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Fi I Pe & eis HELEN BE male Ken N ea Kaılahı # i ee ee en a Bea 1408 in ö ko alas gan Karen Ba r « ER Ye 17 LIEPETTERTIKEE R Yan BR . ö ba ur ' ya ei nn Bier D ; . MR wi Mi Ken Frrekiryben, fl “ .. “ ont vie yobsıhı EIEZIETEE IE I} N 4 N PR D un } . ’ \ P her Kat th sa BAABhNa FIVE BAT . r . . ’ PT .n Er DEEP ST ER LI EI TIEE PIE E Bn ar tn Men a hie era Selen seuf Dr In ın Kurse MIT la kasieru . i vorige se sshaueh Mb N aut Oben te + f We sn og 4 . “ he: . vol In * vagran FOR THE PEOPLE FOR EDVCATION “FOR SCIENCE LIBRARY OF THE AMERICAN MUSEUM OF NATURAL HISTORY f Ki Dr Ü al PAR, en AN “ ia Kay ei h N I ‘ RN UN A ur | nl Iran eg An 7 « 2 Pape FRE Be ARCHIV FÜR S5,0b (Ar A | NATURGESCHICHTE. GEGRÜNDET VON A.F.A. WIEGMANN, FORTGESETZT VON W. F.ERICHSON, F.H. TROSCHEL, E. VON MARTENS, F. HILGENDORF, W. WELTNER unD E. STRAND. RR IICaE FERDEEE EVER TAT, ano 0 m Jo TREE BAER FU BRETT u ZWEIUNDACHTZIGSTER JAHRGANG. 1916. Abteilung A. 1. Heft. HERAUSGEGEBEN VON EMBRIK STRAND (BERLIN). NICOLAISCHE VERLAGS-BUCHHANDLUNG R.STRICKER Berlin. Inhaltsverzeichnis. ERRUTEN y & U Fruhstorfer. Revision der Lycaenidengattung Lycaenopsis auf Grund morphologischer Vergleiche der Klammerorgane. (Mit 2 Tafeln) Strand. Collectanea Arachnologica. Beiträge zur Bibliographie und Geschichte der Arachnologie . . » 2.2... - Schultze. Cerura argentina, nova spec., ein als Raupe gesellig wo bender Gabelschwanzspinner des tropischen Westafrika. (Mit 2 Tafeln und 1 Textfigur) . . . BrARDEN Strand. Neue Aberrationen der Nortukdlen Subfamilien Euteliune, Stictopterinae, Sarrothripinae und Acontiinae . & Krausse. Eine neue südindische Chalecididen- SetinnE: u 5 Text- figuren) Schmidt. Namdobdlekumgku‘ nd Beben neuer Aphodiiuen (Col). (Mit 6 Textfiguren) J Strand. Arachnologica varia X— XIII Oldenberg. Neue europäische und idamkeikangehe Ciythiiden (= Platypeziden; Dipt.) . : Strand. H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Epiplenidas an tele Noctuidae, Lymantriidae, Drepanidae, Thyrididae u. Aegeriidae Oldenberg. Vier alpine TR Arten AR Eu Strand. Rezensionen h j Seite 117 120 137 153 164 Revision der Lycaenidengattung Lycaenopsis auf Grund morphologischer Vergleiche der Klammerorgane. Von H. Fruhstorfer, Gent. (Mit 2 Tafeln.) Das Genus Lycaenopsis, eines der unscheinbarsten unter den indoaustralischen Lycaeniden, hat dennoch die umfassendste mono- graphische Behandlung auf wissenschaftlicher Grundlage erfahren. Wir besitzen darüber die epochemachende Veröffentlichung von Dr. T. A. Chapman in den Proc. Zool. Society, London, August 1909 von 56 Seiten und 72 Textfiguren. Chapman hat alle ihm zugänglichen Lycaenoßsis auf ihre Genitalorgane untersucht und damit eine systematische Revision der damals bekannten Arten verbunden. Die Revision wurde in der Hauptsache mit großem Geschick durchgeführt und Chapman brachte Klarheit in viele unentschiedene Fragen. Sein größtes Verdienst liegt in der Erkenntnis der Affinität der L. argiolus-und L. limbatus-Rassen, welche vor Chapman ganz willkürlich aufgefaßt wurden. Das Material, welches Chapman zur Verfügung stand, war jedoch in vielen Fällen unzureichend, und dies mag die Ursache sein, daß Chapman noch sechs Inselrassen als eigene Arten gelten ließ. Auch nahm Chapman die geographische Methode nicht zu Hilfe und ließ sich dadurch in einigen Fällen zu Trugschlüssen verleiten. Allein für Borneo sind drei sonst räumlich weitgetrennte Lokal- rassen von zwei Collectivspezies aufgezählt, welche im Norden der Insel nebeneinander vorkommen sollen (cardia, dilectus, tenella). In einigen Fällen wurde Chapman auch durch den Photo- graphen getäuscht. Stellt dieser nämlich die Linse hauptsächlich auf die ventralen Teile der Klammerorgane ein, so erscheint die Valve plump und breit; (man vergleiche seine Figuren von singa- lensis), wird diese aber mehr den dorsalen Partien, also dem Uncus zugewandt, ergibt das Bild eine schlanke Valve (Chapmans dilecta). Eine Reihe von Arten, welche von Dr. Martin, Dr. Piepers und mir entdeckt wurden, blieben Dr. Chapman unzugänglich, unter anderem auch die anatomisch am weitesten von den früher be- kannten Species abweichenden Arten. Der Wunsch Chapmans aber, daß neue Arten nur dann benannt werden sollen, wenn der Autor in der Lage sei, die Genitalorgane zu untersuchen, wurde von mir erfüllt. Ich konnte mich sogar nicht einmal darauf be- Archiv für Naturgeschichte 1916. A. 1. 1 1. Heft 9 H. Fruhstorfer: schränken, nur das Neue zu untersuchen, sondern mußte zu Ver- gleichszwecken auch fast alle von Chapman festgelegten Species nachprüfen. Insgesamt wurden 150 Präparate hergestellt, darunter allein 30 von der Collectivspecies L. cardia. Einige Formen der cardia-Gruppe bereiteten mir solche Schwierigkeiten, daß ich für mehrere Monate das Studium der Lycaenopsis unterbrach und Umschau unter sämtlichen benachbarten Gattungen hielt. So revidierte ich alle mir zugänglichen Arten der Gattungen Nacaduba, Lampides und Castalius. Sämtliche drei Gattungen gaben ihre Geheimnisse ohne weiteres preis und blieb das Urteil über die Art- berechtigung ihrer Componenten auch nicht in einem einzigen Falle zweifelhaft. Durch die Prüfung aller europäischen und asia- tischen Angehörigen der Gattung Lycaena, der Thysonotis, Poritia, Aphnaeus, Loxura, Curetis etc. bekam ich außerdem noch einige Sicherheit in der Abschätzung des Wesentlichen, so daß ich nach einjähriger Pause mit schärferer Kritik mich wieder den Lycae- nopsis zuwenden konnte. Das Resultat war dann die schon ein- gangs erwähnte Einziehung vieler Arten. Chapman hat versucht, die Gattung in mehrere Subgenera zu zerlegen, und zwar hauptsächlich auf Grund der Existenz oder dem Fehlen der seitlichen Uncushacken, welche Chapman ‚„hooks“ nennt. Es hat sich aber herausgestellt, daß auf diese Weise ganz nahe Verwandte weitgetrennt und umgekehrt, durchaus heterogene Species vereinigt würden. Chapman selbst bemerkt bereits, daß wenn wir die Gestalten der Genitalorgane klassifizieren, wir noch keine Gründe haben, anzunehmen, daraufhin die Verwandtschaft der Spezies leicht zu ermitteln. Es hat vielmehr den Anschein, daß mit Ausnahme der cardia-Gruppe coloristisch nahe verwandte Formen in ihren Organen hochspezialisiert sind. (Beweis die Angehörigen der L. ceyx-Gruppe.) Von einer Trennung in Unter- gattungen möchte ich somit absehen, ebenso von einem Versuch, das Verwandtschaftsverhältnis der einzelnen Spezies nach den Genitalien zu beurteilen. Es läßt sich konstatieren, daß die Charaktere der Genital- organe bei systematisch weit entfernten Arten sich wiederholen, ja wir können unbedenklich von einer Konvergenz der Klammer- organe sprechen, wie wir ja auch konvergente oder mimetische Spezies anerkennen. Chapman betont den hohen Wert der Be- ständigkeit des dorsalen Prozessus. Für fast alle Arten, welche Chapman 1909 untersuchen konnte, ist dies auch zutreffend. Durch neuentdeckte Arten und Rassen wird diese Anschauung jedoch widerlegt, ja es hat sich sogar herausgestellt, daß die Tegumenbildung der Lycaenopsis im Gegensatz zu benachbarten Genera (Lampides, Thysonotis, Nacaduba) äußerst unbeständig genannt werden muß. Es ist mir sogar möglich, den Beweis zu erbringen, daß die Uncusbildung innerhalb der Art variiert, was ein Blick auf unsere Revision der Lycaenidengattung Lycaenopsis. 3 ‚Abbildungen Fig. 18 u. 19 ergibt, welche der kontinentalen (Fig. 19) und der sumatranischen (Fig. 18) Rasse der Kollektiv- spezies L. albocoeruleus Moore angehören. Zur Charakterisierung der Lycaenodsis benachbarten Gat- tungen gegenüber, haben wir immer noch als einfachstes Kenn- zeichen das Fehlen wirklicher oder blinder Ozellen der Unterseite der Htflgl., an deren Stelle schwarze einfache Punkte oder Punkt- flecken ohne Iris und Vorhof treten. Anatomisch müssen wir dann den Nacaduba, Lampides, sowie den meisten echten Lycaena ‘gegenüber das Fehlen des Scaphiums, seitlichen Spangen, hervor- heben. Nur ganz wenige Arten, welche Chapman im Genus Notar- thrinus vereinigte, besitzen das Scaphium. Letzteres Moment hat Chapman p. 421 selbst hervorgehoben, indem er sagt: ‚Bei den Lycaenopsis haben wir eine bemerkenswerte Spezialisierung dieser ‚dorsalen Gebilde, eine Spezialisierung, die sich durch Vereinfachung oder den Verlust eines Teiles ausprägt. Die bewegliche Paramere oder der Hacken der übrigen Lycaeniden fehlt.‘‘ Chapman geht dann weiter und nimmt an, wegen dem Fehlen des Scaphiums auch die Gattungen Castalius, Megisba und Neopithecops den Lycaenopsiden anschließen zu dürfen. Dieser Anschauung möchte ich jedoch nicht beipflichten, denn sowohl die Castalius, wie auch Neodithecops bilden eine eigentüm- liche Gruppe, von welcher namentlich letztere in gar keinem morphologischen Konnex mit den Lycaenosis stehen. Auch hat Chapman selbst ganz richtig beobachtet, daß Pithecops bereits wieder die Hacken aufweist. Pithecops und Neopithecops sind aber generisch nicht zu trennen. Bei der Scaphiumbildung handelt es sich also um eine sekundäre Erscheinung, die uns nicht veranlassen darf, selbe als generischen Fundamentalcharakter zu verwerten. Strukturell stehen die Lycaenodsis im engsten Kontakt mit den wirklichen Lycaena, vorausgesetzt, daß wir auf den überaus veränderlichen Verlauf der ersten Subkostalader der Vdflgl. Wert legen. Wir können dann allenfalls 2 Gruppen unterscheiden. A. Erster Subkostalast völlig frei verlaufend. (Lycaena, Lycaenodsis, Chilades, Tarucus.) B. Erste. Subkostalis mit der Kostale partiell verwachsen oder durch ein Frenum mit ihr verbunden. (Nacaduba, Lampides, Castalius, Everes, Thysonotis, Pithecops.) Transitionen von A zu B sind jedoch vorhanden, dadurch daß sich die erste Subkostale der Kostale bereits nähert. (Cato- chrysops, Megisba, Lycaenesthes.) Fassen wir die allgemeine Gestaltung der Klammerorgane ins Auge, dann ergibt sich, daß ein erheblicher Prozentsatz der Lycae- nopsis in den Konturen der Valve sich der Lycaena semiargus und L. optilete nähern. Einige Arten (guadriplaga, idamis) verraten Beziehungen zu den Lampides, andere (aristinus) zu Nacaduba. In dieser Weise bieten die Lycaenopsis ein Spiegelbild der analogen Verhältnisse bei der Gattung Lampides, deren Arten reziprok 1* 1. Heft 4 H. Fruhstorfer: wieder Beziehungen zu den Lycaenodsis und Nacaduba dokumen- tieren. Gleich den Thysonotis, Nacaduba und Lampides besitzt die Mehrzahl der Lycaenopsis Androconien der Vdflgl. der dd, welche in ihren Konturen sich jenen der Gattung Lampides und Nacaduba nähern, ohne jedoch die erstaunliche Variabilität der Lamßides- Androconien zu erreichen. Am erheblichsten differenziert sind die keilförmigen Androconien von L. musina Snellen. Nach einer brieflichen Mitteilung des Herrn Professor L. G. Courvoisier fehlen sie völlig bei L. cossaea, puspa und transpectus, also gerade bei drei Arten, die anatomisch sehr weit getrennt stehen. Im allgemeinen dürfte Lycaenopsis zu bestimmen die undank- barste und schwierigste Aufgabe orientalischer Entomologie sein, was die Tagfalter angeht. Chapman bemerkt mit Recht (p. 420), daß die Färbung der Oberseite besonders irreführend sei. Als etwas zuverlässiger dürfen die Zeichnungscharaktere der Unter- seite gelten, doch werden auch diese Merkmale wieder durch Variationen verwischt, hervorgerufen durch klimatische und geo- graphische Einflüsse. Vergrößerungen, Verkleinerungen oder gänz- liches Ausfallen der Punktflecke sind die Regel. Niceville beklagte sich schon 1890, daß es ihm unmöglich sei, die 29 vieler Arten zu unterscheiden, und wir sind auch heute noch nicht viel weiter, um so mehr als bei der Seltenheit der 22 an morphologische Untersuchungen nicht zu denken ist. Die meisten 99 meiner Sammlung haben schon drei- bis viermal ihren Platz gewechselt und werden noch immer mit falschen dd in Ver- bindung gebracht. Daß Zeitformen bei den Lycaenodsis existieren, hat zuerst W. H. Edwards für die nordamerikanische, L. ladon Cr. (dseud- argiolus Boisd.) später Niceville für kontinentalindische Arten nach- gewiesen. Mir blieb es vorbehalten, deren Vorhandensein 1910 ‘bei javanischen und mikromalayischen Arten zu konstatieren. Auch auf Celebes und den Molukken lassen sich verschiedene Generationen bei L. dusda erkennen. Lycaenopsis sind vorwiegend Bewohner bedeutender Er- hebungen und gehen im Himalaya über 3500 m Meereshöhe hinaus. Im gebirgigen Sikkim finden sich 8 Arten, während in der heißen Tiefebene Indiens nur eine Spezies (usa) überall gefunden wir d Der Hauptsitz der Gattung ist zweifelsohne Makromalayana. Von Borneo allein kennen wir 16 Arten, also 50% mehr als aus Vorderindien. Aus Java besitze ich 14 sichere Arten, darunter keine einzige, welche unter 500 m Erhebung anzutreffen ist. De Nic£ville zählte aus Sumatra 11 Arten auf, denen sich noch vier bis fünf neu- entdeckte Formen zum Teil aus der Sammlung Dr. Martin an- schließen. Von Celebes waren vor meiner Reise dorthin 5 Arten bekannt, deren Zahl jetzt auf 10 gestiegen ist. Neu-Guinea lieferte Revision der Lycaenidengattung Lycaenopsis. 5 6 Arten, zu welchen ganz neuerdings zwei weitere Spezies ent- deckt wurden. Von den Molukken sind 4 Arten erwähnt, auf Lombok fand ich selbst 5 Spezies, ebensoviel kennen wir von Formosa, während von Nias bisher nur drei gekommen sind. Von den Philippinen kannte Semper vier Arten, zu welchen Chapman eine fünfte er- schlossen hat. Japan bewohnen noch drei Lycaenoßsıs. Mit Ausnahme von zwei Arten, welche nach Neu-Pommern übergehen, sind östlicher als Neu-Guinea Vertreter der Gattung Lycaenopsis nicht bekannt, während wir dort noch mehreren Arten Nacaduba und Lampides begegnen. Charakteristisch für die Gattung Lycaenopsis ist die ziemlich bedeutende Anzahl lokaler und endemischer Arten, wenigstens im Gegensatz zu den gleichfalls artenreichen Genera Nacaduba und Lampides. So hat allein Java zwei, Sumatra zwei, Borneo vier ende- mische Arten, die sonst nirgends vorkommen, währen wir von Celebes drei und von Neu-Guinea vier autochthone Arten kennen. Von der Malayischen Halbinsel sind nur 10 Arten registriert, während sich von Sumatra bereits 16 Spezies nachweisen lassen, ein Beweis, wie ungenügend diese Region auf Lycaenopsis durch- forscht wurde. Von dieser dürfen wir noch eine ganze Serie Neu- heiten erwarten, vermutlich ebenso von den Philippinen und von Deutsch-Neu-Guinea. Von dort ist nur eine Lycaenopsis ge- kommen, während wir aus dem britischen Gebiet bereits fünf und aus dem Schneegebirge drei sichere Arten kennen. Sehr interessant sind die Verhältnisse der Raumverteilung der Lycaenopsis auf Celebes, namentlich wenn wir die Arten dieser Insel mit jenen der Philippinen und von Macromalayana ver- gleichen. Wir kennen aus dem Süden acht, vom Norden bisher fünf Spezies. Der Reichtum des Südens dem Norden gegenüber ist aber gewiß nur scheinbar, weil der Süden durch meinen Aufent- halt im Gebirge dort, gründlicher als der Norden durchsucht wurde. Von den 10 Arten sind nur drei für die Insel eigentümlich. Eine Spezies (nedda) muß als papuanisches Element betrachtet werden, welches auch noch bis Borneo und Timor vorgedrungen ist. Er- staunlich bleibt, daß wir keine Art kennen, welche Celebes aus- schließlich mit den Philippinen gemein hätte, was aber vielleicht auf die durchaus ungenügende Erforschung des Nordens zurück- zuführen sein wird. Nicht verwundern darf dagegen, daß fünf Arten vorhanden sind, welche in Macromalayana ihren Hauptsitz haben. Das weitaus interessantetse Faktum bildet jedoch das Vorhandensein einer Bothrinia, die wir bisher nur vom Kontinent erwähnt finden. Es ist nun höchst wahrscheinlich, daß Bothrinva auf Borneo und den Philippinen noch entdeckt werden. An der durch die Bothrinia wiederum nachgewiesenen Beziehung der 1. Hleit 6 H. Fruhstorfer: Insel Celebes zum Kontinent wird jedoch diese noch zu erwartende Tatsache nichts ändern. Im Gegenteil, mit unserer fortschreitenden Erkenntnis der Celebesfauna werden sich fortwährend neue Ein- blicke erschließen in das intime faunistische Verhältnis von Celebes zur westmalayischen Region. Ob wir dann an eine Einwanderung der malayischen und kontinentalen Elemente über die Land- brücken annehmen oder an Relicte eines tertiären oder vortertiären Landzusammenhang denken — ändert nichts an dem nur zu natürlichen Vorwiegen westmalayischer Elemente in der Celebes- fauna. Von dieser liefern uns die sieben westlichen Lycaenopsis- Arten, denen nur ein papuanisches Element gegenübersteht, einen neuen Beweis. Nachfolgende Tabellen geben eine Übersicht über die Ver- breitung der hauptsächlichsten Arten: Indien, [Malayische Ceyioh Ta Sumatra | Borneo | as akasa | — akasa | — akasa cardia cardıa cardia cardıa cardıa lanka _ nn _ —_ albocoeruleus —_ albocoeruleus _— — — — coalita — coalita — — _ ceyx ceyx argiolus = —_ — _ limbatus limbatus limbatus limbatus limbatus puspa Duspa puspa puspa puspa transpectus — — — — marginala | marginata | marginata = marginata musina musina musina musina musina melaena melaena melaena melaena — vardhana _— u a _ chenelli _ == — — binghami -— — — — camenae camenae camenae camenae — strophis ? strophis ? en cossaea cossaea cossaea cossaea — haraldus haraldus haraldus .haraldus — — quadriplaga | quadriplaga | quadriplaga — — catreus catreus ? catreus —_ — idamis ribte — —_ — corythus shelfordi | cyanicornis — — — moultoni aristinus = — — malanga — 14 Arten, | 10, Arten, | 16 Arten, 16 Arten 14 Arten, 5 endem. 0 endem. 2 endem. 4 endem. 2 endem. Revision der Lycaenidengattung Lycaenopsis. 7 Makro- Mikro- Philip- Süd- Nord- pinen Celebes Celebes malayana |malayana akasa akasa — cardia cardia — cardia cardia puspa puspa puspa puspa Duspa limbatus limbatus limbatus limbatus = shelfordi nedda archagathos nedda nedda camenae camenae camenae camenae — strobhis strophis ? strophis ? aristius aristius — — — deliciosa — cara — — celebica — Molntken Holländisch-| Britisch- Deutsch- Neu-Guinea |Neu-Guinea |Neu-Guinea puspa — — — cardia ? cardia — limbatus — — — nedda nedda — ? nedda — rona vona — Trail ie drucei — — _ acesina — — tenella tenella _ — Dullus — — — argialoides En En Als Material zur Aufstellung meiner Revision der Lycaenopsis konnte ich verwenden: 1. Die herrlichen Serien, welche Herr Hofrat Dr. L. Martin, mein langjähriger Gönner und Freund auf Sumatra und Borneo gesammelt und mir überlassen hat. 2. die prächtigen Exemplare der Sammlung Professor Dr. Courvoisier in Basel. 3. Das Resultat der holländischen Expeditionen nach dem Schneegebirge in Neu-Guinea, welche mir durch die Ver- waltung des Museums in Leiden zugänglich gemacht wurden. 4. Etwa 700 Exemplare meiner eigenen Sammlung. Besonderer Dank aber gebührt wiederum Herrn Professor Dr. I. L. Reverdin in Genf für seine Bereitwilligkeit, weit über 150 mikroskopische Präparate aller mir zugänglichen Arten herzu- - stellen, welche das Fundament der heutigen Monographie bilden. Lord Rothschild hatte das Entgegenkommen, mir einige kolorierte Figuren der von ihm im Jahre 1915 beschriebenen neuen Lycae- nopsis herstellen zu lassen. 1. Heft 8 H. Fruhstorfer: Drei Vorarbeiten bilden den Ausgangspunkt der Revision. Es sind dies: A List of the Species of Cyaniris by A. G. Butler, Ann. Mag. Nat. Hist. Mai 1900, p. 441—451. A Review of the Species of the Lepidopt. Genus Lycae- nopsis by T. Algernon Chapman, Proc. Zool. Soc., London, Aug. 1909. | Neue Cyanirisrassen und Übersicht der bekannten Arten, von H. Fruhstorfer, Stett. Ent. Ztg. 1910, ausgegeben im Dez. 1909. Butler kannte 60 Arten, welche von Chapman auf 44 reduziert wurden. Drei neue Spezies, durch Butler aufgestellt, haben sich als Lokalrassen einer Art herausgestellt. In meiner Arbeit wurden 34 neue Lokalrassen erwähnt, von denen eine als Synonym ein- gezogen wird. 4 ,‚,Subspezies‘‘ werden heute zu Arten erhoben — da- gegen 6der damaligen ‚Arten‘ zuTerritorialformen degradiert. Von den 44 Arten Chapmans werden wiederum sechs als geographische Formen von Collectivspezies behandelt. In meiner heutigen Arbeit werden insgesamt 4 neue Arten anatomisch begründet und 17 Lokal- rassen eingeführt. — Die Zahl der bis heute bekannten sicheren Lycaenopsis ist somit auf rund 45 zu schätzen. So unvollkommen das Resultat auch sein mag, habe ich hier dennoch versucht, die Arten auf Grund der Befunde ihrer Klammerorgane aufzureihen und beginne mit derjenigen Spezies, welche die primitivste Valven- bildung zeigen, um mit jenen zu schließen, deren Chitinarmatur die höchste Vollendung zeigt. 1) Lycaenopsis akasa Horsf. 1828. Die am leichtesten zu erkennende Lycaenopsis, welche kolo- ristisch am meisten von allen bekannten Spezies sich entfernt und noch dadurch bemerkenswert wird, daß die Geschlechter nicht dimorph sondern monomorph sind und namentlich bei der konti- nentalen und javanischen Rasse nur mit Mühe unterschieden werden können. Auch die Verbreitungszone der Kollektivspezies ist höchst eigentümlich — von Südindien und Ceylon aus bis Celebes — jedoch mit Ausschluß von Borneo und der Malayischen Halbinsel. In den Genitalorganen zeigt akasa große Affinität mit L. cardia — nur bleibt zwischen dem Endzahn und dem Haupt- stück der Valve eine größere Lücke als bei cardia. L. akasa mavisa subspec. nova. d oberseits ausgedehnter blaugrau überdeckt als Jg aus Java. 2 mit breiterem schwarzem Saum der Vflgl. und vermehrtem grau- schwarzem Anflug der Hflgl. Patria: Südindien. Madura 2 dd, Travancore, 5000‘, 1 2, in Coll.Bingham. Ceylon-Exemplare fehlen mir. L. akasa catullus Fruhst. 1909. (C. akasa catullus Fruhst. 1. c., p. 283.) Revision der Lycaenidengattung Lycaenopsis. 9 Patria: Westsumatra 2 dd 1 2, Nordost-Sumatra 9 dd 6 29, Dr. L. Martin leg. L. akasa akasa Horsf. (L. akasa Chapm. 1. c. p. 458, f. 100.) Ost-und Westjava, Bali, Lombok, aus Höhen von 4—6000 Fuß. L. akasa calon Fruhst. 1909. Sumbawa. (C. akasa calon Fruhst. 1. c., p. 283.) L. akasa subspec. nova. Celebes. (C. akasa Pagenst. Ab. Senck. 1897, p. 415.) Celebes-Exemplare fehlen meiner Sammlung. Prof. Küken- thal fand einige Exemplare bei Rurukan in der Minahassa auf etwa 1200 m Erhebung. 2) Lycaenopsis melaena Doh. 1889. Koloristisch völlig isoliert, nähert sich melaena anatomisch durchaus der cardia-akasa-Gruppe und bildet eine Transition von dieser zu L. camenae Nicev. Die Art ist überall selten und findet sich in Makromalayana mit Ausschluß von Java, sowie in Hinter- indien. L. melaena melaena Doh. (C. jynteana Dist. nec Moore, Rhop. Malay., p. 452, t. 54, 3.6, 2.) (L. melaena Chapm., p. 464, f. 108.) Tenasserim, Penang, Malay. Halbinsel, Borneo. L. melaena pellecebra Fruhst. (C. Dellecebra Fruhst., 1. c. p. 296.) 2 Type aus Westsumatra, 1 & 1 2 aus Nordostsumatra. 3) Lycaenopsis camenae Nicev. 1895. Eine unscheinbare Spezies, oberseits häufig verfänglich ähn- lich der L. cardia dilectus Moore, oder wenn die Vflgl. keine weiße Aufhellung zeigen, der L. limbatus Moore. Ursprünglich nur von Perak und Nordostsumatra beschrieben, wurde deren Vorkommen durch Chapman auch für Borneo und Mindoro nachgewiesen, und mir ist deren Entdeckung in Celebes und der anatomische Nachweis für Flores geglückt. Wir haben somit bereits eine Reihe von Insel- rassen zu konstatieren: L. camenae subspec. nova. Mindoro. Berg Dulangan. (L. camenae Chapm., p. 458, Fig. 103.) L. camenae selma Druce 1895. Borneo. L. camenae camenae Nicev. Malay. Halbinsel. (L. camenae Chapm. p. 458, f. 101, 102, interessante Varietät, Valve breiter als bei camenae von anderen Fundorten. L. camenae elothales Fruhst. 1909. Nordostsumatra. (C. albidisca elothales Fruhst., 1. c., p. 297.) 1. Heit 10 H. Fruhstorfer: L. camenae subspec. muß auf Java noch gesucht werden. L. camenae jugurtha Fruhst. 1909. Flores. (C. albidisca jugurtha Fruhst. 1. c., p. 298.) Eine ungewöhnlich veränderte Inselrasse, wesentlich kleiner als die Namenstype von einem an L. cardia masinissa gemahnendem dunklen und doch intensiv glänzendem Blau und bei einigen Exemplaren ausgedehnten kostalen weißen Einlagen. Die prächtig differenzierte Rasse findet sich neben L. masinissa und L. limbatus ebicharma Fruhst. Alle drei haben dieselbe glänzend blaue Ober- seite und sind nur unterseits zu unterscheiden und in der Haupt- sache überhaupt mit Sicherheit nur durch die Genitalien. L. camenae valeria Fruhst. 1909. Südcelebes. (C. camenae valeria Fruhst., 1. c., p. 296.) Nur ein 2 aus 5000’ Höhe vom Pik von Bonthain, von mir gesammelt. 4) Lycaenopdsis strophis Druce 1895. (Taf. I, fig. 8 u. 9.) Diese zählt zu den wenigen Arten, welche Chapman nicht untersuchen konnte. Auch mir liegen nur drei d& von Borneo und zwei neuen Fundorten (Perak und Lombok) vor. Außerdem glaube ich auf Grund der Klammerorgane dazu auch eine von mir in Celebes gesammelte Form rechnen zu dürfen, wenngleich so- wohl der Uncus wie auch die Valven ziemlich erhebliche Unter- schiede der Perakrasse gegenüber aufweisen. L. strophis Druce 1895. Nordborneo, Sarawak, Perak. (Taf. I, fig. 9.) Es sind nur JS bekannt. Die Art wird zweifellos noch auf Sumatra und Java gefunden, nur wurde sie wahrscheinlich wegen ihrer Ähnlichkeit mit anderen Arten, insbesonders L. musina, übersehen. Druce selbst hatte wenig Vertrauen in ihr Speziesrecht, und hielt sie für eine fragliche Zeitform der ceyx dilectissima. Chapman glaubte s/rodhis als Lokalrasse von limbatus und Fruh- storfer als solche von singalensis (recte cardia) auffassen zu dürfen. Die Generationsorgane verweisen ihr in der Tat einen Platz in der Nähe von cardia, doch sind sie von dieser durch den von der ventralen Seite der Valve abzweigenden Dorn leicht von cardia, welche einen dorsal entspringenden Zahn besitzt, zu unterscheiden. L. strophis cynanae subspec. nova. Lombok, 4000’, April 1896. Kleiner als Exemplare von Borneo, Perak und Celebes, ober- seits blasser und unterseits mit zierlicheren Punktflecken. L. strophis euphon. Fruhst. 1909. Südcelebes aus 5000’ Höhe. (Tafel I, Fig. 8.) ‚ strobhis ist eine der wenigen Arten, Se Celebes mit Borneo gemeinsam hat. Sehr wahrscheinlich wird die Spezies auch noch auf den Philippinen entdeckt, sonst müssen wir unbedingt an eine Zuwanderung auf der Java-Flores Landbrücke denken, wenn wir strophis nicht als ein Relict aus der Zeit des Zusammen- hangs aller heutigen Inseln betrachten. Revision der Lycaenidengattung Lycaenopsis. 11 5) Lycaenodsis apona Fruhst. 1909. (C. dilectus Semp. Schmett. Phil., p. 169, t. 32.) (C. dilectus apona Fruhst., 1. c., p. 289.) Von dieser prächtigen Form ist nur ein 2 bekannt, welches auf ca. 2600 m Höhe am Gipfel des Apo inmitten einer Vegetation von Rhododendron und Wachholder entdeckt wurde. Sempers Ab- bildung der Unterseite läßt darauf schließen, daß wir in apona den Repräsentanten der makromalayischen Z. ceyx und L. dilec- tissima vor uns haben. Patria: Luzon. Die Auffindung weiterer Inselrassen auf Mindoro, Mindanao und anderen Philippinen, welche Berggipfel von etwa 2500—83000 m Erhebung haben, ist nur eine Frage der Zeit. 6) Lycaenopsis ceyx Niceville 1892. Eine der zierlichsten Arten und zugleich diejenige Spezies, deren Generationsorgane am primitivsten entwickelt sind. Das Endstück der Valve ist nur unbedeutend chitinisiert und je nach der Lage des Präparates vermögen wir manchmal Anfänge einer unbedeutenden Zahnbildung zu erkennen. Das Vorhandensein von distalen Dornen scheint häufiger bei der Borneorasse vorzukommen, als bei der javanischen Namenstype. Diese kleine Abweichung hat Chapman veranlaßt, die Javaform (ceyx) durch 6 Nummern von der Borneorasse (dilectissima) zu trennen. Wer jedoch die Imagines betrachtet, namentlich auch die 92 und die gemeinsame Lebensweise (beide sind Gebirgsbewohner und finden sich nicht unter 1200 m Erhebung), wird über ihre spezifische Einheit nicht im Zweifel sein. Die Valvenform gleicht, wie dies Chapman bereits hervorhebt, am meisten jener von L. cossaeus plauta Druce, ferner auch der L. moultoni Chapm., ohne daß indessen auch nur die geringste äußere Verwandtschaft zwischen diesen beiden Arten besteht. Viel interessanter noch ist das Verhältnis von L. ceyx zu L. albocoeruleus Moore, denn es besteht kaum ein Zweifel, daß die insulare ceyx die kontinentale albocoeruleus auf Java und Borneo ersetzt, während alboceruleus selbst bis Sumatra vor- gedrungen ist. Ein weiteres zoogeographisch bedeutsames und zu- gleich rätselhaftes Moment bildet das Vorkommen einer Vika- riante, welche neben ceyx auf Java existiert und sich in einer leichten Modifikation auf Celebes wieder findet, während auf Celebes echte ceyx bisher nicht beobachtet wurden. Von ceyx haben wir demnach einstweilen nur zwei sichere Inselrassen zu registrieren: L. ceyx ceyx Nicev. (J. B. N. H. S. 1892, P: 273 + Hf. 6. nec Figur 7. Q. L. ceyx Chap., p. 470, f. 115. C. ceyx Fruhst., Ivo), h 295 Q.) 1. Heft 12 H. Fruhstorfer: Das 2 dieser Rasse wurde zuerst von mir beschrieben; es differiert vom dslectissima Q nur durch etwas breiteren Saum der Vflgl. Patria: Westjava, am Vulkan Gede und dem Plateau von Pengalengan über 1200 m nicht ungewöhnlich selten. Von mir in Ostjava nicht beobachtet. L. ceyx dilectissima Druce 1895. (L. dilectissima Chap., p. 462, f. 105.) Bisher nur vom Kina-Balu bekannt. 7) Lycaenopsis aristius Fruhst. 1910. (Taf. II, fig. 13 u. 14). (C. ceyx aristius Fruhst., 1. c., p. 294.) Kleiner, Flügelschnitt rundlicher, Vorderflügel der dd satter, aber noch glänzender blau als bei ceyx. Hinterflügel mit aus- geprägterem schwarzen Distalsaum. 9. Vorderflügel mit sehr breitem schwarzen Kostalsaum, der sich nach dem Apex zu auf fast vier Millimeter Oberfläche ausdehnt und dann in den Anal- winkel hinzieht. Vorderflügel mit schwarzem Zellabschluß, sonst weiß. Hinterflügel weiß, mit 6 Antemarginalpunkten. Basis aller Flügel leichthin grau beschuppt und mattblau angeflogen. L. aristius differiert von L. ceyx d& in der Hauptsache durch den breiteren schwarzen Saum der Vflgl. Trotz der großen Ver- schiedenheit in der Valvenbedornung behandle ich aristius und aristinus als Formen einer Art. L. aristius aristinus subspec. nova. (Tafel II, Figur 13.) (C. ceyx Nicev., 1. c., f. 7 & nec 2 wie Niceville angibt. C. ceyx Fruhst., 1. c. 2. Pengalengan.) Differiert durch die langen Dornen der Valve auffallend von der Celebes-Vikariante. Patria: Westjava, Pengalengan. L. aristius aristius Fruhst. (Tafel II, Figur 14). Südcelebes. (C. ceyx aristius Fr., 1. c., p. 294.) Von mir am Pik von Bonthain auf 5000’ Höhe im Februar 1896 in Anzahl erbeutet. Das @ ist etwas kleiner als das Q@ von: dilectissima, der schwarze Rand der Vflgl. breiter. 8) Lycaenopsis albocoeruleus Moore 1879. (Taf. II, fig. 18 u. 19). Eine prächtige Art, oberseits sehr ähnlich L. marginata Nicev. jedoch größer und mit rundlicherem Flügelschnitte. Von L. ceyx ist albocoeruleus differenziert durch ausgedehnten weißen Diskal- fleck der Vflgl. Albocoeruleus findet sich von Mussuri bis Formosa, den Liukiu-Inseln und Japan und im Süden auf Sumatra. Ihre Entdeckung auf der Malay. Halbinsel ist sicher nur eine Frage der Zeit. Genitalorgane hochspezialisiert und dadurch interessant, daß die sumatranische Lokalrasse einer Verlängerung der dorsalen und ventralen Prozesse unterworfen ist, so daß sowohl die Uncus- wie auch die Valvenspitze der sumatranischen ovianus jene der Revision der Lycaenidengattung Lycaenopsis. 13 kontinentalen Vikariante an Ausdehnung überragen, was unsere Figuren deutlich zur Darstellung bringen. L. albocoeruleus albocoeruleus Moore (Tafel II, Figur 19). (L. albocoerulea Chap., p. 470, f. 116.) Von Mussori bis Assam, überall sehr selten, von 1000 m bis etwa 2500 m Höhe vorkommend und nach dem Material meiner Sammlung dem Einfluß der Jahreszeiten unterworfen. Ich glaube, daß das von Swinhoe, Lep. Ind. VII t. 625 als jynteana Nicev. abgebildete & entschieden zu albocoeruleus als Regenzeitform zu bringen ist. L. albocoeruleus amadis Fruhst. (C. albocoeruleus Leech, p. 318 t 31 f. 13. &.) C. ceyx amadis Fruhst., 1. c., p. 295.) Patria: Westchina, nach Butler auch Fuchow. L. albocoeruleus subspec. Japan, Liukiu (Leech). (C. albocoeruleus Mats. Cat. Lep. Jap., p. 21. Kiushiu.) Leech hat im Mai 1886 bei Satsuma in Japan Exemplare gefunden. L. albocoeruleus sauteri subspec. nova. (Celastrina albocoeruleus B. B. Ent. Mitt. 1914, p. 197, Februar, April, sehr selten.) Grundfarbe dunkler, alle Binden und Flecken schärfer als bei indischen Exemplaren. Klammerorgane fast mit albocoeruleus identisch. Patria: Formosa, im Ent. Museum Dahlem. L. albocoeruleus ovianus subspec. nova. Nordostsumatra (Tafel II, Figur 18.) & oberseits von einem & einer extremen Trockenzeitform von L. albocoeruleus aus Sikkim nur durch einen schärfer abgegrenzten weißen Diskalfleck der Vflgl., welcher in seiner Ausdehnung etwas an jenen von L. marginata carna Nicev. erinnert, differenziert. Hflgl. fast ganz weiß, mit Ausnahme eines lichtblauen Basal- anflugs. 9) Lycaenopsis deliciosa Pagenst. 1896. Nordcelebes. (Cyaniris deliciosa Pag. Entom. Nachr. 1896, Februarnummer. Cupido deliciosa Pag. Abh. Senck. 1897, p. 416. Minahassa.) Eine prächtige Art, welche ihren Namen in jeder Beziehung verdient, oberseits lichtblau, mit violettem Schiller. Vflgl mit einer schwarzen Subapikalbinde, welche einen blauen Präapikal- fleck von der Flügelmitte trennt. Hflgl. mit einem großen sub- marginalem Halbmond am Kostalsaume innerhalb einer Serie von sechs markanten schwarzen Randflecken. 10) Lycaenopsis lanka Moore 1877. (Z. lanka Chap., p. 456, f. 96.) Nach Niceville vorwiegend im Gebirge, so bei Nuwara Eliya und den Horton Plains vorkommend, das ganze Jahr über, manch- 1. Heft 14 H. Fruhstorifer: mal in großen Schwärmen. Es ist nicht ausgeschlossen, daß L. lanka nur eine montane Form der L. cardia singalensis Feld. vorstellt. Das einzige d, welches mir zur Untersuchung vorliegt, differiertt nur durch die etwas kürzere Valve, deren Endzähne schärfer und ansehnlicher sind als bei allen mir bekannten L. cardia- Rassen und Abzweigungen. In der Größe halten sie etwa die Mitte zwischen den Endzähnen von L. cardia astarga und L. aristinus Fruhst. von Java. 11) Lycaenopsis cardia Felder 1869. (Taf. I, fig. 1—5.) Abgesehen von L. argiolus die am weitesten verbreitete Art, welche mit Ausnahme der paläarktischen Zone das gesamte Ver- breitungsareal der Gattung bewohnt. Die Zeichnungscharaktere . bleiben im Westen des Gebiets ziemlich konstant, wenngleich sich am Kontinent, ‘auf Ceylon und Java Zeitformen unterscheiden lassen und wir von Java eine luxuriante Gebirgsform kennen. Cardia ist eine der wenigen Arten, welche auch in der Niederung angetroffen werden, z. B. auf der Insel Flores. Auf Neu-Guinea aber entwickelt die Art vermutlich heteromorphe Formen, die als selbständige Arten aufgefaßt werden. Auf dieser Insel zerfallen fast alle Rhopaloceren in Nebenformen, auch wenn sie im Westen ihrer Verbreitungszone konstant bleiben; doch kann ich heute keine Details darüber geben, weil mir ausreichendes Material zur Beurteilung fehlt, weshalb ich die höchst fraglichen L. rona, L. drucei und L. tenella als besondere Spezies gelten lassen muß. L. cardia hermonthis Frhst. 1909. (C. dilectus hermonthis Frhst. Ent. Z. Stuttg. 1909, p. 116.) (Celastrina dilectus B. B. Ent. Mitt. 1914, p. 127.) Patria: Formosa 19 dd, Coll. Frhst. L. cardia hainana Frhst. 1910. (C. dilectus hainanus Frhst. Stett. Ent. Zeitg. 1910, p. 289.) Patria: Hainan 4 {4. L. cardia philibpina Semp. 1889. (C. Philidpina Semp. pro parte, Schmett. Phil., p. 168, t. 32, f. 16, 17. L. dilecta Chap., p. 453, Luzon.) Patria: Nordphilippinen, Luzon, Leyte. L. cardia dilectina nomen novum. + (C. dilectus Leech, Butt. China, p. 319, t. 31, f. 100.) Chinesische Exemplare übertreffen dslectus vom Himalaya in der Größe und der schärferen Zeichnung der Unterseite. Patria: Westchina, Omi-Shan, Zentralchina, Kiu-Kiang. L. cardia dilectus Moore 1879. Von Kashmir und dem Kumaon Himalaya bis Oberbirma verbreitet. Wir kennen zwei Zeitformen: a) Jene der Regenzeit mit gesättigt blauer einfarbiger Ober- seite der Vdflgl. der d& und dunkelblauen 99; b) die Trockenzeitform mit weiß aufgehelltem Diskus der Vdflgl. und mehr oder weniger mit weiß durchsetzter Sub- kostalzone der Htflgl. und lichtblauen 9%. Revision der Lycaenidengattung Lycaenopsis. 15 L. cardia singalensis Felder 1868. Eine hervorragend differenzierte Inselrasse, welche bisher stets als Art aufgefaßt wurde. Aus der etwa 1000 m hochgelegenen Lokalität Kallupahane von Felder beschrieben, mehr im niederen Hügelland vorkommend. Man findet sie in der Regel auf den Wipfeln von Sträuchern und Bäumen, welche über Bergflüßchen sich neigen. Sie sind dann sehr schwer zu fangen, man trifft sie aber auch an nassen Stellen der Straßen. Patria: Ceylon. Niceville erwähnt die Rasse aus den Nilgeri Hills, ein sehr wahrscheinlicher Fundort, wenngleich er von Swinhoe angezweifelt wird. Man wird in Südindien Exemplare finden, welche von der Ceylonrasse zu dilectus vom Himalaya überleiten. L. cardia briga subspec. nova. (L. dilecta Chap., p. 453, Perak. L. tenella Chap., p. 468, f. 109.) Oberseite dunkler als bei indischen Exemplaren, Htflgl. mit breiterem schwarzen Rand. Patria: Malayische Halbinsel. L. cardia paracatius nomen novum. (L. dilectus Chapm., p. 453.) L:. tenella Chapm., p. 461. (L. tenella var. placidula Chapm. (nec Druce), p. 466.) (L. dilecta Moult. I. R. A. S. 1911, p. 93, Sarawak.) & größer und bleicher als sumatranische catius Frhst. Patria: Borneo, Type von Sintang; Berg Matang, Sarawak. L. cardia catius Frhst. 1909. C. limbatus Mart. & Nicev. Butt. Sum. 1895, p. 453.) C. singalensis catius Frhst. 1. c., p. 290. L. singalensis Chapm., p. 468.) Von dieser auf Sumatra überaus häufigen Rasse lassen sich zwei Zustandsformen unterscheiden. a) neodilecta forma nova. Klein, mit weißdurchsetzter Oberseite beider Flügel und des- halb der dilectus Moore von Sikkim sehr ähnlich. b) catius Frhst. Größer, mit dunkler Oberseite und dadurch an lanka Moore von Ceylon erinnernd. Patria: Sumatra 16 dd, Coll. Fruhstorfer. L. cardia astarga Fruhst. 1909. (Taf. I, fig. 2—5). (C. singalensis astarga Frubhst., 1. c., p. 290). Java. C. lugra forma floresiana Courv., T. v. E., 1912, p. 16, t. 3 vom Berg Ungaran aus 1000 m Höhe. (L. singalensis Chap., p. 468.) Wir haben drei Formen dieser auf Java so häufigen Lycae- nopsis zu unterscheiden: 1. Heft 16 ! H. Fruhstorfer: a) Daradilecta forma nova. Klein, blaßblau mit weißaufgehellten Partien der Oberseite beider Flügel und dadurch einen Rückschlag zur kontinentalen dilectus Moore bildend und sich an die sumatranische neodilecta anlehnend. Auf Erhebungen bis zu 1000 m, vermutlich nur in der Trockenzeit vorkommend. b) floresiana Courvoisier Eine dunkle Abweichung, im Kolorit limbatus Moore vor- täuschend, kenntlich an deutlichen schwarzen Submarginal- punkten der Oberseite der Htflgl. und dadurch im gewissen Sinne dem @ von IL. singalensis ähnlich. c) astarga Frhst. (Taf. I, fig. 2—5.) Eine große Zustandsform aus etwa 1200 m. Höhe, im Kolorit normalen singalensis JS und catius SS sehr nahe stehend, weitaus die häufigste der javanischen Lycaenopsiden. L. cardia subcoalita R. 1915. — Bali. (L. subcoalita R. Nov. Zool., p. 135.) Sehr nahe der Hauptform asiarga Fruhst. von Java. L. cardia lombokensis subspec. nova. (C. singalensis astarga Frhst., 1. c., p. 291.) Etwas kleiner, fahler blau und unterseits schwächer punktiert als astarga von Java. Patria: Insel Lombok, Plateau von Sambalun, 4000’, April. L. cardia masinissa Frhst. Flores. (Taf. I, fig. 1.) (C. masinissa Frhst., 1. c., p. 299.) L. cardia thoria Frhst. (C. placida thoria Frhst., 1. c., p. 292.) | (C. kasmira Pagenst., Abhdl. Senckenb. 1897, p. 416, Minahassa) Q vom astarga 9 differenziert durch eine rein weiße trans- zellulare Aufhellung der Vdflgl. Die Unterseite beider Geschlechter bildet durch die prominenten schwarzen Zeichnungen bereits eine Transition zu der Rasse der Südmolukken und L. tenella von Neu-Guinea. | Patria: Südcelebes, Pik von Bonthain, 5000’. L. cardia cardia Felder, Amboina, Obi. (L. cardia coalitoides Rthsch., Ceram, 650 m. Unterseite von thoria differenziert durch gelbliche statt schwarze Punktierung und Strichelung, dadurch wird ein voll- kommener Übergang hergestellt zu Z. tenella owgarra und L. drucei. L. cardia (?) beretava Ribbe. (C. bereiava Ribbe, Iris 1899, p. 243, t. 4, f. 14.) (C. limbata bereiava Chapm., p. 450.) Der Abbildung nach ziemlich sicher eine cardia-Rasse, was um so wahrscheinlicher ist als Z. löimbatus Moore, womit Chapman die Form vereinigt, östlicher als Batjan bisher nicht beobachtet Revision der Lycaenidengattung Lycaenopsis. 17 wurde, während cardia bestimmt noch in Britisch-Neu-Guinea angetroffen wird. L. cardia subspec. nova. Br.-N.-Guinea. (L. dilecta Chap., p. 455, f. 93.) Nach Chapman kommt eine der Z. dilectus Moore verwandte cardia-Rasse auf Neu-Guinea vor. 12) Lycaenoßsis coalita Nicev. 1891. (Tafel I, Figur 6.) (C. coalita Nicev. Journ. Bomb. Nat. Hist. Soc., p. 363 t. BE 12.8 nec’?. C. albidisca coalita Fruhst., 1. c., p. 298. L. coalita Chap., p. 451, f. 87 [Java ’?]. -L. cossaea Chap. nec Nicev., p. 456, f. 95, vermutl. Sumatra. L. coalita coalita R. Nov. Zool. 1915, p. 135, Bali 4—6500 ‘.) Nach Exemplaren, welche Doherty auf dem Vulkan Arjuna zwischen 5—6000’ Höhe angetroffen hat, beschrieben. Wir be- gegnen ihr auch auf Höhen zwischen 1200 und 1800 m am Vulkan Gede. Die einzelnen Individuen sind sehr groß, gesättigt blau glänzend mit kaum merklichen weißen Einsprengungen der Vdilgl. aber deutlicher dilectus Fleckung der Hflgl. Die Unterseite bleibt reiner und mehr kreidig weiß als bei L. cardia astarga Fruhst. von Java. Die Klammerorgane gleichen jenen der ZL. cardia-Gruppe, nur erscheint die Valve robuster, an ihrem Ursprung mehr ver- breitert. Die scharfen Endzähne sind auf dem photographierten Präparat umgelegt, daher nicht sichtbar. Der Uncus dürfte je nach der Lokalität variieren, denn mir liegt ein Präparat eines ä aus Sumatra vor, mit ebenso verbreiterten, nach außen ab- geschnittenem Uncus, wie ihn Chapman f. 95 darstellt. Das @ von coalita, vorausgesetzt, daß ich es richtig beurteile, differiert so erheblich vom L. cardia astarga Fruhst. 9, daß wir coalita als Art von L. cardia zu trennen gezwungen sind, wenn- gleich ich sonst L. coalita als montane Form der L. cardia astarga angereiht hätte. Das ® gleicht vielmehr den 22 der L. marginata Nicev., L. ceyx Nicev., L. aristius Fruhst. durch seine rein weiße Grundfarbe, während alle Z. cardia 29 vorwiegend blau gefärbt sind. Vflgl. namentlich am Kostalsaum ungewöhnlich ausgedehnt, schwarz umrahmt, Basalpartie prächtig hellblau glänzend, Hflgl. etwa wie beim L. ceyx 9, doch gesättigter und ausgedehnter schwarz umrandet. Patria: Ost- und Westjava, Bali, auf Höhen über 1200 m, 1 Zauch aus Nordostsumatra, Montes Battak in meiner Sammlung. 13) Lycaenopsis tenella Misk. 1891. Die Klammerorgane dieser Spezies gleichen in ihren Um- rissen jenen von L. cardia, nur verkürzt sich die Valve, wird breiter und deren Endzahn verkümmert. Chapman glaubte annehmen zu dürfen, daß L. tenella eine weite Verbreitung habe, auch auf der Malayischen Halbinsel, den Inseln Obi und Borneo vorkäme. Nach dem mir zugänglichen Material scheint es jedoch aus- Archiv für Naturgeschichte 1916. A. 1. 2 1. Heit 18 H. Fruhstorier: geschlossen, daß tenella die australische Region nach Westen über- schreitet: Vielleicht haben wir in iZenella sogar nur eine erheblich modifizierte L. cardia-Modifikation zu erblicken, so daß Zenella die indo-malayische L. cardia auf Neu-Guinea und Australien er- setzen würde. Kenntnis der Raupe und vielleicht auch der An- droconien dürfte diese Frage klären helfen. Einstweilen haben wir nur drei Zenella Arealformen zu behandeln. L. tenella tenella Misk. Queensland. (C. tenella Misk. Cat. Rhop. Austr., p. 63, 1911.) (L. tenella Chap. p. 465—468, f. 112.) Von der Küste bis etwa 400 m Höhe beobachtet. L. tenella owgarra B.-B. Britisch-Neu-Guinea. (C. owgarra:B!-B: PLZ. 5.,1908,/p. 116, 1.8.1017. (L. tenella var. owgarra Chap., p. 466, f. 110, 111.) 1 & vom Kumusifluß, niedere Lagen in meiner Sammlung. L. tenella parvibuncta R. (L. owgarra parvopuncta R. Lep. Woll. Exp. 1915, p. 27, 4—6000 ‘. C. cagaya van Eecke, Nova Guinea 1915, p. 78, pro parte.) Patria: Schneegebirge 2 3& in Coll. Fruhstorfer. 14) Lycaenopsis drucei Bethune-Baker 1906. (C. drucei Beth.-B. Annals Mag. Nat. Hist. 1906, p. 102, P. 2US51MEPAUT, Ar Io. (L. drucei Chap., p. 458, f. 98, 99. Diese mir in Natur unbekannt gebliebene Art (?) differiert nach den Abbildungen, welche Chapman vorlegte, durch die ent- schieden breitere Valve und den ansehnlicheren Endzahn von L. cardia, auch soll der Uncus besser entwickelt sein als bei cardia. Das Q ist oberseits silberglänzend, blau, mit sehr breiten schwarzem Kostalsaum. 15) Lycaenopsis rona Sm. 1894. Steht anatomisch so nahe der L. cardia, daß es nicht erstaun- lich wäre, wenn sie sich als eine mehr koloristisch als innerlich verschiedene cardia-Rasse entpuppen würde. Zwei Arealformen sind bekannt. L. rona rona Sm. Insel Ron. L. rona biagi B.-B. Britisch- Neu-Guinea aus 1500 m Höhe. (Ebiasn BB. P:)2.59908, pP. IE III (L. rona var. biagi Chap., p. 456, f. 97.) 16) Lycaenopsis insulicola R. (L. Nov. Zoolog. 1915, p. 388.) Der Beschreibung nach sehr nahe L. rona Sm. und rona biagi B.B. Patria: Insel Dampier, Vulkan-Insel, Revision der Lycaenidengattung Lycaenopsis. 19 17) Lycaenopsis cossaea Nicev. 1895. Diese nächst L. haraldus schönste Art des Genus hat Distant zuerst gekannt und Rhop. Malayana 1886, Tafel 54, Fig. 10, bereits abgebildet. Da Distant den 3 der Spezies für ein @ hielt, getraute er sich nicht, dieselbe zu benennen, aus Besorgnis, das Q einer schon bekannten Lycaenopsis vor sich zu haben. Etwa 10 Jahre später wurde die Art von Dr. Martin auf Sumatra, von Water- stradt auf Borneo und mir selbst auf Java zu gleicher Zeit entdeckt. Staudinger gab ihr den Namen ?lauta vi. l., den Druce 1895 publizierte. Im selben Jahre beschrieb sie auch de Niceville nach Martins und meinen Exemplaren als cossaea. Wer die Prio- rität hat, ist ungewiß, geben wir hier dem Verstorbenen die Ehre. Im Widerspruch mit der hervorragenden Größe und Schönheit der Imago stehen die äußerst primitiven und auch kümmerlichen Klammerorgane, welche sich jedoch durch ungewöhnlich lange Borsten und das Fehlen jedweder distalen Bedornung auszeichnen. Cossaea ist ein echter Makromalayane, der in sechs z. T. distinkte Lokalrassen zerfällt, deren Zusammengehörigkeit zuerst durch meine Aufstellung Stett. E. Z. 1909 erwiesen wurde. L. cossaea distanti Fruhst. 1909. Malayische Halbinsel. (C. cossaea distanti Fr. 1. c., p. 288.) L. cossaea cossaea Nicev. Nordostsumatra 13 dd, 6 PP Coll. Fruhstorfer. L. cossaea hegesias Fruhst. 1909. Insel Nias 4 d, 1 2 Coll. Fruhstorfer. (C. cossaea hegesias Fruhst., 1. c., p. 289.) Die 22 dieser distinkten Form stehen viel näher den schmal umsäumten 92 von Plauta als den breit umrahmten cossaea 99 von Sumatra. L. cossaea sabatina Fruhst. 1909. (C. cossaea sabatina Fruhst., 1. c., p. 288.) Von mir nur in Westjava gefunden (5 dd in meiner Samm- lung) und nach dortigen Exemplaren sowie einem g aus West- sumatra beschrieben. L. cossaea plauta Druce 1895. Nordborneo. d 2 22 Coll. Fruhst. (L. plauta Chap., p. 402, f. 106.) Die Art geht am Kina-Balu bis zu 3000 m Höhe und dort finden sich Exemplare fast ohne Weiß in der Kostalzone der Hilgl.- Oberseite und mit grauer Unterseite, welche zudem kleinere Punkt- flecke trägt. ‘ L. cossaea sonchus Druce 1896. Südostborneo. (L. sonchus Chap., p. 464, f. 107.) (L. sonchus Moult. 2 J. S. B. R. A. S. 1911, p. 9.) Chapman glaubte die echte sonchus nicht untersucht zu haben. Seine Figur läßt aber darauf schließen, daß er doch an der rich- 2* 1._Heit 0 H. Fruhstorfer: tigen Quelle stand. Aus der Beschreibung des $ durch Moulton geht hervor, daß das 2 viel näher dem 2 von cossaea aus Sumatra als den reich weiß besetzten 22 der Zlauta von Nordborneo steht. 18) Lycaenopsis transpectus Moore 1879. (1af. I, Figur 7.) Eine anatomisch völlig isolierte Spezies, kenntlich an den wuchtigen, distal sehr breiten und abgerundeten Valven, ohne Endzahn, aber mit einem bis zwei dorsalen Stacheln in der Mitte der Lamelle. Der Uncus trägt einen eigentümlichen ventralen daumenförmigen Fortsatz. Die Imago sind kenntlich an ihren spitzen Vflgl., mit außer- gewöhnlich breitem, schwarzem Apikalsaum, der sich bei JS der Regenzeit auf den Hflgl. fortsetzt. Nur zwei Arealrassen. L. transpectus transbectus Moore. Von Sikkim bis Birma. (L. transpecta Chapm., p. 432, f. 64) mit forma latimargo Moore 1883 der Generation der nassen Periode. L. transpectus hersilia Leech 1892. (C. hersilia Leech, Butt. China, p. 319 t. 31, f. 16 9). Das von Leech dargestellte @ paßt vorzüglich, namentlich durch die Punktierung der Unterseite der Hflgl., zu dem mir vorliegenden @ von L. transpectus aus Sikkim, das seinerseits wiederum das am reinsten und ausgedehntesten weiß tragende 2 aller Lycaenopsiden vorstellt. 19) Lycaenodsis matanga Chapm. 1910. Sarawak. (Chapmı TE. 'S., 1910, p. 185, t. 38, 1. 14.) (Moulton, J. eusA. 5.,1911..P.:.97) (L. delapra Moult., 1. c., p. 98.) Diese von Chapman anatomisch nachgewiesene Neuheit hat den Flügelschnitt wie L. iransdectus und eine ähnliche Verteilung der weißen Felder der Oberseite. Auffallend ist eine Verdunklung der Zelle der Vflgl. Die Klammerorgane stehen jenen von L. albo- coeruleus nahe, ohne jedoch eine wirkliche Verwandtschaft mit dieser Spezies zu dokumentieren; diese schließt allein schon der rundliche, halbkugelige Uncus aus. Die Valve bleibt schlanker und verläuft in eine nach oben aufgebogene Spitze. Jedenfalls gehört L. matanga zu einer einstweilen völlig isolierten Spezies, und nur durch die Abbildung der Klammerorgane ist deren Stellung in der großen Artenreihe der Lycaenopsiden festzulegen. Hätte sich Dr. Chapman damit begnügt, den Falter nur bildlich darzu- stellen, müßten wir ihn der Farbenverteilung nach unbedingt als die Borneorasse von L. transdectus Moore ansprechen, um so mehr als Zransdectus auf Borneo bisher nicht vertreten ist. Diese Tat- sache veranlaßt uns nachzudenken, daß die Forderung Oberthürs, „keine Abbildung, kein gültiger Name“ durchaus unzulänglich ist. Die Zukunft wird vielmehr verlangen, daß namentlich bei Lycae- niden, Hesperiden, Heteroceren zu allererst die Morphologie der Generationsorgane berücksichtigt wird. Ohne Anatomie keine Revision der Lycaenideng: ttung Lycaenopsis, 21 neue Art. Dies hat Doherty bereits 1890 ausgesprochen, Dr. Chap- man 1909 von neuem gefordert und der Autor dieser Zeilen folgt gerne dem Rufe seiner genialen Vorgänger. Dagegen bleibt es für die denkenden Autoren ganz bedeutungslos, ob ein Falter ab- gebildet wird oder nicht. Läßt der Autor seine Neuheiten nicht abbilden, oder ist er dazu nicht imstande, besorgen es mit Ver- gnügen seine Nachfolger. Im Seitz habe ich darauf geachtet, Formen abzubilden, welche z. T. seit Godart, also seit einem Jahr- hundert, ohne bildliche Darstellung geblieben sind. Herr Dr. Pie- pers läßt in seinem Prachtwerk über die Fauna von Java aus- nahmslos alle Arten koloriert bieten, welche sein verstorbener Freund Snellen vor 20 und 25 Jahren beschrieben hat. Sollen da- durch etwa die meisterhaften Diagnosen Snellens wertlos werden und fortab Herr Dr. Piepers als Autor gelten? Es ist fast immer ein Leichtes zu ermitteln, was Godart, Boisduval, Moore, Butler, Strand, Röber, Martin und andere diagnostiziert haben. Von fast allen Autoren der Jetztzeit weiß ich aus brieflichen Mitteilungen, daß ihnen die Deutung der Vorarbeiten früherer Forscher gar keine Schwierigkeiten bereitet. Man lese einmal das glänzende Expose „kritische Spaziergänge‘ von Profi. Courvoisier und wird dies immer wieder hervorgehoben finden. Wenngleich es wünschenswert ist, daß neue Arten abgebildet werden, kann das Vorhandensein oder Fehlen einer Figur keinen Einfluß auf die Gültigkeit eines gegebenen Namens respektive einer Beschreibung haben, doch werden wir in Zukunft jede „nova species‘ skeptisch betrachten, deren Existenzberechtigung nicht durch morphologische Vergleiche der Klammerorgane, be- nachbarten Arten gegenüber, erwiesen ist. Ob aber die Genitalien abgebildet oder nur diagnostiziert werden, hat wiederum auf die Gültigkeit der Neuschöpfung keinen Einfluß. 20) Lycaenopsis moulton: Chapm. 1911. (L. m. Chap:, 1. c., p. 184, t. 38, 1. 5—7.) (Moulton I. c., p. 97.) &d oberseits etwa mit derselben breiten schwarzen Flügel- umrahmung wie L. transpectus forma latimargo Moore, aber ober- seits nach Angaben ihres Autors mit Jamides bochus glänzender Grundfarbe. Klammerorgane etwa wie bei L. cossaea Nicev., die Valve jedoch basalwärts etwas schlanker, vor dem Ende mit ebenso langen Borsten besetzt wie Z. cossaea und Plauta. Uncus anscheinend etwas rundlicher als bei flauta. L. moultoni bleibt indessen in der Größe weit hinter L. cossaea zurück, auch ist die Zeichnung der Oberseite ganz verschieden, so daß auch bei dieser völlig isolierten, bisher Borneo eigentümlichen Art an eine Affinität mit bisher erschlossenen Lycaenopsiden nicht gedacht werden kann. 1. Heft 99 Ä H. Fruhstorfer: 21) Lycaenopsis cyanicornis Snell. 1893. (Taf. II, Fig. 16.) (Lycaena cyanicornis Snell. T. v. E. 1892, p. 146.) Anatomisch eine der interessantesten Spezies der gesamten Lycaenopsiden. Sowohl der lang ausgezogene Uncus wie die eigentümliche in der Mitte stark eingeschnürte Valve mit ihrer pilzförmigen, reich gezähnten Kappe, haben unter den gesamten Lycaeniden kein Anlogon. Mit ihrem Besatz ungemein langer Borsten übertreffen ferner sowohl der dorsale, wie auch ventrale Prozessus selbst L. cossaea. Die Falter gleichen oberseits etwa der Bothrinva nebulosa Leech, doch sind die Vdflgl. viel spitzer, und die Hflgl. vor dem Außensaum noch mehr weißlich aufgehellt als bei Bothrinia chen- nelli, die Fleckung der Unterseite fast identisch mit jener von L. camenae Nic£v. Snellen nennt als Heimat die Preanger 15—1850 m Höhe. Ich selbst sammelte 2 dd am Plateau vom Pengalengan auf etwa 1200 m Erhebung im April. 22) Lycaenopsis catreus Nicev. 1895. Nach den von mir am Plateau von Pengalengan im April 1893 aufgefundenen Exemplaren beschrieben. Sowohl Butler wie auch Chapman bezweifeln die Zugehörigkeit dieser Art zu den Lycae- nopsis, und dennoch ist catreus eine durchaus typische Spezies des Genus und der & könnte sogar mit L. corythrus &, L. coalita &, L. albidısca 5 verwechselt werden. Das @ mit seinem potenzierten Heteromorphismus und dem eine Nyciemera vortäuschenden Kolorit der Oberseite steht allerdings ziemlich isoliert. Auch die Genitalorgane sind hochspezialisiert, dennoch beobachten wir auch bei ihnen Anklänge an kontinentale und papuanische Arten. Das Tegumen führt einen ungemein breiten stark chitinisierten und mit kurzen Stacheln bewehrten Uncus, der zudem durch einen ventralen häutigen Fortsatz ein noch plumperes Aussehen be- kommt. Die Valve dagegen in ihrer langen, schlanken Form und ihrer scharfen Spitze gehört zu den zierlichsten Gebilden im ge- samten Genus. L. catreus gaius Fruhst. 1910. Nord-Ost-Sumatra, West- Sumatra. (C. catreus gaius Fruhst., 1. c., p. 298.) Die Sumatraform steht der ostjavanischen Rasse näher als der westjavanischen Namenstype. L. catreus catreus Nicev. Gebirge von Westjava. (L. catreus Chapm., p. 472, £. 117.) L. catreus hermeias Fruhst. 1910. Ostjava. (C. catreus hermeias Fruhst., 1. c., p. 298.) Von der Westjavarasse leicht zu unterscheiden durch eine an L. albidisca Moore gemahnende rein weiße diskale Aufhellung der Vilgl., sowie eine an Ausdehnung wechselnde weiße Zone im Revision der Lycaenidengattung Lycaenopsis. 23 Medianteil der Hflgl. Das 2 trägt ausgedehntere weiße Scheiben der Oberseite beider Flügel. Ob nicht L. nigerrima Moult., von welcher nur ein 2 bekannt ist, die Borneorasse von L. catreus vorstellen dürfte ? 23) Lycaenopsis argioloides Rothschild 1915. (Taf. II, Fig. 17). (Nacaduba argioloides Rothsch. Nova Lep. Wollaston Exped. 1915, p. 29.) Eine eigentümliche unscheinbare Art, welche mit ihrem dunklen Blau der Oberseite und dem trüben Grau der Unterseite in der Tat eine Nacaduba vortäuscht, sich im allgemeinen nament- lich durch die Art der Bindenverteilung der Unterseite an die celebische L. cara Nicev. anschließt. Äußerlich hat also argioloides nicht die geringsten Beziehungen zu L. catreus. Die Klammer- organe sind ihr jedoch so nahe, daß man versucht sein könnte argioloides als Lokalrasse der L. catreus zu deuten. Die Valve hat eine noch längere und schärfere Spitze als catreus, und der Uncus ist in seinem oberen Teil elliptisch, etwa wie bei den Arten der cardia-Gruppe, der ventrale Fortsatz deutlich davon getrennt, basal sehr breit, nach außen in einen spitzen chitini- sierten bedornten Zipfel ausgezogen. Patria: Schneegebirge, Holl. Neu-Guinea. Die Form ist in Anzahl am Museum in Leiden vertreten, ein Sin meiner Sammlung. 24) Lycaenopsis idamis spec. nova. (Taf. II, Figur 15.) & in der Größe der relativ schmalen schwarzen Besäumung der Vflgl. und in gewissem Sinne sogar in der Verteilung eines leichten weißen Anflugs der Oberseite beider Flügel kaum von L. catreus zu unterscheiden. Das blaue Grundkolorit aber lichter, ohne violette Beimischung und intensiver glänzend als bei catreus. Zeichnung der Unterseite genau wie bei cafreus, jedoch ohne den schwärzlichen Anflug der Apicalregion der Vflgl. und auf den Hflgln. in der Hauptsache dadurch verschieden, daß bei ödamis noch eine diskale Serie schwarzer Strichelchen auftritt, welche bei catreus fehlen. Q in seiner Gesamtheit am nächsten dem ® von L. marginata Swinh. (Lep. Ind. VII t. 624, f. 1d), also vorherrschend weiß mit breitem, schwarzem Kostalsaum der Vdflgl. und zweischwarzen Randbinden der Hflel. Basis beider Flügel blaugrau überstäubt. Klammerorgane völlig isoliert, Tegumen sehr breit mit äußerst kurzem Uncus. Valvenform ohne Beispiel in der Gattung ZLycae- nospis, durchaus analog jener von Lampßides kankena und L. kon- dulana Feld. d. h. gabelförmig, zweiteilig, die ventrale Lamelle nur mit einem dorsalen Stäbchen. Patria: Westsumatra 1 d, Nordostsumatra 1 dQ in Coll Fruhstorfer. 1. Heft 24 ‘H. Fruhstorfer: 25) Lycaenopsis cara Nicev. 1898. (Taf. II, Fig. 20.) (C.tara Nic. J. BN ES. 1888: p. 18: ZI & oberseits glänzend dunkelblau, 2 dunklen L. argiolus coe- lestina 22 von Indien und auch solchen von L. musina ähnlich. Klammerorgane mit einem kuppenförmigen kurzen, stark ab- gerundetem Uncus, der einen ventralen spitzen Fortsatz aufweist. Valve wiederum in Beziehung zu jenen der Gattung Lampides, in ihren Umrissen an die Valve von Lampides elpis entfernt er- innernd. Valve kurz, die untere Lamelle in zwei starke Spitzen auslaufend, außerdem noch einen dorsalen, nach innen gebogenen Ansatz tragend. Patria: Südcelebes von mir am Pik von Bonthain im Februar 1896 auf etwa 1500 m Höhe gesammelt. 26) Lycaenodsis Pullus Joicey & Talbot 1916. (A, "M. Nat, Fist., volss7,'p:. 792.7, 1.42 3): Oberseite blauviolett mit ungewöhnlich breitem schwarzem Randgebiet, welches fast die gesamte äußere Flügelhälfte bedeckt. Unterseite samtgrau, Zeichnungen etwas wie bei L. musina Snell., jedoch ohne die kostalen Punkte, dadurch mehr der L. cara von Celebes und der L. acesina B.-B. genähert. Patria: Wandammen-Berge, Hinterland der Geelvinkbai, November auf 1000—1200 m. 27) Lycaenopsis puspa Horst. Nächst ZL. argiolus und L. cardia die am weitesten verbreitete Lycaenopsis, welche sich von Indien bis zu den Philippinen und von den Andamanen bis zu den Key-Inseln in zum Teil prächtig differenzierten geographischen Rassen verteilt findet. Wenngleich puspa bereits bis Sula Besi vorgedrungen ist, hat sie doch die Nordmolukken nirgendwo erreicht, und von den Südmolukken kennen wir sie nur von Goram. Von Neu-Guinea ist die Art mit Sicherheit noch nicht nachgewiesen. Das interessanteste Phänomen innerhalb der Spezies muß die erstaunliche Differenzierung der Java zunächst liegenden Inselrassen von Bawean und Kangean angesehen werden, welche unter sich erheblicher abweichen als die geographisch am weitesten entfernten Formen von Celebes und den Philippinen. Sehr wahrscheinlich wird der Name $uspa Horsf. 1828 hinter dem älteren dudoncheli Godt. (1823) zurücktreten müssen. Die Diagnose Godarts ist aber bei dieser Art ausnahmsweise sehr kurz und unsicher, so daß es mir nicht empfehlenswert erscheint, einen Umsturz in der geläufigen Benennung vorzunehmen, um so mehr als Godart sich über die angegebene Heimat ‚„Timor“ seiner Type selbst im Zweifel war. L. puspa myla Fruhst. 1909. Formosa. j (C. puspa myla Fruhst. Ent. Zeitschr. Stuttgart, Septbr. 1909, p. 116.) ; Revision der Lycaenidengattung Lycaenopsis. 25 (Celastrina puspa formosana B.-B. Ent. Mitt. 1914, p. 127.) Auf der ganzen Insel vom Litorale bis etwa 1500 m Erhebung überall häufig. L. puspa cagaya Feld. 1865. Nordphilippinen, Luzon. Eine relativ große Form, $ mit sehr viel Weiß, der Namenstype aus Java ähnlich, $ mit schmalem schwarzem Randgebiet. L. puspa sabis subspec. nova. Mindoro. d mit wesentlich verbreitertem Distalsaum beider Flügel. Die Vflgl. mit weißer transzellularer Aufhellung. L. puspa georgi Fruhst. Mindanao, Camiguin de Mindanao. (C. pusba georgi Fruhst. 1. c., p. 286.) L. puspa bazilana Fruhst. Bazilan. (C. puspa bazilana Fruhst. 1. c., p. 286.) L. pusba ottonis Fruhst. Palawan. (C. puspa ottonis Fruhst. 1. c., p. 287.) L. puspa hermagoras Fruhst. Hainan. (C. puspa hermagoras Fruhst. 1. c., p. 284.) L. puspa imperatrix Butl. 1900. Siam, Tenasserim, Tonkin. L. puspa gisca Fruhst. Sikkim, Assam, Oberbirma. Im West- himalaya bereits selten. (C. puspa gisca Fruhst. 1. c., p. 285.) Type auf Exemplare der Regenzeit basiert, bei welcher das schwarze Randgebiet die größte Ausdehnung unter allen Duspa- Rassen erreicht. Beim 2 verschwindet dagegen das diskale Weiß der Hflgl., welches manchmal auf einen ganz schmalen weißen Streifen reduziert wird. Die Trockenzeitform, artena forma nova, bleibt kleiner, lichter blau, ist oberseits stets mit mehr Weiß durchschossen und die schwarzen Zeichnungen der Unterseite vermindern sich und verfärben sich manchmal in ein fahles Grau- braun. L. puspa lilacea Hamps. 1889 (crissa Nicev.). Südindien. L. puspa lavendularis Moore 1877. Ceylon. L. puspa telis subspec. nova. Andamanen. Eine Transition von der Ceylonrasse zur nordindischen gisca bildend. Die weiße Aufhellung der Vflgl. markanter als bei laven- dulariıs, die Schwarzfleckung der Unterseite weniger derb als bei gisca von Sikkim. L. pusba cyanescens Nicev. 1890. Kamorta, Nicobaren. L. puspa prominens Nicev. 1890. Kleine Nicobaren. L. puspa lambi Dist. 1882. Malayische Halbinsel. Eine prächtige Rasse, welche in zwei Zeitformen und viel- leicht auch noch in einer subalpinen Zustandsform auftritt. Lambi, wie Distant ein & bezeichnete, gehört einer oberseits durchweg 1. Heft 96 H. Fruhstorfer: blaugefärbten Form an, während als splendens Butl. SS beschrieben werden mit prächtiger weißer Einlage der Vflgl. Ein ? meiner Sammlung aber gehört zu einer entschiedenen Trockenzeitform. mit«noch ausgedehnterem Weiß der Hflgl. als bei den 22 von For- mosa, Sikkim und selbst Lombok. L. pusba mygdonia subspec. nova. Nordostsumatra, Borneo. dd von lambi SS ohne weiteres zu trennen durch den am Apex der Vflgl. fast doppelt so breiten schwarzen Saum. Weiße discale Aufhellung macht sich nur bei einem unter zehn Sg bemerklich. Q äußerst charakteristisch durch einen ausgedehnten stahlblauen an L. cossaea Nicev. gemahnenden Schiller, welcher die trüb. weißen Partien überdeckt. L. puspa buspinus Kheil 1884. Insel Nias. Ausgezeichnet durch die schmal umrandeten, lichtblauen, lebhaft glänzenden Jg und das durchweg hellblau übergossene 9, welches nur verschwindende Spuren eines kostalen Weiß der Hflgl. zeigt. L. pusba puspa Horsf. 1828. Westjava. L. puspa sania Fruhst. Ostjava, Bali, Lombok. (C. pusba sania Fruhst. 1. c., p. 285.) L. puspa hermione Fruhst. Bawean, Kangean. Habituell die größte Unterart. Das 9, bei welchem auf den Hflgl. die schwarze Umrahmung so überhand nimmt, daß nur geringe transzellulare Fleckchen weiß bleiben, schließt sich am nächsten kühni Röb. $ von Bangkai an. L. pusba contilia Fruhst. Sumbawa, Sumba. (C. puspa contilia Fruhst. 1. c., p. 285.) L. puspa calata Fruhst. Flores. (C. puspa calata Fruhst. 1. c., p. 286.) L. puspa timorensis Butl. 1900. Timor. (L. duponcheli God. ?) L. puspa dammae Heron. 1894. Insel Dammer. Wetter. L. puspa kühni Röb. 1886. Ostcelebes, Südcelebes 11 3g, Bangkai 1 2 (Coll. Fruhstorfer) Donggala (Pagenstecher). forma najara Fruhst. (L. najara Fruhst., 1. c., p. 287.) Auf 5000 Fuß Höhe fing ich im Februar 1896 eine extreme Trockenzeitform, welche sich durch schmalen schwarzen Rand beider Flügel und das hellblaue Kolorit der Oberseite dermaßen L. puspa puspinus Kneil nähert, daß ich sie für eine besondere Art hielt. Erst die Untersuchung der Klammerorgane verwies mich auf ihre ‘Zugehörigkeit zur Kollektivspezies L. $uspa. Das 9 hat gar keine Analogien mit irgendeinem der bekannten Puspa 99, sondern ist durchaus & ähnlich, hat dieselbe spitze Flügelform und differiert oberseits nur durch eine mehr als doppelt so breit braunschwarze Umrahmung beider Flügel vom &. Revision der Lycaenidengattung Lycaenopsis. 27 L. pusba röberi subspec. nova Goram (Coll. Röber) Uliaser ‚(Pagenstecher). (Plebeius cagaya Röb. T. v. E. 1891, p. 314.) (Cupido kühni Pagenst. A. Senck. 1897, p. 416.) & oberseits sehr nahe der forma najara Fruhst. vom Gebirge des südlichen Celebes, mit demselben schmalen Außensaum beider Flügel, jedoch etwas dunkler blauem Kolorit. Unterseite charakteri- siert durch scharf begrenzte, dünne, aber komplette Binden statt einzelner Submarginalflecken. Die submarginalen Flecken der Vflgl. in ganz feine Strichelchen verändert. L. puspa darmis subspec. nova. Key-Inseln. (C. puspa kühni Röb. Iris 1886, p. 60, partim.) (C. cagaya Pagenst. A. Senck. 1911, p. 417.) Eine sehr interessante, hochspezialisierte Inselrasse, charakteri- siert durch einen äußerst schmalen schwarzen Rand, wodurch darmis sogleich von der breit umrahmten kühni von Celebes zu trennen fällt. Das Gesamtkolorit der Oberseite kommt am nächsten der fuspa dammae Her. von Wetter, doch erscheint die weiße Aufhellung noch unbedeutender als bei dieser. Das 9 nähert sich etwas den contilia 2? von Sumbawa, nur gewinnt die schwarze Umrandung an Ausdehnung. L. puspa subspec. nova. Aru-Inseln. (C. kühni Pagenst. A. Senck. 1911, p. 417.) L. puspa subspec. nova. Neu-Pommern. (Plebejus cagaya Pag. L. F. Bism. Arch. 1899, p. 116.) Pagenstecher erwähnt eine Anzahl Exemplare von Ralum mit folgender nichtssagender Diagnose: ‚Oberseite himmelblau mit schwarzen Rändern, Unterseite grauweiß mit schwarzen Fleckenbinden und Punkten am Grunde. Puspa Horsf. ist damit vielleicht identisch.“ Die Angaben Pagenstechers passen so ziem- lich auf alle Lycaenopsis. Ribbe, Iris 1899 erwähnt C. lugra Druce vom Bismarckarchipel, ferner L. beretava Ribbe, welch letztere entweder eine löümbatus oder eine cardia Rasse vorstellt. Was Ribbe mit Zugra bezeichnet, dürfte in der Tat einer L. nedda- Rasse angehören, denn daß L. musina lugra auf dem Bismarck- archipel vorkommen sollte, ist eine zoogeographische Unmöglich- keit, weil wir die Art nur von Makromalayana und vom Kontinent kennen. Die am meisten zu Polymorphismus neigende Spezies ist un- streitig 28) L. argiolus Linne 1758. Chapman hat uns über diese Art die wertvollsten Auf- schlüsse gegeben, und erst durch ihn wurde das Verbreitungsareal der Kollektivspezies in seiner gesamten Ausdehnung auf dem Fest- lande von Asien richtig erfaßt. Auch hat zuerst Chapman fest- gestellt, daß L. argiolus nicht auf den Malayischen Archipel über- 1. Heft 28 H. Fruhstorfer: geht, während Niceville und Snellen L. argiolus Formen auf Sumatra und Java vermuteten. Inzwischen hat sich herausgestellt, daß beide Autoren Z. cardia-Rassen mit L. argiolus und L. argiolus coelestina Koll. verwechselt hatten. Zu den von Chapman er- mittelten Fundorten tritt heute als neuer Flugort noch die Insel Formosa. L. argiolus argiolus L. Von Linne aus ‚Europa‘ beschrieben nach Exemplaren, welche kleiner als Lycaena argus waren, was ihr Autor hervorhebt. Ob Linne& seine Diagnose auf schwedische Exemplare basiert hat, welche außerordentlich klein bleiben? Wir finden argiolus von Irland und Skandinavien an in ganz Europa. Exemplare der Bre- tagne vom April und Mai sind nach Oberthür Etudes 1910, p. 340, weniger dunkel als solche der Sommerbrut. In meiner Sammlung sind 75 Exemplare vom Amur, Witim, Turkestan, Juldus, Kuschk, Ejbes, Ufa, Sarepta, Amasia, Smyrna, vereinigt. Unter den zahl- reichen Europäern stammen die kleinsten 9 Individuen (4. April) und zugleich auch die größten (17. Juli) aus den Alpes maritimes. L. argiolus ladonides de l’Orza 1867. Auf den japanischen Inseln finden wir zwei Formen, eine, welche vielleicht niedere Strecken bewohnt und sich im allgemeinen kleinen Exemplaren von Z. coelestina vom West-Himalaya nähert und forma kobei Tutt., vielleicht eine alpine Rasse mit verdunkeltem Blau und breiterem Randgebiet der Oberseite. Ladonides erscheint in Japan bestimmt in einer dritten Generation. Ich traf sie dort im Ueno-Park in Tokio und schrieb darüber in mein Tagebuch der Weltreise: Als wir das wunderbare Heiligtum verließen, hellte sich der Himmel etwas auf und unter dem Schatten der hohen Bäume des Parkes regten sich allerliebste hellblaue Cyaniris, während aus der Tiefe das Wasser des Shinbozu- Teiches heraufglitzert, bedeckt mit roten und weißen Lotosblumen, ein unvergeßliches Bild voll bezaubernder Romantik! (1. September 1899.) L. argiolus leveiti Butl. 1883, Korea. L. argiolus crimissa subspec. nova. Formosa. (Celastrina argiolus B.-B., Ent. Mitt., 1914, p. 127.) Q einer ansehnlichen Form angehörig, welche hinter chine- sischen Exemplaren von L. oreas Leech kaum zurücksteht. Ober- seite vom oreas 9, wie es Leech darstellt, nur durch eine weißliche Aufhellung im Intramediangebiet der Vflgl. und einer sehr großen Fleckenreihe der Htflgl. differenziert. Die Unterseite kräftiger punktiert als bei Exemplaren von Tsingtau, Canton etc. L. argiolus subspec. nova. (L. argiolus Leech, Butl. China, p. 320.) In ganz China überall sehr häufig und nach Leech ebenso veränderlich wie europ. Exemplare. Mir vorliegende Individuen Revision der Lycaenidengattung Lycaenopsis. 29 aus Kanton und Tsingtau sind relativ klein und bilden einen Über- gang von japanischen zu zentralasiatischen Exemplaren. L. argiolus coelestina Kollar 1848. In der Hauptsache auf den West-Himalaya beschränkt und dort in zwei Formen auftretend, nämlich: a) coelestina Kollar, europäischen argiolus zum Verwechseln ähnlich. Vflgl. spitz, SQ relativ klein. Aus Kashmir, Ladak und der Nordwestprovinz in meiner Sammlung. ß) huegeli Moore wahrscheinlich die Sommerbrut und aus höheren Lagen. Prächtige Exemplare von Kulu, Lahul und Bashahr in meiner Sammlung. Letztere nähern sich bereits oreas von Westchina. Doherty hat uegeli im Kumaon Himalaya zwischen 1200 und 3500 m Höhe beobachtet. L. argiolus sikkima Moore 1883. Eine interessante Lokalrasse. Exemplare in der Regel kleiner als die unscheinbarsten coelestina. Von ihren zwei Zeitformen gleicht jene der trockenen Periode mit ihren weiß durchschossenen Flgln. aufs täuschendste der L. cardia dilectus Moore, jene der Regenzeit unsern europäischen argiolus. Verschiedene Autoren bringen L. jynteana Nicev. 1883 mit sikkima in Verbindung. Es ist nicht ausgeschlossen, daß jynteana eine Mischart darstellt und einige Exemplare als Regenzeitform zu sikkima gehören, während andere vermutlich mit L. albocoeruleus Moore zusammenfallen. Sicher ist nur, daß jyntieana ein Synonym ist, ganz gleich zu welcher oder zu welchen Arten wir sie bringen müssen. L. argiolus victoriae Swinhoe 1893. Auf Individuen einer extremen Trockenzeitform basiert. Als puspargiolus Chapman ist 1. c., p. 446, vermutlich eine Regenzeit- form beschrieben, welche oberseits durch einen sehr breiten schwarzen Saum der L. Puspa gleicht. Als bothrioides Chapman wurde eine Abweichung benannt, welche durch rundliche Flügelform und ansehnliches schwarzes Randgebiet die Bothrinia chennelli Niceville vortäuscht. L. argiolus herophilus Fruhst. Süd-Annam. (C. jynteana herophilus Fruhst., p. 293, 1. c., 1909.) d kommt der victoriae Swinh. sehr nahe, differiert im 9 Ge- schlecht durch breiteren schwarzen Außensaum. Forma cition Fruhst. (C. coelestina cition Fruhst. 1. c., p. 214) ersetzt kleine L. argiolus coelestina in Süd-Annam. 29) Lycaenodsis oreas Leech 189. Im Habitus und den Genitalien steht diese Art so nahe ZL. argio- lus, daß man in ihr vielleicht nur eine erheblich modifizierte mon- tane Form der L. argiolus vermuten könnte. Die Zeichnung der Unterseite bietet keine wirklichen Unterschiede, und die Geni- 1. Heft 30 H. Fruhstorfer: talien differieren auch nur dadurch, daß die Valve etwas breiter und vor der lang ausgezogenen Spitze glatt abgeschnitten ist, während L. argiolus an derselben Stelle eine Einkerbung zeigt. Eine neuerdings aufgefundene Rasse der Insel Formosa differiert aber im prächtig glänzenden, dunkelblauem Kolorit dermaßen von allen bekannten L[. argiolus Formen, daß es mir geraten erscheint, zwei Spezies anzuerkennen, wie dies ja auch Chapman befürwortet hat. Zu dem von Chapman erschlossenem Verbreitungsareal der Kollektivart werden hier als neu noch die Philippinen und Formosa angeführt. L. oreas oreas Leech. (L. oreas Chap., p. 43, f. 66, 67. China.) Nach Leech nur auf Höhen von etwa 3000 m. Vermutlich auf das Hochgebirge beschränkt. Butler erwähnt oreas auch vom Chusan-Archipel und von Fuchau. Es ist jedoch anzunehmen, daß es sich bei derlei Exemplaren um L. argiolus-Formen handelt. Jedenfalls gehören alle Stücke, welche ich von in der Nähe der Küste gelegenen Fundorten aus Kanton, Tsingtau und Formosa besitze, zu argiolus. L. oreas arisanus Mats. 1910. Formosa. (C. arisanus Mats. Ent. Ztschr. Stuttg., p. 221.) & differiert von chinesischen Exemplaren durch die dunklere und mehr veilchenblaue Grundfarbe der Oberseite, die im all- gemeinen an jene von L. limbatus Moore erinnert und an die Nacaduba-Arten in der Nähe von atrata Horsf. und bero& Feld. Das 2 führt einen ziemlich breiten schwarzbraunen Distal- saum, der auf den HtflgIn. in Gestalt schwarzer Spitzen bis nahe an die Zelle vordringt. Beide Geschlechter sind im Basalteil der Htflgl. ziemlich ausgedehnt blaugrün angeflogen, sonst weist die Unterseite der ganz hervorragenden Lokalrasse keine Unter- schiede L. oreas gegenüber auf. Matsumura kannte nur 1 @ mit der Flugzeit Oktober. $und 2 befinden sich in der Sammlung Courvoisier. L. oreas oreana Swinhoe. Assam. (L. oreana Swinhoe Lep. Ind. 1905 VII, p. 206, t. 619, F. 4.) Eine ansehnliche erst durch Chapman erschlossene Form von Kontinentalindien. Exemplare, welche ich aus Batang, nahe der Yunnangrenze besitze, gleichen viel mehr der oreana Swinh. als oreas Leech. L. oreas algernoni nomen novum. (L. phillippina Chap. [nec Semper], p. 432, f. 65.) Chapman erwähnt als Phillippina eine Form, welche er nach einer Bestimmung der Godman Kollektion identifizierte. Es handelt sich aber nicht um Zhilippina Semper, welche als Lokalrasse zu L cardia zu ziehen ist, sondern ganz entschieden um eine L. Revision der Lycaenidengattung Lycaenopsis. 31 oreas Abzweigung, die von wirklichen oreas aus China nur durch etwas mehr abgerundete Ansatzstelle der Valvenspitze differiert. 30) Lycaenopsis limbatus Moore 1879. Nächst L. musina sicher die beständigste Lycaenopsis, welche nur unbedeutenden lokalen Abänderungen unterworfen ist. Chap- man hat alle zu seiner Zeit bekannten Rassen richtig um den Namenstypus gruppiert, nur scheint es nicht ganz sicher, daß L. jynteana Niceville zu limbatus gehört. Auch Evans. Journ. Nat. Hist. Soc. 1912, p. 982, spricht darüber seine Bedenken aus. Jynteana ist aber eine so zweifelhafte Art, daß deren Vereinigung mit limbatus den Wert der Chapmanschen Aufstellung in keiner Weise beeinträchtigt. Mit jynteana, die man zum Teil als L. argiolus, zum Teil als albocoeruleus Form auffaßt, hat Nic@ville vermutlich sowohl eine limbatus- wie auch L. argiolus-Rasse vermengt. Für diese Annahme spricht ja auch die Tatsache, daß Nic£ville im Gazetteer of Sikkim 1894, p. 152, angibt, daß er L. argiolus sikkima Moore nicht ermitteln konnte, während er jynteana als ‚gemein auf 2—9000’ Höhe‘ registriert. Niceville war sich über die wirklichen Namen der Sikkim Lycaenopsis absolut nicht im klaren; bei der Variabilität der ein- zelnen Formen muß dies nachsichtig beurteilt werden, um so mehr als für Niceville anatomische Untersuchungen unmöglich waren. Niceville hat ja auch eine ganze Reihe von prächtigen Neuheiten aus Sumatra nicht erkannt und die kostbarsten Seltenheiten mit den häufigsten Arten dieser Insel vereint. L. limbatus himilcon Frhst. 1909. Formosa. (C. himilcon Frhst. Ent. Ztschr. Stuttg. 1909, p. 116. L. limbata Chapman, p. 460. Nord-Formosa. Celastrina limbatus B. B. Ent. Mitt. 1914, p. 127.) L. limbatus hegesander Frhst. Tonkin. (C. placida hegesander Frhst. 1. c., p. 292.) L. limbatus limbatus Moore. Type aus Shillong, Assam. ! Placida Niceville 1883 läßt sich vielleicht als Name einer Trockenzeitform für Exemplare aus Sikkim halten. Nic£ville kannte Exemplare aus Oberbirma, von der Tavoy-Siamgrenze und Penang. Für südindische und Ceylonindividuen, welche in England als typische limbatus gelten, ließe sich vielleicht ein Name einführen. L. limbatus placidina subspec. nova. (C. placida Mart. & Nicev. Butt. Sum. 1895, p. 4593. L. limbata Chapm., p. 450, f. 84. & größer, dunkler, weniger lebhaft glänzend als "Exemplare aus Sikkim. Patria: NO.- und W.-Sumatra, Coll. Frhst. Penang (Chapman). L. limbatus pellax Frhst. 1909. (C. placida Dellax Frhst. 1. c., p. 292. 1. Heft 32 H. Fruhstorfer: L. limbata Chap., p. 450, Lombok.) Diese Form ist oberseits und bei den meisten Exemplaren auch auf der Unterseite nicht von L. cardia astarga Frhst. zu unter- scheiden. So gering die äußeren Differenzen auch sein mögen, die Morphologie der Klammerorgane erbrachte dennoch den Beweis, daß neben cardia auch limbatus auf Java vorkommt. Patria: Java, Lombok, Sumbawa. Sicher auch Bali. L. limbatus ebicharma Frhst. Flores. (C. phuste epicharma Frhst. 1. c., p. 293. L. limbata Chapm., p. 450. Süd-Flores.) Epicharma liegt mir nur in einer ungewöhnlich kleinen, ober- seits auffallend hellblauen und prächtig glänzenden Trockenzeit- form von der Insel Flores vor. Auch sie zählt zu den Formen, welche ohne die Untersuchung der Klammerorgane nicht mit Sicherheit von L. cardia masinissa Frhst. und L. camenae jugurtha Frhst. von Flores zu unterscheiden ist. Es ist aber nicht aus- geschlossen, daß sich bei Exemplaren der Regenzeitform, die mir von allen drei Arten von Flores fehlen, auch äußerliche Unter- schiede erkennen lassen. L. limbatus lyce Sm. Süd-Celebes. (C. Iyce Sm. Nov. Zool. 1895, p. 506.) Pellonia Frhst. (C. dellonia Frhst. 1. c., p. 301) ist dazu eine Gebirgsform vom Pik von Bonthain aus 5000’ Höhe. L. limbatus lyseas Sm. 1895, Batjan. (C. Iyseas Sm. Nov. Zool. 1896, p. 506.) L. limbatus gadara Frhst. Obi. (C. gadara Frhst. 1. c., p. 301.) L. limbatus hermesianax Fruhst. 1909. Mindanao. (C. philippina Semp., part. p. 168, t. 32, f. 14, 15.) (C. phil. hermesianax Fruhst., 1. c., p. 300.) Ähnliche Rassen werden sicher noch auf allen philippinischen Inseln gefunden. 31) Lycaenopsis nigerrimus Moult. (IE BR&A, Soc. 19195°p. 96.) Diese nach einem Exemplar ohne Hinterleib aufgestellte Art ist oben dunkelbraun. Die Unterseite weißlich, mit leicht bräunlich oder grau angeflogenem Costalsaum der Vflgl. Die Zelle durch eine dunkle Linie abgeschlossen. Vflgl. mit einer postdiskalen regelmäßigen Serie von 6 kurzen Intranervallinien und einer subterminalen Fleckenreihe sowie einer ‚‚fuscous lunular“ Submarginallinie. Hflgl. mit einer postdistalen Reihe von 8 Punkt- flecken. Die Art bildet ein Verbindungsglied von L. Plauta zu haraldus. Patria: Borneo, Sarawak. Revision der Lycaenidengattung Lycaenopsis. 53 32) Lycaenopsis haraldus F. 1787. Ebenso wie cossaea ein typischer Makromalayane, unzweifel- haft der glänzendste Vertreter der Gattung, zudem noch aus- gezeichnet durch den hervorragenden Heteromorphismus der Ge- schlechter. Gegenüber den blau schillernden 3 ein einfaches, schwarzes @ mit weißem Diskalfeld beider Flügel. Die Klammer- organe gleichen jenen von L. cossaea, auch sie sind im Verhältnis zu der hervorragenden Größe der Imago sehr klein geblieben. Die Valve trägt deutliche distale Zähne. Drei Ortsformen haben bereits Namen empfangen: L. haraldus ananga Feld. 1865. Malayische Halbinsel. Su- matra (?) (Butler). (C. haraldus Dist., 1. c., p. 211 t. 21, f. 6.) Die größte der bekannten Rassen. L. haraldus cornuta Druce 1873. Nord-Borneo. Südost- Borneo 4 dd, 1 2 Coll. Fruhstorfer. Entschieden kleiner als Perak-Exemplare mit schmälerem schwarzem Apikalsaum der Vflgl. 11 3d, 6 22 am Sarawak- Museum, davon 11 Exemplare, die alle im Jahre 1909 gesammelt wurden. L. haraldus haraldus F. Java. Fabricius beschrieb seine Art aus ‚„Ostindien‘“, ein irriger Fundort. Es ist aber bekannt, daß Fabricius viele Javafalter empfangen hat, deren Heimat er nach ‚‚India orientalis‘ verlegte, so daß es nicht unwahrscheinlich ist, daß auch die Type von L. haraldus von der Insel Java gekommen ist. Weil wir für die Perak- und Borneo-Rasse bereits sichere Namen haben, die unter keinen Umständen mit dem unsicheren ‚„‚haraldus‘‘ synony- miert werden dürfen, übertrage ich die Bezeichnung ‚‚haraldus“ auf die Javarasse, auf diese Weise einen neuen Namen für diese vermeidend. Haraldus ist sehr selten auf Java. Nur 1 g in meiner Sammlung, einen zweiten überließ ich de Nic@ville. In der Samm- lung Godman befindet sich ein 9. 33) Lycaenopsis ridte Druce 1895. (L. ridte Chapm., p. 43, f. 69 u. 70.) Eine ausgezeichnete Spezies, die einzige Art mit einem schwarzen subbasalen Zellfleck der Unterseite der Vflgl. Mit Sicherheit bisher nur aus Nordborneo bekannt. 2 dd in Coll. Fruhstorfer. 34) Lycaenopsis marginata Nicev. 1883. Eine prächtige Art, welche oberseits leicht mit der Regenzeit- form von L. puspa verwechselt werden kann und auch wird. Die nordindische Rasse zerfällt übrigens selbst in zwei ziemlich gut getrennte Zeitformen. L. marginata hat eine eigentümliche Ver- breitung und bewohnt ein ausgedehnteres Gebiet als bisher. be- ' kannt war. Wir begegnen ihr vom Kumaon-Himalaya bis Ober- Archiv für Naturgeschichte 1916. A. 1. 3 1. Heft 34 H. Fruhstorfer: und Unterbirma, dann wieder auf Penang, Sumatra und Java, end- lich in Südindien. Marginata fehlt auf Ceylon und Borneo. Anatomisch ist die Spezies ziemlich isoliert und besonders kenntlich an einem Dorn des Uncus, wodurch Analogien mit L. argiolus, limbatus, nedda etc. vorhanden sind, ohne daß jedoch an die geringste Verwandtschaft mit diesen Arten zu denken wäre. Chapman glaubte die südindische Rasse als eigene Art behandeln zu dürfen, und seine’ Abbildung (f. 82) täuscht in der Tat Diffe- renzen mit marginata (fig. 83) vor, welche jedoch auf den Photo- graphen zurückzuführen sind und in Wirklichkeit nicht so scharf ausgeprägt existieren. Meine Präparate von marginata aus Sikkim und carna aus Sumatra mildern die scheinbaren Gegensätze, so daß wir unbedingt drei ‚Rassen‘ statt drei ‚Arten‘ vor uns haben. L. marginata marginata Nicev. (L. marginata Chap., p. 447, f. 83.) d& und 2 der nassen Periode mit ausgedehntem, schwarzem Rahmen der Oberseite beider Flügel. Submarginalpunkte der Unterseite äußerst prominent. & der trocknen Zeit mit vermehrtem diskalem Weiß der Oberseite und verkleinerten, schwarzen Punkten der Unterseite. Patria: Vom Kumaon-Himalaya bis Birma und Tenasserim, manchmal bis 3000 m emporsteigend. L. marginata albidisca Moore 1883. Südindien. Eine prächtige Rasse aus den Nilgeri und Pulnihills in Süd- indien, oberseits der L. cossaea täuschend ähnlich. L. marginata carna Nicev. 1895. Chapman ist diese Form unbekannt geblieben. Die Klammer- organe differieren in keiner Weise von jenen der marginata aus Sikkim und auch die Imagines sind nur unerheblich verschieden. Als einziger stichhaltiger Differenzialcharakter lassen sich allen- falls die prägnanteren subterminalen Randpunkte der Oberseite der Hflgl. anführen. Patria: Nordostsumatra (7 d& in Coll. Fruhstorfer), Penang (Chapman), Westjava (Piepers). 35)Lycaenopsis shelfordi Nicev. 1902. Nord-u.Südborneo. (C. armenta Fruhst., 1. c., p. 287. L. shelfordi Chap., p. 429, f. 58.) L. shelfordi Moult. 1. c., p. 91. Das ganze Jahr über ziemlich häufig am Berg Matang, wo shelfordi von 11—2 Uhr langsam über das Gestrüpp hinwegfliegt. Eine bisher nur von Borneo bekannte Form, welche den westlichsten Vorposten eines interessanten Artenkomplexes bildet, welcher weiter im Osten durch L. nedda Sm., im Norden durch eine bisher unbeachtete Abzweigung (L. archagathos Fruhst.) er- setzt wird. Vermutlich bilden alle drei Formen eine Kollektiv- spezies mit in den Details variierenden Klammerorganen, ein bis- Revision der Lycaenidengattung Lycaenopsis. 35 her unter den von mir untersuchten Lycaeniden völlig isolierter Fall. Dennoch aber ergeben sich auch hierfür Beispiele unter den Satyriden und Danaiden. Man denke an Erebia melas und lefebvrei, unter den Europäern, an Danaida cleona, vitrina, schenki unter den Indo-Australiern. Eigentümlich ist nur, daß die im Kolorit kaum von shelfordi zu trennende L. vesontia sich in der Valvenbildung am weitesten von L. shelfordi entfernt, dagegen die äußerlich sehr unähnliche und auch geographisch weiter entfernte L. nedda mit ihren Spaltzweigen nur geringe anatomische Differenzen aufweist. Wir haben nämlich zu beachten: a) shelfordi, distales Ende der Valve sehr breit, Randzähne kammförmig verteilt, sehr lang. b) nedda, Valve vor dem Ende bereits stark eingeschnürt, | Randzähne kammförmig verteilt, sehr lang. | c) archagathos, Valve außerordentlich verschmälert, Rand- zähne verkümmert. {2} Uncus ohne Stachel, shelfordi, archagathos. b) Uncus mit Stachel, nedda. Zu den weitgehenden Abweichungen der Klammerorgane tritt eine verfängliche Mannigfaltigkeit der Zeichnung und Färbung der Oberseite, gradeniga, die Rasse von Nordcelebes hat gar keine Beziehungen zu shelfordi, die Amboinaform weder zu shelfordi noch zu gradeniga von Celebes, während die 22 der Neu-Guinea- Unterart shelfordi 22 vortäuschen. Aber alle Disharmonien werden aufgehoben durch die resistente Unterseite mit ihrer durchaus hartnäckigen, nur in unwesentlichsten Details abweichenden Zeich- nung. Die Charaktere der Unterseite führen uns in diesem Falle also scheinbar weit sicherer als die Anatomie es vermag. Die Ge- samtart nedda verlangt somit von uns, daß wir zuihrem Verständnis die geographische Methode mit der vergleichenden Morphologie der Klammerorgane verbinden. Bei den ungenügenden Doku- menten an Exemplaren jedoch müssen wir uns jetzt doch auf letztere stützen und demnach auch drei ‚‚Arten‘‘ anerkennen, wie denn auch der sorgfältige, scharfsinnige Chapman die zwei damals zugänglichen Spaltzweige als ‚Spezies‘‘ behandelt hat. 36) Lycaenopsis nedda Sm. 189. ‘ Diese oberseits in höchstem Maße veränderliche Lycaenopside findet sich im Papuagebiet, den Molukken, Celebes und den Inseln der Timorsee. Uncus kenntlich an einem spitzen Fortsatz. L. nedda gradeniga Fruhst. 1910. (C. gradeniga, 1. c., p. 301.) dd. Oberseite dunkel violett. Beide Flügel von einer gleich- mäßig breiten, mindestens ein Drittel der Flügeloberfläche ein- nehmenden Randbinde besetzt. Zelle sowohl der Vorderflügel als auch der Hinterflügel mit einem schwarzen Strichelchen abgegrenzt. Unterseite grauweiß, Zeichnung wie bei Placida, aber kräftiger. Nordcelebes, ; Ostcelebes. Ein Bewohner der Ebene. 3*+ 1. Heft 36 H. Fruhstorfer: L. nedda $huste Druce 1895. Insel Timor. (L. nedda phuste Chap., p. 432.) Mir in Natur unbekannt, scheint nach Chapman in zwei Formen aufzutreten, nämlich a) einer solchen, wie sie Druce ab- gebildet hat und 5) einer der cönctuta Sm. der Nordmolukken ge- näherten Abweichung. L. nedda labranda subspec. nova. Amboina, Ceram. Oberseite violett, statt blau wie bei shelfordi und nedda von Neu-Guinea, blasser als bei gradeniga. Die Umsäumung beider Flügel auf einen ganz schmalen, schwarzen Rand beschränkt. Hflgl. mit einer Serie deutlicher, aber zierlichen anteterminalen Punkten. L. nedda cinctuta Sm. 1896. Ternate, Batjan, Halmaheira. (L. nedda cinctata Chap., p. 429, f. 60.) L. nedda nedda Sm. 1894. Type aus Dorey. (L. nedda Chap., p. 429, £. 59, 61, 62.) L. nedda artinia subspec. nova. Oberseite hell veilchenblau, der Distalsaum schmäler als bei cinctuta Sm., die anteterminalen Punkte der H£flgl. nicht isoliert stehend wie bei labranda, sondern mit dem Außensaum zusammen- stoßend. Qfast genau wie L. vesontia $& und shelfordi SS, nur etwas lichter blau, weniger stark glänzend und mit vermindertem, braun- schwarzem Randgebiet. Patria: Deutsch-Neu-Guinea 3 dd, 2 98, Kumusifluß, Brit. Neu-Guinea, Holl. Zentral-Neu-Guinea. 37) Lycaenopsis archagathosFruhst. 1909. (Taf. I, fig. 10.) Oberseits nur durch ganz unbedeutende Koloritabweichungen von L. shelfordi Nicev. zu separieren, differiert sie anatomisch doch so erheblich, daß wir ihr einstweilen noch Artrechte ein- räumen müssen. L. archagathos hermarchus Fruhst. 1910. Luzon. (C. transbectus Semp. Schmett. Phil. 1889, p. 169. C. transpectus hermarchus Fruhst., 1. c., p. 284.) L. archagathos vesontia subspec, nova. (Taf. I, Fig. 10.) & kleiner als SS von shelfordi, um ein geringes heller blau und noch stärker glänzend als Borneo dd. Der schwarze Saum der Vflgl. etwas verringert, besonders längs der Kostale, dagegen auf den HflglIn. verbreitert. Die schwarzen Punktflecken der Hflgl. deutlicher gerundet und reiner weiß umringelt. Die schwarze Zeichnung der Unterseite etwas mehr gedrängt, zugleich markanter als bei shelfordi. Patria: Philippinen, Mindoro, Samar. L. archagathos archagathos Fruhst. 1910. Bar. u Bazilan, Mindanao. rm Revision der Lycaenidengattung Lycaenopsis. 37 (C. transpectus Semp., 1. c., p. 169, t. 32, £. 11 und 13. £. C. transdectus archagathos Fruhst., 1. c. p.: 284.) Das Randgebiet beider Flügel entschieden schmäler, die Exemplare selbst größer als jene von vesontia Fruhst. aus Mindoro. 38) Lycaenopsis corythus Nicev. 1895. (Chapm., p. 428, f. 57, ausgezeichnetes Bild.) Eine anatomisch hochinteressante Art. Uncus etwa wie bei L. albocoeruleus Moore, jedoch kürzer, stärker gekrümmt. Tegumen mit einem eigentümlichen halbkugeligen Gebilde, das an einen Knopf zum Öffnen der Türen erinnert. Valve breit, mit kamm- artig, etwa wie bei L. shelfordi aufgereihten Zähnen. Patria: Nordostsumatra, 13 JS 1 2 Coll. Fruhstorfer. 39) Lycaenopsis acesina B.-B. (L. acesina Chapm., p. 432, f. 433.) Eine interessante Species, gleicht in den Zeichnungsverhält- nissen unterseits der L. cara Nicev. und differiert von den übrigen Arten aus Neu-Guinea, durch die grau ausgefüllte bandartige Fleckung der Unterseite. Anatomisch stellt acesina das pro- gressive Extrem der distalen Armatur der Valven dar, deren dor- saler Endzahn jenen von nedda an Stärke und Länge noch be- deutend übertrifft. Auch der Stachelfortsatz des Uncus ist ro- buster als bei nedda und corythus. 40) Lycaenopsis vulcanica R. (Nov. Zool. 1915, p. 388.) Unterseite grau und deshalb vermutlich acesina B.-B. oder pullus Ioicey genähert. Patria: Vulcan-Insel, Deutsch-Neu-Guinea. Artengruppe Notarthrinus Chap. 41) Lycaenopsis musina Snell. 1892. Habituell und koloristisch die unscheinbarste aller Lycae- nopsiden, übertrifft sie im kühnen Ausbau der Chitinbewehrung sogar die Arten der nedda-acesina-corythus-Gruppe. Eigentümlich erscheint der Uncus mit seiner gleichfalls stark chitinisierten Spitze, welche in ihren Umrissen an jene von L. albocoeruleus Moore er- innert, aber noch die ‚„hooks‘‘ Chapmans trägt. Die Art ver- breitet sich über ein größeres Areal als bisher angenommen wurde. Wir begegnen ihr in Makromalayana, von wo aus sie Birma und Annam erreicht hat, während sie im Osten bis Lombok vordringt. L. musina musinoides Swinh. 1910. Oberbirma. (L. musinoides Swinh. Lep. Ind., v. 11, p. 205, t. 619 £. 3—3 b.) L. musina elides Fruhst. 1909, Südannam, Februar, auf ca. 1200 m. (C. musina belides Fruhst., 1. c., p. 300.) L. musina candaules Nicev. 1896. Perak, Nordostsumatra, (C. candaules Nicev. J. B. N. H. S. 1895, p. 276. L. musina Chap., p. 424, f. 52—54.) 1. Heft 38 H. Fruhstorfer: L. musina lugra Druce 1895. Borneo. (Chapm., p. 427, f. 55—56.) Sehr häufig am Gipfel des Berges Matang. L. musina musina Snell. Ost- und Westjava, Lombok auf ca. 1200 m im April. (Lycaena musina Snell. T. v. E. 1892, p. 145. Westjava.) Das bis 1909 unbekannte 2 fand ich auf dem Plateau von Pengalengan. Es gleicht etwas dem coelestina-? und astarga-Q durch den breiten Kostal- und Distalrand aller Flügel, hat aber dunkler stahlblauen Schimmer. Die schwarzen Antemarginal- monde der Hinterflügel proximal von einer weißen Wellenlinie eingefaßt. 42) Lycaenopsis quadriplaga Snell. 1892. (Taf. I, Fig. 11.) Eine der interessantesten Arten des Genus, mit namentlich bei der sumatranischen Rasse nur unbedeutender Verschiedenheit der Geschlechter. Nachdem ich 1909 ihre Zugehörigkeit zu den „Cyaniris““ nachgewiesen hatte, bin ich heute in der Lage, durch die Darstellung der Klammerorgane das Vorhandensein der ‚hooks“ zu beweisen, womit sie als ‚‚Notarthrinus‘‘ eingeführt werden kann. Die Valve ist auffallend breit und erinnert in ihren Konturen viel- mehr an jene von Lamßides elpis und Jamides bochus als an eine Lycaenopside. Die Furca kommt auf unserem Bilde besonders gut zum Ausdruck. Leider aber sind die feinen Zähne, welche wie ein Sägeblatt die ganze Breite der dorsalen Lamelle der Valve zieren, nicht sichtbar. Der Uncus plumper, am Ende mehr abgerundet als jener von L. musina Snell. Auch diese Spezies ist weiter verbreitet, als bisher bekannt war und wird sich wahrscheinlich als ein wahrer Makromalayane erweisen, denn sie fehlt nur noch von der Malayischen Halbinsel. L. quadriplaga lingga Moult. 1911. (L. lingga Moult. J. A. S. 1911, p. 9%, f. 5. 2.) Nach der Abbildung ihres Autors und dessen Diagnose des einzigen vom Berg Lingga in Sarawak stammenden 2 zweifle ich nicht an der Zugehörigkeit dieser ‚Spezies‘ zu quadriplaga. Das © nähert sich sogar der javanischen Form durch einen ziemlich breiten schwarzen Außensaum der Hflgl. viel mehr als der sumatra- nischen nearcha. L. quadriplaga nearcha subspec. nova. (Taf. I, Tig. 11). (L. placida Nicev. 9 ex errore.) Diese prächtige Form befand sich in 10 dd, 2 2? in der Coll. Martin, welche insgesamt als C. Dlacida 92 von Niceville bestimmt waren. & durch schmäleres schwarzes Randgebiet namentlich der Hflgl. von der javanischen Schwesterrasse zu trennen, das weiße Feld der Oberseite gewinnt dadurch an Ausdehnung. Das 2 hat statt einem kompakten Rahmen, fünf beinahe isolierte schwarze anteterminale Punktflecken der Oberseite der Hilgl. Revision der Lycaenidengattung Lycaenopsis. 39 Auf der Unterseite differieren beide Geschlechter durch die Reduktion der bei guadriplaga dicken Submarginalflecke der Vflgl. zu ganz feinen Strichelchen. L. quadriplaga quadriplaga Snell. 1892. (Lycaena quadriplaga Snell. T. v. E., p. 149. C. quadriplaga Fruhst. 1. c., p. 299.) Wurde von Dr. Piepers am Bergpaß von Megamendung, West- “ei auf 14—1800 m Höhe zuerst beobachtet. Ich fand och 1 8, 3 22 am Plateau von Pengalengan. L. quadriplaga aphala Fruhst. 1910. Ostjava, Vulkan Arjuno, ca. 1500 m. (C. coalita Nicev. 2 J. B. N. H. S. 1891, p. 363, t. F, f. 12 sic!) (C. quadriplaga aphales Fruhst., 1. c., p. 299.) Zwei dd dieser Ortsform, welche Doherty am Vulkan Arjuno entdeckte, hat Niceville trotz ihrer Kleinheit und des total ver- schiedenen Charakters der Zeichnung der Unterseite für 22 (!) der L. coalita Nicev. gehalten, ein Beweis für das auf feine Unter- schiede nicht geübte Auge ihres Urhebers, der dennoch seine Lebensaufgabe darin erblickte, Arbeiten anderer Autoren zu be- kritteln und herabzusetzen. Aphala differiert von westjavanischen guadriplaga durch das ähnlich wie bei nearcha vermehrte weiße Gebiet der Oberseite, welches die schwarze Umrandung namentlich der Hflgl. vermindert. 43) Lycaenopsis binghami Chap. 1906. (Notarthrinus binghami Chap. P. Z. S. 1908, p. 676, t. 28, £. 2. L. binghami Swinh. Lep. Ind. v. 11, p. 205, t. 619, f. 2 und 2a.) Eine außerordentlich seltene Spezies, von welcher nachweislich bisher nur vier Exemplare bekannt sind. Oberseite etwa wie Bothrinia nubicola Leech, anscheinend dunkel violett, beide Flügel mit einem breiten schwarzbraunem Saum. Unterseite mit sehr kleinen, etwa wie bei L. argiolus L. verteilten Punkten. Genitalorgane im absoluten Gegensatz zu jenen von L. guadri- plaga, die Valve schlank, spitz ohne jede Chitinarmatur. Uncus am Tegumenansatz breiter, nach außen mehr abgerundet, die Hacken viel länger, dünner, nur leicht gebogen. Patria: Assam. 44) Lycaenopsis vardhana Moore 1874. (Chap., p. 424, f. 51. Swinhoe, 1. c., p. 204, t. 619, f. 1—1b.) Der Riese des Genus, bemerkenswert durch die Gleichartigkeit der Geschlechter und einen matten zarten, graublauen Schiller der Oberseite. Patria: Von der Nordwestprovinz (2 d, 2 22 Coll. Fruhstorfer) bis zum Kumaon-Himalaya. Artengruppe Bothrinia Chapm. Diese Unterabteilung umfaßt nur drei bis vier, koloristisch sich nahestehende, anatomisch jedoch stark differenzierte Spezies. 1. dleit 40 H. Fruhstorfer: Untersuchungen der Arten der Gattung Kallima haben ergeben, daß bei diesen auf die Variation der Genitalorgane weniger Wert zu legen ist als auf ihre äußeren Merkmale, und ähnliche Verhält- nisse scheinen auch bei den Bothrinia vorzuliegen, denn die Organe differieren bei koloristisch kaum zu unterscheidenden Typen in der Weise, daß am Tegumen Spangen vorhanden sein oder fehlen können, während die Konturen der Valve das Gemeinsame der Artengruppe konservieren, nämlich eine lang ausgeflossene Valve mit einer oder zwei Spitzen am äußeren Ende. Die einzelnen Arten der kleinen Gruppe sind außerordentlich selten, deren Verbreitung ist zurzeit noch diskontinuierlich, Assam bis Westchina, dann ganz unvermittelt wieder Celebes. Es ist demnach ziemlich sicher, daß wir Bothrinia aus dem dazwischen- liegenden makromalayischen Gebiet und den Philippinen noch erwarten dürfen. 45) Lycaenopsis chennelli Nicev. 1883. (Bothria chennellii Chapm. P. Z. S. 1908, p. 676 mit Figu.r Bothrinia chennelli Swinh. Lep. Ind. VII, p. 270 + 638, f. 2—2b.) Ein & von den Naga-Hills meiner Sammlung ist etwas kleiner und dunkler als SS, welche aus Sikkim stammen sollen. Lycaenopsis binghami Chap. 1908. Diese bereits als Notarthrinus erwähnte Art dürfte ihrer kolo- ristischen Merkmale und auch eigentümlichen schlanken, in eine Spitze auslaufenden Valve nach besser hier als bei den Notar- thrinus eingereiht werden. Patria: Khasia Hills. 46) Lycaenopsis nebulosa Leech 1890. Westchina, Zen- tralchina, außerordentlich selten. (Bothrinia nebulosa Chap., 1. c., p. 473, f. 118.) 47) Lycaenopsis celebica spec. nova. (Taf. I, Fig. 12.) d etwas größer und mit spitzeren Vflgln. als L. chennell:. Hflgl. vor dem sehr schmalen Saum ausgedehnt weißlich aufgehellt. Die Randbinde der Hflgl. reicht im Gegensatz zu L. nebulosa und L. chennelli nicht bis in den Analwinkel, sondern löst sich von der vorderen Mediana an in einzelne runde Flecken auf. Von der Unterseite scheint eine dünne, schwarze, submargi- nale Binde durch. Im allgemeinen gleicht die Oberseite der L. cyanicornis Snell. von Java dermaßen, daß ich ohne anato- mische Untersuchung celebica für eine Lokalrasse der cyanicornis gehalten hätte. Unterseite: Zeichnungsverteilung wie bei L. chennelli, nur ist die submarginale Halbmondserie der Hflgl. weiter nach innen gerückt. Die Klammerorgane sind hochspezialisiert und ver- einigen in sich die Merkmale von L. binghami und nebulosa. Mit Revision der Lycaenidengattung Lycaenopsis. 41 ersterer Spezies hat celebica den mit lateralen Spangen versehenen Uncus gemeinsam, mit nebulosa die Valvenkontur. Von nebulosa differiert jedoch celebica durch das Fehlen der zweiten Spitze am Valvenrande. Die anatomisch hervorragende Art ist zoogeogra- phisch von höchstem Interesse, weil sie ein neues Dokument in der sich stets vermehrenden Reihe der Beweise der innigen Ver- wandtschaft der Insel Celebes mit dem asiatischen Kontinent er- bringt. Die Entdeckung einer Bothrinia auf Celebes geht Hand in Hand mit der Auffindung einer Delias belladonna-Rasse durch Dr. Martin auf Celebes und dem von mir neuerdings erbrachten Nachweis, daß der bisher isoliert stehende Papilio veiovis Hew. nur als eine Inselrasse des kontinentalen P. agestor Gray. zu gelten hat. Alle drei Arten fehlen auf Java und Borneo, sie können somit nur auf dem Wege über die Philippinen nach Celebes gelangt sein und dürfen wir sie somit insgesamt auch noch von den Philippinen erwarten, die ja noch ungenügend durch- forscht sind. Patria: S.Celebes, Pik von Bouthain aus 5000’ Höhe, Februar 1896 (H. Fruhstorfer leg.) Übersicht der Lycaenopsis-Arten. Seite Seite Beestna B-B.. . ... .. a 18 BR lorst, . 7... 3.1. KanBa. MODE . .. urn. 13 albocoeruleus Moore... 1 limbatus Moore. ... . 31 *abona Fruhst. ..... . . 11 | marginata Nicev. ,„.. . . 83 archagathos Fruhst. . . . 36 | matanga Chap. . ... . 20 EN 27 |. Mmelaona: DOB.N sata an 9 argioloides R. .... 31 moulioni Chap.. .. ... 21 grrsaas Kruhst. . .:..'..,12:| masına Snell I... 37 binghami Chap. . . . 39,40 | nebulosa Lech .... 40 camenae Nicev.. . .. . 1 Med SE Be. 2, 39 Ba Nicev. N we 24 | *nigerrimus Moult. . . . 32 cardia Felda yonlort 14 I oneasıkeechiin.d. . .. - 29 Balneas Nicev. 7... . | Puls nen ne. 24 chennelnNicev. ."... 7'’40°|’ Duspa Horst. m. 24 celebica Fruhst. . . . . 40 | quadridlaga Snell. . . . 38 Bau Nicev.. , 02 IE. rona SB N; 18 eoaktta Nicev. .... .. 11.3, 2Ble Be Ne 33 corythus Nicev.. . . 2. BPTI’CSHENOFREREC.. .. .. , ... 34 BaSsaae Nicev. . ........ 19) srodhis Diese) . . ..» 10 eyanicornis Snell.. . . . 22 | iZenella Mik. . ..... 17 *dehictwosa Pag. 1.2, 13 | transpectus Moore . . . 20 Brück BB. ao. 18 | vardhana Moore . . . . 39 naraldus' Pr A ad, 33 1 Funke RI INN 37 sdamis Fruhst. . .. . . 23 | Species mit * sind noch nicht auf ihre Genitalorgane untersucht. 1. Heit 42 Embrik Strand: Tafelerklärung der Genitalorgane. Figur 1. » 2 „> 3 » 4. » 5. »„ 6. ” iR „ 8. ss 4} 1; LOL . SL a Figur 13. TE ra N Rn ı;® AN T. „SSR, Ba N ” 20 Tafel I. Lycaenopsis cardia masinissa Fruhst. Flores. (Penis mit ausgestreckter Carina.) Lycaenopsis cardia astarga Fruhst. West-Java. Lycaenopsis cardia astarga Fruhst. West-Java. (Penis mit ausgestreckter Carina.) Lycaenopsis cardia astarga Fruhst. West-Java. Lycaenopsis cardia astarga Fruhst. West-Java. Lycaenopsis coalita Nicöv. West-Java. (Penis mit ausgestreckter Carina.) Lycaenopsis transpectus Moore. Sikkim. Lycaenopsis strophis euphon Fruhst. Süd-Celebes. Lycaenopsis strophis Druce. Perak. Lycaenopsis archagathos vesontia Fruhst. Mindoro. Lycaenopsis quadriplaga nearcha Fruhst. Sumatra. Bothrinia celebica Fruhst. Süd-Celebes. Tafel II. Lycaenopsis aristius aristinus Fruhst. West-Java. Lycaenopsis aristius Fruhst. Süd-Celebes. Lycaenopsis idamis Fruhst. Sumatra. Lycaenopsis cyanicornis Snellen. West-Java. Lycaenopsis argioloides R. Neu-Guinea. Lycaenopsis albocaeruleus ovianus Fruhst. Sumatra. Lycaenopsis albocoeruleus Moore. Sikkim. . Lycaenopsis cara Nicöv. Süd-Celebes. Collectanea Arachnologica. Beiträge zur Bibliographie und Geschichte der Arachnologie. Von Embrik Strand, Berlin. Notizen und Auszüge aus dem arachnologischen Inhalt von leicht zu übersehenden oder schwer zu bekommenden Schriften habe ich mir zunächst nur für meinen persönlichen Gebrauch ge- macht, später habe ich mich aber dazu entschlossen, eine Auswahl dieser Notizen zu publizieren. Dazu liegt um so mehr Grund vor, als es sich um Schriften handelt, worüber in den existierenden arachnologischen Jahresberichten nichts oder nur ganz Un- Archiv für Naturgeschichte 82. Jahrg. 1916 Abt. A. Fruhstorfe: Fruhstorfer Tafel 1. Archiv für Naturgeschichte 82. Jahrgang 1916 Abt. A. \ Fruhstorfer Tafel II. Fruhstorfer: Lycaenopsis. Collectanea Arachnologica. 43 genügendes enthalten ist, und deren Titel meistens so sind, daß man daraus nicht ersehen kann, daß darin etwas über Arachniden enthalten ist. Die manchmal ganz wertvollen arachnologischen Mitteilungen, die in solchen Schriften enthalten sind, werden unter diesen Umständen nur allzu häufig unbekannt bleiben. Dem in einigen Fällen vorzubeugen, hoffe ich durch die folgenden Notizen; in anderen Fällen sollen letztere nur den Zweck haben, auf Schriften, die jetzt nur noch historische Bedeutung haben, hinzuweisen und dadurch Materialien zur Geschichte der Arachnologie bilden. Die Geschichte einer Wissenschaft ist nämlich ebensosehr die Geschichte der diese Wissenschaft behandelnden Bücher, als, soweit da eine Trennung überhaupt möglich ist, die Geschichte der diese Wissen- schaft fördernden Männer. — Ähnliche Notizen hat Menge be- kanntermaßen in seinen ‚Preußische Spinnen“ gegeben; die meinigen mögen dazu eine Ergänzung bilden. — Der praktischen Brauchbarkeit halber habe ich die Autoren alphabetisch angeordnet und gebe zuerst eine kurze chronologische Übersicht. — Ich hoffe später weitere solche ‚Collectanea‘. erscheinen lassen zu können. Chronologische Übersicht. d’Ascoli (Sta- Marcy (Girard) 1853 . .p. 59 bili) ca. . . 1275 . .p. 43 | Livingstone . 1857 . . „ 58 Tonston 4. '....1657 ...1,..,5: 55, Burmeister. i.1861'%, -,.,... 46 Berweri ...r .. 1701 1431..2.,,,6271 Maillard. ;.: 1.1863. Assni09 Besenir. .... 64790 ..25 980-1 Bates eat IB ers Be 7730. 028 GUN Rarseh" > 7 17 NONE NE TAB u DI ENSLtOl2. 1.7.1 PER Bakery) ad VD Veh a N BTL 67 Resale, HER ITER. A, ZENCHIP NAHH AN EFT EARRANN (62 Ledermüller :\».,1768.. 1431,88 ,Murray 22.0. 18767 3027,61 Rersin 144.617. ar Blanchatd and o4022,0048 Sulzen si. 77 rn olmbere natlu1887 | Yobnyje6s SAL 34. alla 100I m 26, 5 6 Merenskyu HH SELBER NO Brönnieh.. ı.). 17883.de5) 1487 | Hägele, Tin. 1889 N 58 © BJ Müller‘ +: 1782 „Isis, 1561: Wallace. 88911... %, 467 Preyssler. . . 1790 . » „ 64 | Büttikofer . .. 1890 .... „45 Rleemann ., 1793". „, #56] Distant IB la, 26 Minen, 2 2796 027068 1 Hudson 77. 3892.42" ....84 Schreckenstein 1802 . . „ 65 | Sanchez . . . 1893... 65 mr tr Ur Fa: ART Comstarkian 10h, 74, 40 Rensber,... 18%... 64 | Johnstamer,, 11807... x, DD Eydoux u. Sou- Ford mu. rang. ©, 49 leyer/ 222 184. 747) Jochebom 2.2.7100," ... De Geier Sau. Möllhausen ! si)...» 01 d’Ascoli, Ceeeco (Francesco degli Stabili). In einem in: „Venezia 1820, presso Francesco Andreola“ erschienenen Werk: ‚‚Parnaso Italiano, Volume XII“ mit Untertitel des Bandes: „L’Acerba, 1. Heit 44 Embrik Strand: di Cecco d’Ascoli“ [letzteres soll Pseudonym sein; der richtige Name des Autors ist nach handschriftlicher Einfügung in dem Exemplar der Berliner Kgl. Bibliothek: Francesco degli Stabili] findet sich p. 147, als Cap. XXXV, zwei Verse ‚‚della natura dello Scorpione‘“, ferner p. 149—150, als Cap. XXXVII, ‚della natura del Ragno‘‘ vier Verse. Pag. 148 sind 3 Verse ‚‚della natura del Botto‘“, die sich vielleicht auf Buthus beziehen ? Das Werk soll von etwa’ 1275 stammen und die vorliegende ist nicht die erste gedruckte Ausgabe. Azara, Felix de. Reisen in Süd-Amerika in den Jahren 1781 bis 1801. Aus dem Spanischen mit Anmerkungen und Leben des Verfassers herausgegeben von Walkenaer. Nach dem Französischen bearbeitet von W. Lindau. 3 Teile mit Karten und Kupfer. Leipzig 1810, bei J. L. Hinrichs. 8°. Pag. 121: ‚Unter den Spinnen — wovon es alle in Spanien bekannte Arten gibt — findet man eine mit langen Zähnen, die haarig ist und deren Biß Beulen und Zuckungen bewirkt, ohne doch tödlich zu sein. Eine andere Art macht runde Cocons, die einen Zoll im Durchmesser haben und orangefarbig sind. Man spinnt dieselben, weil die Farbe sich hält. Eine Spinnenart in Paraguay lebt gesellig; mehr als hundert Individuen wohnen zusammen und spinnen ein Gewebe von der Größe eines Hutes.‘“ — Pag. 111—112 wird von spinnenfangenden ‚Wespen‘ berichtet. Baker, Heinrich. Beyträge zu nützlichem und vergnügendem Ge- brauche und Verbesserung des Microscopii. Aus dem Eng- lischen übersetzt. Augsburg 1754. Kleines 8vo. Enthält als ‚Das dreysigste Kapitel‘: „Wahrnehmungen über eine große Spinne“. Diese „Wahrnehmungen“ sind auf 7 Seiten behandelt, enthalten aber eigentlich nur ganz oberflächliche und nichtssagende Beobachtungen, jedoch hat er die Öffnung des Gift- kanals der Mandibeln gesehen und beobachtet, daß die Augen ‘der Spinnen nicht zusammengesetzt sind. — Sonst enthält das Buch „Wahrnehmungen“ über Crustaceen, Milben etc. Die Figuren sind sehr schlecht. Bates, H. W. The Naturalist on the River Amazons. London 1863. Vol. I—U. Vol. I, Pag. 106—7 wird aus Para angegeben: ‚‚many species of Mygale... are found in sandy places at Nazareth‘. Einige von diesen weben ‚‚amongst the tiles or thatch of houses, dens of closely-woven web... others build similar nests in trees, and are known to attack birds [von mir hervorgehoben]. One very robust fellow, the M’ygale Blondii [? E. Strd.] burrows into the earth, forming a broad slanting gallery... the sides of which he lines beautifully with silk. He is nocturnal in his habits. Just before sunset he may he seen keeping watch within the mouth of Colleetanea Arachnologica. 45 his tunnel...‘ Ferner daselbst vorkommend ‚,‚a apecies of Acro- soma‘“, die „a large web‘ spinnt; dabei Abbildung von ‚‚Acrosoma arcuatum‘“‘. — Pag. 160—162 wird beschrieben und abgebildet eine vogelfangende ‚„Mygale avicularia or a veryclosely alliedspecies‘ ; ' Verf. erzählt, wie er die Mygale auf einem Baum überraschte, als sie eben beschäftigt war, einen kleinen Vogel aufzufressen; ein anderer, ähnlicher Vogel lag daneben. Bates erwähnt aus- drücklich, daß die Vogelspinnengeschichten von Madam Merian und Palisot de Beauvais von späteren Verfassern, z. B. Langs- dorff, bezweifelt worden sind, glaubt aber durch seine Beobachtung deren Richtigkeit festgestellt zu haben. Es geht aber nicht aus seinem Bericht hervor, daß die Spinne wirklich die Vögel selbst angegriffen oder getötet hatte, sondern die Möglichkeit besteht, daß sie dieselben erst tot oder sterbend (der eine war nicht ganz tot) aufgefunden und sie dann als Aas befallen hatte. Die Ein- geborenen daselbst hatten so etwas noch nie beobachtet. — P. 291—2 wird über das Vorkommen von /xodes bei Villa Nova Eeachtet, mit biologischen, nichts Neues enthaltenden Angaben azu. Vol. II, p. 58, gibt von Santarem an M’ygale Blondii [? E. Strd:] Blanchard, E. M&tamorphoses, moeurs et instincts des Insectes (Insectes, Arachnides, Myriapodes, Crustaces). 2. edit. Paris 1877. Mit 40 Taf. u. 200 Textfigg. 715 pp: Arachniden p. 669—690. Tafeln oder Figuren: La Mygale pionniere et son habitation, L’Argyronete aquatique, La Clubione errante [et son habitation], L’Epeire diad&me [im Netz], LeScorpion roussatre, Les Acariens (1. Hydrachne g&ographique, 2. Sa larve, 3. Sarcopte de la gale, vu en dessous). — Wesentlich Originales ist nicht darin. [Brünnich, M. T. Dyrenes Historie og Dyre-Samlingen udi Uni- versitetets Natur-Theater. Förste Bind. Kjöbenhavn 1782. Groß 4to. Hat als Einleitung: ‚Natur-Videnskabernes Fremgang under de Danske Konger siden Universitetets Stiftelse‘‘ und enthält sonst nur Beschreibungen und Abbildungen von Mammalien.] Büttikofer, J. Reisebilder aus Liberia, Bd. II. Leiden 1890. Pag. 464 ist erwähnt ‚eine große, zottig behaarte Vogelspinne‘“ (Mygale), dort unrichtig ‚Tarantula‘ genannt, die ihre Beute im Sprunge erhascht und deren Kieferzangen in der Tat groß genug sind, um eine bedeutende und durch das einfließende Gift gefähr- liche Bißwunde beizubringen. Eine Radspinne, Edeira jemoralis, welche an der gelben Ringelung von Leib und Beinen leicht kennt- lich ist, baut zwischen Strauchwerk hinein aus gelben, klebrigen Fäden ein so starkes Netz, daß einem oft der Hut darin hängen bleibt.“ — Das ist alles! 1, Heft 46 Embrik Strand: Burmeister, H. Reise durch die La Plata-Staaten, mit besonderer Rücksicht auf die physische Beschaffenheit und den Cultur- zustand der Argentinischen Republik, ausgeführt in den Jahren 1857, 1858, 1859 und 1860. Erster Band. 1 Karte. 1 Titelbild. 503 pp. 8°. 1861. P. 321 erwähnt ‚eine große M’ygale, die auf dem Schuttboden am Fuße der Cordilleren [bei Mendoza] nicht selten ist.‘‘ — P. 492—4 erwähnt von Parana: ‚eine große Mygale‘‘ [die nicht dieselbe wie die bei Mendoza vorkommende sein soll], sowie ‚eine gesellige Spinne, eine Eeira‘“‘, die er für E. socialis Rengg. hält, und deren Lebensweise er schildert; interessant ist darin, daß diese Tiere nur nachts gesellig sind; sie übernachten ‚dicht aneinander gedrängt‘, wenn es aber morgens ‚‚warm wird, gehensieauseinander, eine jede spannt ihr kleines Netz für sich aus und fängt für sich allein Beute, bis der Abend kommt, der sie wieder zusammen treibt‘“. Dies dauert aber nur so lange, bis die Tiere geschlechtsreif ge- worden; also nur die unreifen sind gesellig [gegen Rengger]. B. macht selbst auf diesen Mangel an Übereinstimmung mit Reng- gers Beobachtungen aufmerksam und sicher wird es wohl nicht sein, daß die beiden Herren wirklich dieselbe Art vor sich gehabt und dieselbe nicht mit anderen zusammengeworfen haben. Ferner beobachtete B. bei Parana ‚eine Art Scorßio‘“‘ und „ein Obisium‘“‘. Comstock, John Henry and Anna Botsford Comstock. A manual for the Study of Insects. Ithaca, N. Y.: Comstock Publishing Company 1895. 701 pp. 797 Figg. 6 plates. Ein für Insekten sehr nützliches Orientierungsbuch; auch die Biologie der Insekten berücksichtigt. Orientierendes auch über die ‚Near relatives‘‘ der Insekten, und zwar werden die Arach- ' niden p. 12—45 (Figg. 7—54) behandelt: die Hauptzüge der Morphologie und höheren Systematik (bei den echten Spinnen bis zu den Familien herab), Bestimmungstabelle der vom Autor an- erkannten 7 Ordnungen: Scorpionida, Solpugida, Pseudoscorpiones, Pedipalpi, Phalangidea, Araneida, Acarina. Die als Beispiele ab- gebildeten Tiere sind nur teilweise mit spezifischem Namen an- geführt. Bemerkenswerte Figuren darin (anscheinend Original) sind: „Web of Grass Spider Agalena naevia“ (p. 31), ‚Web ofa Dic- tynid “und ‚Curled thread of a Dictynid, enlarged‘“ (p. 33). — Für den überdas Anfangsstadium hinaus gekommenen Arachnologendarf das Buch als einigermaßen entbehrlich bezeichnet werden. Distant, W. L. A Naturalist in the Transvaal. London 1892. P. 180-—81 behandeln Araneae von R. I. Pocock; er gibt von Pretoria vier Arten an: Ocypete megacephala C. L. K., Gastera- cantha sp., Argiopde nigrovittata Th. und Nephila transvaalica n. sp.; letztere Art beschrieben und abgebildet. Pag. 179 werden erwähnt: Solpuga chelicornis L. et Hrbst. von Pretoria und spp. von Am- blyomma, darunter Amblyomma hebraeum C. L. K. ’ Collectanea Arachnologica. 47 Voyage autour du Monde execute, pendant les annees 1836 et 1837, sur la Corvette de Sa Majeste La Bonite. Histoire Naturelle. Zoologie. Par MM. [F.] Eydoux et Souleyet. 1841. Folio. Paris: Arthus Bertrand. Tafel I enthält ganz gute, kolorierte Habitusfiguren nebst schematische, schwarze Detailabbildungen folgender Arachniden: Scorpion perl& Gervais Figg. 13—17, Scorpion d’Ehremberg [sic!} Gervais Figg. 18—22, Scorpion & bracelets Gervais Figg. 23—27, Scorpion glabre Gervais Figg. 28—832, Olios gant& Eyd. et Soul. Figg. 3—85, Theridion zon& Eyd. et Soul. Figg. 36—839, Thomise cancroide Eyd. et Soul. Figg. 40—43. Text dazu scheint nicht erschienen zu sein, also existieren auch keine anderen als die französischen Namen an der Tafel und ebenso fehlen Lokalitätsangaben. Wegen fehlender lateinischer Namen können diese Arten nicht als nomenklatorisch genügend begründet angesehen werden, was wohl der Grund dazu sein wird, daß sie in Vergessenheit geraten. Über eine an derselben Tafel abgebildeten Diplopode „Polyd&me de Bibron“ gibt Gervais in: Insectes Apt£res, IV, p. 115, ausdrücklich an: ‚Cette espece n’a pas ete decrite. Nous en ignorons la patrie‘“. So wird es sich auch mit den Spinnen verhalten. Fermin, Philip. Allgemeine historische, geographische und physi- kalische Beschreibung der Kolonie Surinam. Berlin, bei Pauli. 1775. 8%. Bd. I—II. Übersetzung von der 2. Ausgabe des französischen Originalwerkes durch F. H. W. Martini, Im 2. Band handelt das 23. Kapitel (‚‚Drey und zwanzigstes Hauptstück‘“) „Von den Insekten‘ (p. 264—813). Fermin hat nur ganz wenige Arten jeder Ordnung gekannt, die er, eben so wie die Ordnungen und höheren Gruppen beschreibt, aber in einer auch für die Zeit ziemlich ungenügenden Weise, indem er manchmal offenbar auch über das Elementarste nicht orien- tiert ist und nicht immer binäre lateinische Benennungen sei- nen Tieren gibt. Im Text sind überhaupt keine lateinische Namen, nur in Fußnoten. Er hat in Fußnoten versucht, seine Beschreibungen auf von Linn und anderen der gleichzeitigen Autoren aufgestellte Arten zu beziehen, ist aber viel zu sehr ge- neigt, anzunehmen, es müßten alle Arten schon beschrieben sein, und er bezieht die surinamschen in vielen Fällen auf rein euro- päische Arten. Seine Ansichten über den Formenreichtum der Insektenwelt sind, trotzdem er die damalige entomologische Literatur offenbar wenigstens einigermaßen kannte, recht naiv; so zZ. B. schreibt er in einer Fußnote p. 265: „Herr von Linne hat schon eine fast unzälbare Menge von Käferarten beschrieben, die aber dennoch auf eine fast unglaubliche Art durch den Herrn Voet in Holland vermehret worden, und was haben wir nicht noch für Zusätze in dem großen Werke der Herren Banks und Solander zu erwarten?‘ Unter diesen Umständen haben die 1. Heft 48 Embrik Strand: Bestimmungen fast keinen Wert, wie denn das Werk überhaupt nur noch historischen Wert hat. Zwar gibt es in einigen der Fälle, wo die Arten nicht mit früher beschriebenen identifiziert sind, lateinische Diagnosen, als Fußnoten gebracht, aber abgesehen davon, daß diese zu einer sicheren Bestimmung lange nicht ge- nügen würden, haben sie keine nomenklatorische Bedeutung, wenn die betreffenden Arten nicht binär benannt sind. So z. B. heißt es unter den „Heuschrecken“: „Die erste Art ist eine ganz grüne Heuschrecke, die einen sehr geraden und langen Hals hat“ im Text, dazu als Fußnote: „Locusta plane viridis, collo longissimo erecto. F.“, also einfach lateinische Übersetzung des deutschen Textes. Die Bezeichnung ‚,F.“, die hinter solchen lateinischen Diagnosen steht, bedeutet wahrscheinlich ‚Fermin“ (nur der 2. Bd. des Werkes liegt mir vor, und er hat kein Vorwort); einige der Fußnoten sind durch ‚A. d. Ueb.‘ oder ‚A. d. U.“ als ‚An- merkung des Übersetzers‘“ gekennzeichnet worden. In manchen Fällen hat Verf. anscheinend binäre Namen gegeben, in der Tat handelt es sich jedoch nur um kurze descriptive Angaben, die als nomenklatorisch zu berücksichtigende Namen nicht gelten können, zumal Verf. in dem Punkte nicht konsequent gewesen ist. Zum Beispiel p. 227 heißt es im Text: „Die dritte Art ist eine kleine Wiesen-Schildkröte...‘“, dazu als Fußnote ‚Testudo terrestris minor. Testudo pusilla Linn. 353 n. 14. Müller l. c. p. 46. Zwerg- schildkröte‘ ; dann: ‚‚Die vierte Art ist die gemeine Schildkröte... .‘“, wozu als Fußnote steht: ‚Testudo vulgaris. Testudo graeca L. 352, n. 10. Müller l. c. p. 44. Die mosaische Schildkröte“. In diesen Fällen ist die Bezeichnung ‚‚Testudo vulgaris‘ als mit derjenigen „Testudo terrestris minor‘ in nomenklatorischer Hinsicht gleich zu betrachten; daß der Verf. dabei auch nicht die Absicht gehabt hat, neue Namen einzuführen, geht daraus hervor, daß er auf den seiner Meinung nach zugehörigen Linneschen Namen auf- merksam macht. In anderen Fällen gibt er Bezeichnungen wie „Serpens niger & albus‘“ (p. 214) oder ‚„Tamandua Guacua sive major‘ (p. 86). Über Arachniden handeln folgende Abschnitte des schon er- wähnten 23. Hauptstückes: „Von den Skorpionen‘ (p. 270—272), die „nach dem Unter- schied ihrer Farben in zwo Gattungen abgetheilet‘‘ werden und zwar: „Die erste Gattung ist der schwarze Skorpion‘, wozu als Fußnote: ‚Scorpio nigricans. Scorpio afer. Linn. XII. 10838. Rösel III, p. 390, Tom. 65. Müller l. c. V, 1, p. 1091, Tab. 33, f. 1“ und eine Beschreibung, nebst biologischen Bemerkungen gehören, während ‚‚die zwote Art‘‘ mit der Bemerkung abgefertigt wird, sie sei „dem Skorpion ähnlich, den wir inEuropa haben‘, weshalb sie auch in der Fußnote als ‚Scorpio Europaeus. Linn...‘ figu- riert. In seinen Bemerkungen über den angeblichen Scorpio afer, welche Bemerkungen sich wohl in der Tat auf mehrere Arten beziehen, berichtet Fermin u. a. über den Stich des Skorpions Colleectanea Arachnologıca. 49 und gibt an, daß er sich des ‚„venetianischen Theriaks“ als „das sicherste Mittel wider dieses Gift‘ bedient hat. „Von den Spinnen‘ handeln p. 272—275. Verf. kennt aber nur drei Arten, von denen die erste (p. 273—4) in der Fußnote wie folgt bezeichnet wird: „Araneus maximus; sive Phalangium, Holl. Spinnen-Koppen (F.). Ohnstreitig ist dieses Insekt der so genannte Kolibrifresser, Aranea avicularia. Linn. Müller 5t. Th. 3 A. B. S. 1080“, dann wird aber im Text gesagt, ‚man kann sie in die Klasse der Taranteln setzen‘, wozu noch eine Fußnote: „Aranea Tarantula. Linn. Müll. ib. S. 1082“. Jedenfalls dürfte dies eine Vogelspinne (Aviculariide) sein. Über die zweite Art erfahren wir nur folgendes: ‚‚Die zwote ist eine ziemlich besondere Art von Spinnen, weil sie über und über wie versilbert aussiehet und die Gestalt eines Krebses hat‘, dazu als Fußnote: ‚‚Araneus argenteus, cancriformis. Phalangium Opilio. Linn. 1027. n. 2. Sulzer T. 22, f. 148°; die drei ersten lateinischen Worte der Note sind jedenfalls nur als Übersetzung der deutschen „Beschreibung“ gedacht. Dann folgt: „‚Die dritte ist die Hausspinne [hierzu als Fußnote: ‚‚Araneus domesticus flavescens venatorius, oblongus, longipes (F.)‘‘], die einem jeden und besonders den Nat urforschern unter dem Namen der wandernden Spinne [dazu als Fußnote: „Aranea scenica. Linn. Müll., er nennt sie die Mauerspinne. öt. B. 2t. Th. S. 1083] bekannt ist.“ „Von den Milben‘ (p. 291—292) erfahren wir noch weniger. ‘Hier werden auch keine Arten unterschieden. Die erste Zeile lautet: ,‚Die Milben sind kleine sehr beschwerliche Insekten”; zu dem Worte „Milben“ als Fußnote folgendes: ‚Ricinus minu- tissimus. Franz. la Tique. Acarus sanguisugus Linn. XII. 1022. Müller 5ten Theils 2ter B. S. 1046. n. 6. Der Blutsauger‘. Verf. scheint dabei irgendein ‚‚Leptus‘‘ vor sich gehabt zu haben. Forbes, H. O0. The Natural History of Socotra and Abd-El- Kuri, being the Report upon the Results of the Conjoint Expedition to these Islands in 1898—9, by Mr. W. R. Ogilvie- Grant, of the British Museum, and Dr. H. O. Forbes, of the Liverpool Museums, together with information from other available sources. Liverpool 1903. 598 pp. Mit Tafeln und Textfigg. Arachnida by R. J. Pocock p. 177—205, Taf. XIV, XXVI. Darin: I. Scorpions and Spiders of Sokotra p. 178—201, behandelt 3 Skorpione: Buthus socotrensis Poc. p. 178—180, Butheolus ın- sularis Poc. p. 180-181, Hemiscorpius socotranus Poc. 82 p. 181; 1 Solifuge: Gluviodsis balfouri Poc. 2 p. 181—2; 29 Araneae: Gen. Monocentropus Poc. p. 182, Mon. balfouri Poc. $ p. 183, t. XIV, f. 1, Gen. Atrophothele n. g. Barychelidarum p. 183—4, Atrophothele socotrana n. sp. 2 p. 184, *Latrodectus geometricus C. K. und *iredecem-gutiatus [sic!] Rossi p. 185, *Argyrodes argyrodes (Walck.) p. 185, Tetragnatha boydi O. P. Cambr. 2 p. 1856, Archiv für Naturgeschichte MIR. A 3, 4 1. Heft 50 Embrik Strand: Tetr. granti n. sp. 2 p. 186—188, Argyope Clarki Blackw. &9 p. 188—189, t. XIV, f. 3, 3a, 3b, 3c, Nephila sumpiuosa Gerst. JQ? p. 189—190, f. 2, 2a, 2b, Araneus hoplophallus Poc. $ p. 190— 191, Fig., Ar. cardioceros Poc. p. 191, t. XIV, f. 4 9, *Cyrtophora citricola (Forsk.) p. 191, Gasteracantha sodalis O. P. Cambr. p. 192, Agelena pusilla n. sp. 2 p. 193 [6 mm lang!], Pardosa spilota n. sp. p. 193—4 32 [2 7.5 mm lang, g smaller‘), Gen. Selidomachus Poc. [Palpim.] p. 194, Selid. socotranus Poc. & p. 194, t. XXVI, £. 3 u. Textfig., Capheris insularis Poc. ? p. 195, t. XXVL, f. 4, 4a, Chiracanthium socotrense n. sp. & p. 195—6, Sparassus socotranus n. sp. 2 p. 196—7, Selenops radiatus Latr. p. 197—8, * Thomisus spinifer OÖ. P. Cambr. p. 198, Bassaniodes n. g. Thomisidarum p. 198, Bass. socotrensis n. sp. ? p. 198, t. XXVI, f. 2, Dimizonobs n. g. Thomisidarum p. 199, Dim. insularis n. sp. 2 p. 199, t. XXVI, f. 1, 1a, 1b, *Tibellus sp. (?), Thanatus forbesi n. sp. 2 p. 199 — 200; 1 Opilion: Biantes flaviventris n. sp. p. 200—201. Dann: II. Scorpions and Spiders of Abd-El-Kuri p. 202—204. Behandelt werden 2 Skorpione: Gen. Heteronebo Poc. p. 202 mit H. granti Poc. 2 p. 202—3 u. H. forbesi Poc. ? p. 203, *Argyobe clarki Bl. p. 203, *Araneus cardioceros Poc. p. 204, und 1 Opilion: Biantes bicolor n. sp. p. 204 [in 6%, Zeilen beschrieben; 3.5 mm lang]. — Literatur: Taschenberg (1883), Pocock (1889, 1895, 1897, 1899), ©. P. Cambridge (1898), also 6 Arbeiten. [Die hier mit * bezeichneten Arten werden nicht beschrieben oder überhaupt aus- führlich behandelt.] Frisch, Joh. Leonh. Beschreibung von allerlei Insecten in Teutsch- Land. Berlin 1720—1736. 8vo. j Im ‚Siebender Theil“ (1728) stehen zwei Kapitel über Spinnen. Das erste (Pag. 7—10) behandelt ‚‚die große röthlich-gelbe Spinne“ und dazu gehören 9 kleine Figuren, die zwar schlecht sind, aber doch erkennen lassen, daß es sich um Aranea diadema handelt. Die Epigyne ist an der Abbildung gezeichnet, wird aber penis genannt. Im Texte wird davon berichtet, wie er (d.h. Frisch) die betreffenden Tiere anfangs für Weibchen hielt, da er aber den ver- muteten Penis bemerkte, glaubte eresseien Männchen. Dann fährt er fort: „Weil auch einige wegen der Art der Fortpflanzung der Spinnen einen Zweifel haben, kann ich versichern, daß ich ge- sehen, wie der Coitus geschieht. Das Weiblein und Männlein kriechen an einem in der Lufft ausgespannten Gewebe etwaw vier Finger breit voneinander zusammen, endlich aber so nahe, daß sie mit ihren Füßen, und sonderlich mit den vordersten Fühl- Füßen miteinander spielen; der coitus ist darauf nach dem situ des gezeigten membri nicht durch Kriechen auf dem Rücken, wie andere Insecta, sondern vor sich mit den Bäuchen, und währet nicht länger jedesmahls, als bey Hahnen. Doch weil der Eyer viel zu faecundieren sind, wird er auch zum oefftern wiederhohlt. Das letzte mahl fällt das Männlein an einem Faden herab und kriecht Collectanea Arachnologica. 51 an seinen vorigen Ort.‘“ Über die Palpen heißt es: „Ueber diese achte sind noch zwei Paar kleine Füße am Maul, die sie als Hände gebraucht, und alles damit regieren kann, mit der einigen Klaue, die daran ist, alles befühlen; was sie frißt, damit zum Maule thun, drehen und wenden... Wann sie trincken will, hohlt sie mit diesen Maul-Spitzen oder Fühl-Füssen, einen Tropfen nach dem anderen, und thut ihn zum Maul.“ Über das Gespinst heißt es, daß es ‚zu gewisser Zeit und an gewissen Orten so starcke Fäden hat, daß man es mit den Händen spinnen und weben kann.“ — Das zweite Spinnen-Kapitel handelt ‚Von der Garten-Spinne mit den vier langen vorder-Füßen und platten Hinterleib“. Es ist jedenfalls ein Thomisid, trotzdem Frisch dem Tier nur 6 Augen zu- schreibt; die Beschreibung und Abbildung sind gleich ungenügend. Im „Achten Theil‘ (1730) wird erwähnt, daß Huf-nagel in einem 1630 erschienenen Werk 35 Spinnen-Arten dargestellt hat. (Das Werk heißt ‚‚Diversae insectorum volatilium icones etc.‘ Groß4to. „Es ist nichts von Beschreibung dabey, als derTitul aufdemersten Blatt, sonst gar kein Buchstab‘ [nach Frisch]. Dann widmet Frisch den Arachniden drei Kapitel, nämlich 1. Die ‚‚Die Scorpion- Spinne, oder die Ritzen-Spinne mit Scorpion-Scheeren“ (ein Pseudoscorpion, mit einer einzigen Figur), 2. „Die Erd-Spinne mit dem Eyer-Sack‘“ (eine Lycoside, abgebildet sind die Spinne, den Sack tragend, letzterer in natürlicher Größe und Cephalothorax des Tieres), 3. ‚Die kleine rothe Wasser-Spinne“ (eine Hydrachnide). Endlich referiert Frisch einige Beobachtungen von Swammerdam über Spinnen. Im „Zehnten Theil“ (1732) wird als Kap. IV beschrieben: „Die weiße Garten-Spinne mit dem zinnober-rothen Rücken- Krantz‘“. Es werden abgebildet: Spinne mit Eiersack, Augen- stellung und Zeichnung des Abdomen. Ziemlich sicher Theri- dium lineatum. Im „Elften Theil‘ (1734) beschreibt Frisch ‚Die Spinne mit zwey schwarzen Gürtel-Flecken auf dem Rücken“ und bildet ab dieganze Spinne, samt Cephalothorax von vorngesehen. Er bemerkt: „Diese Art ist nur hieher gesetzt, weil sie zwey sonderbare längliche Flecke auf dem Rücken hat...‘ Vielleicht Singa Heerii (Hahn). Im „Zwolften Theil‘ (1736) behandelt er die ‚Kolben-Spinne‘“. Diese Art zeichnet sich dadurch aus, daß die ‚Fühl-Füße‘‘ am Ende verdickt sind (!). Daß dies eine Eigentümlichkeit des einen Ge- schlechtes und daher bei allen oder fast allen Spinnenarten vor- kommt, weiß Frisch nicht (Cfr. was oben bei Ar. diad. referiert ist.) Die Art ist jedenfalls eine Lycoside. Naturgeschichte des Tierreichs. Für höhere Schulen be- arbeitet von Johannes Gistel, Doctor der Philosophie, der Medicin Baccalaureus, und so mancher Akademie und Gesell- schaft wirkliches, korrespondierendes oder Ehren-Mitglied. Mit einem Atlas von 32 Tafeln (darstellend 617 illuminierte 4* 1. Heft 52 Embrik Strand: Figuren) und mehreren dem Texte eingedruckten Xylo- graphien. Stuttgart. Hoffmann’sche Verlagsbuchhandlung.1848. [Der ganze Inhalt des Titelblattes!] — 4°, XVI +216 +4 pp. Gewidmet: ‚„Oken dem Unsterblichen!‘“ (mit Widmungsvers) ; dies ist unterschrieben: Geisenbrunn 1847. Dr. Johannes Gistel.‘“ — „Bevorwortung‘“ (p. I—XIV), mit der Unterschrift ‚Johannes Nepomucenus Franciscus Xavier Gistel“ und ‚‚Geisenbrunn, 15. Ostermonat 1847.‘ Dann gibt Verf. u. a. an, daß er sich früher „‚Gistl‘ geschrieben hat, jetzt aber sich, wieseine Ahnen, ‚‚Gistel“ schreibt. Pag. VIII bis und mit XI enthalten ein alphabetisches Verzeichnis zoologischer (und botanischer) Gattungsnamen mit Angabe des Autors und der Tiergruppe, bisweilen auch genaueres Zitat, sowie Synonyma und Homonyma; letztere werden durch neue Namen ersetzt, deren Anzahl groß ist, weshalb die Bedeutung des Werkes in nomenklatorischer Hinsicht ganz erheblich ist. Neue arachnologische Namen sind: Paropus für Hypochthonius Koch nec Hypochthon Merrem (p. IX), Hyletastes für /dhis Koch nec Leach, Zelotes für Melanophora Koch nec [?] Melaphorus Guer. [auch letztere Gattung tauft Gistel um!] [Überhaupt sind die Änderungen von Gistel z. T. willkürlich, so z. B. wird Caninoa Nardo (‚ein Hayfisch, neben Notidanus‘‘) durch Thalassoklephtes ersetzt mit der Begründung: ‚Ist denn der Prinz von Canino mit einem Hayen vergleichbar ?‘“ (sic!)], Dioraria neuer Name für Nebalia Leach nec Haan, Teeton für Walckenaeria Blackw. [war- um, wird nicht angegeben!) Nach dem Vorwort (p. XIII) werden im Werke 48 Spinnen beschrieben, von denen 12 außerdem abgebildet sind. Pag. 155—158 werden als ‚VI. Klasse‘ behandelt: ‚Spinnen- thiere (Arachnida)‘, die in 4 ‚‚, Familien‘ geteilt werden: 1. Spinnen (Araneida), 2. Skorpione (Pedipalpia), 3. Zitterspinnen (Phalan- gida), 4. Milben (Acarina). Die Spinnen werden in: A. Laufspinnen (Citigrada), B. Netzspinnen (Orbitela, Inaequitela etc.), C. Minir- spinnen (Theraphosida)‘ eingeteilt, ohne daß der taxonomische Wert dieser Gruppen näher bezeichnet wird. Vierzehn Gattungen oder Gruppen, die mit Gattungsnamen (wie Lycosa, Tetragnatha etc.) bezeichnet werden, sind beschrieben, während unter den ‚Skor- pionen‘“ 5, unter den Phalangiden 3, unter den Milben 10 eben- solche Gattungen figurieren, alle mit einer oder mehreren Arten kurz diagnostiziert. Nur zwei Namen dürften neu sein, bzw. werden so bezeichnet: „Gepanderte K[rabbenspinne] (Th. [omisus] leopardinus, mihi; Zigrinus). Weiß und schwarz gefleckt; 3te Fußpaar länger als 4te. — In Deutschland; häufig an Mauern, Bretterwänden und Bäumen; läuft sehr schnell. Heißt nun Philodromus. Sitzt mit ausgebreiteten Füßen an Bäumen, Holzstößen“. — [p. 156]. „Amerikanische Z.fecke] (I.[xodes] americanus; Euthesius americ. Nobis). Dunkelroth; Schildchen gelbgrün. 3” lang. An- Colleetanea Arachnologica. 53 gesaugt schwillt sie zur Größe eines Taubeneies an. Ist besondere Plage der Neger in Südamerika (wo sie Nigua heißt), an deren Füße sie sich häufig ansaugt und große Beulen erregt (vgl. meinen Faunus, neue Folge, I. Band)“ — [p. 158]. Auf Taf. XI sind abgebildet: Fig. 26. Trombidium phalan- gium. 27. Hydrarachna abstergens. 28. Salticus scenicus. 29. Do- lomedes mirabilis.. 30. Lycosa tarantula. 31. Thomisus citreus. 32. Argyroneta aquatica. 33. Theraphosa fasciata. 34. Thera- phosa avicularia. 35. Theridium benignum. 36. Segestria perfida. 37. Epeira fasciata. — Die Abbildungen sind ausgezeichnet. Das eingesehene Exemplar gehört dem Königlichen Marien- Gymnasium in Posen, O.; ich habe es durch die Güte des Herrn Dr. Walther Horn zu sehen bekommen. Es existiert eine zweite Auflage vom Jahre 1851, in 8° Format. Hägele, J. M., Alban Stolz nach authentischen Quellen. Freiburg im Breisgau. Herdersche Verlagshandlung. Dritte, vermehrte Ausgabe. 1889. Seite 137—138: ‚‚An Ostern 1846 trat Martin Zugschwerdt als Repetent ein, eine gemüthliche, originelle Schwarzwäldernatur. Er und Stolz standen rasch auf dem besten Fuße, und man wußte sich von den Beiden Allerlei zu erzählen. Sie sollen, um sich zu kasteien, Senf in den Kaffee geschüttet, Kreuzspinnen gegessen haben u. s. f. Bezüglich der Kreuzspinnen bestätigte mir später Zugschwerdt selbst, sie hätten allerdings solche gegessen, aber das sei keine Kasteiung gewesen, indem ein solches Thierlein wie die feinste Haselnuß munde. Der geistreiche, gemüthliche Herr wird uns noch einigemal begegnen.“ Holmberg, E. L. Viaje a Misiones. I. Parte [zweiter Teil ist nie erschienen!]. In: Boletin Acad. Nac. de Cienc. en Cordoba. 1887. 391 pp. [Spanisch.] Reisewerk, enthaltend zahlreiche wertvolle zoologische An- gaben. Misiones in Argentina. Pag. 57. Acrosoma prudens Holmb. [nicht als n. sp. bezeichnet; aber Literaturhinweis fehlt jedenfalls],vonFormosa, Pilcomayo, Quia, Misiones. Abdomen kastanienbraun, cylindrisch, mit vier Dornen an der Hinterseite, 2 am vorderen und 2 am mittleren Teil des Abdomen. — Biologisches zu dieser Art. — Selenops Spixit Perty, von Chaco, Beschreibung des Nestes. Ebenda Selenops $umilus H., ein Actinopus, sowie unbestimmte Spinnen. P. 62 gibt Theridium studiosum Hentz (= sordidum Holmb.) als häufig in Chaco an. ‚Pag. 149—154 behandelt ‚‚die Hochzeit einer Nephila; lieben und auffressen‘“ (‚amor de colmillo‘); nach Beobachtungen über „La Nefila de Misiones“. Zum Teil ganz populär. Pag. 210—12 gibt von Misiones an: Pholcus pusillus Holmb. sowie eine Gonyleptide Geraeocormobius sylvarum n. g. n. sp, die 1. Heft 54 Embrik Strand: lateinisch beschrieben sowie abgebildet wird: ‚, Geraeocormobius n. g. Gonyleptoidarum. — Magis cum genere ‚‚Opisthoplites‘“ Sörensen hoc genus convenit....; palpi tamen in Geraeocormobio haud robustissimi sed mediocres, quamquam spinis conspicuis, elongatis, in partibus tibiali et tarsali armati; tuber oculiferum eodem modo forsan constitutum, neque verum characteribus superlativis; pedes mediocres quam in Opisthoplite breviores. Reliquo ut in Opisthoplite; facies tamen diversa; armatura nulla... sulci fere obsoleti...‘“ Die Art ist wiegesagt von Misiones; g ist 121, mm lang, die Beine (ohne Coxen): I 20, II 35, III 29, IV 39 mm. 9: 13 mm. .Beine (ohne Coxen): I 18%, II 32, III 25, IV 34 mm. Dunkel kastanienbraun, unten heller. Hudson, W.H. The Naturalist in La Plata. 2d edit. London 1892. 8°. 383 pp. Illustr. Kap. XIV (p. 178—200) enthält: Facts and thoughts about spiders. Populär und von wenig Wert! — P. 183—4 bespricht Verf. eine Teiragnatha, deren Beine am Ende breit und abgeflacht sein sollen, so daß die Spinne sie zum Rudern benutzen kann, wenn sie ins Wasser fällt. — Verf. glaubt, daß unter den Spinnen „a vast annual migration takes place‘, und zwar durch ‚den fliegenden Sommer‘. — Intelligenz einer Pholcus-Art p. 190. — Spinnen werden durch Musik deswegen angezogen, weil diese sie an das Summen der im Spinnennetze hängengebliebenen Insekten erinnert (p. 190). — Kampflust der ‚Mygale fusca‘‘ (mit Fig.) p. 191—2 und einer großen Lycosa, die nicht nur Menschen, die ihr in die Nähe kommen, angreift, sondern sie sogar eine längere Strecke verfolgt (p. 192—3). — Kampf zwischen ‚‚Spiders‘“ der- selben Art (p. 193—4). — Betrachtungen über die Intelligenz der Spinnen p. 197—9. — Einige ziemlich wertlose Bemerkungen über Ixodes und ‚‚bete-rouge‘ (bicho colorado) [Leptus?] p. 141—9. Jochelson, Waldemar. Religion and Myths of the Korjak. In: Memoirs of the American Museum of Natural History, New York, Vol. X, Part 1, 1905. Die Spinne in der Mythologie der Korjäken: „A ground-spider crawls over Eme’mqut’s [der höchste Gott !] body, he trows it down, saying, „Can’t you find another place ?“ But the spider, turning into an old woman, replies, ‚Thou art wrong in throwing me: I have brought news for thee.“ (p. 145 u. p. 373.) „A ground spider crawls over Yihe’a-ne’ut. Shee throws it on the ground, and says, „Have you no other place to crawl about!“ But the spider, turning into an old woman, says, „I have come with news for you‘. (p. 125 und 373.) „Eme’mqut’s sister Yine’a-ne’ut lived alone in the wilderness. Spider told herthe news of Eme’mqut having given birth to a son. She asked him, ‚What shall wedo now?‘ Spider replied, „Triton- Collectanea Arachnologica. 55 Man has a sister who also lives in the wilderness. Her name is Triton-Woman (Wa’mere-e’ut). Go and kill her“. Yine’a-Ae’ut went. She killed Triton-Woman.‘ (p. 258.) Johnston, H. H. British Central Africa. An attempt to give some account of a portion of the territories under British influence North of the Zambezi. London 1897. 6 Karten, 220 Figuren, 544 pp. 8°. Kap. IX, Zoology, enthält p. 364—865 flg. Verzeichnis: . Archisometrus burdoi, Scorpio viatoris, Opistacanthus rugulosus, Solpuga paludicola, Nephila malabarensis und hymenaea, Gastra- cantha formosa, L'ycosa spp., Heteropoda sp., Argassp.? (,closely allied to A. moubata‘‘), Trombidium tinctorium (‚small specimens“‘), alles nach Bestimmungen von Pocock. Dazu einige ganz wertlose Bemerkungen vom Verf. [An Apiden werden ebenda p. 381 von W. F. Kirby an- gegeben: Megachile rufiventris, M. terminata, Apis ligustica, X ylo- copa afrıcana, nigrita und flavorufa.] Jonston, Joh. Historia naturalis. Darunter besonders: ‚‚Historiae naturalis de Insectis libri III et Serpentibus et Draconibus libri II. Cum aeneis figuris Joh. Jonstonus, Med. Doctor, concinnavit.“ Amsterdami MDCLVII. Nach einer ‚„Praefatio‘“ von 5 Pag. werden in „Liber I“: „De insectis terrestribus, pedatis et alatis“, zuerst die Bienen behandelt (Pag.1—16); ‚Caput II‘ handelt ‚‚deFucis‘, ‚Caput IIl‘: „de Vespis‘“; IV ‚de Crabronibus‘; V ‚de Cicada“, usw. Über Schmetterlinge ziemlich viel, auch eine ganze Anzahl, allerdings sehr schlechte Abbildungen. Er spricht dabei viel von den von Aldrovand und Mouffet beschriebenen Formen. Auch Cole- optera, Orthoptera etc. werden ganz ausführlich behandelt. „Liber II“ handelt ‚de Insectis terrestribus, pedatis non alatis“. In „Caput I‘ werden verschiedene, von ihm als ‚non alata‘ betrachtete Insekten, z.B. Ameisen, Staphyliniden, zusammen mit wirklich flügellosen Formen beschrieben. Caput II handelt „de insectis apteris octopedum‘“. Davon Articulus I: ‚de Scor- pione“, Articulus II‘“,,: ‚de Araneo‘. Dies werden wir näher an- sehen. Im ganzen werden ca. 4%, Seiten den Spinnen gewidmet. Davon handeln 1%, (‚Punctum I“) ‚de Araneis in genere‘“, die anderen (,Punctum II‘) „de Araneorum differentiis, et primo de Innoxiis‘“. Zuerst eine Besprechung der Namen ‚Spinne‘, ‚Aranea“ etc. und deren Herkunft. Dann eine Description sowie allgemeine Betrachtungen über ‚„Locus“, ‚„Victus‘“, ‚Generatio‘“ etc., die meistens alle aus Plinius und Aristoteles geholt sind. Unter „, Victus‘‘ heißt es u. a.: „Victitant Muscis, Asilis, Tabanis, Vespis, saepe et parvis Lacertis. Nihil conficere vel recondere, author est Aristoteles“. Über das Gespinst wird ausführlich berichtet, aber 1. Heft 56 'Embrik Strand: nur nach Plinius und Aristoteles. Ebenso was nach älteren Au- toren von Spinnen in der Arzneikunst etc. Verwendung finden kann. In ‚Punctum II“ (Kapitel III), wozu eine Planche mit Fi- guren von ca. 50 Spinnen gehört, werden also die Spinnen mehr speziell behandelt. Mehrere dieser Figuren sind doch so schlecht, daß man gar nicht sicher sein kann, daß sie wirklich nach Spinnen gezeichnet sind. Einige dieser angeblichen Spinnen sind z. B. mit drei Paar Beinen dargestellt; bei anderensind Kopf- und Brust- teil ebenso deutlich getrennt wie Abdomen und Brustteil. Einiger- maßen artskenntlich sind Aranea diadema (L.), Aranea quadrata (wahrscheinlich!), Ar. marmorea (wahrsch.!), Yllenus v-insignitus (?), Dolomedes fimbriatus (?), Argiope Brünnichii (wahrsch.!). Die Beschreibungen sind doch wie die Figuren so, daß man nichts sicheres daraus herausfinden kann. — Wie die Beschreibungen der europäischen Spinnen Extracten aus Plinius und Aristoteles sind, so diejenigen der Exoten aus Marcgrave und Hernandus. In ‚„Punctum III“ kommt ‚de Phalangis et Tarantula‘; besonders über den Tarantel wird viel gesprochen. Nach den Spinnen fängt Verf. mit Insektlarven an, die er sehr gründlich (anscheinend!) behandelt; es gibt dazu 4 Tafeln Ab- bildungen, die im Vergleich mit denen von Spinnen gut sind und die besonders Lepidopteren-Raupen enthalten; eine ganze Anzahl davon wären gewiß bestimmbar. Am Ende des Buches sind Abbildungen von Seeschlangen, Drachen, Hydren (mit bis zu 7 Köpfen!) etc. gegeben. Karsch, F. Beitrag zur Naturgeschichte der Mordwespengattung Pompilus Schiödte. Taf. III. In: Zeitschr. f. Nat., Bd. 39. 1872. Daß die „Spbexen‘ auch Spinnen jagen, wird erwähnt von Aristoteles, Goedart, Bellonius, Christ (1791), Hartig (1837), Dahlbom (1843—5), [wahrscheinlich auch: Lepelletier (1845), Schuckard (1837), Westwood (1870)], Ratzeburg (1844), Perris, Goureau, Latreille, Boie, Schenck]. — Karsch beobachtete eine Tarentula inquilina, die mit einer ektoparasitisch lebenden Larve versehen war. Biologisches über beide Tiere; Beschr. d. Larve. Aus letzterer entwickelte sich ein Pompilus, wahrsch. fuscus Fabr. Die Art wird beschrieben. Chr. Friedr. Carl Kleemann. Beyträge zur Natur- und Insecten- Geschichte. I. Theil. Nürnberg 1792. Enthält anfangs exotische Rhopalocera; diese sind nicht von Werneburg und wohl auch kaum von anderen gründlich bearbeitet. Meistens aus West- oder Östindien; zitiert werden mehrfach Merians Bilder, sonst nur Rösels Insectenbelustigungen. Dann kommt auf Taf. XI des I. T. eine Spinne. Der Titel des betreffenden Aufsatzes lautet: ‚‚Beischreibung einersehr großen, schädlichen, braunen, zot- tigten Westindianischen Winkelspinne. Tab. XI und XIL.‘“ Nach Colleetanea Arachnologica. 57 einigen einleitenden Worten bespricht Verf. die Bedeutung und Ent- stehung verschiedener volkstümlicher Benennungen von Spinnen überhaupt, dann die Abscheu sowie den Aberglauben, den viele Men- schen gegenüber den Spinnen haben, dann etwas über die Giftig- keit, und gibt dann im Anschluß an Rösel eine Einteilung der Spinnenin5Klassen, ‚‚Creutzspinnen‘, ‚‚Winkel-oder Hausspinnen‘“, „die dritte ist diejenige Gattung, welche ihr Fanggarn aus einem weitläufigen unförmlichen und verworrenen Gewebe verfertigt‘, „die Spring- oder Wanderspinnen“, ‚die Klebspinnen‘“, eine Eintei- lung, die also so ziemlich mit derspäteren von Latreillezusammen- fällt. Dann erwähnt er frühere Schriftsteller, welche seiner Meinung nach von derselben Spinne berichten: Marcgrav, Piso (1658), Merian (1736), Seba (1734), Blankaart (1690), Grew, Backer (1754), Jonston. Er zitiert etwas von den biologischen Notizen dieser Verfasser; so berichtet Merian, daß ‚,sie dergleichen Spinnen sehr viele auf dem Baume Quajava gefunden; allwo sie sich in einem von einer großen, etwas haarigen Raupe verfertigten und eyförmigen und geräumigen Gespinste aufhielten, und allda auf eine gewisse große Gattung Ameisen, welche Bäumen, Menschen und Vieh höchst schädlich seyen, und mit denen sie in einer un- aufhörlichen Feindschaft lebten, lauerten.‘“ Diese Nachricht wäre insofern von Interesse als also die Spinne sich des Gespinstes der Raupe bediente, gewissermaßen als ein Parasit derselben lebte. Die Berichte genannter Autoren widersprechen sich aber und sind wertlos, weil sie zweifellos auf mehrere Arten, nicht wie Kleemann meint, auf die eine sich beziehen. Seba und Merian behaupten, die Art spinne nicht, die 4 anderen Autoren meinen ja. Das entscheidet Kl. so, daß das Gespinst, welches Merian gesehen hat, tatsächlich das Gespinst der Spinne selbst ist. — Dann werden ältere Ansichten über das Entstehen der Spinnen besprochen: „Para- eelsus soll (nach Hübners Zeugnis) sogar gemeynt haben, daß die Spinnen aus dem Blute der monatlichen weiblichen Reinigung ent- stünden“ usw. Derartiges erklärt doch Kl. für lächerlich. Dann fängt er mit der Beschreibung seiner Spinne an. Er nennt dieselbe wie oben angegeben mit Hinzufügung von „mit 8 Augen ver- sehenen“. Die Beschreibung ist lang, wortreich, natürlich nach unseren heutigen Begriffen nicht ganz so, wie sie sein sollte, zeugt doch von großer Beobachtungsgabe und von Genauigkeit des Verfassers. en die Augen heißt es so: „Die Augen sind nicht wie bei anderen Insecten... aus vielen zusammengesetzt. Er bemerkt, daß er keine einheimische Spinnen mit derartiger Augenstellung gesehen hat, und erwähnt, daß von obigen Autoren Marcgrav und Piso in ihren Abbildungen nur 5 Augen (!) darstellen, während Frau Merian das Tier mit 8 Augen abbildet und fährt dann fort: „Herr Seba aber, welcher der Frau Merianin wider- spricht und nur von 2 Augen wissen will, muß entweder nicht richtig gesehen oder ein blödes Gesicht gehabt haben.‘ — Er be- schreibt und bildet ab sehr genau die Öffnung des Giftkanals an 1. Heft 58 Embrik Strand: den Mandibeln, und er freut sich sehr, daß er das Vorhandensein dieser Öffnung, die von Leuwenhoek gesehen, von Rösel aber nicht beobachtet und daher auch angezweifelt worden war, hat kon- statieren können. Er beschreibt und bildet ferner sehr genau die männlichen Palpenorgane ab. Er sieht letztere als ein Fanggerät an, bemerkt aber: ‚Doch ist es auch nicht unmöglich, daß diese Klauen [d. h. die Eindringer] bey der Paarung ihre gewisse Verrich- tung haben.‘ Es wird berichtet nach Marcgrav, daß diese Spinnen in Gefangenschaft zwei Jahre leben können. Die ausgezeichnete Abbildung und Beschreibung läßt keinen Zweifel, daß diese Art Avscularia avicularia (L.) ist. Kleemanns Werk, I. Teil, enthält außer dieser Spinne und zwei Tafeln nebst Text über Mücken nur Lepidoptera. Über exo- tische Lepidopteren eine Anzahl Tafeln. II. Teil, der als ‚fortgesetzt von Christian Schwarz‘, Nürn- berg 1793, bezeichnet wird, enthält nur Lepidoptera, und zwar soviel ich gesehen habe mit einer einzigen Ausnahme nur Europäer. Diese exotische Art ist Sphinx nicobarensis, die als neu beschrieben wird. [Ledermüller, Martin Frobenius. Mikroskopische Gemüths- und Augen-Ergötzung. In Selbstverlag 1761 erschienen. 4°. — Nachlese seiner Mikroskopischen Gemüths- und Augen-Er- götzung. I. Sammlung. Verlegt und in Kupfer gebracht von Adam Wolfgang Winterschmidt. Nürnberg 1762. 4to. Beide Werke enthalten teils makro- und teils mikroskopische. zum großen Teil recht gelungene Abbildungen von Insekten bzw. Teilen von Insekten, nebst biologischem Text dazu. Über Spinnen aber gar nichts!] Livingstone, David. Missionary travels and researches in South Africa. London 1857. P. 325—6 werden ‚„Spiders“ von Dilolo und Katema er- wähnt: 1. ‚a light-coloured spider, about half an inch in length‘, die einen Mann schmerzhaft gebissen hatte; 2. „the Bechuanas believe that there is a small black spider in the country, whose bite is fatal‘ [ein Latrodectus], aber L. fügt hinzu: ‚I have not met with an instance in which death could he traced to this insect‘ ; 3. „a very large black hairy spider, an inch and a quarter long and three quarters of an inch broad, is frequently seen‘; 4. ‚„‚spiders... which seize their prey by leaping upon it from a distance of several inches‘‘; 5. ‚a large reddish Spider (Mygale) obtains its food in a different manner than either patiently waiting in ambush, or by catching it with a bound. It runs about with great velocity in and out, behind and around every object, searching for what it may devour... I never knew it todoany harm... [it] is believed to be the maker of a hinged cover for its nest‘‘ [wird genauer be- schrieben; nur Bekanntes]; 6. ‚a large beautiful yellow-spotted Colleetanea Arachnologica. 59 spider, the webs of which are about a yard in diameter. The lines on which these webs are spun... are as thick as coarsethread“ [weitere Bemerkungen über diese Netze; wahrsch. eine Argiope] ; 7. „another kind of spider lives in society and forms so great a collection of webs placed at every angle, that the trunk of a tree surrounded by them cannot be seen‘ [Stegodyphus; dies ist wohl die erste Nachricht von der Lebensweise dieser Tiere]; 8. eine Spinne, welche ist: ‚round in shape, spotted, brown in colour, and the body half an inch in diameter: the spread of the legs is an inch and a half... It has no web, but a carpet‘“ [Caerostris?, Para- plectana ?] Maillard, L. Notes sur l’ile de la Reunion. Deuxieme edition. 9e Volume. Paris 1863, 8°. Über ‚Arachnides“ handeln pp. 19—24, geben aber nur ein Resum&e aus Vinsons Werk. Es heißt darüber (p. 19): ‚„L’etude de ces Aranäides & &t& faite par le Docteur Auguste Vinson fils, dans un travail qui’l vient de publier en y joignant les especes de V’ile Maurice et de Madagascar; l’auteur y &tudie les moeurs des Araneides qui’l a decrites et dessinees avec un soin extreme; c’est a ce travail que nous empruntons ce qui va suivre.“ R. B. Marey. Exploration of the Red River of Louisiana in the Year 1852. Washington 1853. [Herausgeg. von: Senate, Executive No. 54, 32. Congress, 2d Session. ] Arachnidians by Charles Girard. I. Araneidae. Beschreibungen von Mygale hentzi Girard und Lycosa dilosa Girard p. 262—3, bzw. 263—4; Abbild. dazu Zool. Taf. XVI, Figg. 1—8, bzw. 4—5. II. Tarantulidae. Thelybhonus excubitor Girard, p. 265—7, Zool. Taf. XVII, Fig. 1—4. — [Kraepelin, der dies Buch offenbar nicht gesehen hat, zitiert es im ‚Tierreich‘ unter: Mastigoproctus giganteus (H. Luc.) p. 224 als „Marcy, Nat. Hist. Red River, p. 265, Fig. 17‘, was also nicht genau ist.] [Girards Art wäre also nach K. Synonym von Mastig. giganteus.] III. Scorpionidae. 1. Scorpio (Telegonus) boreus Girard, p. 267—269, Zool. Taf. XVII, Figgs. 5—7. — [Kraepelin zitiert l. c. diese Art als Synonym von Vejovis mexicanus C. L. K. und zwar folgendermaßen: ? 1853 Scorpio boreus Girard in: Marcy, Nat. Hist. Red River, p. 257, f. 5—7.] 2. Scorpio (Atreus) californicus Girard, D 269. [Kraepelin zitiert 1. c. p. 90 unter Centrurus infamatus (C. L. K.): 1853 Buthus calıfornicus Girard in: Marcy, Nat. Hist. Red River.] 3. Scorpio (Atreus) Sayı Girard, p. 269—70. — Girard hält diese Art für identisch mit Buthus vittatus Say, Journ. Acad. Nat. Sc. Philad. II (1821) p. 61, schlägt aber den neuen Namen Sayz vor, weil „the specific name of vittatus has since been given by Gu£rin to another South American Species of Scorpions‘ und weil der 1. Heft 60 Embrik Strand: Name vitlatus nur auf unreife Exemplare paßt. Girard gibt aber selbst zu, daß sein Vorschlag ist „against the received law of priority“. — Im „Tierreich“ ist der Name Scorpio Sayi Girard gar nicht erwähnt. IV. Pseudoscorpionidae. Unter dieser Überschrift ist ent- halten: ‚„Observations upon Galeodes subulata of Thomas Say“, p- 270—1; diese „Observations“ geben eine ausführliche Be- schreibung der Art nach eineme inzigen Exemplar. — Im ‚Tierreich‘ wird die Art zitiert unter Eremobates formidabilis (E. Sim.) .als: ? 1853 Galeodes subulata (err., non Say 1823) C. Girard in: Marcy, Nat. Hist. Red River p. 270. Merensky, A. Erinnerungen aus dem Missionsleben in Südost- Afrika (Transvaal) 1859—1882. Mit 20 Abb. 1 Karte. Biele- teld und Leipzig: Velhagen & Klasing. 1888. P. 113 heißt es (in Kap. 6: Der Anfang unserer Missions- tätigkeit im Bapedilande): ‚Vor den Schlangen kann der Mensch sich durch die nötige Vorsicht meist schützen, obwohl das Gefühl der Unsicherheit und Gefahr, welches in diesen Ländern den über- fällt, der im Dunkeln oder im Gras und Busch zu tun hat, immerhin sehr unangenehm ist. Schlimmer sind in dieser Hinsicht die kleineren Giftträger, Skorpione, Hundertfüße (Scolopendra) und Spinnen, welche in Sekukunis Land, wie in allen heißen Gegenden Afrikas häufig waren. Von Skorpionen fanden sich mehrere Arten, auch die sechs Zoll lange große Art fehlte nicht. Die Hundertfüße und einige Spinnen fürchteten die Leute sehr. Taranteln gab es, von denen behauptet wurde, daß sie Schlafenden den Wollkopf abscheeren, um die Haarballen in ihre Nester zu schleppen. In bezug auf die Behauptung, daß der Biß mancher Spinnen tödlich oder fast tödlich sei, konnte ich nicht zu rechter Klarheit kommen. Manchmal behandelte ich Leute, die schwer litten, nachdem sie im Dunkeln von einem ‚kleinen Dinge‘ gebissen waren, was es gewesen sei, wußten sie mit Bestimmtheit nicht anzugeben.“ Merian, Maria Sibylla.. Over de voortteeling en woenbaerlyke Veranderingen der Surinaamsche Insekten. Amsterdam MDCCRRXR. An Tafel 18 sind einige Äste eines Baumes dargestellt, auf denen zahlreiche Ameisen krabbeln, sowie zwei große Aviculariiden mit ihren Wohnungen und ein Kolibrinest sich befinden; die eine Aviculariide (Avicularia avicularia L.) ist eben dabei, den Kolibri zu töten, während die andere sich mit dem Fang von Ameisen ab- gibt. Daneben sind zwei Orbitelarien in ihrem Netz dargestellt, von denen die eine zwar nicht besonders araneenähnlich aussieht, jedoch in einem Radnetz hängt. Zur Deutung dieser Arten ist mit dem zugehörigen Text wenig anzufangen. Mehr über Spinnen ist in dem ganzen Buche nicht enthalten. Letzteres enthält jedoch nicht bloß Insekten; es sind auch Schlangen, Eisdechsen etc. darin, Colleetanea Arachnologica, 61 und die Nahrungspflanzen der Insekten sind mit gezeichnet. — Die Tafeln (des mir vorliegenden Exemplares) sind nicht koloriert, aber sonst gut. Möllhausen, B. Reisen in die Felsengebirge Nord-Amerikas bis zum Hoch-Plateau von Neu-Mexiko. Bd. II. Leipzig: Otto Purfürst (ohne Jahreszahl) !. Pag. 396—7 enthält Bemerkungen über die ‚„Tarantel“ [d. h. Vogelspinnen, wovon Verf. nur eine Art annimmt, die er mit Mygale Hentzi (Girard) identifiziert). Er spricht von der „halb- gehobenen Thür der Tarantel‘‘, wie die Spinne ‚den Kopf unter der halbgehobenen Falltür hindurchsteckend‘“, auf die ‚zufällig vorbeieilenden Insekten‘ lauert. Da Verf. nicht nur alle Falltür- spinnen, sondern alle Vogelspinnen überhaupt vermengt, haben seine übrigens kurzen Mitteilungen fast keinen Wert. Er hat solche Spinnen auch auf dem Hochplateau beobachtet. Müller, Otto Friedrich. Kleine Schriften aus der Naturgeschichte von dem Verfasser aus anderen Sprachen übersetzt und heraus- gegeben von J. A. E. Goeze. I. Band. Dessau 1782. 8vo. Über echte Spinnen nichts, wohl aber über Hydrachna globator. — Dann eine interessante Arbeit ‚Von der genügsamen Motte“. Murray, Andrew. Economic Entomology. Aptera. [Als Haupt- titel: South Kensington Museum Science Handbooks.] [Weder Erscheinungsort noch Jahreszahl ausdrücklich angegeben, wird aber sein: London 1876.] 433 pp. 8°. Viele Textfigg. Behandelt hauptsächlich Arachnoidea (p. 33—874) und ist für das Studium der Milben ein wichtiges Werk. — Über echte, Spinnen p. 43—92. Allgemeines p. 43—51; darin über Spinnen als Medikamente, als Barometer, als Seidenspinner: populäre und nicht immer zuverlässige Darstellung. Mygalidae p. 51—65; darin abgebildet: Mygale avicularia (Walck.): soll u. a. auf Cuba vor- kommen, das Fressen kleiner Vertebraten wird für nicht unwahr- scheinlich gehalten; Atypus Sulzeri (Latr.) mit Nest; Falltür von Cteniza ionica Saund.; Cieniza fodiens Cambr. mit Nest, Nest von Nemesia eleanora (3 Figg.), do. von Nemesia meridionalıs; Nemesia caementaria und N. cleanora; über die Wohnungen der Falltürspinnen (z. T. im Anschluß an Moggridge). — Latrodectus malmignatus (Walck.) und Lycosa tarantula L. beschrieben und abgebildet. — Dann folgen „British Spiders“ (p. 69—92), kurze . Beschreibung und z. T. Abbildung der häufigsten Arten, sowie der Familien, im Anschluß an Blackwall und O. Cambridge (1874); ausführlich behandelt ist dabei Argyroneta. — Fast alle Text- figuren sind schlecht und auch die übrige Darstellung der Spinnen fast ohne jeden wissenschaftlichen Wert, d. h. heutzutage, weil zu populär und veraltet. Unter den Vogelspinnen wird p. 53—4 erwähnt: M'ygale calı- fornica [NB. ohne Autornamen, der sonst, wenn die Arten über- 1. Heit 62 Embrik Strand: haupt beschrieben, immer angegeben wird] und folgenderweise charakterisiert: ‚„Occurs in the South of California. It is of a pale colour, between fawn and madder, and is comparatively small. It is usually found under Stones.‘ Ob dies die Avicularia cali- fornica Banks ist? Eventuell wäre vielleicht Murray als Autor anzugeben! ' Die neu benannten Formen finden sich unter den Myriopoden und Milben, sind exotisch oder ohne Lokalität und alle sehr schlecht beschrieben, mit oder ohne ebenso wertloser Figur. Als Orientierungsbuch wird es noch z. T. brauchbar sein können und in Synonymielisten, die auf Vollständigkeit Anspruch machen wollen, muß es noch zitiert werden. Napp, R. La Republica Argentina, obra escrita en aleman por Ricardo Napp conayada de varios colaboradores y por encargo del Comite Central Argentino para la exposition en Filadelfia. Buenos Aires 1876. Pag. 137—174: Fauna Argentina por H. Weyenbergh. Arachnoidea p. 169—170. Ziemlich wertlos; an Spinnen werden erwähnt: Mygale avicularia L. [?? E. Strd.] und Efeira socialis Rengg. Petiver, Jacobus. Gazophylacii naturae & artis decas prima. Londini MDCCI. — Es folgen weitere Decaden bis und mit V (quinta), dann als Abschluß (p. 81—96): A Classical and Topical Catalogue of all the Things figured in the five Decades etc. p. 20: Scorpio Javanicus major pilosus, € nigro caerulescente splendens. p. 41: 5. Araneus Luzon. Bovinus. From the likeness of its Horns, standing almost strait. — 6. Araneus Luzon. testaceus, trilunatus. This is mixt with yellow and black. — 7. Araneus Luzon. crustaceus, cornu lunulato. Mixt like the last. — 8. Araneus Luzon. testaceus angustus trilunatus. This is not only narrower than Fig. 6, but the spots tho of the same colour, are differently plac’d: These 4 were copied from Designs the Learned Father Camel sent me. p. 44: 4. Araneus Luzon. mortiferus Smaragdino-aureus. Bana- yau 1. Camel. Mss. [etc.; es folgen Citate; „Camel“ ist Personenname]. Dann heißt es: ‚The sting of this, if not cured by Fire or a Decoction of Dauva, kills Man and Beast, these delight in the Sambach Arabum, or Syringa and dwell in their twisted Leaves.“ (p. 45.) p. 45: 6. Araneus Luzon. ex argenteo, flavo & fusco pulchre mixto, pedibus nigris. — 10. Araneus Luzon. torosus pilosus, totus fuscus... Collectanea Arachnologica. 63 — 12. Araneus Luzon. gibbosus subfuscus, per totum dorsum protracto, elevato & flavo. Camel Mss.: Araneor. Philippensium. These lay whitish eggs in yellow silken globular baggs. p. 69: 14. Araneus Luzon. oblongus lutescens longipes, ventre tenui geniculo in caudam distincto. Camel Mss. Araneor. p. 77: 1. Araneus Luzon. longipes domesticus. This is a Web- spinning House Spider. — 2. Tarantula Luzon. innocuus. Araneus longipes 4. seu Trojanus. Bagna alis Gambagamba Indis. Its Body as large as a Fi[?]bert [ob in diesem Wort etwas aus- gefallen ist ?] and brown, he lives on Oyl-clocks, a sort of Beetles. Fig. A. Shews a flattish round silken egg-bag, which he carries under his Belly, which produces 1000 Young ones. — 3. Araneus Luzon. telarius, argenteo, flavo & nigro trans- versim striatus. Fig. B. in its white flat silk-bag, in which F. Kamel thinks were 200 eggs. — 4. Araneus Luzon. longipes, femini Ricino aemulans. F. Kamel hath sent me the designs of all these, with many observations of this particular species of Insects, which with some other tracts of his I hope suddenly to publish. In dem ‚Catalogue‘ werden diese Spinnen mit englischen Namen aufgeführt, z. B. (p. 87): Luzon deadly Copper Spider, Luzon brown hairy Spider, Luzon black leg’d Tricolor Spider; etc. Die Tafeln, auf die im Text immer wieder hingewiesen wird, habe ich nicht gesehen und daher auch nicht zitiert; dem Exemplar sind zwar 2 Tafeln angebunden, die aber Pflanzen darstellen. — Als Bezeichnung der Arten gebraucht Verf. wie ersichtlich außer einem ‚Gattungs‘'namen den Lokalitätsnamen. — Es sollen 100 Kupfertafeln sein. Petiver, Jacobus. Musei Petiveriani Centuria Prima-Rariora Na- turae Continens: viz. Animalia, Fossilia, Plantas, ex variis Mundi Plagis advecta, ordine digesta et Nominibus propriis signata. Londini MDCXCV. [Verlag: S. Smith & B. Wolford.] Es folgen weitere Centurien, im ganzen 10, die zusammen 93 pp. (+ 3 unpaginierte Seiten) füllen. p. 65: 701. Araneus Anglicus coccineus minimus. Exiguus cocci- neus vulgo Anglic& a Tant dietus. List. Hist. Animal. Angl. 100. Fig. 138. I have often met with this in Gardens and elsewhere. . — 702. Araneus Indicus coccineus major. My kind friend Mr. Wynn Surgeon brought me this beautifull Insect from Viziagapatan. 1. Heft 64 Embrik Strand: Dem vorliegenden Exemplar des Buches sind nur 2 Tafeln angebunden, die aber keine Spinnen, wohl aber einige Insekten, sowie Pflanzen darstellen. Preyssler, Johann Daniel. Verzeichnis böhmischer Insecten. Erstes Hundert mit 2 Kupfertafeln. Prag 1790. 4to. | An Arachniden finden sich darin nur Scorpio tetrachelatus, welcher Artname bekanntlich schon längst von Simon wieder- eingeführt worden ist. Rengger, J. R. Reise nach Paraguay in den Jahren 1818 bis 1826. Aus des Verfassers handschriftlichem Nachlasse heraus- gegeben von A. Rengger. 1 Karte, 3 p. Abbildungen. Aarau 1835. 8°. 496 pp. Über Spinnen p. 368—72: fliegende Spinnen, gesellschaftlich lebende ‚„Kreuzspinnen“, darunter eine „Epeira vermuthlich“; _ dann fährt Verf. über eine andere gesellschaftliche Spinne folgender- weise fort (p..370—1): „Ich fand eine andere, aber kleinere Spinne, ebenfalls eine Epeira, die ihr Gewebe in Gesellschaft zwischen Baumästen auf- hängt. Die Länge des Körpers beträgt zwei Linien, die der zwei vorderen Paar Beine 3”, die des folgenden Paares 2” und die des vierten Paares 215”. Schwarz am ganzen Körper, hat sie auf jeder Seite des Abdomen, in etwas nach oben, einen blut- roten Streifen. Im Systeme könnte sie, wie folgt charakterisiert werden: Oculi quatuor medii prominentiae communi inserti; man- dibulis, thorace, pedibusque metallico-atris; abdomine globoso, atro, cum lineolis duabus sanguineis, unä in quovis latere. Es waren etwa dreißig bis vierzig dieser Spinnen, die in einem Netze saßen, welches aus mehreren Geweben, jedes von der Größe eines Octavblattes bestand. Diese kleineren Gewebe waren viel- winklicht und hiengen an den Ecken durch Fäden zusammen. Jede Spinne saß in der Mitte ihres Gewebes. Als ich sie störte, flohen viele an dem gleichen Faden und blieben nachher lange beisammen, ohne einander anzugreifen. Später fiengensieinsgesamt wieder an den Netz zu spinnen, ohne daß jedoch eine der anderen half; nur störten sie sich nicht, wenn eine ihren Faden an das Gewebe einer anderen anknüpfte. Ich möchte sie Ebeira bistriata oder nach ihrer Lebensweise E#eira socialis nennen. Herr Long- champ sah sogar zwei dieser Spinnen nach der nämlichen Mücke springen, sie zugleich fangen und mit einander aussaugen. Diese Spinne ist, wie man mir hier sagt, eine junge, und deshalb mag sie so in Gesellschaft leben. Man versicherte uns zwar, daß sie auch später, wenn sie ausgewachsen sind, wobei sie die Größe einer Haselnuß erreichen sollen, beisammen bleiben. Was ich selbst beobachtete, ist, daß sie viele Fäden über einander spinnen und so starke Seidenfäden verfertigen. Wenn sie bei einander vorbei- gehen, öffnen sie ihre Zangen und befühlen einander wechselseitig, und zwar im ersten Augenblicke mit Nachdruck; so wie sie sich Collectanea Arachnologica. 65 aber erkennen, ziehen sie weiter. An einigen größeren Individuen habe ich : bereits einige Verschiedenheit wahrgenommen.‘ [Als Fußnote folgt dann: ‚Diese Spinnen bleiben, auch wenn sie groß geworden sind, immer in Gesellschaft beisammen, indem sie an gemeinschaftlichen Fäden jede ihr Gewebe aufhängen und sich mitunter in Klumpen zusammen halten. Später gehen sie aus- einander, wenn sie Eier legen wollen. Spätere Anmerk. d. Verfassers.‘] In Rösel von Rosenhof’s Insekten-Belustigung, Dritter Theil, herausgegeben von Kleemann, wird p. 366 ein Pseudoscorpion, Scorpio minimus, schön abgebildet und beschrieben. Dazu einige echte Skorpione. — Vierter Theil (1761) enthält eine vollständige Monographie von Aranea diadema L.; die Tafeln XXXV bis XL und 23 pp. Text sind dieser Art gewidmet und sie wird in mehreren Farbenvarietäten dargestellt, ihre äußere und innere Anatomie, Gespinst, Jungen etc. werden behandelt. [Sänchez, Jesus. Datos para la zoologia medica mexicana. — Aracnidos & Insectos. Mexico 1893, 8°, 189 pp-, 9 Taf. Nicht gesehen. Besprochen in „Memorias de la Soc. cient. Antonio Alzate“. VII (1894) p. 36—38. Aus der Besprechung kann ich aber keinen rechten Begriff davon bekommen, was über Arachniden darin eigentlich enthalten ist. ] Sauri. Precis d’Histoire naturelle. Yverdon 1779. 16 mo. Ganz allgemein und populär gehalten, hat z. B. überhaupt keine lateinischen Namen. [Schreckenstein, R. v.]. Verzeichnis der Halbkäfer, Netzflügler, Wespen, ungeflügelten Insekten, Wanzen und Fliegen, welche um den Ursprung der Donau und des Neckars, dann um den unteren Teil des Bodensees vorkommen. Tübingen 1802: In der J. G. Cottaschen Buchhandlung. Diese anonym erschienene, 70 Seiten starke Arbeit behandelt auch Arachniden und zwar: (p. 37) Achte Ordnung — Spinnen. Unogata F. Erste Abteilung — Afterspinnen. 1. Trombidium holo- sericeum Fuessly, Roesel, Geoffr. 2. Trombidium aquaticum Füssly, Roesel, Geoffr. (p- 38—41). Zweite Abteilung — Spinnen. Alle echte Spinnen sind als Aranea aufgeführt ; einige allgemeine Bemerkungen über die Schwierigkeit, Spinnen zu bestimmen. Eingeteilt wird Aranea in: A. Spinnen mit Gespinste. Erste Familie: Radspinnen, von denen namhaft gemacht werden: A. regalis Panz., diadema Fabr.,” marmorea Fabr., dumetorum Devillers, scalaris Fabr. — Zweite Familie: Wickelspinnen, dazu: A. domestica Fabr. und opilionoides Scheck. — Dritte Familie: Heckenspinnen. Dazu eb bh Devillers. — Vierte Familie: Wasserspinnen. A. aqua- ica Fabr. Archiv für Naturgeschichte 1916. A. 1. 5 1. Heft 66 Embrik Strand: B. Spinnen ohne Gespinst. Fünfte Familie: Wander- spinnen. Dazu: A. saccata, Jupus Devillers. — Sechste Familie: Klebspinnen, wozu citrea Devillers. — Siebente Familie: Walzen- spinnen, wozu extensa F. — Achte Familie: Springspinnen, mit A. moniligera Devillers und scenica Fabr. p. 41 kommt Gattung Phalangium mit 3 Arten: opilio Fuessly, cornutum Fuessly und bimaculatum Panz. (p. 41.) Dritte Abteilung. Scorpio mit den Arten europaeus und cancroides; letzterer darf nach dem Verf. nicht als eigene Gattung Chelifer Geoffr. abgetrennt werden. p. 43 kommt ‚Zwölfte Ordnung, Stichsauger‘, wozu Pulex, Pediculus und Acarus gerechnet werden; letztere Gattung ist durch 7 Arten vertreten (p. 44—45): reduvius, vespertilionis, telarius, Siro, baccarum, gymnopterarum und coleoptrarum. In einem katholischen Werk: Legende oder der christliche Stern- himmel von Alban Stolz, 4. Band, Freiburg im Breisgau, Herder’sche Verlagshandlung 1872, wird p. 337—8 über den 974 gestorbenen heiligen Konrad folgende Spinnengeschichte berichtet, und zwar nach der ‚alten Schweizer-Legende“: „Auff eine zeit begabe es sich an einem Ostertag, wie Sankt Konrad in der Thumbkirchen zu Constanz das Ampt der H. Mesz verrichten wolte, und allbereit die gewohnliche Wort der H. Con- secration über den Wein im Kelch ausgesprochen, daß sich eine große Spinn von oben herab auff den Altar gelassen, und ohnver- sehends, oder vielleicht aus schickung Gottes, in die Mitte des Kelchs gefallen. Wie wohl aber der H. Mann wol erachten könnte, in was Gefahrlichkeit des Lebens, natürlich dervon zu reden, er wäre, so er sie niessen wurde: dennoch hat er dasselbe H. Blut mit der Spin- nen in einem festen Glauben und gutem. vertrauen in Gott, mit einander empfangen und genossen, darnach vollendet er das H. Ampt der Mesz. Nach dem nun der H. Mann von der Kirchen in seinen Hof angelangt, und darauf zu Tisch gesessen, neiget er sein Haupt in beyde Händ und sitzet ein weill stillschweigent. Ab diesen Gebärden waren seine Diener erschroken mit verwunderung was jhme zugestanden und begegnet wäre. Er aber tröstete sie mit freundlichen Worten, und ermahnete sie, daß sie sich nit solten förchten, noch bekümmern, dann er eines besonderen Gastes zu erwarten habe und gleich darauff kroche jhme die Spinne lebendig und unversehrt wiederum aus dem Magen und Mund. Darnach zeigte er jhnen an, wie es ihme ergangen were, deszwegen sie alle samptlich Gott danketen und lobten.“ Verf. fügt nun erklärend hinzu: ‚Indem der hl. Konrad sich entschloß, mit dem heiligen Blut auch die Spinne zu trinken, also etwas that, wovor die Meisten ein wahres Entsetzen haben, zumal da man die Spinnen damals auch für sehr giftig hielt, so zeigte er seine unendliche Ehrfurcht vor dem allerheiligsten Altarsakrament. Collectanea Arachnologica. 67 Er wollte lieber eine lebendige Spinne hinabschlingen, als sie aus dem heiligen Blute herausnehmen und solches mit dem Thier beseitigen.“ Sulzer, J.’"H. Abgekürzte Geschichte der Insecten. Winterthür 1776. 8vo. Die Seiten 229—974 behandeln ‚Die siebente Klasse. In- secten ohne Flügel‘, darunter Arachniden p. 244—257. Es sind 3 Phalangium-Arten, Aranea longipes, A. angulata, A. betulae, A. zebra, A. tarantula L., A. picea, A.triquetra, A. sulcata, A. ornata und A. extensa. Diese Spinnen sind bekanntlich schon von Thorell revidiert worden. Die Abbildungen sind schlecht, die Beschrei- bungen kurz, die Einleitung über Spinnen verhältnismäßig besser. Veth, P. J. Java, Geographisch, Ethnologisch, Historisch. Bd. I. Haarlem 1875. 8°. 672 pp- P. 179-181 werden „spinachtige dieren‘ besprochen. Über den Vogelfang der ‚„Mygalidae‘‘; Doleschall soll eine lebende „Mygale Javanensis‘“ in Gefangenschaft gehalten haben und ihr einen lebenden Vogel in den Käfig der Spinne hineingesteckt. Augenblicklich fiel die Spinne über den Vogel her und schlug ihre Mandibelklauen in den Körper des Vogels nahe der Wirbelsäule. Binnen 30 Sekunden starb der Vogel unter tetanischen Symptomen; die Spinne blieb noch einige Minuten auf ihrem Opfer sitzen, um es auszusäugen [? „de spin... aan hare prooi bleef zuigen‘]. Bei der Dissektion des Vogels fand Doleschall ‚de hartkamers ledig, de atria met gestold bloed gevuld; de vogel was aan hyperaemie van het ruggemerg en de hersenvliezen bezweken“. — Über das Vorkommen von Spinnen nur wertlose unbestimmte Angaben, die wahrscheinlich von Doleschall stammen. Wallace, A. R. A Narrative of Travels on the Amazon and Rio Negro, with an Account of the Native Tribes and Observations on the Climate, Geology and Natural History of the Amazon Valley. Sec. Edit. (by G. T. Bettany). London, New York a. Melbourne. 1889. 8°. P. 10 berichtet, daß Verf. im Juni 1848 in Parä ‚saw... several of the large Mygale, or bird-catching spiders, which are here improperly called‘ Tarantulas“ and are said to be very venomous. We found one which had a nest on a silk cotton-tree, formed like the web of our house-spiders, as a place of concealment, but of a very strong texture, almost likesilk. [Ob von ‚„M'ygale‘“ ? ?] Other species live in holes in the ground.“ P. 15 wird, ebenfalls aus der Gegend von Parä, berichtet über „a gigantic hairy spider, a Mygale, which he [d. h. ein Neger] skilfully dug out of its hole in the earth... He told us he was once bitten by one, and was bad some time.“ Der Neger hob ausdrücklich hervor, daß dies Tier ‚‚muito mal“ ‚‚(very bad)“ sei und Verf. schließt, daß: ‚it seems probable therefore that this insect is not armed in vain with such powerfulfangs, but is capable of inflicting with them an evenomed wound.“ 5* 1. Heft 68 . . Embrik Strand: Wilhelm, Gottlob Tobias. In Hagen folgende Angaben: Unter- haltungen aus der Naturgeschichte. Wien 8°. (Insekten, 3 Bde.) Editio: Augsburg, Schlosser, 1792 u. 1817—1824, Bd. 27, mit 56 Tafeln und 27 Titelkupfer. Französische Übersetzung: Recr&ations tirees de l’histoire naturelle. Bäle, la Haye, Paris 1799—1800. 8°, 2 Vol. (6 cah., 48 col. pl.) — [Wilhelm ist gestorben 1811). Soweit nach Hagen. — Mir hat zuerst ein Band dieses Werkes vorgelegen, ohne Titelblatt und erst zufällig als dazu gehörig er- kannt. Darüber habe ich mir folgendes notiert: Er enthält nur Tafeln und zwar 52, die Arthropoden der verschiedensten Gruppen darstellen (jedoch keine Käfer, Schmetterlinge oder Wanzen). Format 19x11’cm. Taf. XLII stellt 2 Scorpione (Heterometrus ?) dar, Taf. XLI eine Vogelspinne, die einen Kolibri auf dem Nest überrascht hat, sowie 4 andere Spinnen, darunter eine Argiode (lobata ?), Taf. XL eine Kreuzspinne mit Nest, Eisack und ver- größerten Nestfäden sowie eine andere Spinne, Taf. XXXIX, je eine Phrynide, Phalangide, Chernetes und Pantopode, sowie mehrere Milben, darunter auch Ixodiden. Über Neuropteren (im weitesten Sinne) ca. 10 Tafeln. — Wie Hagens obige Angabe von den 56 Tafeln u. 27 Titelkupfern zu verstehen ist, da der eine Bd. allein 52 Tafeln enthielt, weiß ich nicht. Später haben mir 5 Bde. vorgelegen, die Insekten behandeln (Bd. 11—15 der ganzen Serie), nämlich 3 Bde. Text (Format 17.5x11 cm) und 2 Bde. Kupfer. Das Titelblatt enthält: ‚Unter- haltungen aus der Naturgeschichte, der Insecten erster Theil. Augs- burg in der Martin Engelbrechtischen Kunsthandlung. 1796.“ Dazu die Angabe ‚Th. Weber, del.‘ unter dem gelungenen Titel- kupfer, aber keine Verfasserbezeichnung. Diese erfährt man erst p. VIII unter der ‚Vorerinnerung‘“, die unterschrieben ist: „G. T. Wilhelm, Diakon‘ sowie ‚Augsburg 1796, im July‘. Der zweite Band (‚der Insecten zweyter Theil‘) hat denselben Titel, aber anderes Titelbild, das die Aufschrift ‚Dem Andencken Abraham Christian Wilhelms geweiht‘ trägt; Jahreszahl 1797. Der dritte Bd. ebenfalls mit anderem Titelbild; erschienen 1798. Die Kupfer- bände haben kein Titelblatt. Diese Ausgabe ist in Hagens Biblio- graphie nicht erwähnt. Der erste Insektenband ist XLVIII (,Vorerinnerung‘“ und „Einleitung‘) + 376 pp. stark und behandelt Käfer, Orthopteren und Rhynchoten; der zweite Bd., der keine Einleitung oder Vor- erinnerung hat, enthält 424 Seiten, die alle den Lepidopteren gewidmet sind, der dritte Teil, ebenfalls ohne einleitenden Worte, behandelt die übrigen Arthropoden, ist 418 pp. stark außer einem Register zu allen drei Insektenbänden. Pag. 311—320, wozu Tab. XXXIX gehört, behandeln: Kuhmilbe (Acarus Ricinus) p. 314, fig. 307; Käsemilbe (A. Siro) p. 314, fig. 308; Käfermilbe (A. Colleetanea Arachnologica. 69 Coleopterorum) p. 315, fig. 309—312; Krätzemilbe (A. Scabiei) p. 315, fig. 313; amerikanische Waldmilbe (A. Americanus) p. 316, fig. 314; Wassermilbe (A. Aquaticus) p. 317, fig. 315; kleine rote Wasserspinne (Hydrachna Despiciens) p. 318, fig. 316; schwarz gezeichnete Wasserspinne (H. Abstergens) p. 318, fig. 317; Weber- knecht (Phalangium Opilio) p. 319, fig. 318; Bücherscorpion (Ph. Cancroides) p. 319, fig. 319; Wallfischkrebsspinne (Ph. Balaenarum) p. 320, fig. 320; nierenförmige Krebsspinne (Ph. Reniforme) p. 320, fig. 321. Außerdem Allgemeines über Milben. Pag. 320—344, wozu die Tafeln XL—XLII gehören, behandeln Spinnen und Skorpione und zwar p. 320—333 Allgemeines über Spinnen, dann folgen: Kreuzspinne (Aranea Diadema) p. 333—336, t. XL, f. 322, a—d; Hausspinne (A. Domestica) p. 336, f. 323; Gauckler- spinne (A. Scenica) p. 337, fig. 324, Sackspinne (A. Saccata) p- 337, t. XLI, fig. 325; westindische Buschspinne (A. Avicularia) p. 338, fig. 326; Curassaospinne [ohne lateinische Bezeichnung, die Abbildung ähnelt aber ganz richtig einem Latrodectus, sowohl nach Text als Bild hat er aber nur 6 Füße und will daher ‚‚nicht recht unter die Spinnen passen“ [!]; wird als ‚die giftigste Spinne, die man kennt‘ bezeichnet] p. 339, fig. 327; Tarantel (A. Tarantula) p. 339—341, fig. 328 [die aber eine Argiope und zwar wahrscheinlich die, ebenso wie die Tarantel, südeuropäische Argiope lobata darstellt!]; der europäische Scorpion (Scorpio- Euroßaeus) p. 342—344, t. XLII, fig. 329—331; der indianische Scorpion (Scorpio Afer) p. 344, f. 332. ‘ Der Wert des arachnologischen Teiles ist nicht hoch anzu schlagen. Außer den schon erwähnten Irrtümern wird z. B. vom Spinnenmännchen, und zwar ganz im Allgemeinen, angegeben: „soll eilf Monate im Jahre schlafen‘, ‚die grüne Spinne‘, ‚‚die man auf den Johannisbeeren häufig findet“, soll Kröten töten können, die Abbildung von der Hausspinne ist ganz wertlos, die der Aranea Scenıca nicht viel besser, als Aranea Saccata ist wohl eher eine Pisaura rufofasciata (D. G.) abgebildet etc. Worms, J. G. Ost-Indian- und Persianische Reisen. 2. Auflage. Frankfurt u. Leipzig 1745. 1152 pp-, 16 mo. Enthält auf p. 510 folgende Angabe über eine Spinne von Ceylon: ‚Eine Spinne Democulo genannt, schwarz und haaricht, ist so groß, als eine Manns-Faust, und hat hefftigen Gift.“ i. Heft 70 Arnold Schultze: Cerura argentina, nova Spec., ein als Raupe gesellig lebender Gabelschwanz- spinner des tropischen Westafrika. Von Arnold Schultze. (Mit 2 Tafeln und I Textfigur.) Anfang Dezember 1910 (Ende der zweiten Regenzeit) traf ich bei Molundu, im Urwaldgebiete Südostkameruns, eine Cerura-Art im Stadium der ausgewachsenen Raupe, die trotz unverkennbarer Zugehörigkeit zu dieser Gattung in ihrer Färbung, ihrem Gebaren und in ihrer ganzen Lebensweise von unseren paläarktischen Cerura- Raupen ganz auffallend abwich und für mich etwas gänzlich Un- gewohntes war. Die heimische, vereinzelt lebende Cerura-Raupe bietet in dem hellpapageigrünen Gewand mit den dunklen, bräun- lichen oder violetten Rückenflecken, zumal auf einem etwas ver- färbten Aspen-, Weiden- oder Birkenblatte ein Beispiel vorzüg- licher Mimikry. Sie ist sich dessen anscheinend auch bewußt, denn oft erst nach recht energischen Erschütterungen ihres Wohn- strauches oder erst, wenn sie sich entdeckt glaubt, macht sie von ihrem Schreckmittel Gebrauch. Jene tropische Cerura-Raupe da- gegen hat ein anderes Schutzmittel; das ist ihre grelle Schreck- färbung (doppelt wirksam in dem einförmigen Grün der Um- gebung), die Raupen fressenden Vögeln heilsame Scheu einflößen dürfte. Auf unserer Farbentafel, nach einem an Ort und Stelle von mir angefertigten Aquarell, ist diese Raupe in Drohstellung dargestellt. Sie ist mir nur im Endstadium bekannt geworden. In diesem ist sie von einem reinen Porzellanweiß und, wie es die Abbildung erkennen läßt, tiefschwarz (fast blauschwarz) gefleckt und gebändert. Schwarz (glänzend schwarz) sind auch der Kopf und das Nackenschild. Die aus der Gabel hervorstreckbaren Peitschen sind leuchtend orangerot. In solchem Gewande kann die Raupe auf den Schutz der Blattmimikry, die ihre europäischen Verwandten während der Ruhe nötig haben, verzichten; dagegen wird die Schreckfärbung dadurch noch wirksamer, daß sie wie andere Notodontiden, auch europäischer Gattungen, in Gesellschaften lebt, die den von ihnen heimgesuchten Doryalis-Strauch (Fam. d. Flacourtiaceae) in er- heblichem Maße seines Laubes berauben können. Dazu ist diese Raupe ein sehr bewegliches und ausgesprochenes Tagtier; in der Gesellschaft ist immer Leben. Schon die Erschütterung des Bo- dens, auf dem der Strauch steht, bewirkt, daß sämtliche Raupen der Gesellschaft die Peitschen herausstrecken und das Hinterende in lebhafter Bewegung halten. Beim Berühren des Futterstrauches lassen sich die Raupen für gewöhnlich an einem gelben Faden zur Archiv für Naturgeschichte. 82. Jahrg. 1916. Abt. A. Tafel 1. Arnold Schultze de!. Werner u. Winter, Frankfurt a.M. Schultze: Berura argentına. Cerura argentina, nova spec. 71 Erde gleiten. Die beigegebene Originalphotographie (t. II), die unter einigen Schwierigkeiten hergestellt wurde, zeigt eine Raupen- gesellschaft an einem Doryalis-Strauche, von der sich indessen der größte Teil bereits nach der Tiefe in Sicherheit gebracht hat. Vor der Verpuppung nimmt die Raupe statt des schönen Weiß eine lebhaft zitronengelbe Färbung an, in der natürlich die schwarze Zeichnung bestehen bleibt. Sie sucht sich nun eine geeignete Stelle zur Anlage des Kokons, einen Zweig oder ein Stückchen Rinde. Die bei der Anlage des Kokons gesponnenen Fäden sind im frischen Zustande gelb und kommen unter reichlicher Absonderung eines weißen Schaumes zutage, der auch auf dem fertiggestellten mit abgebissenen Rindenstückchen bedeckten Gespinst noch lange sichtbar bleibt. Die von mir eingetragenen Raupen haben sich sämtlich inner- halb weniger Tage verwandelt; bei keiner einzigen von ihnen konnte ich Schmarotzer feststellen. Nach 14 Tagen erschienen bereits die ersten Falter, denen die übrigen binnen Wochenfrist folgten. Die Flügelhaltung des sitzenden Falters entsprach der unserer heimischen Cerura-Arten. Ich lasse nunmehr die Beschreibung der Imago folgen: Cerura argentina nova spec. &, 9. Cerura argentina steht unter den bekannten Arten der Cer. swierstrae Dist. von Transvaal am nächsten, noch näher steht sie einer andern anscheinend unbeschriebenen Art aus Südkamerun, von der sich ein unbestimmtes $ im Kgl. Berliner Zoologischen Museum befindet. Dieses &, das vielleicht nur zu einer Lokalform von argentina gehört, wurde von Herrn Professor Dr. Karsch untersucht, und weil es keine Nebenzelle der Vorderflügel erkennen läßt, nicht unter Cerura eingeordnet. Bei den mir vorliegenden dd von argentina ist diese Nebenzelle durchweg deutlich, wenn auch sehr schmal, bei den 9, dessen Geäder ich untenstehend ab- bilde, ist sie breiter und weit besser sichtbar. Bei dem $ sind Kopf und Halskragen rahmgelb, ersterer trägt oben einen kleinen schwarzen Fleck, der Mesothorax ist glänzend gelblich weiß, die Schulterdecken sind schneeweiß. Mesothorax und Schulterdecken sind gegen den Halskragen breit schwarz begrenzt. In diesem schwarzen Querbande glänzen einige der Schuppen schön stahlblau. Flecken derselben Färbung sind außer- dem auf den Schulterdecken und dem Mesothorax sichtbar. Die Fühler sind weiß, ihre Kammzähne schwarzbraun. Die Beine sind, wie die Unterseite des Thorax, weiß und z. T. zottig behaart; die Schienen sind schwarz gefleckt, die Füße schwarz. Der Hinterleib ist schneeweiß, auf der Rückenseite vom zweiten bis zum vorletzten Segment mit einem breiten dunklen Längs- flecken geziert, der sich aus langen schwarzen und einigen weißen Schuppen zusammensetzt. Letztes Segment und Afterbüschel sind auf der Rückenseite mit schwarzen Schüppchen durchsetzt. 1. Heit 12 Arnold Schultze: Cerura argentina, nova spec. Die Vorderflügel einschließlich Fransen sind auf der Oberseite glänzend silberweiß, unter gewisser Beleuchtung opalisierend; sie sind, wie aus der Abbildung erkenntlich, tiefschwarz gezeichnet. Der große Fleck am Hinterrande und der Fleck in der Mittelzelle mit dem davorliegenden Fleckchen am Vorderrande sind als Rudi- mente einer QOuerbinde anzusehen, die bei dem oben erwähnten & im Berliner Zool. Museum vollständig ist und dessen Haupt- unterscheidungsmerkmal gegenüber argentina $ in der Zeichnung bildet. Die Hinterflügel sind rein weiß und nur an den Rändern schwach silberglänzend. Die Fransen sind auf den Vorderflügeln durchweg tiefschwarz gescheckt, auf den Hinterflügeln weit weniger deutlich, bei der Hälfte der vorliegenden dd nur am Analwinkel, am Ende von Ric. | Auf der Unterseite fehlen die Zeichnungen der Oberseite mit Ausnahme derer am Vorderrande, die zwar am Apex besser ent- wickelt, im übrigen rudimentärer sind; dagegen findet sich am Ende jeder Mittelzelle ein schwarzer Strich bzw. Punkt, der bei einigen Stücken auf der Oberseite der Hinterflügel durchscheint. Auch die schwarze Fleckung der Fransen ist auf der Unterseite weniger voll- ständig, denn die Fleckchen erreichen den Außenrand der Fransen nicht, auf den Hinterflügeln sind sie noch rudimentärer als oberseits. Die Flügelspannung der mir vorliegenden dd beträgt 41 bis 45 mm. Das 2 (Geäder nebenstehend) ist fast durchweg bedeutend größer, breitflügeliger; die dunklen Zeichnungen sind bei ihm vollständiger. Der dunkle Abdominalfleck ist viel heller, stärker mit weißen Schuppen durchsetzt und reicht bis zum Leibesende, wo er mit derschwar- zen Umgebung der braunroten Genitalien zu- sammenfließt. Auf der Oberseite der Vorder- flügel ist die rudimentäre Querbinde im Wurzel- drittel am Hinterrande meist breiter, außerdem ist, wenn auch nicht gerade deutlich, einetSub- i marginalbinde vorhanden, von der beim 3, wenn Ms 0 vorhanden, nur ein Fleck in F1 sowie wenige I, schwarze Schuppen in F6 übrigbleiben. Auf den Hinterflügeln schlägt der schwarze Querstrich am Zellende etwas deutlicher durch, auch sind hier die Fransen durch- weg schwarz gescheckt. Auf der Unterseite ist die Färbung weniger glänzend, in der Wurzelhälfte gelblich angelaufen, auch heben sich die Rippen deutlich durch ihre gelblichbraune Färbung ab. Die Zeichnung ist ganz wie beim & stark reduziert, dafür ist aber eine durch- laufende gegen den Vorderrand merklich verbreiterte Binde aus mattschwarzen Schuppen vorhanden. Sch Ardiv für Naturgeshichte 82. Jahrg. 1916 Abt. A. en ewrz Momentphoto, A. Schultze. | Schultze: Cerura argentina. Strand: Neue Aberrationen d. Noctuiden-Subfamil. Euteliinae usw. 1713 Die Flügelspannung der mir vorliegenden 22 (mit Ausnahme eines nur 49 mm spannenden Exemplars) beträgt 54—60 mm. 14 39, 8 29, Zool. Museum Hamburg, Mus. Senckenberg, Frankfurt a. M. Coll. Schultze. Über die ersten Stände der mit Cer. argentina am nächsten verwandten Formen habe ich in der Literatur nichts finden können; es ist möglich, daß sie, zumal bei Cer. swierstrae, ganz ähnlich sind. Neue Aberrationen der Noctuiden- Subfamilien Euteliinae, Stictopterinae, Sarrothripinae und Acontiinae.*) Von Embrik Strand, Berlin. Subfam. EUTELIINAE. Gen. Eutelia Hb. Eutelia polychorda Hamps. ab. dolychordoides Strand n. ab. Ante- und Postmedialfelder der Vorderflügel purpurbräunlich überzogen. ab. polychordella Strand n. ab. Vorderflügel grauer braun, das Medianfeld purpurbräunlich. ab. polychordana Strand n. ab. Vorderflügel grau, mit rot- braun gemischt, die Rippen schwarz gestrichelt. ab. polychordula Strand n. ab. Vorderflügel weißlich, mit Ockerbraun gemischt. ab. subpolychorda Strand n. ab. Vorderflügel weißlich, mit blaßrot übergossen. 1 ab. dseudopolychorda Strand n. ab. Ähnlich, aber im Vorder- flügel sind die subbale, die äußere antemediane und die zwei post- medianen Linien dunkelbräunlich markiert: ab. Purburascens Strand n. ab. Vorderflügel im Grunde purpurrötlich. J ab. subpurpurascens Strand n. ab. Ähnlich, aber die Linien der Vorderflügel dunkelbräunlich markiert. ab. lümbofusca Strand n. ab. Ähnlich, aber das Saumfeld der Vorderflügel dunkel. — Ost- und Südafrika. Gen. Chlumetia WiIk. Chlumetia lichenosa Hamps. ab. medioalba Strand n. ab. Im Vorderflügel ist das Median- feld scharf markiert weiß ausgenommen im Costalfelde. — Angola, Maschonaland, Transvaal. *) Cfr. Strand in Archiv für Naturgeschichte 1913, A. 8, p. 63, 1915, A. 11, p. 150 und 1915, A. 12, p. 142. 1. Heit 74 Embrik Strand: Gen. Anuga Gn. Anuga multiplicans WIk. ab. subanalıs Strand n. ab. Der sonst ockerfarbene Subanal- fleck der Hinterflügel ist weißlich. ab. #ygatula Strand n. ab. Dieser Fleck ist weißlich und fast verloschen. — China, Indien, Borneo. Gen. Paectes Hb. Paectes areusa WIk. ab. areusoides Strand n. ab. Abdomen oben grau, mit braun übergossen, unten dunkelbraun. Vorderflügel mit grünen Fleckchen nur im Basalfelde, das Medianfeld mit schmaler, schräger, blasser Binde, außerhalb der subterminalen Linie findet sich kein kleiner schwarzer Fleck oberhalb der Rippe 6. — Panama. Kolumbien. Brasilien. Subfam. STICTOPTERINAE. | Gen. Odontodes Gn. Odontodes metamelaena Hamps. ab. metamelaenoides Strand n. ab. Vorderflügel in der inneren Hälfte des Medianfeldes schokoladebraun übergossen. ab. wmetamelaenella Strand n. ab. Vorderflügel mit einem schokoladebraun übergossenen Feld oberhalb der Submedianfalte und einem ebensolchen Apicalfeld, welche Felder sich nahe der Postmedianlinie berühren. ab. metamelaenula Strand n. ab. Im Vorderflügel ist das ganze Antemedianfeld sowie das Saumfeld mit Ausnahme an der Spitze schwarz übergossen. ab. metamelaenata Strand n. ab. Vorderflügel braunschwärz- lich übergossen, jedoch mit schrägen hellen Schatten an der Basis und nahe der Mitte des Vorderrandes, ferner ist das Saumfeld blaß, abgesehen von der Spitze. — Neu-Guinea. Odontodes aleuea Gn. ab. albimacula Strand n. ab. Vorderflügel mit weißem Fleck zwischen der Ring- und der Nierenmakel. ab. albidorsa Strand n. ab. Ähnelt der ab. quadristrigata WIk., aber das Dorsalfeld der Vorderflügel ist weiß bis zur Postmedian- linie, und die Subterminallinie ist außen weiß angelegt mit Aus- nahme an der Spitze. ab. terminalis Strand n. ab. Vorderflügel dunkel übergossen mit Ausnahme im Saumfelde. ab. fuscosuffusa Strand n. ab. Vorderflügel dunkel übergossen, nur im Dorsal- und Saumfelde blaß_ rötlichbraun. ab. costifusca Strand n. ab. Ähnelt ab. subfasciata WIK., aber im Vorderflügel ist die Costalhälfte dunkel übergossen, die Zeichnungen sind wie bei der ab. quadristrigata Wk. und der weiße Fleck der ab. albimacula m. ist vorhanden. ab. aleucana Strand n. ab. Vorderflügel an der Innenseite der äußeren Antemedianlinie sammetschwarz übergossen. Neue Aberrationen der Noctuiden-Subfamilien Euteliinae usw. 75 ab. aleucella Strand n. ab. Im Vorderflügel ist die innere Antemedianlinie innen und die äußere außen weiß angelegt, die Postmedianlinie ist im Dorsalfelde weiß ausgefüllt und die Sub- terminallinie ist außen weiß angelegt mit Ausnahme nahe der Spitze. ab. aleucordes Strand n. ab. Im Vorderflügel ist das Basalfeld viel roter, das Medianfeld ist bläulichweiß übergossen mit Ausnahme im Costalfelde und jenseits der postmedianen Linie findet sich etwas Rotbraun. — Indien und (angeblich!) Kongo. Gen. Stietoptera Gn. Stietoptera deseribens WIk. ab. & describentis Strand n. ab. Vorderflügel ockerfarbig und bis jenseits der Medianlinie rotbraun übergossen. ab. $? semilunarıs Strand n. ab. Vorderflügel mit halbmond- förmigem, schwarzbraunem Fleck in und unter der Zelle von nahe der Basis bis zur Medianlinie. ab. SQ atrifascia Strand n. ab. Vorderflügel mit leicht ge- bogener, schwarzbrauner Binde von der Basis der Mediana bis zum Saume unter der Spitze. ab. SP atrimaculata Strand n. ab. Vorderflügel mit schwarz- braunem Subbasalfleck auf der Mediana, antemedianem Fleck auf der Rippe 1, Flecken vor und jenseits dem Nierenfleck und einem Wisch an der Spitze. ab. $ albosuffusa Strand n. ab. Kopf und Vorderflügel weiß übergossen. ab. R patagiata Strand n. ab. Patagia und Vorderflügel bis jenseits Medianlinie ockergelb. — Indien, Neu-Guinea. Stietoptera signifera WIk, ab. 93 signiferella Strand n. ab. Die Spitze der Tegulae, Patagia und ein großer Fleck in der Basalhälfte der Vorderflügel lebhaft gelb und zwar erstreckt sich dieser Fleck bis zur Median- linie an der Mediana. ab. ® basilutea Strand n. ab. Thorax und Basalhälfte der Vorderflügel bis zur Medianlinie gelb. ab. 9 nigrostriga Strand n. ab. Wie vorige, aber die Vorder- flügel mit schwarzem Strich auf der Mediana. ab. 2 amboinae Strand n. ab. Basalhälfte der Vorderflügel dunkelbraun und graulich angeflogen. — Amboina, West-Afrika, Madagaskar, Orientalische Region. Stietoptera subobliqua WIk. ab. & subobliquella Strand n. ab. Vorderflügel mit rötlich ocker- farbenem Fleck im Antemedianfelde von der Costa bis zur Rippe 1. ab. & subobliguana Strand n. ab. Die ganze Basalhälfte der Vorderflügel ist rötlich ockerfarbig. ab. $ subobliguodes Strand n. ab. Basalhälfte der Vorderflügel blaß ockerfarbig mit einer breiten schwarzbraunen Binde unter der Zelle. 1. Heft 76 Embrik Strand: ab. Q Pseudosubobligua Strand n. ab. Ist die Form, die von Hampson in seinem Katalog Bd. XI, p. 157 als ‚„Q (subobligua)‘“, also als die Hauptform behandelt wird; nach seinen eigenen Angaben ist aber die Type gleich seiner weiblichen ‚Ab. 4“, die daher nach den geltenden Nomenklaturregein als die f. princ. betrachtet werden muß. ab. 2 rufobrunnea Strand n. ab. Vorderflügel in der basalen Hälfte tiefer rotbraun mit einem ockerfarbigem Fleck im Ante- medianfelde von der Costa bis zur Submedianfalte. ab. $ basilutea Strd. n. ab Die Vorderflügel in der Basalhälfte viel gelber. ab. 2 subbasilutea Strand n. ab. Wie vorige, aber die Vorder- . flügel mit einem schwarzen Strich unter der Zelle. ab. Q nigrofascia Strand n. ab. Wie basilutea, aber im Vorder- flügel unter der Zelle ist eine sehr kräftige schwarze Binde. ab. 9 basisuffusa Strand n. ab. Vorderflügel im Basalfelde bräunlichschwarz übergossen mit einem ockerfarbigen Fleck unter der Zelle, die schwarze Färbung ist längs der Außenseite der Post- medianlinie viel tiefer und entsendet eine breite Binde bis zum Saume unter der Flügelspitze. ab. 2 connecta Strd. n. ab. Wie vorige, aber im Vorder- flügel ist die schwarze Färbung des Basalfeldes längs des Costal- randes verbunden mit dem schwarzen Postmedian- und Saumfeld. — Orientalische Region. Stietoptera timesia Swinh. ab. $ timesoides Strand n. ab. Patagia und Vorderflügel mit braunschwarzer statt rotbrauner Färbung. ab. $ timesella Strand n. ab. Vorderflügel mit schwarzem Strich unter der Mediana. ab. 2 timesiana Strand n. ab. Vorderflügel mit rötlich ockerfarbenem Fleck von der Costa bis zur Rippe 1. ab. P nigrotincta Strand n. ab. Im Vorderflügel sind die sonst schokoladebraunen Felder schwarz. — Singapore. Stietoptera eueullioides Gn. ab. & obscurior Strand n. ab. Vorderflügel dunkler und im Basalfelde dunkelbraun übergossen. ab. d griseoochracea Strand n. ab. Im Vorderflügel ist das helle Feld graulich-ockerfarbig. ab. 9 patagialis Strand n. ab. Patagia und das helle Feld der Vorderflügel rahmgelb. — Orientalische Region. Stietoptera vitiensis Hamps. ab. nigrocrista Strand n. ab. Patagia blaß ockerfarbig mit rötlichem Anflug, der Kamm des 3. Abdominalsegments schwärz- lich; Vorderflügel wie die Patagia, das Costalfeld gegen die Spitze, der Dorsalrand von der Mitte an und das Saumfeld unter der Rippe 5 rotbraun, die Zeichnungen fast ganz verloschen. Neue Aberrationen der Noctuiden-Subfamilien Euteliinse usw. 77 ab. uniformis Strand n. ab. Kopf, Thorax und Vorderflügel mehr einförmig rotbraun, letztere mit dunkleren Strichen in den Internervalräumen des Costalfeldes. ab. Surpurascens Strand n. ab. Kopf, Thorax und Vorder- flügel purpurfarbig graubraun, letztere mit schwarzer Binde jenseits der Antemedianlinie von der Costa bis zur Rippe 1, zwischen Antemedian- und Medianlinie eine mehr oder weniger deutliche dunkle Binde, die Nierenmakel schwärzlich, eine schwärz- liche Binde jenseits der Postmedianlinie von Costa bis zur Rippe 4. ab. lineata Strand n. ab. Kopf, Thorax und Vorderflügel rötlichbraun und graulich gefärbt, letztere mit deutlichen Linien. — Fijiinseln. Stietoptera griseata Hamps. ab. strigifera Strand n. ab. Vorderflügel mit einem starken schwarzen Strich unter der Mediana bis zum Ursprung der Rippe 2. — Indien. Stietoptera bisexualis Hamps. ab. & albivertex Strand n. ab. Scheitel des Kopfes und Basis der Tegulae ockerfarbig weiß; Vorderflügel rotbraun und mit Pflaumenfärbung übergossen, ein ockerfarbener und blaß oliven- gefärbter Fleck im Antemedianfelde von unterhalb der Costa bis zur Rippe 1. ab. $ kebeae Strand n. ab. Vorderflügel mit großem, rötlich ledergelbem Fleck oder Wisch im Medianfelde, der sich im Dorsal- felde bis zur Basis erstreckt. — Britisch Neu-Guinea. Stietoptera semialba WIk. ab. /aba Strand n. ab. Im Vorderflügel ist der rotbraune Wisch an der Basis der Costa kleiner, und das äußere Medianfeld ist nicht rotbraun übergossen. ab. dala Strand n. ab. Ähnlich, aber im Vorderflügel sind Mediana und Rippe 1 bis zur Postmedianlinie schwarz gestrichelt. — Indien, Borneo. Stietoptera grisea Mr. ab. Zala Strand n. ab. Patagia mit weißem Wisch; Vorderflügel mit weißem Wisch an der Basis und einem breiten, umgekehrt V-förmigen Wisch im Antemedianfelde von der Costa bis zur Rippe 1. — Indien, Borneo. - Stietoptera melanistis Hamps. ab. $ melanistella Strand n. ab. Im Vorderflügel erstreckt der rötliche Wisch sich bis zur Postmedianlinie, läßt aber einen schwärzlichen Wisch an der Mitte der Costa. ab. $ melanistana Strand n. ab. Vorderflügel ohne den röt- lichen Wisch. ab. @ melanistodes Strand n. ab. Thorax und Vorderflügel ockerfarbig und mit rotbraun übergossen. — Britisch Neu-Guinea. 1. Heft 178 Embrik Strand: Stietoptera ferrifera WIK. ab. & ferriferella Strand. n. ab. Vorderflügel mit etwas Grünlich- gelbes auf der Subbasallinie, vor der Nierenmakel, vor der Post- medianlinie und im Saumfelde unter der Mitte. ab. $ ferriferana Strand n. ab. Vorderflügel mit breitem, umgekehrt V-förmigem, weißlichem Wisch zwischen der Subbasal- und Medianlinie, dersich nicht bis unter (hinter) die Rippe 1 erstreckt. ab. Q ferriferoides Strand n. ab. Vorderflügel in der äußeren Hälfte des Medianfeldes grünlichgelb übergossen und ebenso im Saumfelde unter der Rippe 3. ab. 2 ferriferola Strand n. ab. Vorderflügel mit drei schwarzen Zeichen am äußeren Rande der Subbasallinie, die Nierenmakel ist schwarz ausgefüllt und auf der Rippe 2 vor der Subterminal- linie findet sich ein kleiner schwarzer Fleck. ab. Q subferrifera Strand n. ab. Ähnlich, aber die Vorderflügel mit dem umgekehrt V-förmigen weißen Fleck der ab. ferriferana m. ab. 2 subferriferella Strand n. ab. Im Vorderflügel ist das Antemedian- und die innere Hälfte des Medianfeldes schwarz übergossen. — Singapore, Borneo, Philippinen. Stietoptera atrifera Hamps. ab. $ atriferella Strand n. ab. Vorderflügel ohne den U-för- migen weißen Wisch, die Basis und .die Basalhälfte des Median- feldes tief schwarz. ab. @ atriferoides Strand n. ab. Patagia mit weißen Flecken, Vorderflügel grauer und nicht schwarz übergossen, im An- temedianfelde ein umgekehrt U-förmiger weißer Wisch, — Singapore, Britisch Neu-Guinea. Stietoptera albipuncta Hamps. ab. & cinereipicta Strand n. ab. Scheitel rötlich ockerfarbig, Pro- und Metathorax mit ockerfarbenen Balken; Vorderflügel nicht weiß besprenkelt und ohne Rotbraun im Basalfelde, die weißen Zeichnungen sind durch graue ersetzt mit Ausnahme des weißen Flecks vor der Postmedianlinie. — Britisch Neu-Guinea. Stietoptera confluens WIk. ab. Qlagosensis Strand n. ab. Metathorax, Patagia und Vorder- flügel grünlichgrau, letztere in der Basalhälfte der Costa und vor der Medianlinie purpurbraun übergossen, aber nicht mit bräunlich schwarzen Schuppen bedeckt. — Lagos in Süd-Nigerien. Stietoptera columba WlIk. ab. basiochrea Strand n. ab. Vorderflügel im Basalfelde blaß ockergelblich bis nahe der Medianlinie und mit einigen verwischten bräunlichen Strichen nahe der Basis. — Indien, Philippinen. Gen. Gigantoceras Holl. Gigantoceras solstitialis Holl. ab. albifascia Strand n. ab. Vorderflügel mit weißer Binde auf dem Dorsalrande von der Basis bis zur Antemedianlinie. — Goldküste, Gabun. Neue Aberrationen der Noctuiden-Subfamilien Euteliinae usw, 79 Gen. Lophoptera Gn. Lophoptera litigiosa Boisd. ab. saturatior Strand n. ab. Vorderflügel dunkler braun. ab. fuscosuffusa Strand n. ab. Vorderflügel grau, dunkel- bräunlich übergossen, das Medianfeld heller. ab. albopunctata Strand n. ab. Vorderflügel mit weißen Punkten vor den Schuppenhöckern, welche die Zapfenmakel bilden, die Ring- und die Nierenmakel weiß ausgefüllt. ab. nigrosuffusa Strand n. ab. Vorderflügel mit einer schwarzen Schattenbinde jenseits der Antemedianbinde. ab. rubicunda Strand n. ab. Vorderflügel rötlich bis zur Medianlinie. — Afrika. Lophoptera illueida WIk. ab. argenteo-coerulea Strand n. ab. Vorderflügelsilber-bläulich übergossen. ab. dorsimacula Strand n. ab. Vorderflügel mit schwarzem Fleck im Dorsalfelde jenseits der Antemedianlinie. ab. zllucidella Strand n. ab. Vorderflügel mit weißem Fleck unter der Zelle jenseits der Medianlinie. ab. illucidana Strand n. ab. Vorderflügel mit schräger gelb- licher Binde vom Dorsalrande an der Antemedianlinie bis zur Zelle und dann nach hinten bis zur Submedianfalte an der Post- medianlinie gekrümmt. ab. Hampsoni Strand n. ab. Das ganze innere Medianfeld der Vorderflügel blaßgelb. ab. illueidoides Strand n. ab. Ähnlich, aber im Vorderflügel ist das innere Medianfeld orangerot. — Indien. Gen. Nigramma WIk. Nigramma quadratifera WIk. ab. @ albomixta Strand n. ab. ist die von Hampson in seinem Kataloge, Vol. XI, p. 197, als die Hauptform beschriebene weib- liche Form, die aber nach seinen eigenen Angaben nicht mit der Type übereinstimmt und daher auch nicht die nomenklatorische forma principalis sein kann; diese ist vielmehr was Hampson als ‚‚ab. 3° beschreibt. ab. @ corresbondens Strand n. ab. entspricht der männlichen ab. dorsalis Wlk., aber die schwarzen Flecke stehen in einer rot- braunen Binde, die costalwärts verschmälert ist. — Ceylon. Nigramma todara Hamps. ab. Zodaroides Strand n. ab. Vorderflügel mit schwärzlicher Binde jenseits der Antemedianlinie. ab. Zodarella Strand n. ab. Thorax schwarz, der Rückenkamm jedoch an der Spitze der Schuppen weiß, Vorderflügel mit ver- loschenen schwarzen Strichen im Basalfelde auf der Mediana und Rippe 1. — Madras. % 1. Heft 80 Embrik Strand: Nigramma polymorpha Hamps. ab. d virilis-Strand n. ab. Vorderflügel roter braun, das Basal- feld mit Ausnahme gegen die Costa, die Mitte des Medianfeldes und das Feld zwischen den beiden Subterminallinien grauweiß und dunkelbräunlich besprenkelt, ein schwarzer Fleck vor der Antemedianlinie unter der Zelle und ein weiterer ebensolcher jen- seits dieser Linie in und unter der Zelle, die Nierenmakel rotbraua und schwarz übergossen. ab. 9 mulieris Strand n. ab. Vorderflügel blaß rotbraun, die innere Hälfte von der Basis bis zur Postmedianlinie weiß über- gossen. ab. @ nula Strand n. ab. Vorderflügel ockerbraun. ab Q saga Strand n. ab. Vorderflügel graubraun mit schwarzem Punkt auf der Antemedianlinie an der Rippe 1 und einem Fleck jenseits dieser Linie in und unter der Zelle. ab. P curepipensis Strand n. ab. Im Vorderflügel ist das Median- und Saumfeld trüb rotbraun, das Basalfeld und das Feld zwischen den beiden Postmedianlinien ockerbraun mit Ausnahme an der Costa. — Curepipe, Mauritius. Nigramma lapidaria WIK.. ab. lineata Strand n. ab. Die Linien der Vorderflügel viel deutlicher, jenseits der Antemedianlinie auf der Mediana ein brauner Fleck. ab. dorsifascia Strand n. ab. Die Binde des Dorsalrandes der Vorderflügel schwarz. ab. defasciata Strand n. ab. Vorderflügel ohne Binde auf dem Dorsalrande. j ab. nigriceps Strand n. ab. Ähnlich, aber Kopf, Tegulae und Prothorax schwarz. ab. mediolinea Strand n. ab. Wie ab. defasciata Strd., aber die Medianlinie schärfer markiert. ab. diffusa Strand n. ab. Ähnlich, aber mit verloschener dunkler Medianbinde. — Indien. Gen. Gyrtona Ye Gyrtona semicarbonalis WIK. ab. dorsobimaculata Strand n. ab. Vorderflügel mit weißem Fleck im Dorsalfelde jenseits des antemedianen schwarzen Flecks. ab. dorsomaculata Strand n. ab. Vorderflügel mit weißem Fleck im Dorsalfelde, aber ohne den schwarzen Fleck. ab. diffusistriga Strand n. ab. Vorderflügel mit verloschenem braunem Strich auf der Mediana und von da bis zum Saume. — Indien. Gyrtona oxyptera Hamps. ab. singaporensis Strand n. ab. Im Vorderflügel ist das Feld zwischen der Antemedian- und der Medianlinie schwärzlich. Singapore. Neue Aberrationen der Noctuiden-Subfamilien Euteliinae usw. 81 Gyrtona proximalis WIk. ab. brunneomaculata Strd. n. ab. Vorderflügel im Antemedian- felde nicht weißlich und mit einem dunkelbraunen Fleck jenseits der Antemedianlinie von der Zelle bis zum Dorsalrande. ab. demaculata Strand n. ab. Vorderflügel ohne diesen Fleck und weißliche Färbung im Antemedianfelde. — Oriental. Region. Subfam. SARROTHRIPINAE. Gen. Garella WIk. Garella rotundipennis WIk. ab. rotundimacula Strand n. ab. Vorderflügel mit rundlichem, schwarzem Fleck oder Wisch im antemedianen Costalfeld. — Orientalische Region. Gen. Characoma WIk. Characoma vallata Meyr. ab. basiatra Strand n. ab. Basalfeld der Vorderflügel schwer übergossen. — Queensland. Characoma nilotica Rogenh. ab. submediana Strand n. ab. Vorderflügel mit einem me- dianen schwarzen Fleck im submedianen Internervalraum. — Nord- und Zentralamerika, Afrika, Indien. Characoma glaucopasta Hamps. ‚ab. derakensis Strand n. ab. Vorderflügel und Thorax mit weniger Grün und mehr Weiß. — Perak. Gen. Nanaguna Wik. Nanaguna breviuseula WIk. ab. variegatana Strand n. ab. Vorderflügel bunter weiß und braun gezeichnet; das innere Medianfeld weiß, schwarz gesprenkelt. ab. uniformis Strand n. ab. Vorderflügel mehr einförmig ockerfarbig und braun übergossen und ohne einen dorsalen dunklen sublimbalen Fleck. ab. discalis Strand n. ab. Vorderflügel mit dunklen Strichen in der Discalfalte und oberhalb der Rippe 2. ab. discoidalis Strand n. ab. Vorderflügel mit scharf mar- kiertem Discoidalfleck. ab. mediomaculata Strand n. ab. Vorderflügel mit schwarzem Fleck an der Mitte der Costa. ab. tenebrata Strand n. ab. Vorderflügel gänzlich schwarz übergossen, abgesehen vom Dorsalfelde. ab. dorsofascia Strd. n. ab. Vorderflügel mit breiter brauner Innenrandbinde von der Basis bis zum Saumfleck. — Orientalische Region. Nanaguna basalis Mr. ab. guna Strand n. ab. Im Vorderflügel sind das Antemedian- und das Medianfeld schwärzlich übergossen. — Indien. Archiv für Naturgeschichte 1916. A.1 rn 6 1. Heft 82 & Embrik Strand: Gen. Lophothripa Hamps. Lophothripa vitea Swinh. ab. viteana Strand n. ab. Vorderflügel weißlich übergossen jenseits der Antemedianlinie und im Postmedianfeld. — Indien. Gen. Mniothripa Hamps. Mniothripa liehenigera Hamps. ab. viridisuffusa Strand n. ab. Vorderflügel dunkelgrün über- gossen, ausgenommen in der Mitte des Costalfeldes, ferner ohne die schwarze Binde. ab. argenteopurburea Strand n. ab. Vorderflügel tief silbrig purpurgrau ohne grüne Färbung und ohne die schwarze Binde. — Westafrika, Indien. Gen. Sarrothripus Curt. Sarrothripus indiea Feld. ab. atrithorax Strand n. ab. Thorax seschwärzti die Sub- basallinie der Vorderflügel verläuft in einer dunklen Binde. — Indien, Queensland. Sarrothripus grisea Hamps. ab. triangularıs Strand n. ab. Vorderflügel mit dreieckigem schwärzlichem Fleck oder Wisch von der Mitte der Costa. — Indien. Sarrothripus minuta Turn. ab. albonigra Strand n. ab. Vorderflügel weißer mit scharf markierten schwarzen Flecken auf der Mediana vor und hinter der Antemedianlinie. — Australien. Sarrothripus exophila Meyr. ab. obliquestrigata Strand n. ab. Vorderflügel mit schrägem schwarzem Strich von der Basis der Costa bis zur Medianlinie an der Submedianfalte. ab. nıgrosuffusa Strand n. ab. Im Vorderflügel ist die Basis und die Mitte des Costalfeldes schwarz übergossen. — Queensland. Gen. Giaura WIk. Giaura tortrieoides WIk. ab. ura Strand n. ab. Vorderflügel schwarz übergossen im basalen Costalfelde und im submedianen Internervalraum bis zur postmedianen Linie, wo ein aus der Flügelspitze kommender schwarzer Schatten sich anschließt. — Ceylon. ab. borneonis Strand n. ab. Vorderflügel weißlich mit Aus- nahme des Basal- und Mitte des Costalfeldes und eines dreieckigen Wisch im Saumfelde, der sich von der Flügelspitze bis zur Rippe 2 erstreckt. — Borneo. Gen. Selepa Mr. Selepa celtis Mr. ab. celtisella Strand n. ab. Vorderflügel mit einem etwas ver- laufenen schwarzen Wisch in, unter und jenseits des unteren Endes der Zelle. — Orientalische Region. Neue Aberrationen der Noctuiden-Subfamilien Euteliinae usw. 83 Selepa diseigera WIk. ab. Walkeri Strand n. ab. Vorderflügel mit etwas verlaufenem schwarzen Fleck in und jenseits der unteren Ecke der Zelle bis zur Postmedianlinie. ab. Hampsoni Strand n. ab. Vorderflügel in der Costalhälfte zwischen der antemedianen und der postmedianen Linie geschwärzt. ab. caniceps Strand n. ab. Kopf, Thorax und Vorderflügel blaß graubraun. — Orientalische Region. Selepa leucogonia Hamps. ab. brumneiceps Strand n. ab. Kopf, Thorax und Abdomen brauner gefärbt, Vorderflügel mit etwas größerem, dreieckigem, weißem Fleck, Hinterflügel gänzlich dunkelbraun übergossen. ab. simplex Strand n. ab. Vorderflügel ohne dreieckigen weißen Fleck, Hinterflügel weißlich und blaßbräunlich übergossen. — Sierra Leone, Senegambien, Britisch Ostafrika. Selepa molybdea Hamps. ab. discocellularis Strand n. ab. Vorderflügel mit verlosche- nem, schwarzem Fleck an der Mitte der Zelle und mit Discoidalfleck. ab. singaporensis Strand n. ab. Vorderflügel mit dreieckigem, weißem Fleck in der Mitte der Costa, einem weißen Discoidalring und keilförmigem, weißem Fleck am Ende des Costalfeldes sowie einem schrägen, schwarzen Strich jenseits der oberen Ecke der Zelle. — Singapore. Selepa doeilis Butl. ab. inversa Strand n. ab. ist die Form, die Hampson in seinem Katalog, Bd. XI, p. 304, als die Hauptform beschreibt, die aber nach seiner eigenen Angabe von der Type verschieden ist und daher in der Tat nicht als die forma principalis gelten kann; letztere ist vielmehr das, was Hampson als ‚Ab. 1‘ beschreibt. ab. Zaprobanis Strand n. ab. Vorderflügel mit verloschenen schwarzen Flecken unter und jenseits des Endes der Zelle. — Ceylon. — Sonst ist die Art auch afrikanisch. Gen. Plotheia WIk. Plotheia deerescens WIKk. ab. Slumbeocinerea Strand n. ab. Vorderflügel bleigrau über- gossen mit Ausnahme im Basal-, Apical- und Analwinkelfelde. ab. adicialba Strand n. ab. Vorderflügel mit rein weißem Apicalfleck. ab. dorsialba Strand n. ab. Vorderflügel wie in voriger Form, außerdem im Dorsalfelde bis zur Postmedianlinie rein weiß. ab. Dunctiseriata Strand n. ab. Ähnlich, aber mit Reihen kleiner schwarzer Fleckchen auf den Rippen. ab. sublichenoides Strand n. ab. Ähnelt ab. hichenoides Nietn., aber die Binde der Vorderflügel ist weißlich. ab. dorsibrunnea Strand n. ab. Vorderflügel grau mit rot- braunem Dorsalfeld. 6* 1. Heft 84 . Embrik Strand: ab. albistriga Strand n. ab. Antemedian- und Postmedian- linien der Vorderflügel weiß markiert, auf den Rippen 7, 6 und 1, sowie an der Basis der Rippe 3 weiße Striche. ab. atra Strand n. ab. Ähnlich, aber die Vorderflügel bräun- lich schwarz mit Ausnahme an der Basis, am Dorsalrande und in der Analwinkelhälfte des Saumfeldes. ab. nigra Strand n. ab. Ähnlich, aber die Vorderflügel gänzlich schwarz übergossen mit Ausnahme einer bräunlich ockerfarbigen Binde vor der Antemedianlinie. ab. medioalbida Strand n. ab. Das ganze Medianfeld der Vorderflügel ist weißlich mit bräunlichem Anflug. ab. subgriseovirens Strand n. ab. Ähnelt ab. griseovirens Mr., aber die Vorderflügel weiß gefleckt im Basalfelde, im Medianfelde costalwärts, in der Nierenmakel, in und unter der Flügelspitze und am Ende der Submedianfalte. ab. lativittifera Strand n.ab. Vorderflügel mit breiter, weißer Medianbinde, ihr innerer Rand schräg, ihr äußerer gekrümmt und entsendet eine Binde bis zur Mitte des Analwinkels. ab. obliquevittata Strand n. ab. Vorderflügel mit schräger schwärzlicher Binde vom Vorderrande an der Antemedianlinie bis zum Dorsalrande nahe dem Analwinkel mit einem Strich von dieser Binde, der an der unteren Ecke der Zelle entspringt und bis zum Saume an der Discalfalte sich erstreckt. ab. sublata Strand n. ab. Ähnelt ab. /ata WIk., aber die Striche sind schwarz statt braun. ab. rufofascia Strand n. ab. Vorderflügel mit roter Binde unter der Mediana und von der unteren Ecke der Zelle bis zum Saume. -— Ceylon. Gen. Tathothripa Hamps. Tathothripa eontinua WIk. ab. 9 subdeflexa Strand n. ab. Ähnelt ab. deflexa WIk., aber das Weiß in der Basalhälfte des Dorsalfeldes schließt einen großen elliptischen schwarzen Fleck ein. — Penang, Singapore, Borneo. Gen. Cryptothripa Hamps. Cryptothripa polyhymnia Hamps. ab. dolyhymniana Strand n. ab. Im Vorderflügel ist die schwarze Binde zu einem Fleck auf der Mediana vor dem Ende der Zelle zusammengeschrumpft. ab. dolyhymmiodes Strand n. ab. Im Vorderflügel fehlt die schwarze Binde ganz. — Südafrika. Gen. Bryothripa Hamps. Bryothripa miophaea Hamps. ab. transvaalensis Strand n. ab. Thorax mehr schwarz gefärbt, Vorderflügel purpurschwarz übergossen und mit kleinem schwarzen Discoidalfleck, Hinterflügel mehr rotbraun. — Transvaal. Neue Aberrationen der Noctuiden-Subfamilien Euteliinae usw. 35 Gen. Bryophilopsis Hamps. Bryophilopsis griseata Hamps. ab. Hunjabi Strand n. ab. Vorderflügel im Medianfelde schwarz übergossen. — Punjab. Gen. Megathripa Hamps. Megathripa rufimedia Hamps. ab. subrufimedia Strand n. ab. Vorderflügel ohne roten Diskal- fleck, der Diskalring schwarz begrenzt, Hinterflügel im Saumfelde stärker braun übergossen. — Mozambique, Rhodesia. Gen. Arachnognatha Hamps. Arachnognatha metascotia Hamps. ab. singaporicola Strand n. ab. Vorderflügel roter braun ge- zeichnet, Hinterflügel leicht rötlich angeflogen und mitschokolade- braunem Fleck im Analwinkel. — Singapore. Gen. Gadirtha WIk. Gadirtha pulehra Butl. ab. /uscithorax Strand n. ab. Thorax und Costalhälfte des Medianfeldes der Vorderflügel dunkelbräunlich übergossen. — Orientalisch. Gadirtha glaucograpta Hamps. ab. Plumbeomaculata Strand n. ab. Im Vorderflügel sind die Flecke vor und hinter der Antemedianlinie und hinter der Post- medianlinie bleigrau. — Sierra Leone, Goldküste. Gadirtha exacta Semp. ab. atrisuffusa Strand n. ab. Vorderflügel braunschwarz über- gossen in, unter und jenseits der unteren Ecke der Zelle bis zur Postmedianlinie. ab. olivascens Strand n. ab. Patagia olivengrünlich, Vorder- flügel viel mehr einförmig braun und leicht olivengrünlich an- geflogen. — Philippinen, Talaut, Neu-Guinea. Gadirtha cuprescens Hamps. ab. fakfakensis Strand n. ab. Vorderflügel mit einem ante- medianen schwarzen Wisch von der Costa bis unter die Zelle, einem keilförmigen Zeichen unter der Costa jenseits der Post- medianlinie und einem Fleck an der Diskalfalte. — Fak-fak in Neu-Guinea. Gadirtha poliochroa Hamps. ab. brisbanensis Strand n. ab. Thorax mit kaum einer Spur von Purpurbraun, Vorderflügel grauweißB mit einem purpur- braunen Wisch im antemedianen Costalfelde. — Brisbane. ; Gen. Iseadia WIk. Iscadia aperta Wlk. ab. adertella Strand n. ab. Vorderflügel schwarz übergossen .im Medianfelde unter der Costa und in der oberen Hälfte der Zelle. — Zentral- und Südamerika. 1. Heft 86 © Embrik Strand: Gen. Elaeognatha Hamps. Elaeognatha melanostieta Druce ab. melanostictoides Strand n. ab. Im Vorderflügel ist das Medianfeld unter der Zelle dunkelbraun und bläulichgrün über- gossen; ein weißer Punkt mit schwarzem Ring, der weiß begrenzt ist mit Ausnahme an der Unterseite findet sich oberhalb der Sub- medianfalte. y ab. melanosticiella Strand n. ab. Ähnlich, aber mit schwarzem Mittelpunkt mit weißem Ring oberhalb der Submedianfalte. ab. melanostictana Strand n. ab. Im Vorderflügel das Basal- feld, der Außenrand der Antemedianlinie bis zur Submedianfalte und eine sich bis zur Postmedianlinie erstreckende Binde unterhalb der Zelle gelblichweiß gezeichnet und leicht grünlich angeflogen. ab. submelanosticta Strand n. ab. Thorax lebhaft gelb an der Spitze der Patagia und dem Hinterrand des Metathorax. Vorder- flügel mit gelbem und grünlichem Strich oberhalb der Rippe 1, die Antemedianlinie etwas grünlich und gelb beiderseits bis zur Mediana gezeichnet, dann eine schräge, gekrümmte, gelbe Binde zu der postmedianen Linie an der Rippe 1. — Zentral- und Süd- amerika. Gen. Aquis Wik. Aguis orbieularis WIk. ab. submediana Strand n. ab. Vorderflügel mit schwarzem Zeichen in der Submedianfalte vor der Antemedianlinie. ab. basicinereoalba Strand n. ab. Vorderflügel in der Basal- hälfte grauweiß und ohne goldene Schuppen. ab. similis Strand n. ab. Ähnlich, aber die Vorderflügel mit schwarzem Fleck an der Basis der Costa. ab. subsimilis Strand n. ab. Ähnelt ab. basicinereoalba, aber der Vorderflügel mit schwarzem Strich in der Submedianfalte vor der Antemedianlinie und einem Fleck jenseits derselben. ab. suberenulata Strand n. ab. Ähnelt ab. crenulata B.-B., aber der Vorderflügel mit einem schwarzen Wisch an der Basis der Costa. ab. basalis Strand n. ab. Vorderflügel grau mit schwarzem Wisch an der Basis der Costa und einer Binde unter der Zelle von der Basis bis zum Saume. . ab. Derversa Strand n. ab. ist die von Hampson als die ‚‚princi- pale“ beschriebene Form, während die wahre Hauptform gleich seiner „Ab. 9“ ist. — Orientalische Region. Gen. Labanda WIk. Labanda fasciata WIk. ab. Pseudofasciata Strand n. ab. ist Hampsons Hauptiorm; die wahre forma principalis ist aber nach seinen eignen Angaben über die Type seine ‚Ab. 1“. ab. albosuffusa Strand n. ab. Vorderflügel im Medianfelde weiß übergossen. — Indien. Neue Aberrationen der Noctuiden-Subfamilien Euteliinae usw. 87 Labanda achine Feld. ab. /uscosuffusa Strand n. ab. Vorderflügel im Postmedian- felde dunkel übergossen. ' ab. antemialis Strand n. ab. Vorderflügel weiß übergossen jenseits der Antemedianlinie. — Ceylon. Gen. Blenina Wik. Blenina lichenosa Mr. ab. lichenosula Strand n. ab. Vorderflügel fast einförmig dunkelbraun übergossen und mit kaum irgendwelcher Grünfärbung. ab. lichenosella Strand n. ab. Vorderflügel im Basal- und Dorsal- felde grüner, der Rest des Flügels braunschwarz übergossen. ab. borneonis Strand n. ab. Vorderflügel viel grauer, Hinter- flügel mit schmaler und blasser Binde. — Diese Abberration ist von Straits Settlements, Borneo; sonst ist die Art in der orienta- lischen Region weit verbreitet. Blenina malachitis Hamps. ab. singaporica Strand n. ab. Im Vorderflügel ist das Feld jenseits der Medianlinie schwarz übergossen und von der Costa bis zur Rippe 3 weißlich gesprenkelt. — Singapore. Blenina metanyetea Hamps. ‘ab. metanycteana Strand n. ab. Im Vorderflügel die ver- loschene, grün- und braungefärbte Binde von der Mitte der Costa bis zum Analwinkel, aber an der Mitte der Costa schwarz über- gossen und schräge schwarze Zeichen finden sich zwischen der Postmedianlinie an der Rippe 4 und dem Analwinkel. — Hollän- disch Neu-Guinea. Blenina quinaria Mr. ab. quinariodes Strand n. ab. Vorderflügel weniger grün ge- färbt jenseits der Medianlinie, der postmediane weißliche Wisch ist nicht quadratisch und er erstreckt sich bis zu dem Punkt, wo die Schrägbinde und die Subterminallinie zusammenstoßen. — China, Sikkim. Blenina sqamifera Wallgr. ab. Wallengreni Strand n. ab. Vorderflügel im Medianfelde dunkelbraun übergossen. ab. odbscurior Strand n. ab. Auch das Postmedianfeld der Vorderflügel dunkelbraun übergossen. ab. fuscomixta Strand n. ab. Vorderflügel überall mit dunkel- brauner Einmischung und mit einem schwarzen Wische in dem submedianen Internervalraum jenseits der Antemedianlinie. —Ost- und Südafrika. Blenina donans WIk. ab. donantis Strand n. ab. Vorderflügel mit schrägem, schwar- zem Strich von dem Discoidalstreifen bis zum Saume an der Submedianfalte. 1. Heft 88 Embrik Strand: ab. similis Strand n. ab. Ähnlich, aber die Vorderflügel veilchengrau übergossen bis zum Schrägstrich mit Ausnahme an der Costa. — Orientalisch. - Blenina aceipiens WIk. ab. affinis Strand n. ab. Im Vorderflügel ist das Feld zwischen Antemedian- und Medianlinie weiß übergossen und ebenso das . Dorsalfeld bis zur Postmedianlinie; ein schräger schwarzer Streifen von dem Discoidalstrich bis zur Rippe 2. ab. umbrata Strand n. sp. Im Vorderflügel ist das Feld zwischen Antemedian- und Medianlinie weiß übergossen, mit einem breiten, schwarzen Schatten jenseits desselben. — Indien. Gen. Risoba Mr. Risoba delicata B.-B. ab. delicatula Strand n. ab. Vorderflügel mit einem schrägen braunen Schatten vom Vorderrande nahe der Basis bis zum Dorsalrande jenseits der Antemedianlinie. — Holländisch Neu- Guinea. | Risoba prominens Mr. ab. rufialbivertex Strand n. ab. Scheitel, Thorax und Basis des Abdomen weiß und leicht rötlich gefärbt. ab. alata Strand n. ab. Vorderflügel rötlich statt grün gefärbt und mit rötlichen Zeichen jenseits der Subterminallinie. — China. Indische Region. Subfam. ACONTIINAE. Gen. Gabala WIk. Gabala polyspilalis WIk. | ab. postsuffusa Strand n. ab. Hinterflügel oben gänzlich rot- braun übergossen. — Nilgiris. Gen. Topadesa Mr. Topadesa flammans Hamps. j ab. & khasica Strand n. ab. Im Vorderflügel ist der Dorsal- rand schwarz, das Costal-, Medial- und das Subterminalfeld schwarz übergossen. — Khasis in Assam. Gen. Arioliea WIk. Arioliea pulchella Elwes “ ab. khasiana Strand n. ab. Vorderflügel ohne die weißen sub- costalen und subterminalen Flecken. — Khasis in Assam. Gen. Tyana WIk. Tyana faleata WIk. ab. Walkeri Strand n. sp. Der Kopf hinten und die Basis der Tegulae gelb, Costa der Vorderflügel gelblichweiß. — W.-China, Formosa, Sikkim. Tyana pustulifera WIk. ab. 4 khasiana Strand n. ab. Vorderflügel mit braunem Fleck unter der hinteren Ecke der Zelle, die Fransen karmosinrot an der Spitze. — Khasis in Assam. Neue Aberrationen der Noctuiden-Subfamilien Euteliinae usw. 89 Gen. Earias Hb. Earias eitrina Saalm. ab. citrinella Strand n. ab. Kopf, Thorax und Vorderflügel orangegelb. ab. citrinoides Strand n. ab. Ähnlich, aber die Zeichnungen der Vorderflügel fast verwischt. ab. ciftrinula Strand n. ab. Kopf, Thorax und Vorderflügel blaßgelb, letztere grün angefärbt mit Ausnahme im Basal- und Costalfelde, die Zeichnungen schwach und-grünlich. — Ostafrika. Madagaskar. Earias luteolaria Hamps. ab. aurantiaca Strand n. ab. Kopf, Thorax und Vorderflügel orangegelb, letztere mit Reihen brauner Punkte an den Linien. ab. carnea Strand n. ab. Saumfeld, ausgenommen an der Spitze, fleischrot übergossen. — Orientalisch. Earias biplaga WIk. ab. dunctilineis Strand n. ab. Vorderflügel mit Reihen dunkler Punkte auf den Linien, der dunkle Discoidalfleck scharf markiert, das Feld zwischen Median- und Postmedianlinien ist in der dor- salen Hälfte nicht braun ausgefüllt. — Afrika. Earias Huegeli Rogenh. ab. huegeliana Strand n. ab. Auf Thorax und Vorderflügel ist die Grünfärbung durch ein trübes Rot ersetzt; bei letzteren ist das Costalfeld leicht rot angeflogen, das Dorsalfeld ist stark rot übergossen und fast so gefärbt wie die Binde. ab. rubicundialba Strand n. ab. Vorderflügel weiß, rötlich angefärbt, die Binde fast verloschen. — Australien etc. Earias insulana Boisd. ab. rufovitta Strand n. ab. Wie ab. semifascia Warr., aber die Binde zwischen Rippe 6 und dem Dorsalrande ist rot, die Fransen rot an der Spitze. — Paläarktische, äthiopische und orientalische Region. Earias vernana Hb. ab. coeruleoviridis Strand n. ab. Thorax und Flügel blau- grünlich angefärbt. — Europa. Earias eupreoviridis Wik. ab. cellulalis Strand n. ab. Vorderiligel im Costalfelde nicht karmosinrot gefärbt, die Medianlinie ist durch einen Punkt in der Zelle ersetzt. — Äthiopische und orientalische Region. Earias roseifera Butl. ab. discordalis Strand n. ab. Vorderflügel mit kleinem braunem Discoidalfleck. ab. decarneata Strand n. ab. Vorderflügel überhaupt nicht fleischrötlich übergossen. ab. dorsalis Strand n. ab. Vorderflügel fleischrötlich über- gossen von nahe der Basis bis gegen den Saum mit Ausnahme im Dorsalfelde. — Ost-Asien, Indien. 1. Heft 90 Embrik Strand: Gen. Hylophila Hb. Hylophila prasinana L. ab. & dorsilutea Strand n. ab. Vorderflügel im Costalfelde apicalwärts nicht fleischrötlich gefärbt, der Dorsalrand gelb. ab. Q albidula Strand n. ab. Fast ganz weiß. — Paläarktisch. Gen. Chlorozada Hamps. Chlorozada metaleuca Hamps. ab. @ metaleucana Strand n. ab. Vorderflügel mit weißen, schwarz begrenzten Flecken auf der Ante- und Postmedianlinie in den submedianen Internervalräumen. ab. @ purbureofusca Strand n. ab. Im Vorderflügel ist das Medianfeld purpurbräunlich übergossen. ab. 2 olivaceoviridis Strand n. ab. Im Vorderflügel sind Basal- und Terminalfeld olivengrün, das Medianfeld purpurbräunlich über- gossen. — Ostafrika. Gen. Paracrama Mr. Paracrama duleissima WIk. ab. aurea Strand n. ab. Vorderflügel goldgelb angefärbt, die Linien gelb mit Ausnahme an der Costa, die Terminalbinde breiter. — Queensland. ab. flammans Strand n. ab. Hinterflügel des $ gänzlich feuer- rot oben und unten. — Neu-Guinea. Gen. Lophoerama Hamps. Lophocrama phoenieochlora Hamps. ab. & postalba Strand n. ab. Hinterflügel weiß, Saum und Dorsalfeld leicht purpurrötlich übergossen, Unterseite der Vorder- flügel weiß, unter der Costa und in der Apicalhälfte des Saumfeldes rot übergossen. ab. S mediopurpurea Strand n. ab. Das Medianfeld der Vorder- flügel purpurgrau übergossen und purpurbräunlich besprenkelt. ab. $ medioclara Strand n. ab. Im Vorderflügel ist das Median- feld weißer, weniger purpurbräunlich übergossen. — Äthiopisch. Gen. Pseudelydna Hamps. Pseudelydna xanthia Hamps. ab. xanthiana Strd. n. ab. Kopf, Thorax und Basalhälfte der Vorderflügel rötlich übergossen. — Sikkim, Singapore. Pseudelydna rufoflava WIk. ab. Zula Strand n. ab. Kopf, Thorax und Vorderflügel apfel- grün. — Indien. Gen. Carea WIk. Carea subtilis WIk. ab. subtilella Strand n. ab. Im Vorderflügel ist der Schatten vor der Postmedianlinie viel schärfer markiert. ab. subtilodes Strand n. ab. Kopf, Thorax und Vorderflügel viel weißer, Hinterflügelsaum oben nicht fleischrötlich gefärbt. Neue Aberrationen der Noctuiden-Subfamilien Euteliinae usw. 91 ab. subtilana Strand n. ab. Dorsalfeld der Vorderflügel dunkelbraun, die Linien fast verloschen. ab. suffusa Strand n. ab. Kopf, Thorax und Vorderflügel schokoladebraun übergossen. — Indische Subregion. Carea chlorostigma Hamps. ab. borneonis Strand n. ab. Im Vorderflügel ist der Zapfen- fleck größer, mehr elliptisch und erstreckt sich bis unter die Rippe 1. — Borneo. ab. sikkimensis Strand n. ab. Wie ab. borneonis, außerdem sind die Rippen 3 und 4 der Hinterflügel stark gestielt. — Sikkim. Carea annae Swinh. ab. $ ochreobrunnea Strand n. ab. Kopf, Thorax und Vorder- flügel blaß ockerbräunlich, Hinterflügel kaum purpurfarbig über- ossen. ab. ? prominens Strand n. ab. Vorderflügel schärfer markiert schwarz gestrichelt, Hinterflügel dunkelbraun. — Singapore, Borneo. Carea biviata Hamps. x ab. Q virilis Strand n. ab. Ähnelt dem d. — Penang, Perak, Borneo. Carea tarica Swinh. ab. fakfakensis Strand n. ab. Hinterflügel und Unterseite roter. — Fak-fak in Holländisch Neu-Guinea. Carea vexilla Swinh. ab. devittata Strand n. ab. Vorderflügel ohne die graue Medianbinde. — Singapore, Borneo. Gen. Maceda Wik. Maceda mansueta WIk. ab. mansuetella Strand n. ab. Im Vorderflügel ist das Median- feld purpurbräunlich bis zur Submedianfalte. ab. mansuetana Strand n. ab. Wie ab. rufescens Beth.-Bak., aber im Vorderflügel ist auch das Saumfeld, abgesehen von dem apicalen Teile, purpurbräunlich. ab. mansuetodes Strand n. ab. Kopf, Thorax und Vorder- flügel grauer braun. — Orientalisch. Gen. Erizada WIk. Erizada semifervens WIk. ab. dunctata Strd. n. ab. Im Vorderflügel ist der Fleck in der Mitte der Zelle größer, und es findet sich ein scharf markierter schwarzer Discoidalfleck. ab. maculata Strand n. ab. Vorderflügel mit schwarzem Fleck an der Mitte des Dorsalrandes. — Orientalische Region. Erizada subrubra Pag. ab. distincta Strand n. ab. Im Vorderflügel sind die Ante- und Postmedianlinien deutlich und das Feld zwischen denselben ist kräftig braun besprenkelt. — Borneo, Pulo Laut, Neu-Guinea. 1. Heft 99 Embrik Strand: Neue Aberrationen usw. Gen. Mierozada Hamps. Mierozada anaemica Hamps. ab. areolata Strand n. ab. Im Vorderflügel ist durch Anasto- mose der Rippen 9 und 10 mit 8 eine lange schmale Areola ent- standen. — Süd-Nigeria. Gen. Churia Mr. Churia maeulata Mr. ab. costalis Strand n. ab. Im Vorderflügel ist die Costalhälfte scharf markiert gesprenkelt; in der Mitte der Zelle und auf der Discozellulare kleine schwarze Flecke mit weißem Zentrum. — Indien. Gen. Westermannia Hb. Westermannia coelisigna Hamps. ab. odsoleta Strand n. ab. Im Vorderflügel ist die Discoidal- binde fast verloschen. — Louisiaden. Gen. Nertobriga WIk. Nertobriga signata WIK. ab. subterminalis Strand n. ab. Im Vorderflügel ist jederseits der Subterminallinie etwas Weiß. ab. discalis Strand n. ab. Im Vorderflügel ist das Diskalfeld purpurschwarz übergossen. ab. costalis Strand n. ab. Im Vorderflügel ist der weiße Costal- fleck dunkelbraun übergossen. — Orientalische Region. Gen. Negeta WIk. Negeta einerascens Holl. ab. geia Strand n. ab. Vorderflügel mit deutlicheren, sub- terminalen, dunklen Flecken, die am Außenrande Haufen grünlich- weißer Schuppen tragen, die Fransen nicht weiß an der Spitze. ab. devirıdata Strand n. ab. Vorderflügel mit kaum einer Spur von Grünlichweiß an der Außenseite der subterminalen Flecke. — Süd-Nigeria, Gabun. Negeta contrariata WIk. ab. novaeguineensis Strand n. ab. Vorderflügel weißer mit kaum irgendwelcher brauner Färbung, jedoch mit dunkelbraun gesprenkelt, Hinterflügel weiß bis jenseits der Mitte. — Neu- Guinea. Gen. Areyophora Gn. Areyophora longivalvis Gn. ab. albipupillata Strand n. ab. Vorderflügel mit kleinen dunklen Flecken mit weißen Pupillen jenseits der Postmedianlinie unter den Rippen 5 und 4. — Süd- und Ostafrika. Gen. Pterogonia Swinh. Pterogonia episcopalis Swinh. ab. nagasana Strand n. ab. Der Discoidalfleck der Vorder- flügel rund und nicht rot begrenzt. — Nagas in Assam. Dr. Anton Krausse: Eine neue südindische Chaleididen-Gattung. 98 Gen. Setoctena Wallgr. Setoetena patrieula Hamps. ab. patriculella Strand n. ab. Kopf, Thorax und Vorderflügel blaß rötlich ohne graue und braune Schatten. — Ost- und Südafrika. Gen. Acontia Ochs. Acontia congenita Hamps. ab. obsoleta Strand n. ab. Die Zeichnungen der Vorderflügel fast verloschen. — Australien etc. Acontia Graällsi Feisth. ab. Hampsoni Strand n. ab. Vorderflügel mit kaum einer Spur der rötlichen Zeichnungen. — Südeuropa, Afrika, Indien. “4 Eine neue südindische Chalcididen-Gattung. , Von Dr. Anton Krausse, Eberswalde. Mit 5 Textfiguren. Die zu beschreibende neue Chalcididengattung gehört in die „Subfamilie‘“ der Chalcidinae und in die ‚Tribus‘ der Chalcidini. Charakteristisch für das neue Genus sind zunächst die Antennen: sie sind elfgliedrig; auf den Schaft folgen das Wendeglied, ein Ringelglied und acht Geißelglieder. Das Ringelglied ist sehr schmal; wie der Schaft sind Wendeglied und Annellus braun, die Geißelglieder sind schwarz. Die vordere Kante des (braunen) Schaftes ist mit B ziemlich langen Härchen besetzt, Ringelglied und Geißelglieder mit feinen kurzen Härchen. Das erste Geißelglied ist weit kürzer als der Schaft. Das Geißel- endglied ist schräg abge- stutzt. Die Schaftglieder sind tief in die schwarze Schädelkapsel eingesenkt. Fig. 1A stellt die Einlen- kungsstelle, Schaft, Wende- glied und Anellus dar; sie liegt oberhalb der Linie, die man sich zwischen den unteren Augenrändern gezogen denkt; der Schaft erreicht die Ozellen nicht, er ist oben weit ausgehöhlt, so daß Fig. 1. 1. Heft 94 Dr. Anton Krausse: die Geißelbasistaschenmesserartigeingeklappt werden kann. Fig.1B stellt die (achtgliedrige) Geißel dar, das letzte Glied ist, wie ange- deutet, schräg abgestutzt (Fig. 1: Zeiss, Oc.3, Obj. a ,, binoc. Mikr.). Durch die angegebenen Verhältnisse bezüglich der Antennen- glieder unterscheidet sich das neue Genus von Acanthochaleis Cameron (= elfgliedrige Geißel), Holochalcis Kieffer (= zwölt- gliedrige Fühler), Phasgonoptera Westwood (= 13gliedrige Fühler), Thaumatelia Kirby (= erstes Geißelglied länger als der Schaft), Oxycoryphe Kriechbaumer (= Fühler neungliedrig), Megalocolus Kirby (= Fühler zwölfgliedrig), Larradomorpka Stadelmann (= Fühler 13gliedrig), Epitelia Kirby (= Fühler 13gliedrig) und Chaleis Fabr. (= Fühler 13gliedrig). | Das Schildchen besitzt keine Fortsätze. Dadurch ist das neue Genus leicht von Siypiura Kirby (= Schildchen mit zwei- zähnigem Fortsatz) und von Pseudochaleis za Kirby (= Schildchen mit kurzem kugelför- h migen Fortsatz) zu unterscheiden. Das Schild- chen ist, wie Thorax überhaupt und Abdomen, schwarz, seine Skulptur stellen ‚grobe, sehr vertiefte Gruben dar, in denen weiße Haare stehen. Fig.2 zeigt den Hinterrand des Schild- chens, einige-der Gruben mit ihren Haaren sind eingezeichnet (Zeiss, Oc. 3,Obj. a,, binoc. Mikr.). Die Tegulae sind braun. Was das Abdomen betrifft, so ist das erste Segment ungefähr um die Hälfte kürzer als die übrigen Segmente zusammen, wodurch sich die neue Gattung von Oncochalcis Cameron (= ‚‚erstes Segment um ein Drittel kürzer, als die übrigen zusammen‘‘) unterscheidet; außerdem beträgt die Länge des Schaftgliedes etwa (nicht ganz) ein Drittel der Länge der Geißel, während bei Oncochalcis der Schaft halb so lang wie die Geißel ist. Schließlich ist das vor- liegende Genus von Trigonura Sichel dadurch unterschieden, daß bei Trigonura das erste Segment so lang ist wie die übrigen zusammen. Derartige Angaben sind übrigens wenig erfreulich, besser wäre es, man veranschaulichte diese Verhältnisse durch eine kleine Skizze. In Fig. 3 habe ich das Abdomen der neuen Gattung von der Seite skizziert. (Zeiss, Oc. 3, Obj. a,, binoc. Mikr.). Fig. 2. Fig. 3. Fig. 4. Das Geäder im Vorderflügel zeigt Fig. 4; die gestrichelten Linien stellen stark pigmentierte Linien dar, die jedenfalls den Verlauf verschwundener echter Adern andeuten. Eine neue südindische Chalcididen-Gattung. 95 Die neue Gattung widme ich meinem 1. Dr. med. Richard Meyer-Nordhausen und nenne sie Meyeriella. Die vorliegende Art ist schwarz, weiß behaart, nur Schaft- glied, Wendeglied, Annellus und Tegulae sind braun; die Beine sind rotbraun mit dunkel- braunen bis schwarzen Flecken an den Schenkeln, nur die Hintertrochanteren sind ganz schwarz, die stark verdickten Hinterschenkel haben am unteren Rande sieben Zähne; Hinterfemur und -tibie stellt Fig. 5 dar. Ein Exemplar, 9, liegt vor; es ist 6,5 mm lang. Fundort: Trichinopoly, Süd-Indien, von Herrn A. Heyne erhalten. Die Art nenne ich Meyeriella indica. Sie wurde aus der Puppe von Delias eucharis Drury (Lep.) gezüchtet. Fig. 5. Namenänderungen und Beschreibung neuer Aphodiinen (Col.) Von Adolf Schmidt, Berlin. Mit 6 Textfiguren. I. Namenänderungen. Folgende Art-, Untergattungs- und Gattungsnamen mußten in meiner Arbeit für „Das Tierreich“ nach den für dieses Werk geltenden Normen geändert werden: 1. Scarabaeus alpinus Drapiez (jetzt zu Heptaulacus gehörig) in: Ann. Gen. Sc. Phys. Brux. 11819 p. 49 wegen Scarabaeus alpinus Scop. (jetzt zu Aphodius gehörig) in: Ent. Carn. 1763 p. 9 in Heptaulacus earinatus Germ. (Ins. Spec. Nov. 1824 p. 111). 2. Aphodius ambiguus Boh. in: Freg. Eug. Res. II 1 1858 p. 51 wegen Aphodius bimaculatus (= A. varians Duft.) var. am- biguus Muls. in: Col. France Lamell. 1842 p. 202 in Aphodius ‚ Frenchi Blackb. (Trans. Roy. S. Austr. XV. 1892 p. 35). 3. Aphodius angulatus A. Schmidt in: Deutsche Ent. Zeitschr. 1907 p. 201 wegen Aphodius scrutator Hbst. var. angulatus Dalla Torre in: Bericht Ver. Naturk. Oberösterr. X. 1879 p. 106 in Aphodius angulatulus m. 4. Aphodius biguttatus Germ. var. apiealis Schilsk. in: Deutsche Ent. Zeitschr. 1888 p. 315 wegen Aphodius luridus F. var. apicalis Muls. in: Col. France Lamell. 1842 p. 276 in var. discoloratus m. 1. Heft 96 Namenänderungen und Beschreibung neuer Aphodiinen (Col.). Aphodius fimetarius L. var. bieolor Muls. in: Col. France Lamell. 1842 p. 187 wegen Aphodius bieolor Say in: Journ. Acad. Phil. III 1823 p. 212 in var. bicoloratus m. Aphodius montivagus Erichs. var. brunneus Schilsk. in: Deutsche Ent. Zeitschr. 1888 p. 316 wegen Aphodius brunneus Thunb. in: Mem. Acad. Petr. VI 1818 p. 401 in var. eingulatusm. 7. Aphodius eaminarius Reitt. in: Verh. Nat. Ver. Brünn XXX [e «) 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. . 1892 p. 219 wegen Aphodius depressus Kugelann var. eami- narius Falderm. in: Fauna Transc. I 1836 p. 251 in Aphodius tenebricosus m. Aphodius eoneolor Har. in: Berliner Ent. Zeitschr. III 1859 p. 215 wegen Aphodius granarius L. var. eoneolor Muls. in: Col. France Lamell. 1842 p. 199 in Aphodius spadix m. Aphodius eonnexus Klug in: Monatsb. Acad. Berlin 1855 p. 656 wegen Aphodius luridus F. var. eonnexus Muls. in: Col. France Lamell. 1842 p. 275 in Aphodius copulatus m. Aphodius eostulatus Reitt. in: Deutsche Ent. Zeitschr. 1896 p. 33 wegen Aphodius eostulatus Fairm. (jetzt zu Oxyomus gehörig) in: Rev. Mag. Zool. (2) I 1849 p. 413 in Aphodius costatellus m. Aphodius eribratus Lec. in: U. S. Geol. Surv. 1878 Bull. IV 2 p. 455 wegen Aphodius granarius L. var. eribratus Muls. in: Col. France Lamell. 1842 p. 199 in Aphodius eribratulus m. Aphodius deplanatus Roth (jetzt zu Lorditomaeus gehörig) in: Arch. Naturgesch. XVII 1 1851 p. 131 wegen Aphodius deplanatus Menetr. (= Aphodius luridus F.) in: Catal. rais. 1832 p. 181 in Lorditomaeus opatroides Klug (Monatsber. Acad. Berlin 1855 p. 656). Aphodius obscurus F. var. diehrous Reitt. in: Verh. Nat. Ver. Brünn XXX 1892 p. 217 wegen Aphodius scybalarius F. var. diehrous W. Schmidt in: Germ. Zeit. II 1840 p. 134 in var. purpureus m. Aphodius mixtus Villa var. diseus W. Schmidt in: Germ. Zeit. II 1840 p. 127 wegen Aphodius diseus Wiedem. (= Aphodius lividus Oliv.) in: Wiedem. Zool. Mag. II 1 1823 p. 28 in var. commaculatus m. Aphodius plagiatus L. var. diseus Reitt. in: Verh. Ver. Brünn XXX 1892 p. 204 wegen Aphodius diseus Wiedem. in: Zool. Mag. II 1 1823 in var. discoides m. » Aphodius dilatatus Reiche et Saulcy in: Ann. Soc. Ent. France (3) IV 1856 p. 399 wegen Aphodius dilatatus W. Schmidt (= Aphodius alpinus Scop.) in: Germ. Zeitschr. II 1840 p. 105 in Aphodius suffertus m. Aphodius fallax Har. in: Berliner Ent. Zeitschr. XV 1871 p. 281 wegen Aphodius fallax Muls. (= Aphodius tristis Zenker) in: Col. France Lamell. 1842 p. 209 in Aphodius alienus m. 18. 19: 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. Archiv für Naturgeschichte 1916. A. 1. Namenänderungen und Beschreibung neuer Aphodiinen (Col.). 97 Aphodius biguttatus Germ. var. fallax Schilsk. in: Deutsche Ent. Zeitschr. 1888 p. 315 wegen Aphodius fallax Muls. (= Aphodius tristis Zenk.) in: Col. France Lamell. 1842 p: 209 in var. petulans m. Aphodius conjugatus Panz. var. faseiatus Muls. in: Col. France Lamell. 1842 p. 182 wegen Aphodius faseiatus F. (= Aphodius conjugatus F.) in: Syst. Eleuth. I 1801 p. 68 in var. angusti- faseiatus Dalla Torre (Bericht Ver. Naturk. Oberösterr. X 1879 p. 107). Aphodius maculatus Sturm var. faseiatus Dalla Torre in: Bericht Ver. Naturk. Oberösterr. X 1879 p. 108 wegen Aphodius faseiatus F. (= Aphodius conjugatus F.) in: Syst. Eleuth. IT 1801 p. 68 in var. brevifaseia m. Aphodius nemoralis Erichs. var. ferrugineus Schilsk. in: Deut- sche Ent. Zeitschr. 1888 p. 309 wegen Aphodius ferrugineus Muls. in: Col. France Lamell. 1842 p. 233 in var. ferruginus m. Aphodius fimieola Reiche et Saulcy in: Ann. Soc. Ent. France (3) IV 1856 p. 402 wegen Aphodius fimieola Gebler (= Apho- dius punctatosulcatus Sturm) in: Bull. Moscou VI 1833 p. 284 in Aphodius atratellus m. Aphodius haemorrhoidalis L. var. rubidus Muls. in: Col. France Lamell. 1842 p. 174 wegen Aphodius rubidus Oliv. (= Apho- dius scrutator Hbst.) in: Ent. 13 1789 p. 77 in var. crudus m. Aphodius rubidus Lec. in: Pacif. R. R. Report 1857 App. I p. 41 wegen Aphodius rubidus Oliv. (= Aphodius scrutator Hbst.) in: Ent. I 3 1789 p. 77 in Aphodius fueosus m. Aphodius humeralis Lec. in: U. S. Geol. Surv. Hayden 1878 Bull. IV 2 p. 459 wegen Aphodius haemorrhoidalis L. var. humeralis Muls. in: Col. France Lamell. 1842 p. 174 in Apho- dius tragieus m. Aphodius luridus F. var. humeralis Dalla Torre in: Bericht Ver. Naturk. Oberösterr. X 1879 p. 110 wegen Aphodius haemorrhoidalis L. var. humeralis Muls. in: Col. France Lamell. 1842 p. 174 in var. Hilleri Schilsk. (Deutsche Ent. Zeitschr. 1888 p. 317). Aphodius depressus Kugelann var. humeralis W. Kolbe in: Jahresh. Ver. schlesisch. Insektenk. 1911 4. Heft p. 12 wegen Aphodius haemorrhoidalis L. var. humeralis Muls. in: Col. France Lamell. 1842 p. 174 in var. Kolbeanus m. Aphodius luridus F. var. lateralis Muls. in: Col. France Lamell. 1842 p. 276 wegen Aphodius lateralis Brulle (= Aphodius lineolatus Ill.) in: Exped. Moree III 1836 p. 171 in var. pellidus m. Aphodius limbatus Germ. in: Ins. Spec. nov. 1824 p. 112 wegen Aphodius limbatus Wiedem. (= Aphodius lividus Oliv.) in: Germ. Mag. IV 1821 p. 129 in Aphodius eireumeinetus W. Schmidt (Germ. Zeit. II 1840 p. 143). 7 1. Heft 98 30. 31. 32. 38. 34, 30. 36. 37. 38. 39. 40. 41. 42. Adolf Schmidt: Aphodius erraticus L. var. lineatus Dalla Torre in: Bericht Ver. Naturk. Oberösterr. X 1879 p. 106 wegen Aphodius lineatus Wiedem. (jetzt zu Drepanocanthus gehörig) in: Wiedem. Zool. Mag. II 1 1823 p. 28 in var. eireumelusus m. Aphodius longitarsis Fall in: Trans. Amer. Ent. Soc. XXXIII 1907 p. 246 wegen Aphodius longitarsis Har. (= Aphodius peruanus Erichs.) in: Ann. Soc. Ent. France (3) VIII 1860 p. 615 in Aphodius peculiosus m. _ Aphodius luridipennis Sahlberg in: Ofers. F. Vet. Soc. Helsing- fors L. 7 1907—1908 p. 61 wegen Aphodius luridipennis Muls. (= Aphodius leucopterus Klug) in: M&m. Acad. Science Lyon I 1851 p. 138 in Aphodius longevittatus m. Aphodius depressus Kugelann var. marginatus Dalla Torre in: Bericht Ver. Naturk. Oberösterr. X 1879 p. 109 wegen Aphodius marginatus Fischer in: Cat. Sib. orient. Karel. 1342 p. 11 in var. eireumlineatus m. Aphodius granarius L. var. moestus Muls. in: Col. France Lamell. 1842 p. 199 wegen Aphodius moestus F. in: Syst. Eleuth. I 1801 p. 78 in var. eoneolor Muls. (Col. France Lamell. 1842 p. 199). Aphodius montieola Muls. in: Col. France Lamell. 1842 p. 215 wegen Aphodius fimetarius L. var. monticola Heer in: Fauna Helv. I 1841 p. 513 in Aphodius intaetus m. Aphodius foetens F. var. nigrieollis Muls. in: Col. France Lamell. 1842 p. 184 wegen Aphodius scrutator Hbst. var. nigricollis Muls. in: Col. France Lamell. 1842 p. 169 in var. obseuriellus m. Aphodius depressus Kugelann var. nigripes Steph. in: Il. Brit. Ent. III 1830 p. 201 wegen Aphodius nigripes F. (= Aphodius luridus F.) in: Ent. Syst. I 1792 p. 35 in var. caminarius Falderm. (Fauna Transc. I 1836 p. 251). Aphodius rufipes L. (Scarabaeus) var. oblongus Scop. in: Ent. Carn. 1763 p. 8 wegen Aphodius oblongus Say in: Journ. Acad. Phil. III 1823 in var. juvenilis Muls. (Col. France Lamell. 1842 p. 272). Aphodius obsoletus Waterh. in: Trans. Ent. Soc. London 1875 p. 88 wegen Aphodius obsoletus F. (= Aphodius lividus Oliv.) in: Syst. Eleuth. 11801 p. 70 in Aphodius languidulus m. Aphodius maculatus Sturm var. obsoletus Dalla Torre in: Bericht Ver. Naturk. Oberösterr. X 1879 p. 108 wegen Aphodius obsoletus F. in: Syst. Eleuth. I 1801 p. 70 in var. involutus m. Aphodius orophilus Muls. et Rey in: Opusc. Ent. XIV 1870 p. 206 wegen Aphodius orophilus Charp. (= Aphodius fime- tarius L.) in: Hor. Ent. 1825 p. 210 in Aphodius noxius m. Aphodius ater Geer var. pusillus Marsh. in: Ent. Brit. I 1802 p. 18 wegen Aphodius pusillus Hbst. in: Natursyst. Ins. II 1739 p. 155 in var. mediocris m. 43. 44. 45. 46. 47. 48. 49. 50. 51. 92. 59. 94. 909. 56. Namenänderungen und Beschreibung neuer Aphodiinen (Col.). 99 Aphodius quisquilius Roth in: Arch. Naturgesch. XVII 1 1851 p. 133 wegen Aphodius quisquilius Schrank (= Aphodius merdarius F.) in: Enum. Ins. Austr. 1781 p. 18 in Aphodius ignotus m. Aphodius putridus Hbst. (Scarabaeus) var. sus Kugelann in: Schneider Mag. III 1792 p. 267 wegen Scarabaeus sus Hbst. (jetzt zu Heptaulacus gehörig) in: Fuessl. Arch. IV 1783 p. 9 in var. uliginosus Hardy (Ann. Nat. Hist. XIX 1847 p. 382). Aphodius suturalis Redt. in: Rusegg. Reise I2 1843 p. 986 wegen Aphodius granarius L. var. suturalis Falderm. in: Fauna Transc. I 1836 p. 259 in Aphodius suturinigra m. Aphodius terminatus Mars. in: Abeille (2) XVI 1878, Nouv. et Faits nr. 14/15 p. 57 wegen Aphodius terminatus Har. (= Aphodius lugubris Boh.) in: Col. Hefte V 1869 p. 100 in Aphodius finitimus m. Aphodius granarius L. var. thoraeieus Dalla Torre in: Bericht Ver. Naturk. Oberösterr. X 1879 p. 107 wegen Aphodius thoraeieus Fischer in: Cat. Col. Karel. 1842 p. 23 in var. signatus m. Aphodius mixtus Villa var. unieolor Schilsk. in: Deutsche Ent. Zeitschr. 1888 p. 316 wegen Aphodius unieolor Oliv. in: Ent. 1 3 1789 p. 183 in var. proteetus m. Aphodius variegatus Motsch. in: Schrenck’s Reise II 1860 p. 132 wegen Aphodius luridus F. var. variegatus Hbst. in: Fuessl. Arch. IV 1783 p. 8 in Aphodius variipennis m. Aphodius lineolatus Ill. var. vittatus Muls. in: Col. France Lamell. 1842 p. 238 wegen Aphodius vittatus Say in: Journ. Acad. Phil. V 1 1825 p. 191 in var. virgatus m. Rhyssemus Reitteri Clou&t in: M&em. Soc. Ent. Belg. VIII 1901 p. 96 wegen Rhyssemus Reitteri D. Koshant (= Rhysse- mus interruptus Reitt.) in: Horae. Ross. XXVIII 1894, p. 117, in Rhyssemus seulptipennis m. Rhyssemus eaelatus Pering. in: Trans. S. Afr. Phil. Soc. XII 1901—1903 p. 445 wegen Rhyssemus eaelatus Lec. (jetzt zu Trichiorhyssemus gehörig) in: Trans. Kans. Acad. Sc. X 1881 p. 77 in Rhyssemus erispus m. Platyderus m. in: Archiv. Naturgesch. A Heft 11 1913 p. 122 wegen Platyderus Stephens in: Ill. Brit. Ent. I 1828 p. 101 in Platyderides m. Stenothorax m. in: Arch. Naturgesch. A Heft 11 1913 p. 122 wegen Stenothorax in: Scudder in Stenobronchus m. Jacobsonia W. Koshant. in: Rev. russ. d’Entom. XII 3 1912 p. 511 wegen Jacobsonia Berlese in: Redia VI 2 1910 p. 373 in Apsteiniella m. Odontoderus Clouät in: Ann. Soc. Ent. Belg. XLIV 1900 p. 247 wegen Odontoderus Schwarz in: Deutsche Ent. Zeitschr. 1894 p. 149 in Odontolochus m. Ze 1. Heft 100 Adolf Schmidt: II. Neubeschreibungen. 1. Odontolochus paueus n. Sp. Von länglicher, nach hinten etwas verbreiteter Gestalt, wenig glänzend, dunkel rotbraun, Kopf und Thorax schwärzlich. Kopf deutlich, aber nur fein, hinter der Stirnlinie stärker punktiert, der Kiel des Vorderkopfes ist in der Mitte — von vorn gesehen — deutlich ausgerandet, die Wangen überragen die Augen. Thorax seitlich stark herabgewölbt, in den Vorderwinkeln mit einem rund- lichen, dahinter, fast in der Mitte mit einem queren, ziemlich tiefen Eindruck, der schräg nach hinten zieht und fast die flache Längs- furche erreicht, letztere verschmälert sich nach vorn und erlischt in Dreiviertel der Länge, der Seitenrand verläuft bis zur Mitte fast gerade, dann verschmälert er sich bis zur Basis, diese Verschmä- lerung ist vorn und hinten durch einen ziemlich spitzen Zahn begrenzt, der vordere davon ist nach vorn gerichtet, der hintere bildet gleichzeitig die Ecke der Basis, die Oberfläche ist sehr dicht, mittelstark punktiert, die Punkte werden auf der Scheibe nach hinten zu größer, neben dem Vorderrande sind sie so groß wie auf dem Hinterkopfe, der Basalrand ist wenig deutlich längs- gerieft. Das Schildchen ist schmal dreieckig. Die Flügeldecken haben einen deutlichen Schulterdorn, sie sind punktiert-gestreift, die Streifenpunkte sind quer, sie werden jederseits durch ein kleines Körnchen begrenzt, diese Körnchenreihe ist bei schräger Ansicht von hinten oder vorn gut wahrnehmbar, die Zwischen- räume sind scharf gekielt. Die Unterseite ist schwärzlich, die Beine sind rotbraun. Die Metasternalplatte ist grubig vertieft, feiner und dichter als die Seiten punktiert, die Abdominalseg- mente sind am Vorderrande längsgerieft, die beiden ersten auch an den Seiten punktiert, das Pygidium zeigt in der Basalhälfte einen Längskiel. 4 mm — Südafrika. Diese Art unterscheidet sich von O. Gestroi Clouet und O. spinicollis Har. durch die gleichmäßig erhabenen Kiele der Flügel- decken, bei O. Gestroi sind die abwechselnden Kiele in der ganzen Länge, bei O. sdinicollis nur vor der Spitze höher. In den gleich- hohen Längskielen ähnelt die neue Art O. Oberthüri Clouät, unter- scheidet sich aber von ihm in folgenden Punkten: Bei Oberthüri ist der Vorderkopf etwas feiner punktiert, der Kiel desselben ist in der Mitte — bei vorderer Ansicht — nur leicht ausgerandet, bei der neuen Art fast halbkreisförmig, der Eindruck in der Mitte der Thoraxseiten ist bei Oberthüri schwächer, die Begrenzung der Verschmälerung des Halsschildes in der Basalhälfte ist vorn und hinten stumpfzähnig, bei der neuen Art dagegen spitz, die Kiele der Flügeldecken bei Oberthüri sind stumpf, so breit wie die Punkt- streifen, bei der neuen Art sind sie scharf und viel schmäler als die Punktstreifen, die Punkte in den Streifen sind bei Oberthüri länglich, bei der neuen Art quer. Namenänderungen und Beschreibung neler Aphodiinen (Col.). 101 2. Rhyparus octovirgatus n. sp. Von länglicher, schmaler, an der Spitze verschmälerter Gestalt, dunkel rotbraun gefärbt, ziemlich glänzend. Kopf am Hinterrande mit vier, davor in der beulig erhabenen Mitte mit zwei Längskielen, alle Kiele wenig scharf, die Oberfläche, mit Ausnahme des Hinterrandes unpunktiert, Clypeus am Vorderrande abgestutzt und jederseits stumpfzahnig, Wangen hervorstehend und abge- rundet. Der Thorax ist fast parallelseitig, nur in der Hinterhälfte leicht verengt, hinter den nicht hervorstehenden Vorderwinkeln ist er schwach ausgebogt, die Oberseite zeigt sechs Längskiele, der Raum zwischen denselben ist unpunktiert, die beiden mittelsten Kiele stoßen am Vorderrande bogig zusammen, sie gehen dann zuerst in paralleler, und von der Mitte ab in divergierender Richtung nach hinten, die beiden folgenden Kiele sind im vorderen Drittel durch einen Quereindruck unterbrochen, die beiden seitlichen sind ganz und fast geradlinig, die beiden mittelsten Kiele sind an ihrer inneren Seite fein punktiert, die andern glatt. Die Flügeldecken zeigen acht erhabene Zwischenräume, die je von einer Punktreihe jederseits begrenzt werden, der 2., 4., 6. und 8. Zwischenraum sind höher, der 2. Zwischenraum ist an seinem Ende schwach, der 4. noch weniger verdickt, beide werden hier durch eine Vertiefung von dem Spitzentuberkel getrennt, die Hinterseite desselben ist fein punktiert, die Naht der Flügeldecken verbreitert sich auch schwach nach hinten, sie liegt hinten fast in gleicher Höhe mit den Spitzentuberkeln, mit den letzteren vereinigt sich der 8. Zwischen- raum in einem stumpfen Winkel. Das Metasternum, die Mittel- und Hinterschenkel sind fein und wenig dicht, die Metasternalplatte ist noch feiner und sehr vereinzelt, die Vorderschenkel und das letzte, mit einem Längskiel versehene Abdominalsegment sind etwas stärker punktiert. Der Außenzahn an den Vordertibien ist wenig bemerkbar. Mittel- und Hinterschenkel sind ohne Bezahnung, Mittel- und Hintertibien zeigen an der inneren Kante keine Aus- randung. 41, mm. — Viti-Inseln. Diese Art ist durch die Skulptur der Flügeldecken leicht kenntlich und durch sie von allen bisher beschriebenen Arten ab- weichend. Diese zeigen nämlich auf jeder Flügeldecke 4 erhabene Rippen, die durch breite, mit Punktreihen versehene Räume ge- trennt werden. Bei der neuen Art hat jede Flügeldecke dagegen 8 schmale, konvexe Zwischenräume, die abwechselnd höher sind. 3. Rhyparus verrucosus n. sp. Schwarz, matt, länglich, parallel, hinten verengt. Der Kopf ist fein, längs des Hinterrandes aber etwas deutlicher punktiert, am Hinterkopf mit 4, auf der erhöhten Mitte mit 2 Längskielen versehen, der Vorderrand des Clypeus ist schwach ausgerandet und jederseits stumpfzahnig, die Wangen überragen die Augen als rundliche Lappen. Der Thorax ist von der Mitte zur Basis verengt, 1. Heft 102 ; Adolf Schmidt: die Vorderwinkel ragen seitwärts wenig hervor, der Seitenrand ist hinter denselben ziemlich tief ausgerandet, die Oberfläche ist nur am Vorderrande und zwischen den Mittelkielen punktiert, die 6 hohen Längskiele, wie auch die der Flügeldecken sind fein punktiert und zweireihig kurz behaart, die Mittelkiele sind gerad- linig und nach vorn leicht genähert, die folgenden verlaufen nach vorn zu schwach konvergierend, sie werden,vor der Mitte durch einen Quereindruck unterbrochen, die beiden seitlichen sind in der Vorderhälfte stark gekrümmt. Jede Flügeldecke hat 4 glänzende Rippen, die erste derselben ist am Ende stark verbreitert und durch einen Quereindruck vom Spitzentuberkel getrennt, dieser ist abge- rundet und wenig tiefer liegend als die Verbreiterung der 1. Rippe, der Raum zwischen den Rippen ist zweireihig punktiert, die Punkte sind rundlich und klein, der Raum aber zwischen der 3. und 4. Rippe ist mit 5 warzenartigen Erhöhungen besetzt. Unterseite, Mittel- und Hinterschenkel sind fein und wenig dicht, die Vorderschenkel stärker und dichter punktiert. Das letzte Abdominalsegment ist in der Mitte gekielt. Die Mittelschenkel haben am Hinterrande zwei stumpfe Zähne. Das 1. Glied der Hintertarsen ist so lang wie die folgenden Glieder. 7 mm. — Padang. Durch die Skulptur des seitlichen Zwischenraumes der Flügel- decken von allen Arten verschieden und daher leicht zu erkennen. 4. Psammobius insuleatus n. sp. Länglich-oval, glänzend, schwarz, Vorderkopf, Seiten des Halsschildes und die Flügeldecken dunkel rotbraun. Der Kopf ist zum größten Teile gekörnt, der Hinterkopf ist glatt, der Clypeus ist breit, aber wenig tief ausgerandet und jederseits mit kleinem Zähnchen versehen. Das Halsschild ist quer, seine Seiten sind in der Mitte leicht gerundet erweitert und wie die Hinterwinkel ge- randet und bewimpert, die Basis ist ungerandet, die Vorder- und Hinterwinkel sind gerundet, die Oberfläche ist ziemlich dicht, mittelstark punktiert, in der Mitte werden die Punkte nach vorn feiner, der Thorax ist ohne Quereindrücke, auch fehlt eine Längs- furche. Das Schildchen ist dreieckig und glatt. Die Flügeldecken verbreitern sich nach hinten sehr wenig, sie sind punktiert-gestreift, die Streifen werden zur Spitze tiefer, der 8. und 9. reichen gleichweit nach vorn, die Streifenpunkte sind fein, sie kerben leicht die Ränder der Zwischenräume, diese sind flach, nur vor der Spitze leicht gewölbt. Die Unterseite ist wie die Oberseite gefärbt, sie ist un- punktiert, nur die rotbraunen Schenkel haben neben dem Hinter- rande eine Reihe haartragender Punkte, die Metasternalplatte ist in der Mitte schmal längs-vertieft. Die Hintertibien sind an der Außenseite ohne Querleisten, sie sind zur Spitze stark verbreitert, ihre Enddorne sind stumpf, am Ende nicht verbreitert, der obere ist so lang wie das 1. Tarsenglied, dieses ist dreieckig verbreitert und so lang wie die 3 folgenden Glieder. Namenänderungen und Beschreibung neuer Aphodiinen (Col... 103 31, mm. — Blumenau (Brasilien). Diese Art stimmt mit Psammobius Zietzi Blackb. in dem un- gefurchten Halsschilde überein, unterscheidet sich aber sofort durch den gezähnten Clypeus und den an dem Seitenrande be- wimperten Thorax. 5. Ataenius argillaceus n. sp. 2 Länglich-oval, matt, mit einem bräunlichen Überzuge bedeckt, auf dem Halsschilde mit sehr kurzen, auf den Flügeldecken mit etwas längeren Haaren besetzt. Der Kopf ist breit und gewölbt, dicht und fein, etwas längszusammenfließend punktiert, nach vorn zu erlöschend, hinter dem Vorderrande niedergedrückt, Clypeus deutlich ausgerandet und jederseits breit abgerundet. Thorax quer, sehr dicht, auf der Scheibe nach vorn zu feiner punktiert, jeder Punkt ein kurzes Härchen tragend, Seiten und Basis schwach gerandet und kurz bewimpert, die gerundeten Vorderwinkel etwas nach vorn gezogen, die Hinterwinkel sind breit gerundet. Das Schildchen ist dreieckig, glatt und glänzend. Die Flügeldecken sind an der Schulter gedornt, sie haben glänzende Punktstreifen und ebene Zwischenräume, nur der erste an der Naht ist dachförmig gewölbt und der dritte in der Vorderhälfte schwach gekielt, die Haarreihe jedes Zwischenraumes steht auf der äußeren Kante. Die Unterseite ist glänzender, das Metasternum nach vorn zwischen den Mittelhüften kielig ausgezogen, die Metasternalplatte ist dicht, mittelstark punktiert und in der Mitte mit vertiefter Linie, die sich vorn und hinten grubig vertieft. Das Abdomen ist chagriniert und einzeln punktiert, die Segmente sind am Vorderrande gerieft. Die Vorderschenkel sind dichter wie die vier folgenden punktiert und behaart, letztere mit ganzer Randlinie. Mittel- und Hintertibien sind ohne Nebendorn, der obere Enddorn der Hintertibien ist etwas kürzer als das 1. Tarsenglied, dieses so lang wie der übrige Fuß. 4—4%, mm. — Argentinien. Diese Art ähnelt sehr dem Ataenius imbricatus Melsh., doch letzterer ist etwas kleiner, der Eindruck hinter dem Vorderrande des Clypeus ist quer, bei der neuen Art breit dreieckig, das Hals- schild zeigt bei imbricatus die Spur einer Längsvertiefung vor dem Schildchen, die meistens glatt ist, die Hinterwinkel sind weniger gerundet, die Naht der Flügeldecken ist nicht dachförmig gewölbt bei imbricatus. ‚6. Ataenius elavatus n. sp. Länglich, fast parallel, nicht vollglänzend, schwarz, Clypeus, Seiten des Halsschildes und der Flügeldecken und die Naht dunkel rotbraun. Kopf in der Mitte beulig aufgetrieben, hinten fein punk- tiert, der übrige Teil ist durch Querriefung rauh, der Vorderrand des Clypeus ist ausgerandet und jederseits mit einem deutlichen, aufgebogenem Zähnchen versehen. Das Halsschild ist nach hinten leicht erweitert, die Seiten sind schwach gerundet und wie die stumpf abgerundeten Hinterwinkel und Basis gerandet und mit 1. Heft 104 Adolf Schmidt: keulenförmigen Borsten bewimpert, die Oberfläche ist ziemlich dicht, kaum mittelstark punktiert, die Punkte werden auf der Scheibe nach vorn etwas feiner. Das Schildchen ist schmal drei- eckig und glatt. Die Flügeldecken haben einen kleinen Schulter- dorn und sind nach hinten unbedeutend verbreitert, ihre Punkt- streifen sind schmal, die Zwischenräume sind konvex, vor der Spitze kielartig, unpunktiert, selbst auch die seitlichen. Die Unterseite ist so groß wie das Halsschild, aber etwas weniger zahlreich als dieses punktiert, besonders der Hinterleib. Das Mesosternum ist zwischen den Mittelhüften fein gekielt, die Metasternalplatte zeigt eine tiefe . Mittellinie. Mittel- und Hinterschenkel sind mit ganzer Randlinie versehen. Der obere Enddorn der Hintertibien ist so lang wie das 1. Tarsenglied, dieses ist wenig länger als die drei folgenden Glieder. 4 mm. —- Brasilien. Diese Art steht unter den Aiaenius mit gezähntem Clypeus dem Ataenius desertus Horn in der Form sowie der Skulptur der Oberfläche am nächsten. Die neue Art ist aber auf dem Halsschilde dichter punktiert und anden Rändern mit keulenförmigen Borsten bewimpert, bei dersertus mit gleichstarken, bei ihm ist die Meta- sternalplatte vertieft, bei der neuen Art aber nur mit vertiefter Linie versehen, das Abdomen ist auch dichter punktiert und die Schenkel haben eine ganze Randlinie. 7. Ataenius impiger n. sp. Länglich, schwarz, wenig glänzend. Der Kopf ist fein, längs des Hinterrandes etwas deutlicher punktiert, vorn schwach quer- rissig, Clypeus ausgerandet und jederseits abgerundet. Der Thorax ist quer, fast geradseitig, auf der Scheibe ziemlich dicht, an den Seiten sehr dicht, mittelstark punktiert, auf der Mitte der Scheibe werden die Punkte nach vorn feiner, sie sind hier ungefähr so groß wie die des Hinterkopfes, die gerandeten Seiten sind kurz und wenig dicht bewimpert, die Hinterwinkel sind stumpf abgerundet und nach der Basis zu leicht ausgerandet, die Basis ist deutlich gerandet. Das Schildchen ist glatt, in der Mitte schwach längserhöht. Die Flügeldecken sind an der Schulter scharfkantig, ohne eigentlichen Zahn, die Streifen sind fein, mit länglichen, flachen Punkten besetzt, die die Ränder der Zwischenräume nur seicht kerben, die Ränder selbst sind etwas leistenartig erhaben, und die Zwischenräume gewölbt, an der Spitze kielförmig, auf dem Rücken sind sie einzeln und fein, an den Seiten dichter und deutlicher punktiert und sehr fein und kurz behaart. Die Metasternalplatte ist fein punktiert und nach innen vertieft. Das Abdomen ist ziemlich dicht und so groß wie das Halsschild an den Seiten punktiert. Die Vorder- schenkel sind an der Unterseite ziemlich dicht, Mittel- und Hinter- schenkel sehr fein und zerstreut, nach dem Knie zu etwas deutlicher punktiert. Mittel- und Hintertibien haben einen Nebendorn, der obere Enddorn der Hintertibien ist kürzer als das 1. Tarsenglied, dieses so lang wie der übrige Fuß. Namenänderungen und Beschreibung neuer Aphodiinen (Col.). 105 5 mm. — Paraguay. Diese Art ähnelt dem Ataenius morator Har., doch ist dieser auf dem Kopfe längszusammenfließend und auf dem Halsschilde mehr gleichmäßig und auch dichter auf der Scheibe punktiert, die Hinterwinkel sind mehr abgerundet, die Schultern gezahnt und die Zwischenräume der Flügeldecken weniger erhaben. 8. Ataenius perpolitus n. sp. Dunkelrot, glänzend, unbehaart, länglich-oval. Der Kopf ist wenig gewölbt, hinten glatt, unpunktiert, vorn querrissig, der Clypeus ist tief ausgerandet, jederseits mit einem kleinen Zähnchen. Der Thorax ist quer, nach hinten gerundet erweitert, an den Seiten und den abgerundeten Hinterwinkeln gerandet und bewimpert, . der Basalrand liegt tiefer wie die Oberfläche, er ist von vorn nicht sichtbar, die Basis zeigt ebenfalls einige Borsten, die Oberfläche ist nur seitlich von der Scheibe mit einigen flachen, unregelmäßig verteilten Punkten besetzt, die aber den Seitenrand nicht erreichen. Das Schildchen ist verhältnismäßig breit dreieckig. Die Flügel- decken sind an der Basis gerandet, dieser Rand tritt seitlich als stumpfer Zahn hervor, nach hinten erweitern sich dieselben, ihre Streifen sind auf der Scheibe flach, sie werden nach den Seitemsund besonders zur Spitze zu tiefer, der 7. und 8. vereinigt sich an der Schulter und ist dann bis zur Basis verlängert, die Punkte in den- selben sind rundlich, sie kerben die Ränder der Zwischenräume wenig, aber gleichmäßig, die letzteren sind flach und unpunktiert, nur an der Spitze leicht gewölbt. Die Unterseite ist wie die Ober- seite gefärbt, die Schenkel sind etwas heller. Das Mesosternum ist zwischen den Mittelhüften lang behaart, das Metasternum an den Seiten und das Abdomen, sowie auch die Schenkel einzeln lang behaart, die Metasternalplatte hat eine vertiefte Mittellinie und einen schwachen, nach hinten gerichteten Quereindruck. Die Mittel- und Hinterschenkel sind zur Spitze stark verbreitert und am Endrande nach außen dornförmig ausgezogen. Die Enddorne der Hintertibien sind kräftig und scharfspitzig, der obere ist so lang wie die drei ersten Tarsenglieder, das erste derselben ist viel breiter als die folgenden und fast so lang wie diese. 4 mm. — Panama. Diese Art muß dem mir unbekannten Ataenius mariarum Bates sehr nahe stehen, doch dieser ist größer, schwarz gefärbt. Der Thorax hat nur einige Punkte in den Vorderwinkeln, die Flügel- decken sind tief gestreift und die letzten Abdominalsegmente sind am Vorderrande ‚grosse crenato-punctatis‘“. Alle diese Merkmale fehlen aber der neuen Art. 9. Ataenius versicolor n. sp. Gewölbt, glänzend, schwarz, die Flügeldecken an den Seiten und der Spitze hell rotbraun. Der Kopf ist in der Mitte beulig aufgetrieben, vorn schmal niedergedrückt, hinten fein und ziemlich dicht punktiert, vorn querrissig, Clypeus am Vorderrande schmal, 1. Heit 106 Adolf Schmidt: wenig tief eingeschnitten und jederseits gerundet. Der Thorax ist quer, an den Seiten rötlich durchscheinend, oberseits fein und ziemlich dicht punktiert, mit eingestreuten größeren, mittelstarken Punkten in der Basalhälfte und an den Seiten, an letzteren aber viel zahlreicher, die Seiten, die stumpf abgerundeten Hinterwinkel und die Basis sind gerandet, die beiden ersteren auch kurz und wenig dicht bewimpert, die Basis zeigt nur in der Mitte einige Wimperhaare. Das Schildchen ist klein, dreieckig und unpunktiert. Die Flügeldecken sind an der Basis gerandet, mit kleinem Schulter- dorn, die Punktstreifen sind tief, ihre Punkte greifen die innere Seite der Zwischenräume schwach an, die letzteren sind gewölbt, die seitlichen fein punktiert und kurz behaart, die dunkle Färbung erstreckt sich nach hinten bis auf ungefähr 2; der Länge und seitlich bis zum 6. Zwischenraum, auf letzterem aber nicht bis zur Basis, der 7.—10. Zwischenraum sind in der ganzen Länge hell rotbraun, der 1. in der ganzen Länge dunkel. Das Metasternum ist nach vorn kielartig ausgezogen, an den Seiten ist dasselbe fein, etwas ungleich, in der Mitte sehr fein punktiert und hier mit tiefer Mittellinie ver- sehen. Mittel- und Hintertibien sind ohne Randlinie, aber mit kurzer Haarpunktreihe neben dem Knie. Hinterleib mittelstark und ziemlich dicht, nur längs der Mitte etwas feiner punktiert. Oberer Enddorn der Hintertibien so lang wie das erste Tarsenglied, dieses fast so lang wie der übrige Fuß. 4 mm. — Haiti. Durch die zweifarbigen Flügeldecken erinnert diese Art an Ataenius terminalis Chevr. und coloratus Blackb. Bei den beiden letzteren Arten sind aber gewöhnlich nur die Spitze und die Seiten der Flügeldecken in der Hinterhälfte heller gefärbt, selten reicht bei terminalis die helle Färbung bis zur Schulter. Von diesen Exem- plaren unterscheidet sich die neue Art sofort durch den seitlich viel dichter und auch stärker punktierten Thorax und kräftiger gestreifte Flügeldecken. In der Skulptur des Halsschildes steht die neue Art dem A. coloratus näher, doch ist bei dieser Art dasselbe auch in der Mitte nur wenig feiner, bei der neuen Art dagegen viel feiner wie an den Seiten punktiert, bei coloratus sind die Flügel- decken flacher gestreift, die Streifenpunkte greifen deutlich die der Naht zugewendete Seite der Zwischenräume an, bei der neuen Art werden die Ränder nur wenig gekerbt, die Zwischenräume sind hier auch mehr gewölbt und die seitlichen deutlich punktiert und sehr fein und kurz behaart. 10. Aphodius (Bodilus) ardescens n. sp. Von länglicher, gewölbter Gestalt, glänzend, dunkel rotbraun, Flügeldecken gelbbraun. Der Kopf ist wenig gewölbt, oberseits fein und ziemlich dicht punktiert, die Stirnlinie ist dreihöckerig, der Clypeus ist in der Mitte leicht ausgerandet und jederseits mit einem stumpfen, aufgebogenen Winkel, die Wangen sind stumpf abgerundet und durch eine kleine Einbuchtung vom Kopfrande Namenänderungen und Beschreibung neuer Aphodiinen (Col), 107 abgesetzt. Das Halsschild ist quer, seitlich mehr oder weniger gerundet, feiner und stärker, ziemlich dicht punktiert, die Seiten, die stumpf abgerundeten Hinterwinkel und die Basis sind gerandet. Das Schildchen ist dreieckig, zur Basis fein punktiert. Die Flügel- decken sind hinter der Mitte nur sehr wenig verbreitert und vor der Spitze kurz abstehend behaart, die Naht ist dunkler, sie sind punktiert-gestreift, die flachen Streifenpunkte greifen kaum die Ränder der Zwischenräume an, letztere sind fein und einzeln punktiert und vor der Spitze deutlich konvex. Die Unterseite ist wie die Flügeldecken gefärbt, die Seiten der Hinterbrust und das Abdomen sind punktiert und behaart, die Metasternalplatte ist lang und schmal, mit feiner Mittellinie und einzelnen feinen Punkten. Die Hintertibien zeigen am Endrande kurze, gleichlange Borsten, ihr oberer Enddorn ist so lang wie das 1. Tarsenglied, dieses ist den zwei folgenden Gliedern an Länge gleich. Das Halsschild ist beim Männchen seitlich mehr gerundet er- weitert, so breit wie die Flügeldecken, beim Weibchen ist dasselbe seitlich weniger gerundet, kaum so breit wie die Flügeldecken und auch etwas zahlreicher punktiert. 5 mm. — Karachi. Diese indische Art ist dem afrikanischen Bodilus ardens Har. sehr ähnlich, beide haben die Form des Kopfes, die Färbung der Flügeldecken, auch inbezug auf die dunkle Seiten und Spitze ge- meinsam, doch ist die Thoraxscheibe bei ardens schwarz, an den Seiten heller, der Mittelhöcker ist beim Männchen leicht aus- gerandet, bei der neuen Art spitz und die Seiten des Halsschildes wenig heller als die rotbraune Scheibe, die Zwischenräume der Flügeldecken sind bei ardens an der Spitze flach, bei der neuen Art gewölbt, das 1. Glied der Hintertarsen ist bei ardens länger als die Breite des Endrandes der Hintertibien, bei der neuen Art nur so lang wie die Hintertibie am Endrande breit ist, hauptsächlich aber sind beide Arten durch die Form des Penis verschieden. Der Enddorn beim Männchen von ardens ist kurz, mit umgebogener Spitze, bei der neuen Art ist er zugespitzt und nicht besonders verkürzt. 11. Aphodius (Bodilus) erassus n. sp. ° - Ober- und Unterseite gelbbraun, die Mitte des Halsschildes ist immer, der Hinterkopf und die Mittelbrust zuweilen dunkel rotbraun, länglich-oval, glänzend, unbehaart. Der Kopf ist kurz und breit, ziemlich dicht, fein und etwas stärker punktiert, die Stirn- linie ist in beiden Geschlechtern deutlich, die rundlichen, be- borsteten Wangen überragen nur wenig die Augen. Thorax quer, er ist so breit wie die Flügeldecken, nach vorn etwas gerundet ver- schmälert und an den Seiten, den stumpf abgerundeten Hinter- winkeln und an der Basis, an letzterer aber deutlich feiner, gerandet, die hellen Seiten zeigen in der Mitte eine mehr oder weniger deut- liche dunkle Makel, der dunkle Mittelfleck erreicht weder den 1. Heft 108 Adolf Schmidt: Vorder- noch den Hinterrand, die Oberfläche ist ziemlich dicht fein punktiert, mit zahlreichen eingestreuten größeren, etwa mittel- starken, tiefen Punkten, die aber nach den Hinterwinkeln zu ver- schwinden, vor dem Schildchen befindet sich ein schwacher Längs- eindruck. Das Schildchen ist dreieckig und in der Basalhälfte punktiert. Die Flügeldecken erweitern sich nach hinten wenig, sie sind punktiert-gestreift, die Streifenpunkte greifen die Ränder der Zwischenräume nur schwach an, letztere sind leicht konvex, neben den Streifen fein, fast gereiht punktiert, die Punkte stehen nach den Seiten zu und an der Spitze dichter, der 7. Zwischenraum zeigt hinter der Schulter eine mehr oder weniger deutliche dunkle, aber nur kurze Längsmakel, die aber auch fehlen kann. Die Seiten der Hinterbrust sind zerstreut, das Abdomen ist sehr dicht punktiert und auch behaart, die Metasternalplatte ist verflacht und sehr fein punktiert. Die Hintertibien haben am Endrande kurze, gleich- lange Borsten, nur nach außen zu sind einige längere eingefügt. Das erste Glied der Hintertarsen ist so lang wie zwei folgende Glieder, so lang wie der obere Enddorn. Der Kopf des Männchens zeigt drei Höcker, der mittelste ist ausgerandet und erscheint deshalb zweispitzig, die seitlichen sind quer. Das Weibchen hat statt des Mittelhöckers nur eine Längs- beule. 5 mm. — Nordmongolei. Diese Art hat eine gewisse Ähnlichkeit mit Bodilus sordidus F. in der Färbung sowohl wie in dem ausgerandeten Mittelhöcker beim Männchen, aber die viel dichtere Punktierung des Kopfes und Halsschildes, besonders auf der Scheibe des letzteren, die kürzere, gedrungere Gestalt und die an der Spitze glänzenden Flügeldecken unterscheiden die neue Art von sordidus. 12. Aphodius (Bodilus) furvus n. sp. Flach gewölbt, länglich, nach hinten nur wenig verbreitert, ober- und unterseits kastanienbraun, die Flügeldecken sind wenig heller. Der Kopf ist flach gewölbt, fein und ziemlich dicht, nach hinten zu etwas zerstreuter punktiert, in der Mitte vor der Stirn- naht mit kleiner Beule, die erstere ist in beiden Geschlechtern ohne Andeutung von Höckerchen, der Clypeus ist in der Mitte des Vorderrandes kaum ausgerandet, jederseits verrundet, die stumpf- winkligen Wangen sind vom Kopfrande leicht abgesetzt. Das Halsschild ist quer, bei dem Männchen so breit wie die Flügeldecken, seitlich gerundet erweitert, bei dem Weibchen ist es schmaler, nach vorn mehr verengt, der Thorax ist an den Seiten und der Basis gerandet, die Hinterwinkel sind stumpf mit abgerundeter Spitze, die Oberfläche zeigt eine doppelte Punktierung, die feinen und die größeren, mittelstarken Punkte sind ziemlich dicht und gleich- mäßig über die ganze Fläche verteilt, also an den Seitennicht dichter wie auf der. Scheibe. Das Schildchen ist dreieckig, an der Basis punktiert. Die Flügeldecken sind punktiert-gestreift, die Streifen- Namenänderungen und Beschreibung neuer Aphodiinen (Col), 109 punkte sind flach, sie kerben die Ränder der Zwischenräume nur wenig, letztere sind sehr fein und vereinzelt punktiert, auf dem Rücken leicht, zur Spitze etwas deutlicher gewölbt, der Nahtstreif ist an der Spitze leicht niedergedrückt. der 5. Punktstreifen ver- bindet sich hier mit dem 7., den 6. Zwischenraum einschließend. Die Hinterbrust ist nur an den Seiten und das Abdomen in der ganzen Breite wenig dicht punktiert und behaart. Die Hintertibien sind am Endrande mit kurzen, gleichlangen Borsten bekleidet, der obere Enddorn ist so lang wie das 1. Tarsenglied, dieses so lang wie die zwei folgenden Glieder. 71), mm. — Karachi. Abgesehen von der Färbung hat diese Art große Ähnlichkeit mit Bodilus lugens Creutz., aber die Stirnlinie ist ohne Andeutung von Höckerchen, während dieselbe bei /ugens drei schwach erhabene Querhöckerchen zeigt, der Thorax ist bei dem Männchen der neuen Art in der Mitte zahlreicher punktiert als bei lugens, die Flügel- decken sind länger, ungefähr zweimal so lang wie der Thorax bei lugens, zweiundeinhalbmal so lang bei der neuen Art, der Enddorn der Vordertibien ist im männlichen Geschlecht bei lugens kräftig, zwischen dem mittleren und oberen Außenzahn eingelenkt, bei der neuen Art ist derselbe schlank, er ist dem mittleren Zahn gegenüber eingefügt. 13. Aphodius (Agrilinus) aquilus n. sp. Länglich, gewölbt, glänzend, unbehaart, schwarz oder schwarz- braun, Seiten des Halsschildes rötlich durchscheinend, oder nur die Vorderwinkel rötlich, Spitze der Flügeldecken matt und ge- wöhnlich rötlich, zuweilen erweitert sich diese helle Spitzenfärbung in den seitlichen Zwischenräumen und im 1. und 2. Zwischenraume bis zur Basis, es bleibt dann nur der 3.—7. Zwischenraum dunkel. Der Kopf hat in der Mitte eine flache Beule, nach vorn ist er gerundet verengt, am Vorderrande leicht abgestutzt, von oben gesehen erscheint derselbe infolge der flachen Vertiefung hinter der Mitte des Vorderrandes leicht ausgerandet, die Oberseite ist ziemlich dicht, nach hinten zu feiner und zerstreuter punktiert, die Stirnnaht zeigt drei Erhebungen, die Wangen überragen die Augen, sie sind stumpf-rundlich. Das Halsschild ist sehr schwach gerundet nach hinten verbreitert, an den Seiten und der Basis, an letzterer aber feiner gerandet, die Hinterwinkel sind stumpf abgerundet, oberseits ist es feiner und mittelstark punktiert, die Seitenbeule jedoch, die deutlich hervortritt, bleibt ohne größere Punkte, vor dem Schildchen befindet sich eine kurze, vertiefte Linie. Das Schildchen ist dreieckig, fein, nicht sehr dicht punktiert, die Spitze ist in kurzer Ausdehnung kielartig erhaben. Die Streifen der Flügeldecken sind deutlich eingeschnitten, aber sehr flach punktiert, die Punkte greifen nicht die Ränder der Zwischenräume an, letztere sind sehr wenig erhaben und äußerst fein und zerstreut punktiert. Die Unterseite ist mit der Oberseite gleichfarbig, die Seiten der 1. Heft 110 Adolf Schmidt: Hinterbrust sind ziemlich dicht, die Metasternalplatte und die Schenkel sind sehr fein und einzeln, das Abdomen seitlich dichter punktiert und behaart. Die Hintertibien sind am Endrande gleichmäßig kurz beborstet, ihre beiden Enddorne gleichlang und kaum kürzer als das 1. Tarsenglied, dieses ist den drei folgenden Gliedern an Länge gleich. Bei dem Männchen zeigt die Stirnlinie drei deutliche Höcker- chen, der mittelste ist quer und an der oberen Kante ausgerandet, er erscheint deshalb von vorn gesehen halbkreisförmig, auf dem Halsschilde fehlen die größeren Punkte vorn in der Mitte, die Meta- sternalplatte ist flach vertieft. Beim Weibchen sind die Stirnhöcker gleichmäßig schwach, der Thorax ist dichter ungleich punktiert, die größeren Punkte stehen auch in der Mitte der Scheibe, die Metasternalplatte ist nicht ver- tieft, nur mit vertiefter Längslinie. 6—71, mm. — Kiautschau, Yünnan. Diese Art hat in der Gestalt, der Bewaffnung des Kopfes, der Skulptur der Oberseite und der matten F lügelspitze die größte Ähn- lichkeit mit Bodilus sordidus F., beide Arten trennen sich aber sofort durch die Färbung. Bei sordidus sind die Flügeldecken hellbraun, bei der neuen Art schwarzbraun, nur die Spitze ist rötlich, ebenso ist die Punktierung des Halsschildes, auf die weiter unten bei der var. bellus eingegangen wird, verschieden. n. var. bellus. Flügeldecken einfarbig rotbraun, Kopf, Thorax und Unterseite dunkler. Da diese Varietät mit sordidus so ziemlich gleich gefärbt ist, beiletzterer Art sind die Flügeldecken mehr hellbraun, so bleiben zur Unterscheidung nur folgende Punkte: Bei sordidus ist der Cly- peus leicht ausgerandet, der Vorderkopf, die breiten Seiten des Halsschildes und meistens auch die schmale Basis sind heller gefärbt, beim Männchen ist es nach den Seiten zu mit wenig zahl- reichen, kaum mittelstarken Punkten besetzt, die breite Mitte bleibt punktfrei und die seitliche Zwischenpunktierung ist kaum bemerkbar, bei bellus ist der Clypeus abgestutzt, zuweilen mit hellerem Seitenfleck, die Thoraxseiten sind höchstens etwas rötlich durchscheinend oder nur in den Vorderwinkeln heller, die feine Zwischenpunktierung ist deutlicher, die größeren Punkte stehen auch in der Mitte zahlreicher in beiden Geschlechtern, so wie bei den Weibchen von sordidus, die Flügeldecken sind auch etwas breiter und deutlicher gestreift, überhaupt die ganze Körperform etwas breiter. var. nigromaculatus m. (Soc. Entomol. XXIV 1909—1910 p. 20). Diese Varietät gehört nicht zu Bodilus sordidus F., sondern zu aquilus m. 14. Aphodius (Loraphodius) excavatus n. sp. Glänzend, unbehaart, von länglicher, fast paralleler, schwach gewölbter Gestalt, dunkel rotbraun, Vorderkopf, Seiten des Hals- Namenänderungen und Beschreibung neuer Aphodiinen (Col.). 111 schildes und Spitze der Flügeldecken heller. Der Kopf ist halb- kreisförmig, am Vorderrande nur schmal, wenig tief ausgerandet, dahinter leicht eingedrückt, die Wangen sind nicht vom Kopfrande abgesetzt, sie überragen nicht die Augen und haben vor den letz- teren eine auffällige, furchenartige, nach vorn gerichtete Vertiefung, die deutlich eingedrückte Stirnlinie ist ohne Höcker, vor derselben befindet sich eine schwache Erhöhung, die Oberfläche ist sehr fein und ziemlich dicht punktiert, seitlich sind einige etwas größere Punkte eingestreut. Das Halsschild ist in der Mitte der Seiten schwach rundlich erweitert, am Vorder- und Hinterrande gleich- breit, die Hinterwinkel sind abgeschrägt und schwach ausgerandet, diese, sowie die Seiten und Basis sind gerandet, die Oberfläche ist nach den Seiten zu kaum mittelstark punktiert, die Punkte sind etwas unregelmäßig verteilt, einzelne Punkte stehen auch auf der Scheibe, besonders in der Hinterhälfte, die Seitenbeule und die Hinterwinkel sind fast glatt, vor dem Schildchen befindet sich eine nach vorn erlöschende, schwach vertiefte Längslinie. Das Schild- chen ist dreieckig, unpunktiert. Die Flügeldecken sind fein punk- tiert-gestreift, die Streifenpunkte sind wenig deutlich, der 7. Streifen reicht bis zur halben Schulter, der 8. ist verkürzt, der 9. vereinigt sich unter der Schulter mit dem Randstreifen, der 8. und 10. Zwischenraum vereinigen sich vor der Spitze und schließen den 9. ein, die Zwischenräume sind unpunktiert und fast eben, die Schultern sind scharf, sie enden in einen kleinen Dorn. Die Meta- sternalplatte ist länglich und schmal, in der Mitte mit feiner Linie, die Seiten der Hinterbrust und des Abdomen sind fein punktiert und behaart. Die Vordertibien sind kurz und breit, oberseits dicht und fein punktiert, ihre Randzähne nehmen %4 der Länge ein, darüber befinden sich noch einige Kerbzähnchen, der Enddorn ist reichlich so lang wie das 1. Tarsenglied, dieses fast länger wie das 2. und 3. Tarsenglied. Die Hintertibien sind am Endrande mit kurzen, gleichlangen Borsten besetzt, nur nach außen und innen sind einige längere eingefügt, das 1. Tarsenglied ist länger wie der obere Enddorn und wie die drei folgenden Glieder. 5 mm. — Joko (Kamerun). Es ist dies die zweite afrikanische Art aus diesem Subgenus. Die erste Art ist L. goniocedhalus Roth. Beide Arten stimmen in dem nicht stark punktierten Halsschild, in der gedornten Schulter und den fein gestreiften Flügeldecken überein, doch goniocephalus ist schwarz gefärbt, hat hervorspringende Wangen, an den Seiten ausgerandeten Thorax und in der Mitte verbreiterte Flügeldecken. Die neue Art ist an der parallelen Gestalt, den nicht hervorragenden, tief gefurchten Wangen leicht kenntlich. 15. Aphodius (Craterocephalus) mirus n. sp. Länglich, wenig gewölbt, glänzend, unbehaart, Ober- und Unterseite gelbbraun, Kopf am Vorderrande und hinten, Halsschild auf der Scheibe und die Flügeldeckennaht dunkel rotbraun gefärbt. 1. Heft 112 Adolf Schmidt: Der Kopf ist fein punktiert, nach vorn gerundet verengt, am Vorderrande leicht ausgerandet und jederseits abgerundet, die stumpfrundlichen Wangen überragen wenig die Augen, die Stirn- linie ist deutlich. Das Halsschild ist quer, schwach nach vorn ver- engt, mit leicht gerundeten Seiten, die Seitenrandung reicht um die abgerundeten Hinterwinkel bis zum 3. Flügeldeckenstreifen, die Oberfläche ist sehr fein und etwas stärker punktiert. Das Schildchen ist dreieckig, von der Farbe der Flügeldecken, am Rande ist es dunkler, mit wenigen sehr feinen Punkten. Die Flügeldecken sind nach hinten etwas verbreitert, sie sind punktiert-gestreift, ihre Streifenpunkte sind flach und ziemlich dicht stehend, der 7. Streifen reicht bis zur Schulter, der 8. und 9. sind stark verkürzt, die Streifen laufen verflachend zur Spitze frei aus, die Zwischenräume sind fast flach, sie sind sehr fein, nicht dicht punktiert. Das Metasternum und Abdomen sind seitlich fein punktiert und behaart, die Meta- sternalplatte ist schmal, unpunktiert und mit feiner Längslinie., Das 1. Glied der Vordertarsen ist so lang wie die zwei folgenden Glieder, der Enddorn ist lang und schmal, mit stumpfer Spitze, er ist etwas länger wie das 1. Tarsenglied. Die Hintertibien haben am Endrande ungleiche Borsten, der obere Enddorn ist so lang wie das 1. Tarsenglied, dieses ist den zwei folgenden Gliedern an Länge gleich. Der Kopf des Männchens ist mit einer erhabenen Platte, in Form eines liegenden Rechtecks, aus deren Mitte ein Horn hervorragt, geschmückt. (Fig. 1). Die Vorderwinkel des Halschildes sind etwas her- vorgezogen, auf der Basalhälfte befindet sich ein Fig. 1. kräftiger, nach vorn und oben gerichteter Tuber- Vorderansicht der kel, der an seiner Vorderseite ausgehöhlt ist, vor Platte u. des Kopf- demselben ist das Halsschild in einer Breite fast Mom on Cratero- bis zu den Augen abgeflacht und leicht vertieft, ART ueılb Verflachung ist nur fein punktiert, sieist nach vorn zu an den Seiten stumpfkielig begrenzt. Der Kopf des Weibchens hat in der Mitte eine flache Beule, das Halsschild ist normal, vorn gerandet, oberseits ziemlich dicht punktiert. 9—10 mm. — Joko (Kamerun). In Form und Färbung stimmt die neue Art mit Craterocephalus rhinocerus Reiche überein, aber beide sind in folgenden Punkten verschieden: Die Kopfplatte ist bei rhinocerus konisch, der Tuberkel des Halsschildes vorn nicht ausgehöhlt, die Abflachung davor nach vorn zu nicht stumpfkielig an den Seiten begrenzt. Bei schwach entwickelten Männchen der neuen Art hat die Kopfplatte nicht die Form eines liegenden Rechtecks, sondern sie verjüngt sich nach oben konisch und endet dann in ein kurzes Hörnchen (Fig. 2). Diees Exemplare gleichen dann darin vollständig dem Fig. 2. rhinocerus, sie unterscheiden sich nur dadurch, daß bei der neuen Art die Vorderhälfte des Halsschildes mehr vertieft, Namenänderungen und Beschreibung neuer Aphodiinen (Col... 113 mehr muldenartig erscheint, während sie bei rhinocerus nur sehr schwach verflacht ist, daß der Thoraxhöcker bei der neuen Art an seiner Vorderseite ausgehöhlt ist, diese Aushöhlung aber bei rhinocerus fehlt. Von Craterocedhalus magnificus m. ist die neue Art durch die Farbe, die Form der Platte und des Kopfhorns, sowie durch die Bildung des Halsschildes verschieden. Die Platte des Kopfes ist zwar auch rechtwinklig, aber dieselbe steht (Fig. 3), während sie bei der neuen At - liegt. Das von der Mitte derselben ausgehende Horn Fig. 3. zeigt an der Hinterseite einen dreieckigen Anhang, Nerterensaht der bei mirus vollständig fehlt, auch ist die Vorder- de Kopfhiiihh hälfte des Halsschildes bei magnificus nur etwas ver- von Crateroce- flacht, nicht vertieft, auch ohne scharfe Begrenzung phalus magni- seitlich und nach vorn zu, der in der Hinterhälfte fieus. aufragende Tuberkel ist an der Vorderseite nicht ausgehöhlt wie bei mirus. 16. Aphodius (Trichaphodius) ingloriosus n. sp. Flach gewölbt, wenig glänzend, Ober- und Unterseite kaffee- braun gefärbt, Vorderkopf, Seiten des Halsschildes und Schildchen gelbbraun. Der Kopf ist abgerundet, in der Mitte des Vorderrandes ohne Spur einer Abstutzung oder Ausrandung, oberseits ist derselbe fein, ziemlich dicht punktiert, in der Mitte ist derselbe mit flacher Beule, hinter derselben mit vertiefter, winklig nach hintengebogener Querlinie versehen, die Wangen sind vom Kopfrande kaum ab- gesetzt und rundlich, sie überragen sehr wenig die großen Augen. Der Thorax ist quer, mit fast geraden Seiten und nach hinten wenig verbreitert, oberseits ist derselbe sehr fein und etwas größer ziemlich dicht punktiert, in der Mitte zeigt er die Spur einer glatten Längs- linie, die Seiten sind bis zu den stumpfen Hinterwinkeln gerandet, die Basis ist neben der Mitte leicht ausgebuchtet, ohne Randung. Das Schildchen ist länglich-dreieckig und glatt. Die Flügeldecken sind punktiert-gestreift, die Streifen werden zur Spitze etwas flacher, ihre Punkte sind fein und wenig deutlich, der 7. Streifen reicht bis zur Schulter, der 8. ist verkürzt, der 9. vereinigt sich unter der Schulter mit dem 10., die Zwischenräume sind flach und sehr fein punktiert, die Punkte sind vor der weniger glänzenden Spitze größer und tragen aufstehende Härchen, der 5. und 7. Zwischen- raum verbinden sich vor der Spitze und schließen den 6. ein. Die Unter- und Oberseite sind gleichfarbig, die Beine etwas heller. Das Metasternum und die Seiten des Abdomen sind fein punktiert und behaart, die fein punktierte Metasternalplatte ist ringsum behaart, nicht vertieft, nur mit schwacher Mittellinie. Die Hinter- tibien haben am Endrande ungleiche Borsten, ihre Enddorne sind fast gleichlang, sie sind kürzer als das 1. Tarsenglied, dieses ist etwas flachgedrückt und länger als die drei folgenden Glieder. 5—6 mm. — Joko (Kamerun). Archiv für Naturgeschichte 1916. A. 1. 8 1. Heft 114 Adolf Schmidt: Diese Art hat eine gewisse Ähnlichkeit mit Trichaphodius cinerascens Klug in der Form des Halsschildes, den feinen, zur Spitze schwächer werdenden Flügeldeckenstreifen; aber der vorn gerundete Kopf, die nur an der Spitze behaarten Flügeldecken unterscheiden sie sehr deutlich. Ä 17. Aphodius (Gonaphodiellus) sexguttatus n. sp. Wenig gewölbt, länglich, glänzend, unbehaart, dunkelbraun. Der Kopf ist flach, mit hellem Vorder- und Seitenrande, in der Mitte unbedeutend erhöht, im flachen Bogen jederseits nach vorn verschmälert, der Vorderrand ist abgestutzt und äußerst schwach ausgerandet, mit stumpf abgerundeten Ecken, die Oberfläche ist fein und ziemlich dicht punktiert, die Stirnnaht ist nur angedeutet, die Wangen überragen als kleine Ecke die großen Augen. Das Halsschild ist quer, bei Ansicht von oben fast geradseitig' nach hinten verbreitert und dann im letzten Viertel konvergierend, die Seiten und die abgestutzten Hinterwinkel sind gerandet, die Ober- fläche ist sehr dicht, gleichmäßig und fein punktiert. Das Schild- chen ist dreieckig und glatt. Die Flügeldecken sind zur Mitte leicht erweitert, sie haben scharfeckige Schultern und feine, seichte Punktstreifen, die nach der matten, hellbraunen Spitze erlöschen, . der 6. und 7. Streifen reichen bis zur Schulter, der 8. ist verkürzt, der 9. wenig länger als der vorige und ist nicht mit dem 10. vereint, die Streifenpunkte sind wenig bemerkbar, die Zwischen- räume sind leicht gewölbt und sehr fein, wenig dicht punktiert, die seitlichen sind querfaltig, jede Flügeldecke zeigt eine hellbraune Strichmakel im 2., 4. und 6. Zwischenraume, letztere greift auf den 7. über, diejenige im 2. steht weiter nach vorn, die beiden letzteren befinden sich in ziemlich gleicher Entfernung vom Spitzenrande, auch die Schulter, der 2. und 3. Zwischenraum an der Basis tragen je eine hellbraune Makel. Die Unterseite ist hellbraun, die Schenkel gelblich, nur das Abdomen zeigt an den Seiten einzelne Punkte. Der Enddorn der Vordertibien ist so lang wie das verlängerte 1. Tarsenglied. Die Hintertibien haben schwache Querleisten an der Außenseite und ungleiche Borsten am Endrande, der obere Enddorn ist kürzer als das 1. Tarsenglied, dieses ist fast so lang wie der übrige Fuß. 41, mm. — Columbia. Diese Art zeigt große Ähnlichkeit mit Gonaphodiellus maculosus m., doch letztere ist mehr gewölbt, die Flügeldecken sind gleich- mäßig hellbraun, bei der neuen Art dunkelbraun mit hellbrauner Spitze und ebensolchen Makeln vor der Spitze und an der Basis, während sich bei maculosus nur eine undeutliche Makel im 4. Zwischenraum vor der Spitze befindet, das Halsschild ist bei maculosus seitlich mehr gerundet, der Zwischenraum zwischen den Punkten ist viel größer als die Punkte, bei der neuen Art nur so groß wie diese selbst. Namenänderungen und Beschreibung 'neuer Aphodiinen (Col.). 115 18. Aphodius (Gonaphodiellus) pacatus Har. n. var. nigrinus. Diese Varietät stimmt mit der Stammart in der Skulptur vollständig überein, weicht aber in der Färbung ganz bedeutend von ihr ab. Das Halsschild ist auf der Scheibe viel dunkler, der hellbraune Vorder- und Seitenrand tritt dadurch ziemlich scharf abgesetzt hervor. Die Flügeldecken sind bis auf die hellbraune ‚Spitze fast schwarz. 3), mm. — S. Anton (Curaray). Erytodes n. subgen. Kopf ungehöckert, Thorax an den Seiten und der Basis ge- randet, Schildchen dreieckig, Flügeldecken punktiert-gestreift, Hintertibien am Spitzenrande mit gleichlangen Borsten, Vorder- und Mitteltarsen verlängert, die letzteren sind länger als die Tibien. Die meisten dieser Merkmale sind auch dem Subgenus Erytus Muls. eigentümlich, aber die glatte, lange, schmale Gestalt und die Kopfform trennen dieses Subgen. von dem neuen. 19. Aphodius (Erytodes) eonfirmatus n. sp. Körper länglich, nach hinten verbreitert, stark gewölbt, glänzend, dunkel kastanienbraun, am Vorderkopf, an den Seiten des Halsschildes heller, die Basis der Flügeldecken und eine Quer- makel vor der Spitze derselben sind hellbraun. Der Kopf ist wenig gewölbt, herabgebogen, geradlinig nach vorn verengt, am Vorder- rand leicht ausgerandet und jederseits mit zahnartiger, leicht auf- gebogener Ecke, die Oberfläche ist hinter der Stirnlinie etwas deut- licher punktiert, die Wangen sind stumpf abgerundet, sie überragen nur wenig die großen Augen. Das Halsschild ist quer, nach hinten nur wenig verbreitert, die schwach gerundeten Seiten, die stumpfen Hinterwinkel und die Basis sind gerandet, die Oberfläche ist fein und dazwischen etwas größer, ziemlich dicht punktiert, die größeren Punkte stehen vorn in der Mitte weniger zahlreich. Das Schildchen ist dreieckig und punktiert. Die Flügeldecken sind ohne Schulter- dorn, sie erweitern sich nach hinten und sind punktiert-gestreift, die Streifen werden zur Spitze tiefer und ihre Punkte flacher, der 6. und 7. Streifen reichen bis an die Schulter, der 8. ist verkürzt, der 9. vereinigt sich unter der Schulter mit dem 10., die Zwischen- räume werden nur wenig von den Streifenpunkten angegriffen, sie sind einzeln und sehr fein punktiert, auf dem Rücken und an den Seiten schwach, an der Spitze stärker gewölbt. Die Unterseite ist kastanienbraun, die Beine etwas heller gefärbt, die Seiten der Hinterbrust und das Abdomen sind ziemlich dicht, die Schenkel nur einzeln punktiert und behaart, die Metasternalplatte ist eben, nur mit wenigen Punkten und angedeuteter Mittellinie versehen. Die Vordertibien sind über den drei Außenzähnen gekerbt, der Enddorn ist länger wie das 1. Tarsenglied, das 2. ist verlängert, aber kürzer wie das 3. und 4., alle Tarsen zusammen sind so lang wie die Tibie. Die Tarsen der Mitteltibien sind länger als die Tibien. 8*+ 1. Heft 116 Adolf Schmidt: Namenänd. u. Beschr. neuer Aphodiinen (Col.). Die Borsten an den Hintertibien sind fein und gleichlang, der obere Enddorn ist länger als das 1. Tarsenglied, dieses ist nicht so lang wie die zwei folgenden Glieder. 4,75 mm, — Madhras. An den verlängerten Vorder- und Mitteltarsen, sowie an dem gezahnten Clypeus ist die Art leicht zu erkennen. Aphodius (Volinus) figuratus m. (Deutsche Ent. Zeitschr. 1906, p. 410.) Diese Art wurde nach drei Exemplaren beschrieben. Da ein später reichlich zugegangenes Material eine große Veränderlichkeit in der Zeichnung der Flügeldecken aufwies, so halte ich es für notwendig, auf diese Abänderungen einzu- gehen, um das Erkennen der Art zu ermöglichen. Die Zeichnung der Stammart ist folgende (Fig. 4): Auf jeder Flügeldecke befinden sich vier Makeln. Die vordere Makel beginnt an der Basis des 5. Zwischenraumes Fig. 4, und dehnt sich dann über den 4.—2. aus, sie liegt vor Stammtorn v. der Mitte, hinter dieser befindet sich die 2. oder mitt- Y-!'owratus m. lere Makel, die dehnt sich vom 3.—6. Zwischenraum aus; die 3. gebogene Makel liegt vor der Spitze im 2.6. Zwischen- raume, die 4. Makel nimmt den 7.—9. Zwischenraum vor der Mitte ein. Zuweilen endet die vordere Makel im 3. Zwischenraume, sie reicht dann nicht an den dunklen Nahtstreifen heran, oder diese Makel ist in zwei aufgelöst, es befinden sich dann an der Basis des 5. Zwischenraumes nur ein kurzer Längs- strich, der nicht an die Strichmakel im 4.—2. Zwi- schenraum heranreicht. Bei manchen Exemplaren ist die mittlere Makel, die in der Stammform von der seit- Fig. 5. Jichen getrennt ist, durch einen schmalen oder breiteren Strich (Fig. 5) durch den 6. Zwischenraum hindurch mit der Seitenmakel verbunden. 20. Aphodius figuratus n. var. ambitiosus. Bei dieser Form nimmt die dunkle Färbung eine größere Ausdehnung an. Die vordere, mittlere und seitliche Makel sind untereinander verbunden, so daß nur im 6. Zwischenraume ein schmaler Raum in der Grundfarbe zu erkennen ist (Fig. 6). Fig. 6. , ambiti 4 mm. — Turkestan. N en Embrik Strand: Arachnologica varia X— XIII 117 Arachnologica varia XXIII. Von Embrik Strand. Die 9 ersten Nummern dieser Artikelreihe finden sich im Archiv f. Naturg. 1915, A. 11. p. 112—123. Inhalt. Seite X. Einige Arachniden vom Gorner Grat mer und au Banpland \tkts ar 117 XI. Einige Spinnen gesammelt von Herrn K. “Heyn’ in We an la Var. Se A 118 XII. Bemerkungen über die Gattung Heterommides Strand (Heienmmma! Rasch). ut sa 2, 119 XIII. Einige Spinnen aus Lüttich in Belgien .. .. . . 119 X. Einige Arachniden vom Gorner Grat (Schweiz) und aus Lappland. Die im folgenden verzeichneten Arachniden wurden von Herrn Rey gesammelt und mir von Herrn Karl Heyn geschenkt. — Die Exemplare vom Gorner Grat wurden in über 2000 m Höhe gesammelt. . Drassodes Heeri (Pav.) 1873. 1 2 Gorner Grat. . Gnaphosa muscorum (L. K.) 1866. 2 2? vom Gorner Grat. . Aranea cerobegia Walck. 1802. Gorner Grat. PP 1L. . Aranea dumetorum Vill. 1789. 1 2 Haparanda (Lappland). . Zilla montana C. L. K. 1839. Ein unreifes, wahrscheinlich hierzu gehöriges Q vom Gorner Grat. . Xysticus pini (Hahn) 1831. 1 2 Haparanda (Lappland). . Thanatus formicinus (Ol.) 1789. 1 2 Haparanda. . Philodromus aureolus (Ol.) 1789. 1 3 Haparanda. . Chiracanthium Ppunctorium (Vill.) 1789. 1 Q Gorner Grat. Schon in Simons Arachnides de France wird das Vorkommen in den Alpen bis in mindestens 1800 m Höhe angegeben. 10. Titanoeca sp. Ein unreifes @ vom Gorner Grat. Totallänge ca. 6 mm. Cephalothorax und Mandibeln rötlich, der übrige Körper schwarz, Abdomen oben mit kleinen graulichen Muskelpunkten, an den Seiten vornmit jeeinem hellgraulichen Fleck (vielleicht ‚‚künstlich‘“). 11. Dolomedes fimbriatus (L.) 1758. J? Jockmock (Lappland). 12. Tarentula carinata (Ol.) 1789 (aculeata und pulverulenta Cl.). dd und PP von Jockmock oder Haparanda. 13. Lycosa sp. aff. nıgra C. L. K. 1 3 Haparanda. 14. Lycosa sp. aff. lignaria. 1 d Haparanda. 15. Lycosa monticola Sund. 1833. 93 Gorner Grat. NeBo co. Ber) rom» 1. Heft 118 Embrik Strand: 16. Lycosa cursoria C. L. K. 1848. 1 & Gorner Grat. 17. Salticus cingulatus (Paur) 1797. 2 9, 1 $ Haparanda. 18. Oligolophus palliatus (Latr.) 1798. 1 Q vom Gorner Grat. Von der schwierigen alpinus-Gruppe, etwas intermediär zwischen alpinus und palliatus: Rückenfeld ganz ohne helle Mittel- längsbinde, alle Femoren mit Spiculen besetzt und zwar auch unten, die Reihe der Tarsalglieder der Vorderbeine fängt mit längeren Gliedern an, die gegen die Spitze allmählich kürzer werden, die Beine erheblich länger als jedenfalls bei der nor- dischen Form von aipinus, die Körpergröße bedeutender als ge- wöhnlich bei letzterer Art (9 mm). Ich möchte das Exemplar zu O. palliatus ziehen. 19. Oligolophus glacialis (C. L. K.). 1848. . Zwei Exemplare, jedenfalls das eine unreif, vom Gorner Grat. »< bad . Einige Spinnen gesammelt von Herrn K. Heyn in Württemberg. Auf Scheuelberg im. Schwäbischen Alb 7. 6. 1907: . Drassodes lapidosus (Walck.) 1802. — 2 reife dd, 1 unr. 9. . Pryosthesima praefica (L. K.) 1866. — Ein neugehäutetes Pärchen. . Prosthesima pedestris (C. L. K.) 1837. 23 . Theridium bimaculatum (L.) 1767. £&. . Aranea Reaumuri (Scop.) 1763 (guadrata Cl). — Ein un- Teifes 7x. . Aranea dromaderia Walck. 1802. 2. . Aranea cucurbitina L. 1758. 9. . Misumena calycina (L.) 1758 (vatia Cl.) 2. . Xysticus erraticus (Bl.) 1834. 9. 10. Oxydtila horticola (C. L. K.) 1837. 29. 11. Philodromus aureolus (Ol.) 1789. 2 12. Philodromus dispar (Walck.) 1805. £. 13. Coelotes terrestris (Wid. et Reuß) 1834. 2. 14. Pisaura rufofasciata (D. G.) 1778. 15. Tarentula nemoralis (Westr.) 1861. d. 16. Lycosa monticola (Sund.) 1833. 9. 17. Salticus scenicus (L.) 1758. &. Von Wildbad im Schwarzwald 16. 6. 1907: SO SI [SE uU) De 1. Drassodes lapidosus (Walck.) 1802. &. 2. Coelotes terrestris (Wid. et Reuß) 1834. 2. 3. Pisaura rufofasciata (D. G.) 1778. 9. 4. Tarentula nemoralis (Westr.) 1861. 9. 5. Lycosa lugubris (Walck.) 1802. Ö. 6. Salticus scenicus (L.) 1758. 8. E * * [Meta Menardi Latr., unreife Ex., gesammelt im Zwergloch (Fränk. Schweiz) 27. VI. 1908 von Dr. E. Enslin.] Arachnologica varia X— XIII. 119 XI. Bemerkungen über die Gattung Heierommides Strand (Hete- romma Karsch). Die Type von Karsch liegt mir vor. Es ist leider ein un- reifes 9, weshalb die Gattungsdiagnose notwendigerweise in einigen Punkten nicht ganz vollständig gegeben werden kann. Im Gegen- satz zu der Originaldiagnose finde ich, daß die hintere Augenreihe ganz gerade ist, wenigstens hinten; die MA. unter sich ein wenig weiter als von den SA. entfernt und ein wenig kleiner. Die vorderen MA. unter sich um ihren Durchmesser, von den SA. um reichlich ihren Radius entfernt. Die vorderen SA. reichlich so groß wie die hinteren und von diesen um ihren Durchmesser entfernt. (Alles in Flüssigkeit gesehen!) Im Vergleich mit Gayenna maculatipes Keys. $ erscheinen die Außenränder der Maxillen deutlicher parallel sowie (abgesehen von der Spitze) gerade und in der Basalhälfte nicht konvex nach außen gebogen. Der Lippenteil ist am Ende gleichmäßig gerundet, bei Gayenna (maculatipes) dagegen am Ende quergeschnitten und sogar leicht ausgerandet. Am unteren Falz- rande sind wie bei Gayenna zwei unter sich entfernte Zähne, am oberen drei, von denen der mittlere größer ist. Alle Tarsen mit ziemlich kräftig entwickelter Scopula. Beine ziemlich kurz und kräftig. Die oberen Spinnwarzen ein wenig länger als die unteren. Simon führt diese Gattung bekanntermaßen als Synonym von Gayenna auf. Wie aus obigem ersichtlich (cf. auch die Original- beschreibung in: Zeitschr. f. d. ges. Naturw. 53, p. 380 [1880)), sind aber Unterschiede von Gayenna vorhanden und beim völlig entwickelten Tier würden deren vielleicht noch mehr erkennbar sein. Das Tier dürfte daher zu Recht generisch zu trennen sein. Die Neubenennung der Gattung habe ich in der Entomol. Rund- schau 1912, p. 16 vorgenommen. XIU. Einige Spinnen aus Lüttich in Belgien. Eine kleine Spinnensammlung aus Lüttich, die ich seinerzeit für das Kgl. Naturhistorische Museum in Brüssel bestimmte, ent- hielt folgende Arten, alle im Jahre 1911 im September und Oktober an den bei jeder Art angegebenen Tagen gesammelt: Theridium redimitum L. (lineatum Cl.). 2 Francorchamps 22. 9. Theridium impressum L. K. Francorchamps 15. 9. (2). Theridium notatum L. (sisyphium Cl.) (?). Unreifes Exemplar von Francorchamps 4. 10. Aranea Reaumuri Scp. (quadrata Cl.). Hockay 27. 9. (unreif u. 9), Francorchamps 13.—21. 9. (reif 2) und 4. 10., Vielsalm 11. 10., Baraque Michel 5. 10. (2), La Cedrogne 13. 10. (P)- Aranea Leuwenhoeki Scp. een Cl.). Hockay 27.9. (SQ u. unreif); Francorchamps 8. 9. (unr.), 22. 9. (2). Aranea cucurbitina L. Francorchamps 25. 9. ($ subad.) Aranea alsine Walck. Baraque Michel 5. 10. Aranea Rayi Scp. (marmorea Cl.) Francorchamps 6.—12. 10. (9), 97, 9., 15. 9.8. % (9); Hockayi27.% (9). 1. Heft 120 Lorenz Oldenberg: Ar. Rayi v.betulae Sulz. (Dyramidata Cl.). Francorchamps 2. 10. (9) und 22. 9. Aranea diadema L. Francorchamps 22. 9. und 6. 10. (9), Baraque Michel 8. 10. (2). Meta reticulata L. (segmentata Cl.). Francorchamps 25. 9. (9), 15. 9. (9), 4. 10. (39) und 29. 9. (9), Grand Sart 11. 10. (9), Baraque Michel 5. 10. (9), Hockay 27. 9. (9). Zilla atrica C. L. K. Francorchamps 8. 9. (9), Vielsalm 11. 10. (9), Hockay 27. 9. (2). Linyphia pinnata Ström (triangularis Cl.). Francorchamps 4. 10. (2), do. 22. 9. (9), Hockay 27. 9. (2). Linyphia phrygiana C. L. K. & subad. Francorchamps 6. 10. Micrommata viridissima D. G. (virescens Cl.) 2. Francorchamps 6. 10. (unr.). Chiracanthium erroneum ©. Cbr. 9. Francorchamps 21. 9. Dolomedes limbatus Hahn (?). Unreif. Francorchamps 2. 10. Neue europäische und südamerikanische Ciythiiden (- Platypeziden; Dipt.). Von Lorenz Oldenberg in Berlin. Zu den bisher bekannten europäischen Clythiiden kann ich zwei neue Arten hinzufügen, von denen freilich nur je ein d meiner eigenen Ausbeute entstammt. Unter den Clythiiden des K. K. Hofmuseums in Wien, des Ungarischen National-Museums in Budapest und des Kgl. Zoologischen Museums in Dresden (Aus- beute meines verstorbenen Freundes Wilhelm Schnuse und seines Begleiters Otto Garlepp) befand sich ferner eine Anzahl außer- europäischer Arten, von denen einige südamerikanische hier be- schrieben werden sollen. I. Europäische Arten: 1. Agathomyia setipes 3. | 2. Clythia obscuripennis 32. II. Südamerikanische Arten: 1. Agathomyia argentata 3%. 5. Clythia fasciventnis S. 2. Agathomyia caeruleo-guttata $. | 6. Clythia pilosa 32. 3. Clythia angustifrons 2. 7. Clythia peruwviana S. 4. Clythia hirtifacies 9. | I. Europäische Arten. 1. Agathomyia setipes n. sp. d. Schwarz, Basalhälfte des schlanken Hinterleibs größtenteils orangegelb, Beine mit eigenartiger Be- borstung und Behaarung. | Neue europäische und südamerikanische Clythiiden. 121 Körperlänge ohne Berücksichtigung der durch Einrollung des Hinterleibsendes bedingten Verkürzung etwa 4, sonst 5 mm (etwas kleiner als Falleni Mg.). Das einzige Exemplar dieser schönen Art fand ich am Gebüsch des Cserna-Ufers bei Herkulesbad am 13. 7. 1912. Augen purpurn mit Querfurche und erheblicher Differenz der Facetten, deren obere, viel größere, eine mäßige Strecke zusammenstoßen. Ocellarborsten fein und lang; die zarten, nicht sehr dicht stehenden Postokularcilien kürzer. Stirn und Gesicht schwarz, dicht grau bestäubt, ziemlich kahl, von der gewöhnlichen Form; Gesicht etwa %; von der Kopfbreite; Stirn oben in der Verengung mit einem Paar sehr kleiner, diver- genter Börstchen. Zweites Glied der braunschwarzen Fühler oben mit langer, unten mit kurzen Borsten; das dritte, sehr kurz pubeszente Glied fast so lang ausgezogen wie bei antennata, die lange Fühlerborste dunkel. Taster gelbbraun, blaß behaart. Unterer Teil des Hinterkopfes mit ziemlich langer und dichter, dunkler Behaarung. Thorax oben sammetschwarz; seitlich und unten matt- schwarz mit dichter grauer Bestäubung; auch die seitlichen Teile des Rückens, besonders in den Vertiefungen, etwas grau schimmernd; bei gewisser Beleuchtung zeigt sich auch hinten vor dem Schildchen grauer Schimmer um eine schwarze Mittellinie. Von den 4 Randborsten des sammetschwarzen Schild- chens ist das hintere Paar lang und gekreuzt; außerdem sind noch einige feine Randwimpern vorhanden. Thoraxborsten ziemlich lang und schlank, die hinterste, isoliert stehende Dorsozentral- und die Postalaborste sehr groß. Die drei mittleren Wimperreihen des Rückens sind zart. Vor der Flügelwurzel stehen in schrägem Bogen etwa 5 Borsten. Mesophragma schwarz, grau schillernd. Schüppchen dunkelbraun mit blasserer Behaarung. Schwin- ger dunkelbraun, oben stellenweise schwärzlich, mit fahl- braunem Stiel. Hinterleib schlank, fast zylindrisch, hinten halbkreisförmig eingerollt. Die erste Hälfte des basalen (Doppel-) Ringes ist schwarz, die folgende Partie des Rückens orangegelb bis zum 3. Tergit, dessen Endrand (unten etwa 1/,, oben bis zu 1z der Ringlänge) wieder sammetschwarz ist wie die folgenden Tergite. Die zweite, umgebogene Hälfte des sechsten schimmert grau. Hypopygium dunkelbraun, grau bestäubt, seine schmal zugespitzten Endanhänge gelbbräunlich., Bauch gelblich. Behaarung des Hinterleibs ziemlich lang und dünn, vorn dichter und länger; an dem gelb gefärbten Teil hell, im übrigen dunkel. Letzter Teil des Hinterleibs (von der Biegung an) mit einigen zerstreut stehenden Borsten. Hüften ziemlich kahl, unten schwach beborstet ; das vorderste Paar gelbbraun, die hinteren Paare dunkel, grau bestäubt. Beine sonst braun; bei durchfallendem Licht sind Schenkel und Schienen 1. Heft 122 Lorenz Oldenberg: gelbbraun, die Tarsen dunkler. Vorder- und Mittelschenkel oben mit unbedeutender, erstere hinten nach unten hin mit etwas längerer Wimperreihe; beide Schenkelpaare unten am Ende mit kleiner, flacher Erweiterung. Die nach vorn gebogene Basalborste unter den Vorderschenkeln ist schwarz, kräftig und lang zu- gespitzt. Hinterschenkel oben und auf der Vorderseite nach hinten zu unten mit Reihen langer Borstenhaare. Außerdem steht eine kurze Reihe von 7 bis 8 besonders langen, gelbbraunen Borstenwimpern vorn an der schwarzen unteren Kante, bald hinter der Schenkelbasis, um den kürzeren, schwarzen, etwas rückwärts gerichteten Basaldorn, der wie abgebrochen aussieht. Zwei derbe End- borsten mit krallenförmig nach unten gebogener Spitze bilden einen dem Schenkelrücken oben anliegenden Schopf. Vorderschienen oben mit einer Reihe schwacher, am Ende etwas größer und stärker werdender Wimperbörstchen, kurz vor dem Ende unterseits mit je’ einer inneren und äußeren Borste. Vorderferse etwas länger als die 2 folgenden Glieder zusammen, unterseits außen mit etwa 6 derben Stachelbörstchen, deren mittlere länger sind; jedes Glied der Vordertarsen rings mit kleinen, krallenförmigen Endbörstchen. Mittelschienen oben und unten mit sehr kurzen und zarten Wimperreihen. Eine obere Reihe ist etwas länger; hier steht nicht weit von der Basis entfernt eine einzelne größere Borste; gegen Ende (etwa im letzten Drittel) sind die dorthin allmählich verdickten und ein wenig geschweiften Mittelschienen oberseits vorn wie hinten reichlich und dicht mit Haaren und Borsten verschiedener Größe besetzt, letztere in mehreren Richtungen; unten ein Endsporn. Dieschlanken Mittelfersen sind ungefähr so lang wie die folgenden Tarsenglieder zusammen und fast ringsum mit einer Bürste kurzer, dichter Här- chen besetzt, unten außerdem mit zahlreichen kür- zeren und längeren Borsten; unter der Basis stehen letztere dichter büschelig gedrängt; einige von ihnen sind hier besonders lang und mehr nach vorn gerichtet. Die folgenden 3 Tarsenglieder von abnehmender Länge. Hinterschienen aus schmalem Grunde stark ver- breitert und etwas gekrümmt; sie tragen rückseits eine Reihe kurzer Wimpern und sind wie die Hinterferse dicht mit kurzen, derben Härchen bedeckt. Hinterferse mit noch längeren Härchen an der Unterkante, ohne größere Borsten, fast doppelt so stark erweitert wie das Schienenende, von etwa 2/, der Schienenlänge, reichlich doppelt so lang als breit und länger als die folgenden Tarsenglieder zusammen. Auch von diesen sind die 3 ersten, an Länge und Breite abnehmenden Glieder etwas verbreitert, besonders das erste. Behaarung und Beborstung der Beine dunkel, wenn nichts anderes angegeben ist. Klauen und Pulvillen aller Füße ziemlich klein. ‘ Neue europäische und südamerikanische Clythiiden. 123 Flügel schwach gelbbraun getrübt, nach dem Vorderrande und dem Ende hin gesättigter; Subcostal- zelle, besonders nach der Flügelspitze hin, stärker gebräunt. 'Mediastina lang, ihr Endpunkt liegt hinter der Mitte der Diskoidal- zelle; der vorhergegehende (zweite) Abschnitt der Randader ist etwas länger als der folgende. Auch die erste Längsader lang: ihr Endpunkt liegt dem Ende der Diskoidalader näher als der Mitte des letzten Abschnitts derselben; vierter und sechster Ab- schnitt der Randader etwas länger als der fünfte. Die vordere Querader schneidet !/, bis 1/, vom Oberrand der Diskoidalzelle ab und würde den zweiten Abschnitt der Randader kurz vor seiner Mitte treffen. Hintere Ouerader etwa 1?/, mal so lang als das End- stück der fast geraden Postikalader. Obere Endbegrenzung der sehr spitz zulaufenden Analzelle etwas konkav geschweift, ziem- lich gleich dem Endstück der Analader. Flügellappen tief herab- steigend: die Entfernung seiner untersten Grenze von der Anal- ader beträgt mehr als die Hälfte der letzteren.*) 2. Clythia obseuripennis n. sp. SQ. Von dieser neuen, in beiden Geschlechtern durch ziemlich dunkle Flügel ausgezeichneten Art fand ich das $& in der Buda- pester Sammlung (2 Ex. von Pokorny bei Rekawinkel, Nieder- österreich, 13. Sept.; 1 Ex. fing Dr. Kertesz am 6. 6. 1904 bei Herkulesbad), das ® in der Wiener Sammlung (1 Ex. von Mik am 9. 7. 85 bei Salzburg gefangen und als atra bestimmt, 1 Ex. von demselben am 29. 6. 99 bei Hainfeld, N.-O., erbeutet) ; ich selbst erbeutete 1 $ in der Schweiz, Kanton Glarus, zwischen dem Hotel Tödi und der Linthschlucht am 6. 6. 13. Die Gabelung der Diskoidalader liegt vom Flügel- rande ziemlich entfernt, meist etwas vor der Mündung der Radialis, und beide Gabeläste sind meist lang (nur bei 1 & ist der untere Ast mehr abgekürzt); der obere Ast ist am Grunde nur mäßig gewölbt und meist im größeren Endteil verhältnismäßig gerade gestreckt, doch lange nicht so gerade wie bei furcata; im ganzen kommt aber einige Ähnlichkeit der Gabel mit furcata zustande. (Bei aira liegt die Gabelungsstelle dem Flügelrande viel näher, der untere Ast. ist kürzer.) Der untere Ast ist am Ende etwas verkürzt, meist etwa um !/, oder Y,, seltener 13 oder noch erheblicher. DieSubkosta mündet etwa in der Flügelmitte, von der Mündung der Radialis fast ebenso weit entfernt wie von der Wurzelquerader (bei furcata erheblich vor der Flügelmitte, so daß die betreffenden Randabschnitte sehr ungleich ausfallen). Der Randabschnitt zwischen Cubitalis und Diskoidalis ist fast halb so lang als der vorhergehende und reichlich doppelt so lang *) Anm. Das von Zetterstedt als Call. elegantula Fall. beschriebene 3, jedenfalls eine Agathomyia, ist fast ebenso gefärbt wie setipes, aber viel kleiner, und hat sicher auch einfacher beborstete Beine; wenigstens ist dies bei einem Exemplar, das ich am 28. 7. 1910 bei Gellivare fing, der Fall. 1, Heft 194 Lorenz Oldenberg: als der folgende (bei furcata sind Cubitalis und Diskoidalis weniger divergent, in den Endhälften fast parallel, der Randabschnitt zwischen ihnen beträgt etwa 13 des vorhergehenden und nicht ganz das Doppelte des folgenden). Vordere Querader, wie bei furcata, weit vor der Mündung der Subkosta, vom Oberrande der Diskoidalzelle fast 1/, abschneidend. Vordere 'Basal- zelle etwas länger als die hintere. Hintere Querader ungefähr so lang wie der Stiel der Gabelader, meist ein wenig länger als das Endstück der Postikalader, würde den Außenrand der Subkostalzelle hinter ihrer Mitte treffen (bei fwr- cata hintere Querader noch weiter zurückliegend, viel länger als das Endstück der Postikalader).. Obere Endbegrenzung der Analzelle fast gerade, am Ende wenig oder kaum geschweift, nur wenig kürzer als das Endstück der Analader (bei furcata schwach konvex und deutlich kürzer als das Endstück; bei atra stärker konvex und noch kürzer. Die Breite des Flügel- lappens (Entfernung seines Unterrandes von der Analader) ist ungefähr gleich dem Endstück der letzteren. Flügelvorderrand ziemlich gerade, über der Kostalzelle nur wenig gewölbt. Flügel des $ lebhaft gelblichbraun bis schwarzbraun getrübt, nach der Basis hin etwas weniger, die Subkostalzelle noch dunkler, die Kostalzelle blasser; Flügel des & in entsprechen- der Weise verdunkelt, aber weniger stark und mehr grau- braun. d. Augen mit erheblicher Differenz der Facetten und starker Furchung. Stirn etwa so lang wie die Berührungszone der Augen, mattschwarz mit Längsfurche, oben dicht mit feinen abstehenden Haaren bedeckt, deren untere reichlich so lang sind als die Fühler (ohne Borste). Ein etwas längerer Haarbüschel steht auf dem Ocellenhügel. Die dicht gereihten Postokularzilien erreichen oben ziemlich diegleiche Länge. Gesicht von der Farbe der Stirn, unten breiter werdend. Die schwarzen Mundteile sind schwach behaart. Die dichte Behaarung der Backen ist vorn nicht ganz so lang wie die der Stirn und geht nach hinten in längere Behaarung des Hinter- kopfes über. Fühler schwarzbraun, die Ränder der Glieder manchmal heller; die lange Fühlerborste dunkel. Thorax sammetschwarz, an den Seiten mit sehr schwacher, graubrauner Bestäubung. Beborstung lang und reichlich, namentlich auch zwischen den Schultern und Flügelwurzeln; auch an den Schultern dichte, feine Börstchen; die Wimpern der Dorso- zentrallinien lang. Das sammetschwarze Schildchen mit 4 Rand- borsten, die stärkeren hinteren voneinander entfernt. Schüppchen dunkelbraun mit bräunlicher Behaarung. Schwinger nebst Stiel schwarzbraun. Hinterleib sammetschwarz mit sehr schmalen, blasseren Hinterrändern der Tergite. Die schwarze Behaarung ist ziem- lich lang (vorn reichlich %, der Ringbreite). Am Hinterleibsende Neue europäische und südamerikanische Clythiiden. 125 unten eine Querreihe längerer zarter Borsten, die sich nur wenig von der Behaarung abheben. Bauch bräunlich. Beine schwarzbraun bis fast schwarz (wohl in ganz aus- gereiftem Zustande), heller durchscheinend, besonders an den Knieen und vorderen Tarsen. Hüften vorn mit einiger Behaarung. Vorder- und Mittelschenkel rückseits dicht und lang behaart, Hinterschenkel oben hinten mit kürzerer, feiner Be- haarung. Mittelschienen unten mit starker Endborste. Hinter- schienen nach dem Ende hin mäßig, Hintertarsen etwas reichlicher erweitert, die Tarsenglieder von abnehmender Breite; die drei ersten von zunehmender Länge: das erste und zweite fast gleichlang, das dritte am längsten; das vierte etwa doppelt so lang als am Ende breit. Behaarung der Beine kurz und dicht, unter den Hintertarsen etwas länger. Klauen und Pulvillen mäßig groß. 9. Kopf mattschwarz mit dichter, aschgrauer Be- stäubung. Stirn nach unten ziemlich verschmälert, über den Fühlern von etwa Y, der Kopfbreite; fast bis oben hin reichlich mit Härchen bedeckt, welche die Länge der Fühler (ohne Borste) nicht erreichen. Der mattschwarze Ozellenhügel mit kaum längeren, dichten Härchen; die obersten Postokularzilien etwas stärker und länger als jene. Das nach unten allmählich erweiterte Gesicht ist kahl. Mundteile von gleicher Farbe, schwach behaart. Backen und Hinterkopf nach unten hin mit feiner, mäßig langer Behaarung. Fühler nebst Borste dunkelbraun. Thorax nebst Schildchen schwarz, matt glänzend, mit reichlicher, ziemlich dichter, hellgrauer Bestäubung, die den Glanz der schwarzen Grundfarbe nicht völlig verdeckt. Beborstung reichlich, wenn auch nicht ganz so stark wie beim &; auch die Behaarung tritt mehr zurück. Zwischen den Wimpern der Dorsozentrallinien und den Supraalarborsten, etwa in halbem Abstand der ersteren von der Flügelwurzel, befindet sich je eine zarte, nach hinten in längere, feine Borsten übergehende Wimper- reihe, die wohl als Intraalarreihe angesehen werden kann (übrigens läßt sie sich auch bei manchen anderen Clythia-Arten verfolgen, z. B. bei furcata). Präsuturalborste und die (mindestens 3) vor der Flügelwurzel stehenden Borsten ziemlich lang und kräftig. Schild- borsten wie beim $. Schüppchen mit Behaarung und Schwinger gelbbraun. | Hinterleib ganz von der Farbe und Bestäubung des Thorax. Behaarung viel kürzer als beim $; unten vor der Legeröhre einige Borsten. Beine gelbbraun, streckenweise und in mancher Be- leuchtung dunkler, so auch an den Oberrändern der Hintertarsen. Mittelschienen unten mit starker Endborste. Hintertarsen viel auffallender erweitert als beim &. Die zwei ersten Glieder sind schief nach hinten verlängert, das dritte ist das größte und längste; auch das vierte ist sehr breit, erheblich verlängert 1. Heft 126 Lorenz Oldenberg: und am Oberrande in einen Endzipfel ausgezogen. Behaarung der Beine kürzer als beim (. Die Bestimmungstabelle Verralls (Brit. Flies VIII, 1901, S. 37) führt beim & auf Nr. 8 = afra; von ihr unterscheidet sich obscuri- pennis durch dunkle Flügel, größere Entfernung der hinteren Quer- ader vom Flügelrande, längeren unteren und gestreckteren oberen Gabelast der Diskoidalader. Von der etwas ähnlichen furcata ist sie leicht zu unterscheiden durch fehlenden Körperglanz, weniger spitze Flügel und die angegebenen Differenzen der Aderung. Beim, Q gelangt man auf 5 (8), und hier passen die Merkmale nur teilweise, indem bei odbscuripennis die Beine ziemlich gelbbraun, Fühler und Hinterleib aber schwärzlich sind. Die @ von modesta und rufa haben ganz andere Färbung. Von atra 9 unterscheidet sich obscuri- pennis durch Körperglanz, graue Bereifung, dunklere Flügel und die angegebene Aderung; von furcata durch die erwähnten Flügel- unterschiede und hellgraue Bereifung (bei /. bräunlich). Körperlänge etwa 3 mm. II. Südamerikanische Arten. 1. Agathomyia argentata n. sp. SQ. — 7 d, 3 2 von Fiebrig in Paraguay (San Bernardino) gefangen; Wiener Museum. Größe von antennata. Auch Aderung der wasserklaren Flügel fast ebenso. Die vordere Querader schneidet vom Oberrand der Diskoidalzelle 1/, bis !/, ab; die hintere Ouerader ist bei den 9 fast gleich dem Endstück der Postikalader, bei den Männchen etwas länger als das Endstück, bis doppelt so lang. Obere End- begrenzung der Analzelle etwas länger als das Endstück der Anal- ader, die kurz vor dem Flügelrande sehr dünn wird. d. Färbung von antennata. Form der purpurnen Augen und Differenz der Facetten etwa wie bei antennata; Stirn und Gesicht ein wenig schmäler. Die beiden letzteren und der Ocellenhügel schwarz. Ocellarborsten und Postokularzilien verhältnismäßig lang. Fühler nebst Borste schwarz; drittes Fühlerglied fast so lang aus- gezogen wie bei antennata. Die gelbbraunen Taster mit längerer, feiner Behaarung. Unterer Teil des schwarzen Hinterkopfes dicht und lang behaart. Thorax und Schildchen sammetschwarz. Borsten und Haare des Thorax kräftig. Die Borstenreihe vor der Flügelwurzel besteht aus etwa 5 Borsten. Die vier Schildborsten groß (das hintere Paar stärker). Die schwarzbraunen Schüppchen bräunlich gewimpert. Schwinger braunschwarz, der Stiel heller braun. Hinterleib sammetschwarz, bei einigen Exemplaren die vor- deren Segmente fleckenhaft rotbraun durchscheinend. Die schwarze Behaarung ist an den vorderen Ringen dicht und lang; nach hinten zu treten Borsten auf, die am umgebogenen Hinterleibsende dichter und stärker werden. Bauch und das am Ende mäßig be- haarte Hypopyg grau schimmernd. Neue europäische und südamerikanische Clythiiden. 127 ' Beine sehr kurz behaart, gelbbraun, in gewisser Richtung betrachtet streckenweise dunkler. Schenkel, besonders die hinter- sten, oben mit Reihen längerer Wimperborsten. Die äußersten Enden der einzelnen Tarsenglieder und die letzten Glieder über- haupt dunkler braun. Untere Basalborste aller Schenkel normal, die der Vorderschenkel groß. Mittelschenkel unten am Ende mit kleiner, flacher Erweiterung. Mittelschienen unten mit langem Endsporn. Mittelfersen fast so lang als die folgenden Fußglieder zusammen, unter der zu einer kleinen Stufe verbreiterten Basis mit einer kürzeren und gleich darauf mit einer längeren, mehr nach vorn gerichteten Borste; letztere erreicht ungefähr %, der Fersenlänge. Hinterschenkel ein Stück vor der Spitze mit einer größeren Borste auf der Vorderseite. Die Hinterschienen werden nach dem Ende hin erheblich breiter; auch alle Glieder der Hinter- füße ein wenig verbreitert, das erste Glied reichlich so lang als die folgenden zusammen, unten ganz nahe der Basis mit einer kleinen Borste. Q. Stirn glänzend schwarz, nach unten stärker ver- schmälert und konvergent als bei antennata, über den Fühlern von weniger als !/, der Kopfbreite. Die Ocellar-, Vertikal- und Orbitalborsten von derselben Anordnung, nur nicht ganz so groß wie bei antennata; die Postokularzilien wesentlich kleiner. Unter- halb der Orbitalborste steht in einiger Entfernung noch je eine ganz kurze, abwärts geneigte Borste. Gesicht dunkel, grau schim- mernd, schmal, oben etwa Y, so breit wie ein Auge. Fühler in der Form dem & entsprechend, nebst der Borsteschwarzbraun. Taster gelblich, feinhaarig. Der mattschwarze Hinterkopf unten mit längerer, feiner Behaarung. Thorax unterhalb der Notopleuralnaht matt sam- metschwärzlich, darüber an den Seiten mit breiter, matt silberschimmernder Längszone, die von vorn bis zu dem ganz mit Silberglanz bedeckten Schildchen reicht; oben eine dunklere Längsmittelzone, vorn nicht ganz so breit wie die seitlichen silbernen, am Schildchen schmal zulaufend. Eine scharfe Trennung dieser drei Längszonen ist bei den 3 vor- liegenden Exemplaren, die nicht besonders gut erhalten sind, nicht sicher zu erkennen. Die Seiten und 2 Mittellinien des Thorax- rückens scheinen mehr oder weniger rotbräunlich durch; bei zwei Exemplaren ist überhaupt der ganze Thorax heller bräunlich, besonders die genannten Mittellinien und die Schultergegend. Beborstung des Thorax dem $ entsprechend. Schüppchen dunkel- braun mit blasserer Behaarung. Schwinger nebst Stiel gelbbraun, teilweise, besonders oben, dunkler. Hinterleib sammetschwarz. Erstes bis viertes Ter- git mit je einem Paar rundlicher, scharfgerandeter, silberner Seitenflecken; das erste Paar berührt sich oben beinahe und hängt mit dem zweiten Paar jeder- "seits breit zusammen. Das fünfte, lange Tergit ist 1, Heft 128 | Lorenz Oldenberg: fleckenlos, das sechste, schmälere ganz silbern. (Diese Zeichnung ist jedoch nur bei einem Exemplar, dessen Hinterleib nicht durch Glänzendwerden entartet ist, gut kenntlich). Bauch gelblich mit etwas Silberglanz. Behaarung und Beborstung des . Hinterleibs kürzer als beim &; Hinterleibsende oben und unten mit einigen kürzeren Borsten. Beine mit der dem & entsprechenden kurzen Behaarung; Schenkel oben mit ähnlichen Reihen kürzerer Wimpern. Mittel- schienen mit kräftigem Endsporn. Hinterschenkel ein Stück vor dem Ende vorn mit einer größeren Borste. Die Längenverhältnisse der Tarsenglieder sind dieselben wie beim $. Auch an den Mittel- tarsen ist das zweite bis vierte Glied (zunehmend) etwas erweitert; die schmale Ferse trägt ganz nahe der Basis ein sehr kleines Börst- chen. An den Hinterbeinen sind die Schienen nach dem Ende zu mäßig erweitert und die ersten vier Tarsenglieder ziemlich gleichmäßig verbreitert, mehr als bei dem {; die Ferse trägt unten nahe der Basis eine kleine Borste. 2. Agathomyia eaeruleo-guttata n. sp. 1 3, von Fiebrig in Paraguay (San Bernardino) gefangen; Wiener Museum. Kürzer und schwächer behaart und beborstet als antennata. Augen lebhaft rot, eine mäßige Strecke sich berührend, mit deut- licher Querfurchung zwischen den oberen, etwas größeren und den unteren,. etwas kleineren Facetten. Ocellenhöcker schwarz mit kleinen Ocellarborsten; Postokularzilien sehr zart. Stirn und Ge- sicht weit schmäler als bei antennata, dunkelbraun; Mundteile gelbbraun. Fühler ungefähr wie bei antennata gestaltet, gelbbraun, 3. Glied am Ende dunkler, mit dunkelbrauner Borste. Unterer Kopf ohne auffällige Behaarung. Thorax und Hinterleib sammetschwarz mit blau- silberner, in Perlmutterfarben schillernder Flecken- zeichnung, wie in folgendem angegeben: An der Vorderseite der Quernahtgrube liegt jederseits ein länglicher Fleck, der nach oben schmäler, nach unten breiter ausläuft und hier in einiger Entfernung vor der Flügelwurzel endet, während der Ab- stand der beiden oberen Enden voneinander fast die Länge eines solchen Querflecks erreicht. Die hintere Thoraxhälfte wird größtenteils von einem breiten, bis zum Schildchen reichenden Silberfleck eingenommen, der vom vorderen Makelpaar durch einen mit diesem etwa gleichbreiten (oder etwas breiteren) schwarzen Zwischenraum getrennt ist. Behaarung und Beborstung des Thorax ziemlich schwach; vor der Flügelwurzel etwa 4 Borsten. Das sammetschwarze, vierborstige Schildchen wird hinten jederseits von einem schmalen, blau- silbernen Fleck gerandet. Schwinger schwarzbraun, vorn etwas heller, mit dunkelbraunem Stiel. Schüppchen wie Hinterrand der Flügelbasis, mit dunkelbrauner Behaarung. Die 5 ersten Tergite des Hinterleibs tragen jeder- seits einen oben schmäleren, unten breiteren Seiten- Neue europäische und südamerikanische Clythiiden. 199 fleck, der den Seitenrand der Tergite nicht erreicht; oben stößt nur das vorletzte, größte und breiteste Fleckenpaar zusammen, die übrigen Paare bleiben getrennt. Bauch hellgrau schimmernd. Hinterleib mit sehr schwacher, dunkler Behaarung, am Ende mit kleinen, kurzen Borsten. Hypopyg klein, grau. Beine braungelb, Hüften und Schenkelbasis am hellsten; Schenkel und Schienen (namentlich die hintersten) aus hellerem Grunde dunkler braun, die äußersten Enden der einzelnen Tarsen- glieder verdunkelt, die drei letzten Glieder aller Füße dunkelbraun. Vorderschenkel unten mit der üblichen großen Basalborste (an den anderen Schenkeln sehe ich keine). Mittelschenkel am Ende mit einer kleinen, flachen Verbreiterung. Mittelfersen (abgesehen von der äußerst kurzen Behaarung) kahl, völlig borstenlos, nicht ganz so lang wie die folgenden Tarsenglieder zusammen; dasselbe Längenverhältnis gilt für die Tarsen der anderen Beine. Die Hinterschienen werden nach dem Ende hin etwas breiter, die Hintertarsen sind nur unbedeutend erweitert. Behaarung und Beborstung der Beine schwach; sowohl die Wimperreihen an der Oberseite der Schenkel als die Endsporne der Schienen sind unbedeutend. Flügel wasserklar. Mediastina kurz, bald hinter der vorderen Ouerader mündend: der folgende Abschnitt der Rand- ader ist nicht ganz doppelt so lang als der vorhergehende. Die vordere Querader trifft den Oberrand der Diskoidalzelle weit vor dem Ende des ersten Drittels. Außere Ouerader etwas länger als das Endstück der Postikalader; letzteres wird gegen den Flügel- rand hin sehr dünn und verschwindet fast; ebenso das Endstück der Analader, das etwas kürzer ist als die obere Endbegrenzung der Analzelle. Aderung sonst etwa wie bei antennata.*) Körperlänge beinahe 3 mm. 3. Clythia angustifrons n. sp. 32. 3 und 3 Q aus dem Wiener Museum, von Fiebrig in Paraguay (San Bernardino) gesammelt; im Budapester Museum 1 $ und 3 2 ebenfalls von Fiebrig aus Paraguay, davon 2 Q mit der Bezettelung: San Bernardino, 31. 7. 08. Ähnlich der Cl. atra Fall., auch in der Größe. d. Stirn und Gesicht nehmen gegenüber den wie bei atra differenzierten Augen einen viel kleineren Raum ein: die Berührungslinie der letzteren ist fast doppelt so lang als die Entfernung ihrer unteren Trennungsstelle von der Fühlerbasis, und die Stirnränder sind nur ganz wenig konvex (bei afra weit *) Anm. Es gibt also Agathomyia-Arten mit völlig kahlen Mittelfersen des 3. Verrall hat die dort auf der Unterseite vorhandenen, bemerkens- werten Borsten als Gattungsmerkmal bezeichnet, aber vorsichtigerweise hinzugefügt, daß vielleicht nicht alle von ihm für Agathomyia aufgestellten Gattungsmerkmale für sämtliche künftig hinzutretenden Arten Geltung haben würden (Brit. Flies VIII, 1901, S. 30). Archiv für Naturgeschichte 1916. A. 1. 9 1. Heit 130 Lorenz Oldenberg: ausgebuchtet). Stirn und Gesicht nicht tiefschwarz, sondern schwarzbraun mit grauem Schiller, so gut wie kahl, während bei atra die Gesichtsseiten namentlich unten lang behaart sind und die Stirn oben einen dichten, langen Haarschopf trägt; . Backen mit schwacher Behaarung. Fühler ungefähr wie bei aira geformt und nebst den Mundteilen etwas gelblicher braun (statt schwarzbraun). Hinterkopf mattschwarz mit grauer Bestäubung (statt tiefschwarz). Die kurzen Postokularzilien stehen lockerer als bei afra, die Scheitelborsten sind nur kurz und unscheinbar (bei atra lang). 5 Thorax mit Schildchen nicht tiefsammetschwarz, wie bei atra, sondern mattschwarz mit bräunlicher Bestäubung, be- sonders an den Seiten. Borsten und Haare viel kleiner und schwächer als bei atra: die Härchen der Dorsozentrallinien sind so zart, daß der Thoraxrücken dort fast kahl erscheint. Hinten je eine besonders große Dorsozentral- und Postalarborste. Vor der Flügelwurzel in schräger Reihe je 3—4 ziemlich kurze, derbe Borsten. Schüppchen dunkelbraun mit blasserer Wimperung. Schwinger schwarzbraun mit hellerem Stiel. Das hintere der 2 Schildborstenpaare viel größer. Hinterleib tiefschwarz, an den Hinterrändern der Tergite sehr schmal grau schimmernd, das umgebogene Ende des Hinter- leibs grau, unten mit einer Querreihe dicht stehender bräunlicher Börstchen; sonst nur zerstreute Borsten gegen das Ende des Hinterleibs hin. Behaarung kürzer und heller braun als bei atra. Beine schwarzbraun bis gelbbraun, verhältnismäßig kahl, auch Vorderschenkel ohne die lange Behaarung von afra. Mittel- schienen unten mit kürzerem Endsporn als atra. Hinter- beine fast wie bei dieser gestaltet; drittes Tarsenglied mit dem ersten ziemlich gleichlang. Flügel fast wasserklar, Subkostalzelle gelblicher; Form und Aderung im ganzen wie bei afra. 2. Abschnitt der Costa nur wenig länger als der dritte. Die hintere Querader ist fast genau auf den Endpunkt der Radialis gerichtet (bei ara würde jene den Flügel- rand ein Stück vorher treffen). Der Stiel der Gabelader ist nicht, wie bei atra, deutlich länger, sondern etwa ebenso lang oder ein wenig kürzer (bei einigen {) als die hintere Querader. Die vordere Querader hat die Stellung von atra, die Analzelle ist aber noch kürzer: ihre obere Endbegrenzung ist stärker gewölbt und beträgt nur etwa %, des Endstücks der Analader (bei afra etwa die Hälfte). 9. Stirn vielschmäler als bei atra: nur ungefähr Y/, bis 1% der Kopfbreite, bei Betrachtung von vorn etwa 1, so breit als hoch erscheinend (bei afra ungefähr Y, der Kopfbreite und halb so breit als hoch; unter den bisher bekannten europäischen Arten gibt es keine einzige mit annähernd so schmaler Stirn. Sie ist fast parallelrandig und äußerst zart behaart. Ocellenhügel mit deut- licheren, sehr kurzen Härchen. Gesicht entsprechend schmä- Neue europäische und südamerikanische Clythiiden. 131 ler als bei atra, wie die Stirn schwarz, grau bestäubt, fast kahl. Fühler und Mundteile bräunlich, letztere schwach behaart. Hinter- kopf schwarz, dicht grau bestäubt. Thorax nebst Schildchen matt braunschwarz, graugelb- lich bereift, verhältnismäßig kahl, mit der dem & entsprechenden Beborstung und Behaarung. Schüppchen und Schwinger gelbbraun, erstere mit ziemlich heller Behaarung. Hinterleib sammetschwarz, an den Einschnitten der Tergite manchmal äußerst schmal grau schimmernd, die Basis (etwa 11% Tergite) und Spitze des Hinterleibs dicht grau bestäubt, am Ende, namentlich unten, mit einigen Börstchen. Beine gelbbraun, ungefähr wie bei atra gefärbt und gestaltet. Flügel dem & entsprechend. 4. Clythia hirtifacies n. sp. 39. 3 d von Fiebrig in Paraguay (San Bernardino) gesammelt, im Wiener Museum; 1 Q ebenso 31. 7. 1908, im Budapester Museum; nur ein Pärchen in gutem Zustande. Größe wie atra Fall.; Flügel fast ganz wie dorsalis Mg., nur ist der untere Ast der Gabelader erheblich abgekürzt; der obere ist stark gekrümmt. d. Die purpurnen Augen mit tiefer, breiter Furchung zwischen den oberen, viel größeren und den unteren, viel kleineren Facetten. Stirn breiter und höher als bei dorsalis: etwa so lang wie die Berührungslinie der Augen, unten von 1, der Kopfbreite; schwarz, grau bestäubt, oben mit äußerst kurzen Härchen. Das ebenso gefärbte Gesicht wird unten nicht viel breiter und trägt in der Mitte ziemlich lange, büschelig nach vorn gerichtete Haare, die reich- lich so weit vorstehen wie das dritte Fühlerglied (bei dorsalis Gesicht kahl. Fühler kurz, dunkelbraun, mit langer, brauner Borste. Nicht viel kürzer als die Gesichtshaare ist ein auf dem Ocellenhügel stehender dichter, schwarzer Haarbüschel; die Postokularzilien sind kleiner und stehen ziemlich locker. Mundteile schwarzbraun mit dünner Behaarung. Thorax mattschwarz mit schwacher bräunlicher Bestäubung; das vierborstige Schildchen ist oben deutlicher be- stäubt. Bei gewisser Beleuchtung treten vorn in der Mitte des Rückens zwei feine, graue Linien hervor. Die hinteren Thorax- borsten und die (etwa 4) schräg vor der Flügelwurzel stehenden Borsten sind kräftig, die Wimpern der Dorsozentrallinien vorn sehr klein, in der Mitte viel größer. Schwingerschwarzbraun, Schüppchen nebst ihrer Behaarung bräunlich. Hinterleib sammetschwarz mitschmalen, grau schimmern- den Endrändern der Tergite; letztes Segment mit dem Hypo- pygium grau bestäubt. Die dunkle Behaarung des Hinter- leibes ist von mittlerer Länge, nach vorn hin reichlicher und 9* 1. Heft 132 Lorenz Oldenberg: länger. Am Hinterleibsende gehen die Haare teilweise in zarte Borsten über; unten am Ende stehen längere dunkle Borsten in einer dichten Querreihe. Beine schwarzbraun, die Vorder- und Mitteltarsen gelb durchscheinend. Hinter-, noch deutlicher die Mittelschienen mit ein paar Endborsten; Beine sonst sehr kahl. Unter den Vorder- fersen ganz nahe der Basis ein kleines Börstchen. Hinterschienen nach dem Ende hin nur wenig, Hintertarsen mäßig erweitert: das erste Glied am meisten, die beiden folgenden abnehmend breit, das dritte scheint etwas kürzer als das erste, das zweite ist das kürzeste. Q. Stirn über Y, der Kopfbreite, schwarzbraun, gelbgrau bestäubt, kurzflaumig. Börstchen auf dem Ocellenhügel klein, Postokularzilien sehr kurz. Längsmitte der Stirn etwas vertieft. Gesicht etwas breiter, von gleicher Farbe und Bestäubung, in der Mitte mit büschelig abstehender Behaarung, die etwas kürzer ist als bei dem &. Fühler sehr kurz, schwarzbraun, mit langer, dunkler Borste. Mundteile schwarzbraun, schwach behaart. Thorax nebst Schildchen schwarzbraun, gelbgrau be- stäubt, an den Schultern und Brustseiten teilweise heller (rost- bräunlich). Auf dem Rücken zwei braune Längslinien an den Dorsozentralreihen. Beborstung dem $ entsprechend. Schild- chen unten am Basalrand rostgelblich, Mesophragma grau schim- mernd. Schüppchen fahlbraun, blaß gewimpert. Schwinger braungelb. Hinterleib vonsammetschwarzer Grundfarbe. Erstes Tergit grau, zweites mit einem Paar breiter, grauer, bis über die Mitte reichender Querflecken, die folgenden vier mit schmalen, an Größe abnehmenden Ouerflecken- Paaren (die auf den letzten Segmenten an den Hinterrändern, auf den vorderen mehr um die Mitte liegen) ; das die Legeröhre bildende Hinterleibsende grau. Behaarung kurz, schwarz; am Hinter- leibsende unten einige stärkere, zerstreut stehende Borsten. Beinegelbbraun. Hinterschienen und besonders alle Hinter- tarsen stärker verbreitert als beim &; zweites Glied innen sehr verkürzt und schief abgeschnitten, drittes länger als das erste. 5. Clythia faseiventris n. sp. d. 1 & von Umahuankilia, Urubambafl., Peru, am 11. 9. 03 von Schnuse gefangen; Dresdener Museum. In der Größe, im Grade und in der Art der Behaarung und Beborstung, in der Färbung des Vorderkörpers und der Beine, großenteils auch in der Flügeladerung der angustifrons ähnlich; im folgenden jedoch abweichend. Augen ganz ohne Teilung*), *) Entgegen der von Verrall für Platypeza aufgestellten Regel, die Facetten der oberen Augenhältte seien erheblich vergrößert (Brit. Flies VIII, 1901, S. 35). Neue europäische und südamerikanische Clythiiden. . 133 mit nach unten sich allmählich verkleinernden Facetten; Gesicht unten breiter, dort etwa gleich 13 der Kopfbreite. Drittes Fühler- glied nicht so stumpf wie bei ang., sondern ein wenig länger, kurz lanzettlich und deutlicher pubeszent. Thorax von ähnlicher Beschaffenheit wie beiang. Schüppchen grauweiß mit heller Behaarung, Schwinger hellbraun. Hinterleib nicht fast ganz schwarz, wie bei den meisten Arten, sondern mit ausgedehnten, blaß silbern bereiften Querzon®@n: das zweite, große Tergit schimmert ganz silbern, die Hinterränder der beiden folgenden sind von ebensolchen lichten, zum größeren Teil hinter die Einschnitte fallenden Querstreifen eingefaßt, die beinahe die Breite der mit ihnen abwechselnden dunklen Par- tien erreichen; endlich ist die große Endrundung des Hinter- leibs mit mattem Silberschimmer bedeckt. Behaarung des Hinterleibs zart, hellbraun, ganz vorn etwas länger, licht- gelb glänzend; auf der Endrundung zerstreute, dunkle Börstchen, unten kurz vor dem Ende ein Bogen dichter, rostbrauner Börstchen. Hypopyg schlank, dunkelbraun. Bauch hell. Beineschmutzig braun. Flügel in der Hauptsache wie bei ang. gestaltet. Die Vorderrandzelle ist jedoch breiter vorgewölbt, und ihr Randabschnitt ist erheblich länger als der der blaßgelben Subcostalzelle; eine vom Endpunkt der Vorderrandzelle ge- fällte Senkrechte trifft die Diskoidalader in der Mitte zwischen beiden Queradern (bei ang. vor der Mitte). Die vordere Querader schneidet vorn etwa !/, vom Oberrand der Diskoidalzelle ab. Die untere Gabelzinke endet ein Stückchen vor dem Flügelrande. 6. Clythia pilosa n. sp. 39. 58,12 von Urubamba, Peru, 3000 m, von Garlepp im Januar und Februar 1906 gefangen; Dresdener Museum. Ähnlich der Ch}. dorsalis Mg., aber durch starke Be- haarung und Beborstung ausgezeichnet; von den bisher bekannten Arten durch behaarte Augen verschieden. Größe: fast 3 bis zu 4 mm. (Die meisten $ gehören zu den größeren, das Q ist gegen 3 mm.) d. Kopf schwarz mit grauer Bestäubung. Abweichend von der Norm (Verrall sagt in seiner Charakteristik der Platypezidae, Brit. Flies VIII, 1901, S. 11 ‚Eyes quite bare‘) sind die Augen so stark behaart, daß schon bei geringer Vergrößerung die blassen, nicht sehr dicht stehenden Augenhärchen sichtbar werden. Zwi- schen größeren, oberen und kleineren, unteren Facetten besteht eine mäßige Differenz, auch die Querfurchung des Auges istnurschwach. Fühler tiefschwarz;; zweites Glied mit Börstchen, die etwa bis zur Mitte des dritten reichen, drittes ziemlich stumpf und kurz, deutlich pubeszent. Die dünnen Postokularzilien werden oben recht lang (etwa gleich der halben Augenhöhe), so lang wie die etwas stärkeren Haare des Ocellenhügels. "Hinterkopf seitlich mit dichter, nach unten länger werdender Be- 1. Heft 134 Lorenz Oldenberg: haarung. Untergesicht um die Mundöffnung in breiter Ausdehnung lang büschelig behaart; auch in der oberen Stirnecke steht unter den Augenrändern ein Büschel ebenso langer, starker Haare (die längsten erreichen ungefähr die halbe Augenbreite im Profil). Mundteile schwarzbraun. Thorax mattschwarz mit sehr schwacher, grauer Be- reifung. Keine a; die ziemlich bis vornhin durchgehenden dc sind zahlreich und kräftig, die vordersten schwächer und kürzer, die mittelsten etwas länger als der Abstand beider Reihen, die hintersten sehr stark. In der Längsmitte und in der dc-Gegend treten undeutliche, schwarze Längsstriemen auf (zusammen drei). Auch die Seitenpartien des Rückens sind reich und kräftig behaart und beborstet. Vor der Quergrube stehen in einem abwärts gerichteten Bogen meist 4 große Borsten. Schild- chen mit 2 Borstenpaaren, das Endpaar größer, mit den Spitzen gekreuzt. Brustseitenlebhaftergelbbraun bestäubt. Schüpp- chen und Schwinger schwarzbraun, jene mit blasseren Randhärchen. Hinterleib ziemlich flach, oben mit reichlichen, langen, bräunlich schimmernden Haaren bedeckt; die längsten, in der Mitte der Seitenränder, entsprechen ungefähr der halben Hinterleibsbreite Tergite sammetschwarz mit feinen, grauen Ringrändern, deren erster immer deut- lich und ein wenig breiter ist; an den ersten schließt sich ein breit getrenntes Paar ganz kleiner, grauer Vorderrandfleckchen des nächsten Tergits. Die folgenden blassen Säume sind schwächer und nicht immer kenntlich. Das letzte (große) Tergit mit der den Übergang zum Hypopyg bildenden Endrundung ist ganz grau schimmernd und trägt zahlreiche, Kräf- tige Börstchen, deren Endreihe durch Stärke hervorragt. Bauch grau bestäubt mit schwacher Behaarung. Beine braunschwarz mit braungelken Knien und vorderen Tarsen. Hüften vorn unten mit einigen Borstenhaaren, die hintersten auch seitlich; die Mittelhüften vorn auch höher hinauf beborstet. Vordere Schenkel auf der Rückseite be- sonders nach unten hin mit langer, längsgerichteter Behaarung; Hinterschenkel viel kürzer behaart, hauptsächlich vorderseits nach unten hin. An den Hinterbeinen sind die Schienen nach dem Ende zu allmählich verbreitert; von den am meisten erweiterten drei ersten Gliedern der Hintertarsen ist das erste, breiteste, fast so lang wie das dritte, das zweite kürzer als beide. Flügel im ganzen denen von dorsalis sehr ähnlich, nur in einigen Beziehungen weicht die Aderung ein wenig ab. Die vordere Querader, welche vorn vom Oberrand der Diskoidal- zelle nur etwa !/, abschneidet, steht ziemlich weit vor der Mündung der Subcosta. Der zweite Abschnitt der Costa ist ungefähr gleich dem dritten. Der untere Ast der Gabel ist {fast immer ganz vollständig, höchstens fehlt das äußerste Neue europäische und südamerikanische Clythiiden. 135 Ende; der obere Ast ist, wie bei dorsalis, von der Basis her stark gekrümmt. Die hintere Querader ist nicht um ihre doppelte Länge vom Flügelrande entfernt, sondern nur 1%, bis 13% mal so lang wie das Endstück der Posticalis. Q. Das einzige Exemplar ist etwas gequetscht, die Mittelbeine und ein Hinterbein fehlen. Kopf schwarz mit graubrauner Be- stäubung. Die Stirnbreite beträgt gegen ein Drittel der Kopfbreite; Stirn in der Mitte mit tiefer Längsfurche, auf der ganzen Fläche mit kurzen Härchen bedeckt. Postokular- zilien und die etwas stärkeren Haarbörstchen auf dem Ocellen- höcker kurz. Hinterkopf ebenfalls sehr kurz behaart. Gesichts- haare viel schwächer als bei dem {, doch noch fast die Fühlerlänge erreichend. Fühler schwärzlich, kahler als beim $. Augenbehaarung recht deutlich, wenn auch nicht so stark wie beim d. Thorax lebhafter gelbbraun bestäubt bis zum Mesophragma einschließlich, kahler und schwächer behaart als beim d. Schüppchen braun mit blassen Härchen, Schwingergelbbraun. Hinterleibsammet- schwarz mit grauen Seitenflecken, die an allen vor- deren Tergiten paarweise getrennt sind; die des ersten Paares liegen weit auseinander und sind kleiner, die der folgenden Ringe sind durch eine schmale, dunkle Mittelzone geschieden und übertreffen an Umfang die mit ihnen abwechselnden dunklen Querstreifen; die Flecken der beiden letzten Ter- gite hängen breit zusammen, das Hinterleibsende ist ganz grau. Der Hinterleib ist kürzer und spärlicher behaart als der des &, das Ende trägt deutliche Borsten, besonders unterseits. Beine schmutzigbraun, Vordertarsen fahlgelb, Hinter- beine ähnlich denen von dorsalis gestaltet. In beiden Geschlechtern ist die Beborstung und, soweit nicht anders angegeben, auch die Behaarung schwarz. 7. Clythia peruviana n. sp. S®. 28 ausPeru: eins am 22. 10.03 von Schnuse (Unini, Ucayalifl.), eins am 18. 9. 03 von Garlepp gefangen (Umahuankilia, Urubam- bafl.); 11 Q aus Peru, im Oktober 1903 von Schnuse gefangen (10 Unini, 1 Meshagua). Zeigt plastisch, in der Behaarung, Be- borstung, auch in der Größe und Grundfarbe viel Überein- stimmung mit argyrogyna Meij. Beschaffenheit des Kopfes in beiden Geschlechtern wie bei jener Art, jedoch Mundteile meist dunkler, Taster am Grunde oft ausgedehnt verdunkelt; zuweilen sind auch die Enden der gelbbraunen Fühlerglieder viel dunkler. Stirn und Gesicht des 9 braunschwarz, nicht so licht, sondern dunkelbraun bestäubt. Der Thorax des $& stimmt mit dem von arg. ziemlich gut überein; dem des Q fehlt die charakte- ristische helle Bestäubung: er ist schwärzlich, schwarzbraun bereift, etwas deutlicher an den Seiten. Schüppchen meist ziem- lich dunkelbraun mit bräunlichen Härchen, Schwinger mehr oder 1. Heft 136 L. Oldenberg: Neue europ. u. südamerik. Clythiiden. weniger schwarzbraun. Der Hinterleib hat in beiden Geschlechtern das Aussehen von arg. ($: Endrundung schwach grau bereift, bei einem Exemplar die äußersten Tergitränder blasser als die sammet- schwarze Grundfarbe). Beine sehr kahl, schmutzig gelbbraun, ohne wesentlichen Unterschied von arg. Flügel in Form und Aderverlauf fast wie arg., jedoch etwas stärker geadert und nicht so rein wasserklar (bei einem $ mit der Spur einer Bräunung). Costalzelle ebenso schmal; Subcosta ein wenig kürzer (so daß der dritte Randader-Abschnitt in der Regel deutlich etwas länger ist als der zweite), nicht allzu weit jenseit der vorderen Querader mündend; diese schneidet vorn etwa !/, vom Oberrand der Diskoidalzelle ab. Analzelle ein wenig spitzer aus- gezogen, ihr oberer Endrand nicht ganz so konvex, ihr Unter- rand ein wenig kürzer als das Endstück der Analader. Letzter Abschnitt der Postikalis nicht immer, aber doch meistens länger als die hintere Querader, zuweilen 11% bis 1%, mal so lang. Gabe- lung der Diskoidalis wie bei der Vergleichsart. Auf das $ dieser Art paßt beinahe die Beschreibung der nord- amerikanischen Platypeza flavicornis Loew & (Berl. Ent. Z. IX, 178, 79, 1865), wenn auch die Färbung einiger Körperteile nicht genau zutrifft; alle Schenkel, die Hinterschienen größtenteils, sollen schwarz sein, die vorderen Schienen und Tarsen blaß. Bei der peruanischen Art sind dagegen die Beine ziemlich gleichmäßig schmutzigbraun gefärbt, nur in gewisser Richtung erscheinen manche Teile dunkler, besonders Schenkel und Schienen. Loews Beschreibung ist nicht ausführlich genug, um eine sichere Ver- gleichung zu ermöglichen, und die Type ist mir nicht zugänglich. Clythia-Arten aus entfernten Weltteilen können einander sehr ähnlich sehen, ohne identisch zu sein, und da flavicornis aus Penn- sylvanien stammt, ist es nicht besonders wahrscheinlich, daß sie mit der peruanischen Art zusammenfällt. Die Beschreibungen dieser im ganzen recht gleichförmig ge- stalteten Tiere liefern immerhin kleine Ergebnisse von systema- tischem Interesse. Es stellt sich heraus, daß nicht alle der Familie oder den Gattungen bisher (Verrall, Brit. Fl. VIII, 1901) zu- geschriebenen Eigenschaften Geltung behalten. So sind die Augen der Clythiiden-Männchen nicht durchweg kahl (Cl.dilosa) und nicht immer quergeteilt mit größeren oberen und kleineren unteren Facetten (Cl. fasciventris; vgl. auch Cl. Sauteri m.) ; bei Agathomyia sind die Mittelfersen nicht immer unterseits beborstet (Ag. coeruleo- ‚guttata). Auch scheinen bei Clythia Intraalarborsten vorzukommen (s. Cl. obscuriventris 2). 137 H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Epiplemidae u. teilweise Noctuidae, Lyman- triidae, Drepanidae,Thyrididae u.Aegeriidae. Von Embrik Strand. Von den Epiplemiden abgesehen, bringt vorliegende Arbeit nur Nachträge oder Fortsetzungen zu früher von mir bearbeiteten Heterocerenfamilien der Sauter’schen Formosa-Ausbeute und zwar erschienen: Lymantriidae I in Supplementa Entomologica, No. 3 (1914), p. 35, Lymantriidae II in Entomol. Mitteilungen III, No. 10—12, p. 328, Thyrididae ebenda, p. 337, Noctuidae im Archiv ‘f. Naturg. 1915, A. 8, p. 34, Aegeriidae ebenda, p. 45, während die erste Arbeit über Drepanidae im Archiv f. Naturgeschichte 1915, ‘A. 12, p. 150 sq. erschienen ist. — Das Material gehört dem Deut- schen Entomolog. Museum in Berlin-Dahlem. Fam. EPIPLEMIDAE. Gen. Dirades WIk. Dirades strigulicosta Strand n. sp. Ein 2 von Suisharyo II. 1912. Die Rippen 3 und 4 der Hinterflügel entspringen aus einem Punkt oder können zur Not als ganz kurz gestielt aufgefaßt werden. Rippe 5 der Vorderflügel entspringt unter der oberen Ecke der Zelle, von dem Stiel von 6 und 7 ganz deutlich entfernt. Der Hinterflügelsaum gerundet, mit je einem scharfen, schräg nach außen und hinten gerichteten Zahn an den Rippen 7 und 4 und je einer ganz leichten Ausbuchtung an 2 und 3; der Analwinkel eine ganz stumpfe Ecke bildend, was auch im Vorderflügel der Fall ist. Saum der Vorderflügel wenig schräg, hinter der Mitte ganz leicht konvex; der Vorderrand in der Endhälfte gewölbt, die Flügelspitze ziemlich scharf. Flügelspannung 18 mm. Vorderflügellänge 10 mm, Körper- länge 6 mm. Vorderflügel hellgrau, aber so dicht braun besprenkelt, daß die Grundfarbe nur noch an der Basis und im basalen Drittel des Kostalfeldes rein bleibt, sonst macht der Flügel einen graubraunen ‚Eindruck. Vorderrand ‚mit feinen schwarzen Querstrichen; von der Flügelspitze bis zur Rippe 3 eine sublimbale, wurzelwärts leicht konvex gebogene Reihe von etwa 5 kleinen, schwarzen, eckigen Flecken, von denen nur die beiden vorderen frei und scharf markiert sind, während die anderen durch einen schwärzlichen Schatten mehr oder weniger verbunden sind; der Raum zwischen dieser Reihe und dem Saum ist übrigens überall dunkler als die Flügel- 1. Heft 138 Embrik Strand: fläche und ein ebenso dunkler Fleck findet sich im Analwinkel. Auf dem Hinterrande ist ein halbellipsenförmiger, ca. 2 mm langer und fast nur halb so breiter, um weniger als seine Länge vom Analwinkel entfernter schwärzlicher Fleck. -Vom distalen Ende dieses Fleckes erstreckt sich eine rostbräunliche, außen heller an- gelegte, saumwärts leicht konvex gebogene Querbinde bis zum Vorderrande, sich daselbst mit einem der schwarzen Querstrichen verbindend und also in ihrem sonstigen rostbräunlichem Aussehen nicht den Vorderrand erreichend. Von dem proximalen Ende des Dorsalflecks bis zum Vorderrande verläuft eine ähnliche, aber schmälere und weniger deutliche, sowie teilweise schwarz punk- tierte Binde, die jedoch mitten winklig (wurzelwärts offen) ge- brochen und vor.dem Dorsalfleck unterbrochen (ob abgerieben ?) erscheint. Proximalhälfte der Fransen schwärzlich, die distale Hälfte etwas heller, vor dem Analwinkel ein hellerer Fleck, Saum- linie weißlich. Unterseite der Vorderflügel grauschwarz, der Dorsalrand weißlich. Hinterflügel wie die Vorderflügel gefärbt und mit folgender ' Zeichnung: Discozellularfleck klein und schwarz; dicht innerhalb dieses verläuft die Antemedianbinde, die wenig deutlich und mehr- fach unterbrochen (ob z. T. abgerieben ?) erscheint, sowie unter (hinter) dem Discozellularfleck winklig gebrochen (wurzelwärts offen!) ist; die Postmedianbinde verläuft parallel zur Antemedian- binde in 11, mm Entfernung vom Discozellularfleck und ist wie die des Vorderflügels gefärbt; das Saumfeld ist da rostbräunlich gefärbt, wo es im Vorderflügel schwärzlich erscheint und trägt. eine schwarze Halbmondfigur hinter der Rippe 7 und einen schwarzen, vorn weiß angelegten Fleck hinter der Rippe 4; die Dorsalhälfte des Hinterflügels zeigt einen postmedianen blei- graulichen Wisch, ferner mehrere weißliche Querstreifen sowie schwärzliche Querstrichelung auf dem Rande; Fransen etwa wie im Vorderflügel, aber die weiße Saumlinie deutlicher. Unterseite der Hinterflügel weißlich mit schwarzem Discozellularpunkt und etwas dunkle Besprenkelung im Saumfelde; ferner kommt der schwarze Fleck im Felde 3 der Oberseite auch unten zum Vorschein. Thoraxrücken weißlich, hinten dunkler; Scheitel weiß, der Kopf sonst dunkel, die Stirn fast ganz schwarz. Antennen oben braun, unten heller. Abdomen hellgraulich, oben etwas dunkler. Dirades kosemponicola Strand n. sp. Ein @ von Kosempo X. 1911. Flügelschnitt wie bei der vorigen Art, jedoch die Spitze der Vorderflügel abgerundet und die Hinterflügel haben an den Rippen 7 und 4 nur je eine Ecke oder, wenn man will, einen ganz kurzen, wenig auffallenden Zahn, an den Rippen 2 und 3 ist kaum noch Andeutung dazu vorhanden; der Saum der Vorderflügel ein wenig schräger. Größe wie die der vorigen Art, die Vorderflügel er- scheinen aber ein wenig schmäler und gestreckter. H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Epiplemidae u. teilw. Noctuidae usw. 139 Färbung graulichbraun mit ganz schwachem violettlichem Anflug, überall spärlich mit dunkleren Punkten und Strichen be- sprenkelt. Vorderflügel mit ähnlichem, ebenfalls 2 mm langem dunklem Dorsalfleck wie vorige Art, jedoch ist er vorn mitten etwas ausgezogen, somit abgerundet dreieckig erscheinend und im Inneren nicht dunkler als die Umgebung, besteht also eigentlich bloß aus einem dunklen, hinten offenen Ring. Vor der Mitte dieses Flecks, in der Medianfalte des Flügels, findet sich ein bräunlicher Querstrich, der wohl bisweilen zu einer Binde verlängert ist (hier vielleicht teilweise abgerieben!), während die Postmedianbinde nach hinten nicht ganz die Rippe 3 erreicht, daselbst vom Saum um 1.2 mm entfernt und wurzelwärts gekrümmt ist, sich schräg nach vorn und wurzelwärts in fast gerader Linie gegen den Vorder- rand erstreckt, ohne diesen ganz zu erreichen (ob immer?) und daselbst um 3.5 mm von der Flügelspitze entfernt ist; die Post- medianbinde besteht aus einer rostbräunlichen Binde, die außen durch eine weißliche Linie und diese ihrerseits wieder von einer dunklen Linie begrenzt wird. Das Saumfeld hat eine nach vorn leicht divergierende sublimbale Reihe von 7 tiefschwarzen, in je einem rostfarbigen Hofe gelegenen Punkten. Fransen wie die Flügelfläche, in der Endhälfte heller, eine feine Saumlinie undeutlich heller. Hinterflügel mit einem kleinen, wenig deutlichen, submedianen dunklen Dorsalfleck, von dem sich eine weißliche, gewinkelte, außen dunkler angelegte Linienbinde nach vorn erstreckt, die vielleicht stellenweise unterbrochen ist. Die postmediane Binde ist scharf markiert und besteht aus einer weißlichen Linie, die außen durch eine undeutliche schwärzliche Linie und innen durch eine roströtliche Binde begrenzt wird, auf der Rippe 4 einen abge- rundeten, wurzelwärts offenen Winkel bildet, vor diesem ganz leicht wurzelwärts konkav, hinter dem Winkel deutlicher wurzelwärts kon- vex gebogen ist und im Dorsalfelde wurzelwärts durch einen schwärz- lichen Fleck begrenzt wird. Saumfeld ähnlich wie im Vorderflügel gezeichnet. Unterseite beider Flügel dunkelgrau, fein und undeutlich dunkler gesprenkelt. — Körper graubräunlich, Scheitel und Basis der Fühler weißlich. Dirades alikangensis Strand n. sp. Ein $ von Alikang X. 1909. Zur Sectio II. Hamps. — Vorderflügel subtriangulär mit ab- gerundeter Spitze, fast geradem und wenig schrägem Saum sowie ziemlich eckigem ‚Analwinkel‘“ (d. h. wenn die Fransen dieses Winkels, die bei dem Exemplar, wahrscheinlich ‚künstlich‘, nach unten gebogen sind und also von oben nicht sichtbar sind, aus- gebreitet wären), der Dorsalrand zeigt an der Stelle des schwarzen Flecks eine seichte Einbuchtung. Der Saum der Hinterflügel nicht gezähnt und kaum geeckt (wahrscheinlich nur beim 3), im ‚Anal- 1. Heit 140 ; Embrik Strand: winkel‘ aber ziemlich auffallend eingebuchtet (ausgerandet), wo- durch der Dorsalrand verkürzt erscheint. Am Ende der kräftigen Dorsalfalte auf der Oberseite des Flügels ist ein etwa 1.5 mm langer, pinselförmiger Büschel gelblicher Haare, die größtenteils in der Falte verdeckt sind. Der Vorderrand der Hinterflügel ist mitten leicht ausgerandet und die dadurch gebildeten Ausbuchtungen an beiden Enden desselben treten durch die daselbst vorhandene längere Befransung noch deutlicher hervor. Wegen der starken Faltung der Hinterflügel sind, wie gewöhnlich bei den Dirades-$, nicht alle Rippen erkennbar. Vorderflügelgraulichbraun, fein dunkler braun oderschwärz- lich quergestrichelt und punktiert und zwar so dicht, daß die Grundfarbe z. T. fast verdeckt wird, mit 6 tiefschwarzen Sub- limbalpunkten, deren Reihe den Analwinkel nicht ganz zu erreichen scheint und mit einer postmedianen, außen. weißlichen, innen schwarzen Querbinde, die in 5.5 mm Entfernung von der Flügel- wurzel hinter dem Vorderrande anfängt, in schwach wurzelwärts konkav gebogener Krümmung sich nach hinten und außen bis etwa zur Rippe3, daselbst in 7 mm Entfernung von der Flügelwurzel, erstreckt; ob sie bei ganz frischen Exemplaren sich weiter dorsal- wärts erstreckt oder sich vielleicht wurzelwärts krümmt, muß dahingestellt bleiben. Ein schwarzer, fast halbkreisförmiger (vorn etwas zugespitzter) Dorsalfleck ist fast 2 mm lang und um 3 mm von der Flügelwurzel entfernt. Unterseite der Vorderflügel ist heller und mehr graulichbraun, feiner und spärlicher dunkel quer- gestrichelt und punktiert, ohne andere Zeichnungen. Die Unter- seite der Hinterflügelist noch heller und zeigt nur in derEndhälfte einige dunkle Punktstriche. Die Oberseite der Hinterflügel ist dunkler als die der Vorderflügel und zwar dunkelbraun bis schwärz- lich, im Saumfelde im Grunde ein wenig heller, aber mit schwarzer Punktierung und Strichelung, während Median- und Basalfeld nur in der Dorsalhälfte eine hellere und zwar roströtliche Ein- mischung zeigen, abgesehen von der Dorsalfalte, die bloß grau- gelblich ist; Basal- und Medianfeld werden außen durch je eine fast linienschmale Binde begrenzt, welche Binden den Dorsalrand nicht zu erreichen scheinen und von denen die proximale außen, die distale innen einer schwärzlichen Linienbinde anliegt; mitten sind diese Binden unter sich um 1.8 mm entfernt und gegeneinander leicht konkav gebogen. Das Saumfeld der Hinterflügel mit wenig- stens drei tiefschwarzen, in rostfarbigem Hof gelegenen Sublimbal- punkten. Die Fransen beider Flügel, so weit erkennbar, dunkel mit hellerer Basallinie. | Körper heller und dunkler braun, die Basis der Antennen und eine Binde zwischen denselben schneeweiß. Die sonst braunen Antennen sind oben teilweise weiß beschuppt. Flügelspannung 18, Vorderflügellänge 9, Körperlänge 6—7 mm. Die Art erinnert an Dirades conifera Mr., Lepid. of Ceylon 3, t. 186, £. 8 und noch mehr an Dir. leucocera Hamps., Ill. Het. H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Epiplemidae u. teilw. Noctuidae usw. 141 Br. Mus. 8, p. 102, t. 150, f. 13, weicht aber u. a. dadurch ab, daß die proximale Querlinie der Hinterflügel wurzelwärts konvex gebogen ist. Dirades formosibia Strand n. sp. Ein & von Kosempo X. 1911. Der Stiel der Rippen 6 und 7 der Vorderflügel ist verhältnis- mäßig kurz und 5 entspringt so wenig weit von der oberen Ecke der Zelle, daß die Art fast zu Efiplema gestellt werden könnte. 3 und 4 der Hinterflügel aus einem Punkt. — Das apikale Viertel des Vorderrandes der Vorderflügel ist leistenförmig nach oben gerichtet (ob künstlich ?), und deshalb erscheint die Flügelspitze mehr abgerundet als sie in der Tat ist; der Saum ist im ganzen wenig gekrümmt, tritt aber an den Rippen 2, 4 und 6 leicht eckig hervor, was weniger durch den Saum selbst als durch seine Fransen verursacht wird; der Analwinkel tritt wegen seiner langen Befransung lappenartig hervor, und die Basalhälfte des Dorsal- randes erscheint stark konvex, während letzterer zwischen dieser Konvexität (Ausbuchtung) und dem Analwinkel recht deutlich breit ausgerandet erscheint; der Vorderrand ganz schwach konvex. Hinterflügelsaum an den Rippen 4 und 7 kurz gezähnt und zwar erscheint der Zahn an Rippe 4 am gespannten Flügel nach hinten gerichtet; die Flügelspitze ist breit schräg geschnitten, so daß die Spitze eigentlich durch den Zahn an der Rippe 7 gebildet wird: Auch der Analwinkel der Hinterflügel ist lappenartig vorstehend, weil lang gefranst, jedoch weniger als der Analwinkel des Vorder- flügels. — Hinterflügel mit schwach entwickelter Dorsalfalte, worin zwar etwas längere Behaarung, aber kein Pinsel sich findet. Das Geäder nicht verdreht. Färbung: die Oberseite braunschwarz, aber bleigrauliche Be- stäubung und violettlicher Anflug nebst feiner, reinschwarzer Besprenkelung lassen die Grundfarbe nur noch als vereinzelte Flecken zum Vorschein kommen. Vorderflügel mit einer ziemlich gleichmäßig saumwärts konvex gebogenen, schmalen, schwarzen Antemedianbinde, die an beiden Enden verdickt, mitten linien- schmal, wurzelwärts gelblich angelegt und von der Flügelwurzel um 3 mm entfernt ist. Die subparallel dazu verlaufende Diskal- binde ist überall gleichbreit, schwarz, wird aber durch eine gelb- liche, mehrfach unterbrochene und überall ziemlich verwischte Schattenbinde in eine Doppelbinde verwandelt, die außerdem kleine Anhäufungen weißer Schuppen zeigt. Im Saumfelde eine sublimbale Reihe von etwa 5 tiefschwarzen Querflecken, von denen derjenige im Felde 4—5 viel größer als die übrigen, die fast punktförmig sind, ist; alle sind innen gelb angelegt. Die Fransen wie die Grundfarbe, jedoch in der Endhälfte, abgesehen von den Zähnen, etwas heller. — Hinterflügel etwas bunter erscheinend, indem die Grundfarbe hier deutlichere Flecke bildet, dazwischen aber, insbesondere im Saumfelde, mehr auffallende hell blaugrau- 1. Heft 142 Embrik Strand: liche Beschuppung sich findet und außerdem weißliche Sublimbal- fleckchen vorhanden sind, von denen diejenigen in den Feldern 2 und 3 am deutlichsten sind. Eine schmale rostfarbige Diskalbinde ist an der Rippe 4 stark saumwärts konvex gekrümmt, fast ge- brochen, von da an nach vorn beiderseits schmal schwarz be- grenzt, nach hinten aber besteht die Binde aus einem schwarzen Streifen, dem sich nur in den Feldern 2—3 innen ein rostfarbiger Streifen anlegt. Eine rostfarbige, außen schwarz angelegte Ante- medianbinde ist erkennbar. Saumlinie hellgrau, innen durch eine tiefschwarze, mehrfach unterbrochene Linie oder Punktflecken- reihe begrenzt. — Unterseite beider Flügel aschgrau, die Vorder- flügel in der Endhälfte leicht dunkler bestäubt, die Hinterflügel mit Andeutung einer submedianen, winklig gebrochenen Ouerlinie und eines Diskozellularpunkts. — Der Körper ist oben und unten wie die entsprechende Flügelseite gefärbt, der Kopf ist ganz schwarz, die Fühler sind unten braungelblich, oben dunkler. Flügelspannung 19 mm. Irene 10 mm. Körper- länge 7.5 mm. Dirades quadricaudata (WIk.) Mr. Ein $ von Alikang XI. 1909. — Das Exemplar stimmt so gut mit der in Lepid. of Ceylon, vol. 3, gegebenen Beschreibung und Abbildung überein, daß die Formosa-Form, so weit nach dem einen Exemplar zu urteilen ist, auch nicht als Nebenform sich von der ceylonesischen trennen läßt. — Flügelspannung 27, Vorder- flügellänge 14, Körperlänge 9 mm. Die Rippe 5 der Vorderflügel ist von dem Stiel von 6+7 so wenig entfernt, daß sie bei unver- sehrter oder nicht gefeuchteter Beschuppung fast aus demselben Punkt zu entspringen scheint. Gen. Epiplema H.-Sch. Epiplema pseudomoza Strand n. sp. Ein $ von Alikang X. 1909. Ähnelt EP. moza Butl. (cfr. die Abbildung in Seitz’ Werk, Pal., Taf. 48, Reihe i), aber die Spitze der Vorderflügel ein wenig schärfer, der Saum erscheint weniger gekrümmt, weil der Anal- winkel stärker hervortritt, der Dorsalrand mitten seicht einge- buchtet; im Hinterflügel tritt die Spitze mehr hervor, die Zähne an den Rippen 4 und 7 sind schärfer abgesetzt und gleich lang, an der Rippe 6 ist eine ganz leichte Ausbuchtung, der Analwinkel ganz schwach lappenförmig vorstehend. Die Färbung erscheint wegen stärkerer brauner Bestäubung und Querstrichelung etwas dunkler; ein dunkleres apikales Saumfeld der Vorderflügel ist nicht vor- handen, wohl aber lassen sich einige schwarze Sublimbalpunkte erkennen, die wohl bisweilen eine deutliche Reihe bilden, eine Antemedianlinie fehlt, die postmediane Binde ist am Vorderrande stärker wurzelwärts gekrümmt und erscheint am Hinterende leicht wurzelwärts gekrümmt, erscheint aber, in anderer Richtung H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Epiplemidae u. teilw. Noctuidae usw. 143 gesehen, andeutungsweise bis zum Analwinkel verlängert, wo ein dunkler Wisch sich erkennen läßt und reichlich 1 mm weiter wurzel- wärts ist wie beiden vorhergehenden Arten einschwärzlicher Dorsal- fleck, der hiersubtriangulär, vorn zugespitzt erscheint. Die Zeichnun- gen der Hinterflügel sind von denen der EP. moza wenig verschieden, jedoch erscheint die schwärzliche Dorsalbinde ein wenig näher dem Saume, in der Zelle findet sich ein rostfarbiger Längsstrich, der sich bis ins Niveau des Vorderendes der Dorsalbinde erstreckt und daselbst winklig-hakenförmig nach vorn und etwas nach innen gerichtet ist; zwischen diesem Haken und dem Saume finden sich drei unter sich und mit dem Haken subparallel verlaufende ähnliche rostfarbige Ouerflecke oder-striche, von denen der mittlere eine weißliche Linie einschließt. — Grundfarbe und braune Be- stäubung der Unterseite wie die der Oberseite, ohne deutliche Zeichnungen, jedoch läßt sich ein Discozellularpunkt in beiden Flügeln erkennen und ebenso eine Ouerlinie in der Kostalhälfte der Hinterflügel. — Körper hellgraulich, Halskragen und Stirn schwärzlich, wenigstens die Vorderbeine innen dunkel. — Flügel- spannung 19, Vorderflügellänge 10 mm, Körperlänge 6—7 mm. Von Taihoku, 7. IV. 1912 liegt ein @ vor, das leider nicht tadellos erhalten ist, jedenfalls aber in Färbung und Zeichnung so gut mit obigem & übereinstimmt, daß die Zusammengehörigkeit jedenfalls wahrscheinlich ist. Es ist ein wenig größer: Flügel- spannung 20, Vorderflügellänge 11, Körperlänge 7 mm. Die Art erinnert auch an Dirades obscuraria Mr., Lep. Ceyl. 3, %: 166, 1.6. Epiplema suisharyonis Strand n. sp. Ein @ von Suisharyo, II. 1912. Das Tier ähnelt so Dirades quadricaudata (WIk.) Mr., daß eine generische Trennung eigentlich ziemlich unnatürlich erscheint, zumal der Unterschied in dem Verlauf der Rippe 5 der Vorder- flügel, wie auch bei Dirades quadricaudata hervorgehoben, ziemlich unbedeutend ist, jedoch wahrscheinlich immer zur Unterscheidung genügen dürfte. Der Flügelschnitt weicht von genannter Art hauptsächlich dadurch ab, daß der Vorderflügelsaum an der Rippe 4 eine, aller- dings ziemlich stumpfe Ecke bildet, hinter dieser erscheint der Saum ganz schwach gewellt, und die Spitze tritt ein wenig stärker hervor. Im Hinterflügel treten die Ecken an den Rippen 4 und 7 etwas stärker hervor als bei Dir. quadricaudata und an der Rippe 6 ist ebenfalls eine unverkennbare Ecke; die Spitze erscheint etwa rechtwinklig, bei der Vergleichsart entschieden stumpfeckig. — Die Färbung wie bei letzterer, jedoch reiner braun, kaum rötlich oder violettlich. Die Vorderflügel mit einer schwarzen, rechtwinklig, wurzelwärts offen, gebrochenen Antemedianlinie, die am Vorder- rande um 3, am Hinterrande um 2.5 mm von der Flügelwurze] entfernt ist. Die postmediane, ebenfalls schwarze Querlinie ist 1. Heft 144 . Embrik Strand: am Vorderrande um 8, am Hinterrande um 7.5 mm von der Wurzel entfernt und im Kostalfelde, wo sie mit derjenigen der Ver- gleichsart gut übereinstimmt, etwas dicker; auf der Rippe 4 bildet sie eine ziemlich scharfe, saumwärts konvexe Krümmung und endet hinten in dem schwarz umrandeten, innen etwas bleigraulichen, 2,5 x1,5 mm großen Dorsalrandfleck. Die vordere Hälfte des Saumes mit einer dicken, tiefschwarzen, 2—83 mal unterbrochenen Sub- limballinie. Die Fransen schwarz mit heller Basallinie. Im Hinter- flügel ist die postmediane Querbinde, die aus einer weißlichen, beiderseits (vorn) oder nur innen (hinten) schwarz eingefaßten Linie besteht, im Gegensatz zu Dir. quadricaudata, winklig oder fast winklig gebrochen an der Rippe 4, dahinter leicht S-förmig gebogen und am Dorsalrande um 6.5 mm von der Wurzel entfernt. Submedian und subbasal trägt der Hinterflügel je eine tiefschwarze winklige Querlinie, die durch einen schwarzen Längsstrich ver- bunden sind. Das Saumfeld wird charakterisiert durch je einen sublimbalen weißlichen Punktfleck in den Feldern 4-6, welche Flecke nach vorn an Größe zunehmen und von denen die beiden hinteren je einen tiefschwarzen sublimbalen Punktfleck berühren. Die Grundfarbe der Hinterflügel scheint oben ein wenig dunkler als die der Vorderflügel zu sein, während umgekehrt unten die Hinterflügel strohgelblich, mit feinen braunen Ouerstrichelchen und einer braunen postmedianen Winkellinie, sind, und die Vorder- flügel, die außer feiner brauner, spärlicher Querstrichelung in der Saumhälfte und einem dunklen Discozellularpunkt sonst zeich- nungslos sind, unten wenig oder kaum heller als oben sind. — Der Körper ist braungrau, die Stirn schwärzlich, die Antennen braun- gelblich, oben fein dunkler geringelt. Flügelspannung 30, Vorderflügellänge 15, Körperlänge 10 mm. . Fam. NOCTUIDAE. Subfam. Acontiinae. Gen. Tympanistes Mr. Tympanistes rubidorsalis Mr. Ein 2 von Alikang X. 1909. Gen. Earias Hb. Earias eupreoviridis Wik. (chromataria WIK.). Je ein Exemplar von Tainan, 7. IV. 1912 und von Anping, VI. 1911. Earias flavida Feld. ab. Sauteri Strand n. ab. 2 RK, ein @ von Kankau (Koshun) V. 11912 und Suisharyo 1912. Als eine Form von Earias flavida Feld. betrachte ich auch E. luteolaria Hamps. — Vorliegende Exemplare stimmen unter den bekannten Formen dieser Art am besten mit sulphuraria Mr. überein, weichen aber dadurch ab, daß die Vorderflügel in der H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Epiplemidae u. teilw. Noctuidae usw. 145 Mitte des Costal- und Diskalfeldes ganz leicht rötlich angeflogen sind, auch der Hinterflügel zeigt einen rötlichen Ton; die Fransen der Vorderflügel sind rötlichgrau und zwar gegen die Flügelspitze am dunkelsten; die Palpen sind rötlichbraun mit einigen weißlichen Schuppen eingemischt, die außen und am ganzen Endglied ver- einzelt, an der Innenseite der anderen Glieder aber zahlreicher auftreten. — Flügelspannung 26, Vorderflügellänge 13 mm. Gen. Hylophilodes Hamps. Hylophilodes tortrieiformis Strand n. sp. Ein @ von Alikang, XI. 1909. Weicht von der typischen Art der Gattung durch weniger schlanke Palpen mit kürzerem Endglied ab. Vorderflügel graubraun mit schwachem rötlichem Ton; in der Basalhälfte des Dorsalfeldes ein Haufen etwas emporgerichteter hellbrauner Schuppen; das Costalfeld an der Basis ein wenig dunkler; ' vom Costalrande, in etwa 3 mm Entfernung von der Flügelbasis, erstreckt sich bis zur Mediana eine schmale schwärzliche, undeut- liche Querbinde; eine weitere, sehr undeutliche, bräunliche Ouer- binde erstreckt sich von kurz vor der Flügelspitze schräg bis zur Mitte oder kurz außerhalb der Mitte des Dorsalrandes, dabei eine wurzel- wärts konvexe Krümmung bildend, im Costalfelde scheint sie durch einen sich gabelförmig abspaltenden Querast noch auch an einer zweiten, der Mitte näher gelegenen Stelle den Rand zu erreichen. Eine schwache Andeutung einer dunklen sublimbalen Binde oder Fleckenreihe scheint vorhanden zu sein. Eine dunkle, vielfach unterbrochene und wenig deutliche Saumlinie ist vorhanden. Fransen wie die Flügelfläche. — Hinterflügel hellgrau, mit Saumlinie wie im Vorderflügel. — Unterseite beider Flügel im Grunde wie die Hinterflügel oben, im Vorderflügel jedoch, vom weißlichen Dorsalfelde abgesehen, bräunlich bestäubt mit noch dunkleren Fransen, im Hinterflügel mit schwächerer bräunlicher Bestäubung im Costal- und Saumfelde. Der Körper ist oben wie die Flügel, unten weißlich, die Beine sind an den Tarsen gebräunt, aber fein weiß geringelt, am vorderen Paare sind auch die Tibien gebräunt, Palpen an der Basis und innen weiß, sonst bräunlich, die Fühler hell rotbräunlich. Flügelspannung 21, Vorderflügellänge 11, Körperlänge 10 mm. Subfam. Hypeninae. Gen. Stenhypena Hamps. Stenhypena adustalis Hamps. var. formosana Strand n. var. Ein 2 von Kankau (Koshun), V. 1912 und drei von Kanshizei V.—VI. 1909. Das Exemplar von Kankau weicht von der Abbildung der Art in.Ill. Typ. Het. Br. Mus. IX, t. 166, f. 7 ab durch bedeutendere Größe (Flügelspannung 39, Vorderflügellänge 19, Körperlänge Arehiv für Naturgeschichte 1916. A. 1. 10 1. Heft 146 Embrik Strand: 12 mm), die weiße Punktquerreihe der Vorderflügel erscheint leicht S-förmig gekrümmt, der schwarze Discozellularfleck ist in zwei Flecken aufgelöst, von denen der vordere ein klein wenig näher der Basis gerückt ist, der Costalrand ist braungelblich bestäubt und diese Bestäubung ist in der Mitte desselben weiter ausgedehnt, bedeckt also daselbst mehr als bloß den Rand, die Hinterflügel sind basalwärts kaum dunkler. — Die Exemplare von Kanshizei sind kleiner (Flügelspannung 30—84, Vorderflügellänge 15.5— 17 mm), stimmen aber sonst, soweit erkennbar (sie sind weniger gut erhalten!) mit dem Exemplar von Kankau überein. Soweit man sich auf die zitierte Abbildung verlassen kann, dürfte vor- liegende Form eine benennenswerte Nebenform sein, die ich als var. formosana m. bezeichne. Charakteristisch ist eine mähnenartige Behaarung der Rippe 12 der Unterseite der Vorderflügel. Fam. LYMANTRIIDAE. Shisa excellens Strand n. g. n. sp. Ein & von Shisa, V.—VI. 1912. Generische Merkmale. Frenulum und Retinaculum gut entwickelt. Die Palpen ganz klein, vorgestreckt, das Niveau der Stirn kaum erreichend. Proboscis fehlt. Fühler kurz, nicht halb so lang wie die Vorderflügel, bis zur Spitze doppelkammzähnig, die Zähne ziemlich lang, am Ende allmählich etwas kürzer werdend. Beine I—II lang, dünn, mit langer abstehender Behaarung der Femora und noch mehr der Tibien; die Tarsen lang und dünn, nur beschuppt, nicht behaart [Beine III fehlen!]. Habitus geo- metridenähnlich, der Körper gracil, auch ohne den langen, ge- spreizten Afterbüschel den Analwinkel überragend. Flügelschnitt etwa wie bei Lymantria mathura Mr., jedoch der Saum beider Flügel stärker konvex, die Hinterflügel etwas stärker vortretend. Ab- dominalrücken in der Basalhälfte mit drei senkrecht abstehenden, bis 3 mm langen, pinselförmigen Haarbüscheln. An Dorsalrippen ist im Vorderflügel nur eine, an der Basis geteilte, die jedenfalls 1a und 1b repräsentiert, deren beiden Teile aber nicht wie sonst bei den Lymantriiden getrennt sind; 2 weit vor der Ecke ent- springend, 3 und 4 aus der Ecke, jedoch deutlich getrennt und saumwärts ziemlich stark divergierend, 5 und 6 sind leicht nach vorn konvex gekrümmt und subparallel, an der Basis ist jedoch 5 vielfach weiter von 6 als von 4 entfernt, was damit zusammen- hängt, daß die Discozellulare schräg und stark gewinkelt ist; 7 ist aus der vorderen Ecke der Zelle, von 6 ziemlich weit entfernt, mit 8+9 gestielt und zwar mündet 8 in die Flügelspitze, 7 kurz dahinter und 9 kurz davor, 9 entspringt zwischen der Zelle und 8 und zwar fast dreimal so weit von der Zelle wie von 8 entfernt; 10+11 sind lang gestielt und entspringen aus. dem. Vorderrande der Zelle unweit der Ecke, in einem Flügel ist der Stiel etwa so H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Epiplemidae u. teilw. Noctuidae usw. 147 lang wie der freie Teil von 11, dann weichen die beiden Rippen ein klein wenig aus einander, verschmelzen aber wieder auf eine kurze, fast punktförmige Strecke, bilden also unter sich eine fast linienförmige ‚Areola‘, divergieren dann aber deutlicher, jedoch erreicht 11 den Rand nicht ganz, im anderen Flügel fehlt diese ‚areolaähnliche Bildung, so daß die beiden Rippen sich erst kurz :vor dem Flügelrande trennen und also noch länger als im anderen Flügel gestielt sind. Eine Anastomose ‚zwischen 11 und 12 gibt es also nicht ; insofern ist die neue Gattung also nicht mit Pseudo- dura Strand nahe verwandt. Im Hinterflügel entspringt 2 ziemlich weit von der Ecke der Zelle, 3 und 4 aus- dieser Ecke, die stark ausgezogen und spitz ist, 5 an der Basis 4 stark genähert und etwas gekrümmt, 8 ist in der Basalhälfte stark gekrümmt und durch einen ziemlich langen, schrägen Querast mit dem ebenfalls gekrümmten Vorderrand der Zelle verbunden. — Die ‚Flügel sind großschuppig und diese Beschuppung wird leicht abgerieben. Das Tierchen ist durch das Flügelgeäder, die Rückenbüschel, den großen Afterbusch, die schlanke Gestalt etc. eine ganz merk- würdige und unter den Lymantriiden fremdartig erscheinende Form. Spezifische Merkmale. Vorderflügel braun mit gold- gelblichem Anflug, aber ohne goldigen Schimmer, mit schwarzen, als Querstriche oder Ringe auftretenden Linien und folgenden hellgelben, scharf markierten Zeichnungen: In der Basalhälfte des Dorsalfeldes zwei parallele, etwa kommaförmige Querflecke, am Analwinkel etwa 5 rundliche Punkte oder Punktflecke, an der Spitze 4—5 fast randständige Punkte, auf dem Vorderrande undeutliche, parallele Querstriche; die sonst blauschwarzen Fransen mit 4 weißen Punktflecken. Von den schwarzen Zeich- nungen sind 2 oder 3, vorn anscheinend offene Querringe in der Zelle, einige kleine runde Ringe im Saumfelde und dazwischen einige Querstriche zu erwähnen. Unterseite dunkler braun ohne goldigen Anflug, mit silberweißem, leicht glänzendem Dorsal- feld, je zwei ebensolchen Flecken in den Feldern 2—4, ferner an der Spitze 4—5 weißliche, fast randständige Punkte und mit Fransenpunkten wie oben. — Die Hinterflügel sind oben ‚wie die Grundfarbe der Vorderflügel unten und einfarbig, abge- sehen von etwa 4 undeutlichen, weißlichen Punkten in der Vorder- hälfte der sonst bläulichen Fransen. Unten sind die Hinterflügel größtenteils silberweißlich, im Costal- und dem Vorderteil des Saumfeldes mit vorwiegender dunkler Beschuppung. — Der Körper ist oben wie die Flügel gefärbt, unten silberweißlich und so sind auch wenigstens die vier vorderen der Beine. Der Analbüschel ist mitten goldbräunlich, außen dunkelbraun mit bläulichem Schimmer. Antennen dunkelbraun, Schaft hellgraulich. — Flügel- ‚spannung, 30, -Vorderflügellänge 16, Körperlänge (einschließlich des Afterbüschels) 18 mm, Fühlerläinge 6—7 mm. 10* 1. Heff£ 148 ‚Embrik Strand: Fam. DREPANIDAE. Gen. Kosemponiola Strand n. g. Kosemponiola bipeetinata Strand n. g. n. sp. Ein $ von Kosempo, X. 1911. Generische Merkmale. Mit Oreta und Hypsomadius verwandt: Vorderflügelspitze ziemlich stumpf, weil der Costalrand am Ende stark rückwärts gebogen, der Saum hinter der Spitze fast unmerklich eingebogen. Der Hinterflügelsaum zwischen dem Analwinkel und der Rippe 3abgerundet ausgerandet. Fühler auffallend lang doppelt kammgezähnt (die Zähne etwa 1 mm lang). Palpen klein, vorge- streckt, die Stirn nicht überragend. Vorderflügel wie bei ydsomadius mit einer äußerst langgestreckten Areola, aber 11 entspringt frei aus dem Vorderrande der Zelle unweit der Spitze, von dem Stiel der Rippen 8—10ander Basis kurz, wennauch deutlich entfernt (im einen Flügel anastomosiert dieser Stiel mit 11 nicht weit von der Zelle, im anderen Flügel ist aber 11 ganz frei, so daß die Anastomose wahrscheinlich als eine Monstrosität anzusehen ist), 8 und 9 fallen zusammen, so daß also eine Rippe im Vorderflügel fehlt; 7 ent- springt aus der Ecke der Zelle, von der ebenda entspringenden 6 sehr wenig, jedoch unverkennbar getrennt, verbindet sich mit 8 (9) wie bei Hypsomadius, endet aber in der Flügelspitze (bei A. hinter derselben); 6 ist in der Basalhälfte nach hinten konvex gekrümmt, divergiert also von der Basis an stark von 7 und ist am Saume fast so weit von 7 wie von 5 entfernt; diese ist an der Basis von 4 ziemlich weit und zwar reichlich halb so weit wie 4 von 3 entfernt; letztere ist von 2 wenig weiter als von 4 entfernt. Im Hinterflügel ist besonders bemerkenswert, daß 8 mit 7 außerhalb des Ursprungs der Rippe 6 eine Strecke anastomosiert; 2—5 ver- halten sich wie im Vorderflügel, 4 und 5 sind also unter sich ziemlich weit getrennt. — Proboscis und Frenulum nicht zu er- kennen. Beine lang behaart. — Type: Kos. bipectinata Strand Spezifische Merkmale. Flügelspannung 29 mm. Vorder- flügellänge 15 mm. Körperlänge 11.5 mm. Fühlerlänge 7.5 mm. Leider nicht gut erhalten, jedenfalls sind beide Flügel im Grunde roströtlichbraun mit violettlichem Anflug und mit bleigraulichen Schüppchen spärlich bestreut. Der Costalrand der Vorderflügel etwas heller, rötlich oder rotgelblich; sie zeigen zwei rostrote, den Vorderrand kaum ganz erreichende,dasMedianfeld begrenzende Quer- binden, von denen die distale am Vorderrande um 10, am Hinter- ° rande um 7 mm von der Flügelwurzel entfernt ist, außen scharf markiert und durch eine verloschene bleigrauliche Linie begrenzt wird, innen dagegen an ihrem Rande verwischt zu sein scheint, vom Costalrande bis zur Mitte des Feldes 5 schräg saumwärts verläuft und dabei apikalwärts leicht konvex gekrümmt erscheint, dann aber schräg nach hinten und innen bis zum Hinterrande verläuft und dabei zwischen dem Winkel im Felde 5 und der Rippe 3 wurzelwärts leicht konvex gebogen erscheint. Die proxi- ' H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Epiplemidae u. teilw. Noctuidae usw. 149 male Binde ist am Hinterrande um 3 mm innerhalb der distalen Binde, am Vorderrande dagegen fließt sie mit der distalen Binde zusammen und bildet in ihrem ganzen Verlauf eine wurzelwärts ganz schwach konvexe Krümmung und scheint weder außen noch innen scharf markiert zu sein. Auf dem Hinterflügel setzt sich jedenfalls die distale Binde fort, verläuft dabei gerade, ist außen wie im Vorderflügel begrenzt und am Hinterrande um 4.5 mm von der Flügelwurzel entfernt. Jedenfalls im Dorsalfelde des Hinterflügels scheint Fortsetzung von der proximalen Binde des Vorderflügels vorhanden zu sein. Die Fransen dürften, so weit noch erkennbar, von der Flügelfläche nicht wesentlich verschieden gefärbt sein. Unterseite beider Flügel ockerfarbig mit einigen spärlichen dunklen, undeutlichen Punkten oder Querstrichelchen in der Apikalhälfte. Die Fransen der Unterseite beider Flügel sind wenigstens in der Dorsalhälfte dunkel. — Der Körper wie die ent- sprechende Flügelfläche gefärbt, die Beine wenigstens teilweise dunkler, der Kopf bräunlich, die Antennen ockergelblich. Fam. THYRIDIDAE. Gen. Herimba Mr. Herimba Atkinsoni Mr. Drei 22 von Polisha, IV. 1910, eins von Shisa, V.—VI. 1912; je ein & von Kosempo, IV. 1912 und Polisha, IV. 1910. Die weiblichen Exemplare weichen etwas von der Original- abbildung (in: Lepid. Atkinson, Heterocera by Moore, t. 2, f. 3) und der Abbildung in Fauna of British India, Moths 1, p. 325, f. 223, ab, was als Geschlechtsunterschied sich erklären läßt, indem Hampson das $ nicht zu kennen scheint und Moore, der keine Geschlechtsangabe maht, auch ein $ vor sicch gehabt haben dürfte. Die weiße Binde der Vörderflügel ist breiter (bis 2 mm breit), mitten geteilt (mit Hampson, gegen Moore) und etwa von der wenig regelmäßigen Form, wie sie H. abbildet, jedoch bildet die vordere Hälfte einen abgerundeten, hinten bisweilen zugespitzten Fleck und die hintere Hälfte ist zusammenhängend; im Felde 2 ist beim einen Exemplar ein weißer sublimbaler Punkt, der an den beiden Abbildungen fehlt und wohl auch nur selten vorhanden sein wird, denn nur im einen Flügel dieses Exemplares ist er scharf markiert; in der basalen Hälfte des Vorderflügels sind 3—4 ganz kleine weiße Pünktchen etwa wie von Moore, aber nicht von Hampson abge- bildet, jedoch hat das etwa dunklere Exemplar von Shisa deren nur eins. Im Hinterflügel sind von den drei weißen Punkten, die Moore abbildet, die beiden proximalen vorhanden, während der sublimbale fehlt (Hamps. hat deren nur einen). Die goldbräunliche Punktierung der Hinterflügel, die H. beschreibt, die aber an den Bildern nicht oder kaum erkennbar ist, tritt deutlich hervor, unten und oben; in beiden Flügeln feine ebensolche Querstrichelung. Die wesentlichste Abweichung von Hampsons Bild ist, daß das dünne, pfriemenförmige Endglied der Palpen der weiblichen 1. ilejt 150 - Di Ernbrik Strand: Exemplare länger ist, nämlich etwa so lang. wie das Mittelglied, was jedenfalls ein Geschlechtscharakter ist, denn meine dd stimmen in diesem Punkt mit Hampsons Bild überein. Das $ von Kosempo weicht von dem @ ab durch fast rein schwarze Grundfärbung, und die Hinterflügel zeigen nur im Dorsal- felde der Basalhälfte goldige Punktierung, die auch im Vorderflügel noch undeutlicher als bei den 92 von Polisha ist, während das 9 von Shisa mit diesem & darin übereinstimmt. Die Vorderflügel- länge ist 14 mm, bei den 92 etwa 15 mm. Das $ von Polisha hat nur 13 mm lange Vorderflügel und ist wie das $ gefärbt, die Zeichnung stimmt aber insofern mit dem & von Kosempo überein als sie in den Hinterflügeln oben stark reduziert ist, während die sublimbalen Flecke der Hinterflügel- unterseite in der dorsalen Hälfte etwas dichter beisammen stehen und kleiner als beim 9 sind (das d von us ist in diesem Punkt etwas intermediär). Will man die dunkle, durch das $ von Kosempo und das 2 von Shisa vertretene Form besonders benennen, so möge sie f. (ab. ?) shisana m. genannt werden. Die Art wurde als Callidulide beschrieben und auch noch in Hampson’s Fauna of PB u Moths, in dieser Familie gelassen. Gen. Rhodoneura Gn. Rhodoneura emblicalis Mr. Ein $ von Kosempo, X. 1911. — Fläbelspdnisune 16 mm. Hampson gibt in Fauna of British India, Moths, die Flügelspannung so an: 8 24, 2 20 mm, was schon deswegen als wahrscheinlich ungenau zu betrachten wäre, weil das & größer als das 2 sein sollte. Die von mir verglichene Type in der Collect. Atkinson spannt, nur 17 mm, also etwa wie vorliegendes Exemplar. Da Hampson ferner Pharambara sphoraria Swh. (Trans. Ent. Soc. London 1892, p. 18, t. 1, f. 17 [nicht £. 11, wie es in Lepidopt. Catalogus steht!]) als Synonym zu seiner emblicalis Mr. aufführt, eine Art, die in.der Tat ohne Zweifel von emblicalis verschieden ist, so erklären sich seine unrichtigen Größenangaben eben dadurch, daß er emblicalis, deren Type er nicht kannte und die nur ganz kurz beschrieben und nicht abgebildet wurde, verkannt hat. — Die in Moore’s Beschreibung erwähnten ‚‚confluent ‚yellow strigae at end and below the cell“ im Vorderflügel bilden in der Tat eine scharf markierte und ziemlich charakteristische Querbinde oder trapezförmigen Querfleck,; der weder Vorder- noch .Hinterrand ganz erreicht; auf dem Vorder- rande zwischen dieser Binde und dem hellen Saumfeld ist ein halb- kreisförmiger heller Fleck und im Saumfelde sind, außer kleineren, weniger deutlichen, braunen Linien eine solche, die von der Mitte des Saumes bis senkrecht auf den Vorderrand und eine damit subparallel verlaufende und durch eine Schräglinie verbundene Linie vom Analwinkel an, bemerkenswert. Nach der Original- H. Sauter’s Formosa-Ausbeuto: Epiplemidae ü. teilw. Noctuidae üsw. 151 beschreibung soll ‚‚the middle of outer border [of hind wing] also yellowish‘ sein. Davon ist hier fast nichts erkennbar (wohl aber sind die Fransen in der Basalhälfte etwas gelblich, was aber längs des ganzen Saumes der Fall ist) und dies angebliche Merkmal dürfte in der Tat auf nicht tadellose Erhaltung der Beschuppung dieses Saumfeldes zurückzuführen sein. Die Zeichnung der Vorder- flügel ist unten noch schärfer markiert und zwar ist die dunkle Postmedianbinde in den Feldern 2 und 3 schwarz. Rhodoneura exusta Btl. Ein @ von Kosempo, X. 1911. Rhodoneura kosemponis Strand n. sp. Ein @ von Kosempo, X. 1911. Flügelspannung ca. 18 mm. Vorderflügellänge 9 mm. Körper- länge 7 mm. — Das etwas abgeflogene Exemplar ist strohgelb, in beiden Flügeln gleich, und mit folgenden dunklen Ouerlinien: eine antemediane Linie, die auf dem Vorderrande der Vorderflügel in 3 mm Entfernung von der Flügelwurzel anfängt und auf dem Hinterrande der Hinterflügel in 2.5 mm Entfernung von der Wurzel endet, eine ganz schwache, saumwärts konvexe Krümmung bildend ; eine postmediane Linie, die an der Spitze der Vorderflügel- zelle leicht verdickt anfängt, allerdings daselbst mit dem Vorder- rande durch 2 oder 3 feine unregelmäßige Linien verbunden, und sich, fast gerade verlaufend bis zum Saume der Hinterflügel an der Rippe 3 fortsetzt; außer diesen beiden Linien, die am deutlich- sten sind, finden sich mehrere feine, undeutliche, mehr oder weniger unterbrochene OQuerlinien, von denen am deutlichsten sind: in beiden Flügeln 2 innerhalb der proximalen und eine zwischen den beiden beschriebenen Linien sowie zwei im Saumfelde, von denen die proximale sich auch auf den Hinterflügel fortsetzt, wenn sie auch im Dorsalfelde des Vorderflügels unterbrochen und etwas verschoben ist, während die distale dieser Linien des Saumfeldes am Vorderrande des Vorderflügels in etwa 2 mm Entfernung von der Flügelspitze anfängt und an der Mitte des Saumes desselben Flügels endet. Der Vorderrand des Vorderflügels ist basalwärts dunkler als die übrige Flügelfläche. Unterseite beider Flügel wie oben, jedoch im Grunde ein wenig trüber, und die Linien schärfer markiert. Körper wie die Flügel, jedoch der Thoraxrücken vorn mit einer violettlich braunen Ouerbinde. Halskragen und Endglied der Palpen ganz leicht angebräunt, die Antennen bräunlichgelb. Abdomen erscheint nur an den beiden basalen Segmenten stroh- gelblich, sonst ist es leicht gebräunt erscheinend, was aber künst- lich sein kann. Gen. Striglina Gn. Striglina seitaria WIk. 4 dd: Alikang X.—XI. 1909, Kosempo X. 1911; die Flügel- spannung beträgt 18 bis 21 mm. Ein g von Kosempo, VII. 1901 1. Heft 152 E.Strand: H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Epiplemidae usw. ist größer (Flügelspannung 27 mm) und dunkler, roter gefärbt. Es stimmt sonst ziemlich gut mit der Type von Sir. strigipennis Mr., die jedoch noch größer ist und messingglänzende Fransen hat. Wegen letzteres Merkmals ist es mir sogar wahrscheinlich, daß strigipennis in der Tat art-verschieden ist. Zum mindesten müßte sirigidennis als Nebenform abgetrennt werden. Daß Hampson strigipennis als einfaches Synonym betrachtet, ist ein neuer Beweis dafür, daß Hampsons Synonymie-Angaben mit Vorsicht zu genießen sind. Fam. AEGERIIDAE. Gen. Mierospheeia Bart. Mierospheeia (?) suisharyonis Strand n. sp. Ein Ex. von Suisharyo, X. 1911. Das Tierchen spannt 17 mm, hat 8 mm lange Vorderflügel und 8—9 mm langen Körper und erinnert an Microphecia tinei- formis Esp., ist aber schlanker, auch die Vorderflügel etwas ge- streckter, hyaline Partien scheinen in beiden Flügeln ganz zu fehlen etc. Leider wird die Bestimmung, auch die generische, dadurch erschwert, daß die Erhaltung nicht ganz tadellos ist (so z. B. ist von den Beinen fast nichts mehr übrig!) und auch nicht die Präparation, wodurch das Geäder nur ungenügend zum Vor- schein kommt. Die Antennen kaum bewimpert, apikalwärts ziemlich stark verdickt, ohne Haarpinsel am Ende, der aber viel- leicht abgebrochen ist. Zunge verkümmert. Der Augendurchmesser mindestens so groß als die Stirnbreite. Palpen vorgestreckt oder schräg aufgerichtet, fast fadenförmig, kaum zusammengedrückt; das scharf zugespitzte Endglied kaum halb so lang wie das Mittel- glied. Abdomen schlank, zylindrisch, mindestens so lang wie die Hinterflügel. Auch die Hinterflügel dürften ganz, aber vielleicht etwas dünner als die Vorderflügel beschuppt sein. — Beide Flügel dunkelbraun, schwach goldig-purpurfarbig schimmernd und stellen- weise blau gefärbt. Unterseite ebenso, jedoch dürfte in der Basal- hälfte der Vorderflügel die goldige Färbung stärker und reiner gelb sein. Abdomen oben und an den Seiten wie die Flügel, jedoch mit einem breiten gelben Basalring und 3 oder 4 ganz schmale Hinterrandringe; auf dem Bauche sind die gelben Ringe breiter und vielleicht zum Teil zusammengeflossen. Thorax oben und an den Seiten wie die Flügel, unten dürfte er einfarbig goldgelb sein. Der verdickte Teil der Fühler blauschimmernd; basalwärts dürften sie etwas gelblich sein. 153 Vier alpine Rhamphomyia-Arten (Dipt.) Von Lorenz Oldenberg in Berlin. Von den vier folgenden Rhamphomyien meiner Ausbeute sind die drei ersten (fumiditarsis, nox und aucta), welche aus den Tiroler Dolomiten stammen, neu, während die vierte (melania), im En- gadin und am Ortler gefangen, im weiblichen Geschlecht zuerst von Becker beschrieben worden ist. 1. Rhamphomyia tumiditarsis n. sp. 52. 58,62 fand ich im Juni 1914 im Tschamintal (Tiroler Dolo- miten), 1100 bis 1800 m hoch. In Größe, Gestalt und Färbung des Körpers, namentlich aber in der Fühlerform der Rh. hybotina sehr ähnlich, jedoch Epipyg etwas kürzer, in beiden Geschlechtern Vorderfersen schmal erweitert, an den schwarzbraun und gelb gezeichneten Hinterbeinen das Schienenende kolbig verdickt, die Ferse sehr auffallend breit, die folgenden Fußglieder ein wenig verbreitert; Flügel nicht so schmal wie bei hybotina. Kopf dunkel. Stirn oben breiter als die größte Fühlerbreite. Fühler an Oedalea erinnernd, schmal bandförmig, in allen Teilen wie bei Rh. hybotina; die beiden ersten Glieder spärlich beborstet, das dritte, langgestreckte kurzflaumig behaart. Hinterkopf unten mit dünner, fahler Behaarung, am Oberrande mit dunklen Borsten- haaren, die beim $& wesentlich länger sind als beim 9. Augen des d nach dem Eintrocknen oben meist zusammenstoßend, bei 1 Exem- plar jedoch deutlich, wenn auch sehr schmal getrennt; neben den Fühlern eine kurze Querfurche. Augen des 9 weiter entfernt, jedoch die Breite des 3. Fühlergliedes nach dem Eintrocknen nicht er- reichend. Taster klein, kurzhaarig, mit einer Endwimper. Der schwärzliche Rüssel und die größtenteils rostbraune Oberlippe von 1 bis 113, der Kopflänge. Thorax und Hinterleib glänzend schwarz, jedoch mit spär- licher, gelbbrauner Bestäubung, die an den Seiten stärker auftritt. Zuweilen sind auf dem Thoraxrücken eine weniger bestäubte schwarze Mittellinie und je ein ebensolcher, breiter äußerer Streifen zu bemerken, freilich recht undeutlich. Beborstung des Thorax weißgelb, sehr zart, eher Behaarung zu nennen, beim & länger und reichlicher als beim 9. a anscheinend zweizeilig, dc in schmaler Zone; nach vorn hin wird die Behaarung unscheinbarer. Schildchen am Hinterrande vierborstig (zuweilen vorn ein Börstchenpaar mehr) ; mindestens das hintere, meist auch das vordere Paar dunkel, Schüppchen weißgelb mit ebensolcher Behaarung. Der Schirm vor den Schwingern besteht aus längeren, hellen Haaren. Schwinger fahlgelb. Behaarung des Hinterleibs gelbweiß, nach vorn hin dichter. Bauch oft blasser. Epipyg dem von hybotina nicht un- ähnlich, aber kürzer. Letztes Sternit höher als breit, am Ende 1. Heft 154 Lorenz Oldenberg: mit etwas längerer, fahlgelber Behaarung. Darüber wölbt sich ein äußeres, größeres, ziemlich stumpfes Lamellenpaar, das von einem kleineren, schmäleren, inneren gekrönt wird; beide sind kurz behaart, das obere etwas dichter und feiner. Der unten aus dem letzten Sternit hervortretende gelbliche Penis ist fadenförmig, nicht sehr weit vorgewölbt, sein Ende von den oberen Anhängen bedeckt (3 Ex.) oder frei (2 Ex.). ' Beine plumper als bei hybotina, besonders das hinterste Paar. &: Vorderferse ungefähr von halber Schienenlänge, schwach ver- breitert, schmal cylindrisch; folgendes Fußglied etwa halb so lang. Hinterschienen zu etwa 4, am Ende auffallend kolbig verdickt. Hinterfersen reichlich halb so lang als die Hinterschiene, noch stärker erweitert, länglich oval, beim trocknen Tier seitlich ab- geplattet erscheinend, etwa 3mal so lang als breit, mit flacher unterer und krummer oberer Wölbung. Auch die übrigen Glieder der Hinterfüße sind ein wenig erweitert. Das 2. beträgt etwa 13 der Länge des 1., das 3. %. der Länge des 2., das 4. 1% der Länge des 3.; das 5. ist länger als das 4. Die Hinterferse ist ziemlich so lang wie die vier übrigen Fußglieder zusammen. Behaarung der Beine kurz und schwach. Schenkel und Schienen der Hinterbeine tragen oben feine Wimpern, die am verdickten Schienenende in Börstchen übergehen; auch die Hintertarsen sind, ihrer Verdickung entsprechend, mit kleinen Börstchenwimpern besetzt, besonders außen. Bemerkenswert ist, daß die hier für das $ angegebenen Erweiterungen und Längenverhältnisse der Beine fast in gleicher Weise auch das 9 auszeichnen; die Wimperung der Hinterbeine ist hier entsprechend geringer. Bei einigen @ haben die Hinter- fersen auch nach der Eintrocknung cylindrische Form bewahrt und sind höchstens Y, so lang als breit. Beinfärbung: schwarz- braun und gelb gemischt, mit allmählichen Farbenübergängen, beim d etwas dunkler als beim 9. Beim $ sind die vorderen Beine überwiegend dunkel, die Tarsen stets schwärzlich, der größere Endteil der Vorderhüften und die Kniee der Vorderbeine stets gelblich; an den Hinterbeinen des & sind gelb: ein der Wurzel etwas näher liegender Mittelteil der Schenkel (etwa 13) und der Schienen (etwa %,), die Fersenbasis (etwa Y, bis 1% der Ferse). Die Hinterbeine erhalten so ein scheckiges Aussehen. Die Beine des @ erscheinen etwas heller mit dunkleren Hüftwurzeln, striemenartigen Bräunungen der vorderen Schenkel und Schienen; an den Hinterbeinen sind die Schenkel in der Endhälfte gebräunt, die übrigen Teile wie beim & gezeichnet. Die blassen, kaum merklich getrübten Flügel sind nicht so schmal wie bei hybotina, sondern fast von gewöhnlicher Form; der Axillarwinkel, lange nicht so stumpf wie bei jener Art, nähert ‚sich einem rechten. Randmal schwach und blaß, das Zellenende ausfüllend. Die stark gekrümmte Cubitalis ist kräftiger als die benachbarten Adern, von der gleichen Dicke wie die in der End- hälfte des Flügels verstärkten Radader; die Postikalis dünner, Vier alpine Rhamphomyia-Arten (Dipt.). 155 besonders nach dem Ende hin; die dazwischen liegenden Längs- adern nebst der äußeren Grenzlinie der Diskoidalzelle sind merklich schwächer und werden besonders beim & sehr blaß; Anal- und Axillarader gleichfalls recht schwach, schon vor dem Flügelrande verschwindend. Das äußere Oberende der Diskoidalzelle ist ein wenig ‚vorgezogen, ihre obere Begrenzung etwas kürzer als das Endstück der Diskoidalader, die untere Begrenzung ungefähr gleich dem Endabschnitt der Postikalis. Die den Grund der Diskoidalzelle einschließenden Aderstückchen, welche der vor- deren und hinteren Basalzelle angehören, verhalten sich annähernd wie 1:2 (hintere Basalzelle daher länger) ; letzteres Stück ungefähr so groß wie der folgende, vorletzte Abschnitt der Postikalis, oder nur wenig kürzer (dies besonders beim 2). Die unteren Außen- grenzstücke der hinteren Basal- und der stumpfwinklig-bogig be- grenzten Analzelle sind etwas kürzer und unter sich fast gleich. 2. Rhamphomyia nox n. sp. 3%. Diese Art fing ich um dieselbe Zeit wie fumiditarsis im Tscha- mintal, doch nur im obersten Teil desselben; zahlreicher im Jung- brunntal, einer nördlichen, tiefer mündenden Seitenschlucht jenes Tals, an Blumen und niederen Pflanzen; auch fand ich einige Exemplare im Palagebiet über S. Martino, an Felsen zwischen der Gamsbockhütte und dem Palagletscher. Die Art scheint auf hoch- gelegene oder kühlere Gegenden der Hochalpen beschränkt. Verwandt der in den Alpen viel häufigeren, auch in geringeren Höhen vorkommenden Rh. umbripes Beck., jedoch dunkler: in beiden Geschlechtern nicht grau, sondern bräunlich bestäubt, durchweg schwarzbraun behaart, Schildchen vierborstig, Flügel des $ nicht erweitert, mäßig gebräunt, die des ? sehr breit, fast überall tief schwarzbraun, Epipyg mit plumperem Faden. Körper- länge: 3 bis 4 mm. Kopf und Thorax mattschwarz, grau- bis gelbbraun bestäubt, glanzlos ; Schildchen und Hinterleib ebenso, jedoch etwas glänzend. Kopf mit Fühlern wie bei umbripes gestaltet: Die Stirn des 2 scheint etwa 4, der Kopfbreite einzunehmen. Die Augen des & stoßen (beim trocknen Tier) oben eine Strecke zusammen; neben der Fühlerwurzel befindet sich ein kurzer, breiter Einschnitt, über welchem die Facetten größer, unter welchem sie kleiner sind. Be- haarung des Hinterkopfes reich, oben ziemlich lang und kräftiger, unten dünner. ‚ Taster mindestens so lang wie die beiden ersten Fühlerglieder zusammen, stark beborstet. Rüssel ziemlich lang, jedoch bei verschiedenen Exemplaren in ungleichem Maße aus- gezogen: oft noch nicht doppelt, in anderen Fällen reichlich dreimal so lang als die Kopfhöhe. Thorax nicht hellgrau bestäubt wie bei umbripes, sondern mit gelb- bis dunkelbrauner Bestäubung, oben meist undeutlich streifig, entweder drei- oder auch vierstriemig erscheinend, indem unmittelbar neben den a ein Paar schmälere ünd jenseits der dc 1. Heft 156 Lorenz Oldenberg: ein Paar breitere dunkelbraune Streifen schwach hervortreten. Beborstung des Thorax im wesentlichen wie bei umbripes. a eng, dc deutlicher zweizeilig, zuweilen beide vorn einzeilig; die Börstchen reichlich so lang wie die Abstände zwischen a und dc. Schulter- börstchen viele, darunter eine größte. Auch beim 2 ist die Thorax- beborstung recht lang. Schildchen meist vierborstig (beiu. zwei- borstig), mit schwachem Glanz. Schüppchen und Schwinger tief schwarzbraun, dunkler als bei u. Hinterleib beim $ dicht und ziemlich lang, beim @ kürzer be- haart; Haare auch hier ganz dunkelbraun, nicht weißlich wie bei u. Das kurze, den Hinterleib unten meist etwas, oben erheblich über- ragende Epipyg ist gebaut wie bei u., schwarzglänzend, nur wenig bestäubt, hinten und unten mit längeren, abstehenden, schwarzen Haaren besetzt. Der freie, in 3 Bogen aufwärts gekrümmte Penis läuft nicht so lang und fein fadenförmig zu wie bei u. ; der unterste, längste Bogen ist sehr kräftig, die beiden oberen sind viel kleiner und nur halb so stark, dick fadenförmig. Beine schlank, schwarz, etwas glänzend, mit dünner, mäßig langer, dunkler Behaarung, ähnlich u. gestaltet und behaart. Männchen: Vordere Hüften reichlicher, Hinterhüften dürftiger behaart. Vordere Beine einfach. Länge der Vorderferse reichlich = 1, der Vorderschiene, Glied 2 bis 4 des Vorderfußes ungefähr um die Hälfte des vorhergehenden Gliedes abnehmend. Mittelferse reichlich = 1% der Mittelschiene, die folgenden Glieder des Mittel- fußes an Länge abnehmend. Hinterschienen nach dem Ende hin allmählich dicker werdend. Hinterferse fast gleich der halben Schienenlänge, deutlicher verdickt, sehr schmal zylindrisch; die folgenden Glieder an Dicke abnehmend, das zweite fast um die Hälfte kürzer, das dritte wieder ungefähr um die Hälfte. Schenkel oben mit feinen, dichten Härchen, die an den Vorderbeinen sehr schwach, an den Hinterbeinen am stärksten sind. Unterseite der Schenkel mit längeren, feinen Borstenhaaren, namentlich an den Mittelbeinen, wo zwei divergente Reihen von beträchtlicher Länge auffallen, besonders eine nach hinten gekehrte Reihe (Haare hier bis über 3 mal so lang als die Schenkeldicke) ; zwei ähnliche Reihen unter den Vorderschenkeln, aber schwächer und zuweilen ver- kümmert. Vorderschienen mit zwei Reihen feiner, locker stehender Borstenhaare (die der äußeren Reihe länger, bis gegen 3mal so lang als die Schienendicke). Mittelschienen unten mit dichterer, oben mit weitläufigerer Behaarung, welch letztere einige Borsten in zwei Reihen hervortreten läßt; ähnlich die oben etwas reicher beborsteten Hinterschienen. Tarsen der Vorder- und Hinterbeine oben kurz behaart, die der Mittelbeine fast kahl, nur am Ende gewimpert. Auch beim Weibchen nehmen die Hinterschienen nach dem Ende hin ein wenig an Umfang zu, die Hinterfersen sind etwa ebenso dick wie das Schienenende, etwas länger als die halbe Schiene und reichlich doppelt so lang als das zweite Tarsenglied; Vier alpine Rhamphomyia-Arten (Dipt.). 157 ähnliche Längenverhältnisse zeigen die sonst einfachen Vorder- beine. Mittelfersen ungefähr gleich der halben Mittelschiene, folgendes Fußglied gleich der halben Ferse. Beine des 2 schwach behaart. Dichtere Härchenreihen auf der Oberseite der Mittel- und besonders der Hinterschenkel; diese sind unten ziemlich kahl. Schienen oben mit kurzen Börstchen. Flügel des $ ein wenig schmäler und kleiner als bei u., vom vorderen Grunde aus mäßig gebräunt, nach dem Ende und dem Unterrande hin blasser werdend;; Flügel des @ mindestens so breit wie bei u., stark gerundet, noch schwärzlicher braun als bei u. und fast auf der ganzen Fläche verdunkelt, nach dem Vorderrande hin gesättigter; nur unbedeutende schmale Stellen des Flügel- grundes bleiben heller (bei u. Flügelgrund blasser) bei genauer Betrachtung. Axillarwinkel ziemlich spitz, höchstens ein rechter. Randmal schwach, aber noch kenntlich, die Radialis nicht er- reichend. Die Adern unterhalb der Cubitalis bleiben beim & hinter den oberen Längsadern an Stärke nicht so weit zurück wie bei u. Diskoidalzelle fast wie bei u.: oberes Ende ein wenig vor- gezogen, ganze obere Grenze merklich kürzer als der letzte Abschnitt der Diskoidalis, ganze untere Zellgrenze fast so lang wie der letzte Postikalabschnitt, bis gleichlang. Hintere Basalzelle kaum länger als die vordere; unteres Außengrenzstück der ersteren kürzer als dasjenige der unten bogig-stumpfwinklig begrenzten Analzelle. Axillarader fast so stark wie die ziemlich gestreckte Analader; letztere vollständig, erstere ein Stück vor dem Flügelrande ver- schwindend. 3. Rhamphomyia aucta n. sp. 39. Im Juli 1914 fing ich von dieser neuen Art der anthracina- Gruppe 11 ä und 4 @ in der Gegend des Rollepasses; auch im Tschamintal 1 Q am 28. 6. 14 (Dolomiten). Die schwarze Grund- farbe des Körpers wird durch aschgraue Bestäubung ziemlich verdeckt, nur der Thorax ist matt glänzend, fast ungestriemt. Die Diskoidalzelle der blaß braungrau getrübten Flügel ist beim & merklich, beim 9 sehr stark erweitert. Schwinger braun. Be- haarung und Beborstung schwarz. Körperlänge: von fast 5 (1 9, manche {) bis gut 6 (viele $) mm. Kopf grau bestäubt. Augen im Leben dunkelrot; beim & unten neben den Fühlern mit Winkeleinschnitt, darüber mit größeren, darunter mit kleineren Facetten; oben eine Strecke zusammenstoßend, nach unten allmählich auseinanderweichend ; die kleine Stirn kahl. Augen des @ neben den Fühlern mit ganz schwachem Einschnitt, Augenränder in der Mitte parallelrandig; Stirn weniger als 4, der Kopfbreite einnehmend, mit je einer Härchenreihe neben dem Augenrand. Gesicht kahl. Fühler von der gewöhnlichen Form, gut von Kopflänge; das erste Glied un- gefähr doppelt so lang wie das zweite, beide stark borstenhaarig; die längsten dieser Haare (unten am ersten Glied) übertreffen 1. Heft 158 ..., „Lorenz Oldenberg:: .. beim & die Länge des 1. Gliedes. Labrum so lang oder etwas länger als der Kopf; der breite, mit weiten Saugflächen ausgestattete Rüssel meist viel kürzer. Taster ungefähr so lang wie die beiden ersten Fühlerglieder zusammen, beim & mit langen, beim @ mit kürzeren Haarzotten. :Hinterkopf des $ oben mit derben, mehr borstenartigen, unten mit etwas längeren, feineren Haaren dicht besetzt; letztere etwa von Tasterlänge. Die feinen, nach vorn umgebogenen Postokularzilien des & übertreffen an Länge die übrigen Hinterkopfborsten. Auf dem Ocellenhöcker vorn ein Börstchenpaar, reichlich von halber Stirnlänge. Beim 9 ist die gesamte Kopfbehaarung kürzer und spärlicher, aber noch erheblich. Thorax aschgrau bestäubt, am Rücken dünner und daher etwas glänzend. ‘Die bis zur Präskutellargrube reichenden (zu- weilen ihren Vorderrand etwas überschreitenden) a sind zweizeilig, lang, beim & länger als ihr Abstand von den dc-Reihen, beim 9 ungefähr so lang wie dieser Abstand; auf dem vorderen Teil des Rückens sind die.a gleichlang mit den dc. Letztere verlängern sich hinten, einzeilig werdend, während sie vorn im ganzen unregel- mäßig zweizeilig zu nennen sind, an manchen Stellen dürftiger, ‚an anderen zahlreicher, auch bei verschiedenen Tieren in ungleichem Maße. Die dc reichen nicht bis an den Vorderrand des Thorax, sondern biegen vorher einreihig hinter die Schultern ab, mit den Borsten und Härchen des seitlichen Rückens in Verbindung stehend. Die an den äußersten Ecken rostroten Schultern sind mit Borsten- haaren wechselnder Größe dicht besetzt ; darunter meist eine längste. Notopleuralgrube unten mit 3 nach hinten ansteigenden, starken Borsten, außerdem meist mit einigen kleineren Borsten und Här- chen an anderen Stellen. Hinter der Ouerfurche stehen über dem Oberrand jener Grube, bis oberhalb der Flügelwurzel, 3 bis 4 nach hinten an Größe zunehmende Borsten. Eine starke Borste auf dem Postalarcallus. Seitlich der a tritt ein dunkleres, etwas glän- zendes Linienpaar gewöhnlich schwach hervor, ferner in der dc- Gegend je ein breiterer, sehr undeutlicher, matter Streifen, zu- weilen mit einem Anflug von bräunlicher Bestäubung. — Beim 9 treten Beborstung und namentlich Behaarung ein wenig zurück, so sind a und dc etwas kürzer. Schüppchen gelbbraun mit dunkler Randbehaarung. Schwinger braun: beim $ ganz oder überwiegend ‘dunkelbraun mit mehr gelbbraunem Stiel, beim 2 bisweilen mehr gelbbraun. Schildchen meist sechsborstig, das vorderste Paar ist jedoch oft etwas oder viel kleiner, fehlt auch wohl ganz; das End- paar mit den Spitzen oft gekreuzt. Hinterleib durch aschgraue Bestäubung fast glanzlos, beim & vorn und an den Seiten ziemlich langhaarig. Die vor den Hinter- 'rändern der Ringe stehenden Borstenhaare sind zum Teil (an den Seiten der mittleren Tergite) länger als diese; die schmalen Ränder ‚hinter den Borstenkränzen erscheinen in mancher Richtung dunkler, in anderer heller. Letzter (8.) Hinterleibsring kurz, aber hoch, zum größeren Teil vom Sternit gebildet, . hinten mit längeren Vier alpine Rhamphomyia-Arten (Dipt.). 159 Haaren, deren unterste recht stark sind. Epipyg von der Farbe ‘des Hinterleibs, fast ganz wie bei curvinervis m. und montana m. (Archiv f. Nat., 80. Jg. 1914, A, 9. Heft, S. 84—91) gestaltet. Die etwas aufgerichteten Forceps-Lamellen sind so hoch wie der letzte Ring, aus breitem Grunde sichelförmig verschmälert, mit stark konkavem Unter- und weniger konkavem Oberrand und kurz ab- gestumpfter Spitze; ungefähr so lang wie der. vorletzte Ring; ziemlich dicht- und unten langhaarig (hier die Haare so lang wie die untersten des achten Ringes). Die kürzeren, in wagerechter Haltung von jenen Lamellen umschlossenen inneren Lamellen sind kurzhaarig, endigen ziemlich stumpf und ragen meist nicht viel über die äußeren hervor. Der braungelbe, aus schmälerem Grunde allmählich breiter werdende Penis ist schräg aufgerichtet, zum größeren, unteren Teil frei; das kolbige Ende wird in der Regel von den Lamellen bedeckt; die Basis wird von einer kleinen, schwärzlichen, hinten scharfspitzigen Kappe umschlossen. — Der schmal zugespitzte Hinterleib des 9 ist kürzer und spärlicher be- haart als der des $; die Bestäubung zieht ein wenig ins Gelblich- graue; die beiden Endlamellen sind schmal lineal. Beine glänzend schwarz, ganz unbedeutend grau bereift, mäßig behaart. Hüften völlig grau bestäubt, die vorderen vorn feiner und derber behaart, die Hinterhüften hauptsächlich hinten und in einer seitlichen Reihe mit längeren Borstenhaaren. &: Vorderschenkel rings mit dünner Behaarung, unten mit zwei Reihen feiner Kammhaare, deren längere die Schenkeldicke etwa um die Hälfte übertreffen. Die Vorderschienen, welche (besonders unterseits und außen) mit kurzem, dichten Haarflaum bekleidet sind, tragen vorn, etwas abgewandt, längere, zottige, zum Teil borstenartige Behaarung, in welcher Haarborsten von undeutlich zweizeiliger Anordnung — wohl etwa 1%,mal so lang wie die Schienendicke — überwiegen. Auch die Vorderfersen tragen vorn in derselben Lage z. T. borstenartige Zotten, unten feinen Haarfilz, aus dem wenige, kurze Börstchen hervorragen. Die folgenden Glieder der Vordertarsen sind oben länger behaart als unten. Mittelschenkel kürzer behaart als die Vorderschenkel, besonders oben; unterseits mit zwei Reihen schwächerer Kammhaare (höch- stens so lang wie die Schenkeldicke). Mittelschienen mit 4 Borsten- reihen, zwei oberen und zwei unteren; jede Reihe besteht aus wenigen Borsten (seltener 3, meist 4 oder 5), die der oberen Reihen sind größer als die der unteren, am stärksten die der oberen vor- deren Reihe, deren letzte, größte Borste fast halbe Schienenlänge erreicht. Mittelfersen unten mit einigen Börstchen. Behaarung der Hinterschenkel von ähnlicher Länge wie die der Vorderschenkel, nach dem Grunde hin etwas länger, besonders rückseits, wo eine einigermaßen deutliche Reihe von dünnen, dicht stehenden Borsten- haaren zustande kommt;. rückseits, schräg abwärts gerichtet, findet sich gewöhnlich eine einzelne, kräftige Borste; unterseits eine weitläufige Zeile kurzer, derber Borsten (etwa so lang wie die 1. Heft 160 Lorenz Oldenberg: Schenkeldicke). Die in ihrem Verlauf gleichmäßig und nur un- bedeutend stärker werdenden Hinterschienen tragen oben zwei Reihen kurzer Borsten, ungefähr je 6 bis 8, welche kaum länger sind als die Schienendicke. Aus der reichlichen, derben Behaarung der‘ Hinterfersen ragen oben einige längere, unten einige kürzere, zwei- zeilige Borstenhaare hervor; auch das zweite Fußglied zeigt ähnliche Beschaffenheit, in abgeschwächtem Maße. Q@: Behaarung und Beborstung der Beine kürzer als beim ({. Vorderschenkel ziemlich kahl. Vorderschienen mit kurzer, derber, wie beim dä angeordneter Zottenbehaarung, aus welcher zwei- zeilige Börstchen hervortreten (etwa 14,mal so lang wie die Schienendicke). In der Behaarung der Mittelschenkel ist rückseits eine Reihe ganz kurzer, z. T. aufgerichteter Borsten wahrzu- nehmen. An den Mittelschienen finden sich in verschiedenen Reihen und Richtungen weitläufige, schwache Borsten, höchstens so lang wie die Schienendicke. Hinterschenkel etwas reicher und stärker behaart als die vorderen: in der Behaarung der Vorderseite kommen auch kurze, borstenartige Haare vor, auf der Rückseite nach der Basis hin eine Ebene dort länger werdender Haare. Hinterschienen schwach gebogen, rückseits mit kurzen, zwei- zeiligen Börstchen (etwa so lang wie die Schienendicke). Alle Fersen unten mit einigen deutlichen Borsten in ein paar Reihen; Bekleidung der Vorderfersen ähnlich wie beim 3, nur schwächer; Hinterfersen oben mit einigen Börstchen innerhalb der schwach- zottigen Behaarung. Für die Längenverhältnisse der Beinteile beider Geschlechter können die bei curvinervis gemachten Angaben annähernd gelten (auch dort verhält sich das @ ungefähr wie das {). Flügel des & sehr blaß braungrau getrübt, am Grunde (bis zum Randmal hin) nebst den Adern ein wenig gelblich. Flügel- form, Verlauf und Stärke der Adern im ganzen etwa wie bei stig- mosa Mcq., jedoch Diskoidalzelle viel größer. Randmal schmal, dunkelbraun, die Radialis nicht erreichend. Die oberen Längs- adern etwas stärker als die von der Diskoidalzelle ausgehenden ; von letzteren ist der Mittelast fast gerade, die Postikalis gegen Ende ganz schwach geschwungen. Analader meist vollständig, etwas schwächer als die Postikalis, besonders gegen die Basis hin, und deutlicher geschwungen. Axillarader rudimentär, weit vor dem Flügelrande verschwindend. Diskoidalzelle auffallend groß: ihr ganzer Oberrand ist fast genau gleich dem Endstück der Dis- koidalader, ihr ganzer Unterrand erheblich länger als der letzte Abschnitt der Postikalis: letzterer ist oft gleich dem vorletzten, bisweilen sogar ein wenig kürzer; der vorletzte, d. h. der zweite Teil des Diskoidalzellen-Unterrandes, etwa 2%, mal so lang wie der drittletzte; dieser (das Basalstück des Unterrandes) ist un- gefähr gleich dem unteren Endstück der hinteren Randzelle und gleich dem äußeren Endstück der unten sehr stumpfwinkligen Analzelle. | Vier alpine Rhamphomyia-Arten (Dipt.). 161 Beim 9 ist die Diskoidalzelle viel mehr erweitert als bei dem & und fast so lang wie bei nigripes F., jedoch nicht so breit wie bei dieser. Der die Zelle außen abschließende obere, kleine Ast ist eine Gerade, welche auf der Diskoidalader senkrecht steht, so weit hinausgerückt, daß sie den Flügelrand zwischen der äußeren Randmalspitze und der Mündung der Radialis treffen würde; der Ast ist nur etwa 11,mal kürzer als die stark verkürzte, von der Diskoidalzelle ausgehende Mittelader, und etwas über halb so lang wie das bogenförmige untere Außenendstück der Zelle. Letzter Abschnitt der Diskoidalader sanft gewölbt, nur etwa 1% bis %4 mal so lang wie der vorletzte, bis zur kleinen Ouerader reichende Ab- schnitt. Die Adern, welche die Diskoidalzelle bilden, sind ziemlich kräftig. In gewisser Richtung betrachtet, erscheint die Zelle ein bischen heller als die sie umgebende Fläche, diese besonders gegen den Flügelrand hin etwas dunkler. Im ganzen sind die Flügel des @ um einen geringen Grad lebhafter graubraun getrübt als die des &. 4. Rhamphomyia melania Beck. (& neu, Beschreibung des 2 er- gänzt.) In der Dipterenfauna von St. Moritz (Berl. Ent. Z. XXXT 1, 1887, S. 119) hat Becker das @ nach 1 Exemplar kenntlich be- schrieben. Strobl hat in seiner Dipterenfauna von Steiermark (Abdruck 1893, S. 50) erklärt, melania scheine ein unreifes, fettiges, daher ganz schwarz gewordenes 9 von stigmosa, selbst die Schwinger und der fettig glänzende Kopf seien schwarz. In Wirklichkeit hat aber melania mit stigmosa nichts zu tun; Beckers mir zur Ansicht übersandte Type stellt das normale © einer selbständigen Art dar, übereinstimmend mit meinen alpinen 9, die ich nebst den & zahl- reich im Juli und August auf Waldhöhen über St. Moritz (haupt- sächlich am Hahnensee, 2150 m), in Mehrzahl auch bei Maloja und am Ortler bei Trafoi und Sulden gefangen habe. Rh. melania ist von anthracina, mit der sie verglichen worden, durch mancherlei Merkmale verschieden: viel kleiner, weniger stark glänzend, namentlich am Thorax, der reicher behaart, aber zarter beborstet ist; die zweizeilig angelegten dc heben sich vorn kaum ab aus einer breiten Haarzone (bei anthr. ziemlich einzeilig) ; Epipyg etwas abweichend; Fiügel viel blasser, Diskoidalzelle ein wenig größer, Randmal deutlicher; Beborstung der Beine weniger derb, ihre Behaarung verhältnismäßig länger; hintere Schenkel des @ etwas abgeflacht, mit wimperartigen Börstchen. Kopf durch schwache, graubraune Bestäubung ziemlich matt. Augen, Stirn und Fühler beider Geschlechter wie bei aucta m. ge- staltet, nur ist die Stirn des @ etwas breiter, fast gleich 4, der Kopfbreite. Auch Färbung der Augen dieselbe. Hinterkopf mit Borstenhaaren dicht besetzt, unten feinhaariger; die obersten Kopfborsten erreichen fast die Länge der halben Kopfhöhe. Ocellen- höcker reich behaart, das vorn stehende Paar Ocellenborsten Archiv für Naturgeschichte 1916. A. 1. 11 1. Heft 162 Lorenz Oldenberg: ungefähr so lang wie das erste Fühlerglied. Rüssel und Labrum ungefähr doppelt oder fast doppelt so lang wie die Kopfhöhe. Taster des & länger, des $ kürzer büschelig behaart. 2 Thorax infolge graubrauner Bestäubung nur mäßig glänzend. Drei undeutliche Striemen, auf welchen die a und dc stehen (letztere breiter), zeigen etwas mehr Glanz als die Umgebung; Brustseiten dichter aschgrau bestäubt. Behaarung und Beborstung reich, auch beim 9, wenngleich hier etwas kürzer. a zweizeilig, auf der vorderen Rückenhältfte ziemlich so lang wie die dc; beim $ reichlich, beim @ ungefähr so lang wie die Entfernung der a- von den dc- Linien. Die de lassen zweizeilige Anlage erkennen; ganz hinten stehen jedoch mehrere, dort stärker und weitläufiger werdend, beiderseits in nur einer Linie. Vorn befinden sich die dc in einer breiten Haarzone, da sie vor der Quernaht von der dichten Be- haarung des seitlichen Rückens nicht scharf getrennt sind. Schul- tern mit Härchen und Borsten verschiedener Länge und Stärke dicht bedeckt, darunter 1 bis 2 größte. Außerste Schulterecken rostrot. In der Notopleuralgrube steht unten nach hinten zu eine ansteigende Längsreihe von meist 4 stärkeren Borsten (bei anthra- cina viel mehr), im vorderen Teil meist eine Anzahl von schwä- cheren in wechselnder Höhe. Hinter der Ouerfurche über dem Oberrand jener Grube bis oberhalb der Flügelwurzel ungefähr 4 nach hinten an Größe zunehmende Borsten. Eine starke Borste auf dem Postalarcallus. Schildchen meist vierborstig, das hintere Borstenpaar länger und gekreuzt; dazu tritt manchmal noch ein kleineres Paar oder eine überzählige Borste. Schüppchen dunkel- braun mit schwarzer Randbehaarung. Schwinger schwarzbraun mit braunem Stiel. Hinterleib des & ziemlich stark glänzend, nur sehr schwach braungrau bereift; der des @ etwas mehr, an den letzten, die Lege- röhre bildenden Ringen ziemlich dicht bestäubt. Die feine Be- haarung ist beim $ vorn verhältnismäßig lang und dicht (die Haare etwa so lang wie die halbe Hinterleibsbreite), sonst im ganzen dünn; beim Q etwas schwächer und spärlicher. Die Borstenhaare der vor den Ringrändern stehenden Kränze sind zart. Der letzte kurze, aber hohe Ring wird zum weitaus größeren Teil vom Sternit gebildet, dem hier ein nur kleines Tergit aufliegt, umgekehrt wie bei den anderen Ringen; Endrand mit längeren Borstenhaaren weitläufig besetzt. Epipyg ziemlich klein und kurz, im wesent- lichen vom Bau der anthracina-Gruppe. Die Forceps-Lamellen sind jedoch weniger vom Grunde her rückwärts-aufwärts gerichtet (mit Neigung zur Sichelform, die offene Seite unten) ; sie schließen sich mehr der oberen Endhälfte des letzten Ringes an, wagerecht oder wenig aufgerichtet, breit beginnend, mit schmaler Rundung endigend. Dieses Lamellenpaar wird etwa um die gleiche Höhe von etwas kürzeren, inneren Anhängen überragt, welche vorn und hinten in mehrere, infolge ihrer eingebogenen Haltung nicht immer in Erscheinung tretende Ecken auslaufen. Alle Lamellen sind Vier alpine Rhamphomyia-Arten (Dipt.). 163 dicht kurzhaarig, die des Forceps unten etwas länger behaart. Seltener erscheint das Epipyg weiter hinaufgerückt und dadurch mehr abgeschnürt. Der am Grunde von einer kleinen, schwarzen Kappe umschlossene, braungelbe Penis ist stielförmig, nur wenig abstehend, zur unteren Hälfte für gewöhnlich sichtbar, während das dünnere Ende von den Anhängen bedeckt wird (also anders gestaltet als bei aucta). Beine kaum bereift, einfach, mit feiner, mittellanger Be- haarung und dünner Beborstung. Hüften ziemlich langhaarig. &: Vorderschenkel rückseitig etwas länger feinzottig behaart, unterseits zugewandt mit einer Reihe kürzerer, abgewandt mit einer Reihe längerer Kammwimpern (diese etwa 11,mal so lang wie die Schenkeldicke). Vorderschienen vorn, etwas abgewandt, dicht- und feinzottig (Länge der Haare etwa gleich 11% der Schienen- dicke); aus diesen Zotten heben sich zwei Reihen kaum längerer und wenig stärkerer Borstenhaare unauffällig ab, die vordere Reihe weitläufiger und -deutlicher. Im übrigen sind die Vorderschienen mit kurzem, dichtem Haarflaum bekleidet. Ganz ähnliche Be- schaffenheit zeigen die Vorderfersen, die außerdem. vorn unten einige kurze Börstchen tragen. Mittelschenkel unten mit einer vorderen, unscheinbaren und einer hinteren, besonders in der End- hälfte deutlichen Wimperreihe. Mittelschienen mit 4 Reihen von Borsten, die auf der Unterseite nur klein, auf der Oberseite viel größer sind, am stärksten die (etwa 5) der oberen Vorderreihe, deren letzte Borste nicht ganz die Länge der unten kurzborstigen Mittelferse erreicht. Hinterschenkel am Grunde etwas länger be- haart, besonders rückseitig. Hinterschienen allmählich an Stärke zunehmend, oben mit zwei Reihen von etwa je 5 bis 8 Borsten, welche ein bis zweimal so lang sind wie die Schienendicke. Hinter- ferse oben etwas länger behaart als unten; unter den Haaren beiderseits auch solche von borstenartiger Beschaffenheit. Für das zweite Glied des Hinterfußes gilt ähnliches wie für das erste, in weniger ausgesprochenem Maße. @©: Beine kürzer behaart und beborstet als die des $. Vorder- beine verhältnismäßig kahl, Vorderschenkel rückseits etwas stärker behaart; die dort unten stehenden Kammwimpern bis 11, mal so lang wie die Schenkeldicke. Schenkel der hinteren Beine abgeflacht, mit wimperartigen Börstchen am oberen und unteren Rande; Hinterschenkel etwas stärker als Mittelschenkel. Die Borsten- reihen der hinteren Schiene entsprechen denen des &, doch sind die Borsten schwach und kurz, nur etwa von Schienendicke. Be- haarung der Hinterschienen oben länger als unten, die der Hinter- fersen oben mit Spuren derber Haarzotten, unten, wie auch die Mittelfersen, mit einigen kurzen Börstchen. Längenverhältnisse der Beine beider Geschlechter: Schienen annähernd gleich der Summe der zugehörigen Tarsen. Ferse un- gefähr gleich der halben Schiene und etwa doppelt so lang wie das zweite Fußglied. Beim & ist die Vorderferse etwas kürzer als 11* 1. Heft 164 Embrik Strand: die halbe Schiene, nicht ganz doppelt so lang wie das zweite Fußglied. Flügel blaß braungrau, beim Q meist etwas stärker bräunlich getrübt. Randmal deutlich, schmal, etwas dunkler schwarzbraun als die Flügelfläche. Diskoidalzelle beim @ kaum länger als beim 4, ihr ganzer Unterrand bei jenem ungefähr gleich dem Endstück der Postikalis (bei anthracina kürzer als das Endstück). Radialis und Cubitalis münden nicht ganz so entfernt voneinander wie bei anthracina, so daß der zwischen ihnen liegende Abschnitt des Flügelrandes gleich dem darunterliegenden wird. Die vom End- rand der Diskoidalzelle ausgehende Mittelader ist fast gerade, die Postikalis nur wenig geschweift. Analader vollständig, schwächer als die vorhergehenden Längsadern, besonders nach dem Grunde hin. Die unscheinbare Axillarader erlischt vor dem Flügelrande. Basalzellen und Analzelle wie bei anthracina. Wie die Grundfarbe des Tieres, so sind auch Borsten und Haare durchweg schwarz, doch zeigen die Haarspitzen vielfach einen bräunlichen Schimmer. Körperlänge des &: gegen 5 bis über 6 mm, des 9 41% bis gegen 6 mm. Rezensionen. Nur Schriften, die zu dem Zweck an die Redaktion des Archivs für Natur- geschichte eingesandt werden, können hier besprochen werden. Außerdem werden sie in den Jahresberichten behandelt werden. Zusendung von Rezensionsschriften erbeten an den Herausgeber des Archivs: Embrik Strand, Berlin N. 4, Chausseestr. 105. Fabre, J. H. Instinktets Mysterier hos Insekter og Edder- kopper. [Die Mysterien des Instinkts bei Insekten und Spinnen]. Oversat af W. Dreyer. Andet Oplag. Köbenhavn og Kristiania: Gyldendalske Boghandel, Nordisk Forlag. 1916, 292 pp., 8°. Mit Tafeln und koloriertem Umschlagbild. Preis Kr. 3.—. Fabre, J.H. Skik og Brug hos Insekterne [Sitte und Gebrauch - bei Insekten]. Udvalgte Stykker uddragne af ‚Entomologiske Erindringer“. Oversat af W. Dreyer. Köbenhavn og Kristi- ania: Gyldendalske Boghandel, Nordisk Forlag, 1916, 302 pp. Mit Tafeln und koloriertem Umschlagbild. Preis Kr. 3.—. Die biologisch-entomologischen Arbeiten von J. H. Fabre sind so gut bekannt, daß Empfehlung eigentlich unnötig wäre. Keiner der vielen Verfasser, welche die Biologie der Insekten studier- ten, haben eine derartige allgemeine Anerkennung wie Fabre Rezensionen. 165 erreicht, und zwar bezieht diese sich sowohl auf die Bedeutung der erzielten Forschungsergebnisse als auf seine Darstellungsweise. Maeterlinck hat von Fabre gesagt: ‚Er ist einer der bedeutendsten Naturforscher unserer Zeit und gleichzeitig ein geradezu wunder- barer Dichter, dies Wort in seiner eigentlichen und wahren Bedeu- tung gebraucht“. Und Edmond Rostand bezeichnet Fabre als einen großen Forscher, der wie ein Philosoph denkt, wie ein Künstler sieht und sich wie ein Dichter ausdrückt. Fabre’s Schriften sind daher sowohl von künstlerischem als von wissenschaftlichem Standpunkt gleich beachtenswert und können als Muster für populär-wissenschaftliche Darstellung dienen. Die beiden vorliegenden Bände enthalten ausgewählte Kapitel aus Fabre’s zehnbändigem Hauptwerk ‚Souvenirs Entomolo- giques‘“, ins Dänische übertragen von W. Dreyer und von Gylden- dalske Boghandel in Kopenhagen und Kristiania verlegt. — „Instinktets Mysterier‘ liegt in der zweiten Auflage vor, enthält die vom Übersetzer verfaßte Biographie nebst Bild Fabre’s und sonst 13 Kapitel, die Fabre’s ‚Laboratorium‘ und das Leben und Treiben von Holzböcken, Totengräbern, Prozessionsspinnern, Locustiden, Eumeniden, Osmien, Spinnen etc. behandeln. — „Skik og Brug hos Insekterne‘“ enthält 20 Kapitel, worin das Leben und Treiben von 15 Insekten oder Insektengruppen der Ordnungen Coleoptera, Rhynchota, Hymenoptera, Orthoptera und Lepidoptera geschildert wird. Beide Bücher zusammen machen uns mit der Naturgeschichte einiger der häufigeren europäischen, an geeigneten Stellen zahlreich anzutreffenden Insekten vertraut, zeigen uns, wie man am zweckmäßigsten biologische Beobach- tungen macht, und wie man durch Leben in und mit der umge- benden Natur über viele Sorgen des triviellen Alltagsdasein hinweggeholfen werden kann. Daß sie dänisch geschrieben sind, sollte kein wesentliches Hindernis für deren Benutzung auch außerhalb Dänemarks sein; wie ich schon früher an dieser Stelle gelegentlich meiner Besprechung von ‚Danmarks Fauna“ hervor- gehoben habe, wäre so viel Kenntnis der dänischen Sprache, daß sie wenigstens dänische Fachschriften verstehen können, für deutsche Zoologen leicht zu erwerben und sehr nützlich, weil es eine reiche zoologische Literatur in der dänischen Sprache gibt. — Die Ausstattung beider Bücher ist gut und der Preis billig. Embrik Strand. Marbe, K. Die Rechenkunst der Schimpansin Basso im Frankfurter zoologischen Garten nebst Bemerkungen zur Tierpsychologie und einem offenen Brief an Herrn Krall. Bildet das 3. Heft des IV. Bandes der ‚Fortschritte der Psy- chologie und ihrer Anwendungen“, unter Mitwirkung von Prof. Dr. W. Peters herausgegeben von Prof. Dr. Karl Marbe. Pag. 135—185, gr. 8°, 2 Textfigg. — Der Band der Zeitschrift im Umfang von 24 Bogen kostet 12 Mark, einzelne Hefte 3 Mk. — Diese Zeitschrift bringt streng wissenschaftliche Unter- 1, Heft 166 Embrik Strand. suchungen in einer nicht nur dem Fachmann, sondern auch jedem Gebildeten verständlichen Form. Sie enthält nicht nur rein psy- chologische Arbeiten, sondern auch solche Untersuchungen aus den verschiedensten Gebieten der Wissenschaft und der Praxis, in denen die Methoden und Tatsachen der wissenschaftlichen Psychologie zur Anwendung kommen. Sie ist nicht das Organ einer bestimmten Schule, sondern hat als Mitarbeiter anerkannte Forscher der verschiedensten Richtungen. In der vorliegenden Arbeit wird die Rechenkunst der Schim- pansin Basso vom Standpunkte der wissenschaftlichen Psychologie erklärt, es wird über den Rechenunterricht Bassos und über Bassos wirklichem Rechnen berichtet, die Beobachtungsgabe der Tiere, die Aufgaben für die Tierpsychologie und die tierpsychologische Methodik werden.besprochen und in einem offenen Brief an Herrn Krall nimmt der Verf. Stellung zu den von Krall vertretenen Ansichten (dessen Zeitschrift ‚‚Tierseele‘ ich schon früher an dieser Stelle besprochen habe). — Wer sich für Tierpsychologie inter- essiert, möge die vorliegende Arbeit und überhaupt die Zeitschrift „Fortschritte der Psychologie‘ studieren; er wird sicherlich Nutzen davon haben. Strand Doflein, Franz. Der Ameisenlöwe. Eine biologische, tierpsy- chologische und reflexbiologische Untersuchung. 138 pp., gr. 8°. Mit 10 Tafeln und 43 Textfiguren. Jena, Gustav Fischer, 1916. Preis brosch. M. 9.—. Der Ameisenlöwe hat in der biologisch-entomologischen Literatur eine große Rolle gespielt, indem seine eigenartige Lebens- weise von zahlreichen Schriftstellern behandelt und fast stets als Musterbeispiel planmäßigen, intelligenten Handelns beschrieben worden ist. Aber, wie es in solchen Fällen gewöhnlich geht: Unter den zahlreichen Schilderungen der Lebensweise des Ameisenlöwen scheint immer eine sich auf die andere zu stützen und so wurde im Laufe der Zeit nicht allzu viel an kritisch beobachteten Tatsachen den alten Beschreibungen hinzugefügt. Trotz des Umfanges der schon existierenden Literatur über den Ameisenlöwen war eine neue ausführliche kritische Darstellung, wie sie uns in der vor- liegenden Arbeit gegeben wird, daher sehr verdienstlich; die Beob- achtungen des Verf. weichen von der Mehrzahl der vorhandenen Beschreibungen so sehr ab, und ihre Analyse ergibt zudem eine so von der herrschenden sich unterscheidende theoretische Beur- teilung der physiologischen Grundlagen der Handlungen des Tieres, daß die Arbeit nicht bloß für die spezielle Kenntnis des Ameisenlöwen von der größten Bedeutung ist, sondern auch wichtige Beiträge zur Beantwortung von mehr allgemeinen Fragen gibt. Die einzelnen Kapitel behandeln Vorkommen, Bau, Verhalten in freier Natur und unter experimentellen Bedingungen, Sinnes- organe und Sinnesreaktionen, die wichtigsten Reflexe, die Reiz- barkeit und Abriß der Lebensgeschichte des Ameisenlöwen. Von Rezensionen. 167 den interessantesten Ergebnissen sei erwähnt, daß Verf. den Ameisenlöwen als einen vollkommenen Reflexautomaten kennen gelernt hat. Keine Handlung, kein Vorgang wies auf eine höhere psychische Fähigkeit hin. Es wurde auch eine Tatsache festgestellt, welche scheinbar, wenn auch nicht mit aller Sicherheit auf das Vorkommen mnemischer Vorgänge hinweist. Der Ameisenlöwe ist ferner interessant als ein Beispiel von weitestgehender Anpassung des Baues an die Lebensbedingungen. — Möge diese Arbeit die verdiente Beachtung finden und zu weiteren Untersuchungen, auch an anderen Arten der Ameisenlöwen (Doflein hat nur Myr- meleo formicarius L. untersucht), anregen. — Die Ausstattung des Buches ist ausgezeichnet. Embrik Strand Danmarks Fauna. Illustrerede Haandböger over den danske Dyreverden, med Statsunderstöttelse udgivne af Dansk Naturhistorisk Forening. Bd. 19: P. Esben-Petersen, Vaarfluer. 218 pp., 189 Figg. 1916. Preis Kr. 3.50. Im Archiv für Naturgeschichte 1915 A.8 habe ich schon das Vergnügen gehabt, auf die Reihe illustrierter Handbücher über die dänische Tierwelt, die vom dänischen naturhistorischen Verein in Kopenhagen herausgegeben wird, hinzuweisen und zu empfehlen, und diese Empfehlung kann ich jetzt auch dem soeben erschienenen 19. Band geben. Er behandelt die Trichoptera (dänisch: Vaarfluer), ist von dem besten dänischen Kenner dieser Gruppe, Esben- Petersen, verfaßt und reiht sich würdig seinen Vorgängern an. Die ersten 57 Seiten enthalten, außer einer allgemeinen Einleitung über die ganze Gruppe, Beschreibungen, Bestimmungstabellen und Ab- bildungen (46 Figuren) der Larven, die folgenden behandeln die Imagines, die sämtlich mehr oder weniger abgebildet werden; auch Arten, deren Heimatrecht in Dänemark noch nicht fest- gestellt, wohl aber wahrscheinlich ist, werden mit behandelt. — Möge dies geeignete Handbuch dem Studium dieser bisher so vernachlässigten Gruppe neue Freunde zuführen! Strand Collett, R. Norges Pattedyr. [Die Säugetiere Norwegens]. Kristiania: H. Aschehoug & Co. (W. Nygaard). 1912. 744 pp. 8°. Mit Tafeln, Textfiguren und zwei Klappkarten. Preis: 16 Kronen. Als erster Teil eines groß angelegten, auf 6 Bände berechneten Werkes über die Wirbeltiere Norwegens von dem inzwischen ver- storbenen bekannten norwegischen Vertebratenforscher Prof. Robert Collett erschien 1912 im Verlage von H. Aschehoug & Co. in Kristiania der vorliegende Band über die Säugetiere. Er ent- hält Beschreibungen und zum Teil Abbildungen der Familien, Gattungen und der 70 bzw. 73 im Gebiete festgestellten Arten, Bestimmungstabellen, Mitteilungen über die Verbreitung, Lebens- weise, Fortpflanzung, Variabilität, Schädlichkeit oder Nützlichkeit etc.; bei den bekannteren und wichtigeren Arten werden alle historisch festgestellten Data über die frühere Verbreitung, Vor- 1. Heft 168 | Embrik Strand: kommen, Verwendung seitens des Menschen etc. zusammen- gestellt und einschlägige fossile Funde werden besprochen. In manchen Fällen werden verwandte Arten aus den Nachbar- gebieten vergleichsweise mit besprochen. Wie ausführlich die Darstellung ist, geht daraus hervor, daß z. B. dem Bieber 28 Seiten, dem Hirsch 32 Seiten, dem Renntier 31 Seiten gewidmet sind. Fast sämtliche Mitteilungen gründen sich auf inländische Be- obachtungen; bei den Meeressäugern sind jedoch auch die Er- fahrungen norwegischer Walfänger aus anderen Teilen des Nord- und Eismeeres mit verwendet worden. Eine besonders wertvolle Grundlage bildete das reiche, im Zoologischen Museum Kristiania aufbewahrte Material. Außer den 70 jetzt noch im Gebiete lebenden Arten werden Mustela putorius L. und Sus scrofa L. als früher vorkommend be- handelt; außerdem sind Spuren vom Vorkommen des Mammuts in Norwegen nachgewiesen worden. Von besonders interessanten Arten seien erwähnt: Euolomys rutilus (Pall.), die in Norwegen nur in Finmarken und Tromsö Amt gefunden worden ist, sonst aber zirkumpolar verbreitet ist; Stcista subtilis (Pall.), die erst seit 1907 aus Norwegen bekannt ist, in der Tat aber in den Ge- birgen im südlichen Teile des Landes ziemlich weit verbreitet zu sein scheint; Castor fiber L., in den südwestlichen Küstengegenden vorkommend, die Anzahl der Individuen schätzt Verf. auf mehrere Hundert, und diese Anzahl dürfte zur Zeit nicht in Abnahme begriffen sein; Myotis nattererı (Kuhl), nur 2 Exemplare aus Nor- wegen bekannt; Myopus schisticolor (Lilljeb.), im südöstlichen Norwegen. Als importierte Arten werden Lepus europaeus Pall., Lepus cuniculus L., Cervus dama L. und Rupicapra rupicapra L. anhangsweise besprochen. Das Werk ist jedem, der sich für paläarktische und arktische Säugetiere interessiert, bestens zu empfehlen: der Fachmann wird darin nicht bloß eine geeignete Zusammenstellung früher bekannter Tatsachen, sondern bei jeder Art zahlreiche neue Beobachtungen von großer Bedeutung vorfinden, und der Laie wird bei der all- gemeinverständlichen und stilistisch vollendeten Darstellung das Werk genießen können, ohne daß die gediegene, ‚strenge‘ Wissen- schaftlichkeit des Werkes ihm dabei irgendwie hinderlich wäre. Es ist ausschließlich norwegisch geschrieben, auch ohne fremd- sprachliches Resümee; es gilt aber dabei dasselbe, was ich in Re- zensionen in dieser Zeitschrift schon früher in bezug auf die dä- nische Sprache hervorgehoben habe, nämlich daß der Unter- schied der norwegischen bzw. dänischen und deutschen Sprache nicht größer ist, als daß ein deutscher Zoologe sich leicht so viel Kenntnis der norwegischen Sprache würde erwerben können, daß er sein Fach betreffende norwegische Arbeiten würde verstehen können. Die darauf verwendete Zeit würde ihm häufig nützlich werden, zumal die norwegisch und dänisch geschriebene zoolo- gische Literatur ganz bedeutend ist. Rezensionen. 169 Die Ausstattung des Buches ist vorzüglich und der Preis billig. Embrik Strand. Thomann, H. Beobachtungenund Studienüber Schmetter- linge (Microlep.) aus dem Kt. Graubünden. Mit einem vergleichend-anatomischen Beitrag von R. Standfuß und drei Neubeschreibungen von J. Müller-Rutz. Mit 2 farbigen und 2 schwarzen Tafeln. 37 pp. 8°. Separatabdruck aus dem Jahresbericht 1913/14 der Naturforschenden Gesellschaft Graubündens. Chur 1914. Eine ausgezeichnete Arbeit, die als Muster dienen kann, wie auf dem Gebiete der einheimischen Schmetterlingsfauna gearbeitet werden müßte, und die gleichzeitig beweist, wie dankbar dies Forschungsgebiet immer noch ist, wenn man sich hauptsächlich mit den Microlepidopteren beschäftigt. Es wird hier, auf Grund von Material aus Graubünden, berichtet über das biologische Ver- halten von Dioryctria mutatella Fuchs, über den männlichen Genital- apparat von dieser und zweier anderen Dioryctria-Arten, die Ent- wicklung und Erscheinungszeiten der Knospenwickler (Gen. Eve- tria) in der Umgebung von Landquart (darunter eine n. var. rhaeticana von Ev. pinivorana Z., das Vorkommen von Lasdeyresia grünertiana Ratzbg. in Graubünden und über den Genitalapparat dieser Art und den von L. pactolana Zett., dann eine „kurze Be- merkung zu den beiden braunen Erbsenwicklern: Lasdeyresia nebritana Tr. und nigricana Steph.‘“, endlich Beschreibungen je einer neuen Art der Gattungen Efinotia, Ochsenheimeria und Scythris. Die kolorierten Habitusfiguren ebenso wie die schwarzen Detailfiguren sind sehr gelungen. Embrik Strand. Brehms Tierleben. Allgemeine Kunde des Tierreichs. Mit etwa 2000 Abbildungen im Text, über 500 Tafeln in Farbendruck, Kupferätzung und Holzschnitt und 13 Karten. Vierte, voll- ständig neubearbeitete Auflage, herausgegeben von Prof. Dr. Otto zur Strassen. Indem ich auf meine kürzlich an dieser Stelle erfolgte Be- sprechung der bis dahin erschienenen Bände von Brehms Tier- leben hinweise, möchte ich hervorheben, daß der jetzt zur Be- sprechung vorliegende 13. Band des ganzen Werkes bzw. 4. Band der Säugetiere sich den vorhergehenden Bänden in jeder Be- ziehung würdig anschließt und ebenso warm empfohlen werden kann. Er führt als besonderen Titel: Die Säugetiere von Alfred Brehm. Neubearbeitet von Max Hilzheimer und Ludwig Heck. Vierter Band: Paarhufer — Halbaffen — Affen. Leipzig und Wien: Bibliographisches Institut. 1916, ist 714 Seiten stark und enthält 204 Abbildungen nach Photographien auf 26 Doppeltafeln, 86 Ab- bildungen im Text, 23 farbige und 4 schwarze Tafeln sowie 4 Karten- beilagen. Dieser letzte Säugetierband ist für viele Brehmleser gewiß der wichtigste, schon auch für ihre allgemeinen Grundanschauungen, 1. Heft 170 f Embrik Strand: weil er einerseits unter den Paarhufern die wichtigsten Haustiere und das wichtigste Wild, anderseits in den Affen die nächsten Verwandten des Menschen enthält. Es war daher bei der Be- arbeitung besonders nötig, ab- und zuzutun, und zwar stellenweise soviel, daß vonderletzten Auflagekaumnoch etwas übrig blieb, sollte das ‚Tierleben‘“ seinem hohen Doppelziel wieder nahekommen: der breiteren Masse der Gebildeten in gemeinverständlicher Form die Ergebnisse der wissenschaftlichen Forschung zu vermitteln, die auf diesen Gebieten in den letzten Jahrzehnten so weit und tief gegangen sind, dann aber auch den Forschern selber in allem, was das Tierleben und das lebende Tier anlangt, ein möglichst zu- verlässiges und befriedigendes Nachschlagebuch zu sein. Daß in beiden diesen Beziehungen die Bearbeitung vorzüglich ist, wird sich nicht bestreiten lassen. Wieviel Neues in dieser Bearbeitung hinzugekommen ist, geht z. B. daraus hervor, daß während in der letzten Auflage 85 Arten Halbaffen und Affen geschildert wurden, sind es hier deren nicht weniger als 201. Auch unter den Paar- hufern sind aus den letzten Jahrzehnten viele Neuentdeckungen, - z. B. das Okapi, das Waldschwein, die vielen zentralasiatischen Hirsche hinzugekommen, außer den zahlreichen Unterarten, die aus den früheren Kollektivspecies abgetrennt wurden. Außer dieser Anschwellung des rein systematischen Stoffes mußten die zahlreichen neueren biologischen Beobachtungen berücksichtigt werden, paläontologisches Material wurde zur Begründung der Systematik herangezogen, bei den Haustieren wurde die geschicht- liche Herausbildung der Rassen nachgegangen usw. , Die Illustration dieses Bandes ist im Vergleich mit derjenigen der letzten Auflage sowohl quantitativ als qualitativ noch viel besser; ganz besonderen Wert haben dabei die vielen neu hinzu- gekommenen Originalbilder, die als Natururkunden gerade den wissenschaftlichen Benutzern des Buches sehr nützlich sein werden. Daß die Illustration auch rein künstlerisch und rein technisch gesehen, wie überhaupt die ganze Ausstattung dieses wie der vor- hergehenden Bände, vorzüglich ist, möge noch hinzugefügt werden. Auch wer ältere Ausgaben von ‚Brehm‘ besitzt, kann nur geraten werden, sich die neue anzuschaffen; er wird es gewiß nicht bereuen. Embrik Strand. Schmitz, H. De Nederlandsche Mieren en haar Gasten. 150 pp., 56 Abbild., 8%. Separatabdruck aus dem Jaarbook 1915 van het Natuurhistorisch Genootschap in Limburg. Electrische Boekdrukkerij Cl. Goffin, Maastricht. Verfasser hat 1906 eine Arbeit über die deutschen Ameisen veröffentlicht: ‚Das Leben der Ameisen und ihre Gäste. An- leitung zur Beobachtung der in Deutschland heimischen Arten“, die als Teil XXXV der ‚„Naturwissenschaftlichen Jugend- und Volksbibliothek“ bei der Verlagsanstalt vorm. G. J. Manz in Regensburg erschienen ist. Eine insbesondere für Holland be- Rezensionen. 171 stimmte, in erster Linie auf die holländische Fauna bezug- nehmende Neubearbeitung der genannten deutschen Arbeit bildet vorliegende Schrift, die wir bestens empfehlen können, und zwar auch denjenigen, welche die deutsche Ausgabe schon besitzen. Es ist nämlich hier wertvolles Neues hinzugekommen, abgesehen davon, daß der ganze rein faunistische Inhalt natürlich ein anderer als in der. Bearbeitung der deutschen Ameisen ist. Das Buch ist allgemeinverständlich geschrieben und setzt also keine besonderen entomologischen Kenntnisse voraus; anderer- seits ist es auch für Entomologen, die sich für andere Gruppen als Ameisen interessieren, von Bedeutung wegen des die Gäste der Ameisen behandelnden Inhalts; so werden Coleopterologen, Dipterologen, Hymenopterologen, Arachnologen usw. manches für sich darin finden. Von rein wissenschaftlichem Wert sind u. a. die originalen Abbildungen. Strand Danmarks Fauna. Illustrerede Haandböger over den danske Dyreverden, med Statsunderstöttelse udgivne af Dansk Naturhistorisk Forening. Bd. 19: P. Esben-Petersen, Vaarfluer. 218 pp., 189 Figg. 1916. Preis Kr. 3.50. Im Archiv für Naturgeschichte 1915 A. 8 habe ich schon das Vergnügen gehabt, auf die Reihe illustrierter Handbücher über die dänische Tierwelt, die vom dänischen naturhistorischen Verein in Kopenhagen herausgegeben wird, hinzuweisen und zu empfehlen, und diese Empfehlung kann ich jetzt auch dem soeben erschienenen 19. Band geben. Er behandelt die Trichoptera (dänisch: Vaarfluer), ist von dem besten dänischen Kenner dieser Gruppe, Esben- Petersen, verfaßt und reiht sich würdig seinen Vorgängern an. Die ersten 57 Seiten enthalten, außer einer allgemeinen Einleitung über die ganze Gruppe, Beschreibungen, Bestimmungstabellen und Abbildungen (46 Figuren) der Larven, die folgenden behandeln die Imagines, die sämtlich mehr oder weniger abgebildet werden; auch Arten, deren Heimatrecht in Dänemark noch nicht iest- gestellt, wohl aber wahrscheinlich ist, werden mit behandelt. — Möge dies geeignete Handbuch dem Studium dieser lisher so vernachlässigten Gruppe neue Freunde zuführen! Strand Adolph, E. Die Venenentwicklung des Vorderflügels von Epeorus assimilis Eaton. Bildet Nr. 1 des CII. Bandes der: Nova Acta. Abhandl. d. Kaiserl. Leop.-Carol. Deutschen Akademie d. Naturforscher. 67 pp. 21 Tafeln. Halle 1916. Der schon durch frühere Arbeiten über Insektenflügel bekannte Verfasser gibt hier eine mikrophotographische Darstellung des im Titel angegebenen Thema. Auf Grund von weit über 600 mi- kroskopischen Präparaten von Ephemeridenflügeln, hauptsächlich der im Titel genannten Art, und Beobachtungen, die schon vor 15 Jahren begonnen wurden, gibt Verf. eine zusammenhängende Beweisführung für die Richtigkeit des morphologischen Gegensatzes 1. Heft 172 Embrik Strand: Rezensionen. zwischen den Konvex- und Konkavadern, und zwar sind nicht die konkaven, sondern die konvexen Rippen die älteren. Die Ergebnisse sind für die Kenntnis der Insektenflügel überhaupt von großer Bedeutung; daß z. B. die festgestellte Fluoreszenz des Flügelhypoderms nicht eine Besonderheit der Ephemeriden, sondern eine Eigenschaft der Flügelkeime der Insekten überhaupt sein dürfte, geht daraus hervor, daß Verf. dieselbe auch bei Apis und Nemura beobachtete. Die zahlreichen Bilder, welche den Wert unberührter Natururkunden haben, verleihen allein schon des- wegen der Abhandlung eine hohe wissenschaftliche Bedeutung; daß einige der Bilder in der Reproduktion nicht ganz tadellos ausgefallen sind, kommt dabei wenig in Betracht. Auf den Inhalt der gediegenen Arbeit kann hier sonst nicht weiter eingegangen werden; mögen die Fachgenossen davon in der Originalarbeit selbst Kenntnis nehmen. Strand Mikrokosmos. Zeitschrift für angewandte Mikroskopie, Mikro- biologie, Mikrochemie und mikroskopische Technik. 10. Jahrg. 1916/17. Heft 1. Jährlich 12 Hefte und 2 Buchbeilagen. Halbjährlich M. 3,60, einzelne Hefte 60 Pfennig. Stuttgart, Franckh’sche Verlagshandlung. Um die vielseitigen Anregungen dieser Zeitschrift zu kenn- zeichnen, sei einiges aus dem Inhalt des vorliegenden Heftes hervorgehoben. Oettli leitet zu Versuchen mit lebenden Bakterien an, die er ans Kochbuch, an Lebensmitteluntersuchungen, an Fragen der theoretischen Naturwissenschaft usw. anschließt. Degner führt am Studium der Kellerassel in die so verwickelte und doch auch fesselnde äußere Anatomie der Krebstiere, Heineck in das der körperlichen Darstellung von Schnittbildern ein. Migula gibt Ratschläge zur Erhaltung verderbender mikroskopischer Präparate. Pooth behandelt Kaffee-Ersatzmittel. In dem einen der ständigen Beiblätter, im ‚Laboratorium des Mikroskopikers‘““, beschreibt Kneußl den Bau eines Mikrotoms, in „Mit Mikroskop und Kamera“ Schneider lückenlose Lichtbildreihen zur Ent- wicklungsgeschichte der Wirbeltiere, und in dem neu beigegebenen Beiblatt ‚Was soll ich untersuchen ?“ zeichnet Krausse ‚Ento- mologische Aufgaben für Mikroskopiker“. Den weiteren In- halt der reichillustrierten Zeitschrift wie auch die vielen Ver- günstigungen zu kennzeichnen, die sie ihren Lesern bietet, würde zu weit führen. Wir raten jedem, der sich für sie interessiert, sich eine ausführliche Ankündigung durch die Geschäftsstelle kommen zu lassen. Strand ARCHIV NATURGESCHICHTE. GEGRÜNDET VON A. F. A. WIEGMANN, FORTGESETZT VON W. F. ERICHSON, F.H. TROSCHEL, E. VON MARTENS, F. HILGENDORF, W. WELTNER unD E. STRAND. = EEE Erg TTERERERT TÜR ni acnE TEEN TEE LEN ARE TE TR NGRRBESTICHTTTTT ZWEIUNDACHTZIGSTER JAHRGANG. 1916. Abteilung A. 2. Heft. HERAUSGEGEBEN VON EMBRIK STRAND (BERLIN). Ge U Te NICOLAISCHE VERLAGS-BUCHHANDLUNG R.STRICKER Berlin. nn Inhaltsverzeichnis. Seite Fruhstorfer. Neue Rhopaloceren aus der Sammlung Leonhard. (Mit I kolorierten Tafel) .i ut un. 00. vera An tutasevpinte en 1 Strand. Neue Aberrationen der Noctuiden-Subfamilien Hadeninae, Erastriinae, Catocalinae, Mominae und Phytometrinae . . .. . 18 Schultze. Über die in den Steppen und Urwaldungen Westafrikas während der Jahre 1903/04 sowie 1905/06 von mir beobachteten Melitophilen. Ein Verzeichnis mit a Anmerkungen. (Mit 1 Tafel) ..... 50 Strand. Herrich-Schäffer’sche Originalbilder | Non Arten:ı (Mit kolorierteng Tafel) «2 read FESTE a8 2 %08 Strand. Arachnologica varia XIV—XVIIl (Mit 2 Textfiguren) . . 70 Krausse. Über das phagische Verhalten einiger Coleopteren. (Mit EB Ten un ARE RE MONROE ARN a, bo F. BRERASI RORRDEr RR AN: 76 Strand. Neue und wenig ae Be von (Sutonne 79 Strand. Neue Nebenformen indischer Heterocera . . .». ..2.....86 Roewer. 52 neue Opilioniden. (Mit 47 Textfiguren) . ...... 90 Strand. Arachnologiea varia XIX—XX ........2.2.... 168 Neue Rhopaloceren aus der Sammlung Leonhard. Von H. Fruhstorifer. (Mit 1 kolorierten Tafel). Große Serien prächtig konservierter Tagfalter, namentlich aus den Balkanstaaten, welche mir Herr Otto Leonhard in Blasewitz in entgegenkommendster Weise zur Ansicht oder für meine Sammlung überließ, gaben Veranlassung, Umschau unter den vikarianten Formen der betreffenden Kollektivspezies zu halten. Als Resultat der Vergleiche ergibt sich eine Reihe bisher unbeachteter Lokalformen, von welchen wir die hervorragendsten auch im Bilde bringen. Melitaea phoebe narenta subspec. nova. (Tafel I, f. 1). (Name nach dem Hauptfluß der Herzegowina.) (M. phoebe Rebel, Stud. Ann. Hofmus. 1904, p. 156, 2 sehr groß, oberseits sehr dunkel.) Die größte bekannte europäische Arealrasse der Gesamtart und in gewissem Sinne der M. phoebe caucasica*) Staudinger ge- nähert. Das 2 übertrifft aber caucasica erheblich im Ausmaß. Die Vdflgl. erscheinen reicher mit rot untermischt und die rot- braunen Fleckenserien durch breitere schwarze Binden separiert. Die Htflgl. der 22 sind in der Regel noch erheblicher geschwärzt als auf unserer Figur; die ockerfarbenen Stellen werden dadurch unbedeutender und auf weitzerstreute Strichelchen und Halbmond- flecken reduziert. Unterseits sind Beziehungen zu M. #hoebe lokris Frhst. 1908 von Saratow vorhanden,doch werden alle braunen Stellen markanter. Patria: Herzegowina, Jablanica, 5 Q? in Kollektion Leonhard SF-Type in Kollektion Fruhstorfer. Nach Rebel auch aus Serbien und Montenegro bekannt. Von vikarianten Rassen verdienen Erwähnung: M. phoebe gerinia subspec. nova. Oberseits von occitanica Staudgr. zu trennen durch aus- gedehntere Transcellularflecken der Vdflgl. Die Grundfarbe *) Anmerkung: Der Name caucasica 1870 hat zu fallen, weil er in derselben Gattung bereits 1861 einer didyma Rasse gegeben wurde. Es wird hier durch ottonis nom. nov. ersetzt. Archiv für Naturgeschichte 1916. A. 2 l 2. Heft 2 H. Fruhstorfer: gleichmäßiger ockergelb, ohne die schön rotbraunen Submarginal- flecken der südspanischen Form. Patria: Portugal, Lissabon. Unter dem Sammelnamen occitanica Stdgr. verbergen sich verschiedene Arealformen. Die Type, wenn eine solche bezeichnet wurde, dürfte auf Exemplare aus Andalusien basiert sein, weil Staudinger dort selbst gesammelt hat. Fundortsbezeichnungen, wie ‚Iberia‘‘ der Staudinger’schen Kataloge, sind für unsere heutigen Forschungen zu allgemein gehalten. M. phoebe virgilia subspec. nova. In der Größe iberische und alpine dhoebe wesentlich über- treffend. Die dd sogar ansehnlicher als JS aus Südtirol, Krain und der Herzegowina. Charakteristikum eine vorwiegend hellrotbraune Grundfarbe, von welcher sich die sehr großen Submarginalflecken der Htflgl. weniger scharf als bei occitanica abheben. Die Median- und Submedianpartie der Vdilgl. nur spärlich schwarz belegt, wodurch virgilia von allen europäischen ?hoebe-Rassen leicht zu unterscheiden fällt. Patria: Alpes maritimes, 5 dd, 12 (Dr. F. von Cube leg.). M. phoebe sylleion subspec. nova. Habituell etwas kleiner als vırgilia, dennoch Individuen von alternans Seitz aus dem Wallis in der Größe überragend. Grund- farbe dunkler, die Vdflgl. markanter schwarz gebändert als bei virgilia und alternans, weniger bunt als Walliser dhoebe und ent- schieden dunkler als virgilia. Patria: Piemont, Cognetal (Type) (12 $d, 2 22 H. Fruhstorfer leg.) Exemplare von Courmajeur und dem Col de Gen£vre, der von Cesanne nach Briancon führt, bleiben in der Größe hinter sylleion zurück, was durch den höher gelegenen Flugplatz begründet sein dürfte. Sylleion nähern sich auch die sehr kleinen Exemplare von den Basses Alpes. M. phoebe minoa subspec. nova. Eine außerordentlich verdunkelte, hochalpine Form — im Habitus Exemplaren von Wiesbaden, Linz, Mähren, Agram, Serbien gleichkommend —, die schwarzen Gitter beider Flügel jedoch prägnanter. Die Hilgl. ebenfalls verdunkelt, mit äußerst reduzierter gelbbrauner Fleckung, so daß minoa als eine vorwiegend schwarze Form bezeichnet werden kann. Patria: Engadin 6 dd, 3 29, Fruhstorfer leg. Zu minoa gehören sicher auch dhoebe anderer alpiner Herkunft, z. B. jene aus der Nordschweiz und dem Allgäu. M. phoebe koios Fruhst. 1908. Zu dieser aus Südtirol beschriebenen Rasse ziehe ich einst- weilen, um weitere Namen zu vermeiden, auch die prächtige Form aus der Umgebung von Laibach in Krain. Dortige Individuen sind Neue Rhopaloceren aus der Sammlung Leonhard. 3 jedoch oberseits prominenter schwarz gefleckt und habituell fast doppelt so groß als die ungewöhnlich kleinen Shoebe aus der Um- gebung von Budapest. Exemplare aus dem Banat, Orsova (Koll. Leonhard) nähern sich viel mehr den Budapester $hoebe als der koios von Krain. M. phoebe ogygia Fruhst. 1907. (M. phoebe ogygia Seitz, Bd. 1, p. 217.) Mit der griechischen Rasse ogygia sind Exemplare aus dem Balkan (Koll. Leonhard und Fruhstorfer) nahe verwandt, wenn auch nicht identisch. Patria: Griechenland, Bulgarien, Kalofer Balkan. M. maturna idunides subspec. nova. M. maturna Reb. A. Hofm. 1904, p. 155.. Weiße Mittelbinde aller Flügel auffallend.) (M. maturna var. uralensis Schaw. Verh. Z. B. Ges. Wien, 1913, p. 145, 1914, p. 352.) d und 9 differieren von M. maturna L. aus der Umgebung von Wien wie auch von urbani Hirschke aus der Nähe von Budapest durch grauweiße und prominentere, statt gelbliche und undeutliche Medianflecken beider Flügel. Bei den 22 sind auch die Htflgl. im Außensaum mit weißlichen Flecken besetzt. Unter- seits charakterisiert durch fast weiße oder weißlichgelbe, statt schwefelgelbe oder gesättigt ockerfarbene Längsstreifen und Flecken beider Flügel. Die Unterseite gleicht somit vielmehr der maturna intermedia Men. vom Amur wie den maturna Individuen aus Nieder-Österreich und Ungarn. Von uralensis differiert idunides durch ausgedehntere rotbraune Submarginalbinden beider Flügel, auch sind die weißen Flecken nicht so rein kreideweiß wie bei uralensıis. Patria: Bosnien, Maklenpaß, Juli 1902, A. Leonhard leg. (3 dd, 3 22 Koll. Fruhst.). W Eine große Serie in der Sammlung Leonhard. Ähnliche Formen finden wir in Dalmatien und Croatien-Slawonien. M. athalia limera subspec. nova. gg und P9 sehr nahe scardona Frhst. 1910 von Agram und der Herzegowina. Oberseits aber von scardona und den Deutsch- Österreichischen athalia sehr leicht zu unterscheiden durch die außerordentlich regelmäßigen, fast immer in drei gleichartigen submarginalen Reihen verteilten sehr kleinen Flecken der Vdilgl. Die Htflgl. sind charakterisiert durch einen außergewöhnlich breiten schwarzen Distalsaum, in welchem namentlich bei den 99 die rötlichen oder gelblichen Flecken fehlen. Limera ist eine dunkle Gebirgsform, welche kaum noch Ähnlichkeit mit der alpinen helvetica Rühl zeigt. In der Größe bleibt sie hinter der transsyl- vanischen Rasse zurück. Patria: Bosnien, Koriöna (5 $2, Koll. Fruhstorfer), eine große Serie in der Sammlung Leonhard. 1° 2. Heft 4 HH, Fruhstorfer: Exemplare aus der Herzegowina und von Doboj in Bosnien gehören zur kroatischen Rasse scardona Fruhst. M. athalia lucifuga subspec. nova. Das melanotische Kolorit der Oberseite gewinnt limera gegen- über namentlich auf den fast ganz geschwärzten HtflgIn. noch an Ausdehnung. Letztere führen in der Regel nur noch die post- diskale Serie rotbrauner Flecken. Auch die Unterseite ist erheblich verdunkelt. Patria: Saratow, in Anzahl in Kollektion Fruhstorfer. lucifuga bildet einen interessanten Übergang von den mittel- europäischen Formen zu der großen melanotischen tinica Fruhst. vom Baikalsee. M. aihalia dictynnoides Horm. Diese gleichfalls nigristische afhalia-Rasse wird im Seitz noch unter M. aurelia geführt, wohin sie ihr Autor zuerst gebracht hat. 1911 aber (Z. für wiss. Insektenbiol., p. 214) erkannte Hormuzaki seinen Irrtum und bringt dictynnoides zu athalia. Mir liegt eine große Anzahl Exemplare aus Siebenbürgen vor und es ist mir unverständlich, wie Hormuzaki, der sich jetzt auf Staudinger und Rebel beruft, um seinen Fehler zu beschönigen, jemals diese ent- schiedene athalia-Rasse mit der kleinen M. aurelia in Beziehung bringen konnte. Mit dictynnoides fast identische Exemplare dominieren bereits in Ungarn, liegen mir auch von Stuttgart vor. Damit ist aber nicht gesagt, daß dictynnoides nicht eine prächtige Lokalform darstellt, denn in Siebenbürgen scheinen, wenigstens nach den Serien, welche mir vorliegen, athaloide athalia überhaupt nicht vorzukommen. Dennoch dürfen wir auch von Trans- sylvanien helle Exemplare erwarten, welche sich forma aceras Horm. (nicht spec. darw.) aus der Bukowina anschließen werden. „spec. darwiniana‘‘ ist ein ganz mißverstandener Ausdruck, den Staudinger kreierte, als die Naturwissenschaft die Darwin’ schen Ideen noch nicht assimiliert hatte. Jede Spezies ist „spec. darw.‘“ weil es keine Art gibt, welche stehen bleibt, sondern alle sich in voller Evolution befinden — die einen mehr (z. B. die Melitaeen), andere in geringerem Maße (Pyrameis). M. athalia lucifuga ist dictynnoides naturgemäß sehr ähnlich, aber nicht mit ihr identisch. Die geringe Entwicklung aller rotbraunen Punktflecken, welche lucifuga eigentümlich ist, läßt bei ihr eher an Verwandtschaft mit M. aurelia und noch mehr britomartis denken, als bei der buko- . winisch-transsylvanischen dictynnoides. M. athalia suessula subspec. nova. Oberseits der helvetica Rühl vom Engadin, Chamonix, Cour- mayeur genähert, habituell jedoch viel kleiner und infolgedessen mit namentlich auf den Hflgln. zierlicheren und fast durchwegs er punktartigen Fleckchen auf ausgedehntem schwarzen runde. ,. Neue Rhopaloceren aus der Sammlung Leonhard. 5 Eine interessante Rasse, welche in ihrer Kleinheit und der melanotischen Kolorittendenz parallel geht mit der Entwicklungs- richtung der süddeutschen M. aurelia britomartis Ass. der nörd- lichen aurelia gegenüber. Patria: Oberbayern — der Moorfauna angehörend —, Rohr- seemoos am Kochelsee (Type!), Dachauer Moos, Reichenhall, Allgäu. Die Entdeckung dieser hervorragenden Diminutivrasse ist Herrn Assessor Osthelder zu danken, der mir vor vielen Jahren bereits eine ansehnliche Serie im Tausch überließ. Das komparative Studium der Lepidopteren der oberbayerischen Moore würde noch eine ganze Reihe ähnlich hochdifferenzierter subalpiner Formen, den Rassen des norddeutschen Tieflandes und dem eigentlichen Alpengebiet gegenüber, ans Licht bringen. M. athalia luciflwa subspec. nova. Als im Jahre 1909 mich Roger Verity hier in Genf aufsuchte, fielen ihm unter meinen ca. 200 athalia aus der Schweiz, Deutsch- land und den piemontesischen Alpen am meisten die athalia aus der Umgebung von Genf auf. Jetzt beim Vergleich des Leonhard- schen Materials überzeuge ich mich, daß Verity sehr richtig beob- achtet hat. $Q oberseits hell ockergelb mit äußerst geringer schwarzer Bänderung. Auch die Unterseite hervorstechend durch ungewöhnlich lichte, fast reinweiße Medianbinden der Hflgl. Patria: Savoyen, sehr häufig am kleinen Saleve, 10 34, 4 99, Koll. Fruhstorfer. Zu luciflua rechne ich auch Exemplare aus dem unteren Wallis und dem Jura. M. athalia delminia Fruhst. Soc. Ent. 1910, p. 51 = M. athalia var. teroliensis Wagner. Z. bot. Ges. 1912, p. 210. M. athalıa sicula Tur. Oberseite charakterisiert durch das feurige Rotbraun aller Flecken, die äußerst scharf, aber nicht plump schwarz umrahmt sind. Medianzone der Hflgl. ohne schwarze Makeln. sicula ist im allgemeinen der luciflua von Savoyen sehr ge- nähert, aber unterseits entschieden dunkler, der Saum der Hflgl. gesättigt, statt weißlich gelb wie bei /uciflua. Die 22 sind nach Oberthür, Etudes III, 1909, p. 250, sehr bleich, schwärzlichgrün überstäubt, so daß sie etwas an M. parthenie der Alpen erinnern. Patria: Sizilien, Ficuzza (Gg. Krüger leg.). M. cynthia leonhardi subspec. nova (Taf. I, Fig. 2 u. 3. 9). M. cynthia Reb. Studien I, p. 167. M. cynthia gehört zu den interessantesten faunistischen Er- scheinungen Bulgariens, weil die Art im Rilo-Gebiet die südöstliche Grenze ihrer Verbreitung erreicht. Haberhauer fand 1873 die ersten Exemplare der Art, welche 1899 durch Elwes und Mrs. Nichol wieder entdeckt wurde. Als Flugplatz war hauptsächlich der Paß Popova Schapka bekannt, wo die Art auf 2100 m Höhe um Gras 2. Heit 6 H. Fruhstorter: und Juniperusbüsche Anfang Juli fliegt. Rebel traf sie noch Ende Juli bis 2300 m. Ein 9, welches Haberhauer ans Hofmuseum sandte, hatte eine weißliche Medianbinde der Oberseite beider Flügel, wie solche gelegentlich auch bei alpinen 2? vorkommt. Im Durchschnitt sind Rilostücke kleiner als alpine (Rebel). Beim $ sind, verglichen mit M. cynthia* der Schweizer Alpen, alle rotbraunen Makeln besonders jene der Vdflgl. in auffallender Progression. Auch die rotbraune Submarginalbinde der 92 er- scheint bei manchen Exemplaren fast doppelt so breit, als bei 29 aus dem Engadin. Fast noch hervorragender als die Oberseite differenziert sich die Unterseite durch nahezu reinweiße, statt gelb- liche Längsbinden und Flecken beider Flügel. Patria: Bulgarien, Rhodope, 22.—30. Juli 1911 (M. Hilf leg.). 2 88, 2 28, in Koll. Fruhstorfer. Cotype in Koll. Leonhard. Nach brieflichen Mitteilungen des Herrn Leonhard ziemlich selten. M. aurinia bulgarica subspec. nova. Auch die bulgarische Repräsentantin dieser weit verbreiteten Spezies hat ihr Kleid erheblich verändert. Die Exemplare sind relativ unansehnlich, sehr bunt und namentlich beim ® charak- terisiert durch eine äußerst prägnante, namentlich in Anbetracht der Kleinheit der Form ungemein derbe, schwarze Medianbinde beider Flügel. 92 führen außerdem in der Regel licht ockergelbe postdiskale Flecken, wie sie in gleicher Intensität, aber nur selten auch bei bosnischen aurinia balcanica Schaw. zu beobachten sind. Der schwarze Saum der Hflgl. der $$ ungewöhnlich breit. Patria: Bulgarien, Rila, 1700md. Rhodope 2 (Drenowski leg..), Rhodope (2 33, M. Hilf 30 vll. leg.). Type Koll. Fruhstorfer. Melıtaea aurinia anglicana subspec. nova. (M. artemis Barret, Lep. Brit. Isl. 1893, p. 198, t. 27, f. 2a, 2b. Oberthür, Etudes 1909, p. 229.) Barett und Oberthür machen bereits darauf aufmerksam, daß englische aurinia durchaus verschieden von den irländischen und schottischen Exemplaren seien. Stücke aus Kent, also dem süd- östlichen England, welche mir durch Herrn Bang-Haas zugänglich gemacht wurden, differieren von irländischen Exemplaren meiner Sammlung durch die verwaschene schwarze Bänderung der Vdflgl. und die kleineren schwarzen Intranervalpunkte der Htflgl. Die gelblichen Flecken der hibernica Birsh. werden durch düster ocker- farbene ersetzt, so daß anglicana einen weniger bunten Eindruck hervorruft als hibernica, dennoch aber ist anglicana in der Färbung wesentlich bunter als Individuen von deutschen Fundorten, von Altona angefangen bis zu solchen aus dem Allgäu und von Passau. Am nächsten stehen der anglicana noch gewisse Individuen der bulgarica Frhst. und der balcanica Schaw. aus Bosnien. Patria: England, Kent. *) Anmerkung. Als Heimat der cynthia gibt Hübner Österreich, Steier- mark, Kärnten, Tirol an. Neue Rhopaloceren aus der Sammlung Leonhard. ; 7 M. aurinia acedia subspec. nova. | (M. artemis Barret, 1. c., t. 27, £. 2 & 2c. South Wales.) d ausgezeichnet durch große regelmäßige, nicht durch die schwarze Transcellularbinde eingeengte oder verdrängte Sub- medianflecken. Beim 9 erscheint die helle Zone der Vdflgl. noch ausgedehnter, und es fehlen auf diesen sowohl die schwarzen, wie auch die rotbraunen Partien, so daß derlei Stücke der davidi Obthr. aus der Mandschurei und Mongolei, so paradox dies auch klingen mag, gleichen. Patria: Wales, West-England. M. aurinia emba subspec. nova. d u. @ entfernt verwandt mit banghaası Seitz, aber von dieser ohne weiteres zu differenzieren durch eine fast rein weiße statt gelbliche Medianbinde der Oberseite beider Flügel. Auch die Rand- flecken der Htflgl. sind grauweiß statt gelblich. Im allgemeinen gleichen emba Exemplare der desfontaini Godart. Patria: Emba, Uralsk. Type $ u. Qin Kollektion Bang Haas. M. didyma oreithyia subspec. nova. & auffallend durch rundlichen Flügelschnitt und ein lebhaftes Ziegelrot der Oberseite. Die Schwarzpunktierung etwa wie bei neera von Südrußland verteilt, aber außerordentlich kräftig, doch treten nur die Medianbinde der Vflgl. und die submarginalen Halbmonde beider Flügel deutlich hervor. Q ansehnlicher als dalmatina Stdgr. 29, selbst größer als 99 aus Laibach und den größten‘ 92 der Alpes maritimes gleich- kommend. Die Färbung im allgemeinen heller als bei der Rasse aus Krain und den Alpes maritimes, das dunkelste 9, welches mir vorliegt, noch wesentlich heller als die am meisten melanotisch verfärbten 2? der Okkupationsländer. Patria: Österr. Küstenland, Fucine, Juni— Juli (M. Hilf leg.). 288,329, Koll. Fruhstorfer. In Anzahl in der Sammlung Leonhard. Oreithyia ist die imposanteste Lokalform aus dem Gesamtgebiet der Österr.-ungar. Monarchie. Ihr schließen sich Exemplare aus Bosnien an, doch scheinen diese in der Größe wenigstens nach dem mir zugänglichen Material erheblich hinter oreithyia zurückzu- bleiben. Schawerda nennt (V. Zool. Bot. Ges. 1913, p. 147) die bosnisch herzegowinischen Exemplare die alpine Rasse des Südens. Nach Schawerda haben die 22 eine unglaubliche Variabilität, doch herrschen grünbraune Vdflgl. und rotbraune Hflgl. vor. Einige Exemplare haben sogar gleichmäßig dunkle grünlich- schwarze Oberseite (forma nigerrima Schawerda). Ein solches 2 liegt mir aus Coricna, Bosnien, vor. Außer der alpinen Form findet sich in der Herzegowina bei Jablanica und Duzi auch eine der dalmatina Staudinger genäherte Rasse mit vorherrschend androtropen 29. Derlei Exemplare verraten auch Beziehungen zu graeca Stdgr. Bulgarische Stücke gleichen mehr der oreithyia, sind aber ebenso wie ihre PP erheblich 2. Heft 8 H. Fruhstorfer: kleiner. Die bulgarischen 22 bilden wiederum eine Zwischenstufe, welche von der Form der Niederung der Herzegowina zu oreithyia vom Küstenland überleitet. M. didyma druentia subspec. nova. (M. didyma Rebel, Studien 1904, p. 156.) dd übertreffen durch ihr dunkles, tiefrotbraunes Kolorit alle sonstigen Lokalformen. Die schwarze Fleckenzeichnung ist sehr derb (Rebel). Rebel bezieht sich auf Exemplare aus Jablanica in der Herzegowina. 22 von dort, welche mir Herr Leonhard sandte, gehören der rotbraunen Form an mit äußerst prägnanten schwarzen Flecken der Oberseite. Daneben treten aber auch 92 auf, der Forma androtropia Frhst. angehörend, welche durch ihr fahles Gelbbraun sich sowohl den bulgarischen wie auch dalmatinischen QP? nähern. Den Subspeziesnamen druentia übertrage ich demnach auf die schärfer umgrenzte, auch habituell ansehnlichere Form aus Bosnien, deren dd lesora Frhst. am nächsten stehen. Eine Eigen- tümlichkeit der bosnischen Rasse sind 22 mit grünlicher Oberseite beider Flügel, welche ich bereits unter dem Namen nigerrima Schawerda erwähnt habe. Patria: Bosnien, Coricna, Maklenpaß (O. Leonhard leg.), Doboj (Wettl leg.). M,. didyma lesora subspec. nova. Diese interessante Form bildet den lebhaftesten Kontrast mit oreithyia trotz der geographischen Nachbarschaft ihres Fluggebiets. dg& mit langgestreckter, fast spitzer Flügelform und von allen mir vorliegenden didyma durch die prägnantesten schwarzen Flecken und den breitesten schwarzen Rand, namentlich der Hflgl. differenziert. Die 92 nähern sich den oreithyia 29, bleiben aber etwas kleiner und sind vorwiegend äußerst melanotisch gefärbt. Es ist nur zu natürlich, daß bei einer an sich schon kräftig schwarz gezeichneten dıdyma-Form Flecken-Konfluenz sehr häufig sein wird, unter 12 dd meiner Sammlung sind über ein Drittel aberrativ. Patria: Krain, Laibach, 12 $S, 4 29, Koll. Fruhstorfer. M. didyma naina subspec. nova. dd erheblich größer als deutsche und oberösterreichische Exemplare. Äußerst gering schwarz gefleckt, dadurch an dalmatina gemahnend, von dieser aber durch das dunklere Ziegelrot leicht zu separieren. Q2 sehr veränderlich, doch scheint der rotbraune Typ vorzuherrschen, während Stücke mit gelblichgrünen Vorderflügeln, welche unter dem Namen alpina kursieren, seltener sind. Patria: Südtirol, Klausen, Lana, 13 dd, 15 29, H. Fruhstorfer, 1901 und 1904 leg. M. didyma tarlonia subspec. nova. Diese prächtige Form findet sich in der Literatur gleichfalls mit alpina Stdgr. vermengt. Exemplare jedoch bedeutend größer, ansehnlicher selbst als Südtiroler Stücke, am meisten jenen von Neue Rhopaloceren aus der Sammlung Leonhard. I) Krain nahekommend, jedoch mit etwas schmälerem schwarzen Randgebiet als bei lesora. Die 22 gleichfalls vorwiegend dem gelb- lichen und rotbraunen Typ angehörend, unter 10 Exemplaren nicht eines mit schwärzlicher oder grünlicher Überpuderung. Patria: Südabhang des Simplon, 10 39, bei Crevola 1905, H. Fruhstorfer leg.; gelegentlich auch in den heißen Tälern des Wallis und an xerothermischen Stellen des Jura — so bei Neuveville am Bieler-See, ferner im Mesoccotal auf ca. 600-700 m. M. didyma seilemis subspec. nova. Alle für Zarlonia angegebenen Merkmale in weiterer Progression. Die Schwarzfleckwng markanter, ohne jene von lesora zu erreichen. Gesamtfarbe der Oberseite dunkler ziegelrot als bei naina, etwas dunkler selbst als bei Zarlonia. 2 Vorherrschend vom aldina-Typus mit grünlichen und schwärzlichen Wolken auf den VflgIn. Unter 14 $Q nur eines vom gelbbraunen Typus. Die PP sind weitaus die größten der westlichen Fluggebiete. Patria: Alpes maritimes. 7 $Q Dr. F. von Cube leg. Koll. Fruhstorfer. St. Martin de Vesubie (7 22 Spröngerts leg.). M. didyma marsilia subspec. nova. Die an der Riviera und bei Marseille nahe der Küste fliegende Form steht im absoluten Gegensatz zu der pompösen Rasse der Alpes maritimes. Die dg haben das fahle Ziegelrot von dalmatina und sind nur etwas prägnanter schwarz gefleckt als dalmatische Individuen. Das 9 ist vorherrschend vom gelbbraunen Typ, be- deutend kleiner als 22 der Alpes maritimes. Die Unterseite diffe- riert von seilemis durch ein verwascheneres Kolorit und schmälere, rotbraune Medianbinden der Hilgl. Patria: Südfrankreich, Riviera. Marsilia kursiert in den Sammlungen unter dem Kollektiv- namen mertdionalis Staudinger, welche Staudinger auf Sizilien, im südlichen Balkan, in Kleinasien etc. vorkommen läßt. Im südlichen Balkan findet sich dann nach Staudinger auch occidentalis Stdgr., die ihrerseits wiederum ein mixtum compositum von mindestens 6 geographischen Formen darstellt. Es ist sehr fraglich, ob sich für occidentalis eine typische Lokalität ermitteln läßt, während wir als Heimat von meridionalis wenigstens Sizilien mit Gewißheit angeben können. Die beiden durch den Katalog populär geworde- nen Namen haben eine solche Verwirrung der geographischen Auffassung des Vorkommens südlicher Lokalrassen bewirkt, daß selbst der feinsinnige Wheeler in Butt. of Switzerl. meridionalis, graeca und occidentalis in der Schweiz vorkommen läßt. Wheeler hatte aber die heute umgrenzten Formen Zarlonia und seilemis im Auge, denn Zarlonia findet sich in den heißeren Gegenden des Wallis, während aldina Stdgr., die Wheeler auch zitiert, nur in den Hochalpen (Arolla, Zermatt, Simplon-Culm) vorkommt. 2. Heit 10 H. Fruhstorfer: Den Varietisten, welche die bei keiner anderen Tagfalterart häufigeren individuellen Fehlfärbungen und Fleckenkombinationen mit Eifer benannt haben, sahen, wie so häufig, auch bei dieser Spezies den Wald vor Bäumen nicht. Ganz abgesehen davon, daß ihnen die heute aufgestellten so leicht zugänglichen Lokalrassen nicht auffielen, sind auch die einzelnen Hauptfärbungstypen der 99 einer Taufe bisher entgangen. Es ist aber viel wichtiger, diese nomenklatorisch zu umschreiben, schon aus dem Grunde, weil die vorherrschende Färbungsrichtung der 9? manchmal sogar auf den Rassencharakter bestimmend einwirkt, als die Fehlfärbungen. So haben wir bei dalmatina Stgr. gelbbraune, bei naina Fruhst. rotbraune, bei alpina Stgr. grünliche 29 als vorwiegend zu kon- statieren. Es mag demnach nicht überflüssig sein, die mann- ähnlichen, rotbraunen QQ als forma androtropia, die fahl gelbbraunen oder ockerfarbenen als fa. ochracea und die grünlich überpuderten 99 als fa. viridescens zu bezeichnen. In der Literatur, so auch im Seitz, der eine besonders ausführliche und klare Auseinander- setzung der M. didyma Formen geboten hat, finden wir nur zwei Generationen erwähnt. Für die Hochalpen haben wir natürlich nur eine zu erwarten, wie dies Wheeler 1. c., p. 85, sehr rıchtig hervorhebt. Südlich der Alpen aber dürften sich drei Generationen ablösen*), so z. B. im Tessin, von wo mir Herr Georg Krüger außer- ordentlich kleine Exemplare, welche bei $® gleichartig gelbbraun gefärbt erscheinen und im Kolorit den occidentalis Seitz, t. 66d, fast gleichen, zugesandt hat. $& sehr klein mit äußerst zierlichen, mageren, schwarzen Medianpunkten der Vilgl. und dadurch lebhaft kontrastierend mit den prächtigen, großen, dunkel ziegel- roten stark gefleckten $S, welche Mitte Juli als zweite Generation im Val Lavizzara im Tessin auftreten. Aber nicht nur die Ober- seite, sondern auch die Unterseite erscheint in einem völlig ver- änderten Kleide. Statt des fröhlichen Hellgelb des Flügelsaumes, der Median- und Basalbinde der Hflgl. der Hochsommerform finden wir ein totes, trübes, mattes Lehmgelb bei der Herbstform. Die dieser bisher unbeachteten dritten Generation angehörigen Individuen sollen als forma georgi nova kursieren, zu Ehren ihres Entdeckers Georg Krüger. M. didyma paphlagonia subspec. nova. d u. 9 bilden eine interessante Transition von Zuranıca Stdgr. zu bersea Koll. Die Schwarzfleckung der Oberseite etwas kräftiger als bei dersea, die Färbung ein wenig dunkler ockergelb, so daß ein lebhafter Kontrast entsteht gegenüber der großfleckigen, beim d intensiv rotbraunen Zuranica, wie sie mir vom Syr Darja vorliegt. Unterseite äußerst charakteristisch durch die vollkommen schwarz umränderten rotbraunen Flecken der Submarginalbinde der Htflgl., *) Es ist nicht unwahrscheinlich, daß didyma-Exemplare, welche an den Abhängen des Jura bei Genf von Gex an bis Nyon etwa Mitte Sep- tember vorkommen, gleichfalls einer dritten Generation angehören. Neue Rhopaloceren aus der Sammlung Leonhard. 11 eine Erscheinung, die sich äußerst schwach auch bei ?ersea be- merklich macht. Patria: Arwas, Transkaspien, 2 Koll. Fruhstorfer. M. didyma enarea subspec. nova. Eine ausgezeichnete Rasse ohne nähere Verwandte. & charak- terisiert durch eine komplette submarginale Wellenbinde wie sie sich etwa bei didymoides Evers. aber wesentlich verstärkt vor- findet. Vdflgl. mit unbedeutenden schwarzen Makeln. Der ge- samte Diskus der Htflgl., und zwar bei beiden Geschlechtern, un- gefleckt. 2 auffallend durch den lebhaften Kontrast der fahl ockergelb gefleckten Vdflgl. mit dem leuchtend rotgelben Feld der Htflgl. Patria: Garm, Gebirge Peter der Große. M. didyma elavar subspec. nova. d am nächsten einer kleinen Form von caucasica Stdgr. Die Vdflgl. etwa wie bei Exemplaren der druentia Fruhst. aus Bosnien gefleckt. Htflgl. mit einer fast unmerklichen Serie submarginaler Möndchen. ® Vdflgl. dunkler als bei dersea Koll., markanter schwarz gefleckt. Htflgl. licht rotbraun, etwa wie bei Zuranica Stdgr., zarter und geringer schwarz gefleckt als dersea. Elavar bildet somit eine Zwischenstufe von Paphlagonia zu turanica und persea. Patria: Dukdan, Sarafschan. Melitaca didyma eupatides subspec. nova. (Eupatides = von vornehmen Ahnen abstammend.) d u. @ sehr nahe dekinensis Seitz, die schwarze Flügelumrah- mung schmäler, die Vdflgl. reicher schwarz gesprenkelt — die bei pekinensis komplette Medianbinde an der Zellwand aufgelöst. Unterseite äußerst charakteristisch — die schwarzen Flecken ver- kleinert, alle mattgelben Binden ungewöhnlich verbreitert. Das @ durchaus androtrop, wenig heller als das 9, dunkellehmgelb, Vdflgl. mit zwei Serien schwarzer Submarginalmakeln und die Htflgl. mit drei Reihen discaler Flecken. Unterseite mit fast weiß- lichen statt gelben Bändern. Patria: Kansu mer. or. Tsinling shan aus 1200 m. Juli. Melitaea dejone bhaisana subspec. nova. Ein interessantes Bindeglied, welches von der südfranzösischen und andalusischen dejone zu der prächtigen berisali Rühl. über- leitet. Sie steht aber entschieden der dejone näher als der Walliser Rasse und der Anschluß an berisali wird in der Hauptsache durch die etwas markanteren schwarzen Längsstreifchen der Oberseite beider Flügel erreicht. Auf der Unterseite sind alle bei dejone weißlichen Partien gelblich, ohne jedoch auch hier das gesättigte Gelb der berisali zu erreichen. Patria: Süd-Tirol, Flugzeit Juni. Melitaea aurelia luceria subspec. nova. (M. aurelia Ubaldo Rocci, Lep. Piem. 1911, p. 20, häufig im Mai u. Juni bei Turin.) 2. Heft 19 H. Fruhstorfer: Diese durch Dr. Rocci als neu für Piemont nachgewiesene Spezies hatte ich die Freude, im Cognetal aufzufinden. Die sechs mir vorliegenden Exemplare gehören zur prächtigsten aurelia- Form, welche wir bisher vom europ. Boden kennen; sie präsen- tieren sich als echte Kinder des Südens durch das feurige Gelbbraun ihrer mehr als doppelt so breiten Fleckenserien, namentlich der Vflgl. Da die Exemplare auch ansehnlicher sind als 36 Individuen von Martigny, dem Simplon, sowie vom Barmsee in Oberbayern, so täuschen sie fast mongolica Stgr., wie sie Seitz 1. t. 66h abbildet, vor. Sehr wahrscheinlich werden die luceria vom Cognetal in der Größe noch überboten durch die Form, welche in tieferen Lagen bei Turin angetroffen wird. Patria: Piemont, Cognetal (Juli 1910, H. Fruhstorfer leg.), Turin (Rocci). M. parthenie sphines subspec. nova. Dieselben atmosphärischen Einflüsse, welche unsere Genfer M. athalia in auffallender Weise umgestalten, wirken auch auf M. parthenie ein, welche wir von der Ebene bis zu 1200 m Erhebung in der gesamten Umgebung von Genf vom Salve an bis zum Jura bei Gex antreffen. & kleiner als darthenie aus Stuttgart und beata Car. der Alpes maritimes, einen deutlichen Übergang von süd- deutschen zu südfranzösischen Individuen bildend. Beide Ge- schlechter mit feinerem schwarzen Gitter der Oberseite ihrer Flügel. Hilgl. der 22 gelegentlich mit prächtig hervortretenden, hellgelben, submarginalen Halbmondflecken und einer aus grau- gelben Flecken zusammengesetzten Medianbinde. Dunkle 22 wie sie bei beafa der Alpes maritimes vorherrschen, wurden bei nt noch nicht beobachtet. Patria: Umgebung von Genf, Type von Gex im Jura. 00 der beiden Generationen, Juni und August, vom Sal&ve und Gex nicht verschieden. Tramelan, Jura, Anfang Juli, Pralognan, Savoyen, Juli 1907. M. parthenie gilbon subspec. nova. Eine weitere Transition, welche süddeutsche Exemplare mit der hochalpinen varia M. D. verbindet. && etwas ansehnlicher als die großen Serien von varia aus Zermatt, vom Simplon, dem Engadin und dem Cognetal meiner Sammlung, in der Regel etwas lichter rotbraun als varia, aber dunkler und mit feineren Schwarz- zeichnungen als bei den stattlicheren Individuen von Württemberg. Das 2 nähert sich dem dunklen Hochalpentypus, erscheint aber durch eine Doppelreihe fast hellgelber Submarginalpunkte bunter. Die Unterseite schließt sich durch die reinweißen, silberglänzen- den Basalflecken und jenen der Mittelbinde der Hflgl. den alpinen varıa an. Patria: Jura bei Neuveville. 7 $&, 2 22, Juni 1906, H. Fruh- storfer leg., Berner Oberland und Kanton Bern. Neue Rhopaloceren aus der Sammlung Leonhard, 13 M. parthenie varia M.-D. In einer äußerst zierlichen, kleinen Form von mir auf dem Campemente Reale, in ca. 2200 m Höhe, im Cognetal gefunden. Die Form ist neu für Nord-Piemont. Alle Cogne- Exemplare meiner Sammlung sind kleiner als solche von Courmajeur. Patria: Piemont 7 dd, 1 2, H. Fruhstorfer, Juli 1910, leg. Courmajeur in Anzahl 1907 leg. Turati und Verity fanden M. #arthenie varıa im Valdieri. M. trivia lathon subspec. nova. & und 2 den größten Zrivia fascelis Esp. von Südrußland gleichkommend, aber viel dunkler, mit äußerst kräftigen jedoch nicht bindenartig vereinigten schwarzen Flecken. Die Gesamt- farbe etwas heller als bei der Form Zrivia Schiff. von Saratow, auch lichter als bei Exemplaren von Ungarn, Agram und der Umgebung von Wien. Die Unterseite sofort kenntlich durch die mar- kantere schwarze Umrahmung der rotbraunen Fleckenbinde der Hilgl. Patria: Velebit (M. Hilf leg.), Bosnien, Coricna (0. Leonhard leg.). Type in Koll. Fruhst. in Anzahl in Koll. Leonhard. Herze- gowina, Vucijabara, durch Dr. Schawerda gefunden, der (N. Zool. Bot. G. Wien 1913, p. 147) die Frage offen ließ, ob „fascelis‘ aus der Herzegowina nicht einer besonderen Rasse angehören. Auch Rebel, Studien p. 157, bemerkt, daß die bosn. Exempl. durch bedeutende Größe und melanotische Färbung auffallen. Nach Rebel findet sich Zrivia in Slavonien, bei Dur- mitor, (Montenegro), in Dalmatien, Siebenbürgen, Rumänien, Bul- garien, Griechenland und Kleinasien. M. dictynna praxilla subspec. nova. (M. dictynna Schaw. V. Z. B. G. 1913, p. 148. Expl. größer als solche aus Nieder-Osterreich). (M. dictynna Rebel. Ann. Hofmus. Wien 1904, p. 158. Lokal auf Bergwiesen bis 1400 m Höhe.) f dQ erheblich größer als Exemplare aus anderen Teilen Öster- reichs, Deutschlands und der Schweiz, die d&$ mein größtes Exem- plar aus den Alpes maritimes sogar noch überbietend. Die rot- braunen Flecken der Oberseite demzufolge auch ansehnlicher. Q oberseits auch auf den Hflgl. mit drei Serien prominenter, gelb- brauner Makeln, wie sie sich sonst in gleicher luxurianter Aus- bildung nur noch bei der Form aus Südtirol wiederfinden. Unterseite äußerst veränderlich, variabler als bei dictynna anderer Herkunft. Die mediane Serie weißer Flecken der Hflgl. in der Regel selbst bei den 2? durch ein mattes Ockergelb ersetzt, die Submarginal- zone auffallend dunkel rotbraun. Von den dd finden sich die zwei üblichen Abweichungen mit reich gefleckter Oberseite und mit = moe geschwärzter, nur leicht punktierter Oberfläche der gl. 2. Heft 14 . . H. Fruhstorfer: Patria: Krain, Umgebung von Laibach, Type. Exemplare von Bosnien haben mit Krainer Individuen die luxuriant gefleckten PQ»gemeinsam, sind aber unterseits durch besonders schön entwickelte, fast reinweiße Fleckenserien erheblich von den gelbgetönten Krainern verschieden. Aus Bosnien besitze auch das einzige @ mit fast völlig geschwärzten Vflgln., dessen Taufe ich der Wiener Varietistenschule reserviere. M. dictynna alpestris forma (alpina) nova. (M. dictynna Pieszczek. J. Wien. E. V. 1909, p. 85.) M. dictynna ist vielleicht der einzige Alpenfalter, der einer Differenzierung seiner Schwesterrassen niederer Geburt gegenüber entgangen ist. Ich war im hohen Grade erstaunt, außer bei Frey, Lep. der Schweiz, keinen Hinweis auf deren Charaktere zu finden. Rühl dementiert p. 401 sogar die sehr richtigen Angaben Frey’s. din der Regel — jedoch nicht immer — kleiner als die Form des Tieflandes, unter 19 Exemplaren meiner Sammlung die Hflgl. stets geschwärzt und wenn selbst gescheckt, dann nur mit Pünktchen, statt Flecken. Das 9, auch wenn relativ großfleckig, dann sicher trüber als bei Tieflands ?2. Unterseite sofort kenntlich durch eine fahlgelbe, satt rotbraune Anteterminalbinde. Patria: Engadin (Type), Simplon, Zermatt, Chamonix, Cogne, Courmajeur, La Grave (H. Fruhstorfer leg.). Alpes maritimes, Maderanertal (Koll. Fruhstorfer). Exemplare aus dem Jura (Tramelan) gleichen der forma al- bestris, nur sind die 92 in der Anteterminal- und Medianzone der Oberseite der Hflgl. prächtig weiß punktiert (Beginn der lokalen Modifizierung). In den Seetaleralpen in Steyermark und natur- gemäß auch in anderen alpinen Gebieten der österr. Monarchie scheinen sich die dietynna ähnlich zu verhalten. Jedenfalls hat Herr Hofrat Pieszczek in seiner Fauna von Judenburg den Unter- schied der Hochlandstiere gegenüber jenen der Niederung sehr richtig hervorgehoben. Daß die Unterseite der steyerischen alpestris schärfer und dunkler gezeichnet ist, entspricht ganz der melanotischen Richtung der benachbarten Krainer dictynna. In den Pyrenäen dagegen fliegt eine außerordentlich helle atha- loide Form, vernetensis Obthr. (1909). Wir haben demnach aus den zwischen der Schweiz und den Pyrenäen liegenden Fluggebieten der Art sicher noch eine Transitionsform zu erwarten. Melitaea cinxia terracina subspec. nova. (M. cinxia Rebel, Studien, p. 155.) SR wesentlich größer als cinxia L., deren Type aus dem Bo- tanischen Garten in Upsala stammt, stattlicher auch als Exemplare von cinxia delia Bkh. aus dem Gesamtgebiet des deutschen Reichs und selbst ungarische Exemplare, namentlich jene aus dem Banat, übertreffend. 8 oberseits mit geringer schwarzer Bänderung, das Q eigentlich gelblich-grün. Die Basis beider Flügel des Q wesentlicher Neue Rhopaloceren aus der Sammlung Leonhard. 15 verdunkelt als bei Stücken aus Deutschland und der Schweiz. Unterseite kenntlich an auffallend fahlgelben Partien der Hflgl., deren rotbraune Medianbinde nur ganz dünn schwarz umrandet ist. Patria: Krain (Type), Bosnien. Die Exemplare aus Bosnien bilden eine Diminutivform der terracina, sind aber auch kenntlich an dem eigentümlich grünlichen Anflug der oberseits fahlgelben 92. M. cinxia sacaria subspec. nova. & oberseits in der Regel mit noch geringerer schwarzer Netz- zeichnung als bei Zerracina. 22 ungewöhnlich hell, wenn auch einzelne verdunkelte Stücke auftreten. Unterseite charakterisiert durch eine fast kreideweiße Medianzone, welche mit äußerst prominenten schwarzen Zickzacklinien umgeben ist. Patria: Saratow, 4 83, 6 29. Koll. Fruhstorfer. Sacaria bildet bereits einen Übergang zu clarissa Stdgr. von Mesopotanien. Von cinxia sind auf europäischem Boden folgende Zweigrassen zu beachten: M. cinxia cinxia L. Skandinavien. (M. cinxia Verity. Journ. Linn. Soc. 1913, p. 182, Type klein, sehr hell.) „ M. cinxia delia Bkh. Hb. Deutschland, Österreich. Die deutsche Rasse ist erheblich größer und wesentlich dunkler als die Namensform aus Schweden und muß daher der Bork- hausen’sche Name, der älter ist als Szlosellae Esp. wieder eingeführt werden. M. cinxia subspec. nova. Jura. Exemplare von Neuveville am Bielersee übertreffen deutsche Exemplare sowohl in der Größe, wie im Vorherrschen der gelb- braunen Flecken der Oberseite. Stücke vom Sal&ve bei Genf, wo die Art bis 1300 m hinaufgeht, sind dagegen auffallend klein und nähern sich mehr Individuen aus Bayern. M. cinxia arelatia Frhst. Dauphinte, Courmajeur. Eine durch ihre Kleinheit und bleiche Grundfarbe der Ober- seite bemerkenswerte alpine Form. Sehr häufig bei La Grave auf 2200 m Höhe, wo man in einer halben Stunde bereits eine große Serie erbeuten kann. Ähnliche Exemplare fing ich auch in Cour- majeur. M. cinxia subspec. nova. Ungarn. Der ungarischen Rasse eigentümlich ist die Häufigkeit mela- notischer 99, welche Seitz als forma obscurior eingeführt hat. M. cinxia iervacina Frhst. Krain, Bosnien. M. cinxia sacaria Frhst. Südrußland. Argynnis euphrosyne cynosoma subspec. nova.. Die euphrosyne-Rasse der Umgebung von Gent folgt derselben Entwicklungsrichtung wie Argynnis dia leonina Fruhst. und 2. Heft 16 H. Fruhstorfer: M. athalia luciflua Fruhst. und fällt, namentlich mit Exemplaren alpiner oder deutscher Herkunft verglichen, durch ein fahles, verwaschenes und zugleich lichtes Gelb auf. Auch die Unterseite ist bleicher, die Silberflecken vielmehr verwaschen und dabei ° größer als bei Exemplaren vom Simplon, von Trafoi, Courmajeur, dem Ampezzotal, von Königsberg etc. Patria: Sal&ve bei Genf. 13 89, 5 29. Koll. Fruhst. Argynnis euphrosyne calynde subspec. nova. Das absolute Gegenteil der vorigen, habituell bedeutend größer. Die gesamte Basalzone der Hflgl.-Oberseite breit schwarz belegt. Die Grundfarbe rötlich ockergelb. Alle schwarzen Flecken präg- nanter. Das melanotische Kolorit greift auch auf die Unterseite über, welche erheblich bunter erscheint als bei 120 Exemplaren anderer Herkunft. Die Hflgl. mit dunkel rotbraunen, ungewöhnlich breiten Flecken beschattet. Die silberglänzenden Randflecken noch größer als bei Genfer Exemplaren, selbst jene der Amurrasse orbhanus Fruhst. übertreffend. Patria: Tessin, Fusio, Val Piora aus 1250 m. Das verdunkelte Kolorit einer Argynnis aus dem Tessin ist nicht erstaunlich, nachdem uns die Umgebung von Fusio bereits die melanotischste aller Argynnis amathusia - Rassen, nämlich blachieri Fruhst. geboten hat. A. euphrosyne neston subspec. nova. &®:sehr nahe der Genfer Rasse cynosoma. Ebenso hell wie diese, aber sofort von ihr und allen andern europäischen euphrosyne- Rassen zu unterscheiden durch die verkleinerten anteterminalen und submarginalen schwarzen Fleckenreihen beider Flügel. Durch die Verkleinerung dieser Punkte gleicht neston oberseits der gleich- falls sehr bleichen und kleinpunktigen euphrosyne rusalka Fruhst. aus Südrußland. Interessanterweise bestehen keine Beziehungen zu der eben- falls bleichen aber viel größeren und langflügeligen densoi Fruhst. aus der Umgebung von Digne. Die Unterseite ist ebenfalls charak- terisiertt durch auffallend verwaschene und scheinbar erloschene schwarze und rotbraune Binden der Hiflgl. Bei einigen Exemplaren ist sogar der diskale Silberfleck äußerst undeutlich. Patria: Tessin, Monte Generoso, 7. Juni 1916, 20. Juni 1916, ca. 1400—1800 m (H. Fruhstorfer leg.) neston fliegt zusammen mit Mel. aurinia comacina Turati. Wie aus den vorstehenden Zeilen zur Evidenz hervorgeht, haben wir im Tessin zwei ausgesprochene euphrosyne-Rassen, jene des Val Maggia, aus der Umgebung von Fusio, deren ?9 alle mir bekannten Exemplare aus der Nord- und Südschweiz an Größe und der Ausdehnung der schwarzen Flecken überbieten, sowie im äußersten Süden des Tessin, die nächst rusalka bleichste Form Europas. Neston vermittelt auf diese Weise den Übergang zu Neue Rhopaloceren aus der Sammlung Leonhard. 17 apennina Staudinger. Ihre Isolierung ist nicht weiter erstaunlich, wenn wir die Lage des inselartig zwischen dem Lago di Lugano und Lago di Como aufragenden Monte Generoso ins Auge fassen. Beachtenswert sind auch die Formen aus Bosnien, Bulgarien und Teilen des Ural. Wir haben dort eine außerordentlich groß- fleckige Rasse, deren schwarze Flecken zu sehr kräftigen Binden der Oberseite beider Flügel zusammenfließen. Solche Stücke haben eine gewisse Analogie mit den dunkelsten eudhrosyne aus der Umgebung von Fusio, aber während bei den Fusio-Individuen die Verdunkelung des Basalfelds der Htflgl. auffällt, verstärkt sich bei den euphrosyne vom Ural etc. die Schwarzzeichnung der Vdflgl., so daß selbe anscheinend die nordische fingal ersetzen. Boloria freija calaıs subspec. nova. d. freija gegenüber ausgezeichnet durch rundlichen statt spitzen Flügelschnitt, vermehrte diskale und mediane Schwarz- fleckung der Oberseite. Unterseite kenntlich an ausgedehnteren weißlich-violettem Anflug beider Flügel, mehr als doppelt so breiten, dunkelrotbraunen Medianhalbmonden und größeren weiß- lichen Randflecken der Htflgl. Patria: Schawyr, Tannuola orientalis, Juni 2500 m. Argynnis (Boloria) gong Pernimia subspec. nova. (dernimia die ganz große), Die Diagnose dieser herrlichen Form liegt bereits im Namen. Habituell übertrifft dernimia unsere größten euphrosyne. Von ‘eva Gr. Gr. und gong Obthr. differiert sie außerdem noch durch ein lichteres Ockergelb. Die Basis der Htflgl. erscheint nicht schwarz bedeckt wie bei ihren Vikarianten, sondern ist mit iso- lierten schwarzen Punktflecken überstreut. Alle Schwarzmakeln außerdem erheblich kleiner als bei eva und gong. Die Unterseite absolut identisch mit der Namensform. Patria: China, aus der Umgebung der Hauptstadt der Pro- vinz Kansu 2 dd. Type in Koll. Fruhstorfer. Boloria aphirape helmina subspec. nova. (Arg. aphirape var. ossianus Rühl, Groß-Schmetterl., p. 794.) Die Form von Esthland und St. Petersburg, in Größe und Färbung die Mitte zwischen aphirape und ossianus haltend, aber beinahe wie ossianus gezeichnet (Rühl). Die Beobachtung Rühls kann ich an meinem Material bestätigen und bin versucht, auch ostpreußische Exemplare mit solchen aus Esthland zu vereinen und so das Verbreitungsgebiet der Rühlschen Rasse auszudehnen. d u. @ kleiner als der Durchschnitt der süddeutschen Exem- plare. Oberseits fahler ockergelb und mit noch unbedeutenderen schwarzen Submarginalpunkten als Exemplare aus Oberbayern; dadurch ist oberseits ein Erkennungsmerkmal ossianus Herbst aus Finnland und Schweden gegenüber gegeben, welche durch vermehrte Schwarzfleckung von adhirape getrennt gehalten werden. Archiv für Naturgeschichte 1916. A. 2 2 2. Heft 18 H. Fruhstorter: 2 oberseits gleichfalls lichter und die Reduzierung der Schwarz- zeichnung verglichen mit ossianus und aphirape noch auffallender. Die Unterseite schließt sich interessanterweise viel mehr der ossianus aus Finnland und Schweden an, als den süddeutschen Schwesterrassen. Helmina bildet somit eine Transition von subalpinen zu nor- dischen Stücken, in der Weise, daß die Oberseite die Verwandtschaft mit süddeutschen, die Unterseite dagegen mit nordischen Exem- plaren dokumentiert. Patria: Ostpreußen, Zehlau-Bruch. 9 Flugzeit Juni. Ladöga- see, Esthland, 4 dd, 1 2. Koll. Fruhstorfer. Argynnis dia diniensis Obthr. Diese von Oberthür (Etudes III, 1909, p. 216) mit folgenden Worten beschriebene Rasse: „Sehr hell, der Grund der Flügel lebhaft orangefarben, sehr verschieden vom normalen Typ anderer Gegenden Frankreichs‘, ging mir neuerdings in einer noch etwas größeren Form auch von der Riviera zu. (Antibes, 24. April 1910.) diniensis scheint auch noch weiter im Norden vorzukommen, weil mir ungewöhnlich kleine Exemplare von Veynes, nördlich von Digne vorliegen. Allen drei in der Größe differierenden Neben- formen aber ist ein Merkmal gemeinsam, welches Oberthür nicht erwähnt hat, nämlich eine äußerst lebhaft gefärbte, ungewöhnlich breite, hellviolette mediane Guirlande der Unterseite der Hilgl., wodurch diniensis von dia leonina Fruhst. und dia diaL. aus anderen Fundorten von Könisberg bis Serbien abweicht. Ungewöhnlich dunkle Exemplare finden sich bei Königsberg, in Krain und Transsylvanien. Es ist sehr wahrscheinlich, daß diese ziemlich nahe kommen dia disconota Krul. aus dem Osten Rußlands. Am dunkelsten von allen dia aber sind Exemplare aus Königsberg, wenn alle dortigen Stücke mit meinen 5 Individuen übereinstimmen, haben sie ein Anrecht auf eine Subspezies- bezeichnung. Selbst mein dunkelstes Stück aus Dachau und Schleißheim ist, verglichen mit ostpreußischen dia, noch als kleinfleckig zu bezeichnen. Argynnis ino trachalus subspec. nova. d etwa von der Größe der amurensis Stdgr., aber mit spitzeren Vdflgln. und einem eigentümlichen an Melitaca didyma gemah- nenden Ziegelrot der Oberseite. Letztere ist außerdem noch charakterisiert durch unbedeutende schwarze Punktierung der Postmedianzone der Vflgl. Die Unterseite fällt auf durch ein präch- tiges Hochrot der Vdflgl., ausgedehnten gelblichen Anflug der Hflgl. und das Fehlen jedweder grünlichen Bestäubung. Patria: Tian-shan, in Anzahl in Koll. Fruhstorfer. Ich verdanke die schöne Form Herrn Professor Dr. Rückert in München. Neue Rhopaloceren aus der Sammlung Leonhard. 19 "Argynnis ino tarnis subspec. nova. 4 Eine auffallend kleine und bleiche Form, namentlich wenn wir sie mit ihrer nächsten Verwandten der amurensis Stdgr. ver- gleichen. Grundfarbe hellgelb, statt rotbraun. Die Schwarz- fleckung wesentlich schwächer, wenngleich etwas kräftiger als bei Daidicus Fruhst. vom Altai. Die Unterseite gleicht etwas der sibirica Seitz I, pag. 235, t. 68h. Gräser, Berl. Ent. Zeitschr. 1888, p. 94, erwähnt kleine un- ansehnliche so von Nikolajewsk. Die mir vorliegenden Stücke sandte mir Herr Dr. Moltrecht vom Ussuri. Patria: Ussuri, 2 dd, 2 22, Koll. Fruhst. Der Name sıbirica Seitz wird fallen müssen, weil bereits eine Argynnis selenis sibirica Erschoff 1870 und eine Argynnis ama- thusia sibirica Stdgr. 1892 existieren. Soll ein Ersatzname gegeben werden, so möchte ich adalberti dafür vorschlagen. Argynnis selene lucetia subspec. nova. (lucetia = ans Licht ziehen.) & Sehr nahe dilutior Fixs., wie sie Leech und Seitz abbilden, aber noch größer, oberseits heller und mit kräftigeren schwarzen Flecken. Unterseite auffallend differenziert durch eine ungewöhn- lich breite gelbe Medianzone der Hflgl. Die silbernen Flecken jenseits der Zelle kaum noch zu erkennen, außerdem ist die silber- weiße Halbbinde, welche am Costalsaum einsetzt, völlig verwischt. Die silberglänzenden Randflecken der Hflgl. jedoch markanter als bei dilutior, die mir in Anzahl aus Sibirien und vom Ussuri vorliegt. Selene ist neu für die Hauptinsel von Japan. Ich verdanke die Type Herrn Baron von Plessen, der sie bei Shoji gesammelt hat. Matsumura beschrieb E. Z. Stuttg. 1910, p. 158, eine Rasse ‚,‚sa- chalinensis‘‘, welche auf Sachalin und Yesso gefunden wurde. Patria: Japan. Type in Koll. Fruhstorfer. Oberthür bemerkt in den Etudes III., daß es ihm niemals geglückt ist, A. selene in den Alpen anzutreffen. Ich selbst habe selene im Jahre 1902 im Engadin gefunden. 1916 Anfang August in mäßiger Anzahl auf mit Wollgras bestandenen, von Wasser überrieselten Sumpfwiesen am San Bernhardino auf etwa 1700 m und einige Tage später bei Mesocco auf steinigem, trockenem Terrain auf 700 m Erhebung. Wenn alle Exemplare der Alpen mit solchen aus dem Engadin übereinstimmen, so haben wir es unbedingt mit einer prächtigen Gebirgsrasse mit geschwärzter Basalpartie der Oberseite beider Flgl. zutun, für welche mit Recht der Name montana M.-D. durch Major Vorbrodt wieder zu Ehren gebracht wurde. Melanargia galathea L. Die Melanargien verdienen ebenso wie die Parnassius und Lycaena arion-Rassen das eingehendste Studium und sie danken dem aufmerksamen Beobachter mit einer Fülle, z. T. prächtig umgrenzter neuer Rassen. Die österr. Monarchie mit ihrer viel- gestaltigen Oberfläche und den dadurch bedingten klimatischen 2* 2. Heft 20 H. Fruhstorfer: Extremen bildet mit ihren Nachbargebieten eine wahre Fundgrube geographischer Formen. Während wir in Böhmen und Mähren noch galathea antreffen, welche sich dem deutschen, besser gesagt, dem norddeutschen Namentypus anschließen, finden wir in Sieben- bürgen bereits eine hervorragende Rasse, welche sich in mancher Beziehung der südrussischen Form nähert, scolis subspec. nova (Taf. I, Fig. 5 8, 69). scolis differiert den mährischen galathea gegen- über durch die bereits einsetzende Zrocida Verdunklung, d. h. die Progression schwarzer Partien und Rückgang der weißlichgelben Felder. Bei der galizischen Territorialform auricoma subspec. nova (Taf. I, Fig., 4 $) beobachten wir dagegen einen auffallenden Fortschritt der fast immer schön gelb gefärbten Partien und eine Verschmälerung der schwarzen Submarginalzone der Hflgl. In Bulgarien hat sich eine hervorragende Rasse ausgebildet, welche sich zu der transsylvanischen Schwester genau so verhält wie M. galathea florina Fruhst. vom Südabhang des Simplon zu der Rasse, welche nördlich der Alpen im Wallis auftritt. Beide Flügel sind außerordentlich breit und markant, sowie tiefschwarz umrahmt. Antemarginalflecken der Vflgl. fehlen fast immer, jene der Hflgl. sind im Schwinden. Wirklichen Srocida*) von Görz gegenüber aber sind die gelblichweißen Felder entschieden ansehnlicher. (satnia subspec. nova.) Als typisch werden Exemplare von Maglis (Figur 10 3) am Fuße des Krsta-Balkan, westlich von Slivno, in Ost- rumelien aufgefaßt. Nach Rebel (Studien 1, p. 172) häufig bei Sophia und bis 1400 m ansteigend. Exemplare von Slivno leiten zur turcica Bsd. über. In den Okkupationsländern, Teilen von Dalmatien und auch im Banat finden wir eine Transition zu Procida, welche sich in der Regel durch Kleinheit auszeichnet. Die weißen Stellen treten satnia gegenüber zurück, wenngleich die 9? mit procida verglichen, noch größere gelbliche Subapikalmakeln der Vflgl. aufweisen, synielia subspec. nova (Taf. I, Fig.8&, 92). Bei Görz und anderwärts im Küstenland finden wir drocida Herbst, einer Form, welcher der ganze Süden Europas als Heimat zuge- schrieben wurde, wenngleich sie bereits in Krain und in Südtirol sowie in Bosnien von anderen Rassen abgelöst und ersetzt wird. In der Umgebung von Laibach in Krain begegnen wir einer galathea, bei welcher die Procidinisierung am eklatantesten entwickelt ist (tenebrosa subspec. nova Taf. I, Fig.7 8). Die Schwärzung der Vdflgl. läßt nur noch ganz schmale, gelbliche Stellen frei und diese sind noch schwärzlich getrübt, so daß tenebrosa nahe turcica Bsd. stehen müßte, welche ja nach der Diagnose ihres Autors ‚‚fere tota nigra‘“ ist. In Nieder- und Ober-Österreich haben wir dann eine montane und submontane Form, welche viel variabler zu sein scheint, als ihre östlicheren und südlicheren Vikarianten und die Verbindung herstellt von hellala Fruhst. aus dem Allgäu zu galathea L. von *) Über die Heimat der procida Hbst. und procida Autores erscheint demnächst ein Nachtrag. Neue Rhopaloceren aus der Sammlung Leonhard. 21 Norddeutschland und Mähren. Ich ziehe die zentralösterreichischen galathea zu hellala, welche demnach vom Allgäu bis Budapest vorkommt und sich in der Schweiz noch im Jura fortsetzt, bis sie bei Genf von einer Zwergrasse $ygmaea Fruhst. abgelöst wird und im Wallis sich zu der großen nereus Fruhst. umbildet, welche ihrer- seits wieder überleitet zu der leuchtend weißen und im 9 riesen- großen sakaria Fruhst. von Südtirol. Die abgebildeten Exemplare sind nach Individuen vorgeführt, welche die Eigentümlichkeit der einzelnen Ortsformen zur Schau tragen. Damit ist nicht gesagt, daß bei der Veränderlichkeit der Melanargien nicht Exemplare vorkommen, welche sich Individuen anderer Herkunft mehr oder weniger nähern. Das liegt im Charakter der Lokalform. Man wird aber in Siebenbürgen wohl nie einen & finden, der identisch wäre mit dem sainia $ aus Bulgarien, und in Bosnien keine SS, welche mit scolis $3$ verwechselt werden könnten. Auch wird der subspeziesblindeste Kritiker nicht nach- weisen können, daß die 92 der Umgebung von Wien, wo hellala auftritt, analog seinen mit den pompösen 92 von Südtirol. Wir haben also auch bei den Melanargien dieselbe Variationsmöglich- keit wie bei den Parnassiern und ein geübtes Auge wird deren Herkunft ebensu sicher beurteilen wie jene der Apollo- und mnemo- syne Formen. Melanargia galathea galinthias subspec. nova. Am nächsten calabra Verit. (B. S. I. 1914, p. 215, t. 1., fl. 9 —11), aber wesentlich kleiner und mit fast doppelt so breiten, weißen Flecken und Medianbinden. Die Zelle, welche bei calabra noch mehr verdunkelt ist als bei den melanotischsten Exemplaren von procida Herbst von Triest, Görz und selbst als bei Zenebrosa Frhst. von Krain bleibt hier in ihrem ganzen vorderen Teil gelblich weiß, so daß die Zelle der Vdflgl. nicht viel dunkler erscheint als bei den am extremsten schwarzumrahmten florina Frhst. Exem- plaren vom Südabhang des Simplon. Von sciritis Frhst. aus Rom entfernt sich galinthias nicht allein durch ihre Kleinheit, sondern auch durch eingeschränktere gelblichweiße Partien der Oberseite beider Flügel. Im allgemeinen gleicht die Form aus Neapel am meisten galathea galtinara Frhst. aus Castilien, doch hat sie auch verglichen mit dieser wieder etwas verschmälerte weißliche Partien. Patria: Neapel, Type in Koll. Fruhstorfer durch Herrn A. Bang-Haas empfangen. Nach Obertbür, Etudes vol. III, 1909, p. 347 überraschen galathea aus Süditalien durch die relative Be- scheidenheit ihrer Größe und die geringe Entwicklung schwarzer Flecken. Die neapolitanische Form aber fällt gerade durch mar- kante schwarze Gitter bei beiden Geschlechtern auf. Es ist somit klar, daß sich im südlichen Italien mehrere galathea-Formen finden. Die calabrische Rasse hat deshalb auch Verity mit Recht bereits abgetrennt. 2. Reif 29 H. Fruhstorfer: M. galathea donsa subspec. nova. du. 2 eine Zwischenstufe bildend von den galathea-Formen aus der procida Nähe der Okkupationsländer und dem Küsten- lande zur prächtigen südrussischen symaithis Frhst. In gewisser Beziehung auch der scolis Frhst. von Transsylvanien nahestehend. Von scolis Frhst. ist donsa aber sofort zu unterscheiden durch die außerordentlich reduzierten transcellularen schwarzen Partien der Htflgl. Von symaithis differiert donsa durch dieaußerordentlicheVer- breiterung des schwarzen Saumes beider Flügel und die dadurch be- dingte Reduktion dersubapikalen und medianen weißgelben Flecken. Patria: Kaukasus, Tiflis $2 Koll. Fruhst. von Herrn Bang- Haas empfangen. M. galathea convena subspec. nova. Eine weitere interessante Form, kenntlich durch ihre Klein- heit und den rundlichen Flügelschnitt. Selbe ist noch mehr der scolis Fruhst. von Siebenbürgen genähert als die kaukasische Rasse, differiert aber durch noch weitere Verminderung der schwarzen Partien der Vdflgl. Von donsa läßt sich convena sofort trennen durch die ausgedehnteren, gelblichweißen Partien der Oberseite und namentlich auch durch die ansehnlicheren gelblichen Sub- marginalflecken der Htilgl. Patria: Kertsch, in der Krim auf der kleinen Halbinsel, welche in das Asowsche Meer vorspringt, das durch die Straße von Kertsch mit dem Schwarzen Meer in Verbindung steht. Aus dieser hoch- interessanten Gegend, die wie eine Insel isoliert liegt, werde ich demnächst auch eine prächtige Erebienform zu beschreiben haben. Parnassius mnemosyneL. Das Studium der mnemosyne Rassen der österreichischen Monarchie wird noch Jahrzehnte ausfüllen und wäre eine dankbare Lebensaufgabe für einen reiselustigen Forscher, der alle Gebirgs- stöcke methodisch besuchte, ungefähr wie dies seiner Zeit Paul Born für die Caraben der Schweiz und der angrenzenden Gebiete durchführte Im Norden der Monarchie aus der Hohen Tatra kennen wir eine isolierte Rasse mesoleucus Fruhst. (Taf. II, Fig. 14 4, 15 9), die mit ihren vorwiegend melanistischen Q2 eine hart- manni Standf. en miniature vorstellt. Leider fehlen mir Exemplare aus den Karpathen, so daß wir zunächst noch nicht feststellen können, wie weit die Form dem Karpathenbogen folgt. Individuen aus den Beskiden hingegen bilden nach den weit über 100 Doku- menten, welche mir noch vorliegen, eine vollkommene und ideale Transition des montanen mesoleucus zu der großen Rasse des Tieflandes von Mähren und Ungarn. Beide Geschlechter schließen sich noch auf das engste an mesoleucus an, durch die manchmal überaus derbe Zellfleckung der Vdflgl. in der relativen Kleinheit der Exemplare, dem fast stets vorhandenem Melahyalinismus der ?9. Unter 180 d& aber, welche ich durchsehen konnte, findet sich auch nicht einer mit gynaikotroper Fleckung, während unter 7 mesoleucus Neue Rhopaloceren aus der Sammlung Leonhard. 23 von der Heimat der Namensform, der Hohen Tatra vier durchaus die weibliche Tracht auf den Htflgln. kopieren. Zur Beskidenform darf man auch Exemplare der Weißen Karpathen und vom Vlara- paß der mährisch-ungarischen Grenze rechnen, welche übrigens durch kleinere Zellflecken der Vdflgl. noch mehr dem demaculatus aus Brünn und dem südlichen Mähren nahekommen. Aus Sieben- bürgen wurde hungaricus Rothsch. beschrieben, eine Rasse, welche sich den Formen aus der ungarischen Pusta zu nähern scheint, weil Rothschild auch Ungarn als Heimat des hungaricus nennt. Es ist möglich, daß die transsylvanische Rasse zur rumänischen Form überleitet. Falls jedoch die siebenbürgischen mnemosyne nicht von solchen der ungarischen Steppe zu trennen sind, muß der Name hungaricus dem älteren demaculatus Fruhst.*) weichen. Nach den Dokumenten meiner Sammlung ist demaculatus weit verbreitet. In seiner reinen Form, äußerste Verkleinerung der Zellflecken der Vflgl. besitze ich ihn nur aus Stuhlweißenburg, aber wir finden auch bei Budapest Exemplare, die sich dem Namentypus nähern. dema- culatus aus dem ungarischen Tiefland schließen sich Stücke aus Eisgrub und Brünn in Mähren an, doch treten namentlich bei Exemplaren von Brünn bereits d$ mit sehr großen schwarzen Zellflecken der Vflgl. auf. Zu demaculatus gehören auch noch Stücke aus Böhmen, welche unter dem Namen bohemien Bryk 1914 abgetrennt wurden. Weiter nach Osten hat sich demaculatus das rumänische und serbische Tiefland erobert. Mir fehlen zwar serbische d&, aber eine große Serie 22 würde ich nicht vom Durchschnitt der ungarischen 22 trennen. demaculatus kannte Linne, der außer Finnland auch noch ‚„Hungaria‘“ als Heimat seiner mnemosyne nennt. demaculatus findet sich in einer leichten Abweichung als borussianus Fruhst.**) auf ostpreußischem Boden, im mittleren Rußland begegnen wir ihm in einer kleineren Form als ugriumovi Bryk und nach Osten findet sein Formenkreis mit crasdedontis Frhst. an der Wolga ein Endglied. In der Umgebung von Wien, besonders im Leithagebirge stoßen wir auf einen interessanten Übergang vom alpinen Typ, mesoleucus zum albinotischen und androtropen demaculatus. Die dd bewahren in ihrer Reinheit und Größe, sowie den nur mittel- großen schwarzen Zellflecken der Vflgl. noch den demaculatus ‘ Charakter. Ein Teil der 22 ist nur merklich schärfer und aus- gedehnter schwarz gefleckt als recht dunkle 92 der ungarischen Pußta. Aber wir konstatieren doch schon Übergänge durch präch- tigeQ2Q von melahyalinemCharakter, welche zu mesoleucus hinneigen. Ich glaubte die Form ursprünglich mit mesoleucus vereinigen zu dürfen, doch lassen dies die großen reinweißen und gering schwarzgefleckten Sg nicht zu. Der Name bitavia Bryk bekommt dadurch entschieden Wert und Berechtigung. *) Tafel I, fig. 12 d, Taf. II, fig. 139. *%*) Societas Entom. 15. Septbr. 1916, p. 49. 2. Heit 24 H. Fruhstorfer: In einigen Teilen von Niederösterreich finden wir Individuen von geringer Größe, äußerst großen schwarzen Zellflecken und ausgedehnter Aderbestäubung der Hflgl. Solche Stücke besitze ich zum Beispiel von Triesting und einer Reihe anderer Fundorte, die mir aber nicht genauer bezeichnet wurden. Diese Form stellt die Verbindung her mit mesoleucus d& und durch ihre Kleinheit auch mit dZarvus Stichel. Die mir zugänglichen Zarvus ?2 aus Frie- sach in Kärnten sind ungewöhnlich hell, sie gleichen demaculatus Q9, differieren aber von diesen durch schärfere schwarze Zeichnung und größere Zellflecken der Vflgl. Nahe verwandt mit darvus, ohne jedoch in ihren Extremen damit identisch zu sein, sind Exemplare aus der Umgebung von Graz. Wie bei darvus und allen anderen mmemosyne Rassen, mit alleiniger Ausnahme der demaculatus Sippe bilden sich zwei Kolorittypen des Q aus. Eine helle androtrope und eine dunkle, die fast immer mit dem Namen melaina Honr. und was noch unzutreffender ist, als hartmanni bezeichnet wird. Q9Q mit einer.an hartmanni und mesoleucus erinnernden mela- hyalinen Umrandung sind bei der Grazer Rasse, die fast Anrecht auf einen eigenen Namen hätte, vorherrschend. Überhaupt sind die Grazer d$ und 92 durchwegs kleiner als die darvus Angehörigen aus Kärnten und Eisenerz. Am Schoberstein hat sich eine prächtige Form entwickelt, welche als Zubulus Fruhst. eingeführt wurde. Ich habe noch keine d& zum tubulus 2 empfangen, auf welches die Type basiert wurde, vermute aber, daß die herrlichen Exemplare, welche bei Lunz am See fliegen, mit Zubulus in Verbindung gebracht werden dürfen. Es sind dies große Exemplare mit derben Zell- flecken der Vflgl. und zumeist prächtiger nervaler Bestäubung der Hflgl. Auch die transzellularen Flecken im Diskus der Hflgl. fallen bei den SS viel mehr auf als bei Zarvus und es gleichen dadurch die riesigen Lunzerstücke der Zwergrasse von Graz. Der Name Zubulus wurde einmal in der Gubener Zeitung in anbulus verdruckt. Diese euphonische Verbildung hat aber Dr. Pagenstecher nicht ausgemerzt, sondern hartnäckig festgehalten, obwohl die Rasse als tubulus beschrieben wurde. Im Süden der Monarchie stellen sich weitere interessante Zwischenglieder ein. Es sind dies die Rassen von Krain und Kro- atien, welche sehr verschieden beurteilt werden. Die kroatischen Exemplare ist Herr Grund geneigt mit hungaricus Rothsch., wie ihn Verity abbildet, zu vereinigen. 22 aus der Nähe von Agram gleichen in der Tat 22 aus der Umgebung von Budapest. Kroatische dd haben aber keinerlei Beziehung mit demaculatus 3. Die Zellflecken der Vflgl. vergrößern sich vielmehr wie selbst bei Istavia und den demaculatus $$ aus Rumänien, außerdem beob- achten wir bei der Mehrzahl der dd bereits schwarze Aderbestäu- bung, ein Merkmal, das meinen vielen Hundert ungarischen dd entschieden fehlt. Kroatische Stücke stehen durch diese verdunkel- ten Hflgl. somit in Relation mit darvus SS aus Kärnten und noch mehr mit solchen aus der Grazer Gegend. BUNG Archiv für Naturgeschichle 82. Jahrg. 1916 Abt. A. : Neue Rhop ruhstorfer y r Fruhstorfer # : der Sammlung Leonhard. Neue Rhopaloceren aus der Sammlung Leonhard. 25 Exemplare aus der Umgebung von Laibach zeigen dann noch größere schwarze Zellflecken der Vflgl. als meine $& von Agram, während die Krainer 92 in der Regel etwas weniger dunkle Be- stäubung der Vflgl. aufweisen als kroatische 92. Ich habe seinerzeit auch die kroatisch-carniolische mnemosyne Gesamtheit mit meso- leucus in Verbindung gebracht. Nach der Abtrennung des geogra- phisch und morphologisch sich dazwischen schiebenden litavia aber trage ich keine Bedenken mehr, auch diese Form abzusplittern und dafür den Namen ophrinion in Vorschlag zu bringen. Namens- type aus der Nachbarschaft von Laibach. Mnemosyne aus Istrien und Dalmatien fehlen meiner Samm- lung. Dagegen besitze ich durch die Freundlichkeit des Herrn Leonhard einige Belegstücke aus dem Velebit. Dort lebt eine prächtige montane Rasse, welche bei Ostaria auf 1000 m Höhe Mitte Juni 1910 von M. Hilf gesammelt wurde. gd am nächsten P. mnemosyne leonhardiana Bryk i. l., aus den Okkupationsländern und eine Verbindung von leonhardiana zu den Rassen von Agram in Kroatien und Laibach in Krain bildend. Die $$ nähern sich in der überaus prägnan- ten Schwarzfleckung der Vflgl. jedoch viel mehr den groß- fleckigen Exemplaren von Laibach und Agram als bosnischen Individuen. Der schwarze Saum der Hflgl. ist breiter, dunkler und daher dichter beschuppt als bei irgend einer der südlichen Formen der Monarchie. Wie bei Exemplaren von Agram ist ein transzellularer Medianfleck der Hflgl. vorhanden. Der Glassaum der Vflgl. breiter, aber kürzer als bei Jeonhardiana von Bosnien. Das ® erscheint in zwei Extremen, einer helleren Form, wie wir sie als vorherrschend bei Agram antreffen und einer dunklen an melaina und hartmanni erinnernden. Beide aber sind durch- sichtiger auf der gesamten Oberfläche, glasiger und reiner weiß als die mehr gelblich überhauchten bosnischen melahyalinen Stücke. Wie dies die Abbildung zeigt, sind Velebiter $$sehrgroß. Sie über- treffen sogar rumänische Exemplare und kommen den schönsten Stücken von hitavia nahe. Zellflecken der Vflgl. bei beiden Ge- schlechtern ansehnlich und in die Breite gehend. Das 9 viel mehr verdunkelt als 22 von Krain, Kroatien, Serbien, Rumänien und dem Tiefland von Ungarn. Die Schwärzung der Vflgl. vollkommener als bei meinem dunkelsten mesoleucus @ von der Tatra, während auf den HflgIn. als südliche Abschwächung sich nicht mehr die prächtige Submarginalbinde einstellt, die hartmanni, mesoleucus und die Grazer Individuen auszeichnet. Der Name orminion möge die Velebit Form umschreiben (Taf. II, Figur 18 {, 19 9). In den Okkupationsländern findet sich dann eine weitere Rasse, leonhardiana Bryk i. 1., die hier gleichfalls im Bild vorgeführt wird (Taf. II, Fig. 20 $, 21 9). Ich selbst besitze die Rasse schon seit dem Jahre 1907, habe aber erst jetzt durch Herrn Leonhard 22 zu meinen zahlreichen JS empfangen. 2. Heft 26 - H. Fruhstorfer: dd aus Bosnien differieren erheblich von ihren Vikarianten aus dem südlichen Teil der Monarchie durch eine ungewöhnlich dichte und mehr gelbliche, statt weiße Beschuppung der Ober- fläche beider Flügel. Die einzelnen Individuen werden dadurch undurchsichtiger und sie nähern sich als alpine Form den gleichfalls alpinen oder subalpinen tubulus 3 von Lunz am See. Die 92 bilden eine Abschwächung des orminion 9. Sie sind aber in der Regel vorwiegend gelblich und die Verteilung der schwarzen Flecken der Hflgl. völlig abweichend. Herr Bryk hat mit vollem Recht die bosnischen Exemplare mit diesem i. 1. Namen belegt, den ich gerne anerkenne und aufrecht erhalte. Herr Leonhard hat eine weitere interessante Rasse erschlossen, nämlich die bulgarische. Auch von dieser besitze ich bereits {& seit dem Jahre 1909, aber erst durch Herrn Leonhards Beiträge gelangte ich auch hiervon in den Besitz der 92. Nach den nicht sehr zahlreichen Dokumenten, welche vorliegen, müssen die bulgarischen (dejotarus subspec. nova) mnemosyne als eine Zwergform der demaculatus Sippe betrachtet werden. Von demaculatus trennt sie aber sofort die in die Breite fließende Zell- fleckung der Vflgl. und die kleine Gestalt. (Taf. II, Fig., 198.17°9). N Das 9 ist durchaus androtrop und nach den wenigen mir vorliegenden Stücken beurteilt, auf den HilgIn. ebenso gering schwarz gefleckt als mein extremstes demaculatus Q der Pußta. Durch die kürzere und rundlichere Flügelform und die kleine Gestalt stellt sich dejotarus zu demaculatus ungefähr wie sehr kleine parvus sich zu litavia Bryk verhalten. ‚ Type von Tschamkorija, M. Hilf 1911 leg. Rila Planina, Ende Mai auf 750 m, Drenowsky leg. Professor Rebel erwähnt mnemosyne von Montenegro. Der geographischen Lage nach dürfen wir dort eine mit leonhardiana verwandte Rasse voraussetzen. Auch eine albanische und eine alpine serbische Form haben wir noch zu erwarten. In Südtirol entwickelt sich eine einstweilen noch völlig isolierte Form, cuneifer Frhst. Selbige ist tatsächlich ohne nähere Verwandte und ich freue mich, daß ich mit dem Namen cuneifer das Richtige getroffen habe, wenngleich gerade die Exemplare der Namenstype vom Ortler wenigstens bei den dd, den schwarzen transzellularen Keil der Hflgl. nicht einmal so ausgeprägt und chronisch be- “ sitzen, wie Stücke von Tione und Pinzolo in Südtirol (Judicarien). Parnassius mnemosyne carmenta subspec. nova. (Carmenta = die römische Identifikation der Musen.) & am ähnlichsten sehr kleinen hartmannı Standfuß von Reichenhall, aber von diesen differenziert durch das Fehlen des schwarzen Discalflecks der Htflgl., die längeren und namentlich im Verhältnis zur Kleinheit prägnanteren schwarzen Zellflecken der Vdflgl. Der Glassaum entschieden kürzer, bereits an der Neue Rhopaloceren aus der Sammlung Leonhard, 27 vorderen Mediana sich verschmälernd und sich dann verlierend, während bei hartmanni der Glassaum fast immer bis zum Anal- winkel hindurchzieht. Patria: Vorarlberg, Dr. Rhomberg leg. 2 dd durch Herrn A. Bang-Haas empfangen. Die neue Form bildet einen Übergang von hartmanni Standf. zu iergestus Frhst. aus der Zentralschweiz. Von ariovistus Frhst. aus dem südlichen Württemberg, Baden und der Umgebung von Schaffhausen ist carmenta ohne weiteres zu trennen durch die außerordentlich prägnanten schwarzen Zell- flecken der Vdflgl und die Kleinheit der echt montanen Exemplare. Es ist sehr wahrscheinlich, daß sich mit carmenta verwandte Formen am Glärnisch im Kanton Glarus finden, woher mnemosyne durch Muschamp signalisiert wurde. Ich kam in diesem Jahr leider zu spät, um die Form dort zu beobachten. P. mnemosyne thaleia subspec. nova. d am nächsten cuneifer Frhst. vom Ortler, so wie Pinzolo und Tione in Südtirol. Die vorliegenden 5 dd differieren jedoch von einer großen Serie cuneifer durch viel kleinere und demzufolge kürzere, schwarze Zellflecken und einen breiteren Glassaum der Vdflgl. Die Htflgl. führen nur ausnahmsweise einen schwarzen Transcellularfleck, während von 30 cuneifer $S$ nur drei diesen Fleck nicht aufweisen. Das 2 ist durchaus androtrop und differiert vom cuneifer durch die äußerst prägnanten, tiefschwarzen, fast rundlichen Zell- flecken der Vdflgl., welche bei cuneifer grauschwarz erscheinen und durchaus nicht scharf umgrenzt sind. Der Glassaum der Vdflgl. bleibt kürzer, heller als bei cuneifer. Htflgl. mit typischer cuneifer-Fleckung. Die Flecken jedoch weniger kräftig, stets kleiner als bei südtiroler Exemplaren. Im allgemeinen stellt Zhaleia eine selbst beim 2 fast rein weiße Lokalrasse dar. Basale und distale schwarze Überpuderung fehlt vollständig. Patria: Tirol, 5 d&, 3 22 mit der Bezeichnung „Kufstein“ von Herrn A. Bang-Haas empfangen. Die Angabe ‚Kufstein‘ dürfte wohl weiter nichts besagen, als daß der Entdecker der prägnanten neuen Rasse in Kufstein wohnt*). P. mnemosyne argiope subspec. nova. (P. mnemosyne Verity Rhop. Pal., p. 320, t. 54, f. 21, 22.) Eine Prachtform von großem Ausmaß beider Flügel, selbst mnemosyne borussianus Fruhst. an Größe überbietend. Grund- farbe wie bei der ostpreußischen Rasse, rein weiß, der Glassaum der Vdflgl. breiter als bei mnemosyne mnemosyne L. von Finnland und ebenso kurz wie bei der ostpreußischen Rasse. Vdflgl. in der Regel ohne transcellulare glasige Stelle. Htflgl. völlig weiß, also vom demaculatus Charakter wie bei Exemplaren der ungarischen Puszta. Als Signum einer besonders albinotischen Rasse ver- *) Als Fundort wurde inzwischen das Kaisergebirge ermittelt. 2. Heft 28 Embrik Strand: kümmert aber auch noch der grauschwarze Anflug am Innenrand der Htflgl., so daß dieser nicht einmal die Zellwand erreicht. 2 mit sehr breitem Glassaum, welcher bis zur hinteren Mediana durchzieht, während er bei borussianus schon an der mittleren Mediana sich verliert. Jenseits der Zelle der Vdflgl. ein kurzer Glasfleck, statt eine regelrechten Binde beim Borussen. Zellflecke beider Geschlechter etwa wie bei finnischen mnemosyne, etwas schmäler als bei borussianus. Hitflgl. nicht wesentlich verschieden von mnemosyne und borussianus. Patria: Schweden, Provinz Schonen, in Anzahl in Koll. Fruhstorfer und in Koll. Bang-Haas. Mit bang-haasi Bryk. von Dänemark hat argiope wenig Gemein- sames und differiert durch bedeutendere Größe und albinotischen Gesamteindruck erheblich von dieser insular gut geschiedenen Rasse. Neue Aberrationen der Noctuiden- Subfamilien Hadeninae, Erastriinae, Catocalinae, Mominae und Phytometrinae, Von Embrik Strand. % Dieser Aufsatz bildet gewissermaßen die Fortsetzung und vorläufig den Schluß meiner in dieser Zeitschrift veröffentlichten Arbeiten über ‚Neue Aberrationen der Noctuiden. ... .“. (Cfr. Archiv f. Naturg. 1913. A. 8. p. 63, 1915. A. 11. p. 150, 1915. A .12. p. 142 und 1916. A. 1. p. 73). Ein Teil der Catocalinae ist in der ersten Arbeit behandelt. Subfam. HADENINAE. Gen. Polia Ochs. Polia cuneata Grote ab. basirufa Strand n. ab. Im Vorderflügel ist das Basalfeld rotgefärbt, die Stigmata und das Saumfeld weißer. ab. rubicunda Strand n. ab. Vorderflügel fast überall rot gefärbt. — Kanada. Vereinigte Staaten. Polia pensilis Grote ab. indistincta Strand n. ab. Die Zeichnungen der Vorder- flügel undeutlich. — Kanada. Vereinigte Staaten. Polia dysodea Schiff. ab. kaschmirensis Strand n. ab. Dunkler, insbesondere das Medianfeld der Vorderflügel. [Bei v. Koechlini Th.-Mg. ist die Orangezeichnung stark entwickelt und die Färbung mehr gleich- förmig dunkler.] — Kaschmir. | Neue Aberrat. d. Noctuiden-Subfam. Hadeninae, Erastriinse usw. 29 Polia poliastis Hamps. var. cabensis Strand n. var. Kopf, Thorax und Vorderflügel hellbraun statt grün gefärbt. ”— Kapland. Mashonaland. Polia laudabilis Gn. ab. mediosuffusa Strand n. ab. Im Vorderflügel ist das ganze Medianfeld schwarz übergossen und ohne die roten Zeichnungen; der Ringfleck ganz. ab. rufoirrorata Strand n. ab. Vorderflügel im Grunde weiß, hellrot übergossen und besprenkelt. — Vereinigte Staaten. Zentral-Amerika. Polia quadrilineata Grote ab. cinereoviridis Strand n. ab. Kopf, Thorax und Vorder- flügel im Grunde graugrün. — Kalifornien. Gen. Pachetra Gn. Pachetra leucophaea Schiff. ab. syriensis Strand n. ab. Hinterflügel weiß, nur die Rippen angebräunt. — Syrien. Gen. Tholera Hb. [Tholera cespitis Schiff. Monstrosität: Der rechte Hinterflügel gefärbt und gezeichnet wie der Vorderflügel, ausgenommen im Costalfelde.] Gen. Pronotestra Hamps. Pronotestra silenides Stgr. ab. Pallidior Strand n. ab. DBlasser, Vorderflügel weniger rotbraun übergossen. — Mittelmeergebiet. Gen. Hydroeeiodes Hamps. Hydroeeiodes alala Druce var. jaladae Strand n. var. Abdomen dunkel rotbraun, Vorder- *flügel mit drei weißen Flecken auf dem unteren Teil der Nieren- makel, das Medianfeld in, jenseits und oberhalb des Ende der Zelle braun übergossen, Hinterflügel beim $ braun übergossen, beim Q dunkler. — Jalapa, Mexiko. Gen. Tiracola Mr. Tiracola plagiata WIk. ab. Dostalba Strd. n. ab. Die Hinterflügel einfarbig ocker- weißlich. — Neu-Guinea. Gen. Eriopyga Gn. Eriopyga melanopis Hamps. var. coloradensis Strand n. var. Im Vorderflügel sind die Ante- und Postmedianlinien weniger deutlich und letztere sehr fein gezähnt, die Stigmata weniger auffallend schwarz ausgefüllt. — S. W. Colorado. Eriopyga eurvata Leech ab. albivenis Strand n. ab. Im Vorderflügel sind die Rippen weißlich, die Strichelung viel dicker und schärfer markiert. — Korea, Central-China. 2, Hett 30 Embrik Strand: Eriopyga vecors Gn. el "ab. Durpureobrumnea Strand n. ab. Thorax und Vorderflügel dunkel‘ purpurbraun. — Nord-Amerika. Eriopyga eontrahens WIk. ab. Durpurascens Strand n. ab. Vorderflügel purpurfarbig an- geflogen. — Nord-Amerika. Eriopyga affurata Hamps. ab. drunneosuffusa Strand n. ab. Vorderflügel viel mehr gleichmäßig blaß rotbraun übergossen, Hintertlügel dunkelbraun BREIBOSEN bei beiden Geschlechtern. — Nord-Amerika. Gen. Eriopygodes Hamps. Eriopygodes euelidias Meyr. ab. depupillata Strand n. ab. Vorderflügel ohne weiße Mitte der Ringmakel. — Hawaii. . Gen. Stretehia H. Edws. Stretehia plusiaeformis H. Edws. var. coloradicola Strand n. var. Viel dunkler. Vorderflügel breiter, Stigmata nicht verbunden, Ringmakelschräg ellipsenförmig, die Nierenmakel schräg eiförmig, die Umgebung dieser Makeln ein wenig dunkler, die Postmedianlinie an die Nierenmakel stark ge- nähert und gerade von unter der Costa bis zur Rippe 4. — Colorado. Gen. Morrisonia Grote Morrisonia seetilis Gn. ab. sectilana Strand n. ab. Grundfärbung viel weißer und leicht rötlich angeflogen. — Vereinigte Staaten. Gen. Xylomania Hamps. Xylomania erythrolita Grote ab. erythrolitoides Strand n. ab. Viel mehr rot gefärbt. — Kalifornien. Gen. Monima Hb. Monima opima Hob. ab. griseor Strand n. ab. Grauer, Vorderflügel in der Mitte nicht rot übergossen, aber mit einem undeutlichen Medianschatten. ab. rufofusca Strand n. ab. Gänzlich dunkelbraun übergossen mit rötlichem Anflug. — Europa. West-Asien. Monima paeifica Harv. ab. infrapicta Strand n. ab. Unterseite der Hinterflügel mit schwarzem Strich in der Zelle. — Nord-Amerika. Monima graeilis Schiff. ab. obscurior Strand n. ab. Vorderflügel dunkelbraun über- gossen. — Paläarktisch. Gen. Cirphis WIk. Cirphis pseudargyria Gn. ab. derufata Strand n. ab. Viel grauer und ohne rötliche Färbung. — Nordamerika. Neue Aberrat. d. Noctuiden-Subfam. Hadeninae, Erastriinse usw. 31 Cirphis adjuneta WIk. ab. adjunctoides Strand n. ab. Vorderflügel mit bräunlichem Wisch jenseits der unteren Ecke der Zelle, Hinterflügel viel mehr braun übergossen. ab. adjunctella Strand n. ab. Hinterflügel weißer, nur die Rippen und der Saum braun angeflogen, die schwarzen Punkte oben zum Vorschein kommend. — Australien. Cirphis albicosta Mr. ab. uniformis Strand n. ab. Vorderflügel mehr gleichmäßig rotbraun übergossen, die blasse Binde von der Spitze verwischt. — ÖOst- und Süd-Asien. Cirphis flavostigma Brem. ab. (od. var. ?) ochracea Strand n. ab. Mit diesem Namen be- zeichne ich die von Hampson als die Hauptform beschriebene Form, die nach seinen eigenen Angaben von dertypischen Form von Amur, die natürlich als die Hauptform betrachtet werden muß, verschieden ist. — ÖOst-Asien. Kaschmir. Cirphis insulieola Gn. ab. gambiensis Strand n. ab. Im Vorderflügel ist das Saumfeld dunkler und es findet sich ein kleiner dunkler Wisch jenseits der unteren Ecke der Zelle. — Senegambien. Gen. Borolia Mr. Borolia melianoides Möschl. ab. mediofusca Strand n. ab. Die dunkle Medianbinde der Vorderflügel viel dunkler, das Dorsalfeld dunkel übergossen, die Hinterflügel fast gänzlich dunkel übergossen. — Äthiopische Region. Borolia tacuna Feld. ab. bipunctata Strand n. ab. In der unteren Ecke der Zelle finden wir zwei Punkte statt eines Striches und eines Punktes. — Süd- und Ost-Afrika. Borelia linita Gn. ab. dunctata Strand n. ab. Ist die von Hampson als die f. princ. beschriebeneForm, die nach seinen eignen Angaben von der Form der Type verschieden ist. — Vereinigte Staaten. Borolia sarcostriga Hamps. ab. dallidior Strand n. ab. Vorderflügel blasser, mit nur dem unteren Discoidalpunkt und einem kurzen weißen Strich auf dem Ende der Mediana unter dem Discoidalpunkt. — Neotropisch. Borolia faseiata Mr. ab. yatungensis Strand n. ab. Grauer, die Zeichnungen der Vorderflügel schwärzer. — Yatung in Tibet. Gen. Meliana Curt. Meliana peetinata Hamps. ab. cinereopicta Strand n. ab. Im Vorderflügel sind die schwarzen Zeichnungen durch hellbraune oder graue ersetzt. — Britisch-Ost-Afrika. 2. Heft 32 | Embrik Strand: Subfam. ERASTRIINAE. Gen. Eublemma Hb. Eublemma faedosa Gn. ab. /aedosana Strand n. ab. Vorderflügel mehr einförmig grauweiß mit kaum irgendwelcher rötlicher Färbung und spärlich schwarz gesprenkelt. — Afrika. Eublemma quinaria Mr. ab. orientis Strand n. ab. Im Vorderflügel sind die Linien schärfer markiert rot, im Hinterflügel sind die Medianlinie und ein Fleck vor der Subterminallinie unter der Rippe 4. — Ost- Afrika. Eublemma Snelleni Wallgr. ab. Pallidior Strand n. ab. Vorderflügel blasser, die roten Zeichnungen weniger scharf markiert. ab. discirufa Strand n. ab. Im Vorderflügel sind Ante- und Postmedianlinien kräftig und schwarz, der ganze Discus rötlich gefärbt. — Afrika. Eublemma dardouini Boisd. ab. mala Strand n. ab. Im Vorderflügel ist der Schatten vor der Subterminallinie rot. — Mittelmeerregion. Eublemma suava Hb. ab. virihis Strand n. ab. Kopf, Thorax und Vorderflügel grauer braun. — Süd-Europa. Eublemma nigrivitta Hamps. ab. basifusca Strand n. ab. Im Vorderflügel ist die ganze Basalhälfte braun übergossen. — Kapland. Eublemma ornatula Feld. ab. brunneosuffusa Strand n. ab. Im Vorderflügel sind die weißen Felder mehr oder weniger vollständig braun übergossen, die Hinterflügel dunkler. — Süd- und Ost-Afrika. Eublemma sperans Feld. ab. natalensis Strand n. ab. Vorder- und Hinterflügel roter. — Natal. Eublemma delicata Feld. ab. delicatula Strand n. ab. Vorderflügel weniger rot gefärbt. — Kapland. Eublemma therma Hamps. ab. thermella Strand n. ab. Vorderflügel ockerfarbig und leicht rötlich übergossen. ab. thermoides Strand n. ab. Vorderflügel gräulich, dunkel- braun übergossen. — Süd- und Ost-Afrika. Eublemma albida Dup. ab. luteoalba Strand n. ab. Vorderflügel gelblichweiß, die Subterminallinie ist innen rötlich angelegt nur gegen den schrägen rötlichen Balken von der Flügelspitze an, die Fransen an der Spitze rot mit Ausnahme an der Flügelspitze und am Analwinkel; Hinterflügel mit verloschener brauner Subterminalbinde.. — Teniet-el-Had in Algier. Neue Aberrat. d. Noctuiden-Subfam. Hadeninae, Erastriinae usw. 35 Eublemma albivena Hamps. ab. nigrilinea Strand n. ab. Im Vorderflügel sind die Linien stark und schwarz, das Saumfeld schwarz übergossen. — Uganda. Zululand. Eublemma versicolora WIk. | ab. Hurpurascens Strand n. ab. Thorax, Abdomen und Flügel purpurrötlich übergossen. ab. purpureocinerea Strand n. ab. Thorax, Abdomen und Flügel purpurgrau ohne irgendwelchen roten Anflug. — Mashona- land. Orientalische Region. Eublemma einnamomea Herr.-Sch. ab. subeinnamomea Strand n. ab. Vorderflügel ockerfarbig, rot und im Basalfelde leicht fleischfarbig übergossen und be- sprenkelt. — Neotropisch. Eublemma obliqualis F. ab. luteidennis Strand n. ab. Vorderflügel gelber, weniger rot übergossen, die Zeichnungen undeutlich, die subterminale Reihe schwarzer Punkte scharf markiert. ab. brunneoochracea Strand n. ab. Vorderflügel fast einfarbig bräunlich ockerfarbig. — Amerika. Eublemma ragusana Freyer ab. basialbida Strand n. ab. Im Vorderflügel ist die Basal- hälfte weißer, ein kräftiger brauner Schatten entspringt an der Flügelspitze und verläuft von da an der proximalen Seite der inneren Postmedianlinie bis zum Hinterrande; Hinterflügel weißer. — Goldküste. Eublemma pyrastis Hamps. ab. Dyrastodes Strand n. ab. Die Vorderflügel viel weniger rot übergossen. — Transvaal. Eublemma conspersa Butl. ; ab. louisiadensis Strand n. ab. Viel weißer gefärbt als die Hauptform. — Lauisiaden. Eublemma griseola Ersch. ab. nucha Strand n. ab. Vorderflügel nicht braun besprenkelt und mit Spuren von einer subterminalen Reihe schwarzer Punkte. — Armenien. Persien. Turkestan. Gen. Deetieryptis Hamps. Deectieryptis deleta Mr. ab. deletana Strand n. ab. ist die Form, die Hampson in seinem Katalog, Bd. X, p. 194 als die principale beschreibt, die aber nach seinen eigenen Angaben nicht die der Type ist und also auch nicht als die nomenklatorische Hauptform gelten kann. Letztere figuriert bei Hampson als „Ab. 2“. — Orientalisch. Gen. Cerynea WIik. Cerynea trichobasis Hamps. ; ab. limbobrunnea Strand n. ab. Saumfeld beider Flügel brauner. — Sierra Leone. Goldküste. Sudan. Archiv für Naturgeschichte 1916. A. 2. 3 2. Heft 34 Embrik Strand: Cerynea endotrichalis Hamps. ab. cadensis Strand n. ab. Vorderflügel ohne gelben Apikal- wisch. — Kapland. Gen. Oruza WIk. Oruza mira Butl. ab. #seudomira Strand n. ab. ist Hampsons ‚„Hauptform“, während die wahre nomenklatorische Hauptform gleich seiner „Ab. 1“ ist. — Ost-Asien. Angeblich auch in West-Afrika. Gen. Paroruza Hamps. Paroruza subduetata WIk. ab. albipunctata Strand n. ab. Vorderflügel mit rundlichem schwarzem Discoidalfleck, der einen weißen Punkt an der unteren Ecke der Zelle trägt. — Natal. Kapland. Gen. Angitia WIk. Angitia melamera Hamps. ab. Hanamensis Strand n. ab. Im Vorderflügel ist der äußere Teil des Medianfeldes fast gänzlich schwarz übergossen. — Panama. Gen. Hiceoda Mr. Hieccoda nigripalpis WIk. ab. codana Strand n. ab. Vorderflügel mehr braun gesprenkelt insbesondere im Costal- und Postmedianfelde; die Antemedian- linie ist ununterbrochen, undeutlich doppelt und sinuös; die Post- medianlinie ist ebenfalls ununterbrochen, unter der Costa nach außen gekrümmt und in der Discalfalte nach innen gewinkelt. — Afrika. Indien. Gen. Phyllophila Gn. Phyllophila torrefaeta Dist. ab. orientalis Strand n. ab. Vorderflügel dunkler und mehr graubraun übergossen. — Britisch-Ost-Afrika. Gen. Cretonia WIk. Cretonia ethiopiea Hamps. ab. obsoletimacula Strand n. ab. Im Vorderflügel ist der schwarze Fleck vor der Antemedianlinie verloschen. — Afrika. Gen. Ozarba WIk. Ozarba destituta Mr. ab. destitutana Strand n. ab. Im Vorderflügel ist das ganze Medianfeld dunkel übergossen. ab. destitutella Strand n. ab. Der Vorderflügel ist jenseits der subbasalen und der medianen Linie nur undeutlich dunkel über- gossen. — Indien. Ozarba chinensis Leech ab. wynadensis Strand n. ab. Die Grundfärbung der Vorder- flügel weißer. — Wynad in Madıras. Ozarba corniculans Wallgr. ab. corniculantis Strand n. ab. Im Vorderflügel fehlt der schwarze Fleck im Medianfelde oberhalb der Rippe 1 und im Neue Aberrat. d. Noctuiden-Subfam. Hadeninae, Erastriinae usw. 35 Postmedianfelde findet sich ein feiner weißer Strich unter der Rippe 5. — Mashonaland. Natal. Kapland. Ozarba hemimelaena Hamps. ab. limbogrisea Strand n. ab. Im Vorderflügel ist die Saum- hälfte grau ohne rötlichen Anflug. — KRhodesia. Mashonaland. Madagaskar. Ozarba binorbis Hamps. ‘ ab. dissoluta Strand n. ab. Im Hinterflügel ist die Post- medianlinie fast verloschen und die Subterminalbinde ist in Striche aufgelöst. — Transvaal. Ozarba hypoxantha Wallgr. ab. $ hypoxanthana Strand n. ab. Im Hinterflügel ist die Subterminalbinde in einer Reihe Striche aufgelöst. ab. $ hypoxanthella Strand n. ab. Im Hinterflügel sind von dieser Binde nur noch verloschene Striche im Costalfelde übrig. ab. ? hypoxanthoides Strand n. ab. Hinterflügel etwas orange- farbig im dorsalen Basalfeld und mit sehr unvollständigen orange- farbigen Postmedian- und Terminalbinden. — Afrika. Ozarba rufula Hamps. ab. basirufa Strand n. ab. Im Vorderflügel ist das Basalfeld stärker rotgefärbt. — Sudan. Abyssinien. Indien. Ozarba inobtrusa Hamps. ab. znobtrusella Strand n. ab. Vorderflügel grauer und kaum purpurfarbig. ab. inobtrusoides Strand n. ab. Vorderflügel viel mehr ocker- farbig. — Kapland. Ozarba atrifera Hamps. ab. atriferoides Strand n. ab. Im Vorderflügel ist das Median- feld schwarz übergossen, ausgenommen gegen Costa und jenseits der Nierenmakel. ab. atriferella Strand n. ab. Vorderflügel mehr as graubraun und mit dunkler Braun übergossen. — Afri Gen. Amyna Gn. Amyna bullula Grote ab. mexicana Strand n. ab. Im Vorderflügel ist der untere Teil der Nierenmakel weiß ausgefüllt. — Mexiko. Guatemala. Amyna punetum F. ab. Q natalica Strand n. ab. Thorax und Vorderflügel lebhaft rot, letztere mit undeutlichen Zeichnungen, Fransen der Hinter- flügel überall weiß an der Spitze. — Natal. Gen. Lithacodia Hb. Lithacodia vialis Mr. ab. vialana Strand n. ab. Hinterflügel dunkelbraun mit ockerweißlicher Terminalbinde — Ost- und Süd-Asien. Lithacodia varicolora Hamps. ab. medioirrorata Strand n. ab. Im Vorderflügel ist das Median- feld braun besprenkelt und nicht fleischrötlich übergossen, das 3+ 2. Heft 36 Embrik Strand: Terminalfeld nicht grün. — Mashonaland. Natal. Transvaal. Kapland. Lithacodia armilla Saalm. ab. betsileonis Strand n. ab. Hinterflügel goldgelb mit rot übergossenem Saumfeld; unten im Costalfelde rot übergossen, der Saum rot besprenkelt, mit undeutlichem Discoidalpunkt und punktierter Postmedianlinie von Costa bis Rippe 3, die unter der Costa nach außen gekrümmt ist. — Betsileo, Madagaskar. Lithacodia musta Grote und Robins. ab. costaricana Strand n. ab. Im Vorderflügel ist fast das ganze Medianfeld schwarz und purpurgrau übergossen. — Costa Rica. Gen. Xanthograpta Hamps. Xanthograpta trilatalis WIK. ab. desaica Strand 1912 (sobria Warr. 1913). Kopf, Tho- rax und Basis des Abdomen grau, dunkler gesprenkelt; Basalfeld der Vorderflügel graulich ockerfarbig und dunkler gesprenkelt, Median- und Terminalfeld dunkler gesprenkelt, in beiden Flügeln terminale Reihen weißer Punkte. — Deesa in Bombay. Gen. Eustrotia Hb. Eustrotia opella Swinh. ab. oßellodes Strand n. ab. Basalfeld der Vorderflügel heller ' und rötlich angeflogen. — Indien. Queensland. Mashonaland. Eustrotia albisigna Hamps. ab. reniformis Strand n. ab. Die Nierenmakel der Vorder- flügel mehr dreieckig und weiß ausgefüllt. — Rhodesia. Gen. Eulocastra Butl. Eulocastra melaena Hamps. ab. demaculata Strand n. ab. Im Vorderflügel ist die Ante- medianbinde schmäler und erreicht nicht die Rippe 1, der sub- terminale Fleck und die sublimbalen Punkte fehlen. ab. duplilinea Strand n. ab. Im Vorderflügel ist die Ante- medianlinie durch eine schwache, doppelte, leicht gebuchtete schwarze Linie ersetzt. — Sokotra. | Eulocastra aethiops Dist. ab. $ maculicilia Strand n. ab. Vorderflügel mit weißen, dunkel gefleckten Fransen; Hinterflügel weiß mit undeutlichem Discoidalbalken und gekrümmter Postmedianlinie, das Saumfeld dunkel übergossen von der Spitze bis zur Rippe 2. — Afrika. Gen. Metaemene Hamps. Metaemene atrigutta WIk. ab. metaemenides Strand n. ab. Im Vorderflügel ist die Grund- färbung ganz weiß. ab. reducta Strand n. ab. Im Vorderflügel ist das weiße Feld reduziert zu Binden, die um die schwarzen Flecke erweitert und in der discalen und submedianen Falte verbunden sind; die Punkte der Endhälfte des Vorderrandes schwarz. Neue Aberrat. d. Noctuiden-Subfam. Hadeninae, Erastriinae usw. 37 ab. annuligera Strand n. ab. Im Vorderflügel sind die schwarzen Zeichnungen zu Ringen um die Flecke reduziert und es findet sich eine fein gezähnte Subterminallinie, die an der diskalen und subterminalen Falte nach innen und an der Rippe 4 nach außen gewinkelt ist. — Orientalisch. Gen. Xanthoptera Gn. Xanthoptera aurifera WIk. ab. auriferana Strand n. ab. Vorderflügel rotbraun übergossen unter und jenseits der Zelle von dem Ursprung der Rippe 2 bis zur Postmedianlinie. — Neotropisch. Gen. Erastria Ochs. Erastria viridisquama Gn. ab. obscurior Strand n. ab. Vorderflügel fast einfarbig schwarz- braun mit einigen langen gelben Schuppen im Basel- und Median- felde, die Fransen an der Flügelspitze und in der Mitte des Saumes weiß an ihrer Spitze. — Pyrenäen. Spanien. Gen. Heliocontia Hamps. Heliocontia apicella Grote ab. obliquella Strand 1912. Im Vorderflügel ist der apicale gelbe Fleck durch einen schrägen Strich ersetzt. — Centralamerika. Gen. Tarachidia Hamps. Tarachidia eandefacta Hb. ab. candefactella Strand n. ab. Vorderflügel ohne irgend welche graue Färbung in der Endhälfte, abgesehen von außerhalb der me- dianen olivenfarbenen Binde von der Zelle bis zum Dorsalrande, die Nierenmakel ist weiß ausgefüllt. — Kanada. Vereinigte Staaten. Gen. Cardiosace Hamps. Cardiosace parilis Wallgr. ab. $ farilana Strand n. ab. Vorderflügel ohne Graufärbung am äußeren Rande der Antemedianlinie im Dorsalfelde. ab. @ Darilella Strand n. ab. Vorderflügel ohne weißen Fleck im inneren Medianfeld. — Süd-Afrika. Gen. Hoplotarache Hamps. Hoplotarache nubila Hamps. ab. & basialba Strand n. ab. Vorderflügel in der Basalhälfte weiß, die doppelte braune Subbasal- und Antemedianlinie deutlich, außerhalb letzterer ist unter der Zelle blaugrauliche Färbung, außerhalb der subterminalen Linie finden sich schwarze Flecke unter der Flügelspitze und den Rippen 3 und 2. — Ost-Afrika. Transvaal. | Gen. Aulotarache Hamps. Aulotarache decoripennis Mab. ab. kutchensis Strand n. ab. Vorderflügel weißer und weniger gelb, die Zeichnungen des Basalfeldes grau. — Kutch (Bombay). ab. P cuddapahensis Strand n. ab. Kopf, Tegulae und Pro- thorax braun. — Cuddapah (Madras). 2. Heft 38 Embrik Strand: Gen. Tarache Hb. Tarache lanceolata Grote ab. Zanceolatana Strand n. ab. Im Vorderflügel sind der mediane und der postmediane olivenfarbige Balken unterbrochen unter Costa. — Texas. Arizona. Tarache axendra Schaus ab. axendrana Strand n. ab. Scheitel und Thorax rein weiß, Vorderflügel ohne weißen Wisch am Analwinkel, Fransen mit weißem Wisch in der Mitte. — Mexiko. Tarache gonella Strecker ab. d gonellana Strd. n. ab. Im Vorderflügel ist der nee dunkle Costalfleck durch eine leicht gekrümmte Linie mit dem dunklen Dorsalfleck verbunden. — Vereinigte Staaten. Tarache abdominalis Grote ab. & luta Strand n. ab. Im Vorderflügel sind die dunklen Zeichnungen des Basalfeldes reduziert. ab. 2 mala Strand n. ab. Im Vorderflügel ist das ganze Basal feld braun übergossen. — Vereinigte Staaten. Tarache flavipennis Grote ab. & discolutea Strand n. ab. Im Hinterflügel ist das gelbe Diskalfeld mehr ausgedehnt und erstreckt sich bis zur Rippe 1. ab. ? delutea Strand n. ab. Hinterflügel mit kaum einer Spur von gelbem Diskalfeld. — Vereinigte Staaten. Tarache arieli Strecker ab. monstrosa Strand n. ab. Im Hinterflügel sind die Rippen 3 und 4 nicht gestielt. — Arizona. Mexiko. Tarache aprica Hob. ab. $ apricana Strand n. ab. Im Vorderflügel sind das basale Costalfeld und die basale Hälfte des dorsalen Medianfeldes bleigrau übergossen fast wie beim 9. ab. Q apricella Strand n. ab. Im Vorderflügel ist das ganze Basalfeld bleigrau übergossen, es bleiben nur ein weißer Strich an der Basis der Rippe 1 und Spuren von einer schrägen gebuchteten weißen Antemedianlinie. ab. @ apricanoides Strand n. ab. Im Vorderflügel sind das basale Costalfeld und die Basalhälfte des dorsalen Medianfeldes weiß wie beim &. — Vereinigte Staaten. Zentral-Amerika. Tarache nivipieta Butl. ab. nivipictoides Strand n. ab. Im Vorderflügel sind die dunklen Zeichen im weißen Costalfelde durch gelbliche Zeichen ersetzt. — Neu-Guinea. Australien. Tarache hieroglyphiea Lower ab. $ connecia Strand n. ab. Im Vorderflügel ist die Ante- medianbinde durch eine Fascia auf der Mediana mit dem braunen Saumfeld verbunden. — Australien. Neue Aberrat. d. Noctuiden-Subfam, Hadeninae, Erastriinae usw. 39 Tarache erocata Gn. ab. $ crocatana Strand n. ab. Im Vorderflügel ist das Gelb durch Weiß ersetzt und das Basalfeld rotbraun übergossen, dabei aber unregelmäßige weiße Zeichnungen freilassend. — Orientalisch. Tarache sexpunetata F. ab. & nilgirica Strand n. ab. Kopf, Thorax und Vorderflügel mehr ockergelblich, letztere im Saumfeld und auf einem Fleck an der Mitte der Fransen rein ockergelb. — Nilgiris, Ceylon. ab. $ nilgiriensis Strand n. ab. Kopf und Thorax olivenbraun, im Vorderflügel ist das gelbe Feld stark grün angeflogen. — Nilgiris. Tarache detrita Butl. ab. 9 deiritella Strand n. ab. Kopf, Thorax und Vorderflügel heller gelb, letztere mit schmälerer brauner Binde vor der Post- medianlinie und mit gelbem Saumfeld. — Australien. Queensland. Tarache thapsina Turner ab. thabsinana Strand n. ab. Vorderflügel mit postmedianem dunklem Costalpunkt, einer gelblichen, leicht wellenförmig ge- krümmten postmedianen Linie von der Zelle bis zum Dorsalrande nahe dem inneren Rande des dunklen Feldes und einer gelblichen Subterminallinie, die unter der Rippe 7 und an der Mitte nach außen gebogen und gegen den Analwinkel gekrümmt ist; die Unter- seite der Hinterflügel ohne Zeichnungen. — Australien. Queensland. Tarache caffraria Cr. ab. 9 kikuyuwensis Strand n. ab. Im Vorderflügel erstreckt das dunkle Feld sich bis zur Antemedianlinie, die Hinterflügel fast einfarbig dunkelbraun übergossen. — Britisch-Ost-Afrika. Tarache leucotrigona Hamps. ab. leucotrigonides Strand n. ab. Im Vorderflügel ist der obere Teil der Nierenmakel ausgezogen und es werden zwei schwarze Striche entsandt, welche den dreieckigen Teil durchschneiden. — Britisch-Ost-Afrika. Gazaland. Natal. Zululand. Gen. Eugraphia Gn. Eugraphia splendens Druce ab. Daraguayensis Strand n. ab. Hinterflügel des $ weißer, ausgenommen im Saumfelde und ohne die schwarzen Flecke, die des @ mit schrägem, schwärzlichem Strich von der Flügelspitze oder mit einem großen Apicalwisch, der unten einen Sporn ent- sendet. — Paraguay. Subfam. CATOCALINAE. Gen. Colbusa WIk. Colbusa euelidieca WIk. ab. PER Strand n. ab. Hinterflügel gelb. — Goldküste, Nigeria. Gen. Grammodes Gn. Grammodes cooma Swinh. ab. coomana Strand n. ab. Die Medianbinde der Merderligeh lebhaft gelb. — Celebes. Queensland. 2. Heft 40 Embrik Strand: Gen. Chaleiope Hb. Chaleiope hyppasia Cr. ab. bougainvillensis Strand n. ab. Die Vorderflügel viel roter braun, die weißen Zeichnungen reduziert. — Bougainville. ab. hyppasiana Strand n. ab. Im Vorderflügel ist die schräge Medianbinde sehr schmal und erstreckt sich nicht bis zum hellen Costalfeldee — Athiopisch. Orientalisch. Chaleiope cephise Cr. ab. 2 cephisoides Strand n. ab. Vorderflügel im Grunde ocker- weiß. Hinterflügel lebhaft gelb ohne braune Färbung in der Basal- hälfte, die subterminale Binde ist stark reduziert. — Orientalisch. ! Gen. Hypaetra Gn. Hypaetra novaguineana Beth.-Bak. ab. Zallidior Strand n. ab. Kopf, Thorax und Vorderflügel heller und mehr ockerfarbig. — Britisch-Neu-Guinea. Hypaetra discolor F. ab. delunaris Strand n. ab. Vorderflügel ohne den dunklen antemedianen Mondfleck. ab. devittalis Strand n. ab. Vorderflügel ohne die helle Me- dianbinde, der antemediane Fleck vorhanden. ab. discoloralis Strand n. ab. Vorderflügel schwärzlich über- gossen vor der antemedianen und jenseits der postmedianen Linie, das Medianfeld rötlichbraun, der antemediane Fleck fehlt. — Neu-Guinea. ab. subdiscoloralis Strand n. ab. Ähnelt ab. discoloralis, aber im Vorderflügel sind Basal- und Terminalfeld silbergrau übergossen. — Neu-Guinea. ab. thursdayensis Strand n. ab. Vorderflügel graubraun, Medianfeld rotbraun, die Linien undeutlich, die Flecke fehlen. — Thursday-Insel. Gen. Moeis Hb. Moeis eleetaria Brem. ab. electariella Strand n. ab. Im Vorderflügel ist der schwarze Strich in der Submedianfalte Be — Ost-Asien. Moeis eubana Hamps. ab. 9 santiagonis Strand n. ab. Vorderflügel gelber, die Zeich- nungen beider Flügel weniger deutlich. — Santiago (Kuba). Moeis bahamica Hamps. ab. S postmedialis Strand n. ab. Hinterflügel mit Postmedian- linie. — Bahama-Inseln. Moeis munda WIk. ab. $ mundana Strand n. ab. Vorderflügel violettgrau über- sossen, die Linien des Medianfeldes sehr undeutlich, der schwarze Fleck oberhalb des Dorsalrandes berührt die Antemedianlinie. ab. $ mundella Strand n. ab. Vorderflügel grauer, Hinterflügel brauner. Neue Aberrat. d. Noctuiden-Subfam. Hadeninae, Erastriinae usw. 41 ab. 2 submundana Strand n. ab. Vorderflügel ohne den schwarzen Fleck oberhalb des Dorsalrandes vor ’der Antemedian- linie, ein verloschener dunkler Wisch oberhalb der Mitte des Dorsalrandes. ab. 2 Dseudomunda Strand n. ab. Vorderflügel roter braun, Hinterflügel brauner. ab. 9 Derversa Strand n. ab. ist die von Hampson als die Hauptform beschriebene Form, die nach seinen eigenen Angaben nicht die typische ist; letztere figuriert bei ihm als ‚Ab. 5. — Zentral-Amerika. Antillen. Moeis mareida Gn. ab. $ obscurior Strand n. ab. Dunkler. — Grand Cayman. Moeis repanda F. ab. Qrepandana Strand n. ab. Vorderflügel roter, die medianen Linien oberhalb des Dorsalrandes bräunlich übergossen, das Post- medianfeld bräunlich übergossen. ab. 9 repandella Strand n. ab. Vorderflügel mehr purpur- braun und ohne schwarzen Punkt vor der Antemedianlinie. ab. $ repandoides Strand n. ab. Im Vorderflügel findet sich auf oder vor der Antemedianlinie ein Fleck statt eines Punktes. — Amerika. Afrika. Moeis diffluens Gn. ab. dorsimacula Strand n. ab. Vorderflügel mit kleinem schwarzem Fleck nahe dem Dorsalrande vor der Antemedianlinie. — Neotropisch. Moeis frugalis F. ab. frugalisana Strand n. ab. Vorderflügel schwarz übergossen oberhalb der Mitte der Rippe 1 und jenseits der Postmedianlinie. — Äthiopische und orientalische Region. Moeis undata F. ab. & Dhilippinensis Strand n. ab. Vorderflügel mit schmalen schwarzbraunen Binden jenseits Ante- und Postmedianlinien. — Philippinen. Moeis trifaseiata Steph. ab. $ uniformis Strand n. ab. Vorderflügel mehr einfarbig graubraun, die Zeichnungen undeutlich und ohne die verloschenen Ante- und Postmedianbinden. — Orientalisch. Moeis mutuaria WIk. ab. 2 mutuarides Strand n. ab. Vorderflügel mit dühklem Fleck jenseits der Postmedianlinie an der Discalfalte. — Afrika. Gen. Phurys Gn. in Phurys immunis Gn. ' ab. immunella Strand n. ab. Im Vorderflügel ist die Nieren- makel dunkelbraun ausgefüllt. — Neotropisch. Phurys basilans Gn. | ab. basilantis Strand n. ab. Im Vorderflügel ist. die schräge schwarze Binde schmäler und weniger diffus. — Neotropisch. 2. Heft 49 RR, Erınbrik Sirehd: Gen. Nymbis Gn. Nymbis garnoti Gn. ab. & garnotina Strand n. ab. Im Vorderflügel fließt der antemediane schwarze Fleck mit dem dreieckigen Medianschatten zusammen. ab. $ obscurior Strand n. ab. Dunkler braun, Vorderflügel mit diffusen dunklen Strichen in der Basalhälfte unter Costa sowie in und unter der Zelle. — Neotropisch. Gen. Pleeopterodes Hamps.. Plecopterodes melliflua Holl. ab. mellifluana Strand n. ab. Im Vorderflügel ist die Nieren- makel nicht schwarz ausgefüllt. ab. mellifluodes Strand n. ab. Vorderflügel blaß graubraun, bis zur Subterminallinie rötlich, die Linien ohne weiße Schuppen oder Punkte, die Nierenmakel schwarz ausgefüllt. — Afrika. Plecopterodes heterochroa Hamps. ab. heterochroana Strand n. ab. Kopf, Thorax und Vorder- flügel viel mehr rot und ohne irgend welchen olivenbraunen Anflug oder dunkle Besprenkelung, die äußere Postmedianlinie weiß punktiert mit Ausnahme im Costalfelde. ab. heterochroides Strand n. ab. Kopf, Thorax, Abdomen und Vorderflügel viel dunkler und purpurgrau angeflogen, letztere mit zwei kleinen schwarzen Discoidalflecken. — Rhodesia. Plecopterodes moderata Wallgr. ab. Dostaurantiaca Strand n. ab. Hinterflügel im Grunde orangefarbig. — Afrika. Plecopterodes molybdopasta Hamps. "ab. argenteo-caerulea Strand n. ab. Vorderflügel gänzlich silberbläulich übergossen, das Postmedianfeld kaum heller; Hinter- flügel dunkler. — Rhodesia. Gen. Gonodontodes Hamps. Gonodontodes chionostieta Hamps. ab. jamaicensis Strand n. ab. Vorderflügel mit etwa halb- mondförmigem schwarzen Discoidalfleck und schräger schwarzer Linie von unter der Spitze bis zur Rippe 3. — Jamaika. Gen. Foeillidia Hamps. Foeillidia texana Hamps. ab. brunnior Strand n. ab. Viel brauner gefärbt. — Texas. Gen. Ramphila Gn. Ramphila albizona Latr. ab. d alboirrorata Strand n. ab. Flügel mehr einfarbig dunkel- braun, mit weiß besprenkelt. — Neotropisch. Gen. Safidia Hamps. Safidia azteca Schaus ab. & aziecoides Strand n. ab. Vorderflügel ohne Weiß im Medianfelde, die Antemedianlinie dunkel und beiderseits weiß Neue Aberrat. d. Noctuiden-Subfam. Hadeninae, Erastriinase usw. 43 begrenzt, die Postmedianlinie beiderseits weiß begrenzt im Costal- felde und an der äußeren Seite im Dorsalfelde, vor der subter- minalen Linie mehr Grünfärbung. ab. Q aztecella Strand n. ab. Wieab. aztecordes, aber die Vorder- flügel mit purpurfarbigem und grünem Anflug, das Feld vor der Subterminallinie blaß purpurfarbig angefärbt und mit weißen ‚und lebhaft grünen Schuppen jenseits der diffusen schwarzen Linie und vor der Subterminallinie. _ ab. 2 aztecana Strand n. ab. Ähnlich, aber im Vorderflügel sind die Ante- und die Postmedianlinie gelblichweiß begrenzt. — Mexiko. Costa-Rica. Gen. Safia Gn. Safia obseura Schaus ab. grenadensis Strand n. ab. Vorderflügel mit ‚großem, schwarzem Fleck in der inneren Hälfte des Medianfeldes. — Grenada. Safia albidiscata Schaus ab. albidiscatella Strand n. ab. Im Vorderflügel ist die Nieren- makel gänzlich reinweiß ausgefüllt. — Mexiko. Safia obseisa Schaus ab. odscisana Strand n. ab. Hinterflügel ohne weißliche Färbung auf dem blaugrauen Fleck jenseits der Subterminallinie. — Costa Rica. Panama. Gen. Zale Hb. Zale diseisigna WIk. ab. discisignata Strand n. ab. Hinterflügel mit weißem statt dunklem Fleck jenseits der Postmedianlinie. — Zentral-Amerika. Zale setipes Gn. ab. 2 dostmedialis Strand n. ab. Im Hinterflügel ist die äußere postmediane Linie viel kräftiger von Rippe 6 bis zum Dorsalrande, zwischen der Discal- und Submedianfalte eingekrümmt; der bläulichweiße Fleck außerhalb dieser Linie ist bis auf einige Schuppen verloschen. — Neotropisch. Zale sexplagiata WIk. ab. zana Strand n. ab. Vorderflügel ohne weiße Flecke im Saumfelde. ab. zanata Strand n. ab. Beide Flügel ohne weiße Flecke im Saumfelde. — Amerika. Zale lunata Drury ab. lunatoides Strand n. ab. Vorderflügel mit diffuser ocker- weißer Binde jenseits der Postmedianlinie ausgenommen im Costalfeldee — Amerika. Zale unilineata Grote ab. $urpureobrunnea Strand n. ab. Mehr purpurbraun gefärbt. — Kanada. Zale edusina Harv. ab. edusinoides Strand n. ab. Vorderflügel ohne kleine weiße Flecke am äußeren Rande der Nierenmakel. — Vereinigte Staaten. 2. Heft 44 Embrik Strand: Zale aeruginosa Gn. ab. nigrior Strand n. ab. Schwarzer, Vorderflügel mit kaum irgendwelchem rötlichen Ton und viel weniger grüner Besprenke- lung. — Kanada. Vereinigte Staaten. Zale undularis D ab. albosguamulata Strand n. ab. Im Vorderflügel ist der ockerfarbige Fleck der Subterminallinie durch einige weiße Schuppen ersetzt. — Kanada. Vereinigte Staaten. Zale minerea Gn. ab. & minereana Strand n. ab. Wie ab. albofasciata Bethune, aber die subterminale Linie ist außen nicht weiß begrenzt.. ab. Q minereoides Strand n. ab. Vorderflügel ockerweißlich und kräftig braun gestrichelt, das basale Feld schräg von oberhalb der Spitze der Zelle und das postmediane Costalfeld dunkelbraun übergossen; ein schräger, eingekrümmter, dunkelbrauner Schatten von der Mitte des Saumes bis zum Dorsalrande vor dem Analwinkel. ab. Q minereella Strand n. ab. Flügel gräulich und fast ein- farbig schwarzbraun übergossen. — Kanada. Vereinigte Staaten. Zale obliqua Gn. ab. submediana Strand n. ab. Vorderflügel mit weißem Sub- terminalfleck im submedianen Internervalraum. — Kanada. Vereinigte Staaten. Zale calycanthata Sm. & Abb. ab. dealbata Strand n. ab. Flügel ohne weiß jenseits der Sub- terminallinie. — Vereinigte Staaten. Gen. Cerocala Boisd. Cerocala illustrata Holl. ab. zllustratordes Strand n. ab. Vorderflügel dunkler mit schmalen weißen Zeichnungen. ab. & basialbissima Strand n. ab. Im Hinterflügel ist das Basalfeld rein weiß. — Abyssinien. Somaliland. Cerocala insana Herr.-Sch. ab. insanella Strand n. ab. Vorderflügel mehr einfarbig rot übergossen mit verdunkelten Zeichnungen; im Hinterflügel sind Postmedianbinde und die schwarzen Terminalflecke verloschen. — Algier. Cerocala sana Stgr. ab. sanana Strand n. ab. Im Vorderflügel ist die postmediane weiße Binde schmäler und erstreckt sich nicht bis zur Subterminal- linie. ab. sanella Strand n. ab. Im Hinterflügel ist die Postmedian- binde im Saumfelde mehr diffus. — Kleinasien. Syrien. Persische Bucht. Gen. Leueanitis Gn. Leucanitis Christophi Alph. | ab. $ pia Strand n. ab. Im Vorderflügel ist die Postmedianlinie verloschen bräunlich. — Rußland. Kirghistan. Mongolei. Neue Aberrat. d. Noctuiden-Subfam. Hadeninae, Erastriinae usw. 45 Gen. Clytie Hb. Clytie arenosa Rothsch. ab. arenosana Strand n. ab. Ante- und Postmedianlinien der Vorderflügel deutlicher, die Subterminallinie weniger kräftig schwarz markiert. — Algier. Gen. Perieyma Herr.-Sch. Perieyma albidens WIk. ab. dseudoalbidens Strand n. ab. Ist die von Hampson als die principale beschriebene Form, während die wahre Hauptform seine „Ab. 1“ ist. — Indien. Perieyma Cruegeri Butl. ab. ä albomarginata Strand n. ab. Im Vorderflügel ist das dunkle Subbasalfeld und ebenso der postmediane Costalfleck außen weiß gerandet. ab. 9 viridefusca Strand n. ab. Vorderflügel grünlichbraun übergossen von jenseits der Antemedianlinie bis jenseits der Post- medianlinie.e — Borneo. Australien. Perieyma umbrina Gn. | ab. umbrinoides Strand n. ab. Vorderflügel dunkler braun, abgesehen vom Saumfelde. ab. umbrinata Strand n. ab. Beide Flügel dunkler braun. ab. umbrinella Strand n. ab. Im Vorderflügel ist das Basalfeld braunschwarz übergossen. — Indien. Perieyma glaueinans Gn. ab. glaucinantis Strand n. ab. Im Vorderflügel ist die Nieren- makel diffus braun begrenzt, jenseits der postmedianen Linie ist eine bräunliche Binde von Costa bis zur Discalfalte und dann eine Reihe Flecke. ab. atrosuffusa Strand n. ab. Vorderflügel bräunlichschwarz übergossen von jenseits der antemedianen bis jenseits der post- medianen Linie. — Indien. Formosa. Java. Perieyma atrifusa Hamps. ab. Zransvaalica Strand n. ab. Vorderflügel rotbraun von der antemedianen bis jenseits der postmedianen Linie, das Saumfeld weiß mit braunen Flecken an der Spitze und an der Mitte des Saumes; Hinterflügel rötlichbraun angefärbt mit weißem Saum- feld. — Transvaal. Perieyma mendax WlIk. ab. mendaciella Strand n. ab. Vorderflügel bräunlichschwarz übergossen von jenseits der Antemedian- bis jenseits der Post- medianlinie. ab. mendaciana Strand n. ab. Ähnelt ab. disjuncta WIk., aber die Vorderflügel sind im Medianfelde violettweißlich über- gossen. — Afrika. Perieyma albidentaria Freyer ab. Zallidior Strand n. ab. Blasser, die Flügel mit weniger deutlichen Linien. — Östliches Mittelmeergebiet. Turkestan. 2. Heft 46 . Embrik Strand: Perieyma scandulata Feld. ab. ugandana Strand n. ab. Graubräunlich, mit kaum irgend- welcher rötlichbraunen Färbung. — Afrika. Pericyma polygramma Hamps. ab. dolygrammata Strand .n. ab. Blaßockerbraun. — N.-Nigeria, Gen. Cortyta WIk. Cortyta dispar Püng. ab. disparoides Strand n. ab. Vorderflügel mehr einfarbig blaß rötlichbraun, Hinterflügel rotbraun angefärbt. | ab. disparella Strand n. ab. Im Vorderflügel sind Antemedian- feld und Postmedianfeld bräunlich übergossen. — Palästina. Turkestan. Cortyta vetusta WIk. | ab. ?allidior Strd. n. ab. Blasser gefärbt. — Ost-Afrika. Süd- und West-Asien. Cortyta rosacea Rebel ab. nıgrapex Strand n. ab. Vorderflügel mit schwarzem Fleck an der Spitze. — Sudan. Gen. Matigramma Grote Matigramma laena Grote | ab. obscurior Strand n. ab. Dunkler und mehr bräunlich übergossen. — Texas. Subfam. MOMINAE. Gen. Charadra WIk. Charadra deridens Gn. ab. nigrosuffusa Strand n. ab. Im Vorderflügel ist die dorsale Hälfte des Medianfelde und das Postmedianfeld schwärzlich übergossen. — Nord-Amerika. Charadra nigracreta H. Edws. ab. nigracretana Strand n. ab. Im Vorderflügel ist der schwarz- braune Fleck im Costalfelde viel weniger scharf markiert und das Dorsalfeld ist ohne dunkelbraune Färbung. — Mexiko. Guatemala. Gen. Moma Hb. Moma Iudifica L. ab. diffusipicta Strand n. ab. Im Vorderflügel sind die schwarzen Zeichnungen mehr diffus, die Hinterflügel gänzlich schwarz angeflogen, abgesehen vom gelben Dorsalfeld. — Europa. Gen. Liehnoptera H.-Sch. Liehnoptera felina Druce ab. mexicana Strand n. ab. Im Vorderflügel sind die schwarzen Linien unterbrochen und Median- und Postmedianfeld sind nicht bräunlich übergossen. — Mexiko. Liehnoptera albidiscata Dogn. ab. & Dognini Strand n. ab. Vorderflügel weißer und weniger rotbraun übergossen, in der Submedianfalte ein weißer Strich. Hinterflügel mit weißlicher Median- und Terminalbinde. Neue Aberrat. d. Noctuiden-Subfam. Hadeninae, Erastriinae usw. 47 ab. @ Pauli Strand n. ab. Kopf, Thorax und Bedenlge im Grunde gelber. — Kolumbien. Subfam. PHYTOMETRINAE. Gen. Omorphina Alph. Omorphina aurantiaca Alph. ab. Zibetica Strand n. ab. Im Vorderflügel sind die Zeichnungen deutlicher, im Hinterflügel sind die Fransen tiefrot an der Basis und blaßrot an der Spitze. — Tibet. Sikkim. Gen. Caloplusia J. B. Smith Caloplusia virgula Blanch. ab. V-insignita Strand n. ab. Im Vorderflügel ist das Stigma zu einem V-förmigen Zeichen reduziert. — Chile Gen. Rachiplusia Hamps. Rachiplusia nu Gn. ab. nuana Strand n. ab. Im Vorderflügel besteht das Stigma aus einem U-förmigen Zeichen mit einem Fleck jenseits des unteren Ende desselben. — Neotropisch. Gen. Syngrapha Hb. Syngrapha mierogamma Hb. ab. V-notata Strand n. ab. Im Vorderflügel ist das Stigma V-förmig. — Europa. yngrapha Snowi H. Edws. ab. /ula Strand n. ab. Im Vorderflügel fehlt der Strich jenseits des unteren Ende vom Stigma. — Kanada. Vereinigte Staaten. yngrapha epigaea Grote ab. epigaeella Strand n. ab. Im Vorderflügel ist der Schwanz des Stigma fast verloschen. — Vereinigte Staaten. Syngrapha rectangula Kirby ab. demaculata Strand n. ab. Vorderflügel ohne Fleck jenseits des Stigma. — Nord-Amerika. Syngrapha octoseripta Grote ab. beta Strand n. ab. Im Vorderflügel ein kleiner runder Fleck jenseits des Stigma, der unten damit zusammenhängt, oben dagegen nicht. — Nord-Amerika. Syngrapha excelsa Ottol. ab. excelsana Strand n. ab. Im Vorderflügel fehlt der Fleck jenseits des Stigma. — Nord-Amerika. Syngrapha angulidens J. B. Smith ab. plusioides Strand n. ab. Vorderflügel ohne weißen Fleck jenseits des Stigma. — Vereinigte Staaten. Syngrapha altera Ottol. ab. alterana Strand n. ab. Im Vorderflügel ist der kleine weiße Ring verbunden mit dem unteren Teil des äußeren Randes des V-förmigen Stigma. — Nord-Amerika. Syngrapha interrogationis L. ab. annulata Strand n. ab. Vorderflügel mit kleinem Ring, der mit der Mitte des Außenrandes vom Stigma zusammenfließt. 2. Heft 48 Embrik Strand: ab. confluens Strand n. ab. Vorderflügel mit kleinem Fleck, der mit dem Stigma unten zusammenfließt. ab. simplex Strand n. ab. Vorderflügel ohne Fleck oder Ring jenseits des Stigma. — Europa. Ost-Sibirien. Syngrapha gammoides Blanch. ab. aberrans Strand n. ab. Das Stigma bildet ein Ye Zeichen mit einem Fleck jenseits seines unteren Ende. — Chile. Syngrapha egena Gn. ab. egenoides Strd. n. ab. Viel dunkler gefärbt. — Amerika. Gen. Plusidia Butl. Plusidia cheiranthi Tausch. ab. valdepallida Strand n. ab. Vorderflügel viel heller, Hinter- flügel weiß mit schwachem rotbraunem Anflug. — Paläarktisch. Gen. Phytometra Haw. Phytometra brassicae Riley ab. U-notata Strand n. ab. Im Vorderflügel besteht das Stigma aus einem U-förmigen Zeichen mit einem Fleck jenseits seines unteren Ende. — Nord- und Zentral-Amerika. Phytometra subsidens WIk. ab. Y-signata Strand n. ab. Das Stigma unter der Zelle der Vorderflügel bildet ein Y-förmiges Zeichen. — Australien. Phytometra limbirena Gn. ab. limbirenoides Strand n. ab. Das Stigma der Vorderflügel ist Y-förmig. — Afrika. Indien. Phytometra tarassota Hamps. ab. Zarassotana Strand n. ab. Das Stigma der Vorderflügel ist Y-förmig. — Indien! Phytometra obtusisigna WIk. ab. stigmatalis Strand n. ab. Das Stigma der Vorderflügel ist U-förmig mit einem Fleck jenseits seines unteren Ende. — Natal. Indien. Phytometra albostriata Brem. & Grey ab. disjunctana Strand n. ab. Das Stigma der Vorderflügel erreicht nicht ganz die Postmedianlinie. ab. acuminata Strand n. ab. Das Stigma ist an beiden Enden zugespitzt und erreicht weder dieMediana noch die Postmedian- linie. — Ostasien. Orientalische Bein. Phytometra subcehalybaea WIk. ab. albolimbalis Strand n. ab. Vorderflügel mit schrägem, schmalem, weiß gerandetem Stigma unter der Rippe 2, von der Zelle deutlich entfernt. — Indien. Queensland. Phytometra permissa WIk. ab. dermissoides Strand n. ab. Das Stigma der Vorderflügel bildet ein Y mit einem kurzen Schwanz. — Indien. Phytometra festucae L. 'ab. festucella Strand n. ab. Die Silberflecke unter der Zelle der Vorderflügel zusammenfließend. — Paläarktisch. Neue Aberrat. d. Noctuiden-Subfam. Hadeninae, Erastriinae usw. 49 Phytometra Putnami Grote ab. Dunctistigma Strand n. ab. Im Vorderflügel bildet der obere Teil des Stigma einen freien Punkt in der Zelle. _ ab. mendocinensis Strand n. ab. Viel mehr rotbraun; im Vorder- flügel sind die goldigen Felder reduziert, der Punkt in der Zelle vom Stigma getrennt, die Discozellulare mit einigen goldigen Schuppen, das keilförmige Zeichen vor der Subterminallinie ist goldgelb; Hinterflügel rotbraun, die Fransen fleichrötlich. — Mendocino (Verein. Staaten). Phytometra biloba Steph. ab. venezuelensis Strand n. ab. Im Vorderflügel ist der obere Rand des silberweißlichen Stigma unter der Zelle mehr gleich- mäßig abwärts gekrümmt statt einwärts gezähnt. — Venezuela. Phytometra confusa Steph. ab. deangulata Strand n. ab. Im Vorderflügel ist das Stigma nicht einwärts gezähnt, sondern mit einem kleinen Silberstrich davor auf der Mediana.. — Paläarktisch. Phytometra argyrosigna Mr. ab. tupa Strand n. ab. Das Stigma ist nicht einwärts gewinkelt auf der Mediana.. — Indien. Phytometra 00 Cr. ab. oonana Strand n. ab. Das Stigma ist U-förmig und mit dem Fleck verbunden. — Amerika. Phytometra precationis Gn. ab. Zana Strand n. ab. Das Stigma der Vorderflügel bildet unter der Zelle ein Y-förmiges Zeichen. — Nord-Amerika. Phytometra bimaculata Steph. ab. adapa Strand n. ab. Im Vorderflügel bildet das Stigma ein Y-förmiges Zeichen. — Kanada. Phytometra nigrisigna WIk. ab. lZana Strand n. ab. Das Stigma bildet unter der Zelle ein Y-förmiges Zeichen. ab. nala Strand n. sp. Im Vorderflügel sind die dorsale Hälfte des Medianfeldes und das Subterminalfeld tiefer kupferbraun. — Indien. Ostasien. Phytometra pseudogamma Grote ab. /reya Strand n. ab. Der Fleck des Stigma ist von dem Y-förmigen Zeichen getrennt. — Newfoundland. Phytometra ou Gn. ab. ouana Strand n. ab. Im Vorderflügel bildet das Stigma ein Y-förmiges Zeichen. ab. ouella Strand n. ab. Im Vorderflügel ist der Schwanz des Stigma stark reduziert. — Amerika. Phytometra exquisita Feld. ab. exquisitodes Strand n. ab. Im Vorderflügel ist das Stigma unter der Zelle weiß ausgefüllt und sein ganzer Außenrand fließt mit dem Fleck zusammen. Archiv für Naturgeschichte = 1916. A. 4 50 Arnold Schultze: ab. exquisitella Strand n. ab. Im Vorderflügel ist auch der Ringfleck weiß ausgefüllt. — Süd-Afrika. Belutschistan. Phytometra bractea Schiff. ab. bracteana Strand n. ab. Im Vorderflügel ist das Stigma am unteren Ende leicht vorgezogen. — Europa. West-Asien. Turkestan. Phytometra metalliea Grote ab. kasloensis Strand n. ab. Im Vorderflügel einige goldige Schuppen auf der Ante- und der Postmedianlinie gegen den Dorsal- rand, das Stigma unter der Zelle leicht dorsalwärts gewinkelt (geeckt) am dorsalen Rande, sowie mit mehr roter Färbung unter und jenseits desselben. — Kaslo in Britisch-Kolumbien. Phytometra aemula Schiff. ab. carinthiaca Strand n. ab. Vorderflügel gleichmäßig fleichrötlich gefärbt, das Stigma unter der Zelle schwach oldig angefärbt. — Kärnten. Phytometra ehryson Esp. ab. coreae Strand n. ab. Der goldene Fleck der Vorderflügel ist grünlich gefärbt und erstreckt sich nicht bis zur Subterminal- linie. — Korea. Gen. Abrostola Ochs. Abrostola brevipennis WIk. ab. uniformis Strand n. ab. Vorderflügel mehr gleichmäßig braun übergossen. — Afrika. Ueber die in den Steppen und Urwaldungen Westafrikas während der Jahre 1903104 sowie 1905/06 von mir beobachteten Melitophilen. Ein Verzeichnis mit biologisch-zoogeographischen ' Anmerkungen. Von Arnold Schultze. Mit 1 Lichtdrucktafel. . Als ich im Winter des Jahres 1903 zum ersten Male den Boden des tropischen Westafrika betrat, war mir die vornehme Pracht der äthiopischen Melitophilen und die zum Teil unüber-._ troffene Durcharbeitung ihrer Form und Zeichnung aus den hei- mischen Sammlungen wohl bekannt. Obschon meine Neigungen in erster Linie den Lepidopteren gehört hatten, war mein Blick Über die i. d. Steppen u. Urwaldgn. Westafrikas v. mir beob. Melitophilen. 51 für die Coleopteren unter Anleitung meines verstorbenen Vaters bei vielen beschaulichen Sammelausflügen auf dem Mainzer Sande frühzeitig geschult worden. Als sich meine afrikanischen Pläne verwirklichten, wurde der Wunsch in mir wach, neben den Riesen- faltern der afrikanischen Tropen antimachus und zalmoxis auch die mächtigen Käfergestalten aus der Gattung Goliathus und der mit ihr verwandten Gruppen im Leben zu beobachten. Dieser Wunsch wurde mir, wennschon erst nach längerer Tätigkeit in Afrika, erfüllt. Die ersten äthiopischen Cetoniden, die sich mir vor nunmehr über 12 Jahren zeigten, waren zunächst bescheidene Formen, die bronzene, weiß gezeichnete Rhabdotis sobrina und die lederbraune Pachnoda marginata v. aurantia, die geräuschvoll die blühenden Akazien der Sudänsteppen umschwärmten. Die ersten für mich wirklich fremden Erscheinungen waren die reizenden zebraartig gezeichneten Gnathocera-Arten, die ich noch im selben ‚Jahre während der Regenzeit an den hohen Steppengräsern an- traf; aber erst das Ende der Regenzeit brachte dann die ersten langersehnten Cetoniden mit Kopfschmuck, die prächtige Eudicella schultzeorum Kolbe, die ich bei einer halsbrecherischen Kletterpartie in den Felsen des Ubagebirges aus dem Gebüsch aufscheuchte, und die mich damals förmlich elektrisierten, zumal ich solche Tiere anzutreffen gar nicht mehr erwartet hatte. Alle Eindrücke indessen, die die heiße Steppe bot, verblaßten gegen die tropische Überfülle, die mir 2 Jahre darauf der üppige Urwald zwischen Küste und Hochgebirge gerade in dieser Käfer- familie offenbarte. Der Eindruck ist garnicht zu schildern, den diese gerade in Afrika mit verschwenderischer Pracht ausgestatteten lebenden Juwelen auf den machen, dem sie im Urwald zum ersten Male in ihrer rastlosen geräuschvollen Emsigkeit entgegentreten. Wiederholte Fragen, die an mich gestellt wurden, waren mir Beweis dafür, daß man sich daheim über die Lebensgewohn- heiten dieser Tiere vielfach ganz falsche Vorstellungen macht. Da ich mich nicht entsinne, darüber irgend etwas gelesen zu haben, möchte ich im folgenden meine Beobachtungen, die sich auf etwa 5 Jahre erstrecken, der Öffentlichkeit übergeben. Hierbei sollen hauptsächlich die Arten berücksichtigt werden, die ich während meiner drei ersten Wanderjahre in Afrika entweder selbst ge- sammelt habe oder über die mir meine intelligenten eingeborenen Sammler unter Vorlage der Objekte Angaben machten. Mit wenigen Ausnahmen sind die hier besprochenen Melito- philen äußerst bewegliche Tag- und Sonnentiere. Manche Arten sind so flüchtig wie die scheuesten Buprestiden und demnach schwer zu haschen. Allen ist der charakteristische, auch unsere hei- mischen Cetoniden auszeichnende Gaukelflug eigentümlich, bei, dem die Flügeldecken kaum gelüftet werden. Wie bei uns zu Hause suchen die Melitophilen auch im äthiopischen Gebiet Blüten oder — vorwiegend — den ausfließenden Saft verschiedener Bäume auf. An Blüten kann man Cetoniden hauptsächlich in 4* 2. Heft 52 Arnold Schultze: der Steppe beobachten, weil hier die vielfach niedrigen und meist freistehenden Bäume und Sträucher das oft reiche Insektenleben in erreichbare Regionen bannen. Anders im Urwald. Hier ist der zuzeiten herrliche Blütenflor der mächtigen Baumkronen und das dadurch bedingte Treiben der Kerfe den menschlichen Blicken entrückt; nur durch eine zufällige Lücke im dichten Blätterdach gewahrt man es gelegentlich und entdeckt dann oft, wenn einem ein scharfes Glas zur Verfügung steht, ganz eigentümliche fremde Formen. Hier und da findet man wohl auch unter solchen Blüten- bäumen am Boden Reste von Insekten, die man niemals als lebende Tiere bemerkt hat; und ganz zweifellos sind in solch blühenden Baumkronen zahlreiche Formen anzutreffen, die ganz unbekannt sind und es noch lange bleiben werden. Was man daher von Melitophilen im Urwaldgebiet antrifft, sind fast durchweg solche Tiere, die den ausfließenden Saft von Bäumen aufsuchen. Meist sind es bestimmte Baumarten, die von den Käfern umschwärmt werden, so der berühmte Regenschirm- baum Westafrikas, die Musanga smithii. An jüngeren Exemplaren dieser Pflanze, die aus dem Bohrloch einer im Stamme lebenden Larve blutet, kann man mit Aussicht auf Erfolg nach Melitophilen und anderen Lamellicorniern sowie gewissen Lepidopteren suchen. Indessen nur wenige Arten, so z. B. die seltenen Cremastochiliden, die sich förmlich in die Bohrlöcher hineinarbeiten, oft über und über von dem Baumsaft beschmutzt, sitzen so fest, daß ihr Fang mühelos gelingt. Alle anderen Melitophilen dagegen lassen selten ihre große Vorsicht außer acht und sind meist so scheu, daß die geringste Berührung des betreffenden Bäumchens genügt, die schmausende Schar auf Nimmerwiedersehen unter lautem Gesumm abziehen zu lassen. Selbst ein so unbeholfen aussehendes Tier wie ein Goliathus giganteus pflegt ob seiner fliegenartigen Behendigkeit und Scheu den Sammler, der auf diesem Gebiete Neuling ist, in gerechtes Erstaunen zu versetzen. Nur in den frühen Morgen- stunden nach kühlen Nächten sind die Käfer oft so verklammt, daß ihr Fang mehr Aussichten bietet. Die herrliche Coelorrhina aurata beispielsweise ist kaum bei anderer Gelegenheit zu erbeuten. Über die ersten Stände unserer Käfer ist verhältnismäßig sehr wenig bekannt. Ich selbst habe sie nur von 2 Arten, nämlich Dicranorrhina micans und Pachnoda marginata v. aurantia in Händen gehabt. Abgesehen von den termitophilen Arten leben wohl die Larven der meisten Melitophilen im Mulm abgestorbener Stämme und Äste oder in anderen faulenden Pflanzenstoffen. Die Larven ‚der schönen Pachnoda vossi sollen, wie mir meine eingeborenen "Sammler mehrfach versicherten, in den halbvermoderten Gras- dächern älterer Häuser leben, um deren Giebel die flüchtigen Tiere nach meinen Beobachtungen während der heißen Mittags- stunden schwärmen; ähnliches muß ich für Diplognatha gagates annehmen, die ich stets in den Dörfern des Sudän fliegend an- getroffen habe. Über die i. d. Steppen u. Urwaldgn. Westafrikas v. mir beob, Melitophilen 53 Die Verhältnisse, unter denen ich sammelte und beobachtete — an, keiner einzigen Stelle habe ich mich während der zum Sammeln günstigen Jahreszeit länger als 3 bis 4 Tage aufgehalten — waren nicht gerade günstig und tragen vor allem Schuld daran, daß ich über die Biologie der Insekten so wenig in Erfahrung bringen konnte. Das Gesammelte ist gewissermaßen im Fluge hier und da aufgegriffen und nur die Summe einiger Stichproben, zu denen die wenigen von meinen eingeborenen Sammlern nachträglich ein- gesandten Käfer hinzukommen. Wenn trotzdem die im folgenden besprochenen Melitophilen 83 verschiedene Arten umfassen, so ist das eben ein Beweis für den ungeheuren Reichtum an diesen Tieren, der für Afrika so bezeichnend ist, der aber gerade in Kame- run ein ganz besonders großer sein dürfte, weil dieses große Gebiet alle für die Tropen charakteristischen Vegetationsformen in seinen Grenzen einschließt. Ehe ich nunmehr zu der Aufzählung der von mir aufgefun- denen Arten übergehe, möchte ich Herrn Hauptmann Moser in Berlin meinen Dank abstatten, der mir bei Anordnung des Stoffes behülflich gewesen ist und mir einige zweifelhafte Arten be- stimmt hat. 1. Goliathus giganteus Lam. Dieser mächtige Käfer gehört wahrscheinlich dem ganzen Regenwaldgebiete an, kommt aber durchaus nicht überall vor. Ob und wie weit er die großen Galeriewaldungen bewohnt, die vom Urwald in das Grasland ausstrahlen, bleibt noch festzustellen. Sicher scheint mir nur, daß er über 1000 m absoluter Höhe nicht hinaufgeht. Es war für mich sehr interessant, daß ich die präch- tigen Aberrationen mit mehr oder weniger ausgedehnter weißer Zeichnung nur im Nordwesten des Kameruner Urwaldes an- getroffen habe, während die von mir in Südkamerun beobachteten Stücke durchweg nur einfarbig braune Flügeldecken hatten. Ob hier irgendein zoogeographischer Zusammenhang mit dem stärker weiß gezeichneten Goliathus-Arten Oberguineas besteht, muß späteren Untersuchungen vorbehalten bleiben. An den Orten ihres Vorkommens leben die mehr oder weniger stark weiß gezeichneten Käfer inmitten normal gefärbter Stücke. Vor Jahren traf ich im Gebiet des oberen Mungo an einem einzigen Bäumchen zahlreiche Stücke, von denen nicht zwei sich glichen, unter denen aber solche mit ganz braunen wie auch solche mit nahezu vollkommen weißen Flügeldecken vertreten waren. Die dort von mir erbeuteten Stücke wichen untereinander derart ab, daß der Unbefangene sie auf den ersten Blick leicht für ganz verschiedene Arten angesprochen hätte. Über die Lebensweise der Käfer ist zu sagen, daß sie um solche Bäume schwärmend angetroffen werden, die durch irgendeine Wunde am Stamm oder im Gezweig zum Anziehungspunkt für Insekten mannigfacher Art werden. Im Gebiet des oberen Djah- Flusses sah ich die Käfer (wenn sie überhaupt zu dieser Art gehört 2, Heft 54 Arnold Schultze: haben) um die Krone eines großen Urwaldbaumes fliegen. Stücke derselben Art, die ich bei früherer Gelegenheit in der Ausbeute . eines Reisenden sah, waren am oberen Ituri (Kongogebiet) von Eingeborenen mittels Pfeilen aus großer Höhe heruntergeschossen worden. Die Exemplare, die ich sonst beobachtet oder erbeutet habe, saßen indessen an mäßig hohen Bäumchen einer groß- blättrigen Vernonia (Fam. Compositae), die aus dem Bohrloche einer Insektenlarve bluteten, in etwa 3—7 m Höhe (s. T. obere Fig.). Diese Vernonia wächst vielfach auf verlassenen Pflanzungen in- mitten des primären Waldes in größerer Menge. Meist aber ist es nur ein und dasselbe Stämmchen, das die Käfer aus einem größeren Umkreise anlockt, wobei vielfach der geräuschvolle und nicht zu überhörende Flug der riesigen Tiere auf deren Nähe aufmerksam macht. Solche Bäume sind den für die Europäer sammelnden Eingeborenen wohlbekannt, die in ihrem immer regen Erwerbssinn die lebenden und mit einer Schnur um die Kopfgabel auf einem Stockeangebundenen Goliathus-Männchen den passieren- den Weißen zum Verkaufe anbieten (s. T. untere Fig.). Hierdurch wird es erklärlich, daß die Käfer zeitweilig in großen Mengen nach Europa kommen, daß sie andererseits aber auch in manchen Gegen- den, wo sie früher häufig waren, heute sehr selten geworden sind. Trotzdem ist der Fang nicht ganz einfach, denn die Käfer sind vor allem an heißen Tagen derart scheu, daß die geringste Er- schütterung des Strauches genügt, um die ganze Käferversammlung unter großem Getöse abfliegen zu lassen. Der Fang mit dem unter- gehaltenen Netz verspricht überhaupt nur in den ersten Morgen- stunden nach kühleren, sternklaren Nächten Aussicht auf Erfolg, ist aber natürlich niemals ergiebig*); auch pflegen die einmal verscheuchten Käfer, die sich in eine der hohen Urwaldkronen in Sicherheit bringen, selten an demselben Tage zu ihrer Trinkstelle zurückzukehren. Sehr erfolgreich ist eine Fangmethode, die von den Eingeborenen angewandt wird, und mit der wohl fast alle in die europäischen Sammlungen gelangenden Käfer erbeutet werden. An einem langen Stocke wird ein Bündel dürrer Bananen- blätter befestigt, dann angezündet und in die Nähe der schmausen- den Käfer gebracht. Durch den Qualm der brennenden Blätter werden die Tiere zum Abfliegen veranlaßt, die Flammen versengen die Flügel und die nun nicht mehr richtig tlugfähigen Käfer werden mit Leichtigkeit erbeutet. Leider wird durch diese barbarische Methode außer den Flügeln meist auch der prächtige goldbraune Haarschmuck am Abdomen und Schenkeln angesengt, so daß wirklich tadellose Exemplare in den heimischen Sammlungen kaum zu finden sind. Eine andere sehr sinnreiche Fangweise, die sich auf genaue Beobachtung der Lebensgewohnheiten unserer Käfer gründete und bei der die Tiere vollkommen unbeschädigt *) Bei einer solchen Gelegenheit ist auch die der Arbeit NR Momentphotographie von mir aufgenommen worden. Über die i. d. Steppen u. Urwaldgn. Westafrikas’v. mir beob. Melitophilen. 55 blieben, hatte mein findiger eingeborener Sammler ersonnen: Die Käfer, besonders die $g, sind sehr futterneidisch, und jedesmal wenn ein neuer Konkurrent anfliegt, kommt Leben in die bereits schmausenden Tiere, die mit seltsam unbeholfen aussehenden, aber doch schnellen und ruckartigen Bewegungen den Eindringling zu vertreiben suchen. Einmal versuchen die SS die schwächeren Tiere durch Unterschieben der hebelartig wirkenden Gabel unter deren Körper hochzuheben, dann aber auch durch die scharfen Krallen des vordersten Beinpaares zu verletzen, und daß diese keine zu verachtende Waffe sind, hat vielleicht jeder schon er- fahren, der versucht hat, einen lebenden Goliathus mit der Hand festzuhalten. Wenn man nun einen tüchtig verfilzten, etwa faust- großen Ballen aus Kokosfasern, der an einem Stock befestigt wurde, dem Käfer, den man fangen will, vorsichtig vor die Krallen bringt und so bewegt, daß das Tier den Ballen für ein anderes Insekt hält, schlägt er seine Beine hinein und pflegt sich meist so fest zu verkrallen, daß man ihn ohne Mühe herabholen kann. An denTrinkplätzen vonGoliathus giganteus konnte ich übrigens eine Beobachtung machen, die vielleicht einen richtigen Hinweis auf den Zweck eines den meisten Lamellicornier 22 eigentümlichen Merkmals liefert. Bei dem Kopulationsakt suchten die Goliathus- dd, wie ich wahrnehmen konnte, wiederholt mit dem vordersten Beinpaare nach einem Halt, und einen solchen tanden sie an den Zähnen der Vorderschienen, die die Goliathus-Q2 ebenso wie die aller Cetoniden auszeichnen und die tatsächlich auch nur diesen Zweck haben können. Das Auftreten der Käfer fällt gegen das Ende der Regen- zeiten. In Nordwestkamerun erscheinen die Käfer Ende November und treten am zahlreichsten gegen Weihnachten auf; aber noch im Mai traf ich Käfer dieser Brut an. In Südkamerun, wo es zwei Regenzeiten gibt, beobachtete ich ganz frische Käfer gegen Ende der einen Regenzeit, d. h. Ende Mai, Anfang Juni. Bezüglich der ersten Stände von Goliathus giganteus sind wir leider nur auf Vermutungen angewiesen, obschon es meiner An- sicht nach nicht allzu schwer sein dürfte, an Ort und Stelle den Käfer zu züchten. Die 22 habe ich mehrfach dabei beobachtet, wie sie im dunkelsten Waldesinnern um die Stümpfe abgestorbener Baumriesen schwärmten oder gar in deren morschem Innern ver- schwanden. Ich entsinne mich auch, bei einem Europäer auf einer Station des Innern faustgroße Käferlarven in Spiritus gesehen zu haben, die die typische Form der Engerlinge hatten und aller Wahrscheinlichkeit nach unserem Käfer angehörten. Sollten, woran kaum zu zweifeln ist, meine Mutmaßungen über die Entstehungsgeschichte von Gobathus giganteus richtig sein, so ist wohl anzunehmen, daß der Käfer, der mancherorts schon ganz verschwunden ist, bei dem ständig zunehmenden Plantagenbetrieb unrettbar der Ausrottung verfällt, zumal er überall, wo er vorkommt, zu einer Art von Handelsartikel für 2. Heft 56 Arnold Schultze: solche Europäer geworden ist, die alles zu Geld zu machen ver- stehen. Dieses Schicksal dürfte sich bei einem Verwandten unseres Käfers, dem schönen Gobkathus cacicus schon erfüllt haben. Vor etwa einem Dezennium noch fast häufig, ist dieser Käfer heute bereits so gut wie verschwunden. Die Antwort auf das ‚‚Weshalb ?“ ist leicht gegeben. Noch vor einem Dutzend Jahren war seine Heimat, die „Goldküste“, als Plantagengebiet fast unbekannt, heute ist sie eines der ersten Kakaoländer der Erde. Die Vernichtung des Urwaldes macht derart rapide Fortschritte, daß die Akten über eines der interessantesten und großartigsten Natur- denkmäler geschlossen sein dürften, ehe überhaupt der Gedanke an die Schaffung von Naturparks in diesen Gebieten unerreichten Pflanzungsbodens aufkommen kann. 2. Meeynorrhina torquata Dr. Ich selbst habe diese weitverbreitete Art nur einmal fliegend beobachtet. Da ich sehr auf sie geachtet habe, ohne sie jemals wieder zu sehen, habe ich Grund zu der Annahme, daß sie nicht überall auftritt und in ihrem Vorkommen immer nur an bestimmte Verhältnisse gebunden ist. Wo sie vorkommt, scheint sie dann aber häufiger aufzutreten. Mein eingeborener Sammler hat mir das Tier in Anzahl von Bu&a geschickt. Bei der katholischen Missionsstation Engelberg soll Mecynorrhina torquata früher um die Weihnachtszeit sogar ganz häufig gewesen sein. Die immer weiter vordringenden Kulturen rauben auch diesem schönen Käfer seine Zufluchtsstätten mehr und mehr. 3. Chelorrhina polyphemus F. Dieser prächtige Käfer tritt überall im Urwaldgebiete, aber stets ganz vereinzelt und selten auf. Ich habe das sehr scheue Tier mehrfach an blühenden Musanga-Stämmchen angetroffen; das Eier ablegende @ sah ich um abgestorbene Baumstämme fliegen, und zwar Ende der Regenzeit. 4. Chelorrhina savagei Harris Für diese Käfer gilt im allgemeinen dasselbe wie für die vorige Art, doch scheint er etwas häufiger zu sein als diese. Bei Buda am Kamerunberg, das überhaupt ein Dorado für interessante Käfer zu sein scheint, hat mein Sammler das Tier in Anzahl erbeutet. 5. Megalorrhina harrisi Westw. mit f. palleseens Kolbe und v. limbata Kolbe Typische Stücke dieses schönen Käfers und die var. limbata Kolbe hat mein eingeborener Sammler, wahrscheinlich in be- deutender Höhe, am Kamerunberg, bestimmt aber oberhalb Bu&a gegen Weihnachten in Anzahl erbeutet. Da ich die f. dallescens Kolbe selbst in einer großen Waldgalerie des Grashochlandes bei ”amenda (gegen Ende der Trockenzeit in einem alten Stücke) fing, Über die i. d. Steppen u. Urwaldgn. Westafrikas v. mir beob. Melitophilen. 57. sonst aber nicht sah, bin ich zu der Annahme berechtigt, daß der Käfer ein Bewohner des Nebelwaldes, nicht dagegen des Regen- waldes ist. 6. Eudicella morgani White und fa. sehultzeorum Kolbe Typische Stücke von Eudicella morgani, d. h. nur 29, er- beutete ich vereinzelt gegen Ende der Trockenzeit im Regenwald- gebiete Nordwestkameruns, wo die Tiere meist unerreichbar um vereinzelt stehende Bäume sekundärer Partien schwärmten. In großer Anzahl fing mein Sammler das Tier gegen Ende der Regen- zeit bei Bu&a, wahrscheinlich unter günstigen Fangbedingungen, d. h. an niedrigerem Strauchwerk. Diese Stücke variieren stark durch die Ausdehnung des grünen Glanzes auf den Flügeldecken. Die fa. schultzeorum entdeckte ich Ende der Regenzeit (Anfang Oktober) im Uba-Gebirge (Nord-Adamaua), wo sie aus niedrigem Gebüsch aufgescheucht wurde; wenig später fand ich sie in großen Mengen bei Dile und Kobshi (Süd-Bornu) in den großen Gummi- akazien, deren blutende Zweige oft von den schönen Tieren förm- lich dicht besetzt waren. Es wäre mir hier möglich gewesen, viele Hunderte von ihnen einzuheimsen. Ein Stück, das in jeder Beziehung die Mitte zwischen morgant und schulizeorum hält, vor allem die dunkelbraunen Vorderschienen dieser Art hat, sandte mir mein Sammler von Babungo im Grashoch- lande Nordwestkameruns. Eudicella morgani scheint demnach nach Norden allmählich in die fa. schultzeorum überzugehen. 7. Dieranorrhina micans Dr. Auch bezüglich dieser Art habe ich fast den Eindruck, daß sie in den höheren Lagen zahlreicher auftritt als im Tieflande. Mein Sammler schickte den Käfer, der übrigens nie zahlreich vor- zukommen scheint, von Buäa. Bei Bamenda im Grashochlande, in einer Höhe von 1500 m, konnte ich auch Feststellungen über die ersten Stände des Tieres machen. In einem hochstämmigen Waldstückchen vom Nebelwaldtyp in unmittelbarer Nähe der Station hatte ein Tornado aus etwa 30 m Höhe einen morschen Ast zur Erde gebracht. In diesem entdeckte ich zahlreiche aus Mulmteilen zusammengeleimte Kokons von etwa Hühnereigröße, die bis auf einen alle bereits leer waren; in dem einen lag ein toter bereits vollständig ausgebildeter, wenn auch nicht ausgefärbter Käfer, der ganz mit den Larven einer Schlupfwespe angefüllt war. Dieser Fund läßt vermuten, daß auch der fertige Käfer vorwiegend die höheren Regionen der Bäume bevölkert; weshalb man ihn auch verhältnismäßig selten zu sehen bekommt. 8. Taurhina longieeps Kolbe Diesen prachtvollen Käfer habe ich in Anzahl durch meinen Sammler aus Babungo im Grashochlande von Nordwestkamerun erhalten. Die Tiere sind Ende der Regenzeit gefangen. Ein großes g ist vollkommen feuerrot mit prächtigem purpurnem Glanze. 2. Heft 58 Arnold Schultze: 9. Coelorhina aurata Westw. Der Käfer ist ein Bewohner des Regenwaldes im Tief- und Hügellande und kommt sogar im Mangrovengebiete vor. Durch seinen unvergleichlichen grünen Opalglanz ist er eine der auf- fallendsten Erscheinungen an den von Insekten besuchten Wund- stellen der Musanga-Bäumchen, die er gegen Ende der Regenzeit, den flüchtigsten Fliegen vergleichbar, umschwärmt. 10. Coelorhina loricata f. hornimani Bates Was ich von der Gattung Coelorhina durch meinen Sammler aus den höheren Lagen des Kamerunberges erhielt, gehörte aus- nahmslos zu dieser Form, die ich im Tieflande weit seltener als die vorige beobachtet habe. Die Käfer waren bei Bu&a anscheinend gleichzeitig mit Eudicella morgani gefangen worden. 11. Asthenorrhina stanleyana Westw. Ein einziges & dieser schönen Art erhielt ich durch meinen Sammler von Bu&a. 12. Gnorimimetus batesi Rutherford Ein einziges $ erbeutete ich Mitte Mai bei Bakundu im Ur- walde des Tieflandes an einem blutenden Musanga-Stämmchen. Alles weitere Nachsuchen nach dieser Art und alle ausgesetzten Be- lohnungen hatten keinen Erfolg; der Käfer scheint sehr selten zusein. 13. Chordodera quinquelineata F. Im Gegensatz zu den meisten anderen Cetoniden bevorzugt dieser Käfer zum Trinken die Wunden großer Stämme mitten im Walde. Ich fand ihn Mitte Mai im Tief- und Hügellande am oberen Mungo und Croßfluß. 14. Chordodera pentachordia Klug Hinsichtlich Flugzeit und Verbreitung stimmt diese Art mit der vorigen überein, sucht abermehr Musanga-Bäumchen am Rande der Waldwege auf und wird sowohl im primären wie sekundären Walde angetroffen. Auf der Insel Fernando Poo sah ich den Käfer in den Pflanzungen an Kakaofrüchten sitzen, die durch Flughunde angebissen worden waren. 15. Stephanorrhina guttata Oliv. Der prachtvolle Käfer ist nirgendwo in den tieferen Lagen des Urwaldgebietes gegen Ende der Regenzeit selten, fehlt auch selbst dort nicht, wo der primäre Wald restlos vernichtet ist, wie in der Nähe der größeren Küstenorte. Hier erscheint er sogar in den Gärten, wo er sich an den Papayafrüchten einstellt, in die er sich förmlich hineinfrißt. Auf Fernando Poo traf ich ihn zusammen mit der vorigen Art an Kakaofrüchten. 16. Aphelorrhina simillima Westw. Diese Art gehört offenbar mehr den gebirgigen Teilen des Regenwaldgebietes an. Ich selbst habe sie nicht gefangen, dagegen Über die i. d. Steppen u. Urwaldgn. Westafrikas v. mir beob. Melitophilen 59 erhielt ich sie in großen Mengen zusammen mit Eudicella morgani durch meinen Sammler von Bu&a (Kamerunberg). 17. Plaesiorrhina recurva F. Ein einziges @ erhielt ich durch meinen Sammler, der es bei Manyemen im Regenwalde des Tieflandes erbeutete. Meiner An- sicht nach ist der Käfer, den ich selbst niemals beobachtete, zum mindesten lokal. 18. Plaesiorrhina watkinsiana Lewis Ich selbst habe diesen Käfer nie beobachtet, jedoch erhielt ich durch meinen Sammler eine große Anzahl bei Buea gegen Ende der Regenzeit erbeuteter Stücke. Der Käfer, offenbar ein Gebirgstier, muß dort sehr gemein sein. 19. Smaragdesthes afrieana Dr. Der Käfer bewohnt den Regenwald und die von ihm aus- strahlenden immergrünen Galerien des Graslandes, co z. B. die Uferwaldungen der Benu& in der Gegend von Loko (April). Hier sucht er den Wundsaft von Bäumen auf. In der eigentlichen Steppe habe ich ihn niemals beobachtet. 20. Smaragdesthes nigricollis Krtz. Den reizenden Käfer habe ich ein einziges Mal im Regenwalde Nordwestkameruns bei Bangandu an einem blutenden Musanga- Stämmchen saugend beobachtet. 21. Smaragdesthes fraudatrix Kolbe Die von mir gefundenen Stücke, darunter die Type, stammen von einer beim Dorfe Map£o im Alantika-Gebirge (Nord-Adamaua) ‚stehenden Gummiakazie, deren blutende Zweige große Scharen von Insekten (Schmetterlinge und Käfer) anzogen. Als ich die Käfer fing (10. VII. 03) herrschte volle Regenzeit. Sm. fraudatrix saß in etwa Manneshöhe am Stamm. 22. Ptychodesthes alternata Klug Ich selbst kann über die Lebensgewohnheiten dieses Käfers nichts sagen. Mein Sammler sandte mir ein einziges bei Buea gefangenes @ der Art, ohne weitere Angaben zu machen. 23. Pedinorrhina septa Harold Diese in der Ausdehnung der gelben Flügeldeckenzeichnung stark variierende Art erbeuteten ich und mein Sammler in der Zeit von Ende Dezember bis Ende Februar an den verschiedensten Orten des Waldgebietes von Nordwestkamerun, z. B. bei Tinto, Bascho (Gebiet des oberen Croßflusses) und Bu&a (Kamerun- gebirge). Dabei zeigte sich, daß die Ausdehnung der gelben Zeich- nung nicht geographisch bedingt ist. Die Käfer schwärmen mit Vorliebe um blutende Musanga-Stämmchen. 2. Heit 60 h Arnold Schultze: 24. Chondrorrhina abbreviata F. Der Käfer scheint ein Tier der Steppe zu sein. Ich fing ihn gegen Ende der Regenzeit (Anfang Oktober) am Fuße des Mandara- Gebirges (Nord-Adamaua), wo er um die Blüten der gewaltigen Kandelaber-Euphorbien schwärmte. 25. Gnathocera trivittata Sw. Diese und die beiden folgenden Arten sind ausgesprochene Steppentiere; ich fand alle drei in ungefähr derselben Gegend, d. h. am Fuße des Mandara-Gebirges gegen den Ausgang der Regenzeit (Anfang Oktober). Aller Wahrscheinlichkeit nach sind die Käfer termitophil, denn ihre ganze Lebensweise spricht dafür. Ich fing sie an blühenden Steppengräsern, und zwar an solchen Orten, wo weit und breit keine größeren Bäume, sondern höchstens kümmer- liche Sträucher, Terminalien hauptsächlich, standen, wo dagegen überall Bauten von Termiten anzutreffen waren. Gnathocera trivittata war die weitaus häufigste Art; ich fing sie bei Petenyi, Dju und andern Orten des Mandara-Hochlandes. Die hellen Zeichnungen variieren von weiß bis orangegelb. 26. Gnathocera varians G. P. Die Fangplätze dieser Art sind Dju und Mubi (Nord-Adamaua). Der Käfer scheint in der Färbung weniger stark zu variieren als die vorige Art. 27. Gnathocera bilineata Krtz. Gn. bilineata habe ich ebenfalls bei dem Dorfe Dju gefangen. Bei den erbeuteten Stücken ändern die dunklen Thorakalstreifen von schwarz bis rotbraun ab. 28. Tmesorrhina barombina Kolbe | Diese und die beiden folgenden Arten sind so überaus flüchtig, daß man sie beim ersten Anblick zunächst für große prächtig grün’ glänzende Fliegen hält, bis der gleichwohl charakteristische Ceto- nidenflug der Tiere deren wahre Natur verrät. Tm. barombina, die größte und schönste der von mir beobachteten Arten fing ich bei Manyemen im Nordwestkameruner von Urwald bedeckten Hügelland; mein Sammler erbeutete das Tier auch bei Buea. 29. Tmesorrhina laevis Krtz. Der Käfer kommt im ganzen Urwaldgebiet von der Küste bis an die Grenzen des Graslandes vor, sowohl in primären wie sekundären Partien. Er ist fast zu allen Jahreszeiten anzutreffen und ein regelmäßiger Besucher von blutenden Musanga-Stämmchen. Bei Duala beobachtete ich ihn auch zahlreich um die Mango- bäume schwärmend, deren reife Früchte er benagte. 30. Tmesorrhina iris F. Verbreitung, Zeit des Auftretens und Gewohnheiten sind die- selben wie bei der vorigen Art; vielleicht ist 7m. iris noch etwas häufiger als diese. Über diei.d. Steppen u. Urwaldgn. Westafrikas v. mir beob. Melitophilen. 61 31. Eecoptoenemis superbus Gerst. Den schönen Käfer, der in seinem Gebahren an die Tmesor- rhina-Arten erinnert, erbeutete ich in wenigen Stücken im Gebiet des oberen Croßflusses; mein Sammler fing ihn bei Bu&a im Kamerungebirge. 32. Sthetodesma strachani Bainbr. Ein einziges @ dieser hübschen Art sandte mir mein Sammler aus Babungo (Grashochland von Nordwestkamerun); ich selbst habe das Tier niemals lebend gesehen. 33. Pachnoda marginata Dr. v. aurantia Herbst Ein häufiger Käfer Adamauas, der in der die Regenperiode ein- leitenden Tornadozeit (März-April) zu den unvermeidlichen Be- suchern der blühenden Akazien gehört, jedoch auch den Wundsaft von Bäumen aufsucht. Am Fuße des Alantika-Gebirges fand ich inmitten der Regenzeit im morschen Innern einer Akazie zahlreiche Cetonidenkokons, aus denen sich bald darauf Käfer dieser Art entwickelten. 34. Pachnoda peregrina Kolbe Diese Pachnoda scheint gewissermaßen die vorige Art in Bornu und den nördlichsten Landschaften von Adamaua zu vertreten. Sie schwärmte dort inmitten der Trockenzeit um die in der ersten Blüte stehenden stark duftenden Acacia- und Capparis-Sträucher. Die dunklen Flecken der von mir erbeuteten Stücke sind entweder schwarz oder lederbraun (in einer etwas dunkleren Tönung der Grundfarbe). 35. Pachnoda rufomarginata Burm. Zwei Stücke, die ich mit einem ? zu dieser Art ziehe, erbeutete ich Ende Februar bei Locoja am Niger und bei Mutube (Bornu) Ende Februar bzw. Anfang März. 36. Pachnoda viridana Blanch. Ein 2 dieser Pachnoda fing mein Sammler bei Bamessing im Grashochlande Kameruns. 37. Pachnoda kustei Nonfr. Ein totes @ fand ich bei Nguti (Nordwestkamerun) im hohen Primärwalde am Boden. Da ich im Urwald selbst nie eine lebende Pachnoda erblickte, sehe ich in diesem Funde einen der Beweise dafür, daß die blühenden Baumkronen, wenn sie erreichbar wären, dem Sammler manche interessante Beute liefern könnten. 38. Pachnoda sinuata F. Ein 2 dieser Art erbeutete mein Sammler während der Regen- zeit (Anfang Juni) im Hochlande von Kumbo (2000 m). 39. Pachnoda cordata Dr. Der Käfer ist in Adamaua nicht allzu selten; ich fand ihn sowohl an blühenden Akazien (Anfang der Regenzeit) wie auch 2. Heft 62 Arnold Schultze: an dem wahrscheinlich zuckerhaltigen Wundsaft hoher Gras- stengel in der Steppe (Ende der Regenzeit). Da größere Bäume von den Fangplätzen oft weit entfernt waren, möchte ich glauben, daß diese Cetonide zu den termitophilen gehört. 40. Pachnoda tridentata Oliv. Ich erbeutete ein einziges $ dieser Art Ende Oktober an den blühenden Kandelaber-Euphorbien bei Madagali (Nord-Adamana). 41. Pachnoda vossi Kolbe Wie schon oben erwähnt, fliegt diese Pachnoda um die Gras- dächer der Hochlandsdörfer. Daß die Larven des Käfers in der mehr als fußdicken vielfach fauligen Grasschicht dieser Dächer leben, wie mein eingeborener Sammler behauptete, scheint mir durchaus glaubhaft. 42. Pachnoda hyalina Kolbe ; Diesen hübschen Käfer, darunter die Typen, fing ich an den Blüten der Kandelaber-Euphorbien und anderer Bäume bei dem Orte Madagali (Mandarahochland) in Nord-Adamaua (Ende Oktober). 43. Pachnoda marginella F. . Ich habe diesen Käfer nur in unmittelbarer Nähe der Küste erbeutet, und zwar an den Blüten der Kokospalmen in den Baum- alleen von Duala. 44. Pachnoda interrupta Oliv. | Das einzige von mir erbeutete Stück fing ich Ende Dezember 1903 bei Dikoa (Bornu) an den Akazien, die damals trotz der Trockenzeit teilweise bereits in voller Blüte standen. 45. Rhabdotis sobrina G. P. Eines der ersten Insekten, das sich zeigt, wenn nach den ersten Regengüssen die süß duftenden Kugelblütchen an den Akazien der Sudänsteppe erscheinen, ist dieser Käfer. Er ist stellenweise sehr gemein und fliegt manchmal in förmlichen Schwärmen auf, wenn man die Bäume schüttelt. Die großen Mengen der Käfer können bei der geringen Zahl großer Bäume unmöglich im Mulm fauler Stämme ihre Entwicklung durch- gemacht haben, so daß auch diese Art aller ma BZ nach termitophil ist. 46. Niphetophora earneola Burm. Auch diese Cetonide halte ich für termitophil. Ich fing sie, wie Pachnoda cordata, am Wundesatt hoher Gräser, und zwar Mitte Oktober bei Petenyi im Hochland von Mandara (Nord-Adamaua). 47. Niphobleta niveosparsa Krtz. Das einzige von mir Mitte August bei Tinto im Regenwald- gebiete Nordwestkameruns gefangene Stück der Art, ein 9, saß Über die i. d. Steppen u. Urwaldgn. Westafrikas v. mir beob. Melitophilen. 63 inmitten anderer Cetoniden an einem blutenden Musanga- Stämmchen. . 48. Pseudoprotaetia stolata Oliv. Ich erbeutete diese Art zu Beginn der Regenzeit, Anfang Mai, bei Yola (Adamaua) an blühenden Akazien. Auch bei ihr ist Symbiose mit Termiten wahrscheinlich. ; 49. Phonotaenia scalaris G. P. Die beiden von mir bei Bascho im Regenwaldgebiet des oberen Croßflusses gefundenen Stücke, 2 ?9, saßen im Unterholz auf der Oberseite von Blättern. Für mich unterliegt es keinem Zweifel, daß das der Blüten mangelnde Unterholz nicht der Ort ist, an dem man diese Käfer sonst suchen muß; wahrscheinlich hält er sich für gewöhnlich in den blühenden Baumwipfeln auf, denn auch die anderen von mir beobachteten Arten der Gattung sind ausgesprochene Blütentiere. 50. Phonotaenia sanguinolenta Oliv. Diese Art fand ich innerhalb der Stadt Yola (Adamaua) zu Beginn der Regenzeit (Anfang Mai) zahlreich an blühenden Sträu- chern, besonders an der als Heckenpflanze kultivierten Jatropha curcas. Da in nächster Nähe von Yola damals größere Bäume, abgesehen von einigen Adansonien und Tamarinden, selten waren, bin ich geneigt zu glauben, daß auch diese Cetonide auf die Gast- freundschaft von Termiten angewiesen ist. 51. Phonotaenia aequinoctialis Oliv. Bezüglich Ort, Zeit und Art des Vorkommens stimmt dieser Käfer genau mit der vorigen Art überein; auch ihn halte ich für termitophil. | 52. Tephraea pulverulenta G. P. Diese wahrscheinlich gleichfalls termitophile Art fing ich Mitte Oktober bei Dju (Hochland von Mandara) am Wundsaft von Gräsern. 53. Polystalactica punetulata Oliv. Anfang Mai (Beginn der Regenzeit) erschien dieser Käfer bei Yola (Adamaua) häufig an Akazienblütchen. Anfang Oktober (Ende der Regenzeit) traf ich ihn wieder an, und zwar bei Uba (Nord-Adamaua), diesmal am Wundsaft von Akazien. Obschon auch er vielleicht termitophil ist, ist bei ihm die Annahme be- rechtigt, daß er als Larve im Baummulm lebt, da an den Plätzen, wo ich ihn fing, größere und ältere Bäume reichlich vorhanden waren. i 54. Polystalactica stipatrix Kolbe Ich erbeutete nur ein einziges Stück bei Bagäna am Benu£, und zwar Anfang Mai. Ich vermag mich heute nicht mehr dessen entsinnen, ob ich den Käfer an Blüten oder an ausfließendem 2. Heft 64 Arnold Schultze: Baumsaft fing. Die fragliche Vegetationsform bei Bagäna ist eine breite, ziemlich üppige Waldgalerie vom Charakter des westafrika- nischen Regenwaldes. 55. Leueocelis adelpha Kolbe Die zur Gattung Leucocelis gehörenden reizenden kleinen Cetoniden sind besonders für die Steppe sehr charakteristisch. Man wird sie dort nach Beginn der Akazienblüte kaum an einem Baume oder Strauche vergeblich suchen. Meist haben sich die zierlichen Käfer, wenn man sie entdeckt, ganz in die kleinen Kugelblütchen hineingewühlt. Beim Klopfen in den untergehal- tenen Schirm kann man unter Umständen Mengen dieser Käfer erbeuten, wenn man schnell zur Hand ist. Soweit die Leucocelis-Arten Steppentiere sind, sprechen die Orte, an denen sie leben, dafür, daß sie termitophil sind. Dann muß man aber auch für die im Regenwalde lebenden Arten ein Zusammenleben mit Termiten annehmen. Von Leucocelis adeldha erbeutete ich nur ein SQ im Vere- Gebirge, südlich Yola (Adamaua) inmitten der Regenzeit (Ende Juli). Diese Stücke entbehren vollkommen jeder weißen Zeichnung auf den Flügeldecken. ° 56. Leucocelis nitidula Oliv. Diese Art war zu Anfang Mai 1903 sehr häufig in der Um- gebung von Yola und an allen blühenden Akazien anzutreffen. 57. Leucocelis parallelocollis Kolbe Diese Art ist ein Urwaldtier und von mir niemals lebend beobachtet worden. Das von meinem Sammler eingesandte Stück ist vielleicht zufällig unter blühenden Bäumen erbeutet worden. Der Käfer wurde von meinem Sammler aus Bu&a (Kamerunberg) eingesandt. 58. Leucocelis petiti G. P. Ich fing diesen Käfer in kleiner Anzahl während und gegen Ende der Regenzeit in verschiedenen Gebirgsgegenden Adamauas, so im Alantika-Gebirge und im Mandarahochland, und zwar so- wohl am Wundsaft von Bäumen wie auch an Akazienblüten. Die hellen Zeichnungen der von mir erbeuteten Stücke variieren zwischen schneeweiß und goldgelb. 59. Amaurina annulipes Kolbe Ein einziges Stück dieses Käfers, offenbar ein Zufallsfang, wurde mir von meinem Sammler aus Bu&a zugesandt. Wahr- scheinlich ist das Tier an blühenden Bäumen nicht gar so selten, 60. Mierothyrea amabilis Schaum Von diesem Käfer sandte mir mein Sammler ein $? von Bu&a (Kamerunberg) ohne weitere Angaben ein. Über die i. d. Steppen u. Urwaldgn. Westäfrikas v. mir beob. Melitophilen. 65 61: Stiehothyrea guttifera Afz. ‚Der Käfer, der in seinen Gewohnheiten mit den eh Arten übereinstimmt, wurde von mir zu Beginn der Regenzeit an verschiedenen Plätzen Adamauas, besonders in der Umgebung ‘von Yola, angetroffen. Ich halte auch ihn für termitophil. 62. Diplognatha gagates F. Zu Beginn der Regenzeit und inmitten dieser habe ich den Käfer als unvermeidliches Attribut der Sudändörfer angetroffen, wenn er geräuschvoll um deren Dächer flog. Ich vermute, daß die Larve entweder in den Strohdächern oder den Unrathaufen lebt, da die Käfer auch dann anzutreffen waren, wenn weit und breit weder Bäume noch Termitenhügel zu sehen waren. 63. Hadrodiplognatha hereuleana Hope ' Ein einziges ® dieser stattlichen Cetonide wurde mir durch meinen Sammler von Bali (Grashochland von Nordwestkamerun) ohne weitere Angaben zugeschickt. Möglicherweise hat dieser Käfer dieselben Lebensgewohnheiten wie die vorige Art. 64. Porphyronota einnamomea G. P. Gegen Ende der Regenzeit (Anfang Oktober) traf ich diesen Käfer in den von Elefanten und Giraffen durchzogenen Baum- steppen des Grenzgebietes zwischen Adamaua und Bornu (Nord- kamerun) an, so bei Madagali, Kobshi und Dile. Die Käfer saßen an den Stengeln des hohen Elefantengrases, und zwar dort, wo aus dem Bohrloch irgendeiner im Innern lebenden Insektenlarve der zuckerhaltige Wundsaft ausfloß. Vermutlich ist das Tier gleichfalls termitophil. 65. Eriulis variolosa G. P. Dieser Käfer scheint häufig zu sein. Ich fand ihn zu Beginn der Regenzeit im Urwaldgebiet als regelmäßigen Besucher der Wundstellen vom Musanga-Stämmchen, meist von dem Wundsaft über und über bedeckt. Überhaupt habe ich die Beobachtung gemacht, daß die nicht tomentierten Melitophilen sich an den Trinkplätzen viel weniger reinlich hielten als die tomentierten. Ihr Gewand scheint sich demnach ihrer Lebensweise angepaßt zu haben. 66. Diphrontis eruenta Gerst. Von dieser prachtvollen Art habe ich nur ein einziges $ an- getroffen, und zwar Ende der Trockenzeit, 26. II., bei Bascho im Urwaldgebiet des oberen Croßflusses (Nordwestkamerun). Der Käfer saß am Wundsafte eines Musanga-Bäumchens. 67. Diphrontis monticola Kolbe Auch diesen Käfer erbeutete ich nur in einem Stück, einem d, zu Beginn der Regenzeit (30. V.) bei Manyemen (Nordwest- kamerun), und zwar gleichfalls an einem Musanga-Stämmchen. 68. Pseudinca knutsoni Auriv. Diese und die beiden folgenden Arten scheinen vorwiegend das von Urwald bedeckte Hügel- und Bergland zu bewohnen. Archiv für Naturgeschichte 1916. A. 2. 5 2, Heft 66 Arnold Schultze: Pseud. knutsoni fing ich in kleiner Anzahl zu Beginn der Regen- zeit (Mai) bei Bu&a auf dem Kamerunberg an Musanga-Stämmchen. 69. Pseudinea admixta Hope Von eben der Stelle, wo ich die vorige Art erbeutete, sandte mir mein Sammler ein JQ von Pseud. admixta ein. Die Käfer wurden gegen Ende der Regenzeit gefangen. 70. Pseudinca dichroa Gerst. Mein Sammler fing diesen Käfer gleichzeitig mit der vorigen Art bei Bu&a, ich selbst traf ihn bei Tinto (Nordwestkamerun) an einem Musanga-Stämmchen an. 71. Pilinopyga ornatipennis Hope Ein einziges Stück dieser schönen Art, ein 9, traf ich zu Be- ginn der Regenzeit (27. V.) bei Manyemen, im Urwaldgebiete Nordwestkameruns; es saß ebenfalls an einem blutenden Musanga- Stämmchen. 72. Charadronota quadrilunulata Krtz. Diesen außerordentlich variablen Käfer erbeutete ich inmitten der Regenzeit (Anfang Juli) in Anzahl am Fuße des Alantika- Gebirges (Adamaua), wo die Käfer am ausfließenden Saft von Akazien schmausten. Das Tier gleicht in seinen Gewohnheiten etwas der Eriulis variolosa, ist wie diese sehr träge und daher leicht zu erbeuten. 73. Charadronota soror Krtz. Der gleichfalls sehr variable Käfer scheint ein Bewohner des Regenwaldes zu sein; ich erbeutete ihn gegen Ende der Trockenzeit (Ende Februar— Anfang März) bei Bascho (Gebiet des oberen Croßflusses) an blutenden Musanga-Stämmchen. In seinem Ge- baren gleicht er der vorigen Art. 74. Charadronota pectoralis Bainbr. Von dieser Art erbeutete ich nur ein einziges d bei Duala, Anfang der Regenzeit (Mai). Soweit ich mich entsinne, fand ich den Käfer an einer zur Palmweingewinnung angezapften Ölpalme. 75. Macroma trivittata Moser Ein d® dieser offenbar sehr seltenen Art fand ich Ende Ok- tober bei Kribi an der Batanga-Küste in Copula auf einem Blatte des Unterholzes. Über die Lebensweise des Käfers vermag ich nichts zu sagen. 76. Macroma congoensis Bates Ein $& hat mein Sammler, ohne nähere Angaben zu machen, von Babungo im Kameruner Grashochland (2000 m) eingesandt. 77. Haplostomus fuligineus Oliv. Das einzige von mir erbeutete Stück, ein 9, flog zu Beginn der Regenzeit (Anfang Mai) bei Abinsse am Benu& in der breiten immergrünen Waldgalerie, die dort der Fluß einsäumt. Ardiv für Naturgeshichte 82. Jahrg. 1916 Abt. A. Scultze. Momentphoto: A. Schultze, Schultze: Melitophilen. Über die i. d. Steppen u. Urwaldgn. Westafrikas v. mir beob. Melitophilen. 67 78. Rhagopteryx brahma G. P. Ein einziges & dieser Art fing ich gegen Ende der Trockenzeit (März) bei Bascho im Nordwestkameruner Regenwald am Wund- saft eines Musanga-Bäumchens. 79. Phymatopteryx seulptilis Westw. Die beiden von mir erbeuteten Stücke, ein J9, saßen in Wund- löchern von Gummiakazien und waren ganz von dem klebrigen Saft eingehüllt.. Die Tiere stammen von Mapeo im Alantika- Gebirge (4. VII.) und von Uba (1.X.), also aus Adamaua, und wurden demnach in der Mitte und gegen Ende der Regenzeit gefunden. Ich vermute, daß der Käfer termitophil ist. 80. Pilinurgus hirtus G. P. Dieser Käfer besucht die Blüten niedriger Kräuter in der Sudän-Steppe, ich erbeutete ihn zu Beginn der Regenzeit bei Locodja am Niger, gegen Ende der Regenzeit bei Uba (Nord- Adamaua) hier an einer chrysantemumartigen Composite. Auch bei diesem Käfer liegt die Wahrscheinlichkeit einer Symbiose mit Termiten vor. 81. Incala lineola Westw. Der eigentümliche Käfer scheint ein Nachttier zu sein. Ich erbeutete ihn bei Ossidinge (oberer Croßfluß) zu Beginn der Regen- zeit an der Lampe, die er mit großer Behendigkeit umschwärmte. { 82. Platygenia barbata Afz. Dieser Käfer gilt als nicht selten. Trotzdem habe ich selbst ihn nie lebend gesehen. Mein Sammler sandte mir ein einziges im April bei Bu&a gefangenes @ ein. Ich möchte annehmen, daß er wie die vorige Art des Nachts fliegt. Tafelerklärung. Obere Fig. Vernonia-Strauch mit 233 von Goliathus giganteus Lam. (Momentaufnahme* des Verfassers aus Süd- kamerun.) Der obere Käfer ist gerade im Begriff, fort- zufliegen. Untere Fig. Eingeborener mit einem Goliathus-J, das er zum Ver- kauf anbietet. (Momentaufnahme des Verfassers aus Süd- kamerun.) Der Käfer ist mit einer um die Gabel gebun- denen Schnur auf dem Vernonia-Zweig festgebunden, auf dem er gefangen wurde. *) Diese Abbildung ist bereits in Adolf Friedrich Herzog zu Mecklen- burg „Vom Kongo zum Niger und Nil“ (Bd. II, Fig, 123), Leipzig, F. A, Brockhaus, 1912 veröffentlicht worden. 5* 2. Heft 68 Embrik Strand: Herrich-Schäffer’sche Originalbilder europäischer Nomada-Arten. Von Embrik Strand: (Mit einer kolorierten Tafel.) Herrich-Schäffer hat in Germar’s ‚Zeitschrift für die Ento- mologie“ I, p. 267—288 (1839) eine Arbeit: ‚Auseinandersetzung der europäischen Arten einiger Bienengattungen. Gattung Nomada“ veröffentlicht, worin 32 Arten durch Bestimmungstabelle und kurze Beschreibungen auseinandergesetzt werden, und wozu er später, in seiner Fortsetzung von Panzer’s Fauna Insector. German., Heft 166, eine Anzahl kolorierte Habitusfiguren veröffentlichte. Diese, in der Tat recht gute Abbildungen sind in Vergessenheit geraten; weder in 'Dalla Torre’s Katalog noch Schmiedeknecht’s Monographie werden sie erwähnt, auch C. G. Thomson kennt sie offenbar nicht. Die Originalbilder befinden sich jetzt im Deutschen Entomologischen Museum und zwar außer den]. c. veröffentlichten Bildern (Figg. 11 bis und mit 24 des Heftes 166) sind noch 5—6 Nomada-Abbildungen dabei, die aus irgendeinem Grunde nicht zur Veröffentlichung gelangt sind. Diese lasse ich hiermit repro- duzieren und hoffe dadurch einen Beitrag zur Kenntnis dieser z. T. fraglich gebliebenen Arten zu geben. Nomada fabrieiana L. (Fig. 1). Das vorliegende Bild (Fig. 1) publiziere ich um so lieber, als es besser als die schon in der Literatur vorliegenden Abbildungen dieser Art ist, und diese sich außerdem in schwer zugänglichen Schriften finden. Z. B. die Figur in Panzer’s Fauna Insect. Germ., pars. 72, t. 19 (unter dem Namen Nomada germanica Panz.) hat viel zu stark rot gefärbte Beine und Fühler und würde, wenn sie naturgetreu ist, eine Varietät darstellen, die mit keiner der in Schmiedeknechts Monographie aufgeführten Varietäten identisch ist. Eventuell wäre der Name germanica als Varietätsbezeichnung zu verwenden. In dem mir vorliegenden Material gibt es jedoch kein einziges Individuum, das zu dieser eventuellen Form zu stellen wäre. Nomada argentata Herr.-Sch. (Fig. 2). Nomada argentata ist eine wenig bekannte, von Herrich-Schäffer als gute Art zwischen germanica Panz. und lateralis Panz. eingereihte und kurz beschriebene, aber nicht abgebildete Form, die in Schmie- deknechts Monographie unter diesem Namen überhaupt fehlt, in Dalla Torres Katalog aber, angeblich im Anschluß an Schenck (in: Jahrb. Ver. Naturk. Nassau 14 (1859), p. 343) als Varietät von ferruginata geführt wird, während Frey-Gessner sie als gute Art betrachtet und mit bdrevicornis Schmiedkn. identifiziert, wobei Archiv für Naturgeschichte 82.Jahrg .1916, Abt. A. Strand H Kaiser Dih.Anst., Neukölbe. Strand :Herrich- Schäffer’sche Originalbilder europäischer Nomada-Arten. Herrich-Schäffer’sche Originalbilder europäischer Nomada-Arten. 69 letzterer Name als Synonym eingezogen werden müßte. Das von Dalla Torre gegebene, hier abgeschriebene Zitat aus Schenck ist aber ganz falsch, denn 1]. c. hat Schenck den Namen Nomada argentata überhaupt nicht erwähnt, also weder als gute Art noch als Varietät behandelt! Auch in Schenck’s übrigen Arbeiten finde ich eine solche Angabe nicht, wohl aber erwähnt Schenck Nomada argentata Herr.-Sch. und zwar als gute Art in seinem Verzeichnis der deutschen Hymenöptera aculeata in der Berliner Entom. Zeitschr. 10, p. 340 (1866). — Gegenwärtig wird argentata gewöhnlich auf drevicornis Schmiedk. bezogen, was sich aber eher auf eine Ver- mutung als sichere Bestimmung gründet. Jedenfalls ist die Original- kennzeichnung der Art so wenig genügend, daß es nützlich sein wird, die hier wiedergegebene, vom Autor der Art hergestellte Abbildung zu veröffentlichen, trotzdem sie offenbar nicht ganz genau ist (Fig. 2). Nomada rostrata Herr.-Sch. (Fig. 3). Diese Art ist bis heute für eine ganz fragliche gehalten worden. Als solche ist sie in Dalla Torres Katalog mit einem folgenden ‚,!“ gekennzeichnet worden und in Schmiedeknecht, Frey-Gessner etc. wird sie überhaupt nicht erwähnt. Um so wertvoller ist das hier wiedergegebene, offenbar gelungene, von Herrich-Schäffer selbst als „‚rostrata“ bezeichnete, jedenfalls nach seiner Type hergesteilte Bild. Nomada minuta (F.) Herr.-Sch. (Figg. 4 und 5). Die beiden Bilder, Figg. 4 und 5, stellen jedenfalls die von Herrich-Schäffer in Germar’s Zeitschrift für die Entomologie I, p. 278 (1839) unter dem Namen Nomada minuta F. beschriebene Art dar und zwar entspricht Fig. 4 dem, was er als Varietät des & beschreibt, während Fig. 5 eine Form des @ darstellt. Nomada a var. Herrich-Schäfferi Strand n. var. ad. int. Fig. 6). Diese Figur trägt die Bezeichnung ‚,‚var. flavae‘“. Die Nomada ‚flava Panz. wird aber jetzt bekanntlich als Varietät von N. rufi- cornisL. aufgefaßt, und ich bin auch zu dem Ergebnis gekommen, :daß es sich nur um eine Form von ruficornis handeln kann, die ‚allerdings auf den ersten Blick recht fremdartig erscheint. Mit dem & von signata Jur., die auch als Varietät von vuficornis be- trachtet wird, stimmt sie aber besser als mit v. flava überein, weicht ‚jedoch, insbesondere durch die Färbung des ersten Abdominal- segments etwas ab und läßt sich überhaupt nicht ganz mit einer ‚der schon bekannten Varietäten von ruficornis vereinigen (man vergleiche darüber in neuerer Literatur insbesondere: Frey-Gessner, ‚Apidae in ‚Fauna Insectorum Helvetiae“, Vol. II, p. 222—228 [1907]). So weit man sich auf die Genauigkeit der Abbildung ‚verlassen kann, was anzunehmen ist, so würde diese Form einen besonderen Namen verdienen (var. Herrieh-Schäfferi m.) 2. Heft, 70 Embrik Strand: Arachnologica varia. XIV— XVII Von Embrik Strand, Berlin. (Mit 2 Textfiguren.) Die vorhergehenden 13 Nummern dieser Artikelserie finden sich im Archiv f. Naturg. 1915. A. 11, p. 112—123 und 1916, A. 1, p. 117—120. Inhalt. XIV. Notizen über äthiopische Scorpiones, Pedipalpi, Solifugae und Acari. XV. Neue Namen einiger Spinnen. XVI. Über Cienus ferus (Perty) 1833. XVII. Einige Fundorte orientalischer Spinnen. XVIII. Beschreibung der europäischen Aranea angulata L. unter Vergleich mit orientalischen Arten. XIV. Notizen über äthiopische Scorpiones, FouipalEn Solifugae und Acari. Sceorpiones. Babycurus Jacksoni (Poc.) 1890. Unicum aus Amani, im Oktober gesammelt. Die Struktur der Cauda ist von dem Exemplar folgender Art kaum verschieden, sonst stimmt das Tier mit der Diagnose in ‚‚Das Tierreich‘ überein. Babycurus gigas Krpln. 1896. Ein @ mit zahlreichen Jungen aus Amani am 22. Februar, ein jüngeres Q am 20. Februar gesammelt. Die zusammen mit dem 2 aufbewahrten und daher wohl zugehörigen Jungen sind 16—18 mm lang (Truncus und Cauda je 8—9 mm lang), im Grunde hellgelb, dunkelgrau violettlich sind: der ganze Cephalothorax, je drei große, den größten Teil der Oberfläche einnehmende Flecke an den Dorsalsegmenten, an den Maxillarpalpen ein Fleck an der Oberseite des Femur, die ganze Tibia und die Finger (mit Ausnahme der Spitze), Mandibeln mit Ausnahme der Spitze, je ein Fleck beiderseits an Femur, Tibia und allen Tarsengliedern der Beine, welche Flecke an den Tarsen Ringe bilden können, ferner die Unter- seite der Cauda, sowie je ein schmaler Ring an der Basis der Ober- seite der Caudalsegmente und ein ebensolcher über die Mitte des 5. Segmentes. — Ob die beiden Formen Bab. Jackson: und gigas spezifisch verschieden sind, dürfte fraglich sein. Isometrus maculatus (De Geer) 1758. Unicum aus Amani, im November gesammelt. Arachnologica varia XIV— XVIH. 71 Pedipalpi. Phrynichus bacillifer (Gerst.) 1873. Zwei Exemplare von Bawi, Sansibar, am 3. Juli in modernden Palmen gesammelt. Ferner von Bagamoyo und Daressalaam. Damon medius Johnstoni (Poc.) 1894. Ohne genauere Angabe als: Kamerun. Solifugae. Solpuga obscura KrplIn. 1899. Ein Q aus Kilwa, im Juni in Baum- wollfeldern gesammelt. Solbuga niassa Ksch. 1880. Ein dieser Art wenigstens sehr nahe- stehendes 9 von „Ostafrika“. Solduga flavescens C. L. Koch 1842. Ein fragliches Exemplar von Moskattam, Cairo, Mitte März gesammelt. Solduga venator Poc. Ein 2 von Orab b. Gibeon in Deutsch- Südwest-Afrika. Acari. Amblyomma variegatum (Fabr.) 1798. Ein Exemplar aus Mosambique. Es unterscheidet sich von C. L. Kochs Abbildung seines Amblyomma venustum (= A. varie- gatum) dadurch, daß die Grundfärbung des Rückens nicht schwarz, sondern dunkelbraun, etwas violettlich, am Vorder- und Hinterrande rötlicher ist ; die hintere Hälfte der goldigen Mittelzeichnung nur mit schmaler schwarzer, unterbrochener Mittellängslinie und die beiden grüngoldigen Seitenstreifen der Vorderhälfte des Rückens fließen mit dem Hinterende der Mittelbinde zusammen. Rostrum eher heller als dunkler wie die Palpen. Alle Glieder der Extremitäten, mit Ausnahme der Tarsen, am Ende breit hellgelb geringt, was mit Kochs Beschreibung, aber nicht mit seiner Abbildung stimmt. XV. Neue Namen einiger Spinnen. | Aranea similis (Bösbg. & Lenz) 1895 nec Aranea similis Tacza- nowski (in: Horae Soc. Ent. Ross. IX (1872) p. 130) nenne ich Aranea Randiae m. Aranea sagana Bösbg. & Strand (in: Japanische Spinnen p. 233, f. 212 [1906]) nec Ar. sagana (Keys.) (in: Spinnen Amerikas, Epeiridae, p. 254 [1893]) möge Aranea Astridae m. heißen. Aranea gracilis (Hogg) (in: Rep. Horn Exped. II [1896]) nec Key- serling (in: Verh. k. k. zool.-bot. Ges. Wien 15, p. 826, t. 19, ff. 29, 30 [1865]) nenne ich Aranea Ragnhildae m. Aranea cinerea (Lenz) (in: Zool. Jahrb. I, p. 390, Taf. [1886]) nec Ar. cinerea (Emert.) (in: Trans. Connecticut Acad. Sci. 6, p. 302 [1884]) nenne ich Aranea Margitae m. Ariamnes gracillima Thorell (in: Spiders of Burma p. 74 [1895]) nec ©. Cambridge (in: Biol. Centr.-Amer., Ar. I, p. 129 [Ja- nuar 1894]) möge Ariamnes Birgitae m. genannt werden. 2. Heft 79 Embrik Strand: Chiracanthium (,Eutittha‘‘) montanum (Thorell) (in: Ann. Mus. Civ. Genova XXVIII [1890] p. 368) nec Chir. montanum L. Koch (in: Abhandl. naturh. Ges. Nürnberg 6, p. 77 [1878]) nenne ich Chir. Turiae m. Drassodes similis Nosek (in: Ann. naturhist. Hofm. Wien. 20, p. 12 Sn !) [1906]) nec Drass. similis (L. Koch) (in: Fam. d. Drass., p. 103 [1866]) nenne ich Drassodes Kariae m. Lycosa aspersa Nicolet (in: Gay, Historia Chile III, p. 361 [1849]) nec Lyc. aspersa Hentz (in: Journ. Boston Soc. Nat. Hist, IV, p. 389, Taf. [1844]) möge Lycosa Joerandae m. heißen. Tarentula hirsuta (F. Cambr.) (in: Biol. Centr.-Amer., Ar. II, p. 325, Taf. [1902]) nec Tar. hirsuta Bösbg. & Lenz 1895 nenne ich Tarentula Sigridae m. Tarentula (,Trochosa‘‘) pulchella Thorell (in: Ann. Mus. 0 Genova 17 [1881] p. 377) nec Tar. pulchella Keys. (in: Verh. zool.-bot. Ges. Wien 1876, p. 654, Taf.) nenne ich Tarentula Barboae m. Tarentula cursor var. insignis Nosek (in: Ann. naturhist, Hofmus. Wien 20, p. 24 (Sep.!) [1906]) nec Tarent. (‚‚Trochosa‘‘) in- signis OÖ. Cambr. (in: Biol. Centr.-Amer., Ar. I, p. 272, Taf. [1898]) möge Tar. cursor var. Dordeiae m. heißen. Theridium lepidum O. Cambr. (i: Ar. Yarkand Mission [1885]) nec T’her. lebidum Walck. 1802 nenne ich T'her. Torandae m. Theridium mirabile Keys. (in: Spinnen Amerikas, Therid. I, p. 39, Taf. [1884]) nec T’h. mirabile Holmberg (in: Anal. Agr. Rep. Argentina IV, p. 11 [1875]) nenne ich- Ther. Guriae m. Als fragliche Neubenennung: Lycosa furva Bösbg. (in: Spinnen Deutschlands, p. 387, Taf. [1903]) nec Lycosa furva Thorell (in: Araneae Camerunenses p. 85 [1899]) kann eventuell Lycosa Anneae m. genannt werden. Anm. Dieseneuen Artnamensind nach norwegischen Personen- namen gebildet worden. XVI. Über Ctenus ferus (Perty) 1833. Es liegen mir einige trockene Exemplare von Spinnen vor, die mit Perty’s Handschrift ‚‚Brasilia‘“ etikettiert sind, und die ich für Perty’sche Typen halte, trotzdem leider keine Namenetiketten daran stecken; wahrscheinlich sind die Etiketten nicht an, sondern neben der Nadel des Tieres eingesteckt gewesen und sind dann nachher verloren gegangen, während die an der Nadel steckenden Lokalitätsetiketten noch vorhanden sind. Von Ctenus findet sich nur Cephalothorax mit Extremitäten eines einzigen Exemplares, das die Type (wenn überhaupt eine solche) von Phoneutria fera sein muß, da die dunkelbraune Behaarung der Mandibeln sofort zeigt, daß es P. vufibarbis unmöglich sein kann. F. Cambridge hat (Ann. Mag. Nat. Hist., Ser. 6, vol. XIX, p. 52 flg.) die- Gattung Phoneutria Perty als von Cienus Walck. distinkt aufrecht erhalten mit der Begründung, daß bei Cienus Arachnologica varia XIV— XVII. 73 die zweite Augenreihe gerade oder procurva, bei Phoneutria dagegen recurva sei (nach der Abbildung zu urteilen, die Perty von der Augenstellung von Phon. fera, die F. Cambridge als die Type der Gattung fixiert, gegeben hat; Cambridge gibt aber gleichzeitig zu, daß er es für wahrscheinlich hält, daß diese Abbildung unrichtig ist). Bei dem Typenexemplar ist leider das Augenfeld etwas be- schädigt, wodurch das linke hintere M. A. verschoben und stark, das entsprechende vordere M. A. schwach verunstaltet worden ist, so daß die Beurteilung der Stellung der Augen dadurch erschwert wird ;.jedenfalls deuten aber die rechten Augen, die unbeschädigt geblieben, an, daß die zweite Reihe tatsächlich schwach recurva ist, also der Hauptsache nach wie von Perty gezeichnet, wenn auch weniger stark gebogen; ich möchte aber auf Grund dieses Merkmals die Gattung Phoneutria nicht aufrechthalten, weil der Unterschied so geringist und dieallmählichsten Übergänge zwischen derprocurva, geraden und schwach recurva gebogenen Form der II. Augenreihe bei sonst gänzlich übereinstimmenden Cienus vorkommen. In.allen anderen Merkmalen, soweit an dieser Type erkennbar, ist Phon. fera ein typischer Cienus und unwahrscheinlich ist es auch nicht, daß die II. Augenreihe bei Alkoholexemplaren gerade erscheinen würde. Zur Augenstellung, soweit erkennbar, ist noch zu bemerken, daß das mittlere Augenfeld vorn ein klein wenig schmäler ist, die vorderen M. A. kleiner, von den hinteren um fast ihren Durch- messer, vom Clypeusrande um reichlich denselben entfernt; unter sich scheinen die vorderen M. A. um ihren Durchmesser entfernt zu sein, jedoch bleibt dies aus angeführten Gründen etwas fraglich. Die vorderen S. A. von den hinteren M. A. und S. A. um reichlich ihren längsten Durchmesser entfernt ; letztere scheinen unbedeutend kleiner als ihre M. A. zu sein. Bestachelung. Alle Femoren oben mitten 1.1.1, I vorn 1.2.1, hinten 1.1.1, II vorn 1.1.1.1 in gekrümmter Reihe, hinten 1.1.1, ‘III vorn und hinten je 1.1.1.1, IV vorn 1.1.1.1 oder 1.1.1, hinten an der Spitze 1; Patellen I—II scheinen unbewehrt, III—-IV vorn und hinten je 1; Tibien I unten 2.2.2.2.2, an den Seiten scheinen keine zu sein, II unten wie I, vorn 1.1 (oder 1.1.1?), III unten 2.2.2, vorn und hinten je 1.1, oben 1.1.1, IV wie III; Metatarsen I—II der trockenen Type so dem Körper angedrückt, daß eine genaue Untersuchung nicht möglich ist, III und IV mit vielen, wahrscheinlich in der gewöhnlichen Weise gestellten Stacheln. -—— Palpen: Femoralglied oben nahe der Spitze 4 oder 5, Patell. ati: innen 1, Tib. jedenfalls mit zwei Stacheln innen naheder ‚Basis und einem oben, auch das Tarsalglied bestachelt. Cephalothorax 14 mm lang, 10,5 mm breit, vorn ca. 7 mm breit. ‘Mandibeln 6.5 mm lang, 6 mm breit an der Basis. Beine: I Fem. 11, ‚Pat.-+Tib. 16, Met. 9.5, Tars. 3.5 mm; II bezw: 10.5, :14.5, 9, ‘3.5 mm; III bezw. 9, 11.5, Met.+Tars. mindestens 11 mm; IV ‘bezw. 11, 13, 13.5, 4 mm. Totallänge: I 40; II 37.5; III. ca. 31. 5; ‘IV 41.5 mm-oder; IV, I, I, III. 2. Heit 74 7 Embrik Strand: XVII. Einige Fundorte orientalischer Spinnen. Nephila maculata (Fabr.) 1793. Man Son in Tonkin. Nom Nam Kum bei Korat in Siam. Nord-Formosa. Westjava. Borneo. Nephila maculata (Fabr.) v. annulides Th. 1881. Philippinen. Nephila maculata (Fabr.) v. denicillum (Dol.) 1857. Hongkong. Takao in Süd-Formosa. Nebhila malabarensis (Walck.) 1837. Nom Nam Kum bei Korat in Siam. Westjava. Borneo. Nephila clavata L. Koch 1877. Aburatsabo in Japan. Fukuura sagami. Washinomaki. Nephila imperialis (Dol.) 1857. Celebes. Argiobe catenulata (Dol.) 1859. Nom Nam Kum bei Korat in Siam. Argiobe amoena L. Koch 1877. Ouagawa-Bucht. Caerostris paradoxa (Dol.) 1859. Borneo (schlecht erhalten). Heteropoda venatoria (L.) 1758. Fukuura sagami. Kelungfluß in Nord-Formosa. Zebu, ‘ Philippinen. China. Colombo. Sumatra. 'Myrmarachne maxillosa (C. L. K.) 1846 [frocera (Th.) 1877]. “ Taihorin, Formosa. Soll mimetisch bei der Ameise Poly- rhachis Mayri sein. XVIII. Beschreibung der europäischen Aranea angulatal. unter Vergleich mit orientalischen Arten. . Die folgende Beschreibung, die ich s. Z. zu anderen Zwecken verfaßte, umständehalber bisher aber nicht verwendet wurde, dürfte, wenn auch die Art schon wiederholt beschrieben worden ist, unter anderem wegen des Vergleichs mit verwandten orien- talischen Arten, nicht wertlos sein. Q Totallänge 14 mm. Cephalothorax 6 mm lang, 5 mm breit. Stirn 2.3 mm, Mandibeln 2.7 mm lang. Abdomen 11.5 mm lang, 10.5 mm breit. Beine: I Coxa-+Troch. 2.4, Fem. 6, Pat.+Tib. 8, Met.+Tars. 6.5 mm; II bezw. 2.5, 5.7, 7.5, 6.5 mm; III bezw. 9, 4.5, 4.7, 4 mm; IV bezw. 2.9, 6, 7, 6 mm. Totallänge: I 22.9, 11 22.2, IH 15.2, IV 21.9: mm. Palpen: ‚Fem. 2, Pat. 1, Tib.£3 Tars. 2.3, zusammen 6.8 mm. Mit der Beschreibung von Aranea (,Epeira‘“) flavisternis Th. (Ragni di Amboina, p. 61 [1878]) und noch besser mit deren Varietät momiensis übereinstimmend, mit Ausnahme folgender Punkte: größer (flav. ist nur 8mmlang), dieganze Färbung dunkler, schwarz statt braun, Sternum schwarz, mit schmalem, gelbem Lanzettstreif, die Schulter etwas höckerförmig, Abdominalrücken hinten mit deutlich begrenztem Folium, aber ohne schwarze Arachnologica varia XIV— XVII 73 Querbänder, die Seiten mit schwarzen Querstreifen und helleren Punkten, Bauch mit nur 2 deutlichen hellen Flecken (zwei undeut- lichere weiter hinten), Cephalothorax im Verhältnis zur Länge der Patella+Tibia IV kürzer und ebenso zur eigenen Breite, Stirn reichlich so breit als die Hälfte der Breite des Brustteiles, die vor- deren M. A. kaum größer als die hinteren, die S. A. schmal getrennt, die vorderen M. A. vom Clypeusrande etwa in dem Durchmesser entfernt, Feld der M. A. ein klein wenig länger als vorn breit und ‚vorn sehr wenig breiter als hinten. Abdomen nicht triangelförmig, indem die größte Breite etwa in der Mitte ist, nach hinten wenig stärker als nach vorn verschmälert, der Nagel der Epigyne an der Basis nicht breiter, eher ein wenig schmäler (von unten gesehen) als in der Mitte, in der Basalhälfte tief quergefurcht, in der End- hälfte der Länge nach tief ausgehöhlt und scharf umrandet, am ‚Ende sehr wenig schmäler als in der Mitte; Palpen schwarz, Femo- ralglied unten und innen (beide Enden ausgenommen) hellgelb, Tibialglied an der Basis unten und innen mit ebensolchem schmalen ‚Ring, Tarsalglied an der Basis unbestimmt rotgelblich, Femoren ‚schwarz mit je einem schmalen, undeutlichen, oben unterbrochenen gelben Ring an der Basis und in der Mitte, Tibien dunkelbraun, I—II mit breitem basalen und schmalem medianen, gelben Ring (beide oben undeutlich), IIIT—IV nur an der Basis geringt, Meta- tarsen und Tarsen schwarz, erstere ganz wie die Tibien geringt, letztere mit schmalem, scharfen Ring an der Basis. Außerdem durch die Färbung des Abdomen abweichend. R Von Aranea hispida (Dol.) durch die Epigyne zu unterscheiden; bei letzterer ist der Nagel etwa dreimal so lang als breit, hier etwa sechsmal, Corpus der Epigyne bildet bei hisfida an den Seiten hintenzweidivergierende, hörnerähnliche Fortsätze, diehiergänzlich fehlen (d. h. Corpus erscheint von hinten (parallel zum Bauche) gesehen, deutlich breiter als hoch, vierseitig, parallelseitig; an den Seiten je ein schwarzes, glänzendes, abgerundetes, senkrecht gestelltes Stück, welche beide parallel sind und unter sich durch ein ähnliches, breiteres, ein wenig heller gefärbtes, viereckiges Stück getrennt sind. Am Ende des Corpus erscheinen diese Seiten- stücke als rundliche, glatte Höcker, die nur wenig höher als das Mittelstück sind und gar nicht divergieren). — Mit Ar. enucleata (Karsch) 1879 verwandt, aber viel dunkler gefärbt und etwas anders gezeichnet; ferner wäre nach der Originalbeschreibung : Cephalothorax so lang als Patella+Tibia IV (nach Thorell dagegen ein wenig kürzer), Nagel der Epigyne nur etwa viermal so lang als breit etc. Wohl am nächsten mit Ar. ventricosa (L. K.) verwandt; 'Epigyne so ähnlich derjenigen letzterer Art (cfr. die Figuren in Bösenberg und Strand: ‚, Japanische Spinnen‘“!), daß sie sich nur durch etwas dunklere Färbung des Basalteiles des Nagels ‘und größeren Corpus unterscheidet; letzterer erscheint von unten gesehen als ein etwa abgerundet rectangulärer Hügel, der etwa dreimal so breit als die Basis des Nagels ist und um die Breite des 2. Heft 76 . - Dr. Anton Krausse: letzteren weiter nach vorn sich erstreckt und unten tief quergestreift ist; bei ventricosa dagegen wird, von unten gesehen, der Corpus fast vom Nagel verdeckt, indem er nur unbedeutend breiter als dieser ist. Auch die beiden Seitenhügel am Hinterrande des Corpus bei unserer Art größer und weiter seitwärts stehend als bei ven- iricosa. — Ferner unterscheiden sich die beiden Arten durch Färbung und Zeichnung. Die meisten Stacheln in der Endhälfte weiß, in der Basalhälfte schwarz, an den Femoren und z. T. an den Metatarsen einfarbig schwarz. Behaarung der Extremitäten an den hellen Partien weiß, sonst schwarz. Abdomen scheint z. T. jedenfalls weißlich behaart gewesen, Cephalothorax ganz sparsam weiß behaart. Alle Patellen scheinen vorn und hinten je 1.1, oben wahrscheinlich auch 1.1 Stacheln gehabt zu haben. Abdominalrücken des einen vorliegenden Exemplars mit einer ziemlich tiefen Längseinsenkung versehen, die wahrscheinlich, z. T. jedenfalls, ‚‚künstlicher‘‘ Natur ist; ein ziemlich scharf vortretender, breit dreieckiger Höcker jederseits, kurz vor oder fast in der Mitte der Seiten des Rückenfeldes (von oben gesehen innerhalb des Umkreises der Seiten gelegen) wird bei ganz normalen Exemplaren wahrscheinlich wenig auffallend sein. Form und Zeichnung des Abdomen geht übrigens am besten aus den Figuren 1a (Seitenan- sicht, nat. Größe) und 1b (Dorsalansicht) hervor; die dunklen Par- tien des Rückens sind mattschwarz, die hellen gelblichweiß. Fig. la Fig. 1b Ueber das phagische Verhalten einiger Coleopteren. Von Dr. Anton Krausse in Eberswalde. (Mit 4 ee Im folgenden möchte ich kurz einige gelegentlich gemachte Beobachtungen über das phagische Verhalten einiger Coleopteren, besonders Carabiden, mitteilen, die unsere Coleopterologen dazu ‚anregen möchten, auf diesem ‚Gebiete eingehendere systematische Untersuchungen anzustellen. Man weiß in dieser Beziehung von den einzelnen Arten noch recht wenig. Es liegen hier oft recht interessante Verhältnisse vor, ich erinnere nur an die mehr oder minder intensive extraintestinale Verdauung bei unseren Carabus- arten und anderen Carabiden (einige Beobachtungen darüber habe Über das phagische Verhalten einiger Coleopteren. 77 ich in der ‚Zeitschr. für allgem. Physiologie‘, Bd. 17, Heft 2, 1916 — ‚Zur Frage der extraintestinalen Verdauung bei einigen Raubinsekten‘‘ — publiziert). Auch sind derartige Beobachtungen re von praktischer Bedeutung (für Forst- und Landwirt- schaft). Die Arten, die ich gelegentlich von meinen Exkursionen bei Eberswalde mitnahm und über dieich einiges notierte, sind folgende: Amara spreta Dej. Man weiß, daß die Amaraarten, im Gegensatz zu den meisten anderen Carabiden, hauptsächlich Vegetarier sind. Ein Männchen der genannten Art fing ich am 31. März und setzte es in eine Petri- schale. Am 2. April gab ich ihm eine aus ihrem Gespinst heraus- präparierte, überwinterte Raupe von Cochlidion limacodes Hufn. Diese wurde zwar eifrig mit den Antennen berührt aber nicht an- gefressen; die Haut dieser Raupen ist sehr hart und auch klebrig. Am 6. April gab ich dem hungernden Tiere allerlei Pflanzen- fragmente (Graswurzeln, trockene Buchenblätter), auch diese wurden eifrig mit den Antennen untersucht, aber nicht befressen, jedenfalls waren sie zu hart und trocken. Kurz darauf erhielt die Amara eine feuchte Wasserlinse (Lemna trisulca L.); sie stürzte sich sofort darauf und leckte eifrig das Wasser daran. Ich stellte sie ins Halbdunkel, 11° h. a. m.; 40 Minuten später sah ich wieder nach: die Pflanze war in geringer Ausdehnung am Rande befressen, wie Fig. 1 zeigt. — Am 7. April erhielt sie eine flugunfähig ge- machte Motte, Tinea cloacella Hw., ein kleines zartes Tier. Sie stürzte sich sofort darauf und bis in das Ab- domen. Ich stellte das Glas ins Dunkle; nach 30 Mi- A mm. nuten sah ich nach; die Motte blieb unversehrt, nicht ‚angefressen, obschon ihr Chitin, speziell am Abdomen sehr zart und weich ist. Kurz darauf nahm die Amara Fig. ı. eine feuchte Wasserlinse sofort von der Pinzette weg, sie biß so kräftig hinein, daß mansie samt der Wasserlinse hochheben konnte; nach 20 Minuten hatte sie — im Dunkeln — ein Stück von etwa 1 qmm Größe vom Rande her aufgefressen. Ähnlich am 8. April. Am 9. April gab ich ihr angefeuchteten Rohrzucker; daran leckte sie ca. 20 Minuten ununterbrochen, im Hellen, ohne sich stören zu lassen. Am 11. April fand ich sie vom Zuckersaft recht be- schmiert, sie zeigte nur noch geringe Bewegungen; am 12. war sie tot. Amara aenea De Geer j Ein Männchen hatte ich am 9. April gefangen. Es leckte begierig Wasser und fraß ähnlich wie Amara spreta Dej. Wasser- linsen (die ich gerade zur Hand hatte). Diese Amara war viel weniger scheu. Sie fraß im hellen Lichte.. Die Wasserlinsen nimmt sie sofort von der Pinzette weg. Am 12. April gab ich ihr ein frisches, zerquetschtes Abdomen eines Weibchens von Bupalus diniarius L. Sie leckte gierig den feuchten Inhalt. Am 13. fand ich das Tier tot. | | 2. Heft 78 - Dr. Anton Krausse: Amara aulica P. Auch diese Art — ein Männchen — befraß eine vorgelegte Wasserlinse, doch auf andere Art, nicht vom Rande her, sondern aus der Mitte heraus, wie ich es in Fig. 2 skizziert habe. & Harpalus aeneus Fabr. | Amon. Ein Männchen tat ich in eine Petrischale am Fig. 2. 9. April. Am andern Tage erhielt es auch einige feuchte Wasserlinsen. Es beleckte diese und befraß sie vom Rande her, doch nur sehr wenig. Am 23. April war es tot. Ein zweites Männchen fing ich am 16. Juni. Dieses leckte zwar eifrig Wasser, befraß aber die Wasser- linse nicht; am 20. Juni war es tot. Harpalus modestus Dej. Ein Weibchen wurde am 6. April gefangen. Es hatte großes Wasserbedürfnis. Es leckt€ sehr schnell einen Tropfen auf. Am 12. April gab ich ihm ein Dutzend eben geschlüpfter Nonnenräupchen, diese wurden aber nicht angerührt. Am nächsten Tage erhielt es Wasserlinsen;; es leckte zwar gierig das Wasser, die Pflanzen aber wurden nicht SICHER befressen. Auch ein Ei der Ephestia Kueh- Imm niella Z. nahm es nicht an. Doch leckte EA es immer wieder eifrig Wasser. Darauf er: hielt es, am 14. April, wieder Wasserlinsen: Fig. 3. dieses Mal wurde eine dieser Pflanzen stark befressen, Fig. 3. Am 14. April gab ich ihm eine Tinea cloacella Hw.; nach drei Stunden waren nur noch die Flügel, Kopf und Thorax davon vorhanden. Kurz darauf leckte es wieder lange Wasser von dem vorgehaltenen Pinsel. Calathus mieropterus Duftschm. Diese Art nahm keine Wasserlinsen an. Das (am 5. Juli ge- fangene) Männchen fraß eifrig Ameisenpuppen (einer Myrmicaart.) Am 12. Juli fand ich es schon tot. Nebria brevicollis Fbr. Am 22. Juni hatte ich von dieser Art 23 Exemplare gefangen und in eine Petrischale getan. Ich gab ihnen feuchte Wasserlinsen, eine Reihe Käfer (Elateriden, Junikäfer) und Ameisenpuppen (Myrmica sp.). Sie berührten nichts, auch nicht die Ameisen- puppen. Am 2. Juli lebten noch 3 Exemplare, am 3. waren auch diese tot. Wasser nahmen sie viel. Carabus glabratus Payk. Zwei Männchen gab ich am 8. Juli zahlreiche Myrmica- Puppen. Sie wurden aber nicht gefressen. Schon am 12. fand ich beide tot. Ein Weibchen, am 1. Juli gefangen, nahm die Wasser- linsen zwischen die Mandibeln, leckte das Wasser, befraß sie aber Über das phagische Verhalten einiger Coleopteren. 79 nicht. Zwei Ameisenpuppen, die ich ihm am 1. Juli gab, wurden nicht gefressen, ich fand beide Puppen am 6. Juli noch unversehrt vor. Am 12. Juli erhielt es eine aus ihrem Gespinst genommene, überwinterte Raupe von Cochlidion limacodes Hufn.; diese nahm es sofort an, biß durch das harte Chitin und wühlte sich mit dem Kopf tief hinein, am anderen Morgen fand ich nur die Haut. Am 14. Juli setzte ich zu dem Carabus ein Calosoma investigator Tllig. Am anderen Morgen war das Calosoma getötet und aufgezehrt bis auf die Chitinhülle und die Beine. Das Abdomen des Carabus war stark angeschwollen. Er leckte gierig Wasser. — Die Wasser- linsen befraß es nie. — Drei Exemplare dieser Carabusart fraßen in 3 Stunden eine große Raupe des Lindenschwärmers (Smerinthus tiliae L.). Adalia bipunctata L. Am 5. Juli erhielt ich von Herrn Prof. Dr. Max Wolff aus Perleberg eine größere Anzahl Puppen und frischgeschlüpfte Imagines dieser Art. Die frischgeschlüpften Käfer fraßen gierig die Puppen ihrer eigenen Art auf. Die älteren, erhärteten Käfer fraßen ebenso die jüngeren weicheren auf. Nach 14 Tagen war nur noch ein halbes Dutzend von etwa drei Dutzend übrig. Auch die schon erhärteten Käfer griffen sich an. Wie gründlich diese Kannibalen arbeiteten, zeigt Fig. 4; hier sind —an einem erhärteten Individuum — sogar die Elytren stark befressen. Cieindela campestris L Einem am 1. Mai gefangenen Männchen gab ich Ameisen- puppen (Myrmica sp.), doch wurden diese nicht berührt. Dagegen fing es lebende Stubenfliegen ein. Ich konnte es bis zum 15. Mai am Leben erhalten. Fig. 4. Neue und wenig bekannte Nebenformen von Syntomididen. Von Embrik Strand, Berlin. Gen. Ceryx Wallgr. Ceryx fata Swh. var. fatana Strand n. var. 9. Vorderflügel ohne Fleck oberhalb m Rippe 2, im Hinterflügel Rippe 3 von 5 nahe dem Saume. — ava. Ceryx semieineta Hamps. ab. malaccana Strand n. ab. Vorderflügel mit elliptischem 2. Heft 80 Embrik Strand: Fleck am Ende der Zelle, die Flecke oberhalb der Rippen 2 und 7 fehlen, diejenigen oberhalb der Rippen 3, 3 und 7 klein, rund und saumwärts gerückt. — Malakka. ab. kinabaluensis Strand n. ab. Das 4. Abdominalsegment bisweilen orangefarbig gefranst, im Vorderflügel sind die Flecke in der Zelle viereckig, die Flecke oberhalb der Rippen 2 und 7 fehlen beim $ und sind beim 9 sehr reduziert, der Strich oberhalb der Rippe 5 fehlt oder ist sehr klein. — Borneo, Ka Balu. Ceryx imaon Cr. ab. ceylonica Strand n. ab. Alle Flecke Et, und der Fleck zwischen den Rippen 2 und 3 fehlt. — Ceylon. Ceryx transitiva WIk. ab. derakensis Strand n. ab. Alle Zeichnungen größer, ober- halb der Rippen 2, 5 und 7 der Vorderflügel finden sich überzählige Flecke. — Perak und Sumatra. Gen. Triehaeta Swh. Triehaeta basifera WIk. ab. malaccana Strand n. ab. Hinterflügel mit zusammen- fließenden hyalinen Flecken unter der Zelle und oberhalb der Rippe 2. — Malakka. Trichaeta teneiformis WIk. ab. bhutanica Strand n. ab. Vorderflügel mit kleinem Fleck am Ende der Zelle und der Fleck unter der Zelle ist reduziert; Hinterflügel am Dorsalrande nicht gelb. — Bhutan. Gen. Syntomis Ochs. Syntomis derivata WIk. var. derakibia Strand n. var. Im Vorderflügel hängen die Flecke unter der Zelle zusammen, die Flecke jenseits der Zelle sind mehr länglich; im Hinterflügel hängen die hyalinen Flecke zusammen. — Perak. Syntomis eliza Butl. ab. Zulonica Strand n. ab. Die Lateralflecke des Abdomen sind zu vollständigen, wenn auch schmalen Binden umze zu — Pulo Laut. ab. leucapex Strand n. ab. Die Fransen sind weiß an der Spitze der Vorderflügel. Syntomis pectoralis WIk. ab. andamanica Strand n. ab. Vorderflügel ohne Fleck ober- halb der Rippe 2. — Andamanen. Syntomis phoenieia Hamps. ab. mandana Strand n. ab. Flügel purpurfarbig angeflogen statt blau. Vorderflügel im basalen Dorsalfelde orangefarbig an- geflogen, Hinterflügel mit einem orangefarbenen Balken unter der Zelle. — Manda, Ostafrika. Syntomis annulata Fabr. ab. aurantivertex Strand n. ab. Im Hinterflügel sind die Flecke verbunden, der Scheitel des Kopfes orangefarbig. — Orientalisch. Neue und wenig bekannte Nebenformen von Syntomididen. 8 Syntomis cerbera L. ab. cerberella Strand n. ab, Die hyalinen Flecke sind sehr stark reduziert, Hinterflügel nur mit kleinem Fleck an der Basis. ab. cerberana Strand n. ab. Stirn weiß. — Nyassasee. Est- court in Natal. var. kilimandjaronis Strand n. var. Der Fleck in dem Ende der Zelle ist groß und keilförmig. — Kilimandjaro. Nyassaland. Syntomis tomasina But!l. ab. Zomasinia Strand n. ab. Im Vorderflügel fließen die zwei Flecke unter der Zelle ganz oder fast ganz zusammen. — Äthiopisch. Syntomis submarginalis Wlk. ab. khasicola Strand n. ab. Mit kaum irgendeiner Spur von Gelb im Apicalfelde der Vorderflügel. — Khasis. Syntomis acrospila Feld. ab. changiana Strand n. ab. Im Vorderflügel fließen die Flecke im submedianen Zwischenraum zusammen, indem sie nicht durch einen schwarzen Balken getrennt sind. — Huang-Mu-Chang in China. Syntomis divisa WIk. ab. sskkima Strand n. ab. Die hyalinen Flecke ungewöhnlich klein. — Sikkim. ab. sikkimella Strand n. ab. Wie vorige, außerdem fehlt der Fleck oberhalb der Rippe 7 der Vorderflügel ganz. — Sikkim. ab. sylhetica Strand n. ab. Die hyalinen Flecke sind un- gewöhnlich groß, aber doch nicht so groß wie bei ab. disrupta Mr. aus Burma. — Sylhet. Syntomis extensa WIk. ab. extensana Strand n. ab. ist die von Hampson in seiner Monographie beschriebene ‚‚Hauptform‘, die aber nicht die wahre nomenklatorische Hauptform ist, weil sie, nach Hampsons eignen Angaben, von der Type verschieden ist. — Indien. Syntomis Fortunei De l’Orza ab. yezonis Strand n. ab. Die zwei Flecke im submedianen Zwischenraum der Vorderflügel sind zu einem länglichen Fleck zusammengeflossen, mit einem schwachen gelben Strich unter der Rippe 1 und einem Fleck oberhalb der Rippe 2, der Fleck ober- halb der Rippe 6 ist langgestreckt. — Yezo in Japan. Syntomis interniplaga Mab. ab. muza Strand n. ab. Metallisch blau angeflogen; Vorder- flügel mit je einem viereckigen hyalinen Fleck in und unter der Basis der Zelle, verloschene rote Flecke auf der Discozellulare, unter der Mitte der Zelle, zwischen den Rippen 2 und 3 und im Saumfelde; Hinterflügel mit Fleck unter der Basis der Zelle und ohne einen Strich am Dorsalrande. — Westafrika. Syntomis marina Butl. ab. sierraleonensis Strand n. ab. Vorderflügel mit kleinem hyalinen Fleck unter der Basis der Zelle, die anderen Flecke kleiner, Archiv für Naturgeschichte 3 1916. A. 2, 6 2. Heft Y 82 | Embrik Strand: der Fleck oberhalb der Rippe 4 ganz klein und der Fleck oberhalb 6 fehlt; im Hinterflügel erstreckt der Fleck des Dorsalfeldes sich bis zur Zelle und der Fleck oberhalb der Rippe 2 ist klein. — Sierra Leone. Gen. Epitoxis Wallgr. Epitoxis amazoula Boisd. ab. estcourtensis Strand n. ab. Alle Zeichnungen fast weiß. — Estcourt in Natal. ab. amazoulella Strand n. ab. Die ockerfarbigen Zeichnungen sehr ausgedehnt, Vorderflügel mit überzähligen kleinen Flecken oberhalb der Rippen 2 und 5. — Newcastle in Natal. Gen. Mieronaelia Hamps. Mieronaclia muscella Mab. ab. muscellula Strand n. ab. Im Vorderflügel ist der Fleck im Dorsalfelde mit dem Fleck im Ende der Zelle statt mit dem- jenigen an der Basis der Costa verbunden. — Madagaskar. Gen. Apisa Wik. Apisa canescens WIk. ab. homoerotica Strand n. ab. Q weiß wie das d. — Sierra Leone. ab. derversa Strand n. ab. S klein (nur 26 mm Flügelspannung) und wie das 2 bräunlich gefärbt. — Sansibar. Gen. Metaretia WIk. Metaretia lateritia H.-Sch. ab. lateritiola Strand n. ab. Im Vorderflügel ist das Bräun- liche der Zwischenräume reduziert oder fehlt ganz. — Äthiopisch. Metaretia invaria WIk. ab. opobensis Strand n. ab. Im Hinterflügel sind die. Fransen gelb. — Opobo in Alt-Calabar. Metaretia burra Schaus ab. congonis Strand n. ab. & Roter und im Vorderflügel fehlt der Discoidalfleck. — Kongo. Metaretia rubripuneta Hamps. ab. Hampsoni Strand n. ab. Hinterflügel fleischrötlich. — Kongo. Metaretia rufescens WIk. ab. fuscorufescens Strand n. ab. Die Vorderflügel sind viel mehr bräunlich oder dunkelbräunlich bewölkt. ab. Dostfuscescens Strand n. ab. Beide Flügel so wie die Vorder- flügel der ab. fuscorufescens, bisweilen auch die Spitze des Ab- domen ebenso gefärbt. — Äthiopisch. Gen. Pseudapiconoma Aur. Pseudapiconoma flavimacula WIk. ab. sedarata Strand n. ab. Die Rippen 4 und 5 der Vorder- flügel sind getrennt statt von einem Punkt entspringend. — Westafrika. Neue und wenig bekannte Nebenformen von Syntomididen. 83 Pseudapieconoma rubrieineta Holl. ab. ashantica Strand n. ab. Vorderflügel hellbraun. — Ashanti. Gen. Sarosa WIk. Sarosa notata Butl. ab. subnotata Strand n. ab. Abdomen zeigt nur schwache Spuren der dorsalen schwarzen und blauen Flecken (bei ab. inno- tata Draudt fehlen diese Flecke ganz). — Neotropisch. Gen. Gymnelia WIk. Gymnelia ecocho Schaus ab. cochonis Strand n. ab. Vorderflügel mit großem Discoidal- fleck, unter dem Ende der Zelle und oberhalb der Rippe 5 schwärz- lich, die Saumbinde ist breiter und mit gebuchtetem Innenrand. ab. cochonella Strand n. ab. Im Vorderflügel ist das Feld unter dem Ende der Zelle und das Saumfeld schwarz, mit hyalinen Flecken oberhalb der Rippen 2, 3, 4 und 6. — Sao Paulo in Bra- silien. ab. cochonula Strand n. ab. Im Vorderflügel ist der hyaline Fleck unter der Zelle zu drei antemedianen Flecken reduciert, während die Flecke oberhalb der Rippen 2 und 6 fehlen, unter- und außerhalb des Endes der Zelle finden sich metallisch blaue Flecke. — Sao Paulo. Gen. Phoeniecoprocta Hamps. Phoenicoprocta vaeillans WIk. ab. dunicea Strand 1915. Die drei oder vier terminalen Ab- dominalsegmente sind rot. — Neotropisch. Gen. Cosmosoma Hb. Cosmosoma Batesi Butl. ab. parana Strand n. ab. Vorderflügel nur mit kleinem orange- farbigem Fleck an der Basis. — Brasilien. Gen. Saurita H.-Sch. Saurita nigripalpia Hamps. var. costaricae Strand 1915. Die Internervalräume bräunlich oder weißlich braun, Kopf und Thorax ohne metallisch blaue Flecke. — Costa Rica. - Gen. Eurota WIk. Eurota strigiventris Guer. var. boliviae Strand n. var. &. Im Vorderflügel sind die Flecke der Medianbinde in der Zelle klein, oberhalb der Rippe 2 ist ein länglicher Strich, während im Hinterflügel ein ähnlicher Strich unter dem Ende der Zelle vorhanden ist. — Bolivia. Gen. Euchromia Hb. Euchromia formosa Guer. ab. wasinica Strand n. ab. Die Zeichnungen hell ockerfarbig statt hellgelb. — Wasin in Britisch Ostafrika. 6* 2. Hett 54 Embrik Strand: Euehromia lethe F. | ab. congoana Strand n. ab. Abdomen ohne blaue Binden. — Kongo. Euehromia polymena L. ab. sangirica Strand n. ab. Die Zeichnungen der Vorderflügel sehr hell, aber etwas trübe ockerfarbig. — Sangir. ab. burmanicola Strand n. ab. Tegulae und die Binden des Abdomen rötlich ockerfarbig. — Ober-Burma. Euehromia orientalis Butl. ab. burmana Strand 1915. $. Die Tegulae und Binden des Abdomen orange, die Binden des 4. Segments durch schwarze Striche von dem 3. Segment unterbrochen und an beiden Seiten uneben. — Unter-Burma. Euehromia oenone Butl. ab. oenoniella Strand n. ab. Die hyalinen Flecke der Vorder- tlügel unter und in der Zelle sowie oberhalb der Rippe 6 gelblich. — Salomonen. Euchromia ereusa L. ab. ceramica Strand n. ab. Abdomen ohne blaue Binden. — Ceram. Queensland. Gen. Maeroeneme Hb. Maeroeneme adonis Druce ab. chiriquicola Strand n. ab. Das Apicalfeld der Vorderflügel ohne Blaufärbung und von da bis zur Discozellulare verläuft ein schwarzer Strich. — Chiriqui. Maeroeneme nigritarsia Hamps. ab. irinitatensis Strand n. ab. 9. Die vier Mediansegmente des Abdomen mit weißem sublateralem Flecke. — Trinidad. Gen. Dinia WIk. Dinia mena Hb. ab. dunsceocincta Strand 1915. Die Mediansegmente des Ab- domen mit karmosinroten Binden. — Neotropisch. Gen. Triehura Hb. Triehura esmeralda WIk. var. esmeraldana Strand n. var. Abdomen mit vollständigen Reihen sublateraler weißer Flecke und mit 1—3 hyalinen Punkten auf dem Apicalwisch der Hinterflügel. — Kolumbien. Triehura ceoaretata Drury ab. leopoldensis Strand n. ab. &. Die Saumbinde der Vorder- flügel erweitert sich ganz allmählich gegen den Vorderrand. — San Leopold, Brasilien. Gen. Napata WIk. Napata splendida H.-Sch. ab. eucyane Felder. Im Vorderflügel erstreckt sich die Ouer- binde im Saumfelde fast bis zum Saume an der Rippe 3. ab. entomistis Strand 1915. Im Hinterflügel ist der subtermi- nale karmosinrote Fleck oben fast verwischt. — Neotropisch. Neue und wenig bekannte Nebenformen von Syntomididen. 85 Gen. Eupyra H.-Sch. Eupyra sages Druce ab. sagesoides Strand n. ab. $. Die Flecke beider Flügel sehr reduziert, diejenigen der Vorderflügel oberhalb Rippe 4 und unter- halb 6 fehlen. — Bolivia. Eupyra eonsors Schaus ab. demaculata Strand n. ab. Im Hinterflügel sind nur Spuren von dem Flecke oberhalb des Dorsalrandes vorhanden. — Bolivia. Gen. Cyanopepla Clem. Cyanopepla seintillans Butl. ab. aberrans Strand n. ab. Die Rippe 5 der Hinterflügel ent- springt von der unteren Ecke der Zelle. — Zentralamerika. Cyanopepla micans H.-Sch. ab. dseudomicans Strand n. ab. 9 ist die von Hampson in seiner Monographie als die Hauptform beschriebene weibliche Form, während die wahre nomenklatorische Hauptform bei ihm als „ab. 2. micans‘‘ figuriert. ab. subfulgens Strand n. ab. 3. Vorderflügel mit einem ver- wischten karmosinroten Strich in der unteren Ecke der Zelle. — Kolumbien. Venezuela. Cyanopepla fastuosa WIk. ab. brasilicola Strand n. ab. Im Vorderflügel kommt der karmosinrote Fleck jenseits der Zelle auf der Oberseite zum Vor- schein. — Brasilien. Cyanopepla xenodice Druce ab. costaricensis Strand n. ab. Im Vorderflügel ist der Fleck jenseits der Zelle blaß. — Costa Rica. Gen. Aclytia Hb. Aclytia punetata Butl. ’ var. astigma Strand 1915. Vorderflügel ohne gelben Fleck auf der Oberseite. — Guatemala. var. megastigma Strand 1915. Vorderflügel mit großem, rundem, gelbem Discozellularfleck. — Costa Rica. Brasilien. Gen. Agyrta Hb. Agyrta porphyria Stoll var. veyesensis Strand n. var. Vorderflügel mit blauem Strich unter der Zelle, der sich fast bis zum Analwinkel erstreckt, Hinterflügel mit einem schwachen hyalinen Strich unter der Zelle. — Reyes (Amazonas). Gen. Eucereon Hb. Eucereon maricum Cr. ab. maricordes Strand n. ab. Im Hinterflügel ist die Saumbinde schmal zwischen der Rippe 3 und dem Analwinkel. — Amazonas. Eucereon pseudarchias Hamps. ab. juruana Strand n. ab. Die Flecke auf dem Hinterkopf, Coxen und Abdomen orangerot. — Amazonas, Rio Jurua. 2. Heit 86 Embrik Strand: ab. dova Strand n. ab. Im Vorderflügel ist die Vitta an der Basis der Rippe 1 kräftig und ungeteilt, der Zahn der Antemedian- linie oberhalb derselben erstreckt sich bis zur Basis und darunter befindet sich ein vereinzelter gekrümmter Strich; im Hinterflügel sind die Rippen 3 und 4 gestielt. — Brasilien. Eucereon discolor WIk. “ var. Zanampayae Strand n. var. Grauer, Hinterflügel ganz weiß mit Ausnahme im Apicalfelde. — Rio Tanampaya in Bolivia. Gen. Correbidia Hamps. Correbidia terminalis WIk. var. dseudoterminalis Strand n. var. Im Vorderflügel ist die Medianbinde viel breiter und mit gebuchteten Rändern, am Dorsal- rande verloschene schwärzliche Färbung. Hinterflügel mit einem medianen schwarzen Fleck auf Costa unten. — Zentralamerika etc. Gen. Ctenucha Kirby Ctenucha vittigera Blanch. ab. Zativitta Strand 1915. Im Vorderflügel sind die Striche auf den Rippen sehr breit und lassen von der Grundfarbe nur wenig übrig. — Chile. Argentinien. Ctenucha venosa WIk. var. ecuadorica Strand 1915. &. Scheitel schwarz, an den Palpen sind Basis und Oberseite scharlachrot oder gelblich, — Ecuador. Neue Nebenformen indischer Heterocera. Von Embrik Strand, Berlin. Im Anschluß an Hampson’s ‚‚Supplementary Paper to the Volumes [on Moths] in ‚The Fauna of British India‘ in Journ. Bombay Nat. Hist. Soc. XI—XXI stelle ich im folgenden einige Nebenformen indischer Heterocera auf. Auch in den Fällen, wo die neue Form aus einem nichtindischen Gebiet stammt, ist die Hauptform der Art orientalisch. Fam. Noetuidae. Subfam. Agaristinae. Mimeusemia basalis WIk. ab. feminalis Strand n. ab. 9. Der orangefarbene Fleck der Hinterflügel fehlt, abgesehen von einem Strich am Ende der Mediana unten. — Sikkim. Subfam. Agrotinae. Hermonassa ineisa Mr. var. kaschmiricola Strand n. var. Viel dunkler. Thorax mit viel schwarzen Schuppen eingemischt. Vorderflügel dunkel- Neue Nebenformen indischer Heterocera. 87 bräunlich, Basalfeld und Costalfeld bis außerhalb der Mitte oliven- grün übergossen. Hinterflügel bräunlich. — Kaschmir etc. Subfam. Hadeninae. Cirphis mieacea Hamps. var. Zravancorica Strand n. var. Thorax und Vorderflügel mehr rotbraun übergossen, letztere insbesondere in und unter der Zelle und von da schräg bis zur Spitze. — Ceylon. Callopistria insularis But!. ab. carnepicta Strand n. ab. Die weißen Zeichnungen der Vorderflügel fleichrötlich übergossen. ab. olivaceopicta Strand n. ab. Grundfarbe gelblichweiß, die Zeichnungen oliven-ockerfarbig, die Hinterflügel rot gefärbt. — Burma, Borneo etc. Subfam. Erastriinae. Tolpia plumbifusa Hamps. ab. sikkimensis Strand n. ab. Rötlichbraun, Kopf und Te- gulae dunkel; im Vorderflügel sind nur Median- und Saumfeld sowie der Basalteil des Costalfeldes bleibräunlich übergossen. — Sikkim. Eublemma semirufa Hamps. ab. novae-guineae Strand n. ab. Das rötliche Feld der Vorder- flügel erstreckt sich weiter costalwärts und die subterminale Linie beider Flügel ist weißer sowie mehr unregelmäßig gezähnt. — Neu-Guinea, die Hauptform von Sikkim. Subfam. Acronyctinae. Oligia ptyophora Hamps. ab. $tyobhoroides Strand n. ab. Im Vorderflügel in und unter der Zelle ein Wisch, weil daselbst weißlich übergossen. — Punjab. Agroperina lateritia Hufn. ab. Surpurascens Strand n. ab. Hell purpurrot gefärbt. — Kaschmir etc. Aeronyeta albiorbis Hamps. ab. Zravancorica Strand n. ab. Grauer und dunkelbraun be- sprenkelt, im Vorderflügel sind die weißen Mondflecke an der Postmedianlinie kleiner und weniger deutlich. — Travancore. Acrapex brunnea Hamps. ab. brunneotides Strand n. ab. Hinterflügel mehr einfarbig braun. ab. brunneella Strand n. ab. Vorderflügel ohne die weißen Punkte an der unteren Eoke der Zelle. — Ceylon, Borneo, Afrika. Subfam. Noctuinae. Thermesia Butleri Leech var. khasicola Strand n. var. Im Hinterflügel ist das Feld zwischen dem Saume und den subterminalen Flecken gelb. — Khasis. 2. Heft 88 Embrik Strand: Subfam. Hypeninae. Marapana minoralis Hamps. ab. minorella Strand n. ab. Median- und Postmedianfeld der Vorderflügel rötlich übergossen mit oder ohne einen schwarzen Fleck in der dorsalen Hälfte des Medianfeldes. — Ceylon. Hypena phecomalis Swinh. ab. violaceo-definita Strand n. ab. Im Vorderflügel ist die Antemedianlinie innen, die Postmedian- und Subterminallinien außen violettblau eingefaßt. — Khasis. Hypena aenescens Hamps. “ ab. excurvata Strand n. ab. Im Vorderflügel ist die Median- linie an der Discozellulare nach außen gekrümmt (,,excurved‘“) und unter der Zelle mehr wellig gekrümmt, an der unteren Ecke der Zelle ist ein schwarzer Punkt. — Ceylon. Catada tausigna Hamps. ab. bhutanica Strand n. ab. d. Färbung bräunlich (bei der Type mehr grau), das Feld zwischen der Antemedian- und der Medianlinie weißlich, die weißliche Berandung der Submarginal- linie nur so weit erkennbar. — Bhutan. Meecodina subjecta WIk. ab. africana Strand n. ab. Mehr bräunlich übergossen als die in Bhutan vorkommende Hauptform. — Afrika. Fam. Geometridae. Boarmia glaueoeineta Hamps. ab. & glaucocinctula Strand n. ab. Beide Flügel mit breiter weißlicher Binde vor der Postmedianlinie. ab. SQ glaucocinctodes Strand n. ab. In beiden Flügeln ist das Medianfeld weißlich mit einem gelblichen Anflug am äußeren Rande der Postmedianlinie; im Vorderflügel ist die Mitte des Dorsalrandes gelblich, während eine weißliche wellige Subterminal- linie an der Rippe 5 nach innen gebogen ist und dann fast senk- recht auf dem Dorsalrand nahe dem Analwinkel verläuft ; die Unter- seite der Vorderflügel mit einem blassen Wisch im Saumfelde unter der Rippe 5 und mit weißeren Hinterflügeln. ab. 2 glaucocinctella Strand n. ab. In beiden Flügeln ist das Medianfeld weißer. — Kaschmir. Boarmia hemiglaucaria Hamps. ab. nigroirrorata Strand n. ab. Die ganzen Flügel schwarz besprenkelt und gestrichelt, die olivenbraune Färbung mehr aus- gedehnt und auffallender. ab. reversa Strand n. ab. Die schwarze Besprenkelung und Bestrichelung sehr dick und gleichmäßig verteilt, die olivenbraune Färbung schwach und auf die Linien beschränkt. — Tibet. Bhutan. Phibalapteryx interrubrescens Hamps. ab. dalhousiensis Strand n. ab. Mehr einfarbig rotbraun. — Dalhousie; die typische Form in Tibet. Neue Nebenformen indischer Heterocera. 89 Heteromiza obliquaria Leech var. dseudoobliguaria Strand n. var. ist die von Hampson in Journ. Bombay Nat. Hist. Soc. XVIII, p. 32—33 (1907) beschrie- bene, von der typischen, chinesischen, verschiedene Form. — Khasis. Medasina pallidimargo Swh. ab. jana Strand n. ab. Im Vorderflügel ist die Postmedianlinie nicht unterbrochen, an der Rippe 6 ist sie nach außen geeckt, dann gezähnt und am Dorsalrande nach außen gebogen. — Kaschmir etc. Arichanna rubrifusa Hamps. ab. /ula Strand n. ab. Vorderflügel rotbraun übergossen bis nahe der Subterminallinie, in der Basalhälfte des Dorsalrandes und auf dem Vorderrande vor der Mitte bleibt etwas graue Färbung. — Sikkim. Tibet. Fam. Cossidae. Dudgeonea leueostieta Hamps. var. sierraleonensis Strand n. var. Im Vorderflügel ist der Außenrand des gefleckten Basalfeldes mehr gerade und aufrecht, die Flecke auf dem Vorderrande und im Apicalfelde kleiner. Hinter- flügel dunkel rötlich. — Sierra Leone, die Hauptform ist aus Sikkim. Fam. Limacodidae. Thosea postornata Hamps. ab. Hampsoni Strand n. ab. ist die von Hampson (in: Journ. Bombay Nat. Hist. Soc. XIII, p. 231) beschriebene ‚Hauptform‘“, die aber nach seinen eigenen Angaben von der Type verschieden ist und also nicht die nomenklatorische forma principalis sein kann. — Sikkim, die wahre Hauptform bzw. die Type ist von Shanghai. Fam. Thyrididae. Rhodoneura fallax Warr. ab. /allaciordes Strand n. ab. Medianfeld der Vorderflügel und Apicalfeld der Hinterflügel oben schwarz übergossen. — Khasis, Bali. Neu-Guinea. . Fam. Pyralididae. Nephopteryx asbolalis Hamps. ab. fundigrisea Strand n. ab. ‚Vorderflügel im Grunde grau, Hinterflügel mit Strichen von schwarzen Schuppen an der Basis von Costa und der Subcostalrippe unten. — Indien. Bali. Soll auch in Sierra Leone vorkommen. Stemmatophora scotalis Hamps. ab. kaschmiribia Strand n. ab. Brauner und weniger schwarz, die Linien der Vorderflügel näher beisammen, die Antemedian- linie mehr gebuchtet. — Kaschmir. Fam. Aegeriidae. Seoliomima insignis Butl. ab. dseudornsignis Strand n. ab. ist die von Hampson in Journ. Bombay Nat. Hist. Soc. 20, p. 95 (1910) beschriebene Form von Madras, die von der typischen Form von Borneo verschieden ist. 2. Heft 90 Dr. C. Fr. Roewer: 52 neue Opilioniden. Von Dr. ©. Fr. Roewer in Bremen September 1916. (Mit 47 Figuren im Text.) In Fortsetzung der Bearbeitung des ‚Opilioniden-Materials. dem die neuen Formen meiner Abhandlung im Band 81, A 3, p. 1—152 (1915) dieser Zeitschrift entstammen, fand ich. außer vielen Exemplaren schon bekannter Formen die in folgender Ab- handlung beschriebenen neuen Gattungen und Arten, denen später hoffentlich weitere werden folgen können. Ich führe zunächst wieder eine systematische Übersicht der neuen Gattungen und Arten dieser Arbeit auf, um in ihren Diagnosen Angaben zu sparen, welche ich für die Familien, Subfamilien und Gattungen schon 'in meinen früheren Arbeiten, die meist in dieser - Zeitschrift veröffentlicht wurden, gegeben habe. Jene Diagnosen gelten in ganzem Umfange auch für die hier beschriebenen Formen, und Angaben, die man hier vermißt, betreffen Merkmale, die der höheren Ordnung (Familie, Subfamilie oder Gattung) zugehören und an angegebenem Orte zu finden sind. Systematische Übersicht. Ord. OPILIONES. Subord. Laniatores (Thorell). 1. Fam. Phalangodidae (Simon). 1. Subfam. Phalangodinae (Simon). 1. Beloniscus albiephippiatus nov. spec. — Malakka. 2. Parazalmoxida solitaria nov. gen. vov. spec. — Marschall-Inseln. 2. Fam. Assamiidae (Soerensen). 1. Subfam. Assamiinae (Roewer). 3. Chilon atroluteus nov. spec. — Kamerun. 3. Fam. Cosmetidae (Simon). 1. Subfam. Cosmetinae (Cambr.). 4. Cynorta punctatolineata nov. spec. — Venezuela. 5. Cynorta gamma nov. spec. — Surinam. 6. Cynorta seminata nov. spec. — Brasilien. 7. Cynortellina ornata nov. spec. — Ecuador. 8. Proerginus lineatus nov. gen. nov. spec. — Insel Haiti. 9. Poecilaema micropunctatum nov. spec. — Brasilien. 10. Poecilaema serrifemur nov. spec. — Surinam. 11. Poecilaema diadematum nov. spec. — Surinam. 12. Poecilaema ornatum nov. spec. — Surinam. 13. Poecilaemula beculiare nov. spec. — Brasilien. 14. Eupoecilaema ornatum nov. gen. nov. spec. — Brasilien. 15. 45. 46. 52 neue Opilioniden, 91 2. Subfam. Discosominae (Cambr.). Sibambea rotunda nov. gen. nov. spec. — Ecuador. 4. Fam. Gonyleptidae (Simon). 1. Subfam. Pachylinae (Roewer). . Progyndes curvitibialis nov. gen. nov. spec. — Argentinien. . Parapucrolia ocellata nov. gen. nov. spec. — Argentinien. . Proampycus spinifrons nov. gen. nov. spec. — Argentinien. . Discocyrtus spinosus nov. spec. — Argentinien. . Discocyrtus calcarıfer nov. spec. — Brasilien. Discocyrtus tenuis nov. spec. — Brasilien. 1% . Pachyloides armatus nov. spec. — Brasilien. . Pachyloides calcartibialis nov. spec. — Brasilien. . Metapachyloides rugosus nov. gen. nov. spec. — Brasilien. 2. Subfam. Stenostygninae (Roewer). . Bunistygnus macrochelis nov. gen. nov. spec. — Venezuela. 3. Subfam. Gonyleptinae (Simon). . Progonyleptordes spinifrons nov. gen. nov. spec. — Brasilien. . Gonyleptes guttatus nov. spec. — Brasilien. . Gonyleptes cancellatus nov. spec. — Brasilien. . Gonyleptes pectinipes nov. spec. — Brasilien. . Pachylibunus armatissimus nov. spec. — Brasilien. . Allogonylebtes insignitus nov. gen. nov. spec. — Birasilien. . Weyhia parva nov. spec. — Brasilien. . Metagonyleptes armatifrons nov. spec. — Brasilien. . Acrogonyleptes spinifrons nov. gen. nov. spec. — Brasilien. . Paragonyleptes pygoplus nov. spec. — Brasilien. | . Metagoniosoma calcaripes nov. gen. nov. spec. — Brasilien. 4. Subfam. Mitobatinae (Simon). . Ancistrotus gracilis nov. spec. — Brasilien. 5. Subfam. Coelopyginae (Soerensen). . Sphaerobunus rhinoceros nov. gen. nov. spec. — Brasilien. . Proampheres tibialis nov. spec. — Brasilien. 6. Subfam. Cranainae (Roewer). . Procranaus filipes nov. gen. nov. spec. — Ecuador. . Ventripila marginata nov. gen. nov. spec. — Ecuador. . Holocranaus laevifrons nov. spec. — Ecuador. . Holocranaus luteimarginatus nov. spec. — Ecuador. . Inezia calcarfemoralis nov. spec. — Venezuela. 2. Subord. Palpatores (Thorell). 1. Fam. Ischyropsalidae (Simon). Ischyropsalis helvetica nov. spec. — Schweiz. Ischyropsalis dacica nov. spec. — Siebenbürgen. 2. Heft 92 Dr. C. Fr. Roewer: 2. Fam. Phalangiidae (Simon). 1. Subfam. Sclerosomatinae (Simon). 47. Prosclerosoma similis nov. spec. — Italien. 2. Subfam. Phalangiinae (Simon). 48. Rhampsinitus granarius nov. spec. — Transvaal. 49. Rhampsinitus filibes nov. spec. — Ostafrika. 50. Guruia leucobunus nov. spec. — Ostafrika. 51. Cristina bispinifrons nov. spec. — Kamerun. 3. Subfam. Gagrillinae (Thorell). 52. Embrikia maculatipes nov. spec. — Venezuela. Beloniseus albiephippiatus nov. spec. & unbekannt. 9. L. des Körpers 4 mm; des I. Beines 8, II. 14, III. 9, IV. 12,5 mm. Körper um die Hälfte länger als breit, vorn gerade und quer abgestutzt; Cephalothorax seitlich gerundet, nach der I. Scutum- querfurche zu eingebuchtet; Dorsalscutum neben der I. und V. Scutumquerfurche seitlich deutlich eingeschnürt; Abdomen hinten gerundet. Unterer Stirnrand des Cephalothorax unbewehrt, oberer dagegen nahe den Seitenecken mit je 1 kleinen (weißen) Dörnchen besetzt. Augenhügel sehr breit, median bis fast auf die Cephalo- thoraxfläche breit gefurcht; oberhalb jedes Auges 1 aufrechtes, spitzes Dörnchen und dahinter je 1 winziges Körnchen. Fläche des Cephalothorax hinter dem Augenhügel mit 2 nebeneinander- stehenden Körnchen. I.—V. Area des Abdominalscutums und I.—III. freies Dorsalsegment des Abdomens mit je einer. regel- mäßigen Körnchenquerreihe; II. Area außerdem mit einem mitt- . leren Paare schlanker, spitzer Dörnchen und III. freies Dorsal- segment des Abdomens mit 1 ebenso großen, spitzen Median- dörncehen. Seitenrand des Abdominalscutums glänzend glatt. Freie Ventralsegmente des Abdomens mit je einer Körnchenquer- reihe. IV. Coxa so breit wie die übrigen; I. Coxa vorn grob be- körnelt; II. und III. Coxa verstreut grob bekörnelt, III. Coxa außerdem mit je einer vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen; IV. Coxa spärlich bekörnelt und dorsal-apical-außen unbewehrt; die Fläche aller Coxen ist weitschichtig fein behaart. Cheliceren kräftig; I. Chelicerenglied gleichmäßig verdickt, ohne abgesetzten, dorsalen Apicalbuckel, glänzend glatt; II. Glied normal gebaut und glatt. Palpen dick und sehr kräftig; Trochanter kugelig, dorsal' mit 1 Körnchen und ventral mit 1 Stachel bewehrt; Femur cylindrisch, doch gekrümmt, ventral mit 1 basalen und 2 fast apicalen kleineren und apical-innen mit 1 großen Stachel; Patella kurz keulig, nur apical-innen mit 1 Stachel; Tibia ventral jederseits mit je 4 und Tarsus ventral-innen mit 5 gleichgroßen und ventral-außen mit 4 gleichgroßen Stacheln; Tarsalklaue so 52 neue ÖOpilioniden. 93 lang wie der Tarsus. — Beine kräftig; I.—III. Trochanter kurz, fast kugelig, glatt; IV. Trochanter zweimal so lang wie dick, eylindrisch, rings spärlich bekörnelt; I. und II. Femur gerade, III. und IV. Femur S-förmig gekrümmt; alle Beinglieder außer dem IV. Trochanter glatt. Zahl der Tarsenglieder 6, 18, 6, 7. Färbung des Cephalothorax rostbraun, seitlich schwarz ge- netzt; Augenhügel dunkelbraun bis auf die beiden blaßgelben Dörnchen. Areae des Abdominalscutums und freie Dorsalsegmente des Abdomens glänzend pechbraun, alle Dornen und Körnchen der QOuerreihen und der Cephalothoraxfläche, auch des Stirnrandes milchweiß; ein weißes, rechteckiges Ouerband liegt auf der II. Area des Abdominalscutums zwischen den beiden weißen Dornen, diese mit umfassend; Scutumseitenrand an der Außenkante ganz weiß berandet. Freie Ventralsegmente des Abdomens und Coxen einfarbig rostbraun; Trochantere der Beine rostgelb, Femora und Tibien des- gleichen, doch nahe ihrer Basis und ihrer Spitze mit je1schwärzlichen Ringfleck. Cheliceren und Palpen rostgelb, reich schwarz genetzt. Malakka (Singapore). 1 9. Gen. Parazalmoxida nov. gen. Augenhügel quer-oval, niedrig, in der Mitte am höchsten, doppelt so breit wie lang, oben fein bekörnelt und deutlich vom Stirnrand des Cephalothorax entfernt. Dorsalscutum der III. Coxa gegenüber etwas eingeschnürt durch die ver- tiefte I. Scutumquerfurche, von hieraus nach hinten verbreitert und am Hinterrande am breitesten; Dorsalscutum mit 5 deutlichen Ouerfurchen, die nichtdurch eine mediane Längsfurche miteinander verbunden sind und deren erste deutlich V-förmig nach vorn gekrümmt ist, während die übrigen vier ge- rade und einander parallel sind. Areae des Abdominalscutums und freie Dorsalsegmente unbewehrt, nur bekörnelt. — Die IV. Coxa größer als die übrigen; Stigmensegment je- derseits mit einem schrägen Ouerkiel, vor dem nach außen hin hinter der Spitze der ke ag Fe Coxa das längliche Stigma liegt. Cheliceren °°° EHE a ERIC, basalı Achnial en a deutlich abgesetztem dorsalen Apicalbuckel. Palpen kurz, nicht schlank; alle Palpenglieder bestachelt; Femur und Patella apical- innen mit je 1 Stachel; Tibia und Tarsus ventral abgeflacht und an den ventralen Kanten bestachelt. Beine kurz und kräftig, fein be- körnelt;; I. Bein nicht bestachelt; III. und IV. Femur S-förmig ge- krümmt. Endabschnitt des II. Tarsus 3gliedrig; I. Tarsus 3gliedrig; II. Tarsus mehr als 6gliedrig, variabel; III. Tarsus 5- und IV. Tarsus 6gliedrig. Marschall-Inseln. — 1 Art. 2. Heft 94 Dr. ©. Fr. Roewer: P. solitaria nov. spec. L.-des Körpers 3,5 mm; des I. Beines 4,5, II. 7,5, III. 7, IV. 9 im: Stirnrand des Cephalothorax unbewehrt, jederseits der Mediane schwach ausgebuchtet für den Ansatz der Cheliceren. Körper ge- wölbt, auf der I. Scutumquerfurche etwas eingedrückt. Augen- hügel regellos bekörnelt. Fläche des Cephalothorax glatt; I.—IV. 'Area des Dorsalscutums und freie Dorsal- und Ventralsegmente des Abdomens mit je einer Querreihe grober, spitzenborstiger Höckerchen, die der Analspitze zu an Größe zunehmen. Solche Höckerchen bilden auch nur eine Längsreihe auf dem Scutum- seitenrande. Fläche der Coxen dicht und rauh bekörnelt, sonst unbewehrt. Cheliceren kräftig; der dorsale Apicalbuckel des I. Gliedes glatt; II. Glied glatt und normal gebaut. Palpen kurz und kräftig; Trochanter ventral mit 2 Körnchen; Femur ventral- basal mit 2 Stacheln und darauffolgend mit einer Reihe aus 3 stumpfen Körnchen, apical-innen mit 1 Stachel; Patella apical- innen mit 1 Stachel; Tibia ventral jederseits mit je 3 und Tarsus ventral jederseits mit je 2 Stacheln; Tarsalklaue so lang wie der Tarsus. Beine kurz und kräftig, unbewehrt nur die S-förmig ge- krümmten III. und IV. Femora mit je einer ventralen Längsreihe stumpfer Buckelkörnchen. Zahl der Tarsenglieder 3, 9, 5, 6. Färbung des Körpers dorsal und ventral schwarzbraun, nur die dorsalen Ouerfurchen rostgelb; rostgelb auch die Coxen und Trochantere der Beine, deren übrige Glieder rostbraun und reich schwarz genetzt sind bis auf die blaßgelben Tarsen. Cheliceren und Palpen rostgelb, doch reich schwarz genetzt. Marschall-Inseln (Jaluit). 2 (9). Chilon atroluteus nov. spec. L. des Körpers 4 mm; des I. Beines 8, II. 16, III. 9,5, IV. 16mm. Fläche des Cephalothorax, auch sein Stirnrand oben fein be- körnelt; unterer Stirnrand mit 5 Kegeldörnchen (2:1:2), deren innen-laterale dreimal und außen-laterale zweimal so groß sind wie das mediane. Augenhügel quer-oval, niedrig, breiter als hoch und lang, oben in der Mitte mit 2 größeren, spitzen Kegeldörnchen, vor deren jedem noch je 1 kleines Körnchen steht. Seitenrand des Abdominalscutums glatt, doch neben der III. Area mit 1 kleinen Kegelhöcker besetzt; I.—III. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Paare nach hinten an Größe zunehmender Kegeldörnchen; IV. Area unbewehrt; Scutumhinterrand mit je 1 Seiteneckdörnchen und 1 Mediandörnchen, halbwegs zwischen diesen mit je 1 kleinen Kegelhöcker; I. freies Dorsalsegment des Abdomens nur mit je 1 Seiteneckdörnchen; II. freies Dorsal- segment mit je 1 Seiteneckdörnchen und wie auch das III. freie Dorsalsegment mit je einem mittleren Paare größerer spitzer Kegeldornen; dorsale Analplatte unbewehrt. Freie Ventralsegmente des Abdomens mit je einer feinen Körnchenquerreihe; Fläche der 52 neue Opilioniden. 95 Coxen gleichmäßig rauh bekörnelt;; III. Coxa mit je einer vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen; IV. Coxa dorsal- lateral-außen mit 1 senkrecht abstehenden, kräftigen, spitzen Kegeldorn. Cheliceren kräftig; I. Glied mit großem, dorsalen, glatten Apicalbuckel; II. Glied glatt. Palpen dünn, schlank; Trochanter mit 2 winzigen, ventral-api- calen Körnchen; Femur ventral mit einer regelmäßigen Zähnchenlängsreihe und api- cal-innen unbewehrt. Beinelang und dünn; alle Femora gerade; alle Beinglieder un- bewehrt. Zahl der Tarsenglieder 5, 10— 21.16; 0. Färbung des Körpers dorsal blaß rost- gelb; stark schwarz genetzt und ange- laufen sind: Stirnrand und Fläche des Cephalothorax, Seitenfläche des Abdo- minalscutums, alle Dörnchen des Rückens und lateral auch die freien Dorsalsegmente des Abdomens. Scutumseitenrand jedoch |. Fig. 2. blaßgelb. Ventralsegmente des Abdomens ee a T und Coxen rostgelb, reich schwarz genetzt. und: Palen ae Beine: Trochantere rostgelb, desgleichen die basalen Gelenkknöpfe der Femora; Femora im übrigen wie auch Patellen und Tibien schwarz, doch jeweils mit schmal blaß- gelber Spitze; Metatarsen und Tarsen schwarz. Cheliceren und Palpen rostgelb, doch gleichmäßig schwarz genetzt. Kamerun (Buea). 1 £&. Cynorta punctatolineata nov. spec. d.: L. des Körpers 5,5 mm; des I. Beines 12, II. 20, III. 15, ‚IV. 21,5 mm. Q© unbekannt. Augenhügel niedrig, dreimal so breit wie lang, median flach ausgekehlt, oben jederseits bekörnelt. Fläche des Cephalothorax und Abdominalscutums mattglatt, doch Scutumhinterrand und freie Dorsalsegmente und Ventralsegmente des Abdomens mit je einer groben Körnchenquerreihe. I. Area des Abdominalscutums mit einem mittleren Paare niedriger Tuberkeln und III. Area mit einem mittleren Paare spitzer Kegeldornen. Fläche der Coxen gleich- mäßig bekörnelt; III. Coxa mit je einer vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen; IV. Coxa dorsal-apical-außen mit einem stumpfen, basal warzigen Kegelhöcker. Cheliceren klein, auch beim & normal gebaut; dorsaler Apicalbuckel des I. Gliedes überall dicht grob bekörnelt; II. Glied normal gebaut. Beine lang und dünn; alle Glieder gerade und mit Ausnahme des IV. Beines unbewehrt. Sekundäre Geschlechtsmerkmale, außer dem ver- dickten Basalabschnitt des I. Tarsus, am IV. Bein des &: Tro- chanter unbewehrt; Femur apical leicht verdickt, dorsal verstreut 2. Heit 96 Dr. C, Fr. Roewer: rauh bekörnelt, ventral innen und außen mit je einer Längsreihe von 10—12 Hakenzähnchen, die apical am größten sind und basal- wärts als Körnchen schließlich verschwinden; Patella unbewehrt; Tibia in Längsreihen bekörnelt, ventral innen und außen apical mit einigen größeren Zähnchen. Zahl der Tarsenglieder 6, 12, 8, 9. Färbung des Körpers rotbraun; Cephalothorax um den Augen- hügel schwarzbraun angelaufen, ebenso jederseits auf der I. und III. Area des Abdominalscutums das Feld rings der Tuberkeln bzw. Kegel- dornen. Körper dorsal mit weißgelber Zeichnung, wie folgt: ÜberdieI. Scutum- querfurche zieht sich eine scharfe V- Zeichnung, deren Schenkel am Cepha- lothorax-Seitenrande in je einem großen Netzflecken enden und die sich median über das Abdominalscutumin einer Reihe aus 5 Fleckchen fortsetzt bis zur IV. Scutumquerfurche, wo sie einmündet in einen scharfgezeichneten, die beiden Dornen der III. Area von hinten-außen her umfassenden, geschwungenenDoppel- Fig. 3. Cynorta punctato- bogen, der seinerseits mit dem Scutum- lineata Rwr. — seitenrand durch eine schräge gerade Dip ei May Linie verbunden ist. I. und II. Area des re las Abdominalscutums halbwegs zwischen Mediane und Seitenrand mit je einem nach innen gekrümmten Mönd- chen, deren Ecken auf der II. und III. Scutumquerfurche liegen und hier von rechts nach links verbunden durch je eine die mediane Fleckenreihe kreuzende Ouerreihe runder Fleckchen. IV. und V. Area des Abdominalscutums und I. —III. freies Dorsalsegment des Ab- domens mit je einer Ouerreihe runder Fleckchen. Beine, Cheliceren und Palpen dunkelbraun, schwarz genetzt. Venezuela (zwischen Maracaibo und der Sierra de la Perija). 10. & unbekannt. 9. L. des Körpers 6 mm; des I. Beines 15; 11. 33, UL @23, IV. 33 mm. Augenhügel niedrig, dreimal so breit wie lang, median flach ausgekehlt und oben jedeıseits grob bekörnelt. Fläche des Cephalo- thorax und des Abdominalscutums mattglatt, doch Scutumhinter- rand und freie Dorsal- und Ventralsegmente des Abdomens mit je einer Körnchenquerreihe. I. Area des Abdominalscutums mit einem mittleren Paare niedriger Tuberkeln und III. Area mit einem mittleren Paare spitzer Kegeldornen. Fläche der Coxen gleichmäßig grob und rauh bekörnelt; I. Coxa mit einer vorderen Randreihe stumpfer Höckerchen; III. Coxa mit je einer vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen; IV. Coxa dorsal- Cynorta gamma nov. spec. 52 neue Opilioniden. 97 apical-außen mit einem kurzen, dicken, warzenartigen Kegel- höcker. Cheliceren klein, dorsaler Apicalbuckel des I. Gliedes gänzlich grob bekörnelt ; II. Glied normal gebaut, glatt. Beine lang und dünn; alle Glieder glatt und unbewehrt; Femora gerade. Zahl der Tarsenglieder 6, 14, 7, 8. Färbung des Körpers dorsal und ventral dunkelbraun; Körper dorsal mit gelbweißer Zeichnung, wie folgt: Über die I. Scutum- querfurche zieht sich eine scharfe V-Zeichnung, deren Schenkel am Cephalothorax-Seitenrande nach vorn 2—3 Gabelästchen entsenden und die sich median über die I. Area des Abdo- minalscutums breit bis zur II. Scutum- furche fortsetzt, wo sie durch einen QOuerbogen zum Abschluß gebracht wird. Von den Enden dieses Ouerbogens aus zieht sich jederseits halbwegs zwischen Mediane und Scutumseitenrand, dieauch gelbweißen Tuberkeln der I. Area des Abdominalscutums von außen her um- fassend, eine Bogenreihe aus je3 runden Fleckchen. Der Medianfortsatz der vor- deren V-Zeichnung wird median auf der Fig. 4. II. und III. Area fortgesetzt durch eine Cynorta gamma Rwr. — aus 3 Fleckchen bestehende Reihe, die Körper ohne Beine auf der III. Scutumquerfurche von und Palpen dorsal. einer aus 6 ovalen Fleckchen bestehenden Ouerreihe gekreuzt wird und bis zur IV. Scutumquerfurche reicht, wo sie ein- mündet in eine geschwungene, die beiden Kegeldornen der III. Area nicht umfassende, bis zum Scutumseitenrande reichende Ouerbinde. Wo diese Ouerbinde den Scutumseitenrand trifft, beginnt eine schmale Randbinde, die sich am Scutumseitenrande nach vorn bis neben die I. Area hinzieht; IV. Area jederseits mit je einem Querstreif. — Beine rostgelb, einschließlich der Trochan- tere; Patellen schwarz genetzt. Cheliceren und Palpen rostgelb und reichlich schwarz genetzt. Surinam (Paramaribo). 1 2. Cynorta seminata nov. spec. & unbekannt. 9. L. des Körpers 5 mm; des I. Beines 14, II. 36, III. 20, IV. 28 mm. Augenhügel niedrig, dreimal so breit wie lang, median flach ausgekehlt und glatt glänzend. Fläche des Cephalothorax und des Abdominalscutums gleichmäßig fein bekörnelt, doch Scutum- hinterrand und freie Dorsal- und Ventralsegmente des Abdomens mit je einer Körnchenquerreihe. I. Area des Abdominalscutums mit einem mittleren Paare niedriger Tuberkeln und III. Area mit einem mittleren Paare spitzer Kegeldornen. — Fläche der Coxen Archiv für Naturgeschichte 1916. A. 2, 7 2. Heit 98 Dr. C. Fr. Roewer: dicht und gleichmäßig rauh bekörnelt; III. Coxa mit je einer vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen; IV. Coxa lateral-außen grob bekörnelt und dorsal-apical-außen unbewehrt. Cheliceren klein; dorsaler Apicalbuckel gleichmäßig grob bekörnelt; II. Glied normal gebaut, glatt. Beine lang und dünn; alle Glieder unbewehrt. Zahl der Tarsenglieder 6, 13, 9, 10. Färbung des Körpers dorsal und ventral rostbraun; Cephalo- thorax und Abdominalscutum sehr dicht und regellos mit kreis- runden, weißgelben Pünktchen übersät; davon frei nur die Stirn- gegend vor dem Augenhügel, Augenhügel, die beiden Tuberkeln der I. Area, die beiden Kegeldornen der III. Area und der schmal dunkelbraun berandete Scutumseitenrand und der Scutumhinter- rand. Stirnfläche in der Mitte mit 2 nebeneinander stehenden, iso- lierten, weißgelben Fleckchen. Freie Dorsalsegmente des Abdomens nicht weißgelb gezeichnet, einfarbig rostbraun, desgleichen Coxen und Ventralsegmente des Abdomens. Beine blaß rostgelb; Spitzen der Femora und Tibien, sowie die ganzen Patellen schwärzlich. Cheliceren und Palpen rostgelb, reich schwarz genetzt. Brasilien (Bahia). 12. Cynortellina ornata nov. spec. & unbekannt. 0. L..des Körpers 5,5 mm; des 'T., Beines 17, IL. 39, 1222: IV. 33 mm. Augenhügel niedrig, über doppelt so breit wie lang, median flach ausgekehlt, oben jederseits bekörnelt. Fläche des Cephalo- thorax und des Abdominalscutums spär- lich fein bekörnelt, doch Scutumhinter- rand und freie Dorsal- und Ventralseg- mente des Abdomens mit je einer Körn- chenquerreihe. I. Area des Abdominal- scutums mit einem mittleren Paare kurzer Kegeldörnchen und III. Area mit einem mittleren Paare großer, spitzer Kegeldornen; II. und III. freies Dorsal- segment des Abdomens mit jel medianen Kegeldörnchen. Fläche der Coxen dicht und grob bekörnelt; III. Coxa mit je einer vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen; IV. Coxa dorsal- Fig. 5. Oynortellina ornata apical—außen unbewehrt. Cheliceren En; a klein; dorsaler Apicalbuckel des I. Glie- ° ES apen. des nur hinten verstreut grob bekörnelt; II. Glied normal gebaut, glatt. Beine lang und dünn; alle Glieder unbewehrt; Femora gerade; alle vier Trochantere basal- hinten mit 1 kleinen stumpfen Höckerchen besetzt. Zahl der Tarsenglieder 6, 14, 11, 12. Färbung des Körpers dorsal und ventral dunkelbraun; Körper dorsal mit grüngelber Zeichnung, wie folgt: Von den Vorderecken 52 neue Opilioniden. 99 des Cephalothorax bis zu den Hinterecken des Abdominalscutums zieht sich jederseits am Seitenrande entlang ein breites, vielfach genetztes und ausgefranstes Band, das dem Stirnrande und Augen- hügel zu einige kurze und auf der I. Scutumquerfurche einige längere Ausläufer der Mediane zu entsendet. I. Area des Abdominal- scutums halbwegs zwischen Mediane und Seitenrand jederseits mit einem nach innen gekrümmten Möndchenfleck; IV. Scutum- querfurche mit einem scharfen Doppelbogen, der die beiden Kegel- dornen der III. Area von hinten-außen her umfaßt. Zwischen den Ecken der vorderen Möndchen und des hinteren Doppelbogen auf der II. und III. Scutumfurche mit je einer Querreihe runder Fleckchen. 1.—III. Area im mittleren Drittel mit je einer Quer- reihe runder Fleckchen; IV. Area mit 2 vollständigen Quer- reihen und Scutumhinterrand mit 1 Querreihe runder Fleckchen. I.—III. freies Dorsalsegment des Abdomens jederseits mit je 1 ovalen Querstrich. Beine, Cheliceren und Palpen einfarbig dunkel- braun. . Ecuador (Sibambe). 1 9. Gen. Pro@rginus nov. gen. Robuste Tiere mit kräftigen (besonders Hinter-) Beinen. Abdominalscutum: I. und II. Area mit je einem mittleren Paare kleinerer Kegeldornen, III. und IV. Area mit je einem mittleren Paare größerer Kegeldornen. Freie Dorsalsegmente des Abdomens ohne mittlere Tuberkel- oder Dornenpaare und ohne Median- dorne. Cheliceren kräftig; II. Glied beim $ in eine hohe, das I. Glied hoch überragende Kniewölbung aufgetrieben. I. und II. Beine dünn und normal gebaut; basale Glieder des III. und besonders des IV. Beines viel dicker und robuster als die des I. und II. Beines. I. Tarsus 6gliedrig, die3 Glieder des Basalabschnittes .des I. Tarsus beim $ walzig verdickt; II. —IV. Tarsus stets mehr als 6gliedrig, variabel; Endabschnitt des I. und II. Tarsus je 3gliedrig. Insel Haiti. — 1 Art. P. lineatus nov. spec. d. L. des Körpers 4 mm; des I. Beines 10, II. 22,5, III. 14, IV. 16 mm. ® unbekannt. Augenhügel niedrig, dreimal so breit wie lang, median flach ausgekehlt, oben gleichmäßig grob bekörnelt. Fläche des Cephalo- thorax und des Abdominalscutums dicht rauh bekörnelt und Scutumhinterrand und freie Dorsal- und Ventralsegmente des Ab- domens mit je einer groben Körnchenquerreihe. I. und II. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Paare kleiner Kegel- dornen und III. und IV. Area mit je einem mittleren Paare größerer Kegeldornen. Fläche der Coxen spärlich bekörnelt, fast glatt; I. Coxa mit einer vorderen Randreihe grober Höckerchen; III. Coxa 7* 2. Hett 100 Dr. C. Fr. Roewer:; mit je einer vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen ; IV. Coxa lateral-außen-basal dicht, mehr apicalwärts spärlicher rauh bekörnelt und dorsal-apical-außen mit 1 Kegeldorn. Cheli- ceren kräftig; dorsaler Apicalbuckel des I. Gliedes hinten dicht bekörnelt und vorn jederseits mit je 1 Zähnchen; II. Glied beim & mächtig aufgetrieben und in hoher Kniewölbung das I. Glied weit überragend, glatt. Beine relativ kurz; die Glieder des I.—IV. Beines glatt und unbewehrt; III. und IV. Femur apical keulig verdickt und leicht S-förmig gekrümmt. Zahl der Tarsenglieder 6, 15, 8, 9. Färbung des Körpers dorsal und ventral dunkelbraun; Körper dorsal mit weißgelber Zeichnung, wie folgt: Über die I. Scutum- querfurche zieht sich eine scharfe V- Zeichnung, deren Schenkel am Cephalo- thorax-Seitenrande in je einen großen Netzflecken einmünden und die sich me- dian bis an die V. Scutumquerfurche in eine Längsbinde fortsetzt, welch letztere auf der II., III. und V. Scutumquer- furche durch je eine Querbinde gekreuzt wird und auf der IV. Ouerfurche durch einen Doppelbogen gekreuzt wird, der die beiden Kegeldornen der III. Area von hinten her umfaßt und durch einen schrägen Querstrich den Scutumseiten- rand erreicht. Die Gegend zwischen der Medianlängsbinde und den Kegeldornen er Fig. 6. der I.—III. Area mit je 3—4 kleinen = ung Eger — Fleckchen gesprenkelt und dieselbe Ge- Se eine und Palpen. gend auf der IV. Area durch einen kurzen, das Medianband kreuzenden Ouerstrich gezeichnet; III. und IV. Area zwischen dem Scutumseitenrande und den Kegeldornen, also außenseits letzterer, mit je einem kurzen Querstreif gezeichnet. Beine, Cheliceren und Palpen rost- gelb, stark schwarz genetzt. Insel Haiti (Santo Domingo: Umgebung der Stadt). 1 8. Poeeilaema mieropunetatum nov. spec. d. L. des Körpers 4,3 mm; des I. Beines 13, II. 37, III. 28, IV. 32 mm. Augenhügel niedrig, über doppelt so breit wie lang, median flach ausgekehlt, oben ganz glatt. Fläche des Cephalothorax und des Abdominalscutums matt glatt, doch Scutumhinterrand und freie Dorsal- und Ventralsegmente des Abdomens mit je einer Ouerreihe grober Körnchen. I. Area des Abdominalscutums mit einem mittleren Paare niedriger Tuberkeln und III. Area mit einem mittleren Paare spitzer Kegeldornen. Fläche der Coxen gleichmäßig rauh, aber spärlich bekörnelt; III. Coxa mit je einer vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen; IV. Coxa 52 neue Opilioniden. 101 lateral-außen glatt und dorsal-apical-außen unbewehrt. Cheliceren klein und auch beim & normal gebaut; dorsaler Apicalbuckel des I. Gliedes glänzend glatt; II. Glied klein und glatt. Beine lang und dünn; alle Glieder un- bewehrt; Femora gerade — Zahl der Tarsenglieder 7, 16, 8, 9. Färbung des Körpers dorsal und ven- tral gleichmäßig schwarzbraun, nur das Abdominalscutum — nicht das Tuber- kelpaar der I. Area und nicht das Dor- nenpaar der III. Area — ist sehr spär- lich und durchaus nicht bilateral-sym- metrisch mit winzigen, aber deutlichen gelbweißen Pünktchen bestreut. Beine _, ; i heller rotbraun, doch dieschmalenSpitzen F .B ER EB ae Kor der Femora und der Tibien sowie die Kir, Bus an Fulen et ganzen Patellen schwarz. Cheliceren und Palpen rostgelb, doch reich schwarz genetzt. Brasilien (Santos). 1 8. Poeecilaema serrifemur nov. spec. d. L. des Körpers 5,2 mm; des I. Beines 21, II. 52, III. 33, IV. 54mm. © unbekannt. Augenhügel niedrig, über doppelt so breit wie lang, median flach aus- gekehlt, oben jederseits bekörnelt. Fläche des Cephalothorax und des Abdominalscutums matt glatt, doch Scutumhinterrand und freie Dorsal- und Ventralsegmente des Abdomens mit je einer groben Körnchenquer- reihe. I. Area des Abdominalscu- tums mit einem mittleren Paare niedriger Tuberkeln und. III. Area mit einem mittleren Paare spitzer Kegeldornen. Fläche der Coxen dicht und grob bekörnelt; III. Coxa mit je einer vorderen undhinteren Rand- reihe stumpfer Höckerchen; IV.Coxa lateral-außen glatt und dorsal-apical- außen mit einem kurzen, rauhen, stumpfen Kegelhöcker. Cheliceren Fig. 8. Poecilaema serrifemur klein und auch beim & normal ge- Rwr. — a) Körper ohne Beine baut; dorsaler Apicalbuckel des I, h) un z kg rs Gliedes dicht und grob bekörnelt; e ; II. Glied klein und glatt. Beine lang und dünn; alle Glieder gerade 2. Heft 102 Dr. C. Fr. Roewer: und die des I.—III. Beines auch beim $ unbewehrt. IV. Bein des $&: Femur apicalwärts allmählich etwas verdickt und mit 5 Längsreihen spitzer Zähnchen, die in allen Reihen apicalwärts bis zur Femurdicke an Größe zunehmen, in den ventralen Reihen aber basal fehlen; übrige Glieder des IV. Beines auch beim & glatt. Zahl der Tarsenglieder 7, 18, 10, 11. Färbung des Körpers dorsal und ventral schwarzbraun; Körper dorsal mit weißgelber Zeichnung, wie folgt: Über die I. Scutumquerfurche zieht sich eine scharfe V-Zeichnung, deren Schenkel am Cephalothorax-Seitenrande in eine genetzte, größere Schleife einmünden, und die sich median nach hinten in einen kleinen Längsstrich über die I. Area des Abdominalscutums fort- setzt. Hinter diesem Längsstrich folgt auf der II. Area ein medianer Längsfleck und auf diesen auf der III. Area, zwischen deren beiden Kegeldornen ein weiterer medianer Längsstrich liegt, derauf derIV. Scutumquerfurche in einen quergestellten Doppelbogen einmündet. Dieser Doppelbogen umfaßt von hinten-außen die beiden Kegeldor- nen der III. Area, ist seitlich durch einen schräggestellten geraden Streif mit dem Scutumseitenrande verbunden und biegt halbwegs zwischen Kegeldorn und Scutumseitenrand nach vorn um, wo er eine gerade Reihe aus 5 runden Fleckchen nach vorn über die II. und I. Area entsendet. Diese Reihe wird vorn auf der I. Area be- endet durch einen kleinen Möndchenfleck. Tuberkelpaar der I. Area und Kegeldornenpaar der III. Area nicht weißgelb gefleckt. Beine, Cheliceren und Palpen einfarbig schwarzbraun. Surinam (Paramaribo). 1 £. Poeeilaema diadematum nov. spec. & unbekannt. Q. L. des Körpers 5,5 mm; des I. Beines 23, II. 53, III. 33, IV. 43 mm. Augenhügel niedrig, über dreimal so breit wie lang, median flach ausgekehlt und oben gänzlich glatt. Fläche des Cephalo- thorax, des Abdominalscutums, der freien Dorsal- und Ventral- segmente des Abdomens mattglatt. I. Area des Abdominalscutums mit einem mittleren Paare niedriger Tuberkeln und III. Area mit einem mittleren Paare spitzer Kegeldornen. Fläche der Coxen gleichmäßig rauh bekörnelt; III. Coxa mit je einer vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen; IV. Coxa lateral-außen mattglatt und dorsal-apical-außen unbewehrt. Cheliceren klein; dorsaler Apicalbuckel des I. Gliedes dicht und rauh bekörnelt; II. Glied klein und normal $ebaut. Beine lang und dünn; alle Glieder unbewehrt; alle Femora gerade. Zahl der Tarsenglieder 1740,.14,,.72. Färbung des Körpers dorsal und ventral rotbraun; Körper dorsal mit weißgelber Zeichnung, wie folgt: Über die I. Scutum- querfurche zieht sich eine scharfe V-Zeichnung, deren Schenkel 52 neue Öpilioniden. 103 am Cephalothorax-Seitenrande in je einen großen Netzflecken ein- münden und die sich median über das Abdominalscutum in eine vollständige gerade Längsbinde fortsetzt bis zu IV. Scutumquerfurche. Hier geht diese Längs- binde in einen quergestellten flachen Doppelbogen über, der jederseits außen von den Kegeldornen der III. Area nach hinten-außen umknickt in einen ge- raden Streif zum Scutumseitenrande hin. Halbwegs zwischen Scutumseiten- rand und Mediane zeigt die I. Area des Abdominalscutums, außenseits ihrer bei- den Tuberkeln je 2 (ein vorderes und ein hinteres) schräggestellte, zum Tu- berkel hin gekrümmte Möndchen. IV. ] Area des Abdominalscutums jederseits I NN en mit einem kurzen Ouerstreif. Beine, — Körper dorsal, Cheliceren und Palpen rostbraun, schwarz ohne Beine und Palpen. genetzt. Surinam (Paramaribo). 19. ' Poecilaema ornatum nov. spec. d& unbekannt. 9. L. des Körpers 4,5 mm; des I. Beines 23, II. 44, III. 32, IV. 43 mm. Augenhügel niedrig, dreimal so breit wie lang, median flach ausgekehlt und oben ganz glatt. Fläche des Cephalothorax und des Abdominalscutums fein chagriniert, fast glatt, desgleichen die freien Dorsal- segmente des Abdomens. I. Area des Abdominalscutums mit einem mittleren Paare niedriger Tuberkeln und III. Area mit einem mittleren Paare spitzer Kegel- dornen. Freie Ventralsegmente des Ab- domens mit je einer feinen Körnchen- querreihe; Fläche der Coxen gleichmäßig fein bekörnelt;; III. Coxa mit je einer vor- deren und hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen. IV. Coxalateral-außen glatt und dorsal-apical-außen unbewehrt;; Che- liceren klein; dorsaler Apicalbuckel des I. Gliedes nur hinten mit feinen Körn- chen bestreut; II. Glied normal gebaut, Fig. 10. : & : Poecilaema ornatum Rwr. — glatt. Beine lang und dünn; alle Glieder “Körper Uorsal, ohne Bee unbewehrt; alle Femora gerade. Zahl und Palpen. der Tarsenglieder 7, 18, 11, 12. Färbung des Körpers dorsal und ventral rotbraun; Körper dorsal mit weißgelber Zeichnung, wie folgt: Über die I. Scutum- 2. Heft 104 Dr. ©. Fr. Roewer: querfurche zieht sich eine einer V-Zeichnung entfernt ähnliche Bogenzeichnung, die an dem Cephalothorax Seitenrande in einen mehr durchlöcherten und nach hinten ausgefransten Netzflecken einmündet, hinter dem jeweils 2 kleine isolierte Fleckchen stehen. Dieser Bogen der I. Scutumquerfurche entsendet zwischen den beiden auch weißgelb gezeichneten Tuberkeln der I. Area des Abdominalscutums einen breiten, auf der II. Scutumquerfurche scharf quer abgeschnittenen Medianstreif, der jederseits kreisartig berandet ist und sich im Bogen fortsetzt und herumgreift mit je einem schmalen, scharfen, stumpfen Haken vor und um jeden der beiden Tuberkeln bis-halbwegs zwischen diesen und dem Scutum- seitenrande; II. Area ohne Zeichnung; III. Area von der IV. Scutum- querfurche her mit einem scharfen Doppelbogen, der die beiden Kegeldornen der III. Area von hinten und außen her bis halbwegs zum Scutumseitenrande hier umfaßt und median gekreuzt wird von einem keilförmigen Längsflecken, der vonder III. biszur IV.Scutum- querfurche reicht; IV. Area jederseits mit je einem kleinen quer- ovalen Fleckchen. Beine, Cheliceren, Palpen rostgelb, reich schwarz genetzt. Surinam (Paramaribo). 1 9. Poeeilaemula peeuliare nov. spec. & unbekannt. Q. L. des Körpers 4 mm; des I. Beines 15, II. 38, III. 21,5, IV. 29 mm. Augenhügel niedrig, dreimal so breit wie lang, median flach ausgekehlt, oben jederseits bekörnelt. Fläche des Cephalothorax und des Abdominalscutums spärlich fein bekörnelt. Nur III. Areades Abdominal- scutums mit einem mittleren Paare hoher, basal dicker, in der Mitte schlan- ker, in einem stumpfen Knöpfchen en- dender Kegeldornen. Freie Dorsalseg- mente des Abdomens und Scutumhinter- rand, sowie freie Ventralsegmente des Abdomens mit je einer Körnchenquer- reihe. Fläche der Coxen gleichmäßig rauh bekörnelt; III. Coxa mit je einer vor- deren und hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen; IV. Coxalateral-außen glatt und dorsal-apical-außen unbewehrt. Che- E19. 11.',;,° liceren klein; dorsaler Apicalbuckel des Poecilaemula peculiare Rwr. I, Gliedes nur am Hinter- und Außen- ER ee, ohne Beine „nnde bekörnelt; II. Glied normal ge- pen. e fE baut, glatt. Beine lang und dünn; alle Glieder glatt; alle Femora gerade. Zahl der Tarsenglieder 7, 13, 8, 9. Färbung des Körpers dorsal und ventral rostgelb; Körper dorsal mit weißgelber Zeichnung, wie folgt: Abdominalscutum 52 neue Opilioniden. 105 mit einer U-Zeichnung, deren unterer Bogen hinter den beiden Kegeldornen der III. Area liegt und hier median die V. Scutum- querfurche berührt, deren beide Schenkel geradlinig, etwas nach vorn konvergierend halbwegs zwischen Mediane und Scutum- seitenrand hinlaufen bis zur I. Scutumquerfurche, wo sie leicht kurz zweigabelig aufgeteilt sind. Beine, Cheliceren und Palpen rostgelb, schwarz genetzt. Brasilien (Santos). 1 9. Gen. Eupoeeilaema nov. gen. Schlanke Tiere mit langen und dünnen Beinen. Abdominal- scutum: nur I. und III. Area mit je einem mittleren Paare niedriger Tuberkeln besetzt, übrige Areae unbewehrt, desgleichen die freien Dorsalsegmente des Abdomens. Cheliceren klein und auch beim & normal gebaut; II. Glied beim & nicht aufgetrieben. Alle Beine lang und dünn; alle Femora gerade; basale Glieder des IV. Beines beim & mehr oder minder bewehrt. I.—IV. Tarsus mehr als 6gliedrig, variabel; Basalabschnitt des I. Tarsus beim $ walzig verdickt und Endabschnitt des I. und II. Tarsus je 3gliedrig. Brasilien. — 1 Art. E. ornatum nov. spec. &. L. des Körpers 7 mm; des I. Beines 24, II. 46, III. 31, IV. 40 mm. Q® unbekannt. Augenhügel niedrig, dreimal so breit wie lang, median flach ausgekehlt, oben jederseits bekörnelt. Fläche des Cephalothorax und des Abdominalscutums mattglatt, doch Scutumhinterrand, freie Dorsal- und Ventralsegmente des Abdomens mit je einer Körnchenquerreihe. I. und III. Area des Abdominalscutums mit jeeinem mittleren Paare niedriger Tuberkeln. Fläche der Coxen spärlich bekörnelt; III. Coxa mit je einer vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Höcker- chen; IV. Coxa lateral-außen glatt und dorsal-apical-außen unbewehrt. Cheli- ceren klein und auch beim $ normal gebaut ; dorsaler Apicalbuckel des I. Glie- des gleich-mäßig rauh bekörnelt ; II. Glied glatt. Beine lang und dünn; beim 4 alle .. Fig. 12. Glieder des I.—III. Beines glatt; alle Fe- Eee m: mora gerade. Beim &: I. Metatarsus hd Püiyeh PTR apical keulig verdickt und IV. Femur mit 8 vollständigen Längsreihen sehr feiner, stumpfer Körnchen. Zahl der Tarsenglieder 9, 16, 10, 11. Färbung des Körpers dorsal fahl rostgelb und ventral dunkel- braun. Körper dorsal mit weißgelber Zeichnung, wie folgt: Über 2. Heft 106 Dr. C. Fr. Roewer: die I. Scutumquerfurche zieht sich eine scharfe V-Zeichnung, deren gebogene Schenkel am Cephalothorax-Seitenrande nach hinten 1—2 Gabelästchen oder Einzelfleckchen abzweigen, und die sich median über die I.—III. Area.des Abdominalscutums in einer Längsbinde fortsetzt, die auf der IV. Scutumquerfurche in einen flachen, quergestellten Doppelbogen hinter den beiden Tuberkeln der III. Area einmündet. Dieser Doppelbogen ist halbwegs zwischen Mediane und Scutumseitenrand geknickt und geht in eine gerade, schräggestellte Binde über, die den Scutumseitenrand erreicht; I. und III. Area jederseits halbwegs zwischen Mediane und Scutum- seitenrand mit je 2 hintereinanderstehenden Kommafleckchen; IV. Area mit einem mittleren Paare runder Fleckchen und an ihrem Hinterrande an der 5. Scutumquerfurche mit einem kurzen Quer- streif. Beine, Cheliceren, Palpen rostgelb, schwarz genetzt. Brasilien (Santos). 1 &. Gen. Sibambea nov. gen. Schlanke Tiere mit langen und dünnen Beinen. Körper im Umriß kreisrund bis auf die beiden schwachen Einbuchtungen des Stirnrandes über den Cheliceren. Nur die I. Ouerfurche des Dorsalscutums erkennbar, die übrigen Ouerfurchen des Abdominal- scutums nicht erkennbar. Nur die I. Area des Abdominalscutums mit einem mittleren Paare niedriger Tuberkeln, die übrigen Areae und die freien Dorsalsegmente des Abdomens unbewehrt. Cheli- ceren klein und normal gebaut. Alle Beine lang und dünn; alle Femora gerade; basale Glieder des III. und IV. Beines nicht auf- fällig dicker als die des I. und II. Beines. I. Tarsus 6gliedrig; II.—IV. Tarsus mehr als 6gliedrig, variabel. Endabschnitt des I. und II. Tarsus je 3gliedrig; Doppelklauen des III. und IV. Tarsus stark kammzähnig. Ecuador. — 1 Art. S. rotunda nov. spec. & unbekannt. 2. L. des Körpers 4,5 mm; des I. Beinfemur 11, II. 49, III. 25, IV. 35 mm. Körper im Umriß kreisrund, nur am Stirnrand jeweils über jeder Chelicere etwas eingebuchtet, dorsal gleichmäßig gewölbt und nur die I. Scutumquerfurche schwach, die übrigen nicht er- kennbar. Augenhügel quer-oval, über doppelt so breit wie lang, oben nicht ausgekehlt und gänzlich glatt. Fläche des Cephalo- thorax, des Abdominalscutums und der freien Dorsalsegmente des Abdomens glatt, nur I. Area des Abdominalscutums mit einem mittleren Paare niedriger Tuberkeln. Freie Ventralsegmente des Abdomens mit je einer feinen Körnchenquerreihe; Fläche der Coxen spärlich bekörnelt; I. Coxa am Vorderrande rauh behöckert; III. Coxa mit je einer vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen; IV. Coxa lateral-außen stumpf bekörnelt und dorsal- apical-außen unbewehrt. Cheliceren klein; dorsaler Apicalbuckel 52 neue Opilioniden. 107 des I. Gliedes gleichmäßig rauh bekörnelt ; II. Glied klein, normal gebaut, glatt. Beine lang und dünn; alle Glieder unbewehrt; alle Femora gerade. Zahl der Tarsenglieder 6, 15, 10, 11. Färbung des Körpers schwarzbraun bis schwarzglänzend und ventral etwas heller schwarzbraun; Kör- per dorsal mit schwefelgelber Zeichnung, wie folgt: Von den Vorderecken des Ce- phalothorax bis zu den Hinterecken des Abdominalscutums zieht sich jederseits am Scutumseitenrande entlang je eine ‚breite, vielfach durchlöcherte und nach innen zu reich gefranste Binde, die am Scutumhinterrande entlang je einen schmalen Ausläufer bis an dessen Me- diandrittel entsendet und auf der Stirn- fläche des Cephalothorax durch eine kleine V-Zeichnung mit dem gegenüber- liegenden verbunden ist. Diese V-Zeich- nung hat ihren stumpfen Winkel oben _. Fig. 13. auf dem Augenhügel, so daß der Raum EN 2 vor dem Augenhügel frei bleibt. Jeder- ohne Beine und Palpen. seits schräg seitlich hinter dem Augen- hügel zeigt der Cephalothorax je einen kleinen Kommafleck. I. Area des Abdominalscutums halbwegs zwischen der Seitenrandbinde und ihrem gleichfalls schwefelgelben Tuberkeln mit je einem kleinen runden Flecken. IV. Area mit einem mittleren Paare kleiner runder Flecken. I.—III. freies Dorsalsegment hinten breit und scharf schwefelgelb berandet. IV. Coxa lateral-außen mit scharf-schwefel- gelben Körnchen bestreut. Cheliceren schwarz, Palpen desgleichen; Beine mit ihren Trochanteren blaß rostgelb, nicht schwarz genetzt, doch die Spitzen der Femora und der Tibien, sowie die ganzen Patellen tiefschwarz. Ecuador (Sibambe). 1 2. Gen. Progyndes nov. gen. Augenhügel vom Stirnrande des Cephalothorax ebenso weit entfernt wie von der I. Scutumquerfurche, quer oval und oben mit 1 aufrechten Kegeldorn bewehrt. I.—V. Area des Abdominal- scutums und freie Dorsalsegmente des Abdomens unbewehrt und ohne mittleren Tuberkel-, Höcker- oder Dornenpaare. Palpen robust, kürzer als der Körper; Femur ventral und apical-innen unbewehrt. Beine kurz und kräftig; hintere Femora S-förmig gekrümmt. I. Tarsus 4 gliedrig, sein 1gliedriger Basalabschnitt beim $ mächtig verdickt; II., III. und IV. Tarsus je 6gliedrig. Argentinien. — 1 Art. P. eurvitibialis nov. spec. _ d. L. des Körpers 5 mm; des I. Beines 5,5, II. 8,5, III. 7,5, IV. 10,5 mm. 2. Heft 108 Dr. C. Fr. Roewer: Q unbekannt. Stirnrand des Cephalothorax gerundet, an jeder Seitenecke mit 3 nebeneinander stehenden Kegeldörnchen und im übrigen wie die ganze Fläche des Cephalothorax, des Abdominalscutums, des Scutumseitenrandes und der freien Dorsalsegmente des Ab- domens dicht mit kleinen blanken Buckelkörnchen bestreut. Des- gleichen auch der Augenhügel, der einen schlanken Mediandorn trägt. Freie Ventralsegmente des Abdomens mit je einer gro- ben Körnchenquerreihe ; Fläche der Coxen gleichmäßig dicht und rauh bekörnelt; III. Coxa mit einer hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen. I. Cheli- cerenglied mit einem durchaus glatten dorsalen Apicalbuckel. Palpen kürzer als der Körper; Trochanter unbewehrt ; Femur ventral und apical-innen un- bewehrt; Patella unbewehrt; Tibia ventral jederseits mit je 3 und Tarsus ventral jederseits mit je 2 einander gleichgroßen Stacheln; Tarsalklaue so lang wie der Tarsus. Beine kurz und kräftig; I.—III. Trochanter rings rauh bekörnelt. I. und II. Bein: Femora gerade und wie Patellen und Tibien mit je 5 Längsreihen spitzborstiger Körnchen besetzt, Metatarsen mit Börstchenlängs- reihen. III. Bein des $: Femur S-förmig gekrümmt und wie Patella und Tibia mit 5Längsreihen spitzen- borstiger Körnchen, die an der Fig. 14. Progyndes curvitibialis Rwr. — Ventralseite der Tibia apical- Körper des 3 dorsal ohne Endglieder wärts allmählich in Zähnchen el übergehen. IV. Beindes $:Coxa lateral-außen grob bekörnelt, dorsal apical in der Mitte mit einem dicken Buckelhöcker und dorsal-apical-außen mit 1 großen, schräg nach außen hinten, an seiner scharfen Spitze ganz nach hinten ge- krümmten Dornhaken, der ventral-hinten in der Mitte eine Ecke auf- weist ; Trochanter kaum länger wiebreit, ventralgrob bekörnelt, ven- tral-innen mit 2 stumpfen Kegelzähnchen und dorsal-apical-außen mit einem großen, nach oben, an seiner Spitze sogar nach vorn ge- krümmten Dornhaken, der in der Mittenach vorn und nach hinten je eine stumpfe Höckerwölbung zeigt ; Femur stark S-förmig gekrümmt, YA #7 ZZ P> OR 62 neue Opilioniden. 109 ventral-innen und median mit je einer Längsreihe stumpfer Körn- chen, eine gleiche Längsreihe dorsal-außen und dorsal-innen (letztere mit größerem Apicaldorn), dorsal-median im mittleren Drittel der Femurlänge mit einer Reihe aus 3 großen, stumpfen Kegeldornen, ventral-außen mit einer Längsreihe aus 6 kräftigen, etwas gekrümmten, apicalwärts an Größe zunehmenden Kegel- dornen; Patella dick-keulig, rings rauh bekörnelt, dorsal mit 9 nebeneinanderstehenden großen, geraden Enddornen und ventral- außen mit 1 großen, rückgekrümmten Hakendorn; Tibia S-förmig und keulig mit ihren 5 Längsreihen aus gekrümmten Kegeldornen, die dorsal apicalwärts an Größe ab- und ventral apicalwärts an Größe zunehmen, um etwa 180° schraubig gedreht; Metatarsus unbewehrt. Zahl der Tarsenglieder 4, 6, 6, 6. Das 1. Glied des Basalabschnittes des I. Tarsus beim & mächtig verdickt. Färbung des Körpers und der Gliedmaßen hoch rostgelb, nur die Tarsen der Beine blaßgelb. Argentinien (Bahia Blanca). Gen. Parapucerolia nov. gen. Augenhügel vom Stirnrande des Cephalothorax ebenso weit entfernt wie von der I. Scutumquerfurche, quer-oval und oben mit 2 nebeneinanderstehenden Kegeldörnchen besetzt. I. Area des Abdominalscutums mit einem mittleren Paare aufrechter Kegel- dörnchen; III. Area mit einem gleichen Paare etwas größerer Kegeldörnchen; übrige Areae und freie Dorsalsegmente des Ab- domens unbewehrt, ebenso die dorsale Analplatte. Palpen robust, kürzer als der Körper; Femur ventral bewehrt, doch apical-innen unbewehrt. Beine kurz; hintere Femora gekrümmt. I. Tarsus 5gliedrig, die 2 basalen Glieder des I. Tarsus beim & verdickt; II. und IV. Tarsus mehr als 6gliedrig; III. Tarsus 6gliedrig. Argentinien. — 1 Art. P. ocellata nov. spec. du«L.:des Körpers 5::mm; des .I.. Beines’ 8, /II:.17,/HI. 13, IV. 17,5 mm. Q unbekannt. Stirnrand des Cephalothorax gerade, glatt und median in einen, flachen, glatten Medianhügel ansteigend. Cephalothorax schmal und glatt, nicht bekörnelt; Seitenrand des Abdominalscutums mit 2 Längsreihen blanker Buckelhöckerchen. I. Area des Abdominal- scutums mit einem mittleren Paare aufrechter, kurzer, abgestumpf- ter Kegeldörnchen und jederseits davon nach außen zu mit je 1 blanken Buckelhöckerchen; III. Area ebenso bewehrt, nur sind die beiden stumpfen Kegeldornen größer; II. Area mit einer QOuerreihe aus 8 blanken Buckelhöckerchen und IV. Area, welche eine mediane Längsfurche aufweist, mit einer Querreihe aus 4 solchen Buckelhöckerchen; V. Area (= Scutumhinterrand) und freie Dorsalsegmente des Abdomens mit je einer Ouerreihe blanker Buckelhöckerchen; dorsale Analplatte mit 4 solcher Höckerchen, 2. Heft 110 Dr. 0. Fr, Roewer: von denen 3 in einer vorderen Ouerreihe und das 4. median dahinter steht. Freie Ventralsegmente des Abdomens glatt; Fläche der I.—IV. Coxa dicht grob bekörnelt und verstreut behaart; III. Coxa mit einer hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen. I. Glied der Cheliceren mit glänzend glattem dorsalen Apicalbuckel, der vorn jederseits je 1 und hinten eine Randreihe mehrerer Zähnchen trägt. Palpen kürzer als der Körper; Trochanter nur ventral mit 1 Körn- chen; Femur apical-innen unbewehrt, ventral mit 1 kleinen Basal- stachel und weiterhin einer Reihe aus 3 stumpfen Körnchen; Pa- tella unbewehrt; >>, Tibia ventral-in- |) nen mit 4 gleich- großen und außen mit 3 gleichgroßen Stacheln; Tarsus ventral-innen mit 3gleichgroßen und außen mit 4 (1) und 3. die größten. Stacheln bewehrt ; Tarsalklauesolang wie der Tarsus. Beine kurz und kräftig; I. und II. Femurgerade, III. und IV. Femur S- förmig gekrümmt. I. Bein des $ un- es 7 In bewehrt ; Basalab- ig. 15, Parapucrolia ocellata Rwr. — f : £ Körper des $ dorsal ohne Endglieder der Beine. schnitt de sI. Tar sus verdickt. I. Bein des $ glatt, doch Femur apical-außen mit 1 Dörnchen bewehrt und Tibia apical etwas keulig. III. Bein des $: Trochanter apical- hinten mit 1 Ventralzahn; Femur apical-dorsal-außen mit 1 Dörn- chen; übrige Glieder unbewehrt. IV. Bein des $: Coxa dorsal- apical-außen mit 1 mächtigen nach außen-hinten-oben gedrehten Dornhaken, der in der Mitte ventral einen dicken stumpfen Höcker trägt; Trochanter dreimal so lang wie breit, in der Mitte rings ver- engt, ventral spärlich grob bekörnelt, dorsal-basal-außen mit 1 großen stumpfen Höcker, dorsal-apical-außen mit einem mäch- tigen nach oben, an der Spitze wieder nach innen vorn gekrümmten, groß-zweispitz gegabelten Dornhaken, dorsal-apical-innen mit kleinen Höckerchen und 1 größeren stumpfen Höcker; Femur basal etwas keulig; dorsal-median basal mit einer Längsreihe aus 6 Buckelhöckerchen und apical verstreut bekörnelt; dorsal-innen mit einer Längsreihe aus 5 großen Kegeldornen, deren einer apical steht und deren 3. der größte ist, dorsal-außen-basal mit einer Längsreihe aus 3 groben Buckelhöckerchen, dorsal-apical-außen 52 neue Opilioniden. 111 mit 1 Kegelzähnchen, ventral-innen mit einer Längsreihe aus 6 Kegeldornen, die basal größer sind als apical; Patella unbewehrt ; Tibia apical etwas keulig und ventral mit 2 Körnchenlängsreihen; Metatarsus basal etwas keulig. Zahl der Tarsenglieder 5, 9, 6, 7. Färbung des Körpers und aller Gliedmaßen hoch rostbraun; I. und III. Area des Abdominalscutums jederseits außenseits des Kegeldornenpaares mit je einem milchweißen Mondfleck, der in seiner Mitte den dunkelbraun glänzenden Buckelhöcker umschließt; IV. Area mit einem milchweißen, seitlich gerundeten Querband, in dem die 4 Buckelhöckerchen dunkelbraun und jedes isoliert stehen. Dorsale Analplatte mit einem großen milchweißen Flecken, in dem jeder isoliert dunkelbraun die 4 Buckelhöckerchen stehen. Argentinien (Bahia Blanca). 1 £. Gen. Proampyeus nov. gen. Augenhügel vom Stirnrande des Cephalothorax ebenso weit entfernt wie von der I. Scutum- querfurche, quer-oval und oben mit 1 aufrechten Kegeldorn be- wehrt, der aus zwei nebenein- ander-stehenden verschmolzen ist. I.—III. Area des Abdomi- nalscutums mit je einem mitt- leren Paare größerer, halb- kugliger Höcker; IV. Area mit einer Querreihe aus 4 solcher Höcker; V. Area (= Scutum- hinterrand) mit 1 medianen halbkugeligen Höcker. Freie Dorsalsegmente des Abdomens unbewehrt, ebenso die dorsale Analplatte. Palpenrobust, kür- zer als der Körper; Femur ven- tral bewehrt, apical-innen un- bewehrt. Beine kurz; hintere Femora S-förmig gekrümmt. I. Tarsus 5gliedrig, die ba- salen beiden Glieder beim & Fig. 16. Proampyeus spinifrons Rwr. — verdickt; II. und IV. Tarsus a) Körper des & dorsal, ohne Endglieder Ba: PER & des III. und IV. Beines und ohne 1. nn Ggliedrig; LIT. Tarsus und II. Bein; b) Dorsalbasaler Gabeldorn suearig. des IV. Femur des 8; Argentinien. — 1 Art. ec) Augenhügel frontal. P. spinifrons nov. spec. d. L. des Körpers 5 mm; des I. Beines 10, II. 17, III. 12, IV. 18 mm. Q unbekannt. 2. Heft 112 Dr. C. Fr. Roewer: Stirnrand des Cephalothorax gerundet, an jeder Seitenecke mit 2 divergierenden kurzen Kegeldornen und in der Mitte mit 2 eng einander berührenden, nebeneinander stehenden schlanken Kegeldornen bewehrt. Die ganze Fläche des Cephalothorax und des Abdominalscutums, dessen Furchen nicht mehr sichtbar sind, sehr dicht und gleichmäßig mit groben blanken Buckelkörnchen bedeckt, desgleichen der Scutumseitenrand und die freien Dorsal- segmente des Abdomens. Augenhügel quer-oval, basal wie der Körper bekörnelt, oben in der Mitte mit einem senkrechten, schlanken Kegeldorn, der aus 2 nebeneinanderstehenden ver- schmolzen ist. I.—III. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Paare größerer, von der I. zur III. Area an Größe zu- nehmender halbkugeliger blanker Höcker; IV. Area mit einer Ouerreihe aus 4 und V. Area (= Scutumhinterrand) mit 1 medianen halbkugeligen Höcker. Freie Ventralsegmente mit je einer Quer- reihe blanker Buckelkörnchen; Fläche der I.—IV. Coxa überall gleichmäßig mit groben, blanken Buckelkörnchen bedeckt; III. Coxa mit’ einer hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen. I. Chelicerenglied mit einem ganz glatten dorsalen Apicalbuckel. Palpen kürzer als der Körper; Trochanter nur ventral mit 1 Körn- chen; Femur ventral-basal mit 1 kleinen Stachel, sonst unbewehrt ; Patella unbewehrt; Tibia ventral-innen mit 4 (1. und 3. die größten) und außen mit 3 (2. der größte) Stacheln; Tarsus ventral jederseits mit je 4 (1. und 3. die größten) Stacheln; Tarsalklaue so lang wie der Tarsus. Beine kurz und kräftig; I. und II. Femur gerade; III. und IV. Femur S-förmig gekrümmt. I. und II. Bein des & nur am Trochanter rauh bekörnelt, sonst unbewehrt. III. Bein des &: Trochanter, Femur und Patella rings grob bekörnelt, Femur ventral-apical mit einigen größeren Zähnchen; Tibia ventral mit 2 parallelen Längsreihen apicalwärts an Größe zunehmender Zähnchen. IV. Bein des $: Coxa dorsal-apical-außen mit einem schräg nach hinten-oben-außen zeigenden, geraden, fast stumpfen, aber dicken Dornkegel, der basal-hinten eine vorspringend ab- gesetzte scharfe Kante trägt; Trochanter so lang wie breit, dorsal- apical außen mit 3—4 stumpfen Kugelhöckerchen, ventral-apical- innen mit 1 S-förmigen kurzen Dorn; Femur schwach gekrümmt, dick, ventral-außen in den apicalen ?/; der Länge mit einer Reihe aus 6 dicken Kegeldornen (2. der größte), lateral-basal-außen mit 1 kleinen Kugelhöcker, dorsal in den basalen ?/; der Länge mit einer Längsreihe aus 4 blanken Buckelkörnchen, darauf folgt ein , senkrecht vom Femur nach oben abstehender mächtiger, stark zweiteilig gegabelter Hakendorn, vor dessen Basis ein Buckel- körnchen steht; auf diesen Hakendorn folgen dorsal bis zur Femur- spitze 2 Längsreihen kleiner blanker Buckelhöckerchen, die apical- wärts an Größe zunehmen, lateral-innen in dem basalen Drittel der Länge mit 3 blankea Buckelhöckerchen, dann folgt ein stumpfer größerer Kegelhöcker, dann 1 senkrecht abstehender mächtiger, fast gerader, vorn in seiner Mitte mit einer Ecke versehener Dorn, 52 neue Opilioniden, 113 auf diesen folgt in der apicalen Hälfte eine Reihe aus 4 (2. der größte) Kegelhöckern, ventral-innen nur mit 1 basalen stumpfen Kegelhöcker; Patella allerseits grob bekörnelt; Tibia rings be- körnelt und ventral mit 2 Längsreihen apicalwärts an Größe zu- nehmender Kegelzähnchen. Zahl der Tarsenglieder 5, 7, 6, 7. Färbung des Körpers und alier Gliedmaßen einfarbig hoch rostgelb. Argentinien (Bahia Blanca). 1 £. Discoeyrtus spinosus nov. spec. d. L. des Körpers 6 mm; des I. Beines 12, II. 20, III. 12, IV. 20 mm. Q® unbekannt. Stirnrand des Cephalothorax gerundet, glatt, in einen flachen Medianhügel ansteigend. Augenhügel hinten basal glatt und oben mit 2 nebeneinanderstehenden, senkrechten Dörnchen besetzt. Dorsalscutum mit 5 geschweiften Ouerfur- chen, deren I. und II. und auch IV. und V. durch je eine mediane Längsfurche miteinan- der verbunden sind. Fläche des Cephalo- thorax glatt, hinter dem Augenhügel nur 2 Körnchen. I. und IV. Area des Abdomi- nalscutums mit jeeiner Ouerreihe aus 8 grö- Beren blanken Buckel- körnchen, III. Area mit einer solchen aus 14 solcher Körnchen und es 7 außerdem wie auch die Kin SB , III. Area, dieabernoch N e 1 ß ein mittleres Paarblan- ker Halbkugelhöcker nl a ee ad Ber. IB A 1 it lei örper des orsal, ohne |. un . Dein re und ohne Endglieder des III. und IV. Beines. chen bestreut. Seitenrand des Abdominalscutums mit einer inneren Längsreihe kleiner und mit einer äußeren Längsreihe größerer Buckelkörnchen besetzt. Scutumhinterrand und freie Dorsalsegmente des Abdomens mit je einer Querreihe ab- wechselnd größerer und kleinerer Buckelkörnchen; dorsale Anal- platte regellos bekörnelt. Freie Ventralsegmente des Abdomens mit je einer feinen Körnchenquerreihe; Fläche der Coxen nur spärlich bekörnelt, fast glatt; III. Coxa mit einer hinteren Archiv a atuzasschießfe 8 2. Heft au > Dr. C. Fr. Roewer: Randreihe stumpfer Höckerchen. I. Chelicerenglied mit einem glatten, dorsalen Apicalbuckel, der an seinem Hinterrande 3 spitze Körnchen trägt. Palpen kürzer als der Körper; Trochanter ventral mit 2 hintereinanderstehenden Körnchen; Femur ventral mit 1 kleinen Basalstachel und apical-innen mit 1 Stachel; Patella unbewehrt; Tibia ventral jederseits mit je 4 (1. und 3. die größten) Stacheln; Tarsus ventral jederseits mit je 4 einander gleichgroßen Stacheln; Tarsalklaue so lang wie der Tarsus. Beine kurz und kräftig; Glieder des I. und II. Beines gerade und unbewehrt, bis auf die bekörnelten Trochantere und Femora. III. Bein des &: Trochanter bis Patella rauh bekörnelt; Femur S-förmig gekrümmt. IV. Bein des $: Coxa dorsal-außen grob bekörnelt, apical-innen mit 1 kurzen, dicken Gabeldorn, dorsal-apical außen mit 1 mächtig nach außen, an seiner scharfen Spitze nach oben-hinten gekrümmten Dornhaken, der ventral-außen in seiner Mitte einen dicken Kegel- höcker trägt; Trochanter so lang wie dick, dorsal und ventral- innen in der Mitte mit je 1 kurzen Kegeldorn und mit 1 gleichen dorsal-außen-basal; Femur dick, gerade, lateral-außen und ventral- außen mit je einer Längsreihe aus etwa 13 Buckelhöckerchen, deren 4 apicale größere Kegelhöcker sind, dorsal-außen mit einer ähn- lichen Längsreihe, deren 4 basale größere Kegelhöcker sind, dorsal- innen mit einer Längsreihe aus Buckelhöckerchen, aus denen der Reihe nach hervortreten basal ein großer, gerader, nach oben rück- wärts gerichteter Kegeldorn, dann folgt apicalwärts ein kleinerer, dann in der Femurmitte 1 senkrecht abstehender, leicht rück- gerichteter, größter Kegeldorn, dann im Apicaldrittel 2 kürzere Kegeldornen und schließlich ein größerer Enddorn, ventral-innen findet sich eine Längsreihe, die in der Femurmitte ventral-median wird, aus 6 großen Kegeldornen, ventral-innen apical mit 1 iso- lierten Kegeldorn; Patella grob bekörnelt; Tibia bekörnelt und ventral mit 2 Längsreihen apicalwärts an Größe zunehmender Zähnchen. Zahl der Tarsenglieder 6, 10, 7, 7. Färbung des Körpers rostbraun, dorsal fast schwarzbraun; Gliedmaßen rostbraun, Cheliceren und Palpen schwarz genetzt. Argentinien (Bahia Blanca). 1 £. Diseoeyrtus cealearifer nov. spec. d. L. des Körpers 6,5 mm; des I. Beines 15, II. 25, III. 19, IV. 35 mm. © unbekannt. Stirnrand des Cephalothorax gerundet, glatt, in einen flachen Medianhügel ansteigend. Augenhügel basal hinten bekörnelt und oben mit 2 nebeneinanderstehenden, senkrechten Dörnchen be- wehrt. Dorsalscutum mit 5 geschweiften Querfurchen, deren I. und II. und auch IV. und V. durch je eine mediane Längsfurche miteinander verbunden sind. Fläche des Cephalothorax regellos bekörnelt. I., II. und IV. Area des Abdominalscutums mit je einer Ouerreihe aus 8 größeren, blanken Buckelkörnchen und außerdem 52 neue ÖOpilioniden. 115 wie auch die III. Area, die aber noch ein mittleres Paar blanker, großer Halbkugelhöcker trägt, dicht mit kleinen blanken Buckel- körnchen bestreut. Seitenrand des Abdominalscutums mit einer inneren Längsreibe kleiner und mit einer äußeren Längsreihe größerer, blanker Buckelkörnchen besetzt. Scutumhinterrand und freie Dorsalsegmente des Abdomens mit je einer Ouerreihe ab- wechselnd größerer und kleinerer Buckelkörn- chen; dorsale Analplatte regellos bekörnelt. Freie Ventralsegmente des Abdomensund Fläche der Coxen mattgJatt; III. Coxa mit einer hin- teren Randreihe stum- pfer Höckerchen. I. Che- licerenglied mit einem glatten dorsalen Apical- buckel, der hinten 3 D spitze Körnchen trägt. Palpen kürzer als der Körper ;Trochanterven- tral mit 2 nebenein- anderstehenden Körn- chen; Femur ventral- basal und apical-innen mit je1 Stachel; Patella unbewehrt; Tibia ven- tral-innen mit 4 (1. und 3. die größten) und ven- I mt den Fig. 18. Discoeyrtus calcarifer Rwr. der größte) Stacheln; Kürdes des g deal, ohne I. und TI. Bein Tarsus ventraljederseits und ohne Endglieder des IH. und IV. Beines. mit je 4 (1. und 3. die größten) Stacheln; Tarsalklaue so lang wie der Tarsus. Beine kurz und kıäftig; Glieder des I. und II. Beines gerade und un- bewehrt. III. Bein des & bis zur Tibia rauh bekörnelt; Femur S-förmig gebogen. IV. Bein des &: Coxa lateral-außen glatt, dorsal- apical-außen mit einem mächtigen, schräg nach oben-außen ge- richteten, spitzen Dornhaken, der ventral-hinten einen basalen spitzen Kegekhöcker und in der Mitte hinten einen Querwulst deutlich abgesetzt aufweist, apical-innen mit 1 kleinen Kegeldorn, der gabelig ist; Trochanter doppelt so lang wie breit, in der Mitte eingeschnürt, dorsal-basal-außen mit 1 kleinen Kegelhöcker, lateral-innen in der Mitte mit 1 großen rückgekrümmten Haken, dorsal-apical mit 2 Höckerchen und hier außen mit einem senk- recht nach oben und an der Spitze nach innen-vorn gekrümmten Dornhaken, vor dessen Basis ein kleines Höckerchen steht ; Femur Viral o Kr ee) 2) . oo CHHRRERKHER 09» 0* 0*.0 0: +0. 0-& 00-0 ©- 0-0-0.0. 0.0:0-0-©=9 20 0-0. 00.009 ed nr rg 8*r 2. Heft 116 Dr. C. Fr. Roewer: gerade, basal etwas dicker als apical, dorsal-außen und ventral- außen mit je einer ganzen Längsreihe stumpfer Höckerchen, ventral- median im basalen Drittel der Femurlänge mit einer Reihe aus 3 mittelgroßen Kegeldornen, dorsal-innen mit einer ganzen Längsreihe grober Höckerchen und 1 basalen senkrecht abstehenden (größten!) schlanken, fast geraden Kegeldorn, ventral-innen in den basalen 2/; der Femurlänge mit einer Reihe aus 7 schräg nach hinten abstehenden, stumpfen Kegeldornen, deren apicaler am größten ist, dann folgen basalwärts 2 kleine und dann die 4 übrigen mittelgroßen; Patella grob bekörnelt; Tibia bekörnelt, apical etwas keulig und ventral mit 2 Längsreihen apicalwärts an Größe zunehmender Zähnchen. Zahl der Tarsenglieder 6, 10, 7, 7. Färbung des Körpers und der Gliedmaßen hoch rostbraun einfarbig. Brasilien (Santos). 3 d, 19, 1 pull. .Diseoeyrtus tenuis nov. spec. d. L. des Körpers 6 mm; des I. Beines 8, II. 19, III. 14, IV. 20 mm. Q@ unbekannt. Stirnrand des Cephalothorax gerade, in einen flachen Median- hügel ansteigend und gleichmäßig grob bekör- Ey nelt. Augenhügel basal- hinten bekörnelt, nach A oben schlank ansteigend c \ und erstapicalin? kurze 2 Kara Ne divergierende, neben- einanderstehende Dörn- chen geteilt. Dorsalscu- tum mit 5 geschweiften Ouerfurchen, deren I. und II. undauchIV. und V. durch je eine mediane Längsfurche miteinan- der verbundensind. Flä- che des Cephalothorax, der I. —IV. Area des Ab- dominalscutums und , des Scutumseitenrandes 4 grob und dicht bekör- CN ‚N y! %/ nelt; III. Area außer- u tjldh er, dem mit einem mittleren EG I, Paare spitzer Kegeldor- (7 nen, die basal dick und Fig. 19. Discocyrtus tenuis Rwr. — breit, doch apical dünn Körper des & dorsal, ohne I. Bein und schlank sind; Scu- und ohne Endglieder des II.—IV. Beins. tumseitenrand außer '52 neue Opilioniden. TFT? mit seiner Bekörnelung anseiner breitesten Stelleaußenseits mit einer Reihe aus 4 großen, blassen Buckelhöckerchen versehen. Scutum- hinterrand und freie Dorsal- und Ventralsegmente des Abdomens mit je einer Körnchenquerreihe; Fläche der Coxen gleichmäßig rauh bekörnelt; III. Coxa mit einer hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen. I. Chelicerenglied mit einem spärlich bekörnelten dorsalen Apicalbuckel. Palpen kürzer als der Körper; Trochanter ventral mit 1 Zähnchen; Femur apical-innen mit 1 Stachel und ventral-basal mit 1 Stachel; Patella unbewehrt; Tibia und Tarsus ventral jederseits mit je 4 (1. und 3. die größten) Stacheln; Tarsal- klaue so lang wie der Tarsus. Beine kurz, aber relativ schlank; I. und II. Femur gerade, III. Femur schwach S-förmig gekrümmt; die Glieder des I.—III. Beines, abgesehen von den grob bekörnelten Trochanteren, schwach bekörnelt, fast glatt, spärlich behaart, doch II. und III. Femur dorsal-apical-innen mit je 1 kräftigen Haken- dorn. IV. Bein des 4: Coxa lateral-außen grob bekörnelt, dorsal- apical-innen mit 1 kurzen und dorsal-apical-außen mit 2 längeren schlanken Kegeldornen; Trochanter so lang wie dick, rauh be- körnelt und ventral-innen mit 2 hintereinanderstehenden Kegel- dörnchen; Femur gerade, basal etwas dicker als apical, ventral innen und außen mit je einer ganzen Längsreihe groben Körnchen, lateral-innen mit einer Längsreihe senkrecht abstehender, gerader Kegeldornen, von denen 3—4 doppelt so groß sind wie die übrigen und als 3., 5., 6. und 9. in der Reihe stehen, dorsal-median mit einer Längsreihe senkrechter Kegeldornen, von denen 3 im basalen und 3 im apicalen Drittel der Femurlänge stehen, dorsal-apical jeder- seits mit je 1 Kegeldorn bewehrt; Patella rauh bekörnelt; Tibia schwach keulig und in Längsreihen bekörnelt. Zahl der Tarsen- shieder'6, 10, 7,7. Färbung des Körpers dorsal und ventral blaß rostgelb, alle Furchen des Dorsalscutums scharf schwarzbraun. Gliedmaßen rostgelb, Cheliceren, Palpen und vordere Beine schwarz genetzt, hintere Femora dunkel gebräunt. Brasilien (Santos). 1 &. Pachyloides armatus nov. spec. d. L. des Körpers 7 mm; des I. Beines 13, II. 23, III. 18, IV. 25 mm. © unbekannt. Stirnrand des Cephalothorax gerade, in einen flachen Median- hügel ansteigend, gleichmäßig bekörnelt. Augenhügel basal-hinten bekörnelt, nach oben schlank ansteigend und erst apical in 2 kurze, senkrechte, nebeneinanderstehende Dörnchen geteilt. Dorsal- scutum mit 5 geschweiften Querfurchen, deren I. und II. und auch IV. und V. durch je eine mediane Längsfurche miteinander ver- bunden sind. Fläche des Cephalothorax hinter dem Augenhügel mit 4 im Quadrat stehenden mittleren Buckelkörnchen. Fläche I.—IV. Area des Abdominalscutums mit kleinen, blanken Buckel- 2. Heft 118 Dr. C. Fr. Roewer: körnchen bestreut, außerdem mit je einer Querreihe, die auf der I. Area aus 6 und auf der II.—IV. Area aus je 8 größeren blanken Buckelhöckerchen besteht. Scutumseitenrand mit einer inneren Längsreihe kleinerer und einer äußeren Längsreihe größerer blanker Buckelkörnchen besetzt. Scutumhinterrand und I.—III. freies Dorsalsegment des Abdomens mit je einer Querreihe grober Buckelhöckerchen. Ventralseg- mente des Abdomens mit je einer Körnchenquerreihe; Fläche der Coxen gleichmäßig bekörnelt; III. Coxa mit einer hinteren RandreihestumpferHöckerchen. I. Chelicerenglied mit rauh be- körneltem, anseinem Hinterrand mit 4—5 Zähnchen besetzten dorsalen Apicalbuckel; II. Glied frontal bekörnelt ; Palpen kürzer als der Körper; Trochanter dor- sal und ventral bekörnelt ; Femur ventral-basal und apical-innen mit je 1 Stachel; Patella unbe- wehrt; Tibia ventral jederseits mit je 4 (1. und 3. die größten) . Stachein; Tarsus ventral-jeder- seits mit je 4 (der basale der Fig. 20. Pachyloides armatus Rwr. — größte) Stacheln; Tarsalklaue so a) Körper des & dorsal, ohne I. und II. lang wie der Tarsus. Beine kurz Bein und ohne Endglieder des III. und .und kräftig. I. und II. Bein fast aN: a ee zes Telaib- Femora gerade. II. Bein: Femur S-förmig gekrümmt; Tro- chanterbis Patellagrob bekörnelt; Tibia etwas keulig und nurspärlich bekörnelt. IV. Bein des &: Coxa lateral-außen grobbekörnelt, apical- innen mit 1 kräftigen, kurzenund dorsal-apical außen mit einem mächtigen, nach außen-oben-hinten gedrehten spitzen Dornhaken; Trochanter etwas länger als basal dick, ventral und dorsal grob be- körnelt, dorsal-basal-außen mit einem stumpfen Höcker, lateral-api- cal-innen mit 1 spitzen, großen Kegeldorn, dorsal-apical-außen mit 1 stark gewundenen, nach oben-innen-hinten schraubig gedrehten, großen Dornhaken; Femur stark S-förmig gekrümmt, dorsal-außen mit einer ganzenKörnchenlängsreihe, dorsal-innen mit einergleichen, aus der aber 1 apicaler und im basalen Drittel der Femurlänge 3 gekrümmte Kegeldornen hervortreten, ventral-innen in der basalen Hälfte der Femurlänge mit einer Reihe aus 6—8 stumpfen Körnchen mit etwas größeren letzten beiden, ventral-median in der basalen Hälfte der Femurlänge mit einer Längsreihe stumpfer Körn- chen, deren letzte 2 kurze Kegeldornen ausmachen, und im letzten Drittel der Femurlänge mit 1 mächtigen nach innen-hinten schrau- 52 neue Opilioniden. 119 big gedrehten Dornhaken, ventral-außen in der Basalhälfte der Femurlänge mit einer Längsreihe aus 8 stumpfen Körnchen und in der Apicalhälfte mit einer Längsreihe aus 8 gekrümmten kurzen Kegeldornen; Patella rauh bekörnelt; Tibia etwas keulig, ventral mit 2 Längsreihen spitzer Zähnchen, die apicalwärts an Größe zunehmen. Zahl der Tarsenglieder 6, 9, 7, 7. Färbung des Körpers und der Gliedmaßen dunkel rostbraun. Brasilien (Santos). 1 8. Pachyloides ealeartibialis nov. spec. d. L. des Körpers 6,5 mm; des I. Beines 14, II. 22, III. 20, IV. 25 mm. © unbekannt. Stirnrand des Cephalothorax gerundet, in einen flachen Medianhügel ansteigend, gleichmäßig bekörnelt. Augenhügel basal hinten bekörnelt, oben mit 2senkrecht nebeneinander- stehenden, stumpfen Dörn- chen. Dorsalscutum mit 5 geschweiften Ouerfurchen, deren I. und II. durch eine mediane Längsfurche mit- einander verbunden sind. Fläche des Cephalothorax hinter dem Augenhügel mit 2 nebeneinanderstehenden kleinen Buckelkörnchen. Fläche der I.—IV. Area des Abdominalscutums mit kleinen, blanken Buckel- körnchen bestreut, außer- dem mit je einer Querreihe, die auf der I. Area aus 6 und auf der II. —IV. Area aus je8 blanken, größeren Buckelhöckerchen besteht. Scutumseitenrand mit ei- ner innerenLängsreihe klei- nerer und einer äußeren Längsreihe größerer blan- Fig. 21. Pachyloides calcartibialis Rwr. — ker Buckelkörnchen be- a) Körper des $ ohne I. und II. Bein und setzt. Scutumhinterrand °bne Endglieder des III. und IV. Beines; BT II. res Dorsalk b) rechter IV. Femur des & ventral. segment des Abdomens mit je einer Querreihe grober Buckel- höckerchen. Ventralsegmente des Abdomens glatt, desgleichen die Fläche der Coxen; III. Coxa mit einer hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen. I. Chelicerenglied mit glattem, nur am Hinterrande mit 4 Zähnchen besetzten, dorsalen Apicalbuckel; 2. Heft 120 Dr. €. Fr. Roewer: II. Glied glatt. Palpen kürzer als der Körper; Trochanter dorsal und ventral bekörnelt; Femur ventral-basal und apical-innen mit je 1 Stachel; Patella unbewehrt; Tibia ventral jederseits mit je 4 (1. und 3. die größten) Stacheln; Tarsus ventral jeder- seits mit je 4 (der basale der größte) Stacheln; Tarsalklaue so lang wie der Tarsus. Beine kurz und kräftig; I. und II. Bein fast glatt; Femora gerade. III. Bein des &: Femur S-förmig ge- krümmt und wie Trochanter, Patella und Tibia rauh bekörnelt; Tibia außerdem ventral-innen im apicalen Drittel ihrer Länge mit 1 größeren und 1 kleinen schlanken Dorn bewehrt. IV. Bein des &: Coxa lateral-außen bekörnelt, apical-innen mit 1 kurzen Dorn, dorsal-apical-außen mit 1 mächtigen, nach außen-hinten-oben ge- drehten Dornhaken; Trochanter so lang wie dick, ventral und dorsal grob bekörnelt, dorsal-basal-außen mit einem stumpfen Höcker, lateral-apical-innen mit 1 spitzen, großen Kegeldorn, dorsal- apical-außen mit 1 mächtigen, nach oben-innen-hinten schraubig gedrehten Dornhaken; Femur kurz nach seiner Ansatzstelle recht- winkelig nach außen geknickt und von hier aus nach außen fast im Halbkreis gebogen, lateral-innen an seiner Knickstelle mit einem basalen, senkrecht abstehenden großen Kegeldorn, weiterhin apical bekörnelt, dorsal innen und außen mit je einer Längsreihe grober Körnchen, dorsal in der Mitte der Femurlänge mit 2 Kegel- höckern, im basalen Drittel mit 2 etwas längeren, nach innen zeigenden, stumpfen Kegeldornen und apical-dorsal-innen mit 1 Kegeldorn, ventral-innen mit einer Längsreihe stumpfer Körnchen und in der Basalhälfte der Femurlänge mit einer Reihe aus 3 größeren Kegeldornen, ventral-außen mit einer Längsreihe stumpfer Körnchen und in der Apicalhälfte der Femurlänge mit einer Längsreihe aus 3 größeren Kegeldornen, deren letzter (von der Femurspitze etwas entfernt) mächtig entwickelt und wenig nach hinten umgeknickt ist; Patella grob bekörnelt; Tibia etwas keulig und ventral mit 2 Längsreihen apicalwärts an Größe zu- nehmender Zähnchen. Zahl der Tarsenglieder 6, 10, 7, 7. Färbung des Körpers und der Gliedmaßen dunkel rostbraun. Brasilien (Santos). 1 d. Gen. Metapachyloides nov. gen. Augenhügel vom Stirnrande des Cephalothorax ebenso weit entfernt wie von der I. Scutumquerfurche, quer-oval und oben mit 2 nebeneinanderstehenden Dörnchen bewehrt. I.—IV. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Paare halbkugeliger, größerer Höcker; V. Area (=Scutumhinterrand) und I.—III. freies Dorsalsegment des Abdomens mit je einem medianen Kegel- dorn. Palpen robust und kürzer als der Körper; Femur ventral bewehrt, apical-innen unbewehrt. Beine kräftig und lang; auch hin- tere Femora gerade. I. Tarsus 6-gliedrig, sein 3-gliedriger Basalab- schnitt beim 3 verdickt ; II.—IV. Tarsus mehr als 6gliedrig, variabel. Brasilien. — 1 Art. 52 neue Opilioniden. 121 M. rugosus nov. spec. &. L. des Körpers 8 mm; des I. Beines 17, II. 35, III. 25, IV. 35 mm. Q unbekannt. Stirnrand des Cephalothorax gerade, in einen flachen Median- hügel, der 2 nebeneinanderstehende Dörnchen trägt, ansteigend, gleichmäßig bekörnelt. Augenhügel glatt, doch oben mit 2 etwas divergierenden nebeneinanderstehenden Dörnchen besetzt. Dorsal- scutum mit 5 geschweiften Querfur- chen, deren I. und II. durch eine me- diane Längsfurche miteinander ver- bunden sind. Fläche des Cephalo- thorax, des Abdominalscutums und der freien Dorsalsegmente mit groben Körnchen dicht bestreut, außerdem I.—IV. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Paare stumpfer dicker Halbkugelhöcker und Scutum- hinterrand und I.—III. freies Dorsal- segment des Abdomens mit je1spitzen, aber kurzen Mediankegeldorn. Scu- tumseitenrand mit 2 Längsreihen gro- ber Körnchen und außerdem (anseiner breitesten Stelle) an der Außenkante mit einerKammreihestumpferHöcker- chen, die in der Mitte der Reihe am kräftigsten sind. Freie Ventralseg- mente des Abdomens mit je einer Körnchenquerreihe; Fläche der Coxen dicht und sehr grob bekörnelt, beson- ders IV. Coxa lateral-außen; III. Coxa fig. 22. Metapachyloides rugosus mit einer hinteren Randreihestumpfer NRwr. — Körper des & dorsal, Höckerchen. I. Chelicerenglied mit ohne I.—III. Bein und ohne glattem, dorsalen Apicalbuckel. Pal- Endglieder des IV. Beines. pen kürzer als der Körper; Trochanter ventral mit 2 neben- einanderstehenden Körnchen; Femur ventral mit einer Längs- reihe aus 5 stumpfen Körnchen, apical-innen unbewehrt; Pa- tella unbewehrt; Tibia ventral jederseits mit je 4 (1. und 3. die größten) Stacheln; Tarsus ventral jederseits mit je 5 (3. und 5. die größten) Stacheln; Tarsalklaue so lang wie der Tarsus. Beine kurz und kräftig; I.—III. Femur gerade; alle Glieder des I.—III. Beines unbewehrt und glatt. IV. Bein des $: Coxa apical- innen mit einem kurzen Kegeldorn, apical-dorsal-außen mit 1 relativ kurzen, leicht nach hinten-oben gekrümmten Dornhaken; Trochanter so lang wie dick und rings nur grob bekörnelt; Femur gerade, ventral-median mit einer ganzen Längsreihe stumpfer Körnchen, dorsal-innen und dorsal-außen mit je einer gleichen, dorsal-median in der basalen Hälfte der Femurlänge mit einer 2. Heft 122 Dr. C. Fr. Roewer: Längsreihe aus 6 stumpfen Kegeldornen und in der apicalen Hälfte der Femurlänge mit einer Längsreihe stumpfer Körnchen, ventral- außen in der Basalhälfte der Femurlänge mit einer Längsreihe stumpfer Körnchen und in der Apicalhälfte mit 5 großen, ge- krümmten Kegeldornen, .ventral-innen in der Basalhälfte der Femurlänge mit einer Längsreihe aus 5 großen, gekrümmten Kegeldornen, darauf folgen einige Körnchen, dann im apicalen Drittel der Femurlänge 2 voneinander entfernt stehende kurze Kegeldornen; Patella rings rauh bekörnelt; Tibia fast glatt. Zahl der Tarsenglieder 6, 10, 8, 9. Färbung des Körpers schwarzbraun. Beine schwarzbraun, Trochantere und basale Femurhälfte rostgelb. Cheliceren und Palpen rostgelb, schwarz genetzt. Brasilien (Santos). 1 8. Gen. Bunistygnellus nov. gen. 'In der Mediane der vorderen Hälfte des Cephalothorax erhebt H sich eine basal sehr breite, stumpf emporgewölbte Kuppel, die oben in der Mitte 1 kleines wohlab- gesetztes Dörnchen trägt. III. Area des Abdominal- scutums mit einem mitt- leren Paare spitzer, hoher Kegeldornen besetzt; I., II. und IV., V. Area sowie das I.—III. freie Dorsal- segment des Abdomens unbewehrt, desgleichen die dorsale Analplatte. Cheliceren kräftig, beim& das II. Glied mächtig nie- renförmig aufgetrieben und hinten in der Mitte am I. Glied eingelenkt. Palpen länger als der Kör- per; Femur und Patella sehr lang und dünn, un- bewehrt; Tibia und Tar- sus breit und dick, ge- wölbt, reich bestachelt. ‚Beine lang und die vor- deren sehr dünn, die hin- Fig. 23. Bunistygnellus macrochelis Rwr. — teren kräftig; Femora Körper des d dorsal, ohne Endglieder der Beine. mehr oder minder ge- krümmt. Sekundäre Geschlechtsmerkmale am III. und IV. Bein des & in Form großer Zähne und Dornen entwickelt. [.—IV. Tarsus 52 neue Opilioniden. 123 mehr als 6gliedrig, variabel; (III. und IV. Tarsus mit dichter Scopula, Pseudonychium und kammzähnigen Doppelklauen). Venezuela. — 1 Art. B. maecrochelis nov. spec. d. L. des Körpers 7,5 (mit Cheliceren 10) mm; L. der Palpen 10 mm. L. des I. Beines 10, II. 16, III. 15, IV. 18 mm. © unbekannt. Körper gleichmäßig gewölbt, nur auf der I. Scutumquerfurche etwas eingedrückt und neben dieser und der IV. Scutumquerfurche etwas eingeschnürt, vorn gerade abgestutzt, hinten gerundet. Stirnrand des Cephalothorax unten mit 3 (1 medianes und je 1 laterales) Zähnchen und oben median glatt und nahe den Seiten-. ecken mit 2 Zähnchen, deren außen-laterales von allen das größte ist. Seitenrand des ganzen Dorsalscutums glatt. Fläche des Cephalothorax glatt, sein breiter Medianhügel fein bekörnelt und oben mit 1 Dörnchen bewehrt. Dorsalscutum mit 5 geschwungenen Querfurchen, deren I. und II. durch eine mediane Längsfurche miteinander verbunden sind. I.—V. Area des Abdominalscutums glatt, doch II. und IV. Area mit je einer Querreihe aus 4 Körnchen und III. Area mit einem mittleren Paare spitzer, schlanker Kegel- dornen und jeweils außenseits davon mit je 1 Körnchen besetzt. I.—III. freies Dorsalsegment und auch freie Ventralsegmente des Abdomens mit je einer Körnchenquerreihe; dorsale Analplatte glatt: Fläche aller Coxen dicht rauh bekörnelt und behaart; I. Coxa mit einer vorderen Randreihe spitzenborstiger, grober Höckerchen; III. Coxa mit je einer vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen. Cheliceren kräftig; I. Glied mit dickem, dorsalen Apicalbuckel, der hinten eine Querreihe aus 3 Körnchen und vorn außen einen dicken stumpfen Höcker trägt; II. Glied mächtig aufgetrieben, glatt, das I. Glied sehr hoch überragend; beide II. Chelicerenglieder zusammen so groß wie der Körper. Palpen lang und kräftig; Coxa in Form eines dicken Stumpfkegels, der dorsal 2 nebeneinanderstehende Zähnchen trägt, weit unter dem Stirnrand hervorragend; Trochanter mit dorsalem Apicalbuckel, der 1 Zähnchen trägt, ventral unbewehrt ; Femur lang, dünn, etwas gekrümmt, unbewehrt; Patella glatt, basal dünner als Femur, apical plötzlich keulig verdickt; Tibia und Tarsus basal jeweils dünn gestielt, im übrigen dick und breit gewölbt; Tibia ventral- hinten mit 1 Mittelstachel, ventral außen mit 6 (der 4. der größte) und innen mit 5 gleichgroßen Stacheln; Tarsus ventral-außen mit: 6 (1. und 4. die größten) und innen mit 5 gleichgroßen Stacheln; Tarsalklaue so lang wie der Tarsus. I. und II. Bein dünn und un- bewehrt, nur II. Trochanter dorsal und II. Femur spärlich be- körnelt. III. Bein des $: Trochanter rings bezähnelt, Femur bis Tibia desgleichen; Femur S-förmig gekrümmt, dorsal-apical jeder- seits mit 1 Kegeldorn und ventral-jederseits mit einer Reihe aus 10—12 abwechselnd größeren und kleineren, doch apical größten 2. Heft 124 Dr. ©. Fr. Roewer: Kegeldornen; Patella ventral-apical jederseits mit je 1 Kegeldorn; Tibia apical keulig und ventral jederseits mit einer Reihe aus 6—8 apicalwärts an Größe zunehmender Kegeldornen. IV. Bein des $: Coxa lateral-außen dicht kräftig bezähnelt und dorsal- apical-außen mit 1 größeren, geraden Kegeldorn; Trochanter bekörnelt, dorsal-apical-außen und ventral-apical-innen mit je 1 Kegeldorn; Femur und Tibia stark keulig, rings kräftig bezähnelt und ventral jederseits mit einer ganzen Längsreihe dicker Kegel- dornen, die apicalwärts mächtig an Größe zunehmen und am Femur apical-jederseits zu 4 am größten und stark divergierend gekrümmt sind, dorsal-apical jederseits mit je 1 kräftigem Kegeldorn; Patella stark keulig, rings kräftig bezähnelt, ventral-jederseits mit je 3 kräftigen Kegeldornen und dorsal-apical mit 2 kräftigen Kegel- dornen; Metatarsus unbewehrt. Zahl der Tarsenglieder 7, 13, 8, 9. Färbung des Körpers dorsal und ventral rostgelb, nur die Außenkante des hinteren Teiles des Scutumseitenrandes schmal milchweiß. Venezuela (zwischen Maracaibo und der Sierra de la Perija). 178: Gen. Progonyleptoides nov. gen. Augenhügel vom Stirnrande des Cephalothorax ebenso weit entfernt wie von der I. Scutumquerfurche, quer-oval, niedrig und oben mit 2 nebeneinanderstehenden Dornen bewehrt. III. Area des Abdominalscutums mit einem mittleren Paare hoher Kegel- dornen bewehrt; I. und II. Area sowie IV. Area (= Scutumhinter- rand) und freie Dorsalsegmente des Abdomens ohne mittlere Tuberkel- oder Dornenpaare. Palpen kräftig und kürzer als der Körper; Femur ventral unbewehrt, doch apical-innen nicht mit 1 Stachel bewehrt. Beine lang und kräftig; alle Femora gerade. 1. Tarsus 6gliedrig, sein 3gliedriger Basalabschnitt beim & verdickt; II.—IV. Tarsus mehr als 6gliedrig, variabel. Brasilien. — 1 Art. P. spinifrons nov. spec. &. L. des Körpers; des I. Beines 22, II. 49, III. 33, IV. 46 mm. © unbekannt. Stirnrand des Cephalothorax gerade, median mit 2 neben- einanderstehenden, divergierenden, schlanken Dörnchen und nahe jeder Seitenecke mit je 1 kleineren Dörnchen bewehrt, sonst glatt. Augenhügel mit 2 nebeneinanderstehenden, kräftigen, divergieren- den, spitzen Dornen, sonst glatt. Dorsalscutum mit 4 geschweiften QOuerfurchen, deren I. und II. durch eine mediane Längsfurche miteinander verbunden sind. Fläche des Cephalothorax glatt bis auf ein mittleres Paar blanker Körnchen hinter dem Augenhügel. I.—III. Area des Abdominalscutums grob bekörnelt, III. Area außerdem mit einem mittleren Paare schlanker, spitzer, großer Kegeldornen, die jeweils hinten-außen an ihrer Basis je 1 kleines, aber deutliches Dörnchen tragen. Scutumseitenrand mit 2 Körnchen- 52 neue Opilioniden. 125 längsreihen und außerdem neben der II. Area an der Außenkante mit 3 stumpfen Kegelhöckerchen besetzt. Scutumhinterrand und freie Dorsalsegmente des Abdomens mit je einer groben Körnchen- querreihe; dorsale Analplatte bekörnelt; Fläche der Coxen mattglatt ; I.—III. Coxa mit je einer mittleren Längsreihe grober Körnchen; III. Coxa mit je einer vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Höcker- chen. I. Chelicerenglied mit glattem, dor- salen Apicalbuckel. Palpen kürzer als der Körper; Trochanter ventral mit 1 Körn- chen; Femur ventral unbewehrt und api- cal-innen desgleichen; Patella unbewehrt; Tibia ventral-innen mit 4 (1. und 3. die größten) und außen mit 3 (der2. dergrößte) Stacheln; Tarsus ventral jederseits mit je 2 großen und mehreren kleinen Stacheln; Tarsalklaue so lang wie der Tarsus. Beine ‚re er lang und kräftig; alle Femora gerade; alle “Q R Glieder des I. und II. Beines mattglatt; “ 3 Femur, Patella und spurenweise auch Tibia Ye Ri in Längsreihen bekörnelt. III. Femur, A: F Patella und spurenweise auch Tibia in x) ! Längsreihen bekörnelt. — IV. Bein des &: Gr > Coxa lateral-außen bekörnelt, dorsal-api- Fig. 24. Progonyleptoides cal-außen mit 1 nach hinten-oben ge- eg 0 Par krümmten Dornhaken; Trochanter SOlang Te nd ahderEn Aalardee wie dick, rings verstreut grob bekörnelt ; de Ba Femurbasal etwas dickerals apical, dorsal- median mit einer ganzen Längsreihe aus 8 senkrechten Kegeldornen mit eingestreuten Körnchen, dorsal-außen, ventral-außen und ven- tral-median mit je einer ganzen Körnchenlängsreihe, ventral-innen mit einer ganzen Längsreihe aus 12—14 schlanken Kegelzähnen mit eingestreuten Körnchen; dorsal-innen mit einer ganzen Längsreihe aus 4—5 Kegelzähnen mit eingestreuten, kleinen stumpfen Körn- chen; Patella und Tibianur spärlich bekörnelt. Zahl der Tarsen- glieder 6, 15, 8, 9. Färbung des Körpers dunkel rostgelb. Beine bis zu den Tibien hin schwarz, im übrigen blaßbraun. Cheliceren und Palpen rost- gelb, schwarz genetzt. Brasilien (Santos). 1 2. Gonyleptes guttatus nov. spec. d. L. des Körpers 10 mm; des I. Beines 20, II. 34, III. 27, IV. 36 mm. Körper gleichmäßig gewölbt. Stirnrand des Cephalothorax gerade, unten unbewehrt, oben desgleichen glatt und in einen flachen Medianhügel ansteigend. Augenhügel niedrig, quer-oval, 2. Heit 126 Dr. C. Fr. Roewer: median wenig längsgefurcht und oben mit 2 nebeneinander- stehenden kurzen Dörnchen bewehrt. Fläche des Cephalothorax glatt. Seitenrand des Abdominalscutums an seiner Außenkante aufgewulstet, mit 2 Reihen blanker Buckelhöckerchen besetzt. I.—III. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Paare nach hinten an Größe zunehmender Halbkugelhöcker und außerdem in Querreihen und außerhalb sol- cher mit breiten blanken Buckel- höckerchen bestreut, wie sie auch jederseits der glatten Mediane in je einer QOuerreihe auf dem Scu- tumhinterrand und den freien Dor- salsegmenten des Abdomens, sowie verstreut auf der dorsalen Anal- platte stehen. Freie Ventralseg- mente des Abdomens glatt; Flä- che der Coxen fast glatt; I.—III. Coxa behaart; I. Coxa mit einer mittleren Höckerchenlängsreihe; III. Coxa mit einer hinteren Rand- reihe stumpfer Höckerchen. I.Che- licerenglied mit gänzlich glattem, dorsalen Apicalbuckel; II. Glied klein, normal gebaut, glatt. Pal- AD pen kürzer als der Körper; Tro- N AU TA chanter unbewehrt; Femur un- N R% bewehrt, nur apical-innen mit 1 Stachel; Patella unbewehrt; Tibia Fig. 25. Gonyleptes guttatus Rwr. — und Tarsus ventral jederseits mit Körper des 3 dowal, je4 (1. und 3. die größten) Stacheln; ohne Endglieder der Beine. T . arsalklaue so lang wie der Tarsus. Beine lang und kräftig; I. und II. Bein unbewehrt, ihre Femora gerade. III. Bein unbewehrt, Femur S-förmig gekrümmt. IV. Bein des &: Coxa lateral-außen glatt, apical-innen mit 1 kurzen Gabeldorn, dorsal-apical-außen mit 1 mächtigen, nach außen-oben-hinten ge- bogenen, spitzen Hakendorn, der ventral in seiner Mitte einen Gabelhöcker zeigt; Trochanter etwas länger als dick, lateral-innen in der Mitte und dorsal-außen in der Mitte mit je 1 stumpfen Kegel- höcker, dorsal-apical-außen mit einem dicken Wulst; Femur fast gerade, basal etwas verdickt, dorsal im basalen Drittel der Femur- länge mit 4 verstreut stehenden, stumpfen, groben Kegelhöckern und in den apicalen zwei Dritteln der Femurlänge mit 2 Längsreihen kleiner Körnchen, dorsal-apical-innen mit 1 kurzen Kegelzahn, lateral-innen mit je 1 stumpfen Kegeldorn basal und am Ende des Basaldrittels der Femurlänge, ferner mit 1 geraden (längsten) stumpfen Kegeldorn in Mitte des Femur, ventral jederseits im Apicaldrittel der Femurlänge mit je einer Reihe aus 3 Kegel- dornen, deren apicaler jeweils stark nach hinten-unten gekrümmt 52 neue Opilioniden. 127 und am größten ist; Patella keulig und rings bekörnelt; Tibia leicht keulig, bekörnelt und ventral jederseits mit je einer Längs- reihe, deren Zähnchen apicalwärts an Größe zunehmen. Zahl der Tarsenglieder 6, 12, 7, 8. ä Färbung des Körpers und der Gliedmaßen rostbraun;, auf dem Dorsalscutum sind alle Buckelhöckerchen, mit Ausnahme der Halbkugelhöcker der Scutumareae, scharf blaßgelb abgesetzt, des- gleichen auf den freien Dorsalsegmenten des Abdomens. Brasilien (Santos). 1 8. Gonyleptes cancellatus nov. spec. d. L. des Körpers 10 mm; des I. Beines 23, II. 46, III. 32, IV. 51 mm. Körper gleichmäßig gewölbt. Stirnrand des Cephalothorax gerade, glatt, median in einen flachen, leicht bekörnelten Hügel ansteigend. Augenhügel niedrig, quer-oval und oben mit 2 neben- einanderstehenden kurzen Dörn- chen bewehrt. Fläche des Cephalo- thorax glatt, doch jederseits hin- ten mit je 1großen, längs-ovalen, sehr flachen Buckel. Scutum- seitenrand glatt, doch an seiner breitesten Stelle mit einer Längs- reihe aus 4längs-ovalen, niedrigen Buckeln besetzt. I. und II. Area des Abdominalscutums mit je einer Ouerreihe niedriger Buckel- höckerchen besetzt, aus denen je ein mittleres Paar runder Halb- kugelhöckerchen deutlich hervor- tritt; III. Area mit einem mitt- leren Paar kräftiger, hoher Kegel- dornen und jederseits neben der lateralen Rundung mit je einer Gruppe aus 4—5 großen, flachen Buckeln besetzt. Scutumhinter- rand und freie Dorsalsegmente des Abdomens mit je einer Quer- reihe flacher Buckel besetzt, die median quer-oval und hier am Fig. 26. Gonyleptes cancellatus Rwr. — Körper des & dorsal, ohne I.—IIl. Bein und ohne Endglieder des IV. Beines. größten sind; dorsale Analplatte mit 4 solcher Buckel bestreut. Freie Ventralsegmente des Abdomens glatt; Fläche der Coxen mattglatt; I. und II. Coxa mit je einer mittleren Längsreihe stumpfer Höckerchen; III. Coxa mit einer hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen. I. Chelicerenglied mit ganz glattem, dor- salem Apicalbuckel; II. Glied klein, glatt. Palpen kürzer als der Körper; Trochanter ventral mit 1 Körnchen; Femur ventral un- 2. Heft 128 Dr. C. Fr. Roewer: bewehrt, apical-innen mit 1 Stachel; Patella unbewehrt; Tibia ventral jederseits mit je 4 (1. und 3. die größten) und Tarsus ventral jederseits mit je 6 (2. und 4. die größten) Stacheln; Tarsalklaue so lang wie der Tarsus. Beine lang und kräftig; alle Femora gerade und alle Glieder des I.—III. Beines unbewehrt und mattglatt. IV. Bein des &: Coxa lateral-außen glatt, dorsal-apical-außen mit einem nach oben-hinten gekrümmten, mächtigen, spitzen Dorn- haken, der ventral in der Mitte 1 Gabelhöckerchen trägt, apical- innen mit einem starken, amboßähnlichen Fortsatz, dessen Spitze dem Abdomen zu gekrümmt ist und der außen basal einen runden kleinen Höcker trägt; Trochanter etwas länger als breit, in der Mitte etwas eingeschnürt, ventral glatt, dorsal-außen und ventral- innen jeweils in der Mitte mit je 1 kurzen Kegeldorn; Femur basal wenig dicker als apical, gerade, mit 6 Längsreihen kleiner stumpfer Körnchen und nur dorsal-basal mit 1 schräg-aufrechten, nach vorn außen zeigenden großen, stumpfen Kegeldorn; Patella be- körnelt, desgleichen die Tibia. Zahl der Tarsenglieder 6, 12, 7, 8. Färbung des Körpers dorsal und ventral und aller Gliedmaßen matt schwarzbraun; die beiden großen Buckel auf dem Cephalo- thorax, alle Buckel der I.—III. Area des Abdominalscutums (nicht die Halbkugelhöckerchen der I. und II. Area und nicht die Buckel des Scutumseitenrandes), ferner alle Buckel der Ouerreihen des Scutumhinterrandes, der freien Dorsalsegmente und der dorsalen Analplatte des Abdomens scharf blaßgelb abgesetzt. Brasilien (Santos) 1 £. Gonyleptes pectinipes nov. spec. d. L. des Körpers 12 mm; des I. Beines 24, II. 40, III. 29, IV. 42 mm. Q unbekannt. Körper gleichmäßig gewölbt. Stirnrand des Cephalothorax gerade, glatt, median in einen flachen Hügel ansteigend. Augen- hügel niedrig, quer-oval, oben mit 2 nebeneinanderstehenden kurzen Dörnchen besetzt. Fläche des Cephalothorax glatt, doch hinter dem Augenhügel mit einem mittleren Paare niedriger, kleiner Buckelkörnchen. Scutumseitenrand mit 3 Längsreihen niedriger Buckelhöckerchen, von denen die an der Außenkante die größten enthält. I.—III. Area des Abdominalscutums mit je einem mitt- leren Paare blanker halbkugliger Höckerchen, die auf der III. Area am größten und längs-oval sind; I. Area mit 2 Querreihen, II. und III. Area mit weniger regelmäßigen Ouerreihen niedriger Buckel- höckerchen, die auf der II. und III. Area teils auch verstreut stehen. Scutumhinterrand und freie Dorsalsegmente des Abdomens mit je einer Querreihe niedriger Buckelhöckerchen, wie sie zu 4 (3 in einer Querreihe und 1 medianes dahinter) auch auf der dorsalen Analplatte stehen. Freie Ventralsegmente des Abdomens und Fläche der Coxen glatt; III. Coxa mit einer hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen. I. Chelicerenglied mit ganz glattem, dor- 52 neue Opilioniden. 129 salen Apicalbuckel; II. Glied klein und glatt. Palpen kürzer als der Körper; Trochanter glatt; Femur ventral unbewehrt, apical-innen mit 1 Stachel; Tibia ventral jederseits mit 4 (1. und 3. die größten) und Tarsus ventral jederseits mit je 6 (1. und 3. die größten) Stacheln; Tarsalklaue so lang wie der Tarsus. Beine lang und kräftig; I. und II. Femur gerade und III. Femur S- förmig gekrümmt ; alle Glieder des I.—III. Beines glatt. IV. Bein des &: Coxa lateral-außen grob bekörnelt, apical-innen unbewehrt, dor- Fig.27. Gonyleptes pectinipes Rwr. — a) Körper des d dorsal, ohne I.—III. Bein und ohne Endglieder des IV. Beines; b) rechter IV. Femur des $ ventral und c) von lateral außen. sal-apical-außen mit 1 mächtigen, basal sehr dicken, wagerecht ab- stehenden Dornhaken, der hinten ventral einen blanken Ouer- höcker trägt und in eine nach oben-hinten gekrümmte Spitze aus- läuft; Trochanter kürzer als dick, nicht bekörnelt, doch dorsal- ‚außen in der Mitte und ventral-apical-innen mit je 1 stumpfen Kegelhöcker; Femur fast gerade, dick, lateral-innen mit 1 rück- gekrümmten DBasal-Kegeldorn, 1 gerader Kegeldorn im ersten Drittel und 1 leicht nach hinten gekrümmter, mächtiger Dorn- haken im zweiten Drittel der Femurlänge, ventral-innen im End- drittel der Femurlänge mit 2 (der apicale der kleinere) geraden Kegeldornen, ventral-median im ersten Drittel der Femurlänge mit 2 isolierten, geraden, stumpfen Kegeldornen, im mittleren Drittel mit einer Kammreihe aus 5 dicken, säulenartigen, am Ende Archiv für Naturgeschichte 1916. A. 2. 9 2. Heit 130 Dr. C., Fr. Roewer: jeweils nach außen bucklig umbiegenden Höckern, im Enddrittel unbewehrt, ventral-außen nur im Basaldrittel der Femurlänge mit einer kurzen Reihe aus 3 stumpfen Kegelhöckern, lateral-außen in den basalen ?/,; der Femurlänge mit einer Längsreihe stumpfer Höckerchen und im Enddrittel mit einer Kammreihe aus 6 großen, spitzen Kegeldornen, deren 3. und 4. die längsten sind, dorsal- außen mit 1 stumpfen Basalhöcker, im mittleren Drittel der Femur- länge mit einer kurzen Längsreihe aus 3 stumpfen Höckern, dorsäl- median im basalen Drittel der Femurlänge mit 1 kleinen Basal- höcker und 1 darauffolgenden, mit vorn-basalen kleinem Höcker versehenen großen, nach vorn gekrümmten Dornhaken, im mitt- leren Drittel mit einer Reihe aus 3 stumpfen Kegelhöckern und im Enddrittel mit einer Reihe aus 7—8 apicalwärts an Größe ab- nehmender, rückgeneigter stumpfer Kegelhöcker, dorsal-innen mit 1 stumpfen .basalen Kegelhöcker, im mittleren Drittel der Femur- länge mit einer Reihe aus 3 kleinen Kegelhöckern und apical mit 1 Kegeldorn; Patella rings bekörnelt, Tibia desgleichen, doch ventral mit 2 Längsreihen apicalwärts an Größe zunehmender Zähnchen. Zahl der Tarsenglieder 6, 12, 7, 8. Färbung des Körpers und sämtlichen Gliedmaßer einfarbig dunkelbraun. Brasilien (Santos). 1 £. Pachylibunus armatissimus nov. spec. 5. L. des Körpers 11 nm; des I. Beines 17, IL. 8, UP2E IV. 31 mm. Q unbekannt. Körper gleichmäßig hochgewölbt. Stirnrand des Cephalo- thorax gerade glatt, median in einen flachen Hügel ansteigend. Augenhügel quer-oval und oben in einen medianen, schlanken, nach vorn gekrümmten Dorn ansteigend. Fläche des Cephalo- thorax und der I.—III. Area des Abdominalscutums sehr spärlich mit kleinen, blanken Körnchen bestreut; III. Area mit einem mittleren Paare breiter, blanker, halbkugeliger Höcker. Scutum- seitenrand mit einer äußeren, dichten und einer inneren weniger dichten Längsreihe grober blanker Höckerchen. Scutumhinter- rand und I.—III. freies Dorsalsegment des Abdomens mit je einer Querreihe grober, blanker Höckerchen, aus denen je ein mittleres Paar größerer Kegelhöcker hervortritt; dorsale Analplatte ver- streut bekörnelt. Freie Ventralsegmente des Abdomens mit je einer Körnchenquerreihe; Fläche der Coxen mattglatt; I. Coxa mit einer vorderen Randreihe und II. Coxa mit einer mittleren Längsreihe blanker Körnchen; III. Coxa mit je einer vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen; IV. Coxa spärlich auch lateral-außen mit winzigen Körnchen bestreut. I. Chelicerenglied mit gänzlich glattem, dorsalen Apicalbuckel; II. Glied normal gebaut, glatt. Palpen kürzer als der Körper; Trochanter un- bewehrt; Femur bis auf den apical-innen Stachel unbewehrt; 52 neue Opilioniden. 131 Patella unbewehrt ; Tibia ventral-innen mit 5 (1. und 3. die größten) und außen mit 4 (3. der größte) Stacheln; Tarsus ventral jederseits mit je 5 (1. und 3. die größten) Stacheln; Tarsalklaue so. lang wie der Tarsus. Beine lang und kräftig; alle Glieder des I. und II. Beines glatt, ihre Femora wenig gekrümmt; III. Bein: Femur S-förmig ge- krümmt, glatt, doch apical-innen mit 1starken Dorn; Tibia ventral- apical jederseits bezähnelt. IV. Bein des &: Coxa apical-innen unbe- . wehrt, apical-dorsal-außen mit 1 mächtigen, im Halbkreis nach oben-hinten gekrümmten Dornhaken, vor dessen Basis ventral- außen noch 1 kurzer, stumpfer Kegeldorn steht; Trochanter etwas länger als dick, dorsal-basal-außen und ventral-apical-innen mit je 1 stumpfen Kegelhöcker und dorsal-apical-außen mit einem mäch- Fig. 28. Pachylibunus armatissimus Rwr. — Rechte Seitenansicht des d ohne Endglieder des IV. Beines und ohne rechtes I.—II. Bein. tigen nach vorn-oben im Halbkreis (dem Coxenhakendorn zu) gekrümmten Dornhaken, der in der Mitte außen einen gekrümmten, spitzen Gabelast trägt; Femur dick, basal etwas geknickt, dorsal gleich hinter diesem Knick mit einem kurzen, zweigabeligen Höcker und weiterhin in der basalen Hälfte der Femurlänge mit einer dorsal- medianen Längsreihe aus 4 stumpfen Höckerchen, dorsal-innen mit 1 Apicaldorn, dorsal-außen im Basaldrittel mit einer Reihe aus 6 Höckerchen (der apicale davon der größte) und apical mit 3 kräftigen, spitzen, abwärts, aber stark divergierend gekrümmten Dornen, ventral-innen im apicalen Drittel der Femurlänge mit 1 großen, geschwungenen, senkrecht abstehenden sehr spitzen Dorn, hinter dessen Basis noch 1 stumpfes Höckerchen steht; Patella allerseits rauh bekörnelt;; Tibia keulig, dorsal rauh bekörnelt und ventral mit 2 Längsreihen apicalwärts an Größe zunehmender Zähnchen. Zahl der Tarsenglieder 6, 8, 7, 7. Färbung des. Körpers matt schwarz, desgleichen Cheliceren und das ganze IV. Bein. Femur, Tibia und Metatarsus des I.—IIl. Beines blaßgelb mit schwarz angelaufenen Spitzen und die Patellen ganz schwarz. Palpen rostgelb, schwarz genetzt. Brasilien (Santos). 1 &. y* 2. Heft 132 Dr. C. Fr. Roewer: Gen. Allogonyleptes nov. gen. Augenhügel quer-oval und in einen spitzen Mediandorn ausgezogen. I. Area des Abdo- minalscutums mit einem mitt- leren Paare niedriger Tuber- keln; II. Area unbewehrt und ohne Tuberkelpaar; III. Area mit einem mittleren Paare auf- rechter Kegeldornen. Scutum- hinterrand und freie Dorsal- segmente des Abdomens ohne mittlere Paare von Tuberkeln oder Kegeldornen und ohne me- diane Einzeldornen; dorsale Analplatte unbewehrt. Palpen kürzer als der Körper; Femur apical-innen unbewehrt. Beine lang und kräftig; hintere Fe- R mora stark gekrümmt. I. Tar- Fig. 29. sus 6gliedrig; II., III. und Allogonyleptes insignitus Rwr. — IV. Tarsus mehr als 6gliedrig, Körper des 8 dorsal, ohne I.—II. Bein „arjabel. und ohne Endglieder des IV. Beines. Brasilien. — 1 Art. A. insignitus nov. spec. d. L. des Körpers 5 mm; des 1.; Beines -10,\11. 21, es IV, 21: mm. ® unbekannt. Körper dorsal gleichmäßig gewölbt. Stirnrand des Cephalo- thorax gerade, dicht bekörnelt, sonst unbewehrt. Augenhügel quer-oval und oben in 1 schlanken, nach vorn gekrümmten Median- dorn ansteigend, basal hinten bekörnelt. Fläche des Cephalo- thorax, des Scutumseitenrandes, der I.—III. Area des Abdominal- scutums gleichmäßig sehr dicht und fein bekörnelt; I. Area mit einem mittleren Paare niedriger, blanker Höckerchen und III. Area mit einem mittleren Paare einander sehr genäherter, senkrechter, stumpfer, kleiner Kegeldornen. Scutumhinterrand und freie Dorsalsegmente des Abdomens mit je einer feinen Körnchen- querreihe, desgleichen die freien Ventralsegmente des Abdomens; dorsale Analplatte verstreut bekörnelt. I. und II. Coxa mit je einer mittleren Körnchenlängsreihe; III. und IV. Coxa mattglatt, doch III. Coxa mit einer hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen. I. Chelicerenglied mit ganz glattem, dorsalen Apicalbuckel; II. Glied normal gebaut, glatt. Palpen kürzer als der Körper; Trochanter, Femur und Patella gänzlich unbewehrt, glatt; Tibia und Tarsus ventral jederseits mit je 4 (1. und 3. die größten) 52 neue Opilioniden. 133 Stacheln; Tarsalklaue so lang wie der Tarsus. Beine lang und kräftig; I. und II. Femur gerade, III. Femur S-förmig gebogen; alle Glieder des I. —III. Beines unbewehrt, nur III. Tibia ventral mit 2 Längsreihen apicalwärts an Größe zunehmender Zähnchen. IV. Bein des &: Coxa apical-innen mit 1 kurzen Kegeldorn, dorsal- apical-außen mit 1 mächtigen, nach hinten-außen zeigenden, wenig geschwungenen Dornhaken, der kurz vor der Spitze ventral einen kleinen Gabelhöcker trägt und eine nach hinten umbiegende Spitze zeigt ; Trochanter etwas länger als dick, ventral nur bekörnelt, dorsal-apical-innen und dorsal-basal-außen mit je 1 kräftigen Kegeldorn, dorsal-apical-außen mit 1 großen, nach oben-innen gekrümmten Dornhaken, der in der Mitte außenseits ein rück- gekrümmtes Gabeldörnchen zeigt; Femur stark S-förmig ge- krümmt, dorsal in den apicalen ?/, der Femurlänge dicht und regel- los mit stumpfen Kegeldornen besetzt, lateral-innen mit 1 basalen stumpfen Kegeldorn, lateral-innen und außen mit einer Längsreihe stumpfer Körnchen, ventral-apical-außen mit einer Reihe aus 3 stark gekrümmten spitzen Kegeldornen, ventral-innen im Basal- drittel mit 1 kräftigen, gekrümmten, spitzen Dorn und Apical- drittel mit einer Reihe aus 4 spitzen, gekrümmten, kräftigen Dornen, deren 2 basale einander berühren; dorsal-apical jederseits mit 1 geraden Kegeldorn bewehrt; Patella rings rauh bekörnelt und ventral-apical jederseits mit 2 kräftigen, spitzen, gekrümmten, doch kurzen Kegeldornen; Tibia wie die des III. Beines gebaut und bewehrt. Zahl der Tarsenglieder 6, 10, 7, 7. h Färbung des Körpers und sämtlicher Gliedmaßen rostgelb. Brasilien (Santos). 1 8. Weyhia parva nov. spec. d. L. des Körpers 5,5 mm; des I. Beines 9,5, II. 16, III. 14, IV. 19 mm. Körper dorsal gegen die III. Area des Abdominalscutums hin hoch ansteigend. Stirnwand des Cephalothorax an jeder Seiten- ecke wie auch median mit je 2 nebeneinanderstehenden (also im ganzen 6) spitzen Dörnchen bewehrt. Augenhügel niedrig, quer- oval und oben mit 2 schlanken, divergierenden Dörnchen bewehrt. Fläche des Cephalothorax hinter dem Augenhügel bekörnelt und mit einem mittleren Paare blanker Buckelhöckerchen. Scutum- seitenrand dicht regellos bekörnelt und an seiner Außenkante mit einer Reihe blanker Buckelhöckerchen, die an der größten Scutum- breite am größten sind. I. und II. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Paare blanker Buckelhöckerchen; III. Area median in einen dicken Hügel ansteigend, der oben zwei neben- einanderliegende, große längsovale, glänzende Buckel aufweist; I.—III. Area im übrigen dicht rauh bekörnelt. Scutumhinterrand und freie Dorsalsegmente des Abdomens mit je einer Ouerreihe grober, blanker Buckelkörnchen; dorsale Analplatte rauh be- körnelt. _ Ventralsegmente des Abdomens glatt; Fläche der Coxen 2. Heft 134 Dr. C. Fr. Roewer: reich bekörnelt und behaart; III. Coxa mit einer hinteren Rand- reihe stumpfer Höckerchen. I. Chelicerenglied mit ganz glatten dorsalem Apicalbuckel; II. Glied normal gebaut, glatt. Palpen kürzer als der Körper; Trochanter, Femur und Patella ganz un- bewehrt, glatt; Tibia ventral innen mit 3 gleichgroßen und außen mit 4 (1. und 3. die größten) Stacheln; Tarsus ventral jederseits mit je 7 (1. und 3. die größten) Stacheln; Tarsalklaue so lang wie der Tarsus. Beine kräftig; I. und II. Femur gerade, III. Femur S-förmig gekrümmt; alle Glieder des I.—III. Beines bis zur Tibia, letztere in 5 Längsreihen mit spitzenborstigen Körnchen besetzt. IV. Bein des $: Coxa lateral-außen grob bekörnelt, apical-innen unbewehrt, dorsal-apical-außen mit 1 schräg nach außen-hinten ge- 3 Kuyasttn fi 7, IT A v > weit, Fig. 30. Weyhia parva Rwr. — a) Körper des & dorsal, ohne I.—III. Bein und ohne Endglieder des IV. Beines; b) rechter IV. Femur des $ ventral und c) von außen; d) Buckelhöcker der III. Area des Abdominalseutums, richteten, fast geraden, dicken Hakendorn, der kurz vor seinem Ende einen dicken Ventralhöcker und. darauffolgend eine kleine, ganz nach hinten umgebogene Spitze zeigt; Trochanter so lang wie dick, ventral verstreut bekörnelt, dorsal-außen in der Mitte mit 1 nach unten-hinten gekrümmten Kegeldorn, der vorn in der Mitte einen kurzen Kegelhöcker zeigt; Femur im basalen Drittel etwas verdickt, ventral-außen in den basalen ?/, mit einer Reihe aus 10 stumpfen dicken Höckerchen, ventral-innen in der basalen Hälfte mit einer gleichen Reihe, darauf folgend in der apicalen Hälfte 4 Kegeldornen, deren 3. (von der Femurspitze aus) einen 52 neue Opilioniden. 135 (größten!) Dornhaken bildet, dorsal mit 3 Längsreihen stumpfer Körnchen, im basalen Drittel mit 1 aufrechten, nach hinten ge- krümmten, stumpfen Dornhaken, der in der Mitte vorn-außen einen stumpfen Höcker trägt, ferner dorsal in ?2/, der Femurlänge mit 1 geraden, nach vorn-außen geneigten Kegeldorn; dorsal-innen mit 1 Enddorn; Patella rings bekörnelt; Tibia mit 5 Längsreihen spitzenborstiger Körnchen. Zahl der Tarsenglieder 6, 11, 7, 8. ‘ Färbung des Körpers und sämtlicher Gliedmaßen rostgelb. Brasilien (Santos). 1 &. Metagonyleptes armatifrons nov. spec. & unbekannt. ‚ 9. :L. des Körpers 6,5 mm; des I. Beines 9, II. 20, III. 14, IV. 20 mm. -- Körper gewölbt. Stirnrand des Cephalothorax oben mit 1 großen, medianen, aus zwei nebeneinanderstehenden eng ver- schmolzenen zusammengesetzten, schräg-aufrechten Mediandorn und jederseits an den Seitenecken mit je 2 schräg-aufrechten, etwas kleineren Dornen, deren äußerer kleiner ist als der innere; Cephalothorax im übrigen auf Stirn- und Seitenrand und aufseiner Fläche wie das ganze Abdominalscutum einschließlich seines Seitenrandes und auch die freien Dorsalsegmente des Abdomens gleichmäßig rauh bekörnelt mit undeutlichen Furchen. Augenhügel hinten rauh bekörnelt und oben in einen Kegel ansteigend, dessen Spitze kurz 2gabelig ist. Fläche des Cephalothorax hinter dem Augenhügel und I.—III. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Paarestumpfer Höcker- chen; Scutumseitenrand an seiner brei- testen Stelle (neben der II. und III. Area) mit 4 großen, wagerecht vor- stehenden, stumpfen Kegeldornen;; Scu- tumhinterrand und I.—III. freies Dor- salsegment des Abdomens mit jelkräf- Fig. 31. Metagonyleptes tigen Mediandorn, deren letzter der @"matifrons Kwr. — Körper des h. . Be & dorsal, ohne I.—III. Bein und größte ist ; dorsale Analplatte bekörnelt. Jhne Endglieder des IV. Beines. Freie Ventralsegmente des Abdomens mit jeeiner Körnchenquerreihe; Fläche aller vier Coxen gleichmäßig grob bekörnelt, doch viel spärlicher als der Rücken; III. Coxa mit einer hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen. I. Cheliceren- glied mit gänzlich glattem, dorsalen Apicalbuckel; II. Glied glatt. Palpen kürzer als der Körper; Trochanter ventral mit 1 Körnchen; Femur ventral mit 2 basalen Körnchen, apical-innen unbewehrt; 2. Heit 136 Dr. C. Fr. Roewer: Patella unbewehrt;; Tibia ventral innen mit 4 (1. und 4. die größten!) und außen mit 3 (der 2. der größte!) Stacheln; Tarsus ventral jederseits mit je 5 (1. und 3. die größten!) Stacheln; Tarsalklaue so lang wie der Tarsus. Beine lang und kräftig; I. und II. Femur gerade; III. und IV. Femur S-förmig gekrümmt; I.—IV. Tro- chanter rauh bekörnelt; I.—III. Femur, Patella und Tibia mit Längsreihen spärlicher winziger Körnchen. IV. Bein des 2: Coxa lateral-außen rauh bekörnelt und dorsal-apical unbewehrt; Femur mit 6 Eängsreihen kräftiger, stumpfer und kurzer Kegeldörnchen; Patella rauh bekörnelt; Tibia apical leicht verdickt und ventral mit 2 Längsreihen apicalwärts an Größe zunehmender Zähnchen. Zahl der Tarsenglieder 6, 11, 7, 8. Färbung des Körpers dorsal und ventral rostbraun; III. Area des Abdominalscutums ganz und die Mediandornen des Scutum- hinterrandes und der freien Dorsalsegmente des Abdomens schwarz. Beine rostbraun, Spitzen der Femora und der Tibien schwarz. Cheliceren und Palpen rostgelb, schwarz genetzt. Brasilien (Santos). 1 9. Gen. Acrogonyleptes nov. gen. Augenhügel quer-oval und oben mit 2 nebeneinanderstehendea Dörnchen bewehrt. I. und II. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Paare niedriger, aber hervortretender Tuberkeln; III. Area mit einem dicken Medianhügel, der aus 2 Dornen ver- schmolzen erscheint und apical 2 nebeneinanderstehende Spitzen trägt. Scutumhinterrand und I. freies Dorsalsegment des Ab- domens unbewehrt und ohne mittlere Dornen oder Tuberkelpaar und ohne Mediandorn; II. und III. freies Dorsalsegment mit je 1 Mediandorn; dorsale Analplatte unbewehrt. Palpen kürzer als der Körper; Femora apical-innen unbewehrt. Beine kräftig; hintere Femora nicht gekrümmt, gerade. I. Tarsus 6gliedrig, II., III. und IV. Tarsus mehr als 6gliedrig, variabel. Süd-Amerika (Brasilien). — 1 Art. 1. A. spinifrons nov. spec. d. L. des Körpers 9 mm; des I. Beines 13,5, II. 32, III. 23, IV. 33 mm. © unbekannt. Körper gleichmäßig gewölbt. Fläche des Cephalothorax und des Abdominalscutums gleichmäßig grob bekörnelt, einschließlich des Scutumseitenrandes. Stirnrand des Cephalothorax oben mit einem großen medianen, aus 2 nebeneinanderstehenden eng ver- schmolzenen zusammengesetzten, schräg-aufrechten Mediandorn, halbwegs zur Seitenecke mit 2 nahe nebeneinanderstehenden kleineren und ganz an der Seitenecke mit 1 kleineren, spitzen Dörnchen. Augenhügel quer-oval, hinten bekörnelt und oben mit 2 eng nebeneinander stehenden, spitzen, senkrechten Dörnchen. Fläche des Cephalothorax hinter dem Augenhügel und I. und II. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Paare 52 neue Opilioniden. 137 niedriger, blanker Buckelhöcker, die aus der Bekörnelung deutlich hervortreten; III. Area mit einem dicken, rauh bekörnelten Median- hügel, der oben 2 nebeneinanderstehende, stumpf gerundete Kegel- höcker trägt. Scutumseitenrand dicht regellos bekörnelt und an seiner Außenkante neben der II. Area mit einer Reihe aus 6—7 dicken, blanken, eingekerbten Buckelhöckern. Scutum- hinterrand und freie Dorsalsegmente des Abdomens mit je einer aus der Bekör- nelung deutlich hervortretenden Ouer- reihe grober, blanker Höckerchen und II. und III. freies Dorsalsegment außer- dem mit je 1 kräftigen, spitzen Median- dorn; dorsale Analplatte bekörnelt. Freie Ventralsegmente mit je einer Querreihe grober Buckelkörnchen; Fläche aller vier Coxen dicht mit groben Buckelkörnchen bestreut; III. Coxa mit einer hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen. I. Che- licerenglied mit glattem, dorsalen Apical- buckel, der hinten 2 Zähnchen trägt; II. Glied glatt. Palpen kürzer als der Körper; Trochanter ventral mit 1 Körn- chen; Femur dorsal mit einer Längsreihe aus 3 und ventral mit einer solchen aus Fig. 32. Acrogonyleptes spini- 5 kleinen Körnchen, apical-innen unbe- frons Rwr. — Körper des & wehrt ; Patella unbewehrt ; Tibia ventral- dorsal, ohne I.—III. Bein innen mit 3 (der2. dergrößte) undaußen Und a des mit 2 gleichgroßen Stacheln; Tarsus ; ; ventral-innen mit 7 (1. und 3. die größten) und außen mit 6 (1. und 3. die größten) Stacheln; Tarsalklaue so lang wie der Tarsus. Beine lang und kräftig; alle Trochantere rauh be- körnelt; alle Femora gerade: I.—IIlI. Femur, Patella und Tibia mit mehreren Längsreihen grober Körnchen. IV. Bein des {: Coxa lateral-außen besonders grob bekörnelt, dorsal-apical un- bewehrt,; Femur mit 6 Längsreihen kräftiger, stumpfer und kurzer Kegeldörnchen; Patella rauh bekörnelt; Tibia apical leicht ver- dickt und ventral mit 2 Längsreihen apicalwärts an Größe zu- nehmender Zähnchen. Zahl der Tarsenglieder 6, 10, 7, 8. Färbung des Körpers dorsal und ventral einschließlich sämt- licher Gliedmaßen gleichmäßig tiefschwarz. Brasilien (Santos). 18. Paragonyleptes pygoplus nov. spec. & unbekannt. Q. L. des Körpers 8 mm; des I. Beines 13, II. 26, III. 18, IV. 27 mm. | Körper gleichmäßig gewölbt. Stirnrand des Cephalothorax gerade, oben seitlich bekörnelt und hier an der Vorderkante mit 2, Heit 138 Dr. C. Fr. Roewer: 4 'nebeneinanderstehenden spitzen Zähnchen, median in einen flachen, glatten Hügel ansteigend, der jedoch vorn 2 divergierende Dörnchen trägt. Augenhügel quer-oval und oben mit 2 neben- einanderstehenden Kegeldörnchen besetzt. Fläche des Cephalo- thorax und der I.—III. Area des Abdominalscutums dicht mit blanken, groben Körnchen bestreut und mit je einem mittleren ‚, Paare stumpfer, blanker Buckelhöcker, die auf der III. Area am größten sind; III. Area außerdem noch mit einem hinteren mtitleren Paare weiter ausein- anderstehender Buckelhöckerchen. Scu- tumseitenrand mit einer inneren Längs- reihe feiner Körnchen, mit eineräußeren Längsreihe grober blanker Körnchen und außerdem an seiner Außenkante mit einer Reihe breiter, niedriger, einge- kerbter Buckelhöckerchen. Scutum- hinterrand und freie Dorsalsegmente des Abdomens mit je einer Querreihe grober blanker Körnchen, aus denen auf dem II. und III. Segment je 1 kräftiger, spitzer Median-Kegeldorn hervortritt; dorsale Analplatte rauh . bekörnelt. Freie Ventralsegmente des Abdomens mit je einer Körnchenquer- A reihe; Fläche der Coxen grob, aber SC spärlich mit blanken Körnchen be- INS streut; II. und III. Coxa mit je 2 mitt- = leren Längsreihen blanker Körnchen; EB B> Aurappailente: pygo- III. Coxa mit einer hinteren Randreihe FL ohno L_IM. Bein ? Ar stumpfer Höckerchen. I. Chelicerenglied ohneEndgliederdesIV.Beines. Mit glattem, dorsalen Apicalbuckel; | II. Glied glatt. Palpen kürzer als der Körper; Trochanter dorsal und ventral mit je 1 Körnchen; Femur ventralmit 3basalenKörnchen und apical-innen mit 1Stachel ; Patella unbewehrt; Tibia ventral jederseits mit je 4 (1. und 3. die größten) und Tarsus ventral jederseits mit je 5 (1. und 3. die größten) Stacheln; Tarsalklaue so lang wie der Tarsus. Beine kräftig; 1.—III. Trochanter bekörnelt und hinten in der Mitte mit. je 1 kleinen Kegelhöcker; I. und II. Femur gerade, III. Femur S-förmig gekrümmt; I.—III. Femur, Patella und Tibia in spärlichen Längs- reihen bekörnelt. IV. Bein des @: Coxa lateral-außen grob und dicht bekörnelt, apical-innen und dorsal-apical-außen mit je 1 kräftigen Kegeldorn; Trochanter so lang wie dick, rauh bekörnelt, ventral-apical-innen mit 2und dorsal-apical-außen mit 1 Kegeldorn; Femur leicht S-förmig gekrümmt, in Längsreihen grob bekörnelt, dorsal in der Basalhälfte der Femurlänge mit einer Längsreihe aus 5 nach hinten-innen geneigten, geraden, stumpfen Kegeldornen, 52 neue Opiliöoniden. 139 ventral-außen in der Mitte mit 2 und im Apicaldrittel mit einer Reihe aus 4 spitzen Kegeldornen, ventral-innen im Mitteldrittel mit einer Reihe aus 4 und apical mit 1 einzelnen spitzen Kegeldorn; Patella rauh bekörnelt; Tibia apical leicht keulig und, fast glatt. Zahl der Tarsenglieder 6, 11, 8, 9. - Färbung des Körpers dorsal und ventral einschließlich sämt- licher Gliedmaßen einfarbig dunkelbraun. Brasilien (Santos). 1 9. Gen. Metagoniosoma nov. gen. Augenhügel niedrig, quer-oval und oben mit 2 nebeneinander- stehenden Dornen besetzt. I..—III. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Paare stumpfer, kleiner Höckerchen; Fig. 34. Metagoniosoma calcaripes Rwr. — a) Körper des & dorsal, ohne I. u. II. Bein und ohne Englieder des III. u. IV. Beines; b) rechter IV. Femur des & von außen; c) dorsal basaler Gabeldorn des IV. Femur des $ frontal. Scutumhinterrand und freie Dorsalsegmente des Abdomens un- bewehrt und ohne mittlere Tuberkelpaare oder Mediandörnchen. Palpen so lang wie der Körper; Femur ventral unbewehrt und apical-innen mit 1 Stachel besetzt. Beine lang und kräftig; Femora gerade. I.—IV. Tarsus mehr als 6gliedrig, variabel. Südamerika (Brasilien). — 1 Art. 2, Heft 140 Dr. ©. Fr. Roewer: 1. M. calearipes nov. spec. d. L. des Körpers 8,5 mm; des I. Beines 22, II. 44, III. 33, IV. 52 mm. Q unbekannt. Körper dorsal flach Seal Stirnrand des Cephalothorax nach hinten leicht durchgebogen, median in einen flachen Hügel ansteigend, der 2 nebeneinanderstehende, divergierende Dörnchen trägt, an den Seitenecken mit je einer Gruppe aus 5 kleinen, spitzen Dörnchen, sonst glatt. Augenhügel quer-oval, hinten be- körnelt und oben mit 2 nebeneinanderstehenden, divergierenden Dörnchen. Fläche des Cephalothorax und der I.—III. Area des . Abdominalscutums überall spärlich mit blanken, kleinen Körnchen bestreut; I.—III. Area mit je einem deutlichen mittleren Paare stumpfer, blanker Höckerchen, die auf der III. Area am größten sind. Scutumseitenrand sehr dicht und regellos bekörnelt und an seiner Außenkante mit kurzen, spitzen Kegelzähnchen in einer Reihe besetzt. Scutumhinterrand und I.—IlI. freies Dorsal- segment sowie freie Ventralsegmente des Abdomens mit je einer Körnchenquerreihe; dorsale Analplatte verstreut bekörnelt; I. und II. Coxa mit je 2 Körnchenlängsreihen; III. und IV. Coxa glatt; III. Coxa nur mit einer hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen. I. Chelicerenglied mit gänzlich. glattem, dorsalen Apicalbuckel; II. Glied glatt. Palpen so lang wie der Körper; Trochanter un- bewehrt ; Femur ventral unbewehrt und apical-innen mit 1 Stachel; Patella unbewehrt;; Tibia ventral jederseits mit je 4 (1. und 3. die größten) und Tarsus ventral jederseits mit je7 (1. und 3. die größten) Stacheln bewehrt; Tarsalklaue so lang wie der Tarsus. Beine lang und kräftig; I.—III. Trochanter leicht bekörnelt; alle Femora gerade; Femur und übrige Glieder des I. und II. Beines glatt; Femur und Patella des III. Beines glatt; III. Tibia ventral mit 2 Längsreihen apicalwärts an Größe zunehmender Zähnchen. IV. Bein des $: Coxa auch lateral-außen glatt, apical-innen un- bewehrt, dorsal-apical-außen mit 1 mächtigen, wagerecht nach außen zeigenden, zweifach schwach geschwungenen, basal dicken, apical in eine kurz-gekrümmte Spitze auslaufenden Kegeldorn, der nahe der Spitze ventral-hinten einen Gabelhöcker trägt; Trochanter etwas länger als dick, in der Mitte leicht eingeschnürt, ventral spärlich verstreut bekörnelt, apical-innen-lateral, dorsal- median in der Mitte und ventral-apical-außen mit je 1 dicken stumpfen Kegelhöcker, dorsal-median-apical mit 1 kleinen Buckel- höcker; Femur basal leicht verdickt, dorsal mit 2 vollständigen Körnchenlängsreihen, nahe der Basis dorsal mit 1 Basalhöcker, dahinter mit 1 großen, dicht am Femur nach vorn-außen ge- krümmten, anliegenden Dornhaken, dahinter mit 1 dicken, senk- recht stehenden, 2-spitzigen Dorngabel, ventral unbewehrt, lateral- außen im Enddrittel mit 5 mächtigen, leicht gekrümmten, spitzen Kegeldornen, lateral-innen im Mitteldrittel mit 3 kurzen Kegel- dornen und im Enddrittel mit 3 Kegeldornen, deren 1. kurz und 52 neue Opilioniden. 141 vorgekrümmt, deren 2. von allen am größten und leicht nach hinten gekrümmt, deren 3. kurz und gerade ist, außerdem dorsal- apical-innen mit 1 geraden Kegeldorn; Patella rauh bekörnelt und Tibia wie die III. Tibia gebaut und bewehrt. Zahl der Tarsenglieder 4,15, 8, 10. Färbung des Körpers dorsal und ventral einschließlich sämt- licher Gliedmaßen schwarzbraun einfarbig. Brasilien (Santos). 1 £. Aneistrotus graeilis nov. spec. & unbekannt. 9. L. des Körpers 5 mm; des I. Beines 8, II. 18, III. 14,5. IV. 20 mm. Körper gleichmäßig gewölbt. Stirnrand des Cephalothorax doppelt geschwungen und an der vorderen Kante mit einer Reihe feiner spitzer Zähnchen, sonst unbewehrt. Augenhügel niedrig, quer-oval, hinten be- körnelt und oben jederseits der flachen Längsfurche mit je 1 schräg aufrechten Dörnchen. Fläche des Cephalothorax größ- tenteils glatt, nur hinten median rauh be- körnelt; I.—III. Area des Abdominalscu- tums rauh bekörnelt, nur III. Area mit einem mittleren Paare schlanker, aber stumpfspitziger, basal rauh bekörnelter Kegeldornen. Scutumseitenrand mit einer inneren Längsreihe stumpfer Körnchen und mit einer äußeren Kantenreihe spitzer Zähn- chen. Scutumhinterrand und I. und II. freies Dorsalsegment des Abdomens mit je einer Körnchenquerreihe, die jederseits nahe Fig. 35. Aneistrotus gra- den Ecken mehr oder minder doppelt ist; eilis Rwr. — Körper des 2 III. freies Dorsalsegment mit 2 Körnchen- dorsal ohne Endglieder querreihen; dorsale Analplatte verstreut Beute bekörnelt. Freie Ventralsegmente des Abdomens mit je jeiner QOuerreihe spitzenborstiger Körnchen,; Fläche der Coxen sehr dicht und gleichmäßig mit spitzenborstigen Körnchen bedeckt; III. Coxa mit einer hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen; IV. Coxa lateral-außen grob bekörnelt und dorsal-apical-außen mit 1 geraden Kegeldorn. I. Chelicerenglied mit dorsalem Api- calbuckel, der hinten 3 und vorn-innen 1 spitzes Zähnchen trägt; II. Glied glatt. Palpen so lang wie der Körper; Trochanter dorsal und ventral mit je 1 spitzen Zähnchen; Femur unbewehrt bis auf den apical-inneren Stachel; Patella unbewehrt; Tibia ventral- innen mit 5 (1. und 4. die größten) und außen mit 4 (1. und 3. die größten) Stacheln; Tarsus ventral jederseits mit je 4 (1. und 3. die größten) Stacheln; Tarsalklaue so lang wie der Tarsus. Beine lang und dünn; alle Trochantere dorsal leicht und ventral grober 2. Heft 142 Dr. 0. Fr. Roewer: bekörnelt; alle Femora gerade und spärlich in Längsreihen be- körnelt; übrige Beinglieder unbewehrt und glatt. Zahl der Tatsen> glieder 6, 11, 7, 8. Färbung des Körpers rostgelb; Cephalothorax jederseits sowie I. Area des Abdominalscutums jederseits und II. und III. Area in der Mitte schwarz beschattet. Cheliceren rostgelb; Palpen blaß- gelb. Beine rostgelb, schwarz genetzt; Spitzen der Femora und Tibien und die ganzen Patellen schwarz angelaufen. Brasilien (Santos). 1 9. Gen. Sphaerobunus nov. gen. Augenhügel quer-oval und oben mit 2 nebeneinanderstehenden Dörnchen besetzt. I. d \ / Area des Abdominalscu- tums unbewehrt und nicht wie die II. Area mit einem mittleren Paare hervortretender Tuber- keln ; III. Area mit einem medianen breiten Kegel- hügel, derobeninGestalt eines blanken, wohlabge- setzten Kugelknöpfchen abgeschlossen wird. Scu- tumhinterrand und freie : Dorsalsegmente des Ab- 52 domens unbewehrt und ohne hervortretende Tu- berkel- oder Dornen- paare. Palpen etwaslän- ger als der Körper; Fe- mur dünn und ganz un- bewehrt. Beine lang und kräftig; hintere Femora mehr oder minder S-för- Fig. 36. ‘Sphaerobunus rhinoceros Rwr. — . WI& gekrümmt ‚ I. Tar- a) Körper des & dorsal, ohne I.—III. Bein und sus 5gliedrig; IL—IV. ohne Endglieder des IV. Beines; b) Basalhälfte Tarsus mehr als 6glied- des IV. Femur des & lateral-innen; c) dorsal- rig, variabel; (Doppel- basaler Gabeldorn des IV. Femür des 4 frontal; Maren der i I d) medianer Knopfhügel der III. Scutumarea. en ee nig); Endabschnitt des I. und II. Tarsus je 3gliedrig. Südamerika (Brasilien). — 1 Art 1. S. rhinoceros nov. spec. d. L. des Körpers 5 mm; der Palpen 6,5; des I. Beines 10, II. 22, III. 16, IV. 23 mm. © unbekannt. ‚Körper gleichmäßig ln Stirnrand des Cephalothorax 52 neue Opilioniden. 143 gerade, oben mit 1 starken, schräg-aufrechten Mediandorn, der aus 2 nebeneinanderstehenden Dornen verschmolzen ist, und an jeder Seitenrundung mit 3 kleineren Dörnchen bewehrt, auf der Fläche verstreut bekörnelt. Augenhügel quer-oval, niedrig, hinten bekörnelt und oben mit 2 nebeneinanderstehenden Dörnchen be- wehrt. Fläche des Cephalothorax und der I.—III. Area des Ab- dominalscutums dicht und gleichmäßig rauh bekörnelt, desgleichen der Scutumseitenrand, der außerdem an seiner Außenkante eine Reihe größerer, isolierter Kegelhöckerchen trägt; II. Area außer- dem mit einem mittleren Paare niedriger, doch deutlich hervor- tretender Tuberkeln; III. Area mit einem breiten medianen Kegel- hügel, der rings rauh bekörnelt ist und oben mit einem blanken, wohl abgeschnürten Kugelknöpfchen besetzt ist. Scutumhinter- rand und freie Dorsalsegmente des Abdomens mit je einer groben Körnchenquerreihe. Freie Ventralsegmente sehr zusammen- gedrängt und mit je einer feinen Körnchenquerreihe; Fläche der Coxen dicht und grob bekörnelt; III. Coxa mit einer hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen. I. Chelicerenglied mit ganz glattem, dorsalen Apicalbuckel; II. Glied glatt. Palpen etwas länger als der Körper; Trochanter, der sehr dünne, gerade Femur und die basal dünne, apical-dick-keulige Patella gänzlich unbewehrt ; Tibia ventral jederseits mit je 3 (1. und 2. die größten) Stacheln; Tarsus ventral jederseits mit je 2 großen Stacheln und dazwischen ventral mit 2 parallelen Längsreihen winziger, spitzer Zähnchen; Tarsalklaue etwas länger als der Tarsus. Beine lang und kräftig; I.—IlI. Trochanter spärlich bekörnelt; I. und II. Femur gerade, spärlich bekörnelt, fast glatt, I. und II. Patella und Tibia glatt; III. Femur S-förmig gekrümmt, rauh bekörnelt wie die Patella; III. Tibia glatt. IV. Bein des $: Coxa lateral-außen dicht grob bekörnelt, apical-innen mit 3 spitzen Zähnchen, dorsal-apical- außen mit einem mächtigen, nach hinten-oben-außen gekrümmten Hakendorn, der ventral nahe seiner ganz nach hinten gekrümmten Spitze einen stumpfen Gabelhöcker trägt; Trochanter so lang wie dick, rings rauh bekörnelt; Femur S-förmig gekrümmt, .dorsal mit 3 Längsreihen grober Höckerchen, dorsal-apical mit 2 nebenein- anderstehenden Dörnchen, dorsal-basal und etwas vom Gelenk ent- fernt mit 1 inneren, nach außen über den Femur stark hinweg gekrümmten, stumpfen Dornhaken, hinter diesem 1 dicker, senk- recht aufsteigender Gabeldorn, dessen beide Äste wagerecht nach innen und außen divergieren, ventral-außen mit einer Längsreihe stumpfer Kegeldörnchen, ventral-innen in dem Mitteldrittel der Femurlänge mit einer von ventral-innen nach ventral-median ge- krümmten Reihe aus 5 großen, spitzen Kegeldornen, deren 4. und 5. am größten und etwas nach hinten gekrümmt sind; Patella rauh bekörnelt; Tibia fast unbewehrt. Zahl der Tarsenglieder 5, 11, 7, 8: Färbung des Körpers rostbraun einschließlich der Cheliceren und der Beine, nur Palpen blaßgelb. Brasilien (Santos). 1 &. 2. Heft 144 Dr. C. Fr. Roewer: Parampheres tibialis nov. spec. ' &. L. des Körpers 8,5 mm; des I. Beines 15, II. 32, IIL.:26; IV. 37 mm. Q© unbekannt. Körper gleichmäßig gewölbt. Stirnrand des Cephalothorax gerade, oben median in einen flachen Hügel ansteigend, der 2 divergierende, nebeneinanderstehende, spitze Dörnchen trägt, oben jederseits an den Seitenecken mit je 3 spitzen Zähnchen besetzt. Augenhügelquer- [£ N\ oval, median stark an- un fe steigend und oben mit NY N 2 kurzen nebeneinander- ?5 stehenden, sich basal ein- ander gabelförmig berüh- renden, stumpfen Dörn- chen besetzt, seine hintere Fläche bekörnelt. Cepha- lothorax in der Median- gegend grob bekörnelt. Seitenrand des Abdomi- nalscutums in 2 unre- gelmäßigen Längsreihen grob blank bekörnelt und an seiner Außenkante an der breitesten Stelle mit einer Reihe aus 5 stump- fen, groben Kegelhöcker- chen. I.—III. Area des Fig. 37. Parampheres tibialis Rwr. — Abdominalscutums dicht Körper des 3 dorsal, ohne I. u. IL. Bein und regellos grob bekör- und ohne Endglieder des III. u. IV. Beines. „elt und mit je einem mittleren Paare niedriger, stumpfer, halbkugelig-glänzender Tuber- keln, die auf der III. Area am kräftigsten sind. Scutumhinterrand und 1.—III. freies Dorsalsegment des Abdomens mit je einer Quer- reihe grober blanker Körnchen, aus denen je1 Mediankegelhöckerher- vortritt, von denen der letzte der kleinste ist ; dorsale Analplatte ver- streut bekörnelt. Freie Ventralsegmente des Abdomens und der beim d aufgewulstete Hinterrand des Stigmensegmentes mit je einer win- zigen Körnchenquerreihe; Fläche der Coxen spärlich verstreut be- körnelt; III. Coxa mit je einer vorderen und hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen. I. Chelicerenglied mit glattem, dorsalen Apicalbuckel; II. Glied glatt. Palpen so lang wie der Körper; Trochanter unbewehrt; Femur dünn und cylindrisch, nur ventral- basal mit 2 stumpfen Körnchen, sonst glatt und unbewehrt; Pa- tella keulig und unbewehrt; Tibia ventral jederseits mit je 4 (1. und 3. die größten) Stacheln; Tarsus ventral jederseits mit je2 großen Stacheln und dazwischen ventral mit 2 parallelen Längs- reihen winziger, spitzer Zähnchen; Tarsalklaue so lang wie der n IND ‘ 52 neue Opilioniden. 145 Tarsus. Beine lang und dünn; I.—III. Trochanter bekörnelt ; I. und III. Femur gerade und fast glatt wie die übrigen Glieder des I. und II. Beines ; III. Femur S-förmig gekrümmt und in Längs- reihen bekörnelt; III. Patella bekörnelt; III. Tibia apical leicht keulig, ventral-außen mit einer Körnchenlängsreihe und ventral- innen mit einer Längsreihe aus 8—10 längeren und kürzeren, spitzen, schlanken Zähnen. IV. Bein der $: Coxa lateral-außen bekörnelt, apical-innen unbewehrt, dorsal-apical-außen mit 1 mächtigen, ungegabelten Hakendorn, der in der Apicalhälfte plötzlich nach oben und dann spitz nach hinten-außen gekrümmt ist; Trochanter so lang wie dick, bekörnelt, lateral-innen mit 1 Mitteldörnchen und dorsal-außen in der Mitte mit 1 dicken, wulstartigen Ouerhöcker; Femur S-förmig gekrümmt, basa) ver- dickt, in Längsreihen grob bekörnelt: aus diesen Längsreihen treten hervor dorsal-innen im Basaldrittel 4 stumpfe Kegeldornen, dorsal- außen im Mitteldrittel 5spitze, vorgekrümmte Kegeldornen, ventral außen im Spitzendrittel 2 spitze Kegeldornen, ventral-innen in den apicalen ?/, eine Reihe aus 6 (größten) Kegeldornen, deren 4. der größte ist; Patella verstreut bekörnelt; Tibia wie III. Tibia gebaut und bewehrt. Zahl der Tarsenglieder 6, 11, 7, 8. Färbung des Körpers hell rostgelb; Cephalothorax im Mittel- feld mit dem Augenhügel und Mitteldrittel der III. Area des Abdominalscutums schwarz, desgleichen Dorn der IV. Coxa, Spitze des IV. Femur und die ganze Patella und Tibia des IV. Beines; jederseits neben dem Augenhügel auf dem Cephalothorax je ein längsovaler, blaßgelber Fleck. Cheliceren rostgelb. Palpen fast schwarz. Brasilien (Santos). 1 &. Gen. Proceranaus nov. gen. Augenhügel quer-oval, längsgefurcht und oben mit 2 neben- einanderstehenden Dörnchen besetzt. I. Area des Abdominal- scutums mit einem mittleren Paare kräftiger Kegeldornen; II. Area unbewehrt und wie die IV. Area ohne mittleres Tuberkel- oder Dornenpaar; III. Area mit einem mittleren Paare großer Kegel- dornen. I.—III. freies Dorsalsegment des Abdomens mit je einem mittleren Paare stumpfer, niedriger Tuberkeln; dorsale Analplatte unbewehrt. Palpen so lang wie der Körper; Femur lateral-außen mit einer Körnchenlängsreihe, apical-innen unbewehrt und hier ohne Stachel. Beine lang und dünn; Femora gerade. I. Tarsus 6gliedrig; II.—IV. Tarsus mehr als 6gliedrig, variabel. Ecuador. — 1 Art. 1. P. filipes nov. spec. & unbekannt. Q. L. des Körpers 7 mm; des I. Beines 19, II. 52, III. 34, IV. 45 mm. Körper hinten hoch gewölbt. Stirnrand des Cephalothorax glatt, nur an jeder Seitenecke mit 3 kleinen spitzen Zähnchen. Archiv für Naturgeschichte 1916. A. 2. 10 2. Heft 146 Dr. C. Fr, Roewer: Augenhügel groß und breit, niedrig, quer-oval, in der Mediane flach eingesenkt, oben jederseits mit 1 langen, stark divergierenden, schlanken und spitzen Dorn, vor und hinter dem jeweils je 1 spitzes, kleines Körnchen steht. Fläche des Cephalothorax glatt, nur hinten jederseits mit je 2 hintereinanderstehenden groben Körnchen. Scutumseitenrand und Scutumhinterrand ganz glatt. Fläche des Abdominalscutums mattglatt, doch I. Area mit einem mittleren Paare kräftiger Kegel- dornen, die von außen her basal im Halbkreis von je 4 stumpfen Körnchen umgeben sind; II. Area jederseits mit je2stumpfen Körnchen; III. Area mit einem mittleren Paare. hoher, starker, spitzer, nach hinten-außen zeigender Kegeldornen, die basal-hinten-außen je 1 stumpfes Körnchen tragen, außerdem zeigt die III. Area schräg-außen hinter jedem Kegeldorn je 1 stumpfes Körnchen. I.—II. freies Dorsalsegment des Abdomens jederseits an der Außenecke mit je 1 stumpfen Tuber- keln und mit je einem mittleren Paarestumpfer Tuberkeln; dorsale Analplatte unbewehrt. Fig. 38. Procranaus Freie Ventralsegmente des Abdomens mit je eisen EDER einer groben Körnchenquerreihe; I: Coxa mit T wur einer mittleren Längsreihe grober, spitzen- DR ne: borstiger ee ar: ns II. ee mit je 2 solchen Längsreihen und III. Coxa außerdem mit einer hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen; IV. Coxa spärlich mit groben Körnchen bestreut, dichter lateral-außen und dorsal-apical-außen mit 1 kurzen, dicken Kegelhöcker. I. Chelicerenglied mit glattem, dorsalen Apicalbuckel; II. Glied frontal dicht grob bekörnelt. Palpen so lang wie der Körper; Trochanter dorsal und ventral mit je 3—4 groben Körnchen besetzt; Femur dorsal und ventral glatt und wie apical-innen unbewehrt, nur lateral-außen mit einer Körnchenlängsreihe; Patella unbewehrt; Tibia ventral-außen mit 5 (1. und 3. die größten) und innen mit 5 (1. und 4. die größten) Stacheln; Tarsus ventral jederseits mit je 5 (1. und 4. die größten) Stacheln; Tarsalklaue so lang wie der Tarsus. Beine lang und relativ dünn; alle Glieder glatt und nicht bekörnelt; alle Femora gerade. Zahl der Tarsenglieder 6, 24, 7, 7. Färbung des Körpers dorsal und ventral sammetschwarz, Cheliceren und Palpen desgleichen. Beine rostrot, doch Tro- chantere ganz, Femora und Tibien an den Spitzen und Patellen ganz schwarz. Ecuador (Sibambe). 1 9. Gen. Ventripila nov. gen. Augenhügel quer-oval und oben jederseits der Längsfurche in je 1 Dörnchen ansteigend. I. und III. Area des Abdominalscutums 52 neue Opilioniden. 147 ‘mit je einem mittleren Paare kurzer, stumpfer Kegeldornen; II. Area und Scutumhinterrand un- bewehrt und ohne mittlere Tu- berkel- oder Dornenpaare. I. freies Dorsalsegment des Abdomens mit "einem mittleren Paare niedriger, aber deutlicher Tuberkeln und II. und III. freies Dorsalsegment mit ‘je einem mittleren Paare stumpfer, kleiner Kegeldornen, dorsale Anal- platte unbewehrt. Stigmensegment in der Mitte seines Hinterrandes nur beim S mit einer wagerecht nach hinten vorgestreckten, langen und schlanken, aber stumpfen Chi- tinsäule, die dem 9 vollkommen fehlt. Palpen so lang wie der Körper; Femur mit je einer ven- tralen, lateral-äußeren und dor- salen Körnchenlängsreihe, doch apical-innen unbewehrt. Beine lang und dünn; sekundäre Geschlechts- merkmale am IV. Bein des & in ‘Form größerer Zähnchenund Dorne __ ER > entwickelt; alle Femora gerade. eu ee ia I.—IV. Tarsus mehr als 6gliedrig, Bein, und ohne Eindglieder des S variabel. II. Beines. Ecuador. — 1 Art. 1. V. marginata nov. spec. d. L. des Körpers 9 mm; der Ventralsäule 5 mm; des I. Beines 13, II. 32, III. 24, IV. 30 mm. ' ®. L. des Körpers 7 mm; des I. Beines 18, II. 38, III. 30, IV. 40 mm. Körper gleichmäßig hochgewölbt. Stirnrand des Cephalo- thorax unten median mit 1 Zähnchen, oben in einen rauh be- körnelten Medianhügel ansteigend und an jeder Seitenecke mit 3 spitzen Zähnchen besetzt. Augenhügel quer-oval und dicht und grob bekörnelt, oben mit 2 nebeneinanderstehenden stumpfen, kur- zen Kegeldörnchen bewehrt. Fläche des Cephalothorax und der I. — III. Area des Abdominalscutums mit groben, blanken Körnchen ‚bestreut, die nur auf der II. Area in 2 regelmäßigen Querreihen stehen; I. und III. Area außerdem mit je einem mittleren Paare stumpfer, dicker, kurzer Kegeldornen, die basal rings sehr grob und dicht bekörnelt sind. Scutumseitenrand auf seiner Fläche ‚glatt, doch an seiner ganzen Außenkante entlang mit einer Reihe eingekerbter, dicker Buckelkörnchen besetzt. Scutumhinterrand 10* 2. Heft 148 Dr. €. Fr. Roewer: und I.—III. freies Dorsalsegment des Abdomens mit je einer QOuerreihe grober Körnchen, aus denen auf dem I. freien Dorsal- segment ein mittleres Paar stumpfer, blanker Tuberkeln deutlich und auf dem II. und III. freien Dorsalsegment je ein mittleres Paar stumpfer, kleiner Kegeldornen hervortritt; dorsale Analplatte verstreut grob bekörnelt. Freie Ventralsegmente des Abdomens mit je einer Querreihe sehr grober Körnchen, desgleichen der Hinterrand des Stigmensegments, der nur beim $ eine wagerecht nach hinten vorgestreckte, mediane, schlanke und glatte, aber stumpf endigende Chitinsäule trägt, von der beim 2 keine Spur vorhanden ist. I.—IV. Coxa sehr grob und dicht gleichmäßig bekörnelt; I. Coxa apical-vorn mit 1 kurzen, dicken Kegelhöcker, III. Coxa mit einer hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen; IV. Coxa lateral-außen grob bekörnelt und dorsal-apical-außen beim Jund 9 mit 1 kurzenleicht gekrümmten, dicken Kegeldorn. — I. Chelicerenglied mit dorsalem Apicalbuckel der hinten eine Quer- reihe aus 3 Zähnchen und vorn-innen 1 Zähnchen trägt; II. Glied glatt. Palpen so lang wie der Körper; Trochanter ventral mit 3 nebeneinanderstehenden Stacheln, dorsal verstreut bezähnelt und hier apical mit 1 Dörnchen bewehrt; Femur mit je einer ventralen, dorsalen und lateral-äußeren Längsreihe grober Körn- chen, doch apical-innen unbewehrt; Patella und Tibia dorsal rauh bekörnelt; Patella sonst unbewehrt; Tibia und Tarsus ventral jederseits mit je 4 (1. und 3. die größten) Stacheln; Tarsalklaue so lang wie der Tarsus. Beine lang und dünn; alle Femora gerade; alle Beinglieder bis zur Tibia rauh bekörnelt. I. Metatarsus beim & apical leicht keulig verdickt; IV. Bein des $ außer der rauhen Bekörnelung: Femur ventral-apical-außen mit einer Reihe aus 3 nach hinten gekrümmten schlanken Dornen, deren erster der längste ist, und Tibia ventral-außen mit 2 kleinen basalen und 4 apicalen (von diesen der 3. der größte und deutlich gekrümmt) Dornen. Zahl der Tarsenglieder 7, 9, 7, 7. Färbung des Körpers dorsal und ventral, sowie alle Glied- maßen tief schwarz; nur der Scutumseitenrand zeigt nahe seinen Hinterecken einen kleinen milchweißen Flecken .und auf seinen vorderen % bis fast an seine Vorderecke ein breites milchweißes, vielfach schwarz genetztes und punktiertes Längsband, das vorn etwas breiter ist als hinten. Ecuador (Sibambe). 1 8, 2 2. Holocranaus laevifrons nov. spec. & unbekannt. 9. L. des Körpers 8 mm; des I. Beines 15, II. 30, III. 21, IV. 28 mm. | Körper gleichmäßig gewölbt. Stirnrand des Cephalothorax ausgebuchtet, oben ganz glatt und ohne Medianhügel, doch jeder- seits an den Seitenecken mit je 3 nebeneinanderstehenden Zähnchen. Augenhügel quer-oval, hinten grob bekörnelt und oben jederseits 52 neue Opilioniden. 149 mit einem kleinen, stumpfen Kegeldörnchen bewehrt. Hintere Fläche des Cephalothorax und I.—III. Area des Abdominal- scutums mit groben Buckelkörnchen gleichmäßig bestreut und I. und III. Area mit je einem mittleren Paare rings sehr dicht und grob bekörnelter stumpfer Kegeldornen, die auf der I. Area nur klein sind und auf der III. Area stärker sind und hier hinten basal- außen je 1 kürzeren stumpfen Gabelhöcker tragen. Scutumseiten- rand mit nur einer äußeren Randreihe grober Buckelkörnchen, die vorn neben der I. und hinten neben der III. Scutumquerfurche einmündet in je eine dichtere Gruppe zahlreicher Buckel- körnchen. Scutumhinterrand und I. und II. freies Dorsalsegment des Abdomens mit je einer Körnchenquerreihe, aus der auf dem Scutumhinterrand und dem I. freien Dorsalsegment jeein mittleres Paarniedriger Tuberkeln hervortritt und auf dem II. freien Dorsalsegment ein mittleres Paar stumpfer Kegeldörnchen hervortritt wie auch auf dem III. freien Dorsalsegment, dessen voll- ständige Körnchenquerreihe aber am Seg- menthinterrande, also außerhalb des Dörn- chenpaares liegt; dorsale Analplatte ver- streut bekörnelt. Freie Ventralsegmente des Abdomens mit je einer Körnchen- querreihe; ventrale Analplatte mit 2 Körn- chenquerreihen; Fläche der I.—IV. Coxa Fig. 40. Holocranaus laevi- grob verstreut bekörnelt; I. Coxa am Vor- frons Rwr. — Körper des derrande entlang mit einer Reihe aus 5—6 2 dorsal, ohne L.—IIT. groben Dörnchen; III. Coxa mit je einer Ben EA vorderen und hinteren Randreihe stumpfer WRTR,: Höckerchen; IV. Coxa lateral-dorsal (unter der Kante des Scutum-. seitenrandes) mit einem hervortretenden Kegelhöcker und dorsal- apical mit einem kräftigen, leicht gekrümmten Kegeldorn. I. Cheli- cerenglied mit glattem, dorsalen Apicalbuckel, der hinten eine Quer- reihe aus 4 Zähnchen trägt; II. Glied glatt. Palpen so lang wie der Körper; Trochanter dorsal mit einem hohen Krönchen stumpfer Körnchen und ventral mit 1 Stachel; Femur S-förmig gekrümmt, ventral, dorsal und lateral-außen mit je einer Körnchenlängsreihe, apical-innen unbewehrt,dorsal-apicalmit 1großenDornhaken ;Patella und Tibia dorsal bekörnelt ; Patella sonst unbewehrt;; Tibia ventral jederseits mit je 4 (1. und 3. die größten) Stacheln; Tarsus ventral innen mit 3 (der basale der größte) und außen mit 4 (1. und 3. die größten) Stacheln;; Tarsalklaue solang wieder Tarsus. Beine lang und kräftig; alle Trochantere, Femora, Patellen und Tibien regellos rauh bekörnelt; alle Femora gerade; IV. Bein des 2: Trochanter dorsal- außen mit 1Mitteldörnchen undFemur ventral-außen nahe derFemur- spitze mit 1 gekrümmten Dorn. Zahl der Tarsenglieder 7, 11, 7, 7. 2. Heft 150 Dr. C. Fr. Roewer: Färbung des Körpers dorsal und ventral einschließlich aller Gliedmaßen schwarz; milchweiß sind die Buckelkörnchen folgender Lage: die beiden Gruppen des Scutumseitenrandes neben der I. und III. Scutumquerfurche, die Querreihe des III. freien Dorsal- segmentes und der Kegelhöcker der IV. Coxa unterhalb des Scutumseitenrandes. Ecuador (Sibambe). 1 2. Holoeranaus luteimarginatus nov. spec. & unbekannt. 9. L. des Körpers 10 mm; des I. Beines 17, II. 33, TIT. 26, IV. 37 mm. Körper wenig, aber gleichmäßig gewölbt. Stirnrand des Cephalothorax unten median mit 1 kräftigen Kegelzähnchen, oben median in einen flachen, regellos fein bekörnelten Hügel ansteigend und jederseits an den Seitenecken mit einer dichten Gruppe aus etwa 10 spitzen Zähn- chen. Augenhügel groß, doch niedrig, quer- oval, hinten grob bekörnelt und oben mit 2 nebeneinanderstehenden, weit voneinander entfernten, kurzen, stumpfen Kegeldörnchen. Fläche des Cephalothorax nur jederseits der glatten Mediane hinten verstreut: be- körnelt; I. Area des Abdominalscutums rauh bekörnelt und mit einem mittleren Paare kleiner Kegeldörnchen; II. Area nur mit 2 Ouerreihen grober Körnchen; III. Area mit 2 Körnchenquerreihen, aus deren hinterer Fig. 41. Holocranaus das mittlere Paar kräftiger, doch kurzer luteimarginatus Rwr. — Kegeldornen hervorragt. Scutumseitenrand Körper des 2 dorsai regellos mit groben Körnchen bestreut. Scu= ohne Beine. tumhinterrand und I. freies Dorsalsegment des Abdomens mit je einer Körnchenquerreihe, aus der je ein mittleres Paar niedriger Tuberkeln hervortritt; II. und III. freies Dorsalsegment mit je einer Körnchenquerreihe, aus der je ein mittleres Paar kleiner, spitzer Kegeldörnchen hervor- tritt; dorsale Analplatte glatt. Freie Ventralsegmente des Ab- domens mit je einer dichten Körnchenquerreihe; I. und II. Coxa mit je einer mittleren Längsreihe stumpfer Körnchen; Fläche der III. und IV. Coxa spärlich verstreut bekörnelt und III. Coxa mit einer hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen; IV. Coxa dorsal- apical-außen mit 1 kurzen, etwas gekrümmten Kegeldorn. I. Cheli- cerenglied mit einem rauh bekörnelten dorsalen Apicalbuckel, der vorn jederseits je 1 kräftiges Zähnchen trägt; II. Glied frontal stark grob bekörnelt. Palpen so lang wie der Körper; Trochanter dorsal und ventral mit je 1 starken und ventral dahinter mit 1 nur schwachen Dörnchen; Femur dorsal, ventral und lateral-innen wie außen mit je einer regelmäßigen Körnchenlängsreihe, apical- 52 neue Opilioniden. 151 innen unbewehrt und dorsal-apical in einen kräftigen Dornhaken auslaufend; Patella und Tibia dorsal dicht grob bekörnelt; Patella sonst unbewehrt;; Tibia ventral jederseits mit je 4 (1. und besonders 3. die größten) Stacheln; Tarsus ventral jederseits mit je 6 (3. und 5. die größten) Stacheln; Tarsalklaue so lang wie der Tarsus. Beine lang und kräftig; I. und II. Femur fast gerade, III. und IV. Femur S-förmig gekrümmt; I.—IV. Trochanter rauh be- körnelt; I.—IV. Femur spärlich fein bekörnelt; Patellen und Tibien fast glatt. Zahl der Tarsenglieder 8, 14, 8, 9. Färbung des Körpers dorsal und ventral einschließlich der Cheliceren und Beine dunkelbraun, nur der Hinterrand des I.—III. freien Dorsalsegmentes des Abdomens fein gelbweiß berandet. Palpen rostgelb, doch reich schwarz genetzt. Ecuador (Sibambe). 1 2. Inezia ealecarfemoralis nov. spec. d. L. des Körpers 15 mm; des I. Beines 25, II. 49, III. 37, IV. 47 mm. Q© unbekannt. Körper dorsal flach gewölbt. Stirnrand des Cephalothorax gerade, oben glatt bis auf die Seiten ecken, die 4 nebeneinanderstehende kleine Zähnchen tragen. Augenhügel sehr breit, queroval, median flach längsgefurcht und hier jederseits in einen langen, schlanken, spitzen, di- vergierenden Dornansteigend. Fläche des Cephalothorax, desScutumseiten- randes, der I.—III. Area des Ab- dominalscutums mattglatt, nicht be- körnelt; I. Area mit einem mittleren Paare niedriger Tuberkeln, zwischen den etwas nach vorn noch 2 neben- einanderstehende kleine Körnchen stehen; III. Area mit einem mitt- leren Paare kurzer, aberspitzer Kegel- dornen, neben denen außenseits je 1 kleines Körnchen steht. Scutum- hinterrand und I. freies Dorsalseg- ment des Abdomens unbewehrt, doch jederseits an den Seitenecken mit je einer Querreihe aus je3—4 Körnchen;; II. und III. freies Dorsalsegment mit je einem mittleren Paare spitzer Fig. 42. Inezia calcarfemoralis Kegeldörnchen, hinterdenenaufdem NRwr. — Körper des 3 dorsal, IM. freien Dorsalsegment eine voll- Ohne Endglieder der Beine, ständige Querreihe kleiner Körnchen steht; dorsale Analplatte glatt. Freie Ventralsegmente des Abdomens mit je einer Körnchenquer- 2. Heft 152 Dr. C. Fr. Roewer: reihe; I. Coxa mit einer vorderen Randreihe grober Höckerchen; II. und III. Coxa mit je einer mittleren Längsreihe grober Körnchen; III. Coxa mit einer hinteren Randreihe stumpfer Höckerchen; IV. Coxa ventral und lateral-außen verstreut grob bekörnelt und beim & dorsal-apical-außen mit 1 kurzen, spitzen Hakendorn und inmitten des hinteren Innenrandes, also vor dem Stigma, mit einem kurzen, stumpfen, senkrecht abstehenden Kegeldorn. I. Chelicerenglied mit glattem, dorsalen Apicalbuckel, der hinten eine Ouerreihe aus 4 Zähn- chen und vorn jederseits je 1 kräftiges Zähnchen trägt; II. Glied beim d enorm aufgetrieben, in einer hohen Kniewölbung das I. Glied weit überragend, frontal rauh bekörnelt. Palpen so lang wie der Körper; Trochanter lateral-außen bekörnelt, dorsal und ventral mit je 1 kräftigen Dörnchen; Femur dorsal, ventral und lateral- außen mit je einer Längsreihe groben Körnchen, deren ventral- basales dornartig ist, dorsal-apical in einen starken Dornhaken auslaufend, apical-innen unbewehrt; Patella und Tibia dorsal grob bekörnelt; Patella sonst unbewehrt; Tibia ventral außen mit 3 (2. der größte) und innen mit 4 (1. und 3. die größten) Stacheln; Tarsus ventral-außen mit 5 (2. und 4. die größten) und innen mit “ 4 (1. und 3. die größten) Stacheln; Tarsalklaue so lang wie der Tarsus. Beine lang und kräftig; I.—III. Trochanter bekörnelt; I. und II. Femur gerade, dorsal und ventral mit je einer basalen Längsreihe größerer und kleinerer spitzer Zähnchen; I. und II. Pa- tella und Tibia fast glatt; III. Femur S-förmig gekrümmt, leicht bekörnelt, desgleichen III. Patella und Tibia. IV. Bein des &: Trochanter so lang wie dick, dorsal in der Mitte mit 1 kurzen Kegel- dorn; Femur S-förmig gekrümmt, mit 6 Körnchenlängsreihen, basal-ventral innen und außen mit je 1 kurzen Dörnchen und ventral-innen nahe der Femurspitze mit 1 großen gekrümmten, spitzen Dorn; Patella bekörnelt; Tibia in Längsreihen bekörnelt. Zahl der Tarsenglieder 9, 18, 10, 12. Färbung des Körpers dorsal und ventral einschließlich aller Gliedmaßen rostgelb; nur Cephalothorax ausschließlich des rost- gelben Augenhügels etwas schwarz genetzt. Venezuela (zwischen Maracaibo und der Sierra de la Perija). Isehyropsalis helvetiea nov. spec. & unbekannt. Q. L. des Körpers 6 mm; der Cheliceren: I. Glied 4 und II. Glied 5 mm; der Palpen 8,5 mm. L. des I. Beines 16,5, II. 22, III. 15, IV. 19 mm. Stirnrand des Cephalothorax über der Einlenkung der Cheli- ceren ausgebuchtet und aufgewulstet; dahinter median bis vor den Augenhügel ein dreieckiger, vertiefter Eindruck. Augenhügel über doppelt so breit wie lang, median sehr breit und tief längs- gefurcht, unbewehrt und glatt. II. Thoracalsegment mit einer Querreihe aus 6 Körnchen, deren mittleres Paar am größten ist. 1.—IV, dorsales Abdominalsegment voneinander getrennt, frei, — 52 neue Opilioniden, 153 kein Scutum bildend, mattglatt wie die übrigen freien Dorsal- segmente des Abdomens. Coxen der Beine sämtlich dicht und rauh bekörnelt, besonders grob auf der I. Coxa. Cheliceren mächtig entwickelt; I. Glied basal-außen ohne und basal- innen miteinemdicken, rundlichen Kegel- höcker, schlank und fast gerade, apical nicht knieartig verdickt, beim 9 mit 5 Längsreihen, von denen eine ventral- äußere aus 8, eine ventral-innere aus 6 großen, eine dorsal-innere und eine dorsal- äußere aus je 6—8 kleineren und größeren und eine dorsal-mediane aus 5 großen nach vorn gekrümmten, spitzen Dornen besteht; II. Glied beim © mit dünnem, Fig. 43. Ischyropsalis hel- sehr fein und dicht bezähneltensStiel, sonst ee — Cephalothorax R es @ von links mit linker glatt schlank-oval. Palpen lang unddünn, Chelicere und Palpenansatz. nuf :behaart; Femur ventral-basal mit einem runden behaarten Höckerchen. Beine mäßig lang; Femora gegen die Spitze hin mäßig verdickt; alle Glieder behaart. Färbung des Körpers an den harten Chitinteilen dunkelbraun, an den weichen Häuten blaß rostgelb; Palpen und Beine blaßgelb. Cheliceren glänzend schwarz. Schweiz (Tessin-Tal). 1 2. Ischyropsalis daciea nov. spec. d. L. des Körpers 4 mm; des I. Chelicerengliedes 2,5, II. 3,5 mm; der Palpen 7 mm. L. des I. Beines 13, II. 17, III. 11,5, IV. 14 mm. - @. L. des Körpers 8 mm; des I. Chelicerengliedes 3,5, II. 4 mm; der Palpen 7 mm. L. des I. Beines 12, II. 18, III. 11, IV. 16 mm. Stirnrand des Cephalothorax über der Einlenkung der Cheli- ceren ausgebuchtet und aufgewulstet; dahinter median bis vor den Augenhügel ein dreieckiger, vertiefter Eindruck. Augenhügel über doppelt so breit wie lang, median sehr breit und tief längs- gefurcht, unbewehrt und glatt. II. Thoracalsegment mit einer Querreihe aus 6 Körnchen, deren mittleres Paar am größten ist. I1.—V. dorsales Abdominalsegment beim & in ein hartes Scutum verwachsen, beim @ dagegen freibleibend wie die übrigen Dorsal- segmente des Abdomens. Coxen der Beine dicht und rauh be- körnelt, besonders grob auf der I. Coxa. Cheliceren mächtig ent- wickelt und I. Glied basal-innen und außen mit je einem dicken, rundlichen Kegelhöcker, schlank und fast gerade; II. Glied mit dünnem, sehr fein und dicht bezähnelten Stiel, sonst glatt und schlank-oval; I. Chelicerenglied beim $ dorsal-apical-innen bürstig behaart, mit Längsreihen spitzer, nach vorn gekrümmter Dörnchen in folgender Anordnung: dorsal-median 5 große, dorsal-innen und außen mit je 8—10 kleinen, ventral-innen mit 5—6 großen und 2. Heft 154 Dr. C. Fr. Roewer: ventral-außen mit 2—3 großen und 3—4 kleinen mit den großen abwechselnd stehenden Dörnchen; I. Chelicerenglied beim 9 apical- innen nicht bürstig behaart mit Längsreihen spitzer, nach vorn ge- krümmter Dörnchen in folgender Anordnung: dorsal-median mit 4 großen, dorsal-innen und außen mit je 6—8 kleinen, ventral- innen mit 5—6 großen und ventral-außen mit 3—4 großen Dörnchen bewehrt. Palpen lang und dünn; alle Glieder nur behaart. Beine mäßig lang; Femora apicalwärts wenig verdickt; alle Glieder. behaart. | Färbung des Körpers an den harten Chitinteilen dunkelbraun, an den weichen Häuten blaß rostgelb; Palpen und Beine blaßgelb;, Cheliceren glänzend schwarz. Siebenbürgen (Kronstadt). 7 d, 4 9, 1 pull. “ Prosclerosoma similis nov. spec. ga des Körpers 3 mm; des I. Beines 3,5, II. 7, III. 3,5, IV. 5 mm. Augenhügel so lang wie breit wie hoch, unbewehrt, nur be- schuppt. I.—IV. Segment des Dorsalscutums mit je einem mitt- leren Paare dicker Kegelhöcker; V. Segment (= Scutumhinter- rand) mit einer Querreihe aus 4 dicken Kegelhöckern; I.—III. freies Dorsalsegment des Abdomens unbewehrt und ohne Kegel- höcker. Lamellen über den Cheliceren deutlich und spitz. Palpen kurz, unbewehrt, nur fein beschuppt. Beine: II. Coxa apical- hinten und III. Coxa apical-vorn mit je 1 dicken Kegelhöckerchen; I.—IV. Trochanter nur beschuppt, sonst unbewehrt wie auch die übrigen Beinglieder. Färbung des Körpers dorsal und ventral rostgelb einschließlich sämtlicher Gliedmaßen; die Kegelhöcker des Abdominalrückens schwarzbraun mit blasser Spitze. Süditalien (Aspromonte). 1 £&. Rhampsinitus granarius nov. spec. &. L. des Körpers 7 mm; des I. Chelicerengliedes 3, des IT. 4 mm; der Palpen 7 mm. IL. des I. Beinfemur 5, II. 6,5, III. 4, IV. 5 mm. L. des I. Beines 19, II. 31, III. 19, IV. 23 mm. Q@ unbekannt. | Körper dorsal sehr fein und dicht bekörnelt. Stirnfläche des Cephalothorax dicht und regellos kräftig bezähnelt; Cephalo- thorax am Seitenrande unbewehrt und auf der Seitenfläche jeder- seits neben dem Augenhügel mit je 1 groben Zähnchen. Augen- hügel oben jederseits mit je einer Reihe aus 4 gleichgroßen Zähn- chen besetzt. Die beiden Thoracalsegmente und die Dorsal- segmente des Abdomens mit je einer Zähnchenquerreihe. Ventral- segmente des Abdomens glatt; Fläche der Coxen regellos bekörnelt. Cheliceren des &: I. Glied dorsal regellos, besonders basal und apical kräftig bezähnelt, ventral-innen in den basalen % mit einer Reihe aus 57 kräftigen Zähnen und ventral-außen mit einer voll- 52 neue Opilioniden.' 155 ständigen Längsreihe kräftiger Zähne, die hier basal etwas dichter gedrängt stehen; II. Glied frontal oben an der Kniewölbung dicht kurz bezähnelt und seine hintere Fläche stark verstreut bezähnelt. Palpen beim $sehrlang und dünn, bein- artig verlängert, gänzlich unbewehrt. Beine lang und kräftig; Trochantere jederseits bezähnelt; Femora. 5kantig und jede Kante mit einer Zähnchen- längsreihe, Patellen desgleichen; Tibien 5kantig und unbewehrt. I. Femur des & besonders stark bezähnelt, leicht nach vorn gekrümmt und apicalwärts all- mählich leicht verdickt. Färbung des Körpers dorsal blaßgelb bis rostgelb; Cephalothorax jederseits schwärzlich gesprenkelt, desgleichen jederseits der Abdominalrücken. Ven- Fig. 44. Rhampsinitus gra- tralsegmente des Abdomens graugelb; narius Rwr. — Cephalothorax Coxen graugelb und in den Fugen en a dunkler braun gesprenkelt. Palpen blaß- a j r gelb. Cheliceren ‚hoch rostgelb mit blaßgelben, schwarzspitzigen Scheren. Beine rostgelb; Spitzen der Femora und ganze Patellen leicht dunkler gebräunt. | Transvaal (Johannisburg). 1 £. Rhampsinitus filipes nov. spec. d. L. des Körpers 5 mm; der Cheliceren: I. Glied 3, II. 3,5 mm; der Palpen 17mm. L. des Beinfemurs 8, II. 13, III. 8, IV. 10 mm. L. des I. Beines 34, II. 56, III. 34, IV. 45 mm. | 9. L. des Körpers 8 mm; der Cheliceren: I. Glied 1, II. 2,5 mm; der Palpen 7,5 mm. L. des I. Beinfemur 7, II. 12, III. 7,5, IV. 10 mm. Länge des I. Beines 30, II. 53, III. 33, VI. 50 mm. Körper dorsal gleichmäßig gewölbt, hinten abgerundet, dorsal fast glatt glänzend. Cephalothorax auf der Stirnfläche und auf der Seitenfläche gänz- lich glatt, nur auf den vorderen Seitenecken mit einer Gruppe aus 3—4 winzigen Zähn- chen. Augenhügel so lang wie hoch wie breit, oben deutlich längsgefurcht und hier jederseits mit einer Reihe aus 4 spitzen, senkrechten Kegelzähnchen bewehrt. Die Fig. 45. Rhampsinitus beiden Thoracalsegmente und die ersten fiipes Rwr. — Cephalo- Dorsalsegmente des Abdomens mit je einer thorax des $ von links ; ER Bi Ener mit linker Chelicere und Querreihe winziger Zähnchen, die sich anal- rechter Palpe. wärts gänzlich verlieren. Ventralsegmente des Abdomens glatt ; Fläche der Coxen, besonders der I. Coxa, rauh bekörnelt. Cheliceren des ? klein und normal gebaut, gänzlich glatt, des &: I. Glied walzig schlank, nicht gekrümmt, ganz glatt, nur 2. Het 156 Dr. ©. Fr. Roewer: ventral-basal-außen mit 3 hintereinanderstehenden kräftigen Zähn- chen bewehrt; II. Glied schlank walzig, schwach spindelförmig und gänzlich glatt. Palpen beim Q normal gebaut, beim $ lang und dünn, beinartig verlängert, alle Glieder unbewehrt, glatt; Patella beim $ und 9 apical-innen mit einer deutlichen Apophyse. Beine sehr lang und sehr dünn; alle Glieder cylindrisch; Trochantere seitlich bezähnelt; Femora mit Längsreihen schlanker, spitzer Zähnchen; Patellen nur dorsal in Längsreihen bezähnelt; Tibien und übrige Beinglieder glatt. Färbung des Körpers dorsal einschließlich sämtlicher Glied- maßen glänzend schwarzbraun, nur die Stirnmitte des Cephalo- thorax breit blaßgelb mit 2 parallelen schwarzen Medianstricheln und Augenhügel mit seinen 8 Zähnchen ledergelb. Zähnchen des Abdominalrückens und Seiten des Abdomens schwach blasser braun. Ventralseite des Körpers, besonders des Abdomens, asch- farben blaß graubraun. ‚ Ostafrika (Kibwezi). 1 3, 1 9, 3 pull. Guruia leueobunus nov. spec. d. L. des Körpers 6,5 mm; der Cheliceren: I. Glied 2,5, II. Glied 4 mm; der Palpen 11 mm. L. des I. Beinfemur 8,5, 11: 15, IH. :9, IV. 12‘mm. L. des 1... Beines 42, IL 61 DIE IV. 54 mm. Q unbekannt. Körper dorsal gleichmäßig gewölbt, hinten gerundet. Stirn- fläche des Cephalothorax glatt, seine Seitenfläche vorn mit 4—5 winzigen Zähnchen bestreut, sein Seitenrand unbewehrt und glatt. Augenhügel hoch, basal rings eingeschnürt, oben deutlich längs gefurcht und hier jederseits mit 3schlanken, h spitzen divergierenden Dörn- chen, deren beide hinteren Fig. 46. Guruia leucoburus Rwr. — jeder Seite näher beisammen- a) Cephalothorax des $ von links mit stehen. Die beiden Thoracal- linker Chelicere; b) Scheren der linken „oomente und die Dorsalseg- Chelicere frontal. = TE mente des Abdomens mit je einer Querreihe sehr weitstehender winziger Zähnchen. Ventral- segmente des Abdomens glatt; Fläche der Coxen rauh be- körnelt. Cheliceren des &: I. Glied dorsal dicht und regellos be- zähnelt, ventral-innen und ventral-außen mit je einer Reihe aus 3—5 kräftigen Zähnchen; II. Glied oben und frontal dicht und fein regellos bezähnelt; unbewegliche Schere mit 1 dicken Basalzahn und feiner Spitzensäge; bewegliche Schere mit 1 dicken Basal- und 1 dicken Mittelzahn, welche beide den Basalzahn der unbeweglichen Schere umfassen, und mit feiner Spitzensäge. Palpen lang und dünn; Trochanter bezähnelt ; Femur ventral dicht 52 neue Opilioniden. 157 und dorsal spärlich bezähnelt; Patella dorsal verstreut bezähnelt und apical-innen mit einer kurzen Apophyse; Tibia und Tarsus nur behaart. Beine sehr lang und dünn; Trochantere jederseits bezähnelt; Femora in Längsreihen spitz bezähnelt; übrige Bein- glieder glatt. Färbung des Körpers dorsal und ventral einschließlich aller Gliedmaßen einfarbig schwarz, nur der Augenhügel blaß weißgelb mit schwarzen Augen und Dörnchenspitzen. Ostafrika (Kilwa). 1 £. Cristina bispinifrons nov. spec. & unbekannt. 9. L. des Körpers 4,5 mm; des I. Beinfemur 4, II. ?, III. 5, IV. 7 mm. L. des I. Beines 12; II. ?, III. 20, TV. 22 mm. Körper dorsal gleichmäßig gewölbt und hinten abgerundet. Stirnfläche des Cephalothorax in der Mitte mit 2 nebeneinander- stehenden, kräftigen spitzen Dörnchen, von denen aus je eine Zähnchenreihe am Stirnrande entlang zu den Seitenecken un eine weitere im Bogen über die Seitenfläche nach hinten auf das I. Thoracalsegment läuft; Cephalothorax außerdem am Seitenrande entlang mit einer Zähnchenreiheu nd jederseits neben dem Augenhügel mit 3 nahe hintereinanderstehenden Zähnchen. Augenhügel so lang Fig. 47. Cristina bispinifrons Rwr. — wie breit, oben jederseits mit Körper des ? von links ohne Beine einer Reihe aus 4 divergieren- und mit linker Chelicere und Palpe. den, starken Dörnchen, die von vorn nach hinten wesent- lich an Größe zunehmen. II. Thoracalsegment und Dorsalseg- mente des Abdomens mit je einer Zähnchenquerreihe. Ventral- segmente des Abdomens glatt, desgleichen die Fläche der II. —IV. Coxa; I. Coxa rauh bekörnelt. Cheliceren normal gebaut; I. Glied dorsal mit einer Gruppe aus etwa 12 spitzen Zähnchen; II. Glied glatt. Palpen kurz und kräftig; Trochanter und Femur allerseits sehr dicht und kräftig bezähnelt; Patella apical-innen ohne Apo- physe und wie die übrigen Glieder nur behaart. Beine lang und dünn; Femora 5kantig und jede Kante mit einer Zähnchenlängs- reihe; Patellen desgleichen; Tibien 5kantig, aber unbewehrt. Färbung des Körpers dorsal braunschwarz; Cephalothorax jederseits rostbraun und hier schwarz gesprenkelt; Augenhügel blaßgelb einschließlich der Dörnchen; alle Rückenzähnchen rost- gelb mit fein schwarzer Spitze. Ventralsegmente des Abdomens ‚blaßbraun; Coxen blaßgelb und jederseits braun angelaufen. Cheli- ceren blaßgelb; I. Glied dorsal braun gesprenkelt; II. Glied lateral braun gesprenkelt. Palpen braun; Spitze von Femur und Tibia 2. Heft 158 Embrik Strand: blaßgelb, desgleichen auch der ganze Tarsus. Beine rostgelb, schwarz bezähnelt; Patellen und Tibien apical breit gebräunt. Kamerun (Mambere). 1 2. Embrikia maeulatipes nov. spec. & unbekannt. 9. L. des Körpers 5 mm; des I. Beinfemur 4,5, II. 7, IIL 4, IV. -5,5 mm. L. des I. Beines 17, II. 30, III. 21, IV. 25 mm. Fläche ‚des Cephalothorax, des Abdominalscutums, der freien Dorsal- und Ventralsegmente des Abdomens und der Coxen gleich- mäßig rauh bekörnelt. Augenhügel so lang wie breit wie hoch, oben kaum längsgefurcht und überall fein und regellos bekörnelt. Höckerchen der Coxenrandreihen dreispitzig. -I. Chelicerenglied dorsal bekörnelt; II. Glied glatt. Palpen dünn; Femur ventral dicht bezähnelt; Patella und Tibia rings dicht bezähnelt; Patella apical-innen mit deutlicher Apophyse; Tibia 215mal so lang wie breit; Tarsus unbewehrt. Beine dünn, relativ kurz; alle Femora bezähnelt; nur. II. Femur mit 3 Pseudogelenken, übrige Femora ohne solche. Färbung des Körpers dorsal und ventral schmutzigbraun. Cephalothorax jederseits blaß gesprenkelt. Augenhügel blaßgelb; von hier zieht sich über das Abdomen ein unscharfer, rostgelber Medianstreif bis zur III. Area des Dorsalscutums; dieser Streif hört auf der IV. Area quer abgestutzt auf in Gestalt einer rost- gelben, unscharfen Ouerbinde. Cheliceren blaßgelb. Palpen dunkelbraun, nur Tarsus blaßgelb. Beine dunkelbraun; Femora und Tibien reichlich rostgelb geringelt. Venezuela (zwischen Maracaibo und der Sierra de la Perija). 29. Arachnologica varia XIX—XX. | Von Embrik Strand, Berlin. Die vorhergehenden Nummern dieser Artikelserie finden sich im Archiv f. Naturg. 1915. A. 11. p. 112—123 und 1916. A. 1. p. 117—120, sowie in diesem Heft p. 70—76. XIX. Eine mit Philaeus ehrysops (Poda) verwandte nord- afrikanische Saltieide. Ich habe seinerzeit eine aus Alt-Saida stammende weibliche Salticide zur Bestimmung gehabt, die als mit Philaeus chrysops (Poda) verwandt, aber verschieden erkannt und durch folgende Zeilen beschrieben wurde. Die Beschreibung ist etwas unvoll- Arachnologica varia XIX—XX, 159 ständig, da eine Möglichkeit, sie jetzt zu ergänzen aber nicht vor- liegt, so lasse ich sie jetzt zur, Veröffentlichung gelangen, so wie sieist. um auf die interessante Form aufmerksam zu machen. Ich nenne sie Philaeus corrugatulus m. '@ Cephalothorax ohne Mandibeln 3 mm lang, 2,2 mm breit: Länge des etwas korrugierten Abdomen ca. 5 mm. Mandibeln 1.5 mm lang. Beine: I Coxa + Trochanter 1.2, Femur 1.8, Patella + Tibia 2.1, Metatarsus + Tarsus 1.5 mm; II bzw. 1.1, 1.5, 1.8, 1.3 mm; III bzw. 1.2, 2, 2, 1.9 mm; IV bzw. 1.2, 2,2,2 mm. Total- länge also: I 6.6; II 5.7; III 7.1; IV 7.2 mm. Also: Patella + Tibia III = IV und die’ Beine kürzer als bei Phil, chrysops. Metatarsus III mit 2 (oder wenn man will 3) Verticillen, von denen der basale aus 4 Stacheln besteht. Tibia I mit 3 unregel- . mäßig angeordneten Lateralstacheln vorn, unten innen 1.1, unten außen 1.1.1; Metatarsus I unten 2.2, vorn 1.1, hinten 1. (1?) Stacheln. Tibia II wie I, jedoch unten innen nur 1 Stachel; Meta- tarsus II wie I. Die Stacheln des Metatarsus IV so angeordnet wie die des Metatarsus III. — Die M.-A. stehen genau in der Mitte. Vordere Augenreihe ganz schwach recurva. — Epigyne weicht von derjenigen von Phil. chrysops etwas ab. — Das Patellarglied der Palpen erscheint in Dorsalansicht wenig länger als breit, das Tibialglied etwa noch ein halbes mal länger als das Patellarglied und beide zusammen so lang wie das Tarsalglied. Das Tibialglied erscheint von oben gesehen gegen die Spitze ganz schwach erweitert. Das Femoralglied hat oben an der Spitze 1—2 kurze gebogene Stachelborsten. Die Färbung stimmt, soweit bei der nicht tadellosen Er- haltung erkennbar ist, mit der Form xanthomelas C. L. Koch am besten überein, jedoch so, daß die Seiten des Abdomen etwas weniger lebhaft gefärbt sind und der Mittelstreifen schmäler ist. — Die vorderen M.-A. sind grün, die S.-A. schwarz. Cilien, Bart und Schuppenbekleidung des Clypeus rostfarbig gelb und ähnlich gefärbte Schuppen tragen die Seiten des Cephalothorax und das Augenfeld. Die Palpen sind bräunlichgelb, das Femoralglied am hellsten, Tibial- und Tarsalglied an der Basis vorn mit einem dunklen Fleck; die Behaarung der Palpen ist lang, weißlich, mi insbesondere an der Spitze dunkleren Haaren eingestreut. XX. Spinnen und Opilionen aus, Griechenland, Albanien und Klein- asien. Von Herrn Prof. Karsch wurde mir seinerzeit ein Verzeichnis der von ihm bestimmten Arachniden aus der griechisch-klein- asiatischen Reiseausbeute E. v. Oertzen’s zur beliebigen Ver- wendung übergeben, das ich im folgenden zur Veröffentlichung gelangen lasse, und zwar in der Form, wie es mir vorliegt, ohne die systematischen Bezeichnungen zu modernisieren oder sonstige Änderungen vorzunehmen. Die Tiere selbst habe ich nicht gesehen. — Über die betreffenden Reisen E. v. Oertzen’s vergleiche man: 2. Heft 160 - "Embrik Strand: „Berichte über die von E. v. Oertzen im Jahre 1887 in Griechen- land und Klein-Asien gesammelten Coleopteren“ in Deutsche Entomologische Zeitschrift 1888, p. 369—371 und: Kolbe, ‚Er- innerungen an Eberhard von Oertzen“ in Berliner Entomologische Zeitschrift 1909, p. 81—88; an letzterer Stelle ist ein Verzeichnis der über die von v. Oertzen zusammengebrachte zoologische Reise- ausbeute erschienenen Abhandlungen zusammengestellt. Spinnen. Filistatidae. Filistata testacea Latr. Creta b. Viano (25. IV. 1887). Avieularidae. Cyrtocarenum grajum (C. L. Koch). Cykladen: Dorf Phelos auf Andros (2 u. 1 &$, 3. IV. 87). Süd- Euboea, Karystos. Cyriocarenum vonicum (Saund.). Chios (Mitte Juli 87). Seytodidae. Scytodes thoracica Latr. \: Chios; Südl. Sporaden: Kos, Nikaria; Ostl. Creta: Setia; Creta, Viano. Scytodes spec. . Südl. Sporaden: Kalymnos. ? Creta bei Kanea (spec. ead. ?) Loxosceles erythrocephala (C. L. Koch). Rhodos, Dorf Kastelo; Südl. Sporaden: Kos, Kalymnos (16.—19. VI. 87), Kappari (14. VI. 87), Symi. Dysderidae. Segestria florentina (Rossi). Rhodos, Dorf Kastelo; Cykladen, Keos. Ariadne sp. Cykladen: Keos. Dysdera crocota C. L. Koch Creta, Lasithi-Gebirge; Euboea, See bei Dystos; Süd-Euboea, Karystos. Dysdera punctata C. L. Koch. Attika, Phaleron; Rhodos, Dorf Kastelo; Chios; Creta: Lasithi-Gebirge und Viano; Corfu; Korax-Geb.; Süd-Euboea, Karystos; Südl. Sporaden: Nikaria, Kos, Kasos, Karpathos, Ka- Iymnos; Cykladen, Keos; Albanien, Aolona. Stalita sp. Morea (ex. sing. sicc.). Palpimanidae. Palpimanus gibbulus Duf. Attika b. Laurion; Attika, Phaleron b. Athen (Mitte Mäız 87); Rhodos, Dorf Kastelo; Samos, Marathokampos; Süd-Euboea, Arachnologica varia XIX — XX, 161 Karystos; Corfu; Creta, Lasithi-Geb., Östl. Creta, Sitia; Cykladen: Syra, Mykonos (Mitte April 87), Keos; Südl. Sporaden: Symi, Karpathos, Nikaria, Kasos, Kos; Albanien, Aolona. Eresidae. Eresus walckenaeri Brulle Rhodos b. Stadt Rhodos ($ u. 2); Rhodos, Dorf Kastelo (9), Chios (9); Samos, Marathokampos (9); Süd-Euboea: Karystos (9); Südl. Sporaden: Kasos ($ u. 9), Nikaria (9), Symi (9), Karpathos (9), Chalki (9), Kalymnos (9), Insel Armathia (9), Kos (9); Cy- kladen: Keos (9), Mykonos (9), Andros (9), Syra (9), Tinos (9); Klein-Asien b. Hieronda an d. Küste v. Karien (9, 27. VI. 87). Stegodyphus sp. Südl. Sporaden: Karpathos (1 9). Amaurobiidae. Titanoeca albomaculata (Luc.) Rhodos b. Stadt Rhodos. Amaurobius erberi (Keys.) Griechenland: Korax-Geb. (2 und 1 £.) Amaurobius ? scopolii Thor. Samos: Marathokampos; ? Chios (immat.); Südl. Sporaden: Nikaria (immat.); Creta: Lasithi-Geb. Drassidae. Drassus lutescens C. L. Koch Attika b. Laurion; Chios; Samos b. Marathokampos; Korax- Geb.; Doris: Lidoriki (8. VIII. 87); Süd-Euboea: Karystos und Umgegend v. Stura; Südl. Sporaden: Karpathos; Creta: Lasithi- Geb.; Insel Elasa (b. Creta, 8. V. 87). Drassus troglodytes C. L. Koch Attika: Phaleron und ? bei Laurion. Drassus albicans E. Sim. Korax-Geb.; Creta: Lasithi-Geb. ? Südl. Sporaden: Kos. Pythonissa lentiginosa (C. L. Koch). Süd-Euboea: Karystos und Umgegend von Stura; Samos, Marathokampos; Südl. Sporaden: Nikaria; Creta, Lasithi-Geb. (Ende April 87) und bei Kanea (18. IV. 87). Pythonissa exornata C. L. Koch Euboea: See bei Dystos; Südl. Sporaden: Symi; Albanien: Aolona. Chiracanthium belasgicum (C. L. Koch). Rhodos: Dorf Kastelo. Chiracanthium ? mildei L. Koch Griechenland oder Klein-Asien. Zoropsididae. | Zoropsis lutea (Thor.) 12. Zorodsis ocreata (C. L. Koch) 12. Cykladen: Keos. Albanien: Aolona. Archiv für Naturgeschichte 1916. A. 2. 1l 2. Heft 162 Embrik Strand: Agelenidae. Agelena labyrinthica (Cl.). Südl. Sporaden, Kos; Rhodos bei Stadt Rhodos und Dorf Kastelo; Kleinasiatische Küste vis-a-vis Kos (13. VI. 87). Klein- asien: Karien (21. VI. 87). Agelena similis Keyserl. Griechenl., Korax-Geb. (1 2 ad.) Textrix vestita C. L. Koch Süd-Euboea, Karystos; Cykladen, Syra und Keos (auch 1 gad.!); ?Attika bei Laurion; ? Südl. Sporaden, Nikaria; ? Chios. Cicurina Sp. Tegenaria n. sp. 9. Euboea-See bei Dystos. Albanien, Aolona. Tegenaria sp. Tegenaria n. sp. 9. Südl. Sporaden, Jali (11.VI.87) Albanien, Aolona. Tegenaria sp. Creta: Lasithi-Geb. Coelotes n. sp. Q ad. nahe atropos. Griechenland: Korax-Geb. (Mitte Aug. 87). Pholeidae. Holocnemus rivulatus (Forsk.). Samos, Marathokampos; Chios (Mitte Juli 87); Cykladen, Keos (Anf. März 87); Südl. Sporaden, Kos. Holocnemus nov. spec. Höhle bei dem Dorfe Karouba, Eparchie Sitia auf Creta; Samos, Marathokampos. Urocteidae. Uroctea Durandi (Walck.). Chios; Creta, Lasithi-Geb. Zodariidae. Zodarium elegans (E. Sim.). Albanien, Aolona. Zodarium ? gallicum (E. Sim.) (Chephaloth. postice emarginatus!). Südl. Sporaden, Kos. Zodarium spec. Rhodos, Dorf Kastelo und ? Euboea: See bei Dystos. Zodarium graecum (C. L. Koch). Süd-Euboea: Karystos. Theridiidae. Formicina mutinensis Can. Attika: Phaleron. Theridium sp. Cykladen: Andros. Teutana grossa (C. L. Koch). ‘ Südl. Sporaden: Jali. Teutana triangulosa (Walck.). Östl. Creta, Sitia ($); Südl. Sporaden: Kos (£ u. 9) Arachnologica varia XIX—XX. 165 Crustulina sticta (Cambr.). Euboea: See bei Dystos; Süd-Euboea: Karystos. Lithyphantes paykullianus (Walck.). Attika: Phaleron; Rhodos: Dorf Kastelo,; Süd-Euboea: Karystos und Berg Ocha; Creta: Lasithi-Geb. und bei Canea; Südl. Sporaden: Karpathos und Kasos; Cykladen: Andros und Keos; Albanien, Aolona (auch ein {). Lithybhantes corollatus (L.). Creta: Lasithi-Geb. Asagena (signata Cb., 1876 Proc. zool. Soc. Lond., p. 568 sub Steatoda = ? Lithyphantes signatus E. Sim. 1884, p. 331 N. 137.) Süd-Euboea: Karystos; Korax-Geb. (2 Ex.). Latrodectus tredecim-guttatus (Rossi). Chios (9); Samos: Marathokampos (9); Südl. Sporaden: Armathia (9 juv. var. conglobatus [C. L. Koch]) und Kos (2 und d nebst var. ? oculatus (Walck.]). Klein-Asien: Karien (2 8. u. 9. VI. 87 und 20. VI. 87), Küste von Karien bei Hieronda (21. VI. 87) (Die nicht besonders bezeichneten Stücke sind var. lugubris [L. Duf.] oder hispida [C. L. Koch)]). Enoplognatha sp. Enoplognatha sp. Süd-Euboea: b. Stura. Creta bei Kanea. Erigone vagans Aud. Süd-Euboea: Karystos und See bei Dystos. Epeiridae. Argiope lobata (Pall.). Samos, Marathokampos; Klein-Asien, Karien. Epeira dalmatica Dol. Südl. Sporaden, Nikaria (9); Rhodos, bei Stadt Rhodos (g). Ebeira circe Aud. Rhodos, Umgebung der Stadt Rhodos (Ende Mai 87, $% ad.); Samos (24. VI. 87, 2 ad.); Südl. Sporaden, Symi (Q ad.), Armathia (2 ad.), Kasos (juv.); Klein-Asien, Karien (Q ad.); Cykladen, Keos (ad. et juv.). Epeira gibbosa (Walck.). Südl. Sporaden, Karpathos ($ ad. et juv.), Nisyros (juv.); Samos, Marathokampos (juv.). Ebeira ? inconspicua E. S. Phtiotis. — 1 unreifes Exemplar glaube ich zu dieser Art stellen zu sollen. Ebeira ? umbratica (Cl.). Süd-Euboea, Karystos (immat.). Epeira redii Scop. Süd-Euboea, Karystos (9 ad.). Ebeira ? sturmi Hahn Nur junge Tiere vom Korax-Gebirge. 11% 2. Heft 164 Embrik Strand: Epeira adianta Walck. | Südl. Sporaden, Nisyros, Kos, Symi (2 ad.), Karpathos (2 juv.), Insel Jali (11. VI. 87); Rhodos, Dorf Kastelo (d ad.), Stadt Rhodos (2 ad.); Klein-Asien, Karien. Singa pygmaea (Sund.). Süd-Euboea, Karystos (3? immat.) und ? Attika, Phaleron (1 2 immat. et mutilata). Tetragnathidae. Tetragnatha extensa (L.). Corfu (immat.); Süd-Euboea, Karystos (Q immat.); Rhodos b. Stadt Rhodos (2 immat.). Pachygnatha degeeri Sund. Süd-Euboea, Karystos. Thomisidae. Xysticus ? cristatus Cl. Rhodos bei Stadt Rhodos; Süd-Euboea, Karystos. Xysticus SP. Südl. Sporaden: Kalymnos, Nisyros und Karpathos. Xysticus sp. (9). Süd-Euboea: Karystos. Xysticus Sp. Samos, Marathokampos und Griechenl., Korax-Geb. Xysticus SP. Xysticus SP. Süd-Euboea: Karystos. Samos, Marathokampos. Xysticus Sp. Xysticus Sp. Ins. Karpathos: Berg Lastros. Chios. Xysticus SP. Xysticus cf. Tristrami (Cb.). Cykladen: Keos. Kl.-Asien: Karien. Xysticus SP. Südl. Sporaden: Nisyros. Oxyptila horticola (C. L. Koch). Süd-Euboea, Karystos und Umgegend v. Stura. var. confluens (C. L. Koch). Süd-Euboea, Umgeg. v. Stura. Außerdem unentwickelte Oxydtila von Chios und Albanien, Aolona. Synaema globosum (F.). Samos, Marathokampos; Rhodos, Dorf Kastelo; Südl. Spo- raden: Karpathos, Nisyros und Symi. Klein-Asien: Karien. Synaema plorator (Cambr.). Creta, Lasithi-Geb.; Cykladen, Andros; Südl. Se Karpathos. ? Junge Exemplare von Symi IE Sporaden). Thomisus albus (Gmel.). Rhodos: Dorf Kastelo; Samos, Marathokampos; Chios; Süd-Euboea: Kos; Südl. Sporaden: Karpathos, Kasos und Symi. Arachnologica varia XIX — XX, 165 Runcinia lateralis (C. L. Koch). Samos, Marathokampos; Rhodos, Dorf Kastelo; Südl. Spo- raden; Karpathos und Karystos. Heriaeus hirtus (C. L. Koch). Samos, Marathokampos ($P2 ad.); Rhodos, Dorf Kastelo (3 ad.); Südl. Sporaden, Nisyros (2 ad.). Heriaeus sp. Süd-Euboea: Karystos. Außerdem 1 junges Stück von Samos, are Tmarus piochardi (E. Sim.). Rhodos, Dorf Kastelo; Creta, b. Viano. Philodromus Sp. Rhodos b. Stadt Rhodos und ? Dorf Kastelo. Artanes sp. Süd-Euboea: Karystos. Artanes sp. Griechenl., Phtiotis (Mitte Aug. 87). Thanatus ? arenarius 9. Thanatus sp. 9. Östl. Creta, Sitia. Chios. Thanatus sp. 9. Thanatus sp. 9. Südl. Sporaden: Symi. Chios. Thanatus sp. 9. Tibellus parallelus (C. L. Koch). Süd-Euboea: Karystos. Süd-Euboea: Karystos. Thanatus sp. 9. =? oblongus (W.); die 2 Exem- Südl. Sporaden: Nisyros. - plare noch unentwickelt. Oxyopoidae. Oxyopes heterophthalmus (Latr.). Creta, bei Candia; Östl. Creta, Sitia; Süd-Euboea, Karystos; Euboea: See bei Dystos. Oxyopes lineatus Latr. Rhodos, b. Stadt Rhodos; Samos, era Peucetia arabica E. Sim. Südl. Sporaden, Symi. Lycosidae. Pisaura mirabilis (Cl.). Süd-Euboea: Karystos; Creta bei Candia; Südl. Sporaden: Kasos. | Lycosa praegrandis C. L. Koch Attika, b. Laurion (10. III. 87); Rhodos, Dorf Kastelo; Samos, Marathokampos; Chios b. Hagios Galos (Mitte Juli 87); Chios; Creta, Lasithi-Geb. u. ? bei Viano; Insel Makronision (15. III. [? V.] 87); Insel Karpathos (Mitte Mai 87); Süd-Euboea (Ende März 87), bei Karystos (Ende März 87), Umgegend v. Stura; Südl. Sporaden: Kalymnos (16.—19. VI. 87), Chalki (18. V. 87), Kos, Symi (6. u. 7. VI. 87), Nikaria, Jali; Cykladen: Tinos (8.—10. IV. 87) und Keos. 2. keit 166 ‚Embrik Strand: Lycosa radiata Latr. Rhodos: bei Stadt Rhodos und Dorf Kastelo; Chios; Corfu; Cykladen: Syra; Südl. Sporaden: Kasos (10. u. 11. V. 87), Kos, Nisyros und Nikaria. Lycosa albofasciata Br. Süd-Euboea: Karystos; Creta: Lasithi-Geb.; Cykladen: My- konos (Mitte April 87). Lycosa vuricola (Geer) ? Nur unentwickelte Exemplare. Süd-Euboea: Karystos und See bei Dystos (20. III. 87). — Cykladen: Keos (dieses Stück sehr ?). Lycosa cinerea (F.) (etwas zweifelhaft!). Östl. Creta: Sitia. Lycosa variana C. L. Koch @ Süd-Euboea: Karystos; Cykladen: Keos. d Attika: Phaleron; Süd-Euboea: Umgeg. v. Stura. Pardosa atomaria (C. L. Koch). Doris, Lidoriki (8. VIII. 87); Samos, Marathokampos; Rhodos, Dorf Kastelo; Südl. Sporaden: Nikaria und ? Karpathos. Sparassidae. Micrommata ligurina (C. L. Koch). Creta: Lasithi-Geb.; Cykladen: Keos und Andros. Sparassus tersa (C. L. Koch). Attika b. Laurion; Süd-Euboea: Karystos; Rhodos: b. Stadt Rhodos und Dorf Kastelo ($ ad.); Samos: Marathokampos (? ad.); Creta, Lasithi-Geb.; Ostl. Creta, Umg. v. Sitia (Anf. Mai 87 immat.); Südl. Sporaden: Kalymnos, Kos, Nikaria, Nisyros und Symi (2 ad.), Karpathos und Kasos (immat.); Cykladen: Keos und Syra (immat.). Klein-Asien: Karien (21. V. 87) 2 ad. Fehlt Chios (Nr. 6670—6671). Heteropoda variegata (E. Sim.). Südl. Sporaden:-Karpathos und Insel Kasos (10. u. 11. V. 87). Saltieidae. Synageles dalmaticus (Keys.). Südl. Sporaden: Kalymnos; Cykladen: Keos (Anf. März 87). Leptorchestes ? mutilloides (Luc.). Südl. Sporaden: Kos (12. VI. 87 [1 2 ad.)). Jcius sp. Südl. Sporaden: Nikaria und Nisyros. Habrocestrum papilionaceum (L. Koch). Südl. Sporaden: Nikaria; Samos, Marathokampos. Cyrba algerina (Luc.). Süd-Euboea: Karystos und Umgeg. v. Stura; Chios; Cy- kladen; Keos; Creta: bei Kanea. Opilionen. Siro rubens Latr. Phalangium opilio L. Albanien: Aolona. Arachnologica varia. 167 Egaenus crista (Burlle). Acantholophus sp. Nemastoma sp. [Nemastoma spinulosum wird in L. Koch, Beitrag zur Arach- nidenfauna Tyrols (1868) aus Griechenland angegeben.] Amopbaum n. Sp. Corfu (7. III. 87). Dicranolasma ? opilionoides (L. Koch). Corfu und (spec. ead.?) Albanien: Aolona. Calaihocratus africanus (Luc.). Westl. Creta: Etos (ex. sing. sicc.). Trogulus lygaeiformis C. L. Koch Attika: Angistri (ex. sicc.) und West-Morea: Kumani (ex. sing. sicc.). / No DRS BIRNNE) RORIRONTE Ne Üd hr ERRO 18, Pia Lat Yak 125 RN x En er; ER Map oh 1, PA RN FW DR Rn 2 RE Aue 3 Fe IR Su RR aRaka Hg Ar ae r . ' r BEER... LS UERBAMEN. IN URHEE MER. MAR. 26 MASS RER v r DLR TR a f) ve OR NH Net y \) fi 3 P\ DR" I r 5 ’ w \ 14 FAR 4 v & i j j Kr, | N { 4 A e f en n i % r vn u LOkE) AR ak j IN 1 a Hg ZN DL RE VERBRET-L I KOT IT ENL 4 u a a HARTE ONUNG if j du i | % u | PRR LENRRBRR Ei ESEL NEE ONAHENEN Na ANETTE Pl MR MEHR 5 u ORRBARN Brno: 4 ) Sa VAR, EN Mr An Riot LIKE, Bias ER ip ’ ' h Br, I j ARNO N % N N Nyon; 1 ati, a ER Tr 1. RN hr Arhaker AR Ten as KEN Rn. \ TEN ' Rh BL HT ER Bymezıia KHnag a ur Ri an . 4 Bi; er er HR wi FERNER ns N A H VB ara n ae) Kane „Cr a #12 Aula a dat. LE BEREZ RZ KR Be ETRIEIENN iA, RN Ir | ni: pn rauen, Dahadei Duck a | era! TER RER PER Eile 1; Weankanne Be ENK NEN AO: EURER Rek PEN | Re | f Fan aa ARCHIV NATURGESCHICHTE GEGRÜNDET VON A. F.A. WIEGMANN, FORTGESETZT VON W. F.ERICHSON, F.H.TROSCHEL, E. VON MARTENS, F. HILGENDORF, W. WELTNER unD E. STRAND. — [IT ZWEIUNDACHTZIGSTER JAHRGANG. 1916. Abteilung A. 3. Heft. HERAUSGEGEBEN VON EMBRIK STRAND (BERLIN). NICOLAISCHE VERLAGS-BUCHHANDLUNG R.STRICKER ' Berlin. Inhaltsverzeichnis. Ohaus. Neue afrikanische Ruteliden (Col. lamell.). (Mit 4 Textfiguren) Strand. Neue Nebenformen exotischer Heterocera \ Rüdiger. Ornithologische in den Cutlvefheindhte Kowno und Kurland ! Strand. Einige kritische PSBRRARBESEN., zu een s are of British India, Moths, I-IV (1892 — 1896) Schultze. Weitere neue Rhopaloceren aus der Ausbeute der 18 Tas Afrika-Expedition des Be Adolf Friedrich zu Mecklenburg. Neue Folge . . IE IN: 8 Strand. Arachnologica varia XXI XXIV. (Mit 2 Textfiguren) . Krauße. Nacktschneckenfraß an Buchenkeimpflanzen. (Mit 1 Ab- bildung) | Strand. Catalogus Hoteropyardidärna ER descriptarum u maticus et synonymicus Roubal. Wissenschaftliche Ergebnisse ur Beanbaibiang, von 0. Ten hards Sammlungen. 8. Eine neue Gattung, zwei neue Arten und eine neue Subspecies aus der Familie Anobiidae der europäischen Fauna Schmidtsdorf. Die Oberlipper von Trichenkgi. ( Be Bis L Ein Beitrag zur Anatomie der Sinushaare. (Mit 3 Doppeltafeln und 4 Textfiguren) Strand. Über die bei der Mehkone wem kühniella Zell. DR Nun rotzende Ophionine Bryk. Die entomologische resaine de Bipckhalsier Riks- museums, nebst Bemerkungen über das Geäder der Acraeen, über Homogryphismus der Lepidoptera, Symbiose der Flötenakazie mit Ameisen usw. (Mit einer Tafel und 2 Textfiguren) Strand. H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Lithosiinae, Nolinae, Non. tuidae (p. p.), Ratardidae, Chalcosiinae, sowie Nachträge zu den Familien Drepanidae, Limacodidae, Gelechiidae, Oecophoridae und Heliodinidae . ..... Ris. Über drei Arten ae (Odonate), ai 6 Toxtfiguren Strand. Rezensionen . BNILA/E ; = Seite 50 54 101 104 111 152 158 Neue afrikanische Ruteliden (Col. lamell.). Von Dr. F. Ohaus, Berlin. (Mit 4 Textfiguren.) Anomala holochalcea n. sp. A. rugulosipenni Ohs. affinis. Oblongo-ovalis, fere cylindrica, sat convexa, tota fuscoviridis aenea, nitida, hic illic cuprascens, sat dense et fortiter punctata, supra glabra, subtus sparsim fla- vopilosa. Long. 15% —17%, lat. 8-9 mm. 9. Kamerun: Joko. Gestreckt oval, hoch gewölbt, fast zylindrisch, satt erzgrün auf dunkelbraunem Grunde, hie und da mit Kupferschiller. Kopf- schildtrapezförmig mit ringsum mäßighoch aufgeworfenem schwarz- braunen Rande, die bis nahe der Stirnnaht dunkle Fläche fein run- zelig, fast matt; Stirnnaht gerade; Stirn vorn ziemlich dicht und zu- sammenfließend, weiterhin zerstreut, Scheitel fein und weitläufig punktiert. Halsschild mehr als doppelt so breit wielang, ringsum fein gerandet, die Seiten in der Mitte ziemlich stark erweitert, diespitzen Vorderecken vorgezogen, die stumpfen Hinterecken kaum gerundet, die Oberfläche ziemlich kräftig und dicht punktiert. Schildchen kräftig etwas weitläufiger punktiert. Auf den Deckflügeln sind die primären Punktreihen regelmäßig, aber nur ganz schwach gefurcht, die Punkte kräftig, das subsuturale Interstitium bis nahe zum Hinterrand unregelmäßig kräftig punktiert, im II. und III. Interstitium je eine einfache Punktreihe, die beiden lateralen Interstitien sind punktfrei, die ganze Oberfläche ist weitläufig mit sehr feinen Pünktchen überstreut. Afterdecke ziemlich dicht mit groben Hufeisenpunkten bedeckt, das Gewebe zwischen ihnen zu feinen Längsrunzeln erhoben, nur am Afterrand einige rotgelbe Borsten. Bauchringe, Hüften und Brust mit groben Ringpunkten, die Vorderschienen schwarztraun mit langem spitzen Seitenzahn hinter dem langen Sritzenzahn, die Mittel- und Hinterschienen kupfrig mit schwarztreunen Tarsen; die Fühler rostfarben. Anocentorepillia Obsti n. sp. An. subvittata proxime >ffinis. Minor, ovalis, parum convexa> fuscocuprea subnitida, elytra flavotestacea macula humerali et margine postero-laterali fuscis. Long. 6, lat. 3% mill. &. Deutsch-Ostafrika; Landsch Ufiomi, 1.—3. XII. 1911; von Herrn Dr. E. Obst gesammelt und nach ihm benannt. Archiv für Naturgeschichte 1916. A. s. 1 3. jieft DD Dr. F. Ohaus: Ziemlich breit oval, flach gewölbt, schwarzbraun mit kupfrigem Schimmer, auf den hell scherbengelben Deckflügeln ein runder Schulterfleck und der Saum am hinteren Seitenrand und Hinterrand schwarzbraun. Kopf, Vorderrücken, Schildchen und Afterdecke sind dicht und grob punktiert, vielfach querrissig, die Unterseite spärlicher und feiner punktiert, daher auch glänzender. Die Seiten des Thorax und der Vorderrand der Afterdecke, sowie die Unter- seite und Beine spärlich graugelb behaart. Kopischild fast doppelt so breit als lang mit nahezu parallelen Seiten und schwach gerun- deten Vorderecken, der Vorderrand nur schwach aufgebogen; Stirnnaht verloschen; die schwarzbraune Fühlerkeule etwas kürzer als die rotgelbe Geißel. Oberlippe in der Mitteschwach ausgerandet, noch schwächer die Unterlippe. Oberkiefer mit zweizähniger Spitze. Maxillen mit einigen unregelmäßigen kurzen Höckerchen mit beweglichen Borsten an der äußeren Lade; das Tasterendglied verlängert und verdickt. Mittelhüften ziemlich weit auseinander tretend, ihr Innenrand gewulstet; Mittelbrust am Hinterrand mit einem schmalen kielartigen Fortsatz zwischen den Mittelhüften, der diese weder nach vorn noch nach unten überragt. An allen Füßen die Klauen lang und nur wenig verschieden an Länge; an den Vorderfüßen die innere Klaue verdickt und bis nahe an den Grund gespalten, der obere Zahn sehr fein; an den Mittelfüßen die äußere Klaue weit klaffend gespalten; an den ie beide Klauen einfach. Prodoretus Pentheri n. sp. Pr. rhodesianus Ohs. proxime affinis. Major, flavotestaceus capite tarsisque infuscatis, clipeus rufescens anguste fuscomargi- natus, densius punctatus et breviter albopilosus. Long. 10%—11, lat. 5—5% mill. $Q. Süd-Afrika, Dr. Penther. Die typischen Stücke befinden sich im Wiener Hofmuseum und in meiner Sammlung. Gestreckt oval, flach gewölbt, hell scherbengelb, schwach glänzend, der Kopf und die Tarsen bräunlich. Das Kopfschild ist rötlich mit schmalem schwarzbraunen Saum, kurz und breit trapezförmig, bei d und @ mit kaum gerundeten Ecken, die Ober- fläche wie die des Kopfes mäßig dicht mit feinen Höckerchen besetzt, hinter jedem ein nach hinten gerichtetes kurzes weißes Härchen, nur die Mitte des Scheitels glatt und kahl. Augen und Fühlerkeule beim & erheblich größer als beim 9; Mundteile kräftig, Oberlippe kurz und breit, Maxillen mit 3 langen Zähnen und langem Taster. Thorax 21, mal so breit als lang, Vorderrand in der Mitte schwach nach vorn, Hinterrand ebenso nach hinten gebogen, die Seiten in der Mitte etwas erweitert, die spitzen Vorderecken kräftig vor- gezogen, die rechtwinkligen Hinterecken kaum gerundet, der Rand ringsum mit Grübchenpunkten und kurzen Härchen, an den Seiten kräftiger gekerbt und gewimpert;; die Oberfläche ist an den Seiten mäßig dicht, in der Mitte weitläufiger mit Hufeisenpunkten bedeckt, Neue afrikanische Ruteliden (Col. lamell.). 5 jeder mit einem kurzen weißen Härchen. Schildchen und Deck- flügel sind dichter als der‘ Thorax punktiert und behaart, beide zuweilen fein rötlich gesäumt, auf den letzteren die primären Rippen schwach erkennbar, die Epipleuren sehr kurz, der Seitenrand fein gekerbt. Die Afterdecke ist breit, beim $ mäßig lang mit abgestutzter Spitze, die Mitte ganz schwach gewölbt und hier die Haare etwas länger, dahinter bis zur Spitze die Oberfläche kahl; beim 2 ist sie kürzer, die Spitze gerundet, mit dichteren rötlichen Borsten. Beine lang, besonders die Klauen, die an allen Füßen sehr ungleich sind. Die Form des Forceps zeigt Figur 1. Rhamphadoretus daressalaminus n. sp. “Rh. gallanus Brs. proxime affinis. Oblongus, sat convexus, fuscocastaneus lateribus rufo-pellucens, subnitidus, sat sparsim punctatus ac breviter albopilosus; elytra in costis primariis setis longioribus albis seriatis ornata. Long. 6%-—7%, lat. 3—3%, mill.. 82. Deutsch-Ostafrika: Dar es Salam (Neustadl 1895). Typen im "Wiener Hofmuseum und in meiner Sammlung. Gestreckt oval, ziemlich gewölbt ; Grundfarbe ist ein schwach glänzendes Schwarzbraun, das an den Rändern zumal der Oberseite rötlich durchscheint. Kopfschild bei $ und 2 ziemlich flach para- bolisch mit fein umgebogenem Rand Stirnnaht gerade, deutlich, die Fläche eben, wie der Kopf mäßig dicht einzeln punktiert, jeder Punkt mit einem kurzen, feinen weißen Härchen. Thorax etwa doppelt so breit als lang, Hinterrand gerade, Vorderrand in der Mitte nach vorn gebogen, die Seiten vor der Mitte erweitert, Hinter- ecken rechtwinklig nicht gerundet; Vorderecken leicht stumpf- winklig, nicht vorgezogen, die Oberfläche einzeln. mit ziemlich groben Augenpunkten bedeckt, jeder mit einem feinen weißen Härchen. Schildchen und Deckflügel sind dichter punktiert, die Punkte auf den letzteren durch viele feine Querrunzeln verbunden, primäre Punktreihen verloschen, die primären Rippen nicht gewölbt, nur durch Reihen etwas längerer und dickerer weißer Borstenhaare kenntlich ; die Epipleuren ziemlich kurz. , Afterdecke beim & länger und spitzer als beim 9, \SI auch etwas länger behaart. Unterseite länger und dichter behaart als die Oberseite. Beine kräftig; Vorderschienen mit 3 kräftigen spitzen Zähnen, an Mittel- und Hinterschienen die schiefen Stachelkan- ’ ten nahezu verloschen, die Klauen an allen Füßen ' Fig, 2. stark ungleich an Länge und Dicke. Am Forceps, Figur 2 2, sind die verwachsenen Parameren er- heblich breiter als bei dem zunächst verwandten Rh. gallanus Brs. i* 3. Hett :4 ; © Dr. F. Ohaus: Psiladoretus Obsti n. sp. Ps. calvus Ohs. proxime affinis. Eadem magnitudine et sta- 'tura, supra capite, thorace scutelloque, subtus pedibus fulvo-flavis, abdomine et elytris nigris; nitidus, sparsim punctatus, in elytro- rum apice sparsissime breviter albopilosus. Long. 7%, lat. 3 mill. &. Deutsch-Ostafrika: Landschaft Irangi, Kondsa-Irangi, Jan. 1912 (Dr. E. Obst, S.), Ostafrika- Expedition der Hamburg. Geograph. Gesellschaft. — Bihawana (ex mus. J. N. Ertl). Gestreckt oval, flach gewölbt, nach hinten schwach verbreitert, hell rötlichgelb, lebhaft glänzend, die Deckflügel und der Rumpf schwarz. Kopfschild viereckig mit fast parallelen Seiten, etwas breiter als lang, der Vorderrand etwas nach vorn geschwungen und nach oben urngebogen, fein braun gesäumt, die Fläche eben mit einzelnen großen Ringpunkten; Stirnnaht ganz verloschen; Stirn eben, mit einigen wenigen Ringpunkten, Scheitel mit einigen feinen Pünktchen, der ganze Kopf kahl, nur neben den Augen einige weiße Härchen. Thorax fast doppelt so breit als lang, sein Hinterrand gerade, seinVorderrand in der Mitte deutlich nach vorn geschwungen, die Seiten in der Mitte erweitert, Vorder- und Hinterecken leicht stumpfwinklig, nicht gerundet und kaum vorspringend, die Ober- fläche mit vereinzelten Ringpunkten, kahl. Schildchen ebenfalls | kahl, dichter punktiert. Auf den Deck- flügeln sind die primären Punktreihen ganz regelmäßig, ihre’ Punkte grob und quer eingedrückt, primäre Rippen und ‚Interstitien nicht gewölbt, die Oberfläche im hinteren Drittel mit vereinzelten wei- Ben Härchen; Eppleuren sehr kurz. Pygi- dium ziemlich breit und lang mit quer abgestutzter Spitze, grob punktiert und ‘ziemlich dicht anliegend weiß behaart. Bauch und Brust spärlich und kurz, die Beine noch spärlicher, aber etwas länger weiß behaart. Vorderschienen mit 3spitzen Fig. 3. Zähnen in fast gleichem Abstand, Mittel- und Hinterschienen mit je einer schiefen Stachelkante. Am Forceps, Fig. 3, sind die Parameren symmetrisch, mit einander verwachsen und bilden eine offene Rinne, deren obere Basalkante, von der Seite betrachtet, stark dorsalwärts vorspringt. Adoretus madibirensis n. sp. Ad. lineatus Brs. proxime affinis. Oblongo-ovalis, modice convexus, subtus cum pedibus flavotestaceus, supra capite ely- trisque fusco-castaneis, thoracis disco rufocastaneo, clipeo, thoracis lateribus latis et scutello fulvo-castaneis; nitidus, disperse punc- tatus et sparsim. breviter: albopilosus. Neue afrikanische Ruteliden (Col. lamell.), 5 Long. 9%, lat. 5 mill. &. Deutsch-Ostafrika: Madibira;- von Herrn J. N. Ertl erhalten. mr Dem Ad. lineatus Brs. aus Abessynien zunächst verwandt, gestreckt oval, mäßig gewölbt. Grundfarbe hell scherbengelb, oben etwas mehr rötlich gelb, die Mitte des Thorax rötlichbraun, der Kopf und die Deckflügel dunkel kastanienbraun, die Schultern zuweilen heller. Kopfschild halbkreisförmig mit hoch aufge- worfenem schwarzen Rand, zerstreut punktiert; Stirnnaht fast verloschen, Stirn mäßig dicht und kräftig punktiert, jeder Punkt wie auf dem Kopfschild mit einem kurzen weißlichen Härchen; Scheitel verloschen und zerstreut punktiert, fast kahl. Oberlippe bis zur Basis gekielt und an den Seiten wie das Rostrum kräftig gekerbt. Thorax an der Basis doppelt so breit als in der Mitte lang, Vorder- und Hinterrand in der Mitte gebogen, die Seiten in der Mitte fast winklig erweitert, die spitzen Vorderecken etwas vorgezogen, die - stumpfen Hinterecken leicht gerundet, die Ober- fläche mit etwas in die Quere gezogenen Augen- punkten in der Mitte einzeln, an den Seiten hie und da zusammenfließend bedeckt, jeder Punkt mit einem feinen weißen Härchen. Schildchen mit glatten Seiten, die Mitte runzelig punktiert. Auf den Deckflügeln sind die primären Rippen deutlich sichtbar, schmal und fein gewölbt, von den primären Punktreihen nur die neben der Naht erhalten, die ganze Oberfläche ist mit Augenpunkten überstreut, die ziemlich dicht stehen und vielfach zusammenstoßen; zwischen ihnen erhebt sich das Gewebe zu Querrunzeln Fir. 4 und ist — bei stärkerer Vergrößerung betrachtet ie: — dicht und fein gerunzelt; ein Teil der Augenpunkte trägt kurze weiße Härchen; die Epipleuren sind sehr kurz undschmal, gelb. After- decke flach gewölbt, mäßig lang mit abgestutzter Spitze, fein gerunzelt und mäßig behaart, die abstehenden. Haare über der Mitte etwas länger. Unterseite mäßig dicht gerunzelt, glänzend, spärlich weiß behaart. Beine kräftig; Vorderschienen mit, 3 spitzen Zähnen in gleichem Abstand, Mittel- und Hinterschienen mit 2 schiefen kurzen Stachelkanten. Forceps Fig. 4. f Adoretus Geyri n. sp. Ad.aegroto Burm. proxime affinis, minor, pallidior, minus pubes- cens. Oblongo-ovalis, sat convexus, subnitidus, pallide flavus capite- clipeo excepto-castaneo; supra et subtus sparsim ac breviter pilosus. Long. 7%—9, lat. 4—4% mm. 9. S.-O.-Algerien: Tig’amaiin en tisita, 25—80. IV. 1914; Ober Tahihaout, 30. IV. 14; Tahihaout; 1. V. 1914 (Baron v. Geyr, S.). Die typischen Stücke befinden sich im Kgl. Zoolog. Museum in Berlin und in meiner Sammlung. Aus der nächsten Verwandtschaft ‘der Ad. aegrotus Burm. von Oberägypten, aber 'kleiner ünd spärlicher behaart, auch 3. Heit b ‚Dr. F. Ohaus: Neue afrik. Ruteliden.- blasser gelb. Kopischild reichlich doppelt so breit als lang, parallel- seitig mit schwach gerundeten Ecken und kräftig aufgebogenem, fein schwarzbraun gesäumten Rand; die Oberfläche mit verein- zelten, scharf eingestochenen Punkten, deren Vorderrand etwas erhöht ist, jeder Punkt mit einem nach hinten gerichteten grau- weißen Härchen. Stirnnaht in der Mitte etwas nach hinten ge- bogen, glatt. Stirn wie das gelbe Kopfschild punktiert und behaart, der schwarzbraune Scheitel ist glatt und kahl. Halsschild fast dreimal so breit wie lang, die Randfurche ringsum erhalten, die Seiten hinter der Mitte erweitert, die sehr stumpfen Hinterecken gerundet, die rechtwinkligen Vorderecken kaum vorspringend, die Oberfläche glänzend glatt, mit spärlichen, seichten, in die Quere gezogenen Punkten, deren jeder ein kurzes Härchen trägt. Schild- chen wie das Halsschild punktiert und behaart. Auf den glän- zend glatten Deckflügeln sind die primären Punktreihen deut- lich erkennbar, die Punkte mäßig groß und im Grunde vielfach leicht gebräunt, in den Interstitien zerstreute feine Pünktchen mit kurzen Härchen. Afterdecke mäßig dicht und sehr fein quer- rissig, glänzend, spärlich behaart; beim 3 hoch gewölbt mit einem kurzen, länger behaarten Längskiel in der Mitte, beim ? weniger gewölbt ınit einem kurzen glatten und kahlen Längskiel direkt über der Afteröfinung. Bauchringe spärlich, Brust dichter mit Ringpunkten bedeckt, aus denen kurze Härchen entspringen. Vorderschienen mit 3 kräftigen spitzen Zähnen in gleichem Abstand. Die innere Klaue der Vorderfüße beim $ kaum sichtbar seitlich eingeschnitten, die äußere Klaue der Mittelfüße schief abgestutzt, einfach; beim 2 alle Klauen einfach. Fühler bei $ und 2 neun- gliedrig, die Keule beim & etwa um die Hälfte länger als beim 9. Adoretus tarsatus Klug. In den Monatsberichten der Berliner Akademie der Wissen- schaften 1855, p. 659 hat Klug 4 Arten der Gattung Adoretus beschrieben, von denen jedoch nur die obengenannte sicher in die Tribus der Adoretini gehört. Adoretus atricapillus und sellatus gehören zu den Melolonthiden, und zwar in eine Gattung, die Brenske Syngeneschiza benannt hat. Die Type des Ad. subcostatus Klug fehlt im Museum; es ist aber sehr wahrscheinlich, daß die Art ebenfalls in die Gattung Syngeneschiza gehört, da sie nach Klug mit atricapillus zunächst verwandt ist. Ad. tarsatus Klg. hat einen ziemlich langen, gekrümmten Fortsatz der Oberlippe von der Form einer dicken runden Borste, dessen Seiten glatt, nicht gekerbt, und dessen Spitze leicht gerundet ist. Die Art steht am besten in der Gattung Cestradoretus Ohs. neben acomys Ohs., mit dem sie in Körperform, Färbung und Forcepsiorm viele Ähnlichkeit hat. Rhinyptia acrorhina n. sp. ‚Rh. rosirata Burm. proxime affinis. Oblongo-elliptica, sat con- vexä, llavotestacea nitida, clipeo rufescente, capite et elytrorum Strand: Neue Nebenformen exotischer Heterocera. 7 sutura fuscis ; supra glabra, subtus sparsissime fulvo-pilosa. Pro- cessus clipei magnus, sat latus angulis acutis, fortiter reflexus, fortiter carinatus. Long. 10—111%,, lat. 5—514, mm. 39. Brit Sudan: Kayo Kayji, IV. — Belg. Kongo: Wadelai, IX. | Länglich elliptisch, gewölbt, hell scherbengelb, glänzend, mit rötlichem Kopfschild, der Kopf und der Nahtsaum der Deckflügel schwarzbraun. Oberseite kahl, Afterdecke, Unterseite und Beine ganz spärlich mit einzelnen rötlichen Borstenhaareh. Kopfschild mit einem langen, kräftigen Fortsatz, dessen Seiten geschwungen sind, so daß der gerade abgestutzte Vorderrand, der breiter als‘ die halbe Stirnnaht ist, breiter als das Stück hinter ihm erscheint ; Vorderrand und Seiten sind scharfrandig, der erstere fast recht- winklig zurückgebogen; von der Mitte der scharf eingeprägten Stirnnaht bis zur Mitte des Vorderrandes verläuft ein scharf er- habener Kiel. Kopfschild ganz spärlich, der Scheitel ziemlich dicht einzeln punktiert, die flach eingedrückte Stirn fein runzelig. Halsschild und Schildchen sind wie der Scheitel, ziemlich dicht und kräftig einzeln punktiert, das erstere mit vertiefter Mittel- linie und ununterbrochener Basalfurche. Deckflügel mit fein- gefurchten primären Punktreihen, in den 3 diskalen Interstitien je eine einfache Punktreihe. Afterdecke gut gewölbt, glänzend, mit einzelnen, nur hier und da zusammenstoßenden großen Ring- punkten ; ebenso sind Bauch, Hüften und Brust punktiert. Vorder- schienen mit 2 kräftigen ‚Seitenzähnen hinter dem langen Spitzen- zahn. Fühlerkeule des $ verlängert. Neue Nebenformen exotischer Heterocera. Von Embrik Strand, Berlin. Fam. SYNTOMIDIDAE. Syntomis miozana Hamps. var. magilensis Strand n. var. 9. Die Flügel mehr purpur- schwarz, ausgenommen im Costalfelde der Vorderflügel; die Fransen nicht weiß unter der Spitze. — Magila in Deutsch-Ost- afrika. Syntomis eroceizona Hamps. ab. viridescens Strand n. ab. 9. Die Flügel grünlich an- geflogen statt purpurfarbig. — Rhodesia. Fam. NOCTUIDAE. Subfam. Agrotinae. Trichophotia homogenea Hamps. ab. acodampana Strand n. ab. d. Vorderflügel mehr einfarbig 3. Heft 8 Strand: braun, die dunklen Zeichnungen in der Zelle und im Postmedian- felde reduziert. — Acopampa in Peru. Subfam. Hadeninae. Miselia albipuneta Hamps. ab. limbanensis Strand n. ab. d. Kopf, Thorax und Abdomen grauer, das ganze Saumfeld graubraun. — Peru. Morrisonia chlorodonta Hamps. ab. chlorodontella Strand n. ab. 2. Kopf und Thorax oliven- grün mit purpurgrau gemischt, Abdomen braun und mit weiß- lichen Schuppen gemischt; Vorderflügel purpurgrau, mit Oliven- grau gemischt und ohne Rot, Hinterflügel heller. — Neu-Seeland. Hadena uneisigna Hamps. ab. acopampensis Strand n. ab. Im Vorderflügel ist das clavate Zeichen jenseits des claviformen Flecks zu einem kleinen Fleck reduziert. — Acopampa in Peru. Subfam. Acronyctinae. Oligia atrivitta Hamps. ab atriviitella Strand n. ab. 2. Im Vorderflügel sind Basal- und Postmedianield schärfer markiert, rötlich ockerfarbig, der Fleck im Dorsalfe!de jen>eits der Postmedianlinie blaß ocker- farbig. — Goldküste. Subfam. Erastriinae. Phyliophila atripars Hamps. ab. natrobiensis Strand n ab. Im Vorderflügel ist das Costal- feld schwarz bis zur Subterminallinie und bis zur Binde unter der Zelle. — Nairobi in Britisch-Ostafrika. Tarache vau-album Hamps. ab. canarensis Strand n. ab. Im Vorderflügel ist der dunkle Basalfleck nicht mit dem Postmedianfeld durch olivengrüne Suf- fusion verbunlen. — Canara in Bombay. Subfam. Sarrothripinae. Characoma stietigrapta Hamp». ab. stechigraßtella m. Vorderflügel mit rundlichem, schwarzem Medianfleck im submedianen Internervalraum. — Afrika. Subfam. Noetuinae. Cosmophila bidentata Hamps. ab. Durpdureobrunnescens Strand n. ab. dQ. Kopf, Thorax und Vorderflügel dunkel purpurbraun. — Rhodesia. Mesogenea persinuosa Hamps. ab. dersinuosella Strand n. ab. 2? Kopf, Thorax und Vorder- flügel braun mit gräulichem Anflug, Kopf und Thorax ohne weißen Strich; im Vorderflügel sind die Linien dunkler, die Postmedian- Neue Nebenformen exotischer Heterocera. 9 linie ist außen leicht grau angelegt, während in ihrer Krümmung und an der Innenseite dunklere Wische sich befinden, an der Basis der Fransen keine weiße Linie. — Kongo, Mashonaland, Zentral. Afrika. Baniana eulminifera Harnps. ab. Hampsoni Strand n. ab. Im Vorderflügel ist das helle Feld rötlich ockerfarbig ohne grauen Anflug, ein schwarzer Dis- coidalpunkt, der nicht mit der Postmedianlinie verbundenist vor- handen. — Rhodesia. Plecoptera laniata Hamps. . ab. /uangwana Strand n. ab. Kopf, Thorax, Abdomen und. Vorderflügel hell ockergelb, letztere mit braungefärbtem Post- medianfeld, die Hinterflügel gelblich mit Ausnahme im Saumfelde. Rhodesia. Gnamptogyia diagonalis Hamps. — ab. tana Strand n. ab. Kopf, Thorax und Vorderflügel grau, braun übergossen und ohne gelben Anflug; Abdomen grau, dunkler übergossen; Hinterflügel grau, braun angefärbt und mit drei doppelten Mittellinien, die sich bis unter den Costalrand erstrecken; das Saumfeld dunkel übergossen mit Ausnahme im Analwinkel- felde. — Britisch-Ostafrika. Rhodesia. Subfam. Hypeninae. Hypena tetrasticta Hamps. ab. rhodesiensis Strand n. ab. Im Vorderflügel ist der Fleck in der Zelle schwarz und weiß, jenseits der Zelle findet sich ein schwarzer Fleck an der Innenseite der Postmedianlinie, der schwarze Fleck unter der Zelle keilförmig und sich bis zur Ante- medianlinie erstreckend. — NO.-Rhodesia. Fam. LYMANTRIIDAE., Leptaroa fulvicolora Hamps. | ab. aurantia Strand n. ab. $. Beide Flügel orangegelb mit scharf markierter brauner Saumbinde. ab. dissimilis Strand n. ab. J ähnlich, aber ohne die dunkle Saumbinde. 2 gelblichweiß, im Vorderflügel sind die Linien orange- gelb eingefaßt. — Kongo. Rhodesia. Laelia rivularis Hamps. ab. maseniensis Strand n. ab. 9. Vorderflügel gelb, Hinter- flügel gelblichweiß. — Maseni in Uganda. Fam. NOTODONTIDAE. Somara albicosta Hamps. 4 ab. kilimandscharonis Strand n. ab. This und Vordeflüge viel lebhafter rot. — Kilimandscharo. 3 Keit 10 ' Strand: Fam. GEOMETRIDAE. Subfam. Boarmiinae. Zamarada pyrocineta Hamps. ab. Pyrocinctoides Strand n. ab. Kopf, Thorax und Ab- domen, Saumfeld beider Flügel und Costa der Vorderflügel viel roter gefärbt; in beiden Flügeln ist der Discoidalpunkt rot, die Postmedianlinie rot gefärbt und an der Außenseite schwach silbrig eingefaßt; Costa der Vorderflügel und das Saumfeld beider Flügel mit kaum einer Spur von schwarzer Besprenkelung; die Fransen mit feiner roter Terminallinie und ohne schwarze Punkte an der Basis der Fransen. — Kongo. # Zamarada flavieineta Hamps. ab. nigericola Strand n. ab. Beide Flügel mit verwischtem rötlichem Discoidalflecken, die Postmedianlinie rotbraun. — Nigeria. Fam. LIMACODIDAE. Macroplectra fuscifusa Hamps. ab. hyperdiffusa Strand n. ab. Im Vorderflügel bedeckt die diffuse schwärzliche Zeichnung den größten Teil des Dorsal- und des Saumfeldes und ist mit dem Discoidaltleck verbunden. — Afrika. Natada chrysaspis Hamps. ab. chrysaspodes Strand n. ab. $. Hinterilügel mit Schwarz- braun übergossen mit Ausnahme von Basal- und Dorsalfeld sowie der Fransen. — Südafrika. Miresa haematoessa Hamps. ' ab. haematoessula Strand n. ab. Kopf, Thorax und Vorder- flügel ockergelb. — Gazaland (Afrika). Fam. PYRALIDIDAE. Subfam. Pyraustinae. Naeoleia dizona Hamps. ab. dizonana Strand n. ab. &. Im Vorderflügel fehlt der weiße Gesalkech außerhalb der Postmedianlinie.e — Holländisch-Neu- uinea Sylepta tumidipes Hamps. ab. hampsoniana Strand n. ab. nenne ich die von Hampson beschriebene, aber nicht benannte PADFrLEBIUR in: Ann. Mag. Nat. Hist. (8) 10 (1912), p. 6. Phryganodes leucogaster Hamps. ab. niasicola Strand n. ab. Graubräunlich angeflogen, Ab- domen mit der Analbürste schwärzlich, Bauchseite blaß fleisch- farbig. — Nias. Phryganodes fuseieilia Hamps. ab. rufior Strand n. ab. Roter braun gefärbt, die Fransen der Beine gelblich. — St. Aignan (Louisiaden). Neue Nebenformen exotischer Hoterocera. 11 Pilocrocis leucochasma Hamps. ab. huancabambae Strand n. ab. Vorderflügel rötlich über- gossen vor der Postmedianlinie von der Costa bis Rippe 2. — Huancabamba in NO.-Peru. Pionea muscosalis Hamps. - ab. jansenis Strand n. ab. Im Vorderflügel ist die Ante- medianlinie an der Innenseite weiß eingefaßt mit Ausnahme im Costalfelde und mit einem großen Fleck außerhalb dieser Linie unter der Zelle. — Transvaal. Pionea diopsalis Hamps. ab. nigerrimaculata Strand n. ab. Im Vorderflügel sind Ring- und Nierenfleck tief schwarz. — Chili. Pyrausta metachrysalis Hamps. var. datagoniensis Strand n. var. d. Im Vorderflügel sind die Zeichnungen und die dunkel übergossenen Partien noch dunkler. — Patagonien. Pyrausta rhodope Hamps. ab. rhodopides Strand n. ab. $. Vorderflügel gleichmäßig purpurrot übergossen, das äußere Medianfeld etwas dunkler. — Cuba. Pachyzancla pallidalis Hamps. var. aethiopica Strand n. var. Prothorax und Costalfeld der Vorderflügel weniger braun gefärbt als bei der orientalischen Hauptform. — Afrika. Fam. Aegeriidae. Melittia ignidiscata Hamps. ab. Zhoracalis Strand n. ab. Thorax mit eingemischten braunen Schuppen, die Flügel nicht gelblich gegen die Basis. — Britisch- Zentralafrika, Rhodesia. Fam. HEPIALIDAE. Dalaca rhodesiensis Hamps. ab. Hampsoni Strand n. ab ist die von Hampson in: Ann. Mag. Nat. Hist. (8) 6 (1910), p. 157 beschriebene, aber nicht benannte Aberration. — Mashonaland. Dalaca hololeuca Hamps. ab. brunneotincta Strand n. ab. Beide Flügel stärker braun gefärbt. — Südafrika. 3. Heil 12 Wilhelm Rüdiger: Ornithologische Beobachtungen in den Gouvernements Kowno und Kurland.*) Von Wilhelm Rüdiger. 1 Allgemeiner Teil. ii Am 10. 6. 1916 nachmittags 2 Uhr verließ unser Eisenbakmnag mit einem Sammeltransport der verschiedensten Truppengattungen die kleine Station Bajohren, um schon nach ungefähr 200 m Fahrt, die alte deutsch-russische Grenze zu überschreiten. B. ist die nördlichst gelegene deutsche Eisenbahn- und Poststation. Die alte Landesgrenze war wenig erkennbar; zu beiden Seiten der Bahn trat.aber sofort Steppencharakter ein. Große Flächen waren mit teils größeren, teils kleineren verbissenen Wacholder- sträuchern sowie Erika bedeckt. Erika und verbissener Wacholder bildeten kleine flache Erhebungen, kaum umfangreicher als ein großer Maulwurfshügel ist. Die hier sofort auftretenden Einzel- gehöfte, Häuser und Stallungen, sind niedrig und mit weit über- springenden Dächern gebaut; vielfach werden diese Anwesen von einigen größeren Bäumen, Pappeln, Eichen, Weiden, auch Obst- bäumen eingefaßt. Solche einzelne Besitzungen und die dazu- gehörigen Felder waren vielfach durch Steinzäune, Findlinge, be- grenzt. Ich möchte diese Art des Zaunbaues mit alten Kirchhofs- zäunen, wie wir diese noch in manchen Dörfern Deutschlands an- treffen, vergleichen. Auf bestellten Äckern lagen häufig erratische Blöcke, Pflug und Egge waren dann bei ihrer Arbeit von solchen Findlingen weit abgeblieben. .. In der Nähe der ersten Eisenbahnstation Dorbiany lag ein Dorf (wahrscheinlich gleichen Namens), welches mehrere Kirchen aufwies, darunter besonders eine mit reichem Kuppelschmuck.. Unsere Eisenbahnverwaltung hatte zu beiden Seiten der Bahn Feuerstreifen nebst Gräben anlegen lassen. Vielfach wucherte auf diesen Streifen schon wieder üppig Weißerlengestrüpp. (Wurzelbrut). Die hier angelegten Gräben zeigten mir, daß der Wasserstand ein sehr hoher war, bei 11, Spatenstichtiefe stößt man auf Wasser. Des niedrigen Wasserstandes wegen mußten die Gleise häufiger über Holzgerüste geführt werden. Der Boden zeigte überall eine Moorschicht, darunter’ frischen Lehm, dann; Kies- bzw. Sandschichten: (Kowno). Diese neue Bahnlinie Bajohren-Prekuln wurde bald, nachdem, die kurze Russenwirtschaft in Ostpreußen ihr Ende erreicht hatte, in Arbeit genommen und schon.bald.darauf rollte der erste Militär- Militärzug auf diesen Schienen. *) Die mit einem Kreuz versehenen Namen habe ich als Brutvögel feststellen können. Ormithol. Beobachtungen in den Gouv. Kowno u. Kurland. 13 Hier sind fast alle Bestände Mischbestände. Kiefer und Fichte als herrschend, Birke, Aspe, Weißerle und sehr wenige Eichen als Mischhölzer. Die Gegend, welche ich durchfahre, ist ein ausgesprochenes Waldgebiet, doch fehlt allerorten alter hau- barer Bestand. Kranke Stämme sehe ich hier in den Beständen nur wenig, auch den bei uns in Deutschland weit verbreiteten Kienzopf bemerke ich nicht. Unweit der Station Medyniki steht einsam auf dem Felde eine alte knorrige Eiche, umfriedigt mit einem Holzzaun, im hohlen Stamm ein Muttergottesbild eingemauert. In der weit- verzweigten Krone tummeln sich Dohlen. Höchst interessant ist hier im Gouv. Kowno, auch weiter öst- lich, der Wuchs und das Aussehen der Sahlweide. Die Bäume stehen zumeist in der Nähe von Gehöften, an Gartenzäunen; diese sind stark belaubt, machen dabei aber den Eindruck, als ob sie be- schnitten wären. (M. E. konnte es diese Weide nur sein) Kurz vor der Station Reinshagen tritt die Bahn in Kur- länder Gebiet ein. Am nächsten Tage, 11. 6., erster Pfingst- feiertag, setzt die Beobachtung schon wieder um 2% früh ein; am 9. Juni war erstes Mondviertel, es waren klare Nächte, daher die Vogelwelt recht früh rege. Ich fuhr in einem alten 2. Klasse- Wagen, von der vorhandenen Plattform aus, war für Auge und Ohr reichlich Bewegungsfreiheit geboten, dies nutzte ich auch reichlich aus. Nachdem wir die Station Reinshagen hinter uns hatten, trat hier zuerst gemischter Laubwald auf, Weißerlen und Aspen als herrschend, namentlich bei: der Station Obgulden. Die Gebäude der kleineren Eisenbahnstationen, sowie sämt- liche Bahnwärterhäuschen sind aus Rundhölzern gebaut, braun gestrichen und machen auf den Beschauer einen freundlichen Ein- druck. Bei den Wärterhäusern an dieser von mir befahrenen Strecke bemerke ich, daß diese: nach einem Modell gebaut sind; die große Verschiedenheit der Bauart, welche wir in: Deutschland finden, tritt hier nicht auf. Unweit Friedrichshof steht auf dem Felde noch viel altes unausgedroschenes Getreide, unsere Offensive ging eben gottlob rasch vorwärts. Wie jungfräulich dieser Boden hier noch ist, möge dadurch bekräftigt werden, daß hier später der Acker einfach verwundet worden ist von unserer Militärverwaltung; der reichlich ausgefallene Samen hat ein neues Fruchtstück gebildet. Bei der Station Gluden kann die Kampffront nicht weit sein, denn mit dem bloßen Auge beobachte ich, daß unsere Artillerie einen feind- lichen Flieger beschießt. Nachmittags 48° zwischen den Stationen Mitau-West und Mitau-Ost habe ich Gelegenheit, das schön erbaute Schloß des Herzogs von Kurland in Augenschein zu nehmen; dem Schloß vorgelagert ist eine Halbinsel. Mir wurde hier erzählt, ‚daß zu Anfang des Krieges dieses Schloß von dem Großfürsten Nikolai Nikolajewitsch bewohnt wurde; die Aa fließt in unmittel- barer Nähe vorbei. 3. Heft 14 Wilhelm Rüdiger: Kurland besitzt viele deutsche Ortsnamen, überall begegnet man der deutschen Sprache, viele deutsche Familiennamen hören wir. Ich hatte auf dem Rückweg genügend Zeit, Mitau zu besich- tigen. Die Straßenschilder zeigen uns deutsche Schriftzeichen, an Rußland erinnert hier weiter nichts als die hohen Jochbogen über den flinken Pferden und die kleinen russischen Droschken. Der Bahnhof Mitau-West ist ausgebrannt, doch werden die unteren Räume von unserer Eisenbahnverwaltung benutzt; auch einige Häuser in der Nähe des Bahnhofes haben stark gelitten. Das hier befindliche Litauensche Gymnasium in der Palaisstraße wird von unzähligen Seglern umschwärmt. Im Garten des Gutes Mißhof sehe ich auf Obstbäumen zwei Naturhöhlen aus Birkenstämmen, ehemals Nisthöhlen des Grün- spechtes. Der betreffende Stammabschnitt des wohl vom Sturm geworfenen Stammes war von den Ureinwohnern mitgebracht und dann hier auf Bäumen befestigt; Muscicapa atricapılla trieb sich hier herum. Zwischen Reibas unweit Mißhof —-jetzt ist inR. unsere Post- verwaltung untergebracht — und dem früheren Anwesen Gamson große Wacholderflächen, der Strauch wächst hier besonders üppig und zeigt eine satte grüne Farbe. Ich sehe deutlich, daß !diese unendlich großen Flächen ehemals Kiefernwald trugen. Ältere Flächen sagen mir, daß der Abtrieb aus dem Grunde geschah, um für das Vieh Hutungen zu schaffen; Ziegenherden machen am Jungwuchs großen Schaden. Holz von frisch abgetriebenen Teilen kam in russische Schützengräben. Hier bei Reibas sind auch Einzelgräber gefallener Russen — Doppelkreuze, das untere Quer- holz schräg zum oberen eingelassen. Diese Hutungen, zumeist mit Wacholderbüschen bestanden, mit dazwischen liegenden Wiesen und Ackerstücken ist das be- vorzugte Brutrevier des Braunkehlchen. Ehe ich am 2. Pfingst- feiertag, den 12. 6. 16 nachmittags 4?°, meine Rückwanderung vom Gute Mißhof nach dem Bahnhof Groß-Eckau antrete, schneide ich mir eine wohl 3 m lange schlanke Rute ab. Diese soll mir beim Auffinden der Nester von Pratincola rubetra gute Dienste leisten. Ich benutze daher für meinen Marsch auch nicht den Fahrweg, sondern ich gehe querfeldein; in der Richtung kann ich mich auch nicht irren, denn schon nach kurzem Marsch sehe ich den in 6 km Entfernung liegenden Wasserturm der Eisenbahn- station Groß-Eckau. Diese hier liegenden Wiesen werden be- sonders von diesem Vogel geschätzt. Auf hohen Pflanzenstauden sitzen überall singende Vögel. Vielfach sind die die Wiesen durch- ziehenden Gräben wohl vor dem Kriege noch einmal geräumt worden. Die zu kleinen Haufen herausgebrachte Erde, auch Schlamm, ist verrottet und mit starken hohen Krautpflanzen überwuchert; Torfbulten treten vielfach zutage. Meine gehegten Hoffnungen erleiden eine große Enttäuschung: ich finde ‚auch nicht ein Braunkehlchennest. Auch wurden Nester anderer Vöge Ornithol. Beobachtungen in den Gouv. Kowno u. Kurland. 15 nicht gefunden. Auf diesem Wege berühre ich häufig verlassene Gehöfte, fast alle sind mit mehr oder weniger Brutpaaren von Hirundo rustica besetzt. Bei dem verlassenen Anwesen Üper steht ein für mich unerreichbares Nest von Muscicapa grisola; dieses steht untereinem Dachsparren, der wohl brütendeVogelstreicht früh- zeitig ab. Hier enthalten die Stallungen und Scheunen viele Ackergeräte, daneben große und kleine Schlitten in umfangreicher Zahl. Die aus Feldsteinen hergerichteten Wohnungen zeigen einen schönen, harten, roten Granitstein; diese sind zumeist zerstört, dagegen Holzhäuser unversehrt geblieben. Die in zerstörten Stein- mauern hereinragenden Holzbalkenköpfe sind natürlich auch aus- gebrannt; diese Höhlungen dienen vornehmlich Sperlingen als Schlafstättee Die Brunnen sind mit vierkantig beschlagenen Hölzern sehr sauber ausgelegt. Diese Wand geht noch unter den Wasserspiegel herunter. Fast alle Eisenbahnbrücken waren auf dieser Strecke gesprengt. Am besten war dies sichtbar an der Brücke zwischen den Stationen Kobmany und Wenta, selbst die zu beiden Seiten stehenden großen Türme, jetzt zu Wachtstuben eingerichtet, zeigten Beschädigungen auf. In den Wipfeln des Kiefernbestandes am Bahnhof Groß- Eckau schwärmte zahlreich am 11. 6. 16 der Kiefernschwärmer. Rückfahrt von Groß-Eckau am 12. 6. 16 nachmittags und Eintreffen in Crossen a. O. am 14. 6. nachmittags 318. | N. Die zur Beobachtung gekommenen Vogelarten. 1. Anas boschas L. $ 10. 6. 1916. Östlich des Bahnhofes Prekuln bemerke ich die ersten Wasseransammlungen, es sind Teiche. Seen scheint es in der Nähe der von mir befahrenen Bahnlinie gar nicht zu geben, wenigstens aber nur selten. Dagegen überkreuzt die Bahn häufig größere und kleinere Flüsse. Hier auf diesen Teichen sehe ich die ersten Märzenten; es sind große Schwärme, welche vor dem lang- sam dahinrollenden preußischen Militärzuge aufstehen. 2. Vanellus vanellus L. 11. 6. 1916. Vorm. Die ersten Kiebitze, anscheinend hier nicht selten, da mehrere Vögel, Station Friedrichshof. 3. Crex erex L. 11. 6. 1916. Vorm. 101%. Nur einmal gehört ; die Seltenheit des Auftretens dieses Vogels mag daran liegen, daß ich wenig Wiesen antraf. Der Vogel befand sich in einer länglichen, mitten im Walde liegenden, nicht zu großen Wiese, welche an der Etappenstraße Groß-Eckau-Baldon lag. 4. *Ciconia eiconia L. Sämtliche in den beiden Gouvernements Kowno und Kurland gemachten Storchnest-Beobachtungen konnten gut von der Bahn aus gemacht werden. Die Nester, welche sich auf Bäumen be- fanden, waren naturgemäß fast in einer Höhe; denn die zumeist 3. Heft 16 Wilhelm Rüdiger: "künstlichen Anbringungen waren von den Menschen nicht zu hoch angebracht. Ich stellte eine Durchschnittshöhe von 10—12 m fest. 10. 6. 1916. Unmittelbar am Bahnhof Novosjady auf zwei Schwarzpappeln je ein Storchnest. Unterhalb des einen Nestes ist ein altes zerfallenes Nest, welches den Eindruck eines schwarzen Erdhaufens macht, als Unterbau benutzt worden. Hier Spatzen als Mitbewohner der Storchnester. Ebenfalls am Bahnhof Medy- niki 2 Storchnester auf Bäumen. Zwischen diesen soeben ge- nannten Bahnhöfen bemerke ich in unmittelbarer Nähe des Bahn- körpers die beiden ersten Heldengräber, einzeln liegend. Die Vogel- welt ist hier, soweit ich feststellen kann, nurarm. Kurz vor der Station Reinshagen tritt die Bahn aus dem Gouvernement Kowno nach Kurland über. Hier auf einer alten, nicht hohen Eiche, von der Bahnlinie aus gut zu sehen, ein besetztes Storchnest; die ziemlich großen Jungen sind zu sehen. Der Bau der Häuser wird von hier ab ein besserer, auch größere Ackerflächen sorgsamer bestellt. Ferner je östlich und westlich (hier Eiche) dieser Station je ein Storchnest. Der östlich stehende Baum nicht zu bestimmen. In der Nähe des Bahnhofes Prekuln ein auf einer Eiche stehendes bewohntes Storchnest, die Jungen sind gut zu beobachten. Der Baum steht mitten im Felde Auch einer Kiefer ist hier der Zopf herausgeschnitten, ein Storchnest steht an dieser Stelle; der Baum infolge seiner dunklen reichen Benadelung und das Nest markieren sich besonders gut. Bei der Station Karlsberg sehr niedrig auf altem Stall unbewohntes Storchnest. Hier stehen die meisten Storchnester auf Eichen, bei welchen der Zopf herausgesägt ist, ein altes Wagenrad dient zumeist als Unterlage. Ich kann dies bei den nicht angenommenen Bäumen sehen. Diese Storchbäume, gleichviel ob es Eichen, Kiefern, Pappeln oder andere Bäume sind, stehen entweder einsam im Felde oder aber sie stehen in der Nähe der hier üblich erbauten Einzelgehöfte — Bei der Station Dolotyn auf Eiche besetztes Storchnest, ein Storch auf dem Nest. Daneben weht von einem Hause die preußische Fahne Und sotragen beide, Storch sowohl Fahne, die preußischen Farben. BeiNowo- Dwor unmittelbar am Bahnkörper auf einem Baum ein Storch- nest. 11. 6. 16. 10 Störche zu zweien und. einzelne auf einem Feld unweit der Bahnlinie in der Nähe des Bahnhofes Friedrichshof. 11. 6. 16. Vorm. 73°. Unweit des Bahnhofes Mitau-Ost ein besetztes Storchnest auf einem Schornstein eines ausgebrennten Hauses. Hier viele Ziegeleien zwischen den Stationen Mitau-OÖst und Kaiserling. Hier im sumpfigen Gelände unmittelbar am Bahn- körper Trichter von Fliegerbomben. Nachmittags gegen 2° Ein- treffen der Truppe auf dem Gute Mißhof, wo ich eine Nacht nächtige. Einer alten Birke in der Nähe des Gutshofes ist der Zopf herausgesägt und ein Wagenrad darauf befestigt, da aberder Baum zwischen anderen alten Bäumen sehr gedrängt steht, ist die Nest- .vorrichtung vom Hausstorch nicht angenommen worden. Das für mich von einem Ulan hereingebrachte Waschwasser enthält eine Ormithol. Beobachtungen in den Gouv. Kowno u. Kurland. 17 lebendige große Kaulquappe; russische Brunnen — russische Zustände. 12. 6. Nicht besetztes Nest sehr niedrig auf leer stehendem Stall zwischen den Stationen Garrosen und Kaiser- ling; schon eine ganz kurze Leiter würde zum Besteigen ge- nügen. 13. 6. Bei der Haltestelle Augusthof ein Nest auf gemeiner Kiefer, die darin befindlichen Jungen gut sichtbar. Genau dieselben Brutverhältnisse haben dort in Kurland um das Jahr 1835, also vor ca. 80 Jahren, geherrscht. Da vielen “Lesern die Arbeit Kawall, J. H., Biologisches vom Storch (Ciconia alba, Bris.) aus Kurland in No. 4. des Bulletin de la Soc. Imp. des Naturalistes de Moscou 1867, wohl nicht be- kannt ist. so möchte ich es hier nicht unterlassen, daraus einiges mitzuteilen. Es heißt in der Kawall’schen Arbeit: „...Sie rührt aus dem J. 1835 von einem kurländischen Pastor, K. Schulz zu Linden, her, welcher sie damals ursprünglich in lettischer Sprache für einen nur geringen Leserkreis lieferte. Da ich glaubte, sie verdiene mehr bekannt und verbreitet zu sein, so habe ich sie hier in die deutsche Sprache übergetragen. Der Erzähler spricht sich so aus: Nicht weit von meinem Hause war, gleich hinter dem Garten, in einer Wiese ein altes Storchnest auf einer alten Eiche. Der Baum war schon ganz ausgefault und ein Wintersturm warf ihn samt dem alten Neste um, von welchem ich zwei große Fuder Mist und Moos in mein Fahland (so heißt in Kurland der Viehhof), einzuführen bekam. Als nun im Frühlinge mein Storch seine alte Wohnung nicht mehr fand und ich meinen Freund erwartend, ihm unterdessen schon auf drei Bäume Räder aufgelegt hatte, damit er sich da niederlassen und einrichten könne, — ließ er sich doch auf keinem derselben nieder, sondern fing an, auf einer anderen großen grünen Eiche mitten im Felde, wo kein Rad aufgelegt war, ganz nach eigener Wahl zu bauen. Das war mir jedoch nicht nach dem Sinne, weil diese Eiche viel weiter vom Pastorate entfernt sich befand und ich den Storch dort nicht gut sehen konnte. Da ließ ich nun das erste Fundament, welches der Vogel sich zur Wohnung angelegt hatte, auseinanderreißen, in der Hoffnung, er werde nun auf meinen Bäumen bauen. Aber nein, er blieb standhaft bei seinem Sinne und fing aufs Neue an, auf seinem Baume zu arbeiten, und als ich auch diesen Bau zerstört hatte, zum dritten Male auf derselben Eiche. Unter solch seltsamen Streite verging der Sommer; der arme Vogel hatte in diesem Jahre kein Haus, keine Junge, und damit er im nächsten Jahre mich nicht wieder foppe, ließ ich seine Eiche im Winter fällen und wartete ab, was nun ge- schehen werde. Im nächsten Frühlinge war mein Vogel wieder da, und als er seine liebe Eiche nicht mehr fand, fügte er sich in meinen Willen, setzte sich auf die nächste Eiche, die ich ihm mit dem Rade zurecht gemacht hatte, und fing an, rasch zu arbeiten und Arehiv für Eiatungeuehiehte 1916. A. 2 3. Heft 18 ! Wilhelm Rüdiger: zu bauen, er mit seinem Weibchen. Das war mir eine rechte Freude!...‘“ı) 5. Tetrao urogallus L. 11. 6. 1916. 1. Pfingstfeiertag. Gegen 2° nachmittags Ein- treffen auf dem Gute Mißhof. Kurz vorher wird unsere Truppe von einem Gewitter überrascht, innerhalb von 5 Minuten sind wir völlig durchnäßt. Indem zum Gute gehörigen Walde kommt Auer- wild als Standwild vor. Der in M. in Ouartier liegende Ulanen- Rittmeister von Ostau hatte auf der Balz 6 Hähne erlegt. Ein hier besonders gut geratener Kiefernverjüngsschlag erregt mein hohes Interesse. 6. *Tetrao tetrix L. Ä 11. 6. 1916. Auf dem Gute Mißhof erfahre ich, daß Birkwild in dem zu diesem Gute gehörigen Wald nicht selten auftritt. Der hier weilende Rittmeister von Ostau, von einem Res.-Ulanen- Regt., erlegte dort 8 Hähne auf der Balz. Am 10. 6. 16. Ein Tag vor meinem Eintreffen findet ein Ulan ein Birkhuhngelege von 5 Eiern, die Eier wurden mitgenommen, erwiesen sich aber zu Hause als angebrütet und da nunmehr zu Speisezwecken nicht mehr verwendbar, wurden die Eier leider fortgeworfen. Ich finde noch die Schalenreste. 7. Columba oenas L. 10 6 1916. Nachm. 3°. Zwischen den Stationen Nowosjady und Medyniki sichte ich die ersten Hohltauben, 3 Stück. Unweit Wainoden ein Pärchen. Hier zeigt der angrenzende Wald Stark- eschen auf. Ein Forsthaus nebst Pflanzgarten liegt an der Bahnstrecke. Der angrenzende Fichtenbestand ist Jungwuchs. Karlsberg. 11. 6. 16. Ein Pärchen an der Etappenstraße Groß- Eckau-Baldon, Kiefernhochwald. 13. 6. 16. Vorm. In der Nähe des Bahnhofes Dorbiany mehrere Pärchen beobachtet. 8. Faleonidae spec. ? 11 6 1916 Vorm. 10% An der Etappenstraße Groß-Eckau- Baldon kreisen über Kiefernhochwald zwei Raubvögel, leider konnte ich die Art nicht bestimmen. 9. Buteo desertorum. 11.6 16. Nachm. 4°. Bei der Station Gluden einen bei mir vorüberziehenden Raubvogel beobachtet. Ich sprach diesen für desertorum en 10. Falco tinnuneulus L. 11 6.1916 Nachm 48° Endlichwird der Himmel klar, dieSonne kommtzum Vorschein In der Nähe der Station Gluden seheich den ! !) Aus dem kurzen Auszug vorstehender Arbeit ist zu ersshen, daß der weiße Storch schon zu damaliger Zeit gern einsam im Felde stehende 'Bäume zum Horstbaum annahm. W. Rüdiger. 2) Rittmeister von O., begütert in der Provinz Sachsen, lernte ich vor 13 Jahren dort kennen und bin ich mit diesem häufiger auf Rot- und Schwarzwildjagden zusammen gewesen. Heute noch enthält meine Eier- SE a ae ein Wanderfalkengelege aus der a orf. «R.- Ornithol. Beobachtungen in den Gouv. Kowno u. Kurland, 19 ersten Turmfalken, rüttelnd über Ackerstück. Einen zweiten Vogel nicht beobachtet. — Russow, V. Die Ornis Est-, Liv- und Curlands, Dorpat 1880, p. 28, berichtet, daß dieser Falk nicht selten an den Rändern kleiner Kieferngehölze, und auch in Parkanlagen nistet. Danach müßten sich die Brutverhältnisse geändert haben. 11. Cuculus canorus L. 11. 6. 1916. Früh 3° bei der Station Pankelhof mehrere rufende Kuckucke. Hier mehr Gebüsch, viele singende Kleinvögel. Vorm. Kuckucksruf am Bahnhof Garrosen. 12. 6. Zwei lachende Kuckucke bei dem Bahnhof Luscha, außerdem konnte ich hier (gemischter Fichtenbestand mit Gestrüpp) und nicht weit von Luscha entfernt über Wiesen, Viehtriften und niedrigem Gehölz herumstreichende Kuckucke beobachten. 12. *Dryocopus martius L. 12.6. 16. Nachm. 68%. Unweit des Bahnhofes Groß-Eckau in einem ca. 80jährigen Kiefernbestande in einer Kiefer, 8 m hoch, eine vorjährige Schwarzspechthöhle. Dieser Baum steht unmittel- bar an der Bahnlinie, die Öffnung zeigt nach dem Bahnkörper hin. 13. Coracias garrulus L. 11. 6. 1916. Vorm. 1015. An unserer Etappenstraße Gr.-Eckau- Baldon höre ich im Kiefernhochwald eine Mandelkrähe, gleich darauf überstreicht der Vogel ziemlich niedrig unsere Kolonne. In einem Zimmer des Gutes Mißhof, worin: ich übernachte, be- findet sich ein gut gemaltes Blanrackenbild; ein Ulan hatte diese Künstlerarbeit geleistet. 14. Mieropus apus L. 10.6.1916. Nachm. Beobachte hier an dem von Russen zer- störten Bahnhofe Prekuln die ersten Vögel. Besonders viele Segler bei der Station Wainoden. Die Witterung ist kühl, und es scheint für diese Vögel Futtermangel zu herrschen. Die Segler umjagen das Bahnhofsgebäude und durcheilen einen an den Seiten offenen Güterschuppen. Auf dem Bahnhof selbst werden Gruben- und Schleifhölzer verladen, darunter auch Aspen. — 11.6. 16. früh 5°. Bahnhof Mitau-West, welcher auch von den Russen aus- gebrannt ist, eingetroffen. Die unteren Räume werden von unserer . Eisenbahnverwaltung benutzt. Viele Segler umschwärmen das Bahnhofsgebäude. Im Gebälk des von Russen zerstörten Wasser- turmes auf Station Groß-Eckau (Endstation) rein- und rausstreichende Vögel. Über dem Gute Mißhof 25 kreisende Segler. 13. 6. Vorm. 69°. Viele kreisende Segler bei dem Bahnhof Wainoden. 15. *Hirundo rustica L. 10. 6. 1916. Rauchschwalben beim Dorfe Dorbiany. Auch wird das von den Russen zerstörte Bahnhofsgebäude Prekuln von mehreren Vögeln umschwärmt. In der hier untergebrachten ‚Militärkantine gab es gut schmeckende Specksemmeln zu kaufen. Diese Schwalbe trat auch recht häufig auf in solchen Einzel- gehöften, welche schon seit längerer Zeit unbewohnt waren. Dieser 2% 3. Heft 20 Wilhelm Rüdiger: Vogel ist zu den häufigen zu rechnen. Eine groBe Zahl Nester enthielt Junge. 16. *Delichon urbica L. 10. 6. 1916. Unweit des Bahnhotes Prekuln liegt der umfang- reiche Grundbesitz des Bruders des gefangen genommenen Gou- verneurs von Warschau, von Korff. Das Schloß ist von der Bahnlinie aus zu sehen. Ein schön gebautes deutsches Schulhaus steht unmittelbar am Bahnkörper, es wird umschwärmt von vielen Stadtschwalben. Bahnhof Prekuln, von den Russen zerstört, wird ebenfalls von diesen Vögeln umflogen; Passer domesticus hat viele Schwalbennester für sich in Anspruch genommen; diese Nester sind unterhalb des nicht beschädigten Daches angebracht. 11. 6. 16. Auf dem Gute Mißhof enthalten einige Nester Junge. 17. *Museicapa grisola L. 11. 6. 1916. Nachm. Der Gutshof Mißhof wird von einer alten Kastanienallee durchschnitten; hier und in dem daran anliegenden Gutsobstgarten treiben sich 2 Pärchen dieser Vögel herum. Es dauert auch gar nicht lange, so habe ich beide Nester gefunden; sie sind noch unbelegt. Das eine steht im Geäst eines alten Apfel- baumes, das andere zwischen Anbiymeini und Stamm einer knorrigen Kastanie. 18. Museicapa atricapilla L. 12. 6. 16. In einem Gemüsegarten des Gutes Mißhot ein Pär- chen, dasMännchen besondersschöngezeichnet. IndiesemGartensind zwei natürliche Nisthöhlen vom Grünspecht hergerichtet, angebracht. 19. Lanius collurio 1. 11. 6. 1916. Vorm. Den ersten männlichen rotrückigen Wür- ger bei der Station Friedrichshof. Später noch einmal ein Stück beobachtet; ich bin zu der Überzeugung gekommen, daß dieser Würger in dem von mir besuchten Beobachtungsgebiet zu den seltenen Vögeln zu rechnen ist. (Russow, V., Die Ornis Est-, Liv- und Curlands, Dorpat 1880, p. 50, führt diesen Vogel als Behr häufig auf). | 20. Corvus cornix L. 10. 6. 1916. Ein arbeitender Russe, Geiangener, kam: vom Felde mit einer toten Nebelkrähe, Bahnhof Novosjady; sicherlich sollte die Krähe gegessen werden. Überhaupt sah ich häufiger tote cornix am Wege liegen (Etappenstraße Groß- Eckau- "Baldon). 21. Corvus frugilegus L. 10. 6. 1916. Nachm. In der Nähe der Station Reinshagen, schon in Kurland gelegen, große Scharen vermengt mit Sturnus vulgaris und C olaeus monedula. 11. 6. 16. früh.3° bei Station Pankelhofi große Scharen PR. frugilegus BR ER mit C. monedula. 22. *Colaeus monedula L 10. 6. 1916. N. In der Nähe der Eaton. Reinshagen, ‚schön in Kurland gelegen, große Scharen vermengt mit Sturnus vulgaris und Corvus frugilegus. | Omithol. Beobachtungen in den Gouv. Kowno u. Kurland, 21 11. 6. 16 früh 3° bei Station Pankelhof viele, untermischt mit C. frugilegus. Trübes Wetter, infolge diesem kein gutes Sehfeld. Früh 5° Eintreffen auf Bahnhof Mitau-West; der- selbe ist von den Russen ausgebrannt. Im ersten Stock, aus- gebrannt, in einer daher offenen Ofenröhre hat ein Dohlenpaar ein Nest. Diese müssen wohl noch Junge haben, denn sie suchen zwischen den Bahnschienen nach Futter und Speisenresten. Pontons sind hier auf Eisenbahnwagen geladen. Bahnhof Gr.-Eckau, unsere Aussteigestation; der Wasserturm von den Russen natürlich zerstört, im Holzwerk des zum Teil abgedeckten Daches rein- und rausstreichende Vögel. 12. 6. 16. 2. Pfingstteiertag früh 5° wurde ich von dem Ge- schrei vieler Dohlen geweckt. Auf dem Dache des Hauses Gut Mißhof, worin ich übernachtet habe, sitzen alte und junge Vögel. Ich kann hier, da die Beobachtungsentiernung nur ca. 8 m beträgt, unzweifelhaft collaris feststellen, das scharf weiße Halsband ist deutlich sichtbar. Die Dohlen sind auf diesem Gute Brutvögel; ihre Nester werden alljährlich in den alten, zum Teil hohlen Linden dieses Gutes angelegt. 23. Pica piea L. 12. 6. 16. 2. Pfingstfeiertag nachm. 43° Abmarsch von Mißhof, dem Übernachtungsort. Ein einzelner Vogel überfliegt den Gutshoi. 24. Garrulus glandarius L. 12. 6. 1916. Nachm. 62%. Bei dem Bahnhof Groß-Eckauein wundervoll gut geratener Kiefernverjüngungsschlag; reichlich Samenbäume stehen auf der Fläche; ein Häher streicht darüber hinweg. 25. Oriolus .oriolus L. 11. 6. 1916 früh 3° bei trüber Witterung den ersten tlötenden Pirol bei der Station Pankelhof; hier außerdem viele Kleinvögel ‚und mehrere rufende Kuckucke. 26. *Sturnus vulgaris L. 10. 6. 1916. Nachm. Unweit des Bahnhofs Poluknie einzelner Star auf trockener Hornspitze einer Kiefer mitten im Walde. Hier stehen als Mischholz ca. 90jährige Eichen, stark verkrüppelt, wohl durch Weidevieh. Diese Eichen stehen weit auseinander, Einzel- stand! In der Nähe der Station Reinshagen, schon in Kurland gelegen, große Scharen, vermengt mit C. frugilegus und C. mone- dula. In den Anlagen und der Nähe des Bahnhofes Prekuln beobachtete ich die ersten angebrachten Starkästen. Bei der Station Wenta sind viele neue Starkästen angebracht, wahr- scheinlich von unseren dort liegenden Feldgrauen. Das Flüßchen Wartawa fließt hier vorbei. Der an der Bahnstrecke liegende Wald wies bisher mehr Fichten, die gemeine Kiefer als Oberholz, -auf. Hier sehe ich den ersten blühenden Sumpfporst. An Bahn- ‚ übergängen russische Warnungstafeln mit russischen Schrift- zeichen; die Pfahlstiele sind weiß-rot-schwarz (so ist die Reihen- folge) angestrichen. 3. Heft 22 haukei ° © Wilhelm Rüdiger: Der Fluß Wenda iließt sehr tief; in seinem Bett liegen, da wohl zurzeit niedriger Wasserstand, gut sichtbare große ‚‚Erra- tische Blöcke‘. Auch hier war die Eisenbahnbrücke von den zurückweichenden Russen gesprengt worden; die alten Eisenteile liegen noch regellos umher. 11. 6. 16. Junge Stare, welche noch nicht ausgeflogen sind, werden von den Alten gefüttert, Bahnhoisanlagen der Station Friedrichshof. 27. *Passer domestieus,L. 10. 6. 1916. Sperlinge bewohnen die unterhalb des Daches des Bahnhofes Prekuln befindlichen Stadtschwalbennester. 11.6.16. Nachm. Nach der Ankunft unseres Transportes auf dem Gute Mißhof werden der Truppe Heuböden als Unterkunftsräume angewiesen. Beim Anlegen der Leiter entnimmt ein Soldat einem Stadtschwalbennest ein Haussperlingsgelege, doch ist der Mann so unvorsichtig, daß Nest und GelegezurErdeitallen. Die übrigen wrbica- Nester waren teils leer, teils enthielten sie fast ilügge Jungen. 28. Passer montanus L. 10.6. 1916. Nachm. VieleFeldsperlinge beleben die beiderStation Prekuln sich an der Bahnlinie entlang ziehenden Rottannen- hecken. — 11. 6. 1916. Vorm.9®°. VieleFeldsperlingean denMagazinen unserer Endstation Gr.-Eckau. Fußmarsch von diesem Bahnhof nach unserem Bestimmungsort Gut Mißhof. Nach 15 Minuten Marsch betreten wir Kiefernwald, wenig vermischt mit Fichten und Wacholder. Wir kommen auf die große Etappenstraße Groß- Eckau-Baldon, diese ist mit starken Nadelholzrundhölzern be- legt; starke Holzpiosten, sowie ca. 12—14 m lange, unseren Masten von Überlandzentralen ähnliche, starke Rundhölzer, begrenzen diese Straße zu beiden Seiten. 29. *Fringilla coelebs L. 10.6.1916. Nachm. Bei der Stat.Prekuln, wo dieseBahnstrecke an die StreckeLibau-Mitau herantritt, viele schlagende Finken. 11. 6. 1916. Auf dem Gute Mißhoi Junge beobachtet. 30. *Chloris cehloris L. 11.6.1916. Nachm. 2°. Auidem GuteMißhoi, woselbst ich eine Nacht zubringe, füttern im Gutsgemüsegarten alte Vögel ihre Jungen. Gegen Abend iinde ich unweit des Gutes ein Grünfinken- nest mit 2 Eiern. Das Nest steht in einem Wacholderstrauch, die Jungen sind ausgeflogen, im Nest sind diese beiden klaren Eier zurückgeblieben, welche sich noch sehr gut entleeren lassen. Das betr. Gelände ist eine große trockene Bruchfläche, mit Wacholder, einigen Birken und Rottannen (Fichten) bestanden. Den 3 m hohen Fichten ist zum Teil der Zopf herausgeschnitten, und da unsere Truppen hier schon vor Weihnachten gelegen haben, so vermute ich, daß unsere Feldgrauen die Kronen zu Christbäumen Aerwendet haben. Unweit davon nochmals ein chlorıs-Nest, ebenfalls im Wacholder, auch bier sind die Jungen schon aus- geflogen. Ornithol. Beobachtungen in den Gouv. Kowno u. Kurland. 283 597 31. *Acanthis cannabina L. 11. 6. 1916 früh 6°. Längs der Bahnlinie in Fichtenhecken bei der 'Station Peterfeld überall Hänflinge. Die Bahnwärter- häuser sind hier fast alle mit Fliedergruppen eingefaßt, weißer oder auch blauer Flieder steht augenblicklich in hoher Blüte. — Vorm. 93, Unsere Endstation ist Gr.-Eckau; im Gebüsch der Bahnhotsanlagen finde ich ein Nest dieses Hänflings, das Nest ist fertig. Ich muß den ängstlich abstreichenden Vogel beim Legen gestört haben, denn bei einem abermaligen Nachsehen, Rückfahrt am 12. 6. 1916, ist das Nest noch unbelegt. 32. *Carpodacus erythrinus Pall. 11. 6. 1916. Gegen Abend, auf der nämlichen trockenen Bruchfläche, unweit des Gutes Mißhof, wo ich in Wacholder- sträuchern die beiden Nester Chloris chloris fand, fliegt ein Vogel ungemein rasch, beim Berühren eines Wacholderstrauches ab. Das in dem Strauch befindliche Nest enthält 5 schön gezeichnete Eier. Nachdem ich das Nest herausgenommen habe, werde ich erst bewußt, welchen interessanten Fund ich gemacht habe; es ist ein Karmingimpel- Gelege. Das Äußere des Nestes ist gebaut aus den Stengeln des Sumpfporstes durchflochten mit Torfmoos ; das Nestinnere besteht aus reichlich weißer Schafwolle und schwar- zen Pferdehaaren. Die nächste Stadt vom Gute Mißhof heißt Bauske und liegt ca. 33 km entfernt. (Es heißt in: Russow, V., Die Ornis Est-, Liv- und Curlands, Dorpat 1880, p. 109, ‚ein in den Ostsee- provinzen häufig vorkommender Be‘ .. enthält in der ersten Hälfte des Juni-Monats 4—5... Eier...‘“). 33. Emberiza calandra L. | Trotz großer und gut wüchsiger Kleeschläge beobachteteich auf der Hinfahrt nicht einen Vogel. Auf der Rückfahrt am 13.6. 1916 zwischen den Stationen Nowosiady und Dorbiany die einzige Grauammer, welche singend auf einer Telegraphenstange nahe des Bahnkörpers saß, ge:ehen; in der Nähe ein großer Kleeschlag. Daß cdie.er Vogel so spärlich auftrat, erregte natürlich bei mir großes Interesse. Nowosiady ist von der alten deutschen, ost- preußischen Grenze (Bahnlinien-Entfernung) 24 km entfernt. Bei einer Urlaubsrei:e wurde sofort Russow, V., Die Vögel Est-, Liv- und Curlands, Dorpat 1880, zum Nachschlagen genommen. Es heißt hier p. 98: „Ich habe nie eine Grauammer in den Ostsee- provinzen zu Ge:icht bekommen.‘ Meine im Jahre 1916 gemachten Beobachtungen decken sich also beinahe noch mit den damaligen Aufzeichnungen. 34. *Emberiza eitrinella L. 10. 6. 1916. Am Bahnh-ef Poluknie viele singende Gold- ammern. — 11.6. 1916. Vorm. Bei der Station Garro: en mehrere singende Männchen. Hier große reine Wacholderkbestände Die Goldammer ist der hier am häufigsten vorkommende Vogel, ich höre diesen Gesang bis zum Wagenabteil herein. Auch bei der 3. ileft 24 | Wilhelm Rüdiger: Station Salingen reichlich Wacholder. An der Etappenstraße Gr.-Eckau-Baldon Kieternhochwald mit Fichten untermischt, auch Kiefernstangenhölzer mit einigem Laubholz; überall singende Goldammern. — In der Nähe des Gutes MißBhof junge Vögel gesehen. 35. Anthus trivialis L. 11. 6. 1916. Vorm. 102°. Dort wo ich die Mandelkrähe beobachte, singt ein Baumpieper. Am Rande einer länglichen Wiese stehen einige Starkkiefern, deren eine einen Hornast trägt, und dieser ist der Ruhesitz, die Ab- und Anilugsstelle des Vogels. 36. Anthus campestris L. 12. 6. 1916. Nachm. 5°. Zwei Vögel auf dem Wege vom Gute Mißhof zum Bahnhof Groß-Eckau beobachtet. Der nicht zu ver- kennbare Ton, sowie der eigenartige Flug dieses Vogels trugen zu der Bestimmung viel mit bei. 37. *Motacilla alba L. 10. 6. 1916. Am Fluß Bartau bei Skudy beobachte ich die erste weiße Bachstelze. — 11. 6. 1916. In der Nähe des Bahnhofes Friedrichshof treiben sich junge weiße Bachstelzen am Wasser herum. Bahnhof Mitau-Ost. Am Aa-Fluß treiben sich junge Vögel umher. 38. Budytes flavus L. 10. 6. 1916. Nachm. Auf ausgedehnter Wiese zwischen den Bahnhöfen Reinshagen und Pormsaten ein Stück beobachtet. In der Nähe der Haltestelle Augusthof zwei Vögel. 39. Alauda arvensis L. 10. 6. 1916. Nachın. Zwischen den Bahnhöfen Poluknie und Skudy auf Wiesen, Kleeschlägen und Äckern viele singende Lerchen; hier weitet sich das Feld, auf dem Bahnhof selbst wird Kiefern-Langholz und Grubenholz verladen. Oberjäger des preu- ßischen Garde-Schützen-Bataillons beaufsichtigen diese Arbeit. 11. 6. 1916 früh 3° schon singende Lerchen bei der Station Pankelhof. Auch bei der Station Peterfeld singen viele Lerchen; das Feld weitet sich hier außerordentlich, daher wieder mehr Einzelgehöfte. 40. Galerida eristata L. | 11. 6. 1916. Vorm. 7°. Zwischen den Schienen auf Bahnhof Mitau-Ost mehrere Vögel. 41. *Parus major L. | 11. 6. 1916. Nachm. Im Gutsgarten des Gutes Mißhof eine Familie junger Kohlmeisen, die Alten füttern. 42. Parus caeruleus L. 12. 6. 1916. Dort, wo ich das Pärchen von Muscicapa ai .capilla- sah, beobachte ich eirie ausgeflogene Brut Blaumeisen, . welche eifrig von den alten Vögeln gefüttert wird. :43. Sylvia hortensis Bchst. sr 11. 6. 1916 früh 3% Unser Militärzug muß bei der Station Pankelhof: einige‘ Zeit halten, um ‚einen anderen Militärzug Ornithol. Beobachtungen in den Gouv. Kowno u. Kurland. PH vorüber zu lassen. Das Wetter ist trübe, daher kein gutes Be- obachtungsfeld. Der Bahnkörper hier wird von einer größeren Wiese umschlossen, die, Wiese selbst wird von allerlei Gestrüpp umsäumt; daher ist hier eine reichlichere Kleinvogelwelt vorhanden. Es singen mehrere Gartengrasmücken. 44. Sylvia einerea 1.. 11. 6. 1916 früh 3° bei der Station Pankelhof einige Vögel singend. Bei der Station Peterfeld mehrere singende Vögel. Vorm. Bei der Station Garrosen höre ich auch diese Grasmücke. 45. *Sylvia atricapilla L. 11. 6. 1916. Vorm. 10%. Zweisingende Vögel an der Etappen- straße Gr.-Eckau-Baldon. Nachm. finde ich im Gemüse- garten des Gutshofes Mißhof in einem Johannisbeerstrauch ein mit 4 Jungen besetztes Nest sowie ein Ei, welches klar ist; ich kann dies tür meine Sammlung retten. 46. Aerocephalus spec. ? 11. 6. 1916. Nachm. 5%°%. Trotz des langsamen Vorbeifahrens des Zuges an der Station Pfalzgrafen konnte ich den unmittelbar an der Bahn in einem kleinen, mit Rohr und Schilf bewachsenen Tümpel singenden Rohrsänger nicht bestimmen. Sonst hielt der Zug fast auf jeder Station, hier leider nicht, und nur dies eine Mal bin ich in Kowno bzw. Kurland mit einem Rohrsänger zusammengetroffen. 47. Hypolais ieterina Vieill. 11. 6. 1916. Vorm. Inden Anlagen des Bahnhofes Friedrichs- hof ein singendes Stück. Der Bahnhof ist ausgebrannt ; größere Fabrikanlagen. 48. Phylloseopus collybita Vieill. 10. 6. 1916. Nachm. Mehrere Vögel singend an der Bahnstrecke beim Dorfe Dorbiany. 11. 6. 1916. V. Singende Vögel bei der Station Garrosen. 49. Phylloseopus trochilus L 11. 6. 1916. Nachm. Bei der Station Lone viele singende Vögel; Bestand: Birken mit kleineren und größeren Wacholdersträuchern. Hier auch unmittelbar an der Bahnlinie ein Kiefernverjüngungs- schlag; auch hier bemerke ich, daß reichlich mehr Samenbäume stehen gelassen sind, als wie es bei uns in Deutschland geschieht. 50. Phylloscopus sibilatrix Brehm 11. 6. 1916. Vorm. 113°. Höre diesen Laubsänger in Rußland zum erstenmal, und zwar an der Etappenstraße Gr.-Eckau- Baldon; es schwirren hier mehrere Vögel. Lichtes Kiefernstangen- holz mit untergebauten Fichten, wenig Farnkraut und niedriges Laubholz; etwas bruchig. Hier sehe ich auch das erstemal, daß der Wald in Jagen eingeteilt ist. Die Markierung geschieht durch Holzpfähle, der Kopf ist weiß, die darauf belindlichen Zahlen schwarz gestrichen. Ähnlich wie wir es in manchen Staatsforsten Preußens gehabt haben. — In der königlichen Oberförsterei Pechtrich, Reg.-Bez. Potsdam, Schutzbezirk Uederheide 3. Heft 26 In une Wilhelm Rüdiger: ist mir ein solcher Fall noch bekannt®). Am Schnittpunkt des so- genannten Piahlgestells stand noch Anfang der 1890er Jahre ein solcher Eichenpfahl. — (Nach Russow,.V., Die Ornis Est-, Liv- und Curlands, Dorpat 1880, p. 84: „Häufig in feuchten, düs- tern, gemischten Nadelholzwäldern; reiner Laubwald sagt ihm weniger zu 2... Für die Mark Brandenburg möchte ich gerade das Gegenteil behaupten. Ich rechne hier P. sibilatrix zu denjenigen Vögeln, welche Laubholz, Buchenstangenorte, Kiefernaltholzbestände ge- mischt mit Rotbuchengestrüpp vorziehen. 51. Turdus musieus L. 10. 6. 1915. Nach 9° abends einige singende Vögel bei Nowo- Dwor. Inmitten eines Feldes steht hier einsam eine starke zwei- zöpfigeFichte, dieserBaumhebtsichgut abgegendenAbendhimmel. 52. Turdus viseivorus L. 11. 6. 1916. Vorm. 11?°%. Im lichten Kiefernstangenholz an der Etappenstraße Gr.-Eckau-Baldon eine singende Misteldrossel. 53. *Turdus pilaris L. 11. 6. 1916. Vorm. 113° und 12°. Im lichten Kiefernstangenholz, einige Birken und Fichten als Beimischung, finde ich unmittelbar an der Etappenstraße Groß-Eckau-Baldon zwei kleine Brut- kolonien dieser Drossel. Die Nester stehen durchschnittlich 6 m hoch auf Kiefern, die Jungen sind wohl ausgeilogen, denn von alten, sowie jungen Vögeln ist hier nichts mehr zu sehen. Die äußeren Wandungen der Nester sind aus langen Bartflechten ge- baut. — 12. 6. Im Gemüsegarten des Gutes Mißhof eine Familie Wacholderdrosseln, 5 Stück. Hier im Astwerk der Obstbäume finde ich mehrere angefangene Nester von F. chloris, aber kein Nest mit Eiern. — Nachm. Unweit des Bahnhofes Gr.-Eckau ein einzelner Vogel. Gegenüber des Bahnhofes Luscha befindet sich ein ca. 80jähriger Fichtenbestand, einige Erlen als Mischholz. In den Kronen der Bäume ein großer Flug singender Vögel. Einige Stücken überfliegen den Bahnhof und unseren Militärzug. Dem Bahnhof gegenüber, an der Grenze des Fichtenwaldes, befindet sich ein schön geschmücktes Heldengrab; Leutnant König von einem Dragoner-Rgt. ruht hier, des Gefallenen Degen ist in den Grabhügel hineingesteckt. 13. 6. Vorm. Mehrere Vögel auf einer Viehhutung bei dem Bahnhof Nowosiady. Nach Russow, V., Die Ornis Est-, Liv- und Curlands, Dorpat 1880, p. 70: „Die gemeinste unserer Drosseln.‘ 54. Saxicola oenanthe L. 10. 6. 1916. Nachm. Nördlich der Station Pormsaten ein männlicher Vogel. —11. 6. 16. Nachm. In denGärten der verlassenen %) Mein Vater war als Förster in diesem Schutzbezirk von 1888 bis 1907 angestellt. Vielen Oologen war daher der vogelreiche Schutzbezirk Uederheide, mit dem Forsthaus Grünenberg bei Eichhorst-Hubertus- stock, sehr gut bekannt. Im Januar 1907 verstarb dort mein a Omithol. Beobachtungen in den Glouv. Kowno u. Kurland. 27 und zum Teil leerstehenden Arbeiterwohnungen, welche zum Gute Mißhofgehören, suche ich nach Nestern; beim Überschreiten alten Gebälks huschen 4 Stück junge Steinschmätzer hervor, diese sind gut flugbar. — 13.6. Vorm. BeiDorbianykommt ein wohl kürzlich aus- geflogener Steinschmätzer dem Zuge so nahe, daß dieser vom Luit- zuge fast hereingezogen wird. Gegen Mittag Eintreffen auf der nördlichst gelegenen Eisenbahn- und Poststation Bajohren; alte Grenze zwischen Ostpreußen und Rußland, Gouv. Kowno. 55. Pratincola rubetra L. 11. 6. 1916 früh,6° bei der Station; Peterfeld die ersten Vögel. — Vorm. 79%. ;In;der Nähe des Bahnhofes Mitau-Ost mehrere singende Vögel. In der Nähe des Gutes Mißhof, sowie in der Umgebung des Bahnhofes Groß-Eckau auf Hutungen, sowie auf schlecht in Kultur stehenden Wiesen geradezu sehr häufig und trotzdem konnte ich trotz eifrigen Suchens ein Nest nicht finden. Nach Russow, V., Die Ornis Est-, Liv- und Curlands, Dorpat 1880, p. 73: „Häufig auf Mooren... Mitte Mai 5—6 Eier.“ 56. Phoenicurus phoenieurus L. EN 11. 6. 1916. Mittags 12°. Die Truppe rastet auf der Etappen- straße Gr.-Eckau-Baldon; der uns umgebende Wald besteht aus Kiefernstangenholz mit einigen Fichten und älteren Birken untermischt. Schwül, kein Luftzug weht, Gewitterstimmung, die Truppe leidet darunter stark, zumal auch Train und Ulanen zu Fuß darunter sind. Ein Waldrotschwänzchen singt recht fleißig in unserer Nähe. 57. Dandalus rubeeula L. 10. 6. 1916. Wir treffen gegen Abend 81° auf der Station Luscha ein, es ist ein starkes Gewitter mit reichlichem Regen; Abfahrt 8%, im Bahnhofsgarten lassen sich einige Rotkehlchen hören. Überhaupt hält unser Zug auf jeder Station, da fortwährend außer unserem auch andere Militärzüge verkehren, und habe ich daher immer reichlich Zeit zu ornithologischen Beobachtungen. Ebenfalls einige singende Vögel bei Nowy-Dwor. Seit 4 Wochen habe ich Gelegenheit, die Vogelwelt in und an den Rokitno-Sümpfen zu beobachten. * * * Geschrieben Mitte September 1916 in der Nähe von Pinsk, Rußland. 3. Heit 98 Embrik Strand: Einige kritische Bemerkungen zu Hampson’s Fauna of British India, Moths. 1-IV (1892-1896). Von Embrik Strand, Berlin. Hampsons ‚Moths‘ in „Fauna of British India“ sind von den unentbehrlichsten Werken beim Studium der exotischen Heteroceren und werden immer als eine bedeutungsvolle und in vielen Hinsichten grundlegende Leistung betrachtet werden. Daß. aber das Werk, wie alles Menschliche, manche Unvollkommen- heiten hat und auch manche Fehler aufweist, die hätten vermieden werden können, kann ruhig gesagt werden, ohne daß dadurch das Gesamturteil über das Werk beeinträchtigt werden kann. Der Verfasser hat später (in Journ. Bombay Natural Hist. Soc.) eine Reihe „Supplementary Paper[s]‘“ zu dem Werk veröffentlicht, worin er, außer Ergänzungen und Neubeschreibungen auch viele synonymische Berichtigungen bringt. Auf einige darin nicht be- rücksichtigte Punkte werde ich im folgenden aufmerksam machen, in der Hoffnung, dadurch den Benutzern des Werkes nutzen zu können, bemerke aber dabei ausdrücklich, daß es sich nur um ganz gelegentliche Notizen handelt, die ich mir beim Gebrauch des Buches gemacht habe, und die wahrscheinlich leicht würden vermehrt werden können. An Bemerkungen mehr allgemeinerer Art möge die eine gestattet sein, daß es dem Werke von Vorteil gewesen wäre, wenn Stammbäume und phylogenetische Spekula- tionen, die in diesem Fall tatsächlich weiter nichts als Phantasie- produkte ohne jede wissenschaftliche Unterlag& sind, fortgeblieben wären, eine Bemerkung, die in bezug auf die späteren Werke . Hampsons, vor allen Dingen ‚Catal. Lep. Phalaenae‘“, noch mehr berechtigt ist; ferner möge darauf hingewiesen werden, daß die Stellung der Palpen, ob ‚‚porrect‘ oder ‚„upturned‘“ eine zu große Rolle als Differentialcharakter in Hampsons Bestimmungstabellen spielt, schon auch deswegen, weil diese Stellung sich durch künst- Hche Einwirkungen, z..B. bei der Präparation, leicht ändern kann, so daß aus aufgerichteten Palpen vorgestreckte ebensölche und umgekehrt werden können. Wer Erfahrung hat, wird in solchen Fällen manchmal den wahren’ Säthverhalt ziemlich leicht ent- decken können, wenn er auf die Möglichkeit einer Verschiebung aufmerksam ist, kann aber in anderen Fällen getäuscht werden, und so wird es dem Anfänger natürlich um so leichter gehen. Auf einige Ungenauigkeiten in diesem Werk habe ich übrigens schon an anderer Stelle, z. B. in Seitz’ Groß-Schmett. der Erde, hin- gewiesen. Einige kritische Bemerkungen zu Hampson’s Fauna. 29 Vol, I (1892). p. 12heißtes, daß die Flügel der Alucitidae ‚into three plumes“ geteilt seien, was aber Verf. selbst p. 506 in „six plumes“ berichtigt hat. p. 124 heißt es als ein Merkmal der Familie Notodontidae: ‚„hind tibia with two pairs [of spurs]“, was bekanntermaßen: nicht immer der Fall ist. Man vergleiche meine Notodontidenarbeit in: Fauna Exotica II, Nr. 7. In der Bestimmungstabelle der Notodontidengattungen wird für die erste Abteilung angegeben: „A Fore wing with vein 5 from middle. ‚of discocellulars‘, was durch ‚or from near upper angle of cell‘“ hätte ergänzt sein müssen, was, auch nach Hampsons Darstellung, z. B. bei Ichthyura der Fall ist. — In der Tabelle heißt es dann weiter unten: „a?. Fore wing with no areole. 5. Bara- desa, p. 131. b?. Fore wing with an areole. 6. Rachia, p. 131.“ Beide Gattungen sind aber p. 131—2 ohne Areola abgebildet, und. eine solche wird auch in der Beschreibung nicht erwähnt. Wenn die Abbildungen genau sind, so liegt aber bei Baradesa wenigstens die Möglichkeit einer Areola-Bildung vor; diese Gattung ist also areolat in meinem Sinne (cfr. meine Bearbeitung der Lymantriiden im paläarktischen Teil von Seitz’ Groß-Schmett. d. Erde), während Rachia entschieden inareolat wäre. Demnach wäre in der Be- stimmungstabelle eine Verwechslung vorgekommen. In derselben Tabelle heißt es p. 125 als Merkmal der Gattungen Fentonia, Stauropus, Liparopsis und Pheosia: ‚„Hind wing with veins 2 and 3 from: cell‘, während als Gegensatz, für ‚Metaschalis, ängegeben wird: „Hind wing with veins 2 and 3 stalked‘“: In beiden Fällen muß es hier 3 und 4 statt 2 und 3 ‚heißen. Dieselbe Ver- .. wechslung' ist in der Tabelle p. 126 vorgekommen, idem bei Megaceramis die Rippen 2 und 3 (also in 3 und ‘4 zu berichtigen!) als gestielt, bei Nofodonta, Nadata, Lophopteryx und Hyperaeschra dagegen als von der Zelle frei entspringend dargestellt werden. p: 128 heißt es in der Beschreibung der Gattung Dudusa WIk. ganz richtig: „Hind wing with a bar between veins 7 and 8“, welcher „bar‘‘ aber an der zugehörigen Figur nicht erkennbar ist. p- 133. Phalera soll nach Text und Bild aufgerichtete Palpen haben, was nicht zutreffend ist. p. 137. Nach.dem Text sollen die Palpen von Norraca aufgerichtet sein, das Bild stellt: sie aber eher als vorgestreckt dar. .p. 141. Pydna.eupatagia Hamps. trägt vor der Beschreibung das ‚Zeichen d und in derselben wird nichts darüber gesagt, daß auch das 2 bekannt wäre, bis es plötzlich heißt: ‚„Exp., & 52, 2 36.millim.“ Danach wäre also das’ erheblich‘ größer als das 2. Jedenfalls liegt hier eine Ungenauigkeit: vor. p. 142 gibt unter‘ Ramesa WIk. an: " „Palpi obliquily porrett“; p. 124 heißt es sogar einfach ‚‚porrect“, p. 143 werden sie aber als entschieden aufgerichtet abgebildet... Lab 3 3. Heit 30 RR Embrik Strand: p. 145 wird als Type von Antheua angegeben: ‚A. varia WIk., from Natal.‘“ In der Tat ist aber, wie von Kirby richtig an- gegeben, die ebenfalls südafrikanische A. simblex WIlk. die Type. — Bei derselben Gattung soll ‚vein 6 from angle of cell‘ entspringen, die Figur p. 146 läßt sie aber aus der Areola entspringen. p. 158. Metaschalis hat laut Text die Palpi ‚porrect‘, die Ab- bildung | p. 159 stellt sie aber als senkrecht dar. p. 162 sind die beiden Antennen von Notodonta albifascia Mr. nicht gleich gekämmt gezeichnet, indem nach dem einen Bild die Terminalhälfte ungekämmt wäre, während das andere Bild sie . als bis zur Spitze gekämmt erscheinend darstellt. p. 166. Nach der Beschreibung sollen bei Lophofteryx die Palpen porrekt und der Saum der Vorderflügel crenulat sein, was beides mit dem Bild nicht übereinstimmt. p. 169. Bei Spatalia Hamps. nec Hb. (recte: Rosama WIk.) soll im Hinterflügel ‚8 running close along 7 to towards the end‘, was mit der Zeichnung (Fig. 105) nicht übereinstimmt. p. 192 wird Sciapteron caeruleimicans Hınps. mit S. rangoonensis, eine Art, die sonst im Buche nicht erwähnt wird und auch in der übrigen Literatur nicht zu finden ist, verglichen. p. 246 in der Bestimmungstabelle der Chalcosiinae gibt es eine Stufe ‚ad“, aber. die entsprechende ‚b8‘“ sucht man ver- gebens. p. 317 wird von Palpifer sexnotatus Mr. das angebliche 2 beschrieben ohne irgendeine Andeutung, daß auch das ä bekannt wäre, die Abbildung wird aber als die eines $ bezeichnet. p. 335 soll das zweite Zitat unter Drepana specularia WIk. lauten: Butl., Ill. Het. VI, pl. 105, fig. 11—12 (statt pl. 106; fig. 3). 'p. 372 wird von der Limacodidengattung Natada WIk. angegeben, die Rippen 8 + 9 der Vorderflügel seien gestielt im Gegensatz zu Birthama WIk., wo 8 + 9 + 10 gestielt seien. Die zu- gehörige Abbildung des Flügelgeäders, f. 259 an p. 381, läßt aber auch Natada mit gestielten Rippen 8 + 9 + 10 figu- rieren. p. 393 wird von Orthocraspeda trima Mr. nur ers 2 beschrieben, das & überhaupt nicht erwähnt, und die Abbildung (p. 269) ı zeigt ein geteiltes Frenulum, stellt also ein ® dar, bei ihr steht aber dennoch die Geschlechtsangabe ae p. 399 heißt es über die Limacodidengattung Belippa WIk.: „Palpi reaching vertex of head“, was mit der zugehörigen Figur (f. 275) nicht stimmt. p. 405 sind die Palpen der Lasiocampidengattung Taragama Mr. ungenau dargestellt. p. 433 ist in der Bestimmungstabelle der Lymantriidengattungen unter ‚„Palpi upturned‘ auch Lymantria, während es p. 459 richtig heißt: ‚„‚Palpi porrect“. og D. p. P- Einige kritische Bemerkungen zu Hampson’s Fauna. 31 . 458 wird Daplasa Mr. im Text als areolat beschrieben, im Bild aber ohne Areola dargestellt. . 466 heißt es in der Beschreibung von /maus 'Mr.: ‚ 7 being given off further from the cell or from the same point as 10“, das Bild (p. 316) läßt aber 7 wurzelwärts von 10 entspringen. 476 heißt es über Euprochis vitellina Koll.: ‚‚Fore wing with a median pale-edged band of dark scales, which bifurcates at the lower [hier unterstrichen!] angle of cell“, was nicht genau ist, indem die Gabelung an der Mitte der Discocellulare sich findet. . 492 werden die Palpen von Cispia WIk. richtig als ‚‚porrect‘ beschrieben, das Bild (p. 327) stellt sie aber als aufgerichtet ‘ dar. Ferner heißt es in der Beschreibung: ‚10 being given off from nearer the cell or from the same point as 7‘, das Bild läßt aber 10 näher der Flügelspitze entspringen. Cfr. Strand in Seitz, Groß-Schmett. d. Erde 2, p. 126, Fußnote. Vol. II (1894). .1. Nolinae und Lithosiinae werden dadurch unterschieden, daß erstere ‚‚Fore wing with tufts or lines of raised scales‘‘ haben sollen, letztere aber keine solche. Dennoch wird die Gattung Kerala Mr., Type Kerala multilineata Mr., p. 62 zu den Litho- siinae gestellt, trotzdem sie, auch nach Hampsons Beschrei- bung 1. c., ‚„raised scales‘ in der Zelle und auf der Disco- zellulare besitzt, die, wenn auch nicht als ‚‚lines‘‘ so doch als ‚‚tufts‘ bezeichnet werden müssen. In seiner späteren Monographie hat Hampson Kerala weder als Lithosiine noch als Noline, sondern als Acontiine, und zwar mit der ‚‚verbesserten‘‘ Schreibweise Cerala bezeichnet. Daß sie dabei unter die Acontiinse (oder Acontianae wie Hampson schreibt) ein- gereiht wird, ist, wenn man sich an Hampsons eignen Tabellen ‘hält, ebenso befremdend wie unter Lithosiinae, denn die Acontianae werden darin eben durch das Fehlen von ‚‚raised scales in cell“ charakterisiert. Das Vorhandensein solcher Schuppen wird dabei in seiner Beschreibung der Gattung Cerala in Cat. Lep. Phal. ausdrücklich angegeben. Daß ‚‚modi- fied scales‘ in dem Discus der Hinterflügel nur beim & er- kennbar sind, wird in der Gattungsbeschreibung in ‚Fauna of British India‘ nicht angegeben, wohl aber in ‚‚Cat. Lep. Phal.‘“‘“ Ebenso ist an letzterer Stelle die Angabe über das Retinaculum de & dahin berichtist worden, daß es ‚from below median nervure‘ entspringt, während es in „Fauna of British India“ unrichtig hieß: ‚‚Retinaculum. from” median nervure in both sexes“ 144—5 wird Pisara acontioides WIk. als © allein beschrieben, das Bild aber als das eines & bezeichnet. 163, 28 Zeilen von oben, heißt es in der Bestimmungstabelle der Gattungen der Trifinae: ‚a®. Mid and hind tibiae spi- ned‘, der Gegensatz dazu ist aber als ‚‚b8“ nicht vorhanden, dürfte aber als ‚‚c5“, sich versteckt haben. 3. Heit 32 p- Embrik Strand: 166, in derselben Bestimmungstabelle heißt es unter ‚b!0“: „Antennae of male ciliated‘“, und darunter kommt u. a. die Gattung Nonagria, p. 285 wird aber eine Gruppe von Nonagria, bei welcher ‚‚Antennae of male bipectinate‘ sein sollen, unter- schieden. . 167. Das f. 106 gegebene Bild vom Kopfe der Spheita apicalis WIk. weicht wesentlich von dem später (in: Catal. Lep. Phalaenae Brit. Mus. IX, p. 292, f. 122 (1910)) von Hampson gelieferten Abbildung ab; letztere Figur ist die richtigste. . 310 werden die Palpen von Tarache Hb. als „porrect‘“ be- schrieben, p. 314, f. 170 aber als ‚upturned‘ abgebildet. . 345 wird die Acontiine Zagıra irrecta WIk.,wozu als Synonyma Selenis niviapex WIk., Sel. vacıllans WIk. und Sel. inaequalıs 'WIk. gestellt werden, aus Natal angegeben, in seiner Arbeit „Moths of South Africa“ (in: Ann. S. African Museum II, p. 255—446 und III, p. 421—438) kann ich die Art jedoch nicht finden, und in dem ‚Cat. Lep. Phalaenae‘, vol. XT, der die Acontianae behandelt, ist weder die Gattung noch Art behandelt, was sich allerdings dadurch erklärt, daß die Acontianae des ‚‚Catal. Lep. Phal.‘ nicht mit den Acontiinae der „Fauna of Brit. India“ identisch sind. . 407 wird in der Bestimmungstabelle der Gonopterinae unter Ab: „Hind wing with veins 3, 4 on a long stalk“ u. a. Genus Churia Mr. untergebracht, in der Diagnose dieser Gattung (p. 417) heißt es aber: „‚Hind wing.....3 and 4 on a short stalk or from cell.“ . 559 muß es bei der Sect. I (Maenas) von Opdhideres heißen: „Palpi with the 3 d [statt ‚2 nd‘] joint very short .. .““ etc. Vol. III (1895). . 31—832 wird in der Bestimmungstabelle der Deltoidinae die Gattung Bleptina zu der Gruppe ‚„‚Hind wing with vein 5 from close to lower angle of cell‘, Daxata dagegen zu ‚„Hind wing with vein 5 from near middle of discocellulars‘‘ gebracht, die zugehörigen Figuren (20 und 25) zeigen aber in diesem Punkt keinen Unterschied. 56 heißt es, daß die Rippe 5 der Hinterflügel der Gattung Hypena ‚from near middle of discocellulars‘“ entspringt, an der zugehörigen Figur (f. 28) ist sie aber als weit unter der Mitte entspringend dargestellt. 94. Das Bild vom Geäder des Vorderflügels von der Hypenine Orthozona quadrilineata Mr. ist ungenau. 111. In der Bestimmungstabelle der Uraniidengattungen beißt ‘es: „Fore wing with an areole. 7. Chatamla, p. 117°, aber die p. 118 gegebene Figur stellt Chatamla Mr. als inareolat dar. . 116 gibt als Autorbezeichnung zu Pseudomicronia simplicifacıa folgendes an: „Swinh. M. S.““ Die Beschreibung von Swinhoe ist aber in der Tat erschienen, und zwar in: Ann. Mag: Nat. Hist. (6) XIV, ::p. 432. * Einige kritische Bemerkungen zu Hampson’s Fauna 33 . 117 heißt es unter Micronia: ‚„Palpi porrect‘“, die zugehörige Figur stellt sie aber als ‚„‚upturned‘“ dar. . 139 heißt es in der Boarmiinentabelle: ‚‚Fore wing with veins 10 and 11 stalked and anastomosing with 12°; darunter u. a. die Gattung Platycerota Hmps. Pag. 156 erfahren wir aber, daß bei der I. Sektion dieser Gattung ‚‚Fore wing with veins 10 und 11 from cell“ versehen ist. Also müßte diese Gat- tung genannte Sektion nicht umfassen, wenn die Tabelle richtig ist. — Die ebenda gemachten Angaben über das Ge- äder vom Genus Scardamia Gn. stimmen nicht ganz mit dem Bild p. 165 und letzteres auch nicht mit der Beschreibung p: 163. . 144 wird für Bision angegeben: „Hind wing with the cell ex- tending to two-thirds length of wing“, das Bild p. 248, f. 131, stellt aber die Zelle als nur halb so lang, wie der Flügel ist, dar. . 151 beschreibt die Palpen von Myrieta WIk. als ‚‚not reaching beyond frons‘, das Bild ebenda stellt sie aber als erheblich länger dar. . 163. Bei den Palpen von Scardamia Gn. (cfr. oben unter p. 139) verhält es sich ganz ebenso. . 199 wird die Flügelspannung von Zamarada translucida Mr. als 58 mm angegeben, nach der Figur ebenda müßte es aber etwa 28 mm sein. . 306 wird die Geometridengattung Onellaba Wlk. als Boarmiine behandelt, aber mit völlig entwickelter Rippe 5 der Hinter- flügel abgebildet, ohne daß im Text irgendwie auf diese, wenn es Tatsache wäre, so wichtige Ausnahme hingewiesen wird. Die Figur ist falsch. . 370. Larentia combusta trägt die Autorbezeichnung ‚‚Swinh. M. S.“ Die Beschreibung Swinhoes findet sich aber in: Ann. Mag. Nat. Hist. (6) 14, p. 432. . 425 heißt es unter Acidalinae, daß Rippe 5 von der Mitte oder von oberhalb der Mitte der Discozellulare beider Flügel ent- springt, p. 138 dagegen, daß sie im Hinterflügel ‚from or from below the middle of discocellulars‘“ entspringt. . 452. Erythrolophus semiustus hat als Autorbezeichnung ‚‚Swinh. M. S.“, ist aber von Swinhoe in Ann. Mag. Nat. Hist. (6) 14, p. 433 beschrieben. Darauf hat übrigens Hampson nachher selbst aufmerksam gemacht: p. 519, Note. Vol. IV (1896). . 61. Die Spitze der Vorderflügel bei Polyocha Z. soll ‚„rounded“ sein, was jedenfalls bei der p. 63 abgebildeten Art P. leucania Feld., nach dem Bild zu urteilen, nicht der Fall ist. . 64 heißt es in der Bestimmungstabelle der Gattungen, daß „the 3rd joint [of palpi] downcurved “sei, bei Ancylosıs Z., in der Diagnose letzterer Gattung p. 71 steht aber ‚the 3rd joint porrect“ und endlich stellt die zugehörige Figur 47 die Palpen als schräg nach oben und vorn gerichtet dar. Archiv für Naturgeschichte 1916 A. 3. 3 3. Heft 34 Arnold Schultze: p. 198 werden die Palben von Symphonta Hamps. als „upturned and hardly reaching vertex of head‘‘ beschrieben, die zu- gehörige Figur 117 stellt sie aber als porrekt dar. p. 236. Nach der Bestimmungstabelle der Hydrocampinengattungen wären die Antennen bei Piletocera Led. länger als die Vorder- flügel, was aber mit der Abbildung f. 142 an p. 236 nicht stimmt. p. 249. In der Bestimmungstabelle der Pyraustinengattungen werden die Maxillarpalpen von Omphisa als ‚long and filiform‘“ beschrieben, was auch mit der zugehörigen Figur 207, aber nicht mit der Beschreibung p. 382 stimmt, worin es heißt: „Maxillary palpi large.“ p. 374 werden die Palpen von Sameodes Sn. als ‚‚downcurved at extremity‘“ beschrieben, was sich mit der zugehörigen Figur 202 nicht in Übereinstimmung bringen läßt. p. 416 wird die Vorderflügelspitze von Hemiscopis Warr. als „some- what acute‘“ beschrieben, nach der Figur 229 wäre sie aber ziemlich breit gerundet. p. 429—430. Innerhalb der Sectio I der Gattung Pirdnd Schrk. werden zwei Gruppen mit folgender Begründung “unter- schieden: ‚A. Hind tibiae fringed on outer side with spinous hair“ und ‚B. Mid tibiae smoothly scaled“, was ja kein logischer Gegensatz ist. Weitere neue Rhopaloceren aus der Aus- beute der Il. Inner-Afrika-Expedition des Herzogs Adolf Friedrich zu ecke Neue Folge. Von Arnold Schultze. a: Cymotho& erocea nov. spec. d. Unter der sehr reichen Ausbeute der Expedition an roten Cymothoe-Arten befinden sich zahlreiche in Süd-Kamerun ge- fangene {SZ einer merkwürdigen Form, die bereits vor über 10 Jahren von mir im Gebiet des oberen Croßflusses beobachtet wurde und die mir später durch einen meiner eingeborenen Sammler abermals aus der Kameruner Hylaea eingesandt wurde. Obschon die roten Cymothoe-Arten (wie einige andere der Gattung) zu der schwierigsten aller entomologischen Studien- objekte gehören, weil es zwischen ihnen allen Übergänge gibt (von der ockergelben Cym. preussi & eine vollständige Übergangsreihe bis zu der kardinalroten Cym. sangaris 3), möchte ich doch das Weitere neue Rhopaloceren der Il. Inner-Afrika-Expedition. 39 genannte Tier vorläufig als eigene Art beschreiben, weil es sich vor allem durch die Zeichnung von den dd aller anderen ver- wandten Formen unterscheidet. . Die neue Art, die ich Cymothoe crocea nenne, ist oberseits dunkel krokusgelb bis mennigrot. Die schwarzen Submarginal- punkte sind nicht allein auf Vorder- und Hinterflügeln vollständig und deutlich, sondern sogar fast durchweg durch feine schwarze Striche zu einer Kappenlinie verbunden, die außerdem auf den Hinterflügeln mit der schwarzen Saumlinie durch die im letzten Teil schwarz beschuppten Rippen zusammenhängen. Auf der hell lederbraunen Unterseite sind sämtliche Zeich- nungen deutlich wie bei Cm. coccinata Hew., aber durchweg sehr blaß. Die Flügelspannung beträgt 43—46 mm. Es ist möglich, daß Cym. crocea das bisher unbekannte & der allerdings beträcht- lich größeren Cym. haimodia Smith ist. ®) 26 SS, Molundu, 1. XII. 10 —27. I. 11; Assamba, 23. II. 11; Yukaduma, 24. II.—24. III. 11; Nemayong, 19. V. 11. Zool. Mu- seumHamburg; Mus. Senckenberg, Frankfurt a.M. Coll. Schultze. 2. Grenis silvieola nov. spec. &. Zu Beginn und während der Höhe der Regenzeit beobachtete ich auf meinem Marsche durch den primären Regenwald am oberen Djah-Fluß (Süd-Kamerun) eine gelbe Crenis, die ich zunächst für Crenis trimeni Auriv. hielt. Meine Überraschung war nicht gering, diesen ausgesprochenen Steppenfalter, den ich am unteren Kongo, unter Meidung der immergrünen Galerien, stets nur in der sonnigen Obstgartensteppe beobachtet hatte, hier im dichtesten Urwald zu sehen, ja manchmal sogar an Stellen, die während der Hochwasser- zeit Sumpfland waren. Den ersten der scheuen Falter, den ich nach langer, zunächst vergebheher Jagd in Sicherheit brachte, ein verflogenes $, habe ich lange Zeit als den bemerkenswertesten Fang der gesamten Ausbeute angesehen. Jetzt zeigt mir ein Vergleich der Tiere mit - unzweifelhaften Stücken von Crenis trimeni, die von mir in Anzahl bei Kimuenza, unweit des Stanley-Pool, erbeutet wurde, daß die in Südkamerun gefangenen Falter einer neuen Art angehören, die, Crenis trimeni nahe verwandt, zwischen dieser und Crenis umbrina Karsch steht. Die neue Art, von der mir nur d& vorliegen und die ich Crenis silvicola nov. spec. nenne, sieht auf der Oberseite aus wie das 2 (nicht wie das $!) von Crenis trimeni, von dem es hier kaum zu unterscheiden ist, höchstens vielleicht dadurch, daß das lebhafte Ockergelb der Grundfarbe etwas durch dunklere Schuppen ver- düstert ist. Die Hauptunterschiede liegen auf der Unterseite und sind bei einem Nebeneinanderhalten beider Arten sofort erkennbar. Statt des glänzenden Violettgrau im Apex der Vorderflügel und !) Vgl. auch Neustetter, Iris, XXVI. (1912), p. 172. 3* 3. Heft 36 Arnold Schultze; auf den Hinterflügeln bei Cr. trimeni findet sich hier bei Er, sil- vicola ein matt gelblichgrauer Ton. Die bei Cr. trimeni © nur auf der Oberseite deutliche schwarze (oft etwas verwaschene) Sub- apikalbinde der Vorderflügel ist bei Cr. silvicola auch auf der Unterseite deutlich und trennt hier den grauen Apex von der ockergelben Grundfarbe des Flügels. Statt der breiter leb- haft ockergelben Fleckenreihe bzw. Binde im Apex bei Cr. trimeni, die mit der Grundfarbe zusammenhängt, sind bei Cr. silvicola nur kleine olivbraune Flecken der Felder 6—8 sichtbar. Auf den Hinterflügeln sind die bogenförmigen Einfassungen der Augenflecke bei ‘Cr. irimeni lebhaft orange, breit und gegen den Saum oft verwaschen, bei Cr. 'silvicola dagegen sind sie schmal, stets scharf begrenzt und schmutzig braungelb bis dunkel- olivbraun von Farbe. Die Cr. silvicola JS sind im Durchschnitt auch erheblich größer als die mir vorliegenden 99 von Cr. trimeni. Sie haben eine Flügelspannung von 51—60 mm. Nach 115 d& von Djimbuli 3. II. 11 (verflogen), M’peum, 2.—13. II. 11; Assobam-Urwald, 21—25. IV. 11, Malen, 29. IV. 11; Man, 30. IV. 11; Lomie, 1.—10. V. 11; Nemayong, 19. V. 11. Zool. Museum, Hamburg; ] Mus. Senckenberg, Frankfurt a. M. Coll. Schultze. 3. Aeraea admatha Hew. ab. 2 mildbraedi ab. © nov. Am 3. IV. 11 erbeutete ich bei Dalugene (Südostkamerun) an der nördlichen Urwaldgrenze das 9. einer Acraea, das zunächst einen ganz fremdartigen Eindruck machte, das sich aber bei näherer Betrachtung als eine prächtige Aberration der in jenen Gegenden nicht eben seltenen Acraea admatha Hew. erwies. Bei diesem Stück fließen auf beiden Seiten die hellen Flecke in der schwarzen Saum- binde der Hinterflügel mit der Grundfarbe derart zusammen, daß die dunkle Färbung auf den Rippen strahlig wurzelwärts ausgezogen erscheint. Die schwarzen Flecken der Wurzelhälfte sind zum großen Teil zu lang gezogenen Wischen zusammengeflossen, und zwar. sowohl oberseits wie unterseits. Ich benenne diese prächtige melanotische Aberration zu Ehren meines Expeditions-Gefährten, des Botanikers Dr. J. Mild- braed. Zool. Museum Hamburg. 4. Pseuderesia libentina Hew. var. isabellae nov. var. $, 9. Diese interessante Inselform unterscheidet sich von typischen Stücken der Pseuderesia libentina dadurch, daß — bei frischen Exemplaren! — das schöne Rot der Unterseite durch ein fahles Ockergelb ersetzt ist, während die Oberseite dieselben lebhaft gelbroten Zeichnungen aufweist wie die Stammform. - Die Falter wurden von mir auf Fernando-Poo erbeutet, und zwar bei Sta. Isabel (11.—17. VIII. 11) und bei San Carlos (14.—27. X. 11). Weitere neue Rhopalöceren der II. "Inner-Afrika-Expedition. 37 1.8 2 92. Zool. Mus. Hamburg; Mus. Senckenberg, Frank- furt a. M. ; er ’ 5. Pseuderesia paradoxa nov. spec. d, 2. NT .. Bereits vor 10 Jahren (1. III. 06) fing ich bei meiner Urwald- station Bascho (Gebiet des oberen Croßflusses von N. W. Kamerun) das © einer Liptenide, über deren Gattungszugehörigkeit ich mir lange Zeit nicht klar werden konnte und das ich zuerst für eine abweichend gefärbte, bisher unbekannte Citrinophila hielt. Nun habe ich .während der Inner-Afrika-Expedition am Rande des großen „‚Grasfeldes“ von Yendi (900 m), einer der merkwürdigsten Stellen im Südkameruner Urwald, einen mit jener Liptenide in der Färbung fast vollständig übereinstimmenden kleinen Falter ge- fangen, der zweifellos das g dieser offenbar enorm seltenen Art ist. -Die Untersuchung des Geäders beweist mir, daß wir es hier mit einer höchst sonderbaren, von allen Verwandten stark abweichenden "Pseuderesia zu tun haben, die ich im folgenden beschreibe: ur d. Die Grundtarbe der Oberseite ist lebhaft gelbrot, am Innen- rand der Hinterflügel ist diese Färbung weißlich aufgehellt. Der Außenrand der Flügel ist mattschwarz gesäumt. Auf den Hinter- flügeln ist dieser Saum schmal, von ungefähr gleichbleibender Breite und wird am Innenrande durch eine feine Querstrichelung fortgesetzt, auf den Vorderflügeln wird er gegen den Apex merklich breiter, wurzelwärts durch einen fast kreisrunden Bogen begrenzt und setzt sich auf dem Vorderrand fort, gegen dessen Wurzel zu er-sich in feinen kurzen Ouerstricheln verliert. Die ‘Unterseite ist fast einfarbig ockergelb, im hintern Teil der Vorderflügel unmerklich verdunkelt. Am Vorderrande letzterer zeigen sich einige mattschwarze Querstrichel. Der schwarze Saum der Oberseite scheint durch. Die Fransen sind auf beiden Seiten mattschwarz. Thorax, Beine und Hinterleib sind rötlich beschuppt. Das 9 unterscheidet sich vom & dadurch, daß es etwas größer ist, außer- dem ist der Saum eine Kleinigkeit breiter, besonders am Vorder- rande. Auf der Unterseite sind die Strichel am Vorderrande der Vorderflügel zudem etwas deutlicher. _ ' Flügelspannung des $ 25 mm, des 2 27 mm. Zool. Museum Hamburg: (9), Coll. Schultze (2). 6. Citrinophila vuleaniea nov. spec. d, 8. Diese größe Citrinodhila ist am nächsten mit Citr. erastus Hew. verwandt. Das & ist lebhaft schwefelgelb und unterscheidet sich sonst von dem & von City. erastus durch folgende Kennzeichen: Oberseits ist der schwarze Saum viel breiter. Auf den Vorder- flügeln wird er durch den bis zur Wurzel breit schwarzen Vorder- rand fortgesetzt, der am Ende der Zelle mit einem deutlichen Quer- fleck zusammenhängt. Auf den Hinterflügeln ist er gleichbreit und 'wurzelwärts, fast eben begrenzt. Unterseits sind die Saum- 3. Heit 38 Arnold Schultze: Weitore neue Rhopaloceren usw. flecke weit größer, ist die dunkelchromgelbe Verdunkelung der Wurzel viel ausgedehnter und erstreckt sich auf den Vorder- flügeln fast bis zum Saume. Das ? ist dem S ähnlich, aber größer, heller schwefelgelb, auch ist bei ihm der Vorderrand nicht so ausgedehnt schwarz, auf der Unterseite zeigen sich keine Abweichungen gegenüber Ciir. erastus 9. Flügelspannung des $ 33 mm, des @ 34 mm. Ich erbeutete diese seltene Art 28.—31. VII. 11 bei Sta. Isabel auf Fernando Poo (8) und 1.—6. V. 11 bei Lomie (Südkamerun) (9); außerdem wurde mir ein & durch meinen eingeborenen Sammler von Bu&a (großer Kamerunberg) eingesandt. 2 88, 1 2. Zool. Mus. Hamburg, Coll. Schultze. 7. Liptena libyssa Hew. var. latemarginata nov. var. 4, 9. Die Stücke von Lit. libyssa, die ich bei Kimuenza am untern Kongo und in Südkamerun fing, unterscheiden sich dadurch von typischen Stücken, daß die schwarzen Zeichnungen der Oberseite besonders bei den gg sehr viel ausgedehnter sind. Beim & bleibt von der weißen Grundfarbe nur ein kleiner fast kreisförmiger Hinterrandsfleck der Vorderflügel übrig, der nach vorne R 6 nicht erreicht, auf den Hinterflügeln erstreckt sich der schwarze Saum wurzelwärts etwa so weit, wie auf der Unterseite die schwarzen Flecken der Saumhälfte reichen. Beim 9 ist das weiße Feld der Vordertlügel etwas ausgedehnter als beim &, aber lange nicht so groß wie beim typischen 9. Ich nenne diese Form Liöt. libyssa var. latemarginata nov. var. Nach einer kleinen Anzahl $3 und 92 von Kimuenza (Belg. Kongo) — 30. VIII. —15. IX. 10, sowie Nginda und andern Plätzen in Südkamerun. Zool. Mus. Hamburg; Mus. Senckenberg, Frankfurt a. M.; Coll. Schultze. fl 8. Liptena flavieans Sm. & Ky. var. praeusta nov. var. Die aus Südostkamerun, einschließl. Sangmelima, stammenden Stücke von Liptena flavicans der Ausbeute unterscheiden sich von denen aus Nordwestkamerun und aus dem Randgebirge Süd- kameruns durch dunkler ockergelbe Grundfarbe und bessere Ent- wicklung der schwarzen Zeichnungen. Auf der Oberseite ist die schwarze Färbung des Vorderrandes bis zur Wurzel ausgedehnt und nimmt fast das ganze Apikaldrittel ein. Auf der Unterseite sind die Querbinden der Hinterflügel vollständiger und breiter. Ich vermute, daß Liptena flavicans in dieser dunklen Form dem ganzen Kongobecken eigentümlich ist. Nach einer Anzahl 3& und 99. Zool. Mus. Hamburg; Mus. Senckenberg, Frankfurt a. M.; Coll. Schultze. 9. Liptena yukadumae nov. spec. &. Diese interessante neue Liptena steht etwa zwischen LiPt. subvariegata Sm. & Ky. und Liöt. catalina Sm. & Ky. Auf der ruß- Embrik Strand: Arachnologica varia XXI—-XXIV. 39 schwarzen Oberseite ist, ähnlich wie bei Zidt. helena H. H. Druce nur eine schmale, gelbrote, saumwärts strahlig ausgezogene Quer- binde der Hinterflügel sichtbar, die die Wurzel von F, ausfüllt und nach vorne durch R, begrenzt wird. Auf der etwas matter schwarzen Unterseite ist diese helle Querbinde der Hinterflügel ebenfalls vorhanden, sie ist aber blaß rötlichgelb, bis zum Innen- rande ausgedehnt und hängt nach vorne mit dem in ähnlicher Tönung hell gefärbten Costalrande zusammen. Das von der hellen Färbung eingeschlossene dunkle Feld ist unregelmäßig gelblich gescheckt. In der nach außen durch die Querbinde abgetrennte dunkle Saumbinde steht nahe jener in den Feldern 1c, 2 und 4—7 je ein kleiner heller Fleck und je ein (etwas größerer) weiß- licher Submarginalfleck und F, und F, Die Zeichnungen der Vorderflügel bestehen in einer Reihe mehr oder weniger deutlicher gelblicher Diskalpunkte der Felder 2—6 und einigen unregel- mäßigen, weißlichen Flecken im Apex (der Felder 3—7). Die Flügelspannung teträgt 33 mm. Das einzige $ dieser wahr:cheinlich sehr seltenen Art wurde 1.—4. III. 11 im Urwalde bei Yukaduma (Südostkamerun) von mir gefangen. Zool. Museum Hamburg. 10. Deudorix aruma var. simplex nov. var. d. Die.e vom untern Kongo stammende Lokalform der seltenen Deudorix aruma Hew. unterscheidet sich von typischen Stücken dadurch, daß der gelbrote Hinterrandsfleck der Vorderilügel fehlt, und daß das gelbrote Feld der Hinterflügel viel kleiner ist, d. h. am Saume R, nicht erreicht und ebensowenig die Mittelzelle. 2 8d von Kimuenza (Stanley-Pool), 7.—26. IX. 10. Zool. Mus. Hamburg. Arachnologica varia XXI—XXIV. Von Embrik Strand. (Mit 2 Textfiguren.) Die vorhergehenden Nummern dieser Artikelserie finden sich im Archiv für Naturg. 1915, A. 11. p. 112—123, 1916. A. 1. p. 117—120 und 1916. A. 2. p. 70—76, 158—167. Inhalt: Seite XXI. Deskriptive Notizen über 3 europäische Spinnen ... 39 XXII. Über einen Calocienus aus Abyssinien. ....- - 41 XXIII. Aranea cucurbitina L..2 . .». 7. na nu ey 3. 42 XXIV. Bemerkungen über die Typevon_Lycosa Simonii Bösbg. 44 XXI. Deskriptive Notizen über 3 europäische Spinnen. Folgende deskriptive Bemerkungen dürften, wenn es sich auch 3. Heft 40 -Embrik Strand: um ‚bekannte‘ Arten handelt, der Veröffentlichung wert sein, weil in sonstigen Beschreibungen dieser Arten nicht oder nur teil- weise enthalten. Sie stammen aus einer schon weit zurückliegenden Zeit, waren aber bisher nicht verwendet worden. Prosthesima praefica L. K. 1866. © Am unteren Falzrande 3 kleine Zähne, von denen der äußerste am kleinsten erscheint und seinem Nachbar mehr ge- nähert als dieser dem inneren Zahn ist. Am oberen Rande 5 Zähne, von denen die drei äußeren die kleinsten und unter sich etwa gleich groß, Nr. 2 von innen der größte ist. — Alle Tarsalkrallen gezähnt, die hinteren mit 6, die vorderen scheinen nur 5 Zähne zu haben. Die unteren Spinnwarzen ziemlich dünn, etwa 3malso lang als breit und um wenig mehr als ihren Durchmesser an der Basis unter sich entfernt, sowie durch einen in Seitenansicht erkennbaren kleinen Zwischenraum von den anderen getrennt. Die oberen etwa nur halb so lang. Keine Unguicularfascikeln. Maxillen nicht stark eingedrückt. Vordere Metatarsen und Tarsen unten mit zwei Reihen kleiner, dichtstehender Stachelchen. Metatarsen I mit 2 subbasalen Stacheln. Epigyne unterscheidet sich von derjenigen der mir sonst vor- liegenden deutschen Exemplare ebenso wie von der Abbildung derselben in Kulczyhski’s ‚„Araneae Hungariae‘“ dadurch, daß die ganze Skulptur deutlicher ist, die beiden ringförmigen vorderen Seitenwülste höher und schärfer abgesetzt, die von ihnen ein- geschlossene Aushöhlung ist breiter und tiefer, mehr kreisförmig und die hintere Erweiterung des Septum kleiner, aber höher und schärfer abgesetzt. Ferner scheint die hintere Augenreihe ganz schwach procurva (sollte bei Praefica recta sein), und Cephalo- thorax vorn ein klein wenig schmäler sowie dunkler gefärbt zu sein. Stearodea bipunctata (L.) 1758. Q Cephalothorax 2.5 mm lang, 2.2 mm breit, an der hinteren Augenreihe 1 mm breit. Beine: I Coxa + Troch. 1.3, Fem. 2.7, Pat. + Tib. 3.1, Met. + Tars!3.4mm; H bzw. 12,23, 22 2005 II bzw. 1,2,:1.9. 33mm: IVabzw. 1.3; 25, 28 3. 2m Ts länge: I 10.5; II 8.6; III 7.2; IV 9.8 mm. — Bei einem anderen Exemplare sind die entsprechenden Dimensionen: Cephal. 2.3 mm1., 1.9 mm breit, an der hinteren Augenreihe 0.9 mm breit. Beine: bzw. 1.1, 2.3, 2.5, 3: mm} Ir ihzw. 1,21, 21210 ER 0.9, 1.8, 1.6, 2 mm; IV. bzw. 12, 2.1, 2.5°2.6 mm, Totallänge: 22:97 11.7.8;-IlI 6.3; 18.4 um; Lyeosa lugubris (Walck.) 1802. Q DBestachelung. Alle Femoren oben mitten 1.1.1, I vorn nahe der Spitze 2, hinten 1.1, II—III vorn und hinten je 1.1, IV vorn 1.1, hinten an der Spitze 1 Stachel; die beiden proximalen der mittleren Stacheln länger als der größte Durchmesser der betref- fenden Glieder, und zwarz. T. erheblich länger. Patellen II—IV vorn und hinten je 1, sowie oben an der Basis 1 sehr kleiner Stachel, Arachnologiea varia XXI—-XXIV. 41 jedenfalls IIT—IV oben an der Spitze 1 Stachel, Ischeint unbewehrt zu sein. Tibien I—II unten 2.2.2.2, von denen die des vorletzten Paares weiter seitwärts stehen und auch als Lateralstacheln auf- gefaßt werden können, vorn und hinten in der Basalhälfte je 1 Stachel, oben 1.1 feine Borsten; III—IV unten 2.2.2, vorn, hinten und oben je 1.1 Stacheln. Metatarsen II—III unten 2.2.3, vorn und hinten je 1.1.1; I wie II—III, jedoch scheinen hinten nur 1.1 (Mitte und Apex) zu sein, IV unten 1.2.2.3, vorn und hinten je 1.1.1 Stacheln. Palpen: Fem. oben 1.1.4, Pat. oben und innen je 1, Tib. oben 1, innen 2, Tars. innen 2.1, außen 1.1 Stacheln. Totallänge 6.5 mm. Cephal. 3 mm lang, 2.4 mm breit, vorn 1 mm breit. Abdomen 4 mm lang, 2.5 mm breit. Beine: I Fem. 2.7, Pat. + Tib. 3.5, Met. 2, Tars. 1.5 mm; II bzw. 2.6, 3, 2, 1.5 mm; III bzw. 2.5, 3, 2.5, 1.5 mm; IV bzw. 3.5, 4.1, 4.1, 1.3 mm. Total- rose: 17,97; LI 9.4; 17 95;.IV 13.5 mm. ‚Palpen;. Eem. 1.3, Pat. 0.7, Tib. 0.9, Tars. 1.3 mm, zusammen 4.2 mm. XXII. Über einen Caloetenus aus Abyssinien. Von Abyssinien, Abbaja See-Ladscho, habe ich seinerzeit ein unreifes @ der Gattung Caloctenus zur Untersuchung gehabt, es als einer neuen Art angehörig erkannt und teilweise beschrieben. Leider ist das Exemplar verloren gegangen und die Beschreibung deswegen unvollständig geblieben. Um auf die interessante Form aufmerksam zu machen, veröffentliche ich hiermit dennoch die Beschreibung und schlage den Artnamen abyssinicus m. vor. Q subad. Die Beine kurz und stumpf mit sehr wenig dünneren Metatarsen und Tarsen; an I und II alle Glieder mit Ausnahme der Femoren stark flachgedrückt. Alle Femoren oben in der Mittel- linie 1.1.1 Stacheln, I vorn in der Endhälfte 2 in schräger Linie und weiter als gewöhnlich unter sich entfernt, II—III vorn in der Basalhälfte 1.1, in der Endhälfte 2 wie am 1., IV in der Basal- hälfte 1.1, in der Endhälfte scheint nur 1 vorhanden zu sein; I—III hinten 1.1.1, IV hinten an der Spitze 1 oder 2. Alle Femoral- stacheln mit Ausnahme der beiden inneren der Mittelreihe sehr schwach und kurz. Patellen I und II unbewehrt, III und IVbeiderseits 1 Stachel. Tibien I und II unten 2.2.2.2.2, die ziemlich lang, stark und dicht anliegend sind; II außerdem vorn nahe der Basis 1 Stachel; Tibien III und IV unten 2.2.2, von denen die Stacheln der hinteren Reihe sehr schwach und kurz sind, vorn und hinten je 1.1, oben 1.1.1 (IV), 1.1 oder 1.1.1 (III) Stacheln. Metat. I und II unten 2.2.2 starke Stacheln; IIl unten 2.2.2, vorn und hinten je 1.1.2, IV unten 1.2.2.2, vorn und hinten je 1.1.2 Stacheln. Palpen: Fem. oben 1.1.4, Pat. innen 1, Tib. oben und innen je 1, innen an der Basis 2, Tars. innen 2.1 St., außen 2 Stacheln.—Metat. und Tarsen I und II, Tarsen und vielleicht Spitze der Metat. III und IV scopuliert; die kurzen, stark gekrümmten Krallen mit dichten Fascikeln. Das stark zugespitzte, etwa pfriemenförmige Tarsal- glied der Palpen unscopuliert, mit einer sehr kleinen, in der Haar- 1, Heft 49 ; Embrik Strand: bekleidung versteckten Kralle. — Am unteren Falzrande 4 gleich- große und unter sich gleichweit entfernte Zähne; der obere Rand hat deren nur 2, ist aber mit einer dichten kammförmigen Bürste sehr langer, gebogener, hellgefärbter Haare versehen. Mandibel- klaue kurz, wenig gekrümmt. — Der dicke, stark gewölbte Lippen- teil mindestens so breit wie lang. — Clypeus für einen Caloctenus niedrig. XXIII. Aranea eueurbitina L. 2. Trotzdem diese Art von vielen Verfassern, älteren wie neueren, beschrieben worden ist (ich erinnere nur an die schöne Arbeit von Kulczynski: ‚De Araneo cucurbitino Clerck“ in Bullet. Acad. d. Sci. de Cracovie, Mars 1905), dürfte folgende Beschreibung, die schon vor dem Erscheinen genannter Arbeit verfaßt wurde, nicht überflüssig sein: Man vergleiche z. B. unsere Figur 1 mit den in der Literatur schon existierenden Abbildungen der Epigyne dieser Art, und man wird keine damit ganz übereinstimmende finden, im Gegenteil der Unterschied erscheint auf den ersten Blick so groß, daß man an verschiedene Arten denken könnte. Er erklärt sich aber leicht dadurch, daß unsere Figur Epigyne in Flüssigkeit und schräg von hinten und etwas von unten gesehen darstellt, während sonst gewöhnlich die Epigyne trocken und von vorn ge- sehen abgebildet worden ist. © Bestachelung. Alle Femoren oben mitten 1.1.1.1 (IV viel- leicht nur 1.1.1), I—II hinten nahe der Spitze je 1.1, I-vorn nahe der Spitze 1.1.1, II daselbst 1.1, III—IV vorn und hinten an der Spitze je 1 Stachel. Alle Patellen oben an beiden Enden je 1, I—II vorn 1.1, hinten 1, III und IV vorn und hinten je 1 Stachel. Tibien I—II unten 2.2.2.2, oben, vorn und hinten je 1.1.1 (etwas un- regelmäßig angeordnete!) Stacheln; III unten 1 (vorn). 2.2, vorn und hinten je1.1,obenander Basis 1 Stachel, sowiein der Endhälfte 1 oder 1.1 Borsten, IV wie III, doch oben 1.1.1 Stacheln. Metatarsus I unten 2.1.2.2, hinten 1.1, II wie I, III unten 1.2.2, vorn und oben je 1.1, IV unten 2.1.2.2, vorn und oben je 1.1 Stacheln. — Palpen: Femoralglied jedenfalls 1 oben nahe der Spitze, Patellarglied oben 1.2, innen 1 Stachel. Tibialglied und Tarsalglied reich bestachelt. Alle Stacheln einfarbig schwarz, mäßig dick, nicht oder kaum so lang als der Durchmesser des Gliedes, schräg abstehend. Färbung. Cephalothorax schwach olivenfarbig graugelblich, längs den Furchen schwach gebräunt. Augenfeld und Rand gelb- licher. Augen in sehr schmalen, nur um die S.A. zusammen- geflossenen Ringen. Mandibeln wie Cephalothorax, am Ende ein wenig dunkler; Klaue dunkel rötlichbraun, an den Seiten schwarz. Maxillen graubraun, am Ende und Innenrande weißlich und fein schwarz umrandet, an der Basis gelblich. Lippenteil graubraun mit weißer Spitze. Sternum schwefelgelb, am Rande breit gebräunt. Femoren schwefelgelb, oben schwach grünlich, die anderen Glieder matter, besonders die Endglieder schwach bräunlichgelb; Spitze Arachnologiea varia XXT- NXIV. 45 der Tarsen schwarz. Tibien und Metatarsen am Ende, besonders unten, schmal schwarz umrandet. Abdomen grünlich, weißlich und gelblich gefärbt; Rückenfeld längs der Mitte, besonders vorn weißlich, sonst grünlich, jederseits von einer unbestimmten gelb- lichen Längsbinde begrenzt, an deren Innenseite, in weißlichen Wischen gelegen, sich eine Längsreihe von 4 runden, tiefschwarzen, in gleicher Entfernung (ca. 0.8 mm) gelegenen Punktflecken sich befinden; die beiden Reihen konvergieren nach hinten und sind vorn um 2.8, hinten um 1 mm unter sich entfernt. Rückenfeld mit drei Paaren grüngrauer, schmaler, hinten zugespitzter, schräg gestellter Ouerstreifen, von denen die des letzten Paares zusammen- hängen, die des zweiten von denen des ersten Paares weiter als von denen des dritten (hintersten) Paares entfernt sind; vor der Mitte zwei Paare kleiner hellbrauner Muskelpunkte, die ein Trapez bilden, das hinten breiter als vorn und reichlich so breit als lang ist. Seiten grünlich, fein graulich reticuliert, Bauch hellgrünlich, beider- seits von einer unbestimmten schwefelgelben Binde begrenzt ; kurz hinter der Spalte und vor den Spinnwarzen je zwei kleine braune Punkte. Spinnwarzen dunkelbraun in hellbrauner Umgebung, letztere beiderseits mit zwei kleinen weißlichen Längsflecken. Epigaster hellbraun, Epigyne dunkelbraun, in der Mitte heller. Abdomen von oben gesehen eiförmig, ganz ohne Höcker, vorn und hinten gleich stark verschmälert, die größte Breite in der Mitte, über den Cephalothorax ganz stark hinausragend, hinten (von der Seite gesehen) schräg geschnitten und über den Spinnwarzen über- hängend; letztere stark vorstehend. Cephalothorax zwischen den Coxen II am breitesten, zwischen den Coxen I am höchsten, der Brustteil nach vorn und hinten gleich verschmälert, der Kopfteil ziemlich lang, parallelseitig, vom Brustteile an den Seiten deutlich abgesetzt, oben ohne merkliche Einsenkung in denselben übergehend; Kopf- wie Brustteil an den Seiten ganz stark konvex, ersterer nach vorn stark gewölbt ab- fallend, so daß die hinteren M.A. um ihren doppelten Durchmesser unter dem Höhepunkte sitzen. Rückengrube groß, breit, rund, schalenförmig. Die vordere Augenreihe gerade oder ganz schwach recurva; die M.A. unter sich in ihrem Durchmesser, von den hinteren, ein klein wenig größeren M.A. um reichlich denselben, von dem Clypeusrande um den anderthalben, von den S.A. um reichlich den dreifachen Durchmesser . entfernt. Das Feld der M.A. hinten kaum oder sehr wenig breiter als vorn und’unbedeutend länger als breit. Epigyne erscheint von der Seite gesehen als ein schwarzer, nach vorn gerichteter, unten abgeflachter Wulst, der etwas länger als breit (hoch) ist und vom Vorderrande unten einen kleinen hellgefärbten, zungenförmigen, nach unten und vorn gerichteten Fortsatz entsendet. Von unten und hinten gesehen erscheint der Wulst hufeisenförmig, fast gleichbreit wie lang, vorn und seitlich gerundet, hinten quergeschnitten, mit einer parallelseitigen, hinten 3. Heft 44 Dr. Anton Krausse: offenen Längsgrube, die in der Mitte ein niedriges, abgerundetes, kurz hinter dem Vorderrande nieder- gedrücktes Längsseptum hat und deren Seitenränder zweimal, vorn stark, hinten schwach quer niedergedrückt "Fig. 1. sind. Aussehen in Spiritus zeigen Fig. 1 (von unten und hinten) und 2 (von der Seite). Totalläinge 7 mm, Cephalothorax 2.8 mm lang, 2.1 mm breit, 1.4 mm breit vorn. Abdomen 5 mm lang, 3.7 mm breit, 3.5 mm hoch. Beine: I Fem. 2.1, Pat. + Tib. 2.5, Met. + Tars. 2.6 mm; IH bzw. 2, 2.3, 2.5 mm; III bzw’ 1.7, 1.5, 1.7 mm TIVaBzme2 R 2.1, 2.3: mm. Totallänge: -I 7.2, II 6.8 ST Fig.2 IV 6.4 mm. = XXIV. Bemerkungen über die Type von Lycosa Simonii Bösbg. Über die Type der in Bösenberg, Spinnen Deutschlands, p. 387, £. 570 (1903) unter dem Namen ‚Lycosa Simonii L. Koch“ beschriebenen Art, die später (1908) den Namen Arctosa lamperti Dahl bekommen hat, notierte ich mir seinerzeit folgendes: Steht Pirata näher als Lycosa. Habitus, Form des Cephalo- thorax und Längenverhältnisse der Beine wie bei Pirata, Meta- tarsus IV deutlich kürzer als Patella + Tibia IV. . Die Tarsen deutlicher scopuliert als z. B. bei Lycosa amentata (Cl.).. Pars, labialis kaum länger als breit. MON Die vordere Augenreihe gerade (erscheint in Alkohol ganz schwach procurva); die M.A. unbedeutend kleiner als die, S.A. und unter sich ein wenig weiter als von diesen entfernt. Die Ent- fernung der vorderen S.A. von den Augen der II. Reihe gleich dem Durchmesser der vorderen S.A.; letztere vom Rande des Clypeus etwa in ihrem Durchmesser entfernt. Die II. Reihe scheint ein wenig länger als die I. zu sein. Die Augen der III. Reihe kaum kleiner als die der II. und von diesen kaum mehr als um ihren Durchmesser entfernt. Die Augen der III. Reihe unter sich weniger entfernt als bei typischen Lycosa, jedoch ist Ouadrangulus hinten deutlich breiter als vorn. Nacktschneckenfrass an Buchenkeim- pflanzen. Von Dr. Anton Krausse, Eberswalde. (Mit einer Abbildung.) Im Nachrichtsblatte der Deutschen Malakozoologischen Ge- sellschaft, XIII. Jahrgang, 1891, berichtet Hermann Löns über "Nacktschneckenfraß an Buchenkeimpflanzert. 45 ' „Schaden von Limax cinereus Lister“; besonders in Treibhäusern und Mistbeeten hatten diese Schnecken stark gefressen, ‚‚die zoll- hohen Petunien und Lobelien waren teils angefressen, teils mit Stumpf und Stiel vertilgt worden“, weiter Hyazinthen- und Tulpenkeime, auch Fuchsia, Cyclamen, Primula chinensis, Begonia ; sogar Kakteen waren stark benagt. Lästig wurden die Schnecken auch an Kohl, Rüben, Salat. In der Gefangenschaft fraßen sie Kohl, Rüben, Salat, aufgeweichtes Brot, gekochte Kartoffeln, ge- kochtes Kalbfleisch. Zusammengesperrt fraßen die größeren In- dividuen die kleineren auf. Auch Pilze, besonders Champignons und Steinpilze wurden gefressen, weniger gern Pfifferlinge. „Im Notfalle“, meint Hermann Löns, ‚könnte man faulende Bretter ‚auslegen und die Schnecken durch Pilze ködern.‘“ In diesem Frühjahr und Sommer, zweifellos begünstigt durch das andauernd feuchte Wetter, hatten die Nacktschnecken, und zwar die genannte Art — Limax maximus cinereus Lister — den Buchensaaten bei Ebstorf in der Lüneburger Heide großen Schaden zugefügt. Im Auftrage unserer Regierung besuchte ich am 30. August (1916) die betroffenen Lokalitäten unter Führung des Herrn Forstmeisters Greve, Oberförsterei Ebstorf, dem ich für seine Bemühung und seine interessanten Mitteilungen zu großem Danke verbunden bin. Die Nacktschnecken hatten die weichen Keimblätter bevor- zugt und meist so stark befressen, daß die Buchenpflänzchen ganz jung abgestorben waren. Die Fraßbilder veranschaulichen die Figuren (natürliche Größe); die beiden mit einem Kreuz ver- sehenen Figuren wurden nach Keimblättern hergestellt, die ich einer Schnecke im Laboratorium vorgelegt hatte, die übrigen nach bei Ebstorf gesammeltem Material. Zugleich mit den Nacktschnecken war die Buchenblattlaus — Phyllaphis fagi L. — massenhaft aufgetreten, die ersten Laub- blätter der Buchenpflänzchen erschienen durch ihr Saugen ganz blaß, so daß man hätte meinen können, die Pflanzen hätten an Lichtmangel gelitten. | . Vermutlich hat bei dieser Kalamität auch ein Pilz mit- gewirkt, Phytophthora cactorum s. omnivora; dieser die Buchen- cotyledonen-Krankheit verursachende Pilz kommt sehr häufig mit der genannten Blattlaus zusammen vor, ob in kausalem Zusammen- hang ist noch nicht erwiesen. An dem mitgebrachten Material konnte Herr Prof. Falk in diesem Falle indes den Pilz nicht auf- finden; die Jahreszeit war schon weit vorgeschritten, die Pflänzchen schon zu sehr verfault und verschimmelt. Die Bekämpfungsweise der Schnecken behandelt eingehender das Flugblatt Nr. 5 der Sammlung der Kgl. Landwirtsch. Akademie Bonn-Poppelsdorf: G. Tunkel, ‚Die graue Ackerschnecke (Acker- egelschnecke)“ ; ich verweise auch auf R. Brettens ‚Kampfbuch“ (Verlag des Erfurter Führers im Obst- und Gartenbau), weiter 8. Heft 46 Dr. Anton Krausse: Nacktschneck»nfraß usw. auf den ‚Ratgeber über Pflanzenkrankheiten‘ der Chemischen Fabrik Flörsheim am Main (Dr. Noerdlinger), auf Ritzema-Bos, Zoologie für Landwirte (Berlin, Paul Parly, 1915) und auf den Nacktschneckenfraß an Buchenkeimpflanzen. Passus über Nacktschnecken (Arion- und Limax-Arten) in An- dresen, Die Vertilgung schädlicher Tiere und Pflanzen, ein Hand- buch der praktischen Erfahrungen und Rezepte, Berlin 1912. 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"Der Kopf quer, schmäler als der Halsschild hinten, auf den Seiten dicht, in der Mitte sparsam körnelig punktiert, undicht behaart. Die Augen mäßig vorspringend. Die Fühler kurz, das 1. und 2. Glied geschwollen, erstes annähernd eiförmig, länger als Wissensch. Ergebnisse der Bearb. von O. Leonhards Sammlungen. 51 breit, zweites kleiner. Das 3. lang, zylindrisch, dünn, fast mehr als doppelt so lang als breit. Glied 4 und 5 zylindrisch, nur sehr wenig zur Basis verengt, fast länger als breit, wobei doch 5 etwas kürzer ist. Das 6. klein, quer. Glieder 3—6 dicht aneinander stoßend. Die dreigliedrige Keule hat: Glied 1 länger als Glied 3—6, breit, innen konvex, Glied 2 enger, weniger konvex, Glied’ 9 linear, gleich breit, jedes einzige ist zur Basis verengt. Der Halsschild berührt die Elytren nur mit seinen 4 inneren Sechsteln, da die Basis jederseits neben den Winkeln eingebuchtet. Derselbe ist quer, auf den Seiten schwach gerandet, doch nicht ganz bis zu den stumpfen Vorderecken. — Vor dem Vorderrande quergedrückt, in der Mitte jederseits der Mediane mit je 2 schief gestellten Grübchen; die Mitte selbst mit einer gut ausgeprägten Längsfurche, die die Basis nicht erreicht. Die Oberfläche ist überall grob und sehr gedrängt gekörnt. Die Behaarung ist kurz, sparsam, anliegend, gelblichgreis; die Härchen sind alle nach hinten, nur jene auf der hinteren Partie schräg zu der Furche SHENEE, Schildchen klein, quer halbrund. Die Flügeldecken fast ganz dreimal so lang als breit, hinter der Mitte sehr schwach erweitert, ohne Spur der angedeuteten Streifen, ziemlich rauh gekörnt, aber weniger dicht als der Halsschild, die Schulterbeulen vorragend, daneben nach innen sind die Elytren eingedrückt. Die Spitzen einzeln gerundet, klaffend. Die: Beine lang und schlank. Long.: 3.40 mm. Mit dem Episernus suleicollis Schil. bloß wegen der Halsschild- furche ein wenig verwandt; auch der E. Henschi Rtt. ist zu er- wähnen, besonders wegen “der Halsschildbildung, doch ist die neue Art sonst erheblich von ihm abweichend und überhaupt von ihm und allen Episernen mittels Mikroskop a vista an den aus- gesprochen neungliedrigen Antennen generisch zu trennen. Vor das Genus Efisernus Thoms. zu setzen. Herzegovina: Ubli, 1903 (O. Leonhard). Dem hervorragenden Koleopterologen Herrn Otto Leonhard zu Ehren benannt. Ernobius nigriclava sp. n. Oblong, matt, schwarz, die Mundteile, Palpen, Tarsen (ganz oder Glied 1 exklusive), die Vordertibien (ganz oder fast nicht) gelbbraun, die Flügeldecken schokoladebraun. Der Kopf mit den vorragenden Augen schmäler wie der Halsschild. Die Fühler sehr lang, Glied 7 sowie 6 länger als breit, Glied 8 breiter als lang, 7 und 6 kürzer als es bei dem E. longicornis Strm. der Fall ist. Glied 9 gleicht dem 2.—8. Die Keule viel schmäler als bei dem E. nigrinus Strm., länger, jedoch bedeutend breiter als bei dem E. longicornis Strm. Der Halsschild mehr als zweimal so breit als lang, quer ellip- tisch, auf allen Ecken gerundet, die Seiten schmal abgeflacht und 4* 3. Heft 52 Prof. Jan Roubal: wenig erhöht. Oberfläche eben, oder schwach uneben, ohne Kiel, ohne Furche, sowie der Kopf dicht mit flachen knopfartigen Körnchen bedeckt. Die Elytren parallel, ca. 213 so lang als breit, gewölbt, mit einfachen Körnchen dicht bedeckt. Die ganze Oberseite des Käfers mit dichten, anliegenden, wenig weichen, greisen Härchen bekleidet. Long.: 4—5 mm. 9: Fühlerkeule und die Flügeldecken sind merklich kürzer. Aus der nigrinus-Gruppe. Unterscheidet sich von nigrinus Strm. durch enge Fühlerkeule, von densicornis Muls. außerdem noch durch ganz verrundete Vorderecken des Halsschildes, von longt- cornis Strm., dem er am nächsten steht, außer diesem letzteren noch durch ganz schwarze dunkle Fühler (namentlich die sammet- schwarze Keule), dunkle Schenkel und Tibien, durch den abso- luten Mangel einer kleinen Längsbeule auf dem Halsschilde, wovon Seidlitz spricht (Fauna balt., 501), obwohl auch bei dem longı- cornis Strm. dieselbe zu fehlen pflegt (mein Ex. von Kijev), durch die Gestalt des Halsschildes, der bei dem longicornis Strm. glocken- förmig, nach vorne mehr verengt und eingeschnürt ist (womit longicornis Strn. auch gut von nigrinus Strm. trennbar ist). Von fuscus Muls. (sp. pr.) durch abgerundete Vorderecken des Hals- schildes usw. Bosnia, Prozor 1902 (O. Leonhard). 1 $. Außerdem: Austria inferior (L. Bach-Wiener Neustadt). 1 9. Priartobium Leonhardi sp. n. Oblong, Sitodrepaförmig, matt, braun, die Fühler mit Aus- nahme des 1. Gliedes gelb, die Füße und dieses rotbraun. Dicht rauh greis behaart, die dichten kurzen Härchen schräg oder fast anliegend, einige wenige lang, abstehend. Der Kopf von der kreis- förmigen Vorderbrust-Öffnung umschlossen und verdeckt, mit großen Augen, grob granuliert und punktiert. Die Fühler dicht unter den Augen eingefügt, kürzer als die halbe Körperlänge, von folgender Gestalt: Glied 1 sehr groß, dick, annähernd gurken- förmig, jedoch an den Enden fast nicht verengt, sehr auffallend tief gebogen (nach außen konkav), mit einigen Längskanten. Glied 2 kleiner, dick, unsymmetrisch, apikalwärts verengt, etwa so lang als breit. Glied 3 an der Spitze stark verbreitert, etwa 1%, so lang als breit, vor der Spitze innen äußerst schwach erweitert. Glied 4 sehr klein, etwa so lang als breit, schwach zahnartig aus- laufend. Glied 5 und 6 mit den in der Mitte stehenden Zähnchen breiter als lang. Glied 7 und 8 noch mehr breiter als lang, viel größer als die vorhergehenden, stark kammartig. Auf den Fort- sätzen der erwähnten Glieder sind lange Börstchen. Glied 9 lang gestielt, an der Spitze schaufelförmig erweitert, sein Innen- rand konvex, außen und vorne mehr gerade; fast mehr als zwei- mal so lang als breit. Glied_10 dem 9. fast ganz ähnlich, aber Wissensch. Ergebnisse der Bearb. von O. Leonhards Sammlungen, 53° kürzer gestielt, etwas enger, nicht ganz zweimal so lang als breit. Glied 11 eiförmig, etwas mehr als zweimal so lang als breit. Der Halsschild so breit als die Elytren, glockenförmig, quer, aber bei weitem nicht zweimal so lang als breit. Seitenrand ganz, von oben unsichtbar, Vorderecken an der Spitze stumpf, die hinteren stumpfeckig, durch eine ziemlich starke Depression oben ein wenig erhöht. Oberfläche mit großen, seichten, runden, ziemlich dichten Punkten bedeckt. Prosternum sehr eng, Vorderhüften sehr schlecht sichtbar, untereinander nicht zusammenstoßend. Das Schildchen klein. Mesosternum mit scharfem, hohem Mittelkielchen, dieses nach hinten zwischen den Mittelhüften, die gleichfalls schwer wahr- nehmbar sind, vortretend, vorne in zwei sehr niedrig gelegene Ästchen gabelförmig auslaufend. | Die Elytren parallel, ihre Epipleuren vorne sehr breit, löffel- iörmig (von unten gesehen), seitlich sind daselbst die Elytren ausgerandet — es sind dies die Schlitze für die Mittelbeine. In der Mitte sind wieder die Flügeldeckenseiten eingebuchtet. Humeralbeule deutlich. Oben sind die Elytren gestreift, Streifen mäßig punktiert, die breiten Interstitien nicht absolut eben: in gewisser Richtung schief beobachtet, erscheinen sie sehr schwach gewölbt; auch sind sie quer gerunzelt. Erster und zweiter innere Streifen mit erstem und zweitem äußeren vor der Spitzegebunden; die rechtwinkligen Nahtspitzen berührend, Pygidium einiger- maßen unbedeckt. Hinterbrust gewölbt, vorne gewölbt gerandet, in der Mitte mit einer vorne sich verbreiteten tiefen Rinne, sehr fein mikro- skopisch punktuliert. Die Hinterhüften gut sichtbar, prismatisch voneinander getrennt. Hinterleibsternite verwachsen. Unterseite behaart, die Sternite des Abdomen sehr dicht, fast filzig. Long.: 3 mm. Sardinia, Aritzo: Mte. Genargentu (Krüger leg.). Die Gattung Priarlobium Reitt. (mit der Art serrifunis Rtt.) war bis jetzt nur aus Syria (Haifa) — Coll. Reitter — und Algeria — Coll. Chobaut — bekannt; durch obige sardinische Art ist sie nunmehr auch europäisch. Herrn Otto Leonhard gewidmet. Stagetus eurimoides Rtt. ssp. exiguus n. Auffällig kurz, hochgewölbt, klein. Schwarzbraun, Elytren schokoladefarbig. Die größte Flügeldeckenbreite liegt vor der Mitte. Größe nur 1,50 mm, während die Hauptform 2 mm lang ist, was einen recht erheblichen Unterschied ausmacht. Diese ist auf Morea einheimisch, unsere Rasse stammt von Kephallenia, Argostoli, 1895 (0. Leonhard). 3. Heit 54 Dr. phil. Fritz Schmidtsdort: Die Oberlippe von Trichechus (Rosmarus) Rosmarus L. Ein Beitrag zur Anatomie der Sinushaare. Von Dr. phil. Fritz Schmidtsdori. Mit 3 Doppeltafeln und 4 Textfiguren. I. Beschreibung der Oberlippe. Bei Betrachtung der Walroßoberlippe (Tafel I a) fallen zu- erst die großen Borsten in die Augen. Ihre Anordnung läßt sich am übersichtlichsten beschreiben, wenn man eine schmale Ein- senkung näher ins Auge faßt, die sich von der Mitte der gespaltenen Nase bis fast zum Oberlippenrande erstreckt. Sie würde etwa unserer Lippenrinne (philtrum) entsprechen, ist jedoch keines- wegs ebenso scharf ausgeprägt. Zu beiden Seiten dieser Ein- senkung, die selbst mit kurzen Borsten besetzt ist, ordnen sich die überaus kräftigen Tastborsten in Reihen an, die ein Flächen- stück besetzen, das bei dem untersuchten ausgewachsenen Exem- plar ungefähr 25 cm an Breite und 10 cm an Höhe mißt. Zwischen dem untersten Rande der behaarten Partie und dem Oberlippen- saum befindet sich noch ein beträchtliches, von Borsten freies Stück, das im Zentrum seiner Längenausdehnung eine eigentüm- liche kreisförmige Bildung, die ich „subphiltrum‘“ nennen möchte, aufweist. Diese besitzt einen wallartig hervorgewölbten Rand, der oben am Ende der erwähnten Einsenkung mit kurzen starren Härchen, an den Seiten mit längeren, weichen und welligen Haaren von typisch brauner Farbe besetzt ist. Die Mittelpartie entbehrt jeglicher Behaarung und hebt sich von dem kupferbraunen Rande durch seine hellere Färbung ab. Die Borsten gruppieren sich nun zu beiden Seiten der Einsenkung und um das Subphiltrum nach zwei Richtungen hin in regelmäßigen Reihen. Die erste Anord- nung besteht in Reihen, die der Hauptsache nach senkrecht zum Öberlippenrande verlaufen, nach unten hin aber nach dem Sub- philtrum zu abgebogen sind. Sie stellen daher Kreisbögen dar, die sämtlich am Rande des Subphiltrum endigen und dort die größten Borsten besitzen. Bei der zweiten Reihenstellung ordnen sich die Borsten derart an, daß die Reihen unter spitzem Winkel zur Einsenkung schräg nach unten und außen verlaufen und gleichzeitig an Größe allmählich zunehmen. Wir treffen demnach in der Einsenkung und ihrer Nachbarschaft, hauptsächlich aber in der Nähe der Nasenöffnung die kleinsten Borsten, die nur wenig über die Hautoberfläche hinausragen, an den äußersten seitlichen und unteren Rändern kräftig entwickelte Borsten, die eine Länge von 8 bis 9 cm erreichen. Die Oberlippe von Trichechus (Rosmarus) Rosmarus L. 55 Betrachtet man nun die Epidermis der kupierbraunen Ober- lippe näher, so findet man, daß sie stark von Runzeln durch- zogen ist, die sich wie ein engmaschiges Netzwerk über die ganze Oberfläche verbreiten. Die Einsenkungen in die Oberhaut sind gewissermaßen die Fäden des Netzes. Zwischen ihnen erheben sich die durch tiefere oder flachere Furchen gegeneinander ab- gegrenzten Hautteilchen in der Weise, daß sie allerdings nicht gleichartige Hervorstülpungen bilden, sondern so, daß jede durch tiefere Furchen abgegrenzte Erhebung ihrerseits durch eine An- zahl von flacheren Furchen in mehrere Felder zerlegt wird, deren jedes das Aussehen einer knotenförmigen Verdickung oder eines Hauthöckers aufweist. Die höchsten Erhebungsstellen der Haut- höcker zeigen meist eine hellere rötliche Farbe als die umliegenden dunkleren Teile. Eine besonders regelmäßige Zergliederung in Dreiecke und auch Vielecke trifft man zwischen den Borstenreihen kurz unterhalb der Nasenöffnungen. Jedoch nach dem Rande der Oberlippe zu vergrößern sich die Erhebungen zwischen den Hautfurchen so merklich, daß die erwähnte regelmäßige Anord- nung schwer zu finden, wenn nicht gar aufgehoben ist. Die Form der Erhebungen wird gröber, und an die Stelle der regelmäßigen Felder treten jetzt unregelmäßige knotenförmige Erhebungen, die der Oberlippe das typisch runzelige Aussehen verleihen. Ganz unregelmäßig ist schließlich die Oberfläche der an die behaarte Hautpartie grenzenden Epidermis gestaltet, für die sich keine bestimmten Oberflächenfiguren mehr herausfinden lassen. An den Vereinigungsstellen mehrerer Einsenkungen treten aus der Epidermis kleine Haare von dunkelgelber Farbe hervor. Sie stehen entweder isoliert oder zu mehreren vereinigt, sind. stark gebogen und legen sich wie zum Schutze dicht an die Haut an. Zwischen den Tastborsten, zwischen denen sie auch zu finden sind, biegen sie sich parallel zum Oberlippensaume. Auf Querschnitten zeigt der Haarschaft ellip- tische Gestalt, wie auch schon in der Arbeit von Reißner erwähnt ist, nächst der Disser- tation von Bröcker die älteste Arbeit, in der Walroßhaare als Untersuchungsobjekte angeführt werden. Die Austrittsstellen der großen Tastborsten befinden sich stets etwas unterhalb des Niveaus der Epidermis. Diese ist ein Stück nach innen umgeschlagen und bildet rings um jede Borste eine kreisrunde, ungefähr 1 cm tiefe Grube, deren Außenfläche mit braunroter Cutis be- kleidet ist (Text-Figur 1). Vom Haarhalse an, wo sämtliche innerhalb des Balges liegende Textfigur 1. Tast- Haarhüllen ihrEnde nehmen, wird die Borste borste im Ruhezu- zunächst eng von Epidermis umschlossen; stande (schemat.). diese entfernt sich jedoch, je näher man der Oberfläche der v 3. Heit 56 Dr. phil. Fritz Schmidtsdorf: Lippe kommt, mehr und mehr vom Haarschaft. Die Epidermis- gruben, die man der Form nach etwa einer trichterförmigen Ein- senkung vergleichen könnte, nehmen vom oberen Teile der Ober- lippe nach dem unteren an Tiefe und Umfang zu und erfahren bei einzelnen Reihen der unteren Tastborsten noch insofern eine Modifikation, als die Epidermis rings um das Haar in Form eines Ringwalles hervorgewölbt erscheint und so die oben beschriebene Epidermisgrube noch mehr vertieft. Die Runzeln, die die ganze Oberlippe durchziehen, verlaufen an den Austrittsstellen der Borsten radiär in den Trichter hinein, auch sind die Partien zwischen den stärker markierten Radiär- runzeln durch winzige Einschnitte in kleinere unregelmäßige Felder zerlegt. Auch bei Betrachtung größerer Hautpartien, die sich z. B. zwischen zwei Haarreihen ausdehnen, erscheint die Epidermis besonders in den unteren Teilen der Oberlippe gewellt. Alle diese Eigentümlichkeiten hängen eng mit der Beweglich- keit der Tastborsten und der ganzen Oberlippe zusammen. Ver- gleicht man nämlich die Austrittsstellen der oberen und unteren Tastborsten miteinander, so findet man folgendes: Die Tast- borsten dicht unterhalb der Nasenlöcher sind an den betreffenden Stellen verhältnismäßig eng von Cutis umschlossen, weil sie weniger bewegt werden. Sie sind ja auch so kurz, daß sie wenig über die Öberiläche hinausragen und als Tastorgane kaum Verwendung finden können. Die äußeren und unteren Tastborsten dagegen besitzen weite Follikelöffnungen, in denen sich das Haar bequemhin- und her- bewegen läßt. Siesind es hauptsächlich, die als Tastorgane wirken. Will das Walroß einen fremden Gegenstand bei der Nahrungs- aufnahme oder für andere Zwecke betasten, so schiebt es, wie ich im Hagenbeckschen Tier- park in Stellingen bei Hamburg beobachten konnte, die ganze Oberlippe nach vorn, so daß siesich vom Oberkieter abhebt. Außerdem werden auch die Tastborsten aus der Oberlippe hervor- geschoben, und zwar so weit, bis die im Ruhe- zustande eingestülpte Epidermis mitsamt dem Haarschait möglichst weit herausgeschlagen ist (Textfigur 2). Man erhält dann das folgende merkwürdige Bild: Der Haarschaft erscheint um 1 bis 2 cm verlängert, die Epidermis ist jetzt am Haare um so viel in die Höhe geschlagen, wie sie vorher nach innen gestülpt war. Die wall- Er 2. Tast- rtigen Erhebungen sind natürlich verschwun- orste vorge- { - : - schoben, mit aus. den; denn sie bilden nunmehr den Fuß der Epi- gestülpter Ep- dermiserhöhung. Die Borsten selbst werden bei dermis (schem.). cliesem Vorgang gerade aus und nach vorn ge- richtet, während sie im Ruhezustande nach der Mitte der Ober- lippe zu umgelegt sind. Die Oberlippe von Trichechus (Rosmarus) Rosmarus L. 57 Wie ich am lebenden Walroß beobachten konnte, dienen die Tastborsten nicht etwa zum Festhalten irgendwelcher Nahrung, sondern einzig und allein zum Tasten. Jede vorgehaltene Nahrung betastet das Tier mit seinen _ Fühlborsten ebenso, wie es den Boden mit ihnen nach Nahrung absucht. In der umfangreichen Tasthaarliteratur sind es nur zwei Arbeiten von Sokolowsky, die sich näher mit dem Tastapparat der Walroßschnauze beschäftigen. Sokolowsky hat hier Be- obachtungen über die Bewegungsart der Tastborsten und der ganzen Oberlippe aufgezeichnet, die ich zum Teil bestätigen kann, zum Teil aber auch wegen der aus ihnen gezogenen Schlüsse und untergelaufenen Widersprüche als nicht zutreffend bezeichnen muß. Sokolowsky irrt, wie ich meine, darin, daß er den Tast- borsten die Funktion eines Seihapparates zuschreibt. Ich muß hier zunächst einen Widerspruch anführen, der sich in Soko- lowskys zweiter Arbeit vorfindet. Nachdem er dort seine Be- obachtungen über das Sträuben der Borsten und die Art des Tastens beschrieben hat, fährt er (S. 247) mit folgenden Worten fort: „Ich experimentierte nun mit den Tieren, auf welche Weise sie Fischfleisch, das ich ihnen vorwerfen ließ, aufnehmen würden. Dabei ergab sich, daß sie dieses, nachdem sie es beschnuppert hatten, durch saugendes Einschlürfen in das Maul beförderten, wobei die Borsten aber nicht vorgestreckt, das Maul mithin von ihnen nicht befreit wurde, sondern die Nahrung durch die sich vor dem Maule kreuzenden Borsten eingesogen wurde.“ Auf Grund dieser Tatsachen kommt nun Sokolowsky zu dem Schluß: „Die Borsten der Walrosse dienen demnach diesen Tieren als Seihapparat (vergleichbar dem der Bartenwale), indem sie durch dieselben die Nahrung einschlürfen.‘“ Hiermit lassen sich die folgenden Worte über die Aufnahme derselben Nahrung, nämlich von Fischen, gar nicht vereinen (S. 248): „Bei der Aufnahme größerer Nahrungsstoffe, wie z. B. von Fischen etc., sind die Wal- rosse gezwungen, ihr Maul von den Borsten zu befreien, die letz- teren also aufzurichten.‘“‘ Sie enthalten einen unverkennbaren Widerspruch gegen die zuerst angeführten, wenngleich gerade die zuletzt angeführte Stelle meiner Ansicht und Beobachtung nach die einzig richtige Erklärung für das Verhalten der Tastborsten bei der Nahrungsaufnahme enthält. Bedenkt man nämlich, daß das Walroß, da man nach den Literaturangaben sowohl kleine Vertebraten als auch Mollusken und Planktonnahrung in seinem Magen gefunden hat, zu den so- genannten Omnivoren zu rechnen ist, d. h. mit jeder tierischen Nahrung vorlieb nimmt, so ist es ganz unverständlich, weshalb diese Nahrung erst durch einen besonderen Apparat sondiert werden soll. Wenn auch das Walroß zu bestimmten Zeiten, be- sonders während der Wanderung, in Meeresstrecken gelangt, in denen es meist nur Plankton zur Nahrung erhält, so wird es auch bier keinesfalls abgeneigt sein, etwa Fische oder ähnliche Tiere 8. Heit 58 Dr. phil. Fritz Schmidtsdorf: zu fressen. Hierbei ist ein Sieb in Gestalt von vor dem Maule gekreuzten Borsten vollständig überflüssig. Auch meine Beobachtungen, die ich im Oktober 1910 in Stellingen am Walroß anstellen konnte, brachten mich zu der Überzeugung, daß das Walroß jedesmal, wenn ihm Nahrung vor- gehalten wurde, durch Sträuben der Borsten sein Maul von ihnen befreit, zugleich die ‚parallel mit der Längsachse des Kopfes“ vorgestreckten Borsten dazu benutzend, die Nahrung oder ander- weitige Fremdstoffe zu betasten. Somit fehlt jeder Anhaltspunkt für einen Vergleich der Tasthaare mit dem Seihapparat der Barten- wale. Es sind hier die Lebensgewohnheiten eines Raubtieres, dem jede Art der Nahrung recht ist, mit denjenigen eines Meersäuge- tieres in Vergleich gesetzt, welches ausschließlich auf Plankton- nahrung angewiesen ist und diese mittels der als Seihapparat fungierenden Barten in der Weise ausseiht, daß ein großes Quantum Meerwasser mit allen darin enthaltenen Organismen wahllos in die Mundhöhle aufgenommen wird, worauf unter Mithilfe der Zunge ein Durchpressen des Wassers durch das Bartensieb und ein Zurückbleiben der Planktonnahrung in der Mundhöhle bewerk- stelligt wird. Bei den Angaben Sokolowskys ist außerdem in Betracht zu ziehen, daß die Beobachtungen am gefangenen Tiere vor- genommen wurden, bei dem die Tastborsten nicht wie bei wild- lebenden Tieren genügend gebraucht und abgenutzt wurden. Es ist daher ganz gut möglich, daß sie, wie Sokolowsky sich aus- drückt, einen Vorhang vor dem Maule bildeten und so Anlaß zu den besprochenen Deutungen gaben. Als Beispiele von Tastborsten wild lebender Walrosse muß ich dagegen die Abbildungen von James Murie, die mit großer Sorgfalt hergestellt sind, und die von mir untersuchte Oberlippe anführen, die einem frisch getöteten Walroß auf einer Nordpolar- Expedition von Schaudinn entnommen und in Alkohol fixiert und gehärtet dem Berliner zoologischen Institut überwiesen wurde. In der Abbildung und bei meinem Objekt erreichen die Tastborsten bei weitem nicht eine derartige Länge, daß sie sich vor dem Maule kreuzen könnten. Auch die Abbildungen in Friedenthals Tier- haaratlas bestätigen meine Ansicht. Betrachtet man nun die Borsten im einzelnen (Tafel II), so erhält man am besten einen vergleichenden Überblick über ihre allmählich ansteigende Länge, wenn man eine der zuerst be- schriebenen Reihen herauspräpariert. Man sieht hier die Borsten gekrümmt aus der Haut hervorkommen, und zwar liegt die Konkav- seite des Bogens nach der Mitte und dem unteren Teile der Ober- lippe zu, die Konvexseite nach außen und oben. Die durch- scheinenden Borsten besitzen nahe der Epidermis eine hellbraune, nach der Spitze zu eine dunkelbraune Farbe. Im Gegensatz zu den mir zur Verfügung stehenden Borsten, die wohl einem älteren Tiere angehörten, fand ich, daß die Haare des Hagenbeckschen Die Oberlippe von Trichechus (Rosmarus) Rosmarus L. 59 Walrosses leuchtend hellgelb gefärbt waren. Sie gehörten einem jungen, einjährigen Exemplar an und waren eben erst an Stelle der alten dunkleren Borsten hervorgewachsen. Die folgende Tabelle mag ein Bild von der Größenentwicklung der Tastborsten geben: Länge der Borsten außerhalb der Haut, gemessen an zwei Reihen senkrecht zum Oberlippensaume: 8,7 cm 6,8 cm IR: Bi 32 y; £44 STR Syn); Tah-,3; 3 1 Hr 3,01 2, ia, 4,3 37 Durchmesser der Karten nahe der "Austrittsstelle: 0,50 cm 0,20 cm 0,29 cm 0,22 cm 0,30..%, 020 \; 0,30 7, 0,20 0,30..',, Va, LES: EL, 0,21 0304}; K20.n,;; 025404 04195 ‚; 9,304; D2D4:,, 0,26 ‚, 0,20 ,, 0,2541; 15 ER alu; 018, — 0,20 40 BSTRME Aus der; Tabelle ist ersichtlich, daß die Borsten eine ar von 8—9 cm erreichen können bei einem Durchmesser von 2 bis 3 mm. Es sind dies die längsten und stärksten Tastborsten, die bisher auf der Oberlippe der Carnivora bekannt geworden sind. Die Tabelle zeigt ferner, daß man zwei verschieden lange Durch- messer der Haare zu beachten hat; dies beweist, daß die Haar- schäfte seitlich zusammengedrückt sind. Die Breitseite der Borsten liegt auf der konkaven, resp. konvexen Seite, d. h. ungefähr der Mitte der Oberlippe zu — oder abgekehrt. Die schmale Seite zeigt nach dem oberen oder unteren Teile der Lippe. Seiner Ge- stalt entsprechend endigt auch das Haar nicht mit einer allseitig zugeschärften Spitze, sondern zweiseitig zugespitzt. Diese Art der Endigung ist aber nur bei den sehr kurzen und äußerst wenig bewegten Tastborsten noch erhalten, die längeren und fortwährend in Tätigkeit gesetzten Borsten besitzen dagegen ein eigentümliches, durch vielen Gebrauch verändertes Endstück. Durch die an- haltende Reibung der Borsten gegen fremde Gegenstände ist eine Spitze entstanden, deren Mittelpunkt nicht genau in der Ver- längerung der Haarachse liegt, sondern nach der konvexen Seite der Borsten verschoben ist (Tafel II, Fig. 4). Während die Konvex- seite in gerader Linie bis zum Ende verläuft, krümmt sich die Konkavseite in kurzem, scharfem Bogen und nähert sich so der Spitze. Gerade dieser Bogen ist einzig und allein das Produkt der Reibung der Borsten gegen Fremdstoffe. Fassen wir noch einmal die wichtigsten äußeren Merkmale der Walroßoberlippe zusammen, so ist folgendes zu erwähnen: 3. Heft 60 Dr. phil. Fritz Schmidtsdorf: 1. Die Tastborsten sind in bestimmten Reihen angeordnet, die von der Mitte aus schräg nach unten und nach den Seiten der Oberlippe verlaufen. 2. Sie nehmen von innen und oben nach außen und unten an Länge zu. 3. Sie sind seitlich zusammengedrückt, gegen die Mitteder Ober- lippe gebogen und mitsamt der Epidermis ausstülpbar. 4. Die Epidermis ist von zahlreichen Furchen durchzogen. 5. Sie bildet grubenartige Einsenkungen um die Haarschäfte, die oit durch wallartige Erhebungen der Epidermis ge- krönt werden. 6. Sokolowskys Ansicht über die Verwendung der Borsten als Seihapparat oder als Sieb ist nicht zutreffend; die Borsten sind vielmehr nach der Art ihrer Bewegung und wegen ihrer Länge nur als Tastapparate anzusprechen. I. Anatomie der Epidermis und der Tastborsten mit „Ausschluß der Haarpapille. 1. Die Epidermis und das Subphiltrum. Bevor ich zur Anatomie der Tasthaare übergehe, erscheint es angebracht, einige strukturelle Merkwürdigkeiten im Bau der Epidermis näher zu beschreiben. Es handelt sich hier um den Bau der Epidermis des Subphiltrum, der in einigen Punkten von dem der übrigen Haut abweicht. Betrachtet man zu diesem Zwecke zunächst ein Stück der Epidermis zwischen den Tast- borsten (Tafel IV, Fig. 1), so findet man hier alle Schichten in normaler Ausbildung vor sich. Das stratum corneum (a) ist stark gewellt und besteht wie gewöhnlich aus mehreren übereinander gelagerten Hornschichten ohne deutliche Zellstruktur. Es wird gegen die Körnerschicht durch das schmale stratum lucidum (b) abgeschlossen. Das stratum granulosum (c) wird von langgestreck- ten Zellen gebildet, die parallel zum Oberflächenrande liegen und gekörnt sind. Das stratum germinativum (d), die Keimschicht der Epidermis, setzt sich aus spindelförmigen Zellen zusamment die an den Längsseiten etwas ausgebaucht erscheinen, da die mi, einem oder mehreren Nucleolen versehenen Kerne einen breiten Raum einnehmen. Gegen das Corium wird die Keimschicht durch polygonale Zellen abgeschlossen, deren Lumen von dunkelgefärbten und großen Kernen fast ganz und gar erfüllt ist. Die Zellen sind nach dem Corium zu etwas hervorgewölbt und an den Stellen, an denen Hautpapillen (e) in die Keimschicht hineinragen, schräg, an den übrigen senkrecht zur Begrenzungslinie von Oberhaut und Lederhaut angeordnet. Im Gegensatze zu der eben beschriebenen Struktur der Epidermis zeigt diejenige des Subphiltrum (Tafel IV, V, Fig. 2—4) eine merkwürdige weitgehende Verhornung der obersten Schichten und eine ungewöhnlich tiefgehende Ausbildung der einzelnen Strata. Die Erhebungen der verhornten Teile erreichen hier eine derartige Die Oberlippe von Trichechus (Rosmarus) Rosmarus L. ‚61 Mächtigkeit, daß man nicht mehr von wellenförmiger Krümmung sprechen kann, sondern diese Erhebungen eher zapfenartigen Vor- sprüngen vergleichen muß. Gewöhnlich hebt sich ein größeres Stück der verhornten Schicht (Fig. 2a) über das Niveau der Umgebung heraus und teilt sich wiederum in mehrere kleinere Vor- sprünge. Diese besitzen ein verhältnismäßig sehr flaches stratum corneum, das nicht lamellös, sondern geschuppt erscheint. Da- gegen ist es besonders das stratum lucidum (Fig. 2b), welches die mächtige Entwicklung der verhornten Schicht ausmacht. In der Nachbarschaft des stratum corneum erhält das stratum Jucidum ein lamellöses Aussehen, in der Nähe des stratum granulosum je- doch kann man deutlich vieleckige und runde Hornzellen wahr- nehmen (Fig. 3b), die sogar in den Einsenkungen des stratum germinativum noch Reste von Kernen zeigen. Im stratum lucidum findet man regelmäßig schon das neue stratum corneum (Fig. 2c) mit allen seinen künftigen Erhebungen vorgebildet. Man kann auch hier schon deutlich die dunkelbraune Hornschicht vom stratum lucidum unterscheiden. Den abgerundeten Vorsprüngen des stratum corneum entsprechen gewöhnlich ebensoviele deutlich ausgeprägte Papillen des stratum germinativum (Fig. 3a) und diesen wieder die Coriumpapillen in gleicher Zahl (Tafel V, Fig. 4b). Der Bau des stratum germinativum (Fig. 4a) gleicht anatomisch so ziemlich der entsprechenden Schicht der übrigen Haut, doch überwiegen hier die polygonalen Zellen, während spindelförmige Zellen so gut wie gar nicht vorhanden sind. Vergleicht man nun beide Hautpartien miteinander, so findet man neben den Größenunterschieden auch einige wichtige struk- turelle Differenzen. Was zunächst die Größenentwicklung an- betrifft, so ragt die Haut des Subphiltrum an Mächtigkeit aller einzelnen Strata hervor. Sowohl das stratum lucidum als auch das stratum germinativum zeigen eine Tiefenentwicklung, wie sie auch nicht annähernd bei anderen Tieren, selbst beim Hippo- potamus nicht, dessen Haut doch für stark entwickelt gilt, anzu- treffen ist. Das stratum corneum erscheint rückgebildet, dafür das stratum lucidum kräftig entwickelt und im unteren Teile sogar von zelliger Struktur; das stratum germinativum zeichnet sich durch kolossale Papillen und entsprechende, ins Corium hinein- ragende Zapfen aus. Demgegenüber erscheint das stratum lucidum der übrigen Haut nur wie ein schmales Band, als Abschluß eines ziemlich stark ausgebildeten stratum corneum, und das stratum germinativum zeigt auf der Oberseite nur eine geringe Papillen- entwicklung, meist nur kuppenförmige, schwache Erhebungen. Wollte man ein Vergleichsobjekt unter den Carnivora suchen, so könnte man vielleicht die Cutis des Sohlenballens von Canis familiaris (Tafel V, Fig. 5) anführen, bei der ebenfalls das stratum lucidum (b) mächtiger als sonst entwickelt ist, und auch die Keim- schicht (c) eine vorzügliche, ziemlich regeimäßige Papillenbildung zeigt. 3 Heit 62 - Dr. phil. Fritz Schmidtsdorf: ‚Das Ergebnis der anatomischen Untersuchung der Haut vom Subphiltrum ist dahin zusammenzufassen, daß hier eine kolossale Verhornungsschicht das Corium überkleidet, im Zusammenhange mit einer ungewöhnlichen Mächtigkeit aller Strata der Haut. 2. Die Tastborsten. Die äußerst stark entwickelten Haarbälge der Tastborsten durchsetzen in ihrer ganzen Länge (Tafel I b) schräg die Ober- lippe derart, daß das obere Ende mehr der Mitte der Oberlippe zu- gewendet ist. Isoliert man einen Haarbalg von dem umgebenden Gewebe, so hat man einen flaschenförmigen, drehrunden und läng- lichen Körper (Tafel II, Fig. 5) von leuchtend weißer Farbe vor sich, in welchem das Haar mit seiner Wurzel und allen akzesso- rischen Scheiden eingebettet liegt. Das untere Ende ist abgestumpft und läßt sich recht passend mit dem Boden einer Flasche ver- gleichen, da der Boden sowohl rechtwinklig zu den Seitenwänden liegt als auch in der Mitte nach oben eingestülpt ist und hier die in die Papille ziehenden Gewebe und Gefäße aufnimmt. Bei den kleinsten Borsten steigt der Haarbalg in gerader Richtung bis zur Oberfläche in die Höhe (Tafel II, Fig. 3), bei den längeren und längsten dagegen verläuft er in leicht gekrümmtem Bogen entsprechend der Biegung des gesamten Haarschaftes (Fig. 1, 2, 4, 5, 6) und erreicht seine markanteste Beugungsstelle etwas unter- halb der Mitte (Fig. 5), etwa dort, wo der Ring- oa wulst das Haar umgibt. So kann man auch beim Haarbalg von einer Konvex- und Konkav- seite sprechen, analog den Bezeichnungen beim Haarschaft. An dieser Biegungsstelle be- finden sich nun zwei merkwürdige An- schwellungen des Haarbalges, die, durch eine leichte Einsenkung voneinander . getrennt, einander parallel den Haarbalg umlaufen (Textfig. 3). Da von hier aus sich der Haar- balg nach oben und unten verjüngt, so stellen sie die stärkste Ausbauchung der äußeren Balglamelle dar. An der Konvex- Textfigur 3. Doppelte Seite tritt die Verdickung schärfer hervor, was Anschwellung des wohl mit der eigentümlichen Biegung des Haarbalges Haarschaftes zusammenhängt. Unterhalb der AR ss untersten Verdickung verliert der Haarbalg lung des Haarbalges. nur wenig an Stärke, jedoch oberhalb der ua untere Anschwel- obersten verjüngt er sich recht stark und lung des Haarbalges. Jest sich, sobald die inneren Schutzhüllen ver- rw Ringwult. „chwunden sind oder wenigstens ihr Minimum erreicht haben, eng an den Haarschaft an. Da die Anschwellung des Haarbalges noch niemals bei Tast- haaren gesehen wurde, so interessierte es mich, den Grund der Die Oberlippe von Trichechus (Rosmarus) Rosmarus L. 69 Anschwellung etwas näher kennen zu lernen. Zu diesem Zwecke wurde der Haarbalg der Länge nach aufgeschnitten. Hierbei zeigte es sich, daß nicht allein die Hornmasse des Haarschaftes, sondern auch die Balglamelle wegen ihrer fast knorpeligen Kon- sistenz, einer Eigenschaft, die nach Leydig die Walroßborsten mit denen der Robben gemeinsam haben, dem Messer einigen Widerstand entgegensetzten, so daß es bei der Präparation eines recht scharfen und einigermaßen widerstandsfähigen Skalpells be- durfte. Das so gewonnene Übersichtsbild belehrte mich dann, daß man streng zwischen einer oberen (Tafel II, Fig. 60) und einer unteren Anschwellung (6u) zu unterscheiden habe, die beide durch die erwähnte leichte Einsenkung getrennt sind und verschiedenen Zwecken dienen. Die obere Anschwellung bietet zusammen mit der Einsenkung und einem Stück des sich verjüngenden Haar- balges die Ansatzfläche für Muskeln dar, die sowohl schräg nach unten als auch schräg nach oben angreifen. Sie bewirken meiner Ansicht nach das Ausstülpen und Einziehen der Borsten. Die untere Anschwellung stellt sich als eine Anpassung der Haarbalg- lamelle an das Auftreten des den Tastborsten eigentümlichen Ringsinus und Ringwulstes dar (u). Der Ringsinus ist beim Walroß so stark entwickelt, daß sich dies durch eine äußerlich sichtbare Hervorwölbung der umgebenden Haarbalglamelle kenntlich macht. Innerhalb des Haarsackes treffen wir nun wie in einer schützen- den Hülle die verschiedenen, das Haar schützenden und auf- bauenden Gewebeschichten. Der Untersuchung kommt es hierbei sehr zu statten, daß die Borsten in allen Teilen äußerst stark und umfangreich ausgebildet sind, und daß daher ein der Länge nach aufgeschnittener Haarbalg einen in allen Teilen übersichtlichen und geradezu mustergültig angelegten Organismus darbietet (Tafel III, Fig. 1). Jeder Teil der Haaranlage ist sowohl seiner natürlichen Färbung nach deutlich hervorgehoben als auch seinem Umfange nach scharf abgegrenzt. So kann man schon mit un- bewaffnetem Auge die einzelnen Teile bis herab zum feinsten, der Glashaut (Fig. 2c), deutlich erkennen. Der schneeweiße Haarbalg (Fig. 1a) umschließt als feste fibröse Kapsel die gesamte Haaranlage, gegen ihn hebt sich der mit Blut gefüllte cavernöse Körper (Fig. 1c, und c,) und Ring- sinus (e) durch seine dunkelbraune Farbe ab. Der erste erscheint oberhalb des Ringsinus mit Einschluß desselben dunkler gefärbt als im unteren Teile, was auf den mehr oder minder großen Gehalt an Blut zurückzuführen ist. Am reichlichsten mit Blut gefüllt ist regelmäßig der Ringsinus, der den weißlichen Ringwulst (d) um- gibt. Die Balken des cavernösen Körpers fallen wegen ihrer Fein- heit (c,) im allgemeinen nicht besonders auf, nur hier und da durchzieht, wenn ein Balken größere Stärke annimmt, eine feine weiße Linie die dicke braune Masse. Die innere Balglamelle tritt bei makroskopischer Untersuchung nur wenig, teilweise gar nicht -in die Erscheinung (b), besser dagegen die Glashaut (Fig. ?2e) in 3. Heit 64 Dr. phil. Fritz Schmidtsdorf: Verbindung mit den Wurzelscheiden. Im Zentrum liegt der gelb- braune Haarschaft, den der bei auffallendem Lichte weiß er- scheinende Haarmarkraum bis fast zur Spitze durchzieht. Gegen die Haarmatrix zu (Fig. 1i) wandelt sich die Farbe des Haar- schaftes in ein helles Gelb um, die Matrix selbst ist leuchtend weiß gefärbt. Im unteren Teile erweitert sich der Haarmarkraum zum Papillenraum (Fig. 1g), in dem sich die langausgezogene Papille befindet. Diese ist sowohl im untersten Teile (Tafel II, Fig. 1 und 6) als auch in der allerfeinsten Spitze weiß gefärbt, in der mittleren Partie dagegen rotbraun. Papille und Haarschaft sind wiederum durch eine feine, weiß erscheinende Masse (Fig. 6) getrennt, die bisher auch bei den Tasthaaren anderer Säugetiere noch nicht beschrieben worden ist und als ‚innere Keimschicht des Haares‘“ bezeichnet werden soll. Es ist noch zum Schluß zu bemerken, daß alle Teile des Haares von der Matrix an vollständig gestreckt verlaufen, wohingegen Dietl und Ksjunin Tasthaare von Carnivoren bearbeiten, deren Balg kurz oberhalb des Bodens einen leichten Knick aufweist. Zum näheren Studium der einzelnen Teile unternahm ich es, Längsschnitte durch den Haarbalg zu legen. Zu diesem Zwecke färbte ich zunächst einige Haarbälge mit unverändert eingelagertem Haarschaft in toto 3 Tage lang mit Boraxkarmin, differenzierte sie ebensolange in 63%, Alc. + 0,5%, HCl und hellte sie schließlich in Nelkenöl genügend auf. Darauf bettete ich sie in Paraffin ein und stellte Längsschnitte durch den ganzen Haarbalg in einer Stärke von 15—20 u her, in denen auch der Haarschaft in der gleichen Stärke mikrotomiert war. Das übliche Aufkleben der Schnitte mit Eiweiß mußte ich nach einigen mißlungenen Ver- suchen wieder aufgeben, da sich die Präparate wegen des Horn- gehaltes im Thermostaten stark wölbten und vom Objektträger loslösten. Ich preßte daher je einen Schnitt zwischen zwei Objekt- träger und führte ihn so durch die Alkoholstufen bis zum Xylol und schloß ihn in Damarharz ein. Es gelang mir, auf diese Art eine ganze Reihe von Präparaten herzustellen, die mir brauch- bare Übersichtsbilder lieferten. Die Zellen erscheinen bei der Karminfärbung hellrot, die Kerne dunkelrot, die Bindegewebs- fasern je nach dem Grade ihrer Elastizität mehr oder minder dunkelrot. Äußere Haarbalglamelle (Tafel III, Fig. 1a). Die mikro- skopische Untersuchung zeigt, daß die äußere Haarbalglamelle beim Walroß im Gegensatz zu allen bisher beschriebenen Tast- haaren nicht aus einer einzigen Schicht von Längsfasern besteht, sondern aus drei in verschiedener Richtung gelagerten Schichten. An der äußeren Peripherie läuft eine Lage von mehreren parallelen Faserschichten hinab; ihr entspricht als innere Begrenzung gegen den cavernösen Körper ebenfalls eine Faserschicht, bei der es mir allerdings nicht gelang, mehrere parallellaufende Faser- schichten festzustellen. Im übrigen tritt die innere Längslage nur Die Oberlippe von Trichechus (Rosmarus) Rosmarus L. 65 dort deutlich in die Erscheinung, wo der cavernöse Körper stark entwickelt ist, sie fehlt indessen an der Seite der schwächeren Aus- bildung des Schwammkörpers. Zwischen beiden TLängslagen breitet sich ein von feinen Spalten durchzogenes Fasergewebe aus, das der Hauptsache nach quer verläuft, aber auch vielfache Verflechtungen und Umbiegungen der Fasermassen zeigt. So biegen sich die Fasern der mittleren Partie, kurz bevor sie die Längsfasern erreicht haben, in leichtem Bogen in die Längsrichtung um und vereinigen sich mit jenen. Dafür, daß diese drei Lagen auch tatsächlich bestehen, spricht die Anordnung der intensiv rot gefärbten Bindegewebskerne. Sie sind an den beiden Rändern in parallelen Reihen, in der Mitte dagegen in unregelmäßigen, gebogenen Linien entsprechend der Krümmung der Fasern an- geordnet. Vergleicht man die Mittelschicht mit der Außenschicht der Dicke nach, so findet man, daß die Mittelpartie einen etwa 10mal so breiten Raum einnimmt als die Randpartie. Oberhalb des Ringwulstes erfährt die Struktur der äußeren Balglamelle insofern eine Änderung, als die innere Längslage fehlt, und sich die Querfasern, ohne die Richtung zu wechseln, unmittelbar in die horizontalen Balken des cavernösen Körpers fortsetzen. Kurz bevor die äußere Balglamelle unter der Papille umbiegt, verliert sich unter geringer Verdickung der ganzen Lamelle die Drei- teilung des Gewebes und macht jetzt vielfach verschlungenen Fasern Platz, deren Hauptrichtung senkrecht zum Haarschaft verläuft. Die stärkeren unter ihnen bilden große Netze mit wenigen Verzweigungen der Fasern, die kleineren dagegen unzählige kleine Netze innerhalb der großen, wobei die Fasern zahlreiche Anasto- mosen eingehen. ; An die äußere Haarbalglamelle schließt sich der reich mit Blut gefüllte cavernöse Körper an, der die Tasthaare vom Walroß als typische Sinushaare charakterisiert (Tafel III, Fig. 1c, und c,). Anmerkung: An dieser Stelle sei es mir gestattet, einige historische Bemerkungen über den Begriff der Sinushaare einzu- fügen. Das Verdienst, die Tasthaare in schwellkörperhaltige und schwellkörperlose Sinushaare eingeteilt zu haben, gebührt Bonnet. Er wies nach, daß die alte anatomische Unterscheidung von Tast- haaren und gewöhnlichen Haaren auf falschen Voraussetzungen beruhte. Während man nämlich bis zum Erscheinen seiner Arbeit allgemein annahm, daß nur ‚‚die mit Blutsinus versehenen so- genannten ‚Tasthaare‘ mit Nerven ausgestattet wären‘, konnte er durch eigene Untersuchungen nachweisen, daß an alle Haar- bälge Nerven herantreten, und daher der Besitz von Nervenfasern . kein wesentliches Merkmal der schwellkörperhaltigen Haare sei. Merkel gelangte auf Grund eigner Forschungen zu derselben Ansicht und schlug für die schwellkörperhaltigen Tasthaare den Namen ‚Sinushaare‘ vor. Seit dieser Zeit hat man es in der Wissenschaft vorgezogen, die früheren Tasthaare als Sinushaare, Archiv für Naturgeschichte 1916. A. 3. 5 3. Heft 66 1) .... Dr. phil. Fritz Schmidtsdorf:: : die übrigen dagegen als gewöhnliche Haare zu bezeichnen; ‘in der'begründeten Annahme, daß nur der Besitz oder Mangel eines cavernösen Körpers einen anatomischen Unterschied herbeiführt. Dies schließt nicht aus, daß man nervenreiche Haare ohne Rück- sicht auf den anatomischen Bau nur im Hinblick auf ihre Funktion als Tasthaare bezeichnen kann. Ds Es sei hier auch einiges über die in neuerer Zeit bekannt gewordene Verteilung der Sinushaare am Säugetierkörper bemerkt. Man hat sie bisher in drei verschiedenen Regionen des Körpers gefunden. Am häufigsten kommen Sinushaare am Kopfe, und zwar auf der Ober- und Unterlippe, in der Wangenregion und bei Megaptera boops nach Rawitz auch in der Kopfhaut der Schädel- decke vor. Sodann findet man sie nach Breßlau an den Vorder- extremitäten von Säugetieren, ‚die ihre vorderen Gliedmaßen außer zur Fortbewegung auch zum Greifen benutzen, also bei den Primaten, Carnivoren, Nagern, Edentaten und Marsupialiern“, wie z. B. Fritz bei der Katze auf der Volarseite der Vorderextremi- tät in der Nähe des Daumens Sinushaare entdeckte. Bei Petaurus sciureus befinden sich nach Breßlau Sinushaare auch an den Hinterextremitäten. Derselbe Forscher hat schließlich noch eine dritte Region, in der Sinushaare auftreten können, aufgefunden: die Brust- und Bauchgegend des Eichhörnchens. Der cavernöse Körper, auf dessen Vorhandensein Leydig als erster hinwies, wird ungefähr in der Mitte vom Ringsinus (Tafel III, Fig. 1c) und Ringwulst (d) durchbrochen, deren Be- sprechung ich hier vorausschicken muß, da sonst die später an- gedeuteten Beziehungen zwischen Ringwulst und cavernösem Körper unverständlich wären. Ringwulst. Als ein wesentliches Merkmal der Tasthaare von Trichechus rosmarus .muß ich es betrachten, daß hier ein voll- ständiger Ringwulst ausgebildet ist (Tafel II’ Fig. 3 und 4). Es gelang mir, ihn an Totalpräparaten in situ freizulegen, indem ich mit. einem Messer die untere Anschwellung der Balglamelle wegschnitt und dann das im Ringsinus angesammelte Blut vor- sichtig mit einem Pinsel entfernte. ty So konnte ich zweifellos feststellen, daß der Ringwulst einen geschlossenen Ring um das Haar bildet, und eigentlich jetzt erst der von Diet] eingeführte Name ‚‚Ringwulst“ zu seinem Rechte kommt. Dieser Forscher hat bei anderen Säugetieren die ersten und gründlichsten Studien anatomisch-vergleichender Art über dieses Gebilde gemacht und bei allen von ihm untersuchten Formen festgestellt, daß der Ringwulst keinen vollständigen Ring bildet. Ordnet man nach der Ausbildung des Ringwulstes die in Frage kommenden Tiergruppen in bestimmter Reihenfolge an, so findet man ‚bei- Rind, Affe und den Cetaceen keinen. Ringwulst, beim Pferde und Schwein die Übergangsstadien zu einem selbständigen, vom cavernösen Körper losgelösten Ringwulst, bei Hund, Fuchs, Die Oberlippe von Triehechus (Rosmärus) Rosmarus L. 67 Katze, Maus, Maulwurf, Kaninchen, Hase, Wiesel und Eich- hörnchen einen selbständigen, nicht geschlossenen und beim Walroß einen vollständigen Ringwulst vor. Verfolgt man ihn auf seinem Laufe um das Haar, so gelangt man an Stellen von ganz ver- schiedener Dicke, die auch verschieden hoch liegen (Tafel III, Fig. 1d). An der Konvexseite des Balges (Tafel II, Fig. 6) er- scheint er am dünnsten und zugleich nach oben stärker gewölbt, auch nimmt er dort die höchste Lage ein. An der Konkavseite ist er nach unten gewölbt und erreicht hier seine größte Stärke; er nimmt hier die tiefste Lage ein. So macht er den Eindruck eines zur Hälfte nach unten gezogenen Ringes, dessen Ebene zu der Achse des Haares im spitzen Winkel geneigt ist. Auffallend ist die verschiedene Gestalt des Wulstes auf der Konvex- und Konkavseite. Sie läßt sich jedoch aus seiner Funktion leicht er- klären, wenn man den Ringwulst als ein den Druck perzipierendes Organ ansieht, wie es Odenius und Diet] getan haben, welcher letztere allerdings nur von einer nahen anatomischen Beziehung zwischen schildförmigem Zellkörper und den dort vorhandenen Nerven spricht. Stellt man sich vor, daß auf die Borste ein Druck ausgeübt wird, so wird sich dieser in den weitaus meisten Fällen als Druck von der Konkavseite her bemerkbar machen (Tafel II, Fig. 1, 2, 4, 5 und 6). Infolgedessen wird das Haar nach der Konvexseite hinübergebogen. Da sich jedoch die unteren Schichten des Haarbalges leichter zusammenpressen lassen, weil sie erstens vollständiger entwickelt, zweitens noch nicht gänzlich verhornt sind, im Gegensatze zum oberen Teile, bei dem die Schichten teilweise verschwun- den, teilweise hornartig verhärtet sind, entsteht am Haarhalse ein Drehpunkt des Haarschaftes, der diesen veranlaßt, sich innerhalb des Haar- balges gegen die Konkavseite zu legen und dort einen Druck auszuüben, d. h. gegen diejenige Seite, an der der Ringwulst am stärksten ausge- bildet ist (Textfig. 4). Hierbei hat die im Ring- sinus flottierende Blutmasse die Aufgabe, eine Reibung von Ringwulst und Haarbalglamelle zu \ D verhindern, dient aber auch, wie sich Leydig ausdrückt, als eine gewisse weiche Füllung, damit die Nerven die durch das Haar erregten Eindrücke leicht aufnehmen können. Nimmt man ferner an, daß die Haare beim lebenden Tiere fortgesetzt in _Textfigur 4. Tätigkeit sind und Druckempfindungen zu ver- Tastborste mit mitteln haben, die in den allermeisten Fällen auf a Er dieselbe Seite des Haarbalges übertragen werden, en auf der so können wir wohl die stärkere Ausbildung des Konkavseite Ringwulstes mit einigem Rechte als eine lo- (rechts) kale Anpassung an eine fortgesetzte Druck- (ehemat.). 5* 3. Haft 68 Dr. phil. Fritz Schmidtsdorf: perzeption betrachten. Daß der Ringwulst den cavernösen Körper gegen den Ringsinus abschließen soll, wie Odenius nach Unter- suchungen an anderen Säugetieren angenommen hat, Diet] und Bonnet dagegen bestritten haben, erscheint mir für mein Unter- suchungsobjekt fraglich, da er im allgemeinen ziemlich weit von der oberen Wand des Ringsinus entfernt liegt und sich daher gar nicht bis zum cavernösen Körper ausdehnen kann; es gilt dies besonders von dem oberen Teile des Ringswulstes. Er ist in der Regel weiter vom cavernösen Körper entfernt, als sein Dicken- durchmesser an Länge beträgt, gemessen vom oberen bis zum unteren Rande. Über den Bau ist nach der eingehenden Arbeit von Tretj äkodt nichts wesentlich Neues hinzuzufügen. Von der zentralen Partie an der Glashaut verbreiten sich baumförmig starke Bündel von leimgebenden Fasern bis zur Peripherie des Wulstes. Sie ver- schlingen sich vielfach so, daß spindelförmige Abschnitte zwischen den Faserbündeln liegen, in denen sich längliche, den Fasern an- gelagerte Kerne und spärliche elastische Fasern vorfinden. Cavernöser Körper. Unter demselben Gesichtspunkte wie die Entwicklung des Ringwulstes läßt sich auch die wechselnde Aus- bildung des cavernösen Körpers (Tafel III, Fig. 1c,, cz) betrachten. Man hat hier, was bei den bisher beschriebenen Sinushaaren noch niemals in die Erscheinung trat, die Teile des cavernösen Körpers oberhalb und unterhalb des Ringsinus streng auseinanderzuhalten und auch die mit der Stärke des Ringwulstes wechselnde Aus- bildung der Bluträume zu beachten. Er umgibt im unteren Teile (Tafel III, Fig. 1c,) die gesamte Haaranlage, umzieht auch den Boden, wie es z. B. auch Schöbl an Igelrüsselhaaren und Fritz an Sinushaaren des Vorderarmes der Katze abbilden, und besteht aus Höhlungen verschiedener Form und Größe. Zu äußerst liegt eine Längsreihe von großen Hohlräumen, die Rechtecken mit abgerundeten Ecken gleichen und mit ihrem größten Durchmesser parallel zur Haarachse ge- stellt sind. Nach Innen zu folgen kleinere, meist unregelmäßig geformte, mehr zackige Höhlungen. Das Bindegewebe weist eine faserige Struktur auf und schließt stellenweise, besonders in der zentralen Partie der Bindegewebsbalken, elastische Elemente in sich ein. Die Fasern verlaufen zwischen den äußeren Höhlungen senkrecht zur Haarachse, zwischen den inneren meist schräg nach innen und unten und verlieren sich dann in der mehr oder minder stark entwickelten inneren Balglamelle. ' Die eben beschriebenen Verhältnisse sind nun rings um das Haar nicht in gleichartiger Weise ausgebildet, sondern entsprechend der Stärke des Ringwulstes ist auch der cavernöse Körper ver- schieden entwickelt. Dort, wo der Ringwulst seinen größten Um- ‚fang erreicht, vergrößert sich auch der cavernöse Körper auf Kosten der inneren Balglamelle ganz beträchtlich. Vor allem sind die inneren Höhlungen“ in reicher Zahl vorhanden, umgeben von Die Oberlippe von Trichechus (Rosmarus) Rosmarus L. 69 einem fast ganz durch elastische Fasern ersetzten Bindegewebe; die Höhlungen wuchern gewissermaßen in die innere Haarbalg- lamelle hinein und reduzieren so diese auf einen schmalen Binde- gewebsstreifen (Tafel III, Fig. 1b). Im Gegensatz hierzu sehen wir an Stellen, an denen der Ringwulst nur schwach zur Ausbildung gelangt ist, auch den cavernösen Körper stark rückgebildet. Er besteht hier fast ausschließlich aus einer der Haarachse parallel- laufenden Reihe von langgestreckten, mehr schlauchförmigen Höhlungen, während die inneren Hohlräume bis auf kleine Öft- nungen im Bindegewebe verschwunden sind. Dafür erfährt die innere Balglage eine stärkere Zunahme an Bindegewebe, dem je- doch elastische Fasern vollständig fehlen. Die eben beschriebenen Unterschiede machen sich schon äußerlich in der Färbung geltend, dadurch, daß nämlich die stärker entwickelte Partie intensiver von Karmin durchdrungen wird und daher tiefrot erscheint, während die schwächer ausgebildete nur mattrot gefärbt wird. Die zahlreich eingestreuten Kerne heben sich überall durch ihre dunkelrote Färbung deutlich ab. Oberhalb des Ringwulstes erhält der cavernöse Körper (Fig. 1c,) ein wesentlich anderes charakteristisches Aussehen. Die Höhlungen liegen hier mit ihrem größten Durchmesser senk- recht zur Haarachse und besitzen keulenförmige Gestalt, die mit großer Regelmäßigkeit bei jedem Lumen in derselben charakte- ristischen Weise ausgeprägt ist. Die Bindegewebsbalken erstrecken sich horizontal von einer Balglamelle zur andern und sind von Faserbündeln zum großen Teile erfüllt. Vergleicht man nun die Gestalt des cavernösen Körpers mit der des Ringwulstes, so ergibt sich, daß beide auf der Konkavseite ihre stärkste Ausbildung erlangen, während sie auf der Konvexseite auf ihr Minimum an Ausdehnung reduziert sind. Die reichere Gliederung des cavernösen Körpers auf der Konkavseite in größere und kleinere Höhlungen hat zur Folge, daß das Blut hier stärker zu zirkulieren vermag. Wie der Befund von Abnutzungsstellen an der Konkavseite der Haarenden ergibt, wird beim Tasten im wesentlichen von der Konkavseite her ein Druck auf die Haare ausgeübt. Durch diesen auf das Haar ausgeübten Druck wird der cavernöse Körper gleichfalls auf der Konkavseite zusammen- gepreßt, das Volumen seiner Höhlungen wird verkleinert, und die Blutmassen sind gezwungen, den Überdruck durch lebhaftes Zirku- lieren in den Höhlungen und abführenden Wegen möglichst aus- zugleichen. Zugleich wird aber auch, wenn man sich die Endigungs- stellen der Tasthaarnerven vergegenwärtigt, die Perzeption der Druckempfindungen dadurch, daß die Wände der Hohlräume leb- hafter bespült werden, eine erhöhte Ausbildung erfahren. Da solche Bluträume auf der Konkavseite in mannigfacher Gestalt und Ausbildung vorhanden sind, so müssen wir den cavernösen Körper auf dieser Seite ebenso wie den Ringwulst als eine An- passung an die Druckwirkungen des Haarschaftes ansehen, da- 3. Heft 70 - Dr. phil. Fritz Sehmidtsdorf: gegen die geringe Ausbildung des cavernösen Körpers als eine Rückbildung, weil an jenen Stellen der Druck weitaus schwächer auf die Bluträume des cavernösen Körpers einwirkt: ER Da der cavernöse Körper und der Ringwulst in so enger Beziehung zu einander stehen, so erscheint es nicht verwunderlich, wenn eine offene Kommunikation zwischen dem Ringsinus und den Höhlungen des cavernösen Körpers besteht, wie sie Dietl aus dem unmittelbaren Zusammenhang der Blutmassen in beiden gefolgert hat, und ich nach meinen Präparaten glaube, als sicher annehmen zu dürfen. Sie besteht darin, daß sich eine der mitt- leren Öffnungen des unteren cavernösen Körpers unmittelbar nach dem Ringsinus zu öffnet. | Die Versorgung des cavernösen Körpers mit Blut geschieht im oberen Teile durch Arterien, die, von oben kommend, die äußere Balglamelle in der Längsrichtung durchziehen und sich kurz vor der Einmündung in die Hohlräume in mehrere Äste teilen — ich beobachtete 3 bis 4 Äste —, im unteren Teile durch von unten herantretende Arterien, die quer zur Haarachse in die Balg- lamelle eintreten und sich ohne Teilung in die großen äußeren Höhlungen ergießen. Innere Balglamelle. Auf den cavernösen Körper folgt im Innern die innere Balglamelle (Tafel III, Fig. 1b), deren ‘binde- gewebige Beschaffenheit keine strukturellen Eigentümlichkeiten darbietet; die Kerne liegen im unteren Teile in Reihen parallel zur Haarachse, im oberen sind sie regellos durcheinander gewürfelt. Während die bisher beschriebenen Schichten ihren Charakter als Modifikationen des Bindegewebes, der aus der Einlagerung des Haares in die Haut resultiert, deutlich bewahrt haben, ist dies bei den jetzt folgenden Haarscheiden, die ihren Ursprung inner- halb des Haarbalges auf einer gemeinsamen Matrix haben, nicht mehr in demselben Maße der Fall (Tafel III, Fig. 2). Äußere und innere Wurzelscheide, Glashaut, Haaroberhäutchen und Haar- rinde entstehen nämlich auf einem gemeinsamen, von kugel- förmigen Zellen gebildeten Grundgewebe, das rings den Papillen- hals umgibt. Auf Längsschnitten gleicht es einer zwischen Papillen- gewebe und Haarbalglamelle beiderseits eingefalzten Zellmasse, die senkrecht zum Haarschaft liegt, sich nach dem Zentrum der Haaranlage zu leicht nach oben umbiegt und am Papillenhalse abgerundet endigt. Man gewinnt auf einem Längsschnitt den Eindruck, als ob sich das Grundgewebe wie mit zwei Haken in die Papille eingeschlagen hätte oder sie mit zwei Klammern fest um- greift (Tafel III, Fig. 1i). Durch diese eigentümliche Lage der Matrix weichen die Walroßborsten von allen bisher beschriebenen Tasthaaren erheblich ab. Vergleicht man hiermit die in der Literatur abgebildeten Längsschnitte, so fällt es auf, daß beim Walroß die Matrix verhältnismäßig weit unter der Papille dahinläuft, während sie bei anderen Tasthaaren — ich habe besonders die Arbeit von Ksjunin im Auge — am Grunde der Papille nur wenig von ihrer Die Oberlippe von Triehechus (Rosmarus) Rosmarus L. 1 Längsrichtung nach 'innen abgebogen ist und keineswegs noch eine Strecke senkrecht zum Haarschaft verläuft. Dieser Umstand hängt damit. zusammen, daß sich bei. den bisher: beschriebenen Tasthaaren regelmäßig die zwiebelförmige Erweiterung nach unten allmählich verjüngt, beim Walroß dagegen diese Verjüngung fort- fällt, und die Papille mit breiter Basis auf der Unterlage aufsitzt. . Bei näherer Betrachtung eines Längsschnittes, auf dem sich das intensiv rot gefärbte Grundgewebe von dem schwächer ge- färbten Papillengewebe abhebt (Tafel III, Fig. 2), erkennt man; daß die Matrix durch eine feine helle Linie (1), die sich gewisser- maßen als ein Kanal zwischen zwei Reihen parallel geordneter Zellen darstellt, in zwei annähernd gleiche Teile geteilt ist. Im unteren Teile sind die Zellen regellos in das Grundgewebe ein- gelagert, im oberen dichter gedrängt und senkrecht zur Begrenzungs- linie angeordnet. Noch bevor jedoch die Matrix in die Richtung der Haarachse umbiegt, ordnen sich die Zellen in parallelen längsverlaufenden Zellsträngen än, aus denen dann die verschie- denen Strata hervorgehen. Äußere Wurzelscheide.. Es beginnt die äußere Wurzelscheide (Fig. 2a) am untersten Rande mit einer Reihe runder Zellen, die ungefähr dort, wo das Grundgewebe die Längsrichtung zum Haar- schaft annimmt, eine spindelartige Form erhalten und sich fast senkrecht zum Haare stellen. Da sie sich im weiteren Verlaufe noch etwas schräg nach oben umlegen, so erhalten sie definitiv eine Lage, die um einen kleinen Winkel von der Senkrechten zur Haarachse abweicht. Ihre Gestalt ist durchgehends spindelförmig. Ungefähr an der Umbiegungsstelle springt die Wurzelscheide un- vermittelt nach außen vor (d) und wird zugleich auf der Innen- seite durch rundliche Zellen verstärkt, die sich nach oben hin mehr und mehr abplatten und parallel zur Haarachse stellen. Die innere Schicht erreicht im ausgebildeten Zustande etwa das Vierfache der äußeren. Beide Schichten erscheinen bei. Karmin- färbung gleichmäßig tiefrot und verlaufen in gerader Linie bis zum Ende der Balglamelle, nur dicht unterhalb des Ringwulstes habe ich eine kleine äußere Anschwellung bemerken können. Glashaut. An den erwähnten Vorsprung der äußeren Wurzel- scheide setzt die Glashaut (Fig. 2e) an, die in ihrem ganzen Ver- laufe farblos bleibt. Innere Wurzelscheide. Die innere Wurzelscheide (Fig. 2b und e) verhält sich der Karminfärbung gegenüber verschieden: Der obere ausgebildete Teil erscheint ungefärbt und fast weiß, die Matrix dagegen intensiv rot gefärbt. Die Matrix besteht wie die der äußeren Wurzelscheide auf der unteren Hälfte des Grund- gewebes, jedoch mehr nach der hellen Mittellinie zu, aus einer locker gelagerten Zellmasse, die an der Umbiegungsstelle ihre größte Stärke erreicht. Weiterhin differenzieren sich die runden Zellen so weit, daß man ungefähr in Höhe des Vorsprunges.der äußeren Wurzelscheide eine äußere oder Henlesche (b} und eine 3. Hefi 172 der Dr. phil. Fritz Schmidtsdorf: innere oder Huxleysche Schicht (c) unterscheiden kann, die beide in unveränderter Stärke das Haar begleiten. Die mit Karmin gefärbte Henlesche Schicht verliert nun sehr bald ihre roten Kerne, auch die Zellen werden farblos und spindelförmig. Die Huxleysche Schicht behält jedoch noch ein beträchtliches Stück höher hinauf ihre rote Farbe, wird erst ganz allmählich schmaler und verliert die länglichen ebenfalls tiefrot gefärbten Kerne. Zu- gleich werden die Zellen ebenfalls farblos, platten sich spindel- förmig ab und ordnen sich parallel zur Haarachse an. Die Spindeln erreichen hierbei eine beträchtliche Länge. Haarcuticula.. Das Haaroberhäutchen (Fig. 2f) drängt sich mit seinem untersten Ende, das auf dem Längsschnitt ein Zell- band von einer einzigen Reihe Zellen darstellt, zwischen dem oberen und unteren Teil des Grundgewebes ein. Man wird die Matrix der Haarcuticula jedoch zum oberen Teile rechnen müssen, da sie gegen die Matrix der inneren Wurzelscheide schärfer ab- gegrenzt ist als gegen die übrigen inneren Schichten. Die Matrix des Haaroberhäutchens besteht aus ovalen Zellen, die an jeder Stelle senkrecht zur Begrenzungslinie der Papille ge- lagert sind. Die Verhornung der Zellen tritt sehr früh ein, meist schon an der Umbiegungsstelle, selten etwas höher. Sobald die Ver- hornung einsetzt, verlängern sich die äußersten Zellen und legen sich dachziegelförmig übereinander. Das äußerste freie, etwas zugespitzte Ende paßt jedesmal in eine entsprechende Vertiefung der inneren Wurzelscheide hinein, so daß Oberhäutchen und innere Wurzel- scheide wie durch Verzahnung fest miteinander verbunden sind. Der eigentliche Haarschaft (Fig. 1f und 2g), der sich durch hellere Färbung von der dunkelbraunen Cuticula unterscheidet, entsteht aus dem größten Teile des oberen, der Papille anliegenden Grundgewebes. Dieses setzt sich aus Zellreihen zusammen, die wie divergierende Radiärstrahlen von der inneren Begrenzungs- linie nach außen verlaufen und in der Nähe der Verhornungsgrenze an Länge zunehmen. An der Umbiegungsstelle fiedert sich das Grundgewebe besenförmig auf. Die letzten deutlichen Reihen sind aber schon mit ihrem der Papille zugekehrten Ende nach oben abgelenkt und verlaufen schließlich in Bögen, deren offene Seite nach oben gekehrt ist. Zugleich werden die Zellen unter fort- währender Größenzunahme, ohne die länglich ovale Form zu ändern, spärlicher und färben sich allmählich schwächer, bis schließlich auch hier ungefähr in derselben Höhe wie bei der Haar- cuticula die Verhornung eintritt. Sie geht sehr langsam vor sich und ergreift vollständig nur die äußere Partie des Haarschaftes. Die innere Partie verhornt, soweit die Papille das Haar durch- zieht, niemals gänzlich. Der unvollständig verhornte Teil re- präsentiert sich als die oben erwähnte weiße Masse, deren zelliger Aufbau mit dem der Papille in nahem Zusammenhange steht und deshalb am besten im 3. Hauptteil an passender Stelle näher be- sprochen wird. Die Oberlippe von Trichechus (Rosmarus) Rosmarus L. 73 Ich möchte an dieser Stelle bemerken, daß sich nur eine einzige Arbeit aus der Fülle der Sinushaarliteratur in ähnlicher Weise mit der Anatomie der innerhalb des Haarbalges gelegenen Haarscheiden, insbesondere mit der Beschreibung der Haarmatrix- zellen beschäftigt. Es ist die Dissertation von Günther, in der u. a. auch die Sinushaare von der Oberlippe des Hundes einer eingehenden Untersuchung unterworfen worden sind. Fassen wir noch einmal die gewonnenen Resultate zusammen, so ergeben sich für den Bau der Epidermis und der Tastborsten folgende Eigentümlichkeiten: 1. Das Subphiltrum zeigt im se zur normal ent- wickelten Epidermis eine stärkere Ausbildung des stratum lucidum und eine tiefgehende Papillenbildung des stratum germinativum, dagegen eine Rückbildung des nicht lamellös, sondern schuppenartig gebauten stratum cor- neum. Ein Vergleich mit anderen Tiergruppen läßt im Aufbau des Subphiltrum eine Verwandtschaft mit der Epidermis des Sohlenballens von Canis familiaris erkennen. . Der Haarbalg besitzt eine flaschenförmige, drehrunde Ge- stalt; er ist ungefähr in der Mitte leicht gekrümmt und weist dort zwei Anschwellungen auf. . Die äußere Haarbalglamelle besteht aus drei Faserschichten, einer äußeren und inneren längsgestreiften und einer mitt- leren, vorwiegend quergestreiften. . Der Ringwulst umgibt das Haar als vollständiger Ring und ist an den Stellen des stärksten Druckes am kräftigsten ausgebildet; er liegt in einer zur Haarachse unter spitzem Winkel nach. oben geneigten Ebene und besteht aus baum- förmig verzweigten Bindegewebsfasern mit Kernen und eingelagerten elastischen Fasern. Wegen seiner Größe und Lage kann er als Verschluß des cavernösen Körpers nicht in Betracht kommen. . Der cavernöse Körper ist nicht nur unterhalb, sondern auch oberhalb des Ringwulstes entwickelt und wie dieser entsprechend dem von außen wirkenden Drucke stärker oder schwächer entwickelt. Er besteht unterhalb des Ringwulstes vorwiegend aus längsgelagerten, oberhalb des- selben nur aus quergelagerten Hohlräumen und steht mit dem Ringsinus in offener Verbindung. . Die innere Balglamelle besteht aus Bindegewebe und ver- hält sich hinsichtlich ihrer Mächtigkeit umgekehrt wie der cavernöse Körper. . Die Glashaut entsteht an einer äußeren Anschwellung der _ Wurzelscheidenmatrix. . Äußere und innere Wurzelscheide, Haaroberhäutchen und Haarschaft entstehen auf einer gemeinsamen Matrix, die 3. Heft 74 = Dr.phil. Fritz Schmidtsdorf: unterhalb der Papille ein beträchtliches Stück senkrecht zur . Haarachse verläuft und am Papillenhalse abgerundet endigt: 9. Die Papille ist von einer nur teilweise verhornten Schicht überkleidet. ee} > II. Bau und Funktion der Papille. 1.. Literaturbesprechung. Bevor ich auf die eigenen Untersuchungen eingehe, die sich speziell auf den Bau der Papille erstrecken, sei es gestattet, auf die Literatur über diesen Gegenstand etwas näher einzugehen, besonders da diese noch nicht in Rücksicht auf das vorliegende Thema zusammengestellt worden ist. Allen bisher erschienenen Arbeiten über die Papille der Tasthaare liegt der gemeinsame Gedanke zugrunde, die Blutgefäße bis zum Eintritt in die Papille zu beschreiben und ihre Ursprungsstellen an den Hauptgefäßen der Haut zu ermitteln. Über die Verzweigung und Endigung der Gefäße liegen nur gelegentliche Äußerungen vor, die durch keine eingehenden anatomischen Untersuchungen näher begründet sind. Gegenbaur erwähnt die Papille nicht besonders, er zeichnet sie niedrig und abgerundet. .. Leydig ist .der erste, der eine genaue Beschreibung des Äußeren verschiedener Papillen von Lutra lutra und Phoca bar- bata liefert. Er findet, daß die kannelierte Papille einer lang aus- gezogenen Zwiebel gleicht, die am Grunde weiß, höher: hinauf dunkelrot erscheint und von einem Hauptgefäß mit mehreren Nebengefäßen durchzogen wird. Nerven fehlen vollständig. Die bisher wenig beachtete Tatsache, daß sich zwischen der Papille und der Innenwand der Pulpahöhle eine besondere Zellschicht be- findet, hat Leydig als einziger Forscher bei Tasthaaren beobachtet. Er fand auch ferner, daß sich diese helle Substanz oberhalb der Pulpahöhle zusammenschließt und im weiteren Verlaufe die Wand des Markkanales bildet. Unter den Autoren der neueren Zeit hat Fritsch dieselbe Schicht bei asinuösen Haaren entdeckt. Schrön findet bei Schnauzhaaren der Katze, daß die Papille % der Länge des Haarbalges überschreitet und mit Gefäßen er- füllt ist, die oben schlingenförmig umbiegen. Odenius hat beobachtet, daß oft eine rote Masse den Mark- kanal eine Strecke weit erfüllte. Er bezieht diese Erscheinung entweder auf das Aufsteigen von rotgefärbtem Plasma oder auf Blutextravasate der Capillaren, die sich im oberen Teile der Papille schlingenförmig umbiegen. Dietl vergleicht die Papille mit einem zierlichen Knauf mit langer, schmaler Spitze. Sie ist öfter entsprechend der gesamten Haaranlage leicht geknickt. Mit dem übrigen Bindegewebe ist sie durch einen Stil verbunden, der den Haarbalg und cavernösen Körper durchbohrt und Gefäßäste aus den Hautgefäßen und dem cavernösen Körper in sich aufnimmt. Die Capillaren bilden im weiteren Verlaufe ein reich verzweigtes Netz. Die Oberlippe von Trichechus (Rosmarus)' Rosmarus L. 75 Einen eigentümlichen Standpunkt vertritt Schöbl in seiner Arbeit, in der er auch die Resultate seiner übrigen Abhandlungen in-den Hauptpunkten niedergelegt hat. Den Tasthaaren von der Flughaut der Fledermäuse, dem äußeren Ohr der Mäuse und Igel und der Igelschnauze fehlt überhaupt eine Haarpapille; statt deren ist ein feines, strahlenförmig auslaufendes Faserbündel vorhanden, in das sich die Corticalsubstanz des Haarschaftes auflöst. Er nennt diese Partie Wurzelzellkörper. Daneben läßt Schöbl' das Vor- handensein von Wurzelzellkörper und Papille bei den Tasthaaren des Igelrüssels gelten und erwähnt auch eintretende Blutgefäße. Wieweit die besenförmige Auffiederung des Haarschaftes bei den obengenannten Tiergruppen zu Recht besteht, müssen noch nähere Untersuchungen ergeben. Wenn auch die Ergebnisse von Schöbls Untersuchungen, soweit sie sich auf die Haarpapille beziehen, von Stieda stark angezweifelt sind, so muß ich doch betonen, daß Schöbl in an- deren baulichen Verhältnissen des Haares dauernd Klarheit ge- schaffen hat ‚und nicht, wie es nach Stiedas scharfer Kritik scheinen könnte, die nötige Sorgfalt bei seinen Beobachtungen hat vermissen lassen. Schöbl bemerkte als erster, daß der ca- vernöse Körper zwischen äußerer und innerer Haarbalglamelle gelegen ist, und die vor ihm als kompakte Lage des Schwamm- körpers bezeichnete Gewebsschicht als innere Balglamelle anzu- sehen ist. Auch finde ich bei ihm zuerst die Glashaut erwähnt und beschrieben. Bahgle Beil nähert sich Schöbls Ansicht; nur nimmt er bei Mäusen statt der Corticalfasern eine feinkörnige Substanz von mäßig ab- geplatteten Zellen und Kernen an. Bei Fledermäusen stellt er jedoch die Anwesenheit von ovalen oder zwiebelförmigen Papillen ausdrücklich fest. Duval hat eine Arbeit über die Gefäße der Tasthaare ver- öffentlicht, die, soweit mir bekannt, in keiner Arbeit referiert worden ist. Der Autor stellt auf Grund von Injektionen fest, daß die Papille der Schnauzenhaare von der Katze und dem Kanin- chen von Blutgefäßen durchzogen wird, die sich netzförmig ver- zweigen und etwas unterhalb der Spitze eine deutliche Schlinge bilden. Seine Resultate über die Zirkulation des Blutes innerhalb der Papille sind, obwohl sie die älteren Angaben übertreffen, in- sofern noch lückenhaft, als Duval wohl aufsteigende Äste be- schreibt und abbildet, nicht aber abführende Gefäße. So endet sein Gefäßsystem plötzlich und ganz unnatürlich mit einerschlingen- förmigen Umbiegung mitten im Gewebe, und man sieht nicht recht ein, wo die hineingeführten Blutmassen wieder abfließen. Infolge- dessen ist er noch nicht in der Lage gewesen, auf Grund seiner Untersuchungen einen Unterschied von Arterien und Venen auf- zustellen. i . Das die Gefäße umgebende Bindegewebe ist formlos : und unbestimmt fibrillär, es setzt sich nach der Spitze zu in runde 3, Heti 76 Dr. phil. Fritz Schmidtsdorf: polyedrische Zellen fort, die wegen ihrer Kernlosigkeit den Ober- flächenzellen der Epidermis gleichen. Sie leiten zu der nach Duval unzweifelhaft existierenden, von der Papille gut unter- schiedenen Marksubstanz des Haares über. Löwe erwähnt bei Tasthaaren des Kaninchens die Um- biegung der Haarbalgfasern in der Papille. Die äußere Haarbalg- lamelle liefert den achsialen Mittelfaden, die innere umgibt diesen, während die Gefäße des cavernösen Körpers am Grunde der Pa- pille spitz auslaufen. Die Richtung der in die Haarzwiebel ein- tretenden Papille bildet mit derjenigen des Haarschaites einen stumpfen Winkel. Bonnet erwähnt den Unterschied in der Länge von Papillen bei Raubtieren und Wiederkäuern. Bei den Carnivora und Ro- dentia ist sie lang ausgezogen und erreicht fast den Hals der Haar- tasche, bei den Ruminantia ist sie kürzer und endigt mehr ab- gerundet. Der Pigmentreichtum wechselt je nach dem Alter des Haares. Die Papille ist als eine Fortsetzung der Balglamelle zu betrachten, deren Fasern am Papillenhalse zirkulär, in der Haar- zwiebel vielfach gekreuzt verlaufen. Eingelagert sind Binde- gewebskörperchen und Sternzellen. Das Blut gelangt aus der Arteria papillaris in die Papille und zirkuliert dort in einem reich verzweigten Gefäß, in welchem Venen und Arterien auftreten. Nerven fehlen. | Ksjunin ist der einzige Autor, der Papillengefäße von der Katze genauer injiziert und beschrieben hat. Die Papille ver- läuft meist in gerader Richtung, doch kommen auch Krümmungen bis zur Größe eines rechten Winkels vor. Sie wird von der Arteria papillaris und noch 1 bis 2 Begleitarterien mit Blut versorgt; diese bilden im weiteren Verlaufe ein engmaschiges Capillarnetz, das sich entsprechend der Erweiterung des mittleren Teiles der Papille ebenfalls erweitert. In der Spitze nehmen die Gefäße einen zur Haarachse parallelen Verlauf an. Von einer schlingen- förmigen Umbiegung erwähnt Ksjunin nichts. Frederic hat an Sinushaaren verschiedener Affen, sowohl Platyrhinen als auch Catarrhinen, die kugelige Papillen besitzen, beobachtet, daß die Grenzflächen der Epithelschicht des Bulbus und der Papillenoberfläche ein gekerbtes Aussehen besitzen und wie durch Verzahnung fest miteinander verbunden sind. Ihm ist es nicht gelungen, an den in Alkohol fixierten Objekten Nerven- endigungen zu studieren; er schreibt darüber folgendes: ‚Über die feinere Verteilung und Endigung der Nerven kann ich nichts aussagen, da das in Alkohol fixierte Material die hierzu nötigen Färbungen nicht gestattete.“ Eine neuere Arbeit über Haargefäße lieferte Unna. Er arbeitet nur mit Injektionen und führt auch die gesamte, bisher an Haut und Haaren geübte Injektionstechnik dem Leser kritisch vor Augen. Sie ist für unser Thema belanglos. Selbst Unnas Arbeit geht nicht über die Erfolge von Ksjunin hinaus und beschränkt sich Die Oberlippe von Trichechus (Rosmarus) Rosmarus L. 77 hauptsächlich darauf, die Lage der. Haärfollikel innerhalb der Lymph- und Blutbahnen der Haut näher zu erklären. Erwähnt wird außerdem, daß die Papillengefäße die schon bekannte Schlingenform zeigen. Eine abgesonderte Stellung hinsichtlich ihrer Papille nehmen die Sinushaare der Cetaceen ein, die von Rawitz, Kükenthal und Japha beschrieben worden sind. Bei dieser Säugetiergruppe zeigt sich neben dem Fehlen eines Ringwulstes als wichtigster anatomischer Charakter der Sinushaare, daß die Papille nicht aus einem Jänglichen, zugespitzten Bindegewebskörper besteht, son- dern sich in eine Anzahl sekundärer Papillen teilt, unter denen man oft eine Hauptspitze und mehrere, um diese im Kreise gelagerte Nebenspitzen unterscheiden kann. Besonders Japha hat durch seine neueste Arbeit über die Haare der Waltiere, eine Fort- setzung und Ergänzung seines 1907 erschienenen Aufsatzes, diesen Nachweis erbracht. Das Ergebnis seiner Untersuchungen ist folgendes: Bei Balaenoptera borealis tritt die Papille etwas seitlich in die leicht umgebogene Haarzwiebel ein und teilt sich in mehrere Nebenpapillen. Ein Papillenhals, wie z. B. bei den Sinushaaren der Carnivora, ist nicht ausgebildet, da die Haarmatrix bis zum Ende vollständig gestreckt verläuft. Die Papille ist somit nach unten meist weit geöffnet, so daß das Bindegewebe mit Gefäßen und Nerven in ganzer Breite in dieses Organ hineinzieht. Die Papille von Balaenoptera physalus zeigt halbkugelige Gestalt. In ihrem lockeren Bindegewebe finden sich keine Nerven, wohl aber in jeder sekundären Spitze eine Gefäßschlinge, die mit den Gefäßen der zentralen Bindegewebsmassen in Verbindung steht. Während Japha 1907 eine unten weit geöffnete Papille abbildet, die nichts von einem Papillenhals erkennen läßt, nähert sich seine Abbildung vom Jahre 1912 wieder mehr der bei Carnivoren typi- schen Form mit einer nach dem Zentrum der Haaranlage zu ab- gebogenen Haarmatrix. Die Papille von Balaenoptera musculus fällt gewissermaßen aus dem Rahmen der typischen Bartenwalhaarpapillen heraus; denn sie zeigt weder ausgebildete Nebenpapillen, noch erreicht sie die Breite und Größe anderer Cetaceenhaarpapillen. Ein Papillenhals ist dagegen deutlich ausgebildet. | Megaptera boops besitzt eine halbkugelige Papille, die eine Anzahl von Spitzen radial aussendet. Ein deutlich ausgebildeter Papillenhals ist vorhanden. Während die Papille bei Tursiops tursio zuweilen glatt ist, zuweilen in mehrere stumpfe Spitzen ausläuft und Andeutungen eines Papillenhalses besitzt, teilt sich die Papille von Phocaena phocaena in auffallend große, stumpf endigende Nebenpapillen. Sie baut sich aus zellreichem, faserigem, mit Gefäßen reichlich versorgtem Bindegewebe auf. Ein Papillenhals ist nur mare entwickelt. 3. Heft 78 } een Dei .pbil. :Eritz!Schmidtsdort:.;...” Die‘-Papille. von Globicephalus melas und Lagenorhynchus acutus Zeigt in der Gestalt keine wesentlichen Abweichungen von der mehrspitzigen typischen Cetaceenpapille. Mi Das Resultat ‘der Untersuchungen Japhas gipfelt also, so- weit diese sich auf die Sinushaarpapille der Cetaceen erstrecken, in der Feststellung der Tatsache, daß die Papille meist mit meh- reren Spitzen endigt und sich hierdurch von der Haarpapille anderer Säugetiere wesentlich unterscheidet. Dieser Bau mag vielleicht, wie Japha hervorhob, zur besseren Ernährung des Haares beitragen, indem hier wie durch die Pa- pillen der Lederhaut eine raschere und allseitigere Durchsickerung der ernährenden Flüssigkeit und infolgedessen auch eine inten- sivere Neubildung von Haarzellen erfolgt. Daß die Spitzenbildung der Papille eine sekundäre Erscheinung ist, glaubt Japha in der Tatsache begründet zu finden, daß die von ihm untersuchten Foetalhaare meist eine ebene Oberfläche, zuweilen leichte Er- hebungen auf ‚dieser aufweisen. Auch Kükenthal machte an Foetalhaaren dieselbe Beobachtung. . In bezug auf die Haarpapillen von Megaptera boops und Tursiops tursio sind Rawitz und Kükenthal zu anderen Re- sultaten gelangt. - ah | R . Bei Megaptera boops verjüngt sich nach Rawitz’ Angaben die Zentralpartie der Papille zu einer einzigen Spitze und wird von einem Kranz von Nebenspitzen umgeben. Was den feineren Bau der Papille anbetrifft, so werden die Zwischenräume zwischen den Papillenspitzen durch Epithelfortsätze ausgefüllt, die ‚der Bulbus des Haares reteartig zwischen die sekundären Papillen sendet‘. Die Haupt- und Nebenpapillen bauen sich auf gemein- samer Grundlage auf und bestehen aus fibrillärem Bindegewebe, das longitudinal die Papille durchzieht und die zentrale Achse in konzentrischen Lagen umgibt. Eingelagert sind runde oder ovale Kerne in unregelmäßiger Anordnung. Im Zentrum durchziehen Gefäße die Papille; ihre Größe schwankt zwischen der von Capil- laren und der von kleinen Arterien oder Venen. Außerdem finden sich. Nervenendigungen in Form von eigenartigen Nervenend- körperchen vor, die im Querschnitt stark an quergeschnittene Nervenfasern mit Neurilemm, Achsenzylinder und Mark erinnern. Ein eingehenderes Studium der Nervenendigungen war Rawitz nicht möglich, da das Material hierzu nicht ausreichte. Die Papille der Schnauzenhaare von Phocaena communis, welche Rawitz ebenfalls untersuchte, gleicht in ihrem Bau der von :‚Megaptera. - Sie besteht aus. dichtgelagertem fibrillärem Bindegewebe, zeigt äber nur 1 bis 2 Gefäßschlingen. Die Spitze teilt sich in 3 „handschuhfingerförmige Zipfel“, entbehrt aber ‚der Nebenspitzen. Es ist also hier die Zentralpartie in mehrere Spitzen geteilt, eine Beobachtung, die mit den Angaben Japhas übereinstimmt. Die Oberlippe von Triehechus (Rosmarus) Rosmarus L. 79 Bemerkenswert sind die Angaben -Kükenthals über die Papillen von Tursiops tursio und Delphinus delphis. ‘Deren Haar- papillen haben ‚‚die Gestalt einer kurzen Säule: von elliptischem Querschnitt‘ und bleiben stets ungeteilt. Nur wenige Blutgefäße durchziehen das mit Cutiszellen angefüllte Organ. Da Küken- thal auch bei Foetalhaaren, wie oben erwähnt, so gut wie gär keine Erhebungen fand, so gelangt er zu folgendem, sich auf die Zahnwalhaarpapille beziehenden Schluß: ‚Die Haarpapille ist ein einheitliches, großes Gebilde, von rundlichem bis ovalem Quer- schnitt und geringer Höhe. Ihre Oberfläche: ist abgeflacht. und einheitlich, nur bei den Foetalhaaren von Platanista gangetich habe ich leichte radiär gestellte Erhebungen auf der Haarpapille angetroffen. Bei allen übrigen Formen, insbesondere auch bei den erwachsenen Tieren, waren die Haarpapillen durchaus einheit- liche Bildungen.‘‘ Stehen diese sich auf die Zahnwale beziehenden Angaben Kükenthals in auffallendem Gegensatze zu Japhas neuesten Untersuchungen, so nähert sich Kükenthals Urteil über die Gestalt der Papille der Bartenwale wiederum mehr Japhas Beobachtungen; denn Kükenthal sagt: ‚Dagegen findet sich im Bau der Haare (von Zahnwalen und Bartenwalen) insofern ein erheblicher Unterschied, als bei den Bartenwalen nicht eine Haarpapille vorhanden ist, sondern eine ganze Anzahl seitlich eintretender, die asymmetrisch angeordnet sind.‘ Die Arbeiten, die sich mit den Nerven der Tasthaare era interessieren nur soweit, als sie übereinstimmend erwähnen, daß sich dem sympathischen Nervensystem angehörende Vasomotoren in der Papille vorfinden. Es sind die Arbeiten von Ostroumow, Maurer, Ksjunin, Botezat, Friedenthal, Scymonowicz. Obwohl es auch meine Absicht ursprünglich ‘gewesen war, den Verlauf der Nerven an den Tastborsten genauer zu studieren, mußte ich diese Aufgabe gleichwohl gänzlich fallen lassen, da durch die langdauernde Einwirkung des Alkohols die Struktur der nervösen Elemente völlig vernichtet war (vgl. Frede£ric). Für die vorliegenden Untersuchungen leistete jedoch die Kon- servierung vortreffliche Dienste. ‘Faßt man noch einmal die in der Literatur gefundenen Re- sultate zusammen, so zeigen alle Arbeiten nur-ein gelegentliches Eingehen auf den Bau der Papille. Es ist allerdings bekannt, daß das Papillengewebe der Balglamelle entstammt und mit Kernen ausgestattet ‚ist, daß Venen und Arterien eintreten und ein ver- zweigtes Capillarnetz bilden; es ist jedoch noch nicht genügend erforscht, wie sich die Fasern in der Papille verhalten, . wie 'die ‚Gefäße gebaut sind, und endlich, wie sie sich zu den: Haarmatrix- zellen verhalten. : Mit anderen Worten: es ist die -Papille noch niemals in Rücksicht auf ihre Bestimmung als Ernährungsorgan des Haares untersucht worden. Zu dieser Frage einen Beitrag zu liefern, ist die. Aufgabe der folgenden. Zeilen. 3. Heit 80 Dr. phil. Fritz Schmidtsdorf: 2. Äußere Gestalt. Fritz Römer sprach einmal in klarer Form den Geshnkch aus, daß die Papille dem Haare als Ernährungs- und Befestigungs- organ dient. Auch ich möchte die Aufgabe der Papille dahin präzi- sieren, daß sie dem Haare Ernährungsstoffe zuzuführen und ihm als Stützpunkt zu dienen hat. Schon ein Längsschnitt durch den Haarbalg zeigt, daß das Haar mit allen akzessorischen Membranen auf der zentral gelegenen Papille ruht. Speziell der Haarschaft erhält durch sie eine feste Lage, da er mit seinem unteren Teile bis zum Zusammenschluß des erweiterten Pulparaumes auf der Papille als stützender Unterlage aufruht. Der Hauptwert der Papille liegt aber wohl darin, daß sie das Haar ernährt. Um diesen Nachweis zu führen, wurde die Papille zunächst einmal von allen Teilen des Haares befreit. Dies geschah auf folgende Weise: Nachdem alle akzessorischen Scheiden bis auf den Haarschaft abgelöst waren, wurde der unterste Teil des: Haarschaftes in Streifen von der Papille losgelöst. Hierbei schälte sich meistens nur das Oberhäutchen mit einem Teile des Haarschaftes ab, der übrige konsistentere Teil mußte mit einem Messer in der Längsrichtung des Haares abgetrennt werden. War so die Papille freigelegt, so zeigte sich leider, daß jedesmal die äußerste, feinste Spitze entweder im Haarschaft verblieben oder zerrissen, jedenfalls für eine Untersuchung unbrauchbar geworden war. Auch ein plötzliches Herausziehen der Papille aus dem Haare, ein Verfahren, welches Leydig anwandte, hatte denselben negativen Erfolg, da die Spitze wegen ihrer schwammigen Be- schaffenheit leicht abreißt. Darum nahm ich die Präparation von der entgegengesetzten Seite vor und spaltete den Haarschaft bis kurz oberhalb der Papillenspitze in zwei Hälften, die ich dann auseinanderriß. An der einen blieb die Papille, noch von etwas Horn umgeben, vollständig haften und konnte nun mit geringer Mühe in toto von allen Fremdteilen befreit werden. Allerdings ist es äußerst schwierig, beim Abschneiden der verhornten Teile die Spitze unversehrt zu erhalten. Die so herauspräparierte Papille zeichnet sich durch ihre beträchtliche Länge aus, wie es schon Bonnet für die Carnivora festgestellt hat. Man kann ihre Gestalt im Gegensatz zu den bisher bekannten Tasthaarpapillen nur noch entfernt zwiebelförmig nennen, viel eher gleicht sie einem regelmäßigen Kegel, der mit fein ausgezogener Spitze weit oberhalb des Ringwulstes endigt. Auf OQuerschnitten zeigt sie im unteren Teile eine gleichmäßig runde Form, nach der Spitze zu erhält sie eine seitlich zusammen- gedrückte Gestalt, was sich auf Querschnitten durch einen ovalen oder spindelförmigen Umriß kund gibt. Während sie sich im all- gemeinen ziemlich regelmäßig bis zur Spitze verjüngt, bildet ihr Fuß hiervon insofern eine Ausnahme, als er auf einer Seite etwas verdickt ist. Auf Längsschnitten kann man nämlich bemerken, daß die eine Begrenzungslinie der Papille in gerader Richtung bis Die Oberlippe von Trichechus (Rosmarus) Rosmarus L, 81 zum Ende ansteigt, die andere dagegen mit einem starken Bogen nach außen beginnt und erst allmählich wieder die gerade Richtung zur Spitze einschlägt. Es ist dies die letzte Andeutung einer zwiebelförmigen Ausbuchtung der Papille und entsprechenden Aushöhlung der Pulpa, die bei Trichechus im Verhältnis zur Länge der Papille makroskopisch nicht mehr bemerkbar ist. Die von Leydig beobachtete Kannelierung der Papille habe auch ich fest- stellen können. Im unteren Teile finden sich mehrere Einkerbungen, die sich als Einstülpungen der Außenwand in das Papillengewebe darstellen; jedoch erreichen nur zwei sich diametral gegenüber- liegende eine größere Höhe, selten die Spitze. Was nun die natürliche Färbung der Papille betrifft, so lassen sich darin drei Zonen unterscheiden. Der unterste Teil, dessen Höhe ungefähr 1/, derjenigen der Papille beträgt, besitzt eine weißliche Färbung, wie sie nach Behrens-Kossel-Schieffer- decker für Organe, die aus elastischem Gewebe bestehen, typisch ist (Tafel II, Fig. 6). Der mittlere Teil, der sich ungefähr über 3/, der Papillenhöhe erstreckt, ist in der unteren Hälfte dunkel- braun, in der oberen rotbraun gefärbt. Der letzte, oberste Teil ähnelt in der Färbung wieder dem untersten; er besitzt eine hell- gelbe Farbe. Die Unterschiede in der Färbung haben darin ihren Grund, daß erst im mittleren Teile die Blutgefäße zur vollen Entfaltung gelangen und dort reiche Verzweigungen bilden, während sie im untersten Teile noch ein enges Lumen bewahren und wenig Ver- zweigungen abgeben und im obersten nur noch in geringer Zahl vorhanden sind. 3. Das Gewebe. Um mir Gewißheit über den inneren Bau der Papille zu ver- schaffen, zerlegte ich sie in Längs- und Ouerschnittserien. Diese färbte ich zunächst mit Haematoxylin nach Hansen ungefähr eine Stunde, dann mit wäßriger Lösung von Pikrinsäure und Säurefuchsin zwei Minuten lang und erhielt Schnittbilder, auf denen das Bindegewebe gelbbraun, die Bindegewebszellen dunkel- gelb, die Kerne schwarz, die Venenwände dunkelrot, die Muskel- zellen der Arterien gelb und die Blutkörperchen leuchtend gelb erschienen. Zum Studium der elastischen Fasern kombinierte ich die Hansensche Haematoxylinfärbung mit der Weigertschen Resorcin-Fuchsinfärbung, wandte auch die Unnasche Orcein- färbung allein an und erzielte mit diesen sehr befriedigende Re- sultate. Die elastischen Fasern erscheinen nach der Weigertschen Methode als tiefblaue, einfach kontourierte wellige Linien, die den Eindruck machen, als ob sie mit einem Kopierstift in das Gewebe eingezeichnet wären. Ausgezeichnete Resultate ergab auf Längs- schnitten eine Färbungsmethode, die von Hofmann bei Würmern angewandt wurde; sie besteht darin, daß man mit einer passend zusammengesetzten Mischung von wäßriger Pikrinsäure und Me- thylblau das Gewebe ungefähr acht Minuten vorfärbt und mit Archiv für Naturgeschichte i EN 1916. A. 3. 6 3. Hett 82 .. 2002 De phil. Fritz Sehmidtsdorf: wäßriger Eosinlösung ungefähr zehn Minuten nachfärbt. Hierbei treten die hellgrün bis hellblau tingierten elastischen Fasern in ganzer Schärfe hervor, ebenso die intensiv rot gefärbten Binde- gewebszellen. Diese Methode ist allerdings in bezug auf das Methylblau sehr launisch, da schon das Umrühren der Färb- flüssigkeit in der Cuvette genügt, um die Färbkraft des Methylblau zu beeinträchtigen. Die Papille stellt, wie sich aus Längsschnitten ergibt, eine unmittelbare Fortsetzung der inneren Balglamelle dar. Die äußere Lamelle sendet keine Fasern in die Papille, sondern verdickt sich nach oben, indem sich die hier meistenteils senkrecht zur Haar- achse verlaufenden Fasern etagenförmig übereinanderlagern und so ein Polster bilden, auf dem die Papille ruht. Nach Bonnet ist die Papille eine Fortsetzung des Haarbalges, ohne Unterschied, ob des inneren oder des äußeren, nach Löwe dagegen direkt von der äußeren Balglamelle abzuleiten. Duval und Ra witz schreiben ihr eine fibrilläre, ungeordnete Struktur zu (cf. Tafel III, Fig. 1a,). Die ursprünglich recht starken elastischen Fasern der äußeren Lamelle zerteilen sich bei der Bildung des Polsters dichotomisch in kleinere Fäserchen und verflechten sich nach oben hin immer enger, so daß sie in dem höchsten Teile der Kuppe engmaschige Netze bilden. Hierbei ändern die Fasern ihre Hauptrichtung nicht, sondern verlaufen stets senkrecht zum Haarschaft. In das Polster münden die Balken des cavernösen Körpers seitlich ein, die Fasern der inneren Balglamelle dagegen biegen sich, sowie sie auf die Konvexseite des Polsters stoßen, nach oben um und drängen sich zwischen den Gefäßen und dem Kopf der Haar- matrix in die Papille ein. Sie bilden hier das Gewebe des Papillen- halses. Um sich ein anschauliches Bild von dem Eintritt des Balg- gewebes in die Haarzwiebel zu machen, denke man sich in die Grundfläche eines geraden Kreiskegels ein Loch in Form eines ' kleinen zentralen Kreises eingebohrt und durch dieses ein Bündel feinster Fäden in den Kegel eingeführt. Dann entspricht der Kegel dem Papillenraum, die kreisförmige Öffnung mit den Fasern dem von Gewebe erfüllten Papillenhals und der Rest der Grundfläche, der als Kreisring auftritt, der Oberseite der ringsum eingefalzten Haarmatrix. Beim Eintritt in die Papille sind die Fasern, unter denen die elastischen in weitaus überwiegernder Mehrzahl vertreten sind -und eine ansehnliche Stärke erreichen, leicht gewellt (Tafel V, Fig. 6). Je nach der Stärke der auftretenden Wellenlinien kann man zwei Regionen der Fasern unterscheiden, eine zentrale und eine periphere. Die periphere Partie ist von Anfang an stark gewellt und paßt sich der Begrenzung des Papillenhalses und Papillenbodens an, d. h. sie passiert wie die übrigen Fasern erst den Papillenhals, biegt dann aber in scharfem Bogen längs des untersten Randes der Papille um und hält sich stets in paralleler Richtung mit dem Boden der Papille. Diese Faserlage verläuft Die Oberlippe von Trichechus (Rosmarus) Rosmarus L. 835 also der Hauptsache nach senkrecht zur Haarachse und besteht ‘aus einem Bündel mehrerer übereinandergelagerter, gleichartig gekrümmter Fasern. In der Nähe des Randes werden die Wellen- linien undeutlicher und machen einem locker gelagerten Binde- gewebe Platz, das auch die unmittelbar über den Fasern gelegene Partie erfüllt, etwa in der Weise, daß auf Längsschnitten jeder- seits in der untersten Ecke ein Dreieck von diesem Gewebe er- füllt wird. Die zentrale Gewebsmasse tritt in Form von längsverlaufenden und leicht gekrümmten Fasern in die Papille ein und breitet sich hier strahlenförmig über die ganze Papille aus (Tafel III, Fig. 1g). Dies geschieht im untersten, äußerlich weiß erscheinenden Teile der Papille. Sobald die äußersten Fasern den Rand erreicht haben, schlagen sie alle die Längsrichtung ein und beginnen, sich nach Art von \Wellenlinien regelmäßig zu kräuseln. Die Kräuselung, die zunächst nur schwach auftritt, erreicht mit vollständig trans- versalen Krümmungen ihren Höhepunkt und nimmt allmählich wieder soweit ab, bis die Fasern jede wellenartige Krümmung verloren haben. Diese Erscheinung betrifft alle Fasern in gleicher Höhe der Papille und in gleicher Weise. Sie krümmen sich so gleichartig, daß die Wellenlinien genau parallel zueinander ver- laufen, und die Wölbung der einen genau in die der Nachbarfaser hineinpaßt. Nach der Krümmung sind die Fasern stärker aus- gebildet als vorher und lockerer gelagert (Tafel VI, Fig. 7, 8). Jede starke Faser erscheint auf den ersten Blick doppelt kon- touriert und hyalin, bei näherer Betrachtung jedoch zeigt es sich, daß sie aus einem Bündel feinster, einfach kontourierter Fasern besteht. Die Fäserchen sind meist spiralig um eine Mittelachse gedreht und auf Längsschnitten schräg zur Hauptachse des Faser- bündels gelagert. Sie bilden deutliche Anastomosen, während sie kurz nach dem Eintritt in die Papille dichtgedrängt und parallel nebeneinander herliefen und nur durch dünne Fäden miteinander verbunden waren. Unter den Verzweigungen finden sich die ver- schiedensten Arten vor: z. B. spaltet sich eine stärkere Faser in zwei oder mehr ebenso starke, oder es löst sich von einer Haupt- faser ein kleiner Ast ab und verbindet sich mit einem benachbarten zu einer neuen größeren Faser. Ungefähr in der Mitte der Papille nehmen die Fasern eine andere Richtung ein und wandeln sich von längsverlaufenden zu querverlaufenden um. Dieser Übergang, der sich am besten auf Ouerschnitten studieren läßt, vollzieht sich in der Weise, daß sich zunächst die ziemlich kompakten Faserbündel lockern und allmählich eine immer schrägere Richtung ännehmen. Auf Quer- schnitten macht sich diese Umwandlung dadurch geltend, daß die anfangs senkrecht zur eigenen Achse getroffenen Fasern immer schräger angeschnitten werden und dadurch immer längere Quer- schnittsbilder der Faserbündel entstehen. Bei vollständiger Um- ordnung kann man die Fasern der ganzen Länge nach wie auf 6* 3. Heit 84 Dr. phil. Fritz Schmidtsdorf: Längsschnitten verfolgen. Da jedoch von der Änderung der Richtung nicht alle Fasern zugleich betroffen werden, so trifft man häufig längsverlaufende neben querverlaufenden an. In diesen Fällen umschließen die OQuerfasern mehrere Längsfaser- bündel, sie zu einem größeren Bündelkomplex vereinigend. Un- gefähr wie man ein Paket mit Schnur umwickelt, so umspinnen diese Ouerfasern längsverlaufende Faserpakete. Dabei anastomo- sieren die Querfasern, die niemals die Stärke der früheren Längs- fasern erreichen, miteinander und endigen oder entspringen an den Faserpaketen. Ist die Umordnung aller Fasern ‚vollzogen, so kann man eine rasche Abnahme des Fasergewebes in dem Maße bemerken, wie die Gefäße an Größe wachsen. Die Fasern werden hier ganz und gar als Stützelemente der Gefäßwände aufgebraucht und sind in der. Spitze der Papille gänzlich verschwunden. 4. Die Gefäße. Das Gefäßsystem der Papille besteht aus Arterien und Venen, deren Verlauf und Struktur sich nur auf Ouerschnitten deutlich studieren läßt. An der Hand einer Ouerschnittserie, die durch die Papille vom Boden bis zur Spitze geführt ist, gewinnt man ein übersichtliches Bild über die Ausbreitung der Gefäße in der Papille. Im Zentrum der den Papillenhals durchziehenden Fasern liegt die unregelmäßig gestaltete Hauptarterie. Von anderen mit be- sonderer Wandung versehenen Gefäßen ist in dieser Region nichts zu bemerken, nur deuten einige äußerst feine Spalten im Gewebe darauf hin, daß hier vielleicht die Ausführungsgänge von Venen zu suchen seien. Jedenfalls habe ich niemals die Hauptvene als geschlossenes Gefäß bis zur Austrittsstelle aus der Papille ver- folgen können. Sobald die Fasern und Gefäße in die eigentliche Papille eintreten, zeigt diese ein wesentlich anderes Bild. In der zentralen dichtgedrängten Bindegewebspartie, die sich durch ihre dunklere Färbung von dem peripheren, etwas lockerer gelagerten Gewebe abhebt, liegt die Hauptarterie, die mit ihrer nunmehr länglichen Gestalt etwa einer spaltförmigen Öffnung im Gewebe gleicht (Tafel VI, Fig. 9). Um die Mitte gruppieren sich in kon- zentrischen Ringen kleinere Gefäße, unter denen sich gewöhnlich zwei bis drei Arterien und viele Venen befinden. Sie sind zum Teil rund, zum Teil polygonal und gezipfelt. Auch die spätere Hauptvene zeichnet sich schon hier durch ihre Lage unmittelbar neben der Hauptarterie und ihre alle anderen Venen überragende Größe aus. Von den im Zentrum gelegenen Gefäßen zweigen sich nun ungezählte feinste Venenröhrchen mit wohlausgebildeter Wandung ab und ziehen, unmittelbar am Boden der Papille entlang laufend, zum Rande, wo sie nach oben umbiegen und als ein -Venensaum mit allerfeinsten Öffnungen den Papillenrand ringsum besetzen (Tafel IX und X, Fig. 17, 19 und 20). Man hat demnach drei Gefäßgruppen zu unterscheiden. Das Plut wird 1. durch Arterien in die Papille gepreßt und kann nun Die Oberlippe von Trichechus (Rosmarus) Rosmarus L. 85 3. durch die Hauptvene, die die ganze Papille durchzieht, und durch die kleineren Venen, die teilweise in den cavernösen Körper münden, 3. durch die Randcapillaren, die sich mit den kleineren Venen wieder vereinigen, abfließen. Im Verhältnis zum Gewebe nehmen die Gefäße im unteren Teile der Papille einen sehr kleinen Raum ein, da die Gewebs- massen zwischen dem Rande und dem Zentrum, abgesehen von den nur am Boden dahinziehenden Venen, von Gefäßen frei sind. Wir befinden uns hier in der Region, in der noch das Bindegewebe vorherrscht, und die sich äußerlich durch ihre weiße Farbe charak- terisiert. Die Ausbreitung und Verzweigung der Gefäße wird nun da- durch eingeleitet, daß diese an Stärke allmählich zunehmen und sich mehr und mehr vom Zentrum entfernen, unter steter Ver- zweigung allmählich den ganzen Papillenraum einnehmend. Wäh- rend die Hauptarterie im Zuge durch die ganze Papille überhaupt nur wenige Äste abgibt, so daß sich in der Höchstzahl nur drei wohlausgebildete Arterien vorfinden, sind es hauptsächlich die Venen, die sich so reichlich verzweigen. Die Hauptvene, die als Beispiel für alle Arten der typischen Verzweigung dient, gibt ent- weder Äste ab, die als selbständige Venen die Papille durchziehen, oder verbindet sich durch kurze Querfasern mit benachbarten Venen oder, was sehr merkwürdig ist, nimmt eine kleinere Vene für ein kurzes Stück in ihr Lumen auf, entläßt sie aber bald wieder ins Gewebe als selbständige Vene. Hierbei verschwindet die Vene niemals ganz im Lumen der Hauptvene, sondern verschmilzt mit ihr nur soweit, daß die Scheidewand zwischen beiden auf ein kurzes Stück entfernt ist, die Lumina beider Venen dagegen durch vorspringende Zapfen (auf Querschnitten) getrennt bleiben. Bei der erneuten Abtrennung zerfällt die kleinere Vene regelmäßig in mehrere Gefäße. Da sich diese Art von Verzweigung, die mehr einer Anastomosenbildung ähnelt, unzählige Male an der Haupt- vene und den kleineren Venen wiederholt, so macht die ganze Gefäßausbreitung den Eindruck einer netzförmigen Verzweigung, wie sie bei anderen Säugetieren von Dietl, Duval, Bonnet, Ksjunin auf Injektionspräparaten gesehen, aber niemals ana- tomisch begründet wurde. Die Ausbreitung der Gefäße erreicht im zweiten Drittel der Papille, das äußerlich durch die rotbraune Farbe kenntlich wird, ihren Höhepunkt. Die Arterie hat bis dahin ihre Gestalt vielfach geändert. Die längliche Gestalt hat sich zu einer annähernd vier- eckigen Öffnung umgebildet, wobei die Wände wie eine Art Polster ihre Konvexseite dem Lumen zugekehrt haben. Unter fort- währender Richtungsänderung des größten Durchmessers werden die Ecken sogar zu Zipfeln, die mit ihren Spitzen in das umgebende Gewebe hineinragen. Diese runden sich jedoch. bald wieder ab. Schließlich nimmt dieArteriezunächst eineovale, dann kreisrunde Ge- 3. Hit 86 | Dr. phil. Fritz Schmidtsdort: stalt an, diebiszum Endeder Papilie beibehalten wird. Nurdas Lumen verengert sich entsprechend der Verjüngung der gesamten Papille. Die Hauptvene erreicht in der erwähnten Region einen Durch- messer, der mindestens zehnmal so groß ist wie der der Haupt- arterie (Tafel VII, Fig. 10). Um einen Begriff von der Mächtigkeit der Gefäße zu geben, seien die natürlichen Maße des durch Fig. 10 wiedergegebenen Schnittes angeführt: Kurzer Durchmesser der Vene: sul u Langer r Wi e 409 u Lumen der Arterie ohne Adventitia: 28 u sr e NO ORTIERE: ” 129 u. Kurzer Durchmesser der Papille: 945 u. Langer 1269 u Die Maße des auf Tafel IX, Fig. 17 wiedergegebenen Prä- parates sind: Kleiner Durchmesser der Vene: 267 u Großer in hr \, 284 u Kleiner Durchmesser der Papille: 419 u Großer MN \ ir 783 u Die kleineren Venen folgen der Hauptvene an Mächtigkeit. Je näher der Spitze, um so mehr dominiert die eine große Haupt- vene in der Papille, indem sie die kleineren teilweise in sich auf- nimmt, teilweise zum Rande drängt. Sie erstreckt sich hier fast von einer Längswand der spindelförmig durchschnittenen Papille bis zur anderen und läßt nur in den Spitzen der Spindel Raum für die Arterie und mehrere größere Venen. Das Papillengewebe verschwindet mehr und mehr, so daß schließlich nur noch Gefäße die Papille erfüllen. Die Fasern haben sich gewissermaßen auf die Venenwände niedergeschlagen, die hier im Vergleich zu unteren Schichten und zum Lumen eine weit stärkere Wandung besitzen und sich mit ihren Wänden unmittelbar gegeneinander stützen. Das Gefäßnetz in der Spitze wird hinter der ausführlichen Darstellung des Arterien- und Venenverlaufes näher besprochen werden. a) Arterien. Wie Baum und Bärner festgestellt haben, erfahren die Wandungen der Blutgefäße je nach ihrer Lage im Gewebe eine verschiedenartige Ausbildung. Es herrscht das Prinzip vor, bei der Gefäßwand nach Möglichkeit Faserschichten auszuschalten, sobald das umliegende Gewebe imstande ist, die Funktion der fehlenden Schichten unter leichter Modifikation der eigenen Struk- tur zu übernehmen. So führt z. B. Bärner die Beobachtung von Baum an, daß dem Schädelknochen benachbarte Arterien an der Anlagerungsstelle Wandverdünnungen zeigen, da der Knochen einen Teil der Funktion der Arterienwand übernommen hat. Auch bei den Wandungen der Papillengefäße ist ein ähnliches Prinzip durchgeführt, und die genaue Verfolgung der Gefäße, zunächst der Arterie, wird entsprechende Aufschlüsse darüber geben. Die Oberlippe von Trichechus (Rosmarus) Rosmarus L. 87 Die in die Papille eintretende Hauptarterie zweigt sich von der Arteria subpapillaris ab und gelangt ungefähr im Zentrum des eintretenden Bindegewebes in etwas schräger Richtung in die Papille, verläuft aber bald in gerader Richtung weiter. In ihrer Wand finden sich die Schichten entwickelt, die man gewöhnlich bei Arterien ausgebildet sieht: Epithel, Elastica interna, Media, Elastica externa und Adventitia. Das Epithel zeigt die Form kleiner polygonaler, meist viereckiger Zellen, die bald schmal, bald etwas breiter ins Lumen der Arterie hineinragen. Die im unteren Abschnitt stark entwickelte Elastica interna trennt als leicht gewellte Lamelle von typisch elastischer Natur das Epithel- rohr von der Media. Sie scheint manchmal, mit der Weigertschen Lösung tiefblau gefärbt, doppelt vorhanden zu sein, indem zwei parallel gewellte Faserlamellen auf ein kurzes Stück konzentrisch nebeneinander verlaufen. In höheren Partien verliert sie ihren Charakter als elastische Membran mehr und mehr und nimmt, wie die Färbung zeigt, rein bindegewebigen Charakter an. Nach der Spitze zu verliert sie allmählich an Stärke, bis sie schließlich im obersten Ende der Papille nicht mehr in die Erscheinung tritt. Die Media zeigt die typische Anordnung der Muskelzellen, sie ist am breitesten entwickelt und von einer zirkulär verlaufenden elastischen Faserlamelle durchzogen, die sich bald an die Elastica interna anlehnt, bald sich von ihr entfernt. Je mehr sich die Arterie der Spitze nähert, um so schmaler wird die Muskelschicht und besteht schließlich aus zwei konzentrischen, dicht aneinander- gelagerten Ringen. Die elastischen Fasern sind allmählich an die Außenseite gerückt und haben sich mit der Elastica externa ver- einigt. Diese erscheint anfangs sehr schmal, verstärkt sich jedoch später durch die ebenerwähnten Fasern zu einer ansehnlichen elastischen Membran, die leicht gewellt die Media umgibt. In größerer Nähe der Spitze rückt sie von der Media ab und bildet zwischen sich und dieser die sogenannte innere Adventitia. Die Adventitia wird nun, wie ich unzweifelhaft festgestellt habe, nicht von der Arterienwand hervorgebracht, sondern stellt sich als eine Modifikation des Papillengewebes dar. Beobachtet man den Eintritt der Arterie in das Papillengewebe genauer, so bemerkt man, daß sie im Grunde genommen einer Adventitia ent- behrt. Um die Arterie erstreckt sich ein freier Raum, den nur einzelne von der Arterie abgehende Fasern durchziehen. Das nächstliegende Gewebe ist von sehr lockerer Struktur und kommt als Adventitia zunächst nicht in Betracht. Allmählich rückt aber das Gewebe dichter an die Arterie heran und nimmt eine kon- sistentere Beschaffenheit an (Tafel VI, Fig. 9b). Sobald es sich an die Elastica externa anlegt, nimmt es Formen an, die den Ein- druck erwecken, als ob Protuberanzen aus der quergeschnittenen Arterie gegen das Papillengewebe vorschießen (Tafel VII, Fig. 11c, 12b, Tafel VIII, Fig. 13b). Von hier an kann man von einer regelrecht ausgebildeten Adventitia- der Arterie sprechen. ‚Die 3. Hedi 88 Dr. phil. Frita Schmidtsdort: Umwandlung des so in den Bereich der Arterienwand neu ein- bezogenen Gewebes schreitet allmählich weiter fort. Es nimmt eine zirkuläre Faserung an und schlängelt sich in vielen parallelen Wellenlinien um die Arterie herum, an einigen Stellen stärkere Vorsprünge gegen die Umgebung bildend. In der Region der Querfasern gehen auch die zirkulären Fasern der Adventitia ohne besondere Umordnung in das benachbarte Gewebe über und stellen so eine unmittelbare festigende Verknüpfung von Papillengewebe und Gefäßwand her. Im weiteren Verlaufe teilt sich die Ad- ventitia in zwei verschieden geartete Schichten, eine innere und eine äußere Adventitia (Tafel VIII, Fig. 14b, d), von denen die innere hauptsächlich die elastischen Elemente, die äußere nur Bindegewebsfasern besitzt, die die Struktur des in seinen Elementen längsverlaufend angeordneten Papillengewebes zeigen, aber vor- wiegend quer verlaufen. Beide Teile sind durch eine starke ela- stische Faserlamelle, die ehemalige Elastica externa, die sich von der Media mehr und mehr losgelöst hat, voneinander getrennt (Tafel VIII, Fig. 14a). Diese ist reichlich gewellt und nimmt in ihren Hauptzügen verschiedene Formen an, z. B. umgibt sie die Arterie in Form eines Dreiecks oder eines Herzens (14a), bald in Form einer Ellipse oder Spindel (Fig. 15a); die Arterie selbst liegt dann entweder zentral oder exzentrisch innerhalb des Membran- rohres. Die Gestalt der Lamelle richtet sich voliständig danach, wie die Arterie zwischen den übrigen Gefäßen der Papille Platz findet. Zwischen der Membran und der Arterienmedia befindet sich basal eine Anzahl von konzentrisch verlaufenden elastischen Fasern, apikalwärts legen sie sich alle der Membran innen an, und an ihre Stelle tritt ein Bindegewebe mit undeutlich entwickelten Radiärfasern, die strahlenförmig von der Mitte zur Elastica ex- terna verlaufen. Außerhalb der Membran befindet sich die äußere Adventitia in Form von modifiziertem Bindegewebe, das anfangs noch regelmäßig gewellte Fasern zeigt ; in höheren Regionen werden jedoch die Wellenlinien unregelmäßiger und verschwinden schließ- lich ganz und gar (Fig. 15d). In größerer Nähe der Papillenspitze verschwindet die Adventitia vollständig, wohl aus dem Grunde, weil hier kein Platz mehr für eine wohlausgebildete äußere Ad- ventitia vorhanden ist; so besteht als definitive Umhüllung der Arterienwand eine starke elastische Lamelle, in der die Arterie wie in einer Hülse steckt (Fig. 15a). Im Verhältnis zum Lumen der Arterie nimmt die Elastica externa einen ungemein großen Raum ein. Ein Vergleich der Papillenarterie mit der oben erwähnten Schädelarterie zeigt, daß auch hier das umliegende Gewebe die Funktion eines Teiles der Arterienwand, der Adventitia, über- nommen hat. Die Anpassung des Papillengewebes geht sogar so weit, daß es die Adventitia der Arterie durch Abänderung der eigenen Struktur vollständig ersetzt, während die Schädelarterie an der be- treffenden Stelle nur eine Verdünnung ihrer Wandschichten zeigt. Die Oberlippe von Triehechus (Rosmarus) Rosmarus L. 89 b) Venen. In noch höherem Maße als bei der;Arterienwand beteiligt sich das Papillengewebe an dem Aufbau der Venenwand. Sie ist bei allen Venen nach demselben Plane aufgebaut und läßt sich in ein Endothel und eine Media, wie die Schicht vorläufig heißen mag, zerlegen. Beide sind durch eine feine Haut, die Elastica interna, voneinander getrennt; jedoch besteht diese Elastica nicht aus typisch elastischem Gewebe, sondern aus starkfaserigem Binde- gewebe, dessen Natur ungefähr die Mitte einhält zwischen ela- stischen und Bindegewebsfasern (Tafel VII, Fig. 10). Das Endothel ist bedeutend schwächer als bei Arterien aus- gebildet und besteht aus spindelförmigen, mit zugespitzten Enden versehenen Zellen, die der Elastica interna eng anliegen. Im Gegensatz zu den oberen Regionen der Papille, in denen das Endo- thel im Vergleich zur Media nur wenig in die Erscheinung tritt, bemerkt man am Grunde der Papille größere Endothelzellen, die sich durch ihren gekörnten Inhalt deutlich von der Media abheben. Die Media bietet nun ein interessantes Objekt dar, die An- passungserscheinungen des Papillengewebes an ihre Funktion als Stützelemente von Gefäßen eingehend zu studieren. Hatten wir schon bei der Arterie wahrgenommen, daß die Papille durch Um- bildung ihres Gewebes zunächst die gesamte Adventitia, später- hin nur einen Teil derselben hervorbringt, so wird es auch bei der Vene zur Gewißheit, daß das Papillengewebe einzig und allein sämtliche Elemente der Venenmedia liefert. Verfolgt man nämlich die Hauptvene, die hier die analogen Verhältnisse der kleineren Venen widerspiegelt, von ihrem Eintritt in die Papille an bis zur feinsten Spitze, so gewahrt man, daß zunächst noch im Papillen- halse die spaltförmige Vene von keinerlei modifiziertem Binde- gewebe umschlossen wird. Sobald die Vene in die eigentliche Papille eintritt, wird das Gewebe in unmittelbarer Nähe des Gefäßlumens dichter und färbt sich auch intensiver als die übrigen Partien. Aus diesem dichteren Gewebe heraus entwickelt sich allmählich eine besondere Begrenzungslamelle von zunächst noch sehr. undeutlicher faseriger Struktur. Obwohl sich die längs- verlaufenden Fasern der Papille in unmittelbarer Nähe des Venen- lumens allmählich in querverlaufende umwandeln, so ist von deutlich hervortretenden Zirkulärfasern zunächst noch nichts zu bemerken, vielmehr macht die Wand auf Querschnitten den Ein- druck eines homogenen Kreisringes. Allmählich lockert sich das Gewebe der Media, und aus der vorher strukturlosen Fasermasse sieht man jetzt mehr und mehr einfach kontourierte Fasern in Gestalt von dunklen Linien hervortreten. Sie verlaufen zunächst stark gewellt und erinnern an die Fasern der Arterienwand (TafelIX Fig. 16a). Im ausgebildeten Zustande verlieren sie die wellen- artige Kräuselung und umziehen in großer Anzahl und zu kompakten Bündeln vereinigt als Zirkulärfasern das Venenlumen, indem sie bald einander parallel verlaufen, bald sich mit einander verflechten. 8. Heft 90 Dr. phil. Fritz Sehmidtsdorf: Wenn wir den Verlauf der Vene verfolgen, so ist ersichtlich, daß sie die Papille mit sehr gering entwickelter Wandung betritt, indem sich das sie abgrenzende Papillengewebe anfangs der Struk- tur nach fast indifferent verhält. Bald aber schließt es sich enger zusammen, was sich in der intensiveren Färbung kund gibt, und bildet so den Anfang einer Adventitia, deren längsverlaufende Fasern zu locker gelagerten und späterhin zu gleichmäßig struk- turierten Zirkulärfasern umgewandelt werden. Eine Bestätigung findet der vorwiegend bindegewebige Charakter der Venenmedia durch die Färbung mit Resorcin-Fuchsin; denn bei der Tingierung nehmen die Ringfasern einen violetten Ton an, während sich die typisch elastischen Fasern der Arterie tiefblau färben. Ich möchte daher die Fasern der Media 1. wegen ihres Ursprunges, 2. wegen ihrer Färbbarkeit als Fasern von elastoider Substanz ansprechen, wie es Hoyer und andere Forscher in ihren Arbeiten über die capillaren Venen der Milz getan haben. Hoyer kommt hier zu dem Schluß, daß die Ringfasern um die capillaren Venen sich als Reticulumfasern darstellen, die ‚infolge der bedeutenden Zunahme des Venenumfanges und der Steigerung des Blutdruckes nicht nur eine eigenartige Anordnung, sondern auch bezüglich ihrer Struk- tur die Eigenschaften von elastischem Gewebe (elastoider Sub- stanz) annehmen‘. Der mehr bindegewebigen Natur der Ringfasern entspricht es, daß sie sich gegebenenfalls durch Bindegewebsfasern verstärken. Diese Verstärkung der Venenwand findet in den meisten Fällen dann statt, wenn die Wand am umliegenden Gewebe gegen den inneren Blutdruck keinen Halt mehr findet und durch besonders umgebildete faserige Bindegewebslamellen gestützt werden muß; in einigen Fällen tritt die Verstärkung auch ein, wenn sich die Abzweigung eines Gefäßes vorbereitet, oder wenn zwei Gefäße bis zur Berührung aneinander rücken. Dies geschieht besonders in den mittleren und oberen Regionen der Papille, in denen die Bindegewebsfasern recht spärlich entwickelt sind. Betrachtet ınan z. B. ein Stück einer Venenwand, das in unmittelbarer Nähe der Randcapillaren liegt (Tafel IX, Fig. 17a), so wird schon aus der Lage der Vene klar, daß jeder Druck, der von innen auf die Wand wirkt, auch die Randcapillaren in Mitleidenschaft ziehen würde, und diese andrerseits dem Drucke nicht genügend stand- halten können. Um daher eine allzu starke Dehnung oder ein Zerreißen der Venenwand zu verhüten, sind der ursprünglichen Wand noch einige Faserbündel von kolossaler Mächtigkeit in kon- zentrischen Bögen angelagert. Die hinzugekommenen Faserbündel sind gewöhnlich stärker entwickelt als die ursprüngliche Wand und durch schmale Zwischenräume voneinander getrennt. So habe ich bis zu vier angelagerte Faserbündel feststellen können. Neben der Verstärkung einer einzigen Venenwand kommt es auch zu akzessorischen Faserbildungen, die zwei benachbarte Venen zugleich betreffen. Berühren sich nämlich die Wände zweier r Die Oberlippe von Trichechus (Rosmarus) Rosmarus L. 91 Venen nahezu, so platten sich die Gefäßlumina an der Berührungs- stelle ein wenig. ab, und beide Wände nehmen zueinander parallele Richtungen an. Zwischen beiden befindet sich meistens noch ein schmaler Spalt, in den sich dichtgedrängte Bindegewebsfasern in reichlicher Menge hineinbegeben, so daß die betreffende Stelle oft das Aussehen einer nahezu homogenen Faserplatte erhält. Noch mehr ist dies der Fall, wenn sich beide Venen bis zur un- mittelbaren Berührung einander nähern. Man sieht dann, wie die Faserbündel von einer Vene zur andern übertreten (Tafel IX, Fig. 18b), sich kreuzweise verschlingen und, an der fremden Wand angelangt, sich so unter die schon vorhandenen Faserbündel schieben, daß sie sich wie ein Keil in die Wand seitlich eintreiben au: dann unmittelbar in die Media mit hinein verflochten werden. eilen geht die Berührung nicht so regelmäßig von statten, vie a: werden, besonders in den höheren Regionen der Papille, die Gefäße wegen Platzmangels so dicht aneinander gepreßt, daßeine der beiden Venenwände teilweise eingedrückt wird. Hier lassen sich dann die beschriebenen Übergänge der Ringfasern nicht beobachten. Eine unmittelbare Berührung zweier Venenwände deutet ge- wöhnlich darauf bin, daß sich hier die Vereinigung beider Venen vorbereitet. Sie geschieht immer in der Längsrichtung der Gefäße, niemals wie bei Arterien senkrecht zu beiden. Die Venen ver- laufen zunächst ein beträchtliches Stück parallel zueinander; ihre Wände werden zu einer gemeinsamen Scheidewand und vom Zentrum der Berührungsstelle aus mehr und mehr rückgebildet, so daß sie mehrere Querschnitte hindurch als zwei von Binde- gewebsfasern reich erfüllte Zapfen beide Lumina voneinander trennen. Allmählich runden sich die Wandvorsprünge ab und treten soweit zurück, bis keine Krümmung der Wand mehr eine Trennung der Gefäße erkennen läßt. Die Verstärkung der Gefäßwände durch Faserbündel erstreckt sich nicht nur auf einzelne Gefäße, sondern auch auf ganze Gefäß- komplexe. Besonders in der Übergangsregion von den längs- verlaufenden zu den querverlaufenden Papillenfasern, jedoch noch dort, wo die längsverlaufenden überwiegen, kommt es zur Ent- wicklung von Querfasern (Tafel IX, Fig. 16c), die sich tangential von einer Vene abzweigen, sich durch die Faserbündel hindurch- schlängeln, eine neue Arterien- oder Venenwand tangential be- rühren und schließlich an einer Venenwand in derselben Weise endigen. Durch derartige Fasern wird ein Komplex von Gefäßen zu einem einheitlichen Ganzen vereinigt und erhält so eine stärkere Stütze Wir müssen annehmen, daß hier Längsfasern ihrer Struk- tur wegen nicht in der Lage sind, eine Stütze der Gefäße in der- selben ausgiebigen Weise wie Querfasern abzugeben. c) Gefäßsystem der Spitze. Besondere Beachtung verdient der Verlauf der Gefäße in der Papillenspitze, da es sich hier vor allen Dingen um die Endigungs- 52 Dr. phil. Fritz Schmidtsdorf: weise der Arterien und Venen handelt. Was zunächst die Venen, speziell die Hauptvene betrifft, so verändert sich die Struktur ihrer Wände überhaupt nicht. Die Media wird nur entsprechend der Verjüngung der Papille dünner, auch das Lumen verkleinert sich, nimmt jedoch im Verhältnis zur Stärke der Wand einen beträchtlichen Raum ein. Anders dagegen gestaltet sich der Ver- lauf der Arterie; hier ändert sich der Aufbau der Schichten merk- lich und verhältnismäßig schnell. In der inneren Adventitia treten kleine längsverlaufende zylindrische Hohlräume auf, die die Radiär- iaserung zerstören und dem Gewebe ein poröses Aussehen ver- leihen. Sie stellen Gefäße, und zwar kleinste Capillaren dar, die jedenfalls der Ernährung der Gefäßscheiden dienen. Dies wurde mir aus der Tatsache klar, daß kleine Capillaren die Elastica ex- terna durchbrechen und sich unter Autlösung in verschiedene Äste mit den innerhalb der Faserlamelle schon vorhandenen Ca- pillaren vereinigen, jedoch nicht mit der Arterie selbst. Je näher man der Spitze kommt, um so mehr wird die Elastica externa rückgebildet, bis sie schließlich vollständig verloren geht. Die innere Adventitia wird nunmehr ganz und gar in das gefäßreiche Gewebe der Papille mit einbezogen. Die Arterie erhält jetzt nach Bau und Funktion das Aussehen einer Vene; denn auch die zu- letzt nur noch spärlich vorhandenen muskulösen Elemente sind gänzlich verschwunden. Die bisher als Media fungierende Gefäß- scheide behält ihre zirkuläre Struktur bei und bildet von nun an allein die Wand des Gefäßes. Auf Grund dieser Tatsache erschien es oben angebracht, die Venenwand als Media zu bezeichnen. Das Endothel besitzt keine deutliche Zellstruktur, sondern tritt nur noch in Gestalt eines allerfeinsten Häutchens auf. Die Abzwei- gungen treten etwas zahlreicher auf als in den mittleren und unteren Partien und vereinigen sich entweder mit den Randcapillaren oder mit den mehr zentral liegenden Gefäßen. Die nach dem Rande zu abgehenden Äste verlieren sofort nach der Abzweigung ihre Elastica externa und vereinigen sich entweder mit den schon vor- handenen Randgefäßen oder bilden neue Capillaren, die dann als Gefäße desselben Typus in die Reihe der übrigen Capillaren ein- treten. Es scheint mir dies ein wichtiges Moment zu sein, daß die andcapillaren unmittelbar von der Hauptarterie mit Blut ver- sorgt werden. Die nach den inneren Gefäßen abgehenden Aste behalten zunächst noch die Elastica externa, verlieren sie dann aber in derselben Höhe wie die Hauptarterie. Auch unmittelbare Verbindungen von Hauptarterie und Hauptvene, die bisher durch keinerlei Zwischengefäße vereinigt waren, habe ich wahrnehmen können. Z. B. zweigte sich eine Arterie von der Hauptarterie ab und vergrößerte sich zusehends so weit, daß sie die Haupt- arterie wie mit einem von einer starken elastischen Lamelle um- zogenen Blutring zum großen Teile umgab. Dieser Blutraum öffnete sich an seinem schmalen Ende und ergoß sich in die be- nachbarte Hauptvene. Gleichzeitig verlor die Elastica externa Die Oberlippe von .Trichechus (Rosmarus) Rosmarus L. 93 ihren Charakter als elastische Membran. Das andere Ende des unvollständigen Blutringes erstreckte sich bis zur Peripherie und gestaltete sich bald darauf zu einer Randcapillare um. Nachdem also die Elastica externa verschwunden ist, fehlt jedes elastische Element in der Papille, und statt der beiden Gefäß- arten, Venen und Arterien, durchsetzen nur noch Gefäße von venösem Charakter die Papille. Es besteht unter ihnen das Be- streben, möglichst viele Gefäße zu einem größeren zu vereinigen, das immer deutlicher zur Durchführung gelangt. Die größeren Gefäße resorbieren hierbei die kleineren und nehmen sogar auch Randcapillaren in ihre Lumina auf, so daß sich oftmals ein größeres ‘Gefäß in gleicher Weise über die zentrale wie über die periphere Partie ausbreitet. Schließlich ist die Vereinigung so weit gediehen, ‘daß nur noch wenige größere Venen, unter denen sich auch die Hauptvene befindet, den größten Teil der Papille ausfüllen. Sie besitzen einen birnförmigen Ouerschnitt und lagern sich mit den zugespitzten Enden ineinander gekeilt. Die Verminderung der Gefäße schreitet jedoch immer weiter, und zwar so weit, bis nur noch zwei parallele, schlauchförmige Lumina durch Auflösung Jer ausgebauchten Venenwände entstehen, deren längste Durch- messer auf den vorhergehenden senkrecht stehen. Diese letzten beiden Gefäße vereinigen sich dann unter schlingenförmiger Um- biegung und schließen sodas Gefäßsystem der Papille inder Spitzeab, wasschonSchrön,Odenius, Duval, RawitzundbesondersUnna durch Injektionsversuche für andere Säugetiere bewiesen haben. Überblickt man noch einmal im Zusammenhange die Ele- mente, welche die Papille ausfüllen, so lassen sich anatomisch. drei Abschnitte unterscheiden, die so ziemlich mit den drei durch ver- schiedene natürliche Färbungen gekennzeichneten Abschnitten zusammenfallen. Ihr Charakter wechselt je nach dem Überwiegen von Bindegewebe oder Blutgefäßen. Im ersten, untersten Abschnitt überwiegt das Bindegewebe. Es ist regelmäßig und längsverlaufend ausgebildet. Die Blut- gefäße sind verschwindend klein und englumig im Verhältnis zum Gewebe, sie bilden wenig Verzweigungen. Die Fasern beteiligen sich dadurch am Aufbau der Gefäßwände, daß sie bei Arterien die Adventitia, bei Venen die Media entstehen lassen. Im zweiten, mittleren Abschnitt halten sich Bindegewebe und Blutgefäße an Ausdehnung so ziemlich das Gleichgewicht. Die Längsfasern werden zu Ouerfasern. Die Gefäße erhalten weitere Lumina und beginnen, sich in reichen Verzweigungen über das ganze Papillengewebe auszubreiten. Das Gewebe nimmt da- durch Anteil am Aufbau der Gefäße, daß es zur Unterstützung der Venenwände Ringfasern absondert. Im dritten, obersten Abschnitt überwiegen die Gefäße. Ihre Verzweigung ist soweit durchgeführt, daß sie in allen Größen bis hinauf zur Schlingenbildung die Papille einnehmen. Die Binde- gewebsfasern sind fast gänzlich verschwunden. 3. Hett 94 Dr. phil. Fritz Schmidtsdorf: Allen drei Abschnitten ist gemeinsam das Vorhandensein einer durch Größe gekennzeichneten Hauptarterie und Haupt- vene und von feinen Randcapillaren. d) Randcapillaren und innere Keimschicht des Haares. Im Gefäßsystem der Papille sind noch als ein wichtiger Teil die Randcapillaren zu erwähnen (Tafel IX, X, Fig. 17b, 19a). Diese besetzen den Saum der Papille in dichter Anordnung, so daß sich, wie man auf Ouerschnitten sieht, eine Öffnung an die andere reiht, ohne viel Raum für intervasculäres Bindegewebe übrig zu lassen. Die Capillaren sind ähnlich den Venen gebaut; sie besitzen allerdings nur eine äußerst dünne Wand von Ring- fasern, die sich trotz ihrer Feinheit meistens deutlich durch ihre festere Beschaffenheit von dem umgebenden Gewebe abhebt. Verzweigungen finden sich in großer Zahl sowohl unter den Ca- pillaren selbst als auch zwischen ihnen und den übrigen Gefäßen der Papille vor. Oftmals sind die Capillaren so nahe an den Rand gerückt, daß sie zur Hälfte ihres Lumens über den Papillenrand hervorsehen, wodurch die Papille stellenweise ein höckeriges oder hügeliges Aussehen erhält. Mit der Ausbildung der Randcapillaren steht die der oben erwähnten inneren Keimschicht des Haares in nahem Zusammen- hang, die nur Leydig beobachtet und unter der Bezeichnung „helle Substanz‘ in die Tasthaarliteratur eingeführt hat. Diese baut sich auf dem Grundgewebe auf, und zwar entsteht sie an dessen der Haarachse am nächsten gelegenen Rande aus kugel- förmigen Zellen, die schon vor der Umbiegungsstelle der Matrix länglich werden und sich im allgemeinen im rechten Winkel an den Papillenrand ansetzen (Tafel III, Fig. 1h und 2h; Tafel X, Fig. 19c, 20a und b). Die Verbindung von Matrixzellen und Papillengewebe geschieht nun nicht durch einfache Anlagerung beider Massen, vielmehr sendet die Papille am Grunde verhältnis- mäßig starke Spitzen nach unten aus (Tafel X, Fig. 19b), an die sich die länglichen Zellen wie Eisenfeilspäne an eine Magnetnadel ansetzen. Zwischen den Spitzen wölbt sich der Papillenrand bogenförmig nach innen und bildet auch hier die Ansatzstelle für Zellen, die radiär nach dem Mittelpunkt des Bogens, sodann senk- recht nach unten verlaufen. Die Zellen sind mäßig breit und enden an der von der Papille abgewendeten Seite teilweise zugespitzt, teilweise abgestumpft. Von der Umbiegungsstelle an ändert sich die Natur des Papillenrandes, von hier an beginnt die innere Keimschicht des Haares: es treten hier unzählige feine Zäpfchen, die kleinen zugespitzten Stacheln ähneln, aus der Peripherie der Papillenfasermasse frei (Tafel X, Fig. 20b) hervor und tragen die Enden von schlauchförmigen oder keulenförmigen Zellen, die die Papille bis zur Spitze umgeben. Späterhin bilden sie die innere, von Natur weiß erscheinende, hornartige Auskleidung des Haar- Die Oberlippe von Triehechus (Rosmarus) Rosmarus L. 9 markraumes. Die Kerne der Zellen sind rundlich und heben sich deutlich durch ihr gekörntes Aussehen von dem blaßgelb gefärbten Plasma ab. Sie liegen gewöhnlich am äußeren Ende der Zellen und bedingen durch ihre Gestalt oftmals eine Ausbauchung der seitlichen Zellwände. hi‘ | An diese Lage, die sich mit Boraxkarmin und der Hansen- schen Kernfärbung gut tingieren läßt, schließt sich eine parallel- laufende, mit Boraxkarmin hellrotbraun gefärbte Schicht (Tafel III, Fig. 2g), deren spindelförmige Zellen längs zur Haarachse gelagert sind und an jedem Ende in eine feine Spitze auslaufen. Jedoch sind die Zellkontouren schon undeutlich. Kerne finden sich nur noch vereinzelt in die Masse eingestreut vor. Zu äußerst folgt dann der verhornte Teil des Haarschaftes, der sich der Färbung gegenüber indifferent verhält und weder Zellen noch Kerne zeigt. Es fragt sich nun, welchem Zwecke diese zwischen Papille und Haarschaft gewissermaßen eingeschobene Zellmasse dient. Betrachtet man die Lage der Randvenen im Vergleich zu den Zellen der Keimschicht, so wird es im höchsten Grade wahr- scheinlich, daß eine enge Beziehung zwischen Keimschicht und Capillaren besteht, die dahin zu deuten ist, daß die Capillaren die Ernährung der Zellmasse besorgen. Daß es sich tatsächlich um eine Vorrichtung zu einer ausgiebigen Ernährung eines Ge- webes handelt, dafür spricht 1. die große Zahl der Randcapillaren, 2. daß sie nahe an den Rand verlagert sind und unmittelbar unter dem Epithel entlangstreichen, wobei sie sich teilweise vorwölben und meistens mit einer so dünnen Wand ausgestattet sind, daß diese sich mit dem Papillenrande deckt, 3. daß sie unmittelbar von der Arterie mit Blut versorgt werden und in die Venen rück- läufig einmünden. Es besteht somit ein kräftiger Blutumlauf in den Capillaren, der es ermöglicht, auch die Zellen der Keimschicht mit genügend frischer Nahrung zu versehen. Ein solches Zirku- lationssystem scheint geboten, wenn man bedenkt, daß die Keim- schicht gerade die Substanz darstellt, aus der die Hornzellen des Haarschaftes abgeschieden werden. Dies lehrt sowohl die Form der Zellen als auch die Art ihrer Färbung. Wir entnehmen aus beidem, daß am Papillenrande die lebens- kräftigen, mit Plasma und einem keinerlei Symptome von Atrophie aufzeigenden Kern versehenen Zellen vorhanden sind. Die Ver- hornung wird in der zweiten Schicht dadurch eingeleitet, daß sich die Zellen wie diejenigen des stratum corneum abplatten, aller- dings nicht senkrecht zur Haarachse, sondern parallel zu ihr, da alle Teile des Haarschaftes nach der Spitze zu wachsen. Sie ist vollendet, sobald die Kerne verschwunden sind, und die ungefärbte Hornmasse keine Struktur mehr besitzt. Drei Gründe sprechen also dafür, daß man die innere Keim- schicht als eine hornbildende, von der Papille ernährte Substanz anzusehen hat, weil 3. Heft 96 ‘ Dr. phil. Fritz Schmidtsdorf: 1. sie sich auf dem Grundgewebe in unmittelbarer Nähe der Haarmatrix aufbaut; 2. ihre Zellen in demselben Maße, wie sie sich von der Papille entfernen, schwächer von Boraxkarmin gefärbt werden und sich parallel zur Haarachse abplatten; 3. eine Ernährung von seiten der Randcapillaren durch die enge Lagebeziehung zu ihnen höchstwahrscheinlich ge- macht wird. IV. Zusammenfassung. Die Hauptergebnisse meiner Arbeit gipfeln in folgenden Punkten: 10. 1. Die Borsten der Oberlippe von Trichechus rosmarus L. gehören in die Klasse der Sinushaare (schwellkörper- haltigen Tasthaare) mit vollständigem Ringwulst. 2. Die Papille ist in der Hauptsache Ernährungsorgan des Haares. 3. Das Gebiet der Haarmatrix ist auf die Stellen auszudehnen, an denen der Haarschaft die Papille unmittelbar umgibt (innere Keimschicht des Haares). Literaturverzeichnis. a) Biologie der Walrosse. . Murie, On the Anatomy of the Walrus. Transactions of the Zoological Society of London. 7. 1872. . 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Hofmann, Beiträge zur Kenntnis der Entwicklung von Distomum leptostomum Olsson. Zool. Nine, Abt. Syst. 22. ’B Ir6: 189. Katelonklärung: Tafel 1. Fig. 1. Sagittalschnitt durch den Balg einer Tastborste. a äußere Haarbalglamelle, a, untere Anschwellung derslb. a, Polster unter der Papille, b innere Haarbalglamelle, c, unterer cavernöser Körper, c,oberer cavernöser Körper, d Ringwulst, e Ringsinus, / Haarschaft, g Papille mit strahlig auslau- fenden Fasern, h innere Keimschicht des Haares, D Haarmatrix. Fig. 2. Matrix des Haares. und seiner Scheiden. a äußere Wurzelscheide, b Henle’sche Schicht der inne- ren Wurzelscheide, Huxley’sche Schicht der äußeren Wurzelscheide, d Anschwellung der äußeren Wurzelscheide, =) e Glashaut, f Haarcuticula, g halbverhornter Teil des Haarschaftes, h innere Keimschicht des Haares (Fortsetzung der eigentlichen. Haarmatrix), i Papillengewebe, k innere Balglamelle, I heller Streifen, der die Matrix in eine obere und untere Hälfte teilt. Tafel II. ‚ Fig. 1. Vertikalschnitt durch die Epidermis. a stratum corneum, b stratum lucidum, c stratum granulosum, d stratum germinativum, e Coriumpapille. Fig. 1—5 sind in derselben Vergrößerung wiedergegeben,um die kolossale Entwicklung des Subphiltrum zu zeigen. Fig. 2. Subphiltrum. Vertikal- schnitt. a stratum corneum, b stratum lucidum, c junge Hornschicht. Fig. 2—4 sind Teile desselben Schnittes. Fig. 3. Subphiltrum. a Papille des stratum germi- nativum, b stratum lucidum mit Zell- struktur u. Kernresten. Fig. 4. Subphiltrum. a stratum germinativum, b Coriumpapille. Fig. 5. Vertikalschnitt durch die Catis des Sohlenballens von Canis familiaris. (Zum Ver- gleich.) a stratum corneum. b stratum lucidum, c stratum germinativum, d Coriumpapille. Fig. 6. Fasern des Papillenge- webes. Längsschnitt. Die Ab- 7° 3. Heft 100 bildung stellt stark gewellte Fasern kurz nach dem Eintritt in die Papille dar. Fig. 7. Fasern des Papillenge- webes. Längsschnitt. Die Ab- bildung zeigt gestreckt ver- laufende Fasern nach der Pe- riode starker Krümmung. Fig. 8. Fasern des Papillenge- webes zwischen zwei schräg geschnittenen Venen. Fig. 9. Arterie und Vene beim Eintritt in die Papille. Querschnitt. a Vene, b Arterie. Die Vene erscheint als Spalt ım Papillengewebe ohne beson- dere Wand, die Arterie besitzt nur eine Media, keine Adventitia. Beide Gefäße zeichnen sich durch ihre längliche Gestalt aus. Fig. 10. Gefäße der Papille. Querschnitt. a Arterie mit b Elastica externa und c Adventitia, d circuläre Fasern der Haupt- e Vene, [Vene, f quergeschnittene Papillen- fasern. Fig. 11. Hauptarterie. Ouerschn. a Elastica externa, b Media, c Ansätze einer Ädventitia. Fig. 11—15 sind in demselben Maßstäbe gehalten und geben eine vergleichende Übersicht über die Entwicklung der Ad- ventitia und die Gestalt der Elastica externa. Fig. 12. Hauptarterie. Ouerschn. a Elastica externa, b Adventitia, zum Teil noch ungeordnet, . Dr. phil. Fritz Schmidtsdorf: c quergeschnittene Papillen- fasern. Tafel III. Fig. 13. Hauptarterie. Querschn. a Elastica externa, b Adventitia, regelmäßig ge- wellt und circulär verlaufend. Fig. 14. Hauptarterie. Ouerschn. a Elastica externa, von der Media entfernt. b innere Adventitia, c Öffnungen (Capillaren) in der inneren Adventitia, d äußere Adventitia. Fig. 15. Hauptarterie. Querschn. a Elastica externa, annähernd spindelförmig, b äußere Adventitia, reduziert, von vielen Gefäßöffnungen durchsetzt. c innere Adventitia. Fig. 16. Stück einer Venenwand mit abzweigender Querfaser. Querschnitt. a Venenwand, ähnlich der Ar- terienwand gewellt, b Arterie, von einer abzwei- genden, c Querfaser der Vene umzogen, d quergeschnittene Papillen- fasern. Fig. 17. Stück einer Venenwand in der Nähe des Papillen- randes. Querschnitt. a Venenwand, mit besonderer Entwicklung von zirkulären Fasern an der Außenfläche, b Randcapillaren, c Papillenrand. Fig. 18. Berührungsstelle zweier Venenwände. Querschnitt. a Venenwand. b Faserkomplex, der von einer Wand zur andern übertritt, c Venenwand. Archiv für Naturgeschichte 82. Jahrg. 1916 Abt. 1. Subphiltrum Borstenfollikel Schmidtsdorf: Die Oberlipf Schmidtsdorf, Tafel 1. Fig. 1 Fig. 2 ; Trichechus Rosmarus L, En a . Mr Fe ® une = A 351 2 IR Archiv für Naturgeschichte 82. Jahrg. 1916 Abt. 1. Schmidtsdorf: Die OÖ Schmidtsdorf, Tafel II. “* R Archiv für Naturgeschic Archiv für Naturgeschichte 82. Jahrg. 1916 Abt. 1. Schmidtsdorf, Tafel III. Schmidtsdorf: Die Oberlippe des Trichechus Rosmarus L. E. Strand: Über bei Mehlmotte Ephestiakühn. Zell. schm. Ophionine 101 Fig. 19. Papillenrand und Haar- | Fig. 20. Randcapillaren und matrix. Längsschnitt. innere Keimschicht des a Venencapillaren, unmittelbar Haares. Querschnitt. am Boden der Papille, quer- | a Keimzelle des Haarschaftes, geschnitten, b Vorsprünge der Papille, | b Zapien am Rande derPapille, c Matrixzellen. | c Randcapillaren. Über die bei der Mehlmotte Ephestia kühniella Zell. schmarotzende Ophionine. Von Embrik Strand. Die berüchtigte Mehlmotte Ephestia kühniella Zell., die jetzt über die ganze Welt verbreitet ist, wird überall von einer kleinen Schlupfwespe der Unterfamilie Odhioninae begleitet und bekämpit, deren Tätigkeit man zum großen Teil zu danken hat, daß die ‘Verwüstungen der Edhestia in den Mehllagern nicht noch schlimmer sind. Eine Zucht der Mehlmotte (durch Herrn Kustos Schenk- ling) im Deutschen Entomologischen Museum in Berlin-Dahlem, bei der auch eine ganze Anzahl dieser Schlupfwespen zum Vorschein kamen, veranlaßte mich, letztere näher anzusehen und die ein- schlägige Literatur zu vergleichen. Dabei kam ich zu einigen Ergebnissen, die mitteilenswert sein dürften. Die erste Erwähnung dieses Parasiten als Schmarotzer bei Mehlmotten findet sich in Bull. Soc. Entom. Ital. VI, p. 134 (1874), wo Rondani kurz mitteilt, daß ihm aus Raupen von Tinea granella L. gezüchtete Schlupiwespen der Gattung Campoplex Grav. zugesandt worden waren, und daB er der Art den Namen Campoplex frumentarius gegeben hatte. Beschrieben hat er die Art aber erst 1877 im Band IX. derselben Zeitschrift p. 169. Unter dem Namen Campoplex frumentarius Rand. figuriert die Art in Dalla Torres Katalog, noch ohne mehr als diese zwei Zitate, und sogar in Genera Insectorum 1905 wird sie (von Szepligeti) als Campoplex aufgeführt und nur von Italien angegeben. In der Arbeit ‚The Fig Moth‘“ im Bulletin No. 104 des Bureau of Ento- ' mology des U. S. Departm. of Agriculture (1911) hat F. H. Chit- tenden die Art unter dem Namen Omorga frumentaria Rond. ‚abgebildet und kurz besprochen, und zwar in erster Linie als ‚a parasite of the fig moth [Ephestia cautella WIk.)“, gibt aber an: „also a parasite of grain and meal-feeding moths“. Als Parasit von einer anderen Mehlmotte, Plodia interpunctella, hatte Chit- tenden Omorga frumentaria 1897 in Bull. No. 8 (New Series) der 3. Heft Division of Entomology des U. S. Departm. of Agric. besprochen. —- Besonders zu erwähnen wäre noch, daß P. Cameron .unsre Schlupfwespe in’ den Proceed. Linn. Soc. N. S. Wales 1912, p. 187 —188: als. Amorphota ephestiae n. sp. beschreibt; ‚seine Typen stammten aus: Victoria. und New South Wales, er gibt aber an, die Art auch aus England zu kennen, weshalb es eigentlich merkwürdig ist, daß er die Art dennoch, bei einer so weiten Verbreitung. und bei der Lebensweise als Schmarotzer bei einer kosmopolitischen Art, für neu halten könnte. Seine Gattungsbestimmung wird sich dabei wohl auf die Beschreibung von Amorphota orgyiae Howard in: Technical Series No. 5, U. S. Departm. of Agric., Divis. of En- tomölogy p. 20—21; p--7 (1897) stützen, denn-die Originalbeschrei- bung von Amorphota, welche Gattung von ihrem Autor (Förster) ohine Angabe’ irgend einer zugehörigen Art veröffentlicht worden war (in: Verh. naturhist. Ver. preuß. Rheinlande XXV (1868), p. 151), war etwas kurz gefaßt und dasselbe gilt von der Kenn- zeichnung in Ashmead’s ‚‚Classification of Ichneumon Flies‘ (1901). Es kann aber die Frage gestellt werden, ob Cameron wirklich als Autor der Am. ebhestiae zu gelten hat, denn während seine Be- schreibung erst am: 26. August 1912. erschien, war schon am 2. April 1912 in der Agricultural Gazette of New South Wales als „Miscellaneous Publication No. 1,514“ eine Arbeit ‚‚Parasitic Enemies of the Mediterranean Flour Moth (EPhestia kühnmiella Zeller)‘ von W. W. Froggatt erschienen, worin dieser eine gute Abbildung und ganz. kurze Beschreibung der Art, allerdings mit der Bezeichnung ‚Amorphota ebhestiae Cameron, N. sp.‘ und aus- drücklichem Hinweis auf die bald zu erscheinende Beschreibung von Cameron, veröffentlichte; daß Froggatt dabei an einer Stelle die Art ‚‚ephestia‘‘ nannte, wird sicher nur als Lapsus oder Druck- fehler zu betrachten sein. Wenn auch für die Abbildung zweifellos Froggatt als Urheber anzusehen ist, so muß, auch nach Froggatts eignen Angaben, ebenso zweifellos Cameron als derjenige, der die Art als neu erkannt und benannt hat, also als Urheber des Namens ‚betrachtet werden, und es ist wenigstens wahrscheinlich, daß die von: Froggatt gegebenen deskriptiven Bemerkungen in der Tat nur ein Auszug aus Camerons Beschreibung, die Froggatt, der die Arbeit Camerons der Gesellschaft vorgelegt hat, schon damals: in Händen (als Manuskript) gehabt haben wird, bildet. Unter diesen Umständen dürfte es das Richtigste sein Cameron als Autor dieser Art zu führen, wohl aber wäre als genauere Bezeichnung ‚, ‚Camerön in Froggatt“ zu schreiben. Nun wäre aber das Verhältnis dieser Art zu Nemeritis canescens Grav. festzustellen. Schon Rondani hebt die nahe Verwandtschaft mit canescens hervor, gibt aber an: „A sp. canescente Grv. cui proxima, difert; ‚Pedibus intermediis rufescentibus, non fuscis. ‚Femoribus posticis non totis nigricantibus, sed inferne et parte apicali distincte. rufescentibus etc.‘“ Diese Unterschiede in. der ‚Beinfärbung allein können aber zur spezifischen Unterscheidung Über die bei der Mehlmotte Ephestia kühniella Zell. schm. Ophionine. 103 nicht genügen und was Rondani unter ‚‚etc.‘‘ versteht, ‘erfahren wir leider nicht. Die 17 Exemplare, alle 29, die mir aus der’ oben erwähnten; Zueht: vorliegen, zeigen nur ganz geringe Unterschiede in der. Beinfärbung und können arm besten zu „‚frumentarius‘‘ gestellt werden; allerdings werden in Gravenhorst’s Beschreibung von canescens die Hinterbeine als ‚fusco-nigri‘ bezeichnet, aber um sich an Rondani zu halten, auch zwischen ‚‚nigricantibus‘ und ‚rufescentibus‘ oder zwischen ‚„fuscis“ und ‚rufescentibus‘“ ist der Unterschied nicht ‚groß. Auch. bei .canescens sind aber, nach den mir vorliegenden, z. T. von.Claude Morley bestimmten 92 zu urteilen, die hinteren Femora unten heller als oben, wenn auch nur ganz wenig und zwar gebräunt statt rötlich, und an den Mittelbeinen ist ein Unterschied im Vergleich mit meinen ge& zogenen Exemplaren noch weniger deutlich, bloß zur Not erkennbar. Überhaupt muß ich die von Morley bestimmten Exemplare für konspezifisch mit den vorliegenden gezogenen, u. a. aus biologischen Gründen sicher zu frumentarius Rond. ge- hörenden Exemplaren ansehen. Durch Vergleich letzterer mit Gravenhorst’s Typen im Zoologischen Museum Berlin konnte die Identität leider nicht bestätigt werden, weil unter diesen Typen die von canescens nicht vorhanden ist. — Der Identität würde allerdings widersprechen, daß die canescens nach neueren Autoren eine Nemeritis, frumentaria dagegen eine Omorga sein soll! Mit diesem angeblichen Unterschied hat es aber ein eigenes Bewandtnis. Außer dem :oben erwähnten Material habe ich noch weiteres, im ganzen..ein reichhaltiges Material beider ‚Arten‘ vergleichen können .und gefunden, daß zwischen aus der Ephestia kühniella gezogenen, in allen Fällen als Omorgus (oder Omorga) frumentarius bestimmten Exemplaren und solchen ohne Wirtsangabe und daher wohl im Freien gefangenen, in allen Fällen als Nemeritis canescens bestimmten Stücken gar kein Unterschied, weder generisch noch spezifisch, vorhanden ist. Ich stelle die Art zu Nemeritis Holmgr., bemerke aber, daß wohl jeder, der ‚mehrere ‚‚Nemeritis“- und „Omorgus‘-Arten daraufhin hat untersuchen können, zugeben wird, daß die Grenzen zwischen diesen. ‚Gattungen‘ lange nicht scharf markiert sind, und daß daher einige. Arten so ziemlich beliebig zu der einen oder anderen der beiden ‚‚Gattungen‘ gestellt werden können, weshalb die Unterscheidung: letzterer von pro- blematischem Wert ist. Z. B.: Nach Försters Tabelle (in: Verhandl. d. naturh. Ver. Rheinlande Westph. 25 (1868) p. 154—155), die von Ashmead (in: ‚„Classif. Ichneum. Flies‘‘ p. 93 [1901]), wenigstens so weit die hier in Betracht kommenden ‚und die am nächsten damit verwandten Gattungen anbelangt, einfach übersetzt worden ist, wäre Omorgus durch das doppelt so lange wie breite 2. Segment leicht von Nemeritis, wo „das 2. Segment nicht doppelt so lang wie breit‘‘ sei, zu unterscheiden. Wenn man aber nun z. B. „Ne- meritis‘‘ transfuga Grav. mit ‚„Omorgus‘‘ faunus .Grav. daraufhin vergleicht, so findet man, daß es eher umgekehrt. ist! ; Jedenfalls 3. Heft 104 Felix Bryk: wäre eine Revision der Verteilung der Arten auf diese beiden „Gattungen‘ nötig. Unsere Schlupfwespe wäre also als Nemeritis eaneseens Grav. 1829 (frumentarius Rond. 1874—1877, ephestiae Cam. 1912) zu bezeichnen. Die entomologische Schausammlung des Stockholmer Riksmuseums, nebst Bemerkungen über das Geäder der Acraeen, über Homogryphis- mus der Lepidoptera, Symbiose der Flötenakazie mit Ameisen usw. Von Felix Bryk. (Mit einer Tafel und zwei Textfiguren.) Herrn Professor Yngve Sjöstedt, dem Kustos der entomolo- gischen Abteilung am Riksmuseum in Stockholm, ist zu seiner Neuaufstellung der entomologischen Schausammlung zu gratu- lieren. Ohne Übertreibung läßt es sich behaupten, daß es in Europa wohl wenige Museen gibt, die jener Schausammlung annähernd gleich kämen. Nicht etwa, daß in anderen Museen weniger tadellos präpariertes oder weniger seltenes Material zur Schau ausgestellt wäre, oder daß andere Museen nicht so reichhaltig wären! Was wir im Riksmuseum bewundern, das ist zunächst, daß die Schau- sammlung nach den neuesten Errungenschaften der Entomologie belehrend und anregend, dabei übersichtlich gestaltet ist. Alle möglichen einschlägigen Fragen, die einen Laien oder auch Forscher interessieren könnten, werden uns in dem geräumigen Saale ‚ad oculos“ demonstriert: wir denken beispielsweise an fossile Riesenformen der Insektenwelt, von denen uns Abbildungen in natürlicher Größe an der Wand beredtes Zeugnis ablegen, und fragen: wie groß sind denn eigentlich unsere größten rezenten Insekten? Die Größe ist ja im Grunde etwas ganz Relatives. Abgesehen von den Größenunterschieden innerhalb ein und derselben Spezies, haben wir auch für das Superlativ des Riesenseins keinen festen Anhaltspunkt, da er ja nur ein Ab- hängigkeitsverhältnis von einer weniger riesenhaften Form be- zeichnet. Gestern war beispielsweise Aitacus atlas der größte Schmetterling der Erde, heute wurde Coscinocera Herculus entdeckt, und der atlas wurde von seiner fiktiven Riesengröße gestürzt. Prof. Sjöstedt stellt als Riesen folgende Tiere aus: außer der oben erwähnten größten Saturniide Coscinocera Hercules bemerken wir die seltene Ornithoptera Alexandrae 9, (dessen erstes Stück mit einem Schuß erlegt wurde), mit ihrer Riesenpuppe als größten Tagfalter; Thysania agrippina als größte Noctuide; als größte Die entomol. Schausammlung des Stockholmer Riksmuseums. 105 Larve wird die der Gonometa Sjöstedti Aur. angegeben, wovon wir ein Kokon zu Gesicht bekommen. Macrolister gigas Paykull wird als größte Histeride bezeichnet, als größte Käfer überhaupt protzen daneben Titanus giganteus und Macrotoma heros Heer. Die aus- gestellte X'yleutes d’Urvillii Herr.-Schäff. soll die größte} Cosside sein. Protocerius colossus Oliv. ist die größte Curculionide. Die bra- silianische Dinoponera grandis Rog. soll eine der größten Arbeiter- ameisen, Vesda mandarına Sm. die größte Wespe sein. Der japa- nische Euurobracon penetrator Sm. ist deshalb ausgestellt, weil sein @ den längsten Ovipositor hat. Termes goliath Sjöst. gilt als größte Termite. Belostoma grande ist der Riese unter den He- mipteren, Megaloblatia regina Sauss. unter den Blattiden. Wie klein ist daneben der Riese unter den Mallophagen Laemobothrium titan Piag. Megaloprepus caeruleatus Drury ist die größte Libelle, wenn man nicht die Körperlänge, sondern die Flügelspannung als Größenmaßstab betrachtet. Stattlich sehen der Cicadenriese Pomponia imperatoria Westw., Mantidenriese Polyspilota vali- dissima Gerst., Heimchenriese Brachyirypes membranaceus Drury, Acridiidenriese Tropidacris dux Thunb., Locustidenriese Siliquo- fera grandis Blanch., Phasmidenriese Hermarchus Biroi Redt. aus. Palophus titan Sjöst. ist die längste geflügelte Orthoptere, Palpares torridus Navas der Riese unter den Ameisenlöwen, Lodhococcus maximus Sand, unter den Schildläusen. Über Nutzen und Schaden der Insekten — auch ein rein anthropozentrischer Relativitätsbegriff — belehren uns eine Reihe Insekten. Unter den nützlichen fallen uns die genießbaren Insekten auf. Prof. Sjöstedt, der freundlichst mein Cicerone ist, erzählt mir: „Ja die hier ausgestellte Riesentermite Termes goliath wird in Afrika allgemein gegessen. Sie werden geröstet. Ich selbst aß wiederholt davon. Sie schmecken nicht schlecht, wie Hanfsamen.“ Eine gelungene photographische Aufnahme von einer Indianerin aus Guiana, die aus einem Flaschenkürbisse Termiten zum Rösten auf einen Krugscherben ausschüttet, daneben belehrt uns, wie gewöhnlich das Termitenverzehren in den Tropen ist. Unter den leuchtenden Insekten bewundern wir u. a. die aparte Fulgora laternaria. Die Leuchtfähigkeit dieses seit Merian und Rösel sagenreichen Laternenträgers wird ja von vielen in Abrede gestellt. Prof. Sjöstedt ist aber überzeugt, daß der Laternenträger leuchtet. Wir übersehen flüchtig die Abbildungen der insektenfressenden Pflanzen und den Kasten mit Larven mit brennenden Haaren, worunter besonders Euphaedra sp. als Plagegeist Erwähnung verdient. Wir halten uns auch nicht lange bei den Insekten auf, die zum Schmucke verwendet werden oder als Schelack, Manna, Karminfabrikanten, als Seidenspinner, Wachsformer uns so viel Nutzen bringen. Sehr interessant ist es zu erfahren, daß das am höchsten bisher gefundene Tier (wenigstens in Afrika) die winzige Collembole Mesira annulicornis ist, die Prof. Sjöstedt selbst auf Kilimandjaro in der Höhe von 5500 Meter entdeckte. Wie er aber 3. Heft 106 sa“ 4 in Relix Bryk: hinzufügt, hätte er in derselben Höhe eine noch nicht näher deter- minierte kleine. Spinne erbeutet, woraus: hervorgeht, daß in.jener Höhe: immerhin noch andere‘ Insekten vorkommen müssen, da doch die Spinne dort ohne Insekten. nicht leben könnte. Von. den schwindelnden Höhen gelangen wir wieder schnell. in ‘die Tiefen und werden auf Insekten, die am Wasserboden leben, aufmerksam gemacht. In Begleitung zu den krankheitüberführenden Insekten, die uns mit gelbem Fieber, Malaria, Schlafkrankheit plagen, be- lehren uns sehr interessante Photogramme, wie sich diese Krank- heiten manifestieren, indem verschiedene Stadien der Opfer ab- gebildet sind. Daß die gesamte schwedische Falterwelt, die sehr oft in ganzen Biologien in fortlaufenden Serien wie auch die meisten Käfer und andere Insekten uns vom ersten Glaskasten an begleiten, will ich nebenbei erwähnen. x - Unter den ausgestellten, wunderschön erhaltenen afrikanische Schmetterlingen fiel mir eine merkwürdige Acraea wegen ihres sonderbaren Geäders auf. Es handelt sich um eine Acraea thelestis Obtr., deren Hinterflügelgeäder von allen Acraeen so abweicht, daß man geneigt wäre, auf " Grund dieses Geäders ein neues Genus aufzustellen. Während . bei allen übrigen ausgestellten Acraeen die beiden Rippen 6 und 7 frei aus der Mittelzelle entspringen (Figur 1), sind: bei unserer fraglichen Form diese Rippen weit jenseits der Mittel- zelle verwachsen (Fig. 2). Nach Eltringham!) entspringen Rippe 6 und 7 in ziemlichei Abstande voneinander aus der Mittelzelle. Dieses Verhalten von Rippe 6 zu Rippe 7 scheint für Acraea Fab. typisch zu sein. Auch die far- bigen Abbildungen bei Eltring- ham (ibid.) von Tafel I bis V inkl. bestätigen dies. Bei Acraea dar- ROM Va rhasia f. leona 2 ibid. auf Tafel ' Fig. 2. Geäder des Hinterflüges III, Fig.2 sind jedoch die be- von Acraea thelestis Obthr. ab. treffenden Rippeneinanderetwas .»Sjöstedii Bryk. genähert. Auf Tafel V, Fig. ‘5, bei Acraea equatorialis anaemia Eltr. sind die entsprechenden Rippen unterseits schon sehr stark genähert, oberseits sind diese Rippen aber (NB. desselben Flügels) nicht genähert, weshalb ich Fig. 1. Typisches Hinterflügelgeäder von Acraea F. (nach, Eltringham), 1) Eltringham, African Species of the Genus Acraea. In: Trans. Entom. Soc. London 1912, p. 17, Textfig. BE 10 Die entomol. Schausammlung des Stockholmer Riksmuseums. 107 dieses. Aberieren des Geäders auf die Rechnung des Malers setzen möchte. Ähnliches gilt von den: Abbildungen von A: Ddenelope translucida Eltr: (Taf. IV,:Fig.: 6), A. penelope: f. »denella Eltr. tTaf.- V, Fig; 3), A. jodutta f. inaureata, wo diese Rippen auf der Unterseite stets mehr einander genähert sind als-auf: der Oberseite. Auf Taf. V, Fig.-1 bei Acraea jodutta f. castanea Eltr. 9 sind sie freilich: beiderseits ganz an der Wurzel verwachsen. Inwiefern nun ..diese Abbildung‘ nach den vorher mitgeteilten Pinselent- gleisungen naturgetreu sein möge, wage ich nicht zu entscheiden. Wie bei Parnassius Latr. sind auch bei Acraea Fab. die Rippen 7 (= R,(+ R,+R,) und 6 (=R, (+M,) sehr labil. Es gelang uns bei Parnassius Apollo L. dieses labile hin und her dieser betreffenden Rippen anschaulich nachzuweisen.?) Diese gewöhnlich parallel verlaufenden Rippen nähern sich allmählich einander (vgl. Bryk, ibid. Fig. 22,.p. 164), bis sie sich derart verschieben, daß sie ge- meinsam gegabelt aus einem Stiele verwachsen jenseits der Mittel- zelle entspringen (vgl. Bryk, ibid. Fig. 23). Die im Riksmuseum ausgestellte Acraea thelestis Obthr. ist sohin eine korrespondierende Form zu Parn. Apollo ab. ven. meth. Ruhmannianus; ich benenne sie Prof. Yngve Sjöstedt zu Ehren ab. ven. meth. Sjösiedti m. Außer der inder Schausammlung ausgestellten Acraea thelestis Obthr. liegen mir bloß noch weitere 6 Exemplare von Acraea pentapolis der Hauptsammlung vor. Davon sind beiö Exemplaren die Rippen 6 und 7 verwachsen, während das 6. Exemplar von A. epidica Öbtr. (aus Ukami-Berge Ostafrika 1898) ein typisches Acraeageäder, wie. es Eltringhams Abbildung zeigt, besitzt. Ich beschreibe nun genauer das Geäder der übrigen 5 Acraea pentapolis: zwei Exemplare Acraea pentapolis (aus Kongo und Sierra Leone) zeigen die Rippen 6 und 7 an der Einmündungsstelle in die Mittelzelle verwachsen; bei den 3 übrigen Exemplaren von A. dentapolis thelestis Obtr. sind die Rippen 6 und 7 derart jenseits der Zelle verwachsen, daß sie gegabelt erscheinen, jedoch nicht so extrem wie die Type von ab. Sjöstedti. Von der Acraea pentapolis am nächsten stehenden Art Acraea vesperalis, die Aurivillius in „Rhop. aethiop.‘‘ sofort nach A. pentapolis aufführt, liegen mir bloß zwei Exemplare vor, davon hat das eine Exemplar die Rippen 6+7 knapp an der Einmündungs- stelle in den Diskus verwachsen, während die betreffenden Rippen beim anderen Stücke frei aber stark einander genähert verlaufen. Fasse ich den aus dem zwar sehr knappen Materiale gewonnenen Befund zusammen, so ergibt sich, daß bei Acraea pdentapolis die Rippen 6 und 7 des Hinterilügels verwachsen sind, ja sogar oft aus einem gemeinsamen Stiele gegabelt weit von der Mittelzelle (vide ab. Sjöstedti) entspringen. Nur bei einem Exem- plare der zum Formenkreise A. Pentapolis gehörenden Acraca epidica Obthr. konnte ich den acraeatypischen Rippenverlauf von 2) Bryk, Über das Abändern von Parnassius m L. a Archiv für Naturgeschichte: 1914, A, Heft .6, p. 163., er 3, Het 108 Felix Bryk: Rippe 6 und 7 feststellen. Sollte das Verwachsensein der betreffen- den labilen Rippen ein Artmerkmal von A. Dentapolis sein, so würde ich keinen Moment zögern, auf Grund dieser veränderten Geäderkonfiguration eine neue Gattung aufzustellen. Ich bin leider nach dem mir knappen zur Verfügung stehenden Materiale auch außerstande festzustellen, ob bloß das Verwachsensein ‚der Rippen 6 und 7 für dieses etwaige Genus typisch wäre, oder nicht viel eher die extreme Gabelung nach Art derab. Sjöstedti. Jedenfalls müßte nur in diesem Falle das normaltypische Acraeageäder der erwähnten A. epidica Obthr. als Aberration gelten und dürfte in diesem Falle der Taufe nicht entgehen. Möglich, wenn auch sehr unwahrscheinlich, könnte es schließlich sein, daß das eben genau präzisierte A. Pentapolis-Geäder, das vom Acraeatypus so stark abweicht, nur eine in einem gewissen Verbreitungsbezirke auftre- tende Mutation einer mir freilich unbekannten A. Pentapolis mit typischem Acraea-Geäder wäre, ist es mir doch während meiner vieljährigen Beschäftigung mit Parnassius Latr. gelungen, das Auftreten ganz gewisser Geädermutationen in gewissen Ver- breitungsbezirken zu verfolgen.?) Sehr anerkennenswert ist Sjöstedts Versuch, auch Beispiele für Homogryphismus der Lepidopteren auszustellen. In der Literatur gibt es darüber leider keine besonderen Anhaltspunkte, so daß nichts anderes Prof. Sjöstedt übrig blieb, als jeden Falter der verschiedensten Gruppen von unten und oben anzuschauen und Falter, deren Zeichnung und Farben der Oberseite mit der der Unterseite übereinstimmte, herauszuklauben. Prof. Sjöstedt stellte hierbei folgende Falter aus: Danaida hegesippus, Euphaedra ruspina, Papilio anienor, P. hecior, P. coon, P. negeus, Drusilla sp., Euxanthe eurinome, Paraglia aspasia, schließlich Mechanitis sp., Tithorea pseudethra, Melinaeca ethra. Die drei letzterwähnten müssen jedenfalls als Beispiel homogrypher Zeichnung ausgeschaltet werden. so sehr deren Oberseite ihrer Unterseite auf den ersten Blick auch ähnelt, und zwar aus dem Grunde, weil die Reihe der kleinen weißen unterseitlichen Randflecken oberseits fehlt. Warum nicht unsere einheimische Aporia crataegi L. als Beispiel von Homo- gryphismus ausgestellt wurde, wundert mich. Freilich, wenn man pedantisch sein will, ist ja eine Hinterflügelrippe bei A. cra- taegi L. bloß unterseits schwarz gezeichnet, während oberseits diese Rippe infolge weißer Beschuppung unbemerkbar wird. Aber auch die von Sjöstedt ausgestellten, oben erwähnten homogryphen Papilioarten sind schon deshalb nicht typisch homogryph im wahren Sinne des Wortes, weil es sich nicht schwer bemerken läßt, daß ihre Prachtflecke oder weiße Flecke auf der Unterseite verschoben sind. Inwiefern die übrigen ausgestellten Stücke wirklich homogryph sind oder nicht, wage ich nicht zu entscheiden, so lange ich die ®) Bryk, in: Archiv für Rass. Gesellschaftsbiol. IV, No. 9 (1912) und in: Archiv für Naturgeschichte 1914, A. 6, p. 164. Die entomol. Schausammlung des Stockholmer Riksmuseums. 109 betreffenden Stücke nicht genauer untersucht habe; ist doch die Flügelunterseite in der Regel heller als die’ Oberseite, sind doch die Beschuppungsverhältnisse unterseits oft ganz anders als oberseits, ist doch ein und dieselbe Zeichnung in der Regel auf einer der beiden Seiten verschoben.4) Dieser minutiöse Befund, der einzig den Forscher vom Standpunkte der Zeichnungstechnik interessiert, ändert im großen und ganzen gesehen nichts an der Tatsache, daß es homogryphe Falter gibt, was für jeden, der sich mit Erforschung der Flügelornamentik abgibt, von größter Wich- tigkeit ist, und wir sind Prof. Sjöstedt wirklich dankbar, daß er einige typische homogryphe Falter ans Tageslicht brachte. Zwei Kästen mit Apollorassen geben dem Beschauer ein über- sichtliches Bild über die Rassenspaltung des variablen Falters. Hermaphroditen, asymetrisch geflügelte Insekten, Hybriden, thermobiologisch erzeugte Kunstformen, Mimicryfälle, Anpassungs- versuche sind reichlich vertreten. Unter den Fraßstücken fallen Stücke hohler, für Kabelanlagen bestimmter Bleistangen auf, die in Indien von einer Hymenopterenart (Megachile sp.) benagt, ja in einem Falle sogar so durchbohrt wurden, daß ein erbsen- großes Loch entstanden ist. Höchste Anerkennung verdienen Sjöstedt’s plastische In- sektenbilder, die in ihrer Naturtreue nichts zu wünschen übrig lassen. Da sehen wir (vgl. unsere Tafel!) einen mobilisierten Trupp der Wanderameise (Dorylus nigricans), tausende und aber- tausende Individuen, die Sjöstedt eins nacheinander genadelt einsteckte; ausgestopfte Vögel wie der afrikanische Specht Cam- pothera bermista oder Criniger notatus, Criniger chloronotus und Alethe castanea und die Eidechse Mabuia raddoni folgen ihrem Aufmarsche als Feinde In ein anderes Alltagsbild aus der tro- pischen Insektenwelt, das Sjöstedt auf dem Kilimandjaro beob- achtete, fühlen wir uns versetzt, wenn wir den Raubzug der Raub- ameise Megaponera foetens Fabr. uns anschauen. In einem Jambus. in gleichen weiten Abständen voneinander fallen diese Krieger ‚Ihre Feinde an. ‚Sie marschieren ganz langsam“, erzählte mir Professor Sjöstedt, ‚auch ein erbeutetes Insekt bringt sie nicht aus ihrer stoischen Seelenruhe‘‘. — Daß man auch im Norden noch Schaustücke ersten Ranges finden kann, darüber belehrt uns ein unglaublich großes Wespennest (über 70 cm. Breite) der Vespa germanica. Es wurde in Südschweden in einer Villa innerhalb einer Saison fertig. Der Spender muß wirklich ein Naturfreund sein, wenn er den Balken, wo diese Wespe genistet hatte, aus der Villa aussägte, nur um das in seiner Art einzige Stück für die Nachwelt zu retten. Sehr lehrreich ist die aus fetter roter Tonerde geknetete Königinzelle des Termes goliath, die Sjöstedt zum. erstenmal entdeckt hat. Ein plastisches Bild aus Kamerun 4, Bryk, Über das Abändern von Parnassius Apollo L. In: Archiv für Naturg, 1914, A. 6, p. 176. 3. Heil 0 Felix Bryk: Die entom. Schausammlung. belehrt uns, daß die Pilzarchitektur der Eutermes fungifaber-Nester nur eine Vollendung der begonnenen hutlosen strunkenförmigen Bauten derselben Art sind. — Eine der größten Sehenswürdigkeiten der Schausammlung ist die wunderschön präparierte Flöten- akazie (vgl. unsere Tafel!) mit den seltsamen Nestern der Stink- ameise Cremastogaster tricolor. Diese Flötenakazie (Acacıa for- micarum), die Sjöstedt als eigene Art erkannte,®) geht mit der er- wähnten Stinkameise in ein symbiotisches Verhältnis ein. In wal- nußgroße Gallen, aus der immer zwei Dorne der Akazie wie Ten- takeln hervorlugen, dringen Ameisen ein, die die Galle in ihr Domizil verwandeln. Die Akazie genießt dadurch den Schutz, daß ihre Blätter von den Antilopen verschont werden, denn naht nur eine Antilope mit ihrer Zunge, schon springen Millionen Ameisen aus ihren Nestern, heben ihren After in die Höhe und spritzen einen übelriechenden Saft aus. Sjöstedt erzählte mir: ‚Ich bemerkte auch stets, daß das Laub jener Akazien, die ohne Ameisennester waren, stets abgefressen war, während im Kontraste hierzu die von Ameisenkolonien bewohnten Akazien frisch in ihrem grünen Blätterkleide standen. Wenn die Ameisen die Gallen verlassen und der Wind durch die hohlen Nester pfeift, da hörte ich aeols- harfenähnliche Töne, eine Erklärung, warum diese Akazie Flötenaka- zie genannt wird.‘ Das Präparat, eine ganze Akazie mit unzähligen Nestern, gelang deshalb so gut, weil Sjöstedt die Akazie an Ort und Stelle so stark zusammenband, daß alle Zweige, Dorne, Nester zu einem Ganzen wurden. Erst in Stockholm weichte Sjöstedt die Akazie auf und spanntedie einzelnen Ästeauf Drahtgestellen, biserdie natur- alistische Stellung erhielt. Merkwürdigerweise hielten sich die Crema- stogasternester so fest, daß fast kein einziges Stück unterwegs abfiel. Mein Bericht wäre nicht vollständig, wenn ich schließlich das nun auch historisch gewordene ausgestellte Präparat von Spathicera (= Gyrostigma)-Larven im Magen eines Rhinozeros unerwähnt gelassen hätte. Ist es doch ‚ein Ereignis ersten Ranges auf dem Gebiete der Oestridenforschung nicht allein durch den nunmehr endgültig erbrachten Beweis der Identität der Genera Spathicera und Gyrostisma, sondern auch durch Sjöstedt’s kühne Methode, fast ausgereifte Larven dem Magen eines getöteten Rhinozeros zu entnehmen und zur Entwicklung zu bringen. Bisher galt es nämlich als eine wissenschaftliche Tatsache, daß sich niemals eine vorzeitig d. h. vor dem freiwilligen Abgange vom Wirte entfernte Oestriden- larve zur Imago ausbilde. ‘“e) 5) Vgl. Harms: Beiträge Flora Afr. XLIII, p. 362. 6) Vgl. Dr. Arminius Bau: ‚‚Identität der Oestridengattung Gyro- stigma und Spathicera (Centralblatt Bakt. Parasit. Infektionskrankh., Vol. XLVIII, p. 165, 1908). Mit Bau sind wir auch der Meinung, daß „dem strengen Prioritäts- gesetze zufolge der Gattung Spathicera der Name Gyrostigma vorbehalten bleiben mußte‘‘ (ibid.), wenn auch Sjöstedt die Ansicht vertritt, der Name Gyrostigma sei hinfällig, weil diese Gattung nach der Larve, aber völlig unbekannten Imago aufgestellt wurde. Br für LE 82. Pie: 1916 Abt. A. Bryk. Bryk: Die entomol. Schausammlung des Stockholmer Riksmuseums. Embrik Strand: H, Sauter’s. Foimosa-Ausbeute. 111 Tafelerklärung.': Oben: Termiten (Eutermes fungtfaber Sjöst.) mit ihren se, aus 8 West- , afrika (links!); australische Termitenbauten (rechts!). Mitten: Gruppe von Wanderameisen (Dorylus nigricans) aus Kamerun; ' jederseits ein Termitennest aus Australien. Un ten: Flötenakazie aus Kilimandjaro-Steppe ( ep mit Tan H. Sduter’ s Formosa- Ausbehet Lithosiinae, Nolinae, Noctuidae (p. p.), Ratardidae, Chalcosiinae, sowie Nachträge zu den Familien IERBANICAE, Limacodidae, Gelechiidae ‚OSESHhorldae und Heliodinidae, \ Von Embrik Strand. ‘ Von den Familien, wozu hier Nächträge gegeben werden, wurden die Gelechiiden, Oecophoriden und Heliodiniden von Meyrick in: Supplementa Entomologica, No. 3, p. 50sq.. (1914) behandelt, die Drepaniden habe ich in: Archiv für Naturgeschichte 1915, A. 12, p. 161—165 (1916), die Limacodiden in: Supplementa Entomologica, No. 4, p. 4—9 (1915) bearbeitet, während der Anfang der Bearbeitung der Noctuiden durch mich in: Archiv für Natur- geschichte 1915; A. 8, p. 34 (1916) gemacht wurde. — Das Material, einschließlich der Typen, befindet sich im Deutschen Entomo- logischen Museum in Berlin-Dahlem. Fam. ARCTIIDAE. Subfam. Lithosiinae. Gen. Tigrioides Butl. (Lexis (Wallgr.) Hamps.) Tigrioides immaeulata But!l. Je ein @ von Kosempo 7. VII. und X. 1911. — Bemerkenswert sind die Dimensionen des Exemplares vom 7. VII.: Flügelspannung 19 mm, Vorderflügellänge 9 mm, Körperlänge 6---7 mm, das andere Exemplar spannt 20 mm. Gen. Eilema Hob. Eilema sordida Butl. Zwei 292 von Alikang X.—XI. 1909 und ein n von Bonemapg TerEV: 1912, Eilema' :oblitterans Feld. - “ & Unikum von Kelle I: 1910. — Was ‚Seitz an Tafel 15, Reihe a, des Bandes X Be: „oblitterans‘‘ abbildet, ist etwas ganz anders. 3. Heft 112 Embrik Strand: Eilema antiea WIk. (vicaria Hamps. [an WIk. ?)). Ein 2 von Tainan 7. VIII. 191i. Ob das, was in Hampson’s Monographie als Tlema vicaria WIk. behandelt wird, nicht eine Mischart ist, wäre noch festzustellen. Schon aus geographischen Gründen wäre das zu vermuten; even- tuell müßte der Name vicarıa der afrikanischen Form bleiben, während für die indische der Name antica WIk. einzutreten hätte. Daß Draudt in Seitz die Art »afara Mr. nennt, trotzdem er die Art so wie Hampson auffaßt, ist unbegreiflich, weil natara der jüngere Name ist, und erklärt sich wohl so, daß Draudt kritiklos Snellen abgeschrieben hat, der ja bekanntlich die Walker'schen Namen willkürlich verworfen hat und daher zur Verwendung des Namens naltara Mr. kommen mußte. — Meine Vermutung, daß vicarıa und antica nicht identisch sind, findet insofern anscheinend eine gewisse Bestätigung dadurch, daß das Geäder vorliegenden Exemplares nicht ganz mit dem von Hampson gegebenen Bild des Geäders von ‚‚vicaria‘‘ übereinstimmt ; ob aber Hampson, wie man erwarten könnte, dies Bild eben nach typischen afrikanischen Exemplaren entworfen hat, ist dabei nicht sicher und ebenso könnte der Unterschied sexuell sein, indem er ein abbildet. Bei unserem Exemplar entspringt im Vorderflügel Rippe 7 nicht aus der Areola, sondern aus dem Stiel von 8-+9, dagegen 6 aus der Areola statt aus der Ecke der Zelle; in beiden Flügeln ist 2 von der Ecke weiter entfernt als sie nach Hampsons Bild sein sollte. Eilema brevipennis WIk. Ein nicht gut erhaltenes $ von Kosempo X. 1911. Aus der ganz kleinen Areola entspringen 6 und der Stiel von 7+8+9, ferner 10, allerdings aus dem Vorderrande der Areola ganz nahe der Zelle; daß aus der Spitze der Areola außer dem genannten Stielund 6 auch noch eine kleine, blind endende Pseudo- rippe, wenigstens in dem einen Flügel, entspringt, wird wohl eine Monstrosität dieses Exemplares sein. Eilema obliquistria Hamps. var. aeutapex Strand n. var. Drei $$ von Kosempo I. 1910 und IX. 1911, sowie je eins von Polisha IV. 1910 und Alikang XI. 1909 dürften von Eilema obli- quistria nicht spezifisch verschieden sein, weichen jedoch von Hampsons Bild (das in ‚‚Seitz‘“ ist wohl nur eine Kopie davon) ab und zwar durch mehr langgestreckte Vorderflügel, deren Spitze schärfer und deren Saum fast nicht gewölbt ist, daß aber genanntes Bild verfehlt ist, geht schon daraus hervor, daß es den Hinterwinkel der Vorderflügel als breit gerundet darstellt, während er, wie im Text richtig beschrieben, ‚‚hooked“ ist. Abweichend ist ferner, daß meine Exemplare eine dunkelgraue, wenn auch nicht scharf markierte Saumbinde der Hinterflügel haben, während das Bild diese Flügel als einfarbig hell ockergelb darstellt, die Beschreibung dagegen sie als „brownish ochreous‘ bezeichnet. Die schwarze Längsbinde der Vorderflügel, die das Bild zeigt, wird in der Beschreibung nicht H. Sauter’s Formosa- Ausbeute. 113 erwähnt, dürfte jedenfalls zu scharf markiert gezeichnet sein und wird wohl nur der Schatten von dem Schuppenpolster in der Zelle sein, was mit meinen Exemplaren stimmen würde. Auch die Hinter- flügelsind spitzer als an dem Bild. Abdomen wird als ‚‚tinged with fuscous greyish towards base‘ beschrieben, an dem Bild ist die Endhälfte etwas schwärzlich, was auch mit meinen Exemplaren der Fall ist. Die Größe wird als ‚Exp. 28 mm‘ angegeben ; meine Exemplare spannen 25 mm bei 12 mm Vorderflügellänge und 10 mm Körperlänge, ja das kleinste spannt sogar nur 22 mm. Auf alle Fälle verdient vorliegende Form einen besonderen Namen (var. aculadex m.). Type von Polisha. Eilema kosemponensis Strand n. sp. Ein $ von Kosempo 7. VII. 1911. Mit dem was Hampson als Ilema vicaria WlIk. behandelt jedenfalls nahe verwandt, aber die Stirn ist schwärzlich, auch der Scheitel ist dunkler als der Halskragen, die Kostalbinde läuft am Ende spitz aus (allerdings heißt es bei Hampson unter ‚‚vicaria‘: „costal yellow fascia, tapering slightly to apex or of even width throughout‘“, was aber nur für die Richtigkeit unserer obigen Vermutung, daß Hampsons ‚‚vicaria‘‘ eine Mischart ist, sprechen dürfte) und das Geäder weicht etwas ab: im Vorderflügel ent- springt 6 von der Ecke der Zelle und also von der Areola entfernt, 7 läuft in die Flügelspitze aus und entspringt nicht aus der Areola, sondern aus dem Stiel von 8-+9, welche beide in den Vorderrand ausmünden, im Hinterflügel entspringt 2 weiter von der Ecke der Zelle und 3-+4 sind länger gestielt als an Hampsons Bild vom Geäder seiner ‚‚vicaria‘‘. — Als Unterschied von verwandten Arten wäre noch hervorzuheben, daß die Vorderflügel weder unten noch oben im Saumfelde heller als die übrige Flügelfläche sind, vielmehr nimmt also die graue Flügelfärbung an beiden Seiten auch den Saum ein, alle Fransen sind jedoch gelb, wenn auch im Vorder- flügel weniger lebhaft, als im Hinterflügel. Flügelspannung 24, Vorderflügellänge 11.5, Körperlänge 8 mm. Eilema schistaceola Strand n. sp. Zwei dd von Suisharyo II. 1912. Wird mit der von Formosa beschriebenen Eilema arızana Wilem. Ähnlichkeit haben, aberdie Vorderflügelsind einfarbig dunkel schiefergrau, insbesondere im Kostal- und Saumfelde in gewisser Richtung gesehen grünlich angeflogen erscheinend und zwar wegen eingestreuter, so gefärbter, großer, länglicher Schuppen, die unter der Lupe sich von der Beschuppung der Grundfärbung sehr deutlich unterscheiden; keine Vorderrandbinde, nur der Rand selbst (von vorn gesehen!) linienschmal undeutlich heller. Die Fransen hell- grau, an der Basis dunkler. Unterseite schiefergrau ohne grünliche Beimischung. Hinterflügel oben und unten hell aschgrau mit eben- solchen, etwas heller schimmernden Fransen. Kopf und Thorax wie die Vorderflügel, Hinterleib wie die Hinterflügel gefärbt. Archiv für Naturgeschichte 1916. A. 3. 8 3. Heft 114 Embrik Strand: Beine dunkel schiefergrau. Flügelspannung 41, Vorderflügellänge 20, Körperlänge 11—12 mm. Vorderflügel (des $!) wie bei den Gruppen Caßissa und Katha mit einer Furche unter der Zelle der Vorderflügel, die aber nur in kaum Y; der Länge der Zelle scharf markiert ist und zwar liegt diese Partie unter und innerhalb der Mitte der Zelle. Weitere sekundäre Sexualcharaktere an den Flügelnkannich.nicht entdecken. (Am inneren Ende der scharf markierten Partie der Furche findet sich bei dem gut erhaltenen Exemplar je ein kleiner, etwas unregelmäßiger hyaliner Fleck oder Punktfleck, der aber wahr- scheinlich künstlich ist; das andere Exemplar ist an der Stelle etwas abgerieben und daher nicht maßgebend.) Eilema venosa Mr. var. bicoloriceps Strand n. var. Ein 3 von Suisharyo XII. 1911. Zur Hampsons Sectio III, Gruppe Bab,. — Jedenfalls mit E. venosa Mr. sehr nahe verwandt; allerdings soll das $ von venosa 30 mm spannen, während das vorliegende nur 25 mm spannt (bei 12.5 mm Vorderflügellänge und 8 mm Körperlänge), ein Unter- schied, der aber wenig zu sagen hat. Dann wird aber der Kopf von venosa einfach als ‚‚yellowish“ beschrieben, während mein Exemplar einen dunklen Scheitelfleck und schwarzes Untergesicht (Basis und Zwischenraum der Antennen gelb) hat; von dem schwarzen Kostalfleck der Vorderflügel erstreckt sich nach hinten zwar ein höchst undeutlicher, nur zur Not erkennbarer Schatten, aber keine Linie; die Fransen der Hinterflügel sind oben grau wie die Flügel- fläche, nur unten können sie als leicht gelblich bezeichnet werden; im Vorderflügel ist Areola vorhanden (in der Beschreibung von venosa wird eine solche jedenfalls nicht erwähnt). — Von dem Bild von venosa in Seitz, Indoaustr. t. 14, Serie i, abweichend durch weniger deutliche Vorderrandbinde der Vorderflügel und fehlender oder fast fehlender QOuerbinden derselben, der dunkle Costalfleck dagegen größer und schärfer markiert, das basale Drittel des Vorder- randes ist dunkler, die gelbliche Längsbinde tritt also daselbst eigentlich subkostal auf, erreicht aber sowohl außer- als innerhalb des dunklen Kostalflecks den Kostalrand. Eilema sp., wahrscheinlich venosa v. bscoloriceps Strand. Eine weibliche Eilema von Suisharyo 22. XII. 1911 ist zur sicheren Bestimmung zu schlecht erhalten, es ist aber wahr- scheinlich, daß sie mit der vorigen konspezifisch ist. Vorder- flügellänge 19, Körperlänge 7 mm. Gen. Agylla WIk. Agylla rufifrons Mr. Ein 2 von Shisa V.—VI. 1912. — Flügelspannung 50 mm. Vorderflügellänge 24.5, Körperlänge 16 mm. Agylla divisa Mr. Je ein & von Shisa V.—VI. 1912 und Kosempo 22. VII. 1911. H. Sauter’s Formosa- Ausbeute. 115 Agylla alboluteola Rothsch. Ein 8 von Suisharyo X. 1911. -—- Die Haftborste ist auffallend lang und kräftig. Vorderflügelspannung 46, Vorderflügellänge 22, Körperlänge 18 mm. Gen. Oeonistis Hb. Oeonistis entella Cr. Ein 2 von Anping VIII. 1912, ein $ von Alikang XI. 1909. Gen. Chionaema H.-Sch. Chionaema hamata WIk. var. reetivitta Strand n. var. Zwei dd von Kosempo I. 1910. Das eine spannt, wie von Hampson angegeben, 32 mm, das andere nur 27 mm. Sie weichen von Hampsons Darstellung dadurch ab, daß die Antemedianbinde in der Submedianfalte nicht gewinkelt ist, und der Abdominal- rücken apikalwärts nicht gerötet. — Was in „Seitz“ als hamata abgebildet ist, macht den Eindruck von etwas anders, weil das Charakteristikum der Art, die zahnförmige Erweiterung der Ante- medianbinde gegen die schwarzen Diskozellularpunkte fehlt; diese Erweiterung kommt aber offenbar nur beim & vor, während das Bild in Seitz ein Q darstellt. — Die Type ist das kleinste Exemplar. Chionaema hamata WIk. Je ein $2 von Kosempo X. 1911 und von Suisharyo X. 1911. Dies @ wird von Ch. hamata bei Seitz, Bd. 2, f. 12a, nicht verschieden sein, wenn auch die Basalbinde ebenso rot wie die anderen Binden ist. Es ähnelt sehr Ch. puella Drury, aber die postmediane Querbinde verläuft wie bei hamata in Seitz, fig. cit., die Rippen 4 und 5 der Vorderflügel sind nicht gestielt etc. Von Ch. quadripartita Wilem. leicht durch das Vorhandensein nur eines einzigen schwarzen Punktes am Ende der Zelle der Vorderflügel zu unterscheiden. — Keine der roten Binden ist schwarz gerandet, Fühler, Palpen und Beine sind olivenbräunlich gezeichnet. Chionaema quadripartita Wilem. Je ein 2 von Alikang X. 1909 und Kosempo I. 1910. Sind kleiner als Wileman angibt: Flügelspannung 35, Vorder- flügellänge 17, Körperlänge 12 mm. Die Palpen sind olivenbräunlich, das I. und II. Glied unten weißlich. Der Innenrand, aber nicht der Außenrand der Antemedianbinde ist wellig gekrümmt, während an der Postmedianbinde umgekehrt der Innenrand weniger ge- krümmt als der Außenrand ist, die Terminalbinde erreicht sowohl den Hinter- als den Vorderrand und ist innen, insbesondere vorn, leicht wellig begrenzt, sonst etwa so breit wie die Postmedianbinde. Chionaema sanguinea Mothsch. var. formosibia Strand n. n. (for- mosana Draudt nec Hamps.). Je ein $ von Alikang IX. 1909, Kanshizei VI. 1909, Kosempo I. 1910. Bei allen drei Exemplaren ist die Postmedianbinde nur am Hinterrande mit der Saumbinde verbunden, und die Postmedian- 8* 3. Heft 116 Embrik Strand: binde, die ebenso wie die Antemedianbinde fast linienschmal: ist, bildet auf der Rippe 4 einen wurzelwärts offenen stumpfen Winkel. Die Abbildung der f. Dubenskii Alph. in M&m. Lepid. Romanoff VI, t. I, p. 5, stimmtsonstrecht gut, jedoch ist außerdem abweichend, daß die Antemedianbinde unserer Form in der Zelle leicht gewinkelt, statt gleichmäßig gekrümmt ist, die Hinterflügel sind an der Basis nur sehr wenig heller, die Basalbinde der Vorderflügel ist vor- handen, auf dem Thoraxrücken findet sich eine rote Medianquer- binde und dahinter ein roter Fleck, auch die Tegulae mit roter Binde. Von den zwei Diskozellularflecken ist der obere in allen Fällen deutlich, sowie schwarz gefärbt, während der untere nur beim einen Exemplar (Type!) (von Alikang!) unverkennbar, aber doch kleiner als der obere, sowie rötlich gefärbt ist. — Die Rippen 4 und 5 der Vorderflügel sind nicht gestielt. Draudt in Seitz nennt diese Form, die nicht Aberration, sondern gute Lokalrasse ist, formosana, trotzdem dieser Name vergeben war. Will man die Form mit nur einem Diskozellularfleck besonders benennen, so möge sie ab. singulistigma m. heißen. Chionaema kosemponica Strand n. sp. Zwei dd von Kosempo X. 1911. Mit Ch. alborosea WIk. ziemlich gut übereinstimmend, aber etwas größer (Flügelspannung 33—34, Vorderflügellänge 15—16, Körperlänge 11—12 mm), die Antemedianbinde ist innen und die Postmedianbinde außen schwarz begrenzt, allerdings nur teilweise und wenig deutlich; auf dem Hinterrücken ist ein roter Fleck, der bei alborosea zu fehlen scheint ; Abdominalrücken ist weiß, apikal- wärts zwar etwas schmutzig, ganz leicht bräunlich, aber jedenfalls nicht rot; der außerhalb der Postmedianbinde sich befindende schräge Subkostalstreifen ist rot und mit der Postmedianbinde verbunden (letztere kann also als im Kostalfelde gegabelt be- schrieben werden und zwar erreichen beide Aeste den Rand); die Fransen der Hinterflügel sind gelblichweiß. —- Ahnelt auch sehr Ch. puella $, aber Fühler, Palpen und Beine ohne rote Färbung oder Zeichnungen, vielmehr mit ockerbräunlichen ebensolchen, Abdominalrücken ist nicht rot, der Lobus auf der Unterseite der Vorderflügel ist kleiner und eine besondere Befransung der Costa außerhalb dieses Lobus ist nicht vorhanden, die schwarze Be- grenzung der roten Binden ist reduziert (siehe oben!) ; Postmedian- und Terminalbinde sind am Hinterrande unter sich weit entfernt, am Vorderrande aber durch eine gelbe Randbinde verbunden; die Größe bedeutender (siehe oben!) etc. Charakteristisch ist, daß die schwarzen Flecke der Vorderflügel ein längliches Dreieck bilden, und daß der distale und proximale der drei Flecken um weniger als ihren Durchmesser von der post- medianen bezw. der antemedianen Binde entfernt sind. Unter- seite beider Flügel rot, etwa wie die Oberseite der Hinterflügel, das Dorsalfeld der Vorderflügel jedoch weiß. H. Sauter’s Formosa-Ausbeute, 117 Chionaema propingua Wilem. Ein d von Suisharyo II. 1912. & Der chinesischen Chionaema ariadne Elw. nahestehend, aber Abdomen ist weder oben noch unten braun gezeichnet, sondern ist weiß, nach hinten zu allerdings etwas schmutzigweiß, sowie mit etwas rötlichem Afterbüschel ; die Postmedianbinde ist nicht unter der Rippe 3 gewinkelt, zeigt in ihrer hinteren Hälfte überhaupt nur eine schwache Wellenkrümmung und steht senkrecht auf dem Hinterrand; die Saumbinde ist schmäler als sie nach Hampsons Abbildung bei ariadne sein soll und zwar vorn etwa 1.5 mm breit, hinten 1 mm und mitten (in den Feldern 3 und 4) noch schmäler, ja zum Teil unterbrochen (ob abgerieben ?); die Hinterflügel sind rot, abgesehen von der Basis und dem größten Teil des Kostalfeldes ; von zwei ‚„lobes“ auf der Unterseite der Vorderflügel des $ kann nicht gut gesprochen werden, sondern nur von einem voll ent- wickelten und Andeutung eines zweiten. Leider ist die Erhaltung des Exemplares nicht ganz tadellos, was insofern die Bestimmung erschwert, als der Verlauf der antemedianen Binde in und kurz hinter ihrer Mitte nicht mehr sicher erkennbar ist ; es scheint aber, daß sie daselbst einen saumwärts offenen Winkel bildet, was mit ariadne stimmen würde. — Die Rippen 3 und 4 der Vorderflügel sind nicht gestielt, also ist es keine Clerckia (was ja auch ariadne nicht ist). Die dreischwarzen Flecke der Vorderflügel sind ellipsen- förmig, etwa wie bei sikkimensis (vgl. die Abbildung in Seitz, Paläarktenteil, Taf. 12, Reihe a) und in einem mehr langgestreckten Triangel als bei arıadne (vgl. Abbildung 1. c., Reihe c) abgeordnet. Von letzterer Abbildung als abweichend fällt außerdem noch auf, daß die Saumbinde nur in ihrer vorderen Hälfte vom Saume entfernt und auch da weniger entfernt als bei ariadne ist. Flügelspannung 40 mm. Vorderflügellänge 19.5, Körperlänge 16 mm. Von der im Entomologist 43, p. 177 (1910) erschienenen Originalbeschreibung des 3 der bisher nur von Formosa bekannten ‚Chion. brobingua Wilem. abweichend durch bedeutendere Größe (Wileman hat: Exp. d 32 mm), ob die beiden proximalen roten Binden übereinstimmend sind, läßt sich wegen wenig guter Er- haltung meines Exemplares ebenda nicht sicher erkennen und wenn es heißt: ‚the third is outwardly angled above the middle“, so ist dazu zu bemerken, daß diese Binde hier an Rippe 4 saumwärts konvex gebogen ist, aber keinen Winkel bildet. Auf der Unterseite der Vorderflügel ist das Dorsalfeld bis zur Rippe 1b weiß; die Angabe Wileman’s von einem „whitish streak along the inner margin‘ ist daher nicht genau zutreffend, indem hier mehr als ein ‚‚streak‘‘ weiß ist. 2 Von derselben Lokalität, XII. 1911, liegt ein wahrscheinlich konspezifisches, leider auch nicht tadellos erhaltenes 9 vor, das aber auffallenderweise und auch im Gegensatz zu Wileman’s Angaben 3. Heft 118 Embrik Strand: kleiner als das & ist, indem es nur etwa 34 mm spannt bei 17 mm Vorderflügellänge und 11 mm Körperlänge. Es weicht sonst von dem d.nur insofern ab, als alle Binden etwas schmäler sind, die postmediane ist auf dem Vorderrande etwas erweitert und dahinter, also in der vorderen Hälfte der Binde, ist eine wurzelwärts konvexe Krümmung. Aufder Unterseite der Vorderflügelist am Endeder Zelle nur eine schwache Andeutung dunklerer Beschuppung vorhanden. Daß dies 2 von dem, was in Hampsons Monographie als Chio- naema Praiti beschrieben und abgebildet ist, verschieden ist, kommt mir etwas fraglich vor, leider weicht Hampsons Beschrei- bung von seiner Abbildung z. T. ab, so daß die Bestimmung seiner Art dadurch erschwert wird. Durch die lebhafte und nur am Vorderrande und an der Basis fehlende Rotfärbung der Hinter- flügel weicht mein Exemplar von Hampsons Bild ab, in seiner Beschreibung heißt es aber kurz und gut „Hind wing crimson“, was stimmen würde; die Palpen werden als ‚brown at tips‘ be- schrieben, hier sind sie am zweiten und dritten Glied ganz schwach bräunlich gefärbt, werden wohl aber unter Umständen wie von Hampson beschrieben sein können; die Zeichnungen der ‚fore tibiae and tarsı‘‘ werden als ‚brown‘ beschrieben, hier sind sie hell rehfarbig und zwar sind an den Beinen I und II die ganzen Tarsen und an den Tibien zwei Flecke oder Halbringe so gefärbt; Abdomen wird als ‚„dorsally tinged with scarlet‘“ beschrieben, an der Figur zeigt es aber gar keine ‚scarlet‘‘ Färbung, wohl aber schwarze Querstriche, hier ist es jedenfalls größtenteils weiß, läßt aber oben einige rötliche Schuppen erkennen und wäre vielleicht ausgedehnter so gefärbt, wenn es nicht etwas abgerieben gewesen wäre; die Endbinde der Vorderflügel wird als ‚terminal‘ be- schrieben, ob sie aber tatsächlich den Saum erreicht, geht aus Bild oder Text nicht sicher hervor, bei meinem Exemplar ist sie als subterminal zu bezeichnen, wohl aber ist es möglich, daß sie bei frischen Exemplaren den Saum erreichen würde; von Hampsons Bild wäre ferner abweichend, daß die dunklen Flecke der Vorder- flügel weiter von den roten Binden sind, nämlich der proximale Fleck um seinen dreifachen und der distale um seinen zweifachen Durchmesser von der nächsten Binde entfernt. — Von dem in Seitz’ Groß-Schmetterlinge, paläarkt. Teil, gegebenen Bild von Ch. Praiti weicht das Exemplar ab durch lebhaftere Rotfärbung sowohl der Vorderflügelbinden als der Hinterflügel, durch die drei Vorderflügelflecke (daß das @ von Pratti ebenfalls drei solche haben soll, wird von Seitz nicht angegeben); die postmediane Querbinde der Vorderflügel verläuft weniger schräg als an der Figur dargestellt, indem sie auf dem Hinterrand etwa senkrecht steht, ferner zeigt sie mitten eine gleichmäßige saumwärts konvexe Krümmung statt einer Ecke und eine ebensolche Krümmung unmittelbar hinter dem Vorderrande, wo sie gleichzeitig fleck- förmig verdickt ist, gegenüber dem distalen Fleck tritt also eine wurzelwärts konvexe Krümmung auf. H. Sauter’s Formosa- Ausbeute. 119 Sollte die vorliegende Form von Ch. prodingua, spezifisch oder als Nebenform, zu unterscheiden sein, was nach der Be- schreibung nicht mit völliger Sicherheit zu entscheiden ist, so möge sie den Namen propinquella m. bekommen. Chionaema suisharyonis Strand n. sp. Ein @ von Suisharyo 22. XII. 1911. Dürfte mit Ch. formosana Hamps. nahe verwandt sein und die Identität ist wohl nicht ganz ausgeschlossen, jedoch so fraglich, daß ich es für richtiger halte, die Art als neu zu beschreiben. Ähnelt auch der folgenden Art (Ch. tristigmalis m.), weicht aber u. a. durch die drei schwarzen Vorderflügelflecke (oder -punkte) ab: hier ist der hintere der beiden diskozellularen Flecke weiter saum- wärts gerückt als der vordere und infolgedessen bildet die von diesen 2 Flecken fixierte Linie mit dem Saum einen Winkel, ferner ist die kostalwärts gelegene Seite des von den drei Flecken gebildeten Dreiecks so lang wie die apikalwärts gelegene; bei Zristigmalis dagegen ist der vordere der beiden diskozellularen Flecke am weitesten saumwärts gerückt, eine diese beiden Flecke schneidende Linie würde daher etwa parallel zum Saume laufen, ferner ist die kostalwärts gerichtete Seite des von den drei Flecken gebildeten Dreiecks länger als die apikalwärts (oder hier richtiger gesagt: saumwärts) gerichtete Seite. Auch durch den Verlauf der post- medianen Binde weicht vorliegende Art so deutlich von Zristigmalis ab, daß es nicht anzunehmen ist, daß sie als Geschlechter einer Art zusammengehören. — Unter Vergleich mit Ch. ariadne Elw. (cfr. das Bild in Seitz’, pal. Teil, Taf. 12) weicht ab, daß bei meinem Exemplar die Binden der Vorderflügel heller rot, mehr orange- farbig sind, insbesondere die distale, die außerdem nur halb so breit ist, sowohl Vorderrand als Saum erreicht und im vorderen Drittel am breitesten ist; die postmediane Binde bleibt um den Durchmesser der Diskozellularflecke von diesen entfernt, ist im Kostalfelde gerade und etwa senkrecht auf den Vorderrand ge- richtet, bildet dann etwa von der Rippe 5 an bis kurz vor dem Hinterrande eine saumwärts stark konvex gebogene Krümmung und ist in ihrer ganzen Länge fast gleich breit (1—1.5 mm); die Antemedianbinde bildet wie bei ariadne einen wurzelwärts gerıch- teten Winkel in der Submedianfalte und ist zwischen diesem und dem Vorderrand, den sie erreicht, fast gleichmäßig saumwärts konvex gebogen; die Subbasalbinde erreicht den Hinterrand, ist mitten, wurzelwärts offen, gewinkelt und auf dem Vorderrande bis zur Wurzel verbreitet und durch gelbliche Färbung des Vorder- randes auch mit der Antemedianbinde verbunden; die Hinter- flügel sind gleichmäßig blaßrosa, jedoch am Vorderrande und an der Basis weißlich, sowie mit dunklerem, ziemlich undeutlichen Diskozellularstrich; Hinterleib weißlich, oben jedoch mit schwa- chem orangefarbigen Anflug; Halskragen mit roter, weder Basis noch Spitze ganz erreichender Medianbinde ;soweit noch erkennbar, 3. YIeft 120 Embrik Strand: ist der ganze Thoraxrücken mit Ausnahme des Vorderrandes rot beschuppt gewesen; Antennen bräunlichgelb, an der Basis weiß; Palpen dunkel graubraun, jedoch das Basalglied sowie die Basal- hälfte der Innenseite des zweiten Gliedes weißlich; alle Tarsen hell graubräunlich, die Femoren und Tibien der beiden vorderen Paare teilweise ebenso gefärbt. Die Anordnung der Fiecke der Vorderflügel wurde schon oben besprochen. Unterseite beider Flügel blaßrosa angeflogen, im Hinterflügel mit feinem schwärz- lichen Diskozellularstrich, im Vorderflügel schimmern die drei schwarzen Flecke durch und die Zelle, z. T. mit Umgebung, ist schwärzlich. — Flügelspannung 36, Vorderllügellänge 17, Körper- länge 12 mm. Chionaema tristigmalis Strand n. sp. Ein ä& von Suisharyo X. 1911. Die Unterschiede von Ch. swisharyonis m. sind z. T. unter dieser Art besprochen. — Von Ch. alborosea WIk. leicht zu unter- scheiden u. a. durch die hier wie bei Ch. suisharyonis m. gewinkelte und gekriimmte Antemedianbinde. — Die Art erinnert an Ch. ariadne Elw., aber (unter Vergleich mit dem Bild von ariadne in „Seitz‘‘) die roten Zeichnungen der Vorderflügel sind orangerot ; die Antemedianbinde verläuft, wie schon angedeutet, anders; die Subbasalbinde erweitert sich auf dem Kostalrande bis zur Flügel- basis ; die Postmedianbinde steht fast senkrecht auf dem Hinterrand und ist wurzelwärts gerade begrenzt, nur im Kostalfelde leicht wurzelwärts verschoben, in oder ein wenig vor der Mitte ist sie außen leicht verbreitet (bis 2 mm breit), von da nach hinten ver- schmälert sie sich fast unmerklich, nach vorn dagegen mehr, so daß sie am Vorderrande nur etwa 1 mm breit ist, entsendet aber von dieser schmalen Partie parallel zum Vorderrande einen kleinen, 1 mm langen, orangegelblichen Zahn apikalwärts ; die distale Binde ist nur in ihrer vorderen Hälfte deutlich subterminal, in der hinteren berührt sie also den Saum, ist noch heller orangefarbig als die übrigen Binden, kurz hinter dem Kostalrande wurzelwärts bis zu einer Breite von 2.5 mm erweitert, in ihrer hinteren Hälfte aber eine gleichmäßige Breite von 1.5 mm hat. Über die Anordnung der drei schwarzen Punktflecke, von denen der proximale ein wenig größer ist, war schon unter Ch. swisharyonis die Rede; auch der distale ist von der roten Binde deutlich getrennt. Der Halskragen mit roter Mittelbinde, die den Vorderrand nicht und den Hinter- rand nur an zwei Stellen erreicht. Die Patagia ganz rot; auf dem Hinterrücken ist jedenfalls ein roter Fleck vorhanden. Hinterleib einfarbig weiß. Hinterflügel weißlich; das Saumfeld, in der Mitte bis zum feinen undeutlichen Diskozellularstrich sich erstreckend, rosenrötlich. Alle Fransen reinweiß. Hinterflügel unten einfarbig weiß, der dunkle Diskozellularstrich deutlicher als oben. Vorder- flügel unten im Kostal- und Saumfelde orangerötlich, außerdem schimmert die Postmedianbinde und zur Not auch die Antemedian- H. Sauter’s Formosa-Ausbeute, 121 binde durch ; die Endhälfte der Zelle schwärzlich, der Kostallobus orangebräunlich. Palpen graubraun, die Basalhälfte unten weißlich. An den beiden vorderen Beinpaaren sind die ganzen Tarsen sowie an den Tibien zwei Flecke oder Halbringe hell olivenbräunlich. Antennen bräunlich oder braungelblich mit weißer Basis. Flügelspannung 33, Vorderflügellänge 16, Körperlänge 14 mm. Gen. Meteugoa Hamps. Meteugoa ochrivena Hamps. (var. japoniea Strand n. var. ?) Ein 9 von Karapin in Japan, VIII. 1911, leider nicht ganz tadellos erhalten. Weicht von Hampsons Beschreibung dadurch ab, daß die Frons an den Seiten kaum schwarz ist, die Costa der Vorderflügel ist jedenfalls nicht in der ganzen Basalhälfte schwarz gerandet, hier ist eine ganz deutliche dunkle Medianbinde ähnlich wie an Seitz’ Figur (Taf. 17, Reihe b im X. Band), jedoch schmäler, vor- handen, die in Hampsons Beschreibung jedenfalls nicht erwähnt wird, während Draudt in Seitz kategorisch angibt, daß diese Binde beim 9 fehle, die sublimbalen Vorderilügelzeichnungen stimmen recht gut mit Seitz’ Figur, scheinen aber mit Hampsons Beschrei- bung nicht ganz zu passen, die Fransen der Vorderflügel sind ein- farbig ockerfarbig, an den Hinterilügeln läßt sich zwar kein heller Medianwisch erkennen, sie sind aber schlecht erhalten. Flügelspannung 22, Vorderflügellänge 10.5, Körperlänge 7 mm. Sollten die angegebenen Abweichungen eine benennenswerte Neben- form eigen sein, so könnte diese den Namen var. (?) jadonica m. be- kommen. Gen. Parasiceia Hamps. Parasiceia nocturna Hamps. 5 dd: Suisharyo XII. 1911 und II. 1912; 7 22: Suisharyo X. u. XII. 1911 und II. 1912, Kankau (Koshun) V. 1912, Karapin (Japan) VIII. 1911. Nach Hampsons Monographie zur Sect. III seiner Gattung Parasiccia gehörend, worin er nur die eine Art P. nocturna Hamps. hat. Die Beschreibung und Abbildung stimmen gut mit den vor- liegenden Exemplaren, abgesehen davon, daß die Palpen nicht so lang und nicht so aufgerichtet wie gezeichnet sind ;in der Tat würde Hampsons Abbildung von P. altaica Led. in dem Punkt besser mit meinen Exemplaren stimmen. Die Abbildung (auch diejenige in Journ. Bomb. Nat. Hist. Soc. XIII, p.575) von P. nocturna ist übrigens leider so schlecht, daß nicht viel daran zu sehen ist. Die Größe der dd beträgt: Flügelspannung 24—37, Vorderflügellänge 12—14, Körperlänge 9—11 mm, die der 22 bezw. 20-27, 10.5—13.5 und 7—10 mm. Danach wären also die 92 eher kleiner als die dd statt umgekehrt; Hampson gibt aber an: Exp. $ 26, 2 30 mm. Parasiceia maculata Pouj. var. formosibia Strand n. var. 6 22: Suisharyo X—XII. 1911 und (eins!) Taihorinsho 7. X. 1909. — 11 SS: Je eins von Karapin (Japan) VIII. 1911, Taiho- 3. Het 122 Embrik Strand: rinsho XI. 1909, Taihoku 7. IV. 1912 und Kosempo X. 1911, 7 von Suisharyo X.— XII. 1911. Die Bestimmung ergibt einige Schwierigkeiten. Die Gattung soll aufgebogene Palpen haben, hier sind sie aber typisch vorge streckt (‚porrect‘‘ Hamps.). Hampsons Angaben sind in diesem Punkt aber widerspruchsvoll, denn seine einschlägige Figur 319 stellt vorgestreckte, Fig. 318 dagegen aufgerichtete Palpen dar! Von den Abbildungen der Art bei Hampson und in Seitz weichen meine unter sich gut übereinstimmende Exemplare ab durch hellere, graubraune Zeichnungen der Vorderflügel, die Zähnelung des dunklen Medianfeldes außen ist ganz fein und undeutlich, jedoch bei allen Exemplaren erkennbar, der weiße Submedianfleck auf Vorder- und Hinterrand ist meistens kleiner und im allgemeinen nicht halbkreisförmig, das dunkle Medianfeld schließt keine helle Querlinie ein, die weiße Saumbinde ist im Analwinkelfelde nicht erweitert, der Saum der Hinterflügel ist meistens nur mitten weiß. — Die Art ist als Nudaria (nicht als Nola!) in Bull. Soc. Ent. France (6) 6, p. CL (1886) aufgestellt worden. Die Flügelspannung des $ wird als 24 mm angegeben, was nur auf meine größten 22 passen würde, während die Spannung der Männchen etwa 20 mm bei 10 mm Vorderflügellänge beträgt. Die Angabe ‚Frange brunätre aux ailes superieures, blanche aux inferieures‘‘ paßt im allgemeinen nicht, indem die Fransen beider Flügel meistens gemischt und unter sich variierend braunweiß gefärbt sind. Jedenfalls dürften die angegebenen Abweichungen von der paläarktischen Hauptform zur Aufstellung einer Lokalvarietät berechtigen, die ich als var. formosibia m. bezeichne. Gen. Asura WIk. Asura areuata (Mr.) Hamps. Es liegen 4 Exemplare von Alikang IX. und XI. 1909, 4 von Kosempo X.—XI. 1911 und eins von Karapin (Japan) VIII. 1911 vor, die mit Ausnahme eines Exemplares von Kosempo sämtlich weiblichen Geschlechts sind. Von einer Binde im Hinterflügel ist keine#Andeutung, die Zeichnungen der Vorderflügel sind scharf markiert, bei zwei $Q jedoch etwas feiner. Die submarginale Fleckenreihe ist in allen Fällen aus strichförmig in die Länge gezogenen Flecken gebildet, dagegen wird die marginale Zeichnung aus Punkten gebildet. Unter sich weichen die Exemplare sehr wenig ab und stimmen nicht ganz weder mit den Formen rosea Hamps. noch aurora Hamps. und noch weniger mit der Hauptform, so weit man nach den Abbildungen urteilen kann, überein. Ob die, wie es scheint, kon- stant strichförmig ausgezogenen Submarginalfleckchen, die punkt- förmigen Marginalzeichen, die gerade und scharf markierte Median- binde und der scharf markierte Diskozellularfleck sowie die deutlich geröteten, meistens sehr wenig heller als die Vorderflügel gefärbten Hinterflügel Merkmale einer Lokalform sind, kann ich wegen H. Sauter’s Formosa- Ausbeute. 123 Mangels an genügendem Vergleichsmaterial nicht sicher feststellen ; eventuell möge die den Namen formosicola m. bekommen. — Übrigens ist wohl arcuata im Sinne von Hampson eine Mischart, denn die Abbildung der Hauptform in Lepidoptera of Ceylon weicht von den Bildern der beiden genannten Nebenformen Hampsons in Ill. Het. Br. Mus. zu sehr ab. Asura areuata Mr. ab. pseudaurora Strand n. ab. Ein 2 von Kosempo IV. 1912 zeichnet sich dadurch aus, daß von der Medianbinde nur eine ganz schwache Spur erkennbar ist; flüchtig angesehen scheint das Exemplar ganz ohne Mittelbinde zusein. Die übrigen Zeichnungen sind in normaler Weise vorhanden, im Gegensatz zu ab. aurora Hamps. a Asura arcuata Mr. var. ochrostraminea Strand n. var. Von Kankau (Koshun) IV.—V. 1912 liegen 1 Z und 8 99, außerdem von Kosempo IV. 1912 1 2 vor, die sich durch ockergelbe Färbung der Vorderflügel und strohgelbliche der Hinterflügel auszeichnen, bei den 92 hat der Kostalrand der Vorderflügel nur einen schwarzen Basalpunkt, beim & ist aber das basale Drittel derselben schwarz. Asura obsoleta Mr. 5 22: Kosempo I. 1910 und X. 1911, Alikang XI. 1909, Karapin (Japan) VIII. 1911. 1 & von Alikang IX. 1909. Diese zur dritten Sektion (sensu Hamps.) der Gattung Asura gehörende Art steht jedenfalls obsolefa Mr. nahe, weicht jedoch ab durch die fast gerade, nur ganz schwach wellig gekrümmte, also in der Submedianfalte nicht gewinkelte Medianquerlinie, die außerdem deutlicher ist als es bei A. odsoleta der Fall zu sein scheint. Das d spannt 17 mm, die 22 22—25 mm; nach Hampson, in seiner Monographie, sollte das $ 22 mm spannen, während er das 9 nicht kennt (auch nicht in Journ. Bomb. Nat. Hist. XIII, p. 582—583, wo er ebenfalls die Art beschreibt). Die Originalbeschreibung von Moore soll jedoch nach dem 2 verfaßt sein, während assamica Mr. das $ dazu wäre. Bei dem 2 gibt aber nun Moore ausdrücklich an, daß die Medianbinde der Vorderflügel fehlt; bei dem & erwähnt er eine Medianbinde überhaupt nicht, also wird sie wohl auch da nicht vorhanden sein. In Hampsons Beschreibung ist jedoch eine Medianquerbinde ausdrücklich beschrieben. Von dem etwas frag- lichen Bild der obsoleta in Seitz’ Werk dadurch abweichend, daß bei meiner Form die Hinterflügel deutlich heller als die Vordertlügel sind, mit oder ohne eine feine dunkle Saumlinie, die jedenfalls nicht so deutlich wie an der genannten Figur ist, ferner durch das Vor- handensein bei meiner Form der Medianlinie und des Diskozellular- flecks; die Zickzacklinie ist nicht so kräftig wie an der Figur. Daß letztere nicht ganz genau ist, geht daraus hervor, daß die beiden Vorderflügel nicht ganz gleich sind. % Heit 194 Embrik Strand: Von A. obsoleia dürfte vorliegende Form nicht spezifisch ver- schieden sein; sollte sie als Nebenform abgetrennt werden müssen, so würde ich den Namen alikangiae m. vorschlagen. Asura magiea Strand n. sp. Ein leider nicht tadellos erhaltenes 2 von Kosempo X. 1911. Flügelspannung 26 mm. Vorderflügellänge 13.5 mm. Körper- länge 9 mm. Ähnelt A. rubricosa Mr., aber u. a. durch das Vorhandensein von 4 schwarzen Querbinden im Vorderflügel zu unterscheiden. — Die schwarzen Binden der Vorderflügel sind so ausgedehnt, daß man hier das Schwarze beliebig als Grundfarbe oder als Zeich- nung auffassen könnte. Wenn wir es als Zeichnung betrachten, dürfte der Vergleich mit verwandten Arten am leichtesten sein. Als Grundfarbe bekommen wir dann Karminrot, das jedoch gold- gelbe Flecke einschließt und somit, außer durch die schwarzen Partien, in wenig ausgedehnten Flecken und Binden aufgelöst wird. Zwei schwarze, längliche Subbasalflecke, die außen von einer roten, mitten leicht gelblich angeflogenen Querbinde begrenzt werden. Die breite schwarze Antemedianbinde ist mitten, wurzelwärts offen, winklig gebrochen und daselbst mit der schwarzen, saum- wärts konkav gebogenen Medianbinde verbunden; letztere ist auf dem Hinterrande mit der ähnlichen, aber umgekehrt gebogenen schwarzen Postmedianbinde verbunden, bleibt aber auf dem Vorderrande von ihr getrennt, wenn sie auch daselbst genähert sind. Die zwischen diesen beiden Binden eingeschlossene rote Partie zeigt im Innern zwei goldgelbe Flecke, die saumwärts durch eine ebensolche schmale QOuerbinde zusammenhängen und von denen der hintere der größere ist. Subparallel zu der Postmedianbinde, von ihr nur ganz schmal getrennt und stellenweise vielleicht damit verbunden, verläuft eine schwarze Sublimbalbinde, die an den Rippen 4 und 6 je einen, den Saum nicht ganz erreichenden Zahn entsendet. Die rote Saumpartie schließt etwa 3 verwischte gelbe Flecke ein. Die Fransen scheinen gemischt rot und gelb zu sein. _ Unten sind die Vorderflügel rot ; nur die Zähne der Sublimbalbinde der Oberseite schimmern deutlich durch. Hinterflügel oben und unten einfarbig rot, anscheinend etwas heller als im Vorderflügel. Auch der Körper und die Extremitäten sind, so weit erkennbar, rot, der Hinterleib und die Stirn wahrscheinlich etwas heller. Asura uniformeola Hamps. Ein 2 von Alikang XI. 1909. Die Originalbeschreibung der Asura uniformeola Hamps. lautet wie folgt: ‚Uniform strawyellow, legs slightly tinged with fuscous. Exp. d 22, 2 24 mm“. Salomonen, Borneo, Talaut, Sangir als Patria-Angaben. Hampsons Bild der Art zeigt aber am Vorderflügel in der Submedianfalte bräunliche Bestäubung, was weder mit der Beschreibung noch mit meinem Exemplar überein- stimmt; letzteres hat an den Vorderflügeln etwas ockergelbliche H. Sauter’s Formosa-Ausbeute. 195 Färbung und die Hinterflügel sind ein wenig blasser, was mit dem Bild, aber nicht gut mit der Beschreibung übereinstimmt. — Vorderflügellänge 10—11 mm. Flügelspannung 22, Körperlänge 7.5 mm. f Anm. Die Gattung Xanthocraspeda Hamps. ist, soweit ma sich auf Hampsons Kennzeichnung in Wort und Bild verlassen kann, ein glattes Synonym zu Asura. Eine Art, die nicht aus Sauters Ausbeute stammt, möge hier erwähnt werden: [Asura solita WIk. Ein weibliches Exemplar von Weligama (Ceylon) (W. Horn 1899) zeigt ein wenig größere Punktflecke als die Figur 8 der Tafel 103 in „Lepidoptera of Ceylon‘ und sie sind in geringerer Anzahl vorhanden, vielleicht aber z. T. abgerieben, indem das Exemplar nicht tadellos erhalten ist. Die Größe beträgt: Flügelspannung 26, Vorderflügellänge 13, Körperlänge 10 mm. — Die etwas ähnliche Asura modesta Leech aus China ist u. a. durch das Fehlen von ‚Saumpunkten im Vorderflügel leicht zu unterscheiden. In der Gattungstabelle in Hampsons Lithosiinen-Monographie steht Asura unter „Hind wing with vein 3 from or from close to angle of cell‘, in der Gattungsdiagnose heißt es aber: „Hind wing . 3 from well before angle“. Wie aber schon Hampsons Figuren zeigen, kommen in der Tat beide diese Fälle bei Asura aus- geprägt vor, und das Verhalten dieser Rippe wäre daher als Gattungs- merkmal nicht zu gebrauchen. Durch die Bestimmungstabelle, wie sie jetzt ist, kommt man unter diesen Umständen, auch bei unzweifel- haften Asura, nicht immer auf diese Gattung.] Gen. Miltochrista Hb. Miltochrista gratiosa Guer. (var. Sauteri m. n. var. ?). 16 2? von Kosempo X. 1911, I. 1910, 2 22 von Alikang IX. 1909, ein @ von Shisa V.—VI. 1912 und eins von ‚„Formosa“, zusammen also 20 99, dabei ist nur ein Z vorhanden: Sokutsu (Banshoryo-Distr.) 7. V. 1912. Q@ Die Färbung und Zeichnung unter den vielen Exemplaren auffallend konstant ; die Größe schwankt zwischen 31 mm Flügel- spannung bei 16 mm Vorderflügellänge und 41 bezw. 20 mm. Ganz scheint die vorliegende Form mit keiner der vielen aufge- stellten Nebenformen dieser Art zu stimmen, leider sind die Kenn- zeichnungen dieser zum Teil nicht ausreichend oder widersprechen sich. So z. B. ist die Form, die im paläarktischen Teil von Seitz’ Werk als ‚‚gratiosa‘, also als die Hauptform abgebildet wird, recht verschied en von der ‚‚gratiosa‘‘ des orientalischen Teiles und dasselbe gilt für „pretiosa“. Die Abbildung von mactans Butl. stimmt ziemlich gut mit der vorliegenden Form, aber die Binden letzterer verlaufen weniger parallel als bei macians, die distale ist mitten noch weiter von der medianen entfernt, die dunklen Längsstriche 3. Heft 196 Embrik Strand: erreichen lange nicht den Saum etc. Die proximale QOuerbinde ist in der Zelle etwa rechtwinklig gebrochen, auch die beiden Hälften der distalen Binde stehen etwa senkrecht aufeinander, wenn sie auch nicht unter einem Winkel zusammenstoßen. Die Binden sind in den meisten Fällen zusammenhängend, nur selten wird das dunkle Innere durch die umgebende gelbe Einfassung stellen- weise zusammengeschnürt, so daß dadurch eine, als solche wenig deutliche Fleckenreihe entsteht. Das $ spannt 29 mm bei 14 mm Vorderflügellänge, ist aber sonst wie die 99. Ob diese Formosa-Form eine besondere Lokalrasse bildet, kann ich nicht mit Sicherheit feststellen, vermute es aber. Dieselbe möge eventuell den Namen var. Sauteri m. bekommen. Miltochrista delineata WIk. Ein ? von Kosempo 7. IV. 1911, 10 $$ von Kosempo X. 1911. Ob die Datumangabe des 9 richtig ist, wird fraglich sein. Miltochrista dentata Wilem. 2 dd von Shisa V.—VI. 1912 und eins von Suisharyo X. 1911. Würde von der Hampsonschen Beschreibung von Mil. den- tıfascia Hamps. dadurch abweichen, daß Pectus kaum und die Beine und Palpen nur teilweise schwarz sind, die schwarzen Subbasal- flecke der Vorderflügel scheinen etwas abzuweichen, die sonst saumwärts stark konvex gekrümmte Antemedianlinie ist mitten scharf geknickt, einen saumwärts offenen Winkel bildend, die Medianlinie ist schärfer markiert, die subterminalen Flecke er- weitern sich nach vorn allmählich zu Strichen, die Fransen sind (abgesehen vom Analwinkelfeld der Hinterflügel nur an ihrer Spitze gelblich und erscheinen, wenn etwas abgenutzt, einfarbig schwarz, die Größe ist geringer: Flügelspannung 21, Vorderflügel- länge 11, Körperlänge 8 mm. Von dem in ‚Seitz‘, Fauna indo- austr. t. 18, Reihe a, gegebenen Bild von dentifascia insbesondere abweichend durch den Verlauf der Antemedianlinie, durch das Vorhandensein eines schwarzen Schrägstrichflecks am Ende der Zelle, in dem Basalfelde, ebenfalls der Vorderflügel, sind vier schwarze Flecke erkennbar und zwar 2 dicht an der Basis, ein dritter dazwischen und etwas von der Basis abgerückt und endlich ein in der Mittellängslinie gelegener schwärzlicher Wisch, welcher der Antemedianlinie näher als der Basis ist. — Ähnelt auch M. ziczac WIk., aber die Vorderflügel sind einfarbig, die Palpen sind auch an den beiden proximalen Gliedern nur teilweise geschwärzt, Frons und Vertex ohne schwarze Flecke, die Basis der Patagia mit je einem schwarzen Fleck, die hellen Partien der Beine sind nicht weiß, sondern gelblich oder rötlich, die Medianlinie ist gerade und dick, eher Binde als Linie, die Fransen und Dimensionen ab- weichend (siehe oben!). Nach dem von Swinhoe in: Cat. Lep. Het. Oxf. Mus. I, t. 4, f. 8 veröffentlichten Bild von der Type von ziezac lassen sich die beiden Arten auf den ersten Blick unterscheiden. H. Sauter’s Formosa-Ausbeute. 127 Wird wahrscheinlich das $ zu der in Entomol. 43 (1910), p. 223 nach einem 2 beschriebenen Milt. deniata Wilem. sein. Ob diese von M. dentifascia Hamps. spezifisch verschieden ist, dürfte etwas fraglich sein. Miltochrista koshuniea Strand n. sp. Ein @ von Kankau (Koshun) IV. 1912, 3 d& ebenda IV. u. V. und ein & von Alikang XI. 1909. Der vorigen Art (M. dentata Wilem.) sehr ähnlich, aber kleiner (? Flügelspannung 19 mm (was übrigens mit Wileman’s Angabe für dentata übereinstimmt!), Vorderflügellänge 9.5, Körperlänge 7.5 mm; d bezw. 17, 8.5, 7” mm) und die Antemedianlinie ist nicht geknickt, sondern bildet in ihrem ganzen Verlauf eine gleichmäßig saumwärts konvex gebogene Krümmung, welches Merkmal für mich entscheidend gewesen, wenn ich nicht diese, sondern die vorige Art auf Wilemans M. dentata beziehe. Sonst weicht sie von dentata in meinem Sinne durch Folgendes ab: Die ganzen Fransen der Hinterflügel sind graugelblichh an den Vorderflügelfransen dürfte die helle Färbung der Spitze der Fransen noch deutlicher sein und etwa die Hälfte der Länge der Fransen einnehmen, die ganze Rotfärbung dürfte tiefer, intensiver sein und bedeckt auch den ganzen Hinterleib bezw. dieser ist oben wie unten wie die Hinterflügel gefärbt, die Medianlinie ist ganz leicht wurzelwärts konvex gebogen (was sie aber auch bei dentata sein kann), die Fühler (meistens ?) einfarbig braun- oder ockergelblich (bei dentata nur so an der Basis, sonst dunkler). Vielleicht nur eine Form von M. dentifascia Hamps. Miltochrista convexa Wilem. Je ein 2 von Kosempo X. 1911 und VI. 1909, ähneln exclusa Butl., zeichnensich aber dadurch aus, daß der ganze Vorderrand der Vorderflügel schwarz ist, die postmediane Linie der Vorderflügel ist an den Rippen 4 und 6 saumwärts stark ausgezogen, auch wenigstens die Rippen 5, 7 und 8 haben je einen dunklen Längs- strich, eine dunkle Subterminallinie fehlt, die Größe ist geringer: Flügelspannung 22—23 mm, Vorderflügellänge 11—12 mm, Körperlänge 7.5—9.5 mm ; nach Hampson wäre die Flügelspannung des Q von exclusa 28 mm. Leider sind beide vorliegenden weiblichen Exemplare ziemlich abgerieben, so daß nicht alle Zeichnungen mehr genau zu erkennen sind. Zwei offenbar zugehörige dS (von Alikang X. 1909 und Taiho- rinsho IX. 1909) sind besser erhalten. Sie gehören zur I. Sektion der Gattung Miltochrista und können also schon deswegen nicht exclusa sein, sondern sind vielmehr mit M. aberrans Butl. (nec Seitz!) nahe verwandt, weichen aber u. a. durch Folgendes ab: Kopf und Thorax sind so rot wie die Vorderflügel, die Patagia scheinen ohne rote Flecke zu sein, die Schultern mit oder ohne je einen schwarzen Punktfleck ; die Beine rot, höchstens die Hinter- tibien am Ende mit schwarzem Fleck (nicht Ring); der ganze 3, Heft 128 Embrik Strand: Vorderrand der Vorderflügel ist und zwar ziemlich breit schwarz; die postmediane schwarze Linie bildet nur 2 Zähne, nämlich an den Rippen 4 und 6, ist zwischen diesen ziemlich gerade und senk- recht auf den Vorderrand gerichtet, dann hinter 4 verläuft sie in saumwärts konkaver schwacher Krümmung schräg bis zum Hinterrande und ist dabei der Medianlinie stark genähert, ja im einen Flügel damit verbunden; die Hinterflügel sind nur sehr wenig oder kaum heller als die Vorderflügel und an der Spitze schwarz. — Die Zeichnungen der Vorderflügel erinnern sehr an die von M. punicea Mr., so wie diese von Hampson abgebildet wird, aber die Grundfarbe ist anders, die Hinterflügel haben keine schwarze Saumbinde etc. — Von der im Entomologist 43, p. 223 (1910) erschienenen, allerdings etwas kurz gefaßten Original- beschreibung von M. convexa Wilem. abweichend durch geringere Größe, indem convexa nach Wileman im männlichen Geschlecht 23, im weiblichen 28 mm spannen soll; vorliegende d& spannen nur ca. 18 mm bei 8$—9 mm Vorderflügellänge. Daß M. connexa Wilem., wie der Autor selbst vermutet, nur eine Aberration von convexa ist, möchte ich glauben, denn an den vorliegenden Exem- plaren sind z. T. Übergangsmerkmale erkennbar. Gen. Chamaita Wik. Chamaita trichopteroides WIk. Ein @ von Kosempo X. 1911. Gen. Sehistophlebs Hamps. Schistophlebs bipuneta Hamps. (var. postmedialis Strand n. var. ?) Ein Ex. von Kosempo X. 1911. Weicht von der Hauptform der biduncta dadurch ab, daß die Vorderflügel keine deutlichen Terminalpunkte haben (die aber, nach der Abbildung bei Hampson (in Ill. Het. Br. Mus.) zu urteilen, auch bei biduncta undeutlich sein oder ganz fehlen können) ; die postmediane helle Binde ist deutlicher als an dem Bilde l. c., das ist sieaber auch an dem Bild in Cat. Lep. Phal. ; als Flügelspannung wird 20—22 mm angegeben, hier beträgt sie nur knapp 18 mm; Kopf und Abdomen werden als weiß beschrieben, was aber mit dem Bilde nicht gut übereinstimmt, hier sind sie schmutzig hell ockergraulich. — Was in Seitz’ Groß-Schmetterl., Bd. X, t. 18, Reihe h, als biduncta abgebildet ist, dürfte diese Art nicht sein; insbesondere die Bindenzeichnung der Apikalhälfte der Vorder- flügel weicht ab, indem diese Hälfte bei meinem Exemplar im Grunde, ebenso wie das Basalfeld, hell rehfarbig mit nur einer einzigen weißlichen Querbinde, die fast linienschmal und zwischen den Rippen 2 und 6 fast gerade ist, an beiden Enden dagegen schräg wurzel- und randwärts verlaufend; am Saume zeigen die Vorderflügel 3—4 weißliche Wische, von denen der vordere der ee ist. — Ob meine Form so verschieden von der typischen ipuncla, daß sie einen eigenen Namen verdient, bleibt einstweilen fraglich; eventuell möge sie var. Dostmedialıs m. heißen. H. Sauter’s Formosa+ Ausbeute, 129 0 Gen. Eugoa WIk. Eugoa- obseura Hamps. var." formosibia Strand n. var. 3 41.2 von Suisharyo II. 1912. 0 Erinnert sehr an Eugoa obscura Hamps. von Borneo, aber die Hinterflügel sind heller als die Vorderflügel und die Größe weicht ein wenig ab: Flügelspannung 17 mm. Vorderflügelläinge kaum 8 mm. Körperlänge 6 mm. Das Bild von Katha dunctifera Hamps. in Il. Het. Br. Mus. 9, t. 158, f. 21, stimmt ebenfalls gut mit unserer Art, das Bild ist jedoch ein wenig dunkler und ein wenig größer. — Die Hinterflügel. sind grau und somit bedeutend heller als die dunklen. .Vorderflügel, die jedoch nicht ganz so. dunkel wie an Seitz’ Bild von Eugoa .obscura Hamps. in Bd. X, t. 13, Serie c, sind. Der schwarze Punktfleck ist um 45 mm von der Flügelwurzel und um 3.5 mm von der Flügelspitze entfernt. .Fransen beider Flügel wie die Flügelfläche, aber mit feiner, wenig deutlicher, hellerer Basallinie. Der Körper. wie, die entsprechenden Flügel. Unterseite wie oben, oder. ein klein wenig dunkler, jedoch der Vorderflügel ohne schwarzen Punktfleck, und die PIREFENB zumal im Kostalfelde, ganz leicht gebräunt. Das $ weicht in, Größe, Färbung und Zeichnung von dem ® kaum ab. Die Palpensind vorgestreckt oder ein wenigschräg nach vornund oben gerichtet. — Vielleicht von E. obscura spezifisch Verben. Eugoa grisea But!l. Ein & von Kosempo XI. 1911 möchte ich für diese Art halten, es weicht aber von der Beschreibung des in Hampsons Mono- graphie allein behandelten 2 ab durch geringere Größe (Flügel- spannung 21 mm, Vorderflügellänge 10.5, Körperlänge 8 mm); von einer subterminalen Linie.ist im Vorderflügel nichts zu erkennen, dagegen findet sich daselbst eine subterminale, wellenförmig ge+ schlängelte, etwas unregelmäßige schwarze Punktreihe, deren Punkte wohl mitunter zu einer Linie verschmolzen sein mögen; die Fransen der Vorderflügel sind kaum gelblich, sondern wie die Grundfarbe der Vorderflügel, dagegen läßt sich an den Hinter- flügeliransen gelblicher Anflug erkennen; die. Grundfarbe beider Flügel ist hellgraulich, im Hinterflügel mit schwachem bräun- lichen Anflug, die Bezeichnung der Vorderflügel in der Original- beschreibung als ‚silvery grey‘ paßt einigermaßen gut, dagegen erscheint das Tier bedeutend heller als das Bild von der (weiblichen!) Type in: Illustr. Heter. Brit. Mus. II, t. 23, i. 1 (1878) und noch mehr als das Bild in Seitz, Fauna pal., t. 11, Reihe b, las wohl nicht die Hauptform der Art darstellen wird; dem Tier charak- teristisch ist ferner die doppelte Kammzähnelung der Antennen, ein Merkmal, das jedenfalls sexuell sein wird und in der Gattung vereinzelt dastehen dürfte. Tiefschwarz und: scharf markiert sind die beiden Diskozellularflecke, der Fleck unter der Zelle und :die subbasalen Fleckchen, die übrigen sind etwas verwischt. Archiv für Naturgeschichte 1916. A, 3. 9 3. Heit 130 Embrik Strand: Ob diese Form wirklich das normale $ der Hauptform ist, weiß ich nicht, halte es aber für wenig wahrscheinlich, denn der Unterschied in der Färbung ist, bei übereinstimmender Zeichnung, eigentlich zu groß. Eventuell möge diese Form den Namen ab. elarior m. bekommen. Subfam. Nolinae. Gen. Nola Leach Nola distributa WIk. (major Hamps.). 5 22: Kosempo X. 1911, Anping VIII. 1911; Banshoryo- Distr., Sokutsu VI. 1912. — Wenn Hampsons Beschreibung der Art reinweiße Zeichnungen zuschreibt, so stimmt das weder mit seiner eigenen Abbildung noch mit vorliegenden Exemplaren; die weißlichen Zeichnungen sind entschieden schmutzigweiß oder graulichweiß. Die Vorderflügellänge variiert zwischen 10 und 11.5 mm. Von Kosempo X. 1911 ein 8, das zu distributa gehören wird. Beide Flügel sind dunkler als die des 9, die vorderen haben aber, so weit trotz nicht tadelloser Spannung erkennbar ist, die gleichen Zeichnungen. Die größere Basalhälfte der Fühler ist bipectinat, die kleinere apikale ist einfach. Vorderflügellänge etwa 10 mm, Körperlänge 9 mm. Gen. Roeselia Hb. Roeselia fumosa Butl. (var. ?). Ein 2 von Suisharyo II. 1912. Flügelspannung 17, Vorderflügellänge 8 mm. Körperlänge 6.5 mm. Das Exemplar stimmt ziemlich gut mit Staudingers Bild seiner Nola strigulosa (= fumosa) in: Mem. Lepid. Rom. III, t. 10, f. 4, jedoch ist die Grundfarbe der Vorderflügel heller und die vordere, breitere Hälfte der Medianbinde schließt außen einen Querwisch von der hellen Grundfarbe ein, dieschwarze Randlinie der Binde bleibt jedoch, nur am Vorderrande ist sie unterbrochen, so daß der helle Ouerwisch daselbst also mit dem hellen Postmedianfelde zusammenfließt. Auch sonst schließt die dunkle Medianbinde hellere Fleckchen ein, die jedoch kleiner und weniger deutlich sind. Die verloschene dunkle Schattenbinde im Saumfelde der Vorder- flügel ist reichlich so weit von der dunklen Medianbinde wie vorh Saume entfernt (am angegebenen Bild Staudingers ist es eher um- gekehrt !). — Wenn diese Abweichungen nicht durch mangelhaftes Bild 1. c. sich erklären, so würde ich vorliegende Form als var. (ab. ?) suisharyonensis Strand bezeichnen. Gen. Celama WIk. Celama (Aradrapha) anpingieola Strand n. sp. 2 dd von Anping V. 1911. Mit Celama taeniata Snell., wozu nach Hampson candıda Butl., fragilis Swinh. und mesogona T. P. Lucas als Synonyma gehören sol- len, ist große Ähnlichkeit vorhanden, taeniata ist aber keine Aradra- H. Sauter’s Formosa-Ausbeute. 151 bha, ist nach Hampson und Snellen größer (fragılis Swh. ist aber nach der Originalbeschreibung (in Proc. Ent. Soc. London 1890, p. 184 [sub Roeselia]) von etwa derselben Größe wie vorliegende Exem- plare), auf der Diskozellulare haben letztere keinen weißen Punkt oder ein solcher ist nur angedeutet etc. Eine weitere sehr ähnliche Art ist nach dem Bild in Lepidoptera of Ceylon zu urteilen Tarache signifera Wlk., die aber wegen abweichender Familienzugehörigkeit natürlich nicht weiter in Betracht kommt. Von Cel. fragilis Swinh., die (gegen Hampson) vielleicht von Zaentata verschieden ist, u. a. durch bläulich-weißliche Beschuppung der Mittelbinde zu unterscheiden, jedenfalls ist von solcher Beschuppung in der Beschreibung von fragilıs garnichts angegeben. Flügelspannung 11—12 mm. Vorderflügelläinge 5—6 mm. Körperlänge 5.5 mm. Grundfärbung der ganzen Oberseite weiß. Im Vorderflügel ist der Vorderrand abwechselnd weiß und grau gefleckt oder ge- strichelt ; eine antemediane schwärzliche, einige bläulich-weißliche Schuppen einschließende Binde erscheint in der Kostalhälfte als ein etwa dreieckiger, von der Flügelbasis reichlich 1 mm entfernter Fleck, der hinten plötzlich verjüngt ist und in eine fast linien- schmale, etwas gekrümmte und somit hakenförmige, die Dorsal- rippe kaum erreichende Verlängerung endet, also die Antemedian- binde nuretwa durch %, der Flügelbreite sich erstreckend ; zwischen dieser Binde und der Flügelwurzel ist in der Kostalhälfte graue Bestäubung vorhanden, worin eine höchst undeutliche Querbinde und ein ebensolcher Fleck weiß bleiben; die dunkelbraune, hinten innen, mitten und an der Diskozellulare je einen kleinen, tief- schwarzen Fleck oder Querstrich einschließende, sonst, von den Rändern abgesehen, hellbläulich bestäubte Medianbinde, die reich- lich 1 mm (bis etwa 1.3 mm) breit ist, im Kostalfelde aber etwas verschmälert, außen und innen unregelmäßig wellig begrenzt ist, fast parallel zum Saume verläuft und den Analwinkel nicht ganz erreicht; im Saumfelde bildet graue Bestäubung zwei Binden, nämlich eine breitere, an beiden Enden aber zugespitzte und weder Flügelspitze noch Analwinkel ganz erreichende Limbalbinde und eine schmälere, unregelmäßig wellig-zackig gekrümmte und stellen- weise unterbrochene Sublimbalbinde, die im Analwinkel endet und vorn wurzelwärts gekrümmt ist, so daß der innere Ast der im Kostal- felde erfolgten Gabelung dieser Binde die Medianbinde berührt. Fransen der Vorderflügel grau mit Andeutung einer ganz verlo- schenen hellen Teilungslinie, die der Hinterflügel sind nur an der Spitze und am Vorderrande ganz leicht grau bestäubt und der Saum der Hinterflügel ist in der vorderen Hälfte durch eine feine graue Linie bezeichnet, sonst sind die Hinterflügel oben einfarbig weiß, unten im Kostalfelde grau besprenkelt und mit grauem Dis- kozellularfleck und (in der vorderen Hälfte) ebensolcher Saumlinie. Der Körper ist auch unten weiß oder weißlich, die Beine mehr oder weniger grau mit weißen Ringen, die Palpen sind außen leicht 9* 3. Heit 132 | Embrik Strand: - graulich.. — Das Basalglied der Antennen ist unten, insbesondere an der Spitze, lang abstehend und vorstehend beschuppt, die Fühlergeißel dicht mit Zilienfaszikeln besetzt. | Fam. NOCTUIDAE. Subfam. Acronyetinae. Gen. Athetis Hb. Athetis {?) inquirenda Strand n. sp. Ein 9 von Alikang XI. 1909. | Leider ist das Exemplar wenig gut erhalten, so daß auch die Gattungsbestimmung erschwert wird, indem die Bekleidung des Thorax so ruppig ist, daß ihre Gestalt nicht mehr genau erkennbar ist. Es dürite sich um die Gattung Athetis Hb. handeln, jedoch weicht ab, daß Rippe 6 der Vorderflügel deutlich unterhalb der Ecke bezw. von der Areola entfernt entspringt und Proboscis ziemlich verkümmert ist. Flügelspannung 28, Vorderflügellänge 13, Körperlänge 12— 13 mm. Vorderflügel schwärzlich-braun, wenigstens in der Basal- hälfte und im Dorsalielde schwach purpurfarbig angeflogen, in der Endhälfite tragen die Rippen einige tiefschwarze Punkte, zwischen denen weißliche Punkte oder ebensolche vereinzelte Schuppen sich finden. In 2 mm Entfernung vom Saume findet sich je ein kleiner tiefschwarzer Fleck in den Feldern 4 und 5, wozu wahrscheinlich bisweilen weitere Flecke sich anschließen, so daß eine ganze Fleckenreihe gebildet wird. Auf und unter der Mediane, in 3.5 mm Entfernung von der Flügelwurzel, ist ein tief- schwarzer Querfleck, vor diesem ist ein kleinerer tiefschwarzer Fleck und wahrscheinlich ist ebenda bei besserer Erhaltung eine Fleckenquerreihe oder Binde vorhanden. Der Saun trägt eine Reihe tiefschwarzer, z. T. halbmondförmiger Fleckchen und die Fransenerscheinenhellgraulich mit dunklerer Medianlinie und Spitze. —- Hinterflügel grauweißlich mit ebensolchen Fransen, aber grauer Saumlinie. Unterseite beider Flügel grauweißlich, schwach silbrig schimmernd, im Vorderflügel und im Kostalfelde der Hinterflügel ganz schwach bräunlich angestäubt. | Kopf, Thoraxrücken und Extremitäten wie die Vorderflügel oben, Bauchseite und der ganze Hinterleib hellgraulich, nur leicht bräunlich bestäubt. Fühler bräunlich. Subf. Sarrothripinae. Gen. Dilophothripoides Strand n. 2. Dilophothripoides noliformis Strand n. sp. Ein 2 von Sokutsu V. 1912. Wie Dilophothriba Hamps. (in: Journ. Bomb. Nat. Hist. Soc. XI, p. 452, Fig. [1898]), aber im Vorderflügel feblt Rippe 7 und 5 ist von 4 deutlich getrennt, umgekehrt sind im Hinterflügel alle Rippen vorhanden, während bei Dilophothripa 5 fehlt. Durch das Fehlen einer Rippe im Vorderflügel weicht die Gattung von allen H. Sauter’s Formosa-Ausbeute. 133 in Hampsons Katalog, Subfam. Sarrothripinae (1912), behandelten Gattungen dieser Unterfamilie ab. Übrigens weicht von Dilo- phothripa ab, daß die Palpen mehr schräg sind, den Scheitel nicht überragen, das zweite Glied erscheint im Profil schmäler und nur so breit wie die Basis des dritten Gliedes, das gleichmäßig und all- mählich von der Basis bis zur Spitze verjüngt erscheint; ferner sind die Vorderflügel etwas breiter mit weniger konvexem Saum und breiter gerundetem Analwinkel. Auch die Hinterflügel er- scheinen breiter mit stärker vorstehender Analwinkelpartie, die eine gleichmäßige Krümmung bildet von vor der Mitte des Saumes bis fast zur Basis des Hinterrandes. Zum Teil mögen aber die Unterschiede sexuell sein, denn die Beschreibung von Dilophothripa behandelt nur das d. —- Fühler ziemlich dick, kurz und dicht ziliiert, sonst einfach. Die hinteren Tibien quadricalcarat, die Cal- carla lang und unter sich an Länge wenig verschieden. Die Art ähnelt sehr Giaura robusta 2 aus Assam, aber die Postmedianlinie der Vorderflügel ist nicht wie bei G. robusta eine ausgeprägte Doppellinie, die Submarginalbinde ist nicht regel- mäßig wellig-gezackt und die Grundfarbe der Vorderflügel ist nicht ockergelblich etc. Färbungs- und Zeichnungscharakter wie bei manchen Nola-Arten, z. B. nigrofascia und ohne nähere Unter- suchung könnte man das Tier leicht für eine Noline halten. — Vorderflügel im Grunde grauweißlich, welche Färbung aber nur als eine etwa 2 mm breite Querbinde längs der Innenseite der Postmedianbinde rein erhalten bleibt, sonst aber mehr oder weniger stark mit grauen und schwärzlichen Schuppen gemischt wird. In der Basalhälfte finden sich ein subbasaler Längswisch in der Zelle und eine verloschene, wellig zackige Antemedianbinde, die um etwa 3 mm von der Flügelwurzel entfernt und so undeutlich ist, daß sie sich als besondere Binde nur beim näheren Zusehen erkennen läßt. Das Charakteristikum der Vorderflügelzeichnung bildet die tiefschwarze, fast linienschmale Postmedianbinde, die auf dem Vorderrande in 5.5 mm Entfernung von der Flügelwurzel anfängt, zuerst schräg nach außen und hinten bis etwa zur Mittellängslinie verläuit, dann fast senkrecht auf den Hinterrand nahe dem Anal- winkel sich fortsetzt ; die beiden Hälften sind fast gerade, nur ganz leicht saum- bezw. apikalwärts konvex gebogen, und in breitem Bogen ineinander übergehend. Auch außen ist diese Binde von der weißlichen Grundfarbe eingefaßt, in der hinteren Hälfte bildet letztere dabei allerdings nur eine fast linienschmale Binde, die sich aber im Kostalfelde stark dreieckig erweitert. Das Saumfeld er- scheint ein wenig stärker angedunkelt als das Basalfeld und läßt eine schwärzliche, verloschene und unregelmäßige, wellig-zick- ‚zackförmige, gegen den Vorderrand dicht vor der Spitze gerichtete, ‚aber diesen Rand nicht ganz erreichende Schattenbinde erkennen, die in ihrer hinteren Hälfte der Postmedianbinde näher als dem ; Saume ist. Soweit erkennbar sind die Fransen grau mit schwarzer Basallinie. Hinterflügel oben dunkelgrau, unten, ebenso wie die 3. Heli 134 Embrik Strand: Vorderflügel, noch etwas dunkler und zwar rauchschwärzlich. — Der Körper etwa wie die entsprechende Flügelfläche, Tegulae, Scheitel und Stirn weiß. Palpen schwarz, Fühler braun, Rüssel ockergelb. Vorderbeine schwärzlich, mit hellerer Apikaleinfassung der Glieder, die übrigen Beine grau. Flügelspannung 211%, mm. Vorderflügellänge 101, mm. Körperlänge 9 mm. Gen. Labanda Wik. Labanda semipars WIk. Ein & dieser eigentümlichen, an Hypena und auch an Noto- dontiden erinnernden Sarrothripine von Kosempo II. 1910. Von der Diagnose der Gattung Labanda, wie sie von Hampson gegeben wird, dadurch abweichend, daß die Palpen an der Spitze nicht verdickt, sondern vielmehr kurz zugespitzt sind, und daß die Ziliierung der Fühler sehr fein und spärlich ist. — Die Art ist in Indien weit verbreitet. Subfam. Acontiinae. Gen. Kerala Mr. Kerala multipunetata Mr. var. formosensis Strand n. var. Ein @ von Suisharyo II. 1912. Das Tier ist jedenfalls mit Kerala multipunctata (Mr.) Hamps. 1912 nec 1894 nahe verwandt, weicht aber von Hampsons Be- schreibung durch folgendes ab: Thoraxrücken grünlich mit einigen braunen Schuppen eingemischt, der Hinterrückenschopf mit zwei tiefschwarzen Flecken an der Spitze, Gesicht bräunlich, Scheitel und Halskragen hell mit rötlichem Anflug, weißliche Striche an den Rippen sind kaum erkennbar; außer dem kleinen Fleck auf- gerichteter grüner Schuppen in der Mitte der Zelle der Vorderflügel haben Antemedian- und Postmedianbinde im Inneren lebhaft hellgrüne Beschuppung, die eine Linie oder schmale Binde bildet, so daß also Ante- und Postmedianbinden aus je drei schmalen Binden bestehen und zwar aus je einer inneren grünen Binde, die beiderseits von einer braunen bis schwärzlichen Binde eingefaßt wird; der schwarze Diskozellularfleck ist fein grün eingefaßt; die doppelte, gefleckte Subterminallinie ist etwas verloschen; der Saum der Vorderflügel mit braunschwarzen, auf die Basis der Fransen sich erstreckenden Flecken. — Von Kerala decipiens Butl., wie diese in Seitz’ Groß-Schmett. d. Erde, Fauna pal. 3, t. 52, Reihe n, abgebildet ist, abweichend u. a. durch die eben geschilderte Dreiteilung der Postmedianbinde, die außerdem etwas anders verläuft, indem sie im Kostalielde nicht unverändert den Rand erreicht, sondern daselbst durch einen hellgraulichen, subtrian- gulären Wisch ersetzt wird, der am Rande apikalwärts ausgezogen ist; von da an bis zur Subdorsalfalte verläuft die Binde schwach saumwärts konvex gebogen, um auf der genannten Falte eine saumwärts offene Knickung zu erfahren, ist also an dem dorsalen Ende etwas saumwärts verschoben. Für die spezifische Ver- H. Sauter’s Formosa-Ausbeute. 135 schiedenheit von K. decipiens spricht ferner u. a., daß der Vorder- flügelsaum meines Exemplares deutlich konvex ist mit einer schwachen Einbuchtung unmittelbar vor dem Analwinkel, während der Saum bei decipiens gerade oder fast gerade ist. Flügelschnitt und Verlauf der Postmedianbinde stimmen somit besser mit K. grisea Hamps. als mit decipiens überein (cfr. Seitz 1. c.). — Die aus Formosa neuerdings beschriebene K. lentiginosa Wilem. (in Entomol. 47, p. 220 (1914)) hat nach der Beschreibung zu urteilen überhaupt keine grüne Zeichnungen und wäre dadurch leicht zu unterscheiden. Subfam. Noetuinae. Gen. Aramuna Mr. [Borsippa (Wlik.) Hamps.] Aramuna marginata Mr. Ein d von Alikang X. 1909. Spezifische Merkmale. Vorderflügel braungelb, im Grunde etwas ockerfarbig, mit großen braunen Schuppen spärlich bestreut. Eine dunkelbraune Saumbinde, ähnlich wie sie z. B. bei Lima- codiden so häufig vorkommt, ist innen scharf begrenzt, läuft in die Flügelspitze stumpf zugespitzt aus, ist kurz hinter derselben 1.5 mm breit, um sich dann an der Rippe 6 plötzlich bis 4 mm Breite zu erweitern, dann von Rippe 4 wieder und zwar allmählich verschmälert bis etwa 2 mm Breite an der Rippe 2 und in einer nicht eben scharfen Spitze im Analwinkel endend. Die Fransen wie diese Binde gefärbt, eine stellenweise unterbrochene, wenig deutliche dunklere Saumlinie läßt sich erkennen. Hinterflügel blaß ockergelblich, die Fransen an der Flügelspitze etwas tiefer ockergelb. Unterseite beider Flügel hell rehfarbig mit ockergelb- lichem Anflug; im Dorsalfelde heller, insbesondere im Vorderflügel. — Kopf und Thorax wie die entsprechende Flügelfläche gefärbt ; die Palpen dunkelbraun, ihre Innenseite, die Spitze des 2. und das ganze 3. Glied hell ockergelblich; Fühler braungelblich, in der Basalhälfte heller Die innere Hälfte der Augen ist einfarbig grau- braun, die äußere ist tiefschwarz mit graubrauner Retikulierung. Abdomen ist unten hell graugelblich, oben dunkel graubräunlich und so ist auch die dicke Afterwolle gefärbt. Die beiden vorderen Beinpaare sind oben dunkler. — Flügelspannung 31, Vorderflügel- länge 16, Körperlänge 15 mm. Die Flügel sind sehr großschuppig und diese Schuppen fallen leicht ab. An der Oberseite des Kostalfeldes der Hinterflügel ist eine länglichrunde, weder Basis noch Spitze des Feldes erreichende, aber dennoch dasselbe größenteils bedeckende, bei normaler Span- nung vom Vorderflügel verdeckte, polsterförmig erhöhte Zone, die ockerfarbige, etwas sammetartige, schräg anliegende, sehr dicht beisammenstehende, offenbar Duitzwecke dienende Haare trägt und apikalwärts einen dunkleren Fleck erkennen läßt. Übrigens sind die ganzen Hinterflügel, besonders aber im Saum- und Dorsal- felde lang behart, welche Behaarung aber wollig, viel weniger 3. Heit 136 Embrik Strand. dicht, sowie ruppig und unregelmäßig ist: und dadurch 'von-der Dufthaarzone sich sofort unterscheidet. — Das Exemplar weicht von dem.in Moöre’s Lepidoptera of Ceylon 3, t. 149, f. 6 gegebenen Bild von Aramuna marginata Mr. u. a. dadurch ab, daß die Saum- binde der Vorderflügel innen mitten stärker hervortritt und zwar bildet diese Erweiterung vorn eine fast rechtwinklige Ecke, deren Spitze gegen den Kostalrand gerichtet ist; im Kostalfelde ist die ‚Binde wie gesagt nur 1.5 mm breit, also ganz deutlich schmäler als an der angegebenen Figur. Die Abbildung der. Borsippa pallens Mr., wie Hampson die Art nennt, in Fauna oi British India stimmt in bezug auf diese Binde eher besser, jedoch ist bei diesem Bild die von der Erweiterung gebildete schärfste Ecke hinten statt bei meiner Form vorn. Dies Hampsonsche Bild weicht jedoch von dem Originalbild der Art Zallens (in: Moore, Lepid. Atkinson t. 5, f. 9, unter dem Gattungsnamen Poaphila) bedeutend ab und dieses ist wiederum so deutlich von dem angegebenen Bild von marginata abweichend, daß es zweifellos nicht richtig ist, wie Hampson I. c. estut, Dallens und marginata ohne weiteres zu synonymisieren, wohl aber mag der Unterschied nicht spezifischer Natur sein. Ebenso dürfte das Hampsonsche Zusammenwerfen der Gattungen Bor- sippa WIk. und Aramuna Mr. nicht berechtigt sein. Ob man die vorliegende Form als Aberration abtrennen will (event. ab. for- mosibia m.) kann so ziemlich Geschmacksache sein. Auch einige Bemerkungen über die generischen Merkmale dieses interessanten Tieres mögen angebracht sein: Proboscis stark entwickelt. Frenulum vorhanden und kräftig. Fühler mehr als 2, so lang wie die Vorderflügel, dünn, einfach, nur spärlich mit feinen abstehenden Zilienborstchen, die meistens nicht viel länger als der Durchmesser des betreffenden Gliedes sind, besetzt, welche Borsten zwei Reihen bilden, indem von jedem Fühlerglied unten jederseits eine Borste entspringt, apikalwärts scheinen sie jedoch weniger regelmäßig angeordnet und zahlreicher zu sein und außer- dem findet sich daselbst eine kürzere und viel dichtere Ziliierung, die in der Basalhältfte fehlt; nahe der Basis tragen die Fühlerglieder jedoch z. T. kranz- oder pinselförmig angeordnete Zilien. Hinter- leib den Analwinkel überragend, mit dicker Afterwolle. Beine ver- hältnismäßig lang und dünn, beschuppt, an Femoren und Tibien wenig lange, schräg abstehende Behaarung. Hintertibien quadri- calcarat, die inneren Sporen etwa dreimal so lang wie der Durch- messer des Gliedes und etwa zweimal so lang wie die äußeren Sporen, alle 4 in der Endhälfte des Gliedes. Die Mitteltibien mit ebensolchen Sporen nur am Ende, also nur 2. Palpen schräg auf- . gerichtet, ins Niveau des Scheitels reichend, das zweite Glied (im Profil) breit und dicht anliegend beschuppt erscheinend, am Ende quergeschnitten, das ganz kleine, stumpfe Endglied darauf knopfförmig, völlig frei sitzend. Die Hinterflügel klein, die Vorder- -Slügel etwa dreieckig mit fast geradem Vorderrand, schrägem, wenig gekrümmten Saum und in der Basalhälfte schwach bauchig H. Sauter’s Formosa-Ausbeute. 137 vortretendem Dorsalrand. Das Geäder der Hinterflügel ist jeden- falls etwas verzerrt, was mit dem Dufthaarenpolster zusammen- hängt und daber bloß beim 3 vorkommen dürfte. Rippe 8 ist in der Mitte nach vorn konvex gebogen, in ihrer Endhälfte dagegen Rippe 7 stark genähert. Zwischen Rippe 8 und der Endhälfte des Vorderrandes der Zelle findet sich eine etwas gekrümmte, längs- verlaufende, nur unten erkennbare, an beiden Enden blind endende Pseudorippe. Auch die Rippen 5, 6 und 7 sind etwas und zwar subparallel zu 8 gekrümmt. Die schmale Zelle zeigt eine Teilungs- rippe, die jedoch die Basis kaum ganz erreicht. Rippe 2 ist von der Ecke weit entfernt, 3, 4 und 5 unter sich genähert, wenn auch unverkennbar getrennt. Im Vorderflügel ist 6 von der vorderen Ecke der Zelle ziemlich weit und zwar so weit wie 5 von 4, aber 'weniger als 4 von ? entfernt ist; letztere ist von 2 etwa doppelt so weit wie von 4 entiernt. Rippe 7 und der lange Stiel von 8-+9 aus der Spitzeder Areola und zwar 8 in die Flügelspitze ausmündend; 10 aus der Endhälfte der Vorderseite der Areola. Subfam. Erastriinae. Gen. Metaemene Hamps. Metaemene maeulata Leech Zwei ?2 von Kankau (Koshun) IV. 1912. Das Tier ist im Äußeren eine typische Lithosiine und nur durch Untersuchung der Rippe 8 der Hinterflügel kann man sich davon überzeugen, daß es tatsächlich eine Noctuide sein muß. Unter den Lithosiinen erinnert es an Siccia, aber im Vorderflügel sind 8+9+-10 gestielt, während 7 zwar frei aus der Zelle entspringt, aber durch eine Querader mit dem Stiel der drei anderen genannten Rippen verbunden ist, wodurch eine Areola gebildet wird. Im Hinterflügel ist 5 vorhanden, 3+4 und 6-+7 sind ziemlich lang gestielt. Stirn stark vorgewölbt und mit leistenartiger Erhöhung ; diese Wölbung ist unten nackt (zufällig ?), oben mit etwas vor- stehenden Schuppen bekleidet, wodurch der Fortsatz noch deut- “licher wird. — Ähnelt ferner Aeolosia Hamps., aber bei Aeolosia ist im Vorderflügel 7 mit 8+9-+10 gestielt und die Palpen sind länger, indem das zweite Glied den Scheitel überragt. — Das " Verhalten der Rippen 7—10 ist wie bei der Gattung Agrisius WIK., aber abgesehen davon, daß die Agrisius-Arten größere, robustere Tiere sind, weichen sie ab durch das Fehlen von gestielten Rippen im Hinterflügel, Fehlen eines Frontalfortsatzes und die Palpen sind etwas länger. Eigentlich dürfte Agrisius die am nächsten stehende Lithosiinen-Gattung sein; der Unterschied im Geäder der Hinterflügel ist jedenfalls gering, denn die Rippen 6 und 7 der Hinterflügel sollen bei Agrisius aus einem Punkt entspringen und dürften denn wohl unter Umständen auch gestielt sein und fast so verhält es sich auch mit den Rippen 3 und 4 der Hinterflüge. Auch die Fleckenzeichnung erinnert. etwas an Agrisius. i ur E 3. Heft 138 Embrik Strand: Um auf dies eigentümliche Tierchen auch weiter aufmerksam zu machen, fügen wir auch eine spezifische Beschreibung hier ein, wenn auch die Abbildung Taf. 52, Reihe g, in Seitz’ paläarktischen Noctuen zur Wiedererkennung ausreicht, wenn man die Art da bloß sucht! Die dunkle Saumbinde der Hinterflügel ist jedoch wohl etwas zu deutlich gezeichnet; an meinen Exemplaren ist davon kaum etwas zu erkennen. Vorderflügel hellgrau mit folgenden tiefschwarzen, rundlichen, kleinen Flecken: Auf dem Vorderrande einer in der Mitte, einer unweit der Basis und einer in der Mitte zwischen diesen beiden; an der Flügelspitze ein ganz kleiner, zwischen diesem und dem medianen des Vorderrandes lassen sich drei oder vier undeutliche dunkle Randflecke erkennen, an der Mitte des Saumes ist ein kleiner Fleck; auf der Diskozellulare ist hinten ein größerer, vorn ein oder zwei ganz kleine, bisweilen fehlende Flecke; in der Dorsalfalte zwei Flecke, je einer hinter dem medianen und antemedianen Vorderrandsfleck. Hinterflügel ungefleckt, ein wenig dunkler als die Vorderflügel. — Unten sind beide Flügel einwenig dunkler als die Hinterflügel oben und etwas bräunlich bestäubt; die Flecke der Vorderflügel schwach durch- schimmernd. — Der Körper ist wie die entsprechende Flügelfläche gefärbt ; die Palpen ein wenig dunkler, aber mit weißlicher Spitze. Flügelspannung 17 mm. Vorderflügelläinge 8.5 mm. Körper- länge 6.5 mm. Subfam. Hypeninae. Gen. Bleptina Gn. Bleptina kosemponica Strand n. sp. Ein $ von Kosempo X. 1911. Könnte so ziemlich beliebig als Bledtina Gn. oder Bertula WIk. bezeichnet werden. Die zurückgekrümmten Palpen überragen jedenfalls nicht die Mitte des Thoraxrückens, sie sind seitlich stark zusammengedrückt, das sichelförmige 2. Glied erscheint im Profil parallelseitig und ist nur anliegend beschuppt, abgesehen von einigen wenigen längeren abstehenden Schuppen am Ende oben (hinten) und außen, das 3. Glied mit einer ziemlich langen Bürste abstehender Schuppenhaare innen und an der scheitelwärts ge- richteten Seite, auch die äußerste Spitze mit einigen, in ihrer Richtung abstehenden, allerdings erheblich kürzeren Schuppen- haaren. — Das Exemplar ist leider nicht gut erhalten. Beide Flügel graubraun; die vorderen mit schwarzem oder braunschwarzem Basalfeld, das sich bis 2 mm von der Wurzel erstreckt und von einer geraden oder im Kostalfelde etwas wurzel- wärts gekrümmten, scharf markierten, auf dem Dorsalrand fast senkrecht stehenden Ouerlinie begrenzt wird. Die Endhälfte der Zelle geschwärzt, in der Mitte vielleicht einen weißlichen Punkt einschließend, die Diskozellulare durch eine weißliche Ouerlinie bezeichnet. Auch die ebenfalls schmale Postmedianlinie ist weißlich, am Vorderrande um 7.5, am Hinterrande um 5.5 mm von der Flügel- H. Sauter’s Formosa-Ausbeute. 139 wurzel entfernt, fast senkrecht auf Vorder- und Hinterrand ge- richtet, in der Mitte saumwärts leicht konvex gebogen; innen wird sie von einer etwa ebenso schmalen schwarzen Linie begrenzt, außen von einem schwärzlichen Schatten, der sich stellenweise bis in die Mitte zwischen Postmedianlinie und Saum ausdehnt. Eine weißliche Sublimballinie fängt auf dem Vorderrande in etwa 1.3 mm Entfernung von der Flügelspitze an, verläuft parallel zum Saume und deutlich bis etwa zur Rippe 6, ist dahinter aber offenbar nur stellenweise erkennbar. Der Saum mit einer scharf markierten, aus zusammenhängenden schwarzen Halbmöndchen gebildeten Linie bezeichnet; die Fransen mit weißlicher Basallinie, sonst etwa wie die Flügelfläche. — Hinterflügel mit Saum und Fransen wie im Vorderflügel und mit hellerem Kostalfeld, scheinen aber sonst einfarbig zu sein. — Körper und Extremitäten wie die Flügel, die Palpen innenetwas heller und ihre abstehendenSchuppen- haare etwas braungelblich angeflogen. Die Tarsenglieder am Ende hell gerandet. Körperlänge 21, Vorderflügellänge 11 mm, Körperlänge 10 mm. Fam. RATARDIDAE. Gen. Ratarda Mr. ‚ Ratarda tertia Strand n. sp. Ein @ von Shisa V.—VI. 1912. Eine sehr interessante Bereicherung der Fauna von Formosa, denn von dieser Familie waren bisher überhaupt nur zwei Arten bekannt, R. marmorata Mr. 1879 und furvivestita Hamps. 1905, beide aus Indien. Ratarda wurde zuerst für Chalcosiide gehalten und figuriert auch in den Katalogen von Kirby und Cotes & Swinhoe in dieser Familie, an die sie auch tatsächlich sehr erinnert. In Fauna of British India hat Hampson sie dann zu den Lyman- triiden gestellt, wenn auch gewissermaßen als Anhang dazu, indem er den wichtigen Unterschied, das Fehlen des Frenulum bei Ratarda, hervorhebt, ein Unterschied, durch den die Gattung sich auch von den Chalcosiiden sofort unterscheidet. Später hat dann Hampson eine eigene Familie auf Ratarda.gegründet und zwar im I. Bande seines Cat. Lep. Phal. (1898), wo er p. 17—20 eine Über- sicht der Lepidopterenfamilien gibt und auch 1905 bei der Beschrei- bung der R. furvivestita führt er (in: Journ. Bombay Nat. Hist. Soc. XVI, p. 201, t. D, £. 15) sie als besondere Familie an. Dies ist auch ganz berechtigt; dennoch habe ich, aber nur auf Wunsch des Herausgebers, die Ratarden in meiner (noch ungedruckten) Bear- "beitung für Seitz’ Groß-Schmetterlinge der Erde im Anschluß an die Lymantriiden, als eine Unterfamilie dieser, behandelt. Was nun die generischen Merkmale anbelangt, so finde ich bei der vorliegenden Art einige Abweichungen von Hampsons Diagnose der Gattung Raiarda, die so bedeutend sind, daß auf meine Art eine neue Gattung gegründet werden müßte, wenn Hampsons Angaben wirklich ganz genau sind. Ich halte es jedoch 3. Heft 140 : Embrik Strand: für so wahrscheinlich, daß sie in dem wichtigsten Punkt, dem an- geblichen Fehlen einer Rippe (soll 7 sein) im Vorderflügel, irrtümlich sind, daß ich meine Art vorläufig in Ratarda lasse. Meine Art hat die normale Anzahl Rippen im Vorderflügel, 10 und 11 sind aber ‘bis nahe dem Vorderrande zusammengeschmolzen (also sehr lang gestielt) und der freie Teil von 11 ist in der Tat so kurz und wegen der daselbst vorhandenen dichten Beschuppung so schwer zu sehen, daß er ohne etwas Abschuppung auch durch Xylol nicht sicher ‚erkennbar wird. Daß Hampson diesen Teil übersehen und das, was in der Tat 10-+11 ist, für 11 gehalten hat, ist daher höchst wahrscheinlich und sehr leicht erklärlich und entschuldlich. Daß er dabei angibt, es sei 7, die fehle, ist auch erklärlich, denn das Geäder ist tatsächlich so, daß, wenn eine Rippe gefehlt hätte, so wäre auch ich geneigt gewesen, diese für 7 zu halten. Übrigens ist es, wie jeder Kenner weiß, bei unvollständigem Geäder in manchen Fällen sehr schwierig oder gar unmöglich zu wissen, welche Rippen fehlen und es wundert mich, daß Hampson darüber immer kate- gorische Angaben macht. Ferner weicht von Hampsons Gattungs- diagnose ab, daß im Vorderflügel 6 nicht von der Mitte, sondern unverkennbar vor der Mitte der Diskozellulare, etwa doppelt so weit von 5 wie von der vorderen Ecke der Zelle entfernt, entspringt, wegen einer ebenda verlaufenden Falte kann aber eine Täuschung, wie sie auch in diesem Punkt Hampson passiert sein dürfte, leicht vorkommen, um so mehr, als 6 in ihrem weiteren Verlauf so ziemlich gleich weit von 5 und 7 entfernt ist. Dann ist im Hinterflügel die ‚Mitte der Rippe 7 weiter, wenn auch wenig von 6 als von 8 entfernt. Endlich stimmen Hampsons Angaben über die Dorsalrippen mit meinem Befunde insofern nicht, als das, was er für 1c der Vorder- flügel hält, nach mir eine rippenähnliche Falte ist, und im Hinter- flügel können alle 3 Dorsalrippen als Pseudorippen bezeichnet werden. Im Vorderflügel ist u. a. charakteristisch, daß 11 sich zuerst 12 stark genähert hat, und daß alle Rippen 8—12 in dem Vorder- rand ausmünden; 7-+8-+9 sind lang gestielt, Mediana und die Basalhälfte der Rippe 1b erscheinen oben mächtig entwickelt, während unten 12 als kräftig auffällt. Im Hinterflügel unten fallen die Rippe 8 in ihrer Basalhälfte und die Mediana als besonders kräftig auf; 8 ist durch eine lange, kräftige, schräge Querrippe mit 7 verbunden. Die Hintertibien nur mit kleinen Endsporen, Hinter- flügelzelle mit 2 Teilungspseudorippen, im Vorderflügel ist nur eine. Schwarz gefärbt, an den Hinterflügeln ein wenig matter und im Kostalfelde basalwärts etwas violettrötlich, sonst zeigen die Hinterflügel überall einen schwachen bläulichen oder grünbläu- lichen Schimmer, der im Vorderflügel nur auf den Fransen und Rippen, am Dorsalrande und als verloschene, etwas netzförmig verbundene, auch im Hinterflügel, aber feinere und noch undeut- lichere Querstreifen erkennbar ist. Der Grund der Vorderflügel ist sonst tiefschwarz. Unten ist ein Unterschied zwischen den beiden H. Sauter’s Formosa- Ausbeute. 141 Flügeln kaum vorhanden, ‚abgesehen davon, daß Andeutung der Querstreifen nur im Vorderflügel erkennbar ist. — Körper wie die Flügel, jedoch Kopf und Halskragen gelblichrot (Thoraxrücken ist fast ganz abgerieben, scheint jedoch dunkel beschuppt gewesen zu sein), ferner trägt der After einige lange, abstehende, rote Haare. Die Fühler sind unten bräunlich, oben schwarz. Flügelspannung 47, Vorderflügellänge 27, Körperlänge 21 mm. Von Ratarda furvivestita weicht sie u. a. durch den Flügel- schnitt etwas ab, nach dem Bild in Journ. Bombay Nat. Hist: Soc. XVI, Taf: D, f. 15 zu urteilen, indem bei unserer Art die Vorder- flügelspitze weniger abgerundet ist, der Vorderrand ist am Ende nur fast unmerklich gebogen und bildet mit dem vorderen Drittel des Saumes fast einen rechten Winkel, die zwei hinteren Drittel des Saumes sind stark nach außen konvex gekrümmt. sh Ein weiteres Exemplar von derselben Lokalität ist auffallend viel kleiner: Flügelspannung 36, Vorderflügellänge 19, Körperlänge 12 mm, ist aber offenbar ein auch beim Ausschlüpfen verkümmert gewordenes Individuum, das übrigens so wenig gut erhalten ist, . daß es sich nicht verlohnt, sich damit weiter aufzuhalten. Bemerkt sei jedoch, daß das Geäder der Hinterflügel monströs ist, indem: sie je9 Rippen haben! Es ist die sonstige Rippe3 nämlich durch zwei Rippen vertreten, die im rechten Flügel aus einem Punkt, der Ecke der Zelle, entspringen, während sie im linken Flügel auf einem aus demselben Punkt entspringenden langen gemeinsamen Stiel sitzen und saumwärts stärker divergieren, so daß sie auf dem Saume etwa doppelt so weit wie im rechten Flügel unter sich entfernt sind. Die Tatsache, daß die überzählige Rippe sich in beiden Flügeln, wenn auch aus demselben Punkt entspringend, so verschieden verhält, spricht wohl entschieden dafür, daß es sich hier um eine Monstrosität handelt, um so mehr als das Exemplar sonst, so weit erkennbar und von der geringen Größe abgesehen, ganz mit der obigen Art übereinstimmt. Um auf diese interessante Form, über die Stammbaum-Fabrikanten wahrscheinlich herfallen werden, da sie für phylogenetische Phantastereien ein dankbares ‚‚Studien“- Objekt sein dürfte, aufmerksam zu machen, gebe ich ihr einenbe- sonderen Namen, trotzdem sie nicht ganz das ist, was man ge- wöhnlich unter Aberration versteht: ab. monstrosa m. Fam. LIMACODIDAE. Gen. Narosa WIk. Narosa (Penicillonarosa) penieillata Strand n. sp. 5 dd von Kosempo X. 1911 und eins von Suisharyo X. 1911. Steht Narosa WIk. nahe, aber die komprimierten Antennen sind nicht ziliiert, die Palpen erreichen nur zur Not den Scheitel, Metanotum mit einem dicken, abstehenden, wie die Umgebung gefärbten Schuppenpinsel und die vordere Hälfte des Abdominal- rückens mit drei ebensolchen, aber dünneren und schräger ab- stehenden Pinseln, von denen der hintere kleiner als die beiden 3. Heft 142 | Embrik Strand: übrigen ist. Proboscis nicht zu erkennen. Der Zeichnungstypus ist ganz wie bei Narosa conspersa Wlk. Die Art dürfte mit der von Wileman in ‚„Entomologist‘“ 44 (1911) p. 204 als Narosa nigri- signa n. sp. beschriebenen Art nahe verwandt sein, ist aber kleiner (Flügelspannung 13—15, Vorderflügellänge 6.5—7.5, Körperlänge 5.5—7 mm) und, soweit nach der kurzen Originalbeschreibung der nigrisigna zu urteilen ist, auch sonst etwas verschieden. — Will man wegen der angegebenen Unterschiede von typischen Narosa eine subgenerische Trennung vornehmen, so könnte der Name Penicillonarosa m. für die durch vorliegende Art vertretene Unter- gattung verwendet werden. Graulich bis grauweißlich mit schwachem ockergelblichem Anflug und im Vorderflügel mit so viel bräunlicher Bestäubung, daß die Grundfarbe zum wesentlichen Teil verdeckt wird und zwar fallen besonders auf ein brauner, subapikaler, schräger Ouerwisch, der wurzelwärts von einem schwarzen, außen weißlich eingefaßten schrägen Querstrich begrenzt wird, sowie ein rundlicher brauner Wisch in der Zelle. Auf der Diskozellulare ein schwarzer Punkt- fleck. Der Saum weißlich, mit schwärzlichen Flecken, die aus großen, schwarzen, nur lose zusammenhängenden oder deutlich unter sich getrennten Schuppen gebildet werden und daher un- regelmäßig und nicht scharf markiert erscheinen. Im Dorsalfelde nahe der Basis ist ein schwärzlicher, verloschener Längswisch;; im Kostalfelde unweit der Basis scheint ein weißlicher Querstrich zu sein. Im Hinterflügel ist die Saumlinie insbesondere vorn ver- dunkelt, und die Fransen lassen eine Teilungslinie erkennen, sonst keine Zeichnungen. Die Unterseite der Vorderflügel ist, vom Dorsalfelde abgesehen, gleichmäßig gebräunt und zwar gegen die Spitze am dunkelsten ; die vordere Hälfte des Saumes mit schwarzen Punkten, die schärfer als die der Oberseite markiert sind. Basal- und Mittelglied der Palpen oben schwarz, die Femoren I innen verdunkelt, die Fühlergeißel braungelblich. — (Die Type von Kosempo, von der Maximalgröße.) Fam. ZYGAENIDAE. Subfam. Chaleosiinae. Gen. Eterusia Hope Eterusia aedea L. ab. postlutea Strand n. ab. Zu dieser Form rechne ich zwei dd: Fuhosho und Alıikang, letzteres vom XI. 1909, die sonst mit der folgenden Form überein- stimmen, aber im Hinterflügel gelbes Mittelfeld und gelbliche Distalflecke haben. Von der in Ill. Het. Br. Mus. 5, t. 83, f. 2 ab- gebildeten Type von magnifica, die ein Q sein muß, weichen diese Exemplare ab durch kleinere Subapikalflecke der Vorderflügel, während umgekehrt der Fleck am Ende der Zelle eher größer als an dem Bild ist, ferner werden, wenigstens beim einen Exemplar, die Flecke der Medianbinde durch die Rippen deutlicher getrennt, . HA. Sauter’s Formosa-Ausbeute. 143 das Blau im Saumfelde der Hinterflügel ist stark reduziert und die Flecke daselbst sind größer und, wie schon gesagt gelblich, die beiden vorderen derselben sind zusammengeflossen, die Spitze des Abdomens ist schwarz, das schwarze Basalfeld des Hinterflügels ist, längs der Mediana gemessen, 6 mm lang. Ob diese Abwei- chungen sexuell sind, kann ich nach dem vorliegenden Material nicht sicher entscheiden ; da aber die Art auf Formosa als besondere Lokalvarietät auftritt, so dürfte die mit gelb gezeichneten Hinter- flügeln versehene Aberration von Formosa verschieden von der ähnlichen indischen Aberration (= magnifica) sein und daher einen neuen Namen verdienen (ab. postlutea m.), während der Name magnifica der indischen Form reserviert werden muß. Die Type hat 33, die Cotype 31 mm lange Vorderflügel. — Von Eterusia aedea L. var. formosana Jord. liegen 5 d& vor, die von Kosempo X. 1911, Shisa V.—VI. 1911, Polisha XI. 1908 und Alikang XI. 1909 stammen und eine Flügellänge von 29—35 mm haben, in Färbung und Zeichnung da- gegen unter sich nicht nennenswert variieren, bloß die Blaufärbung des Saumfeldes derHinterflügel ist beiden einzelnenExemplaren nicht gleich deutlich, sondern scheint, nach diesem Material zu urteilen, bei den größten Individuen am stärksten entwickelt zu sein. — (Die Form edocla Doubl. wird in ‚Seitz‘ an einer Stelle als ‚‚ab.‘“, an anderer als ‚subspec.‘‘ von aedea bezeichnet.) Eterusia formosibia Strand n. n. (formosana Wilem. nec Jord.) cum ab. obseurascens Strand n. ab. Je ein 2 von Kosempo X. 1911 und Polisha 1909, 1 & von Chip Chip I. 1909 und 2 von Polisha. Die Art ist von Wileman in Entomol. 43, p. 179 (1910) unter dem Namen Heierusia formosana beschrieben worden, da aber dieser Name schon von Jordan in Seitz für eine ‚‚Subspecies‘ von aedea vergeben worden war, so muß Wilemans Art einen neuen Namen bekommen. Die vorliegenden Exemplare variieren recht beträchtlich. Zwei $& (von Chip Chip und Polisha) stimmen mit der Original- beschreibung überein, daß die zwei sublimbalen gelben Flecke der Hinterflügel ganz klein und verloschen sind, und daß der große (3x2.8 mm) gelbe Fleck am Ende der Zelle durch eine hinten nur fast linienschmale, vorn leicht erweiterte schwarze Binde von dem gelben Diskalfeld getrennt wird, wäre zu erwähnen. Vorderflügel- länge 27—29 mm. Hinterleib gelb, jederseits zwei Längsreihen schwarzer Punktflecke, das basale Dorsalsegment blau, die folgenden 4 oder 5 mit schwarzer, fast linienschmaler Hinterrandbinde, die Spitze des Hinterleibes schwarz. Das zweite & von Polisha hat reduzierte gelbe Zeichnungen, die außerdem noch blasser, mehr weißlich sind, und zwar ist im Vorderflügel der Zellfleck zu einem kleinen graulichen Wisch zusammengeschrumpft und auch der Fleck unter der Zelle ist kleiner 3. Heit 144 . Embrik Strand: als bei der /. $r., dagegen ist der Fleck am Ende der Zelle ünver- ändert. Im Hinterflügel ist das gelbe Medianfeld von außen, innen und vorn durch die schwarze Färbung eingeengt. und außer- dem wird es durch schwarze Rippen durchschnitten und durch spärliche schwärzliche Bestäubung verdunkelt. Auch der Hinter- rand. ist, wenn auch schmal, schwarz. Vorderflügellänge 29,mm. Nenne diese ab. obscurascens m. | Das 2 von Polisha gehört jedenfalls der f. fr. an. Außer den zwei von Wileman angegebenen Unterschieden vom g weicht es nöch dadurch ab, daß der gelbe Subdorsalfleck der Vorderflügel bis hinter die Dorsalrippe, also fast bis zum Hinterrande sich erstreckt; während er bei den Sg an der Vorderseite dieser Rippe Halt macht und also vom Hinterrande weiter entfernt bleibt. Alle gelben Flecke sind ein wenig größer als bei den dd. Vorderflügellänge 36 mm. Von dem & weicht das ® natürlich auch durch die Färbung des Hinterleibes, in ähnlicher Weise wie bei Ei. tricolor Hope ab. Das @ von Kosempo wird das @ zu dem oben als ab. obscu= vascens beschriebenen & sein. Hier ist jedoch im Vorderflügel der vordere der beiden medianen Flecke weniger reduziert und zwar fast so groß wie der dahinter liegende Fleck, der jedoch, ebenso wie bei allen SS die Dorsalrippe nicht überschreitet. Auch das gelbe Diskalfeld der Hinterflügel ist weniger reduziert und außer- dem regelmäßiger und schärfer begrenzt als beim 3, dennoch fällt diese Form, mit der Hauptform verglichen, durch die bedeutendere Breite des dunklen Apikal- bezw. Saumfeldes sehr auf, denn letzteres ist im Dorsalfelde 4—5 mm breit, während sein Innenrand in der Zelle von der Flügelspitze um 13, von dem Diskozellularfleck um 4 mm entfernt ist. Vorderflügellänge 30 mm. Die Art ist jedenfalls, wie schon vön ihrem Autor hervor- gehoben, mit Ei. tricolor Hope nahe verwandt, und wenn mir.nur ein Unikum vorgelegen hätte, so hätte ich die Form wahrscheinlich für eine Aberration von Zricolor gehalten; diese, 5 Exemplare machen aber, trotzdem sie unter sich etwas varlieren, einen von tricolor so abweichenden Eindruck, daß die Artselbständigkeit mir wahrscheinlich zu sein scheint. Dabei betrachte ich als die typische Form von Zricolor die, welche in der Originalkennzeichnung, in Trans. Linn. Soc. London 18, t. 31, f. 4 (1841) abgebildet ist, während das, was in „Seitz“ als ‚Zricolor“ gilt, mir etwas frag- lich vorkommt. Wie man Eierusia trimacula Möschl. (in Stett. Entom. Zeit. 1872, p. 342—8) als einfaches Synonym zu Et. tricolor Hope stellen kann, verstehe ich nicht, d. h. wenn man dabei überhaupt die Originalbeschreibung von irimacula berücksichtigt, worin es u. a. heißt: ‚Thorax und Hinterleib schwarz, letzterer metallisch blau schimmernd, Schulterdecken ockergelb“, was doch nicht auf Iricolor paßt. H. Sauter’s Formosa-Ausbeute. 145 Eterusia pulchella Kollar var. leptalinoides Strand n. var. Ein d von Polisha IV. 1910, je ein 2 von Kosempo XI. 1908, Hoozan I. 1910 und Chip Chip II. 1907—09. Das $ spannt 33 mm bei 16.5 mm Vorderflügellänge, die 29 bezw. 39—43 und 19.5—22 mm. Die männliche Form steht leptalina Koll. nahe; ob die vorliegende Form auf Formosa als Aberration oder Varietät auftritt, läßt sich nach diesem Material leider nicht sicher entscheiden. Die 99 zeichnen sich durch die in Basal- wie Apikalhälfte verbreitete schwarze Färbung aus, die aber durch die gelben Rippen und einer 2—3 mm breiten, schrägen Medianquerbinde aufgeteilt wird; außerdem ist das Kostalfeld gelb. Die Hinterflügel sind im Grunde zwar sehr blaß, aber doch mehr gelblich als weißlich, mit den zwei schwarzen Postmedian- flecken (in den Feldern 2 und 3; ein dritter Fleck, der eher ein Punkt ist, findet sich im Felde 4) scharf markiert, während schwärz- liche Apikalbestäubung nur angedeutet ist. Am Ende der Zelle der Vorderflügel ein runder gelber Fleck, der ganz oder teilweise isoliert, bezw. von der schwarzen Färbung eingefaßt ist. Die Hinterflügel sind am Ende ein wenig spitzer, der Saum mehr gerade, der Analwinkel mehr vorstehend als bei der indischen Hauptform, dadurch der var. major Jord. aus Tonkin sich nähernd. Beim d ist im Vorderflügel die gelbe Ouerbinde nur wenig breiter als die Längsbinde, von der Spitze dieser um reichlich ihre Breite entfernt und in zwei Flecke aufgelöst ; im Hinterflügel ist am Ende der Zelle ein gelber Fleck, der aber (durch die Mediana) mit dem gelben Medianfeld linienschmal verbunden ist. Die weibliche Type ist das kleinste Exemplar. Gen. Erasmiphleboheeta Strand n. g. Die hierzu gehörige Art wurde als Erasmia beschrieben, sie stimmt aber im Geäder ganz mit Phlebohecta Hamps. überein, weicht aber durch ihre ganzes Äußere so von Phlebohecta ab, daß sie auch bei der Gattung nicht bleiben kann. Die bedeutende Größe und der Zeichnungstypus erinnert zwar an Erasmia Pulchella Hope, aber außer durch das Geäder ist abweichend, daß die Hinterflügel unserer neuen Gattung spitzer sind und mit mehr geradem Saum, während umgekehrt im Vorderflügel der Saum mehr gewölbt erscheint, Abdomen überragt bei beiden Geschlechtern den Anal- winkel. Erasmiphleboheeta pieturata Wilem. Je ein 2 von Polisha II. 1909 und Chip Chip I. 1909, ein $ von Chip Chip II. 1909. In der Originalbeschreibung (in Entomol. 43, p. 139 119101) . ist ein Druckfehler: In der ersten Zeile muß es heißen ‚„basal and outer thirds blackish‘“ statt ‚‚basal two outer thirds blackish‘. Das & spannt 55 mm bei 27 mm Vorderflügellänge und 19 mm Körperlänge. Über den Körper sagt Wileman nichts; er ist blau- schwarz, stellenweise grünlich oder violettlich schimmernd, Ab- Archiv für Ne nrihe 1916. A. 3. 10 3. Helt 4146 ınbrik Hipand: domen mit weißlicher Bauchseite und weißlichem Hinterrand der Rückensegmente, die Patagia weiß, Halskragen schmal graulich, Stirn und Schläfen weißlich., Von den drei Binden im Basalfelde der Vorderflügel ist die gelbe breiter und schärfer markiert als die zwei blauen. — Das von Wileman nicht gekannte Q ist ein wenig größer (Flügelspannung 57—58 mm), das weißliche Medianfeld der Vorderflügel ist ein wenig schmäler (in der vorderen Hälfte 4—5, in der hinteren 5—6 mm breit) und im Hinterflügel ist am Ende der Zelle ein weißlicher Fleck, der nach innen zu allerdings nur unvollständig durch eine schwärzliche Binde abgetrennt ist, während er beim $ ganz mit der hellen Färbung des Mittel- und Basalfeldes zusammenfließt; letztere ist in beiden Flügeln nicht rein weiß, sondern leicht gelblich getönt. Die Stirn. ist schwarz. Gen. Chaleosia Hb. Chaleosia adalifa Doubl. var. fuliginosa WIk. Ein & von Fuhosho VIII. 1909. Von der Abbildung (7a) in Seitz’ Groß-Schmetterlinge, Bd. X, ebenso wie von der Originalbeschreibung abweichend durch das Fehlen gelber Färbung im Dorsalfelde der Hinterflügel; im Vorder- flügel ist die Medianfleckenbinde deutlicher als an fig. cit., indem ihre Flecke etwas größer und weiß sind, dagegen ist von den Sub- limbalflecken im Vorderflügel fast garnichts erkennbar, ebenso ‚wenig wie von den entsprechenden Flecken der Hinterflügel. Die diskalen und subdiskalen Flecke der Hinterflügel sind ganz ver- loschen, nur noch erkennbar. Hinterleibsrücken stark blau gefärbt. Halskragen mit einer schmalen roten Binde; Thorax hat überhaupt nicht ‚two red bands in front‘, wie es in Walkers Beschreibung heißt. Flügelspannung 55 mm, Vorderflügellänge 29 mm. Will man diese Form besonders benennen, so möge sie ab. fuhoshonis m. heißen. Chalcosia nympha Mr. var. peraffinis Strand n. var. | Ein $ von Chip Chip II. 1909 ist als Ch. suffusa var. thaivana Jord. bestimmt gewesen, es muß aber zu nympha gehören, denn die Unterseite der Hinterflügel hat in der Zelle gar keinen Fleck und die Oberseite der Vorderflügel trägt im Kostalfelde einen roten Längsstreifen im basalen Drittel. Von Paviei Pouj. jedoch ab- weichend durch größere schwarze Flecke in und hinter der Zelle der Vorderflügel, indem der Zellfleck 8 mm lang ist und die ganze Breite der Zelle einnimmt, der folgende Dorsalfleck ist 4.5 mm lang und 2 mm breit, der dahinter gelegene ist 6 mm lang und 2.5 mm breit, alle drei sich ganz oder fast ganz berührend; das innerhalb bezw. hinter diesen Flecken gelegene Feld ist spärlich grau bestäubt, wodurch das von der weißlichen Grundfarbe gebildete Submedian- feld noch mehr den Charakter einer Ouerbinde annimmt. Die weißlichen Subapikalflecke der Vorderflügel sind größer als an der Figur von Paviei in Seitz und unten so deutlich getrennt wie oben (gegen d. Originalfig. in: Le Naturaliste 13 (1891) p. 143). — Von der H. Sauter’s Formosa- Ausbeute. 147 Hauptform von nympha durch u. a. kleinere weißliche „Subapikal- flecke der Vorderflügel abweichend. Flügelspannung 55, Vorder- tlügellänge 30 mm. Chaleosia auxo L. var. diana Butl. 4 dd von Polisha XII. 1908, I. 1909, IV. 1910 und eins von Tainan, 3 22 von Polisha XII. 1908, va. 1908, IV. 1910 sowie eins von Chip Chip XII. sehr klein: Flügelspannung 95, SF yorderiieciliure 18, Körperlänge 12, Fühlerlänge 9.5 mm; das größte $ Exemplar (von Polisha XII. 08) mißt bezw. 42, 22.5 5, 16.5 5 und ca. 11 mm. Das größe 9 spannt 46, das kleinste 43 mm. Nennenswerte Farbenänderungen gibt es dabei nicht. Gen. Erasmia Hope Erasmia pulchella Hope var. Hobsoni Butl. und ab. eyanea Jord. Von der Varietät Hobsoni liegen mir 11 dd vor, die mit Aus- nahme eines Exemplares von Anping VII. 1911 von Polisha stammen und im Oktober und im November gefangen wurden. Sie weichen unter sich und ebenso von den Weibchen wenig ab. Bei zwei Exemplaren ist Andeutung einer Verbindung zwischen den beiden Subapikaltilecken im Vorderflügel vorhanden; wären diese Flecke deutlich verbunden bezw. zusammengeflossen, was wahrschein- lich mitunter vorkommen wird, so wäre die Form als eine be- nennenswerte Aberration zu betrachten (event. ab. eonjuneta m.). Die Flügelspannung variiert zwischen 67 und 72, die Vorderflügel- länge zwischen 34 und 36 mm. Ein Exemplar (von Polisha X. 1908) bildet den Übergang zu cyanea Jord., die gewiß nur Aber- ration sein wird. An QQliegen 7 Hobsont vor, die von Polisha, X. 1908, I. 1909, Chip Chip XII. u. VII. 1909 und Kosempo I. 1910 stammen. Sie spannen zwischen 71 und 76 mm bei 36—37.5 mm Vorder- flügellänge. Sie weichen, ebenso wie die $&, unter sich nur unbe- deutend ab. Zu ab. cyanea Jord. slalle ich je zwei d& von Chip Chip XI. 1909 und Polisha X. 1908. Die helleren Zeichnungen des Hinter- tlügels sind aber nicht weiß, sondern gelblich, mögen aber etwas variieren. Flügelspannung 70—73 mm. Erasmia sanguiflua Drury Ein & von Chip Chip, zwei 22 von Polisha X.—XI. 1909. Gen. Histia Hb. Histia rhodope Cr. Zwei SS von Kosempo 7. IX. 1909, X. 1911 und eins von Tainan. Gen. Pidorus WIk. 4 Pidorus glaucopis Drury cum var. atratus Butl. Zur Hauptform ein @ von Fuhosho VIII. 1909, zur Varietät atratus ein @ von Alikang IX. 1909 und je ein $ von Alikang X. 10* 3. Heit 148 Embrik Strand: 1909, Fuhosho 7. VIII. 1909 und Kosempo VII. 1909. Die Vorder- flügellänge beträgt bei der Varietät: $ 26—27, 2 29 mm. Pidorus leno Swh. Ein @ von Kosempo 7. VII. 1911. Fam. DREPANIDAE. Gen. Auzata WIk. Auzata mieronioides Strand n. sp. Ein @ von Kosempo I. 1910. Das Tierchen stimmt generisch mit Auzata W]lk. überein, abgesehen davon, daß weder Vorder- noch Hinterflügel an der Rippe 3 geeckt sind. Bekanntermaßen ist aber diese Ecke nicht bei allen der zur Gattung Auzata gestellten Arten deutlich vor- handen; bei der sonstigen generischen Übereinstimmung wären diese Arten höchstens als besondere Untergattung abzutrennen (Auzatella m.). Weiß; beide Flügel mit drei schrägverlaufenden, olivenbraun- gelblichen, ganz geraden oder fast ganz geraden, feinen Linien, von denen die mittlere die dicksteist, jedoch, ebenso wie die anderen, im Kostalfelde schmäler und ziemlich verwischt erscheint. Die pro- ximale Linie fängt im Vorderflügel auf dem Hinterrande in 3.5 mm Entfernung von der Flügelwurzel an und zieht nach vorn und außen, die hintere Ecke der Zelle tangierend, bis zur Rippe 7, daselbst etwa 5.5 mm von der Flügelspitze entfernt ; ob sie bei ganz frischen Exemplaren bis zum Vorderrande erkennbar wäre, muß dahin- gestellt bleiben, während sie auf dem Hinterflügel bis zum Hinter- rande, daselbst in 3 mm Entfernung von der Flügelwurzel, sich fortsetzt. Die Mittellinie fängt auf dem Hinterrande der Vorder- flügel in 2.5 mm Entfernung von der proximalen Linie an, erstreckt sich nach vorn subparallel (nach vorn leicht konvergierend) zu dieser bis zum oder fast zum Vorderrande, daselbst um ca. 2 mm von der Flügelspitze entfernt, und erstreckt sich nach hinten, bei der gleichen Deutlichkeit, bis zum Hinterrande der Hinterflügel, daselbst um 3 mm von der proximalen Linie entfernt. Die distale Linie ist die am wenigsten deutliche, ist auf dem Hinterrand der Vorderflügel um 2 mm von der Mittellinie entfernt, konvergiert nach vorn leicht mit dieser und endet, sich fleckförmig erweiternd, auf dem Vorderrande in der Mitte zwischen Flügelspitze und Me- dianlinie, während sie den Hinterrand der Hinterflügel dicht innerhalb des Analwinkels erreicht. In der Mitte zwischen dieser distalen Linie und dem Saume läßt sich in beiden Flügeln, aber am deutlichsten im Hinterflügel, Andeutung einer vierten Linie erkennen, die im Gegensatze zu den anderen etwas wellig verläuft und im Vorderflügel nur durch wenige, nur unter der Lupe erkenn- bare Schuppen gebildet wird. Ferner ist der Vorderrand der Vorder- flügel gelblich. An der Unterseite schimmert die mittlere der drei Linien der Oberseite durch; sonst zeigt die Unterseite der Vorder- flügel einen schwachen graubräunlichen Anflug, der am Vorder- ) H. Sauter’s Formosa- Ausbeute. 149 rande ins Gelbliche übergeht. Kopf, Palpen und Basis der Fühler dunkelbraun, letztere sonst braungelblich. Beine ockergelblich gefärbt. Flügelspannung 26, Vorderflügellänge 14, Körperlänge 8=9: mm: Gen. Auzatellodes Strand n. g. Charakteristisch u. a. durch fast ganz schuppenlose Flügel. Proboscis vorhanden, wenn auch klein. Frenulum nicht erkennbar, aber allerdings ist das Exemplar nicht tadellos erhalten. Antennen ziemlich lang bipectinat. Mittel- und Hintertibien nur mit End- sporen versehen, die kurz sind. Im Vorderflügel keine Areola, 10+11 gestielt, 9+8 ebenfalls gestielt und zwar 8 in die Flügel- spitze oder kaum vor dieser, die sehr kurze 9 aber in den Vorder- rand auslaufend, 7 aus dem Stiel von 8-++9 entspringend und zwar etwa doppelt so weit von der Flügelspitze wie von der Zelle entfernt, auch 6 aus dem Stiel von 8+9 (also in der Tat 6+7+8-++-9 gestielt), und zwar in der Mitte zwischen der Zelle und dem Ursprung von 7 entspringend, Diskozellulare gewinkelt, eine rippenähnliche Teilungsfalte in die Zelle hineinsendend, 4 aus der Ecke, 5 von dieser entfernt, 2 wenig außerhalb der Mitte der Zelle entspringend, 3 in der Mitte zwischen 2 und 4. Im Hinterflügel anastomosiert 8 eine Strecke weit mit 7 und zwar weiter als z. B. bei Macrauzata fenestraria, die sonst das gleiche Hinterflügelgeäder hat, abgesehen davon, daß hier nur eine Dorsalrippe erkennbar ist, während Macrau- zata deren 2 hat. Flügelschnitt wie bei Auzata (semipavonaria), jedoch ist die Ecke an der Rippe 3 der Hinterilügel bei meinem Exemplar mehr abgerundet, während umgekehrt der Analwinkel stärker als bei Auzata hervortritt. — Type: Auzatellodes desquamata Strand n. sp. Ein & von Kosempo IX. 1911. Weiß, die schuppenlose Flügelmembran stark irisierend, im Kostalfelde sowie längs der Rippen ist eine feine, spärliche, weiße Beschuppung erkennbar; vereinzelte weiße Fransenschuppenhaare deuten darauf, daß Fransen bei tadellos erhaltenen Exemplaren vorhanden sein dürften. Unter dem Mikroskop erscheint übrigens die Flügelmembran ganz spärlich mit kurzen feinen Härchen bewachsen, was unten am deutlichsten ist. — Der Körper und wahr- scheinlich auch alle Extremitäten weiß beschuppt, die Kammzähne der Fühler hell braungraulich. Flügelspannung 22, Vorderilügellänge 11.5, Körperlänge 6 mm. Fam. GELECHIIDAE. Gen. Homaloxestis Meyr. Homaloxestis cholopis Meyr. Ein @2 von Kankau (Koshun) V. 1912. Spezifische Beschreibung. Vorderflügel einfarbig braun- 3. Heft 150 Embrik Strand: schwarz mit schwachem violettlichem Anflug und Andeutung gelb- lichen Schimmers, doch so schwach, daß der Gesamteindruck der Vorderflügel matt schwarz oder schwärzlich bleibt, bei besonders frischen Exemplaren wohl mitunter fast rein schwarz. Die Basal- hälfte der Fransen wie die Flügelfläche, die größere Endhälfte ein klein wenig heller. Die Hinterflügel und ihre Fransen schiefergrau, letztere mit Andeutung einer Teilungslinie, die das basale Viertel der Fransen abtrennt. Unterseite beider Flügel wie die Hinter- flügel oben, jedoch, insbesondere die Vorderfilügel, ein wenig mehr bräunlich. Oberseite von Kopf und Thorax wie die Vorderflügel oben, Abdomen ein wenig dunkler als die Oberseite der Hinter- flügel. Brust und Beine wie die Unterseite der Vorderflügel, jedoch die Metatarsen und Tarsen heller, mehr gelblich, das Ende der Tibien vielleicht ein wenig dunkler. Gesicht, Antennen und Palpen gelblichweiß, letztere jedoch an der Basis dunkler. — Flügelspan- nung 13, Vorderflügellänge 6.5, Körperlänge 5 mm, die Fühler mindestens 5 mm lang, die hinteren Tibien 3, die hinteren Meta- tarsen + Tarsen 2.5 mm lang. Generische Beschreibung. Proboscis kräftig entwickelt. Frenulum deutlich (scheint nur aus 2 Borsten zu bestehen). Palpen lang, aufgerichtet; das zweite Glied bis ins Niveau des Scheitels reichend, dicht anliegend beschuppt, diese Beschuppung ist vorn (unten) nicht gefurcht, leicht komprimiert, im Profil etwa ellipsen- förmig, jedoch nach vorn leicht konvex gekrümmt und 3—4 mal so lang wie in der Mitte breit erscheinend; das dritte Glied dünn, priemenförmig, am Ende fein zugespitzt endend, ganz schwach nach vorn konvex gebogen, dünn und anliegend beschuppt, fast nackt erscheinend, etwa so lang wie das zweite Glied. Maxillar- palpen kann ich nicht entdecken. Stirn breit, flach, anliegend beschuppt. Auch der Scheitel anliegend beschuppt. Die fein fadenförmigen, in der Basalhälfte einfachen, in der Endhälfte mit etwas eckig vortretenden Gliedern versehenen Fühler dürften etwa die Flügellänge erreichen (der einzige vorhandene scheint die Spitze verloren zu haben!); das Basalglied fast unmerklich gekrümmt und leicht kolbenförmig verdickt. Beschuppung von Thorax- und Ab- dominalrücken anliegend. Hinterbeine lang und ziemlich kräftig (die übrigen fehlen!), die Tibien mit 4 Sporen, von denen die inneren doppelt so lang wie die äußeren sind, am Ende der Tibien oben einige längere Schuppenhärchen, sonst sind die (III.!) Beine glatt und anliegend beschuppt und nicht behaart. — Im Vorderflügel ist die Zelle reichlich so lang wie der halbe Flügel, am Ende abgestumpft mit gerundeten Ecken. Die Rippen auffallend deutlich hervor- tretend, weil (unten!) stark erhöht; 2, 3, 4 und 5 unter sich gleich weit entfernt und subparallel verlaufend, nur 2 basalwärts etwas gebogen; 6 parallel zu 5 und von dieser doppelt so weit wie 5 von 4 entfernt; 7+8-+-9 gestielt und dieser Stiel ist von 6 fast so weit wie 6 von 5 entfernt, 7 und 8 kürzer als ihr Stiel, 7 in die Flügel- spitze, also 8 in den Vorderrand und zwar daselbst weiter von 7 PD | H. Sauter’s Formosa- Ausbeute, 151 als von 9 entfernt, 9 entspringt etwa in der Mitte zwischen der Zelle und der Basis von 7+8 und verläuft parallel zu 8 und fast parallel zu 10, diese aus dem Vorderrande der Zelle, von der Ecke ziemlich weit entfernt, 11 aus der Mitte des Vorderrandes der Zelle. Im Hinterflügel entspringt 2 ziemlich weit innerhalb der Ecke und ist fast unmerklich gekrümmt, 3+4 gestielt aus der Ecke, 5 kurz „vor der Ecke und zwar parallel zu 4 verlaufend in mindestens doppelt so großer Entfernung. von 6 wie von 4, 6+7 gestielt, 8 kräftig und etwa im letzten Viertel des Vorderrandes ausmündend. — Die längsten Fransen sind etwa halb so lang wie die betreffenden Flügel breit sind. Flügelschnitt wie bei Gelechia Z.; die Hinter- flügelspitze wie bei den daselbst etwas abgestumpften Gelechia- Arten. Das Geäder der Vorderflügel stimmt recht gut mit demjenigen von Amphisbatis Z. (cir. Fig. 189 in Spulers „Sogenannt. Klein- schmetterlinge‘“, p. 441), aber das Hinterflügelgeäder ist durch das Verhalten der Rippen 5—7 wesentlich verschieden. Am nächsten ist die Gattung mit Lecithocera H.-Sch. verwandt; auch die Art hat die größte Ähnlichkeit mit der typischen Art von Lecithocera, luticornella Z. (nach Beschreibungen und Abbildung zu urteilen). Von Lecithocera ist Homaloxestis jedoch leicht dadurch zu unter- scheiden, daß die Rippen 2 und 3 der Vorderflügel nicht gestielt sind. Freilich geben weder Heinemann noch Spuler an, daß diese Rippen bei Lecithocera gestielt sind, im Gegenteil, es heißt bei Heinemann: ‚Auf den Vdfl. entspringen Ast 2 und 3 dicht bei ein- ander‘, also doch getrennt, und Spuler gibt an: ‚IV, u. IV, gegen d. IRschwach konvex‘, also jedenfalls keine ausdrückliche Angabe, daß eine Stielung hier vorhanden ist. Herrich-Schäffer, der Vater der Gattung Lecithocera, hat aber sowohl in Wort als Bild aus- drücklich angegeben, daß 2 und 3 der Vorderflügel gestielt sind, und daß auch Meyrick die Gattung so auffaßt, geht daraus hervor, daß die 3 Lecithocera-Arten, die er aus Sauters Ausbeute ver- öffentlicht hat (in: Supplementa Entomol. No. 3, p. 50 (19141) und deren von ihm bestimmten Exemplare mir vorliegen, die Rippen 2 und 3 der Vorderilügel ausgeprägt gestielt haben. Trotzdem die typische Art von Lecithocera mir leider nicht vorliegt, so daß ich nachprüfen kann, glaube ich unter diesen Umständen mit Sicher- heit annehmen zu können, daß die gedachte Stielung bei Lecithocera vorhanden ist und deshalb eine Vereinigung mit vorliegender Gattung ausgeschlossen sein muß. Die obige eingehende Beschreibung der Gattung und Art dürfte auch deswegen nützlich sein, weil die Originalbeschreibung von Homaloxestis in einer schwer zugänglichen Zeitschrift, nämlich Journ. Bombay Nat. Hist. Soc. 20, p. 440 (1910) sich findet. Die Richtigkeit der Bestimmung habe ich durch Vergleich mit zwei von Meyrick bestimmten, allerdings schlecht erhaltenen, aber von derselben Lokalität stammenden Exemplaren bestätigt geiunden. 3. Heft 152 Dr. F. Ris: Fam. OECOPHORIDAE. Gen. Cryptolechia Z. Cryptolechia coriata Meyr. Ein nicht tadelloses $ von Suisharyo 11. 1912, woher auch Meyricks Type, mit dem ich mein Exemplar verglichen habe, war. Fam. HELIODINIDAE. Gen. Oedematopoda Z. Oedematopoda butalistis Strand n. sp. Ein 2 von Taihorin VI. 1911. Beide Flügel rot, jedenfalls die hinteren mit etwas goldigem Schimmer, alle Fransen, auch die des Vorderrandes schwarz. Unten sind beide Flügel an der Spitze geschwärzt, sonst wie oben. Der Körper oben schwarz mit schwachem bläulichen Schimmer und am Hinterrande fein goldrot gerandeten Hinterleibssegmenten, der Thoraxrücken dürfte jedenfalls teilweise rot gewesen sein, ist aber leider nicht gut erhalten. Die Bauchsegmente des Hinterleibes sind graubräunlich, ihre Hinterränder hellgraulich; Brust und Thoraxseiten blauschwarz. Beine graubraun mit schwachem grün- lichen Schimmer und Andeutung dunklerer Ringe am Ende der Tarsenglieder. Halskragen unten und an den Seiten weißlich. Das Gesicht dürfte wenigstens teilweise rötlich sein. Palpen grau. Die Antennen und ihre Mähneschwarz, das Basalglied jedoch untenheller. Flügelspannung 15 mm. Vorderflügellänge 7.5, Körperlänge 67mm. Vorderflügel am Ende von beiden Seiten schräggeschnitten und daher ziemlich spitz endend, etwa wie bei oder noch mehr als bei Oed. Leechi Walshm. (cfr. Trans. Ent. Soc. London 1889, t. 6, f. 9). Die Mähne der Antennen wie bei Oed. clerodendronella Staint. (cf. f. 7, 1. c.), jedoch erstreckt sie sich wahrscheinlich weiter apikalwärts, was an dem Exemplar, dessen Fühlerspitzen kaum intakt sind, nicht genau zu erkennen ist. Die Beborstung der Hinter- beine ist verhältnismäßig spärlich, etwa wie bei Oed. Leechi Walshm. Das Endglied der Palpen ist reichlich so lang wie das Mittelglied. Über drei Arten Erpetogomphus (Odonata). Von Dr. F. Ris, Rheinau. (Mit 6 Figuren). Die Bearbeitung der Odonaten von Mexiko und Zentral- Amerika durch P. P. Calvert für die „Biologia Centrali Americana“ bedingt, daß die Fauna dieser Zone zu den am besten bekannten der Welt gehört. Eine kleine und im übrigen zusammenhanglose Über drei Arten Erpetogomphus (Odonata). 153 Ergänzung findet unter diesen Umständen leicht ihren Platz und damit ihre Existenzberechtigung. 1. Erpetogomphus boa. Der Status dieser Art ist bisher nicht genügend aufgeklärt. Die Beschreibung ist von 1859 (Selys, Addit. Synops. Gomph. p. 11); sie erwähnt $ u. Q von Vera Cruz, Mexiko, durch Salle, ist wenig ausführlich ; wir entnehmen ihr den folgenden Satz: „S appendices sup£rieurs renfles & la base, avec une dent mousse superieure au bout du renflement; leur pointe arrondie, legerement flechie en dedans, velue. Appendice inferieur pas tout & fait divise, & branches un peu distantes, atteignant les deux tiers des superieurs“. Hagen hat die Art nicht gesehen, seine Beschreibung ist ein Auszug der Selys’schen (Syn. Neur. N.-Amer. p. 100—1861). Calvert ist sie ebenfalls unbekannt; im Haupttext (Biol. C. A. Neur. p. 165—1905) wird vermutet, daß das ®© der Originalbeschreibung mit dem & nicht zusammen gehört, wegen der als gelb mit äußerer schwarzer Linie angegebenen Tibien (braun beim &), daß es vielmehr crotalinus zuzuteilen sei. Im Nachtrag (ibid. p. 399 u. tab. 10, Fig. 53, 54—1907) wird eine Abbildung der Appendices des $ nach dem typischen Exemplar gebracht; nach dieser Zeichnung fehlen die Enden beider oberen Appendices ungefähr zur Hälfte; es wird vermutet, daß boa keine besondere Art und von elaßs kaum verschieden sei. Ich untersuchte vor längerer Zeit aus dem Museum in Hamburg ein älteres &, das von elaps verschieden ist und der Beschreibung von boa soweit entspricht, daß die Identität recht wahrscheinlich wird. Die Herkunft ist leider unsicher; die Etikette lautet ‚Agua caliente‘ ohne weitere Angabe, womit nichts genaues bezeichnet ist. Die Erhaltung ist mittelmäßig; es fehlt das Ende des Appendix inferior (nach der zitierten Figur etwa das distale Viertel). Lippen, Gesicht, Stirn und Occipitalplatte trüb hellgrünlich, nur eine etwas verdunkelte Zone über die Ocellen und Fühlerbasen. Thorax trüb gelblichgrün. Als einzige Zeichnung erscheint eine breite, licht rötlichbraune, medianwärts etwas diffus begrenzte Binde vorne an der Schulternaht, jederseits fast die halbe Breite des Mesepisternum bedeckend (weitere Zeichnungselemente könnten durch Zersetzung verloren sein). Femora grünlichbraun, distal- wärts allmählich verdunkelt; Tibien und Tarsen schwarzbraun. Abdomensegmente 3—6 sehr schlank, 7—10 ziemlich stark spindelförmig erweitert ; deutliche, aber schmale Blätter am Seiten- rand von 8—9. Sgm. 1—2 trüb bräunlichgelb; 4—6 braun mit sehr großem braungelbem Dorsalfleck, der im terminalen Drittel allmählich zugespitzt fast das Ende erreicht, vorne zusammenhängt mit einem schmalen gelblichbraunen Seitenstreif, der um etwa 0,5 mm vom Rand des Tergits entfernt bleibt und durch die fein schwärzliche Querkante unterbrochen ist; 7 die basale Hälfte gelblich, die terminale rötlichbraun, die helle Farbe an den Seiten weiter nach hinten reichend; 8—10 rotbraun, die erweiterten Seitenränder von 8—9 schwärzlich. 3. Het 154 Dr. F. Ris: Appendices gelblich- braun (Fig. 1); wirwürden allerdings eher von einer abrupten Verschmälerung etwas distal von der Mitte in der Seiten- Ansicht sprechen, als von einem „stumpfen Zahn der dor- salen Kante‘ wie die Ori- ginalbeschreibung; doch scheint diese gleichwohl anwendbar. — Genitalien am '2. Sem. Fi 2a: besonders auffallend sind B die sehr tief in zwei schmale konver- gent gekrümmte Äste gespaltenen Hamuli anteriores. Flügel hyalin; sehr lichte und diffuse gelbe Spur in sc und cu der beiden Flügel; Pterostigma groß, dunkel rotbraun. Abd. 39, Hl. 82, Pt: Am 2. Erpetogomphus Tristani. Von Calvert beschrieben nach einem Paar von Oricuajo, Costarica (Ent. News 23, p. 289—295, tab. 27, Fig. 1—10—1912). Ich erhielt im Mai 1912 durch Herrn A. H. Fassl 1 &, 1:2, die von Otte Garlepp in Panama gesammelt waren, mit der genauern Ortsangabe Lino, 800 m. Doch war es mir nicht mög- lich, über die Lage dieses Ortes näheres zu erfahren. Durch diesen Nachweis wird das Gebiet der Art und die Süd- grenze der Gattung überhaupt noch N etwas weiter südwärts verschoben. Fieor aa lb Die Exemplare sind etwas kleiner als die Originale, sonst in jeder Beziehung übereinstimmend. & Abdomen 28-+1.5, Hil. 24.5, Pt. .3 mm; 2 28, 25, 3. — 2 Am Prothorax der Lobus posterior und ein schmaler vorderer Saum licht gelblich. Lateral-vordere gelbliche Flecken der Segmente 4—6 sehr klein, mit der dorsalen Längslinie nicht verbunden. Appendices nur eine Spur länger als das Tuberculum supraanale. 3. Erpetogomphus constrietor nov. spec. Nach 3 d, 12 von Misantla, Vera Cruz, Mexiko, VI. 1914, die ich dem schweizerischen Sammler W. Gugelmann verdanke. Über drei Arten Erpetogomphhs (Odonata). 155 Sehr nahe E. Tristani. Etwas größer. Die Appendices supe- riores des g erheblich verschieden: länger, das Ende stärker ventral- wärts gebogen, der ventrale Vorsprung fehlend. Das 2 sehr ähnlich Tristani, zu unterscheiden nach der Größe; nach der etwas ver- schiedenen Gestalt der Antehumeralbinde, die nicht wie bei Tristani in der Mitte etwas verengt, sondern am ventralen Ende am breitesten, dorsalwärts sehr allmählich verschmälert ist; nach den etwas größeren lateral-vorderen Flecken der Segmente 4—6, die mit der dorsalen Längslinie verbunden sind; nach den etwas längeren und 21 Abbildungen. Preis geheftet M. 3.60, gebunden M. 4.20. Schulwissenschaftlicher Verlag A. Haase, Leipzig 1917. Die große Rolle, welche die Erblichkeitslehre in der modernen Zoologie wie Biologie überhaupt spielt, die vielen Hypothesen und Theorien, die sich darauf beziehen, die große Bedeutung der Erblichkeitslehre für die Beantwortung aller wichtigeren biologi- schen Fragen und dadurch auch in praktischer Beziehung — das alles spricht dafür, daß eine übersichtliche Gesamtdarstellung der Ergebnisse der Erblichkeitsforschung eine sehr verdienstliche, auch die weitesten Kreise interessierende Aufgabe sein muß. Wir werden hier über die Grenzen der Biologie, Umfang und Auf- gabe der Erbkunde, Methoden der Erbkunde, Biometrik, Zyto- logie, Biochemie, Genealogie, Selektionslehre, spaltende Vererbung, Mendelsche Regeln, Geschlechtsbestimmung, die Vererbung beim Menschen etc. orientiert und also über Probleme, welche in jedem Menschenleben eine praktische Bedeutung haben, unter- richtet. Es wird hier der Versuch gemacht die biologischen, sozio- logischen und psychologischen Ergebnisse, soweit sie den Begriff der Erblichkeit berühren, in einer Linie darzustellen. Der Ver- fasser benutzt die Hauptergebnisse der exakten Frblichkeitslehre, um stufenweise zu einem psychobiologischen Begriff der Anlagen- merkmale zu gelangen. Die Schrift soll ebenso Biologen auffor- dern, nach der psychologischen und soziologischen Seite der For- schung zu blicken, wie auch Soziologen und Züchter auf Grund- lagen der Praktik aufmerksam machen, die trotz ihrer teilweise noch problematischen Art Aufgaben theoretischer und prakti- scher Art in Fülle aufdrängen. — Die Schrift kann sowohl dem Fachmanne (Biologen bezw. Lehrer) als dem gebildeten Laien bes- tens empfohlen werden. Strand. 4. Heft 154 B. Liehtwardt: Die palaearktischen Arten der Gattung Tachytrechus Stann. (Dipt. Dolichop.) Von B. Lichtwardt (Charlottenburg). Bei einer Revision der Tachytrechusarten entstand die nach- stehende Tabelle, welche zwei neue Arten feststellt. Der Vergleich der Beschreibungen, welche weit verstreut sind, ist nicht leicht. Ich glaube deshalb, daß die Arbeit bei der Seltenheit mancher Bücher von Nutzen ist. Die Typen von den Arten, welche Loew beschrieben hat, sind mir von Herrn Dr. Grünberg auf dem königl. Museum in Berlin liebenswürdigerweise zugänglich gemacht worden. Die Beckerschen Arten besitze ich durch die Güte meines Freundes; respektive hat derselbe die Arten mit meiner Tabelle verglichen. Beiden Herren sage ich besten Dank für die Unterstützung meiner kleinen Arbeit. Tabelle für die Männchen. 1 Vorderschienen auf der Oberseite fast borstenlos; höchstens mit einem oder zwei sehr zarten Börstchen 2 — Vorderschienen mit mehr als einer deutlichen Borste; oft stark beborstet 7 3 Fühler auffallend lang, weit vorgestreckt. Die beiden ersten Glieder gelb, das dritte schwarz T. eucerus Lw. — Fühler von der Länge des Kopfdurchmessers oder sogar kürzer 3 - 3 Flügel glasartig milchig getrübt mit deutlicher, großer, grauer Makel an der Spitze T. Kowarzi Mik — Flügel ohne Makel an der Spitze 4 4 Alle fünf Vordertarsenglieder verbreitert T. planitarsis BacE — Die fünf Vordertarsenglieder anders gebildet 5 Vorderschienen vorherrschend rostgelb und samt allen na tarsen deutlich silberschimmernd T. consobrinus Wied. — Vorderschienen ohne Silberschimmer 6 6 Vorderschiene außerordentlich dünn; vorherrschend rotgelb; Vorderferse verdünnt, die anderen vier Glieder mäßig zusammen- gedrückt, silberschimmernd T. hamatus Lw. — Vorderschiene nicht auffallend dünn, vorherrschend schwarz; die vier letzten FUEL schwach erweitert, ohne Silber- schimmer T. ocior Lw. 7 Fühler ganz schwarz Re) — Fühler mehr oder weniger an der Basis oder wenigstens an der Unterseite des ersten Gliedes gelb 8 Flügel an der Spitze deutlich grau getrübt; Gesicht gelblich, goldschimmernd T. genualis Lw. — Flügel wasserklar, Gesicht silberweiß T. peiraeus Lw. Die palaearktischen Arten der Gattung Tachytrechus Stann. 155 ‘ 9 Vorderschienen und Tarsen dick und plump gebaut; beide mit hellem Silberschimmer übergossen T. Beckeri n. Sp. — Vorderschienen und Tarsen von anderem Bau, ohne Silber- schimmer 10 10 Beine ganz gelb; Vorderfüße einfach, Flügel glasartig klar T. salinarius Beck. — Beine zum Teil schwarzgrün, dunkel 11 11 Vordertarsen einfach, ohne auffallende Befiederung 12 — Vordertarsen gefiedert oder breitgedrückt 13 12 Flügel glasartig, am Vorderrande streifenartig getrübt, Vorder- tarsen ganz einfach; Fühler schwarz, das erste Glied nur unten an der Basis gelb T. robustus n. Sp. — Flügel mit Fleckung der hinteren Querader und einem Punkt auf der 4. Längsader. Fühler kurz, das 1. und 2. Glied gelb. Vorderschienen und Tarsen kräftig, letztere wenig zusammen- gedrückt T. sogdianus Lw. 13 Mittelschenkel schwarzgrün, nur die Knie gelb; die vier letzten Vordertarsenglieder breitgedrückt, nicht gefiedert, das letzte obenauf silbern T. notatus Stann. — Mittelschenkel gelb; nur die Basis derselben mehr oder weniger dunkel. 14 14 Gesicht silberweiß; Vorderschienen von gewöhnlicher Dicke; Vorderferse halb so lang wie die Schiene, Tarsenglieder kurz, stark schwarz gefiedert, das letzte Glied mit weißer Behaarung T. ammobates Wlkr. — Gesicht ockergelb oder gelblich graugrün 15 15 Vorderferse auffallend dünn; so lang wie die Schiene und gut doppelt so lang als die folgenden erweiterten und gefiederten Tarsenglieder. Gesicht dunkel ockergelb; Anallamellen kurz- haarig, pubeszent T. insignis Stann. — Vorderferse nicht auffallend dünn, halb so lang wie die Schiene und etwa nur so lang wie die folgenden erweiterten und ge- fiederten Tarsenglieder. Gesicht blaßgelblich, graugrün. Anal- lamellen langhaarig T. ripicola Lw. Das Leitmotiv von den ‚beborsteten oder borstenlosen Schienen‘, welches zuerst von Ferd. Kowarz in seinen „Fliegen Böhmens“ angewandt wurde, ist nicht ganz wörtlich zu nehmen. Bei T. eucerus Lw. & z. B. sind zwei deutliche Börstchen an der Vorderschiene sichtbar. Doch sind diese Börstchen klein und zart, so daß ich das Tier in der ersten Kolonne stehen ließ, zumal die lang vorgestreckten Fühler die Art gut kennzeichnen. Für die Weibchen muß zur Bestimmung ein anderer Weg beschritten werden. Alle mir bekannten Weibchen der Tachytrechus-Arten tragen starke Beborstung der Vorderschienen. Ich denke hierbei an die Bewehrung der Hüften und Schenkel der Chrysosoma- (Psilopus) Arten, bei welchen die Borsten der Weibchen auch viel stärker und zahlreicher sind, als diejenigen der Männchen. Über den Grund dieser Eigentümlichkeit ist bisher noch nichts bekannt. 4. Heft 156 B. Liehtwardt: Die ralaearkt. Arten d. Gatt. Tachytrechus Stann. Denn was über die räuberische Lebensweise bekannt ist, beruht wohl mehr auf Vermutung, als auf exakter Beobachtung. Ein Tachytrechus-Weibchen mit deutlich getrübter Flügel- spitze, weißgrauem Gesicht und gelber Fühlerbasis wird 7. Kowarzi Mik sein. Sind die Fühler weit vorgestreckt, die beiden verlänger- ten ersten Glieder von hellgelber Farbe, das Gesicht weiß, so liegt T. eucerus Lw. vor; ganz gelbrote Beine hat bis jetzt nur T. sali- narıus Beck., gelbrote Beine mit !/, proximal geschwärzten Hinter- schenkeln, kurzen Fühlern und goldrötlicher Körpertarbe zeigt T. planıtarsis Beck. Von den beiden dunkel gefärbten Arten hat T'. genuelis Lw. ganz schwarze Fühler und Beine bei grau tingierter Flügelfläche, während bei 7. ocior Lw. die grau tingierten Flügel deutliche braune Streifen längs den Adern zeigen. 7. ripicola Lw. zeichnet sich durch seine graugrüne Körpertarbe aus. Das Gesicht ist gelbgrau, die Flügel klar mit kaum getrübter hinterer Querader. Ein Weibchen mit kurzen, dicken, roten Fühlern, mit fast eirundem dritten Fühlergliede, welches nur an der Spitzenhälite geschwärzt ist, von mediterraner Herkunit, kann nur 7. Beckeri n. sp. sein. Von denselben südlichen Orten stammt 7. robustus n. sp., welcher den T. salinarıus Beck. an Größe noch etwas übertrifft; seine Körperfarbe ist ein durch dichte, weiße Bestäubung gemildertes Kupferbronze, die Schenkel sind bis auf die Spitzen schwarzgrün, an den Fühlern ist nur die Unterseite des 1. Gliedes gelb. T. ammo- bates Walk., notatus Stann. und insignis Stann. wird man am besten mit Hilfe von Schiners Tabelle bestimmen. ‚Flügelquerader und überdies ein Punkt auf dem letzten Drittel der 4. Längsader schwarzbraun‘, Beine vorherrschend gelb = T. ammobates und: Beine vorherrschend schwarz = T. notatus. ‚Flügelquerader mit schwachem Schatten, 4. Längsader ohne schwarzen Punkt“ = INSIEMIS. Nach meiner Erfahrung sind die einzelnen Arten von Tachy- trechus am Ufer von größeren Gewässern ziemlich lokal. Man wird am leichtesten zur richtigen Bestimmung kommen, wenn man die an einer bestimmten Stelle gefangenen Männchen und Weibchen genau zusammensteckt. Auf diese Weise ist es überhaupt nur möglich — wenigstens bis jetzt — Weibchen von Porphyrops, Syntor- mon, Sybistroma etc. sicher beizuordnen. Zum Schluß will ich noch den T. melaleucus Gerst. erwähnen. Die Type, ein einzelnes Q, stammt aus der ersten Zeit des Berliner Museums. Es trägt einen Zettel: „Dolich. micans Hoffmannsegg.‘“, aber das: „bei Berlin gefangenes weibliches Exemplar“, hat Gerstäcker (Stett. Ent. Z. 30, 1864) dazugesetzt. — Das Tier ist größer wie alle bekannten Tachytrechus, tiefschwarz mit intensivem Silberschimmer an Hinterkopf, Thorax und Hinterleibsseiten mit schwarzen Fühlern und Beinen. Dr. Grünberg kennt die Art der Etikettierung der Sammlung und die Handschriften der Zettel; aber auch mit Nach- denken über die Verbindungen v. Hoffmannseggs mit seinen Zeitgenossen Wiedemann, Pallas etc. kommt man nur zu dem lako- Dr. A. Krausse: Zur Kenntnis der Verbreitung einiger Milben 157 nischen — ignorabimus! Es ist hier trotz guter Beschreibung ein Schulbeispiel gegeben, daß der Wissenschaft mit solchen Beschrei- bungen nicht gedient ist, wenn die Voraussetzung des Wieder: erkennens fehlt. Oder sollte die Type um so wertvoller werden, je mangelhafter die Nachrichten über das Objekt lauten? — T._Bzckeri n. sp. &. Die Art gehört mit zirka 3 mm Länge zu den kleinsten dieser Gattung. Fühler kurz, gelb, nur das fast kreisrunde dritte Glied obenauf geschwärzt. Untergesicht gold- gelb glänzend. Die Vorderschienen und Tarsen sind plump und kräftig gebaut und gänzlich mit Silberschimmer übergossen. Tarsen, Schiene und Knie sind im durchscheinenden Lichte rötlichgelb. Der Thoraxrücken ist mit einem bräunlichgelben Puder bedeckt, während der Hinterleib schwarzgrün schimmert. Auf den fast wasserklaren Flügeln macht sich die getrübte hintere Querader in beiden Geschlechtern bemerkbar. Das $ hat ein schiefergraues Untergesicht und etwas dunklere Beine. Mir liegen 2 $ und 1 Q auf Corsica von W. Schnuse (Calanches 7. VIII. 99) und (Monte d’Oro 24. VII. 99) gefangen, vor. T._robustus n. sp. &. Kräftig gebaute Art 7—8 mm, mit ganz einfachen Beinen und gelbgrün bestäubtem Untergesicht. Die kurzen, schwarzen Fühler, deren erstes Glied nur innen am Grunde gelb gefärbt ist, sind beiden Geschlechtern gemeinsam. Beim © ist das Untergesicht weißgrau. Eine Anzahl Ende Mai und Anfang Juni in Algesiras gelangener Stücke in meiner Sammlung. (D. E. M.) Zur Kenntnis der Verbreitung einiger Milben. Von Dr. Anton Krausse, Eberswalde. Wie wenig bekannt unsere Milbenfauna — auch hinsichtlich der größeren Formen — noch ist, zeigten mir u. a. folgende zwei merkwürdigen Funde. Vor zwei Jahren — am 4. April 1915 — schrieb mir einer unserer bekannten Milbenforscher, Herr Pfarrer Kneißl, Oberalting, Oberbayern: ‚Vielleicht interessiert Sie persönlich die Mitteilung: daß ich in dieser Woche in meinem eigenen Garten, dessen Milben- fauna ich mir dachte genau zu kennen, einen hochinteressanten Fund machte: 5 Stück des herrlichen von Ihnen in Sardinien ent- deckten und von Berlese beschriebenen Mierothrombidium albo- fasciatum.‘“') Eine ähnliche Überraschung hatte ich in diesem Frühjahr — Anfang April 1917 —; ich erhielt aus dem Regierungsbezirk Magdeburg, aus der Oberförsterei Burgstall, Schutzbezirk Burg- stall, Jagen 243 A, eine größere Anzahl Kiefernspannerpuppen 4. Hefi 158 Dr. A. Krausse: Zur Kenntnis der Verbreitung einiger Milben. zur Untersuchung; als ich das betroffene Kistchen entleerte, lief mir ein Stück des auffällig gezeichneten Trombidium Wolffi m. entgegen, diese Art entdeckte ich ebenfalls, wie die vorher genannte, auf Sardinien, ebenfalls bei Sorgono am Gennargentugebirge; be- schrieben habe ich sie im ‚Archiv für Naturgesch.“, Heft 12, 1912. Gelegentlich des Auslesens von Moos, Erde usw. aus der nächsten Umgebung von Eberswalde mit Hilfe des von mir an- gegebenen Ausleseapparates (vide: .‚Archiv für Naturgesch.“, 5. Heft 1915; ‚Zeitschr. f.. angew. Entomol.“, 2. Heft, 1916; ‚„Entomol. Mitteil.“, N. 10/12, 1915; Centralblatt für Bakt., Para- sitenk. u. Infectionskr.‘“, 44. Band, 1915; ‚„‚Mikrokosmos‘, Heft 14/15, 1915/16; Naturwiss. Wochenschr., N. 5, 1916) beachtete ich auch die hier häufigen Milben; Herr Pfarrer Kneißl war so freund- lich, sie zu bestimmen. Es fand sich: Asca peltata Koch; Larven von Ixodes rieinus L.; Notaspis Iucası Nic. ; Notaspis depauperata Berlese; Pelops occu:tus Koch; Or:batula tibialis Nic. ; Bella silvalica Kramer; Orıbata michaeli Oudms. Notaspis, Nph., setosa (?); Auf den „Leuenberger Wiesen‘ bei Eberswalde fand ich: Galumna elimata Koch; Orıbatula tibiahs Nic. ; Camisia echinata Koch, Larve; eine wahrscheinlich neue Gamasidenart ; Larven von Ixodes ricinus L.; Camisia horrida Herm.; Erythraeus regalis Koch. \ In der Behausung (Kiste) eines Hamsters, den Herr Prof. Wolff hier hielt, war in Massen vorhanden Cheyletus eruditus Schrk. Im Laboratorium fand ich öfters Tarsolomus parietinus Herm. Im Garten des Laboratoriums, Moltkestraße 19, findet sich Sericothrombium Kneissli m.?) Eine Spinnmilbe, die vor zwei Jahren in Massen eine große Weide vis-ä-vis der Forstakademie bedeckte, bestimmte Herr Dr. Zacher, der zurzeit mit der Bearbeitung unserer Spinnmilben beschäftigt ist, und dem reichliches Material aus Deutschland sehr erwünscht wäre, als Schirotetranychus schiropus Zacher. ') Vide: Antonio Berlese, Trombidiidae, Prospetto dei generi e delle »pecie finora noti, Redia, 1912. ö 2) Vide: „Arch. f. Naturg.“, 81. Jahrg., Abt. A, 7. Heft, 1915. PEN mumin Ausgegeben im Januar 1917. Immım NN ARCHIV NATURGESCHICHTE. GEGRÜNDET VON A: F.A. WIEGMANN, FORTGESETZT VON WEIS ERICH SON, FHITROSCHET, E.VONMARTENS,F.HILGENDORF, W.WELTNER UNDE STRAND. mm 4 DS a Zi / ARE ee a de 9 EI MI III HI DO DE TO DO DIE D DOC DO DO DOCH HI DREH HIGH DE DEHSE TODE TO TOCHTER TELNECHTNENETLOTEES = bh NN = = INN ZWEIUNDACHTZIGSTER JAHRGANG, 1916. Abteilung A. 1. Heft. matt een HERAUSGEGEBEN VON EMBRIK STRAND (BERLIN). LANE | NICOLAISCHE VERLAGS-BUCHHANDLUNGR. STRICKER Berlin. EN] N DIT CHIC ICICCITICOTICHOCOLU LUD DIE HI DIE DIE DIDI DIE DIE DILDO DO DIE TEE DIE DIE DIE DEE DIE DIE DEE HIE DE DIE KIEL DE TE DI DE BRITEN nnureen Jeder Jahrgang besteht aus 2 Abteilungen zu je 12 Heften. (Abteilung A: Original-Arbeiten, Abteilung B: Jahres-Berichte.) Jede Abteilung kann einzeln abonniert werden. a 4. RNIT ENNNRUNIENNNENNNENNNN]. a RRNRNNNNN Anordnung des Archivs. Das Archiv für Naturgeschichte, ausschließlich zoologischen Inhalts, besteht aus 2 Abteilungen, Abteilung A: Original-Arbeiten Abteilung B: Jahres-Berichte Jede Abteilung erscheint in je 12 Heften jährlich. Jedes Heft hat besonderen Titel] und Inhaltsverzeichnis, ist für sich paginiert und einzeln käuflich. Die Jahresberichte behandeln in je einem Jahrgange die im Laufe des vorhergehenden Kalenderjahres erschienene zoologische Literatur. Die mit * bezeichneten Arbeiten waren dem Referenten nicht zugänglich. Die mit } bezeichneten Arbeiten behandeln fossile Formen. Honorar für Jahresberichte. . 50,— M. pro Druckbogen. 2; ‚„ Originalarbeiten . 25,— M. „, = oder 40 Separata. Über die eingesandten Rezensionsschriften erfolgt regelmäßig Besprechung nebst Lieferung von Belegen. Zusendung erbeten an den Verlag oder an den Herausgeber. Der Verlag: Der Herausgeber Nieolaische Embrik Strand, Verlags-Buchhandlung R. Stricker Berlin N. 4, Chausseestr. 105. Berlin W., Potsdamerstr. 90. Heft: 11. 12. Inhalt der Jahresberichte. XVıl. XV. XVII. Mammalia. Aves. Reptilia und Amphibia. Pisces. Insecta. Allgemeines. Coleoptera. Hymenoptera. Lepidoptera. Diptera und Siphonaptera. Rhynchota. Orthoptera—Apterygogenea. Myriopoda. Arachnida. Prototracheata. Crustacea: Malacostraca, Entomostraca, Giganto- Tansala [straea, Pycenogonida. Mollusca. Anhang: Solenogastres, Polyplacophora. Brachiopoda. Bryozoa. Vermes. Echinodermata. Coelenterata. Spongiae. Protozoa. Nicolaische Verlaye-Buchbandiis R. Stricker, Ei Berlin W. 57, Potsdamer Str. 90. N Original-Arheiten z3:#°":= Honorar von 25,- | ron 40 Separate Man wende sich an den Herausgeber Der Verlag: ER Der Herausgeber: Verla Deiterz. = EN Embrik Strand | erlags-buchhandlung RK. Stricker Berlin N. 4, Chausseestr. 105 E EB Berlin W. 57, Potsdamer Str. 90 —— Bericht —— über die wissensehaftlichen Leistungen im Gebiete der 2 Entomologie 1838-1862 25 Jahrgänge je 10M. = 250 M., einzeln je 5M. | 1863-1879 10 ss a ee 1 1 en » 25 » 1880-1889 10 > >80... =..300: „275, Sr Ve 1890-1899 10 ö »„ M) „= 40 „ ee 1900-1909 10 Mi „100 ‚, 1000 ‚, 5 A 1910 ; 156. „Ds 1911 „1985 Die ganze Sammlung 2550 M. Ei: Der Bericht enthält Arbeiten von: Erichson, Schaum, Gerstaecker, F. Brauer, Bertkau, von Martens, Fowler, Hilgendorf, Kolbe, Stadelmann, Verhoeff, Wandolleck, R. Lucas, Re von Seidlitz, Kuhlgatz, Schouteden, Rühe, Strand, Ramme, La Baume, | ° Hennings, Grünberg, Stobbe, Stendell, Nägler, Tllig. | Buchdruckerei Julius Brandstätter (G. Neumann), Leipzig BER rk REN TE TONER TEREN SFRVERHITERE UET TE F I N AT UR GE 5 CHICHTE. | De dert 5 iger ade: "an Ne > ae Ai a nenne RC AN zu a were Zee ae m u Be ee a a a nen. EN Lax Ausgegeben im Januar 1917. ARCHIV GEGRÜNDET VON A, F.A. WIEGMANN, FORTGESETZT VON W. FF. ERICHSON,F.H.TROSCHEL, E.VON MARTENS: FEHIEGENDORTF3 W. WELTNER UNDE.:STRAND. VIREETTE JE SE} as u Fin} NUN RUNIMIMIRININ.N ZWEIUNDACHTZIGSTER JAHRGANG. 1916. Abteilung A. | 2. Heft. | NONIRINIRINIRHRIHININ HERAUSGEGEBEN VON EMBRIK STRAND (BERLIN). NTRNUIIRIRNNNANN | Ä NICOLAISCHE VERLAGS-BUCHHANDLUNG R. STRICKER Berlin. II TI TE LO ITH ee ——————— CIEICHUHTHEICICHCHCHLNCTHER RAN n En en Jeder Jahrgang besteht aus 2 Abteilungen zu je 12 Heften. nes A: Original-Arbeiten, Abteilung B: Jahres-Berichte.) “ Jede Abteilung kann einzeln abonniert werden. mnm|= Anordnung des Archivs. Das Archiv für Naturgeschichte, ausschließlich zoologischen Inhalts, besteht aus 2 Abteilungen, Abteilung A: Original-Arbeiten Abteilung B: Jahres-Berichte Jede Abteilung erscheint in je 12 Heften jährlich. Jedes Heft hat besonderen Titel und Inhaltsverzeichnis, ist für sich paginiert und einzeln käuflich. Die Jahresberichte behandeln in je einem Jahrgange die im Laufe des vorhergehenden Kalenderjahres erschienene zoologische Literatur. Die mit * bezeichneten Arbeiten waren dem Referenten nicht zugänglich. Die mit } bezeichneten Arbeiten behandeln fossile Formen. Honorar für Jahresberichte. . 50,— M. pro Druckbogen. 7 ‚„ Originalarbeiten . 25,— M. „, > oder 40 Separata. Über die eingesandten Rezensionsschriften erfolgt regelmäßig Besprechung nebst Lieferung von Belegen. Zusendung erbeten an den Verlag oder an den Herausgeber. Der Verlag: Der Herausgeber: Nieolaische Embrik Strand, Verlags-Buchhandlung R. Stricker Berlin N. 4, Chausseestr. 105. Berlin W., Potsdamerstr. 90. Inhalt der Jahresberichte. Heft: 1. e 2. DR 3. III 4. IV. D. Va. b. 6. c T: d 8. e f. 9. g 10. VI VII VIII IX: 11. x, xı. XII. XIII XIV: 12. IN: RM VE XVII. Mammalia. Aves. Reptilia und Amphibia. Pisces. Insecta. Allgemeines. Coleoptera. Hymenoptera. Lepidoptera. Diptera und Siphonaptera. Rhynchota. Oıthoptera— Apterygogenea. Myriopoda. Arachnida. Prototracheata. Crustacea: Malacostraca, Entomostraca, Giganto- EN [straca, Pycnogonida. Mollusca. Anhang: Solenogastres, Polyplacophora. Brachiopoda. Bryozoa. Vermes. Echinodermata. Coelenterata. Spongiae. Protozoa. Nicolaische Verlags-Bachhandiune- R. Stricken, Berlin W. 57, Potsdamer Str. 90. Archiv für Nafurgeschichf | zahlt für Oriyinal-Arheiten z3'°#°*:: Honorar von 25, -| Pro Dru« 40 Separate | Man wende sich an den Herausgeber N Der ee Nicolaischa Embrik Strand Verlags-Buchhandlung R. Stricker rin NA Chaussesst 105 Berlin W. 57, Potsdamer Str. 90 ee Er —— Bericht —— über die wissensehaftlichen Leistungen im Gebiete der 3 = Entomologie 1838-1862 25 Jahrgänge je 10M. = 250 M., einzeln je 15 MS 1863-1879 10 = 320-5. .200:5, >... BD 1880-1889 10 r 80:5: 800: ;, r » 85 En 1890-1899 10 2 „ 0) „= 400 „ re 1900-1909 10 % „4109, -—=:1000.,, 5: Be 1910 | i „156; 1911 ‚„ 198 „se Die ganze Sammlung 2550 M. | Der Bericht enthält Arbeiten von: Erichson, Schaum, Gerstaecker, F. Brauer, Bertkau, von Martens, Fowler, Hilgendorf, Kolbe, Stadelmann, Verhoeff, Wandolleck, R. Lucas, = ö von Seidlitz, Kuhlgatz, Schouteden, Rühe, Strand, Ramme, La Baume, Er ; | Hennings, Grünberg, Stobbe, Stendell, Nägler, Illig. = Buchdruckerei Julius Brandstätter (G. Neumann), Leipzig Ausgegeben im Juni. 1917. ALU DE BE DI DI DE BI DIE DI DIE DH DT DE DT NE I DEREN CNE CNC CET ARCHIV NATURGESCHICHTE. GEGRÜNDET VON A. F.A. WIEGMANN, = am ORAL |Z = FORTGESETZT VON MEN ERICHSON, EH.TROSCHEL, E.VONMARTENS,F.HILGENDORF, W. WELTNER UNDE.STRAND. ee EEE | NT LTRMUMINIMLANN ZWEIUNDACHTZIGSTER JAHRGANG. 1916, Abteilung A. 3. Heft. a HERAUSGEGEBEN h voN 4 EMBRIK STRAND E (BERLIN). u a = NICOLAISCHE VERLAGS-BUCHHANDLUNG R. STRICKER Berlin. HN TETNLNLENLTEELLRTTRTENTLELRTENETALMNRTETENNNANENRNNNENMTNNN mes Unepeı ul A ni en ERTT > | nem l IENCHCNCNCOCENE N ICHTNCNTUCOCHTNCHCNTOLOCOLOCOENTICNTOTOCHCHCNCRTICNLNCRTNTNLDTNERTT E |. Jeder a besteht aus 2 Abteilungen zu je 12 Heften. E | Er ‚ (Abteilung A: Original-Arbeiten, Abteilung B: Jahres-Berichte.) Mr Jede Abteilung kann einzeln abonniert werden. Anordnung des Archivs. Das Archiv für Naturgeschichte, ein. zoologischen Inhalts, besteht. aus 2 Abteilungen, Abteilung A: Original- Arbeiien Abteilung B: Jahres-Berichte ;- Jede Abteilung erscheint in je 12 Heften jährlich. Jedes Heft hat besonderen Titel und Inhaltsverzeichnis, ist für sich paginiert und einzeln käuflich, Die Jahresberichte behandeln in je einem Jahrgange die im | Laufe des vorhergehenden Kalenderjahres erschienene zoologische - Literatur. Die mit * bezeichneten Ar beiten waren ‚dem Referenien nicht zugänglich. Die mit } bezeichneten Arbeiten behandeln fossile Formen. Honorar für Jahresberichte. . 50,— M. pro Druckbogen. » » Originalarbeiten . 25,— M. „ 5 oder 40 Separata. Über die eingesandten Rezensionsschriften erfolgt regelmäßig Besprechung nebst Lieferung von Belegen. Zusendung erbeten an den Verlag oder an den Herausgeber. Der Verlag: Der Herausgeber: Nicolaische Embrik Strand, Verlags-Buchhandlung R. Eyieker Berlin N. 4, Chausseestr. 108, Berlin W., Potsdamerstr. 90. Inhalt der Jahresberichte. | Heft: 1. I 5 3 II. Si III. 4. IV D. Va; b. 6. c. 7. d. R- 7a | e | f. 9. : 10. VI VII. VIII IX 11. e.% Ki. XII XII ER XIV. sy, Ry XV. XVII XVII Mammalia. Aves. Reptilia und Amphibia. Pisces. | Insecta. Allgemeines. Coleoptera. Hymenoptera. Lepidoptera. . ‚Diptera und Siphonaptera. Rhynchota. 167: thoptera—Apterygogenea. Myriopoda. Arachnida. Prototracheata. ... Crustacea: Malacostraca, Entomostraka, Giganto- nata [straca, Pycenogonida. Mollusca: Anhang: Solenogastres, Polyplacophore. . Brachiopoda. Bryozoa. Vermes. Echinodermata. Coelenterata. Spongiae. Protozoa. Nicolaische Verlags-Buchhandlung R. Stricker, Berlin W. 57, Potsdamer Str. 90, ö Archiv für Nafurgeschichle Original-Arbeiten 122°. Honorar von 25,- Me. a 40 Separate Man wende sich an den Herausgeber BIKE: Der Herausgeber: Nicolaische Embrik Strand Verlags-Buchhandlung R.Stricker BerlinN.4, Chausseestr.105 Berlin W. 57, Potsdamer Str. 96 © re —— Bericht —— über die wissensehaftlichen Leistungen im Gebiete der Entomologie 1838-1862 25 Jahrgänge je 10M. = 250 M., einzeln je 15 M. 1863-1879 10 u „ 20 „= 200 „ PR ZB 1880-1889 10 9 » 30,.—= 300 , } Pe 1890-1899 10 äy »„ % „= 400 „ 2 1900-1909 10 = „100 „ = 1000 „ » „10, 1910 „ 156 » 1911 , IB0E Die ganze Sammlung 2550 M. Der Bericht enthält Arbeiten von: Erichson, Schaum, Gerstaecker, F. Brauer, Bertkau, von Martens, | Fowler, Hilgendorf, Kolbe, Stadelmann, Verhoeff, Wandolleck, R. Lucas, von Seidlitz, Kuhlgatz, Schouteden, Rühe, Strand, Ramme, La Baumo, Hennings, Grünberg, Stobbe, Stendell, Nägler, Illig. Buchdruckerei Julius Brandstätter (G. Neumann), Leipzig IE | Ausgegeben im August 1917. an DRIN ARCHIV NATURGESCHICHTE. GEGRÜNDET VON A. F.A. WIEGMANN, FORTGESETZT VON NIEERICHSON, TH TROSCHET, E.VONMARTENS,F.HILGENDORF, W. WELTNER UNDE.STRAND. = nam IS u ZWEIUNDACHTZIGSTER JAHRGANG. 1916. Abteilung A. 4. Heft. HERAUSGEGEBEN voN EMBRIK STRAND (BERLIN). Be nr ei Tre an RAR SER m rom BERN SETEIGEENET FIERESENETEREN EHEN ENT NICOLAISCHE VERLAGS-BUCHHANDLUNG R. STRICKER Berlin. TILLILELIEELERLEELUEEUELENLEELLEGELIEEEELFECEBEUEENTEELEEEEEILEEEEELLEBLEERREREURELLLERBELRLEERLFEILTERLEEIEER EERTEEEI TE N Lu ELLE LE UELI LE SL ULLI DL UL HILL NE MB jr DDDDLOETDE LT ANLIIITIMMMIMNMNRNNNMNNN AT T 3 Jeder Jahrgang besteht aus 2 Abteilungen zu je 12 Heften. (Abteilung A: Original-Arbeiten, Abteilung B: Jahres-Berichte.) Jede Abteilung kann einzeln abonniert werden. Anordnung des Archivs. Das Archiv für Naturgeschichte, ausschließlich zoologischen Inhalts, besteht aus 2 Abteilungen, Abteilung A: Original-Arbeiten Abteilung B: Jahres-Berichte Jede Abteilung erscheint in je 12 Heften jährlich. Jedes Heft hat besonderen Titel und Inhaltsverzeichnis, ist für sich paginiert und einzeln käuflich. Die Jahresberichte behandeln in je einem Jahrgange die im Laufe des vorhergehenden Kalenderjahres erschienene zoologische Literatur. Die mit * bezeichneten Arbeiten waren dem Referenten nicht zugänglich. Die mit } bezeichneten Arbeiten behandeln fossile Formen. Honorar für Jahresberichte. . 50,— M. pro Druckbogen. 5 ‚„ Originalarbeiten . 25,— M. „ Br oder 40 Separata. Über die eingesandten Rezensionsschriften erfolgt regelmäßig Besprechung nebst Lieferung von Belegen. Zusendung erbeten an den Verlag oder an den Herausgeber. Der Verlag: Der Herausgeber: Niecolaische Embrik Strand, Verlags-Buchhandlung R. Stricker Berlin N. 4, Chausseestr. 105 Berlin W., Potsdamerstr. 90. Inhalt der Jahresberichte. Heft: 1. I. Mammalia. 2. II. Aves. 3. III. Reptilia und Amphibia. 4. IV. TPisces. 5. Va. Insecta. Allgemeines. b. Coleoptera. 6. c. Hymenoptera. 2. d Lepidoptera. 8. e. Diptera und Siphonaptera. f. Rhynchota. 9. g. Orthoptera—Apterygogenea. 10. VI. Myriopoda. VII. Arachnida. VIII. Prototracheata. IX. Crustacea: Malacostraca, Entomostraca, Giganto- 11. we en [straca, Pycnogonida. XI. Mollusca. Anhang: Solenogastres, Polyplacophore. XII. Brachiopoda. XIII. Bryozoa. XIV. Vermes. 12. XV. Echinodermata. XVI. Coelenterata. XVII. Spongiae. XVIII. Protozoa. Berlin W. 57, Potsdamer Str. 90. | Nicolaische Verlags-Buchhandlung R. Stricker, 1 Archiv für en zahlt für Original-Arheiten 7: Honorar von 25,-M. m 40 Separate Man wende sich an den Herausgeber Der Verlag: Nicolaische Verlags-Buchhandlung R.Stricker Berlin W. 57, Potsdamer Str. 96 Der Herausgeber: Embrik Strand Berlin N.4, Chausseestr. 105 —— Bericht —— über die wissenschaftlicehen Leistungen im Gebiete der e Entomologie 1838-1862 25 Jahrgänge je 10M. = 250 M., einzeln je 15 M. 1863-1879 10 a wa BO is - 1880-1889 10 „» „ 30, = 300 „ » 88 1890-1899 10 a ee 1900-1909 10 5 100. =:1000 „5.5, MO 1910 „156% 1911 „198 „ Die ganze Sammlung 2550 M. Der Bericht enthält Arbeiten von: Erichson, Schaum, Gerstaecker, F. Brauer, Bertkau, von Martens, Fowler, Hilgendorf, Kolbe, Stadelmann, Verhoeff, Wandolleck, R. Lucas, von Seidlitz, Kuhlgatz, Schouteden, Rühe, Strand, Ramme, La Baume, Hennings, Grünberg, Stobbe, Stendell, Nägler, Illig. Bucehdruckerei Julius Brandstätter (G. 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