synonym von Euomphalus nitidissimus anzusehen geneigt war, verlheidigt Clark als verschieden und keinesweges der Gattung Euomphalus zugehörig. — Gegenbemerkungen von Jeffreys finden sich ib. p. 496. — Fischer erklärt Journ. de Conch. VII. p. 364 die Skenea nitidissima, gewiss mit Recht, für eine Larve. Nachträgliche Nachlesen von Jeffreys finden sich ib. IV. p. 189. Im Beport of the 27. meeting of the british associa- tion for the advancement of science held at Dublin ist p. 104 ein Bericht über die marine Zoologie von Strand- ford Lough, County Down and corresponding part of the Irish Channel von Dickie enthalten. Enthält namentlich Verzeichnisse von Conchylien. Arohiv für Naturg. XXVI. Jahrg. 2. Bd. V 822 Troschel: Bericht üb. d. Leistungen in d. Naturgeschichte Ebenda p. 220—237 findet sich ein Report of the Proceedings of the Belfast Dredging Committee. Hiernach sind gefunden 96 Lamellibranchiaten , 2 Brachiopoden , 96 Gasteropoda prosobranchiata und 11 Gasteropoda opistho- branchiata. — Vergl auch den folgenden Jahrgang (j^eeds) p. 282—293. '.'":/: Bemerkungen über den Schleppnetzfang in der Bucht von Belfast machte Kinahan in der Dublin natural history Society, und sprach dabei auch über die Verbreitung und das Vorkommen einiger Mollusken. The natural history review VI. p. 79. üeber die V^erbreitung des Bulimus acutus in England findet sich eine Notiz von J. E. Gray Annais nat. hist. IV. p. 238. E. P. Wright verzeichnete die Irländischen Nackt- kiemer , welche ihm vorgekommen sind , 37 an der Zahl. The natural history review VI. p. 86. Einen kleinen Nachtrag zur Fauna der Land- und Süsswassermollusken Meklenburgs lieferte Bo 1 1. Archiv des Vereins für Freunde der Naturgesch. in Meklenburg 1859. p. 158. ,,.,_, . Grateloup's „Faune malacologique girondine" ist in zwei Abtheilungen erschienen, die im Journ. de Conch. VII. p. 308 und 394 angezeigt sind. Die 175 lebenden Arten gehören 9 Familien und 27 Gattungen an. Ihre Zahl möchte etwas zu hoch sein, indem einige Varietäten für Species angesehen sind. Catalogue raisonne des Mollusques terresfres et d'eau douce de la Gironde par M. J. B. Gassie s. Paris, Bail- liere 1859. (Extrait des Actes de la Soc. Linn. de Bordeaux) kenne ich bisher nur aus den Anzeigen in Rßvue de zool. p. 501 und Journal de Conchyliologie VII. p. 396. Es werden 138 Species aufgezählt, nämlich : 3 Arion, 5 Limax, 2 Testacella , 3 Vitrina, 2 Succinea, 9 Zonites, 24 Helix, 9 Bulimus, 4 Clausilia, 1 Balaea, 7 Pupa, 5 Vertigo, 1 Carychium, 2 Cyclostoma, 2 Aeme , 12 Planorbis , 3 Physa , 8 Lininaea, 2 Ancylus, 1 Paludina, 8 Bythinia, 3 Valvata, 1 Neritina, 4 Anodonta , 4 Unio , 4 Cyclas, 9 Pisidium. Ein neuer Limax und 1 neue Bythinia sind unten nam- haft gemacht. der Mollusken während des Jaliies 1859. 323 Nach Peter Merian kommen Dreissena polymorpha und Paliidlna vivipara jetzt in dem Kanäle bei Mülhaiisen vor, während sie früher daselbst fehlten. Verf. vermnthet, dass sich die letztere durch den Rheinkanal allmählich verbreiten werde. Verhandl. der naturf. Gesellsch. in Ba- sel II. p. 343. Prospetto sistemalico-statistico dei Molluschi terrestri e fluviali viventi nel territorio di Lugano (Svizzera italiana) dell Ab. Giuseppe Stabile. Milano 1859. 8. 67 Seiten. Verf. beschreibt zuerst die geographische und physische Be- schaffenheit des Gebietes, zählt dann die Arten auf, giebt in einem dritten Abschnitte Diagnosen und Koten und fügt viertens eine verglei- chende Tabelle der Landschnecken hinzu, worin die natürliche Be- schaffenheit der Schalen (ob hornig, hornig-kalkig oder kalkig), die mineralogische Beschaffenheit des Bodens , auf welchem sie leben (cristallino , dolomia, calcare, calcare arlificiale) und der Aufenthalt (ob an Felsen, an Mauern, auf Pflanzen, an der Erde, verborgen un- ter Steinen oder Laub) angemerkt ist. — Das Verzeichniss enthält: 1 Arion, 2 Limax, 1 Vitiina, 2 Succinea, 6 Zonites, 16 Helix, 4 Bn- limus, 2 Caecilianella, 5 Clausilia, 1 Balia, 6 Pupa, 6 Vertigo, 2 Ca-? rychium , b t'lanorbis, 1 Physa , 7 Limnaea, 3 Ancylus, 1 Cyclostoma, 1 Pomatias, 1 Acnie, 2 Bythinia , 1 Paludina, 2 Valvata, 1 Neriiina, 2 Anodonta, 2 Unio , 2 Pisidiuni , 1 Sphaerium ; also 77 Schnecken und 7 Muscheln, zusammen überhaupt 84 Arten.. Eine Brochüre von Antonio Villa ^Sulla distribu- zione geografica dei molluschi terrestri nella Lombardia. Mi- lano 1859" ist mir nur aus der kritischen Anzeige von E. V. Blartens Malak. Bl. p. 199 bekannt geworden. Kohlmayer nennt 22 Schnecken als an den östli- chen Abhängen des Reisskofel in den Gailthalcr Alpen vor- kommend. Jahrbuch des naturh. Museums in Kärnten IV. 1859. p. 64. B e 1 k e verzeichnete (Bulletin de Moscou 1859. I. p. 102) die Mollusken der Lhngegend von Kamenielz-Po- dolski. -^ly^yri'. :- Es sind 1 Arion, 3 Limax, 2 Succinea, 5 Helix, 3 Pupa, 1 An- ricula, 1 Planorbis, 5 J.imnaeus, 1 31elanopsis, 1 Paludina (Bithynia), 1 Neritina, 2 Cyclas, 2 Unio, 1 Margarilana, 2 Anodonta ; zusammen 24 Schnecken und 7 Muscheln. Mousson's Schrift „Ein Besuch auf Corfu und Ce- 324 Troschel: Bericht üb. d. Leistungen in d. Naturgeschichte falonien. Zürich 1859. 8.", welche auch Conchyliologisches zu enthalten scheint, ist mir nicht zu Gesichte gekommen. — Ebensowenig „Coquilles terreslres et fluviatiles recueil- lies dans l'Orient par Mr. le docteur AI. Schäfli, determi- nees parA. Mousson. Zürich 1859." Aus dem Journ. de Conch. VII. p.400 erfahren wir, dass Drouct neuerlich den Catalog der marinen Mollus- ken der Azoren, in Quarto mit 2 Tafeln veröffentlicht hat. Die daselbst angegebene Jahreszahl 1848 halte ich für einen Druckfehler. Verf. findet eine gewisse Analogie mit der Fauna des Mittelmeers und den Canarischen Inseln. An den Azoren finden sich nur 75 Arten, während d'Orbigny von den Canarischen Inseln 109 Arten aufführt. Die Fauna der Landschnecken ist dagegen sehr reich , und soll von Morel et in einem besonderen Werke veröffentlicht wer- den. Eine Süsswasserfauna fehlt ganz. Die 5 neuen Arten gehören den Gattungen Litiopa , Nassa und Patella an. In Georg Hartungs Schrift j-Die geologischen Ver- hältnisse der Inseln Lanzarote und Fuerta Ventura 1857," und zwar im Anhange p.l30 — 139 hat Mousson über die Land- Schnecken dieser Inseln mit Bemerkungen über die Molluskenfauna der Canarischen Inseln im Allgemeinen ge- schrieben. Von dieser in dem damaligen Berichte übersehe- nen kleinen Arbeit hat Lowe Annais nat. bist. III. p.81 eine Uebersetzung gegeben. Im Ganzen sind von den Canarischen Inseln 101 Aiten be- kannt, unter denen 2 neue Helix-Arten , die unten genannt sind. Nach Aucapitaine leben im hohen Kabylien nur drei Süsswasser- Mollusken, nämlich Ancylus costatus, Pa- ludina idria Fer. und Limnaea minuta Drap. ; die erste in der Ceder-Region, die beiden letzteren in der unteren Oli- venregion. Verf. erklärt diese Armuth durch den schrof- fen Temperaturwechsel und durch das Austrocknen der Bäche im Sommer, welche das Schmelzen des Schnees in reissende Ströme umwandelt, welche keinem Thiere gestat- ten, sich darin zu entwickeln. Daher findet man nur einige Arten, welche in Quellen leben können. Annales des seien- ces naturelles XI. p. 179. der Mollusken während des Jahres 1859- 325 Gassi es beschreibt Actes de la Soc. Linn. de Bor- deaux XXII. p. 229 zwei Helices und zwei Ancylus, welche Debeaux auf einer Excursion nach dem Djurjura in Ka- bylien gesammelt und ihm zugesandt hatte. Die Helix erschienen beiden neu ; sie sind unten genannt. Vgl. Re- vue de Zoologie p. 496. V. Martcns hat ein Verzeichniss der von Prof. Pe- ters in Mossambique gesammelten Land - und Süsswasser- Mollusken inMalak. Bl. p. 211 veröffentlicht, welches über- haupt 27 und darunter 13 eigenthümliche Arten enthält. Das Vorherrschen der Achatinen, Iridinen und Lanistes ist echt afrikanisch. Die neuen Arten sind unten namhaft ge- macht. Dunker beschrieb Malak. Bl. p. 221 sechzig neue Conchylien-Arten von Japan, aus einer Sammlung, welche Dr. Nuhn im Hafen von Decima zusammengebracht hatte. Sie sind auffallender Weise alphabetisch geordnet. Fischer hat begonnen ein Verzeichniss der Mollus- ken des Caledonischen Archipels zu veröffentlichen. Journ. de Conch. VII. p. 329. Die Sammlung Montrouzier's wird über 650 Arten geschätzt, von denen vier Fünftel mit der Fauna der Philippinen übereinstimmen. Die Landschnecken gleichen denen von den Philippinen nicht , sie bieten eine wunderliche Mischung von Formen der entferntesten Ge- genden. Prächtige Bulimus , wie die von Australien und den Salomonsinseln kommen neben kleinen Bulimus vor, die denen der Antillen ähnlich sind; die Cyclostomen und Helicinen haben ebenfalls das Ansehen derer von den An- tillen ; Planorbis , Physa und Succinea gleichen denen aus Europa und Nordamerika ; die Helices haben das Ansehen von Drepanostoma: die Melanopsis sehen aus, als wären sie in Spanien gesammelt. Dazu kommen manche eigen- thümliche Formen. Viele Arten von marinen Schnecken und Muscheln werden gegessen. — Die Aufzählung beginnt mit den Muscheln , deren 57 nebst einer Terebratula ge- nannt werden. Unter ihnen findet sich eine neue Mactra. Das Verzeichniss wird fortgesetzt. Von verschiedenen Verfassern werden ib. p. 369 neun- 326 Tr ose hei: Bericht üb. d. Leistungen in d. Naturgeschichte zehn neue Arten von Neucaledonien beschrieben , deren Namen unten mitgetheilt werden. W. G. Binney hat ein Supplement zu seines Vaters „Terrestrial MollusliS of the United States« geliefert. Das- selbe füllt das ganze erste Heft des 7ten Bandes des Bo- ston Journal of natural history p. 1 — 207, ist von 6 Stein- druck - Tafeln begleitet , und bildet eine Fortsetzung und Ergänzung des genannten Werkes. Zunächst sind 1) die Arten der pacifischen Küste p. 6 — 29, dann 2) die Arten östlich von den Rocky -Mountains p. 29 — 296 abgehandelt. Neue Arten sind nicht beschrieben , wohl aber sind zahl- reiche Arten hier zum erstenmal abgebildet und so eine Möglichkeit gegeben , sie wiederzuerkennen und zu be- stimmen , was nach den kurzen in den Zeitschriften zer- streuten Diagnosen mindestens grossen Schwierigkeiten unterworfen war. Die Abbildungen sind recht hübsch ge- zeichnet. Ein kleiner Nachtrag zu dem Kataloge Amerikani- scher Landschnecken von Binney findet sich Proc. Phila- delphia p. 188. lieber einio-e bei West- Yarmouth vorkommende Mol- lusken, Melampus (Conovulus) bidentatus , Crepidiila forni- cata, Pecten concentricus, Buccinum obsoletum, Natica he- ros, Pyrula canaliculata und Mya arenaria machte Lyman kurze Bemerkungen. Proc. Boston Soc. VII. p. 78. Eine kurze Notiz über die von Xantus am Cap St. Lucas gesammelten Conchylien s. Proc. Philadelphia p.331. Sanderson Smith stellte eine Tabelle über die Tiefen der Mollusken von Peconik-Bay und Gardiner's-Bay, Long Island , zusammen. Silliman Amer. Journ. XXVII. p. 281. Pfeiffer lieferte einen neuen Beitrag zur Mollusken- fauna der Insel Cuba , wozu ihm eine Sendung Gundlach's Gelegenheit gab , welche 78 Arten enthielt. Unter ihnen befindet sich eine grössere Zahl neuer Arten aus den Fa- milien der Cycloslomaceen , Helicinaceen und Heliceen. Malak. Bl. p. 66. Unter der Ueberschrift ^Beiträge zur MolluskenAiuna der Mollusken während des Jahres 1859. 327 Central-Amerika's hatMörch einige Beziehungen der geo- graphischen Verbreitung der Thiere erörtert , welche ein allgemeineres Interesse bieten. Den Wärmezonen wird be- sondere Wichtigkeit beigelegt, und es werden deren sieben unterschieden : 2 polare , 2 subpolare , 2 subtropicale und eine tropicale; diese werden durch drei Weltmeere durch- schnitten, wodurch sechs Hauptküstenlinien entstehen und somit sollten theoretisch 38 Faunen vorhanden sein. Ge- wiss hat Verf. recht, wenn er annimmt, dass die Identität der Arten, die durch Welltheile oder durch weite Meere getrennt sind, nur auf nicht hinlänglich gründlicher Unter- scheidung beruhen. Er verspricht den Beweis zu führen, dass keine wohlausgeprägte Art auf beiden Seiten des Isthmus von Panama identisch sei. Der Aufsatz ist im Jahrgange 1859 noch nicht abgeschlossen. Wir müssen, was die einzelnen abgehandelten Gruppen der Schnecken betrifft , unten noch mehrfach auf diesen Aufsatz zurück- kommen, auch um einige neue Arten zu verzeichnen. Ma- lak. Bl. 1859. p. 102. Ueber einige Land- und Süsswasser- Schnecken aus Venezuela machte E. v. Martens Bemerkungen. Malak. Bl. p. 59. Sie beziehen sich auf 17 Arten , unter denen eine Physa neu. Cephalopoda, V. Tschudi legte der Wiener Akademie die soge- nannten künstlichen Augen der Indianermumien aus Arica vor , die nichts anderes als die getrockneten Augen von Loligo gigas sind. Wiener Sitzungsberichte XXXIV. p. 361. Steenstrup hat eine neue Cephalopodengattung D o sidicus aufgestellt , wie wir aus der üebersetzu^ng Creplins in Giebel und Heintz Zeitschr. f. d. ges. IVaturw. XIV. p. 195 ersehen. Daselbst ist jedoch nicht angegeben, wo die Original-Abhandlung gedruckt ist. Sie gehört in die Nähe von Ünimatostrephes ; aber sie hat an den Bauchaimen an der Innern Hälfte grosse, an der äusseren Hälfte sehr kleine Saugnäpfe und peitschenförmige Arnispilzen; ferner finden sich an jedem Fangarme 4 — 5 Haftpolster in einer Längsreihe; end- lich ist das llornskelet im Rücken eigenthümlich : eine massive schwere 328 Tr ose hei: Bericht üb. d. Leistungen in d. Katurgeschichte Hornmasse füllt den unteren Trichter im Rückenstücke, so dass die- ser nur zu einem Drittel oder Viertel hohl ist. Die Art D. Esch- richtii soll von Marseille stammen. Bennett veröffentlichte Bemerkungen über die Ver- breitung , den Fang und die Verwendung zur Nahrung ei- niger Nautilus-Arten. Proc. zool. soc. p.226. Guido Sandberger hat „einige Bemerkungen über den Nautilus umbilicatus" in den Wiener Sitzungsberichten XXXVJI. p. 286 mitgetheilt; er fand eine logarithmische Spirale mit zweierlei Quotienten als Windungsgesetz. Derselbe veröffentlichte auch in dem siebenten Be- richte der Oberhessischen Gesellschaft für Natur- und Heil- kunde, Giessen 1859. p. 75 kurze Betrachtungen über Sipho und Siphonaldute, so wie über Eizelle und andere äussere und innere Merkmale der Schale des gemeinen Schiffsboo- tes (Nautilus Pompilius L.). Gasteropoda. Lacaze-Duthiers hat in den Annales des scienc. nat. XII. p. 4 — 84 Untersuchungen über den Purpur veröf- fentlicht , welche die interessante Frage nach allen Seiten beleuchtet und so ziemlich erschöpft. Verf. fand, dass ein Fischer, der ihn auf seinen Excursionen zu Mahon beglei- tete, in Zeiten der Müsse seine Wäsche zeichnete, indem er mit einem Holzstäbchen den Schleim aus dem Mantel von Purpura haemastoma auf dieselbe übertrug. Anfäng- lich gelb, wurde die Farbe durch den Einfluss des Son- nenlichtes roth. Dies war die Veranlassung zu des Verf. Untersuchungen. Nach Erörterung des Historischen und Betrachtung der Eigenthümlichkeit der Substanz so wie ihres Verhaltens gegen das Sonnenlicht folgt die anatomi- sche Beschreibung des Purpurorganes. Zwischen der Kieme und dem Mastdarme verläuft ein Gefäss , welches von dem Bojanus'schen Organe herkommt und nach beiden Seiten zahlreiche Gefässe abgiebt. Ueber diesem Gefäss-Geflechte liegt ein gelbes Organ, welches den Purpur liefert. Es ist aus kleinen Schläuchen zusammengesetzt und hat keine Oeffnung, keinen Ausführungsgang. Ein Secret der Niere der Mollusken während des Jahres 1859. 329 ist der Purpur nicht. Gelegentlich ^vird hier eine längs dem Mastdarme gelegene, mit eigener Oeflnung versehene, sogenannte Anal-Drüse beschrieben , deren Bedeutung un- bestimmt bleibt. Durch Untersuchungen an anderen Schnek- ken kommt Verf. zu dem Resultate, dass das Purpurorgan sehr allgemein vorkomme, dass aber sein Product an Farbe und seinem Verhalten gegen das Licht sehr verschieden sei. — Die Purpurfarbe , deren Nuancen p. 83 dargestellt sind, und über deren Verwendung bei den Alten ausführ- lich gehandelt wird , wird von verschiedenen Schnecken gewonnen, namentlich werden als solche erwähnt Murex brandaris, trunculus, erinaceus, so wie Purpura haemastoma und lapillus. Schon diese kurzen Andeutungen werden die Leser zum Studium der Abhandlung selbst anregen. Fischer glaubt bei den Schnecken den vollständigen Hermophroditismus, so dass Selbstbefruchtung stattfinden könne, nachweisen zu können. Journ. de Conchyl. VIL p. 262. Grube suchte in einem Vortrage bei der Naturfor- scherversammlung zu Bonn die Ansicht zu vertheidigen, der Deckel der Gasteropoden sei der einen Schale der Muscheln zu vergleichen. Amtlicher Bericht der 33. Versammlung deutscher Naturforscher zu Bonn p. 148. — Ueber den Werth der Deckel für die Classifikation sprach ib. p. 156 Referent und machte darauf aufmerksam, dass sie wäh- rend ihres Wachsthums einer Drehung unterworfen seien, da ihre Lage zur Mündung in jedem Alter des Thieres re- lativ dieselbe sei. Bemerkungen über einige Modifikationen von Conchy- lien, die nicht von einer krankhaften Affection herrühren, machte Marcel de Serres Annales des sc. nat. XIL p. 376. Sie beziehen sich auf die Gattungen Pleurotoma, Pleurotomaria , Ditremaria , Polystremaria , Tornigerus , Do- lium u. s. w. Taenioglossa. Pomatiacea. Neue Art: Pomatias Himala yae Benson Annais nat bist. III. p. 183 von Darjiling, 330 Troschel: Bericht üb. d. Leistungen in d. Naturgeschichte CyclOtacea. Wood ward hat lebende Exemplare von Cyclo- stoma (Tropidophora) articulatum beobachtet, welche Ida Pfeiffer von der Insel Rodiiguez nach England gebracht hatte und davon eine Abbildung , so wie von der Zunge gegeben. Proc. zool. soc. p. 204; Annais nat. bist. IV. p. 320. Benson hat Annais nat. bist. IV. p. 93 die lebenden Thiere von Raphauhis Chrysalis, Pupina artata und ütopoma clausuni beschrie- ben, welche nach der Reise von Tenasseriin nach England noch le- bendig waren. Neue Arten: Cyclolus iUotus Gould Proc. Boston soc. VI. p. 425 von Loochoo. — C? minimus Gundlach von Cuba Malak. 81. p. 68. Pfeiffer ist wegen der Beschaffenheit des Deckels sehr zweifelhaft über das Genus. Alycaeus pilula Gould Proc. Boston soc. VI. p. 424 von Hong- Kong. — A. Jagori JVIartens Malak. Bl. p. 208 von Java. Benson beschrieb sechs neue Arten dieser Gattung von Dar- jiling unter den Namen Alycaeus otipho rus, Bembex, Physis, Gemmula, plectocheilus , cremdatus und theilte bei dieser Gelegenheit die Gat- tung in drei Gruppen, wobei er die Art der Zusammenziehung an der Mündung für einen besseren Eintheilungsgrund als die von Pfeif- fer benutzte Gestalt der Schale ansieht. Seine drei Gruppen sind: 1. Alycaeus. Letzte Windung in einiger Entfernung von der Mün- dung zusammengezogen, 10 Arten ; 2. CArtr aa? Zusamnienziehung hart an derMündung, 6 Arten; Q.Dioryx Zusammenziehung schmal, dicht hinter der Mündung, die Suturalröhre näher am Peristom als bei den vorigen, 4 Arten. Annais nat. bist. III. p. 176. Diplommatina pullula Benson Annais nat. bist. III. p. 182 von Darjiling. Leptopoma suhconicum Pfeiffer Proc. zool. soc. p. 27. Auf Megalomastoma gravidum , zu welchem Otopoma^Blennus als Jugendzustand erkannt wurde, gründet Benson Annais nat. bist. IV. p. 90 wegen der Eigenthümlichkeit des Deckels eine eigene Gat- tung Hyhocystis testa distorta ovata , anfractus penultimus antice supra aperturam planatus ; apertura circularis , callum internum sn- perne sinuatum, a peristomate interiore sulco profunde excavalo di- visum, exhibens; operculuni testaceum, crassum, extus concaviusculum, plurispiratum , anfractibus sensim accrescentibus , ultimo extus aetate sensim attenuato , iunioris abrupte desinente, intus l^/^ spiratum, epi- dermide Cornea nitida vestitum, medio foveato-umbonatuni, anfractu ultimo elevato priores partim celante. Später machte Benson ib. p. 238 auf die Verschiedenheit der Deckel bei den Megalomastoma-Arten aufmerksam, und hält eine Re- vision dieser Gattung für wünschenswerth. CyclOStomacea. Cydosloma artense Monlrouzier Journ. de der Mollusken wnhrend des Jahres 1859. 331 Conch. VII. p. 286. pl. 8. fig. 1 von der Insel Art in Keu-Caledonien. — C. Montrouzieri und Gassiesi Souverbie ib. p. 291. pL 8. fig. 5 und 6 (letztere hält Pfeiffer Malak. Bl. p. 193 für identisch mit C. Apiae Recluz). — C. ammonis Gassies ib. p. 370 von Neu - Ca- ledonien. ' Die eben g^enannten Arten sind unter dem allgemeinen IS'amen Cyclostoma beschrieben w^orden, ohne Angabe der Gattung, zu welcher sie gehören. Bei dem gegenwärtigen Stande der Wissenschaft ist dies nicht mehr zulässig und jeder Autor sollte , wenn er auch wirklich den generischen Werth der neueren Gattungen noch nicht anerken- nen möchte, doch mindestens den Namen in Parenthese hinzufügen, um den Leser zu orientiren. Cyclostoma harhata , citharella und mtisiva von Ousima in Ja- pan bilden nach G o u 1 d Proc. Boston soc. \I. p. 425 eine besondere Gruppe in der Nähe der ecliten Cyclostoma, und zeichnen sich durch den dünnen Deckel mit wenigen Windungen und verdünnten Rän- dern aus, so wie durch die kuglige Form, offenen Nabel, kreisförmi- ges Peristom, das die vorige Windung bloss berührt und durch vor- stehende lamellenartige Anvvachsstreifen, die sich mit spiralen Reifen schneiden. Verf. nennt diese Gattung J ap o?iia. Cyclostomus priticipalis Pfeiffer Proc. zool. soc. p. 27 von Ma- dagaskar. Choannpoma Daudinoti , decoloratum, fragile, Yaterascnse, au- ricomum Gundlach von Cuba. Malak. Bl. p. 69. Chondropoma dilatatum und marginalhum Gundlach Malak. Bl. p. 75 von Cuba. Cistula Machinlayi , inlerstiliale Gundlach von Cuba. Malak. Bl. p. 74. Ctenopoma perspectivum Gundlach von Cuba. Malak. Bl. p. 72k Bourciera Fraseii Pfeiffer Proc. zool. soc. p. 27 von Ecuador. Diplopoma Pfeiffer ist der Name einer neuen Gattung, dessen Deckel als Operc. subduplicatum, stratis sulco profundo, acuto sepa- ratis, inh)rno parura excavato , laevigato , externo calcareo , inflato, paucispiro, nucleo profunde iminerso, pellucido, anfr. extimo oblique et argute costato beschrieben wird. Die neue Art stammt von Cuba. Malak. Bl. p. 73. Omphalotropis Harpiila Benson Annais nat. bist. III. p. 100 von Mauritius. — 0. strictus Gould Proc. Boston soc. VII. p. 40 von Loo Choo. — 0. Boraborensis Dohrn Malak. Bl. p. 203 von Borabora. Hydrocena Vescoi Dohrn Malak. Bl, p. 202 xon Tahiti. Truncatellacea. Truncalella pelludda Dohrn Malak. Bl. p. 203 aus Arabien. AmpullaridCea. Ampullaria soUday modesta und quitensis von 332 T rose hei: Bericht üb. d. Leistungen in d. INaturgeschichte Ecuador, so wie A, notae Granadae sind neue Arten von v. d. Busch. Proc. zool. SOG. p. 168. Fotamophila. Paludlna histrica Gould Proc. Boston Soc. VII. p. 41 von Ousima und Loo-Choo. Eine kurze Notiz von Frauenfeld über die Lebensweise der Paludomus vergl. Wiener Sitzungsberichte XXXVII. p. 790. ßithynia divalis Gould Proc. Boston soc. VII. p. 41 von Can- ton. — B, Baudoniana Gassies Actes de la soc. Linn. de Bordeaux tom. XXII. p.231. Assiminea debilis und rubida Gould ?roc. Boston soc. VII. p.41 von Loo-Choo. Lithoglyphus ionatus Woodward Proc. zool. soc. p. 349. pl. 47. flg. 3 aus dem See Tanganyika in Gentralafraka. Melania libertina von Sinioda und Ousima, gracilina von Ta- heiti und dolorosa von Hakodadi Gould Proc. Boston soc. VII. p.42. M. fusco-pwictata und Fraseri v. d. Busch von Ecuador Proc. zool. soc. p. 167. — M. (Melanella) nassa Woodward ib. p. 349. pl. 47. flg. 4 aus dem See Tanganyika in Centralafrika. — M. Jnhambanica Martens Malak. Bl. p. 216 von Inhambane. — M, temnsulcata Dunker ib. p. 229 von Japan. Melatiopsis neritoides und fulgurans Gassies Journ. de Conch. VII. p. 371 von Neu-Caledonien. Littorinacea. Littorina vidua Gould Proc. Boston Soc. VII. p. 138 von Ousima. •— L. exigua Dunker Malak. ßl. p. 226 von Japan. Clark versuchte die Identität seines Trochus Cutlerianus mit Skenea Culleriana der „British Mollusca" und die Verschiedenheit von Philippi's Trochus exilis nachzuweisen. Annais nat. bist. III. p. 192. Eine vorläufige Notiz von Schwartz von Mohrenstern über die Familie der Rissoiden und insbesondere die Gattung Ris- soina, der später eine Monographie folgte , die wir im nächsten Be- richte zu besprechen haben werden , erschien Wiener Sitzungsber. XXXIII. p. 514. Rissoina anmilala und cosinlata Dunker Malak. ßl. von Japan. Fossar tornatilis Gould Proc. Boston Soc. VII. p. 44 von Hong-Kong. Pyramidellacea. Obeliscus hyalinus und solidulus Dunker Ma- lak. Bl. p. 233 von Japan. Pyramidella Pratii ßernardi Journ. de Conch. VII. p. 386. pl. XIII. fig. 1. unbekannten Vaterlandes. Turbonilla craticulala von Bocorones , T. cinctella von Sonso- nate und T. subula von Bocorones Mörch Malak. Bl. p. 119. — T. cingulata, Philippiana, terebra, varicosa Dunker Malak. Bl. p. 239 von Japan. der Mollusken während des Jahres 1859. 333 Odostomia Lukisii Jeffreys Annais nat. hist. III. p. 112. pl. III. flg. 19. — 0. costulata, fasciata ^ laclea Dunker Malak. Bl. p. 234 von Japan. Eulimella Philippiana Dunker Malak. Bl. p. 226 von Japan. Eulima bipartita Mörch Malak. Bl. p. 120 von Sonsonate. CGrithiäCBä. Cerithium pusillum und C (Cerilhiopsis) subre- ticulatum Dunker Malak. Bl. p. 224 von Japan. Cerilhiopsis nivea JelFreys Annais nat. hist. III. p. 116. pl. III. fig. 17 von Belfast. Triforis cingulata ^ exilis und fusca Dunker Malak. Bl. p. 237 von Japan. Litiopa Gratelupeana Drouet Moll, marins des lies A^ores pl. I. Fig. 1. 2. Cälyptraeacea. Die Gattung Crepidula ist bei Reeve 1. c. auf 5 Tafeln in 30 Species dargestellt. Neue Arten sind: C. nauliloides New-York, ßmbriata Vancouversstrasse, Walshi Ceylon, Scabies China, aplysioides Rio-Janeiro, bilobata, iirata Californien. Die Monographie von Crucibuluni bei Reeve 1. c. enthält auf 7 Tafeln 25 Species , wovon folgende neu : C. ferrugineum Chili, spectrum Malacca, verrucosum, concameralum, morbidum China, livi- dvm China. Bei Reeve 1. c. ist die Gattung Calyptraea in 33 Arten auf 8 Tafeln bearbeitet. Darunter sind folgende Arten neu: C\ tortilis von den Galopagosinseln , cicalricosa Philippinen, bulla Philippinen, dormitoria Philippinen , papyracea Philippinen , Adamsii Philippinen, alveolata Galapagos, fibulata Philippinen, slultorum Molukken, Mar- tiniana Philippinen, sacchari, nieta Philippinen, Scabies Philippinen, uncinata St. Thomas, ossea Philippinen, porosa Australien, balanoides Philippinen, diaphana Philippinen, Stella Honduras, hipponiciformis Philippinen, Layardi Ceylon , cyathella Philippinen, scutulum Philip- pinen, aculeata Honduras, umbo Honduras. Von der Gattung Trochita erschienen bei Reeve drei Tafeln mit 15 Arten. Darunter neu : T. poculum Valparaiso, pelhieida Phi- lippinen, subreflexa CalUovuien, corrugata ?e\Uj «o/tW«. Centralamerika, clypeolum Magelhansstrasse. Yanikoridae. Vanihoro scalarina Gould Proc. Boston Soc. VII, p. 44. von Loo-Choo. Vermetacea. Mörch begann Studien über die Familie der Vermetus zu veröffentlichen. Journ. de Conchyl. VII. p. 342. Nach allgemeinen Bemerkungen über den Bau des Thieres folgt die Auf- zählung der Arten, nämlich: 4 Cladopoda , 10 Serpulus, 10 Sipho- nium, 1 Bivonia. Wird fortgesetzt. Vermetus imbricatus und planorbis Dunker Malak. Bl. p. 240 von Japan. 334 Troschel: Bericht üb. d. Leistungen in d. Naturgeschichte Gaecacea. Nach Carpenter haben die Caecaceen sehr re- gelmässige VVachsthumsstreifen , so dass diese den besten Charakter für Species - Unterscheidung bieten. Report of the 27. meeting of the british association for the advancement of science held at Du- plin p. 102. Naticacea. Bei den Gattungen Natica und Sigaretus hat Re- ferent eine Eigenthüiulichkeit entdeckt, die diese Gattungen von allen übrigen leicht unterscheidet. Sie besitzen nämlich unterhalb am Ende des Rüssels eine Saugplatte , die offenbar dazu dient den Rüssel festzuheften , wenn das Thier Muschelschalen anbohren will. Auch hat sich Referent durch die abweichenden Mundtheile über- zeugt , dass N. adspersa Mke von N. stercus muscarum, so wie N. consolidata von N. clausa specifisch verschieden sind, Verhandl. des naturh. Vereins der Preuss. Rheinlande und Westphalens 1859. p. 116. > . sr JSatica sexera von Hakodadi,. russa aus dem Arctischen Ocean, puerilis von Porto Praya Gould Proc. Boston Soc. Yll. p. 44. — N, Adamsiana, concinna, rohnsla Dunker Malak. Bl. p.232 von Japan. Veltttinacea^ Die Gattung Pilidiun» Midd. wurde von Loven in Piliscus umgetauft, weil der Käme etwas früher für eine Patella verwendet war. Die Gattung Piliscus ist mit Velutina verwandt, wie auch die Radula zeigt. Der Middendorf'schen Art P. commodus wird eine zweite P. probns von Spitzbergen hinzugefügt. Ofversigt af kongl. Vetenskaps-Akademiens Förhandlingar 1859. p. 119. InVOluta. Crosse weist auf die grosse Unwahrscheinlichkeil hin , dass die Notiz (\or. Bericht p. 274) über das Vorkommen und den Fang der Cypraea moneta im Innern Afrikas auf richtigen That- sachen beruhe. Revue de Zoologie p. 45. — Bei einer Rechtferti- gung Aucapitains hiergegen ib. p. 237 finden sich einige inter- essante Angaben über den Werth dieser Schalen bei den dortigen Ejngebornen. Gassidea. DoUtan FavannU und Dunkeri Hanley Proc. zool. soc. p. 430, letztere von Port Natal. — Ib. p. 487 gab derselbe Verf. ein systematisches Verzeichniss der Arten der Gattung Dolium, wel- ches 19 Arten enthält , wobei die Gattung Malea ausgeschlossen ist. Verf. ist bemüht gewesen, die Synonyniie aufzuklären. Toxoglossa. ^Y Gonoidca. Conus proximus und nigrescens Sowerby Proc. zool. soc. p, 429. pl. 49. fig. 1. 2 ohne Angabe des Vaterlandes. — C. Ca- brilii Bernardi Journ. de conch. VII. p. 377. pl. XIII. fig. 2 Neu-Ca- ledonien. — C. Ceciliae Chenu ib. p. 381. pl. XIV. fig. 5 (verschieden von C. Cecilei, also unzweckmässiger Name). >:&■>-■ iU- der Mollusken während des Jahres 1859. 335 Terebracea. Deshayes hat eine Uebersicht aller Species der Gattung lerehia gegeben, bei welcher Gelegenheit viele neue Arten aufgestellt sind. Im Ganzen kennt Verf. 221 Arten, die in Sectionen und Gruppen getheilt sind. Als neu sind darunter die folgenden be- schrieben : T. liarella Cap Katal, fiinbriata, interlineata Sandwichin- seln, trochlea Zanzibar, Sowerbyana Gambia, Reevei Molukken, Gouldi Sandwichinseln , festiva Senegal , speciosa, Dillwynii Japan, manno- rata Moretonbay, pmicticulata, splendens China, pura Zan/ibar, glabra China , buccinulum Australien, solida Japan, crassnla , circumcincta rothes Meer, incolor Philippinen, clispar , 6 Es werden hier 24 Arten ver- schiedener Familien, besonders der Buprestiden, Curculio- nen und Cerambyciden beschrieben. Die Beschreibungen sind ausserdem in den Anales de la Universidad St. Jago de Chile 1859 publicirt worden. b) Polynesien. Montrouzier, Essai sur la faune entomologique de la Nouvelle- Caledonie (Balade) et des iles des Pins, Art, Lifu etc. (Annales d. I. soc. entom. de France VIII. p. 229 —308 und p. 867—916. pl. 7). Der als Missionair auf Neu- Caledonien und den benachbarten Inseln längere Zeit hin- durch stationirt gewesene Verf. liefert der Mehrzahl nach unzulängliche Beschreibungen von 205 meist neuen Coleo- pteren , welche in systematischer Reihenfolge aufgeführt sind und vorläufig mit den Curculionen abschliessen. In der zugleich mit den Insekten selbst als Manuscript ein- gesandten Arbeit waren zahlreiche Arten unrichtigen Gattun- gen , häufig sogar unrichtigen Familien zuertheilt und es ist daher für die Erkenntniss derselben von Wichtigkeit, dass sich die ersten Pariser Entomologen, wie Reiche, Lu- cas, de Marseulu. a. an die Prüfung des von M o n- trouzier beschriebenen Materials gemacht und die Arbeit desselben mit Anmerkungen versehen haben , in denen die Irrthümer berichtigt werden. White,, Descriptions of unrecorded species of Au- im Gebiete der Entomolosie während der Jahre 1859 u. 60. 425 '» stralian Coleoptera of the families Carabidae, Buprestidae, Lamellicornia , Longicornia etc. (Proceed. zoolog. soc. of London 1859. p. 117 ff. pl. 58 u. 59). Es werden im Gan- zen 16 Arten aus den bezeichneten Familien beschrieben und abgebildet ; die meisten sind von ausgezeichneter Form, trotzdem aber so ungenügend beschrieben, dass sie nur nach den Abbildungen zu eruiren sind. c) Afrika. A. Murray setzte seinen „List of Coleoptera received from Old-Calabar on the West-Coast of Africa" (Annais of nat. bist. 3. ser. IIL p. 26 und IV. p. 116 und p. 352) mit den Familien der Carabiden, Dyticidcn, Gyriniden, Palpi- cornien, Paussiden , Histeren und Nitidularien fort und be- schrieb die darunter befindlichen neuen Arten. Bertoloni hat im 8. Bde der Memorie delP Acca- demia del Instituto di Bologna eine sechste Abhandlung über die Käfer von Mossambique veröffentlicht , in welcher nur sieben Arten von Carabiden beschrieben werden. Die Dia- gnosen derselben sind auch in der Revue et Magas. de Zool. 1859. p. 39 f. abgedruckt. Thomson (Arcana natur. p. 114 — 120) machte einige ausgezeichnete Arten vom weissen Nil bekannt, welche den Familien der Carabiden, Paussiden, Buprestiden und Lamel- licornen angehören; einige derselben sind zugleich abge- bildet. Reiche, „Coleopteres nouveaux de Soudan« (Musee scienlif. p. 23 f.) beschreibt vier neue Arten von Sudan. Fairmaire und Coquerel setzten (Annal. d. I. soc. entom. de France VIIL p. 145 und 419 ff. pl. 6) ihren „Essai sur les Coleopteres de Barbarie" mit zwei ferneren Abschnitten fort. Es werden darin die in der Berberei vor- kommenden Arten aus den Familien der Scydmaeniden, Paus- siden , Staphylinen , Phalacriden , Nitidularien, Dermestinen und Lamellicornen aufgeführt und diagnosticirt, die darunter befindlichen zahlreichen neuen ausführlich beschrieben und zum Theil abgebildet. Chevrolat, Descriplion de Coleopteres nouveaux 426 Gerstaecker: Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen d'AIgerie (Rov. et Magas. de Zool. 1859. p. 298 u. 380 ff. und 1860. p. 75, 128, 208, 269, 302, 409, 448 u. 509 ff.). Verf. macht zahlreiche neue Algerische Arten in ziemlich bunter Reihenfolge bekannt; dieselben gehören den ver- schiedensten Familien , die meisten jedoch den Carabiden, Buprestiden , Xylophagen , Curculionen und Cerambyciden an. — Ausserdem wurden zahlreiche einzelne neue Arten aus Algier von Gueri n, Fairmaire, Lucas, Brisout de Barnevillc u.a. in den Annales und dem Bullet, soc. ^ntom. 1859—60 beschrieben. ^n Wollaston, „On addilions to the. Madeiran Coleo- ptera" (Annais of nat. bist. 3. ser. V. p. 217, 252, 358 und 448 ff., VI. p. 48 u. 100 ff.) gab abermals einen Nachtrag zur Käferfauna von Madeira durch Anführung und Beschreibung von 49 theils neuen, theils schon bekannten, aber jetzt erst aufgefundenen Arten. Mit Einschluss dieser neu hinzuge- fügten beträgt die Zahl der gegenwärtig von Madeira be- kannten Arten 642. Derselbe, „On the Coleoptera of the Salvages" (Jour- nal of Enlomology 1. p. 85 ff.) zählte elf auf den zwischen Madeira und den Canarischen Inseln gelegenen Salvages gesammelte Coleopteren auf; drei derselben , der Familie der Carabiden angehörend , werden als neu beschrieben. Drouet (Rev. elMagas.de Zool. 1859. p. 243 ff.) gab Nachricht über die Käferfauna der Azoren. Dieselbe ist in Betracht der südlichen Lage und der reichen Vegetation arm und mit wenigen Ausnahmen übereinstimmend mit der des südlichen Frankreichs und selbst derjenigen des ge- jnässigten Europa. Eigenthümliche Formen sind sehr spar- sam und dann meist mit solchen von den Canarischen In- seln und Madeira identisch; am merkwürdigsten ist das Vorkommen des Süd-Amerikanischen Taeniotes scalaris Fab., welcher sich hier akklimatisirt hat. — Die (p. 252 ff.) fol- gende Aufzählung der vom Verf. beobachteten Arten weist nur die geringe Zahl von 57 Arten auf, worunter ein La- parocerus die einzige neue Art ist; einige andere sind zweifelhaft geblieben. F. Tarnier, Coleopteres des iles Azores recueillis «e- im Gebiete der Entomologie nährend der Jahre 1859 n. 60. 427 par M. Mordet. (Dijon 1860. gr. 8.). Ist nach einer Anzeige im Bullet, soc. entorn. 1860. p. 132 ein detaillirtes Verzeichniss der auf den Azoren vorkommenden Coleople« ren nebst Beschreibung einiger neuer Arten. d) Asien. Gebier, Verzeichniss der von Dr. Schrenk in den Kreisen Ajagus und Kakaraly in der östlichen Kirgisen- steppe und in der Songarei in den Jahren 1840 — 43 ge- fundenen Käferarten (Bullet, d. natur. de Moscou 1859. I. p. 426—519, II. p. 315—356 und 1860. II. p. 1—39). Das Verzeichniss, welches 519 Arten enthält, die in systema- tischer Reihenfolge nebst Citat der ersten Beschreibung aufgeführt werden, war von Gebier ursprünglich für einen von Schrenk beabsichtigten Reisebericht zusammenge- stellt worden; da dieser jedoch nicht erschienen ist, wird die Arbeit nach dem Tode des Verf.'s hier publicirt. Der Aufzählung der gesammelten Arten folgt eine Beschreibung von 79 neuen, deren kurze Diagnosen von Gebier bereits im Bullet, de l'acad. de St. Petersbourg 1842 veröffentlicht wurden. Motschulsky, Coleopteres rapportes de la Son- garie par M. Semen off (Bullet, de l'acad. de St. Peters- bourg I. 1860. p. 301 — 314). Das vom Verf. zusammen- gestellte Verzeichniss weist 87 Arten nach , von denen 15 als neu beschrieben und zum Theil im Holzschnitt darge- stellt werden. gj,,' Derselbe, „Coleopteres du gouvernement de Ja- koutsk, rccueillis par M. Pavlofski" (Bullet, phys. math. de l'acad. de St. Petersbourg XVII. 1859. p. 539 u. 567 ff.) gab eine Aufzählung von 120 bei Jakutsk gesammelten Ar- ten, von denen 20 als neu aufgestellt sind. — Die Arbeil ist ausserdem in den Melanges biologiques de l'acad. de St. Petersbourg III. 1859. p. 221—238 publicirt. "^^' e) Europa. '''^ .•ii'i;.»' H. Schaum, Calalogus Coleopterorum Europae. Ber- lin 1859. (8. , 121 pag.), Eine neue Bearbeitung der vom 428 Gerstaecker: Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen Verf. besorgten vierten Ausgabe des vom Entomologischen Vereine zu Stettin publicirten Catalogs, in welchem die neuen Zugänge an Gattungen und Arten mit wenigen Aus- nahmen vollständig aufgenommen sind. Zur Vervollständi- gung des Cataloges hat Verf. in der Berl. Ent. Zcitschr. III. p.43 eine Reihe einzelner neuer Europäischer Arten be- kannt gemacht. Von E r i c h s 0 n's Naturgeschichte der Insekten Deütsch- land's sind im J. 1860 die vierte Lieferung des ersten Bandes (Schaum) und die dritte des vierten Bandes (von Kiesenwetter) erschienen. Mit ersterer liegt die Fa- milie der Carabiden und zugleich die erste Hälfte des er- sten Bandes abgeschlossen vor. v. Kiesenwetter han- delt (4. Band 3. Lief.) die Familien der Dascilliden und Malacodermen ab, von denen er letztere Lacordaire gegenüber auf die Gruppen der Lyciden, Lampyriden und Telephoriden beschränken will. ßach's Käferfauna für Nord- und Mittel-Deutschland wurde mit der 2. Lieferung des 3. Bandes (Coblenz 1859) fortgesetzt. Dieselbe enthält den Schluss der Halticinen, ferner die Familien der Clypeastres, Coccinellinen, Endo- mychiden, die sämmtlichen Familien der Heteromeren, endlich die der Scydmaeniden und Pselaphiden. Die Käfer Deutschlands von Valentin Gutfleisch, nach des Verf.'s Tode vervollständigt und herausgegeben von Dr. F. Böse. Darmstadt 1859. (8. 661 pag.)."— Der Zweck des Buches ist, dem Sammler deutscher Käfer ein Compendium an die Hand zu geben, in welchem die bis jetzt bekannt gewordenen Arten in möglichster Vollstän- digkeit durch kurze Beschreibungen kenntlich gemacht sind. Verf. beginnt mit einer analytischen Tabelle der (58 von ihm angenommenen) Familien und geht dann unter diesen zur Analyse der einzelnen Gattungen über; für die Cha- rakteristik der Arten ist die analytische Methode nicht in Anwendung gebracht , sondern es werden dieselben unter den von den Autoren aufgestellten natürlichen Gruppen aufgeführt. Cl äsen setzte (Archiv d. Vereins der Freunde der im Gebiete der Entomologie während der Jahre 1859 u. 60. 429 Naturgcsch. in Meklenburg- XIII. p. 118— 139) seine „Ue- bersiciit der Käfer Meklenburgs" weiter fort und brachte sie mit den verschiedenen Familien der Tetrameren, Tri- meren und Heteromeren , den sich zuletzt die Scydmaeniden, Pselaphiden und Clarigerini anschliessen, zu Ende. Die Zahl der in Meklenburg- bis jetzt nachgewiesenen Arten beläuft sich nach des Verf.'s Verzeichniss im Ganzen auf 1909. Nicolai (Zeitschrift f. d. gesammt. Naturwiss. XV. 1860. p. 282—310) stellte ein Namensverzeichniss der um Arnstadt in Thüringen vorkommenden Käfer zusammen; es werden 1282 Arten in systematischer Reihenfolge auf- gezählt. V. Weidenbach und Petry, Systematische Ueber- sicht der Käfer um Augsburg (12. Bericht d. naturhistor. Vereins in Augsburg 1859. p. 33—76). Die beiden Verf. geben ein systematisches Namensverzeichniss von 1907 Ar- ten, welche 552 Gattungen angehören. Es folgen (p. 82 u. 84 ff.) zwei Beilagen, von denen die erste ein Verzeichniss von 32Myrmecophilen aus der Augsburger Umgegend giebt, die zweite eine Charakteristik von sechs als neu angesehe- nen Käfern (Chrysomelinen und Coccinellinen) enthält. Miller (Wien. Ent. Monatsschr. III. p. 300 u. 353 ff.) beschrieb eine coleopterologische Excursion in das Tatra-Ge- birge. Nach einer Charakteristik des Gebirges, welches sich bis zu einer Höhe von 7800' erhebt, und seiner Käferfauna im Allgemeinen zählt der Verf. die von ihm beobachteten Arten in systematischer Reihenfolge auf, bei den bekannten ihre Verbreitung in vertikaler Richtung , ihre Abänderun- gen u. s. w. erörternd, die neuen (den Familien der Cara- biden, Staphylinen und Curculionen angehörend) ausführlich beschreibend. Pfeil (Entom. Zeitung 1859. p. 270 ff.) lieferte einen „Beitrag zur Käferfauna der Norischen Alpen^ durch Be- schreibung seiner coleopterologischen Excursionen in das Nassfeld und auf den Gamsgarkogel bei Wildbad Gastein. Stark (13. Bericht d. naturhistor. Vereins in Augs- burg 1860. p. 130 ff.) machte Mittheilungen über eine co- 430 Gers ta eck er: Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen leopterologische Excursion in die Allgäuer Alpen, auf wel- cher manche seltnere Gebirgsarten (Dendrophagus crenatus, Salpingus cyancus , Phloeostichus denticoilis, Serropalpus barbatus, Athous undulatus u. a.) erbeutet wurden. '•■{ ^»'^i Schneider (38. Jahresbericht d. Schlesisch. Gesellsch. für vat6rl. Cultur p. 180) zählte einige für Schlesien neue und seltenere Käfer auf; zugleich stellt er die Unterschiede von Plinlhus Fischer! und Sturmii nochmals fest. M i n k , ,jFundorte einiger seltener Käfer" (Entom. 1859. p. 428 f.) gab Nachricht über Hydroporus delicatulus , Trichophya pilicornis, Laricobius Erichsonii, Plalydema violaceuin , Scaphideina aeneum und Phloeophilus Edwardsii. Fuss, Mitlheilungen über einige Käfer des Ahrfhales (Bert. Ent. Zeitschr. III. p. 93). Matthieu, „Catalogue de la famille des Hydrophi- lides de Belgique, suivie d'un catalogue des Elmidees, Par- nidees et Heteroceridees" (Annales soc. entom. Beige II. p. 29 — 44), „Catalogue des Coleopteres de la famille des Curculionidees de Belgique" (ebenda p. 163 — ^246) , „Faune entomologique Beige, Coleopteres" (ebenda III. p. 1 — 89) und „Catalogue des Coleopteres de Belgique" (ebenda lY. p. 1—54). -»> Mit Angaben über Fundorte, Häufigkeit u. s. w., zählt Verf. iir seinen faunistischen Beiträgen für Belgien 74 Palpicornia, 1 Sphae- rius, 7 Parnidae, 15 Elmidae, 8 Heteioceridae, 527 Curculionen (mit Einschluss der Bruchiden und Anthribiden : die Aiten in der von Schön herr angenommenen Reihenfolge aufgezählt), 74 Silphiden, 4 Scaphidilia, 10 Trichopterygia , 83 ^ilidulariae , 4 Peltidae, 56 Hi- sterini , 11 Phalacridae, 16 Colydii, 6 Cucnjidae , 54 Cryptophagidafr (mit Einschluss von Mycetaea, Engis, Triplax, Tetratoma), 25 Lathri- dii , 11 Myretophagidae , 25 Üerrnestini , 1 Georyssus , 19 Byrrhina,» 1 Throsciden , 29 Pselaphidae, 116 Lamellicornia , 19 Scydmaenidae, 22 Buprestidae, 4 Eucnemidae, 88 Elateridae, 9 Cyphonidae, 77 Mala- coderma, 11 Cleridae, 58 Ptinidae, 44 Bostrichidae , 32 Meiasomaj^ 5 Melandryadae, 18 Mordellina, 10 Vesicanlia, 14 Oedemeridae, 4 La- griariae (und Pyrochroa), 5 Rhinosimi , 6 Anthicidae, 3 Endomychi- dae, 76 Longicornia, 198 Chrysonielinae und 2 Clypcastri. ?.^h -G. R. Walerhouse's Catalogue of British Coleoptera, dessen Anfang bereits im Jahresberichte für 1858. p. 64 von uns angezeigt wurde, liegt jetzt vollendet vor. Der- selbe umfasst 105 pag. in 8. und ausserdem (12pag.). Nach- im Gebiete der Entomologie während der Jahre 1859 n. 60. 431 träge und Index; die Synonymie hat der Verf. auch in der zweiten Hälfte in grosser Vollsländigkeit angeführt. Janson (Entomol. Annnal for 1859. p. 118 ff. und 1860. p. 96 ff.) gab eine Aufzählung von 143 für England neuen Coleopteren nebst Angaben über ihre Fundorte; einige Arten werden nochmals charakterisirt. loinotim a'>i;ijJH ■'' J. A. Power, Notes on Myrnjecophilous Coleoptera (Report of the 28. meeling of the British associat. for advanc. of science, Trans- act. p. 129). C. G. Thomson, Skandinaviens Coleoptera, synop- tiskt bearbetade. Tom. I. II. Lund 1859—60. 8. — Das im Jahresberichte 1857. p. 68 angezeigte erste Heft, welches den gleichen Titel führt, scheint dem Verf. nicht genügt zu haben, da er es bei demselben hat bewenden lassen und in dem vorliegenden Werke einen neuen Plan der Ausfüh- rung angenommen hat. Im ersten Bande p. 1 — 161 giebt er einen Conspectus familiarum et generum Coleopterorum Scandinaviae, der wohl keinen anderen Zweck hat, als mög- lichst vielen Arten neue Gattungsnamen vorzusetzen; denn sowohl der Abgränzung als der Zusammenfassung der von ihm angenommenen Familien zu einer Anzahl von Series, wie Carnivori, Amphibii (umfasst die Familien der Gyrinen, Parniden, Liinnichiden, Heteroceriden, Limniiden und Geo- ryssii), Brachelytra (Staphylinen , Pselaphiden, Clavigeri), Fungicola (Lathridier, Cryptophagiden , Engiden, Endomy- chiden und Mycetophagiden) u. s. w., deren im Ganzen 15 hingestellt werden, wird der Verf. hoffentlich selbst keine Bedeutung beilegen wollen. Im speziellen Theile (Bd. I, von p. 163 an) werden die Series, Familien, Tribus und Gattungen in präciser und bündiger W^eise lateinisch dia- gnosticirt und schwedisch charakterisirt, die Arten mit la- teinischer Diagnose versehen und, wo es nöthig schien, in derselben Sprache noch ausführlicher beschrieben. In den vorliegenden beiden Bänden sind die Familien der Carabi- dae, Dyticidae, Palpicornia, die sogenannten Amphibii und die Staphylinidae abgehandelt, Mulsant's Hisloire naturelle des Coleopteres de France ist mit einem neuen Hefte betitelt: „Rostriferes" 432 Gerstaecker: Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen Paris 1859 (48 pag-. 8.) bereichert worden. Derselbe ent- hält die Bearbeitung der Salpingidae , bei welcher Familie das Nähere mitgetheilt ist. G. Levrat, Enumeration des Insectes Coleopteres du Mont-Pilat. Lyon 1858. 8. (auch enthalten in des Verf.'s Etudes entomologiques 1 cah. Lyon 1859. p. 65 — 100). Reiche (Annales d. 1. soc. entom. de France VIL p. 194 ff.) verzeichnete 139 in den Basses-Alpes gesammelte Käfer in systematischer Reihenfolge. Bris out de Barneville (Bullet, soc. entom. 1859. p. 130) verzeichnete eine Reihe von für die Französische und die Pariser Fauna neuen Käfern. Fouquet, Catalogue des Coleopteres Carabiques et Hydrocanthares , trouves dans le Morbihan (Annales d. 1. soc. Linneenne du depart. de Maine et Loire TIL 1859. p. 23 — 26). — Ein Namensverzeichniss von 218 Carabiden (incl. Cicindeliden) und 71 Dyticiden nebst Gyrinen. Rouget, Catalogue des Coleopteres du departement de la Cöte-d'or (Malachii, Clerii, Ptini, Bostrichi, Hylesini, Curculiones) enthalten in den Memoires de l'acad. des Scien- ces, arts et belles lettres de Dijon 2. ser. VI, ist im Bullet, soc. entom. 1859. p. 265 angezeigt. Notice sur quelques especes de Coleopteres prises aux environs d'Auxerre et de Chätel-Cendier und Catalogue des Rhynchophores du departement de l'Yonne (in: Memoires de la soc. des sciences histor. et natur. de l'Yonne, 1. et 2. livr.) sind ebenda 1860. p. 127 angeführt. Fairmaire (Annales d. 1. soc. entom. de France YIL p. 266 — 283) gab ein Namensverzeichniss von 132 durch Lareynie auf Corsika gesammelten Käfern nebst Beschrei- bung der darunter befindlichen neuen. Reiche (ebenda VIH. p. 717 ff.) ein systematisches Namensverzeichniss von 468 auf Sicilien durch Bei Her de la Chavignerie gesammelten Arten und eine Beschrei- bung von neun derselben, die sich als neu herausgestellt haben. Der schon im vorigen Jahresberichte erwähnte „Bei- trag zur Käferfauna Griechenlands" wurde durch v. Kie- im Gebiete der Entomologie während der Jahre 1859 u. 60. 433 sen weiter (Berl. Ent. Zeitschr. 111. p. 17— 34 und p. 158 — 191. Taf. 2 u. 3) mit zwei neuen Abschnitten fortgesetzt, in denen die Familien von den Elateriden bis zu den Ano- bien incl. abg-ehandelt werden. C. Fuss, Beitrags zu Siebenbürgens Käferfauna (Ver- band!, d. Siebenbürg. Vereins zu Hermannstadt XI. p. 231 IT.). Verf. zählt 54 für Siebenbürgen neue Arten, die er mit Notizen über Fundorte u. a. versieht, auf. Bemerkenswerth ist das Vorkommen des Portugiesischen Corymbites haema- pterus Illig. in Siebenbürgen. Motschulsky, Insectes nouveaux ou peu connus des bassins de la Mediterranee et de la mer Noire jusqu'ä la mer Caspienne (Etudes entomol. 1859. p. 119—144). Be- schreibungen neuer Gattungen und Arten aus verschiede- nen Familien, welche aus Süd - Russland , Vorder- Asien, Aegyplen, Griechenland und Spanien stammen. Ausserdem wurden zahlreiche neue Süd-Europäische Arten von Fairmaire in seinen „Miscellanea entomolo- gica" (Annal. d. 1. soc. entom. de France VII. p. 21 ff.) und auch im Bullet, soc. entom. 1859. p. 216, 255 ff., ferner von Boieldieu „Descriptions d'especes nouvelles de Coleo- pteres« (Annal. soc. entom, VII. p.461 — 482. pl. 8) bekannt gemacht; dieselben stammen theils aus Südfrankreich, theils von den drei Halbinseln des Mittelländischen Meeres. Synonymische Bemerkungen über Käfer verschiedener Familien brachten Ghiliani, Reiche, Schaum, Kr a atz, von Kiesenwetter, Stierlin, Wollaston u. a. (Berl. Ent. Zeitschr. III. p. 82 ff. u. IV. p. 81 ff.) bei. Gegen die von Schaum und v. Kiesenwetter über die von ihm selbst aufgestellten Arten gemachten Bemerkungen remonstrirt Fairmaire (Bullet, soc. entom. 1860. p. 45). — Ausserdem stellte auch Motschulsky (Etud. entom. 1859. p. 163 ff. eine Reihe synonymischer Mittheilungen zu- sammen. Eine Reihe bis jetzt unbekannter Käferlarven aus dem südlichen Frankreich beschrieben Mulsant und Reve- liere in ihren „Notes pour servir ä l'histoire de quelques Coleopteres" und „Notes pour servir ä l'histoire des pre- Arck. für Naturg. XXVI. Jahrg. 2. Bd. CC 434 Gerstaecker: Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen miers etats de divers Coleopteres" (Annales d. I. soc. Lin- neenne de Lyon VI. p. 49 u. 124 ff. , Opuscules entomol.XI. p. 63u. 86f.). G. Thon stellte (Zeitschr. f. d. gesammt. Naturwiss. XIV. p. 183 ff.) die in der Medizin gebräuchlichen Coleopte- ren, von denen einige (verschiedene Lytta - und Mylabris- Arten) auf Taf. 1 zum Ueberfluss abgebildet werden , zu- sammen. Ausser den zahlreichen als Canthariden benutz- ten Arten aus der Familie Vesicantia führt Verf. auch als gegen Zahnweh empfohlen Rhinocyllus antiodontalgicus und Coccinella 7-punctata auf. (Sollten dergleichen unwirk- same Arten mit aufgeführt werden, so fehlen im Verzeich- nisse des Verf. zahlreiche, die als Heilmittel angepriesen worden sind). Recueil de Coleopteres anormaux, publie par Moc- querys, No. 1 — 4. Rouen, 1859 — 60. 8. — Die vier ersten dem Ref. vorliegenden Hefte dieses Unternehmens enthalten 45 nur einseitig bedruckte Rlätter , auf welchen je eine Monstrosität eines Käfers im Holzschnitte dargestellt ist, dessen abweichend gebildete Theile (meist neben dem Käfer selbst noch in vergrössertem Maassstabe dargestellt) durch einige Worte näher erörtert werden. Die Mehrzahl der abgebildeten Monstrositäten zeigen mehr oder we- niger auffallende Difforniitäten des Halsschildes und der Flügeldecken ; letztere sind theils stark verkürzt, theils mit normalen schwieligen Auftreibungen, theils mit überzähligen Appendices versehen. Ebenso häufig sind doppelte Schienen- und Tarsenbildungen an einzelnen Beinen, ferner zwei- und dreispaltige Fühler; seltener starke Ver- kürzungen aller Theile eines Beines. Als besonders merkwürdige Monstrositäten sind hervorzuheben : 1) Ein Carabus mit vollständig entwickeltem doppeltem Endgliede der Taster. 2) Ein Lucanus cer- vus mas, dessen linke Mandibel an der Spitze fast die Form einer Krebsscheere nachahmt, 3) Eine Clythra , von deren einer Vorder- hüfte drei in Schenkel , Schienen und Tarsen vollständig ausgebildete Beine entspringen. 4) Eine Melolontha , deren einer Fühler zwei vollständige Blaltkeulen , jede mit 7 Blättern, zeigt. 5) Ein Amphi- mallus, bei welchem der eine Fühler dreiästig und mit drei Blatt- keulen versehen ist; die Keulen sind drei-, zwei- und einblättrig. Ferner erwähnt Schneider (38. Jahresbericht d. Schlesisch. Gesellsch. f. vaterl. Cultur p. 129) dreier Käfermonstrositäten : Adimo- im Gebiete der Entomologie während der Jahre 1859 ii. 60. 435 nia tanaceti mit gabiiger Fühlerspallung, Agonum sexpunctatum mit doppeltem Hinterbeine (das überzahlige Bein mit seinem Schenkeltheile aus dem Schenkel des regulären entspringend) und Carabus nitens mit gitterartig unterbrochenen Flügelrippen. Gärabidäe. — Cicindelidae. — Chaudoi r's ,^Materiaux pour servir ä l'etude des Cicindeletes et des Carabiques" (Bullet, d. 1. soc. des natur. de Moscou 1860. II. p. 269 — 337) bilden eine weitere Folge seiner zahlreichen Publikationen über diese Familie , in welcher er zunächst auf eine Reihe von Cicindelen-Gattungen eingeht, deren bis jetzt bekannte Arten er in synonymischer Hinsicht erörtert und denen er verschiedene neue hinzufügt. Von Pogonostoma werden acht be- reits bekannte Arten nochmals schärfer charakterisirt, von Ctenostoma, womit Procephalus Lap. und Myrmccilla Lacord. wieder vereinigt werden, folgende neue beschrieben: Ct. insigne und nigrum von Ega, Sallei von Venezuela , Balesii, lucluosum , zonatum, obliquatvm und agnatnm von Ega, Sahlbergii und bicristaium von Rio-Janeiro; St. Jacquieri Dej. hält der Verf. für das wahre Ct, formicarium Fab. Die beiden genannten Gattungen vereinigt Ch. zur Gruppe Ctenosto- midae , die drei folgenden dagegen als Collyridae ; 1) Collyris mit folgenden neuen Arten: L. Lafertei Kord - Indien , Dohrnii Ceylon, aptera Lund ? (major Latr.), acrolia Manila, Boysii JNord-Indien, siib~ clavata Dekan, distincta Ostindien, cribellata ebendaher, Celebensis Celehes, puncticollis Kord - Indien, ßavicornis ebendaher, chloroptera Singapore, variilarsis Kord-Indien, ainoena Bombay. 2) D eroer a- nia n. g. auf einige Tricondyla- Arten von Ceylon mit quer cylin- drischem, nicht eingedrücktem Kopf und langes, flaschenförmiges Hals- schild gegründet, welche übrigens besser nur als eigene Gruppe unter Tricondyla verbleiben : D. Dohrnii, concinna^ gibbiceps und laevigata. 3) Tricondyla. Keue Arten: Tr. macrodera Kord-Indien, tuberculata China? — Zur dritten Gruppe Cicindelinae kommen als neu hinzu: Myrmecoptera limbala (Beitoloni) 3Iossa!iibique, Dromica carinidata und sexmaculata Port Katal, Hiresia Batesii und egregia von Ega, Sahlbergii von Rio-Janeiro, Cnledonica n. g. (auf Distipsidera Mniszechii Thoms. gegründet), fasciata Keu-Caledonien und lujiigera Keue Hebriden ? , Ophryoderan. g. (auf Cicind. rufomarginata Bohem. begründet), Bostrichophorus Biancohii Mossambique, Peri- dexia n. g. für Cicind. fulvipes Dej. (mirabilis Lap.), Phyllodroma luteomaculata Pio-Janeiro , Odonlochila femoralis und erythropus vom Amazonenstrome, ignita Mexiko, postica f Batesii, rhytiptera , cya- nella , amabilis vom Amazonenstrome, procera Mexiko, (Euryoda) proxima Kord -Indien, Oxychila oblusidens und odontoma Brasilien, Platychile aculeata (für die von D e j e a n und Thomson beschrie- bene, wahrscheinlich von PI. pallida Fabr. verschiedene Art), Te- tracha Ckevrolatii (Gehin) Mexiko und speciosa Bahia. Für Ambly- 436 Gers taec ke r: Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen cheila Say als vergebenen Namen schlägt Ch. den Gattungsnamen Chaleposomus vor. Schaum (Berl. Ent. Zeilschr. IV. p. 180 ff.) zählte die vier bekannten Cicindela -Arten der Insel Luzon auf und fügte drei neue: Cie,. Clara, virrjinea und mandibularis hinzu. Es folgt eine Aufzäh- lung der 12 bis jetzt bekannten Therates- Arten , denen zwei neue: Th. Chaudoiri und Semperi (Taf. 3) sich zugesellen. Thomson, Notice historique sur le genre Cicindela suivie de la description de sept especes nouvelles de Cicindelidae (Arcan. na- tur. p. 85ff.) beschrieb nach verschiedenen einleitenden Bemerkungen Cicindela ponderosa Mexiko, Diana Celebes, Aurora Mexiko, Phyl- lodroma DeZm Peru intern., Eiiprosopus Chaudoiri Brasilien, Therates dichroma INeu-Guinea und Procephalus lyrannus Brasilien als n. A. Derselbe, Revue du genre Therates ( Musee scientifique p. 41 ff.) zählt im Ganzen 19 Arten der Gattung Therates auf, von denen er vier als neu beschreibt: Th. fulvicollis Batchian , Manillica Mindanao, Latreillei und Mac Leayi Menado. Montrouzier (Annal. soc. entom. VIII. p. 233 f.) beschrieb Cicindela hemicycla , Oxycheila arrogans , affinis und pulchella als n. A. von Neu - Caledonien. Die drei Oxycheila - Arten gehören zur Gruppe Distipsidera VVestw. und 0. arrogans ist identisch mit D. Mnis- zechii Thoms. Bertoloni (Memorie dell' accad. di Bologna VIII, Diagnosen in Rev. et Magas. de Zool. 1859. p. 39 f.) beschrieb Odontocheila Bianconii, Dromica rugosa und limbala als n. A. von Mossambique. Fernere neue Arten sind : Cicindela turcica (Klug) Schaum (Berl. Ent. Zeitschr. III. p. 43) aus der Türkei, Cic. Schrenkii und gramilata Gebier (Bullet, de Moscou 1859. II. p. 315 f.) aus der Son- garei, Cic. Elisae Motschulsky (ebenda 1859. II. p. 487) vom Amur, nur kurz diagnosticiit, Cic. anatolica Molschulsky (Etud. entom. 1859. p. 120) von Amasia und festina von den Alpen des Caucasus. Vier Arten von Ceylon : Cicindela reducta und Tricondyla Niet- ner i Motschiüsky (Etud. entom. 1859. p. 25), Tricondyla tumidula und scitiscabra Walker (Annais of nat. bist. 3. ser. III. p. 50) , letztere beide nur kurz diagnosticiit. Harris „On Cicindela Hentzii Dej." (aus dessen nachgelasse- nen Papieren von Scudder in den Proceed. of the Boston soc. of nat. bist. VII. p. 185 ff. mitgetheilt) giebt Nachricht über die Fund- orte dieser seltenen Art und eine nochmalige Charakleiistik derselben. Nach Cotty („Obsei vations sur la Megacephala euphratica," Annal. soc. entom. VIII. p. 327 ff.) ist die von ihm in Asien, Aegyp- ten , Algier und Spanien aufgefundene Megacephala euphralica ein Dämmerungsthier, welches nur kurz vor und nach Aufgang der Sonne 60 wie gegen Abend seine Erdlöcher verlässt und um diese Zeit in im Gebiete der Entomoloffie während der Jahre 1859 u. 60. 437 'ö grösserer Anzahl umherläuft. Von ihren Flügeln macht diese Art niemals Gebrauch. Coquerel lieferte (Annal. sog. enloni. VII. p. 615. pl. 14) eine Beschreibung und Abbildung der Larve von Megacephala eu- phratica. Sie unterscheidet sich von den bis jetzt bekannten Larven der Süd -Amerikanischen Megacephala -Arten durch breiteren Kopf und Prothorax so wie durch die Bewaffnung des fünften Abdoniinal- segmentes ; dieses ist nämlich mit a' i e r Hornhaken , von denen die beiden äusseren grösser sind, be\Aehrt. Carabici, — In dem v. J. 1856 — 60 erschienenen und nun- mehr abgeschlossenen ersten Theil (1. Hälfte) der „Naturgeschichte der Insekten Deutschlands'' hat Schaum neben der Bearbeitung der Carabicinen-Fanna, welche nach ihm etwa 540 Arten unifasst, haupt- sächlich eine genauere Feststellung der bis jetzt ziemlich unsicher begräuzten Cnippen dieser Familie mit Berücksichtigung zahlreicher exotischer Formen versucht und dadurch der Bearbeitung der in Be- zug auf ihre Arten mit am genauesten bekannten Laufkäfer mehr In- teresse zu geben gewusst. Da sich ihm erst im weiteren Verlaufe seiner Untersuchungen die systematische Brauchbarkeit gewisser Cha- raktere schärfer herausgestellt hat, fasst er dieselben in einer kleine- ren Abhandlung „das System der Carabicinen" (Berl. Entom. Zeitschr. IV. p. 161 ff.) nochmals übersichtlich zusammen und durchmustert, auf den vonSchioedtc und Le Conte angegebenen Einlheilungsprin- zipien fussend, wenngleich die des ersteren (Anwesenheit oder Man- gel der Epimeren des Mefathorax) modificirend , die von Lacor- daire angenommenen Gruppen der Keihe nach, um die ihnen mit Unrecht zuertheilten Gattungen auszumerzen und ihnen ihre naturge- mässe Stellung anzuweisen. In seinen „Beiträgen zur Kcnntniss einiger Laufkäfer-Gattungen (ebenda p. 180 ff. Taf. III) beschreibt derselbe Thyreopterus gültiger Borneo, Pericahis laetus Vaterland?, xantkopus Borneo und bifa- sciatus Costa -Rica (letztere Art von Chaudoir zu Coptodera Dej. verwiesen und in Copt. Schaumii un)getauft), Dercyhis crenalus Ama- zonenfluss, Pelecium rotundipenne , politum und tenellum Neu-Frei- burg, Bembidinm Utridipenne Bengalen , Tackys albicornis und fuscu- lus Hongkong, geminatus und quadrillum Celebes , inßatus Brasilien, Pericompsns blandiilus Portorico, jiicundus Venezuela. Von letzterer Gattung, so wie von Thyreopterus, Pericalus und Pelecium giebt er zugleich eine synonymische Aufzählung der bis jetzt bekannten Arten. Derselbe (ebenda p. 64 f.) erörterte die Unterst^hiede der Gattung Cardiomera Bassi von Colpodes M. Leay und beschrieb neben der bekannten C. Genei Bassi aus Sicilien eine zweite Art: C. Bon- vouloiri aus den Pyrenäen. Die übrigen von Chaudoir und La- 438 Gerstaecker: Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen cordaire der Gattung Cardiomera beigezählten Arten gehören nach Seh. zu Patrobus. Thomson (Arcan. natur. p. 93 f.) beschrieb Gigadema n. g. aus der Helluoniden-Gruppe, neben Aenigma stehend. Fühler gegen die Spitze hin leicht verdickt, Oberlippe gross , etwa Va der Mandi- bellänge bedeckend, Kinn gross, ohne Miltelzahn, mit grossen, spitzen Seitenlappen; Vorderschenkel unterhalb nahe der Basis mit einem Zahne. — Art: G. titana Moreton-Bay, 46 Mill. lang, auf pl. 5 ab- gebildet. — Anthia ferox Süd -Ost- Afrika , n. A. (ebenda p. 94. pl.9. fig.2). Derselbe (ebenda p. 114 f.) beschrieb Piezia Fazoolica, An- thia lunae (pl. 9. fig, 1), adelpha , galla und desertorum als n. A. aus der Gegend des weissen Nil. Westwood, Description of a new genus of Carabideous In- sects from the Upper Amazon-River, Brazil (Transact. entom. soc. V. p. 170 f. pi. 1) lieferte eine Beschreibung und Abbildung von Sole- nogenys foeda, neue Gattung und Art vom oberen Amazonenstrome, welche er übereinstimmend mit Thomson, welcher dieselbe Art fast gleichzeitig als Aulacinia rhysodioides beschrieb, der Scaritinen- Gruppe zuweist. NachBates' brieflicher Mittheilung (Proceed. entom. soc. p. 40) lebt die beschriebene Art in Nestern von Termiten. Murray (Annais of nat. bist. III. p.26u.IV. p. 116) charakte- risirte neben mehreren neuen Arten von Old-Calabar auch zwei neue Gattungen: 1) Si op elus n. g. zur Harpaliden-Gruppe gehörend und mit Harpalus zunächst verwandt, jedoch durch den Mangel des Kinn- zahnes unterschieden ; von Platymetopus durch sehr kleine, schmale, an der Spitze abgestutzte Ligula abweichend, ausserdem auch habi- tuell durch die feine Punktirung der Flügeldecken. — Art : S. Cala- haricus, 3 — 3^4 Lin. 2) An au lax n. g., zur Feroniden-Gruppe ge- hörig, von der Gestalt einer Amara, doch ohne Kinnzahn, die Para- glossen mit der Ligula verwachsen , die Flügeldecken ohne accesso- rischen Nahtstreifen ; Fühler kürzer als Kopf und Thorax zusammen- genommen, mit drei glatten Basalgliedern , Vorderschienen erweitert und stark ausgerandet. — Art: A. iridescens, \}/x Lin. — Neue Arten: Hypolithus Iris, Platymetopus granulosus , Anchomenus angnlaticollis, planaticollis und palroboides. Delarouzee (Annal. soc. entom. VII. p. 65) gründete eine neue Gattung Duvalius, welche in der Mitte zwischen Anophthal- mus und Trechus steht, sich der ersteren durch den Mangel der Au- gen und die Länge der Beine nähert, während sie letzterer im Ha- bitus gleicht. — Art: D. Raymondi, pl. 1. fig. 3 aus einer Grotte bei Hyeres, 4—5 Mill. v. Chaudoir hat (Entom. Zeitung 1859. p. 113— 131) einen „Beitrag zur Kenntniss der Europäischen Ferouiden" gcliefcil, in wel- im Gebiete der Entomologie während der Jahre 1859 u. 60. 439 chem er eine Anzahl neuer und weniger bekannter Arten erörtert und beschreibt. Feronia (Poecilus) grata n. A. aus Südspanien und Algier, aus der Verwandtschaft der F. cienata, baetica u. a. — Zu Feronia (Orthomus) barbara, elongata, velocissima und hispanica, de- ren Unterschiede der Verf. auseinandersetzt, kommen als n. A. F. tra- pezicollis Oran , 4-foveolafa Galizien (Spanien), numida und inono- gratnma Algier. Zu F. Duponchelii Dej., mit der nach dem Verf. F. protensa Schaum identisch ist, kommt F. ambigva aus Corsika, zu F. Yvanii Dej. zwei neue Arten : F. validiusmla Piemont und bra- chymorpha Ligurische Alpen. In die Nähe von F. Panzeri Dej. ist F. planiuscula n. A. aus Piemont zu stellen. — F. incommoda Schaum sieht der Verf. für Abänderung von F. melas an. — Fercus operosus (Dej.) n. A. von Corsika; P. apricans Gene hält der Verf. für eigene Art, ebenso P. PaykuUi für verschieden von P. Dejeani. — Molops will der Verf. als Galtung von Feronia trennen und damit Tanythrix Schaum verbinden; neue Arten neben M. edurus sind: Mol. corpulenlus Pie- mont und senilis ebendaher, — Sphodrus glyptomerus aus Kärnthen, mit glatten Klauen und oben unbehaarten Füssen, carinatus aus Spa- nien, mit glatten Klauen und behaarten Füssen und Schirmeri aus der Krim, mit gekerbten Klauen. — Schliesslich eingehende Bemerkungen über die Systematik von Zabrus und Amara, von welcher letzteren Gattung Chaudoir als eigene Galtungen Curtonotus und Acorius ab- trennen will. Derselbe (Annal. d. 1. soc. ent. VII. p. 287 — 361) lieferte eine monographische Bearbeitung der Gattung Colpodes M. Leay, welcher der Verf. einen sehr weilen Umfang giebt, indem er damit nicht nur die mit Loxocrepis Esch. identische Gattung Dyscolus Dej., sondern auch Stenocnemus Mannerh. , Plcurosoma Guer. und die früher von ihm errichteten Gattungen Ophryodactylus, Scaphiodactylus und Para- nornus verbindet. Da 31 ac Leay seinem Colpodes brunneus, welcher dem Verf. unbekannt geblieben ist, den für die vorstehende Gattung charakleristischen Kinnzahn abspricht, so ist es noch zweifelhaft, ob nicht der Käme Dyscolus Dej, für dieselbe angenommen werden muss, IN'ach eingehender Charakteristik der Gattung vertheilt der Verf. die sehr zahlreichen Arten derselben (seine eigene Sammlung enthält deren 73) nach der Länge oder Kürze der Epislerna der Hin- terbrust, nach der Anwesenheit oder dem Mangel einer Furche an den Vorderschienen, nach der Furcbung der llintertarsen , der Form des Kinnzahnes u. s. w. in 14 Gruppen , von denen sechs indessen nur einzelne Arten umfassen. Von den vom Verf. beschriebenen 73 Arten sind 37 neu; ausserdem werden 19 bereits beschriebene, ihm aber unbekannt gebliebene am Schlüsse aufgeführt. Le Conte (Proceed. acad. nat. scienc. of Philadelphia 1859. p. 69) beschrieb Cychrus punctalus und slriatus n. A. von Fort Tejon, 440 Ger staecker: Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen (ebenda p. 82 ff.) Dromius quadricoUis Puget-Sund, Cymindis abstrusa Washington-Territory, Anisodactylns semipunctatus, Agonoderus rugi- collis, Badister antkracinus, Bembidium erasum, obliquuhim aus Cali- fornien und dem Oregon - Gebiet , Nebria livida (vergebener Käme!) Cap Flattery, (ebenda p. 281) Bembidium aptum Oregon. — Ebenda 1860. p. 315 ff. : Platynus marginellus n. A. von Fort Simpson, Calo~ sotna laqueatwn, Platynus corvus, crassicollis, picicornis, Fteroslichus protractus, Harpalus carbonalus und Bembidinm funereum n. A. aus Nord-Amerika. — p. 317 zieht der Verf. die Gattung Pristodactyla als nicht haltbar ein , vereinigt sie mit Calathus und giebt eine Analyse der Nord - Amerikanischen Arten dieser Gattung, von denen mehrere als Abänderungen anderer eingehen (C. incommodus 3Iannerh. und confusus Le C. := ingratus Dej., Frist, americana Dej. = Cal. impun- ctatus Say). Derselbe (Coleoptera of Kansas and Eastern New -Mexico p. 2 flf.) beschrieb Cymindis cribrata Nebraska. Anisodactylns ckalceus Santa Fe , Harpalus oblilus und fallax ebendaher, desertus und stu~ pidus Fort Bridger, Nomaretus cavicollis Fort Riley, Calosoma stria- tulum Utah- und JMilk-River als n. A. Montrouzier (Annal. soc. entom. VIII. p. 235 ff.) machte fol- gende Arten von Neu-Caledonien bekannt: Cymindis geophila, picea, Trichothorax n. g. (von Lebia durch zugespitztes Endglied der Kiefertaster und breites, jederseits mit einem Haare besetztes Halsschild unterschieden; dergleichen giebt es jedoch bereits mehrere!), cya~ neus, Scarites marginatus, Chlaeniiis viridis, Lissauchenius biguttalus, Ophonus ? Billiarderii , Catascopus? Lafertei (ein Anchomenus), Fe- ronia Melliei, Abax Caledonicus, Catadromus impressns (ein Ambly- gnathus), Cymindis domestica (ein Acupalpus) und Tachys Artense. Motschulsky (Bullet, d. natur. de Moscou 1859. II. p. 140) beschrieb nebst zahlreichen neuen Arten aus Californien auch eine neue Gattung P hil ophug a , deren Charaktere er mit denen von Calleida, Glycea, Tarus u. a. in Vergleich bringt. Fussklauen stark gekämmt, 4. Tarsenglied leicht zweilappig, Endglied der Lippentaster stark beilförmig, Fühler von Kopf- und Halsschildlänge zusammen- genommen. Augen gross, oval, Halsschild herzförmig, Flügeldecken gewölbt und nach hinten erweitert, gestreift, Hinterflügel fehlend. — Art: Ph. cyanea, 3Vi Lin. — Die neuen Arten sind: Patrobus Cali- fornicus, Tachys ritnilaris, Lopha bifasciata, Peryphtis parallelocollis, subinßatus , erosus , Ochthedromus concolor , Notaphus ßammulipennis, obscuromaculatus, laterimaculatus, variolosus, Odontium sculpturatum, Dyschirius qnadridens, Acupalpus symmetricus, Stenolophus indistinctus, rotundicollis , Harpalus depressicollis , Pangus americanus, Dichirus pallidus , Ophonus sublaevis, Brachinus costipennis , Philotecnus chlo- ridipennis , Lamprias cyanellus , Lebia bilineata , Brachyslylus ampU^ im Gebiete der Entomologie während der Jahre 1859 u. 60. 441 collis, parallelus , longicollis, curtipennis , Platysma pimcticollis, oh- tusangula , oblongiusciila , Cclia purpurascens , coenilea, Amara im- pressicollis , brnnnipes , Leirus Californicus, oripennis, Chlaenius ro- gator, Badister submarinus , Agonolhorax robustus, Anchomenus cya- nescens , Scaphiodactylus opacus , Cychrus crenalus, ovalis und alter- natiis. Einige dieser Arten sind auf Taf. III abgebildet. Derselbe (Etud. entoni. 1859. p. 26 ff.) machte folgende neue Ostindische Gattungen und Arten bekannt: Tetragonica n. g. von Anchomenus- artigem Habitus, aber mit breit abgestutzten Flügel- decken; die stark gekämmten Fussklauen und die mit der Ligula verwachsenen Paraglossen bringen sie zu den Lebien, von denen sie durch die nicht beschuppten Tarsen des Männchens , das viereckige Halsschild mit vorspringenden Hinterecken, die stark gestreiften Flü- geldecken u. s. \y. sich entfernt. — Ait: T. fusca l'/i Lin., Ceylon. — Pentagonica transparipes n. A. Ceylon. — All o c ot a n. g. , der Gattung Scalidion Schra. Goeb. sehr ähnlich, aber durch schief abge- stutztes Endglied beider Taster, quere, abgestutzte und die 3Iandibeln nicht bedeckende Oberlippe, dicke Fühler nach Art der Brachinen, deren erstes Glied das längste ist u. s. w. unterschieden. Das elfte Fühlerglied ist beim Weibchen kurz, kuglig , beim Männchen den vorhergehenden ähnlich. — Art: A. viridipennis aus dem Innern Javas (?). — Parena n. g. ebenfalls Scalidion verwandt, aber durch den 3IangeI des Kinnzahnes unterschieden ; Ligula verlängert, an der Spitze leicht zweilappig , Oberlippe viereckig, die Mandibeln gröss- ten Theils bedeckend, Fühler kräftig, aber länger als Kopf und Hals- schild zusammengenommen, ihr erstes Glied am längsten, Augen ziemlich hervortretend. — Art : P. bicolor von Java. — Euplynes bispinus, Callislus littoralis n. A. , letzterer von Madarä (Ostindien). — Stomonaxus n. g., zu den Panagaeen gehörig, besonders durch verlängerten Kopf und das abgestutzt keulenförmige Endglied der Lippentaster ausgezeichnet ; soll auch mit Drimostoma Aehnlichkeit haben. — Arten: St. sculptipennis Ceylon und orientalis Tranquebar. — Agonothorax ceylonicus , Nestra nigrifrons (die zu den Trechinen gehörende Gattung wird hier charakterisirt), Tachys flavicula, impres- sipennis und acaroides n. A. von Ceylon. Derselbe (ebenda p. 121 ff.) beschreibt Microlestes tantillvs Spanien, inftiscatns , fitscipennis , ßavipes , longipennis und Blechrns •pif/afMS Aegypten. — D er o stichus n. g., vom Habitus der Licinen, aber glänzender und kleiner; nur ein Glied an den Vordertarsen des Männchens viereckig erweitert u. s. w. — Art: D. caucasicus. — Procrustes angusticoUis n. A. von Idria (beiläufig INotizen über andere vom Verf. aufgestellte Arten der Gattung) , Callisthenes suhstrialus n. A. aus Persien. Die Gattung Callisthenes will der Verf. aufrecht 442 Gerstaecker: Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen erhalten; er erörtert ihre Unterschiede von Calosoma und zählt die ihr zugehörenden Arten auf. Derselbe (Bullet, de Tacad. de St. Petersbourg XVII. 1859. p. 539 ff. und Melanges biolog. de l'acad. de St. Petersbourg III. p. 222 ff.) beschrieb Lyperophorus rußpes, Steroderus punctalostriatus, Amara obscuricornis , Nebria parvicollis und femoralis als n. A. von Jakutsk, ferner (Bullet, de l'acad. de St. Petersbourg I. 1860. p. 302) Callisthenes Semcnovii als n. A. aus der Songarei und gab (Bullet, de Moscou 1859. II. p. 488 f.) vorläufige Diagnosen von Chlaenius lincellus, Agostenus costulatus, Carabtis Gaschkewilschii, viridilimbatus, Callisoma aeneum und cyanescens n. A. vom Amur. Gebier (Bullet, de Moscou 1859. IL p. 317 ff. und 1860. IL p. 2 ff.) beschrieb Cymindis M anner heimii , sellata, rufescens und ru- ficollis, Agalus cingulatus und tricolor , Sphodriis Schrenkii und tho~ racicus, Omalomorpha punctata, Nebria Schrenkii, Anchomenus cyani^ collis , Poecilus cyaneus , Omaseus Mellyi und Ophonus undulatus als n. A. aus der Songarei. Neue Arten, von Fairmaire aufgestellt, sind: Amara valida Vaterl.?, Sphodrus australis Süd-¥vnnkre'ich, latehricola unterirdische Höhlen der Mon'agne noire, alrocyaneus Sicilien, Anophthalmus Do- riae Bärengrotte in Ligurien und Ghilianii Piemont (Annal. soc. entom. VII. p. 21 ff.), Poecilus Lossinianus (Bullet, soc. entom. 1859. p. 216 diagnosticirt) ans Italien , Trechus amplicollis Puy de Dome und Feronia (Steropus) Gallegae aus Galizien (ebenda p. 149, 150), Cymindis Henonii , Acinopus laevipennis , cylindraceus und Feronia (Argutor) rectangula aus Algier (ebenda p, 51 diagnosticirt), Dromius myrmidon von Beziers (ebenda p. 103 diagnosticirt) , Dromius vitfula aus Algier (Rev. et Magas. de Zool. 1859. p. 59 diagnosticirt), Pri- stonychus latehricola aus Frankreich (gleich dem oben erwähnten Sphodr. latehricola?) ebenda p. 29. — Ferner aus Corsika (Anna!, soc. entom. YII. p. 269 beschrieben) : Nebria Lareynii , Pristonychus parviceps und Feronia ambigna. — Ausserdem bemerkt F. (Bullet, soc. entom. 1859. p. 153) , dass der von ihm beschriebene Caiabus Thomsonii bereits von Chaudoir im J. 1843 als Car. planatus mit der irrigen Vaterlands - Angabe „Nord - Amerika" bekannt gemacht worden sei. Von Linder (Annal. soc. entom. VII. p. 71 ff. pl. I): Anoph- thalmus crypticola, Pandellii und Orcinus aus unterirdischen Grölten in den Pyrenäen, gleichzeitig in Rev. et ]\Iagas. de Zool. 1859. p. 29 diagnosticirt. — Ferner (Bullet, soc. entom. 1859. p. 258) : Anoph- thalmus Minos n. A. ebendaher und (Annal. soc. entom. VIII. p. 611f.) Anophthalmus Rhadamanthus aus der Grotte von Betharram, Harpalus Lycaon von Ariege. Von Schmidt (Vcrhandl. d. zoolog.-bolan Gcsellscb. zu Wien X. im Gebiete der Entomologie während der Jahre 1859 u. 60. 443 p. 669 ff. Taf. 12) Anophlhalmus globtilipentiis, Schaumii und Motschulshyi ans den Höhlen Krains. Von Miller (Wien. Enf. Monatsschr. III. p. 304 ff.) Nebria Ta- trica, Carabus glacialis (aus der Gruppe des C. sylvestris), Patrobus Tatricus , Pterostichus blandulus und Trechus microphthalmus vom Tatra-Gebirge. Von Schaum (Berl. Ent. Zeitschr. III. p. 43 ff.) Carabus ca- vernosus Rumelien, Ulrichii var. arrofjans Serbien , Tanythrix senilis Monte Rosa, Pterostichus Parnassius Monte Rosa, Bruchii Serbien. Von Tournier (ebenda IV. p. 317) Anchomenus Corsicus von Corsika. Von Gautier des Gottes (Bullet, soc. enlom. 1859. p. 209 f.) Feronia Tournieri und Carabus glacialis vom Monte Rosa , Anchome- nus antennalus aus Spanien. — Nach Tournier (ebenda 1860. p. 25) sind diese drei Arten bereits bekannte, nämlich Feronia Tour- nieri gleich Molops terricola Fab., Carabus glacialis gleich C. deprrs- sus Bon. var. und Anchomenus antennatus gleich A. pallipesDej. var. Zugleich beschreibt derselbe eine merkwürdige Varietät des Carabus depressus unter dem IVamen Car. Linderi aus den Berner Alpen. — ■ Ebenda 1860. p. 47 besteht Gautier des Cottes auf der Selbst- ständigkeit der drei von ihm beschriebenen Arten. Von Delarouzee (Bullet, soc. entom, 1860. p. 26) Pristo- nychus Bahnae aus einer Grotte bei Montpellier. Von Levrat (Anna!, soc. Linneenne de Lyon V p. 1) Poecilus vicinus Sicilien und Algier und (Etud. entom. p.45) Trechus Chau- doiri Sicilien. Von Mulsant und Rey (ebenda VII. p. 300 fP.) Amara ovalis Montpellier und Acupalpus notatus Hyeres. — Von Mulsant und Godart (ebenda VII. p. 150 und Opusc. entom. XI. p. 181) Stenelophtis (sie!) humeratus von Hyeres; die Art wird jedoch (wohl irrthümlich) als zur „tribu des Hydrocanthares" gehörig bezeichnet. Von Boieldieu (Annal. soc. enlom. VII. p. 461) Pristonychus Jacquelini aus Höhlen der Pyrenäen und Dromivs oblilus aus Süd- F'rankrcich. Von Baudi (Berl. Ent. Zeitschr. III. p. 341) Anillus glaber n. A. aus den Apenninen. Von Fuss (Verhandl. d. Siebenbürg. Ver. zu Hermannstadt XI. p. 29 ff.) Leistus gracilis und alpicola als n. A. aus Siebenbürgen, beide aus einer Höhe von 6500 — 7000'. Verf. schliesst der Beschrei- bung eine analytische Tabelle zur Bestimmung der sechs in Sieben- bürgen einheimischen Arten der Gattung an. Von Kirsch (Entom. Zeitung 1859. p. 197f.) Callisthenes ele- gans und Cratocephalus (nov. gen.) songaricus als n. A. aus der Songarci. Fietztcre Art, 14 Lin. lang, verbindet mit den Charakteren 444 Gerstaecker: Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen von Carabus die Kopf-, Kinn- und Thoraxforni von Calüsthenes und zeichnet sich besonders durch die starke Entwickelung und die Glätte der an der Spitze nicht nach innen gebogenen Mandibeln aus. Von Reiche (Annal. soc. entom. VII. p. 640fr.) Haipalns Le- thierryi und Ophonus villosulus als n. A. aus Algier. Zugleich macht Verf. synonymische Mitlheilnngen über einige von Coquerel und Fairmaire beschriebene Algerische Carabiden, unter denen beson- ders hervorzuheben, dass Carabus cychrocephalus schon von Dejean als Calosoma asperatum beschrieben worden ist. (Dasselbe erwähnt auch Fairmaire im Bulletin soc. entom. 1859. p. 154.) Von Chevrol at (Rev. et Magas, de Zool. 1859. p. 380) Lebia Poupillieri und (ebenda 1860. p. 409) Bembidium bisbimaculatum als n. A. aus Algier. Von Wol laston (Annais of nat. bist. V. p. 217 f.) Apoto7nus Chaudoiri (rufus Well, antea), Zargus Monizii und Aepys (jiacilicor^ nis als n. A. von 31adeira, ferner (Journ. of Entom. I. p. 85 ff.) Tarus Paitanus , Pterosticlius (Orthomus) haligena und Harpalus pelagicus als n. A. von den Salvages. Von Bertoloni (Meniorie dell' accad. di Bologna VIII, Rev. et Magas. de Zool. 1859. p. 39 f.) Änthia mulilloides, minima, Tefßus Tkomsoni und Reinbus Dohrnii als n. A. von Mossambique, Von Guerin („Etüde sur les Graphipterus," Bullet, soc. entom. 1859. p. 224 (F. und Rev. et Magas. de Zool. 1859. p. 524 ff. pl. 21) Graphipterus Valdanii als n. A. aus dem Süden Algiers. Zugleich erörtert Verf. sehr eingehend die Charaktere der mit dieser Art zu- nächst verwandten Gr. serrator , luctuosus , multiguttatus , rotundatus und Bartheleniyi, deren Synonymie er auseinandersetzt, und welche er auf pl. 21 im Umrisse abbildet. Von Walker (Annais of nat. bist. 3. ser. III. p. 51) Dromius repandens, Colpodes ? marginicollis, Platysma retineus, Harpalus dis- pellens und Drimostoma? marginale als n. A. von Ceylon, nur kurz und unkenntlich diagnoslicirt. Von White (Proceed. zooIog. soc. of London 1859. p. 117. pl. 58) Catadromus Elseyi (von der Grösse und Form des C. tenebri- oides Oliv.) als n. A. aus Nord - Australien , Platysma Sturtii und Flindersii aus dem Inneren Australiens, zwei anlfallend grosse und robuste Arten, welche nach dem Verf. eigentlich eine neue Gattung bilden müssten. ,,But shortness of time and other reasons force me to refer them to Platysma or Percus." (!) Von Hörn (Proceed. acad. nat. scienc. of Philadelphia 1860. p. 569. pl. 8. fig. 1) Nomarefus imperfectus als n. A. aus Virginien. Mulder, „Aanteekening over Morniolyce phyllodes Hagenb." (Tijdschr. voor Entomol. III. p. 131 — 157. pl. 10 u. 11) setzte in einer sehr ausführlichen Schilderung der gesammtcn Körpertheile von Mor- im Gebiete der Entomologie wahrend der Jahre 1859 u. 60. 445 molyce phyllodes die sexuellen Unterschiede dieser Art auseinander und reiht daran einige Notizen über die innere Anatomie, welche er an zwei in Weingeist erhaltenen Exemplaren beiderlei Geschlechts studirt hat. Nach den auf pl.ll gegebenen Abbildungen ist der Oe- sophagus, wie zu erwarten, auffallend in die Länge gezogen und mit drei leichten Anschwellungen versehen ; der Kropf im Veihältnisse klein, etwas seitwärts gerückt, der Proventriculus und Chylusmagen von gewöhnlicher Adephagen-Form. Die Vasa 3Ialpighi sind nicht angegeben; zu beiden Seiten des erweiterten Mastdarnies zeigt sich eine grosse, lang eiförmige Blase (wohl das Receptaculum der After- drüsen). Die Ovarien nebst Eileitern so wie die Hoden erscheinen in der Abbildung fast nur schematisch dargestellt ; an letzteren sind keine Anhangsdrüsen angegeben. Snellen van Volle nhoven (ebenda III. p. 166 f. pl. 12) theilte V o e t's Beschreibung und Abbildung der Larve und Puppe von Carabus auratus, die den späteren Autoren unbekannt geblie- ben ist, mit. Schaum (Berl. Ent. Zeitschr. III. p. 35 ff. Taf. 4) machte drei Carabiden- Larven bekannt, nämlich von Scarites abbreviatus , von Ben)bidium lunatuin (hier könnte nur die Art etwa zweifelhaft sein) und die muthmassliche von Omophron multiguttatum Chaud., die je- doch von der von Des märest beschriebenen , ebenfalls nur muth- masslichen des 0. limbatum wesentlich abweicht. Die Larve von Scarites ist durch den Älangel der Ocellen, die des Omophron durch starke, zahnförmige Innenlade der Maxillen ausgezeichnet. Derselbe, „Observations on the nomenclature of British Ca- rabidae, as eslablished in the catalogue of British Coleoptera by G. R. Waterhouse" (Entomol. Annual for 1860. p. 119 ff.). Lucas (Bullet, soc. entom. 1859. p. 6) beschrieb eine auffal- lende Varietät von Carabus lotharingus. Kraatz (Berl. Entom. Zeitschr. IV. p. 54 f.) machte seine An- sichten über die Artrechte einiger Spanischen Carabi bekannt. — Ebenda p. 81 ff. stellte Schaum synonymische Bemerkungen über 45 verschiedene Carabiden zusammen. JVach Lucas (Bullet, soc. entom. 1859. p. 182) ist Chlaenius Favieri Luc. nicht, wie Fairmaire glaubt, identisch mit Chi. azu- reus Dej., sondern mit Chi. maroccanus Chaud. Nach Reiche (ebenda p. 143) gehören zur Gattung Phloeoze- taeus Peyr. ausser der Coptodera plagiata auch Singilis mauritanica Luc. und fuscipennis Schaum. — Schaum (ebenda p. 251) will die Gattung Phloeozetaeus nicht anerkennen, worauf Reiche (ebenda p. 256) replicirt. Eine Fortsetzung dieser Debatte findet sich von beiden Seiten in den Anna), soc. entom. VIII. p. 633 u. 640. Dyticidae, Von M o n t r o u z i e r (Annal. soc. ent. VIII. p. 241 ff.) 446 Gerstaeclcer: Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen wurde eine neue (laltung Pachytes kurz angedeutet; sie soll sich von Hyphydrus durch fast gleich lange Endglieder der Taster, von Hydroporus durch ungleiche Fussklauen an den Hinlerbeinen unter- scheiden. — Art: P. elegmis von Neu-Caledonien. — Ausserdem wer- den folgende ebendaher stammende n. A. beschrieben : Cybister No- vae Caledoniae , Artetisis , Colymbeles Clairmllei , Monlrouzieri (Lu- cas), dorsalis, Copelatus Anbei. Motschulsky (Elud. entom. 1859. p. 40 ff.) beschrieb Hydro- vatus picipennis und obscurns Ceylon, rufescens, piinctipennisy subro- tundatus, seminarius. acvininatus, maculalus und fulvescens Ostindien, Hydi'ocoplus subvitlulus Ceylon und Ostindien, rufulus und biviltis Birma, Laccophilus undtclifer , basalis, fiavescens Ceylon, transversus Birma, uniformis Ostindien. Derselbe (Bullet.de l'acad. de St. Petersbourg L 1860. p. 302) Rhantus nigropunctalns und Hydroportis ßaviventris als n. A. aus der Songarei, (ebenda XVII. 1859. p. 541 und Melanges biol. de l'acad. de St. Petersbourg IIL p. 225} Colymbetes costulatus als n. A. von lakutsk. Derselbe (Bullet, de Moscou 1859. IL p. 163 ff.) Hydroporus pulcker, eximius, Hygrotus impressifrons , Dyliscus albionicus, fusco- striatus, Rhantus? consimilis, Ilyobius oblongiis, Colymbetes sobrinus, fossiger, glabrellus, Laccophilus californicus als n. A. aus Californien. Le Conte (Proceed. acad. nat. scienc. Philadelphia 1859. p. 282) Colymbetes densus als n. A. von Steilacoom und (Coleoptera of Kan- sas and Eastern IVew-Mexiko p. 4 f.) Ilybius Laramaeus, Ägabus cla- vatus , griseipennis , oblileralus und spilotus als n. A. aus Kord- Amerika. Fairmaire (Annal. soc. entom. VIL p. 272) Ägabus rufulus, Hydroportis moestus , Lareynii und Martinii als n. A. aus Corsika, (ebenda VIIL p. 631) Ägabus marginicollis ebendaher , (ebenda VIL p. 27 f.) Hydroporus veslitus und discretus als n. A. aus Frankreich und (Bullet, soc. entom. 1859. p. 52) Hydaticus Nauzielii als n, A. ebendaher. Mulsant und Godart (Annal. soc. Linneenne de Lyon VIL p. 12 f. tind Opusc. entom. XL p. 177) Ägabus foveolatus und Hydro- porus atropos als n. A. aus den Basses-Alpes. — Mulsant und Bey (Ann. soc. Linn. VII. p. 305 ff.) Hydroporus longulus und ignotus als n. A. aus Süd-Frankreich. Einzelne neue Arten sind ferner: Haliplus perforatus Schaum (Berl. Ent. Zeitschr. III. p. 48) aus den Pyrenäen , Colymbetes latus Gebier (Bullet, de Moscou 1859. IL p. 327) , Hydroporus inefficiens Walker (Annais of nat. bist. 3. ser. III. p. 51) aus Ceylon und Äga- bus hydroporoides Murray (ebenda IV. p. 120) aus Old-Calabar. Fuss (Archiv d. Vereins f. Siebenbürg. Landeskunde IV. 1859) im Gebiete der Entomologie während der Jahre 1859 u.GO. 447 stellte ein Verzeichniss der Schwimmkäfer (üytiscidae) Siebenbürgens zusammen. Gyrinidae. Als neue Arten wurden bekannt gemacht: Gyrinus nudivittis Alurray (Annais of nat. bist. 3. ser. IV. p. 121) von Old- Calabar , Gyritius discifer Walker (ebenda III. p. 51) von Ceylon, Gyrinus fuscipes und marginivenlris Motschulsky (Bullet, de Moscou 1859. II. p. 173) aus Californien und Dineutus lencopoda Monlrouzier (Annal. soc. entern. VIII. p. 245) aus Neu-Caledonien. PalpiCOrnia. Eine neue Gattung Stagnicola Monlrouzier (Annal. soc, entom. V^II. p. 245 ff.) soll mit Ilydraena durch die lan- gen Taster, mit Spercheus durch sechsgliedrige Fühler verwandt sein, sich aber durch die nur dreigliedrige Keule der letzteren unterschei- den. — Art: St. foveicollis von Neu-Caledonien, ebenso wie Ochthe- bius Fabricii, Hydrobius Artensis und Hydrophilus anslralis , die als n. A. beschrieben werden. Motschulsky (Bullet, de Moscou 1859. II. p. 174 ff.) be- schrieb Hydrophilus trislis , Tropisternus californicus , afßnis, hume- ralis, marginatiis, Brachypalpus infuscatus, Hydrobius dorsalis, Phil- hydrns fuscus , latiuscuhis , obliishiscuUis , Berosus californicus als n. A. aus Californien, (Etud. entom. 1859. p. 46) Pylophilus nigriceps aus Ceylon , Ostindien und Aegypten und (ebenda p. 128) Limnoxe- niis grandis aus Sicilien und Spanien. Mulsant und Rey (Annal. d. 1. soc. Linneenne de Lyon VII. p. 312 ff.) Limnebius sericnns und Laccobius pallidus als n. A. aus Süd - Frankreich und (Opusc. entom. IX. p. 58 ff.) Berosus Australiae n. A. aus Australien , bidenticitlatus von Madagascar und pubescens (Eschsch. in Dej. Cat.) von den Philippinen. Fairmaire (Annal. soc. entom. VII. p. 29) Elophorns fracti- costis n. A. aus Frankreich. Murray (Annais of nat. bist. 3. ser. IV. p. 123) Philydrus lon- gipalpis und (p. 352) Cyclonohim Mulsanti als n. A. von Old-Calabar, ausserdem Sphaeridium senegalense Lap. Walker (ebenda III. p. 258) diagnosticirte Cercyonvicinale und Berosus decrescens als n. A. von Ceylon. Staphylinidae. Thomson, „Försök tili uppställning af Sveriges Staphyliner" (Öfvers. Vetensk. Akad. Förh^ndl. XV. p. 27—40) liefert analytische Tabellen zur Feststellung der in Schweden einheimischen Tribus und Gattungen der Staphylinen. Die Zahl der ersteren beträgt bei ihm für die Schwedischen Formen allein 14, nämlich : Staphylinini Xantholinini, Trichophyini, Aleocharini, Hypocyptini, O.vyporini, Tachy- porini, Micropeplini, Omalini, Olisthaerini, Oxytelini, Stenini, Paederini und Phloeocharini ; die der Gattungen erhält noch eine viel ansehn- lichere Bereicherung, indem sie durch Aufstellung von 37 neuen und Wiederaufnahme abgethaner älterer auf 183 gesteigert ist. Die 448 Gerstaecker: Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen Gattung Staphylinus im E r i c h s o n 'sehen Sinne ist in 6, die Gattung llomalota neben den schon davon abgetrennten in 21 fernere Gattun- gen zerlegt, ebenso auf Kosten von Onialium 6, von Oxypoda 5 neue errichtet. Da sich schon die meisten der in jüngster Zeit durch Theilung der E r i c h s o n'schen errichteten Gattungen keiner Aner- kennung der späteren Untersucher zu erfreuen gehabt haben, werden die hier errichteten sie vermuthlich noch weniger finden; wir unter- lassen daher auch die Anführung ihrer Namen. Äiotschulsky (Etud. entom. 1859. p. 66 ff.) machte eine Reihe neuer Arten und Gattungen aus Ostindien, Ceylon u. s. w. bekannt: Thoracophorus? subnitidus Ostindien (den Gattungsnamen will Verf. für die Glyptoma-Arten mit gekeulten Fühlern anwenden ; Th. excisi- collis Panama und longicoUis Neu -Orleans werden anhangsweise als n. A. beschrieben), Phloeonomus quadrifossulalus, Oxytelus? parasi- tus und Simplex Ceylon, teneris Ostindien, Ste?ius pulcher Ceylon. — Saurellus n. g. , auf Echiaster indicus Motsch. gegründet, Paede- rus conicollis , piliferus , puberulus und rugipennis Ostindien, Xan- thophius n. g. , von Xantholinus durch mehr erweiterte Kieferta- ster, deren 3. Glied länger als das 2, ist, durch die Insertion der Fühler, von denen das 2. Glied länger als das 3., das zweitheilige Aftersegment u. s. w. unterschieden. — Art: A'. serpentarius Ceylon. Gabrius fuscolaterus ebendaher, Trapeziderus n. g. , von „Bra- chydirus" durch unpunktirten Kopf und Thorax, durch parallellau- fende Kiele auf dem Rande des letzteren, mehr zugespitzten Hinter- leib, kleine, flache Augen, stachlige IVIittelbeine u. s. w. unterschie- den. Art: Tr. bicolor Ceylon. — Fhilonlhus fulvitarsis , Tachyphorus (sie!) dilulus , Erchomus subpunctulatiis und Conosomus brevipennis Ceylon. — Euryglossa n. g. (eine Aleocharinen-Form vom Anse- hen eines Tachyporus , aber neben Gymnusa zu stellen) flavocincta, Gyrophaena? trißda , nigra, curtula , ? oxyteloides Ceylon. — t^y- groptera n. g. , von Encephalus durch die Fühler, von denen das 4. und 5. Glied schmaler und kürzer als das 2. sind, unterschieden. — Art: H. termitis Ceylon, in Termitennestern ; Termidonia laminata ebendaher, Ac an tho gl o s sa n. g. , die langgestreckte Form von Ocalea mit den Charakteren von Myrmedonia verbindend, mit 2 Ar- ten : A. badia und humerosa; Homalota suspiciosa und termilophila, sämmtlich Ternjitengäste von Ceylon. — Termitopora n. g. , in der Form den Gattungen Phloeopora und Oxytelus gleichend, aber eine Aleocharine, mit pentamerischen Tarsen, das 1. Glied an den Hinterbeinen nicht länger als das 2. — Art: T. adustipennis auf Cey- lon sehr häufig in Termitennestern. — Autalia riparia Ostindien. Ebenda p. 128 charakterisirt derselbe eine neue Gattung Cy- lindr oc epkalus , zu den Xantholiuiden gehörig, durch sehr ver- längerten, gleich breiten und vorn und hinten scharf abgestutzten im Gebiete der Entomologie während der Jahre 1859 u. 60. 449 Kopf, der zwischen den Fühlern mit einer hornförmigen , zvveilap- pigen und in der Mitte gefurchten Erhebung versehen ist, ausgezeich- net. — Art: C. pictus aus Transcaucasien. Derselbe in seiner Enumeration des nouvelles especes de Coleopteres rapportees de ses voyages (Bullet, d. natur. de Moscou 1860. I. p. 539 ff.) beschrieb eine grössere Anzahl Russischer (mit Einschluss von Asien) Staphylinen, welche folgenden Gattungen an- gehören: Micropeplus (3 A.), Coryphium (1), Anthobiurn (4), Oma- lium (2), Xylodromus (1), Ochthexenus (1), Heterops (1), Acidota (1), Micralymma? (1), Lesteva (1), Geodromus (2), Anthophagus (1), Tro- gophloeus (3), Ancyrophorus (1), Oxytelus (2), Bledius (5), Stenus (2), Evaesthetiis (4), Paederus (1), Sunius (4), Stillens (2), Lalhrobium (2)^ Xantholinus (2), Olhiiis (1), Philonthus (4), Gabrinus (5), Matidus (1), Staphylinus (1), Quedius (2), Heterothops (3j, Boletobius (1), Ellipto- somus (1), Tachyporiis (2), Conosomus (1), Oligota (1), Homalota (5), Oxypoda(8), Ocyusa (1), Calodera (1), Myrmedonia (1), Lomechusa (1), Aleochara (3), Thiasophila (1), Ocalea (1), Bolitochara (1), Phyto- sus ? (1). Kraatz, die Staphylinen - Fauna von Ostindien, insbesondere der Insel Ceylon (dies. Archiv f. Naturgesch. XXV. p. 1 — 192. Taf. I — III) führt im Ganzen 388 Arten in systematischer Keihenfolge auf, von denen die grosse Mehrzahl, von Nietner auf Ceylon und von Helfer in Ostindien entdeckt, neu ist und beschrieben wird. Von neuen Galtungen werden aufgestellt: Eccoptogenia n. g. (verge- bener Narne! Chaudoir, Caraben) neben Bolitochara, Li no gl os s a n. g. mit Tachyusa und Silusa verwandt, L euc o er asp edum n. g. zwischen Trichophyus und Hypocyptus , Tachinomorphus n. g. bei Tachinus, Tr ichoco sniet es n. g. für Staph. leucomus Er., E^i- cihdelus n. g. neben der vorigen Galtung, H oli s omorphus n. g. nächst Leptacinus, Mitomorphus n.g. für Leptacinus debilis Er. u. a., Cephaloclietus n. g. bei Cryptobium , Psilotrachelus n. g. bei Stilicus, Sclerochiton n. g. nächst Echiaster, Thinocharis n. g. und Acanlhoglossa n. g. bei Lithocharis , Xerophygus n. g. für Trogophl. pallipes Motsch. und Eupiestus n. g. bei Piestus. Derselbe (Wien. Ent. Monatsschr.IY. p. 25 f.) beschreibt Dio- chus Schaumii aus jVord-Amerika , parvulus von Bahia und Staudin- geri aus Andalusien als n. A., nebenher auch nochmals D. nanus Er.; die beiden früher von ihm beschriebenen Arten D. major und In- diens führt er auf I). (Rhegmatocerus) conicus und antennatus Motsch. zurück. Derselbe (Berl. Ent. Zeitschr. III. p. 52) beschrieb Phytosus baliicus (nigriventris Kr.) und Myrmedonia Fussii n\s n. \. aus Deutsch- land. — Ferner ist (p. 65 f.) nach ihm Micropeplus fulvus Jacq. du Archiv f. Natarg. XXYI. Jahrg. 2. Bd. DD 450 Gerstaecker: Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen Val = M. staphylinoides Marsh., M. Margaritae Jacq. du Val. = ful- vus Er., M. staphylinoides Kr. eine neue Art, die jetzt 31. longipcnnis benannt wird. — Ebenda p. 1 fF. giebt Verf. über die von Soli er in Gay 's Fauna Chilena beschriebenen Staphylinen Auskunft und be- schreibt Oxypoda Chilensis , Myllaena parvicollis und Homalotrichus suhstriatus als n. A. aus Chile. — Ebenda p. 310. Taf. 4 Beschrei- bung und Abbildung der Larve von Glyptomerus cavicola Müll. Fairmaire undCoquerel (Annal, soc. enlom. VIIL p. löOff.) beschrieben folgende neue Arten aus derBerberei: Mtjrmedonia physo- gasfra , Homalota myrmidon , Hypocyptvs yrandicornis , 3Iyceloporus hiplayiatus, Quedius crassus, hotinus, Heterothops acuminalus, Ocypus atrocyaneus, Xcmtholimis ainissns, Scimhalium puhipenne, Lithocharis sericella, despecfa , seminigra , Mecognathus crihellalvs , Stenus sub- fasciatus, AnlhohUim maculicolle und genislarum. Fairmaire (ebenda VIL p. 35 ff.) Bolitochara laevior Pro- vence, Tachyusa forticornis Frankreich , Oxypoda forticornis und ri- paria Paris, Aleochara Grenieri Provence, Myllaena gracilicornis Hyeres , Tachyporus meridionalis Kimes , Quedius brevipennis, Stenus muscorum und orcop/u7Ms Pyrenäen, Omalium Allardii Fans. — Ebenda VIIL p. 629 Philorinum pallidicorne n. A. aus Corsika und p. 338 Compsochilus africanus n. A. aus Constantine diagnosticirt, — Fer- ner (Bullet, soc. entoni. 1859. p. 164) Myrmedonia Rongeti n. A. von Dijon diagnosticirt, (ebenda p. 184) Calodera colorafa n- A. von Bor- deaux und Paederus Bandit n. A. aus Piemonl beschrieben. Chevrolat (Rev. et Magas. de Zool. 1860, p. 410) Sunius ru- tilipennis und Anthobium cincticolle als n. A. aus Algier. Mulsant und Key (Annal. d. 1. soc. Linneenne de Lyon VII. p. 346 ff.) Bolitochara flavicollis Schweiz, Aleochara laela Beaujolais, eurynola Giionde, senilis Ilyeres, Oxypoda longipes und induta Lyon, perplexa Hyeres, Homalota subrccta , paradoxa, Myrmedonia excepta und Gyrophaena rugipennis Südfrankreich als n. A. Brisout de Barne ville (Annal. soc. entoni. VIIL p. 339 fF.) Homalota Anbei, rustica , cadaverina , immunda, ßmornm, liliputana, muscorum, Lomechusa bifoveolata und pubicollis als n. A. aus Frank- reich. — Ferner (Bullet, soc. entom. 1859. p. 217 und 231 ff.) : Ho- malota sequanica, Tarisiensis, Fairmairii, minuscula, lacnstris und dif- ficilis, Quedius Kraatzii , Philonthus palustris und Lithocharis vicina als n. A. aus Frankreich. Gougelet und Brisout de Barneville (Bullet, soc. ent. 1859. p. 238) Lathrobium concinnum als n. A. aus Algier. Boieldieu (Annal. soc. entoni. VIL p.464) Xantholinus Cor- dieri n. A. aus Sicilien und Cryptobinm Jacquelinii n. A. aus Süd- Frankreich. im Gebiete der Entomologie während der Jahre 1859 u. 60. 451 Gautier des Gottes (ebenda VIII. p. 368) Ocypus Etruscus als n. A. aus Etrurien. Waterhouso (Proc. entom. soc. V, p. 14f. und p. 22) Oxypoda niffvina, nigrofusca, Homalola pUimbea, imhecilla und Oxypoda? ater- rima als n. A. aus England. Zugleich führt Verf. mit Janson einige andere in England zuerst aufgefundene Staphylinen (und Histeren) namentlich auf. Jacquelin du Val (Glanures entom. I. p. 34 f.) Lesteva mus- conim als n. A. aus den Pyrenäen. Scriba („Einige neue deutsche Staphylinen," Entom. Zeitung 1859. p. 413 f.) Homalola volans , clavigera , Lathrohium linealocolle und atripalpe n. A. aus Deutschland. Verf. schliesst hieran Bemer- kungen über das Vorkommen und die Lebensweise einiger bereits bekannter Arten. Miller (Wien. Ent. Monatsschr. III. p. 353) Homalola alpicola als n. A. vom Tatra-Gebijge. Wo Ilaston (Annais of nat. bist. 3. ser. VI. p. 51 ff.) Tachyusa maritima , Hypocyplus redvclus , Myceloporus Johnsonii , Heterolhops minutus und (p. 100 (f.) Xantholinus Hesperius (Erichs.?), Scopaeus suh- opacus, Lilhocharis brevipes, Sunitis aequivocus und Trogopkloeus exi^ lis als n. A. von Madeira. — Von bereits bekannten Arten sind auf Madeira nachträglich noch aufgefunden und werden hier angeführt: Leptacinus linearis Grav., Philonthus thermarum Aube, Arpedium hu- mile Er. und Anlhobium torquatum Marsh. Walker (Annais of nat. bist. 3. ser. III. p. 51 ff.) diagnosti- cirte als n. A. von Ceylon : Ocypus lineatus , Philonthus pedestris, Xantholinus iticlinans , Sunius? ohliquus , Prognatha tenuis, Osorius ? compactus , Oxytehxs bicoloi' , Trogophloeus? Taprobanae, Aleochara translata und subjecla, Dinarda serricornis. Chevrolat (Bullet, soc. entom. 1859. p. 5) bemerkte, dass der von Kraatz als neue Gattung und Art aufgestellte Cyrtothorax Sal- lei bereits von Erichs on als Quedius buphthalmus beschrieben worden sei. Synonymische Bemerkungen über verschiedene von Thomson beschriebene Homalota-Arten u. a. machte Kraatz (Berl. Ent. Zeit- sehr. III. p. 89 und IV. p. 98). PseläphidäO. Eine neue Gattung Pselaphanax wurde von Walker (Annais of nat. bist. 3. ser. III. p. 52) folgendermassen charakterisirt: „Corpus subsetosum , caput lalum , postice petiolatum, antennae filiformes, corporis dimidio longiores : thorax subglobosus, subfusiformis, postice coarctatus , elytra couvexa, abdomen elylra vix superans, pedes longiusculi." — Art: Ps. setosus, l%Lin. von Ceylon. Mulsant und Key (Annales d. 1. soc. Linneenne de Lyon VII. p. 322 IT.) beschrieben Batrisus piceus und Bryaxis ylobulicollis als 452 Gerstaecker: Bericht über die wissenschaftlichen Leistungeü n. A. aus Südfranlireich , Bythinus nigrinus und Eupleclus ptinctatus als n. A. aus der Schweiz. Schaum (Berl. Ent. Zeitschr. III. p. 48 ff) Bryaxis transversa' lis und nigrivenlris als n. A. aus Dalmalien. Touruier — aus Irrthum ist Saussure als Autor angege- ben — (Bullet, soc. entoni. 1859. p. 97) Bryaxis fulviventris und By- thinus Picletii als n. A. von Cienf. Fairniaire (Bullet, soc. entoui. 1860. p. 45) Faronus Telonensis als n. A. aus Toulon und (Annal. soc. entoni. VII. p. 34) Eupleclus Riedeln als n. A. aus Sicilien. Delarouzee (Annal. soc. entom. VII. p. 68) Amaurops Galli- cus als n. A. aus dem Depart. Var. Boieldieu (ebenda p.463) Tychus Jacquelinii als n. A. aus Südfrankreich. Jacquelin du Val (Glanures entom. I. p. 34) Machaerites Mariae als n. A. ans den Pyrenäen. Baudi (Berl. Ent. Zeitschr. III. p. 842) Bythinus collaris als n. A. von den Seealpen. Motschulsky (Etud. entom. 1859. p. 132) Bythoxenus subter- raneus als n. A. aus der Grotte Pasica in Krain. FäUSSidaO. Nach brieflichen Mitlheilungen von Gueinziua (Proceed. entom. soc. V. p. 2) hat derselbe bei Port Katal Paussiden nur bei Lampenlicht fliegend oder in Ameisencolonieen angetroffen; die Gattungen Cerapterus, Pleuropterus und Pentaplatarthrus unter ver- schiedenen grösseren Ameisenarten, die eigentlichen Paussi nur unter kleinen Ameisen und hier zwar mehrere verschiedene Arten beisam- men. Sie erscheinen vom November bis April; ihren ätzenden Saft spritzen sie aus den Seiten (?) des Hinterleibes aus und zwar ver- dampft ein Theil desselben in Form einer deutlichen blauen Wolke, während das übrige als gelbliche Masse an den Flügeldecken kleben bleibt. Paussus Latreilli wurde mehrmals in copula beobachtet. Die Käfer finden sich stets in demjenigen Theilc des Ameisennestes, wo die Eier und Puppen liegen; obgleich G. sie nie hat fressen sehen, glaubt er doch , dass sie sich eher von der Beute der Ameisen, als von ihren Eiern und Larven ernähren. Ebenso vermuthet er, dass die Paussen ihre Eier in die Ameisennester ablegen und dass ihre Larven von den Ameisen gefüttert werden. In der Regel halten sich die Käfer an sonnigen Waldrändern auf; sie werden meist von meh- reren Ameisen umlagert, welche ihren Saft ablecken und beim Auf- rühren des Baues von letzteren bei den Flügeln gepackt und wegge- tragen. (Vergl. die Mittheilungen von Plant, Jahresber. 1856. p. 66). Delarouzee (Bullet, soc. entom. 1860. p. 46) berichtet nach Beobachtung an lebenden Exemplaren, dass Paussus Favieri nicht nach Art von Brachinus bonibardire, dass er aber, wenn man ihn reizt, im Gebiete der Entomologie während der Jahre 1859 u. 60. 453 an den Seiten des vorletzten Ahdominalringes einen Tropfen grün- lichgelber Flüssigkeit hervortreten lasse. Das Männchen dieser Art unterscheidet sich vom Weibchen durch aiisgerandetes letztes Abdo- minalsegment. Thomson (Musee scientif. p. 67 ff.) gab eine Aufzählung von 43 in seiner Sammlung befindlichen Paussiden-Arten ; er will aufPleu- ropterus alternans Westw. eine neue Gattung H e t e r op au s sns gründen und die W e s t wo o d'schen Gattungsnamen Orthopterus und Homopterus in Euthysoma und Neopaussus umändern. Als neue Arten wurden aufgestellt: Panssus Thomsonii aus Su- dan von Reiche (Musee scientif. p.23) und Panssus Reichet vom weissen Nil, von Thomson (Arcan. natur. p. 117-) Histerini. T.e Conte (J. E.) . „Description of new species of the Coleopterous family Histeridae" (Proceed. acad. nat. scienc. Phi- ladelph. 1859. p. 310 ff.) machte als Nachtrag zu seiner Monographie der Amerikanischen Histeren 25 neue Arten aus Kord- und Central- Amerika nebst einer Afrikanischen bekannt. Es sind folgende: Holo- lepta princeps Californien, Omalus rohindatus Mexiko, Phelister afßnis ebendaher, marginellus Maryland, Panav^ensis, Hisler hospitvs Westl. Staaten, regularis Afrika, Granadensis Panama, defectus New- York, ambigena Yermont, fnrtivus Georgln, Epierus mehicanus Mexiko, elliplicus Südl. Staaten, devius Mexiko, Carcinops gcminatus Ncw- York, parvulus Cuba , Paromalus exstriatus Pensylvanien , parallelus Cuba , Saprinus latuhris Westl. Staaten, sterquilinus Cuba , discors Mexiko, scrupularis Georgia , olidus Texas , fulgidus Cuba, Hetaerius seliger Georgia, Teretrius americanus Mittel-Staaten. Von de Marseul erschien in den Annales de la soc. entom. VIII. p. 581 und p. 835 ff. der Anfang eines Supplementes zu seiner Monographie der Histeren. Die auf pl, 11 und 15 abgebildeten und vom Verf. beschriebenen neuen Arten gehören den Gattungen Holo- lepta (13 A), Lioderma (2 A.), Trypanaeus (7 A.), Piacodes (1 A.) und Apohl etes n. g. (auf Holol. foliacea Payk., Macrosternus taciturnus Mars. u. a. gegründet; 7 A.) an. Derselbe (ebenda p. 264 f.) beschrieb Macrosternus Montrou- zieri und Saprinus Artensis als n. A. von "Neu-Caledonien. J. Le Conte (Coleoptera of Kansas and Eastern New-Mexiko p. 7) Hister instratus, nubilus, pollutus, Saprinus spurcus, parumpun- ctalus und pratensis als n. A. aus Nord-Amerika und (Proceed. acad. nat. scienc. Philadelphia 1859. p. 70) Hister remotus und Hetaerius morsus n. A. von Fort Tejon. Gebier (Bullet, de Moscou 1860. II. p. 8) Hister fasciolatus als n. A. aus der Songarei, Motschulsky (Bullet, de l'acad de St, Pelersbüurg I. 1860. p. 304) Hister labialis ebendaher. 454 Gerstaeckor: Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen Walker (Annais of nat. hist. 3. ser. III. p. 53) diagnosticirte Hister mundissimus als n. A. von Ceylon. Silpllidä6. Eine neue zur Anisotomiden-Gruppe gehörige Gat- tung Xantho sphaer a wurde von Fairmaire (Annal. soc. entom. VII. p. 29 f.) aufgestellt; mit Triarthron im Habitus und in der drei- gliedrigen Fühlerkeule übereinstimmend, unterscheidet sie sich davon durch viergliedrige Hintertarsen, während sie von Colenis durch un- gekieltes Mesosternum abweicht. — Art: X Barnevillei aus Ungarn. Einheimische neue Arten sind: Colenis Bonnairii und Adelops Bonvouloiri Jacquelin du Val (Glanures entom. 1) aus Frankreich, Adelops galloprovincialis Fairmaire von Hyeres und Delarouzei Fairm. aus Grotten der Pyrenäen (Annal. soc. entom. VIII. p. 631), Adelops lucidulus Delarouzee aus einer Grotte bei Montpellier (Bullet, soc. entom. 1860. p. 27) und Catopsimorphus Fairmairei Delarouzee (ebenda p. 32) aus Frankreich, in Gesellschaft von schwarzen Ameisen ge- funden. Woll ästen (Annais of nat. hist. 3. ser. V. p. 219) beschrieb Catops Murrayi als n. A. von Madeira. Le Conte (Proceed. acad. nat. scicnc. Philadelphia 1859. p. 84) Necrophilus tenuicornis als n. A. vom Puget-Sund, (ebenda p.282) iVe- crophilus longulus, Catops pusio und Anisotoma mornla als n. A. aus Californien, und (Coleoptera of Kansas and Eastern New-Mexico, p. 6) Silpha bihiherosa als n. A. von Fort Bridger. Fairmaire und Germain (Rev. et Magas. de Zool. 1859. p. 350 ff.) Silpha biguttula von der 31agellan - Strasse und Choleva transversestrigosa , fastidiosa, crihellata und Hydnobius consobrinus als n. A. aus Chile. Desbrochers des Loges (Bullet, soc. entom. 1859. p. 259) beobachtete Silpha nigrita beim Fressen von Erdbeeren. ScydmäGIlidäe. Die Gattung Mastigus erhielt einen Zuwachs durch drei Arten : Mastigus acnminatus Motschulsky aus Andalusien und M. rußcornis Motsch. aus den Apenninen (Etud. entom. 1859. p. 131) , Mastigus Liguricus Fairmaire von den Seealpen (Bullet, soc. entom. 1859. p. 216). Von eigentlichen Scydmaenen diagnosticirte Fairmaire (Bul- let, soc. entom. 1859. p. 235) Cephennium intermedium, Eumicrus hae- maticus, Scydmaenus subcordatus und semipunc latus als n. A. aus den Pyrenäen und beschrieb (Annal. soc. entom. VII. p. 33) Scydmaenus Pandellei als n. A. ebendaher. Fairmaire und Coquerel (Annal. soc. ent. VIII. p. 145 ff.) Scydmaenus truncatus , protervus, furtivus , spissicornis, abditus und promptus als n. A. aus der Berberei ; Abbildungen auf pl. 6. ölu Isa nt und U ey (Annal. soc. Linneennc de LyonVII. p. 316 ff.) im Gebiete der Entomologie während der Jahre 1859 u. 60. 455 Eulheia linearis, Scydmaenus longicollis und carinatus als n. A. aus Südfrankreich. Schaum (Berl. Ent. Zeitschr. III. p. 49) Cephennium fulvum als n. A. aas Krain und Scydmaenus conspicuus als n. A. aus An- dalusien. Tournier (irrthümlich steht Saussure abgedruckt) diagno- sticirte (Bullet, soc. entom. 1859. p. 97) Scydmaenus distinctus als n. A. aus Genf, und Walker (Annais of nat. bist. 3. ser. III. p. 52) Scydmaenus megamelas als n. A. von Ceylon. Fuss, „Die Siebenbürgischen Scydniaenus-Arten" (Verhandl. d. Siebenbürg. Vereins zu Hermannstadt XI. p. 127 ff.) gab eine ana- lytische Beschreibung der dreizehn bis jetzt in Siebenbürgen aufge- fundenen Scydmaenus-Arten. ScaphidiidaO. Eine Uebersicht der in Nord-Amerika einheimi- schen Gattungen und Arten dieser Familie lieferte Le Conte (Syno- psis of the Scaphidiidae of the United States, Proceed. acad. nat. scienc. Philadelpia 1860. p. 321 ff.). 1) Scaphidium Oliv. 4 Arten : S. ohliteralum n.A., 4-guttatum und 4-pustulatum Say, piceum Melsh. 2) Scaphium Kirby 1 Art : Sc. castanipes Kirby, dem Verf. unbekannt. 3) Cyparium Er., 1 Art: C. flavipes n. A. 4) Baeocera Er. 2 A.: B. concolorEr., dem Verf. unbekannt und apicalis n.A. 5) Scaphisoma Leach 7 A. : Sc. castaneum Le C. , convexum Say, pnnctulalutn, su- turale, terminatum, rufulum und pusillum n. A. 6) Toxi diu 7n n. g. von Baeocera und Scaphisoma durch genäherte Hinterhüften und schmalen, zusammengedrückten Körper unterschieden : Fühler capil- lär, lang , das 7. bis 11. Glied dicker, das 8. schmaler als die das- selbe einschliessenden. — Art: T. gammaroides n. A, Als neue Arten wurden beschrieben : von M o t s c h ul sky (Etud. entom. 1859. p. 94) Scaphidium saucineum von Ceylon , lunatum und conjutictum aus Ostindien. Tricbopterygia. Fairmaire und Germain (Rev. et Magas. de Zool. 1859. p. 355 f.) beschrieben Trichopteryx Chilensis und Pti~ lium flavidulicm als n. A. aus Chile. Wollaston (Annais of nat. bist. 3. ser. V. p. 221) erwähnt des Vorkommens von Trichopteryx abbreviatellus Heer auf Maderia. Ptilium punctipenne Fairmaire (Annal. soc. entom. VII. p. 32) n. A. aus Frankreich. iMatthews (Zoologist p. 6014 ff.) gab ein synonymisches Ver- zeichniss der in England vorkommenden Trichopterygier, welches im Ganzen 29 Arten nachweist. Zwei darunter bilden nach dem Verf. neue Gattungen, nämlich Pteryx n. g. für Pt. mutabilis Matt, und Titan n. g. für Trieb, abbreviatellus Heer. PhaläCridaO. Tolyphus suhsulcatus Fairmaire (Annal. soc. en- tom. \III. p. 166) n. A. aus der Berberei. 456 Gerstaecker: Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen Nitidalariae. Fairmaire und Coquerel (Annal. soc. entom. "VIII. p. 166 f.) beschrieben Cercus flavicans , Xenostrongylus hirsutus und Cychramus chlorolicus als n. A. aus der Berberei. Montrouzier (ebenda VIII. p. 262 f. ) Ifs bimaculata und pnbenila (beide = Ips mutilatus Er.?), Mycetophagus? Balanophorae (eine Nitidula) und pictus (Nitidula ?) , Nitidula Signoretii , Guerinii und argentea p. 915 (die drei letzteren zur Gattung Gymnochila ge- hörend) als n. A. von Neu-Caledonien. Boieldieu (ebenda VII. p. 467) Crypfarcha punctatissima als n A. aus Sicilien, v. K i es e n w e tter (Berl. Ent. Zeitschr. III. p. 57) Xenostrongylus arcuatus als n. A. aus Nord-Italien. L e C 0 nte (Coleoptera of Kansas and Eastern New-Mexiko p. 6) Carpopkilus apicalis und carbonatus , Meligethes rußcornis (vergebe- ner Name!) und saevus als n. A. aus Nord - Amerika, und (Pioceed. acad. nat. scienc. Philadelphia 1859. p. 69 f.) Cercus sericans, Carpo- pkilus caudalis und Nitidula humeralis als n. A. von Fort Tejon, ebenda p. 84 Peltis serrata aus dem Washington-Territory. Murray (Annais of nat. bist. 3. ser. IV. p. 356 f.) Brachypeplus rubidus und niger als n. A. aus Old-Calabar, Walker (ebenda III. p. 52 f.) Nitidula submaculata , Meligethes respondens und Trogosita rhizophagoides als n. A. von Ceylon. Letzner (Berl. Ent. Zeitschr. III. p. 304. Taf. 4) gab eine Be- schreibung und Abbildung der Larve und Puppe von Pocadius ferru- gineus Fab. aus Lycoperdon giganteuni. Die von Bouche als Larve von Pocadius bezeichnete gehört, dem Verf. zufolge, dieser Gattung nicht an. CuCUJidae. Le Conte (Proceed. acad. nat. scienc. Philadelph. 1859. p. 84) charakterisirte P s eud ophanu s n. g. ( Pseudophana ! Burm. Hemiptera) , neben Telephanus stehend, dem es im Ansehen gleicht, aber durch cylindrische Taster und kleines viertes Tarsenglied, ferner durch dichter punktirten Körper und eine Längslinie zu jeder Seite des Kopfes unterschieden. — Art: Ps. signatus Puget-Sund. Eine zweite neue Galtung ist Eury pl atus Motschulsky (Etud. entom. 1859. p. 95) aus der Verwandtschaft von Hemipeplus, mit Lae- mophloeus durch den flachgedrückten Körper verwandt, die Flügel- decken aber abgestutzt, um die Hälfte kürzer als der Körper, das Halsschild nach hinten stark herzförmig verengt; Tarsen bei beiden Geschlechtern heteromerisch. — Drei Arten : Eur. /afera/ü von Ceylon, albonotatus und biocellatus aus Ostindien. Cucujus? incommodus , Silvanus scuticollis und porrectus wur- den als n. A. von Ceylon von Walker (Annais of nat. bist. 3. ser. III. p. 53) diagnosticirt. Aeraphilus nasntus Chevrolat (Rev. et Magas. de Zool. 1860 p. 211) n. A. aus Algier. im Gebiete der Entomologie während der Jahre 1859 u. 60. 457 Colydii. Wol laston (Annais of nat. hist. V. p. 254) beschrieb eine neue Gattung Prostheca, welche mit Pyenonierus und Xylo- laemus zunächst verwandt ist und sich von ersterer durch jäher ab- gesetzte Fühlerkeule , ungezähnte Mandibeln und mehr viereckiges Kinn und Oberlippe, von letzterer gleichfalls durch ungezähnte Man- dibeln und verschiedene Längsverhältnisse der Fühlerglieder unter- scheidet. Körper linear, rauh, Thorax tiapezoidal, seitlich fein ge- sägt, Fühler von Thoraxlänge, das 1. und 2. Glied ziemlich gross und dick, das 3. bis 9. viel kleiner und etwas schmaler, die beiden letz- ten eine grosse abgesetzte Keule bildend. — Art: Pr. aspera 1 Lin-, J\Iadeira. — Neue Art: Tarphivs angusticoUis ebendaher. — Agienus brunneus Gyll. und Anommatus 12-striatus Müll, hat der Verf. jetzt gleichfalls auf Madeira aufgefunden. Le Conte (Proceed. acad. nat. scienc. Philadelphia 1859. p.282) beschrieb Lasconotus complex als n. A. von Punto de los Reyes und (ebenda p. 84) Aulonium aequicolle als n. A. von Fort Tejon. Läthridii. Waterhouse, A Revision of the British species of Corticaria (Transact. entom. soc. V. p. 134 — 145) giebt sorgsame und ausführliche Beschreibungen der elf bis jetzt in England aufge- fundenen Corticaria - Arten, unter welchen eine sich als neu heraus- gestellt hat. Es sind folgende: Cort. pubescens Gyll., denticulata Gyll.j fulva Mann., serrata Payk. , cylindrica Mann., elongata Gyll., ferruginea Gyll., gibbosa Payk., Wollasloni n. sp. und fuscula Gyll. Derselbe (ebenda p. 174 f.) verzeichnete in seinem „List of the British species of Lathridius" die zehn bis jetzt in England auf- gefundenen Lathridius-Arten, bei einigen derselben synonymische Be- merkungen beifügend. Wo 11 as ton (Annais of nat. hist. 3. ser. V. p. 260 ff.) beschrieb Corticaria inconspicua und Metophthalmus exiguus als n. A. von IMa- deira. Als daselbst neu aufgefunden werden ausserdem angeführt: Holoparamecus Kunzei, Corticaria pubesceas, Monotoma quadricollis und quadrifoveolata. Walker diagnosticirte (ebenda IIL p. 53) Corticaria resecta als n. A. von Ceylon. JNach Fairmaire (Bullet, soc. entom. 1859. p. 110) ist Mignc- auxia serraticollis Jacq. du Val identisch mit Corticaria crassius- cula Fairm. Thorictidae. K r a a t z erörterte (Berl. Ent. Zeitschr. IIL p. 69 ff.) die Synonymie der von Peyron und ihm selbst beschriebenen Tho- rictus-Arten und beschrieb Thor, slricticollis als n. A. von Oran. — Thorictus marginicoUis Schaum n. A. von Alexandrien (ebenda p. 73). DermestinL Als neue Arten wurden aufgestellt: Hadrotoma fasciata Fairmaire (Annal. soc. entom. VII. p. 45) aus Paris, Attage- uns unifasciatus und nniformis Fairmaire ebenda VIII. p. 168 f.) aus 458 G er s t ae cker: Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen der Berberei , Dermestes hispidulus und Trinodes australis (letzterer ein Attagenus) Montrouzier (ebenda VIII. p.264) aus Neu-Caledonien, Attagenus? rußpes Walker (Annais of nat. hist. 3. ser. III. p. 53) aus Ceylon, Dermestes holosericeus Tournier (Berl. Ent. Zeitschr. III. p.318) aus Piemont, Ättagemis rufipennis Le Conte (Proceed. acad. nat. scienc. Philadelphia 1859. p. 71) von Fort Tejon. Douglas (Proceed. entom. soc. 1859. p. 69) gab eine kurze Charakteristik der Larve von Trinodes hirtus. Byrrhii. Eine neue Gattung Inclica wurde von Walker (Annais of nat. hist. 3. ser. III. p. 53) folgendermassen diagnosticirt : „Corpus ellipticum, crassum, convexum ; antennae gracillimae, subcla- valae, corporis diniidio breviores , articulus 1. elongatus, 2. niedio- cris , 3. et sequentes niinuti, rotundi ; abdomen alas posticas paullo superans, pedes crassi, breves." — Art: /. solida, y4 Lin. von Ceylon. Fairmaire (Annal. soc. entom. VIII. p. 338) diagnosticirte Byrrhus Sorreziacus als n. A. von Sorreze. Motschulsky (Bullet, de l'acad. de St. Petersbourg XVII. 1859. p. 569 und Melanges biolog. de l'acad. de St. Petersbourg III. 1859. p. 230 f.) beschrieb Byrrhus nebulosus, Sibiricus und Morychus suhparallelus als n. A. von Jakutsk. Parnidae. Motschulsky (Etud. entom. 1859. p. 47 ff.) be- schrieb Ancyrotiyx quadriplnyialus und Stenelmis ceylonicus als n. A. von Ceylon, Stenelinis exaratus aus Ostindien, humer ostis , sordidus, elongatus aus Nord -Amerika und Mavrelmis (n. g.) dentaltis aus Columbien, letztere durch abgerundetes, aber stark höckerförmig her- vortretendes Schildcheu von Stenelmis unterschieden. Parmis striatellus Fairmaire (Annal. soc. entom. VII. p. 46) n. A. aus Frankreich. Kolenati (Wien. Ent. Monatsschr. IV. p. 88. Taf. 5) machte die Larve von Elniis Maugetii Latr. bekannt ; dieselbe fand sich an gleichen Orten mit dem Käfer auf dem Altvatergebirge über 4000' hoch. GeorySSii, Georyssus pimelioides Fairmaire (Annal. soc. entom. VII. p. 45) n. A. aus Süd-Spanien. HeterOCeridad. Waterhouse, „Notes on the British spccies of Heterocerus" (Transact. entom. soc. V. p. 162 ff.) gab eine Aufzäh- lung und Beschreibung von folgenden sieben in England einheimi- schen Heterocerus - Arten : H. laevigatus Panz., obsoletus Curt., mar- ginatus Fab., fusculns und sericans Kies., flexuosus Steph. (= femo- ralis Kies.) und reclus n. A. (ob identisch mit 11. fossor Kies. ?). LamelliCOrnia. Ch. Roussel, Recherches sur les organes genitaux des Insectes Coleopteres de la famille des Scarabeides (Compt. rend. de l'acad. d. sciences T. L. p. 158 — 161). Verf. hat umfassende Untersuchungen über die Gescljlechtsorgune sowohl der einheimischen im Gebiete der Entomologie während der Jahre 1859 u. 60. 459 als auch vieler exotischer Lamellicornen angestellt und macht dar- über vorläufig die folgenden Mittheilungen: die Hoden bestehen überall in der Familie aus sphärischen, etwas flachgedrückten Capseln, nur bei Onthophagus aus kegelförmigen; ihre Zahl hält sich zwischen sechs und zwölf. Die Form der Ruthe trennt die Geotrupier und Coprinen scharf von allen Gruppen; bei ersteren ist sie gerade, kurz und breit und scheinbar nur aus einem Stücke bestehend, indem das obere der beiden allgemein vorkommenden Stücke rudimentär bleibt; bei den Coprinen ist das Grössenverhältniss beider Stücke dasselbe, das obere aber mit einem Rande versehen. — An den weiblichen Genitalien correspondirt die Zahl der Eiröhren jedesmal mit derje- nigen der Hodenkapseln bei derselben Art; die Coprinen, von denen die Aphodien zu trennen sind, zeichnen sich durch die alleinige Entwickelung des rechten Ovariums aus, welches überdem nur aus einer einzigen , aber langen Eiröhre besteht. Bei den Geotrupinen findet sich keine deutliche Bursa copulatrix, bei den Cetonien sind die Eiröhren sehr kurz; zwischen den Glaphyrincn , Melolonthen, Rutelinen und Scaiabaeen exisliren in beiden Geschlechtern keine be- merkensvverthe Unterschiede an den Genitalien. Uynastidae. — Thomson, Essai synoptique sur la sous- tribu des Scarabaeitae vrais (Arcana naturae p. 3 — 22. pl. I) liefert eine Aufzählung der bis jetzt bekannten Arten der Gattungen Golofa, Scarabaeus (Theogenes Burm. ), Augosoma, Xylotrupes, Eupatorus, Chalcosoma und Megasoma, welchen er eine neue Gattung Mixige- nius anreiht. Dieselbe gehört zu der Abtheilung von Golofa und Theogenes , mit denen sie durch den grossen und zottig behaarten Yorsprung des Prosternum übereinstimmt, sich aber durch die bei beiden Geschlechtern vierzähnigen Vordeischienen unterscheidet. Sie ist auf den Scarab. Leander Dej. Cat. aus Mexiko, den der Verf. hier beschreibt, begründet. — Die Gattung Golofa bereichert der Verf. mit dem (schon vorläufig diagnosticirten) G. imperialis Thoms. aus Mexiko, auf pl. 1 in beiden Geschlechtern sehr schön abgebildet und G. inermis n. A. Chile ; die Gattung Xylotrupes mit X Australiens Neu-Holland und Mniszechii Ostindien (Simla). Derselbe (ebenda p. 119. pl. 9) machte unter dem Namen Astaborus armatus eine neue Galtuag und Art vom weissen i\il bekannt, welche er neben Fhyllognathus setzen will ; sie unter- scheidet sich von letzlerem besonders durch die bei beiden Geschlech- tern fast analoge Bildung des Kopfes und Thorax (deren hornartige Hervorragungen beim 3lännchen jedoch beträchtlich stärker entwickelt sind) und ausserdem durch das beim Männchen in eine stumpfe Spitze ausgezogene Kopfschild. In seiner „Agaocephalitarum Synopsis" (Musee scientif. p. 14 (f.) beschreibt derselbe eine neue Gattung Mitracephalttf mit Lyco- 460 Gerstaecker: Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen medes und Antedon durch den mit einem einzelnen Hörn geschmück- ten Kopf des Männchens verwandt. Das Kopfhorn ist kräftig und an der Spitze zweizackig, das des Prothorax dagegen einfach; die Klauen der vorderen Tarsen sind unterhalb nicht gezähnt. — M. Humholdtii, eine schöne und grosse Art aus dem Inneren Peru 's, 50 Mill. lang, in beiden Geschlechtern auf pl. 5 abgebildet. — • Fer- nere neue Arten: Lycomedes Mniszechii aus Mexiko. Aegopsis West- tcondii aus dem Inneren Brasilien's, Agaocephala urus, bolhocerida und melolontkida, sämmtlich aus Brasilien , und p. 39 f. Golofa Sallei und clavicornis aus Mexiko, punclicoUis von Cayenne. Von Montrouzier (Annal. soc. entom. YIIl. p. 272 ff.) wur- den folgende neue Gattungen und Arten aus Keu-Caledonien bekannt gemacht: Hexodon Villersii (bildet nach Reiche eine eigene Gattung Hemicyrtus, welche von ihm anhangsweise charakterisirt wird), Scarabaetts Serresii (gleichfalls zu Hemicyrtus gehörend, nebst der vorigen Art auf pl. 7 abgebildet), Ceratopkyns Fischeri (zur Gattung Cheiroplatys gehörend), Oryctes? Ärtensis (von Reiche zur Gattung Horonotus gebracht und in H. Montroiizieri umgetauft), Scarahaeus tridens (gehört nach Reiche zu einer neuen Gattung En o plu s, welche anhangsweise charakterisirt und auf pl. 7 abgebildet wird), M egala emtis (n. g.) Olivieri (die Gattung fällt mit Cryptodus M. Leay zusammen). Reiche (ebenda VIII. p. 332) beschrieb Cheiroplatys pecvaritis als n. A. von Adelaide. White (Proeeed. zoolog. soc. of London 1859. p. 118. pl. 58) Oryctes Mülleranus als n. A. von Nord - Australien ; dieselbe ist von sehr eigenthümlicher, kurzer Form mit stark verbreitertem, tief aus- gehöhltem Halsschilde und gehört offenbar einer von Oryctes ganz verschiedenen Gattung an. Walker (Annais of nat. bist. 3. ser. III. p. 54) diagnosticirte Xylofrtipes redxiclus und solidipes , Phileurus detractus als n. A. von Ceylon. Gebier (Bullet, de Moscou 1860. IL p. 9) beschrieb Scarabaevs quadridens als u. A. \ius der Songarei. Laboulbene (Annal. soc. entom. VII. p. 645) erwähnt einer Monstrosität des Weibchens von Oryctes Silenus mit aufgetriebenem Kopfe, aus Sicilien stammend, welches von Dejean als eigene Art betrachtet und Oryctes cephalotes benannt worden ist. Reiche (ebenda VII. p. 1 ff.) gab „Notes synonymiques sur le 5. volume de l'Handbuch der Entomologie par M. IL Burmeister;" dieselben betreffen verschiedene Arten der Dynastiden-Gruppe. Melitophila. — Eine Reihe neuer und meist ausgezeichne- ter Arten machte Thomson (Musec sciciitif. p. 30 ff) bekannt: //e- im Gebiete der Entomologie während der Jahre 1859 u. 60. 461 terorhina Sylhetica aus Sylhet, Gymnelis Paraguayana von Paraguay, Colinis Lafertei aus Venezuela, Stethodesma Reichei aus Columbien, Dejeanii von Port Natal, LomapleraWallisiana von der Insel Wallis, olivacea von ßatchian, Batchiana ebendaher, pyr/idialis von Kaisa, Macronota Apelles von Batchian, Erirhipis ßavoviridis aus Mexiko, Diplognalha incoides von Guinea, Hoplostomus Bocandei ebendaher, Cyclidius Lacordairci aus Peru und hicnla Gorilla vom Gabon. Coquerel (Annal. soc. entoni. YlII. p. 240, pl. 7) beschrieb Parachilia Levoyi n. A. von iMadagascar und (ebenda VIII. p. 446 f. pl.6) Tropinota Fatima und Oxylhyrea Amina als n. A. aus der Berberei. White (Proceed. zoolog. soc. of I ondon 1859. p. 119. pl. 58) Schizorrhina (Hemipharis) Bakenellii vom Yarra-Fluss in Neu-Holland und Diaphonia melallescens unbek. Vaterl. (ist eine Schizorrhina, im hiesigen Museum aus JVeuholland). Erstere Art wird vom Verf. auch in Annais of nat. hisl. 3. ser. 111. p. 290 diagnoslicirt. Walker (Annals of nat. bist. 3. ser. III. p. 56) diagnosticirte Valgus addendus als n. A. von Ceylon. Lucas (Bullet, soc. entom. 1859. p. 98) errichtete für Oxythyrea deserticola und costata laic. eine eigene Gattung Enopl o t ar su s, welche er durch längeres, ^orn verschmälertes und kaum ausgeran- detes Epistom, schmaleren Körper und Schildchen, weniger hervor- tretenden Mesosternalzapfen, dreizähnige Vorderschienen und dornige Tarsenglieder der Hinterbeine charakterisirt. Wallace (Proceed. entom. soc. 1860. p. 107) machte Angaben über die Geschlechtsunterschiede der Lomaptera-Arten. Die Männchen haben stets einen Längseindruck auf der Unterseite des Hinlerleibes, einen Zahn weniger als die Weibchen an der Aussenseite der Vor- derschienen , das Pygidium einfach mit stumpfer Spitze; bei den Weibchen ist das Pygidium durch eine scharfe Kante begränzt, oder oben zusammengedrückt und unten concav. Phyllophaga. — Fairmaire und Germain ( Rev. et Magas. de Zool. 18(J0. p. 267 f.) diagnosticirten zwei neue Gattungen aus Chile; 1) Modialis n. g., aus der Ruteliden-Gruppe, mit Ano- plognathus verwandt. Kopf gross mit sehr grossem, aufgebogenem Clypeus, Fühler 10-gliedrig, das 6. und 7. Glied sehr klein, die Keule verlängert; Schildchen mittelgross, FlügeWerken gestreift, hinten ab- geflacht, Prosternum verlängert, Beine ziemlich lang und dünn. — Art: M. prasinella 22 Mill., Valdivia. — 2) Lacris n. g., Macro- phylla zunächst stehend. Kopf mitlelgross, Kopfschild quer, stark aufgebogen, Fühler 8-gliedrig mit grossem 1. und kurzem 5. Gliede und sehr verlängerter Keule; Schildchen gross, Flügeldecken gewölbt, Kinn jederseits gefurcht. — Art: L. dilulipes 10 Mill., Chillan. — Fernere neue Art: Tribostethus punctatus Valdivia. Le Conte (Coleoplera of Kansas and Eastern New-Mexico p. 9) 462 Gersta eck er : Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen cbarakterisirte Diazus n. g. , neben Diplolaxis Kirby, von dieser und den nächst verwandten Gattungen durch neungliedrige Fühler und ungezähnte Fussklauen abweichend und durch die grobe Skulptur und sparsame Behaarung der Überfläche Ochodaeus gleichend. Clypeus halbsechseckig, gerandet, mit undeutlicher Slirnnaht, Äiandibeln kaum hervorragend, stumpf, Kinn quadratisch, Fühlerkeule dreigliedrig. — Art: D. rudis von den Black -Hills. — • Diplotaxis obscura n. A. ebendaher. Derselbe (Proceed. acad. nat. scienc. Philadelphia 1859. p.283) beschrieb Lachnoslerna errans n. A. aus Californien und Dichelonycha pallens von Punto de los Reyes. Montrouzier (Annal. soc. entoni. VIII. p. 269 ff.) Rhhotro- ans"^ leptopoda (gehört nach Reiche einer neuen, anhangsweise von ihm charakterisirten und mit Heteronyx verwandten Gattung Gna- phalopoda an), varians und pnnctalissimns (beide gleichfalls zu Gnaphalopoda gehörend) und Cyclocephala Percherona (nach Reiche identisch mit Barymorpha bimaculata Guerin). Walker (Annais of nat. bist. 3. ser. III. p. 54 f.) diagnosticiite als n. A. von Ceylon: Melolonlha rubiginosa, pinguis, selosa, Rhizo- troqus hirtipeclus, aequalis, costatus, inductus, exacliis, Trigonostoma nana Popilia discalis, Sericesthis rotundata, subsignata, mollis, con- firmafa Plectris solida , Isonychns ventralis , pevtoralis , Omaloplia fracla inlerrupta, semicincta, hainifera, Anomala humeralis, discalis, confonnis, punctatissima und Mimela variegala. — Ebenda IV. p. 220 : Rhizolrogus sulcifei-, Pleclris glabrilinea und puncluligera, Anomala inßxa und Mimela mundissima. Fairmaire und Coquerel (Annal. soc. entom. VIII. p. 419 f.) charakterisirten neben einer Reihe von Arten auch eine neue Galtung Redotus, mit Pegylis verwandt, aber durch neungliedrige Fühler, an denen das 5. und 6. Glied kurz sind , längliches und abgestutztes End'^lied der Kiefertaster, den vom Halsschilde umschlossenen Kopf, dessen Rand die Augen durchscheidet, die verlängerten Beine mit dreizähnigen Vorderschienen und gleichen Fussklauen abweichend. — Art: R. rufulus aus der Berberei. — Ebendaher stammen: Pachy- dema spreta und ajithracina, Anoxia Lucasii und emarginata, Rhizo- lrogus sinuaticollis, punctiventris, subopacus, gonoderus, araneipes, nigralus, (GeotrogusJ Henonii, maculicollis, decoloratus, crassus, Pro- phettii, Lejeunei, (Rhizolrogus) shipidus, faslidiosus, lanalus, ignavus, gulosuSf parallelus, (Amphimallus) lobalus, liligiosus und fissiceps. Fairmaire (ebenda VII. p. 270) beschrieb Anomala rugosula und Triodonla cribellala als n. A. aus Corsika. Lucas (Bullet, soc. entom. 1859. p. 53) Phyllopertha deser- ticola als n. A. aus Algier und (ebenda p. 17) Rhizolrogus suturalis ebendaher. im Gebiete der Entomologie während der Jahre 1859 u. 60. 463 Derselbe „Quelques remarques synonymiques sur les Dasy- sterna hirlicollis et unicolor, et descriptions de plusieures especcs noiivelles de cette coiipe generique, qiii habibent les possessions fran^aises du iiord de rAfiiqne'' (Annales soc. enfom. Vll. p. 445 ff.)- Verf. zieht zu Pachydenia hirticollis Luc. als Synonyme: Pacliydetna hirticollis, Dasysterna barbara und rufipennis Burm., zu Pachydema unicolor Luc. die Fach. Wagneri Buim. (nee Erirhs.), hält Pachy- dema rubripennis Luc. als dritte Art der (lattung aufrecht und be- schreibt als neue Arten aus Algier: Pack. Hornheckii, foveola, Val- (Ia7ii und Dotirsii, von denen drei auch im Bullet, soc. entom. 1859. p. 30 (f. beschrieben sind. — Eine berichtigende IVotiz über die Sy- nonymie der Fabricius'schen IVIelol. hirticollis gab Reiche (Annal. soc. entom. VH. p. 642). Älotschulsky (Etud. entom. 1859. p. 98) beschrieb Exopholis Birmannica als n, A. aus Ostindien, mit Mel. hypoleuca Wied. nahe verwandt. Beide unterscheidet Verf. als besondere Galtung Exo- pholis von Encya und hebt als Merkmale den scharfen Zahn in der Mitte der Oberlippe, die neungliedrigen Fühler mit dreigliedriger Keule , das verlängerte und an der Spitze erweiterte Endglied der Kiefertaster u. a. hervor. — Ebenda p. 134 ff. Tanyproclus unicolor n. A. von Amasia, inßalus von Lenkoran, ovalns aus Georgien, bre- vipennis und subcylindricus ebendaher, conßnis von der Pcisischen Gränze, Dasysterna rjraeca aus Morea, Elaphocera autvmnalis aus Südspanien und dalr./atina aus Dalmatien. Gebier (Bullet, de Moscou 1859. IL p. 331 ff.) beschrieb Ano- mala villata, Anisoplia ylabra und Melolonlha irrorala als n. A- aus der Songarei. Einzelne neue Arten sind ferner: Phaenomeris decorala Reiche (Musee scientif. p. 24) aus Sudan, Rhizotrogus fosstilatus Mulsant und Key (Annal. soc. d'agricult. de Lyon IH. p.221 und Opusc. entom. IX. p. 164 ) von Corsika, Ämphimallus Naceroyi Mulsant (Annal. soc. d'agricult. de Lyon ilL p. 253 und Opusr. entom. IX. p. 189} Toledo, Adorelus Gandolphei Guerin (Bullet, soc entom. 1859. p. 186) aus Algier, Chrysina Adolphi Chevrolat (Rev. et iMagas. 1859. p. 481), der Chrys. macropus äusserst nahe stehend, aus Mexiko und Jloplia Paivae Wollaston (Annais of nat. hist. IV. p. 430) aus Kord-China. Von Mulsant und R e v e 1 i e r e wurde (Annales d. I. soc. Lin- neenne de Lyon VI. p. 46 und Opusc. entom. XI. p. 66) die Larve des Rhizotrogus fossulatus, welche auf Corsika die Wurzeln von Aspho- delus ramosus annagt, beschrieben. Nach Kirchhaumer (Entom. Zeitung 1859. p. 270 ff.) wurde Rutela gloriosa Burm. in Deutschland lebend aus einem Klotze von Lignum sanctum herausgeschnitten. Gautier des Cottes (Bullet, soc. entom. 1860. p. GS) 464 Gerstaecker: Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen machte Mittheilungen über das Vorkommen des Pachypus Candidae ^ auf Corsika. Copridae. — Eine neue Gattung Aulacopris vom Yarra- Flusse in Australien machte White (Proceed. zoolog. soc. of London 1859. p. 118. pl. 58) bekannt. Dieselbe gehört dem Verf. zufolge zur Gruppe der Minthophilidae und zwar zu der Abtheilung mit von den Flügeldecken bedecktem Pygidium ; die Charakteie der sehr auffallend gestalteten Form werden jedoch nicht näher erörtert. — Art: Aul. Reichii' V. Harold, Beiträge zur Kenntniss einiger coprophagen F-a- mellicornien (Berl. Entom. Zeitschr. IIL p. 194 f.) beschrieb Pedaria hirsuta aus Brasilien, cuprascens vom Cap, Drepanoceriis Natalensis als n. A. Von Copris smaragdina Perly, welche von C, Hesperus Oliv, verschieden ist, wird eine erneuete Beschreibung, über andere Perty'- sche Arten nähere IVotizen gegeben. Le Conte (Coleoptera of Kansas and Eastern New-Mexiko p. 10) beschrieb Canthon pralicola, depressipennis , ahrasus und cyanellus als n. A. aus Nord-Amerika und verband damit eine analytische Zu- sammenstellung sämmtlicher Arten dieser Gattung aus den Vereinig- ten Staaten. Einzelne neue Arten sind ausserdem: Gymnopleurus aciculatus Gebier (Bullet, de Moscou 1859. IL p. 329) aus der Songarei, Onitis Eumenes Motschulsky (Bullet, de l'acad. de St. Petersbourg I. 1860. p. 306) ebendaher, Sisyphus prominens Walker (Annais of nat bist. 3. ser. IV. p. 219) aus Ceylon, Onlhobium Mac Leayi Montrouzier (Annal. soc. entom. VIIL p. 266) aus Neu - Caledonien (die Gattung Onthobium wird im Anhange von Reiche speziell charakterisirt und mit Tessarodon Westw. verglichen) und Copris Valdiviana Phi- lippi (Entom. Zeitung 1860. p. 245 ff.) aus Chile. A p h o d i i d a e. — v. H a r o 1 d (Berl. Ent. Zeitschr. IIL p.l93 ff.) will auf Äphodius pleropus (Hoffsg. i. lit.), den er ausführlich be- schreibt, eine neue Galtung Coptochirus gründen (welche indess durchaus nicht haltbar ist, da, wie schon Erich so n eingesehen hat, ihre Unterschiede von Äphodius nur spezifisch sind und durch einige ähnliche Arten der Uebergang vermittelt wird). Ausserdem beschreibt . er folgende Arten als neu: Colohopterns marginicollis vom Cap, Äphodius Schaumii aus Abyssinien, globulus aus China, Madagascariensis, Reichet von Java, nolatus (Erichs, i. lit.) aus Columbien, Fanamensis, rugosiceps aus Chile , concolor und linealosulcatus (Klug i. lit.) vom Cap, Tasmaniae (Ilope) aus Australien. — Hierauf folgt eine Reihe syno- nymischer Bemerkungen über verschiedene Aphodius-Arten ; dann die Beschreibung einer neuen Gattung und Art Hypoplatys helopho- roides aus Ober-Aegypten, welche jedoch nach Stal mit Sybax Bohem. vvenigstens gcnerisch zusammenfällt. (Abbildung auf Taf. 5.) im Giebiete der Entomologie während der Jahre 1859 u. 60. 465 Derselbe (Annal. soc. entom. VIII. p. 614 f.) diagnosticirte Aphodius flavocinclus aus Mexiko, sinuatus von den Philippinen, bo~ strichoides aus Nord -Indien, longitarsis aus Bolivia, sagittarius aus Nord-Amerika und Bonvouloirii aus Spanien als n. A. Fairmaire (ebenda VIII. p. 171 f.) beschrieb Aphodius barha- TMS, cognatus und nanus als n. A. aus der Berberei. M o n t r 0 u z i e r (ebenda VIII. p. 267 f.) Aphodius maculicollis (ist nach Reiche identisch mit A. lividus Oliv.) und palustris (ein Oxyomus) als n. A. von Neu-Caledonien. Fairmaire und Germain (Rev. et Magas. de Zool. 1860. p. 269) Aphodius fulviventris als n. A. aus Chile. Mulsant und Rey (Annal. soc. d'agricult. de Lyon III und Opusc. entom. IX. p. 172) Psammodius accentifer und Rhyssemus sul~ cigaster als n. A. aus Südfrankreich, Mulsant und Wachanru (Annal. soc. d'agricult. III. p. 251 und Opusc. entom. IX. p. 187) Psam- modius scutellaris als n. A. von Marseille. Geotrupidae. — IVeue Arten sind: Odontaeus obesus Le Conte (Proceed. acad. nat. scienc. Philadelphia 1859. p. 282) von St. Fran- cisco, Geotrupes impressus Gebier (Bullet. deMoscou 1859. II. p. 330) aus der Songarei, Geotrupes quadrigeminus Fairmaire (Annal. soc. ent. VII. p. 48) aus Griechenland und Bolboceras excavatus Gautier des Gottes (Bullet, soc. entom. 1860. p. 112) vom Senegal. Nach Fairmaire (Annal. soc. entom. VII. p. 48) ist Geotrupes subarmatus Fairm. identisch mit G. fossor Waltl, Erichs. Le Conte (Proceed. acad. nat. scienc. Philadelphia 1859. p. 71) gab eine genaue Beschreibung der Mundtheile von Pleocoma fim- briata Le C, deren Eigenthümlichkeiten in Verbindung mit der Füh- lerbildung nach seiner Ansicht die Errichtung einer eigenen Gruppe neben den Geotrupiden und Copriden nothwendig machen. Eyries (Memoires d. 1. soc. d. scienc. natur. de Cherbourg VII. 1860. p. 370) machte Mittheilungen über das Vorkommen von Bolbo- ceras mobilicornis bei Cherbourg. WJMixai: -m; i. Orphnidae. — Motschulsky (Etud. entom. 1859. p. 132) beschrieb Ochodaeus pocadioides als n. A. aus Andalusien und gab zu- gleich eine Notiz über die nahe verwandle Galtung Stomphax Fisch. -.1 Orphnus detcgens n. A. von Ceylon," von Walker (Annais of nat. hist. 3. ser. III. p. 54) diagnoslicirt. Trogida e. — Unter dem Namen Sphaeridium sulcatum be- schrieb Montrouzier (Annal. soc. entom. VIII. p. 269) eine n. A. der Gattung Acanlhocerus ; eine zweiten. A. dieser Gattung ist Acan- thocerus asper Philippi (Entom. Zeitung 1860. p. 247) aus Chile. Lucanini. — Von Montrouzier (Annal. soc. entom. VIII. p. 281 f.) wurden Liicanus? Lifuanus (ist gleich Anoplocnemus La- fertei Reiche), Rhyssonotus cancellatus (zur Gattung Syndesus gehörig, Archiv f. Naturg. XXVI. Jahrg. 2. Bd. EE 466 Gerstaecker: Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen snjgleich die Larve beschrieben), Figulus laempennis und Lifuanus (letzterer identisch mit Fig. foveicollis Boisd.) als n, A. von Neu-Ca- ledonien beschrieben. Le Conte (Proceed. acad. nat. scienc. Philadelphia 1859. p. 85) machte Ceruchus strialus als n. A. aus dem Washington Territory bekannt. .ia-fadioö if»!) ^ ?A'.: ?.nwv^« hau tiMtm^tt^ (t^ Fairmaire (Annal. soc. entom. Vlli p. 275) Lucanus serrati- cornis als n. A. aus Corsika. Jacquelin du Val (Genera d. Coleopt. IIL p. 7 fF.) hat in einem „Essai monographique sur les Lucanes d'Europe" nachgew^ie- sen, dass Lucanus Cervus Linn. im Süden Frankreichs mit vier- und fünfgliedriger Keule nebeneinander vorkomme und zieht daher L. Fabiani Muls. und pentaphyllus Reiche als Var. zu der Linne'schen Art. Von Arten mit sechsgliedriger Fühlerkeule nimmt er fünf an, nämlich L. turcicus Sturm und tetraodon Thunb. aus Klein -Asien, serraticornis Jacq. du Val aus Italien und Corsika, Pontbrianti Muls. Von Lydn und Barbarossa Fab. aus Südspanien und Nord-Afrika. Von letzterem giebt er auf pl. 1. fig. 1 eine Abbildung. (Uebrigens zeigt sich Verf. in Betracht der geringfügigen Unterschiede dieser Arten der Ansicht nicht abgeneigt, sie sämmtlich nur als Abänderungen einer einzigen Europäischen Art anzusehen). tnßin'>il'>i»hiJ an« (ÖJ^ .q .11/ G. Kraatz „lieber die Europäischen Hirschkäfer" (Berl. Ent* Zeitschr. IV. p. 68 und 265 ff. Taf. 7) legt dagegen auf die sechsglied- rige Fühlerkeule gar keinen Werth und hält sowohl L. Fabiani Muls. als L. Pontbrianti Muls. und turcicus Sturm für Varietäten des L. cer- vus. Nach leichten Unterschieden in der Zahnung der männlichen Mandibeln will er dagegen zwei Arten L. orientalis (Ibericus Motsch., tetraodon Jacq. d. Val) und tetraodon Thunb. absondern, während er L. Barbarossa Fab. ebenfalls als Art festhält and denselben von den übrigen dadurch unterscheidet, dass bei ihm die Mandibeln an der Basis stark erweitert sind. (Bei dem Exemplare des hiesigen Museum, welches Verf. besonders heranzieht und — freilich sehr ungetreu — • abbildet, ist eine solche Erweiterung der Mandibeln nicht vorhan- den. Es schien dies nur so, da die Mandibeln weit gespreizt waren, ohne indess auch in dieser Stellung irgend wie auffallend hervorzu- treten; bei vorgestreckten Mandibeln ist die Basis derselben gerade nur so breit wie bei gleich grossen Individuen der übrigen Arten. Ausserdem ist zu bemerken, dass Muls an t bei seiner Anwesenheit in Berlin das hiesige Männchen des L. Barbarossa als identisch mit seinem L. Pontbrianti bezeichnet hat (vgl. damit die obige Synony- mie), so dass es mit der vom Verf. gegebenen Feststellung der Arten wohl noch seine Bedenken hat.) -f.t BuprestidaO. lieber die Nord-Amerikanischen Buprestiden hal Le Conte eine ebenso wichtige als umfangreiche Arbeit unter dem im Gebiete der Entomologie während der Jahre 1859 u. 60. 4 Süelr y,Revision of the Buprestidae of the United States" in den Transactions of the Americ. philos. soc. XI. (1860) p. 187— 258. pl. 12 geliefert. Kach seiner "Vorrede setzten sich dem Verf. für eine Be- arbeitung dieser Familie bisher unüberwindliche Hindernisse in den mangelhaften Vorarbeiten entgegen, die jetzt durch das Lacordaire'sche .Werk beseitigt sind; die in letzterem gegebene Eintheilung der Familie auf Grund der Fühlerporen sieht er als eine durchaus natür- liche an, welche durch vereinzelte Ausnahmefälle in ihrer Gültigkeit nicht beeinträchtigt wird. Für eine Anordnung der Nord-Amerikani- schen Gattungen hält er es jedoch für zweckmässig, kleinere Gruppen aufzustellen, deren er acht annimmt, und unter w-elche sich die Gat- tungen folgendermassen vertheilen ; 1. Gruppe. Gyascutus n. g. für Chalcophora planicosta und obliterata Le C. en ichtet, 4 A., Chal- cophora Sol. 7 A. (2 neu) und Psiloptera Sol. 2 A. — 2. Gruppe: Dicerca Esch. 24 A. (10 neu), Poecilonota Esch. 5 A. (1 neu), Ancy- lochira Esch. 23 A. (4 neu) und Ginyra Lap. 2 A. — 3. Gruppe: Melanophila Esch. 10 A. (2 neu) und Anlhaxia Esch. 14 A. (3 neuj. — 4. Gruppe: Thrincopyge Le C. mit 2 Arten: Tr. alacris und am- biens Le C, C hr y s ophajia n. g. mit 1 A., Chr. placida Oregon, Polycesta Sol. 5 A.,, Ptosima Sol. 1 A. und Acmaeodera Esch. 17 A. (3 neu). — 5. Gruppe: Chrysobothris Esch. 33 A. (17 neu) und Acte- nodes Le C. 2 A. (1 neu). — 6. Gruppe: Coraebus Lap. 1 A. und Agrilus 32 A. (14 neu). — 7. Gruppe : Brachys Sol. 9 A. (3 neu). — 8. Gruppe: Hapl o s t ethus n. g. mit 1 Art, //. subcyaneus, der kleinsten in Nord -Amerika einheimischen Form. — Hiernach stellt sich die Zahl der dfem Verf. aus eigener Anschauung bekannten Nord- Amerikanischen Arten auf 190 , welche jedoch durch mehrere der früheren Autoren, die sich nicht deuten Hessen, erhöht wird. Nicht bloss die neuen, sondern auch die Mehrzahl der schon bekannten Arten werden in der Monographie des Verf.'s nochmals charakterisirt und in ihrer Synonymie erörtert; bei artenreichen Gattungen wird der Beschreibung eine analytische Tabelle zum Bestimmen der Arten vorangeschickt. Von den drei erwähnten neuen Gattungen unter- scheidet sich Gyascutus von Psiloptera, mit der sie in dem breit gerundeten Kinn übereinstimmt, durch die Einfügung der Fühler un- ter einer schrägen, erhabenen Leiste , von Chalcophora, bei welcher das Kinn breit ausgerandet ist, sowohl durch dieses als gleichfalls durch die Einfügung der Fühler. Chrysophana steht Polycesta zunächst, mit der sie durch das längere erste Tarsenglied überein- stimmt, sich aber durch stumpfe Mandibeln unterscheidet; im An- sehen der Gatt. Ancylochira gleichend. H aplost ethus zeichnet sich durch cylindrischen Körper, in grossen Höhlungen entspringende Fühler , verschmälertes Epistom, unterwärts gelegene, aber nicht an das Prosternum anliegende Mundöffnung, vertikale, leicht convexe 468 Gerstaecker: Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen Stirn, breites, dreieckiges Kinn, breites, vorn und hinten abgestutztes Prosternum und breit gezähnte Fussklauen aus. ^.nrMJ x Derselbe (^Proceed. acad. nat. scienc. Philadelphia 1859. p. 71f.) beschrieb Anthaxia strigata, Acmacodera connexa , retifer und gutti- fer (sie !) als n. A. von Fort Tejon. Philip pi (Entom. Zeitung 1860. p. 245 f.) Haiecia elegans, Curis Aurora^ Stigmodera Azarae, Acmaeodera biimpressa und Agri- lus Valdivianus als n. A. aus Chile. White (Proceed. zoolog. soc. of London 1859. p. 119 f.) S%- modera Bahetvellii , parallela und Guilebni, Temognatha imperatrix aus Neu -Holland, Chrysodema Louisa von den Figi-Inseln. (Abbil- dungen auf pl. 58u. 59). Die erste und dritte Art sind auch in Annais of nat. bist. IIL p. 290 diagnosticirt. — Catoxantha carinala als n. A. von Gilolo in Proceed. entom. soc. 1859. p. 64 diagnosticirt. Thomson (Bullet, soc. entom. 1859. p. 112) beschrieb Cato- xantha Lacordairei als n. A. von den Molukken und (Arcan. naturae p. 118) Sternocera Klugii und Mephisto als n. A. vom weissen Wil. Montrouzier (Annal. soc. entom. YIIL p. 248 ff.) Buprestis Varennesi (Chrysodema), erythrocephala, Artensis (Chrysodema), con- vexa (Chrysodema) , Abrohapta serrata und Diphucrania niacromera (ein Coraebus) als n. A. von Neu-Caledonien. M 0 tschu 1 s ky (Etud. entom. 1859. p. 52) Metonius splendens n. A. von Ceylon, subcyaneus aus dem Holländischen Guyana, foliaceus von Parä, biimpressus, oblongus Kord-Amerika. — Ferner (Bullet, de Moscou 1859. II. p. 180 ff.) Polycesta Californica, cribrana , Chryso- bothris subcylindrica, purpurifrons und Belionota Californica als n. A. aus Californien, (p. 490) Poecilonota virgala vom Amur und (Bullet, de l'acad. de St. Petersbourg XVIL 1859. p. 542, Melanges biolog. de Facad. de St. Petersbourg IH. p.226) Anthaxia quadriimpressa d\s n- A., von Jakutsk. Chevrolat (Rev. et Magas. de Zool. 1860. p. 454) Acmaeo- dera ramosa als n. A. aus Algier, (ebenda p. 208 ff.) Julodis chrysae- sthes und chalcostigma ebendaher, (ebenda 1859. p. 381) Acmaeodera scabiosae und laesicollis ebendaher. Lucas (Bullet, soc. entom. 1860. p. 27) Julodis Arislidis n. A. aus Algier, (ebenda 1859. p. 183) Julodis cicatricosa und Jaminii ebendaher. Fairmaire (Annal. soc. entom. VIL p. 49) Cylindromorphus parallelus als n. A. von Hyeres, (Rev. et Magas. de Zool. 1860. p. 269) Anthaxia Paulsenii n. A. aus Chile , und (Bullet, soc. entom. 1859, p. 236) Julodis deserticola und leucosticta aus Algier. Walker (Annais of nat. bist. 3. ser. III. p. 258) diagnosticirle Agrilus cupreiceps und cupreicollis als n. A. aus Ceylon. Einzelne neue Arten sind ausserdem : Anthaxia plicata Kiesen- im Gebiete der Entomologie während der Jahre 1859 u. 60. 469 Wetter (Berl. Ent. Zeitschr. III. p. 58) aus Serbien , Antkaxia Ariasi Robert (Bullet, d. 1. soc. d'etud. scientif. de Draguignan Octbr. 1858, Bullet, soc. ent. 1859. p. 174) aus Frankreich (ist nach Fairmai re eine neue Art der Gatt. Melanophila) , Acmaeodera Chevrolati Levrat (Annal. d. 1. soc. Linneenne de Lyon V. p. 262) aus Sicilien, Acmaeo- dera Revelierii Mulsant und Rey (ebenda VII. p. 167 und Opusc. entom. IX. p. 170) und Julodis Mniszechii Reiche (Musee scientif. p. 24) aus Sudan. Mulsant und Reveliere machten (Annales soc. Linneenne de Lyon VI. p. 124 und Opusc. entom. XI. p. 86) die Larven von Lampra mirifica (in Ulmen lebend) , Cratomerus cyanicornis (in imniergrünen Eichen) und von Latipalpis Pisana (wie die vorige) bekannt. Die Synonymie mehrerer Arten der Gattung Acmaeodera wurde von Schaum (Berl. Ent. Zeitschr. IV. p. 93 f.) erörtert. Eaonemidae. Throscidae. — H. de Bonvouloir, Essai monograghique sur la famille des Throscides. Paris 1859. 8. 141 pag. 4 planch. color. — Verf. liefert in diesem mit sauberen Abbildungen ausgestatteten Werkchen eine sehr sorgfältig gearbeitete Beschrei- bung der beiden Gattungen Throscus und Lissomus, von denen er die letzte (jedoch nach durchaus unhaltbaren und relativen Merkmalen) in drei Gattungen Lissomus Dalm. (15 A.), Drapetes Redt. (32 A.) und Hypochaetes n. g. (1 A.) zerlegt. Während für Drapetes noch die Furchung des Prosternum einen Anhalt gewährt, ohne dass damit andere constante Unterschiede Hand in Hand gingen, liegen der Ab- trennung von Hypochaetes allein rein spezifische Merkmale zu Grunde. Unter so bewandten Umständen kann auch der Artname bicolor z. B. nicht zweimal (unter Lissomus und Drapetes) aufrecht erhalten wer- den, sondern muss einmal dem Kamen cyanipennis Jacq. du Val wei- chen. Der Drap, praeustus des Verf. ist bereits früher von ßoheman als L. plagiatus , der Drap, fasciatus Bonv. schon von La p orte als L. bimaculatus beschrieben, der Liss. cribratus Eschsch. vom Verf. nicht berücksichtigt worden, der Liss. punctulatus des Verf. nicht mit der Dalman'schen Art gleiches Namens identisch, da diese von foveo- latus Dalm. nicht verschieden ist. — Von Throscus beschreibt der Verf. 14 Arten. Gleichzeitig hat Ref. die Arten d,er Gattung Lissomus nach dem Material der Entomol. Sammlung zu Berlin (Linnaea entom. XIV. p. 129 — 177) dargestellt und seinerseits den Nachweis geliefert, dass Lissomus und Drapetes, wie schon Lacordaire und v. Kiesen- wetter dargethan haben, nicht als Gattungen getrennt werden kön- nen. Er beschreibt im Ganzen 34 Arten, von denen ihm indess drei von La p orte und Guerin beschriebene nicht in natura bekannt geworden sind. Die Art, auf welche Bonvouloir die Gattung Hypochaetes gegründet hat, ist für den Ref. nur ein Lissomus (L. 470 Gerstaecker: Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen pictulus); ausserdem fallen mehrere in beiden Arbeiten zugleich be- schriebene Arten als identisch zusammen. In den Annales de la soc. entom. VIII. p. 351 ff. hat B o n v ou- loir noch nachträgliche Beschreibungen neuer Arten, nämlich von 2 Throscus, 3 Drapetes und 1 Lissomus gegeben, denen er ein syno- nymisches Verzeichniss der von ihm und dem Ref. gleichzeitig be- schriebenen Arten folgen lässt; die darin enthaltenen Angaben über Dalman's L. foveolatus und punctulatus sind vollständig unbegründet. EläteridaO. Der zweite und dritte Band von E. Candeze's Monographie des Elaterides (Memoires de la soc. des scienc. de Liege Tom. 14 u. 15), von denen ersterer 543 Seiten und 7 Tafeln, letzterer 512 Seiten und 5 Tafeln umfasst, enthalten die Bearbeitung der ersten Hälfte der eigentlichen Elateren (7. Tribu des Verf.'s), bei welchen die Stirn mit einer durchgehenden Querleiste oberhalb des Mundrandes versehen ist und daher als gerandet bezeichnet werden kann. Der grosse Reichthum an Arten und Gattungen, welche in die- ser Abtheilung angetroffen wird, hat es den Verf. zur Erleichterung der Uebersicht wünschenswerth erscheinen lassen, dieselben abermals unter eine Reihe von Untergruppen (sous-tribus) , 10 an Zahl, zu ver- theilen. Dieselben sind nach den Haupltypen, auf welche sie begründet sind, als Dicrepidiites, Eudactylites, Monocrepidiites, Physorhinites, Elaterites, Pomachiliites, Cryptohypnites,Cardiophorites, Melanotites und Athoites bezeichnet und zunächst nach der Bildung der Tarsenglieder festgestellt; in den beiden ersten Gruppen sind nämlich das 2. und 3. Glied unterhalb mit Lamellen versehen oder das 2. bis 4. Glied er- weitert, während bei den acht übrigen die Tarsen ganz einfach oder nur ein einzelnes Glied (3. oder 4.) erweitert oder mit Lamellen versehen ist. In zwieiter Reihe sind sodann die Bildung des Kopfes und der Überlippe, des Prosternalfortsatzes (abgestutzt oder nicht), der Hinterhüften (nach innen stark erweitert oder fast gleich breit), die Form des Schildchens, die Bildung der Fussklauen (gekämmt oder glatt) u. s. w. für die Abgränzung der Untergruppen verwerthet. Der Inhalt der einzelnen Gruppen ist folgender; 1) Dicrepidiites. Gat- tungen: Piezophyllus Hope 2 A., Aemidius Latr. 1 A., Olophoeus n. g. 1 A. (Afrika), P an t ol amprus n. g. (Ampedus perpulcher Westw.) 2 A., Psepkus n. g. (Dicrepidius puncticoUis ßoh.) 16A., Heterocrepidius Lac. 11 A., Sphenomertcs n. g. 3 A. (Ceylon), Singh alenus n. g. 2 A. (Ceylon, Ostindien), Elius n. g. 1 A. (Ostindien), Adiaphorus n. g. 2 A. (Ceylon, Ostindien), Änoplis^ chius n. g. (Dicrepidius laticollis Esch.) 41 A., Lobederus Guer. 1 A., Crepidins n. g. (Dicrepidius castaneus Blanch.) 9 A., Spilus n. g. (Dicrepidius neutialis Dej.) 4 A. , Ischiodontus n. g. (Elater punclicoliis Fab.) 63 A., Atractosomus Lac. 15 A., Dicrepidius Esch. 4 A. — 2) Eudactylites. Gallungen: Anepsius n. g. 4 A. (Süd- I. -im Gebiete der Entomologie während der Jahre 1859 u. 60. 471 Amerika), Eudactylus Salle 10 A. , Glypheus n. g. 1 A. (Neu-Hol- land) , Simodactylus n. g. (Aeolus cinnamomeus Boisd.) 2 A., Pachyderes Latr. 3 A. — 3) Monocrepidiites. Gattungen: Glypho- chilus n. g. 2 A. (Neu -Holland) , D oryg onus n. g. 6 A. (Mada- gascar), Monocrepidius Esch. 95 A. , Aeolus Esch. 100 A., Helerode- res Latr 40 A. — 4) Thysorhinites. Gattungen: Physorhinus Esch. 10 A. Porthmidius Germ. 1 A., Anchastus Le C. 18 A. — 5) Elaterites. Gattungen: Grammophorus Sol. 4 A. , Drasterius Esch. 11., Ela- strus n. g. 3 A. (Madagascar), Elater Lin. (Ampedus Germ.) 53 A., Blauta Le C. 1 A., Megapenlhes Kies. 21 A., Melanoxanthus Esch. 12 A., Ypsilos the tu s 1 A. (Neu - Granada). — 6) Pomachiliites. Gattungen: P silo niscus n. g. (Conoderus apicalis Chevrol.) 4A., Deromecus Sol. 10 A., Medonia n. g. (Bedresia punctatosulcata Sol.) 1 A., Betarmon Kies. 1 A., Smilic e rus n. g. 2 A. (Venezuela), Pomachilius Esch. 41 A. — 7) Cryptohypnites. Gattungen: Mona- dicus n. g. 3 A. (Brasilien), Cryptohypnus Esch. 37 A., Oedosthe- tus Le C. 1 A., Arhaphes n. g. 1 A. (Ceylon). — 8) Cardiophorites. Gattungen: Coptosthetus Woll. 1 A., Cardiophorus Esch. 146 A., Car- diotarsus Esch. 10 A., Aptopus Esch. 6 A., Tripl onychus n. g. (Cardiophorus longicollis Erichs.) 10 A., H orist onotus n. g. (Car«ri diophorus dimidiatus Esch.) 39 A., Esthesopus Esch. 20 A. — 9) Me- lanotites. Gattungen: Fsellis n. g. (Cratonychus promiscuus Erichs.) 1 A., Dipl oconus n. g. (Cratonychus porrectus, prominens Erichs.) 10 A., Melanotus Esch. 78 A. — 10) Athoites. Gattungen: Limonius Esch. 39 A., Pityobius Le C. 1 A. und Athous Esch. 62 A. Eine neue Gattung Apl as tus Le Conle (Proceed. acad. nat. scienc. Philadelph. 1859. p. 73) soll das Ansehen eines langgestreckten Corymbites haben, aber mit Plastocerus und Euthysanius Le C. zu- nächst verwandt sein, von welchen sie besonders durch die verl.än-* gerten und ungezähnten Fühler abweicht. — Art: A. speratus von Fort Tejon. — Neue Arten ebendaher : Plastocerus frater, Sericoso- mus debilis, Elater cordifer, Cardiophorus fulvipes und (ebenda p. 85 f.): Corymbites protractus, Dolopius opaculusj Elater tartareus, Adelo- cera cavicollis und Cardiophorus fenestratus vom Oregon und Pu- gel-Sund. Derselbe (Proceed. acad. nat. scienc. Philadelphia 1860. p. 320) beschrieb Asaphes carbonatus n. A. vom Oregon und (ebenda 1859. p. 283) Adelocera rorulenta n. A. von Steilacoom. Von Montrouzier (Annales soc. entom. VIIL p. 253 ff.) wur- den folgende Arten von Neu-Caledonien bekannt gemacht: Agrypnus Montravelii und farinosus (beide zu Alans gehörend, von ersterem auch die Larve beschrieben), Athous ferrugineus (ein 3Ionocrepidius), Ludius leucopodu (ebenfalls ein Monocrepidius), Elater pictus (ein 472 Gerstaecker: Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen Limonius), potensis (ein Cratonychus), Nycterilampus? Lifuanus und Athons puberulus (ein Adrastus). Von F a i r ni a i r e und G e r m a i n (Rev. et Magas. de Zool. 1860. p. 269) Adelocera vitticollis und Elater insignitus als n. A. aus Chile beschrieben; ebendaher stammt Adelocera crux Fhilippi n. A. (Enlom. Zeitung 1860. p. 247). Von Walker (Annais of nat. bist. III. p. 258) Corymbites bi- vittata , Ampedus aciitifer und discicollis als n. A. von Ceylon dia- gnosticirt. Eine grössere Anzahl Californischer Arten, unter denen mehrere zu eigenen Gattungen erhoben werden, [beschrieb Motschulsky (Bullet, d. natur. de Moscou 1859. IL p. 357 ff.) : J/öcrop o «jfo« n. g. Zweites bis viertes Tarsenglied mit Anhängen, letzteres stark zwei- lappig, Fussklauen einfach; Fühler sehr lang, ihr 2. bis 4. Glied: viel kürzer als die folgenden. Frosternum wenig hervortretend, flach, gerandet , Endglied der Kiefertaster erweitert, Stirn flach. — Arten : M. Sibiriens und testaceipennis aus Kamtschatka und Califor-, nien. — Monocrepidius hirsutulus, regularis, piliferns Californien. — Trier ep idius n. g. Erstes bis drittes Tarsenglied mit Anhängen, Klauen an der Basis erweitert, Stirn mit aufgeworfenem Rande, Ober- lippe gewölbt und ausgebuchtet; erstes Fühlerglied dick, dreimal so, lang als das zweite, Frosternum hervorspringend, kielförmig, Meso- sternum mit starken Hervorragungen. — Art: Tr. triangulicollis, 6 Lin. — Pedeles excavatus, Asaphes dilaticoUis, Äthans nigropilisy Limo- nius clypeatus, tnandibularis, subcostatus, angulatus, infuscatus, ma- culicollis, Prosternon angustulus, oblongoguttatus, Hadromorphus simi- lissimus (sie ! !), Pristilophus subcanaliculatus, Corymbites rudis, ru- ßpes, Ludius serraticornis, Dolopius simplex, sericatus. — Dolo- pioso mus n. g. Stirn senkrecht, ohne Querleiste, Mandibeln spitz, stark gezahnt, Endglied der Kiefertaster länglich, abgestutzt; Fühler länger als der Thorax, zweigliedrig, gesägt, ihr viertes Glied fast so lang als die drei ersten zusammengenommen. Tarsen ohne Anhänge, Klauen einfach, Hüftplatten innen breit abgestutzt und concav ge- schwungen. — Art: D. aterrimus, 5 Lin. — Dolerosomusn.g.f von der vorigen Gattung durch den Mangel der Stirnleiste, wenig hervortretenden Clypeus , schwach gezahnte Mandibeln, elfgliedrige, fadenförmige Fühler u. s. w. unterschieden. — Arten : D. flavipennis^ humeralis und basalis, letzterer aus Fensylvanien. — Elater umbri- color, Cardiophorus amplicollis, Campylus fulvns. — Im Eingang theilt Verf. ferner mit, wie er die Elateren seiner Sammlung in Gattungen vertheilt hat, um dadurch einer natürlichen Classifikation der Familie Vorschub zu leisten. Die Gattungen , deren Zahl nicht gering ist, tragen meistens Mo tsch ul sky'sche Namen. Derselbe (Etud. entom. 1859. p. 54 ff.) beschrieb Melanoxan- im Gebiete der Entomologie während der Jahre 1859 u. 60. 473 thtis ßavopictus, tessellatus, flatoscriptiis, vitlicollis, submaculatus, bivittis n. A. von Ceylon, pictus und xanthographus aus Ostindien, nigropunctatus ans Südrussland. — Ferner (Bullet, de Moscou 1859. II. p. 490) Agriotes subvittatus als n. A. vom Amur diagnostirirt, und (Bullet, de l'acad. de St. Petersbourg XVII. 1859. p. 543 und Melanges hiolog. de l'acad. de St. Petersbourg p. 227 f.) Scoliocerus basalis und Sericosomtis affinis als n. A. von Jakutsk beschrieben. Die Gattung Scoliocerus wird auf Cryptohypnus-Arten wie Cr. hyperboreus Gyll. und planatus Esch. begründet. v. Kiesen Wetter (Berl. Ent. Zeitschr. III. p. 18 IT.) beschrieb Agriotes strigosus, paludum und Cardiophorvs procerulus als n. A. aus Griechenland, Baudi (ebenda p. 342) Cardiophorus nigricornis als n. A. von Cypern. Gebier (Bullet, de Moscou 1860. II. p. 6) Ampedus suturalis als n. A. aus der Songarei , Fairmaire (Bullet, soc. entom. 1859. p. 151) Pristilophus Gougeletii als n. A. aus Galizien (nur diagno- sticirt). Nach Reiche (Bullet, soc entom. 1860. p. 108) ist Corymbi- ties quercus Gyll. von Cor. quercus (Oliv.) Lacord. verschieden; er belegt erstere Art mit dem neuen Namen Corymbites Gyllenhali. "" Waterhouse, „Notes upon Ihe species of Elateridae in the Stephensian Cabinet" (Transact. entom. soc. of London V. p. 88 (F.) hat die Elatereu der Stephens'schen Sammlung einer näheren Prüfung unterworfen und Mittheilungen über ihre Identität mit den Arten der coutinentalen Autoren gemacht. Gebrionidae. Jacquelin duVal (Glanures entom. Cah. 2) lieferte eine „Synopsis des especes du genre Cebrio," in welcher er 19 Europäische Arten der Gattung beschreibt und in ihrer Synonymie erörtert. Guerin (Bullet, soc. entom. 1859. p. 186 ff.) beschrieb Cebrio Gandoiphei als n. A. aus Algier und gab (Rev. et Magas. de Zool. 1859. p. 546) eine Notiz über die Lebenszähigkeit der Larve von Ce- brio gigas. RhipiceridaG. Eine für die Europäische Fauna ausgezeichnete neue Gattung Ar rhaphus machte Kraatz (Berl. Enf. Zeitschr. III. p. 54) bekannt. Die elfgliedrigen Fühler" sind beim Männchen ge- wedelt, beim Weibchen gesägt, mit grossem eiförmigem Endgliede; Flügeldecken von der Basis aus klaffend, erstes Tarsenglied fast so lang wie die beiden folgenden zusammen. — Art: A. olivetorunif bei Athen unter der Borke von Olivenbäumen aufgefunden. Abbildung auf Taf. 3. DaSCyllidae. White, „Note on the pupa-case of a Coleopte- rons Inscct from Northern China' (^Annals of uut. bist. 3. ser. III. 474 Gerstaecker: Bericht über die wissenscliaftliclien.l.eistungen p. 284 ff., pl. 7) fand in einer Sendung aus Shangai eigenthümliche ovale, flachgedrückte und in der 3Iitte eingeschnürte Cocons, aus de- nen sich während des Transports Käfer entwickelt halten, die mit dera Kopfe aus dem einen Ende hervorragten. Die Art bildet eine neue Gattung in der Gruppe der Dascyllidae verae, welche der Verf. Paralichas nennt: Fühler des Männchens am 3. bis 10. Gliede mit langem Aste, des Weibchens gezähnt, besonders stark vom 5. bis 9. Gliede ; die Maxillartaster werden als fünfgliedrig angegeben. Ha- bitus von Dascillus. Zwei Arten : P. Guerinii, 4'/i bis ö'/a Lin. und P. Candezii, 6*/a Lin., beide aus Kord -China. Für letzlere Art, die generisch abzuweichen scheint, schlägt der Verf. den Gattungsnamen Epilichas vor. Le Conte (Proceed. acad. nat. scienc. Philadelph. 1859. p. 86) stellte eine neue Galtung -4 nor ms auf: Körper linear, Kopf breit mit grossen Augen, deutlicher Clypeusnaht, kurzem trapezoidalem Clypeus und breit gerundeter Oberlippe; Fühler vor den Augen, entfernt ein-^, gelenkt, ihr 2. Glied kürzer als die gleich langen 1. und 3., 4. bis 11. allmählich länger und schmaler. Mandibeln dick und spitz, Vorder- hüften konisch, zusammenstossend, mittlere schräg, etwas getrennt, hintere mit nach innen allmählich breiterer Lamina. An den Tarsen das 1. Glied lang , 2. und 3. unten mit einem , 4. mit zwei häutigen Lappen; Hinterleib sechsringlig, der 6. Ring gerundet und zurück- ziehbar. — Art: A. piceus, Californien. ... Derselbe (ebenda 1859. p. 283) beschrieb Dascyllus David- sonii als n. A. von Puntos de los Reyes. v. Kiesenwetter (Berl. Entom. Zeitschr. IIL p. 22) Helodes sericeus und flavicollis als n. A. aus Griechenland, Tscliapeck (Ent. Zeitung 1859. p. 425) Elodes Carolinae als n. A. von Gratz. MäläCOdOrmä. — L y c i d a e. — Lycus humerifer und pubipen- nis wurden als n. A. von Ceylon durch Walker (Annais of nal.' bist. 3. ser. IIL p. 258) diagnosticirt. Fuss, „Die Siebenbürgischen Eros-Arten" (Verh. d. Siebenbürg. Vereins zu Hermannstadt XL p. 146 ff.) gab eine analytische Beschrei-' bung der vier daselbst aufgefundenen Arten: Eros minutus und Aurora Fab., Cosnardi Chevr. und rubens Redt. Lampyridae. — Jacquelin du Val in seiner Synopsis des especes Europeennes du genre Lampyris" ( Glanures entom. I p. 1 — 22, nebst Nachträgen in Heft II) beschränkt den Gattungsnamen Lampyris auf Arten wie L. mauritanica, noctiluca, Zenkeri u. s. w., denen er L. Lareynii und Reichii (mauritanica Oliv, nee Linn.) als neue hinzufügt, will dagegen die Gattung Lamprorhiza Motsch. für L. splendidula Lin. und iMulsanli Kiesw., welche grosse Glasflecken auf dem Pronotum und hervorragende Mandibeln haben, aufrecht er- balten, Zu letzterer kommen als neu : L. Boieldieui und Delarouzei. im Gebiete der Entomologie wShrend der Jahre 1859 u. 60. 475 Mit demselben Gegenstande hat sich Mulsant in seinen „Ob- servations sur les Lanipyrides" (Annal. d. 1. soc. Linneenne de Lyon VII. p. 129—149 und Opusc. entoni. XI. p. 113 ff.) beschäftigt. Der- selbe nimmt folgende Gattungen an: Felnnia n. g. für Lamp. mau- ritanica Linn., von welcher Art er eine ausführliche Beschreibung giebt, Lampyris Geoffr. , Lamprorhiza Motsch. und Phosphaenus Lap. Als neue Art wird Lampyris bicarinata nach Männchen von Corsika beschrieben. — Eine zweite neue Art ist: Lampyris Raymondi Mul- sant et Rey von Hyeres (Annal. d. 1. soc. d'agricult. de Lyon III. p. 221, Opusc. enlom. IX. p. 158). Eine neue Galtung Astrolampis stellte ferner Motschulsky (Etud. entom. 1859. p. 58) auf; bei derselben ist das Halsschild ab- gestutzt, nicht den Kopf bedeckend, die Fühler von Körperlänge, sehr stark gekämmt, die einzelnen Glieder wie bei Phengodes zusammen- gerollt, die Flügeldecken lang, den Hinterleib, der keine Leuchtringe zeigt, ganz bedeckend. — Art: A. pectinata von Ceylon, 2*72 Lin. Walker (Annais of nat. bist. 3. ser. III. p. 258) diagnosticirte Lampyris vitrifera und Colopholia promelaena als n. A. von Ceylon. Telephoridae. — ßaudi (Berl. Ent. Zeitschr. III. p. 295 ff.) beschrieb als neue Arten : Rhagonycha distinguenda aus den Alpen Piemont's, nitida und hesperica aus Spanien, Malthinus rnbricollis (Dej. Cat.) von Lyon, Mallhodes cephalotes (Dej. Cat.) und nigricollis (Dej. Cat.) aus Dalmatien, alratus (Dej. Cat.) aus den Pyrenäen, Hi~ Spaniens, cruciatus aus Sardinien und discicollis (Dej. Cat.) aus Süd- frankreich. Es folgt sodann eine Zurückführung der von Dejean in seinem Cataloge verzeichneten Malthiaus- Arten auf diejenigen der Kiesenwetter'schen 3Ionographie. »f;!/! ;• ' ;. »liv V. Kiesen Wetter (ebenda p. 24ff.) beschrieb Telephorns Ion- gicollis, Aetolicus, ruficeps, xanthopus, Rhagonycha slraminea, Malthi- nus geniculalus, laevicollis, Malthodes Creticus und Argivus als o. A. aus Griechenland. Ml .m!'. Levrat (Etud. entoni. I. p. 33) Telephorus Massurae als n. A. aus Tunis, 3Iulsant (Annal. soc. Linneenne de Lyon YII. p. 188) Te- lephorus Illyricus (Dej. Cat.) als n. A. aus der Provence. Le Conte (Proceed.acad. nat. scienc. Philadelphia 1860. p. 320) Podabrvs gradatus als n. A. vom Oregon und (Coleopt. of Kansas and Easteru New -Mexiko p. 13) Chauliognathus basalis 9U§.. öordr Amerika. I»; ff ««^f vifqJ! Motschulsky (Etud. entom. 1859. p. 61) stellte eine neue Gattung Maltypus dnii\ welche zwischen Malthinus und Hapalode- rus Motsch. in der Mitte stehen soll, mit ersterer in der Kopfform und Fühler-Insertion übereinstimmt, von beiden aber durch breiteren Körper, der zugleich glänzender und von härterer Consistenz ist, ferner durch nur dett halben Körper bedeckende Flügeldecken, der-» 476 Gerstaecker: Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen bere Fühler u. s. w. abweicht. — Arten: M. niger und infuscafus von Ceylon. — Biurus syhicola und suhlateralis n. A. von Ceylon (ebenda p. 60). Derselbe (Bullet, de Moscou 1859. II. p. 400 ff.) beschrieb: Oripa ruhricollis, Iransmarina^ Cyrtomoptera lalinscula, Malthaeits latimanus und Podabrus cinereipennis als n. A. aus Californien, Mal~ thaeus parvicollis , quadricollis und atricollis aus den Vereinigten Staaten. Zugleich giebt Verf. eine analytische Tabelle für die Gat- tungen der Telephoriden, deren Zahl er um zehn vermehrt. Gougelet und Brisout de Barneville (Bullet, soc. ent. 1859. p. 238) Khagonycha Galiciana als n. A. aus Spanien. Fernere neue Arten sind: Suis bidentala Motschulsky (Bullet. de l'acad. de St. Petersbourg XVII. 1859. p. 568 und Melanges biolog. de l'acad. de St. Petersbourg III. 1859. p. 229) von Jakutsk, Mallhinus forticornis und retractus Walker (Annais of nat. bist. 3. ser. III. p. 259) von Ceylon. Nach Suffrian (Entom. Zeitung 1860. p. 129) ist Cantharis humeralis Redt. (= Telephorus desertus Dietr. = Canth. liturata Redt. ?) schon von Ahrens als Cantharis discoidea beschrieben worden. n ' .; Drilidae. — Le Conte (Proceed. acad. nat. scienc. Phila- delphia 1859. p. 86) machte eine neue Gattung P etr otus bekannt, welche nach ihm die Charaktere der Telephoriden, Lampyriden und Druiden in sich vereinigt, aber nach der geringen Entwickelung der Hinterhüften den letzteren am besten einzureihen ist. Fühler etwas getrennt, in grossen Höhlungen eingefügt, ihr 2. Glied doppelt so klein als das 1., das 3. bis 10. verlängert und einen langen Ast an der Innenseite aussendend ; Mandibeln lang und dünn, Thorax kurz, trapezoidal, mit aufgebogenen Rändern. Flügeldecken linear, an der Spitze abgerundet, Hinterleib mit sieben Bauchplatten, Fussklauen an der Basis erweitert. — Art : Pt. obscuripennis von Sacramento. v. Kiesen wetter (Berl.Ent. Zeitschr. III. p. 158 ff.) beschrieb Drilus flabellatus (flavescens Fab. var. ?), fulvicornis und longulus als n. A. aus Griechenland. Melyridae. — Zwei neue Gattungen errichtete Le Conte (Proceed. acad. nat. scienc. Philadelph. 1859. p. 74 f.) : 1) Tanaops n. g. für Malachius longiceps Le C. Fühler auf der Stirn in Gruben eingelenkt, gesägt, Endglied der Kiefertaster laug und spitz, Ober- lippe vorn abgerundet, Clypeus kurz, häutig ; Tarsen einfach, an den Vorderfüssen des Männchens die beiden ersten Glieder etwas breiler, die vorderen Bauchsegmente in der Mitte häutig. — Neue Art: T. abdominalis VovtTeion. — 2) Hapalorhinus n. g., für Malach. au- ritus Le C, zwischen Malachius und Anthocomus stehend ; Fühler auf der Stirn in ziemlich grossen Gruben eingelenkt, gesägt oder ge- kämmt, Endglied der Kiefertaster lang und spitz, Oberlippe quer, im Gebiete der Enlomologie während der Jahre 1859 u. 60. 477 abgestutzt, Clypeiis kurz, häutig; Tarsen des Männchens nicht erwei- tert, Bauchsegmente ganz hornig oder in der Mitte häutig. — Neue Art: //. mirandus Fort Tejon. — Fernere Arten ebendaher: Dasytes quadricollis und sculplilis, und (ebenda p. 283) Charopus moerens von Puntos de los Reyes. Ebenfalls mehrere neue Gattungen errichtete Motschulsky (Bullet, d. natur. de Moscou 1859. II. p. 387 ff.) : J) Listrus n. g. eine Üasytes-Form mit Afterklauen, einfachen Tarsen bei beiden Geschlechtern, langgestrecktem glänzenden Körper, allmählich zuge- spitzten Flügeldecken und kurzen, allmählich verdickten Fühlern mit ovalem Endgliede. — Arten: L. constricticollis, punctatus und tibia- lis Californien. — 2) Trichochrons n. g. , für Dasytes laticoUis Mannerh. und Verwandte errichtet; neue Arten : Tr. Californicus (Dup.), cylindricus und antennatus Californien. — Dasytes breviusculus n. A. ebendaher. — Zur 3Ialachier - Gruppe: Collops cyanipennis, Charopus longicollis, uniformis. — 3) Scalo p t erus n. g., von Ebaeus durch einfache Spitze der Flügeldecken bei beiden Geschlechtern unter- schieden; dieselben sind beim Männchen gleich breit, beim Weib- chen hinten etwas erweitert; zweites Glied der Vorderlarsen haken- förmig verlängert. — Arten: Sc. rufomarginatus und trimaculatus Californien , infuscatus und haemorrhoidalis Vereinigte Staaten. — 4) C ephali s t es n. g. , für Malachius longiceps Le Conte errichtet, mit zwei neuen Arten: C. apicalis und wwico^or Californien. — An- thocomus pallifrons n. A. Vereinigte Staaten. V. Kiesen Wetter hat (Berl. Entom. Zeitschr. 111. p. 163 — 185. Taf. 2) bei der Bearbeitung der Dasytiden Griechenlands die Süd-Eu- ropäischen Arten dieser Gruppe im Allgemeinen berücksichtigt und zugleich eine genauere Feststellung der sie enthaltenden Gattungen vorgenommen. Von Henicopus Sleph. werden als neue Arten be- schrieben: H. vittalus und caZcrtrafws Barcelona, Farnassii Griechen- land und longimanus Catalonien. Von Dasytes Payk. : D. nigrita Griechenland, von Haplocnemus Westw. : H. pristocerus, abietum, per~ tusus aus Griechenland. — Julistus n. g. Fühler zusammenge- drückt, scharf gesägt, Mandibeln stumpf zweispitzig, Kiefertaster mit verlängertem , an der Spitze leicht verdicktem zweitem und stark beilförmigem Endgliede; Tarsen lang und" dünn, das 2. Glied kaum kürzer als das erste , Klauen mit stärker gezähnter Basis. — Arten : J. funera und arbustorum Griechenland. — Dolichosoma (Psilolhrix) anreolum Vaterl. ? und severum Dalmatien. — D as y tiscus n, g. Fühler perlschnurartig oder leicht gesägt, Oberlippe quer, Kieferta- ster fadenförmig, mit langgestrecktem , an der Spitze verschmälertem Endgliede ; Tarsen kurz, das 2. und 3- Glied erweitert, das 4. klein, das 5. so lang als die anderen zusammengenommen. Klauen einfach, gekrümmt. — Arten : D. indutus und graminicola Griechenland. — 478 Gerstaecker: Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen Von Amauronia Westw. : A. Hispana Südspanien , picta Athen und Catalonien, megacephala Athen und Creta. — Von Danacea Lap. (Cosmiocomus Rosenh.): D. hypoleuca, iners und Cretica Grie- chenland. Derselbe (ebenda p. 30 ff.) heschrieh Apalochrus tricolor, Ma- lachius suturellus, Ebaeus punctipennis, cordicollis, Charopus apicalis als n. A. aus Griechenland , Malachius longicornis aus Sicilien, aus- serdem nochmals Malachius labiatus Brülle aus Griechenland. — Ebenda p. 58 Anthocomus transfuga n. A. aus Italien und rufithorax aus Sicilien. jtiiii;Miii• ^ Xylophägä. Mulsant und Rey (Annal. d. 1. soc. Linneenne de Lyon VII. p. 293 fF.) charakterisirten eine neue Gattung Theca, neben Dorcatoma stehend und von dieser durch stärker entwickelte und mehr genäherte Vorderhüften, durch schmales Mesosternum, stär- ker gefurchtes Prosternum, vollkommen gestreifte Flügeldecken, deut- liches beilförmiges Endglied der Kiefertaster und durch längere, we- niger erweiterte Endglieder der Fühler unterschieden; besonders charakteristisch ist eine Grube auf dem umgeschlagenen Rande der Flügeldecken zum Einlegen derKniee des letzten Beinpaares. — Zwei Arten : Tk. byrrhoides und elongata aus Süd-Frankreich. Eine zweite neue Gattung C alypterus wurde von Mulsant und Godai-t (Opusc. entom. IX. p. 181 ff.) charakterisirt. Sie gehört zur Gruppe der Anobien, hat elfgliedrige Fühler, deren 1. Glied am längsten, gebogen und gegen die Spitze hin verdickt, das 2. kurz, das 3. winklig erweitert, die folgenden bis zum 10. stark gesägt sind: Kopf perpendikulär, von oben her nicht sichtbar, in den kapu- zenförmigen Thorax bis zu den Augen eingesenkt. Schildchen fast viereckig, Flügeldecken um die Hälfte länger als zusammen breit, ohne umgebogenen Seitenrand, Hinterleib mit fünf Bauchringen. — Art: C' sericans von Narbonne. — Ebenda p. 177 und Annales soc. d'agricult. d, Lyon IIL p. 241) Trypupitys Raymondi ,r\s n. A. von Hyeres beschrieben. ' '/ Mulsantund Rey (Annal. soc. Linneenne de LyonVII. p. 333 ff.) beschrieben Dryophilus Raphaelensis und Xyletinus ferrugineus als n. A. aus Frankreich (Üepart. Var). Chevrolat (Rev. et Magas. de ZooL 1859. p. 384) Xylelinus 480 Gerstaecker: Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen pellitus und torquatus als n. A. aus Algier , (ebenda 1860. p. 75) Xyletinus longi'pennis und sulcicollis ebendaher. Boieldieu (Annal. soc. entom. VII. p. 471) Dorcatoma dichroa als n. A. aus Sardinien. Jacquelin du Val (Glanures entom. I. p. 41) Apate xyloper- thoides als n. A. von Nizza. Fairmaire (ebenda p. 53) Trypopitys phoenicis als n. A. von Hyeres, (Bullet, soc. entom. 1859. p. 105) Xyletinus sanguineocinctus als n. A. von Toulon und (Annal. soc. entom. YIII. p. 631) Pseudochina bubalus als n. A. von Corsika. " Le Conte (Proceed. acad. nat. scienc. Philadelphia 1859. p. 76) Ptinus verticalis und p. 87 Anobium marginicolle, quadrulum und cornutum als n. A. von Fort Tejon und Californien. — Ebenda p. 284 Anobium gibbicolle und punclulalutn als n. A. von Puntos de los Reyes und (Coleopt. of Kansas and Eastern Nev»^ -Mexico p. 13) Niptus ven- triculus und Trypopitys punctatus als n. A. aus Kord-Amerika. Wollaston (Annais of nat. bist. 3. ser. V. p. 256 u. 358 f.) Lyctus Leacocianus , Enneadesmus barbatus und Cis puncticollis als n. A. von Madeira. Walker (Annais of nat. bist. III. p. 260) Cis contendcns und Apate submedia als n. A. von Ceylon. Wa te rh 0 u se , „IVotes on the British species of Cissidae" (Transact. entom. soc. V. p. 200—209) gab eine Aufzählung und Bct Schreibung der in England einheimischen Cissiden mit besonderer Berücksichtigung der in der Stephens'schen Sammlung befindlichen Arten, deren Synonymie erörtert wird. Von den 13 in England be- obachteten Arten gehören 10 der Gattung Cis, 2 Ennearthron und 1 Octotemnus an. Pfeil, „Bemerkungen zur Gattung Hyloecetus Latr." (Entom. Zeitung 1859. p.74ff.) hat bei Königsberg in abgestorbenen Stöcken von Tannen, Eichen, Buchen u. s. w. Hyloec. flabellicornis (mas) und dermestoides (fem.) zusammen in grosser Anzahl, daneben auch ver- einzelt die als Hyl. morio und proboscideus bekannten männlichen Formen des Hyl, dermestoides gefunden. Er wirft die Frage auf, ob nach diesem Funde Hyl. flabellicornis nicht ebenfalls nur als eigenthümliche, wenngleich durch Fühler- und Tasterbildung sehr auffallend abwei- chende, männliche Form von Hyl. dermestoides zu betrachten sei. Zu einer detaillirten Beschreibung der Larven und Puppen, welche Verf. auf p. 81 f. giebt, hat Hagen sehr schöne Zeichnungen (Taf. I) an- gefertigt. (Die Weibchen beider Arten sind allerdings bis jetzt nicht zu unterscheiden, indessen fand Ref. unter einer grossen Anzahl von Hyl. dermestoides beiderlei Geschlechts, die bei Neustadt-Eberswalde gesammelt waren, keinen einzigen H. flabellicornis. Sollte letzterer im Gebiete der Entomologie während der Jahre 1859 ii. 60. 481 daher nur eine vielleicht lohale Form des Männchens von H. derme- stoides sein, so müsste man für dieselbe die Darwin'sche Entstehung by natural selection supponiren. Ref.) TN'ach Strübing, „Ueber Dinoderes substriatus Payk. und Din. elongatus Payk." (Berl. Entom. Zeilschr. III. p. 270 f.) gehören diese beiden Formen als Männchen und Weibchen derselben Art an. Letzner (ebenda p. 307. Taf. 4) beschrieb die Larve von Xy- letinus pectinatus Fab., welche sich durch lange wollige Behaarung des Körpers auszeichnet. Lucas (Bullet, soc. entom. 1860. p. 31) fand Larven einer Anobium-Art (An. pertinax Lin.?) in Süssholz eingebohrt. — Gi- rard (ebenda 1859. p. 120) machte Mittheilungen über das Vorkom- men von Ptinus brunneus Duft, in Taubennestern. liqoih'! MelaSOma. Mulsant und Rey setzten ihren „Essai d'une di- vision des derniers Melasomes, famille des Parvilabres" in den Opus- cules entomol. IX. p. 65 ff. und X. p. 1 — 155 (auch in den Annal. d. 1. soc. d'agricult. de Lyon III. 1859. p- 129—201 und Memoires de l'acad. d. scienc. de Lyon IX. 1859. p. 63— 155 und X. 1860. p. 1— 68 enthalten) mit der 3. und 4. Tribus der Blapstinites und Opatrites fort, jedoch in der Weise, dass sie nicht mehr, wie bisher, das bis jetzt bekannte Material monographisch behandeln, sondern nur eine Charakteristik bis auf die Gruppen und Gattungen herab liefern, unter letzteren nur die ihnen gerade zugänglichen Arten anführend und beschreibend. — Die Gruppe der Blapstinites wird nach ausführlicher Charakteristik in drei Unterabtheilungen aufgelöst, je nachdem das dritte Fühlerglied mindestens um die Hälfte länger als breit (Platy- laires und Blapstinaires) oder kaum um ein Sechstheil länger als breit ist (Conibiaires) ; die beiden ersteren werden nach der Streifung der Flügeldecken unterschieden , indenj der siebente Zwischenraum bei ersteren vom achten getrennt , bei letzteren nicht getrennt ist. Die Platylaires umfassen 6 Gattungen: Platylus n. g. (Platynotus dila- tatus Fab.) 1 A., Diastolinus n. g. (üpatrinus clathratus Fab.) 8 A., darunter 6 A. neu, Pedonoeces Waterh. 1 A., IXotibius Le C. 1 A., Lachnoderes n. g. (Pedon. pubescens Waterh.) 1 A. und Sellio n. g. (für Blaps tibidens Schönh.) 2 A. mit einer neuen. — Die Blapstinaires umfassen 3 Gattungen: €etiophorus n. g., von Blapstinus durch die an der Basis, zwischen Schildchen und Schul- terwinkel ausgerandeten Flügeldecken unterschieden: Art: C. viduus St. Domingo, J5/aps^^nMs Waterh. mit 6 A. (4 neu) und Lodinus n. g. für Blapst. punctulatus Dej. Sol., dessen Name als bereits vergeben in L. nigroaeneus umgeändert wird. — Die Conibiaires sind auf die Gattung Conibius Le C. mit 1 A. beschränkt. Die 4. Tribus der Opatrites wird in fünf Untergruppen zer- legt, von denen die Leichenaires sich zunächst durch die ganzrau- Archiv f. Natiirg. XXVI. Jahrg. 2. Bd. FF 482 Gerstaecker; Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen digen, runden Augen absondern und überdem durch die Wimperung und die Beschuppung der Flügeldecken charakterisirt sind. Bei allen übrigen werden die Augen durch die Backen ausgerandet; unter die- sen haben die Caediaires meist ein eiförmiges oder nur schwach er- weitertes Endglied der Kiefertaster, die Penlhicaires, Opatraires und Blacodaires dagegen ein beilförmiges. Bei den Blacodaires sind die Flügeldecken mit einer vom Schulterwinkel ausgehenden Falte ver- sehen, die den sich durch die Skulptur der Flügeldecken unterschei- denden beiden übrigen Untergruppen fehlt. — Die Penthicaires zer- fallen a) in Heterophylates mit H et er ophylus a. g. für Heliopates picipes Fald. und latiusculus Motsch., 2 A. und b) in Penthicatcs mit 4 Gattungen: üpatroides Brüll. 3 A. (1 neu), Lobode ra n. g. für Heliopates rufescens Mannerh. i. lit. 1 A., Penthicus Fald. 7A. und Me- lanes tkes n. g. für Pedinus laticollis Gebl. und Verwandte, 4. A. — Die Opatraires zerfallen a) in Opatrates mit Opatrum Fab, 6 A. und Trichotum Hope 1 A. b) Gonocephalates mit Trichopodus n. g. (Philax validus Dej.) 1 A., Hadrus Woll. 1 A. (carbonarius Schönh. = cinerascens Woll.) und Gonocephalum Muls. 2 A. c) Sclerates mit Sclerum Dej. 4 A. (1 neu), Platysum n. g., von Sclerum durch die am Ende dreieckig erweiterten Älittel- und Ilinterschienen unterschie- den, mit PL Paulinae n. A. Galilea. d) Pachypterates mit Pachy- pterus n. g. 1 A. (P. elongatus Dej.). e) Apatelates mit Priono- tus n. g. für Opatrum denticolle Blanch. und Ap at elus n. g. für A. Hopii n. A. Keu-Holland. — Die Blacodaires umfassen die Gat- tungen Stizopus Er. 2 A. (1 neu), Helibatus n. g. für Eurynotus morio Dej. 1 A., Blacodes Dej. 6 A. (4 neu), Plana des n. g., von Blacodes durch nach hinten schief abgeschnittenen Schulterwinkel der Flügeldecken und nach hinten gerichtete Hinterwinkel des Thorax unterschieden; 3 neue Arten vom Cap. — Die Caediaires zerfallen in Microzoumates (! !) mit Microzoum Redt. 1 A., Caediates mit Caedius (Dej. Cat.) 6 neue Arten und Adavitcs n. g. (Gaed. clavipes Melly i. lit.) und in Clitobiates mit Clitobius n. g. 1 A. (Caed. sabuli- cola Chevr. i. lit.) und Ammodonus n. g. für Opatrum fossor Le C., 1 A. — Die Leichenaires enthalten die beiden Galtungen Leichenum Redt. 1 A. und C oeloder es n. g. für Opatr. liliputianum Luc, 1 A. In ihren „Notes relatives ä la Classification des Tenebrioniens d'Europe" (Opusc. ent. IX. p. 138 If.) gründen dieselben beiden Verf. eine neue Gattung Anthr acias (Dej. Cat.) für A. bicornis, eine neue Gattung C oel o met opus auf Blaps (Iphthimus) clypeatus Germ, und geben sowohl von diesen Arten als von 2 Iphthimus und 1 Upis, welche bereits bekannt sind, nochmalige Beschreibungen. Eine neue Gattung Lyphia wird von Mulsant und Rey (ebenda IX. p. 166) charakterisirt; sie gehört zur Gruppe von Tribo- lium und unterscheidet sich von den übrigen Gattungen durch ihren im Gebiete der Entomologie während der Jahre 1859 u. 60. 483 Prothorax, der etwas länger als breit und an der Basis gerade abge- schnitten ist. — Art: L. ficicola in Corsika, an Feigenbäumen. — Ebenda p. 52 v/ird Fhalcria Reveillieri als neue Art aus Corsika be- schrieben. Mulsant und Go dart (Annal. d. 1. soc. d'agricult. de Lyon III. p. 241 ff. und Opusc. ent. IX. p. 179) glauben die durch ersteren von Calcar abgezweigte Untergattung Centorus jetzt zu einer selbststän- digen Galtung erheben zu müssen und beschreiben Centorus Lucasii als n. A. aus Algier. Von 3Iulsant und Reveliere (x\nnal. d. 1. soc. Linneenne de Lyon VII. p. 153 ff.) wurde eine neue Gattung Sinorus, zur Ab- theilung der Gonocephalidae unter den Opatrinen gehörend, bekannt gemacht, welche zwischen Trichopodus und Hadrus den Uebergang zu vermitteln scheint; von eisterer unterscheidet sie sich durch das 3. Fühlerglied, welches fast so lang als die beiden folgenden ist und durch die Form des Kinnes, von letzterer durch die seitlich gewim- perten Flügeldecken, durch das allmählich von hinten nach vorn er- weiterte Kinn u. s. w. — Art: Sin. ciliaris von Corsika. Eine neue Gattung Scotobaenus Le Conte (Proceed. acad. nat. scienc. Philadelphia 1859. p. 87), welche mit Upis, INyctibates u. s. w. zunächst verwandt ist, wird folgendermassen festgestellt: Flügeldecken nicht verwachsen, Körper flügellos, langgestreckt, Kopfschild vorn ab- gestutzt, Üperlippe breit gerundet, Kinn klein, sechseckig, an der Spitze frei und fast abgestutzt, Fühler gegen die Spitze hin dicker, die 4 oder 5 letzten Glieder gerundet; Schenkel etwas gekeult, Schie- nen dünn, fast doppelt so lang als die Tarsen. — Art: Sc. parallelus von Sacramento. — INeue Arten von Fort Tejon (ebenda p.76f.): Pelecyphorus coslipennis, Nosoderma pustulosum, plicatum, Eleodes scabripennis, Helops cuigustus, Coniontis abdominalis, Eulabis brevi- cornis, Xystropus opacus, Prionychus cyanescens und Allecula pun~ clulala. Derselbe (ebenda p. 284) beschrieb Helops opacus als n. A. von Sacramento und (Coleoptera of Kansas and Eastern New-Mexico p. 14 f.) Euschides convexa, Blapstinus pratensis, vesiitus, Centronopus opacus und Xystropus pinguis als n. A. aus Kord-Amerika. Guerin (Bullet, soc. entom. 1859. - p. 187 f.) errichtete eine neue Gattung Abiga, von 3Iicipsa dadurch unterschieden, dass das dritte Fühlerglied nicht länger als das vorhergehende und folgende ist, und dass die vier letzten eine leichte Keule bilden. — Zwei Ar- ten : A. humilis aus Algier und Cerisyi aus Aegypten. — Als neue Arten beschreibt derselbe ausserdem : Leptonychus rußpennis, Pimelia Valdanii, Cirta velox und Cursor aus Algier, Helops Valdanii aus Kabylien. Lucas (ebenda p. 22) gründete auf Pimelia nigropunctata und 484 Gerstaecker: Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen liliputana Luc. eine eigene Gattung Leu colaephus , welche sich durch beschuppte Körperoberfläclie. dünnere Beine, längere Taster und aussen gedornte Vorderschienen von Pimelia sens. strict. unter- scheidet; Leuc. Verrisii wird als n. A. dieser Galtung aus Algier be- schrieben. — Ebenda p. 113 Morica Favieri und Akis Tingitana Lucas n. A. ebendaher. Thomson hat (Arcan. natur. p. 101— 113. pl. X und IX) eine mit sehr schönen Abbildungen ausgestattete Monographie der Gattung Spheniscus geliefert, in welcher er sorgsame Beschreibungen von 19 Arten giebt, nachdem er vier bereits beschriebene, welche viel- leicht zu Poecilesthus gehören, ausgeschlossen. Von den 19 der Gattung zugetheilten Arten sind erst vier bekannt, die übrigen 15 neu: Sfh. Erichsonii Peru, ccimclus und Castelnaui Parä, adelphus und formosns (J)ej.) Cayenne , iminaculipes Brasilien, corallifer Co- lumbicn, maculicollis Cayenne, marmoraliis Brasilien, nigromaculatus (Dej.) und marginicollis (Dej.) Mexiko , maculosus (Dej.) Columbien, Augusti und lagrioides (Dej.) Cayenne und elongatus Brasilien. — Ob die vom Verf. angenommenen Arten sämmtlich begründet sind, ist bei dem dürftigen Material, welches von dieser Gattung bis jetzt in den Sammlungen vorhanden zu sein scheint, nicht gut zu entschei- den; nach dem Vergleiche der Th. 'sehen Arbeit auf die Arten der hiesigen Sammlung möchte Ref. dies aber fast bezweifeln und glaubt, dass die meisten Arten in Färbung und Skulptur bedeutenden Schwan- kungen unterliegen. Derselbe (Musee scientif. p.20 f.) machte folgende neue Gattun- gen bekannt: 1) Lycanthropa n. g. aus der Gruppe der Eurycho- riten, mit Steira Westw. verwandt, aber durch mehr kreisförmigen Körper, verlängertes drittes Fühlerglied (wie bei Eurychora), spitzes und nicht abgestutztes Endglied der Lippentaster und breitere Flügel- decken unterschieden. — Art: L. cirnicoides Schönh. Synon. von) Cap. — 2) C alop ht ha Imu s n. g. aus der Calcariten-Gruppe, von Boros durch grössere und mehr genäherte Augen, dünnere Fühler, von denen das erste und dritte Glied verlängert, das vierte bis zehnte quer sind, durch kürzeres Kinn, längere Anssenlade der Maxillen, mehr beilförmiges Endglied der Kiefertaster, cylindrischen Thorax und un- bewehrtes Prosternum unterschieden. — Zwei Arten : C. Mexicanus und Brasiliensis. — 3) Evelina n.g., in des Verf.'s „Enumeratio Eva- niosomilarum" neben Evaniosomus und Älelaphorns aufgestellt, durch den nicht zwischen die Hinterhüften vordringenden Hinterleib, mehr fadenförmige Fühler mit spitzem Endgliede, halbkreisriindes Kinn, herzförmige Ligula und länglich eiförmige, nicht gekielte Flügeldecken unterschieden. — Art: E. Lacordairei aus Süd-Amerika. Derselbe (ebenda p. 25 ff.) giebt unter dem Titel: „Familie des Trictenolomites" eine erneuete Charakteristik der Gattung Tricle- im Gebiete der Entomologie während der Jahre 1859 u. 60. 485 notoma, diskutirt ihre Stellung im Systeme und ist geneigt, sie zu eiuer eigenen Familie, die er in die Nähe der Cerambyciden stellen will, zu erheben. Auf Triclenotoma aenea Westw. gründet er eine eigene Gattung Autocrates, die sich durch grosse Epimeren des Mesothorax, seitlich gezähntes Halsschild und flaches, einfaches Me- sosternum unterscheiden soll. White (Proceed. zoolog. soc. of London 1859. p. 121. pl. 59) machte eine neue Gattung und Art Z opher os is Georgii aus Neu- Süd-Wales bekannt, welche mit Zopherus und Nosoderma (nicht No- sodendron, wie der Verf. zweimal irrthümlich schreibt) nahe verwandt ist und nach der Abbildung zu urtheilen fast ganz das Ansehen der letzteren hat. Montrouzier (Annal. soc. entom. VIII. p. 288 fr.) machte fol- gende neue Galtungen und Arten aus Neu-Caledonien bekannt: Opa- trnin Caledonicum (Chevrol.), aterriinum, Toxicum Berardi (zur Gat- tung Calynimus üej. gehörend), Ac an thos t ernus n. g. , zu den Pediniten gehörend; Fühler kurz und dick, die fünf Endglieder breit und zusammengedrückt, Vorderschienen erweitert und crenulirt, Pro- sternum hinten in eine Spitze endigend. — Art: A. Halorageos. — Neomida striata (eine Hoplocephala-Art), Diaperis Baladica und Le- ptotnorpha sulcata (beide zur Gattung Neomida gehörend). — Pachy- cerus n. g. (längst vergebener Name!), von Diaperis durch stärker erweiterte, viergliedrige Fühlerkeule unterschieden, mit der Art F. domesticus (welche zur Gattung Alphitobius gehört). Tenebrio pachy- soma (zu Uloma), Ulotna Lifuana (zu Phthora), Trogosita? armata (einer mit Tribolium verwandten Gattung angehörend), Neomida? cu- cullata (ist gleich Ccrandria cornuta), Uloma emargiriala, ferruginea und sedecimlineata (alle drei zu Ceratupis gehörend), Tenebrio can- cellatiis (ein Iphthimus), Leptomorpha Mulsanti, aenea und viridipen- nis (alle drei zur Gattung Strongylium gehörend). Isopus n. g. (ohne Angabe der näheren Verwandtschaft), Blanchardi, Diaperis oxygaster, Pkaleria convexa (beide gleichfalls zu Isopus ? gehörend), Adelium Austro-Caledonicum (pl. 7. fig. 7 abgebildet, wohl kaum zur Gattung Adelium gehörend), exul und triste, Ditylns palmarum und puberulus (beide Allecula-Arten). Gebier (Bullet, de Moscou 1859.MI. p. .335 ff. und 1860. II. p. 10 ff. u. p. 37) beschrieb als n. A. aus der Songarei : Podhomala bicarinata, Pseudopimelia variolaris, Microdera deplanata, Dila lae- vicollis, Prosodes rugulosiis, Epitrichia tomentosa, Zophosis nitida, Capnisa Schrenkii, Pimelia punctata, Ocnera Sckrenkii, Adesmia Geh- leri (Manner h. i. lit.), Akis tritncata, Tetityria laevicollis, Analolica tatarica, Blaps Iransversalis, caudata, Tagona brevis, Heliopathes ru- fescens, Opatrum obductum und Allecula? m,acrophthalma. Motschulsky (Bullet, de l'acad. de St. Petersbourg I. 1860. 486 Gerstaecker: Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen p. 307f.) Opatrum tricarinatum, Platyscelis striatus, intermedius, Pro- sodes nitidulus (im Holzschnitte abgebildet), Anatolica dilatata und conica als n. A. ebenfalls aus der Songarei. Derselbe (Etud. ent. 1859. p.l41) Amarantha viridis als n. A. von Lenkoran und (ebenda p. 99ff. ) Hypophloeus ßavipcnnis, Hetero- phaga nitidula, punctulata als n. A. von Ceylon, Heteropkaga lateralis aus Ostindien und Stenochinus reticulatus (verniuthlich von Ceylon). Walker (Annais of nat. bist. 3. ser. III. p. 259) diagnosticirte Cistela falsifica und Allecula flavifemur als n. A. von Ceylon. Reiche (Annal. soc. entoni. YIII. p. 729 f.) beschrieb Fachy- chila quadricollis und Eryx Bellieri als n. A. aus Sicilien, Eryx Fairmairei aus Südfrankreich, p. 334 Microteliis Lethierryi aus Algier und (Musee scientif. p. 25) Adesmia miliaris n. A. aus Sudan. Fairmaire (Annal. soc. entom. VIII. p. 630 f.) Opatrum Col- liardi und sculpturatum als n. A. aus Corsika und Lophoma impun- ctata aus Marocco. Levrat (Etud. entom. I. p. 41) Pimelia rvgosicollis als n. A. aus Sicilien und Spanien und Philax Tunisius n. A. von Tunis. W oll ästen (Annais of nat. bist. VI. p. 49) Hadrus Paivae als n. A. von Madeira und Gnathocerus maxillosus Fab.? ebendaher. Von Mulsant und Reveliere (Annal. soc. Linneenne de Lyon VI. p. 43 f. und Opusc. entom. XL p. 63) wurde die Larve und Nymphe des Iphthimus Italiens bekannt gemacht; erstere lebt auf Corsika in abgestorbenen Stämmen der immergrünen Eiche, oft tief im Inneren des Holzes. Kraatz (Berl. Ent. Zeitschr. III. p. 309. Taf. 4) beschrieb die Larve und Puppe von Bolitophagus reticulatus Lin.; erstere mit Ab- bildung. — Ebenda p. 75 Bemerkungen über die mit Autocera Woll. identische Gattung Cnemeplatia Costa, welche von Opatrum und Scle- rum generisch verschieden ist. Thomson, „Monographie de la faniille des Monommides" (Annal. soc. entom. VIII. p. 1 — 38. pl. 1 — 3). Verf. beschreibt in die- ser mit vorzüglichen Abbildungen ausgestatteten kleinen Monographie 35 Arten der ursprünglichen Gattung Monomma Klug (Hyporhagus Dej.), welche letztere er nach Lacordaire als eigene, von den Melaso- men abzutrennende Familie ansieht, jedoch in zwei Gattungen auflöst. Der ersten, welche nur Arten der alten Welt umfasst und besonders stark auf Madagascar vertreten ist, verbleibt der Gattungsname Mo- nomma, während der zweiten, welche nur auflVord- und Süd-Ame- rika beschränkt ist, der Dejean'sche IV'anie Hyporhagus zuertheilt wird. Als Charaktere für Monomma werden angesehen die quere Aussenlade der Maxillen, das schmaler abgestutzte Endglied der Lip- pentaster, das vierlappigc Kinn, der schmale Vorsprung des Proster- im Gebiete der Entomologie während der Jahre 1859 u. 60. 487 num u. s. w., für llyporhagus dagegen die schmale, längliche Aus- senlade der Älaxillen, das breiter abgestutzte Endglied der Lippenta- ster, das dreilappige Mentum und der breite Vorsprung des Prosternum. Die Gattung Mononima unjfasst in der iMonographie des Verf. 19 Arten, wovon 15 31adagascar cigenthümlich sind, die Gattung Hyporhagus 16 Arten. Derselbe lieferte (3Iusee scientif. p. 1 — 14, nebst Nachtrag p. 45) eine „Monographie de la faniille des Kilionides," welche mit vier sehr schönen, colorirten Kupferlafeln ausgestattet ist. Von der Gattung Nilio Latr. sind dem Verf. im Ganzen 17 Arten bekannt ge- worden, von denen N. Peruvianus, aeneus, testaceus, Amazonicusj suturalis, Lebasii (Dej.), Sallei, ruhrocastaneus, Lafertei, collaris, brurmeus [De].) und pa7itherinus, sämmtlich aus Süd-Amerika stammend, neu sind. Von bekannten Arien haben ihm zwei von Erichs on und Germar beschriebene nicht vorgelegen. — Ausserdem werden zwei mit Nilio verwandte neue Gattungen charakterisirt, von denen die eine Hades n. g. (Art: //. tencbrosus von Java), die andere C a- tapotia n. g. (Art: C. laevissima aus Neu-Granada) benannt ist. Bei beiden stützt sich der Kopf nicht, wie bei Nilio, auf die Vorderhüf- ten, welche getrennt sind und das Kinn ist nicht verlängert, sondern herzförmig. Bei Hades ist dasselbe in der Mitte flach, bei Calapotia aufgetrieben; das Endglied der Lippentaster bei ersterer Gattung cy- lindiisch, bei letzterer dreieckig. Lagriäriae. Trachetostetms fasciculiferus Philipp! (Entom. Zei- tung 1860. p. 248) ist eine n. A. aus Chile. Melandryadae. Schaum (Beil. Ent. Zeilschr. IIL p. 50) be- schrieb Dircaea ephippium (Waltl i. lit.) als n. A. aus Baiern, welche nach 3Iaeklin's Mittheilung indess identisch mit Dircaea livida Sahlberg ist. Le Conte (Proceed. acad. nat. scienc. Philadelphia 1859. p. 88. Phryganophilus collaris als n. A. vom Washington - Territory und (ebenda p. 284) Hypulus fulminans als n. A. vom Oregon. Philippi (Entom. Zeitung 1860. p. 248) Serropalpus Valdivia- nus als n. A. aus Chile. Montrouzier (Annal. soc. entom. VIII. p. 295) Megapal- pus sexguttatus als neue Gattung und Art von Neu-Caledonien. Von der GüUung Megapalpns (vox hybrida!) v^ird nur angegeben, dass sie von Elateren-Form sei und sehr lange Taster habe. Mulsant undRey (Annal. soc. d'agricult. de Lyon III. p. 221 f. und Opusc. entom. IX. p. 161) Dircaea Revelieri als n. A. von Corsika. — Zugleich wird die Larve dieser Art, welche unter der Rinde von Pinus maritima lebt, von Mulsant und Reveliere (Annal. soc. Linneenne de Lyon VI. p. 132 f. und Opusc. entom. XI, p. 94) bekannt sentacht. 488 G e IS t a e ck c r: Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen Assmuss (Wien. Ent. Monatsschr. III. p. 255) fand eine Puppe des Serropalpus barbatus, nachdem er schon mehrmals den Käfer in Bienenstöcken angetroffen hatte, in einem Neste von Bombus terre- stris gegen Ende Septembers; in den letzten Tagen des März ent- wickelte sich daraus der Käfer. Verf. schliesst aus diesem Vorkommen auf eine parasitische Lebensweise der Larve, welche in gegenwärtiger Familie allerdings etwas Auffallendes wäre. Mordellina,. Le Conte (Coleoptera of Kansas and Eastern New-Mexico p. 16) gab eine Uebersicht der in den Vereinigten Staa- ten vorkommenden Gattungen dieser Familie. Es sind folgende: 1) Tomoxia Costa (Mord, bidentata Say). 2) Glipa n. g. mit sehr stark beilförmig erweitertem Endgliede der Kiefertaster (Mord, hilaris Say). 3) Sph al er a n. g. , durch die stark in die Quere gezogenen und samnietartigen letzten Fühlerglieder ausgezeichnet (Mord, melaena Germ.). 4) Mordella Lin,, zu welcher Gattung Mord, octopunctata und scutellata Fab., quadripunctata, oculata, Serval, triloba (Anaspis) Say, lineata und undulata Melsh. und insulata Le C. gehören. 5) Mor- dellistena Costa, welche die übrigen von Say, M eis heim er und Le Conte beschriebenen Arten umfasst. Von neuen Arten beschrieb derselbe (ebenda p. 16) Mordella insulata, Mordellistena aemula und divisa aus Nord-Amerika, ferner (Proceed. acad. nat. scienc. Philadelphia 1859. p. 78 u. 88) Anaspis, nuhila von Fort Tejon und Anaspis nigriceps vom Oregon-Gebiete. Mulsant und Key machten (Opusc. entom. IX. p. 55 f.) eine neue Gattung Conalia bekannt: Hinterschienen ohne Zahn auf ihrer Rückenleiste, ihre Aussenfläche mit einer von dem hinteren (Aussen-) Winkel entspringenden und bis zur Mitte der Schienenlänge ausge- dehnten Linie. Fühler fadenförmig , das 2. Glied fast so dick und wenig kürzer als das 1., fast so lang wie das 3.; das 4. bis 10. Glied länger als breit, etwas zusammengedrückt. — Art: C. Baudii aus Ungarn. Montrouzier (Annal. soc. entom. VIIL p. 305 f.) beschrieb Mordella sedecimguttata, Artensis, Dodonaeae und minima als n. A. aus Neu-Caledonien. • ßrisout deBarneville (Bullet, soc. entom. 1859. p. 233) Mordella ohtusata und Silarii Mulsanti als n. A. aus Frankreich. Einzelne neue Arten sind ferner; Silaria trifasciala Chevrolat (Rev. et Magas. de Zool. 1860. p. 455) aus Algier, Mordella pulchella Mulsant et Rey (Annal. soc. d'agricult. de Lyon HL p. 221 f. und Opusc. entom. IX. p. 168) aus Corsika, Anaspis Pyrenaeus Fairmaire (Annal. soc. entom, VIL p. 54) aus den Pyrenäen und Mordella defectiva "Walker (Aunals of nat. hist. 3- ser. III. p 260) aus Ceylon. Ttirk (Wien. Ent, Monatsschr. IV. p. 256) beschrieb die Larve im Gebiete der Entomologie während der Jahre 1859 u. 60. 489 und Puppe von Mordella bisiguata Redt., welche er in Baumschwäm- nien eines Ahorn-Wurzelslockes antraf. Rhipiphoridae. Stone (Proceed. ent. sog. 1859. p. 86) theillc Beobachtungen über das Vorkommen des Rhipiphorus paradoxus in den Nestern von Vespa vulgaris mit. Der Käfer fand sich in Mehr- zahl vor und entwickelte sich aus Zellen, die in gewöhnlicher Weise bedeckelt waren ; die Larve wurde bis jetzt nicht beobachtet. Pfeil (Entom. Zeitung 1860. p. 412) machte Mitlheilungen über häufiges Vorkommen der Pelecotoma fennica ; dieselbe lebt Anfangs August's an morschen Weiden und Pappeln und verlässt besonders des Vormittags die Bohrlöcher vonPlilinus u.dgl., in denen sie sich aufhält. Yesicantia. Le Conte (Proceed. acad. nat, scienc. Philadel- phia 1860. p. 320) begründete auf Horia sanguinipennis Say und Stans- buryi Hald. eine eigene Giülung Tri ci-ania , welche von Horia durch dreieckigen Kopf, verkehrt kegelförmige, kaum zusammengedrückte Fühlerglieder, ungezähnte Mandibeln, verlängertes Endglied der Ta- ster und etwas haarigen Körper abweicht. — Als neue Art wird Tricrania Murrayi aus dem Oregon-Gebiete beschrieben. Gebier (Bullet, de Moscou 1859. II. p. 342 und 1860. II. p. 23) heseXxneh Mylabris coerulescens, biguttata und M anner heimii als n. A. aus der Songarei. Fairmaire ( Annal. soc. entom. VIII. p. 338) diagnosticirte Cantharis janthina und rubriventris als n. A. aus Oran. Schaum (Berl. Ent. Zeitschrift III. p. 51) beschrieb Stenoria analis n. A. aus der Mark Brandenburg und Hapalus spectabilis n. A. von Creta. Leon Ferr er (Rev. et Älagas. de Zool. 1859. p. 539) Mtjla- bris Moquinii als n. A. aus China, in welcher Guerin (ebenda) jedoch nur eine Varietät von Myl. Sidae vermuthet. Abbildung auf pl. 21. Fernere neue Arten sind : Zonitis Bellieri Reiche (Annal. soc. entom. VIII. p. 731) aus Sicilien, Telephorus Gnerinii Montrouzier (ebenda VIII. p. 307) aus Keu-Caledonien (isl ebenfalls eine Zonitis- Art) und Mylabris recognila Walker (Annals of nat. bist. 3. ser. III. p. 259) aus Ceylon. Stone (Proceed. entom. soc. 1859. p- 81) fand Sitaris hume- ralis in der Nähe von Brighthampton. Die Thiere erschienen zuerst Mitte August's in einigen Exemplaren, von Anfang September's an jedoch in grosser Menge. Die Larven und die von Fahre beschrie- benen eigenthümlichen Puppencocons wurden in den Zellen der Bie- nen, deren Parasit der Käfer ist, aufgefunden ; auch die Copulation und das Ablegen der Eier wurden von Stone beobachtet. (Die 490 Gerstaecker: Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen Biene, unter welcher der Käfer gefunden wurde, wird nicht näher bezeichnet.) Auch Lucas (Bullet, soc. entom. 1860. p. 18) fand eine Sitaris in Menge in der Umgegend von Paris; es war Sitaris niuralis, welche in den Nestern von Anthophora parietina und Chalicodoma nmraria parasitirte. Nach Girard's Mittheilung (Bullet, soc. entom. 1860. p. 73) überfiel Epicauta adspersa Klug zu Millionen die zum ersten Male ver- suchsweise angesäeten Bunkelrüben in der Nähe von Montevideo. AnthicidäO. Neue Alten sind : Notoxus sparsns Le Gonte (Pro- ceed. acad. nat. scieno. Philadelp'iia 1859. p. 284) von Puntos de los Reyes, Lagria dichroa Montrouzier (Annal. soc. entom. YIH. p. 305) aus Neu-Caledonien (ist ein Anthicus), A7ithicus stricticollis Walker (Annais of nat. bist. 3. ser. III. p. 260) aus Ceylon und Anthicus Oe- di'pus Chevrolat (Rev. et Magas. de Zool. 1860. p. 209) aus Algier. SalpingidäO. Mulsant vereinigt in seiner Histoire naturelle des Coleopleres de France , Rostriferes. Paris 1859 (auch enthalten in: Annales d. 1. soc. Linneenne de Lyon VI. p. 49— 106) unter dem Namen „Rostriferes" die Gattung Mycterus mit den Salpingiden zu einer und derselben Familie, dabei offenbar auf ein untergeordnetes Merkmal , die beiden zukommende rüsselförmige Verlängerung des Kopfes, ein unberechtigtes Gewicht legend. Nach ausführlicher Cha- rakteristik der Familie und noch ausführlicherer Anführung der von derselben handelnden Autoren, werden die Mycteriden (mit einer Gattung und zwei bekannten Arten) von den Salpingiden unterschieden, letztere wiederum in „Salpingates" und „Rhinosimates" getheilt. Zu ersteren gehören: Lissodema Curt. mit 3 Arten (L. cursor Gyll., lituratus Costa und denticollis Gyll. = 4-pustulatus Marsh. = 4-guttatus Encycl. = 4-maculatus Muls. = 4-dentatus Redt.), Salpingus auct. mit 5 Ar- ten (S. aler Payk., aeratus Muls. = Sphaeriestus aeneus Steph.?, bi- maculatus Gyll., castaneus Panz. = achilleae Bonelli = piceae Germ. = rufescens üej. und virescens Muls. n. A. Frankreich.) und Rabo- cerus n. g. für Salp. foveolatus Ljungh errichtet, mit 1 Art. — Die „Rhinosimates" umfassen die einzige Gattung Rhinosimus Latr. mit den 4 bekannten Arten Rh. aeneus Oliv., planirostris Fab., ruficoUis Lin. und viridipennis Latr. Neue Arten sind: Salpingus nitidus Chevrolat (Rev. et Magas. de Zool. 1859. p. 77) aus Algier und Salpingus alternatus Le Conte (Proceed. acad. nat. scienc. Philadelphia 1859. p. 285) von Puntos de los Reyes. Oedemeridae. Von Walker (Annais of nat. bist. 3. ser. III. p. 259 f.) wurden zwei neue Galtungen aufgestellt, von denen es zwei- felhaft ist, ob sie nicht den Melasomen angehören, da sie neben Ci- stela und Allecula aufgeführt werden. 1) Sora n. g. „Corpus gra- im Gebiete der Entomologie während der Jahre 1859 u. 60. 491 eile, Caput subtransversum, Ihorace antico paullo latius. Palpi breves, articulo 3. securiformi; antennae filiformes, corporis dimidio paullo lon^iores, articulo 11. lonwissimo. Thorax longi - subconicus, elytra scitissime punctato-lineata." — Art: S. marginata, SVa lin. 2) Thac- cona n. g. „Corpus gracile, caput subproductiim, palpi subclavati, artic. 3. subfusiformis. Antennae filiformes, corporis dimidio non longiores, artic. 2. minutus, 11. lanceolatus, 10. paullo longior. Oculi magni, thorax subrotundatus, submarginatus, capile latior, elytra longa, linearia, pedes tenues. — Art: Th. dimelaena, 3*A lin. Beide Gat- tungen stammen aus Ceylon. Montrouzier (Annal. soc. ent. VIII. p. 308) beschrieb Na^ cerdes Moorii (pl. 7. flg. 8 abgebildet), nigri^ennis und Gavbilii als n. A. von iN'eu-Caledonien. Motschulsky (Bullet, de Moscou 1859. IL p, 493) diagno- sticirte Anoncodes croceivenlris und nigritentris als n. A. vom Amur. Fernere neue Arten sind : Oedemera murinipennis Kiesenw etter (Beii. Ent. Zeitschr. III. p. 192. Taf. 3) von Creta, Xanthockioa Ray- mowc/i Mulsont et Godart (Annal. soc. Linneenne de Lyon VII. p. 158 f.) aus Südfrankreich und Corsika und Dryops ßavicans Fairmaire (Annal. soc. entom. VIII. p. 632) von Constantinopel. Anthribidae. Pascoe, „On some new Anthribidae" (Annais of nat. bist. IV. p. 327 iL, p. 431 ff. und V. p. 35 ff. pl. 1 und 2) hat (nebst einigen anderen Arten) die von Wallace auf dem Ostindi- schen Archipel und den Alolukken gemachte sehr reiche Ausbeute von ausgezeichneten Anthribiden bearbeitet. Die aufgestellten neuen Gal- tungen sind: 1) Zygaenodes n. g. Augen gestielt, so dass der Kopf von vorn gesehen ein in die Quere gezogenes Dreieck darstellt ; Füh- ler von Körperlänge, gleichmässig dünn, fadenförmig, Augen länglich, Mandibeln kräftig, Prothorax quer, von Fiügeldeckenbreite, die Quer- leiste von der Basis entfernt ; Flügeldecken kurz, Vorderhüften ge- nähert, erstes Tarsenglied länger als die folgenden zusammen. — Art: Z. Wollastoni Borneo, 3 Lin. — 2) Nessia n. g. Kopf flach- gedrückt, mit breitem Rüssel, Augen länglich, schräg stehend, Fühler kurz, mit breiter, flachgedrückter, dreigliedriger Keule; Prothorax vorn verengt, die Carina nahe an der Basis, Flügeldecken kurz, nie- dergedrückt, erstes und letztes Tarsenglied" fast gleich lang. — Zwei Arten: N. didyma 6 Lin. und centralis 3V2Lin., beide von Borneo. — 3) Eczesaris n. g. Kopf in die Länge gezogen, Rüssel in der Mitte verengt, Fühler von halber Körperlänge, fadenförmig mit fla- cher, dreigliedriger Keule, Endglied der Lippentaster oval, die Ma- xillartaster zugespitzt; Prothorax vorn verengt, mit basaler Querleiste, Flügeldecken kurz. Schienen gedrungen. — Art: E. alomaria 4 Lin. Arn -Inseln. — 4) Dipieza n. g. Kopf oberhalb gewölbt, ganz kurz , ohne rüsselarlige Verlängerung , Fühler kurz , mit sehr er- 492 Gerstaecker: Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen weitertem und grossem 4. Gliede , die 4 folgenden sehr kurz und schmal, die drei letzten eine kleine ovale Keule bildend. Prothorax vorn gerundet, die Querleiste eng den Flügeldecken anschliessend, diese verlängert, cylindrisch. (Ob gleich Oedecerus Montr. ?) — Art: D. Waterhousei 4 Lin., Arn -Inseln, — 5) P ene s tica n. g. Kopf oben gewölbt, unterhalb wenig verlängert, Augen rund, hervorste- hend, Fühler kurz und derb, die Glieder allmählich kürzer und brei- ter werdend, das 9. und 10. in die Quere gezogen; Frothorax sehr gewölbt, die Querleiste basal, Flügeldecken kurz cylindrisch. — Art: P. inepta 3 Lin., Aru -Inseln. — 6) Cedus n. g. Kopf langgezo- gen, flach, am Scheitel schmaler als am unteren Theile des Rüssels, der bei der Einlenkung der Fühler bucklig erweitert ist; Fühler 3- bis 4mal so lang als der Körper, vom 6. Gliede an dünn peit- schenförmig, Augen oben auf dem Scheitel genähert, Mandibeln kurz, Prothorax quer, niedergedrückt, seine Querleiste etwas von der Ba- sis entfernt. — Arten: C. tvberculalus o'/j Lin., Singapore und gut~ latus 4 Lin., Borneo. — 7) Byastns n. g. Kopf ähnlich wie bei Cedus, aber nach unten noch breiter, Augen auf dem Scheitel quer gestellt, Fühler kürzer als der Körper, mit auffallend langem und ge- keultem drittem Gliede und schmaler, dreigliedriger Keule, Mandibeln kurz; Prothorax quer, mit etwas von der Basis entfernter Carina, Flügeldecken niedergedrückt. — Art: B. cephalotes 2 Lin., Borneo. — 8) Protaedus n. g. Kopf mit hochgewölbtem Scheitel, Rüssel kurz und breit, durch tiefen Ausschnitt von den Augen getrennt, diese kuglig, klein; Prothorax gewölbt, mit basaler Carina, Flügeldecken an der Basis etwas buckelig. — Art: Pr. moerens 2 Lin. Molukken. — 9) Hypseus n. g. Kopf von vorn gesehen fast quadratisch, Au- gen oval, schräg stehend, Fühler kurz, dünn, mit abgestutzter, lose gegliederter Keule, Prothorax fast quadratisch, mit von der Basis entfernter Carina, Schildchen klein, rund, Flügeldecken gleich breit, — Art: H. fascicularis 2 Lin., Borneo. — 10) Ethnec a n. g. Kopf langgezogen, mit gewölbtem Scheitel und verengtem Rüssel, Augen oval, fast senkrecht, Fühler nicht viel länger als der Kopf, mit läng- licher, solider Keule; Prothorax fast konisch, die Carina von der Basis ziemlich entfernt; Schildchen quadratisch, Flügeldecken kurz, breiter als der Thorax, Beine gedrungen. — Art: E. Baken ellii 3 Lin., Australien. — 11) Genethila n. g. Kopf etwas länger als bei der vorigen Gattung, Seiten des Rüssels S-förmig geschwungen, Fühler um die Hälfte länger als der Kopf, mit flacher Keule wie bei Eu- morphus; Prothorax verlängert , mit basaler Carina, Flügeldecken breiter, parallel, an der Spitze abgestutzt, die vier vorderen Tarsen langer als die hinteren. — Art: G. retusa 3 Lin., Moreton - Bay. — 12) Phaeochrotes n. g. Kopf mit gewölbtem Scheitel und schma- lerem, eingebuchtetem Rüssel , Fühler fast von doppelter Kopflänge, im Gebiete der Entomologie während der Jahre 1859 u. 60. 493 mit viergliedriger flacher Keule, Mandibeln schmal, hervorstehend; Prothorax etwas niedergedrückt mit fast basaler Carina, Flügeldecken kurz, das Pygidium bedeckend. — Art : Ph. porcellus 1^/^ Lin. Ma- cassar. — 13) Nerthomma n. g. Kopf von vorn gesehen herzför- mig, Augen sehr gross, quer, nierenförniig, Fühler von Körperlänge, fadenförmig, besonders das 3. bis 8. Glied stark verlängert ; Prothorax fast quadratisch , mit entfernter Carina, Flügeldecken seitlich leicht gerundet. — Art: N. stictica 2V2 Lin. Borneo. — 14) Exillis n. g. Kopf kurz, viereckig, mit hochgewölbtem Scheitel, Augen seitlich, quergestellt, nierenförniig, Fühler sehr lang und dünn, besonders das 3. bis 8. Glied, während die beiden ersten so wie das vorletzte ganz kurz sind : Prothorax viereckig mit fast basaler Carina , erstes Tar- senglied länger als die folgenden zusammen. — Art: E. longicoinis l'/4 Lin. Borneo. — 15) Mycteis n. g. Kopf mit sehr langem schmalem, unten jedoch wieder erweitertem Rüssel, mit hervorstehen- den Mandibeln und grossen, ovalen, fast senkrecht stehenden Augen ; Fühler kaum von Körperlänge, dünn, mit schlanker Keule, Prothorax quer mit basaler Carina, Flügeldecken an der Basis am breitesten, erstes Tarsenglied länger als die übrigen zusammen. — Zwei Arten : M. marginicollis 5 Lin., Manila und frenalus 4 Lin., Boineo. — 16) Ap olec ta n. g. Kopf länglich quadratisch, Augen rund, seitlich hervorgequollen, Fühler auf der vorderen Gesichtsfläche entspringend, äusserst lang und vom dritten Gliede an dünn fadenförmig, das erste Glied geschwungen und gekeult; Thorax nach vorn verengt, die Ca- rina in der Mitte einen Winkel gegen die Basis hin machend. — Art: A. gracillima 3 Lin., Singapore. (Auch Mecocerus? parvulus ThoDis. gehört der Gattung an.) — 17) Habr i sstts n. g. Kopf mit stark gewölbtem Scheitel , grossen, runden Augen auf der Gesichts- fläche und fadenförmigen, langhaarigen Fühlern, an denen nur die beiden Basalglieder kurz und dick sind ; Prothorax vorn schmal, ge- gen die Carina hin allmählich erweitert, Schildchen klein, erstes Tarsenglied den folgenden zusammen gleich. — Art: H. pilicomis 5 Lin., Aru-Inseln. — 18) Apatenia n. g. Kopf mit hochgewölb- tem Scheitel und länglichem, gleich breitem Rüssel, Mandibeln vor- stehend, Augen gross, oval, senkrecht, Fühler kurz, ohne merkliche Keule, das 7. und 8. Glied beträchtlich kürzer als die übrigen; Pro- thorax ein wenig quer , die Carina fast basal , Flügeldecken etwas niedergedrückt. — Art: A. vicluata 4 Lin., Borneo. — 19) Mistho- sima n. g. Kopf kurz, quer abgeschnitten, mit hohem Scheitel, Augen kuglig, seillich, Fühler dünn, fadenförmig mit eiförmigem 2. Gliede; Thorax quer, vorn und seitlich gerundet, die Carina basal. Schildchen klein, gerundet. Vorderbeine am längsten, erstes Tarsen- glied länger als die übrigen zusammen. — Zwei Arten : M. mera und marmorea^ beide 2 Lin., Borneo. — 20) Flintheria n. g. Kopf 494 Gerslaecker: Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen fast wie bei Mycteis gestaltet, nur etwas kürzer, Augen ganz senk- recht, Mandibeln klein, Fühler besonders im 3. bis 6. Gliede länger und mit deutlicherer Keule ; Prothorax so lang wie breit, Schildchen klein, dreieckig, Flügeldecken kurz, breiter als der Thorax, erstes Tarsenglied länger als die übrigen zusammen. — Ait: PI. luctuosa 2*/i Lin., Wcu- Guinea. — 21) Esocus n. g. Kopf quer eiförmig mit grossen, schräg ovalen Augen, Rüssel schmal, stark eingeschnürt, unten erweitert, Fühler kurz und derb, mit Eumorphus-artiger Keule; Prothorax nach der Basis zu allmählich erweitert. Schildchen klein, quer, Flügeldecken breiter als der Thorax. — Art: E. lacrymans 3 Lin. — 22) Hticus n. g. Kopf hinter den runden, am Scheitel stehenden Augen stark aufgetrieben , Rüssel schmal, unten erweitert, Fühler kurz und dünn, mit langgestreckter dreigliedriger Keule; Pro- thorax nach vorn verengt mit fast basaler Carina , Schildchen sehr klein, Flügeldecken kurz, gewölbt, erstes Tarsenglied viel länger als die übrigen zusammen. — Art: H. melanostoma 1% Lin., Borneo. — 23) Phanlimia n. g. Rüssel breit, quadratisch, Augen quer oval, Fühler nur von Kopflänge, mit kleiner, schmaler Keule; Prothorax etwas quer, mit fast basaler Carina, Flügeldecken kurz, leicht nie- dergedrückt. — Art: Ph. ephijypiala IV2 Lin., Borneo. — 24) D y s- nos n. g. Kopf ganz kurz, quer oval, ohne rüsselförmige Verlän- gerung, Augen gross, schräg, nierenförmig, Fühler schlank mit spitzem, lang spindelförmigem Endgliede; Prothorax breiter als die Bisis der Flügeldecken, langer als breit, seitlich gerundet. Schildchen sehr klein, Beine kurz, die vorderen Schienen und Tarsen am längsten. — Art: D. auricomus 2 Lin., Aru - Inseln. — Neue Arten bekannter Gattungen sind ausserdem : Xetiocerns insignis Amboina, Corrhezerus Jehelii Parä, Lilocerus moestus, ßgiiratus und sellalus Borneo, Aco^ rynus rusticus Borneo , amahilis Aru, Basitropis peregrinus und in- gratus Port Essington, mucidus Borneo, Eucorynus Stevensii üorey, setosulus Philippinen, Araecer-us rufipes und areolalus borneo, Xeno- cerus equestris Aru, deletus, fimbrialns und varinbilis Borneo, Me- cocerns Wallacei und siimilalor Borneo, Litocerus torosus , pictus Borneo, litigiosus, perplextis Dorey, divergens, marginellus iVJacassar, passerinus Borneo, Anthribus Wallacei Aru. Einige neue Gattungen und Arten von Neu-Caledonien machte auch M on t ro uz i e r (Annal. soc. entom. VIIL p. 867 ff.) bekannt: 1) Pr OS c 0 p orhinu s n. g. , zwischen Stenoccrus und Platyrhinus stehend; Kopf flach, vertikal, sehr gross, Augen gross, aber vorn durch das Gesicht verdeckt, Fühler sehr lang, borstenförmig, zwölf- gliedrig, mit dreigliedriger Keule, die Glieder vom 3. bis 8. an Länge zunehmend. — Art: Pr. Amyoli L. 4 Mill. — 2) Ac anthopygus (Lucas) n. g., nach der Abbildung mit Xenocerus Schönh. (Weibchen) übereiHStimmend ; Fühler beim Männchen länger, beim Weibchen im Gebiete der Entomologie während der Jahre 1859 n. 60. 495 kürzer als Kopf und Thorax zusammen, das 3. Glied am längsten, die dreigliedrige Keule kurz, lose gegliedert; Schildchen klein, fast kreisrund, Pygidium jederscits mit einem Dorne. — Arten: A. me- tallicus (pl. 7. fig. 9, durch metallische Oberfläche sehr ausgezeichnet), griseus, cinctus, rubricollis und albopunctatns. — Fernere neue Arten ebendaher: Stenocerus Dufouri (Litocerus), Oedecerus iipunctatus und Urodon Vieillardi (Araeocerus). Nene Arten von Boheman (Eugenies Resa p. 113 fl'.) aufge- stellt, sind : Bruchus luculentus Insel Puna, obtusus Montevideo, Ca- lifornicus und alomarius Californien, funebris und Brachytarsus fu- licarkis Rio-Janeiro, Tropideres tessellatus und Caranistes variegatus Insel Mauritius, Araeocerus subnolatus Keeling-lnsel. Von Walker (Annais of nat. bist. III. p. 261 f.) wurden dia- gnosticirt: Bruchus ßguratus, incretus, decretus, Eucorynus colligendus, colligens, Xylinades indignus, Xenocerus angulifer, revocans, Anthri- bus apicalis, Araeocerus intangens und bifoveatus als n. A. von Cey- lon. — Ebenda IV. p. 220 Tropideres fragilis ebendaher. Von Montrouzier (Annal. soc, entom. VIII. p. 867) Spermo- phagus termaculatus als n. A. aus Neu-Caledonien. Von Mulsant und Rey (Annal. soc. Linneenne de Lyon VII. p. 338) Tropideres curlirostris n. A. ans Frankreich, mit Tr. cinctus Payk. nahe verwandt und (Opiisc. entomol. IX. p. 1) Tropideres ma- culosus n. A. von Lyon. •; Elditt, Die 3Ietamorphose des Caryoborus gonagra Fab. (Gra- tulationsschrift der physik.- Ökonom. Gesellsch. in Königsberg an H. Rathke zu seinem fünfundzvvanzigjährigem Jubiläum. Königsberg 18G0. 4. mit 1 Taf.). Verf. giebt eine durch Abbildungen illustrirte ein- gehende Beschreibung der Larve, Puppe und des Käfers von Caryobo- rus gonagra, in welcher sämmtliche Körpertheile, besonders auch die 31undtheile einer speciellen Schilderung unterworfen werden, lieber die Lebensweise des Käfers wird die Miltheilung gemacht, dass der- selbe sich in den Hülsen der Cassia fistula entwickelt; in jedem Kerne wohnt nur eine Larve, deren Verwandlung ausserhalb des- selben in einem festen Cocon staltfindet, Heeger (Sitzungsberichte der math. -physik. Classe der Akad. d. Wiss. zu AVien Bd. 34. p. 215) macht« die Naturgeschichte von Bruchus lentis Bob. bekannt. Das Weibchen legt drei bis vier Tage nach der Begattung die Eier des Abends in die geöffneten Blüthen der Linsen. IN'ach acht bis zehn Tagen erscheint die Larve aus dem Eie, beisst sich sogleich in die junge Hülse ein und benagt diese sowohl als die Samen; später geht sie in andere Hülsen mit grösse- ren Samen über, GurCUlionina. Jekel hat (Fabricia entomol. 3. livr. 1859) seine Bearbeitung der Arten von Hypsonotus und der damit verwand- 496 Gerstaeclier: Bericht iibei- die wissenschaftlichen Leistungen ten Gattungen fortgesetzt. Er beschreibt folgende : Hypsonotus aura- rins und pavidus aus Brasilien, latus von St, Vincent, ocularis von Buenos Ayres, dorsiger (dorsalis Dej. Cat.), Bohema?ii aus Brasilien, interruptelineahis von Buenos Ayres, viridisparsus von Rio-Janeiro, cinctipes Schönh. (wozu als Varietäten H. Reichei Percoud, Dejeanii, arcuatus, ater Jekel i. lit, gehören), Doitei und amoenus aus Brasi- lien, Paraguayanvs, obsoletusWaier].? , setarius aus Columbien, «/6t- cans, nebulosus, niger, melancholicus aus Brasilien, vestitus, ramosus, laeticollis, acutipennis, punctum, hipunctalus, compressipennis, nifi- dulus aus Columbien, viridipupillalus aus Brasilien und apocyrtoides aus Caracoas. — Eine neue Gattung Ewscrtpws wird auf Hypsonotus rotundicollis Schönh. und squamosus Schönh., eine zweite Stcno- rhinus auf Hyps. leucostictus Germ, begründet. Unter einigen von W o 1 1 asto n (Annais of nat. bist. V. p. 448 ff.) beschriebenen neuen Curculionen von Madeira bilden zwei eigene Gatlungen; 1) H exarthrum n. g. zur Rhyncolus - Gruppe gehörig und von Rhyncolus durch sechsgliedrige Fühlergeissel, kurzen, brei- ten und fast dreieckigen Rüssel so wie durch Kleinheit des nicht aus- gebreiteten vorletzten Tarsengliedes unterschieden; Fühler sehr kurz und dick, ihr Schaft auffallend gedrungen, die Glieder der Geissei dicht aneinander schliessend, die Keule stumpf und nicht wahrnehm- bar geringelt. — Art: H. compressum IV2 Lin. — Neue Arten der- selben Gruppe : Rhyncolus calvuSy Pentarthrum Monizianum, Bewickia- num und Caulotrupis suhnitidus. — 2) Torneuma n. g. , aus der Cryptorhynchiden - Gruppe , in einiger Verwandtschaft mit Acalles stehend. Kopf klein, bis zur Basis des Rüssels ganz im Halsschilde verborgen, Augen fehlend, Rüssel vom Kopfe stark abgeschnürt, an der Basis gerundet erweitert, in eine scharf begränzte ßrustrinne ein- schlagbar ; Fühler schlank, vor der Mitte des Rüssels entspringend, mit 7-gliedriger Geissei und 4-ringliger Keule. — Art: T. coecum V/i Lin. — Acalles cinereus n. A. (Strophosomus coryli Fab. und Rhamphus aeneus sind in Madeira gleichfalls aufgefunden worden.) Derselbe „On certain musical Curculionidae, with descriptions of two new Plinthi" (ebenda VL p. 14 ff.) beobachtete, dass Acalles aro^illosus Schönh. von Teneriffa im Leben einen lauten zirpenden Ton erzeugt und zwar durch schnelle vibrirende Bewegung seines letzten Abdominalsegmentes. Bei näherer Untersuchung zeigte sich, dass die Oberseite dieses Segmentes, welches gegen das abgeschnürte Ende der Flügeldecken gerieben wird, rauh, punklirt und borstig, die ihm zugekehrte Seite der Flügeldeckenspitze von mattem Ansehn und bei mikroskopischer Vergrösserung sehr dicht und fein retikulirt ist. Auch die übrigen Acalles-Arten besitzen denselben Reibeapparat und bringen, wie der Verf. sich überzeugt hat, einen Ton hervor; ebenso ein Plinthus von Teneriffa. Letzleren beschreibt der Verf. (p. 18) als im Gebiete der Entomologie während der Jahre 1859 u. 60. 497 PL musicusj einen zweiten von derselben Lokalität als PI. veluti- nus, neue Art. Ref. in seinen „Beiträgen zur Kennlniss der Curculionen" No. IL (Entom. Zeitung 1860. p. 876 ff.) machte folgende neue Galfungen und Arten bekannt: 1) Panolcus n. g. , eine Cryptorrhynchiden-Form, bei der die Brustiinne zum Einlegen des Rüssels sich über den gan- zen Hinterleib bis zum After erstreckt und deren fadenförmiger Rüssel demnach dem Körper an Länge gleichkommt. — Art: P. sculopax aus Brasilien, 7 Mill. — 2)Strabusn.g., ebenfalls ein Cryptor- rhynchide, bei dem die Brustrinne sich bis auf das Metasternum er- streckt, wo sie sich erweitert; Schildchen deutlich, Augen oberhalb, gross, zusammenstossend. — Zwei Arten : Str. melaleucus und pilula Madagascar. — 3) P anopt e s n. g. aus der Verwandtschaft von Zygops, Mecopus u. s. w. und wie diese mit grossen, oben zusammen- stossenden Augen; Rüssel dünn, stark gekrümmt, zweites Fühlerglied verlängert, Vorderbrust nicht gefurcht, mit zusammenstossenden Vor- derhüften, Hinferbrust und Ilinterleibsbasis abgeflacht, hohl. — Art: P. notatus von Madagascar. — Die Gattung Ithyporus Schh. wird mit /. pelrosns n. A. von Madagascar und /. magicus n. A. von Neu-Guinea bereichert und auf die eigenthümliche Bildung der Fühlerkeule bei den Arten von Madagascar hingewiesen. — Die Acalles-Arten zeigen auffallende Differenzen in der relativen Länge ihrer Hinterleibsseg- mente; fast gleich lang sind dieselben bei A. miilillarius und hi- fascialus n. A. aus Mexiko. — Pycnopus Klugii n.A. von den kleinen Antillen (F. bufo Schh. ist =i Gonipterus griseus Perty), Bradybatus fallax n. A. aus Thüringen. Die zahlreichen von Montrouzier auf Neu-Caledonien ent- deckten Curculionen - Arten und Gattungen (Annal. soc. entom. VIIL p. 874 ff.) sind: Apion Piscidiae, Elytr ocallu s (n. g., vom Verf. mit Hipporhinus verglichen, nach der Abbildung auf pl. 7 jedoch mit Geonemus Schönh. übereinstimmend) Chevrolatii , Pachyrhynchus Mac Gilivirayi (Gatt, mit Hadropus Schh. verwandt), Pach.? aspersus (Gatt. neben Eudius Schh.), Macropoda (n. g. , wird mit Sitones und Grouops verglichen ; zeichnet sich durch sehr lange Hinterbeine, deren Schenkel geschwungen, stark geschwollen und gezähnt sind, aus), setacea und convexa (Länge 3 und ^4 Mill.), Geonemus Lapey- rousei, Otiorhynchus Artensis (Perperus ?), Sphaerorhinus Mac Leayi^ Geonemus Douei (Elytrurus?), Elytr odon Lahr ami (Elytrogonus), Otio- rhynchus plalypennis (!! ob Celeuthetes ?) , Strophosomus? hibisci (Celeuthetes) j Ortkorhinus cruciatus^ cylindricus, centurio, Alophus? corticalis (Iphipus?), Amerhinus pumilus (nahe Anthonomus), Eri~ rhinus australis (Storeusj, Pissodes? Araliae (nahe Acalyptus), Tylo- des oculatus (nahe Sternechus) , Prypnus? Artensis (nahe Rhinaria), Trachodes ? penicillatus (nahe bei Myorhinus und Tanyrhynchus), tri- Arch. für Naturg. XXVI. Jahrg. 2. Bd. GG 498 Gerstaecker: Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen slis (ebenso), B aridiu s squamosus (nov. gen. bei Magdalinus), Coe- losternus Patichezi (Cryptorhynchus) , - tmpressMS, pichts, tuberculalus, Orobitis? gibhosa (Ciyptorhynchus), Erirhinus hirsutus (nov. gen. bei Conotracheliis), Amerhinus hispidns (ebenso), Peridinetus? Lacor- dairei (Cyamobolus), Camptorhynchtis ambigmis und Artensis (letzte- rer = C. dorsalis Chevr.), Arachnobas? albogtillalus, ? Jekelii, Ano- mocerus (n. g., zu den Cryptorhynchiden gehörig, merkwürdig durch die bei Männchen und Weibchen verschiedene Form und Ein- lenkung der Fühler), Coquerelii und Lucasii, Coelosternus squamosus (Euthyrhinus), Tylodes geopkilus, niger, aspersus, Phnseoli, hirsutus, pumilius, Lifuanus und minimus (alle zu Acalles gehörend), Crypto- i'hynchus Huoni (bei Tragopus), Acalles pictus und unicolor (Trago- pus), Gasterocercus Duvalii und consocialis (eher zu Strongyloplerus), Gonipterus Artensis (ebenso), Ilkyporus bigibbosus (Lucas), Cleogonus dichrous, lucluosus, impressus, Deyrollei, zonatus (alle zu Ocladius), Sphenophoriis Testardi, pumilus und palmarum (letztere beide zu Si- tophilus), Cossonus holomelas, Phloeophagus nitidulus, rufipennis, de- pressus, Rhyncolus longicollis und brachyrhinus, Eumyclerus sulcicollis und Aleides? Irichocerus (üryophthorus), Boheman (Eugenies Resa p. 117 ff.) charakterisirte folgende neue Arten und Gattungen: Euops puncticollis Sidney, Rhynchites humeralis Californien, Belus cyaneipennis und gracilis, Eurhynchus bellicosus und Pachyrhynchus Australasiae sämmtlich von Sidney, Thylacites puberulus Peru, Blosyrus Chinensis China, Naupaclus pro- pinquus Insel Puna , Pantoplanes viridisquamosus Buenos Ayres, Ci/- phomelopus cylindricollis Valparaiso, Promecops pulchellus Rio -Ja- neiro, Cratopus murinus Mauritius -Insel, Hypsonotus languidus Insel Puna, Perperus marginalis Sidney, Myllocerus brevicollis Hongkong. — Rhynchu chus n. g., nach der Abbildung aus der Verwandtschaft von Sciaphilus und Strophosomus. Fühlerschaft gegen die Spitze hin deutlich geheult, erstes Glied der Geissei dicker als die übrigen, welche allmählich kürzer und breiler werden ; Rüssel kurz, schmaler als der Kopf, mit linearen , gebogenen Fühlcrrinnen, Thorax quer, vorn und hinten abgestutzt, Flügeldecken länglich eiförmig, hinten stark zugespitzt. — Art: Rh. aciiminatus Insel Puna. — Peritelus sellatus Californien, Celeuthetes deplanalus Insel Puinipet, subfascia- tus und impurus Insel Guam, Otiorhynchus setulosus Montevideo, Lixus immundus Sidney. — Acanlhobrachium n. g. , vom Ansehen eines Erirhinus, aber durch den Thorax, welcher an der Spitze aus- gerandet und bei den Augen deutlich gelappt ist, und besonders durch die Schenkel, welche bei beträchtlicher Dicke unterhalb stark ge- zähnt sind, unterschieden. — Art: Ac. crassipes Rio-Janeiro. — jErt- rhinus longirostris Sidney, Notiodes nanus Montevideo, Anlhonomus vestitus Insel Puna, sparsus Montevideo, rubricosus Rio-Janeiro, gra" im Gebiete der Entomologie während der Jahre 1859 u. 60. 499 cilipes Insel Taiti, tn^rwiis Call fornien. — Onioides n. g., nach der Abbildung ans der Verwandtschaft von Anthonomus; Rüssel von Tho- raxlänge, Fnblergeissel siebengliedrig (in der Abbildung nur sechs- gliedrig) mit dickerem Basalgliede, wenig länger als der dünne Schaft; Thorax nach vorn konisch verengt, Flügeldecken oval, mit hervortretender, scharfwinkliger Schulterecke. — Art: 0. kumeralis Valparaiso. — Tychivs minulissimits und Ilaplotiyx Schönherri Sidney, Orckestes puberuhis Californien, Alcicles adspersus Cap, Baridius linea- ris Rio-Janeiro, adspersus und oblongns Montevideo, versicolor Java, Californicus S. Francisco, picipennis Buenos Ayres. — 0 ödem a s n. g., von Baridius durch kurzen, dicken, fast geraden Rüssel abweichend ; Form fast ein ununterbrochenes Oval, Fühlergeissel siebengliedrig, das 2. Glied etwas länger als das 1. und 3., das letzte leicht drei- eckig erweitert. — Art : 0. aenescens Insel Oahu. — Centrinus ur- banus Buenos Ayres, Cryptorhynchus longimanns Sidney, bicallosus Insel Puna , setulosns Insel Guam, gracilis Californien, Coelosternus apicalis Rio-Janeiro. — Ac a nlhinovi erus n. g. mit Analcis ver- wandt, aber durch fünfgliedrige Fühlergeissel, deren einzelne Glieder kurz und deutlich abgesetzt, das dritte und vierte in die Quere ge- zogen sind, so wie durch eine eigenthümliche Bewehrung der Hin- terschenkel, welche an der Oberseite gegen die Basis hin einen klei- nen, spitzen Zahn tragen, unterschieden; Flügeldecken eiförmig, an der Basis mit tiefem, gerundetem Ausschnitte, Schildchen fehlend. Thorax kurz eiförmig, hinten stark gerundet. — Art: A. armatus St. Helena. — Coeliodes albovarius Rio-Janeiro, Conotrachelus vilis^ hi- strio und bisignatus Buenos Ayres, lepidus Montevideo, infirmus und tariegattis Rio - Janeiro, Coplurus rußnasus Java, Ceutorhynchus sel- lalus Buenos Ayres, ISanophyes nigritttlus Malacca, nigriceps Hong- kong, pusio Cap, Sphcnophoriis insularis Taiti, interstitialis Sidney, Cossonus insularis Insel St. Joseph, Khyncolus longulus und gracilis Insel Oahu. Walker (Annais of nat. bist. III. p. 262— 265) diagnosticirte als neue Arten von Ceylon : Apoderus scitulus, Rkynchites suffundens, restiluens, Apion Cingalense, Slrophosomus suturalis, Piazomias aequa- lis, Astycus ebeninus, immunis, Cleonus inducens, Myllocerus spurca- tus, retrahens, posticus, Phyllobius mimicus, Lixus nebulifasciatus, Aleides obliquus, transversus und clausus, Apotomorhinus albo - ater und signatus, Cryptorhynchus ineffeclus ,? assimilans, notabilis, decla- ratus und vexatus, Desmidophorus comviunicans, strenuus und inex- pertus. — Ebenda IV. p. 217 ff. : Desmidophorus discriminans und fa- sciculicollis, Camptorhinus reversus und indiscrelus^ Sipalus? porosus und ?tinctus, Rhynchophorus introducens, Sphenophorus glabridiscus, cribricollis, exquisitus und ? patiops, Cossonus? hebes und quadrima^ culttf Sitophilus disciferus und Mecinus? relictus. 500 Gerstaecker: Bericht über die 'wissenschafllichen Leistungen Kolenati (Curciilionina Caucasi et Yicinorum , Meletemata entomologica Fase. VIII im Bullet, d. nalur. de Moscou 1859. I. p. 323 — 398) setzte seine Aufzählung der Curculionen des Caucasus von der Gattung Magdalinus bis Bagous fort und charakterisirte ne- ben einigen neuen Arten auch die Gattung Aocnus Schönh. i. lit., zwischen Coryssomerus und ßalaninus stehend, Fühler dick, vor der Rüsselmitte entspringend, mit sehr langem, fast birnformigem Schaft und sechsgliedriger Geissei, deren Basalglied sehr lang und breit und deren Keule fünfringlig ist; Rüssel sehr lang, gebogen, Au- gen genähert, Thorax fast kegelförmig, seitlich gerundet erweitert, an der Basis Itaum zweibuchtig, Flügeldecken hinten gemeinsam abgerundet, das Pygidium bedeckend. — Art: A. Kolenatii Schönh. i. lit. aus Transcaucasien. — Neue Arten sind ferner : Anthonomus helopioides Fersien und Ostindien , Tychius melallescens Caucasus, Phytobius fuscus Persien und Ostindien, Orchestes plinthotrichus Cau- casus, Coeliodes mysticus Syrien und Persien, Kolenalii Schönh. i. lit. Caucasus und Persien, Mononychus ireos \av. Kolenatii Schönh. i. lit. Eine neue Gattung C aulos tr op hus Fairmaire (Annal. soc enlom. VII. p. 55) wird von Strophosomus, dem sie im Ansehen sehr gleicht, durch die Form und Länge der Geisseiglieder, von denen das zweite fast doppelt so lang als das erste ist, die spitzere Keule, weniger hervorspringende Augen und schräg abgestutzte Schultern unterschieden. — Art: C. Delarouzei ßVi Mill., Hyeres. — Neue Arten desselben Autors (ebenda p. 56fF.): Phytonomus nigrovelutinus, Lio- phloeus cyaneseens, Barynotus illaesirostris, Meira suhirella, Oti- orhynckus impressiventris und Erirhinus tomentosus aus Südfrankreich und den Pyrenäen. Fairmaire diagnosticirte ferner (Annal. soc. ent. VIII. p. 629) eine neue Gattung -4wiawr orAiwws, mit Rhyncolus verwandt. Rüssel mit dünnem Schafte, fünfgliedriger Geissei und kurz eiförmiger Keule ; Thorax vorn, Flügeldecken vorn und hinten verengt. — Art: A. Bon- nairiij 3 Mill. Corsika. Derselbe (ebenda. Bullet, p. 31) diagnosticirte Cyclomau- rus n. g. , mit Strophosomus verwandt, aber durch den Maugel der Querfurche des Kopfes, den bis zum Thorax reichenden Fühlerschaft, das längere erste und die vom dritten an kurzen Geisselglieder, die kurze, ansteigende Fühlergrube, den nicht ausgerandeten Rüssel, die kräftigen Beine und den kugligen, ungeflügelten Körper unterschie- den. — Art: C velutinus aus Algier. — Ebendaher: Sciaphilus gi~ ganteus n. A. Als neue Arten beschrieb Fairmaire ferner: Bhytirhitius lae- sirostris, Phytonomus maculipennis, Otiorhynchus Corsicus und gut- tula aus Corsika (Annal. soc. entom. VIL p. 278), Cleonus Pelletii und Mesites aquitanus aus Frankreich (Bullet, soc. entom. 1859. p. 52), im Gebiete der Entomologie während der Jahre 1859 ii. 60 . 501 Caulostrophns Ottomanus, Strophosomus lineolatus, Rhynchites ruber von Conslantinopel und Meira elongata aus Frankreich (ebenda p. 104), Cleonus cristulatus aus Algier (Rev. et Magas. de Zool. 1859. p. 59), Otiorhynchus amplipennis vom Monte Rosa (Bullcl. soc. entom. 1859. p. 185), Otiorhynchus cupreosparsus von den Seealpen (ebenda p. 150), Thylacites insidiosus und Eusomus smaragdulus aus Galizien (ebenda p. 151), Aulefes cislicola von Hycres, Otiorhynchus slriclicollis aus den Pyrenäen und Rhyncolus angustus von Ilyeres und aus Algier (ebenda p. 163), Lignyodes suturatus aus Mähren (ebenda p. 237). 3Iulsant und Rey, Description de quelques Curculionites nouveaux ou peu connus (Opusc. entom. IX. p. 1 — 44) beschrieben folgende neue Arten aus Südfrankreich und der Schweiz: Apion de- tritum, parvulum, semicyayieum, scalplum, funiculare, pedale und lon~ gimanum ^ Sitones dispensus , Peritelus suhdepressus , Otiorhynchus cocsipes, frigidus, aurosus und grisescens, Magdalinus putictulatus, Erirhinus incanus, Bagous minutus, Ceutorhynchus mixtusj Gymnctron simus und Rhyncolus filum. Motschulsky (Etud. entom. 1859. p. 102) beschrieb Trigonops hiramosus , bispinus , angulatus, bilunulatus und smaragdinus als n. A. von den Sunda-Inseln, (Bullet, de l'acad. de St. Petersbourg I. 1860. p. 312) Ptochus desertus und Phytononius steppensis als n. A. aus der Songarei, (Bullet, de Moscou 1859. II. p. 495 ff.) Tychius albolineatus, Phyllobius crassipes, Alophus gibbulosus, Chlorophanus brachythorax, parallelocollis, bidens, foveolatus und Apoderus Dauricus als n. A. vom Amur (nur kurz diagnosticirt). — Ferner (Bullet, phys.-math. de l'acad. de St. Petersbourg XVII. 1859. p. 572 und Melanges biolog. de l'acad. de St. Petersbourg III. 1859. p. 235) Osphryastus? globosus und Phyllobius carinicollis als n. A. von Jakutsk. Chevrolat (Rev. et 3Iagas. de Zool. 1859. p. 385 ff.) machte als neue Arten aus Algier bekannt; Apion lancirostre, Metallites ancho- ralifer, Coeliodes glaucii, Cionus phyllireae und Gymnetron sanguini- pes. — Ebenda 1860. p. 77 und 128 ff. : Procas Lethierryi, Calhor- miocerus muricatus , Peritelus sinuatus , Otiorhynchus intersetosus, Larinus basalis und subrotundatus^ Rhynchites cuprinus, Auletes sub- plumbeus , Sciaphilus sulcirostris , Tanymecus brevis, submaculatus, Cleonus fimbriatus, Phytonotnus carinirostr^s, Otiorhynchus aquilus und furinus, Dryophthorus brevirostris (letztere Art auch bei Beziers auf- gefunden). — Ebenda p. 210 Anthonomus Juniperi, p. 448 und 455 ff. Sitones albovittatus, Phytonomus scapularis, Trachyphloeus nodipen" nis, Holcorhinus pilosulus, Chaer orhinus (n. g. aus der Gruppe der Otiorhynchiden, mit Elytrodon Chevrolatii Reiche nahe verwandt), lanosimanus, C eutorhynchus subfasciatus, Coniatus triangulifer, Gera- norhinus rufirostris, Sibynes sublineatus^ hartnonicus und Baridius malachiticus. ' ' ' ' 502 Gerstaecker: Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen Derselbe (Description d'especes nouvelles de Curculionites d'Algerie, ebenda 1859. p. 298 ff.) beschrieb Polydrosus chrysocejjha- lus, Lissomus substriatus, foveolalus, Miccotrogus motiachus, nigri- collis, signaticollis, Tychius molilor, argentalus , fuscipes, melarhyti" chus und Ceutorhynchus niveus als n. A. aus Algier. Derselbe (Annal. soc. entom. VIII. p. 505) Metallites Sicanus n. A. aus Sicilien, scutellaris aus Neapel, parallelus und Polydrostis suturelhis ans Corsika, (Bullet, soc. entoin. 1859. p. 18 ff.) Ceutorhyn- chus Raphaelensis und biscutellahis als n. A. aus Frankreich und (Rev. et Magas. de Zool. 1860. p. 509) Bagous septemcostatus und Ceuto- rhynchus pratensis n. A. aus Algier. — Otiorhynchus lanuginosus Schönh. ist nach Chevrolat identisch mit Loborhynchus Insubricus Coniülli (Bullet, soc. entoin. 1859. p. 5). Coquerel (Annal. soc. entoni. VII. p. 242. pl. 7) gab Beschrei- eungen und Abbildungen von Uolonychus Camelus n. A. von Mada- gascar , wie Hol. acanthopus und aeruginosus Schönh. nur mit einer einzelnen Fussklaue , saxosus n. A. ebendaher, mit zwei Fussklauen, Lithinus humeralis, niveus, nigrocristatus und planus von Madagascar. Le Conte (Proceed. acad. nat. scienc. Philadelphia 1859. p.79) beschrieb Baridius nasulus, Centrinus lineellus, Sphenophorus simplex als n. A. von Fort Tejon, ebenda p. 285 Cossonus scrohiculatus von Puntos de los Reyes und (Coleoptera of Kansas and Eastern New-Me- xiko p. 18) Cleonus lutulentus , pulvereus und angularis als n. A. aus Nord-Amerika. Philipp! (Entomol. Zeitung 1860. p. 248 ff.) Eublepharus sub- rugosus, quadridentatus , Bhyephenes clathratus , Heilipus griseus und verruculatus als n. A. aus Chile. Thomson (Arcana natur. p. 129) Heilipus mortuus n. A. aus Brasilien und fossilis aus Columbien. Gebier (Bullet, de Moscou 1859. II. p. 344 und 1860. II. p. 24 ff.) Alophus lineatus, Coniatus Caspicus, Cleonus Samsonowii, elongatus und Schrenhii , Otiorhynchus nrsus als n. A. aus der Songarei. BrisoutdeBarneville (Annal. soc. entom. VIII. p. 335 ff.) Smicronyx opacus n. A. aus Algier, Ceutorhynchus Gougeletii aus Galizien, Ceut. Grenieri, fulvitarsis und pallidicornis aus Frankreich. — Ebenda lässt Verf. synonymische Bemerkungen über mehrere von Schönherr beschriebene Ccutorhynchus-Arten folgen. Derselbe (Rev. et Magas. de Zool. 1860. p. 167) beschrieb Tychius pygmaeus und Sibynes cretaceus als n. A. aus der Umgegend von Paris und zählte die daselbst vorkommenden Tychius - Arten (11 an Zahl) auf. — Ebenda p. 537 beschrieb Verf. Ceutorhynchus alliariae als n. A. von Paris und weist Ceutorh. pallidicornis Bris, (siehe oben!) als Varielät von C. urticao Schönh., C. pubicoljis Sphpah,t im Gebiete der Entomologie während der Jahre 1859 u. 60. 503 als Varietät von C. signatus Schönh., C. uroleucus Schönh. als Varietät von C. peregrinus Schönh., C atomus Schh. als Varietät von C. seto- sus Schh. nach. Cent, coerulescens Schh. ist nach ihm identisch mit C. chalybeus Germ. Tournier (Bullet, soc. entom. 1860. p. 81) beschrieb Tanyme- cus Siculus und Auheomjmus Fictetii als n. A. aus Sicilien, (Berl. Ent, Zeitschr. IV. p. 318) Leiosomus Siierlini als n. A. von Palermo. Miller (Wien. Entom. Monatsschr. III. p. 358 ff.) Otiorhynchus granitentris und alpigradus, Pissodes scabricollis (Redt. i. lit.) als n. A. vom Tatra - Gebirge ; ferner Otiorhynchus corvus Schönh. und squamosus (Dej. Cat.) n. A. aus Steyermark. Letztere Art ist meist mit Ot. lepidopterus verwechselt worden, von welchem der Verf. zugleich eine gegensätzliche Diagnose giebt. Kraatz (Berl. Ent. Zeitschr. III. p. 56) Chiloneus Jonicus aus Cephalonien und Mijorhinus Siculus n. A. aus Sicilien. — Ebenda p. 76 hält er Foucartia Jacq. du Val für generisch verschieden von Strophosomus, von der die Gattung habituell etwas abweiche, will dazu Stroph, squamulatus Hbst., Sciaph. hispidus Redt, und ptochioides Bach rechnen und heschve'iht Foucartia elegans von Creta, depilis aus dem Harz und bella aus Griechenland als n. A. St i erlin (ebenda p. 268) gab eine crneuete Diagnose der Gat- tung Dichotrachelus und beschrieb Phyllobius alpinus und Polydrosus paradoxus als „zwei neue Phyllobius" aus den Bündtner Alpen. Reiche (Annal. soc. entom. VIII. p. 732} Anthonomus ornatus und Acalles Bellieri n. A. von Sicilien. Einzelne neue Arten sind ausserdem: Otiorhynchus Raymondii Gautier des Gottes (Bullet, soc. entom 1860. p. 113) aus der Schweiz und den Basses- Alpes, Coniatus Mimonti Boieldieu (Annal. soc. en- tom. VII. p. 474) aus Griechenland, Laparocerus Azoricus Drouet (Rev. et Magas. de Zool. 1859. p.256) von den Azoren, Apion KraatziiWen- cker (Berl. Ent. Zeitschr. III. p. 273) nur diagnosticirt; dabei einige synonymische Bemerkungen über Apion. Hanbury, ,,lNote on two Insect-products from Persia" (Jour- nal proceed. Linnean soc., Zoology III. p. 178 ff.) erörterte das schon von Guibourt (vergl. Jahresbericht 1858. p. 43) erwähnte Cocon eines Larinus, welches zuckeihallig ist und von Larinus maculalus Falderm. (nach Jekels Bestimmung) herrührt. Eine andere zucker- haltige Substanz wird an Echiuops Persicus, von einer zweiten La- rinus-Art, welche Jekel (p. 181) als Larinus mellißcus n. A. be- schreibt und im Holzschnitt abbildet, erzeugt. Als Ergänzungen zu dieser Mittheilung dienen Jekel's ,,Re- marks on the pollinosity of the genera Lixus and Larinus" (Journal of Entoraology I. p. 12 ff.), welche beide Gattungen er in ROcKsicht 504 Gerstaecker: Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen auf die pollinöse Exsudation der Körperhaut, welche über der feinen Haarbekleidung ausgeschieden wird, als Coleoptera paipalepida (im Gegensatze zu den Col. mono-, di - und alepida) bezeichnen will. Er beschreibt ausserdem anhangsweise Lixas Rojasi n. A. aus Vene- zuela und zählt diejenigen Larinus-Arten auf, über deren Lebensweise bis jetzt nähere Angaben vorliegen. Goureau (Bullet, soc. entoni. 1860. p. 5) machte die Mitthei- lung, dass das Weibchen von Rhynchites auratus die Früchte von Prunus spinosa anbohrt, um seine Eier in dieselben abzulegen. Die Larve nährt sich von dem Kern der Frucht, bewirkt ein vorzeitiges Abfallen derselben und verpuppt sich in der Erde, wo sie zwei Jahre lang als Nymphe zurückbleibt. Verf. hält es für unnatürlich, dass in derselben Gattung (Rhynchites) Blattwickler und Käfer, wie der hier erwähnte, mit ganz abweichender Lebensweise, vereint sind. (Aehn- liches findet jedoch auch in der Gattung Apion u. a. statt. Ref.) ßertolini (Entom. Zeitung 1860. p. 258) machte Mittheilun- gen über das Vorkommen des Camptorhinus statua; er bemerkte, dass der Käfer beim Ergriffenwerden ein zirpendes Geräusch durch Rei- ben des Hinterleibes an den Flügeldecken hervorrief. (Vergl. oben Wol laston!) Die Naturgeschichte von drei Curculionen erläuterte Heeger (Sitzungsberichte d. physik.-math. Glasse der Akad. d. Wissensch. zu Wien Bd. 34. p. 212—226). 1) Orchestes pratensis. Die Männchen erscheinen stets 10 Tage früher als die Weibchen ; letzteres bohrt ein Loch in die Endspitze der unteren Blätter von Centaurea scabiosa und legt ein Ei hinein. Dieses entwickelt sich nach acht bis zwölf Tagen zur Larve, welche eine gallenartige Anschwellung an der Blattspitze hervorruft, sich 20 bis 24 Tage lang nährt und sich nur zur Verpuppung häutet. — 2) Gymnetron teter. Die Käfer überwin- tern unter Laub, Baumrinde u. s. w. , nähren sich von den Blättern der Scrophularia aquatica und begatten sich auf dieser ; das Weibchen legt sodann seine Eier einzeln in die Blüthentriebwinkel von Scro- phularia oder auch von Verbascum nigrum. Die sich nach 10 bis 14 Tagen entwickelnden Larven häuten sich dreimal, fressen in der Jugend hauptsächlich die Blüthen, nach der dritten Häutung 14 bis 20 Tage lang nur die Blätter der Pflanze, auf der sie auch zur Ver- puppung ein eirundes Gehäuse spinnen. — 3) Rhyncolus truncorum. Larven und Käfer leben im faulen Tannenholze; der Käfer begattet sich im Mai oder Juni während der Nacht. Nach sechs bis zehn Ta- gen legt das Weibchen seine Eier an noch unbenagtes Holz; die nach 12 bis 20 Tagen sich entwickelnden Larven nähren sich 30 bis 36 Tage lang von dem weichen Holze zwischen den härteren Jahres- ringen und verfertigen ein weissseidiges Cocon in Form eines Cylin- ders »ur Verpuppung. im Gebiete der Entomologie während der Jahre 1859 n. GO. 505 Nach Jacquelin du Val (Glanures entoni. I. p, 50) ist Ho- mapleriis Fairm. mit der Gatt. Metallites und Caulostrophus Fairni. mit Brachyderes zu vereinigen. Nach Lucas (Bullet, soc. entom. 1860. p. 66) ist Ceutorhyn- chus Raphaelensis Chevr. ein Verwüstcr' von Glaucium flavum und häufig in den Gärten von Paris. — Derselbe gicbt (Bullet, soc. entom. 1859. p. 99) an, dass sein Rhylirhinus huniilis nur eine Varietät von Rhyt. annulipes Luc. sei. Brenthidae. Walker (Annais of nat. bist. 3. ser. IIL p. 262) gab Diagnosen von Arrheiiodes approximans, facilis, Cerobates aci- culatus, Ceocephahis cavus, Nemocephalus planicoUis und spitiirostris als n. A. von Ceylon. Brenthus Douei Montrouzier (Annal. soc. entom. VIIL p. 874) n. A. von Neu-Caledonien, Arrhenodes ßetc/iet Fairmaire (Bullet, soc. entom. 1859. p. 164) n. A. von Jerusalem. Bostrichidae. W o 1 1 a s t o n „On the Aphanarthra of the Canary- Islands" (Annais of nat. bist. 3. ser. V. p. 163 11.) hat von der in den Stengeln von Euphorbien lebenden Gattung Aphanarthrum WoU., welche bis jetzt nur eine einzelne Madeirensische Art enthielt, bei weiteren Nachforschungen auf iMadeira und den Canarischen Inseln neun fernere Arten aufgefunden, von denen zwei beiden Inselgrup- pen gemein, sieben den Canarischen Inseln eigenlhümlich sind. Die- selben werden vom Verf. ausführlich beschrieben : A. luridum Tene- rilTa, Jubae Lanzarote, Canariense Canaria, Teneriffa u. s. w., bicinctum Lanzarote und Fuerta-Ventura, bicolor Teneriffa, affine Lanzarote und Canaria, piscatorium, glabrum und pusillum Canarische Inseln. Ebenda, p. 361 ff. beschreibt derselbe ausser zweien der so eben genannten Aphanarthrum-Arten Leiparthrnm inarmalum und Crypha- lus aspericollis als n. A. von Madeira. "Walker (ebenda III. p. 260 f.) diagnosticirte Bostrichus muti- latus, vertens, moderatus, festacetis, exiguus, Piatypus minax, soli- dtis, latifinis, Hylurgiis determinans, concinnuhis, Hylesinus currifer, despechts und Hyl.? irresolutns als n. A. von Ceylon. Einzelne neue Arten sind ferner: Hylesinus nebulosus Le Conto (Proceed. acad. nat. scienc. Philadelphia 1859. p. 285) aus Californien, Tomicus decolor Boieldieu (Annal. soc. entom. VII. p. 473) aus Frank- reich, Hylesinus vestitus Mulsant et Rey (Annal. soc. Linneenne de Lyon VII. p. 340) von Hyeres und Dendroctonus juniperi (Chevr. i. lit.) Doebner (Berl. Ent. Zeitschr. IV. p. 260 f.) aus Würtemberg. Zu- gleich bespricht Doebner einige andere Europäische Bo^trichiden in Bezug auf die Gattungen, denen sie zuzuertheilen sind und be- schreibt nochmals Crypturgus fagi Noerdl. Die Fühler einiger Arten sind auf Taf. 6 abgebildet. 506 Gerstaecker: Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen Tieffenbach (Berl. Ent. Zeitschr. IV. p. 321. Taf. 6. Fig. 10) gab eine Beschreibung und Abbildung des bisher unbekannten Männ- chens von Bostiichus cryptographus. Wallace, „Kote on the habits of Scolytidae and Bostrichidae" (Transact. entom. soc. V. p. 218 ff.) beantwortet die Frage, ob die Bestrichen gesunde oder nur erkrankte Bäume angreifen, nach seinen fünfjährigen Beobachtungen auf dem Südasialischen Archipel dahin, dass dieselben, wenigstens in den von ihm durchforschten Gegenden, nur todle oder bereits im Abslerben begriffene Bäume angehen. An den meisten Orten, wo Verf. sammelte, kamen 20 Arten, bei Dorey auf Neu- Guinea sogar 35 Arten neben einander vor; aber nirgends konnte er auch nur eine dieser Arten beim Angriffe auf gesunde Bäume ertappen. Dagegen fanden sie sich überall, wo ein Baum umbrach oder gefällt wurde, und zwar schon nacii vier bis fünf Ta- gen in Menge ein; ebenso an frisch gefälltem Kutzholze , z. B. auf Macassar an seiner neu erbauten VA ohnhütte, an welcher sie zu Tau- senden anflogen. Verf. glaubt daher, dass, wenn Bestrichen einen Baum angreifen, er sicherlich schon erkrankt sei, ohne dass dies jedoch jedesmal äusserlich zu erkennen sei ; die Käfer hätten ver- muthlich eine besonders feine Witterung, solche Bäume herauszufinden. Nach Lach mann (Verband!, d. naturhist. Ver. d. Preuss. Rheiu- lande XVI, Sitzungsberichte p. 93) trat Scolytos destructor Oliv, in Bonn als Verwüster der Ulmen auf. LongiCOrnia. J. Thomson, Essai d'une Classification de la famille des Cerambycides et materiaux pour servir ä une monogra- phie de cette famille. Paris 1860. (gr. 8. 404 pag. 3 lab.) — Wach Abfassung einer Diagnose für die Familie der Bockkäfer und dem Nachweise ihrer verwandtsciiaftlichen Beziehungen zu einigen anderen Gruppen verschiedener Familien (bei deren Auswahl sich der Verf. zum Theil offenbar durch Analogieen im Habitus hat leiten lassen, wie z. B. bei Anthribus und Lucanus) giebt Th. einen kurzen üe- berblick über die von den früheren Autoren aufgestellten Systeme, von denen er sich dem Le Conte'schen der Haupteintheilung nach unbedingt anschliesst; nach diesem nimmt er drei Tribus: Lamiitae, Cerambycitae und Prionitae an, die mittlere derselben in drei Sub- Iribus: Lepturitae, Cerambycitae verae und Spondylitae zerfällend. Im speciellen Theile giebt er unter den Tribus jedesmal zunächst eine analytische Tabelle der Subtribus, Gruppen, Untergruppen, Ab- theilungeu und Unterabtheilungen, denen er die einzelnen Gattungen zuertheilt hat, und deren Anzahl eine sehr beträchtliche ist (z. B. die der Gruppen bei den Lamien 18, bei den Cerambyces genuini 19) und unter jeder einzelnen Gruppe eine analytische Tabelle für die Gattungen. Letztere, wenn sie bereits beschrieben sind, werden nur namentlich mit Cilat angeführt, unter manchen die bis jetzt beschrie- im Gebiete der Entomologie während der Jahre 1859 u. 60, 507 'o benen Arten derselben angeführt, viele auch mit meist ausgezeichne- teren neuen Arten bereichert; v\ o bisher keine Chnrakteristik gege- ben war, z.B. lur viele der von üejean aufgestellten, holt sie der Verf. nach , zweigt auch öfter einzelne Arten bekannter Gattungen zu eigenen neuen ab und charakterisiit diese dann ebenfalls, Die Zahl der Gallungen wird auf diese Weise ansehnlich vermehrt; den im Verlaufe der Arbeit selbst theils angeführten, theils neu beschrie- benen, 512 an Zahl, werden in einem Nachträge (p. 335 ff.) noch dem Verf. grösstentheils unbekannte hinzugefügt, welche die Zahl der Gattungen auf 790 steigern. Die Arbeit des Verf. bringt somit in die gegenwärtige Familie einen reichen Zuwachs an Material, dessen Charakteristik zugleich eingehender als früher ist und eine sichere Bestimmung in den meisten Fällen zulässt. Auch was die Vereini- gung der einzelnen (Jattungen und Gruppen und die Aneinanderrei- hung der letzteren betrifft, so kann man dem Verf. ntir zugeben, dass er sich bei Durcharbeitung seiner reichen Sammlung ein Auge für Erkenntniss der Verwandtschaften gebildet und in vielen Fällen frü- here systematische Irrthünier und Missgriffe beseitigt hat. Indessen scheinen seine Gruppen im Ganzen doch mehr auf dem Eindrucke der allgemeinen Aehnlichkeit als auf Verwerthung durchgreifender und wesentlicher Charaktere zu beruhen, welche letztere bei den Ceram- byciden allerdings gegen zufällige und vorzugsweise in die Augen fallende Merkmale sehr zurücktreten und daher für ihre systemati- che Würdigung Schwierigkeiten machen. Wenn der Verf. z. B. die Gattungen Metopocoelus und Diploschema jetzt von den Prioniden, mit denen sie nichts gemein haben, entfernt und an Criodion an- schliesst, so ist dies durchaus in der Natur begründet; dass er aber die mit jenen ganz nahe verwandten Galtungen Torneutes und Thau- masus ihres allerdings abweichenden Habitus halber in eine ganz andere Subtribus (Spondylitae) verweist, welche von den Cerambyci- den sens. strict. durch die Gruppen der Trachyderiden, Callidien u. s.w. getrennt wird , so kann dies gewiss nicht gut geheissen werden. Andere Gruppen, die nach des Ref. Ansicht durch scharfe Charak- tere zusammengehalten werden, hat der Verf. nicht als solche er- kannt. Zu diesen gehört z. B. die Gruppe der Molorchinen, welche von den übrigen Cerambycidae genuini durch die in geschlossenen Acetabulis liegenden Vorderhüften abweicht, und zu welcher ausser Molorchus, Hesthesis und Tomopterus auch Formen wie Stenopterus, Odontocera, Khinotragus, Oregostoma u. a. gehören. Diese werden jedoch vom Verf. in drei verschiedene Gruppen, welche überdem noch besonderen Horden angehören, nämlich unter seine Necydalitae, Callichromitae und hhopalophoritae vertheilt, und zu den Necydali- tae gerade irriger Weise die Gattung Colobus Serv. gestellt, welche weiter nichts als eine Callichroma-Form mit verkürzten Flügeldecken 508 Gerstaecker: Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen ö' ist. Da sich Verf. übrigens, wie wir hören, gegenwärtig mit einer neuen Arbeit über die Familie beschäftigt, wird er die von ihm bis jetzt übersehenen verwandtschaftlichen Beziehungen leicht in ihr Recht einsetzen können. Pascoe, ,^0n new genera and species of Longicorn Coleo- ptera" (Transact. entom. soc. V. p. 12— 6J) setzte seine Beschreibun- gen einzelner neuer Gattungen und Arten von Longicornen in der früher angegebenen Weise fort. — In den Annais of nat. bist. 3. ser.V. p. 119 ff. beschrieb derselbe (,.0n some new Longicornia from the Moluccas") fünf neue Arten von den Molukken. ßuquet, „Memoire sur deux genres nouveaux de Coleopteres de la famille des Longicornes suivi de la description de plusieures especes etc." (Annal. soc. entom. YII. p. 619—636). Es werden neue Arten aus der Lamien - und Cerambyciden-Gruppe bekannt gemacht. Priouidae. — Thomson (Arcana natur. p. 37 — 44) lieferte eine Monographie der Gattung Psalidognathus, in welcher er sechs Arien derselben ausführlich beschreibt : Ps. erythrocerus Reiche, mo- destus Fries, mygaloidcs n. A. aus Columbien, Incas n. A. (Lirae- nius Er.?) aus dem Inneren Peru's, Sallei n. A. (auch im Bnllet. soc. entom. 1859 diagnosticirt) aus Venezuela und Friendii Griff. (Das hiesige Museum hat neuerdings eine siebente Art aus Costa-Rica er- balten. Ref.) Pas CO e (Transact. entom. soc. V. p. 14 f.) beschrieb als n. A. : Mallodon fif/uraliwi von Sidney (ist kein Mallodon, sondern scheint eher zur Gatt. Remphan VVat. zu gehören), fulvipenne von den Aru- Inseln und Macrotonta gemella von Sidney (ist oflenbar ein Cnemo- plistes und vielleicht das Männchen von Cneni. spinicollis Newm.). Buquet (Annal. soc. entom. VIII. p. 617 If.) Aulacopus Feist- hamelii aus Guinea, Meroscelisus opacus und Pyrodes aeneus als n. A. aus Brasilien. Coquerel (ebenda VII. p. 254. pl.7) Hoplideres aquilus als n. A. von Madagascar. Le Conte (Coleoptera of Kansas and Eastern Kew-Mexico p. 19) Prionus curvatus als n. A. aus Kord-Amerika. Fairmaire (Bullet, soc. entom. 1859. p. 138 und 149) be- schrieb Prinobius lethifer als n. A. aus Algier und theilte eine Be- obachtung von Lallemant mit, wonach die Larve dieser Art im Stamme von Fraxinus dimorpha lebt. Lallemant giebt zugleich eine Beschreibung der Nymphe und ihrer Entwickelung zum Käfer. Chevrolat (ebenda p. 134) gab eine Auseinandersetzung der vier bis jetzt bekannt gewordenen Prinobius-Arten (die eben erwähnte noch nicht eingerechnet): Prin. scutellaris Germ, aus Dalmatien, Gau- bilii Chevr. (scutellaris etMyardi Lucas) aus Algier, Myardi Muls. aus Corsika und Atropos Chevr. aus Syrien. — In einer zweiten lieber- im Gebiete der Entomologie während der Jahre 1859 u. 60. 509 sieht (ebenda p. 227 ff.) unterscheidet Verf. sechs verschiedene Arten, nämlich ausser Prin. scutellaris Germ., Gaubilii Chevr. (= lethifer Fairm.), Myardi Muls. und atropos Chevr. noch den Prinobius Ger- inari Muls. aus Frankreich und Prin. Goudotii n. A. von Tanger, letzterer nur im weiblichen Geschlechte bekannt. Mulsant und Reveliere (Opusc. entom. IX. p. 184 f. und Annal. soc. d'agricult. de Lyon III. p. 248 ff.) lieferten eine Beschrei- bung der Larve von Prinobius Germari. Cerambyces genuin i. — Buquet (Annal. d. 1. soc. en- tom. VII. p. 619 ff., pl. 14) machte folgende neue Gattungen und Arten bekannt: 1) Oxilus n. g., von Ibidion durch die Fühler, an denen das 2. bis 4. Glied zusammen kaum so lang wie das 1. sind, durch das beilförmige Endglied der Taster , durch das verlängerte, schmale Schildchen, durch die an der Spitze abgestutzten Flügeldecken und die Grösse der Augen abweichend. — Art: 0. terminatus ^^/i Mill. vom Senegal. — S t helenus n. g., zwischen Stenopterus und Mo- lorchus stehend , von letzterer Gattung durch flachere und längere Flügeldecken, von ersterer durch den hinten stark verlängerten Kopf, die sehr langen Fühler, das lang cylindrische Halsschild und das sehr kleine Schildchen unterschieden. — Art: Sth. ichneumonens 17 Mill., Cayenne. — Neue Arten: Platyarthron sexlineatum Columh'ien, Oeme decorata, pallida und anww/icorwis Brasilien, ßlifonnis Senegü\, Clytus Lorquinii Californien. Derselbe (Annal. soc. ent. VIII. p. 619 ff.) beschrieb Copto- cephalns qtiadr ispinosus tius Brasilien, Lissonotus? quadrisignatus und Liss.? Brasiliensis beide aus Brasilien, F7oc/onfi«? p/a^mfa ebendaher, Chlorida denticulata und Plocaederus bipartitus von Cayenne, Äno' plomerus globulicollis und angusticollis aus Brasilien, spinipennis und quadrigultatus von Cayenne als n. A. Le Conte stellte (Proceed. acad. nat. scienc. Philadelph. 1859. p. 80) eine neue Gattung B r o thylu s neben Eburia und Elaphidion auf, mit folgenden Charakteren : Augen grob facettirt, Taster kurz, zusammengedrückt, Fühler einfach mit verkürztem viertem Gliede; Thorax auf dem Rücken mit zwei Schwielen , seitlich gerundet und mit spitzem Höcker, Schenkel nicht gekeult, — Art: Br. gemmulatus Fort Tejon. — Neue Arten ebendaher: Qallidium blandum, obscurum, Elaphidion lineare, und p. 88 Elaphidion procer^i von Umpqua. Derselbe beschrieb ferner (Proc. acad. nat. scienc. Phildelphia 1859. p. 285) Callidium infuscatum als n. A. von Puntos de los Reyes und Brothylus conspersus aus dem Oregon - Gebiete. — Ferner (Co- leoptera of Kansas and Eastern New-3Iexico p. 19) Criocephalus aspe~ ratus als n. A. aus Nord-Amerika. Chevrolat, Description d'especes de Clytus propres au Mexi- que (Annal. soc. entom. VIII. p. 451 — 504. pl. 9) giebt ausführliche 510 Gerstaecker: Bericht über die "wissenschaftlichen Leistungen Beschreibungen von 55 Mexikanischen Clylus - Arten, von denen nur 15 bereits bekannt, die grosse Mehrzahl also neu ist; zwölf derselben sind auf Taf. 9 durch schöne Abbildungen illustrirt. — Die Mannig- faltigkeit der Formen innerhalb der Gattung Clytus veranlasst den Verf. 11 Gruppen innerhalb derselben aufzustellen, von denen er die noch nicht bezeichneten näher chaiakterisirt, mit eigenen Kamen be- legt und die dazu gehörenden Arten unter ihnen namhaft macht. Es sind folgende: 1) Cyllene Kewm. 2) Trichoxys (z.B. Clyt. bilineatus, pellitus). 3) Ochraelhes (Clyt. circuliferus, tomentosus). 4) Anthoboscus (Clyt. ti'icolor, plebejus, ornatus). 5) Clytus sens. strict. (Clyt. arietis, gazella). 6) Plagionotus Muls. 7) Xylotrechus (Clyt. Hafniensis, arvi- cola). 8) Rhopalomerus (Clyt. cacicus, rufitarsis). 9) Plagithmysus Motsch. (C. dislortus). 10) Rhopalopachys (C. moiosus) und 11) Til- lomorpha Blonch. Derselbe (Arcan. nalur. p. 50 f.) gründete auf Cerambyx per- foratus Klug und einige von Dejean (Cat.) zu Rhopalophora ge- brachte verv\andle Arten eine neue Gattung Diha mmap hora, de- ren Charaktere er auseinandersetzt, und unter welcher er zwölf Arten, die mit Ausnahme der genannten Klug'schen sämmtlich neu sind, beschreibt. Ihre Namen sind: D, marginicollis (Dej.) pl. 5 abgebil- det, signaticollis (Dej.) und nigrita (Dej.) Brasilien, dispar Mexiko, rußcollis Brasilien, minuta und lineigera Neu-Granada, gracilicollis (cornis?) Bolivia, brevis Süd-Amerika, Aeptjtus (Dej. Cat.) Buenos-Ayres und binodttla Maldonado. Ebenda p. 55 f.) beschreibt derselbe Cijcnoderus expediltis Neu- Granada und Peru und C. chlorhans Brasilien. Desselben „Essai monographique sur le genre Rhopalophora" (ebenda p. 57 — 64) bringt im Ganzen 21 Arten dieser Gattung zur Kenntniss, mit welcher der Verf. Tinopus Le C. identificirl. Neue Arten sind : Rh. vidva Amazon., occipitalis (collaris Dej. Cat.) Bahia, discicollis (Dej. Cat.) Mexiko, Venezuelensis Caraccas , miniatocollis Mexiko, incrustata ebenda, Brasiliensis, versicolor und dimidiata^eu~ Granada, Amazona, torquata Chile und Flalensis Montevideo. Ferner beschrieb Chevrolat (Rev. et Magas. de Zool. 1859. p. 26 f.) Chrysoprasis iridipennis von Buenos Ayres , basalis und col- laris aus Brasilien, hamaticornis von Lagoa Santa und Cosmisoma semicupreiim von fluyenne als n. A. — Die Gattung Pascoea White ist nach ihm identisch mit Sphingnotus Perroud (Bullet, soc. entom, 1859. p.5). Pascoe (Transact. entom. soc. V. p. 16 fF.) machte folgende neue Gattungen und Arten in gewohnter aphoristischer Weise bekannt: Lissonolus Shepherdi Parä (scheint L. biguttatus Schönh.) , Ceragenia sericata Parä, Nyssicus n. g. für Eburia 4-guttata Oliv, errichtet, welche von Eburia durch lange Maxillartaster und gekeulte Schenkel im Gebiete der Entomologie während der Jahre 1859 u. 60. 511 abweicht. — Eroschema n. g., mit Pteroplalus verwandt, von dieser Gatt, durch kurze Taster, fast cylindrisches und abgestutztes Endglied derselben, vorn zu einem Halse abgeschnürten Piothorax, dessen Seiten einen kurzen Zahn haben und dessen Scheibe uneben ist, durch gleichbreite Flügeldecken u. s. w. unterschieden. — Art: E. Powert Sidney. — Dichjmocayilha cylinclricollis Moreton-Bay, Trichome- sia n. g,, nach des Verf. 's Ansicht neben Uracanthus zu stellen; Kopf schmal und langgezogen, Alandibeln und Obeilippe kurz, End- glied der Taster länglich eiförmig, stumpf; Fühler entfernt stehend, kr.lftig, nur von Körperlänge, mit gleich langen Gliedern (das zweite ausgenommen). — Art: Tr. Netcmani Provinz Victoria. — SebaS' mia n. g., von Cerambyx hauptsächlich habituell unterschieden; Flü- geldecken verhältnissmässig breit, Beine und besonders die Schienen kurz, Prothorax schmal, vorn verengt. — Art: S. Tempi e tont Ceylon. — Cerambyx venushis, vernicosus , versutus , consocius, macilenhis Ceylon, demissus Ostindien (Benares) , Hesthesis moerens Sidney. — Oxylymma n. g., nächst Rhinotragus und Oregostoma ; Kopfschnau- zenförmig verlängert, Augen rund, hervorstehend, Fühler kurz, fa- denförmig, 4. und 5. Glied gleich lang, 3. doppelt so lang; Flügel- decken kurz, flach, hinten allmählich zugespitzt, Schenkel gekeult, erstes Tarsenglied nicht viel länger als das zweite. — Art : 0. lepida Parä. — Ayaone n. g. für Rhinotr. notabilis, molorchoides , trili- neatus White und Verwandte. — Thranius n. g. (zeigt mit Steno - pterus, wohin sie der Verf. stellen will, so wie mit den Älolorchinen überhaupt nur eine oberflächliche Aehnlichkeit, weicht dagegen von denselben durch die hinten offenen Hüftpfannen der Vorderbeine ab); Kopf und Mandibeln kurz, Augen kaum ausgerandet, Taster kurz mit etwas aufgetriehenem Endgliede, Fühler fadenförmig, mit längerem drittem Gliede; Prothorax vorn bucklig, Flügeldecken schmal, flach, den Hinterleib nicht ganz deckend , Schenkel nicht verdickt. — Arten: Thr. gibbosus Ceylon und bimaculalus Malacca. — Homa- lomelas zonatus Ceylon, Stenoderus labialus Australien, Trilocosmia rubea, paradoxa und Digylesii Neu-Holland, Callichroma trogoninum Ceylon, Thomsoni Borneo. — Collyrodes n. g. nächst Pseudoce- phalus Newm. , einer Collyris im Ansehen gleichend; Kopf breit, hinter den Augen zn einen» dünnen Halse eingeschnürt, Taster kurz, Oberkiefer und Oberlippe kurz, Fühler fadenförmig, kürzer als der Körper ; Thorax lang und vorn sehr dünn, Flügeldecken gleich breit, flachgedrückt, Schenkel in der Mitte dicker. — Art: C. Lacordairei Malacca. — Deuteromma miittca^ Obrium laterale und? moesfum Ceylon, ibidionoides Sidney, Clytus asceyuJens und Walkeri Ceylon, Balyi Ostindien, Bowringii Hongkong, Brackytria pulcherrima iMore- ton-Bay, Mecynopus semivitreus Älelbourne, Ischnotes Bakewelliiy Omotes erosicollis, Pempsamacra vestifa. — Diotima n. g., scheint 512 Gerstaecker: Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen nach dem Verf. den Ceramb. genuin, anzugehören , obwohl es in mehrfacher Beziehung zu den Lepluren hinneigt. Kopf klein, über die grossen und fast ganzrandigen Augen nach hinten ausgedehnt, Oberlippe die stark gekrümmten Oberkiefer fast bedeckend, Kiefer- taster lang, mit erweitertem, abgestutztem Endgliede, Fühler kurz mit längerem drittem Gliede ; Flügeldecken lang, gleichbreit, flachge- drückt, an der Spizte gerundet, Beine schlank, Mittel- und Hinter- hüften konisch, genähert. — Art; D. undulata Moreton-Bay. — Fsi~ lotnorpha apicalis, Rhagiomorpha exilis Keu-Holland. Derselbe (Annais of nat. bist. 3. ser. V. p. 120) beschrieb Eurycephalus variabilis und Glaucytes scilulus als n. A. von den Molukken und gab vorläufige Diagnosen von Ceramhyx aureipennis und Tmesisternus lotor als n. A. von Batchian (Proceed. entern, soc. 1859. p. 84). Hörn (Proceed. acad. nat. scienc. Philadelphia 1860. p. 571) stellte eine neue Gattung Euryoptera auf, die im Allgemeinen Callidium gleichen soll, sich aber durch die nicht zusammenstossen- den Vorderhüften unterscheidet; Augen tief ausgerandet, Taster fast gleich, Obeilippe nicht ausgerandet, Mesosternum dreieckig mit schar- fer Spitze. — Art: Eur. sanguinicollis, pl. 8. fig. 3 abgebildet. — Neue Arten, gleichfalls aus Nord-Amerika : Arhopalus Wilsonii und Clylus nitidus, pl. 8. fig. 4 u. 2. Fairmaire und Germain (Revision des Coleopteres du Chili, Annal. soc. entom. VII. p. 488) charakterisirten eine neue Gat- tung Adalbus , zwischen Closteromerus und Euryprosopus stehend; Fühler gegen die Spitze hin verdickt, kürzer als der Körper, das 3» und 4. Glied fast gleich, dünn, die übrigen dick. Halsschild kurz, etwas uneben, Flügeldecken fast von der Basis ab klaffend, gegen die Spitze hin leicht verengt; Beine kurz, mit breiten zusammenge- drückten Schenkeln und schlanken Tarsen, Vorderhüften fast zusam- menstossend. — Drei Arten : A. crassicornis, flavipennis und dimidia" tipennis. — Ausserdem folgende neue Arten : Sibylla integi'a, flctvo- signata, Hephaestion pallidicornis, riifofemuratus, opacus, virescens, ßavicans, Callisphyris semicaligatus, apicicornis, asphaltinus, Necy- dalopsis femoralisj Holopterus araneipes, compressicornis, Cycnoderus tricolor, Tillomorpha myrmicaria, CalUderiphus testaceicornis, Gram- micosum ßavonitidum, semipolitum und Hesperophanes inspergatus. Philippi (Entom. Zeitung 1860. p. 249f.) beschrieb Calli^ chroma concinna, Hephaestion versicolor, annulatus, Platynocera ni- gripes, Necydalopsis Valdiviensis und Grammicosum bifasciatum als n. A. gleichfalls aus Chile. Motschulsky (Etud. entom. 1859. p. 142 f.) Cerambyx multi^ plicatus und Clytus Bartholotnei als n. A. von Lenkoran , (Bullet, de l'acad. de St. Petersbourg I. 1860. p. 310) Clytus variabilis aus der im Gebiete der Entomologie wäiirend der Jahre 1859 u. 60. 513 Songarei und gab Diagnosen von Clylus sexniaculalus und Pronocera Daurica als n. A. vom Amur (Bullet, de Moscou 1859. II. p. 494.) Gebier (Bullet, de Moscou 1859. II. p. 346 u. 1860. II. p. 29) Hammaticherus scapnlaris und Clytus quinquemaculalus als n. A. aus der Songarei. Boheman (Fregatten Eugenies Resa p. 150) Ehuria amahilis von den Gallapagos-Inseln und sexnotata aus Californien. Einzelne neue Arten sind ausserdem: Pnrpuricenus Wachanrui Levrat (Annal. soc. Linneenne de Lyon V. p. 261) aus der Türkei, Clytus clavicornis Reiche (Annal. soc. entoni. VIII. p. 734) aus Sici- lien und Distichocera Thomsonella White (Annais of nat. bist. 3. ser. III. p. 290 und Proceed. zoolog. soc. of London p. 121. pl. 58) aus Australien. Lamiariae. — Fairmaire (Annal. d.i. soc. entom. Vil. p.524) gründete eine neue Gattung Estola auf die Hebestola-Arten mit kurzem, dickem Körper, nicht parallelen und an der Spitze stumpf abgerundeten Flügeidecken ; Augen gross, stark ausgeschnitten, Ober- lippe fast viereckig, Fühler etwas kürzer als der Körper, 4. Glied etwas länger als das 3., die folgenden allmählich kürzer, unterhalb schwach gewimpert. — Arten : E. hirsuta und unicolor n. A. aus Chile. — Emp hy t o eci a n. g., die Phytoecia - Arten in Chile re- präsentirend, durch schlanke Fühler, die beim Männchen oft sehr viel länger als der Körper und innen gewimpert sind und dadurch, dass ihr 4. Glied länger als das 3. ist, unterschieden. — Art: E. sulura-alba von Santiago. (Auch Agap. suturella, lineolata Blanch. u. a. gehören der Gattung an.) — Neue Arten aus Chile (ebenda p. 511 ff.) sind : Astyno- tnus obliquatus^ Leiopus soricinus^ asperipennis, Hoplonotus subarma~ tus, Zygocera picturata, Microcleptes variolosus, Talaepora pusilla und nana, Hesycha cribripennis, Cacostola vagelineaia, Hebestola apicalis. Buquet, Kotice monographique sur un genre nouveau de Coleopteres de la famille des Cerambycides (Arcan. natur. p. 45 ff. pl. V) zweigte Lamia capreola Germ, und Apocoptoma Chabrillacii Thoms. von der bisherigen Gattung Oncideres Serv. (Apocoptoma Kirby) zu einer eigenen Gattung Trestonia ab, deren Charaktere er aus- einandersetzt und unter welcher er, ausser den genannten, Tr. forti- cornis Cayenne, Chevrolatii (Oncideres leucocephala Chevr. i. 1.) Bolivia, terminata Cayenne, Mniszechii BrSislWen, fulgurata und signi- /"era Guadeloupe als n. A. beschreibt. Vier dieser Arten sind auf pl. V in kolorirten Abbildungen dargestellt. — Ebenda p. 99 gründet B. auf den Cerambyx quadricornis Oliv., von dem er auf pl. V eine gute Abbildung giebt, eine neue Gattung Ta Z «s t ms , die mit der im J. 1858 von Pascoe aufgestellten Gattung Ecthoea zusammenfallen würde. Wie bereits im vorigen Jahresberichte erwähnt, gehört als zweite Art dieser Gattung der Trachysomus faunus Er. an. ArcMv f. Naturg. XXVI. Jahrg. 2. Bd. HH 514 Gerstaecker: Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen Thomson (ebenda p. 65 — 84. pl. VI — VIII) veröffentlichte eine Monographie der Gattung Batocera, in welcher er im Ganzen 30 Ar- ten aufführt, die er ausführlich beschreibt. Trotz des beträchtlichen Zuwachses an Arten, die vor Kurzem die Archives entoraol. des Verf. der Gattung brachten, bereichert er dieselbe auch hier wieder mit einer Anzahl neuer: B. aeneoirigra Neu -Guinea, magica Java, humeridens (Latr.) Java, Chevrolalii Ostindien, adelpha ebenda, Mniszechii Philip- pinen, titana Ostindien und Javanica. Die drei beifolgenden Tafeln sind den Archiv, entomol. entlehnt und bringen also keine der neuen Arten zur Anschauung. Derselbe, Revue du genre Taeniotes (ebenda p. 96 f.) be- schrieb T. decoratiis (Dej.) Brasilien und Cayennensis (Dej.) als n. A. Pascoe (Transact. entoni. soc. V. p. 29 ff.) beschrieb folgende neue Arten : Oreodera crelifera und Trypanidius geminus Brasilien, Äegomorphus remotiis Parä, Lasiopezus Whitei Pt. Katal, Polyrhaphis Jansoni Parä, Onychocerus alhitarsis Brasilien. — Dysthaeta n. g. ohne auffallende nähere Verwandtschaft zu irgend einer bekannten Gattung. Kopf klein, Augen weit ausgerandet, äussere Unterkieferlade verlängert, Fühler etwas genähert, borstenförmig, länger als der Kör- per, 3. und 4. Glied am längsten ; Thorax quadratisch, seitlich ge- dornt, Flügeldecken an den Schultern am breitesten, hinten schmaler w^erdend, erstes Tarsenglied am längsten. — Art: D. anomala More- ton - Bay. — Zygocera Mac Leayi Sidney, pentheoides Swan - River, bifasciata, plumifera und pumila Sidney, complexa Aru, barhicornis Morelon- Bay, Hypselomus pupillahis, variolosus und paganus Parä, Hesycha niphonoides, albilatera, Aerenea lerrena und cognata Parä, Leiopus siiffiisiis Aru, Exocentriis hamaticoUis, hispidulus Aru, inclusus Pt. INatal, GyariHis laevicollis Aru, ISiphona Baketcellii Moreton-Bay, pnllata und insularis Aru, Coplops nanus Aru, Mesosa columba Cey- lon, Penthea conferta Aru, Symphyletes metulus Aru, sodalis und cin- namomeus, Rhyliphora polymita und crelata Moreton-Bay, Golsinda infausla Borneo , Meton granulicollis Aru, Digglesii Moreton-Bay, Tenmosternus dissimilis ebendaher, Monohammus comniixtns und Ce- rcopsius patronus Ceylon, histrio Aru. — Ostedes n. g. mit Mo- nohammus im Habitus übereinstimmend, aber zugleich an manche Cerambyciden sens. strict. erinnernd, durch verlängerte Tarsen auf- fallend. — Art: 0 pauperata Aru. — Cacia triloba Ceylon, Oleno- camptus c/arws Kord-China, Callia chrysomelina Parä, Jolea proxima Ceylon, histrio ebendaher, Asthates externa und divisa Ostindien, decipiens Sumatra, Notolophia dispersa Kord - Australien , variabilis Aru, Sthenias Bondii Ostindien. -^ Fhemone n. g. für Apomecyna frenata Pascoe, Athemis tus n. g. für Parmena rugosula Guer. — Apomecyna nigrita Nord - Australien , Hathlia grammica und murina ebendaher, procera Ceylon, Ropica incana, stigmatica und varipennis im Gebiete der Entomologie während der Jahre 1859 u. 60. 515 Aru, praeusta Ceylon, exocenlroides Moreton-Bay, Colobolhea longi- mana Brasilien, Fryi und luctuosa Parä, Anoinoesia dolosa Pt. Natai, Sapcrda funesta Adelaide, Amphionycha circumcincla Amazonenstrom, Giema scapifera und commissa Ceylon, Pachypeza simplex Parä. — Esmia n. g. mit Paehypeza zunächst verwandt, pber durch die Füh- ler, an denen die vier ersten Glieder doppelt so lang als die übrigen zusammen sind, die weniger kräftigen Beine, die mehr zur Seite ge- rückten Augen u. s. w. unterschieden. — Art: E. turbata Parä. — Microlragtis amycteroides 3Ioreton-Bay. Hörn (Proceed. acad. nat. scienc. Philadelphia 18G0. p. 571) charaktcrisirte A egil op s is n. g. aus der Verwandtschaft von Ilip- popsis. Fühler genähert, länger als der Körper, unterhalb dicht be- haart, erstes Glied cylindrisch, so lang wie das 3. und 4. zusammen- genommen ; Augen hinterwärts leicht winklig, Stirn verlängert ; Kopf und Thorax gleich breit, letzterer unbewehrt, Flügeldecken breiter, Klauen an der Basis nicht verwachsen. — Art: A. cinerea aus Texas, pl. 8. fig. 7 abgebildet. Als neue Arten wurden ferner bekannt gemacht: Von Chevrolat (Rev. et Magas. de Zool. 1860. p. 269 und p.302f.): Phytoecia grisescetis, cobaltina, echii und chlorizans aus Algier und (ebenda 1859. p. 541) Telvops Starki aus den Bairischen Alpen. Von Buquet (Annal. soc entom. VII. p. 630 ff. ) : Apriona gracilicornis von Java, Apr.? lomenlosa (de Haan i. lit.) von Guinea, Cerosterna pollinosa von Java und Acanthoderus septemmaculatus von Cayenne. Ueber die Gattung Apriona Chevr. bemerkt der Verf., dass sie nicht zwölf-, sondern elfgliedrige Fühler habe. Von Fairmaire (ebenda p. 62) : Leiopus femoratus und Mo- rimüs obsoletus von Constantinopel. Von L e Conte (Proceed. acad. nat. scienc. Philad.1859. p.81): Tetraopes mancns von Fort Tejon und (Coleoptera of Kansas and Eastern New-Mexico p. 21 f.) Sienoslola salurnina^ Avtphionycha ar- dens und subarmata aus JXord-Amerika. Von Pascoe (Proceed. entom. soc. 1859. p. 54) : Monohammus Grayi und Agnia fasciata von Amboina und (Annais of nat. bist. 3. ser. V. p. 120 f.) Agnia eximia, Trihammalus tristis und Cylindro- pomus gramviicns von den ölolukken. Von Boheman (Fregatten Eugenies Resa p. 151): Compsosoma quadriplagiata und Saperda versicolor von Buenos-Ayres. Von Paiva (Annais of nat. bist. 3. ser. VI. p. 360) : Abryna Regis Pelri und Niphona Regis Fernnndi von Camboja. Von White (Proceed. zoolog. soc. of London 1859. p. 122) : Rhytiphora amicula und Symphyleles armalulus aus Kord-Australien, auf pl. 59 abgebildet. 516 Gerstaecker: Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen Von Motschulsky (Bullet, de l'acad. de St. Petersbourg I. 1860. p.310): Dorcadion acutispinum aus der Songarei und (Bullet, phys.-math. de lacad. de St. Petersbourg XVII. 1859. p. 571 und Me- langes biolog. de l'acad. de St. Petersbourg III. 1859. p. 233 f.) Mo- nohctmmus impluviatus und Pogonocherus costatus von Jakutsk. Von Kraatz (Berl. Ent. Zeitschr. III. p. 56): Acanthoderes Krüperi aus Äkarnanien und Tetrops nigra aus Sardinien. Letztere ist nach Baudi (ebenda p. 342) nur eine Varietät von Tetr. praeusta und in Piemonl einheimisch. Von Levrat (Etud. entom. I. p.41): Phytoecia lineaticollis aus Tunis. Mulsant und Reveliere (Annal. soc. Linneenne de Lyon VL p. 134 f. und Opusc. entom. XI. p. 92) beschrieben die Larve von Niphona picticornis, welche in Feigenbäumen, Ulmen und immergrü- nen Eichen lebt. Türk (Wien. Ent. Monatsschr. III. p. 256) fand Phytoecia un- cinala Redt, als Männchen mit Phyt. molybdaena Schönh. (Weibchen) in Begattung; die Art ist daher Ph. molybdaena zu benennen. Nach Chevrolat (Bullet, soc. entom. 1859. p. 5) ist Oplophora Sieboldii Guer. und Monohammus Championi White identisch mitLamia rubra Dalm. , Monohammus armatus White mit Heclinoschema spinosa Thoms., Monohammus Georgius White mit Monoh. subgemmatus Thoms. und Tragiscoschema gracilicornis Chevr. mit Tragocephala amabilis Perroud. Nach Buquet (ebenda p. 185) Trachysomus elephas Buq. iden- tisch mit Cerambyx verrucosus Oliv. Lepturidae. — Le Conte (Proceed. acad. nat. scienc. Phi- ladelphia 1859. p. 80) beschrieb Toxotus nubifer, Leptnra sexspilota als n. A. von Fort Tejon, p. 88 f. Leptura xanthogaster , quadrillum, laetißca, sanguinea, dehiscens und Ingens von der Shoalwater- Bay und aus dem Oregon-Gebiete. — Ebenda 1860. p. 321 Acmaeops mol- lipilosa, viola und liipina als n. A. vom Oregon und den Rocky-Moun- tains. — Ferner (Coleoptera of Kansas and Eastern New-Mexico p. 21) Acmaeops dorsalis und Leptura cribripennis als neue Art aus Nord- Amerika. Hörn (Proceed. acad. nat. scienc. Philadelphia 1860. p,570. pl. 8) Leptura aurata und nitidicollis als n. A. aus West-Virginien. Gebier (Bullet, de Moscou 1859. II. p. 347 und 1860. IL p. 30) Toxotus tataricus, minutus, ? tomentosus, Pachyla spinicornis und Ste- nura nebulosa als n. A. aus der Songarei. Motschulsky (Bullet, phys.-math. de l'acad. de St. Peters- bourg XVII. 1859. p. 571 und Melanges biolog. de St. Petersbourg IIL 1859. p. 232 f.) Grammoptera dentatofasciala und Pachyta mulahilis als n. A. von Jakutsk. im Gebiete der Entomologie Während der Jahre 1859 u. 60. 517 Chevrolat (Rev. et Magas. de Zool. 1860. p. 304) beschrieb unter dem Namen Apatophysis toxotoides eine neue Gattung und Art aus Algier, von der nur angegeben wird, dass das Männchen einem Toxotus, das Weibchen einem Prioniden gleiche; eine nähere Charakteristik der Gattung giebt der Verf. nicht. Fairmai re (Bullet, soc. entom. 1859. p. 216) diagnosticirte Leptura chlorotica als n. A. aus den Pyrenäen, Kraatz (Berl. Ent. Zeitschr. III. p. 96) Leptura adusta aus Croatien, welche von Lept. bipunctata und unipunctata unterschieden wird ; nach Miller (Wien. Ent. Monatsschr. III. p. 363) ist dieselbe nur eine lokale Varietät von Lept. unipunctata. Guiffart (Memoires d. 1. soc. d. scienc. natur. de Cherbourg IV. 1859- p. 384) machte Mittheilungen über eine neue Varietät der Pa- chyta decempunctata. ChrySOmelina. Baly, Descriptions of new species of Phyto- phagous Insects (Transact. entom. soc. V. p. 146 — 161). Die neuen Arten gehören den Gattungen der Crioceriden, Megalopiden, Chryso- melinen sens. strict. und Cassidarien an. Derselbe, Descriptions of new species of Phytophagous Beet- les (Annais of nat. bist. 3. ser. III. p. 195 — 209. pl. 5). Drei und zwanzig neue Arten aus Brasilien, Indien und Afrika, welche den Gruppen der 3Iegalopiden, Crioceriden und Cassiden angehören, wer- den beschrieben und zum Theil abgebildet. Derselbe, Descriptions of new genera and species of Phy- tophagous Insects (ebenda 3. ser. IV. p. 55, 124 und 270 (f.). Zahl- reiche neue Arten aus den Gruppen der Chrysomelinen, Eumolpiden und Gallerucarien. Sagridae. — Baly, Descriptions of some new species of Sagra, remarks on that genus and the characters of Cheiloxena, a new genus belonging to the same family (Transact. entom. soc. V, p. 236 — 260. pl. 14). Verf. bringt zuerst Bemerkungen über mehrere bereits bekannten Arten bei , von denen er S. dentipes Lac. = ni- grita Oliv, var., perliicida Lac. = Buquelii var., ignita und formosa Lac. = splendida, Weberi Lac. = Druryi, pygmaea Lac. = Petelii var., Adonis Lac. =? seraphica var. hält. — Als neue Arten werden ausführlich beschrieben: Sagra Pfeifferi Borneo, Javeti Pt. Natal, Stevensi vom weissen Nil , Jansoni Madras, lucida Cap-Küste, cmar- ginata Westküste von Afrika, Parryi ebendaher, Kirbyi Congo, Mur- rayi vom weissen Nil, Dohrnii AVestküste von Afrika, ausserdem nochmals S. carbunculus Mope aus Sylhet und bicolor Lac. (Natalensis Thonis.). Schliesslich ^^ ird eine analytische Uebersicht der bekannten Arten gegeben, deren der Verf. nach Abzug der Varietäten 33 selbst gesehen hat und von denen ihm fünf nur aus Beschreibungen be- kannt sind; ausgelassen ist S. festiva des Ref. aus Mossambique. — 518 Gerstaecker: Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen Die neue Gattung Ch eil ox ena wird nur vorläufig den Sagriden beigezählt , zwischen welchen und den Lamien sie im Habitus die Mitte hält; sie ist von allen Phytophagen durch den vom Gesichte getrennten Clypeus, welcher unter der tief ausgerandeten unteren Partie des Gesichtes verborgen und wahrscheinlich hinter diese zu- rückgezogen werden kann, unterschieden, von den Sagriden auch durch die einfachen Hinterbeine. Der seitlich doppelt gedornte Thorax ist nur halb so breit als die gehöckerten Flügeldecken , die Fühler fadenförmig und von Körperlänge. — Art: Ck. Westwoodi Sidney, 4—5 Lin. Waterhouse, Notes on the British species of Donacia (Trans- act. entoni. soc. V. p. 212 — 217) stellte die Charaktere der siebenzehn bis jetzt in England beobachteten Arten der Gattung Donacia in einer analytischen Tabelle zusammen. V. Siebold (Amtl. Bericht über die 34. Versammlung deut- scher INaturf. in Carlsruhe p. 211) gab nähere Auskunft über die eigenthümliche und interessante Lebensweise der l^arven von Donacia linearis. Dieselben sitzen mit ihrem Hinlerleibsende, welches mit zwei hornigen Krallen bewehrt ist, in einer ausgenagten Grube des Wur- zelstockes von Sparganium simplex fest, ragen dagegen mit dem Kopfende in den die Sparganium - Wurzeln umgebenden Schlamm hinein , von dessen Bestandtheilen (Fragmente von Diatomeen und Algen) sie sich ernähren. Das Einbohren in die Wurzeln von Spar- ganium geschieht nur behufs der Respiration ; in die beiden Endhaken des Hinterleibes münden nämlich die beiden einzigen grossen Stig- mata, welche die Larve gleich vielen Dipteren - Larven besitzt, und diese werden mit den Intercellular-Räumen der Pflanze, welche atmo- sphärische Luft enthalten, in Communikation gesetzt. Crioceridae. — Baly (Transact. ent. soc. V. p. 14G iT.) be- schrieb Lema de Gandei als n. A. von Ecuador, variolosa von Sarawak, Erycina von Old-Calabar, cognata von Venezuela, Forlunei aus Nord- China, oculala von Ecuador, Hebe aus Neu-Guinea, Crioceris Adonis, flavipennis und pulchella aus Nord -Indien und Bakewellii von der Moreton-Bay. — Ferner (Annais of nat. bist. 3. ser. IH. p. 159) Crioceris scapularis aus Nord -China und Lema Batesii vom Ama- zonenstrome. Le Conte (Proceed. acad. nat. scienc. Philadelphia 1859. p. 89) Syneta suturalis als n. A. vom Puget-Sund und seriata aus Califor- nien, (Coleoptera of Kansas and Eastern New -Mexico p. 22) Lema trivirgala als n. A. aus Nord-Amerika. ßoheman (Fregatten EugeniesResa p. 152) Megascelis subtilis als n. A. von der Insel Oahu, Lema quadrivittata von Buenos-Ayres und Crioceris russula von Hongkong. Lema quadrimaculata Gebier (Üullet. de Moseou 1860. II. p. 32) im Gebiete der Entomologie während der Jahre 1859 u. 60. 519 n. A. aus der Songarei, Crioceris decorata Morawitz (ebenda 1860. I. p. 299) n. A. aus Sarepta. Suffrian (Entom. Zeitung 1859. p. 41) setzte die Unterschiede von Lenia abdominalis Oliv, und L. abdominalis Dalm. auseinander und belegt letztere Art, welche aus Guinea stammt, mit dem neuen Namen Lema ventralis. — Die ebenda p. 42 ausgesprochene und be- gründete Vermuthung des Vcrf.'s, dass J^euia coelestina Klug mit L. pubescens Lacord. identisch sei, kann Ref. nach Vergleich der Typen beider Autoren im hiesigen Museum bestätigen; Suffrian hat diese Art auch von Old-Calabar erhalten. Cornelius (ebenda 1859. p. 44 f.) beschrieb die Larve, Puppe und Vervvandlungsgeschichte der Lema rugicollis Kugel.; die Larve lebt im Juni von den Blättern von Cirsium arvense und zwar auf der Unterseite derselben. Megalopidae. — ßaly (Annais of nat. bist. 3. ser. IH. p. 199 ff.) beschrieb als n. A. Agathomerus Batesii, Mastostethus tho- i'acicns, Batesii, Pascoei, Jekelii , Javeti und Megaloptis Walerhousei sämmtlich vom oberen Amazonenstrome, Temnaspis speciosiis, Doicnesii und quinquemacuJalus aus Kord-Indien, pulcher aus Nord-China, ni- griceps von Nepal, insignis aus Nord-Indien, Poecilomorpha Murraxji aus Old-Calabar und fulvipennis von Port Natal. — Abbildungen von sechs dieser Arten auf pl. 5. Derselbe (Transact. entom. soc. V. p. 153) Agathomerus Sallei als n. A. aus Mexiko. Clythridae. — Als neue Arten wurden bekannt gemacht: VonBoheman (Fregatten Eugenies resa p. 154) : Clythra egre- gia aus JVlalacca und brevicollis von Rio-Janeiro. Von Le Conte (Coleoptera of Kansas and Easlern New - Me- xico p. 22) : Coscinoptera franciscana aus Nord-Amerika. Von Reiche (Annales soc. entom. VIII. p. 735): Clythra (Ma- crolenes) Bellieri von Sicilien. Cryptocephalidae. — Suffrian's „Beitrag zur genaueren Kenntniss der Cryptoccphalen Australiens" (Linnaea entomol. XIII. p. 1 — 171) bringt trotz einer in den vierziger Jahren von Saunders versuchten Bearbeitung der Neuholländischen Arten dieser Gruppe nicht nur eine sehr ansehnliche Zahl neuer Species derselben zur Kenntniss, sondern gewährt zugleich einen richtigen Einblick in ihre systematischen Beziehungen. Nach der Saunder'schen Bearbeitung bot Australien scheinbar einen Reichthum an Cryptocephaliden-Gattungen dar, der gegen die geringe Zahl der (iattuugeu in allen übrigen Erd- theilen im höchsten Grade auffallend sein musste; waren jedoch schon von Erichson Bedenken gegen die Gültigkeit der dafür aufgestell- ten Charaktere erhoben worden, so erwiesen sich letztere nach einer eingehenderen Untersuchung Suffrian's fast durchweg (so weit die 520 Gerstaecker: Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen Gattungen dem Verf. in natura bekannt geworden sind) als unzuläng- lich, indem dieselben sich theils als relativ, theils nur als sexuell herausstellten. Dagegen liessen sich unter mehreren, erst neuerdings bekannt gewordenen Arten solche auffinden, welche sich in keine der bis jetzt aufgestellten Gattungen unterbringen liessen und zu neuen erhoben werden mussten , welche theils der Monachus-, theils der Cryptocephalus- Gruppe angehören. Inder Monachus - Gruppe unter- scheiden sich die drei Neuholländischen Gattungen von den aus den übrigen Welttheilen stammenden sogleich durch die nur fünfgliedrige Fühlerkeule, welche bei Ditropidus Er. gedrängt, bei den beiden neuen Prasonotus und Elaphodes dagegen locker ist; letztere unter- scheiden sich von einander durch die Bildung der Vorderbrust, wel- che bei Prasonotus länger als breit und hinten bogig ausgeschnitten, bei Elaphodes dagegen breiter als lang und hinten kaum ausgerandet ist. — Die Gryptocephalus-Gruppe ist ausser durch Cadmus Er. und Cryptocephalus auct. in Keu-Holland noch durch die Gattungen L o- xopleurus (Vorderbrust in einen stumpf dreieckigen Zipfel ausge- zogen) und Rhomb 0 s ternus mit rautenförmig zugespitzter Vorder- brust vertreten , von denen letztere vielleicht mit Aporocera Saund. zusammenfällt. — Die 58 vom Verf. mit gewohnter Sorgfalt und er- schöpfend beschriebenen Arten, welche der grossen Mehrzahl nach neu sind, vertheilen sich unter die einzelnen Gattungen folgender- massen : 1) Prasonotus n. g. , 2 n. A. 2) Elaph ödes n. g., 2 n. A. 3) Ditropidus Er. 15 A. (10 neu). 4) Cadmus Er., womit Odontoderes, Prionopleura , Lachnabothra und Onchosoma Saund., so wie Brachycaulus Fairm. zusammenfallen, mit 14 A. (5 neu). 5) Cry- ptocephalus auct. (Dicenopsis, Idiocephala und Ochrosopsis Saund.) mit 15 A. (7 neu). 6) Loxopleurus n. g. (wozu u.a. Crypt. pau- perculus Germ., Pachybr. rufescens und impressicollis Bohem. gehö- ren) mit 7 A. (4 neu). 7) Rhomh o st ernus n. g. mit 2 n. A. 8) Pachybrachys Chevr. 1 A. — Zweifelhaft oder unbekannt sind dem Verf. 39 Arten von Fabricius, Boisduval und besonders von Saunders geblieben, deren Charakteristiken am Schlüsse der Arbeit abgedruckt werden ; es stellt sich mithin die Zahl der bereits be- kannten Cryptocephalen Australiens auf nahe an hundert. Desselben Verf.'s „Berichtigtes Verzeichniss der bis jetzt be- kannt gewordenen Asiatischen Cryptocephalen (Linnaea entom. XIV. p. 1 — 72) liefert nachträgliche, theils berichtigende, theils ergänzende Bemerkungen zu bereits bekannten , die Beschreibung einer Anzahl neuer Arten (unter denen gewisse eigenthümliche Pachybrachys-For- men aus Ostindien besonders hervorzuheben sind), so wie endlich die Charakteristik einer neuen Gattung aus der Monachus - Gruppe, Namens Dior y du s. Sehr eigenthümliche, gedrungene Form, fast vom Ansehen der Lamprosoma- Arten , auch der Gattung Liodes im Gebiete der Entomologie während der Jahre 1859 u. 60. 521 ähnelnd; durch die Vorderbrust, welche breiter als lang, hinten leicht zweihuchtig , dreikielig und vorn mit ausgehöhltem Ilalskragen ver- sehen ist, ausgezeichnet. Schildchen klein, Ilalsschild mit lang ausge- zogenem Hinterzipfel, Flügeldecken mit grossem, stark hervorspringen- dem Seitenlappen. — Art: D. porculus Ceylon. — Die Arienzahl der übrigen Asiatischen Gattungen stellt sich nach den Nachträgen des Verf.'s fülgendermassen : Älonachus 1 A. , Melixanthus 2 A. , Cryptocephalus 146 A., Loxopleurus 1 A. , Fachybrachys 13 A., Stylosomus 1 A. Von Boheman (Fregatten Eugcnies resa p. 155 tf.) wurden als n. A. beschrieben: Cryptocephalus (Cadmus) litigiosiis von Sidney, dapsilis von Java, picluratus von der Insel Puna, Monachus biplagia- tus und modestus von Montevideo, cotUractus, viridiaeneus und pici- pes von Rio -Janeiro, nigritulus und Packbyrachys Jiigronotatus von Montevideo, ßavovarius von Rio-Janeiro, insularis von Taiti , Loxo- pleurus impuessicollis und rufescetis von Sidney. Von Fairmaire (Anna), soc. entom. VII. p. 63) Cryptocepha- lus ochroleucus und holoxanthus von Hyeres und (Bullet, soc. entom. 1859. p. 151) Cryptocephalus duod ecimplagiatus aus Galizien. Von Mulsant und Rey (Annal. soc. Linneenne de Lyon VII p.343) Cryptocephalus maculicoUis, dem Cr. signaticollis Suffr. ähn- lich, als n. A. aus dem Departement Var und (üpusc. ent. IX. p. 45 ff.) Cryptocephalus brachialis und Fachybrachys sinuatus als n. A. aus Südfrankreich. Einzelne neue Arten sind ausserdem: Cryptocephalus mucoreus Le Conte (Coleoptera of Kansas and Eastern New -Mexico p. 23) aus Kord - Amerika, Cryptocephalus tataricus Gebier (Bullet, de Moscou 1859. II. p. 352) aus der Songarei, Cryptocephalus Becheri und Sty- losomus cylindricus Morawitz (ebenda 1860. I. p. 299 f.) von Sarepta, Cryptocephalus Suffriani Dohrn (Enlom. Zeitung 1859. p. 426) eben- daher und derselbe wie Cr. Beckeri, endlich Cryptocephalus nigridor- sum (!) Chevrolat (Rev. et Magas. de Zool. 1860. p.453) aus Algier. Eumolpidae. — Baly (Annais of nat. bist. IV. p. 124 ff.) charakterisirte folgende neue Gattungen: L amp r os p haer us n. g. Körper halbkuglig , Kopf fast senkrecht , bis zur Hälfte der Augen, eingesenkt, Fühler fast fadenförmig, Maxillartaster mit stumpf eiförmi- gem Endgliede; erstes Glied der Hintertarsen fast so lang als die beiden folgenden zusammen, das dritte fast bis zur Basis gespalten, die Klauen stumpf gezähnt. — Arten : L. tarsatus Cayenne, abdominalis, collaris, specularis und aeruginosus Amazon. — 2) Chrysolam- pra n. g. Körper länglich, gewölbt, Kopf fast senkrecht, bis zu den Augen eingesenkt, Fühler fadenförmig, fast von Körperlänge, Maxil- lartaster gekeult, mit eiförmigem Endgliede ; Vorderschenkel verdickt, unten scharf gezähnt, Klauen njit zusammengedrücktem Zahne, Pro- sternum fast so breit als lang, beiderseits concav. — Art: Chr. spien- 522 Gerstaecker: Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen dens Nord-China. — 3) Dermoxanthus n. g. Körper verlängert, fast cylindrisch, Kopf senkrecht, Fühler um die Hälfte länger als der Körper, Mandibeln gross, gekrümmt, Älaxillartaster fast fadenförmig; Thorax beinahe cylindrisch. Schildchen halb eiförmig, erstes Glied der Hintertarsen kürzer als die beiden folgenden zusammengenommen, Klauen mit Anhang. — Arten: D. fulvus und fraternus von Old-Ca- labar. — 4) Stenolampra n. g. Körper verlängert, gewölbt, Kopf senkrecht, bis zu den Augen eingesenkt, Fühler fast von Körperlänge, Maxillartaster n)it konisch-eiförmigem Endgliede; Tho- rax fast cylindrisch mit gezähneltem Seitenrande , Schildchen qua- dratisch mit stumpfer Spitze, Schenkel leicht verdickt, die vorderen mit einem Zahne. Fussklauen an der Basis gezähnt, erstes Glied der Hintertarsen den beiden folgenden zusammen fast gleich. — Zwei Arten: St. costata und genicnlata vom oberen Amazonenstrome. — Fernere neue Arten sind : Chrysochns Chinensis und thoracicus Nord- China, Corynodes gloriosus Nord-Indien, Typophorns 4-pustulatiis Va- terland?, basalis und Kirbyi Brasilien, obliqiiusY enezuela, humeralis Guatemala, rußcollis Brasilien. Stal (Öfvers. Yetcnsk. Akad. Förhandl. XV. p. 251) diagnosti- cirte Calomorpha n. g,, von Euryopa durch die Bildung des Ko- pfes und der Mandibeln unterschieden; ersterer ist schmaler als der Thorax, mit breit abgestutzter Stirn, letzterer nur von gewöhnlicher Entwickelung. Fühler kaum länger als der halbe Körper, gegen die Spitze hin kaum verdickt, 2. und 3. Glied fast gleich lang; Flügel- decken gleich breit, Fussklauen gespalten. — Art: C. Wahlbergi Caffernland. JVIorawitz (Bullet, de Moscou 1860. I. p. 301) machte eine neue Gattung Meter ocnensis (sie! soll wohl -cnemis heissen und wäre der Name dann bereits vergeben) bekannt mit folgenden Cha- rakteren: „Capite subinclinante, antennis palpisque filiformibus, tho- race transverso, corpore alato, segmentis abdominalibus simplicibus, femoribus dentatis, tibiis anticis simplicibus, posticis angulo externo emarginatis: articulo tarsorum secundo primo aequali, unguiculis sim- plicibus. — Art: //. versicolor von Sarepta. Boheman (Fregatten Eiigenies resa p. 161 ff.) beschrieb als n. A. : Myochrons denticollis von Rio -Janeiro, Typophonis anstralis von Sidney, rnßceps und nigronotattis von Java, biplagialus von Rio- Janeiro , Acis vestita von der Insel Mauritius, Dia Patagonica von Port Famine, Noda proxima von Sidney, oblonga und cuprescens von Montevideo, vagabu?ida von Puna und Taiti, pumila von Rio-Janeiro, Edusa puberula, viridipennis und eva7iescens von Sidney, Colaspis geminala, paUidula, tritialis^ ruslica und fuscitarsis von Rio-Janeiro, castanea von der Insel Puinipet, smaragdula von Hongkong, Califor- nica von San Francisco und puberula von Mauritius. im Gebiete der Entomologie während der Jahre 1859 u. 60. 523 Le Conte (Coleoptera of Kansas and Eastern New-Mexico p. 23) Paria opacicollis und puinila, Heferaspis nebulosa und S7na- ragduJa (Gattung kurz charakterisirt) und lilijochrous squamosus als n. A. aus Nord-Amerika. — Ferner (Proceed. acad. nat. scienc. Phi- ladelpiiia 1859. p. 81) Glyptoscelis albidns als n. A. von Fort Tejon. Chrysockus punctalus Gebier (Bullet, de Moscou 1860. I. p. 36) n. A. aus der Songarei , Monotropus angtilicollis Fairmaire (Bullet. SOG. entom. 1859. p. 152) n. A. aus Gali/ien. Baly, Descriptions of new genera and species of Eumoipidae (Journ. of Entoniology 1) beschrieb sechs neue Eumolpiden-Gattungen mit einzelnen Arten und ausserdem elf bereits bekannten Gattungen angehörende neue Arten. Chrysomelae genuinae. — Baly (Annais of nat. bist. IV. p. 55 (f.) machte neben zahlreichen Arten auch zwei neue Gattungen bekannt: 1) Stil ödes Chevr. i. lil., mit Chrysomela nahe verwandt, aber durch kürzere Fühler und die 31axillartaster unterschieden; letztere sind leicht zusammengedrückt, gekeult, das vorletzte Glied verkehrt konisch, das letzte kaum breiter, quer, mit abgestutzter Spitze. Die Fühler kaum länger als Kopf und Thorax zusammengenommen, gegen die Spitze leicht zusammengedrückt und verdickt, das dritte Glied verlängert, die folgenden unter einander gleich.- — Arten: Slil. guttata, obsoleta, fenestrata und 4- guttata vom oberen Amazonen- slrome , scenica und histrio aus Brasilien, cruciata aus Columbien. (Deuterocampta annuligera Erichs, wird der Gattung gleichfalls zuge- wiesen). — 2) Gastrolina n. g. , von Lina durch den niederge- drückten Körper und durch den über die Flügeldecken hervortretenden Hinterleib des trächtigen Weibchens unterschieden. — Art : G- de- pressa aus Nord-China. — Neue Arten: Doryphora dilaticollis (Dej.) Brasilien, coerulea obeier Amazonenstrom, cardinalis und cougener Venezuela, Jehelii Columbien, lurida Napo, amabilis Amazon, mi~ niata Peru, Cryploslelha suturalis, aenea und rufipennis Biasilien, Elytrosphaera flavipennis (Hej.) , Dejeanii, confusa und luridipejinis Brasilien , Lina Templetonii Ceylon, aeneipennis Nord-China. — Die Namen von Doryphora Bohemani, irrorata und ilavocincta ändert der Verf. in D. Stalii, pluviata und Fiyella um. Stal (Öfvers. Vetensk. Akad. Förhandl. XV. p.251) diagnosti- cirte eine neue Gattung Horatopyga, welche sich durch sehr kleines Schildchen und zum Theil hervorragendes Pygidium von allen übrigen Gattungen der gegenwärtigen Gruppe unterscheidet. — H. strumifera und caligata von Port Natal. — Ebenda gab derselbe Diagnosen von 6 Chrysomela- und 59 Deryphora- Arten, p. 469 if. von 44 Doryphora, 3 Proseicela, 7 Elytrosphaera, 9 Leptinotarsa und 8 Leucocera; (ebenda XVI. p.305fF.) von 48 Doryphora, 59 Den- 524 Gerstaecker: Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen terocampia, 1 Leptinotarsa, 15 Myocoryna (incl. Polygiamnia), 21 Zy- gogranima, 14 Desmogramma und 39 Calligrapha. Baly (Transact. entom. soc. V. p. 153 ff.) gab Beschreibungen von üoryphora cruciata Stal, de Gatidei n. A, Peru, Leptinotarsa porosa Brasilien, Paralina nov. gen., für Chrysom. Indica Hope (= Chrys. Caschmiriensis Redt. = Lina elata Stal) errichtet, Gonio- ctena flexuosa Nord-China, Australica (Augomcla) ornata Moreton-Bay und dives Neu-Guinea. Boheman (Fregatten Eugenies resa p. 172 ff.) beschrieb als n. A. Paropsis vittipennis, rnbrosignala, biplagiata, pictipennis, sub- lineata und M-fuscum von Sidney , Zijgogramma Kinbergi von der Insel Puna und Phaedon Bonariense von Buenos-Ayres. Fairniaire (Annal. soc. entom. VH. p. 282) Chrysomela auro- cuprea und Svffriani als n. A. aus Corsika (Bullet, soc. entom. 1859. p. 152) Chrysomela mactata als n, A. aus Galizien und (ebenda p. 216) Timarcha Gougeletii ebendaher (letztere beide Arten nur diagno- sticirt), Guerin (Bullet, soc. entom. 1859. p. 190) Timarcha insignis als n. A. von Constantine, Reiche (Annal. soc. entom. VIIL p. 736) Ti- marcha Sicelidis als n. A. aus Sicilien. Le Conte (Proceed. acad. nat. scienc. Philadelph. 1860. p. 321) Chrysomela snbseriata als n. A. aus dem Oregon-Gebiete und (ebenda 1859. p. 285) Chrysomela sigmoidea ebendaher. Gebier (Bullet, de Moscou 1859. H. p. 350 und 1860. IL p. 34) Chrysomela Songarica , unicolor, Gaslrophysa virescens und ruficeps als n. A. aus der Songarei. Wo Ilaston (Annais of nat. bist. 3. ser. V. p. 459) Chrysomela onychina (Fragrariae WoU. ant.) als n. A. von Madeira. V. Weidenbach (12. Bericht d. naturhist. Ver. in Augsburg 1859. p. 84) Chrysomela rugicollis als n. A. aus der Umgegend von Augsburg. Kraatz (Ueber einige Oreina-Arten, Berl. Entom. Zeitschr. III. p. 275 ff.) glaubt nachweisen zu können , dass 0. rugulosa Suffr. als Varietät zu 0. luctuosa Duft., aurulcnta Suffr. ebenso zu intricata Germ-, pretiosa, superba, gloriosa, vittigera , venusta, piinctatissima, bifrons, nigrina, alcyonea und ?aenescens Suffr. ebenso zu Ü. speciosa Panz., tussilaginis, tristis und senecionis Suffr. zu 0. cacaliae Schrank, elon- gata, fuscoaenea, juncorum, monticola und convergens Suffr. zu 0. speciosissima Scop. , Peyrolerii Bassi und melancholica Heer wahr- scheinlich zu 0. melanocephala Duft, zu ziehen seien. — Anhangs- weise zieht er noch Chrysomela Dahlii, opulenta und squalida Suffr. zu Chr. rufa Duft. , Chr. fulminans und respleiidens Suffr. zu Chr. mcnthastri Suffr., palustris Suffr. zu viridana Suffr., mixta Suffr. zu im Gebiete der Entomologie während der Jahre 1859 u. 60. 525 cerealis Lin. , ahena Germ, zu islandica Germ. Suffr. — Nach einer brieflichen Mittheilung Suffrians an den Ref. über den Gegenstand giebt der Chrysomelen-Monograph die Identität von Chr. resplendens, menthastri und fulminans zu, ebenso diejenige von Chr. cerealis und mixta : „das Uebrige ist unerwiesene Hypothese und muss um so mehr zurückgewiesen werden, als der Modus, derlei Behauptungen hinzu- stellen und den Beweis des Gegenlheils herauszufordern, ein ob auch diplomatischer, doch bis dahin in der AVissenschaft ungebräuchlicher Fechterstreich ist" u. s. w. Suffrian (Entom. Zeitung 1859. p. 40) wies nach, dass Chry- somela decempustulata Fab. von St. Domingo bereits von Linne als Chrys. quinquepunctata beschrieben worden sei. Letzner (37. Jahresbericht d. Schles. Gesellsch. f. vaterl. Cul- tur p. 95 f.) machte die ersten Stände von Chrysomela sanguinolenta Lin. bekannt. Verf. fand die Larve an der Erde unter niederen Pflan- zen Anfangs Mai fast ausgewachsen und erzog sie weiter mit den Blättern mehrerer Syngenesisten. — Ferner die ersten Stände von Ga- strophysa raphani Fab.; die Larve dieser Art lebt 3000 bis 4000 Fuss hoch auf dem Riesengebirge von den Blättern der Rumex acetosa, var. arifolia. Gallerucariae. — Baly (Annais of nat. bist. IV. p. 270) beschrieb folgende neue Arten: Diabrotica dimidiata INapo , regalis Columbien ? , Clarkella und exclamationis Brasilien, arcuala Bogota, Batesii Amazon, vespertina, Erichsoni, triplagiata und fraterna Napo, Adonis Venezuela, ornata Peru. — Oedionychis Batesii Amazon, Li- limbata und tetraspilota Brasilien, bella Peru, bifasciala und ornata Amazon, Sallei Mexiko, semifasciata, quadrivittata, trivittata, submar- ginata und virgi?iella Brasilien. Stal (Öfvers. Vetensk. Akad. Förhandl. XV. p. 250) charakteri- sirte eine neue Gattung Crimissa, welche mit Üiamphidia nahe verwandt ist und sich von dieser besonders durch einfache Fuss- klauen unterscheidet. Körper stark gewölbt, Fühler um Va kürzer als dieser, das 1. Glied am längsten, das 2. und 3. fast gleich; die Endglieder der Taster leicht verdickt, Thorax gerandet, Vorderhüften fast quer, kurz, Schienen aussen gefurcht. — Art: Cr. cruralis Co- lumbien, 11 Mill. — Neue Arten: Diamphidia nigro-ornata Pt. Natal, Cerochroa brachialis CafFernland. Von Boheman (Eugenies Resa p. 175 ff.) wurden folgende neue Arten beschrieben : Adorinm Philippinense Manila , Adimonia illota Cap, Gallernca australis (Dej. Cat.) Sidney, Philippinensis Ma- nila, nigropicta Buenos-Ayres, Rhaphidopalpa serena Java, Diabrotica vittigera Buenos-Ayres, 4-plagiata, scapularis und varipes Rio - Ja- neiro, octonotata und amoenula Californien und Taiti, Lnperus tho- racicus S. Francisco, vittipe7mis Insel Puna und Taiti, insularis Oahu, 526 Gerstaecker: Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen Monolepta concolor und ruhrosignata Manila, pectoralis und elegantula Malacca , Oedionychis nigrovittata , laelifica und lepicla Montevideo, insignita Rio-Janeiro, verecunda Java, Caeporis macnlicollis Buenos- Ayres. — Megistops n. g. , eine Haltica-Form mit sehr grossen, in der Mittellinie zusanimenstossenden Augen, stark verdickten, fast birnförmigen Hinterschenkeln, einfachen Fussklauen und langem, an der Spitze stark verbreitertem und ausgebuchteleni Schiendorn der Hinterbeine. — Arten: M. 4-notatus und lugubrinus S. Francisco. — Graptodera verticalis Californien und Taiti, flavipes, coltunbina, Di- phaulaca striata (Klug, Dej. Cat.) und setipennis Montevideo, Stra- hala langiiida Java, nigriceps und Disonycha hicaritiata Buenos-Ay- res, vittipennis Insel Puna, Systena connexa Rio-Janeiro, pallidnla Californien, exclamationis Montevideo, Crepidodera inculta Sidney, curtula Buenos - Ayres , aenescens und coracina Rio-Janeiro, vafra, suturella, bicolor und puberula Californien , vagabunda Montevideo, Peru, vestila Buenos -Ayres , Phyllofreta decora, elongatula, cyanella Java, Manila, Aphthona illota Cap, Teinodactyla insularis Taiti, Psyl- liodes gracilis Malacca, Pleclroscelis convexicollis Cap, armipes Java, liicidula Buenos-Ayres, Argopus maculiceps Cap, hybridns Rio-Janeiro, rubricosus Malacca. Le Conte (Coleoptera of Kansas and Eastern New- Mexico p. 24 ff.) beschrieb Oedionychis lugens und lobata, Hallica pnncligera, pluriligala, cervicalis, semicarbonala , ambiens, subplicata, punclipen- nis, obliteratu, torquata und bitaeniata, Longitarsns nigripalpis, sub- rufus und rubidus, Glyptina (n. g. zwischen Haltica und Longitarsus in der Mitte stehend, auf Halt, cervina Le C. begründet), spuria und lissotorques , Chaetocnema subviridis und Lupcrus rnßpcs als n. A. aus Kord-Amerika. — Ferner (Proceed. acad. nat. scienc. Philadel- phia 1859. p. 81) Oedionychis violasceiis, Fhyllobrolica flavicollis, bi- vittata, Diabrotica viridipennis als n. A. von Fort Tejon, p. 90 Gal- leruca angularis aus Californien , p, 286 Haltica aeruginosa, evicla, tincta, Dibolia ovata und Luperus smaragdiniis von San Francisco und Puntos de los Reyes. — Ebenda 1860. p. 317 Hallica inaerala als n. A. von Fort Simpson. Philippi (Entom. Zeitung 1860. p. 251) Galleruca quadri- striata als n. A. aus Chile. Motschulsky (Bullet, de Moscou 1859. IL p. 498) diagno- sticirte Cr epu/o(/era inier punctata, sublaevis und obscuritarsis als n. A. vom Amur und beschrieb (Bullet, phys.-math. de l'acad. de St. Pe- tersbourg XVII. 1859. p. 574 und Melanges biolog. de l'acad. de St. Petersbourg III. 1859. p. 236) Luperus laricis als n. A. von Jakutsk. Boieldieu (Annal. soc. entom. VII. p. 475) beschrieb Haltica discedens, parallela, variipennis, pallida, Psylliodes vicina, Plectros" im Gebiete der Entomologie während der Jahre 1859 u. 60. 527 ceJis obesa als n. A. von Montpellier, balanomorpha aus den Pyrenäen und depressa von Cette. Reiche (ebenda VIII. p. 737) Adimonia Sicana als n. A. aus Sicilien. V. Weidenbach (12. Bericht d. naturh. Ver. in Augsburg 1859. p. 84 f.) Galleruca minima, Hallica funciipennis , Longilarsus quadrimacuhäus und Apteropeda nigroaenea als n. A. aus der Umge- gend von Augsburg. Allard (Bullet, soc. entom. 1859. p. 100 und 105) diagnosti- cirte als n. A. : Crepidodera punctulata aus Syrien , bimaculala aus Südfrankreich und Sicilien, Fhyllolreta rvfitarsis aus Algier, aerca von Paris, Aphthona fiavipes, semicyanea, atratula, depressa und fos- sulata aus Frankreich und subovata aus Algier; ferner Balanomorpha lutea, Plectroscelis mcridionalis (Dej. Cat.), pumila (Dej. Cat.) und Apteropeda otoides aus Frankreich. — Ebenda p. 260 Oreslia Lepri- euri aus Algier, Argopus brevis von Hyeres, Psylliodes Gougeletii aus Galizien und Algira aus Algier. — Ebenda p. 165 giebt derselbe eine Synopsis und Diagnosen von 15 Arten der Gattung Graptodera aus Europa und Algier und macht synonymische Mittheilungen (p. 241) über mehrere von Boieldieu beschriebene Halticinen. Die eben erwähnten Mittheilungen des Verf.'s sind nur Vor- läufer und finden eine weitere Ausführung in seinem : „Essai monographique sur les Galerucites anisopodes (Latr.) ou desciiption des Altises d'Europe et des bords de la mer mediterranee" (Annal. soc. entom. VIII. p. 49, 369, 539 und 785 ff.). Verf. nimmt als Grundlage für seine Beschreibung der Europäischen und Algeri- schen Halticen die Eintheilung derselben durch Illiger in neun Gruppen an , giebt unter diesen eine Charakteristik der Gattungen und stellt vor der Beschreibung der einzelnen Arten analytische Ta- bellen zur leichteren Bestimmung derselben zusammen. Die einzelnen Gattungen sind in folgender Weise vertreten : Lilhonoma 2 A., Cre- pidodera 19, Orestia 4, Linozo s t a n. g. (Halt, mercurialis Fab.) 3, Graptodera 11, Teinodactyla 47, Phyllotreta 21, Aphlona 26. Argo- pus 4, Sphaeroderma 4, Podagrica 9, Balanomorpha 7, Mniophila 1, Plectroscelis 20, Apteropeda 4, Dibolia 12, Psylliodes 38. Eine nicht unbedeutende Anzahl dieser Arten sind vom Verf. zuerst beschrieben worden: über das Zusammenfallen einiger derselben mit gleichzeitig von Foudras und Kutsch er a bekannt gemachten giebt derselbe am Ende der einzelnen Abschnitte seiner Arbeit nähere Auskunft. Gleichzeitig hat der jetzt bereits verstorbene E. Foudras eine Bearbeitung der inländischen Halticen unternommen, welche in den Annales de la soc. Linneenne de Lyon VI. p. 137 — 384 und VII. p. 17 — 128 von M Ulsan t publicirt ist. Derselbe nimmt zwei Grup- pen an, von denen die erste, durch 10-gliedrige Fühler bezeichnet, 528 Gers ta eck er: Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen nur die Gattung Psylliodes, die zweite alle übrigen Gattungen (bei ihm 24 an Zahl) umfasst ; die Gattungen der letzteren Gruppe zer- fallen wieder in zwei Sektionen nach der Bildung der Hinterschie- nen, die an der Spitze entweder keinen Eindruck zeigen und daselbst abgerundet sind (Dibolia, Plectroscelis , Chaetocnema, Teinodaclyla, Lilhonoma, Phyllotreta, Batophila, Balanomorpha, Apteropeda, Hypno- phila und Mniophiia) oder oberhalb gegen die Spitze hin flachgedrückt sind und die Spitze selbst ausgerandet oder kurz zweilappig zeigen (Haltica, Podagrica, Argopus und die übrgen oben nicht genannten). Die Gattungen, zu deren Bestimmung eine vorangeschickte analytische Tabelle dient, werden vom Verf. sehr ausführlich charakterisirt; ein Gleiches ist mit den Arten der Fall, deren Synonymie sorgfältig er- örtert und deren Unterschiede von den zunächst verwandten hervor- gehoben werden. Der Inhalt der Monographie ist aus folgenden An- gaben zu ersehen: Psylliodes Latr. 27 A., Dibolia Latr. 10 A. , Ple- ctroscelis Chevr. 7A., Chaetocnema Steph. 10 A., Teinodactyla Chevr. 61 A., Lithononia Chevr. 2 A., Phyllotreta Chevr. 20 A-, Batophila n. g. für Halt, aerata Marsh, und H. rubi Payk. errichtet, 2 A., Ba- lanomorpha Chevr. 4 A., Apteropeda Chevr. 3 A. , Hypnophila n. g. für Apter. caricis Märkel, 1 A., Mniophila Steph. 1 A., Haltica auct. 7 A., Hermaeophaga n. g., für Halt, cicatrix Hlig. und niercurialis Fab. errichtet, 2 A., Ochrosis n. g. , für Halt, salicariae Payk. und ventralis Hlig. errichtet, 2 A. , Hippuriphil a n. g., für Halt. Mo- deeri Lin. , 1 A., Epitrix n. g. , für Halt, pubescens E. H. , 2 A., Chalc oid es n. g. , für H. nitidula, helxines Lin. und Verwandte, 6 A., Crepidodera Chevr. 9 A. , Arrhenocoela n. g. , für Halt, lineata Rossi , 1 A. , Podagrica Chevr. 4 A. , Argopus Fisch. 1 A., Dicker osis n. g., für Argopus hemisphaericus Duft., 2 A., Sphae- roderma Steph. 2 A., Aphthona (Dej. Cat.) 18 A. Eine dritte Arbeit über Europäische Halticinen ist von Kut- schera (Wien. Ent. Monatsschr. III und IV) unter dem Titel: „Bei- träge zur Kenntniss der Europäischen Halticinen" begonnen worden, deren besonders sorgfältige und eingehende Abfassung es um so mehr bedauern lässt, dass sie auf Kosten der Uebersirhtlichkeit und unter Erschwerung ihrer Benutzung in gar zu kleinen Bruchstücken und allzu sporadisch publicirt wird. Nach einigen einleitenden Bemerkungen über die systematische Stellung der Halticinen mit Berücksichtigung der von den früheren Autoren über dieselbe gemachten Angaben geht der Verf. auf eine ausführliche Schilderung des gesammten äusseren Körperbaues ein , bei einzelnen Körpertheilen zugleich die wesent- lichsten Modificationen, welchen sie je nach den Gattungen unterwor- fen sind, besprechend. Geschlechtsunterschiede, Färbung, erste Stände, Nahrungspflanzen der Larven, geographische Verbreitung und Literatur finden gleichfalls die gebührende Berücksichtigung. Die Zahl der im Gebiete der Entomologie während der Jahre 1859 u. 60. 529 Gattungen beschränkt der Verf. auf 11, nämlich: Lithonoma, Haltica, Longitarsus, Plectroscelis, Psylliodes, Dibolia, Apteropeda, Minota, Mniophila, Sphaeroderma und Argopus. — Von der Bearbeitung des speziellen Theiles liegen bis jetzt nur die Gattungen Lilhonoma mit 2 und Haltica mit 51 Arten vor; unter letzteren finden sich mehrere neue. Unter Haltica werden die Gattungsnamen Graptodera, Crepido- dera, Podagrica , Phyllotreta Chevr. nur zur Bezeichnung von Grup- pen verwendet. Hamlet Clark, Monopraph of Halticidae. Pt. I. London 1860. 8. (im Bullet, soc. cntom. 1860 angezeigt) ist dem Ref. nicht zuge- kommen. Wollaston, „On thc Halticidae of the Canary-Islands" (Journ- nal of Entomology I) beschrieb 18 auf den Canarischen Inseln auf- gefundene Halticinen. Hispariae. — Boheman (Fregatten Eugenies resa p. 201 ff.) beschrieb Odontota costipennis von Buenos-Ayres. Hispa pungens aus China und nigritula von Java als n. A. he Conte (Proceed. acad. nat. scienc. Philadelphia 1859. p. 82) Microrhopala signaticollis als n. A. von Fort Tejon und (Coleopt. of Kansas and Eastern IVew- Mexico p. 27) Microrhopala laettda aus Nord-Amerika. B a 1 y (Proceed. enlom. soc. 1859. p. 88) diagnosticirte Oxyce- phala imperialis als n. A. von Batchian. Cassidariae. — Baly (Transact. entom. soc. V. p. 158 ff) beschrieb Hoplionota Templetotiii von Ceylon, Calliaspis Bohcmani aus Peru, Porphyraspis pulchella aus Columbien ? und Dolicholoma gloriosa von Ega. — Ferner (Anuals of nat. bist. 3. ser. III. p. 196 ff.) Spilophora tetraspilola aus Ecuador, speciosa, Bohemani und Doli- choioma speciosa vom Amazonenstrome, Calaspidea Bohemani aus Peru und Omaspides pulchella von San Paulo, L e Conte (Coleoptera of Kansas and Eastern New-Mexico p. 28) Cassida ellipsis und atripes als n. A. aus Kord-Amerika. Gebier (Bullet, de Moscou 1860. II. p. 33) Cassida apicalis als n. A. aus der Songarei. Brisout de Barneville (Annal. soc. entom. VIII. p. 346 f.) Cassida Bohemani und rotiindicollis als n. A. aus Frankreich. ErOtylina. Boheman (Fregatten Eugenies resa p. 211) be- schrieb Encaustes gigantea von Malacca , Doubledaia contexicollis von Manila und Languria intermedia von Malacca als n. A. Wollaston (Annais of nat. bist. 3. ser. IV. p. 430) Languria Paivae als n. A. aus Nord-China. Motschulsky (Etud. entom. 1859. p. 104) beschrieb eine neue Gattung Tritomidea, welche er nach den tetramerischen Tarsen zu Tritoma stellt. Das erste Tarsenglied ist sehr stark erweitert, un- Arohiv f. Naturg. XXVI. Jahrg. 2. Bd. II 530 Gerstaecker: Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen terhalb lang behaart und dreimal so lang als das zweite; dieses und das dritte ganz kurz, glatt. Alle Hüftenpaare sind getrennt und ver- längert, die Schienen an der Spitze niit einer Reihe kurzer Dornen besetzt; Habitus fast wie von Ceicyon. — Arten : Tr. Iranslucida y4Lin. von Ceylon und oblonga aus Ostindien. — Triplax? melanocephalus n. A. von Ceylon. Walker (Annais of nat. bist. 3. ser. III. p. 259) diagnosticirte Tritoma bifacies und fraeposita ^h r\. k. von Ceylon; er führt jedoch die Gattung unter der Familie „Diaperidae" auf. EndOmychidae. Neue Arten sind : Mycetina morosa Le Conte (Proceed. acad. nat. scienc. Philadelphia 1859. p. 82) von Fort Tejon und Lycoperdina glabrata Walker (Annais of nat. bist. 3. ser. IV. p. 219) von Ceylon. Coquerel (Annal. soc. entoni. VII. p. 256. pl. 7) gab eine Be- schreibung und Abbildung von Trochoideus Desjardinsii Guer. mit besonderer Berücksichtigung der Mundtheile. Die Art findet sich nach ihm in grosser Anzahl auf Isle Bourbon unter Agave Americana und ist sehr flüchtig. COCCinellina. Boheman (Fregatten Eugenies resa p. 203 ff.) beschrieb Psyllobora conspurcala aus Californien, bicongreqata von 31ontevideo, vigintisignala von Taifi, iyitcrsparsa und Hyperaspis an- nularis aus Californien, lemniscala von Montevideo, Cryplogonus cen- trogultatns von Alalacca, fulvoterminalus von Java, Scymnus atramen- tarius, Californicus und infuscatus aus Californien, vicinus von Rio- Janeiro, binotulahis und fuscatus von Manila, Kinbcrgi von Oahu, tenebricosus von Sidney, quadrinotatus und vittipennis von Malacca, insularis von Taiti und innocuus von den Keeiings-Inseln als n, A. Walker (Annais of nat. bist. 3. ser. IV. p. 219) diagnosticirte als n. A. von Ceylon : Coccinella tenuilinea, rejiciens, interrtimpens, quinqueplaga , simplex, antica , Cocc? flaviceps , Scymnus variabilis und Chilocorus opponens. Motschulsky (Etud. entom. 1859. p. 170 und 174) beschrieb Scymnus rotundatus und Chilocorus nigromarginalus als n. A. ebendaher. Gebier (Bullet. deMoscou 1859. II. p. 353 ff. u. 1860. II. p. 37) Adonia amoena, Brumtis desertorum, Micraspis lineola und Hyperaspis vittata als n. A. aus der Songarei. Le Conte (Proceed. acad. nat. scienc. Philadelphia 1859. p. 90 und 286) Chilocorus pleuralis, Coccinella melanopleura und barda als n. A. aus Californien und (Coleoptera of Kansas and Eastern Kew- Mexico p. 28) Brachiacantha tau als n. A. aus Nord-Amerika. V. Weidenbach (12. Bericht d. naturhist. Ver. in Augsburg 1859. p. 86) Exochomus oblo7igus als n. A. aus der Umgebung von Augsburg. Mulsant (Opusc. entom, IX. p. 63) ChcilomenesOsiris als n. A. im Gebiete der Entomologie während der Jahre 1859 u. 60. 531 aus Aegypten, iMuIsant und Rey (ebenda XI. p. 169 und Annal. sog. dagricuU. de Lyon III. p. 360) Scymiius ihctnus n\s n. A. aus Südfrank- reich. — In den Annales soc. Linneenne de Lyon VII. p. 165 machte Mulsanl ausserdem nähere Angaben über Harmonia lyncea Oliv., welche jetzt auch bei Ilyeres aufgefunden worden ist. Suffrian (Entom. Zeitung 1860. p. 409 IT.) wies nach, dass Coccinella vigintiguttata Lin. als Stammform und C. tigrina als viel- leicht durch climatische Einflüsse hervorgerufene Nebenform oder "Varietät jener anzusehen sei. Auch von G. oblongogullata und qua- tuordecimguttata kommen dem Verf. zufolge ähnliche schwarzgefärbte Exeniplare vor. Bouillon (Annal. soc. entom. Beige II. p. 1 — 28) stellt eine analytische üebersicht der 53 bis jetzt in Belgien aufgefundenen Coc- cinellioen-Arten zusammen und gab ebenda III. p. 165 — 186) ein be- richtigtes Verzeichniss von 54 Arten. — p. 249 bemerkt Verf., dass er zweimal Coccinella variabilis und dispar in Begattung gefunden habe und weist zugleich durch Erörterung ihrer Unterschiede die Annahme zurück, dass beide etwa nur Varietäten einer und derselben Art seien. Jacquelin du Val lieferte (Glanures entom. I. p. 23 ff.) eine „Kote nionographique sur les Clambites d'Europe, in welcher er eine Beschreibung der bekannten inländischen Clambiden giebt. — Ebenda p. 39 whd Aspidiphorus Lareynii ah n. A. aus Frankreich beschrieben. Bonn, Druck von Carl Gleorgi. V i'iKV'i ' '"^-^^ fS*i r^S,