?^ i-?Si m w% ^i » *rS^ *mr ^:, *&*, %z& ARCHIV FÜR NATURGESCHICHTE GEGRÜNDET VON A. F. A. WIE GM ANN, FORTGESETZT VON W. F. ERICHS ON. IN VERBINDUNG MIT PROF. DRLEUCKARTIN GIESSEN HERAUSGEGEBEN von Db f. h. teoschel, PROFESSOR AN DER FRIEDRICH-WILHELMS-UNIVERSITÄT ZU BONN. DREI UND DREISSIGSTER JAHRGANG. /.weiter Band. Berlin. Nicolaische Verlagsbuchhandlung. (A. Effert und L. Lindtner.) 1867. Inhalt des zweiten Bandes. Seite Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte der Vögel während des Jahres 1866. Von Dr. G. Hartlaub . 1 Bericht über die Leistungen in der Herpetologie während des Jahres 1866. Von Troschel 33 Bericht über die Leistungen in der Ichthyologie während des Jahres 1866. Von Troschel 42 Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte der Mol- lusken während des Jahres 1866. Von Troschel . 79 Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte der Säu- gethiere während des Jahres 1866. Von Dr. Reinhold Hensel 121 Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen in der Natur- geschichte der niederen Thiere während der Jahre 1866 und 1867. (Erste Hälfte, Vermes.) Von Dr. Ru d. L eu c kjart 163 Annelides 175 Piatodes 275 Ciliati 292 IV Inhalt. Seite Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen im Gebiete der Entomologie während der Jahre 1865—66. Von Dr. A. Ger st a eck er. Zweite Hälfte . ' . . . .305 Hymenoptera 305 Lepidoptera 348 Diptera . . ' . 401 Hemiptera ........ 431 Parasita 452 Arachniden 456 Crustaceen 470 Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte der Vögel während des Jahres 1866. Von Dr. G. Hartlaub in Bremen. Auch in diesem Jahre wird uns die befriedigende Aufgabe, über eine grössere Anzahl von ornithologischen Arbeiten berichten zu können, die, wenn auch von sehr un- gleichem Werthe, doch sämmtlich als die Summe unseres Wissens vermehrend willkommen zu heissen sind. Der meisten Beiträge erfreut sich wie immer die Litteratur der vaterländischen Vögelkunde. Von den weniger bekannten Gebieten Europa's wurde Spanien und den Azoren die ver- diente Beachtung. Ein grosser Theil unserer fortschrei- tenden Kunde von den Vögeln Amerika's knüpft sich auch dieses Mal an die Namen Sclater's und Baird's. Von hervorragender Bedeutung unter einer Anzahl von guten auf Asien bezüglichen Arbeiten erscheint Blyth's Commentar zu Jerdon's „Vögeln Indiens/ Auch be- ansprucht eine sich durch ein ungewöhnliches Maass von kritischer Gründlichkeit auszeichnende Erstlingsarbeit Viscount Walde n's über die Vögel Tenasserim's un- sere volle Aufmerksamkeit. Immer mehr erhellt sich, Dank sei es den Forschun- gen Swinhoe's, das Dunkel, das uns so lange Formosa Archiv f. Naturg. XXXIII Jahrg: 2 Bd. A 2 Hartlaub: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte verhüllt hielt. Für Afrika geschah weniger. Aber eine Arbeit H. Dohrn's über die so wenig bekannte Orni- thologie der Prinzeninsel verdient schon darum beson- dere Erwähnung, weil sie eine fühlbare Lücke in unserer Wissenschaft ziemlich erschöpfend ausfüllt. Noch sei hier anticipirend der vortrefflichen Arbei- ten von Owen, Milne Edwards und Anderen ge- dacht, welche sich an die glänzenden Didusknochenfunde auf Mauritius knüpfen, und auf welche der specielle Theil dieses Berichts zurückkommen wird. Auch Dinornis tritt uns jetzt fast vollständig entgegen. Von R. Owen's „Anatomy of Vertebrata" bringt der zweite Band die Vögel. Vortrefflich, aber keines Auszugs fähig, und keine sicher en Anhaltspun kte für Systematik gewährend. 0. Des Murs „Un mot sur les oiseaux fossiles en general et en particulier snr FArchaeopteryx" : Rev. zool. p.256. Der letztere sei ein Schwimmvogel gewesen. Milne Edwards „Recherches d' Anatomie compa- ree et de Palaeontologie pour servir a Fhistoire de la Faune ornithologique Francaise aux epoques tertiaires et quaternaires." Zwei Foliobände Text und 6 Bände Ku- pfertafeln. Eine der wichtigsten Arbeiten auf diesem Gebiete. Also die Avifauna der eocenen und miocenen Felsen Frankreichs. Sämmtliche Vögel der Tertiärzeit lassen sich in den natürlichen Gruppen der Jetztzeit un- terbringen. Einige sind Typen ganz neuer Genera; kei- ner zeigt vollkommene Uebereinstimmung mit jetzt leben- den Formen. Mit den Knochen des Rennthiers in den Höhlenanhäufungen findet man die von Lagopus albus und Nyctea nivea. Die zahlreichsten der gefundenen Kno- chen sind Metatarsus-Knochen. Sterna und crania sind sehr selten. S. L. Dusseau: „Musee Vrolik" Catalogue de la collection d'anatomie humaine , comparee etc. Amster- der Vögel während des Jahres 1866. 3 dam 1865. 464 S. Giebt auch Nachweis über sehr zahl- reiche ornithotomische Präparate. Joh. Ja ekel: „Ueber die Schnabelrnissbildungen verschiedener Vögel. " Zool. Gart. 1865. p. 133—231 und p. 175—179. M. Edwards. „Observations sur l'appareil respi- ratoire de quelques oiseaux." Ann. des Sc natur. III. p. 137—143. M. Edwards: „Memoire sur la distribution geolo- gique des oiseaux fossiles." Darin ausführlicher über Archaeopteryx. C. Hasse: „De Cochlea Avium," diss. inaug. 16 Seiten. C. Giebel: „Die Wirbelzahlen am Vogelskelett" Zeitsch. für die ges. Naturw. Nr. 7. p.26 — 29. Afanasieff: „Ueber die Entwickelung der ersten Blutbahnen im Hühnerembryo." Sitzungsber. Kais. Acad. d. Wiss. Wien. 10 S. mit Taf. Cabanis' „Journal für Ornithologie" und A. New- tons „Ibis" erscheinen regelmässig und brachten eine Anzahl guter Arbeiten, deren ihres Ortes eingehender gedacht werden soll. Dringender als je macht sich für die deutsche Zeitschrift das Bedürfniss eines guten Index für sämmtliche Bände fühlbar. Ohne einen solchen wird die Benutzung immer schwieriger. Müssen wir uns denn immer von Fremden den Rang ablaufen lassen? Prof. W. Liljeborg von Upsala: „Outlines of a systematical Review of the class of Birds." Proceed. Zool. Soc. p. 5. Ganz interessante Arbeit, der sogenann- ten progressiven Methode folgend, und ganz rationale Ue- bereinstimmung erstrebend mit der physiologischen und geologischen Entwickelung. Irritabilität sei der zu- meist unterscheidende Charakter für die Vögel. Dem- nach werden die Passeres als am höchsten, die Natatores als am tiefsten stehend betrachtet. Ch. Viel: „Entretien d'un instituteur sur l'utilite des 4 Hartlaub: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte oiseaux et sur les qualites des animaux etc." ed. 2. 18* 88 Seiten. J. M. S o r e 1 : „Paix aux animaux ! lecons complemen- taires d'agriculture ou conseils d'un instituteur ä ses ele- ves sur les bons traiteinents qu'ils doivent aux animaux, suivie de considerations sur l'utilite les oiseaux etc." Pa- ris. 72 S. L. Turrel: „Des moyens les plus efficaces pour prevenir la destruction des oiseaux de passage." Bullet. Soc. d'Acclimat. 1865. p. 497— 532. Bonjean: „Conservation des oiseaux, leur utilite pour l'agriculture."- Paris 18. 59 S. E. Liais: „Sur le vol des oiseaux et des insects." Compt. rend. 1864. p. 907. J. D. Tscheiner: „Der Vogelfänger und Vogel- wärter oder Naturgeschichte, Fang u. s. w. unserer be- liebtesten Sing- und Stubenvögel/ ed. 3. Wien 8. 168 S. H. Landois: „Die Eierschalen der Vögel in hi- stologischer und genetischer Beziehung." Zeitschr. für wissensch. Zool. 1865. p. 1 — 31. Sehr detaillirt. Es wur- den die Eier von circa 60 Arten untersucht. A. Brehm: „Het leven der vogels." Naar het hogduisch. Haarlem. (Kruseman) Livr. 1, 2. p. 1 — 96. J. Ca s sin giebt sich die kaum lohnende Mühe, die alte Zeitschrift : „Der Naturforscher" durchzustöbern und das auf Ornithologie Bezügliche zu verzeichnen. Proceed. Acad. Philad. März 1866. Pucheran zieht in seinem interessanten Aufsatze: „Indications que peut fournir la geologie pour l'explica- tion des differences que presentent les Faunes actuel- les", viel auf die Vögel Bezügliches heran. A. Espeesse: „Histoire des oiseaux les plus inte- ressantes ä connaitre." 12. 218 S. Paris. J.Wolf: „Zoological Sketches etc. edited with no- tes by P. L. Sclater. Second series." Illustrirt pracht- voll: Ptilonorhynchus holosericeus, Gallophasis Vieilloti, Talegalla Lathami, ßalaeniceps rex, Aquila naevia, Stru- der Vögel während des Jahres 1866. f> thio camelus jun., Ocydromus australis, Casarca leuco- ptera, Ceryornis satyra, Rhinochetos jubatus und Chloe- phaga magellanica. An H. Schlegel's „Museum d'Histoire naturelle des Pays-Bas" wird rüstig fortgearbeitet. Wie schon er- wähnt, eine der wichtigsten Erscheinungen auf dem lit- terarischen Gebiete unserer Wissenschaft. Bei dem her- vorragenden Verdienste , welches die Arbeiten des be- rühmten Gelehrten mit Recht beanspruchen, bleibt dessen apodictische Manier bei Beurtheilung der Leistungen Anderer, namentlich gelegentlichen eigenen Irrthümern handgreiflichster Art gegenüber, unausstehlich. Man fühlt sich unwillkührlich oppositionell beeinflusst und findet es nicht immer leicht dass nöthige Maass ruhiger Objectivität und vorurteilsfreier Kritik einzuhalten, wenn es gilt, SchlegeTs Arbeiten nach Gebühr zu würdigen. Die uns vorliegende achte Lieferung enthält Ralli und Anse- res. Wenn Schlegel für Temminks Anas cyanoptera von der Goldküste den Namen cuprea vorschlägt, so war ihm wohl unbekannt geblieben, dass Ca s sin diese Art längst A. Rartlaubii getauft hat. Anser caerulescens Cass. und Anser Rossii Baird, werden mit Recht als gute Ar- ten recipirt. Der zweite von Prof. Alfred Newton in Cam- bridge veröffentlichte ausführliche ornithologische Litte- raturbericht verdient, wie der erste, unsere ganze Be- achtung. An Vollständigkeit alles bisher in dieser Rich- tung geleistete weit übertreffend, gefallen uns diese Berichte zudem durch unparteiliche Critik und durch taktvolle Auswahl dessen, was eingehende Besprechung zu verdienen scheint. Gern und oft schöpfen wir für diesen unsere eigenen Bericht aus Newton's Arbeit Be- lehrung und werthvollen Zuwachs an Material. Europa. Alfred Brehm hat die hinterlassene Vögelsamm- lung seines Vaters catalogisirt und diese Arbeit veröffent- 6 Hart la üb: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte licht. Man wünscht diese Sammlung bestehend aus 6973 Exemplaren bekanntlich zu verkaufen. Sie enthält selbst- verständlich die Typen der zahlreichen Brehm'schen Sub- species und gewinnt schon dadurch eine sehr entschiedene Bedeutung. Rob. Collett: „Zoologisk-botaniske observationer fra Guldbrandsdalen og Dovre." Christiania 1865. 64 S. Dr. A. J. Malmgren: „Zur Vogelfauna Spitzber- gens/ auf x\nlass von A. N e wt on's „Notes on the birds of Spitsbergen" im Ibis 1865. Caban. Journ. Bringt über verschiedene Arten sehr wichtige Aufschlüsse, so z. B. über die Lagopus-Art der Insel, über Larus Rossii, die Urien u. s. w. Rob. Collett: „Oversigt af Christiania Omegus ornithol. Fauna." Nyt Magaz. for Naturvidenskab. Chri- stiania 1864. p. 261— 304. Ludwig Holtz: „Die Brutvögel der Insel Gott- land" in Cab. Journ. Heft 5. 6. Sehr fleissige instruktive Arbeit mit guter physiografischer Einleitung. Von C. Sunde vall's „Svenska Foglarna" erschien ein 17tes Heft. Wir müssen hinsichtlich der Abbildun- gen immer von neuem fast unbedingtes Lob aussprechen. A. W. C rieh ton: „A Naturalist's ramble to the Orcades" kennen wir noch nicht aus eigener Anschauung. L. H. Saxby: „Ornithological notes from Shetland." Zoologist p.9401 — 95 etc. Ausführlich und manches Be- merkenswerthe enthaltend. Ebendaselbst ein Catalog der Vögel der Shetland-Inseln. J. E. Harting: „The Birds of Middlesex.« 1 vol. Sahen wir noch nicht. CO. Gr oom-Napier: „The food, use and beauty of British Birds ; an essai aecompanied by a Catalogue of all the British birds, with notice of their food, the result of many hundred examinations of their stomachs during seven years, their geographical distribution and their ae- sthetic value." London 8. 28 S. Wird nicht ungünstig beurtheilt. der Vögel während des Jahres 1866. 7 Rev. F. 0. Morris: „A History of British birds." vol. 6. 8. „A dictionary of British birds, reprinted from Mon- tagu's Ornithologieal dictionary, and incorporating the additional species described by Selby, Yarrell etc. in all three editions and in Nat. History Journals; compiled and edited by Edw. Newman. 8. 420 S. Scheint der Ankündigung , dass vollständige Auskunft über Fär- bung, Gewicht, Lebensweise, Nahrung, Wandern, Nest und Ei jedes in Grossbritannien und Irland lebenden Vogels gegeben werden soll, nur halb zu entsprechen. M. Depierre: „Contributions ä la Faune vaudoise des Oiseaux." Bullet. Soc. Vaud. VIII. p. 146—148. A. de la Fontaine: Faune du pays de Luxem- bourg ou manuel de Zoologie contenant les descriptions des animaux vertebr6s observes dans le pays de Luxem- bourg." Oiseau 326 S. Behandelt 274 Arten. Kurze Be- schreibungen, Lebensweise; scheint gewissenhaft gear- beitet zu sein. M. A. de Norguet: „Catalogue des oiseaux du nord de la France. u Lille. 8. 86 S. C. A. Kroener: „Apercu des oiseaux de l'Alsace et des Vosges." Strassb. 8. 86 S. M. Proteau: „Catalogue des oiseaux observes dans l'arrondissement de l'Autun pendant le cour des ann£es 1844-60. Autun 8. 29 S. „Plantes , poissons et oiseaux du departement de Seine et Loire" in Memoires d'hist. natur. de la Soc. eduenne tome I. Paris 281 S. A. Römer: „Verzeichniss der im Herzogthum Nas- sau, insbesondere in der Umgebung von Wiesbaden vor- kommenden Säugethiere und Vögel. u Jahrb. des Vereins für Naturk. im Herzogthum Nassau. 17. und 18. Heft. S. 1-74. A. v. Homeyer: „Ueber das Vorkommen einiger seltneren Vögel bei Glogau." Cab. Journ. Heft 1. p.32. W. Hintz fährt fort seine nützlichen Beobachtun- 8 Hartlaub: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte gen über die Ankunft und den Herbstzug der Vögel um Cöslin in Pommern zu veröffentlichen. Cab. Journ. Or- nith. Heft 2. Von Dr. AI tum wieder eine hübsehe Mittheilung über die Vögel Borkums. Cab. Journ. Ornith. Odoardo Betta: „Note e osservazioni sulla stra- *ordinaria ed accendentale comparsa di alcune specie di Uccelli nelle provincia Veneta e sulla cause respettive." Ven. 8. (aus den Atti dell' istit. Ven.) C. Bolle übersetzt in Cabanis Journal Salvadori's Uccelli di Sardegna. Sehr ausführlich über Carbo Des- marestii. Lord L i 1 f o r d : „Notes on the Ornithology of Spain." Ibis p. 173, 377. Sehr interessant, mehr in Gestalt eines ornithologischen Naturgemäldes. Bei seltneren Arten verweilt die Schilderung länger. Lord Lilford's For- schungen beschränkten sich auf die Castilien. Estrema- dura sei aber wohl die ornithologisch reichste Provinz Spaniens, an Zahl sowohl wie an Seltenheit der Arten. Cyanopica Cooki wurde oft und gründlich beobachtet. Frede rick du Cane Godman: „Notes on the Birds of the Azores." Ibis p. 88. Sehr fleissige und viel- seitig instructive Mittheilung. Die Einleitung schildert anziehend die natürliche Beschaffenheit der aus neun In- seln bestehenden Gruppe. Die Avifauna derselben zeigt ganz europäisches Gepräge. Fringilla Moreleti und Pyr- rhula murina (n. sp.) scheinen exclusiv azorisch zu sein. Thalassidroma Wilsoni, ein oceanischer Wanderer, kommt nicht selten vor. Zwanzig Arten haben die Azoren mit Madeira gemein. Gute tabellarische Uebersicht der geo- graphischen Verbreitung. Afrika. Pucheran schreibt in der Revue zoolog. p. 253 über die Unterschiede gewisser nahe verwandter Arten Algeriens und Europa's, also z. B. über Pica mauritanica, Picus numidicus, Gecinus Vaillantii, Parus Ledouci. der Vögel während des Jahres 18(!6. 9 Dr. R. Hartman veröffentlicht in Cabanis Journal für Ornithol. eine gute Uebersetzung von Antinori's Vö- geln Nordostafrika's , und zwar mit kurzen aber sehr nützlichen Anmerkungen. J. G. Keuleman, der holländische Reisegefährte H. Dohrn's, schreibt: „Opmerkingen over de vogels van de kaap-verdische eilanden en van Prinz-eiland." Ned. Tydskr. Dierk. 1866. p. 362— 401. Nicht ohne Werth, namentlich zahlreicher Notizen über die Lebensweise ge- wisser Arten halber. Die Bestimmung der Arten scheint weniger zuverlässig. So ist Keuleman's Alauda elegans = Melanocorypha cinctura Gould's, Passer erythrophrys = jagoensis G. Coracias bengalensis dieser Arbeit ist wahr- scheinlich nur die Mandelkrähe Europa' s, keinenfalls aber die bengalensis Indiens. Cotyle torquata ist unsere neue Art: C. eques. Auf den Capverden wurden 25 Arten gesarnmelt. Als fehlend in dem Verzeichnisse C. Bolle's bemerkten wir Sylvia conspicillata, Calamoherpe brevipen- nis n. sp., Estrelda astrild, Numenius phaeopus, Grus pa- vonia, Ardea cinerea, Sula fiber. Auf Ilhe do Principe brüten die kleinen Vögel 2 bis 3 Mal. Der Gesang erinnert an Europa. Die besten Sänger der Insel sind Zosterops fice- dulina , Nectarinia Hartlaubii und Lamprocolius ignitus. Sehr eigenthümlich singt Cuphopterus Dohrni und Di- crurus modestus gilt als Unglücksprophet. Die meisten der kleinen Vögel sind ausserordentlich zahm. Es wur- den 41 Arten beobachtet und interessante Aufschlüsse gesammelt über die Lebensweise und Fortpflanzung von Halcyon dryas, Alcedo caeruleocephala, Dicrurus mode- stus, Psittacus erithacus, Cypselus abyssinicus, Lampro- colius ignitus, Parinia leueophaea, Zosterops ficedulina, Nectarinia Hartlaubii, Symplectes prineeps, Spermestes cucullata, Foudia erythrops, Treron calva, Ibis olivacea und Sula fiber. Dr. H. Dohrn: „Synopsis of the birds of Ilha do Principe with some remarks on their habits and descri- ptions of new species." Proceed. Zool. Soc. p. 324. Re- 10 Hartlaub: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte ducirt die Zahl der beobachteten Arten auf 34. Wissen- schaftlich und kritisch behandelt diese Arbeit die orni- thologische Ausbeute der mit Keuleman's gemachten Reise. Künftigen Reisenden dürfte in dieser Richtung nicht viel zu thun übrig bleiben. Die interessanteste Ent- deckung des Reisenden ist der von uns Cuphopterus Dohrni genannte Vogel. P. L. Sclater Report on Birds collected at Wind- vogelberg, South- Africa, by Capt. G. E. Bulger. Pro- ceed. Zool. Soc. p. 20. 44 Arten. Als lokale Faunula von Interesse. Windvogelberg ist ein hoher und fast ganz isolirter Berg im britischen KafFerlande. Die Lokalität wird kurz aber ausdrucksvoll geschildert. Von Bianconi's „Specimina Zoologica Mosambi- cana" erschien Fascic. XXV mit Abbildungen von Plo- ceus spilonotus nebst Nest und Eiern. Coturnix Forna- rini n. sp. konnten wir noch nicht selbst untersuchen. Das Ornithologische in diesem Werke bleibt überaus dürftig. H. Schlegel and Pollen: „List of the most re- markable species of Mammals and Birds collected by Mss. Pollen and Van Dam in Madagascar." Proceed. Zool. Soc. p. 419. Die genannten Herren sammelten auf dem nordwestlichen Küstengebiete der Insel. Eine aus- führliche Arbeit über die Fauna Madagascar's wird dem- nächst erscheinen. Zahlreiche synonymische Bemerkun- gen, die zum Theil richtig, zum Theil sehr irrthümlich sind. Der Ansicht, Gymnogenys radiatus sei gleichartig mit dem continentalen Vogel Afrika's, können wir nicht beistimmen. Die Zweifel, ob Gervaisia ein gutes Genus, sind sehr berechtigt. Gervaisia ist einfach ein Co- psychus. Die Behauptung Semeiophorus vexillarius sei der frischgemauserte Vogel von Macrodipteryx longipen- nis beruht auf einem Irrthume der gröbsten Art. Ar- dea elegans ist keineswegs garcetta , sondern gehört zur Gruppe von comata und ist eine zweifellos vortreff- liche Art. Zu der Versicherung, Ploceus sakalava komme nicht auf Madagascar vor, gestehen wir weder Sc hie- der Vögel während des Jahres 1866. 11 gel noch Pollen die entfernteste Berechtigung zu. Ge- wiss mit Recht wird Scops rutilus als rothe Varietät von monadensis proklamirt. Die Ansicht, Querquedula Ber- nieri sei Forste r's A. assimilis ist sehr irrthümlich. Die Beschreibungen beider Arten differiren in den wich- tigsten Punkten. Es erscheint mindestens sehr frag- lich, ob Zosterops haesitata Brisson's Certhia olivacea sei. Brisson nennt die unteren Schwanzdecken, die bei hae- sitata hochgelb, braungrau. Zosterops madagascarien- sis und Hartlaubia madagascariensis sind keineswegs ex- clusiv westliche Arten. Beide wurden von Meli er auf der Ostküste gesammelt u. s. w. Asien. Von Tristram wurden im Ibis neue vortreffliche Mittheilungen über die Ornithologie Palästina's veröffent- licht, die sich, obgleich streng wissenschaftlich gehalten, doch besonders angenehm und unterhaltend lesen. Selt- neren Arten wird natürlich mehr Beachtung gewidmet. Tristram will Sitta Krüperi häufig in der Leontes gorge beobachtet haben. Hübsches über Tichodroma muraria und über die zahlreichen Lerchen Palästina's. Part 18 von Gould's „Birds of Asia" enthält in gewohnter Vollendung die Abbildungen von Sypheotides auritus, Actinodura Egertoni, Actinodura nipalensis, Spi- zixos canifrons , Spizixos unitorques , Thaumalea pieta, Thaumalea Amherstiae, Phlegoenas cruenta , Phlegoenas crinigera, Enicurus maculatus, E. guttatus, E. sinensis, E. Scouleri, Hirundo filifera, Rhodophila melanoleuca, Pratincola leueura. C. Blyth: „The Ornithology oflndia." A commen- tary onDr. Jerdon's „Birds of India." Ibis. Sehr wich- tig. Zahlreiche die gründlichste Sachkenntniss verrathende Verbesserungen und Zusätze. Unentbehrlich für die Be- sitzer von Jerdon's Buch. Blyth äussert sich heftig gegen die Trennung der Segler von den Schwalben. 12 Hartlaub: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte „Neau-Show: ßirds and Beasts of Formosa" from the 18 th chapt. of the revised edition of the Taiwan- foo-che translated by Rob. Swinhoe etc. Nicht ohne Interesse. Die chinesischen Namen werden erläutert. Keine Papageien auf Formosa. R. Swinhoe: „A voice on Ornithology from For- mosa/ Ibis p. 129 — 138. Wieder sehr interessante Schil- derung ornithologischer Ausflüge. Kritische Bemerkun- gen über zahlreiche Arten. R. Swinhoe: „Ornithological Notes from Formosa." Ibis p. 292. Ebenso wichtig wie die früheren Arbeiten. Man sieht, dass noch viel für Formosa zu thun übrig bleibt. Jeder neue Bericht von Swinhoe bringt neue Aufschlüsse. Aix galericulata scheint einheimisch zu sein. F. de Filippi: „Note di un viaggio in Persia." Milano. 8. 398 S. Enthält viel Ornithologisches. Von S. 344 — 352 ein Verzeichniss der zwischen dem Caucasus und Teheran beobachteten Vögelarten. Es wird der um Tiflis, am Ararat und um Tabriz beobachteten Arten ge- dacht, ebenso derer von Sultanieh, Casbia, Ask. Die Zahl der als persisch ermittelten beträgt 167. Als neu werden beschrieben: Irania Finoti, Dromolaea chrysopygia, Oto- corys larvata, Emberiza Cernittu, Picus khan, Crateropus Salvadori und Sylvia Doriae. Die Vögelfauna Westper- siens sei ganz europäisch mit Ausnahme von Ixos leuco- tis , Pratincola Hemprichii, Serinus pusillus, Erythrospiza obsoleta und Garrulus melanocephalus. Auf die oben erwähnten „neuen" Arten wird der specielle Theil dieses Berichts zurückkommen. Lieutnant R. C. Beavan beschreibt eine zoologische Excursion nach dem Zwagaben, einem merkwürdigen 2000 Fuss hohen Kalkfelsen bei Moulmain. x\uf dem Gip- fel desselben Petrocincla cyanea. Capt. Bulger: „List of birds observed at Welling- ton, Neilgherri-hills." Die Station liegt 6000 Fuss über dem Meere. Nennt 40 Arten. Viscount Waiden: „Notes on Birds collectcd in der Vögel während des Jahres 1866. 13 Tenasserim and in theAndaman Islands u Proceed. Zool. Soc. p. 537. Sehr fleissige gründliche Arbeit mit guten synonymischen Bemerkungen. Nectarinia Hasseltii sei Brissons Certhia brasiliensis violacea! Die Andamanenvö- gel sind: Halcyon capensis, H. smyrnensis, H. collaris, Palaeornis nicobaricus, Artamus leucopygialis und Sterna melanauchen. Capt. Blair: „Ueber Vögel der Andamanen." Ibis p. 230. E. v. Martens: „Zusammenstellung der bekannten philippinischen Vögel" in Caban. Journ. Heft 1. Histo- risches. Keine Beschreibungen. Sehr unkritisch, aber dennoch als erster Versuch von Werth. Eine Avifauna der Philippinen ist Hauptdesiderat. H. Schlegel: „Observations zoologiques" in der Tydskr. Dierk. Ausserordentlich wichtig. Behandelt die reichen Sammlungen Bernstein's und Rosenberg's. Beschreibungen neuer Arten und gute kritische Bemer- kungen über schon bekannte. Von besonderem Inter- esse sind Bernstein's Entdeckungen auf der Insel Papou de Batanta. Obgleich Salwattie viel näher liegend, zeigt Batanta doch mehr Uebereinstimmung mit Waigiou, was sich aus der Bildung und Richtung der Gebirgszüge beider Inseln herleiten lässt. Salwattie hört ganz zu Neuguinea. So z. B. kommen Paradisea rubra und Wil- soni auf Batanta vor ! Dagegen kein Kasoar. Australien. H. H. Travers: „Notes on the Chatbam Islands4" Journ. Linn. Soc. Ornithologisches S. 113. Gesehen wurde „a peculiar teal with bright skarlett markings on the wings." Sonst ganz neuseeländisches Gepräge. Stri- gops und Platycercus nov. Zelandiae. E. P. Ramsay: „Additional list of Birds from Port Denison." Ibis p. 325. Schon aus geographisch-zoologi- schen Gründen von Wichtigkeit. Ptilinopus Swainsonii wird in drei Gefiedern beschrieben. Beinerkeiiawerthes 14 Hartlaub: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte über Scythrops. Ramsay's ornithologische Bestrebun- gen werden immer verdienstlicher. Amerika. Spencer F. Baird: „The distribution and Migra- tion of North- American Birds." Amer. Journ. Sc. and Arts, vol. 41. Jan. March 1866. Behandelt den schwierigen Ge- genstand ebenso eingehend als competent. Zwei Haupt- regionen, eine östliche und westliche, welche letztere wieder zwei Abtheilungen zulässt. Demnach drei Pro- vinzen: die westliche oder die des pacifischen Gesenkes, eine mittlere oder die des grossen Bassin, der Rocky- mountains und der angränzenden Ebenen, und eine öst- liche oder die der fruchtbaren Ebenen und Gebiete öst- lich vom Missouri. Dann noch eine nördliche, oder subarc- tische Fauna. S p. F. Baird: „Review of American Birds." Wir kennen diese vortreffliche Arbeit bis S- 450 und müssen deren Fortführung im Interesse der Wissenschaft lebhaft wünschen. Bei der grossen Mehrzahl der Arten sind Flügel, Füsse und Schnabel getreu abgebildet. G. N.Lawrence: „Catalogue of Birds observed on New- York, Long- and Staaten - Island and the adjacent parts of New-Jersey." Ann. Lyc. N.-Y. April 1866. Meist nur Namen. 327 Arten. Wir erfahren aus dieser Arbeit, dass unser Passer domesticus jetzt vollständig in Nord- amerika eingebürgert ist. Sonderbar genug scheint La- wrence hinsichtlich G o s s e's Anas maxima zu schwanken. Unbegreiflich ! Lord: „Catalogue of Birds, nests and eggs collect- ed by him when naturalist to the British North- American Boundary commission etc." Proceed. Roy. Artill. Instit. Woolwich for 1865. vol. IV. p. 337—339. Dr. G. Elliott beabsichtigt Audubon's grosses nord- amerikanisches Vögelwerk fortzusetzen, also alle dieje- nigen Arten abzubilden, welche Au du bon unabgebildet liess. Der beabsichtigte Umfang nennt 16 Theile zu je der Vögel während des Jahres 1866. 15 fünf Platten. Es sollen nnr 200 Exemplare hergestellt werden. Der erste Tlieil enthält prachtvolle Abbildun- gen von Haliaetos albicilla, Campylorhynchus affinis, Colym- bus Adamsi, Cardinalis igneus und Ombria psittacula. J. A. Allen: „Catalogue ofBirds found at Spring- field, Massachusetts, with notes on their migrations, ha- bits, etc. together with a list of those birds found in the state not yet observed at Springfield." Proceed. Ess. Instit. IV. p. 48. John Ambrose: „Observations on the Sea-birds frequenting St. Margareth's Bay, Nova-Scotia." Proceed. Nov. Scot. Instit. Nat. Sc. IL p. 51—59. Nennt die ein- heimischen Namen von 29 Arten und bezeichnet nur einige zugleich systematisch. A. Downs: „On the Land-birds of Nova-Scotia." Proceed. Nov.-Scot. Instit. Nat. Sc. IL p. 38—51. H. Whitely: „Catalogue of North-American Birds and Eggs arranged in cabinets in the Museum of the Royal Artill. Instit." Woolwich. 1865. 23 S. R. B. Roosevelt: „The Game Birds of the Nor- thern States of America." New- York. 12. 338 S. Andrew Murray: „Contributions to the Natural History of the Hudsons- Bay Companys territories" part 3. Birds. Edinb. Manche Arten sind nur namhaft gemacht, andere eingehender behandelt. Elliott Coues: „Prodrome of a work on the Or- nithology of Arizona-territory." Brochüre von 64 Seiten. Fleissig gearbeitet und von grossem Interesse. Begreift also Neumexiko westlieh vom 109ten Meridian und gränzt nördlich an Utah und Nevada, südlich an Sonora. Der Colorado trennt seine Westgränze in Californien. Allge- meine orographische Einleitung. Behandelt von 244 Ar- ten manche sehr ausführlich. So von Raubvögeln den mexikanischen Buteo zonocercus, Archibuteo ferrugineus, Glaucidium gnoma , Micrathene Whitneyi Coop. ; dann erfahren z. B. eingehende Behandlung die drei Sphyra- picus- Arten ; nuchalis, Williamsoni und thyreoideus, Pi- 16 Hartlaub: Bericht üb. cl. Leist. in d. Naturgeschichte cus torquatus (gen. Asyndesmus) , die Contopus - Arten, Mitrephorus pallescens Coues, Dendroeca graciae Coues, Helminthophaga Luciae Coop., Vireo Swainsonii, Vireo plumbeus Coues, Vireo vicinior Coues , Vireo pusillus Coues, Auriparus flaviceps (Sundev.), gemein im Colorado- thal, Chrysomitris Arizonae Coues, Lophortyx Gambelli, Podasocys montanus. (Charadr. TWns.) Elliott Coues: „From Arizona to the Pacific." Ibis p. 259 — 275. Sehr hübsch und in Bezug auf manche der seltneren Arten von grossem Interesse. Dies gilt z. B. von Harporhynchus Lecontei , Athene Whitneyi, Helmintophaga Luciae Coop. (Proceed. Calif. N. H. Soc. 61. p. 118. 120); ferner von Sayornis nigricans, die sel- tenen Passerculus-Arten anthinus, rostratus und alaudinus, von Aegialites nivosus u. s. w. Buteo zonocercus wurde am Ghila erlegt , Falco nigriceps und polyagrus bei San Pedro. H. E. Dresser: „The Birds of Southern Texas." Ibis p. 1. Gute ausführliche Behandlung. Sehr interes- sant z. B. über die Hühnerarten dieses Gebietes, Calli- pepla squamata, Cyrtonyx Massenae, Ortyx texanus. H. Bryant: „A list of Birds from Portorico pre- sented to the Smithsonian Institution by Rob. Swift Esq. and Georg Latimer Esq., with descriptions of new spe- cies or varieties etc." Proceed. Boston Soc. of Nat. Hist. Jan. 4. 1866. Enthält nur wenig auf die Lebensweise Bezügliches. Im Uebrigen nicht unwichtig. Cabanis Journal für Ornithologie bringt eine Uebersetzung dieser Arbeit. Dr. A. Leotaud: „Oiseaux de l'ile de Trinidad." 1 vol. Port d'Espagne 1866. 560 S. Eine tüchtige sehr verdienstliche Arbeit, welche zu den werthvollsten unter den kürzlich erschienenen Lokalfaunen zählt. 297 Arten, unter ihnen viele des benachbarten südamerikanischen Festlandes, dessen Einfluss auf den Charakter der Fauna ein sehr merklicher. Die Insel kennt noch viel unkulti- virtes Land. Die Cacaopflanzungen bieten treffliche Ver- der Vögel während des Jahres 1866. 17 stecke. Die continentale Küste schickt häufig Besucher. Kein Zweifel, dass früher ein territorialer Zusammenhang Trinidads mit dem Festlande. 199 Arten sind entschie- den südamerikanischen Gepräges, 190 dagegen von ge- meinsamem Vorkommen mit Nordamerika und anderen west- indischen Inseln. Von Nordamerika aus findet ein re- gelmässiges Wandern gewisser Arten statt. Beschreibung und auf die Lebensweise Bezügliches. Man vergleiche Sclater's Bemerkungen über dieses Buch im „Ibis." Gundlach schreibt in Cabanis' Journal für Orni- thologie „Briefliches aus Cuba" über dortige Vögel. Der specielle Theil wird darauf zurückkommen. 0. S al v i n : „A further contribution to the Ornitho- logy of Guatemala." Ibis Nr. 6. P. L. Sclater and 0. Salvin: „Catalogue of Birds collected by M. Bartlett on the Ucayale, East-Peru, with notes etc." Proceed. Zool. Soc. Zählt 253 Arten auf, mit Bezugnahme auf Poeppig, Tschudi, Castel- nau, Deville. Eilf darunter scheinen unbeschrieben zu sein. Vieles seltnere, so Gaibalcyrhynchus leucotis, Cotinga porphyrolaema u. s. w. P. L. Sclater: „On the Birds of the vicinity of Lima." Proceed. Zool. Soc. p. 96; with notes by Prof.W. Nation of Lima. 23 Arten. „Exotic Ornithology" by P. L. Sclater and O. S a 1 v i n bezweckt die Abbildung neuer oder bisher nicht abgebildeter Arten. Nur 200 Exemplare. Imper. Quarto wie Temminks Planches color. und Desmurs' Fort- setzung. Sollen 13Theile zu je 8 Tafeln werden, also im Ganzen 100 Tafeln. Der Text giebt nur Monographien. Der erste uns vorliegende Theil bringt die trefflich gelungenen Abbildungen amerikanischer Arten. Diese sind: Lipaugus unirufus, Lipaugus subularis, Lipaugus rufescens , Furnarius torridus, Xipholaema atropurpurea, Ptilogonys caudata, Vireolanius melitophrys und Vireola- nius pulchellus. Der Text enthält jede wünschenswerthe Archiv f. Naturg. XXXIII. Jahrg. 2. Bd. B 18 Hartlaub: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Auskunft über die abgebildeten Arten : Beschreibung, Le- bensweise, Synonymie, Verbreitung. Subclass. I. Incessores. Ordu. 1. Passeres. a. 0 s eines. Turdidae. Neue Arten: Tnrdus Goudoti Verr. Nouv. Archiv, du Mus.I. p. 77. pl. 5. fig. 2. Madagascar. — Turdus albieeps Swinh. Ibis pl. 5. p. 135. (Beschr. des jüngeren Vogels) und p. 314 (Be- schr. des alten Weibchens). — Tvrdus subeinereus Sclat. Proceed. Zool. Soc. p. 320. Chili. Steht chiguanco zunächst. — Cinclocerihia malacorhyncha Sclat. 1. c. Insel St. Lucia. — Cossypha Heuglini nob. Cab. Journ. p. 36. Keren. — Catharus griseieeps Salv. Proceed. Z. S. p. 68. Veragua. Man kennt bis jetzt 10 Arten der Gattung Catharus. Pittidae. Viel Wichtiges und Neues bei Schlegel. Ueber Pitta magnirostris. Contrib. p. 188. Sulagruppe. Hoedt fand diese Art auf der kleinen Insel Boano nahe der Nord Westküste Cerams. Rosenberg sammelte Pitta rubrinucha auf Ceram. Dann Schle- gel über Pitta cyanonota auf Ternate und Guebeh. Als conspecies wird Pitta atricapilla Sanghirana beschrieben. SaxiCOÜdae. Neue Arten: Gerygone modesla Caban. Journ. p. 10. Luzon. — Gerygone personatn Gould, Proceed. Z. S. p. 217. Cap York. — Siphia innexa Swinh. Ibis p. 3°4. Formosa. — Siphia hyperytkra. Caban. Journ. p. 390. Ceylon. SylVÜdae. Neue Arten. Fhlexis Layardi Hartl. Ibis pl. 6. p. 139. Südafrika. — Stachyris praecognilus Swinh. Ibis p. 310. For- mosa. — Prinia Beavani Waiden. Proceed. Zool. Soc. p. 551. Tenas- serim. — Eroessa tenella Hartl. Proc. Zool. Soc. p. 218. c. fig. Ma- dagascar. — Hemipteryx immaculata Hartl. Proceed. Z. S. p. 22 Südafrika. — Sylvia Doriae de Filippi Viag. Pers. p. 348. Steht S. conspicillata zunächst. — Horeites robustipes Swinh. Ibis p. 398. Formosa. — Calamoherpe breripennis Dohrn. Tyidskr. Dierkunde. Capverden. Sehr gute Art in der Bremer Sammlung. Paridae. Neue Arten: Suthora bulomachrus Swinh. Ibis p. 300. pl. 9. Formosa. — Parus insperalus Swinh. 1. c. p. 308. Formosa. — Melaniparus semilarvatus Salvad. Atti Soc. Ital. Sc. natur. 8. Hima- der Vögel während des Jahres 1866. 19 laja. - Sitla villosa Verr. Nouv. Arch. du Mus. I. p. 78. pl. 5. Nordchina. Maluridae. Airichia rvfescens Ramsay, n. sp. Richmond- River, N.-S.-W. Lebensweise. Ahmt alle möglichen Vögelstimmen nach. TrOglodytidae. Neue Arten: Campylorkynckus brevipennis Lawr. Ann. Lyc. N.-Y. VIII. Venezuela. — Thryothorus martinicensis Sclat. Proceed. Z. S. p. 321. Insel Martinique. — Microcercidus luscinia Salv. Proceed. Z. S. p. 69. Veragua. Man kennt fünf Arten. G. Bennett schreibt über Menura novae Hollandiae in der Gefangenschaft. Proceed. p. 167. TimalÜdae. Neue Arten: Crateropus Satvädori de Filippi Viagg. Pers. p. 346. Schiraz Pers. — Crateropus melanops mihi. Pro- ceed. Zool. Soc. p. 436. pl. 37. Damara. — Sibiä auricularis Swinh. Formosa. Ibis p. 109. pl. 4. — Otugun tanagra Schleg. Tydskr. Dierk. p. 190. Neuseeland. Soll von Otagon turdus verschieden sein. Oriolidae. Ueber Psaropholus ardens vgl. Ibis p. 398. Swin- hoe beschreibt das erste volle Gefieder. Iris weiss. Schnabel glänzend blau. Brachypodidae. Viscount Waiden resumirt sehr kritisch und instructiv, was uns über Gmelin's Muscicapa melanictera be- kannt ist. Hirundinidae. Eine neue Art ist Cotyle eques Hartl. von Ilha do Principe. Proceed. Zool. Soc. p. 325. J. Delaharpe: »Renseignements sur la migration des Hi- rondelles.« Bull. Soc. Vaud. 1864. p. 111—126 und 1865. p. 168. Vireonidae. Neue Arten : Vireo Latimeri Baird. Proceed. Bost. Nat. Hist. Soc. 1866. Portorico. — Hylöphilus pecloralis Sclat. Proceed. Z. S. p. 323. Matto-Grosso. — Hylöphilus brunneiceps Sclat. ib. Ypanema. Von grossem Interesse ist die monographische Behandlung der Vireoniden durch Baird. Proceed. Acad. Philad. p. 321, mit Abbild, der Schnäbel, Füsse, Flügel und des Schwanzes. Baird kennt 1) Vireosylvia altiloqua Vieill. 2) V. barbatula Cab. 3) V. olivacea L. 4) V. flavoviridis Cass. 5) V. chivi Vieill. 6) V. agilis Licht. 7) V. philadelphica Cass. 8) V. gilva Vieill. 9) V. Swain- soni Baird. 10) V. Iosephae Sclat. 11) V. flavifrons Vieill. 12) V. solitaria Wils. 13) V. propmqua n. sp. Baird. Coban. 14) V. plum- bea Coues. Arizona. 15) V. atricapillus Woodh. 16) V. novebo- racensis. 17) V. Camioli n. sp. Baird. Costarica. 18) V. Huttoni Cass. 19) V. Bellii Audub. 20 j V. pusillus Coues Arizona. 21) V. vicmior Coues. Arizona. 22) V. modestus Sclat. 23) V. Latimeri Baird. 24) V. pallens Salv. 25) V. ochraccus Salv. 26") V. crassi- 20 Hartlaub: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte rostris Bryant. 27) V. Gundlachii Sclat. und 28) V. hypochry- sos Sclat. Eine Uebersicht der Hylophilus- Arten beiBaird 1. c. p. 374. Sclater's Vireolanius icterophrys von Bogota sei eine eigene Art. F. eximius Baird 1. c. p. 398. Muscicapidae. Neue Arten: Cuphopterus Dohmi Hartl. Ilha do Principe. Proceed. Zool. Soc. p. 324. pl. 34. — Alethe striati- collis Hartl. Cab. Journ. Ornith. p. 37. Gabon. — Myiolestes vitiensis Hartl. Ibis p. 173. — Monarcha albiventris Gould. Proceed. Z. S. p. 217. Cap York. — Myiomela montium Swinh. Ibis p. 392. Formosa. Cyornis vivida Id. ib. pl. 11. Formosa. — Pachycephala Gräffei Hartl. Ibis p. 172. Viti-levu. — Packycephala optata Hartl. ib. LanÜdae. Neue Arten: Lalage Sloetii Schleg. Bydr. Dierk. p. 253. Neuguinea. Fr. Pollen: »Ueber das Genus Oxynotus von Mauritius und Keunion. Ibis p. 275. Ausführlich. Die beiden bestimmt verschiede- nen Arten sind 0. ferrugineus von Mauritius und 0. Newtoni Poll. von Reunion (1. c. pl. 7 und 8). Beide Geschlechter beider Arten abgebildet. Ampelidae. Man vergleiche Baird über die Myiadestinen Amerika's. Review of Amer. Birds. CoereMdae. Cabanis schreibt über Certhiola. Journ. für Ornithol. p. 411. — Er unterscheidet zu zahlreichen bereits unter- schiedenen noch C. Bairdii Cab. p. 412 von Indian Key's; ferner C. columbiana ib. ; Certhiola majuscula Cab. ib. von Montevideo und C. peruviana Cab. ib. Eine sehr interessante neue Form ist: Spodiornis Jardinei Sclat. Proceed. Z. S. p. 323. c. fig. cap. et alar. Ecuador. Melliphagidae. Neue Arten: Zoster ops ficedulina Hartl. Pro- ceed. Zool. Soc. p. 326. Ilha do Principe. Von Dohrn entdeckt. — Ptilotis gracilis Gould. Proceed. Z. S. p. 317. Cap York. — Pti- lotis cassidix Gould ib. p. 558. Victoria. Nach Richard Taylor's Mittheilung ist Zosterops dorsalis jetzt auf Neuseeland vollkommen heimisch. Ann. N. H. p. 140. Ver- mehrt sich stark. Man sieht Flüge von Hunderten. Tanagridae. Neue Arten: Buthraupis Edwardsi Ell. Nouv. Arch. du Mus. I. p. 77. pl. 4. Neugranada. — Tanagra portoricensis Bryant. Proceed. Bost. Soc. N. H. Jan. 1866. Mit pretrei und zena das Subgenus Spizampelis bildend. — Chlorospingus postocularis. Caban. Journ. p. 163. Guatemala. — Callisle Sclateri. Cab. ib. Gua- temala. — Poecilothraupis alaicrista. Cab. ib. Ecuador. — Compso- coma cyanoptera. Cab. ib. p. 235. Ecuador. — Buarremon mesoxan- der Vögel während des Jahres 1866. 21 thus Salv. Proceed. Z. S. p. 72. Veragua. — Euphonia rvßvertex Salv. ib. pl. 7. Veragua. — Acroleptes violaceicollis. Cab. Journ. p.409. Brasilien. — Pkonasca brachijptera. Cab. 1. c. p. 410. Caracas. Cabanis behandelt eingehender die Euphoninen. Journ. für Ornith. p. 407. — Ebenderselbe über Tanagra sayaka, 1. c. p. 305. Fringillidae. Neue Arien : Munia Jagori. Cab. Journ. p. 14. Luzon. — Uroloncha Jagori. Cab. 1 c. Luzon. — Pyrrhula murina Godm. Ibis p. 88. pl. 3. Azoren. (Unzweifelhaft gute Art.) — Sper- mophila rvßrostris Landb. Cab. Journ. p. 405. Mendoza. — Spermo- phila ocellata Sclat. Proceed. Z. S. p. 181. Nauta. — Amaurospiza caerulatra. Cab. Journ. für Ornith. p. 306. Brasilien. — Chrysomi- tris hypoxanthus. Caban. Journ. p. 161. Bahia. — Chrysomitris ca- pitalis. Caban. I.e. Peru. — Buserinus rufilatusE.&rt\. Proceed. Zool. Soc. p. 328. Hha do Principe. Es wäre möglich, dass sich dieser Vogel als gleichartig oder nächstverwandt erwiese mit Ligurnus rufobrunneus Gray Ann. Mag. N. H. Dec. 1862. — Phrygilus orna- tus Landb. Cab. Journ. p. 405. Mendoza. Carpodacus rhodochrous wurde von Dr. Stolitzka in Spiti, 14000' hoch angetroffen. Derselbe Forscher sammelte eine neue Procarduelis-Art auf der Höhe des Parang-Passes, 18500' hoch. Alandidae. Neue Art: Megalophonus rufocinnamomeus Salvad. Atti Soc. Ital. Sc. nat. vol. 8. Abyssinien. (Schwerlich neu. Eef.) Cabanis über Calandritis rufieeps Rüpp. Journ. für Ornith. p. 307. Sei keineswegs Megalophonus. Icteridae. Neue Arten: Molothrus rufaxillaris Cass. Proceed. Acad. Philad. p. 28. Buenos- Ayres. — Molothrus Cabanisii Cass. ib. (wahrscheinlich = dives Caban.) — Dolichonix fuseipennis Cass. Nord- östl. Brasilien. Bestimmt verschieden von badius. John Cassin: »A study of the Icteridae.« Proceed. Acad. N. Sc. of Philad. März 1866. Sehr fleissige verdienstliche Arbeit. Ueber die so wenig bekannte Art Agelajus cyanopus wird ausführ- lich berichtet. Dolichonyx ruficapillus Vieill. stehe dem frontalis V. sehr nahe. Cassin nimmt 9 Sturnella- Arten an. Stumidae. Neu soll sein: Lamprocolius de Filippii Salvad. Atti Soc. Ital. Sc. nat. vol. 8. Angola. Gorvidae. Neue Arten: Platylophus m alaccensis Caban. Journ. für Ornith. p. 309. Ausserdem seien gute Arten: PI. galericnlatus, coronatus und ardesiacus. Ueber die Corviden Palästinas berichtet sehr anziehend Tri- stram Ibis p. 69. Fr. Boie: »Zur Biographie von Nucifraga caryocatactes.« Caban. Journ. p. 1. Interessant. Boie nimmt für die Nussheher, 22 Hartlaub: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Garrulus glandarius und infaustus eine eigene Familie an, welcher er auch die Meisen beizählt. Lord Lilford bildet sechs Eier von Cyanopica Cooki ab. Ibis pl. 10. Schlegel schreibt sehr instructiv über die drei Lycocorax- Arten : pyrrhopterus, morotensis und obiensis 1. c. p. 191. Letztere Art wird ausführlich beschrieben. Sie ist bekanntlich beschränkt auf die Inseln Obi-maior und Obi-Catton. b. Clamatores. DendrOCOlaptidae. Neue Arten: Synallaxis masafuerae Landb. et Phil. Trosch. Arch. p. 127. Insel Masafuera. — Synallaxis cras- sirosiris Leybold Caban. Journ. p. 401. Mendoza. — Synallaxis ter- ricolor Sclat. Proceed. Z. S. p. 183. Ucayale. — Synallaxis vulpecula Sclat. ibid. — Synallaxis poliophrys Cab. Journ. für Ornith. p. 307. Cajenne. — Geositta crassirostris Sclat. Proceed. p. 98. Lima. — Furnarius torridvs Sei. Ucayale. Proc. Z. S. p. 183. — Philydor fas- cipennisSdilv. Proceed. p. 72. Veragua. — Aulomolus vufescens Lawr. Ann. Lyc, N.-Y. von Costarica. Die Proceedings der zool. Gesellschaft Londons bringen die schöne Abbildung einer seltenen Art, des Anthus poecilopterus Pr. Max. (Geobates poecilopterus Sclat.) p. 205. pl. 21. Pteroptochidae. Neue Art: Pleropfochus cnstanevs Phil, et Landb. Trosch. Arch. p. 121. Chile. Steht Pt. Tarnii zunächst. Formicarüdae. Neue Arten : llypocnemis melanura Sclat. Pro- ceed. Z. S. p. 186. Ucayale. — Dasithamnus punetieeps Salv. Proceed. p. 72. Veragua. — Formicarius rufipectus Salv. 1. c. p. 73. pl. 8. Ve- ragua. Monographisches Resume der sieben Formicarius-Arten. — Grallaria gigantea Lawr. Ann. Lyc. N.-Y. Ecuador. — Grallaricula costaricensis Lawr. ibid. Costarica. Tyrannidae. Neue Arten : Tyrannus anlillanin: Bryant. Pro- ceed. Bost. Soc. N. H. Jan. 1866. Portorico. — Myiarchus fascialus Landb. Caban. Journ. für Ornith. p. 402. Mendoza. — Myiobius Na- tion** Sclat. Proceed. Z. S. p. 100. pl. 11. fig. 1. Lima. — Leptopo- gon pileatus. Caban. Journ. p. 414. Guatemala. — Rhynchocyclus me- sorhynchus. Cab. 1. c. Guatemala. — Serpophaga hypoleuca Sclat. 1. c. Ucayale. — Muscisaxicola flaviatilis Sclat. ib. Ucayale. Eine treffliche kritische Uebersicht der Muscisaxicola- Arten giebt Sclat er. Ibis p. 56. Nothwendige Ergänzung zu Philippi und L a n d b e c k ! Näheres über Culicivora butytoides d'Orb Lafr bei Sclat er. der Vögel während des Jahres 1866. 23 Proceed. Z. S. p. 188. Exemplare vom Ucayale generisch zu tren- nen : Stigmatu r a Sei. Abbild. Myiobius pulcher Sei. Proceed. Z. S. pl. 11. fig. 1. GotingidciG. Neu: Metophothrix aiirantiacus Sclat. Proceed. Z. S. p. 190. pl. 18. Ucayale. Sclat er behandelt die Verbreitung der Chasmorhynehusarten. Ibis p. 406. 1) Ch, tricaruneulatus, Centralamerika, Isthmus. 2) Ch. variegatus, Küste von Venezuela, Trinidad. 3) Ch. albus, Gujana. 4) Ch. nudicollis, Südostbrasilien. Sclat er über Cotinga porphyrolaema, Proc. p. 190. Scheint überall sehr selten zu sein. Ordn. 2. Strisores. Coraciadae. Fr. Pollen: »LeRole de Madagascar (Eurysto- mus violaceus).« Mem. scientif. p. 15. Lebensweise. Ganz interessant. Todidae. Ob neu : Todus hypochondriacus Bryant. Proc. Bost. Soc. N. H. Jan. 1866. Portorico. BllCCOnidae. Neue Art: Malacoptila castanea J. Verr. Rev. Zool. p. 255. pl. 19. Neugranada, Trogonidae. Neue Art: Trogon clathratus Salv. Proc. Z. S. p. 75. Veragua. Alcedinidae. Neue Art: Dacelo fallax Schleg. 1. c. p. 187. Celebes. Gleichsam ein Ceyx mit vier Zehen. Sehr selten. H. Schlegel: »De Vogels van Neederlandsch Indie jetc.« Monogr. II. Yjsvogels. Haarlem 1864. 16 Tafeln mit 67 Figuren. Von den 89 Arten, welche diese wichtige Arbeit monographisch behandelt, sind nur zwei nicht abgebildet. H. Schlegel: »Notice sur le sous-genre Tanysiptera.« Byidr. Dierk. p. 269. Man hat entweder 14 Arten anzunehmen oder nur vier, nämlich dea, nympha, sylvia und hydrocharis. T. nympha wird ausführlich beschrieben. Vortreffliche Auskunft über die geo- graphische Verbreitung, die lokalen Abänderungen und Uebergänge u. s. w. Man staunt ob des massenhaften Materials, über welches Schlegel auch bei dieser Arbeit zu verfügen hatte. Caprimalgidae. Neue Arten: Stenopsis rvficervix Sclat. Proc. Z. S. pl. 14. Neugranada. — Hydropsalis Schombnrgki Gray. Sclat. Proceed. p. 142 Gujana. — Anthrostomus maculicaudus Lawr. pl. 46. — Anthroslomus ornatus Sclat. ib. pl. 45. — Stenopsis candienns v. Pelz. Proceed. p. 588. Brasilien. — Stenopsis Langsdorfd v. Pelz. ib. Cuyaba. — Stenopsis platura v. Pelz. Ypanema. Sämmtlich Entdek- kungen Job. Natterer's. 24 Hartlaub: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Abbild. Caprimulgus tamaricis Tristr. Ibis pl. 11. Vergl. P. L. Sclater: »Notes upon the American Caprimul- gidae.« Proceed. Zool. Soc. p. 123. und 581. Sehr wichtig. Podar- ginae, Steathorninae und Caprimulginae. Sämmtliche Arten be- schrieben. Cypselidae. Sehr anziehend schreibt über Cypselus melba auf Ischia und Capri Dr. C. Bolle. Cab. Journ. p. 62. G. R. Gray: »A Synopsis of the species of the genus Collocalia, with descriptions of new species.« Ann. Mag. N. H. p. 118. 1) Ma- laiische Gruppe. Indien: C. nidifica und C. Linchi; 2) philippinische Gruppe: C. troglodytes; 3) papuanische Gruppe: C. nidifica var. und C. hypoleuca; 4) Molukkengr. C. nidifica var. und C. spilura Gr. n. sp. Batchian; 5) Timorgr. C, nidifica var. und C. neglecta n. sp.; 6) Maskarenische Gruppe : C. francica ; 7) Feejee- und Samoagruppe: C. spodiopygia ; 8) Neucaledonische Gruppe : C. leucopygia ; 9) St. Cruzgruppe : C. vanicorensis ; 10) Neuhebridische Gruppe : C. uro- pygialis Gr. (leucopygia Wall.) und 11) Societätsgruppe : C. Forsten Gr. von Otahiti und C. leucophaea Peale. TrOChÜidae. Neue Arten: Phaelornis Cassinii Lawr. Ann. Lyc. N.-Y. Carthagena. — Euphemsa cupreiceps Lawr. ib. Costarica. — Chlorestes mentalis Caban. Journ. p. 159. — Leucippus chlorocercus Gould. Proceed. Z. S. p. 194. Ucayale. — Thaumantias Bartletli Gould. ib. Ucayale. Burmeister liefert Nachträgliches zu seinen Trochiliden Azaras. Caban. Journ. p. 88. Einige Colibris haben eine doppelte Mauser. Ausführliches über Heliomaster Angelae, einer bei Buenos Ayres nicht seltenen Art. Ordn. 3. Scausores. CllCUlidae. Neue Arten: Neomorphus Salvini Sclat. Proceed. Z. S. p. 60. Veragua. Abbild, pl. 5. Die dritte Art dieser ausge- zeichneten Gattung. — Cuculvs infuscatus Hartl. Ibis p. 172. Vi- ti-levu. Eine röthliche Varietät von Saurothera Vieilloti beschreibt Bryant. Proceed. Bost. Soc. N. H. Portorico. Dr. Altum: Warum brütet der Kukuk nicht selbst? Caban. Journ. p. 165. Scharfsinnig und möglicherweise richtig. Die Natur habe dem Vogel die Rolle angewiesen, da verzehrend und mindernd zu wirken, wo gewisse Raupen durch ihre Masse verheerend zu werden drohten. Wo Processionsraupen überreichlich, da fehle es nie an Kukuken. Um das aber erfolgreich zu können, müsse er der Vögel während des Jahres 1866. 25 der Sorge für Eier und Junge überhoben sein. Gerade zur Fort- pflanzungszeit müsse er sich 'dahin wenden können, wohin die Ge- fahr ihn rufe. E. P. Ramsay verbreitet sich über die gewöhnlichen Stief- eltern der australischen Kukuke. Proceed. p. 571. Diese sind na- mentlich die Acanthiza-Arten, Gerygone albogularis, Geobasileus chry- sorhoeus und G. reguloides. Rhamphastidae. Neu: Aulacorkamphus cyanolaemus Gould. Proceed. p. 24. Loxa in Ecuador. Capitonidae. Neu: Capito quinticolor Elliot. Nouv. Arch. du Mus. I. p.76. Neugranada. Par. Samml. Picidae. Neue Arten beschreibt C. Sundevall in einer vortrefflichen monographischen Arbeit: »Conspectus Avium Picina- rum.« Stockh. 1 vol. 116 S. Sundevall nimmt in dieser Arbeit nur eine Gattung an mit den vier Serien: angusticolles, securi- colles, ligonirostres und nudinares. Als neu beschreibt er: Picus canifrons, Nördl. China; Picus albipes p. 37. Brasilien; Picus flavi- lumbis p. 74. Brasilien; Picus sqnamigularis p. 89. Malacca; Picum- nus asterias p. 97. Brasilien; Picumnus spilogaster p. 101. Gujana; Picumnus guttifer p. 101. Brasilien; Picumnus squamifer p. 102. Suri- nam; Picumnus sagittatus p. 103. Rio Tokantin ; Picumnus nebulosus p. 103. Südamerika; Picumnus Castelnaui p. 105. Sarajacu. Psittacidae. Neue Arten: Psittacula Gulielmi 111. Schleg. Byidr. Dierk. p. 252. Neuguinea und Salvattie. — Loriculus exilis Schleg. ib. Celebes. Sehr interessant verbreitet sich Schlegel über seltnere in- dische Papageien, so über Platycercus dorsalis var. von den Sula- inseln 1. c. p. 184, über Eclectus megalorhynchus von der Insel Sanghir, einer sehr weit verbreiteten Art; über Eclectus Mülleri von den Sulainseln und von Sanghir, wo eine hellschnäblige Varietät vorkomme; über Loriculus Sclateri, der auch von Celebes komme; über Lorius coccineus, der wahrscheinlich ausschliesslich die Gruppe Karekelang bewohne. Vergl. Gray über Psittacula Sclateri von Sarayaku. Proceed. Z. S. p. 197. Owen: »Ueber einen wahrscheinlich ausgestorbenen grossen Papagei von Mauritius: Psittacus mauritianus.« Ibis p. 168. fig. sterni. Eine Notiz über Nestor meridionalis bei Taylor. Ann. M. N. H. p. 140. 26 Hartlaub: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Ordn. 4. Accipitres. Vulturidae. Gute Abbild, von Cathartes californianus nach dem Leben. Proceed. Z. S. p. 366. FalCOüidae. Neue Arten : Accipiter ventralis Sclat. Proceed. Z. S. p. 303. Neugranada. — Spiz-aelos o.ndamanemis Tytler P. Asiat. Soc. Beng. Viel kleiner als limnaetos. — Nisuoides Morelii Pollen Mem. scient. p. 61. Madagascar. — Climacocercus zonothorax Caban. Journ. p. 466. Puerto Cabello. — Spilornis hoya Swinh. Ibis p.304. Formosa. — Accipiter Lantzii Verr. Rev. zool. p. 354. pl. 18. Mada- gascar. — Buteo auguralis Salvad. Atti Soc. Ital. Sc. nat. Ostafrika. »De Vogels van Nederlandsch Indie beschreven en afgebeeld door H. Schlegel.« Monogr. 3. Valkvogels. Text französisch und holländisch. 28 Kupfertafeln mit sehr zahlreichen kleinen aber charakteristischen und gut colorirten Figuren: Taf. 1. F. communis und Tinnunculus moluccensis ; Taf. 2. F. caerulescens, severus und frontatus; Taf. 3. Aquila malajensis und Pandion haliaetos; Taf. 4. Haliaetos leucogaster und H. indus; Taf. 5. Pandion ichthyaetos und P. humilis ; Taf. 6 Spizaetus cirrhatus ; Taf. 7. Spiz. cirrhatus ; Taf. 8. Spiz. cirrhatus; Taf. 9. Spiz. Gurneyi ; Taf. 10. Astur trivirgatus; Taf. 11. Astur griseieeps und A. novae Hollandiae; Taf. 12. Nisus virgatus und N. rhodogaster ; Taf. 13. Nisus erythrauchen ; Taf. 14 bis 16. Nisus cruentus; Taf. 17. Nisus torquatus; Taf. 18. Nisus iogaster; Taf. 19. Nisus trinotatus und soloensis; Taf. 20. Milvus affinis und Circus assimilis; Taf. 21. Buteo liventer und B. polio- genys; Taf. 22. Buteo baccha; Taf. 23. Circaetos rufipectus und su- laensis ; Taf. 24. Circaetos gallicus und Elanus intermedius ; Taf. 25. Pernis cristatus; Taf. 26. Pernis cristatus; Taf. 27. Baza Rein- wardtii und B. rufa; Taf. 28. Baza magnirostris. Die Annahme A. Alleon's, es sei Gmelin's Aquila mogilnic (Rev. p. 275. pl. 20) vom Bosphorus eine von imperialis verschiedene Art, widerlegt J. Vi an. Rev. Zool. p. 356. Herrn Alleon's Vogel sei A. clanga. Lord Lilford bildet Eier von Aquila pennata ab. Ibis pl. 10. Dr. M. Balch: »Notes on the habits and distribution of the Duck Hawk or American Peregrine Falcon in the Breading season and description of the eggs.« Proceed. Essex Instit. IV. p. 153. H. E. Dresser: »Ueber die Fortpflanzung von Aquila pen- nata in Spanien.« Proceed. Z. S. p. 377. Sehr ausführlich und hübsch. Strigidae. Neue Arten : Noctua Franscnii Schleg. Byidr. Dierk. p. 256. Waigiou. — Strix pithecops Swinh. Ibis p. 396. Formosa. — der Vögel während des Jahres 1866. 27 Strix Rosenbergii Schleg. 1. c. Observ. zool. p. 181. Celebes. — No- ctua philippensis Schleg. 1. c. p. 183. — Noclua ochracea Schleg. ib. Celebes. Beide der Gruppe von hirsuta angehörend. Ordn. 5. Pullastrae. Dididae. R.Owen: »Ontheosteology of the Dodo.« Transact. Zool. Soc. Lond. VI. pl. 15—24. Meisterhafte Abhandlung. Der Dodo sei entschieden Taube. Vortreffliche Abbildung des Skeletts in Lebensgrösse. Daneben das Skelett von Didunculus. A. Milne Edwards: »Remarks on some bones of the Dodo, recently collected in tfie Mauritius.« Ann. Mag. N. H. p. 473. (Rev. zool. p. 215.) Bilde eine eigene Abtheilung zunächst den Tauben. Das sternum sei gekielt; das Becken weiche in seiner Bildung von jedem lebenden Vogel weit ab. Paul Gervais et Ch. Coquerel: »Memoire sur le Dronte, apropos d'ossements de cet oiseau recemment decouverts etc.« Acad. Sc. Nat. (Rev. zool. p. 209.) »forme particuliere, famille distincte, alliee aux accipitres !« Sei namentlich den Geiern verwandt. George Clark: »Account of the late discovery of Dodo's remains in the isl. of Mauritius.« Ibis p. 141. Der Fundort ist das sogenannte Mare au songes. Oollimbidae. Neue Arten: Ocotrygon veraguensis Lawr. Ann. Lyc. N.-Y. — Sphaenocercus Formosae Swinh. Ibis p. 122. Beschrei- bung des alten Männchens. — Treron chocrobalis Swinh. ib. p. 313. Formosa. — Spkenocercus sonorins Swinh. ib. p. 311. Formosa. — Columba chlor ophaea Hartl. Proceed. Z. S. p. 329. Ilha do Principe. — Peristera principalis- Id. ib. Neue und sehr reichhaltige Aufschlüsse über die Tauben des niederländischen Indien verdanken wir Schlegel. Byidr. Dierk. I.e. So über Goura coronata minor p. 197. von Bernstein auf Waigiou gefunden ; über Henicophaps albifrons von Waigiou, Salwattie und Neuguinea; über Carpophaga perspicillata auf Halmahera und Bouron ; über Carpophaga neglecta p. 195 von Ceram, Amboina und Boano; über Carpophaga aenea p. 196; über C. roseinueba p. 197 von Waigiou, Gemien, Gagie, Guebet, Sanghir, Matabello; ferner über C. paulina von Celebes, den Mariannen und als var. von der Sulagruppe; sodann über C. rosacea von Timor, Halmahera undFlo- res; über C. metallica der Philippinen, die der janthina Japans nächstverwandt sei ; über C. albigularis von Halmahera, Ternate, Morotai, Raou ; über Treron griseicauda ausführlichst, Sulainseln, Sanghir, Celebes, Java u. s. w. Von Ptilinopusarten vergl. man die 28 Hartlaub: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Auskunft über Pt. pectoralis auf Waigiou, Guebet, Neuguinea, Pti- linopus superbus von Celebes, Halmahera, Ceram, Bourou; von Ptil. prasinorhous u. s. w. Sehr instructiv schreibt Schlegel noch über Chaclophaps 1. c. p. 265. Er will nur zwei gute Arten gelten lassen : Ch. Indien und Ch. Stephani. 0. Fi n seh: »Ueber das Jugendkleid und die generischen Kennzeichen des Manu-raea (Didunculus strigirostris).« Cabanis Journ. p. 37. Von A. Espanet's Buche »de l'Education des Pigeous etc.« erschien eine zweite Auflage. Paris 18. R. Germain: »Note sur la strueture du gesier chez le Pi- geon nicobar.« Ann. Sc. nat. III. p. 352. Subclass. II. Cursores. Onln. 6. ii all in. -io. Phaslanidae. Neue Arten: Phasianus scintillans Gould. Ann. Mag. N. H. p. 150. Sei von Ph. Sömmeringii bestimmt verschieden. Auch das Wohngebiet ist ein anderes. — Polyplectron Germaini Elliot. Ibis p. 56. Cochinchina. Rod. Germain: »Quelques notes et observations sur l'Eu- plocamus praelatus.« Rev. zool. p. 260. Cochinchina. Häufig in der Waldregion des Inneren, Baria, Fay-min, Bien-hoa u. s. w. Dudley E. Saurin: »Notice on the Pheasants found in Neighbourhood of Peking.« Proceed. Zool. Soc. p. 436. Die hier besprochenen Arten sind Phasianus torquatus, Phasianus Reevesii, Crossoptilon auritum. Am wichtigsten die genaue Angabe der Fund- orte, so weit dies zu ermitteln war. Abbild. Phasianus pictus pull. Rev. pl. 4. Megapodidae. Schlegel giebt eine Uebersicht der Megapo- dius-Arten des indischen Archipels 1. c. Zu der Abtheilung mit hellen Beinen zählen Megapodius Duperreyi, M. Bernsteinii n. sp., M. nicobariensis, M. Macgillivrayi und M. Lapeyrousii. Dunkelbei- nige Arten sind dagegen Megopodius Freicineti, M. Forsteni, M. Gil- berti, M. Wallacei. Eine fleissige Arbeit, die über diese noch sehr unvollständig be- und erkannte Form einiges Licht verbreitet. Tetraonidae. Ob neu? Coturnix Fornarini Bianc. Spec. Zool. Mosamb. fascic. 14. Mossambique. Bar. v. Oefele: »Das Hühnervolk und die Pflicht seiner Ge- der Vögel während des Jahres 1866. 29 bieter.« Mit 77 in den Text eingedruckten Holzschnitt. Frankf. a. M. 380 S. Gut. Dr. G. Coues: »Field-Notes of Lophortyx Gambelli. Ibis p. 46 -55. Die Wohngebiete dieser hübschen Art in Arizona wer- den anschaulich geschildert. Abbild. Tetrao scoticus pull. Rev. zool. pl. 10. — Perdix pe- trosa pull. ib. pl. 7. — Pterocles alchata pull. Proceed. pl. 9. Pteroclidae. Ueber d;e Fortpflanzung von Pterocles alchata in der Gefangenschaft vergl. Bartlett Proceed. Zool. Soc. p. 79. Penelopidae. Neu: Penelope Greeyi Gr. Proc. p. 206. pl. 23. Von St. Martha. Ordii. 7. Brevipennes. Struthionidae. Kein Zweifel mehr an der Gleichartigkeit von Gasuarius Kaupi Rosenb. mit C. uniappendiculatus. Schleg. Tyidskr. Dierk. p. 250. Schlegel ist der Ansicht, Casuarius bicarunculatus komme von den Arou-Inseln, wo Rosenberg einen jungen Kasuar er- langte, 1. c. Vom neuholländischen Casuar sind endlich wieder Spuren, näm- lich einige Federn erlangt. Sclat. Proceed. Z. S. Th. Allis: »Notice of a nearly complete skeleton of Dinor- nis.« Journ. Proc. Linn. Soc. VIII. p. 50— 52. Es gelangte dieses Skelett in den Besitz der Yorkshire Philosophical Society. Sam. Haughton: »On the muscular mechanism of the leg of the Ostrich.« Ann. Mag. N. H. vol. 15. p. 262—272. pl. 6, 7. Sehr gut. Ordn. 8. Grallae. Charadrüdae. Ref. gab eine Uebersicht der x\rten der Gat- tung Cursorius mit Beschreibung einer schönen neuen Art: Curs. bisignatus. Proceed. Z. S. p. 61. pl. 6. Benguela. Steht C. bicinctus zunächst. A. E. Brehm: »Zur Naturgeschichte des weissschwänzigen Kiebizcs (Chettusia leucura).« Gab. Journ. p. 386. Salvadori erhebt Chettusia crassirostris zum Typus einer neuen Gattung: D efilippia. Atti Soc. Ital. Sc. nat. vol. VIII. Oedicnemus indicus Salvad. 1. c. ist der crepitans Indiens. — Oedicnemus inornalus Salvad. vom weissen Nil. Ob neu? Scolopacidae. Neue Arten : Scolopax Rochussenii Schleg. Byidr. 30 Hartlaub: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Dierk. p. 254. Insel Obi. — Nuinetiius microrhynchus. Philippi und Landb» in Trosch. Arch. p. 129. Chili. Ueber die Fortpflanzung von Ibis rubra in der Gefangenschaft berichtet Bartlett. Proceed. Zool. Soc. p. 49. Abbild. Vanellus cristatus pull. Rev. zool. pl. 5. Ardeidae. Swinhoe beschreibt zuerst den jüngeren Vogel von Ardea goisagi auf Formosa. Ibis p. 123. John Short: »Account of a Heronry and breading places of other water-birds in Southern India.« Proc. Linn. Soc. vol. VIII. p. 94—100. Ueber die Fortpflanzung von Eurypyga helias in der Gefan- genschaft berichtet Bartlett Proceed. Zool, Soc. p. 76. Sehr in- teressant. Abbild. Eurypyga helias pull. Proceed. Zool. Soc. pl. 9. Rallidae. Neue Arten: Rallino poeciloptera Hartl. Ibis p. 171. Feejee-Inseln. — Rallina Rosenbergii Schleg. 1. c. p. 202. Celebes. — Porphyriops leucopterus Salvad. Atti Soc. Ital. Sc. nat. VIII. Argen- tinische Republik. Ueber die merkwürdige Habroptila Wallacei vergl. Schlegel Tyidskr. Dierk. p. 250. Sei durchaus eine etwas abweichende Ral- lina und habe keine Verwandtschaft mit Haematopus oder mit Porphyrio. Ueber Chauna Derbyana als gleichartig mit Ch. nigricollis vergl. Moore und Sclater Proceed. Zool. Soc. p. 368. Auch auf Trinidad Proceed. p. 417. Abbild. Porphyrio hyacinthinus pull. Rev. pl. 1. — Fulica cri- stata pull. ib. pl. 2. Rallina tricolor der Aru-Inseln auch um Cap York. Proceed. Z. S. p.218. Subclass. III. Natatores. Ordn. 9. Lamellirostres. Anatidae. Neue Arten: Cygnus Passmori W. Hinks. Nord- amerika. Journ. Proc. Linn. Soc. VIII. p. 1 — 8. c. fig. Ist C. bucci- nator. — ßernicla levcolaema Murray Edinb. N. Phil. Iourn. p. 19. pl. 1. — Anas zonoryynehvs Swinh. Ibis. p. 394. Formosa. Fr. Pollen: »Un mot sur l'acclimatisation du Canard ä bosse (Sarkidiornis africana).« Mem. scientif. p. 7. Lebensweise u. s. w. Ganz nützlich. der Vögel während des Jahres 1866. 31 Salvadori schafft für Vieillot's Anas melanocephala die Gat- tung H eteronetta. Atti Soc. Ital. Sc. nat. VIII. P. L. Sclater: »Additional notes on the Anatidae of the genera Dendrocygna and Tadorna.« Proceed. Z. Soc. Dendrocygna major auf Madagascar. Abbild. Anas tadorna pull. Rev. zool. pl. 8. — Anas rutila pull. ibid. pl. 9. Ordn. 10. Steganopodes. Podicipidae. Schwerlich neu: Podiceps affinis Salvad. Atti Soc. Ital. Sc. nat. vol. VIII. Californien. Pelecanidae. R. 0. Cuningham über Sula bassana. Ibis p. 1 — 23. Vortreffliche monographische Arbeit. C. Giebel: »Zur Charakteristik der Pelecane.« Zeitschr. f. d. ges. Naturwiss. p. 250—257. Osteologie von Pelecanus erythro- rhynchus, crispus und onocrotalus. Wichtig. Ordn. II. Lougipeiines. Laridae. Neue Arten : Stema luctuosa Phil, et Landb. in Trosch. Arch. p. 126. Chile. — Steinet rnacrodactyla Blasius. Caban. Journ. p. 75. Vom Cap d. g. Hoffn. — Stema macroplera Blas. 1. c. p. 76. Cap d. g. Hoffn. Ueber die Fortpflanzung von Larus eburneus vergleiche Ibis p. 216. M'Clintock fand Nester auf der Polynia-Insel »Irelands eye« und auf Prince Patricks Island. Stema leueoptera kömmt um Cap York vor. Gould Proceed. Zool. Soc. p. 218. Von grösster Bedeutung für die Naturgeschichte der Möven sind Blasius' »Kritische Bemerkungen über die Lariden« in Cab. Jour- nal für Ornith. Kritische Revision der Arten, deren Zahl sich be- deutend reducirt. Procellaridae. Neue Arten: Pterodroma caribaea, A. Carte in Proceed. Zool. Soc. p. 93. pl. 10. Ist die Biue Mountain duck Jamaicas. — Diomedea gilliana, Coues in Proceed. Ac. Nat. Sc. Philad. p. 181. Elliot Coues bringt Fortsetzung und Schluss seiner mo- nographischen Abhandlungen über die Procellariden. Proceed. Acad. N. Sc. Philad. Dritte Abtheilung: Fulmareae; vierte: Aestrelateae undPrioneae und fünfte: Diomedeae und Halodromineae. Ein zweck- 32 Hartlaub: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturg. ct. massig eingerichteter Index erleichtert die Benutzung dieser sehr fleissigen, gründlichen und alles Lob verdienenden Arbeit. Ordn. 12. Pygopodes. AlcidaG. Neu? Uria Craverii Salvad. Atti Soc. Ital. Sc. nat. vol. 8. Californien. Alte merkwürdige Belegstellen über das Vorkommen von Alca impennis an der Küste von Amerika siehe bei Baird Ibis p.227. Cabanis »Journal für Ornithologie« bringt sehr zweckmässig eine Uebersetzung von A. Newton's trefflicher Arbeit über Alca impennis S. 340. R.Owen: »Description of the skeleton of the Alca impennis.« Transact. Zool. Soc. Lond. V. p. 317—335. pl. 51 u. 52. Berieht über die Leistungen in der Herpetologie während des Jahres 1866. Von Troschel. Ernst Haeckel hat in seinem wunderbaren Buche: „Generelle Morphologie der Organismen. Berlin 1866/" das seiner ganzen Natur nach grosses Aufsehen erregen musste, als Einleitung zum zweiten Bande eine Ueber- sicht seines natürlichen Systems gegeben. Wir theilen hier die Hauptzüge desselben mit, so weit es sich auf die Amphibien und Fische bezieht: der Stamm der Verte- brata zerfällt in Subphyla, 1) Lepto cardio s. Acrania (Amphioxus) und 2) Pachycardia s. Craniota (alle übrigen Wirbelthiere). Letztere zerfallen wieder in 1. Cladus Hon orrhina s. Cyclostoma (Myxine, Petromy- zon) und 2. Cladus Amphir r hina Paarnasen. In die- sem zweiten Cladus unterscheidet Verf. weiter zwei Sub- cladus, 1. Anamnia Amnionlose mit den Klassen Pis- ces} Dipneusti (Lepidosiren) und Amphibia. 2. Amnio ta Amnionthiere mit den Klassen Meptüio, Aves, Mammalia. Die Klasse Amphibia zerfällt in zwei Subclasses : 1) P h rac t amphibia Panzerlurche mit den Ordnungen Ganocephala Schmelzköpfe, LabyrintJtodonta Wickelzäh- ner und Peramela Blindwühlen; 2) Lis s amph ib ia Nacktlurche mit den Ordnungen Sozobranclda (Perenni- branchiata, Kiemenhirche) , Sozura (Caudata) Schwanz- lurche und Anura (Ecaudata) Froschlurche. Archiv f Natur? XXXIII. Jahrg. 2. Bd. C 34 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Herpetologie Die Klasse Reptilla zerfällt in fünf Subclasses : 1) T ocosauria Stamm -Reptilien mit den Ordnungen Dichthacantha Gabeldorner und Thecodonta Fachzähner, 2) Hy dr o sauria Wasserdrachen mit den Ordnungen Ha- lisauria Seedrachen und Crocodilta (Loricata), 3) Dino- sauria (Pachypoda) Lindwürmer mit den Ordnungen Harpag osauria Carnivore Lindwürmer und Ther osauria Herbivore Lindwürmer, 4) Lepid osauria Schuppen- saurier mit den Ordnungen Lacertilia Eidechsen und Ophidia Schlangen, 5) Mhamph osauria Schnabelsau- rier mit den Ordnungen Anomodonia Schnabeleidechsen. Fterosauria Flugeidechsen und Chelonia Schildkröten, Bei den einzelnen Abtheilungen ist die Abstammung an- gegeben, die gewöhnlich mit grosser Zuversicht behaup- tet wird. Plateau veröffentlichte eine Abhandlung über das Sehen der Fische und Amphibien. Memoires conronnes et Memoires Savants etrangers de l'Acad. de Bruxelles tome XXXIII, im Auszuge angezeigt vom Verf. Annais nat. hist. 18. p. 469. Verf. zeigt , dass die Fische und Amphibien mit ihren Augen sowohl im Wasser wie in der Luft deutlich sehen können, und dass die Entfernung des deutlichen Sehens in der Luft und im Wasser nahezu identisch sei. Mina-Palumbo schrieb „degli amori de' Rettili. Atti della societa italiana di scienze naturali. Vol. VI. 1864. p. 399." Er bespricht Chelonia midas, Podarcis mu- ralis, Alligator lucius, Iguana tuberculata und einige Schlangen und Batrachier. Das zoologisch - zootomische Institut zu Göttingen enthält nach einem Berichte von Ke ferst ein (Göttinger Nachrichten , Januar 1867. p. 45) 45 Schildkröten, 201 Saurier, 229 Schlangen, 132 Batrachier, zusammen 607 Arten. Our Reptiles, a piain and easy Account of the Li- zards, Snakes, Newts, Toads, Frogs and Tortoises indige- nous to Great Britain. By M. C. Cooke. London 1865. Eine kurze Mittheilung über die Reptilien in der während des Jahres 1866. 35 Umgebung von Barcelona machte Sacc im Bulletin de la soc. des sc. nat. de Neuchatel VII. p. 226. Lacerta ocellata soll bis 1 Metre lang werden. Seeschildkröten finden sich in Menge bei den Balearen.- Rei bisch gab ein Verzeichniss der sächsischen Reptilien, bestehend aus 1 Schildkröte, 2 Eidechsen, 3 Schlangen und 13 Batrachiern. Sitzungsber. d. Gesellsch. Isis in Dresden 1867. p. 113. Belke verzeichnet Bulletin de la soc. imp. de Mos- cou 39. p. 496 als im Distrikte von Radomysl, Gouverne- ment Kief lebend 1 Schildkröte, 3 Eidechsen, 3 Schlan- gen und 9 Batrachiei*, zusammen 16 Amphibien. Erb er machte in einem Berichte über seine Reise nach Griechenland einige herpetologische Notizen. Ver- liand. d. zool. -bot. Gesellsch. in Wien 16. p. 825. Er fand Ablepharis pannonicus in Jonien und auf der Insel Syra. Zamenis caspicus Lepech. erhielt er aus der Gegend von Ofen ; Stein dachner bestimmte diese Schlange als Varietät von Zamenis viridiflavus Wagl. — Gymnodacty- lus geccoides Gray fand er in Menge auf Syra. Nach Stoliczk a soll bei Chini, Provinz Bisahir, im nordwestlichen Himalaya, von Amphibien wenig vorkom- men. T. sikkimensis und Eumeces ladocensis sind selten, auch soll eine kleine Rana und eine kleine Hyla vorkom- men , von Schlangen ein Coluber und eine Giftschlange Halys himalayensis Gthr. Verhandl. d. zool.-bot. Ge- sellsch. 16. p. 868. Bacourt hat in den südlichen Provinzen des Kö- nigreichs Siam 73 Amphibien gesammelt, deren Verzeich- niss in Nouvelles Archives du Museum d'liist. nat. de Paris II. 1866. p. 9 abgedruckt ist. Es enthält 9 Schild- kröten, 18 Eidechsen, 36 Schlangen und 10 Batrachier. Die Amphibien-Fauna der Viti-Inseln bietet nach dem Berichte von Gräffe Verh. d. zool.-bot. Gesellsch. in Wien 16. p. 595 nur wenig: Brachylophus fasciatus, He- midactytus oualensis, Platurus fasciatus, Enygrus Bibronii, Halophila vitiana, Ogmodon vitianus und einen neuen Hemidactylus, der jedoch noch nicht beschrieben ist. 36 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Herpetologie Ckdoiiii. Ueber die Schildkröten der Insel Banka schrieb Giebel nach einer von dort durch Deissner eingesendeten Sammlung. Es werden 7 Arten verzeichnet, worunter eine neue Art : Cistudo am- boinensis Gray, C. orbiculata Bell, Clemmys dentata Hardw., Hyrlro- niedusa Banka e n. sp. auf Taf. 4 abgebildet, Trionyx euphraticus Geoffr., Chelonia imbricata Schweigg., Chelonia virgata Dum.'Bibr. Zeitschr. für die gesammten Naturwissensch. 27. p. 11. J. E. Gray meldet über einige junge Schildkröten, von de- nen ihm ganze Reihen vorlagen. Er beschreibt drei Arten : Testudo denticulata, tabulata und Chersina angulata. Proc. zool. soc. p. 305. Koch meldete, dass Emys europaea im Schweriner See vor- kommt. Archiv der Freunde der Naturgeschichte in Meklenburg 20. 1866. p. 78. In einem Kanäle in Frankfurt a. M. wurde, wie Meyer be- richtet, beim Reinigen eine Chelydra serpentina Lacep. gefunden. Sie war vor drei Jahren aus der Gefangenschaft entsprungen. Der zoologische Garten p. 414. Saurii. Strauch hat in den Memoires de l'acad. imp. de St. Peters- bourg X. eine »Synopsis der gegenwärtig lebenden Crocodiliden nebst Bemerkungen über die im zoologischen Museum der kaiserl. Akad. der Wiss. vorhandenen Repräsentanten dieser Familie« ge- liefert. In dem ersten Abschnitte, der die eigentliche Synopsis ent- hält, ist bei jeder Species eine Diagnose gegeben, die Synonymie sorgfältig zusammengestellt und die geographische Verbreitung jeder einzelnen Art möglichst genau geschildert. Im Ganzen werden 21 Arten anerkannt, nämlich 7 Alligator, 12 Crocodilus und 2 Gavialis, für deren sichere Unterscheidung hier durch die Sorgfalt des Verf. viel gethan ist. Der zweite Abschnitt enthält die Aufzählung der im Petersburger Museum aufgestellten Arten nebst Bemerkungen über die Abweichungen und Eigenthümlichkeiten der einzelnen Exemplare. Den Schluss der Abhandlung bildet eine Uebersicht über die Vertheilung der Crocodiliden über den Erdball. Sie sind auf die heissen und gemässigten Gegenden der Erde beschränkt, und ihr Wohngebiet bildet einen Gürtel um den Erdball, der auf der westlichen Hemisphäre zwischen dem 35° n. Br. und dem 36° s. Br. liegt, auf der östlichen dagegen im Norden successiv vom 16, 26 und 34° n. Br und im Süden vom 34 und 22° s. Br. begrenzt während des Jahres 1866. 37 wird, wie zwei beigegebene Karten zeigen. Es lassen sich nur vier Faunengebiete trennen, das nordamerikanische mit 1 Alligator, das südamerikanische mit 6 Alligator und 3 Crocodilus, das afrikanische mit 3 Crocodilus und das Asiatische mit 4 Crocodilus und 2 Ga- vialis. Von 2 Arten ist das Vaterland noch unbekannt. Tytler Observations of a few species of Geckos alive in the possession of the author Journal Asiat, soc. of Bengal XXXIII. p. 535. Verf. vermochte wegen Mangels an Literatur seine Arten nicht zu bestimmen, und beschreibt sie als Gecko verus (Platydactylus verus), Gecko Verreauxi, tigris , Tytleri, chaus, caracal, pardus , Harrieti, chameleon. Es ist Welcker nicht gelungen Lacerta muralis von Hei- delberg nach Giessen zu verpflanzen. Er schrieb es auf die geo- logische Verschiedenheit beider Orte. Der zoologische Garten p. 210. — N o 1 1 möchte dies lieber klimatischen oder Nahrungsverhältnis- sen zuschreiben. Er giebt Nachricht über Lacerta agilis, viridis und muralis. Ib. p. 312. Amphibolurus keterurus von Neu-Süd-Wales und pictvs aus Südaustralien Peters Berliner Monatsberichte p. 86. Lygosoma (Hinulia) pantkerinum Peters Berl. Monatsber. p. 89 vom Swan-River. Strauch hat Bulletin de St. Petersbourg X. p. 449 bei Ge- legenheit der Beschreibung zweier neuen Arten eine Uebersicht der Eidechsengattung Cyclodus Wagl. gegeben. Die Gattung Cyclodus zerfällt in drei Subgenera. 1) Cyclodus Gray nares postice sulco semicirculari cinctae, aures conspicuae, margine anteriori lobulato mit 7 Arten, C. Peters i i neu. 2) Omolepida Gray nares sim- plices, sulco semicirculari postnasali nullo, aures apertae, margine anteriori integro vel lobulato, 2 Arten. 3) Otolepis Strauch na- res simplices, sulco semicirculari postnasali nullo , aures duabus squamis magnis triangularibus tectae, scutella supernasalia, 1 neue Art C. Brandtiu Cyclodus (Omolepida) luctuosus aus Südwest-Australien, Peters Berliner Monatsberichte p. 91. Serpentes. M'Coy gab eine ganz kurze Notiz über die Schlangen von Victoria. Transactions and Proceedings of the Royal soc. of Victo- ria VI. p. 7. Die Abhandlung selbst wird zu erwarten sein. Gambert hat die Niere von Tropidonotus natrix untersucht. Zeitschr. für wiss. Zoologie 16. p. 369. Taf. 21. 38 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Herpetologie Epicrates versicolor Steindachner Denkschr. d. Wiener Akad 22. p. 89 mit Abbild. Calamaria arcticeps Günther Annais nat. hist. 18. p. 25. pl. 6 fig. C von Borneo. Auf Calamaria unicolor Reinh. gründete Günther Annais nat hist. 18. p. 26 ein eigenes Genus C alamelap s. Körper cylindrisch, ziemlieh dünn, Schwanz kurz beim Weibchen, massig lang beim Männchen; zwei Paar Frontalschilder, Rostralschild abgerundet, ein Nasale, vorn durch die Nasenlöcher durchbohrt , kein Zügel- schild, kein Anteorbitalschild, das hintere Frontalschild bildet eine breite Nath mit dem dritten Labiale, Postorbitale klein oder fehlend, das fünfte Labiale bildet eine lange Nath mit dem Occipitale, sechs obere Lippenschilder ; Augen sehr klein ; Schuppen glatt, ohne Grube, in 17 Reihen ; Analschild zweitheilig ; Subcaudalia zweireihig ; die hinteren Oberkieferzähne lang und gefurcht. Ablabes ( Enicognathus) ßaviceps Günther Annais nat. hist. 18. p. 26. pl. 6. fig. B aus dem Indischen Archipel. Zamenis brachyurus Günther Annais nat. hist. 18. p. 27. pl. 6. fig. A. A' aus Dekkan. Masticophis spinolis Peters Berliner Monatsber. p. 91 aus Mexiko. H er pct a e thio ps Günther nov. gen. Dryadidarum Annais nat. hist. 18. p. 27. Körper und Schwanz dünn, kaum comprimirt, Rumpf mit etwa 150 gekielten Bauchschildern, Kopf etwas verlän- gert, vorn rund, oben flach, Augen massig, mit runder Pupille, Nasenloch seitlich, zwischen Schildern; Kopfschilder regelmässig, Zügelschild vorhanden, ein vorderes und zwei hintere Augenschil- der; Schuppen länglich, glatt, ohne Grube, in 15 Reihen, Bauch- schilder an den Seiten stark aufgebogen, Analschild ganz; die bei- den hintern Oberkiefer-Zähne die längsten, nicht gefurcht, von ein- ander und von den vorhergehenden Zähnen durch einen kurzen Zwi- schenraum getrennt. H. Bellii pl. 7. fig. B. Ahaetulla nigromarginata Günther Annais nat. hist. 18. p. 28 vom oberen Amazon. Crotaphopeltis punctata Peters Berliner Monatsber. p. 93 aus Südafrika. Krefft beschreibt Proc. zool. soc. p. 370 zwei neue Schlan- gen Hoplocephalus ater und Mastersii von Südaustralien, so wie eine Varietät von H. Gouldii Gray vom Port Lincoln. Atractaspis microlepidoia Günther Armais nat. hist. 18. p. 29. pl. 7. fig. C von West-Afrika. Giebel verglich die Skelete vun Crotalus durissus, Cr. hör- während des Jahres 1866. 39 ridus und Lachesis mutus mit einander und machte auf die Diffe- renzen aufmerksam. Zeitschr. für die gesammten Naturwissensch. 28. p. 172. A. Anthony berichtet über grosse Mengen von Knochen der Klapperschlange, die in Felsspalten bei Howe's Cave gefunden wurden, und die auf eine ungeheure Zahl von Individuen schliessen lassen, die dort gelebt haben. Silliman Amer. Journal 42. p. 285. Batrachii. Bark au Beiträge zur Entwickelungsgeschichte des Auges der Batrachier. Wiener Sitzungsberichte 54. p. 70 mit einer Tafel. Török Untersuchungen über die Entwicklung der Mundhöhle und ihrer nächsten Umgebung im Batrachier- embryo ib. p. 75, mit einer Tafel. B eale veröffentlichte neue Beobachtungen über die feine Anatomie der Papillen der Froscbzunge in Philoso- phical Transactions of the Royal Society of London Vol. 155. Parti. 1865. p. 443 mit 2 Tafeln. Bidder: Zur näheren Kenntniss des Froschherzens und seiner Nerven. Reichert und Dubois-Reymond Archiv für Anatomie p. 1 mit einer Tafel. Gregory schrieb eine Inaugural-Dissertation über die Physiologie der Herzbewegungen beim Frosche. Dor- pat 1865. 8. Ueber das Lymphgefässsystem des Frosches von Langer vergl. Wiener Sitzungsber. 53. p. 395. Beiträge zur Biologie der Batrachier von Stricker Verhandl. d. zool. -bot. Gesellsch. in Wien XVI. p. 450. Verf. handelt besonders über das Laichen, die Eier und das Ausschlüpfen der Larven von Rana temporaria, Bufo cinereus, fuscus, viridis und Bombinator igneus. Ueber die Nahrung der Kaulquappen von Pelobates fuscus und Sieboldia maxima findet sich eine Notiz von Möbius im Zoologischen Garten p. 370. Welcker erzählt von zwei Fröschen, einem Wasserfrosch und einem Grasfrosch, dass der erstere, ein doppelt so grosses Ex- emplar; nach halbjährigem Hungern, mehrfach versuchte den klei- 40 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Herpetologie neren zu verschlingen, was ihm jedoch immer nur zur Hälfte ge- lang. Der zoologische Garten p. 212. Bezugnehmend auf die Mittheilung von A. Dumeril (vergl. vorj. Ber. p. 190) berichtete Crivelli über einige neue Fälle von Polymelie bei der Gattung Rana. Reale Istituto Lombardo di scienze e lettere, Rendiconti IL 1865. p. 261. Ecaildata. In einer Notiz über Dactylethra erklärt Mansell Veale die bartlosen, sporenlosen Exemplare für Weibchen. Annais nat. hist. 17. p.391. Caudata. Einen hochgelben Triton, den er lange lebend be- obachtete, spricht Reichenbach als Triton cristatus var. icterica an; das Thier nahm im Winter eine andere Färbung an. Der zoo- logische Garten p. 61. Kessler beschreibt im Bulletin de la Soc. imp. de Moscou 39. p. 126. Taf. VII einen neuen Wassermolch aus Westsibirien, den er Ranodon sihiricus nennt. Wegen der auf zwei wulstigen Er- höhungen stehenden Gaumenzähne und des langen schwertförmigen Schwanzes gründet er auf dieses Thier eine neue Gattung. Von Aug. Dumeril erschien in Nouvelles Archives du Mu- seum d'histoire naturelle de Paris II. 1866. p. 265— 292 die Abhand- lung über die Entwicklung und Lebensweise der Axolotls, begleitet von einer Tafel und einigen Holzschnitten : Observations sur la re- production dans la menagerie des Reptiles du Museum d'histoire naturelle des Axolotls, Batraciens urodeles ä branchies exterieures du Mexique sur leur developpement et sur leurs metamorphoses. Bereits früher waren vom Verf. einige Nachrichten über seine Beob- achtungen gegeben. Vergl. vorj. Ber. p. 191. Die wesentlichsten Resultate dieser interessanten Beobachtungen sind, dass die Axolotl bereits die geschlechtliche Entwickelung erlangen und sich fort- pflanzen, wenn sie noch die Kiemen besitzen, wie das übrigens auch schon von Tritonen beobachtet ist. Ferner schwinden zuweilen die Kiemen vollkommen, und das Thier gleicht dann ganz einem Amby- stoma. Die Art mit Sicherheit zu bestimmen , ist dem Verf. nicht gelungen, vielleicht gehören sie zu Ambystoma luridum. Demnach ist Verf. der Ansicht, die Gattung Siredon sei aus den zoologischen Werken zu streichen, da sie nur die Larven von Ambystoma dar- stelle. Die untersuchten und beobachteten Exemplare werden auf Siredon lichenoides Baird bezogen. G o d e t theilte im Bulletin de la soc. des sc. nat. de Neu- chatel VII. p. 269 die Resultate der merkwürdigen Beobachtungen A. Dumeril's über die Axolotl mit. — Desgleichen Meyer, der zoologische Garten p. 155. Van der Hoeven schrieb über die Gattung Menobranchus während des Jahres 1866 41 und ihre natürlichen Verwandtschaften in Archives Neerlandai- ses I, übersetzt Annais nat. hist. 18. p. 363. Am Schlüsse giebt Verf. eine synoptische Uebersicht der Familie Proteidae, die wir hier wiederholen. Vier Füsse oder nur die beiden vorderen; Augen klein, ohne Lieder; Wirbel biconcav. A. Körper sehr langstreckig, cylindrisch, Füsse sehr klein, a. zwei Beine, Kiemen bleibend : Si- r e n. b. vier Beine, Kiemen nicht bleibend, zwei Nackenlöcher : Amphivma. c. vier Beine, Kiemen bleibend: Proteus. B.Körper massig verlängert, mehr oder weniger deprimirt; vier Beine, a. Kie- men bleibend, vier Zehen an allen Füssen: M enobran chn s. b. Kiemen bleibend, in Form langer Büschel, vorn vier, hinten fünf Ze- hen: Sir eno don. c. Kiemen nur im früheren Alter, vorn vier, hin- ten fünf Zehen : Cryptobranchus. W e 1 c k e r theilte mit, dass es ihm gelang, Proteus anguineus mit Gammarus pulex zu füttern, die sie geschickt fingen. Der zoo- logische Garten p. 210. Nack Grube 43. Jahresbericht der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur p. 63 lebt Proteus anguineus nicht allein von winzigen Schnecken und Fischchen, sondern auch von Würmern. Er glaubte in Würmern, die im Darmkanale gefunden waren, Sae- nuris barbata Gr. zu erkennen. Kornhuber zählte die verschiedenen Fundorte des Olm (Proteus anguineus) in Verhandl. des Vereins für Naturkunde zu Presburg VIII. p. 55 auf. Bericht über die Leistungen in der Ichthyologie nährend des Jahres 1866. Von Troschel. Von Günther' s berühmtem Catalogue of the Fishes in the British Museum brachte uns das Jahr 1866 den sechsten Band ; eine Fortsetzung der Physostomi, enthal- tend die Familien Salmonidae, Percopsidae, Galaxidae, Mormyridae, Gymnarchidae, Esocidae, Umbridae, Scom- bresocidae, Cyprinodontidae. Ueber den Inhalt dieser 9 Familien werden wir unten noch näher berichten. Wie Haeckel in seinem Werke „Generelle Mor- phologie der Organismen" die Fische classificirt, muss um so mehr hier angegeben werden, da eine ganze An- zahl neuer Namen angewendet wird. In welcher Weise er die Leptocardii und die Cyclostomi einerseits, und die Dipneusti andererseits von den Fischen abtrennt, ist schon oben in dem Berichte über die Amphibien mitgetheilt worden. Die echten Fische werden demnach auf die Selachier, Ganoiden und Teleostier beschränkt, welche den Rang von Subclasses einnehmen. Sie werden dann weiter eingetheilt. I. Die Selachii, Urfische zerfallen in die Legion der P lag io stomi mit den Ordnungen Squalacet und Bajacei und der Holocephali, Seekatzen. IL Die Ga 7i oi des, Schmelzfische bestehen aus Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Ichthyologie ct. 43 3 Legionen , 1) Tabu Ufert, Panzer-Ganoiden mit den Ordnungen Pamphracti, Schildkrötenfische und Sturiones, Störfische; 2) lihombif eri, Eckschuppen-Ganoiden mit den Ordnungen Ffulcri, Schidellose Eckschuppenfische, Fidcrati, Schindelflossige Eckschuppenfische, Semaeopteri, Fahnenflossige Eckschuppenfische ; 3) Cycliferi, Rund- schuppen-Ganoiden mit den Ordnungen Coeloscolopes, Hohlgräthen, Pycnoscolopes Dichtgräthen. III. Die Teleostei , Knochenfische werden in zwei Legionen zerspalten: 1) P hys ostomi, ältere Kno- chenfische mit Luftgang der Schwimmblase mit den Ord- nungen Thrissogenes , bauchflossige Physostomen und Enchely genes , bauchflossenlose Physostomen; 2) Phy- soclisti, jüngere Knochenfische ohne Luftgang der Schwimmblase mit den Ordnungen Stich obranchii, Rei- henkiemer (Müllers Acanthopteri, Anacanthini und Pha- ryngognathi), Plectvgnathi , Heftkiefer, Lophobranchii, Büschelkiemer. In der dritten Abtheilung des speciellen Verzeich- nisses der während der Reise der Fregatte Novara ge- sammelten Fische, Wiener Sitzungsberichte 53. p. 543 bearbeitete Kn er die Ordnungen Anacanthini, Physo- stomi, Lophobranchii, Plectognathi, Plagiostomi und Cy- clostomata. Diese Schlussabtheilung umfasst 200 Arten ; drei Gattungen (2 Siluroiden und 1 Mngilid) und 8 Arten sind als neu angesehen. In den früheren Abtheilungen waren 351 Arten aufgeführt, mithin beträgt die Gesammt- ausbeute der Novara-Expedition 551 Arten. Die Insel St. Paul, Auckland und Shangai haben die interessante- sten Beiträge geliefert. Kner bearbeitete die Fische aus dem naturhistori- schen Museum der Herrn G o d e f fr o y und Sohn in Ham- burg. Die Arten sind beschrieben und abgebildet. Wie- ner Denkschriften XXIV. Fiedler und Feddersen haben eine neue Zeit- schrift für das Fischereiwesen herauszugeben begonnen: „Tidsskrift for Fiskeri." Das erste Heft erschien in Ko- penhagen 1866. Es sollen jährlich zwei Hefte erschei- 44 Troschel: Bericht üb d. Leist m d. Ichthyologie nen, um alle halbe Jahr über den Ausfall der Fischerei an den verschiedenen Fischplätzen des Landes berichten zu können; dann wollen sie von Zeit zu Zeit Beschrei- bungen von den wesentlichen Fischereien des Reiches und ihrem Betrieb mit den dazu gehörigen Geräthschaften geben; ferner historische Mittheilungen, aus denen nütz- liche Erfahrungen gezogen werden können, Leitartikel um gemachte Erfahrungen zum Wohle der Gegenwart und Zukunft anzuzeigen, und endlich Alles was für die Fischerei von Wichtigkeit sein kann. — Das vorliegende erste Heft enthält 1) einen Bericht über eine Reise nach Island von Fiedler; 2) über den Haifischfang in Island von Fiedler; 3) Muster einer historisch-statistischen Ue- bersicht über die dänischen Fischereien (1837) von K ro- yer; 4) die künstliche Fischzucht von Feddersen; 5) Bericht über die künstliche Fischzucht bei Randers von Hansen; 6) Fischereiberichte von Andersen; 7) ein Rechtsfall von Fiedler; 8) Miscellen. Möbius schildert das Betragen einiger Fische in dem Aquarium des zoologischen Gartens zu Hamburg j Solea vulgaris, Crenilabrus rupestris, Mugil capito, Blen- nius pholis, Gobius niger, Morrhua callarias. Der zoolo- gische Garten p. 173. — Ferner Trachinus draco, Cyclo- pterus lumpus und Silurus glanis. Ib. p. 309. Nach dem Berichte in Boston Proc. X. p. 132 besteht die ichthyologische Sammlung des dortigen Museums aus 650 Species. Sie ist nach Faunen geordnet , nach 15 Provinzen. Dufosse las in der Pariser Akademie eine Ab- handlung über die Töne der Fische. Comptes rendus 62. p. 978; Revue et mag.de Zoologie 18. p. 298. Er schreibt die Töne, welche von Fischen hervorgebracht werden, den Schwingungen eigener Muskeln zu. Die Töne sind willkührlich, und werden durch die Resonnanz der Schwimm- blase verstärkt bei den Trigla, Sciaena undUmbrina; bei Hippocampus findet eine Mitwirkung der Schwimmblase nicht statt. Die Ichthyopsophose, wie Verf. die Fähigkeit der Fische Töne hervorzubringen nennt, kommt sowohl während des Jahres 1866. 45 den Männchen wie den Weibchen bei den untersuchten Arten zu. Zur Laichzeit scheint sie am vollkommensten entwickelt zu sein. Verf. bestätigt, dass der Fisch, wel- chen Aristoteles Chromis nannte, Umbrina cirrhosae L. ist; sie leben in Gesellschaften und geben Töne von sich. BeiSciaena ist die verästelte Schwimmblase ein sehr eigen- tümliches physiologisches und musikalisches Instrument. Monoyen hat durch seine Untersuchungen über das Gleichgewicht und die Locomotion bei den Fischen, Comptes rendus 62. p. 847, folgende Resultate gewonnen: 1) Unter den Fischen mit Schwimmblase giebt es solche, welche geringeres, andere welche grösseres specifisches Gewicht haben als das umgebende Wasser, weicht aber nur um ein Geringes davon ab. 2) Das Gleichgewicht der Fische ist nicht stabil, der Schwerpunkt liegt über dem Mittelpunkt, wenn sie in der Bauchlage sind; die stabile Lage des Weissfischs (Cypr. alburnus) ist die Rückenlage, mit einer Neigung der Längsachse von 20 — 25°, den Schwanz nach unten. 3) Das Spiel der Flossen ist nothwendig zur Erhaltung der Bauchlage. 4) Die Schwimmblase trägt nicht nur zur Stabilität des Gleich- gewichts bei, indem sie den Rücken erleichtert, sondern ist auch ein Hinderniss, denn sie erleichtert die Bauch- gegend. Der Schwerpunkt des Weissfisch liegt in einer Ebene, senkrecht auf die Längsachse des Fisches, die die Länge des ganzen Fisches am Ende der ersten zwei Fünftel schneidet ; diese Ebene geht auch durch die Bauch- flossen. Der Schwerpunkt fällt in das Innere der Schwimm- blase, in der Mitte ihrer Länge, also in den vorderen Theil der hinteren Abtheilnng, und ein wenig näher der oberen als der unteren Wand. 5) Die Fische steigen und fallen nicht allein durch die Aenderung des specifi- schen Gewichtes, sondern auch vermittelst der Verschie- bung des Schwerpunktes, wodurch der Kopf nach oben oder nach unten gerichtet wird, und worauf dann die Flossen das Thier in der neuen Richtung fortschieben. Die Bewegung der Brustflossen von unten nach oben wenden den Fisch um seinen Schwerpunkt und senken 46 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Ichthyologie den Kopf. 6) Die Bewegung nach vorn geschieht durch den Schwanz und die Schwanzflosse, der Zurücklauf durch das Spiel der Brustflossen; wenn andere Flossen mit- wirken, dann ist es um eine Drehung um die Querachse zu hindern , und eine Bewegung parallel seiner Längs- achse hervorzubringen. — Zur Reproduktionszeit wird das Gleichgewicht bei den Fischen geändert : ihr specifi- sches Gewicht wird erhöht, der Schwerpunkt senkt sich, sehr oft geht er ausser der Symmetrie -Ebene , wenn die Geschlechtsorgane sich ungleich entwickeln. Die Abhandlung steht in Annales des sciences naturelles VI. p. 5. S te en strup stellte in einem Vortrage den Bau der unpaarigen Flossen der Weich- und Stachelflosser dar und verweilte namentlich bei den beiden Reihen schmaler Ver- bindungsknöchelchen, die sich zwischen den Strahlen und den Strahlenstützen (ossicula s. fulcra interspinalia) finden. Das paarige 'Gliedknöchelchen (ossiculnm articulare), wel- ches nach Brühl's Darstellung charakteristisch für die Verbindung der Weichstrahlen ist , fehlt nicht bei den Stachelstrahlen, sondern ist das mit Gliedzapfen verse- hene „obere immer isolirbare Ende" an der Stachelstrah- lenstütze und Kner's „isolirbares Schaltstück". Der Gipfel hat jedoch noch ein anderes Knochenstück, nemlich das kleine Knöchelchen , welches typisch eine Brücke von Strahlträger zu Strahlträger schlägt , und welches bei Stachelflossen wie Weichflossen eine Vereinigung mit dem oberen Theil der Stützenträger eingeht; das ist genau das „meist isolirbare Ende" Brühl's. Verf. ging in diese Un- tersuchungen ein, um zu entscheiden ob die Saugscheibe der Echeneis einer Stachelflosse oder einer Weichflosse entspreche ; er neigt sich zu der Annahme, sie sei eine Stachelflosse. Meddelelser fra naturh. Forening i Kjöben- havn 1865. p. 238. Gouriet beschäftigte sich mit der Rolle, welche die Schwimmblase bei den Fischen spielt. Annales des sciences naturelles VI. p.369. Nach einer Aufzählung der verschie- denen Ansichten über die Funktion der Schwimmblase, während des Jahres 1866. 47 spricht er über die von ihm angestellten Experimente, in de- nen er durch Punktation die Luft aus der Schwimmblase zum Theil entfernte, den Leib aufschnitt u. dergl. Das Re- sultat der ganzen Abhandlung ist, dass die Schwimmblase nur ein Hülfsorgan bei der Schwimmthätigkeit ist; dass ihr Volumen jeden Augenblick ändert, je nach der Progression des Steigens und Fallens ; dass jedoch der Fisch nicht nöthig habe dafür zu sorgen, sondern die veränderliche Höhe der Wassersäule übernähme dieses Geschäft. Ich muss bei dieser Gelegenheit an Meigen's kleine Schrift „Ueber die Function der Schwimmblase bei den Fischen. Marienburg 1856. Schulprogramm" (vergl. Bericht über das J. 1856. p. 84) erinnern, die Verf. nicht gekannt hat. K ü c h e n m e i s t e r sprach in der Gesellschaft Isis über den Befruchtungsmodus bei den Fischen. Sitzungs- ber. der naturw. Ges. Isis in Dresden 1866. p. 87. Jäckel berichtet in einem Aufsatze: „Beiträge zu der Lehre von der thierischen anomalen Mannweiblich- keit (Gynandro-morphismus), dass er im Jahr 1865 einen zweipfündigen Karpfen zog, welcher ein vollkommner Hermaphrodit war, und Rogen und Milch zugleich führte. Er spricht sich bei dieser Gelegenheit dahin aus, dass die Meinung, es sei nothwendig die sogenannten Leimer, sterile Karpfen, in die Fischteiche zu setzen für altver- erbte Unvernunft. Abhandl. der naturhistorischen Gesell- schaft in Nürnberg III. 2. p. 245. Unter der Ueberschrift: „Ichthyologisches aus mei- nem Tagebuche von 1865" spricht sich Jäckel im Cor- respondenz-Blatt des zool.-miner. Vereines in Regensburg XX. p. 65 — 88 über die Fischbastarde aus, und fügt dann Bemerkungen über eine grössere Zahl einheimischer Fi- sche hjnzu, die sich auf Lokalnamen, Laichzeit, Fund- orte u. s. w. beziehen. Von neuen Vorkommen von Ba- starden werden beschrieben: AbramidopsisLeuckartiiHeck., Bliccopsis erythrophthalmoides Jäck., Bliccopsis abramo- rutilus Jäck., Alburnus Rosenhaueri Jäck., Scardiniopsis anceps Jäck. Ransom hat die Beobachtung gemacht, dass viele 48 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Ichthyologie Eier bei der Fischzucht gerade in dem Augenblicke ver- loren gehen, wenn die jungen Fische ausschlüpfen sol- len. Ihm scheint die Ursache in der Zersetzung derje- nigen Eier zu liegen, welche nicht befruchtet sind; sie machen das Wasser unrein, gerade wenn die Embryonen recht kräftig zu athmen bedürftig sind. Er setzte dann dem Wasser Abends und Morgens einige Tropfen einer schwachen Lösung von mangansaurem Kalk zu, wodurch er das Wasser süss und sauerstoffreicher machte. Annais nat. hist. 17. p. 77 aus Transactions of the Midland scien- tific association. Ransom theilte der Royal Society of London Be- merkungen über das Ei der Knochenfische und die er- sten Ercheinungen der Entwickelung mit. Proc. Royal Soc. June 1866 ; Annais nat. hist. 18. p. 249. Von faunistischen Arbeiten sind die folgenden im Jahre 1866 erschienen: Europa. Thierfeldcr theilte aus Georg Fabri- cius Rerum Misnicarum libri VII. Lipsiae 1569 ein Ver- zeichniss der Fische mit, welche in der Elbe lebten. Un- ser Archiv p. 267. Unter dem Titel: „Saalfische. Zu einer Weihnachts- gabe für arme Schulkinder unserer Stadt" erschien zu Saalfeld 1864 eine kleine Broschüre, als deren Verfasser sich Dr. R. Richter nennt. Sie ist mir erst jetzt durch gütige Uebersendung bekannt geworden, verdient aber noch nachträglich in diesen Berichten erwähnt zu werden, da sie Nachricht über die Fische der Saale in alter Zeit giebt. Es werden einige Kapitel aus einer Salfeldogra- phia von Sylvester Lieb, die sich auf die Fische der Saale beziehen, abgedruckt oder vielmehr übersetzt, und dann nicht uninteressante Anmerkungen hinzugefügt. Den Be- schluss macht ein Verzeichniss der in der Saale bisher beobachteten Fische, das 32 Arten enthält. Lü tken bereicherte die Dänische Fischfauna um vier Arten: Cottus gobio L., Cantharus lineatus Mont., Liparis Ekströmii Mim. und Syngnathus rostellatus Nilss. Sie während des Jahres 1866. 49 werden von kriechen Bemerkungen begleitet. Vidensk. Meddelelser naturh. Loren, i Kjöbenhavn 1865. p. 218. Andrews schilderte die See-Fischereien in Irland, erläutert durch Abbildungen. The Dublin quarterly Jour- nal of science V. 1865. p. 1. Van Beneden berichtete der Brüsseler Akademie über einige seltene Fische der belgischen Küsten, näm- lich Petromyzon Omalii van Ben., Raja circularis Couch, Scomberesox saurus und Merlangus albus. Bulletins de l'acad. de Belgique 20. p. 45. Les poissons des eaux douces de la France par Emile Blanchard. Paris 1866. 8. 656 S. Ein gut ausgestat- tetes Werk, das sich denen von He cke 1 undKner über die österreichischen Fische und von Siebold über die mitteleuropäischen Fische an die Seite stellen lässt. Verf. hat unbeschadet wissenschaftlicher Genauigkeit dem Texte eine populäre Form gegeben, um nicht bloss dem Ichthyo- logen, sondern auch dem Laien verständlich und nützlich zu sein. Die Holzschnitte sind alle nach der Natur gezeich- net und original. Das Buch zerfällt in fünf Abschnitte. 1. Histoire generale des poissons. Nach einer Schilderung der Kenntniss der Fische, die man seit dem Alterthume erlangt hat, einer hübschen Darstellung der Geschichte der Ichthyologie (p. 6 — 52) folgt eine allgemeine anato- misch-physiologische Uebersicht der Fische (p. 52 — 118) und eine kurze Betrachtung über die Classification. 2. Histoire particuliere. Dieser Abschnitt (p. 124 — 533) ent- hält die Beschreibung der einzelnen Arten, und zwar 1 Perca, 1 Aspro, 1 Acerina, 1 Cottus, 13 Gasterosteus, 2 Mugil, 2 Blennius, 1 Pleuronectes, 1 Lota, 3 Cobitis, 1 Gobio, 2 Barbus, 1 Tinea, 2 Cyprinus, 3 Cyprinopsis, 1 Rhodeus, 5 Abramis, 5 Alburnus, 1 Scardinius, 2 Leu- ciscus, 1 Idus, 7 Squalius, 1 Phoxinus, 4 Cliondrostoma, 4 Coregonus, 1 Thymallus, 1 Osmerus, 2 Salmo, 3 Trutta, 2 Alosa, 1 Esox, 4 Anguilla, 1 Acipenser, 3 Petromyzon zusammen 84 Arten. Auf die vom Verf. als neu betrach- teten kommen wir unten zurück. Die Fische selbst, Schuppen, Schlundzähne, Nester von Gasterosteus u. s. w. Archiv f. Naturg. XXXIII Jahrg. 2. Ud. D 50 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Ichthyologie. sind in Holzschnitt abgebildet. Daran scbliessen sich 3. Betrachtungen über die Verbreitung der Fische in Frank- reich. 4. Histoire economique des poissons. 5. Histoire de la legislation. Siegfried berichtet in der Züricher Vierteljahrs- schrift IX. p. 58 , dass in der Sarine vier Salinen von 15 bis 18 Pfund, auf der Savoyerseite des Genfersee's Hechte von 18 bis 32 Pfund (die letztern A1/^ Fuss lang) und Forellen von 22 bis 28 Pfund, und in der Broye nahe der Mündung in den Murtnersee ein Wels von 6 Fuss Länge gefangen wurde, der ungefähr 1 Centner wog. Unter dem Titel: „Ichthyologischer Bericht über eine nach Spanien und Portugal unternommene Reise" spricht Steindachner Wiener Sitzungsber. 52. über die Fischfauna des Albufera-See's bei Valencia in Spa- nien. Lebias ibericus und Hydrargyra hispanica werden nach beiden Geschlechtern beschrieben und abgebildet, von Cyprinoiden kommen vor : Cyprinus Carpio var. re- gina, Barbus Bocagei, Squalius cephalus; ferner Cobitis taenia, Gasterosteus aculeatus, Mngil cephalus und capito, Atherina machon. In einer Fortsetzung des ichthyologischen Berichtes über eine nach Spanien und Portugal unternommene Reise, bespricht Steindachner Wiener Sitzungberichte 53. p. 198 die Fische des Ebro und der Flüsse bei Bilbao. Es sind 7 Cyprinoiden, 2 Trutta, 1 Anguilla, 1 Alosa, 1 Acipenser und 1 Petromyzon. Unter den Cyprinoiden sind drei neue Arten, die auch Annais nat. bist. 17. p. 311 beschrieben sind. — Während eines eintägigen Aufent- haltes in Perpignan sammelte derselbe Verf. vier Fische : Barbus caninus Bonap. , Gobio fluviatilis Cuv. , Squalius cephalus L. und Anguilla fluviatilis Ag. In einer zweiten Fortsetzung ib. 54. p. 6 hat Stein- dachner die Fische des Tajo, Duero, Mino, deren Ne- benflüssen und aus dem Jucar bei Cuenca bearbeitet. Er zählt 22 Arten auf: 1 Cyprinus, 1 Carassius, 1 Tinea, 3 Barbus (zwei neu), 2 Leuciscus (1 neu), 1 Squalius, 1 Chondrostoma ^neu) , 3 Trutta , 1 Alosa, 1 Anguilla, während des Jahres 1866. 51 1 Acipenser, 1 Petromyzon, 1 Atkerina, 2 Mugil, 1 Ga- sterostens. Ausserdem werden Bastarde zwischen den Bar- ben- und Chondrostoma- Arten, so wie zwischen Chondro- stoma polylepis und Leuciscus Arcasii beschrieben. In einer dritten Fortsetzung ib. 54. p. 261 behandelt Verf. die Fischfauna des südlichen Theiles von Spanien und Portugal. Die aufgeführten 19 Arten sind meist die- selben wie in den vorigen Berichten; es werden aber auch 2 Leuciscus, 1 Chondrostoma und 1 Phoxinus als neu beschrieben. Von „Notes pour servir ä Pichthyologie du Portugal, poissons plagiostomes par Barboza du Bocage et Capello" erschien Lisbonne 1866 die erste Abtheilung, die Haifische enthaltend. Die Schrift, in portugiesischer und französischer Sprache verfasst, ist wie es scheint ein Separatabdruck aus den Memorias der Academie zu Lis- sabon. Es sind 27 Arten beschrieben, von denen acht auf drei Tafeln abgebildet sind, unter ihnen die neuen bereits 1864 in Proc. zool. soc. of London aufgestellten Arten. Familien, Gattungen und Arten sind charakteri- sirt; aus der Familie Spinacidae sind die sieben Gattun- gen durch Abbildung der Zähne in Holzschnitt ver- deutlicht. Dearcin beobachtete Chimaera mediterranea Risso und Alepocephalus rostratus Risso bei Nizza, bildete auch erstere ab. The intellectual observer VIII. p. 241. Canestrini veröffentlichte im Archivio per la zoologia IV. p. 47 — 187 einen kritischen Prospect der Süsswasser-Fische Italiens. In demselben werden 60Spe- cies aufgezählt, und zwar 53 Teleostei (6 Acanthopteri, 38 Dendropteri, 8 Haplopteri und 1 Dermopterus), 4 Ga- noidei, 3 Cyclostomi. Verf. giebt als bemerkenswerth für diese Fauna an, dass viele marine Arten in die süssen Gewässer hinaufsteigen, theils regelmässig zum Laichen, theils zufällig um einem Feinde zu entwischen, oder eine Beute zu verfolgen, oder aus sonstigen Ursachen; eine Art geht zum Laichen ins Meer und einige Arten* können im süssen wie im Brakwasser leben. Nur drei marine 52 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Ichthyologie Genera sind im süssen Wasser durch besondere Arten vertreten, Gobius, Blennius und Ätherina. Ausser diesen sind noch folgende Arten Italien eigenthümlich : Albur- nur alborella, Leuciscus aula, adspersus, pigus, rosens, Squalius illyrietis, brutius, Chondrostoma Knerii, Trutta obtusirostris, genivittata, dentex und Cobitis larvata. Ei- nige marine des Adriatischen Meeres steigen bloss in die italienischen Flüsse : Platessa passer, Acipenser Naccarii und Nardoi. Die Exemplare sind im allgemeinen kleiner als in den nördlicheren Ländern Europas. Von den ein- heimischen Arten leben 30 auch im centralen Europa, 24 in England, ebenso viele in Frankreich. — > Alle Fa- milien, Gattungen und Arten sind mit Diagnosen in ita- lienischer Sprache versehen , bei den Arten die Maasse meist zahlreicher Exemplare, bei vielen weitere kritische Bemerkungen gegeben. Visiani theilte Erfahrungen mit über die Zucht mariner Fische in dem Süsswassersee bei Arqua, „Di vivajo di pesci marini nel lago dolce di Arqua. Atti delP Istituto Veneto XL p. 467. Mehrere Mugil- Arten und Labrax lupus entwickeln sich in jenem See sehr gut. Vergl. auch der zoologische Garten p. 270. Eine Bemer- kung dazu von Nardo findet sich in Atti delF Istituto Veneto XL p. 847. In einer Notiz über die Flussfischfauna von Croatien beschrieb Steindach ner einen neuen Phoxineltus croa- ticus und verzeichnet ausserdem 12 Arten, nämlich Tinea vulgaris, Barbus Petenyi, Gobio nuviatilis, Rhodeus ama- rus, Abramis vimba, Alburnus bipunetatus, Squalius ce- phalus, Phoxinus laevis, Trutta Pario, Esox lueius und Cobitis taenia. Wiener Sitzungsber. 52. Das Verzeichniss der Fische aus dem Distrikt Ra- domysl, Gouvernement Kief, von Belke enthält 33 Ar- ten Fische. Bulletin de la soc. imp. de Moscou 39. p. 496. Afrika. Referent hatte Gelegenheit einen Bei- trag zur ichthyologischen Fauna der Inseln des Grünen Vorgebirges zu liefern, nach einer Sammlung von 42 Ar- ten, welche Dr. btübel dort zusammengebracht hatte. während des Jahres 1866. 53 Von diesen 42 Arten erscheinen 18 den Cap Verdischen Inseln eigentümlich, 3 sind Gäste vom Süden, 8 Gäste vom Westen, 8 Gäste vom Norden und 5 haben eine weite Verbreitung. Sieben Arten erscheinen neu, eine bildet den Typus einer neuen Gattung. Archiv für Na- turgesch. p. 190. S teindachn er schrieb über einige neue Süss- wasser-Fische von Angola in Verhandl. d. zool.-bot. Ge- sellsch. in Wien 16. p. 761. E. v. Martens legte ein Verzeichniss von 33 Fi- schen vor, welche Dr. Schweinfurth am Rothen Meere abgebildet hatte, und die Verf. nach Rüppell bestimmen konnte, mit Angabe der einheimischen Namen. Verhandl. d. zool.-bot. Gesellsch. in Wien XVI. p. 378. Asien. Jerdon bemerkt in einer Notiz gegen Günther, dass nur wenige Fische sich weit in die In- dischen Flüsse begeben, und nennt Corvina und Mugil und einige Clupeoiden als solche, die über den Einfluss der Fluth hinaus in die Flüsse von Nepal aus dem Meere eindringen. Annais nat. hist. 17. p. 153. Einen Beitrag zur Fischfauna Kaschmirs und der benachbarten Länderstriche lieferte Steindachner, in- dem er die von Stoliczka gesammelten Fische von Kasch- mir, Ladak, Rupshu und Spiti in den Verhandl. d. zool.- bot. Gesellsch. in Wien 16. p. 784 beschrieb. Er stellte drei neue Cyprinoidengattungen auf und beschrieb drei neue Arten Cobitis, s. unten. Stoliczka sagt in seinem Berichte über die Um- gebung von Chini, Provinz Bisahir im nordwestlichen Himalaya, Verh. d. zool.-bot. Gesellsch. 16. p. 868, dass es ihm nicht gelungen sei irgend einen Fisch dort zu erhalten. Er zweifelt jedoch nicht, dass es solche im Sutlej gebe. Theils ist es schwierig wegen der senk- rechten Felswände an den Sutlej zu kommen, theils fan- gen die Budhisten nie einen Fisch. Ueber die Fische von Siam bemerkte Bacourt Nouvelles Archives du Museum IL Bulletin p. 11, dass besonders die Familie der Labyrinthfische zahlreich vor- 54 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Ichthyologie kommt und gegessen, auch durch Trocknen an der Luft zur Aufbewahrung geeignet wird. Von Cynoglossus xi- phioideus Gthr. erzählt er, dass er eigenthümliche Töne hervorbringe. Drei neue Arten sind beschrieben und ab- gebildet; sie gehören der Welsfamilie an. The fishes of Malabar by Francis Day. London 1865. 4. Die meisten in diesem Werke enthaltenen Ar- ten sind schon vom Verf. in Proc. zool. soc. publicirt worden. Eine Anzahl der Arten ist auf 20 Tafeln abge- bildet. Das Gebiet, welches Verf. hier unter der Benen- nung Malabar berücksichtigt hat, erstreckt sich von Man- galore an der Westküste bis zum Cap Comorin, und reicht nach dem Innern bis zu den Western Ghauts. Es sind beschrieben: 1 Holocentrum, 1 Lates, 7 Serranus, 4 Ge- nyoroge, 7 Mesoprion, 3 Ambassis, 3 Therapon, 3 Pristi- poma, 2 Diagramma, 1 Lobotes, 1 Scolopsis, 1 Dentex, 1 Synagris, 1 Upeneoides , 2 Upeneus, 2 Chrysophrys, 1 Chaetodon, 1 Heniochus, 1 Scatophagus, 1 Ephippus, 1 Drepane, 1 Toxotes, 2 Pterois, 1 Tetraroge, 1 Prosopo- dasys, 1 Minous, 3 Platycephalus, 1 Anema, 1 Sillago, 1 Umbrina, 3 Sciaena, 7 Corvina worunter eine neu, 2 Otolithus, 5 Polynemus, 2 Sphyraena, 3 Trichiurus, 1 Scomber, 3 Cybium, 1 Naucrates, 1 Elacate, 1 Echeneis, 4 Stromateus, 14 Caranx, 5 Chorinemus, 2 Trachynotus, 2 Psettus, 1 Platax, 7 Equula, 1 Lactarius, 1 Pempheris, 6 Gobius, 1 Apocryptes, 2 Eleotris, 2 Amblyopus, 1 Try- pauchen, 3 Batrachus, 2 Antennarius, 1 Salarias, 3 Teu- this, 1 Acanthurus, 1 Acronurus, 2 Nandus, 1 Pristolepis, 1 Anabas, 1 Polyacanthus, 1 Atherina, 10 Mugil worunter einer neu, 5 Ophiocephalus, 1 Fistularia, 2 Mastacembelus, 1 Glyphidodon, 1 Platyglossus, 3 Gerres, 2 Etroplus, 3 Belone, 4 Hemiramphus, 1 Bregmaceros, 1 Pseudorhom- bus, 1 Synaptura, 1 Plagusia, 1 Netuma, 4Arius, 1 Osteo- geniosus, 1 Batrachocephalus, 1 Hara, 1 Pseudobagrus, 1 Hemibagrus, 5 Hypselobagrus, 1 Pseudeutropius, 2 Wal- lago, 2 Plotosus, 2 Ciarias, 1 Saccobranchus, 1 Saurus, 1 Harpodon, 2 Nemacheilus, 1 Platacanthus , 1 Garra, 1 Rohita, 9 Puntius wovon einer neu, 1 Amblypharyn- während des Jahres 1866. 55 godon, 1 Barilius, 1 Paradanio n. gen., 1 Rasbora, 1 Pan- chax, 1 Chirocentrus, 1 Chanos, 1 Dussumieria, 2 Elops, 1 Sardinella, 1 Pellona, 1 Pristigaster, 1 Spratella, 1 Me- letta, 3 Alausa, 5 Engraulis, 2 Coilia , 2 Chatoessus, 1 Muraena, 1 Muraenesox, 1 Ophichthys, 1 Pisoodonophis, 2 Gymnothorax, 1 Synbranclius, 3 Leptocepkalus, 2 Ostra- cion, 1 Tetraodon, 3 Crayracion, 1 Leiodon, 1 Alutarius 1 Triacanthus, 1 Hippocampus, 1 Ichtkyocampus, 1 Syn- gnathus, 2 Microphis wovon einer neu, 1 Chiloscyllium, 1 Scoliodon, 2 Prionodon, 2 Cestracion, 1 Pristis, 1 Rhyn- cobatus, 2 Rhinobatus, 1 Narcine, 1 Astrape, 1 Trygon, 1 Pteroplatea, 1 Hypolophus, 1 Aetobatis. Zusammen 293 Arten in 148 Gattungen. Australien. Eine kurze Notiz über die Fischfauna der Viti-Inseln von Gräffe findet sich in Verhandl. d. zooh-bot. Gesellsch. in Wien 16. p. 594. Vertreten sind dort die Gattungen Muraena, Chaetodon , Holacanthus, Ostracion, Tetrodon, Pterois, Balistes, Oxymonacanthus, Amphacanthus, Acanthurus , Glyphisodon , Fistularia, Gomphosus, Amphiprion, Julis, Scarus, Platyglossus, Cheilinus, ferner Percoiden, Gobioiden und Blennioiden. In einem kurzen Berichte über eine Reise nach der Mac-Keans-Inscl in der Phönix-Gruppe, Vierteljahrsschrift der Nat. Ges. in Zürich IX. p. 212 nennt Gräffe die See sehr reich an Repräsentanten aus den Familien der Labroiden, Theutiden und Scomberoiden. Kner und Steindachner beschrieben 30 neue Fische aus dem Museum der Herren GodefFroy und Sohn in Hamburg, von den Südsee-Inseln. Wiener Sitzungs- berichte 54. p.356. Steindachner lieferte einen Beitrag zur Fisch- fauna von Port Jackson in Australien, Wiener Sitzungs- berichte 53. p. 424, begleitet von 7 Tafeln. Es werden 71 Arten aufgezählt, von welchen Verf. 21 für neu hält. Zwei Arten, die nur nach Abbildungen unvollständig bekannt waren, sind hier nach der Natur beschrieben. Nach den Familien vertheilen sie sich folgendermassen: 56 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Ichthyologie 8 Percoiden, 1 Mulloiden, 3 Sparoiden, 3 Squamipennes, 2 Pimelepteroiden, 3 Scorpaenoiden, 1 Trigloiden, 3 Sciae- noiden, 1 Sphyraenoiden, 1 Echineoiden, 1 Carangoiden, 2 Psettoiden, 4 Gobioiden, 3 Blennioiden, 1 Pedicnlaten, 1 Theuthyer, 1 Atherinoiden, 3 Mugiloiden, 1 Fistularoi- den, 4 Labroiden, 1 Gadoiden, 1 Siluroiden, 1 Scopeloi- den, 1 Salinonoiden, l Galaxioiden , 2 Sconiberesoces, 3 Gymnothoracoiden, 1 Ophisuroiden, 2 Syngnathoiden, 5 Balisteoiden, 3 Tetraodontoiden, 3 Rochen. Die neuen Arten sind unten namhaft gemacht. The naturalist in Vancouver Island and British Co- lumbia by John Keast Lord London 1866. 2 Voll. 8. Im ersten Bande dieses Buches sind mehrere Kapitel den Fischen und ihrem Fange in anziehender Schilderung gewidmet. So p. 36 den Salmen, ihrem Aufenthalte und ihrer Lebensweise, Salmo quinnat, Gairdneri, lycaodon, proteus, canis, spectabilis, Mallotus pacificus, Coregonus quadrilateralis, p. 106 den viviparen Ernbiotocidae, p. 121 den Gasterosteus und ihrem Nestbau, p. 132 Centrider- michthys asper, Sebastes, Chirus und mehreren Pleuro- nectes p. 175 dem Acipenser transmontanus u. s. w. In einem Anhange p. 351 ist ein Verzeichniss der auf Van- couver Island und in British Columbia gesammelten Salz- und Süsswasserfische gegeben. Es enthält 8 Salmo, 2 Fario, 1 Thaleichthys , 1 Coregonus, 4 Gasterosteus, 3 Chirus, 2 Sebastes, 1 Agonus, 2 Cottus, 5 Centridermich- thys, 1 Platichthys, 5 Pleuronectes, 1 Pleuronichthys, 1 Malletta, 1 Engraulis, 1 Syngnathus, 1 Acipenser, 1 Chi- maera, 1 Acanthus, 16 Ditrema, 1 Hysterocarpus, 1 Cy- clopterus, 1 Echeneis und 1 Gadns. Die neuen Arten hat Günther bereits in seinen Catalogue aufgenommen. Packard verzeichnete einige Fische, welche von Weiz zu Okak in Labrador beobachtet wurden, und machte Bemerkungen über mehrere Arten, nämlich Scom- ber vernalis, Pygosteus Cuvieri, Ammodytes dubius, Se- bastes norvegicus, Gymnacanthus patris, Cyclopterus lam- pus, Gadus arenosus, Merluccius vulgaris, Brosmius fla- vescens, Salmo salar, Salmo immaculatus, Salmo hudsoni- während der Jahres 1866. 57 cus, Mallotns villosus, Clnpea. Proceed. Boston. Soc. X. p. 264. Lyman und Reed haben als Commissions-Mitglie- der Bericht erstattet über die Hindernisse, welche sich dem Zuge der Fische in den Flüssen Connecticut und Merriinack entgegenstellen. Hauptsächlich kommen dabei Alosa praestabilis, Alosa tyrannus und Salmo salar in Betracht. Der Inhalt des Berichtes hat meist ein lokales Interesse. Die Schrift, die mir durch die Güte des Herrn Lyman zugekommen ist, trägt die Ueberschrift Senate . . . No. 8. Commonwealth of Massachusetts. Günther stellte Proc. zool. soc. p. 600 eine Anzahl neuer Arten auf, welche in Central- Amerika von Salvin, Godman und Capt. Dow gesammelt wurden. Sie sind unten namhaft gemacht. Nach Philippi's Bemerkungen über die chileni- schen Flussfische (Berliner Monatsber. p. 708) ist Chile arm an Süsswasserfischen, doch reicher als man früher dachte. Verf. kennt jetzt 6 Percoiden, 1 Atherina, keine Cyprinoiden, 17 Siluroiden, 4 Salmonoiden, 2 Galaxias, 1 Characinen, kein Aal im süssen Wasser doch ein Conger im Meere, 5 Cyclostomen nebst einigen Jugendzuständen. Es werden dann 15 meist neue Arten beschrieben. Eine weitere briefliche Mittheilung von Agassiz über seine ichthyologische Ausbeute im Gebiete des Ama- zonenstromes erregt hohe Erwartungen auf das Erschei- nen der speciellen Resultate dieser Forschungsreise. Er glaubt, diese Fischfauna werde sich auf 3000 bis 4000 Species belaufen. Er hält sich bereits versichert, dass das Amazonengebiet nicht eine einzige Fauna, sondern eine grosse Zahl verschiedener Faunen enthalte. — Er hat mehrere Chromiden beobachtet, welche ihre Eier im Munde tragen, in einer Tasche, welche durch die oberen Schlundknochen und die vordere Höhlung des ersten Kie- menbogens gebildet werden. Dieser Apparat ist mit zahlreichen Nervenfäden versehen, die aus einer eigen- thümlichen Anschwellung des verlängerten Markes ent- springen. Diese Anschwellung ähnelt dem elektrischen 58 Troschel: Bericht üb. d.Leist. in d. Ichthyologie Lappen bei Malapterurus. Andere Arten tragen ihre Eier in den Falten der Lippen, so die Loricarien, andere brüten sie, wie die Vögel, so die Hypostomen. Noch andere machen Höhlungen, in welche sie ihre Eier legen, in deren Nähe sie sich aufhalten, um sie zu beschützen, bis zu der Zeit, wo die Jungen sich selbst erhalten können. Die Verän- derungen, welche die jungen Fische in der Form erlei- den, sind sehr bedeutsam für die Classifikation. Annales des sciences naturelles V. p. 226. Vgl. vorj. Ber. p. 201. — In einem dritten Schreiben ib. p. 309 hebt Agassiz wieder den Reichthum jener Fauna hervor. In einem kleinen See von einigen hundert Quadratmetres bei Ma- naos fand er über 200 Arten Fische. Er glaubt sich überzeugt zu haben, dass die dortigen Fische keine gros- sen Wanderungen unternehmen u. s. w. Dipnoi. Slater machte Proc. zool. soc. p. 34 auf die Seltenheit der Amerikanischen Lepidosiren in Europäischen Sammlungen aufmerk- sam. Ausser den Exemplaren von Natterer erhielten nur Castelnau und Deville ein Exemplar, welches der erstere Lepidosiren dissimi- lis nannte. Peters sprach sich Berliner Monatsberichte p. 12 über die systematische Stellung der Lepidosirenes aus. Er hob die Gründe hervor, welche gegen eine Vereinigung mit den Ganoiden zu spre- chen scheinen; abgesehen von der Bildung des Vorhofs und der Aortenklappen, namentlich den Mangel eines muskulösen Belages der Aortenwurzel (was p. 509 widerrufen wird) und den Bau der blattförmigen, bis zur Mitte mit einander verwachsenen der Knor- pelstützen entbehrenden Kiemen. Die Ansicht von Steindach- ner, dass die äusseren Kiemen nur dem Jugendleben angehören' wird nicht bestätigt, da die Kiemen an Grösse zunehmen, selbst nachdem die Thiere das fortpflanzungsfähige Alter erreicht haben. Wenn sie bei ganz alten Individuen fehlen, so sei dies ein indivi- dueller Zustand. A. Dumeril berichtet, dass einige Lepidosiren, welche im Jardin des plantes lebten, sich in Cocons einhüllten, im Schlamme des abgelassenen Wassers verborgen. Die Cocons werden durch •während des Jahres 1866. 59 eine Schleim- Absonderung gebildet. Wenn der Lepidosiren sich einbohren will, scheidet er reichlichen Schleim an der Oberfläche seines Körpers aus. Dieser Schleim überkleidet den Schlamm, den er durchdringt, so dass die Wände des Kanales, der offen bleibt nach dem Trocknen glatt und polirt erscheinen; zuletzt, wenn das Thier anhält, nimmt die Ausschwitzung die Consistenz einer häuti- gen Hülle an. Comptes rendus 62. Januar 1866. p. 97 ; Revue et mag. de Zoologie 18. p. 32; Annais nat. hist. 17. p. 160; der zoolo- gische Garten p. 392. Teleostei. Acanthopteri« Berycidcie. Myripristis humilis Kner und Steindachner Wiener Sitzungsber. 54. p. 357 von den Samoa-Inseln. — M. viridensis Tro- schel Archiv für Naturgesch. p. 199 von den Cap Verdischen Inseln. Trachichlhys Darwinii Johnson Proc. zool. soc. p. 311. pl. 32 von Madeira. Percidae. Ransom macht darauf aufmerksam, dass der Laich des Barsches eine flache Röhre darstelle, nicht unähnlich einer lan- gen Perlen-Börse. Er fand auch die Micropyle, die immer nach der Höhlung der Röhre gerichtet ist, so dass sie durch gegenseitige Berührung der Eier nicht verschlossen werden kann. Annais nat. hist. 17. p. 79 aus Transactions of Midland scientific association. Paul Vouga erzählte einen Fall, dass die Eier des Barsches sich in salsigem übelriechenden Wasser entwickelten, und dass die jungen Barsche daselbst ausgeschlüpft waren. Bull. d'Acclimation Mai 1866; der zoologische Garten p. 431. Steindachner beschrieb Verh. d. zool.-bot. Gesellsch. 16. p. 775 Serranus lunulatus C. V., guativero C. V. und lucioperca- nus Poey. Serranus nndulatostriatus Peters Berliner Monatsberichte p. 518 von Neu-Süd- Wales. Serranichtkys altivelis Bleeker ist von Kner in den Wiener Denkschriften XXIV. p. 1 . pl. I. fig. 1 abgebildet. Plectropovta myrioster Steindachner Wiener Sitzungsberichte 53. p. 426. Taf. 1. fig. 3 von Port Jackson. — PI. multiguttalum Günther Proc. zool. soc. p. 600 von Panama. Pentaceros Knerii Steindachner Wiener Sitzungsberichte 53. p. 208. Taf. I. Fig. 1, 2; Annais nat. hist. 17. p.311 vom Cap Hörn. M'C o y bemerkte Transact. of Victoria VI. p. 158 über die 60 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Ichthyologie Gattung Arripis Jen. Dass dahin Centropristes Georgianus, salar, tasmanicus und truttaceus, Perca trutta und marginata gehören. A. Salar hält er für den Jugendzustand von Georgianus, auch trutta- ceus und Perca trutta . zieht er zu Georgianus, auch Perca margi- nata. Somit bleiben nur Georgianus und Tasmanicus als selbststän- dige Arten übrig. Percilia gracilis Philip pi Berliner Monatsberichte p. 710 aus Chile. Labracoglossan. gen. Peters Berliner Monatsberichte p. 513 gehört in Günther's Gruppe Grystina unter den Percoiden, unter- scheidet sich aber durch die ausserordentlich grosse Zahnplatte auf der Zunge, das schwach bewaffnete kleine Maul und die grosse Zahl der Rückenstrahlen 11. 26. L. ar.genteiventris von Yokuhama. Dules novemaculcahts Steindachner Wiener Sitzungsberichte 53. p. 428. Taf. 2. Fig. 1 von Port Jackson. Pristipomatidae. Helerognathodon flaviventris Steindachner Verhandl. d. zool.-bot. Gesellsch. in Wien 16. p. 778 von Zanzebar. Haemulon xanthopterum C. V. ist von Steindachner Verh. d. zool.-bot. Gesellsch. in Wien 16. p. 479 beschrieben. Hapalogemjs Meyenii Peters Berliner Monatsberichte p. 96 von Manila. Diagrammet pieoides aus Ostindien und macrolepidotum aus China Peters Berliner Monatsberichte p. 94. Bei dieser Gelegenheit bemerkt der Verf., dass D. cavifrons wirklich ein Diagramma sei, und es sei noch zu erweisen, dass Günther's Pristipoma cavifrons wirklich mit der Cuvier-Valenciennes'schen Art identisch sei. Genyatremus lalifrons und angustifrons Troschel Archiv für Naturgesch. p. 202 von den Inseln des grünen Vorgebirges. Trachinidae. Percis tetracanthvs Bleek. ist von Kner und Steindachner abgebildet, Wiener Sitzungsberichte 54. p. 362. Fig. 18. Opislhognatkus macrolepis Peters Berliner Monatsber. p. 520 von Bangkok. Sphyraenidae. Sphyraena grandisquamis Steindachner Wiener Sitzungsberichte 54. p. 446 von Port Jackson. Sciaenidae. Sciaena (Corvina) nasus Steindachner Verhandl. d. zool.-bot. Gesellsch. 16. p. 771 von Calcutta. — Sc. (Corvina) Novae Hollandiae Steindachner Wiener Sitzungsberichte p. 445. Taf. 5. Fig. 2 von Port Jackson. — Corvina h'eilli Day Fishes of Malabar p. 55 von Malabar. — C. chrysoleuca und vermicularis Günther Proc. zool. soc. p. 600 von Panama. Ancylodon ahipennis Steindachner Wiener Sitzungsberichte 53. während des Jahres 1866. 61 p. 209. Taf. 1. Fig. 3; Annais nät. bist, 17. p. 311 von der Westküste Südamerika's. lieber Collickthys lucida Richards, vergl. Steindachner Verhandl. d. zool.-bot. Gesellsch. XVI. p. 475. Otolithus squamipennis Günther Proc. zoo-1. soc. p. 601 von Panama. Psendololiihus Bleekeri Steindachner Verh. d. zool.-bot. Ge- sellsch. 16. p. 773 von Hongkong. Squamipeanes. Scorpis Richardsonii Steindachner Wiener Sit- zungsberichte 53. p. 437. Taf. 5. Fig. 1 von Port Jackson. — .Sc. boo Peters Berliner Monatsberichte p. 519 von Neu-Süd- Wales. Pimelepteroidae. Girella Stübeli Troschel Archiv für Naturg. p. 217 von den Cap Verdischen Inseln. Doydixodon fasciatnm Kner und Steindachner Wiener Sitzungs- ber. 54. p. : 58. Taf. I. Fig. 2 von der Westküste Südamerika's. Sparidäe. Lethrinus striattts Steindachner Verh. d. zool.-bot Gesellsch. in Wien 16. p. 479 von Zanzebar. Dabei ist auch L. genivittatus C. V. beschrieben. Cätaphracti. Scorpaena Jacksoniensis Steindachner Wiener Sitzungsberichte 53. p. 438. Taf. 3. Fig. 2 von Port Jackson. — Sc. laevis Troschel Archiv für Naturgesch. p. 206 von den Cap Verdi- schen Inseln. Centropogon Troschelii Steindachner Wiener Sitzungsberichte 53. p. 440. Taf. 4. Fig. 1 von Port Jackson. Cotttis decastretisis Kner Wiener Denkschriften XXIV. p. 2. pl. 2. fig. 1 von der Decastris-Bay am Ausfluss des Amur. Platycephalus angttslus Steindachner Wiener Sitzungsber. 53. p. 213. Taf. I. Fig. 4; Annais nat. hist. 17. p. 312 aus Surinam. Gasterosteidae. Blanchard spricht sich, Poissons des eaux douces de la France p. 174 gegen die Vereinigung der Gasterosteus mit den Scomberoiden aus; sie haben nach seiner Auffassung mehr Verwandtschaft mit den Percoiden ; Trigla und Cottus , er bildet jedoch aus ihnen eine eigene Familie Gasterosteidae. Verf. be- schreibt dann ausführlich die Lebensweise dieser kleinen Fische und bildet das Nest von G. leiurus und laevis ab. Es werden zwei Gruppen unterschieden, Epinoches mit 3, Epinochettes mit 8 — 11 Rückenstachein. In der ersten Gruppe mit sechs Knochenplatten auf dem Rücken deren dritte, vierte und sechste einen Stachel tra- gen, unterscheidet Verf. 8 Arten: G. aculeatus L. , neustrianus, semi- loricatus C.V., semiarmatus C. V., leiurus C.V.. Bailloni, argentatis- sinius, elegant; in der zweiten Gruppe, deren sämmtliche Knochen- platten des Rückens, mit Ausnahme der ersten , Stacheln tragen 62 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Ichthyologie 5 Arten: G. pungitius L. , burgundianus, laevis Cuv., lotkaringus, breviceps. Houghton, Sticklebacks and other nest-making fish. The intellectual observer VII. p. 259. Scombridae. Dyce beobachtete einige Eigentümlichkeiten des Auges der Makrele. Die Sclerotica ist gleichförmig fest, ganz knorplig, hat aber einen schmalen Ausschnitt von einem Rande der Cornea zum andern, und in einer halbkreisförmigen Erweiterung dieses Ausschnitts tritt der Sehnerv ein. Annais nat. hist. 17. p. 307. Lilljeborg beschrieb in Upsala Universitets Arsskrift 1865, Mathematik och Naturvetenskap p. 1 den Pterycombus Brama, wel- chen Fries in Kongl. Vetensk. Akad. Handlingar 1837. p. 14 zuerst bekannt gemacht hat , Bidrag tili kännedomen om Pterycombus Brama Fries, en Fisk af Makrillfiskarnas familj. Er zählt hierbei die an der norwegischen Küste vorkommenden Scombroiden auf: Scomber scombrus L. , Thynnus vulgaris C. V., Th. thunnina C. V., Pelamys sarda C.V., Auxis Rochei Gthr., Zeus faber L., Pterycom- bus brama Fries, Brama Raschii Esmark, B. Raji Bloch, Lampris guttatus Brünnich. Lütken weist nach, dass die Gattung Nauclerus Valenc. der Jugendzustand von Naucrates sei, und neigt sich der Ansicht Gün- ther's zu, der alle Naucrates-Arten zu einer einzigen vereinigt, in welchem Falle dann auch sämmtliche Nauclerus-Arten zu vereinigen wären. Vidensk. Meddelelser naturh. Foren, i Kjöbenhavn 1865. p. 205. Scheclopkilus marmoralus Kner und Steindachner Wiener Sit- zungsber. 54. p. 366 aus der Südsee. Bullmore zeigte den Fang eines für die britische Fauna neuen Fisches (Ausonia Cuvieri) bei Falmouth am lsten October an, Couch verkündete einen zweiten Fang vom 6. October. Annais nat. hist. 18. p.424. — Letzterer beschrieb den Fisch Proc. zool. soc. p. 332, woselbst auch eine Abbildung in Holzschnitt gegeben ist. — Günther gab ib. p. 336 eine Abbildung und Beschreibung des Skeletes dieses Fisches. Gray berichtet, dass Capros aper an der Küste von Dorset- shire gefangen wurde. Annais nat. hist. 17. p. 237. Carangidae. Caranx caninus Günther Proc. zool. soc. p. 601 von Panama. Steindachner gründete in der Psettoiden-Familie eine neue Gattung Sc hu et tea Wiener Sitzungsberichte 53. p. 449. Auge gross, Mundspalte schief aufwärts. Kiefer, Vomer und Gaumenbeine mit zahlreichen , kleinen Spitzzähnen von durchgängig gleicher Länge, in schmalen Binden; Vordeckel fein gezähnt, Ventralen kurz aber während des Jahres 1866. 63 vollständig entwickelt ; Kücken- und Afterflosse sehr lang, dicht be- schuppt; 7 Kiemenstrahlen, Pseudokieme gross. Seh. scalaripinnis von Port Jackson. Acronuridae. Ceris maculalus Kner Wiener Denkschriften XXIV. p. 6. Taf. 2. Fig. 2 aus der Südsee. Mllgilidae. Mugil brevieeps Steindachner Wiener Sitzungsbe- richte 53. p. 459 von Port Jackson. — M. pulchellus Troschel Archiv für Naturgesch. p. 222 von den Cap Verdischen Inseln. Vergl. den Text wegen des eigenthürnlichen Zahnbaues der Mugil. — M. eun- numboo Day Fishes of Malabar p. 141 von Malabar. P seudomu gil n. gen. Kner Wiener Sitzungsberichte 53. p. 543. Kostro brevi, capite et dorso lato, ore fere supero, maxil- lae dentibus acutis munitae, oculi magni, praeorbitale edentulum, pinna dorsalis prima radiis 4 aut 5 gracilibus inarticulatis, seeunda post analem ineipiens, squamae magnae cycloideae, linea lateralis inconspicua. Fs. signifer von Sidney. Netnatocentris n. gen. Peters Berliner Monatsberichte p. 516. Durch die zwei Kückenflossen und den doppelten Präopercularrand sich an Apogon, durch die unbewaffneten Kiemendeckelstücke und den Mangel der Seitenlinie an Nannoperca anschliessend; die bieg- samen Strahlen der ersten Rückenflosse unterscheiden die Gattung. iV. splendida aus Ost-Australien. Kner und Steindachner stellten Wiener Sitzungsber. 54. p. 372 eine neue Gattung Strabo mit einer neuen Art St. nigro- fasciatus aus Neuholland auf. Sie erkennen ib. p. 395 diesen Fisch als identisch mit Peters' Nematocentris splendida an, finden aber in ihm keine nahe Verwandtschaft mit Apogon, sondern sind geneigt, die Gattung mit Pseudomugil als eine besondere kleine Familie an- zusehen. Der Fisch ist Fig. 10 abgebildet. Ophicephalidae. Channti fasviata Steindachner Verh. d. zool.- bot. Gesellseh. in Wien 16. p. 481 von Ningpo. Trachypteridae. Hogg zeigte an, dass ein Gymnetrus Banksii von 14 Fuss 7 Zoll Länge bei Seaton Snook, County of Durham gefangen sei. Annais nat. hist. 17. p. 312 und 390. — Derselbe berichtet ib. 18. p. 136 von einem ferneren Funde eines 10 Fuss langen Gymnetrus bei Whitby an der Küste von Yorkshire. Gobioidei. Gobiiis Petersii Steindachner Verhandl. d. zool.-bot. Gesellsch. in Wien 16. p. 781 von Zanzebar. Hierbei wird auch G. obscurus Peters beschrieben. — G. Kreflii Steindachner Wiener Sitzungsberichte 53. p. 451 von Port Jackson. * Ueber die Unterschiede von Gobius punetatissimus Canest. und panizzi Verga vergl. eine Notiz von Ninni Atti dell' Istituto Ve- neto XL p. 140. 64 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Ichthyologie Eleotris striata, gymnocephalus und Riökardsönii Steindachner Wiener Sitzungsberichte 53. p. 455 von Port Jackson. Blennioidei. Blennius alpeslris Blanchard Poissons des eaux douces de la France p. 261 aus Savoyen. Velrobkirstes iongißlis Kner u. Steindachner Wiener Sitzungs- ber. 54. p. 367. fig. 5 von den Samoa-Inseln. Saliarias striato-maculatus Kner u. Steindachner Wiener Sit- zungsber. 54. p. 368. fig. 4 von Mauritius. Blennophis semifasciatus Kner u. Steindachner Wiener Sitzungs- ber. 54. p. 369. fig. 6 von der Westküste Südamerika' s. Myxodes cinnabarinus Kner u. Steindachner Wiener Sitzungs- ber. 54. p. 370 von Mejillones. CHnus Philippii Steindachner Wiener Sitzungsber. 53. p. 210; Annais nat. hist. 17. p. 312 von der Westküste Südamerika^. Tripterygion hemimelas Kner u. Steindachner Wiener Sitzungs- ber. 54. p. 371 von den Samoa-Inseln. Die im vorigen Jahre (vergl. Ber. p. 206) vonGill aufgestell- ten neuen Gattungen Plagiotremus und Chaenopsis sind in Annais of the Lyceum of natural history of New- York VIII. No. 8 auf Taf. III. abgebildet. Pedicillati. Lütken hält die Verschiedenheit von Malthaea longirostris und vespertilio gegen Günther, der nur zwei Arten anerkennt, aufrecht. Von beiden Formen, die nun entweder zwei Arten, oder die beiden Geschlechter einer Art sind, weicht M. no- tata auffallend ab. Demnach seien mindestens drei Arten M. cu- bifrons, vespertilio und notata zu unterscheiden, vielleicht noch eine vierte longirostris. Vidensk. Meddelelser naturh. Foren i Kjö- benhavn 1865. p. 208. Batrachvs marmoralus Steindachner Verh. d. zool.-bot. Ge- sell, in Wien 16. p. 482. Centriscidae. Centrißcus brevispinisKner u. Steindachner Wie- ner Sitzungsber. 54. p. 374. fig. 9 von den Samoa-Inseln. Lütken setzt die Arten der Gattung Amphisile auseinan- der, in die durch verschiedene Autoren einige Verwirrung gekom- men war: Amphisile scutata L. ist A. scutata Gthr., macrophthalma Steindachner; A. punctvlata Bianc ist brevipinnis Peters und pun- ctata Kner; A. slrigata Gthr. ist scutata Steind. Die Theilung in zwei Genera, Amphisile und Acentrachme, wie sie Gill vorgeschla- gen hat, hält Verf. für überflüssig und räumt ihnen höchstens den Rang von Subgenera oder Sectionen ein. Vidensk. Meddelelser na- turh. Foren, i Kjöbenhavn 1S65. p. 213. Fistularidae. Aulisceps nov. gen. Peter.s Berliner Monats- während des Jahres 1866. 65 Berichte p. 510 bildet ein Verbindungsglied zwischen Fistularia und Spinachia; durch die nahe hinter den Brustflossen befindlichen Bauchflossen stimmt die Gattung mit Aulorhynchus Gill und Aulich- thys Brevoort überein; letztere steht ihr zunächst, unterscheidet sich aber durch die weit von einander stehenden Bauchflossen und die Lage der Nasenlöcher. A. spinesccns aus Californien. Anacanthiiii. Gadidae. Atwood schrieb dem Cabliau die weiteste Ver- breitung unter allen Fischen zu, wobei er es zweifelhaft lässt, ob zwei Species zu unterscheiden seien. Das grösste bei Neufundland gefangene Exemplar wog lOO1/* Pfund. Proc. Boston Soc. X. p. 103 John Hogg zeigte an, dass Merluccius vulgaris bei den Fel- sen von Whitburn gefangen worden ist. Nat. hist. transact. of Nort- humberland and Durham I. p. 232. Lotella Schvethi Steindachner Wiener Sitzungsberichte 53. p. 466 von Port Jackson. Hyrtl fand bei Lota vulgaris eine sehr eigenthümliche Ein- richtung der Seitenlinie. Sie öffnet sich nicht in den einzelnen Schuppen, sondern von ihr treten kleine mit Flüssigkeit erfüllte Säckchen hervor, durch deren eiues es dem Verf. gelang, das ganze Canalsystem zu injiciren. Es hat nur vier Oeffnungen nach aussen, zwei an der Schnauzenspitze und zwei am Schwanzende des Rum- pfes. Die Verzweigungen am Kopfe werden dann beschrieben. Ueber die Bedeutung dieses Canalsystems bleibt Verf. im Zweifel. Es com- municirt mit keinem Lymphgefäss, obgleich ein solches unter dem Seitencanale und parallel mit ihm verläuft. Da es mit Flüssigkeit erfüllt, die jedoch nicht Schleim ist, so ist Verf. geneigt diesem Ca- nalsystem die Rolle eines secretorischen Apparates zuzuschreiben. Wiener Sitzungsberichte 53. p. 551. Steindachner macht Verhandl. d. zool.-bot. Gesellsch. in Wien XVI. p. 387 auf die individuellen Unterschiede zwischen Exem- plaren von Lota vulgaris aus dem Genfer See und dem Luger See aufmerksam. Carte bildete Proc zool. soc. p.35. pl. II. einen Fisch ab (Chiasmodon niger Johns), der in der Nähe der Insel Dominica ge- fangen war, und der einen viel grösseren Fisch verschlungen hatte. Dadurch war seine Bauchhaut in unförmlicher Weise ausgedehnt. Günther fügte ib. p. 38 eine bestätigende Bemerkung hinzu. Jonathan Couch berichtet über einen neuen Fisch der britischen Fauna Couchia Edwardii. Journal of the Linnean Society IX p. 38. Archiv f. Naturg. XXXIII. Jahrg. 2, M. E 66 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Ichthyologie Ophidiidae. Bemerkungen über Genypterus chilensis Gth. vou Kner und Steindachner finden sich Wiener Sitzungsberichte 54. p. 379. Pleuronectae. Traquair untersuchte das Skelet einiger Pleu- ronecten in Rücksicht auf die Asymmetrie dieser Fische. Trans- act. of the Linnean Soc. of London XXV. p. 263 mit 4 Tafeln. Ge- nau untersucht sind : Rhombus maximus , Hippoglossus vulgaris und Platessa vulgaris. Verf. deutet die verschiedenen Ansichten von Autenrieth, Rosenthal, Meckel, Van Beneden und Steenstrup an, und handelt dann 1) über den Schädel der Pleu- ronectidae, 2) über die Gesichtsknochen, 3) über die oberflächlichen Gesichtsknochen und über die Verbreitung der Schleimkanäle, 4) die Wirbelsäule, 5) die Rückenflosse. — Nach unserem Verf. zeigt die Struktur des Schädels deutlich, dass die Wanderung des oberen Au- ges mit der Abweichung der Mittellinie in Verbindung steht, und dass dieses Auge seine morphologischen Beziehungen zu den Stirn- beinen behalten hat, was gegen die Rosenthal-Steenstrup'sche An- sicht spricht, dass es unter einem Schädeltheile hingewandert sei. Es sei ferner kaum denkbar, dass die Mittellinie und ein Auge sollten unter den überliegenden Theilen gewandert sein, ohne die Symmetrie der letztere zu stören. Die Rückenflosse hat sich nach vorn hin verlängert, nachdem das Auge seine unsymmetrische Lage eingenommen hat. Steenstrup erkennt die Gattung Zeugopterus Gottsche an, weil die Afterflosse und die Rückenflosse gegen die blinde Seite hin abweicht, weil die Schuppen durch kleine Zähnchen rauh sind, be- sonders aber weil die Knochenwand , welche die beiden Kiemen- höhlen von einander trennt, von einer grossen Oeffnung durchbohrt ist, so dass das Wasser frei aus einer Kiemenhöhle in die andere übergehen kann. Oversigt Danske Vidensk. Selsk. 1865. p. 95 ; An- nais nat. hist. 18. p. 72. Solea heterorhina Bleeker Var. von den Schifferinseln ist von Kner Wiener Denkschriften p. 8. Taf. 3. Fig. 2 abgebildet. Pharyngognathi. Labridae. Heterochoerops nov. gen. Steindachner Wiener Sitzungsberichte 53. p. 461. Kieferzähne wie bei Choerops zum grössten Theile in eine Lamelle verschmolzen , vorne vier freie Hundszähne im Zwischen- und Unterkiefer vor der Zahnlamelle ; Seiten des Kopfes und verticale Flossen beschuppt, Vordeckel ge- zähnt, Dorsalstacheln 11, Seitenlinie nicht unterbrochen, Wangen nicht erhöht. H. viridis Taf. 5. Fig. 3 von Port Jackson. während des Jahres 1866. 67 Referent hält den Labrus jagonensis Bowdich und Cossy- phus tredecimspinosus Gthr. für identisch. Archiv für Naturge- schichte p. 229. Tkysanocheilus ornatusKner (vergl. vorj. Ber. p. 208) ist Wie- ner Denkschriften XXIV. p. 4 abgebildet. Labrichthys australis Steindachner Yerh. d. zool.-bot. Gesellsch. in Wien 16. p. 476 aus der Südsee. Pseutiocheilimis psittacvlvs Kner u. Steindachner Wiener Sit- zungsber. 54. p. 376. fig. 7 von den Phönix-Inseln. Platyglossus bifasciatus Steindachner Verh. d. zool.-bot Ge- sellsch. in Wien 16. p. 477 von Hongkong. — PL ocellatus Kner u. Steindachner Wiener Sitzungsber. 54. p. 377. von den Samoa-Inseln. Ib. p. 393 stellen dieselben Verf. eine neue Gattung Chae- ro julis auf, deren Charakter eine Combinatkm aus den Gruppen- merkmalen der Chaeropina und Julidina ist: Squamae mediocres truncum tegentes, minores pectus, valde minutae caput supra usque ante oculos, rostrum latiusculum, ambo labia in vela fimbriata aut indivisa producta, in utraque maxilla lamina dentalis Scari ad in- star, solum 4 dentibus caninis partim seiunctis, dentes angulares canini supramaxillares liberi: p. dorsalis 9, analis 3 aculeis, p. cau- dalis brevis subrotundata, 1. lateralis integra, simplex. Ch, casta- neus von den Samoa-Inseln ist fig. 8 abgebildet. Leptojulis bimaculatus Kner u. Steindachner Wiener Sitzungs- ber. 54. p. 378 von Chile. Odax Hyrtlii Steindachner Wiener Sitzungsber. 53. p. 464 von Port Jackson. Pomacentridae. Glyphidodon unifasciatus Kner u. Steindach- ner Wiener Sitzungsber. 54. p. 375. fig. 3 von den Samoa-Inseln. Onychognathus Troschel Archiv für Naturgesch. p. 231. 0. cautus von den Cap Verdischen Inseln. ChromidöS, Chromis ovalis, humilis, ucuticeps Steindachner Verh. d. zool.-bot. Gesellsch. in Wien 16. p. 761 von Angola. Peters glaubt sich überzeugt zu haben, dass Acharnes spe- ciosus Müll. Trosch. mit Cichla ocellaris identisch ist. Berliner Mo- natsber. p. 522. Günther stellte Proc. zool. soc. p. 601 folgende Heros-Arten auf: H. nigvufasciaiiis aus den Seen Amatitlan und Atitlan, multispi- nosus aus dem See Managua, longimanus aus dem Nicaragua-See, erylhraeus und lobochilus aus dem Managua, trimaculatus aus dem Chiapam und Huamuchal, managuensis aus dem Managua, oblongus aus dem Rio-Motagua. Neelroplus n. gen. Günther ib. p. 603 unterschieden von 68 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Ichthyologie Heros durch eine vordere Reihe flacher Schneidezähne. N. ncmato- pus aus dem See Managua. ScombreSOCidae. Günther versetzt diese Familie wieder zu den Physostomen, obgleich sie keinen Luftgang der Schwimmblase besitzen. Er hat sich dazu durch manche Aehnlichkeiten mit den Cyprinodonten bestimmen lassen, namentlich die hintere Lage der verticalen Flossen, die Modification der Afterflosse bei den Männ- chen mehrerer Cyprinodonten und einiger Hemiramphus, und die Uebereinstimmung in dem Bau des Oberkiefers einiger Cyprinodonten mit Hemiramphus. Verf. unterscheidet 5 Genera: 1) Belone L. mit zwei Gruppen Belone s. str. vordere Strahlen der Rückenflosse verlängert, 44 Arten, neu B. Lovii von den Cap Verdischen Inseln, microps von Guiana, angusliceps von Ecuador, ferox von Neu-Süd- Wales , robusla aus dem rothen Meere , natalensis von der Ost- küste Afrikas, capensis vom Cap, Krefflii aus Australien, — und P ot amorrhaphis Gthr. Strahlen der Rückenflosse gleich lang, mit 2 Arten, B. taeniata n. sp. aus Brasilien und B. scolopacina Cuv. Val. — 2) Scombresox Lacep. mit 5 Arten. — 3) Hemi- rhamphvs mit 40 Arten, die folgendermassen eingetheilt wer- den: A. Brustflossen kurz. a. Schwanzflosse gabiig , 28 Arten, neu H. regularis von Australien, sinensis aus China, calabari- cus von Westafrika, ajfinis Südsee, laticeps Fidschi-Inseln, robuslns Vandiemensland. b. Schwanzflosse abgerundet. «. Dorsale mit mehr Strahlen als die Anale, tiemir amphodon Blkr. 2 Arten, ß. Dor- sale mit wenig mehr Strahlen als die Anale, vivipar, Zenarcho- pterus Gill, 4 Arten, y. Dorsale mit weniger Strahlen als die Anale, Dermatogenys Hass., 3 Arten. B. Brustflossen lang, a. Schnabel sehr lang, Eul ep torhnmphus Gill, 2 Arten, b. Schna- bel kurz, 0 x \i p o r h a m p hu s Gill, 1 Art. — 4) Arrha m phus n. gen.,* wie Hemiramphus , aber der Unterkiefer nicht verlängert, 1 neue Art A. sclerolepis von Neu-Seeland. — 5) Exoc o etus Art. mit 44 Arten, neu E. rostratus Sandwichinseln, obtusirostris tropi- sche Meere, spilurus, affiais atlant. Ocean, robuslns Australien, arcli- ceps China, calloptcrus Panama, brachgcephalus China. Bleeker unterwarf die Arten der Gattung Belone Cuv., für die der Name Mastacembelus Klein wieder eingeführt wird, einer Revision. Er kennt 11 Arten, die übersichtlich unterschieden, und dann ausführlich beschrieben sind. Ned. Tijdschrift voor de Dier- kunde III. p. 214— 236. Scombresox brevirostris Peters Berliner Monatsber. p. 521 aus Californien. Günther bemerkt Annais nat. hist. 18. p. 427, dass Bleeker 's Hemiramphus vittatus = Esox brasiliensis L. aber verschieden von währen des Jahres 1866. 69 H. vittatus Val. sei, dass II. guineensis Blkr. = H. vittatus Val. sei, und dass H. Schlegelii Blkr. eine gute Art sei, die Günther H. ca- labaricus genannt hatte. Hemira7nphu$ auslralis Steindachner Wiener Sitzungsber. 53. p. 471 von Port Jackson. Exocoetus hirundo Steindachner Verb. d. zool.-bot. Gesellsch. in Wien 16. p. 482 von Hongkong. — E- lamellifev Kner u. Stein- dachner Wiener Sitzungsber. 54. p. 384. fig. 11 aus der Südsee. Physostomi. Siluridae. Ciarias Dumerilii und angolensis Steindachner Verhandl. d. zool.-bot. Gesellsch. in Wien 16. p. 766 von Angola. C hoeroploi osvs n. gen. Kner Wiener Sitzungsberichte 53. p. 545. Oculi velati, cirrhi 10 crassi, dentes intramaxillares pauci, inframaxillares anteriores conici, posteriores globosi, vomer lata et permagna thurma dentium globosorum triquetra munitus, labia crassissima papulosa, porus pectoralis amplus. Dahin Plotosus lim- batus Cuv. Val. Sil uro d o n n. gen. Kner Wiener Sitzungsber. 53. p. 546. Cirrhi 6, duo maxillares, 4 gutturales, dentes longi acuti 3—4 se- riales in ambis maxillis, fascia continua dentium breviorum semilu- naris in vomere, oculi velati, pinna analis cum caudali unita, haec oblique truncata. S. hexanenia von Shangai. Micronema Bleekeri Bocourt Nouv. Arch. du Museum II. Bull, p. 17. pl. 1. fig. 3 aus Siam. Pangasius Larnaudii Bocourt Nouv.. Arch. du Museum II. Bull, p. 15. pl. I. fig. 2 von Siam. Pimelodvs managuensis Günther Proc. zool. soc. p. 603 aus dem See Managua. Heterobagrus Bleeker n. gen. Nouv. Archives du Museum II. Bull. p. 19. Dentes maxillis et vomero-palatini pluriseriati, parvi, acuti, vomero-palatini in vittam semilunarem continuam dispositi. Cirri inframaxillares margini maxillae anteriori approximati. Oculi liberi, subverticales. Caput compressum, scuto granoso rostro co- nico. Crista interparietalis granosa , os interspinosum attingens. Dorsum valde compressum. Pinna adiposa elongata. Spinae osseae ; dorsalis gracilis, longissima, edentula ; pectorales crassae postice serratae. Pinna analis brevis mediae adiposae circiter opposita. Radii pinnarum semipinnati. Cauda elongata ; caudalis biloba. B. 8. D. 1. 7. //. Bacourti pl. 1. fig. 1 von Siam. Philippi bespricht Berliner Monatsberichte p. 711 Arius pa~ pillosus Cuv. Val. und Arius Carcharias, den Leybold 1859 in den 70 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Ichthyologie Anales de la Universidad de Chile p. 1083 beschrieben hat, und be- schreibt vier neue Arten Arius villosus, squalus, micropterus und synodon, sämmtlich aus Chile. Arius Layardi Günther Annais nat. hist. 18. p. 474. pl. 15. — A. Graeffei Kner u. Steindachner Wiener Sitzungsber. 54. p. 383. fig. 12 von den Samoa-Inseln. Chaetostomus aspidolepis Günther Proc. zool. soc. p. 603 von Veragua. Trickomycterus marmoratus, tigrinus, pallens Philippi Berliner Monatsber. p. 714 aus Chile. Nematogenys nigricans und pallidus Philippi ib. p« 716 aus Chile. Cyprinidae. Eine vorläufige Bemerkung über die Niere der Cyprinoiden vonGampert s. Zeitschr. f. wiss. Zoologie 16- p. 372. Taf.21. Fig. 5, 6. Tylognathus sinensis Kner Wiener Sitzungsber. 53. p. 548 von Shangai. Chondrostoma caerulescens aus dem Doubs und dem Ognon, Dremaei aus den Departements Lot , Lot-et-Garonne und Haute- Garonne, rhodanensis aus dem Rhone Blanchard, Poissons des eaux douces de la France. — Ch. Miegii Steindachner Wiener Sitzungsber. 53. p. 198; Annais nat. hist. 17. p. 311 aus dem Ebro. — ■ Ch. poly- lepis Steindachner Wiener Sitzungsber. 54. p. 19. Taf. 6 aus dem See von San Martin de Castaiieda. — Ch. Willkommii Steindachner ib. 54. p. 266 Taf. 2 aus der Guadiana. Grube zeigte den Fang eines grossen Karpfens (Cyprinus carpio L.) in der Ohle bei Breslau an. Er wog 25 Pfund, wovon 5 Pfund allein auf den Rogen kamen, war 2 Fuss 10 Zoll lang und 8 Zoll hoch; der grösste Schlundzahn hatte einen halben Zoll im Durchmesser. 43. Jahresbericht der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur p. 58. Steindachner erklärt Verhandl. d. zool. -bot. Gesellsch. in Wien XVI. p. 385 Barbus Mayori Yal. für nicht verschieden mit Barbus fluviatilis. Barbus Graelsii Steindachner Wiener Sitzungsber. 53. p. 198 Annais nat. hist. 17. p. 311 aus dem Ebro. — B. Comiza aus dem Tajo und Guiraonis aus dem Gebirgsflusse Jucar bei Cuenca Stein- dachner Wiener Sitzungsberichte 54. p. 8. Beide Arten sind nebst B. Graelsii und Bocagei abgebildet. Steindachner gründete drei neue Gattungen in der Ver- wandtschaft von Schizothorax Verhandl. d. zool.-bot. Gesellsch. 16. p. 785, nämlich 1) Schizopygopsis wie Schizothorax, doch fehlen während des Jahres 1866. 71 Barteln und Rumpfschuppen, nur unmittelbar hinter dem Schulter- gürtel und längs der Seitenlinie liegen Schuppen, Schlundzähne in zwei Reihen zu 3 und 4. Seh. Stolickai von Hanle, östliche Provinz von Ladak. 15200' üb. d. M. — 2) Dip t ychu s besitzt zwei Eck- barteln; Schlundzähne in zwei Reihen zu 4 und 3, schwach löffei- förmig ausgehöhlt und stark comprimirt. D. maculatus aus dem westlichen Tibet. — 3) P ty chobar bus mit stark entwickelten fleischigen Lippen und einer länglichen Mundspalte, kein gesägter Knochenstrahl in der Dorsale, nur Eckbärteln und zwei Reihen löffeiförmiger Schlundzähne. Pt. conirostris lebt mit Schizopygopsis Stolickai. — Hierbei ist ferner Crossocheilus diplochilus beschrieben. Abramis Gehini Blanchard Poissons des eaux douces de la France p. 355 aus der Mosel bei Metz. Alknrnns mir and eil a aus Savoyen, Fahr a ei aus dem Rhone bei Avignon Blanchard Poissons des eaux douces de la France p. 369. Einen neuen Fischbastard Albumus Rosenhaueri aus der Alt- mühl hält Ja ekel für abstammend von Alburnus lucidus und Scar- dinius erythrophthalmus. Der zoologische Garten p. 20. Leucos Arcäsii Stein dachner Wiener Sitzungsber. 53. p. 198; Annais nat. hist. 17. p. 311 aus dem Ebro. — L. Arrigqms Stein- dachner Wiener Sitzungsberichte 54. p. 16 aus dem Rio-Jucar bei Cuenca. Beide Arten sind Taf. 3 und 4 abgebildet. — L. albumoi- des Steindachner ib. 54. p. 263. Taf. 1. Fig. 3 aus der Guadiana. Pachystomus gobioformis Kner Wiener Sitzungsber. 53. p. 548 von Java. Uebes die Ansicht Canestrini's, dass Leuciscus aula, rubella, pagellus , scardinius und pauperum derselben Species angehören (s. vorj. Ber. p. 212) vergl. auch Nardo in Atti delP Istituto Ve- nelo XI, p. 141. Leuciscus Lemmingii Steindachner Wiener Sitzungsberichte 54. p. 265. Taf. 1. Fig. 2 aus der Guadiana. — L. pallens Blanchard Poissons des eaux douces de la France p. 387 aus kleinen Bächen bei Annecy. Cephalus hypophthalmus Gray ist von Steindachner Ver- handl. d. zool.-bot. Gesellsch. in Wien XVI. p. 383. Taf. 4 beschrie- ben und abgebildet. Hypophthalmichthys cetopsis Kner Wiener Sitzungsberichte 53. p. 548 von Shangai. Ctenopharyngodon n. gen. Steindachner Verh. d. zool.- bot. Gesellsch. in Wien p. 782. Unterscheidet sich von Cephalus Basil. = Hypophthalmichthys Bleek. durch die minder tiefe Lage der Augen und durch die Schlundzähuc, die kammähnlich gefaltet, 72 Troschel: Bericht üb. J. Leist. in d. Ichthyologie an der schmalen Kaufläche zahnförmig gezackt sind und in zwei Rei- hen zu 2 . 5 — 4.1 stehen. Ct. laticeps von Hongkong. P aradanio n. gen. Day Fishes of Malabar p. 219 ist ver- schieden von Danio Buchanan durch die Abwesenheit der Bartfäden und durch die mehr horizontale Richtung des Unterkiefers. Verf. glaubt, diese Art sei nur eine von einer grossen Gruppe im südli- chen Indien, und gründet daher für sie eine eigene Gattung in der Nähe von Danio. Die Art hatte er Proc. zool. soc. 1865 als Peri- lampus aurolineatus bezeichnet. Pseudoperilampus ocellatus Kner Wiener Sitzungsberichte 53* p. 548 von Shangai. Phoxinellus croaticus Steindachner Wiener Sitzungsber. 52 mit Abbildung, aus Croatien. Phoxinus hispanicus Steindachner Wiener Sitzimgsberichte 54. p. 268. Taf. 1. Fig. 1 aus einem Bache bei Merida, der sich in die Guadiana ergiesst. Squnhus meridionalis aus dem Departement Lot-et-Garonne, clathralvs aus dem Lot, bearnensis aus dem See Mariscot bei Biar- ritz Blanchard Poissons des eaux douces de la France p. 396. Telestes polylepis Steindachner Wiener Sitzungsberichte 54. p. 300 aus Croatien mit Abbildung. Opsaritis macrot epis Kner Wiener Sitzungsberichte 53. p. 548 von Shangai. Puniius rittatits und Kessler i Steindachner Verh. d. zool. -bot. Gesellsch. in Wien XVI. p. 767 von Angola. — /\ perlee Day Fishes of Malabar p. 211 von Malabar. Colitis tenuicauda aus der Provinz Ladak, 15200' üb. d. M. Stolichai aus der Provinz Rupshu 15500' üb. d. M., microps aus der Provinz Rupshu 16000' üb. d. M. Steindachner Verh. d. zool. -bot. Gesellsch. 16. p. 792. In der Familie Acanthopsidae gründete Steindachner Verh. d. zool.-bot. Gesellsch. 16. p. 769 eine neue Gattung Kn e r ia. Corpus valde elongatum, caudam versus compressum, antice subcy- lindricum, squamis parvis cycloideis obtectum ; caput nudum, ro- strum prominens ; os inferum in aciem attenuatum, labiis et cirrhis nullis, fissura inter marginem anteriorem oris et rostrum ; pinna dorsalis et analis brevis ; pinna dorsalis inter pinnam ventralem et analem posita ; apertura branchialis brevis, usque ad basin pinnae pectoralis extensa. Kn. angolensis von Angola. Cyprinodontes. Die Familie Cyprinodontidae zerfällt beiGün- ther Catalogue VI. p. 299 in 20 Gattungen, die er in folgende Ue- beraicht bringt. I. Cyprinodontidae carniVOrae. Die Knochen jedes während des Jahres 1866- 73 Unterkiefers fest verwachsen, Darmkanal kurz oder nur mit weni- gen Windungen. A. Anale des Männchens nicht zu einem intromit- tirenden Organ umgewandelt. 1. C yprinod on ti n a. Zähne schnei- dend, eingeschnitten, a. Ventralen vorhanden. 1. Gatt. Cypri- nodon Lac. Zähne in einfacher Reihe, 11 Arten, C. carjrio aus Amerika neu; 2. Gatt. Fitzroyia n. gen. Zähne in mehreren Reihen, alle Zähne dreispitzig, 1 Art; 3. Gatt. Chara codo n n. gen. Eine Binde sammtartiger Zähne hinter der Reihe schneidender Zähne, 1 neue Art Ch. lateralis aus Centralamerika. b. Keine Ven- tralen- 4. Gatt. Tel Ha Gervais. Zähne in einer Reihe, 1 Art. 2. Fundulina. Alle Zähne spitz, a. Ventralen vorhanden. 5. Gatt. L i m n u r g u s Gthr. (Girardinichthys Blkr.) Zähne in einer Reihe, Dorsale und Anale vielstrahlig, 1 Art; 6. Gatt. Lucania Girard. Zähne in einer Reihe, Flossen wenig strahlig, 1 Art; 7. Gatt. Haplochilus M'Clell. Zähne in schmalen Binden, Dor- sale kurz hinter der verlängerten Anale, Schwimmblase vorhanden, 19 Arten, neu //. infrafasciatus aus Westafrika, Playfairii Seychellen. Dovii von Costa-Rica, ckrysofus von Charleston, fasciolatvs von Sierra Leone (p. 358); 8. Gatt. Fundulus Lacep. Zähne in Binden, Rückenflosse über der Anale, 17 Arten, neu F. labialis Guatemala, punctatus Chiaparn, (juatemalensis Guatemala, pachycephalus Guate- mala; 9. Gatt. Rivulus Poey. Zähne in Binden, Dorsale kurz, hinter der Anale, keine Schwimmblase, 3 Arten, neu R. ur Ophthal - mus Brasilien, b. Keine Ventralen; lü. Gatt. 0 r es ti as Cuv. Val. Zähne in Binden, 6 Arten. — B. Geschlechter verschieden, die Anale des Männchens zu einem intromittirenden Organ umgewandelt. 1. J enynsiina. Zähne schneidend, eingeschnitten; 11. Gatt. J e- jiynsia n. gen. Anale beginnt hinter der Dorsale, 1 Art. 2. Ana- bl epina. Alle Zähne spitz ; 12. Gatt. P.seud oxipho'photu s Blkr. Dorsale lang, vielstrahlig, Zähne in Binden, 2 Arten ; 13 Gatt. B e- lonesox Kner. Dorsale kurz, Schnauze vorstehend, 1 Art; 14. Gatt. Gambusia Poey. Dorsale kurz, Schnauze nicht vorstehend, 8 Arten, neu G. nicaraguetosis aus dem See Nicaragua; 15. Gatt. A nablcp s Artedi. Augen in einen oberen nnd unteren Theil getheilt, Supraorbital - Bogen sehr erhaben, 3 Arten. — II. Cyprinodontidae limnophagae. Die Knochen jedes Unterkiefers nicht verwachsen, das Dentale beweglich, Darmkanal mit zahlreichen Wendungen, Ge- schlechter verschieden; 16. Gatt. Poecilia Bl. Zähne in Binden, Dorsale mit höchstens 11 Strahlen, 16 Arten, neu F. chisoyensis Chisoy-Fluss, Vera-Paz , elonyala Panama, pelenensis See Peten, spilurus Central - Amerika, melanogaster ; 17. Gatt. Mollienesia Lesueur. Zähne in Binden. Dorsale mit 12 oder mehr Strahlen, 4 Arten, neu M. pelenensis aus dem See Peten; 18. Gatt. Platy- 74 Tr ose hei: Bericht üb. d. Leist. iu d. Ichthyologie poecilus n. gen. Zähne in einer Reihe, Anfang der Anale hinter dem Anfange der Dorsale, 1 neue Art PL maculatus aus Mexiko ; 19. Gatt. Girardinus Poey. Zähne in einer Reihe, Anfang der Anale vor dem der Dorsale, selten unter ihm, 10 Arten, neu G. versicolor von St. Domingo, Gvppii von Trinidad, pleurospilus von Guatemala. — Einen Anhang bildet die Gattung Lebistes de Fi- lippi mit 1 Art. Characini. Günther beschrieb Annais nat. hist. 18. p. 30 zwei neue Characinen: Telragonopterus Bartlettii und Cynodon pe- ctorolis. Reinhardt stellte Oversigt Selsk. Forhandl. 1866 drei neue Fische aus dieser Familie auf, von denen zwei zugleich neue Gat- tungen bilden : P i abi n a aryentea , Characidi u m fasciatum und Parodon Hilarii aus der Provinz Minas-Geraes in Brasilien. Die Charaktere der neuen Genera lauten: Piabina, dentes in osse intermaxillari triseriales, in ante- riore serie conici, in posterioribus tricuspidati, dentes perpauci in parte suprema ossis maxillaris, dentes inframaxillares uniseriales tricuspidati. Corpus elongatum , compressum, abdomine obtuse carinato ; squamae magnae ; radii branchiostegi quatuor; apertura branchialis magna; dentes pharyngei velutini; pinna dorsalis inter ventrales et analem. C har ac idium , dentes in osse intermaxillari et mandibula uniseriales, teretes , pro maiore parte apice tricuspidati ; os minu- tum; nares utrinque duae inter se distantes; corpus elongatum, leviter compressum, abdomine rotundato ; squamae magnae ; aper- tura branchialis sat magna ; radii branchiostegi quatuor. Brycon linealvs Steindachner Wiener Sitzungsber. 53. p. 211. Taf. 2; Annais nat. hist. 17. p. 312 aus dem La-Plata. Salmones. Die Familie der Salmoniden nimmt in Günther's Catalogue den grösstenTheil des 6. Bandes ein, p. 1 — 206. Die Fa- milie zerfällt in zwei Gruppen: Salmonina, Rückenflosse über den Ventralen, mit 14 Gattungen, und Salangina, Rückenflosse weit hinter den Ventralen, mit einer Gattung Salanx und 2 Arten. — Die 14 Gattungen der ersten Gruppe werden in folgende Ueber- sicht gebracht: Salmo Art. Schuppen klein, Bezahnung stark und vollständig, Oberkiefer lang. Blinddärme zahlreich, Afterflosse mit 14 oder weniger Strahlen; zwei Subgenera: 1) Salmones mit Zäh- nen längs dem ganzen Vomer, 52 Arten, die geographisch geordnet sind, neu S. gallivensis von Galway , orcadensis von den Orkney- Inseln, mistops aus Norwegen, polyosteus aus Lapland; 2) Salvelini, Zähne nur an der Spitze des Vomer, 31 Arten, neu S. Lordii aus dem Skaget-River aus dem westlichen Nordamerika. — Oncorhyn- während des Jahres 1866. 75 chus Suckley, ebenso, mit mehr als 14 Afterflossenstrahlen. 8 Ar- ten. — Br ackymyst ax n. gen. Schuppen klein, Zähne ziemlich schwach, Oberkiefer kurz und breit, Afterflosse kurz, 1 Art Salmo lenok Pall. — Lucio tritt ta n. gen. Schuppen massig, Bezahnung sehr schwach, unvollständig, Oberkiefer lang, Blinddärme zahlreich, 2 Arten. — Plecoglossns Schleg. Zähne schwach, zum Theil lamellenförmig, 1 Art. — Os m erus Art. Schuppen massig, Bezahnung vollständig, Hundszähne an Vomer und Zunge, Oberkiefer lang, we- nige Blinddärme, 3 Arten. — Thaleichthys Gir. Schuppen klein, Bezahnung unvollständig, sehr schwach, Oberkiefer lang, 1 Art. — Hypomesus Gill, ebenso, Oberkiefer dünn und kurz, 1 Art. — Mallotus Cuv. Schuppen sehr klein, Bezahnung vollständig, schwach, Oberkiefer bis unter die Mitte des Auges, wenige Blind- därme, 1 Art. — Retropinna Gill. Schuppen massig, Bezahnung vollständig, schwach, Mundspalte massig, Dorsale hinter den Ven- tralen, keine Blinddärme, 1 Art. — Coregonus Art. Schuppen massig, Zähne klein oder fehlend, Oberkiefer kurz und breit, Dorsale kurz, Blinddärme zahlreich, 41 Arten, neu C\ lapponicus Lappland, gracilis Schweden, Richard sonii Nordamerika, maxillaris Wenern-See, humilis Wenern -See, Merkii Sibirien. — Thymallus Cuv. Dorsale lang, vielstrahlig, 6 Arten. — Argentina. Schuppen ziemlich gross, Kiefer zahnlos, Gaumen mit kleinen Zähnen, Oberkiefer sehr kurz, nicht bis zum Auge reichend, Dorsale kurz, Blinddärme in massiger Zahl, 4 Arten. — Micro st oma Cuv. Schuppen gross, sehr dünn, sehr kleine Zähne im Unterkiefer und am Yomer, sonst keine Zähne, Mundspalte sehr klein, Fettflosse rudimentär, keine Blinddärme, 2 Arten. — Den Salmo hamatus Val. hält Verf. für identisch mit Salmo salar, was gewiss nicht richtig ist. Eine Notiz über Salmoniden von Andrews s. Dublin Quar- terly Journal of science V. 1865. p. 30. Ein Beispiel von Lebenszähigkeit einer Bachforelle, die vier Stunden in der Hosentasche eines Bauernburschen lebte, erzählt Schütz Württembergische naturwiss. Jahreshefte XX. p. 128; der zoologische Garten p. 156. Osmerus oligodonKnerWiener Denkschriften XXIV. p. 8. Taf.4. Fig. 1 von der Decastris-Bay. Die Gattung Retropinna Gill nennt Steindachner Wiener Sitzungsberichte 53. p.469 R ichardsonia, die Art R. retropinna. Percopsidae. Die Familie Percopsidae enthält bei Günther Catalogue VI. p. 207 nur eine Art. Galaxidae. Die einzige Gattung dieser Familie, Galaxias Cuv., besteht bei Günther Catalogue VI. p. 208 aus 12 Arten, von denen 76 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Ichthyologie neu: G. olidus von Queensland, Krefftii von Neu-Süd- Wales, puncta- tus, brevipinnis von Neu-Seeland. Gymnarchidae. Die Gattung Gymnarchus mit 1 Art bildet bei Günther CatalogueVI. p, 225 eine eigene Familie Gymnarchidae. Clupeacei. Andrews schrieb in The Dublin quarterly Jour- nal of science 1866. p. 235—249 über die Herings - Fischereien in Irland. Engraulis nasns Kner u. Steindachner Wiener Sitzungsber. 54. p. 388. fig. 17 von den Chinchas-Inseln, Canestrini fand bei vier Exemplaren von Alausa aus dem Garda-See , dass die Zahl der Dornen an den Kiemenbogen die Mitte zwischen Alausa vulgaris und finta hält ; der erste Bogen trägt 52—61, der zweite 59 — 68, der dritte 46 — 54 und der vierte 33 — 41. Er neigt sich deshalb zu der Ansicht, dass die Zahl der Fortsätze mit dem Alter wachse und zieht A. vulgaris und finta zu einer Species zusammen. Ich hielt diese Frage für erledigt, und muss annehmen, dass die italienischen Formen eine dritte Art darstellen. Offenbar hat Verf. seine Fische mit den echten Arten der nördli- chen Flüsse nicht verglichen, scheint auch meine Angaben in un- serem Archiv nicht gekannt zu haben, wenigstens schenkt er der Verschiedenheit der Schwimmblase keine Beachtung, und citirt nur die Bemerkung v. Siebold's. Archivio per la ZoologialV. p. 141. — Auch Steindachner erklärt sich nach Untersuchung zahlrei- cher Exemplare aus den Flüssen Spaniens und Portugals für die Identität von Alosa vulgaris und finta, da die Zahl der Lamellen an den Kiemenbogen mit dem Alter zunähme und überhaupt sehr variabel wäre. Wiener Sitzungsber. 54. p. 25. Alausa fimbviata und alburnus Kner u. Steindachner Wiener Sitzungsber. 54. p. 386. fig. 15, 16 von Valparaiso. Bleeker beschrieb in Ned. Tijdschr. voor de Dierkunde III. p. 292 - 308 folgende neue oder wenig bekannte Clupeoiden des in- dischen Archipels: Clupeoides hypselosoma Borneo, Alosa malayana Java, Sumatra, Opisthopterus tartoor Gill und macrognatkiis Blkr., Ilisha macrogaster Borneo, /. novacula Java, Stolephorus Zollingeri, heterolobus, Yalcnciennesi. Günther stellt Proc. zool. soc. p. 603 auf: Frisligasler ma- crops und argenteus von Panama, Melelta pelenensis aus dem See Peten , Meletta libertatis von Libertad , Engraulis mysticetus von Panama. Bleeker sur la pluralite des especes Indo-archipelagiques du genre Megalops Lac. Ned. Tijdschrift voor de Dierkunde III. p. 278 — 292. Verf. unterscheidet hier 6 Arten der Gattung Mega- während des Jahres 1866. 77 lops, nämlich : M. giganteus ßlkr. von Surinam, macropterus Blkr. Ind. Archipel, filamentosus Lac Ind. Archipel, kudinga Blkr. Java, cyprinoides Blkr. Java undCelebes. Alle diese haben 40 — 43 Schup- pen in einer Längsreihe ; die sechste Art M. oligolepis Blkr. mit nur 28 Schuppen in einer Längsreihe ist als zweifelhafte Art be- zeichnet und nicht beschrieben, sie bezieht sich auf ein junges Exemplar, welches Cantor seinem Elops cundinga angehörig glaubte. Esocidae. Die Familie der Hechte, in welcher J. Müller die Gattungen Esox und Umbra vereinigte, beschränkt Günther Ca- talogue VI. p. 226 auf die Gattung Esox allein, mit 7 Arten, und erhebt Umbra mit 2 Arten zur eigenen Familie Umbridae. Mormyridae. In dieser Familie erkennt Günther Catalogue VI. p. 214 drei Gattungen an, nämlich M o r m y r, u s L. mit 19 Arten, neu M. macrophthalmus aus Westafrika, niger aus dem Gambia, ad- spersus aus Westafrika, catostoma aus dem Fluss Rovuma; Hype- ropisus Gill mit zwei Arten, neu //. occidentalis aus Westafrika; M ormyro p s Müll, mit 4 Arten. Mormyrus pauciradiatus Steindachner Verh. d. zool.-bot. Ge- sellsch. 16. p. 765 von Angola gehört dem Subgenus Heteromormy- rus Steind. an, dessen kurze After- und Rückenflosse gegenständig in der hinteren Körperhälfte gelegen sind. Apodes. H o ught on fand beim Aal und Conger zwei Ca- näle, die sich innen neben dem Auge und hinten am Nacken öffnen. Verf. weiss sie nicht zu deuten, mit dem Gehörorgan communiciren sie nicht. Quarterly Journal of microscopical science IV. 1864. p. 1. Desmarest erzählte von einem Aal, den er seit 1828 lebend besitzt, und der in dieser Zeit fast doppelt so gross geworden ist. Er schildert seine Lebensweise. Revue et mag. de Zoologie 18. p. 161. Anguilla oblongiroslris Blanchard Poissons des eaux douces de la France p. 496 aus dem Huveaune bei Marseille. — A. amboi- nensis Peters Berliner Monatsber. p. 523 von Amboina. Ciiiiorhinus (Muraenichthys) vermiformis Peters Berliner Mo- natsber. p. 524 von Ceylon. Opltichthys (Herpe(oichthys) aler Peters Berliner Monatsber. p. 525 von Chile. — U. yrandimaculata Euer u. Steindachner Wiener Sitzungsber. 54. p. 389. fig. 13 von Peru. Sphagebranchus longipinnis Kner u. Steindachner Wiener Sit- zungsber. 54. p. 390. fig. 14 von den Samoa-Inseln. Helmichtkys acutus Peters Berliner Monatsber. p. 525. fig. 4 von Amboina. 78 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Ichthyologie Plectognathi. '©■ Gymnodontes. Atopomycterus Bocagei Steindachner Wiener Sitzungsber. 53. p. 477 von Port Jackson. Crayacion cochinchinensis Steindachner Yerhandl. d. zool.-bot. Gesellsch. in Wien 16. p. 180 von Cochinchina. Sclerodermi. Die Geschlechter von Amanses scopas Blkr. un- terscheiden sich durch verschiedene Bewaffnung der Seiten des Schwanzes, nach Kner und Steindachner Wiener Sitzungsber. 54. p. 390. Lophobranchii. Hippocampus novae Hollandiae Steindachner Wiener Sitzungs- berichte 53. p. 474 Port Jackson. Microphis Bleekeri Day Fishes of Malabar p. 265 vonMalabar. Gänoidei. A^ex. Smith stellte in der Nähe von Polypterus eine neue Gattung Cola vi oichtk \j s auf. Kopf klein, deprimirt , oval ; kein Suboperculum; Körper langstreckig, schlangenförmig ; Schwanz kurz, plötzlich schmaler zulaufend. Schwanzflosse gerundet, homocerk, mit harten Flossenstrahlen ; Flossen klein, Brustflossen stumpf lap- pig, mit weichen Strahlen , zahlreiche getrennte Rückenflossen ; Afterflosse beim Männchen gross, beim Weibchen klein mit harten Strahlen; keine Bauchflossen. C. calabaricus aus West-Afrika. Be- merkungen über den inneren Bau fügte Traquair hinzu. Annais nat. hist. 18. p. 112. Max Schmidt theilt aus der Frankfurter Chronik mit, dass im Jahre 1624 im Main ein Stör gefangen sei. Der zoologische Garten p. 360. Selachii. Squali. Triakis scyllium Dum. vel maculatus n. sp. Kner u. Steindachner Wiener Sitzungsber. 54. p. 391. Muslelus natalensis Steindachner Wiener Sitzungsber. 53. p. 482. Lcius ferox Kner (vergl. vorj. Ber. p. 218) ist Wiener Denk- schriften XXIV p. 9 abgebildet. Rajae. Rkinobates leucorhynchus Günther Proc. zool. soc. p.604 von Panama. Trygonoptera Müllerii, Henlei und australis Steindachner Wie- ner Sitzungsber. 53. p. 479. Taf. 6 u. 7. Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte der Mollusken während des Jahres 1860. Von Troschel. Von Pfeiff er's Novitates conchologicae, Abbildung und Beschreibimg neuer Conchylien erschienen drei Lie- ferungen , 23 — 25, womit der zweite Band abgeschlos- sen ist. Die 23. Lieferung enthält Abbildungen von Clausi- lia angustata Bielz, Pupa proteus Gundl., Helix Schwart- ziana Pfr., Gysseriana Pfr. , Wrighti Gundl. , arctistria Pfr., Melinowskii Zelebor , Lorquini Pfr. , Zoae Pfr., Licina percrassa Wright , Choanopoma echinus Wright, Cistula Jimenoi Arango, Cyclostomus Römeri Pfr., Hei- nemanni Pfr. , Cyclophorus exaltatus Pfr. Var., cruentus Martens, Bulimus Juarezi Pfr., anguillensis Pfr. , Leh- nianni Pfr., Succinea Dunkeri Zelebor, Clausilia Swin- hoei Pfr. und Sheridani Pfr. — Die Doppellieferung 24—25 enthält ausser einer Monographie der Gattung Lanistes (s. unten) die Abbildungen von Helix andicola Phil., picta Born Varr., leonina Lowe, planorbella Lam., quadricincta Morelet, Achatina histrio Pfr., Helix Uranus Pfr., trochus Müll., Steursii Shuttl., Dohrniana Pfr., Hu- gonis Pfr., Labuanensis Pfr., bella Pfr., consul Pfr., ju- cunda Pfr., Portci Pfr., Bulimus Paivanus Pfr., Ghies- breghti Pfr., Kefersteini Pfr., comes Pfr., Dohrni Pfr. Von der Dunker'schen Abtheilung der Novitates 80 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte conchologicae, welche die Meeres - Conchylien enthält, erschien im Jahre 1866 nur die 10. Lieferung. Sie ent- hält ausschliesslich Arten aus der Familie der Arcaceen, s. unten. In dem 24. Theil von G. B. Sowerby's Thesaurus Conchyliorum or figures and descriptions ofrecent shells, 1866 ist eine zweite Monographie der Gattung Helicina, Monographieen der Gattungen Donax L., Typhis Montf., Trichotropis Brod. Sow. und ein Nachtrag zur Gattung Conus enthalten. S- unten das Nähere. Von Lovell Reeve's Conchologia iconica erschie- nen im Jahre 1866 seit unserem letzten Berichte noch 8 Lieferungen, 254 — 261. In ihnen sind die Gattungen Vertagus, Eulima, Telescopium, Cerithidea, Unio, Pyra- zus, Lampania, Tympanotonos, Leiostraca, Niso, Potami- des, Teilina, Pleiodou behandelt, auf deren Inhalt wir unten bei den einzelnen Gattungen zurückkommen müssen. Das Werk von Bourguignat „Mollusques nou- veaux, litlgieux on peu connus," von dem wir im Berichte über das J. 1864. p. 120 die ersten drei Hefte angezeigt haben, ist fortgesetzt worden. Das vierte Heft erschien 1864 und enthält Helix Ehrenbergii Var. chilembea, gut- tata Oliv., caesareana Parr., spiriplana Oliv, nebst zwei neuen Arten ; ferner neue Arten der Gattung Ferussa- cia. — Das fünfte Heft 1865,, ist den Najaden gewidmet und enthält 5 neue Arten Unio nebst U. umbonatus Rossm., valentinus Rossm., hispanus Moquin Tandon, Aleroni Comp, et Mass. (vergl. Revue et mag. de Zoologie 18. p. 6), so wie eine neue Anodonta. Daran schliessen sich weitere Bemerkungen über die Spanischen Flussmuscheln. Bei der Anordnung des Thierreichs, welche Hae- ckel aus seiner Anschauung nach der Deseendenztheo- rie gewonnen hat, und wie er sie im zweiten Bande sei- ner „generellen Morphologie der Organismen" niederge- legt hat, muss es auflallen, dass er die Mollusken als den vierten Stamm des Thierreiches ansieht, also sie für hö- her entwickelt hält als die Gliederthiere. Ueber den Stammbaum erfahren wir, dass am tiefsten von allen der Mollusken während des Jahres 1866. 81 bekannten Mollusken die Bryozoen stehen, die wir dem- nach als Ausgangspunkt betrachten müssen. Aus diesen entwickelten sich als divergente Zweige einerseits die Tunicaten, andererseits die Spirobranchien , aus denen wahrscheinlich die Rudisten und die Elatobranchien ent- sprangen. Unter den letzteren führen die Inclusen (Pho- ladaceen) unmittelbar zu den Scaphopoden (Dentaliden) und durch diese zu den Pteropoden hinüber. Die beiden Klassen der Cochliden und Cephalopoden werden als zwei divergente Aeste der Pteropoden - Gruppe betrachtet. Entweder hat sich der Mollusken Stamm als ganz selbst- ständiges Phylum entwickelt, oder er hängt an seiner Wurzel mit anderen thierischen Stämmen zusammen. Im letzteren Falle hat er sich aller Wahrscheinlichkeit nach von den Würmern, und zwar von den Turbellarien ab- gezweigt ! — Verf. ist ferner geneigt die Molluskoiden und Mollusken nicht als besondere Phylen, sondern als Subphylen eines und desselben Stammes anzusehen. Er sagt,^ die Mulluskoiden verhalten sich zu den Mollusken ähnlich, wie die Würmer zu den Arthropoden. Die Ein- theilung ist weiter folgende : I. Himatega ohne Herzohr. 1. Klasse Bryozoa, Moosthiere mit den Subklassen Oymnolaema ohne Kragen und Phylactolaema mit Kragen. 2. Klasse Tu- nie ata, Mantelthiere mit den Subklassen Nectasci- diae, Schwimmende und Chthonascidiae , Festsitzende. 3 Klasse Spirobra7icJiia, Spiralki einer, Brachio- poden mit den Subklassen Ecardines, Angellose und Te- sticardines, Angelschalige. IL Otocardia mit Herzohr. 1. Cladus An o donto da, Zahnlose. 1. Klasse Eudista, 2, Klasse Elotobranchia, Blattkiemer mit drei Subklassen Integripalliata (Asipho- nia) Ganzmantelige, Sinupalliata (Siphoniata) Buchtman- tehge und lnclusa (Tubicolae) Röhrenbewohnende. — 2 Cladus Odontophora, Bezahnte. 1. Klasse Cook- ttdes, Schnecken. 1. Subklasse Perocephala, Stummel- kopfe, welche in zwei Legionen zerfällt, Scaphopoda, bchaufelschnecken (Dentalium) und Pteropoda (Coponau- Archiv f. Naturg. XXXIII. Jahrg. 2. Bd. p 82 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte tae) Flügelschnecken; 2. Subklasse Delocephala, Kopf- schnecken, worin zwei Legionen unterschieden werden, nämlich a) Branchiocochli (Branchiogasteropoda) Kiemen- schnecken mit zwei Sublegionen Opisthobranchia , Hin- terkiemer (Lipobranchia, Fehlkiemer, Notobranchia, Rük- kenkienier, Pleurobranchia, Seitenkiemer bilden die Ord- nungen), und Opisthocardia, Hinterherzen (mit den Ord- nungen Prosobranchia, Entomocochli [Chitonida] und He- teropoda), b) Pneumocochli (Pulmogasteropoda) Lungen- schnecken. 2. Klasse Cephalopocla, Dintenfische. 1. Sub- klasse Tetrabranchia (Tentaculifera) , 2. Subklasse Di- branchia (Acetabulifera). La vie et les moeurs des animaux par Louis Fi- guier. Zoophytes et Mollusques. Paris 1866. Dieses Buch, mit hübschen Holzschnitten ausgestattet, ist haupt- sächlich zu Belehrung und Unterhaltung der Jugend be- stimmt. In dem Abschnitte der Mollusken, von denen eine Uebersicht der wichtigsten Formen in Beschreibung und Bild gegeben ist, sind einigen Arten ausführlichere Schilderungen gewidmet, so den Austern, Perlmuscheln, Miessmuscheln , Pholas, Teredo , ferner Helix aspersa, Fang eines riesigen Loligo, Argonauta u. s. w. Aus einer Anzeige in dem American Journal of Conchology IL p. 159 ersehe ich, dass eine neue Zeitschrift erschienen ist: Repertorio fisico-natural de la Isla de Cuba. 8. Habana. Nr. 1 — 9. 1865. Darin sind von mala- kologischen Aufsätzen enthalten : 1) Review of Natural Science Literature of Cuba. D. Manuel J. Presas. 2) Descripcion de tres Moluscos terrestres de la Isla de Cuba. D. Felipe Poey. (Helix gracilis Poey, Cy- lindrella modesta Poey, Paludinella helicoides Gundl.) 3) Catalogo de los Moluscos terrestres y fluviales de la Isla de Cuba. Von Rafael Arango. 4) Descripcion di una especie nueva de Molusco ter- restre Cubano. Von D.Manuel J. Presas (Cylindrella Garciana Wright MS.) 5) Moluscos terrestres y fluviales encontrados por der Mollusken während des Jahres 1866. 83 Grundlach y Presas, en una excursion de Ceiba Mo- cha al Pan y al Palenque. Von Presas. Von Tryon's American Journal ofConchology habe ich nur die beiden ersten Hefte des Jahres 1866 in die- sem Berichte besprechen können, da mir die beiden letz- ten noch nicht zugekommen sind. Ich hoffe diese Auslas- sung im nächsten Jahresberichte nachholen zu können. Uebrigens wird diese Zeitschrift vom Jahr 1867 an von der Academy of natural sciences of Philadelphia heraus- gegeben. Alcock äusserte sich in Memoirs of the Literary and Philosophical Society of Manchester V. 1865. p. 71 über die Zungen der Mollusken, die er als schöne mi- kroskopische Objeete, und als wichtig für die Classifika- tion rühmt. Auf vier zugehörigen Tafeln ist die Radula von Patella vulgata, pellucida, Acmaea pelta und palina, Tecturella grandis; Trochus zizyphinus, Haliotis spec. und Fissurella nigropunctata; Buccinum undatuni, Purpura biserialis, Cerostoma Nuttalli, Natica monilifera und Lu- ponia vitellus, so wie einige anatomische Details abge- bildet. Reibisch hielt einen Vortrag über den Bau des Weichthiergehäuses. Sitzungsber. der Gesellsch. Isis in Dresden 1866. p. 84. Verf. bemüht sich, den Deckel der Schnecken als zweite Schale zu deuten, und bezeichnet das Septum als die Ursache des Decollirens der Schale. Europa. Sveriges Land- och Sötvatten-Mollusker af Agardh Wester lund. Lund 1865. 8. In dieser Schrift, Inaugural-Dissertation, hat Verf. die Schwedischen Land- und Süsswasser-Mollusken aufgezählt und beschrie- ben. Es sind 3 Arion, 3 Limax; 1 Vitrina, 3 Succinea, 29 Helix, 2 Ena (Bulimus), 1 Zua, 1 Caeciloides, 3 Pupa, 10 Vertigo, 1 Balea, 7 Clausilia; 1 Carychium; 5 Limnaea (indem auricularia, ovata und peregra unter dem Namen L. limosa vereinigt werden und fusca zu palustris gezogen wird), 1 Amphipeplea, 1 Physa, 1 Aplexa, 13 Planorbis worunter eine neu, 1 Acroloxus, 1 Ancylus; — 2 Palu- dina, 2 Bithinia, 1 Hydrobia, 4 Valvata; 1 Neritina; — 84 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in cL Naturgeschichte 2 Sphaerium, 9 Pisidium, 3 Unio, 1 Margaritana, 1 Ano- donta, indem An. cellensis, complanata, anatina, piscina- lis, rostrata und ponderosa sämmtlich als Varietäten mit An. cygnea vereinigt sind. Es sind 98 Schnecken und 16 Muscheln, zusammen 114 Arten. Westerlund machte malakologische Beobachtungen auf einer Heise in Bleking, Kalmar - Län und auf Oland während des Sommers 1865 bekannt. Ofversigt kongl. vetensk. acad. Förhandlingar 1865. p. 537. Von der Insel Oland werden 69 Arten verzeichnet: 2 Arion, 1 Limax, 1 Vitrina, 2 Succinea, 20 Helix; 1 Ena, 1 Zua, 2 Pupa, 8 Vertigo, 1 Balea, 3 Clausilia, 1 Carychium, 4 Limnaea, 1 Physa, 10 Planorbis, 1 Acroloxus, 2 Bithinia, 3 Val- vata, 1 Neritina, 1 Sphaerium, 3 Pisidium. — In Bleking wurden 88 Arten gefunden, und zwar 65 bei Ronneby und 23 an anderen Orten, die bei Ronneby fehlen: 4 Arion, 3 Limax, 1 Vitrina, 2 Succinea, 24 Helix, 1 Zua, 1 Pupa, 8 Vertigo, 1 Balea, 3 Clausilia, 1 Carychium, 5 Limnaea, 1 Physa, 1 Aplexa, 13 Planorbis, 1 Ancylus, 1 Acroloxus, 1 Paludina, 1 Bithinia, 1 Hydrobia, 2 Val- vata, 1 Neritina, 2 Sphaerium, 7 Pisidium, 1 Margaritana, 1 Anodonta. Mörch fügte der Dänischen Fauna 8 Arten Land- und Süsswasser-Mollusken, so wie 8 Arten See-Mollusken hinzu. Meddelelser fra naturh. Forening i Kjöbenhavn 1865. p. 246. Seinen Bericht über zweimonatliche Untersuchungen mit dem Schleppnetz bei den Hebriden liess Jeffreys in den Annais nat. hist, 18. p. 387 abdrucken. Die Fauna der Wirbellosen hat einen nördlichen Charakter mit we- nigen Ausnahmen, namentlich Trochus umbilicatus, Pha- sianella pulla, Rissoa cancellata, Odostomia lactea, Pleu- robranchus plumula. Einige Arten sind vom Verf. zuerst so weit südlich gefunden worden, andere erreichen ihre südlichste Grenze bei den Hebriden, Lima elliptica, Leda pygmaea und Trochus groenlandicus; andere kommen nur bei den Hebriden und im Mittelmeer vor, ohne dass sie dazwischen gefunden wären, Axinus ferruginosus, der Mollusken während des Jahres 1866. 85 Poromya granulata , Neaera abbreviata , costellata und Cylichna acuminata. Eine kurze Notiz über die conchyliologische Fauna von Southport machte Alcock Proceed. of the lite- rary and philosophical Society of Manchester IV. p. 188. Fissurella reticulata war bisher dort nicht gefunden. Derselbe rühmt ib. p. 192 den Reichthum der marinen Fauna an der Küste von Galway bei Connemara. Er hat von dort 138 Mollusken verzeichnet. Die Larven- schale von Murex erinaceus und von einer Anomia sind in Holzschnitt abgebildet. In den Berichten über den Tief- Schleppnetz -Fang an den Küsten von Northumberland und Durham 1862 bis 64 von Brady, Nat. hist. transact. of Northumberland and Durham I. p. 1 hat Joshua AI der die Mollusken übernommen. Nur ein Naektkiemer, Hero formosa Loven, ist durch die Erfolge dieses Unternehmens der britischen Fauna hinzugefügt, und vier Gasteropoden Eulima nitida, gracilis, Rissoa cimicoides und Chiton albus sind zum erstenmale an der Nordostküste Britanniens gefunden wor- den. Die Zahl der vorgekommenen Arten beträgt 164, nämlich 2 Cephalopoden, 84 Gasteropoden, 65 Lamellibran- chiaten und 13 Tunicaten. Im Ganzen zeigt dieses Ver- zeichniss den nordischen Charakter der marinen Fauna jener Küsten. Zieht man die Schalthiere allein zur Ver- gleichung, dann ergeben sich folgende Resultate: von den 135 Arten leben jetzt 30 im arctischen Meere, und 120 leben an den Küsten Norwegens und Schwedens; etwa 20 fehlen an der Südküste von England. Spo rieder verzeichnete die Gehäusschnecken, wel- che er an dem von Alfeld in nördlicher Richtung sich hinziehenden Kalkgebirge, den sogenannten „Siebenber- gen/ gesammelt hat (Malak. Bl. p. 48). Es sind 19 He- lix, 2 Bulimus, 7 Clausula, 1 Balea, 7 Pupa, (einschliess- lich Vertigo), 1 Achatina, 1 Vitrina, 2 Auricula, 1 Cy- clostoma. Brüh in lieferte einen kleinen Beitrag zur Mollus- kenfauna Vorarlbergs, in dem er dem Gredler'schen Ver- 86 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte zeichnisse einige Fundorte , Varietäten und Monstrositä- ten hinzufügte. Verhandl. d. zool. -botan. Gesellsch. in Wien 16. p. 639. Etudes sur la faune malacologique de Saint-Jean-de- Luz, de Dinan et de quelques autres points du littoral oc^anien de la France par Jules Mabille. Deuxieme partie. Journal de Conchyliologie 14. p. 12 (vergl. vorj. Ber. p. 228). Das hier gegebene Verzeichniss umfasst 109 Arten, nämlich 3 Arion, 3 Limax, 2 Vitrina, 4 Succinea, 8 Zonites, 24 Helix, 2 Bulimus, 5 Clausilia, 1 Balea, 3 Pupa, 2 Vertigo, 1 Alexia, lCarychium, 10 Planorbis, 2 Physa, 7 Limnaea, 2 Ancylus, 1 Cyclostoma, 3 Hydrobia, 2 Bythi- nia, 1 Valvata, 8 Anodonta, 5 Unio, 5 Pisidium und 3 Cyclas. Unter der Ueberschrift „Especes inedites, nouvelles ou peu connues du departement de l'Herault" hat Pa- ladilhe 50 Species verzeichnet, von denen drei neu sind, die übrigen neu für die Fauna des Departements. Es sind 2 Succinea, 2 Zonites, 6 Helix, 6 Ferussacia, 1 Clausilia, 3 Pupa, 1 Vertigo, 3 Caecilianella, 1 Cary- chium, 2 Moitessieria, 2 Planorbis, 2 Ancylus, 5 Hydro- bia, 1 Bugesia, 5 Paladilhia, 2 Valvata, 2 Sphaerium, 3 Pisidium. Die neuen Arten gehören zu den Gattungen Pupa, Paladilhia und Pisidium. Revue et mag. de Zoo- logie 18. p. 57. Issel verzeichnete die in der Provinz Pisa gesam- melten Mollusken. Unter 106 Arten werden 1 Physa, 2 Bythinia und 1 Unio als neu beschrieben. Memorie della Societa italiana di scienze naturali Tom. IL Mi- lano 1866. Die k. k. zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien gab ausser ihren Verhandlungen als eine besondere Schrift heraus : „Contribuzione pella fauna dei Molluschi Dalmati per Spiridione Brusina. Vienna 1866. 134 S. und 1 Tafel 8." Die Schrift enthält ausser einer Einleitung sechs Abschnitte : 1. Specie descritte negli elenchi dei Sig. Danilo e Sandri dei 1856 riedite , Beschreibungen von 18 Arten. 2. Sulla famiglia dellc Rissoidi dalmate, worin der Mollusken während des Jahres 1866. 87 23 Rissoa, 14 Alvania, 1 Barleeia, 2 Setia, 3 Cingula, 8 Hydrobia, 8 Amnicola aufgezählt werden, einige als neu. 3. Continuazione delle Conchiglie dalmate inedite mit 45 Arten, eine ganze Anzahl als neu s. unten. 4. Terrestri e fluviali specie nuove ed inedite mit 29 zum Theii neuen Arten. 5. Specie che debbonsi escludere dal numero delle dalmate, 23 Arten. 6. Elenco sistematico sinonimico dei molluschi dalmati marini con note. Dieses Verzeichniss enthält 6 Cephalopoden, 1 Pteropoden, 2 Heteropoden, als welche zwei Janthinen figuriren, die freilich keine Heteropoden sind, 317 Gasteropoden, 205 Conchiferen, 6 Brachiopoden, zusammen 537 Arten. — In einem An- hange ist das Verzeichniss des verstorbenen Malacologen Carl Kutschig mit 254 Arten abgedruckt. Die in der eben genannten Arbeit unter Nr. 1 wie- der abgedruckten Verzeichnisse von Danilo und Sandri aus dem Jahre 1856, theils auf Kosten der Verfasser, tbeils als Programm des Gymnasiums in Zara gedruckt, sind in unserem damaligen Jahresberichte nicht erwähnt worden. Die dort beschriebenen neuen Arten sind die folgenden: Murex falcatus, Turbonilla striata, Gerithiopsis afer, Bivonia jonica, Cyclostrema costata, Akera tenuis Adams {Bulla elastica Dan. et San.), Azor oblongus, Thracia inflata, Scrobicularia trigona, Erycina vitrea, Callista Cyrilli Scacchi ( Venus emarginata Dan. et San.), Tapes saxicola, T. virginea L. ( Venus longone , innomi- nata, nubilosa Dan. et San.), Modiola laevis, Lima clausa, Anomia elegans Phil. (A. plana Dan. et San.), Anomia Trochi, Ostrea rostrata. Im Distrikt Radomysl, Gouvernement Kief, leben nach Belke 20 Schnecken und 5 Muscheln. Bulletin de la soc. imp. de Moscou 39. p. 525. Im zweiten Bande von Travels and researches in Crete by Spratt London 1865 findet sich p. 410 ein Verzeich- niss von Landschnecken, 2 Helix und 18 Clausilia, welche Pfeiffer in den Proceedings zool. soc. beschrieben hat. Afrika. Recherches sur la distribution geographique des Mollusques terrestres et fluviatiles en Algerie et dans 88 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte les regions circonvoisines, par Bourguignat. Annales des sciences naturelles V. p. 313 — 354. Verf. unterschei- det in Algerien eine Fauna der Hochebene, charakteri- sirt durch dickschalige, schwere Schnecken mit einem oder zwei Zähnen in der Mündung ; nördlich und südlich von ihr ziehen sich zwei Gebirgszonen hin mit kreidear- tigen oder durchscheinenden, oft deprimirten, selbst ab- geplatteten, zuweilen gekielten Schnecken ; und wiederum nördlich und südlich von diesen erstrecken sich zwei Li- toralzonen; die nördliche Litoralzone grenzt an das Mit- telmeer, die südliche an die Sahara, welche also die sechste Zone Algeriens bildet. Dieselben Arten leben in beiden Litoralzonen, und Verf. zieht daraus den Schluss, dass beim Beginne der gegenwärtigen Erdepoche, als die ge- genwärtig lebenden Arten geschaffen wurden, Nordafrika eine Halbinsel war, die mit Spanien zusammenhing, so dass die Strasse von Gibraltar damals noch nicht exi- stirte, und das Mittelmeer mit dem Ocean durch die grosse Wüste in Verbindung stand, die damals ein weites Meer war. Diese Verhältnisse sind durch zwei Karten anschaulich gemacht. — In einem zweiten Kapitel ver-. gleicht Verf. die conchyliologische Fauna Algeriens mit denen der nahe gelegenen Landgebiete. Es ergiebt sich keine Uebereinstimmung weder mit Madeira, noch mit den Canarischen Inseln, noch mit Sicilien, noch mit dem centralen Afrika, sondern die Fauna stimmt fast ganz mit Spanien überein. Verf. glaubt sich berechtigt aus den Thatsachen zu folgern, dass am Beginne der gegenwär- tigen Schöpfungsperiode die Inselgruppen von Madeira und den Canarischen Inseln zwei grosse von dem afrika- nischen Continente getrennte Länder gebildet haben, da jeder Archipel ein eigenes Schöpfungscentrum bilde; dass diese beiden grossen Inseln sich später gesenkt haben, so dass jetzt nur noch die Bergspitzen hervorragen. — In einem Schluss - Abschnitte werden dann die malaco- stratigraphischen Principien des Europäischen Systems festgestellt. Er unterscheidet in Europa drei grosse Schöpfungs -Centren: das Spanische, das Alpine und das der Mollusken während des Jahres 1866. 89 Taurische. Jedes besitzt eine besondere Fauna ; die Aus- strahlung des alpinen Centrums umfasst fast ganz Europa, während die des spanischen sehr schwach, die des tau- rischen gleich Null war. Die Conchyliologische Bevöl- kerung der grossen Schöpfungs-Centren ist immer weni- ger zahlreich, als die der insularen Centren. Jede von Anfang an getrennte Insel besitzt ihre eigenen Arten, wogegen jede Insel, die erst später vom Continente ge- trennt wurde, dieselbe Fauna behält, die sie früher be- sass. Auf einer und derselben Insel findet man einige Typen und eine Menge Modifikationen dieses Typus. D e s o r theilte die Resultate der Untersuchungen Bourgui gnat's über die Verbreitung der Land- und Süsswasser-Mollusken des nördlichen Afrika's im Bulletin de la soc. des sc. nat. de Neuchatel VII. p.219 mit. Er hebt namentlich diejenigen Veränderungen der physischen Beschaffenheit Afrikas und seiner Nachbarinseln hervor, wie sie Bourguignat aus den malakologischen That- sachen ableiten zu dürfen glaubt. Weinkau ff giebt wieder ein Supplement zu dem Verzeichnisse der marinen Conchylien von den Küsten Algeriens. Journal de Conchyl. 14. p. 227—246. Am Schlüsse werden zwei neue Sealarien und ein neuer Fusus beschrieben. Von Dohrn erhielten wir Malak. Bl. p. 116 ein Verzeichniss der Binnenconchylien der Prinzen-Insel im Meerbusen von Guinea. Es enthält 24 Arten, nämlich 1 Vitrina, 2 Nanina, 1 Achatina, 1 Perideris, 1 Columna, 2 Buliminus, 3 Stenogyra, 4 Streptostele n. gen., 2 En- nea, 1 Succinea, 2 Melampus, 1 Pedipes, 1 Truncatella, 2 Neritina. Mehrere neue Arten. Morel et beschrieb 23 neue Arten, welche Wel- witsch im mittleren Afrika, namentlich in den portu- giesischen Provinzen Angola und Benguella gesammelt hatte. Journ. de Conchyl. 14. p.153. Ueber die Landconchylien des Festlandes von West- afrika veranlassten einige Conchylien aus Guinea, ge- sammelt durch den Missionär Mann, v. Martens zu Be- 90 T rose hei: Berieht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte merkungen. Malak. Bl. p. 103. Auffallend ist der Mangel an grösseren Helix- Arten bei Häufigkeit der grossen Acha- tinen. Eigentümlich für Afrika ist die Abtheilung En- nea; bekannt sind aus Westafrika mehrere Arten Steno- gyra und Streptaxis, so wie der kosmopolitischen Suc- ■cinea und Vitrina. Einige Melanien, Pirenen, Ampulla- rien, Lanistes kommen vor. Henry Adams verzeichnete 12 Conchylien, wel- che Baker in Central-Afrika gesammelt hatte. Zwei Unio- nen sind neu. Proc. zool. soc. p. 375. In der Fortsetzung der Uebersicht der Land- und Süsswasser-Mollusken des Nil-Gebietes (vergl. vorj. Ber. p. 232) verzeichnete v. Martens 2 Ampullaria (wobei A. Raymondi Bourg., Kordofana Parr. und lucida Parr. als Varietäten von A. ovata Oliv, angesehen werden), 1 Lanistes, 4 Planorbis, 5 Physa, 1 Physopsis, 1 Limnaeus ; 1 Aetheria, 5 Spatha, 2 Anodonta, 4 Unio, 3 Cyrena, 1 Cyclas, 1 Pysidium. In einer Schlussbetrachtung findet Verf. die Molluskenfauna der Nilländer wesentlich aus zwei Faktoren zusammengesetzt, der Fauna der Mittel- meerküsten und der tropisch-afrikanischen. Malak. Bl. p. 1. — In ferneren Zusätzen zu der obigen Uebersicht bespricht v. Martens ib. p. 91 wieder 31 Arten, die Heuglin im südlichen Abyssinien gesammelt hatte; darunter auch, einige neue Species. Es sind 1 Trocho- morpha, 3 Helix, 5 Achatina (2 neu), 1 Buliminus, 2 Pupa, 2 Succinea, 3 Paludina (1 neu), 1 Melania, 2 Lanistes, 2 Planorbis, 4 Physa (1 neu), 2 Limnaeus, 1 Spatha, 1 Unio (neu), 1 Pisidium. E. v. Martens erwähnt einige Mollusken, die im Rothen Meere von Dr. Steinfurth gesammelt wurden. Ver- handl. d. zool.-bot. Verein in Wien XVI. p. 381. In Memorie della accademia di Bologna IV. 1864. p. 525 gab Bianconi ein Verzeichniss von 48 Species Conchylien von Mosambique. Asien. Von W. Blanford erschien im Journal of the Asiatic Soc. of Bengal ein fünfter Beitrag zur In- der Mollusken während des Jahres 1866. 91 dischen Malacologie, in welchem 29 neue Landschnecken aus Arakan, Pegu und Ava beschrieben werden. Ueber die Molluskenfauna in der Umgebung von Chini, Provinz Bisahir im nordwestlichen Himalaja-Ge- birge, bemerkt Stoliczka Verh. d. zool.-bot. Gesellsch. 16. p. 865, dass er nur eine kleine Limnaea erhielt, ferner eine kleine Nanina, Helix fulva und eine von Pupa mus- corum kaum verschiedene Art. Oestlich von Pangi er- hielt er einen neuen grossen Limax, der jedoch nicht weiter beschrieben ist, als dass er lichtbraun mit schie- fen dunklen Streifen sei. In einem Beitrage zu der malacologischen Fauna von Cochinchina und Camboja verzeichnen Mabille und Le Mesle 94 Arten, 35 marine und 59 terrestre und fluviatile; darunter 7 neue. Journal de Conchyl. 14. p. 117. Swinhoe legte wieder eine Liste von 76 Conchy- lien vor, die inFormosa gesammelt waren, als eine Fort- setzung der vorjährigen (vergl. Ber. p. 234). Proc. zool. soc. p. 146. Henry Adams beschrieb 15 neue Arten Land- und Süsswasserschnecken von Formosa, die gleichfalls von Swinhoe daselbst gesammelt waren, ib. p. 316. Sie sind auf Taf. 33 abgebildet. Australien. Nach dem Berichte von Gräffe Yerh. d. zool.-bot. Gesellsch. 16. p.590 hat fast jede der grösseren Inseln der Viti-Gruppe neben gemeinschaftli- chen Formen von Land- und Süsswasser-Mollusken, einige ihr eigenthümliche. Namentlich ist Ovalau reich an Süss- wassermollusken, an 15 Arten Melania, ferner kommen Neritinen, Navicella, Physa, Planorbis vor, und werden alle von den Eingebornen gegessen. Von Landschnecken sind 3 Helix, 2 — 3 Nanina, 2 Bulimus und 2 Pupa ge- funden u. s. w. Im Ganzen fand Verf. 32 Arten Land- und Süsswasserschnecken. Das Meer ist dort reich an Mollusken; vorherrschend sind die Gattungen Conus, Mitra, Marginella, Cypraea, Ovulum, Vermetus, Turbo, Trochus, Stomatella, Broderipia, Haliotis, Calyptraea, Fis- surella, Emarginula, Chiton, Cerithium, Pleurotoma, Pur- 92 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte pura, Harpa, Columbella. Schmeltz macht ib. p. 594 in einer Note auf die Uebereinstimmung der Mollusken- fauna der Viti-Inseln mit der von Zanzibar aufmerksam. Souverbie und Montrouzier beschrieben wie- der neue Arten vom Caledonischen Archipel. Journal de Conchyl. 14. p. 138 u. 248. C o x beschrieb sechs neue Australische Landschnecken. Proc. zool. soc. p. 373. Amerika. In The naturalist in Vancouver Island and British Columbia by John Keast Lord. London 1866 findet sich p. 356 des zweiten Bandes ein Verzeich- niss der an der Ostseite von Vancouver Island mit dem Schleppnetz in 10 Faden Tiefe gefangenen und an den Felsen bei der Ebbe gesammelten Conchylien. Es ent- hält 80 Arten. Die neuen Arten sind von Baird be- schrieben und werden unten namhaft gemacht. Guppy verzeichnete die Land- und Süsswassermol- lusken von Trinidad, deren er 33 Arten kennt, unter de- nen fün£ neue beschrieben werden. Von diesen 33 Arten sind 11 auf den nördlichen, 5 auf den südlichen Theil der Insel beschränkt, 17 sind beiden gemeinschaftlich; 12 Ar- ten sind der Insel eigenthümlich. Pfeiffer giebt wieder eine Fortsetzung zur Mol- luskenfauna von Cuba. Malak. Bl. p. 54. Nach einem Be- richte über die neu begründete Zeitschrift von Poey „Repertorio fisico-natural de la isla de Cuba" schliesst sich die Aufzählung der Landschnecken einer neuen Sen- dung von Gundlach, insofern sie ganz neu für die Wissenschaft sind, oder neue Varietäten darbieten, oder von neuen Fundorten stammen. Die neuen Arten sind unten namhaft gemacht. Ein Verzeichniss der Land- und Süsswasser-Mollus- ken, welche Bartlett am oberen Amazon und am River Ucayali im westlichen Peru sammelte, von Henry Adaras enthält 57 Vrten, unter denen mehrere neue, die auf Taf. 38 abgebildet sind. Proc. zool. soc. p. 440. der Mollusken während des Jahres 1866. 93 Cepkalopoda. Jules Cheron lieferte in den Annales des sciences naturel- les V. p. 5— 122 eine ausgedehnte Abhandlung: Recherches pour servir ä l'histoire du Systeme nerveux des Cephalopodes dibran- chieux. Die Beobachtungen sind an vier Arten gemacht: Eledone moschatus, Octopus vulgaris, Sepia officinalis und Loligo vulgaris. Diese Arbeit ist von 5 Tafeln begleitet. Fischer hat einige Cephalopoden lebend in grossen Aqua- rien beobachtet und macht darüber interessante Mittheilungen. Diese Thiere erschweren die Beobachtungen durch die Wolken der Tintenflüssigkeit , mit denen sie das Wasser trüben, und sterben bald in der Gefangenschaft. Er hat Sepia officinalis, Loligo vulga- ris und Octopus vulgaris beobachtet. Am ausführlichsten berichtet er über die erstgenannte Art. Er sah auch mehrmals die Begat- tung derselben , die in einer Umschlingung mit den Armen und einer Lage Mund an Mund besteht. Die Thätigkeit des hectoco- tylisirten Armes scheint er jedoch nicht beachtet zu haben , we- nigstens erwähnt er derselben nicht. Auch das Ablegen der Eier beobachtete er. Ein Weibchen legte etwa hundert Eier, die mit- telst ihrer Stiele um lange Blätter von Zostera marina gewickelt wurden. Annales des sciences naturelles VI. p. 308 — 326. Dali beschrieb Proc. California 1866 das Gebiss von Octopus punctatus Gabb. Vergl. auch Journ. de Conchyl. 14. p. 387. Crosse spricht sich in seinem Journal de Conchyl. 14. p. 177 energisch gegen die Fabeln aus, welche über Octopus von verschiedenen Schriftstellern , namentlich Denys de Montfort, den er den grössten Aufschneider unter den modernen Naturforschern nennt, erzählt worden sind, und ergeht sich dann gegen Victor Hugo, welcher diesen Thieren ein Kapitel in einem Romane gewid- met hat und ihnen allerhand zuschreibt, was gegen die Naturge- schichte ist. Freilich wäre zu wünschen, dass die Romanschreiber so viel Kenntnisse von der Natur hätten, dass sie nichs Naturwi- driges ins Publikum brächten ! Keferstein hat seine Untersuchungen über die Anatomie des Nautilus pompilius (vergl. vorj. Ber. p. 238) in weiterer Aus- dehnung veröffentlicht. Malak. Bl. p. 21. Conrad sagt Amer. Journ. of Conchology IL p. 101, er be- hielte seinen Namen Nautilus perforatus bei, da es unmöglich sei zu entscheiden, ob Solander's N. scrobiculatus diese Art oder um- bilicatus darstelle. 94 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Gasteropoda. Crosse bringt seine Einwände gegen die zu exclusi- ven Classificationen zum Vorschein, „Les Classification trop exclusives et leurs inconvenients." Journal de Conchyl. 14. p. 213. Hauptsächlich richtet er sich gegen die Verwer- thung des Gebisses der Schnecken als Charakter ersten Ranges. Er erkennt das Gebiss bei den Säugethieren als Charakter ersten Ranges an, weil es mit anderen Modifi- kationen (im Knochensystem, Verdauungssystem, Bewaff- nung der Gliedmassen) correspondirt. Dem sei jedoch bei den Mollusken nicht so, — weil verwandte Gattun- gen im Gebisse sehr verschieden seien und umgekehrt. Dieser Ausführung gegenüber will ich nur sagen, dass die Formen, welche Verf. für verwandt hält, darum noch nicht verwandt sind, und dass wesentliche Verschieden- heiten des Gebisses eben beweisen, dass man sich in der Verwandtschaft früher geirrt hatte. Seine Beispiele sind ziemlich unglücklich gewählt. So führt er an, verschiedene Individuen von Natica adspersa hätten verschiedenes Ge- biss; ich habe gerade an der von ihm citirten Stelle den Beweis geliefert, dass N. adspersa und millepunctata ver- schiedene Arten seien. — Uebrigens erkennt er die Wich- tigkeit der Untersuchung der Mundtheile an; er will nur nicht das Gebiss als ein untrügliches Merkmal ansehen. Ich erwidere hierauf, dass durch ein Raisonnement die Sache sich nicht entscheiden lässt, ich bin aber durch vielfache Erfahrung überzeugt, dass überall, wo das Ge- biss den Fingerzeig auf die verwandtschaftlichen Ver- hältnisse giebt, sich auch in allen übrigen Organisations- Verhältnissen die Verwandtschaft wird erkennen lassen, sobald man sie nur richtig und ohne Vorurtheil auffassen wird. Ohne das Gebiss und bei oberflächlicher Betrach- tung würde man auch die Spitzmäuse nicht von den Mäu- sen so weit getrennt haben, wie man es jetzt allgemein thut; gerade so verhält es sich mit Terebra und Bucci- num, Pleurotoma und Fusus und vielen anderen. Verf. der Mollusken während des Jahres 1866. 95 beruft sich wieder auf die Verwandtschaft von HeliciDa und Cyclostoma, was ich schon im vorj. Berichte p.240 für ein unglückliches Beispiel erklären musste. Die Ein- wände, welche nun folgen, sind gegen die Classifikation der Heliceen nach den Kiefern gerichtet. Verf. beruft sich wieder darauf, dass dadurch nahe verwandte Gat- tungen, wie Clausilia, Pupa und Cylindrella in verschie- dene Gruppen vertheilt seien. Bei genauem Studium aller Organe würde Verf. sich überzeugen, dass eben die nach oberflächlicher Aehnlichkeit der Schalen angenom- mene Verwandtschaft eine irrthümliche gewesen sei. Erst wenn er die Aehnlichkeit in den übrigen Organen wirklich speciell nachgewiesen hätte, würde seine Be- hauptung ein Gewicht haben. Wenn er ferner betont, dass sich das Gebiss zur Begründung einer Classifikation nicht eigne, weil man nur eine Minorität der Arten kenne, so könnte man erwiedern, dass dieser Uebelstand alle Organe trifft, ausser der Schale. Wir streben eben da- nach, die Majorität, oder endlich die Totalität kennen zu lernen, und je mehr das gelingen wird, um so mehr wird sich Verf. überzeugen müssen, dass die Vergleichung der Schalen allein zu zahlreichen Fehlgriffen verleitet. Wenn schliesslich Verf. zu glauben scheint, dass ich die Kenntniss der Conchylien vernachlässigen wollte, so thut er mir, und ich glaube allen Anhängern der neueren auf dem Gebiss begründeten Systematik, unrecht. — Haupt- sächlich gehen des Verf. Bemerkungen gegen die An- sichten von Mörch, denen ich freilich auch keineswegs in allen Punkten zustimmen kann. Bland machte Bemerkungen über den Ursprung und die Verbreitung der gedeckelten Landschnecken, welche den Continent Amerika's und Westindien bewoh- nen. American Journal of Conchology IL p. 54. Die Zahl der Species der dort vorkommenden Gattungen ist nach folgenden Rubriken zusammengestellt: die Totalsumme, Nordamerika, Mexiko, Centralamerika, Südamerika und Westindien. Als den Ursprung (Origin) der Familien, Subfamilien und Gattungen sieht er die Region an, wo 96 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte die Arten im Maximum vertreten sind. Daran schliesst sich ein Verzeichniss der gedeckelten Landschnecken, welche den Continent Amerika's bewohnen. Es enthält 7 Truncatella, 19 Cyclotus, 14 Cyclophorus, 3 Megaloma- stoma, 2 Adamsiella, 1 Tudora, 11 Cistula, 10 Chondro- poma, 1 Hydrocena, 2 Bourciera, 1 Trochatella, 73 Heli- cina, 3 Schasicheila, 1 Alcadia, zusammen 148 Arten. — In einer Fortsetzung p. 136 folgt eine Vergleichung der Landschnecken auf dem Festlande und den einzelnen westindischen Inseln. Von den Deckel-Landschnecken gehören 2 Genera mit 3 Arten ausschliesslich dem Fest- lande an, 10 Genera mit 215 Arten ausschliesslich den Inseln, während 12 Gattungen auf beiden vorkommen und zwar mit 149 Arten auf dem Continent, mit 388 Ar- ten auf den Inseln vertreten sind. Dagegen sind von ungedeckelten Landschnecken 5 Genera mit 15 Arten dem Continent eigenthümlich, nur 1 Genus mit 1 Art den Inseln, 17 Genera sind beiden gemeinschaftlich mit 1236 Arten auf dem Festlande und 736 Arten auf den Inseln. Somit haben die Operculata die grösste Zahl der Arten auf den Inseln, die Inoperculata auf dem Festlande. Dar- auf werden die Inseln Cuba, Jamaica, Haiti, Portorico und Guadeloupa verglichen. Im American Journ. of Conchol. II. pl. 5 liess Tryon die im vorigen Jahre von Pease beschriebenen polynesischen Phaneropneu- monen abbilden : Realia ochrostoma, variabilis, scalariformis, affinis, laevis, Pupoidea scalariformis, Pterocyclos parva und Helicina paeißca. Taenioglossa. Cyclotacea. Cyclolus Perezi Hidalgo Journ. de Conchyl. 14. p. 344. pl. 14. fig. 2 aus Ecuador. — C. Pazi Crosse ib. p. 356. pl. 14. fig. 3 aus Ecuador. — C. Stcinhoei und minulus H. Adams Proceed. zool. soc. p. 318 von Formosa. Pterocyclos Wilsoni Pfeiffer Malak. Bl. p. 44 von Formosa. — Pt. Feddeni Blanford Journ. Asiat. Soc. of Bengal 1865 aus Indien. Alycaeus politus und glaber Blanford Journ. Asiat. Soc. of Bengal 1865 aus Indien. — A. (Dioryx) Swinhoci H. Adams Proc. zool. soc. p. 318. pl. 33. fig. 11 von Formosa. der Mollusken während des Jahres 1866. 97 Cyclophorus (Lagocheilus) leporinus Blanford Journ. Asiat. Soc. of Bengal 1865 aus Indien. — C. Martinezi Hidalgo Journ. de Conchyl. 14. p. 273. pl. 8. fig. 5 aus Ecuador. — C. Crosseanus Hi- dalgo ib. p. 343. pl. 14. fig. 1 aus Ecuador. — C. Hiclalgoi Crosse ib. p. 354. pl. 14. üg. 4 aus Ecuador. Aperostoma connivens H.Adams Proc. zool. soc. p. 443-pl. 38. fig. 6 vom oberen Amozon. Crosse bildete sein Leptopoma achatinum (1865) im Journ. de Conchyl. p. 164- pl. 5. fig. 5 ab. Pupina pineticola H. Adams Proc. zool. soc. p. 375 aus Au- stralien. Pupinella (Pvpinopsis) Swinhoei H. Adams Proc. zool. soc. p. 318. pl. 33. fig. 12 von Formosa. CyClOStomaCöa. Cyclostoma Gueslierianum Gassies Journ. de Conchyl. 14. p. 50 von Neu-Caledonien. — C. monachus Morelet Re- vue et mag. de zool. 18. p. 166 aus Cochinchina. Choanopoma Smithianum Pfeiffer Malak. Bl. p. 88 von Haiti. Chondropoma Dunkeri Arango Malak. Bl. p. 63 von Cuba. — Ch. Julieni Pfeiffer ib. p. 89 von der Insel Sombrera. H. Adams fand, dass Opisthostoma de - Crespignii einen sehr dünnen hornigen Deckel besitzt, und bildete die Schale ab. Proc. zool. soc. p. 447. pl. 38. fig. 12. — Auch H. Blanford beschrieb Thier und Deckel dieser Gattung und bildete ausser der ältest be- kannten 0. nilgiricum noch eine neue Art O.Fairbanki von Bombay ab. Ib. p. 447. pl. 38. fig. 13, 14. Hydrocena major, variegata und clavulus Morelet Revue et mag. de Zoologie 18. p. 63 von Mauritius. Diplommatinacea. Crosse gab im Journ. de Conchyl. 14. p. 346 ein Verzeichniss der von C. Semper auf den Pelew- oder Palaos -Inseln gesammelten Diplommatinaceen, nämlich 15 Palaina, 1 Pupina und 1 Omphalotropis. Von diesen sind Palaina alata, lamellala, pyramis, ringens, polymorpha, ihßatuld, pvpa, Wilsoni, slrigata, palula, Moussoni, striolata als neue Arten abgebildet. Die Beschreibung der Arten fehlt jedoch noch, da C. Semper wegen Krankheit den Text noch nicht eingesandt hatte. Crosse stellte ib. p. 351 die vier Arten der Gattung Arinia Adams mit ihrer Synonymie zusammen und bildete pl. X. fig. 9 Moussonia typica ab. Diplommalina nana Blanford Journ. Asiat. Soc. of Bengal 1865 aus Indien. — D. (Diancia) Mavtensi H. Adams Proceed. zool. soc. p. 446. pl. 38. fig. 11 ohne Angabe des Vaterlandes. Ampullariacea. Ampullaria Martinezi Hidalgo Journ. de Con- Avchiv f. Naturg. XXXIII. Jahrg. 2 Bd. G 98 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte chyl. 14. p. 345 aus Ecuador. — A. callistoma Morelet Revue et mag. de Zoologie 18. p. 166 aus Siam. In Pfeiffer's Novitates conchologicae Lief. 24. 25 erschien von v. Martens eine Monographie der Gattung Lanistes , deren Spaltung in zwei Genera Lanistes und Meladomus er mit Recht ver- wirft. Er theilt die Gattung in 1) Arten mit Spiralsculptur, L. Bernardianus Mor., Libycus Mor., und 2) Arten ohne Spiralsculptur L. carinatus, guinaicus Lam., ovum Peters, olivaceus Sow., purpu- reus Jonas und ellipticus n. sp. von Mossambique. Paludinao. Frauenfeld machte Verhandl. d. zool.-bot. Ge- sellsch. in Wien XVI. p. 197 Bemerkungen über 13 Paludinen aus der Sammlung Sylv. Hanley's. Er beschreibt hierbei Vivipara Gas- siesi Hanley von Annam als neu. Paludina abijssinica v. Martens Malak. Bl. p. 97. Taf. III. fig. 7 aus Abyssinien. — P. cambodjensis und Fischeriana Mabille und Le Mesle Journ. de Conchyl. 14. p. 135. pl. 7. fig. 3 u. 4 von Kambod- scha. — P. cochinckinensis und goniomphalos Morelet Revue et mag. de Zoologie 18. p. 166 aus Cochinchina. Vivipara Waltoni Tryon Amer. Journ. of Conchology II. p. 108. pl. 10. fig. 2 aus Florida, nebst Bemerkungen über die übrigen Ar- ten von Vivipara. Conrad hat seine Vivipara sublineata, die er bereits 1850 beschrieben hatte, Amer. Journ. of Conchology p. 79. pl. 1. fig. 8 ab- bilden lassen. BythiniaO. Bylhinia Saviana und Lucensis Issel Mem. Soc. ital. sc. nat. II. aus der Provinz Pisa. Lithoglyphi E. v. Martens schrieb über die Arten von As- siminea, wobei zwei neue Arten A. pinguis von Macao und miniata von Singapore beschrieben werden. Verf. glaubt 2 europäische, 1 westindische, 9 ostindische, 11 pacifische, 1 nordpacifische Arten dieser Gattung angehörig. Annais nat. hist. 17. p. 202. Vergl. eine Notiz von Jeffreys ib. p. 309. In den Verhandl. d. zool.-bot. Gesellsch. in "Wien XVI. p. 185 machte v. Frauenfeld Bemerkungen über die Arten der Gattung Assiminea. Er hatte Gelegenheit 39 Nummern aus der Cuming'- schen Sammlung zu untersuchen. Vier Nummern schied er als nicht zur Gattung gehörig aus, fünf als Hydrocaena von Pfeiffer be- schriebene Arten hält er für Assiminea, 10 andere dem Verf. bereits bekannte Arten waren dabei, ebenso drei von Leith benannte ohne Beschreibung, A. subconica, rotunda und marginata, und endlich benannte er 4 Arten als neu A. Fairbankii, Leithii, conoidea, gibba. v. Frauenfeld stellt ib. p. 421 eine Vergleichung seines Verzeichnisses mit dem v. Martens'schen an. der Mollusken während des Jahres 1866. 99 Hydrobiae. Hydrobia strongylostoma Brusina Molluschi dalmati p. 29. fig. 11 von Melada in Dalmatien. Amnicola Hindsii Baird bei Lord 1. c. p. 359. aus British Co- lumbia. Paladilkia Bottrguignati Paladilhe Nouv. Miscellanees malaco- logiques aus dem Departement de l'Herault; Revue et mag. de Zoo- logie 18. p. 94. Melaniacea. Tryon schloss Amer. Journ. of Conchology II. p. 14 und p. 115 die bereits im vorigen Jahre begonnene Monogra- phie der Strepomatidae, indem er die Gattung Goniobasis mit 274 und Anculosa mit 32 Arten abhandelte. Die Arten sind durch Dia- gnosen in englischer Sprache unterschieden und sämmtlich recht kenntlich in Holzschnitt abgebildet. — Daran schliesst sich p. 134 eine Bemerkung über die Zungenbezahnung der Strepomatidae, wobei einige Figuren aus des Referenten Gebiss der Schnecken co- pirt sind. Goniobasis nndalata Tryon American Journ. of Conchology II. p. 5. pl. 2. fig. 4. Georgia — G. cingenda Anthony ib. p. 146. pl. 7. fig. 3 aus Nord-Carolina. Angitrema Wheatleyi Tryon American Journ. of Conchology II. p. 4. pl. 2. fig. 1 aus Tennessee. Pleuvocera bicinctum Tryon American Journ. of Conchology II. p. 4. pl. 2. fig. 2 Alabama. Eurycaelon Leaii Tryon American Journ. of Conchology II p. 5. pl. 2. fig. 3 Georgia. Hemisinus Baitdonianus Mabille und Le Mesle Journ. de Con- chyl. 14. p. 133. pl. 7. Fig. 1 von Kambodscha. — Daselbst ist auch H. cambodjensis Reeve abgebildet. Melania tetrica und balonnensis Conrad, schon 1850 beschrie- ben, sind Amer. Journ. of Conchyl. II. pl. 1. fig. 9 u. 10 abgebildet. — M. praemordica Tryon ib. p. 111. pl. 10. fig. 3 aus Burmah. — M. tahitensis und luteola Dunker Verhandl. d. zool. - bot. Gesellsch. in Wien 16. p. 911 von Tahiti. Henry Adams gründete auf Melania pagodula Gould eine neue Gattung Br otia testa fusiformis, spira elevata, anfractibus ad angulum spinis armatis, ulimo antice subrostrato ; apertura sub- ovata, antrorsum producta; operculum corneum, tenue, rotundatum, multispirale. Die Art Br, pagodula ist aus Siam. Proc. zool. soc. p. 150. Auf kleine , mikroskopische , zierliche Schalen , die sich im Alluvium desLez bei Montpellier finden, hat Paladilhe eine neue Gattung Bugesia gegründet, die or in die Melanienfamilie ver- 100 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte weist. Die Art heisst B. Bourguignati. Revue et mag. de Zoolo- gie 18. p. 54. — Crosse, der darüber berichtet, hält sie für eine interessante neue Art Melania. Journ. de Conchyl. 14. p. 311. Littorinacea Melaraphe subgranosa Dunker Verhandl. d. zool.- bot. Gesellsch. in Wien 16. p. 913 von Madras. Bisella Kielmannsegi Zelebor Verhandl. d. zool.-bot. Gesellsch. in Wien 16. p. 913 von Neu-Seeland. Bissoa exilis Tryon Amer. Journ. of Conchol. IL p. 12. pl. 2. fig. 18 aus Californien. — B. oenonensis, Frauenfeldiana, stranyulala Brusina Molluschi dalmati p. 20. fig. 6, 7, 8 von Dalniatien. Büsoina funiculata Souverbie, Duclosi Montrouzier, spiralis und exasperata Souverbie Journ. de Conchyl. 14. p.256. pl. 9 von der Insel Art im Caledonischen Archipel. Ahania Schwartüana Brusina Molluschi dalmati p. 25. fig. 9 von Dalmatien. Cingula epidaurica Brusina Molluschi dalmati p. 29. fig. 10 von Ragusa. Pyramidellacea. Chemnilz-ia vancouverensis Baird bei Lord I.e. p. 358 von Vancouver Insel. Odostomia inter striata Souverbie Journ. de Cunchyl. 14. p.255. pl. 9. fig. 6 von Caledonien. Auriculina exilissima Brusina Molluschi dalmati p. 35 im Saude von Melada in Dalmatien. Monoplygma viirca Brusina Molluschi dalmati p. 36. aus dem Sande von Melada in Dalmatien. Eulimacea. In Lovell Reeve's Conchologia iconica ist die Gattung Eulima mit 48 Arten abgeschlossen, die auf 6 Tafeln ab- gebildet sind. Der Gattung Leiostraca sind ebenda drei Tafeln gewidmet; sie besteht aus 21 Arten. L. rineta scheint neu zu sein. Die Gattung Niso ist mit 9 Arten ebenda auf einer Tafel beendet. Cerithiacea. Die Gattung Vertagus ist in Reeve's Concholo- gia iconica fortgesetzt und mit 26 Arten zum Abschluss gebracht. Die Gattung Telescopium ist ebenda in zwei Arten auf einer Tafel dargestellt. Die Gattung Cerithidea enthält ebenda 29 Arten auf vier Tafeln. Die Gattung Pyrazus daselbst mit 4 Arten auf einer Tafel. Die Gattung Lampania ebenda mit 10 Arten auf 2 Tafeln. Die Gattung Tympanotonos ebenda gleichfalls mit 10 Arten auf 2 Tafeln. der Mollusken während des Jahres 18b'6. 101 Die Gattung" Potamides ebenda mit 2 Arten auf einer Tafel. Eine Tafel mit 29 Arten der Gattung Cerithium bildet in Sowerby's Thesaurus ein Supplement zu der Monographie dieser Gattung. Cerithium gibberosum Dunker Verhandl. d. zool.-bot. Gesellsch. in Wien 16. p. 911 von den Nicobaren. Colina gracilis H. Adams Proc. zool. soc. p. 150 aus den östli- chen Meeren. Planaxis nicobaricus Zelebor Verhandl. d. zool.-bot. Gesellsch. in Wien 16. p. 910 von den Nicobaren. Trichotropidae. Die Monographie der Gattung Trichotropis Brod. et Sowb. umfasst in Sowerby's Thesaurus 12 Arten, die in 17 Figuren auf einer Tafel abgebildet sind. Marseniadae. Lameilaria Kleciachi Brusina Molluschi dalmati p. 35 von Punte Bianche in Dalmatien. Vanicoridae. Näricä foveolata Montrouzier Journal de Con- chyl. 14. p. 138. pl. 6. fig. 6 von der Insel Art. Toxoglossa. Gonoidea. In Sowerby's Thesaurus ist p. 325 eine Fortsetzung der Gattung Conus gegeben. Daselbst sind 44 Arten auf 4 Tafeln abgebildet, und dadurch die Zahl der Arten auf 447 erhöht. Pleurotomacea. RaphitomaBarbieriiBrusma Molluschi dalmati p. 33 von Punte Bianche in Dalmatien. Rhachiglossa. Volutacea. Crosse wies nach, dass Voluta deliciosa und Voluta harpa einen Deckel besitzen. Er wendet nun für alle mit Deckel versehenen Arten den Namen Lyria Gray an, und giebt dieser Gattung folgende Charaktere: Testa ovato - oblonga , mitriformis, crassiuscula, plerumque longitudinaliter costata; apertura subovata, leviter strieta ; margine columellari ad basin valide biplicato, deinde plicis parviusculis, plus minusve numerosis munito, interdum ad parietem unidenticulato, margine dextro extus turgido, peculiariter inflato , ad limbum simplice, acuto. Operculum ovato-elongatum, tenuiusculum, corneum, supra concentrice sed inaequaliter rugoso- striatum circa nucleum dextrorsum nee proeul ab apice situm ; sub- tus annulare. Animal ignotum. Verf. zählt 14 Arten auf, von de- nen 11 sicher dieser Gattung angehören. Journal de Conchyl. p. 105. Vergl. ib. p. 151. — In einer nachträglichen Bemerkung ib. p. 335 102 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte sagen Crosse und Marie, dass mehrere Exemplare gar keinen Deckel, zwei nur ein Rudiment davon besassen ; auch zeigt der Deckel nach dem Alter der Thiere auffallende Verschiedenheiten. Mitracea. Mitra nicobarica Dunker Verhandl. d. zool.-bot. Gesellsch. in Wien 16. p. 911 von den Nicobaren. — M. leontocroma Brusina Molluschi dalmati 34 von Dalmatien. Fusacea. Fusus longurio Weinkauff Journ . de Conchyl. 14. p. 247, pl. 5. fig. 4 von Algerien. Eine Revision der Nordischen Buccinum-Arten von Stimpson findet sich in Canadian Naturalist and Geologist 1865. Octbr. Er unterscheidet 15 Arten, wovon B. plectrum aus der Beringsstrasse und Totteni von Neu-Fundland neu. Chrysodomus tabulatus Baird bei Lord 1. c. p. 356 von Van- couver-Insel. Die 291. Tafel von Sowerby's Thesaurus bildet eine Fortset- zung der Gattung Eburna. Auf ihr sind vier Arten E. semipicta, chrysostoma, borneensis und formosae abgebildet. Nassacea. Nassa intermedia Dunker Verhandl. d. zool.-bot. Gesellsch. in Wien 16. p. 909 aus Australien. Nassodonta n. gen. H. Adams Proc. zool. soc. p. 445, testa ovalis ; spira brevis, anfractu ultimo antice sulcato ; apertura antice sinuata, postice canaliculata ; columella callosa, antice plicata ; la- brum acutum, intus incrassatum et dentatum, extus antice denticulo instructum. JY. insignis pl. 38. fig. 8 aus dem Fluss Peiho in China. Collimbellacea. Cohimbella lactescens und troglodytes Souver- bie Journ. de Conchyl. 14. p. 144. pl. 6. fig. 5, 4 von der Insel Art. Crosse bildete seine Columbella isabellina (1865) im Journ. de Conchyl. 14. p. 165. pl. 7. fig. 8 ab. Muricea. Möbius beobachtete im Aquarium zu Hamburg, dass Murex erinaceus Muscheln anbohrte, um sie auszufressen. Der zoologische Garten p. 371. Murex Weinkauffianus Crosse Journ. de Conchyl. 14. p. 274. pl. 8. fig. 4 aus Dalmatien. Vitularia aspera Baird bei Lord. 1. c. p. 357 von Vancou- ver Insel. Die Monographie der Gattung Typhis ist in Sowerby's The- saurus mit 11 Arten in 21 Figuren auf einer Tafel abgehandelt. Purpuracea. Purpura distinguenda von den Nicobaren und tristis von Neu-Seeland Dunker Verhandl. d. zool.-bot. Gesellsch. in Wien IG p. 910. der Mollusken während des Jahres 1866. 103 Ptenoglossa. Scalarina. Scalaria Zelebori Dunker Verhandl. d. zool.-bot. Gesellsch. in Wien 16. p. 912 von Neu-Seeland. — Sc subauriculala Souverbie Journ. de Conchyl. 14. p. 147. pl. 6. fig. 2 und p.260 von der Insel Art. — Sc. Canlrainei und Aigeriana Weinkauff ib. p. 246 von Algerien. Rhipidoglossa. Helicinacea. Isenkrahe schrieb eine Inaugural-Dissertation : Helicinae titanicae anatome. Bonnae 1866. Das Material erhielt Verf. aus dem Bonner Museum, welchem Gundlach eine Anzahl Exemplare aus Cuba zugesandt hatte. Das Resultat dieser Unter- suchung des bisher noch unbekannten Thieres ist, dass es entschie- den näher mit Neritina als mit Cyclostoma verwandt ist, wie dies schon vorher nach dem Gebisse zu vermuthen stand. Diese Arbeit ist in unserem Archiv 1867. p. 51 in der Uebersetzung mitgetheilt. Die zweite Monographie der Gattung Helicina mit Einschluss von Trochatella, Lucidella, Helicina, Schiascheila und Alcadia, wel- che in Sowerby's Thesaurux XXIV erschienen ist, wiederholt alle in der früheren Monographie abgebildeten Arten und umfasst nun im Ganzen 273 Species. Verf. verwirft die generischen Abtheilun- gen der Gruppe, weil sie nicht defmirt werden können, unterschei- det jedoch 10 Sectionen : 1) Apertura inter columellam et labrum emarginata (Arcadia), 39 Arten ; 2) Apertura fere integra, supra et infra sinuatim cuneata, operculo birostrato (Schiascheila), 3 Arten ; 3) Labro supra et infra tumido, sinuato, 13 Arten; 4) Lirata labro sinuoso, supra et infra dentato (Lucidella), 4 Arten; 5) Trochifor- mis, solida, spiraliter lirata (Trochatella), 28 Arten; 6) Conica, lae- vis, 16 Arten; 7) Rotundatim depressa, 30 Arten; 8) Globosa, sub- globosa, 48 Arten; 9) Angulatim depressa, 40- Arten; 10) Medio carinata, 52 Arten. Die Abbildungen füllen 13 Tafeln mit 479 Figuren. Helicina riuda und Pfeifferiana Arango Malak. Bl. p. 63 von Cuba. — H. Paivana Haiti, Moussoniana Bahama-Inseln, Binneyana Haiti, Smithiana Haiti, Botteriana Mexiko Pfeiffer ib. p. 89. — //. Arakanensis Blanford Journ. Asiat, soc. of Bengal 1865 aus Arakan. — H. clirersicolor Cox Proc. zool. soc. p. 375 aus Australien. Neritacea. Navicelia Movcleliana Gassies Journal de Conchyl. 14. p. 52 von Neu-Caledonien. Neritina Mörchiana Dunker Verhandl. d. zool.-bot. Gesellsch. 104 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte in Wien 16. p. 913 von Madras. — N. Manoeli Dohrn Malak. Bl. p. 135 von der Prinzeninsel. — N. artensis und costulata Gassies Journ. de Conchyl. 14. p. 51 von Neu-Caledonien. TrOChoidea. Trochus scrobiculalus und Reevei Souverbie et Montrouzier Journal de Conchyl. 14. p. 140. pl. 6. fig. 9, 8 von der Insel Art. — IV, lineolatus Bianconi Memorie della Accademia di Bologna IV. 1864. p. 524. tab. I. fig. 1-3. Monodonla Fischeri Montrouzier Journ. de Conchyl. 14. p. 142* pl. 6. fig. 7 von der Ins el Art. In einer nachträglichen Note über den Deckel von Turbo ni- cobaricus Gmel. nähert Crosse diese Art der Gattung Rotella an und adoptirt für sie den Namen Chrysostoma nicobaricum Swains. Journ. de Conchyl. 14. p. 116. Fissurellacea. Rimula Mariei Crosse Journ. de Conchyl. 14. p. 167. pl. 5. fig. 7. Bei dieser Gelegenheit stimmt Verf. der Ansicht bei , dass die Fissurellen in der Jugend Rimula seien ; es werden jedoch nicht alle Rimula später Fissurellen. Die Gruppen Cemoria und Cranopsis gehen keine conchyliologische Metamorphose ein ; von den eigentlichen Rimula hält Verf. besonders die sehr kleinen Arten für verdächtig, junge Fissurellen zu sein. Emarginula Cusmichianu Brusina Molluschi dalmati p, 38 von Brevilaqua in Dalmatien. Docoglossa. Patellina. Patella i?isignis vom Cap und Frauenfeldi von Ma- dras Dunker Verhandl. d. zool.-bot. Gesellsch. in Wien 16. p. 914. Chitonidae. Chiton insculplus, obscurellus, luberculosus, disco- lor, subassimilis Souverbie Journ. de Conchyl. 14. p. 248 von der- Insel Art im Caledonischen Archipel. Alle sind auf Taf. 9 ab- gebildet. Frembleya n. gen. H. Adams Proc. zool. soc. p. 445, testa ovalis, convexa. Valvae transversae, latae, carinatae; apex poste rioris valvae terminalis, producta, fissa. Limbus angustus, postice, fissus, setis corneis dense obsitus. Fr. egregia pl. 38. fig. 9 ohne Vaterlands-Angabe. Pulmonata. Limacoa. Kefer stein beschrieb Zeitschr. für wiss. Zoolo- gie 16. p. 183. Taf. X die Anatomie von Philomycus carolinensis. Der Rafinesque'sche Name Philomycus hat die Priorität gegen Te- bennophoriis Binney. Auch die Gattungen Meghimatium Hasselt der Mollusken während des Jahres 1866- 105 und Incilaria Benson sieht. Verf. mit Philomycus für identisch an. Er sondert diese Gattung als eigene Familie P hilomycid a e , die er folgenderniassen charakterisirt : Schale fehlend; Körper mit dem Fusse der Länge nach verwachsen, durch eine Furche von ihm ge- schieden ; vier retractile Tentakeln, von denen die hinteren und obe- ren die Augen tragen; Mantel den ganzen Kücken bis auf den Kopf und die Schwanzspitze bedeckend und an den Seiten bis nahe zum Fusse hinabreichend, in seiner ganzen Ausdehnung mit der Körper- haut verwachsen, ohne eine Athemhöhle zu bilden; die letztere ist sehr klein und liegt vom Mantel ganz getrennt vorn auf dem Ein- geweidesack; Athemloch vorn an der rechten Ecke des Mantels, zusammen mit dem After; Geschlechtsöffnung vorn hinter dem rechten Tentakel, männliche und weibliche vereinigt; keine Drüse an der Schwanzspitze ; Fussdrüse frei in der Leibeshöhle ; Kiefer und Radula wesentlich wie bei den Limaeiden; langgestielte Bursa co- pulatrix, kräftiger Liebespfeil. Später hatte Keferstein Gelegenheit auch Incillaria bili- neata Bens, und Meghitium striatum Hass. anatomisch zu untersu- chen, und von Abbildungen begleitet Malak. Bl. p. 64. Taf. I darzu- stellen. Er kommt zu dem Resultate, dass bis auf die Geschlechts- theile kein wesentlicher Unterschied von Philomycus zu finden sei. Das Fehlen des Liebespfeiles, der sich bei Philomycus so entwickelt zeigte, möchte doch vielleicht bei grösseren Exemplaren oder in einem günstigeren Entwickelungszustande nachzuweisen sein. Verf. bleibt bei seiner früheren Ansicht, die beiden Gattungen Incillaria und Meghitium seien zu Philomycus zu rechnen. Keferstein beschrieb ferner die Anatomie einer bereits von v. Martens erwähnten neuen Nacktschnecke aus Mossambique, die er vorläufig zur Gattung Parmarion stellte und Parmarion flaves- cens nannte. Malak. Bl. p. 70. Taf. TL Veronicella Crosscana Mabille et Le Mesle Journ. de Conchyl. 14. p. 123 von Kambodscha. Holicea. Catalogue of the genera Helix, Anostoma, Hypselo- stoma, Streptaxis , Tomigerus, Bulimus, Orthalicus, Partula in the collection of A. D. Brown. Jauuary 1866 (second edition). Prin- ceton. Ein einfaches Namensverzeichniss in alphabetischer Ordnung mit Angabe des Vaterlandes. Es enthält 952 Helix, 3 Anostoma, 1 Hypselostoma, 13 Streptaxis, 2 Tomigerus, 298 Bulimus 7 Ortha- licus, 46 Partula. Newcomb machte einen kleinen Zusatz zu dem Verzeich- nis« der Helices. welche an der Westküste Nordamerika^, nördlich vom Cap St. Lucas, leben. Amer. Journ. of Conchologyll. p. 13. Testacellea. Üfeacina Betendti Mexiko, Sntiihiana Haiti, 106 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte oblonga Mexiko, Paivana Haiti, perpusilla Mexiko Pfeiffer Malak. Bl. p. 85. — 0. Gundlachi, Poeyana , Wrighti, teres Pfeiffer ib. p. 138 von Cuba. Spiraxis linearis, mexicana, bullacea Pfeifler Malak. Bl. p. 84 aus Mexiko. — Sp. Moreletiana Pfeiffer ib. p. 140 Cuba. — Sp. pu- silla Blanford Journ. Asiat. Soc. of Bengal 1865 aus Indien. Cylindrella Garciana Wright Repertorio de la isla de Cuba 9 p. 220 und Malak. Bl. p. 62. — C. Presasiana Pfeiffer Malak. Bl. p. 62 von Cuba. — C. transparens Jamaica, Smithiana Haiti, Be- rendti Mexiko, flexuosa Jamaica Pfeiffer ib. p. 87. Vitrinea. Vitrina dumeticola Dohrn Malak. Bl. p. 119. Taf.5. Fig. 1 — 4 von der Prinzen-Insel. — V. planilabris Cox Journ. de Conchyl. 14. p. 45 von Neu -Süd- Wales. — V, cochinchinensis Morelet ib. p. 62 aus Cochinchina. — V. Bocagei Paiva ib. p. 340 von Madeira. Nanina Thomensis Dohrn Malak. Bl. p. 114. Taf. 5. Fig. 8—10 von der Insel San Thome. — A7. aglypta Dohrn ib. p. 119. Taf. 5. Fig. 5—7 von der Prinzen-Insel. — N. (Macrochlamys) compluvia- lis, nebulosa, hypoleuca J\. (Hemiplecta) undosct; N. (Sesam) helici- fera, mamillaris, Basseinensis; N. (Trochomorpha) conßnis, culmen, gratulator; N. (Kaliella) conula Blanford Journ. Asiatic Soc. of Ben- gal 1865 aus Arakan, Pegu und Ava. — AT. dvitija Semper Journ. de Conchyl. 14. p. 263. pl. 8. fig. 3 von der Insel Luzon. — IS. (Acn- sta) assimilis H. Adams Proc. zool. soc. p. 416 von Formosa. Blanford glaubt, dassZonites Benoiti und Helix annamitica Crosse und Fischer in die Gattung Nanina gehören. Journ. de Con- chyl. 14. p.338. Zonites subfulvus Gassies Journ. de Conchyl. 14. p. 49 von Neu-Caledonien. — Z. Bamburianus und Bourguignatianus ib. p. 125. pl. 7. fig. 6 u. 7 von Kambodscha. Canulus vacans Guppy Annais nat. hist. 17. p. 53 von Trinidad. Helicacea. E. Weber erzählt im 32. Jahresberichte des Mannheimer Vereins für Naturkunde 1866. p. 147 von einer Helix desertorum Var. Hemprichii, die vom Winter 1864 länger als ein Jahr scheintodt in einer Schachtel gelegen hatte. B ruhin hat aufs Neue eine Darstellung der Bänder-Varietäten von Helix nemoralis und H. hortensis gegeben. Er nimmt 88 Varietä- ten an. Zeitschr. für die gesammten Naturwissensch. 27. p. 382. Latham untersuchte eine Schale von Helix nemoralis von der Gorteen-Bay Connemara. Sie wog 56 Gramm, verlor beim Trocknen 1 Gramm, durch Calcination 2 Gramm; sie wurde gepul- vert und gewaschen, wobei sie 1 Gramm an löslichen Salzen verlor. Proc. soc. Manchester IV. p. 62. der Mollusken während des Jahres 1866. 107 Crosse Hess im Journ. de Conchyl. p. 53. pl. 1 einige Helix- Arten abbilden, die in derselben Zeitschrift aufgestellt waren: //. Lienardiana, Hidalgoiana , Primeana , Bocageana, Cailleti und Mabillei. Michener erklärt Amer. Journ. of Conchol. IL p. 53 Helix rufa Dekay für Varietät von H. thyroides Say. Helix crinita Sandri^ ist bei Brusina Molluschi dalmati p. 53. fig. 1 abgebildet. Ueber Helix Monrovia Rang als muthmasslicher Jugendzu- stand von Streptaxis nobilis Gray vergl. Dohrn Malak. Bl. p. 136. Gassies beleuchtet die Gruppe von Helix curiosula, Mayrani, candidissima und baetica kritisch, um die Haltbarkeit seiner Helix Mayrani als Art nachzuweisen. Journ. de Conchyl. 14. p. 33. Helix Idahoensis Newcomb American Journ. of Conchology II. p. 1. pl. 1. fig. 1—3 von Idaho. — H. Paat'und andicola Philippi Malak. Bl. p. 39 aus Chile. — //. Vesta, Shennani, Granli, Sicinhoei, Forma- sensis, bacca, meliert Pfeiffer ib. p. 40 von Formosa. — H. nigropicta, Sauvallei und Lini Arango ib. p. 55 von Cuba. — H. Selenkai Mexiko, ampla Mexiko, effusa Haiti, incisa Barbados, virescens Haiti, impura Mexiko, Wilhelmi Mexiko, Smithiana Haiti, obsita Mexiko, Herrn anni Mexiko, Piatonis Haiti Pfeiffer ib. p. 77. — H. macroglossa Pfeiffer ib. p. 115 von den Bahama-Inseln. — H. Greenhilli Queensland, Ura- rensis Neu-Süd-Wales, nautiloidea ebendaher, aridorum ebendaher, splendescens Salomons -Inseln, flosculus Norfolk-Insel Cox Journ. de Conchyl. 14. p. 45. — //. Kanakina Gassies ib. 49 von Neu-Caledonien. — Helix Welwitschi Morelet ib. p. 153 San Thome im Meerbusen von Guinea. — H. (Plectopylis) Karenornw, perarcta, Fcddeni ; H. polypl eur i'sBlanford Journ. Asiat, soc. of Bengal 1865 aus Arakan,Pegu und Ava. — H. Pittae, Gomesianrt, latina, Barbozae, Luseana, Alle- niana Paiva Journ. de Conchyl. 14. p. 34. pl. 11 von Madeira. — H. (Plectotropis) ftilvicans, H. (Camaena) Bairdi und succinrta H. Adams Proceed. zool. soc. p. 316 von Formosa. — H. Porteri, con- scendens , fenestrata und corlicicola Cox Proc. zool. soc. p» 373 von Richmond - River in Australien. — H. kurdistana und michoniana Bourguignat Mollusques nouveaux ct. Heft 4 von Kurdistan. — H. Duponti Morelet Revue et mag. de Zoologie 18. p. 62 von Mauri- tius. — H. basiodon Morelet Revue et mag. de Zoologie 18. p. 165 von Siam. Cochlostyla dattaensis Semper Journ. de Conchyl. 14. p. 152. pl. 5. fig. 1 von den Philippinen. — C. (Corasia) Elisabethae und halichlora Semper ib. p. 261. pl. 8. fig. 2 u. 1 von der Insel Luzon. Bulimus aureolus Guppy Annais nat. hist. 17. p. 49 von Trini- dad. — B. Swinhoei, nphaeroconus und invertus Pfeiffer Malak. Bl. 108 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte p. 42 von Formosa. — B. (Melaniella) multicosla und scalarinus Gundlach ib. p. 58 von Cuba. — B. Paitanus, Chiapasensis, Ghies- breghti, Kefersteini, Heyn ein anni, Sporlederi, heterogeneus Pfeiffer ib. p. 81, sämmtlich aus Mexiko. — B. arlensis Gassies Journ. de Con- chyl. 14. p. 50 von Neu-Caledonien. — B. (Limicolaria) chromatel- lus, jaspideus und B. Wclicitsehi Morelet ib. p. 154 aus Angola. — B. scrobiculatus und plicifer Blanford Journ. Asiat. Soc. of Ben- gal 1865 aus Indien. — B. (Amphidromus) fortnosensis H. Adams Proc. zool. soc. p. 317 von Formosa. Plehochilus (soll heissen Pelecychilus) aurisciuri Guppy An- nais nat. hist. 17. p. 51 von Trinidad. Achalina histrio Pfeiffer Malak. Bl. p. 85 von Haiti. — A. (Limicolaria) Heuglini und A. montana v. Martens 'ib. p. 94 aus Abyssinien. — A. Bandeirana, Welwilschi, Tatarcsiana, Bayaona, colubrina, Paitana, z-ebriolata, polychroa, Hortensiae, specularis, bar- bigera, strigosa, monlicola, petrensis Morelet Journ. de Conchyl. 14. p. 156 aus Angola und Benguella. — A. peguensis und pertenuis Blanford Journ. Asiat, soc. of Bengal 1865 aus Indien. — A. Low ei Paiva Journ. de Conchyl. 14. p. 339. pl. 11. fig. 1 von Porto Santo. Orthaiice a. Olostonius pulckerrimus , Bartlelti und scitus H. Adams Proceed. zool. soc. p. 442. pl. 38. fig. 3, 4, 5 vom oberen Amazon." Pupacea. Buliminus (Bhachis) Burnayi Dohrn Malak. Bl. p. 124. Taf. 5. Fig. 11 — 13 von der Prinzeninsel. Rumina (Obeliscus) pusilla H. Adams Proc. zool. soc. p.441. pl. 38. fig. 1 vom oberen Amazon. Stenoyyra (Opeas) pauper und St. (Subulina) angustior Dohrn Malak. Bl. p. 126. Taf. 5. Fig. 14— 16 von der Prinzeninsel. Macroceramus parallehts, Bittini, minor, Clcrchi Arango, und M. Arangoi und Paitanus Pfeiffer Malak. Bl. p. 59 von Cuba. Bemerkungen über die Gattungen Balea und Temesa von 0. Semper vergl. Journ. de Conchyl. 14. p. 41. Bland beschreibt das Innere der Schale von Megaspira ela- tior Spix. Am er. Journ. of Conchology II. p. 64. Etwa von der zwölften Windung an erhebt sich an der Unterseite der Septa eine Lamelle, welche bis zur Mundöffnung sich fortsetzt, zu ihnen treten dann noch eine oder zwei andere hinzu; in einigen der letzten Win- dungen sind zwei oder drei gekrümmte Lamellen, im rechten Win- kel mit der Axe, zum Theil bewaffnet mit einem Haken, dessen Spitze nach der Axe gerichtet ist. Clausilia (Medora) Brusinae Kutschig und Jeucopleura Brusina Molluschi dalmati p.51. fig. 2, 3 aus Dalmatien. — Cl.Sirinhoei und Sheridans Pfeiffer Malak. Bl. p, 43 von Formusa. — Pfeiffer be- der Mollusken während des Jahres 1866. 109 schrieb ib. p. 146 eine Anzahl neuer Arten von Parreyss und Ze- lebor: CL ■.glabricollis Acarnanien, rufospira Cypern, ionica Cepha- lonia, Krcglingeri Griechenland, aliecoslata Naxos , tschelschenica Caucasus, monilifera Corfu, anguina Euboea, Eris Cadiluk, gracili- fortnis Istrien, fdumna Libanon, angustella Cattaro, Krüperi Grie- chenland, Gospici Croatien, croatica Croatien, substricta Dalmatien, Presckarii Prescka, tenella Dalmatien, striqlata Siebenbürgen. — Cl. fusifonnis Blanford Journ. Asiat. Soc. of Bengal 1865 aus In- dien. — CL (Laciniariaj exilis, Cl. (PhaedusaJ formosensis H.Adams Proc. zool. soc. p. 317 von Formosa. — CL (Nenia) Bartlelti H. Adams ib. p. 441. pl. 38. fig. 2 vom oberen Amazon. — CL (PhaedusaJ si- milaris H. Adams ib. p. 446. p. 38. fig. 10 von Formosa. Pupa Masclaryana Paladilhe Nouv. Miscellanees malacologi- ques aus dem Departement de l'Herault ; Revue et mag. de Zoolo- gie 18. p. 89. — /\ Wollsatoni Paiva Journ. de Conchyl. 14. p. 339. pl. 11. fig. 2 von Madeira. — Pupa striaticosla und palangula Mo- rdet Revue et mag. de zool. 18. p. 62 von Mauritius. Crosse bildete seine Pupa canaliculata (1863) im Journ. de Conchyl. 14. p. 163. pl. 5. fig. 6 ab. Vertigo modesta Westerlund Öfversigt vetensk. Akad. För- handlingar 1865. p. 556 aus der Provinz Bleking in Schweden; vgl. auch Malak. Bl. p.45. D o h r n erkannte eine eigene Gruppe Streptocionidae in der Heliceen - Familie, die die Gattungen Streptaxis, Ennea und Strep tos tele n. gen. enthält. • Die Axe steht schief gegen flie Windungen, die Schale ist hyalin und bekommt, wo sie dicker wird, ein Ansehn von Alabaster; wo eine Epidermis vorhanden, ist sie sehr hinfällig, und die darunter lagernde Kalkmasse zeigt densel- ben Charakter ; eine grosse Neigung ist vorhanden zur Bildung von Yarices ; das Thier ist lebhaft gefärbt, meist roth oder gelb. Stre- ptaxis ist helicoid , Ennea pupoid, Streptostele achatinoid. -S t r e- ptostele hat folgende Charaktere : testa rimata vel imperforata, turrita. hyalina, subvaricosa, apertura ovata*, columella recedens, torta, callosa, cum labro angulum formans, labrnm incrassatum, marginc dextro valde arcuato. Dahin Achatina lotophaga, Bul. fa- stigiatus Morel., Bul. Folini Morel, und S7. Moreleliana Taf. 5. Fig. 17—19, alle von der Prinzeninsel. Malak. Bl. p. 128. Ennea infrendens v. Martens Malak. Bl. p. 110. Taf. III. Fig. 10—12 von Natal. — E. pupaeformis Morelet Journ de Conchyl. 14. p. 154 aus Angola. — E. (Elina) Swinhoei H. Adams Proc. zool. soc. p. 317 von Formosa. Streptaxis Burmanica Blanford Journ. Asiat. Soc. of Bengal 1865 aus Indien. 110 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Succiuea. Simpulopsis conugatus Guppy Annals nat. hist. 17. p. 53 von Trinidad. Succlnea Bogotensis Pfeiffer Malak. Bl. p. 77 von Bogtoa in Neu-Granada. — S. Arangoi Pfeiffer ib. p. 140 von Cuba. — S. pli- cata Blanford Journ. Asiat. Soc. of Bengal 1865 aus Indien. — S. Hawkinsii Baird bei Lord 1. c. aus British Columbia. Auriculacea. Pfeiffer schrieb Malak. Bl. p. 142 über die Auriculaceen der Madera- Gruppe. Er beschreibt den Melampus exiguus Lowe und zwei neue Arten Alexia Loweana und Paivana. Melampus Montvouzderi Souverbie Journ. de Conchyl. 14. p. 148. pl. 6. fig. 1 von der Insel Art. Limnaeacea. Bei Gelegenheit einer Revision der Gattung Chi- lina fand v. Frauenfeld Verhandl. d. zool.-bot. Gesellsch. XVI. p. 192 Gelegenheit zwei neue Arten Ck. elegans von Valdivia und globosa aus den La-Plata-Staaten zu beschreiben. Innerhalb der Gattung Physa spricht sich v. Martens für die Unterscheidung von drei Gruppen aus: Physa stark glänzend, wie polirt, massig gewölbt, länglich bis eiförmig, mit Mantellappen ; Aplexa Flem. Schale stark glänzend, in die Länge gezogen, keine Mantellappen; Isidora Ehrbg. Schale matt, gestreift, Windungen stark gewölbt, mehr oder weniger kantig, keiue Mantellappen. Eine vierte Gruppe dürfte Camptoceras Bens. sein. Malak. Bl. p. 8. Physa coniformis Oregon und oleacea Alabama Tryon Amer. Journ. of Conchology II. p. 6. pl. 4. fig. 5, 6. Hier werden neue Fitndorte für einige Physa- Arten angegeben. — Ph. (Isidora) Hai- nesii und Ph. (Bulinus) acutispiva Tryon ib. p. 9. pl. 2. fig. 9, 10, beide aus Australien. — Ph. (Physopsis) abyssinica v. Martens Me- lak. Bl. p. 100 aus Abyssinien. — Ph. Welwilsckii aus Benguella, globosa und angolensis aus Angola Morelet Journ. de Conchyl. 14. p. 162. — Ph. pisajia Issel Mem. Soc. ital. sc. nat. II. aus der Pro- vinz Pisa. — Ph. Lordi Baird bei Lord 1. c. p. 363 aus British Columbia. Amphipeplea laevis Conrad, früher von ihm als Lymnea laevis beschrieben, ist Amer. Journ. of Conchyl. IL p. 80. pl. 1. fig. 5 ab- gebildet. — Ebenso Physa pectorosa und australiana pl. 1. fig. 6 u. 7. E. v. Martens ist der Ansicht, dass nur eine Art von Am- phipeplea in Europa und eine auf den Philippinen vorkomme, in- dem er die beiden von Pfeiffer beschriebenen A. Strangei und Mel- bournensis für Liranaeen, und ferner A. Luzonica Beck, Limnaeus luQoniensis Soul, und A. Cumingi für identisch hält. Annals nat. hist. 17. p. 210. Vergl. eine Bemerkung von Jeffreys ib. p. 309. Tryon bildete American Journ. of Conchol. II. p. 3. pl. 1. fig. 4 ein abnormes Exemplar von Planorbis bicarinatus ab. — der Mollusken während des Jahres 1866. 111 Ebenso ib. p. 114. pl. 10. fig. 9, 10 ein monströses Exemplar von Physa gyrina. Planorbis riparius Westerlund Sveriges Land- och Sötvatter Mollusker p. 106 aus Schweden ; vergl. auch Malak. Bl. p. 47. — Fl. esperatizensis aus Cuba, und PI. (PlanorLula) Berendtii aus Mexiko Tryon American Journ. of Conchol. IL p. 10. pl. 2. fig. 11 — 13 und 14 — 16. — PI. (Gyraulus) circumstriatus Tryon ib. p. 113. pl. 10. fig. 6 — 8 aus einem künstlichen Teiche in Conneticut. — PL capo- cestianus Vidovic bei Brusina Molluschi dalmati p. 56. fig. 5 aus Dalmatien. Segmenlina Sicinhoei H. Adams Proc. zool. soc. p. 319. pl. 33. fig. 14 von Formosa. Kriechbau mer wies nach, dassLimnaeus papyraceus Spix. ein ausgebildeter Bulimus goniostoma Fer. sei. Malak. Bl. p. 1*41. E. v. Martens zählt die vier bekannten Arten von Lim- naeus von den Sandwich-Inseln auf. Annais nat. hist. 17. p. 207. — L. Wilsomi Tryon Amer. Journ. of Conchol. IL p. 11. pl. 2. fig. 17 von Neu-Seeland. — L. (Limno physa) Shurtleffii Tryon ib. p. 111. pl. 10. fig. 4, 5 aus Connecticut in einem künstlich angelegten Teich. — L. Zrmanjae Brusina Molluschi dalmati p. 55. fig. 4 aus Dalmatien. — L. Crosseanus Mabille et Le Mesle Journ. de Conchyl. 14. p. 130. pl. 7. fig. 5 von Kambodscha. — L. succinoides Morelet ib. p. 164 aus Benguella. — L. Sicinhcei H. Adams Proc. zool. soc. p. 319. pl. 33. fig. 13 von Formosa. — L. Sumassii Baird bei Lord 1. c. p. 363 aus British Columbia, Die Gattung Pompholyx Lea, welche bisher zu den Limnaea- ceen gestellt wurde, betrachtet Dali Proceed. California 1866 als eigene Familie. Das Thier soll vier Augen haben, eins an der Spitze und eins innen am Grunde der Fühler. Diese Thatsache bedarf doch sehr der Bestätigung, denn bisher kennt man noch keine Schnecke mit mehr als zwei Augen. Vergl. auch Journ. de Con- chyl. 14. p. 387. Notobranchiata. Aid er und Hancock haben in Transactions of the Zoolo- gical soc. of London Vol. V. Part 3. 1864 eine Reihe von Nudibran- chiaten abgebildet, welche Elliot in Indien gesammelt hatte. Die Abbildungen sind recht hübsch und für diese Schneckengruppe um so wichtiger , als diese Thiere in Sammlungen in Spiritus aufbe- wahrt ganz ihr Ansehn verändern. Vergl. eine Anzeige davon im Journ. de Conchyl. p. 96. Wir zählen die Abbildungen nach den Familien auf. 112 Tro schel: Bericht üb. d. Leist, in d. Naturgeschichte Dorididae. AI der und Hancock bilden 1. c. ab: Doris for- mosa pl.29. fig. 1— 3, Ellioti pl. 28. flg. 1— 2, pardalis pl. 28. fig. 3, striata pl. 29. fig. 4, concinna pl. 28. fig. 4—6, fragilis pl. 28. fig. 7, 8; areolata pl. 30. fig. 1 — 3, villosa pl. 33. fig. 1, rusticata pl. 30. fig. 4, 5, castanea Kelaart pl. 28. fig. 9 , osseosa Kel. pl. 28. fig. 10, 11, ffisfu pl. 30. fig. 6, 7, carinata pl.29. fig. 5, 6, «pcu- /ata pl. 30. fig. 8, funebris Kel. — Chromodoris zebrina pl. 29. fig. 7. Doridopsidae. Alder u. Hancock bilden 1. c. p. 124 diese neue Familie aus einer neuen Gattung D oridopsis. Als Faniiliencha- raktere gelten : Mantel breit ohne Spicula oder Seitenanhänge ; Rük- kententakeln in Höhlen rückziehbar, keine Mundtentakeln; Saug- mund am vorderen Rande des Fusses , ohne Zunge, Kiefer oder Kragen (coilar) , mit retractilem Rüssel. Die Gattung wird folgen- dermassen charakterisirt : Körper mehr oder weniger deprimirt, eiförmig oder elliptisch, Mantel den Kopf und Fuss bedeckend, glatt oder mit weichen Warzen; dorsale Tentakeln blättrig, Kopf klein, in schmale Seitenlappen vorgezogen, ohne Mundtentakeln ; Kiemen federförmig, ganz oder theilweise den auf dem Rücken liegenden After umgebend, in eine gemeinsame Höhlung zurückziehbar. Dahin I). rubra Kelaart pl. 31. fig. 1, 2. fusca pl. 31. fig. 3, gemmacea pl. 31. fig. 4— 7, clavulata pl. 31. fig. 10— 12, tuber cutosa Q. G. pl. 19 fig. 8— 10, pustulosa pl.31. fig. 8, 9, nigra Stimps. pl. 31. fig. 13— 16, atromacnlata J>1. 31. fig. 20 — 24, punctata pl. ßl. fig. 17, miniata pl.31. fig. 18, 19. Hancock erörterte die Anatomie der Gattung Doridopsis in ' The Transactions of the Linnean Society of London XXV. p. 189 mit 6 Tafeln. Die Gattung war bisher mit Doris confundirt. Die Gattung zerfällt in zwei Gruppen: mit glattem Mantel und mit warzigem Mantel. Zur letzteren gehört die hier vorzugsweise be- rücksichtigte Art D. gemmacea. Bei grosser Uebereinstimmung mit der Anatomie von Doris unterscheidet sich Doridopsis durch den Mangel der Spicula in der Haut, und durch die Mundtheile, die in einen zarten Saugrüssel ohne Gebiss umgewandelt sind. Polyceridae. Bei Alder und Hancock 1. c. sind abgebildet: Goniodoris asper sa pl. 33. fig. 2, cilrina pl. 32. fig. 1 — 3, modesta pl. 28. fig. 12. — Treveliana bicolor pl. 29. fig. 11, 12. — Plocamo- phorus ceylonicus Kel. pl. 32. fig. 4— 6. — Kaiinga n. gen., zwi- schen Euplocamus und Plocamophorus, von beiden durch den stumpf abgerundeten Körper und die getrennte Lage der Kiemenfedern unterschieden , Zunge breit mit zahlreichen Reihen dreispitziger Platten, kein Kiefer. K. omata pl. 32. fig. 7 — 10. — Scyllaea mar- morata pl. 33. fig. 3, viridis pl. 33. fig. 4, 5. — Melibe fimbriata pl. 33. fig. 6, 7. — Bornella digitata Adams pl. 33. fig. 8, 9. I der Mollusken während des Jahres 1866. 113 Proctonotidae. Madrella n. gen. Alder und Hancock 1. c. p. 141. Körper deprimirt, eiförmig, mit deutlichem Mantel ; Rücken- tentakeln am oberen Theile warzig (papillated), keine Mundtenta- keln; Kopf breit mit einem halbmondförmigen Segel; Kiemen pa- pillös oder linear, in einigen Reihen um den Mantelrand gestellt; After seitlich; Zunge schmal mit drei kammartigen Platten in jeder Reihe. M. ferruginosa pl. 33. fig. 10 — 12. Glaucidae. Bei Alder und Hancock 1. c. ist abgebildet Glaucus Forsteri Lam. pl. 33. fig. 13. Eolididae. Alder und Hancock 1. c. bilden ab: Eolis uni- lineata pl. 33. fig. 14, militaris fig. 15, ocellata fig. 16, 17. Hermaeidae. Fhyllobranchvs ii. gen. Alder und Hancock 1. c. p. 145- Körper länglich, flach am Rücken, kantig an den Sei- ten, ohne deutlichen Mantel. Zwei Rückententakeln, längsgefaltet, oben gabiig, nicht retractil ; Kopf seitlich in winklige und gefaltete Fortsätze ausgedehnt; Kiemen blattförmig mit deutlichen Stielen, in einigen Reihen längs den Seiten des Rückens und vorn um den Kopf geordnet: After seitlich. Fh. Orient alis (Proctonotus orienta- lis Kelaart) pl. 33. fig. 18, 19. Acera. Cylichna Icploeneilema Brusina Molluschi dalmati p. 39 von Zara. Bullina (Tor?iatinaJ eximia Baird bei Lord 1. c. p. 361 von Vancouver Insel. Monopleurobranchiata. Ancylus niger Sandri bei Brusina Molluschi dalmati p. 56 aus Dalmatien. — A. Fonchi Philippi Malak. Bl. p. 38 aus Chili. — A. Koolaniensis Baird bei Lord 1. c. p. 364 aus British Columbia. Lehmann gab eine Anatomie von Amphibola nux avellana Gmel. Malak. Bl. p. 111. Wir heben daraus hervor, dass auf der Zunge zahlreiche Längsreihen von Platten stehen, deren äussere den Limax gleichen sollen ; einen flachrundlichen Körper, der sich am Halskragen öffnet, hält Verf. für das Respirationsorgan; die männlichen und weiblichen Geschlechtstheile sind auf einem Indi- viduum befindlich, aber getrennt. Hypobranchia. Bidrag til en Monograph af Pleurophylliderne en Familie of de Gasteropode Mollusker ved R. Bergh. (Naturhistorisk Tidsskrift af Schioedte IV, 1. p. 1 — 80 mit 4 Tafeln.) Verf. unterscheidet drei Gattungen : Archiv f. Naturg. XXXIII. Jahrg. 2. Bd. H 114 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte 1. P leur ophy li idia Meckel. Corpus validum, elongato- lanceolatum , supra convexius; pallium colore variabile , albes- cente vel nigerrimo, lineis longitudinalibus uumerosis rubescentibus vel albidis pervagatum. Die Gattung zerfällt in zwei Gruppen: a. Spec. lineatae mit 10 Arten, nämlich: PI. undulata Meck., Loveni Bgh., californica Cooper, natalensis (Diphyllidia lineata Krauss), Cu- vieri d'Orb., Semperi Bgh. (Diphyllidia Brugmansii), taeniolata Pe- ters Bgh., PetersiBgh., rubida Gould, formosa Kelaart. Alle Arten sind schon 1860 beschrieben, nur natalensis tritt hier als neu auf. b. Spec. verrucosae mit 4 Arten PI. pustulosa Schultz, ocellata Desh., verrucosa Cantr., marmorata Kel. 2. Sancara Bergh. Clypeus tentacularis mediocris, carun- cula tentacularis nulla ; rhinophoria approximata, sed non contigua, sub angulis marginis anterioris pallii partim absconsilia; pallium antice non continuum, sed medio in Collum transiens, omnino laeve. S. quadrilateralis und iaira Bgh. Beide schon früher aufgestellt. 3. Camar g a Bgh.. (Histiomena Mörch). Clypeus tentacula- ris latus, semilunaris, augulis productis, fortioribus; caruncula ten- tacularis humilis, lata, in pallium commissura latiore transiens; rhinophoria ieiuncta; pallium antice continuum minute punctulatum, margine knidocystis non praeditum ; lamellae laterales flabelliformes. C. marginata (Pleurophyllidia marginata Oersted). Pteropoda. Mercier und Aucapitaine stellten in der Revue et mag. de Zoologie 18. p. 410 ein Verzeichniss der an den Küsten von Ma- rocco, Algerien und Tunis beobachteten Pteropoden zusammen. Es enthält 5 Cavolina (Hyalaea), 2 Diacria, 3 Clio (Cleodora), 3 Creseis, 1 Triptera, 1 Cymbulia, 1 Tiedemannia, 2 Spirialis, 2 Pneumoder- mon, zusammen 20 Arten. Brachiopoda. Lacaze-Duthiers hat sich über die Stellung der Brachio- poden im Systeme ausgesprochen. Comptes rendus 1865. Nov. p. 800 — 803; Annais nat. bist. 18. p. 133. Wenngleich die Lamellibran- chiaten eine rechte und eine linke Schale, die Brach iopoden dage- gen eine dorsale und eine ventrale Schale besitzen, so findet Verf. doch in dem Nervensystem eine Aehnliehkeit, welche die Brachio- poden mehr den Muscheln als den Bryozoen annähert. Die jeder- seits neben dem Munde gelegenen gefranzten Arme der Brachiopo- den entsprechen den Mundlappen der Lamellibranchiaten. Das Nervensystem rechtfertigt diese Annahme ; denn es sind zwei kleine symmetrische Ganglien vorhanden , welche verbunden durch eine der Mollusken während des Jahres 1866. 115 lange Oomrnissur, den Oesophagus wie ein Schlundring umgeben, und Nerven zu den Armen entsenden wie die entsprechenden Ganglien der Lamellibranchiaten zu den Mundlappen. Diese Ganglien sind durch lange Connectiven mit den stark entwickelten Ganglien ver- bunden , welche sich über dem Munde in der Mittellinie in der Falte der beiden Mantellappen finden. Letztere übernehmen die Funktion der Respiration und empfangen ihre Nerven von diesen Ganglien, welche deshalb als die Pallio-branchial-Ganglien gedeutet werden. Die Fussganglien existiren nicht , da der Fuss fehlt. — Die Molluscoiden haben dagegen nur ein sehr einfaches Ganglion ohne Schlundring und ohne deutliche Symmetrie. — Verf. bestätigt ferner die zuerst von Huxley angegebene Thatsache, dass das Anal-Ende des Darmes bei den Brachiopoden nicht durchbohrt sei. Diese Einrichtung bildet eine sehr bemerkenswerthe Ausnahme unter den Mollusken, so dass Verf. die Brachiopoden wirkliche Coe- lenterate Mollusken nennen zu können glaubt. Durch die Entdeckung zweier neuen Arten Argiope Schrammt und Antillarum von Guadeloupe konnten Crosse und Fischer das Verzeichniss der an den Antillen lebenden Brachiopoden aus sechs Arten zusammensetzen, nämlich 1 Terebratulina, 2 Argiope, 1 The- cidium, 1 Discina und \ Lingula. Journ. de Conchyl. 14. p. 265. Davidson berichtete Proceed. zool. soc. p. 102 über einige lebende Brachiopoden , v/elche durch Barrett an der Nordostküste von Jamaica mit dem Schleppnetze gefangen wurden. Unter den fünf Arten sind zwei neu und abgebildet: Argiope ßareltiana und \\ uodicardiana. Lauiellibranchiata. Alexander Brandt hat physiologische Vorstudien über das Herz der Insekten und Muscheln gemacht. Bulletin de St. Pe- tersbourg X. p. 552. Er kommt zu dem Resultate: das Herz von Unio und Anodonta ist durch mechanische, thermische und elektri- sche Reize erregbar, was übrigens nach den bisherigen Erfahrungen über contraktile Gebilde schon a priori zu erwarten war; das Herz beider Mollusken ist mit Automatie begabt; der Herzventrikel von Anodonta und Unio stehen in physiologischer Beziehung gewisser- massen zwischen dem Herzen und dem Darme der Wirbelthiere. Costa las in der Turiner Academie eine Abhandlung über das Bohren einiger marinen Mollusken. Memorie delia Reale acca- demia delle scienze di Torino XXII. 1865- p. CI. Er glaubt schlies- sen zu können, das Bohrvermögen sei a) vortrefflich (eminente) bei Teredo, b) zweideutig (equivoco) bei Gastrochaena Clavagella, Fi- stulana etc., c) ungereimt (assurdo) bei Petricola, d) hypothetisch 116 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in cL Naturgeschichte (ipotetico) bei Landschnecken , e) unbegreiflich (inconcepibile) bei Echinus. Eigene Beobachtungen scheint er nicht gemacht zu haben, sonst würde er das Bohren der Echinen nicht unbegreiflich finden. Ostreacea. 0. Schaughnessy hat das Vorkommen und die verschiedenen Deutungen über die Ursachen der grünen Austern dargestellt, ohne jedoch durch eigene Untersuchungen Neues über diese Frage beigebracht zu haben. Annais nat. hist. 18. p. 221. Anomiacea. Anomia hemisphaerica Brusina Molluschi dalmati p. 46 von Dalmatien. Pectinacea. Peclen leptogasiei Brusina Molluschi dalmati p. 45 von Dalmatien. NllCUlacea. Leda fossa und Nucula Lyalli Baird bei Lord I.e. p. 368 u. 369 von Yancouver Island. Arcacea. Area bistrigata und Adantsiana Dunker Novitate8 conchologicae p. 87 von China. Barbatia pectuneuliformis Borneo, Rodatzi Zanzibar, eximia Dunker Novitates conchologicae p. 88. Anumalocardia subrubra Philippinen, rugifera Indien, pauci- granosa Siam, Carpenteri Neuholland Dunker Novitates conchologi- cae II. p. 83. Aviculacea. E. v. Härtens versuchte eine Eintheilung der Gattung Pinna. Annais nat. hist. 17. p. 81. Manche Arten haben an der Spitze eine Spalte, einen Sinus, andere haben sie nicht, noch andere haben eine gedrehte Gestalt. Danach unterscheidet er: I. Pinnae integrae, ohne Sinus, a. Von blasser Farbe und tra- pezoidaler Form (Pennaria Mörch) , 16 Arten, b. Von schwärz- licher Farbe und mehr dreieckiger Form (A tri na Gray), 13 Arten. IL Pinnae fissae mit Sinus, a. Von rother Farbe und lanzett- l icher Form, 7 Arten, b. Von länglich dreieckiger Form, beide langen Seiten fast gleich, 15 Arten, c. Von länglicher gebogener Form (Cyrtopinna Mörch), 7 Arten. III. Pinnae conlorta e, 2 Arten. Dreissenacea. Schüngel trug in einer Inauguräl-Disserta- tion Alles aus der Literatur zusammen, was über die Verbreitung von Tichogonia polymorpha bekannt geworden ist. De Tichogonia polymorpha. Bonnae 1866. Dreissena siamensis Morelet Revue et mag. de zool. 18. p. 167 aus Siam. Fischer lieferte Journ. de Conchyliologie p. 1. pl. 4. die Anatomie von Septifer bilocularis. Er zeigte, dass Septifer nicht in die Nähe von Dreissena, sondern vielmehr zur Familie der Mytila- ceen zu stellen sei, und sich von Mytilus nur durch einige Abwei- chungen des Muskelsystems unterscheide. der Mollusken während des Jahres 1866. 117 Wytilacea. Mytihts ater Zelebor von Neu-Seeland und Janei- rensis Dunker von Rio de Janeiro. Verh. d. zool.-bot. Gesellsch. in Wien 16. p. 914. Modiola imberbis Brusina Molluschi dalmati p. 43 von Zara. Aetheriacea. Auf Etheria stephanensis Moric. gründete II. Adams Proc. zool. soc. p. 444 eine neue Gattung Bartlettia mit folgenden Charakteren: testa libera aequivalvis, inaequilateralis, clausa ; superficies valvarum rugosa vel foliata, epidermide olivaceo- viridi induta. Cardo edentulus ; ligamentum brevc, crassum, prae- cipue internum, laminis validis, curvatis. prominentibus suffultum; impressiones musculares duae, anterior elongata, angusta, posterior ovalis. ampla; linea pallialis simplex. Intus margaritacea. Die Species ist abgebildet. Najades. Die Gattung Unio ist in Reeve's Conchologia ico- nica von der 161. bis 280. Art fortgesetzt, ohne beendet zu sein; dazu gehören die Taf. 31. bis 54. U. olivarius figurirt als neue Art. Die beiden Arten der Gattung Pleiodon "sind ebenda auf einer Tafel abgebildet. Yon Anodonta ist ebenda die erste Tafel erschienen, jedoch noch ohne Text. Unio depygis Conrad Amer. Journ. of Conchol. II. p. 107. pl. 10. fig. 1. Tennessee. — U. opalinus Anthony ib. p. 146. pl. 7. fig. 2 aus Michigan. — V. Zelebori Dunker Yerhandl. d. zool.-bot. Gesellsch. in Wien 16. p. 915 aus Neu-Seeland. — U. abyssinicvs v. Martens Ma- lak. Bl. p. 102 aus Abyssinien. — U. venustus und micropterus Mo- rdet Journ. de Conchyl. p. 63 von Camboja. — U. Villae Issel Mem. soc. ital. sc. nat. II aus der Provinz Pisa. — U. Sicinhoei H. Adams Proc. zool- soc. p. 319 von Formosa. — U. Baker i und acuminatns H. Adams ib. p. 376 vom Albert N'yanza in Central -Afrika. — U. Bothi aus Syrien, sitbreniformis aus Catalonien, penchitiotianus aus Catalonien, Graellsianus von Valencia, courquinianus von Valencia Bourguignat Mollusques nouveaux Heft 5. Monocondylus tumidus und exilis Morelet Journ. de Conchyl. p. 62 von Camboja. — M. orbicularis Morelet Revue et mag. de Zoologie 1'8. p. 167 aus Indien. Anodonta Leotaudi Guppy Annais nat. hist. 17. p. 54 von Tri- nidad. — Ä. McNielli, subgibbosa, inornata Anthony Amer. Journ. of Conchology II. p. 144. pl. 6. fig. 1, 2 und Taf. 7. fig. 1 aus Mi- chigan. — A. Sicinhoei H. Adams Proc. zool. soc. p. 446 von For- mosa. — A. melinia Bourguignat Mollusques nouveaux Heft 5 von Valencia; Revue et mag. de zool. 18. p. 8. — A. beUuß Morelet Revue et mag. de zool. 18. p. 167. von Camboja. Späth a Baikii H. Adams Proc. zool. soc. p. 447 aus dem Niger. Astartacea. Crassatella EsquimaUi Baivd bei Lord 1. c. p. 368 von Vancuuver-Island. 118 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Galeommacea. Galeomma pilevm Brusina Molluschi dalmati p. 42 von Dalmatien. Laseacea. Montacuta tvmidula Jeffreys Annais nat. hist. 18. p. 396 von den Hebriden. Lucinacea. Van Heukelom erklärte Dunker's Lucina mi- rabilis für identisch mit Lucina Voorhoevei Desh. Journ. de Con- chyl. 14. p. 39. Cyrenacea. Von den Notes on Species of the Family Corbi- culadae (vergl. den Bericht üb. das Jahr 1864 p. 225) hat Tempi e Prime in Annais of the Lyceum of nat. hist. of New-York VIII. p. 213 — 237 eine Fortsetzung gegeben. Daselbst werden 16 Arten Corbi- cula, 3 Batissa, 3 Cyrena und 1 Velorita beschrieben und in Holz- schnitt abgebildet. Neue Arten sind: Corbicala pisidii formis aus Siam, Sfitnpsoniana, vulgaris; Cyrena Morchiana. die drei letzteren ohne Angabe des Vaterlandes. Sphaerium (Cyclas) tumidum und Spohani Baird bei Lord 1. c. p. 365 aus British Columbia. Pisidium Moitessierianum Paladilhe Nouv. Miscellanees con- chologiques aus dem Depart. de l'üerault; Revue et mag. de Zoo- logie 18. p. 172. — F. Watsoni Paiva Journ. de Conchyl. 14. p. 340. pl. 11. fig. 3 von Madeira. Veneracea. Chione Lordi Baird bei Lord 1. c. p. 364 von Vancouver-Island. Tellinacea. Die Monographie der Gattung Teilina ist in Reeve's Conchologia iconica begonnen und auf 18 Tafeln bis zur 94. Art fortgeführt, ohne abgeschlossen zu sein. Keine neue Art. Teilina Daniliana Brusina Molluschi dalmati p. 41 von Bre- vilaqua. Lticinopsis corrugala Brusina Molluschi dalmati p. 41 von Brevilaqua. Die Monographie der Gattung Donax L. ist in Sowerby's Thesaurus mit 65 Arten auf 4 Tafeln in 115 Figuren dargestellt. Donax granosus Zelebor Verhandl. d. zool.-bot. Gesellsch in Wien 16. p. 916 von Amboina. — D. Callaniana Brusina Molluschi dalmati p. 42 von Brevilaqua. 0. Semper zeigte Journ. de Conchyl. 14. p. 166, dass Vail- lants Syndosmya strigilloides (1865) identisch sei mit Strigillina lactea Dunker (1861). Anatinacea. Lyonsia saxicola Baird bei Lord 1. c. p. 366 von Vancouver-Island. Thracia kiatelloides Brusina Molluschi dalmati p. 40 von Bre- vilaqua. der Mollusken während des Jahres 1866. 119 Gastrocaenacea. Fischer schrieb Journal de Conchyl. 14. p. 321. pl. 12, 13 über die Anatomie von Fistulana. Nach einer Mittheilung von Marie, der die Exemplare in Neu-Caledonien ge- sammelt hatte, über Lebensweise und Vorkommen, folgen histori- sche Bemerktingen über die Gattung. Die Familie Gastrochaenidae enthält zwei Genera: Gastrochaena und Fistulana, erstere bohrt in Kalk, letztere lebt in einer Köhre, frei im Sande. Von letzterer werden 5 Arten angenommen. Dann wird die Anatomie von Fistu- lana grandis erörtert. Die Organisation nähert Fistulana an Ga- strochaena an, giebt aber doch Charaktere, um sie als Gattung festzuhalten. Sie gleicht Gastrochaena durch die allgemeine Form, Mundlappen, Kiemen, Muskelsystem. Fuss u. s.w.; sie unterscheidet sich durch die Verlängerung, Entwicklung der Siphonen, stärkeres Klaffen der Sehale, Mangel der von Deshayes bei Gastrochaena mo- diolina beschriebenen »corps muqueux« im Mantel, die eine Säure absondern sollen. Das Vorhandensein einer Scheidewand in der Röhre der Fistulanen bildet einen generischen Charakter. Pholadacea. In einem Aufsatze »Contributions to a natural history of the Teredidae« in den Transactions of the Linnean Soc. XXV. p. 561 bringt Perceval Wright die Gattung Teredo, hauptsächlich nach der Form der Paletten, in sechs Subgenera: 1. Teredo Linn. Paletten einfach, 'länglich, quer, ganzrandig, selten gesägt oder gezähnt. T. norvegica Speng., navalis Linn., megotara Hanl., excavata Lukis ct. 2. Naus iiora Wright. Paletten aussen convex, bedeckt mit dicken schuppenartigen Streifen, innen flach oder schwach concav. N. Dunlopii und Saulii n. sp. von Port Phillip in Australien. 3. Kuphvs Guettard. Paletten mit erwei- tertem Apex, quer, spateiförmig mit einer centralen Mittelrippe und einer verlängerten , schlanken , cylindrischen Basis ; Siphonen im grössten Theile ihrer Länge frei. K. arenarius L., Marinii n. sp. von Singapore. 4. Calobat es Gould. Paletten gross, lang, stelzen- förmig, Siphonen verwachsen, nur am Ende frei. C. thoracites (= Teredo furcelloides Gray), australis n. sp. aus West-Australien. 5. Xylotrya Leach. Paletten länglich, federförmig, hornig, Sei- tenränder mit kurzen Fäden, von schwammiger Textur. X. bipin- nata Turt. , fimbriata Jeffreys ct. 6. Uperotus Guettard. Palet- ten löffeiförmig, depriinirt, Area elegant gerippt, die Rippen bilden Zähne am oberen Rande. U. clava Gmel. — Die neuen Arten sind beschrieben und abgebildet. Ein sechster Bericht über den Schiffsbohrwurm der Herren vanOordt, Harting und von Baumhauer, der zu Gunsten der Creosotirung des Holzes spricht, um den Bohrwurm abzuhal- ten, erschien Verslagen der koninkl. Akademie van Wetenschappen. Tweede Reeks I. 186(5. p. 156. 120 Troschel: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte etc. v. Baumhauer hat einen Auszug aus den Berichten der holländischen Commission zur Untersuchung über den Schiffsbohr- wurm und die Mittel das Holz gegen seine Verwüstungen zu sichern in den Annales des sciences naturelles VI. p. 112 — 151 in französi- scher Sprache gegeben, was vielen Lesern, die der 'holländischen Sprache unkundig sind, willkommen sein wird. Tuiiicata. N. Wagner erörterte die Circulationsverhältnisse bei den Tunicaten, Bulletin de l'Acad. de St. Petersbourg X. p. 399. Das Gefässsystem ist von einer Salpe und von Ascidia intestinalis sche- matisch in Holzschnitt dargestellt. Das Herz treibt das Blut ab- wechselnd in zwei entgegengesetzten Richtungen. Bei den Salpen entspringen aus dem Herzen einerseits die oberen oder Rücken- gefässe, andererseits die Kiemen- oder Bauchgefässe ; von letzteren hängen die Gefässe des Nucleus ab. Das Herz treibt das Blut bald in das eine, bald in das andere System. Die Herzschläge werden in dem Maasse schwächer, als sich die Capillaren in einem Sinne anfüllen ; worauf dann die Direction der Schläge abändert. Wenn das Blut in die ventralen Gefässe getrieben wird, tritt auch ein Theil in die Gefässe des Nucleus; bei entgegengesetztem Strome entleeren sich die Gefässe des Nucleus und statt dessen tritt das Blut der Kiemen in sie ein. Somit empfängt der Nucleus immer arterielles Blut, bald aus dem Mantel, bald aus den Kiemen. Aehn- lich ist es bei den A seidien. Mclntosch hat bei den Hebriden zwei Arten von Salpen beobachtet, Salpa runcinata und spinosa, worüber er Journal of the Linnean Society IX. p. 41 Nachricht giebt. Sie sind auch auf einer Tafel abgebildet. AI. Agassiz beschrieb Proc. Boston Soc. XI. p. 17 Salpa Cabotli Desor, die von dem ersten Entdecker nicht beschrieben war. Abbildungen der einzelnen Salpen, wie der Salpenketten sind bei- gefügt. Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte der Säugethiere während des Jahres 1806. Von Dr. Reiuhold Hensel in Berlin. E. Ha e ekel, Generelle Morphologie. B. IT. Allge- meine Entwickekmgsgeschichte der Organismen. Ber- lin 1866. Der Verf. giebt hierin eine genealogische Uebersicht des na- türlichen Systems der Organismen, in welchem p. CXLI — CLX den Säugethieren (inclus. den Menschen) gewidmet ist, die als »Dicon- dylia, Amnioten mit doppeltem Occipital - Condylus« charakterisirt werden. Die ganze Klasse zerfällt in drei Subklassen: A. Orni- thodelphia. 1) Ord. Monotremata. B. Didelphia. I. Botano- phaga. 1) Carpophaga, 2) Rhizophaga, 3) Banypoda, 4) Macropoda. IT. Zoophaga. 1) Pedimana, 2) Cantharophaga, 3) Edentula, 4) Creo- phaga. C. Monodelphia. I. Indecidua. a. Edentata. 1) Eden- tata. b. Pycnoderma. 1) Ungulata, 2) Cetacea. II. Deciduata. a. Zonoplacentalia. 1) Chelophora , 2) Carnaria. b. Discoplacentalia. 1) Prosimiae , 2) Rodentia, 3) Insectivora, 4) Chiroptera, 5) Simiae. In dieser Ordnung bildet der Mensch die 3. Familie der Lipocerca oder schwanzlosen Catarrhinen. (Es fehlt hier an Raum, um specieller auf die weitere Eintheilung einzugehen, die, obgleich sie als eine genealogische auftritt, doch nicht frei von Schematismus ist, denn die Berücksichtigung eines einzigen Momentes, wie Ab- oder An- wesenheit der Decidua muss, wie jede Einseitigkeit, zu Resultaten führen, welche mit den aus der allgemeinen Organisation abgeleite- ten nicht in Uebereinstimmuno- stehen ; so wird schwerlich die Stel- 122 Hensel: Bericht üb. d, Leist. in d. Naturgeschichte lung der Tylopoden zwischen Pferd und Tapir oder die des Ele- phanten in der Nähe der Carnivoren Beifall finden. Auch die Stel- lung der Hapaliden ist als vollständig verfehlt zu betrachien, denn durch die Abwesenheit des letzten Mahlzahnes, welche durch die Verkümmerung desselben bei Cebus bereits eingeleitet wird, ent- fernen sie sich am weitesten von dem ursprünglichen Typus von drei Prämolaren und drei Molaren. Während in der alten Welt ein Fortschritt mit dem Schwinden des ersten Prämolaren statt- fand, hat sich in der neuen Welt ein Rückschritt durch das Schwin- den von m3 eingestellt. Der Verf., dem es erst durch die Arbeiten Darwin's und Huxley's »wie Schuppen von den Augen« fiel, über- stürzt sich offenbar in seiner reformatorischen Thätigkeit, ohne sich erst im Speciellen hinreichend orientirt zu haben. Daher wird denn auch Manches mit grossem Nachdruck vorgetragen , was längst in die Wissenschaft Eingang gefunden hat. Andrew Murray, the Gcogr.nphic.il Distribution of Mammals London 1866, eine umfangreiche und mit grossem Luxus ausgestattete Arbeit , der man, wie allen ähnlichen Versuchen, den Vorwurf machen muss, zu früh erschienen zu sein, denn bei der grossen Verwirrung, die gegenwärtig in der Umgränzung und richtigen Be- stimmung der Species herrscht, muss jedes Unternehmen, die Gesetze ihrer geographischen Verbreitung feststellen zu wollen, von vorn herein als verfehlt bezeichnet wer- den. Nur in Bezug auf Gattungen und Familien oder ähnliche grössere Gruppen wird jetzt schon eine Um- gränzung ihrer Verbreitungsbezirke möglich sein, ohne jedoch zu besonderen bisher noch unbekannten Resulta- ten zu führen. Ein am Schlüsse der Arbeit gegebenes Verzeichniss der Säugethierarten und ihrer Synonymen zeigt einen auffallenden Mangel an Bekanntschaft mit der einschlägigen nichtenglischen Literatur. Abgebildet sind Antechinus minutissimus und Mus delicatulus. Von H. Barkow, „Comparative Morphologie des Menschen und der menschenähnlichen Affen" sind bis jetzt erschienen: der 2. Theil Breslau 1862, der 3. Theil 1865 und der 4. Theil 1866. Der 3. Theil enthält nur den Menschen Betreffen- des. Der Inhalt des 2. und 4. Theiles wird im speciellen der Säugethiere während des Jahres 1866. 123 Theile des Berichtes angeführt werden. Das Werk be- steht bloss in einem Atlas mit einer Erklärung der Ab- bildungen, ein eigentlicher Text begleitet dasselbe nicht. K. Swenskc, Nowaja Semlja, Petersburg 1866, in russischer Sprache, behandelt auf p. 103 — 110 die Fauna der Insel. Von Säugethieren werden erwähnt : Ursus maritimus, Cervus Tarandus, Canis lagopus, Mus lemmus, Trichechus Rosmarus, Phoca leporina, P. hispida, Delphinus leucas, D. Orca, Balaenoptera. Eine Uebersicht der Säugethiere des Distrikt Ra- domysl im Gouvernement Kiew gab G. Belke (Bullet, de la Soc. imp. de Moscou 1866. p. 491— 492). Folgende Arten werden angeführt : Vesperugo noctula, V. pi- pistrellus. V. Nathusii , V. serotinus, Plecotus auritus, Talpa euro- paea, Sorex fodiens, S. vulgaris, S. leueodon, Erinaceus europaeus, Meles taxus, Gulo borealis, Mustela martes, Foetorius putorius, F. vulgaris, Lutra vulgaris, Canis lupus, C. vulpes, Felis lynx, Sciurus vulgaris, Mus decumanus, M. rattus, M. musculus, M. sylvaticus, M. agrarius , Arvicola amphibius, A. arvalis, Spalax typhlus , Castor fiber, Lepus timidus, L. variabilis, Sus scrofa, .Cervus alces, C. ca- preolus. J. F. Sarcander zählt die Säugethiere aus der Umgegend von Fürstenberg in Meklenburg auf, es sind deren 28. (Archiv d. Fr. d. Naturg. in Meklenburg 1865. p.20— 21.) A. J. Jäckel lieferte eine Uebersicht über die Thierwelt des fränkischen Gesammtgebietes (Bavaria Bd. IL München 1865) und widmete 1. c. p. 126—128 den Säugethieren. Ueber das Vorkommen einiger Säugethiere des Böh- mer Waldes bei Wohrad und über Farbenvarietäten aus dieser Thierklasse nach den in der dortigen Sammlung aufgestellten Exemplaren berichtete v. Frauenfeld (Verhandl. d. zool.-bot. Gesellsch. in Wien 1866. p. 231 und p. 233— 234). Hervorzuheben ist die früher von Heyrovsky in der Vereins - schrift böhmischer Forstwirthe als Mustela flava beschriebene Far- benvarietät der Mustela Martes. II. B. Tristram führt folgende Säugethiere Palä- stina^ an (Proc. zooi. Soc. London 1866. p. 84 — 93); 124 Hen sei: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Hyrax syriacus , Sus scroi'a , Bos taurus , B. bubalus , Ovis aries, Capra hircus, C. beden (C. sinaitica) , Antilope leucoryx, A. addax, Alcephalus bubalis, Gazella dorcas, G. arabica (G. cora), Cervus capreolus, Darna vulgaris (Cervus elaphus, C. tarandus und Alces palmatus in einer Breccie des Libanon), Camelus dromedarius, Equus caballus, Asinus vulgaris, A. hemippus, Lepus syriacus, L. sinaiticus, L. aegyptiacus, L. isabellinus (L. aethiopicus), (das Ka- ninchen findet sich nicht vor), Hystrix cristata, Spalax typhlus, Acomys cahirinus, A. dimidiatus, A. russatus, Mus decumanus, M. tectorum, M. musculus, M. silvaticus, M. praetextus, Cricetus sp., Gerbillus taeniurus, G. melanurus, G. pygargus, Psammomys obesus, P. myosurus, P. tamaricinus, Dipus aegyptius, Arvicola amphibius, A. monticola, A. arvalis. A. socialis, • Glis vulgaris, Myoxus nitela, M. melanurus , Sciurus syriacus , Ursus syriacus , Meles vulgaris, Mustela putorius, M. vulgaris, Lutra vulgaris, Herpestes ichneumon, Vulpes niloticus. V. flavescens, Canis lupus, C. familiaris, C. aureus, Hyaena striata, Felis jubata, F. leo, F. leopardus , F. pardina, F. caracal, F. chaus, F. sp.? Sorex pygmaeus, S. araneus, S. cras- sicaudatus, Erinaceus europaeus, Plecotus auritus, Vespertilio mu- rinus, Scotophilus sp.?, Vesperugo Kuhlii , Taphozous nudiventris, Rliinoporna microphyllum, Rhinolophus ferrum-equinum, R. clivosus, Xantharpyia aegyptiaca. F. Stoliczka hat „Einige Betrachtungen über den Charakter der Flora und Fauna in der Umgebung von Chini, Provinz Bisahir, im nordwestlichen IJimalaya- Ge- birge" geliefert (Verhandl.d. zool.-bot. Gesellsch. in Wien 1866.. p. 348—878). P. 874 — 876 sind den Säugethieren gewidmet. Die Hausthiere bestehen aus Rind, Schaf, Ziege, Pferd, Esel, Katze und Hund. Das Erstere ist ein Bastard zwischen dem gemeinen indischen Rinde und dem Yak. Schaf und Ziege werden oft zum Lasttragen ver- wendet. Von wilden Thieren ist zu erwähnen Ovis Burrhel, Capra sibirica, Moschus saturatus Hodgs., Lepus pallipes, ein Sorex, eine Feldmaus, Lagomys Roylii, Ursus isabellinus , U. tibetanus, Lutra aurobrunnea Hodgs., Hartes flavigala, Mustela auriventer, M. ermi- nea, ein Paradoxurus, Vulpes montanus, V. ferrilatus, ein wilder Hund, Cuon Hodgs., Lynchus europaeus, Felis uncia , eine wilde Katze, vielleicht F. nigripectus, der Leopard, Felis nepalensis, ein kleiner Vespertilio. Ausserdem erwähnt der Verf. auch diejenigen Säugethiere, welche der genannten Gegend fehlen, obgleich man ihr Vorkommen daselbst vermuthen sollte. v. Fr auenfeld hat iu den Verhandl. d. zool.-bot. der Säugethiere während des Jahres 1866. 125 Gesellsch. in Wien 1866. p. 427—447, eine Mittheilung von W. Lobscheid über die Insel Formosa veröffent- licht, der eine Aufzählung der Vögel und Säugethiere der Insel von R. Swinhoe beigefügt ist. Die chinesi- schen Namen der Thiere sind in englischer Orthographie gegeben ; p. 443 — 446 umfasst die Säugethiere. Von Haussäugethieren finden sich Rinder, Büft'ei, gelbe Kühe, die eingefangen und gezähmt werden, Pferde, Hunde, Schweine, Ziegen, Katzen und ein fremdes gelbhaariges Schwein. Wild kom- men vor Leopardus brachyurus, Helarctos formosanus, Rusa Swin- hoei, Cervus taiwanus, Cervulus Reevesii, Lepus sinensis, Macacus cyclopis, Felis viverrina, Lutra nair, Capricornis Swinhoei, Ratten, Eichhörnchen, Sus taiwanus, sehr verwandt oder selbst identisch mit S. leucomystax von Japan, eine Hystrix-Art. Ueber einige Säugethiere, die von A. C. Beavan in Birmah gesammelt wurden, berichtet W. Peters (Proc. zool. Soc. London 1866. p. 426— 429. PI. XXXV). Phyllorhina Diadema Geoffr., Rhinolophus coclophyllus nov. sp., Sciurus atrodorsalis, S. Phayrei, S. chrysonotus; In der Nederlandsch Tijdsch. voor de Dierkunde III. Amsterdam 1866. p. 350— 358 berichtet Schlegel über einige von v. Rosenberg auf den Aruinseln gesammel- ten Säugethiere. R. Hartmann, Naturgeschichtlich- medicinische Skizze der Nilländer, Berlin 1865. Auf p. 185—193 werden als Bewohner der Nilländer oder der lybischen Wüste folgende Säugethiere behandelt: Pithecus inuus, Cercopithecus griseoviridis, C. pyrrhonotus, Cynocephalus Babuin, C. Hamadryas, C. Gelada, C. Doguera (C. Thoth ist wahrscheinlich C. Babuin, C. Anubis dagegen eher C. sphinx, Heuglin's Theropithecus obscurus ist ganz unsicher, Steudner con- fundirt ihn sogar mit C. Gelada), Colobus Guereza (der Verf. hält es für nicht unmöglich, dass auch der Gorilla oder eine andere Tro- glodytes-Art im Südosten und Westen von den Ländern der Djnr- und Berri-Neger wohnt), Otolicnns senegalensis, Pteropus aegyptia- cus, P. paleaceus, P. leucomelas, P. labiatus, Nyctinomus pumilus, Dysopes Mydas, D. Rüppellii, Rhinopoma microphyllum, R. Lepsia- num, Taphozous perforatus, T. nudiventris, Nycticejus leucogaster, N. SchliefFenii, Otonycteris Hemprichii, Vesperugo noctula, V. mar- ginatus, Vespertilio murinus, Miniopterus Schieibersii, Plecotus auri- 126 Hensel: Bericht üb. d Leist. in d. Naturgeschichte tus, Nycteris thebaica, Phyllorhina trideus , Rhinolophus ferrum equinum, Megaderma frons, Felis leo, F. leopardus, F. guttata, F. serVal, F. caracal, F. libyca, F. chaus, F. maniculata, Hyaena striata, H. crocuta, H. brunnea, Proteles Lalandii, Canis familiaris, C. pictus, C. aureus, C. simensis, C. niloticus mit seinen Varietäten, C. palli- dus, Megaiotis zerdo, Herpestes ichneumon, H. leucurus, H. sangui- neus, H. mutgigela, H. zebra, H. gracilis, H. Lefebvrii, Viverra ge- netta, V. abyssinica, V. civetta, Mustela africana, Rhabdogale mu- stelina, Ratelus capensis, Erinaceus libycus, E. aethiopicus, E. Pru- neri, E. pectoralis, Crocidura crassicauda, C. indica, Xerus leucum- brinus, X. rutilus, X. Dabagala, Sciurus multicolor, Dipus aegyptius, D. hirtipes, Meriones robustus, M. pyramidum, M. pygargus, M. Burtoni, M. lacernatus, M. obesus, Mus alexandrinus, M. decuma- nus, M. variegatus, M. albipes, M. leucosternon, M. orientalis, Aco- mys cahirinusj, A. dimidiatus. Hystrix cristata, Lepus aegyptius, L. aethiopicus, L. abessinicus (L. berberanus, L. somalensis nach Heuglin), Orycteropus aethiopicus , Manis Temminckii , Equus asi- nus, dornest, und wild, E. caballus, E. Burchellii?, E. zebra?, Hyrax habessinicus, H. syriacus (incl. II. dongolanus und ruficeps). Rhino- ceros africanus, R. simus, Elephas africauus, Sus sennarensis , Sus scrofa, Phacochoerus Aeliani, Hippopotainus amphibius , Camelus dromedarius, Cervus dama, Camelopardalis Girafifa, Gazella dorcas, G. ruficollis, Cephalolophus Madoqua, Xanotragus Hemprichianus, Re- dunca defassa, Adenota megaloceros, A. leucotis, A. lechee, Kobus maria, K. sing-sing, K. ellipsiprymnus, Aegoceros equina, A. nigra, Calotragus saltatrixo'ides. Oryx leucoryx, 0. gazella, Addax nasoma- culatus, Alcephalus bubalis, A. caama, Damalis senegalensis, Oreas canna, Strepsiceros vulgaris, Ibex sinaiticus, Capra hircus mit Va- rietäten, Ammotragus tragelaphus, Ovis aries mit Varietäten, .Bos zebus var. africana, B. bubalus, B. cafifer, Leptonyx monachus, Del- phinus delphis, D. Abusalam, Physeter macrocephalus? , Halicore Dugong. Einige Bemerkungen über Säugethiere in Algerien theilte F. A. Finger mit (Zool. Gart. VII. p. 161—165). Sie betreffen Inuus sylvanus, Canis aureus, Felis leo, F. par- dus, Lepus cuniculus, Camelus Dromedarius, Antilope Dorcas, Del- phinus Delphis. W. Peters gab eine Uebersicht der von v. d. Decken in Ost -Afrika gesammelten Säugethiere (Monatsber. d. Akad. Berlin 1866. p. 884—886). Unter den 29 Arten befinden sich 4 Halbaffen, 8 Chiropteren, 2 Insectivoren , 3 Raubthiere, 6 Nagethiere, als neu werden be- schrieben Miniopterns minor und Crocidura alhicauda. der Säugethiere während des Jahres 1866. 127 FI. Schlegel machte eine Mitthelhmg über die bemerkenswerthesten Säugethiere, welche von Fr. Pollen und D. C. van Dam in Mädagascar gesammelt wurden, und in einem besonderen Werke „Recherches sur la Faune de Mädagascar et de ses dependances par FI. Schlegel et Fr. Pollen, beschrieben werden ^Proc. zool. Soc, London 1866. p. 419— 420). Die Arten sind : Lemur macaco (^), (Lemur leucomystax Bart- lett ($) ). L. mayottensis, L. catta, Hapalemur griseus s. olivaceus, Lepilemur mustelinus , Cheirogaleus furcifer, Microcehus Coquereli, Viverra Schlegelii, Galidictis striata, Cryptoprocta ferox, Pteropus Edwardsii, P. Dupreanus, Sorex (2 Spec), Centetes ecaudatus, Eri- culus spinosus, Mus alexandrinus. Zahlreiche Notizen über die Sängethierfauna der La Plata-Länder gab Burmeister in seiner Beschreibung der fossilen Säugethiere der genannten Gegenden. (Anal. Mus. publ. Buenos-Aires 1866.) Bemerkungen über die Fauna der Chatham - Inseln machte H. Hammerley Travers (Journ. of the Linn. Soc. Vol. IX. Botany. Nr. 35. 1865, übersetzt in Peterm. Geogr. Mittheil. 1866. p. 61—66). Von Säugethieren beobachtete der Verf. nur zahlreiche ver- wilderte Hauskatzen, auch Wanderratten und Hausmäuse finden sich inSchaaren. Ursprünglich einheimische Landsäugethiere gab es nicht, nicht einmal eine Fledermaus, nur Seehunde, Walfische und Delphine. In einem Berichte über die Fauna der Fidschi-Inseln vonE.G raffe (Verhandl. d. zool -bot. Gesellsch. in Wien 1866) werden 1. c. p. 596 unter den Säugethieren nur Pte- ropus Keraudrenii und Emballonura fuliginosa als Bewoh- ner der genannten Inseln aufgeführt. In einer Mittheilung über einige Säugethiere von Port Albany in Nord-Australien von J. E.Gray werden erwähnt (Proc. zool. Soc. 1866. p. 219 -222. PI. XXV): Hipposideros albanensis, Nyctophilus Gouldi?, Dactylopsila trivirgata, Cuscus maculatus var. ochropus, Halma iurus Coxenii n. sp. der besonders im Verhältniss zu H. dorsalis und H. agilis charak- terisirt wird. Mus macropus n. sp. Wohnungen, Leben und Eigenthümliohkeiten in der Thierwelt von Adolf und Karl Müller, Leipzig 1866. 128 He n sei: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Die Verff. beabsichtigen unter tlieilweiser Benutzung von J. G. "Wood's „Homes witliout hands" ihre langjährigen Beobachtungen auf dem im Titel genannten Gebiete mit- zutheilen. Das erste Heft, welches noch dem vergangenen Jahre ange- hört, behandelt ausser dem allgemeinen Capitel »Ueber Instinkt und überlegtes Handeln in der höheren Thierwelt« den Eisbär, das Elen und zum Theil den braunen Bär. Mancherlei Unrichtigkeiten und Fabeln in der Na- turgeschichte einiger einheimischen Thiere (Fuchs, Dachs, Igel, Hermelin) hat A. Müller berichtigt (Zool. Gart. VII. p. 249—262). R. Hart mann: Die Haussäugethiere der Nilländer (Annalen der Landwirtschaft, Berlin 1864) p. 281— 310. Die Hauskatze, der Haushund, die Hausziege. Abgebildet sind p. 282 Felis maniculata, p. 290 der Pariah-Hund, p. 296 das Wind- spiel des Sudan, p. 302 Ziegen aus Mittelnubien, p. 304 vier Köpfe und zwar einer Ziege aus Mittelnubien, eines Bockes von Erment, einer kurzohrigen Ziege von Theben und einer äthiopischen Ziege aus Dongolah, p. 309 Zwergziege aus dem innern südlichen Sennar. P. 7 — 38. Das Hausschaf, das Hausrind, das einhöckrige Ka- mel. Abgebildet sind : auf p. 8 Schafe aus Mittelnubien, p. 13 lang- haariges Schaf vom obern weissen Nil, p. 15 drei Köpfe, eines Wid- der aus Dar-Sukkot, eines hochbeinigen Schafes aus der lybischen Wüste, des fettsteissigen Schafes, das Hintertheil desselben und das des fettschwänzigen Schafes, p. 19 Apiskopf nach einer Statuette. P. 208. Das Pferd, Esel und Eselbastarde, das Hausschwein. A. Janson theilte seine Ansichten über Species und Rasse mit (Compt. rend. Vol. 62. Paris 1866. p. 1070 —1072). Ueber die Akklimatisations-Erfolge im zool. Garten zu Frankfurt a. M. berichtete M. Schmidt ^Zeitschr. für Akklimat. Berlin 1864. p. 25—34). Besprochen werden Cervus axis, C. porcinus, C. tarandus, Antilope bubalis, A. pieta, A. leueoryx, A. oreas, ßos grunniens, Ziegen, Ovis musimon, Halmaturus Bennetti, Hypsiprymnus murinus, Dasyprocta aguti, Sus plicieeps. Ueber Roger's History of Agriculture and Prices in England, compiled entirely from original and contem- der Säugethiere während des Jahres 1866. 129 porarv Records, from 1259 to 1400, findet sich ein Be- richt in Ann. mag. nat. bist. Vol. XVIII. 1866. p. 257— 261. Versuch einer systematischen Aufzählung der von den alten Aegyptern bildlich dargestellten Thiere mit Rücksicht auf die heutige Fauna des Nilgebietes. I. Art. Säugethiere. In Brugsch Zeitschrift für ägypt. Sprach- und Altherthumskunde. Jan., Febr. u. Märzheft 1864. Die Studii scientifici sull' Egitto e sue adjacenze comprua la penisola dell' Arabia petrea del Dr. A. F i- gari Bey. Lucca 1864 — 1865, wo II. p. 17 auch die Hausthiere Egyptens behandelt werden, sind mir nur aus den Notizen bekannt geworden, welche der Zool. Gart. VIII. 1867. p.293 darüber giebt. Sacc theilt einige Bemerkungen über Akklimatisa- tion einiger Thiere mit, darunter die Angora-Ziege, den Yak , den Biber , das Renthier, das Schaf von Yemen, das Maskenschwein und die Lamas. (Bullet, de la Soc. sc. nat. de Neuchatel 1866. p. 215— 217.) Derselbe giebt I.e. p. 227 einige Notizen über die Fauna und Flora von Barcelona, darunter über die Rin- der, Pferde, Esel und Hunde. Eine Mittheilung über „Indogermanische Säugethiere" veröffentlichte J. Mi stel i (Bericht über die Thätigkeit der St. Gallischen naturw. Gesellschaft St. Gallen 1866. p. 139— 169). Ein Verzeichniss der im zool. Museum zu Halle auf- gestellten Säugethiere hat Giebel gegeben (Zeitschrift für die gesammt. Naturwiss. Bd. 28. 1866. p. 93—134). Bei vielen Skeleten werden Notizen über die Wirbelzahl u. s. w., und bei vielen Bälgen über Färbung u. s. w. ge- geben, auch sind zahleriche Angaben die Literatur, das Vaterland u. s. w. betreffend beigefügt. On the Anatomy of Vertebrates. Vol. II. Birds and Mammals, by R. Owen. London 1866. Der Record of zoolog. Literature 1865. Vol. IL Lon- don 1866 von A. Günther enthält auf p. 1— 53 die die Säugethiere betreffende Literatur. B. G.Wilder hat die „Morphology and Teleology, Archiv f. Natur?. XXXIII. Jahr?. 2. Bd. I 130 He n sei: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte especially in the Limbs of Mammalia" zum Gegenstande einer Bearbeitung gemacht (Mem. of the Boston Soc. of Nat. Hist. im Auszug in Silliman's Americ. Journ. 1866. p. 132—135). Von Gegenbaur's „Untersuchungen zur verglei- chenden Anatomie der Wirbelthiere" ist noch das 1. Heft enthaltend Carpus und Tarsus, mit 6 Taf. Leipzig 1864 zu erwähnen. Auf p. 42 — 51 behandelt der Verf. den Carpus und p. 109—111 den Tarsus der Säugethiere, wobei er vorzugsweise die Homologie mit denselben Gebilden bei den Reptilien in's Auge fasst und zu dem Resultate kommt, dass Carpus und Tarsus der Säugethiere nur von denen der geschwänzten Batrachier und Schildkröten, nicht aber der Crocodile und Eidechsen abzuleiten sind. S. Haughton hat eine Fortsetzung seiner Unter- suchungen der Muskulatur der Säugethiere geliefert (Proc. roy. Irish Acad. Vol. IX. Dublin 1867), und zwar behandelt er 1. c. p. 469 — 487 die Muskulatur des Kängurus, des Opossum und Phalanger, auf p. 504 — 407 die des Irish Terrier im Vergleiche mit dem Dingo, auf p. 507—508 die des Dachses, auf p.508 — 511 des virginischen Bären, auf p. 511 — 515 der Lutra vulgaris, auf p. 515— 524 des Rhinoceros, auf p. 526— 527 eini- ger Wiederkäuer. Derselbe untersuchte die Muskulatur des Löwen und Seehundes (Proc. roy. Irish Academy Vol. IX. Du- blin 1865. p. 85— 101 mit Holzschnitten). Varianten in der Muskulatur der Schulter und des Armes des Menschen in ihren vergleichend-anatomischen Beziehungen beschrieb J. Wood (Clark's Journ. of Anat. and Phys. 1866. p. 44 — 59 mit 6 Holzschnitten). A. Goubaux theilte eine Notiz über die Addukto- ren des Schenkels bei den Haussäugethieren mit (Compt. rend. Vol. 62. Paris 1866. p. 1027). Derselbe untersuchte die Intercostalmuskeln der Haussäugethiere (Ch. Robin, Journ. de l'Anat. et de la Physiol. Vol. III. 1866. p.37— 42). A. Macalister berücksichtigt in einer Abhandlung über Muskulär - Anomalien des Menschen vielfach die der Säugethiere während des Jahres 1866. 131 Säugethiere (Proc. of the roy. Irisli Acad. Vol. IX. Dublin 1867. p. 444 467. PI. V— IX). W. Gruber: Ueber den Musculus epitrochleo-an- coneus der Menschen und der Säugethiere. St. Peters- burg 1866. Taf. I— III. (Mera. de PAcad. X). Derselbe hat in einer „Monographie der Bursae mucosae cubitales St. Petersburg 1866. Taf. I— III. (Mem. de l'Acad. Tom. X.) auch die Säugethiere berücksichtigt. 0. Deiters, Untersuchungen über Gehirn und Rückenmark des Menschen und der Säugethiere. Braun- schweig 1865 mit 6 Taf. J. S a n d e r untersuchte den Faserverlauf und die Be- deutung der Commissura cerebri anterior bei denSäuge- thieren (Reichert's Archiv u. s. w. 1866. p. 750—756) und erklärte sie nicht bloss in ihrer Entstehung, sondern auch in ihrem Faserverlaufe für gleichbedeutend in allen Ord- nungen. Die erste Mittheilung darüber findet sich in den Sitzungsberichten der Gesellsch. naturf. Freunde zu Ber- lin vom 20. Nov. 1866. Peremeschko untersuchte den Bau der Hypo- physis cerebri verschiedener Säugethiere und des Men- schen (Centralbl. f. d. med. Wiss. 1866. Nr. 48). Eine mikroskopische Anatomie der Cornea der Wir- bel thiere lieferte W. H. Lightbody (Clark's Journ. of Anat. and Phys. 1866. p. 15—43. Plt. I— VI). Die Cornea der Säugethiere wird behandelt auf p. 15 — 36 u. PI. I — III. v. Tröltsch untersuchte die Eustachischen Tuben bei verschiedenen Säugethieren (Würzburger naturwiss. Zeitschr. Bd. 6. 1866. p. XXI— XXII). Der Luftsack des Pferdes ist nicht ohne Analogon, sondern entspricht einem beim Menschen und allen Säugethieren vorhande- nen Theile der Wand der Eustachischen Röhre. Bei allen von dem Verf. untersuchten Säugethieren ist ein Theil der Tubenwandung beweglich, an dem stets Muskelfasern des Tensor palati ihren Ur- sprung haben, der also als Erweiterer der Ohrtrompete anzu- sehen ist. Die Lamina spiralis des Gehörorganes des Menschen und der Säugethiere untersuchte L o e w e n b e r g (Ch. 132 He n sei: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Robin, Journ. de l'Anafc. et de la Physiol. Vol. III.1866. p.604. PL XIX— XX.) M. V. Oden ins lieferte einen Beitrag zur Kennt- niss des anatomischen Baues der Schnurrhaare. (Acta Universitatis Lundensis, Math, och Naturv. Lund 1865 — 66. p. 1—27. Taf. I). Irminger und Frey lieferten einen Beitrag zur Kenntniss der Gallenwege in der Leber der Säugethiere (Zeitschr. f. wissensch. Zoologie 1866. p. 208). W.Kost er, Remarque sur la signiflcation du jaune de l'oeuf des Oiseaux campare avec l'ovule des Mammiferes (Arch. nöerland. des sc. etc. par Baumhauer. La Haye 1866. p. 472 — 474). Der Verf. entscheidet sich für die Identität des ganzen Dotters imVogelei und des Ovulum der Säugethiere. A. J. Jacke l's Beiträge zu der Lehre von der thierischen anomalen Mannweiblichkeit (Abhandl. d. na- turh. Gesellsch. zu Nürnberg. Bd. III. 1866. p. 240—268) enthalten viele Notizen über das angebliche Vorkommen eines Hermaphroditismus auch bei Säugethieren. Vielfache Berichte über Sectionsbefunde bei Thie- ren, die in Zoologischen Gärten gestorben sind, finden sich im Zool. Gart. VII, die jedoch einzeln zu erwähnen der Mangel an Raum nicht gestattet. Dass die Rinderpest nicht bloss die Rinder, sondern auch andere Wiederkäuer, sogar Dicotyles, befallen kann, zeigt ein Bericht von Leblanc über die Rinderpest im Akklimatisationsgarten von Paris (Zoolog. Garten VII. p. 147— 1Ö0). Schieiden: Das Meer. Berlin 1865—67, enthält 500 Seiten über die Fauna des Meeres. Quadrumana. E. Crisp lieferte Beiträge zur Anatomie der Qua- drumanen, namentlich in Bezug auf ihre geistigen Fähig- keiten (Report of the 34. Meet. of the Brit. Assoc. Lon- don 1865. p. 92). der Säugethiere während des Jahres 1866- 133 Simiae. Beiträge zur Frage über die Stellung des Menschen lieferte Noll (Zool. Gart. VII. p. 241— 247). Nachdem der Verf. die Ansichten Huxley's und Lucä's über den Fuss des Gorilla besprochen hat, theilt er neue von Lucä an den Schädeln des Senkenbergischen Museums gemachte Beobachtun- gen über den Zahnwechsel der Affen der alten und neuen Welt mit (wobei jedoch der Verf. das Durchbrechen der Molaren immer als »Wechseln« und den 3. Prämolar-Zahn als »Milchzahn« bezeichnet, auch die Homologie der Zähne nicht berücksichtigt, da ja der fünfte Backenzahn der Amerikanischen Affen der 4. der altweltlichen ist). Ueber die Anthropomorphen oder Menschenaffen Hess sich F. Schlegel vernehmen (Zool. Gart. VII. p. 262— 263) ohne jedoch zu dem schon Bekannten Neues hinzuzufügen. Eine Arbeit von Gratiolet und Edmond Alix über An- thropoide Affen in Archives du Museum 1866 (?) kenne ich nur aus dem Quaterly Journal of science Nr. XIII. Januar 1867. p. 136. Haiford, Professor der Anatomie in Melbourne, lieferte die Beschreibung eines männlichen und eines weiblichen Gorillaskeletes nebst den Massen derselben (Transact. and Proc of the Royal Soc of Victoria Vol. VII. Melbourne 1866. p. 34—49). Bemerkungen über die Stellung des Gorilla in der Schöpfung nach Schaaff hausen finden sich in der GaeaBd.2. 1866. p. 52— 53. Die Gewohnheiten eines jungen Gorilla schildert de L angle (Compt. rend. Tom. 63. Paris 1866. p. 739—740). Gratiolet und Ed. Alix: Anatomie einer neuen Chimpanse- Species Troglodytes Aubryi im Archives du Museum 1866 ? St. G. Mivart kündigt eine Arbeit über das Appendicular- Skelet des Orang (Proc. zool. Soc. 1866. p. 558) und mit J. Murie eine über die Anatomie der Lemuriden (1. c. p. 168) an. Eine antidarwinistische Vergleichung des Menschen- und Orangschädels hat Giebel geliefert (Zeitschr. f. die gesammt. Na- turwiss. Bd. 28. 1866. p. 401— 419). Bildliche Darstellungen zur Kenntniss der Simia Satyrus und S. troglodytes hat Barkow 1. c. gegeben, und zwar wird die Osteo- logie dieser beiden Affenarten auf folgenden Tafeln abgehandelt: Bd. II. Tab. 35, 36, 49, 50, 51, 52, 53, die Weichtheile, d.h. Velum palatinum, Cavum nasopalat. Luftröhre, Bronchien, Eingeweide, Blutgefässe, Unterleib und untere Extremitäten, der Damm, Hände, Arterien , Venen , Rückenmark , Hirn, Geschlechtswerkzeuge 5 auf Bd. II. Tab. 54, 55, 56, 57, 58, 59, 60, 61, 64, 65, 06. Bd. IV. Tab. 2, 20. Der Verf. unterscheidet nach der An- oder Abvvesen- 134 Hensel: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte heit des Daumennagels an der Hand einen Saiyrus pantonychius S. plenunguis und S. peronichius s. halluciexunynis, ohne sich jedoch darüber auszusprechen, ob diese beiden Formen als verschiedene Species in zoologischem Sinne aufgefasst werden sollen, oder ob ihre Unterscheidung und Benennung mehr aus Rücksichten der Be- quemlichkeit erfolgt, wie man ja auch aus diesem Grunde für die Missgeburten eine der systematischen ähnliche binäre Nomenklatur eingeführt hat. E. Blyth erklärt nach Untersuchung des Original-Exemplars den Inuus assamensis für eine individuelle Varietät des I. rhesus (Journ. asiat. soc. of Bengal, Calcutta 1865. p. 192). Inuus Sancti-Johannis nov. sp. Swinhoe (Proc. zool. Soc. Lon- don 1866. p. 556) von der Nord-Lema-Insel bei Hongkong. Den Aortenbogen eines Inuus bildete Barkow ab 1. c. Bd. 4. Tab. 2. J. E. Gray beschreibt als neu einen angeblich aus Borneo stammenden Macacut inomalus (Proc. zool. Soc. 1866. p. 202. PI. XIX), für den er ausserdem noch die Gruppe G y mnopy g a gründet. Die Muskulatur des Macacus nemestrinus, und die Muskeln der Hüfte und des Knie bei Cercopithecus, Cynocephalus und Ma- cacus untersuchte S. Haughton (Dublin. Quatr. Journ. sc. 1866. p. 127—144 mit Abbild.). Ueber Cercopithecus erythrogaster berichtet auch J. Murie (Proc. zool. Soc. 1866. p. 380— 382). J. E. Gray beschreibt als neu einen Cercopithecus crythrogn- ster von West-Afrika (Proc. zool. Soc. 1866. p. 168— 169. PI. XVI). Abgebildet ist das ganze Thier. P. L. Sclater berichtet über das zahlreiche Vorkommen des Cercopithecus callitrichus auf St .Kitts (Westindien), wohin diese Art von West-Afrika eingeführt wurde (Proc. zool. Soc. London 1866. p. 79-80). Colohus cristatus und C. ? ? cluysurus zwei neue Arten von J. E. Gray (Ann. mag. nat. bist. Vol. XVII. 1866. p. 77) aus West- Afrika. Arterien des Cynocephalus porcarius wurden dargestellt von Barkow 1. c. Bd. 2. Tab. 63. Der Aortenbogen eines ungenannten Cynocephalus in Bd. 4. Tab. 2. Ueber die Todesursache eines Mandrill (Cynocephalus mor- mon) berichtet A. Pagenstecher (Zool. Gart. VII. p. 265). Der Ref. machte eine Mittheilung über die Affen der brasi- lianischen Provinz Rio-Grande do Sul, Mycetes und Cebus, und über die geschlechtliche Differenz ihrer Schädel (Sitzuugsber. d. Gesellsch. naturf. Freunde zu Berlin d. 16. Oet. 1866). der Säugethiere während des Jahres 1866. 135 Giebel bespricht die Unterschiede im Schädel des Ateles hypoxanthus und A. arachnoides (Zeitschr. f. die gesammt. Naturw. Bd. 28. 1866. p. 512—513). Den Aortenbogen eines Ateles s. bei Barkow 1. c. Bd. 4. Tab. 2. P. L. Sclater berichtet über den Empfang eines Exempla- res der seltenen Pithecia leucocephala (Proc. zool. Soc. London 1866. p. 305) (da nach meinen Beobachtungen auch zuweilen Exemplare des schwarzen Cebus fatuellus mit hellgrauem Kopfe oder Oberkörper vorkommen, so dürfte wohl die Selbstständigkeit der oben genannten Art noch zweifelhaft sein). J. E. Gray gab eine Uebersicht der Gattung Callithrix (Ann mag. nat. hist. Vol. XVII. 1866. p. 57—58). I. Das Fell mit Grannen, a. Hand und Fuss roth, 1) C. cu prea Spix = C. discors Geoffr. b. Hand und Fuss weisslich, 2) C donacophila, 3) C. Moloch, 4) C. ornata n. sp. c. Hand weiss Fuss schwarz, 5) C. amicta, 6) C. torquata. d. Hand und Fuss schwarz, 7) C. personata, 8) C. nigrifrons, 9) C. castaneoventris n. sp, II. Ohne Grannen, Hand und Fuss schwarz, 10) melanochir 11) C. gigo. Callithrix ornata n. sp. Gray (Ann. mag. nat. hist. Vol. XVII 1866. p. 57) Neu-Granada. C. castaneoventris n. sp. Gray 1. c. p. 58 Brasilien. Prosimü. H. Schlegel, Contributions ä la Faune de Ma- dagascar et des iles avoisinantes etc. (Ned. Tijdschr. v. d. Dierk. 1865). Der Verf. bespricht die Synonymie der Lemur- Arten und giebt eine Gruppirung derselben. A) mit geringeltem Schwänze, Lemur catta. B) mit einfarbigem Sclrwanze. I. Ohren in den Haa- ren vorborgen, 1) L. varius Geoffr. = L. macaco aut. (non Linne), L. ruber ist vielleicht nur das Weibchen oder eine Varietät, 2) L. macaco L. II. (Ohren frei?) a) die Schnauze hell. 1) L. coronatus Gray (= L. chrysampyx Schnurmann), 2) L. mongoz L. L. nigrifrons Geoffr. ist nur eine Varietät, desgl. Prosimia und collaris Gray, nicht aber Mongos Buffon, Gray et aut. b) Schnauze schwarz. «) Ohren bis zum Rande behaart, L. rubriventer L. flaviventer Geoffr. ß) Ohren haarlos, a) L. albifrons Geoffr. , 2) L. rufifrons Benn., 3) eine Art, die vielleicht umfasst den L. collaris, fulvus (brunneus v. d. Hoeven), rufus und albimanus Geoffr., Prosimia xanthomystax und melanocephala Gray, vielleicht auf Pr. anjuanensis Gray, L. ni- grifrons Fr. Cuv. Verf. will für diese Art den Namen L. collaris angewendet wissen, an welche sich der Lemur von Mayotte an- schliesst. Diesen bezeichnet der Verf. wegen einiger Farbendifferen- 136 He n gel : Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte zen als L. mayottensis, ohne jedoch damit die Selbstständigkeit der Art ausdrücken zu wollen (wozu also ein besonderer Speciesname ?) P. L. Sclater hat sich überzeugt, dass Lemur leucomystax Bartlett das Weibchen des Lemur macaco Gm. ist (Proc. zool Soc London 1866. p. 1). Im zoolog. Garten zu Hamburg entdeckte A. Brehm, dass Lemur niger das f, L. diadematus (leucomystax) das $ einer und derselben Species sind. Ein Junges war, ohne Bastard zu sein, Le- mur niger und Gesellsch. in Wien 1866. Sitzungsber. p. 55-56). P. L. Sclater giebt die Abbildung eines männlichen Cervus Pudu (Proc. zool. Soc. 1866. p. 104— 105). Cavicornia. In Bezug auf die systematische Stellung der An- tilocapra americana ist Sclater (Ann. mag. nat. hist. Vol. XVIII. der Säugethiere während des Jahres 1866. 155 1866. p. 401— 404) der Ansicht, dass sie eine besondere Gruppe ne- ben den Camelopardaliden bilden müsse. Den Schluss der Mitthei- lung bildet eine Gruppirung der Wiederkäuer. I. Rurninantia pha- langigrada, 1) Camelidae. II. R. unguligrada, a) mit Cotyledonen, zweizehig: 2) Camelopardalidae, 3) Antilocapridae, vierzehig: 4) Bo- vidae, 5) Cervidae, 6j Moschidae, b) mit diffuser Placenta, 7) Tra- gulidae. — Ein Tableau erläutert die geographische Vertheilung der Wiederkäuer. Gegen jene Eintheilung der Ruminanten Hess sichJ. E. Gray 1. c. p. 468—469 vernehmen. C. A. Canfield berichtet über die Lebensweise und den Hornwechsel der Antilocapra americana (Proc. zool. Soc. London 1866. p. 105—110). Eine Mittheilung über Antilocapra americana machte J. E. Gray (Ann. mag. nat. hist. Vol. XVIII. 1866. p. 323—326), den Schluss bildet eine Eintheilung der Wiederkäuer nach den Hörnern. Ein Beispiel von der Neugierde und Schnelligkeit der nord- amerikanischen Antilope furcifer erzählt Schiel (Zool. Gart. VII. p.239). P. L. Sclater berichtet, dass Oryx beisa im Garten der Ak- klimat. Gesellsch. zu Paris lebend gehalten wird (Proc. zool. Soc London 1866. p. 210). Ein Bericht über die Akklimatisation der Antilope oreas ist aus Guide to the Gardens of the Zoological Society, London 1862 deutsch mitgetheilt von v. Holtzendorf (Zeitschr. f. Akklimat. Berlin 1864. p. 20—22, mit Holzschnitt). J. E. Gray beschreibt als neu einen Cephalophus breviceps (Proc. zool. Soc. 1866. p. 202. PI. XIX) angeblich aus West-Afrika. Bemerkungen über Nemorhoedus sumatrensis und die Masse eines solchen theilte R. C. B eavan mit (Proc. zool. Soc. 1866. p. 4). Ueber die Ausrottung der Gemsen im Tatra wird berichtet in den Verhandl. des Ver. für Naturk. zu Pressburg IX. 1866. p. 5 ff. Dass der Versuch, die Gemse in Norwegen einzuführen, miss- lungen ist, erzählt der Zool. Gart. VII. p. 350. Den Aortenbogen von Capra und Antilope s. Barkow 1. c. Bd. 4. Tab. 3. P. L. Sclater berichtet über den Empfang eines Paares der Capra megaceros (Proc. zool. Soc. London 1866. p. 418). Eine Notiz über das Gedeihen der Angoraziege findet sich in der Zeitschr. f. Akklimatisat. Berlin 1863. p. 124. Ueber die Zucht der Angoraziege in Deutschland vgl. Zeitschr. für Akklimat. Berlin 1864. p. 6— 8. Das Wollhaar des Schafs u. s. w. von W. v. Nathusius- 156 Hens el: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Königsborn. Berlin 1866. Der Verf. ist zu der Ansicht gelangt, dass die Marksubstanz ein Derivat der Lederhaut und nicht bloss eine Metamorphose der Epidermiszellen ist (was aber wohl der Bestätigung bedarf). Scharrer in Tiflis theilte Notizen über die kaukasischen, kurdischen und eriwanischen Schafe mit (Zeitschr. f. Akklimatisat. Berlin 1863. p. 118). La connaissance generale du Mouton, etudes etc. publies par Firmin Didot freres sous la direction de M. M. Mollet, Eug. Gayot. Paris 1867 (?) ist mir nur dem Titel nach bekannt geworden. A. Sanson bespricht die Variabilität des englisch-normanni- schen Schafes. (Compt, rend. Paris, Tom. 63. 1866. p. 1233— 1135.) Die Einführung feinwolliger Schafe nach der Mongolei, die jetzt eine grobe Wolle hervorbringt, schlägt G. E. Simon vor (Bul- let, de la soc. d'Acclim. Paris 1866. p. 207—213). Ueber die in Süd-Afrika einheimischen Schafrassen berichtet Heritte (Bullet, de la soc. d'Acclim. Paris 1866. p. 443— 445). Die Arterien bei Ovis s. Barkow 1. c. Bd. 4. Tab. 3, 30, 38, 39 und 40. L. Rütimeyer: Beiträge zu einer paläontologischen Geschichte der Wiederkäuer, zunächst an Linne's Genus ßos (Verhandl. der naturf. Gesellsch. in Basel 1865. p. 299-354). Wir müssen uns aus Mangel an Baum versagen, eine Ana- lyse der wichtigen Arbeiten des Verf.'s zu geben, und können nur bemerken, dass die Gattung Ovibos von den Rindern getrennt und unter die Ovina verwiesen wird , wobei alle bis jetzt bekannt ge- wordenen Modifikationen dieses Typus (Bootherium) unter denselben Gattungsnamen gebracht werden. Die Gruppe der Bubalina zer- fällt in drei Unterabtheilungen, Probubalus mit Anoa depressicornis, die von dem fossilen Hemibos triquetricornis hergeleitet wird, Asien, Buffelus Asien, Bubalus Afrika. In der Gruppe der Bisontia wer- den Bison americanus und B. europaeus vom B. priscus abgeleitet. Die Gruppe der Bovina zerfällt in zwei Abtheilungen Bibovina mit dem fossilen Bos etruscus, Bos sondaicus, B. gaurus, von dem jedoch B. gayal nicht zu trennen ist, B. grunniens. Die Gruppe der Tau- rina, deren ältester Repräsentant der pliocene B. namadicus ist, wäh- rend in Europa der B. primigenius Stammvater der grössten An- zahl zahmer Rindviehrassen geworden ist. Der letzten Gruppe hat der Verf. eine specielle Arbeit ge- widmet. Ueber Art und Rasse des zahmen europäischen Rindes. (Ar- der Säugethiere während des Jahres 1866. 157 chiv für Anthropologie 1866. p. 219— 250 mit Holzschnitten). Hier führt der Verf. seine Eintheilung der zahmen Rinder weiter durch und unterscheidet eine Troehoceros-, Primigenius-, Frontosus- und Brachyceros-Race, die auf verschiedene Stammformen zurückgeführt werden. Eine besondere Monographie, Versuch einer natürlichen Geschichte des Rindes, in seinen Beziehungen zu den Wiederkäuern im Allgemeinen (Denkschriften der schweizerischen naturforschenden Gesellschaft Bd. XXII u. XXIII), welche der Verf. in Aussicht stellt, ist mir noch nicht zugänglich gewesen. Jahrbuch der deutschen Viehzucht. Herausgegeben von W. Janke, A. Körte und C. v. Schmidt. 2. Jahrgang mit 5 Ab- bildungen berühmter Zuchtstiere. Breslau E. Irewendt 1865. Eine Madagascar eigenthümliche Rinder-Rasse beschreibt L. Berthelin (Bullet, de la soc. d'Acclim. Paris 1866. p. 494). Da- selbst wird auch von Marc Sers eine eigenthümliche Rinder-Rasse von Zangebar erwähnt. Ueber das Ueberhandnehmen der hornlosen normannischen Rin- der-Rasse berichtet das Bullet, de la soc. d'Acclim. Paris 1866. p. 304—307. Eine hermaphroditische Missbildung einer Kuh beschreibt J. Murie (Proc. zool. Soc. London 1866. p. 592—600 mit Abbild.). Die Blutgefässe bis Bos s. Barkow 1. c. Bd. 4. Tab. 3, 11, 35, 39 u. 40. P. L. Sclater publicirt eine nach dem Leben gemachte Ab- bildung des Bos frontalis (Proc. zool. Soc. London 1866. p. 1. PI. I). Die Tragzeit des Yak berechnet M. Schmidt zu 263 Tagen (Zool. Gart. VII. p. 266). Ueber die Fortpflanzung des Yak im südlichen Frankreich be- richtet de Foresta (Bullet, de la soc. d'Acclim. Paris 1866. p. 439—442). E. Blyth beschreibt die Hörner eines aequatorialen Büffels, die sich von denen des B. caffer unterscheiden sollen, als B. caffer var. aequinoctialis, wenn nicht als Bubalus aequinoctialis (Proc. zool. Soc. 1866. p. 371—373). Abgebildet sind auf p. 372 die betreffen- den Hörner nebst denen des B. caffer, und das ganze Thier des B. brachyceros. Von einem Versuch, die Auerochsen im Fürstenthum Pless einzuführen, erzählt der Zool. Gart. VII. p. 350. Die Frage, ob in historischer Zeit zwei Wildochsen in Europa vorhanden waren, also das Verhältniss des Urus zum Bison wird von F. Schlegel (Zool. Gart. VII. 1866. p. 3— 8) behandelt. Der Verf. ist geneigt, den Urus des Mittelalters nur für einen verwil- 158 Hensel: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte derter Hausochsen zu halten, und von dem Urus der Alten anzu- nehmen, er sei, wenn er überhaupt jemals existirt haben sollte, schon vor dem Mittelalter ausgestorben. Devcxa. E. C r i s p veröffentlicht fernere Bemerkungen über die Anatomie der Giraffe (Proc. zool. Soc. London 1866. p. 563—566) mit 2 Abbildungen (deren Bezeichnung verwechselt wurde). Tylopoda. Ueber die Versuche die Alpacas in Frankreich und Australien einzuführen, lieferte Poselger einen Bericht (Zeitschr. f. Akklimat, Berlin 1864. p. 22—25). Eine Mittheilung über die Sommertracht der Llamas und Al- pacas im zool. Garten in London gab J. Murie (Proc. zool. Soc. 1866. p. 580-581. PI. XLIV). Ueber die Geburt eines Kameeies berichtet M. Schmidt (Zool. Gart. VII. p. 266). Ueber die Arterien bei Auchenia s. Barkow 1. c. Bd. 4. Tab. 3, 4 u. 21. Perissodactyla. Ueber die Geburt eines Equus Burchelli be- richtet M. Seh m i dt (Zool. Gart, VII. p. 267). Die Tragzeit wird auf 386 Tage berechnet. El. Kamsa, II cavallo arabo puro sangue di Carlo Guar- mani di Livorno, 2. edizione. Gerusaleme 1866, ist mir nur aus den Notizen bekannt geworden, welche der Zool. Gart. VIII. 1867. p.293 darüber giebt. Das in Süd-Amerika nicht seltene Vorkommen kleiner Neben- hufe an den Vorderfüssen der Pferde hat P. Strobel beschrieben. (Atti della Societä Italiana di sc. nat. Vol. VIII. Milano 1866. p. 1—5. Tav. III.) Ueber die Veredlung des Esels und über die Bastarde zwischen Esel und Dschiggetai im Akklimatisationsgarten zu Paris theilte Buvry einige Notizen mit (Zeitschr. für Akklimat. Berlin 1863. p. 317-319). Notizen über das Rhinoceros von Java gab J. Ja gor 1 c. p. 206. Blutgefässe des Tapirus americanus bildete ab Barkow 1. c. Bd. 2. Tab. 56. Bd. 4. Tab. 3, 5. ProbOSCldea. Bemerkungen über die lebenden Elephanten finden sich in einer Arbeit, die J. F. Brandt über das sibirische Mammuth geliefert hat (Bullet, de l'Acaderaie imper. des sc. de St. Peters- burg Tom. X. p. 93—118). Hier erhalten wir auch Nachricht von einem von Michailow in Russischer Sprache herausgegebenen Journal Naturalist, das jedoch dem Ref. bisher unzugänglich ge- wesen ist. Martin, Le Nord d'Afrique 1863, wo p. 153 über Elephan- der Säugethiere während des Jahres 1866. 159 ten in Nord-Afrika berichtet wird, ist mir nur dem Titel nach be- kannt geworden. Dass auch der Afrikanische Elephant zu den Thieren gehört, die von Oestriden heimgesucht werden, wies F. Brauer nach (Ver- handl. d. zool. -bot. Gesellsch. in Wien 1866. p. 878— 883. Taf. XIX). Cetacea. Eine Eintheilung der Delphine nach den Schädeln hat J. E. Gray gegeben (Prc-c. zool. Soc. 1866. p. 211 —216). Die Gattungen und Arten sind: 1) Pontoporit/, 2) Ste?io. St. frontatus, compressus (St. rostra- tus), capensis, lentiginosus (S. roseiventris), Tucuxi, attenuatus. 3) Delphinus. D. longirostris , Delphis, Moorei, major, Walkeri, Ja- nira. 4) Clymene*). Cl. stenorhyncha, microps, Alo-pe, euphrosyne, normalis, Doris, Dorides, obscura. 5) Delphinapterus. 6) Tursio. T. Metis, cymodoce, truncatus, Eurynome, Catalania. 7) Entropia, E. Dickiei, Heavisidii (D. cephalorhynchus). 8) Lagenorhynchus. L. Electra, Asia, acutus, clangulus, thicolea, leucopleurus, albirostris. Die Stellung der in ( ) aufgeführten Arten wird nur als wahrschein- lich bezeichnet. R. Owens Untersuchung einiger Indischen von Walter Elliot gesammelten Cetaceen (Trans, zool. Soc. London Vol. VI. Pt. I), ist mir nur dem Titel nach bekannt geworden. Dasselbe gilt vonW.H. Flower's »Description of the Skeleton of Inia Geof- frensis and the Skull of Pontoporia Blainvillii (Trans, zool. Soc. Vol. VI. Pt.III). Gegen Eichwald vertheidigt J. F. Brandt seine Ansicht von der Vertilgung der Rhytina borealis (Bullet, de la Soc. imper. de Moscou 1866. p. 572— 597). P. L. Sclater berichtet über den Transport eines Manatus americanus von Porto-Rico, der jedoch England lebend nicht er- reichte (Proc. zool. Soc. London 1866. p. 201). Baikie berichtete über Manatus Vogelii (Report of the 34. Meet. of the Brit. Assoc. London 1865. p. 88). Van Bambeke untersuchte den osteologischen Bau der Vor- derextremitäten bei den Cetaceen (Mem. cour. Tom. XVIII. Bruxel- les 1866. p. 1—21 mit 1 Taf.). Ein Verzeichniss der Cetaceen, welche bisher an den Küsten Meklenburgs gestrandet sind, gab E. Boll (Archiv d. Ver. d. Fr. d. Naturg. in Meklenburg 1865. p. 257—266). *) Seit 1817 bei den Anneliden durch Savigny vergeben. 160 Hensel: Bericnt üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte W. Lilljeborg, Synopsis of the Cetaceous Mammalia of Scandinavia ist mir nicht zugänglich gewesen. Nach J. E. Gray ist ein von Lilljeborg als Phocaena communis angesehener Delphin seine Ph. tuberculifera (Ann. mag. nat. hist. Vol. XVIII. 1866. p. 495— 496). Ueber Blutgefässe bei Delphinus tursio und Phocaena s. Bar- kow 1. c. Bd. 4. Tab. 14, 15, 18, 25, 26, 27, '28, 29, 31, 32, 33, 34 und 46. Eine Mittheilung über den Schädel des Tursio Eurynome machte Burmeister (Ann. mag. nat. hist. Vol. XVIII. 1866. p. 100), der ihn früher irrigerweise dem Delphinus Euphrosyne zugeschrie- ben hatte. Derselbe beschrieb auch den Schädel des Delphinus microps und des Steno attenuatus; einen Schädel des Delphinus Styx hatte er von Madeira erhalten (Annal. mag. nat. hist. Vol. XVIII. 1866. p. 101). Orca magellanica n. sp. Burm. (Ann. mag. nat. hist. Vol. XVIII. 1866. p. 101—103. Pf. 9. fig. 5), nach einem Schädel, der an der Mündung des »Arroyo de Cristiano muerto« unter 38° 50' südl. Br. gefunden worden ist. Ein Exemplar des Lagenorhynchus albirostris wurde an der Brittischen Küste erlegt (Ann. mag. nat. hist. Vol. XVII. 1866. p. 312). Den schon in dem Berichte des vorigen Jahres erwähnten Ziphiorrhynchus cryptodon hat Burmeister (Ann. mag. nat. hist. Vol. XVII. 1866. p. 94. PI. III) nochmals beschrieben , jedoch in einer Note dazu 1. c. p. 303—305, PI. VI den neuen Gattungsnamen wieder eingezogen und die Art in die Gattung Epiodon gestellt. Ab- gebildet ist der Schädel und einzelne Theile desselben. Van Beneden machte eine Mittheilung über den Unter- kiefer des Mesoplodon Sowerbiensis , der an der Küste Norwegens gefunden worden war. (Bullet. Acad. Belg. Tom. XXII. Bruxelles 1866. p. 218— 222, mit Abbildung.) W. Lilljeborg berichtigt (Proceed. zool. Soc. 1866. p. 559) seine Angabe über das Vorkommen des Monodon monoceros in der Ostsee. Ueber die Zähmung eines »White Whale« vgl. Ann. mag. nat. hist. Vol. XVII. 1866. p. 312. H. Flow er kündigt eine Arbeit "über die Osteologie des Phyeeter an, welche in den Transact. zool. Soc. erscheinen soll (Proc. zool. Soc. London 1866. p. SV. Burmeister erklärte den von ihm früher für Sibbaldius ge- haltenen Finnfisch von der Mündung des Rio de la Plata für einen Physalus patachouicus (Ann. mag. nat. hist. Vol. XVIII. 1866. p. 495). der Säugethiere während des Jahres 1866. 161 Ueber Megaptera Burmeisteri Gray vgl. Burmeister (Actas de la Sociedad paleontologica de Buenos-Aires 1866. p. IX— X (den Anal. Mus. publico de Buenos-Aires 1866 beigeheftet). Ein auf der kurischen Nehrung gefundenes Knochenstück rührt nach A.Müller von dem Schädel eines Finnwals her (Schrif- ten der königl. physik.-ökon. Gesellsch. Königsberg 1866. Sitzungs- berichte p. 11). Ueber Eingeweide und Blutgefässe der Pterobalaena gigantea (microchira Barkow) s. bei Barkow 1. c. Bd. 4. Tab. 7, 8, 9, 16. 17, 22 u. 23. VanBeneden beschrieb eine Pterobalaena rostrata von der Mündung der Scheide und machte auf die am Foetus auftretenden Haare aufmerksam (1. c). W. H. Flower beschrieb das Becken und den Femur einer Balaenoptera (Bullet, de l'Academ. roy. de Belgique, Tom. XXI. Bruxelles 1866. p. 131 — 132). Der Femur war knorplig (?) und nicht ossificirt. Van Beneden berichtet über eine bei Texel todt gefundene Balaenoptera communis (1. c). Ueber Balaenoptera musculus von den Lofoten vgl. G. 0. Sars in den Forhandl. i Vidensk. Selsk. i Christania 1866. p. 266— 295. PI. 1—3. Lilljeborg giebt die Methode an, nach welcher der Malm'- sche Walfisch ausgestopft wurde (Ann. mag. nat. hist. Vol. XVIII. 1866. p. 496). Harsupialia. S. Haughton's Untersuchung der Muskulatur der Marsupia- lien steht auch in Dublin. Quatr. Journ. sc. 1866. p. 209— 227. Ueber die Blutgefässe bei Sarcophilus s. Barkow 1. c. Bd. 4. Tab. 41 u. 43. G. K r e f f t giebt eine Eintheilung der kleinen Dasyuriden von Australien (Proc. zool. Soc. 1866. p. 431— 435. PI. XXXVI). I. Phascogale Temm., Ph. penicillata, calura. II. Anlechinus M. Leay, A. flavipes, leucogaster, unicolor, ferruginifrons, Swainsonii, apicalis, affinis, maculatus, minutissimus. III. Podabrus Gould. P. macrou- rus, crassicaudatus, fuliginosus, albipes, murinus, leucopus, Mitchellii n. sp. IV. An leck in omys nov. gen. A. lanigera. V. Chaeto- cercus nov. gen. C. cristicauda n. sp. Phascogalea Thorbeckiann n. sp. Schlegel (Ned. Tijd. v. d. Dierk. Amsterdam 1865. p. 257—258) von der Insel Salawattie (hol- lend. Ind.). Archiv f. Naturg. XXXIII. Jahrg. 2. Bd. L 162 Hensel: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte etc. Chaeto cercus cristicauda n. gen. et n. sp. von G. K refft Proceed. zool. Soc. 1866. p. 434—435. PI. XXXVI), Süd- Australien. Ab gebildet ist das ganze Thier. E. Alix untersuchte den Uterus des Halmaturus Bennettii (Compt. rend. Yol. 62. Paris 1866. p. 146—148) und fand, dass die Seitenscheiden nur zur Aufnahme des Samens dienen, vagina sper- matophora, die Mittelscheide dagegen den Fötus aufnimmt, vagina embryophora. (Ann. mag. nat. hist. Vol. XVI. 1866. p. 316—317. Zool. Gart. VII. p. 276.) Ein Streit über die Priorität zwischen Poelman und Alix 1 . c. p. 399—400 u. p. 625). R. Owen bestreitet 1. c. p. 592—596 die Richtigkeit der Re- sultate, zu denen Alix gelangte, und behauptet seinerseits, dass der Fötus die Seitenscheiden passirt, und wenn er durch die Mittel- scheide ginge, so müsste dieses als eine seltene Ausnahme angese- hen werden. Eine Abbildung der Arterien des Halmaturus giganteus s. bei Barkow 1. c. Bd. 2. Tab. 62. Bd. 4. Tab. 2. Halmaturus Wilcoxi n. sp. F. M'Coy (Ann. mag. nat. hist. Vol.XVIlI. 1866. p 322— 323). Neu-Süd-Wales. Halmaturus Coxenii n. sp. J. E. Gray (Proc. zool. Soc. 1866. p. 220—221. PI. XXV) von Port Albany in Nord -Australien. Eine Bewegung der Symphyse des Unterkiefers bei Kängurus haben J. Murie und A.D. Bartlett beschrieben (Proc. zool. Soc. 1866. p. 28 — 34). Dem M. orbicularis oris wird die Hauptthätigkeit bei Annährung der unteren Schneidezähne aneinander zugeschrieben. Abgebildet sind die betreffenden Theile des Halmaturus Bennettii. Dipprotodon longiceps nov. sp. M'C o y (Transact. and Proc. of he roy. Soc. of Victoria Vol. VI. Melbourne 1865. p. 25). Ueber Arterien bei Phascolomys s. Barkow 1. c. Bd. 4. Tab. 11 u. 30. W. H. Flower untersuchte die Commissuren des Gehirnes der Marsupialien und Monotremen im Vergleiche mit denen der placentaten Säugethiere (Phil. Transact. Roy. Soc. Vol. 155. Part II. London 1865. p. 633—653. PI. 36—38). Noiiotreuiata. R. Owens Untersuchungen über den Beutel und die Milch- drüsen der Echidna hystrix sind ausführlich erschienen in den Phil. Transact. Vol. 155. Prt, II. London 1865. p. 671— 687. Plt. 39—41). Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen in der Naturgeschichte der niederen Thiere während der Jahre 1866 und 1867. (Erste Hälfte.) Von Dr. Rud. Leuckart, Professor der Zoologie und verg-1. Anatomie in Giessen. An die Spitze unseres diesjährigen Berichtes stellen wir E. Haeckel's zweibändiges Werk über „generelle Morphologie der Organimen" (Berlin 1866. 574 u. 462 S.), das freilich nur zum kleineren Theile die Gegenstände unseres Berichtes direct betrifft, aber durch Tendenz und Ausführung so vielfach in unsere Anschauungen über Natur und Geschichte der Thierwelt und insbesondere der niederen Thiere hineingreift, dass wir nicht umhin können, demselben einige weitere Bemerkungen hinzu- zufügen. Was der Verf. in seinem Werke uns bietet, ist eine Art Na- turphilosophie, die wir als solche schon desshalb mit Freuden be- grüssen, weil ihr Erscheinen in eine Zeit fällt, in der die Wis- senschaft mehr als jemals der Gefahr einer atomistischen Zersplit- terung ausgesetzt ist. Wir können allerdings der Detailstudien nicht entbehren und wollen Niemand tadeln, der es versucht, eine vereinzelte Erscheinung in ihrer ganzen Eigenthümlichkeit zu er- fassen nnd ein begrenztes Erfahrungsgebiet nach allen Richtungen empirisch zu durchforschen, aber wir dürfen doch nicht vergessen, dass die eigentliche Aufgabe unserer Wissenschaft nicht in der Häufung isolirter Thatsachen, sondern in der Zusammenfügung der- selben unter allgemeinen Gesichtspunkten besteht, dass es der philo- sophischen Durcharbeitung des empirisch gesicherten Materials be- darf, um unsere Disciplin überhaupt zu einer Wissenschaft zu ge- 164 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte stalten. Es handelt sich für uns in letzter Instanz um eine Einsicht in die Gesetzmässigkeit des thierischcn Lebens nach allen seinen Erscheinungen. Aber eben desshalb will es uns auch bedünken, als wenn eine blosse^ »Morphologie« hier nicht ausreiche. Unsere Zoologie ist nicht nur eine »Formen-Wissenschaft«, sondern zugleich die Lehre vom Leben der Thiere; wo man diese mehr physiologi- sche Seite vernachlässigt, da entsagt man zugleich einer Menge von Erkenntnissen und Einsichten in sonst kaum zugängliche Verhält- nisse. Obwohl einer physiologischen Beleuchtung morphologischer Facta abhold, hat Verf. doch gelegentlich der Vortheile derselben für seine Zwecke sich bedient — oder beruhete etwa das Gesetz der Arbeitsteilung, von dem er zur Erklärung der Organisationsver- hältnisse so umfangreichen Gebrauch macht, nicht auf physiologi- scher Grundlage? Gegenbau r, den Verf. als einen der Wenigen rühmt, welche die Aufgabe und Methode unserer modernen Zoolo- gie richtig begriffen haben, sieht darin sogar (Grundzüge der vergl. Anat. S. 100) den Ausfluss eines teleologischen Standpunktes, einer Anschauungsweise, die Verf. mit den schärfsten Worten verdammt und durch den sog. Monismus ersetzt wissen will, der, von der Einheit von Kraft und Stoff ausgehend, es sich zur Aufgabe mache, eine jede Erscheinung als die gesetzliche Folge wirkender Ursachen nachzuweisen. Die Notwendigkeit einer solchen mechanischen Er- klärung der Naturerscheinungen auch in der organischen Welt ist heutigen Tages so allgemein anerkannt, dass das Verlangen des Verf.'s wohl kaum auf einen ernstlichen Widerstand stossen wird. Selbst die Teleologen haben längst die Meinung aufgegeben, als wenn sie als solche im Stande wären, irgend eine Erscheinung zu erklären. Teleologische Gründe sind keine wirkenden Ursachen und können nur dazu dienen, eine Erscheinung zu rechtfertigen, d. h. die Beziehungen nachzuweisen, die sie mit anderen Erscheinungen darbietet. Verf. mag über die Teleologie noch so wegwerfend ur- theilen; er wird nicht leugnen können, dass uns durch die Versuche derselben zahlreiche Verhältnisse klar geworden sind, die eine bloss morphologische Analyse schwerlich jemals enthüllt hätte. Man braucht auch nur gewisse Stichworte der heutigen teleologischen Betrachtung — die, wir wiederholen nochmals, ihre frühere princi- pielle Bedeutung längst mit einer bloss formalen vertauscht haben — zu ändern, statt »zweckmässig« bloss »nützlich« zu sagen, um denselben auch in dem sog. monistischen Systeme eine Stelle zu sichern. Was die moderne Teleologie speziell in unserer Wissen- schaft verfolgt, ist im Wesentlichen der Nachweis desselben harmo- nischen Verhältnisses zwischen Bau und Leistung, das der Verf. mit Darwin unter dem Namen der Anpassung bezeichnet und bei der manchfaltigen Entwickelung der Organismen (in fast ontologi- der niederen Thiere während der J. 18GG 1867. 165 scher Weise) eine bedeutungsvolle Rolle spielen lässt. Wenn Verf. den Versuch gemacht hätte, diese Anpassungsverhältnisse speziell für die einzelnen Lebensformen nachzuweisen — und Ref. be- trachtet diesen Nachweis als eine Hauptaufgabe der wissenschaftli- chen Zoologie — dann würde er leicht an sich selbst den grossen heuristischen Werth der Teleologie erprobt und die üeberzeugung gewonnen haben, dass dieselbe — möge sie auch principiell kei- nerlei Berechtigung besitzen — selbst als Darstellungsform gewisse Vortheile bietet. Doch wir wollen mit dem Verf. nicht darüber rechten, dass er mit der principiellen Bedeutung derartiger Betrach- tungen auch zugleich den historischen Werth derselben in Abrede stellt, Ein Jeder, der ein scharf gezeichnetes Princip vertritt und es mit allen seinen Consequenzen zur Geltung bringen will, muss mit einer gewissen Einseitigkeit und Rücksichtslosigkeit verfahren, und so ist denn auch unser Verf. verfahren — nicht selten sogar über Notwendigkeit. Der Ausgangspunkt unseres Verf.'s ist die Dar- winsche Descendenztheorie, deren Berechtigung für ihn über allen Zweifel erhaben ist und nicht einmal mehr eines weiteren Beweises bedarf. Die einzelnen Thierarten sind veränderliche Grössen, die nach dem Gesetze der Erblichkeit und Anpassung aus einander her- vorgehen und im Allgemeinen einen Entwickelungsgang vom Ein- fachen zum Zusammengesetzten einhalten. Die ersten Lebewesen waren Bildungen ohne alle besondere Structur, homogene Plasma- ballen (Moneren), die durch Autogonie d. h. unmittelbar durch Zu- sammentreten anorganischer Stoffe nach Art der Krystalle sich ge- bildet haben — wahrscheinlicher Weise auch noch heute sich bilden — und durch fortgesetzte Differenzirung resp. Anpassung an neue Lebensverhältnisse in immer neue, auch meist complicirtere Formen aus einander gingen. Zunächst entstanden durch Verdich- tung des Centrums aus den Plasmahaufen einzellige Wesen, die durch unvollständige Theilung sich in einen Zellenstock verwandel- ten und durch selbstständige Entwickelung einzelner Zellengruppen schliesslich Organe bildeten, welche letztere sich im Laufe der Zeit je nach Umständen so oder anders entwickelten. Die Species defi- nirt Verf. hiernach als den gesammten Inhalt aller derjenigen Zeu- gungskreise, welche unter gleichen Existenzbedingungen gleiche Formen besitzen. Die Geschlechter sind, wie die übrigen systema- tischen Einheiten, künstliche Collectivbegriffe, die den verschiedenen Graden der Aehnlichkeit resp. Verwandtschaft parallel gehen , wie denn auch das System in seiner idealen Form nichts Anderes re- präsentirt, als den natürlichen Stammbaum oder die genealogische Verwandtschaftstafel der Organismen. (Beiläufig gesagt, eine An- sicht, der wir schon in früherer Zeit, in den Schriften meines On- kels Leuckart, bei Schweigger u. A. begegnen. Mein Onkel 166 Leuckart: Bericht üb d. Leist. in d. Naturgeschichte nannte schon 1819 das natürliche System geradezu »den Stammbaum der organischen Welt«.) Ob diese ausgestorben sind, oder noch heute leben, ist dabei ganz gleichgültig: sie müssen alle in dersel- ben Weise berücksichtigt werden; es ist die Kenntniss der ausge- storbenen Arten sogar unumgänglich nöthig, um eine richtige Ein- sicht in die Verwandtschaftsverhältnisse der lebenden Formen zu ge- winnen. Mit besonderer Vorliebe und Ausführlichkeit behandelt Verf. dabei ausser der Grimdformenlehre oder Promorphologie — Verf. hat nach Philosophenart unsere Wissenschaft mit einer be- trächtlichen Anzahl neuer Termini bereichert — , die er übrigens rein vom stereometrischen Standpunkte aus darstellt (Th. I. S. 375 — 574) ohne auf die mechanischen Verhältnisse des thierischen Lebens und der Bewegungsweise einzugehen, die Frage nach der Fortpflan- zung und Entwickelung der Thiere (oder Ontologie, Th. II. S. 1 — 374) und der thierischen Individualität (Tectologie, Th. I. S. 241 — 374), und letztere in einer von der gewöhnlichen Auffassung so ab- weichenden Weise, dass wir die darauf bezüglichen Ansichten des Verf.'s mit wenigen Worten hier anziehen müssen. Während wir sonst unter dem Begriffe des Individuums nur einen solchen (ein- heitlich geschlossenen) Complex von Massentheilen subsummiren, der entweder eine selbstständige Existenz führt, oder — als Theil eines grösseren Ganzen — einem selbstständigen Lebewesen mor- phologisch äquivalent ist, definirt Verf. das Individuum, wenigstens das morphologische Individuum, das er in den Vordergrund stellt, als eine organische Raumgrösse, die ein in sich abgeschlossenes und formell continuirliches Ganzes bildet, von dem man Nichts hinweg- nehmen kann, ohne das Wesen der ganzen Form zu vernichten. Nach diesem Criterium unterscheidet Verf. dann eine ganze Reihe von Individualitäten verschiedenen Ranges, die Zellen (Cytoden, Verf., als Elementarorganismen), Organe, Antimeren (bei den Radiärthie- ren == Strahlstücke, bei den Bilateralthieren = Körperhälften), Metameren (Folgestücke = Segmente) , Personen (unsere echten und einzigen Individuen) und schliesslich die Thierstöcke oder Cor- men. Alle diese Individuen , so lehrt er weiter, können als selbst- ständige Lebenseinheiten (Bionten) auftreten. So soll es Thiere geben, die morphologisch bloss als Organe zu betrachten wären (viel- zellige Protozoen, einzelne Coelenteraten). andere sollen sich bloss zu der Individualitätsstufe der Gegenstücke oder Folgestücke erhe- ben — obwohl doch Organe, Gegenstücke und Folgestücke zur Integrirung zu einem Ganzen immer ihres Gleichen voraussetzen und für sich nur als Bruchstücke eines Organismus erscheinen. Die unter Metamerenformen lebenden Thieren sind nach der Ansicht des Verf s sogar sehr zahlreich, indem dahin nicht bloss (mit Be- rücksichtigung und auf Grund der Cestodenentwicklung) die un- der niederen Thiere während der J. 1866 — 1867. 167 gegliederten Würmer, sondern auch sämmtliche Mollusken mit Aus- nahme der zusammengesetzten Tunikaten gerechnet werden. Die Zahl der Personen bleibt auf solche Formen beschränkt, die ge- gliedert sind oder, wie Verf. sagt, »aus einer Vielheit von unterge- ordneten Individuen erster bis vierter Ordnung bestehen«. Ebenso schliessen dann auch die Cormen noch die Individualität fünfter Ordnung in sich. Freilich gehören diesen Thierstöcken nicht alle die Formen zu, die man gewöhnlich dahin rechnet, denn die Kolo- nien der Tunikaten und Bryozoen, die einzeln wegen Mangel der Gliederung morphologisch bloss als Metameren erscheinen , sind nicht als Stöcke, sondern als »Buschpersonen« zu betrachten, da sie, gleich den Personen, aus einer — freilich radiären, nicht, wie die »Kettenpersonen« terminalen — Wiederholung von Metameren her- vorgegangen seien. Ref. ist von jeher der Ansicht gewesen, dass sich die systematischen Begriffe in unserer Wissenschaft dem jedes- maligen Stande derselben zu adaptiren haben, aber solchen Ausein- andersetzungen gegenüber darf er wohl mit einigem Rechte an die »überhandnehmende Verwilderung der Begriffe und die fortschrei- tende Verwirrung der Anschauungen« erinnern, die Verf. (Bd. II. S. 21) gegen den Vorschlag geltend macht, die scharfen Unterschei- dungen der Embryonen und Larven aufzugeben, da die Unterschiede derselben in vielen Fällen doch bloss auf der mehr oder minder langen Persistenz der Fruchthüllen beruhten. Ref. kann, wie die vor- anstehenden Bemerkungen zeigen, nicht in jeder Beziehung mit dem Verf. übereinstimmen, aber um so mehr hält er es für Pflicht, hier zu erklären, dass er in der Hauptsache, in der Descendenzfrage, entschieden auf seiner Seite steht und mit ihm in der Lehre von Darwin einen Fortschritt erkennt, der uns nach vielen Rich- tungen eine neue Einsicht in die Vorgänge der organischen Natur eröffnet und um ein gutes Stück dem endlichen Ziele unserer wis- senschaftlichen Forschung genähert hat. Claus entwirft in seinen „Grundzügen der Zoolo- gie0 (Marburg und Leipzig 1866—1868. 839 S. in Octav) ein übersichtliches Bild von dem Bau und der Lebens- geschichte der niederen Thiere, überall dabei den heutigen Stand unserer Wissenschaft in gebührender Weise be- rücksichtigend. Die dem ersten Bande der berühmten Contributions to the natural history of North- America beigefügten Ab- handlung über zoologische Systematik (J. B. 1859. S. 103) erscheint in deutscher Uebersetzung als besondere Bro- chüre: die Classification desThierreiches von A. Agassiz, 168 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte aus dem Englischen übertragen von Dr. H empfing. Marburg 1866. 68 Seiten in Octav. Kölliker beginnt mit der zweiten Lieferung seiner Icones histiologicae die Darstellung vom feineren Baue der höheren d. h. histologisch difierenzirten Thiere oder, wie Verf. sagt, die zweite Abtheilung seines Werkes und behandelt in dem vorliegenden ersten Hefte derselben (S. 85 — 181. Tab. X — XIX) nach einigen einleitenden Be- merkungen den Bau der Bindesubstanz bei den Coelente- raten. Wir weiden bei Gelegenheit der letztern auf die Arbeit zurückkommen und erwähnen hier nur so viel, dass die Untersuchungen des Verf.'s nicht bloss die ver- schiedenen Formen der weichen Bindesubstanz betreffen, sondern auch die Skeletgewebe zum Gegenstande haben und unsere Kenntnisse über diese Objecte in anatomischer, wie zoologischer Beziehung mit einer Fülle interessanter und wichtiger Thatsachen bereichern. Durch Reichert wird übrigens ein grosser Theil dessen, was Kölliker hier der weichen Bindesubstanz zurechnet, als ungeformtc eontractile Substanz in Anspruch genommen, wie den Verf. überhaupt der Meinung ist, dass die letztere nicht auf die allerniedrigsten Thiere beschränkt sei, sondern auch bei den Hydroiden in grosser Aus- dehnung vorkomme. Ueber die eontractile Substanz und ihre Bewegungserscheinungen bei Polythalamien und einigen anderen niederen Thieren. (Abhandl. der k. Akad. d. Wissensch. zu Berlin 1866. S. 151— 293. Tab. I— VIT.) Die „Reise der österreichischen Fregatte Novara um die Erde in den Jahren 1857, 58, 59 unter den Befehlen des Commodore v. Wüllerstorf-Urbair" enthält in ihrem zoologischen Theile (Bd. IL 47 S. in gross Quart mit IV Kupfertafeln. Wien 1867) die von Grube bearbeitete Beschreibung von 29 Anneliden, die meist auf den Nico- baren, am Cap und bei St. Paul gesammelt wurden. Bis auf 1 Landplanarie und 7 Hirudineen gehören dieselben sämmtlich zu den Chaetopoden (20 Polychaeten, 1 Oligo- chaete, 1 Onychophore). Wir werden später darauf zu- rückkommen und erwähnen hier nur so viel, dass die der niederen Thiere während der J. 1866 — 1867. 169 grössere Mehrzahl der Arten neu ist. Eine Zusammen- stellung der Diagnosen ist übrigens schon früher von un- unserem Verf. in den Verhandlungen der zoolog.-botan. Gesellschaft in Wien 1866. Bd. XVI. 8. 173—184 — mit Ausschluss allerdings von sechs später noch zugefügten Arten — publicirt worden. Sem per beginnt, die „wissenschaftlichen Resultate" seiner auf den Philippinen angestellten Untersuchungen in dem zweiten Theile der „Reisen im Archipel der Phi- lippinen" ausführlich darzulegen. Der erste Band, der bis zum 4. Hefte vorliegt, ist den Holothurien gewidmet und wird später, bei Betrachtung dieser Thiere, von uns angezogen werden. Häckel liefert (Jenaische Zeitschrift für Med. und Naturwiss. ßd. III. S. 313—328) einen vorläufigen Be- richt über „eine zoologische Reise nach den canarischen Inseln", die er im Winter 1866—67 in Begleitung von Dr. Greeff und zweien Schülern unternommen hat, und schildert darin u. a. den zoologischen Charakter der Mee- resfauna von Lanzarote. Von pelagischen Thieren waren es vorzugsweise Radiolarien und Akalephen (namentlich Siphonophoren), die zur Untersuchung kamen und mit den Spongien und Anneliden später ausführlich bear- beitet werden sollen. Cl ap ar ede's Miscellanees zoologiques (Annal. des sc. natur. T. VIII. p. 5 — 36) beziehen sich — von Lanippe abgesehen — auf Rotatorien, Bryozoen und Infusorien. Sie werden später eine nähere Berücksichtigung finden. Die neu erschienene Fortsetzung der Recherches sur la faune Üttorale de Belgique par van Beneden (Bruxelles 1866. 206 Seiten in Quart mit 18 Kupfertafeln) behandelt die Coelenteraten oder wie Verf. sagt „Pop- pen". In Betreff der Einzelheiten verweisen wir auf den später folgenden Bericht. G r ä f f e macht in seinen „Notizen über die Fauna den Viti-Inseln" (Verh. d. zool.-bot. Gesellsch. in Wien 1866 Bd. XVI. p. 585 — 596) auch einige Mittheilungen über die daselbst vorkommenden niederen Thiere. 170 Leuckarl: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Das Verzeichniss der von Marcusen bei Odessa aufgefundenen wirbellosen Seethiere (Archiv für Natur- gesch. 1867. I. S. 357— 365) zeigt zur Genüge, dass das schwarze Meer keineswegs so arm an-niederen Lebens- formen ist, als man früher anzunehmen geneigt war. Wir begegnen darin u. a. einer Rippenqualle, mehreren Sar- sien , Turbellarien, Sagitten und einer Anzahl von Chä- topoden , deren Menge sich durch weitere Untersuchun- gen sicherlich noch beträchtlich vermehren wird. Nament- lich aufgeführt werden 2 Schwämme, 8 Coelenteraten, 8 Chätopoden u. n. a. Echinodermen fehlen auffallender Weise gänzlich. Die Dredging reports in den nat. bist, transact. Ner- thumberland and Durham (Vol. I. p. 1 ff.) betreffen von den uns hier interessirenden Thier formen die Polyzoen, Echinodermen, Zoophyten und Foraminiferen. Ebenso liefert Mc. Intosh (observations on the ma- rine zoology of North Uist, outer Hebrides, Proceed. roy. Soc. Edinb. Vol. V. p. 600— 615) einige Mittheilungen über die auf den Hebriden beobachteten Gephyreen (4 Arten), Polyzoen (49), Echinodermen (16) und Coelente- raten (23). Bailly berichtet über dio von ihm am Portmar- kock-Strande aufgefundenen Wirbellosen und zählt dabei u. a. 6 Hydroiden , 1 Scheibenqualle, 9 Echinodermen, 9 ßryozoen und 5 Chätopoden auf. Proceed. nat. bist, soc. Dublin Vol. IV. p. 251—256. I. V e r m e s. H ae c k e 1 betrachtet (Generelle Morphologie Bd. II. S. LXXVIIff.) die Gruppe der Würmer nicht als eine eigene Abtheilung (Pylum) des Thierreiches, sondern als eine Unterabtheilung des Artikulatcnstammes, da sich die Arthropoden nur durch die stärkere Differenzirung (He- teronomie) der Metameren (Rumpf-Segmente) von den- selben unterschieden, sonst aber vollständig damit über- der niederen Thiere wahrend der J. 1866—1867 171 einstimmten. Auch der systematische Inhalt der Gruppe wird anders gefasst, indem theils die Bryozoen, wie von der Mehrzahl der Zoologen, den Mollusken überwiesen, theils auch (nach Schmidt's Vorgange) die Infusorien damit verbunden werden. Genealogisch sieht Verf. in den Würmern die gemeinsame Wurzel aller thierischen Stämme, die vermuthlicher Weise durch Weiterentwicke- lung von Formen entstanden wären, deren überlebende Reste in den Infusorien oder Strudelwürmern zu suchen seien. Wie Verf. sonst über die Verwandtschaftsver- hältnisse unserer Thiere denkt, zeigt das nachfolgende Schema. I. Infusoria, den Ausgangepunkt des Articulatenstammes bildend. II. Vermes. 1. Scolecida (Urwürmer). GL Platyelminthes mit den Ordnungen Turbellaria, Trema- toda, Cestoda, Hirudinea, Onychophora und Nemertina, welche letzteren eben so durch Weiterbildung, wie die Trematoden und Cestoden durch Rückbildung aus den Turbellarien entstanden seien. Cl Rhynchelminthes mit den Ordnungen Gephyrea und Acanthocephala, welche letzteren erst durch parasitische Rückbildung aus den Gephyreen hervorgegangen sind. Cl. Nematelminthes mit den Ordnungen Chaetognathi und Nematoda, von denen die erstem uns die ursprünglich gemeinsame Stammform (auch der Vertebraten!) zeigen. 2. Annelida, wahrscheinlich aus den Nemertinen hervorge- gangen. Cl. Drilomorpha (Kahlwürmer) mit den Ordnungen Oligo- chaeta und Haloscolecina. Cl. Chaetopoda mit den Ordnungen Vagantia, Tubicolae und Gymnocopa (= Tomopteris). 3. Rotatoria mit einer einzigen Klasse, wahrscheinlich Ueber- rest desjenigen Astes des Articulatenstammes, aus welchem sich zunächst die Crustaceen und somit weiterhin die Ar- thropoden überhaupt entwickelt haben. III. Arthropoda. Schneider's Nematodenwerk, das wir später noch specieller zu berücksichtigen haben , enthält in seinem letzten Capitel (S. 325 — 337) einen Excurs „über das Sy- stem der Würmer," eine weitere Ausführung der schon 172 Leuckart: Bericht üb. d. Leist in d Naturgeschichte in einem früheren Berichte (für 1864. S. 175) angezoge- nen Ansichten über die systematische Bedeutung der Mus- kelbildung. In einiger Beziehung ist Verf. übrigens jetzt zu anderen Resultaten gekommen, indem er statt der früher angenommenen drei Klassen (Nemathelminthes, Rhynch- helminthes und Platyhelminthes) nur noch zwei unter- scheidet, die der Nemathelminthen und der Platyhelmin- then, die — von der Stellung der denselben zugerechne- ten Onychophoren (Peripatus) abgesehen — mit den in unseren Berichten schon seit 1848 aufgestellten zwei er sten Klassen vollkommen übereinstimmen. Die erste dieser Klasse charakterisirt sich durch Anwesenheit einer besondern über den Hautmuskelschlauch hinziehenden Hautlage, während die Muskulatur (Längs-. Quer- und Dorsoventralfasern) bei den Formen der zweiten Gruppe unmittelbar in das Hautgewebe eingebettet ist. Je nach der Anordnung der Muskelfasern zerfällt die erste Klasse dann in zwei Unterklassen, von denen die eine diejenigen Würmer enthält, deren Muskeln entweder aus blossen Längsfasern bestehen oder aus zwei durch Seitenfelder unterbrochenen Schichten, wahrend in der zweiten die Formen mit zwei Muskelschichten ohne Seitenfelder verei- nigt sind (Rhynchhelminthes). Zu der ersten gehören sowohl ungegliederte Würmer mit blossen Längsfasern (Nematoden und Chätognathen), als auch gegliederte Wür- mer mit blossen Längsfasern ( Gymnotoma , eine neu aufgestellte Gruppe mit dem von Rathke irrthümlicher Weise den Nemertincn zugerechneten Rhamphogordius) oder mit Längs- und Querfasern ( Chaetopoda). Die zweite Unterklasse umfasst die Acanthocephalen und Gephy- reen, während die Plathyhelminthes in die Trematoden, Dendrocoelen, Hirudineen und Onychophoren, die sämmt- lich mit schiefgekreuzte Muskelfasern versehen sind , so wie weiter in die Cestoiden und Rhabdocoelen (Ne- mertinen) ohne schiefgekreuzte Muskelfasern eingetheilt werden. Die Ausbeute, die A. Agassiz von seinen pelagi- schen Fischzügen an der Nordamerikanischen Küste der niederen Thiere während der J. 1866—1867. 173 heimgebracht hat, ist durch die Publicationen über Echi- nodermen und Medusen, die wir schon in unseren frühe- ren Berichten anzogen, noch nicht erschöpft. Auch über Annelidenentwickelung erhalten wir jetzt von dem talent- vollen jungen Forscher eine Reihe von Mittheilungen (on the young stages of a few Annelids, Annais Lyc. nat. bist. New- York 1866. Vol. VIII. p. 303—343. PI. VI— XL oder Annais and Mag. nat. bist. Vol. XIX. p. 203— 218 und 242 — 257. Tab. V u. VI), die unsere Erfahrungen mehr- fach erweitern und später, bei Gelegenheit der Chätopo- den und Planarien, specieller von uns berücksichtigt wer- den sollen. Lankaster berichtet über die Anneliden und Tur- bellarien von Quernsey (Annais and Mag. nat. bist. T. XVII. p. 388 — 390) und zählt dabei von den ersteren 53, von den andern 21 Arten auf. Baillet's bist. nat. des helminthes des principaux mammiferes domestiques, Paris 1866 in Octav, ist dem Ref. nicht zu Gesicht gekommen. Jiminez publicirt in der Gazeta medica de Mexico 1866. P. II. N. 19—21 eine Abhandlung über die Fort- pflanzung der Eingeweidewürmer (la reproduccion de los helminthos se verifla segun las leyes de le generacion alternante), die, wesentlich auf die Untersuchungen von v. Siebold, van Beneden, deFilippi u. A. gestützt, für die deutschen Leser nichts Neues enthält, in mancher Beziehung aber hinter dem heutigen Stande der Helmin- thenlehre nicht unbeträchtlich zurückbleibt. Cobbold veröffentlicht ein Verzeichniss der in dem Londoner College of surgeons aufbewahrten Helmin- then, in dem (N. 19) ein Eustrongylus gigas aus der mensch- lichen Niere und (N- 120) eine Proglottis Taeniae medio- canellatae mit 22 Geschlechtsöffnungen aufgeführt wird, deren eine in der Medianlinie gelegen ist. Catalogue of the specimens of entozoa in the museum of the royal College of surgeons of England. London 1866. 24 S. in Octav (mit 200 Nummern). Derselbe handelt (LinnaeanSoc.journ. Zool. Vol. IX. 174 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte p. 281 — 296) on the prevalence of entozoa in the dog with remarks on their relation to the public health. Die Auf- zählung der bis jetzt bei den Hunden beobachteten Hel- minthen zeigt 21 Nummern, wobei jedoch zu bemerken ist, dass die Spiroptera sanguinolenta, die — besonders in Italien, wo sie Ref. selbst beobachten konnte — ency- stirt in den Oesophagealwänden lebt, schwerlich mit der sog. Filaria haematica (F. immitis Leidy) , die das rechte Herz bewohnt, identificirt werden darf, wie Verf. thut. Für Indien dürfte auch noch die Fil. medinensis als Hun- deparasit zu nennen sein. Die von Cobbold angestellten Fütterungsversuche mit Helminthen und Helmintheneiern (Linnaean Soc. Journ. Vol. VIII. p. 141, 142 und Vol. IX. p. 170— 178) werden, so weit sie von Bedeutung sind, bei Gelegenheit der Nematoden und Cestoden von uns angezogen werden. An dieser Stelle dürften auch wohl die in helmin- thologischer Beziehung so wichtigen statistischen Angaben eine Stelle finden, die Krabbe (Tidsskrift for Veteri- nairer Bd. XV. 1867) über des Vorkommen der Hunde (in Dänemark auf 11 Menschen, in England auf 55, in Schottland auf 74, in Belgien auf 17 je einer) und die Viehzucht auf Island publicirt hat. Die Mittheilungen, die Krabbe in den Comptes rend. 1867. Jan. p. 134 — 138 (übersetzt in den Ann. and Mag. nat. bist. Vol. XIX. p. 180—183) über die bei den Menschen und den Hausthieren in Island einheimischen En- tozoen macht, enthalten ihrer Hauptsache nach einen Aus- zug aus der schon früher von uns besprochenen aus- führlichen Abhandlung (J. B. 1865. S. 166). Giebel veröffentlicht (Zeitschrift für die ges. Na- turwiss. 1866. Bd. XXVIII. S. 253— 278) ein Verzeichniss der im zoologischen Museum der Universität Halle auf- gestellten Eingeweidewürmer und fügt demselben eine Anzahl von Beobachtungen hinzu, die, wie die Helminthen selbst, von Nitzsch stammen und über Vorkommen und Bau dieser Thiere mancherlei noch jetzt ganz interes- sante Mittheilungen enthalten. Aufgezählt werden im der niederen Thiere während der J. 1866 — 1867. 175 Ganzen 310 Arten, von denen 47 auf die Trematoden kommen, 106 auf die Cestoden, (2 auf die inzwischen bekanntlich als Acarinen erkannten Pentastomen), 25 auf die Echinorhynchen und 128 auf die Nematoden. Die neuen Arten sind leider nicht alle so vollständig charak- terisirt, dass sie ohne Untersuchung der Originalexem- plare wieder zu erkennen wären. Walte r's „helminthologische Studien" (Siebenter Bericht des Otfenbacher Vereins für Naturkunde 1866.S. 51 — 75. Tab. I) werden später, bei Gelegenheit der Nemato- den und Cestoden, Berücksichtigung finden. Sie sind an 127 Thieren (42 Säugethieren, 51 Vögeln, 18 Amphibien, 16 Fischen) angestellt und erstrecken sich auf alle Ord- nungen der Eingeweidewürmer. 1. A n n e 1 i d e s. Chaetopodes. Bei Gelegenheit der Schweizer NaturforscherYer- sammlung in Rheinfelden (1867, Jahresbericht S. 84) legt Claparede eine Anzahl Kupfertafeln vor, die über Neapolitanische Anneliden handeln, und macht dazu eine Reihe ven Bemerkungen. So hebt derselbe u. a. hervor, dass die Haarsäcke der Chätopoden Anfangs geschlossen sind und erst beim Durchtritt der nicht selten mit eige- nen Schneidevorrichtungen versehenen Borsten sich öff- nen. Bei den Lycoriden erfüllt sich die Leibeshöhle vor Eintritt der Brunst mit einem eigenthümlichen Zellenge- webe, zwischen dessen Elementen dann die Geschlechts- stoffe ihren Ursprung nehmen. Die Eier vonNerine und verwandten Arten enthalten im Zustande der Reife eine Anzahl hofartig im Innern des Dotters zusammengrup- pirter farbloser Kugeln von unbekannter Bedeutung. Ebenso macht auch Kowalewsky in dem Vorworte zu seiner Entwickelungsgeschichte der Rippenquallen (Mem. Acad. imper. St. Petersbourg T. X. N. 4. 1866. S. VI) einige Mittheilungen über die Resultate der von ihm in 176 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Neapel über Chätopoden, Gasteropoden nnd Cmstaceen angestellten Untersuchungen und erwähnt dabei u. a., dass der von Grube beschriebene (J. B. 1863 S. 52) Phyllochaetopterus ausser den zwei kleineren Fühlern noch zwei grosse besitze , die jedoch leicht abbrächen, und vor den Kiemen auf der obern Seite des Körpers je noch eine borstentragende Cirre habe. Bei Sternaspis beobachtete Verf. ein aus drei Längsstämmen und deren Verästelungen bestehendes geschlossenes Gefässsystem, das in die fühlerartigen Anhänge des hinteren Körperendes hin- ein sich fortsetzt. Auch die Geschlechtsdrüsen des Thieres stellen eigentlich nichts Anderes, als einen Theil des Ge- fässsystems dar, eine Art Wundernetz, dem die Eier rei- henweise aufsitzen. Die Entwickelung derselben knüpft an eine Zelle der äusseren Gefässwand an, die sich von ihrer Unterlage allmählich abhebt und in ihrem unteren Segment dabei eine Gefässschlinge entwickelt, dem sie auch nach Absonderung der Cuticula noch eine Zeitlang aufsitzt. Die schon von M. Müller gesehene Micropyle bezeichnet die Stelle, aus der die Gefässschlinge beim Abfallen des Eies hervortritt. Nach der künstlichen Be- fruchtung der reifen Eier begann die Furchung des Dot- ters und die Umbildung in den Embryo, der die dicke Eischale als primitive Cuticula behielt. In der Leibes- höhle von Ophelia beobachtete K. sonderbare Gebilde, die sich als Haufen von Lymphkörperchen erwiesen, welche ein selbstständiges Chitinskelet in Form eines gebogenen und an beiden Enden kolbenartig angeschwollenen Sta- bes besassen. Es gelang, die Uebergangsstadien dieser Form bis zu den einfachen Lymph- oder Blutkügelchen zu verfolgen. Ueber die Seitenlinien und die Muskulatur der Chä- topoden vergleiche man die Angaben Seh neide r's in dem Nematodenwerke S. 327 ff. Die Längsmuskeln dersel- ben bestehen aus bandartigen Platten, die entweder iso- lirt neben einander hinlaufen (Lumbricus, Glycera), oder durch Anastomsirung zu einem continuirlichen Netzwerk unter sich vereinigt sind (Arenicola, Terebella). Die der niederen Thiere während der J. 1866—1867. 177 fibrilläre Substanz zeigt im ersten Falle einen gleichfalls blättrigen, im andern einen polyedrischen Querschnitt. Nach den Untersuchungen Eberth's (über den Bau und die Entwickelung der Blutcapillaren 2. Abth. über die Blutbahnen der wirbellosen Thiere, Würzburg 1866, Separatabdruck aus dem VI. Bande der Würzb. naturwis- sensch. Zeitung) ist die Intima der Blutgefässe bei den Lumbricinen keine structurlose Membran, sondern wie bei den Wirbelthieren aus Zellen hervorgegangen. Aber während hier die einzelnen Zellen selbst bei den erwach- senen Thieren noch existiren, haben sie dort einige ihrer Eigenschaften, den Kern und den Inhalt verloren und sich in kernlose Plättchen umgebildet , deren Contouren oft unregelmässig in einander greifen, meist aber erst durch Behandlung mit Höllensteinlösung deutlich erkannt werden. Ray Lankaster setzt (Journ. micr. Science 1865. P. V. p. 7—18 u. 99— 116. Tab. II, III u. VI) seine Unter- suchungen „on anatomy of the earthworm" fort und bringt dieselben durch Darstellung der Segmentalorgane und Genitalien, so wie des Gefäss- und Nervensystemes zum Abschluss. Die Segmentalorgane betrachtet Verf. als Harnwerkzeuge. In Betreff der Genitalien schliesst er sich im Wesentlichen an d'Udekem, Hering und Claparede, mit letzterem namentlich in der Auffassung der Leitungsapparate als modificirte Segmental- organe übereinstimmend. Die Schwierigkeiten, die dieser Ansicht aus der Persistenz der gewöhnlichen Segmentalorgane neben den männ- lichen und weiblichen Leitungscanälen erwachsen, sucht Verf. da- durch zu beseitigen, dass er (bei den Oligochäten) zwei Systeme von Segmentalorgane annimmt, die allerdings nur in den Genitalseg- menten beide erhalten seien. Auch die Samenbehälter werden als Modificationen derartiger Gebilde in Anspruch genommen. Die rothe Blutflüssigkeit dient nach unserem Verf. vornämlich der Respiration. Sie lässt sich der Biutkörperchensubstanz der höheren Thiere ver- gleichen, die bekanntlich dieselbe Function hat, während der farb- lose Inhalt der Leibeshöhle dagegen dem Blutplasma entspricht. Eine Reihe grösserer Poren in der Mittellinie des Rückens und klei- nere seitliche Poren führen aus der Leibeshöhle direct nach Aussen. Aus den anatomischen Untersuchungen, die L. Vai 1- Archiv für Naturg. XXXIII. Jahrg. 2. Bd. M 178 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte lant an einem wohl mit Perichaeta cingulata identischen Regenwurme von Mauritius angestellt hat, geht zur Ge- nüge hervor, dass hier im Wesentlichen derselbe Bau wiederkehrt, wie bei den Arten des Gen. Lumbricus. Als auffallendste Eigentümlichkeit hebt Verf. die Anwe- senheit zweier Blindsäcke hervor, die auf der Höhe des 24. Körpersegmentes dem Darme anhängen und mit dem Ende nach vorn gerichtet sind. i'Institut 1867. p. 413. (Bei dieser Gelegenheit mag auch erwähnt sein, dass Regen- würmer mit Borstenringen an den hinteren Segmenten, vergleichbar dem Lumbr. corethurus Fr. Müll., auch in unserer Fauna vorkommen. Ref.) M aggi entdeckt in Italien zwei neue Arten des Gen. Aeolosoma (Aeol, italicum mit nur zwei Borsten in jedem Büschel und Aeol. Balsanio mit zwei Borstenbüscheln jederseits an den Segmenten) und stellt seine Beobach- tungen über diese zierlichen Thiere mit den Angaben der früheren Untersucher zu einer kleinen Monogra- phie zusammen. Intorno al genere Aeolosoma Milano 1865 (16 Seiten in gross Quart mit 2 Kupfertafeln, aus dem 1. Bande der Memor. soc. italiana di scienze naturali). Die Untersuchungen des Verf.'s stimmen in allen wesentlichen Punkten mit den — gleichzeitigen — Beobachtungen Leydig's (J. B. 1865. S. 197) , nur dass dem Verf. die leicht zu übersehenden Schleifenkauäle entgangen sind. Dafür aber gelang es dem Verf. nicht bloss das Hirn, sondern auch das Bauchmark in ganzer Länge zu sehen, die schon von d'Udekem beobachteten Geschlechtsorgane wieder aufzufinden und die vorhandene Beschreibung durch den Nach- weis zweier Samentaschen mit Spermatophoren zu vervollständigen. Die Eier besitzen eine feste Schale und enthalten einen Embryo, dessen Entwickelung Verf. mit der der Nematoden vergleicht. Ray Lankaster handelt auf der Brit. association at Nottingham (quarterly journ. micr. sc. T. VI. p. 263) über die ungeschlechtliche Fortpflanzung und die Ana- tomie von Chaetogaster vermicularis und hebt dabei hervor, dass er nie geschlechtsreife Individuen gesehen habe, ein Umstand, der Huxley veranlasst, das Gen. Chaetogaster als eine Larvenform in Anspruch zu neh- men. (Ueber den geschlechtsreifen Chaetogaster vergl. der niederen Thiere während des J. 1866—1867. 179 die Bemerkungen des Ref. in diesen Berichten, Jahrg. 1860. S. 229.) Die Thiere leben im Spätherbst an Lym- naeen und legen hier auch ihre Eier ab. Wie wir schon in unserem letzten Berichte hervor- gehoben, hat Ehlers auf der Naturforscherversammlung zu Hannover die Behauptung ausgesprochen, dass Vail- lant's Syllidee mit sprossenden Turbellarien (!) eine verstümmelte Terebellacee mit Augenflecken an den Ten- takeln gewesen sei. Eine ausführlichere Begründung dieser Deutung ist inzwischen in dem amtlichen Berichte über jene Versammlung (Hannover 1866. S. 211) erschienen, auf die wir hier mit der Bemerkung verweisen, dass sich auch van Beneden mit der Ehler s'chen Deutung voll- kommen einverstanden erklärt hat. Dass die hierbei zur Sprache gekommene Beobachtung (Pagensteche r's) von seitlicher Knospung bei Exogone auf einer Verwechselung von Embryonen mit Knospen beruhe , kann auch Ref. bestätigen, der in Neapel jüngst die einzelnen Stadien der Embryonalentwickelung bei einem derartigen Wurme beobachtete. Die Eier werden dabei in jedem Segmente zu zweien gebildet und in dieser Zahl auch nach Aussen gebracht. Ch. Boeck, generationsorganer hos en Annelide, Forhandl. vidensk. selsk. Christiania 1866. p. 292 ist Ref. nicht weiter bekannt geworden. Die Mittheilungen, welche A. Agassi z über An- nelidenentwickelung macht, beziehen sich zunächst auf Spirorbis spirillum Gould (1. c. p. 318 — 325) , Polydora Bosc = Leucodora Johnst. (p. 323 — 330) , Nerine Johnst. (p. 330—333) und Phyllodoce maculata (p. 333—336). Die erstere legt ihre Eier — abweichend hierin von Spirorbis spirillum Pagenst., bei der die Eier, was Ref. bestätigen kann, von dem Opercnlum aufgenommen werden — rechts und links zu den Seiten des Vorderkörpers in den In- nenraum des Gehäuses ab, nachdom sie schon vorher diesel- ben in der Leibeshöhle jederseits in einen Gallertschlauch eingehüllt hatte. Beim Ausschlüpfen aus dem Gehäuse haben die jungen Larven bereits eine hohe Ausbildung 180 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte (schon gespaltene Tentakel), so dass die Schwärmzeit nur kurz ist und oftmals schon nach wenigen Stunden durch Ausscheidung einer Kalkschale zum Abschluss kommt. Im Uebrigen stimmt die Entwicklungsgeschichte in den wesentlichsten Verhältnissen mit den Angaben Pa gen- steche r's? nur dass die Kiemen (wie es Verf. auch bei den Larven von Terebella fulgida beobachtete) nicht paar- weise, sondern alternirend rechts und links hervorkom- men. Der Operculartentakel ist der zweite Tentakel der linken Seite, dem nach Innen zu später noch ein dritter folgt. Die auffallende Kürze des Hinterleibes, dessen Auswachsen die Metamorphose beendigt, bringt Verf. mit der oben erwähnten Kürze der Schwärmzeit in Zusammen- hang. Die jüngsten Formen von Polydora, die Verf. auf- fand, besassen schon neun Segmente mit den definitiven Borstenapparaten (das 5. Segment auch bereits mit 3 Steigborsten) , aber daneben noch am Kopf und After einen deutlichen Wimperkranz. Die Schwimmbewegung dauert, bis der Wurm einige dreissig Segmente zählt und der Analring in eine Saugscheibe verwandelt ist. Nerine (Spio) hat , wie schon aus früheren Beobachtungen be- kannt, eine sehr ähnliche Entwickelung — die Darstel- lung des Verf. 's ist nur in sofern abweichend, als er die langen Borsten, die das erste Körpersegment der Jüngern Larven auszeichnen, nicht schwinden, sondern persistiren lässt — , während Phyllodoce dagegen Larvenzustände mit nur einem einzigen Flimmerkranze besitzt, wie Ne- reis. (Bei dieser Gelegenheit darf Ref. wohl die Bemer- kung einschalten, dass es auch Nereisarten giebt, deren Jugendformen sich ohne provisorische Organe entwik- keln. Neben frei lebenden jungen Lycoriden mit drei Paar Rücken- und Bauchborsten fand derselbe in verlas- senen Wurmgängen des Nizzaer Strandes grüne Eier von ziemlich ansehnlicher Grösse, deren Embryonen sich von einem Primitivstreif aus entwickelten und zum Theile bereits dieselben Borstenpaare aufwiesen.) Die Kopfcir- ren sprossen hinter dem Flimmerringe, und zwar ver- hältnissmässig spät, bei Würmern, die bereits 15 Seg- der niederen Thiere während der J. 1866—1867. 181 mentc besitzen. Besondere Ringe für diese Cirren lassen sich nicht nachweisen. Die speeifischen Charaktere des Gen. Phyllodoce (blattförmige Rückencirren u. s. w.) tre- ten erst vier Wochen nach dem Ausschlüpfen auf, wenn die jungen Würmer etwa 25 Segmente haben und die bis dahin persistirenden Flimmerhaare des Kopfgürtels allmählich verlieren. Den hier angezogenen Beobachtun- gen lässt Verf. noch die Beschreibung zweier unbekann- ter Wurmlarven folgen, von denen die erste einer Nerine- larve ähnelt, deren sechs Segmente bis auf die zwei Ten- takel und das vordere colossal lange Borstenpaar aller An- hänge entbehren, während die zweite, die unter dem Rük- kenschilde des Hummers schmarotzt, einen langen, viel- fach geringelten Körper (von Vs'") besitzt, an dem zu den Seiten des mit kleinen Zähnchen besetzten Mundes rechts und links drei lange gegliederte Borsten stehen, auf die nach hinten am 9., 10. und 11. Segmente jeder- seits noch eine eben solche isolirte Borste folgt. Mit Recht hebt Verf. dabei hervor, dass wir bis jetzt noch keineswegs den ganzen Umfang der Anneliden-Meta- morphose kennen und die bisherigen Versuche, die Lar- venformen derselben in einzelne Gruppen zu bringen, desshalb denn auch als ungenügend bezeichnen müssen. Ein eigenthümliches Schicksal hat dabei übrigens die erste von Loven beschriebene Annelidenlarve, die den sog. Lo ven'schen Typus repräsentirt. Während man dieselbe bisher unbedenklich für eine Chätopodenlarve gehalten hat, obwohl Loven daran auch nach fast völligem Abschluss der Metamorphose weder Borsten noch sonstige Segment- anhänge nachzuweisen im Stande war, erklärt sie unser Verf., der die gleiche Larve beobachtete (p. 309 — 318), für den Jugendzustand einer Nemertine aus der Verwandt- schaft von Polia oder Nareda. Von einer Nemertine ver- langen wir aber vor allen Dingen den Besitz eines Rüs- sels, der von unserem Verf. mit keinem Worte erwähnt ist und auch nicht existirt, wie Ref. nicht bloss auf Grund der von Schneider — vgl. den Jahresbericht für 1868 — inzwischen angestellten Untersuchungen, sondern auch 182 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte nach eigenen Beobachtungen mit Bestimmtheit behaupten darf. Der Besitz einer von Dissepimenten durchsetzten Leibeshöhle und eines (von Schneider übrigens nicht gesehenen) Bauchmarkes spricht gleichfalls gegen die Vereinigung mit den Nemertinen. Nach wie vor müssen wir den Wurm trotz der Abwesenheit von Borsten und Segmentanhängen für ein den Chätopoden nahe ver- wandtes Thier halten. Schneider glaubte darin An- fangs (Nematoden S. 326) den Rathke'schen Rhampho- gordius wieder zu erkennen, hat sich aber später davon überzeugt, dass derselbe neu ist, und dafür den Genus- namen Po ly g or dius in Anwendung gebracht. Ueber die Identität des Wurmes mit der Nordamerikanischen Form kann kein Zweifel sein, obwohl Schneider bei seiner Art zwei Kopffühler beschreibt, während Agassiz an- giebt, dass die Tentakel der Larve während der Meta- morphose — vielleicht in Folge der Gefangenschaft? — verkümmerten. In Bezug auf die Entwickelung rectifi- cirt Agassiz die Angabe Lovön's, dass die Segmente hinter dem Scheitelkranze entständen , mit dem Nach- weise, dass die Neubildung, wie bei den Chätopoden, am Analende geschieht. Die erste Larvenform (ohne Seg- mente) ist übrigens den Untersuchungen sowohl von Agassiz, wie auch von Schneider entgangen. Ref. verweist für sie auf seine Angaben in Müller's Archiv für Anat. u. Physiol. 1858. S. 573 u. 574, die hauptsäch- lich die Bildung des Flimmerapparates an der ihm da- mals übrigens unbekannten Larve zum Gegenstande haben. Die von Busch in dem mittelländischen und adria- tischen Meere aufgefundene Mesotrocha mit einem Wim- pergürtel ist nicht die Larve von Chaetopterus pergamen-. taceus, sondern gehört — nach Mecznikoff (Archiv für Anat. u. Physiol. 1866. S. 595) — zu Spiochactopte- rus, einem Wurme, den Costa in den Atti dell' Acade- mia Pontaniana 1861 (di un nuovo genere di Annelide) unter dem Genusnamen Telepsavus nach Sars und Grube nochmals als neu beschrieben hat. Cl aparede und Panceri beobachten in dem Ga- der niederen Thiere während der J. 1866—1867. 183 strovascularapparate der Cydippe densa Forsk. (C. hor- miphora Gegenb.) die Larve einer Alciope und überzeu- gen sich, dass diese daselbst ihre Entwicklung durch- läuft und ihren Wirth erst verlässt, wenn sie etwa die Grösse eines Centimeters erreicht hat. Die kleinsten von unseren Verff. (im Monat März) aufgefundenen Larven massen 1 Mm. Sie hatten bereits drei Paar Fusshöcker mit je 2 Stachelborsten und einem deutlich abgesetzten Kopf, in dessen Seitentheilen sich eine kleine Linse mit einer Pigmentplatte als erstes Rudiment der später bekanntlich so mächtig entwickelten Augen erkennen Hess. Die vordere Hälfte der Bauchfläche und das Hinterleibsende waren mit Cilien bedeckt. Die Metamorphose dieser Larve, die unsere Verff. schrittweise verfolgen konnten und auch bildlich darstellten, ist verhältnissmässig einfach. Sie wird durch den Schwund der Cilien und die Schwellung der Augengegend eingeleitet und besteht vornämlich in der Vermehrung und Ausbildung der Segmentanhänge, denen sich dann schliesslich auch die Antennen und die augen- artigen Pigmentflecken des Rückens hinzugesellen. Die grossesten der beobachteten Exemplare hatten etwa 30 Segmente, von denen jedoch die drei vorderen (die ältesten) durch den Mangel der Pfriemenborsten und andere Eigen- thümlichkeiten von den übrigen verschieden waren. Da die beobachteten Würmer überdiess durch vier kurze Fühler und zwei Halscirren ausgezeichnet waren, glauben unsere Verff. dieselben als Repräsentanten eines besonderen Genus (Aloiopina parasitica) betrachten zu dürfen. In einer Nachschrift wird bemerkt, dass Buchholz bei derselben Cydippe später noch eine andere Alciopelarve mit vier glatten Borsten in den drei primitiven Fusshöckern an- getroffen habe. (Während meines letzten Aufenthaltes in Nizza habe ich die von unseren Verff. beschriebene Larve gleichfalls ein Mal — mit etwa 20 Segmenten — aus dem Magen einer Cydippe hervorgezogen.) Nota so- pra un Alciopide parassito della Cydippe densa, in den Memorie della Soc. Italiana di scienze naturali Vol. III. Milano 18G7. 4 S. in Quart mit einer Tafel Abbildungen. 184 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Die Untersuchungen Schneider's (Archiv für Anat. u. Physiol. 1867. S. 498— 508. Tab. XIII. „über Annelidlarven mit porösen Hüllen0) belehren uns von der Thatsache, dass es Chätopoden giebt, die in der Jugend eine dicke Cuticularhülle tragen und Flimmerhaare, wie Borsten durch dieselbe hindurch nach Aussen hervor- strecken. Obwohl der Beweis nicht geliefert ist, dass diese Hülle mit der ursprünglichen Dotterhaut identisch ist, liegt die Annahme einer solchen Identität doch um so näher, als schon mehrfach behauptet worden, dass bei der Entwickelung gewisser Chätopoden und Gephyreen die Dotterhaut persistire und sich mit Flimmerhaaren be- decke. Die eine der beobachteten Larven trug ein uni- formes Wimperkleid, dessen Haare die hier allseitig die Cuticula durchbohrenden Poren durchsetzten , während die andere (mit facettirter Cuticula) zwei Flimmergürtel besass, deren Wimpern büschelweise durch eine weite Oeffnung hervortraten. Eben solche Oeffnungen wurden bei der ersten Larve auf einem späteren Entwickelungs- stadium zum Durchlassen der Borstenbüschel vorgefun- den. Krohn, der zwei nahe verwandte, wenn nicht identische Larven in Madeira auffand und eine längere Zeit hindurch beobachtete , sah die erstere zu einer kleinen Eunicee mit fünf Segmenten und analem Wim- perkranze werden , während die Larve mit facettirter Cuticula und Wimperkränzen , die gleichfalls bis zur Umwandlung in einen segmentirten Borstenwurm ver- folgt werden konnte, auf eine Öyllidee bezogen wird. (Die langen Fühler, die dem ersten Segmente angehörigen langen und gezähnelten, wahrscheinlich hinfälligen Bor- sten und die Wimperkämme weisen, nach der Vcrmuthnng des Ref., mehr auf eine Spionide hin.) Die primitive Cuticula wird bei der Metamorphose nicht abgeworfen, sondern, wie es scheint, durch Dehnung und Verdünnung allmählich in die bleibende Oberhaut verwandelt. Mecznikow giebt an (Zeitschrift für wiss. Zool. Bd. XVI. S. 354) ■ dass die Larve von Lysidice Anfangs fünf Wimperringe trage, ausserdem aber auch, gleich der niederen Thiere während der J. 1866—1867. 185 anderen Annelidlarven, mit einem Bauchwimperkleido ver- sehen sei. Sie gleiche dadurch der S c hm idt'schen Gat- tung Dino-philus (J. B. 1857. S. 136) in so auffallender Weise, dass diese gewissermassen als eine stationäre An- nelidlarve zu betrachten sei, die sich zu den Chätopoden also ähnlich verhalte, wie Appendicularia zu Ascidia. Mit dieser Deutung stimme auch die Bildung des Rüssels, der sich wie bei Capitella u. a. Anneliden verhalte, so wie die Anwesenheit ^einer Cuticula, die den Turbellaricn, denen man Dinophilus irrthümlicher Weise bisher zu- gerechnet habe, niemals zukomme. Ehlers kommt (Nachrichten von der K. Gesellsch. der Wissensch. zu Göttingen 1867. N. 11. S. 209-217) durch Beobachtungen an Nereis Dumerilii und Hetcronereis fucicola zu der Ueberzeugung, dass die erstere sich zur Zeit der vollen Geschlechtsreife in die letztere umbildet, und giebt dadurch eine befriedigendeErklärung der schon länger bekannten Thatsache, dass die Heteronereisformen bis auf ihre Ruder bestimmten Arten von Nereis (und Nereilepas) auf das Täuschendste ähnlich sehen. Da nicht bloss die in der Umbildung begriffenen Exemplare, son- , dem auch solche, die noch keine Spur dieser Umbildung zeigten, bereits Geschlechtsstoffe in sich enthielten, kön- nen die Heteronereisformen natürlich nicht von geschlechts- losen Nereiden aufgeammt werden, wieMalmgren ver- muthet hat. Ob die Eigentümlichkeiten der Heterone- reisbildung nach der Geschlechtsreife wieder verloren gehen, muss erst untersucht werden, aber soviel ist schon jetzt ausser Zweifel, dass die Gattung Hetcronereis mit allen den davon abgesplitterten Gruppen in unserem Sy- steme keine Stelle mehr finden kann. Wie die Hetero- nereis fucicola zu Nereis Dumerilii, so gehört II. grandi- folia zu N. pelagica, H. lobulata zu N. eultrifera, H. are- tica zu Nereis vexillosa. (Dass übrigens alle Nereiden eine Heteronereisform besitzen, ist doch wohl sehr un- wahrscheinlich.) Greef benutzt die Gelegenheit, den Autolytus pro- lifer in Helgoland zu studiren, zu einer sorgfältigen Dar- 186 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Stellung sowohl der Art-, wie auch der Gattungscharaktere des genannten Thieres. Der Aut. cornutus Ag. wird mit A. prolifer für identisch erklärt und auch die Proceraea picta Ehlers als ein Autolytus in Anspruch genommen. Die Knospensprösslinge sah Verf. gelegentlich noch während ihres Zusammenhangs mit der Amme mit Eiern erfüllt, wie solche denn auch bisweilen in den hintersten Segmenten des Mutterthieres angetroffen wurden. Archiv für Naturgesch. 1867. I. 8. 352— 368. Tab. VII. Ebenso macht Greef neue Mittheilungen über das sonderbare Genus Sphaerodorum , das er gleichfalls auf Helgoland in einer bisher noch unbekannten Art fSpk. ClaparediiJ beobachtete. Die merkwürdigen Hautanhänge, die bei Sph. Claparedii in unzähliger Menge gefunden werden und in zweierlei Formen ringförmig um die ein- zelnen Segmente vertheilt sind, enthalten 2 — 4 schlauch- artige Körper, die Verf. eben so wie Köliiker nach Aussen ausmünden sah und als Drüsenschläuche in Anspruch nimmt. In den keulenförmigen kleineren Anhängen, die unregclmässig zwischen den grösseren vertheilt sind , glaubt Verf. die Entwickelung der Drü- senschläuche aus einem kernartigen Gebilde beobachtet zu haben, das von einem Loche durchbohrt werde, sich dann zunächst in einen ringförmig verschlungenen Kör- per verwandele und schliesslich ösenartig auflöse. Ar- chiv für Naturgesch. 1867. I. S. 338— 352. Tab. VI, in's Englische übersetzt Annais and Mag. nat. hist. Vol. XX. p. 1— 10. Tab. I. Das im letzten J. B. bereits angezogene Anneli- denwerk von Quatrefages liegt unter dem Titel: hi- stoire naturelle des annel6s marins et d'eau douce Paris 1868 jetzt vollständig vor. Es zerfällt in zwei Bände (588 u. 794 Seiten) und ist, wie die meisten Werke der be- rühmten Suites a Buffon, denen es zugehört, von einem Atlas begleitet, dessen 20 Kupfertafeln mit ihren theil- weise colorirten Abbildungen durch ihre künstlerische Ausführung unser besonderes Interesse herausfordern. Der Hauptzweck des Werkes ist ein systematischer; es der niederen Thiere während der J. 1866—1867. 187 war die Absicht des Verf.'s , die bisher beschriebenen polychaten Anneliden vollständig zu sammeln und nach ihrem natürlichen Verwandtschaftsverhältnisse in Gattun- gen und Familien zusammenzustellen. Dass Verf. dabei den inneren Bau der Würmer gebührend berücksichtigen würde, war bei der wissenschaftlichen Richtung desselben nicht anders zu erwarten. Es rechtfertigt sich unter sol- chen Umständen denn auch von selbst, dass er in der Einleitung (p. 1 — 175) eine Uebersicht über die Anatomie und Physiologie der Anneliden vorausschickt. Was uns Verf. hier bietet, ist vorzugsweise das Resultat seiner eigenen Untersuchungen, die vor etwa zweien Decennien an den Küsten des atlantischen und mittländischen Meeres an- gestellt wurden und unsere Kenntnisse über die bis dahin ziemlich vernachlässigten Thiere mit zahlreichen glänzenden Entdeckungen bereicherten. Die späteren Fortschritte auf der von unseremVerf. so glücklich geöffneten Bahn sind frei- lich nur unvollständig berücksichtigt, so dass Claparede in seiner kritischen Beleuchtung der vorliegenden Darstel- lung (dela strueturedes Annelides, Genevel867. 41 S. — aus dem Arch. gener. de Geneve Sept. 1867 besonders abge- druckt uncl Ann. and Mag. nat. bist. Vol. XX. p. 337 in's Englische übersetzt — ), auf die wir hier verweisen, nicht ohne Recht die Behauptung thun konnte, dass diesel- ben von dem gegenwärtigen Stande unserer wissen- schaftlichen Erkenntnisse kein ganz getreues Bild geben. Es ist das so ziemlich dasselbe Urtheil, welches der eben genannte Forscher früher auch über das vom Verf. aufge- stellte System gefällt hat und angesichts der vorliegenden specicllen Ausführung zurückzunehmen kaum gewilligt sein wird. Der Hauptgrund dieser Unzulänglichkeit liegt sonder Zweifel in dem Umstände, dass Verf., wie er in dem Vorworte seines Werkes mit Bedauern selbst con- statirt, der deutschen und der nordischen Sprachen un- kundig ist, und somit dann ausser Stande war, vollständig den Fortschritten zu folgen, die unsere Kenntnisse von den Anneliden gerade durch die deutschen und skandi- navischen Forscher in dem letzten Dcccnnium gemacht 188 Leuckart: Bericht üb. d. Leist in d. Naturgeschichte haben. Der dem Werke angehängte Appendix, der nach- träglich noch eine Anzahl früher übersehener Abhand-. hingen berücksichtigt, vermag nicht alle Lücken des Werkes zu ergänzen. Immerhin aber wird das vorlie- gende Werk nicht bloss als die vollständigste der bisher erschienenen Sammlungen über Polychäten (und Gephy- reen), sondern auch als der individuelle Ausdruck der systematischen Ansichten eines bedeutenden Forschers in unserer Litteratur mit Recht eine beachtenswerthe Stelle einnehmen und von Niemand entbehrt werden können , der sich specieller für diesen Zweig unserer Zoologie interessirt. Und das um so weniger, als Verf. sich nicht bloss auf eine Sammlung früher bekannter Ar- ten beschränkt hat, sondern theils nach den lebend von ihm beobachteten Formen, theils auch nacb den in Spiri- tus aufbewahrten Schätzen des Pariser Pflanzengartens den bisherigen Catalog um eine sehr beträchtliche Menge neuer — zum Theil übrigens schon von Valencic nnes unterschiedener und benannter — Arten vermehrt hat. Wir haben schon bei Gelegenheit des früheren Berichtes einige darauf bezügliche Bemerkungen gemacht und ge- ben zur weiteren Ausführung in Folgendem eine Ueber- sicht über die vom Verf. aufgezählten Arten. A. Erraticae. a. Erraticae aberrantes. Fam. Aphroditea. Gen. Pholoe Johnst. mit 3 Arten. Gen. Aphrodite L. 12 Arten, darunter neu: A. centenes, A. modesta, beide von unbekanntem Fundort, A. talpa aus Ncu-See- land , A. echidna aus Süd -Amerika, A. wsinns aus dem Mit- telmcere. Gen. Hermione Bl. 6 Arten, mit H. fallax n. (früher mit H. hystrix zusammengeworfen) von der atlant. Küste, H. erinaceus n. aus dem Rothen Meere, A. Mathei n. von Isle de France. Gen. n. Milnesia, durch Zweizahl der Antennen von Her- mione verschieden, mit 2 Arten, von denen die eine. M. nuda, neu ist, während die andere (Aphr. borealis Johnst.) mit Aphr. aculeata zusammenfällt. Gen. Polyodontes Ranz, mit 2 bekannten Arten. Gen. Acoetes Aud. M. Edw., 1 bek. Art. der niederen Thiere während der J. 1866—1867. 189 Gen. Polynoe Sav. mit 78 Arten, unter denen neu: P. Heu- deloti Senegal, P tentaculata Palermo. P. chüensis St. Carlo, P. Urvillii Port Famine, P fuscescens St. Malo, P. modesta Westküste Frankreichs, P. dorsalis Marseille, P brasüiensis Bahia, P. Argus Port Western, P Pissisi Brasilien. Gen. n. Lepidonotas , von Polynoe dadurch unterschieden, dass die hintere Körperhälfte von den Elytren frei bleibt. Sp. nn. : L. Leachii St. Vaast, L. diimentosus ebendah., L. brevicornis Bisca- yischer Busen, L. ornatus St. Vaast, im Ganzen 12 Sp. Gen. Iphionc Kinbg. 7 Arten, darunter I. glcibra Isle de France, I. cimex Malacca, I. fimbriata Torres-St., I. hirta Neu-Guinea, sämmt- lich neu. Gen. Stenelais Kinbg. 12 Arten mit St. Edwardsii St. Vaast. Gen. Sigalion Aud. Edw. mit 2 bek. Arten. Gen. Psammolyce Kinbg. 5 Arten, darunter Ps. albicans Ar- chipel von Bissayos. Gen. Hemilepidia Schmarda mit 2 bek. Arten. Gen. Pelogenia Schm. 1 Art. Gen. Gastrolepidia Schm. 1 Art. Ausserdem noch 23 Sp. dub. mit Hermenia vern Eumolphe fragilis Risso u. a. Fam. Palmyrea Kinbg. Gen. Palmyra Sav. 1 Art. Gen. Chrysopetalum Ehl. 1 Art. Gen. Palaeonotus Schm. 1 Art. Gen. Bhawania Schm. 1 Art. Sämmtliche Arten bekannt. Als unsicher aufgeführt Palmyra elongata Gr. b. Erraticae propriae. Fam. Eunicea Gr. • Gen. Eunice Cuv. 45 Arten, darunter E. torquata St. Jean de Luz, E. heterochaeta Guettary, E. Rissoi Marseille, E. ebranchiata Palermo, E. tentaculata Port- Western, E. Quoya Neu- Holland, E. scombrinis Guayaquil, E. Bottae, Koth. Meer, E. Gaimardi Neil-See- land, E. australis ebendah., E. Pelamidis Payta, sämmtlich neu. Gen. n. Marphysa, durch Mangel der Tentakel von Eunice verschieden. 9 Arten, mit M. haemasona Tafel-Bay, M. Gayi Chili, M. peruviana Lima. Gen. Diopatra M. Edw. et Aud. 14 Arten, unter denen als neu aufgezählt wird: D. gallica Arcachon , D. uneifera Amboina, D. chüensis, D. malabarensis, D. paradoxa Golf von Mastatan. 190 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Gen. Onuphis Aud. M. Edw. 2 Arten mit 0. sicula n. Fünf unvollständig gekannte Arten. Fam. Lumbrinerea. Gen. Lumbrinereis Bl. (s. st. ohne Antennen und Rücken- cirrus). 16 Arten mit L. contorta Guettary, L. gigantea Brehat« L. humüis Westküste Frankreichs, L. obscura ebendah., L. fallax ebendah.. L. dubia Brehat. L. vasco Guettary, die zum ersten Male hier beschrieben werden. Ausserdem 3 Sp. dub. Gen. Notocirrus Schm. (mit Rückencirrus, aber ohne Antennen) N. margaritaceus Lima n. u. 6 andere bekannte Arten, unter de- nen irrthümlicher Weise auch Lumbriconereis Edwardsii Clap. Gen. n. Blainvillea (1 Antenne ohne Rückencirrus) mit Bl. filum Guettary und Bl. elongata Brehat, beide neu. Gen. Nematonereis Schm. 3 bekannte Arten. Gen. Oenone Sav. 3 bekannte Arten. Gen. Lysidice Sav. 8 bekannte Arten. Gen. Aglaura Sav. 1 bekannte Art. Gen. n. Plioceras (mit 5 Antennen). Ausser der neuen PI. euniciformis von unbekanntem Fundort noch Lys. multicirrata Clap. Unter den 9 Sp. inquir. auch Zygolobus, (ein Genus, dessen Verwandtschaft mit Lumbriconereis doch keinem Zweifel unterlie- gen kann). Fam. Amphinomoa. Gen. Chloeia Sav. 9 Arten mit Ch. furcigera St. Moritz, Ch. inermis Neu-Seeland, Ch. fucata Mascate, Ch. nuda Amboina, Ch. venusta Palermo. Gen. Amphinome Cuv. mit 27 Arten, darunter als neu : A. Ab- hortoni Isle de France, A. Bruguieresi Seychellen, A. formosa Sand- wichs-Inseln, A. denudata Neu-Caledonien, A. Gaudichaudi Paeta, A. pallida Fundort unbekannt. Gen. n. Linopherus (mit fadenförmigen, nicht verästelten Kiemen). Hieher Amph. incarunculata Pet. Gen. Euphrosyne Sav. 5 bekannte Arten. Gen. Hipponoe Aud. M. Edw. 1 Art. Gen. Lophonota Gr. 1 Art. Gen. Didymobranchus Schm. 2 Arten. Unter den 3 Sp. inq. auch Cryptonota Stimps. Fam. Nephtydea. Gen. Nephtys Cuv. 15 Arten, unter denen 1 neu: N. Dussu- mieri von Malabar. Gen. n. Portellia (durch Zweizahl der Antennen von Nephtys verschieden) mit P. rosacea Boulogne n. und N. coeca Oerst. der niederen Thiere während der J. 18G6— 1867. 191 Gen. n. Diplobranchus (ohne Antennen) mit Nereis ciliata Fauna dan. Als sp. dub. Nereis clava Leach. Farn. Nerinea. (Dürfte wohl kaum von der — durch Verf. weit abgetrennten — Familie der Leucodoreen verschieden sein.) Gen. Nerine Gr. mit 2 bekannten Arten (= Spio). Gen n. Uncinia (durch den Besitz von Höckerborsten unter- schieden) mit Colobranchus ciliatus Kef. Gen. Aonis Aud. 1 Art (wahrscheinlich nur eine Spio mit abgerissenem Tentakel). Gen. Malacoceros Quatref. (mit Rücken- und Bauchcirrus, aber ohne Augen) 3 Arten mit Spio vulgaris Johnst. Gen. Colobranchus Schm. 1 Art. Gen. Pygospio Clap. (soll irrthümlicher Weise von den übrigen Nerineen durch einfache Fusshöcker verschieden sein). 1 Art. Dazu noch 5 Sp. dub. mit Aonis Wagneri Lt. (= Colobran- chus ciliatus Kef. = Spio crenaticornis Mont., deron Verf. als z wei felhaft bei den Leucodoreen gedenkt.) Fam. Cirratnlea. Gen. Cirratulus Lam. 10 Arten , unter denen C. obscurns, Gloria, G. australis Neu-Holland neu sind. Gen. n. Aud ouina (Kiemen an den Fusshöckern früher, als am Rücken). 4 Arten mit Aud. crassa n. aus St. Vaast. Gen. Cirrineris Bl. (Kiemen nur an den Fusshöckern). Ausser C. Blenvillei n. aus Guettary noch 6 bekannte Arten. Gen. Dodecaceria Oerst. 1 Art. Gen. Heterocirrus Gr. mit H. ater n. von Brehat und 3 bek. Arten. Gen. Naraganseta Leidy. 1 Art. Fam. Chloraemea Gen. Chloraema Duj. 7 bekannte Arten. Gen. Siphonostoma Otto. 2 bekannte Arten. Gen. Pherusa Bl. 12 Arten mit Ph. incrustata n. aus dem Mit- telmeere und Ph. minuta n. aus Chili. Gen. Lophiocephalus Costa mit 2 Arten, von denen 1 {L. gran- dis von Coquimbo) neu. Gen. Brada Stimps. mit 2 Arten. Unter den 9 Arten ine. sed. das Gen. Spinther Johnst. (= Cryptonota Stimps.) und Amphitrite Gunneri Sars. Fam. Nereidea. Gen. Lycastis Aud. mit 2 Spec. Gen. Nereis Lam. Als neu beschreibt Verf. unter 82 Arten: N. microcera Guettary, N. megodon St. Vaast, N. translucens Bre- hat, N. Beynauldii Grönland, N. ignota woher?, Quoyii von den 192 Leuckart: Bericht üb. d, Leist. in d. Naturgeschichte Molukken, fusifera aus der Tafelbay, JV. Castelnaui von Lima, JV. pacifica ebendah., JV. rupta ebendah.. JV. cornuta von Gloria, JV. fallax von Isle de France, JV. edenticula von St. Vaast, JV. Bower- bankii (= N. pelagica Johnst.), N. robusta von Neu-Seeland, JV. cras- sipes von St. Vaast, JV. heterochaeta aus Java, JV. Yankiana von Neu-York. Gen. Nereilepas Bl. 4 bekannte Arten. Cen. Heteronereis Oerst. 15 Arten mit H. venusta von der Westküste Frankreichs, H. migratoria St. Vaast, H. Schmardaei eben- dah., H. Oerstedii Sicilien, H. parvula Teneriffa. Dazu noch 17 Sp. ine. sed. , unter denen auch Micronereis variegata. Fam. Syllidea. Gen. n. Syllidia (mit zwei Klauen im Pharynx, 4 Antennen und 12 Tentakeln) mit S. armata n. aus La Rochelle. Gen. Prionognathus Keferst. 1 Art. Gen. Gnathosyllis Schm. 1 Art. Gen. Pterosyllis Clap. 1 Art. Gen. n. Brania (durch Besitz von 4 Antennen, anstatt 5, von Pterosyllis verschieden) mit Exogone pusilla Dej. Gen. Procome Ehl. 1 Art. Gen. Syllis Sav. 38 Arten, unter denen S. amica (= S. mo- nilaris Quatref.), S. danica (= S. armillaris Oerst.) nn. Gen. n. Ehler sia (durch Sechszahl der Augen von Syllis verschieden) mit Syllis 6-oculata Ehl. Gen. Exogone Oerst. 3 bek. Arten. Gen. n. Grubea (mit 2 Stirnlappen, 2 Antennen und segmen- tirtem Mundring) 2 Sp. Gr. fusifera n. von St. Malo und S. cla- vata Clap. Gen. n. Pagen st echeria- (Ebenso, aber mit einfachem Mund- ring). Hierher Syll. oblonga Keferst. Gen. n. Kefersteinia (Ohne Stirnlappen, 4 Antennen, IG Tentakel) mit Psammathe cirrata Keferst. und Ps. Claparedii n. (= Ps. cirrata Clap.) Gen. Eucerastes Ehl. 1 Art. Gen. Autolytus Gr. 2 bek. Arten. Gen. Trichosyllis Schm. 2 bek. Arten. Gen. Heterosyllis Clap. 1 Art. Gen. n. Gossia , (durch Mangel der Tentakel von dem vor- hergehenden Genus verschieden) mit Syll. longisetosa Gosse. Gen. n. Clapar edia (ohne eigenen Mundring, mit Stirnlap- pen, 5 Antennen und 2 Tentakeln), Gl. ßigera n. von Chausey. Gen. Cystonereis Köll. 1 Art. Gen. Sphaerosyllis Clap. 4 Arten. der niederen Thiere während der J. 1860— 18G7. 193 Gen. Oophylax Ehl. 2 Arten. Gen. Isosyllis Ehl. 1 Art. Gen. n. Thylacipho rus (ohne Mundring und Stirnlappen, mit 8 Kopfanhängen), Th. Hessei n. von Brest. Gen. Amblyosyllis Gr. mit 2 Arten. Gen. Tetraglene Gr. 1 Art. Gen. Eurysyllis Ehl. 2 Arten, unter denen E. lenta n. von St. Vaast. Gen. Sylline Gr. (incl. Exotokas Ehl.). 3 Arten. Gen. Myrianide Edw mit 3 Arten, unter denen Proceraea picta Ehl. und die schon früher einmal als Autolytus aufgeführte Nereis prolifera Zool. dan. Gen. Ioida Johnst. 1 Art. Gen. Microsyllis Clap. 1 Art. Gen. n. Schmardia (durch vollständigen Mangel der Girren ausgezeichnet), Schm. Chauseyana n. sp. Gen. Dujardinia Quatref. (= Nerilla Schmidt) mit D. rotifera n. und D. antennata Schm. Die Familie der Amytideen, die Verf. hier folgen lässt, be- zeichnet er selbst als eine unsichere, und in der That wird wohl ein Jeder beistimmen, wenn er erfährt, dass darin u. a. die Gen. Polybostrichus , Sacconereis, Diploceraea, Crithida stehen, die be- kanntlich — wie Tetraglene und Ioida — nichts Anderes als die geschlechtlich entwickelten Formen von Syllideen darstellen und zum Theil sogar zu Arten gehören, die schon in dieser letzten Gruppe beschrieben, nichts desto weniger aber hier nochmals (und einzelne sogar doppelt, wie Polybostrichus Mülleri und Sacconereis helgolan- dica) aufgeführtjverden. Daneben stehen Arten von mehr unsichrem Charakter, wie Amytis , Polynice, Photocharis, so wie solche, die, wie Staurocephalus (eine Eunicide), Ephesia, Sphaerodorum, weder unter sich, noch mit den Syllideen zu einer systematischen Einheit zusammengehören. Neue Arten sind von unserem Verf. nicht be- schrieben, wohl aber einzelne Formen mit neuem Genusnamen be- zeichnet, die Syllis longiseta Gosse als Syllia und Syllis gracilis Schm. als Aporo syllis. Fam. Hesionea. Gen. Myriana Cuv. 1 bek. Art. Gen. Hesionc Sav. 3 Arten mit H. Steenstrupii Guettary. Gen. n. Fallacia (mit 2 Antennen, während Hesione 8. st deren 4 hat). 2 Arten. Gen. Peribaea Ehl. mit P. longocirrata Ehl. Gen. Psamate Oerst. 2 Arten. Gen. Lopadorhynchus Gr. mit 1 Art. Archiv f. Naturg. XXXIII. Jahrg. 2. Bd. M 194 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Gen. Podarke Ehl. mit 2 Arten. Gen. n. Mania (mit 10 Antennen, statt der 12 der typischen Podarkearten), gegründet auf Pod. agilis Ehl. Gen. n. Pseudosyllis umfasst 3 Cirrosyllisarten mit zwei- ästigen Füssen. Gen. Castalia Sav. 2 Arten. Als Sp. inquir. werden angehängt: Pisione Gr. , Oxydromus Gr., Haiimede Rathke (identisch mit Psamathe), Cirrosyllis Schm., Orseis Ehl. Fam. Phyllodocea. Gen. n. Kinbergia (von Eulalia durch die Zehnzahl der Tentakel verschieden) mit Phyllodoce macrophthalma und Ph. lon- gicirris Gr. Gen. Eulalia Sav. 15 Arten, unter denen als neu: E. coeca von Neu-Seeland, E. incompleta aus der Torres-Str., E. mucosa von den Freundschaftsinseln. Gen. n. Er acta (statt der 8 Tentakel der Eulaliaarten nur G) mit E. virens und E. volucrisEhl. Gen. n. Porroa (mit nur 2 Tentakeln) mit Eul. microphylla Schmarda. Gen. Phyllodoce Sav. 23 Arten mit Ph. Kinbergi Guettary, Ph. Ratlikei ebendah., Ph. breviremis ebendah., Ph. moclesta West- küste Frankreichs, Ph. Ehlersii (= Ph. lamelligera Ehl.) nn. sp. Gen. n. Carobia (mit 3 Tentakeln, anstatt der 8 von Phyllo- doce) enthält die Ph. lugens Ehl. Gen. Eteone Sav. 10 Arten mit Et. foliacea n. aus St. Vaast und Et. picta n. aus Brehat. Gen. n. Lugia (hat 2 Antennen2 anstatt der 4 von Eteone) mit Et. aurantiaca Schm. und Et. pterophora Ehl. Ausserdem die Gen. Macrophyllum Schm. mit 1, und Noto- phyllum Oerst. mit 3 Sp. Die Alciopiden bilden bei unserem Verf. bloss eine Unterab- theilung der Phyllodoceen. Sie besitzen ausser den mit ihrer pela- gischen Lebensweise harmonirenden Charakteren an der Basis ihrer Füsse einen Pigmenthöcker, den Verf. als drüsig bezeichnet und für eine Vorrichtung zur Fixation der Eier hält. Hieher Gen. Alciope Aud. (mit 2 Pigmenthöckern an den Füssen), A. Reynauldii Aud. Gen. n. Krohnia (mit 1 Pigmenthöcker und 5 Antennen). 3 Arten des früheren. Gen. Alciope. Gen. Torrea Quatref. (mit 1 Pigmenthöcker ohne Antennen). 1 Art T. vitrea n. Palermo (= Alciope Candida Gr.). Unter den 6 Arten ine. sed. Liocapa vertebralis Costa , so wie der niederen Thiere während der J. 1KGG — 1867. 195 das Geu. Eumenia (das, wie Sars gezeigt hat, zu den Arenicolen gehört) u. a. Fam. Glycerea. Gen. Glycera Sav. mit 2G Sp. Als neu beschreibt Verf.: Gl. MüTteri Grönland, Gl. decorata, Gl. branchialis, Gl. gigantea alle drei von Brehat, Gl. fallax von St. Vaast. Gl. retractilis (= Gl. fallax Clap.) und Gl. albicans von Boulogne. Gen. Goniada Aud. 4 Arten. Gen. n. Hemipodus (mit einästigen Füssen). Ausser H. roseus n. von Chili noch fünf meist von Schmarda beschriebene Arten. Unter den 4 zweifelhaften Arten auch Glycinde Müll. Fam.Polyophthalmea mit Gen. Polyophthalmus Quatref., das 4 schon beschriebene Ar- ten enthält. B. Sedentariae. a. Sedentariae aberrantes. Fam. Ohaetopterea (offenbar sehr nahe mit den Leucodo- reen verwandt). Gen. Chaetopterus Cuv. 8 Arten, darunter: Ch. Valencinii Normandie, Ch. Sarsii Bay von Biscaya (verschieden von Boeck's Ch. Sarsii, den Verf. nicht kennt), Ch. afer Mayotte, Ch. austtalis Peters- ins. (die beiden letztem nur nach Röhren), Ch. Leuckarti (= Ch. pergamentaceus Will und Lt.). Als zweifelhaft betrachtet Verf. »des Gen. Spiochaetopterus Sars, dem er auch Phyllochaetopterus Gr. zurechnet. B. Sedentariae propriae. Fam. Tomopteridea. (Trotz ihrem ausgezeichneten Schwimm- vermögen Sedentariae !) Gen. n. Escholzia (mit 4 Antennen, bekanntlich Jugendfor- men). 2 Arten, T. quadricornis Lt. und T. Leuckarti n. (= T. onis- eiformis Carp. p. p.) Gen. Tomopteris Esch. 5 Arten mit T. Huxleyi n. (= T. oniseiformis Carp. p. p., T. Pagenstecheri n. (= T. oniseiformis Carp.) und T. Carpenterii n. aus der Südsee. Fam. Clymenea. Gen. Clymene Sav. 15 Arten mit Cl. zosterica n. von St. Vaast, Cl. modesta n. von St. Sebastian. Gen. n. Leiocephalus (durch Kleinheit oder Abwesenheit der Kopfplatte von Clymene unterschieden), 4 Arten mit L. corona- tus n. St. Malo, und. L. parvus von unbekanntem Fundort. 196 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d, Naturgeschichte Gen. n. Johns tonia (mit zahlreichen blutführenden Aus- stülpungen an den hinteren Körpersegmenten), J. clymenoides St. Sebastian. Gen. Maldane Gr. 1 Art. Gen. n. Petaloproctus (Maldanien ohne Scheitelplatte) mit Pet. terrieola aus St. Sebastian. Gen. Ammochares Gr. 1 Art. Gen. Clymenides Clap. 1 Art. Gen. n. Arenia. (Körper, wie Clymenides, zweigetheilt, aber mit zugespitztem Kopfe und Pfriemenborsten an der hinteren Kör- perhälfte). 2 nn. sp. A. cruenta und A. fragilis von Brehat. Gen. n. Ancistria (wie vorhin, aber bloss mit Höckerbor- sten an den Segmenten der hintern Körperhälfte). A. minima n. St. Rochelle. Gen. Clymenia Oerst. mit Cl. tenuissima Oerst. Als Gen. ine. sed. schliesst Verf. an : Capitella, Notomastus, Dasy- branchus (die am besten eine selbstständige kleine Familie bilden). Fam. Arenicolea. Gen. Arenicola Lam. mit 6 Arten, unter denen 1 neu : A. pu- silla aus Coquimbo. Gen. n. Chorizobranchus (kiementragende Segmente wech- seln mit kiemenlosen) mit Lumbr. marinus delle Ch. Zweifelhaft scheint Verf. die Stellung von Scalibregma und Eumenia crassa (aus der das Gen. Polyphysia gemacht wird). Fam. Opheliea. Gen. Ophelia Sav. mit 8 Arten. Gen. Travisia Johnst. mit Tr. Forbesii Johnst. Gen. Branchoscolex Schm. mit 3 Arten. Als Gen. ine. sed. folgen weiter noch Ophelina Oerst., Am- motrypane Rathke und Sclerocheilus Gr. Fam. Ariciea. Gen. Aricia Sav. 4 Arten. Gen. Scoloplos Bl. 3 Arten mit Sc. elongatus n. St. Vaast. Gen. n. Orbinia (durch Besitz von Antennen von Aricia ver- schieden) mit Or. sertulata Sav. Gen. Porcia Gr. 1 Art. Gen. Anthostoma Schm. 2 Arten. Als zweifelhaft ferner die Gen. Magelona (keine Ariciee, son- dern, Leucodoree!), Gisela, Theodisca, Hermundura, Cherusca und Drilidium (das entschieden nicht hieher gehört). Fam. Leucodorea. Gen. Leucodore Johnst. mit den neuen L. nasuta von Brehat, der niederen Thiere während der J. 1866—1867. 197 L. audax von Boulogne, L. Fabricü von La Rochelle und 5 andern Arten. Gen. Disoma Oerst. mit 1 bek. Art. Gen. Polydora Bosk, 1 Art (wohl kaum von Leucodore ver- schieden). Gen. Spione Oerst. 1 Art. Gen. Spiophanes Gr. 1 Art. Für dubiös hält Verf. das Gen. Spio Oerst. Fam. Hermellea. Gen. Hermella Sav. 7 Arten mit IL Savignyi n. aus dem Mit- telmeere (= H. alveolaria Sav.) Gen. n. Pallas ia (mit zwei Borstenreihen am Operculum, nicht mit drei, wie Hermella s. st.). 7 bekannte Arten. Gen. Centrocorone Gr. 1 Art. Unter den unvollständig gekannten Arten Branchiosabella Clap. und ein neues Gen. Uncinochaeta (U. incompleta), bei denen die Füsse in der ganzen Körperlänge dieselbe Bildung besitzen sollen. Fam. Pectinariea. Gen. Pectinaria Lam. 9 bekannte Arten. Gen. Scalis Gr. mit 1 Art. Ausserdem einige zweifelhafte Arten. Fam. Terebellea. Gen. Terebella L. T. emmalina aus dem Biskayischen Busen, T. Edwardsü von St. Vaast, T. pectoralis (= T. conchilega Edw.), T. elongata von Brehat, T. abbreviata von La Rochelle. T. modesta Bai von Jervis, sämmtlich neu, und weitere 29 bekannte Arten. Gen. n. Physelia (mit zwei Kiemenpaaren, während Terebella s. st. deren drei hat). 8 Arten.- Gen. n. Idalia. (Namen bereits an eine Nacktschnecke ver- geben ; Arten mit einem Kiemenpaare) 4 Sp., darunter I. vermiculus n. von St. Sebastian. Gen. Terebellides Sars mit 1 Art. Gen. n. Phenacia (mit fadenförmigen, nicht kammförmigen Kiemen). Ausser den neuen Ph. terebelloides und Ph. setosa aus St. Vaast noch Sabellides cristata Sars. Gen. Sabellides Sars mit 4 Arten. Gen. Isoida Müll, mit 1 Art. Gen. n. Apneumea (kiemenlose Terebellen = Aphlebme Quatref. und Polycirrus Gr. Mit Unrecht wird die Uebereinstim- mung mit dem letztgenannten Genus durch Verf. mittelst eines ? beanstandet.) Hieher A. pellucida von Brehat und A. leoncina aus der Bai von Biscaya als neu; fünf andere Arten schon früher be- schrieben. 198 Leuckart: Bericht üb. d. Leist in d. Naturgeschichte Gen. n. Het eroterebella. (Ohne verschiedene Körperre- gionen, mit drei Kiemenpaaren.) 3 bek. Arten. Gen. n. Heterophyselia. (Durch Zweizahl der Kiemen von den Arten des vorhergehenden Geschlechtes verschieden.) 7 Arten mit H. Bosci n. aus St. Vaast. Gen. n. Heterophenacia. (Wie Phenacia, aber ohne Ver- schiedenheit der Körperregionen.) 3 Arten mit H. gigantea n. von unbekanntem Fundort. Anhangsweise berücksichtigt Verf. noch das Gen. n. Ryto- cephalus (mit einigen wenigen Girren auf dem retractilen Kopfe und dreigetheiltem Körper, ohne Kiemen), Amphicteis Gr., Sabel- lina Duj., Anisomclus Tempi., Pirasete Tempi., Lumara Stimp. und einige zweifelhafte Arten des Gen. Terebella. Fam. Serpulea. Gen. n. Distylia. (Wie Spirographis, aber mit zwei spiralig eingerollten Kiemen.) Ausser S. volutacornis und drei andern Ar- ten noch D. punctata n. aus Brehat. Gen. Spirographis Viv. 6 Arten, unter denep als neu : Sp. longispira Sicilien und Sp. brevispira La Rochelle. Sabella Sav. 63 Arten, mit S. pectoralis Isle de France, S. Pottaei Neu-Caledonien, S. saxicavQ Gucttary, S. terebelloides Bre- hat, S. Kroyeri St. Vaast, S. arenilega Französische Küste, S. verti- cillata ebendah., S. villosa (= S. lucullana Gr.), Sab. fallax (= S. penicillus Gr.), S. longibranchiata St. Male, S. intermedia Marseille» S. cucullus Mittelmeer, S. modesta Lima, S. palmata Carteret, S. ar- mata Neu-Seeland nn. sp. Gen. n. Oria — auf Fabricia Armandi begründet. ■ Gen. Amphiglena Clap. 1 Art. Gen. Fabricia Blainv. 5 Arten. Gen. Chone Kroy. 3 Arten. Gen. Protula Risso. 4 Arten. Gen. Psygmobranchus Phil. 7 Arten mit Pa. elegans n. aus St. Vaast. Gen. Anamaebaea Kroy. 1 Art. Gen. Amphicorina Quatref. (Fabriciae sp.?) mit A. cursoria Brehat (= Oria Armandi?), A. desiderata St. Male und A. Argus sicilianische Küste, sämmtlich neu. Gen. Myxicola Gr. Ausser M. parasites n. noch zwei andere Arten. Gen. n. G y mnosoma. (Mit zwei Antennen und gefiederten, unten vereinigten Kiemen, aber ohne Füssc und Borsten — wahr- scheinlich, wie das daran angeschlossene Gen. Phoronis gar keine Borsten würmer.) G. inermis n. von unbekanntem Fundort. der niederen Thiere während der J. 1866—1867. 199 Gen. Filograna Berk. (= Protula Huxl.). F. BerMeyi aus St. Vaast neu, die übrigen drei Species bereits beschrieben. Gen. Spirorbis Flem. Ausser Sp. laevis von Guettary und Sp. Pagenstechcri (= Sp. spirillum Pagenst.) noch sieben andere Arten- Gen. Codonytes Delle Ch. mit 2 Arten. Gen. Ditrupa Berk. mit 3 Arten. Gen. Serpula L. mit 21 Arten, unter denen S. octocostata Guettary, S. Montagui (= S. triquetra Mont.), S. compressa Neapel» S. Gervaisii Cette, S. interrupta Palermo, S. antaretica Neu-See- land, nn. sp. Gen. Vermilia Flem. mit V. violacea n. aus Amboina, V. Greyi aus Neu-Seeland, V. LamarcUi {= Serp. vermicularis Cuv. ?), V. Pennanti (= Serp. intricata Penn.?). V. humüis aus St. Vaast, V. socialis aus St. Sebastian, V. pusüla aus Guettary , V. prodi- trix ebendah. , V. mdhoria aus Neu-Seeland, V. Hombroni aus Neu- Seeland, V. trifida{= Serp. vermicularis Cuv.?), V. incerta (= Serp. vermicularis Zool. dam), V. rosea aus Neu-Holland, nn. sp., und 39 bekannte Arten. Gen. Cymospira Blainv. (= Potamoceros Phil.). 20 Arten, unter denen sieben neu: C. crescentigera Neu-Irland, 0. Quoyi Vani- koro, C. Gaymardi von unbek. Fundort, C. Mörchii Neu-Holland, 0. megasoma Brasilien, G. rubus Bahia, C. incompleta Neu-Seeland. Dazu dann schliesslich noch eine beträchtliche Anzahl zwei- felhafter Arten, bes. der Gen. Spirorbis, Sabella und Serpula. Der dem Werke angehängte Nachtrag (p. 633—677) enthält Auszüge aus den dem Verf. erst nachträglich bekannt gewordenen Arbeiten von Kinberg, Claparede und Sars, die wir hier übergehen, weil wir s. Z. darüber in unserem J. B. referirt haben, "im Anschluss an das vorhergehende Werk erwäh- nen wir Malragren's Annulata polychaeta Spitzbergiae, Groenlandiae, Islandiae et Scandinaviae hactenus cognita (Helsingforsiae 1867. 127 S. in Oetav mit 14 Tafeln), eine systematisch geordnete Zusammenstellung der hochnordi- schen Chätopoden, die nicht nur in geographischer und bathymetrischer Hinsicht unser Interesse in Anspruch nimmt, sondern auch durch Aufstellung und Beschrei- bung neuer Formen und durch kritische, grossentheils auf Untersuchung von Originalexemplaren beruhende Be- leuchtung der Synonymie für den Systematiker von Be- deutung ist. Ausser den 258 hochnordischen Formen sind noch einige mehr südliche Arten aufgeführt und diagnosticirt. Unter ihnen folgende neue Species: 200 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Fam. Polynoidae. Nychia Amondseni, Lagisca propinqua, Parmenis (n. gen.) Ljungmani, Antinoe fmmarchica. Fam. Sigalionidae. Leanira Ylileni. Gam. Nephthydidae. Nephthys lactea. Fam. Phyllodocidae. Anaitis costeriensis, Phyllodoce pulchella, Ph. badia, Ph. Binki, Ph. Luetkeni, Eteone Lilljeborgi, Et. islandica, Et. arctica, Et. Leu- ckarti, Et. lentigera, Chaet op ar ia (n. gen.) Nilssoni. Fam. Hesionidae. Castalia Fabricii (= Nereis aphroditoides Fabr.), C. arctica. Fam, Syllidae. Autölytus fallax (Amme), A. incertus ($), A. Newtoni ($), A. Alexandri ($) , Gattiola finmarchica (= Pterosyllis formosa Gl. ?), Pionosyllis (n. gen.) compacta, Eusyllis (n. gen.) Blomstrandi, Eus. monilicornis, Syllis boredlis, S. fasciata (Amme mit anhängen- dem Geschlechtsthier), C ha et o syllis (n. gen.) Oerstedi (= Ioida sp. Oerst.?). Fam. Nereidae. Nereis zonata, Praxithea (n. gen.) irrorata, Ceratoce- phala (n. gen.) Loveni. Fam. Staurocephalidae. Prionognathus Boecki. Fam. Glyceridae. Glycera Goesi (= Gl. Rouxii Oerst. n o n Edw.). Fam. Ghloraemidae. Trophonia glauca, Brada (Stimps. = Siphonostoma) granulata. Fam. Sternaspididae Stemaspis assimüis, St. islandica. Fam. Spionidae. Prionospio (n. gen.) Steenscrupi. Fam. Cirratulidae. Chaetozone (n. gen.) setosa. Fam. Maldanidae. Praxilla arctica. Fam. Ammocharidae. Myr iochcle (n. gen.) Heeri. Fam. Sabellidae. Chone Duner i. der niederen Thiere während der J 1866-1867. 201 Zur Charakteristik der neuen Genera, die zum Theil übrigens, namentlich in der Familie der Polynoiden uud Nereiden, auf schon bekannte Arten hin aufgestellt sind, entlehnen wir dem Werke die nachfolgenden Diagnosen : Dasylepis Malmgr. e fam. Polyn. Corpus elongato-oblongum sublineare. Lobus cephalicus antice in prominentias duas conicas pro- ductus ; antennae sub basi tentaculi affixae. Elytra paria 18, totum dorsum imbricatim tegentia. Setae rami superioris spinulis minimis in confertis seriebus transversalibus dispositis asperae, crassiores quam setae rami inferioris. Hae infra apicem integrum curvatum seriatim transverse spinulosae. Cirri duo anales sub ano. Typus Polynoe asperrima Sars. Parmenis Malmgr. e fam. Polyn. Corpus sublineare. Lobus cephalicus antice in prominentias duas conicas productus. Antennae sub basi tentaculi affixae. Oculi 4, duo antici laterales paullo ante medium lobi cephalici , duo postici in vertice ad basin capitis. Elytra paria 15, totum dorsum imbricatim tegentia. Setae rami superioris seriatim transverse spinulosae, breviores et crassiores quam setae rami inferioris. Hae infra apicem glabrum bifidum vel profunde bidentatum dente superiore apice curvato, dente inferiore tenue recto, utrinque spinulosae. Leucia Malmgr. Corpus oblongum posteriora versus angu- stius. Lobus cephalicus antice in prominentias duas conico-acumi- natas productus; antennae sub basi tentaculi affixae. Elytra paria 16 in segmentis pedibus instructis 1, 3, 4, 6 . . . 20, 22, 25, 28, 31 et 34 obvia, totum dorsum obtegentia. Setae rami superioris infra apicem rectum serrulatae; setae rami inferioris his multo lon- giores et tenuiores, infra apicem curvatum transverse seriatim spi- nulosae. Cirri duo anales sub ano. Typus Polynoe nivea Sars. Lepidasthenia Malmgr. e fam. Polyn. Corpus elongatum, sublineare depressum. Oculi 4. utrimque bini approximati, latera- les, par anterius in vel pone medium lobi cephalici. Antennae una cum tentaculo e parte anteriore lobi cephalici productae. Elytra minuta posteriora versus magnitudine decrescentia, maximam par- tem dorsi nudam relinquentia in segmentis pedibus instructis 1, 3, 4, 6, 8 ... . 20, 22, 25, 28 ... . 79, 82 obvia. Raums superior pedis perminutus, acicula sola praeditus, setis omnino carens. Se- tae rami inferioris infra apicem subrectum bidentatum, dentibus subrectis. paullo dilatatae serrulatae; 1 et 2 superiorum ceteris ple- rumque duplo validiores et crassiores apice integro, margine altero vero dentibus paucis serrato. Cirri anales 2 breves pone anum dor- sualem. Typus Pol. elegans Gr. Chaetopar i a Malmgr. e fam. Phyllodoc. Corpus angustum lineare depressiusculum. Lobus cephalicus latus brevissimus sub- 202 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte rectangularis cum segmentis buccalibus magnis prorsus coadnatus. Tentacula 4 brevissima, utrinque bina; alterum super alterum in apice truncato capitis. Cirri tcntaculares in segmentis buccalibus utrin- que 4 inter se sejuncti, posteriores ab anterioribus longe remoti. Series minutae transversae, utrimque tres, setarum buccalium bre- vium difformium, forma sat singulare, subtus in segmentis buccali- bus ; par primum sub cirris tentacularibus anticis e setis paucis (4) apice cuspidato constans, par tertium setarum spiniformium pauca- rum (4) pone cirros tentaculares posticos, et par secundum inter- medium e setis numerosis inaequalibus versus apicem dilatatum sublanceolatum introrsum curvatis compositum. Appendix superior pedis lamella extrorsum et sursum porrecta. Appendix inferior lamellaeformis, latere postico partis setigerae subacuminatae affixa. Setae pedis capillares compositae spinosae articulo terminali recto longe attenuato-acuminato. Pionosyllis Malmgr. e fam. Syllid. Proboscis exserta solo dente valido conico armata, pone marginem papillis mollibus c. 10 coronata. Setae compositae subfalcatae articulo terminale elongato lineare apice bidentato. Segmenta media et posteriora fasciculis setarum capillarium longissimarum deciduarum praedita, praeter setas falcatas. Cetera ut in genere Syllide. Eusyllis Malmgr. e fam. Syllid. Proboscis exserta dente solo valido armata, pone marginem 'durum subtilissime crebre den- ticulatum ordinibus binis transversis seiunctis papillarum (c. 10) mollium coronata. Setae compositae faleatae terminali brcve apice bidentato. Segmenta media et posteriora in aliis fasciculos setarum capillarium longissimarum, praeter setas falcatas gercntia, in aliis vcro nullae setae capillares. Cirri duo anales. Cetera ut in ge- nere Syllide. C ha et osy 11 is Malmgr. e fam. Syllid. Animal sexuale: Corpus lineare depressiusculum dorso convexo, ventre subplano, pedibus ut in genere Syllide. Lobus cephalicus haud separatus, cum segmento primo setigero prorsus connatus. Haec pars cephalica subbiloba, fronte transversa declive in medio excisa. Oculi 4, utrimque duo, inferiores maiores in declivitate antica partis cephalicae antorsum et deorsum speetantes, superiores minores dorsuales prope marginem an- ticum sursum vergentes. Tentacula duo brevia front alia, unum utrim- que inter oculos insertum. Segmenta lere omnia setis falcatis et fasciculis setarum capillarium longissimarum instrueta. Setae fal- eatae articulo terminale subfalciforme elongato apice leviter biden- tato acie ciliato-serrulata. Cirri anales duo. Hediste Malmgr. e fam. Nereid. Corpus posteriora versus attenuatum. Pedes per totum corpus aequales, setis falcatis et spi- nosis. llainus superior pedis lingulis tribus, pars setigera in lin- der niederen Thiere während der J. 1866—1867. 203 gulam brevem eonicam producta. Proboscis maxillis duabus validis et paragnathis (i. e. nodulis) separatis annulatim et gregatim dispo- sitis arniata. Lobus cephalicus late ovato-conicus apice truneato, oculis 4 ad basin transversara. Cirri duo anales sub ano. Typus Ncreis diversicolor Müll. (= N. depressa Lt.) Lipephile Malmgr. e fam. Nereid. Corpus sublineare po- stice attenuatum. Pedes per totum corpus aequales setis spinosis et falcatis, formam posteriora versus paullulum mutantes. Probos- cis maxillis duabus validis et paragnathis separatis annulatim et gregatim positis praedita. Paragnathi superiores articuli basalis proboseidis, laterales : solus utrimque humilis elongato-oblongus corn- pressus transversahs, medii: pauci subconici. Paragnathi inferiores articuli basalis aequales conico-rotundati, annulum triplicem forman- tes. Lobus cephalicus e basi lata oculis 4 praedita, breviter conico- attenuatus, apice truncatus. Typus Ner. margaritacea M. Edw. Praxi thea Malmgr. e fam. Nereid. Corpus depressiusculum dorso convexo, ventre piano, posteriora versus sensim attenuatum. Pedes posteriora versus formam paullo mutantes ; ramus superior in- feriore sensim longior, per totum corpus setis falcatis et spinosis praediti. Ramus superior lingulis binis, parte setigera minuta, in segmentis anticis paullum prominente, posticc in totum evanescente. Proboscis maxillis duabus validis denticulatis et paragnathis sepa- ratis annulatim et gregatim dispositis armata. Lobus cephalicus breviter conicus apice truneato, basi subreetangulare transversa ocu- lis 4, utrimque binis approximatis , praedita. Cirri duo anales sub ano. Leontis Malmgr. e fam. Nereid. Corpus sublineare postice sensim attenuatum depressiusculum. Pedes posteriora versus formam paullo mutantes; ramus superior inferiore sensim longior, setis fal- catis et spinosis. Ramus superior lingulis binis, parte setigera mi- nuta distineta in anteriore parte corporis, evanescente in posteriore. Proboscis maxillis duabus denticulatis et paragnathis connatis pe- ctines minutos formantibus armata, Lobus cephalicus rotundatus basi leviter emarginata. Oculi 4 sat magni. Cirri duo anales longi sub ano. Hieher als typisch Ner. Dumerilii M. Edw. (= N. varia- bilis Oerst.) Nereihpas Blv. (p. p.). Corpus sublineare postice sensim attenuatum, dorso convexo, ventre subplano. Pedes per totum cor- pus fere eadem forma, lingula suprema magna, ceteris longiore et multo altiore, setis compositis falcatis et spinosis. Proboscis ex- serta maxillis duabus validis subiiliter et crebre denticulatis, para- gnathis separatio annulatim et gregatim dc^positis armata. Lobus cephalicus e basi lata, oculis 4 uu-dioeribus praedita, breviter com- 204 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte cus apice truncato. Cirri anales duo sub ano. Als Typus Ner. fu- cata Sav. Stratonice Malmgr. e. fam. Nereid. (auf Ner. Marioni M. Edw. gegründet). Corpus antice cylindricum versus posteriora atte- nuatum depressiusculum. Pedes per totum corpus setis spinosis et falcatis, formam posteriora versus sensim mutantes ; lingula suprema in segmentis c. 10 anticis fere eadera forma ceteris lingulis vix longior et paullo altior, cirro dorsuali filiformi elongato, postea gra- datim maior foliacea ceteris lingulis longior et altior cirro dorsuali sensim breviore, in posteriore parte corporis admodum magna fo- liacea cirro abbreviato in apice exciso inserto. Proboscis maxillis duabus validis crenulatis. Lobus cephalicus e basi lata subrectangu- lare oculis 4 praedita conico-attenuatus, apice obtuso. Ceratocephale Malmgr. e fam. Nereid. Corpus elongatum subdepressum. Lobus cephalicus subrectangularis basi transversa, antice in prominentias 4 conicas antrorsum porrectas productus, utrimque binaa ad basin coalitas, interiores tentaculis , exteriores palpis Ncreidum correspondentes. (Oculi uulli visibiles.) Cirri ten- taculares utrimque 4 filiformes inaequales, ut in Nereidibus dispo- siti. Proboscis exsertilis apice maxillis duabus validis denticulatis ut in Nereide armata, paragnathis nullis, papillis vero membrana- ceis mollibus in articulo basale. Pedes per totum corpus fere eadem forma. Rami pedis separati ; ramus superior minor conico- acuminatus simplex, ramus inferior maior lingulis binis. Setae modo spinosae articulo terminale valde attenuato-acuminato, in aliis (rami inferioris) ad basin paullum geniculatim arcuato acie ciliato- serrulata, in aliis (rami superioris) recto acie integra. Cirri dor- suales versus basin compressi. Cirri ventrales in singulo segmento bini gemini ad insertionem coniuncti. (Wahrscheinlich mit Leonna- tes Kinbg. identisch.) Hyalin oecia Malmgr. c fam. Onuphid. Corpus lineare de- pressum. Palpi breves crassi subglobosi, sub lobo cephalico siti. Antennae ovatae breves in apice lobi cephalici antice rotundati. Tentacula 5 filiformia longa ad basin annulata, anteriora lateralia, unum utrimque, multo breviora quam tria posteriora in ordine transversali vertice posita. Oculi 2". Cirri tentaculares nulli. Pedes antici lingula et cirro inferiore discrepantcs a ceteris simplicibus subconicis obtusis cirro modo dorsuali branchiali praeditis. Setae in segmento antico aciculaeformes parum prominentes apice vix cur- vato bidentatae, in ceteris segmentis triformes; aliae validae rectae apice bidentato, aliae tenuiores versus apicem attenuato-acuminatum limbatae, aliae minutissimae apice infundib uliforme dilatato striato. Cirri duo anales sat longi, segmento ultimo ovato magno setis de- stituto affixi. Anus in dorso segmenti ultimi. Tubus, quem animal der niederen Thiere während der J. 1866-1867. 205 inhabitat, -teres, cylindricus, posteriora versus paullum attenuatus, utrimque apertus, vitreus pellucidus fulvus. Als Typus dieser Gat- tung dient Onuphis tubicola Müll. Prionospio Malmgr. e fam. Spionid. Corpus elongatum sublineare postice sensim paullum attenuatum. Lobus cephalicus brevis parte frontale parum elevata subrectangulare apice trans- versa. Antennae nullae. Tentaculum haud conspicuum. Oculi nulli. Tubercula setigera similia pinnis compressis parum discretis, labiis minutis, magnis foliaceis modo in segmentis 4 anticis obviis. Bran- chiae, paria 4, liberae in segmentis 4 anticis obviae, dorso adnatae, paris primi et quarti aequales ceteris longiores pinnatae, paris secundi et tertii multo breviores aequales filiformes. Setae in segmentis anticis modo capillares in utraque pinna, in posticis segmentis ca- pillares et uncinatae in pinna ventrali, modo capillares in dorsali. Setae capillares versus apicem attenuatum curvatum anguste limba- tae in segmentis anticis, in posticis rectae tenuissime attenuatae haud limbatae. Uncini rostrati apice limbati, vertice unidentati. Seta infima rami inferioris in segmentis raediis linearis falcis instar curvata. Chaetozone Malmgr. e fam. Cirratul. Corpus minutum elon- gato-fusiforme teretiusculum paullum depressum, utrimque attenua- tum praesertim posteriora versus, segmentis 70 — 90. Caput conicum s ubacuminatum oculis destitutum. Branchiac filiformes, utrimque 8 — 16, anticae longissimae confertae, posticae sensim breviores ma- gis discretae ; par anticum ceteris saepe crassius. Fasciculi setarum discreti versus posteriora fere confluentes, in segmentis ultimis la- tera corporis utrimque angulatim cingentes. Setae anterioris et me- diae partis capillares, superiores tenuissimae in medio corpore lon- gissimae, inferiores breviores acuminatae, setae partis posticae aci- cnlaeformes breves validae apice recto acuminato integro, setis lon- gioribus capillaribus tenuissimis interpositis. Myrio diele Malmgr. e fam. Ammocharid. Animal tubico- lum. Corpus cylindricum teres. Pars cephalica oculis, branchiis et ceteris appendicibus fere destituta. Os anticum oblique termi- nale subventrale. Setae in tribus anticis segmentis modo capillares, in ceteris sequentibus capillares et uncinatae. Setae capillares su- periores attenuato-acuminatae inferne laeves, superne spinulis mi- nimis adpressis biseriatis obsitae; uncinatae inferiores minutissimae manubrio lineare elongato, apice bidentatae, dentibus binis hamuli instar curvatis, multiseriales, sat numerosae cingulum ventre inter- ruptum formantes. Von Kinberg erhielten wir (Ofvers. kongl. vc- tenskaps-akadem.Forhandl.1865. p. 167—179. p. 239— 258. 206 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte 1866. p. 97—103 und p. 337—355) die Fortsetzung und den Schluss seiner Annulata nova, deren frühere Ab- schnitte bekanntlich den Amphinomeen, Aphroditeen und Euniceen gewidmet waren. Wie gross die Bereicherung ist, die unsere Artenkenntniss dadurch gewinnt, wird gleichfalls am besten aus der nachfolgenden Uebersicht hervorgehen. Der Verf. beginnt mit der Gruppe Nereiden, die er nach der Pharyngealbewaffnung und anderen Merkmalen (Kiemen, Borsten) in mehrere Familien (?) zertheilt. Farn. Leonnatidea n. Papulae pharyngis aliae membranaceae, aliae corneae, brunneae, separatae. Gen. n. Leonnates. Papulae incompletae, acervi ordinum 1 et. 5 — Verf. unterscheidet, von hinten nach vorn (am ausge- stülpten Rüssel also von vorn nach hinten) gerechnet, 8 Gruppen Pharyngealpapillen — desunt , ordinum G, 7 et 8 membranaceac ; pedes dorsuales et ventrales separatae, anteriores et posteriores aequales; branchiae foliaceae nuüae; setae compositae, verutae et aliae dentatae, dentibus externis extrorsum vergentibus et crescen- tibus. L. Indiens n. Singapore. Farn. Nereidea. Papulae pharyngis corneae, separatae, conicae. Nereis. A. Typicae. Papulae pharyngis ordinis 5 desideratac ; ordinis 6 quatuor cruciatae vel paucae, ordinum 7 et 8 series mul- tiplices fingunt. N. robustan., N. angusticollis n. Tahiti, N. indica n. Bangka-Sund, N. corallina n. Honululu. B. Papulae pharyngis ordinum 1 et 5 desunt; 7 et 8 non refraetae. iV. Jacksoni n., N. languida n. Port Jackson. C. Papulae pharyngis ordinum 1 et 5 desunt ; 7 et 8 refraetae. N. tredeeimdentata n. Charles ins., N. Cagliari n. Gen. n. Cir roner eis. Papulae pharyngis 1, 2 et 5 desunt; 7 et 8 refraetae ; ordinis 6 numerosae ; pedes aequales. C. gracilis n. Gen. n. Geratonereis. Papulae pharyngis ordinum 5, 6, 7. 8 desunt; appendices lobi cephalici, cirri tentaculares, dorsuales et ventrales elongati ; pedes aequales ; setae verutae aliaeque falci- gerae articulo elongato. C. tentaculata n. Honulutn, C. mirabüis n. Brasilien, C. vulgata ebendah., G. Costae Gr.? Syrien. Nereiiepas Bl. Papulae pharyngis corneae, distantes, conicae ; acervus ordinis 5 deest; pedes aequales; branchia pedis inferioris foliosa; setae verutae acutae et falcigerae. JV. angusta n. Stille Südsee. Gen. n. Nean blies. Papulae pharyngis corneae, distantes. der niederen Thiefe während der J. 18G6 — 1867. 207 conicae, completae, appendices segmentorum partis corporis an- terioris et posterioris aequales. -ZV. Vaalii n. Port Jackson, N. latipalpa Schm.? Cap d. g. H., N. Helenae n. St. Helena. Gen. n. Alitta. Papulae pharyngis corneae, distantes, corn- eae, completae; pedes sensim mutantes; branchiae superiores foliosae, dilatatae; setae verrutae, aliae acutae, aliae obtusae, apice curvato. A. virens Sars. Gen. n. Thoosa. Papulae pharyngis corneae, distantes, co- rneae; acervus papillarum ordinis 5 deest; pedes sensim mutantes; branchiae superiores foliosae, dilatatae, setae verutae aliae acutae, aliae obtusae et falcigerae. Th. Gayi Bl.? Valparaiso. Mastigonereis Schm. Papulae pharyngis corneae, distantes, conicae ; acervus papillarum 5 deest ; acervi ordinis 6 asteriscos fingunt; pedes sensim mutantes, branchiae superiores posteriores elongatae, cirris dorsualibus terminalibus ; setae verutae et falcige- rae. M. spinosa n. St. Francisco. Heteronereis Oerst. Papulae paryngis corneae, distantes, co- nicae ; mutatio pedum distineta; branchiae maximae, ramo inferiori partis posterioris corporis afixae; setae anteriores verutae et falci- gerae, posteriores eultratae. H. Grubei n. Valparaiso (stimmt in der Detailbeschreibung fast überall mit Nereis robusta, so dass sie viel- leicht als die entwickelte Geschlechtsform derselben zu betrachten sein dürfte). Dendronereis Peters. Farn. Aretidea n. Papulae pharyngis conicae et transver- sae, interdum etiam pectiniformes. Gen. n. Areta. Papulae pharyngis incompletae, corneae, di- stantes conicae et transversae nee pectiformes, nee coadnatae; par- tes laterales segmentorum aequales. A. capensis n. Cap d. g. H. Gen. n. Pseudonereis. Papulae pharyngis aliae corneae, conicae, distantes, aliae transversae, aliae coadnatae, series pectini- formes fingentes; pedes sensim mutantes, branchiis superioris par- tis posterioris corporis elongatis, cirrisque dorsualibus terminalibus, setae verutae et falcigerae. Ps. gallopagensis , Ps. formosa n. Honululu. Gen. n. Par einer eis. Papulae pharyngis ordinum 7 et 8 seriem duplicem fingentes, papillae nonnullae compressae, reliquae sicut partes laterales segmentorum cum illis gen. Pseudonereidis con- gruentes. P. elegans n. Valparaiso. Gen. n. Perinereis. Papillae pharyngis completae, corneae, distantes; aliae conicae, aliae, ordinis 6, transversae, nee pectini- formes, nee coadnatae; pedes sensim, sed parum distantes; bran- chiae posteriores parum elongatae; cirri dorsuales nou terminales: 208 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte setae verutae et falcigerae. P novae Hollandiae n. Port Jackson, P. Ander soni Rio de Jan., P. Hedenbor gi n. Alexandria, P. exul n. Fundort unbekannt, P. aberrans n. Fundort unbekannt, P. Ponteni n. Rio de Janeiro. Gen. n. Naumachius. Papulae pharyngis corneae, conicae et transversae ; pedes distincte mutantes. N. pannosus Grube. Fam. n. Pisenoidea. Papulae pharyngis corneae, coadnatae, minutae, series lineares fingentes. Pedes postice et sensim mutantes. Gen. n. Pisenoß. Papulae ordinis 1 desunt, P. maculata Schmarda. Gen. n. Platynereis. Papulae ordinis 1, 2, 5 desunt. P. striata Schm., P. calodonta n. Cap d. g. H., P Magalhaensis n., P. antarctica n. Magelhaens-Str., P. patagonica n. ebendah., P. jucunda n. Honululu. Fam. NiCOnidea n. Papulae pharyngis desunt. Gen. n. Nicon. Pedes aequales, branchiae trianguläres; setae verutae acutae et falcigerae. N. pictns n. Atl. Oc, N. tdhitanus n. Tahiti, N. maculatus n. Atl. Oc, N. Eugeniae n. Magelhaensstr., N. loxechini n. ebendah. (Parasit von Loxechinus albus), N. Virgini n. ebendah. Gen. n. Leptonereis. Partes laterales segmentorum sen- sim mutantes, branchiis superioris corporis medii et posterioris per- magnis, elongatis. compressis cirris dorsualibus terminalibus ; setae verutae articulis longis et brevioribus. L. laevis n. Guajaquil. Gen. n. Nicome des. Mutationes pedum triplices, branchiae superiores trianguläres, breves, aliae elongatae, aliae foliaceae; se- tae scalpratac et verutae elongatae et breves. N. difficilis n. Rio de Janeiro. Fam. Nephthydea. Nephthys (Cuv.). Antennae 2 et palpi 2 forma aequales, marginales, setae annulatae et laeves ; maxillae 2 humiles, ungulatae. N. praetiosa n. Atl. Oc, N. imbricata Gr.?, N. virginis Atl. Oc Gen. n. Aglaophamus. Maxillae binae laterales, transver- sae, filiformes nee ungulatae, margine reetae; setae simplices aliae laeves, aliae bifurcatae. lyratae. A. lyratiis Bangka-Str. Gen. n. Aglaopheme. Antennae 2, palpi 2, maxillae 2 late- rales, depressae, subconiformes, radieibus tribus dilatatis, brevibus ; papillae pharyngis laterales et marginales, setae simplices , aliae laeves, aliae annulatae, aliae bifurcatae, lyratae. A. juvenalis n. Rio de Janeiro. Portelia Quatref.? Antennae 2, palpi nulli, maxillae 2 inter- nae, laterales, depressae ; papillae pharyngis laterales et margina- les, setae simplices, limbatae, bifidae et annulatae. P. Quatrefagesi n. St. Thomas. der niederen Thiere während der J. 1866—1867. 209 Fam. Phyllodocea. Phyllodoce Sav. Ph. gracilis n. Gesellschafts-Ins., Ph. novae Höllandiae n. Port Jacks., Ph. longipes n. Valparaiso. Eulalia Sav. E. Magalaensis n. E. picta n. Magalhaens-Str., E. havaica n. Honululu. Carobia Quatref.? Corpus teres, longum; lobus cephalicus semiglobosus ; tantaculum nulluni, antennae binae et palpi bini pa- rum dififerentes, distantes ; segmenta buccalia bina distincta, cirri tentaculares 6, paria 1, 2, 4 ; nee labium inferius, nee maxillae, nee papillae pharyngis; branchiae cylindricae; setae compositae, acutae. C. patagonica n. Fam. Alciopea n. Lobus cephalicus angustus nee acutus, oculi duo magni laterales ovales, antennae et palpi aequales terminales; cirri dorsuales et ventrales desunt ; branchiae ad pedes adhaerentes, foliaceae. Kronia Quatref. (?) Tentaculum a superficie superiore lobi cephalici oriens; antennae 2 et palpi 2 aequales; cirri tentaculares 8 laterales; branchiae binae foliaceae; cirri ventrales et terminales desunt; setae aciculiformes compositae, cirrus analis singulus. K. Angelini n. China, K. Aurorae n. St. Helena. Alciopa atlantica n., A. (?). splendida n. Atl. Meer, A. (?) pa- eifica n. Stille Südsee. Fam. Hesionida Schm. Hesione Eugeniae n. Bangka-Str. Gen. n. Leocrates. Tentaculum; oculi sessiles, sursum ver- gentes nee laterales; pharynx exsertilis maxilla singula media, su- pera, elongata, cylindica, edentata armata; cirri tentaculares 16, pedes dorsuales et ventrales non discreti fasciculo vero setarum dorsuali superiore et ventrali terminali praediti; setae fasciculi dorsualis lineares, serrulatae, ventralis compositae, articulis mediis et longis, apieibus bidentatis. L. chinensis n. Fam. Glycerea Gr. Glycera laevis n. Atl. Oc, Gl. jueunda n. Rio de Jan., Gl. paeifica n. Stille See. Hemipodia patagonica n. Fam. Goniadea n. (= Gen. Goniada Auct.). Maxillae corneae ordinum 3—5, angulatae, terminales leterales, transversae dorsales, interdum etiam transversae ventrales et radiatae ; lobus cephalicus conicus appendieibus terminalibus 4 aequalibus; pedes partis mediae et posterioris corporis utrimque binae; branchiae terminales simpli- ces et compositae. Goniada Aud. et Edw. Maxillae terminales laterales angulatae Archiv für Naturg. XXXIII. Jahrg. 2. Bd. (_) 210 Leuckart: Bericht üb. d. Leist in d. Naturgeschichte vel angulato-dentatae, reliquis validiores; maxülae transversae dor- suales 3, minutae, dentatae, radicibus binis; maxillae transversae ventrales desunt; maxillae radiatae, interdum non visae, quaternae, termes; papillae pharyngis laterales, humiles, inclinatae, margine cordiformi ; setae lhnbatae, acutae, simplices et compositae. G. Vir- gini n. Rio de Jan., G. felkissima n. St. Helena. Gen. n. Lacharis. Lobus cephalicus annulatus, conicus, appendicibus nullis ; maxillae numerosae, terminales ordinum trium ; pedes singuli; branchiae terminales cirrosae; setae compositae nee aristatae. L. crudelis n. Rio de Jan. Gen. n. Epicaste. Lobus cephalicus conicus, annulatus, appendicibus terminalibus 4 ; maxillae terminales dorsuales numero- sae, 20 in annulo collocatae, breves, dentatae, maxillae terminales laterales 2; maximae inferne; papillae pharyngis ungulatae et corn- eae; pedes dorsuales et ventrales separati; branchiae terminales, setae limbatae simplices et compositae, aliaeque aristatae. E. ar- mata n. Patugon. Gen. n. Leonnatus. Lobus cephalicus annulatus; maxillae angulatae, laterales, transversae dorsuales et ventrales numerosae; pedes anteriores singuli, posteriores bini; setae horum subulatae et limbatae compositae. L. vorax n. Atlant. Oc. Farn. Syllidea Gr. Heterosyllis havaica n. Honolulu. Syllis californica n. Gen. n. Periboea. (Namen bereits von Ehlers für eine Hesionide vergeben.) Oculi minuti, arcum fingentes; palpi trans- versa, tentaculum; antennae duae; segmentum buccale superne obsoletum; cirri tentaculares 2; maxilla semilunaris, postice trun- cata, acie edentata, papillae pharyngis 11—12, setae falcigerae arti- culis brevibus, acie valde excavata, pectinata, apice singulo curvato ; cirri ventrales. P. Disingi n. Rio de Jan. Gen. n. Thoe. Oculi minuti; tentaculum; antennae 2; seg- mentum buccale cum cirris tentacularibus utrimque duobus; ma- xilla unica leviter arcuata, compressa, radice rotundato, papillae pharyngis 10—11; setae falcigerae. infra spinam articularem inflatae, transversim serrulatae, articulis brevibus et medioeribus , apice spina transversa armato ; cirri ventrales. Th. fusiformis n. Port Jackson. Gen. n. Eurymedusa. Oculi medioeres; tentaculum; an- tennae 2; segmentum buccale cum cirris tentacularibus utrimque 2; maxilla unica, margine pyriformi, lateribus dilatatis, medio cari- nata et striis mediis longitudinalibus posticis transversis, semicircu- laribus; setae anteriores falcigerae articulis brevibus, spina articu- der niederen Thiere während der J. 1866— 1867. 211 laris elongata, posteriores simplices, robustae, bifidae; cirri ventra- les. E. picta n. Port Jackson. Gen. ri. Lao m edor a. Oculi minuti ; tentaculum ; antennae 2 segmentuin buccale cum cirris tentacularibus utrimque 2; maxilla nulla; cirri dorsuales fusiformes, setae falcigerac articulis brevibus et mediocribus. aliae paucae simplices, bifidae, apicibus brevibus; cirri ventrales. L. fusifera n. Chincha. Gen. n. Lapithas. Oculi permagni; tantaculum et anten- nae 2 terminales; segmentum buccale cirris tentacularibus utrim- que 2 praeditum ; maxilla nulla ; papillae pharyngis elongatae c. 23 ; setae falcigerae articulis bidentatis aut elongatis, latis, acie con- vexa, aut brevibus acie recta; cirri ventrales breves. L. Steenstvupi n. (Beobachtungen über Theilung sollen später in dem Annelidentheile von Eugenies resa veröffentlicht werden.) Fam. Ariciea. Gen. n. Alcanär ct. Lobus cephalicus nudus, terminalis; oculi, tentaculum, antennae et palpi nulli; segmentum buccale, pe- dibus carens, cirris tentacularibus 2; branchiae dorsuales segmenti corporis 1 — 4. nullae, postea utrimque singulae, postice utrimque duplices; branchia secunda et tertia; setae capillares annulato-ser- rulatae; aciculae numerosae, arcuatae, facie convexa serrülata, aliae- que laeves. A. robusta n. Rio de Janeiro. Gen. n. Phylo. Lobus cephalicus nudus, terminalis; oculi, tentaculum, antennae, palpi et cirri tentaculares nulli; segmentum buccale nudum et segmentum primum corporis orificium oris, pa- pillis ornatum, fingunt ; segmenta corporis 1 — 4 branchiis dorsualibus carentia, anterioribus minutis , omnibus cirrosis ; papillae pedum ventralium et ventrales ; setae annulato-serrulatae, aciculae subrectae et glochideae validae. Ph. felix n. Rio de Janeiro. Gen. n. Lacydes. Lobus cephalicus nudus, terminalis, oculi, tentaculum, antennae , palpi et cirri tentaculares, nulli ; segmentum buccale nudum; branchiae dorsuales segmenti 1 — 5. nullae, postea utrimque singulae; branchia secunda et tertia; setae capillares an- nulato-serrulatae; aciculae arcuatae apice aut acuto annulato-serru- latOj aut obtuso brevi. L. havaicus n. Honululu. Gen. n. Leodamas. Lobus cephalicus nudus terminalis; oculi, tentaculum, antennae, palpi et cirri tentaculares nulli; seg- mentum buccale nudum orificium oris papillis minutis fingit; bran- chiae dorsuales, in segmentis corporis 1 — 5. nullae, cirrosae, elon- gatae; branchiae secundae duplices et triplices; setae capillares an- nulatae. bifidae tenues, subrectae. L. verax n. Patagon. Gen. n. Labotas. Lobus cephalicus nudus, terminalis 212 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte oculis et appendicibus carens; cirri tentaculares nulli; segmentum buccale nudum; branchiae dorsuales segmenti 1—7. nullae, postea utrimque singulae, anteriores minutae, omnes cirrosae; setae annu- lato-serrulatae, inclinatae, aliae capillares obsolete serrulatae; aci- culae subrectae, obtusae. L. novae Hollandiae n. Port Jackson. Farn. Spiodea. Gen. n. Perialla. Lobus cephalicus deplanatus, ad segmen- tum buccale et segmentum 1 et 2 adhaerens; oculi 4; tentaculum singulum; antennae 2 papiüaeformes ; cirri tentaculares 2 longis- simi; branchiae cirrosae basi compressa; setae pedum paris quinti orbiculatae, apice brevi, inclinato, pedum reliquorum simplices, limbatae, acutae et uncinatae robustae. P. Claparedei n. Port-Jacks. Fam. Aonidea. Gen. n. Mandane. Lobus cephalicus inter et ante pedes paris 1. et 2.; oculi 2 (—4?), tentaculum singulum; nee antennae, nee cirri tentaculares; branchiae binae, foliosae; pedes duplices, separatae; setae simplices subulatae, sublimbatae et spinosae. M. brevicornis n. Rio de Janeiro. Fam. Cirratulida. Gen. n. Timarete. Branchiae tentaculares seriem transver- sam fingentes oriuntur a segmento corporis 4—7. T. seeunda n. Port Jackson, T. polytricha Schm. (?). Gen. n. Promenia. Branchiae tentaculares seriem transver- sam fingentes oriuntur a segmento buccali tertio. Pr. jueunda n. Magelhaens-Str., Pr. spectahilis n. Vancouver-Insel. Gen. n. Archidice. Branchiae tentaculares utrimque quat- tuor ad segmentum buccale tertium haerentes. A. patagonica n. Gen. n. Labranda. Branchiae tentaculares nullae; bran- chiae dorsuales in segmentis totius corporis obviae. L. crassicoliis u. Honululu. Fam. Opheliacea. Travisia lithophila n. Port Jackson. Gen. n. Dindymene. Corpus fusiforme; segmenta 3—2 an- nulata; lobus cephalicus, minutus, terminalis, nudus; segmenta buc- calia tri», primum nudum; os inferum, transversum; pharynx sine papillis et maxillie; pedes duplices, distantes, setis capillanbus, alns laevibus, aliis serrulato-ciliatis ; branchiae cirrosae, usque a segmento buccali seeundo; segmenta posteriora tuberculis binis utrimque praedita. D. concinna n. Algoa-Bay. Gen. n. Gassandane. Corpus elongato-ovale ; lobus cepha- licus terminalis, cum segmento buccali confluens; pharynx sine ma- xillis et papillis; pedes duplices distantes, setae capillares tenmssnne der niederen Thiere während der J. 18G6— 1867. 213 serrulatae; branchiae cirrosae, compressae, subannulatae, attenuatae, in segmentis anterioribus nullae; segmenta posteriora tuberculis carentia; cirri anales duo, anus papillis (haemorrhoidalibus) nume- rosis circumdatus. C. formosa n. La Plata. Gen. n. Nitetis. Corpus elongato-ovale, teres ; lobus cepha- licus terminalis conicus, cum segmento buccali confluens ; nee ma- xillae, nee papillae pharyngis; pedes duplices, anteriores coniuncti, breves; branchiae cirrosae, antice et postice nullae; setae aliae ca- pillares arcuatae, aliae serrulato-spinosae; cirri anales duo, papillae haemorhoidales numerosae. N. praetiosa n. Patag. Gen. n. Ladice. Corpus breviter fusiforme, subtus planum, sulcatum; lobus cephalicus terminalis, brevis, cum segmento buc- cali confluens; maxillae nullae; papillae pharyngis elongatae fasci- culos duos infra orificium oris fingunt ; branchiae cirrosae ; pedes singuli, fasciculis setarum binis, setae capillares laeves; anus pro- lapsus brevis cirris analibus haemorhoidalibus elongatis. L. ada- mantia n. Rio de Janeiro. Gen. n. Terpsi cliore. Corpus fusiforme, subtus planum sul- catum; lobus cephalicus terminalis conicus cum segmento buccali confluens; maxillae nullae; papillae pharyngis elongatae fasciculos duos infra orificium oris fingunt; branchiae cirrosae; pedes singuli fasciculis setarum binis, setae capillares limbatae ; segmentum anale elongatum cylindricum cirris analibus duobus; anus prolapsus elon- gatus, superus, papillis haemorhoidalibus numerosis. T. delapidans n. Valparaiso. Farn. Lumbricina Gen. n. Tr itogenia. Lobus cephalicus transversus brevis, longitudinaliter striatus ; setae corporis anterioris dorsuales singulae, ventrales binae, corporis posterioris nullae; tuberculum ventrale f vulva) singulum. Tr. sulcata n. Port Natal. Lumbricus L. Lobus cephalicus integer vel transversim sul- catus; setae dorsuales et ventrales anteriores et posteriores ubiquc binae approximatae ; praeterea saepe binae iuniores; tubercula ven- tralia, ubi adsunt, duo. L. Helenae n., L. Josephinae n., L. Hor- iensiae n., L. Eugeniae n. sämmtlich von St. Helena, L. infelix n. Port Natal, L. armatus n. Buenos Ayres, L. novae Ilollandiae n. Sidney, L. vineti n. Madera, L. pampicola n. Montevideo, L. Alyat- tes n. Buenos Ayres, L. tellus n. ebendah., L. tahitana n. Tahiti, L. capensis n. C. d. g. H., L. apii n. Californien. Gen. n. Man deine. Lobus cephalicus transversus, depressus parum prominens; segmenta simplicia, bi-triannulata; tubercula ven- tralia, ubi adsunt, utrimquo duo; setae laterales: ventrales binae et dorsuales binae, ungulatae, laeves. M. patagonica n., M. stag- nalis n. Montevideo. 214 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Gen. n. Geogenia. Lobus cephalicus tenuis transversus; segmenta brevia anteriora (1.— 3. exceptis) biaunulata, sulcis pro- fundis, posteriora longiora; segmenta cinguli setis armata, quarum ventrales reliquis multo maiores, transversim striatae; setae dor- suales et ventrales geminae, approximatae, cingulum fossis ventra- libus duabus instructum; foramina lateralia in sulcis pone setas dor- suales. G. natälensis n. Gen. n. Eury dame. Lobus cephalicus non distinctus ; setae dorsuales et ventrales partis anterioris corporis binae approximatae, segmentorum posteriorum octonae distantes seriatim positae ; seg- menta simplicia et biannulata. E. insignis n. Panama. Hypogeon Sav. Setae segmentorum ubique octonae, binae et separatae. H. Atys n. Buenos Ayres. Gen. n. Heg esipyle. Lobus cephalicus superus et terrni- nalis postice angustior, subtus semiglobosus ; setae dorsuales et ven- trales ubique binae, anteriores dorsuales distantes, ventrales appro- ximatae, posteriores omnes distantes; cingulum et tubercula inco- gnita. H. Hanno n. Port Natal. Gen. n. Amyntas. Lobus cephalicus, e parte superiore anteriore segmenti buccalis formatns, marginibus lateralibus solis distinctis, segmento illo multo angustior et brevior; segmenta an- teriora posterioribus duplo longiora; setae radiatim et seriatim col- locatae, minutae, laeves, 50 — 60-nae, posteriores magis numcrosac. A. aeruginosus n. Guam. Gen. n. Nitocris. Lobus cephalicus transversus latus obtu- sus superus postice arcuatus integer; segmenta anteriora et poste- riora reliquis longiora , medio carinata ; setae scries transversas formantes, parvae, 18 — 52-nae, posteriores magis numerosac; cingu- lum nulluni. N. gracilis n. Rio de Janeiro. Gen. n. Pheretima. Lobus cephalicus terminalis, transver- sus, ad marginem anteriorem superiorem segmenti buccalis affixus ; setae radiatim et seriatim positae, segmentorum posteriorum illis anteriorum magis numerosae ; foramina glandularum dorsualia ; cin- gulum; tubercula ventralia duo. Ph. montana n. Tahiti, Ph. cali- fornica n. Gen. n. Rhodopis. Lobus cephalicus haud distinctus, e margine anteriore superiore segmenti buccalis formatus; urificiuni terminale plicis papilliformibus instructum ; setae radiatim et seria- tim positae, minutae, segmentorum posteriorum illis anteriorum magis numerosac. Tubercula ventralia duo in sutura segmentorum obvia. R. javanica n. Perichaeta Schm. Setae numerosae, anteriores et posteriores numero aequales. P. corticis n. Oahu, unter Baumrinde. der niederen Thiere während der J. 1866—1867. 215 Gen. i). Lampito. Lobiis cephalicns transversns, ovalis, in- teger ; segmentum buceale antice non incisum ; tubercula ventralia duo pone cingulum sita; setae radiatim et seriatim positae; anteriores posterioribiiB numerosiores, laeves, fusiformes, apice parum curvato. L. Mauritii n. Mauritius. Farn. AnthOStomea n. Lobus eephalieus nudus; maxillae nullae; papillae pharyngis dilatatae, dendritieae, robustae; segmen- tum buceale nudum; mutatio segmentorum; branchiae dorsuales cirrosae; setae capillares, aciculae numerosae. Anthostoma äentri- ticum n. Vancouver-Insel. Fam. Chloraemea Quatref. Chloraema havaicum n. Honululu, Gh. tetragonum Schm. Gen. n. Piromis. Corpus latiusculum, segmentis subqua- drangularibus ; lobus eephalieus obsoletus; bases branchiarum duae, conicae, branchiis terminalibus cirrosis; segmentum buceale minu- tum a segmento primo corporis fere tectum et cinetum ; pedes dor- suales et ventrales distantes; anteriores validi antrorsum inclinati; setae dorsuales annulatae , ventrales artieuiatae , articulo terminali ungalato. P. arenosus u, Port Natal. Fam. Chaetopterea Aud. et Edw. Ghaetopterus antareticus n. Magelhaens-Str. Spiocliaetopteras patagonicus n. Fam. Maldanea Sav. Clymene Sav. (s. st.) mit Cl. amphistoma Sav. Gen. n. Mandrocles. Lobus eephalieus cum annulo ante- riore segmenti buccalis coadnatus, fronte compressa, limbo nullo ; segmenta biannulata; setae dorsuales capillares, aliae anguste et inaequaliter bilimbatae, aliae biserrulatae, ventrales; uncini rostrati in segmento quarto ineipientes, numerosi arcuati, collo elongato, radice abbreviata. M. architectus n. Bras. Maldane Gr. Ausser M. globifex Gr. als neu M. brasiliensis. Gen. n. Öhr ysothemis. Lobus eephalieus distinetus, ter- minalis, truncatus, obliquus, sulco transverso bipartitus, limbo hu- mili tripartito; segmentum buceale nudum, supernc singulum, in- ferne biannulatum; setae dorsuales capillares, aiiac limbatac, aliae bilimbatae, aliae biserrulatae; uncini segmentorum 2. — 4. robusti, pau- ciores, posterior um tenuiores numerosi uaque ad segmentum anale obvii ; hoc nudum , biannulatum , sulcis lateralibus bipartitum sub- tus truncatum, supra elongatum. retractum; segmenta setigera 19; anus dorsualis ; infundibulum nulluni. C. amoena n. Brasilien. Gen. n. Iphianassa. Lobus eephalieus truncatus, obli- quus, limbatus, cum segmento buecali nudo connatus; pharynx ex- 216 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte sertilis; setae dorsuales capillares, ventrales uncini, series simplices fingentes, in segmentis 1 — 3 corporis panci rostrati, apice trans- verso, reliqui minuti, collo elongato. apice inclinato. (Pars poste- rior incognita.) I. armata n. Rio de Jan. Gen. n. As y chi s. Lobus cephalicus distinctus, terminalis, truncatus, obliquus; segmentum buccale biannulatum, nudum; setae dorsuales capillares, aliae aciculaeformes, aliae elongatae scrrulatae, aliae breviores limbatae; uncini in segmento secundo corporis in- cipientes, transversi, uniseriales ; anus dorsualis, infundibuluin incom- pletum; segmenta setigera 19. P. atlanticus n. Bras. Gen. n. Sabaco. Lobus cephalicus distinctus truncatus ob- liquus, sulcis duobus brevibus transversis ; segmentum buccale nudum, biannulatum; setae dorsuales capillares laeves attenuatae, aliae an- guste limbatae longiores et breviores, aliae bilimbatae, aliae apici- bus biserrulatae ; uncini uniseriales rostrati truncati, in segmentis 2 — 4. pauciores robusti, in reliquis usque ad segmentum anale plu- rimi graciliores collo elongato vertice retracto; segmentum anale simplex, illud generis Chrysothemidis aequans. S. maculatus n. Bangka-Strasse. Praxüla Kefersteini n. Rio de Janeiro. Gen. n. Neco. Lobus cephalicus limbatus ; pedes ventrales segmentorum 1 — 3 ( — 4?) setigerorum stylis 1 — 3 validis, cetcro- rum uncinis uniserialibus ; infundibulum. N. echeneis n. La Plata. Gen. n. Mylitta. Lobus cephalicus cum segmento buccali elongatus, convexus integer nudis limbis carens ; setae dorsuales capillares, ventrales segmentorum corporis anteriorum 5 styliformes, utrimque singulae ; uncini segmentorum reliquorum elongati, series simplices fingentes. M. qiänquemaculata n. La Plata. Johnstonia gracilis n. Cherbourg. Farn. Ammocharldea n. Branchiac tentacularcs, a segmento buccali Orientes, digitatae ; mutatio segmentorum ; pedes dorsuales setis capillaribus et ventrales uncinis minutis nurnerosissimis. Ammochares tegula n. La Plata, A. Sundevalli n. Bras. Gen. n. Sa7iäanis. Lobus cephalicus produetus , oculi; branchiae tentacularcs duae, rctractilcs, a segmento buccali Orien- tes digitatae. (Locus generis incertus.) Mit S, (Capitella) rubi- eunda Keferst. Farn. Ampharetea Malmgr. Ampharetc patagonica n. Fam. Terobellea Gr. Terebella jueunda n. Atlant. Oc, T. gracilicauda n. Tahiti. Neottis (Malmgr.). Branchiae dorsuales utrimque tres, a seg- den niederen Thierc wahrend der J. 18GG — 1867. 217 mentis corporis 1—3. Orientes, interdum medio conflucntes. radiis subsessilibus, filiformibus, nee ramosis; pedes dorsuales, corporis finem versus obvii, setis aciculiformibus apice angusto limbato ; un- cini breves compressi, incisura angusta. series simpliecs fingentes. N. gracilis n. Singapore. Phyzelia Agassizi n. Magelhaens-Str. Thelepus antareticus n. Magelhaens-Str., 27t. natans n. La Plata, an Fucus angeheftet. Artacama Benedeni n. Rio de Janeiro. Terebellides Sieboldi n. Bangka-Str., T. paeifica n. Gesellschafts- Inselu, T. Klemani n. Atlant. Oc. Gen. n Oeorpata. Cirri cephalici8; branchiae dorsuales 4, cirrosae, radiis bipennatae ; Spinae segmenti primi unguiculatae ; setae anguste limbatae; uncini breves. Oe. armata n. Guajaquil. Gen. n. 0 tan es. Cirri cephalici numerosi; branchiae dor- suales 4, foliaceae transversae ; setae elongatae usque ad finem cor- poris ; uncini breves, uniseriales. 0. americanus n. Bras. Gen. n. Ar y an des. Cirri cephalici minuti; branchiae dor- suales 6 cirrosae ; paleae paris primi pedum in segmento primo cor- poris obviae aciculaeformes sublimbatae laterales prominentes ; setae pedum dorsualium limbatae acutae; uncini breves, uniseriales. A. gracilis n., A. forficata n., beide am Busen von Guajaquil. Gen. n. Odysseus. Cirri cephalici nulli; branchiae dorsua- les 8 cirrosae; setae elongatae usque ad finem corporis; uncini breves uniseriales. 0. Virgini n. Rio de Jan. Gen. n. Cyaxares. Branchiae dorsuales nullae; pedes dor- suales 14, setis paucis subrectis; uncini breves, in segmentis ante- rioribus desiderati. C. clavatus n. Brasilien. Gen. n. Dejoces. Branchiae dorsuales nullae; pedes dor- suales 34 setis ciliatis, aliis obliquis. aliis arcuatis; uneini breves in segmento septimo ineipientes. D. chilensis (Polycirrus chilen- sis Schm.?). Fam. Hermellea Gr. Phragmatopoma lapidosa n. Rio de Jan., Ph. Virgini n. Ma- gclhaen-Str., Ph. Moerchi n. Honululu. Gen. n. Idanthyrsus. Scgmcntum buecale et cirri tenta- culares ad basin branchiarum conformati, opereulo nullo, sed setis porrectis spinosis, aliis arcuatis, aliis aciculaeformibus subannulatis praeditum; branchiae numerosae cirrosae; pedes utrimque duplices distantes ; cirri segmentorum utrimque singuli ; mutatio segmento- rum 4/ö; paleae clavatae; uncini serrulati, series transversas fingen- tes ; setae simpliecs ciliato-serrulatae ; tubus analis elongatus nudus, ad superficiem cirros ferentem ineumbens. /. armatus n. Valparaiso. 218 Leuckart: Bericht üb d. Leist. in d. Naturgeschichte Gen. n. Ariapithes. Basis operculi sicut illa generis Idan- thyrsi conformata, margine terminali non clause, operculum inferius fingens; operculum superius peduneulatum, margine semicirculari membranaceum, nee paleis ornatum; branchiae nullae; paleae seg- menti primi series simplices fingentes et parti inferiori basis oper- culi oppositae ; pedes segmentorum 2—4 aequales, utrimque singuli laterales transversim compressi, setis longis simplieibus, aliis acicu- laeformibus laevibus, aliis tenuissime serrulatis; uncini series trans- versas fingentes dentati, radice dentibus opposita transversa elongata. A. paüidus n. Algoa-Bay. Gen. n. Lygdamis. Segmentum buccale et cirri tentacula- res ad basin branchiarum et operculorum conformati ; opercula duo terminalia lateralia aciculis porrectis sulcatis aliisque ungulatis armata , branchiae numerosae cirrosae ; pedes duplices distantes ; mutatio segmentorum 5/6; paleae spatulatac, apice ciliato; uncini 3errulati ; setae simplices ciliato-serrulatae ; cirri segmentorum bini, alii simplices, alii pectiniformes. L. Indiens n. Bangka-Str. Farn. Serpulea Burm. Gen. n. Zop y ras. Cirri tentaculares duo distantes, alter infundibuliformis, alter clavatus ; plicae laterales; setae aciculaefor- mes capillares et pectinatae; aciculae; uncini. Z. Loveni n. Magel- haens-Str., Z. Kämpfen n. Bangka-Str. Eupomatus Plateni n. La Plata. Sabella havaica n. Honululu, S. longa n. Port Natal, S. fo- Uifera n. ebendah., S. natalensis n., S. Magelhaensis n.r S. splendida n. Guadeloupe, S. Vancouveri n., 8. gracülima n. Rio de Jan., S. Co- lumbi n. La Plata, S. cornuta n. Barthelcmy. Laonome (Malmgr). Collare late excisum; cirri tentaculares duo, a parte interna basis branchiarum Orientes, cirriformes nee operculis praediti ; branchiae duae radiis liberis, dorso nudo, ciliis biserialibus ; mutatio segmentorum; setae simplices, aliae limbatae acutae, aliae infra apicem brevem late bilimbatae ; uncini alii bre- ves, subreetangulares , seriem simplicem fingentes ; alii iuxta illis siti longi subrostrati. L. antaretica n. Magelhaens-Str. Gen. n. De m o n a x. Cirri tentaculares uulii ; operculum nulluni; branchiae liberac; setae limbatae; uncini breves et subro- strati series transversa s dorsuales fingentes, mutatio segmentorum s/9. D. Kriisenstemi n. Honululu, D. lencaspis n. St. Lorenzo, D. incertus n. Valparaiso, 1). tilosaulus n., D. CooTci n. Honululu. Gen. n. Parachonia. Cirri tentaculares due dorsuales at- tenuati; branchiae elongatae, basibus contortis, radiis utrimque membrana coniunetis ciliatis; mutatio segmentorum; setae limbatae der niederen Thiere während der J. 1866—1867. 219 aciculaoformes clavatac truncato-ciliatae : uncini. P. Letterstedi n. Cap d. g. H. Fam. Telotusea Sav. Arenicola Loveni n. Port Natal. Als Nachtrag gewissermassen zu der schon früher behandelten Familie der Amphinomccn charaktcrisirt Kinberg (1. c. 1867. p. 53 — 56) noch das neue Gen. Ly- oar etu s, dessen Vertreter er als L. neoeephalicus be- zeichnete, weil unter den zur Untersuchung vorliegenden Exemplaren eines war, bei dem sich — nicht etwa das hintere, sondern auffallender Weise — das vordere Kör- perende mit dem Kopfe regenerirt hatte. Die Diagnose lautet wie folgt: Diga. gen. n. Lycaretus. Corpus longum, depressum, seg- mentis reetangulis. Lobus cephalicus rotundatus, caruneulo elon- gato sublaevi, tentaculo, oculis 4. Antennae 2 et palpi 2 a seg- mento buccali Orientes. Branchiae a segmento tertio ineipientes. Cirri dorsuales pedis cuiusque dorsualis unicus. Setae pedum dor- sualium capillares subgeniculatae aliaeque serratae, ventralium bifi- dae apieibus inaequalibus, laevibus. L. neoeephalicus aus Westindien, Die grosse Reproductionskraft der Chätopoden geht übrigens auch aus der Mittheilung Jourdain's hervor (Ann. des sc. natur. T. VII. p. 380) , dass Chaetopterus nicht bloss den Hinterleib, sondern auch den grossesten Theil des Mittelkörpers durch Neubildung zu ergänzen im Stande sei. Q u a t r c f a g e s , Malmgrcn und Kinberg sind übrigens nicht die Einzigen, die den Versuch machten, die Familien der Chätopoden natürlich zu umgrenzen und den Inhalt derselben nach dem Verwandtschaftsgrade zu- sammenzustellen. So handelt namentlich Ehlers über die Familie der Euniceen. Er sieht die charakteristischen Eigentüm- lichkeiten derselben in der Zusammensetzung des Kie- ferapparates, der in einen besondern, unter dem Pharynx gelegenen Muskelsack eingeschlossen ist und überall einen Oberkiefer und einen Unterkiefer erkennen lässt. Der letztere besteht aus zwei in ihrer Bildung nur wenig va- riirenden Ilornstückcn, die in der Mitte auf einander 220 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte stossen, während der Oberkiefer eine grössere Menge von Stücken aufweist und in seiner Organisation so verschieden ist, dass man die Euniceen darnach in zwei Untergruppen (labidognathae mit Diopatra, Onuphis, Eunice, Lunibri- conereis und prionognathae mit Oenone, Lysidice — Cir- r obranohia — parthenopeia, Anisoceras, Staurocepha- lus u. n. a.) eintheilen kann. Der Hauptunterschied be- steht darin, dass bei den einen die Stücke des Oberkie- fers sämmtlich ungleich, bei den andern aber (bis auf die vordem, die sog. Träger, die überall eine charakte- ristische Form haben) gleich oder doch wenigstens ähn- lich sind. Amtlicher Bericht über die Naturforscherver- sammlung in Hannover S. 225. Grube erörtert („Revision der Euniceen", Ver- handl. d. Schlesisch. Gescllsch. 1866. Oct., Halleschc Zeitschrift f. d. ges. Naturwissensch. Bd. XXX. S. 250) die bei der Unterscheidung der Euniceen in Betracht zu ziehenden Charaktere (Kopflappen mit Fühlern, Zahl der kiemenlosen Segmente , absolute und relative Länge der Kiemen und Cirren) und erwähnt dabei als neu der E. purpurea aus Trient, E. longicornis u. a. Arten. E. mi- nuta ist eine junge E. vittata d. Ch., und diese wiederum nichts Anderes als E. pennata Fr. Müll. Ebenso müssen nach der Meinung des Verf.'s die E. siciliensis, E. adria- tica und E. taenia vereinigt werden, da sie sich nur durch die Bildung der Kiemen unterscheiden , diese aber da, wo sie einfacher sind und erst spät auftreten, in ihrer Entwickelung beträchtliche individuelle Schwankungen zeigen. Ebenso handelt derselbe (44. Jahresber. d. Schles. Gcsellsch. für vaterl. Cultur 1867. Naturhist. Sect. S. 30) „über die Familie der Maldanien", die er auf die Clyme- nen Sav. beschränkt, also auf jene Gattungen, deren Ha- kenborsten in 1 (od. 2) Querreihen geordnet sind. Das Endsegment ist, wie das Mundsegment, beständig ohne Borsten, wie denn auch sonst Kopf- und Schwanzende zum Verschlicssen der an beiden Enden offenen Wurmröhren eine eigenthümliche Umänderung erlitten haben. Da die der niederen Thiere während der J. 1866—1867. 221 Gestaltung dieser Enden mancherlei charakteristische Ver- schiedenheiten darbietet, glaubt Verf. darnach die Gat- tungen folgendormaassen in übersichtlicher und naturge- mässer Weise zusammenstellen zu können. 1. Endsegment trichterförmig, After in Mitte des Trichter- bodens. a. Trichterwand gezackt oder gezähnelt. Hieher Clymene, der Verf. alle Formen mit gesäumter Scheitelplatte (also auch Axio- thea und Praxilla Malmgr.) zuzählen möchte, Leiocephalus Quatref. ohne Scheitelplatte (mit Einschluss von Nicomache Malmgr.) und Johnstonia. Als neu beschreibt Verf. Cl. äiadema aus dem ro- then Meere. b. Endtrichter glattrandig. Wenige bisher bei Clymene ste- hende Arten, die am besten ein eigenes Genus (Leiochone Gr.) bilden. 2. Endsegment ohne Trichter ; After auf der Rückenseite. Hieher Chrysothemis und Sabaco Knbg., die Verf. kaum für verschie- den hält, Maldane und Petaloproctus Quatref., der sich von Maldane theils durch den Mangel einer Scheitelplatte und ein sehr verkürz- tes halbkugelig aufgetriebenes Mundsegment mit kielförmig ausge- prägtem Mittelstreifen unterscheidet, theils auch durch eine nach hin- ten geneigte, den After selbst enthaltende Rückenplatte des Endseg- mentes. Zu letzterem Genus ausser P. terricola Gr. wahrscheinlich auch Clymene spathulata und Rhodine Loveni. Die Ammocharen 3chliessen sich eng an die Maldanien an und sind davon vielleicht nicht zu trennen, obwohl ihre Hakenborston in mehrfachen Reihen stehen und die Endplatten des Körpers feh- len. Hieher Ammochares und Psammocollus (= Myriochele Malmgr.), während Sandanis Kinbg. zu Capitella zu gehören scheint. Baird's schon im letzten J. B. erwähnte Monogra- phie der Aphroditaceen (Proceed. Linnaean Soc. T. VIII. p. 172—202. T. IX. p. 31—38) enthält — in engem An- schluss an Kinberg — eine Charakteristik der einzel- nen Gruppen und Genera und eine Aufzählung der Spe- cies, mit Beschreibungen neuer Arten. Das Nähere er- giebt sich aus folgender Uebersicht: I. Aphroditidae. Gen. Aphrodite L. mit 6 Arten, darunter neu: A. australis Port Lincoln. Gen. Hermione Bl. 3 Arten mit H. chrysocoma n. von den südeuropäischen Küsten. 222 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Gen. Aphrogenia Kinb. 1 Art. Gen. Laetmatonice Kinb. 2 Arten (neu: L. Kiribergi Shet- land-Ins., nach Malmgren = L. filicornis Malragr.). II. Iphionidae. Gen. Iphione Kinb. 2 Arten. III. Polynoldae. Gen. Lepidonotus Leach mit 25 Arten. Als neu werden be- schrieben: L. Linclairi Neu-Seeland, L. oculatus Australien, L. stellatus ebendah., L. Bowerbanhii ebendah. Gen. Halosydna Kinb. mit 23 Arten, denen auch die von Baird 1863 beschriebenen vier Lepidonotus zugehören (L. insignis, L. Grubei, L. Lordi und L. fragilis), die hier nochmals einer nähe- ren Untersuchung unterzogen werden. Gen. Antinoe Kinb. mit 24 Arten. Gen. Harmothoe Kinb. mit 13 Arten (neu: H. unicolor Van- couver-Insel.) Gen. Harmadion mit 6 Arten, unter denen zwei neue : H. ferox und H. fuligineum, beide aus dem antaretischen Meere. Gen. n. Thonno ra, das folgendermassen charakterisirt wird: Bases of antennae produced from the anterior margin of the ce- phalic lobe; elytra 12 pairs. not covering the middle of the back and leaving the posterior segments of the body naked; setae of dorsal brauch of feet of two kinds ; body elongated. Ilieher Th. Julcesii n. sp., wahrscheinlich von der Küste Australiens. Gen. n. Norepea: Ilead three-lobed. Tentacle attached to the margin of the centre lobe ; palpi attached to the side lobes ; no antennae. Elytra 14 pairs, covering the back entirely. Body short. Ilieher Pol. peronea Schmarda. Gen. Hermenia Gr. mit folgender (ergänzter) Charakteristik: Tentacle long. Antennae only half the longth of the tentacle, but much exceeding the first elytron. No palpi. Elytra 12 pairs, ex- ceedingly small. except first pair. Branches of feet connate. Body short. 1 Art. Gen. Hemilepidia Schm. mit 2 Arten. Gen. Polynoe Oerst. mit 16 Arten. IV. Acootidae. Gen. Acoetes Aud. et Edw. 2 Arten. Gen. Eupompe Kinbg. 1 Art. Gen. Panthalis Kinb. 2 Arten. Gen. Polyodontes Bl. 2 Arten. V. Sigalionidae. Gen. Sigalion Aud. et Edw. (= Sigalionida Kinbg.) 11 Arten. Gen. Thalenessa Baird (= Sigalion Kinbg.) 1 Art. der niederen Thiere während der J. 18G6— 67. 223 Gen. Leanira Kinbg. 2 Arten. Pen. Psammolyce Kinbg. 3 Arten. Gen. Conconia Schm. 1 Art. VI. Pholioididae. Gen. Pholoe Johnst. 5 Arten. Gen. Gastrolepidia Schm. 1 Art. VII. Palmyridae. Palmyra Sav. 3 Arten. Lankaster schreibt (Transact. Linnacan Soc. Vol. 25. p. 373—378. Tab. 51) „on sorae ncw british Polynoina" und macht dabei auf den Umstand aufmerksam, dass die meisten dieser Würmer als Räuber oder Parasiten auf bestimmte Wohnthiere angewiesen seien. Bei der Beschreibung legt Verf. ein besonderes Gewicht auf die Bildung der Borsten und übrigen Körperanhänge. Die betreffenden Ar- ten sind mit einer einzigen Ausnahme um Quernsey ge- sammelt und tragen folgende Namen : Harmatkoe Sarmen- sis (vertritt an Ort und Stelle die daselbst fehlende IL imbricata) , H. Malmgreni aus dem Gehäuse von Chae- topterus insignis, Antinoe nobilis aus den Röhren von Terebella nebulosa, A. Zetlandica, Halosydna (Alentia) Jeffreysii. AuchBaird hebt (Proceed. Linnacan Soc. T. VIII. p. 161) die Thatsache hervor, dass das Gehäuse von Chae- topterus insignis constant von einer Lepidonote bewohnt sei , bestimmt diese aber als L. cirrata var. parasitica. Nach dem Tode des eigentlichen Insassen verlässt der Wurm das Gehäuse, ganz eben so wie die Nereide (N. fucata) , die in dem von Pagurus bewohnten Gehäuse von Buccinum lebt. (Vgl. J. B. 1861. S. 81). Baird's Abhandlung on new tubiculous Annelids in the Collection of the british Museum Part II. (Proceed. Linnaean Soc. Vol. VIII. p. 157—160. PI. V) enthält die Beschreibungen von Terebella flabellitm (mit einem fä- cherförmigen Besätze dünner Fäden an der Oeifnung der Röhren) aus dem antaretischen Meere, Tereb. bilineata mit einfachen Kiemencirren von den Falklandsinseln. Sabeila bipunetata mit fünf Paar purpurrothen Flecken 224 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte an den einzelnen Strahlen, St. Thomas, 8. nigro-macu- lata St. Vincent, S. ocoidentalis ebendah., S. grossa St. Helena, S. grandis Neu-Seeland In dem oben erwähnten zoologischen Theile der Reise der Fregatte Novara beschreibt Grube (S. 1—37. Tab. I — IV) als neu : Eunice gracilis Thaiti und E. Frauen- feldi von St. Paul, Lysidice capensis, Lumbriconereis ca- vifrons vom Cap, Nereis (Nereilepas) Stimpsoni vom Cap, N. (Heteronereis) brevicirris von St. Paul, Tylorrhyn- chus (n. gen.) chinensis von Shangai, Glycera nicobarica, Syllis Vancourioa, Notomastus brasiliensis, Dasybranck?is cirratus vonVankour-Ins.,P s am mocollus (n.gen.) austra- lis von St. Paul, Terebella dasycomus ebendah., Sabelia Faulina, Perichaeta taitensis, Peripatus capensis (mit 17 — 18 ßeinpaaren) von Constantia. Diagn. Gen. n. Tylorrhnychus Gr. Corpus Nereidis speciem praebens : lobus capitalis , segmentum buccale, oculi, tentacula, cirri ten- taculares cum Nereide congruentia, pharynx exsertilis similis maxillis uncinatis 2, sed pro granis maxillaribus callis variae formae instructa. Pinnae cirro dorsuali et ventrali pharetrisque setarum 2, sed lin- gua 1 tantum munitae. Setae compositae (spinigerae, falcigerae, cul- trigerae). Diagn. gen. n. P a mm o collus Gr. Genus familiae Malda- niarum, Ammocharidi simillimum, sed membrana annuliformi laciniata anteriore nulla. Corpus tenue vermiforme, segmentis haud nume- rosis minus distinctis, plus minus elongatis, utrimque fasciculos se- tarum capillarium et vittas ventrales uncinorum brevissimorum con-. fertorum ferentibus. Lobus capitalis cum segmento buccali coali- tus, paene tubiformis subtus fissus. Auch in dem 44. Jahresber. der Schles. Gesellsch. für vaterl. Cultur 1867 (Naturhist. Sect. S. 28) beschreibt Grube einige neue Anneliden: Polynoe (Lepidonotus) qua- dricarinata und P. rigida, Chloeia bistriata (8 Mm. lang mit 15 Segmenten und 10 Paar Kiemen), Nereis Ehren- bergii sämmtlich aus dem rothen Meere, Onwphis tenuis- sima vom Cap (21/s Zoll lang mit 230 Segmenten, in Röh- ren von 8 — 10 Zoll), Sylline flava und Grubea adspersa, beide von St. Vaast. Ein von Müller in Desterro un- ter dem Namen Palmyra obscura eingesandter Wurm, bildet eine eigene Gattung (Psectra Gr.), die durch der niederen Thiere während der J. 1866—1867. 225 Körperform und Bildung der Rückenpalecn mit Bhawania Schm. übereinstimmt, aber dadurch abweicht, dass der obere Rückenast ebenfalls nur Paleen enthält, während der untere wenige Gräten- und viele Sichelborsten in sich einschliesst. Rückencirren und fleischige Hervorragungen unter den Paleen des Rückens fehlen, wie denn auch Fühler und Augen nicht wahrnehmbar sind. Schon vorher hatte Grube (ebendas. 43. Jahresber. 1866. S. 64) zwei neue Ophelicn (0. polycheles aus dem rothen Meere, mit 39 kiementragenden Segmenten und einem kurz röhrenförmigen Endsegment, dessen Hinter- rand in seiner obern Hälfte 38 Zacken und Fädchen trägt, während die untere in einen langen und dicken Cirrus aus- läuft, und 0. aulopygus von Desterro mit 52 kiementra- genden Segmenten und etwa 20 winzigen Fädchen an dem obern Rande des verlängerten Endsegmentes) und eine neue nordische Wurmform , die in die Nähe von Ophelia und Scalibregma gehört und unter dem Namen Euzonus areticus den Repräsentant eines neuen Genus bildet, beschrieben. Gen. n. Euzonus. Kiemen am 13 — 29. Segmente (Totalsumme der fünffach geringelten Segmente = 36), Kopflappen conisch, ohne seitliche Gruben, Endsegment oben mit 12 Girren, unten mit einer breiten und dreieckigen Lippe, die in einen Cirrus ausläuft. Borsten wurden an dem einen sonst wohl erhaltenen Exemplare nicht beob- achtet (vielleicht nicht vorhanden). Sars liefert (Forhandling.j Videnskabs. Selsk. Chri- stiania 1864. p. 5 — 20) eine Fortsetzung seiner Beiträge zur Kenntniss nordischer Anneliden und beschreibt darin ausser der Amphicteis Gunneri Sars als neuyl. finmarchica (mit 30 Segmenten und 40 — 50 Tentakeln), Polycirrus areticus (von dem mehrfach ähnlichen mittelmeerischen P. aurantiacus u. a. durch die grosse Zahl der Körperseg- mente verschieden) und Terebella ebranchiata, die letztere trotz ansehnlicher Körpergrösse (Anwesenheit von 53 — 5-1 Segmenten) ohne Kiemen. Der ausführlichen Beschrei- bung ist überall eine lateinische Diagnose angehängt. In dem Annuario del museo zoologico di Na pol i 1864. T. IL giebt C osta (p. 100 PI. III) unter dem neuen Na- irchiv 1. Naturg. XXXIII. Jahrg. 2. Bd. p 226 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte inen Nicotia lineolata Beschreibung und Abbildung einer Syllidee, die sich durch ihre langen Girren und den Bau ihres Pharynx als eine Pterosyllis erweist. Ebendas. (p. 164. Tab. IV. Fig. 1—8) Abbildung und Beschreibung einer Liocopa vertebralis Costa (= Torrea vitrea Quatref. und Alciope Candida Gr.?) mit regenerirtem Hinterleibsende, das als ein knospendes Individuum ge- deutet wird. Eine zweite als neu beschriebene Art des Gen. Liocapa, L. vitrea, mit 40—50 Segmenten und einem unpaaren Stirnfühler von unbedeutender Grösse dürfte vielleicht mit Alciope Edwardsii Krohn (und Najades Can- trainii d. Ch.) zusammenfallen. Eine dritte wirklich neue Alciopide mit fünf Kopffühlern, von denen der unpaare zwischen den Augen steht, wird als Typus eines neuen Gen. Ehynchonereella (Eh. gracilisj beschrieben. Ebendas. p. 168. PI. IV. Fig. 13—15. Graf f e macht einige Mittheilungen über den merk- würdigen Palolowurm (J. B. 1859. S. 118), die nur inso- fern etwas Neues bringen, als sie den gewöhnlichen Wohnplatz desselben in die tiefen Schichten des Koral- lenriffes verlegen. Die Abwesenheit des Kopfendes an den bisher untersuchten Exemplaren wird auf den Um- stand zurückgeführt, dass die von Geschlechtsstoffen strot- zenden Thiere beim Herausnehmen aus dem Wasser ge- wöhnlich aus einander brechen. A. a. O. Nachträglich hier noch die Bemerkung, dass Fr. Müller in der von ihm „Für Darwin" veröffentlichten kleinen Schrift ausser dem schon früher (J. B. 1864. S. 195) angezogenen Kopfkiemer noch einen Borstenwurm aus der Familie der Amphinomeen erwähnt, der von ihm als Parasit in dem Gehäuse von Lepas anatifera beobachtet wurde. Der kleine Kopflappen trägt vier Augen und fünf Fühler, jeder der 25 Leibesringe rechts und links ausser einer verästelten Kieme ein schief nach aufwärts gerich- tetes Büschel einfacher Haarborsten und ziemlich entfernt davon auf der Bauchseite eine Gruppe dickerer Borsten mit stark hakig gebogener zweizackiger Spitze. Länge l/2 Zoll bei 2 Linien Breite (a. a. O. S. 30). der niederen Thiere während der J. 1866—1867. 227 Liitken beschreibt (Vfdenskab. Meddelels. 1865. p. 120— 122) einen neuen westindischen Sandwurm, Are- nicola antillensis, der sich durch büschelförmig zusam- mengruppirtc gefiederte Kiemenblätter auszeichnet und desshalb denn auch vielleicht nicht unpassend als Reprä- sentant eines besonderen Subgenus Pteroscolex be- trachtet wird. Unter den von Lankaster bei Gueriisey aufgefun- denen Chätopoden (S. 173) erwähnen wir als neu (ohne Beschreibung) Harmothoe Sarmiensis, H. Malmgreni, Anti- noe nobilis. Phenacia (Sabellides) pulchella n. sp. von der eng- lischen Küste P a r f i tt, Ann. and Mag. nat. hist. Vol. XVIII p. 1. PI. I. Der von Rathke den Nemertinen zugerechnete Rhamphogordius ist nach den Untersuchungen Schnei- dens (Monographie der Nematoden S. 326 Anm.) ein borstenloser Gliederwurm mit Dissepimenten und Seg- mentalorganen in der Leibeshöhle. Der spitzige Kopf- lappen trägt zwei contractile hohle Fühler, und der; After ist von acht Zacken umgeben, vor denen ein Kranz von 24 papillenförmigen Haftorganen angebracht ist. Zu den Seiten des Mundes liegt eine bräunlich gefärbte Wimper- grube, während der Leib sonst nicht flimmert. Die bei- den bei Helgoland beobachteten Arten werden als Bh, lacteus (mit getrennten Geschlechtern) und Eh. purpu- reus (hermaphroditisch) benannt. (Nach einer späteren Mittheilung fallen diese Würmer generisch nicht mit Rhamphogordius zusammen. Sie bilden vielmehr ein be- sonderes neues Genus, für welches der Namen Poly- gordius vorgeschlagen wird. Vergl. S. 182.) Zum Schlüsse unseres Berichtes über Chätopoden lassen wir hier noch ein Paar Arbeiten folgen, die über Myzostomum und Balanoglossus handeln. Die erste dieser Arbeiten ist die von Mecznikoff über die Entwickelung von Myzostomum cirriferum. Verf. überzeugte sich davon, dass die (im Schlamme der mit Comatula besetzten Versuchsgläsern aufgefundenen) zart- 228 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte häutigen Eier einen totalen Klüftungsprocess durchlaufen und schon 24 Stunden nach dem Ablegen eine rundliche Larve hervortreten lassen, die mit Hülfe eines uniformen Wimperkleides ziemlich träge umherschwimmt. Die Me- tamorphosen dieses Thieres (0,05 Mm.) Hessen sich nicht continuirlich verfolgen, doch sah Verf. jugendliche For- men, die nur wenig mehr, als das Doppelte maassen, be- reits als Schmarotzer auf Comatula. Sie hatten eine läng- liche Form mit abgesetztem Kopfende und zwei Paar we- nig hervorragender Borstenfüsse , von denen die letzten noch unvollständig entwickelte Borsten besassen. Der Darm- kanal, der den Leib durchsetzte, zeigte im Innern des Kopfes einen muskulösen Pharynx. Später vermehrt sich die Zahl der Borstenfüsse auf 3 und 5 jederseits, während der Leib zugleich eine mehr plumpe Form an- nimmt. Die Verästelung des Darmes beginnt bei Thieren von 0,45 Mm. , die noch ohne Rüsselpapillen und Cirren sind. Die Verwandtschaft mit den Arthropoden wird durch diese Beobachtungen ausgeschlossen. Ebenso spricht sich der Verf. gegen eine Zusammenstellung mit den Tre- matoden aus (die übrigens lange vor Schul tze schon von dem ersten Entdecker dieser sonderbaren Schmarotzer, meinem Onkel Fr. S. Leuckart vorgeschlagen ist). Dage- gen glaubt derselbe an eine Verwandtschaft mit den Chäto- poden; er erklärt unsere Thiere gradezu für parasitische Anneliden und sucht die Beziehungen derselben durch eine nähere Vergleichung des gesammten Organencom- plexes nachzuweisen. «Zur Entwickelungsgeschiche von Myzostomum", Zeitschrift für wissensch. Zool. 1866. Bd. XVI. S. 236—243. Tab. XIII. A. NachdemKeferstei n (J. B. 1862. S. 166) den von Delle C h ia j e entdeckten Balanoglossus wrieder in Er- innerung gebracht hatte, war zu vermuthen, dass der son- derbare Bau dieses merkwürdigen Thieres bald einen neuen Beobachter finden werde. Kowalewsky hat denn auch die Gelegenheit, den Wurm während eines längeren Aufenthaltes in Neapel in zwei Arten (B. clavigerus delle Ch. und B, minutus n. sp.) zu untersuchen, nicht der niederen Thiere während der J. 1866—1867. 229 unbenutzt gelassen und uns mit einer Darstellung über die „Anatomie des Balanoglossus" beschenkt (Mein. acad. imper^St. Petersburg T. X. N/3. 1866. 18 S. in Quart mit drei lithographirtcn Tafeln), die durch die unerwarteten Aufschlüsse, die sie bietet, nach mehrfacher Richtung unser Interesse in Anspruch nimmt. Die früher wohl ausgesprochene Vermuthung einer nähern Verwandtschaft mit den Nemertinen erscheint hiernach als durchaus un- begründet. Balanoglossus repräsentirt vielmehr den Typus einer eigenen Gruppe von Würmern, die sich nach un- serem Verf. noch am meisten an die höheren Anneliden anschliesst (unter denen einzelne, wie Chaetopterus und Phyllochaetopterus gleichfalls auf der ganzen Oberfläche mit Ciiien besetzt sind), dabei aber durch Anwesenheit eines förmlichen Kiemenkorbes und dessen Verbindung mit dem Anfangstheile des Darmapparates Verhältnisse zeigt, die wir sonst unter den Wirbellosen nirgends wei- ter vorfinden. Die Angaben von delle Chiaje und Kef er stein, dass der Körper von Balanoglossus von zwei über einander liegenden Längs- röhren durchsetzt werde, beruht auf einem Irrthume, der theils durch die Bildung des vorderen Darnitheiles erklärt wird, der, so weit er den Kiemkorb trägt, durch zwei seitliche Längsfalten fast 8-förmig getheilt ist, theils auch durch die Anwesenheit zweier vor- deren Oeffnungen, von denen die einen auf der Spitze des Rüssels, die andere aber am Grunde desselben hinter dem Vorderrande des sog. Kragens gelegen ist. Die letztere ist die Mundöffnung unseres Wurmes, die eine weit klaffende Beschaffenheit hat und zur Auf- nahme des Sandes dient, mit dem man dem Darm desselben bestän- dig gefüllt sieht , während die erstere in einen Kanal führt, der auf den Rüssel beschränkt ist und am Grunde desselben oberhalb des Mundes eine zweite Ausmündung besitzt, durch die das davon auf- genommene Wasser in den Kiemenkorb übertritt. Der Rüssel, der von dem sonst im Sande vergrabenen Wurme nach Aussen hervor- gestreckt wird, dient demnach als eine Art Sipho. Daneben reprä- sentirt er aber zugleich das Bewegungsorgan unseres Wurmes, das durch abwechselnde Verlängerung und Verkürzung den übrigen Leib nachschleppt. Zur Insertion der Längsmuskeln, welche die Wand desselben bilden, findet sich an der Verbindungsstelle mit dem Kragen ein -4- förmiges festes Gestelle, vor dem der Verf. auch den Centraltheil des (nur unvollkommen erforschten) Nervensystems ge- 230 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte sehen zu haben glaubt. Die Leibeshöhle hat eine nur geringe Weite und ist in der vordem platten Körperhälfte des Wurms so gut wie gänzlich obliterirt. In der Mittellinie sowohl des Kückens, wie des Bauches hängt die Darmwand in ganzer Länge mit der muskulösen Körperhülle zusammen, so dass die Leibeshöhle also auch in dem (bei B. clavigerus durch das Hervorziehen aus den Bohrgängen wegen der Schwere des sandgefüllten Darmes meist abreissenden) Schwanz- ende nirgends rund um den Darm herumläuft. Den Anheftungs- stellen entsprechen auf der Innenfläche des Darmes ein Paar Flim- merrinnen mit netzförmig anastomosirenden seitlichen Ausläufern. Hinter dem Kiemenkorbe bildet die Darmwand zahlreiche flimmernde Aussackungen, welche die äussere Körperhülle buckeiförmig auftrei- ben und von ielle Chiaje für Respirationsorgane erklärt wur- den, während sie doch augenscheinlicher Weise als Leberanhänge zu deuten sind. Bei B. minutus bilden diese Anhänge eine ein- zige dicht gedrängte Längsreihe, während sie bei B. clavigerus zu einem breiten Streifen neben einander gruppirt sind. Der Kiemen- korb liegt in der Mittellinie des Rückens, wo er auf dem fast band- artig abgeplatteten Vorderkörper in Form eines quergeringelten Längswulstes vorspringt, neben dem rechts und links eine Reihe deutlicher kleiner Oeffnungen unterschieden werden. Eine jede die- ser Oeflhungen führt in eine flimmernde Nebenhöhle des oberen Darm- segmentes, die von zahlreichen Capillaren umsponnen wird und dem durch die MundöfFnung continuirlich einströmenden Wasser zum Durchtritt dient. Die Aussackungen folgen (besonders beiB. clavigerus) in grosser Menge auf einander und sind durch lamellöse Chitinbogen getrennt, die ihre Flächen einander zukehren und durch ein complicir- tes System von Längsstäben unter sich zu einem zusammenhängenden Korbe vereinigt sind. Das Gefässsystem besteht aus zwei Längs- stämmen, die ober- und unterhalb des Darmes an den Anheftungs- stellen desselben hinlaufen und zahlreiche Queräste an die Körper- wände, so wie den Darm abgeben, und zweien Seitengefässen , die sich zwischen die beiden Systeme der Längsstämme einschalten. Der obere Hauptstamm, in dem sich das Blut nach vorn bewegt, zerfällt am hinteren Ende der Kiemen in vier Stämme, zwei seit- liche, welche die Seitentheile des Vorderkörpers versorgen, und zwei mediane , von denen der untere an die Kiemensäcke tritt, so dass also immer nur ein Theil des gesammten Blutes in dem Re- spirationsorgane decarbonisirt wird. Die Geschlechtsorgane (Kefer- stein's Schleimdrüsen) liegen in den Seitenlappen des Vorder- körpers , besonders hinter dem Kiemenkorbe, wo sie jederseis in zwei Reihen zusammengruppirt sind, während sie am Kiementheile selbst nur eine einzige Reihe zusammensetzen. Sie erreichen zur Zeit der Brunst, die bei dem grossen Balanoglossus in den Sommer, der niederen Thiere während der J. 1866—1867. 231 bei dem kleinen aber in den Herbst fällt, eine ganz colossalc Ent- wicklung, so dass man kaum eine Grenze zwischen ihnen wahr- nehmen kann. Samen- und Eiproduction sind auf verschiedene Individuen vertheilt, die man zur Brunstzeit leicht an der verschie- denen Färbung der Zeugungsstoffe unterscheidet. Die Eier sind einzeln in einer mit Kernen durchsetzten Kapsel gelegen, die erst nach dem Ablegen abgestreift wird. Die Entwiekelung der abgelegten Eier konnte leider nicht beobachtet werden. Dagegen aber beschreibt Mec z- nikoff, der mit dem Verf. zusammen in Neapel ver- weilte, eine annelidartige Wurmlarve, die er als den Ju- gendzustand von Balanoglossus in Anspruch nimmt. (Ar- chiv für Anat. u. Physiol. 1866. S. 592—595 mit Abbild.) Die überall flimmernde Larve bestand aus zwei durch eine tiefe Einschnürung von einander getrennten Ab- schnitten, von denen sich der erste durch seine eichei- förmige Gestalt und die darin sichtbaren Längsfasern als der — nur unrichtiger Weise dem Nemertinenrüssel verglichene — Kopf zu erkennen gab, während der hin- tere umfangreichere dem einstweilen noch ganz einfachen ovalen Rumpf entsprach. Der Mund lag in der Halsfur- che und führte durch einen kurzen, wie es scheint, ton- nenförmigen Pharynx in den Darm, der am hintern Kör- perende durch einen After ausmündete. Die Mitte des Rumpfes war von einem Flimmerkranze umgürtet, wäh- rend das vordere Kopfende zwei gelbliche Augenflecke trug. Von Gefässen, Lebern, Kiemen, Genitalien einst- weilen noch keine Spur. Mit Rücksicht auf die Annelid- ähnlichkeit der Larve spricht Verf. die Vermuthung aus, dass Balanoglossus, wenn auch als Repräsentant einer eige- nen kleinen Gruppe, sich zumeist an die Anneliden an- schliesse. Gephyrea. Quatrefages liefert in seiner Ilist. nat. des| An- neies T. IL (p. 563 — 632) eine Uebersicht über den Bau, die Lebensweise und Systematik der Gephyreen — mit Einschluss des Gen. Sternaspis , dessen vorderes Ende irrthüinlich als hinteres gedeutet wird — und beschreibt 232 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte dabei als neu: Thalassema brevipalpis von unbekanntem Fundort, Th. Peronii aus dem Indischen Meere, Laca- zia (n. gen.) lo?igirostris gleichfalls von unbekanntem Fundort , Loxosiphon aspergillum von Isle de France, Diesingia (n. gen.) Ckamissoi unbekannt woher?, D. cupulifera aus dem Indischen Ocean, Aspidosiphon Coyi und A. laeve ebendah., Sipunculus gigas von den Küsten der Bretagne, Sip. (Phascolosoma) obscurus, S. violaceus aus dem Indischen Meere, S. vermieuius ebendaher, S. spinicauda von Barcelona, S. guttatus aus dem Rothen Meere, S. Orbiniensis von der Amerikanischen Küste, S. plicatus aus dem Indischen Meere, S. javanensis, S. con- stellatus von Isle de France, S. glans aus dem Indischen Ocean, S. tmmodestus ebendah. , S. pygmaeus unbekannt woher?, S. rapa ebenso, S. caementarius aus dem nörd- lichen Amerika, Dendrostomum ramosum aus Brasilien. Das neue Gen. Lacazie (dasselbe, welches im vorigen J. B. nach einer vorläufigen Mittheilung als Trypania aufgeführt war) ge- hört zur Familie der Priapuliden und trägt als Diagnose : Pars cor- poris anterior exsertilis et retractilis. Branchiac numerosae in parte corporis posteriore exsertili et retractili seriatim longitudinalitcr dispositae. Anus tcrminalis branchiis fimbriatim radiantibus. Diesingia unterscheidet sich durch die Zweizahl der Schil- der von Loxosiphon Dies, und wird folgendermassen charakterisirt : Scuta duo, unum medium, alterum terminale posticum. Apertur?, unde exit pars corporis exsertilis, scuto medio proxima, os si- mulans. Das Gen. Sipunculus wird nach der Körperform und der Beschaffenheit der äussern Oberfläche in mehrere Untergenera ge- theilt : Sipunculus s. st. , Phascolosomum Lt., Phymosomum , Aedc- matosomum, Cryptosomum, von denen die drei letzteren aber kaum von Phascolosomum zu trennen sein dürften. Jourdain setzt seine Untersuchungen über den anatomischen Bau der Sipunculidcn fort und berücksich- tigt dabei namentlich den Sipunculus gigas, IS. obscurus, ö. vulgaris und 8. punetatissimus. Alle diese Arten be- sitzen an dem Halse der zwei neben dem After gelege- nen Drüsenschläuche, die Verf. am liebsten mit den Bojanus'schen Oiganen (warum nicht den Scgmcntalorga- nen der Chätopoden ?) vergleichen möchte, eine zweilip- der niederen Thierc während der J. 1800— lb(>7. 233 pigc OefFnung, welche in die Leibeshöhlc führt und zur Entleerung der GeschlechtsstofFe dient. S. gigas besitzt «ausserdem noch — vielleicht für denselben Zweck — am hinteren Körperende eine besondere Oeflhung, die durch einen eigenen Sphincter geschlossen werden kann und von zwei aus dem Terminalganglion hervorkommenden Nervensträngen ringförmig umfasst wird. (Mit Rücksicht auf diese anatomische Eigentümlichkeit möchte Verf. den Sip. gigas denn auch zum Repräsentanten eines be- sonderen Gen. Sipuncul op orus erheben.) Dazu kommt bei der genannten Art noch ein System von dünnen seh- nenartigen Fäden, die zwischen Darm und Leibes wand ausgespannt und, wie die Leibeswand, mit Flimmerhaaren besetzt sind (Muskeln? Ref.). Die Flimmerkörper, die neben den gewöhnlichen Blutkörperchen in der Leibes- höhle vorkommen, betrachtet Verf. nicht als Parasiten, sondern als genuine Blutbestandtheile (globules villeux). Eine Ausbreitung des pharyngealen Gefässsystemes auf die Körperwände wurde nicht beobachtet. Verf. glaubt, dass die Bedeutung desselben ausschliesslich auf die re- spiratorische Function beschränkt sei. l'Institut 1867. p. 148, Cpt. rend. T. 64. p. 871. Die Muskelfasern der Gephyreen bilden nach Sehne i- der mehr oder weniger dicke Stränge, die entweder dicht neben einander liegen oder durch Zwischenräume getrennt sind, sich auch nicht selten durch Anastomosen netzartig verbinden und dann bisweilen vollständig das Bild gewisser Chätopodenmuskeln wiederholen. Vergl. Schneider, Monographie der Nematoden S. 332. Keferstein's „Untersuchungen über einige ameri- kanische Sipunculidcn" (Zeitschrift für wissenschaftl. Zoo- logie Bd. XVI. S.44— 55. Tab. VI oder — ohne Abbild. — Nachrichten von der K. Gesellsch. der Wisscnsch. zu Göttingen 1866. S. 215—228) enthalten ausser den Be- schreibungen neuer Arten (Phascolosoma Agassizii von San Franzisco u. a. O. , Ph. pectinatam von Panama, Ph. paeißcum von den Kingsmills-Ins., Ph. — Asphidosi- phon — iriDicatum von Panama, Ph. cumanenae) mau- 234 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte cherlei interessante Notizen anatomischer und thier-gco- graphischer Art. In letzterer Hinsicht ist namentlich das Vorkommen des Sipunculus nudus und des sonst nur von den westindischen Inseln bekannten Phascolosoma Antil- larum an der Westküste Panamas hervorzuheben. Ph. laeve, das Verf. trotz der Einsprache Schmidt's — dem Verf. auch in seinen Angaben über den Darm von Ph. scutatum (J. B. 1865. S. 218) entgegentritt — für ver- schieden von dem allerdings nahe verwandten Ph. granu- latum hält, ist den Azoren und der Adria gemeinsam. Bei Ph. pectinatum beobachtete Verf. an der Basis der grossen Rüsselhaken kleine Ncbenhaken mit vier Zähnen und an den Vorderenden der Segmentalorgane, einem lan- gen Fortsatz, der dem verlängerten doppelten Wimper- trichter von Thalasscma zu entsprechen scheint. Die von Semper und Jourdain beschriebenen inneren Oeffnun- gen der Segmentalorgane wurden neben langgestielten trichterförmigen Wimperorganen bei Aspidosiphon aufge- funden. Die Leibeswand von Phascolosoma cumanense, einer auch durch ihre Grösse ausgezeichneten Art, trägt an der Innenseite der Körperwand zahlreiche quere Mus- kelvorsprünge, die Verf. den Septalerhebungen der Chä- topoden vergleicht, und auf den Längsmuskeln eigenthüm- liche Blasen, die im Ganzen den Hautkörpern gleichen, an der Innenseite ihrer geschichteten kernhaltigen Wand aber mit eigenthümlichen langen Haken oder Spitzen be- setzt sind, welche ein hyalines Aussehen haben und ge- gen Reagentien ziemlich resistent sind (Wimperorgane? Ref.). Auch Grube (44. Jahresber. der Schles. Gesellsch. für vaterl. Cultur 1867. Naturhist. Sect. S. 25) beschreibt einige neue Arten des Gen. Phascolosoma, Ph. asperum und Ph. semirugosum aus dem Rothen Meere, Ph. Ca- tharinae und Ph. lohostomum. Die erstem gleichen durch die Stellung der Fühler, die, statt den Mund zu umge- ben, oberhalb desselben auf einer flach gewölbten Stelle sitzen, den Ph. granulatum, während Ph. Catharinae durch die ringförmige Gruppirung der Fühler mit PL. margari- der niederen Thiere während der J. 1866—1867. 235 taceum übereinstimmt und Ph. lobostomum endlich der Fühler entbehrt und dafür mit einer trichterförmigen, in zwei gegenüberliegende Zipfel ausgezogenen lappig ge- kerbten Mundmembran versehen ist. Das Gen. Loxosi- phon Dies. , das einen endständigen After besitzen soll, muss eingehn, da L. (Sternaspis) elegans nach den Un- tersuchungen des Verf. ein echter Aspidosiphon ist, und die von Quatrefages hinzugefügte zweite Art (L. asper- gillum) den After ebenfalls an der gewöhnlichen Stelle trägt. Da jedoch die letztere, die Verf. aus Samoa er- hielt, am vorderen Rumpfende eine zierlich aus Kalktä- felchen gebildete Kuppel trägt, auch statt der Fühler am Munde eine zackig gefaltete trichterförmige Mem- bran hat, auf deren Rückenseite zwei fühlerartige Büsch- chen sitzen, wie bei Petalostoma, so schlägt Verf. vor, sie als Repräsentant eines eigenen Genera Cloeosiphon zu betrachten. Schliesslich berichtet Verf. noch über Aspidosiphon annulosum aus Zanzibar, deren ochergelber körnig geringelter Leib 4 Zoll misst. Dendrostomum Huxleyi n. sp. Mc. Intosh, Procecd. roy. Soc. Edinb. Vol.V. p.613. Costa beschreibt ein kleines Phascolosoma mit gel- bem Leibesende als Ph. alternans n. und lieferte eine Ab- bildung von Ph. tigrinum delle Ch. Annuario 1. c. 1866. Tab. IV. Die Leser unserer Berichte erinnern sich wohl noch der interessanten Beobachtungen, die Schneider vor einigen Jahren (B. für 1862. S. 119) über die späteren Entwickelungszustände der Müller'schen Actinotrocha bekannt gemacht hat. Der Wurm, der aus diesem son- derbaren Wesen sich hervorbildet, wurde bisher für einen Sipunculus gehalten, indessen erfahren wir jetzt durch eine kurze Mittheilung von Kowalewsky (Mcm. acad. imper. St. P6tersbourg T. X. N. 15, Entwickelungsge- schichte der einfachen Ascidien S. 5. Note), dass derselbe im ausgebildeten Zustande die borstenlose, meist den An- neliden zugerechnete Phoronis darstellt, ein Thier, dessen Anatomie und Entwickelungsgeschichte Verf. zum Ge- 236 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte genstande seiner Doctordisscrtation (Petersburg 1867. 41 S. in Octav mit 2 Tafeln Abbildungen) gemacht hat. Lei- der ist diese Abhandlung in Russischer Sprache erschie- nen und d esshalb nur einer kleinen Zahl unserer Fach- genossen zugänglich, indessen bin ich durch die Freund- lichkeit eines meiner Schüler, des Herrn Ou lianin aus Moskau, in den Stand gesetzt, den hauptsächlichsten In- halt derselben hier mitzutheilen. Die Phoronis, die in dem Handelshafen Neapels ausserordentlich häufig ist und mit ihren Chitinröhren alle Gegenstände rasenartig über- zieht, erreicht eine Länge von höchstens 14 Linien und endigt mit einer (wegen der Schwierigkeit des Präpari- rens bisher übersehenen) ovalen Anschwellung. Der Kie menapparat, dessen Fäden je ein blindschlauchartiges Gc- fäss in sich einschlicssen, bildet einen an der Rückenseite ösenartig eingezogenen Tentakelkranz. Der Mund liegt im Innern desselben, während der After, der übrigens nur schwer sichtbar ist, von dem eingestülpten Theile umfasst wird. Daneben liegen zwei Oeffnungen, durch welche die befruchteten Eier nach Aussen gelangen, um an den Tcntakelfäden bis zum Ausschlüpfen der jungen Brut befestigt zu werden. In der Leibeswand unterschei- det man unterhalb des Epithcliums eine Ringfaserschicht, der nach Innen eine Anzahl von Langsmuskelsträngen aufliegen. Der Darm ist durch ein Mesenterium befestigt und macht im hinteren Körperendc eine durch eine An- schwellung (Magen) ausgezeichnete Schlinge. Der in ganzer Länge mit zahlreichen Zotten besetzte Gefässstamm macht hinten gleichfalls eine einfache Schlinge, während die vorderen Enden durch einen Gefässring vereinigt sind, aus dem die Kiemengcfässe hervorkommen. In den Wänden des Darmkanales verlaufen zahlreiche Capilla- ren, die vielfach unter sich zusamrnenfliesson. Die Blut- flüssigkeit enthält rothe Blutkörperchen, die etwa vier Mal die Grösse der menschlichen besitzen und nach Be- handlung mit Essigsäure einen deutlichen Kern und Zell- haut erkennen lassen. Bei der Blutbewegung sind die zottenförmigen Gefässanhänge, die eine ausserordentliche der niederen Thiere während der J. 1866 — 1867. 237 Contractilität besitzen, wirksamer, als die Stämme, doch kommt es trotzdem zu keinem regelmässigen Kreislaufe. Die Zwischenräume zwischen den Gefässzotten sind an man- chen Stellen mit einem fettreichen Bindegewebe ausge- füllt (Fettkörper Verf.), in dem die Geschlechtsproducte ihren Ursprung nehmen, um dann später, nach erlangter Reife, frei in die Leibeshöhle überzutreten. Samen und Eier bilden sich in demselben Thiere, aber an verschie- denen Stellen, die erstem tiefer unten, neben dem Oeso- phagus, die andern mehr nach oben, und zwar so, dass die ersten Entwickelungsstadien der Körperwand zuge- kehrt sind. Die Furchung der noch in der Leibeshöhle befruchteten Eier ist eine vollständige. Sie führt zunächst zur Bildung einer Hohlkugel, deren Wand sich dann an einer Stelle einstülpt und dadurch, (wie bei den Echino- dermen und andern Wirbeilosen) die erste Anlage des Darmkanales zur Entwickelung bringt. Die Oeffnung, die dabei entsteht, deutet Verf. als After, wie er denn auch das betreffende Segment als das hintere in An- spruch nimmt. Darm- und Körperwand bestehen An- fangs nur aus einer einfachen Zellenschicht, wenn aber der Zwischenraum zwischen ihnen (die spätere Leibes- höhle) sich vergrössert, dann zerfällt die letztere in zwei über einander liegende Lagen, von denen die äussere sich in das Körperepithel, die innere aber in die Muskel- schicht mitsammt dem Fettkörper verwandelt. Bald nach erfolgter Schichtung streckt sich der bis dahin rundliche Embryo, während die Darmöffnung gleichzeitig die ur- sprüngliche terminale Lage mit einer lateralen oder viel- mehr ventralen vertauscht. Der jetzt nach vorn über die Darmöffnung hervorragende Theil des Körpers nimmt dann an Grösse zu und verwandelt sich durch Abplattung allmählich in einen schirmförmigen Anhang, der sich klappenartig über die Oeffnung zurückschlagen kann. Der gegenüberliegende schlankere Embryonaltheil treibt drei Wärzchen, deren Zahl sich bald (auf fünf) hebt, und zwischen denen dann der Darm mit dem bisherigen blin- den Ende nach Aussen hindurchbricht. Auf diesem Ent- 238 L e u c k a r t : Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte wickelungsstadium verlässt der Embryo seine Eihülle, um mit Hülfe eines uniformen Wimperkleides frei im Wasser umherzuschwimmen. Seine Form ist die einer Actinotrocha mit reducirten Kiemen und wenig entwickel- tem Hinterkörper so ähnlich, dass Verf. keinen Anstand nimmt, sie geradezu als eine solche zu benennen. Frei- lich streitet das mit der Annahme, dass die erst gebil- dete Darmöffnung, die von dem Schirme überragt wird, die Afteröffnung sei. Die spätere Entwicklung der Larven besteht, so weit sie beobachtet wurde, aus einer einfachen Vergrösserung und der Bildung eines „rätselhaften" Auswuchses an der Bauchfläche unterhalb des Schirmes. Verf. kennt allerdings aus dem Golf Neapel's auch eine ausgebildete Actinotrocha — Ref. hat auch in Nizza eine Actinotrocha aufgefunden, die von der nordischen Form verschieden ist und wegen der röthlich- braunen Flecken an Schirm, Tentakel und Analwulst einstweilen A. or- nata heissen mag — allein diese fand sich nur im März, während die Phoronis vom September bis April und Mai ohne Eier war, so dass ein genetischer Zusammenhang dieser zweierlei Formen sehr unwahrscheinlich ist. Aus diesem Grunde glaubt Verf. denn auch, dass Phoronis hippocrepia sich direct aus den oben beschriebenen Lar- ven hervorbilde, ohne die volle Actinotrochaform zu er- reichen und nachdem S eh n eider'schen Typus ihren Ursprung zu nehmen. Was übrigens die systematische Stellung von Phoronis anbetrifft, so ist Verf. der An- sicht, dass dieselbe weder den Gephyreen, noch den Bryo- zoen zugehöre. Er ist sogar zweifelhaft, ob sie über- haupt den Würmern und nicht vielleicht den Mollusken zugerechnet werden müsse. Chaetognathi. Kowalewsky's (eben angezogene) Doctordissertation über Phoronis enthält auch eine Reihe von Angaben über die Entwickelung von Sagitta, nach denen das geklüftete Ei, wie bei Phoronis, zunächst eine Furchungshöhle ent- wickelt, in die sich sodann das eine Körpersegment zur Bil- der niederen Thiere während der J. 18G6— 1867- 239 düng des Darmes (zunächst des Afterdarms) hineinstülpt. Was Gegenbali r in seiner bekannten Abhandlung (J. B. 1856. S. 181) über diese Vorgänge mittheilt, ist nach dem russischen Forscher unvollständig und in mehr- facher Hinsicht irrthümlich. Vergleiche hierzu auch Ko- walewsky's Abhandlung über die Entwickelungsge- schichte der einfachen Ascidicn (M6m. Acad. imp6r. St. Petersbourg. T. X. N. 15. S.5). Nematodes. Die Nematoden, bisher unter den Eingeweidewür- mern diejenigen, die von den Fortschritten der modernen Zoologie am wenigsten berührt waren, treten allmählich in den Vordergrund der helminthologischen Forschung. Schon in dem letzten Berichte haben wir eine Anzahl von Arbeiten hervorheben müssen, die über diese Thiere mehrfach neues Licht verbreiteten. Der vorliegende Be- richt hat deren noch mehr und noch bedeutendere zu ver- zeichnen. Vor allen anderen Schneider's lang vorbe- reitete „Monographie der Nematoden" (Berlin 1866. 357 S. in gross Octav mit 28 meisterhaft ausgeführten Tafeln und 130 Holzschnitten), ein klassisches Werk, welches unsere Thiere in systematischer, wie anatomischer Hinsicht fast erschöpfend behandelt und sich — natürlich in engem An- schlüsse an die Aufgaben und die Bedürfnisse unserer heu- tigen Wissenschaft — in würdiger Weise an die berühmten helminthologischen Arbeiten von Ru d o 1 p h i anschliesst. Auch in historischer Beziehung erscheint Schneider's Werk gewissermassen als eine Fortsetzung derselben, indem die von Rudolphi begründete Nematodensamm- lung des Berliner Museums es war, die unserem Verf. das Hauptmaterial für seine systematischen Untersuchun- gen darbot. Manche früher nur unvollkommen beschrie- bene Art ist dadurch einer besseren Erkenntniss erschlos- sen. Ebenso sind zahlreiche Geschlechter (besonders Ascaris, die auch nach Ausscheidung von Oxyuris und Heterakis noch vielerlei heterogene Formen in sich ein- 240 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte schloss) von den fremden Beischlüssen gereinigt und da- mit einer scharfem und naturgemässern Begrenzung zu- gänglich geworden, während andererseits früher getrennte Genera mehrfach zu einer gemeinschaftlichen Einheit vereinigt wurden. Uebrigens will es uns bedünken, als ob der Verf. gelegentlich im Trennen (z. B. von Pelo- dera und Leptodora, die nach der Meinung des Ref. am besten unter dem Duj ar di n'schen Namen Rhabditis bei- sammen blieben), wie im Vereinigen (z. B von Spirop- tera mit Filaria) etwas zu weit gegangen sei, wie wir es denn auch bedauern, dass der Verf. nirgends einen Versuch zur Aufstellung sog. natürlicher Familien gemacht hat, wie wir eine solche z. B. in der Familie der Trichotra- cheliden (Trichocephalus, Trichosomum, Triehina, deren Zusammengehörigkeit Verf. freilich auf Grund einer durchaus verfehlten Auflassung des Trichinenbaues leugnet, indem er den sog. Ohylusmagen als Mastdarm und den Oesophagus mit dem Zellenkörper als Chylusmagen be- trachtet) besitzen- Die drei Gruppen, die Verf. nach der Bildung des Muskelapparates unterscheidet, können doch kaum als solche natürliche Familien angesehen werden, zumal namentlich die Holomyarii sehr verschiedenartige Formen in sich einschliessen, auch in Betreff ihrer myo- logischen Verhältnisse vielleicht nicht alle (z. B. Tricho- cephalus) vollkommen richtig erkannt sind. Bei der Auf- fassung des Muskelbaues legt Verf. jetzt übrigens ein grös- seres Gewicht auf die Zahlenverhältnisse der neben ein- ander in den einzelnen Muskelfeldern zusammenstehenden Fasern, als auf die Anordnung der contractilcn Substanz, die ihn früher zu der Unterscheidung der Coelomyarier und Platymyarier veranlasste (J. B. für 1860. S. 246). Die Genera gründet Verf. auf die Bildung des männlichen Schwanzendes, besonders der Spicula und Papillen, welche letzteren nach den Untersuchungen unseres Verf.'s, na- mentlich so weit sie vor dem After angebracht sind, man- cherlei höchst charakteristische Merkmale darbieten. (Wenn ich in meinem Werke über die menschlichen Pa- rasiten Bd. IL S. 270 bemerkt habe, dass die „präanalen" der niederen Thiere während des J. 1866—1867. 241 Papillen des Verf.'s eigentlich die postanalen seien, so geschah das, wie ich hier berichtigen will, in Folge eines Irrthums, der dadurch entstanden ist, dass Verf. angiebt, die Papillen von hinten nach vorn gezählt zu haben.) Auch hier scheint das Verfahren des Verf.'s dem Ref. etwas zu einseitig — wie u. a. schon daraus ersichtlich, dass das Trichosomum longicauda, das, wie weiter unten erwähnt werden soll, seine Männchen in Pygmäenform in der Scheide umher trägt, bei dem gänzlichen Mangel von Spicula- und Schwanzpapillen nach dem hier in An- wendung gebrachten Principe eine ganz isolirte Stellung einnehmen müsste. Die Organisation der Mundwerkzeuge berechtigt nach den Ansichten unseres Verf.'s nur zur Un- terscheidung der einzelnen Species, wesshalb denn auch z.B. die so nett umgrenzten Genera Sclerostomum, Dochmius, Strongylus sämmtlich unter demselben Geschlechtsnamen vereinigt werden. Der weitere Inhalt des systematischen Theiles, der zunächst an die historische Einleitung (S. 1 — 21) anknüpft (S. 22 — 184), erhellt am besten aus der nach- folgenden Uebersicht, die wir mit der Bemerkung be- gleiten, dass Verf. nur solche Arten beschrieben hat, die er selbst zu untersuchen Gelegenheit fand. A. Polymyarii. Muskeln des Körpers aus vielen neben- und hinter einander liegenden Zellen gebildet. Ascaris R. Zwei gleiche Spicula, zwanzig und mehr präanale Papillen. Drei ansehnliche oftmals gezähnelte Lippen, bisweilen mit Zwischenlippen. Beschrieben sind 26 Arten, unter denen neu : A. löbulata aus Crassum des Gangescrokodils, A. nasuta aus Oesophagus vom Pelican (vonRudolphi mit A. spiculigera zusammengeworfen), A. granulosa aus Oesophagus von Tachypetes aquila. DieAsc. suilla des Schwei- nes ist von A. lumbricoides nicht zu unterscheiden, wie denn auch — was Ref. beides bestätigen kann — die Asc. marginata des Hun- des, so wie A. leptoptera des Löwen (p. p.), auch vielleicht Asc. microptera und Asc. brachyoptera, mit der Asc. mystax der Katze zusammenfallen. Eustrongylus Dies. Ein Spiculum (Verf. fügt unnöthiger Weise ein ? hinzu, da wirklich nur ein einziges Spiculum vorhanden ist) im Grunde einer napfförmigen Bursa. (Nach den Untersuchungen des Ref. dürfte ausserdem noch die in grosser Menge auf den Seiten- Archiv für Naturg. XXXIII. Jahrg. 3. Bd Q 242 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte linien hinziehenden Papillen als charakteristisch für das Genus an- gesehen werden.) Verf. beschreibt ausser dem Eustr. gigas noch Eust. tubifex und hebt (S. 311) hervor, dass die Filaria cystica Rud., die bei verschiedenen Südamerikanischen Fischen schmarotzt, den Jugendzustand eines Eustrongylus darstelle, eine Angabe, die Ref. nach eigenen Untersuchungen vollkommen bestätigen kann. Enoplus Dej. Frei lebende Nematoden mit zwei gleichen Spi- cula. Körper des Männchen und Weibchen mit vielen Papillen be- deckt ; die Papillen des männlichen Schwanzendes gehen in die Kör- perpapillen über. (Ein Genus, das in dem hier gefassten Sinne zahlreiche früher unterschiedene Geschlechter aus dem Meere und Süsswasser — sämmtliche Urolaben E b e r t h's und mehr noch — in sich einschliesst.) Verf. beschreibt nur vier Arten, sämmtlich neu, die drei ersten aus der Nordsee (En. cochleatus, En. globicaudatus, En. denticaudatus) , die letzte (En. liratus) aus der Umgegend von Berlin. (Das Gen. Diplogaster Schultze, das Verf. gleichfalls seinem Gen. Enoplus zurechnet, ist ein mit Rhabditis verwandter, vielleicht damit zusammenfallender Meromyarier.) Physaloptera R. Zwei ungleiche Spicula. Bursa geschlossen, herzförmig, umfasst die Schwanzspitze; eine unpaare Papille vor dem After. Ausserdem jederseits noch zehn Papillen, theils vor, theils hinter dem After. Zwei grosse Seitenlippen. 9 Arten, von denen neu: Ph. digitata aus dem Magen von Felis concolor, Ph. subalata (= alata Rud. p. p.) aus dem Magen eines Brasilianischen Falken, Ph. truncata aus dem Magen des Brasilianischen Huhnes und Ph. spiralis aus dem Magen einer Amphisbaena. Heterakis Duj. Zwei ungleiche Spicula; Männchen mit einem Saugnapfe vor dem After. Drei grössere präanale Papillen. Mund- bildung sehr verschieden. 20 Arten, die früher zum Theil dem Gen. Ascaris und Cucullanus zugerechnet, theils auch als Repräsentanten besonderer Genera (Dacnitis, Ophiostoma) betrachtet wurden. Zum ersten Male werden beschrieben: H. lineata aus dem Brasilianischen, H. compressa aus dem Australischen Huhne, H. serrata aus Pene- lope, H. flexuosa aus Crotalus, H. valvata aus Crypturus, H. alata aus Tinamus, H. arcuata aus Crypturus, H. spumosa aus Mus de- cumanus, H. turgida aus Ameiva teguixin, H. fasciata aus Dasypus 9-cinctus. Filaria M. (incl. Lyorhynchus R. und Spiroptera Rud.) Zwei ungleiche vier Spicula, präanale Papillen. Mundbildung ausserordent- lich verschieden, wie sonst nur bei Strongylus Sehn., bald mit, bald ohne Lippen und Mundkapsel. Hinter den Mundpapillen nicht selten eine Krause, die von einer in sich selbst zurücklaufenden Linie gebildet ist. 40 Species, unter denen neu: F. foveata aus Strix braehyotus, .F. calamiformis aus Psittacus aestivus, F. dehiscens aus der niederen Thiere während der J. 1866—1867. 243 Strix striata, F. insignis aus einem Brasilianischen Spechte, F. gut- tata aus Falco borigera, F. pungens aus Turdus cyaneus, F. depressa aus der Aegyptischeu Krähe, F. capitellata (— F. Anthuris p. p.) aus Coracias garrula, F. nilidulans aus Tapirus americanus, F. mi- crostoma aus dem Pferde, F. radula aus Paradoxurus, F. obtusocau- data aus Falco buteo. Ancyracanthus Dies. Zwei ungleiche Spicula. Fünfzehn, sechszehn oder zwanzig präanale Papillen, einfach oder paarweise in einer linearen Reihe gestellt. Mund mit Hautlappen, bald ohne sol- che (Spiroptera Auct.). 4 Arten, von denen neu: A. impar aus der Schwimmblase des Stint. Hedruris Nitzsch. Zwei gleiche Spicula, zwei präanale Papil- len. Nur eine bekannte Art aus dem Magen der Wassersalamander. (Eine zweite Art mit gleicher Eiform lebt in dem Magen des Axolotl.) Ceratospira n. gen. Zwei sehr ungleiche Spicula; eilf präanaie Papillen. Eine neue Art C. vesiculosa aus der Augen- höhle von Psittacus sinensis. Ref. kennt eine ähnliche Art aus der Augenhöhle des Schwanes, so wie denn auch die an demselben Orte bei Falco naevius (Spiroptera stereura) und beim Pferde (Filaria lacrimalis) vorkommenden Nematoden wahrscheinlich demselben Genus angehören. Cucullanus M. Zwei gleiche Spicula. Sieben präanale Pa- pillen. 2 Arten mit muschelförmiger Mundkapsel. B. Meromyarii. Muskeln des Körpers aus acht — je zu zwei in einem Muskelfelde beisammenliegenden — Längsreihen von Zellen gebildet. N ematoxys n. gen. Zwei gleiche Spicula. Männchen und Weibchen mit vielen Papillen über den ganzen Körper. Die Schwanz- papillen des Männchens gehen in die Körperpapillen über. Vagina mit Ringmuskeln. Hieher zwei Arten aus dem Darmkanal unserer einheimischen Batrachier, die früher sog. Oxyuris ornata und Asc. acuminata (= Asc. commutata Clap.). Oxysoma n. gen. Zwei gleiche Spicula; drei grössere prä- anale Papillen. Vagina mit Ringmuskeln. Drei früher zu Ascaris gerechnete Arten : 0. brevicaudatum aus dem Frosch , 0. tentacu- latum aus Didelphys und 0. lepturum aus Testudo Mydas. Oxyuris A. Ein Spiculum. Bursa vorbanden oder fehlend. Vagina mit Ringmuskeln. 10 Species früher zum Theil mit Ascaris verbunden, auch wohl (als Passalurus, Ozolaimus und Ptychocepha- lus) zu besondern Geschlechtern erhoben. Früher unbekannt: 0. minuta aus brasilianischen Affen (von Rudolphi mit dem mensch- lichen Madenwurme verwechselt), 0. longicollis aus Testudo graeca (= Asc. dactylura p. p.). 0. corollatus aus Galeopithecus. . 244 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Labiduris n. gen. Zwei gleiche Spicula. Zwei grössere Schwanzpapillen des Männchens zangenartig verlängert. (Andeutun- gen einer derartigen Bildung schon bei manchen Oxyurisarten, bei denen mitunter auch neben dem grossen Spiculum bereits ein kleines gefunden wird.) Hieher als einzige Art Asc. gulosa B. Dermato\xys n. gen. Kein Spiculum (?); Bursa breit. Mit einer einzigen, von Rudolphi als Ascaris beschriebenen Art, D. veligera aus dem Coecum von Lepus brasiliensis. Atractis Duj. Zwei ungleiche Spicula; drei präanale Papillen. Enthält ebenfalls nur eine, mit Oxyuris verwandte Art, A. dactylura Bud. aus dem Dickdarm von Testudo graeca. Spiro xis n. gen. Zwei gleiche sehr starke Spicula; Bursa mit breiten und starken Bändern. Papillen vorhanden, ihre Zahl nicht bestimmbar. Mund mit zwei Lippen. Enthält gleichfalls nur eine einzige Art, die Budolphisch e Spiroptera contorta ausEmys. Strongylus B. (mitEinschluss von Sclerostomum, Dochmiusu.s.w.). Zwei gleiche Spicula. Bursa rings geschlossen (nicht überall Kef.), einen Trichter bildend. Papillen alle mit rippenförmiger Pulpa (oder vielmehr richtiger an den Enden muskulöser Bippen Bef.). Die sechs vorderen Bippen constant, die ersten einfach, zwei oder drei Aeste bildend. 2 — 7. einfach. Vagina (d. h. der untere Ab- schnitt, den Verf. allein als Vagina betrachtet, während er die zwei obern, die einen sehr sonderbaren Bau haben, irrthümlicher Weise als Uterus deutet) nur mit Längsmuskelbelag. Mund ausserordent- lich wechselnd, bald bloss mit Papillen, bald auch mit mehr oder minder complicirt gebautem Mundnapf. 30 Arten, unter denen vier neu: Strongylus cohaerens aus dem Aguti, Str. inflatus aus dem Binde (= Str. radiatus p. p.), Str. subventricosus aus Bana cornuta, Str. invaginatus aus einer Brasilianischen Coluber. Pelodera n. gen. (= Bhabditis Duj. p. p. Anguillula Aut. p. p. mit Einschluss zugleich von Pelodytes Sehn.). Meist frei lebende Nematoden mit zwei gleichen Spicula und einer Bursa, welche die Schwanzspitze umfasst. Vier oder fünf präanale Papillen. 4 Arten, von denen drei (P. teres, P. papulosa, P. pellio) neu sind. Leptodera Duj. (= Bhabditis p. p., so wie Angiostoma Duj.). Theils frei lebende, theils schmarotzende Nematoden mit zwei gleichen Spicula und einer Bursa, die, wenn vorhanden, die Schwanzspitze nicht umfasst. Drei präanale Papillen. Verf. beschreibt ausser L. mem- branosa aus dem Darm eines Brasilianischen Frosches und den frei lebenden L. curvicaudata, L. producta, L. inermis, L. macrolaima, L. elongata, L. rigida und L. lirata, die sämmtlich neu sind, noch L. flexilis Duj., L. Angiostoma (= Angiostoma limacis), die merk- würdige L. appendiculata (im Larvenzustande = Alloeonema appen- der niederen Thiere während der J. 1866—1867. 245 diculatum Sehn.) und L. oxophila (= Anguillula aceti Müll, und A. glutinis Müll., die beide identisch sind). C. Holomyarii. Muskeln des Körpers nicht oder nur in der Längsrichtung getheilt. Anguillula Sehn. Enthält Pflanzenparasiten mit zwei kurzen Spicula und einer breiten Bursa, welche die Schwanzspitze nicht umfasst. Ob Papillen vorhanden sind, ist ungewiss. Seitenfelder, Hauptmedianlinien. Hieher Ang. scandens Sehn. (= A. tritici Auct.). Trichina Ow. Seitenfelder, Hauptmedinalinien. Kein Spiculum, Bursa zweiästig (d. h. zwei zapfenartig vorspringende Papillen, ne- ben denen noch zwei Paar kleinerer Papillen vorhanden sind). 1 Species. Trichosoma Rud. Seitenfelder und Hauptmedianlinien. Ein Spiculum mit vorstülpbarer Scheide. Bursa in Gestalt eines Haut- saumes (nicht selten auch mit zwei zapfenförmig vorspringenden Papillen Ref.). 2 bekannte Arten. Trichocephalus Göze. Seitenfelder fehlen (? Ref. Sind bei jun- gen Exemplaren besonders im Hinterleibe deutlich nachweisbar). Hauptmedianlinien. Spiculum ohne Bursa, mit vorstülpbarer Scheide. 5 bekannte Arten. Pseudalius Duj. (incl. Prosthecosacter Dies, und Stenurus Duj.) Seitenfelder und Medianlinien, mitunter sogar seeundäre Medianli- nien. Zwei gleiche Spicula. Bursa zweigablig, löffeiförmig oder fehlend, mehrere Papillen. 4 Arten mit Ps. tumidus n. aus den Lungen von Delphinus phocaena. Ichthyonema Dies. Seitenfelder, Hauptmedianlinien. Kein After, zwei ungleiche Spicula, Schwanzende des Männchens abge- stumpft, mit zwei seitlichen Lappen. Hieher Filaria globiceps R., vielleicht auch, als Larvenform, F. ovata Rud. Mermis Duj. Seitenfelder, Hauptmedianlinien, seeundäre Rük- kenlinien, kein After. Zwei gleiche Spicula. Bursa verbreitert, 3 oder 4 Reihen Papillen vor und hmter dem After. 2 Arten mit M. lacinulata n. von unbekanntem Fundorte. Gordius Müll. Keine Seitenfelder, Bauchlinie, kein After, kein Mund (?) , kein Spiculum, Bursa zweigablig. Unter vior be- schriebenen Arten zwei neue: G. setiger n. 67. impressus. Als Anhang behandelt Verl dann schliesslich noch — nach Lubbok — die sonderbare Sphaerularia bombi, über die er jedoch später, bei Gelegenheit der Entwicklungsgeschichte — s.u. — sehr abweichende Ansichten vorbringt. Der systematischen Abtheilung des Werkes folgt eine zweite (S. 185—262), in welcher die einzelnen Or- ganensysteme der Nematoden vom anatomisch- histologi- 246 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte sehen Standpunkte ausführlich geschildert werden. Der Inhalt ist um so reicher an neuen Aufschlüssen, als die Organisation unserer Thiere hier eigentlich zum ersten Male mit den Hülfsmitteln und Methoden unserer moder- nen Zoologie behandelt wird. Trotzdem müssen wir uns in unserem Berichte auf einzelne wenige Angaben be- schränken, für das Uebrige auf das Werk selbst und die schon früher mitgetheilten Beobachtungen des Verf.'s (über die Muskulatur, das Nervensystem, die Seitenlinien mit dem exeretorischen Gefässsysteme, Bericht für 1860. S. 246 und 1863. S. 59) verweisend. Der Oesophagus der Nematoden besteht in der Regel aus einem dreieckigen Chitinrohre, das von einer dicken Lage radiärer Muskelfa- sern umgeben ist und durch die Thätigkeit derselben er- weitert werden kann, während die Verengung durch die Elasticität des Rohres geschieht. Zwischen den Fibrillen sind besonders im hinteren Ende einzelne Kerne einge- streut, deren Beziehungen zu der Fibrillärsubstanz noch unbekannt sind. Eustrongylus enthält in der Wand sei- nes Oesophagus ein verästeltes Röhrensystem, und bei Asc. megaloeephala trifft man in derselben eine nach Aussen ausmündende röhrenförmige Drüse. (Nach den Beobach- tungen des Ref. kann man auch bei zahlreichen anderen Nematoden in der Muskelwand des Oesophagus mehr oder minder weite kanalartige Hohlräume unterscheiden, in denen eine körnige Flüssigkeit auf- und abtreibt.) Bei den Trichotrachelidcn beschränkt sich die Muskulatur des Oesophagus auf den vorderen Mundtheil. Der übrige weit längere Abschnitt ist mit einem capiliaren Chitin- rohre versehen, dem eine Längsreihe zarter Zellen — nach unserem Verf. ein contirniirlicher Körnerschlauch mit eingelageiten Kernen — aufliegt. (Bei Trichina hält unser Verf. diesen Theil des Oesophagus irrthiimlicher Weise für den Chylusmagen.) Aehnlich verhält es sich bei Mermis, nur dass der Schlauch zwischen den Kernen hier stark geschrumpft ist. Bei Gordius glaubt Verf. den sog. Bauchstrang als Oesophagus aufTassen zu dürfen, ob- wohl er denselben ganz richtig als solide beschreibt. Als der niederen Thiere während der J. 1866—1867. 247 Darm wird dabei der diesem Strange aufliegende Schlauch (Drüse nach Meissner) in Anspruch genommen. Bei Pseudalius (und einigen Strongyliden Ref.) enthält der Darm nur zwei Reihen grosser Epithelzellen. Muskel- fasern werden nur im hintern Abschnitt des Darmkana- les gefunden. Die Cuticularbedeckungen des Körpers be- stehen aus mehreren Lagen und besitzen eine ziemlich complicirte Structur. Eine Häutung statuirt Verf. nur in der Jugend, nicht im ausgebildeten Zustande, obwohl die Nematoden während desselben nicht bloss „auf das Doppelte und Dreifache*, sondern oft (z. B. Ascaris mystax) auf das 20 — 30- und 50-fache wachsen. Dass die Excretions- organe in den Seitenfeldern gelegen sind und durch den Halsporus nach Aussen münden, dürfen wir nach den früheren Beobachtungen des Verf.'s als bekannt vor- aussetzen. Sie zeigen bei den verschiedenen Arten eine grosse Uebereinstimmung , obgleich in einzelnen Fällen (besonders bei den Strongyliden und bei Asc. spiculigera) auch Abweichungen von dem gewöhnlichen Verhalten gefunden werden. (Ob Verf. dieselben richtig aufgefasst hat, muss Ref. dahin gestellt sein lassen, doch haben ihm seine eigenen Beobachtungen mehrfach abweichende Re- sultate geliefert.) Die einzelligen Drüsenschläuche, die bei zahlreichen Nematoden mit den excretorischen Gefässen zusammen nach Aussen münden, betrachtet Verf. als so- lide Wucherungen der Umhüllungssubstanz. Ebenso glaubt derselbe jetzt auch das peripherische Nervensystem der Ne- matoden mit grösserer Bestimmtheit, als früher erkannt und die einzelnen Fasern sogar bis in die Papillen des Schwanz- endes hinein verfolgt zu haben. (Es sind solide Fasern von ansehnlicher Dicke, weit dicker als die Ausläufer der Ganglienzellen und in caustischem Kali fast unlöslich, so dass Ref. einige Bedenken über die richtige Deutung derselben nicht zu unterdrücken vermag.) Die Verth ei- lung der Schwanzwarzen zeigt in beiden Geschlechtern mancherlei Verschiedenheiten. Die Lippen, welche nicht selten als Träger der (best:indiV — auch bei den Tricho- trocheliden? — vorhandenen) Mundpapillen den Eingang in 248 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte den Darmkanal umgeben, betrachtet Yerf. in allen Fällen als muskellose und desshalb denn auch unbewegliche Körperfortsätze, eine Angabe, die aber für die Lippen der Ascariden entschieden unrichtig ist, da man bei die- sen die Muskulatur bis weit in dieselben hinein zu ver- folgen im Stande ist. Dass Rücken- und Bauchfläche der Nematoden in vieler Beziehung einander ähnlicher sind, als sonst gewöhnlich bei den bilateralen Thieren, ist zur Genüge bekannt. Auch in anderer Hinsicht existiren mancherlei Annäherungen an die radiale Symmetrie ; es lassen sich bei unseren Würmern, wie Verf. specieller ausführt, sechs Radien unterscheiden, die sich unter glei- chen Winkeln schneiden und der Art vertheilt sind, dass zwei der Medianebene angehören, die vier anderen aber gleichmässig über die Seitenhälften sich vertheilen. Von den sechs dazwischen ausgespannten Feldern enthalten die zwei seitlichen und die vier submedianen gleiche Bildun- gen. Die Spicula, die sich beständig an der Rückenwand in die Kloake inseriren, liegen in einer Tasche, die als Ausstülpung des Darmapparates zu betrachten ist und mit Muskeln in Verbindung steht, welche das Vorstosscn und Zurückziehen besorgen. Sie bilden mit der Bursa und den Papillen die männlichen Begattungswerkzeuge. Bei den Weibchen trifft man ungefähr in der Mitte zwi- schen After und Schwanzspitze gleichfalls ein Paar Pa- pillen, die auch schon bei den Larven vorkommen und hier sogar mitunter in ein Paar langer bandförmiger An- hänge (Pelodera appendiculata) auswachsen. Auch in Betreff der Entwickelungsgcschichte, der die dritte Ab- theilung unseres Werkes (S. 263 — 324) gewidmet ist, be- reichert der Verf. unsere bisherigen Kenntnisse mit mancherlei neuen Daten. Er hebt zunächst hervor, dass die erste Anlage der Generationsorgane in beiden Ge- schlechtern eine einfache Zelle ist, die aber in der Regel schon während des Embryonallebens wächst und mehrere Kerne in sich ausscheidet. Die vielkernige Zelle schei- det sich dann bei dem Uebergange in die geschlechtlich entwickelte Form in zwei Lagen, von denen die äussere der niederen Thiere während der J. 1866—1867. 249 (das Stroma) in die Wandungen besonders der Lei- tungsapparate auswächst, während die innere (Keimsäule) zu dem Inhalte der keimbereitenden Organe wird und sich durch fortschreitende Differenzirung in die der Rhachis anhängenden Geschlechtsproducte verwandelt. Bis zum Eintritt der Geschlechtsreife sind diese beiderlei Gebilde bei vielen Gattungen vollkommen gleich, während sie später bei Mann und Weib in bekannter Weise aus ein- ander gehen. An den Eiern kann man nach der Ablö- sung von der Rhachis die frühere Anheftungsstelle noch eine Zeitlang unterscheiden. Verf. betrachtet diese Stelle (mit Meissner) als Micropyle und giebt an, dass dieselbe noch bei den mit deutlicher Membran versehenen Eiern offen sei. Durch diese Micropyle sah Verf. auch die Sa- menkörperchen'in das Innere des Dotters eindringen. Ref. hat gleichfalls — unabhängig vom Verf. — mit aller Ent- schiedenheit das Eindringen der Samenkörperchen bei den Nematoden beobachtet, von der Existenz einer Mi- cropyle sich aber nicht überzeugen können. Er kennt allerdings Bilder, wie sie Verf. von Leptodera appendi- culata zeichnet und als beweisend für die Richtigkeit sei- ner Ansicht ansieht, allein die scheinbare Micropyle ist hier (z. B. bei Oxyuris) eine Oeffnung in dem Chorion, die erst nach längerer Zeit durch ein Deckelchen ge- schlossen wird. Wir wissen, dass das Chorion nur an den befruchteten Eiern zur vollen Ausbildung kommt und können vielleicht durch die Vermuthung, dass die unbe- fruchteten Eier ohne Deckelchen bleiben, die Anwesenheit einer derartigen Oeffnung an den Eiern isolirter Lepto- deren erklären, ohne desshalb gerade zu der Annahme einer Mikropyle gezwungen zu sein. Damit würde auch vielleicht die Thatsache stimmen, dass diese sog. Micro- pyle schon zehn Minuten nach der Befruchtung geschlos- sen ist. In dem Entwickelungsleben der Nematoden un- terscheidet der Verfasser drei auf einander folgende Stadien, Embryo, Larve und geschlechtsreifes Thier. Der Uebertritt in ein neues Stadium soll je durch eine Häutung eingeleitet werden, der Wurm also zwei Mal 250 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte während seines Lebens die äussere Hautdecke wechseln (was für viele Fälle, z. B. Dochmius, nach meinen Beob- achtungen entschieden unrichtig ist). Bei Leptodera und Pelodera bleibt die Embryonalhaut im Umkreis der Larve in Form einer Cyste mit geschlossener Mund- und After- öffnung, trotzdem aber wächst die Larve und verwandelt sich, sobald sie in eine feuchte stickstoffreiche Substanz geräth. Wenn die Embryonen austrocknen, was sie ohne alle Fährlichkeit überstehen, dann gehen sie schon frühe, noch bevor sie ihre volle Grösse erreicht haben, in den Larvenzustand über. Die stickstoffreiche Substanz, welcher diese Würmer zu ihrer Geschlechtsentwickelung bedür- fen, finden sie bald im Freien, bald in lebendigen Thie- ren, die vielfach von ihnen heimgesucht werden , ohne dass jedoch der Parasitismus deshalb nothwendig wäre. Bei Leptodera appendiculata sind die freilebenden und die parasitischen Larven übrigens nicht bloss von ver- schiedener Grösse und mit verschieden langen Papillen versehen, sondern auch noch dadurch unterschieden, dass die erstem einen offenen Mund und After besitzen. Ganz ebenso lange Sclnvanzpapillen, wie sie an den para- sitischen Larven dieser Tiiiere gefunden werden, sah Seh. auch an einer in der Darmhaut von Triton taeniatus le- benden Filarienlorve. Die von mir beschriebene Hetero- gonie der sog. Asc. nigrovenosa wird vom Verf. bestä- tigt. Der Wurm selbst wird nach seiner Muskulatur und dem Bau seiner Geschlechtsorgane den Peloderen und Leptoderen angereiht und auf Grund der im Innern der Tuben vorkommenden Spermatozoon (die auch Ref. jetzt in einzelnen Fällen gesehen hat) als ein Zwitter ge- deutet. Bekanntlich hat Verf. schon früher eine zwitter- hafte Leptodera (Pelodytes hermaphroditus) beschrieben. Gegenwätig kennt er nicht bloss eine , sondern sieben solcher Species (u. a. L. denlata n., L. dolichura n., L, foeeunda n.). Auch von der sog. Asc. nigrovenosa un- terscheidet Verf. zweierlei Formen, die eiae aus dem Frosche, die andere (L. rubrovenosaj aus der Kröte, beide namentlich au der Schwanzbildung der frei lebenden Ge- der niederen Thiere während der J. 1866—1867. 251 neration zu unterscheiden. Mit dem Nachweis des Herma- phroditismus der Asc. nigrovenosa ist übrigens die Exi- stenz einer Parthenogenese bei den Nematoden um so weniger beseitigt, als Verf. selbst bei einer mit Lepto- dera appendiculata verwandten Art die Entwickelung der Eier ohne Samenkörperchen beobachtete. Selbst die Knospung soll den Nematoden nicht völlig fremd sein, denn Verf. ist nachträglich zu der Ueberzeugung gekom- men, dass die Sphaerularia bombi, bei der er mit Lub- bock früher eine Copulation von Männchen und Weib- chen angenommen hatte, als eine Coinbination von Nähr- und Geschlechtsthier aufzufassen sei. Das eiproducirende grosse Thier, das dem kleineren (Männchen Lubbock) anhängt, betrachtet Verf. jetzt als einen umgestülpten Uterus, der wie eine Knospe aus dem zwerghaften Wurm- leibe hervorgewachsen sei und ein Divertikel des Darmka- nales in sich aufgenommen habe. Als Beweis für die Richtigkeit dieser Deutung wird namentlich der histolo- gische Bau des sog. Weibchens betrachtet, und in der That muss man zugeben, dass eine muskellose, aus sechs- eckigen Zellen gebildete Röhrenwand mehr Aehnlichkeit mit einem umgestülpten Uterus, als mit einem vollständi- gen Nematoden hat. Allein andererseits klingt doch auch die Annahme des Verf.'s so gewagt, dass wir mit ihm den Wunsch nicht unterdrücken können, es möchte das Räthsel dieser Bildung recht bald auf dem Wege der directen Beobachtung gelöst werden. Die schon im letzten Jahresberichte nach einer vor- läufigen Mittlicilung erwähnte Arbeit Bastian's „on the anatomy and physiolegy of the Nematoids, parasitic and free ; with observations on their zoological position and af- linitles to the Echinodcrms" ist jetzt in den Philosoph. Transact. royal society!866. T. 155. p. 545— 638. PI. 22— 26 erschienen und liefert Resultate, die in vielen, ja den meisten wesentlichen Punkten mit den Untersuchungen Schneide r's übereinstimmen. Die körnige Subcuticu- larschicht, der ein ursprünglich zelliger Bau vindicirt wird, soll nicht bloss die darauf liegende Chitinhüllc ab- 252 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte scheiden, sondern vorzugsweise auch zur Respiration die- nen und zu einer derartigen Leistung um so mehr sich eignen, als sie durch mehr oder minder zahlreiche Poren — wofür Verf. irrthümlicher Weise die Papillen hält — nach Aussen führt. Die Seitengefässe , die nach un- serem Verf. eine contractile Muskelwand besitzen, schei- nen in manchen Fällen zu fehlen und durch die einzel- ligen Halsdrüsen vertreten zu sein. Dafür aber glaubt Verf. gelegentlich auch in den Medianlinien, die er übri- gens keineswegs für constante Bildungen hält, ein Längs- gefäss beobachtet zu haben. Der Zellenkörper am Oeso- phagus der Trichotrocheliden wird als ein Schlauch ge- schildert, der ausser den grossen hellen Bläschen (den Zellenkernen) eine beträchtliche Menge kleiner Zellen in sich einschliesse. Ebenso verkennt Verf. die wirkliche Natur der einzelligen Analdrüsen, indem er sie bei Ascaris lumbricoides der sonderbaren Blase vergleicht, die bei diesem Thiere der linken Seitenlinie in der Nähe des Nervenringes eingelagert ist (und möglicher Weise als ein Sinnesorgan — Gehörwerkzeug? — betrachtet wer- den kann). Die Fähigkeit, ohne Verlust des Lebens aus- zutrocknen, wird auf die vom Verf. unterschiedenen vier Genera Tylelenchus, Aphelenchus, Plectus undCephalobus beschränkt und durch die Angabe erklärt, dass diese Thiere in ihren Hautdecken verhältnissmässig nur wenige Poren hätten und ihre Gewebe desshalb länger feucht hielten. Die Verwandtschaft der Nematoden mit den Echinodermen soll sich besonders in der Anwesenheit des exeretorischen Gefässsystems aussprechen, das in der Nor- malzahl durch vier, den Ambnlacralgefässstämmen der Ho- lothurien entsprechende Längsstämme vertreten sei. Wir wollen es unsern Lesern überlassen, ob sie darauf hin die Spulwürmer fortan als vierstrahlige Echinodermen zu betrachten sich berechtigt glauben. Zum Schlüsse er- wähnt Ref. noch der gelegentlichen Angabe des Verf.'s, dass er bei dem Zergliedern der Asc. megaloeephala jedes Mal von einer eigenthümlichen Affection der Augen und Respirationsorgane heimgesucht sei, mit der Bemerkung, der niederen Thiere während der J. 1866—1867. 253 dass auch Mir am früher (Froriep's neue Notizen 1836. Bd. VI. S. 108) ganz dieselbe Erfahrung gemacht hat. Wenn die Uebereinstimmung mehrerer unabhängig von einander arbeitender Forscher eine Garantie für die Richtigkeit ihrer Untersuchungen abgiebt, dann dürfen wir wohl annehmen, dass die neu gewonnenen Kennt- nisse von der Organisation der Nematoden schon jetzt zu einem gewissen Abschlüsse gekommen sind. Nicht bloss, dass Bastian dieselbe, wir wir oben sahen, bis auf wenige Punkte, übereinstimmend mit Schneider schil- dert, auch Referent ist durch seine Untersuchungen über den Bau dieser Thiere — und vielleicht noch mehr, als Bastian — zu fast gleichen Resultaten gekommen. Hier und da finden sich freilich auch Abweichungen, aber sie betreffen fast überall nur Fragen von untergeordneter Bedeutung und können hier um so eher übergangen wer- den, als wir die Mehrzahl derselben schon bei Gelegen- heit unseres Berichtes über das S chneider'sche Werk mit einigen Worten berührt haben. Wir begnügen uns desshalb mit der Angabe, dass diese Untersuchungen in dem Werke über „die menschlichen Parasiten und die von ihnen herrührenden Krankheiten" Bd. II. Lief. 1. (256 S. mit 152 Holzschnitten) niedergelegt sind und ent- nehmen den Mittheilungen des Verf. 's nur noch die eine Bemerkung, dass das Gangliensystem der Nematoden nicht ausschliesslich auf den Kopftheil beschränkt ist, sondern auch in Form einer Einlagerung von Ganglienkugeln in der Medianlinie dicht hinter dem After zur Entwickelung kommt. Der Darstellung des Gesammtbaues unserer Würmer (S. 1 — 88) lässt Verf. sodann einen Excurs über deren Entwickelungsgeschichte folgen (S. 88 — 150), in der Hauptsache eine weitere Ausführung der nach einer vor- läufigen — inzwischen auch in's Englische (Annais and Mag. nat. hist. 1867. Vol. XVII. p. 331 u. 447) übersetzten — Mittheilung schon im letzten Jahresberichte angezo- genen Beobachtungen. Neu hinzugekommen ist u. a. die Entwickelungsgeschichte der Spiroptera murina, die ihren Larvenzustand in dem Mehlwurme durchlebt und hier 254 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte auch schon vor längerer Zeit von Stein im eingekapsel- ten Zustande aufgefunden -wurde. Der Embryo besitzt am Kopfende einen Bohrstachel, der nach der Einwande- rung abgeworfen wird. Der specielle Theil der vorlie- genden Lieferung behandelt den Bau und die Naturge- schichte der Ascaris lumbrieoides, so wie die mancherlei krankhaften Erscheinungen, die in Folge des Parasitismus und der Verirrungen dieses bekannten Wurmes entste- hen. Die Darstellung geht sehr in's Detail und belehrt uns über zahlreiche bisher unbekannte Verhältnisse, beson- ders des feineren Baues. Von besonderem Interesse dürften die Angaben über die Histologie der Geschlechtsorgane sein, die mit ihren sonderbaren Epithelbildungen fast ein- zig dastehen. So findet man z.B. in der Samenblase des männlichen Spulwurmes einen dichten Besatz baumartig verästelter Fäden, die während des Lebens in beständiger amöboider Formveränderung begriffen sind und förmli- che Pseudopodien darstellen, wie man sie bisher bloss bei den allereinfachsten Thieren gefunden hatte. Die Eier des gemeinen Spulwurmes entwickeln sich nicht bloss im Wasser, sondern auch in der feuchten Erde, doch vergehen auch unter günstigen Verhältnissen (bei Einwirkung einer hohen Temperatur von mindestens 15— 18° R.) stets mehrere Monate — in anderen Fällen selbst mehrere Jahre — , bevor der Dotter seine Embryonalent- wickelung durchlaufen hat. Frost und Trockniss unter- bricht wohl die Entwickelung des jungen Thieres, ist aber für gewöhnlich nicht im Stande, sie gänzlich zu verhin- dern. Ein Zustand des freien Lebens fehlt dem mensch- lichen Spulwurm; um auszuschlüpfen, muss derselbe den Magen passiren. Indessen scheint es nach den von un- serem Verf. angestellten Experimenten kaum , dass die Embryonen direct in den Menschen einwandern. Frei- lich haben auch die mit anderen Thieren angestellten Fütterungsversuche kein positives Resultat geliefert, allein nichtsdestoweniger hält es Verf. für wahrscheinlich, dass die Uebertragung in den Menschen durch Hülfe eines Zwischenwirthes geschehe, der, den niederen Thieren der niederen Thiere während der J. 1866—1867. 255 angehörig, leicht mit der vegetabilischen Nahrung (Obst, Salat, Rüben n. dergi.) verschluckt werden könne. Nach den Erfahrungen an Asc. mystax glaubt Verf. übri- gens, dass der — schon vor dem Ausschlüpfen aus der festen Eischale gehäutete — Embryo in seinem ersten Wirthe keinerlei erhebliche Veränderungen erfahren und auch an Grösse kaum merklich zunehme. Das klein- ste vom Verfasser untersuchte Exemplar, das trotz sei- ner auffallend schlanken Form schon alle speeifischen Charaktere der Asc. lumbrieoides an sich trug, mass 49 Mm. Die Auswanderungen des Parasiten aus dem Darme geschehen bald ohne Verletzung der Darmwand (besonders in die Gallenwege, wo derselbe so lange verweilen kann, dass seine Eier theilweise zur Entwicke- lung kommen), bald durch Löcher hindurch, die in man- chen Fällen unter entschiedener Thei Inahme der Wür- mer (Andrängen mit dem Kopfende, Nagen mit den ge- zähnelten Lippenrändern) ganz nach Art der von dem Medinawurme herrührenden Abscesse ihren Ursprung nehmen. Die auf experimentellem Wege zuerst vom Refe- renten festgestellte Entwickelungsweise der Spiroptera murina wird auf den Rath des ursprünglichen Entdeckers vonMarchi in ihren Einzelheiten verfolgt und mitsammt der Anatomie des genannten Wurmes zum Gegenstande einer selbstständigen Abhandlung gemacht (Monografia sulla storia genetica e sulla anatomia della Spiroptera obtusa, Torino 1867. (34 S. in gross Quart mit 2 Tafeln, estr. delle Memorie della reale Accad. d. Scienze di To- rino Ser. IL Tom. XXV). Die mit dem Kothe derinficirten Mäuse abgehenden Eier wurden an Mehlkäferlarven ver- füttert, in deren Darme dann die schon vorher völlig aus- gebildeten Embryonen aus der Schale ausfielen, um von da in die Leibeshöhle überzutreten. Eine Zeitlang trei- ben sich die jungen Würmer hier mit ausserordentlicher Agilität zwischen den Eingeweiden umher, bis sie auf etwa das Doppelte ihrer ursprünglichen Länge gewach- sen sind, und dann (etwa 5 Wrochen nach der Infection) 256 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte allmählich in den Ruhezustand übergehen, in dem sie sich unter dem Schutze einer vom Fettkörper des Wirthes gelieferten Cyste häuten und in die von Stein beschrie- bene Larvenform verwandeln. Je länger der Wurm in dieser Cyste verweilt, desto grösser wird er, aber schon kurze Zeit nach der Häutung ist er im Stande, eine wei- tere Metamorphose einzugehen, vorausgesetzt, dass er mit seinem Wirthe von einer Maus gefressen wird. Vier Wochen nach dem Uebertritte in den neuen Träger hat der Wurm bereits eine Länge von 15 — 20 Mm. Er zeigt bereits die sechs Papillen der ausgebildeten Spiropteren, ist aber äusserlich noch ohne die spätem Geschlechtsunter- schiede, die erst durch eine neue Häutung herbeigeführt werden. Claus untersucht den Bau und die Lebensgeschichte der schon von Schneider beobachteten Leptodera ap- pendiculata und kommt dabei zu der Ueberzeugung, dass die sich frei entwickelnden Nachkommen der aus den parasitischen Larven hervorgegangenen Geschlechtsthiere nicht bloss eine geringere Grösse besitzen, sondern auch sonst noch mehrfach (in dem Besitze eines kräftigern Zahnapparates und einer lang ausgezogenen Schwanzspitze, so wie durch die sehr viel geringere Zahl der producir- ten Eier) von den Thieren der ersten Generation sich unterscheiden. Dazu kommt noch, dass sich diese Wür- mer ohne eigentlichen Larvenzustand entwickeln, dass sie beständig einen offenen Mund besitzen und auch des Fett- körpers und der bandförmigen Schwanzpapillen der pa- rasitirenden Larven entbehren. Mit Recht sieht Verf. unter solchen Umständen in diesen Thieren keine Varietät, sondern die Repräsentanten einer besonderen (heteromor- phen) Generation, die der Rhabditisgeneration der sog. Ascaris nigrovenosa vergleichbar ist, obwohl die Verschie- denheiten derselben von der vorausgehenden Generation lange nicht so auffallend sind, als es hier der Fall ist. Ref., der die Lebensgeschichte der Leptodera appendicu- lata in Gemeinschaft mit Herrn Cand. Zalensky aus Charkow gleichfalls untersuchte, ist unabhängig von der der niederen Thiere während der J. 1866 — 18G7. 257 Verf. zu ganz derselben Auffassung gekommen, muss aber hinzufügen , dass insofern wenigstens ein Unterschied von der Ileterogenie der Asc. nigrovenosa existirt, als bei letzterer ein regelmässiger Wechsel der beiden Generationen stattfindet, was bei der Leptodera appen- diculata nicht geschieht, indem die Rhabditisgeneration hier vielfach — ohne intercurrirende erste Generation — ihres Gleichen zu erzeugen vermag. Sitzungsber. der Gesellsch. zur Beförderung der ges. Naturwissensch. zu Marburg 1867. N. 12. S. 95— 102. Es hat übrigens fast den Anschein, als wenn eine derartige Heterogenie auch bei anderen verwandten Ne- matoden vorkäme, möglichen Falls sogar eine weite Ver- breitung habe. Man braucht nur einen Blick auf die Ab- bildungen zu werfen, die Pe r ez einer jüngst erschienenen sehr ausführlichen Abhandlung über Rhabditis terricola (rech, anatomiques et physiologiques sur l'anguillula ter- restris, Annal. des sc. nat. 1866. T. VI. p. 152—307. Tab. V — X, auszugsweise übersetzt in der Halleschen Zeitschr. f. d. ges. Naturwiss. 1867. Bd. XXIX) beigegeben hat, um von den Verschiedenheiten frappirt zu werden, die auch hier in der Bildung der Schwanzspitze bei den einzel- nen Individuen obwalten. Verf. erklärt diese Differenzen allerdings für Altersunterschiede und nimmt an, dass der ursprünglich lange Schwanz mit der stärkeren Ausbildung der Geschlechtsorgane immer kürzer werde, indessen glaube ich nach den bei anderen Rhabditiden gemachten Erfahrungen Grund zu der Annahme zu haben, dass es sich bei jenen Individuen zum Theil wenigstens um Re- präsentanten verschiedener Generationen gehandelt habe. Die Rhabditis terricola, von der Perez handelt, ist übrigens derselbe Nematode, der von Bartkelemy früher einmal als Asca- roides limacis beschrieben worden. Man trifft ihn nicht selten in dem Eiweissüberzuge der Limaxeier , besonders der abgestorbenen, mitunter auch an den Gartenschnecken selbst, ohne dass der "Wurm jedoch ein eigentlicher Parasit wäre d. h. nothwendig parasitiren müsste. Die Nahrung besteht, wie auch sonst bei den Rhabditiden, aus verwesender organischer Substanz, und wo diese in hinreichen- der Menge vorhanden ist, da steigt die Vermehrung der Thiere Archiv für Naturg. XXXIII. Jahrg. 2. Bd. R 258 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte binnen kurzer Zeit nicht selten in's Unglaubliche. Beim Uebergange in den geschlechtlich entwickelten Zustand findet eine Häutung statt, eine Beobachtung, die freilich nicht so neu ist, wie Verf. annimmt. Ueberhaupt enthält die Abhandlung für die deutschen Leser, die der allmählichen Entwicklung unserer Kenntnisse über die Nema- toden gefolgt sind, trotz ihrer ungewöhnlichen Ausführlichkeit nur wenig Neues; e3 ist sogar unverkennbar, dass sie in mehrfacher Hinsicht, namentlich in den histologischen Fragen, hinter dem ge- genwärtigen Stande unserer Wissenschaft zurückbleibt. So wer- den z. B. die Muskeln als einfache dünne Längsstreifen beschrieben. Der Porus excretorius mit den Seitengefässen wird nirgends er- wähnt, dafür aber unsern Würmern ein Circulationsapparat in Form eines unverästelten Längsgefässes , das frei in der Leibes- höhle verlaufen soll , beigelegt. Das Nervensystem hat Verfasser nicht beobachtet und die Epithelialbekleidung des Darmes als einen mit körniger Masse gefüllten Sack beschrieben, der das Rohr allseitig umgebe. Der Pharynx soll von Längsmuskeln umlagert sein , die eine Querstreifung besässen und dadurch das gestrichelte Aussehen bedingten, während wir doch wissen, dass das- selbe von glatten Radiärfasern herrührt. Die in dem sog. Keim- fache der Geschlechtsdrüse enthaltenen Kerne sind für unseren Verfasser bereits die späteren Eier. Sie sind von Anfang an mit einer Dotterhaut umgeben, die jedoch bei den Männchen später verloren gehe, wenn sich durch mehrfach wiederholte Theilung die eigentlichen Samenkörperchen hervorbilden. Den Process der Be- fruchtung konnte Verf. nicht zur Anschauung bringen, doch glaubt er sich auf experimentellem Wege (durch isolirte Aufzucht junger Weibchen) davon überzeugt zu haben, dass derselbe für die Ent- wicklung — weiblicher Würmer — nicht absolut nothwendig sei. Die Furchungskugeln sind ohne Umhüllungshaut, und nach der An- sicht des Verf.'s nur insofern für den Aufbau des Embryo von Be- deutung, als sie die Embryonalzellen (die Kerne der deutschen Au- toren) in sich einschliessen und mit Nahrüngsmaterial versorgen. Die Bursa der männlichen Thiere . dient bei der Begattung als eine Art Saugnapf,* obwohl die Seitenblätter derselben einfache Cu- ticularlamellen sind. Die 7—8 Paar Schwanzpapillen, die Duj ar- din — mit Recht — als die Rippen dieser Blätter betrachtete, stehen nach unserem Verf. völlig frei an der Innenfläche dersel- ben. Sie dienen, wie Verf. vermuthet, als Reizorgane, die das Weib zur Oeffnung der Vulva veranlassen sollen. Sind die Embryonen in den weiblichen Organen entwickelt, dann werden sie entweder ein- zeln nach Aussen ausgeworfen, oder sie verweilen im Innern, um hier zu wachsen und schliesslich die Weichtheile der Mutter bis auf die äussere Chitinhülle vollständig zu zerstören. der niederen Thiere während der J. 1866 — 67. 259 Barthelemy drückt übrigens nachträglich — "besonders auf Grund einiger anatomischer Eigentümlichkeiten — seinen Zweifel über die Identität der Rhabditis terricola mit Ascaroides limacis aus (ibid. Vol. VIII. p. 37). Jedenfalls sind beide Thiere sehr nahe ver- wandt und generisch nicht zu trennen. Der Gattungsname Asca- roides muss also eingehen. Ref. giebt auf den Wunsch seines geehrten Freun- des van Beneden der Belgischen Akademie eine über- sichtliche Zusammenstellung seiner Untersuchungen über die Entwicklungsgeschichte und die Wanderungen der Nematoden, und dieser lässt derselben dann die Beschrei- bung und Abbildung einer Rhabditis folgen, die er in unermesslicher Menge in den zum Bleichen ausgelegten Knochen verschiedener Cetaceen antraf. Sur les vers nematodes, HS. mit 1 Tafel (Bullet. Acad. roy. Belgi- que T. XXI. p. 208 , l'Institut 1866. p. 245—247). Die Eier von Ascaris osculata sahCobbold bei sei- nen Experimenten im Süsswasser binnen kaum 3 Wochen sich in freie Embryonen verwandeln, während im Salz- wasser dazu 3 Monate nöthig waren. Nach 20 Monaten maassen die grossesten Exemplare 1/i0 Zoll. Eine XJeber- tragung in Hunde, Frösche und verschiedene Fische blieb ohne Erfolg, nur der Goldkarpfen Hess in seinem Darmkanale nach der Verfütterung von Eiern zahlreiche leere Schalen auffinden. Die Eier von Asc. megaloce- phala brauchten drei Monate zu ihrer Entwickelung. Nach dem Verlaufe von fünf Monaten waren einzelne Embryonen aus ihrer Schale ausgefallen. Bei Asc. marginata sollen 17 Monate vergehen, bevor die Embryo- nen ihre Eischalen verlassen. Die Eier von Asc. lum- bricoides und Strongylus armatus konnten nicht zur vol- len Entwickelung gebracht werden. Ebenso misslang es, Oxyuris vermicularis zum Ausschlüpfen zu bringen, sowohl im Wasser, wie in faulenden Vegetabilien. Auch ein Fütterungsversuch bei Affen blieb ohne Erfolg. (Verf. hat übrigens die reifen Embryonen von Oxyuris nicht ge- kannt.) Die Embryonen von Prosthecosacter inflexus schlüpfen im Wasser aus und zeigen nach Verlauf eini- 260 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte ger Wochen Zeichen eines weiteren Wachsthums. Pro- ceed. Linnaean Soc. T. VIII. p. 142. Baillet, recherches sur l'organisation et sur les fonctions de reprodnction de quelques Nematoides de la tribes des Sclerostoiniens, Toulouse 1865. 47 Pages (extr. des Mem. Acad. imper. d, sc. de Toulouse) ist Ref. nicht näher bekannt geworden. Ebenso wenig kennt derselbe Colin's Abhandlung über denContagionsmodus bei den Wurmkrankheiten der Respirationsorgane und über die Reproduction der die- selben bedingenden Parasiten, Bullet, de l'Academie T. XXXI. p.874. Einer darüber mir zugekommenen Nachricht zu Folge behauptet übrigens Verf., dass die nach Aussen ausgeworfenen Embryonen der Lungenstrongylidcn ohne Zwischenwirth in ihre Träger gelangten, was ich nach den von mir in dieser Hinsicht angestellten zahlreichen Experimenten auf das Bestimmteste bezweifeln muss. Die von Krabbe aus der Darmschleimhaut des Pferdes beschriebenen eingekapselten Strongyliden (Tids- skr. for Veterinaerer 1866. Bd. XIV. p. 10) gehören nach den Untersuchungen des Ref. nicht zu Sclerostomum equi- num, mit dem sie Verf. — in Uebereinstimmung mit Co- lin (J. B. 1864. S. 231) — zusammenstellt, sondern zu einer andern Art, wahrscheinlich Sc tetracanthum. So beweist vor allem Andern die Bildung des Mundnapfes, der von dem des Sei. equinum beträchtlich abweicht, und schon frühe, bei Exemplaren von 1,5 Mm., gefunden wird, wäh- rend er bei den Larven von Scler. equinum, die fast aus- schliesslich in den sog. Wurmaneurysmen der Pferde vorkommen, viel später auftritt, wenn die Thiere bereits auf etwa 12 Mm. herangewachsen sind. Nach der Vermuthung des Ref. geschieht der Uebertritt in den Darm durch die peripherischen Verzweigungen der Darmarterie. Die ersten Jugendzu stände werden, wie die von Sc. hypostonium, unter Rhabditisform frei im Wasser gefunden, so dass sich die Annahme Coli n's, nach der die weiblichen Pal- lisadenwürmer ihre Eier, in die Darmwand ablegten, der niederen Thiere während der J. 1866—1867. 261 gleichfalls als irrthümlich erweist. Vgl. hierüber Leu- ckart, menschliche Parasiten Bd. II. S. 445— 454. M'Intosh fand (Journ. micr. sc. T. V. p. 204) in der Leber von Carcinus Maenas einige Male einen drei Viertel Zoll langen Spulwurm mit kurzem ascarisartigen Schwänze und vier Mundpapillen. Hinter der Mundöff- nung trug der Wurm einen häutigen Kragen von durch- sichtiger Beschaffenheit. Mecznikoff giebt an, dass der Pharynx von Pia- naria lactea nicht selten von jungen Nematoden bewohnt sei, die er wegen der Anwesenheit eines stark entwickel- ten Bohrapparates für die Jugendzustände von Myoryctes halte (Bullet. Acad. imper. St. Petersbourg T. IX. p.442. Note 11). Die Würmer sind die Embryonen von Mermis nigricans, die daselbst bis zur Grösse von 1 Mm. her- anwachsen, sich dann häuten und nach Aussen ausfallen. Dieselben Thiere findet man (Winters) auch in Darm und Leibeshöhle von Ephemerenlarven. Sie haben interes- santer Weise einen deutlichen After und Darmkanal. Vgl. Leuckart, menschliche Parasiten Bd. IL S. 74. Die von Gescheid einmal im Auge eines Hundes aufgefundene Filaria trispinulosa soll nach Cobbold (Linnaean Soc. Journ. Vol. IX. p.294) der Jugendzustand einer Ascaris sein. Walter beobachtet (7. Ber. des Offenbacher Ver- eins für Naturkunde S- 67, 68) bei dem in der Harnblase der Wanderratte so häufigen Trichosomum crassicauda im Innern des Körpers (der LeibesJiöhle, wie Verf. sagt) einige kleinere Würmer, die er für „grosse Junge" hält, welche, von den in harte Eierschalen eingeschlossenen Em- bryonen verschieden, vielleicht dazu dienten, in der Harn- blase zu verweilen und ohne Wanderung auszuwachsen. Ref., der diese Geschöpfe näher untersuchte (Tagesbit. der Frankfurter Naturforscherversammlung 1867. S. 55), gewann dagegen die Ueberzeugung, dass sie keine Em- bryonen, sondern männliche Thiere seien, die in verschie- dener Anzahl (1 — 5) in der Vagina der Weibchen ver- weilen und trotz der Abwesenheit besonderer Begattungs- 262 Leuckart: Bericht üb- d. Leist. in d. Naturgeschichte apparate daselbst ihren Samen deponiren. Die Einwan- derung dieser Zwergmännchen, die in seltenen Fällen auch frei in der Harnblase gefunden wurden, geschieht, wenn die Weibchen etwa das Dreifache des jungen Männchens (8 — 9 Mm.) messen und noch keine reifen Eier enthalten. Wo keine Einwanderung stattfindet, da bleiben die Eier ohne Schale und Embryonen. Auffallen- der Weise hat übrigens, wie auch Walter erwähnt, Dr. A. Schmidt in Frankfurt neben den Weibchen einmal einige freie Männchen gefunden, die sich von den para- sitisch lebenden Zwergmännchen — deren anatomische Structur nach den Beobachtungen des Ref. gar keinen Zweifel an ihrer Natur als Männchen aufkommen lässt — durch eine sehr ansehnliche Grösse und die Anwesenheit äusserer Begattungsorgane unterscheidet. Ref. hat diese Männchen selbst untersucht und muss die Möglichkeit zugeben, dass dieselben zu Trichosomum crassicauda ge- hören, hat selbst aber niemals, obwohl er einige Hundert Ratten secirte und mehr als Tausend Weibchen auffand, ein derartiges Thier beobachtet. Sollte die Vermuthung Scjhmidt's, der die Thierc zu Tr. crassicauda zählt, ge- gründet sein, dann bliebe nichts übrig, als die Annahme eines Dimorphismus für die Männchen unseres Para- siten. Eben das. (S. 72) beschreibt Walter einen 12 Mm. langen weiblichen Nematoden aus dem Darme des Ama- zonenpapageies unter dem Namen Spiroptera Leuckarti. In dem Cataloge der von Nitzsch gesammelten und bestimmten Halleschen Helminthen werden (a. a. O. S. 271 ff.) als neu auf'geührt: Oxyuris mastigodes aus dem Pferde mit embryonenhaltigen Eiern, die merkwürdiger Weise stets zu 5 — 8 sternförmig zusammengruppirt wa- ren, Filaria aspera unter der Halshaut von Strix bra- chyotus, F. tendo aus den Luftsäcken von Falco peregri- nus, Tricliocephalus Nitzschi aus den Bronchien von Mu- stela martes, Tr. echinopliyllus aus Camelus dromedarius, Strongylus truncatus ans Cervus capreolus. Den Lio- rhynchus truncatics fand Nitzsch im Vormagen der der niederen Thiere während der J. 1866—1867. 263 Schnepfe und im Dünndarm des Dachses, beide Male nur junge Weibchen, die wahrscheinlicher Weise, wie vermuthet wird, aus einem Salamander, Frosche oder vielleicht gar aus dem Regenwurme übergeführt waren und in einem dieser Thiere ihren frühesten Jugendzustand verleben möchten. In der zoologischen Sitzung der Petersburger Ver- sammlung Russischer Naturforscher (1867) berichtete Wagner aus Kasan über einen eigenthümlichen Parasi- ten des Sterlets, der paarweise unterhalb der Bauchschilder vorkommt und dieselben pathologisch verändert. Die zu- sammen lebenden Würmer sind beständig verschiedenen Geschlechts, ein Männchen und ein Weibchen, beide von sehr abweichender Form und Grösse, wie bei Distomum Okeni und Monostomum bipartitum (J. B. 1858. S. 165). Während das kleine Männchen die gewöhnliche Cylinder- form der Nematoden besitzt, stellt das Weibchen eine grosse ovale Blase dar, die den gleichfalls blasenartig er- weiterten Darm und vielfach gewundene Geschlechts- organe in sich einschliesst. Ein After fehlt in beiden Ge- schlechtern. Zur Bezeichnung des Wurmes bringt Verf. den Namen Cystoopsis aeeipenseri in Vorschlag. Macalister schreibt on the anatomy of Ascaris daetyluris (Proc. nat. bist. Soc. Dublin. V. IV. p. 294— 301 "mit Abbildungen, Journ. moerosc. sc. T. VI. p. 79— 86). Die Würmer wurden im Darme der Testudo graeca so massenhaft gefunden, dass vielleicht die Hälfte des ganzen Inhaltes daraus bestand. Die Männchen waren viel seltener als die Weibchen (kaum 1 : 50). Der Tra- ctus intestinalis ist durch einen kugligen Bulbus und vier ansehnliche (einzellige Ref.) Drüsen am Anfang des Rectum ausgezeichnet. Die weiblichen Organe sind wenig entwickelt und enthalten eine nur geringe Menge reifer Eier, die nach wochenlangem Aufenthalte im Was- ser ihre Klüftiing beginnen und sich in einen walzenför- migen gestreckten Embryo mit umgebogenem kurzen und dünnen Schwänze verwandeln. Dass diese (auch vom Ref. untersuchten) Embryonen bereits einen Bulbus be- 264 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte sitzen, ist Verf. unbekannt geblieben, wie denn auch sonst die feineren Bauverhältnisse (Muskulatur, Excretionscanal, Nervensystem u. a.) ohne Berücksichtigung geblieben sind. Ganz die gleiche Embryonalform besitzt nach den Beob- achtungen des Ref. auch Oxyuris ambigua, mit der die beschriebene Art auch generisch zusammengehört. Ein bis dahin gesunder Hund stürzt plötzlich todt zusammen und zeigt bei der Section in dem rechten Herzen (Vorhof, wie Herzkammer) und dem Anfangs- theile der Lungenarterien einen Ballen von 14 oder 15 langen Nematoden (von 154— 230 Mm.), deren Enden frei hervorragten. R o b i n, dem ein weibliches Exemplar die- ser Würmer zur Untersuchung überliefert war, giebt an, dass dasselbe die Charaktere des — bekanntlich bei den Delphinen lebenden — Pseudalius filum besessen hätte. Collas in dem Journ. d'anatomie et de la physiologie 1866. p. 557. (Es ist sehr zu bedauern, dass diese sog. Filaria haematica bisher noch nirgends einer genaueren zoologischen Untersuchung unterzogen ist. Nur auf diese Weise ist es zu erklären, dass die wahre Natur derselben noch immer unbekannt ist. Wie jetzt mit Pseudalius filum — und Spiroptera sanguinolenta — , so hat man sie früher bekanntlich mit Dochmius trigonocephaius zusam- mengestellt.) Nach den Mittheilungen von Lamprey und Bai rd (Journ. Linnaean Soc. Vol. IX. p.296) enthalten die Hunde in China sämmtlich in ihrem Herzen die sog. Spiroptera sanguinolenta, ohne dadurch dem Anscheine nach beson- ders belästigt zu werden. Die Würmer besitzen die Länge von 10 Zollen (sind also grösser, als die deutschen Helmin- thologen für die Spiropt. sanginolenta. angeben). Auf der Dresdener Thierarzneischule (XII. Be- richt u. s. w. S. 31) wurde in der Niere eines eben ge- tödteten Hundes ein 75 Ctm. langes Exemplar von Stron- gylus gigas gefunden. Leider sind die Antecedentien des Hundes unbekannt geblieben, doch dürfen wir wohl hoffen, dass der lebend gefundene Wurm als wcrthvolles der niederen Thiere während der J. 1866—1867. 265 Material zu Beobachtungen und Versuchen über die Ent- wicklungsgeschichte zur Verwendung gekommen ist. Linstow beschreibt in seiner Inauguraldissertation de eustrongylo gigante in hominis rene observato Kiliae 1866 ein mit dem Urine abgegangenes Blutgerinsel als Helminthen und Lycopodiumspornen, die durch Zufall auf den Objectträger gekommen waren, als dessen Eier. In Folge eines ähnlichen Irrthumes hat Debay die in den Cholerastühlen aufgefundenen Eier von Ascaris lumbricoides für pflanzliche Gebilde gehalten und (unter dem Namen Cholerophyton) als die genuinen Träger des Choleracontagiums in Anspruch genommen. Deutsche Clinik 1867. N. 1, 2 u. 5. Ebenso haben sich die filarienartigen jungen Nema- toden, die Kussmaul und Meyer in den verschieden- sten Organen (besonders Fleisch und Gefässen) eines Individuums auffanden und als dessen nächste Todesur- sache betrachteten, durch meine Untersuchungen als Pflanzenhaare erwiesen, wie sie gewöhnlich massenhaft im menschlichen Darminhalte vorkommen. Deutsches Archiv für klinische Medicin I. S. 125 u. 492. Gerstäcker bespricht in einem Aufsatze „über Pseudo-Trichinen" (Archiv für pathol. Anat. u. Physiol. Bd. XXXVI. S. 436) die bei den Trichinenuntersuchun- gen der letzten Jahre so vielfach untergelaufenen Ver- wechselungen und Irrthümer, zunächst anknüpfend an einen Fall, in dem die Darmwand einer Ratte mit ency- stirten Trichinen durchsetzt sein sollte. In der That fanden sich liier auch eingekapselte Rundwürmer, aber sie hatten eine nur oberflächliche Aehnlichkeit mit Tri- chinen und ergaben sich bei genauerer Untersuchung als nahezu identisch mit den von Stein beschriebenen Spul- würmern des Mehlkäfers, mit einer Form, die auch bei Säugethieren und Vögeln vertreten ist und nach den Experimentaluntersuchungen des Ref. den Larvcnzustand des Gen. Spiroptera darstellt. Aus der immer noch ziemlich reichen Trichinenlit- teratur der letzten Jahre haben wir ausser der — fast 266 Leuckar t: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte unverändert abgedruckten — zweiten Auflage der be- kannten Monographie von Pagenstecher (J. B. 1865. S. 222) vornämlich zu erwähnen : R. Leuckart, Untersuchungen über Trichina spi- ralis. Leipzig 1866. 120 S. in gross Quarto mit 2 Kupfer- tafeln, und Gerlach, die Trichinen, eine wissenschaftl. Ab- handlung nach eigenen, besonders im sanitätspolizeilichen und staatsthierärztlichen Interesse angestellten Versuchen und Beobachtungen, Hannover 1866. 90 S. in Octav mit 6 Tafeln. Die erste dieser beiden Abhandlungen ist die zweite stark vermehrte und theilweise völlig umgearbeitete Auf- lage der im Jahre 1860 erschienenen gleichnamigen Schrift (J. B. 1860. S. 237) ; durch die uns zum ersten Male der Bau und die Lebensgeschichte des seither welt- kundig gewordenen Parasiten enthüllt wurde. Obwohl die neue Darstellung in fast allen Punkten ein weit rei- cheres Material giebt, als die frühere, hat Verf. doch nur selten. Gelegenheit gefunden — wie z. B. bei der Dar- stellung vom Bau der Embryonen (S. 43) — auch älteren Angaben zu desavouiren. Er mus namentlich auch die Infectionsfähigkeit des Darminhaltes der Trichinenträger, die von P agen stech er und von Kühn auf Grund eini- ger weniger negativer Resultate in Abrede gestellt wor- den, nach wie vor behaupten, und das nicht bloss mit Rücksicht auf seinen ersten Fütterungsversuch, sondern auch nach dem Ergebniss erneuter Experimente (S. 37), die andererseits freilich daran keinen Zweifel Hessen, dass jene Infectionsfähigkeit im Ganzen weit geringer ist, als man früher anzunehmen geneigt war. Aus diesem Grunde wird denn auch die Ansteckung des Schweines wohl nur selten durch trichinenhaltigen Koth geschehen. Als die gewöhnliche Quelle der Schweinetrichinen sind viel- mehr die kleinen Trichinenträger, und unter diesen nament- lich die Ratten (und Mäuse) zu bezeichnen, deren Bedeu- tung für den Umtrieb der betreffenden Parasiten Verf. — und er zuerst — schon seit vielen Jahren durch Wort der niederen Thiere während der J. 1866—1867. 267 und Schrift hervorgehoben hat. Verf. geht sogar so weit, dass er diese Thiere geradezu als die natürlichen Träger der Trichinen bezeichnet und es nur für zufällig hält, wenn dieselben in die Schweine und durch diese wieder in die Menschen übergehen (S.101), während man bis dahin bekanntlich der Meinung war, dass Mensch und Schwein in Betreff der Trichinen in ähnlicher Wechsel- beziehung ständen, wie in Betreff des gemeinen Band- wurmes. Er bezieht sich dabei theils auf die von ihm zuerst constatirte Leichtigkeit, mit der die Ratten (und Mäuse) dem Trichinencontagium zugänglich sind, theils auch auf das Auftreten förmlicher Trichinenepidemien unter denselben — wie sie u. a. in dem Giessener Ana- tomiegebäude von ihm selbst beobachtet wurden — und das spontane Vorkommen der Trichinen in solchen Thieren, die sich (Katze, Fuchs, Iltis, Marder) von jenen kleinen Nagern ernähren. Zwei vom Verf. beobachtete Fälle (S. 115) liefern den Beweis, dass die Muskeltrichi- nen unter gewissen Umständen (ganz eben so , wie es auch von Finnen und Echinococcen bekannt ist) in ihrem Träger sämmtlich absterben. Da sie in diesen Fällen der Kalkschale entbehrten, dafür aber eine ungewöhn- lich dicke Bindegewebshülle trugen , so liegt die Ver- muthung nahe, dass sie durch eine allzu starke Muskel- entzündung bald nach der Einwanderung zu Grunde gegangen sind. Eine Zeitlang behalten die Thiere nach dem Tode noch ihre genuine Gestalt, bis sie unter Kalk - aufnähme schliesslich zerfallen und dann unkenntlich werden. Trotzdem lassen sie sich übrigens auch dann noch von den nicht selten in den Muskeln vorkommen- den Concrementen anderen Ursprungs (namentlich abge- storbenen und gleichfalls verkalkten Finnen und den von unserem Verf. im Schinken beobachteten Stearinanhäu- fungen — der Guaningicht Virchow's, Archiv für pathol. Anatomie Bd. XXXV. S. 359) unterscheiden. Was schon durch den Verf. der vorstehenden Mono- graphie behauptet wurde, die Infectionsfähigkeit der von trichinenkranken Thieren gelieferten Excremente , wird 268 Leuckart: Bericht üb d. Leist. in d. Naturgeschichte durch die Experimente Gerlach's ausser Zweifel ge- stellt (S. 15). Selbst die Cohabitation genügt, die Trichi- nen auf diesem Wege von einem Schweine auf das an- dere zu übertragen. Nach Verlauf zweier Tage verlie- ren übrigens die Excremente mit dem inzwischen eingetre- tenen Tode der trächtigen Trichinen ihre frühere Gefähr- lichkeit, wie denn die derartigen Versuche auch sonst nicht selten nur ein negatives oder doch schwaches Resultat herbeiführen. Trotzdem steht Verf. nicht an, die Tri- chinen unserer Schweine zum Theil noch aus dieser Quelle herzuleiten. Anderentheils sollen die Abfälle beim Schlachten von Trichinenschweinen oder die Cadaver an- derer trichiniger Thiere die Infection vermitteln. Obwohl dabei auch den Ratten eine gewisse Bedeutung eingeräumt wird, kann Verf. diese Thiere doch nicht als die primi- tiven Träger der Trichinen ansehen, da dieselben nur bei mangelnder Nahrung, besonders Fleischkost, die Leichen ihres Gleichen auffrässen (?) , der Kreislauf unter den Ratten ohne Schweine also nicht bestehen könnte. (Ref. be- merkt dazu, dass die Trichinose unter den Ratten der hiesigen Anatomie länger als ein Jahr bestand und im- merfort sich erneuerte, obwohl keinerlei Zufuhr von Aus- sen her mehr möglich war.) Die Quelle der Trichinen liegt nach der Ansicht Gerlach's demnach nicht ausser- halb des Schweines. Vielmehr ist das Schwein selbst — ohne Unterschied der Racen — der naturgemässe Träger, ohne den es auch unter den Ratten keine Trichinen ge- ben würde (S. 70). Wie in diesem Punkte, so tritt Verf. auch in der Frage nach den kalkigen Muskelconcretio- nen dem Ref. entgegen. Er bezweifelt, dass die von mir (S. 160) beschriebenen Kalkconcremente von Trichinen ab- stammen, obwohl die Uebereinstimmung mit den ver- dickten Kapseln abgestorbener Trichinen ganz evident ist, und Herr Dr. Müller in Braunschweig, dem ich das Object verdanke, in einem ähnlichen Falle neuer- dings noch deutliche Trichinen in einzelnen Kapseln er- kannt hat (Archiv für pathol. Anat. und Physiol. 1866. Bd. XXX. S. 253). Ebenso erklärt er es für eine Hypo- der niederen Thiere während der J. 1866—1867. 269 these, dass untergegangene Finnen zu kalkigen Con- cretionen werden könnten, und fragt (S. 88) auf meine Angabe, dass man in den Lungen der Kaninchen schon 14 Tage nach der Fütterung mit Taenia serrata biswei- len verödete Finnen bälge mit Kalkconcretionen fände, ob ich „allen Ernstes" der Meinung sei, dass sich binnen 14 Tagen Kaninchenfinnen entwickeln und verkalken könnten. Statt der Antwort verweise ich den Verf. auf mein Werk über „Blasenbandwürmer" (J. B. 1856. S. 198), das eine vollständige — meines Wissens die einzige voll- ständige — Darstellung von der Entwicklungsgeschichte der Kaninchenfinne enthält , und bemerke dazu nur so viel, dass er besser gethan hätte, sich vorher über die hier in Betracht kommenden Verhältnisse zu Orientiren. Die Behauptung (S. 18), dass die Trichinenembryonen nach dem Eindringen in die Muskelbündel bis zur Auf- rollung fortkriechen, beruht auf einem Irrthume, da dem Eindringen sehr bald ein Stadium der Ruhe folgt, wie das auch bei zahlreichen anderen Parasiten der Fall ist. Ebenso irrthümlich ist es, wenn (S. 50) den „Maulwurfs- trichinen", die von mir schon seit längerer Zeit als Ju- gendzustände einer Ascarisart nachgewiesen sind, ein Zellenkörper und ein spitzer Kopf (in Wirklichkeit Schwanzende) beigelegt wird. Zum Schlüsse erwähnt Ref., dass es unserem Verf. gelungen ist (S. 46), nicht bloss 3 Pferde, sondern auch 1 Kalb und 2 Schafe mit Muskeltrichinen zu inficiren, so dass er meint, es möchten sich die Pflanzenfresser ebenso gut für Trichinenversuche eignen, wie Thierfresser, und besser im Allgemeinen als der Hund. Bei jungen Hunden gelang die Zucht übri- gens gleichfalls, wie denn Verf. überhaupt junge Thiere für passendere Versuchsobjecte hält, als ältere. Ueber die lange Lebensdauer der eingekapselten Trichinen liefert die Thatsache einen Aufschluss, dass Klo p seh dieselbe noch 24 Jahre nach geschehener In- fection bei einem Menschen lebendig fand. Archiv für Anat. u. Physiol. Bd. XXXV. S. 609. Pietra -Santa, la trichina spiralis Paris 1866 ist 270 Leuckärt: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte dem Ref. eben so unbekannt geblieben, wie van der Corput, bistoire natur. et med. de la trichine, Bruxel- les 1866. G ou Jon constatirt auf experimentellem Wege (Journal de l'anatomie et pbysiologie 1867. p. 529 — 535), dass die Muskeltricliinen bereits vor Ausscheidung der Kapsel entwicklungsfähig sind, aber immer nur eine ge- ringe Infection herbeiführen. Wenn derselbe jedoch die- ses Resultat für neu hält, und den deutschen Experimen- tatoren die Behauptung unterlegt, dass die Entwickelungs- fähigkeit der Trichinen von der Anwesenheit der Kapsel abhänge, so ist derselbe in einem Irrthume, der wahr- scbeinlicb durch die Verwechselung von uneingekapsel- tcn und unvollständig entwickelten Trichinen herbeige- führt ist. Embryonen hat Verf. bereits 5 Tage nach der Fütterung angetroffen, 24 Stunden später, als er die letzten Trichinenkapseln im Magen beobachtete. Dass die Einwan- derung der — auch frei im Darme vielfach aufgefunde- nen — Embryonen in das Muskelgewebe durch das Blut geschehe, hält der Verf. für sehr unwahrscheinlich. Der Darminhalt einer fünf Tage vorher mit Trichinenfleisch gefütterten Ratte rief in einem damit gefütterten Hunde eine massige Infection hervor. Auch Salamander will Verf. trichinig gemacht haben, doch soll das Experiment nur im Sommer gelingen. Dabei wird vorgegeben, dass Legi* os mit dem Fleische eines trichinigen Salamanders eine Ratte inficirt habe. Dass die Trichinen auf die Em- bryonen ihrer Träger nicht überwandern, ist eine in Deutsch- land längst bekannte Thatsache. Schliesslich giebt Verf. an, unter 32 Pariser Ratten drei und unter 40 andern zwei mit Trichinen besetzte Exemplare gefunden zu ha- ben. In menschlichen Leichen wurde dagegen vergebens nach Trichinen gesucht. Verf. ist geneigt, diesen Mangel durch die in Frankreich übliche Zubereitung der Fleisch- speisen zn erklären. Auch Krabbe veröffentlicht (Tidsskrift for Veteri- nairer 1866. Bd. XIV. p. 1—16 , ebendas. p. 231—248, ebend. 1867. Bd. XV) eine Anzahl von Beobachtungen, den niederen Thiere während der J. 1866—1867. 271 Versuchen und Mittheilungen über Trichinen, die in mehr- facher Beziehung unser Interesse in Anspruch nehmen. So erwähnt derselbe u. a., dass er einst ein Kaninchen mit etwa 400 Trichinen inficirt und 5*/2 Wochen später die Muskeln desselben mit mehreren Hunderttausend Würmern inficirt gefunden habe, ein Verhältniss, das 200 Weibchen angenommen — auf eine Fertilität von reich- lich 1000 zurückschlicssen lässt. In der Wärme sah Verf. die Würmer nach 5 Minuten bei 44°, nach 10 — 15 Minu- ten bei 43°, nach 20 — 30 Minuten schon bei 42° zu Grunde gehen. Unter 5112 ganzen Schweinen, die binnen zwei Jahren auf dem Kopenhagener Trichinencomptoir unter- sucht wurden, waren 11 trichinige, unter 465 also etwa 1. Ausserdem wurden bei der Untersuchung von 1152 hal- ben Schwreinen noch 4 Mal und bei der weiteren Unter- suchung von 9747 kleineren Stücken wieder 11 Mal Tri- chinen nachgewiesen, so dass die Trichinen in Kopen- hagen unter den Schweinen also nichts weniger als selten sind. Trotzdem ist die Zahl der Trichinenfälle bei den Menschen nur gering, ein Umstand, der nur in der Zubereitung der Speisen seine Erklärung finden kann. Noch häufiger übrigens als in Kopenhagen sind die Schweinetrichinen in den Schwedischen Städten , über die Prof. Key (Medicinskt Archiv 1867. Bd. III. Heft. 2. N. 5) ein statistisches Material mittheilt, nach wrelchem unter 5721 daselbst untersuchten Schweinen 30 Stück mit Trichinen besetzt gefunden wurden, also durchschnittlich eines auf 190 (in Linköping 1 auf 63, in Stockholm 1 auf 266)! Derselbe Verf. berichtet weiter (1. c. Heft 3. N. 12) über eine mit glücklichem Erfolge bei einem Schafe aus- geführte Trichineninfection und hebt hervor, dass er in Stockholm, Linköping und anderen Orten mit zahlreichen Trichinenschweinen auch die Ratten häufig mit Trichinen besetzt gefunden habe. Auch in Deutschland ist inzwischen durch zahlrei- che, an sehr verschiedenen Stellen vorgenommene Un- tersuchungen die Häufigkeit der Trichinen bei den Rat- 272 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte ten ausser Zweifel gestellt. Es gilt das sogar für solche Orte, an denen bisher kaum jemals Trichinose beobachtet wurde, wie Stuttgart , München , Wien. Am häufigsten findet man die trichinigen Ratten auf Abdeckereien und grossen Schlächtereien, auch in den zoologischen Gärten. Vergl. hierüber namentlich die Berichte der von der k. k. Gesellsch. der Aerzte in Wien niedergesetzten Com- mission (Medicinische Jahrbücher Bd. XIII. Heft 1) und die Angaben von Leisering (Bericht über die Veteri- närkunde im Königreich Sachsen Jahrg. X. S. 97 u. Jahrg. XII. S. 38). Der letztere constatirte , dass unter den sächsischen Abdeckereien die Hälfte trichinige Ratten (durchschnittlieh 20 Proc.) aufzuweisen habe. Die Bedeu- tung dieser Thiere für den Umtrieb der Trichinen darf hiernach um so mehr als erwiesen angesehen werden, als Leisering auch einen Waschbären, der längere Zeit in dem von trichinigen Ratten besuchten zoologischen Garten zu Dresden gelebt und nachweislich zu wieder- holten Malen in seinem Käfig gefangene Ratten verzehrt hatte, mit Trichinen besetzt fand. Der oben erwähnten Commission gelang es auch bei einem Kalbe, dem Igel und den Füchsen Muskeltri- chinen zu erziehen. In einem von Page nste ch er angestellten Experi- mente (Verhancll. des Naturhist. Vereins zu Heidelberg Bd. IV. S. 84) zeigte der Fuchs so geringe Infectionsfä- higkeit, dass Verf. die Vermuthung ausspricht, es möchte das mehrfach beobachtete Vorkommen zahlreicher Tri- chinen bei diesem Thiere als das Resultat einer mehr- fach wiederholter Infection zu betrachten sein. Brendel fand auch bei dem amerikanischen Was- sermull (Scalops aquaticus) in der Muskulatur eingekap- selte Nematoden, die — wohl mit Recht — auf Trichinen bezogen werden. Hallesche Zeitschrift f. d. ges. Natur- wissensch. 1867. Bd. 29. S. 323. Cobbold's Trichinenexperimente (Journ. Linnaean Soc. Vol. IX. p. 205 — 212) ergaben im Wesentlichen nur eine Bestätigung des früher Bekannten. der niederen Thiere während der J 1866—1867. 273 Nach den Mittheilungen Griesinger's (im Archiv für Heilkunde 1866. S. 381) hat Wucherer in Bahia bei zwei chlorotischen Personen im Dünndarme reichli- che Mengen eines Anchylostomum (Dochmius) gefunden, die dem egyptischen A. duodenale glichen und, wie ich hier nachträglich hinzufügen kann, nach den von Schnei- der darüber angestellten Untersuchungen auch wirklich damit identisch sind. Ueber die Anchylostomumkrankheit in Brasilien vgl. man weiter da Rocha und deGouvea, ebendas. 1867. Bd. IX. S. 178. Auch Grenet (Archiv de med. naval. 1867 Juill. p. 70) beobachtete bei zwei an sog. tropischer Chlorose verstorbenen Negern auf Madagascar das Anchylostomum duodenale in grossen Massen. Mitten giebt an (Annais and Mag. nat hist. Vol. XX. p. 445), die Mermis nigrescens nicht selten Nachts mehrere Fuss hoch über der Erde auf Pflanzen beobachtet und einige Male aus dem Körper der gemeinen Acker- schnecke (Limax agrestis) hervorgezogen zu haben. Ebenso beobachtete Jäck el in den Morgenstunden der Monate Mai und Juni auf den Beeten seines Gartens und den daselbst wachsenden Pflanzen so zahlreiche Exem- plare von Mermis, dass er deren täglich 100 Stück und darüber hätte sammeln können. Correspondenzblatt des zool. mineral. Vereins in Regensburg. 1867. S. 53. Zum Schlüsse heben wir eine Arbeit von Meczni- koff hervor (Zeitschrift f. wissensch. Zoologie Bd. XVII. S.539 — 544. Tab. XXXI), in welcher dieser eine neue Art des interessanten Claparede'schen Genus Chaetosoma fCh. ClaparediiJ aus Neapel beschreibt. Dieselbe ist vorzugs- weise durch den Besitz eines Doppelgürtels beweglicher Haken am Kopfende ausgezeichnet, die Verf. mit dem Ha- kenapparate der Sagitten vergleicht. Die vor dem After liegende Doppelreihe cylindrischer Stäbchen fungirt bei der Bewegung als eine Art Sohle, wesshalb der Verf. auch die Chätosomen und verwandten Formen als krie- chende Nematoden den übrigen „schwimmenden" Formen Archiv für Naturg. XXXIII. Jahrg. 2. Bd S 9 274 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte gegenüberstellen möchte. Im unreifen Zustande ist die Zahl der Bauchstäbchen, die bei dem erwachsenen Thiere etwa 15 jederseits beträgt, bedeutend geringer ; Verf. sah bei einem Thiere von 0,32 Mm. , das etwa ein Viertel der späteren Länge maass, sonst aber bis auf die durchaus nematodenartige Genitalanlage bereits seine volle Ent- wicklung besass, deren nur zwei Paare. Das Männchen ist kleiner, als das Weibchen, und mit zwei Spicula aus- gestattet, auch durch die einfache Bildung des Genital- rohres mit den gewöhnlichen Nematoden übereinstimmend. Eine verwandte Form ohne Kopfhaken -und deutlich ab- gesetzten Kopf von 0,36 Mm. Länge wird unter dem Namen lihab clo gaster oygnoides beschrieben. Sie hat haken- förmig gekrümmte Bauchstäbchen von ausserordentlicher Feinheit, die weiter nach vorn eingefügt sind, so dass die weibliche Geschlechtsöffnung ungefähr in der Mitte des Stäbchenapparates gefunden wird. Die paarigen Ei- röhren enthalten je nur ein einziges Ei und stehen (wie bei Chaetosoma) mit einem paarigen Receptaculum semi- nis in Verbindung. Nach Greeff (Kölnische Zeitung 1866. N. 90, Zwei- tes Blatt) soll auch Desmoscolex Clap., den Mecznikoff für eine Annelidenlarve erklärte (J. B. 1865. S. 214), den Nematoden zugehören. Es gelang nicht bloss die wich- tigsten Organisationsverhältnisse, namentlich den Ver- dauungs- und Geschlechtsapparat aufzufinden, sondern auch die Uebergänge desselben bis zu den gewöhnlichen Nematoden zu verfolgen. Acanthocephali. Baker und Macali st er handeln (Proceed. nat. hist. Soc. Dubl. Vol. IV. p. 293) über den Echinorhynchus porrigens aus dem Dünndarme von Balaenoptera. Der Wurm hat einen gewaltigen Hakenapparat und ist mit dem vorderen Leibesende in einen Kanal eingesenkt, der sich zolllang zwischen die Darmhäute hinein nach hinten fortsetzt. EohinorhynGhus campylurus n. sp. Nitzsch, Halle- sche Zeitschrift für die ges. Naturwiss.~Bd. 28. S. 260. der niederen Thiere während der J. 1866—1867 275 2. V 1 a t o d e s. lliriidinei. Jiminez handelt über die in Mexiko gebräuchlichen Blutegel (aputes sobre algunas de las especies de las san- quijuelas de Mexico, Gaceta medica de Mexico 1865. T. I. N. 30), über Glossiphonla granulata, Ilirudo Tehuacanea, H. Queretanea und Bdella (?) Ixmiquilpanea, die säinnit- lich für neu ausgegeben werden, obwohl die erstere von de Filippi schon früher als Haementaria raexicana (von der die H. officinalis d. F. wohl kaum verschieden sein dürfte) beschrieben ist Verf. bestätigt, dass der An- wendung der ersten Art — die nach Art der nahe ver- wandten Clepsinen auch ihre Jungen unter dem Bauche ausbrütet — bisweilen eine mehr oder weniger allge- meine Urticaria folgt, die durch die begleitenden Kopf- congestionen gefährlich werde und mitunter sogar den Tod herbeiführe. Als Ursache dieser Erscheinung wird vom Verf. ganz ebenso wie von de Filippi das Secret der Drüsen betrachtet, die in den Rüssel ausmünden. Die gefährlichen Folgen sollen übrigens nur dann eintreten, wenn die Würmer eine längere Zeit in einem ungewech- selten schlechten Wasser gehalten wurden. Die nur im beschränkten Gebrauche stehende Bdcllaart wurde von unserem Verf. desshalb von dem sonst ähnlichen Genus Hirudo abgetrennt, weil derselben die Zähne fehlen (ganz eben so wie der mit der neuen Art vielleicht identischen Hirudo lateralis Say). Die beiden Hirudoarten besitzen eine olivengrüne Färbung, die nur an den beiden Seitenrändern des Körpers durch einen gelb- rothen Längsstreifen unterbrochen ist, sind aber von verschiedener Grösse und Agilität , auch von etwas abweichender Körperform (H. Queretanea ist kleiner und lebendiger). In Kinb erg's oben angezogenen Abhandlungen über Annulata nova sind schliesslich auch die Hirudineen be- rücksichtigt (Ofvers. kongl. vetensk. akad. Förhandl. 1866. p. 356) und mit folgenden neuen Formen bereichert: Ilirudo Luzoniae aus Manilla, H. clilrteii.sls, H. Blllbergld aus Montevideo, D eiuoc e des (n. gen.) decerustr latus aus 276 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Port Natal , D. natalensis, D. rnaculatus aus Visconsin, S emiso o lex (n. gen.) juvenilis aus Montevideo, S. novae Hollandae aus Sidney. Das neue Gen. Demo c"e des unterscheidet sich von dem sonst sehr ähnlichen Gen. Hirudo durch Abwesenheit der Zähnchen auf den Kieferfirsten. Ebenso Semiscolex durch gänzliche Abwesenheit der Kiefer. (Dass von den Hirudoartigen Blutegeln nach der Bil- dung des Kieferapparates einzelne als Repräsentanten besonderer Geschlechter auszuscheiden seien, ist von Ref. schon in seinem Pa- rasitenwerke I. S. 716 Anm. mit Rücksicht auf die zahnlose Hirudo — Democedes — lateralis Say hervorgehoben worden. Vergl. hierzu auch die Angabe von Jiminez über Bdella.) Auch Grube beschreibt in seiner Abhandlung über die von der Novaraexpedition gesammelten Anneliden (S.37 — 44) eine Anzahl von Blutegeln : Hirudo septemstriata n. vielleicht aus Ostindien nach dem Cap importirt, H. capensis n. am Cap einheimisch, H. maculosa n. aus Singapore, H. australis Besisto (Transact. Philos. inst. Victoria III. Mel- bourne 1859, eine Schrift, die Ref. einzusehen keine Ge- legenheit hat) = H. quinquestriata Schm., H. limbata n., einen Landblutegel aus Süd-Australien, Nephelis quadri- lineata n. von Kar Nicobar, N. elongata n. von unbekann- tem Fundort. Was übrigens die Landblutegel anbetrifft, so glaubt Verf. (44. Jahresber. d. Schlesischen Gesellsch. für vaterl. Cultur 1867. p. 66), dieselben in einer besonderen Gattung oder Untergattung (Chionobdella) zusammenstellen zu können, die äusserlich durch die geringe Ausbreitung der Endscheibe, die Lage der hinteren Genitalöffnung um zwei Körperringe rückwärts und die Stellung des vierten Augenpaares dicht hinter dem dritten charakterisirt werde. Nach einer späteren Mittheilung des Verf.'s (in der No- varareise) zeigt jedoch die Lage der hinteren Geschlechts- öffnung bei den Landblutegeln mancherlei Verschieden- heiten und in einigen Fällen eine vollständige Ueberein- stimmung mit den Verhältnissen von H. medicinalis. Unter dem Namen Ther omyzon pallens und D er- mahdella purpurea beschreibt Philji ppi (Arch. f. Natur- gesch. 1867. I. S. 76— 78 mit Abb.) zwei neue chilesische der niederen Thiere während der J. 1866—1867. 277 Blutegel — leider aber so unvollkommen, dass man nicht einmal ersehen kann, ob dieselben den Gnathobdellen oder Rhynchobdellen zugehören. Die letzte Art wurde in der Luftröhre eines Flamingo gefunden. (Ref. erwähnt bei dieser Gelegenheit, dass ihm vor einiger Zeit von Schilling in Hamburg eine der Phili ppi'schen Der- mobdella, wie es scheint, verwandte Form aus der Nasen- höhle der Eidergans geschickt wurde. Es wrar eine fast zollgrosse neue Clepsine, deren blutgefüllter Darm durch die — während des Lebens — völlig durchsichtigen und farblosen Körperwände hindurchschimmerte.) Leydig macht bei Gelegenheit seiner Untersu- chungen über den Eierstock und die Samentasche der In- sekten (Nov. Act. Soc. L. C. T. XXXIII. 1867. S. 65) einige Angaben über das Eierstocksei von Piscicola re- spirans. In dem noch nicht befruchteten Eierstock unterscheidet man an den grösseren Eiern zwei Hüllen, eine äussere, welche nicht selten stielförmig ausgezogen ist und mehrere grosse Nuclei erkennen lässt — wahrscheinlich eine Eikapsel — , und eine andere Haut mit ein- zelnen Fettkörperchen, die den Dotter mit Keimbläsehen in sich ein- schliesst, daneben aber auch noch eine Anzahl kleiner Zellen ent- hält, welche die Dotterkugel becherförmig umgeben und in jungen Eiern eine annähernd radiäre Gruppirung sehen lassen. Nach der Befruchtung ist der Zwischenraum zwischen beiden Häuten mit Samenfäden gefüllt, die aber nicht in das eigentliche Ei eindringen — wie denn L. überhaupt der Ansicht ist, dass die Annahme eines Eindringens der Samenelemente in das Innere des Eies (weil er es nie sah) mehr als hypothetisch sei. Trematodes. In einer Abhandlung „über Redien und Sporocysten" (Arch. fürAnat. und Physiol. 1866. S. 145—150. Tab. VI) beschreibt R. Wagen er eine in Planorbis marginatus vorkommende neue Cercarie fC. oystophora), die in glei- cher Weise durch ihren Bau, wie durch ihre Entwicke- lung unser Interesse in Anspruch nimmt. Die Würmer entstehen in lebhaft beweglichen Redien von reichlich 2 Mm., mit kleinem Schlundkopf, langem Magen und einem reichen aus zwei dicken Längsstämmen zusammengesetzten Gefäss- 278 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte system, das sich über den ganzen Körper verbreitet. Diese Redien sind aber nicht die directen Abkömmlinge von Embryonen, sondern die Entwickelungsprodncte von Sporocysten, also von Thieren, die einen sehr viel einfacheren Bau haben, in Grösse, Beweglichkeit und Leibesform denselben aber nicht unähnlich sind. Das reichlich mit Flimmerlappen ausgestattete Gefässsystem bildet in der hinteren Kör- perhälfte ein gürtelförmig angeordnetes Wundernetz. Die Cercarie gehört zu den sog. furcocercen Arten. ,Sie besitzt zwei ungleich entwickelte Schwänze-, die beide aus einer einzigen Ad Schwellung hervorkommen. Im Umkreis der letztern trägt dieselbe eine capselar- tige Cuticularhülle, aus deren halsartig verengtem Vorderende eben- sowohl der Körper wie auch der längere Schwanz hervorgestreckt wird. Beide können sich aber auch in das Innere der Kapsel zu- rückziehen und dann verschliesst sich nicht selten die frühere Oeff- nung, so dass die Cercarie förmlich eingekapselt ist. Die Ausmün- dungsstelle des Excretionsorganes findet sich nicht in der Schwanz- gabel, wie bei den verwandten Arten, sondern bereits vor der kap- seltragenden Schwanzwurzel. Bei den unvollständig entwickelten Cercarien fehlt natürlich die Kapsel, die unserem Verf. Veranlassung gegeben hat, die neue Art als C. cystopliora zu bezeichnen. Zur weiteren Charakteristik derselben fügen wir hinzu, dass der Kopf- napf um das Doppelte grösser ist, als der Bauchnapf. Engel beobachtete (M6m. Soc. des sc. de Strassbourg T. VI. Resume des trav. pr. p. 8) bei zahlreichen Exem- plaren von Gammarus pulex eingekapselte Cercarien, die zu Cerc. ornata gehörtön und sich nach der Verfüttern ng an Frösche binnen 13 — 14 Tagen in völlig entwickelte Exemplare von Distomum endolobum verwandelten. In dem Nervensystem und den Eingeweiden von Carcinus maenas findet man nach M'Intosh häufig ein- gekapselte junge Trematoden, bisweilen zu Hunderten. Dieselben gehören zu dem Gen. Distomum und dürften aller Wahrscheinlichkeit nach in einem Fische (Cottusa, Gadus ?) zur vollen Ausbildung kommen. Quartcrly Journ. micr. sc. 1865. T. V. p.201. Tab. VIII. v. Nach den Untersuchungen Zeller's (Zeitschrift für wissensch. Zool. Bd. XVII. 8. 215—220. Tab. XIII) lebt in der Haut des braunen Grasfrosches an manchen Orten häufig ein eingekapseltes plattes Distomum von eigen- thümlicher Form (1,45 Mm. bis 0,6 Mm. lang) und durch- sichtiger Beschaffenheit, so dass sich die inneren und aus- der niederen Thiere während der J. 1866—1867. 279 seren Organe desselben mit grossester Schärfe untersuchen lassen. Es ist nichts anderes, als die Jugendform des Dist. squamula, das bekanntlich im Darm der Iltisse lebt und bis auf die bedeutendere Grösse und die vollständi- gere Entwickeln ng der — schon bei den eingekapselten Thieren in allen Theilen deutlich erkennbaren — Ge- schlechtsorgane damit vollständig übereinstimmt. Die Anwesenheit eines freilich nur kleinen Bauchsaugnapfes lässt über die mehrfach angezweifelte Stellung unseres Wurmes bei Distomum keinen Zweifel. Die Herkunft des Parasiten ist unbekannt, doch lässt das Vorkommen in der Cutis die Vermuthung zu, dass er von Aussen in den Frosch einwandere. Der eine Hode steht durch eine sog. innere Samenblase mit dem Anfangstheile des Eier- ganges in directer Verbindung. (Ich erwähne bei dieser Gelegenheit, dass die von Cercaria virgula de Fil. ab- stammenden Distomeen sich bei Ephemerenlarven in ihren Kapseln — nach Beobachtungen, die Herr Cand. Oulia- nin aus Moscau in meinem Laboratorium angestellt hat — bis zur völligen Geschlechtsreife entwickeln und so- gar Eier ablegen , die man dann zwischen Wurm und Kapselwand flottiren sieht.) Maddox untersucht die schon seitMonro bekann- ten Helminthencysten aus dem Neurilem des Schellfisches und liefert den Nachweis, dass dieselben von einem Tre- matoden herrühren, den er ganz richtig mit Gasterosto- mum gracilescens zusammenstellt, nichts destoweniger aber als ein Distomum betrachtet. Transact. micr. soc. London T. VII. p. 87—99. Tab. VIII. Die Geschlechtsor- gane gelangen noch bei dem Zwischenwirthe zu ihrer vollen Entwickelung; eine Erscheinung, der man auch bei den eingekapselten Trematoden der Insekten nicht selten begegnet. Wie schon oben erwähnt, fand Herr O u lianin auf meinem Laboratorium in den Ephemeralarven ein der- artiges Thi er sogar mit reifen Eiern. Angeregt durch meine Mittheilungen über den Bau von Distoma hepaticum (J. B. 1863. S. 98) hat Stiedea diesen Wurm zum Gegenstande einer genauen Unter- 280 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte suchung gemacht, in Folge deren er meine Angaben fast überall bis in's Detail hinein bestätigen konnte. Neu ist die Beobachtung, dass der gemeinschaftliche Dottergang vor seiner Einmündung in die Schalendrüse einen Seiten- zweig abgiebt, der naeh kurzem Verlauf auf der Rücken- fläche des Wurmes ausmündet und allem Anscheine nach dazu dient, die im Uebermaass gebildete Dottersubstanz direct nach Aussen zu schaffen. Die von mir zwischen den Muskelfasern der Saugnäpfe aufgefundenen grossen Zellen möchte Verf. nicht als einzellige Drüsen, sondern als Ganglienzellen in Anspruch nehmen. Die Darmwand ist ohne Muskulatur und überhaupt nichts Anderes, als die verdichtete Bindesubstanz des Körperparenchyms. Zur Anatomie des Distoma hepaticum im Archiv für Anat. u. Physiol. 1867. S. 52—59. Tab. II. Ein neuer Fall von Distomum hepaticum beim Men- schen bei Wyss, Archiv für Heilkunde Bd. IX. S. 172. Harley fand (med. chir. transact. 1864. T. 29) im Urin eines Mannes, der die im Capland einheimische Hä- maturie mit nach England gebracht hatte, längere Zeit hindurch die Eier eines Distomum. Ebenso beobachtete er dieselben, und zwar in grosser Menge, im Harne zweier junger Leute, die früher die gleiche Gegend des Caplan- des bewohnt und dort an Hämaturie gelitten hatten, sich in England aber ganz frei von der Krankheit glaub- ten, obwohl sie zuweilen noch Steinchen mit dem Urine entleerten. An den gefundenen Eiern glaubte Harley einige Unterschiede von denen des Dist. haematobium zu entdecken, wesshalb er denn auch geneigt war, sie einer eigenen Art (Bist, capense) zuzuschreiben, während Cobbold dieselben als identisch mit den erstem in An- spruch nimmt. Sp. Cobbold fand (Journ. Linnaean Soc. Vol. IX. p. 200 — 205) in dem Magen des Schwertfisches fünf Disto- men , die als D. clavahmi bestimmt wurden und dem Verf. Veranlassung boten, die Geschichte und Synonymie dieses interessanten Wurmes zu behandeln. der niederen Thiere während des J. 1866—1867. 281 Cestodes. Der Fund eines Bothriocephalus im Eisbär, so wie der eines Cysticercus in Calltkrix (Netz) und einem rus- sischen Kaninchen giebt Food Gelegenheit , die Ent- wicklungsgeschichte der Cestoden nach den Beobachtun- gen Siebold's, Küchen meist er's, Leuckart's u. A. auseinanderzusetzen. Proceed.. nat. hist. Soc. Dublin. Vol. IV. p. 201— 212. Olsson's Akademische Abhandlung über Entozoa, jakttagna hos skandinaviska hafsfiskar 1 (Lund 1867. 59 S. mit 2 Tafeln in Quarto) giebt nach einer Darlegung un- serer heutigen Kenntnisse über den Bau und die Ent- wicklungsgeschichte der Trematoden und Cestoden eine Beschreibung der vom Verf. während eines längeren Aufenthaltes an der Schwedischen Küste aufgefundenen Fischcestoden , unter denen ausser einer Anzahl unbe- stimmbarer Formen im Scolex- und Cysticercuszustande besonders Tetrabotkrmm maoulatum aus Lamna, Echenei- bothrium affine aus Raja batis und Phyllobothrium Acan- thiae vulgaris als nn. sp. hervorzuheben sein dürften. Die Zellen der sog. Knäueldrüse bei Bothriocepha- lus latus sind nach Stieda's erneuten Untersuchungen (Archiv für Anat. u. Physiol. 1867. S. 60, 61 mit Abbild, „zur Anatomie des Bothriocephalus latus0) keine Eizellen, wie man früherhin annahm , sondern einzellige Drüsen, die in einen gemeinschaftlichen Hohlraum einmünden, der zugleich die Ausführungsgänge der Dotterstöcke und des Keimstockes aufnimmt. Nach Analogie des Leberegels darf man die sog. Knäueldrüse hiernach als Schalendrüse in Anspruch nehmen. Knoch untersucht die Embyonalentwickelung des Bothriocephalus proboscideus (B. salmonis Köll.) und con- statirt die Thatsache, dass die sechshakigen Embryonen desselben des äusseren Flimmerkleides entbehren. Was von Kolli ker früher als Umhüllungsmasse des Embryo beschrieben war und die Vermuthung erweckte, dass B. proboscideus sich in Betreff seiner Embryonalbildung 282 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte ebenso verhalte, wie B. latus, hat sich als ein Ueberrest des körnigen Dotters erwiesen, der während der Bildung des Embryonalkörpers allmählich verloren geht. Die Ab- wesenheit eines Deckelapparates an den Eiern ist mit dem Mangel des Flimmerüberzuges und dem — daraus zu er- schliessenden — Ausfallen des Schwärmzustandes in Ue- bereinstimmung. Dass die Embryonen freilich, wie Verf annimmt, ohne Zwischenzustand in einen neuen Bothrio- ccphalus auswachsen, wenn sie durch die Verdauung der. Eischale frei geworden sind, dürfte weder durch das ne- gative Resultat einiger an Gasterosteus angestellten Füt- terungsversuche, noch durch das Auffinden kleiner „punkt- grosser" Scoleces ohne Gliederung in den Pylorialan- hängen der Salmonen bewiesen sein. Ebenso wenig kann Ref. zugeben, dass die hier nochmals zusammengestellten Versuche des Verf. über den menschlichen B. latus die Frage nach dem Import dieses Parasiten zur Entschei- dung bringen. Die letztere kann nur durch eine metho- disch combinirte Reihe von Experimenten herbeigeführt werden, wie sie der Verf. bis dahin noch nicht angestellt hat. Einzelne positive Resultate können um so weniger entscheiden, als der Verf. iiTthümlieher Weise der An- sicht ist, dass der Hund, mit dem er experimentirte, für gewöhnlich ohne Bothrioeephalen sei. Die von mir hier in Giessen mit Eiern und schwärmenden Embryonen wie- derholt an Hunden und Menschen (zuletzt an acht Indi- viduen) angestellten Fütterungsversuche haben beständig ein negatives Resultat geliefert. Die Entwicklungsge- schichte des Bothriocephalus proboseideus als Nachtrag zur Embryologie des B. latus in dem Bullet. Acad. iin- per. St. Petersbourg. T. IX. p. 290— 314 mit Abbild. (Im Auszuge T Institut 1866. p. 302—304.) Die von Cobbold in Gemeinschaft mit Simonds angestellten Cestodenexperimente (Linnaean Soc. Journ. Vol. IX. p. 170—178) sind Wiederholungen der in Deutsch- land so vielfach vorgenommenen Fütterungen mit Embryo- nen und Jugendformen grosshakiger Tänien. Von beson- derem Interesse darunter sind die Versuche mit den Em- der niederen Thiere während der J. 1866 — 1867. 283 bryonen von Taenia mediocanellata, die Verff. auch nach dem schon früher erhaltenen positiven Resultate (J. B. 1865. S. 258) noch zwei Mal wiederholte, das eine Mal mit ne- gativem, das andere Mal mit gleichfalls positivem Erfolge. Das Versuchsthier, das binnen zwei Monaten 500 reife Proglottiden verzehrte, zeigte nur unbedeutende Symptome der sonst gewöhnlich folgenden Erkrankung. Als es 13 Monate nach der ersten Fütterung getödtet wurde, wa- ren sämmtliche Muskeln mit äusserst zahlreichen Kapseln besetzt — die Menge derselben wird auf 12 Millionen geschätzt — , die offenbar von den importirten Embryo- nen herrührten, statt der Cysticercen aber sämmtlich eine feste Kalkmasse enthielten. Da auch keine Haken mehr aufgefunden werden konnten, liegt die Yermuthung nahe, dass der Tod der Helminthenbrut bald nach dem Importe stattgefunden habe. Der Versuch, ein Schwein mit T. mediocanellata zu inficiren, missglückte unsern Verff. (wie Ref.). Aber auch mit T. solium erhielten die Experi- mentatoren kein positives Resultat. Dagegen gelang es Cobbold — und, unabhängig davon auch Heisch — in dem Muskelfleische des Schafes hakentragende Finnen aufzufinden , die einer noch unbekannten Bandwurmart ihren Ursprung verdanken. Ein von Roll in Wien mit den reifen Proglotti- den von Taenia mediocanellata beim Rinde angestellter Fütterungsversuch ergab ebenfalls ein positives Resultat. Müller, in der Oesterrcichischen Vierteljahrsschrift für wissensch. Veterinärkunde 1865. Bd. XIII. S. 110. Die Finnenbälge der Taenia mediocanellata sind nach Knoch, der (Petersburger med. Zeitschrift 1866. Bd. X. p. 245) ihr spontanes Vorkommen bei Kuh und Rind beobachtete, gewöhnlich von der Grösse einer Erbse, selten grösser, wie eine kleine Bohne. Sie werden von dem Cysticercus nicht vollkommen ausgefüllt; es bleibt zwischen beiden vielmehr ein Zwischenraum, der von einer feinkörnigen Substanz von bröcklicher Beschaf- fenheit (unstreitig dem Epithellager des Balges, dessen starke Entwickelung schon von Ref. beobachtet wurde), 284 Leuckart: Bericht üb. d Leist. in d. Naturgeschichte erfüllt wird. Damit stimmt auch die Angabe der Peters- burger Wurstfabricanten, welche die Finnen im Rind- fleisch schon seit lange kennen und dieselben als trocken und hart und nicht so wässrig, wie die Schweinefinnen bezeichnen. Beiläufig mag noch erwähnt sein, dass Kn. den — allerdings sehr unpassenden und nichtssagenden — Beinamen „mediocanellata" mit „inermis" vertauscht wissen will. (Wenn hier ein Namenstausch eintreten soll, dann kann nach Meinung des Ref. nur die Bezeich- nung „saginata", die bei Götze vorkommt, welcher be- kanntlich die T. mediocanellata von T. solium bereits un- terschieden hat, also eigentlich auch die Priorität verdient, in Betracht kommen.) Die Beschreibung dieser Finnen in den Bullet, acad. impe>. de Petersbg. T. XII. (p. 346—359 mit Abbild.) ent- hält nichts Neues — es müsste denn das Bestreben des Verf.'s sein, seine Beobachtungen auf Kosten der meini- gen in den Vordergrund zu stellen und sich das Ver- dienst zu vindiciren, die Frage nach dem Herkommen und dem Jugendzustande der T. mediocanellata entschie- den zu haben. Baillet, recherches sur un Cystiquc polycephale du lapin et sur le ver, qui resulte de sa transformation dans Pintestin du chien (Toulouse 1863, 31 pag. in Oct. extr. des Mein. Acad. sc. T. I. p. 452) sind Ref. nicht zu Gesicht gekommen, doch vermuthet derselbe, dass es sich dabei um den — bekanntlich schon öfters bei dem Ka- ninchen beobachteten — Coenurus handle. Nach einer mir nachträglich zugekommenen Notiz soll Verf. übrigens den daraus gezogenen Bandwurm, trotz seiner Aehnlich- keit mit T. coenurus, davon für verschieden halten und als T. serialis benennen. Ebendas. erwähnt Verf. auch einer T. pseudo- cueumerina , die nach der beigefügten Beschreibung mit Krabbe's T. lagopodis identisch zu sein scheint. Scheuthauer beschreibt zwei Fälle von multilo- culärem Echinococcus (Oesterr. med. Jahrb. XIV. p. 17 — 24) und liefert den Nachweis, dass die Parasiten in den der niederen Thiere während der J. 1866—1867. 285 Aesten sowohl der Pulmonalarterie , wie der Pfortader gelegen waren. Nach Richardson (Edinb. med. Journ. 1867. Dec. p. 525) gehört das Echinoeoccusleiden in Victoria bei Städtern, wie Landbewohnern zu den verbreitetsten Krank- heiten. Dass es jedoch der Genuss von rohem Schaf- fleisch sei, der, wie Verf. glaubt, den Import des Parasi- ten vermittle, ist mehr als zweifelhaft. Nach unseren bisherigen Erfahrungen dürfte es vielmehr der Verkehr mit den Hunden sein, der hier in Betracht kommt. NachCobbold (Linnaean soc. Journ. T. IX. p. 292) sollen in England jährlich nicht weniger als 400 Echino- coccusfälle vorkommen. Dass die Zahl der Echinococcuskranken in Island früher zu hoch angegeben wurde, wird jetzt auch von Finsen bestätigt, der seine reichen Erfahrungen über diese Parasiten — F. allein behandelte 255 Fälle — in einer eigenen Arbeit (Bidrag til kundskab om de i Island ende- miske Echinokokker, Ugesk. for Laeger 1867. Bd. III. N. 5— 8, im Auszuge deutsch Schmidt's Jahrb. f. Medi- cin 1867. Bd. 134. S. 181 ff.), die allerdings zumeist nur ein medicinisches Interesse besitzt, mitgetheilt hat. Sommerbrodt fand bei einer Frau in der Leber zwölf Echinococeusblasen von Apfel- bis Faustgrösse, die sämmtlich mit Köpfchen besetzt waren, aber keine Hyda- tiden enthielten. Eine Zusammenstellung der analogen Fälle beziffert sich auf etwa 15. Bei der chemischen Analyse liess sich in der Flüssigkeit u. a. bernsteinsaurer Kalk, Kochsalz (viel), Zucker (wenig) und Inosit, das bisher bei den menschlichen Echinococcen noch nicht bekannt war, nachweisen. 43. Jahresbericht der schlesi- schen Gesellsch. für vaterl. Cultur 1866. S. 160 oderVir- chow's Archiv 1866. Bd. XXXVI. S. 272. Nettleship berichtet über den Fund von Taenia Echinococcus bei einem mit Echinococcus gefütterten Hunde. Proceed. rov. Soc. 1866. N. 86. Leisering wiederholt — auf eine eigene Beob- achtung hin — die Angabe, dass die Taenia Echinococcus 286 Leuckart: Beriebt üb d. Leist. in d. Naturgeschichte bei reichlichem Vorhandensein im Darme des Hundes eine Krankheit erzeuge, die in ihrem äusseren Auftreten der Wuth so völlig gleicht, dass sie von ihr nicht unter- schieden werden kann. Ber. über das Veterinärwesen im Königr. Sachsen. X. Jahrg. S. 87. Nach Meczn ikof f kommt (Verhandl. der Petersbur- ger Naturforscherversammlung) in der Leibeshöhle der Regenwürmer bei Odessa eine echinococcnsartige Scolex- colonie mit 1 — 15 Köpfchen vor. Nach den Beobachtungen Krabbe's (naturh. fore- nings vidensk. meddelelser 1867. N. 4 — 7, Trappens baen- delorme) lebt im Darmkanale der Trappe ausser der Tae- nia villosa und T. infundibuliformis noch ein anderer höchst merkwürdiger Bandwurm, der, den erwähnten Ar- ten auf den ersten Blick nicht unähnlich, nicht bloss an- ders gebildete Genitalien hat, sondern sich auch von allen übrigen Tänien durch den Mangel eines Kopfes mit Haftwerkzeugen unterscheidet. Statt dessen sind die vordersten 4 — 6 Glieder ungewöhnlich stark entwickelt und mit frei hervorragenden Rändern versehen, so dass sie auch functionell die Stelle des Kopfes vertreten kön- nen. Besonders auffallend ist die Bildung dieser Seg- mente bei den kleinern Exemplaren mit noch unreifen Genitalien. Zum richtigen Verständniss dieser merkwür- digen Organisationsverhältnisse scheint die Kenntniss der frühern Entwickelungszustände unerlässlich; wir können es desshalb nur als eine temporäre Aushülfe ansehen, wenn Verf. seine neue Form unter dem Genusnamen Idio- genes(I. otidisn.) von den eigentlichen Tänien abtrennt. Die ausführlichen Untersuchungen, die derselbe For- scher schon seit längerer Zeit über die Bandwurmfauna der Vögel angestellt hat, haben auch über die Mehrzahl der bisher bekannten sog. Cysticercoiden ein helleres Licht verbreitet (om nogle baendelormammers udvikling til baendelorme, ebendas. 1866. p. 1—9). So hat sich zunächst als unzweifelhaft herausgestellt, dass die zuerst von Nord- mann aufgefundenen sog. Gryporhynchen aus der Schleihe in Reiher überwandern und hier ihre weitere Ausbildung der niederen Thiere während der J. 1866—1867. 287 finden. Wie die Taenia rnacropeos Wedl aus Ardea nye- ticorax nach Form, Zahl und Grösse der Haken mit dem Gryporhynchus des Darmkanal es übereinstimmt, so die T. campylancristrata Wedl ans Ardea cinerea (und die damit identische T. unilateralis Rud. aus Ardea virescens) mit dem Gryporhynchus der Gallenblasse. Die sog. Tä- nienamme der Wegeschnecken, die auch bei Copenhagen vorkommt, wird wahrscheinlicher Weise zu der Taenia multiformis Crepl. des Storchen, während die Stein'- schen Bandwürmlarven aus dem Mehhvurm, wie auch von anderer Seite schon früher vermuthet worden, bei den Mäusen und Ratten zur Ausbildung kommt. Beiläufig erfahren wir auch aus den Mittheilungen des Verf.'s, dass man unter dem Namen T. variabilis bisher eine ganze Anzahl verschiedener Arten zusammengefasst hat. Cobbold verfütterte die Eier der Taenia cucume- rina ohne Erfolg an Schaben. Proceed. Linnaean Soc. Vol. VIII. p.141. (Die Jugendform dieses Bandwurms lebt, wie Herr Mag. Melnikoff aus Kasan auf meinem La- boratorium jüngst beobachtet hat, in Trichodectes canis.) Walter unterscheidet (VII. Ber. des Offenbacher Vereins für Naturkunde S. 55 — 60) neben der Taenia 11t- terata des Fuchses, die bis zu 50 Centm. lang wird, noch eine andere in Form und Bildung (Kopf und Uterus) sehr ähnliche Art, die aber viel kleiner ist und kaum jemals mehr als 4 Cmtr. erreicht. Sie wird als T. utri- culifera n. bezeichnet und wegen der eigenthümlichen Anordnung des Uterus mit den verwandten Formen un- ter dem Genusnamen Mono doridium zu einer beson- deren Gruppe vereinigt. In dem durch Giebel veröffentlichten Verzeichniss der von Nitzsch gesammelten Helminthen werden als neu aufgeführt: Taenia orucigera aus Cervus capreolus, T. chaotica ausScolopax rusticola, T. striata aus Sc. me- dia, T. Nitzschu aus Oriolus galbula, T. gutturosa aus Corvus monedula und C. corone, T. spiculigera aus Tringa cinclus und Fulica atra, T. filirostris aus Scolopax rusti- cola, T. frustulum aus Cypsclus apus. 288 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Turbellarii. Nach den Untersuchungen vonA. Boeck (naturh. fore- nings vidensk. meddelelser 1866. N. 11, nervesystemets bygning hos slaegter Nemertes, 10 S. mit Holzschn.) ist das sog. untere GanglioD der Rhachmocephaliden, dessen eigen- tümliche Lage von Kef erstein (J. B. 1862. S. 166) zu systematischen Zwecken verwerthet worden, kein integri- render Theil des Hirnes, sondern ein Gehörorgan, das eine Anzahl fester Concretionen von unregelmässiger Form in sich einschliesst. (Wie in den mit Frey gemeinsam herausgegebenen Beiträgen zur Kenntniss wirbelloser Thiere zu lesen, war auch Ref. durch seine ersten Unter- suchungen an Nemertinen zu demselben Resultate ge- langt.) Das wirkliche untere, resp. hintere Ganglion (lobus exterior B.), das auch hier nicht fehlt, hat dieselbe Lage, wie bei den Tremacephaliden, ist aber sehr viel weniger entwickelt und äusserlich nur durch einen höckerförmi- gen Vorsprung angedeutet, der im Innern einen zapfen- artigen Fortsatz der Fasermasse des Hirns in sich ein- schliesst. Das Gehörorgan sitzt auf dem Ende eines eben solchen Fortsatzes (lobus posterior B.), der nach Innen davon hervorkommt, während sich die Fasermasse der Seitennerven in Form eines selbstständigen Stranges bis an die untere Hirncommissur verfolgen lässt. Die äus- sere Umhüllung dieser Fasersysteme wird bekanntlich von einer feinkörnigen Substanz gebildet, in der Ref. jetzt an feinen Querschnitten von Meckelia somatotomus deutliche Zellen erkennt. An den (etwas abgeplatteten) Seitenner- ven ist dieselbe besonders auf der Rücken- und Bauch- fläche abgelagert, an dem Innenrande aber gänzlich ab- wesend, wie sie denn auch nach den Beobachtungen des Ref. an der obern Hirncommissur vollständig vermisst wird. Die Gruppe der Süsswasserplanarien gehört be- kanntlich zu den wenigen, deren Entwickelungsgeschichte bisher von den Zoologen kaum jemals ernstlich untersucht ist. Wir müssen es desshalb der Utrechter Gesellschaft für Kunst und Wissenschaft Dank wissen , dass sie durch der niederen Tbiere während der J. 1866 — 1867. 289 eine von ihr ausgeschriebene Preisaufgabe auf diese Lücke hinwies und dadurch eine Arbeit veranlasste (Bijdragen tot de ontwikkelings-geschiedenis der Zoetwater-Planarien, Utrecht 1865 in Quart mit 2 Tafeln Abbildungen), die sie des Preises für würdig erkannte und — leider erst nach dem Tode des Verfassers Dr. Knappert — der wis- senschaftlichen Welt zugänglich machte. Nach den hier veröffentlichten Beobachtungen enthält der Cocon der Süsswasserplanarien von Anfang an vier bis sechs kleine Eier (und darüber), die in einer hellen Flüssigkeit schwim- men und von einer dünnen Dotterhaut umgeben sind, welche während der Embryonalentwickelung verloren geht. Die Dottermasse durchläuft eine Furchung und schichtet sich sodann in eine centrale und eine peripherische Lage, von denen die letztere durch abermalige Spaltung ein animalisches Blatt liefert, das sich in die Leibeswand mit Muskelschicht] und Epithelien verwandelt, und ein vege- tatives, das sich zur Darmhaut entwickelt. Die Leibes- höhle, die durch diese Spaltung ihren Ursprung genommen hat, wird bei den ausgebildeten Planarien von Muskelfa- sern durchzogen und ausgefüllt. A. Agassiz berichtet in seiner Abhandlung über die Jugendzustände der Anneliden (1. c. p. 308) von einer Planaria, wahrscheinlich PI. angulata Müll., die beim Her- vorschlüpfen aus dem Ei einen deutlich gegliederten Körper besitzt. Die Segmente (des Anfangs ziemlich rollrunden Thiers) entsprechen durch Zahl — eilf — und Lage den Seitenzweigen des Darmkanales. Eine ähnliche Segmen- tirung will Verf. auch bei den Jugendformen einer Po- lia-artigen Nemertine (Nareda Gr.) beobachtet haben. Wie jedoch schon oben (S. 167) hervorgehoben, handelt es sich bei den betreffenden Larven um keinen Plattwurm, sondern um einen borstenlosen Rundwurm, der seine Segmentirung zeitlebens beibehält. Polycelis laevigatus durchläuft nach den Beobach- tungen Vaillant's (l'Instit. 1866. p. 183), der die Ent- wickelungsgeschichte desselben studirte, keine Metamor- phose. Die neugebornen Jungen haben allerdings einen Archiv f. Naturg. XXXIII. Jahrg. 2. Jid. T 290 L euckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Darmapparat, der mehr an die Verhältnisse der Rhabdo- coelen, als an die der Dendrocoelen erinnert, aber Lar- venorgane, wie an der bekannten Müller'schen Larve, sind nicht vorhanden. (Dass derartige Organe nicht überall bei den marinen Dendrocoelen vorkommen, Hes- sen schon die früher bekannten Beobachtungen vermuthen. Vgl. J. B. 1862. S. 173.) Die Eier haben eine unbedeutende Grösse und werden in unregelmässig geformten Haufen von 4 Mm. abgesetzt. Einer gelegentlichen Notiz von Claparede (de la structure des Anoelides Geneve 1867. p.4 Note) entneh- men wir die Bemerkung, dass Thysanozoon einen aus zwei vollständig getrennten Hälften gebildeten männlichen Apparat besitzt, mit zwei Oeffnungen und zwei Begat- tungsorganen , die in der vorderen Körperhälfte vor der Vulva gelegen sind. G e odesmus (n. gen.) bilineatus ist der Namen einer etwa 10 Mm. langen neuen Landplanarie, die in der Topferde des Giessener Botanischen Gartens lebt und von Mecznikoff (Bullet. Acad. imper. St. Petersbourg T. IX. p. 433 — 447 mit Tafel) näher beschrieben wird. Die Haut des Thieres ist mit einem zarten Flimmerepithel bekleidet und enthält Nesselfäden, die in besondern runden Zellen entstehen, später aber in den prismatischen Epithelzellen gefunden werden. Infusorien, die mit diesen Fäden in Berührung kommen, sterben ab, so dass di. Deutung derselben nicht zweifelhaft sein kann. (Ebenso sah Ref. die mit Planarien gefütterten Tritonen oftmals an Magenentzündung sterben.) Das Nervensystem besteht aus einem zweilappigen Hirne, das in ansehnlicher Entfernung vor dem Munde im vorderen Körper gefunden wird und nach vorn und hinten ein paar Nerven abgiebt. Tasthaare fehlen, aber dafür be- sitzt das Thier zwei rothbraune Augen mit einem aus vier Krystall- kegeln zusammengesetzten linsenartigen Apparate. Die darüber hin- gehenden Körperhüllen (Haut und Muskulatur) sollen eine besondere Festigkeit besitzen und werden als lichtbrechende Körper in An- spruch genommen. Das Körperparenchym, das einen deutlichen Zellenbau besitzt, umschliesst einen einfachen Darmkanal, der den ganzen Leib durchsetzt und eine beträchtliche Menge kurzer Sei- tenzweige abgiebt. Eine besondere Darmwand fehlt, ebenso auch ein Darmlumen, indem dasselbe — ebenso auch bei den Dendrocoelen und vielen Khabdocoelen — von einem Eiweisskörper erfüllt wird, der niederen Thiere während der J. 1866-1867. 291 der bald in einzelne grössere und kleinere Partikel zertheilt ist, die dann oft zellenartig aussehen, bald auch eine völlig homo- gene Beschaffenheit besitzt. Diese Eiweisssubstanz enthält ausser hellen Vacuolen mit braunen Körnern (Excretstoffen?) die genossenen Nahrungsstoffe und erinnert durch Form und Verhalten an die sog. Medullarsubstanz der Infusorien, die den Turbellarien schon oftmals an die Seite gestellt sind. Der Pharynx ist ein plumpes Muskelrohr, das nicht ausgestülpt werden kann, trotzdem aber, wie bei den Süsswasserplanarien, äusserlich mit Flimmerhaaren besetzt ist (mit dem Körperparenchym also wohl schwerlich in unmittelbarer Conti- nuität steht). Zwischen den Muskelfasern des Pharynx sah 'Verf. Zellen, die er für Drüsenzellen hält, und feine Wassergefässe, die auch in den Seitentheilen des Körpers als ein paar grössere Stämme nachgewiesen werden konnten. Von Geschlechtsorganen konnte nur der muskulöse Penis mit Scheide und Samenleiter beobachtet werden. Grube spricht (Verhandl. d. Schlesischen Gesellsch. 1866. Mai, HaUesche Zeitschrift f. d. ges. Naturg. Bd. XXX. S. 241) die Vermuthung aus, dass der eben erwähnte Geodesmus bilineatus nicht ursprünglich in Deutschland vorkomme, sondern von anderswoher (mit Pflanzenerde) eingeschleppt sei. Ebendas. bemerkt derselbe, dass er die Müller'sche Fasciola (Rhynchodesmus) terrestris in Schlesien unter lockerer Baumrinde aufgefunden habe. In einer späteren Mittheilung (Verhandl. u.s. w. 1867. Naturhist. Sect. S. 23) hebt Verf. die Analogie hervor, die nicht bloss in Betreff des Landaufenthaltes, sondern auch in der geographischen Verbreitung zwischen den Land- planarien und Landblutegeln besteht, um dann schliesslich zwei neue Arten von den Fischerinseln kurz zu charakteri- siren: Rhynchodesmus bistriatus und Uli. quadristriatus mit braunen Längsstreifen auf blass fleischfarbenem oder ocker- gelbem Grunde. Eine dritte neue Landplanarie, Bipalium univittatum aus Madras, beschreibt derselbe in der Reise der öster- reichischen Fregatte Novara a. a. O. S. 45, oder Ver- handl. der zoolog.-botan. Gesellschaft in Wien 1866. Bd. XVI. S. 183. An letzterem Orte noch Thysanozoon verrueosum, Eurylepta fulvolimbata, E. pantherina und Stylochus oli- 292 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte gochlaenus Schmarda, bis auf letztern sämmtlich neu, aus Samoa. Nach Semper (Holothurien S. 100) lebt im Darme von Stichopus variegatus und Mülleria Lecaura eine Schma- rotzerturbellarie, die fast in allen Einzelnheiten mit dem schon vor längerer Zeit (J. B. 1858. S. 182) von Schnei- der aufgefundenen Anoplodium übereinstimmt und von ihrem Entdecker als A. Schneideri benannt wird. (Ref. untersuchte in Neapel eine Vortexartige Turbellarie aus dem Darme von Teilina, die freilich, da sie zwei Augen — mit je drei Linsen — besass, schwerlich einen statio- nären Schmarotzer darstellen dürfte. Die Eier entwickel- ten sich im Mutterleibe zu Embryonen, die, wie bei Vor- tex balticus, je zwei in einer gemeinschaftlichen Kapsel lagen.) Die von Houghton als neu beschriebenen Typhlo- plana nigra (Annais and Mag. nat. bist. Vol. XX. p. 300) wird von demselben später (ibid. p. 449) als Mesostomum personatum Schm. erkannt. 3. C i 1 i a t i. Rotiferi. Claparede macht (Actes Soc. Helvet. sc nat. ä Neufchatel 1866. p. 93) darauf aufmerksam, dass die Ro- tiferen ausser dem eigentlichen Räderorgane noch einen zweiten inneren Flimmerapparat besitzen, dessen Bewegung an dem Rücken beginnt, an beiden Seiten von da nach der Bauchfläche herabsteigt und dazu dient, die Nahrung in die Mundöffnung zu überführen. (In ähnlicher Weise findet man auch bei gewissen Larvenformen, z. B. Pili- dium, neben dem locomotiven Flimmergürtel noch einen zweiten, der die Nahrungszufuhr vermittelt. Archiv für Anat. u. Physiol. 1857. S. 574.) An einem anderen Orte (Miscell. zool.Annal. des sc. natur. T. VIII. p. 5— 12. PI. III) liefert Claparede eine speciellere Darstellung dieses Apparates bei den verschie- denen Gruppen der Rotiferen. der niederen Thiere während der J. 1866 — 1867. 293 Auf der Unterseite der Blätter von Nymphaea lutea lebt ein Räderthier von sehr eigenthümlicher Bildung, Apsilus lentiformts Mecznikow (Zeitschrift f. wissensch. Zool. Bd. XVI. S. 348-356. Tab. XIX). Es ist ein lin- senförmiges Geschöpf mit dicker Cuticula ohne Segmcn- tirung und Flimmerhaare an dem für gewöhnlich einge- zogenen rüssel- oder glockenförmigen Kopfe. So wenig- stens das ausgewachsene Weibchen, während die Jungen, die sich im Innern des mütterlichen Körpers entwickeln, Weibchen so gut wie Männchen, mit Flimmerapparat und Augen versehen sind und eine freie Ortsbewegung be- sitzen. Wie bei den übrigen Rotiferen sind die Männ- chen schon bei ihrer Geburt mit entwickelten Zeugungs- stoffen ausgestattet und ohne Darmkanal. (Ref. fügt hinzu, dass sie sich immer nur in besondern Weibchen entwic- keln, wie das gleichfalls schon bei anderen Räderthieren beobachtet worden.) Die mit Flimmerschwanz versehe- nen Samenelemente, die neben unbeweglichen Zoosper- mien von spindelförmiger Gestalt im Innern des Samen- behälters gefunden werden, sollen nicht im Hoden ent- stehen, sondern aus unregelmässigen Zellen hervorgehen, die unter der Haut liegen (?). Nach den Bemerkungen Claparede's (Miscell. zool. 1. c. p. 12) ist Apsilus übrigens nicht das einzige Räderthier ohne Räderorgan, da — abgesehen von Lin- dia, die nach Dujardin gleichfalls ohne Flimmerhaare sein soll, obwohl Cohn unter diesem Namen eine Art mit rudimentärem Flimmerapparate beschrieben hat, (J. B. 1858. S. 190) — Gosse's Taphrocampa annulosa, die den lththydinen zugerechnet wurde, nach der Anwesenheit und Bildung des Kauapparates gleichfalls den Rotiferen zugehört. Gleichzeitig beschreibt Claparäde unter dem Namen Balatro (n. gen.) calvus noch ein drittes flim- merloses Räderthier, das er als Schmarotzer auf den Tri- chodrilen und andern kleinen Oligochäten der Seime auf- gefunden hat und als Verwandte der gleichfalls parasiti- schen Albertien folgendermassen charakterisirt: Genre Balatro. Rotateur ä corps vermiforme, tres contra- 294 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte etile. Extremite posterieure terminee par deux lobes, l'un ventral de forme semilunaire, transversal, l'autre dorsal, ä peu pres cylindri- que, fontionnant comme pied. Malleaux en forme de crocs. Pas d'organes vibratiles, pas d'yeux. Männchen und Entwickelung un- bekannt. Durch Davis erhalten wir (Tränsact. micr. soc. Lon- don T. VII. p. 14—16* Tab. I) Beschreibung und Abbil- dung zweier neuen Melicertiden, Oecistes interrnedius und Oec. longicornis. Vergl. über diese interessanten Thierchen auch Hogg, Lobb und Slack in denQuar- terly journ. microsc. sc. T. VII. p. 159 — 161. Siephanops Longispinatus n. sp. Tatem I.e. p. 252. Ebendas. auch Beschreibung von Chaetonotus longi- caudatusn. Tatem 1. c. p. 251. Claparede theilt (type d'un nouveau genre de Gasterotriches 1. c. p. 16. Tab. IV) die — zuerst von Perty ausgesprochene — Ansicht Meczn ikoff's, dass die Ichthydinen zunächst mit den Rotiferen verwandt seien, und beschreibt eine neue dahin gehörende marine Form, die er in Neapel beobachtet und unter dem Na- men Hemidasys Agass. in das System einführt. Der Flimmerüberzug ist auf die vordere Hälfte der Bauch- fläche beschränkt, bis dahin, wo der Chylusmagen beginnt und der Körper sich verbreitert. Dieselbe Bauchfläche trägt in kurzer Entfernung hinter dem Munde eine Quer- reihe von sechs konischen Cuticularfortsätzen (Tasthaare?) und weiter hinten, in grösseren Absätzen, noch fünf Paar ähnlicher Anhänge. Neben den männlichen Organen wurden nicht selten auch ein oder zwei Eier angetroffen, so dass Verf. den Hermaphroditismus seiner Art nicht für zweifelhaft hält. Die Diagnose der neuen Form lautet : Genre Hemidasys. Gasterotriches deforme lineaire, a vete- ment vibratile, restreint ä la region anterieure de la surface ven- trale. Corps arme d'un certain nombre d'appendices coniques ven- traux, qui renferment dans Taxe im prolongement de parenehyme. H. Agaso iixirt sich mit seinem hinteren Ende am liebsten zwischen den letzten Borstenfüssen von Nereilepas caudata. der niederen Thiere während der J. 1866—1867. 295 Bryozoa. Die Stelle, die Ref. in seinen Berichten — und schon früher in den mit Frey zusammen herausgegebenen Bei- trägen — den Bryozoen angewiesen hat, wird von vielen Zoologen als kaum berechtigt angesehen. Um so grösser aber ist die Genugthuung, mit welcher derselbe heute hervorheben kann, dass sich einer unserer tüchtigsten Bryo- zoologen Smitt, dessen Arbeiten schon in dem letzten J. B. rühmend hervorgehoben wurden und auch dieses Mal wieder unser Interesse in Anspruch nehmen werden, offen für die Ansichten des Ref. ausspricht und die Ver- bindung der Bryozoen mit den Würmern für durchaus naturgemäss erklärt (Ofvers. k. vetensk. akad. förhandl. 1866. p.514), indem er auf die zahlreichen Uebereinstim- mungen zwischen diesen beiden Thiergruppen hinweist. Gleichzeitig wird der schon vonFarre bei Alcyonidium gelatiosum beschriebene „flaschenförniige Körper", der als ein flimmernder Canal aus der Leibeshöhle hervor- kommt , um neben den Tentakeln nach Aussen auszu- münden, und in derselben Form auch noch bei anderen Bryozoen (z. B. Membranipora pilosa) wiederkehrt, als ein „Schleifenkanal" in Anspruch genommen. Reichert bestreitet (Sitzungsber. der Gesellsch. naturf. Freunde in Berlin 1867. S. 29) die Existenz eines Colonialnervensystems bei Serialaria Coutinhii — für die er bei dieser Gelegenheit die alte Ehr enb e rg'sche Be- nennung Zoobotryon pellucidus restituirt — und bemerkt, dass die verästelten Fäden und Stränge, welche zu der irrthümlichen Deutung Veranlassung gegeben, aller Wahr- scheinlichkeit nach als Einrichtungen zur Fortleitung der Nahrung in die Stengelglieder zu deuten seien. Parfitt giebt eine kurze Beschreibung der (von Allman) nicht gesehenen Statoblasten von Paludicella Ehrenbergii und vermehrt den Catalog der Plumatellen um zwei neue Arten, PL lineata (= P. stricta Allin. ?) und P. limnas. Annais and Mag. nat. hist. Vol. XVIII. p. 171—173. PL XII. 296 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Unter dem Titel: Observation^ on Polyzoa, Subor- der Phylactolaemata beginnt Hyat in den Proceedings of the Essex Institute Vol. IV. p. 197— 228 (mit 9 Tafeln) eine Darstellung von dem Bau der Nord amerikanischen Süsswasserbryozoen. Nach einer kurzen methodologischen Einleitung giebt derselbe zunächst eine Uebersicht über die Systematik. Er unterscheidet drei Familien, die der Fredericelliden, Plumatelliden (mit Plumatella, Lophopus und Pectinella) und Cristatelliden, die alle drei in Nord- amerika, die erste mit 3, die andere mit 7 und die letzte mit 2 Arten vertreten sind. Dieser Uebersicht folgt eine Schilderung der einzelnen Genera, unter denen nament- lich die in Europa fehlende Pectinella durch ihre Bil- dung und ihre üppig wuchernden Colonien , die bis zu mehreren Füssen Durchmesser heranwachsen, unsere Auf- merksamkeit auf sich zieht. Die Skeletmasse (ectocyst) hat , wie bei Lophopus, der Pectinella auch in der aus- serenForm am nächsten steht, eine gallertartige Beschaf- fenheit. Sie bildet eine dicke Unterlage unter dem eigent- lichen Polypenstocke, der auch bei Cristatella ursprüng- lich auf einer freilich sehr viel dünneren Gallertlage aufsitzt. Das folgende Capitel handelt über die Fort- pflanzung unserer Thiere und namentlich die Statoblasten, die Verf. mit All man als eingekapselte Knospen be- trachtet und als Zellenhaufen beschreibt, die unter der Hornschale eine förmliche Muskel haut besässen. Dass die der Seitenwand aufsitzenden sog. fixen Statoblasten von den freien, die bekanntlich an dem sog. Funiculus hervor- knospen, nicht wesentlich verschieden sind, geht daraus hervor, dass sich die freien Statoblasten von Fredericella durch Verklebung mit der Seitenwand allmählich in feste verwandeln. Allman's „exceptional forms of buds", die Verf. bei Cristatella {Cr. ophidioidea n. sp.) beobachtete, wo sie mittelst eines Hornfadens der Basalmembran verbun- den sind, glaubt derselbe, trotz ihrer unbedeutenden Grösse und ihrer abweichenden Gestalt für normale Gebilde hal- ten zu müssen, und zwar gleichfalls für Statoblasten, so dass diese also — bei derselben Art — unter verschiede- der niederen Thiere während der J. 1866—1867. 297 ner Form zur Entwickelung kommen. Wie die einzelnen Individuen, so können sich übrigens auch die Colonien als solche vermehren, indem grössere oder geringere Partien derselben sich abschnüren (Pectinella, Cristatella), oder durch fremde Kräfte — vielleicht erst nach dem Ab- sterben des Hauptstammes — losgerissen werden, und dann ein selbstständiges Leben fortsetzen. In der wei- chen Körperwand (endocyst) unterscheidet Verf. fünf Schichten, eine aus grossen Kernzellen bestehende Ober- haut, eine darauf nach Innen folgende kleinzellige Schicht, eine Lage von Ringfasern , sodann eine solche von Querfasern und schliesslich ein die Leibeshöhle ausklei- dendes Epithelium. Die Flimmerhaare der Arme sitzen einzeln den Zellen der Oberhaut auf. Eine besondere Erwähnung verdienen die auf schwarzem Grunde elegant gezeichneten Abbildungen. Es dürfte vielleicht nur wenige Thierformen geben, deren Nomenclatur und Synonymie das Bild einer solchen Unsi- cherheit und Verwirrung darbietet, wie es bei den Bryo- zoen der Fall ist. Muss schon aus diesem Grunde ein jeder Versuch, die einzelnen Gruppen an der Hand der Erfahrung zu prüfen und die Arten kritisch zu beleuch- ten, unsere Theilnahme herausfordern , so wird das in einem noch höheren Grade dann der Fall sein, wenn dabei zum ersten Male der hier allein zum Ziele führende Weg der morphogenetischen Analyse eingeschlagen wird. Ein solcher Versuch ist es, den uns der um unsere Kenntniss von den Bryozoen schon vielfach verdiente schwedische ForscherS mitt in seinem „kritisk förteckning öfver Skan- dinaviens Hafs-Bryozoer* (Ofvers. konigl. vetcnsk. akad. förhandl. 1865. p.115 1866. p. 395— 534, 1867. p. 279— 429 mit zahlreichen Abbild.) geboten hat. Die von unserem Verf. aufgeführten Arten werden hier nicht, wie sonst, als fertige Thiere mit abgeschlossenen Charakteren ge- zeichnet, sondern durch die einzelnen Entwickelungs- und Wachsthumsstadien hindurch verfolgt und mit den analogen Zuständen verwandter Formen in Beziehung ge- bracht. Zahlreiche sog. Arten erwiesen sich dabei als 298 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Natnrgeschichte blosse Jugendzustände oder Varietäten; Gattungen wur- den vielfach zusammengezogen und nach den neu er- kannten Verwandtschaftsverhältnissen in neue Combi- nationen gebracht. Bei der grossen Ausdehnung der Ar- beit und der Fülle des dargebotenen Details, begnügen wir uns, unter ausdrücklichem Hinweis auf die grosse Bedeutung der Abhandlung (besonders auch für die Sy- nonymic) im Folgenden einen Ueberblick über das von unserem Verf. adoptirte System zu geben. Ordo Cyclostomata. Subordo I. Badicellata d'Orb. Gen. Crisia Linx. Subordo II. In er u st ata d'Orb. (— Inarticulata Busk). 1. Tubulinea d'Orb. Zoooecia sparsa vel in series lineares distributa. A. Nuda. Colonia in fronte zoooecia nuda vel oooecia solum teeta praebet. a. Zoooecia sparsa. Farn. Diastoporidae mit Diastopora Lmrx. (Subg. Mesenteri- pora Bl.) b. Zoooecia in series contiguas disposita. Farn. Tubuliporidae mit TubuliporaLm. (Subg. IdmoneaLmx., Phalangella Gr. und Proboscina Aid.) B. Cancellata. Colonia inter partes ereetas zoooeciorum can- cellos (porös seeundinarios) praebet. Farn. Horneridae. Gemmificatio lateralis in apice stirpis ere- etae perficitur ; zoooecia igitur a latere postico gemmae communis ad frontem coloniae surgunt. Gen. Hornera Lmx. Farn. Lichenoporidae. Gemmificatio marginalis in circulo per- ficitur, e cuius centro cancellato radiant zoooecia. Gen. Discoporella Gr. 2. Fasciculinea d'Orb. Zoooecia in fasciculos congesta vel in series compositas distributa. A. Gemmificatio prima lateralis. Farn. Frondiporidae mit Gen. Frondipora (= Imperato Bl.). B. Gemmificatio marginalis in circulo. Farn. Corymboporidae mit Corymbopora Mich., Coronopora Gr. und Defrancia Bronn. Ordo Ctenostomata Busk. Farn. Halcyonelleae Ehrbg. Bryozoarium gelatinosum vel argillosum e zoooeeiis hexagonis vel ampulliformibus inter se con- iunetis in formam stirpis carnosae, laxae vel crustae prostratae ex- der niederen Thiere während der J. 1866—1867. 299 struitur. Gen. Alcyonidium Lmx. (Subg. Halodaetylus Farre, Cy- cloum Hass.) Farn. Vesicularieae. Johnst. Bryozoarium frutescens, hyalinum vel argillaceum, zoooecia praebet vesiculiformia stirpi tubuliformae, ramosae, serpenti vel erectae apposita. Gen. Vesicularia Thomps. (mit Subg. Valkeria Flera. = Bowerbankia Faire) Farrella Ehrbg., Avenella Dal. Ordo Chilostomata ßusk. Subordo Cellularina. Zoooecia Cornea vel corneo-calcarea infundibuliformia partem inferiorem sub area aperturae tubulifor- mem vel obconicam praebent. Farn. Aeteidae. Zoooecia tubuliformia apice aperiuntur, sed aream aperturae lateralem praebent. Vagina tentacularis annulo setarum confirmatur. Gen. Aetea Lmx. Farn. Cellularieae. Zoooecia obconica (vel quadrangulata) recta, aream aperturae lateralem vel subovalem (vel quadran'gula- rem) recte ad planum axis medianum positam praebent, quare angulus areae inferior medium frontis zoooecii tenet. Avicularia, vibracularia, oooecia. quae gemmificatione secundi ordinis orientia interdum deesse possunt, sessilia sunt. Forma coloniae stirps ra- mosa serpit vel frutescens erigitur. Gen. Eucratea Lmx., Cellularia Pall., Gemellaria Sav., Caberea Lmx. Farn. Bicellarieae. Zoooecia obconica (vel quadrangulata) torta, aream aperturae lateralem ellipticam vel semiovatam (vel quadrangularem) oblique ad planum axis medianum zoooecii positam praebent, quare angulus areae inferior interno proprius quam ex- terno lateri zoooecii accedit. Avicularia pedicellata sunt. Gen. Bicellaria Bl., Bugula Ok., Beania Johnst. Subordo Flustrina. Zoooecia quadrata (flustrina) frontem planam praebent (vel interdum formam Cellularinorum vel Eschari- norum imitantur). Farn. Flustridae. Zoooecia (specierum viventium membrana- cea) rectangularia vel linguaeformia in coloniam crustaceam vel frondeam componuntur. (Avicularia specierum ad littora Scandina- vica viventium eodem ordine gemmificationis quo zoooecia oriuntur, quorum formam imitantur.) Gen. Flustra L. Farn. Gellarieae. Zoooecia frontem rectangularem vel lingui- formam vel rhombicam praebent, in coloniam (specierum viventium) erectam, rotundam, ramosam, articulatam componuntur. Gen. Cel- laria L. Farn. Membraniporidae. Zoooecia magis calcarea, plano-ro- tunda vel rectangularia vel rhombica vel ovale-linguiformia vel for- mam Cellularinorum imitantia in coloniam (specierum ad littora 300 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Scandinavica vivcntium) crustaceam vel crustaceo-erectam vel Hip- pothoaeformem componuntur. Avicularia saepissime secundo or- dine gemmificationis oriuntur. Membranipora Bl. (Der Rest mit den Escharinen, Celleporinen und Pedicellinen ist bis jetzt noch nicht veröffentlicht.) Leider hat sich der Verf. bei den kritischen Excur- sen über die einzelnen Formen seiner Muttersprache be- dient und dadurch die Einzelnheiten seiner Darstellung nur einer kleinen Menge von Fachgenossen ziigängig ge- macht. Diesen Uebelständen abzuhelfen, hat derselbe dem letzten Theile seiner Abhandlung (1. c. p. 443 — 487) in lateinischer Sprache eine Aufzählung und kritische Beleuchtung der „Bryozoa marina in regionibus arcti- cis et borealibus" folgen lassen, in welchen die Haupter- gebnisse seiner Untersuchungen niedergelegt und beson- ders die Verwandtschaftsverhältnisse in eingehender Weise erörtert sind. Verf. zählt in diesem Verzeichnisse 104 einzelne Arten, von denen 22 zu den Cyclostomen, 10 zu den Ctenostomen und 70 zu den Chilostomen gehö- ren. Den Beschluss machen 2 Pedicellinen, von denen Verf. aber — mit Recht — glaubt, dass sie mehr den Infundibulaten (bes. Ctenostomen), als den Federbusch- bryozoen verwandt seien. Die zahlreichen Varietäten sind bei der Zählung ausser Acht geblieben, obwohl viele dersel- ben gewöhnlich als Arten aufgeführt werden; sie würden die Menge der namhaft gemachten Species auf reichlich das Doppelte erhöhen. Grönland, Spitzbergen und Finn- land haben dabei fast ebenso viel contribuirt, als Skandi- navien, obwohl die Zahl der aus dem höheren Norden hinzukommenden Arten und selbst Genera eine nur sehr unbedeutende ist. Neue, bisher unbekannte Arten sind unter den hochnordischen Formen ebenso wenig aufge- führt, als unter den Skandinavischen. Heller liefert in dem siebenzehnten Bande der Verhandlungen der k. k. zoologisch -botanischen Gesell- schaft (S. 76 — 136. Taf. I— VI) eine Beschreibung der „Bryozoen des adriatischen Meeres", die, fast überall auf eigenen Sammlungen und Untersuchungen beruhend, einen wichtigen Beitrag zu unseren Kenntnissen von dem For- der niederen Thiere während der J. 1866—1867. 301 menreichthum und der Systematik dieser Thiere abgiebt. Im Ganzen sind es 108 verschiedene — 33 neue — Ar- ten, die Verf. hier zusammenstellt, 75 Cheilostomen, 27 Cyclostomen und 6 Ctenostomen. Mehr als die Hälfte dieser Arten theilt die Adria mit der britischen Küste, doch wurden daneben auch einzelne Formen beobachtet, die bisher nur aus südlichen Meeren bekannt waren, wie Lepralia alata vom Cap Hörn, L. galeata von den Falk- landsinseln, Diachoris magellanica. Unter den neuen Arten erwähnen wir Buskea nitida, die den Kepräsentanten einer besonderen Gattung darstellt , welche einerseits an Vincularia, andererseits an Farciminaria sich anschliesst, von ersterer jedoch durch vorspringende gewölbte Eizellen , von letzterer durch einen festen, kalkigen, ungegliederten Stock sich unterscheidet, ferner mehrere Arten von Diachoris, von welcher Gattung in unseren nördlichen Meeren bisher noch keine einzige Art sich vorfand (D. simplex, D. armata, D. liirtissima), desgleichen mehrere Arten von den Gattungen Scrupocellaria (Sc. capreolus), Membranipora (M. bifoveolata, M. circumcincta , M. rostrata , M. gregaria), Lepralia (L. Perugiana, L. Kirchenpaueri, L. Bottarii, L. Stossici, L. appendiculata, L. cribrosa, L. Steindachneri, L. fo- raminifera, L. cornuta), Cellepora (C. Hincksii, G. corticalis), Eschara (E. Palasii, E. tubulifera), Crisia (C. attenuata, C. fistulosa, C. re- curva), Idmonea (I. serpula, I. Meneghinii, I. triforis), Discosparsa (D. annularis), Alecto (A. parasitica), Valkeria (V. Vidovici, V. tu- berosa). Den artenreicheren Geschlechtern ist eine Uebersicht der Species vorausgeschickt, wie denn auch die Familien und Gattungen von unserem Verf. — nach den Resultaten seiner eigenen Beobach- tungen — synoptisch neben einander gestellt sind. AI der zählt in seinem Berichte über die Resultate der Dredging committee (nat. hist. transact. of Northum- berland and Durham Vol. I. p.47) 53 verschiedene ßryo- zoenarten von Northumberland und Durham auf. Unter ihnen Membranipora rostrata n., von Busk für eine Va- rietät der M. Flemmingii gehalten. Ebendas. (p. 60— 64. PI. VIII) handelt Alder über drei neue oder doch unvollständig bekannte Polyzoen von der Küste Northumberlands und Durhams : Eschara Lands- borovii Johnst. (= E. foliacea Aid.), Esch. pavonella Aid. (= E. cribraria Busk) , Scrupocellaria Delilii Aud. 302 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte Sars berichtet in den Vidensk. Selsk. Forhandl. for 1867 über zwei von Danielssen in Bergen aufge- fundene neue Bryozoen, deren bewegliche Aeste schirm- artig zusamrnengruppirt sind und mit vier Wurzeln aus dem oberen Ende eines mehr oder minder langen Stieles hervorkommen. Sie bilden ein neues Gen. Kinetoscias Dan. und werden als K. arborescens und K. Smitii be- zeichnet. Busk beschreibt (Quarterly journ. micr. sc. T. VII. p. 240— 242. Tab. XXXVI) folgende neue Polyzoen: Bu- gula cucullata aus Australien, Chaumosia (n. gen.) hir- tissmia Cap d. g. H., T ennysonia n. gen. Gen. Ti. Chaumosia e fam. Flustrid. Cells sejunct, attached apparently only by long tubulär fibres (Diachoris Hell. ?) Gen. n. T ennysonia e fam. Diastoporid. Polyzoary arising from a rather thick central basis (substipitate) ; lobate, stelliform ; lobes curved, with a median angle ; tubes wholly immersed ; orifices disposed in straight lines, extending frorn the median angle to the denticulate margin of the lobes ; interspaces cancellous. Fischer bestätigt (Cpt. rend. 1866. T. 62. p. 985, Annais and Mag. nat. bist. T. XVII. p.471) die Beobachtung d'Orbigny's, dass Terebripora ein bohrendes Bryozoon ist. Er beobachtete an den Küsten der Gironde eine in Au- sternschalen lebende Art, an der er sich zugleich von der Anwesenheit einer Lippe überzeugte, und entdeckte noch eine zweite verwandte Form, die sich durch eine alternirende Gruppirung der Achsen und Zellen auszeich- net und mit dem neuen Genusnamen Spatltipora be- zeichnet wird. Beide Geschlechter bilden nach unserem Verf. eine eigene kleine Familie, die am besten neben der der Hippothoiden eingereihet wird. Leider gelang es nicht, das Thier selbst zur Untersuchung zu bringen. Kowalewsky beobachtete bei Neapel nicht bloss das von Keferstein und Claparede (J. B. 1862 und 1863. S. 179) beschriebene Loxosoma singulare, das in Menge auf verschiedenen Bryozoen- und Hydrozoenstök- ken lebte, sondern auch eine zweite — vielleicht sogar generisch (?) verschiedene Art, die er in den erdigen Ab- fällen der Röhrchen von Phyllochaetopterus antraf und der niederen Thiere während der J. 1866 — 1867. 303 als L. neapolitanum benannte. Bei näherer Untersuchung überzeugte sich Verf., dass der Magen dieses Thieres nur einen einzigen schornsteinartig auf dem Kopfschirme sich erhebenden Ausgang hat, der in gleicher Weise als Mund und After dient. Der von Keferstei n im Umkreis des- selben beschriebene dünnhäutige Leitungsapparat ist in Wirklichkeit nicht vorhanden. Die Geschlechtsorgane lie- gen jederseits über dem Magen. Sie bestehen in den Weibchen gewöhnlich aus einem grossen, meistens schon entwickelten Ei und einem oder zweien kleinen Eikeimen, bei den Männchen aus einem rundlichen etwas nebelhaft aussehenden Gebilde, das beim Zerdrücken zahllose be- wegliche Samenkörperchen von Stecknadelform erken- nen Hess. Bisweilen wurde bei dem Weibchen ein nach der Kopfscheibe zu verlaufender Ausführungsgang beob- achtet, wie denn auch die Eier nach dem Ablegen bis zum Ausschlüpfen des Embryo auf der Kopfscheibe mit- telst eines Tentakels festgehalten wurden. Der hintere Abschnitt des Fusses enthält einen Drüsenapparat, den Verf. mit der sog. Fussdrüse der Gasteropoden verglei- chen möchte, und trägt am äussersten Ende vier paar- weise verschieden gebaute kleine Haftorgane. Die Embryonen haben eine gewisse Achnlichkeit mit einer Annelidlarve. Sie besitzen einen Flimmerreifen, der un- terhalb des Mundes quer um den Körper herumläuft, und eben so wohl zum Schwimmen wie (nach Einziehung des Kopfes) zum Laufen benutzt werden kann. Der zapfen- förmig hervorragende Scheitel ist mit zwei Cilienbüscheln versehen. Beiträge zur Anatomie und Entwicklungsge- schichte des Loxosoma neapolitanum. Mem. Acad. imper. des sc. de St. Petersbourg T. X. N. 2. 1866. 10 S. in Quart mit 1 Tafel. Nach den Untersuchungen Claparede's ist übri- gens das in Neapel auf Acamarchis so häufige Loxosoma von L. singulare verschieden und als L. Kefersteürii zu bezeichnen (Miscell. Zool. 1. c. p. 28. PI. VI). Ueber die Organisation des Verdauungsapparats, wie sie früher beschrieben, hegt auch Verf. jetzt einige Zweifel; er ist 304 Leuckart: Bericht üb. d. Leist. in d. Naturgeschichte etc. geneigt, den schornsteinförmig hervorragenden Zapfen jetzt als Mund aufzufassen und die grubenförmige Vertiefung im Umkreis desselben — die nach Kowalewsky gar keine Beziehung zu dem Verdauungsapparate hat — jals After zu deuten, so dass der letztere dann den erstem ringförmig umfassen würde. Kc ferst ein macht bei Gelegenheit seines Berich- tes über die Kowale w sky'schen Beobachtungen (Bericht über die Fortschritte in der Generationslehre 1866. S. 216) einige Mittheilungen über die auch von ihm beobachtete Loxosomalarve, die von der Darstellung des Russischen Forschers nicht unwesentlich verschieden sind und na- mentlich darin differiren, dass Kef erstein seiner Larve unter dem (nicht quer, sondern) diagonal verlaufenden Flimmerreifen noch einen besonderen Fuss giebt, der als flügelartige Verbreiterung eines zweiten unteren Flimmer- reifens aufgefasst werden kann. Beide Beschreibungen — und besonders die von Keferstein — erinnern den Ref. an ein von Busch unter dem Namen Cyclopelma longociliatum beschriebenes und (Beobachtungen über Ana- tomie u. s. w. Tab. XVI. Fig. 12—15) abgebildetes, bisher ganz räthselhaftes Thier, das er jetzt auf die Larve von Loxosoma zu deuten sich versucht fühlt. Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen im Gebiete der Entomologie während der Jahre 1865 — 66. Von Dr. A. Gerstaecker. Zweite Hälfte. Hymenoptera. Ueber das Tracheensystem einiger Gallwespen und Pteromalinen und die Verschiedenheiten, welche dasselbe während des Larven-, Puppen- und Imago-Stadiums dar- bietet, hat Reinhardt (Berl. Ent. Zeitscbr. IX. p. 187 ff. Taf. 1 u. 2) eingehende Untersuchungen angestellt („Zur Entwickelungsgeschichte des Tracheensysteins der Hyme- nopteren mit besonderer Beziehung auf dessen morpho- logische Bedeutung"). Als Untersuchungsobjekte wurden vom Verf. absichtlich möglichst kleine Arten (Aulax hie- racii, Rhodites, von Pteromalinen: Decatoma; Callimome, Eupelmus, Pteromalus) gewählt, weil sich an diesen we- nigstens im Larven- und Puppenstadium vermittelst einer Mischung von Glycerin mit Gelatine das ganze Tracheen- system im Zusammenhang und in wünschenswerther Klarheit darstellen liess. An der nur 1 Lin. langen Larve von Aulax hieracii erscheint das Tracheensystem im hohen Grade einfach; die beiden seitlichen Längsstämme werden im vorderen und hinteren Körperende je durch eine Querbrücke verbunden und stellen so einen langgestreck- ten, geschlossenen Ring dar. In gewissen, den Körpereinschnitten entsprechenden Distancen entspringen von denselben einerseits Bü- schel feinerer Tracheenzweige, andererseits isolirte, stärkere, gegen die Haut hin verlaufende Aeste, welche am zweiten und am fünften bis zehnten Leibesringe mit Stigmen communiciren. Bei herannahen- der Verpuppung tritt mit einer Verkürzung der beiden Hauptlängs- stämme zugleich eine merkliche Erweiterung derselben (von 0,010 Archiv für Naturg. XXXIII. Jahrg. 2. Bd. TJ 306 Gersta ecker: Bericht üb. ct. wissensch. Leist. im Gebiete bis auf 0,015 mill.) und die Bildung eines neuen Stigmenpaares im elften Leibesringe ein. Bei der Puppe selbst ist eine abermalige Verkürzung der Längsstämme, welche sich jetzt wellenförmig ge- schwungen zeigen, bemerkbar; auch hier entspringen an den ein- zelnen Biegungen derselben feinere Tracheenbüschel, stärkere Sei- tenäste jedoch nur drei im Bereich des Thorax, um an die den drei Thoraxstigmen entsprechenden Hautstellen zu verlaufen. Als solches deutlich an der Puppe erkennbar ist jedoch nur das Metathorax- stigma. Im Hinterleib fehlen Seitenäste gänzlich und von Stigmen findet sich nur jederseits eines am' siebenten Hinge. Bis gegen das Ende de_s Puppenstadiums nehmen die Haupttracheenstämme aber- mals bedeutend an Stärke zu (bis auf 0,020 mill. Durchmesser). Für die Imago vermuthet Verf. die beiden vorderen Thoraxstigmen nur nach der Analogie, während er dasjenige des Metathorax gleich dem einzigen Hinterleibsstigmenpaar direkt beobachtet hat; an den vorhergehenden Hinterleibssegmenten konnte er nur Narben von (meist undurchgängigen) Stigmen nachweisen. — Die Larve von Rhodites hat gleichfalls sieben Stigmenpaare, diejenige von Cynips, Andricus und Teras dagegen nur fünf, nämlich am 2. 5. bis 7. und 9. Segmente. Dagegen Hessen die Larven der obengenannten Ptero- malinen-Gattungen durchweg neue Stigmenpaare erkennen (am 2. bis 10. Hinterleibsringe), während ihre Puppen sich in Bezug auf das einzige Hinterleibsstigmenpaar wie Aulax verhalten. Im Anschluss an diese Mitteilungen diskutirt Verf. (ebenda p. 206 fi\) die Frage, ob der sogenannte Meta- thorax der Hymenopteren wirklich zum Metathorax ge- höre, oder ob er nach A u d ou i n's Ansicht das erste Ab- dominalsegment sei. Verf. kommt dabei zu dem nicht recht verständlichen Resultat, dass der Thorax bei allen Hymenopteren aus vier Ringen besteht. Dass dies bei sämmtlichen Formen mit gestieltem Hinterleib der Fall ist, kann nicht zweifelhaft sein, besonders da sich bei vie- len derselben (Vespariae, Hymenoptera fossoria) die Ver- wachsungsnähte zwischen Metapleuren und dem vierten, die Rückenwand bildenden Ringe noch mehr oder we- niger deutlich erkennen lassen. Dass dagegen der Thorax aller Blattwespen nur die gewohnlichen drei Ringe um- fasst, ist z. B. bei Cimbex doch wohl keinen Augenblick zu verkennen, da der hier durch die weiche Rückenhaut charakterisirte Ring von dem Metathorax beiderseits durch einen tiefen Kerb abgesetzt erscheint, während er sich mit dem folgenden in vollständiger Continuität befindet. der Entomologie während der J. 1865—66. 307 Aber auch bei allen übrigen Blatt- und Holzwespen ist das Verhältniss dieses vierten Ringes zum Thorax kein anderes als z. B. bei den Neuropteren; es ist in jeder Beziehung ein Hinterleibsring, wie es der Zahl nach auch der vierte Körperring der Hymenoptera acnleata und entomophaga ist. Wenn sich Verf. für die hintere Grenze des Thorax auf die Muskulatur beruft, so kann er sich bei einem Längsschnitt durch die Mitte des Thorax von Cimbex leicht davon überzeugen, dass diese sich keines- wegs in den vierten Ring hineinerstreckt, ja dass die Längsmuskulatur (welche bei Vespa und Aehnlichen bis zur Rückenwand des Brustkastens reicht), bei Cimbex sogar schon bei einem an der hinteren Grenze des Scu- tellura befindlichen Diaphragma endigt. Ob das vierte Leibessegment sich formell näher dem Brustkasten oder dem Hinterleibe anschliesst, ist also in erster Linie von dem Anheftungs- Bedarf der Thoraxmuskeln abhängig. Dass die Gattung Foenus weder des Metathoraxstigmas noch des vierten an den Brustkasten gerückten Leibes- ringes entbehrt, ist im Gegensatz zu der Angabe des Verf. 's vom Ref. bereits an einem anderen Orte (Ueber die Gattung Oxybelus) nachgewiesen worden. Ref. (Die Arten der Gattung Nysson p. 19 f.) wies nach, dass Hartig's Eintheilung der Hymenopteren in Monotrocha und Ditrocha in sofern nicht durchgreifend sei, als auch eine Reihe von Gattungen aus der Abthei- lung der Hymenoptera aculeata wenigstens an Vorder- und Mittelbeinen zwei deutlich getrennte Schenkelringe erkennen lasse. Ausser den Vesparien sind dies beson- ders Nysson, Gorytes, Hoplisus, Bembex, Stizus, Philan- thus, Trypoxylon, Cemonus und Oxybelus. Bei anderen Gattungen der Crabronina, wie Tachytes, Palarus, Cerceris, Ammophiia, Alyson, Psen und Mimesa ist die gleiche Bildung weniger deutlich hervortretend, während sie bei den Apiarien, Chrysiden, Pompiliden und Heterogynen ganz vermisst wird. An den Hinterbeinen zeigen die oben genannten Gattungen stets einen ungetheilten Tro- chanter und unterscheiden sich hierdurch von den Ditro- 308 Gerstaecker: Bericht üb. d wissensch. Leist. im Gebiete cliis Hartig's, welche gerade an diesem ßeinpaare den doppelten Troehanter am deutlichsten hervortreten lassen. J. Sichel, Etudes hymenopterologiques (Annal. soc. entom. de France 4. ser. V. p. 331 — 492, pl. 9, 10) publicirte eine Reihe von Abhandlungen über einzelne Gattungen verschiedener Hymcnopteren- Familien: Essai d'une monographie du gcnre Oxaea Klug p. 331 — 344). — Essai d'une monographie des genres Phasganophora Westw. et Conura Spin., Hymenopteres de la famille des Chalcidides (p. 345 — 396). — Revision monographique, cri- tique et synonymique du genre mellifere Sphecodes comme Insectes nidifiants et non parasites (p.397 — 466). — Revision des genres Stephanus Jur. et Megischus Brülle, famille des Evanides (p. 467 — 487). — Abia aurulenta Sich. (p.488f.) — Mit Ausnahme der dritten werden diese Ab- handlungen durch zwei schön colorirte Kupfertafeln er- läutert. Sichel, Considerations zoologiques sur la fixation des limites entre l'espece et la variete, tirees principale- ment de l'ötude des Insectes Hymenopteres (Compt. rend. de l'acad. d. scienc. LXII 1866. p. 167 und 225 ff.), Rev. et Magas. de Zoolog. 2. ser. XVIII. p. 39 ff.) ist ein vor- läufiges Resume über eine Auseinandersetzung, in wel- cher Verf. die Notwendigkeit des Artenstudiums auf Grund der Beobachtung im Leben, des Vergleiches gros- ser Reihen von Individuen, der Berücksichtigung der ersten Stände, Parasiten u. s. w hervorzuheben gewillt ist. Cresson, On the Hymenoptera of Cuba (Proceed. entom. soc. of Philadelphia IV. p. 1—200). — Ein sehr reichhaltiger faunistischer Beitrag, welcher sich auf mehr als 300 Arten erstreckt und welchem die Ausbeute Gundlach's und Poeys zu Grunde gelegt ist. Fast fünf Sechstheile der verzeichneten Arten werden als neu beschrieben, auch manche der bereits bekannten näher erörtert. Die Aufzählung erstreckt sich auf alle Fami- lien mit Ausnahme der Ameisen, Proctotrypiden und der kleineren Chalcidier ; auch die Blattwespen fehlen bis auf eine vereinzelte Art. Leider beschränken sich die Beschreibungen fast allein auf Farbenangaben, ohne die der Entomologie während der J. 1865— 66. 309 bei den Hymenoptercn viel wichtigeren plastischen Merk- male genügend zu berücksichtigen. Derselbe, Catalogue of Hymenoptera in the col- lection of the Entoraological society of Philadelphia, frorn Colorado Territory (ebenda IV, p. 242—313 und p. 426 — 488). Die Aufzählung beginnt mit den phytopha- gen Hymenopteren und umfasst alle Familien bis auf die Apiarien und Vesparien. Zahlreiche neue Arten werden besonders unter den Ichneumoniden, Braconiden, Chry- siden, Pompiliden, Heterogynen und Crabroninen bekannt gemacht. Smi th, Descriptions of new species of Hymenopte- rous Insects from the islands of Sumatra, Sula, Giiolo, Salwatty and New-Guinea, collected by R. Wallace (Jourri. of the Linnean soc, Zoology VIII. p. 61—94, pl. 4). Die hier gegebene Aufzählung umfass't 2 Thenthreden , 10 Braconiden, 1 Evaniide , 18 Ichneumoniden, 59 Formi- cinen, 1 Chryside, 26 Heterogynen, 18 Pompiliden, 23 Crabroninen, 34 Vesparien und 23 Apiarien, darunter zahl- reiche neue hier zuerst beschriebene und theiiweise ab- gebildete. Derselbe, Descriptions of some new species of Hymenopterous Insects belonging to the families Thyn- nidae, Masaridae and Apidae (Transact. entom. soc. of London 3. ser. II. p. 389—399, pl. 21). Die Mehrzahl der hier bekannt gemachten Arten stammt aus Australien. Derselbe, Notes on some Hymenopterous Insects collected by Mr. Peckolt at Catagallo, South Brazil (ebenda 3. ser. V. p. 323 ff.) Notizen über die Lebensweise einiger Brasilianischer Hymenopteren aus den Familien der Bie- nen, Ameisen und Blattwespen. D erselbe, Notes on Hymenoptera \Entomol. Annual f. 1865. p. 81—96. 1866. p. 122—137) machte Mittheilungen über die während der beiden letzten Jahre von ihm in England beobachteten Hymenoptera aculeata, Von diesen werden einer nochmaligen Charakteristik unter- worfen: Formica exseeta Nyl.. Evagethes bicolor Lepel., Crabro palmipes J $, Halictus prasinus J, Andrena tridentata $, Bombus pomorum J $ und Myrmecina Latreillei. 310 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete Taschenberg, Die Hymenopteren Deutschlands nach ihren Gattungen und theilweise nach ihren Arten, als Wegweiser für angehende Hyrnenopterologen und gleichzeitig als Verzeichniss der Hallischen Hymenopte- renfauna, analytisch zusammengestellt. Mit 21 Holzschnit- ten. Leipzig 1866 (8. 277 S.) — Die bei Halle vorkom- menden Arten sind vom Verf. in den Familien der Blatt- wespen, der eigentlichen Ichneumonen, der Chrysiden und der Hymenoptera fossoria reichhaltiger, in denjeni- gen der Vesparien und Apiarien verhältnissmässig dürf- tig verzeichnet; bei den übrigen werden nur vereinzelte und allgemein verbreitete erwähnt. B ris chk e, Die Hymenopteren der Provinz Preussen (Schrift, d. physik. Ökonom. Gesellsch. in Königsberg V. p. 177 — 212) setzte sein früher in diesen Berichten er- wähntes Verzeichniss der Preussischen Hymenopteren mit einer Aufzählung der daselbst aufgefundenen Ichneu- moniden aus der Gruppe der Pimplariae (141 Arten) fort. Ausserdem werden reichhaltige Nachträge zu den bereits verzeichneten übrigen Ichneumoniden und Berichtigungen zu dem Verzeichniss der Sphegiden, Sapygiden, Chrysi- den, Vesparien und Apiarien gegeben. Die unter den Ichneumoniden beschriebenen neuen Arten sind an ihrem Orte namhaft gemacht. Kawall, Die den genuinen Ichneumoniden ver- wandten Tribus in Russland, vorzugsweise in Kurland (Bullet, d. natur. de Moscou 1865. IL p. 331—380). Verf. giebt eine Aufzählung der von ihm bisjetzt beobachteten Russischen Braconiden, Evaniiden, Chalcidier, Proctotry- pier und Cynipiden und charakterisirt zugleich einzelne Arten nach ibren Varietäten und dem alter sexus. Eine Art wird als neu beschrieben. Von Schenck ist (Berl. Ent. Zeitschr. X. p. 317 — 369) abermals ein „Verzeichniss der Nassauischen Hyme- noptera aculeata mit Hinzufügung der übrigen Deutschen Arten" geliefert worden, zu welchem Zweck, ist nicht recht ersichtlich. Die zahlreichen in früheren Arbeiten vom Verf. aufgestellten zweifelhaften Arten, die vielfach in- correkte Nomenklatur und ISynonymie anderer und zum der Entomologie während der J. 1865—66. 311 Theil sehr bekannter, mehrfache ganz unhaltbare und unbegründete Gattungen sind hier unverändert aufgenom- men/ohne doch etwas Reelles zu repräsentiren. In der Gruppeneintheilung der Apiarien und in der Reihenfolge dieser Gruppen hat der Verf. wohl das höchste nur denk- bare Maass der Unnatürlichkcit erreicht, indem er die zunächt verwandten Formen in willkürlichster Weise von einander trennt. Gelegentlich werden einige Arten als neu bezeichnet und kurz beschrieben. Apiariae. W. E. Shuckard, British Bees: an introduetion to the study of the natural history and economy of the Bees indi- genous to the British Isles. London 1866 (8. 371 pag. c. tab. 16 col.) Bezeichnete Verf. sich auf dein Titel dieses (3 Thlr. 20 Sgr. kostenden) Buches nicht selbst als den Autor der classischen British fossorial Hymenoptera, so würde man seine Identität aus dem In- halte desselben um so weniger vermuthen, als er seit 25 Jahren der schriftstellerischen Thätigkeit im Bereiche der Entomologie ganz entsagt hat. Zwar giebt sich das Buch schon in der Art seiner Abfassung als ein vorwiegend populäres, auf Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse gerichtetes zu erkennen, an welches mit- hin streng wissenschaftliche Anforderungen nicht gestellt werden können; es scheint sogar - da kürzlich ein ganz ähnliches über die Vesparien von Ormerod in demselben Verlage erschienen ist — aus einer Buchhändler-Unternehmung entsprungen zu sein. Indessen auch für eine populäre Schrift kann es bei seinen gar zu stark hervortretenden Anachronismen kaum als zweckentsprechend ange- sehen werden. Eine aus d. J. 1866 datirende Naturgeschichte der Honigbiene, welche der parthenogenetischen Fortpflanzung auch nicht mit einem Worte erwähnt, welche die unzähligen durch eine zwan- zigjährige rationelle Bienenzucht gewonnenen wissenschaftlichen Re- sultate völlig ignorirt, in welcher die Zahl der existirenden Apis- Arten noch auf 16 (die Zahl der auf dem Papier stehenden Arten war übrigens noch beträchtlich grösser, angegeben, die Egyptische und Italienische. Biene je als besondere Art aufgeführt wird, ver- fehlt doch ihren Zweck, den Laien und Naturliebhaber zu belehren, gewiss um so mehr, als für diese gerade die Kenntniss der Honig- biene das lebhafteste Interesse beanspruchen muss. Die Angaben und Theorieen älterer Beobachter, welche längst als falsch nachge- wiesen worden sind, haben allenfalls für den wissenschaftlichen Forscher, und auch für diesen nur ein historisches Interesse: dem Laien können sie aber gewiss keinen Ersatz für das Tatsächliche und jenen Angaben oft geradezu Entgegenstehende gewähren. Wie der ehedem durch so scharfsinnige Untersuchungen bewährte Verf. gerade in diesem Capitel etwas so Unbedeutendes hat publiciren 312 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete können, ist um so weniger verständlich, als in anderen Theilen seines Werkes eine tiefere Kenntniss des Gegenstandes wiederholt durchleuchtet und er in der Systematik der Bienen offenbar selbst mehreren neueren Autoren evident überlegen ist. Um den Inhalt des Werkes kurz darzulegen, so behandelt Verf. in zehn Capiteln die Beziehungen der Bienen zur Natur im Allgemeinen, giebt eine Charakteristik ihres äusseren Körperbaues während der verschiedenen Entwickelungsstadien, erörtert die geographische Verbreitung der in England vorkommenden Gattungen, nebenher auch die hauptsächlich- sten ausländischen Formen, die Parasiten der Familie u. s. w. Dieser Darstellung folgt sodann eine vom Verf. selbst als »neu und ra- tionell, bezeichnete Einteilung der Familie, eine Bestimmunos- tabelle für die Gattungen, eine ausführlichere Charakteristik der letzteren und eine namentliche Aufzählung der in England einhei- mischen Arten. Wird in letzterer Hinsicht nur Bekanntes reprodu- cirt, so bekundet die vom Verf. gegebene Anordnung der Gattun- gen wenigstens in so fern ein spezielleres Eindringen in ihre ver- wandtschaftlichen Beziehungen, als die an die Spitze gestellten Än- dernden Latreille's durch Dasypoda zu den Scopulipeden überge- führt werden, welche ihrerseits die Gattung Panurgus an der Spitze zu stehen haben. An die Scopulipeden schliesst Verf. zunächst die mit ihnen verwandten Parasiten - Gattungen Nomada, Melecta und Epeolus an, um auf letztere Stelis und Coelioxys folgen zu lassen, welche alle wesentlichen Charaktere mit den Bauchsammlern ge- mein haben. Nur die geselligen Bienen -Gattungen Bombus und Apis, entere aber natürlich in Verbindung mit Apathus, stellt der Verf. den übrigen, sogenannten solitären gegenüber. Besser hätte er jedenfalls gethan, wenn er auch diese ihren nächsten Ver- wandten, den Scopulipeden angeschlossen hätte, denn für die Sy- stematik kann ebenso wenig die Vereinigung zu Staaten, wie die Sammelfälligkeit, resp. der Parasitismus der Weibchen in Betracht kommen; sie hat sich einfach nur an die Organisation und die diese betreffenden Uebereinstimmungen, resp. Verschiedenheiten zu halten. — Jede der sechzehn Tafeln, mit welchen das Buch aus- gestattet ist, bringt sechs Repräsentanten von Gattungen zur An- schauung; die Figuren sind in der Zeichnung treffend, im Colorit jedoch unsauber. Vom Ref. ist »die geographische Verbreitung der Honig- biene« nochmals zum Gegenstande einer kürzer zusammenfassende^ Darstellung (Ergänzungsblätter, herausgegeben vom Bibliograph. Institut zu Hildburghausen I. p.~360— 365, Bienenzeitung XXII. 1866. p. 60—65) gemacht worden. In derselben werden die seit Abfas- sung der ersten den Gegenstand betreffenden Abhandlung gewon- nenen Erfahrungen über die weitere territoriale Ausbreitung dieses Nutzthieres berücksichtigt. Eine theilweiseüebersetzung der Ursprung- der Entomologie während der J. 1865 GG. 313 liehen Arbeit des Ref., die Einführung und Verbreitung der Honig- biene in Amerika betreffend, ist im American Bee Journal II. 1866. p. 1—6 unter dem Titel »The Bee in America« erschienen. J. Munter, Beitrag zur Kenntniss der geographischen Ver- breitung der Honigbiene (Apis mellifica), ausser in der Zeitschrift für Akklimatisation III. 1865. p. 93—97 auch in der Bienenzeitung XXII. 1866. p. 19 f. veröffentlicht, bringt für die — übrigens zuvor schon vom Ref. nachträglich erwähnte — Einführung der Honig- biene in die La Plata - Staaten das Zeugniss eines dortigen Züch- ters bei, nach welchem sie bereits i. J. 1858 aus Biscaya dorthin gebracht worden ist und sich des besten Gedeihens erfreut. W. Vogel, Die ägyptische Biene (Apis fasciata), ihre Ein- führung und ihre glückliche Eingewöhnung und Vermehrung in Deutschland. Berlin, 1865 (8. 58 S.). — Interessantes aus dem Aegyp- tischen Bienenvolke (Zeitschr. f. Akklimatis. III. p. 203—210. — Die ägyptische Biene (ebenda IV. p. 128—133 und p. 252—258, Bie- nenzeitungXXI. p. 11, 45 und 250 ff.) — Sowohl in der erstgenannte, separat erschienenen kleinen Schrift wie in den übrigen Arti- keln macht der Verf. nicht nur spezielle Mittheilungen über die auf Anregung des Ref. du^ch den Berliner Akklimatisationsverein aus Egypten nach Berlin bewirkte P^inführung der ägyptischen Varietät der Honigbiene (Apis fasciata Latr.), sondern auch über mannigfache von ihm durch die Beobachtung im Leben festgestellte Eigenthümlichkeiten derselben in Betreff ihres Sammelfleisses, ihrer Stechlust, des Wabenbaues, der Begattung, Eierlage u. s. w. Eine dieser Besonderheiten besteht in der bereits im physiologischen Theil dieses Berichtes (S, 37) erwähnten Neigung zur Erzeugung zahl- reicher, auffallend kleiner Königinnen, welche, ohne sich begatten zu lassen, neben dem fruchtbaren Weisel im Stocke bleiben und drohnenbrütig werden. Von besonderem Interesse für die Artbegrenzung der Honig- biene sind die Resultate, welche sich aus den von Vogel ange- stellten Copulationsversuchen zwischen der Aegyptischen und Deutschen Biene ergeben haben und vom Ref. (Sitzungsberichte der Gesellsch. naturf. Freunde in Berlin 1865. S. 17 f., Archiv f. Anat, und Physiol. 1865. p. 762 f., Zeitschr. f. Akklimatis. III. p. 311 f.) näher mitgetheilt worden sind. Eine ägyptische Königin, durch eine deutsche Drohne befruchtet, producirte Arbeiter, welcher weder denjenigen der Deutschen noch der Aegyptischen Race glichen, dagegen in Färbung und Grösse fast genau mit den Italienischen Arbeitern übereinstimmten, nur dass sie noch das gelbe Schildchen der Aegypterinnen beibehalten hatten. Bei einer abermaligen Kreu- zung einer Königinn diese Generation mit einer deutschen Drohne fiel die Nachkommenschaft theils vollkommen italienisch, theils mehr zum dunkelen Colorit neigend aus. Die Art-Identität zwischen Apis 314 Gerstaecker : Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete mellifica und fasciata Latr., welche Ref. zuerst nach getrockneten Exemplaren hingestellt hatte, erfuhr mithin auf empirischem Wege ihre volle Bestätigung. Diesen Resultaten gegenüber können wohl die Ansichten von Smith, welche er über die Arten der Gattung Apis in einem Auf- satze : On the species and varieties of the honey-bees belonging to the genus Apis (Annais of nat. hist. 3. ser. XV. p. 372— 380) mit einer gewissen Zuversichtlichkeit geltend zu machen sucht, dem grösseren Theile nach als durchaus unzutreffend bezeichnet werden. Freilich ist es schon ein beträchtliches Zugeständniss des Verf.'s, wenn er die zwanzig früher von ihm theils adoptirten, theils selbst aufgestellten Apis-Arten jetzt mit einem Male auf sieben reducirt, und für die unter denselben befindlichen reellen Arten auch die vom Ref. festgestellte Nomenklatur und Synonymie, welche von der seinigen durchweg verschieden ist, stillschweigend annimmt; indes- sen das ist auch Alles, wozu er sich verstehen will. Nach seiner ziemlich weitläufigen Ausführung, dass man in den meisten Bienen- Gattungen die Arten nur nach Kenntniss beider Geschlechter, be- sonders aber der Männchen sicher feststellen könne (die Arten der Gattung Osmia, welche hier als Beispiel angezogen wird, lassen sich aber gerade nach den Weibchen viel sicherer bestimmen) und dass demnach für die Sichtung der Apis - Arten die Kenntniss von Arbeitern, Königinnen und Drohnen nothwendig sei, sollte man nun selbstverständlich erwarten, dass er gerade für die von ihm fest- gehaltenen Arten eine von allen drei Formen hergenommenes Zeug- niss beibringen werde. Dies ist aber keineswegs der Fall, sondern er stützt sich für die Behauptung der Artselbstständigkeit von Apis zonata, Adansonii und nigrocincta gleichfalls nur auf Arbeiter- Individuen. Wenn Verf. in Betreff der Apis Adansonii Latr. die Behauptung aufstellt, er könne unter den Afrikanischen Bienen sofort nach der Grösse zwei Arten unterscheiden, deren grössere die Ap. mellifica mit der var. fasciata Latr., die kleinere Ap. Adansonii Latr. sei, so hat er sich, ganz, abgesehen davon, dass zwei solcher Arten in Wirklichkeit nicht existiren, wenigstens die" Nachlässigkeit zu Schulden kommen lassen, seine sogenannten Arten nicht richtig zu bestimmen. Denn Latreille giebt sowohl für seine Ap. Adansonii wie für seine Ap. fasciata dieselbe Grösse von 11 mill. (im Gegen- satz zu 15 mill. für Apis mellifica) an; die beiden Latrei lle'schen Arten sind also zum mindesten — weder in der Grösse noch sonst wie — verschieden. Da nun aber, wie die Vogel'schen Versuche zei- gen, sich die grössere Art (von 15 mill.) mit der kleineren Ap. fas- ciata (von 11 mill.) fruchtbar begattet, so sind auch nicht einmal die von Smith hervorgehobenen Grössenunterschiede von spezifi- scher Bedeutung. Ebenso verhält es sich mit den von ihm ange- nommenen Unterschieden der Apis dursata und zonata. Beide sind der Entomologie während der J. 1865 — 66. 315 weder in der Grösse und in der Wölbung des Hinterleibes, noch in der Form des hinteren Metatarsus irgend wie verschieden, sondern stellen nur extreme Farbenvarietäten vor. welche durch alle Ueber- gänge vermittelt werden; übrigens könnte der Name Apis zonata Smith nicht einmal adoptirt werden, da er bereits früher von Guerin verwandt worden ist. Die vom Verf. auf der beifolgenden Tafel in den Zeichnungen der Metatarsen hervorgehobenen Unter- schiede existiren für die genannten Arten in Wirklichkeit nicht; sie sind durchaus imaginär. Dass die Apis nigrocincta eine selbststän- dige Art sei, will Ref. nicht geradezu bestreiten; mit Einrechnung derselben würden dann aber immer nur fünf selbstständige Arten existiren. Denn auf die als etwas abweichend bezeichnete und mit dem Namen Apis Sinensis u. A. belegten Drohne kann unmöglich eine solche basirt werden. Die einzige wichtige Bereicherung für die Artenkenntniss der Gattung Apis lieferte Smith durch die Beschreibung der männlichen Apis dorsata ; nur wäre eine gute Ab- bildung derselben erwünscht und offenbar nöthiger gewesen, als die gar nichts beweisenden, fehlerhaften Darstellungen des Metatarsus von Ap. Adansonii u. s. w. A. Schmid und G. Kleine, Leitfaden für den Unterricht in Theorie und Praxis einer rationellen Bienenzucht. Mit 151 in den Text gedruckten Holzschnitten. Nördlingen, 1865 (gr. 8. 133 S.) — Der einleitende theoretische Theil dieser vorzüglichen Schrift enthält eine sehr beachtenswerthe concise Darstellung von dem äus- seren und inneren Bau der Honigbiene, von ihren -physiologischen Funktionen, ihrer Lebensweise, Fortpflanzung, Brutpflege u. s. w., welche den neuesten Entdeckungen überall gebührend Rechnung trägt. Der praktische Theil ist nicht Gegenstand dieses Berichtes, übrigens in der Bienenzeitung eingehend besprochen worden. »An die Zürcherische Jugend auf das Jahr 1865, von der Naturforschenden Gesellschaft, 67. Stück. Zur Geschichte der Biene und ihrer Zucht, von A. Menzel« (4. 48 S. mit Portrait von F. Huber). Verf. behandelt in dieser interessant und populär abge- fassten Schrift folgende Capitel: 1) Alter der Honigbiene. (Verf. nimmt hier — wohl etwas gewagt — die von Heer aus Oenin- gen beschriebene Apis adamitica, deren Zugehörigkeit zur Gat- tung Apis dem Ref. schon zweifelhaft erscheint, als die Stamm- form der Apis mellifica in Anspruch.) 2) Bienenkunde der Griechen zur Zeit des Aristoteles. 3) Bienenzucht der Römer. 4) Die Biene und die Bienenwirthschaft im alten Germanien und im Mittelalter. 5) Bienenrecht im Mittelalter. 6) Veränderungen im Stande der Bienenwirthschaft nach dem Mittelalter; hierin werden besonders F. Huber's von Genf Verdienste um Bienenkunde und Bienenzucht gewürdigt. Dass die Honigbiene bereits während der Tertiarzeit zu Oenin- 316 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete gen (als Apis adamitica Heer) existirt habe und dass dieser Ort daher als der Schöpfungsheerd derselben anzusehen sei, versucht Menzel auch in der Bienenzeitung XXI. p. 124 nochmals geltend zu machen. Doch spricht sich dagegen v. Berlepsch in einem Aufsatze: »Welches ist das Vaterland unserer Honigbiene« (ebenda XXI. p. 217 f.) zwar etwas derb, aber nicht ohne Scharfsinn aus; u. A. meint er sehr treffend, wenn die Biene (nach Menzel) vor der Existenz des Menschengeschlechtes bereits vorhanden gewesen sei, sie nicht Ap. adamitica genannt werden könne : sie müsse dann wenigstens Ap. praeadamitica heissen. (Ref. möchte als besonders in das Gewicht fallend die Bemerkung hinzufügen, dass bis jetzt kein tertiäres Insekt als identisch mit einem lebenden hat nachge- wiesen werden können.) Es mag hier beiläufig trotz ihres sehr zweifelhaften wissen- schaftlichen Werthes eine Schrift von Dr. E. Assmuss erwähnt werden, welche den Titel führt: Die Parasiten der Honigbiene und die durch dieselben bedingten Krankheiten dieses Insektes. (Berlin 1865. 8. 56 S., mit 3 lith. Taf.) Verf. handelt in derselben von Insekten Trichodes apiarius, Meloe variegatus und proscarabaeus, Phora incrassata und Braula coeca sowohl in naturgeschichtlicher Beziehung als in ihrer apistischen Bedeutung ab. Zwar hält er nur die beiden letzten für eigentliche Parasiten, die Trichodes-Larve dagegen für einen Räuber, diejenigen von Meloe sogar für »Teller- lecker« ; da zu einer dieser drei Categorien doch jedenfalls die Wachsmotte fAchroia alvearia) ebenfalls gebracht werden müsste, so ist ihr Wegbleiben um so weniger motivirt, als sie die übrigen an Schädlichkeit weit übertrifft. Den bei weitem grössten Raum beansprucht in der Schrift des Verf.'s die Phora incrassata Meig., deren Larve er als die Ursache der Faulbrut nachzuweisen sucht; dass dies jedoch nicht der Fall ist, hat man auf apistischem Ge- biete seitdem überzeugend festgestellt. Was über Braula, Tricho- des und Meloe gesagt wird, ist, so weit es wahr ist, nicht neu und so weit es neu ist, meistens nicht wahr oder doch mindetens nicht wissenschaftlich begründet. In der nach Brandt und Ratze- burg sonst richtig wiedergegebenen Naturgeschichte von Meloe fin- det sich z. B. die irrige Angabe, dass die Altersform der Larve, nachdem sich ihre Körperhaut abgehoben hat, vor der Verpuppung sich noch weiter ernähre und auf S. 30 sogar allen Ernstes die Ansicht ausgesprochen, dass die Raupe von Pieris brassicae die aus ihrem Körper hervorkriechenden Larven des Microgaster glomeratus »mit grosser Sorgfalt bespinne.« (! !) Wenn der Verf. ohne Weiteres die grössere schwarze Vesicantien - Larve (welche von Dufour nicht Triangulinus , sondern Tri ungulinus genannt worden ist) dem Meloe variegatus und die kleinere gelbe (deren giebt es aber mehrere !) dem M. proscarabaeus zuschreibt, so hätte der Entomologie während der J. 1865—66. 317 dies doch erst eines Nachweises bedurft. Auch dass erstere Larve die Tollwuth der Bienen erzeugen soll, ist lediglich eine Annahme, welche einer Widerlegung kaum bedarf. Was bei der Familie Cleridae (Latreille hat dieselbe nicht Clerides, sondern Clerii genannt), das Citat von Westwood's Beschreibung exotischer Ar- ten, welche mit dem vorliegenden Gegenstand in gar keiner Be- ziehung steht, bedeuten soll, ist unverständlich ; ebenso nicht recht einzusehen, weshalb Yerf. Pigment in »Pygment« und mephitisch in »mephytisch« emendirt, wenngleich Wendungen wie: »die Larven der Colosoma inquisitor« oder »Receptaculum seminis scheint zu fehlen, wenigstens habe ich ihn nie auffinden können« dazu wohl eine Art Erläuterung geben. — Die beigegebenen, durchweg sehr rohen Abbildungen sind zum Theil (Phora, Braula) wahre Carrikatu- ren, an welchen buchstäblich kaum ein Strich richtig ist; man be- trachte nur den Hinterleib dieser Phora oder das vergrösserte Bein von Braula, welches an Stelle des mit den zierlichsten kammzähni- gen Klauen versehenen Endgliedes eine plumpe vierfingrige Hand — oder, wenn man will, eine vierzinkige Gabel trägt! Du che min, Note sur les abeilles et un de leurs parasites (Compt. rend. de l'acad. de scienc. LXII. p. 48 f., Rev. et Magas. de Zool. 2. ser. XVIII. p. 30 f.) will einen der Honigbiene sehr gefähr- lichen und selbst tödtlichen Feind in einem mikroskopischen Acarus gefunden haben, welcher nach seiner Angabe in den Blüthen von Helianthus annuus entsteht. Einige und dreissig Bienenstöcke sol- len durch denselben zu Grunde gegangen sein. Wyman (Proceed. Boston soc. of nat. hist. X. p. 234) machte Mittheilungen über die Unregelmässigkeiten, welche in der Weite der verschiedenen Honigbienen-Zellen vorkommen und stellte die von ihm gefundenen Maasse zusammen. Eine interessante neue Gattung machte Smith (Transact. entom. soc. of London 3. ser. II. p. 394 f., pl.21. fig. 1) unter dem Namen Thaumatos oma bekannt. Das allein vorliegende Männ- chen gleicht im Habitus, im Bau der Mundtheile und Beine, in der Aderung der Flügel u. s. w. ganz den Megachilen, ist aber durch auffallend lange Fühler nach Art der Eucera - Arten ausgezeich- net ; die Glieder sind jedoch vom zweiten an fadenförmig dünn und nur die beiden flachgedrückten und erweiterten letzten bilden eine Endkeule. — Art: Thaum. Duboulaii aus West- Australien, 5 Lin. lang. — Zwei neue Arten: Nomia Kirbyi aus Brasilien und Tetra- lonia mirabüis von Rio Janeiro sind gleichfalls durch merkwürdige Fühlerbildungen ausgezeichnet; letztere werden gleich derjenigen von Lamprocolletes cladocerus Smith und Chalicodoma coelocera Smith auf pl. 21 dargestellt und zum Vergleich der ähnlich gebil- dete Fühler von Psammotherma flabellata Latr. hinzugefügt. Sichel, Essai d'une monographie du genre Oxaea Klug 318 Gersta ecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete (Annal. soc. entom. de France 4. ser. V. p. 331 ff. pl. 9). Verf. giebt eine Charakteristik von dem äusseren Körperbaa der Gattung Oxaea nach beiden Geschlechtern und berichtigt darin die Angabe Kl ug's über die Lippentaster dahin, dass dieselben viergliedrig seien; das erste langgestreckte Glied ist von Klug übersehen worden. Ueber die systematische Stellung der Gattung spricht sich Verf. dahin aus, dass er sie der Gruppe der Xylocopiden Lepeletier's ein- reihen und neben Lestis placiren will. (Hierhin gehört aber Oxaea weder nach dem Flügelgeäder, noch nach den Mundtheilen, ebenso wenig auch nach dem Sammelapparat und der Hinterleibsbildung des Weibchens. Die Lippentaster sind nicht scheidenartig geformt, sondern zeigen, wie die Unterlippe überhaupt, den Typus der An- drenetae Latreille's. Auch sonst reiht sich Oxaea der Gattung Andrena viel näher als den schienensammelnden Apiarien (Scopulipedes) an; wie z. B. in der Form der Cubitalzellen, in der wolligen Franzung der Seiten und des Endrandes des Hinterleibes , besonders aber durch die hier stark entwickelte Hüftlocke.) Verf. beschreibt Oxaea flavescens nach beiden Geschlechtern, führt als zweite Art Ox. festiva Smith auf und beschreibt als neu: Oxaea fiiscescens aus Ve- nezuela nach beiden Geschlechtern. (Das hiesige Museum besitzt ausser den drei genannten Arten eine vierte *) aus Brasilien.) Derselbe lieferte in seiner: »Revision monographique, critique et synonymique du genre mellifere Sphecodes Latr., basee sur la methode numerique; avec des remarques sur les moeurs des Sphe- codes comme insectes nidifiants et non parasites« (ebenda 4. ser. V. p. 397 — 466) eine monographische Bearbeitung der Gattung Spheco- des, welche durch die Umständlichkeit der Darstellung wie durch die Reichhaltigkeit des dazu verwendeten Materials gleich bemer- kenswerth ist und bisher in der entomologischen Literatur wohl kaum ihres Gleichen hat. Um die Abgrenzung einer einzigen Art festzustellen, hat Verf. nicht weniger als 2600, um über vier (viel- leicht nur drei) Europäische Arten in's Klare zu kommen, 3200 Exem- plare verglichen. — Verf. berichtet zunächst über seine an mehre- ren Sphecodes - Colonien angestellten Beobachtungen, welche gegen Lepeletier die Angaben von 111 ig er und Smith bestätigen, wonach *) Oxaea austera, nov. spec ($). Differt ab Ox. fuscescenti Sich, statura minore, capite thoraceque densius punctatis, minus nitidis, faciei lateribus flavescenti-, thorace pedibusque totis fusco- pilosis, posticorum cirro coxali scopaque tibiarum interna cineras- cente : alis saturatius fuscis, violaceo-micantibus, abdomine supra obscurius viridi-aeneo. — Ab Ox. festiva Smith $ differt abdominis fimbria laterali et apicali laete flava, pedibus alisque nigro-fuscis. Long. 21 mill. Patria: Brasilia. der Entomologie während der J. 1865—66. 319 die Gattung nicht parasitisch bei Hylaeus lebt, sondern selbststän- dig Zellen anlegt. Freilich giebt Verf. nichts über den Nestbau und die Zellen selbst an, sondern basirt seine Ansicht nur auf die Erfahrung, dass Sphecodes gibbus in zahlreichen Individuen durch eine Oeffnung aus- und eingeht, welche niemals ein Hylaeus passirt, wiewohl Arten dieser Gattung nicht selten in unmittelbarer Nähe der Sphecodes-Colonien angetroffen werden. — Die Arten der Gat- tung anlangend, so ist Verf. in Betreff der zahlreichen Europäischen durch das von ihm sorgfältig untersuchte Material, welches wieder- holt einer und derselben Colonie entnommen wurde, zu dem Re- sultat gekommen, dass die Mehrzahl derselben gänzlich unhaltbar und dass nur drei bis vier zu unterscheiden seien: 1) Sphec. gibbus Lin. (= rufescens Fourcroy == rufa Christ = rufiventris Panz. = analis Illig. = subquadratus Smith = picea, monilicornis und sphe- coides Kirby = similis Wesm. = pellucidus und rufescens Smith = ephippia Lin. = Geoffrella Kirby = divisa Kirby = minimus Harr. = maculatus Lepel. 2) Sphec. scabricollis Wesm. 3) Sphec. fuscipennis Germ. (= atripennis Illig. = Latreillei Wesm. = ni- gripes Lepel. = rugosus Smith = Africanus Lepel. 4) Sphec. His- panicus Wesm. (= ruficrus Er. = ruflpes und alternatus Smith = Africanus Luc), vielleicht gleichfalls nur constant gewordene Varietät von Sphec. gibbus. — Ausserdem führt Verf. noch 25 exotische Arten (zum Theil gleichfalls als fragliche Varietäten an- zusehen) auf, theils nach den Angaben früherer Autoren, theils nach Autopsie. Unter letzteren sind als neu zu erwähnen: Sphec. ruficornis Algier, punctulatus Algier, scariosus (gibbus var.?) Ma- rocco, subpunctulatus (Hispanicus var.?), Senegalensis, punctatus Cap d. gut. Hofifn., subconfertus Mexiko, metathoracicus, aspericollis, punc- ticollis, metanotiaeus und basalis ebendaher, rugulosus und granulo- sus Chile- Philippi (Stett. Entom. Zeit. I 866. p, 109 f., Taf. 2. fig. 3) machte eine neue Andreniden-Gattung Oediscelis bekannt, welche sich durch die stark verdickten Hinterbeine an Nomia anzuschlies- sen scheint. Körper schlank, Hylaeus-förmig, Fühler lang und dünn (sie lassen in der Abbildung merkwürdiger Weise 16 ! ! Glieder erkennen ; zwei Cubitalzellen, Ligula kurz, tief zweilappig, Kopf wie bei Hylaeus und Prosopis gebildet. Verf. glaubt die Gattung für eine schmarotzende ansehen zu dürfen, da die Beine unbedeutend behaart seien; nach der Abbildung zu urtheilen, hat er jedoch ein Männchen vor sich gehabt! — Zwei Arten: Oedisc. minor und ver- nalis aus Chile. Eine von Radoszkovsky (Hör. soc. entom. Ross. III. p. 55) aufgestellte Gattung Pseudomelecta (nov. gen.) entbehrt jeder Begründung; wenigstens werden Unterschiede von Melecta nicht angegeben. Von den in der Diagnose enthaltenen Merkmalen 320 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete kommt der Einzelsporn der Mittelschienen sämmtlichen bekannten Bienen, alle übrigen, u. A. das zweidornige Schildchen allen eigent- lichen Melecta-Arten zu. Worin soll also der Charakter der Gat- tung liegen ? Nach den auf Taf. I gegebenen Abbildungen der bei- den zu derselben gezogenen Arten weicht Pseud. diacantha Eversm. wenigstens habituell ab ; dagegen ist Pseud. Baerii n. A. von Oren- burg in jeder Hinsicht eine eigentliche Melecta. Schätzbare Mittheilungen »über einige Andrenidae aus der Umgegend von St. Petersburg« wurden von F. Morawitz (Hör. societ. entom. Ross. III. p. 61 — 79) gemacht. Sie betreffen 13 An- drena, 9 Halictus, 1 Dufourea und 1 Dasypoda. Ergänzende Cha- rakteristiken giebt Verf. von Andrena ruficrus Nyl., fucata Smith, lapponica Zett., nigriceps Kirby, simillima und argentata Smith, tarsata Nyl., Halictus 6 notatulus und subfasciatus, rufitarsis Zett. und nitidiusculus Kirby; als neu werden beschrieben: Halictus pal- lipes und gracilis, ausserdem anhangsweise Dufourea alpina von den Schweizer Alpen. L. Imhoff, Die Schweizerischen Arten der Gattung Andrena Fab. (Mittheil. d. Schweizerisch. Entom. Gesellsch. II. p. 33—48 und p. 49— 74). Verf. nimmt hier seine schon in der Isis 1832 — 34 publicirten, aber von den neueren Autoren übersehenen Beobach- tungen über die Andrenen wieder auf und beschreibt in eingehen- der Weise 37 von ihm bisher in der Schweiz aufgefundene Arten nach beiden Geschlechtern, für deren leichtere Bestimmung er ana- lytische Tabellen folgen lässt. Neue Arten sind: Andr. ovina (Klug), nyethemera, sericata und lucens aus der Umgegend von Basel. Von Cresson (Proceed. entom. soc. of Philadelphia IV. p. 167 — 195) wurden zahlreiche neue Arten von Cuba bekannt gemacht: Colletes submarginata, Augochlora praeclara, elegans, magnißca und parva, Agapostemon semiviridis und festivus, Nomia Robinsoni, Pa- nurgus? parvus, Megacliile atrieeps, singularis, curta und maura, Geratina cyaniventris, Nomada Cubensis, flavieeps und tibialis, Pa- sites pilipes, Epeolus Wilsoni, vicinus und pulcliellus, Coelioxys Uhlerii (rufipes Cress. ant.) und producta, Melissodes maura und pidlata, Anthophora atrata, Exomalopsis pulchella, simüis und pu- bescens, Centris aethiops, fulviventris und ? cornuta. Bombus flavifrons Smith (inLord's The naturalist in Vancou- ver Island and British Columbia II. p. 343) n. A. aus British Co- lumbia, Prosoxjis elegans n, A. Neu - Guinea, Nomia opulenta n. A. Morty, Megacliile nidulator und senex n. A. Neu-Guinea, apicata n. A. Morty, Trigona planifrons und atricornis n. A. Neu-Guinea, von Smith (Journ. of the Linnean soc, Zoology VIII. p. 91 ff.) be- schrieben. Schenck (Berl. Ent. Zeitschr. X. p. 326 ff.) machte Andrena angustipes als n. A. aus Nassau bekannt und führt Epeoloides ful- der Entomologie während der J. 1865—66. 321 viventris als n. A. von Bamberg auf. (Verf. giebt das von ihm benannte Exemplar als Weibchen an, doch bezeichnet die Beschrei- bung offenbar das Männchen der Epeoloides ambigua Gir.) Auf Andrena pulchella J'ur. will Verf. eine neue Gattung Nomioides gründen, wogegen jedoch einzuwenden ist, dass weder diese von Fabricius als A. parvula beschriebene Art irgend welche Aehn- lichkeit mit einer Nomia hat, noch dass Nomioides ein Gattungs- name ist (ebenso wenig natürlich Halictoides, Rhophitoides, Epeo- loides und Ammobatoides, welche sämmtlich aus der Nomenklatur auszumerzen sind). Gir au d (Annal. soc. entom. de France 4. ser. VI. p. 447 ff.) fand in den dürren Stengeln von Rubus fruticosus zehn verschiedene Sammelbienen, deren Mehrzahl Verf. einer erneueten sorgsamen Charakteristik unterwirft und deren Nomenklatur und Synonymie er zu rectificiren versucht. Es sind folgende: Osmia leucomelana Kirby (parvula Duf.), acuticornis Duf., tridentata Duf., ruborum Duf., coerulescens Kirby, Ceratina albilabris Fab., coerulea Vill. (ist cyanea Kirby zu nennen, da de Villers Diagnose keine Gewähr leistet, Ref.), callosa Fab., Prosopis confusa und brevicornis Nyl. Ein Parasit von Osmia leucomelana Kirby ist Stelis minuta Lepel. — Anhangsweise erörtert Verf. die Unterschiede von Osmia leuco- melana Smith Nyl.?, welche von der Kirby'schen Art spezifisch verschieden ist, von Osmia cyanea Fab. gegen Osm. coerulescens, beschreibt auch das Weibchen einer von ihm irrig für Ceratina chalcites Illig. angesehenen Art, welches zu Cerat. aenea Brüll. (= chalcites Germ, nee Illig.) gehört. Smith (Transact. entom. soc. of London 3. ser. V. p. 324 ff.) beschreibt ein von Peckolt aus Brasilien eingesandtes Nest der Trigona Mosquito, in welchem er ausser Arbeitern auch Königin- nen fand. Letztere, zu sechs Exemplaren vorhanden, fielen sogleich durch die enorme Ausdehnung des Hinterleibes auf. Verf. giebt eine nochmalige Beschreibung der Arbeiter und eine, wie er glaubt, erste der Königinnen. (Dass letztere von der Gattung Trigona noch nirgends erwähnt sind, ist ein Irrthum, da Erichson be- reits i. J. 1840, Entomol. Jahresber. p. 75 über dieselben Auskunft gegeben hat). Auch Trigona ruficrus und basalis werden vom Verf. besprochen. Vespariae. Giraud (Annal. soc. entom. de France 4. ser. VI. p. 463 ff.) beobachtete in den dürren Zweigen von Rubus fru- ticosus ausser Odynerus laevipes Shuck. (cognatus et rubicola Duf.) den Odynerus timidus Sauss. und (Leionotus) delplünalis n. A., mit L. floricola Sauss. zunächst verwandt, in Südfraukreich einheimisch. Cresson (Proceed. entom. soc. of "Philadelphia IV. p. 157 ff.) beschrieb Eumenes Gubensis und ferruginea, Odynerus Proteus, con- Archiv für Naturg. XXXIII. Jahrg. 2. Bd. Y 322 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete sors, apicalis, cingulatus, ohliquus und dejectus, Polistes incertus als n. A. von Cuba. Smith (Journal of the Linnean soc, Zoology VIII. p. 88 ff.) Eumenes insolens n. A. Gilolo, Odynerus impulsus Morty, Pterochi- lus eximius Neu-Guinea, Icaria festiva und bicolor Neu-Guinea. Derselbe (Transact. entom. soc. of London 3. ser. II. p. 391 ff.) gab eine erneuete Beschreibung von Paragia decipiens Shuck. nach wohlerhaltenen Exemplaren von Adelaide und fügte den zehn be- kannten Arten der Gattung drei neue unter den Namen: Par. ca- lida Adelaide, venusta und vespiformis Swan-River hinzu. Radochkoffsky (Hör. soe. entom. Ross. II. p. 111 ff., pl. 16 und 17) handelte in Russischer Sprache über die bei St. Peters- burg vorkommenden Vespa-Arten, welche abgebildet werden und verzeichnete (ebenda III. p. 57 ff. pl. 1. fig. 4 — 6) sieben in Russland einheimische Eumenes-Arten, von denen er Eumenes tabida Eversm., fulva Eversm. und Baerii n. A. vom Caspischen Meere beschreibt und abbildet. Stone (Proceed. entom. soc. of London, Decbr. 1864. p. 57) machte die interessante Beobachtung, dass Arbeiter vonVespa vulgaris und germanica, aus zwei dicht bei einander befindlichen Nestern stammend, sich zur Erweiterung des einen Nestes zusammenthaten, so dass dieses, den verschiedenen Baustoffen beider Arten entspre- chend, zweierlei Färbungen erkennen Hess. Eine ausführlichere Schilderung des Vorganges ist ebenda 1865. p. 65 gegeben und hier gleichzeitig vielfache Beobachtungen über die Grösse und den Inhalt, welchen zahlreiche vom Verf. untersuchte Wespennester zu verschiedenen Zeiten des Sommers darboten, beigebracht. A. Dohrn (Stett. Entom. Zeit. 1866. p. 462 f.) theilte einige an einer lebenden männlichen Hornisse angestellte Beobachtungen mit. Dieselbe frass Zucker, trank Wasser und leckte verschiedene, von ihr getödtete Insekten aus. Crabronina. Packard, Revision of the fossorial Hymenoptera of North-America I. Crabronidae and Nyssonidae (Proceed. entom. soc. of Philadelphia VI. p. 39 — 115). Verf. beginnt seine Abhand- lung, von welcher nur die erste kleinere Hälfte in d. J. 1866, die zweite (ebenda p. 353 ff.) erst in d. J. 1867 fällt, mit allgemeinen Betrachtungen über Systematik, indem er besonders die Frage dis- kutirt, ob Ordnungen, Familien, Gattungen u. s. w., wie Agassiz glaubt, in der Natur selbst begründet seien oder auf Abstraktion beruhen. Die Classifikation der Crabroninen selbst betreffend, so will er dieselbe wieder auf Grund der Dana'schen »Cephalisation« modificiren, d. h. Gattungen mit »mehr concentrirtem« Körper, wie Oxybelus, Cerceris u, A. als von höherem Range ansehen, als z. B. Psen und Trypoxylon (unter den Apiarien in gleicher Weise Apis und Andrena für höher organisirt als Halictus halten, was der Entomologie während der J. 1865 — 66. 323 für Andrena gewiss schwer nachzuweisen sein möchte). Indem er die von den früheren Autoren aufgestellten Eintheilungen der Cra- broninen bespricht (unter welchen er die von v. der Linden ebenso wie die besonders wichtige vonWesmael ganz übersehen hat), glaubt er die Lepeletier'sche für natürlicher und klarer als die Dahlbom'sche ansehen zu müssen, wiewohl sie offenbar von allen die oberflächlichste ist. Dies kann in so fern nicht auf- fallen, als Verf. sich über die verwandtschaftlichen Beziehungen der Crabroninen untereinander bis jetzt offenbar kein Urtheil auf Grund exakter Untersuchungen auf ihre wesentlichen Merkmale hin gebildet hat, sondern sich von ganz subjektiven Eindrücken bestimmen lässt. Wenn er z. B. Psen für besonders nahe verwandt mit Cerceris hält und diese Gattung sogar für eine »degraded Cerceris« anspricht, so hätte eine solche Ansicht nicht blos hingestellt, sondern objektiv begründet werden müssen — was in Hinsicht auf die wesentliche Verschiedenheit in der Bildung aller Körpertheile, besonders aber des Hinterleibes, gewiss schwer halten möchte. — Der bis jetzt vorliegende spezielle Theil der Arbeit behandelt zunächst die Gruppe Philanthinae Dahlb. mit den Gattungen Philanthus (18 A.), Eucer- ceris Cress. (6 A.) und Cerceris (24 A.), deren Arten mit Ausnahme von Cerceris occipitomaculata n. A. sämmtlich bereits bekannt sind, aber in analytischen Tabellen nochmals unterschieden werden. — Aus der sodann folgenden Unterfamilie Crabroninae sind bis jetzt nur die Gattungen Anaerabro, nov. gen. und Crabro auct. abgehandelt. Erstere Gattung, welche zwar ausführlich beschrieben, aber in ihren wesentlichen Unterschieden von Crabro nicht näher definirt ist, ent- hält nur 1 Art: An. ocellatus, letztere die ansehnliche Zahl von 40 Arten, welche sich unter neun Gruppen vertheilen. Als neu wer- den folgende beschrieben : Cr. producticollis, gracilissimus (! sie !), rufifemur, villosifrons, quadr angularis, 14 maculatus, oblongus, trape- zoideus, pauci maculatus, pauper, clenticulatus, tenuiglossa, cristatns, brunneipes, effossus, eubieeps, corrugatus, parvulus, septentrionalis und stirpieöla. Diese sowohl wie die bereits durch Say, Smith u. A. bekannt gemachten Arten werden vom' Verf. in sehr eingehender und ausführlicher Weise charakterisirt. Eine Abhandlung des Ref. : »Die Arten der Gattung Nysson Latr.« (4., 54 pag. — Separat- Abdruck aus den Abhandlungen d. naturforsch. Gesellsch. zu Halle, Bd. X) ist von der Verlagsbuch- handlung zwar mit der Jahreszahl 1867 herausgegeben worden, aber bereits im Oktober 1866 erschienen. Ref. unterwirft in der- selben die auf die Gattung bezügliche frühere Literatur einer spe- ziellen Prüfung, weist die von Costa und Guerin abgezweigten Gattungen Synneurus, Brachystegus und Paranysson als unhaltbar nach und erörtert besonders die Bildung der Mundtheile bei Nys- son, ferner die Geschlechts-Unterschiede und die zur Trennung der 324 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete Arten verwerthbaren Merkmale. Mit Gorytes, Hoplisus, Lestiphorus und Harpactus stimmt Nysson (ebenso auch Alyson, Psen und Mi- mesa) darin überein, dass bei dem Männchen nur sechs Ventralhalb - ringe des Hinterleibes ausgebildet sind. — Der spezielle Theil ent- hält die Aufzählung und Beschreibung von 11 europäischen und 12 exotischen Arten, darunter Nyss. müüaris n. A. von Rhodus und Naxos, tridens n. A. Deutschland, mysticus n. A. Australien, opu- lentus Nord-Amerika, foveiscutis Brasilien., chrysozonus Montevideo und luteipennis Brasilien. A. Morawitz, Einige Bemerkungen über die Crabro -artigen Hymenopteren (Bullet, de l'acad. de St. Petersbourg IX. 1866. p. 243 —273) hat die Arten der Gattungen Crabro und Liudenius einem sehr eingehenden Studium unterworfen und sie nach ihren wesent- lichen Unterschieden in eine Anzahl natürlicher Gruppen (Unter- gattungen) zu vertheilen versucht. Unter der Gattung Liudenius vereinigt er Entomognathus Dhlb., Chalcolamprus Wesm. und Lin- denius Wesm. als Untergattungen und fügt denselben eine vierte : Trachelos imus, subgen. nov. für Lind, armatus v. d. Lind, hinzu. — Die Crabro- Arten werden vom Verf. auf 13 Untergattungen vertheilt. Von allen übrigen sondert sich 1. Tracheliodes subgen. nov. durch die unterhalb kaum convergirenden Augen, die breite Stirn und die um drei Glieder differirenden Kiefer- und Lippentaster ab. Hierher gehören Crabro 5 notatus Jur., vielleicht auch Cr. trochan- tericus und curvitarsus Herr. Seh. Sodann folgen zunächst 2. — 5. Physoscelis, Corynopus, Blepharipus und Crossocerus Lepel., von welchen Blepharipus auf Cr. vagabundus beschränkt wird, während die übrigen von Wesmael unter Blepharipus vereinigten Arten als 6. Cuphopterus, subgen. nov. abgeschieden werden. Die sechs folgenden Untergattungen entsprechen den bereits aufgestellten: Anothyreus Dahlb., Thyreopus, Ceratocolus und Thyreus Lepel., Crabro Dahlb. und Solenius Lepel.; doch werden von letzterer die mit ungezähnten Mandibeln und sehr langem dritten Fühlergliede versehenen Arten als 13. Clytochrysus, subg. nov. abgetrennt. — Dieser Eintheilung schliesst Verf, die Charakteristik folgender neuer Arten an: Entomognathus Sahlbergi Ochotsk, Chalcolamprus lutei- ventris unbek. Vaterl., Blepharipus hirtipes (capito Evsm.) Spask, Crossocerus puJlulus Ochotsk, distingaendus Deutschland, Schweiz, Anothyreus Mäklini Ochotsk, Thyreopus sibiricus Kiachta, Cerato- colus Ochoticus (C. subterranei var.?), Solenius intermedius Spask und spinipes (cephalotes var. Eversm.) Amur. — Verf. macht schliesslich noch auf die Veränderlichkeit in der Skulptur des Metanotum bei Blepharipus und Crossocerus, ebenso auf die Unbeständigkeit des Zähnchens an den Mesopleuren aufmerksam und stellt einVerzeich- niss der in der E ver smann'schen Sammlung befindlichen Crabro- nen unter Hinzufügung ihrer richtigen Namen zusammen. der Entomologie während der J. 1865 — 66. 325 Smith (Journ. of Linnean soc, Zoology VIII. p. 84 ff'.) be- schrieb Larrada mansueta n. A. von Neu -Guinea, mendax Gilolo, Larva suada Gilolo, Pison morosus Neu-Guinea, Crabro (Bhopalum) lignarius und bucephalus, Mimesa carbonaria Morty-Inseln, Cerceris tumulorum Gilolo. Costa (Annuario del museo zoolog, di Napoli II. 1864. p. 111 f.) Ammophila confusa n. A. Senegal, coronata Luzon, reticollis Sene- gal, Pelopoeus conspicillatus Luzon, Sphex nigerrima und plumifera Luzon, (ebenda p. 137) Crabro (Brachymerus) filigranus n. A. aus Italien. Cresson (Proceed. entom. soc. of Philadelphia IV. p. 135 ff.) machte als n. A. von Cuba bekannt: Pelopoeus annulatus (Klug i. lit.) und argentifrons, Podium fulvipes, Larrada vinulenta, Tachytes Cubensis und insularis, Astata insularis, Bembex argentifrons und armata, JSfysson armatus, Harpactus insularis und scitülus, Alyson sulcatus, Trypoxylon succinctum , Oxybelus analis, Gabro auriceps, claviventris und Cubensis, Psen argentifrons, Cerceris flavocostalis, triangulata, bilunata, festiva und zonata. Derselbe (ebenda p. 455 ff.) als n. A. aus dem Colorado-Ge- biet : Ammophila ferruginosa, pruinosa, collaris, varipes, extremitata, polita, vulgaris, mediata, strenua, macra, juncea, valida, robusta, com- munis und argentifrons, Sphex laeviventris, Larrada semirufa, mon- tana, parvula und aethiops, Tachytes fulviventris, Astata nubecula, Bembex Sayi, Monedula emarginata und obliqua, speciosa und pul- chella, Gorytes venustus, modestus und abdominalis, Mellinus rufino- dus, Oxybelus interruptus, similis und parvus, Crabro ater, Packar- dii, dilectus, vicinus, succinctus, conspicuus, odyneroides, bellus, ni- grifrons, atrifrons, atriceps, contiguus, montanus und honestus, Pem- phredon morio und mandibularis, Mimesa argentifrons, proxima und unicincta. Derselbe lieferte (ebenda V. p. 85— 132) einen »Monograph of the Philanthidae of North- America,« in welchem er eine Ueber- sicht und Beschreibung der bis jetzt bekannt gewordenen Arten aus den Gattungen Philanthus Fab., Eucerceris, nov. gen. und Cerceris Latr. giebt. Die Gattung Philanthus ist durch 19 Arten vertreten, unter welchen Ph. gloriosus, Sanbornii, laticinctus, albo- pilosus, lepidus, pulchellus, simillimus, dubius, bilunatus, frontalis, albifrons und flaoifrons als neu aufgestellt werden. Auf Philanthus punctatus Say werden Anthophilus gibbosus Dahlb. und Cheilopo- gonus punctiger Westw. zurückgeführt. — Die neue Gattung Eu- cerceris, welche auf Philanthus zonatus Say und canaliculatus Say begründet wird, ist mit Cerceris näher als mit Philanthus verwandt und unterscheidet sich von ersterer dadurch, dass der Nervus re- currens auf der Gränze der zweiten und dritten Cubitalzelle ein- mündet und dass die zweite Cubitalzelle nur beim Weibchen ge- stielt ist, während sich beim Männchen die Radialzelle bis zur 326 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete Spitze derselben ausdehnt. — Den beiden Say'schen Arten sind fünf neue hinzugefügt : Euc. laticeps, superbus, flavocinctus, cingu- latus und fulvipes. — Die Gattung Cerceris umfasst 33 Arten, darun- ter neu: Cerc. venator, biungulata, vicina, rußnoda, Blakei, finitima, Cubensis (= zonata Cress. ant.), dentifrons, imitator, compar, fulvi- pes, compacta, Califomica, Kennicottii und insolüa. Unter den be- schriebenen Arten sind dem Verf. acht unbekannt geblieben. Giraud (Annal. soc. entom. de France 4. ser. VI. p. 470 ff.) beobachtete als Insassen der dürren Zweige von Kubus fruticosus folgende Crabroninen: Psen concolor Dahlb., Cemonus%unicolor Panz., Passaloecus gracilis Curt., Stigmus pendulus Panz., Trypoxylon figulus Lin., Nitela Spinolae Latr. und Ectemnius rubicola Duf. — Von ersterer Art beschreibt Verf. die Larve, welche mit Psylla-Nymphen aufgefüttert wird, von einigen andern die Art und Weise, wie die Brutzellen angelegt werden. Von den meisten kennt Verf. auch die auf ihre Kosten lebenden Parasiten, welche sich für Crabro ru- bicola auf 4, für Trypoxylon figulus sogar auf 7 verschiedene Arten belaufen: 1 Foenus, 2 Cryptus, 2 Ephialtes, 1 Eurytoma und Chry- sis cyanea. Pompilidae. Von Cresson (Proceed. entom. soc. of Phila- delphia IV. p- 121— 134) wurden folgende Arten von Cuba als neu beschrieben: Pomp Uns ignipennis, Gundlachii, eoncinnus, nubecula- tus, bellus, uniformis, macer, pulchellus, elegans, compressiventris, juxtus, terminatus, subargenteus, violaceipes, purpuripennis, anceps, fulgidus, orbitalis, Planiceps collaris, Ceroptdes Cubensis und Öly- peatus, Pepsis ignicornis. Derselbe (ebenda IV. p. 451 ff.) machte als n. A. aus dem Colorado-Gebiet bekannt: Pompüus aethiops, scelestus, angustatus, luctuosus, tenebrosus, arctus, parvus und mgripes. Costa (Annuario del museo zoolog. di Napoli II. 1864. p. 60) diagnosticirte Pompüus nigriventris als n. A. aus Nord- Amerika. Walker machte (in K. Lord's The naturalist in Vancouver Island and British Columbia II. p. 341) Pompilus comparatus und pyr- rhomelas als n. A. aus British Columbia bekannt. Smith (Transact. entom. soc. of London 3. ser. IL p. 396. pl. 21. fig. 4) gab Beschreibung und Abbildung von Ctenocerus ra- mosus n. A. von Burgersdorp in Süd-Afrika, und machte (Journ. of Linnean soc, Zoology VIII. p. 82) Pompüus cognatus und elatus als n. A. von der Morty-Insel, Agenia Pandora als n. A. von Neu- Guinea bekannt. Schenck (Berl. Ent. Zeitschr. X. p. 358) beschrieb Pompilus nanus als n. A. von Danzig. Nach Giraud (Annal. soc. entom. de France 4. ser. VI. p. 467) legt Pogonius hircanus Fab. (bifasciatus Lepel.) seine Brut- der Entomologie während der J. 1865—66. 327 statte in den dürren Zweigen von Rubus fruticosus an und trägt für die Larven eine Salticus-Art ein. Pogonus variegatus trägt einen Thomisus, Agenia punctum v. d. Lind, eine Drassus?-Art ein; letz- tere wurde vom Verf. in einer alten Mauer nistend beobachtet. Verf. widerlegt durch diese Beobachtungen, wie schon vor ihm West wo od, die Ansicht Lepel et ier's, wonach die Gattungen Pogonius und Agenia Parasiten seien. Heterogyna. ■ A. Morawitz, Ueber eine neue oder vielmehr verkannte Form von Männchen unter den Mutillen, nebst einer Uebersicht der in Europa beobachteten Arten (Bullet, de l'acad. de St.Petersbourg VIII. 1865. p. 82-141, Melanges biolog. IV. p. 671— 756). Eine ungemein inhaltsreiche Abhandlung, welche eine ebenso grosse Belesenheit des Verf.'s, wie die Exaktheit seiner Untersu- chungsweise und die Schärfe seines Urtheils von Neuem dokumen- tirt. In seiner einleitungsweise vorausgeschickten geschichtlichen Darstellung weist Verf. nach, wie sich aus den zuerst irrigen, spä- ter unsicheren Anschauungen über die sexuelle Bedeutung der ge- flügelten und ungeflügelten Mutillen allmählich immer fester die Ansicht hervorgebildet hat, dass die Ausbildung der Flügel durch- weg die Männchen, der Mangel derselben die Weibehen charakteri- sire. Wenngleich nun dieses Verhalten unzweifelhaft in der Gattung Mutilla die Regel ist, so fehlen doch für das Geflügeltsein der Männchen nicht die Ausnahmen. Wie die von Lucas für ein Weibchen angesehene Algerische Mut. capitata ein unzweifelhaftes flügelloses Männchen ist, so liegt dem Verf. ein gleiches auch aus Süd-Kussland vor, welches er als zu Mut. vulnericeps Costa gehörig ansieht. Dasselbe hat 13-gliedrige Fühler, deutliche, wiewohl auf- fallend kleine Ocellen, einen siebengliedrigen Hinterleib, dabei aber einen schmalen, langgestreckten Thorax mit rudimentären Tegulis, ohne Spur von Flügeln. Der Gesammthabitus ist vorwiegend weib- lich, wie denn auch die Hinterschienen durch die an der Aussen- seite vorhandenen Stachelborsten an die gleiche Bildung beim Weib- chen erinnern. Verf. ist der Ansicht, dass solche flügellose Männ- chen bei gewissen Arten der Gattung constant (d. h. ausschliesslich) vorkommen und er vermuthet sie ausser für M. capitata (== fem. parvicollis Costa) und vulnericeps auch für M. erythrocephala Latr., cornuta Oliv, und quinquemaculata Cyrilli. (Von letzterer Art liegt jedoch dem Ref. ein unzweifelhaft dazugehöriges geflügeltes Männ- chen vor, wie Ref. denn überhaupt nach einigen von ihm vergli- chenen flügellosen Männchen des hiesigen Museum seine Zweifel nicht unterdrücken kann, dass diese Individuen sowohl wegen ihrer Seltenheit, als wegen ihres augenscheinlich weiblichen Habitus und verschiedener geradezu an die weibliche Bildung sich anlehnender Organisationsverhältnisse sich nicht schliesslich doch nur als ab- norme, exceptionelle, vielleicht androgyne Bildungen herausstellen 328 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete sollten. Jedenfalls lässt es sich nach der Analogie mit allen übri- gen Arten der Gattung schwer begreifen, wie bei regulärem Vor- kommen solcher ungeflügelter Männchen die Existenz der Art ge- sichert sein sollte.) Uebrigens findet Verf. in der Abweichung der genannten Männchen keinen Grund, die betreffenden Arten gene- risch von Mutilla zu sondern, wie er denn auch mit Klug die Gatt. Psammotherma Latr. und die neuerdings von Costa abge- trennten Gattungen Rudia (= Myrmilla Wesm.) und Ronisia wieder einzuziehen vorschlägt. — Verf. schliesst an diese jedenfalls höchst beachtenswerthe Mittheilung eine auf sehr umfangreichen Unter- suchungen basirte Gruppirung und Aufzählung der Europäischen Mutilla-Arten, welche er mit einer eingehenden Kritik der zur Art- unterscheidung verwerthbaren Merkmale einleitet. Er vertheilt die Europäischen Arten unter 7 Gruppen, von denen die fünf ersten der Abtheilung mit grösserem, ungestielten, die zwei übrigen der- jenigen mit kleinem, gestielten Basairinge des Hinterleibs zufallen. In der ersten Gruppe vereinigt er die Arten mit flügellosen Männ- chen, in der zweiten die von Wesmael als Myrmilla abgegrenzten (M. calva); die dritte beschränkt sich auf M. europaea Lin. und differens Lepel., die vierte entspricht der Gatt. Ronisia Cost., die fünfte Mutilla Wesm. sens. strict. Die grosse Mehrzahl der Arten mit gestieltem ersten Hinterleibssegment bilden sodann die sechste Gruppe, während die letzte nur die durch das an der Basis abgeflachte zweite Bauchsegment abweichende Mut. hottentota Fab. in sich begreift. Die Synonymie der aufgeführten Arten ist in grosser Voll- ständigkeit und durchweg nach selbstständiger sorgsamer Prüfung aufgeführt und bedürfte wohl nur bei solchen Arten einer erneue- ten Revision, welche dem Verf. nicht aus eigener Anschauung be- kannt geworden sind. In jedem Fall ist die Kenntniss der Gattung und ihrer einheimischen Arten durch die Arbeit des Verf.'s in sehr bemerkenswerther Weise gefördert worden. In einem eigenthümlichen Gegensatz zu der M ora witz'- schen Abhandlung steht ein fast gleichzeitig publicirter Aufsatz vom Obersten Radochkoffsky: »Les Mutilles Russes« (Bullet. d. natur. de Moscou 1865. I. p. 422-464. Taf. 7—9), welcher, wenn er gleich durch den sich unwillkührlich aufdrängenden Vergleich mit der eben besprochenen Leistung wesentlich verlieren muss, doch auch an und für sich nur einen sehr fraglichen wissenschaft- lichen Werth beanspruchen kann. Wenn Verf. in seiner wenig Neues, aber viel Unrichtiges enthaltenden Einleitung meint, dass, da bei Mut. Europaea und Klugii beide Geschlechter gleich gefärbt seien, dies auch bei den übrigen Arten der Fall sein dürfte, so setzt er sich dadurch mit den bekanntesten Erfahrungen und That- sachen in Widerspruch und erweckt gewiss kein besonderes Zu- trauen zu der von ihm gelieferten Feststellung der Arten. Letztere der Entomologie während der J. 1865—66. 329 ist denn auch, sowohl was die Nomenklatur als die Charakteristik betrifft, in hohem Grade mangelhaft und würde ohne die beigege- benen colorirten Abbildungen sich vollständig einer Beurtheilung entziehen. Von den 36 aufgeführten Russischen Arten, deren Zahl nach Vereinigung der getrennt behandelten Sexus sich nicht unwe- sentlich reduciren würde, sind folgende als neu hingestellt: Mut. trifasciata fem. (wohl = differens Lepel.), simpliea (sie!, soll »ein- fach« bedeuten!) fem., petiolaris (Name schon von Fabricius ver- geben!) fem., triangularis fem., bicolor (collidirt mit bicolor Oliv., ist = M. funeraria Er.) fem., desertorum fem., luctuosa (Name von Lucas vergeben!) fem., taurica mas, tiscoidalis (sie!) mas, Cauca- sica (Name von Kolenati vergeben!) mas, Manderstiernii mas, Bartliolomaei mas, concolora (sie !) mas, rübrosignata mas (= M. siberica Christ), crenata mas. — Wie Verf. in der Vorrede sagt, hält er es für seine Pflicht, die durch Ever'smann's Tod unter- brochene Hymenopteren -Fauna Rasslands fortzusetzen und zu ver- vollständigen; nach der vorliegenden Probe, welche sich auch durch massenhafte Druckfehler hervorthut, wird man dem Nachkommen dieser Verpflichtung gewiss nur mit Besorgniss entgegensehen können. Unter dem veränderten Namen »Rado sko vsky« ergänzt derselbe Verf. den vorstehenden Aufsatz durch ein »Supplement aux descriptions des Mutilles Russes« (ebenda 1866. I. p. 299 — 303. Taf. 9) durch Hinzufügung der neuerdings in Russland aufgefunde- nen Mutilla 5 punctata Oliv, und Ballioni n. A.. letztere nebst Mut. coronata und hungarica fem. var. auf Taf. 9 abgebildet. Costa (Annuario del museo zoolog. della univers. di Napoli II. 1864 p. 130 f., Taf. I. fig. 3 und 4) machte Mutilla serieeiventris und Schleroderma (sie!) mutilloides als n. A. aus Italien bekannt. Derselbe (ebenda p. 105) diagnosticirte Sapyga rufipes als n. A. von Sardinien, welche als Varietät mit der Sap. pedestris des Ref. zusammenzufallen scheint. Cresson (Proceed. entom. soc. of Philadelphia IV. p. 110 ff.) machte als n. A. aus Cuba bekannt : Mutilla nigrieeps, ruhrieeps, palliceps (sie!) und Wilsoni, Myzine albopieta, lateralis, striata und apicalis, Tiphia argentipes und Scolia (Elis) fulvohirta. Derselbe (ebenda IV. p. 428 ff.) als n. A. aus dem Colorado- Gebiet: Mutilla Oreus, macra, monticola, bioculata, Creusa, Medea, fulvohirta, propinqua, Bellona, Aegina, Asopus, Vesta, montivaga, contumax, omativentris, clara, concolor, nuhecula und gläbrella, My- zine hyalina und confluens. Tiphia luteipennis, Scolia Ridingsii. in- constans, amoena, regina, consors, flavosignata und Sapyga aculeata. Derselbe, Descriptions of some new species of Mutilla from California (ebenda IV. p. 385 — 390) machte Mutilla Sackenii, magna, aureola, Ulket, connectens, castanea und unicolor als n. A. aus Ca- 330 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete lifornien, letztere beide nach männlichen, die übrigen nach weib- lichen Exemplaren bekannt. Smith, Descripticms of some new species of Hymenopterous Insects belonging to thc families Thynnidae etc. (Transact. entom. soc. of London 3. ser. II. p. 389—399. pl. 21) machte Thynnus cen- tralis, Aelurus agüis, Bhagigaster simülimus und flavifrons als n. A. vom Swan-River bekannt. Derselbe (Journal of Linnean soc. of London, Zoolog. VIII. p. 77 ff.) Tliynnus laevissimus als n. A. Neu-Guinea, atratus (Smith) fem. Gilolo, (Agriomyia) abäuctor Salwatty, Aelurus fragüis Morty, Enictus (sie !) obscurus Neu-Guinea, Scleroderma parasüica Salwatty, Mutilla agüis Neu-Guinea, fluetuata Morty und Scolia arrogans Su- matra. Chrysididae. Radoszkovsky (sie!, dritte Schreibweise!), Enumeration des especes de Chrysides de Russie (Horae societ. entom. Rossic. III. p. 295—310. pl. 2—6). Fünf im Stich und Co- lorit gleich vortrefflich ausgeführte Tafeln bringen 40 in Russland einheimische Chrysiden zur Anschauung. Diesen Abbildungen ist ein Namens-Verzeichniss von 58 sich auf 9 Gattungen vertheilenden Arten beigegeben, so wie kurze Beschreibungen von Chrysis Dour- novii und Baeri n. A. aus dem Caucasus. Auch die von E vers- mann beschriebenen: Elampus femoralis, Hedychrum flavipes, Chry- sis cylindrica, amoena, Euchroeus purpuratus Fab. und Parnopes Popovii Eversm. werden nochmals charakterisirt. Costa (Annuario del museo zoolog. di Napoli 11.1864. p. 67) diagnosticirte Stübum variolatum als n. A. aus Indien, Chrysis sele- nia aus Mexico, vomerina Indien?, laborans Port Natal. Cresson (Proceed. entom. soc. of Philadelphia IV. p. 103 ff.) machte Elampus virulis, Hedychrum vernale, cyaniventre, Chrysis dicergens, oblonga, superba, purpuriventris, dubia, subviridis und consimilis als n. A. aus Cuba und (ebenda p. 303 ff.) Omalus laevi- ventris, Holopyga compaeta, Hedychrum Wiltii, cupricolle und vi- ride, Chrysis integra, decora, perpulchra, scitula, virens, lauta, pra- sinus (sie !), pulcherrima, venusta, bella und clara als n. A. aus dem Colorado-Gebiet bekannt. Walker (in K. Lord's The naturalist in Vancouver Island and British Columbia II. p. 341) Chrysis smaragdicolor als n. A. aus British Columbia. Smith (Journ. of the Linnean soc, Zoology VIII. p. 62) Chrysis intrudens als n. A. aus Neu-Guinea. Nach Giraud (Annal. soc. entom. de France 4. ser. VI. p. 492) leben in den Zweigen des Rubus fruticosus als Parasiten anderer Hymenopteren : Omalus auratus Dahlb. (= Hedychrum minimum Duf.), Chrysis cyanea Fab.. splendidula Rossi und indigotea Duf. Formicariae. Die von G. Mayr bearbeiteten Ameisen der der Entomologie während der J. 1865 — 66. 331 N ovara-Expedition bilden ein stattliches Heft in imp. 4. von 119 Seiten mit vier reich ausgestatteten Tafeln. Die Mehrzahl der wäh- rend der Novara-Fahrt gesammelten Gattungen und Arten hatte der Verf. schon zuvor in seinen Myrmecologischen Studien v. J. 1862 bekannt gemacht, doch haben sie in der vorliegenden Arbeit eine nochmalige und ausführlichere Bearbeitung erfahren, wie denn hier gleichzeitig auch eine Reihe aus anderen Quellen stammender Arten zur Kenntnis s gebracht wird. Auch die bereits bekannten Arten werden nicht nur in ihrer Synonymie kritisch festgestellt, sondern zugleich vielfach in ihrer Charakteristik vervollständigt, resp. emendirt (wie dies besonders mit zahlreichen von Smith durchaus uugenügend beschriebenen Arten der Fall ist), so dass das hier gebotene wissenschaftliche Material ein sehr reichhaltiges ist. Der systematischen Aufzählung und Beschreibung schickt Verf. eine Synopsis aller bis dahin aufgestellter Gattungen, im Ganzen 104 vorauf, gleichzeitig eine concise Charakteristik derselben nach den vorliegenden Geschlechtern beifügend. Die in diesen Berichten noch nicht erwähnten Arten und Gattungen sind folgende: Campo- notus Nicobar ensis, Plagiolepis Capetisis und fallax vom Cap, Irido- myrmex flavus Sidney, Ponera castanea Auckland, Dorylus planifrons Cap, Sericomyrmex (nov. gen., zwischen Atta und Myrmecia stehend, nach einem durch dicht behaarten Körper ausgezeichneten Weibchen aufgestellt) opacus Brasilien, Tetramorium Capense, Phei- dole parva Ceylon, Solenopsis punctaticeps Cap, Ap terostigma (nov. gen. aus der Myrmiciden-Gruppe, durch den Mangel eines verhornten Stigma's der Vordertiügel ausgezeichnet) pilosum Rio Janeiro. Durch vorläufige Diagnosen macht derselbe Verf. (ebenda) an- hangsweise bei der Synopsis der Gattungen folgende Arten bekannt: Stenomyrmex Africanus Goldküste, Trichomyrmex Bogeri Ceylon, Myrmica rugosa Himalaya, ferner (p. 76) Dorylus Aegyptiacus n. A. — Die Zahl der bisjetzt bekannt gewordenen Ameisen- Arten schätzt Verf. auf etwa 1200. Desselben Verf.'s »Myrmecologische Beiträge« in den Sitzungs- ber. d. Wiener Akad. (math. naturw. Klasse LI1I. 1. 1860. p. 484 ff., mit 1 iith. Taf.) bringen abermals eine grössere Reihe neuer Arten und Gattungen zur Kenntniss : Camponotus pullatus n. A. Mexico, C. melleus Say und pellitus Mayr nochmals erörtert, auf erstere wird C. clarus Mayr zurückgeführt; C. clypeatus n. A. Lagoa santa, depressus Brasilien, Sicheli Bona, cristatus, laminatus und Schmeltzi von den Viti-Inseln, Polyrhachis Philippinensis Smith, Colobopsis dentata n. A. Viti-Inseln, Plagiolepis niediterranea Aegypten, For- mica Schaufussi Nord - Amerika. — D ory myrmex, nov. gen., auf Formica flavescens Fab. begründet, von Hypoclinea und Lioraeto- pum durch nadeiförmige Schienporen unterschieden. — Linepi- 332 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete thema. nov. gen. gleichfalls mit den beiden eben genannten Gat- tungen nahe verwandt, aber durch den hinten der Quere nach stark eingedrückten Clypeus und die verlängerten mittleren und inneren Genitalklappen des Männchens unterschieden. — Art: X. fuscum von Peru, nur Männchen bekannt. — Iridomyrmex xantho- chrous (? = Liometopum xanthochr. Rog.) Mexiko, sericeus n. A. Mexiko, Hypoclinea Taschenbergi Nord-Amerika, itrsus Quito, Odon- tomachus angiäatus Viti Inseln , Pachycondyla lineaticeps Mexiko, Leptogenys ingens Columbien, Ectatomma opaciventre Rog., nach dem Weibchen beschrieben. — Prionopelta, nov. gen., von Stig- matorama durch den schrägen, dreizähnigen Kaurand der Mandi- beln, die sich fast berührenden Gelenkkuöpfe der Fühler und durch sehr kurze, erst hinter den Fühlern entspringende Stirnleisten ab- weichend. — Art: P. punctulata Paranä. — Typhlatta Ceylonica n. A., Sericomyrmex opacus Rio Janeiro, Ischnomyrmex exasperatus Vaterl. unbek., Macromischa aculeata und Africana Goldküste, Lep- totJwrax nudus Viti-Inseln , curvispinosus Nord-Amerika, Monorno- rium specularis (sie!) von den Schiffer -Inseln, Pheidole Oceanica Viti-Inseln, Tasmanica Vandiemensland. — Tranopelta, nov. gen., mit Aphaenogaster nahe verwandt, aber durch elfgliedrige Fühler und nur eine Cubitalzelle abweichend. — Art : Tr. gilva Venezuela. — Cryptocerus crenatieeps n. A. Columbien, Strumigenys Godeffroyi von den Schiffer-Inseln. In seinen »Diagnosen neuer und wenig gekannter Formiciden« (Verhandl. zoolog.-botan. Gesellsch. in Wien XVI. p. 885— 908. Taf. 20) macht derselbe Verf. ferner folgende Arten bekannt: Camponotus Japonicus. C. niveosetosus (Vaterl. ?) n. A., Polyrhachis militaris Fab. Sierra Leone, Pol. Sidnica n. A. Sidney, Colobopsis paradoxa Brasilien, Lasius interjeetus Nord-Amerika, latipes Walsh von Vis- consin, Formica pallidefulva Latr. fem. von Neu-Yersey, Pachycon- dyla atrovirens n. A. Neu-Granada, Ectatomma rastratum Brasilien, metallicum Smith mas, Gnamptogenys concinna Smith oper. — Pal- tothyreus (nov. gen., auf ein Männchen begründet) tarsatus Fab. Sierra Leone, Centromyrmex (nov. gen., von Typhlomyrmex durch den zwischen den Stirnleisten lang zugespitzten Clypeus, ge- stachelte Mittelschienen und hintere Tarsen, den breit messerför- migen Endsporn der Vorder- und Hinterschienen u. s. w. abwei- chend) Bohemanni §io Janeiro, Sphinctomyrmex (nov. gen., von Typhlopone durch die deutliche Einschnürung aller Hinterleibsseg- mente unterschieden) Stali Brasilien, Myrmecia pumilio n. A. Sidney. Aphaenogaster Capensis Mayr mas, fem., Pheidole sculpturata Caf- fernland, innotata Vaterl. unbek., punctulata Caffernland, Pheidolo- geton hostilis Smith operar., Crematogaster arborea Smith fem., operar. Süd Afrika, cicatriculosa Rog. fem. Sierra Leone, lineolata Say operar. Südcarolina, Crem, ereeta n. A. St. Joseph. — Pristo- der Entomologie während der J. 1865—66. 333 myrmex, nov. gen., von Tetramorium durch elfgliedrige Fühler, flachen, nicht nach abwärts gekrümmten, die Mandibeln zum Theil dachförmig bedeckenden Clypeus und die Form des Petiolus unter- schieden. Art : Prist. pwigens Malacca. — Carebara vidua Smith mas, fem. N'Gami-See, Solenopsis Capensis n. A., Myrmicaria eume- noides Gerst. operar. Caffernland, Sima Capensis Smith operar. ebendaher, Cryptocerus patellaris Brasilien, notatus Brasilien, Catau- lacus striatus Smith. Smith (Journ. of the Linnean soc. of London, Zoology VIII. p. 68 ff.) stellte folgende neue Gattungen und Arten auf: Formica (Myrmecopsis) respiciens und Polyrliachis Neptunus Neu - Guinea, Ponera ferox Salwatty, Pachycondyla melaneholica Morty, Anomma erratica Neu-Guinea, Myrmica qnadrispinosa Salwatty, maligna und aspersa Morty, diligens Neu-Guinea, Crematogaster politus und iri- dipennis Neu-Guinea, tarsatus Morty, Pheidole hospes Neu-Guinea. Pheidolacanthus, nov. gen., von Pheidole durch elfgliedrige Fühler und lang zweidornigen Thorax abweichend. — Art: Pheid. armatus Salwatty. — Solenopsis laevis Morty, Cataulacus hispidulus Sumatra. — Cephalo xys, nov. gen., der Gattung Ceratobasis ähn- lich, aber die Fühler nur sechsgliedrig. — Art : Ceph. capitata Neu- Guinea. Von Cresson (Proceed. entom. soc. of Philadelphia IV. p. 426 ff.) wurden Formica aterrima, Myrmica occidentalis und semi- nigra als n.A. aus Californien (Colorado-Territory) beschrieben, die Europäischen Form, rufa und herculeana Lin. als daselbst gleich- falls einheimisch aufgeführt. Buckley, Descriptions of new species of North-American Formicidae (Proceed. entom. soc. of Philadelphia VI. p. 152—172). Verf. ist, wie aus seinen vorausgeschickten Bemerkungen hervor- geht, mit der gegenwärtig schon sehr umfangreichen Ameisen-Li- teratur nur sehr oberflächlich und lückenhaft bekannt, noch weniger aber, wie seine Artbeschreibungen ergeben, bemüht gewesen, sich des Gegenstandes selbst eingehender zu bemächtigen. Keine Art ist in ihrem Verwandtschaftsverhältniss zu bereits bekannten erör- tert, bei keiner auf die zur Bestimmung nöthigen wesentlichen Merkmale eingegangen. Die Namen der zum Theil aus Texas, zum Theil aus den Vereinigten Staaten stammenden »neuen Arten« sind : Formica Novae Anglae, Nortonii, Americana, Connecticutensis, gnava, occidentalis, monticola, gracilis, parva, atra, Virginiana, are- nicola, politurata (!), septentrionale (sie !), Floridana, Tejonia, te- , nuissima, perminuta, picea, Lincecumii, festinata. insana, masonia, saxicola, discolor, San Sabeana, foetida, (Tapinoma) terricöla, (Tapi- noma) Wichita, (Hypochira) subspinosa, Polyergus Texana (sie!), Ponera Texana, amplinoda, Pennsylvanica, elongata und (Ectatomma) Lincecumii. 334 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete In den Proceed. acad. nat. scienc. of Philadelphia 1866. p. 101 ff. findet sich eine längere briefliche Mittheilung von Dr. Lincecum in Texas über die Lebensweise einer Texanischen Ameise, welche als »small black erratic ant« bezeichnet wird, und über die hartnäckigen und muthigen Kämpfe derselben mit zwei anderen Ameisen. Verschiedene Angaben des Verf.'s sind jedoch geeignet, gerechte Bedenken zu erwecken, so z. B. dass die Männ- chen abweichend von allen übrigen Arten ungeflügelt seien und dass sie daher die Weibchen begatten, bevor diese ausschwärmen; auch sollen letztere nur halb so gross als die Arbeiter sein (? ? — vermuthlich also einer hospitirenden Art angehörig. Ref.) — Ebenda p. 323 ff. macht derselbe Verf. eine Mittheilung »on the agricultural ant of Texas, Myrmica malefaciens,« deren grosse unterirdische Co- lonien ein sehr merkwürdiges Ansehen haben. Der sie bedeckende Erdboden wird förmlich gepflastert und die Eingänge mit hohen kegelförmigen Umwallungen versehen. In der Umgebung der Co- lonie wird in Form eines Ringes eine bestimmte Grasart (Aristida stricta) von den Ameisen ausgesäet und in so fern förmlich culti- virt, als alle andere Pflanzen daselbst ausgerottet werden. Nachdem das Gras üppig gewuchert und Samen angesetzt hat, wird letzterer von den Ameisen abgeerntet und in die Vorrathskammern einge- bracht. Zum Schutz der Colonie werden Wachen ausgestellt. (Nach allen diesen Angaben gehört die Art vermuthlich der Gattung Atta an. Ref.) J. S h o r 1 t, A brief account of the Myrmica Kirbii as found in Southern India (Journ. of the Linnean soc, Zoology VIII. p. 100 — 102) beschreibt das Nest der genannten Art, welches er dreissig Fuss über der Erde auf einem Baume und zwar in einer Astgabel angebracht fand. Dasselbe war von Kuhdung und verschiedenen Blät- tern angefertigt, mass 32x/2 und 19 V2 Zoll im Durchmesser und zeigte innerhalb unregelmässige Zellen. Mehrere verlassene Nester dieser Art fand Verf. von Myriopoden (Julus) in Beschlag genommen. Allen, Notice of a foray of a colony of Formica sanguinea Latr. upon a colony of a black species of Formica, for the purpose of making slaves of the latter (Proceed. of the Essex Institute V. 1866. p. 14 — 16). Verf. beschreibt einen Fall von Beraubung eines Ameisenhaufens durch die nach ihm auch in Nord-Amerika häufige Formica sanguinea Latr. Die beraubte schwarze Art (nicht be- stimmt) war etwas grösser aber schwächer gebaut als Form, san- guinea und wurde von dieser sowohl im Imago- als im Puppensta- dium zwischen den Kiefern fortgeschleppt. Die Colonien der beiden Arten waren über fünfzig Yards von einander entfernt. Smith, Observations on the genus Dorylus (Entomol.monthly magaz. IL p. 3) theilt aus einem Schreiben von Jerdon (auch Proceed. entom. soc. of London 1865. p. 93 erwähnt) die Beob- der Entomologie während der J. 1865—66. 335 achtung mit , dass in Central - Indien Typhlopone mit Dorylus- Männchen aus unterirdischen Wohnungen gleichzeitig hervorkomme. Dass erstere Gattung demnach die Arbeiterform der letzteren dar- stelle, ist sehr wahrscheinlich; Smith schliesst sich hierin der An- sicht Jerdons an. Nach Peckolt's Angaben findet sich Cryptocerus elongatus in den Nestern von Trigona Mosquito, welche sie zerstört (Smith in Transact. entom. soc. of London 3. ser. V. p. 324 ff.). Smith, Notes on British Formicidae (Entom. monthly magaz. II. p. 28 f.). Ein Namensverzeichniss der Englischen Ameisen mit Angabe ihrer Schwärmzeit. Ichneumonidae. Walsh(Proceed. entom. soc. of Philadelphia V. p. 209; wies auf die Ptegelmässigkeit, in welcher bei den dunkel- flügligen Arten der Gattung Ichneumon sich an bestimmten Stellen des Geäders der Vorderflügel durchscheinende Flecke (fünf grössere vordere und zwei kleinere hintere) vorfinden. Dieselben lassen sich in übereinstimmender Weise auch an den glashellen Flügeln ande- rer Arten der Gattung und überhaupt bei allen Ichneumoniden, bei vielen jedoch in verringerter Zahl (Cryptus 4, Glypta 3, Ophion und Anomalon 2) nachweisen. Verf. findet darin einen überzeugenden Hinweis auf gemeinsame Abstammung. Eine umfangreiche Arbeit von Taschenberg: »Die Schlupf- wespenfamilie Cryptides (Gen. Y. Cryptus Grav.) mit besonderer Berücksichtigung der Deutschen Arten« (Zeitschr. f. d. gesammt. Naturwiss. XXV. p. 1 — 142) liefert eine sehr eingehende Revision der von Gravenhorst unter Cryptus vereinigten Gattungen und Arten nach Prüfung der Original - Exemplare dieses Autors. Ausgeschlossen werden solche Gattungen, welche entweder (Phyto- dietus) der Cryptiden-Gruppe fremd, oder (Pezomachus, Hoplisme- nus) bereits von anderen Autoren wiederholt behandelt worden sind. Verf. versucht im Eingang eine Charakteristik der Gruppe den übri- gen Ichneumoniden gegenüber, analysirt in einer Tabelle die Un- terschiede der 21 den Cryptiden angehörigen Gattungen und behan- delt sodann speciell folgende : 1) Exolytus Foerst. 1 A. (Mesolept. laevigatus Grav.) 2) Phygadeuon Grav. 96 Arten, deren Charaktere zunächst in zwei Tabellen (für Männchen und Weibchen) analysirt werden. Als neu beschrieben: Ph. semipolitus, soäälis, testaeeus, fulgens, ceilonotus, probus (improbus Grav. var.), obscuripes, hasta- tus, Halensis, brevicornis (oviventris fem. Grav.), corruptor (caligino- sus fem. Grav.). aberrans (abdominator Grav. var.) und regkcs. 3) Stilpnus Grav. 1 A. 4) Cryptus Grav. 98 A., gleichfalls nach beiden Geschlechtern tabellarisch analysirt; als neu beschrieben: Crt/pt. clentatus (spiralis Grav. mas), varians, claviger, Germari (apparito- rius var. ? Grav.), opacus, melanopus, varicoxus, albus, gracilis (graci- lis Grav. var.), dubius, annulipes und brachysoma. 5) Linoceras, 336 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete nov. gen., von Cryptus durch vollkommen cylindrische Fühlhörner des Weibchens unterschieden, auf Crypt. macrobatus, seductorius und melanoleucus Grav. begründet. 6) Brachyc entrus, nov. gen- Fühler wie bei der vorigen Gattung, das erste Hinterleibssegment aber sehr kurz. — Art : Br. pimplarius (Crypt. brachycentrus Grav.). 7) Mesostenus Grav. 10 A. 8) Nematopodius Grav. 1 A. 9) Hemi- teles Grav. 56 A., darunter neu: Hern, furcatus (aestivalis var. Grav.), simülimus (similis var. Grav.), coriarius, incertus, castaneus (palpator var. Grav.), cylindritliorax, Gravenhorstii (melanarius var. Grav.), varicoxis und niger. 10) Orthopelma, nov. gen. durch den hohen, fast linearen, oben längsrissigen oder gekielten Hinterleibsstiel, welcher die Luftlöcher vor seiner Mitte trägt, charakterisirt. 2 Arten: Orth. luteolator Grav. und anomalum n. A. 11) Agriotypus Walk. 1 A. 12) Ischnocerus Grav. 2 A. Derselbe Verf. handelte (Zeitschr. f. d. gesammt. Naturwiss. XXVII. p. 228—318) über »die drei ersten Sektionen der Gattung Ichneumon Grav. unter Durchsicht der Typen aus Gr a venhorst's Sammlung.« Verf. macht in dieser Abhandlung Mittheilungen über 76 von Gravenhorst beschriebene Arten der Gattung Ichneumon, welche er der Mehrzahl nach von Neuem ausführlich beschreibt. Seine Bestimmungen weichen von denjenigen Wesmael's mehrfach ab, daher die Nomenklatur und Synonymie vielfache Veränderungen erfährt. Letztere wird, bei Vertheilung der behandelten Arten unter die von Wesma el aufgestellten Subgenera, zusammengestellt. Die Arbeit ist für das Artenstudium der Ichneumonen von beson- derer Wichtigkeit. Unter den von Brischke (Schrift, d. physikal. -Ökonom. Ge- sellsch. zu Königsberg V. p. 177) für die Provinz Preusssn ver- zeichneten Ichneumoniden werden folgende als neu beschrieben: Ephialtes pectoralis, genicülatus und facialis, Polysphincta discolor (Holmgr.?), Glypta corniculata, cornuta und rufipes, Lissonota ma- culata, afflnis, rufipes, basalis, deversor (Grav.?) und fissa, Xylono- mus annulatas, Echthrus brevicornis, Eurylabus elongatus, Herpe- stomus impressus. Auch die über viele bereits bekannte Arten vom Verf. gemachten Mittheilungen sind sowohl in synonymischer als in biologischer Beziehung von Wichtigkeit; zahlreiche Arten hat Verf. gezogen, so dass er über ihre Wirthsthiere Auskunft geben und gleichzeitig über die Zusammengehörigkeit der unter verschiedenen Namen beschriebenen Geschlechter und Varietäten Aufschlüsse er- theilen kann. Eine grosse Anzahl neuer Ichneumoniden von der Insel Cuba hat Cresson (Proceed. entom. soc. of Philadelphia IV. p. 12—57) bekannt gemacht: Ichneumon breviventris, meridionalis, Cubensis, serricornis, burrus und flavovarius, Mesoleptus insularis, Tryplwn cinctus, Tr.? exiguus, Tr.? claviventris, Exochus validus, Trogus der Entomologie während der J. 1865 — 66. 337 thoracicus, pusillus, tricinctus und albovarius, Cryptus Cubensis und Cr.? ornatipennis, Hemiteles incertus, amoenus, bicinctus, thoracicus und subflavescens, Ischnocerus abdominalis, Mesostenus robustus, stre- nuus, tarsatus, zonatus, subttnuis, semialbus, flavescens und pusillus, Epimecis ferruginosa, fascipennis und atriceps, Clistopyga? lateralis, Pimpla rufoniger (sie!), Cubensis, obscurata, terminalis, tricineta und bicineta, Ephialtes rufescens , Epirhys sa (nov. gen., von Rhyssa nur durch die kürzeren und dickeren Fühler, den Mangel der kleinen Flügelzelle, etwas kürzere Hinterleibssegmente, mehr buckligen und tiefer gestreiften Mesothorax abweichend) speciosa und alternata, Lampronota rufithorax, Campoplex tibiator, insularis, atriceps, ?pedalis und ? bellus, Thyreodon grandis, fulvescens, affinis und elegans, Porizon fulvescens und apicalis, Trachynotus cineticor- nis, fuscatus und basalis, Cremastus luctuosus. -- Eiphosoma, nov. gen., mit seitlich zusammengedrücktem, sehr langgestrecktem Hinterleib, dessen beide erste Ringe sehr lang und dünn, der letzte breit und quer abgestutzt ist; ferner durch die vor der Spitze gezähnten Schenkel der verlängerten Hinterbeine ausgezeich- net. — Vier Arten: Eiph. atrocittata, vitticollis, annulata und ni- grovittata. — Opliion thoracicus und concolor , Paniscus subfus- cus n. A. Derselbe (ebenda IV. p. 249 ff.) beschrieb als n. A. aus dem Colorado-Gebiet: Ichneumon macilentus, ventralis, infucatus, bipunc- tatus, delicatus, rubellus, montivagus, allapsus, festus, subfulvus und magnus, Stilpnus obscurus und ? compressus, Mesoleptus Valens, mon- tanus und macer, Cteniscus excelsus, venustus und abdominalis, Tro- gus flavitarsis, Phytodietus pleuralis, Mesochorus agilis, Glypta va- ripes, Lampronota montana, Pimpla tenuicornis, peckilis und ftilves- cens, Ephialtes occidentalis, Metopius rufipes und pulchellus, Bassus orbitalis und maculifrons, Banchus superbus und spinosus, Exetastes niger, flavipennis, coeruleus, abdominalis, affinis, flavitarsis, consimi- lis, fascipennis, scutellaris, decoloratus und obscurus. — Gerato- soma, nov. gen., mit Banchus und Exetastes verwandt, aber von beiden durch breitere Flügel, kürzere und kräftigere Beine, so wie durch die auffallende Form des weiblichen Hinterleibes, wrelcher nach hinten allmählig zugespitzt und langgestreckt ist und dessen zweites und drittes Segment ähnlich wie bei Glypta oberhalb schräg eingedrückt sind, unterschieden. — Art : Cer. apicalis. — Campo- plex laticinetus, Anomalon propinauum, Trachynotus reticulatus, Cre- mastus fulvescens, Porizon fuseipennis und albipennis, Xylonomus cineticornis, Odontomerus aethiops und abdominalis. Packard, Notes on two Ichneumons parasitic on Samia Co- lumbia (Proceed. Boston soc. of nat. hist. IX. p. 345 f.) beschrieb Cryptus Samiae und Smithii als n. A. aus Nord - Amerika; beide wurden aus den Cocons von Saturnia (Samia) Columbia erzogen. Archiv für Naturg. XXXIII. Jahrg. 2. Bd. "W 338 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete Smith (Journ. Linnean soc. of London, Zoology VIII. p. 63 ff.) machte folgende neue Arten bekannt: Mesostenus arrogans Neu- Guinea, Cryptus ducalis Morty, Pimpla obnoxia und diligens eben- daher, trifasciata, nigricornis und interceptor Neu-Guinea, Bhyssa instigator und Ophion stimulator Neu-Guinea. A. Costa (Annuario del museo zoolog. della anivers. di Na- poli II. 1864. p. 69 f.) stellte Pimpla excelsa als n. A. aus Australien, P. apicina n. A. aus Brasilien und Joppa undatipennis n. A. aus Mexiko auf. Giraud (Annal. soc. entom. de France 4. ser. VI. p. 477 ff.) erzog folgende Ichneumonen aus den Puppen der in den Zweigen von Rubus fruticosus lebenden Hymenoptera aculeata: Foenus assec- tator Fab. (Trypoxylon figulus), Cryptus confector Grav. (Osmia tridentata), Cr. gyrator Duf. (Trypox. figulus) nochmals beschrieben, Cr. odoriferator Duf. (ebenso) nochmals beschrieben, Cr. bimacula- tus Grav. (= odynericidus Duf.) nochmals beschrieben (aus Odyne- rus laevipes und Osmia leucomelana), Cr. signatorius Fab. (Osmia tridentata) nach dem Weibchen beschrieben, Cr. quadriguttatus Grav. (Crabro rubicola) nach beiden Geschlechtern beschrieben, He- miteles mandibulator Duf. (Crabro rubicola) nach dem noch unbe- kannten Männchen beschrieben, Campoplex lugens Grav. nochmals beschrieben, Ephialtes divinator Rossi (= Pimpla ephippiatoria Duf.) aus Trypox. figulus und Cemonus unicolor, Ephialtes mediator Grav. aus Cemonus unicolor. — Aus Cocons von Hemerobius erhielt Verf. durch Zucht den Hemiteles aestivalis Grav. (= Acoenites perlae Sichel). Evaniidae. — Cresson (Proceed. entoin. soc. of Phila- delphia IV. p.8ff.) beschrieb unter drei von ihm aufgezählten Cu- banischen Evania -Arten Ev. semi rubra als n. A. und machte eine neue Gattung Aulacodes (Aulacodus vergebener Name! Mamma- lia) bekannt, welche einer kleinen Aulacus-Art mit auffallend brei- tem Kopfe gleicht, aber durch eine Reihe von Merkmalen davon verschieden ist. Sie steht gleichsam zwischen Evaniiden und Bra- coniden in der Mitte, nähert sich letzteren durch die viel-(24-)glie- drigen Fühler, ersteren durch die nach oben gerückte Insertion des Hinterleibes. — Art: Aulac. nigriventris von Cuba. — Trigona- lys Gunälachii n. A. ebendaher. Sichel, Revision des genres Stephanus Jur. et Megischus Brüll. (Annal. soc. entom. de France. 4. ser. V. p. 467 ff., pl. 10) gab eine nochmalige Charakteristik der Gattung Stephanus Jur. (= Bothriocerus Sichel) im weiteren Sinne, so wie der beiden Un- tergattungen, in welche dieselbe zu zerlegen ist: Stephanus sens. strict. (Hinterschenkel unterhalb dreizähnig, Hintertarsen bei beiden Geschlechtern fünfgliedrig) und Megischus Brüll. (Hinterschenkel zweizähnig, Hintertarsen beim Weibchen drei-, beim Männchen fünf- der Entomologie während der J. 1865 — 66. 339 gliedrig. Zu ersterer Gattung gehört nur Steph. serrator Fab. (coronatus Latr.), zu letzterer Megischus tarsatus n. A. Manila mit var. nigricans von Ceylon, Meg. coronator Fab., nigricauda n. A. Manila, Americanus Sichel , annulator Brüll., Brasilianus Westw., Europaeus Sichel (? = anomalipes Foerst.), anomalipes Foerst. Verf. giebt von diesen Arten ausführliche Beschreibungen, scheint aber selbst nicht von der Begründung aller überzeugt zu sein, wie er denn z. B. Megisch. Americanus, annulator und Brasilianus für identisch zu halten geneigt ist; wäre letzteres der Fall, so könnte der Art freilich nicht, wie Verf. will, der Name Americanus zukom- men, sondern sie müsste Brasilianus Westw. heissen. A. Costa, Sülle specie d'Imenotteri del genere Megischus (Rendiconto dell' Accadem. delle scienze fisiche di Napoli V. 1866. p. 271) äussert nach einigen ihm vorliegenden Megischus-Exempla- ren Zweifel an der Art - Selbstständigkeit des Megischus tarsatus Sichel und beschreibt unter dem Namen Megischus longecaudatus J $ eine Form, welche von Megischus coronator offenbar viel be- trächtlichere Unterschiede darbietet. Ob dieselbe trotzdem nur Varietät oder eigene Art sei, lässt er dahin gestellt. Braconidae. Reinhard, Beiträge zur Kenntniss einiger Bra- coniden-Gattungen (Berl. Ent. Zeitschr. IX. p. 243-267. Taf. 3). Einigen ergänzenden Bemerkungen über die Gattung Rogas reiht Verf. speziellere Mittheilungen über folgende Gattungen an : 1) Pele- cystoma Wesm. 2 A. 2) Petalodes Wesm. mit erneueter, das Männ- chen umfassender Diagnose. 1 A. 3) Doryctes Halid. (Ischiogonus Wesm.) in ihren Charakteren näher festgestellt und 13 A. beschrie- ben, darunter neu: Dor. gallicus, pomarius, planiceps, Heyäenii, fulviceps. 4) Cor yste s, nov. gen. zu den Cyclostomis mit zwei Cubitalzellen gehörend; Kopf kubisch, Hinterhaupt gerandet, Hin- terleib subsessil mit deutlicher zweiter Incisur und unterhalb ge- randeten Segmenten ; Bohrer weit hervorstehend, Radialzelle schmal keilförmig, hintere Diskoidalzelle kürzer als die vordere, an der Spitze ein wenig offen. — Art: Cor. aciculatus. 5) Orgilus Halid. mit 4 A. 6) Laccophrys Foerst. 2 A. A. Costa (Annuario del museo zoologico della univers. di Napoli II. 1864. p. 69) unterschied eine neue Gattung Gnatho- bracon, von Braeon durch kräftige, verlängerte, aufgerichtete, aussen gefurchte, an der Spitze zweizähnige Mandibeln und grossen, abgeflachten Clypeus, welcher unterhalb zwischen der Basis der Mandibeln rundlich ausgezogen ist. — Art: Gnath. barbirnssa von Cayenne (?). — Als neue exotische Arten beschreibt derselbe Braeon longicauda, difficilis und triangulum. Cresson (Proceed. entom. soc. of Philadelphia IV. p. 58— 91) machte folgende neue Gattungen und Arten von Cuba bekannt: Rphloaosoma, nov. gen., zwischen Ichneumoniden und Braconi- 340 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete den die Mitte haltend, durch auffallende Form des Hinterleibes, dessen erstes Segment einen langen, dünnen Petiolus, die übrigen eine länglich eiförmige Keule darstellen, ausgezeichnet. Fühler beim Männchen 13-, beim Weibchen 12gliedrig, fast von Körperlänge, gegen die Spitze hin haarförmig verdünnt; in den Vorderflügeln die Spur eines zweiten Nervus recurrens, während sonst das Flü- gelgeäder mit demjenigen der Braconiden übereinstimmt. — Art: Bhop. Poeyi (mas et fem., 4V2— 6 lin.). — Chaonia, nov. gen., zu den Endodontes Wesm. gehörend, aber in keine der vier Gruppen dieser Abtheiiung hineinpassend; mit den Areolarii in der Bildung des Kopfes, Clypeus und Scheitels übereinstimmend, doch durch die mittelgrosse zweite Submarginalzelle abweichend. Flügelgeäder ähnlich wie bei Bracon, aber die erste Submarginalzelle grösser, die zweite kleiner als dort. — Zwei Arten : Chaonia xanthostigma und pallida. — Chelonns insular is, Agathis Cubensis, ferrugator, se- miniger und albitarsis, Microdus fascipennis, stigmaterus und vari- pes, Microgaster mediatus, flaviventris, marginiventris, Pinos, hyali- nus und iridescens, Bracon regnatrix, lativentris, crenulatus, vora- ginis, plicatus, picipes, aciculatus, armatus, limatus, distinctus, cen- tralis, striat ulus, intimus, dejectus, albifrons , rußthorax, discolor, ? einet icornis, exiguus, pallens, centralis, perparvus und fuscovarius, Rogas flavidus, Megischus brunneus, Stenophasmus Gundlachii, Cu- bensis, megischoides und pusillus, Alysia nigrieeps, ruficoxalis und analis, Trioxys fuscatus, Aphidius fuscoventris, longicomis, ? palli- pes und ? fulvus. Derselbe (ebenda IV. p. 290 ff.) machte als n. A. aus dem Colorado -Gebiet bekannt: Tentliredoides, nov. gen., zur Gruppe Polymorphi Wesm. gehörend, von Teuthredo-artigem Habitus, mit kurzem und breitem, fast sitzendem Hinterleib; in den breiten Flü- geln die Marginal- so wie die zweite und dritte Submarginal-Zelle undeutlich abgegränzt. — Art: Tenthr. seminiger. — Helcon oeeiden- talis und fulvipes, Chelonus rufiventris, iridescens und laevifrons, Agathis vulgaris, media, atripes und nigripes, Microdus fulvescens, medius, terminatus und ?longipalpus, Bracon montivagus, disputa- bilis, dissitus, palliventris, croeeiventris, uniformis, croceus und xan- thostigma. Smith (Jourii. of the Linnean soc. of London, Zoology VIII. p. 66 f.) machte Bracon gravidus und ferox n. A. von Neu-Guinea, flaüiceps von Salwatty, Agathis interdieta und fenestrata von Neu- Guinea und Spinaria sulcata von Gilolo bekannt. Kawall (Bullet, d. natur. de Moscou 1865.11. p. 340) be- schrieb Iphiaulax pictus als n. A. aus Russland. Ghalcididae. J. Sichel, Essai d'une monographie des genres Phasganophora Westw. et Conura Spin. (Annal. soc. entom. de France 4. ser. V. p. 345— 396. pl. 9 und 10). Verf. giebt eine de- der Entomologie während der J. 1865 — 66. 341 tailürte Charakteristik von dem Körperbau der Gattung Phasgano- phora mit besonderer Berücksichtigung des eigentümlich gebilde- ten weiblichen Hinterleibes und beschreibt 13 ihm bekannte Arten : Phasg. rußventris und thoracica u. A. Mexico, conigastra Perty, condalus Walk., sulcata Westw., rubens und decorata Klug, pyra- midea Fab., caudata Guer. , conica Fab., (Trigonura, subgen. nov.) crassicauda n. A. Mexico, (Allocera, subgen. nov.) bicolor n. A. Algier, Phasg. variegata n. A. Rio Janeiro, letztere in Mehr- zahl aus dem Cocon eines Brasilianischen Lepidopteron erzogen. Die Untergattung. Trigonura unterscheidet Verf. von Phasganophora sens. strict. durch breiteren, eiförmigen, kaum zusammengedrückten Hinterleib , an dem nur das erste Segment sehr lang und den übrigen zusammengenommen gleich ist; Legeröhre nicht zusammen- gedrückt, sondern fast dreieckig, niedergedrückt. — Die Untergat- tung Allocera ist durch lange Fühler ,(von der Länge des Kopfes und Thorax zusammengenommen) mit verlängertem Schaft, wel- cher sich in einer Gesichts- und Stirnfurche einlegt, ausgezeichnet. Vorderseite des Kopfes fast quadratisch ; am Hinterleib die erste Rückenschiene viel länger als die übrigen, die Bauchschienen sehr kurz. (Von bekannten Arten der Gatt. Phasganophora wären den oben erwähnten noch hinzuzufügen gewesen: Chalcis subulata Klug aus Georgien und dentipes Fab. aus Westindien. Ref.) — Unter Conura Spin, beschreibt Verf. neben vier bekannten Arten (C. flavi- cans Spin., bicolor Brüll., punctata Fab. und annulipes Spin.) zwei neue: Con. scutellaris und dimidiata aus Mexico. Walker, Characters of a new genus and species of Chal- eidites (Transact. entom. soc. of London 3. ser. II. p. 441) stellte eine neue Gattung Myrmecopsis auf , welche durch den Mangel der Flügel und ihren ameisenartigen Habitus ausgezeichnet ist und dem Verf. zufolge die nächste Verwandtschaft mit den Cleonymiden zeigt. Gesicht quer gefurcht, Augen gross, Mandibeln klein, Fühler in der Nähe des Mundes entspringend, fast von Thoraxlänge, ihr erstes Glied so lang wie das Gesicht, das zweite verlängert, das dritte um die Hälfte länger als das erste und doppelt so lang als das zweite, die folgenden kurz. Schildchen viel kürzer als das Scu- tum, Metathorax quadratisch ; Beine kräftig, mit fünfgliedrigen Tar- sen und leicht verdickten Vorderschenkeln. — Art : Myrm. nigri- cans aus Nord-Australien, 23/4 Lin. lang. A. Costa (Annuario del museo zoolog. di Napoli II. p. 68) machte Smiera quinquesignata, multinotata, lobata, capitulata und strigosa als n. A. aus Amazonien bekannt. Cresson (Proceed. entom. soc. of Philadelphia IV. p. 91 — 103) machte als n. A. von Cuba bekannt: Smiera coccinea , intermedia, ignea, Gundlachii, Eubule, pulchra, nigropieta, pälens, Immaculata, 342 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete petiolata, scutellaris und flavopicta, Epitranus castanens, Chalcis ro- busta und incerta, Fhasganophora insularis. Giraud (Annal. soc. entora. de France 4. ser. VI. p. 488 ff.) erzog aus den Stengeln von Rubus fruticosus folgende Chalcidier: Perilampus laevifrons Dalm., Diomorus Kollari Foerst. (Parasit von Crabro rubicola), Diora. calcaratus Nees, von welchem er das noch unbekannte Weibchen beschreibt (Parasit von Stigmus pendulus), Eunjtoma rubicola n. A., nach beiden Geschlechtern beschrieben (Parasit von Crabro, Trypoxylon, Cemonus, Prosopis und Osmia). Guerin, Note sur un Ghalcidite sorti des pepins d'une pomme (Annal. soc. entom. 4. ser. V. 1865, p. 83 ff.). Nach der Mittheilung des Verf. entwickelten sich aus Apfelkernen, welche in einer Schachtel aufbewahrt wurden, sieben Weibchen eines nicht weiter bestimmten Chalcidiers. Verf. wirft die Frage auf, wie die Larven dieser Parasiten in jene Kerne hineingekommen sein mögen. Pteromalus liparae Gir. wurde von Walker als jetzt auch in England aufgefunden erwähnt und nochmals beschrieben. (Entom. monthly magaz. I. p. 255.) C. Rondani, üeber die parasitischen Hymenopteren der Ce- cidomyia frumentaria (Annuario della soeieta dei naturalisti di Mo- dena I. 1866) wird in den Annais of nat. hist. 3. ser. XVIII. p. 424 angeführt, ist aber dem Ref. nicht näher bekannt geworden. Cynipidae. Reinhard (Berl. Ent. Zeitschr. IX. p. 1— 13) be- sprach »die Hypothese über die Fortpflanzungsweise bei den ein- geschlechtlichen Gallwespen«, indem er speciell auf den vonOsten- SackenundWalsh muthmaasslich hingestellten Dimorphismus der Weibchen bei Cynips aciculata (spongifica) eingeht. Verf. führt für diese aus gleichen und gemeinsam vorkommenden Gallen gezogenen Gallwespen den Nachweis, dass sie weder derselben Art, noch der- selben Gattung angehören. Die nur im weiblichen Geschlechte be- kannte Cynips aciculata ist nach der Beschreibung eine eigentliche Cynips, die dem Verf. vorliegende C. spongifica dagegen gehört einer neuen, von ihm mit dem Namen Ampliibolips bezeichneten Gattung an. Hiernach reducirt sich die ganze Hypothese von dem Dimorphismus (Walsh) auf zwei nebeneinander vorkommende und gleich geformte Gallen bildende Arten. Verf. ist der Ansicht, dass bei den sogenannten agamen Cynipiden überhaupt keine Männchen existiren, eine Annahme, deren Unwahrscheinlichkeit Ref. schon in dem allgemeinen Theile dieses Berichtes (S. 38) bemerklich ge- macht hat. Giraud, Communications sur diverses galles du chene et sur les Insectes, qui les forment (Annal. soc. entom. 4. ser. VI. p. 197 ff.) erörterte die Unterschiede zwischen den Gallen der Cynips corti- calis Hart., corticis Lin. und rhizomae Hart, und geht, hieran an- knüpfend, auf die Eichengallen im Allgemeinen ein. Nach der Zeit der Entomologie während der J. 1865—66. 343 ihres Entstehens unterscheidet er Frühlings-, Sommer- und Herbst- gallen, erwähnt ferner, dass die in seinen Behältern zu Tausenden ausgeschlüpften Cynips -Weibchen niemals die ihnen vorgelegten Zweige ihrer Eichen-Arten angestochen, wohl aber ihre Eier hinter sich abgelegt hätten; dass ferner seinen Beobachtungen zufolge keine Oynips-Art der Eichen eine doppelte Generation habe, son- dern dass das verschiedenzeitige Auftreten der Gallen lediglich von der Entwickelung der Blattknospen abhänge. Niemals werden die Blätter selbst von den Weibchen angestochen, sondern stets die Eier in die Knospen abgesetzt. Daraus ergiebt sich auch, dass die Gallen nicht durch den beim Stich entleerten scharfen Saft erzeugt werden; bei manchen Arten bleibt das Ei ebenso wie die Knospe noch Monate lang im Zustand der Passivität und bei sämmtlichen Arten tritt die Entwickelung des Blattes sowohl wie der Larve erst längere Zeit nach dem Ablegen des Eies ein. Endlich be- spricht Verf. noch die Erzeugung verschieden geformter Gallen durch dasselbe Insekt je nach den Eichen-Arten. Nach dem durch Osten-Sack en und Walsh gegebenen Anstoss hat das Studium der Nord-Amerikanischen Gallwespen jetzt auch an H. F. Bassett einen Anhänger und Beförderer gefunden. Derselbe publicirt als erstes Resultat seiner Beobachtungen eine Abhandlung: Descriptions of several new species of Cynips and a new species of Diastrophus (Proceed. entom. soc. of Philadelphia III. p. 679 ff.), in welcher er unter genauer Angabe der Eichen-Art die an derselben gefundenen Gallen kennzeichnet, um sodann die aus letzteren gezogenen Wespen ausführlich zu beschreiben. Dass Verf. diese von ihm nach ihrem Vorkommen so sorgsam festge- stellten Arten unabhängig davon, ob sie nur nach dem Weibchen oder nach beiden Geschlechtern zu seiner Kenntniss gekommen sind, vorläufig sämmtlich unter Cynips belässt, ist nur zu billigen, besonders da er die Merkmale, nach welchen sie später etwa bei anderen Gattungen untergebracht werden könnten, wie die plasti- schen und Skulpturverhältnisse des Thorax, das Flügeleäder u. s. w. speciell hervorhebt. Der Inhalt seiner Arbeit ist folgender: Cynips formosa n. A. fem. aus Gallen von Quercus rubra, G. ventricosa n. A. fem. von Quercus ilicifolia, G. üicifoliae n. A. mas, fem. von derselben Eichen-Art, C. majalis n. A. mas, fem. von Quercus alba, G. scitula n. A. mas, fem. von Quercus tinetoria, C. batatus Fitch von Quercus alba, mas, fem. nochmals genauer beschrieben ; G. si- milis n. A. mas, fem. und C. tuber Fitch fem. von Quercus ilici- folia und C. hirta n. A. fem. von Quercus montana. Ausserdem charakterisirt er noch eine auf Quercus Chinquapin und eine zweite auf Quercus rubra vorkommende Galle, deren Erzeuger ihm bis jetzt unbekannt geblieben ist; für erstere stellt er den Namen G. frondosa, für letztere G. deeidua auf. — Diastrophus potentülae 344 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete n. A. aus Gallen von Potentilla Canadensis. — Am Schluss folgt eine nochmalige Charakteristik der agamen Cynips quercus stro- bilana 0. S. Dieser Arbeit schliesst sich eine nur wenige Monate später erschienene Abhandlung von R. Osten-Sack en: »On the Cynipi- dae of the United States and their galls, Article IV.« (Proceed. entom. soc. of Philadelphia IV. p. 331 — 380), an, in welcher der Verf. vor- wiegend die bisher über Nord-Amerikanische Cynipiden vorliegen- den Beobachtungen recapitulirt und übersichtlich zusammenstellt, ausserdem aber auch neue Erfahrungen und Entdeckungen hinzu- fügt. Verf. analysirt eingangsweise die systematischen Arbeiten Hartig's, dessen Gattungen er theilweise für nicht genau genug fest- gestellt, theils für die Nord- Amerikanischen Formen nicht als aus- reichend ansieht und reiht hieran Bemerkungen über einige von Giraud, Foerster u. A. aufgestellte Gattungen, Nachdem er die bekannt gewordenen Nord- Amerikanischen Arten in Bezug auf ihre Uebereinstimmung mit den Hartig'schen Gattungsmerkmalen be- sprochen (auf die meisten Arten, welche nicht an weissen Eichen vorkommen, werden vermuthlich neue Gattungen zu begründen sein), stellt er die Merkmale derselben in einer analytischen Tabelle zusammen und gruppirt die von ihnen herrührenden Gallen nach den Eichen-Arten, ihrem Sitz, ihrer Form u. s. w. Eine sich hieran anschliessende Revision der einzelnen Arten schliesst zugleich die Beschreibung mehrerer neuer und ergänzende Charakteristiken noch unvollständig bekannter ein: C. tumifica n. A. fem. von Quercus tinctoria, cornigera n. A. fem. von Quere, palustris, Ceroptres pe- tiolicola 0. S. (Amblynotus ensiger Walsh?), pisum 0. S., Synergus oneratus Harr. Fitch, laeviventris 0. S., campanula n. A. fem., cli- morphus n. A. mas, fem., albipes Walsh mas, fem. und mendax Walsh fem. — Ein am Schluss beigefügter synonymischer Catalog der Nord-Amerikanischen Cynipiden weist aus den Gattungen Cy- nips, Andricus* Teras, Biorhiza und zwei vermuthlich neuen im Ganzen 42 Arten auf; ferner 6 Rhodites, 3 Diastrophus, 4 Aulax, 6 Ceroptres und 7 Synergus. Cresson (Proceed. entom. soc. of Philadelphia IV. p. 4 ff.) machte Cynips? armatus, Eucoila? basalis, Euc? carinata, Aspi- cera rufipes und bifoveolata als n. A. von Cuba bekannt. A. Schenck. Beiträge zur Kenntniss der Nassauischen Cyni- piden und ihrer Gallen nebst einer Naturgeschichte der Gallen und Cynipiden im Allgemeinen (Jahrb. d. Ver. f. Naturk. im Herzogth. Nassau XVII und XVIII, p. 123—260). In dem ersten Theil dieser umfangreichen Darstellung handelt Verf. recht ausführlich und in- allgemein verständlicher Weise über Gallenbildung im Allgemeinen so wie über die Gallwespen und ihre Produkte insbesondere, sich dabei auf die Angaben der bewährtesten neueren Beobachter stützend. der Entomologie während der J. 1865—66. 345 Der zweite Theil umfasst nach dem Beispiel der früher vom Verf. gelieferten Bearbeitungen der Bienen , Grabwespen u. s. w. analy- tische Tabellen zur Bestimmung der Gattungen und Arten, so wie eine sich diesen anschliessende ergänzende Charakteristik beider. Im Ganzen verzeichnet. Verf. 10 Gattungen mit 69 Arten, nämlich Cynipa 18, Biorhiza 2, Neuroterus 8, Andricus 15, Teras 1, Spathe- gaster 6, Trigonaspis 2, Diastrophus 3, Rhodites 4 und Aulax 11 A. Für neu ausgegeben wurden folgende Arten: Cynips himaculata und nitida, Neuroterus laeviusculus, attenaatus, nigricornis, striatus und pallipes, Andricus laevigatus, obscurus, testaceipes, pedunculi, flavipes, fulviventris, rufiventris, perfoliatus, fasciatus und flavicor- nis, Spatliegaster albipes, dimidiatus und varius, Aulax Iaceae, affi- nis, laevigatus, rufiventris und parvulus. — Zum Schluss erörtert Verf. noch 56 verschiedene (nach ihrem Sitz gruppenweise ange- ordnete) Eichengallen, so wie 4 von Rosen und 9 von anderen Krautgewächsen. Radochkoffsky, Description d'un nouveau genre de Cynips (Bullet, d. natur. de Moscou 1866, I. p. 304 f., Taf. 9) machte unter dem Namen Manderstjernia (nov. gen.) paradoxa eine in Pe- tersburg aufgefundene Cynipiden-Form bekannt, welche sich nach der Abbildung durch auffallend grosses Scutellum und merkwürdige Hinterleibsbildung auszeichnet. Das seitlich zusammengedrückte Abdomen ist von ungewöhnlicher Längsausdehnung , welche durch das grosse, fast kreisförmige, dem ersten an Umfang noch bei wei- tem überlegene fünfte Segment hervorgerufen wird. Inchbald, Aulax sabaudi, one of the Cynipidae, bred from a gall on Hieracium boreale (Entom. monthly magaz. II. p. 46). Verf. erzog Aulax sabaudi Hart, aus haarigen Stengelgallen der ge- nannten Pflanze Ende Mai's. Aus einer Galle kamen 20 bis 30 Individuen hervor. Snellen van Vollenhoven, Over eene galwespsoort, die nieuw is voor onze fauna (Tijdschr. voor Entomol. VIII. p. 160 ff., pl. 12). Verf. beschreibt Cynips gallae tinctoriae Lin. nebst Puppe und Galle (mit Abbildung). Guerin, Quelques observations sur le groupe d'Hymeno- pteres, auquel appartient le Cynips aptera (Rev. et Magas. de Zool. 2. ser. XVII. p. 135—141). Die »Observations« des Verf.'s bestehen in einer umständlichen Erörterung des allgemein bekannten Faktums von dein ausschliesslichen Auftreten weiblicher Individuen bei der genannten und den übrigen Cynips -Arten. Die für Cyn. aptera in Vorschlag gebrachten Gattungsnamen Biorhiza und Apophyllus hält Verf. für°unpassend und will sie durch einen neuen, von ihm er- fundenen: Heterobius ersetzt wissen. Dass dieser aber besser als die beiden erstgenannten sei, wird ausser dem Verf. wohl Niemand finden. 346 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete Tenthredinidae. Sn eilen vanVollenho'ven, De inlandsche Bladwespen in hare gedaanteverwisselingen en lebenswijze beschre- ven, 11. und 12. Stuk (Tijdschr. voor Entomol. VIII. p. 73—93, pl. 3—6 und IX. p. 189—205 , pl. 7—9). Die in diesen beiden Ab- schnitten vom Verf. abgehandelten und in schönen Abbildungen dargestellten Arten sind: Emphytus cinctus Lin. , Seiandria mela- nocephala Fab., Dineura alni Fab., Din. rufa Panz., Macrophya albi- cincta Sehr., Phyllotoma melanopyga Klug und Nematus aqiiüegiae Vollenh. n. A. Letztere Art wurde aus Larven erzogen, welche sich von den Blättern der Aquilegia vulgaris ernährten. Zaddach hat seine monographische Bearbeitung der Blatt- und Holzwespen mit einer dritten Abhandlung (Schrift, d. physikal. Ökonom. Gesellsch. in Königsberg VI. 1865, p. 104—202, Taf. 4) fort- gesetzt, in welcher er die Gruppe der Lydidae mit den beiden Gat- tungen Lyda und Tarpa einer sehr eingehenden Darstellung unter- zieht. Die eigenthümliche, sehr complicirte Kopfbildung von Lyda veranlasst den Verf. sich speziell über die den einzelnen Theilen zu gebenden Benennungen auszusprechen, so wie einige hier besonders zur Ausbildung gelangte mit besonderen Namen zu belegen. So nennt er z. B. die zwischen der Stirn und den Netzaugen liegenden Gesichtstheile »Intercilia«, die hinter den Netzaugen und beider- seits vom Scheitel gelegenen Regionen des Oberkopfes »Parietalia«. Ueber die vorn Verf., hervorgehobene eigenthümliche Bildung des Vorderrückens wäre zu bemerken, dass sie auf der freien Beweg- lichkeit dieses Theiles am Mesonotum, von welcher man sich an jeder lebenden Lyda leicht überzeugen kann, beruht und dadurch leicht ihre Erklärung findet; bekanntlich hat schon Hart ig eine solche freie Einlenkung des Pronotum gemuthmasst. — Die 44 in der vorliegenden Abhandlung sehr ausführlich geschilderten Lyda- Arten (welchen sich noch 5 von anderen Autoren aufgestellte an- schliessen) vertheilt Verf. zunächst unter zwei Gruppen : a) Vertice subplano, non sulcis,» sed suturis tantum parum profundis utrin- que terminato. Hierher die Gruppen der Lyda stellata , ery- throcephala, campestris, arvensis und pyri (im Ganzen 19 Arten), b) Vertice et fronte sulcis profundis utrinque a partibus parietali- bus et ab interciliis seiunetis. Hierher die Gruppen der Lyda mar- ginata, depressa, histrio, hortorum, inanita, betulae und amplecta. — In den von H artig aufgestellten Arten: Lyda Klugii, saxicola, al- pina, abietina, annulata und annulicornis erblickt Verf. nur Varie- täten der Lyda arvensis Panz. (= alpina Ratz.), während er L. hy- potrophica Hart, als besondere Art aufrecht erhält. Als n. A. wer- den bekannt gemacht: Lyda Poeppigii Nord-Amerika, mandibularis Deutschland (Halle), fiilvipennis Nord-Deutschland, nigricornis Hol- land, variegata Preussen, infida Kamtschatka, Ural, maculata Preus- sen, arbuti Vaterl. unbek. , jueunda Russland und Regensburg, se~ der Entomologie während der J. 1865—66. 343 micineta, Vaterl. unbek., neglecta Oesterreich, Bayern, insignis Nord- Amerika. - Unter der Gattung Tarpa führt Verf. 16 Arten auf, von welchen er 9 nach eigener Anschauung näher beschreibt; als neu sind zu erwähnen: Tarpa cornnata und exomata, beide vermuthheb europäisch und T. leueostieta Syrien. Sichel (Annal. soc. entom. de France 4. ser. V. p. 488 f., pl. 10) gab eine nochmalige Beschreibung und colorirte Abbildung der in Piemont und Savoyen einheimischen Abia aurulenta Sich, nach beiden Geschlechtern. Cresson (Proceed. entom. soc. of Philadelphia IV. p. 1) machte Lophyrus insularis als n. A. von Cuba und (p. 243 ff.) Schi- zocerus abdominalis, Seiandria dubia und montana, Tenthredo pleu- ralis und Lyda cavifrons als n. A. aus dem Colorado - Territory bekannt. A. Costa (Annuario del museo zoologico diNapolill. p. 66 f.) beschrieb Pterygophora analis n. A. Australien, Tenthredo aureola und dorsilinea n. A. vom Amazonenstrom, (p. 97) Dolerus rufotor- quatus n. A. Parma, Lyda fasciatipennis n. A. Italien, (p. 103 f.) Trichiocampus Garbiglieüii n. A. Italien. Blennocampa croeeipes n. A. Turin. Peckolt bestätigt nach Smith (Transact. entom. soc. of London 3. ser. V. p. 323 ff.) die Richtigkeit der Curtis'schen An- gabe, wonach die Larven von Dielocerus Ellisii sich in einem ge- meinschaftlichen Nest verspinnen und verpuppen. Nach Frauen fei d (Verhandl. zoolog. botan. Gesellsch. in Wien 1866 p. 556) minirt die Larve von Phyllotoma melanopyga Klug im Herbst die Blätter von Alnus glutinosa. Die Larve über- wintert als solche in den Blättern. Uroceridae. Damianitsch (Verhandl. zoolog. botan. Ge- sellsch XVI. p. 993 f., Taf. 21) beschrieb Cephus braehypterus n. A. aus Corfu und Erber i n. A. Syra. (Hieran schliesst Verf. Mitthei- lungen über abnorme Fühlerbildungen von Tenthredo scalans und ambigua Klug.) A. Costa (Annuario del museo zoolog. di Napoli II. p. 104) machte Cerobactrus facialis als n. A. von Turin bekannt. Sirex varipes Walker (in K. Lord's The naturahst in Van- couver Island etc. II. p. 342) n. A. aus British Columbia. Cresson (Proceed. entom. soc. of Philadelphia IV, p. 2 ff.) beschrieb Tremex Cabensis (fem.) und latitarsus (mas) als n. A. von Cuba, letztere durch abweichendes Flügelgeäder und kurze, nur fünf- (oder sechs- ?) gliedrige Fühler ausgezeichnet. — Ebenda IV. p. 247 : Urocerus caudatus n. A. aus dem Colorado-Territory. 348 Gerstaecker: Bericht üb. d. v/issensch. Leist. im Gebiete Lepidoptera. Herr ich -Schaff er's „Lepidopterorum Index sy- stematicus" wurde im Corresp. Blatt des zoolog. raineral. Vereins zu Regensburg XIX. p. 63, 84 und 100 ff. mit den Rhopaloceren Gruppen der Danaiden, Brassoliden, Satyriden, Euryteliden und Nymphali den fortgesetzt. Rambur, Catalogue systematique des Lepidopteres de PAndalousie. 2. Livr. Paris, Bailliere 1866. (8°. pl. col.) Eine erste Lieferung ist i. J. 1858 erschienen; beide zusammen sind mit 22 col. Tafeln, welche 130 Arten in 200 Figuren darstellen, ausgestattet. Nähere Angaben über den Inhalt des Verzeichnisses, welches dem Ref. nicht zur Einsicht vorliegt, sind im Bullet, soc. entom. de France 1866, p. 84 gemacht. Moeschier, Aufzählung der in Andalusien 1865 vom Grafen Hoffmannsegg gesammelten Schmetterlinge (Berl. Ent. Zeitschr. X. p. 136— 146). Es werden 104 Ar- ten verzeichnet, darunter mehrere neue Microlepidopte- ren beschrieben. Capronnier, Notice sur une excursion aux Py- renecs orientales executee en Juillet 1865 (Annal. soc. entom. Beige IX. p. 5 — 22) beschreibt eine in die östlichen Pyrenäen unternommene lepidopterologische Exkursion und zählt einige auf dem Mont Canigou gesammelte Ma- crolepidopteren auf: 48 Rhopalocera, 11 Sphingidae, 11 Bombycidae, 10 Nocturna, 17 Goometridae. Mabillc, Notice sur les Lepidopteres de la Gorse (Annal. soc. entom. de France 4. sei*. VI. p. 545 — 564, pl. 8). Verf. macht Mittheilungen über eine von ihm un- ternommene Besteigung des Monte Rotondo und über die auf derselben gesammelten Lepidopteren , stellt sodann ein Verzeichniss von hundert und einigen auf Corsika während der letzten Tage des Juli und der ersten des Augusts 1866 bei Corte gesammelten Arten zusammen und beschreibt einige darunter befindliche neue. Constant, Description de quelques Lepidopteres nouveaux (Annal. soc. entom. de France 4. ser. V. p. 189 — 198, pl. 7). Beschreibung und Abbildung von fünfzehn der Entomologie während der J. 1865 — 66. 349 neuen Arten aus Frankreich und der Schweiz, den Noctui- nen, Geometriden und Microlepidopteren angehörend. Constant, Catalogue des Lepidopteres du depar- tement de Saöne - et -Loire. Angers 1 866. 8°. (Ist im Bullet, soc. entom. de France 1866 angezeigt.) Ob er t hu er, Catalogue des Lepidopteres du d6- partement d'Ille - et - Villaine ( Memoires d. 1. soc. d. scienc. phys. et natur. du departement d'Ille - et - Vil- laine I. l86ö). Jourdheuil et Hey, Liste des Microlepidopteres recueillis dans le departement de l'Aube. Troyes, 1865. 8°. (Beide Verzeichnisse werden im Bullet, soc. entom. de France 1865, p. 79 und 83 aufgeführt.) Maurissen, Macrolepidopteres observes dans le duche de Limbourg (Tijdsehr. voor Entomol. IX. p. 169 — 18. d. scienc. de St. P6tersbourg 7. s6r. VIII. 356 Gerstaecker: Bericht üb. Ä. wissensch. Leist. im Gebiete 1865. - Ein ebenso umfangreicher als für die Kenntniss der Ostsibirischen Lepidopteren-Fauna wichtiger und in- teressanter Beitrag, welcher die systematische Aufzählung von 463 Arten aller Familien enthält. Nach Angabe des Verf 's verteilen sich dieselben auf 195 Gattungen, von denen nur 13 in Europa nicht vertreten sind; 11 < Arten sind neu und 6 weitere stellen bemerkenswerte Lokal- varietäten dar. Die den Macrolepidopteren angehöngen sind bereits früher (Bullet, de l'acad. de St. Petersburg 1861) durch vorläufige Diagnosen bekannt gemacht und ihrer Zeit auch in diesen Berichten erwähnt worden In der vorliegenden Abhandlung werden sie einer nochma- ligen ausführlichen Charakteristik unterworfen, überdies durch Nachträge ergänzt. Die zahlreichen neuen Geo- metriden und Microlepidopteren werden hier überhaupt zuerst beschrieben und nebst den übrigen neuen Arten in colorirten Abbildungen dargestellt. Motschulsky, Catalogue des Lepidopteres rap- portes des environs du fleuve Amour depuis la Schilka iusnu'ä Nikolaevsk (Bullet, d. natur. de Moscou 1866, 11. p 116—119). Verzeichniss von 63 meist den Rhopaloceren angehörenden Arten, unter welchen zwei als neu diagno sticirt werden. Alfr. Wallace and Fred. Moore, List of Lepi- dopterous Insects collccted at Takow, Formosa by Rob. Swinhoe (Proceed. zoolog. soc. of London 1866, p.355- 365) Die beiden Verf. liefern ein systematisches Ver- zeichniss von 139 Lepidopteren, welche sich auf sämmt- liche Familien der Ordnung erstrecken und der grossen Mehrzahl nach mit weit verbreiteten Ostasiatischen ope- cies identisch sind. Einige den Rhopaloceren ungehörige werden als neu beschrieben. Fred. Moore, On the Lepidopterous Insects of Bengal (Proceed. zoolog. soc. of London 1865, p. 755-822, pl 41-43) lieferte ein reichhaltiges systematisches Ver- zeichniss von Lepidopteren, welche in der Provinz Benga- len durch A. Rüssel, W. Atkinson und Capt. Lind Sherwill zusammengebracht wurden. Die Aufzählung der Entomologie während der J. 1865—66. erstreckt sich auf die Rhopaloceren, Sphingiden, Gossinen, Cheloniarien und Bombyciden und ist besonders in erste- rer und den beiden letzten Familien reich an neuen Gat- tungen und Arten , welche hier beschrieben und zum Theil abgebildet werden. Auch von den bekannten Arten wird die eine oder andere - wie z. B. eine Reihe von Hesperiden — nochmals charakterisirt. de la Chaumette, Notes on Indian Lepidoptera (Entom. monthly magaz. II. p. 36-38). Verf. macht über eine Reihe von Rhopaloceren, Sphingiden und Bombyciden kurze Angaben betreffs der Fundorte, Flugzeit, Häufigkeit u. s. w.; von Callidryas Phihppina wird die an Cassia lebende Raupe beschrieben. Einen wichtigen Beitrag zur Kenntniss der Lepi- dopteren des Sunda- Archipels und der Molukken hat Snellen van Volle nhoven mit seinem: „Essai d'une faune entomologique de V Archipel Indo-Neerlandais, Se- conde Monographie: Familie des PiSrides" (La Haye, 1865 gr. 4°. 70 pag. avec 7 pl. color.) begonnen. Die Arbeit ist unter den Rhopaloceren specieller in Betracht gezogen. Dasselbe Faunen-Gebiet behandelt in besonders in- teressanter Weise eine an allgemein wichtigen Resultaten reiche Arbeit von R. Wallace: „On the phaenomena of Variation and geographical distribution as illustrated by the Papilionidae of the Malayan Region (Transact. of the Linnean soc. of London XXV, 1. 1865. p. 1-71, c. tab. 8 color.). Näheres siehe Rhopalocera! G. K o c h , Die Indo- Australische Lepidopteren-Fauna in ihrem Zusammenhang mit der Europäischen, nebst den drei Hauptfaunen der Erde. Leipzig. 1865 (8°. 119 S. mit 1 Taf.). Verf. ist Besitzer einer schön conservirten und manche seltene Art enthaltenden Sammlung exoti- scher Schmetterlinge , welche er zum Theil direkt von Correspondenten aus anderen Welttheilen, z. B. aus Austra- lien bezogen hat ; überdies hat er andere grössere Samm- lungen, wie die des Jardin des plantes, des British Mu- seum, eine in Darmstadt befindliche Privatsammlung, die- jenige des Senckenbergischen Instituts in Frankfurt a/M. 358 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete in Bezug auf die geographische Verbreitung der Gat- tungen und Arten studirt. Aus diesen Quellen stammen die Erfahrungen und Notizen, welche er in der vorlie- genden Schrift über den Zusammenhang der Ostindischen und Australischen Lepidopteren-Fauna zusammenstellt, so wie die mehr skizzenhaften Darstellungen der drei von ihm angenommenen Hauptfaunen der Erde (Europäische oder abendländische, Südasiatische oder Indische, Ame- rikanische oder transatlantische Fauna). Die Verwerthung eines ausgedehnteren Materials, als es dem Verf. zu Ge- bote stand, muss natürlich Manches in einem wesentlich anderen Lichte erscheinen lassen, z. B. die zahlreichen faunistischen Eigenthümlichkeiten des Neuholländischen Festlandes, dessen Fauna offenbar nur dem kleineren Theile nach als eine „Tochter der Ostindischen" ange- sehen werden kann. Uebrigens weist Verf. die zwischen beiden Gebieten bestehenden Ucbereinstimmungen an einer Reihe von Beispielen, welche vorwiegend den Tag- faltern entlehnt sind, speciell nach und versucht manche als eigene Arten aufgestellte Formen, wie z. B. sämmtliche mit Ornithoptera Priamus verwandte, als lokale Varietäten geltend zu machen. In etwas losem Zusammenhang mit dieser Darstellung stehen die Erörterungen, in welche Verf. sich über das Entstehen der Farbe in der Puppe und über die Bildung von Varietäten einlässt ; die An- sichten, welche er darüber mittheilt, beruhen meist auf Voraussetzungen, welche sich leicht widerlegen lassen. Gelegentlich werden auch einige Arten als neu beschrie- ben, eine merkwürdige Neuholländische Noctuine auf dem Titelkupfer abgebildet. Mac Leay (Proceed. entom. soc. of New South Wa- les I. 1865. p. 53 ff.) gab kurze Diagnosen von sieben Le- pidopteren aus Australien (Cap York); dieselben gehören verschiedenen Familien an und sind weiter unten einzeln namhaft gemacht. v. Prittwitz, Beitrag zur Fauna des Corcovado (Stett. Entom. Zeit. XXVI. p. 123—143 und p. 307—325). Verf. hat von einem in Rio Janeiro ansässigen Deutschen der Entomologie während der J. 1865 — 66. 359 eine umfangreiche, auf dem Corcovado zusammenge- brachte Sammlung von Lepidopteren erhalten, von wel- her er in der vorstehenden Abhandlung eine systematisch geordnete Uebersicht giebt. Er erörtert die Synonymie der Alten , die Abweichungen der ihm vorliegenden Exemplare von denBeschreibungenund Abbildungen frühe- rer Autoren, giebt von manchen ergänzende Charakteri- stiken und eine Beschreibung der von ihm für neu an- gesehenen. Bis jetzt sind nur Rhopaloceren abgehandelt. (Die öfter wiederkehrende Angabe des Verf.'s, dass Ref. die eine oder andere seiner Arten für neu erklärt habe, ist dahin zu berichtigen, dass Ref. nach den ihm von v. Pr. eingesandten Abbildungen die betreffenden Arten als nicht in der hiesigen Entomologischen Sammlung vorhanden bezeichnet hat.) Z e 1 1 e r, Beschreibung einiger iVmerikanischer Wick- ler und Crambiden (Stett. Entom. Zeit. 1866. p. 137— 157, Taf. 1). Zwölf vom Verf. bekannt gemachte Tortricinen stammen aus Columbien, vier Crambiden aus verschiede- nen Theilen Amerika's. Herr ich -Seh äff ers „Die Schmetterlingsfauna der Insel Cuba" (Regensburger Corresp. Blatt d. zoolog. mi- neral. Ver. XIX. p. 52 ff. und XX. p. 103, 113 und 130ff.) enthält eine fortgesetzte Revision der dort einheimischen Lepidopteren, welche sich im vorliegenden Theil auf die Hesperien, Sphingiden, Bombyciden (im weiteren Sinne) und Noctuinen erstreckt. Eine Anzahl neuer Arten wird kurz gekennzeichnet. Umfangreichere und eingehendere Beiträge zur Kenntniss der Cubanischen Schmetterlingsfauna lieferte A. Grote im Bereich der Heteroceren. Die weiter unten specieller analysirten Abhandlungen desselben sind : No- tes on Cuban Sphingidae (Proceed. entom. soc. of Phila- delphia V. p. 33 — 84). Remarks on the Sphingidae of Cuba (Annais of the Lyceum of nat. hist. of New York VIII. 1865, p. 195 ff.). — Notes on the Bombycidae of Cuba (Proceed. entom. soc. of Philadelphia V. p. 227 ff.). — Notes on the Zygaenidae of Cuba (ebenda VI. p. 173 ff'.). 360 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete Derselbe Verf. publicirte gleichzeitig', zum Theil im Verein mit Col. Robinson, eine Reihe von Beiträ- gen zur Kenntniss der Nord-Amerikanischen Lepidopteren- fauna : A. Grote, Descriptions of North American Le- pidoptera, n°. 6 (Proceed. entom. soc. of Philadelphia IV. p. 315 — 330) enthalten neue Gattungen und Arten aus den Familien der Cheloniarien, Bombyciden und Noctui- nen. — A. Grote and C.Robinson, Lepidopterological notes and descriptions n. 1, 2. (Proceed. entom. soc. of Philadelphia IV. p. 489— 496. pl. 3, ibidem VI. p. 1— 30. pl. 1 — 4) bringen gleichfalls neue Gattungen und Arten aus den genannten Familien und den Geomctriden zur Kenntniss. — Eine andere umfangreiche Abhandlung der beiden Verflf. betrifft die Nord-Amerikanischen Sphingi- den : A synonyinical Catalogue of North- American Sphin- gidae, with notes and descriptions (ebenda V. p. 149 — 193, pl.3). Weitere die Rhopaloceren Nord-Amerika' s betref- fende Publikationen von H.Edwards, Tryon Rea- kirt, Scudder U.A., in derselben Zeitschrift enthalten, 6ind weiter unten an ihrem Ort namhaft gemacht. Für Nord-Amerikanische Microlepidopteren ist noch einer Abhandlung vonBrackenr id ge Clemens: „North American Micro -Lepidoptera" (Proceed. entom. soc. of Philadelphia V. p. 133 — 147) zu erwähnen, in welcher neue Tortricinen und Tineinen heschrieben werden. Zeller, „Einige Worte über das Sepp'sche Werk, nebst Proben aus der Fortsetzung desselben" (Stett. Entom. Zeit. 1866. p. 4— 21). Verf. giebt darin gleichzeitig Be- merkungen über mehrere Arten, z. B. über Grapholitha nebritana und ihre nächsten Verwandten. A. Werneburg's Kritische Bearbeitung der Schmet- terlingswerke des 17. und 18. Jahrhunderts wurden (Stett. Entom. Zeit. XXVI. p. 48 ff.) von Speyer besprochen ; einige Bemerkungen von Snellen van Vollenhoven über dieselbe schliessen sich an. T. Snellen, Jets over het onderzoeken der vleugel- aderen bij de vlinders (Tijdschr. voor Entomol. VIII. der Entomologie wahrend der J. 1865—66 361 p. 102 ff.». Bemerkungen über die Untersuchung des Flü- gelgeäders der Schmetterlinge. H. Landois, -Neue Methode, Schmetterlinge zu copiren* (Zeitschr. P. wissensch. Zoologie XVI. p. 133 f.) schlägt zum Abdruck der Schmctterlingsflügel < Schuppen) auf Papier die Anwendung von Collodium vor und macht darauf aufmerksam, dass ■ — wa^ schon seit langer Zelt durch die mit Flausenblase oder Gummi bewirkten Ab- drücke bekannt ist — manche Schuppen auf beiden Sei- ten verschieden gefärbt seien. Rhophalocera. Der dritte Band von W. Hewitson's Illustra- tions of new species of Exotic Buttertiies (London 1862—66. 4. with 60 col. pl.) bringt abermals einen grossen Reichthum an neuen und ausgezeichneten Arten, deren Zahl sich auf 199 beläuft, in Abbil- dungen, welche bis jetzt an Eleganz und Naturtreue unübertroffen dastehen, zur Kenntniss. Die Tafeln gewähren in Anordnung und Colorit einen gleich angenehmen Eindruck; sie sind weder überfüllt, noch unharmonisch und lassen in beider Beziehung einen künstle- rischen Geschmack erkennen. Die Darstellung der einzelnen Arten von der Ober- und Unterseite, nach den beiden Geschlechtern und Va- rietäten steigert die Zahl der Abbildungen auf 373. Von Interesse ist die in der Vorrede gegebene Notiz des Verf., dass seine Samm- lung gegenwärtig über 4350 wirkliche Arten von Tagschmetttrlin gen umfasst. während ihm E. Double da y etwa dreissig Jahre früher versichert habe, dass nach seiner Ansicht die umfangreichste Samm- lung von Rhopaloceren nicht mehr als 1500 Arten enthalte. — Wir stellen den reichen Inhalt des vorliegenden Bandes hier in systema- tischer Anordnung nach den einzelnen Gruppen zusammen. Equites. — Papilio Epycides Nord-Indien. Numicus Hopf. Cuba . Zaimoxis Calabar, UcdUgon Old-Calabar. Vejoiis Menado. Porthoon Zambesi. Salvini Bates Guatemala, Zalevcn* Burmah CPa- pilio pl. 6— S). Pieridae. — Pieris loeta Timor. Tirnnafha Tondano, Zebuda Menado. Erastus Gaboon. Bernice Gaboon. Gynis Sumatra. Polisma Hew. fem.. A)> : Amina Zambesi (Pieris pl. 7— Sj. Dauaidae. — Euploea Eopator Hew. fem.. Eitctemon n. A. Menado (Euploea. pl. 2). Heliconidae. — Bhomia TeksiUa, Teresita und Padillo Quitu. JanariUa Cuenca. Politsena Quito, Agrippina Nu-Granada (Ithomia pl. 24). Acraeidae. — Acraea Anemota Zambesi, Admatha Old-Ca- 362 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissenscb. Leist. im Gebiete labar, Acrita Zambesi, Acara Pt. Natal und Weisser Nil (Acraea pl. 3). N y m ph a 1 i d ae. — Eresia Datis Neu-Granada, Acraeina Ober- Amazonien. Myia Mexiko, Ofella und ithomioides Neu-Granada, Orthia Minas Geraes, Orobia und Velica Vaterl. nicht angegeben, Verena Boli- via, Ezra Vaterl. ? , Simoü Brasilien, Hermas Vaterl.?, Smm&ts und Ar- dys Mexiko, Abas Neu-Granada, Aceta Neu-Granada, Dicoma Vaterl. ?. Anieta Venezuela. Gyges Jamaica, Otanes Guatemala, Acesas Venezuela (Eresia pl. 3—6). — Junonia Elgiva Zambesi, Chapunga. Cuama und Artaxia Zambesi (Junonia pl. 1). — Catagramma Felden Ober-Ama- zonien, Ceryx Cuenca, Pasithea Ecuador (Catagramma pl. 10). — Diadona Diagoras und Charonda Japan, Dolomena Old-Calabar, Imerina Madagascar, Dinarcha Old-Calabar (Diadema pl. 1. 2). — Bomalaeosoma Luperca Calibar , Losinga Congo. Zampa Westw. Sierra Leone. Buspina Old-Calabar, Xypete Vaterl.?, Adonina und Cutter i Old-Calabar, Bezia Gaboon, BavoJa Old-Calabar (Romalaeo- soma pl. 1 — 4). — Euryphene Soemis Ashanti, Theognis Ashanti, Lesbonax Niger. Phranza Old-Calabar. Phantasma Old-Calabar, 3IU- nei und Plautilla Old-Calabar, Aterica Atossa Old-Calabar, Eury- phene Aramis und Doralice Old-Calabar, Aterica Ampedusa, Aridata und Abasa Old-Calabar, Euryphene Tentyris und Oxyone Old-Calabar, Aterica Amaxia Old-Calabar, Euryphene Eliensis Gaboon (Euryphene und Aterica pl. 1—6). — Aterica Tadema Old-Calabar, Harma In- damora und Sangaris Luc. Old-Calabar, Hanna Ikmeresia Old-Cala- bar, Thcodota Calibar, Hyarbita und Hypatha Old-Calabar (Harma pl. 1 — 3). — Adölias Anytc und Aphidas Ostindien, Aetion Aru, Calliphorus Feld. Luzon, impcrator (Boisd.) Luzon (Adolias pl. 2u.3). — Charaxes Cacuthis Madagascar, Caphondis Port Denison (Cha- raxes pl. 3). Morphidae. — (Jlerome Besä Borneo, Chitone und Menado Celebes (Clerome pl. 1), Drusilla bioculata Guer. (Indra Boisd.) Wai- giou, Dimona Aru, Hyantis (nov. gen.) HodevaWa\giou, Dasyoph- thahna Delanira Brasilien, lhaumantis Cambodia von Cambodja. Satyrida e. — Corades Chelonis und Chirone Neu-Granada, Cistene Vaterl.?, Debis Anysis Ostindien, Marpessa Amazonien, Sicelis Japan. Latiaris Sylhet, Segonax China, Neelgheriensis Guer., Daretis, Dynsate und Drypetis Ceylon, Syrcis Nord-China, Dinarbas Nord-Indien, Sidonis Nord -Indien, Nicetas und Sinorix Ostindien (Corades pl. 1, Debis pl. 1 — 3). Mycalesis Mestra Ostindien, Nicotia Hew. var. Heri Moore, Safitza Hewits. Afrika, Malsara Moore Dar- jeeling, Doricus Boisd. (Getulia Feld.) fem. Dorey, Messene Batchian, Mucia Dorey, Dejanira und Dexamenus Tondano, Megamedc Ter- nate, Perdiccas Japan, Phidon Aru. Asophis Mysol, Daidis Ceram, Diniche Java, Jopas Ostindien, Anaxias Neelgherries, Majaneas Ma- der Entomologie während der J. 1865-66. 363 laeca und Sarawak, Mynois Timor, Dinon (Dexamenus var. Hewits. antea) Macassar, Mnasicles Sumatra, Milyas vom Weissen Nil, La- lassis Gilolo . Orseis Sumatra, Oroatis Java, Onatas Neelgherries, Elionas Old-Calabar, Aramis Philippinen, Eliasis Congo, Asochis Old-Calabar, Xeneas Old-Calabar, Rhacotis, Rhaesaces, Sanaos und Sciathis Old-Calabar (Mycalesis pl. 1 — 8). — Idiomorphus Italus und Iccius Old-Calabar, Euptychia Nossis Quito, Nortia Amazonien, Itonis und Fiirina Amazonien, Crisilda Sylhet, Hypocista Haemonia, Hygea und Hecaerge Neu-Guinea, Zip a et i 8 (uon. gen.) Saitis Neel- gherries und Scylax Sylhet. Eurytelidae. — Melanitis Penanga Westw. Sumatra, Mehida Singapore, Esaca Westw. und Malelas Ostindien. Erycinidae. — Dodona Adonira, Dipoea und Ouida Dar- jeeling, Sospita Lydda Hongkong, Tantalus Old-Calabar, Wallacei Mysol, Statira Mysol, Taxila pulchra (Argyrmis pulchra Guer.) Wai- giou, decorata Aru, Nymphidium Arche Amazonien, Ero'e Cayenne, Apaine Amazonien, Mycone Nicaragua. Mycea Neu-Granada, Onoba Cayenne, Omois, Ninias und Molela Amazonien , Charts Cadmeis. Coecias, Calicene, Garyatis, Chaonitis und Cleadas Amazonien, Ca- dytis Rio-Grande, Chelonis Rio-Janeiro, Lemonias Aurinia, Auseris Balista und Cicuta Amazonien, Felsina Rio-Janeiro, Arminias und* Ancile Amazonien, Cilissa Nicaragua. Borsippa, Gerealis und Chea Amazonien, Pentila tropicalis Boisd. (Liptena Abraxas Westw.) Old- Calabar, Peacetia Zambesi, Liptena (nov. gen.) Lagyra, Libyssa, Libentina und Lircaea Old-Calabar, undularis (Boisd.) Congo und Acraea Westw. W. Hewits on, A list of diurnal Lepidoptera recently col- lected by Mr. Wallace in the Eastern Archipelago (Journal of the Linnean soc, Zoology VIII. p. 143— 149j. Verf. zählt 63 von Wal- lace auf dem Ostindischen Archipel gesammelte Tagfalter aus den Gruppen der Satyriden (Debis , Cyllo , Coelites , Ragadia, Erites, Mycalesis, Hypocysta, Acrophthalmia , Yphthima) und Eryciniden (Zemeros, Sospita, Taxila) auf und erörtert einige derselben in ihren Varietäten und nach dem noch unbekannten alter sexus. Von R.Trimen's »Rhopalocera Africae australis, being a Cata- logue of South-AfricanButterflies.« dessen erster Theil (p. 1 — 183) im Jahresbericht 1862. p. 160 erwähnt wurde, ist im J. 1866 die Fortset- zung mit p. 184—353 erschienen. Verf. behandelt darin mit gleicher Ausführlichkeit wie früher die Südafrikanischen Arten der Gruppen Satyridae, Eurytelidae, Lycaenidae und Hesperidae und schliesst hieran (p. 320—329) noch die Charakteristik einiger später hinzugekommener Arten der früher abgehandelten Gruppen. Die Gesammtzahl der verzeichneten Arten beträgt 222. Die neuen Arten, besonders den 364 Gersta ecker: Bericht üb. d. wissensch, Leist. im Gebiete Lycaeniden und Hesperiden angehörend, sind an ihrem Orte auf- geführt. Derselbe, Notes on the Butterfiies of Mauritius (Transact. entom. soc. of London 3. ser. V. p. 329—344) zählte die auf Mauri- tius einheimischen Tagfalter auf. über welche er ergänzende Be- merkungen beibringt und unter welchen er Libythea Cinyras als fragliche neue Art beschreibt. Verf. knüpft an diese Aufzählung Betrachtungen über die geographische Verbreitung der genannten Rhopaloceren und findet, dass von den 26 auf Mauritius vorkom- menden 18 zugleich auf Bourbon, 19 auf Madagascar, 18 auf dem Festlande Afrika's, 8 in Asien, 5 in Europa (Danais Chrysippus, Va- nessa cardui. Lycaena Baetica, Telicanus und Lysimou), 3 in Austra- lien und 2 in Amerika einheimisch sind. Batcs (Entomol. monthly magaz. I. p. 178 — 200 f.) führte seine »New species of Butterflies from Guatemala and Panama« bis zu der Gruppe der Eryciniden (incl.) fort und beschrieb aus dieser und der Satyriden-Gruppe fünfzehn neue Arten. Die in dieser Sammlung befindlichen Lycaeniden hat er Hewitson zur Publi- kation in seiner Monographie dieser Falter überlassen. C. und R. Felder haben fortgefahren, in dem Werke über die Reise der Oesterreichischen Fregatte Novara (Lepidoptera Heft 2. Wien 1865. p. 137—352. Taf. 22—47) zahlreiche neue Arten von Tagfaltern aus ihrer eigenen, ungemein reichen Sammlung und dem Wiener Naturalienkabinet zu publiciren. Die 397 in der vorliegen- den Lieferung beschriebenen und der Mehrzahl nach durch colo- rirte Abbildungen veranschaulichten Arten gehören den Gruppen der Equites (1 A.), der Pieridae (132 A.), der Lycaenidae (137 A.)t der Erycinidae (50 A.), der Neriidae (1 A.), der Libytheidae (2 A.) und der Danaidae (73 A) an. Eine grössere Anzahl dieser Arten war schon früher (1861) von den beiden Verff. durch vorläufige Dia- gnosen bekannt gemacht worden: die gegenwärtig hinzugekommenen sind folgende: Pieridae (p. 139—216). — Leptalis Aphrodite Süd-Brasilien, Limnorina ebendaher, Cornelia Mexiko, Arsinoe Bogota, Ampjhithea Mexiko, Hesperocharis Nereis Bogota. Euterpe Zenobia und Tomyris Bogota, Euterpe Philais (radiata Koll. pars), Philonarche, Philothea. Throezene. Zancle, Pitana, Gritias und pieridoides Bogota, Pieris Lor- quinii Celebes, Helfer! Moulmein, Sita Ceylon, Leptis Java, Lynceola Timor, Lycaste Celebes, Cilla Aru, Galene Ceylon, Darada Silhet, Psyche Neu-Caledonien, Larissa Vaterl. unbek.. Sabina Guinea, Ruep- pellii Abyssinien, Polyhymnia. Eurymnia und Laria Bogota, Agrippina Pt. Natal, Boauensis Keren, Subeida Central-Afrika, semicaesia und Pinara Neu-Granada, Dorylaea Aru, Anthocharis Cethura Sonora, An- thopsyche Theopompe Nnbien, Aritheiipompe Bogos, Dedecora Chartum, der Entomologie während der J. 1865- fiß. 365 Demagore Vaterl. uubek.. Epigone Bogos, Acte Pt. Natal, Boxane Vaterl. unbek., Stygia und Baiila Bogos, Idmais Fatma (Koll.) Kor- dofan, Idm. Miriam Arab. petraea, Faustina Vaterl. unbek., Eronia Gaea Bengalen, Ceylanica Rambodde, Tritaea Celebes, Jobaea (Boisd.) Neu-Guinea, Colias Euxanthe Peru, Eogene und Ladakensis Hima- laja, Terias Damaris Mexiko, Ghloe Bogota, Constantia Venezuela und Mexiko, Tegea Bogota, Mycale und Lemnia Bahia, Athalia und smilacina Bogota, phanospüa Java, Lorquinii, '/Ata und Zama Ce- lebes. Santana Bengalen, Senna Malaeca. Candace Abyssinien, Zoraide Vaterl. unbek., Tondana und Eumide Celebes, Elodina (uov. gen., von Terias durch das mehr an Pontia erinnernde Geäder der Vor- derflügel abweichend, ebenso durch die Fühler und Taster) Therasia Halmaheira und Hypatia Dorey. Lycaenidae (p. 217— 287). — Ogyris Otanes und Catharina Australien, Amhlypodia Erichsonii (Boisd.) Luzon, Sterosis (Boisd. i. lit., nov. gen., von sehr robustem, Castnia-ähulichem Körperbau) robusta Halmaheira, Anops Gelebensis, Malayica. Spertis Malaeca, Egena Halmaheira, Arhopala Aglais Luzon, tyrannus, Güolensis und Philander Halmaheira, Phaenops (Boisd.) Luzon, Agnis Malaeca, Padus Halmaheira, Chinensis, Antimuta Malaeca, Amphea und Ale- sia Luzon, Asinarus Coehin, Arsenius Luzon, Myrina Anasuja Ma- laeca, Usira Malaeca, Jalysus Celebes, Lorquinii Aru, Danis Hal- maheira, Dipsas Westermannii Luzon, Hypolycaena Dictaea Wai- giou, Pseudolycaena Paphia, Antinous und Boreas Bogota, Bathildis und Leucogyna Venezuela, paupera Bogota, platyptera, Aegides und Cadmus Venezuela, Tolmides und Timaeus Bogota, Danaus und vi- ridans Venezuela, Tityrus, Paplüagon, spurius und nana Bogota. — Hypochrysops (nov. gen., für Thecia Doleschallii Feld, errichtet) Theon und Eueletus Halmaheira, Pythias und Protogenes Waigiou. — Lycaenopsis (nov. gen.. von der vorhergehenden Gattung durch kürzere Fühler mit fast ovaler, unten ausgehöhlter Keule un- terschieden) Ananga Malaeca, Pseudodipsa< Sumatrae, erycinoides Java, Austromyrina Schraderi Sidney, Thecia albata, Commodus, loxurina, Nicetus und Sabinus Xeu-Granada, Lycaena Philostrat u» Halmaheira. Apollonius Neu-Guinea. Wallaeei Waigiou , Taygetu* Fidschi- Ins., Pindus Ternate, Caledonica Neu-Caledonien, Aleuas Mysol, Alcas Waigiou, Mindarus Dorey, Cleodus und Suidas Luzon, Beroe und sericina Luzon, Mindora von Mindoro, Arruana von Aru. Cagaya und Athena Luzon. Brahmina Bengalen, Negus Bogos, bio- cellata Adelaide, diluta Bengalen, Oxleyi Neu - Seeland, Sonore nsis und sagittigera Sonora, Zelmira und Podarce Californien, Stoliczkana und metallica Ladak, Miletus Zinckenii Java, Melanion und Lear- chus Luzon. — Allotinus (Boisd. i. lit., nov. gen., von Miletus durch lange, sehr dünne, nadeiförmige Beine unterschieden) fallax 366 Gerstaecker: Bericht üb. d. wisseusch. Lei st. im Gebiete Luzon , major und Albatns Celebes, subviolaceus Java, unicolor Singapore. Erycinidae (p. 288—309). — Eurybia Juturna Surinam, Helicopis Selene Surinam , Erycina Paueias und Cacica Bogota, Theope pieridoides Bahia, Mesene semiradiata und Hyale Bogota, Circo soma (nov. gen., mit Mesene nahe verwandt) leopardinum Bahia, Synapta (nov. gen. — längst vergebener und allgemein bekannter Gattungsname !) Arion Vaterl. unbek.. Desmozona Hemi- xanthe Brasilien, Aricoris Petaria Cayenne, Bahiana Bahia, Cro- cozonia (nov. gaxi.) Pheretima Bogota. Diophtlialma Macrina. Met nana, Meletia und anophthalma Bogota. Cremna Phryxe Bahia. Lemonias Sperthias Brasilien, Colchis ebendaher, Chilensis, Caecina Bahia, martialis Surinam, Apodemia (nov. gen., für Lemonias Mormo Feld, errichtet) Sonorensis Sonora, Limnas Ubia Cayenne, Xenandra (nov. gen.) Heliodes Bahia, Cham aelimna s (nov. gen.) Tircis Bahia, Ureas (nov. gen.) Marathion und Ctesiplwn Bogota. Dryas (nov. gen.) Cinaron Bogota, Esthemopsis (nov. gen.) Clonia Bogota. Lepricornis (nov. gen.) melanchroia Mexiko, Siseme Minerva Bogota. Ambly gonia (nov. gen.) Agathon Bahia und Amarynthina Bogota. Neriidae (Stalachtinae Bates) p. 310 — 312. — Nerias mar- garita Surinam. Ithomiola (nov. gen.) floralis Surinam. Libytheidae (p. 313). — Libythea Neratia Halmaheira. Danaidae (p. 314 — 352). -- Euploea Semperi Mindoro, Cu- vieri (Boisd.) Halmaheira. Castelnaui Malacca. Euthoe Aru, West- woodii Celebes. Pasithea Amboina. Bernsteinii Aru. Staintonii Wai- giou, Stepliensii Mysol, Maeleayi Fidschi-Ins.. assimilata und fra- terna Arn, Saundersii Java. Luzon und Dorey, Forsten Fidschi-Ins., Hopfferi ''Aru, Arisbe Timor. Trimenii Halmaheira, Erichsonii Cochin. Kollari Vaterl. unbek. . Rogenhoferi Nord-Indien. Heiuitsonii, confi- gurata, Vollenhovii und Schlegelii Celebes. Harrisii Cochin. Hopei Assam, Payeni Aru. coimmilis Java mit var. montana Ceylon, Med- tenbacheri Aru. Batest i Halmaheira. Pierret ii Neu- Guinea, Dalmanii Halmaheira, Guerinii Aru, Horsßeldii. Kirbyi und Leachii Celebes. Zinckenii Amboina, Wallengrenii Java, vicina Aru, Doubledayi Sil- het, Eyndhovii und Geyeri Java, Grotei Cochin, Poeyi Assam. Lor- quinii Ost-China. Siamensis Cochin, Donovani Celebes, Angasii Ade- laide, Herrichii Fidschi-Ins., Lewinii Nord-Australien, Montrouzieri Neu-Caledonien, Eschscholtzii Fidschi-Ins.. Grayi Aru, Danais Leu- coglene Celebes, Hermippus Bogota. Taprobana Ceylon, Larissa Java, Neptunia Fidschi-Ins.. citrina Key, Aru, Ideopsis Phaestis Waigiou. Hestia Agamarschana Andaman, Titliorea Hecalesina Bogota. Lycorea Demeter Cuba. Tryon Reakirt, Descriptions of some new specics of diur- der Entomologie während der J. 1865—66. 367 nal Lepidoptera (Proceed. acad. nat. scienc. of Philadelphia 1866. p. 238 ff. und 331 ff.). Die vom Verf. beschriebenen Arten stammen der Mehrzahl nach aus Mexiko und Californien. zum Theil jedoch auch aus anderen Theilen Amerika's und selbst aus den übrigen Krdtheilen : Pieris YreVa und Castoria Californien, CaUidryas Thau- ruma Madagascar, Terias Jamapa und Solana Mexiko. Euploea Pa- puana Neu-Guinea. Amauris OchJea (Boisd.) Zambesi. Mechanitis Ute- mala Honduras. MeKnaea Paraiya Pvio - Janeiro. Eueides Zorcaon. Acraea Orizava, Agraulis Huascuma und Euter pe Arechiza aus Me- xiko, Lycaena Catalina, Monica, Tejua, Maricopa und Tehama aus Californien, Brenthis Morrisii und Nenoquis Californien, Emesis Toltec, Synchloe Quentala und Papüio Eridamas Mexiko, (p. 331 ff.) Neonynipha Lupita, Papüio Aster ioides, Lycaena Isola, Theda Xami, Zo'e\ Barajo, Nisoniades Mejicanus, Pyrgus monticagus und Ma- caira, Carcharodus Mazans, Eresia Sydra, Pieris Lenoris und Pa- sion, Synchloe Ardema, Neonympha Xicague, Thecla Jal an, sämmtlich aus Mexiko, Goniloba Poyas Brasilien. Thecla Cestri, Juicha, Yojoa, Istapa, Ergeides IJlea, Goniloba Azul, Leptalis Mita und Achlyodes Hewitsonius aus Mexiko. — Einige von ihm in den Proceed. entom. soc. of Philadelphia III. 1864 beschriebene Arten führt Verf. auf ältere Felder'sche Arten zurück. Butler. Description of four new species of Butterflies in the collection of the British Museum (Annais of nat. hist. 3. ser. XVI. p. 397 ff.) machte folgende n. A. bekannt: Anthocharis Leo vom Weissen Nil, Danais üfammaNeu-Caledonien, Diadema Mena Nord- Indien und Heterochroa Lydia Honduras. — Die erstgenannte Art wird vom Verf. später (Proceed. zoolog. soc. of London 1S66. p. 452) auf Anthoch. Halimede Klug zurückgeführt. Derselbe, Descriptions of some new species of Diurnal Le- pidoptera in the collection of the British Museum (Annais of nat. hist. 3. ser. XVII. p. 285 ff.) machte Limenitis Calidasa (Moore msept.) als n. A. von Ceylon. Euodia Joanna n. A. Australien und Lasiommata mirifica n. (Vaterl. unbek.) bekannt. Derselbe, Note on the identity of certain species of Diurnal Lepidoptera (Annais of nat. hist. 3. ser. XVII. p. 435 f.) theilte auf die Aussage von Bönninghausen hin mit. dass Papüio Polybius Swains. als fem. zu Pap. torquatus. Pap. Argenteus Mart. als fem. zu Pap. Torquatinus Esp. und Euterpe Leucodrosyme Koll. als fem. zu Ihit. Swainsonii Gray gehöre. Die Zusammengehörigkeit dieser Arten wurde durch die Zucht erwiesen. Derselbe. Description of six new species of Exotic Butter- flies in the collection of the British Museum (Proceed. zoolog. soc. of London 1865. p. 455 ff. pl. 26) und Descriptions of the characters of six new species of Rhopalocerous Lepidoptera in the collection 368 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete of the British Museum (ebenda 1865. p. 481 ff.) machte als n. A. bekannt: Pieris Pactolicus Bogota, cruentata Mysol. vecticlusa Va- terl. unbek., avivolans (! !) Mexico, Gonopteryx Urania Nord-Indien (wird in den Proceed. 1866. p. 456 auf G. Wallichii Doubl, zurück- geführt), Callidryas bracteolata Brasilien. Danais inuncta Waigiou, Cyrestis Achates Mysol, sericeus Borneo, Victor ina Aphrodite Mexiko (wird in den Proceed. 1866. p. 456 auf Amphirene superba Bates zurückgeführt), Zeuxidia Amethystus Sumatra und Heterochroa Ca- lifornica. Derselbe, Descriptions of six new species of Diurnal Lepi- doptera in the British Museum Collection (Proceed. zoolog. soc. of London 1865. p. 430 ff. pl. 25) und Descriptions of some new Exotic Butterflies in the National Collection (Proceed. zoolog. soc. 1866. p. 39 ff. pl. 3). An ersterein Orte werden beschrieben und abgebil- det: Papüio virgatus n. A. Syrien (dem Pap. Podalirius sehr nahe verwandt), Pieris Glauce Borneo, Anthocharis Phlegyas Weisser Nil, Gonopteryx Gobrias Hewits. mas Borneo, Heliconia Vulcanus De- merary und Panama, Danais Oenone Philippinen. — An der zweiten Stelle: Chlor ippe Lacinia Aniazonien. Corades Cybele und Daedalma Emilia Bogota, Debis Isabella Philippinen, Hetaera pellucida Cayenne und Het. Harpalyce Ober-Amazonien, letztere möglicher Weise als alter sexus zu Het. pellucida gehörend. Butler, List of the diurnal Lepidoptera recently collected by Mr. White ly in Hakodadi, North-Japan (Journ. of the Linnean soc, Zoology IX. p. 50 — 59j. Verf. zählt 31 Tagfalter aus Hakodade auf, von denen 11 als neue Arten beschrieben, die übrigen in ihrer Synonymie und geographischen Verbreitung erörtert werden. Von den bereits bekannten Arten sind 18 auch in Europa einheimisch. Fred. Moore, List of diurnal Lepidoptera collected by Gapt. A. M. Lang in the N.-W.-Himalayas (Proceed. zoolog. soc. of London 1865. p. 486—509. pl. 30 u. 31). Verf. giebt eine systema- tische Aufzählung von 119 im nordwestlichen Himalaya gesammelten Rhopaloceren mit Beschreibung und Abbildung von 26 neuen Arten, so wie mit Bemerkungen über die vertikale Verbreitung der bereits bekannten. Derselbe setzte seine »Notes on the diurnal Lepidoptera of Northwestern India« (Entom. monthly magaz. I. p. 181 — 183), de- ren Anfang bereits im vorigen Jahresberichte erwähnt wurde, mit Notizen über 27 weitere Tagfalter- Arten fort: neue sind unter den- selben diesmal nicht beschrieben. W. Edwards, Description of certain species of diurnal Le- pidoptera found within the limits of the United States and British America, n. 4. and 5. (Proceed. entomol. soc. of Philadelphia IV. p. 201—204 und VI. p. 200—208). In dem ersten dieser beiden Ab- der Entomologie während der J. 1865 — Gij. 369 schnitte macht Verf. sieben, in dem zweiten acht neue Arten ver- schiedener Gruppen, sämmtlich in den Vereinigten Staaten, Canada, Californien u. s. w. einheimisch, bekannt. Tryon Reakirt, Coloradian Butterflies (Proceed. entom. soc. of Philadelphia VI. p. 122 — 151). Verf. giebt eine systematische Aufzählung der bis jetzt aus dem Colorado-Gebiete (Rocky-Moun- tains) bekannt gewordenen Tagfalter, welche er zum Theil in ihren spezifischen Unterschieden, ihren Varietäten u. s. w. näher erörtert und unter welchen er mehrere als neue Arten beschreibt. Ein von Dr. Behr in San Francisco zusammengestelltes Ver- zeichniss der Rhopaloceren Californiens wurde durch Kef er stein in der Stett. Entom. Zeitung 1866. p. 213— 216 veröffentlicht. W. J. Kirby. Catalogue des Rhopaloceres d'Europe, dont les chenilles ne sont pas connues ou ne le sont qu' imparfaitement (Annal. soc. entom. de France 4. ser. V. p. 321 ff.). Unter den 326 Europäischen Tagfaltern sind nach dem Verf. 146 im Raupenstadium bekannt, 180 aagegen noch nicht. Desselben Verf. 's »Notes and observations on European butterflies« (Entom. Annual for 1865. p. 22 ff.) enthalten kurze No- tizen über einige neuerdings entdeckte Europäische Arten, über welche nichts Neues beigebracht wird. Derselbe (Notes on the synonymy of certain British But- terflies (Proceed. entomol. soc. of London, Decbr. 1864. p. 58) be- sprach mit Bezug auf Staudinger's Catalog der Lepidopteren die Nomenklatur einiger Tagfalter rücksichtlich der Priorität der Namen. Edw. B irchall. Notes on the Lepidoptera of Ireland (En- tom. monthly magaz. I. p. 270 f.). Mit der Aufzählung der Irischen Falter ist hier nur ein kurzer Anfang gemacht. J. Watson, On the microscopical examination of the plu- mules etc. of certain diurnal Lepidoptera, as a means of scientific diagnosis (Entom. monthly magaz. II. p. 1 f.). Verf. bildet im Holz- schnitt eigenthümlich gestaltete Cutikular - Anhänge ab, welche der Flügelsubstanz gleich den gewöhnlichen Schuppen mittels eines Stielchens einsitzen, nach Angabe des Verf.'s aber nur den Männ- chen zukommen. Er beschreibt sie als hohl und glaubt, dass sie mittels ihrer terminalen Ausfaserungen Luft aufnehmen , um diese den Flügelnerven zuzuführen (! ?). Bei jeder Art sollen sie anders gestaltet sein, bei Thecla und Papilio jedoch fehlen. Equites. — Eine wichtige und durch ihren reichen Inhalt besonders interessante Arbeit von A. Wallace: »On the phaeno- mena of Variation and geographical distribution as illustrated by the Papilionidae of the Malayan Region (Transact. Linnean soc. XXV, 1. p.l— 71. c. tab. 8 color.j ist darauf gerichtet, die dem Indo- Axchiv f. aaturg. XXXV. Jahrg. 2.1id. Y 370 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete Australischen Gebiete eigentümlichen Papilio -Arten, welche bei ihren auffallenden sexuellen Differenzen, ihrem Di- und Polymorphismus bisher zu so mannigfachen Zweifeln in Betreff der Artfeststellung Anlass gaben, auf Grund praktischer Erfahrungen und Beobachtun- gen zu sichten. Yon den zwischen Malacca und Australien lie- genden Inselgruppen (mit Einschluss von Neu - Guinea und Wood- lark) sind bis jetzt 120 Papilio-Arteu bekannt geworden, von denen Verf. selbst 96 gesammelt hat; 39 derselben stammen von Borneo, 27 von Java, 23 von Celebes, 23 von Malacca, 17 von Batchian, 13 von Neu-Guinea. Je weiter die Arten verbreitet sind, desto mehr variiren sie, während die räumlich mehr beschränkten constanter bleiben. Verf. unterscheidet in dieser Beziehung: 1) einfache Va- rietäten. 2) Poly- und Dimorphismus (bereits im vorigen Jahres- berichte erörtert). 3) Lokalformen oder Lokalvarietäten. 4) Neben einander auftretende Varietäten, z. B. Pap. Jason Esp. und Evemon Boisd. 5) Racen oder Unterarten (subspecies), d. h. constante und scharf getrennte locale Formen, welche sich aber trotzdem sehr nahe stehen und deren Unterscheidung von wirklichen Arten zwei- felhaft ist; endlich 6) wirkliche Arten. Für die Arten der einzelnen Insel-Gruppen kann als charakteristisch angesehen werden, dass die von Java, Sumatra und Borneo stammenden kleiner sind als die zunächst verwandten von Celebes und den Molukken ; dasselbe ist mit den Arten Neu-Guinea's und Australiens der Fall. Von den Molukkischen Arten sind die auf Amboina einheimischen die gröss- ten, doch werden sie meist wieder von den Celebes-Arten übertrof- fen. Letztere zeichnen sich vor allen übrigen durch eigentümlich sichelförmige Vorderflügel aus. Verf. erörtert ausserdem noch die »mimetic forms,« indem er auf die den Gattungen Euploea, Danais, Hestia und Drusilla ähnlichen Arten, welche an gleichen Orten mit jenen vorkommen, hinweist. Auch die Verbreitung der natürlichen Arten-Gruppen auf bestimmte Inseln und Inselgruppen und die fau- nistische Verwandtschaft der letzteren werden in Betracht gezogen. So steht z. B. Borneo mit Java einer- und mit Sumatra andrerseits in viel näherer Beziehung als Sumatra und Java untereinander ; letz- tere beiden Inseln haben nur 11 Arten mit einander gemein, dage- gen Borneo mit Sumatra sowohl als mit Java 20. Die Ausdehnung des Verbreitungs-Areals der einzelnen Arten wird in Tabellen erörtert, welche für jede grössere Insel resp. kleinere Inselgruppe eine beson- dere Columne enthalten. — Der specielle Theil der Arbeit bringt eine grössere Reihe neuer und ausgezeichneter Arten zur Kenntniss; die Gattung Ornithoptera ist durch 16, Papilio durch 103, Leptocircus durch 4 Arten repräsentirt , darunter neu: Omitlwpt. Leda Celebes, Pluto Timor (Ornith. Arruana Feld, zieht Verf. als var. zu Posei- don Doubl., fem. Archideus Gray), Papilio (Nox-Gruppe :) Eiebus der Entomologie während der J. 1865—66. 371 (Nox var. de Haan) Malacca, (Coon - Gruppe:) Doubledayi Assam, (Polydorus-Gruppe :) Leodamas Neu-Guinea, (Ulysses-Gruppe :) Penelope Neu-Guinea, (Peranthus-Gruppe :) Pericles Timor, Philippus (Peran- tbus var. Boisd.) Molukken, Macedon (Peranthus var. Boisd.) Cele- bes, (Memnon-Gruppe:) Deiphontes (Deiphobus var. Boisd.) Batchian, (Helenus-Gruppe :) Pertinax Celebes, Albinus Neu-Guinea, Hecuba Celebes, (Pammon-Gruppe :) Epirus Aru, (Erectheus-Gruppe:) Pan- dion Dorey, Adrastus Banda-Inseln, '(Demolion-Gruppe :j Gigon Ce- lebes, (Paradoxa-Gruppe:) Aenigma Malacca bis Borneo, (Macareus- Gruppe :) Thule Neu-Guinea, (Eurypylus-Gruppe :) Miletus Celebes, Chiron Assam, Telephits Celebes, Leptocircus Curtius Celebes. Hop ff er (Neue Arten der Gattung Papilio im Berliner Mu- seum, Stett. Entom. Zeit. 1866. p. 22^32) beschrieb Papilio Achelous n. A. Central - Amerika, Diodorus Brasilien, Phylarchus Cayenne, Polycrates (Polydamas var. Esper) Para, Pomponius. Mexiko, Neosi- laus (Glaucolaus Bates ?) Panama, Himeros Brasilien, Amphissus Me- xiko, Archytes Central-Amerika, Eurymander Brasilien, Warscewiczii Bolivia, Alexiares Mexiko und Phegeus Luzon. — Ueber Pap. Cenea Stoll bemerkt Verf. (ebenda p. 131), dass derselbe von Pap. Tropho- nius Westw. spezifisch verschieden sei; vielleicht ist von ersterer Art sogar noch eine besondere, für welche der Name Pap. Cepho- nius vorgeschlagen wird, abzutrennen. Die von C. und R. Felder bekannt gemachten Pap ilio-Arten besprach derselbe (ebenda XXVI. p. 382—398). Papilio Godeffroyi Semper (Transact. entom. soc. of London 3. ser. IL p. 469. pl. 28) n. A. von den Samoa-Inseln, Papilio Grotei Blake (= Pap. Columbus Herr.-Sch. nee Hewits.) n. A. von Cuba, (Proceed. entom. soc. of Philadelphia IV. p. 313), Pap. Indra Rea- kirt n. A. aus dem Colorado-Gebiet (ebenda VI. p. 123), Pap.Bairdii Edwards n. A. von Arizona (ebenda VI. p. 200), Pamassius gla- cialis Butler n. A. Hakodade (Journ. of the Linnean soc, Zoology IX. p. 50). Nach Lucas (Bullet, soc. entom. de France 1866. p. 18) lebt die Raupe von Sericinus Telamon in der Umgegend von Peking auf einer Aristolochia. Sie gleicht derjenigen der Thais-Arten, indem sie mehrere Reihen von Dornen zeigt; besonders zeichnet sie sich durch zwei nach allen Seiten bewegliche Tentakeln zur Seite des Kopfes aus, welche neben den hervorstülpbareh Zapfen vorhanden sind. Verf. hält hiernach die Gattung Sericinus für eine gut be- gründete. Pierida e. — Snellen van Vollen hoven (Essai d'une faune entomologique de V Archipel Indo-Neerlandais, Pierides) zählte 97 in den Niederländisch - Ostindischen Besitzungen einheimische Pieriden auf und gab von denselben ausführliche, durch Abbildun- 372 Gerstaecker: Berieht üb. d. wissensch. Leist, im Gebiete gm der neuen und weniger bekannten Arten illustrirte Beschreibun- gen Von den acht im Ostindischen Archipel repräsenürten Gattun- gen umfasst Pontia 2, Pieris 67, Thest.as 4. Iphias 4, Bronia 4, Callidryas 4, Bhodocera 1 und Terias 11 Arten. Als neu werden folgende aufgestellt : Pontia lignea Celebes, Pieris Comeha Borneo, cto-ysorrhoea Sumatra, havnorrhoea Bank», Eosenbergii Celebes. Can- dida Batjan, poeoilea Halmaheira, Herodias ebendaher, Am*» Su- matra und Banka, Aster Neu-Guinea, &™« Batjan, ««*«■ ** lukken, Zo<ä Batjan, flojor Padang, Dice Neu-Guinea, <#»« : Nord- Celebes, Iphias Felder! Halmaheira, Terias Tominrn Nord-Celebes und impura Timor. x ., Derselbe. Description de deux nouvelles especes de Pierides (Tijdschr. voor Entomol. IX. p. 57 ff. pl. 1 o. 2) machte Bens cfcry- Ozaena als n. A. von der Insel Kajoa, Pieris Fatime. n. A von Celebes und das Weibchen von Pieris Polisma Hewits. bekannt. Pieris Kalora, Ajaka, Hira, Änthocharis Baphalis , ^K« S/u^ee und Gonepteryx Zaneka Moore n. A. vom Himalaya (Proc. zoolog. soc. of London 1865. p. 489 ff. pl. 31). Pieris Formosana, Pontia Niobe und Terias vagans Wallace and Moore n. A. vonFormosa (Proceed. zool. soc. 1866. p.356f.). Änthocharis Scolymus und Colias pallens Butler (Journal ol the Lmnean soc, Zoology IX. p. 52) n. A. von Hakodade Eronia varia Trimen (Rhopaloc. Afric. austr. p. 327) n. A. Caffernland. • QQ. Pieris Bueppellii Koch (Indo-Austral. Lepidopteren-Fauna p. 88) n. A. aus Abyssinien. Leucidia exigua xm&pygmaea, Terias Perim ede v. P ritt witz als n A vom Corcovado (Stett. Entom. Zeit. XXVI. p. 133 ff) be- schrieben; erstere Art wird später (p. 308) als mitLeuc. Elvira Swains. identisch, wieder eingezogen. Tryon Reakirt, Observation upon some American Pieri- nae (Proceed. entom. soc. of Philadelphia IV. p. 216-222) beschrieb Leptalis Kollari (Boisd.) als -n. A. von Bahia, Colias Scuddem n. A. aus den Rocky - Mountains und Colias Philodice Cod., deren weite Verbreitung über Canada, die Vereinigten Staaten und Brasilien er nebst ihren Varietäten bespricht. - Ebenda VI. p. 133 stellt der- selbe Pieris occidentalis als n. A. aus Californien auf. Edwards (Proceed. entom. soc, of Philadelphia VI. p. 201) beschrieb Colias Behrii als n.A. aus Californien, in einer Hohe von 10,000 Fuss gefangen. . Lucas (Note sur une variete de la Leuconea crataegi, Annal. soc. entom. 4. ser. V. p. 501 ff., pl. 11. fig. H) bält mit Donzel die Gattung Leuconea für eine begründete und hinreichend von Pieris der Entomologie während der J. 1865—66. 373 verschieden. Eine auffallende Farbenvarietät der Leuc. crataegi aus Peking beschreibt er als Leuconea Cratae gioides. Werneburg, »Heber das Lepidopteren-Genus Colias, wie es in Staudinge r's Catalog aufgestellt ist« (Stett. Entt»mol. Zeit. XXVI. p. 272—248). Yerf. hält die Europäischen Arten von Colias für sehr variabel und die Zahl der wirklichen Arten für sehr ge- ring: er glaubt als solche nur folgende ansehen zu dürfen: 1) C. Hyale Lin. (var. Phicomone, Nastes. Kossii undMelinos). 2) C. Edusa Fab. (var. : Helene, Heldreichii. Fieldii, Aurorina. 3) C. Myrmidone Esp. (var. : Eos, Libanotica, Thisoa, Aurora). 4) C. Erate Esp. (var. : pallida Staud.). 5) C. Chrysotheme Esp. (var.: Hecla, Boothii und Chione). 6) C. Palaeno Lin. (var. : Philomene, Europomene, Pelidne und Werdandi). Zur Begründung dieser Einschränkung der Arten- zahl giebt Verf. umfassende Erläuterungen. Gegen diese Feststellung der Arten hat sich Staudinger »Bemerkungen über Arten der Gattung Colias« (Stett. Entom. Zeit. XXVII. p. 44 — 50) auf Grund eines sehr reichen Materials an Exem- plaren und Arten dieser Gattung ausgesprochen und an Colias Werdandi Zett. überzeugend nachgewiesen, dass selbst die Gruppen- Eintheilung von Werneburg (nach der Fleckung oder dem Man- gel derselben am Hmterrandssaum der Vorderflügel) eine ganz un- haltbare sei, da eine und dieselbe Art nach beiden Richtungen hin variire. Er hält an folgenden fünfzehn dem Europäischen Faunen- gebiet eigenen Arten fest: C. Palaeno Lin. (var. Europomene 0., Werdaudi Herr. -Seh.), Pelidne B., Nastes B. (var. Werdandi Zett. Melinos Ev.), Phicomone Esp., Hyale Lin., Erate Esp. (Helichta Led. . pallida Staud.), Chrysotheme Esp., Boothii Curt., Hecla Lef., Thisoa Men., Myrmidone Esp., Edusa Fab. (Heiice Hbn.), Aurorina Herr.- Sch., Libanotica Led. und Aurora Esp. (Chloe Ev.). Danaidae. — Butler, A monograph of the diurnal Le- pidoptera belonging to the genus Danais. being a revision of the Insects of that genus, descriptions of new species in the National Collection (Proceed. zoolog. soc. of London 1866. p. 43—59. pl. 4.) Die vom Verf. gegebene Uebersicht der Arten der Gattung Danais umfasst 61 unter vier Sectionen vertheilte Species, welche mit ver- einzelten Ausnahmen im British Museum vorhanden sind. Bei den bereits bekannten Arten wird die vollständige Literatur und Syno- nymie beigefügt; als neu werden folgende beschrieben und abge- bildet: Danais Hecate (Euploea Niarius Westw., Doubled.) von Ashanti, puUata (in Holzschnitt dargestellt) D.ory, fulgurata und con- spicua Celebes, Ismareola Ternate, Leonora Angola, Leopardus (Lim- niacae var. ?) Indien, Choaspes Celebes, purpurata (im Holzschnitt dargestellt) Neu -Guinea, fumata Ceylon, Erebus (im Holzschnitt 374 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete dargestellt) Philippinen, Oenone (vitrina Feld. ?) Philippinen, gloriola Aru-Inseln, crocea (Dorippa Boisd.) Java, Borneo. Derselbe, Supplement to ä monograph of the genus Danais, founded on specimens in the collection of 0. Salvin (ebenda 1866. p. 171 — 174). Verf. beschreibt darin als n. A. : Danais nubila (Phi- lene var. Butler antea) Gilolo, Salvini (chloris Felder?) Gilolo und Batchian, lutescens Ceram und Buru. Die beiden letzteren sowohl wie ein Hermaphrodit von Dan. Ismare Cram. (fem. : D. Ismareola Butler) werden im Holzschnitt dargestellt. Derselbe, A monograph of the diurnal Lepidoptera belon- ging to the genus Euploea, with descriptions of niany new species, founded principally on the specimens in the collection of the British Museum (ebenda 1866. p. 268—302. pl. 29 u. 30). Verf. vertheilt die 100 ihm bekannt gewordenen Arten der Gattung Euploea unter zehn Gruppen und zerlegt viele dieser wieder in Untergruppen. Die bereits bekannten Arten werden in ihren Varietäten und ihrer Synonyruie erörtert, als neu folgende beschrieben und theils in Holzschrsitten, theils in colorirten Abbildungen dargestellt: Euploea semicirculus Vaterl. unbek., Phoebus (Prothoe Westw. Doubl.) Penang und Java, Elisa Ceylon, CamaraUemcm Slam, splendens (E. superba var. ?) Ne- paul, modesta Siam, Janas (Salpinx Eleusina Hübn.) Java, Tisiphone Philippinen, Felderi Sumatra, Alecto Ceram , vermiculata (Lemnas mutabilis cora Hübn.) Nord-Indien. Megaera Aru-Inseln, Aegyptus Borneo und Sumatra, Moore? Sumatra, crassa Siam, Nox Aru-In- seln, margarita Ostindien , picina Sumatra, melancliolica Buru und Amboina, anthracina Amboina , cmtforacina var.? Ceram, morosa Gilolo, sepulchralis (Eupl. melina Moore) Java, Palla Aru-Inseln, tristis Aneiteum, moesta Dory und Sumatra, aethiops Waigiou, con- fusa Waigiou, Iphianassa. Aneiteum, vestigiata Java, pumila Neu- Guinea, inquinata Indien, Priapus Australien. Hyemx Timor, Austra- lien, laetifica Philippinen, gloriosa Celebes, Heivitsonii (Eupl. Eunice Boisd. Guer. ?) Philippinen, Viola, Hyacinthus und Diana Celebes, Gratis und abjecta Philippinen, Proserp ina Feejee-Inseln, Melpomene Australien und ebenina Aru-Inseln. — Als Nachtrag zu dieser Ar- beit führt Verf. (ebenda 1866. p. 452 ff.) noch sieben von ihm über- sehene, bereits von anderen Autoren beschriebene Arten der Gat- tung Euploea und elf Arten der Gattung Danais auf, von denen einige mit den von ihm selbst beschriebenen identificirt werden. Euploea superba Sn eilen van Vollenhoven n. A. Celebes (Tijdschr. voor Entom. IX. p. 209 f. pl. 10). Euploea Swinhoei Wallace and Moore (Proceed. zoolog. soc. of London 1866. p. 358) n. A. von Formosa. Danais Schenfäi Koch n. A. aus Vorder-Indien (Indo-Austral. Lepidopteren-Fauna p. 107). der Entomologie während der J. 1865—66. 375 Heliconidae. — Tryon Reakirt, Descriptions of some new species of Danainae (Proceed. entomol. soc. of Philadelphia V. p. 217 — 223). Verf. beschreibt folgende Arten: Ithomia Sosunga n. A. Honduras , Ceratinia Lycaste Fab. mit ihren Varietäten Pana- mensis Bates, negreta (sie!), Anaphissa Herr.-Sch., pumensis, Iphia- nassa Doubl. Hewits., Phanessa Herr.-Sch. und Chimborazana, Cera- tinia Daeta Boisd. (fem. Mechanitis Melphis Hübn.) und Mechanitis Californica n. A. von Los Angelos. v. Prittwitz (Stett. Entom. Zeit. XXVI. p. 136) Ithomia Hy- menaea (Mus. Berol.) als n. A. vom Corcovado. Mac Leay (Proceed. entom. soc. of New-South -Wales I. p. 53) Hamadryas Moorei als n. A. von Cap York (ist keine Hamadryas sondern eine Neptis. Ref.). Nymphalidae. — Butler, Monograph of the species of Charaxes, a genus of Diurnal Lepidoptera (Proceed. zoolog. soc. of London 1865. p. 622—639. pl. 36 u. 37). Verf. liefert eine synony- mische Aufzählung der bereits bekannten und eine Beschreibung und Abbildung von 9 neuen Arten der Gattung Charaxes, welche gegenwärtig 68, vom Verf. unter 10 Gruppen vertheilte Arten um- fasst. Die neuen Arten , welche nebst Charaxes Baya Moore in schön colorirten Abbildungen dargestellt werden, sind folgende: Char. Saturnus aus dem Innern Süd -Afrika's , Phoebus aus Abyssinien, Cynthia aus Ashanti, Viola West- Afrika, smaragdalis Congo, Latona und Galaxia Timor, Hebe Sumatra und affinis Celebes. — Verbes- serungen und Zusätze zu dieser Monographie liefert der Verf. in den Proceed. zoolog. soc. 1866. p. 457. Derselbe, Descriptions of six Butterflies new to science belonging to the genera Heterochroa and Romaleosoma (ebenda 1865. p. 667 — 673) machte Heteroclwoa Salmoneus aus Venezuela, Boreas aus Bolivia, Sichaeus aus Bogota, Bomaleosoma Phaetusa aus Ashanti, Gausape aus West-Afrika. Agnes aus Ashanti als n. A., zum Theil durch Holzschnitte erläutert, bekannt. Von Romaleo- soma Medon Lin. aus Congo wird das Weibchen beschrieben und abgebildet. Derselbe, A revision of the genus Hypna, with descriptions of the new species (Proceed. zoolog. soc. 1866. p. 206—210. pl. 23) zählt sechs in drei Sectionen vertheilte Arten der Gattung mit Sich- tung ihrer Synonymie auf und beschreibt unter denselben folgende, zum Theil von früheren Autoren als Varietäten des Pap. Clytemne- stra Cram. angesehene als neu : Hypna globosa Bolivia, Huebnefi (Clytemnestra var. Negra Feld.) Brasilien und Panama, velox Vera- gua, rufescens (Clytemnestra var. Westw. Doubl.) Venezuela, elon- gata Bogota. Nach den vom Verf. gegebenen colorirten Abbil- 376 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete düngen muss die Scheidung dieser Arten jedenfalls als sehr zweifel- haft erscheinen. Derselbe, Note on some species of Butterflies belonging to the genus Catagramma (Proceed. zoolog. soc. 1866. p. 578.f.) erör- terte die Synonymie von Catagramma Clymena Cram.. Janeira Feld., Eluina Hew., Astarte Cram. und Codomannus Fab. Derselbe, Descriptions of some new species of Butterflies belonging to the genus Athyma in the collection of the British Mu- seum (Annais of nat. hist. 3. ser. XVII. p. 98 ff.) machte Athyma lactaria und Astraea als n. A. von den Aru-Inseln, Gerne n. A. von Amboina und Badoura n. A. Celebes bekannt. Argynnis Midas und Araschnia strigosa Butler (Journ. Lin- nean soc, Zoology IX. p. 53 ff.) n. A. von Hakodade, Junonia Ixia Butler (Entom. monthly magaz. II. p. 227) n. A. West- Afrika. Von Bates' »Contributions to an Insect Fauna of the Ama- zon Valley, Lepidoptera, Nymphalinae« (Journ. of entom. II. p. 311 — 346. pl. 13 u. 14) ist der Schluss publicirt worden, in welchem die übrigen Gattungen der Gruppe von Ageronia bis Morpho eine Erörterung finden. Mit Einschluss einiger Morphiden werden im Ganzen 181 im Amazonen-Thale beobachtete Nymphaliden ver- zeichnet, in ihren Varietäten u. s. w. besprochen, die neuen Arten charakterisirt. Letztere sind folgende : Ageronia Belladonna und velutina, Olina Mariana. Cystinewa Tocantina, Pyrrhogyra Cuparina und Amphiro, Eubagis Leucothea, Ghryseis, vicaria, Sara, Glauce, Taulina, Perpetua und Zenobia. Timetes heraldicus und Egina, He- terochroa Paraena und basiloides (Boisd.j, Apatura Seiina, Prepona Eugenes und Gnorima, Paphia Porphyrio und Erythema, Morplio Neoptolemus und TJraneis. Derselbe, On the blue-belted Epicaliae of the forests of the Amazons (Entom. monthly magaz. IL p. 174 — 176) macht Mittheilung über die Lebensweise der Epicalia-Arten in den Waldungen des Ama- zonenstrom-Thals (P^pic. Ancea, Hewitsonii und Batesii) und beschreibt das noch unbekannte Weibchen der letzteren Art, welches er im Holz- schnitt darstellt. Derselbe, Notes upon the Variation of sexes in Argynnis Diana (Proceed. entom. soc. of Philade pbia IV. p. 204 f.) besprach die Färbungsdifferenz der beiden Sexus von Argynnis Diana, mit welcher er diejenige von Arg. Sagana (fem. Damora Paulina Nordm.) und Arg. Paphia vergleicht. Lucas, Quelques remarques sur les Lepidoptcres du genre Argynnis, qui habitent les environs de Pekin (Annal. soc. entom. de France 4. ser. VI. p. 219. pl. 3. fig. 3). Unter fünf von Arm. David bei Peking gesammelten Argynnis-Arten fand Verf. die Eu- der Entomologie während der J. 1865 — 66. 377 ropäischen Arg. Adippe, Daphne und Laodice, ausserdem Arg. Sa- gana Doubl, und Arg. leopardina n. A., welche er beschreibt und abbildet. Die Hinterflügel sind unterhalb ohne Silberflecke und zwischen den schwarzen Flecken über die ganze Scheibe hin blassgelb. Argynnis Buslana Motschulsky (Bullet, d. natur. de Mos - cou 1866. II. p. 117) n. A. vom Amur, Argynnis Ella Bremer (Le- pidopteren Ostsibiriens p. 94. Taf. 8. fig. 1) n. A. Argynnis Jainacleva und Melitaea Sindura Moore (Proceed. zoolog. soc. 1865. p. 495 f.. pl. 30) n. A. vom Himalaya. Athyma Che- vana, Abrota, Jumna, Apatura sordida un&Adolias Balarama Moore n. A. von Darjeeling (ebenda 1865. p. 763 fi. pl. 41). Minetra tigrina Snellen van Vollenhoven (Tij dschr. voor Entom. IX. p. 209 ff. pl. 10) n. A. von Salawatty. Tryon Reakirt, Descriptions of some new species ofEre- sia (Proceed. entomol. soc. of Philadelphia V. p. 224 — 227) machte Eresia Yorita n. A. Honduras, Comaela n. A. Brasilien, Genigueh n. A. Californien und Batesii n. A. Winchester bekannt. — Ebenda VI. p. 137 ff. : Argynnis Edioardsii n. A. Californien, Eresia Gariota (Nycteis Edw. nee Doubl.) und Mata n. A. Rocky-Mountains. Melitaea pieta Edwards (Proceed. entom. soc. of Philadel- phia IV. p. 201) n. A. Nebraska, Limenitis Proserpina Edwards (ebenda V. p. 148) n. A. von den Catskill-Mountains. PaplüaStheno v. Prittwitz (Stett. Entom. Zeit. XXVI. p. 142) n. A. Corcovado. Eine Aberration der Pyrameis Atalanta Lin. mit gelber, an- statt schwarzer Färbung der Flügelspitze beschrieb Girard (Annal. soc. entom. de France 4. ser. VI. p. 568 f.). eine Aberration der Me- litaea Parthenie Borkh. FaMou (ebenda V. p. 103). Nach Trimen (Proceed. entom. soc. of London 1865. p. 61) ist Charaxes argynnides Westw. identisch mit Nymphalis Jahlusa Trimen. Morphidae. — Butler (Entom. monthly magaz. II. p. 81) beschrieb Morpho Tfietis als n. A. von Parä und (Description of some curious variations in the genus Morpho, Entom. monthly ma- gaz. II. p. 202 — 204; Morpho Menelaus var. terresti'is Villa Nova, var. Melanippe Fundort unbek., Achillaena var. vitrea Bolivia. He- lenor var. coelestis Brasilien und Montezuma var. Hyacinthus Hon- duras. Satyrida e. — Butler. A monograph of the genus Eupty- chia. a numerous race of Butterflies belonging to the family Saty- ridae, with descriptions of sixty species new to science and notes on their affinities (Proceed. zool. soc. of London 1866. p. 458 — 504 378 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete pl. 39 u. 40). Verf. vereinigt mit der Gattung Euptychia die von Westwood als Neonympha abgesonderte, vertheilt aber die zu der beträchtlichen Zahl von 131 gesteigerten Arten nach ihrer Verwandt- schaft unter sieben Gruppen. Die aus dem British Museum so wie aus den Sammlungen von Bat es und Salvin beschriebenen und abgebildeten neuen Arten sind sehr zahlreich und kommen fast der Zahl der bereits bekannten gleich: Euptychia Ocirrhoe var.? (nov. spec. ?) Guatemala und Obydos, Palladia und terrestris Ama- zonien, usitata Venezuela, similis Guatemala, Pieria Honduras, au- stera Bogota, divergens Rio-Negro, Lethe Venezuela, Erigone S. Paulo, argyrospila Ega, Ocnus Tapajos, Eriphule Pernambuco, Electra Ba- hia, variabilis Rio-Janeiro, affinis, marmorata und ambigua ebenda- her, modesta und Huebneri Parä, Atalanta Venezuela, undulata Parä, Irinalinea Venezuela, Eoiis Parä, Pharella Rio-Janeiro, Har- monia Quito, Phineus Venezuela, nebulosa, Saturnus und Vesta eben- daher, Enyo Cuenca , Westiooodii Honduras und Venezuela , picea Ega, aegrota Parä, pilata Ega, Brixiola Parä, coelestis Ega, Urania Cametä, Phüippa Ega, gigas Mexiko, libyoidea Nicaragua, obscura Bolivia, vastata Rio - Grande, Polyphemus Bogota, Callichloris Ega, Hewitsonii Parä, Ega, Agatha Parä, Ayaya Tapajos, Batesii, Meta- gera und Mentalis Amazonien, Junonia Tapajos, gemmula (Doubl.) und Erycina Brasilien, Latia Bahia, Salvini Panama, Pyracmon Oaxaca, Saudersii und Mima Amazonien, insignis Fundort unbek.. Erichtho Brasilien. Hewitson, A monograph of the genus Yphthima , with de- scriptions of two new genera of Diurnal Lepidoptera (Transact, entom. soc. of London 3. ser. II. p. 281—293. pl. 17 u. 18). Verf. begründet zunächst zwei neue Gattungen: 1) Coenyra nov. gen., für Yphthima Hebe Trimen, wegen des abweichenden Flügelgeäders und der Form der Taster, welche lang, stark zusammengedrückt, dicht behaart sind und ein langes, fast nacktes drittes Glied haben. — 2) Xois, nov. gen. mit grossen, glatten Augen, kurzen, lang und dicht behaarten Tastern, deren Endglied kurz, nackt und aus- wärts gerichtet ist; Fühler kurz, von der Mitte ab allmählich gegen die Spitze hin verdickt. Auch im Colorit und der Zeichnung der Flügel auffallend von Yphthima abweichend, indem nur die vorde- ren einen groseen Doppel-Augenfleck besitzen, die hellfarbigen hin- teren solcher dagegen ganz entbehren. — Art: X. Sesara 'Feejee- Inseln. — Aus der Gattung Yphthima sind dem Verf. 24 Arten be- kannt, welche er sämmtlich aufzählt und beschreibt, die neuen aber gleichzeitig abbildet; letztere sind: Yphth. Inica Ostindien, Itonia vom weissen Nil , fasciata Sarawak , Sumatra , Ceylonica Ceylon, Jjoryma Celebes. Methora Nord-Indien und Sepyra Gilolo. Batchian. Scudder. Revision of the hitherto known species of the der Entomologie während der ,T. 1865—66. 379 genus Chionobas in North-America (Proceed. entom. soc. of Phila- delphia V. p. 1 — 28). Verf. giebt sehr umfassende Beschreibungen von folgenden sieben bis jetzt in Nord-Amerika aufgefundenen Chio- nobas-Arten, welche er zugleich in ihrer Synonymie kritisch fest- stellt: Chion. Jutta Möschl. (Balder ßoisd., Herr.-Sch.), Chryxus Dou- bled., Calais Scudd. (Taygete Hübn., Edw.), Bore Schioedte (Bootes Boisd., Taygete Hiibn.), Oeae Boisd. (Also Boisd. . Crambis Doubl. Westw.), Semidea Say (Also Boisd.) und Nevadensis (ßoisd.) Behr. H. Edwards, On certain North-American species of Satyrus (Proceed. entom. soc. of Philadelphia VI. p. 195—200) charakteri- sirte Satyrus Pegala Fab. und boopis Behr, aus Californien mit ihren Varietäten. — Ebenda IV. p. 201 : Satyrus Bidingsii n. A. aus dem Colorado-Gebiet. Tryon Reakirt (Proceed. entom. soc. of Philadelphia VI. p. 143 u. 146) Chionobas Uhleri n. A. Rocky-Mountains und Coeno- nympha pamphiloides n. A. Californien. Bat es (Entomol. monthly magaz. I. p. 178 u. 202 f.) Prono- phila hilara, napaea, dejecta, Taygetis Satyrina, Antirrliaea casta, Hetaera Macleaynnania, Euptychia sericeella und glaucina als n. A. aus Guatemala. v, Prittwitz (Stett. Entom. Zeit. XXVI. p. 311) Neonymplia Poltys als n. A. vom Corcovado. Debis Diana und Yphthima Argus Butler (Journ. Linnean soc. IX. p. 55 f.) n. A. von Hakodade, Erebia Wanga (E. tristis ant.) Bremer n. A. aus Ostsibirien (Lepidopteren Ostsibiriens p. 20). Moore (Proceed. zoolog. soc. of London 1865. p. 498 ff. p. 30) machte Lasiommata Menarsa, Baldiva, Erebia Nirmala , Kalinda, Gheena, Epinephele Davendra als n. A. vom Himalaya und (ebenda 1865. p. 767 ff. pl. 41) Debis Visrava, Zophoessa Goalpara und Ba- ladeva, Cyllo Aswa als n. A. aus Bengalen bekannt. Erebia Sabacus Trimen (Rhopaloc. Afric. austr. p. 201) n. A. vom Cap, Coenonympha infuscata M. Leay (Proceed. entom. soc. New-South- Wales I. p. 53) n. A. Cap York. Eine Varietät des Satyrus Egeria Lin. wurde in der Tijdschr. voor Entomol. VIII. pl. 2. fig. 1 durch Lodeesen abgebildet. Erycinidae. — Bates (Entom. monthly magaz. I. p. 202 ff.) machte Mesosemia gaudiolum, vestalis, Pheles Alicia, Mesene rubella und croceella, Lemonias domina und Nymphidium Olindia als n. A. aus Guatemala bekannt. v. Prittwitz (Stett. Entom. Zeit. XXVI. p. 312 ff.) Calydna castanea, Theope Phaeo, Panara Episatnius, Emesis Diogenia, Cha- ris Epijessa und Mesosemia Martha als n. A. vom Corcovado. 380 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete Lycaenidae. — Von W. Hewitson's »Rlustrations of diur- nal Lepidoptera, Lycaenidae« ist im J. 1865 ein zweites Heft (p. 37 — 76. pl. 17 — 30) erschienen. In demselben wird zunächst die Auf- zählung der Arten aus der Gattung Myrina (42 A,) abgeschlossen, sodann die Gattungen Jolaus Hübn. mit 22, Game na (nov. gen., Hinterflügel wie- bei Jolaus mit zwei Schwänzchen, von Deudoryx durch glatte Augen, kürzere Fühler, den Mangel eines deutlichen Lappens an den Hinterflügeln unterschieden) mit 1 A., Hypolycaena Feld, mit 15, Jalmenus Hübn. Doubl, mit 8, Utica (nov. gen.) mit 1 A., Ilerda Doubl, mit 6. Capys (nov. gen., auf Pap. Alphaeus Craro. begründet) mit 1. Aphnae^us Hübn. mit 14, Dipsas Doubl, mit 12 A., Tri ch onis (nov gen., für Pap. Theanus Cram. errichtet) mit 1 A.. Theor ema (nov. gen., zwischen Eumaeus und Thecla stehend, mit gerundetem Innenrand der Augen) mit 1 A., Thecla auet. mit 24 Arten abgehandelt. — Die Zahl der als neu beschriebenen und ab- gebildeten Arten ist auch hier eine sehr beträchtliche: Myrina Lorisana Sierra Leone, Travana Sumatra und Borneo . Orsolina Celebes, hypoletica (Boisd.) Java, Donina Burmah, Ceres (Boisd.) Amazoulou. Jolaus Jasis Vaterl.?, Anysis, Macassar, Cotys Nepal. Ister und Icetas Indien, Isaeus Sumatra und Borneo, Japyx Celebes. Diaeüs Nord -Indien, Cyrülus Macassar. maculatus Sylhet, Gam,ena Ctesia Nord-Indien, Hypolycaena Othona Nord-Indien, Lebona Old- Calabar. Ilatita Sierra «Leone. Eleala Old-Calabar, Jalmenus Ictinns Australien, Inous Swan-River , Icilius Vaterl.?. Utica Onycha Au- stralien, Ilerda Oda Indien, Moor ei Bhotan. Aphnaeus Ictis Nord- Indien, Nilus vom Weissen Nil. Iza Vaterl. ? , Ella Pt. Natal, Dipsas Äbsolon (Boisd.) Indien, Katura Indien, Ziha Vaterl. unbek., Odata Indien, lutea und saepestriata Japan, Theorema Eumenia Neu-Gra- nada, TJiecla coronata Bogota, Tuneta Süd- Amerika, Batesii Rio -Ja- neiro, Tagyra Amazonien, Latreillei Brasilien (nicht, wie Verf. an- giebt, aus Java!), satyroides, Temathea, Phegeus (Boisd.) und Gispa Amazonien, triquetra Brasilien und Havila Neu-Granada. Eine grössere Anzahl neuer Ostindischer Arten machte auch Moore in den Proceedings zoolog. soc. of London 1865 bekannt. Aus dem nordwestlichen Himalaya (a. a. 0. p. 503 ff. pl. 31): Poly- ommatus Kasmira, Nycula , Nazira , Ariana, Chandala, Vicrama, Karsandra , Lycaena Zena , Dipora, Chrysophanus Kasyapa und Thecla Deria, ferner Dipsas Odata Hewits. mas und Ilerda Oda He- wits. — Aus Bengalen (a. a. 0. p. 772 ff. pl. 41): Polyommatus Va- runana, Kandura und Sangra, Lycaenesthes (nov. gen. durch lange, zusammengedrückte Taster mit verschmälertem Endgliede, sehr dünne Fühler mit fein zugespitzter Keule, verhältnissmässig kräftigen Thorax und Abdomen u. s. w. charakterisirt) Bengalensis, Poritia (nov. gen., nach der Abbildung fast von Hesperien-artigem der Entomologie während der J. 1865 — GG. 381 Habitus, durch nackte Augen, lange Taster, deren Endglied von Va der Länge des zweiten ist, kurze und kräftige Beine, gedrungenen Thorax, kurze und breite Flügel ausgezeichnet) Hewitsonii, Myrina Mavata und Müetus Drumila. Lycaena Nisa Wallace and Moore (Proceed. zoolog. soc. 1866. p. 360) n. A. von Formosa, Potyommatus Lycormas, Lycaena ferrea und Thecla Ichnographia Butler (Journ. Linnean soc. Zoo- logy IX. p. 57 f.) n. A. von Hakodade, Lycaena Aegonides (Lyc. Cleo- bis Brem. ant.) und TJiecla Taxila Bremer (Lepidopteren Ostsibi- riens p. 28 und p. 95. 'Taf. 8. fig. 2) n. A. aus Ostsibirien. Jolaus Sidas und BowTceri, Zeritis Chrysaor, Pyroeis und Phos- phor Tri inen (Rhopaloc. Afric. austr. p. 224 ff., 263 f. und p. 269) n. A. vom Cap und aus dem Caffernlande, Aphnaeus? marmoratus Butler (Entom. monthly magaz. II. p. 169) n. A. vom Weissen Nil, im Holzschnitt dargestellt. Danis Salamandri M. Leay (Proceed. entom. soc. of New- South-Wales I. p. 54) n. A. von Cap York. Lycaena Acaste, hirsuta, Imma, Megamede, vanessoides und Astiocha Prittwitz (Stett. Entom. Zeit. XXVI. p.318ff.) n. A. vom Corcovado. Lycaena rustica Edwards (Proceed. entom. soc. of Phila- delphia IV. p. 203) n. A. aus Nord - Amerika, Lycaena violacea E d- wards n. A. aus den Vereinigten Staaten und Lyc. Mertila aus Ca- lifornien (ebenda VI. p. 201 f.). Nebenbei wird auch Lyc. Pseudargio- lus Boisd. LeC. charakterisirt. Lycaena Bapahoe und Cajona, Potyommatus Castro und Mari- posa TryonReakirt (Proceed. entom. soc. of Philadelphia VI. p. 146 f.) n. A. von den Rocky-Mountains und aus Californien. Chrysophanus rubidus Behr (Proceed. entom. soc. of Phila- delphia VI. p. 208) n. A. aus dem Oregon-Gebiet. Lucas (Annal. soc. entom. de France 4. ser. V. p. 499) be- schrieb eine Varietät von Chrysophanus Phlaeas aus der Tatarei, durch bedeutendere Grösse und lebhafteren Metallglanz ausge- zeichnet. Fallou (ebenda V. p. 101. pl. 2) beschrieb und bildete ab Polyommatus virgaureae var. Zermattensis ; es ist ein Weibchen von auffallend dunklem, fast rothbraunem Colorit. Girard (ebenda V. p. 111. pl. 2) eine Aberration der Lycaena Adonis fem., welche oberhalb der var. Ceronus Hübn. angehört, unterhalb sich durch den Mangel der Ocellenflecke auszeichnet, so dass sie ausser der Randbinde nur die beiden Mittelmakeln zeigt. Gärtner (Berl. Ent. Zeitschr. IX. p. 115) beschrieb die in den Blüthenköpfen der Anthyllis vulneraria lebende Raupe der Lycaena Alsus W. V. 382 Ger staecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete Hesperidae. — Hewitson, Descriptions of new Hesperi- dae (Transact. entom. soc. of London 3. ser. II. p. 479 — 501) machte zahlreiche neue Arten aus den Gattungen Pyrrhopyga, Erycides und Hesperia bekannt: Pyrrh. Azeta, Ahira und Zonara Amazonien, OneJca Vaterl. nicht angegeben, Aspitha, Tlielessa, Pedaia, Hadora, Passova und Gazera Amazonien, Aziza Neu-Granada, Garata Su- rinam, Gortyna Amazonien . Galgala Venezuela , Hadassa und Te- lassa Vaterl. nicht angegeben. Zereda Ecuador, maculosa Bogota, Erycides Telmela und Tlirasea Amazonien . Hesperia Aegita und Anchora Parä. Aestria Bio-Janeiro , argenteä Guatemala, Chalestra Minas-Gueres, Cunaxa Nord-Amerika, Ceraca und Ethoda Bio-Ja- neiro, Elia Sumatra, Attina Java, Azona Macassar, Barca Sumatra, Beiist ida Parä, Bursa Parä, Caesina Waigiou, Calvina Parä, Catina Tapajos, Cathaea Vaterl. nicht angegeben. Certima, Cölenda und Crotona Venezuela, Coryna Amazonien, tessellata Macassar. Litana Venezuela, Lutetia Bio-Janeiro, Opigena Vaterl. nicht angegeben, Ovinia Nicaragua, Peraea Bio-Janeiro, Oplüusa und Memuca Vaterl. nicht angegeben, Phaetusa Ega. Physcella Bio-Janeiro, Marsena Su- matra, Bona und Amana Parä, Almoda Vaterl. nicht angegeben. Noseda Tapajos, Sala Singapore, Ogygia und Phiditia Sumatra. Moore (Proceed. zoolog. soc. of London 1865. p. 508 f. pl. 30) machte Pamphila Danna und Maesa als n. A. vom Himalaya und (ebenda 1865. p. 780 if. pl. 42) folgende neue Arten und Gattungen aus Bengalen bekannt: Pterygospidea Gana, Satarupa (nov. gen., auf Goniloba Gopala und Sambara Moore begründet) Bliagava, Darpa (nov. gen., durch kurze, dicht behaarte Taster, an der Spitze stark hakenförmig umgebogene Fühler, dicht behaarte Hin- terschienen und Vanessa-ähnlichen Flügelschnitt ausgezeichnet) Han- ria, Ismene Gomaia, Murdava und ? Sasivarna, Gapila (nov. gen., = Ismene Moore pars) Jayadeva, Pisola (nov. gen., eine grosse, kräftig gebaute Hesperien-Form, mit grossen, dicht behaarten, den Kopf überragenden Tastern, langen und an der Spitze umgekrümm- ten Fühlern, unterhalb behaarten Schenkeln, einem Paar schlanken Endsporen an Mittel- und zwei solchen an den Hinterschienen) Zen- nara, Nisoniades Dasahara und Diocles (Boisd.), Plesioneura Sumi- tra, Ambareesa, Chamunda, Alysos (Boisd.) Dlianada, Hesperia Se- mamora und PampMla Angara. Ausserdem giebt Verf. eine nochma- lige Charakteristik zahlreicher von ihm in dem Catalog der Sammlung des Museums der Ostindischen Compagnie beschriebener Hesperiden. Trimen (Bhopaloc. Afric. austral. p. 289 ff.) machte Pyrgus Asterodia und Sataspes, Cydopides inornatus, Pamphila ? niveostriga, Zeno, Leucocliitonea bicolor, Caprona Canopus und Nisoniades Ko- bela als n. A. vom Cap und aus dem Caffernlande bekannt. Herrich-Schäffer (Corresp.-Blatt d. zoolog.-mineral. Ver. der Entomologie während der J. 1865—66. 383 zu Regensburg XIX. p. 52 ff.) Achlyodes gesta, Thymelicus nanus, Cobelus tripunctus, Gonüoba coscinia, sandarae, malitiosa, corrupta, sylvicola, Cübana und Singular is, Goniurus marmorea (sie!) als n. A. von Cuba (nur diagnostieirt). Thanaos rusticanus Butler ( Journ. of the Linnean soc, Zoology IX. p. 58) n. A. von Hakodade, Pyrgus gigas Bremer (Le- pidopteren Ostsibiriens p. 96. Taf. 8. fig. 3) n. A. Ostsibirien. Pamphila Krefftii M. Leay (Proceed. entom. soc. of New- South-Wales I. p. 54) n. A. von Cap York. Hesperia Napa, maculata, viator und Ricara Edwards (Pro- ceed. entom. soc. of Philadelphia IV. p. 202 f. pl. 1. fig. 3—6) n. A. aus Nord-Amerika, Syrichthus alba (sie!) n. A. Kansas, Hesperia Ottoe n. A. Kansas, Mingo n. A. Kanawha und Yreka n. A. San Francisco. vonEdwards beschrieben ebenda VI. p. 206 ff. Hesperia Kiowali, Garita und Ridingsii Tryon Reakirt (Proceed. entomol. soc. of Philadelphia IV. p. 150 f.) n. A. von den Rocky-Mountains. Castniariae. Grote errichtete in seinen »Notes on theZygae- nidae of Cuba« (Proceed. entom. soc. of Philadelphia VI. p. 175 ff.) zwei neue der gegenwärtigen Familie zuertheilte Gattungen: Seiro- ■castnia nov. gen., für Ephialtias tribuna Hübn. und Euscirrho- pterus (nov. gen.) Poeyi von Cuba, welche er in nächste Verwandt- schaft mit Eudryas setzt. Mac Le.ay (Proceed. entom. soc. of New-South- Wales I, p. 54) diagnosticirte Damias Scottii als n. A. von Cap York. Sesiariae. Staudin ger, »Drei neue Sesien und Berichtigung über einige ältere Arten« (Stett. Entom. Zeit. XXVII. p. 50 — 55) be- schrieb Sesia Himminghoffeni n. A. aus Barcelona, Bamburi n. A. aus Chiclana und agdistiformis n. A. von Sarepta. Ueber einige bereits bekannte Arten werden ferner synonymische Bemerkungen beigebracht. Herrich - Schaf fer (Corresp. -Blatt d. zoolog.-mineral. Ver. zu Regensburg XX. p. 106) stellte Sesia Cnbana als n. A. von Cuba auf. Sphingidae. A. Grote, Notes on CubanSphingidae (Proceed. entom. soc. of Philadelphia V. p. 33—84. pl. 1, 2). Verf. schliesst von der Familie die Zygaeniden und Sesiarien aus und beschränkt sie auf die ihr von Herrich - Schäffer zugewiesenen Formen. Bevor er speciell auf die Cubanischen Arten eingeht, erörtert er einige Nord-Amerikanische und trennt die Macroglossa flavofasciata Walk, zu einer eigenen Gattung Lepise sia ab, welche sich von Macroglossa durch kleineren und stumpferen Kopf, kürzere und mehr prismatische Fühler, verhältnissmässig längere und schmalere Vor- 384 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete derflügel mit schrägerem Aussenrand u. s. w. unterscheiden soll. — Die systematische Aufzählung und Beschreibung der Cubanischen Sphingiden weist 46, unter 17 Gattungen vertheilte Arten nach: 1) Aellopos Hbn. 2 A. 2) Eupy rrlio glossum, nov. gen., von Ma- croglossa durch grössere, mehr kuglige und sich näher zu der Füh- lerinsertion erstreckende Augen, schlankere Fühler, breitere Vorder- Üügel, kürzeren Hinterleib unterschieden; auf Macrogl. Sagra Poey begründet. 1 A. 3) Enyo Hübn. 3 A. 4) Hemeroplanes Hübn. 1 A. : Hern, pseudothyreus (Calliomma Oiclus Herr. -Seh. ?. nee Sph. Oiclus Cram.j. 5) Perigonia Boisd. 2 A. 6) Calliomma Boisd. 1 A. 7) Pergesa Walk. 1 A. 8) Chaerocampa Dup. 6 A. , darunter neu : Chaer. irrorata und Robinsonii (falco Herr. - Seh. nee Walk.). 9) Deilephila Ochs. 2 A.; darunter neu: Deil. Calverleyi. 10) Philam- pelus Harr. 4 A. 11) Pachylia Boisd. 3 A. 12) Ambulyx Boisd. 2 A. 13) Pseudosphinx Burm. 1 A. 14) Amphonyx Poey 2 A. 15) Sphinx Lin. 5 A., daruuter neu : Sph. afflieta. 16) Erinnyis Hübn. 9 A.. darunter neu: JEr. rimosa (Anceryx Scyron Walk., nee Sph. Scyron Cram.), Merianae, melancholica und pallida. 17) Oenosanda Walk. 1 A. — Zum Schluss rectificirt Verf. noch die Nomenclatur und Synonymie von Philampelus vitis Lin. und fasciatus Sulz, und re- stituirt anhangsweise den Gattungsnamen Otus Hübn. für Darapsa Walk. — Auf den zwei beifolgenden Tafeln sind acht vom Verf. beschriebene neue, so wie zwei ältere Arten von Drury und C ra- mer abgebildet. A. Grote and C. Robinson, A synonymical Catalogue of North-American Sphingidae, with notes and descriptions (ebenda V. p. 149 — 193. pl. 3). Das voraufgeschickte synonymische Verzeichniss weist im Ganzen 117 Arten auf, welche unter 39 Gattungen ver- theilt sind ; letztere, zum Theil neu aufgestellt, werden unter 4 Grup- pen: Macroglossini, Chaerocampini, Smerinthini und Sphingini ge- bracht (p. 149 — 169). Sodann folgen umfangreiche Erörterungen über die Synonymie. theilweise auch über die unterscheidenden Merkmale der bereits bekannten Arten, so wie die Charakteristik der neuen und der hier aufgestellten Gattungen. Letztere sind: a) Macroglossini: Haemorr'liagia nov. gen., auf Sesia ruficaudis Kirby, Sphinx Thysbe Fab. und Macroglossa fuscicaudis Walk, ge- gründet. — Euproseryinus nov. gen.. für Proserpinus Phaeton Boisd. i. lit., von Proserpinus Hübn. durch die kleinen Hinterflügel, längere Fühler und gebüschelten Hinterleib unterschieden. — Sme- rinthini: Cressonia nov. gen., für Sph. juglandis Abb. Smith er- richtet, von Smerinthus durch kürzere, beim Männchen doppelkäm- mige Fühler, freier abgesetzten Kopf, längere Taster, mehr abge- flachten Thorax, stark gerundete, nicht ausgeschnittene Hinterflügel, langen und schmalen Hinterleib unterschieden. — c) Sphingini: der Entomologie während der J. 1865 — 66. 385 Diludia nov. gen., für Sph. Brontes Drury, Florestan Cram. und collaris Walk. — Syzygia nov. gen., für Sph. afflicta Grote von Cuba. — Neue Arten sind: Haemorrhagia graeilis (pl. 3. fig. 1. 2) aus Canada und Philampelus Linnei (vitis Cram.) pl. 3. fig. 3. Aus- serdem sind auf ;der Tafel dargestellt : Philampelus Lycaon Cram. fem. und Syzygia afflicta Grote mas. A. Grote , Remarks on the Sphingidae of Cuba and descri- ption of a new species of Ambulyx from Brazil (Annais of the Ly- ceum of nat. hist. of New-York VIII. 1865. p. 195—207). Verf. bringt in dieser Abhandlung zunächst synonymische Berichtigungen und Zusätze zu seinen in den Proceed. entom. soc. of Philadelphia V. veröffentlichten »Notes on Cuban Sphingidae« bei und beschreibt sodann Perigonia divisa (Herr.-Sch. i. lit.), Hyloicus Poeyi (Gundl.), Erinnyis congratidans (Gundl.) und cinerosa als n. A. von Cuba, Ambulyx sexoculata n. A. aus Brasilien. Herrich-Schäffer (Corresp. -Blatt d. zoolog.-mineral. Ver. zu Regensburg XIX. p. 56 ff.) charakterisirte gleichfalls mehrere von Cuba stammende, vielleicht neue Sphingiden, ohne ihnen indessen Namen beizulegen; später (p°61 ff.) vergleicht er dieselben mit den von Grote beschriebenen. Basiana superba und Darapsa BhagaM oore (Proceed. zoolog. soc. of London 1865. p. 793 f.) n. A. aus Bengalen, Darapsa Moorei Mac Leay (Proceed. entom. soc. of New-South- Wales I. p. 55) n. A. von Cap York. Kirby, A Synopsis of the Sphingidae of Europe (Entom. monthly magaz. 1. p. 209, 232 und 253 ff.) enthält nichts Neues. Verf. zählt die 30 bekannten, unter 11 Gattungen vertheilten Euro- päischen Sphingiden auf und giebt eine kurze Charakteristik der- selben so wie der Raupen. Boswell Syme, Observations on the larva of Deilephila (ebenda II. p. 5 ff.) handelt besonders über die Raupe von Deilephila galii, deren lange andauernde Erscheinungszeit von Anfang August's bis Ende Oktober's er bespricht. Hepiälidae. Xyleutes piger Grote (Proceed. entom. soc, of Philadelphia V. p. 254) n. A. von Cuba. T. Sn eilen, Over eene varieteit van Hepiolus humuli Lin. (Tijdschr. voor Entomol. IX. p. 63. pl. 2. fig. 3 u. 4). Gossini. Cossus Cadambae Moore (Proceed. zoolog. soc. of London 1865. p. 822) n. A. aus Bengalen. Cheloniariae. Grote (Proceed. entom. soc. of Philadelphia IV. p. 315 ff.) begründete auf Omoiala vermiculata Grote eine neue Gattung Callalucia, welche sich von Ctenucha Kirby durch weniger dicht gekämmte Fühler des Männchens, durch kürzere, weniger gebogene Archiv für Naturg. XXX11I. Jahrg. 2. Bd. Z 386 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete Taster und durch neun Adern in den Hinterflügeln unterscheidet. Eine zweite neue Gattung Eupsyclioma , welche gleichfalls mit Ctenucha verwandt ist und im Flügelgeäder einige Analogie mit Eudryas zeigt, sich aber durch nicht metallische Färbung und von Callalucia überdies durch nicht gegabelte dritte Längsader der Vor- derflügel unterscheidet, wird auf Eups. geometrica n. A. (pl. 2. fig. 1) aus dem Colorado-Gebiet begründet. — Crocota Treatii n. A. aus Massachusetts wird (ebenda p. 322) beschrieben. Derselbe, Notes on the Boinbycidae of Cuba (Proceed. entom. soc. of Philadelphia V. p. 227 ff.) machte neben einer Reihe eigent- licher Bombyciden auch verschiedene Gattungen und Arten aus den Gruppen der Zygaeniden, Lithosien , Arctiiden u. s. w. bekannt: Ctenuchi dia, nov. gen., auf Ctenucha virgo Herr.-Sch. errichtet, von Ctenucha durch sehr schlanke Taster, kurze Maxillen, verlän- gerten Hinterkopf, schlanken Thorax u. s. w. abweichend. — Cy- torus, nov. gen. Lithosiinarum, mit Crocota Hübn. verwandt, von dieser durch mehr hervortretende Augen, kürzere und gesägte Füh- ler, abgerundete Spitze der Vorderflügel unterschieden. — Art: Cy- torus latus (pl. 4. fig. 1) von Cuba. — Crocota heros (pl. 4. fig. 2) und disparilis n. A. Cuba. (Utetheisa bella Lin. wird synonymisch erör- tert). — Aus der Arctiiden-Gruppe : Ammalo impunctus n. A. und Ecpantheria albicornis (pl. 4. fig. 4) n. A. Cuba. — Eupseudo- soma nov. gen., mit Idalus Walk, nahe verwandt, auf Chariclea? nivea Herr.-Sch. begründet. — Bob ins onia nov. gen., zwischen Ecpantheria und Halisiduta die Mitte haltend, mit letzterer in der Flügelform übereinstimmend, aber durch die dichte Beschuppung abweichend. — Art : Bob. formula (pl. 4. fig. 3) von Cuba. — Ha- lisidota cinctipes und Cubensis n. A. — Euhalisidota nov. gen., von Halisidota durch dünne, puderartige Beschuppung der Flügel, deren Aussenrand gerundet ist und auf welchen die erste und zweite Medianader aus einem Punkte entspringen, abweichend. — Art: Euh. luxa (pl. 4. fig. 5) von Cuba. — Pareuchaetes nov. gen., von Euchaetes durch dichtere Beschuppung, welche auf den Hinterflü- geln fast durchscheinend wird, unterschieden. — Arten : Bar. cada- verosa und afßnis n. A. Cuba. Grote und Ro bi nson (Lepidopterological notes and de- scriptions, Proceed. entom. soc. of Philadelphia VI. p. 1. pl. 1. fig. 1) machten Arctia Nevadensis als n. A. aus Nord-Amerika bekannt. Grote (Notes on the Zygaenidae of Cuba, Proceed. entom. soc. of Philadelphia VI. p. 179 ff.) beschrieb Horama diffissa, Callica- rus (nov. gen.) pennipes von Cuba und Texanus (Euchromia plu- raipes Clemens) aus Texas, Formiculus (nov. gen.) pygmaeus, Burtia (nov. gen.) rubella und Eunomia insularis n. A. von Cuba. Herrich- Seh äffer (Corresp.-Blatt d. zoolog.-mineral. Ver. der Entomologie während der J. 1865 — 66. 387 zu Regensburg XX. p. 106 ff.) stellte Setiodes nana, Horamia pre- tellus und plumosa, Glaucopis elegantula, nitidula, eximia, Correbia subochrea, Trichaea (nov. gen.) pilicornis und seticornis, Charidea cimicoides und bicolor, Echeta albipennis, Torycus tricolor, Mieza? albulata, Pericopis Cubana und Composia fidelissima als n. A. von Cuba auf. Walker (in K. Lor d's The naturalist in Vancouver Island and British Columbia, London 1866. 8. II. p. 335 f.) Halesidota an- gulifera und Hai. ? roseata als n. A. aus British Columbia. Moore (Proceed. zoolog. soc. of London 1865. p. 795 ff. pl. 42 u. 43) machte eine mit Hespagarista verwandte neue Gattung Vithora aus der Agaristiden-Gruppe mit der Art: Vith. Indrasana, ferner Phaegorista Bald, Grotea (nov. gen. aus der Lithosiiden- Gruppe) elegans, Lithosia disjuncta, Varana, Beema, Bemelana, basi- nota und reticulata, Bizone Divalcara, Spilosoma multivittata, rubi- dorsa, sordida, rubitincta, flavalis, lativitta, Stigmata, sanguinalis, rubüinea und discinigra als n. A. aus Bengalen bekannt. Bremer (Lepidopteren Ostsibiriens p. 37 f.) Lithosia ochra- ceola und Callidula Felderi (Taf. 4. fig. 3) , ferner (p. 97. Taf. 8. tig. 4 — 8) Procris tristis , Lithosia affineola, Galligena pallida und Chalcosia caudata als n. A. aus Ostsibirien. Mac Leay (Proceed. entom. soc. ofXew-South- Wales I. p. 54) Agarista Kochii als n. A. von Cap York. Koch (Indo-Australische Lepidopteren-Fauna p. 88) Zygaena Abessynica als n. A. aus Abyssinien. Leder er (Annal. soc. entom. deBelgique IX. p. 77) Ocnogyna Nogellii als n. A. aus Anatolien. Fallou (Annal. soc. entom. de France 4. ser. V. p. 97. pl. 2) lieferte eine Beschreibung und Abbildung von Setina Andereggii Herr.-Sch. var. Biffellensis, durch ganz schwarzstreifige Rippen der VurderÜügel ausgezeichnet. Jourdheuil Note sur une aberration de la Chelonia Quen- selii, Annal. soc. entom. de France 4. ser. VI. p. 127 f. pl. 2. fig. 14) erzog die genannte Art zu etwa zwanzig Exemplaren vom 10. Juli bis 10. August. Die Männchen waren sehr übereinstimmend ge- färbt, die Weibchen dagegen variirten auffallend ; diu merkwürdigste Varietät (Aberration) mit einfarbig gelben Vorder- und Hinterflügeln bildet Verf. ab. Nach Lucas (Bullet, soc. entom. 1865. p. 64) kommen Arctia luctifera und lubricipeda ganz übereinstimmend mit Europäischen Exemplaren auch bei Peking vor. T. Snellen (Lepidopterologische Anteekeningen, Tijdschr. voor Entomol. VIII. p. 94 f.) fand bei Lithosia rubricollis, quadra 388 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete und griseola Andeutungen von Nebenaugen ; mit dieser Entdeckung fällt der letzte Unterschied zwischen Lithosiiden und Chelonia- rien fort. Guenee, Quelques especes de Lepidopteres prouvees par leurs premiers etats (Annales soc. entom. de France 4. ser. V. p. 301 ff. pl. 8). Verf. setzt die Unterschiede von Procris statices Lin., Ge- ryon Hübn. und micans Freyer nach den Imagines und Raupen welche letztere zugleich abgebildet werden, auseinander. Diejenige der Proer. Geryon lebt auf Helianthemum vulgare, die der Proer. micans auf Cistus salviaefolius bei Hyeres. Auch von der Raupe der Lithosia vitellina Boisd. (pallifrons Zell.) giebt Verf. eine Beschrei- bung und Abbildung. Bombycidae. Eine grössere Anzahl neuer Gattungen und Ar- ten aus Bengalen wurde von Fred. Moore (Proceed. zoolog. soc. of London 1865. p. 799 ff. pl. 42 u. 43) bekannt gemacht: Epicopeia Verunaea, Philoxenaea und Diphilaea, Philopator (nov. gen. aus der Chalcosiiden - Gruppe) basimaculata , Cadphi ses (nov. gen., gleichfalls aus der Chalcosiiden - Gruppe) maculata, Eterusia Sha- liama, G anerkes (nov. gen. aus derselben Gruppe) euschemoides, Orgyia subfascia, Basychira Bhana und flavimacula, Heracula (nov. gen. Liparidarum) diseivitta, Lymantria basinigra und Ma- thura, Euproctus rana, Jana cervina, Tagora Tandy a , Stauropus Sikkimensis, Celeia auritraeta, Menapia Kamadena, Cerura prasana, Bamodara, Heterocampa Sikkima und argentifera, Ichthyura ferru- ginea und Indica, Notodonta basalis, Paravetta (nov. gen. Noto- dontinarum) discineta, Anodonta (V! Mollusca!; pulcherrima, Phalera tenebrosa, Oreta Pavasa und Vatama, Drepana duplexa, Patrana, Vira und Sadana, Gricula drepanoidea, Saturnia Anna, Loepa Sik- kima, Miresa castaneipars, Lebeda vinata, Bharetta (nov. gen. Lasiocampidaruin) cinnamomea, Andraca trilochoides, Gang arides (nov. gen., auf Apona rosea Walk, begründet) Bharma und Trabala Mahananda. Derselbe, Descriptions of new species of Bombyces of North Eastern India (Transact. entom. soc. of London 3. ser. II. p. 423 ff. pl. 22) machte Bombyx Shenvilli, Saturnia Cidosa und Lindia als n. A. aus Nord-Indien, Loepa miranda als n.A. von Darjeeling be- kannt. Die drei ersteren Arten sind auf pl. 22 abgebildet. Hutton (ebenda 3. ser. II. p. 326 ff.) beschrieb Ocinara Moor ei, comma und lactea als n. A. aus Ostindien nebst ihren Rau- pen ; diejenige der letzteren Art ist auf pl. 19 abgebildet. Butler, Note on the genus Brahmaea of Walker (Proceed. zoolog. soc. of London 1866. p. 118—121) unterschied nach Abbil- dungen von Ad. White, welche im Holzschnitt wiedergegeben wer- der Entomologie wählend der J. 1865 — 66. 389 den. vier Brahmaea- Arten: Br. Certhia Fab. (Wallichii Gray, specta- bilis Hope), Whitei n. A. Nordwest-Indien, Petiveri n. A. (Certhia Moore) von Ghusan und Lueina Drury von Sierra Leone. — Später (p. 458) wird Br. Petiveri auf Br. lunulata Bremer zurückgeführt. Coquerel. Des differentes especes de Bombyx, qui donnent de la soie ä Madagascar (Annal. soc. entom. de France 4. ser. VI. p. 341 ff. pl. 5 u. 6). Die hier behandelten Seidenspinner Madagas- cars sind bereits früher in diesen Berichten erwähnt; es sind: Bom- byx Radama und Diego Coquer., Borocera cajani Vinson (Madagas- cariensis Boisd. var.) und Bombyx Fleurotii Guer. Verf. bildet auf den beifolgenden Tafeln die Schmetterlinge von Bombyx Radama und Borocera Madagascariensis nach beiden Geschlechtern, von er- sterer ferner die in eine Tasche eingeschlossenen Cocons, von letz- terer die Raupe und das Puppengespinnst ab. Bremer (Lepidopteren Ostsibiriens p. 41 ff. Taf. 3. fig. 18 u. 19. Taf. 4. fig. 5) machte Area alba und subßava, Ärtaxia confusa und (p. 102. Taf. 8. fig. 13) Dasijchira albodentata als n. A., letztere von Kiachta stammend, bekannt. Smith (Proceed. Boston soc. of nat. hist. IX. p. 342 f.) Samia Columbia n. A. von Norway, mit Sam. Cecropia nahe verwandt. A. Grote, Notes on the Bombycidae ofCuba (Proceed. entom. soc. of Philadelphia V. p. 228) trennte Phalaena Cecropia Lin. und Samia Columbia Smith von der Gattung Samia Hübn. unter dem Namen Platy samia ab und beschrieb als n. A. Platy samia Cali- fornica von S. Francisco. — Ebenda p. 246 ff. wird Phryne Imma- culata als n. Gattung und Art von Cuba beschrieben, eine neue Gat- tung Hymenopsyche auf Oiceticus coniferarum Harr, und Hym thoracicum (sie !) u. A. von Cuba begründet, eine zweite zur Psy chiden-Gruppe gehörende neue Gattung Psychonoctula genannt und als dazu gehörige Art Psych, personalis von Cuba beschrieben. — Perophora Packardii n. A, (pl. 4. fig. 6) und Heterocampa Cubana (pl. 4. fig. 7) ebendaher. — Carathis nov. gen., zur Gruppe der Ptilodontes gestellt, wird in ihren Unterschieden von den nächst Verwandten nicht erörtert; Art: Gar. gortynoides (pl. 4. fig. 8; von Cuba. A. Grote und C. Robinson (Lepidopterological notes and descriptions, Nr. 1. Proceed. entom. soc. of Philadelphia IV. p. 489. pl. 3. fig. 1) machten Datana perspicua als n. A. von Chicago be- kannt. — Ferner in Nr. 2 (ebenda VI. p. 2 ff. pl. 1 u. 2) Parorgyia Glintonii, obliqiiata, parallela und cinnamomea als n. A. von Rhode- Island, Adelocephala albolineata Mexiko, Datana Angusii n. A. Neu- York, major Maryland, integerrima Neu- York, Coelodasys apicalis aus den östlichen Staaten. 390 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete Dieselben Verff. (Description of a new species of Cithero- nia and remarks on Anisota rubicunda, ebenda IV. p. 222 f.) machten Citheronia seimlcralis als n. A. von Massachusetts bekannt und ver- glichen Anisota rubicunda mit Anis, stigma und pellucida, von wel- chen sie trotz ihrer Abweichungen nicht generisch zu trennen sei. Grote (ebenda IV. p. 322. pl. 2. fig. 2) machte Cyrtosia, ocel- lata n. A. Neu-Jersey bekannt und führt Limaccdes viridis auf Cal- lochlora vernata Packard zurück. — Ebenda IV. p. 207 weist er Parathyris Angelica Grote als identisch mit Apatelodes hyalino- puncta Pack, nach und nimmt dafür die Benennung Apatelodes An- gelica an. Heterandra disparilis Herrich-S chäffer (Corresp. -Blatt d. zoolog.-mineral. Ver. zu Regensburg XX. p. 134) n. A. von Cuba. Orgyia Bamburii Mabille (Annal. soc. entom. de France 4. ser. VI. p. 557. pl. 8. fig. 6) n. A. von Corsika. Claus »Ueber das bisher unbekannte Männchen von Psyche helix« (Sitzungsber. d. Gesellsch. f. Naturwiss. zu Marburg, Juli 1866, Stettin. Entom. Zeit. 1866. p. 358 ff.) erzog aus Raupen der Psyche helix, welche er aus Tyrol erhielt und mit Teucrium chamaedrys und Alyssuin montanum bis zur Verpuppung brachte, neben Weib- chen auch geflügelte Männchen. Die männlichen Raupensäcke sind merklich kleiner als die weiblichen und ihre obere seitliche Oeffnung liegt der unteren Einganfsmündung beträchtlich näher ; bereits die Raupen konnten durch den Nachweis der Hodenanlagen als männ- liche erkannt werden. Mitte Juni's waren sämmtliche Raupen ver- puppt; das erste Männchen schlüpfte am 1. Juli aus, nachdem sich die Puppe bis auf die Hinterleibsspitze aus der seitlichen Sacköff- nung hervorgeschoben hatte. Lucas, Note sur un fourreau appartenant ä un Lepidoptere de la tribu des Psychides? (Annal. soc. entom. de France 4. ser. VI. p. 223 f. pl. 3. fig. 4). Verf. macht einen merkwürdig geformten Raupensack bekannt, welchen G u y o n in Süd-Algerien an Tamarix Africana angesponnen fand. Derselbe ist vierkantig und besteht aus zahlreichen, parallel aneinander gereihten Stäbchen, wTelche quer gegen die Längsachse gelegt sind. Verf. ist zweifelhaft, ob der Sack nicht etwa einer Heterogynis-Art angehöre. Sn eilen van Vollenhoven (Tijdschr. voor Entomol. VIII. pl. 2. fig. 3) gab eine Abbildung der Raupe von Clostera curtula. van Hasselt, Het verdedigings-toestel der rups van den grooten of tweestaart hermelijn-vlinder, Cerura vinula (ebenda VIII. p. 128 f.) handelt über die ausstülpbaren blutrothen Fäden der Raupe von Harpyia vinula. T. Sn eilen, Over de binnenrandsaderen der achtervleugels der Entomologie während der J, 1865—66 ' 391 bij de Drepanulina (ebenda VIII. p. 96). Ueber die Binnenrands- adern der Hinterflügel bei den Drepanulinen ; ferner : Ueber eine Porthesia ehrysorrhoea Lin. mit abweichendem Geäder der Hin- terflügel. Girard, Note sur l'aberration Taraxoides (Bell.) du Bombyx castrensis Lin. (Annal. soc. entom. de France 4. ser. VI. p. 565). Ein durch Albinismus ausgezeichnetes Exemplar von Bomb, castrensis wird besprochen. Noctuina. Als neue Europäische Arten wurden beschrieben : Garadrina variabüis Beliier de la Chavignerie (Annal. soc. entom. de France 4. ser. V. p. 104. pl. 2) aus Corsika. Nonagria Gyrnea Mabille (ebenda 4. ser. VI. p. 559. pl. 8. fig. 7) gleichfalls aus Corsika. Garadrina infusca Constant (ebenda 4. ser. V. p. 194. pl. 7. fig. 10) aus dem Departement des Landes. Heliodes Theophila Staudinger (Stett. Entom. Zeit. 1866. p. 56) vom Parnass. Herminia modestalis v. Hey den (ebenda 1865. p. 375) aus dem Engadin. Als n. A. aus Anatolien machte Leder er (Annal. soc. entom. de Belgique IX. p. 78) Bryophüa Maeonis, Polia Jonis und Gatocala Tmolia bekannt. Bremer (Lepidopteren Ostsibiriens p. 58. Taf. 4. fig. 12 und p. 62 f. Taf. 5. fig. 20 — 24) Bolina Maximoioiczi (= Bol. flavomacu- lata Brem. antea), Hypena tripunctalis und KengTcalis, Herminia stramentacealis, trüinedlis und albomacidalis, (p. 98. Taf. & fig. 9) Toxocampa reeta und (p. 102. Taf. 8. fig. 14 u. 15) Acronycta lite- rata und Plusia ornata, letztere beide von Kiachta. Koch (Indo-Australische Lepidopteren-Fauna p. 108) Villosa Leichardtii n. A. aus Nord-Australien, auf dem Titelkupfer in vor- trefflichem Farbendruck dargestellt. A. Grote und C. Robinson (Lepidopterological notes and descriptions Nr. 1, (Proceed. entom. soc. of Philadelphia IV. p. 491 ff. pl. 3. fig. 2 — 8) beschrieben und bildeten als n. A. ab : Agrotis qua- dridentata und cicatricosa aus dem Colorado-Gebiet, Anarta licteola aus Canada und Syneda hudsonica von der Hudsons-Bay. — Ferner in Nr. 2 (ebenda VI. p. 16 ff. pl. 3 u. 4) : Acronycta occidentalis Ost- und Mittelstaaten, funeralis Ohio. Mamestra Bridghamii Rhode-Is- land, Xylophasia vulgaris Mittelstaaten, Antlwecia hirtella Rhode- Island, Aedia nigrescens Texas, pallescens Texas, Catocala badia Mas- sachusetts, Neu-York u. s. w. , ponderosa Illinois , Pennsylvanien, fratercula Neu-York. praeclara und formiäa Neu-York, scintülans Pennsylvanien. 392 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete Grote (Proceed. entom. soc. of Philadelphia IV. p. 223 ff. pl. 2. fig. 3 — 7) Leptina formosa n. A. Massachusetts. Bip og enus (nov. gen., mit Eutelia Hübn. verwandt, zu GueneVs Eurhipidae gehörend) pulcherrimus Neu-Jersey. Acontia metallica ebendaher, Heliocheilus (nov. gen., von Heliothis durch schmaleren Kopf, stärker hervortretenden Clypeus, das die Stirn weiter überragende dritte Tasterglied u. s. w. abweichend) paradoxus, Euleucyptera (nov. gen., von Anthoecia und Heliothis durch niedergedrückten Costalrand und stärker ausgezogene Vorderwinkel der Vorderflügel unterschieden) cumatilis aus dem Colorado-Gebiet. Ch. Bethune, Descriptions of three species of Canadian nocturnal Lepidoptera (Proceed. entomol. soc. of Philadelphia IV. p. 213 ff.) machte Calpe Canadensis, Homoptera nigricans und Saun- dersii als n. A. aus Canada bekannt. T. Sn eilen, Over Agrotis ripae Hübn. (Tijdschr. voor En- tomol. VIII. p. 70 f. pl. 2. fig. 5) handelt über die Raupe der genann- ten Art, welche er abbildet. Derselb.e, De rups van Luperina literosa Haw. (ebenda IX. p. 64 ff.). Nach desselben Ver f.'s Beobachtung (von Zell er, Stett. Ent. Zeit. 1866. p. 353 ff. mitgetheilt) ist die Raupe von Senta maritima (ulvae Hbn.), wie Schmidt richtig angegeben, allerdings carnivor, lebt aber ursprünglich von Arundo phragmites- Wul lschlegel, Beiträge zur Naturgeschichte der Schmet- terlinge (Mittheil. d. Schweizer. Ent. Gesellsch. II. p. 133 — 135) han- delt über die Lebensweise und die ersten Stände von Polia rufo- cincta Hübn. und Dianthoecia Magnolii Boisd. G. Weymer. Beitrag zur Naturgeschichte der Pachnobia leucographa S. V. (Stett. Entom. Zeit. XXVI. p. 106 ff.) beschrieb die Entwicklungsgeschichte der genannten Eule vom Eie bis zum Schmet- terling: die Raupe wurde mitAlsine media gefüttert und verpuppte sich Anfang Juni's. Geometridae. Acidalia Aquitanaria Constant (Annal. soc. entom. de France 4. ser. V. p. 195. pl. 7. fig. 11) n. A. Südfrankreich (Landes), Acidalia mancuniata Knaggs (Entom. monthly magaz. II. p. 130 f.) n. A. aus England, Eupithecia multilineata Mann (Verhandl. d. zoolog. - botan. Gesellsch. in Wien XVI. p. 339. Taf. I. fig. 1) n. A. aus der Dobrudscha, Eubolia obvallaria und Eupithecia silenicolata Mabille (Annal. soc. entom. de France 4. ser. VI. p. 561. pl. 8. fig. 8 u. 9) n. A. aus Corsika, Eupithecia mülefoliata R o e s s 1 e r ( Jahr- buch d. Nassauer Ver. f. Naturk. XIX. XX. p. 253) n. A. aus Deutsch- land, Biston necessariüs Leder er (Annal. soc. entom. de Belgique IX. p. 79) n. A. Anatolien. der Entomologie während der J. 1865—66. 393 Zahlreiche neue Ostsibirische Arten machte Bremer (Lepi- dopteren Ostsibiriens p. 72 ff. Taf. 6. fig. 15—25 u. Taf. 7. fig. 1—19) bekannt: Scardamia aurantiacaria, Selenia albonotaria, Amphidasys tendinosaria, Hemerophüa Emaria, Boarmia Mandshuriaria und Nooraria, Geometra albovenaria, Euclüoris albocostaria und subti- liaria, Jodes Ussuriaria, Chlorochroma sponsaria, Phorodesma gra- tiosaria, Acidalia rufocüiaria, Argyris Doliaria, Cabera Schaefferi, Elicrinia nuptaria, Macaria nigronotaria, proditaria, indictinaria und castigataria, Numeria pruinosaria, Bhyparia flavomarginaria, Boryodes electaria, Emmelesia albostrigaria, Melanippe Mandshuri- cata und Baicalata, Scotoxia atrostrigata, Cidaria Ledereri und con- vergenata, Odesia Kinder manni, (p. 100 f. Taf. 8, fig. 11 u. 12) En- nonios serrata und Cidaria Fixseni. Fidonia cembraria Motschulsky (Bullet, d. natur. de Mos- cou 1866. II. p. 119) n. A. vom Amur. Grote und Robinson (Proceed. entomol. soc. of Philadel- phia VI. p. 29 f. pl. 3. fig. 6 u. 7) machten Larentia geminata n. A. von Neu- York und Heliomata (nov. gen., mit Baptria und Era- teina zunächst verwandt, von ersterer Gattung durch breitere Hin- terflügel und etwas derbere und längere Fühler, von letzterer durch die Randfalte der Hinterflügel abweichend) cycladata n. A. von Neu- York bekannt. Zur Gattung Heliomata rechnen die Verf. auch Baptria infulata Grote. T. Sn eilen, De inlandsche soorten van het geslacht Eupi- thecia Curt. (Tijdschr. voor Entomol. IX. p. 97—168. pl. 3 — 6;. In dieser mit vier colorirten Kupfertafeln ausgestatteten monographi- schen Bearbeitung der in den Niederlanden einheimischen Eupithe- cia-Arten werden deren 29 beschrieben. Lodeesen gab (ebenda VIII. pl. 2. fig. 2) eine Abbildung von Eupithecia nanata Hübn. var. Harp. Crewe, Notes on Eupitheciae (Entom. Annual f. 1865. p. 117—127) beschrieb die Raupen von Eupith. debiliata Hübn., pulchellata Steph. (mit Puppe), lariciata Freyer, campanulata Herr.- Sch. und erörterte die Varietäten der Raupe von Eup. fraxinata Crewe. Hell ins (Entom. Annual f. 1866. p. 164) beschrieb die Raupe von Acidalia circellata und (Entomol. monthly magaz. I. p. 187) die Varietäten der Raupe von Ennomos füscantaria. — Bück ler (En- tomol. monthly magaz. II. p. 189 f., Entom. Annual f. 1866. p. 145) die Raupe der Acidalia maneuniata Knaggs. M'Lachlan, Observations on some remarkable varieties of Sterrha sacraria Lin. (Transact. entom. soc. of London 3. ser. II. p. 453 ff. pl. 23) machte sechs aus Raupen einer und derselben Brut 394 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete erzogene Varietäten der genannten Art bekannt und besprach ihre weite Verbreitung über Europa , Asien und Afrika. Er glaubt, dass Sterrha labdaria Cram. , anthophilaria Hübn., rosearia Tr., plectraria Guen., participata und peculiata Walk, und florilegaria Zell. Guen. sämmtlich nur Varietäten derselben darstellen. Fallou (Bullet, soc. entoni. 1865. p. 51) charakterisirte eine auffallende Varietät der Geometra (Ypsipetes) elutata Alb. Gi rard (Annal. soc. entom. de France 4. ser. V. p. 105 f.) sah die flügellosen Weibchen der verschiedenen Hibernia- Arten in Ge- sellschaft der Männchen häufig an den Glasscheiben der Strassenla- ternen in Paris, glaubt aber nicht, dass sie von letzteren bei der Co- pulation dorthin getragen worden seien. Pyralidina. v. Heinemann (Schmetterlinge Deutschlands und der Schweiz, Kleinschmetterlinge I. Heft 2. Die Zünsler) ver- einigt unter der (21.) Familie »Pyralidina« die Zünsler Treitschke's mit Ausschluss der Gattungen Herminia, Hypena und Choreutes und die Crambiden Zeller's, welche Treitschke unter die Tineinen- Gattungen Scirpophaga, Chilo und Phycis vertheilte. In Bezug auf die Eintheilung der P'amilie in Gruppen (Unterfamilien) weicht Verf. von Zeller, Le derer undGuenee in sofern ab, als er nicht mehr Pyraliden und Crambiden als Abtheilungen ersten Ranges einander entgegenstellt, sondern sechs gleichwerthige Gruppen annimmt, von denen die drei ersten auf Kosten der Pyraliden gebildet sind, wäh- rend die drei letzten den von Zeller festgestellten Crambiden- Gruppen entsprechen. Zur Charakteristik derselben hat Verf. das Flügelgeäder und zwar in folgender Weise herangezogen: 1. Pyralididae. Ast 8. und 9. der Vorderflügel gestielt oder nach einander aus Ast 7. entspringend; Rippe 1. nicht gegabelt, die Mittelzelle der Hinterflügel geschlossen. 2. Botidae. Ast 7. und 8. der Vorderflügel gesondert, der Querast derselben gerade oder etwas gebogen , Rippe 1. nicht gegabelt, die Mittelzelle der Hinterflügel nicht geschlossen. 3. Chilo nidae. Ast 7. und 8. der Vorderflügel gesondert, der Querast derselben stark gebrochen, Rippe 1. nicht gegabelt, die Mittelzelle der Hinterflügel geschlossen. 4. Crambidae. Ast 8. und 9. der Vorderflügel gestielt aus 7., selten Ast 7. und 8. gesondert, Rippe 1. nicht gegabelt, die Mittelzelle der Hinterflügel offen. 5. Phycideae. Vorder flügel ohne Ast 7., Rippe 1. nicht gegabelt, die Mittelzelle der Hinterflügel geschlossen. 6. Galleriae. Ast 8. und 9. der Vorderflügel nach einan- der aus Ast 7. (selten ohne Ast 9.), Rippe 1. gegen die Wurzel ge- gabelt. der Entomologie während der J. 1865—66. 395 Die Pyralididae umfassen die Gattungen Cledeobia, Aglossa, Asopia und Endotricha, die Chilonidae die Gattungen Scirpophaga, Schoenobius und Chilo, die Botidae alle übrigen Zünsler in 29 Gat- tungen, darunter auch Acentropus Curt. — Die Crambidae begrei- fen Calamotropha Zell., Thinasotia Hbn., Crambus Fab. und Agri- phila Hbn., die Phycideae: Dioryctria Zell.. Nephopteryx, Etiella, Salebria Zell., Pompelia Hbn., Gymnancyla Zell.. Spermatophthora Led., AsartaZell., Catastia, Hypochalcia, Eucarphia, Epischnia Hbn.. Cryptoblabes Zell., Brephi a, nov. gen. (für Myelois compositella Tr.), Myelois, Glyptoteles, Eccopisa, Nyctegretis, Ancylosis, Alispa Zell., Zophodia Hbn., Sten optycha nov. gen. (für Ephestia bi- viella, bigella, cinerosella, oblitella u. s. w.) , Homoeosoma Gurt., Semnia Herr.-Sch., Anerastia Hbn. und Ephestia Guen., die Galle- riae : Achroea, Melissoblaptes, Aphomia und Galleria in sich. — Die vom Verf. in dem vorliegenden Theil beschriebenen Arten belaufen sich auf 301, unter welchen einige neue. Als Anhang sind, wie in den früheren Theilen, analytische Tabellen zur Bestimmung der Gat- tungen und Arten gegeben. Constant (Annal. soc. entom. de France 4. ser. V. p. 189 f. pl. 7. fig. 1 u. 2) machte Myelois Lafauryella und nigrocyanella als n. A. aus dem Departement des Landes bekannt. Moeschier (Berl. Ent. Zeitschr. X. p. 147) Pempelia defor- mella und Nephopteryx nucleolella als n. A. von Sarepta und be- schrieb (ebenda p. 138) Myelois cruentella Dup. nach Andalusischen Exemplaren. Tengstroem (Ein neuer Crambus aus dem nördlichen Russ- land, Hör. soc. entom. Rossic. III. p. 49 ff. Taf. 2. fig. 1 u. 2) gab Beschreibung und Abbildung von Crambus biarmicus (Zell. i. lit.). Stainton (Entom. Annual f. 1866. p. 147 f., Entom. monthly magaz. II. p. 172 f.) machte Melissoblaptes? Cephalonica, in Eng- land aus importirten Puppen erzogen, als n. A. bekannt. Le derer (Annal. soc. entom. de Belgique IX. p. 80) Myelois Lydella n. A. aus Anatolien. Bremer (Lepidopteren Ostsibiriens p. 65 if. Taf. 6. üg.l — 14) Rhodaria flavofascialis und olivacealis, Oligostigma vittalis, Hydro- campa colonalis, Margarodes nigropunctalis, Botyodes Ussurialis, Botys tristrialis, basipunctalis, varialis (? = repandalis Hübn.), Omio- des heterogenalis, Ebülia Zelleri, simplicealis, graeialis, (p. 99. Taf. 8. fig. 10) Pyrausta tendinosalis und (p. 103. Taf. 8. fig. 16) Zophodia dentinella n. A.. letztere von Kiachta. Zell er (Stett. Entom. Zeit. 1866. p. 152 ff. Taf. 1) Schoeno- bius macrinellus n. A. Venezuela. — Dipty chophora nov. gen., zwischen Prionopteryx und Crambus stehend, durch kurze und 396 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete dünne Lippentaster, zweimal schwach ausgebuchteten Hinterrand der Vorderflügel und die nur zwei Aeste abgebende Mediana der Hinterflügel charakterisirt. — Art : Dipt. Kuhhoeinii n. A. Rio-Ja- neiro. — Crambus topiarius n. A. Nord-Amerika. Catharylla inter- rupta n. A. Venezuela. v. Heyden (Stett. Entom. Zeit. XXVI. p. 376; machte die ersten Stände von Eudorea crataegella Hübn. (Raupe Anfang x\prü's an der Bergstrasse unter Baummoos in einem röhrenförmigen Ge- spinnst gefunden) bekannt. Myelois cruentella Dup. aus Spanien wird in ihren Unterschieden von M. rosella erörtert. Gärtner (Stett. Entom. Zeit. XXVI. p. 326 fl'.) machte Mit- theilungen über die bisher unbekannte Entwickelungsgeschichte folgender Crambiden : Crambus chrysonuchellus Scop. (Raupe in den oberen Wurzeltheilen von Festuca ovina), „Cramb. luteellus W. V. (Raupe mit der vorhergehenden an gleichen Orten zusammenlebend), Homoeosoma cinerosella und nimbella Zell, (die Raupe beider in der Wurzel von Artemisia Absinthium lebend). T. Snellen, Over Anerastia farrella Curt. (Tijdschr. voor Entom. IX. p. 64 ff.). Tortricina B r a c k e n r i d g e Clemens (Nurth-Americaii Mi- croiepidoptera, Proceed. entom. soc. of Philadelphia V. p. 133 ff.) machte folgende neue Arten und Gattungen dieser Familie bekannt: Stigmonota tristrigana Vfrginien, Sericoris (Exartema Clem.) gratio- sana, concinnana, mutabüana, inxtrutana, foedana, Lozotaenia vespe- rana, purpurana, fractivittana, fuscolineana, Xanthosetia albicomana, Steganoptyclia crispana , flavocellana, Tortrix lutosana , incertana, ?fumiferana, Halonota tantana, sämmtlich aus Virginien. — Lep- toris (nov. gen.) breviornatana, Smicrotes virescana, Mixodia? in- termistana, Siderea ? nubilana, Euryptycliia (nov. gen.) saligneana, Calli m osema (nov. gen.) scintülana. Zell er (Stett. Entomol. Zeit. 1866. p. 138 ff. Taf. I) Teras (Rhacodia) Citharexylana, gradatulana, aurolimbana und Nereidana als n. A. aus Columbien. — Hy postro matia nov. gen., vielleicht nur als Untergattung von Cochylis anzusehen ; Kopf rauh behaart, zwei Oeellen , Taster mit freiem und dünnem Endgliede, Schöpf- rüssel sehr kurz, Vena subcostalis der Hinterflügel an der Basis lang behaart (nur beim Männchen?). — Art: Hyp>- versicolorana n. A. Columbien. — Tortrix recurvana, exustana, eolubrana, simiana, Penthina (Sericoris) muscosana, magicana, Sciaphüa? lacertana n. A. Columbien. Bremer (Lepidopteren Ostsibiriens p. 89 f. Taf. 7. fig. 20—23) Ptycholoma plumbeolana, Lozotaenia aurichalcana und quinquemacu- lana als n. A. aus Ostsibirien. der Entomologie während der J. 1865—66. 397 Roessler (Jahrb. d. Nassauisch. Ver. f. Naturk. XIX. XX. p. 293) Conchylis moguntiana n. A. Deutschland. Constant (Annal. soc. entom. de France 4. ser. V. p. 190f. pl. 7. fig. 3 u. 4) Grapholitha littorana und micaceana n. A. Depar- tement des Landes. Moeschier (Berl. Ent. Zeitsch. X. p. 139 ff.) Grapholitha peregrinana und conjunetana, Phthoroblastis interscindana n. A. An- dalusien, (p. 148) Grapholitha tetraplana n. A. Sarepta. Mann (Verhandl. d. zoolog.-botan. Gesellsch. in Wien XVI. p. 347. Taf. 1. fig. 2) Grapholitha gammana n. A. Dobrudscha. v. Hey den (Stett. Entom. Zeit. XXVI. p. 100 ff.) erörterte die ersten Stände und ihre Lebensweise von Conchylis Helveticana Heyd. (ob = flagellana Herr. -Seh. ?). deren Raupe Anfang Juli's bei St. Moritz in den Samenkapseln von Gentiana acaulis lebt; ferner von Grapholitha vacciniana Zell. (Raupe massenhaft an Hecken von Berberis vulga- ris bei Speyer gefunden) und Rhobopota naevaua Hübn. (Raupe auf Hex aquifolium im Schwarzwald). — Ebenda p. 377 ff. von Teras hippophaeana Heyd. n. A. (Raupe auf Hippophae rhamnoides in der Schweiz und Baden) und Penthina postremana Zell. (Raupe in den Stengeln nahe der Wurzel von Impatiens nolitangere bei Frank- furt am Main. Frauenfeld (Verhandl. d. zoolog.-botan. Gesellsch. in Wien 1866. p. 980) fand die ausgewachsene Raupe der Conchylis Zoegana Lin. in den Wurzelstöcken der Centaurea paniculata. welche gleich- zeitig von den Larven des Apion penetrans besetzt waren. Verf. fügt eine Charakteristik der Puppe hinzu, aus welcher der Wickler nach 16 Tagen hervorging. Tineina Von Stainton's »The natural history of the Ti- neina« ist im J. 1865 der neunte Band (276 pag., wTith 8 col. pl.) erschienen, in welchem (nach gewohnter Weise) die Naturgeschichte von 24 Arten der Gattung Gelechia abgehandelt und durch vorzüg- liche Abbildungen der Motten, ihrer Raupen und der Frassstücke der letzteren illustrirt wird. Da auch der zunächst folgende Band die Gattung Gelechia behandeln soll, so hat Verf. die Charakteristik der Gattung für diesen vorbehalten und geht in dem vorliegenden so- fort auf die Artbeschreibungen ein. Die in demselben dargestellten Gelechien sind folgende : Gel. ferrugella, rufescens , hippophaella, scintilella, temerella, lentiginosella, flavicomella, ericetella. mulinella. peliella, acuminatella, Mouffetella, domestica, alfinis, vulgella, scri- ptella. triparella, leucatella, artemisiella, aethiops . maculatella, ni- gricostella , naeviferella und Hermannella. Der selbe, New British Tineina (Entom. Annual f. 1865. p. 128 — 131 und for 1866. p. 167—171) beschrieb Depressaria olerella Zell. 398 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete mit Larve (auf Achillea millefolium), Gelechia pinguinella Tr., lathyri n. A. und Knaggsiella n. A. England, umbrosella Zell, und Gemio- stoma lathyrifoliella n. A. aus England. Derselbe, Description of an undescribed species of the genus Depressaria (Entom. montiily magaz. I. p. 221) macht Depressaria si- lerella (Mann. i. litt.) als n. A. aus Oesterreich nebst der Larve be- kannt, welche sich von den Blättern des Siler aquilegifolium ernährt. Derselbe, Note on the larva of Laverna subbistrigella (ebenda II. p. 105). Derselbe, Observation on Tineina (Entom. Annual f. 1865. p. 132 ff.) machte Mittheilungen über die ersten Stände verschiedener Arten und beschrieb die Larven von Depressaria petasitis, Butalis cicadella und Ochromolopis ictella. Frey, die Schweizerischen Microlepidopteren (Mittheil, der Schweiz. Entom. Gesellsch. II. p. 136—140 und p. 169—186). Verf. verzeichnet in dieser Abhandlung die bis jetzt in der Schweiz auf- gefundenen Tineinen, indem er die einzelnen Gattungen und Arten mit kurzen Angaben über ihre Lebensweise begleitet. Der Anfang der Arbeit, welcher die drei ersten Gruppen der Familie behandelt, hat dem Ref. nicht zur Einsicht vorgelegen; in den beiden letzten Ab- schnitten werden folgende verzeichnet. Elachistidae : Tischeria 4 A., Elachista45 A., Stephensia 1 A., Antispila 2A., Stagmatophora 2 A,, Chrysocorys 1 A., Ochromolopis 1 A., Batrachedra 2 A., Stath- mopoda 1 A., Bedellia 1 A., Cosmopteryx 2 A. — Colcophoridae: Goniodoma 1A., Coleophora 57 A. — G rac ilaridae: Ornix 10A., Coriscium 3 A., Euspilapteryx 5 A., Gracilaria 12 A. — Argyre- sthidae: Zelleria 2 A., Ocnerostoma 2 A., Cedestis 2 A., Argyre- sthia 23 A. — Glaphypterygidae: Heliozela 2 A., Perittia 2 A., Douglasia 1 A. , Tinagma 1 A., Aechmia 1 A., Glyphipteryx 6 A. und Acrolepia 4 A. v. Hey de n (Stett. Entom. Zeit. XXVI. p. 102 ff.) erörterte die Naturgeschichte der ersten Stände folgender Tineinen, unter gleich- zeitiger Beschreibung einiger neuer Arten: Tinea gliriella n. A., Tin. Eoesslerella n. A., Incurvaria provectella n. A., Exapate congelatella Gl. (Raupe bei beiden Geschlechtern verschieden, AnfangMai's zwischen zusammengesponnenen Blättern von Ligustrum vulgare), Choreutis MuelleranaF. (Raupe auf den Blättern von Scutellaria galericulata), Cedestis Gysseleniella Kuhlw. (Raupe bei Frankfurt am M. an Kie- fern), Tischeria gaunacella F. R. (Raupe die Blätter der Pflaumen im Juni minirend). p. 379 ff. : Gelechia hippophaella Sehr, (die Motte nochmals ausführlich beschrieben, Raupe im August und September bei Ragatz auf Hippophae rhamnoides), Ypsolophus Schmidiellus Heyd. (Raupe zwischen den Blättern von Origanum vulgare und der Entomologie während der J. 1865 — 66. 399 Mentha arvensis eingesponnen lebend), Oecophora tragicella Heyd. n. A. von St. Moritz, Stagmatophora pornposella Zell. (Raupe die Blätter von Gnaphalium arenarium minirend) , Nepticula apicella Staint. (Raupe Mitte Oktobers die Blätter von Populus tremula minirend). Mann (Verhandl. d. zoolog.-botan. Gesellsch. in Wien XVI. p. 349 ff. Taf. 1) machte Myrmecozela Danubiella, Gerostoma instabi- lella, Gelechia rhodoptera und Istrella als n. A. aus der Dobrudscha bekannt. • Mo esc hl er (Berl. Ent. Zeitschr. X. p. 142 ff.) Parasia Ca- stiliella, Coleophora Hispanicella und Lithocolletis endryella (Mann ?) als n. A. aus Andalusien, (p. 149) Butälis pudorinella und Coleo- phora botaurella als n. A. von Sarepta. Constant (Annal. soc. entom. de France 4. ser. V. p. 191 u. 196 ff. pl. 7) Yptsolaphus pulverellas n. A. Landes, Gelechia ruptella Autun, lutescens und capnella Landes, melaleucella Valais, Coleophora plusiella Zermatt, Butalis lampyrella östl. Pyrenäen, Bouxella aus den Hochalpen. Ro essler (Jahrb. d. Nassauisch. Ver. f. Naturk. XIX. XX. p. 333 ff.) Depressaria Sarracenella und ulidana, Gelechia horticolella, Megacraspedus Hessler ieUus, Butalis aeneospersella und mattiacella, Coleophora tanaceti, Elachista confluella, Nepticida gilvella und ligu- strella als n. A. aus Deutschland. Depressaria absynthieUa und Bucculatrix absynthieUa Herrich- Schäffer (Corresp. -Blatt d. zoolg.-mineral. Ver. zu Regensburg XIX. p. 115 ff.) n. A. Deutschland, beide im Raupenstadium auf'Artemisia absynthium lebend. Bucculatrix absinthii Gärtner (Stett. Entom. Zeit. XXVI. p. 330) als n. A. nebst Raupe und Puppe beschrieben (wohl mit der H er rieh -Seh äffe r'schen Art identisch). Tinea resectella (Zell.) Werneburg (ebenda XXVI. p. 153) n. A. von der Insel Sylt. Coleophora tanaceti Mühlig (ebenda XXVI. p. 182) n. A. Frankfurt am M. ; Raupe auf den Blüthen von Tanaeetum vulgare. Nepticida sanguisorbae und aterrima Wocke (ebenda XXVI. p. 269 f.) n. A. aus Schlesien; die Raupe der ersteren Art auf Po- terium sanguisorba, der letzteren auf Crataegus. Coleophora arenariella und Poloniella Zeller (ebenda XXVI. p. 43 ff.) n. A. von Meseritz. Gelechia sepicella Steudel (ebenda XXVI. p. 312 ff.) n. A. nebst Larve (au den Blättern von Convolvulus sepium lebend) beschrieben. Adela Schrencki und chalybeella Bremer (Lepidopteren Ost- sibiriens p. 92. Taf. 7. fig. 24 u. 25; n. A. Ostsibirien. 400 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete Von Brack enridge Clemens (Proceed. entom. soc. of Phi- ladelphia V. p. 142 ff.) wurden als n. A. aus Nord- Amerika bekannt gemacht: Batrachedra salicipomonella , Gracilaria desmodifoliella, Nepticula saginella, Bucculatrix trifasciella und Incurvaria medio- striatella. Bei ersterer Art theilt Verf. eine von B. Walsh ent- worfene Beschreibung der Larve mit, welche nach des Letzteren Entdeckung in einer Blattwespengalle auf den Blättern von Salix cordata lebt ; einmal wurde sie jedoch auch in einer Cecidomyiden- Galle angetroffen. Merkwürdig ist, dass die Batrachedra-Larve in der Galle für sich allein lebt, obwohl diese von einem Nematus herrührt; es scheint also, als wenn entweder das Ei oder die junge Larve des letzteren von ihr vernichtet wird. Gallus, Zur Naturgeschichte der Ochsenheimeria taurella W. V., eines der Landwirthschaft schädlichen Insektes (Stett. Ent. Zeit. XXVI. p. 352 f.). Nach den Beobachtungen des Verf.'s ent- wickelt sich die Motte in der zweiten Hälfte des Juli und die Weib- chen fliegen später die junge Roggensaat an. Diese wird von den jungen Räupchen noch im Herbst angegriffen, indem letztere, von einer Pflanze zur anderen wandernd, den jungen Trieb ausfressen. Im nächsten Jahre frisst die Raupe das oberste Halmstück unter der Aehre an und macht letztere welken. Im Juli ist sie ausge- wachsen und verpuppt sich häufig in dem zusammengezogenen End- blatte des Halmes ; nicht selten wird sie von Ichneumonen angesto- chen. Verf. giebt eine Charakteristik der Raupe, welche ausgewach- sen 8 bis 10 Linien lang ist. Nach Staudinger (Proceed. entom. soc. of London 1866. p.31, aus einer an Stainton gerichteten brieflichen Mittheilung) lebt die Raupe von Stathmopoda Guerinii Staint. in den von Blatt- läusen gebildeten grossen Gallen von Pistacia terebinthus und be- nagt die Innenwand derselben. Die Verpuppung findet gleichfalls häufig im Innern der Gallen statt. Gärtner (Berl. Entom. Zeitschr. IX. p. 114 f.) beschrieb die Raupe von Anacampsis scintilella F. R., welche auf Helianthemum vulgare, und diejenige von Gelechia umbrosella Zell., welche in den Blüthenköpfen von Anthyllis vulneraria lebt. F o r e 1, Note pour servir ä Phistoire de la Lithocolletis cory- lifoliella (Annal. soc. Linneenne de Lyon XIII. p. 283 ff., avec 1 pl.). Verf. beschreibt die Entwicklungsgeschichte der genannten Art vom Eie ab ; die Larve und die von ihr gebildeten Minen werden speciell geschildert. Frauenfeld (Verhandl. d. zoolog.-botan. Gesellsch. in Wien 1866. p. 552 ff.) beschrieb die Raupe von Teichobia Verhuellella Heyd. und ihre Lebensweise im Inneren der Wedel von Asplenium der Entomologie während der J. 1865 — 66. 401 ruta muraria. Die sehr langsam wachsende Raupe lebt vom Som- mer bis Ende März oder Anfang April's, um sich erst zu dieser Zeit zu verpuppen. Derselbe (ebenda 1866. p. 980) fand in minirten Blättern von Carduus crispus zwei Tmeinen-Puppen, aus welchen er Choreutis Bjerkanderella Thunbg. erzog. Verf. giebt von der Puppe dieser Art eine Charakteristik. Healy, Observations on the economy, moulting and pupation of the larva of Lyonnetia Clerckella (Entom. monthly magaz. II. p. 128 ff.;-. Jordan, A few days among the Microlepidoptera of South Devon (ebenda II. p. 193 — 197). Handelt über den Fang von Eng- lischen Tineinen. T. Snellen (Tijdschr. voor Entomol. VIII. p. 131) beschrieb die Raupe von Gelechia terrella W. V. — Derselbe, Aanteekening over Cemiostoma susinella Herr.-Sch. (ebenda VIII. p. 15G. pl. 12). Pterophoridae. Oxyptilus maculatus Constant (Annal. soc. entom. de France 4. ser. V. p. 193. pl. 7. fig. 9) n. A. Basses-Alpes. Oxyptilus Hoffmannseggü und Glyphipteryx Nicaeella Moesch- ier (Berl. Ent. Zeitschr. X. p. 145 ff.) n. A. Andalusien. Platyptilus Bertrami Roessler (Jahrb. d. Nassauer Ver. f. Naturk. XIX. XX. p. 261) n. A. Deutschland. Diptera. Moxon, Description of the peripheral termination of a motor nerve (Quart. Journ. of microscop. science VI. 1866. p. 235 ff., pl. 5) will an dem durchsichtigen Kopf einer Culex-Laive eine Nervenendigung in folgender Weise beobachtet haben : Der aus dem Gehirnganglion entsprin- gende und beim Eintritt in die Antenne ein grosses Gang- lion bildende Sinnesnerv giebt auf halbem Wege zwischen Gehirn und Ganglion einen motorischen Seitenast ab, dessen Neurilemm in unmittelbarer Continuität mit dem Sarkolemm des eine einfache Muskelfibrille darstellenden Fühlermuskels stehen soll. An der Einmündungsseite des Nerven hebt sich das Sarkolemm wellenförmig von der Muskelfibrille ab, während es derselben sonst glatt anliegt; die wellenförmigen Erhebungen desselben scheinen durch mehrere, dicht aneinander gereihte Nuclei hervorgerufen Archiv lür Naturg. XXXlli. Jahrg. 2. Bd. ^a 402 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete zu sein , in deren einen sich der motorische Nerv einsenkt. Eine umfangreiche faunistische Arbeit hat R. A. Philippi mit seiner „Aufzählung der Chilenischen Di-^ pteren" (Verhandl. d. zoolog.-botan. Gesellsch. in Wien XV. p. 595—782. Taf. 23—29) geliefert und die Kenntniss der Dipteren-Fauna dieses Landes durch die Beschreibung von nahe an 430 neuen Arten sehr wesentlich erweitert. Der bis jetzt vorliegende Theil der Arbeit umfasst ausser den Nemoceren (mit 127 n. A.) die Henopier (14 n. A.), Bombylier (65 n. A.), Asilinen und Mydaiden (45 n. A.), Tabaniden (40 n. A.), Stratiomyideu und Xylophagiden (16 n. A.), Empiden und Hybotiden (58 n. A.), Therevi- den (4 n. A.), Leptiden (10 n. A.), Dolichopoden (15 n. A.) und die Syrphiden (33 n. A.). Einer künftigen Bear- beitung verbleiben mithin nur nocb die übrigen Atheri- cera und die Pupiparen. Berücksichtigt man, dass der Verf., welcher sich nach und nach in den verschiedensten Branchen der descriptiven Zoologie schriftstellerisch ver- sucht hat, nicht eigentlicher Entomologe, am wenigsten aber specieller Dipteren-Kenner ist, dass ihm ferner bei seiner wissenschaftlichen Isolirtheit die Benutzung wohl geord- neter und bestimmter Sammlungen abgeht, die einschlä- gige Literatur vielleicht nur in beschränktem Maasse zu- gänglich ist, so wird man ihm nicht gut die Anerkennung versagen können, dass er sich mit der vorstehenden Ar- beit nicht ohne Geschick abgefunden habe. Wenigstens wird man sich bei Zuhülfenahme der meist recht kennt- lichen Abbildungen über viele der von ihm aufgestellten neuen Gattungen und Arten, so weit sie sich durch auf- fallendere plastische und Färbungsmerkmale hervorthuen, immerhin ein Urtheil bilden und nach seinen Angaben eine Bestimmung ermöglichen können. Wenn das Gleiche bei den weniger ausgezeichneten kleineren Formen und den schwieriger zu unterscheidenden Arten mancher Ti- pularien-, Tabaniden-, Dolichopoden- Gattungen u. A. nicht der Fall ist, so liegt dies eben daran, dass sich die Kennt- niss des Verf.'s, sowohl was den Gegenstand selbst als die der Entomologie während der J. 1865 — 66. 403 Literatur betrifft, zii sehr auf der Oberfläche bewegt. In letzterer Beziehung ist hervorzuheben, dass Verf. die sehr mangelhafte Blanchard'sche Bearbeitung der Chileni- schen Dipteren (in der Gay'schen Fauna Chilena) als die fast alleinige literarische Hülfsquelle für seine Arbeit an- sieht, indem er ausserdem nur noch einige von Macquart und Bigot beschriebene Arten berücksichtigt, die son- stige Literatur aber ignorirt. Er kennt weder Erieh- so n's Monographie der Henopier, noch L o e w's classische Arbeiten über die Raubfliegen, über die Tipulariae terri- colae, die Dolichopoden u. A. und beschreibt daher theils bekannte Gattungen (Plettusa Phil. = Aporosa Macq., Trichopalpus Phil. = Dasyomma Macq., Megalybus Phil. = Thyllis Er., Clavator Phil. = Hypenetes Loew, De- romyia Phil. = Plesiornma Macq. u. A.), theils bekannte Arten (z. B. Panops carbonarius Phil. — Lasia corvina Erichs.) unter neuen Namen, während er andere, wie z. B. zwei von Loew beschriebene Saropogon-Arten, eine Apo- rosa u. A., in seiner Aufzählung weglässt. Ist eine grössere Anzahl der vom Verf. aufgestellten Gattungen haltbar, so resultirt dies weniger aus einer sorgsamen Prüfung dersel- ben auf die bereits bestehenden als aus dem Umstände, dass die exotischen Dipteren-Formen bis jetzt nur einem geringen Bruchtheile nach bekannt geworden sind und des Neuen daher noch in Fülle darbieten. Die verwandt- schaftlichen Beziehungen dieser neuen Gattungen sind in vielen Fällen verkannt, in anderen nicht näher erörtert; zuweilen sind sie selbst Familien zuertheilt, welchen sie entschieden nicht angehören. Einige solcher Fälle sind bei den betreffenden Familien näher zur Sprache gebracht worden. Loew's „Diptera Americae septentrionalis indigena" sind während d. J. 1865 — 66 mit der sechsten und sie- benten Centurie (Berl. Ent. Zeitschr. IX. p. 127 — 186 und X. p. 1 — 54) fortgeführt worden. Die in derselben be- kannt gemachten neuen Arten gehören besonders den Familien der Tipularien, Asilinen, Mydaiden, Henopiern, Dolichopoden, Platypezinen, Pipunculinen, Stratiomyiden, 404 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete Syrphiden, Conopiden, Muscinen und Phoriden an. Un- ter den Asilinen wird eine Reihe von neuen Gattungen errichtet. Derselbe, „Ueber einige bei Kutais in Imeretien gefangene Dipteren" (Berl. Ent. Zeitschr. IX. p. 234—242) zählte 22 daselbst gesammelte Arten auf und beschrieb sechs darunter befindliche neue, über einige andere gleich- zeitig ergänzende Bemerkungen beifügend. Derselbe handelte über einige bei Danzig gefan- gene Dipteren, bei denen die Flügel verkümmert sind oder ganz fehlen (Schrift, d. naturforsch. Gesellsch. in Danzig, Neue Folge I, 3. und 4. Heft 1866. Separat. 8 S. in gr. 8.). Dieselben sind : Crassiseta brevipennis Meig., Apterina pedestris Meig., Anthomyza nov. spec. und eine Epidapus-Art, welche vielleicht mit Epid. venaticus Halid. identisch ist. F. Wa 1 k er, Descriptions of new species of the Di- pterous Insects of New-Guinea (Journ. of Linnean soc, Zoology VIII. p. 102 — 130) und: Descriptions of some new species' ofDipterous Insects froni the island of Sal- watty near New-Guinea (ebenda VIII. p. 130 — 136). Von Neu-Guinea werden 74, von Salwatty 13 neue Arten be- kannt gemacht, darunter mehrere zu neuen Gattungen erhoben; am reichhaltigsten sind die Muscinen, nächstdem die Tipularien vertreten. Derselbe gab eine „Synopsis of the Diptera of the Eastern Archipelago discovercd by Mr. W a 1 1 ac e and no- ticed in the Journal of the Linnean society" (Journ. Linnean soc, Zoology IX. p. 1 — 30). In derselben zählt Verf. die von Wallace auf dem Indisch- Australischen Archipel ge- sammelten und von ihm selbst beschriebenen Dipteren in systematischer Reihenfolge auf und erläutert in aneinander gereihten Columnen ihre Verbreitung über die einzelnen Inselgruppen. Einleitungsweise giebt Verf. eine Ueber- sicht über die Gattungen, durch welche die einzelnen Familien repräsentirt sind und bringt gleichzeitig einige synonymische Notizen bei: Massicyta Walk, ist identisch mit Hermetia, Doleschallia wird eingezogen und mit To- der Entomologie während der J. 1865 — 66. 405 rocca vereinigt; Angjtula ist auf das Weibchen von Ela- phomyia gegründet. (Letztere Gattung fällt mit der mehrere Monate früher publicirten Gattung Phytalmia zusammen; die Uebertragung der letzeren Benennung auf eine an- dere Art, als für welche sie vom Ref. geschaffen wor- den, ist natürlich durchaus unstatthaft und kann daher das hierauf bezügliche Vorgehen des Verf.'s nicht ac- ceptirt werden. Auch sonst enthält die Zusammenstel- lung des Verf.'s zahlreiche Ungenauigkeiten und Lücken.) van der Wulp, Nieuwe naamlijst van Inlandsche Diptera (in: Herklots. Bouwstoffen voor eene Fauna van Nederland III. p. 1—31 , 101—146 und 255-297) stellte ein sich auf alle Familien erstreckendes und 1379 Arten umfassendes systematisches Verzeichniss der in den Niederlanden einheimischen Dipteren zusammen. Verf. citirt bei den einzelnen Arten die bekannteren Werke, in denen sie beschrieben und fügt Angaben über Fund- orte und Erscheinungszeit bei. Kritische Bemerkungen, die Synonymie und Nomenklatur einzelner Arten betref- fend, sind angehängt ; neue Arten werden nicht beschrie- ben. — Ein 16 Arten umfassender Nachtrag wird in der Tijdschr. voor Entomol. VIII. p. 42 gegeben. Eine Zusammenstellung der von ihm auf einer Reise in Norwegen gesammelten Dipteren gab H. Siebke (Nyt Magaz. forNaturvidenskab. XIV. 1866. p. 396 ff.). Einige Arten werden nach dem alter sexus charakterisirt. J. Mik, Beitrag zur Dipterenfauna des Oesterrei- chischen Küstenlandes (Verhandl. d. zoolog. - botan. Ge- sellsch. in Wien XVI. p. 301—310. Taf. Ia) verzeichnete abermals eine Anzahl seltener oder bemerkenswerther, von ihm bei Görz aufgefundener Dipteren und beschrieb einige darunter befindliche neue Arten aus den Familien der Tipularien, Dolichopoden und Tachinarien. J. Egger, Dipterologische Beiträge, Fortsetzung der Beschreibung neuer Zweiflüger (ebenda XV. p. 291 — 298 und p. 573 f.). Einige vom Verf. beschriebene neue Arten aus Oesterreich und der Schweiz gehören den Fa- milien der Syrphiden und Muscinen an. 406 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete Schiner, Dipterologische Miscellen (ebenda XV. p. 989 — 1000 ) verbreitet sich über eine Anzahl für Oester- reich neuer Dipteren verschiedener Familien und be- schreibt einige derselben als neue Arten. Damianitsch, Ueber die Metamorphose von Sce- nopinus niger de Geer, Medeterus tristis Zett. und An- thomyia nov. spec. (ebenda XV. p. 237 — 240). Von ersteren beiden Arten stellt Verf. die Puppen im Holzschnitt dar; beide sind von der Form der Schmetterlingspuppen, die- jenige von Medeterus zeichnet sich durch zwei lange und dünne Hörner auf der Grenze von Kopf und Thorax (daher vermuthlich Stigmenträger) aus. Von der Antho- myia nov. sp. (vgl. Muscariae!) bildet Verf. Larve und Puppe ab ; erstere fand sich in einem Agaricus. Tipnlariae. Loew handelte (Zeitschr. f. d. gesanimt. Natur- wiss. XXVI. 1865. p. 395—426) »über die bisher beschriebenen Eu- ropäischen Anisomera-Arten«, welche er nach der Zeitfolge ihrer Publication durch Latreille, Meigen, Burraeister, Mac- quart, Curtis, Zetterstedt u. A. einer umfassenden kritischen Prüfung unterzieht und in ihrer Selbstständigkeit, resp. Identität mit anderen erläutert. Er kommt dabei zu dem Resultat, dass bis jetzt acht wohl unterschiedene Anisomera-Arten und 1 Peronecera bekannt sind, welchen er eine neue Gattung Cladolip es hinzufügt. — Die dem Verf. aus eigener Anschauung bekannten Anisomera- Arten, von welchen er erneuete Beschreibungen giebt, sind fol- gende: 1) Anis, longipes n. A. aus den Alpen. 2) Anis, aequalis (? = nigra Walk.) aus der Lombardei. 3) Anis, bicolor Meig. (? = Gae- dii Meig.). 4) Anis, obscura Meig. 5) Anis, saxonum {= bicolor Burm., vix Meig.). 6) Anis. Burmeisteri (= nigra Burm. nee Latr., = vittata Walk.). 7) Anis, vittata Meig. 8) Anis, nubeculosa Burm. (= striata Schin.). Die Gattung Peronecera Curt. beschränkt sich auf (die gleichfalls noch einmal charakterisirte) Peron. fuseipennis Curt. — Die neue Gattung Cladolipes hat nackte Augen, beim Weibchen eine aus gestreckten Gliedern bestehende Fühlergeissel, in den Flügeln keine Diskoidalzelle und vordere Schaltader ; Hülfs- ader weit über den Ursprung der zweiten Längsader hinausreichend, dicht vor ihrem Ende durch eine Querader mit der ersten Längs- ader verbunden, diese in gleicher Weise mit der zweiten, welche einfach ist. — Art : Clad. simplex aus Griechenland. Eine grössere Anzahl neuer Arten und Gattungen aus Chile machte Philipp i (Verhandl. d.zoolog.-botan.Gesellsch. in Wien XV. p. 595 ff. der Entomologie während der J. 1865 — 66. 407 Taf. 23 u. 24) bekannt: Culicina: Culex serotinus, articularis, vit- tatus, apicinus, pictipennis und marmoratus. — PI et tusa nov. gen., gehört selbstverständlich nicht zu den Culicinen, sondern zu den Tipularien #rit fadenförmig verlängertem Rüssel und ist, nach der Abbildung zu urtheilen, mit Aporosa Macq. identisch. Verf. diagno- sticirt vier Arten: Plett. virescens, tectacea, fulvithorax und stigma- tica, von denen eine vielleicht mit der Chilenischen Aporosa valida Loew (Linn. entom. V.), welche von Philip pi eingesandt ist, zu- sammenfällt. — Tipul. culic if ormes : Chironomus pictipennis, punctulatus, eburneocinctus, bdlteatus, lacteocinctus, carbo , melas, pica, delicatulus, holochlorus und cinereus (die Arten sind nur kurz und unzureichend diagnosticirt) , Ceratopogon Chilensis n. A. — Podonomus nov. gen., Thorax über den Kopf hinweggezogen, Fühler kurz, acht?-gliedrig. lang wirtelhaarig, Flügel mit zwei gleich langen Basalzellen und vier aus denselben hervorgehenden einfachen Hinterrandsadern. — Art: Pod. stigmaticus. —Tipul. terricolae: Ctedonia nov. gen., eine Tipularien-Form mit 15- bis 24-gliedrigen, in beiden Geschlechtern gekämmten Fühlern, welche vom dritten Gliede an 9 Kammstrahlen, deren erste beide kurz und nach aus- sen gerichtet sind, zeigen ; mit Ctenophora und Ozodicera verwandt. von ersterer durch kurzes Endglied der Taster, von letzterer durch gestielte zweite Hinterzelle unterschieden. — Vier Arten: Cted. flavipennis, bicolor, pictipennis und bipunctata. — Tipula decorata, glaphyroptera, subandina, concinna, annulipes, Paulseni, Väldiviana, apterogyne, vittigera und flavipennis. — Polymoria nov. gen., durch kurze , 16-gliedrige , vom dritten Gliede ab lang behaarte Fühler und sechs Hinterrandszellen, deren dritte gestielt ist, cha- rakterisirt. — Fünf Arten: Pol. lutea, irrorata, cinerea, punctipen- nis und tenella. — Limnophüa stigmatica, ?pallens, trichopus, apoe- cüa. verecunda, cineracea und venosa, Limnobia flavida, vernalis, infumata, guttata, polysticta, phatta und chlorotica, Cylindrotoma hyaloptera. — Idioneura nov. gen., mit kurzen, 14-gliedrigen Fühlern, zwei Randzellen, einer getheilten Submarginalzelle und fünf Hinterrandszellen. — Art: Id. macroptera. — Lachnocera nov. gen., Fühler beim Männchen von Körperlänge, 13-gliedrig, die lang- gestreckten Glieder vom dritten an knaufförmig dicht behaart; zwei Rand-, eine Submarginal- und vier Hinterrandszellen. — Art: Lachn. delicatula. — Erioptera? longipes und ?pallida, Megistocera Chilensis. — Tipul. fungicolae: Macrocera Väldiviana und te- stacea, Cnephaeophila (nov. gen., von Bolitophila durch 16-glied- rige Fühler und das Flügelgeäder, von Sciophila durch die Länge der Fühler und unbewehrte Schienen abweichend) fenesträlis, Cero- platus obscurus. — Centr oenemis nov. gen., von Mycetophila durch zusammengedrückte Fühler und zwei Marginalzellen, von Leia durch 408 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete zwei Ocellen und doppelte Marginalzelle, von Sciophila durch die weit geöffnete erste Randzelle, von Ceroplatus durch schmale Füh- ler, gedornte Schienen u. s. w., von Platyura durch letztere und den zusammengedrückten Hinterleib verschieden. — ..Art : Centr. stigmatica. — Gnoriste Chilensis, Platyura subannulata, Mycetophüa cognata, fuscipennis, heteroneura, apicata, atricornis und nigriven- tris, Leia? poeciloptera, Sciophila Valdiviana, thoracica, praecox, vernalis, aberrans, australis, pusilla und ocreata, Mycetobia? fulva, Agaricobia (nov. gen., mit vier von der Basalzelle ausgehenden einfachen und einer aus der Wurzel entspringenden fünften Längs- ader ; hinter derselben noch zwei verkürzte Analadern ; Hinterschie- nen fein geborstet) fulvicollis, Sciara domestica, heteropus und cli- minutiva. — Tipul. gallicolae: Cecidomyia ? fuscescens, Psy- chophaena (nov. gen., Flügelgeäder ähnlich wie bei Campylomyza jedoch die Qnerader vor der Gabelung der zweiten Längsader ge- legen, zu welcher sie rechtwinklig gestellt ist) pictipennis, Spa- niotoma (nov. gen., wohl kaum zu den Gallmücken gehörend; Fühler kurz, sechsgliedrig, nur vereinzelt beborstet; dritte Längs- ader gegabelt i bivittata und unicolor, Pentaneura (nov. gen., Flügel lang, dicht behaart, zwischen erster und zweiter Längsader eine sehr schräg verlaufende, zwischen zweiter und dritter eine gewöhnliche Querader) grisea, Tetr aphora (nov. gen. Flügel dicht behaart und lang gewimpert, erste Längsader kurz, gegabelt, durch eine Querader mit der zweiten verbunden ; vierte Längsader gleich- falls gabelig) fusca, Lasioptera pallipes und furcata , Psychoda punctata, septempunctata und tenella. — Tipul. fl orales: Lobo- gaster nov. gen., Augen langhaarig, Fühler von mehr als halber Körperlänge, zwölfgliedrig, die Glieder vom dritten an verlängert ; Hinterleib durch die blattartige Erweiterung des 4. bis 6. Segmen- tes gekeult erscheinend, Flügel mit zwei langgestreckten, gleichen Basalzellen, länglicher, fünfeckiger Diskoidal- und fünf Hinterrands- zellen. Ob mit Rhyphus verwandt ? — Art : Lob. paradoxus. — — Simulium montanum, pulchrum, annulatum, varipes, Chilense und tarsatum. — Heptagyia nov. gen., zwischen Simulium und Aspistes stehend, mit kurzen, cylindrischen, siebengliedrigen Fühlern, langen, sechsgliedrigen Tastern, stark buckligem Thorax und langen, dünnen Beinen, deren Schenkel und Schienen unbewehrt sind. Flügel ohne Diskoidalzelle, mit zwei verlängerten Basal- und zwei Hinterrands- zellen. — Art : Hept. annulipes. — Düophus vittatus, pallidipennis, Paülseni und Valdivianus, Acanthocnemis nigripennis, thoracicus, luteicollis, lateralis, bimaeulatus, gagatinus, ater, carbonarius, ephip- pium, dorsalis und rubripes. — Penthera nov. gen., mit Plecia im Flügelgeäder übereinstimmend, sonst aber nach des Verf.'s An- gabe sehr verschieden ; von Bibio durch den mangelnden Enddorn der Entomologie während der J. 1865—66. 409 der Schienen abweichend. — Art: Penth. nigra. — Scatopse trans- atlantica, carbonaria und hyalinata. — Auf- p. 730. Taf. 29. fig. 57 fügt Verf. noch eine neue Tipularien-Gattung Tanyderus hinzu, welche durch die schöne Flügelzeichnung an gewisse Limnobien er- innert, aber sich durch einen stark verlängerten, dünn halsförmigen Prothorax und viel- (25?-) gliedrige Fühler auszeichnet. — Art: Tanyd. pictus, 12 Lin. lang. Schiner (ebenda XVI. p. 927 ff.) machte vorläufige Mitthei- lungen über die während der Novara-Fahrt gesammelten Diptera nembcera, unter welchen sich 57 Arten als neu erwiesen haben, und charakterisirte folgende neue Gattungen : Ps eudosciara nov. gen.. aus der Gruppe der Mycetophiliden, nach des Verf.'s Ansicht den Uebergang zu den Sciarinen vermittelnd, auf eine Columbische Art begründet. — Telmato geton nov. gen., aus der Gruppe der Chi- ronomidae, von den übrigen Gattungen durch die bei beiden Sexus gleiche Zahl der Fühlerglieder und das stark entwickelte Empodium unterschieden; auf eine Art von St. Paul begründet. — Palt o- stoma nov. gen.. aus der Blephariceriden-Gruppe, durch langen, unter die Brust zurückgeschlagenen, bis über die Hinterleibsbasis hinausreichenden Rüssel ausgezeichnet; für eine Columbische Art errichtet. — Cloniophora nov. gen., aus der Limnophilinen- Gruppe, auf Gynoplistia subfasciata Walker begründet. — Para- tropesa nov. gen., derselben Gruppe angehörend, mit eigenthüm- lichem Flügelgeäder, welches dem Verf. einen neuen Beweis für die Richtigkeit seiner Ansichten über das Flügelgeäder der Dipteren liefert: ausser einer Süd-Amerikanischen Art gehört der Gattung vielleicht auch Limnobia fasciolaris Wied. an. — Endlich Periphe- riptera nov. gen., aus der Limnobiinen-Gruppe, gleichfalls auf eine neue Süd-Amerikanische Art begründet. R. Osten-Sacken , Description of some new genera and species of No rth- American Limnobina (Proceed. entom. soc. of Philadelphia IV. p. 224 — 242). Verf. giebt eine erneuete Charakteristik der Gat- tung Toxorhina Loew, welche er auf Arten mit stark verlängertem Rüssel und fehlender Submarginalzelle beschränkt und weist nach, dass Westwood unter seiner Gattung Limnobiorhynchus Arten zweier Gattungen, mit und ohne Submarginalzelle (Elephantomyia und Toxorhina) vermengt habe. Zwei hier beschriebene neue Nord- Amerikanische Arten sind: Toxorh. magna von Neu-Jersey und mu- liebris Massachusetts. — Ausserdem charakterisirt Verf. nochmals die Gattungen Cylindrotoma Macq. mit Cyl. Americana n. A. von den White Mountains, Triogma Schin. mit Tr. exsciäpta n. A. aus Pennsylvanien und Tr. nodicornis n. A. von Washington, Illinois u. s. w. und macht Phalacrocera tipulina als n. A. von den White Mountains bekannt. 410 Gerstaecker: Bericht üb. cL wissensch. Leist. im Gebiete Eine neue Limnobiinen-Gattung machte ferner Mik (Verhandl. d. zoolog. - botan. Gesellsch. in Wien XVI. p. 302. Taf. I a. fig. 7) unter dem Namen Thaumastoptera bekannt. Sie hat ziemlich kurze, 16-gliedrige Fühler, deren erstes walzenförmiges Glied von der Länge der Schnauze ist, nackte Augen, ungespornte Schienen und undeutliche Pulvillen ; Hinterleib kurz, mit dicken und stumpfen Haltezangen beim Männchen. Flügel mit gewimpertem Saume und behaarten Längsadern; die zweite einfach, vor ihrem Ende mit der dritten durch eine Querader verbunden, ebenso die vierte mit der gegabelten fünften ; hintere Querader vor der Mitte der Flügellänge stehend, die hintere Basalzelle daher fast um die Hälfte kürzer als die vordere. — Art: Thaum. calceata von Görz. — Ausserdem beschreibt Verf. Pachyrrhina aurantiaca als n. A. ebendaher. _ Balth. Wagner, in der landwirtschaftlichen Entomologie durch seine gründlichen Studien über die Cecidomyia destructor rühmlichst bekannt, hat in der Stettin. Entomol. Zeitung 1866. p. 65 — 96 und p. 169—187. Taf. III jetzt eine zweite ähnliche »Abhand- lung über Diplosis tritici und D. aurantiaca, eine alte und eine neue Getreidegallmücke« (auch im Separat-Abdruck : Fulda 1866. 8.) pu- blicirt, welche wissenschaftlich ebenso tüchtig wie in praktischer Be- ziehung wichtig und beachtenswerth ist. Verf. schickt seinen eige- nen Beobachtungen eine umfassende chronologische Darlegung der seit 1771 in England, Nord-Amerika und Frankreich zur Sprache gebrachten Weizenschädigungen durch Cecidomyien-Larven voraus. Sodann unterscheidet er durch ausführliche Beschreibungen zwei von den früheren Autoren vielleicht z. Th. verwechselte Arten, deren eine er mit dem Namen Cecid. tritici Kirby belegt, während er die andere als neu betrachtet und Cecid. aurantiaca nennt. (Angesichts der unentzifferbaren C ecid. aurantiaca Macq. wäre die Wahl eines anderen Namens wohl correkter gewesen. Ref.) Die sehr einge- hende, auf selbstständigen Beobachtungen beruhende Schilderung der Lebensweise und Verwandlungsgeschichte beider Arten bildet den Hauptabschnitt der Arbeit, welchem noch zwei Capitel über die natür- lichen Feinde (Parasiten) und die anzuwendenden Gegenmittel folgen. Die beiden Weizenmücken erscheinen in Mitteldeutschland Anfang Juni's und verschwinden Mitte Juli's ; die Weibchen halten sich am Tage in der Nähe des Bodens auf und legen erst gegen Abend oder Nachts ihre Eier au die Innenseite der Spelzen ab ; die Männeben sind zwar weniger zahlreich, aber durchaus nicht selten. Die nach acht Tagen ausschlüpfenden Larven ernähren sich durch Aussaugen des Fruchtknotens, sind nach einigen Wochen vollwüchsig, lassen sich auf die Erde herabfallen, in welcher sie den Rest des Sommers, den Herbst und Winter zubringen, um sich nach zweimaliger, mit Veränderungen der Oberfläche verbundener Häutung, erst zu Ende der Entomologie während der J. 1865 — 66. 411 des Frühlings zu verpuppen. Ihre Parasiten sind Isostasius puncti- ger Foerst. und Leptacis tipulae Kirby; dieselben sind neben den einzelnen Verwandlungsstufen der beiden Cecidomyiden auf einer die Abhandlung begleitenden, reich ausgestatteten Tafel dargestellt. Mein er t, »Ednu et par ord om Miastor« (Naturhist. Tidsskr. 3. Raek. III. p. 225 ff.) hat jetzt eine zweite lebendig gebärende Ce- cidomyiden-Larve, welche gesellschaftlich unter Pappelrinde lebt, zur Entwickelung gebracht und daraus eine von Miastor sehr verschie- dene Gattung erzogen, welche er unter dem Namen OH gar ces nov. gen., durch den Mangel des Schöpfrüssels und der Taster, durch zweigliedrige Tarsen, elfgliedrige, perlschnurförmige Fühler und zwei oder drei abgekürzte, allmählich undeutlich werdende Flü- geladern charakterisirt. Die dem Verf. bis jetzt nur im weiblichen Geschlecht bekannte Art Ölig, paradoxus ist l1/* — l1/* Mill. lang, ochergelb mit schwärzlichem Kopf und Mesonotum. — Den Angaben anderer Autoren gegenüber, dass Miastor generisch mit Heteropeza Winn. zusammenfalle, erörtert Verf. die zwischen beiden bestehen- den Differenzen in umständlicher Weise. Nach v. Siebold's Mittheilung (Zeitschr. f. wissensch. Zoo- log. XV. p. 116) haben sich nämlich Winnertz und Schiner für die unmittelbare Verwandtschaft beider Gattungen ausgesprochen, letzterer an den Tarsen auch ein rudimentäres fünftes Glied aufge- funden (vgl. auch Verhandl. d. zoolog.-botan. Geseüsch. in Wien XV. p. 87). Auch Loew (Berl. Ent. Zeitschr. IX. p. 270) weist auf die nahen Beziehungen zwischen Miastor und Heteropeza hin und zu- gleich auf die nahe Verwandtschaft mit der im Bernstein vertretenen Gattung Monodicrana, welche wie Miastor ein vollständig entwickel- tes viertes Tarsenglied besitze. Loew, Beschreibung einiger Afrikanischen Diptera nemocera (Berl. Ent. Zeitschr. X. p. 55 — 62) machte Anopheles costalis, Tipula bicolor, Tipula strigata (Nubien), Holorusia albovittata Macq. mas, Pachyrrhina crocea, Limnobia atomaria, Gnopliomyia inconspieua, Bibio monacanthus (Cap) und breviceps (Cap) und caffer als n. A. bekannt; die nicht besonders bezeichneten stammen aus dem Caf- fernlande. Derselbe, »Neue Tipula bei Bad Liebenstein« (Zeitschr. f. d. gesammt. Naturwiss. XXVI. p. 135) beschrieb Tipula trifasciata als n. A. aus Thüringen. Derselbe (Schrift, d. naturf. Gesellsch. in Danzig, Neue Folge I. p. 7) beschrieb eine von Menge bei Danzig aufgefundene Epidapus - Art, welche möglicher Weise von Epid. venaticus Halid. specifisch verschieden ist, welcher aber ein Name nicht beige- legt wird. 412 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete Derselbe (Berl. Ent. Zeitschr. IX. p. 128 f.) machte Cerato- pogon genitalis als n. A. von Cuba, Stygeropis dimidiata und fusci- pennis als n. A. aus Nord- Amerika bekannt. — Ebenda X. p. 2 ff. : Tanypus scapularis, humeralis (Cuba), thoracicus, bellus, pusillus, hirtipennis und pilosellus (Distr. Columbia), Macrocera formosa und Sciophila bimaculata n. A. Nordamerika. Walker (im Appendix zu K. Lord's The naturalist in Van- couver-Island and British Columbia II. p. 337) Culex pinguis als n. A. aus British Columbia. Derselbe (Journal Linnean soc, Zoology VIII. p. 102 ff.) Sciara varipes und ?filipes, Megarhina inornata, Culex ventralis, Chironomus instabilis, Limnobia plenipennis, latifascia. infixa, con- tingens, exclusa, trisignata, Tipula pallida und Pachyrhina tenuis als n. A. von Neu-Guinea. — Ebenda p. 130 ff. : Mycetophila obscu- rata, Limnobia filiformis, Pachyrhina colorata, Gynoplistia insolita als n. A. von Salwatty. Boheman (Öfvers. Vetensk. Akad. Förhandl. 1865. p. 574 f.) Chironomus polaris, arcticus und brevipennis, Mycetophila frigida als n. A. von Spitzbergen. Ausserdem werden als von dort her- stammend aufgeführt: Chironomus productus Zett.. aterrimus Meig., Sciara variabilis Zett., Trichocera hiemalis und parva Meig. Frauenfeld (Verhandl. d. zoolog.-bot, Gesellsch.XVI. p. 200) machte die von ihm in Polyporus squamosus aufgefundene Larve und Puppe der Ditomyia fasciata Meig. und (ebenda p. 973) die zwischen Lemna lebende Larve und Puppe einer Corynoneura, wel- che von Sc hiner als Corynoneura lemnae n. A. charakterisirt wird, bekannt; die Larve derselben ist mehr denn viermal so lang als die Imago. Gnophomyia pusilla Schiner (ebenda XV. p. 995). n. A. Wien. Siebke (NytMagaz. for Naturvidensk. XIV. p. 418) beschrieb das Männchen von Cylindrotoma glabrata Meig. Stratiomyidae. Philip pi (Verhandl. d. zoolog.-botan.Gesellsch in Wien XV. p. 726 ff.) machte als neue Chilenische Arten und Gat- tungen bekannt: a) Coenomyidae: Coenura xanthopleura, bigut- tata und elegans. — b) Xylophagidae: Xylophagus carbonarius. — Hylorus nov. gen., wird vom Verf. von Xylophagus durch die zusammenstossenden Augen des Männchens unterschieden, scheint aber hiernach sowohl wie nach der Hinterleibsbildung des Weib- chens (Taf. 26. fig. 33) viel näher mit Chiromyza Wied. verwandt zu sein, von welcher Gattung sie allerdings durch das Flügelgeäder und die Form des letzten Fühlergliedes wieder abweicht. Dritte Längsader gegabelt, das Geäder überhaupt wie beiBeris; Endglied der Fühler langgestreckt, pfriemförmig, achtringlig an der Spitze der Entomologie während der J. 1865—66. 413 mit kurzem Haarbüschel. — Art: Hyl. Krausei. — Lagarus nov. gen., durch den Mangel der Diskoidalzelle und die kurzen Fühler von allen übrigen Gattungen abweichend (daher wohl überhaupt kaum hierher gehörig; zur Beurtheilung fehlt indessen eine Abbil- dung); Augen klein, behaart, entfernt stehend. Endglied der Fühler länglich, stumpf, behaart, undeutlich geringelt, so lang wie die bei- den ersten zusammengenommen. — Art: Lag. Paulseni. — Beris luctifera, trichonota, modesta, thoracica, longicornis, luteiventris und viridiventris. — c) Stratiomyidae: Cyclogaster Paulseni und ru- briceps. — Cyanaug es nov. gen., Schildchen nach der Beschrei- bung »sechs- oder vielmehr achtzähnig« (in der Abbildung Taf. 26. fig 34 sind aber jederseits fünf Zähne dargestellt), drittes Fühler- glied verlängert, pfriemförmig, sechsringlig mit kurzem, stumpfen Endgriffel (die Abbildung zeigt abgesehen von letzterem acht Ringe am dritten Gliede) , Hinterleib kurz , kreisrund ; von den vier aus der Diskoidalzelle hervorgehenden Hinterrandsadern erscheint die dritte in der Abbildung stark abgekürzt. — Art : Gyan. Valdivianus. Loew (Berl. Ent. Zeitschr. IX. p. 129 ff.) machte als n. A. aus Nord-Amerika bekannt: Stratiomyia (emendirt aus Stratiomys) quadrigemina, normula, unilimbata, senaria, lativentris, barbata (Ca- lifornien), melastoma (Californienj, obesa, quatemaria, apicula, dis- calis, nigriventris (Nebraska), angularis, marginalis und notata (Ne- braska), Odontomyia nigrirostris, megacephala (Californien), varipes, binotata, lasiophthalma, inaequalis, rufipes (Cuba), Scolaris (Cuba), pilimana, microstoma , Clitellaria subulata, Cyphomyia rubra (Cuba) und marginata (Cuba). — Ebenda X. p. 7 ff. : Sargus elegans, lucens (Cuba), tricolor (Cuba), pleuriticus (Cuba), Chrysonotus nigricornis (Distr. Columbia), Euparyphus tetraspilus, brevicornis (Distr. Colum- bia), stigmaticalis (ebendaher), bellus, Stratiomyia maculosa (Califor- nien), laticeps und picipes. Walker (Journ. Linnean soc,, ZoologyVlII. p. 106 ff.) machte Clitellaria responsalis , Stratiomys atraria und parallela , Sargus fortis und Buba opponens als n. A. von Neu-Guinea bekannt. Jaennicke zählte in seinen »Beiträgen zur Kenntniss der Europäischen Stratiomyiden, Xylophagiden und Coenomyiden« (Berl. Ent. Zeitschr. X. p. 217 — 236) 61 ihm bekannte einheimische Arten mit Bemerkungen über Fundorte, Häufigkeit, Varietäten u. s. w. auf und beschrieb als neu : Pachygaster robustus (tarsalis Zett. pars), ar- gentifer (minutissimus Zett. pars) und tenellus (minutissimus Zett. pars) von Frankfurt am M., Nemotelus Siculus, Algeriern, Oxycera Engadinica, Stratiomys Bhaetica und Odontomyia Heydenii Schweiz, Sargus ceriferus Genua. Tabanina. Von Philip pi (Verhandl. d. zoolog. - botan. Ge- sellsch. XV. p. 707 ff.) wurden als n. A. aus Chile bekannt gemacht : 414 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete Pangonia cMorogastra, rufoaurea, atra, collaris. subandina, austra- lis, obscuripennis und rittata, Mycteromyia (nov. gen., auf Pan- gonia coniea Big. errichtet) fusca, brevirostris und mnrina, Taba- nus nigripennis. acutidens. .vanthogaster, senilis, tephrodes, molestis- simus, andieola, mageüamcus, anaehoreta, infumatus, inornatus, co- raeinus, ?Uige>is. gagatinus, ?hirtuosus. ? obscuratus, melanostoma. nigrifrons, ? annulieornis, Paulseni, obscuripennis, pullus. rubricornis und fidvipes. — Eine neue Gattung Trichopalpus, welche Verf. der gegenwärtigen Familie zurechnet, hat nach der Abbildung des Trich. poecilogaster , welchen Ref. auch in natura vergleichen kann, mit den Tabaninen nichts gemein, sondern ist mit der Leptiden-Gat- tung Dasyomma Macq. identisch, welche vom Verf. übrigens p. 771 noch einmal unter den Thereviden aufgeführt wird. Vielleicht ist sogar Trich. obscurus des Verf. mit Dasyomma coerulea Macq. einer- lei. Ausser diesen beiden Arten werden noch Trich. fulvus und cinerascens als n. A. charakterisirt. Walker (Journ. Linnean soc. Zoology VIII. p. 108 ff.) machte Pangonia caliginosa, Takanus cohaerens, Papouinus und breviuseulu* als n. A. von Neu-Guinea bekannt. Jaenuicke, Beiträge zur Kenntniss der Tabaniden Europa's (Berl. Entom. Zeitschr. X. p. 65 — 91) zählte 44 einheimische Arten dieser Familie mit Angaben über ihr Vorkommen in der Frankfur- ter Umgegend, mit Bemerkungen über ihre Artrechte, Abänderun- gen u. s. w. auf und beschrieb als neue Europäische Arten: Taba- nus Hegdenianus Schweiz, apiarius Algier, Widert Italien. Südfrank- reich, bisignatus Frankreich. Deutschland. Engadincnsis St. Moritz, hacmatopotoi des Schweiz, megacephalus Andalusien, paradoxus Schweiz, ornatus Catalonien, regularis Südfrankreich, atropos Italien, Cliry- sops aurantiacus Andalusien. — Nachträgliche Bemerkungen eben- da p.237. BombyliarÜ. Philip pi (Verhandl. d. zoolog-botan. Gesell- sch. XV. p. 649 ff.; machte als n. A. aus Chile bekannt: Bombylius senieulus, transaüantüsus, beüus, Valdwianus, flaccsecns, melampogon, nigrieornis. Landbecki, frontatus, Paulseni, Phthiria vulgaris, exilis, pieta. cana und barbata, Geron canus, Sgstropus ?Chilensis. Hirmo- neura (welchen Namen Verf. in Herrn oneura emendirt) eximia, bal- teata, pictipenni*. picta, Landbecki, commuiata, ursula, Andina, ar- tieidata, cinerea, punctipennis, luctuosa. bellula. modesta und anthra- coides, Anthrax moerens, lemniscata, semilugens, semitristis, Blan- ehardi, Chüensis, murina, subandina. quadricineta, festiva, argenti- flua, vulpecula. fulvago, eillica, duodecimpunctata, ealoptcra, citri- pennis, calogastra, leucomaüa, squalida, calvescens, balteata, pusio. Conopas, ingloria und bellula, Comptosia consobrina (von C. bifas- ciata Macq. näher unterschieden), vulgaris, Landbecki, montana, der Entomologie während der J. 1865 — 66. 415 infumata, canescens und ?lugubris, Nectarop ota (nov. gen.) seti- yera. Letztere Gattung hält Verf. für nahe verwandt mit Anthrax, von welcher sie sich durch langgestreckten Rüssel, langes erstes Fühlerglied, geschlossene erste Hinterrandszelle und beborsteten Hinterleib unterscheidet. Ach. Costa (Annuario del museo zoolog. della univers. di Napoli II. 1864. p. 151 f.) beschrieb Sistrophus (sicA) Sällei und fune- reus n. A. unbekannten Vaterlands. Walker (Journ. Linnean soc, Zoolog. VIII. p. 111) Anthrax apicifera n. A. von Neu-Guinea. Henopii. Von Philippi (Verhandl. d. zoolog.-botan. Gesellsch. XV. p. 641 ff. Taf. 25) wurden als neue Chilenische Gattungen und Arten bekannt gemacht: Me g alybus nov. gen., ist nach allen Merkmalen identisch mit Thyllis Erichs., von welcher bis jetzt nur Afrikanische Arten bekannt waren. Verf. beschreibt deren sechs aus Chile : Megal. pictus, crassus, obesus, gracilis, tristis und subcy- lindricus. — Holops nov. gen., mit gleich vollständigem Flügel- geäder wie die vorhergehende Gattung und Panops , aber mit kurzem, ovalen, zusammengedrückten Rüssel, die kurzen zweiglied- nigen Fühler in der halben Höhe des Kopfes entspringend; Hinter- leib kurz, viel breiter als der Thorax, quer eiförmig. — Zwei Ar- ten: Hol. cyaneus und inanis. — Sphaerops nov. gen., gleichfalls mit vollkommener Zellenbildung der Flügel, die dritte Längsader aber schon vor dem Ende der dahinter liegenden Zelle gegabelt. Augen glatt, Fühler zweigliedrig, dicht unter dem Scheitel entsprin- gend, Rüssel rudimentär. — Art: Sphaer. appendiculata. — Panops aeneus, carbonarius (ist identisch mit Lasia corvina Er.), rufus, ni- gripes und pullus. Loew(Berl. Ent. Zeitschr. IX. p. 149 f.) beschrieb Oncodes pallidipennis n. A. Pennsylvanien. Acrocera bimaculata Distr. Colum- bia, und Optsebius gagatinus Philadelphia. Empidae. Eine Anzahl neuer Gattungen, auf Chilenische Ar- ten begründet, machte Philippi (Verhandl. zoolog.-botan. Gesellsch. XV. p. 751 ff. Taf. 28) bekannt: Sphicosa nov. gen., auf eine kleine Art mit gegabelter dritter Längsader, drei aus der geschlossenen Diskoidalzelle hervorgehenden Hinterrandsadern, horizontal vorge- strecktem Rüssel und pfriemförmigem dritten Fühlerglied mit kur- zem Endgriffel gegründet; Thorax gewölbt, Hinterleib zugespitzt, Beine einfach. — Art: Sphic. atra. — Scelolabes nov. gen., wie es scheint mit Hybos nahe verwandt; dritte Längsader einfach, Diskoidalzelle nur mit zwei Hinterrandsadern, Hinterschenkel ver- dickt. Abweichend ist die Form der Basalzellen, der nicht hervor- tretende Rüssel, das langgestreckte Endglied der Fühler und der wenig gewölbte Thorax. — Art: Scel. bivittatus. — Homalocne- 416 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete mis nov. gen., dritte Längsader gegabelt, Diskoidalzelle mit drei Hinterrandsadern, zweite Längsader am Ende winklig gebogen; Rüs- sel verborgen, Endglied der Fühler sehr verlängert und allmählich zugespitzt , nach der Abbildung säbelförmig gekrümmt ; Thorax bucklig, Beine mit einfachen Schenkeln. Schienenspitze und zwei Ba- salglieder der Tarsen beim Männchen erweitert. — Art : Hom. ni- gripennis. — Apalocnemis nov. gen. Dritte Längsader gegabelt, Diskoidalzelle mit drei Hinterrandsadern, zweite Längsader gerade ; Rüssel horizontal, kurz, Endglied der Fühler oval mit langer Borste, alle Beine einfach. — Art: Apal. obscura. — Empis poecila, argy- rozona, Landbecki, Valdiviana, ochropus, flavinervis, tephrodes, graci- lipes, bracliy Stoma, fulva, dumetorum, collina, pachystoma, ? macror- rhyncha, spinulosa und dumicola, Pachymeria argentata, annulata, obscurata, brachygastra, modesta, obscuripennis, rubripes und fulvipes. Bhamphomyia tephrodes, Rilara lugens, griseiventris, ?pallida, ?ar- gyrozona, ?breviventris, Brachystoma leptidea, testacea, nigricornis, fusca, stigmatica, (Heterophlebus subgen. nov.) melanogastra, tho- racica, ambigua, nemoralis und vittigera. — C er atomer us nov. gen. Dritte Längsader gegabelt, keine geschlossene Diskoidalzelle, sondern die vierte Längsader gleichfalls gegabelt; Fühler mit lang- gestrecktem Basal- und lang pfriemförmig zugespitzten Endgliede, Rüssel vertikal, etwa so lang wie beiHilara; Männchen mit gestiel- tem Copulationsorgan. an der Spitze zweiästigen Mittelschenkeln und gebogenen, innen ausgerandeten Mittelschienen; Hinterschienen gegen die Spitze erweitert und ausgezogen , Tarsen sehr langge- streckt. — Art: Gerat, paradoxus. (Die hervorgehobenen Eigen- tümlichkeiten der Beine sind offenbar nicht von generischem Werth, sondern Art- und sexuelle Merkmale.) — Hemerodromia flavipes, semilugens. pratincola, pallida. bivittata, bicolor und nigrimana, Pla- typalpus Chilensis, testaceus und Paulseni, Drapetis Valdiviana und obscuripennis, Cyrtoma ? collina. Loew (Berl. Ent Zeitschr. IX. p. 237 ff.) machte Empis api- cdlis, fraterna und hirta als n. A. von Kutais bekannt und erörterte die mit ersterer Art in näherer Verwandtschaft stehenden Emp. variegata Meig., maculataFab., confusa n. A. (maculata Schin.) und affinis Egger. Hybos stigraa Walker Journ. Linnean soc. , Zoology VIII. p. 111) n. A. von Neu-Guinea. Boheman (Öfvers. Vetensk. Akad. Förhandl. 1865. p. 570) führt Rhamphomyia caudata Zett. als in Spitzbergen einheimisch auf. Asilina. Philippi machte ^Verhandl. d. zoolog.-botan. Ge- sellsch. XV. p. 684 ff.j als neue Arten und Gattungen aus Chile be- kannt: Laphria calogastra und modesta, Dasypogon Landbecki, la- tus, atratus, carbonarius, pictus, tricolor, lugens, venustus, micans, der Entomologie während der J. 1865—66. 417 splendens, sericeus und rufipes (von diesen steht Das. Landbecki in unmittelbarer Verwandtschaft mit Das. terebratus Macq. und würde mit diesem eine besondere Gattung zu bilden haben ; die Saropogon- Arten beschreibt Verf. untermischt mit solchen Dasypogonen, welche unbe wehrte Vorderschienen haben, Sarop. cyanogaster und chaly- beiventris Loew sind von ihm übersehen worden). — Dasypecus nov. gen., eine kurze, gedrungene I-asypogonen-Form mit breitem Kopf, unbewehrten Vorderschienen und weit vor dem Hinterrande geschlos- sener zweiter und dritter Hinterrandszelle. - Art: Das. heteroneu- rus. — Erax speciosus (gehört zu Proctacanthus Macq.), Ei'ax cine- reus (ist ein Asilus sens. strict.) und murinus, Asilus spectabüis. nigriventris. occidentalis. Valdiuaniis. poecilopus. incomptus, mega- stylus. brachypterus und eritrichus. — Clavator nov. gen., ist identisch mit Hypenetes Loew ; fünf Arten : Clav, punctipennis, ni- gribarbis. rubricomis, brevicornis und rufescens. — Dasycyrton nov. gen., eine gedrungene Dasypogonen-Form mit buckligem, bu- schig behaartem Thorax, lang und dicht beborstetem Untergewicht und unbewehrten Vorderschienen. — Art : Das. gibbosus. — Any- penus nov. gen, gehört offenbar der gegenwärtigen Familie gar nicht an, sondern steht in nächster Verwandtschaft mit Apiocera Westw. (Pontiacs Macq.j. mit welcher sie die Fühler-, Taster- und Hinterleibsbildung gemein hat und mit welcher sie auch in der gan- zen Anlage des Flügelgeäders übereinstimmt. — Zwei Arten : Anyp. brevicornis und obscurus. — Pachyrrhiza nov. gen., ist der gegenwärtigen Familie gleichfalls durchaus fremd; Scheint nach der Abbildung eher eine Thertviden-Gattung mit verdicktem Basal- glied der Fühler zu sein. - Art; Pach. pictipennis. — Cylindro- phora nov. gen., lässt sich beim Mangel einer Abbildung nach der kurzen Gattungsdiagnose, in welcher wesentliche Merkmale nicht enthalten sind, in Betreff ihrer Stellung nicht näher beurtheilen. — Art: Cyl. murina.— Dero myi a nov. gen., ist eine schlanke Dasypo- gonen-Form mit fast nacktem Körper, welche nach der Abbildung zu urtheilen in allem Wesentlichen mit Plesiomma Macq. übereinstimmt: wie bei manchen Arten dieser Gattung ist der Hinterleib der auf Taf. 26 abgebildeten Derom. gracüis an der Basis nur leicht ver- engt, Als zweite n. A. wird Derom. fulvipes beschrieben. Loew (Berl. Ent. Zeitschr. X. p. 15 ff.) machte folgende neue Gattungen und Arten aus Nord-Amerika und Cuba bekannt: Ech- thopoda nov. gen., von Dioctna nur dadurch unterschieden, dass das untere Dritttheil des Gesichtes gewölbt und mit dichtem Bart versehen ist, und dass die hinteren Schenkelpaare und die Schienen ausser der Behaarung beborstet sind. - Art: Edith, pubera Ne- braska. - Pygostolus nov. gen., zu den Dasypogoninen mit ge- spornten Vorder^chienen gehörend; Hinterleib niedergedrückt, beim Archiv f. Naturg. XXXIII. Jahrg. 2. Bd. g^ 418 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete Männchen hinten breiter, beiderseits mit weissen Staubflecken, beim Männchen ausserdem auf den beiden Endsegmenten weiss bestäubt ; Thorax bucklig. Gesicht breit, ohne Höcker. — Arten: Pyg. dives Californien, pictusDlstr. Columbia. — Plesiomma leptogastra, indecora n. A. von Cuba (Ples. funesta und macra Loew ebendaher werden nochmals beschrieben), unicolor Neu-Mexiko. — Diogmites nov. gen., von Saropogon durch geschlossene vierte Hinterzelle, breiteren und mehr scheibenförmigen Kopf.' schlankeren Hinterleib und Beine abweichend. — Arten : Diogm. platypterus, discolor. ternatus (Cuba und Louisiana), misellus (Distr. Columbia), büineatus (Cuba), angu- stipennis Kansas, hypomelas Neu-Mexiko, umbrinus Neu -York. — Microstylum galactodes Neu-Mexiko. — Scleropogon nov. gen., von Stenopogon durch noch schmälere Stirn, kürzeres drittes Füh- lerglied mit längerem Griffel, geschlossene erste und stark erwei- terte dritte Hinterzelle unterschieden. — Art : Scler. picticornis Ca- lifornien. — Stenopogon modestus, inquinatus (Nebraska), consangui- neus Nebraska, latipennis Neu-Mexiko, longulus ebendaher. — Os- priocerus nov. gen., von Stenopogon durch längeres drittes Fühler- glied mit ganz verkümmertem Endgriffel und geschlossene vierte Ilin- terzelle unterschieden ; Hinterleib grösstenteils roth gefärbt. — Ospr. Bhadamanthus Neu-Mexiko. — Dizonias phoenicurus Tauma- lipas (die Gattung wird nochmals ausführlich charakterisirt) und bicinctus Neu-Mexiko. — Sphageus nov. gen.. von Bathypogon durch gewölbtes, aber nicht gehöckertes Gesicht, viel längeres drit- tes Fühlerglied, verkümmerten Endgriffel, weniger erweiterte und unmittelbar am Rande geschlossene dritte Hinterzelle und gehäufte Dornen der vorderen Schenkelpaare unterschieden. — Art: Sph. chalcoproctus Cuba. — Discolonus nov. gen., mit dicht behaar- tem, Laphria-ähnlichem Körper . schmalen Kopf, gewölbtem, vorde- ren Stirnrand, langem ersten und linearem Endgliede der Fühler, welches den beiden ersten zusammengenommen an Länge gleich und oberhalb mit einzelnen Haaren besetzt ist ; Endgriffel kurz, sehr dick und stumpf. Hinterbeine etwas keulenartig verdickt, Tarsen- glieder kurz, fast kuglig ; alle Hinterzellen der Flügel offen , die erste nach der Spitze hin verengt, die mittlere Querader der Basis der Diskoidalzelle genähert. — Art: Disc. simplex Californien. — Lasiopogon bivittatus Californien, Heteropogon gibbm, Cyrtopogon chrysopogon , marginalis, melanopleurus, Holopogon sehiculus (Ne- braska). — Ablaut us nov. gen., mit Anarolius und Rhadinus zu- nächst verwandt, aber mit viel kürzeren Fühlern, flachem Gesicht, mähnenlosem Thorax, vergrösserten vorderen Augenfacetten und offener vierter Hinterzelle. — Art: Abi. trifarius Californien. Unter dem Titel: »Die Wiedemann'schen Asiliden, inter- pretirt und die seither errichteten neuen Gattungen eingereiht von der Entomologie während der J. 1865—66. 419 J. R. Schiner« hat der genannte Verf. (Verhandl. d. zoolo^-botan Gesellsch. in Wien XVI. p. 649-722 und p. 845-848) eine umfang- reiche systematische Arbeit über die vorstehende Familie publicirt. in welcher er die zahlreichen innerhalb derselben aufgestellten Gat- tungen einer kritischen Besprechung unterwirft, ihre Unterschiede in drei den Gruppen der Dasypogonen, Laphrien und Asilinen ent- sprechenden analytischen Tabellen erörtert und diejenigen, theils bereits beschriebenen, theils neuen Arten, welche sich keiner der- selben einfügen lassen, zu besonderen neuen Gattungen erhebt. Sodann folgt eine specielle Aufzählung der dem Verf. (aus der im Wiener Museum befindlichen W ied e manischen Sammlung) be- kannten Arten dieses Autors mit Angaben über die Gattungen welchen sie angehören. Den Schluss der Arbeit bildet eine syste- matische Aufzählung sämmtlicher bis jetzt publicirter Raubfliegen, welche sich nach dem Verf. unter 134. Gattungen (Dasypogonini 64' Laphriini 25, Asilini 45) vertheilen, von denen aber freilich eine beträchtliche (am Schluss jeder Gruppe verzeichnete) Zahl in Bezucr auf ihre generische Stellung bis jetzt unermittelt bleiben musste° Die vom Verf. aufgestellten und vorläufig charakterisirten neuen Gattungen sind: a) Dasypogonini: 1) Gonioscelis nov cren für Dasyp. hispidus Wied. 2) Allopogon nov. gen., für Dasyp vittatus Wied. 3) Lochites nov. gen., für Dasyp. ornatus Wied. 4) Aphamartania nov. gen., von Lastaurus durch die offene vierte Hinterrandszelle und die Kahlheit des Körpers , von Cylin- drophora durch die grossen Haftläppchen unterschieden; auf eine neue Chilenische Art begründet. 5) Cacodaemon nov. gen. (ver- gebener Name! Coleoptera) , für Dasyp. lucifer Wied. 6) Ar- ch liest es nov. gen., für Dasyp. capnopterus Wied. und magnificus Walk. 7) Obelophorus nov. gen., auf Dasypogon terebratus Macq. begründet. - b) La p hr iini : 1) Aphestia nov. gen., aus der Gruppe von Atomosia, von dieser Gattung durch Grösse und Habitus abweichend; auf eine Brasilianische Art begründet. 2) Ce- rotainia nov. gen., für Atom, xanthoptera Wied. 3) Eumeco- soma nov. gen., für Laphr. pleuriticaWied. 4) Hyperechia nov. gen., für Laphr. xylocopiformis Walk. 5) Maira nov. gen., für Laphr. speetabilis Guer. (Kollari Dolesch.). 6) Apoxyria nov. gen., von Hoplistomera durch die offene erste Hinterrandszelle und* die unbewehrten Hinterschenkel unterschieden; auf eine neue Art be- gründet. - c) Asilini: 1) Proctophorus nov. gen., für Asil pyrrhomystax Wied. 2) Polysarca nov. gen., von Proctacanthus Macq. durch kurzen, plumpen Hinterleib und den kahlen Körper unterschieden; für Asil. violaceus Koll. i. lit. 3) Eccritosia nov. gen., für Asilus barbatus Fab. Wied. und plinthopygus Wied. 4) Threnia nov. gen., für Asil. carbonarius Wied. 5) Glaphyro- 420 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete pyga, nov. gen., für Asil. himantocerus Wied. 6) Allocotosia nov. gen., für Ommatius auratus Fab. 7) Emphysomera nov. gen., für Ommat. conopsoides Wied. Walker (Journ. Linnean soc, Zoology VIII. p. 109 f.) be- schrieb Dasypogon indecorus, Laphria tibialata, placens und pipun- culoides als n. A. von Neu - Guinea und (ebenda p. 132) Ommatius, canus als n. A. von Salwatty. — Ferner (in K. Lord's The natu- ralist in Vancouver-Island etc. II. p. 338) Laphria Cohimbica als n. A. aus British-Columbia. Laphria varia Loew n. A. von Kutais, mit L. flava verwandt (Berl. Ent. Zeitschr. IX. p. 236), Laphyctis Erberi Schiner n. A. von Corfu (Verhandl. d. zoolog.-botan. Gesellsch. XV. p.996). Nach May et (Bullet, soc. entom. 4. ser. VI. p. 64) entwickelte sich ein Exemplar des Asilus barbarus aus der Larve von Phyllo- gnathus Silenus. Frauenfeld (Verhandl. d. zoolog.-botan. Gesellsch. XVI. p. 976) beschrieb die Larve und Puppe von Holopogon fumipennis Meig.; erstere fand sich im trockenen Donausande und wurde in solchem, ohne gefüttert zu werden, ein Monat lang am Leben er- halten. Mydaidae. Philippi (Verhandl. d. zoolog.-botan. Gesellsch. XV. p. 680 ff.) beschrieb Cephalocera elegans, leucotricha und dimi- diata als n. A. aus Chile , von denen jedoch erstere wohl nur als Abänderung von Ceph. dentitarsis Macq. anzusehen ist. — Eine neue Gattung Apiophora wird von Mydas zwar auf Grund ab- weichender Fühlerbildung unterschieden, lässt aber eine solche in der Abbildung der neuen Art: Ap. Paulsem (Taf. 25. fig. 22) nicht er- kennen. — Midas lugens n. A. ist offenbar mit Myd. igniticornis Bigot identisch. Ausserdem rechnet Philippi der gegenwärtigen Familie eine neue Gattung Meg asc elus zu, welche bei nicht zu verkennenden Analogieen im Flügelgeäder und der Körperform zu wesentliche Abweichungen in der Kopf- und Fühlerbildung zeigt, um den Mydaiden beigezählt zu werden. An den kurzen Fühlern ist das zugespitzt eiförmige Endglied einfach, ohne Abschnürung ; die Augen sind vergrössert. , nahe aneinander tretend, die Flügel lassen eine der Familie fremde Zellenbildung erkennen. — Art: Megasc. nigricornis aus Chile, 4 Lin. Loew (Berl. Ent. Zeitschr. X. p. 40 ff.) machte Midas rufiven- tris (vergebener Name!) als n. A. aus Californien, luteipennis. xan- thopterus, Simplex und venosus als n. A. aus Neu -Mexiko bekannt. Therevidae. Philippi (Verhandl d. zoolog.-botan. Gesellsch. XV. p. 769 ff.) beschrieb Thereva luteiventiis, vittata und albiveniris als n. A. aus Chile. — Ausserdem rechnet Verf. der Familie eine der Entomologie während der J. 1865—66. 421 neue Gattung Deuteragonista zu, welche im Flügelgeäder we- sentlich abweicht; die dritte Längsader ist gegabelt, die Diskoidal- zelle giebt drei Hinterrandsadern ab, die hintere Basal- und die Analzelle senden keine Ader gegen den Hinterrand. Drittes Füh- lerglied doppelt so lang als die beiden ersten zusammengenommen, länglich kegelförmig, mit dreigliedrigem Endgriffel; Beine derb, einfach, Schienen ohne Endsporn, zwei Pulvillen. — Art : Deut, bi- color Chile. Walker (Journ. Linnean soc, Zoology VIII. p. 111) machte Tibereva? funebris als n. A. von Neu-Guinea bekannt. Frauen fei d (Verhandl. d. zoolog. - botan. Gesellsch. XVI. p. 447 ff.) beschrieb das Männchen der Psilocephala melaleuca Loew nebst der Puppenhülle, aus der dasselbe erzogen wurde; letztere wird im Holzschnitt dargestellt. Die Larve der genannten Art wurde in moderigein Eichen- und Ulmenholze gefunden. Leptidae. Philippi (Verhandl. d. zoolog.-botan. Gesellsch. XV. p. 771 ff.) machte Leptis subannulata, nemoralis, praefica, nigrata, claripennis. setosa, lugens, basalis und grisea, Chrysopüa Valdiviana als n. A. aus Chile bekannt. Loew (Berl. Ent. Zeitschr. IX. p. 235) Leptis pilosa n. A. von Kutais. Dolichopodidae. Mik (Verh.d. zoolog.-botan. Gesellsch. XVI. p. 305. Taf. I a. fig. 1 — 6) beschrieb Systenus ornatiis als n. A. von Goerz, von den übrigen Arten der Gattung durch kurzes drittes Füh- lerglied, verzierte Vorder- und Mitteltarsen des Männchens, das Fehlen der x\nalader und das Colorit abweichend. Verf. schlägt für den Fall einer generischen Absonderung der Art den Gattungsna- men Oncopy g ius vor. Psilopus opacus Loew (Berl. Ent. Zeitschr. X. p. 63) n. A. aus Sicilien. Ehaphium denticulatum Zetterst. fem. wurde von Siebke (Nyt Magaz. for Naturvidenk. XIV. p. 400) charakterisirt. Foerster (Verhandl. d. zoolog.-botan. Gesellsch. XV. p.257f.) macht es wahrscheinlich , dass Dolichopus signatus Zett. Loew der wahre Dolich. pennatus Meig. sei, während mit Dol. signatus Meig. der Dol. argentifer Loew zusammenfällt. Loew (Berl. Ent. Zeitschr. IX. p. 179) beschrieb Diaphorus subsejunctus, Psilopus castus und dorsalis als n. A. von Cuba; eben- da X. p. 43 ff.: Dolichopus pugil, terminalis, detersus, platyprosopus, sarotes, Gymnoptemus phyllophorus. Paraclius claviculatus und Ta- chytrechus binodatus als n. A. aus Nord-Amerika. Philippi (Verhandl. d. zoolog.-botan. Gesellsch. XV. p. 774 ff.) 422 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissenseh. Leist. im Gebiete Bhaphium Paulseni. Chrysotils basalis und thoracicus, Dolichopus? horticola, ? lamprostethus , ? dubiosus. ?nemoralis. concolor. ?flavi- frons, exüis, ?longipes, inornatus, punctiger und collinus als n. A. aus Chile. — Hydatostega nov. gen., ist nach der Abbildung eine zwischen Scellus und Hydrophorus die Mitte haltende Form mit unterhalb gedornten Vorderschenkeln und länglichem , zugespitzt' ovalem Endglied der Fühler. — Art: Hydat. poliogastra Chile. Walker (Journ. Linnean soc, Zoology VIII. p. 111 f.) be- schrieb Psüopus extendens und Dolichopus vicarius als n. A. von Neu-Guinea. Platypezidae. Loew (Berl. Ent. Zeitschr. IX. p. 177 ff.) machte Callomyia notata, diver gens, Platypeza velutina, flavicomis, obscura und pallipes, Platycnema imperfecta als n. A. aus Nord-Amerika bekannt. Pipuncuüni Derselbe (ebenda p. 175 ff. ) Pipunculus fuscus, nitidiventris, cingulatus, subopacus und nigripes als n. A. ebendaher. Scenopinidae. Derselbe (ebenda X. p. 42) stellte eine neue Gattung Atrichia auf, welche sich durch langgestreckten, dünnen Körper, schlanke Beine und weit vor dein Flügelrande geschlossene erste Hinterzelle auszeichnet. — Art: Atr. longurio aus Mexiko. SyrpMdae. Philippi (Verhandl. d. zoolog.-botan. Gesellsch. XV. p. 733 ff. Tat. 26 u. 27) machte folgende neue Arten und Gat- tungen aus Chile bekannt: Volucella concinna und azurea, Phala- cromyia rufoscutellaris und concolor. — Eriophora nov. gen., stimmt nach der Abbildung (Fig. 36) in dem robusten und filzig behaarten Körper und im Flügelgeäder ganz mit Criorrhina überein, soll sich aber von dieser Gattung nach dem Verf. »durch das senk- recht nach unten verlängerte Gesicht« unterscheiden; Fühlerborste fast nackt. — Art: Erioph. aureorufa. — Stilbosoma nov. gen., ist eine habituell recht ausgezeichete, mit Xylota nahe verwandte Syrphiden - Form mit fast nacktem, stahlblau glänzendem Körper, stark hervortretendem Stirnhöcker, verdickten Hinterbeinen und vor der Spitze stark zweizähnigen Hinterschenkeln. — Drei Arten : Stilb, cyanea. nigrinervis und rubiceps, von denen die beiden letzten viel- leicht nur Abänderungen der ersten sind. — Sterphus nov. gen., ist nach der dem Ref. vorliegenden Art: Sterph. antennalis nach allen wesentlichen Merkmalen mit Xylota identisch, während sie der Verf. mit Priomerus Macq. in Vergleich bringt. Als zwei fer- nere Arten der Gattung werden beschrieben: Sterph. ? cyanocepha- lus und ? flavipes (? = Cheilosia aurantipes Big.). — Priomerus? luctuosus (Heloph. luctuosus Big.?) und ?haemorrhoidalis. — Met- er ometopia nov. gen., von der vorhergehenden Gattung durch dicht behaarte Augen, grösseres Endglied der Fühler , einen klei- der Entomologie während der J. 1865-66. 423 nen mittleren Gesichtshöcker und gedrungenen Körper, besonders kurz ovalen Hinterleib abweichend. — Art: Macr. atra. — Pen tum nov. gen. Körper und Augen dicht behaart, Gesicht ganz gerade abfallend, nicht unter die Augen herabgehend, Submarginalader nicht geschwungen; sonst mit Eristalis verwandt. — Art: Pen. triste. — Pia nov. gen., von der vorhergehenden Gattung durch beinahe kahlen Körper, nackte Augen, das unter die Augen herabsteigende Gesicht, einen Höcker desselben u. s. vv. verschieden. — Art: P. cyanea. — Eristalis Chilensis, concolor. Helophüus pictus, Tropidia rubricomis. nigricornis und flavimana, Syrplius poecilogaster, hor- tensis, chalconotus und interruptus. Doros? odyneroides, Ocyptamus ? Valdivianus, Baccha melanorrhina, flavicornis, lugubris, conopida und Valdiviana. Loew (Berl. Ent. Zeitschr. IX. p. 150 ff.) machte als n. A. aus Nord - Amerika und Westindien bekannt : Volucella apicalis Cuba (Temnocera pubesce: s und Volucella sexpunctata Loew werden hier nochmals beschrieben), Pipiza femoralis, alax, nigribarba, fraudu- lenta und calcarata, Syrphus nigripes (Cuba), praeustus (Cuba), jacta- tor (Cuba), — Syiph. Simplex Loew (ebendaher) nochmals beschrie- ben. — Mesogramma parvula, subannulata (Cuba), planiventris, la- ciniosa (Cuba), poecilogastra (Cuba), und arcifera (Cuba), Xylota pre- tiosa (Loew) mas und pachymera (Cuba), obscura, quaidrimaculata, subfasciata und angustiventris, Pteroptila decora (Cuba) und zonata (Mexiko), Eristalis Gundlachi (Cuba) , atrimanus (Cuba) , seniculus (Cuba), atriceps. latifrons, hirtus (California), obscurus , inornatus, melanostomus (Oregon) und pilosus (Groenland). — Ebenda X. p. 37 ff. : Baccha notata n. A. und parvicornis Lw. Cuba, Ocyptamus longi- ventris Washington, conformis, latiusculus und scutellatus Cuba, Mi- crodon inaequalis ebendaher. Egger (Verhandl. d. zoolog. - botan. Gesellsch. XV. p. 294) machte Sphegina latifrons als n. A. von den Oesterreichischen Alpen und (p. 573 f.) eine neue Gattung Cnemodon bekannt, welche, in ihrer Verwandtschaft nicht näher erörtert, auf zwei Arten von mitt- lerer Grösse, mit dicht und weich behaarter Körperfläche, rundem dritten Fühlerglied mit nackter Borste, bewehrten Beinen und linea- rem Hinterleib, welcher beim Weibchen lanzettlich zugespitzt, beim Männchen mit einem blasig aufgetriebenem Genitalring versehen ist, begründet wird : Cnem. latitarsis und brevidens aus der Wiener Ge- gend. Verf. glaubt, dass auch Pipiza vitripennis Meig. und acumi- nata Loew der Gattung angehören. Walker (Journ. Linnean soc, Zoology VIII. p. 112 f.) be- schrieb von Neu-Guinea Paragus venosus. luctiferus und incisuralis ; ferner Azpeytia nov. gen., von breitem, dickem Körper, mit her- vorgezogenem Kopf, behaarten Augen, länglich kegelförmigem End- 424 G e r s taecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete gliede der Fühler, nackter Borste, sehr breitem Schildchen, kräfti- gen Beinen und langen Flügeln. — Art : Azp. scutellaris von Neu- Guinea. Frauenfeld (Verhandl. d. zoolog.-botan. Gesellsch. XVI. p. 975 f.) beschrieb die Larve und Puppe von Cheilosia cynocephala Loew, von denen er die erstere in ausgehöhlten Stengeln von Car- duus nutans unterhalb ausgefressener und abgewelkter Blüthenknöpfe vorfand. Conopidae. Loew (Berl. Ent. Zeitschr. X. p. 40 ff.) machte Dalmannia nigriceps, Myopa clausa, Oncomyia (emendirt aus Oc- cemyiai abbreviata und loraria. Zodion nanellum als n.A. aus Nord- Amerika bekannt. Oestridae. F.Brauer, Pharyngobolus africanus, eine Oestride aus dem Rachen des Afrikanischen Elephanten (Verhandl. d. zoolog.- botan. Gesellsch. XVI. 879 ff. Taf. 19. fig. 1). Ein in Wien veren- deter Afrikanischer Elephant beherbergte im Schlünde zwei Oestri- den Larven, von welchen sich die eine verpuppte, aber nicht zur Fliege entwickelte. Verf. giebt von der Larve und Puppe eine ausführliche Beschreibung nebst Abbildung; erstere unterscheidet sich von allen bekannten durch drei ocellenartige Punkte an den Füh- lerstumraeln, von Tharyngomia durch ganz hornige Dornen mit hakiger Spitze. Im Uebrigen gleicht sie den Cephalomyia- und Pharyngo- myia-Larven am meisten, während die hinteren Stigmenplatten wie bei Cephenomyia stimulator gebildet sind. Verf. hält es nicht für unwahrscheinlich, dass die Larve der Gattung Aulacocephala ange- höre ; für diesen Fall hätte der provisorisch gegebene Gattungsname Pharyngobolus wieder einzugehen. Derselbe. Ueber Oestromyia leporina Pall. (ebenda XVI. p. 647 f.) beschrieb die Larve einer Oestromyia. welche sich zu mehreren Exemplaren in der Haut einer Lagomys Curzoniae vor- fand ; sie stimmt in allem Wesentlichen mit der in Feldmäusen le- benden Oestromyien-Larve überein. Abbildung auf Taf. 19. Walker (im Appendix zu K. Lord's The naturalist in Van- couver-Island and British Columbia II. p. 338) beschrieb Cuterebra approximata als n. A. aus British Columbia. J. Murie, On the occurrence of Oestrus tarandi Lin. in a Reindeer in the society's garden (Proceed. zoolog. soc. of London 1866. p. 590 f.) theilt mit. dass sich auf der Haut eines männlichen Rennthieres, welches direkt aus Lappland nach dem Londoner zoo- logischen Garten gebracht wurde, zwei Dasselbeulen befanden; die aus denselben hervorgehenden Puppen lieferten am 6. Juli zwei Exemplare der Hypoderma tarandi Lin. Gurlt fand beider Sektion eines für toll ausgegebenen und deshalb getödteten Hundes in dem Magen desselben drei Gastrus- der Entomologie während der J. 1865—66. 425 Larven in die Häute eingebohrt. Er hält es für wahrscheinlicher, dass der Hund den mit Larven besetzten Magen eines gestorbenen Pferdes verzehrt habe, als dass die Eier von der Fliege an die Haare des Hundes abgesetzt worden seien. (Sitzungsbericht d. Ge- sellsch. naturforsch. Freunde zu Berlin. 16. Januar 1866.) La uro Iimenez, Larva de im genero nuevo y probable- mente indigena de los Aestrideos (Gaceta medica de Mexico, nüm. 14. (1866) p. 209—212. c. tab. lith.j. Verf. giebt Beschreibung und Abbildung einer im Magen eines gefallenen Pferdes aufgefundenen Oestriden-Larve, von welcher er ohne Grund voraussetzt, dass sie einer in Mexiko ursprünglich einheimischen Art angehöre; offenbar ist es die Larve einer aus Europa stammenden Gastrus-Art und zwar vermuthlich des Gastr. equi. Muscariae. J. Kirk, On the Tsetse-fly of Tropical Africa, Glossina morsitans Westw. (Journ. Linnean soc. , Zoology VIII. p. 149 — 156). Nach des Verf. 's eigenen Erfahrungen fand sich die Tsetse am Rovuma-River (10" südl. Br.) bis auf acht Meilen von der Küste entfernt und erstreckte sich längs seiner Ufer bis auf 115 Meilen. Sie hält sich in lichten Wäldern auf. meidet dagegen aus- gedehnte Grasflächen. Sie fliegt mit einem eigenthümlich summen- den Ton., ist bis 9 Uhr Morgens unthätig, wird aber mit zunehmen- der Hitze sehr lästig, indem sie den Menschen auf Hände, Hals und in das Gesicht sticht. Die Wirkung des Stiches ist gleich dem einer Mücke ; Röthe und Geschwulst dauern eine Stunde. Der Stich selbst ist weniger schmerzhaft als derjenige der grösseren Tabani- den. Ueberall wo die Tsetse vorkommt, finden sich auch Büffel und Elephanten; die tödtliche Wirkung des Stiches auf Rinder bestätigt Verf. nach der Aussage der Makalolo-Neger. Walker (Journ. of the Linnean soc, Zoology VIII. p. 114 ff.) beschrieb als neue Gattungen und Arten aus Neu-Guinea: Saralba (nov. gen. Tachinarum, mit Ocyptera verwandt) ocypteroides, Rutilia pectoralis , Sarcophaga perpusilla, Pyrellia fumipennis, Helomyza optatura, ortalioides und stelliplena , Seraca abbreviata. Tendeba (nov. gen., mit Orygma und Coelopa verwandt) testacea, Lamproga- ster bispinosa und ochromyoides. Acliias brachy Ophthal ma und venu- stula, Platystoma brevis. inscripta, devocata und dimimiliva, Dacus speculifer, biarcuatus, lateralis und varialis, Ortalis contigua und semivitta, Trypeta diversata, brevivitta, Calobata tipuloides, Psila ? ca- lobatoides, ?cruciata. ?basalis, ? vittifera, Stymbara (nov. gen.) vagaria, Piophila ?disjuncta, Chlorops ? conclusata, Drosophila pin- guis und dorsalis, Milichia minuta, Notiphila unilineata und carbo- naria, Discomyza tenebrosa. Derselbe (ebenda VIII. p. 132 ff.) als n. A. von Salwatty: Eurygaster fingens, Poticara biarcuata. Achias dacoides, Platystoma 426 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissenseh. Leist. im Gebiete impingens. I) actis turgidus und detrudens, Soita (nov. gen.) psüoi- des und Notipliila ortalioides. Derselbe (im Appendix zu K. Lord's The naturalist in Vancouver-Island aus British Columbia II. p. 339) stellte Eurigaster (sie!) septentrionalis als n. A. aus British Columbia auf. Celyphus inaequalis Costa (Annuario del mus. zoolog. di Na- poli II. p, 152) n. A. aus Australien (?). Bigot (Annal. soc. entom. de France 4. ser. VI. p.201) machte eine neue Acalypteren-Gattung Anaeropsis bekannt, welche durch die auf langen Stielen sitzenden Augen habituell an Diopsis errinnert. aber dem Verf. zufolge den Calobatiden angehören soll. Die Augen- stiele übertreffen die halbe Körperlänge des Insektes, die Fühler sitzen, wie aus der Beschreibung hervorzugehen scheint, in der Mitte der Stirn und endigen in eine an der Basis behaarte Borste. Das Flügelgeäder soll demjenigen von Calobata gleichen; die Beine sind lang und unbewehrt uud haben undeutliche (»pen distinets«) Klauen und Pelotten. (Natürlich lässt sich aus diesen Merkmalen über die systematische Stellung der Gattung nicht das Geringste ersehen.) — Art: An. Lorquinii von den Molukken, 14 Mill. lang. Loew (Berl. Eot. Zeitsohr. IX. p. 181 ff.) machte folgende neue Nord-Amerikanische und Westindische Arten bekannt: Teta- nocera spinicomis und Eumetopia varipes aus Cuba. Ephydra cras- simana aus Mexiko, Brosophila flexa aus Cuba. qninaria Neu-York, bimaculata und obscuripennis Cuba, Hippelates pallidus, convexus und flavipes Cuba, Desmometopa tarsalis und Lobioptera lacteipennis Cuba, Ehicnocssa coronata Georgia. Leucopis bella und Sigaloessa bicolor Cuba. — Ebenda X. p. 47 ff.: Euthera nov. gen., aus der Tachinen-Gruppe. Augen und Gesicht kahl, letzteres gekielt, Füh- ler linear, länger als das Gesicht, mit nackter Borste; dritte Längs- ader gerade, erste Hinterzelle abgestutzt und weit vor dem Rande geschlossen. Stirn- und Bartborsten kurz und dünn , Hinterleib eiförmig, der Hinterrand des dritten und das vierte Segment be- borstet. — Art: Eutli. tentatrix. — Calobata platycnema, angulata, maculosa (Cuba), nebalosa, placida (Cuba), Lauxania flavieeps, Ephy- dra obscuripes und Drosophila multipunctata. Loew, Ueber die Europäischen Arten der Gattungen Geo- myza, Opomyza und Rhicnoessa (Berl. Ent. Zeitschr. IX. p. 14—39). Die Gattung Geomyza erörtert Verf. in ihren Unterschieden von Diastata einer- und Anthomyza andererseits und fügt den drei be- kannten einheimischen Arten (Geom. marginella und obscurellaFall., Anthom. frontalis Fall.) vier neue hinzu, welche nebst jenen aus- führlich charakterisirt werden: Geom. approximata Sicilien, canes- Gens Schlesien, pedestris Rhodus , lurida Grafschaft Glatz. — Die der Entomologie während der J. 1865 — 66. 427 Gattung Opomyza beschränkt Verf. auf die mit Op. germinationis und, florum in nächster Verwandtschaft stehenden Arten, stellt mit Rücksicht auf diese ihre Merkmale näher fest, unterscheidet sie speciell von Balioptera und beschreibt ausser den beiden erwähnten Arten als dazu gehörig Opom. punctatonervosa Ros., punctellaFall. und nigriventris n. A. Russland. — In die Gattung Rhicnoessa zieht Verf. jetzt auch die Opomyza cinerella Hai. hinein, erweitert dem- nach die früher von ihm aufgestellten Charaktere und beschreibt Bliicn. longirostris von Sicilien und pallipes aus Griechenland als n. A. derselben. Derselbe, Ueber die Europäischen Noterophila-Arten (eben- da IX. p. 268 f.) kennt aus der auf Drosophila glabra Fall, errichte- ten Gattung Noterophila drei neue Arten, von denen er eine als Not. acutipennis von Rhodus beschreibt. Derselbe handelte (Zeitschr. f. Entomol. d. Ver. f. Schle- sische Insektenkunde 20. Jahrg. 1866) »über die bisher in Schlesien aufgefundenen Arten der Gattung Chlorops Macq.« (im Separat- Ab- druck 96 S. in 8.) , deren er mit Einschluss einiger ausserhalb Schlesiens vorkommender Europäischer Arten im Ganzen 48 be- schreibt. Die von Meigen unter seiner ersten Abtheilung -von Chlorops vereinigten Arten (also nach Ausschluss der Oscinis-Arten Macquart's) vertheilt Verf. unter acht Gattungen: 1) Centor nov. gen., durch den stärkeren, gekrümraten Dorn der Mittelschienen (anstatt der schwachen Borste) ausgezeichnet ; Körper mehr cylin- drisch, Schenkel dicker, Hypogygium des Männchens grösser als bei den übrigen Gattungen. — Drei Arten: C. Cereris Fab., myopinus und nudipes n. A. 2) Capnoptera nov. gen., durch die sehr verlängerten und dünnen Sauglappen des Rüssels, geschwärzte Flü- gel und divergirende dritte und vierte Längsader kenntlich. — Vier Arten: Capn. melanota südl. Spanien, pilosa und sicula Sicilien, fumipennis Russland und Sibirien. — 3) Antliracopha g~a nov. gen.. Fühlerborste durch dichte Pubescenz dick erscheinend, ausser an der Basis auffallend weiss gefärbt; Taster schwarz. — Drei Ar- ten: Anthr. strigula Fab., frontosa Meig., longicornis Zett. — 4) Haplegis nov. gen., schwarze Arten umfassend, deren Ocellen- dreieck fast die ganze Stirnfläche bedeckt und am Rande mit ein- facher Haarreihe besetzt ist. — Drei Arten: Hapl. rufifrons n. A., tarsata Fall, und diver gens n. A. (tarsata Meig.). — 5) Eutropha nov. gen., ohne die Merkmale der vorhergehenden Gattungen, von der folgenden durch das mit einer deutlichen Oberecke versehene dritte Fühlerglied unterschieden; Bau gedrungen, Farbe vorherr- schend schwarz. — Vier Arten : Eutr. fulvifrons Halid., ingrata, variegata und maculata n. A., letztere von Sarepta und aus Ungarn, — 6) Diplotoxa nov. gen., durch die starke Annäherung der 428 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete beiden Queradern von allen übrigen Gattungen unterschieden ; dritte Längsader stark vorwärtsgekrümmt. — Vier Arten : Dipl. messoria Fall., approximatonervis Zett, inconstans und albipüa n. A. — 7) Chlorops sens, strict. mit gelb und schwarz gezeichneten Arten, deren Schildchen dick, gewölbt ist. — Unter den 22 beschriebenen Arten sind folgende neu : Chlor. Meigenii, dasycera, brevimana, bre- vifrons, planifrons, minuta, humüis, ringens, serena, puncticomis, discicornis, divisa, pallens, binotata und hirsuta. — 8) Chlor opisca nov. gen., von der vorhergehenden Gattung durch flaches, ebenes und scharfrandiges Schildchen unterschieden. — Fünf Arten: Chlor, ornata und glabraMeig., obscurella und trifasciataZett., rufa Macq. Derselbe (Berl. Ent. Zeitschr. X. p. 238 f.) machte eine mit Chrysomyza Fall, in nächster Verwandtschaft stehende Ortaliden- Gattung Empylocera bekannt, weiche von jener durch gestreck- teren Körper, grösseren Kopf, längere Stirn, weit von einander ent- fernte und in ovale, scharf begrenzte Gruben eingesenkte Fühler mit kurz eiförmigem Endgliede und nackter Borste abweicht. — Zwei Arten : Emp. melanorhiza und nigrimana von Sarepta. — Pla- tystoma lativentris n. A. von Kutais und Ortalis picipes Loew n. A. aus Spanien (ebenda IX. p. 241 f.). Derselbe (Schrift, d. naturforsch. Gesellsch. iuDanzig, Neue Folge I. Heft 3 u. 4. p. 1 ff.) beschrieb Anthomyza saliens als n. A. von Danzig (auch im übrigen Deutschland verbreitet) und brachte ergänzende Bemerkungen über Crassiseta brevipennis Meig. und Apterina pedestris Meig. bei. Boheman (Öfvers. Vetensk. Akad. Förhandl. 1865. p. 570 ff.) beschrieb Tachina glacialis, Aricia labiosa, hyperborea, megastoma, Scatomyza hyperborea und obscura, Helomyza borealis als n. A. von Spitzbergen und führt als ebendaselbst einheimisch auf: Aricia tri- angulifera Zett., Coelopa frigida Meig. und Copromyza fumipen- nis Stenh. Siebke (Nyt Magaz. for Natur\;idensk. XIV. p. 407 ff.) gab Charakteristiken von Anthomyza maculifrons Zett. fem. und Psairo- ptera bipunctata Loew fem. Egger (Dipterologische Beiträge, Verhandl. d. zoolog.-botan. Gesellsch. in Wien XV. p. 291 ff.) beschrieb Cyrtoneura aculeata und penicillata als n. A. aus Oesterreich (erstere Art wurde vom Ref. auch nach beiden Geschlechtern in Oberbayern gefangen) und er- örterte anhangsweise die Unterschiede von Cyrtoneura Macq. und Dasyphora Rob. Desv. — Ferner machte derselbe Zeuxia fusciner- vis n. A., Roeselia aberrans aus dem Engadin und Thryptocera secu- ricornis n. A. bekannt. — Auf Tachina rubricosa Meig. errichtet Verf. eine neue Gattung Frauenfeldia, welche sich von Rhinophora der Entomologie während der J. 1865—66. 429 durch die nicht gestielte Diskoidalzelle, von Phyto durch die bebor- steten Wangen und eine zwischen den Augenrändern und den Ge- sichtsleisten befindliche Borstenreihe, von beiden durch den kolbi- gen Sexualring des Männchens, welcher mit zwei löffeiförmigen An- hängen versehen ist, unterscheidet. Eine fernere neue Tachinarien - Gattung machte Schiner (ebenda XV. p. 997) unter dem Namen Ancistrophora bekannt; sie gleicht habituell am meisten Leucostoma, erinnert aber durch den langen , dünnen, taschenmesserförmig eingeschlagenen Rüssel zugleich an Siphona; die erste Hinterrandszelle ist geschlossen und lang gestielt. — Art: Ancistr. Mikii von Görz. — (p. 998 f.) Antlio- myia DamianüscM und Haberlandti n. A. aus Oesterreich, erstere zur Gruppe der Anth. fulgens und mitis gehörend, als Larve in Agaricus lebend. M i k (ebenda XVI. p. 307 ff.) machte Rhinophora signata und distinguenda von Görz und Triest, Anculocera cinerea von Görz als n. A. bekannt. Frauen feld (ebenda XV. p. 259) beschrieb Tephritis Heiser i als neue, mit Tephr. hyoscyami zunächst verwandte Art aus Oester- reich ; Larve in den Blüthenköpfen von Carduus defloratus lebend. Derselbe (ebenda XVI. p. 971 ff.) beschrieb die Larve von Helomyza rnaxima Schin. (in weissen Trüffeln lebend) und die Larve nebst Puppe von Hydrellia albilabris Meig., welche er in dem Pa- renchym der Blätter von Lemna, von welchem sich erstere ernährt, auffand. Vermuthlich wandert die Larve von einem Blatt in ein zweites; dasjenige, in welchem die Puppe steckt, ist kaum zur Hälfte ausgefressen. Boie, Dipterologische Notizen (ebenda XV. p. 241 f.) macht darauf aufmerksam, dass in Holstein zweimal Kröten gefunden wor- den seien, bei denen die in der Umgegend der Nasenlöcher liegenden Weichtheile von Fliegen -Maden zerstört waren. — Derselbe zog aus angestochenen Raupen von Sphinx ligustri noch am 6. October eine Anzahl von Tachinen. wahrscheinlich der Gatt. Nemorea ange- hörig ; es erweckt dies in ihm die Frage, auf welche Weise hier die Erhaltung der Art bewirkt werde, da die genannte Schmetter- lingsraupe um diese Zeit nicht mehr existire. (Vielleicht möchte die erzogene Art zu den polyphagen gehören. Ref.) Bold, Case of extraordinary virulence in the bite of Stomoxys calcitrans (Entomol. monthly magaz. II. p. 142) machte Mittheilun- gen über auffallende Anschwellungen der Haut an den Beinen von Kälbern nach dem Stich der Stomoxys calcitrans. Da die Fliege besonders die Kniegegend aufzusuchen pflegte, waren die Thiere theil- weise nicht im Stande, sich niederzukauern. 430 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete Tuffen West, On the strucfcure of the egg in Scatophaga (Transact. of the microscop. society, new ser. XIV. p. 67 f. pl. 7) gab Abbildungen von dem durch auffallende Hornfortsätze ausgezeich- neten Eie der Scatophaga stercoraria und mikroskopische Darstel- lungen von der Struktur seiner Oberfläche. PhoHdae. Loew (Berl. Entom. Zeitschr. X. p. 51 ff.) machte Gaurax anchora, Phora clavata, microcephala, pachyneura, incisuralis und nigriceps als n. A. aus Nord-Amerika, Scolaris als n. A. von Cuba bekannt. Frauen feld (Verhandl. d. zoolog. - botan. Gesellseh. XVI. p. 972) erzog aus Larven, welche sich in weissen Trüffeln vorfan- den, eine Phora-Art, welche Schiner als Phora tubericola n. A. beschreibt. Assmuss (Parasiten der Honigbiene p. 27 ff.) beschrieb Larve und Puppe von Phora incrassata, welche er zugleich auf Taf. 2 — wiewohl in sehr roher Weise — abbildet. Nach Angabe des Verf.'s bringt das Weibchen mittels seiner Legeröhre je ein Ei unter die Körperhaut der schon herangewachsenen Bienenlarve , von deren Fettkörper sich die Fliegenmade ernährt. Das Wachsthum der letzteren ist rapide ; sie häuten sich zum ersten Male 48 Stunden nach dem Ausschlüpfen und sind schon nach einigen Tagen voll- wüchsig, um welche Zeit sich zugleich die Bienenlarve einspinnt. Verf. schreibt der Larve das Entstehen der Faulbrut zu. welche jedoch nach neueren Erfahrungen auf Pilzbildung beruht. Pupipara. Als Nachtrag zum vorigen Jahresberichte ist noch als eines Curiosums der »Beiträge zur Kenntniss der Phthiriomyia- rien« von F. A. Kolenati im 2. Bande der Ilorae soc. entomol. Rossic. p. 11 — 109. Taf. 1 — 15 zu erwähnen, deren Vorwort durch die Fülle von Marktschreierei, Entstellung von Thatsachen, gehässi- gen Verläumdungen und grober Unkenntniss wohl ihres Gleichen suchen dürfte und in ihrer Abfassung vielleicht darauf berechnet ist, die Dürftigkeit und Wertlosigkeit der Arbeit selbst zu bemän- teln. Man braucht nur die Vereinigung der Aphanipteren mit den Pupiparen zu der »Sippe der Lausfliegen,« die für die einzelnen Zünfte aufgestellten Charakteristiken, die Unterscheidung der Gat- tungen u. s. w. mit dem wirklichen Sachverhalt zu vergleichen, um sich leicht davon zu überzeugen, dass der Verf. von den hier in Rede stehenden Organismen nicht einmal das oberflächlichste Ver- ständniss besessen hat. Nimmt er doch keinen Anstand, von seiner »Rotte der Schielfliegen« (Strebla , Raymondia) ohne Weiteres zu behaupten, dass die Weibchen eierlegend seien und das die Maden im Fledermauskoth leben, von welchen rein aus der Luft gegriffenen Annahmen nur die erste dadurch scheinbar begründet wird, dass er der Entomologie während der J. 1865 — 66. 431 von Raymondia Kollari Exemplare gesehen haben will, welche ganz mit Eiern — aber gewiss nicht mit ihren eigenen, wenn es über- haupt Eier waren — belegt waren. Nach Assmuss (Parasiten der Honigbiene p. 46 f.) verlässt Braula coeca nach dreizehn Tagen die Puppenhülle. Die Weibchen gebären ausgewachsene, weisse, elfringlige Larven, von denen Verf. auf Taf. 2. hg. 7 eine Abbildung giebt. Puliciaa. Die bereits im vorigen Jahresberichte angezeigte Arbeit von Guyon: Histoire naturelle et medicale de la Chique (Rhynchoprion penetrans Oken), insecte parasite des regions tropi- cales des deux Ameriques« ist jetzt in mehreren Abschnitten in Guerin's Revue et Magas. de Zoolog. 2. ser. XVII. p. 295 ff. XVIII. p. 64, 111, 22G, 359 und 445 ff. veröffentlicht worden. Verf. be- handelt darin die Literatur, die geographische Verbreitung, die Er- scheinungszeit und Aufenthaltsorte, die zoologischen und anatomischen Charaktere und die parasitische Lebensweise des Pulex penetrans, Alles in eingehender und kritischer Weise, aber in offenbarer Ab- hängigkeit von Karsten, dessen anatomische Angaben er selbst ausschliesslich reproducirt, während er in den übrigen Abschnitten die eine oder andere Notiz nach eigener Erfahrung hinzufügt. Westwood (Proceed. entom. soc. of London 1865. p. 91) widerspricht mit Recht der von Karsten adoptirten Gattungs-Be- neunung Rhynchoprion für den Pulex penetrans ; der einzig berech- tigte Name sei — wie dies auch Ref. hervorgehoben — Sarcopsylla Westw., welcher die Priorität vor Dermatophilus Guer. habe. Verf. nimmt auch für sich den Nachweis in Anspruch, dass das Weibchen eierlegend, nicht larvengebärend sei. Bobeman (Öfvers. Vetensk. Akad. Förhandl. 1865. p. 576) beschrieb Pulex vagabunda als n. A. von Spitzbergen ; dieselbe wurde am 11. Juli auf der Erde herumspringend gefunden. (Die Länge ist offenbar durch Druckfehler auf 81/;, Mill. angegeben; das Maass der Abbildung auf Taf. 35 beträgt nur 2 Mill.). Die Art soll schma- ler und länger als Pul. irritans und von dunklerer Farbe mit gel- ben Beinen sein. Hemiptcra. „Zur Anatomie der Hemipteren" hat A n t. Dohrn (Qtett. Entomol. Zeit. XXVII. p. 321— 352. Taf. IV) Bei- träge durch Untersuchung zweier Pentatomidcn-Gattun- gen (Catacanthus und Oncomeris) in Bezug auf die Mor- phologie der Speicheldrüsen, des Tractos intestinalis, des ßauchmarkea und der beiderseitigen Geschlechtsorgane 432 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete geliefert. (Die in lateinischer Sprache als Inaugural-Dis- sertation publicirte Abhandlung ist dem Ref. nicht zuge- kommen). Verf. weist darin die von Leydig am Darm- kanal von Pentatoma vermisste Muskellage nach, berich- tigt die zum Xheil irrigen Angaben Dufour's über die Plastik der Ganglienkette, besonders des Gehirnganglions, bestätigt das Vorkommen eines Muskelstratums am Bauch- mark auch für die Hemipteren und schildert in besonders ausführlicher Weise den complicirten Bau der männlichen Copulationsorgane so wie die Struktur des weiblichen Receptaculum seminis. Auch die Struktur der Speichel- drüsen und der accessorischen Drüsen am Ductus ejacu- latorius der männlichen Sexualorgane findet eine speciel- lere Erörterung. J. W. Douglas, On some peculiarities in the de- velopment of Hemiptera Heteroptera (Entom. monthly magaz. IL p. 270 f.) brachte einige von ihm an den Fühl- hörnern verschiedener Heteropteren beobachtete Un- regelmässigkeiten in der Ausbildung der Glieder zur Kenntniss. Am häufigsten finden sich solche bei zahlreichen Gattungen und Arten der Lygaeoden und zwar in der Weise, dass an dem einen Fühler nur drei anstatt der gewöhnlichen vier Glieder aus- gebildet sind; stets ist es das dritte Glied, welches ausgefallen, während das Endglied vorhanden und das zweite von mehr als ge- wöhnlicher Längsdimension ist. Seltener ist diese fehlerhafte Aus- bildung bei den Coreoden (Alydus) und Scutati (Sehirus, Tropicoris); bei letzteren fehlt das vierte Glied und auf seine Kosten verlängert sich das dritte. Ein Fehlen des Endgliedes scheint stets auf einer Regeneration des Fühlers nach einer Verstümmelung während des Larvenlebens zu beruhen; wenigstens lassen derartige Individuen meist eine Verlängerung und Verdickung eines der vorhergehenden Glieder erkennen. Hemipteia Africana descripsit Carol. Stäl. Tom. IL Holmiae 1865. (181 pag.). Tom. III. 1865. (200 pag.). Tom. IV. 1866. (275 pag. c. tab. 1). — Der zweite und dritte Band dieses durch schönen Druck ausgezeichneten Wer- kes enthält in der bereits früher bezeichneten Weise die Bearbeitung der Geocoriden von den Coreoden bis zu den Reduviinen, ferner der Riparii und Hydrocoriden; der Entomologie während der J. 1865—66. 433 der vierte diejenige der Cicadinen-artigen Homopteren, so dass, wenn kein fünfter Band in Aussicht steht, die Pflanzenläuse von der Bearbeitung ausgeschlossen blei- ben. Das Werk ist abgesehen von seiner faunistischen Wichtigkeit auch für die allgemeine Systematik der He- mipteren von Bedeutung, da den einzelnen Gruppen ana- lytische Tabellen zur Bestimmung der Gattungen voraus- geschickt werden. Letztere hat Verf. bereits zu der omi- nösen Zahl von nahe an 770 hinaufgeschraubt und damit wenigstens den Zweck erreicht, dass die Bestimmung der Art keine Schwierigkeiten mehr verursacht, weil sie in der Mehrzahl der Fälle mit der Gattung zusammen- fällt; es versteht sich aber von selbst, dass dabei die Ue- bersicbtlichkeit nicht gewinnt, sondern wesentlich beein- trächtigt wird. Desselben „Hemiptera nova vel minus cognita* (Anna!, soc. entom. de France 4. ser.V. p. 163 — 188) ge- hören meist den Familien der Pentatomiden und Coreo- den an und stammen hauptsächlich aus dem Inneren Bra- siliens, aus Australien und von den Sunda-Inseln. Zahl- reiche neue Gattungen werden aufgestellt. Desselben „Homoptera nova vel minus cognita" (Ofvers. Vetensk. Akad. Förhandl. 1865. p. 145 — 165 > be- treffen die Familien der Cercopina, Stridulantia, Jassina und Fulgorina; ebenfalls zahlreiche neue Gattungen. Desselben „Analecta hemipterologica" (Berl. Ent. Zeitschr.X. p. 151 — 172 und p. 381— 394) bilden gleich- sam einen Commentar zu des Verf.'s Werk über die Afri- kanischen Hemiptera, wenigstens zu den zahlreichen in demselben aufgestellten neuen Gattungen, welche hier durch die ihnen zugewiesenen Arten erläutert werden. Bei letzteren fügt Verf. vervollständigende Charakteristi- ken, synonymische Berichtigungen u. s. w. hinzu, dia- gnosticirt auch einige neue. G. Mayr, Diagnosen neuer Hemipteren II. und III. (Verhandl. d. zoolog. -botan. Gesellsch. XV. p. 429— 446 und XVI. p. 361 — 366). Dieselben enthalten vorläufige Charakteristiken neuer Gattungen und Arten (während Archiv für Naturg. XXX11I. Jahrg. 2. Bd. Cc 434 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete der Reise der Novara gesammelt) aus den verschiedenen Familien der Heteropteren. Signoret, Descriptions de quelques Hemipteres nouveaux (Anna), soc. entom. de France 4. ser. V. p. 115 — 130). Verf. macht neunzehn neue oder weniger be- kannte Arten aus Europa und den angrenzenden Län- dern (Algier , Syrien), den verschiedenen Familien der Heteropteren und den Fulgorinen angehörend, bekannt. X. Fieber, „Neue Gattungen und Arten in Homo- ptern (Cicadina Burm.)" in: Verhandl. d. zoolog.-botan. Gesellsch. XVI. p. 497— 516. Taf. 7. — Dieselben gehören den Fulgorinen, Paropiden und Jassinen an und sind un- ter diesen Familien angeführt. A. Marshall, An essay towards a knowledge of British Homoptera (Entomol. monthly magaz. I. p. 198, 226, 251 und 272 ff., II. p.31, 53, 82, 102, 124, 145, 177, 197, 220, 250 und 265 ff.). Der Anfang dieser sorgfälti- gen Bearbeitung der in England einheimischen Homo- ptera ist bereits im vorigen Jahresberichte erwähnt wor den. Die während d. J. 1865 — 66 publicirten Abschnitte bringen (in leider gar zu kleinen Partikeln) den Rest der Fulgorinen, die Membracinen und die Mehrzahl der Cicadellinen. Verf. hat eine ebenso grosse Sorgfalt auf die Feststellung der Synonymie wie auf die präcise Cha- rakteristik der Gattungen und Arten, deren Merkmale zum Theil durch gute Holzschnitte erläutert werden, verwandt. Die einzelnen Gattungen sind in der Britischen Fauna folgen- dermassen repräsentirt : a) Fu lgorina: Delphax 17 A., Araeopus 1 A., Asiraca 1A., Issus 1 A. — b) Mem bracina: Centrotus 1 A., Oxyrrhachis 1 A. — c) Cicadellina: Ledra 1A., Triecphora 1 A., Ptyelus 3 A., Aphrophora 2 A., Ulopa 1 Av Megophthalmus Curt. (1832 = ParopiaGerm. 1883) 1 A., Tettigonia 1A., Eucanthus 2A., Macropsis 2 A., Idiocerus 5 A., Pediopsis 4 A., Acocephalus 7 A., Eupelix 2 A., Jassus (subgen. Deltocephalus) 13 A. — In den Gat- tungen Acocephalus und Jassus bringt Verf. zusammen vier neue Arten zur Kenntniss. • The British Hemiptera. Vol. I. Hemiptera - Hetero- ptera, by J. VV. Douglas and J. Scott. London 1865. Published for the Ray society. [8. 627 pag. c. 21 tab. aen.) der Entomologie während der J. 1865—66. 435 — Das Werk ist zunächst, wie alle Publikationen der Kay society, von vortrefflicher Ausstattung und erhält durch die von Robinson gezeichneten und gestochenen Ab- bildungen, welches als Muster von Naturtreue und Ele- ganz gelten können, neben seinem wissenschaftlichen auch einen künstlerischen Werth. Dieser seiner äusseren Er- scheinung entspricht auch der Inhalt des umfangreichen Bandes in sofern, als die für eine faunistische Arbeit hauptsächlich in Betracht kommende Unterscheidung und Feststellung der Einzelformen mit ebenso rühmlichem Fleiss als gründlicher Sachkenntniss ausgeführt worden ist. Sämmtliche von den beiden Verff. aufgeführte und beschriebene Arten sind auf eigene Anschauung Britischer Exemplare begründet; die in englischer Sprache abgefassten Charakteristiken sind erschöpfend, aber dabei präcis, die wesentlichsten Merkmale der Art jedesmal in einer (gleichfalls englischen) Diagnose vorausgeschickt ; überall wird die Synonymie vollständig aufgeführt, die Nomen- klatur sorgfältig und kritisch gehandhabt. Der Erkennung der Arten leisten die zahlreichen Abbildungen den we- sentlichsten Vorschub ; denn das; was die Verff. Gattun- gen nennen, ist je durch eine typische Form — deren meist nicht allzuviele, vielleicht in der Hälfte der Fälle nur eine einzige zu einer Gattung gehören — repräsentirt, überdies noch durch die Darstellung der besonders cha- rakteristischen Merkmale an Fühlern, Kopf, Rüssel, Bei- nen, Hinterleib u. s. w. veranschaulicht. Für die Arten- kenntniss haben die Verff. sonach in jeder Beziehung Anerkennenswerthes geleistet und zwar nicht nur für ihre Landsleute , denen das Werk zunächst zu Gute kommt, sondern durch die Entdeckung mancher neuen Art und die sorgfältigere Beobachtung zahlreicher unvoll- ständig bekannter der Wissenschaft im Allgemeinen. Hierauf möchten sich jedoch auch die Vorzüge des von den beiden Verff. Geleisteten — und wir halten das, wie gesagt, bei einer faunistischen Arbeit für das Wesent- liche — beschränken, denn ihre systematische Eintei- lung kann für Jeden , dessen Kenntnisse sich nicht auf 436 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete die Hemipteren beschränken, wohl nur den Eindruck eines Curiosums, einer systematischen Spielerei machen. In Betreff der Feststellung der Gattungen sind die beiden Verff. allerdings — wenn auch in viel zu beschränktem Maasse — zu der richtigen Ansicht gelangt, dass viele der von Fieber aufgestellten unbegründet oder über- flüssig sind und sie haben sich in Folge dessen auch dazu verstanden, eine Anzahl derselben einzuziehen. Dagegen halten sie in der Zahl der „Familien" nicht nur gleichen Schritt mit ihm , sondern sie haben geglaubt, die 33 auf Europäische Formen begründeten für die (verhältnissmäs- sig artenarme) Englische Fauna auf nicht weniger als 65 (! !) erhöhen zu müssen, so dass in der Mehrzahl der Fälle ihre sogenannten Familien mit dem zusammenfal- len, was man sonst rationell als Gattungen bezeichnet. Bilden doch selbst die beiden Gattungen Nepa und Ra natra für sie je eine besondere Familie und haben sie doch aus der gewiss schon recht eng gefassten Familie Capsini Burm. die ansehnliche Zahl von zwanzig Fami- lien herauszufinden vermocht. Aus dieser Vervielfälti- gung der systematischen Abtheilungen ergiebt sich denn das angesichts seiner häufigen Wiederkehr in der That komische Resultat, dass nicht nur die Art mit der Gat- tung, sondern beide auch mit der Familie, und zuweilen sogar Art, Gattung und Familie mit der über letzterer stehenden „Sectio- zusammenfallen. Welchen Nutzen solche Systeme haben sollen, ist überhaupt nicht abzuse- hen, am wenigsten aber, wenn sie für ein eng begrenztes Faunengebiet aufgestellt werden. Die Schildwanzen betrachten die Verff. nicht mit G e r m a r und Bur meist er als Familie, sondern als »Sectio« und legen ihnen den sinnlosen Namen »Scutatina« bei (ahnliche unverständ- liche Namen sind: Caecigenina, Corticicolina und Oculatina). Diese Sectio ist nun in England nur durch 33 Arten vertreten , zerfällt aber trotzdem in neun »Familien« ; von den 19 hierher gehörigen Gattungen enthalten 12 nur je eine Art. Von Coreoden (Sect. Co- reina der beiden Verf.) besitzt England 19 Arten, welche 14 Gattun- gen und 5 Familien ausmachen; 11 Gattungen sind je auf eine Art begründet und doch könnten die 9 englischen, unter 8 Gattungen vertheilten »Coreiden« sehr wohl in einer Gattung vereinigt bleiben. der Entomologie während der J. 1865 — (iß. 437 Die zwanzig unter den »Capsina« aufgestellten »Familien« enthal- ten trotz mehrfacher Zusammenziehungen noch 55 Gattungen, von welchen 30 auf einzelne Arten begründet sind. Die Cryptoeeren Wasserwanzen bilden fünf Sektionen, acht Familien, dabei aber nur neun Gattungen; mit Ausnahme von Corixa enthalten aber fast alle diese Gattungen nur eine Englische Art. — In denjenigen Fällen, wo die beiden Verff. mehrere der unhaltbaren F i e b e r'schen Gattungen wieder eingezogen haben, ist von ihnen eine neue Gat- tungsbezeichnung (anstatt eine der bereits bestehenden anzunehmen) eingeführt worden: Litosoma nov. gen., für Orthotylus, Litocoris. Hypsitylus und Pachylops Fieb., Idol o cor is nov. gen., für Bra- chyceraea und Dicyphus Fieb.3 Lop om orphus nov. gen.. für Aee- tropis und Leptopterna Fieb., Sphyracephalus nov. gen. (ver- gebener Name, Diptera !) für Mecomma und Cyrtorhinus Fieb., Neo- coris nov. gen., für Plagiognathus jind Monosynamma Fieb.; nur für die eingezogenen Gattungen Megacaelum, Calocoris, Homodemus und Pycnopternus Fieb. stellen sie den Gattungsnamen Deraeocoris Kirschb. wieder her. In einigen ' Fällen sind die Gattungsnamen wegen Collision mit früher vergebenen "geändert worden: Styg- nocoris für Stygnus Fieb., Chilacis für Heterogaster , Ero- tieoris für Allodapus. (Die in dem Werke beschriebenen neuen Arten sind unter den betreffenden Familien aufgeführt.) W. Don glas and J. Scott, Additions to the Bri- tish Fauna, Hcmiptera (Entom. monthlymagaz.il. p. 217, 246 n. 272 ff.) lieferten als Nachtrag zu dem eben be- sprochenen Werk die Charakteristik von zehn, theils neu in England aufgefundenen, theils in jener Arbeit unrich- tig beschriebenen Arten, unter welchen drei neue. Frey-G essner (Mittheil. d. Schweizer. Entomol. Gesellsch. IL p. 7 — 30 und p. 115 — 132) setzte sein im vorig. Jahresber. S. 430 erwähntes Verzeichniss der Schwei- zerischen Hemipteren mit den noch übrigen Familien der Heteropteren fort. Die Anordnung ist nach Fieber vorgenommen; bei den einzelnen Arten sind Angaben über ihre Futterpflanzen und ihre Verbreitung gemacht. Bellevoye, Catalogue des Hemipteres du depar- tement de la Moselle (Memoir. d. 1. soc. d'hist. nat. de la Moselle 1866). Metz, 1866. 8. (Ist im Bullet, soc. entom. de France 1866 angezeigt.) Pentatomidae. Histoire naturelle des Punaises (Scutellerides) par E. Mulsant (Annal. soc. Linn. de Lyon II. p. 285—412. c. tab. 1). 438 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete — Histoire naturelle des Punaises de France (Pentatomides) par Mulsant et Key (ebenda XIII. p. 291— 367). — In dem ersten Abschnitt dieser Arbeit werden die als »l.Tribus« bezeichneten Scu- telleriden nach ihren in Frankreich vorkommenden Arten bearbeitet und zunächst in fünf »Familien« (!) vertheilt: Coptosomiens. Euco- riens, Psacastiens, Trigonosomiens, Graphosomiens. Die erste der- selben beschränkt sich auf Coptosoma globulus, die zweite umfasst die Gattungen: Eucoria nov. gen. (von Coreomelas durch kurzes zweites Fühlerglied und unbedornte Schienen abweichend) mit Euc. rnarginipennis n. A., Coreomelas White, Odonscelis (sie!, eine an Odontoscelis vorgenommene Verbesserang , »pour en adoucir la prononciation« !) , die dritte Psacasta und Cryptodontus (nov. gen., für Psacasta tuberculata Rossi) Phimodera Germ., Odontarsus (sie!, abermals »pour en adoucir la prononciation« aus Odontotarsus zurecht gemacht) und Eurygaster, die vierte Yilpianus, Glypheria (nov. gen., für Cimex aeraginosus Cyrill.) und Trigonosoma, die fünfte Ancyrosoma, Sternodontus, Tholagmus, Scutellera, Derula undPodops. — Die im zweiten Abschnitt der Arbeit behandelte »Tribus* der Pen- tatomiden zerfällt nach den beiden Verff. sogar in sieben »Fami- lien« : Cydniens, Sciocoriens, Aeliens. Eysarcoriens, Pentatomiens, Acanthosomiens und Asopiens. Als neue Arten sind hier Cydniis fossor (Byrsinus scarabaeoides Fiel).), fuseipes und Signoreti, als neue Gattungen Geotomus (für Cydn. punetulatus Costa und elon- gatus Herr. -Seh. errichtet) und Canthophorus (für Cydn. bicolor Lin. und sexmaculatus Ramb.) hervorzuheben , während sonst nur Bekanntes beschrieben wird. Stä.1 (Annal. soc. entom. de France 4. ser. V. p. 163 ff.) er- richtete auf Plataspis Chinensis und nitens Dali, eine neue Gattung Tarichea und eine zweite, gleichfalls mit Plataspis nahe ver- wandte: Ca lacta auf zwei neue Arten: Cäl. lugubris von Hongkong und ruf onotat a aus Siam. — Ferner beschreibt derselbe Platycoris umbrosus n. A. Moreton-Bay, Notius consputus , Omyta delineata, Poecilometis fasciatus, eximius und histricus aus Nord-Australien. Poecil. modestus n. A. Moreton-Bay, Ectenus pudicus Mysol, genero- sus Manila. — Coctoteris (Spudaeus) foetidus Montr. von Wood- lark wird nochmals charakterisirt und auf Tarisa dromedarius Vol- lenh. die Gattung Teuer üb errichtet. — Drinostia fissipes n. A. Nord-China, Aeschrus tubercidatus Ostindien; Pentat. Perroudt Montr. wird zu Antestia, Nezara confluenta Montr. zu Piezodorus, Pentat. Boitardi Montr. zu Cappaea verwiesen. — Vitellus (nov. gen., mit Rhynchocoris verwandt) insularis n. A. Feejee - Inseln, pugionatus Aru, mucronatus Nord-Australien; auchRhynch. australis und pungens Montr. gehören der Gattung an. Snellen vanVollenhoven, Un genre nouveau d'Hemi- der Entomologie während der J. 1865 — ßß. 439 pteres Scutellerides (Tijdschr. voor Eiitomol. V1I1. p. 63 f. pl. 1. fig. 2 — 5) gründete eine neue Gattung Po seidon auf eine mit Thy- reocoris nahe verwandte Form, welche im männlichen Geschlecht durch auftauend kurzen und breiten, vorn in drei Zinken auslau- fenden Kopf bemerkenswerth erscheint; das mittlere Hörn ist gerade, oberhalb gefurcht, am Ende abgestutzt, die beiden seitlichen sichel- förmig nach innen gebogen. — Art : Pos. Malayanus von Malacca. Derselbe (ebenda IX. p. 2 Iß ff. Taf. 11) machte »Eeenige nieuwe soorten van het geslacht Dalcantha Am. Serv.« bekannt: Balcantha Westivoodii Sumatra, Sancti Fargavii Sylhet , Amyoti Ostindien ?, Stallt Sylhet und Servillei Malacca. Signoret (Annal. soc. entom. dt- France 4. ser. V. p. 115) macht eine neue Gattung JEury cori s bekannt, welche von Hiverus Am. Serv. nur durch gewöhnlich gebildete Augen und die drei ver- längerten letzten Fühlerglieder unterschieden ist. — Art: Jßur. ni- ger aus Syrien. — Eusarcoris Grenieri n. A. aus Süd-Frankreich. Mayr (Verhandl. d. zoolog.-botan. Gesellsch. XVI. p. 361 ff.) diagnosticirte Macroslytus Javanus und Cydnus Ceylonicus n. A. Java und Ceylon. — Oncoco ris (nov. gen. aus der Pentatomiden-Gruppe) punctatus Sidney, Poriptus? fsubgen. nov. Bucero coris) excellens Brasilien. Copeocoris (nov. gen.) abscissus Brasilien. Gälliphara mundo, n. A. China, Sangarinus paradoxus und Panaetius lobulatus n. A. Australien vonStäl (Berl. Ent. Zeitschr. X. p. 153 ff.) beschrieben. Edessa hamifera Costa (Annuario del mus. zoolog. di Na- poli II. p. 148. Taf. 1. fig. 9) n. A. unbek. Vaterl. Coreodes. Stäl (Annal. soc. entomol. de France 4. ser. V. p. 172 ff.) beschrieb Midis Malaya und albovittata n. A. Malacca, acutanguhi Borneo, caja Moreton-Bay, macra Malacca, PetilUa mormo Pt. Natal. Thasus nov. gen. (für Pachylis gigas. acutangulus und heteropus), Melucha quinquelineata Amazonien, Cnemyrtus eremita Ega, Saguntus (nov. gen., mit Nematopus verwandt) lobulatus Nord-Brasilien, Quintius (nov. gen., ebenso) marginatus Nord- Bra- silien, Nematopus Amazonus und aeneicrus ebendaher, Salapia nov. gen. (für Nematop. dimidiatus, signatus und abdominalis Dali.). Junia (nov. gen., für Petalops fasciatus Dali., cardinalis Stäl, Me- gaera und fenestratus Burm.) ducalis Nord-Brasilien, Luculli a (nov. gen., mit Petalops verwandt) flavovittata Nord-Brasilien, Co- pium scenicum, vinulum und brevicorne ebendaher, Leptoscelis excel- lens, fasciifera und egregia ebendaher, Malvana (nov. gen., mit Leptoscelis vervandt) serrulata ebendaher, Phthia ornata Bolivia, decorata Nord-Brasilien, Lybas i nermis imä egregius Mysol, Galaesus bellus Feejee-Inseln, Lyrnessus limbaticollis Mysol, Noliphus Pa- 440 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete puensis Neu-Guinea, insularis Feejee-Tnseln, Marcius generosus Neu- Guinea, Chemomis cognata Nord-Brasilien. Derselbe (Berl. Ent. Zeitschr. X. p. 160) beschrieb Cneius dentipes n. A. Nord-Australien und (p. 381) Serinetha corniculata n. A. Ostindien. Eine neue Gattung Myrmi dius aus der Anisosceliden- Gruppe wird von Ach. Costa (Annuario del museo zoolog. della univers. di Napoli IL 1864. p. 135) folgendermaassen charakterisirt: »Corpus elongatum, angustum, dorso planiusculum, caput oblongum, lobo medio laterales excedente, subacuminato, rostrum coxas me- dias attingens. Antennae validae, dimidio corpore paullulum bre- viores , articulis tribus primis triquetris, ultimo minuto, ovoideo. Pronotum sübquadratum, antrorsum paullo angustius, lateribus mar- ginatum. Elytra alaeque abortiva, pedes breviusculi. — Art Myrm. flavidus (Taf. 1. fig. 4) aus Italien. Mayr (Verhandl. d. zoolog. -botan. Gesellsch. XV. p. 431 ff.) gab Diagnosen von folgenden neuen Gattungen und Arten : Tr e- mat ocoris nov. gen.. für Lygaeus tragus Fab. errichtet. — Sa; gotylus nov. gen,, für Crinocerus triguttatus Herr.-Sch. — Athau- mastus nov. gen., für Crinocerus lugens Stäl. — JEuthochtha nov. gen., für Coreus galeator Fab. — Amorbus robustus n. A. Sidney, Capanens centralis Mexiko, Acroelytrum. (nov. gen.; im Körper- umriss der Gatt. Rhombogaster Dali, sehr ähnlich,' muricatum Neu- Holland, Metapodius mercur Brasilien, Od ont op aria (nov. gen., aus der Homoeoceriden-Gruppe) Nicobarensis Sambelong, Paryphes tri- color Brasilien, Theognis excellens Georgia, erythrinus, ingens und pulcher Brasilien, Cebrenis colorata und clavicornis Brasilien, Cato- rhintha pallida Brasilien. — Ebenda XVI. p. 364. Thlasto coris (nov. gen., von Athaumastus durch weniger abgestutzten Kopf, ent- fernte Fühlerhöcker, dickere und kürzere Fühler mit kürzerem zweiten und etwas zusammengedrücktem dritten Gliede abweichend) laetus Surinam. Berytus commutatus Douglas und Scott (British Hemiptera p. 158) n. A. aus England. Lygaeodes. Signoret (Annal. soc. entom. de France 3. ser.V. p. 122 ff.) machte Pterotmetus antennatus und Isclmocoris flavipes als n. A. aus Süd-Frankreich, letztere auch aus Algier, Macrodema nigra n. A. von Paris bekannt und stellte eine neue Gattung Aca n- thocnemis auf, welche von allen mit Pachymerus zunächst ver- wandten Gattungen durch die stark geschwungenen, unterhalb bis auf 2/3 der Länge frei crenulirten, sodann sich erweiternden und mit Zähnen oder Dornen besetzten Vorderschienen abweicht. — Art: Acanth. brachiidens (Dufour coli.) aus Südfrankreieh, Algier und der Entomologie während der J. 1865—66. 441 Syrien; auch Rhyparochromus pallens Dali, aus Bengalen gehört der Gattung an. Mulsant und Key (Annal. soc. Linneenne de Lyon XIII. p. 368) diagnosticirten eine neue Gattung und Art aus Spanien unter dem Namen Apterola Künckelii, durch verkürzte, den Metathorax nicht überragende Deckflügel ohne Membran ausgezeichnet. Costa (Annuario del museo zoolog. di Napoli II. p. 78) machte PJociomerus piratoides n. A. unbek. Vaterl., (p. 99) Ophthalmie us albovittatus n. A. von Parma, (p. 106 f ) Lygaeus bisbipimetatus n. A. Piemont und Ophthcdmieus Genei n. A. Sardinien bekannt. Stäl (Annal. soc. ent. de France 4. ser. V. p. 187 f.) Astacops plagiata A.A. Mysol, de Geeri Nord-Australien und Fieheri Waigiou, Lygaeus augur n. A. Moreton-Bay , Atractophora longicornis n. A. Mysol. (Berl. Ent. Zeitschr. X. p. 161 ff.) Narbo longipes Sarawak, Lygaeus maetans Australien und Feejee-Inseln, luctuosus Brasilien. decoratus Nord-Australien, pedestris Sicilien und Tunis, circumsep- tus Columbien, cardinedis Nord - Australien , Tetraleucus rusticiis Nord-Australien, Astacops m'gripes Manilla, vülicus und nugax Neu- Guinea. Mayr (Verhandl. d. zoolog. - botan. Gesellsch. XY. p. 435 f.) diaguosticirte Lygaeus Amboinensis, Caenocoris Xicobarensis, Dyn- dinius tricoloi Amboina, Theraneis ferruginea Brasilien, (ebenda XVI. p. 364) Dindymus ventralis Vaterl. nicht angegeben. Anthocoris sarothamni Douglas und Scott (British Hemi- ptera p. 487) n. A. aus England. Gapsini- Costa (Annuario del museo zoolo<. della univers. di Napoli II. p. 146. tav. 2. fig. 6) charakterisirte eine neue Gattung Aspicelus folgendermaassen : »Antennae corpore multo longiores, rite filiformes, articulo ultimo ceteris longiore. Pronotum antice constrictum, scutellum postice truncato-rotundatum, disco elevato-co- nicum et in spinam ereetam clava infundibuliformi terminatam pro- duetum. Elytra corio subpellucido. membrana vena unica. Pedes elongata, femoribus omnibus crassiusculis. paullum arcuatis, nodu- losis.« — Art: Asp. podagricus unbek. Vaterl. Eine grössere Anzahl neuer Englischer Arten dieser Familie machten Douglas und Scott (British Hemiptera p. 302 — 476) be- kannt: Phytocoris distinetus und dubias , Dcraeocoris fornieatus, Litosoma virescens und ochrotrichus, Amblytylus afßnis, Tinicephalus obsoletus, Oncotylus püosus, Psallus alni und Fiebert, Atractomus pini und Lopus miles. — Ferner in ihren »Additions to the British Fauna, Hemiptera (Entom. monthly magaz. II. p. 247 f. u. p. 273): Thyttus insignis, Globiceps ater und Agalliastes Wilkinsoni. P ar litt (Entomoi. monthly magaz. II. p. 130) Gapsus miniatus n. A. aus England. 442 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete Signoret (Annal. soc. entom. de France 4. ser. V. p. 125 f.) Gapsus apicalis n. A. aus Südfrankreich, Systellonotus thymi n. A. von Paris und Litocoris ? annulicornis n. A. aus Südfrankreich. Douglas, On the occurrence of Systellonotus triguttatus in Company with Formiea fusca (Entomol. monthly magaz. II. p. 30 f.). Verf. fand die genannte Art zu 50 Exemplaren — darunter 20 weib- liche — in England zusammen mit Formiea fusca und hält sie daher für myrmecophil. Membranacei. Ach. Costa (Annuario del museo zoolog. della univers. di Napoli II. 1864. p. 132 ff. Tav. 1 u. 2) machte folgende neue Gattungen und Arten aus dieser Familie bekannt: Arado- syrtis nov. gen. »Corpus depressum, aradiforme, antenuae bre- vissimae, crassiusculae, filiformes, rostrum capitis marginem posti- cum haud attingens, scutellum maximum, elytra fere omnino tegens.« — Art: Arad, Giuliani. 3 Mill ., Italien. — (p. 142) Arad acanthia nov. gen. »Corpus valde depressum, abdomine subdiseoideo, anten- nae breves, filiformes, valicliusculae, articulo primo et seeundo sub- globosis, tertio et quarto elongatis, quarto paullum crassiore ; ro- strum prosternum vix attingens, scutellum maguum, abdominis ma- ximam partem tegens.« — Art: Ar. muJticalcarata (Taf. 2. fig. 3) n. A. exotisch. — Aradus leueotomus (Taf. 2. Fig. 2) n. A. exotisch. — Teleonemia nov. gen., aus der Tingiditen-Gruppe. »Corpus valde elongatum, angustum ; antennae validiusculae. articulo ultimo elon- gato, filiformi, praecedente haud crassiore. elavam non formante; pro- notum lateribus marginatum, haud dilatatum, disco tricarinatum. Ha- bitus1 Tropidocheilarum.« — Art: Tel. funerea (Taf. 2. fig. 5) n. A. exotisch. — Tingis cyathicollis (Taf. 2. fig. 4) n. A. exotisch. Mayr (Verhaudl. d. zoolog. - botan. Gesellsch. XV. p. 441 f.) diagnosticirte Monanthia lunulata n. A. Rio-Janeiro, Mon. (Garga- phia) tricölor Venezuela. Diconocoris (nov. gen., Kopf mit vier spitzen, vorgestreckten Dornen und einem aufgerichteten Mitteldom, drittes Fühlerglied sehr lang, dünn, Pronotum vorn blasig, beiderseits mit starkem aufrechten, abgerundeten Kegel, dazwischen mit einem bis zur Spitze des Fortsatzes verlängerten Mittelkiele) Javanus, Phymata spinosissima und carneipes Brasilien (letztere zugleich aus Georgien). — Ebenda XVI. p. 365: Neuroctenus Hochstetteri Neu- seeland und Brasiliensis. Signoret (Annal. soc. entom. de France 4. ser. V. p. 117 fr.) beschrieb Monanthia parvida und Dictyonota Anbei als n. A. aus Südfrankreich, ferner den Aradus cinnamomeus Panz. als eine von Ar. leptopterus Germ, verschiedene Art. Eine neue Gattung St e nop te- rus (längst vergebener Name! Coleoptera) wird von Aradus durch sehr schmale Flügelmembran, auf welcher zwei Längsadern bemerk- bar sind, unterschieden. — Art : Sten. Perrisii von Bona. der Entomologie während der J, 1865 — 66 443 - Aradns aterrimus Douglas und Scott (British Hemiptera p. 274) n. A. aus England. Acanthia Valdiviana Philippi (Stett. Entom. Zeit. 1865. p. 63 f.) n. A. aus Chile. Reduvüna. C Stäl, Bidrag tili Reduviidernas kännedom (Öfvers. Vetensk. Akad. Förhandl. 1866. p. 235—302) lieferte be- richtigte Arten- Verzeichnisse für einzelne Gruppen dieser Familie mit Beschreibung neuer Gattungen und Arten, analytische Tabellen zur Bestimmung der Gattungen u. s. w. . zum Theil in Bezug auf be- sondere Faunengebiete. 1) Holoptilida. Aufzählung der bekann- ten Arten. — 2) Ac anthaspi did a. Aufzählung der Asiatischen und Australischen Formen, mit folgenden neuen: Sminthus limba- ticollis Malacca, Microcleptes nov. gen., für Opsicoetus biannu- lipes Monir. , Splie danocor i s nov. gen.. für Acanthaspis sabu- losa Stäl. — Acanthaspis signaticollis n. A. Manilla, Centrocnemis granulosa n. A. Malacca. — 3) Ect inoderi da, Aufzählung der bekannten Arten ; als neu beschrieben : Ectinoderus nitidus Manilla, longiceps Malacca und Malayns Siam. — 4) Apio meri da, Ue- bersicht der Gattungen; neue Arten: Heniartes produetus Nord-Bra- silien. Sphodrolestes vittaticollis Nord-Brasilien. — 5) Pirat ida. Uebersicht der Gattungen und Aufzählung der Arten, neu: Sirthe- nea Amazona Nord-Brasilien, obscura Sidney, Microsandalus umbro- sus Nord-Australien, Ectomocoris ochropterus und cordiger Ostindien, Callisphodrus patricius Nord- Australien, Brachysandalus helluo und lurco Australien, punetorius Melbourne, sexguttatus Mysol. — 6) R e- duviida. Aufzählung der Asiatischen und Australischen Arten, darunter als neu beschrieben : Velleda aculeata Nord- Australien, Pri- sthesaneus illustris Batchian , G o smocleptes nov. gen., für Pri- ethes. fureifer, eongrex und phemiodes Stäl, Ischn ölest es (nov. gen., mit Dalyrta Stäl zunächst verwandt) consputus und lobulatus Australien, Endochus inornatus Ostindien, Gmhfatus atricornis und Pnirsiis lineatfventris Nord-Australien. Evagoras sorditata Borneo, Cydnocoris crocatus Ostindien, Tagalicus Manilla, russatus Japan. Arcesius sanguinarius Neu-Guinea, Sycanus macracanthns und di- chotomus Borneo, Cosmosphodrus nov. gen., für Sycanus gene- rosus und pyrrholomus Stäl, Agriosphodrus nov.gen., für Enlyes Dohrni Sign., Yolinus fidiginosus n. A. Malacca, Agri ölest es nov.gen., für Yolinus ineptus Stäl, Velinus satellitius Malacca, Spho- dronyttus (nov. gen.. für Zelus erythropterus Burm. u. A.) erythro- melas Manilla. Reduvius costalis Bengalen, aulicus und mendicus Malacca, Catasphactes (nov. gen., für Reduvius Coprias Stäl) pyr- rhopterus Australien. Sphedanolestes (nov.gen., für Reduvius pul- chellus Klug u. A., G rapto sphodrus (nov. gen., für Reduvius gulo Stäl u. A.) jueundus Neu-Gumea , Poeciloclopius nov. gen., für 444 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete Reduvius patagiatus Stäl, Biasticus nov. gen., für Reduv. impi- ger Stäl, Gr aptolestes (nov. gen.) civilis Cambodja. — Hierauf folgt eine Uebersicht über die Amerikanischen Reduviiden-Gattun- gen ohne vorderen Seitenhöcker der Mittelbrust, deren Zahl nicht weniger als 26 beträgt; zum Schluss noch die Beschreibung von folgenden neuen Arten: Doldinia bicarinata Nord-Brasilien, Bepipta lepidula Nord-Brasilien, Spinda trinotata Mexiko, Amaurosplwdrus älboannulatus Neu-Granada, Acanthisciiim Haglundi Nord-Brasilien, Pyrrhosphodrus militaris (Vaterl. ?) und Amaeonus Nord-Brssilieiij Diplodus annulosus ebendaher, Pindus vittaticeps ebendaher, Ari- stippus fenestratus und fumosus, Spiniger pyrrhomelas und Amaeo- nus Nord-Brasilien. Scadra nigrorufa Japan, Mendis sanguinana Vaterl. unbek., Bhiginia immarginata Quito, Amazona Nord-Brasi- lien, Larymna atripennis Malacca. Derselbe (Berl. Ent. Zeitschr. X. p. 164 ff.) machte Veleda raptrix u. A. Nord-Australien, Vesulus atriceps Aru-Inseln, Voconia pallidipes Moreton-Bay, Vescia spicula Nord-Brasilien. Staccia ple- beja Ceylon, AgyJla nigricans Adelaide, Apronius rapax Minas-Ge- raes und Barce annulipes Wisconsin bekannt. Mayr (Verhandl. d. zoolog.-botan. Gesellsch. XV. p. 436 ff.) diagnosticirte folgende neue Arten und Gattungen : Sycanus trico- lor Java, Phemius rubripennis Manilla, Rihirbus dentipes Vaterland unbek., Ptilocnemns Sidnicus Neu-Holland, Centromelus Stali Brasi- lien, Lisarda Javana, Sphaeridops inermis Brasilien, Evtomoc o- ris (nov. gen., von Pirates durch ungefurchten Vordertheil des Halsschildes, kürzeren Hintertheil desselben, das zwischen den Hin- terhüften dreieckig erhabene, am Ende ausgeschnittene Metaste r- num abweichend) coloratus Vaterl. unbek., Dicraotropis nov. gen., für Pirates pictus Herr. -Seh. errichtet, Pirates albomaculatus Brasilien, Spiniger miniaceus, brunneus und flavipennis Brasilien, Hammatoccrus minutus Vaterl. unbek.. Larymna colorata Java, Sp'liinctocoris (nov. gen., zwischen Larymna ifnd Cimbus zu stellen) corallinus Sunda-Inseln, Labidocoris (nov. gen., mit glei- cher Verwandtschaft) elegans Vaterl. unbek., Sphinctomerus (nov. gen., mit Mendis Stäl zunächst verwandt) pulcher Java, Debilia lon- gicornis Surinam und inermis Brasilien. — Ebenda XVI. p. 364: Thelocoris (nov. gen.. aus der Stenopodiden-Gruppe) asper Sidney. Costa (Annuario del museo zoolog. della univers. di Napoli II. p.7ljff.) beschrieb Loricerus axillaris n. A. Giappone, Hammatocerus mixtus n. A. Cayenne?, Diplodus cognatus n. A. Mexiko, (ebenda p. 134. Taf. 1. fig. 6) Metastemma serripes n. A. Italien, (p. 139. Taf. 1. fig. 8) Ploeogaster ? flavopustulatus n. A. exotisch, (p. 140. Taf. 2. fig. 1) Saccoderes trinotatus n. A. exotisch und (p. 141) Petalochirus gazella n. A. exotisch. der Entomologie während der J. 1865 — 66. 445 Riparil. Leptopus Dufourii Signoret (Annal. soc. entomol. de France 4. ser. V. p. 121) n. A. aus Südfrankreich, Leptopus Sar- dous Costa (Annuario del museo zoolog. della univers. di Napoli II. p. 106) n. A. a!hs Sardinien. Ploteres. Mayr (Verhandl. d. zoolog.-botan. Gesellsch. XV. p. 443 ff.) diagnosticirte als neue Arten und Gattungen : Hydrometra pectoralis und nitida Ceylon. — Limno metr a nov. gen., von Hy- drometra durch sehr schlanke Fühler und sehr lange Hiuterschenkel, beide von Körperlänge, ferner durch die an der Spitze zweizähni- gen Mittelschenkel und das erste Glied der Vordertarsen, welches dem zweiten gleich oder länger ist, unterschieden. —Sechs Arten: Limri. femorata, nigripennis und inermis Philippinen, pulchra und cüiata Java, minuta Nicobaren. — Cylindrostethtts Fiebert Ceylon, Brachymetra nov. gen., für Halobates albinervus Am. Serv., Me- tr ocoris (nov. gen., mit sehr stumpfem Kopf, nicht ausgerandeten Augen, cylindrischen Fühlern, welche kürzer als der Körper 3ind und ein sehr langes, dem zweiten und dritten zusammengenommen fast gleichkommendes erstes Glied haben; Pronotum breit, vorn ohne Höcker und Einschnürung, Deckflügel viel länger als der Hin- terleib, welcher sehr kurz und dessen sechster Ring unbewehrt ist) brevis Ceylon. — Bhag ovelia nov. gen., für Velia armata, colla- ris und nigricans Burm. — Ebenda XVL p. 365: Hydrometra di- ver sa n. A. Cap. Costa (Annuario del museo zoolog. della univers. di Napoli 11. p. 125) beschrieb Hebrus sericeus als n. A. aus Italien. Nepini. Ranatra Chinensis und (Cercotmetus) parmata n. A., letztere von Batavia diagnosticirte Mayr (Verhandl. d. zoolog-botan. Gesellsch. XV. p. 446). Notonectici. Corixa Wollastoni und Douglasi n. A. aus Eng- land, wurden von Douglas und Scott (British Hemiptera p. 603) beschrieben. Fulgorina. Eine Synopse der Europäischen Arten der Gat- tung Tettigometra lieferte X. Fieber im 15. Bande (1865) der Verhandl. d. zoolog.-botan. Gesellsch. in Wien p. 561 — 572. Verf. giebt in einer analytischen Tabelle ausführliche Charakteristiken von 23 ihm bekannt gewordenen inländischen Arten nebst ihren Farben- Varietäten; von den 10 bereits beschriebenen sind ihm indessen Tett. impressopunctata Duf. und umbrosa Germ, unbekannt geblie- ben. Er theilt die Arten nach der Beschaffenheit der Schienen in zwei Gruppen: a) Alle Schienen, auch die Kanten der hinteren un- bewehrt : Tett. impressifrons Muls., atraHagenb., fusca n. A. Belgrad, Oesterreich, depressan. A. Sarepta, sulphurea Muls., laeta Herr. -Seh., virescens Panz., braehynota n. A. Schweiz, piceola Burm. und pe- 446 G erstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete liotaenia n. A. Sarepta und Triebt. — b) Alle Schienen an den bei- den oberen Kanten, besonders an der äusseren mit borstentragen- den Körnchen besetzt: Tett. Helferi n. A. Euphrat, vitellina n. A. Süd- Russland, varia n. A. Sarepta. frontalis n. jf. Deutschland, Schweiz und Spanien, brachy cephala n. A. Sicilien , hispidula (neue Benennung für T. hexaspina Kol.) Transcaucasien, macrocephala n. Ä. Schweiz und Oesterreich, obliqua Banz., picta n. A. Spanien, gri- seola n. A. Ungarn, Sarepta und Hyeres, sordiäa n. A. Oesterreich und Dalmatien, fasciata n. A. Granada, costulata n. A. Andalusien und Euphrat. Der vorstehenden Arbeit ist um ein Jahr später (1866) eine verwandte von Signoret : Revue du groupe des Tettigometrides, Homopteres Fulgorelles (Annal. soc. entomol. de France 4. ser. VI. p. 139 — 160. pl. 1) gefolgt. Die 25 dem Verf. mit einer Ausnahme bekannt gewordenen Arten der Gattung Tettigometra werden nach ihren Unterschieden in der Kopf-, Deckflügel- und Fühlerbildung in vier Untergattungen vertheilt : A. Kopf dreieckig ausgezogen, aj Flügeldecken aussen nicht gerandet. «) Fühler dreigliedrig : Mitric ephalus subgen. nov. ß) Fühler zweigliedrig: Tettigo- metra sens. strict. — b) Flügeldecken gerandet: Eurychila, sub- gen. nov. — ß. Kopf nur in Form eines schmalen, abgerundeten Saumes: Brachy cephalus, subgen. nov. — Von den verzeichne- ten und sämmtiich näher beschriebenen Arten sind folgende neu: Mitricephalus longiceps Simplon , Tettigometra bimaculata Paris, Nizza iob Tett. umbrosa Germ. var. ?), scutellata Spanien, parviceps Algier, Jerusalem, callosa Athen, ventralis Bona, impressopunctata (Dufour?) Frankreich, Spanien und Algier, pallicomis (sie!) Sa- repta, Eurychila decorata und brunnea Algier, bifoveolata Südfrank- reich, Brachy cephalus lucidus Algier , Baranii Nizza , longicomis Dalmatien. (Tettig. piceola Burm. ist dem Verf. unbekannt geblie- ben). Zehn der als neu beschriebenen Arten sind auf pl. 1 in ver- grössertem Maassstabe dargestellt. (Die Namen Eurychila und Bra- chycephalus, als bereits unter den Coleopteren und Reptilien ver- geben, müssen geändert werden. Ref.) Fieber (Verhandl. d. zoolog.-botati. Gesellsch. XVI. p. 517 — 534. Taf. 8) veröffentlichte ferner »Grundzüge zur generischen Thei- lung der Delphacini,« unter welchem Gruppennamen er Asiraca Latr., Araeopus Spin., Nephropsia Costa und die bisher unter Delphax vereinigten Formen begreift. Die artenreiche letztere Gattung zer- fällt er nach Unterschieden in der Bildung des Kopfes und Prono- tum, nach der Kielbildung beider, nach den Längsverhältnissen der beiden ersten Fühlerglieder, nach der Aderung der Flugorgane u.s.w. in fünfzehn seeundäre Gattungen: Megamelus , nov. gen. (Delph. notulus Germ.), Stenocranus nov. gen. (Delph. lineo- der Entomologie während der J. 1805 — 66. 447 lus Genn. und fuscovittatus Stäi) , Kelisia, nov. gen. (Delph. guttula Genn.). Chloriona, nov. gen. (Delph. unic olor Herr.-Sch., glauceseens Fieb. und stenoptera Flor.), Eni des, nov. gen. (Delph. basilinea Genn. und speciosa Boh.), Kormus, nov. gen. (K. arte- misiae n. A.), Eurys a, nov. gen. (Delph. lineata Sign.), Gonomelus. nov. gen. (Delph. limbatuo Fab.), D e 1 p ha x sens. strict. (Delph. stria- tellaFall., elegantula und denticauda Bohem.), Delphacinus. nov. gen. (Delph. mesomelas Boh.), Ja s sidaeu s, nov. gen. (J. morio n. A.), Metro p is, nov. gen. {M. Mayri n. A.), Dicranotropis, nov. gen. (Delph. hamata Boh. und flavipes Sign.), Achorotile, nov. gen. iDelph. albosignata Dahlb .) xm&Stiroma, nov. gen. (Delph. moesta und mutabilis Boh., adelpha Flor.). Aus diesen neu errichteten Gattungen beschreibt Verf. 22, von Araeopus eine neue Art. Tat. 8 erläutert die Merkmale der Gattungen und Arten durch zahlreiche, sehr kleine Abbildungen. Derselbe (ebenda XVI. p. 497 ff.) errichtete in derjenigen Gruppe der Fulgoriden, welchen an der Basis des hinteren Meta- tarsus der Sporn fehlt, folgende neue Gattungen: Phantia nov. gen., für Poeciloptera subquadrata Herr.-Sch., Meenoplus nov. gen., für M. albosignata n. A.. Heviitropis nov. gen., für H. bipunctata n. A., Entithena nov. gen., für Cixius musivus Germ., Cixidia nov. gen., für Cixius confinis Zett. und Banissus nov. gen.. für B. leptopus, acucephalus. platypus und discrepans n. A. aus Griechenland; letztere Gattung ist durch den Mangel der Ocel- len , verlängerte, zusammengedrückte , fast gleich breite Vorder- schenkel und Schienbeine u. s w. charakterisirt. Stäl (Öfvers. Vetensk. Akad. Förhandl. 1865. p. 1.^9 ff.; be- schrieb Flatoides principalis n. A. Malacea, Pochazia sinuata Ma- lacca. obscura Guer.- (Ricania), funebris n. A. Buru, Bicania disco- ptera Java, limitaris Cambodja, albosignata Mysol. pulverosa Cam- bodja, episcopalis Nord- China, Hedenbor gi Rhodus oder Nubien ?, plebeja Siarn, subfusca Borneo, marginenotata Mysol, tristicula Fid- schi-Inseln, Armada Tagalica Manilla und marginata Montr. (Rica- nia), Miriza osmyloides Borneo, Sorurcula Cambodja und hilaris Mysol. Derselbe (Berl. Ent. Zeitschr. X. p. 391 ff.) machte Cajeta singularis n. A. Nord- Australien, Mnemosyne Cubana und Metaurus reticulatus von Cambodja bekannt, Costa (Annuario del museo zooleg. della univers. di Napoli II. p. 137; beschrieb Histeropteron (Hysteropterum?) limbatum als n.A. von Palermo und (ebenda p. 149. Taf. 1. fig. 10) Cromna eJegans n. A. aus Australien (?). Castillo gab nach einer Mittheilung Burkar t's (Archiv f. Naturgesch. XXXII. p. 370 f. Taf. 8) die Beschreibung und Abbildung 448 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete eines »neuen Insektes« aus Mexiko, welches mit der seit dreissig Jahren bekannten und von Burm eiste r in den Genera Insectorum vortrefflich abgebildeten Phenax auricoma (Klug) Burm. identisch ist. Signoret (Annal. soc. entom. de France 4. ser. V. p. 127 ff.) beschrieb Cixius obscurus und distinctus. Hyalesthes öbsöletus, Del- phax flavipes, quadrimaculatus und lugubris als n. A. aus Süd- frankreich. Moufflet (Bullet, soc. entom. de France 1865. p. 62; will nun wieder in Mexiko ein intensives Leuchten der Fulgora lanter- naria beobachtet haben; das Licht ging von dem Kopf- Aufsatze des Insektes aus. Hagen, On the luminosity of Fulgora lanternaria (Entomol. monthly magaz. I. p. 250) giebt die historische Notiz, dass das Leuch- ten des Amerikanischen Laternenträgers schon vor der Sibylle Merian im J. 1685 durch Grew behauptet worden sei. Ange- sichts der widersprechenden Angaben der neueren Beobachter über das Leuchten, resp. Nicht-Leuchten des Insektes weist Verf. auf die Möglichkeit eines temporären, vielleicht auch nur dem einen der beiden Sexus eigenen Leuchtens hin. Membracina. Stäl (Berl. Eut. Zeitschr. X. p. 387 f.) errichtete für Oxygonia pacifica und chrysura Fairm. eine neue Gattung En- nya, für Entylia concava Say eine neue Gattung Pub Uli a und für Umbonia veuosa Germ, und indicator Fairm. eine neue Gattung Potnia. — Cymbomorplia Amazona wird als n. A. aus Nord-Bra- silien beschrieben. Costa (Annuario del museo zoolog. della univers. di Napoli II. p. 150. Taf. I. fig. 11) stellte Sphongojjhorus bivexillifer als n. A. un- bek. Vaterl. auf. Stridlllantia. J. Milde handelte in seinen »Naturgeschicht- lichen Mittheilungen über Meran« (Programm der Realschule zum heiligen Geist in Breslau, März 1866. 4. p. 1—49) über Singcicaden im Allgemeinen und speciell über die bei Meran von ihm beobach- teten Arten der Gattung. Die drei hier vorkommenden Arten: Ci- cada plebeja Scop., orni Lin. und argentata Oliv, (über letztere, vom Verf. zuerst für Tyrol nachgewiesene Art giebt er zugleich eine Notiz in den Verhandl. d. zoolog.-botan. Gesellsch. 1865. p. 961) werden von ihm in sehr anziehender Weise nach ihrer Lebensweise und be- sonders in ihrem Gesänge geschildert. Zahlreiche Exemplare der Cic. plebeja bringen ein tosendes Geräusch hervor , welches sich am besten mit dem Rauschen eines Wasserfalles vergleichen lässt; dasselbe ist so laut, dass sich zwei Menschen nur mit Mühe gegen- seitig verständlich machen können. Ganz verschieden ist der »Gesang« der Cic. orni, welcher zwar gleichfalls eine metallische Färbung hat, aber bei weitem unreiner und sehr einförmig ist und sich am besten der Entomologie während der J. 1865—66. 449 mit den Tönen vergleichen lässt, welche durch das Aneinanderwetzen zweier Messer hervorgerufen werden. Zuweilen hört sie plötzlich zu singen auf und stösst eine Zeit lang nur einzelne knarrende Töne aus, welche an diejenigen des Laubfrosches erinnern. Diese Art dient den Kindern als Spielwerk; wird sie am Bauche gekitzelt, so stösst sie knarrende, einen lächerlichen Eindruck hervorrufende Töne aus. Die kleinste Art: Cic. argentata Oliv, hält sich in niedrigem Eichengebüsch auf und stösst ein reines, scharfes, metallisches »Tick, Tick, Tick« in lömaliger und öfterer Wiederholung und in wis- sender Schnelligkeit aus. — Verf. schliesst hieran eine Aufzählung der 16 Europäischen (darunter 7 Deutschen) Singcicaden und eine durch zahlreiche Citate Griechischer und Römischer Autoren illu- strirte Darstellung von der Bekanntschaft der Alten mit dem Leben und den Eigenthümlichkeiten der Cicaden. Letztere enthält zahlreiche interessante und zum Theil wenig allgemein bekannte Angaben und ist daher einer näheren Kenntnissnahme besonders zu empfehlen. Hagen, On the synonymy of Cicada Anglica Leach (Entom- monthly magaz. I. p. 205) hat die Identität der genannten (einzigen in England einheimischen) Art mit Cic. montana Scop. nach Unter- suchung von Original Exemplaren feststellen können. St äl (Öfvers. Vetensk. Akad. Förhandl. 1865. p. 154 ff.) be- schrieb Mogannia venustissima n. A. Ostindien, funebris Silhet, Clii- nensis Nord-Chma, Plautilla (nov. gen.. mit Zammara verwandt) stalagmoptera Quito. — Ferner (Berl. Ent. Zeitschr. X. p. 169 ff.) Graptopsaltria colorata Japan?, Graptotettix guttatus Himalaya, Nosola paradoxa Bolivia und EmatMa aegrota Bombay. Die Cicada violacea Hagen nennt Verf. Saticula coriaria. — (p. 383) Rustia pe- dunculata n. A. Cambodja. Walker (im Appendix zu K. Lord's The naturalist in Van- couver-Island and British Columbia II. p. 339) stellte Cicada occi- dentalis als n. A. aus British Columbia auf. Cercopina. S t äl (Öfvers. Vetensk. Akad. Förhandl. 1865. p. 145 flf.i beschrieb Cercopis Circe n. A. Celebes, d'Urvillei Encycl. (mit drei Varietäten) von Neu- Guinea, xanthorhina Boisd. von Neu- Guinea mit Varietäten, amabilis n. A. Neu-Guinea, D aplme Manilla. inclusa Ceylon, malaya Malacca. undata vom Himalaya und vonPulo- Penang, discolor Boisd. von Neu-Guinea mit Varietäten, submaculata u. A. Java, rotundata n. A. Laos, Lydia Ostindien, Tomaspis Cyn- thia Buru, nympha Malacca, circumducta Ostindien, Semele Malacca und Laos, costalis Malacca, signifera Ostindien, pudens Silhet, La- rinia Ostindien, Considia (nov. gen., mit Tomaspis verwandt) ob- longa Java, Callit ettix (nov. gen., von der vorhergehenden Gat- Archiv f. Naturi? XXXIII. Jahrg. 2. Bd. DJ 450 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete tung durch verlängerten Körper und Beine, durch eindornige Hin- terschienen u. s. w. unterschieden) melanochrU und producta Ostin- dien, capitata Ceylon, Lepyronia ampla Borneo , Ptyelus Malayus Ligor, nitidus Neu-Guinea. multilineatus Nord-China, Machaerota pugionata Nord- Australien. Derselbe machte (Annal. soc. entom. de France 4. ser. V. p. 188) Cercopis ducens n. A. Ostindien und (Berl. Ent. Zeitschr. X. p. 384 f.j Autonoe albigera und albipes n. A. von Mysol bekannt. Jassina. Von Stäl (Öfvers. Vetensk. Akad. Förhandl. 1865. p. 156 ff.) wurden als neue Arten und Gattungen bekannt gemacht: Eurymela generosa Moreton-Bay, rubrofasciata Neu-Holland, Tar- tessus (nov. gen., auf Bythoscopus Malayus Stäl begründet) Fiebert Mysol, Bhothidus (nov. gen., mit Bythoscopus verwandt) navicula. leueostictus, convivus und brevieeps aus Australien, Abelteru s (nov. gen., mit Bythoscopus verwandt) incamatus Nord- Australien, Peta- locephala expansa und nigromarginata Malacca. sanguinosa und car- nosa Nord-Australien, Coelidia tiarata Mysol. Fieber (Verhandl. d. zoolog.-botan. Gesellseh. XVI. p. 500 ff.) unterschied von Paropia eine neue Gattung Paropulopa durch den Mangel der Ocellen, den vor den Augen trapezförmigen Scheitel, das quere, breite , fast halbmondförmige Pronotum, die grossen Füh- lergruben u. s. w. — Art: Par. lineata Pyrenäen — Unter den Jassiden stellt er dreissig meist neue Gattungen in einer analytischen Ta- belle nach ihren Charakteren näher fest: M esodicus nov. gen., durch die auf der Scheibe des Scheitels stehenden Ocellen und das trapezoidale, nach hinten verlängerte, vorn stumpfeckige Pronotum charakterisirt. — Art: 31es. foveolatus Süd-Europa. — Er rhome- nus nov. gen., mit gleicher Oceilenstellung , das Pronotum aber nach hinten nicht verlängert, Scheitelrand linienförmig, kantig, Ge- sicht länglich sechseckig, Clypeus von 2/8 der Stirnlänge. — Art: Errh. braehypterus Deutschland, Schweiz. — Atract oty pus nov. gen., Gesicht zweimal gleichseitig sechseckig, unten stumpfeckig, Clypeus fast nur von ]/3 der Stirnlänge. — Art : Atr. bifasciatus Süd- frankreich. — Tylozygus nov. gen., für Tettigonia nigrolineataPanz. — Tetti goni a Latr. wird auf Tett. viridis Lin., Euacanthus Germ, auf E. interruptus Lin. und aeuminatus Fab. beschränkt. — Gloss oeratus nov. gen., Ocellen auf der Kante des Scheitels ge- legen, der schildförmige Scheitel mit scharfer Kante, blattartig er- weitert. — Arten: Gloss. foveolatus Sarepta und sulcatus Ostindien. — Parabolocratas nov. gen., von der vorigen durch parabolisch dreieckigen Scheitel und etwas eingesenkte Augen unterschieden. — Art. Par. glaucescens Sarepta. — Grypotes nov. gen., für Jassus puncticollis Panz. , C oryphaeus nov. gen., für Jassus Gyllenhali Fall. — Phlepsius nov. gen., von der vorigen durch die von oben der Entomologie während der J. 1865 — 66. 451 her nicht sichtbaren Ocellen, welche auf dem Scheitelrande zwischen den Augen liegen, unterschieden. — Art: Phl. maciilatus Deutschland. — Macrosteies nov. gen., für Jassus sexnotatus und septemnotatus Fall., Gnatho d us nov. gen., für Jassus punctatus Thunb., Thamnus nov. gen., für Jassus confinis und Dahlbomi Zett., Opsius nov. gen.. für Stactogalus Amyot, Paramesus nov. gen., fürAthysanus obtusi- frons Stäl, G oni agn athus nov. gen., für Jassus brevis Herr.-Sch., Üompsus nov. gen., (vergebener Name, Coleopteral) für Typhlocyba elegantula, discicollis und albostriellus Herr.-Sch., Erythria nov. gen., für Cicada aureola Fall., No t u s nov. gen., für Cicad. flavipennis Zett. , Typhlocyba forcipata Flor und Cicada orichalcea Dahlb., Chloria nov. gen., für Cicada viriduda Fall, und Typhlocyba pura Stäl, Kybos nov. gen., für Cicada smaragdula Fall, und Typhloc. commissuralis Stäl, Anomia nov. gen., für Cicada quercus Lin. und cruenta Herr.-Sch., Zygina nov. gen., für Typhloc. nivea Muls., Idia nov. gen. (vergebener Name! Diptera) für Typhloc. scutellaris Herr.- Sch. (pullula Boh.), Typhlocyba Germ, auf Typhi, lineatella Fall, beschränkt, Eupterix Curt. für Eupt. vittata Lin. und urticae Fab. Mars hall (Entomol. monthly magaz. II. p. 180 und 222 ff.) machte Acocephalus arenicola, Deltocephahis quadrivittatus, Argus und coronifer als n. A. aus England bekannt; Delt. Argus ist auf p. 223 im Holzschnitt dargestellt. Frauenfeld, lieber einen eigenthümlichen Parasiten bei Cicaden (Verhandl. d. zoolog.-botan. Gesellsch. XV. p. 900; fand in Norwegen am Hinterleib der Typhlocyba ulmi die in Form eines Sackes herabhängende Larve des Gonatopus pedestris Dalm. Psyllodea Frauenfeld (Verhandl. d. zool.-botan. Gesellsch. XVI. p. 977 ff.) machte vorläufige Mittheilungen über die Lebens- weise einiger Psylla-Arten im Larvenstadium, ihr Vorkommen auf bestimmten Pflanzen und über die durch das Saugen derselben her- vorgerufenen Veränderungen an den Blättern der letzteren. Die sieben vom Verf. erwähnten Arten leben auf folgenden Pflanzen : Sorbus aria (die hierauf vorkommende Art ist durch die dunkele Zeichnung der Flügelspitze ausgezeichnet, vielleicht identisch mit Ps. fumipennis Foerst. j, Knautia sylvatica (Art wahrscheinlich : Trioza munda Foerst.) , Leontodon hastile , Berberis vulgaris (das vollkommene Insekt noch nicht erzogen; die Larve erzeugt nadel- knopfgrosse Pusteln von lichterer Farbe auf den Blättern), Urtica dioica (Trioza urticae Lin.), Senecio nemorensis (vielleicht Trioza apicalis Foerst.) und Cirsium erisithales (wahrscheinlich dieselbe Art). Aphidina F r a u e n f e 1 d (ebenda XVI. p. 537) besprach einen schon von Reaumur erwähuten, von einer Chermes-Art herrüh- renden Pflanzen-Auswuchs an Terebinthus muticus, welcher in Per- sien unter dem Namen »Buzgendsche« bekannt ist. 452 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete Coccina Ach. Costa, Di una singulare Cocciniglia della fauna Italiana (Rendiconto dell. Acad. delle scienz. fisiche di Napoli V. 1866. p. 308) gab eine vorläufige Charakteristik einer neuen, sehr merk- würdig geformten Coccine, von welcher ihm nur Weibchen bekannt geworden sind und welcher er den Namen Chelonicoccus (nov. gen.) luteus beilegt. Parasita. Ein Verzelchniss der in den Niederlanden bis jetzt aufgefundenen Parasiten ans den Familien der Pediculi- nen und Mallophagen mit Hinzufügung der Wirthsthiere der einzelnen Arten wurde von Dr. Piaget (Tijdschr. voor Entomol. VIII. p. 39 — 41) zusammengestellt. Mallophaga F. Rudow machte (Zeitschr. f. d. gesammt. Naturw. XXVII. 1866. p. 109—122. Taf. 5—7) sechs neue Haarlinge unter den Namen : Trichodecles Mexicanus (auf Cercolabes Mexica- nus), Trich. breviceps (auf Auchenia Llaina), Trick, longiceps (auf Antilope Arabicaj, Trich. mambricus (auf Hircus mambricus), Trich. erassipes (auf der Angora-Ziege) und Trich. solidus (auf Ziegen von Guinea) bekannt. Derselbe machte in seiner »Charakteristik neuer Feder- linge« (ebenda XXVII. p. 465—477) folgende Arten bekannt: Omi- thobius rostratus (auf Chenalopex Aegyptiacus), Trab eculua (nov. gen., zwischen Docophorus und Lipeurus stehend, mit ersterer Gat- tung in der Körperform und den langen Trabeculae übereinstim- mend, aber durch eine hakenförmige Verlängerung des zweiten männlichen Fühlergliedes abweichend) Schillinyi auf Procellaria mol- lis, Trinoton biguttatum auf Tinnamus bannaquira. Colpocephalum numenii auf Numenius linearis, vittatum auf Ardea ralloides, unico- lor auf Carpophaga Samoensis, cornutum auf Balearica pavonina. scalar iforme auf Tantalus loculator, cinctum auf Procellaria glacia- loides, flavum auf Carduelis granadensis, furcatum auf Procellaria mollis, commune auf Neomorphus cultridens, hirtum auf Bucer.os ru- ficollis, semicinctum auf Corvus scapulatus, impressum auf Aquila fulva und minutum auf Cygnus musicus. Chr. L. Nitzsch, Die Federlinge der Sing-, Schrei-. Kletter- und Tauben-Vögel (ebenda XXVII. p. 115 — 122). Aus dem schriftli- chen Nachlass des Verf.'s werden von Giebel kurze Diagnosen von folgenden Arten abgedruckt: Docophorus semisignatus (auf Corvus corax), argulus (ebenda) , subcrassipes (auf Corvus pica), cruciatus (Lanius collurio). omatus (Oriolus galbula), bifrons (Merops apiaster), mystacinus (Alcedo coromanda), Nirmus gracüis (Hirundo urbica), der Entomologie während der J. 1865 66. 453 quad/rilineatus (Parus caudatus), gnlnsus (Certhia familiaris), cyclo- thorax (Fringilla montana), fenestratus (Cuculus canorus), latirostris (ebenda), candidus (Picus canus und viridis), heteroscelis (Picus mar- tius), Lipeurus cinereus (Hirundo urbica), strepsiceros fTsittacus eri- thacus), bacnlus (Colinnba palumbus), Goniodes compar (Columb. do- mestiea), damieornis ( Colnmb. palumbus), Menopon anaspilum (Corvus corax), mesoUucum (C. cornix und corone), isostomum (C. frugilegus), anathorax (C. monedula), brunneum (Caryocatactes), eurystemum (C pica und monedula), indivisum (Glandarius), pusiüum fMotacilla alba), agile (Sylvia Tithys), exile (Sylv. oenanthe), cucuüare (Sturnus vul- garis), fertile (Upupa epops). Physostomum agonum (Sylvia rubecula), sulphureum (Oriolus galbula), frenatum (Regulus). Pediculina. L. Landois hat seine „Untersuchungen über die auf dem Menschen schmarotzenden Pediculinen" mit zwei ferneren Abhandlungen: „III. Anatomie des Pe- diculus vestimenti Nitzsch" (Zeitschr. f. wissensch. Zoo- log. XV. p. 32 — 55. Taf. 2 — 4) und: „IV. Zur Anatomie des Pediculns capitis", „Nachträgliehe Bemerkungen zur Anatomie des Phthirius inguinalis", „Ueber die eigen- thümliche Verschlussvorrichtung an den Tracheen der Läuse, „Zur Geschichte der Läusesucht" (ebenda XV. p. 494 — 503. Taf. 38) fortgesetzt. Von erstgenannter Art (Ped. vestimenti) schildert Verf. die äussere Körperform, den Verdauungsapparat (die hier abgehandelten Mund- theile stellt er seinen früheren Angaben entgegen jetzt mit 8 w a ii, o e r d am m und Burmeister als saugende dar) , in besonderer Ausführlichkeit das Muskelsystem (hierbei zugleich die Respirationsbewegungen erörternd), endlich die männlichen und weiblichen Geschlechtsorgane. Die übrigen Organsysteme werden ihrer Uebereinstim- mung halber mit denjenigen der früher geschilderten Art nur kurz berührt. Bei Gelegenheit der weiblichen Ge- schlechtsorgane theilt Verf. abermals Beobachtungen über die Eibildung mit und bestätigt durch dieselben die An- gaben von Claus, wonach das Keimbläschen dem Zel- lenbelag des Eifaches entstammt. Boheman (Öfvers. V^tensk. Akad. Förhandl. 1865. p. 577) beschrieb Haematopinus trichechi als n. A. von Spitzbergen, auf Tri- chechus Rosmarus gefunden, 3V2 Mill. lang (auf Taf. 35. fig. 2 ab- gebildet). 454 Gerstaecker: Bericht üb. d. -wissensch. Leist. im Gebiete 2. Myriopoden. Essai sur les Myriapodes de Ceylan par Alois Humbert (Memoires d. 1. soc. de phys. et d'hist. nat. de Geneve XVIII. 1866. p. 1—62. pl. 1—5), im Separat- Abdruck: Geneve et Bale 1865. (4. 62 pag. avec 5 pl.). Verf. hat während seines Aufenthaltes auf Ceylon 26 Ar- ten von Myriopoden gesammelt, von denen er 24 in der vorliegenden Arbeit durch sehr eingehende Beschreibun- gen und zahlreiche bildliche Darstellungen zur Kenntniss bringt. Nur zwei der ihm vorliegenden Arten hat Verf auf früher beschriebene zurückführen können, die übrigen stellt er als neu hin, schliesst jedoch bei einigen die Mög- lichkeit ihrer Identität mit bereits bekannten, aber zu kurz und ungenügend charakterisirten nicht aus. Die ihm nicht aus eigener Anschauung bekannt gewordenen Ar- ten führt Verf. nach den Beschreibungen der betreffen- den Autoren unter den einzelnen Gattungen auf. Eine Art der Gattung Polyxenus konnte, weil die gesammel- ten Exemplare unbrauchbar geworden waren, nicht näher charakterisirt werden. Für eine sichere Unterscheidung der Polydesmus- und Juius-Arten legt Verf. besonderes Gewicht auf die Form der männlichen Copulationsorgane, von welchen er sehr genaue Darstellungen giebt: wie denn überhaupt seine Artbeschreibungen durch ihre Aus- führlichkeit und die scharfe Präcisirung der wesentlichen Merkmale sich sehr vortheilhaft von mancher anderen die Myriopoden betreffende Publikation unterscheiden. Die in der vorstehenden Arbeit bekannt gemachten neuen Arten sind folgende : A. Chilopoda. 1) Sehizotarsia: Scutigera Templetoni. 2) Ho- lotarsia: Scolopendra bicolor und Mecistocephalus heteropus. — B. Chilognatha: Polydesmus cognatus, Kelaarti, Saussurii, Thioaites\i , Layardi, inornatus, (Strongylosoma) Skinneri, Cingalensis und Sim- plex, Sphaeropoeus Bvandtii (? = Sph. Hercules Br.), inermis, Spiro- streptus Lunelü. Kandyamis, Lankaensis, hamifer, modestus, Spiro- bolns crebrestriatus, Taprobanensis. — Siphonizantia : Siphonophora Picteti. Einige neue ausländische Myriopoden wurden fer- ner von L.Koch (Beschreibungen neuer Arachniden und der Entomologie während der J. 1865 — 66. 455 Mvriopoden , Verhandl. d. zoolog. - botan. Gesellsch. in Wien XV. p. 857—892) bekannt gemacht, Es sind fol- gende: Chilopoda: Cermatia violacea Neu-Holland, Scolopendra fis- sispina Penang (p. 890 ff.). Chilognatha: Strongylosoma Petersii Neu-Holland, Spirobolus pictMsFeQJee-lnse\r\, litoralis Algoa-Bay, costatus und colubrinus Fee- jee-Inseln, liigubris Neu-Holland, Spirostreptus corvinus, pyrocephalus und Graeffei Algoa-Bay. Lubbock (Proeeed. entomol. soc. of London 1866. p. 32) erwähnte vorläufig eines auffallend kleinen , in England einheimischen Myriopoden, welcher nur mit neun Beinpaaren versehen sei und auf den ersten Blick den Eindruck einer Larve hervorrufe; doch lasse sich durch den Nachweis von Spermatozoon bei den Männchen die Geschlechtsreife darthun. Verf. wird diese neue Gattung unter dem Namen P aur opus beschreiben und m ihrer Entwicklungsgeschichte erörtern ; die jüngsten Indivi- duen derselben besitzen nur drei Beinpaare. V. Bergsoe og Fr. Me inert, „Danmarks Geo- philer« (Schioedte's Naturhist.Tidsskrift3.Rack.lv. 1866. p. 81—108) haben sehr exakte Untersuchungen über die in Dänemark vorkommenden Arten der Geophilinen ver- öffentlicht; welche sie unter fünf, von ihnen zuerst näher festgestellte Gattungen vertheilen. Die Zahl der hier aufgezählten und näher charakterisirten Dänischen Arten beträgt zwölf. Die Familie Geophili charakterisiren die beiden Verff. durch die zahlreichen, gleichwerthigen Körpersegmente, die kurzen, mit vollständigen Tarsen versehenen Beine, 14-gliedrige Fühler und den Mangel der Augen. Die fünf angenommenen Gattungen werden folgen- dermaassen unterschieden: 1) Geophilus sens. strict. Maxillae se- cundi paris parvae. Unguis pedum maxillarium primi paris longus. Laminae dorsales sulcis binis distinctis exaratae. Pori ventrales mi- nima in area transversa postica dispersi. Pori pleurales pro parte sal- tem obtecti, in ventre solummodo aut etiam in dorso siti. Pori anales aut detecti, parvi aut obtecti, magni — Fünf Arten : Geoph. ferrugi- neus Koch, electricus Lin.. longicornis Leach (carpophagus Leach?. Arthronomalus carpophagus et similis Newp.?), proximus Koch und truncorum n. A. 2) Scnipaeus nov. gen. Maxillae secundi paris ma- gnae. Unguis pedum maxillarium primi paris parvus. Laminae dorsa- 456 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete les sulcis obsoletioribus aut obsoletis exaratae. Pori ventrales distincti. Pori pleurales paucissimi, partim obtecti, in ventre solummodo siti. Pori anales nulli. — Zwei Arten: Scn. foveolatus (? = Geophilus humuli Newp.) und sodalis n. A. 3) Scolioplanes nov. gen. Ma- xillae secundi paris magnae. Unguis pedum niaxillartum primi paris brevis. Laminae dorsales glabrae. Pori ventrales minimi, vix conspi- cui. Pori pleurales parvi, detecti, in ventre solummodo siti. Pori anales parvi, detecti. — Drei Arten: Scol. maritimus Leach, acuminatus Leach (? = Linotaenia rosulans Koch, ? = Geophilus sanguineus Gerv.) und crassipes Koch (? = Geoph. breviceps Newp.). 4) Schendyla nov. gen. Maxillae secundi paris parvae. Unguis pedum maxillarium primi paris permagnus. Laminae dorsales sulcis duobus exaratae. Pori ventrales parvi, in mediu segmentorum anticorum siti. Pori pleurales paucissimi, magni, omnino obtecti, in ventre solummodo siti. Pori anales nulli. (Labrum concretum, mandibulae acie curia, paucidentata, antennae longiores, pedcs anales valde incrassati, su- bulati, ungula bbsoleta). — Eine Art: Sehend, nemorensis Koch (Li- notaenia). 5) Himantarium Koch. Maxillae secundi paris parvae. Unguis pedum maxillarium primi paris magnus. Laminae dorsales sulcis duobus exaratae. Pori ventrales in area rotunda plerorum- que vel omnium segmentorum acervati. Pori pleurales perniulti. parvi vel minimi, in ventre atque in dorso dispersi; pleurae tumidae. lamina vcntralis parva vel minima. Pori anales parvi, obtecti. (La- brum liberum, antennae lirevissiinac. crassae, acuminatae, dense et breviter pilosae, pedes anales palpitormes inungues, maris leviter incrassati). — Eine Art: Hirn, subterraneum Leach (Geophilus). 3. Arachnidcii. Ebcrth, „Zur Entwickelungsgeschichte der Mus- keln" (Archiv f. mikrosk. Anatom. II. p. 504 f.) wies durch seine an Embryonen und Jungen verschiedener Arachniden angestellten Untersuchungen nach, dass die Muskelfasern der Spinnen je aus einer einzigen Zelle ihren Ursprung nehmen. Verf. verwandte dazu beson- ders die Muskeln der Palpen, welche er einige Tage mit chromsaurem Kali behandelte und sodann in Glycerin zerzupfte. Arthrogastra. A. Krohn, Zur näheren Kenntniss der männlichen Zeugungsorgane von Phaiangium (dies. Archiv f. Natur- der Entomologie während der .1. 1865—66. 457 gesch. XXXI. p. 41—48. Taf. III A), On the male gene- rative organs of Phalangium (Annais of nat. hist. 3. ser. XVI. p. 149 ff.) erläuterte jetzt in ausführlicherer Weise seine schon vorläufig mitgeth eilten Beobachtungen i vergl. Jahresbericht 1863—64. p. 467 u. 468) über das bisher als Hoden angesehene Drüsenpaar in der vorderen Hälfte des Abdomen, welches, wenngleich von geringerem Umfang, auch dem Weibchen zukommt, so wrie über die als eigent- liche Hoden anzusehenden Theile des männlichen Ge- schlechtsapparates. Die beiden accessorischen Drüsen an- langend, so münden sie mit einem Ilauptausführungsgang unweit der Geschlechtsöffnung aus, und zwar beim Männ- chen auf der oberen Wand der Ruthenscheidc, beim Weib- chen auf der oberen Wand der die Legeröhre umfassen- den Scheide. Ihre Struktur gleicht ganz derjenigen der zusammengesetzten Drüsen der Insekten ; ihr Sekret er- scheint beim Männchen als eine klare, za'he, dickflüssige, anscheinend der Spinnmaterie der Araneinen sehr ähnli- che Substanz. In den eigentlichen, sich den Vasa effe- rentia anschliessenden Hoden konnte Verf. die Samenbil- dungszellen, wrelche in grösseren, dicht aneinander ge- drängten Mutterzellen enthalten sind, nachweisen, ebenso in dem Vasa deferens vor seiner Erweiterung das reife Sperma. Die von den Hoden ausgehende Production von Eiern fand Verf. bei den Männchen von Phalangium opi- lio fast durchweg, bei einer zweiten Art dagegen nur selten. Ist diese Eierproduction, w-ie es zuweilen vor- kommt, eine sehr ausgedehnte, so ist die ganze Oberfläche des Hoden von Eiern in den verschiedensten Graden der Entwickelung besetzt; sonst finden sich solche nur an einzelnen Stellen des Hoden vor. In der Regel stehen diese Eier an Umfang den im Ovarium producirten regu- lären Eiern beträchtlich nach ; doch hat Verf. einen Fall beobachtet, wo unter einer grösseren Anzahl von Hoden- Eiern zwei bis drei nicht nur durch ihre Grösse, sondern auch in der Beschaffenheit des kreideweiss erscheinen- den Dotters den fast ausgebildeten Ovarial - Eiern gleich kamen. 458 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete ScorpiOdea. Milde (Verhandl. d. zoolog.-botan. Gesellsch. in Wien XV. p. 962) berichtete über das Vorkommen zweier Scorpio- Arten : Sc. Italicus Hbst. und germanus Schaeff. bei Meran und er- örterte ihre Unterschiede. Zink eisen: Ueber Skorpione (Mittheil, aus dem Osterlande XVI. p. 58 ff.). Verf. beobachtete längere Zeit einen aus Brasilien mit Farbeholz importirten Skorpion im Leben und schildert dessen Eigentümlichkeiten. Gayon, Sur les accidents produits par le venin des Scor- pions (Compt. rendus de l'Instit. de France 2. Janv. 1865, Rev. et Magas. de Zoolog. 2. ser. XVII. p. 17). van Hasselt. Een woord over het vergifting vermögen der Schorpioenen (Tijdschr. voor Eotomol. VIII. p. 100 f.). Phalangidae. Lucas (Annal. £oc. entom. de France 4. ser. VI. p. 213 ff. pl. 3. üg. 1) machte Scotolemon Querühaci als n. A. aus einer Höhle des Departem. du Tarn bekannt. Araneina. H. Oeffinger, Der feinere Bau der Spinnorgane von Epeira, eine vergleichend histologische Untersuchung (Archiv f. mikroskop. Anatom. II. p. 1 — 12. Taf. 1). Verf. weist einen am Grunde der Spinnröhren befindlichen Verdickungsring und im Lumen desselben einen selbst- ständigen, zuweilen gewunden erscheinenden Canal nach, als dessen Fortsetzung er den dünneren Endstift der Spinnröhren ansieht. Ausserdem erörtert er die histo- logische Structur und die innerhalb gewisser Grenzen schwankende Form der fünf von Meckel angegebenen Tvpen von Spinndrüsen, von denen er auf der beifolgen- den Tafel Darstellungen giebt. Miss Staveley, Note on the presence of teeth on the maxillae of Spiders (Proceed. zoolog. soc. of Lon- don 1865. p ß73f., Annais of nat. hist. 3. ser. XVII. p. 399 f.). Die Verf. hat am Aussenrande der Maxillen verschiedener Spinnen (Agelena, Salticus, Theridion 3 A., Epeira und Tetragnatha) eine Reihe von Zähnchen ge- funden, welche je nach den Arten variiren und von de- nen der oberste häufig von den übrigen verschieden ist. Ein beigefügter Holzschnitt stellt diese Zahnreihe dar. E. J. Staveley, British Spiders, an introduetion der Entomologie während der J. 1865 — 66. 459 to the studv of the Araneidae of Great Britain. London 1866. (8. with col. pl.) Ist dem Ref. nur aus einer Cata- logs-Anzeige dem Titel nach bekannt geworden. E. Ohlert, Arachnologische Studien (Programm der Realschule auf der Burg zu Königsberg in Preussen vom September 1865). 12 S. in 4. Die in dieser Schrift niedergelegten Beobachtungen des Verf.'s betreffen eine Anzahl in Preussen einheimischer Araneiden, welche, so weit sie bereits bekannt sind, in ihren Artunterschieden näher erörtert, theils als neu beschrieben werden. Eine umfangreiche Auseinandersetzung widmet Verf. den von Koch unterschiedenen Dendryphantes medius und hastatus. welche dagegen von Grube als einer und derselben Art angehörig dargestellt worden sind. Verf. erörtert auf Grund genauer, an zahlreichen Ex- emplaren beider Formen angestellter Messungen die Längsverhält- nisse der einzelnen Theile der Beine, die Körpergrösse, ferner die Zahl der Krallenzähne und der Beindorne, die Färbung und Be- schuppung der Haut, endlich die Grösse und Construktion der Brutnester, die Erscheinungszeit der Jungen u. s. w. Die Unter- schiede, welche sich ihm in diesen Verhältnissen herausgestellt haben, ergaben ihm eine spezifische Verschiedenheit der genannten beiden Dendryphantes-Arten. — Die sieben in Preussen von ihm beobachteten Xysticus-Arten : Xyst. viaticus, audax, lanio, sabulosus. raorio, praticola und horticola unterscheidet Verf. nach den männ- lichen Tastern, welche für ihn bessere Merkmale als die Färbung und Zeichnung der Körpers abgeben. — Epeira quadrata wird mit Ep. marmorea, Ep. arundinacea mit Ep. patagiata in näheren Ver- gleich gebracht. — Als in Preussen neu entdeckte Arten beschreibt Verf. endlich : Atea spinosa, Macaria myrmecoides, Trochosa rubro- f asciata n.A.. Euophrys radiata Grube, Heliophanus aurocinctus und Linyphia leprosa n. A. A. Menge, Preussische Spinnen (Schriften d. na- turf. Gesellsch. in Danzig, Neue Folge, 1. Bandes 3. u. 4. Heft, 1866). 152 S. in gr. Lexic. 8., mit 28 photolithogr. Tafeln. — Die umfangreiche Abhandlung des Verf.'s be- zweckt neben einer wissenschaftlichen Feststellung der Danziger Araneinen-Fauna und einer auf eigenen Beob- achtungen basirten Beschreibung des Körperbaues und der Naturgeschichte der einzelnen Arten zugleich, den von ihm behandelten Gegenstand durch seine Darstellung weiteren Kreisen zugänglich zu machen. Hierauf ist z. B. 460 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete der die ersten 20 Seiten umfassende „geschichtliche Ue- berblick", welcher die wichtigsten arachnologischen Beob- achtungen und Werke von Aristoteles bis auf die Neu- zeit mit zum Theil ausgedehnten Analysen und Excerp- ten zusammenstellt, ebenso wenigstens vorwiegend die Abschnitte über den äusseren und inneren Körperbau so wie über die Lebensweise der Spinnen im Allgemeinen berechnet. Letztere enthalten indessen neben hinlänglich Bekanntem auch manches Neue und Originelle, wie z. B. eine in mehrfacher Beziehung abweichende Auftassimg der einzelnen Körpertheile, für welche demzufolge auch eine vielfach eigenthümlichc und neue Terminologie in Vorschlag gebracht wird. Auch in Betreff der Fortpflan- zung, der Entwickelung, Ernährung, der Schmarotzer der Spinnen flicht Verf. seiner Darstellung mehrfach eigene und neue Beobachtungen ein. — Den speziellen Theil, die Charakteristik der Familien , Gattungen und xVrten be- treffend, so erstreckt sich derselbe bis jetzt nur auf 63 den Abtheilungen der Orbitelac und Retiparae angehörende Arten, mithin auf den fünften Theil der nach Angabe des Verf.'s 300 — 350 Species umfassenden Danziger Fauna. Die einzelnen Arten sind sowohl in Bezug auf ihre Cha- raktere — ausser den bisher zur Unterscheidung ver- wertheten zieht Verf. mit besonderer Ausführlichkeit die Copulationsorgane und die Spinnwarzen in den Bereich seiner Darstellung — als in Rücksicht auf ihre Lebens- weise, Entwickelung, Vorkommen u. s. w. fast monogra- phisch abgehandelt, überdies sämmtlich sowohl in gan- zer Figur wie nach ihren wesentlichsten Theilen bildlich dargestellt. Die Abbildungen machen im Ganzen den Eindruck von grosser Naturwahrheit, erscheinen dem Ref. aber im Detail doch zu unklar, um ihren eigentlichen Zweck zu erfüllen. lieber das Eierlegen der weiblichen Spinnen theilt Verf. mit, dass nach dem Austritt des Eierklumpens eine klare Flüssigkeit aus der Scheidenspalte ergossen wird, welche die Eier aufsaugen, um sieh dadurch in ihrem Volumen auffallend zu vergrössern. Er glaubt, dass diese Flüssigkeit aus den zu dieser Zeit stark ausgedehnten Samentaschen herstamme und mit dem bis dahin aufbewahrten mann- der Entomologie während der ,T. 1865—66. 461 liehen Sperma vermischt sei, so dass erst jetzt die Befruchtung der Eier und zwar durch das Weibchen vollzogen werde. (Ist nach an- deren Beobachtungen kaum möglich. Ref.). Verf. glaubt ferner, dass die Spinnen nicht öfter als viermal die Haut abwerfen: in der Zeit zwischen der dritten und vierten Häutung wird die Geschlechtsreife vorgebildet, indem bei dem Männehen die Endglieder der Taster kolbenförmig anschwellen und die zur Uebertragung des Sperma die- nenden Apparate in sich ausbilden, bei den Weibchen gleichfalls eine Erhärtung der die Vulva umgebenden Theile eintritt. — Von besonderem Interesse ist der vom Verf. beobachtete Parasitismus des Henops (Oncodes) marginatus Meig. in Clubiona putrisKoch; die im Leibe des letzteren befindliche Fliegenlarve hatte die Spinne bis auf einige Hautreste verzehrt. (Ref. fand eine Puppe des von ihm daraus erzogenen Oncodes fumatus Er. gleichfalls in einem mit Spinnen- fäden zusammengezogenen Blatte, welches zugleich Reste eines Spin- nen-Körpers enthielt.) Ausserdem erwähnt Verf. zwei andere von ihm auf der Oberfläche des Hinterleibes von Spinnen parasitirend gefundene Insektenlarven, von denen die erste, nach der Abbildung zu urtheilen, offenbar einem Ichneumoniden angehört. Die Ordnung der Araneina zerfällt der Verf. zunächst in sie- ben Stämme (Tribus), welche den Familien der früheren Autoren gleichwerthig sind, diese erst in Familien und Gattungen , welche letztere er zum Theil auf sehr enge Grenzen reducirt und z. B. auf Abweichungen in dem Bau der Copulationsorgane basirt. — 1. Tri- bus : Radspinnen, Orbitelae mit den beiden Familien der Epeiridae und Tetragnathidae. 1) Epeiridae mit 8 Gattungen: Epeira 13 A., Mirauda 4 A., Cyclosa nov. gen., auf Aranea conica de Geer gegründet, 1 A., Zilla 1 A.. Zygia 1 A., Cerceis nov. gen., auf Singa prominens Sund, begründet, 1 A., Singa 4 A., Meta 2 A. 2) Tetragnathidae: Tetragnatha 2A. — 2. Tribus: Netzspin- nen. Retiparae mit den Familien der Pachygnathidae, Linyphi- dae und Therididae. 1) Pachygnathidae mit der Gatt. Pachy- gnatha Sund. 3 A. 2) Linyphidae mit 9 Gattungen: Linyphia 7 A. (Lin. macrognätha, micrognatha und scalarifera als n. A. beschrieben). Bathyphantes nov. gen., auf Linyph. terricola Koch und pygmaea Sund, begründet, mit 11 A. (Bath. zebrinus, crueifer, longipes, cri- status, brevipalpus und setipalpus n. A.), Tedina nov. gen., mit Ped. crisata (? = Linyphia rufa Westr.) . Helophora nov. gen. (für Linyph. pallescens Westr.) 1 A., Stylophora nov. gen., mit 2 A. (Styloph. concolor Wied. und albomaeülata n. A.), Leptli yphan- tes nov. gen., für Aran. crypticola Walck.) 2 A. {Leptli. muscicola n. A.), Bolyphantes 3 A., Stemonyphantes nov. gen. (für Aran. trilineata Lin.) 1 A., Drapetisca nov. gen. (für Linyph. socialis 462 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete Sund.) 1 A., Tapinopa 1 A. — 3) Therididae: Ero 2 A. und Steatoda 1 A. Keyserling, „Beiträge zur Kenntniss der Orbi- telae Latr." (Verhandl. d. zoolog. - botan. Gesellsch. in Wien XVI. p. 799—856. Taf. 18—21) liefert eine gegen seine frühere Arbeit über diese Familie etwas veränderte Feststellung der elf von ihm angenommenen Gattungen, in welcher Meta Koch von Tetragnatha getrennt behan- delt wird und giebt Beschreibungen und Abbildungen von einer Reihe neuer Arten, meist ausNeu-Granada (Lin- dig) und dem Australischen Archipel (Graeffe). Die neuen Arten sind folgende: Gaster acantha flavomaeülata und Cyrtogaster bispinosa Sydney, (Argyopes aetherea Walck. noch- mals beschrieben), Epeira undeeimtuberculata und crassicauda Neu- Granada, truncata Uruguay, tumida Neu-Granada, Grayi Blackw., meridionalis Uruguay, Gräffei Wollongong, viridis Samoa-lnseln, ma- ritima Fidji- Inseln, transmarina Neu-Süd-Wales, albostriata, acuta, Venüiae, vegeta. globosa, ursina, guttata, vereeunda, Meropes, gra- cilis, sämmtlich aus Neu-Granada, maculata und formosa aus Nord- Amerika, Meta insularis und tuberculata von den Schiffer-Inseln, pulcherriinu, nigrovittata und argentea Neu-Granada, Tetragnatha fluviatilis Nord-Amerika, Mexicana Vera-Cruz und Bogotensis Neu- Granada. Von Tetragnatha unterscheidet Verf. 14 ihm bekannte Arten in zwei analytischen Tabellen (für Männchen und Weibchen), und giebt von denselben erneuete, ausführliche Beschreibungen. J. Black wall, Descriptions of recently discovered Spiders collected in the Cape de Verde- Islands by John Gray (Annais of nat. bist. 3. ser. XVI. p. 80— 101). Die vom Verf. beschriebenen Arten von den Cap-Verdischen Inseln sind folgende : Lycosa helva. Hersilia versicolor, Saltifius Sim- plex, lepidus und sedulus, Thomisus piger, Drassus nigromaculatus und assimilatus, Orithyia luteola und gnava, Theridion fallax, quin- quenotatum und sagax. Epeira moesta und blanda, Nephila Grayi i, Argyopes Clarkii, Tetragnatha maculata und Scytodes pallida. Derselbe, Descriptions of recently discovered species, and characters of a new geuus , of Araneidea from the East of Central- Africa (ebenda 3. ser. XVI. p. 336 —352). Die hier von Blackwall bekannt gemachten Arten stammen aus der Umgegend des Shire-Flusses, vor seiner Verbindung mit dem Zambesi. der Entomologie während der J. 1865 — 66. 463 Ctenus velox, vividus, Pasithea pulchra, Selenops alacer, Latro- dectus cinctus, Epeira vigüans , Nepliüa Keyserlingii und vemista. Argyopes caudatus, Eurysoma Thomtoni und Walleri. — Pycna- cantha nov. gen. Ocellen klein ; die mittleren auf einer schräg nach oben und vorn gerichteten Hervorragung gelegen und zwar die vorderen auf der Spitze dieses Vorsprunges, die beiden anderen., welche unter allen acht die grössten sind, nahe seiner Mitte; die seitlichen Ocellen sind die kleinsten und schräg an der Aussenseite eines aufrechten Höckers placirt. Die beiden vorderen Beinpaare viel länger als die beiden hinteren, der Hinterleib fast kuglig, mit zahlreichen, scharf zugespitzten Dornen besetzt. — Art: Pycn.Meadii, 6 Lin. lang. Derselbe, A list of Spiders captured in the south- east region of Equatorial Africa; with descriptions of such species as appear to be new to Arachnologists (ebenda 3. ser.XVIIl. p. 451— 468). Unter 21 vom Verf. aufge- führten Arten, welche von T hörn ton und Waller im Südosten des äquatorialen Afrika gesammelt wurden, wer- den folgende als n. A. beschrieben. Ctenus vagus, Sphasus pulcliellus, Eresus Africanus, Salticus cornutus, Thomisus candidus, Sparassus abnormis, Theridion trdhax, Linyphia lepida. Epeira decens und dorsuosa, Argyopes gracilis. Eurysoma vicina und Tetragnatha fest i ca. E. Simon, Sur quelques Araignees d'Espagne ( Annal. soc. entomol. de France, 4. ser. VI. p. 281 — 292, pl. 4) handelte über einige neue und weniger bekannte Spanische Araneinen, auf deren eine er eine neue Gattung begründet. Letztere wird Ar gyrodes, nov. gen. benannt und umfasst jene merkwürdigen kleinen Epeiriden - Formen , welche nach Vinson's Beobachtungen sich parasitisch in den Geweben der eigentlichen Epeira-Arten aufhalten. Dieselben sind durch kleine und nach hin- ten gerückte seitliche Ocellen, schmalen und nach vorn sehr ver- engten Cephalothorax, stark pyramidenförmig aufgerichteten Hinter- leib, schmales und langes Basalglied der Kieferfüsse und auffallend kurzes drittes Beinpaar charakterisirt. — Eine dazu gehörige Art: Argyr. epeirae ist häufig bei Malaga und bewohnt die Gewebe der Epeira opuntiae. — Thomisus Piochardi n. A. Granada, Oxyopus littoralis n. A. Carthagena. Anhangsweise beschreibt Verf. auch nochmals Oxyopes lineatus Latr., variegatus Latr. und transalpinus Walck. Ebenso wird die Untergattung Monastes Luc, zu welcher auch Thomisus Piochardi zu bringen ist, näher festgestellt. — Di© 464 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete beschriebenen Arten werden auf pl. 4 durch colorirte Abbildungen erläutert. Derselbe (Annal. soc. entom. de France 4. ser. VI. p. 117 — 124. pl. 2) publicirte ferner eine »Monopraphie des especes Euro- peennes du genre Pholeus,« welche sich im Wesentlichen auf die Beschreibung einer fraglichen neuen Art der Gattung: Pholc. gros- svpal'pus reducirt; dieselbe ist auf jugendliche Individuen begrün- det, welche von Ph. opilionoides nur durch die Form der Taster abweichen. Von den bereits bekannten sieben Arten der Gattung werden vier gleichfalls beschrieben, drei nur namentlich aufgeführt. L. Koch, Die Arachniden -Familie der Drassiden. Erstes Heft. Nürnberg, 1866. (8. 64 S. mit 2 Taf.). Verf. beabsichtigt die Familie der Drassiden monographisch zu bearbeiten und zwar ist das Werk (nach einer Anzeige auf der ersten Lieferung) auf acht Hefte (ä 1 Thlr.) ver- anschlagt. Dem Ref. hat das erste Heft vor längerer Zeit vorübergehend zur Einsicht vorgelegen ; doch hat er es versäumt, sich über den Inhalt desselben nähere Notizen zu machen. Vielleicht wird das Werk im nächstfolgen- den Bericht eine speziellere Erwähnung finden können. Von demselben Verf. (Beschreibungen neuer Arachniden und Myriopoden, Verhandl. d. zoolog.-botan. Gesellsch. XV. p. 857 ff.) wurden als u. A. charakterisirt: Theridium Thorellü und semiflavum, Enyo braccata und pieta Neu-Holland, Pholeus ancoralis Upolu, Do- lomedes Auslrallanus Neu-Holland, Lycosa vulpecula Wallis - Inseln, bellatrix und Godefroyi Neu -Holland , Thomisus praetextus Upolu, Oeypete sartrix, Sparassus punetatus und praecinetus Neu-Holland, Euophrys delibuta und Hyllus pterygodes Upolu. Eresus bubo Algoa- Bay, Phalangodes quadrioculaius Upolu, Vaejovis debilis Mexiko. Prach, Monographie der Thomisidcn (Krabbenspin- nen) der Umgegend von Prag, mit einem Anhange, das Verzeichniss der bisher in der Umgebung unserer Haupt- stadt aufgefundenen Arancen enthaltend (Verhandl. d. zoolog.-botan. Gesellsch. in Wien XVI. p. 597—638. Taf. XI). Das vom Verf. (p. 636 f.) zusammengestellte Ver- zeichniss der in der Umgebung Prag's bis jetzt aufge- fundenen Araneiuen weist im Ganzen 119 Arten auf, nämlich: Epeiridae 20 A., Theridiidae 23 A.; Agelenidae 6 A.; Drassidae 10 A., Pholcidae 1 A.; Lycosidae 18 A., Thomisidae 21 A., Attidae 16 A. und Dysderidae 4A. - Die Bearbeitung der um Prag vorkommenden Thomisi- der Entomologie während der J. 1865 — 66. 465 den, bei welcher Verf. nur die älteren Werke bis auf Walckenaer und Koch berücksichtigt hat — die wich- tigsten neueren von W es tri ng, B lack wall u. A. schei- nen ihm unbekannt geblieben zu sein — , enthält eine Charakteristik des äusseren Körperbaues der Familie, einige Beobachtungen des Verf.'s über Begattung, Faden- schiessen u. s. w., sodann die Unterscheidung der sechs die Familie in Böhmen repräsentirendcn Gattungen und die ausführliche Beschreibung der ihnen angehörenden 21 Arten, von welchen eine Thomisus-Art als neu bezeich- net wird. Die Begattung hat Verf. bei Xysticus audax Koch beobachtet; das Männchen lag auf dem Rücken, das Weibchen in verkehrter Richtung auf demselben ; ersteres berührte abwechselnd mit den beiden Tasterkolben die Scheide des Weibchens. — Das Fadenschies- sen sah Verf. bei Xysticus viaticus und lanio im Spätsommer und Herbst häufig ; nachdem die Spinne mit aufgerichtetem Hinterleib aus allen Spinnwarzen Fäden herausgepresst hat, wickelt sie dieselben mittels der Beine zu einem Flöckchen zusammen, bringt dasselbe unter ihren Körper und lässt sich nun auf demselben (nach Art anderer Luftsegler) vom Winde wegtreiben. — Die Gattungen der Thomisiden vertheilt Verf. nach Ohlers unter zwei Gruppen, welche er als »Cancroides« (Thomisus und Xysticus) und als »Ph ilodromi« (Artanius, Philodromus, Thanatus und Sparassus) bezeichnet. Von Thomisus beschreibt er 4 (darunter Thom. auriculatus n. A.), von Xysticus 9, von Artamus 3, von Philodromus 2 , von Thanatus 1 und von Sparassus 2 Arten, zum Theil jedoch nur nach dem einen der beiden Sexus. Lucas, Observations sur le genre Eriodon, Araneide de la tribu des Theraphoses, precedees de quelques remarques sur les coupes generiques, qui composent actuellement cette tribu (Annal. soc. entom. de France 4 ser. V. p. 309 ff. pl. 8. fig. 6), Verf. stellt die zuerst von Latreille bekannt gemachte Gattung Eriodon (Missulena Walck.) mit den ihr zunächst verwandten in Vergleich und giebt sodann nach einem ihm aus Melbourne zugekommenen Weingeist-Exemplar eines Weibchens eine erneuete Charakteristik der Gattung sowohl wie der einzigen bekannten Art: Eriodon oc- catorius Walck. Derselbe (ebenda 4. ser. V. p. 86) publicirte »Nouvelles re- marques sur une mue de la Mygale bicolor.« F. Pol lock, On the history and habits of the Epeira Aure- lia Spider (Aunals and magaz. of nat. hist. 3. ser. XV. p. 459 ff.). Archiv für Naturg. XXXUI. Jahrg. 2. Bd. Ee 466 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete Verf. erzählt die Lebensgeschichte einer von ihm mehrere Monate lang auf Madera beobachteten Epeira Aurelia, welche mehrere nicht uninteressante Angaben enthält. Ihr Cocon enthält 600 bis 1000 Eier, ihr Gewebe besteht aus einem Faden von 250 Fuss Länge und enthält 35 Radien und 38 concentrische Ringe, deren äusserster 20 Zoll Durchmesser hat. Das beobachtete Individuum machte zehn Häutungen durch - davon eine innerhalb des Eiercocons -, verfertigte zehn Cocons und legte etwa 8000 Eier. Nach acht Mo- naten war dieses Weibchen 2700mal so schwer als beim Ausschlüpfen aus dem Eie. Ein männliches Exemplar lebte 48 Tage lang ohne Nahrung und war dabei ganz munter. Wilder (Proceed. Boston soc. of nat. hist. X. p. 200— 210) gab eine umfassende Beschreibung von Nephila plumipes Koch, von ihrem Gewebe, ihrem Eiercocon u. s. w. und schilderte ihre Lebens- weise. Die Art wird nach beiden Geschlechtern im Holzschnitt dar- 6 V. Bergsoe, Jagttagelser om den Italienska Tarantel og bi- drag tilTarantismens historie i middelalderen og nyere tid (Natur- hist Tidsskr. 3. Raek. III. p. 239-399). Verf. giebt in dieser um- fangreichen Abhandlung eine sehr eingehende Schilderung von der Lycosa tarantula nach beiden Geschlechtern, nach ihren Varietäten und nach den Jugendzuständen während verschiedener Perioden ihrer Ausbildung Der übrige Theil besteht in einer sehr umfassenden Revision und Beurteilung der die Tarrihtel selbst so wie die durch sie angeblich erzeugte Tanzwuth betreffenden Literatur vom Anfang des 16. Jahrhunderts bis auf die Neuzeit. Auch van Hasselt (Tijdschr. voor Entomol. VIII. p. 122 i.) besprach die verschiedenen Angaben über die Giftigkeit des Taran- tel-Bisses (Tarantula rediviva). Acarina. Frauenfeld, Einige neue Pflanzenmilben (Ver- - handl. d. zoolog.-botan. Gesellsch. in Wien XV. p. 263 u. 895 ff.) erörterte fünf verschiedene Phytoptus- Arten haupt- sächlich nach den durch sie erzeugten Pflanzendeforma- tionen, gleichzeitig aber auch durch einige auf dieThiere selbst bezügliche Angaben. § Eine (p. 263) als Phytoptus coryli bezeichnete Art macht sich durch die von ihr bewohnten Laubknospen von Corylus avellana, welche im Frühling aufgedunsen und um das Vier- bis Sechsfache ihres gewöhnlichen Umfangs vergrössert erscheinen, bemerkbar ; die Hüllschuppen solcher Knospen sind weit auseinander gedrangt, eine der Entomologie während der J. 1865—66. 467 Entwickelung ihrer Blätter findet nicht , statt. Die übrigen vier (p. 895 f.) erwähnten Arten sind: Phyt. carpini erzeugt Verkrüm- mungen an den Blättern von Carpinus betulus, Phyt. granulatus eine Wulst auf der Unterseite der Blätter von Rosa spinosissima zur Seite der Mittelrippe, Phyt. campestricola zehn bis zwanzig kleine Wärzchen zu beiden Seiten der Blätter von Ulmus campestris, Phyt evonymi Einrollungen am Blattrande von Evoirymus Europaeus. Rieh. Beck, A short description of an Acarus and its agamic reproduetion (Transact. of the microscop soc. of London VI. 1866. p. 30 ff.). Die vom Verf. be- schriebene Art ist weder benannt, noch in ihrer Ver- wandtschaft erörtert. Er erzählt von derselben, dass ein von ihm eingefangenes und gefüttertes Weibchen Eier legte, aus welchen sich nur weibliche Individuen ent- wickelten, und dass diese isolirt, sich abermals ohne Begat- tung fortpflanzten. Eine solche parthenogenetische Fort- pflanzung will Verf. bis in die dritte Generation verfolgt haben. (Ist die Beobachtung zuverlässig, so ist um so •mehr zu bedauern, dass Gattung und Art nicht näher festgestellt sind.) Ch. Robertson, Note on an undescribed species of Acarus found in the pigeon, Columba livia (Quart. Journ. of microscop science VI. 1866. p. 201 f.). Verf. fand im Unterhautzellgewebe, an den grossen Herzvenen und auf der Oberfläche des Pericardium von Tauben zahlreiche länglich cylindrische Milben, welche er stark ver- grossert im Holzschnitt abbildet. Sämmtliche Exemplare waren bereits ausgebildet, d. h. mit allen vier Beinpaaren versehen (Die nicht benannte Art scheint, nach der Abbildung zu urtheilen, der Gatt. Hypodectes Fil. anzugehören. Ref.) Tardigrada. Drei diese Ordnung betreffende Abhandlungen aus den J. 1865—66 sind sämmtlich im Archiv f. mikroskop. Anatomie, Bd. I. und II. publicirt worden: Rieh. Greeff, Ueber das Nervensystem der Bär- thierchen (Arctiscoidea Schultze, Tardigrada Doy.) mit besonderer Berücksichtigung der Muskelnerven und de- ren Endigungen (a. a. O. I. 1865. p. 101 — 122. Taf. IV) Als Untersuchungsobjekte haben dem Verf. zahlreiche Exemplare des von ihm „Arctiscon Milnei* benannten 168 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensck Leist im Gebiete Milnesium tardigradum Doyere gedient, welche er nach der von Doyere angegebenen Methode in andauernden stand versetzte, bei welchem bekanntlich Muskel- und Nervensystem in wünschenswerthester Kiar- inschauung kommen. Veit', gicbt zunächst eine nochmalige Darstellung von dem morphologischen Ver- halten des Nervensystems, für welches er dieDoyere'- sehen Angaben in allem Wesentlichen bestätigt, u. A. auch den Mangel eines Ganglion supraoesopbageum j nur den von Doyere angegebenen Fleck (Depression) im trum der einielnen Ganglien hat er vermisst Nach- dem er auch die Gesammtanlage der Muskeln kurz erör- tert, beschäftigt sich Verf. rücksichtlieh ihres Verhaltens zu den Nervenendigungen zunächst mit der Krage, ob dieselben von einer besonderen abhebbaren Membran umhüllt seien. Er hält es für das Wahrscheinlichste, dass nur eine erhärtete Grenzschicht der contraktilen Substani selbst vorhanden sei und bemerkt, dass die dem Sarco- lemma sonst eigenthümlichen Kerne an den Muskeln der Tardigraden vollkommen fehlen. Pen Doyere'schen Nervenhügel betreffend, so haben den Verf. seine Beob- achtungen diesen als wirkliche Nervensubstan« und »u- gleich als alieiniges Nerven-Endorgan erkennen lassen; der hüllenlose Nerv schwillt bei seiner Verbindung mit dem Muskel zu einer gleichfalls hüllenlosen Zelle von kegelförmiger oder pyramidaler Gestalt an und diese er- giesst sich mit breiter Basis über den äusseren l mfang des Mu>kels. um zuweilen noch körnige Fortsätze, die auf ihrem Wege aufs Neue zu Zellen anschwellen kön- nen auszusenden, Verf. glaubt sich sicher davon über- p haben, dass diese als „gangliose Endplatten (Leydig's) autzufassenden Nervenendigungen in der Ihat nur" den äusseren Umfang der Muskeln berühren, ohne an irgend einer Stelle in denselben einzudringen: den sichersten Au-ehluss hierüber geben die nur mit schma- ler Sohle an den Muskel herantretenden Endigungen, bei denen man den vollen Contour des Muskels unter der Nervenausbreitung verfolgen kann. Ausser an den der Entomologie während der .1 1805— »66. 469 M 1 1 s I< < • 1 1 1 bat Verf. keine Nervenendigungen — weder an der Körperhaut noch an den inneren Organen - auf- finden können, auch sonst keine Verbindung von Nerven mit anderen Körpertheilen wahrgenommen. In seinen „Untersuchungen ober den Bau und Hie Naturgeschichte der Bärthierehen* (a. a. 0. II. p. 102—129. Taf. VI ii. VII) giebt derselbe V<-rt\ zunächst eine erschöpfende historische Uebersicht über alle die Arcti- seoidon betreffende Beobachtungen and Mittheilungen vonGoetze and Eichhorn bis auf die Neuzeit, welche mit einer sein- eingehenden Kritik der von den verschie- denen Autoren unterschiedenen Arten und ihrer Lebens- weise verbunden ist. Hieran reiht sich eine Schilderung der Familien-Charaktere und eine Beschreibung der Gat- tung" Macrobiotus Schnitze mit füni1 derselben angehö- renden Arten: Macrob. Hufelandii, Schnitzet n. A., Ober- haeuseri Doy., tetradaetylusn. A. und macronyx Duj., wel- che in ihren Aufenthaltsorten, ihrem Wiederaufleben aus der Erstarrung, ihrer in Vcgetabilien und Räderthieren bestehenden Nahrung- u. s. w. erörtert werden. Sodann bringt Verf. einige die früheren Untersuchungen ergän- zende Angaben über die Körperhaut, die Klutciroulation und die Blutkörperchen, den Vcrdauungskanal und das Nervensystem bei. Dia gewöhnlich kugligen, aber bei ihrer Circulation im Körper die Form vielfach ändernden Blut- körperchen fand Verf. bei Macrob. macronyx einige Male durchweg länglich. Seinen Untersuchungen über das Nervensystem fügt Verf. jetzt die von ihm gemachte Entdeckung eines wirklichen Schlundringes hinzu: derselbe wird einerseits durch die beiden von dem vor- dersten Bauchganglion zu den die Augen tragenden seit- lichen Ganglien verlaufenden Commissuren, andererseits durch ein queres, diese beiden Ganglien verbindendes Nervenband gebildet. Auch Nervenendigungen , welche sich zwischen die Epithelplatten der Kückenhaut hindurch schieben, hat Verf. schliesslich nachweisen können. M. Schnitze, Echiniscus Sigismundi, ein Arcti- seoide der Nordsee (a. a. O. I. p. 428—435. Taf. 27). Der 470 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete vom Verf. beschriebene uud abgebildete Echinücus Si- gismundi n. A. wurde von ihm selbst bei Ostende, von R. G reeff gleichzeitig auf Helgoland entdeckt, und zwar fand er sich an ersterer Lokalität in dem sandartigen Wur- zelboden von Algen, welche die bei Fluth und Ebbe vom Wasser bedeckten Holzpfähle des Deiches überziehen. Die Art ist nur 0,08 — 0,09 Lim lang und trägt an den Beinen je acht (seltener nur sieben, bei den Helgoländer Exemplaren aber neun) Krallen; sie besitzt ferner Au- gen und jederseits von diesen zwei kleine, zarte, konische Fortsätze (Sinnesorgane ? ). Wiederbelebungsversuche nach längerem Eintrockenen durch aufgeschüttetes Meer- wasser erwiesen sich bei dieser Art als erfolglos. 4. Oustaccen. Reise der Oesterreichischen Fregatte Novara um die Erde. Zoologischer Theil, 2. Band, 3. Abtheilung: Crustaceen, beschrieben von Dr. C. Heller. Wien, 1865. (gr. 4. 280 pag. mit 25 Kupfertafeln). Ein Werk, welches sich durch reichen Inhalt, schöne Ausstattung und ge- diegene Bearbeitung gleich vortheilhaft auszeichnet und besonders in letzterer Beziehung den französischen Reise- werken gleichen Genres weit überlegen ist. Verf. ist nicht nur ein gründlicher Kenner dieser Thierklasse, son- dern er giebt sich auch die Mühe, seine Kenntnisse An- deren nutzbar zu machen; seine Beschreibungen sind der Art, dass sich daraus ein sicheres Urtheil über den Ge- genstand gewinnen lässt. Die Arbeit beschränkt sich nicht auf die Charakteristik der als neu erkannten Arten sondern sie liefert eine systematische Aufzählung aller während der Expedition gesammelten nebst zahlreichen ergänzenden und berichtigenden Bemerkungen über viele bereits anderweitig beschriebene. Die Gesammtzahl be- trägt 349 Arten, von denea 245 auf die Decapoden (143 Brachyura, 47 Anomura, 49 Macrura, 7 Stomatopoda), 2 auf die Amphipoden, 28 auf die Isopoden, 1 auf die Poe- cilopoden, 64 auf die Siphonostomen und 9 auf die Cir- der Entomologie während der J. 1865—66. 471 ripedien kommen. Besonders reich an neuen Gattungen und Arten sind die Decapoden, Isopoden und Siphono- stomen. Letztere nehmen in ihren mit zahlreichen De- tailfiguren ausgestatteten bildlichen Darstellungen allein 13 Tafeln ein und sind vom Verf. auch in systematischer Beziehung, z. B. durch Analysen der Gattungsmerkmale für die einzelnen Familien mehrfach näher erörtert wor- den. Die geographische Verbreitung der in dem Werke verzeichneten Arten wird am Schluss desselben tabella- risch dargestellt. In einem Appendix zu K. Lord's „The naturalist in Vancouver Island and British Columbia" Vol. IL (1866) p. 263 — 284 gabSpence Bäte eine Aufzählung der von genanntem Reisenden auf Vancouver Island gesammelten Crustaceen nebst Beschreibung der darunter befindlichen neuen. Letztere sind ausserdem bereits in den Proceed. zoolog. soc. of London 1864 beschrieben und auch früher in diesen Berichten erwähnt worden. Spence Bäte, Carcinological gleanings, Nr. I. IL (Annais of nat. hist. 3. ser. XV. p. 81 ff. pL 1 und XVII. p. 24 — 31. pl. 2). In dem ersten Abschnitt dieser Notizen liefert Verf. Beschreibungen neuer Cumaceen, in dem zweiten handelt er über einige neue und weniger be- kannte Arten aus den Ordnungen der Decapoden und Isopoden. Näheres bei den betreffenden Ordnungen. G. 0. Sars, Beretning om en i Sommeren 1865 foretagen zoologisk Reise ved Kysterne af Christianias og Christiansands Stifter. Christiania, 1866. (8. 47 pag.). In diesem Bericht über eine während des Sommers 1865 abermals von ihm ausgeführte Küsten-Exkursion macht Verf. Mittheilungen über die Crustaceen-Fauna einzelner speziell untersuchter Lokalitäten, wie Drobaksund, Vallo, Langesund, Risor, Farsund u. s. w. und giebt sodann eine systematische Aufzählung der den Malacostraken angehö- renden Arten unter Beschreibung der darunter befindli- chen neuen und abermaliger Erörterung verschiedener früher von ihm bekannt gemachter. Das vom Verf. zu- sammengestellte Verzeichniss weist 9 Brachyuren, 7 Ano- 472 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete nuren, 21 Macruren, 11 Schizopoden, 20 Cumaceen und 32 Isopoden auf. Von Hess e's „Recherches sur les Crustaces rares ou nouveaux des cötes de France" sind in den Annales d. scienc. natur. 1865 — 66 fünf neue Fortsetzungen (5. ser. Zoologie III. p. 221—241. pl. 4. — IV. p. 223—257. pl. 6 und 7. — V. p. 265— 278. pl. 9. — VI. p. 51— 86. pl. 4 und p. 321 — 359. pl. 11 u. 12) erschienen, von denen zwei auch in's Englische übersetzt worden sind: „Investigations on new or rare Crustacea of the French Coasts" (Annais of nat. hist. 3. ser. XVI. p. 162 ff.) und: „Memoir on a new parasitic Crustacean belonging to the order Lernaeina forming a new faruily" (ebenda 3. ser. XVIII. p. 73 ff.). In denselben wird abermals ein grosser Reichthum an neuen, parasitisch in Ascidien lebenden Copepoden-For- men zur Kenntniss gebracht , ausserdem einzelne neue Gattungen von parasitischen Isopoden (Bopyrinen) und Lernaeiden. Der letzte Abschnitt handelt über die Ana- tomie und die Entwicklungsgeschichte der Cirripedien- Gattungen Sacculina und Peltogaster. Desselben V er f.'s „Observations biologiques sur quelques Crustaces des cötes de Bretagne" (Annal. d. scienc. natur. 5. ser. Zoolog. V. p. 241 — 264) handeln über einige mit Cirolana verwandte Cymothoiden- Gattungen und sind bei den Isopoden in Betracht gezogen. C. Heller, Carcinologische Beiträge zur Fauna des Adriatischen Meeres (Verhandl. d. zoolog.-botan. Gesellsch. XVI. p. 723—760). Verf. liefert in denselben eine syste- matische Zusammenstellung der bis jetzt aus dem Adria- tischen Meere bekannt gewordenen so wie der von ihm selbst aufgefundenen Isopoden und Entomostraken als Fortsetzung der carcinologischen Fauna dieses Meeres im Allgemeinen. (Die Decapoden sind früher in des Verf.'s „Crustaceen des südlichen Europa's", die Amphipoden gleichzeitig mit der vorstehenden Arbeit in einer beson- deren Abhandluug — vgl. Amphipoda — bearbeitet wor- den.) Bei den Isopoden giebt Verf. analytische Tabellen zur Bestimmung der Gattungen und unter letzteren ent- der Entomologie während der J. 1865 — 66. 473 sprechende für die ihnen angehörigen Arten ; auch wer- den letztere mit Ausnahme der bekanntesten nochmals mehr oder weniger ausführlich charakterisirt. Ihre Ge- sammtzahl beträgt 41 und zwar : Iclothea 6, Anthura 1, Tylos 1, Jaera 2, Ligia 1, Limnoria 1, Tanais 1, Apseu- des 1, Cymothoa 4, Nerocila 2, Anilocra 3; Cirolana 1, Aega 2, Acherusia 2, Sphaeroma 7, Cymodocea 1, Ne- saea 1, Anceus 1, Bopyrus 1, Gyge 1, Jone 1. — Von ßranchiopoden werden 2, von Copepoden (meist Siphono- stomen) 30, von Cirripedien 5 Arten verzeichnet; als neu werden im Ganzen nur 4 Arten beschrieben. Saccardo, Animaletti Entomostracei viventi nella provincia di Treviso, colla descrizione di un nuovo ge- nere (Treviso, 1864. 8.) ist dem Ref. nur dem Titel nach bekannt geworden. J. W. Salter and H. Wo od ward, Chart of fossil Crustacea, w^ith descriptive catalogue. London 1865. 8. with 490 fig. (Nach einer Anzeige in den Annais of nat. hist. 3. ser. XVI. p. 362 f. ist darin eine bildliche Dar- stellung der wichtigsten fossilen Grustaceen-Formen in der Reihenfolge ihres allmählichen Auftretens, nach fünf- zehn Zonen vertheilt, gegeben). Mich. Sars hat in einer umfangreichen Abhand- lung über die Norwegische Meeresfauna während der Eiszeit: „Om de i Norge forekommende fossile Dyrelev- ninger fra Quartaerperioden, et Bidrag til Vor Faunas Historie" (Universitetsprogramm for 1864. Christiania 1865. gr. 4. 134 pag. med 4 lithogr. plancher), in welcher er nachweist, dass in Norwegen ebenso wenig Tertiär- als Sekundärformationen vorhanden seien und dass die Gla- cialformation Norwegens weder als pliocen (Smith) noch als pleistocen (Lyell) angesehen werden könne, son- dern der Quartärperiode angehöre, u. A. auch die in der- selben auftretenden Crustaceen abgehandelt. Gleich den übrigen in den Quartärschichten Norwegens enthaltenen Thieren sind auch die Crustaceen sämmtlich mit lebenden Arten identisch, doch ist die Fauna während verschiede- ner Perioden der Eiszeit eine wesentlich verschiedene 474 Geritaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete gewesen. Die ältere oder eigentliche Giacial-For- mation zeigt in ihrer Thierwelt einen durchaus arktischen Charakter, während diejenige der jüngeren oder Post- glacial - Formation zwar noch arktische Formen ein- schliesst, aber mit solchen von mehr südlichem Charakter stark gemischt erscheint. Verf. verzeichnet auf S. 48 seiner Abhandlung die Crustaceen der Glacial- und auf S. 116 ff. diejenigen der Postglacial-Formation in systema- tischer Reihenfolge, nachdem er die einzelnen Arten zuvor speziell für die verschiedenen Ablagerungsstätten namhaft gemacht. Erstere umschliesst nur 12 Arten, von denen 3 den Cirripedien, 9 den Ostracoden angehören; letztere dagegen 36 Arten, darunter 4 Cirripedien, 27 Ostra- coden und 5 Decapoden. Die Arten der Glacial-Formation sind : Baianus porcatus und crenatus, Verruca Stroemia ; von Ostracoden : Cyprideis angustata, proxima n. A., Cythere viridis, lutea, pellucida, truncata n. A., ni- grescens, convexa und depressa n. A. — Zu diesen kommen während der Postglacial - Periode hinzu : Von Cirripedien : Baianus balanoi- des. Von Ostracoden : Cytheridea dentata und inermis n. A., Cy- there villosa n. A., angulata, tuber culata. emarginata, ventricosa, pygmaea , striata, affinis , atra, undata n. A.. rhomboidea Fisch., longipes n. A., nitida Lilljeb., contorta, variabilis und Cypris serru- lata n. A. Von Decapoden : Galathea squamifera und nexa; Pagurus pubescens und depurator, Cancer pagurus. (Die neuen Arten sind mit dem Zusatz: »G. 0. Sars« nur namentlich aufgeführt, werden da- her von dem jüngeren Sars vermuthlich näher beschrieben werden.) Decapoda. Gerbe, Metamorphoses des Crustacös marins (Compt. rend. LX. 1865. p. 74—77. Rev. et Magas. de Zool. 2. se>. XVII. p. 79 — 87), ins Englische übersetzt: Second note on the metamorphoses of marine Crustacea (Annais of nat. hist. 3. s6r. XV. p. 356 ff.). — Derselbe, Appareils vasculaire et nerveux des larves des Crustaces marins (Compt. rend. LXII. 1866. p. 932—937, Rev. et Magas. de Zool. 2. se>. XVIII. p. 219—227), in's Englische über- setzt: On the vascular and nervous apparatus of the lar- vae of the marine Crustacea (Annais of nat. hist. 3. ser. der Entomologie während der J. 1865 — 66. 475 XVIII. p. 7 ft.). — Derselbe, M£tamorphoses des Cru- stac6s marius (Compt. rend. LXII. p. 1024—1027, Rev. et Magas. de Zool. 2. ser. XVIII. p. 301 ff.), ins Engli- sche übersetzt: On the metamorphoses of the marine Cru- stacea (Annais of nat. hist. 3. ser. XVIII. p. 69 ff.). — In der ersten dieser mit einander in engem Zusammenhange stehenden Mittheilungen verbreitet sich Verf. in der Meinung, „dass die Organisation der Phyllosomen fast ganz unbekannt sei" (doch wohl nur in Frankreich!) über die Form und Struktur der Verdauungsorgane (Oe- sophagus, Magen, Leberorgan) dieser Larvenform. Was er darüber beibringt, ist zwar richtig, aber durch Ge- genbaur längst in vollständigerer Weise bekannt Die zweite enthält eine Darstellung von dem Herzen und dem Arteriensystem, ausserdem auch von dem morphologi- schen Verhalten des Nervensystems bei Phyllosoma und der Zoea-Form der übrigen Decapoden und ist jedenfalls von grösserer Bedeutung, wiewohl sie das darüber Bekannte gleichfalls nicht berücksichtigt. In der dritten Mitthei- lung fasst der Verf. die Resultate seiner Untersuchungen über die Decapoden -Larven, über ihre Abweichungen von den ausgebildeten Thieren und über ihre allmähliche Umwandlung in letztere zusammen. Wie gewöhnlich in der Pariser Academie, so knüpfen sich auch an die vor- stehenden Mittbeilungen Erörterungen, ob die darin nie- dergelegten Thatsachen neu oder bereits bekannte seien, von Coste, Milne Edwards und Blanchard; doch geht auch von diesen keiner auf die in Deutschland über diesen Gegenstand angestellten Untersuchungen ein. Nach G e r b e's Angaben machen die Larven von Maja, Pisa, Platycarcinus, Cancer, Xantho . Gonoplax . Porcellana , Palinurus. Homarus, Callianassa, Crangon, Athanas, Palaemon, Mysis und Jone, wahrscheinlich aber auch von vielen anderen Decapoden-Gattungen unmittelbar nach dem Verlassen der Eischale eine Häutung durch, welche ihre Gestalt wesentlich verändert. Um die endgültige Form herzustellen, bedarf es bei den einen fünf, bei anderen sechs Häu^ tungen; auf die zwischen denselben liegenden Entwickelungsstadien sind zahlreiche Arten. Gattungen und selbst einige Familien be- gründet worden. Der Magen der marinen Crustaceen-Larven ent- 476 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete hält noch keinen harten Kauapparat, sondern ist innerhalb nur mit reihenweise gestellten Dörnchen besetzt. Die Leber ist bei ihnen zuerst auf zwei einfache Blindsäcke, welche sich als Divertikel des Tractus intestmalis darstellen, beschränkt; sie stellt ein baumartig verzweigtes Gebilde dar, welches durch weite Oeffnungen mit dem Magen commumcirt. Alle Decapoden-Larven besitzen lediglich eine Hautrespiration , mit Ausnahme des Hummers, welcher gleich von vorn herein wenigstens einen rudimentären Kiemenapparat erkennen lässt. Durch den Mangel der Kiemen wird ein radikaler Unter- schied des Cirkulationsapparates zwischen der Larve und dem ent- wickelten Crustaceum bedingt ; bei ' der La'rve kehrt das durch die Arterien in die verschiedenen Körpertheile übergeführte Blut in seiner Totalität und auf direktem Wege zum Herzen zurück. Erst nach der dritten Häutung werden bei der Larve des Hummers, welche un- ter den Decapoden-Larven die am vollkommensten entwickelte ist, einige Blutkügelchen von der allgemeinen Cirkulation zum Eintritt in die sich entwickelnden Kiemen abgelenkt. Alle Arterien öffnen sich direkt durch eine Oeffnung in die venösen Blutströme ; bei einigen Larven (Hummer, Porcellana) zeigt die Abdominalarterie in weiter Entfernung vom Herzen eine Art Sphincter, bei dessen Con- traktion der Eintritt des Blutes in die hinteren Körpertheile momen- tan aufgehoben werden kann. Das centrale Nervensystem der Lar- ven zeigt eine von den erwachsenen Formen verschiedene Anord- nung und Gestaltung; die Entwickelung der Ganglien hält gleichen Schritt mit derjenigen der ihnen entsprechenden Körpertheile. Keine Larvenform lässt Spuren eines Geschlechtsapparates erkennen. Alex. Brandt, Physiologische Beobachtungen am Herzen des Flusskrebses (Bullet, de l'-acad. de St. PetersbourgVIII. 1865. p. 416-430). Die vom Verf. theils an dem von seiner Umgebung isolirten und herausgenom- menen, theils an dem noch in situ befindlichen Herzen des Flusskrebses angestellten Experimente sind, so weit sie überhaupt positive Resultate ergeben haben, mehr von speziell physiologischem, als von zoologischem Interesse. Sie weisen dem Krebsherzen gleichsam eine Mittelstel- lung zwischen dem Herzen der Wirbelthiere und dem einfachen Muskel an. Verf. hat auf dasselbe Induktions- ströme, constante Ströme, mechanische Reizungen (Stiche, Zerrungen) und verschiedene chemische Agentien ein- wirken lassen und beschreibt die dabei erhaltenen Resul- tate. Ueber die Innervation des Krebsherzens, u. a. über der Entomologie während der J. 1865 — 66. 477 das etwaige Vorkommen von Ganglien an demselben hat er nichts Bestimmtes in Erfahrung bringen können. Reizungen des Nervus stomatogastricus durch Induktions- ströme ergaben gleich denjenigen anderer Theile des Hauptnerven- stranges nur negative Resultate. Das ausgeschnittene Herz setzte nicht nur fünf Minuten lang (Carus), sondern, über Wasser aufge- hängt, seine Pulsationen über eine Stunde lang fort. Auf einen Nadelstich reagirt das Herz durch eine Contraktion, eine Zerrung seiner Gewebselemente beeinflusst die Zahl dieser, erhöhte Tempe- ratur wirkt auf dieselben anregend. Im Gegensatz zu starken In- duktionsschlägen, welche das Krebsherz tetanisiren (Weber), stei- gern schwächere, aber anhaltende Induktionsströme die Pulsationen desselben. Stärkere constante Ströme bewirken meist eine Beschleu- nigung des Herzschlages, zugleich aber eine beträchtliche Abschwä- chung desselben zuweilen regen sie jedoch auch das stehen ge- bliebene Herz zu neuen Contraktionen an. Sauerstoff unterhält, kräftigt und beschleunigt die Herzpulsationen, ruft auch die schon erloschenen wieder hervor; Kohlensäure deprimirt die Aktion des Herzens und hebt sie schneller oder langsamer auf. Ein Tropfen sehr verdünnter Ammoniaklösung brachte die Zahl der Contrak- tionen auf 12 bis 13 für die halbe Minute ; doch trat schon nach V2 Minute Stillstand bis auf den hinteren Theil ein, welcher noch 16 Pulsationen in der halben Minute abgab.. W. Hess, Beiträge zur Kenntniss der Decapoden- Krebse Ost-Australiens (dieses Archiv f. Naturgeschichte XXXI. p. 127—173. Taf. 6 u. 7), auch als Inaugural-Dis- sertation (Bonn 1865. 8. 47 S. mit 2 Taf.) erschienen. Der Arbeit ist eine dem zoologischen Museum in Göttin- gen aus Sydney zugekommene Sammlung von Deeapo- den zu Grunde gelegt, welche Verf. durch bestimmt und deren als neu erkannte Arten er hier beschrieben und abgebildet hat. Gleichzeitig hat er die bisher aus Au- stralien bekannt gewordenen Decapoden (91 Arten), wenn- gleich nicht ganz vollständig, in systematischer Reihe aufgezählt. Unter den 24 als neu beschriebenen Arten stammen zwei von den Viti-Inseln. J. Young, On the Malacostraca of Aristotle (Annais ofnat. bist. 3. ser. XVI. p. 241—261). Verf. hat aus den verschiedenen zoologischen und anatomischen Schriften des Aristoteles die auf die Malacostraca bezüglichen An- gaben gesammelt und in der Weise aneinandergereiht, 478 Ger staecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete dass er eine zusammenhängende Darstellung von der Or- ganisation und Specieskenntniss der Decapoden nach Ari- stoteles giebt. Einer Schilderung des äusseren Körper- baues, der Anatomie und Physiologie folgt eine Deutung der von Aristoteles erwähnten Gattungen und Arten des Mittelmeeres. Von A 1 p h. M i 1 n e Edwards' Monographie des Cru- staces fossiles de la famille des Cancöriens ist in den An- nales d. scienc. natur. (5. ser. Zoolog, III. 1865. p. 297— 349. pl. 5 — 13) eine weitere Fortsetzung erschienen, in welcher die Gruppen der Pirimeliden, Eriphiiden, Gale- niden und Trapeziden abgehandelt werden , von denen indessen die erste und letzte bis jetzt keine fossilen Ar- ten einschliessen. Nach Besprechung einiger zweifelhafter fossiler Cyclometopa liefert der Verf. am Schluss noch Nachträge zu den früher behandelten Gruppen. Aus der Eriphiiden-Gruppe ist bis jetzt nur die lebende Eri- phia spinifrons in den Quaternärschichten bei Nizza fossil gefun- den worden. Desto reicher ist die Gruppe der Galeniden an un- tergegangenen Formen: Galene obscura n. A. , Podopilumnus Fit- toni M'Coy. — Galenopsis nov. gen., auf Arges Murchisonii Edw. (Murchisonii et Edwardsii Haime) begründet, mit glatter oder granu- lirter Schale, welche jedoch niemals wie bei Galene in hervorsprin- gende Lappen getheilt und mehr verbreitert und viereckig als bei dieser Gattung ist. — Arten : Galenops. typicus, pustulosus, crassi- frons, Gervülianus n. A. und Murchisonii Edw. — Coeloma nov. gen., von den übrigen Galeniden durch die starke Entwickelung der Augenstiele und Augenhöhlen abweichend ; der Stirn- und Orbital- rand nimmt fast die ganze Breite der Schale ein. — Art: Coeloma vigil. — Colpocaris bullata v. Meyer, Plagiolophus Wetherelli Bell (= Glyphithyreus affinis Reuss) , formosus Reuss, Glyptonotus nov. gen. (vergebener Name, Isopoda!) für Gecarcinus trispinosus Desm. errichtet. — Die in den Nachträgen beschriebenen Arten sind: Phlyctenod.es depressus, Harpactocarcinus Jacquoti, Actaea Persica, Xanthopsis Dufourii var. major und Etyus similis Bell. Desselben Verf.'s »Note sur un Crustace decrit comme fossile et qui vit encore aujourd'hui dans l'Ocean Indien« (ebenda III. p. 193 ff.) bezieht sich auf die von Lucas nach einem fossilen Cephalothorax aufgestellte Ixa Edwardsii, von welcher gegenwärtig durch Grandidier an der Küste Zanzibar's ein lebendes Exemplar aufgefischt worden ist. der Entomologie während der J. 1865—66. 479 Trau tschold (Bullet, d. natur. de Moscou 1666. I. p. 20. Taf. 3. fig. 5) machte Eryma quadriverrucata als n. A. aus dem Rus- sischen Jura bekannt. Cancrina. — Oxyrrhyncha. — Alph. Milne Edwards Description de quelques Crustaces nouveaux appartenant ä la tribu des Maiens (Annal. soc. entomol. de France 4. ser. V. p. 133 — 147. pl. 3 — 5). Verf. giebt in dieser Abhandlung Charakteristiken und Abbildungen von folgenden Gattungen und Arten: 1) Stenocinops Latr. 2 A. : Sten. curvirostris n. A. aus dem Rothen Meere undSten. cervicornis Hbst. 2) Picrocerus nov. gen., gleicht durch die Länge der Augenstiele und die stark entwickelten Rostralhörner der Gattung Stenocinops, unterscheidet sich aber durch frei beweg- liche Augenstiele, welche sich gegen den vorderen Theil des Ce- phalothorax zurückschlagen können, so wie durch den Oberrand der Augenhöhle, welcher dachförmig hervortritt und in einen einfachen Aussendorn endigt. — Art : Pier, armatus Neu - Caledonien. — 3) Pseudomicippe Hell, mit einer neuen Art: Pseud. tenuipes aus dem Indischen Ocean (?) — 4) Acanthophrys nov. gen., von Naxia durch den nach vorn stärker angeschwollenen Cephalothorax und die in eine hinter der Orbita gelegene Vertiefung einschlagbaren Augenstiele, von Halimus durch zurückziehbare Pedunculi, durch die unter dem Rostrum verborgene und von der Orbita ausgeschlos- sene Geissei der äusseren Fühler u. s. w. unterschieden. — Zwei Arten : Ac. aculeatus Ostindien ? und cristimanus Nukahiva. — 5) Naxioides nov. gen., unterscheidet sich von Pisa, der sie im Ha- bitus zunächst verwandt, durch den nicht in einen Zahn ausgezoge- nen Orbitalrand, von Naxia durch einen Hiatus am unteren Orbi- talrand, ausserdem durch längere Beine und mehr entwickeltes Rostrum, — Art : Nax. hirta von der Zanzibar-Küste. — 6) Huenia de H. mit einer n. A. : Huen. Grandidierii. von der Zanzibar-Insel. — 7) Huenioides nov. gen., von der vorhergehenden Gattung durch weniger abgeplatteten Körper, fast cylindrische Stirnspitze, durch den Mangel der seitlichen Verlängerungen des Cephalotho- rax u. s. w. unterschieden. — Art: Huen. conica aus dem Ostindischen Ocean (?). v. Martens (Verhandl. d. zoolog. - botan. Gesellsch. XVI. p. 379 f.) charakterisirte eine neue Gattung Stilbognathus, wel- che sich von Stenocinops, der sie sonst äusserst ähnlich ist, fast nur durch die eigenthümliche Bildung der äusseren Maxillarfüsse unterscheidet. Das Schenkelglied derselben ist an seiner Basis mit einer tiefen Längsgrube versehen, am Innenrande borstig ge- wimpert; das folgende bei seinem Ansatz tief, fast kreisförmig aus- geschnitten, aussen stark gewölbt, glänzend, am freien Rande mit einem flachen Anhängsel versehen. Die äusseren Fühler sind näher 480 Gersta ecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete der Mittellinie als bei Stenocinops eingefügt. — Art: Stilb, ery- thraeus aus dem Rothen Meere. Heller (Reise d. Novara p. 1 ff., Taf. I. fig. 1— 3) machte Libidoclaea Brasüiensis als n. A. von Rio-Janeiro und Tiarinia ver- rucosa als n. A. von den Nicobaren bekannt und gab ergänzende Charakteristiken von Micippe hirtipes Dana, Naxia diacantha de Haan, Epialtus marginatus Bell und Acanthonyx consobrinus Alph. Milne Edw., letzterer bei Madras aufgefischt. Halimus spinosus Hess n. A. Sydney (Archiv f. Naturgesch. XXXI. p. 129. Tab. 6. fig. 1). Spence Bäte (Annais of nat. hist. 3. ser. XVII. p. 24) be- richtete über häufiges Vorkommen von Achaeus Cranchii an der Küste von Devon und über eine Beobachtung, wonach diese Krabbe gleich den Pisa - Arten ihre KörperoberÜäche mit Pfianzentheilen bedeckt. Cyclometopa. — Alph. Milne Edwards, fitudes zoologi- ques sur les Crustaces recens de la famille des Canceriens (Nouvelles Archives du museum d'hist. natur. I. 18G5. p. 177 — 308. pl. XI — XIX). Verf. beabsichtigt, die lebenden Cyclometopen in ähnlicher Weise wie die fossilen ikonographisch zu bearbeiten und beginnt in dem vorlie- genden ersten Theile seiner Arbeit mit den Gruppen der Canceriden, Pirimeliden und Carpiliden. Gleich diesen werden die Gattungen und die bereits bekannten Arten wiederholt nach ihren äusseren Merkmalen charakterisirt und einzelne neue zur Kenntniss gebracht. Die ihm aus eigener Anschauung nicht bekannten Arten hat Verf. — wiewohl nicht ganz vollständig, — mit den Beschreibungen der betreffenden Autoren angeführt. — Die Canceriden umfassen die beiden Gattungen Cancer Lin. (Platycarcinus M. Edw.) mit 11 A. und Metacarcinus mit 1 A., die Pirimeliden die einzige Gattung Pi- rimela mit 1 Art, die Carpiliden folgende Gattungen : Carpilius 5 A., Liomera 6 A. (neu: Liom. longimana Guadeloupe und granosimana Neu-Caledonien), Carpilodes 9 Ä. (neu: Carp. ruber Honolulu), Lach- nopodus 1 A., Atergatis 13 A. (neu: Aterg. laevigatus Malabar, ob- tusus Cochinchina, nitidus Fidschi-Inseln), Lophactaea 7 A. (neu: Loph. cristata Cochinchina, Eydouxii Sandwichs-Inseln) , Aterg a- topsis (nov. gen., für Carpilius signatus Adams und White ge- gründet) 6 A. (neu: Aterg. flavomaculatus Pondichery, granulatus Zanzibar, Germanii Cochinchina), Actaea 30 A. (neu: Act. HelleriiYa.- terl. unliek.. obesa Zanzibar. pulchella Bourbon), Actumnus 6 A. (neu: Act. miliaris Seychellen), Euxanthus 5 A. (neu: Eux. puneta- tus Ostindien), Hypocoelus 2 A., Daira 2 A. — Auf den beifolgen- den neun Tafeln sind 39 der aufgezählten Arten abgebildet. Heller (Reise d. Novara p. 6—30. Taf. I— -III) machte folgende der Entomologie während der J. 1865 — 66. 481 neue Arten bekannt: Atergatis elegaris Taiti, Xantho arcuatus Taiti, Euxanthus rugulosus Cap und Mauritius, Eudora tetraodon Auckland, Ozius lobatus Shanghai, Sydney und Taiti, Carupa laeviuscula Taiti. — Ausserdem ergänzt er die Beschreibungen von folgenden bereits bekannten Arten : Cancer irroratus und dentatus Bell, Atergatis lim- batus Edw. (Xantho granulosus Rüpp.), fioridus de Haan. Carpilius maculatus Lin., Liomera lata Dana, Xantho Lamarckii Edw., notatus und granosomanus Dana, Menippe Bellangerii Edw., Etisus utilis Hombr.-Jacq., Carpilodes tristis Dana, Daira perlata Hbst., Chloro- dius niger Rüpp., sanguineus Edw., Dehaanii Krauss (Xantho), Pi- lodius pugil Dana, Cymo Andreossyi Savigny, Epixanthus frontalis Edw., Pilumnns rufopunctatus Stimps., fissifrons Stimps., Trapezia guttata Rüpp., Neptunus diacanthus und sanguinolentus, Goniosoma Orientale Dana. Hess .(Archiv, f. Naturgesch. XXXI. p. 132 ff. Taf. 6) machte Xantho spinosus n. A. von Sydney und Eriphia trapeziformis n. A. von den Viti-Inseln bekannt. Montrouzier, Description de deux nouvelles especes de Crustaces des cötes de la Nouvelle Caledonie (Annal. soc. entom. de France 4 ser. V. p. 160 ff.) beschrieb Atergatopsis Lucasii und Nep- tunus serratifrons als n. A. von Neu-Caledonien. Catometopa. — Von Heller (Reise d. Novara p. 31 — 68. Taf. IV — VI) wurden ausser einer Reihe neuer Arten auch fünf neue Gattungen dieser Gruppe bekannt gemacht: Tlielpliusa corrugata Madras, Java, Geothelphusa Chilensis Chile, Macrophthalmus bicari- natus Nicobaren. — Hemiplax nov. gen., Won Cleistostoma da- durch unterschieden, dass das dritte Glied der äusseren Maxillar- füsse kürzer ist als das zweite, von Euplax durch den Mangel der Bartlinie an der Oberfläche dieses Gliedes und durch die kurzen Vorderbeine, von Metaplax durch die klaffenden äusseren Maxillar- füsse. —Art: Hemipl. hirtipes (Taf. IV. fig. 3) Auckland. — Pachy- grapsus intermedius Rio-Janeiro, pubescens Chile. — Perigrapsus nov. gen., von Geograpsus Stimps. durch die stärker gekrümmten Seitenränder und die fast senkrecht nach abwärts gerichteten Po- sterolateral-Gegenden der Schale, durch die weite innere Augengrube, durch die wie bei Heterograpsus gestalteten äusseren Maxillarfüsse und den gänzlichen Mangel der Haarpolster an der Basis des dritten und vierten Beinpaares abweichend. — Art: Perigr. excelsus (Taf. V. fig. 1) Taiti. — Heterograpsus barbimanus Punipet, Auckland. — Nectograpsus nov. gen., den Uebergang von den Cyclograpsoi- den zu den eigentlichen Grapsinen bildend. Schale glatt, Stirn ab- schüssig, fast geradrandig, Orbitae aussen offen, äussere Kieferrusse klaffend, mit kürzerem und breiterem drittem Güede ohne Bartleiste Archiv für Naturg. XXXIII. Jahrg. 2. Bd. Ff 482 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissenscL. Leist. im Gebiete und weiter Oeffming des Athmungscanales. Scheerenfüsse gleich, die folgenden wenig zusammengedrückt, mit verlängertem, fast vierkantigem, gedorntem Finger. Schwanz des Männchens fünfringlig, dreieckig, des Weibchens siebenringlig, gerundet. — Art: Nectogr. politus Nicobaren, Taiti (Taf. V. fig. 3). — Grap so des nov. gen., von der vorhergehenden Gattung durch den deutlich gezähnten vorderen Seitenrand des Cephalothorax und durch das dritte Glied der äus- seren Kieferfüsse, welches länger als breit und fast so, lang wie das zweite ist. unterschieden. — Art : Graps, notatus (Taf. V. fig. 2) Nicobaren. — Ptychognathus pusillus Nicobaren. Heiice dentipes Ceylon, Sesarma aßpera Ceylon, Nicobaren, Metasesarma rugulosa Taiti. — Pinnaxodes nov. gen., in der Körpergestalt mit Pinno- theres, in der Form der äusseren Kieferfüsse mit Pinnaxia überein- stimmend; von letzterer Gattung hauptsächlich durch die gleiche Länge und Stärke der vier hinteren Beinpaare unterschieden. Im Gegensatz zu den erhärteten Beinen ist die Körperhaut dünn per- gamentartig. — Art: Pinnax. liirtipes Ecuador. — Von bereits be- kannten Arten werden folgende nochmals näher charakterisirt: Thel- phusa perlata Edw., Leschenaultii Edw., Cardisoma hirtipes Dana, Gelasimus vocans Rumph, tetragonon Hbst., rubripes Luc, annuli- pes und Gaimardi Edw., perplexus Edw., Heloecius cordiformis Edw.. Goniopsis cruentatus Latr.. Metopograpsus Thukuhar Owen, Pachy- grapsus maurus Luc, Grapsus rudis Edw., Geograpsus crinipes Dana, Pseudograpsus barbatus Rumph, Heterograpsus sanguineus de Haan, maculatus Edw., Paragrapsus laevis Dana (Verreauxii Edw.), Platy- notus depressus de Haan, Heiice granulata Dana (Chasmagnathus), Sesarma Eydouxi, Indica und gracilipes Edw., Aratus Pisoni Edw. Hess (Archiv f. Naturgesch. XXXI. p. 141 ff. Taf. 6) machte als neue Australische Arten bekannt : Hymenicus Krefftii, Ocypode Macleayana, Heloecius signatus, Gelasimus signatus und variatus, Grapsus inomatus, Sesarma rotundata, atrorubens, similis, Schüttet und erytlirodactyla, Cyclograpsus laevis und Heiice Leachii, sämmt- lich von Sydney. Alph. Milne Edwards. Description de trois nouvelles especes du genre Boscia (Annal. soc entom. de France 4. ser. VI. p. 203 ff.) machte Boscia Bocourti und gracilipes als n. A. aus Me- xiko, sinuatifrons n. A. unbek. Vaterl. bekannt. Oxystomata. — Alph. Milne Edwards, Description de quelques Crustaces nouveaux ou peu connus de la famille des Leu- cosiens (Annal. soc. entom. de France, 4. ser. V. p. 148 — 159. pl. 6). Verf. begründet zunächst auf den Oreophorus nodosus Bell eine neue Gattung Speloeopihorus, welche besonders durch die tiefen, sich in das Innere des Cephalothorax einsenkenden Gruben am Hinter- rande desselben ausgezeichnet ist. — Eine zweite n. A. dieser Gat- der Entomologie während der J. 1865—66. 483 tung ist Spei. calappoidesV&terl. unbek. — Den beiden beiOreophorus verbleibenden Arten: Or. liorridus Rüpp. und reticulatus Adams, White schliesst sich als dritte : Oreoph. rugosns Stimpson (hier auf pl. 6. fig. 3 abgebildet) an. — Die Gattung Cryptocnemus Stimps. wird mit Cri/pt. Grandidierii n. A. (pl. 6, fig. 4) von der Zanzibar- Küste bereichert und Crypt. pentagonus Stimps. nochmals beschrie- ben. — Endlich erfolgt eine nochmalige Beschreibung und Abbil- dung der fossilen Ixa Edwardsii Lucas. Leucosia polita und Matuta picta Hess (Archiv f. Natur- 'gesch. XXXI. p. 155 ff. Taf. 6) n. A. Sydney. Notopoda. Ergänzende Beschreibungen von Cryptodromia la- teralis Stimp3. und Dromidea spongiosa Stimps. lieferte Heller (Reise d. Novara p. 71 f.) Porcellanidae. Derselbe (ebenda p. 73— 81. Taf. VI. fig. 3— 9) machte Porcellana pisoides, militaris, bellis und inermis n. A. von den Nicobaren, digitalis von Gibraltar, leporina und frontalis von Rio-Janeiro , penicillata und barbata von den Nicobaren bekannt und beschrieb ausserdem nochmals Porcellana mitra und scabricula Dana, elongata M. Edw. Pagurini. Neue von Heller (Reise d. Novara p. 82—92. Taf. VlI) bekannt gemachte Arten sind : Cenobita violascens und Diogenes avarus von den Nicobaren . Diogenes senex Sydney, Cal- ciums nitidus Taiti, Clibanarius barbatus Auckland, Paguristes cilia- tus Nicobaren. Ferner werden näher charakterisirt : Cenobita Oli- vieri Owen (Pag. clypeatus Oliv.), Petrochirus granulatus Oliv. Stimps., Pagurus difformis Edw. , Calcinus tibicen Hbst., Gaimardi und elegans M. Edw., latens Rand., Clibanarius longitarsis de Haan und aequabilis Dana. Pagurus minutus und Birgus hirsutus Hess (Archiv f. Na- turgesch. XXXI. p. 160 ff. Taf. 7. fig. 16) n. A. von Sydney. Spence Bäte (Annais of nat. 3. ser. XVII. p. 25) berichtete über häufigeres Vorkommen von Pagurus Dillwynii an der Küste von Devon. Durch Beobachtung jugendlicher Individuen verschiede- ner Entwickelungsstadien hat Verf. festgestellt, dass Mi Ine Ed- wards auf solche seine Gattung Glaucothoe begründet hat. welche demnach als solche einzuziehen ist. Loricata. Heller (Reise d. Novara, p. 94— 100. Taf. VIII) stellte in einer analytischen Tabelle die unterscheidenden Merkmale der 19 bis jetzt bekannt gewordenen Palinurus- Arten zusammen und gab ausführliche Charakteristiken von Palinurus Huegelii Hell, aus dem Indischen Ocean (auf Taf. 8 abgebildet), Pal. Lalandii M. Edw. von St. Paul, Pal. ornatus Fab. var. decoratus von Java und Pal. dasypus M. Edw. von Ceylon und Madras. 484 Ger staecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete Spence Bäte (Annais of nat. hist. 3. ser. XVII. p. 26. pl. 2. fig. 3 c) machte auf die abweichende Bildung der unteren Fühler von Palinurus aufmerksam; an dem Pedunculus derselben sind das dritte und vierte Glied unter einander und mit der Schuppe ver- wachsen. Astacini. Heller (Reise d. Novara p. 100—104. Taf. IX) be- schrieb Astacus Australiensis M. Edw. von Sydney, Astacoides no- bilis Dana von Sydney und Astacoides spinifer, eine grosse, durch die reiche Dornbewaffnung der Körperoberfläche ausgezeichnete neue Art aus Neu-Holland. Hess (Archiv f. Naturgesch. XXXI. p. 163 ff. Taf. VII. fig. 17 und 18) Thalassina maxima und Astacoides plebejus als n. A. von Sydney. (Bei Aufzählung der Australischen Astacinen hat Verf. die drei von Erichs on beschriebenen Arten: Cherops Preissii, Engaeus fossor und eunicularius übersehen. Ref.). v. Märten s (Annais of nat. hist. 3. ser. XVII. p. 359 f.) Astacus artnatus n. A. aus dem Murray-River in Australien. Spence Bäte (Annais of nat. hist. 3. ser. p. XVI. p. 296 f., Proceed. zoolog. soc. of London 1865. p. 469. pl. 27) Astacus Cald- welli n. A. von Madagascar. Lütken, Enoplometopus Antillensis Ltk.. en ny vestindisk Hummer- Art (Videnskab. Meddelelser fra den naturhist. Forening i Kjöbenhaven for 1864. Copenhagen 1865. p. 265 ff.) machte Eno- plometopus Antillensis als n. A. aus Westindien bekannt. Atwood (Proceed. Boston soc. of nat. hist. X. p. 11) gab Notizen über das Vorkommen des Hummers in Nord-Amerika. Nach Cap Cod kommen sie im Juni und bleiben daselbst bis zum Okto- ber ; fast alle dort aufgefischten Exemplare sind Weibchen. Die in Boston jährlich verkauften Hummer belaufen sich fast auf eine Million ; dort sind die Männchen, welche von Massachusetts und Maine, wo sie überwiegen, hergebracht worden, am beliebtesten. Von besonderem Interesse und praktischer Bedeutung sind die Mittheilungen , welche L. Soubeiran als Ergebnisse der in Frankreich mit glücklichem Erfolg eingerichteten künstlichen Krebs- zucht in den Comptes rendus de Facad. d. scienc. Tom. LX. 1865. p. 1249 f. (»Sur Phistoire naturelle et l'education des £crevisses«) veröffentlicht hat. Die Krebszucht ist gegenwärtig zu Clairefontaine bei Rambouillet in vollem Gange und es existiren in diesem Eta- blissement jetzt Krebse jeden Alters, an denen sich das Wachsthum innerhalb der ersten sechs Jahre leicht controlliren lässt. Die Beobachtungen haben ergeben, dass die Männchen etwas schneller wachsen als die Weibchen, so dass dreijährige Männchen gleich gross mit vierjährigen Weibchen sind , dagegen sind beide erst im 0,50 Gr 1,50 ., 3,50 y 6,50 5 17,50 ' 18,50 , 30 } 125 > der Entomologie während der J. 1865 — 66. 485 vierten Jahre fortpflanzungsfähig. Das Weibchen ist stets kleiner als das Männchen; es erreicht nur selten ein Gewicht von 80 bis 90 Grammes, während die Männchen oft 125 Gr. und darüber wie- gen. Beim allmählichen Wachsthum stehen Grösse und Gewicht in folgendem Verhältniss : Krebse desselben Jahres 0,025 Mill. „ von 1 Jahr 0,05 ,, „ „ 2 Jahren 0,07 „ „ 3 „ 0,09 „ ,. 4 „ 0,11 „ „ 5 ,. 0,125 „ ., unbestimmten Alters 0,16 „ „ sehr alte 0,19 ,, Es finden jährlich drei Häutungen statt; nur die ganz jun- gen Individuen häuten im ersten Jahre nur einmal. Die Häutun- gen fallen gewöhnlich in die Monate April bis September; nach jeder derselben können die Krebse um xj3 ihres Gewichtes zuneh- men. Bis zu fünf Jahren wachsen sie schneller als nachher; um einen guten Krebs zu erhalten, sind sieben Jahre erforderlich. Die Begattung dauert drei bis vier Stunden und fällt in den November; nach derselben zieht sich das Weibchen in ein Erdloch zurück, wel- ches es selten verlässt. Alle Eier, welche sich zufällig von den Bauchfüssen des Weibchens loslösen, kommen um. Die Lieblings- nahrung der Krebse ist die Ohara, welche mithin in den Zuchttei- chen besonders eultivirt werden muss. (Im Auszuge auch mitge- theilt in : Rev. et Magas. de Zoolog. 2. ser. XVII. p. 200 ff.). Carides. Heller (Reise d. Novara p. 105—123. Taf. X u. XI) charakterisirte folgende, zum Theil neue Arten dieser Familie : Ca- ridina curvirostris n. A. Auckland, Alpheus socidlis n. A. Auckland, Sydney, Alph. Charon Hell., crassimanus n. A. Nicobaren, Anchistia notata n. A. Nikobaren, Leander distans n. A. Nicobaren, serenus n. A. Sydney, modestus n. A. Shanghai, Indicus n.A. Java, Palaemon vagus Hell. Taiti, speetabilis n. A. Taiti, rudis n. A. Ceylon, superbus und Sinensis n. A. Shanghai, Danae n.A. Sydney, Penaeus Tahitensis n. A. Taiti, sculptilis n. A. Java und P. affinis M. Edw. Hongkong. Derselbe (Verhandl. d. zoolog.-botan. Gesellsch. XVI. p. 759) bezeichnete seine frühere Angabe, wonach die von ihm als Anchistia migratoria aufgeführte Caride im Adriatischen Meere vorkomme, als irrig und stellt für die genannte Art den älteren Namen Anchi- stia lacustris Mart. (Palaemon) wieder her. Dieselbe kommt auch in den Bächen Dalmatiens, welche der Narenta zufliessen, vor. Klunzinger, Ueber eine Süsswasser-Crustacee im Nil (Zeit- schrift f. wissensch. Zoologie XVI. p. 357—364. Taf. 20) beschrieb 486 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete und bildete ab Pälaemön niloticus n. A. aus Oberegypten, im Nil selbst sowohl als in den mit ihm zusammenhängenden Canälen und Gräben aufgefunden. Der Körper ist 5 Cent, lang, die Mandibeln mit einem Taster versehen. Im Anschluss an diese Beschreibung erörtert v. Härtens (ebenda XVI. p. 365) die Unterschiede dieser Art von Palaemon la- custris Mart. und spricht sich gegen die durch Heller vorgenom- mene Aenderung des Namens in Anchistia migratoria aus; ebenso v. Siebold (ebenda p. 367), welcher den Pal. lacustris im Garda- See fischte. (Die Angelegenheit ist durch He Her bereits erledigt.) Hess (Archiv f. Naturgesch. XXXI. p. 165 ff. Taf. 7) machte Pa- laemon ruber n. A. von den Viti-Inseln und Penaeus plebejus n. A. von Sydney bekannt. Spence Bäte (Annais of nat. hist. 3. ser. XVII. p.28. pl. 2. fig. 1) Caradina tenuis als n. A. aus England. Schizopoda. G. 0. Sars (Beretning zoolog. Reise i Sommer. 1865. p. 15 ff.) beschrieb Nematopus Go'esii (= Mysis erythrophthalma Goes) und pygmaeus n. A., Mysis spiritus Norm, und lingvura n. A. von der Norwegischen Küste. Cumacea. Fr. Müller (Ueber Cumaceen, Archiv f. Natur- gesch. XXXI. p. 311 — 323) unterzog die von van Beneden in sei- nen Recherches sur la faune littorale de Belgique, Crustaces (1861) gemachten Angaben über Bodotria, Leucon und Cuma einer einge- henden und zugleich vernichtenden Kritik; er erklärt Alles über die Cumaceen von v. Beneden Beigebrachte einfach als eine un- erhörte Sudelei. Verf. weist nach, dass v. Beneden, wiewohl er die Untersuchungen Kroyer's und Spence Bate's über diese Familie als musterhaft sorgfältig bezeichnet, dennoch über die Orga- nisation derselben fast durchweg Angaben macht, welche denen der beiden genannten Forscher geradezu widersprechen. So hat er z. B. die von Kroyer richtig beschriebenen beiden Kieferpaare bei Cuma und Leucon vollständig übersehen und an ihrer Stelle die beiden ersten Kieferfüsse beschrieben, bei Bodotria 11 anstatt 13 Glied- maassenpaare, vier anstatt fünf Beinpaare u. s. w. angegeben. Die grosse Kieme und die Kiemenhöhle hat v. B e n e d e n ganz überse- hen, die Existenz der letzteren sogar ausdrücklich in Abrede ge- stellt; Weibchen scheint er überhaupt nicht gekannt zu haben, wenigstens sind die für solche ausgegebenen Exemplare von Bodo- tria nach den Abbildungen junge Männchen. Die Embryonen der Cumaceen sollen in ihrer Entwicklung die grösste Aehnlichkeit mit denjenigen von Mysis haben, während sie in der That vollständig von ihnen abweichen. Auf Grund der Aehnlichkeit in der Form . ihrer Mandibeln will v. Beneden die Cumaceen in die nächste der Entomologie während der J. 1865 — 66. 487 Verwandtschaft mit Mysis setzen und doch sind die Kiefer gerade, wie bereits Kroyer und Spence Bäte festgestellt haben, nach dem Typus derjenigen der Amphipoden gebaut. Die gleichfalls für diese Verwandtschaft herangezogenen Leberschläuche, die Beschaffenheit des Darmkanales, die Bildung der Bruttasche stehen den entsprechen- den Verhältnissen von Mysis gleichfalls ganz fern und zeigen auch ihrerseits mehr Uebereinstimmung mit den Amphipoden. — Verf. stellt Mittheilungen über die Organisation und Entwickelungsge- schichte der Cumaceen seinerseits in Aussicht. Spence Bäte, Carcinological gleanings, Nr. 1 (Annais of nat. hist. 3. ser. XV. p. 81 ff. pl. 1) machte folgende neue Formen dieser Familie von den Shetlands-Inseln bekannt: DiasUjlis echina- tus, bicornis und borealis. — Nannastacus nov. ,gen. Vordere und hintere Hälfte des Cephalothorax durch eine deutliche Naht getrennt ; *die letztere reicht mit ihren beiden Vorderenden nicht bis zum Rostrum. Vier freie Ringe hinter dem Cephalothorax. Augen sitzend, seitlich. Die fünf Beinpaare mit sieben vollständig ausge- bildeten Gliedern und einer Anhangsgeissel ; (die vier letzten Schwanz- ringe fehlen). — Art: Nann. binoculoides. G. 0. Sars (Beretning zoolog. Reise i Sommer. 1865. p. 24 ff.) beschrieb Campylaspis verrucosa und Cuma pusüla als n. A. von der Norwegischen Küste. Squillina. Heller (Reise d. Novara p. 124—127) gab noch- malige Charakteristiken von Pseudosquilla oculata Brülle von Taiti, Gonodactylus trispinosus White und Gonodactylus spec. dub. von den Nicobaren. iSquilla miles und laevis Hess (Archiv f. Nat urgesch. XXXI. p. 169. Taf. 7. fig. 21 u. 22) n. A.. von Sydney. Annesley, Notes on the habits of Gonodactylus chiragra (Proceed. zoolog. soc. of London 1866. p. 338). Verf. theilt einige an einem lebenden Exemplare der genannten Art angestellte Beobach- tungen mit; dasselbe erwies sich als sehr jähzornig und packte jeden ihm entgegengehaltenen Gegenstand mit den Fingern. Aniphipoda. Ant. D o h r n , Zur Naturgeschichte der Caprellen (Zeitschr. f. wissensch. Zoolog. XVI. p. 245—250. Taf. 13) machte Mittheilungen über die bis jetzt unbekannten Fort- pflanzungsorgane der Caprella linearis und untersuchte jugendliche Individuen dieser Art auf die Morphologie 488 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete des Nervensystems, des Verdauungsapparates und des Herzens, welche ihm mehrfache Abweichungen von derje- nigen des erwachsenen Thieres (nach der Darstellung von Frey und Leuckart) ergaben. Das zweite Ganglion der Bauchkette ist bei jungen Individuen nicht grösser als die übrigen, sondern demjenigen des fünften Rin- ges an Grösse gleich ; dagegen zeigt sich von hervorragender Grösse und aus fünf auf einander folgenden Nerven anschwellungen zusam- mengesetzt das Ganglion des sechsten Körperringes. In dem letzten der grösseren Körpersegmente so wie in dem rudimentären Post- abdomen sind keine Ganglien bemerkbar. — An dem Magen der jungen Caprellen glaubt Verf. bemerkt zu haben, dass er sich bei der Einmündung der beiden- Leberschläuche verengt und sich in das Lumen des erweiterten Darmrohres als Duplikatur einstülpt. Die beiden Leberschläuche beginnen im Kopfsegment und reichen bis in das Ende des fünften Leibessegmentes ; sie sind bei jungen Indivi- duen nur spärlich mit Leberzellen gefüllt. Yerf. beobachtete in denselben die Bildung von Zellen, welche nach allmählichem Wachs- thum sich loslösten und aus den Leberschläuchen in den Darm hin- überglitten. — Von den Spaltöffnungen des Herzens findet sich bei jungen Thieren das .erste Paar im Kopfsegment, das zweite bis vierte in der Mitte der entsprechenden Körperringe, das fünfte am Ende des Rückengefässes im fünften Ringe; das vierte Paar ist bei weitem das grösste. Die Aorta setzt sich fast bis zum Gshirngang- lion fort und theilt sich, rechtwinklig nach unten steigend, in zwei Aeste. — Die Hoden liegen im letzten Körpersegment (vor dem ru- dimentären Postabdoraen), sind zu vieren vorhanden und von pflau- menförmigem Umriss; das äussere Paar ist grösser als das innere. Die Spermatozoon sind von eigentümlicher, dreschflegelförmiger Ge- stalt. Die Eierstöcke liegen als lange Schläuche zwischen Darm und Leberschläuchen im dritten bis fünften Segment; in letzteres münden sie zwischen dem ihm entsprechenden Beinpaare aus. Von C. Spence Bate's und J. 0. Westwood's „A history of the British sessile-eyed Crustacea" sind die Anfangs-Lieferungen des zweiten Bandes (Pt. XII u. Xill), letztere im J. 1866 herausgegeben worden. Die- selben enthalten die Bearbeitung der Gruppe Hyperina als letzter Abtheilung der Amphipoda normalia und der Amphipoda aberrantia (Laemodipoda Latr.). Der übrige Theil des (gegenwärtig bereits abgeschlossenen) zweiten Bandes ist der Beschreibung und Abbildung der Britischen Isopoden gewidmet. der Entomologie während der J. 1865—66. 489 Die Abtheilung der Hyperina zerfällt nach den Verft'. in die beiden Familien der Hyperiidae und Phronimidae ; erstere ist in den Englischen Meeren durch die Gattungen Lestrigonus (2 A.) und Hy- peria (2 A.), letztere nur durch die Gattung Phronima (1 A.) re- präsentirt. — Die Amphipoda aberrantia umfassen drei Familien : 1) Dulichiidae mit der Gatt. Dulichia (2 A.). 2) Caprellidae mit den Gattungen Proto (2 A.), Protella (1 A.) und Caprella (9 A.). 3) Cya- midae mit der Gatt. Cyamus (4 A.). Sämmtliche in diesen Liefe- rungen abgehandelten Arten sind bereits bekannt, jedoch der Mehr- zahl nach viel ausführlicher beschrieben als es bisher der Fall war ; die vortrefflichen Abbildungen tragen zu ihrer sicheren Bestimmung (besonders z. B. bei den Caprella-Arten) sehr wesentlich bei. Einen für die Kenntniss der arktischen Amphipo- den-Fauna sehr wichtigen Beitrag hat A. Go es unter dem Titel : „Crustacea amphipoda maris Spetsbergiam alluen- tis, cum speciebus aliis arcticis enumerat A. Goe's (Ofvers. Vetensk. Akad. Förhandl. 1865. p. 517— 536. tab. 36— 41. — Im Separatabdruck : 20 pag. in 8. c. tab. 6) veröffent- licht. Verf. giebt in demselben eine systematische Auf- zählung der bis jetzt in den arktischen Meeren aufgefun- denen Amphipoden mit Einschluss der Laemodipoden, welche er, so weit sie bereits bekannt sind, sehr einge- hend in ihrer Nomenklatur und Synonymie feststellt und nach ihrer geographischen Verbreitung erörtert, während er die darunter befindlichen neuen beschreibt und durch zahlreiche Abbildungen erläutert. Die Ge- sammtzahl der vom Verf. aufgeführten Arten beträgt für Spitzbergen 70, für andere arktische Lokalitäten ausser- dem noch 13; dieselben vertheilen sich auf die verschie- denen Farnilien und Gattungen in folgender Weise: Gammaridae. Pontoporeia Kr. 1 A.. OpisKr. 1A.. Lysianassa Edw. 17 A. (L. gryllus Mandt = Eurytenes Magellanicus Lilljeb., L. Vahli Kr. = nugax Ow., L. lagena Kr. = nugax Phipps = appendicu- losa et ampulla Kr. = ampulla Bruz. = lagena Sp. Bäte, L. tumidaKr., L. Martensi, crispata und producta n. A. von Spitzbergen, L. abyssi n. A. von Grönland, L. HolbölliKr., L. minutaKr., L. gulosa Kr., L. umbo n. A. Grönland, L. EdwardsiKr., L. plantaKr., L. litoralis Kr. und Lys. ? umbo n. A. Spitzpergen), Stegocephalus Kr. 1 A., Montagua Sp. Bäte 4 A. (M. Bruzelii — Leucothoc clypeata Bruz. nee Kroyer) , Otus Sp. Bäte 1 A., Vertumnus White 3 A., Paramphithoe Bruz. 13 A., darunter neu: Par. (Pleustes) exigua und media Spitzbergen, 490 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete (Atyius) Smitti und fragilis Spitzbergen. Amphithonotus Costa 2 A. (Amph. aculeatus Lep. = Talitrus Edwardsi Sab. und MaHmgreni n. A. Spitzbergen, Oediceros Kr. 7 A. {Oed. propinquas, longirostris, brei'icalcar und latimamts u. A.). — Syrrlio'e nov. gen. »Frons producta, oculi Oedicerorum, antennae supernae flagello appendicu- lari instructae, mandibula palpo triarticulato.« Zwei Arten: Syrrh. crenulata Spitzbergen und bicuspis von der Davis-Strasse und Fin- marken. — Phoxus Kr. 2 A„ Bathyporeia Lindstr. 1 A., Haploops Lilljeb. 1 A., Ampelisca Kr. 2 A.. Pardalisca Kr. I.A., Eusirus 1 A., Gammarus Fab. 9 A. (Gamm. Thorelli n. A. Island, spinosus n. A. Spitzbergen). Autonoe Bruz. 2 A. [Amt. depressa n. A. Spitzbergen.) Corophidae: Amphithoe Leach 1 A.. Podocerus Leach 1A., Erichthonius Edw. 1 A.. Siphonoecetes Kr. 1 A. und Glauconome Kr. 1 A. Hyperidae: Themisto Guer. 2 A. (Thera. libellula Mandt = arctica et crassicornis Kroyer, Them. compressa n. A. Grönland), Hyperia 2 A. Dulichidae: Dulichia Kr. 1 A. Caprellidae: Caprella Lam. 2 A. C. Heller, Kleine Beiträge zur Kenntniss der Süsswasser-Amphipoden (Verhandl. d. zoolog.-botan. Ge- sellsch. 1865. p. 979—984. Taf. XVII). Nach Beschreibung zweier neuer, von Kotschy auf Cypern entdeckter Ar- ten, von denen die eine durch ihr Vorkommen in einer beträchtlichen vertikalen Erhebung bemerkenswerth ist, stellt Verf. eine Uebersicht der bis jetzt bekannten Süd- Europäischen Süsswasser-Amphipoden, welche sich auf 5 Gammarus-Arten beschränken, zusammen. Die beiden neuen Arten von Cypern sind: Orchestia cavhnana (Taf. 17. fig. 1), in einer Höhe von 4000' in der Nähe einer Quelle lebend; Gammarus Veneris. 50' hoch über dem Meere in der Ve- nus-Quelle aufgefunden. — Die fünf Süd-Europäischen Gammarus- Arten aus dem süssen Wasser unterscheidet Yerf. in einer analyti- schen Tabelle; es sind: Gammarus (Crangonyx) recurvus Grube von der Insel Cherso. (Xiphargus) puteanus Caspary (= stygius Schioedte = aquilex Sp. Bäte) aus den Karst-Höhlen, (Gammarus) Roeselii Gerv. (= fluviatilis Rösel = pulex Hbst.) aus Oesterreich und Un- garn, pulex Desm. (= fluviatilis M. Edw.) in fliessenden Gewässern, bei Innsbruck 3000 — 4000' hoch in Bächen, und pungens M. Edw. in den Thermen von Cassini. Von hervorragender faunistischer Bedeutung ist ein umfangreiches neues Werk desselben Verf.'s: Beiträge der Entomologie während der J. 1865 — 66. 491 zur näheren Kenntniss der Amphipoden des Adriatischen Meeres, als erste Fortsetzung- der Untersuchungen über die Litoralfauna des Adriatischen Meeres (Denkschrift. d. Akad. d. Wissensch. zu Wien XXVI, 2. p. 1—62 mit 4 Taf. — im Separat-Ahdruck : Wien, 1866. gr. 4. 62 pag. mit 4 lith. Taf.). Das reiche in demselben bearbeitete Material, welches sich auf 89 Amphipoden und 11 Lae- modipoden erstreckt, ist dem grösseren Theile nach vom Verf. selbst an der Ost-Küste der Adria gesammelt wor- den und schliesst eine ansehnliche Zahl von neuen Ar- ten ein. Da abgesehen von den wenigen durch Grube bekannt gemachten Arten bisher nichts über die Amphi- poden des Adriatischen Meeres zur Kenntniss gekommen war, so hat Verf. auch die schon früher von anderen Autoren beschriebenen Arten grösstenteils noch einmal charakterisirt oder wenigstens die wesentlichen Merkmale derselben schärfer hervorgehoben. Die neuen sind neben den ausführlichen Beschreibungen mit Diagnosen verse- hen und werden durch Abbildungen theils in ganzer Fi- gur, theils einzelner Merkmale kenntlich gemacht. Die 100 verzeichneten Arten vertheilen sich auf 35 Gattungen und zwar in folgender Weise: A. Amphipoda genuina. 1. Orchestidae: Orchestia 4 A., Nicea 10 A. (bis auf Nie. Nilsoni sämintlich neu : Nie* plumicornis Ragusa, fascieülata Lissa, Lagosta, Bucchichi, nudicornis und macronyx Lesina, camptonyx Lesina, Lissa, Schmidtii Ragusa. rudis und crassipes Lesina),, Pro- bolium 2 A. (neu : Prob, megacheles Lagosta), Lysianassa 5 A. (L. pilicornis n. A. Lesina). Ichnopus 2 A. (beide neu: lehn, affinis Le- sina, calceolatus Ragusa), Anonyx 7 A. (neu: An. Schmardae Lesina bis Ragusa, filicornis Lesina, Nardonis Pirano), Callisoma 1 A., Am- pelisca 1 A., Isaea 1 A., Iphimedia 3 A. (neu : Iph. carinata Lesina und Zara), Dexamine 2 A., Atylus 1 A., Eusirus 1 A. (Eus. bidens n. A. Lesina), Leucothoe 1 A., Protomedeia 1 A., Gammarella 1 A.. Melita 3 A. {Mel. Coroninii n. A. Lesina). Maera 7 A. (neu: Maera integrimana Lagosta, Donatoi Lesina), Gammarus 3 A. 2. Corophidae: Amphithoe 3 A. (neu: Amph. bicuspis Le- sina, Brusinae Lissa), Podocerus 5 A. (neu : Pod. monodon, largima- nus und longicornis Lesina), Microdeutopus 2 A. (neu: Micr. Titii Pirano), Cerapus 1 A., Cyrtophium 1 A. (Cyrt. laeve n. A. Lesina), 492 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete Cratippus 2 A. (Gr. crassimanus n. A. Lissa), Corophium 2 A. (Cor. acherusicum n. A. Pirano bis Ragusa), Chelura 1 A. B. Laemodipoda. Caprella 7 A., darunter neu: Gapr. obtusa, monacantha, aspera, leptonyx und armata von Lesina u. s. w. Von Grube wurden weitere „Beiträge zur Kennt- niss der istrischen Amphipodenfauna" (dieses Archiv f. Naturgesch. XXXII. p. 377—416. Taf. 9 u. 10) veröffent- licht, in welchen die von ihm bei Triest, im Quarnero und bei Lussin gesammelten Arten einer wiederholten und spezielleren Darstellung unterzogen, den früher be- kannt gemachten auch neue hinzugefügt werden. Del- his jetzt vorliegende Theil der Arbeit behandelt die bei- den Familien der Orchestiden und Gammariden, welche vom Verf. gleich den Sektionen höheren Ranges, welchen sie angehören (Amphipoda genuina und Gammarina), in ihren Merkmalen von Neuem präcisirt werden. In Glei- chem wird der Feststellung der einzelnen Gattungen (unter den Orchestiden 3, Gammariden 4) besondere Sorg- falt gewidmet. Die vom Verf. sehr eingehend charakterisirten und in ihrer Syn- onymie festgestellten Arten sind folgende: Orchestia littorea Leach, Montagui Aud., Allorchestes Perieri Luc, Hellen n. A. (imbricatus? Grube ant.), stylifer n. A., Nicea Istrica Grube, longicornis n. A., Lysianassa spinicornis und loricata Costa . ciliata Grube, hurailis Costa, longicornis Luc. Protomedeia hirsutimana? Sp. Bäte, guttata Grube, Crangonyx recurvus Grube, Gammarus poecilurus Rathke, gracilis Rathke und locusta Lin. Gammarina. W. Lillj eborg, On the Lysianassa magellanica Milnc Edw. and on the Crustacea of the suborder Amphipoda and subfamily Lysianassina found on the coast of Sweden and Norway. With 5 plates. Upsala 1865. (4. 38 pag. — Separatabdruck aus den Acta societ. scient. Upsalensis 3. ser.). Auch unter dem Schwedi- schen Titel: »Bidrag tili kännedomen af Lysianassa Magellanica« etc. enthalten in: Upsala Universitets Ärsskrift 1865. (gr. 8. 25 pag.). Verf. erhielt drei Exemplare der seltenen Lysianassa Magellanica aus Hammerfest, wo sie in dem Magen eines Scymnus borealis ge- funden worden waren, während das typische Exemplar dieser Art von d'Orbigny in der Magellan-Strasse erbeutet wurde. Nach Fest- stellung der spezifischen Identität beider liegt mithin für diese Art ein in der geographischen Verbreitung der Crustaceen sehr auffallen- der Entomologie während der J. 1865 — 60. 493 des gleichzeitiges Vorkommen in den arktischen und antarktischen Gewässern vor, welches dem Verf. Veranlassung giebt, die Ueber- einstiramung beider Zonen auf die sonst von ihnen bewohnten Cru- staceen-Gattungen zu besprechen. — Die hier in Rede stehende Art speziell betreffend , so findet Verf. an derselben mehrere bemerkens- werthe Unterschiede von den übrigen Mitgliedern der Lysianassi- nen - Gruppe, welche ihn veranlassen, auf dieselbe eine besondere Gattung Eurytenes nov. gen., zu begründen. Dieselbe charakte- risirt sich durch das grosse, angeschwollene Basalglied der un- teren Fühler,, welches an der Seite des Kopfes frei liegt und un- terhalb von einer hervortretenden Spitze des letzteren begrenzt wird; ferner durch den langen und dünnen, am Ende mit zwei oder drei Borsten besetzten Taster des ersten Maxillenpaares und durch das der beweglichen Endgriffel entbehrende (siebente) Gabelsegment des Schwanztheiles. — An die ausführliche, durch Abbildungen erläu- terte Charakteristik dieser Gattung und der ihr angehörenden Art schliesst Verf. eine Erörterung über die Grenzen der Lysianassinen- Gruppe, welche er auf die Gattungen Lysianassa, Anonyx, Callisoma, Opis, Eurytenes und eine neue: Acido Stoma beschränkt wissen möchte. Um ihre Beziehungen zu den übrigen Gammarinen darzu- legen, fügt Verf. eine Tabelle bei, auf welcher die 36 von ihm an- genommenen Gattungen, welche er unter 9 Subfamilien vertheilt, anaiysirt. Der übrige Theil der Abhandlung ist einer Aufzählung und Charakteristik der an den Skandinavischen Küsten einheimischen Gattungen und Arten der Lysianassinen-Gruppe gewidmet, nämlich Lysianassa 3 A., Anonyx 15 A. (darunter als neu beschrieben: Anonyx nanoides, pumilus und brachycercus), Callisoma 1 A. und A cido Stoma, nov. gen. (auf Anonyx obesus Sp. Bäte begründet) 1 A. Unter der Gattung Anonyx zählt Verf. u. A. auch vier von A. Boeck in den Forhandl. Skandin. Naturf. 8. Mode 1860 be- schriebene Arten (An. Bruzelii, pinguis, serratus und obtusifrons) auf, welche wenig allgemein bekannt geworden zu sein scheinen. (Der spezielle Inhalt der Abhandlung wäre mit der gleichzeitig er- schienenen, zum Theil denselben Gegenstand behandelnden von Goes noch näher in Vergleich zu bringen.) Fr. Müller, Description of a new genus of Amphipud Cru- stacea (Annais of nat. hist. 3. ser. XV. p. 276. pl. 10) gab eine Cha- rakteristik und Abbildung der schon in seiner Schrift : »Für Dar- win« erwähnten neuen Gattung Batea, Fühler einfach, Hüften des ersten Paares der Maxillarfüsse rudimentär, die des zweiten und und der beiden vordersten Gangbeinpaare stark entwickelt; der Hin- terrand der Hüften des zweiten Beinpaares etwas ausgebuchtet. Zweites Kieferfusspaar mit einer Greifhand, Mandibeln mit geglie- • dertem Anhang. Pedes spurii des vierten und fünften Paares mit 494 Gerstaecker: Bericht, üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete griffeiförmigen, die des sechsten mit blattförmigen Aesten. — Art: Bat. Catharinensis von der Küste Brasiliens. Heller (Reise d. Novara, p. 28 f. Taf. XI. fig. 4 u. 5) machte Allorchestes Paulensis n. A. von St. Paul und Anonyx Chilensis n. A. von der Chilenischen Küste bekannt. Ach. Costa (Annuario del museo zoologico della univers. di Napoli II. 1864. p. 153 ff. Taf. 2. fig. 7 u. 8) Anipelisca rubella und Protomedeia fasciata als n. A. aus dem Golf von Neapel. Lucas (Bullet, soc. entom. de France 1865. p. 54 f.) macht die Mittheilung, dass Ende Aprils Myriaden des Corophium longi- corne vom hohen Meere der Küste der Normandie zugeführt werden. Dieselben graben sich in den Sand ein und verzehren hier die Ne- reiden und Arenicolen, welche sich während des Winters und Früh- jahrs entwickelt haben. Sind diese beseitigt, so greifen die Krebse todte Fische und Mollusken an ; erst gegen Ende Octobers gehen sie von der Küste in das Meer zurück. Hyperina. Ach. Costa, sopra una specie Mediterranea del genere Lestrigonus (Rendiconto dell' Accad. delle scienze fisiche di Napoli IV. 1865. p. 34) diagnosticirte Lestrigonus mediterraneus als n. A. aus dem Golf von Neapel, auf einer Meduse gefunden. Thom. Edward, Stray notes on some of the smaller Cru- staceans. Note I and II. On the habits etc. of the Hyperiidae (Jour- nal of theLinnean soc. IX. p. 143—147 u. p. 166—170). Verf. sieht nach seinen Beobachtungen die Gattung Lestrigonus M. Edw. für identisch mit Hyperia und zwar als auf männliche Formen der letz- teren begründet an. Bei fünf von ihm beobachteten Arten fand er stets die beiden Sexus in Gemeinschaft, mit alleiniger Ausnahme des Lestrigonus Kinahani, von welchem ihm das Weibchen bis jetzt unbekannt geblieben ist. Lestrigonus exulans ist für ihn das Männ- chen von Hyperia galba ; die noch unbeschriebenen, aber vom Verf. aufgefundenen Männchen der Hyper. oblivia und medusarum so wie von einer neuen, als Hyper. minuta bezeichneten Art sind nach allen Merkmalen Lestrigonus-Arten. Die Lebensweise der Hyperia- Arten betreffend, welche als parasitisch (in Medusen und gelegent- lich auf Fischen) angegeben wird, so fand Verf. alle fünf von ihm beobachteten Arten frei umherschwimmend ; ihr Anheften an Me- dusen hält er nur für ein gelegentliches, vielleicht darauf berechnet, sich mit ihnen forttreiben zu lassen. Nahm er sie von den Medu- sen ab und setzte er sie zusammen mit diesen in Wasser, so gingen die Hyperien nicht auf erstere zurück, kümmerten sich vielmehr gar nicht um dieselben. Meist finden sich auch nur junge Exemplare des Krebses in Medusen oder es ist bei der Anwesenheit vieler (bis der Entomologie während der J. 1865 — 66. 495 über ein Dutzend) in letzteren wenigstens die Mehrzahl noch jung. Ueberdies kommen auch Anonyx-, Dexamine-, Atylus-, Eurydice- Arten, ja sogar kleine Individuen von Portimus marmoreus gele- gentlich in Medusen vor, ohne deshalb als Parasiten derselben an- gesehen werden zu können. Uebrigens sind auch nach des Verf.'s Beobachtungen nur Hyperia galba und Lestrigonus Kinahani gele- gentlich in Medusen anzutreffen, während dies mit den drei anderen Englischen Arten nicht der Fall ist. Die häufigste derselben, Hyp. oblivia sah Verf. zu Millionen frei schwimmend und stellte fest, dass sie eine Lieblingsspeise des Herings ist; er fand sie in dem Magen dieses Fisches zu 33. 47 und 59 Individuen. Gelegentlich werden sie in unglaublichen Massen an die Meeresküste geworfen; einmal bildeten sie ein Band von über hundert Fuss Länge und zwei Zoll Höhe und Breite. Dass die Hyperien zuweilen kleinere Crustaceen angreifen und tödten. ist dem Verf. nach eigener Beobachtung an Mysis wahrscheinlich. lsopoda. Ueber die Bildung des Spermas und der Eier, so wie über die embryonale Entwickelung einiger Isopoden theilte la Valette auf der Naturforscher -Versammlung in Giessen einige vorläufige Beobachtungen mit (Amtl. Bericht über die 39. Versamml Deutsch. Naturf. zu Gies- sen p. 168). Bei Asellus aquaticus existirt nach ihm nur eine Art von Spermatozoen ; die von Zenker beschrie- benen haarförmigen sind nur Anhänge der keulförmigen. Die Samenkörper des Oniscus murarius entstehen aus einer Kerntheilung der Samenzellen ; jeder Kern wird zu einem Samenfaden. Das Ei entsteht durch Wachsen einer Epithelzelle des Eierstockes ; die Eizellen vermeh- ren sich zuweilen durch Knospung. Häufig wurde im Ovarium vor der Mündung des Ausführungsganges eine Partie Spermatozoen bemerkt, welche die austretenden Eier zu passiren hatten. — Das Rückengefäss des Embryo geht mit der ihn zunächst umhüllenden Haut eine Ver- bindung durch einen weiten, röhrenförmigen Canal ein; dieser Canal obliterirt später zu zwei soliden Strängen, durch welche der Embryo noch kurze Zeit mit jener Haut in Verbindung bleibt. Nie. Wagner, Recherches sur le Systeme circulatoire 496 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete et les organes de la respiration chez le Porcellion elargi (Porcelüo dilatatus ßrndt.) in: Annal. d. scienc. natur. 5. ser. (Zoolog. IV. p. 317- 327. pl. XIV b). Verf. hat nach der B 1 an chard'sehen Methode Carmin-Injektionen mit Gly- eerin und Wasser in das Herz von Porcelüo gemacht und auf diesem Wege den Nachweis eines sehr verbrei- teten und ausgebildeten Arteriensysteins führen können. Er giebt von demselben in der vorstehenden Abhandlung eine detaillirte Beschreibung, erörtert den Kreislauf der Landasseln mit besonderer Rücksicht auf die Lage und die eigentümliche lungenartige Struktur der Kiemen- deckel und weist nach, wie die ganze Conformation des Herzens mit seiner dem hinteren Körperende zugewand- ten Erweiterung bei den Porcellionen in unmittelbarer Beziehung zu den ebenda angebrachten Respirationsorga- nen stehe. Der Herzschlauch der Porcellionen zeigt nur in der hinteren Kör- perhälfte eine ansehnlichere Weite; im dritten Leibesringe ver- schmälert er sich zu einer in der Mittellinie nach vorn verlaufenden und dem Darmkanal aufliegenden Aorta. Dieselbe giebt beim Ein- tritt in den Kopf jederseits einen kleinen Zweig an den Magen, so- dann in der Höhe desselben zwei stärkere Aeste zum Cervicalgang- lion ab. Am Vorderrande des Kopfes theilt sie sich und umfasst mit ihren beiden Armen den Oesophagus; letztere bilden dann in der Tiefe des Kopfes durch "Wiedervereinigung eine Schlinge, welche Zweige zu den Fühlern, Augen, Mundtheilen und zum Ganglion in- fraoesophageum abgeben; ausserdem entspringt daselbst eine un- paare Arterie, welche in den Thorax eintritt und sich in vier Aeste für die Leberschläuche spaltet. Aus der vordersten, im vierten Leibesringe gelegenen Herzkammer entspringt jederseits ein gros- ser Arterienstamm, welcher sich bis in den ersten Leibesring hin- ein erstreckt und unterwegs vier starke Seitenzweige an die vier ersten Beinpaare abgiebt ; die drei hinteren Gangbeinpaare erhalten je einen starken Arterienstamm direkt aus dem Herzschlauch, des- sen hinterer, im Postabdomen gelegener Theil ausserdem noch zwei kleinere Arterienpaare aussendet. Endlich gehen noch aus der hinteren Spitze des Herzschlauches zwei Arterien hervor, welche das Rectum umschliessen und gegen die Basis des ersten Kiemenpaares hin verlaufen, um sich hier zu einer Schlinge zu vereinigen. Die Circulation und Decarbonisation des Blutes betreffend, so sammelt sich das in das Postabdomen eintretende zu zwei grossen (wandungslo - der Entomologie während der J. 1865—66. 497 sen?) Strömen an, welche bis in das Endsegment gehen und Seiten- ströme abgeben. Letztere treten, bevor sie in die Kiemen gelangen, in die Kiemendeckel ein, um in den zelligen Lufträumen dieser Sauerstoff aufzunehmen. Im Inneren der Kiemenblätter lassen sich drei Blutströme unterscheiden, welche sämmtlich in die vorher er- wähnten Kiemenarterien ausmünden und durch diese das erneuete Blut dem Herzen wieder zuführen. Von der Struktur der Kiemen- blätter und Kiemendeckel giebt Verf. gleichfalls eine speziellere Dar- stellung, als es bisher geschehen ist. Eine sehr inhaltreiehe und für die Morphologie des Crustaceen - Körpers, insbesondere der Mundtheile wich- tige Abhandlung hat Schiocdte unter dem Titel : „Krebsdyrenes Sugemund. I. Cymothoae" in der Naturhist. Tidsskrift 3. Raek. IV. p. 169—206. Taf. 10 und 11) ver- öffentlicht. Dieselbe bezweckt specieil, die Verschieden- heiten, resp. Uebereinstimmungen zwischen den Mund- theilen der kauenden und der saugenden Isopoden zu erörtern, geht aber gleichzeitig auch auf Verhältnisse von allgemeinerer Bedeutung, z. B. auf einen Vergleich zwischen dem Kopfe der Insekten und Isopoden, auf die von diesem Körperabschnitt bei beiden entspringenden Gliedmaassen, ihr verschiedenes Verhalten zu demselben u. s. w. ein. Den Typus der kauenden Isopoden-Mund- theile erörtert Verf. an der Gattung Cirolana, denjenigen der saugenden an Aega, (Jymothoa, Anilocra und einer neuen, auf eine südamerikanische Art begründeten Gat- tung Ar tystone. Von Cymothoa oestrum wird gleich- zeitig die so eben den Eihüllen entschlüpfte Jugendform näher charakterisirt. Verf. behandelt diese bis jetzt nur sehr ungenügend bekannten Verhältnisse in seiner be- kannten gründlichen und erschöpfenden Weise und illu- strirt dieselben durch musterhaft ausgeführte Zeich- nungen. Verf. erblickt einen fundamentalen Unterschied zwischen Cru- staceen und Iusekten in dem verschiedenen Verhalten des ersten dem Munde angehörigen Gliedmaassen-Paares zu den Seitentheilen des Kopfes. Bei den Crustaceen überragen die Mandibeln nicht die übrigen Mundtheile und ihre Beuge-Muskeln inseriren sich an ein Hypostom. Bei den Edriophthalmen ist der erste Leibesring mit dem Kopf (im Sinne der Insekten) verschmolzen und schon hier- Archiv f. Natur?. XXXIII. Jahrg. 2. Bd. Gg 498 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete durch ist ein abweichendes Verhalten der Mundtheile bedingt. Die Mundtheile der kauenden Isopoden sind nach drei verschiedeneu Typen gebaut, deren erster an Oniscus, Asellus, Idotea und Sphae- roma, der zweite, am höchsten entwickelte, an Cirolana. der dritte an Serolis hervortritt und näher erläutert wird. — Die vom Verf. spezieller abgehandelten einzelnen Arten sind : Sphaeroma balticum n. A.. Serolis Orbignyana M. Edw., Cirolana borealis Lilijeb.., Eury- dice pulchra Leach (Slabberina agata v. Bened.), Aega psora Lin., Anilocra Leachii (Kroyer) n. A.. Cymothoa oestrum Lin. und Ar- tystone (nov. gen.) trysibia n. A.. nach dem ausgewachsenen und bereits unsymmetrisch deformirtenWeibchen. welches auf einem Fisch aus dem Rio de la Plata gefunden wurde, beschrieben. Als Cha- raktere der Gattung werden aufgestellt : »Pedes seni priores unci- nati. pedes septimi paris graciles. ambulatorii, ungue pusillo, sub- recto.« — Die vom Verf. charakterisirte Jugendform der Cymothoa oestrum hat eine scharfe Stirnkante , längliche , wohl ausgebildete Augen, schlanke Fühler, deren hinteres Paar bis zur Mitte des vor- deren Körperabschnittes reicht, schlanke Beine mit langen, nur an der Spitze gebogenen Klauen, die drei vorderen Paare unterhalb gesägt. Postabdomen mit freien Ringen, kaum kürzer als der Vor- dertheil des Körpers : die an demselben eingelenkten Beine lang ge- wimpert, das letzte Paar fast so lang wie die fünf vorderen Se- gmente, an der Spitze gleichfalls lang gewimpert. Das letzte Paar der Cephalothorax-Beine fehlt noch. Gleichfalls von allgemeinerem Interesse für die Mor- phologie der Isopoden sind die umfassenden Mittheilungen, welche R. B u ch h o lz (Ueber He m lo n is c u s} eine neue Gattung parasitischer Isopoden in: Zeitschrift f. wissensch. Zoolog. XVI. p. 303—327. Taf. 16 u. 17) über die Orga- nisation und die retrograde Metamorphose eines in dem Mantel von Baianus schmarotzenden Bopyriden gemacht hat. Verf. irrt zwar darin, dass er den von ihm aufge- fundenen Schmarotzer für neu hält — er ist schon im J. 1843 vonGoodsir entdeckt, abgebildet und bekannt- lich für das Männchen von Baianus ausgegeben worden; später hat SpenceBate mit der Benennung Liriope ba- lani auf denselben hingewiesen — giebt aber eine so vollständige Schilderung seines inneren und äusseren Baues, dass das Wenige über denselben bis jetzt bekannt Gewordene dagegen eigentlich kaum in Betracht kommt. Für den Formenkreis der sich innerhalb so weiter Orga- der Entomologie während der J. 1865 — 66.. 499 nisationsgrenzen bewegenden Bopyriden ist die hier er- örterte Gattung dadurch von besonderem Interesse, dass das geschlechtsreife Weibchen im Altersstadium nicht in gleich hohem Grade deformirt erscheint wie die an Pei- togaster schmarotzende Liriope oder die Gattung Ento- niscus Müll., sondern wenigstens im Bereich des Kopfes und der vorderen Leibesringe die ursprüngliche Segmen- tirung und die Gliedmaassen beibehält. Tanaidae. Heller 'Reise der Novara p. 133. Taf. 12. fig. 3) machte Tanais gracüis als n. A. von St. Paul, 3 Mill. lang, bekannt. G. 0. Sars (Beretning zoolog. Reise p. 40 ff.) Tanais depres- sus und abbreviatus als n. aus Norwegen. Idoteidae. Heller (Qeise d. Novara p. 130 ff. Taf. 12. fig. 1 und 2) beschrieb Idotea nitida und Cleantis granulosa als n. A. von St. Paul und Idotea affmis M. Edw. vom Cap. Asellina. G. 0. Sars (Beretning zoolog. Reise p. 29 ff.) cha- rakterisirte als neue Arten und Gattungen von der Norwegischen Küste: Mtmna limicola, Pleuracantha spinosissima. — Par amunna nov. gen., zwischen Pleuracantha und Munna in der Mitte stehend, von fast eiförmigem , kaum doppelt so langem als breitem Kör- per; Augen auf langen, unbeweglichen Stielen sitzend, Mandibeln an der Spitze stark gezähnt , mit grossem Kaufortsatz und kur- zem, dickem, dreigliedrigem Taster. — Art: Param. bilobata, nur l*/2 Millm. lang. — Eurycope producta und Desmosoma tenuima- num n. A. — Ischnosoma nov. gen., eine sehr eigenthümliche , sich den Isopoda remigantia zunächst anschliessende Form. Kör- per stark verlängert, mit kleinem, rundlichem, augenlosem Kopf, einem beiderseits stark dornartig, ausgezogenen ersten Thorax- ringe und sanduhrförmig gestaltetem, stark eingeschnürtem vierten und fünften Körperringe. Obere Antennen sechsgliedrig mit ver- längertem zweiten Gliede, die unteren dünn, länger als der Körper, mit etwa 19-gliedriger, fast den Pedunculus an Länge gleichkom- mender Geissei. Erstes Beinpaar sehr kurz und kräftig, fast schee- renförmig. mit stark erweitertem vorletzten Gliede. — Art Ischn. bispinosum, 2 Mill. lang. Heller (Verhandl. d. zoolog. -botan. Gesellsch. XVI. p. 734) be- schrieb Limnoria uncinata als n. A. von Lesina, in verkohlten Holz- stücken aufgefunden. Oniscod^. Heller (Reise d. Novara p. 134— 137. Taf. 12) beschrieb Spherillo Danae als n. A. von Auckland, monolinus eben- daher, pictus von Taiti, Porcellio Paulensis von St. Paul, interruptus aus Chile. 500 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissenscli. Leist. im Gebiete Sphaeromidae. Derselbe (ebenda p. 137 ff. Taf. 12) beschrieb Sphaeroma Quoyana M. Edw. von Sydney, laeviuscula n. A. Java. integra Chile, perforata M. Edw. von St. Paul, Stimpsoni und sca- bricula n. A. Cap, tristis n. A. Nicobaren. Derselbe (Verhandl. d. zoolog.-botan. Gesellsch. XVI. p. 746) Sphaeroma Bissoi als n. A. von Lesina. Spence Bäte (Annais of nat. hist. 3. ser. XVII. p.28. pl. 2. fig. 4) Sphaeroma vastator als n. A. von Madras; sie wurde in Brückenbalken gefunden, in welche sie unter Wasser Gänge gefres- sen hatte. Cymothoidae. Heller (Reise d. Novara p. 142—148. Taf. 12) charakterisirte Cirolana rugicauda n. A. St. Paul, Aega basalis n. A. Nicobaren. Livoneca ornata n. A. Sambelong. mediterranea n. A. Mittelmeer, Ceratothoa rapax n. A. Chile und trigonocephala Leach von Sydney. G. 0. Sars (Beretning zoolog. Reise p. 36) beschrieb Slabbe- rina agilis als n. A. aus Norwegen und wies nach, dass die von v. Beneden zu den Idotheides ordinaires gestellte Gattung Slabbe- rina zu den Cymothoiden gehöre und mit Aega Leach "zunächst ver- wandt sei. Hesse's Observations biologiques sur quelques Crustaces des cötes de Bretagne (Annal. scienc. natur. 5. ser. Zoolog. X. p. 241 — 264) behandelte in sehr umständlicher Weise einige biologische Ei- genthümlichkeiten der Slabberina agata v. Bened. (vom Verf. gleich- falls fraglich auf Eurydice pulchra Leach zurückgeführt) und einer von ihm für Cirolana Cranchii angesehenen und beschriebenen Art, welche sich ihm beide als sehr fertige Schwimmer kundgegeben haben. Besonders ist es die erstere, welche im Sonnenschein die hurtigsten Kreisbewegungen nach Art der Gyrinen ausführt und sich mit Vor- liebe in den Meeressand einbohrt. Der Schilderung ihrer Lebens- weise schliesst Verf. eine Auseinandersetzung ihrer generischen Un- terschiede an und bringt mit ihnen eine dritte, von ihm für neu angesehene Gattung in Vergleich, für welche er die eigenthümliche Benennung Eucolomban (sie! soll »fertiger Taucher« bedeuten und wird von xolvpßog abgeleitet!!) in Vorschlag bringt. Dieselbe unterscheidet sich von Slabberina (Eurydice) durch den Mangel der An- hänge am Stirnrande, durch das in eine Spitze endigende und gezäh- nelte Hinterleibsende und durch die innere Lamelle der Schwimmfüsse, welche gezähnelt und gleich dem Hinterleib mit langen Wimpern be- kleidet ist. Von Cirolana weicht sie darin ab, dass das Ende der oberen Fühler eine eng gegliederte spindelförmige Auftreibung zeigt und dass der Hinterleib und die Schwimmfüsse zugespitzt und beiderseits ge- zähnelt sind. — Von den zwei dieser Gattung zuertheilten Arten der Entomologie während der J. 1865 — 66. 501 wurde die eine: Eucol. picta im Munde von Raja batis, die zweite: Eucol. ornatus (sie!) auf der Haut von Raja marginata gefunden. Von Cirolana beschreibt Verf. ausser Cirol. Cranchii fünf Arten als neu : Cirol. Solae und Bajae, beide auf der Haut von Rochen, Mol- vae auf der Haut von Lota Molva, elongata auf verschiedenen Rochen und Merlangi, am Gaumen von Merlangus pollachius. Bopyridae. Buchholz (Zeitscbr. f. wissensch. Zoolog. XVI. p. 303 ff. Taf. 16 u. 17) fand von dem in Balanen schmarotzenden He- mioniscus balani weibliche Exemplare in verschiedenen Stadien der retrograden Entwickelung von 0,67 Mill. bis 3!/2 Lim Länge. Bei den grössten derselben, welche eine Breite von 3 Lin. haben, zeigt der Körper die Form eines abgeplatteten, unregelmässig siebenlap- pigen Sternes und zwar liegen zwei Lappen am vorderen, einer am hinteren Körperende, während je zwei die Seiten desselben einneh- men ; alle sind als sackartige Ausstülpungen des ungegliederten und der Extremitäten entbehrenden Hinterkörpers zu betrachten, wie- wohl die beiden vordersten sich über den kleinen Kopf- und Brust- theil hinaus erstrecken. Die Richtigkeit dieser Auffassung ergiebt sich aus der Betrachtung des jüngeren und noch in geringerem Grade deformirten Weibchens, bei welchem der siebenlappige Hinter- leib noch ganz hinterwärts von dem gegliederten und mit Extre- mitäten versehenen Cephalothorax liegt, überdies bei weitem schlan- ker und weniger eingeschlitzt erscheint; die später weit heraustre- tenden Lappen sind hier nur als Ausbuchtungen (drei zu jeder Seite und eine am Afterende) angedeutet. Auch bei dem völlig deformir- ten Weibchen ist der vordere Körperabschnitt in Uebereinstimmung mit der Jugendform gebildet; er besteht aus einem Kopf mit zwei Fühlerpaaren und zwei einfachen Augen, ferner aus vier deutlich ge- schiedenen Körperringen, deren jeder ein dreigliedriges und mit einer Endklaue versehenes Beinpaar trägt. Der hintere Körperab- schnitt, welcher als aus den hinteren Abdominalringen und dem Postabdomen entstanden gedacht werden muss, entbehrt dagegen sowohl der Segmentirung als der Extremitäten ; ebenso fehlen Kie- menanhänge. Der Tractus intestinalis ist in seinem mittleren Ab- schnitt stark erweitert und mit zwei blinddarmartigen Anhängen versehen, in seinem hinteren Theile sehr dünn und lang; der After ist endständig. Die Ovarien sind zwei einfache Schläuche, deren Ovidukte auf der Bauchseite ausmünden; auffallender Weise sind letztere jederseits zu zweien vorhanden, so dass sich im Ganzen vier in einer Querreihe gelegene Genitalöffnungen nachweisen lassen. Trotz der Ausmündung dieser vier Ovidukte in die äussere Körper- haut gelangen die von denselben ausgeschiedenen Eier nicht direkt nach aussen, sondern sammeln sich zuvor in einem unter der Kör- perbedeckung liegenden blasigen Behälter an. Vermuthlich im Zu- 502 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete samrnenhang mit den Ovarien steht ein complicirtes Drüsensystem, welches sich längs der beiden Seiten des hinteren Körperabschnit- tes vorfindet und sich in zwei durch einen dünnen Canal verbun- dene, sternförmig angeordnete Gruppen gestielter Drüsenzellen sondert ; der durch dasselbe abgesonderte Stoff ist aller Wahr- scheinlichkeit nach eine Kittmasse. — Die vom Yerf. gleichfalls beob- achtete Jugendform des Hemioniscus ist ein regulärer Isopode, mit einem Kopf-, sieben grösseren vorderen und ebenso vielen kleineren hinteren Leibesringen, im Ganzen von länglich ovaler, hinten spin- delförmig zugespitzter Gestalt. Das zweite Fühlerpaar ist hier länger als bei dem ausgebildeten Weibchen, das dritte bis siebente Cephalothoraxbeinpaar unter einander gleich, aber abweichend von den beiden ersten gebildet; die fünf Postabdominal-Beinpaare sind zweiästige Ruderbeine. Den Uebergang dieser Larvenform in die- jenige des Weibchens konnte Verf. in einem Falle direkt beobach- ten; bei dem betreffenden Individuum hatte der Hinterleib bereits die Sackform angenommen, Hess aber noch die Larvensegmentirung des hintersten Abschnittes erkennen. Verf. stellt die von ihm beob- achtete Larve mit derjenigen von Liriope in Vergleich und findet, dass sie mit der von Rathke bekannt gemachten Liriope-Larve mehr als mit der Li lljebor g'schen übereinstimmt. Eine Liriope - ähnliche Bopyriden-Larve wurde ferner von Hesse (Annal. d. scienc. natur. 5. ser. VI. p. 323 ff. pl. 11. fig. 1 — 3) beschrieben und abgebildet, sonderbarer Weise aber für das Männ- chen der Cirripedien-Gattung Peltogaster angesehen. Verf. will sogar auf Grund dieser irrigen Deutung, welche wieder einmal ein recht eklatantes Beispiel für seine Unbekanntschaft mit der ausser- französischen Literatur abgiebt — Rathke's und Lilljeborg's Entdeckungen und Ermittelungen über das Verhältniss beider Formen sind dabei gänzlich von ihm ignorirt worden — die Gattung Pelto- gaster zu den Bopyriden (! !) bringen. Einen unter dem Cephalothorax von Galathea squamosa le- benden Bopyriden machte Hesse (Annal. d. scienc. natur. 5. ser. III. p. 226 — 241. pl. 4 und IV. p. 225) als neue Gattung und Art unter dem Namen Pleurocryptus Galatheae nach beiden Geschlechtern sowohl wie nach dem Larvenstadium bekannt. Verf stellt die Gat- tung zwischen Phryxus und Gyge und unterscheidet das Männchen durch den länglich eiförmigen Körper mit sieben fast gleichen Thoracalsegmenten, deren erstes mit dem Kopf verschmolzen und deren letztes an den dreieckigen und ungegliederten Hinterleib ge- rückt ist, ferner durch die starke, gezähnelte Fussklaue der Beine ; das Weibchen durch den ovalen, symmetrischen, mit sehr langen Brutlamellen versehenen Körper, das sechsringlige Abdomen, wel- ches mit einfachen, lanzettlich zugespitzten Kiemenanhängen verse- der Entomologie während der J. 1865—66. 503 hen ist. endlich durch das kuglige, saugnapfförmige Endglied der sie- ben Cephalothorax-Beinpaare. Letztere Bildung zeigt sich bereits an den sechs letzten Beinpaaren der durch langgestreckte hintere Füh- ler abweichenden Larvenform, während das erste Beinpaar hier in eine Klaue endigt. Die vom Verf. gegebenen Abbildungen, wenn- gleich zum Theil etwas schematisch, erläutern die Eigenthümlich- keiten des in Rede stehenden Thieres jedenfalls besser als die sehr weitschweifige und wenig präcise Darstellung des Textes. Poecilopoda. H. Woodward; A monograph of the British fossil Crustacea belonging to the order Merostomata. Part I. Pterygotus Anglicus Agass. (London, 1866. 4. 44 pag. with 9 plat.; enthalten in: Palaeontograph. society of Lon- don Vol. XIX). Verf. vereinigt unter der Ordnung Me- rostomata Dana's (= Poecilopoda auct.) die beiden Un- terordnungen der Xiphosura und der Eurypteridae Huxl., welche letztere zehn Gattungen, darunter als die bekann- testen Pterygotus Agass., Eurypterus Dekay, Adelophthal- mus Jord., Arthopleura Jorcl. und Hemiaspis Woodw. um- fasst. Die Eurypteriden charakterisirt Verf. im Gegen- satz zu den Xiphosuren als Crustaceen mit zahlreichen freien Thoraco-Abdominal-Segmenten, deren erstes und zweites (?) ein oder mehrere breite, lameilöse Ventralan- hänge besitzen, während die übrigen solcher entbehren. Die vorderen Segmente sind zu einem Rückenschiide verschmolzen, welches nahe der Mitte ein Paar Ocellen, ausserdem ein Paar grosser Rand- oder Scheibenaugen trägt. Der Mund ist mit einer grossen hinteren Platte (metastoma) und fünf Paaren beweglicher Extremitäten, deren letztes grosse Schwimmfüsse darstellt, versehen, das Körperintegument eigenthümlich skulpirt. In dem bis jetzt vorliegenden Abschnitt der Arbeit erörtert Verf. in vier Tabellen die geologische, in einer die geographische Vertheilung sowohl der Eurypteriden als der Xiphosuren, giebt eine umfassende Zusammenstellung der beide Abtheilungen betreffenden Literatur und erörtert sodann in ausführlicher Weise die Körper- bildung des riesigen Pterygotus Anglicus, dessen grösste Exemplare vier Fuss in der Länge und fünfzehn Zoll in der Breite messen. 504 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete Ein reichhaltiges, in den Englischen Sammlungen vorhandenes Ma- terial hat den Verf. in den Stand gesetzt, fast alle Körpertheile der genannten Art, ausser den Leibessegmenten insbesondere das Schwanz- schild, die Kiefer, Scheerenfühler und Ruderbeine vollständiger zu charakterisiren und abzubilden, als es bisher geschehen war. Trilobitae. J. W. S alter, A monograph of British Trilobites. London, 1864—66. (4. 176 pag. with 25 plat.) Es ist diese umfangreiche, bis jetzt übrigens noch nicht abgeschlos- sene Abhandlung, welche im 16., 17. und 18. Bande der Palaeontographical soeiety in London (Pt. I, 1864. 83 pag. with 6 pl. — Pt. IL 1865. p. 81— 128. pl. 7—14. — Pt. III. 1866. p. 129—176. pl. 15—25) publicirt worden ist, ausschliesslich darauf gerichtet, die Artenkenntniss der in England aufgefundenen Trilobiten durch Beschreibungen und Abbildungen zu fördern, daher sich denn der Verf. auch weder auf die Organisation noch auf die Systema- tik derselben spezieller einlässt. Die wenigen in der Ein- leitung hierüber beigebrachten Bemerkungen beschrän- ken sich fast nur auf ein kurzes Kesume bereits bekann- ter Thatsachen oder Ansichten. Einer gedrängten Ueber- sicht über die hauptsächlichsten, die Trilobiten betreffen den umfangreicheren Publikationen folgt eine kurze Er- örterung ihrer geologischen Verbreitung (Steinkohlenfor- mation, Devon, oberer und unterer Silur, Cambrisches System), sodann eine Auseinandersetzung der vom Verf. adoptirten Terminologie. Dass die Trilobiten keine hart- schaligen Extremitäten besessen haben, sieht Verf. für ausgemacht an ; er glaubt ihnen aber auch weichhäutige Gh'edmaassen mit Sicherheit absprechen zu können, da bei der vollkommenen Erhaltung aller ihrer Körpertheile im Schieferthon, in sandigem Schlamm u. s. w. auch der- gleichen zarte Gebilde hätten erhalten werden müssen. — Der bis jetzt vorliegende systematische Theil erstreckt sich auf die Familien der Phacopidae, Cheiruridae, Caly- menidae und Asaphidae, aus denen sämmtliche in England aufgefundene Arten theils in Fragmenten, theils in voll- der Entomologie während der J. 1865 — 6»i. 505 ständigen Exemplaren dargestellt werden. Die schwarz grundirten Tafeln enthalten mehr naturgetreue, als ele- gant ausgeführte Abbildungen, welche besonders denen von Barr an de publicirten an Sorgsamkeit weit nach- stehen und mehr das Petrefakt als das Thicr wiederge- ben. Der spezielle Inhalt des Werkes ist folgender: Fara. Phacopidae. Gatt. Phacops (mit den Untergattun- gen: Trimerocephalus M'Coy, Phacops Emm., Acaste Goldf., Chas- mops M'Coy, Odontochile Cord, und Cryphaeus Green) 28 A., zum Theil mit zahlreichen Varietäten, darunter neu: Phac. nudus. Mu- sheni, constrictus, (Acaste) mimus und (Ghasmops) Bailyi. Farn. Cheiruridae. Gatt. Cheirurus (mit den Untergat- tungen Crotalöcephalus Salt., Cheirurus auet., Eccoptochile Cord, und Actinopeltis Cord.) 8 A., darunter neu: Cheir. (Eccoptochile) Frederici. — Sphaerexochus Beyr. 2 A. (neu: Sph.7 boops), Am- phion Pand. 3 A. (neu: Amph. benevolens und pauper), Stauro- cephalus Barr. 3 A. und Deiphon Barr. 1 A. Farn. Calymenidae. Gatt, Calymene Brong. 8 A. (neu: Cal. Daviesii), Homalonotus Koen. 14 A. (neu: Homal. Sedg- wickii, Edgelli. Vicaryi, cylindricus, Johannis, Ludensis und elon- gatus). Farn. Asaphidae. Gatt. Ogygia Brong. 7 A. (neu: Og. angustissima) , Barrandia M'Coy 3 A., Niobe Ang. 1 A., Asa- phus Brong. (mit den Untergattungen: Ptychopyge Ang., Basilicus Salt., Megalaspis Ang., Isotelus Dek., Cryptonymus Eichw. , Symphy- surus Goldf., Brachyaspis Salt, und Nileus Dalm.) 12 A., darunter neu: Asaph. (Basilicus) peltastes, hybridus und Marstoni. — Sty- gina 3 A., (neu: Styg. Musheni), Psilocephalus (nov. gen., eine Uebergangsform zwischen Illaenus und Asaphus) 1 A. (Psil. infla- tus Salter). A. v. Volborth, Ueber einige neue Esthländische Illaenen (Memoires de l'acad. de St. Petersbourg 7. ser. VIII. 1865.4. llpag. mit 2 Taf.). Verf. liefert in dieser Abhandlung umfassende Beschreibungen nebst Abbildun- gen von Illaenus Schmidtii Nieszk. nebst einer Varietät (111. centrotus Nieszk., Centaurus Dalm. ?) und IU. lioe- meri (111. grandis et erassicauda Roem.). Derselbe, Ueber Hrn. v. Eichwald's Beitrag zur näheren Kenntniss der Illaenen (Bullet, d. natur. de Moscou 1866, 1. p. 77—125). Verf. giebt sich hier die Mühe, 506 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete die Annahme Eichwalds von dem Vorhandensein har- ter gegliederter Fühler und Beine bei den Illaenen aus- führlich zu ■widerlegen, was angesichts der völligen Grund- losigkeit der Angaben jenes Autors in der That kaum nöthig erscheint. Von Meek und Wort hen wurden in ihren „Con- tributions to the palaeontology of Illinois and other We- stern States" (Proceed. acad. nat. scienc. of Philadelphia 1865. p. 245 ff.) neben einer grösseren Anzahl von Mol- lusken auch folgende Trilobiten aus Illinois bekannt gemacht : Dalmania Danae obersilurisch, Lichas cucullus untersilurisch, Proetus ellipticiis und Philippsia Porttockii untere Kohlenschichten, Philippsia scitida und Sangamonensis obere Kohlenschichten. Branchiopoda. R. Bu c h h o 1 z, Branchipus Grubei Dybowski (Schrift, d. physikal.-ökonom. Gesellsch. zu Königsberg V. p. 93 — 107. Taf. 3). Verf. constatirt das Vorkommen dieser von ihm bei Königsberg aufgefundenen Art für die preussi- sche Fauna und liefert von derselben eine nochmalige, die D ybow s k i'schen Angaben ergänzende Schilderung, welche sich besonders auf eine genauere Erörterung der Kopfanhänge und der beiderseitigen Geschlechtsorgane richtet. Ueber den an den männlichen Zangenfühlern befindlichen zarthäutigen, mit zahlreichen Tentakeln ver- sehenen Fortsatz, welchen Prevost (bei Branchipus dia- phanus) als beim Ergreifen des Weibchens mitwirkend vermuthete, theilt Verf. mit, dass er sich bei der (von ihm zweimal beobachteten) Begattung gar nicht entfalte, sondern dass zum Festhalten des Weibchens allein die Zange in Anwendung gebracht werde. — Die innere Fläche der männlichen Samenblase fand Verf. mit einem aus polygonalen Zellen bestehenden Epithel ausgekleidet; wiewohl muskulöse Elemente in ihren Wandungen feh- len, zeigen letztere doch deutliche Contraktionen. Die am letzten Abschnitt der weiblichen Genitalorgane gela- der Entomologie während der J. 1865 -66. 507 gerten Drüsenmassen bestehen aus einfachen Drüsenzel- len, deren Ausführungsgänge sich nur zu zweien verei- nigen und so in grosser Zahl in den blau erscheinenden Uterus einmünden. Die Färbung, welche die Wandun- gen des letzteren zeigen, rühren von einem aus breiteren und schmaleren Strängen bestehenden pigmentirten Mus- kelnetz her , welches nirgends Querstreifung erkennen las st, sich aber durch seine Contraktionen und seine (Kon- tinuität mit den von der Körperwandung herkommenden quergestreiften Primitivbündeln als Muskelsubstanz zu erkennen giebt. . Eine Mittheilung von Ant. Fritsch „Ueber das Vorkommen von Apus und Branchipus in Böhmen u (Ver- handl. d. zoolog.-botan. Gesellsch. XVI. p. 557 — 562) ist für die Naturgeschichte des Apus cancriformis von In- teresse und erklärt bis zu einem gewissen Grade das bisher so wunderbare plötzliche Auftreten dieser Art nach heftigen Regengüssen und an vorher durchaus trockenen Stellen. Es hat sich nämlich durch Jahre lang fortge- setzte Beobachtung bestimmter Lokalitäten in Böhmen, an wrelchen die genannte Art zuweilen in Mehrzahl auf- tritt, und ebenso nach direkten Versuchen mit Aquarien als constant herausgestellt, dass die von den Weibchen in das Wasser abgesetzten Eier sich nur dann entwickeln, wenn sie zuvor längere Zeit trocken gelegen haben, d.h. nachdem der betreffende Tümpel oder Graben vollstän- dig ausgetrocknet war und darauf wieder (durch Regen- güsse oder Schneeabfluss) unter Wasser gesetzt wurde. Für Branchipus scheinen ähnliche Entwickelungs-Bedin- gungen zu existiren. — Verf. macht ausserdem auf Grund direkter Beobachtungen mehrfache Angaben über die Häutungsperioden des jugendlichen Apus und führt als in Böhmen bis jetzt aufgefundene Arten der beiden ge- nannten Gattungen an: Apus cancriformis und produetus. Branchipus hungaricusV, torvicornis und stagnalis. Unsere Kenntnisse über die Entwickelungsgeschichte der Phyllopoden sind durch die wichtigen und interes- santen Beobachtungen, welche Lereboullet über die 508 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete Entwickelnng der Limnadia Hermanni mitgethcilt hat, abermals wesentlich gefördert und erweitert worden. Die ausführliche Abhandlung des inzwischen verstorbenen Verf.'s ist unter dem Titel: „Observations sur la genera- tion et le developpement de la Limnadie de Hermann (Limnadia Hermanni Brongn.)" in den Annales d. scienc. nat. 5. ser. Zoolog. V. p. 283 — 308. pl. 12 erschienen, ein Auszug der darin niedergelegten Beobachtungen („Ueber den Bau der Limnadia Hermanni") in dem A mtl. Bericht über die 39. Versamml. Deutscher Naturforscher zu Gies- sen p. 155 f.) mitgetheilt worden. Verf. fand die Limna- dia zu Tausenden von Exemplaren in der Umgegend Strassburgs in der zweiten Hälfte des Juni an Stellen, welche zu dieser Zeit plötzlich unter Wasser gesetzt werden und an welchen sie sich sodann im Verlauf eini- ger Wochen entwickelt. Sämmtliche von ihm gemusterte Exemplare gaben sich als Weibchen zu erkennen, welche Verf. in Bezug auf die Struktur ihres Ovariums und auf die Ausbildung der Eier in demselben einer spezielleren Schilderung unterwirft. Das Ovarium wird, wie Verf. sich ausdrückt, von einer amorphen Membran gebildet, welche nach allen Richtungen hin tubuläre Verlängerun- gen aussendet, deren einige in das Basalglied der Ruder- beine eintreten; nach vorn endigt es vor der durchsich- tigen runden Stelle , von welcher die Schalenmuskeln ausgehen und möchte nach der Meinung des Verf.'s hier auch seine AusführungsÖffnung haben, da sich an jener Stelle oft reife Eier in grösserer Zahl angehäuft finden. Die Eier entstehen nicht im Parenchym des Ovariums, sondern peripherisch; sie erscheinen zuerst unter der Form feiner, glänzender Fetttropfen, welche sich schnell mit körniger Substanz füllen. Einige Tage später sind die einen, welche in der oberen Partie des Ovariums liegen, sphärisch und von weisser oder grauer Farbe ; andere, näher dem Ursprung der Beine gelegene, zeigen eine gelbe Farbe und grosse Unregelmässigkeiten in Form und Grösse. Während letztere im Verlauf der Zeit vielfach ihre Gestalt und ihr Ansehn ändern, nehmen jene weis- der Entomologie während der J. 1865—66. 509 sen nur an Grösse zu; auch bildet sich unterhalb der Reihe der gelben Eier noch eine zweite von weissen. Die gelben scheinen indessen die einzigen zu sein, welche schliesslich abgelegt werden, wiewohl sie bei dem Man- gel eines Keimbläschens gleichfalls nicht als wahre Eier angesehen werden können. Der Zeitraum, innerhalb des- sen sie bis zur Reife gelangen, variirt nach der Jahres- zeit (Juli bis September) zwischen zwei und sechs Tagen. Ihren Austritt aus dem Ovarium in den zwischen den Schalen gelegenen Raum hat Verf. nicht direkt beobach- tet; derselbe rauss sehr schnell erfolgen. Bald bleiben die Eier an den als filamenta ovigera bezeichneten Geis- sein hängen, bald werden sie sofort durch die Beine aus- gestossen oder sie treten auch in einen vor dem Herzen gelegenen schmalen Raum ein, um aus diesem später wieder herausgetrieben zu werden. Durch eine ihnen anhaftende Kittsubstanz sind sie mit einander zu Päckchen verbunden; ihr Durchmesser schwankt zwischen 0,15 und 0,22 Mill. ; ihre Form ist unregelmässig, ihre Schale hart und undurchsichtig. Das Ausschlüpfen des Embryo er- folgt meist 8 bis 10, seltener schon 5 bis 6 Tage nach dem Ablegen der Eier. Die junge Limnadia misst bei ihrem Freiwerden 0,26 bis 0,30 Mill. in der Länge und 0,10 Mill. in der Breite; ihr länglich birnförmiger Kör- per zerfällt durch eine, leichte Einschnürung in einen vorderen, etwas breiteren und einen hinteren, fast ebenso langen Abschnitt; am abgestutzten Vorderrand des er- steren ist das Stirnauge sichtbar, an den Seiten dessel- ben entspringen zwei Paar plumpe, dreigliedrige Extre- mitäten, deren erstes beträchtlich länger und an der Spitze gabelästig erscheint. Die Anwesenheit einer Schale während dieser Periode hat Verf. nicht ermitteln können; eine grosse, schildförmige Platte, welche vom Stirnrand entspringt und unter starker Verschmälerung bis zur Spitze des Abdomen reicht, ist als die kolossal entwickelte Ober- lippe anzusehen. Die Körperform der hurtig umher- schwimmenden Larve ändert sich übrigens bereits wäh- rend des ersten Tages wesentlich; die Gliederung der 510 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete Extremitäten wird vollkommener , das Auge nimmt be- deutend an Grösse zu, der Kopftheil setzt sich deutlicher ab und das Abdomen streckt sich um das Doppelte sei- ner Länge, indem es sich gleichzeitig tief gabelt. Im Verlauf des zweiten Lebenstages findet die erste Häutung statt, welche sich mit auf den Darm erstreckt. Nach der- selben treten noch weit auffallendere Formveränderungen ein; der die beiden Extremitätenpaare tragende Vorder- theil des Körpers setzt sich jetzt scharf von dem hinte- ren Abschnitt ab und lässt- drei Augenflecke erkennen; an der Basis der vorderen Extremität hat sich ein nach rückwärts gerichteter Ast abgeschieden , sein Ende in zwei Lamellen gespalten, während das zweite Paar an der Spitze gleichfalls gegabelt erscheint. An der Rücken- fläche des hinteren Körperabschnittes bildet sich eine un- paare, hinten tief ausgerandete Lamelle aus, welche bei ihrem rapiden Wachsthnm sich zu der bald die Hälfte des Hinterleibes umhüllenden zweiklappigen Schale aus- bildet. Schon bei ihrer ersten Anlage treten an dem vorderen Abschnitte des Hinterleibes Andeutungen von Segmenten auf, an welchen sich in gleicher Zahl die er- sten Anlagen der Ruderbeine entwickeln. Die Ausbil- dung und Vermehrung derselben hält annähernd gleichen Schritt mit demWachsthum der Schale, welche zunächst übrigens mehr der Breite als der Länge nach an Aus- dehnung gewinnt, indem sie auch bei dem in seiner Entwickelung weiter vorgeschrittenen Thiere den Kopf- theil noch frei aus sich hervortreten lässt. King, On the anatomy of certain form3 of Austra- lian Entomostraca (Transact. entom. soc. of New-South- Wales I. p. 162— 166. pl. 11 — 13). Verf. versteht unter „Anatomie" die bildliche Darstellung einzelner (Limna- dia, Limnetis, Artemia, Lepidurus) resp. aller (Daphnia carinata und Eurycercus Cookii) Beinpaare einiger von ihm schon früher (Proceed. of the Royal soc. of Vandie- mens-Land 1850 und 1855) bekannt gemachter Australi- scher Branchiopoden, welche er mit einigen Anmerkun- gen begleitet. Obwohl Verf. seine Abbildungen selbst der Entomologie während der J. 1865— 66. 511 als eorrekt bezeichnet, so lassen sie doch an Genauigkeit und theilweise selbst an richtigem Verständniss Manches zu wünschen übrig. Die von ihm früher bekannt ge- machte Limnetis Macleayana bringt Verf. in Betreff ihrer Merkmale mit Limnadia und Isaura in Vergleich. Baird, Description of two new specics of Phyllo- podous Crustaceans (Proceed. zoolog. soc. of London 1866. p. 122 f. pl. 12. fig. 1 u. 2) gab Beschreibung und Abbil- dung von Lepidurus Angasii n. A. von Adelaide (in Re- gentümpeln gefunden) und Estheria Newcombü n. A. aus Californien. E. Grube, Ueber die Gattungen Estheria und Lim- nadia und einen neuen Apus (dies. Archiv f. Naturgesch. XXXI. p. 203-279. Taf. 8— 11). Die umfangreiche Ab- handlung des Verf. 's hat einerseits eine speziellere Schil- derung des äusseren Körperbaues, andererseits eine Fest- stellung der Gattungen und Arten der Limnadiaceen (Estheria, Limnadia, Limnetis und Liranadella) zum Zweck. Da letztere Gattung dem Verf. in natura nicht bekannt, Limnetis aber bereits früher ausführlich von ihm behandelt ist, so concentriren sich seine vorliegenden Untersuchungen auf sechs verschiedene Estheria- Arten und auf Limnadia Hermanni. Die Gattung Limnadia unterscheidet Verf. von Estheria durch die verhältnissmässige Kleinheit des Kör- pers zur Schale, durch die Eiform, die linsenförmige Wöl- bung (nebst dem Mangel der Wirbel), so wie die Dünn- heit und Durchsichtigkeit der letzteren, durch das becher- förmige Haftorgan des Kopfes, den schmächtigeren Leib und den über den Kopf hinausragenden Stamm der Ru- derantennen. Ein durchgreifender Unterschied in der Zahl der Beinpaare ist der bisherigen Annahme entgegen nicht nachweisbar; dieselbe kann bei Limnadia bis auf 24 und 26 steigen, bei Estheria auf 22 hcrabgehen. Die Männchen der Estherien (bei den Limnadien sind solche noch immer nicht bekannt) sind nur bei manchen Arten, nicht aber durchgängig um zwei Beinpaare ärmer als die Weib- chen. Letzteren fehlt die taschenförmige GenitalöfFnung von Limnetis, vielmehr scheint die Oeffnung an der Basis 512 Geretaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete der mittleren Beine selbst zu liegen. Bei Estherien und Limnadien findet sich vor dem ersten Beiupaare der von Zaddach als drittes Thoraxbeinpaar (bei Apus) bezeichnete kleine Anhang, welchen Verf. als den Taster des zwei- ten Unterkieferpaares deutet. Mit besonderer Ausführlich- keit geht Verf. auf den Bau und die Struktur der zwei- klappigen Schale von Estheria und Limnadia ein und setzt sie in näheren Vergleich mit derjenigen der Bivalven. Die von ihm spezieller untersuchten und geschilderten Arten sind ausser Limnadia Hermanni folgende: Estheria donaciformis Baird, Dahalacensis Riipp., tetracera Kryn., Mexicana Claus, Ticinensis Criv. und Jonesi Baird. Mit Esth. tetracera ist Esth. hierosolymitana und wahrschein- lich auch Esth. cycladoides, mit Esth. Dahalacensis die Esth. Pestinensis und mit Esth. Mexicana wahrscheinlich Esth. Dunkeri identisch. Von den 26 bis jetzt bekannt gewordenen lebenden Arten der Gattung stammt 1 aus Nord-Amerika, 3 aus Mittel-Amerika, 2 aus Süd-Amerika, 1 aus Australien, 5 aus Ostindien, 3 aus Vorderasien, 5 aus Europa, 2 aus Nord- Afrika und 4 aus dem Caplande. Diesen schliessen sich 14 fossile Arten an; von der Mehr- zahl der lebenden ist bis jetzt gleichfalls nur die Schale bekannt. — Die der Abhandlung beigefügten, schön ge- zeichneten Tafeln geben Darstellungen von Estheria do- naciformis und Limnadia Hermanni in ganzer Figur, von der Kopfbildung der beiden Geschlechter mehrerer Esthe- ria-Arten und erläutern durch eine grössere Anzahl von Abbildungen den Umriss, die Schichtung und die mikro- skopische Struktur der Schalenklappen von sieben Esthe- ria- und einer Limnadia-Art. Auch von dem hier noch- mals ausführlicheivcharakterisirten Apus Numidicus Grube giebt Verf. eine Abbildung. Nach Giebel (Zeitschr. f. d. gesammt. Naturwiss. XXV. p. 360 f.) sind die Unionen des Wettiner Kohlcnge- birges Limnadien. Dass die als Unionen und Cardinien angesehenen muschelähnlichen Schalen diesen Gattungen nicht angehören können, ergiebt sich aus ihrer Zartheit, aus dem Mangel der Schlossbildung, der Muskeleindrücke der Entomologie während der J. 1865 — 66. 513 und des Mantelrandes. Alle diese Merkmale passen da- gegen auf die Schalen der lebenden Limnadien sehr wohl ; nur stehen die fossilen Arten ihnen in der Grösse (Limnadia ovalis bis 1" Länge) betrachtlich voran. Ue- brigens habe bereits Sandberg er einen derartigen Unio als Liranadia Freysteini hingestellt. Die Organisation der Branchiopoden im Allgemei- nen und der beiden Familien der Sididae und Holopedi- dae (Cladocera ctenopoda) hat G. O. Sars von Neuem zum Gegenstand umfassender und sehr eingehender Unter- suchungen gemacht, deren Mittheilung eine als Universi- tätsprogramm publicirte Preisschrift in gr. 4. unter dem Titel : „Norges Ferskvandskrebsdyr. Forste Afsnit. Bran- chiopoda. I. Cladocera ctenopoda (Fam. Sididae et Holo- pedidae). Christiania 1865." (71 pag. c. tab. 4) gewidmet ist. Das Verständniss der in Dänischer Sprache abgefassten Abhandlung wird durch ein vorausgeschicktes französisch geschriebenes Resume, welches auf die wichtigsten vom Verf. erzielten Resultate hinweist, erleichtert resp. vermit- telt. Verf. erörtert auf den ersten 21 Seiten die Branchio- poden in ihren verwandtschaftlichen Beziehungen zu den übrigen Crustaceen-Ordnungen, sodann die äussere Kör- perbildung und die verschiedenen inneren Organsysteme der Cladoceren insbesondere; ebenso die systematische Eintheilung der letzteren in zwei Hauptstämme (Calypto- niera und Gymnomera), in vier Tribus (Ctenopoda, Ano- mopoda, Onychopoda und HaplopodaJ und in acht Fami- lien. Der hierauf folgende spezielle Theil ist einer mono- graphischen Bearbeitung der den beiden oben genannten Familien angehörenden Gattungen und Arten, so weit sie in Norwegen einheimisch sind, gewidmet. Aus der Familie der Sididae werden vier Gattungen (darunter eine neue) abgehandelt, während diejenige der Holope- didae sich auf die einzige bis jetzt bekannte Zaddach'- sche Gattung beschränkt. — Betreffs der verwandtschaft- lichen Beziehungen der Cladoceren entwickelt Verf. die gewiss sehr richtige Ansicht, dass sie sich den Phylio- poden unmittelbar anschliessen und dass als das Verbin- Archiv für Naturg. XXXIII. Jahrg. 2. Bd. Hh 514 Gersta ecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete duugsglied beider die am vollkommensten organisirten Sididen anzusehen seien, welche den Uebergang zu Esthe- ria und Limnetis vermitteln. (Weniger begründet er- seheint dem Ref. die vom Verf. versuchte Darlegung, dass die verschiedenen Ordnungen der Entomostraken unter einander eine so ausgesprochene Verwandtschaft erken- nen lassen, dass man sie In Zukunft wohl wieder den Malakostraken als geschlossene Abtheilung gegenüber- stellen können werde.) Am Körper der Cladoceren betrachtet Verf. den mit Fühlern und Kiefern versehenen vordersten Abschnitt als den Kopf, den die Beine tragen- den zweiten als Thorax und den hintersten fusslosen als Abdomen; die zweiklappige Schale betrachtet er (in Ue- bereinstimmung mit dem Ref.) als homolog mit dem Rük- kenschild der Decapoden. Für die Schwimmbeine der Cladoceren versucht Verf. den Nachweis, dass sie im Grunde mehr mit den Kiefern und Kieferfüssen, als mit den Lokomotionsorganen der höheren Crustaceen überein- stimmen und glaubt an ihnen die der Geissei, der Kau- lade und dem Taster analogen Theile aufgefunden zu haben. Die sogenannte Schalcndrüse sieht Verf. mitLey- dig als ein Analogon des Wassergefässsystems der x\n- neliden an und vermuthet, dass sie nicht in sich selbst abgeschlossen sei, sondern mit einer runzligen und deut- lich porösen Partie der Schale communicire. Den in der Oberlippe befindlichen Zellenkörper deutet Verf. als ein die Digestion unterstützendes drüsiges Organ, glaubt auch auf der Grenze von Oesophagus und Darm ein zweites ähnlich fungirendes Drüsenpaar beobachtet zu haben. Die Bedeutung des hinter dem grossen Auge liegenden schwar- zen Pigmentfleckes als unpaares Larvenauge erscheint ihm unzweifelhaft ; besonders spricht dafür seine Anwesen- heit bei einer neuen Lynceiden-Gattung Monospilus, der ein eigentliches Auge vollständig fehlt, ebenso sein (mit den Decapoden analoges) Verschwinden bei der ausge- bildeten Leptodora, welche denselben in der Jugend be- sitzt. Von sonstigen Sinnesorganen wird neben den Riech- fäden der vorderen Antennen auch der einzelnen Tast- der Entomologie während der J. 1865 — 66. 515 börste, welche sich bei Holopedium ausnahmsweise am zweiten Fühlerpaar vorfindet, eine nähere Aufmerksamkeit geschenkt. Betreffs der Fortpflanzung rectificirt Verf. die bisherigen Angaben über das Auftreten eines Ephip- piums dahin, dass dasselbe nur bei den Weibchen der eigentlichen Daphnidcn vorkomme, den übrigen Clado- ceren dagegen fehle; die bei diesen gebildeten Winter- eier liegen einfach dem Körper des Thieres auf und sind nur in die Matrix eingeschlossen. Der Nervenstrang tritt nach seinen Untersuchungen in zwei verschiedenen Formen auf; bei denjenigen Cladoceren, welche der Schale entbeh- ren, stellt er eine gemeinsame, ungegliederte Nervenmasse dar, bei den von einer Schale umgebenen dagegen besteht er aus mehreren getrennten Ganglien, welche der Zahl der Beinpaare entsprechen. Alle diese Merkmale in Verbin- dung mit der verschiedenen Entvvickelung der zweiklappi- gen Schale, der Zahl und Form der Kiemenbeine u. s. w. verwerthet Verf. für eine neue systematische Eintheilung der Cladoceren, welche wir hier wiedergeben: Divis.I. Calyptomera. Der Hinterkörper nebst den Beinen von einer grossen, gewölbten, zweiklappigen Schale eingeschlossen und innerhalb derselben beweglich. Mandibeln am unteren Ende ab- gestutzt, Maxillen beweglich, mit geknieeten Borsten oder Stacheln bewehrt. Ganglien der Bauchkette getrennt, doppelt, durch Längs- und Quer-Commissuren verbunden. Trib. 1. Ctenopoda. Sechs unter sich ähnlich gebildete, blattförmige, innerhalb kammartig beborstete Beinpaare von Kie- menform und wenig zum Ergreifen geschickt. Farn. 1. Sididae. Zweites Fühlerpaar zweiästig; der obere Ast grösser, mit zusammengedrückten Endgliedern und zahlreichen Borsten des Innenrandes. Schale aus einem Rücken- und zwei Sei- tentheilen bestehend. Darm einfach, vorn mehr oder weniger er- weitert. Farn. 2. Holopedidae. Zweites Fühlerpaar beim Weibchen einfach, fast cylindrisch, nur mit drei Endborsten, beim Männchen in Form von Greiforganen, mit kleinem Anhangsast. Schale aus. einem einzigen, stark zusammengedrückten und gekielten Stücke bestehend, mit gelatinöser Umhüllung. Darm vorn mit zwei ohren- förmigen Erweiterungen. Trib. 2. Anomopoda. Beine unter sich ungleich geformt, 516 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete die vorderen mehr oder weniger zum Ergreifen geschickt und ohne Kiemenblatt. Zweites Fühlerpaar zweiästig, beide Aeste fast gleich, cylindrisch, sparsam beborstet. Fam. 3. Daphnidae. Der eine Ast der Ruderfühler drei-, der andere viergliedrig. Fünf Beinpaare, das fünfte von den dicht aufeinander folgenden vier ersten weit getrennt, die beiden letzten blattartig, innerhalb kammartig beborstet. Darm vorn mit zwei Blindanhängen. Fam. 4. Bosminidae. Ruderfühler ebenso gegliedert; fünf Beiupaare oder noch ein rudimentäres sechstes, alle in gleichem Abstand von einander, das Kiemenblatt der hinteren gross und der Länge nach hervorragend. Fühler des ersten Paares unbeweglich, vielgliedrig, die Hörcylinder von der Spitze entfernt. Darm einfach, ohne Schlinge und Blindanhänge. Fam. 5. Lyn co daphnidae. Ruderfühler und Beinpaare wie bei der vorigen Familie; Fühler des zweiten Paares eingliedrig, bei beiden Geschlechtern beweglich, die Hörcylinder apikal, meist gross und papillenförmig. Darm einfach oder mit Schlinge. Fam. 6. Lynceidae. Beide Aeste der Ruderfühler dreiglie- drig: die fünf bis sechs Beinpaare in fast gleichem Abstände von einander, die vorderen zum Greifen, die hinteren mit grossen Kie- menblättern. Schale schildförmig mit meist grossem und zugespitz- ten Rüsselfortsatz. Darm mit fast doppelter Schlinge und einem Blindanhange. Divis. II. Gymnomera. Hinterkörper ohne umhüllende Schale. Fühler des zweiten Paares mit zwei fast gleichen Aesten; Ganglien der Bauchkette zu einer gemeinsamen Masse verschmolzen. Trib. 3. Onychopoda (Fam. 7. Poly phemi da e). Nur vier Beinpaare, an der Basis mit einem Maxillarfortsatz versehen ; Kieme klein oder fehlend. Fühler des ersten Paares genähert, klein. Hinterleib meist klein, mit Schwanzborsten an dem zuweilen sehr langen Fortsatz. Mandibeln am unteren Ende in zugespitzte Fort- sätze auslaufend, Maxillen rudimentär, unbeweglich. Darm innerhalb des Kopftheiles meist mit mehreren Erweiterungen. Trib. 4. Haplopoda (Fam. 8. Lepto doridae). Sechs ein- fache, fast cylindrische Beinpaare. Fühler des ersten Paares an den Seiten des Kopfes, ziemlich weit getrennt. Hinterleib sehr lang, cylindrisch , deutlich gegliedert, an der Spitze zweizinkig , ohne Schwanzborsten. Mandibeln nach unten stark verengt, mit klauen- förmiger Spitze, Maxillen ganz fehlend. Darm sehr kurz. Oesophagus äusserst lang und dünn. Die vom Verf. in dem speziellen Theil der Arbeit mit grosser Gründlichkeit abgehandelten Gattungen und Arten sind folgende: der Entomologie während der J. 1865—66. 517 Farn. Sididae: 1) Sida Str. 2 A. : Sid. crystallina Müll, und elon- gata de Geer. 2) Lhnnosida nov. gen. Kopf keinen Rüssel (wie bei Sida) bildend, unterhalb in einen grossen, abgerundeten Stirn- vorsprung ausgezogen. Hinterrand des Postabdomen ohne Stacheln. Im Uebrigen mit Sida in dem dreigliedrigen oberen Ast des zwei- ten Fühlerpaares übereinstimmend. — Art: Limn. frontosa. 3) Daphnella Baird 2 A. : Daphn. brachyura Liev. und Brandtiana Fisch. (Diaphanosoma). 4) Latona Str. 1 A. : Lat. setifera Müll. — Farn. Holopedidae: Holopedium gibberum Zadd. Einige neue und interessante norddeutsche Clado- ceren sind unter gleichzeitiger nochmaliger Beschreibung der mit ihnen zunächst verwandten, bereits bekannten Arten von E. Schoedler in seinen beiden Abhandlun- gen: „Zur Diagnose einiger Daphniden" (dies. Archiv f. Naturgesch. XXXI. p. 283 — 285) und „Die Cladoceren des frischen Haffs nebst Bemerkungen über anderweitig vor- kommende verwandte Arten" (ebenda XXXII. p. 1 — 56. Taf. 1 — 3) bekannt gemacht und theilweise auch in ihrer Organisation erörtert worden. Nachdem Verf. in er- sterer Mittheilung nur die Diagnosen von fünf theils bei Kahlberg, theils in der Umgegend Berlins durch ihn ent- deckten Arten publicirt, giebt er in der ausführlicheren zweiten zunächst eine Aufzählung von elf im frischen Haff beobachteten Arten (2 Sididae, 5 Daphnidae und 4 Lynceiclae), um sodann eine darunter befindliche neue Gattung und zwei Arten im Verein mit einigen aus dem Binnenlande stammenden Gattungsverwandten (Hyalodaph- nia und Bosmina) einer speziellen Schilderung zu unter- werfen, die Artmerkmale der übrigen aber noch durch weitere Angaben sicher zu stellen. In Betreff der Sida crystallina macht Verf. auf das Schwan- ken der Ruderborsten an den Fühlern des zweiten Paares zwischen x5a und § aufmerksam, weist aber nach, dass eine Unterscheidung zweier Arten hierauf nicht begründet werden könne. Dem männ- lichen Simocephalus fehlt am ersten Beinpaare abweichend von Daphnia und Ceriodaphnia sowohl der Haken wie die lange Geissei; an den Ruderantennen ist der äussere Ast (Leydig's Angabe ent- gegen) viergliedrig. Für die Scapholeberis-Arten erörtert Verf. von Neuem die Constantheit in der Anwesenheit, resp. dem Mangel des Kopfhornes. für die Acroperus-Arten der Berliner Fauna bringt er 518 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete als von specifischer Bedeutung genaue mikrometrische Messungen bei. Das Männchen des Eurycercus lamellatus characterisirt Verf. Zenker gegenüber durch grössere und in abweichender Weise mit Tastborsten besetzte Fühler des ersten Paares. Die neue Gattung Hyalo daphnia ist auf Daphn. cucullata, cristata und longiremis Sars, so wie auf zwei neue, hier ausführlich beschriebene und ab- gebildete Arten: Hyalodaphnia Kahlbergensis und Berolinensis be- gründet und unterscheidet sich von Daphnia sens. strict. durch vollständig hyalinen Körper, den Mangel des unpaaren schwarzen Pigmentfleckes, den seitlich stark zusammengedrückten und nach vorn in einen pyramidal zugespitzt.en oder abgerundeten Helm aus- gezogenen Kopf u. s. w. Die Tastantennen sind beim Weibchen ko- nisch und vom Schnabel verdeckt, beim Männchen dagegen cylindrisch und der Schnabel spitze jederseits frei beweglich eingefügt. Ruder- antennen , Beine, Postabdomen und innere Organisation wie bei Daphnia , Schwimmbewegung mehr an Simocephalus erinnernd. — Aus der Gattung Bosmina, welche Verf. nach ihrer äusseren und inneren Körperbildung einer nochmaligen Schilderung unterwirft, beschreibt er Bosm, gibbera n. A. aus dem frischen Haff, Bosm. rotunda und longicornis aus der Umgegend Berlins, longirostris Müll., cornuta Jur., curvirostris Fisch. Ostracodea. Claus, Ueber die Organisation der Cy- pridinen (Zeitschrift f. wissensch. Zoolog. XV. p. 143 — 154. Taf. 10) entdeckte an einer von ihm bei Messina aufge- fundenen Cypridina, deren spezifische Identität mit Aste- rope elliptica Phil, oder Cyprid. mediterranea Costa er dahin gestellt sein lässt, einerseits ein deutlich pulsiren- des Herz, andererseits ein vor und zwischen den beiden mit zahlreichen Crystallkörpern versehenen seitlichen Augen gelegenes einfaches (Neben-) Auge, so dass die in Rede stehende Gattung eine wesentliche Abweichung von den Gruppen der Cypriden und Cytheriden erkennen lässt, sich aber durch die erwähnten Organisationseigen- thümlichkeiten in auffallender Weise den Cladoceren nähert. Das Herz von Cypridina stellt einen länglichen, in der Mitte eingeschnürten Sack dar, welcher unter dem Schalenrande zwischen den sich kreuzenden Schlussmuskeln liegt. In Betreff der beiden seitlichen Augen bestätigt Verf. die Angabe Li lljebor g's über die Anwesenheit lichtbrechender Kugeln in der Peripherie des Pigment- der Entomologie wählend der J. 1865—66. 519 körpers und ihre ganz analoge Zusammensetzung mit dem grossen " un paaren Auge der Daphnien; auch schwache Be- wegungen hat er an denselben beobachtet. Das vor den- selben liegende Nebenauge besteht aus einem mittleren, dunkel pigmentirten Theile, einer oberen hellen Kugel und einer nervösen Unterlage. Auch in Betreff der son- stigen Organisation von Cypridina macht Verf. verschie- dene wichtige, theils ergänzende, theils berichtigende Mit- theilungen. Die Fühler des ersten Paares fand er bei der von ihm untersuchten Art siebengliedrig und sowohl das End- wie das drittletzte Glied mit stark geringelten Borsten besetzt, welche gleich den vorderen Fühlern der übrigen Crustaceen lange Riechfäden tragen. Auf das als Mandibularfuss bezeichnete dritte Extremitätenpaar folgen dem Verf. zufolge drei selbstständige Kieferpaare, welche sich (der Annahme Grub e's entgegen) auch durch die Entwicklungsgeschichte als solche nachweisen lassen. Rechnet man zu den Gliedmaassen endlich auch noch einen nahe der Rückenfläche beim Weibchen entsprin- genden, gekrümmten und dicht geringelten Griffel, so stellt sich für Cypridina die gleiche Zahl der Extremitä- ten wie bei Cypris und Cythere heraus. — Die Jugend- form von Cypridina weicht wie bei Cypris durch die ver- schieden gestaltete , vorn besonders hohe Schale ab ; es fehlen ihr noch das Nebenauge, die hinteren Kiefer und die gekrümmten Griffel nebst den Genitalhöckern. Derselbe, „Zur näheren Kenntniss der Jugendfor- men von Cypris ovum" (ebenda XV. p. 392—397. Taf. 28 und 29) hat bei Cypris ovum neun Entwickelungsstadien von dem Ausschlüpfen aus dem Eie bis zur Erlangung der Geschlechtsreife, welche durch acht auf einander fol- gende Häutungen hergestellt werden, beobachtet. Wie bereits Zenker hervorgehoben, ist dabei die Form der Schale wesentlichen Umänderungen unterworfen; aus- serdem bildet sich aber die volle Zahl der Gliedmaassen erst allmählich aus. Die jüngsten Stadien sind Schalen tragende Nauplius -Formen, welche nur drei Gliedmaas- senpaare, nämlich die beiden Fühlerpaare und die Man- 520 Gersta ecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete dibulartaster besitzen. Die Mandibeln selbst treten erst im zweiten Stadium als kräftige Kieferfortsätze am Basal- gliede des Mandibularfusses auf; die vorderen Maxillen und die vorderen Beine sind zu dieser Zeit erst in der Anlage begriffen. Im jüngsten Alter haben nur die hin- teren Antennen bereits die gleiche Gliederung und Gestalt wie beim Geschle.chtsthiere. Die Maxillen des zweiten Paares entstehen erst im dritten Stadium, also später als das folgende Gliedmaassenpaar. Die Maxillen beider Paare und der hintere Fuss werden übereinstimmend in Form dreieckiger, in ein Häkchen auslaufender Platten angelegt; die vorderen Füsse schreiten von der Spitze nach der Basis zu in ihrer Gliederung fort. Das Abdo- men entspricht zwei langgestreckten Furkalgliedern. Derselbe, Ueber die Geschlechtsdifferenzen von Halocypris (ebenda XV. p. 400— 403. Taf.30). An einer bei Messina aufgefundenen kleinen augenlosen Ostraco- den-Form, welche vielleicht mit Halocypris atlantica Lubb. identisch ist, konnte Verf. folgende Geschlechtsunter- schiede für das Männchen feststellen: 1) Die Schale ist kleiner und gedrungener als beim Weibchen. 2) Die vorderen Fühler sind viel umfangreicher und bestehen ausser einem breiten Grundgliede aus einem grossen, ge- streckten Abschnitt , auf welchen drei oder vier kurze, undeutlich gesonderte Glieder mit Riechfäden und drei langen, starken Borsten folgen. 3) Der .Nebenast der hinteren Fühler ist breiter und umfangreicher als beim Weibchen und endigt in einen grossen Greifhaken nebst langen, eng zusammenliegenden Borsten; an der einen Seite ist dieser Greifhaken kleiner als an der anderen. 4) Das zweite Beinpaar ist kräftiger, schärfer gegliedert, stärker chitinisirt, am kurzen Endgliede mit drei langen Borsten besetzt. 5) Es findet sich ein grosses, mit brei- ter Wurzel entspringendes Copulationsorgan , welches übrigens weniger complicirt als bei Cypris und Cythere erscheint. George Stew. Brady, On new or imperfectly known species of Marine Ostracoda (Transact. zoolog. soc. der Entomologie wählend der J. 1865 — 66. 521 of London V. 1866. p. 359-388. pl. 57 — 62). Der Um- stand, dass der Verf. in dieser Arbeit nur Diagnosen und Abbildungen von Ostracoden-Sclialen giebt, erweckt in dem Leser zuerst die Vermuthung, dass es sich um eine Abhandlung über fossile Arten handelt. Dies ist jedoch nicht der Fall; vielmehr macht Verf. nach Art der Con- chyliologen hier lebende Arten ausschliesslich nach ihrer Umhüllung bekannt , wiewohl er der Textur derselben nur ein bedingtes Gewicht für die Species-Unterscheidn ng beilegt. In dieser ihrer Form nimmt die Arbeit in der Carcinologie jedenfalls einen ebenso isolirten Standpunkt ein, wie sie sich in der Conchyliologie dem allgemeinen Usus anschliessen würde. Uebrigens ist das vom Verf. in derselben publicirte Material ein sehr reichhaltiges, welches in den verschiedensten Theilen des Meeres und in sehr verschiedenen Tiefen gesammelt worden ist. Es erstreckt sich auf 76 neue Arten der Familien der Cypri- den und Cypridiniden, welche sich auf 10 (zum Theil neue) Gattungen vertheilen. Auf die bereits bekannten Arten nimmt Verf. in seiner Arbeit keine Rücksicht. Unter den nach lebenden Exemplaren festgestellten Arten Hessen sich zehn mit bereits bekannten tertiären Arten identificiren (Cytherella Beyrichi, Bairdia ovata, Cytherideis gracilis , Mülleri, Cythere Jurinei , canaliculata, plicatula, elathrata, subcoronata und scabra) ; zwei andere (Bairdia subdeltoidea und Cythere setosa) waren schon früher nach lebenden Exemplaren bekannt geworden. Der spezielle Inhalt der Arbeit ist folgender: Farn. Cypridae: Cythe- rella Jones 4 A. (neu: Cyth. pulchra und rugosa Australien, punctata Levante. Jonesia nov. gen., auf Cythere simplex Norm, errichtet. 1 A. Bairdia M'Coy 6 A. (neu: B. Bosquetiana Atlant. Ocean, 470 Fa- den tief, amygdaloides Australien, 17 Faden, fusca Australien, Cross- keiana Levante. — Cytherideis Jones 8 A. (neu : C. decora Australien. 17 Faden, maculata Australien und Westindien, oryza Hunde-Islands, 28 — 40 Faden, tigrina Melbourne. — Cytheridea Bosquet 6 A. (neu: C. Kirkbii Honduras, minima Westindien , margaritea (ovulumReuss?) Levante, curta Westindien). Cythere Müll. 25 A. (neu: C. Jurinei Münst. var. costata Levante, Hodgii Levante, mamillata Atlant. OceaD, 110 Faden, dblonga Levante, venata Australien, catenata Norwegen, septentrionalis und costata Hunde-Islands, 60—70 Faden, laetea Au- Btralien, 17 Faden, var. rudis Atlant. Ocean, 223 Faden, pumila Au- 522 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete stralien, 'producta Honduras, pavonia Levante, pumicosa Turk's-Is- land, cribriformis Levante, Normani Abrolhos-Bank, Parken Austra- lien, compacta Turk's-Island, areolata Hunde-Islands, 25 — 30 Faden, rhomboidea Atlant. Ocean. 43 Faden). — Normania nov. gen., Tbier ähnlich Cythere, Beine lang und schlank, Fühler mit langen Borsten, ohne Stacheln ; Schale schief eiförmig oder fast tetragonal, mit glatter oder papiiloser Oberfläche, Skulptur mit concentrischer Anordnung, 6 neue Arten: N. avellana Westindien, affinis und glabra Levante, grisea und modesta Smyrna, dorsotuberculata Westindien. — Cythereis Jones 7 A. (neu: Batei Levante, cristatella Australien. militaris Australien, lacerata Abrolhos Bank, fungoides Australien. spinosissima Norwegen). — Farn. Cypridinidae: Cypridina Edw. 3 A . {Japonica n. A. Japan, elongata China, Bairdii China). — Hetero- desmus nov. gen. Schale fast kuglig, Dorsalrand leicht gekrümmt, an seinen beiden Enden mit zwei stark entwickelten Charnier Fort- sätzen. Thier unbekannt. — Art : Heter. Adamsii Japan. Rup. Jones and K i r k b y, Notes on the palaeozoic bivalved Entomostraka. Nr. V. Münster' s Species from tbe Carboniferous Limestone (Annais of nat. bist. 3. ser. XV. p. 404 — 410. pl. 20).. Die beiden VerfF. baben die vom Grafen Münster im J. 1830 beschriebenen Cythere- Ar- ten nach den Original-Stücken in der Münchener Samm- lung geprüft und weisen ihnen ihre Stellung in den seit- dem festgestellten engeren Gattungen an. Sämmtliehe Arten, darunter einige neue, werden nochmals charakte- risirt und auf pl. 20 abgebildet. Cythere Okeni und suborbiculata Münst. gehören zu Leper- ditia, Cyth. inflata zu Cytherella, C. Hisingeri, elongata, subcylin- drica, bilobata und intermedia zu Cythere sens. strict. Als neue Arten haben sich herausgestellt : Leperditia oblonga und parallela, Cythere Münsteriana. Rup. Jones and B. Holl, Notes on the palaeozoic bivalved Entomostraca Nr. VI. Some Silurian species (Pri- mitia). Nr. VII. Some Carboniferous species (Annais of nat. bist. 3. ser. XVI. p. 414— 425. pl. 13 und 3. ser. XVIII. p. 32 — 51). In ersterer Abhandlung begründen die bei- den VerfF. auf die „Beyrichiae simplices" eine besondere Gattung F rimitia, aus welcher ihnen gegenwärtig 27 silurische Arten bekannt sind. Von Pr. (Beyrichia) strangulata werden zwei unter dem Namen der Entomologie während der J. 1865 — 1866. 523 Pr. Salteriana und semicordata als besondere Specjes abgetrennt, sonst noch folgende als neu beschrieben : Prim. matutina, variolata, renulina, nana, umbüicata, cristata, tersa, trigonalis, Beyrichiana, Roemeriana, obsoleta, oblonga, ovata, semicircularis, pusilla und nmta. Letztere sind der Mehrzahl nach auf pl. 13 abgebildet. — Die zweite Arbeit beschäftigt sich mit einer kritischen Aufzählung sämmtlicher von den verschiedenen Autoren bis jetzt beschriebenen Ostracoden aus den Kohlenschichten Englands; dieselben werden in ihrer Selbst- ständigkeit und Synonymie beurtheilt, auf die neueren Gattungen vertheilt und in ihrer Verbreitung erörtert. Brady, On undescribed fossil Entomostraca from the Brick- earth of the Nar (Annais of nat. hist. XVI. p. 189 ff. pl. 9). Verf. giebt Beschreibungen und Abbildungen von folgenden neuen Arten : Cytheridea punctillata. Cythere carinata, arborescens und aspera. Copepoda. C. Claus, die Copepoden-Fauna von Nizza. Ein Beitrag zur Charakteristik der Formen und deren Abän- derungen im Sinne Darwi n's. Marburg und Leipzig 1866. (4. 34 pag. mit 5 Taf. — Supplement-Heft der Schriften der Gesellschaft zur Beförderung der gesammten Natur- wissenschften zu Marburg). Verf. macht in der Einleitung zu dieser für die Kenntniss der freilebenden marinen Co- pepoden abermals wichtigen Schrift darauf aufmerksam, dass, während einzelne häufige nordische Arten, wie Ire- naeus Patersonii, Cetochilus helgolandicus, Tisbe furcata und Euterpe gracilis, im Mittelmeer unverändert wieder auftreten, andere hier mehr oder weniger auffallende Abweichungen erkennen lassen, und dass ein gleiches Verhältniss auch zwischen Nizzaer und Messinesischen Exemplaren einer und derselben Art obwalte. Um diese Verschiedenheiten näher zu beleuchten, geht Verf. zu- nächst auf die Abänderungen ein, welchen gewisse Arten an einer und derselben Lokalität unterworfen sind; ab- gesehen von den weniger in Betracht kommenden Schwan- kungen in Färbung und Grösse sind es besonders auffallende Dimensionsverschiedenheiten der Furkaläste und bestimm- ter Glieder der vorderen Antennen, in anderen Fällen (Dactylopus Stroemii) eine schwankende Zahl der Füh- 524 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete lerglieder, in noch anderen (Harpacticus Nicaeensis) eine Combination mehrerer solcher Merkmale, wie z. B. neben abweichender Länge bestimmter Fühlerglieder eine ver- schieden stark entwickelte Greifhand der unteren Kiefer- füsse , plumpere oder schlankere Beine u. s w. Verf. glaubt, dass sich in solchen Fällen der Einfluss einer seit längerer Zeit wirksamen Naturzüchtung zu erkennen giebt, während bei den auf verschiedene Lokalitäten vertheilten Varietäten gleichzeitig die Einwirkung ungleicher äusse- rer Lebensbedingungen in Betracht kommen möchte. Ce- tochilus septentrionalis ist bei Helgoland (Cet. helgolan- dicus Claus) und bei Nizza dreimal so klein als im hohen Norden ; Calanus mastigophorus entbehrt bei Nizza der langen Fühler-Endborste, welche ihn bei Messina aus- zeichnet. Dias longiremis ist bei Nizza und Helgoland im weiblichen Geschlechte übereinstimmend, im männlichen durch die Bewehrung des Greiffusses wesentlich ver- schieden. Bei den Nizzaer und Helgolander Exemplaren von Ichthyophorba denticornis combiniren sich mehrere solche Unterschiede. — In dem speziellen Theile seiner Arbeit zählt Verf. 48 der kleineren Hälfte nach neue Copepoden von Nizza auf, von denen er folgende in ihren Artmerkmalen, ihren Abänderungen, ihrer Synon)rmie u. s. w: erläutert. Cdlanella hyalina n. A., Cal. mediterraneaCl., Cetochilus sep- tentrionalis Goods. (= helgolandicus Cl.), mastigophorus CL, Temora armata Cl., Ichthyophorba denticornis var. Nicaeensis Cl., Undina rostrata n. A.. Euchaeta Praestandreae Phil. (= atlautica Lubb.), Candace bispinosa Cl., Dias longiremis Lilljeb., Oithona spinirostris Cl. und simüis n. A.. Sapphirinella stylifera Cl. (= Hyalophyllum hyalinum Haeck.) und vitrea Haeck., Sapphirina Gegenbauri Haeck., Corycaeus elongatus und parvus Cl., Antaria mediterranea CL, coe- rnlescens n. A.. Copilia denticulata Cl. — Scutellidium, nov. gen., aus der Familie der Peltidien, mit Zaus zunächst verwandt, sich gleichzeitig aber an Tisbe anschliessend. Charaktere : Antennae anticae 9 articulatae, articulis medianis brevissimis. Antennarum se- cundi paris ramus secunclarins 4 articulatus, perbrevis. Palpus man- dibularis valde compositus, appendicem lamellarem gerens : palpus maxillaris in duas setas permagnas exiens. Pedes primi paris pre- hensiles , iisdem Tisbae haud dissimiles. Pedes postici foliacei, der Entomologie während der J. 1865 — 66 525 ramo externo tenui, porrecto. Saccus ovigerus unicus. — Art: Scut. tisboides. — Tisbe furcata Baird. — Lilljeborgia nov. gen., mit Cleta zunächst verwandt. Charaktere : Antennae anticae 4 articu- latae, magnopere armatae. Pedum primi paris ramus internus bi- articulatusr tenuis, externus triarticulatus. Pedum sequentium rami interni rudimentarii . rami externi triarticulati, uncinati: — Art: Lilljeb. linearis. — Cleta parvula, similis und forcipata n. A., Ta- chidius minutus n. A. — Jufinia, nov. gen. (Jurinea Pflanzen-Gat- tung!) gleichfalls mit Cleta verwandt. Charaktere: Corpus lineare. Antennae primi paris 7-articulatae, breves, maris cheliformes. Palpi mandibularum et maxillaruni simplices. Maxillipedes inferiores ru- dimentarii. Pedum quatuor pariura ramus internus biarticulatus, externus triarticulatus. — Art : Jur. armata. — Dactylopus similis n. A., tisboides Cl., cinctus und flavus n. A., tenuicornis Cl., brevicor- nis und macrolabris n. A.. longirostris Cl., Cantlwcamptus parvulus und setosus, n. A. Harpacticus Nicaeensis n. A., Thdlestris rufo-vio- lascens n. A. Die von Hesse (Recherches sur les Crustacös rares ou nouveaux des cötes de France) im 3.; 4. und 6. Bande der Annales d. scienc. natur. bekannt gemachten neuen Gattungen und theils neuen, theils unvollständig bekann- ten Arten der in Ascidien lebenden Copepoden sind fol- gende: Notopterophorus papilio (nach männlichen Exemplaren und nach der Jugendform beschrieben) und Not. bombyx n. A. aus Phal- lusia intestinalis (Zoolog. 5. ser. III. p. 221 — 226). — Botryllophilus pallidiis n. A. aus einem Botryllus; ausserdem nachträgliche Be- merkungen über Botryll. viridis (5. ser. IV. p. 223—225). — Adra- nesius (nov. gen.) ruber im Inneren von Polyclinium constellatum, auf pl. 6. fig. 1 — 4 D. dargestellt. Verf. giebt von der Gattung an, dass sie sich zunächst an Plantipodus anschliesse, hebt aber ihre Unterschiede dieser gegenüber nicht, hervor; er charakterisirt die- selbe durch kleinen dreieckigen Kopf, cylindrischen Körper , vier deutlich geschiedene Thoracalringe, den der Länge jener gleichkom- menden Hinterleib und halb zurückziehbare Beine mit kurzer Klaue. — Mychophilus (nov. gen.) roseus und pachygaster n. A. aus zu- sammengesetzten Ascidien. welche auf Zostera marina angeheftet waren ; erstere Art auf pl. 6. fig. 1 — 8 abgebildet. Die Diagnose der Gattung enthält als Unterschiede von Adranesius nur folgende Merkmale : Körper mehr geschwollen, ohne sichtbare Scheidung von Thoracalringen, Hinterleib viel länger als der übrige Körper, Beine flach mit kleiner, stumpfspitziger Klaue. — Na reo des (nov. gen.) 526 Gerat a ecke r. Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete macrostoma aus einer auf den Schalen von Pecten maxirnus sitzen- den zusammen gesetzten Ascidie, pl. 6. fig. 1 — 5 A. Die Gattung wird charakterisirt durch ziemlich grossen Kopf, verlängerten, cylindri- schen Körper, sehr deutliche Thoracalringe, verhältnissmässig klei- nen, konischen Hinterleib mit sehr langen und scharfen Spitzen, einen mit kräftigen Maxillen umgebenen Mund und lange dünne, an der Spitze unbewehrte Thoraxbeine. — Cryptopodus (nov. gen.) flavus und viridis n. A., gleichfalls in zusammengesetzten Ascidien gefunden, auf pl. 7 dargestellt. Charaktere der Gattung: Kopf klein, dreieckig, Fühler gross, rundlich oder platt, an ihrer Basis mit einer Verlängerung ; Körper gleich breit, cylindrisch, die vier Tho- racalringe deutlich, der letzte doppelt so gross als die übrigen und seitlich mit einer abgerundeten Ausbreitung versehen. Die drei letzten Thoraxbeinpaare zurückziehbar. Eiertuben gestielt, birnför- mig. zuweilen von Körperlänge. — Bio er yptus (nov. gen.) roseus und flavus n. A., pl. 6. fig. 1 — 9 B und 1 — 9 C. Charaktere der Gat- tung: Kopf gross und dick. Fühler rudimentär ; Körper kurz, cylin- drisch, überall gleich dick, Segmentirung des Thorax undeutlich. Hinter ran d des letzten Abschnittes verlängert und eine Wölbung zur Aufnahme der Basis der Eierschläuche bildend. Hinterleib am Ende abgestutzt, mit zwei kleinen unbewehrten Lamellen. Mund von starken Maxillarfüssen umgeben : Thoraxbeine zweispaltig, der äussere Ast breit, dreieckig, mit Endklaue, der innere lang, cylin- drisch, Eierschläuche dick und kurz, gebogen. Eier sehr gross. — Hypnodes (nov. gen.) flava* n. A., pl. 7. fig. 1 — 8. Kopf dick, drei- eckig, Fühler gross und breit; Körper dick und kurz, mit deutlichen, gleich langen, einziehbaren Segmenten, Hinterleib schmaler, kegel- förmig, am Ende abgerundet, beiderseits mit breiten, zur Bedeckung der Eiertuben dienenden Anhängen, hinten mit zwei ovalen Endlä- mellen. Beine zweiästig, der äussere Ast flach, mit Endklaue, der in- nere länger, mit zwei dünnen nnd langen Nägeln. Eiertuben so dick und fast so lang wie der Körper: Eier gross und von geringer Zahl. — Ly gephilus (nov. gen.) violaceus, pl. 7. fig. 1 A — G. Der dicke, dreieckige Kopf mit hervorspringendem, abgerundetem Stirnrande, an welchem die langen, cylindrischen, geringelten Fühler entsprin- gen. Körper lang, halbkuglig, undeutlich geringelt, der letzte Ring mit zwei seitlichen, flachen divergirenden Lamellen; Hinter- leib kurz, cylindrisch, geringelt, mit abgerundeter, zweigabliger Spitze. Beine ähnlich wie bei Hypnodes . zweiästig. (5. ser. IV. p. 229—257). In seinen »Recherches sur les genres Doropygus und Dyspon- tius de M. Thorell et description de quatre nouvelles genres: Ga- strode, Cheratrichode, Ophthalmopache et Platythorax« (Annal. scienc. nat. 5. ser. Zoolog. VI. p. 51 — 86) macht Verf. folgende Arten und der Entomologie während der ,T. 1865 — 66. 527 Gattungen bekannt: Doropygus curculio n. A. aus einer einfachen Ascidie, pulex? Thor, und propinquus n. A. ebenso, conicus n. A. aus Cynthia niicrocosmus, callipygus n. A. aus Ascidia venosa, de- flexus n. A. unter der Hülle eines Zoophyten gefunden, oblonyus n. A. aus Polyclinium stellatum, rotundus n. A. aus Ascidia aspersa, verrucosus n. A. aus Ascidia venosa, albidus aus Ascidia intestinalis. viridis n. A. aus Cynthia microcosmus, gibbosus aus Ascidia inte- stinalis, tumef actus aus Ascidia spec, gibber Thor, aus Ascidia ca- nina, acutus aus Ascidia spec, reflexus aus Ascidia venosa, macroon aus Ascidia spec, rufescens aus Kucoelinus, coccineus aus Ascidia spec, Dyspontius marginatus aus einer zusammengesetzten Ascidia und conspicuus zwischen Meerespflanzen gefunden. — Gastrodes (nov. gen.) viridis, pl. 4. fig. B. Körper bis zum Ende des sechs- ringligen Thorax allmählich an Breite zunehmend, Hinterleib schmäch- tig, fünfgliedrig. an der Spitze mit vier klauenförmigen Anhängen. Fühler mit dickem Basaigliede und achtgiiedriger Geissei. Maxillar- füsse des ersten Paares (sind nach der Stellung offenbar die Fühler des zweiten Paares) lang, mit Endklaue, die beiden folgenden kürzer; Beine zweiästig, die Aeste dreigliedrig. — Die Art lebt in Ascidia intestinalis. — Gerat richo de (nov. gen.) albidus (sie!) pl. 4. fig. A., in einer zusammengesetzten Ascidia lebend. Körper länglich birn- förmig; auf einen umfangreichen Cephalothorax folgen sechs freie Thoraxringe, deren letzter länger ist; Hinterleib acht- (?) ringlig mit griffeiförmigen Appendices. Fühler geisseiförmig, siebenringlig mit grosser, behaarter Platte an der Basis; zweites Paar (Kierfüsse des Verf.'s) armförmig, mit Endkiaue. Beim Weibchen ist der Kör- per kürzer, der Hinterleib nur dreiringlig, die Appendices mehr lamellenförmig. — Bothryllophilus viridis Hesse wird nochmals nach dem Männchen charakterisirt. — Ophthalm opach e (nov. gen.) ruber (sie!) pl. 4. fig. F. (in einer zusammengesetzten Ascidie le- bend). Körper des Männchens schmal, lang, rübenförmig, aus einem fünfringligen Cephalothorax und einem fünf- (nach der Abbildung jedoch sechs-) ringligen Abdomen bestehend. Fühler viergliedrig, Beine zweiästig, die Aeste dreigliedrig. Körper des Weibchens ge- drungener, mit nur dreiringligem Hinterleibe ; Fühler kürzer, mehr stummeiförmig, Endlamellen des Hinterleibes breiter. — Platytho- rax (nov. gen.) albidus, pl. 4. fig. D (in zusammengesetzten Ascidien lebend). Körper des Weibchens breit, mit Caligus-ähnlichem Ce- phalothorax und drei darauf folgenden freien Ringen, deren letzter sehr umfangreich und beiderseits gelappt ist; Hinterleib schmal, cylindrisch, aus fünf oder (?) sechs Ringen bestehend. Fühler lang und dünn, peitschenförmig, vielgliedrig. Beine zweiästig. Heller (Reise d. Novara p. 150—252. Tat'. 13—25) 528 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete lieferte umfassende Beiträge zur Kermtuiss der siphono- stomen Copepoden durch Beschreibung und Abbildung zahlreicher neuer Arten, von denen mehrere neue Gat- tungen bilden, so wie durch Zusammenstellungen der bis jetzt bekannten Gattungen der einzelnen Familien und Analysen ihrer unterscheidenden Merkmale. In der Familie der Ergasilina unterscheidet Verf. die Gat- tungen Bomolochus Nordm., Doridicola Leyd., Thersites Pag., Er- gasilus Nordm., Lichomolgus Thor., Artotrogus und Asterocheres Boeck und Nicothoe M. Edw. — Als n. A. werden bekannt gemacht und auf Taf. 13. fig. 1 — 3 abgebildet: Ergasüus peregrinus von den Kiemen der Perca chuatsi (Shangai), Bomolochus megaceros von den Kiemen des Stromateus niger (Indischer Ocean) und gracüis von den Kiemen der Zygaena malleus (Java). Familie der Argulina mit den Gattungen Argulus und Gy- ropeltis. Familie derCaligina. Sect. I. Caligina (Saugrüssel kurz und dick, Taster ungegliedert, stachelförmig) mit den Gattungen: Cali- gus Müll., Synestius Steenstr. Lütk.. Parapetalus Steenstr. Lütk.. Calig ödes nov. gen.. von den drei vorhergehenden durch verlän- gerten vierten Hinterleibsring unterschieden : der Genitalring nach hinten in zwei divergirende Fortsätze ausgezogen: auf Sciaenophi- lus laciniatus Kr. begründet. — Lepeophtheirus Nordm., Anure- tes nov. gen., von der vorhergehenden Gattung durch den Mangel des Schwanzes abweichend, Hermilius nov. gen., von den beiden vorhergehenden durch die Form des Rückenschildes, welches beider- seits herabgebogen, muschelförmig und oval ist, verschieden. — Ca- listes Dana. Euryphorns Nordm., Elytrophora Gerst. (Arnaeus Kr.), Caligeria Dana. Gloeopotes Steenstr. Lütk., Trebius Kr., Dysgamus Steenstr. Lütk. und Alebion Kr. — Sect. II. Pandarina (Rüssel lang und dünn, Taster gegliedert, blattförmig) mit den Gattungen: Ne- sippus nov. gen., von Echthrogaleus und Dinematura durch den kaum geflügelten vierten llinterleibsring unterschieden; letztes Bein- paar zweiästig, die Aeste zweigliedrig mit gefiederten Borsten. ■ — Echthrogaleus Steenstr. Lütk., Dinematura Latr., Demoleus nov. gen., von Dinematura durch die dünnen, zweigliedrigen und mit ge- fiederten Borsten besetzten Aeste des vierten Beinpaares unterschie- den. — Perissopus Steenstr. Lütk., Phyllophora M. Edw., Ganglio- pus Gerst., Pandarus Leach, Cecropsina nov. gen., von Cecrops durch das einästige erste und das mit gefierderten Borsten besetzte dünne letzte Bempaar unterschieden. — Cecrops Leach, Laemargus Kr. — Aus dieser Familie werden folgende meist neue Arten be- schrieben und auf Taf. 14 — 20. abgebildet : Caligus minutus Edw. der Entomologie während der J. 1865—66. 529 (minimus Otto) von den Kiemen und aus der Mundhöhle des La- brax lupus, Ca 1. vexator n. A. von den Kiemen des Dentex vulgaris, infestans von den Kiemen eines Ostindischen Scomber, trachynoti von den Kiemen eines Brasilianischen Trachynotus, macrurus von den Kiemen des Lobotes erato (Java), tenax von den Kiemen des Caranx Carangus (Brasilien), chorinemi von den Kiemen des Chori- nemus saliens (Brasilien), constrictus von den Kiemen eines Ostin- dischen Stromateus, torpedinis von den Kiemen eines Ostindischen Torpedo, irritans von den Kiemen eines Brasilianischen Serranus, Lepeophtheirus Nordmanni M. Edw. auf Orthagoriscus mola, Lep. monacanthus von den Kiemen eines Brasilianischen Pimelodus, bra- chyurus von den Kiemen des Tetraodon Calamariae (Java), Anure- tes Heckelii Kr., Hermilius pyriventris von den Kiemen des Ariüs acutus (Java), Elytrophora brachyptera Gerst. (Arnaeus Thynni Kr.) aus der Mundhöhle von Thynnus vulgaris, Nesippus orientalis von den Kiemen des Prionodon menisorrah (Java). Nes. crypturus von den Kie- men der Zygaena malleus, Echthrogaleus braccatus Dana mas (ge- meinsam mit dem Weibchen auf einem Haifisch), Demoleus parado- xus Otto, Pandarus armatus auf Scyllium Africanum (Cap), lugubris aaf einem Haifisch (Mittelmeer). Nogagus elongatus auf einem Hai- fisch (Auckland), coelebs Mittelmeer, Gecropsina glabra Adriat. Meer. Familie der Dichelestina mit den Gattungen: Kroyeria v. Bened., Dichelesthium Herrn., Clavella Ok., Eudactylina v. Bened., Ergasilina v. Bened., Pseud ocycnus nov. gen., zwischen Ergasilina Ben. und Cycnus M. Edw. in der Mitte stehend ; indem die Beine des zweiten Paares zwei-, die der übrigen einästig sind. — Cycnus Edw., Nemesis Boux, Lamproglena Nordm., Lernanthropus Blainv. und Anthosoma Leach. — Neue Arten, auf Taf. 21 — 23 abgebildet, sind: Eudactylina aspera aus der Mundhöhle des Carcharias pleu- rotaenia (Java), Clavella tenuis auf einem Monocentrus (Philippinen), Cycnus gracilis M. Edw. (zu welcher Gattung auch Congericola pal- lida Bened. gehört). Pseudocycnus appendiculatus von einer Cory- phaena (Atlant. Oeean), Nemesis mediterranea (N. Lamnae und Car- chariarum Roux). — Die Gattung Pagodina Bened. ist nach Heller mit Nemesis Roux identisch. — Lernanthropus atrox auf Pagrus guttulatus (Neu-Holland), lativentris von den Kiemen des Mesoprion phaiotaeniatus (Java), nobilis von den Kiemen der Temnodon salta- torius (Brasilien) , trigonocephalus von den Kiemen des Serranus scriba (Mittelmeer), larvatus von den Kiemen des Priacanthus ocel- latus (Indisch. Ocean). Familie der Chondracanthina mit den Gattungen : Blias Kr., LesteiraKr., Medesicaste Kr., Diocus Kr., Chondracanthus auct., Selius Kr., Trichthacerus Kr., Anteacheres Sars und Staurosoma Will. — Neue Arten (Taf. 23 u. 25) : Chondracanthus angustatus auf Archiv für Naturg. XXXIII. Jahrg. 2. Bd. Ii 530 Gerstaecker: Berieht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete Uranoscopus scaber, alatus auf Hippoglossus Nolaka (Singapore), horridus auf Gobius Jozzo, Trichthaceriis molestiis von den Kiemen des Prionotus punctatus (Brasilien), Medesicaste penetrans aus der Mundhöhle von Trigla Capensis. Familie der Lernaeopodina mit den Gattungen: Achthe- resNordm., Basanistes Nordrn., LernaeopodaKr., Brachiella Cuv., Tra- cheliastes Nordm., Anchorella Cuv.,SileniumKr. (Herpyllobius Steenstr. Lütk.) und Tanypleurus Steenstr. Lütk. — Neue Arten (auf Taf. 24 abgebildet) sind : Brachiella insidiosa von den Kiemen eines Gadus (Adriat. Meer), fimbriatus von den Kiemen des Serranus sexfasciatus (Batavia), lobiventris von den Kiemen des Rhypticus saponaceus (Brasilien), Anchorella fallax auf Dentex vulgaris, canthari auf Can- tharus Bleekeri (Cap), Anchorella hostilis auf Umbrina cirrhosa und sciaenophüa auf einer Ostindischen Sciaena. Familie der Lernaeina mit den Gattungen: Lernaeocera Blainv., Therodamas Kr., Naobranchia Hesse, Pennella Ok., Penicu- lus Nordm., Lernaeonema M. Edw., Peroderma nov. gen., von den beiden vorhergehenden Gattungen durch seitlich stehenden Kopf und den am vorderen Ende unbewehrten, abgerundeten Körper unter- schieden. — Lernaea Lin., Lernaeolophus nov. gen. (von-Lernaea durch zahlreiche kammartige Anhänge der Pars sigmoidea des Kör- pers unterschieden, auf Penn, sultana M. Edw. begründet), Haemo- baphes Steenstr. Lütk. — Näher beschrieben und auf Taf. 24—25 abgebildet werden: Lernaeocera lagenula von einem Brasilianischen Fisch, Peniculus fistula Nordm., Lernaeonema monillaris M. Edw.. Lern, gracüis n. A. auf der Haut von Lichia amia (Mittelmeer), Peroderma cylindrieiim, in die Seitenmuskeln einer Sardelle einge- bohrt gefunden, Lernaeolophus sultanus M. Edw. aus der Mundhöhle von Serranus scriba und cabrilla. Caligus affinis Heller (Verhandl. d. zoolog.-botan. Gesellsch. XVI. 1866. p. 752) n. A. an den Kiemen von Umbrina cirrhosa. Em. Cornalia, Sulla Loplioura Edwardsii dl Köl- Jiker, Osservazioni zoologicbe e anatomiche (Atti della So- cieta Italiana di scienze natural] . Vol. IX. p. 1 — 10. lav. I). Verf. giebt eine erneuete Beschreibung dieser von ihm in zwei Exemplaren an Lepidoleprus coelorhynchus bei Neapel gefundenen Art, welche er mit Sphyrion laevi- gatus Quoy et Gaim. und mit Haemobaphes cyclopterina Fab. in näheren Vergleich bringt. Hesse, Memoire sur un nouveau Crustace parasite appartenant ä l'ordre des Lerneidiens, formant Ia famille des Lerneosiphoniens et le genre Leposphile (Annal. d. der Entomologie während der J. 1865 — 156. 531 scienc. natur. 5. ser. Zoolog. V. p. 265 — 279. pl.9), ins Englische übersetzt: Memoir on a new parasitie Crusta- cean belonging to the Order Lernaeidnc; forming a new family (Annais of nat. bist. 3. ser. XVIII. p. 75 ff.). Verf. charakterisirt die von ihm aufgestellte Gattung Lepo- sphilus, für welche er eine neue Familie »Lerneosiphoiiiens« (auf p. 277 dagegen: »Lerneosiphonostomiens« ! genannt) gründen will, durch spindelförmigen Körper, welcher aus einem undeutlich ge- gliederten Cephalothorax und einem abgesetzten, dünneren, deutlich sechsringligen Hinterleib besteht; Kopftheil klein, abgerundet, mit unpaarem Augenfleck, am zweiten Ringe unterhalb der rüsselförmige Mund mit drei Paaren von »Kieferfüssen«. Eier in einer Bruthöhle, welche sich in dem hinteren Theil des Cephalothorax findet. — Art: Leposph. läbrei, 10 — 12 Mill. lang, nur im weiblichen Geschlechte bekannt; dieselbe findet sich unter den Schuppen junger Individuen des Labrus Donovani häufig vor. Die vom Verf. gegebene Beschrei- bung ist durchaus mangelhaft und enthält mehrfache Widersprüche, wie z. B. der Cephalothorax einmal als fünf- und ein anderes Mal als vierringlig angegeben wird. Unter dem Titel: »Monographie du Philichthys Xiphiae« ist in den Annales d. scienc. natur. (5. ser. Zoolog. III. p. 213 ff.) das in lateinischer Sprache abgefasste Resume der B er gs o ersehen Ab- handlung über Philichthys xiphiae abgedruckt worden. Cirripedia. F. Caillau d, Catalogue des Radiaires, des Annelides, des Cirripedes et des Mollusques recueillis dans le depar- tement de laLoire-inferieure. Nantes, 1865. (8. 323 pag. tpl.) Ist dem Ref. nur ans einer Anzeige in den Anna!, d. scienc. nat. 5. ser. III. . p. 378 bekannt geworden. Conrad führt in seinem »Catalogue of the Eocene Annulata, Foraminifeia, Echinodermata and Cirripedia of the United States« (Proceed. acad. nat. scienc. of Philadelphia 1865. p. 73 ff.) als die beiden einzigen eocenen Rankenfüssler Nord-Amerika's Baianus hu milis Corr. und peregrinus Mort. auf. Conchoderma gracile Heller n. A., auf den Kiemen vron Maja squinado im Adriatischen Meere schmarotzend gefunden (Verband], d, zoolog.-botan. Gesellsch. XVI. p. 758). Hesse handelte in einem zehnten Artikel seiner Observations snr les Crustaccs rares on nouveaux des cötes de France (Annal. d. scienc. nat. 5. ser. VI. p. 321 532 Gerstaecker: Bericht üb. d. wissensch. Leist. im Gebiete —360. pl. 11 u. 12) in sehr umständlicher Weise über Peltogaster und Sacculina, ohne über dieselben viel Neues und zugleich Richtiges beizubringen. Die ihm erst jetzt bekannt gewordenen Untersuchungen Lilljeborg's glaubt er in mehreren Punkten zu ergänzen, u. A. durch die Beschreibung des Männchens (! ) von Peltogaster, für welches er aber irriger Weise die Isopoden-Gattung Li- riope ausgiebt. Diejenigen Punkte , in welchen er, wie z. B. in der Beobachtung mehrerer aufeinander folgen- der Entwickelungsstufen der Jugendform, Lilljeborg überholt hat, sind bereits von Fr. Müller, dessen Ar- beiten dem französischen Autor gänzlich unbekannt ge- blieben sind, in viel präciserer Weise dargelegt worden. Aus welchem Grunde Verf. das Liriope-Männchen mit solcher Bestimmtheit für dasjenige des Peltogaster paguri ansieht und aus- giebt, darüber schweigt er; das gleichzeitige Vorkommen eines ein- zelnen Exemplares auf dem Körper eines Pagurus scheint ihm hier- für ein genügender Beweis gewesen zu sein. Wiewohl Verf. den Hermaphroditismus von Peltogaster bestreitet, beschreibt er doch bei der Anatomie der von ihm als Weibchen betrachteten Individuen die Hoden als zwei ovale Körper mit Ausführungsgang (p. 330) und bildet sie (pl. 11. fig. 24) ab. Während die Beschreibung der aus- gebildeten Exemplare von Sacculina carcini nichts Neues enthält^ macht Verf. betreffs der Entwickelung dieser Art zunächst kurze Angaben über die in dem Eie vorgefundenen Veränderungen und charakterisirt sodann ausführlich den Embryo und die sich aus demselben hervorbildende schwimmende Larvenform mit langem Schwanzstachel, erwähnt auch eines von ihm beobachteten Exempla- res mit zweiklappiger Sehale. Am Schluss der Abhandlung ergeht sich Verf. noch in Betrachtungen über die »Physiologie, Biologie« und die systematische Stellung beider Formen, auf welche hier nicht näher eingegangen zu werden verdient; dass Verf. die Peltogastri- den auf Grund des präsumirten Männchens zu den Bopyrinen stel- len will, ist bereits oben erwähnt worden. Lacaze-D uth iers, Memoire sur un mode nouveau de parasitisme observe sur un animal non decrit (Compt. rend. de Pacad. d. scienc. LXI. 1865. p. 838—841). Verf. fand an der Küste von Tunis an der durch ihn bekannt der Entomologie während der J. 1865—66. 533 gewordenen Antipatharien-GattungGerardia kleine abge- flachte, nierenförmige Körper von rosenrother Farbe, wel- che in das weiche Gewebe des Polypen eingesenkt waren und die Form von Kapseln darboten. Bei ihrer Eröffnung kamen zahlreiche kleine lebende Thiere, welche sich als Embryonen von Crustaceen zu erkennen gaben, aus densel- ben hervor. Bei näherer Untersuchung erwies sich die sie einschliessende Hülle als ein Mutterthier, an welchem Verf. einen mit sechs Gliederungen versehenen Hinter- leib, sechs Beinpaare und beiderlei Geschlechtsorgane (die männlichen in den Beinen selbst gelegen) nachweisen konnte. Er begründet auf diesen Parasiten vorläufig eine neue Gattung Laura und Art L. Gerardiae, welche er noch zum Gegenstand einer ausführlicheren Darstellung zu machen beabsichtigt. Bonn, Druck von Carl Georgi. Mi *&& •C"^ xs* tJh,