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BE She z ut . ge Senn eo, vs = zn ri a 3 a Be . w » E ..rg- es - SUR. PCR Vor u. > a “ z » m, er - - r . n P u, ee ZI”. Ni run 5 ‘ \ rien Tr EL NARPRTI Ach . oo. : . LEE ut En St n nun m Piglata? j Di u. ch 2 nom ag 5 ed gen B u un Tui “ei . j ‘ \ an ABU SER TERZSFANCT, a . LTE gr eaer: . hr RR: Ei ee ‚ ji ee . f wu“ A A a Tue 2735) PETE DENN 5; ER u 2 wu. “ En e y z BT Er 5 i A va. 2,9 ECT N ha nen Ta u NE ee en . .® gen er = er - ’ e r - u « j = u ee 2 ao WEN NIT UNE u A en n.,48 we ' + Ce ED 5 . we w „it 7. A ES ER Ten a N" de ee ee ie ee ß a " ER Te RD Pa . iR Tr Ze De era en ’ re. 0 EEE, Fa ER re nn an An Pa a € ’ » * . ee - a TAN Ban, er % I u 2 > a REEL x en a t R € Pr - v 7 e“ . n er! . ’ s u, 4 =. RT % KL = S er be - Bee 2 . von Sauren, = "RrLaenD 3 -W. WELT INFUNDACHTZIGSTER } abonniert werden. = Anordnung des Archivs. ie | Das Archiv für Naturgeschichte, ausschließlich zoologischen Inhalts, besteht aus 2 Abteilungen, Abteilung A: Original-Arbeiten Abteilung B: Jahres-Berichte Jede Abteilung erscheint in je 12 Heften jährlich. Jedes Heft hat besonderen Titel und Inhaltsverzeichnis, ist für sich paginiert und einzeln käuflich. Die Jahresberichte behandeln in je einem Jahrgange die im Laufe des vorhergehenden Kalenderjahres erschienene zoologische Literatur. | | Die mit * bezeichneten Arbeiten waren dem Referenten nicht zugänglich. | Die mit T bezeichneten Arbeiten behandeln fossile Formen. Honorar für Jahresberichte . 60,— M. pro Druckbogen, | = „ ‚Originalarbeiten. 30,— M. „ - oder 30 Separata. Über die eingesandten Rezensionsschriften erfolgt regelmäßig Besprechung nebst Lieferung von Belegen. Zusendung erbeten an den Verlag oder an den Herausgeber. SER Dex Vortag: Der Herausgeber: Nieolaische - ; , Kmbrik Biraml Verlags-Buchhandlung R. Stricker FIRE. Berlin W, Potsdamerstr, 9%. Berlin. N 54, Brunnenstr. > ARCHIV NATURGESCHICHTE. GEGRÜNDET VON A. F. A. WIEGMANN, FORTGESETZT VON W.F.ERICHSON, FH. TROSCHEL, E. VON MARTENS, F. HILGENDORF, W. WELTNER und E. STRAND. ee FÖNFUNDACHTZIGSTER JAHRGANG. 1919. Abteilung A. 9. Heft. HERAUSGEGEBEN voN EMBRIK STRAND (BERLIN). NICOLAISCHE VERLAGS-BUCHHANDLUNG R.STRICKER Berlin. Inhaltsverzeichnis. Seite Pohle. Die Unterfamilie der Lutrinae. (Eine systematisch-tiergeographische Studie an dem Material der Berliner Museen). (Mit 19 Textfiguren und 10 Tatela).. er Ne I 1 - 246 Druck von Julius Brandstätter, Leipzig, Querstr. 13 # Die Unterfamilie der Lutrinae. (Eine systematisch-tiergeographische Studie an dem Material der Berliner Museen.) Von Hermann Pohle. Mit 10 Tafeln und 19 Textfiguren. A. Einleitung. 1. Vorwort. In den Jahren 1913/14 ordnete ich fast den gesamten Be- stand an Raubtierschädeln des Berliner Zoologischen Museums. Dabei fiel.mir der Mangel an einer brauchbaren, modernen Zu- sammenfassung der beschriebenen Gattungen und Arten auf, ein Mangel, der sich noch unangenehmer fühlbar machte, als ich daran ging, auch die fossilen Formen mit den lebenden zu ver- gleichen. Damals entstand bei mir der Plan, eine systematische Durcharbeitung der kleinen Raubtiere, sowohl der rezenten als auch der fossilen nach dem Material der Berliner Museen vor- zunehmnen und dasErgebnis dieser Arbeit festzulegen. Die Schwie- rigkeiten dieses Unternehmens sind aber größer als zunächst an- zunehmen war, und so beschränkte ich mich fürs erste auf die Lutrinen, jene Unterfamilie der Mustelidae, die die Wassertiere der Gruppe — Fischotter, Riesenotter, Meerotter — umfaßt. Die Arbeit wurde im Berliner Zoologischen Museum ausgeführt. Sie wurde seinerzeit begonnen unter seinem da- maligen Direktor, Herrn Geh. Reg.-Rat Prof. Dr. A. Brauer, meinem lieben, hochverehrten Lehrer, dem ich leider nicht mehr persönlich danken kann. Durch meinen Hilfsdienst wurde sie ungefähr dreiundeinhalbes Jahr unterbrochen. Erstim Anfange des vergangenen Jahres kam ich dazu, sie fortzusetzen. Es ist mir nun eine besondere Freude und Ehre, hier dem jetzigen Direktor des Museums, Herrn Geh. Reg.-Rat Prof. Dr. W. Kükenthal, meinen Dank aussprechen zu dürfen für die Freundlichkeit, mit der er mir einen Arbeitsplatz und die Bibliothek des Museums zur Verfügung stellte und mir gestattete, beides auch nachmittags zu benutzen. — Außer aus der Sammlung des genannten Museums erhielt ich noch aus denen des geologisch-paläontologischen Instituts und der Landwirtschaftlichen Hochschule zu ' Berlin das Lutrinenmaterial, wofür ich den Direktoren dieser Arehiv für Naturgeschichte 1919. A. 5 1 9. Heft 2 Hermann Pohle: Institute, Herrn Geh. Bergrat Prof. Dr. Pompeckj und Herrn Prof. Dr. R. Heymons, auch an dieser Stelle von ganzem Herzen danken möchte. Besonderer Dank gebührt weiter dem Vorsteher der Säuge- tierabteilung des Museums, Herrn Prof. P. Matschie. Mit großer Liebenswürdigkeit hat er mir auf manche Frage auf Grund seiner Erfahrungen Antwort gegeben und keine Mühe gescheut, die recht oft schwer zu ermittelnden Fundorte der älteren Stücke des Museums festzustellen. Vor allem aber stand er mir mit seinen reichen geographischen und Literaturkenntnissen oft zur Seite, und so verdanke ich ihm manche Aufklärung über die Zusammen- hänge der älteren Säugerliteratur. — Freudigen Dank auch Herrn Dr. Dietrich, Assistenten am geologisch-paläontologischen In- stitut zu Berlin, der mir in freundlichster Weise manche geo- logische Frage beantwortete, dem ich aber auch manchen Hin- weis auf Literaturstellen verdanke.. — Auch an dieser Stelle möchte ich Frau Dr. Stendell herzlichen Dank sagen für die Übersetzung einiger russischer Literatur. Ohne ihre sachgemäße Hilfe wäre es mir nicht möglich gewesen, alle bisher beschriebenen Formen hier zu beh nd'In. — Schließlich habe ich noch den verschiedenen freund.ichen Helfern bei den Korrekturen herz- lichen Dank für ihre Bereitwilligkeit zu sagen. Die Arbeit gliedert sich in zwei Teile, den speziellen syste- matischen und den allgemeinen, tiergeographisch-phylogenetischen. In dem ersten wird versucht, einen möglichst vollständigen Über- blick über das System der Gruppe zu geben. Trotz aller Be- mühungen, kurz zu sein, ist dieser Teil recht umfangreich ge- worden, und so blieb — um den Umfang der Arbeit nicht noch mehr zu steigern — nichts weiter übrig, als den zweiten Teil‘ so stark wie möglich zu kürzen, wobei ich es mir vorbehalten möchte, auf diese interessanten Fragen der Verbreitung und des phylogenetischen Zusammenhanges der Gruppe noch später ge- nauer einzugehen, ist doch für die Lösung dieser Fragen im ersten Teil dieser Studie die Grundlage geschaffen worden. Wie bei allen derartigen zusammenfassenden Arbeiten über eine Gruppe geht es auch hier nicht ohne literarische Wieder- holungen ab, und so wird denn auch hier manches gesagt werden müssen, was schon an anderer Stelle — vielleicht besser. — stand. Ich erblicke aber darin keinen Nachteil sondern eine unbedingte Notwendigkeit, also einen Vorteil, weil sonst die Arb:it praktisch nicht benutzbar wäre, da man ja gar nicht alle Einzelwerke nachsehen will und kann, besonders dann nicht, wenn es sich um Einzelheiten handelt, die in mehreren Werken verstreut stehen. | 2. Über die Abgrenzung von Art und Gattung. Ich habe mich in dieser Arbeit mit besonderer Absicht der ın neuerer Zeit in der Säugetierkunde üblich gewordenen Weise, Die Unterfamilie der Lutrinae 3 neue Spezies nach einem Individuum zu beschreiben, enthalten, Ich halte diese Methode für verkehrt, da durch sie Irrtümern (Beschreibung individueller Abweichungen) Tor und Tür geöffnet wird. Noch viel weniger gut ist nach meinem Dafürhalten gar die Methode, nach einzelnen Schädeln oder Fellen Rassen zu be- schreiben, oder wie es besonders den Paläontologen geläufig ist, neue Arten oder gar Gattungen nach einer nur teilweise bezahnten Kieferhälfte oder nach einem einzelnen Zahn oder gar nach einer Tibia (Leidy) aufzustellen. Diesen Beschreibern ‚verdanken“ wir den ungeheuren Wust an unvergleichbarer, daher wertloser Literatur, die das Studium der Formenso ungemeinschwierig macht. An dieser Stelle läßt sich vielleicht am besten die Definition dessen, was ich als Unterart, Art, Untergattung und Gat- tung bezeichne, geben. Als Arten fasse ich Formenkreise zu- sammen, die in den Hauptmerkmalen übereinstimmen, die sich aber durch leicht erkennbare Schädel- und morphologische Merk- male, soweit sie nicht die Farbe betreffen, voneinander unter- scheiden. Die zu einer Art zusammengefaßten Individuen brauchen also nicht absolut gleich zu sein. — Innerhalb der Art unter- scheide ich wieder nach geringeren äußeren oder Schädeldifferenzen, die sich meist nur durch vergleichende Messung feststellen lassen, Unterarten. Die Unterarten vikarliieren, ebenso auch manche Arten. Infolgedessen kann man den Einwurf machen, dann seien ja Unterarten und Arten einander gleichwertig, der Begriff der Unterart sei zu streichen und nur Arten seien anzu- erkennen. In diesem Einwand liegt aber eine vollkom- mene Verkennung dessen, was das System eigentlich bedeutet. Das System soll ja erstens ein Spiegelbild der Ent- wicklung des Tierreiches und zweitens ein möglichst guter Führer durch dasselbe sein. (Die erste Forderung kann natürlich nicht ganz erfüllt werden, da ja das System nur lineare, die Entwicklung räumliche Ausdehnung hat). Nun ist anzunehmen, daß besonders ähnliche Formen eines Verwandtschaftskreises (die ich Unterarten nenne) auch besonders nahe verwandt sind, und man wird gut tun, diese Formen unter einen Begriff — Art — zusammen- zufassen. Andererseits wird ja auch die Übersichtlichkeit des Systems dadurch, daß man sehr ähnliche Formen unter eine Über- schrift bringt, nur gefördert. Dies zeigt am besten ein Beispiel. Habe ich drei Arten mit je vier Unterarten, also insgesamt zwölf Formen, dann weiß ich sofort, daß von diesen zwölf Formen immer vier einander besonders ähnlich sehen. Habe ich aber die zwölf Formen als Arten nebeneinander, so weiß ich über die Ähnlichkeit und die Verwandtschaftsverhältnisse nichts, muß sie vielmehr immer erst besonders feststellen. Es dürfte deshalb der hier eingeschlagene Weg, auf dem mir übrigens auch die meisten Zoologen vorangegangen sind, der praktischste und richtigste sein. Was ist nun eine Untergattung? In der neueren Säuge- tier-Systematik faßt man zu einer Untergattung alle einander L 9. Heft 4 - Hermann Pohle: nahestehenden Arten zusammen, die sich räumlich auf der Erd- oberfläche vertreten — mit andern Worten: alle für einander vikariierenden Arten. Es können demnach gewöhnlich nicht zwei Arten einer Untergattung an demselben Ort vorkommen. Den Grund zu dieser Definition der Untergattung liefert die folgende Überlegung. Es ist nicht anzunehmen (und wir finden auch nichts, das uns zu dieser Annahme zwänge), daß zwei Tiere, die einander sehr nahe stehen (auch gleiche Lebensweise haben), sich an demselben Orte aus denselben Ahnen entwickeln. Nur bei der Wanderung können sich Tiere unter Beibehaltung der Hauptgrundzüge ihrer Lebensweise, ihrer Nahrung vor allem, durch Anpassung an die veränderten äußeren Bedingungen und infolge der geographischen Isolation selbst verändern. Diese Varianten, z. B. die verschiedenen Vikarianten des Iltis, stehen aber immer der Urform näher als solche, die entstanden sind in- folge Veränderung der Lebensweise (aus dem Iltis der Nörz). Darum fassen wir alle ersteren in eine Untergattung (Putorius) zusammen, während eine auf die zweite Art entstandene Form in eine besondere Untergattung (Zutreola für den Nörz) zu stehen kommen würde. Diese Definition der Untergattung ist nun aber leider nicht ganz durchgreifend, wie es ja wohl auch kaum jemals eine Definition dieser Begriffe sein wird. Es kommt nämlich vor, daß ein Neuland von zwei verschiedenen Seiten her mit je einer Vikariante derselben Untergattung besiedelt wird, und daß dann die beiden Formen nebeneinander vorkommen. So ist es z. B. bei den Mardern (Mustela martes und Mustela foina) in Deutsch- land, so wird es vielleicht auch sein mit dem Wiesel und dem Hermelin. Aber auch in solchen Fällen bildet sich eine gewisse Verschiedenheit der Lebensweise heraus, wie ja auch in den ge- nannten Beispielen, da sonst die Tiere sich gegenseitig kaum dulden würden. Dadurch kann es dann wieder zur Ausbildung größerer Unterschiede kommen. Es hat dies für uns die Folge, daß wir schließlich nicht entscheiden können, ob die Tiere in eine oder zwei Untergattungen zu stellen sind. So ist es mit dem Wiesel und dem Hermelin, für die zwei Untergattungen (Arctogale und Ictis) benannt wurden, von denen aber niemand weiß, ob sie wirklich dergestalt zu trennen sind. Größere Schwierigkeiten bereitet die Einordnung der fos- silen Spezies. Ich habe hier nach folgenden Prinzipien ge- arbeitet. Die Diagnose der Untergattung wurde nach den leben- den Formen ausgearbeitet. Stimmte ein fossiles Tier in seinen Merkmalen mit dieser schon fertigen Diagnose überein, so wurde es zu dieser Untergattung gestellt, wenn nicht, so bildete es ent-- weder allein oder mit ähnlichen Formen zusammen eine neue Unter- gattung. Gegen diese Methode läßt sich der — von Abel [1914] erhobene — Vorwurf aussprechen, daß durch sie eng miteinander verwandte Formen u. U. auseinander gerissen, und daß die Fer- men, die zeitlich aufeinander folgten, als gleichwertig nebenein- Die Unterfamilie der Lutrinae ‘5 ander gestellt würden, und daß dadurch die Genesis der Unter- familie” nicht genügend zum Ausdruck komme. Diese Tatsache läßt sich aber wegen der linearen Anordnung des Systems gegen- über der räumlichen der Entwicklung nicht vermeiden, und da man ja deshalb nicht auf das System verzichten können wird, so ist der Vorwurf vollkommen unberechtigt. Abels Vorschlag, die Vorläufergruppe als Stammgruppe zu bezeichnen, ist nicht annehmbar, weil es vorkommt, daß drei Gruppen in der Ent- wicklung aufeinander folgen, die wir voneinander abtrennen müssen, um die Möglichkeit eines Überblicks nicht zu verlieren. Sollte man da Stammgruppe, Mittelgruppe und Endgruppe sagen? ' Ich glaube, da ist es besser, wir bleiben bei der alten Methode und helfen uns dadurch, daß wir neben das System in jeder Gruppe einen Stammbaum setzen, der uns die genetischen Beziehungen klar macht. Stehen sich nun mehrere Untergattungen sehr nahe, kommen z. B. Zwischenformen vor, so werden sie zu einer Gattung zu- sammengefaßt. Im anderen Fall bildet jede Untergattung für sich eine Gattung. 3. Material, Technik, Nomenklatur. Das Material stammte, wie eingangs erwähnt, zum größten Teil aus dem Berliner Zoologischen Museum. Es waren dies 200 Felle, 220 Schädel, 20 Skelette und einige Tiere in Alkohol. Dazu kamen noch 37 Schädel aus der Sammlung der Landwirtschaftlichen Hochschule zu Berlin und 4 Oberschädel, 7 Unterkieferäste sowie Skeletteile aus der Sammlung des Geologisch-Paläontologischen Instituts der Berliner Universität und 1 Schädel aus meiner eigenen Sammlung. Dazu habe ich mich bemüht, alles in der Literatur genannte Material zu- sammenzusuchen, besonders soweit es Schädelmaße und Fund- orte betraf. Daß ich nicht alle Angaben wiedergebe, hat seinen Grund in der großen Menge der betreffenden Literatur und in ihrer mangelhaften Kommentarisierung, habe ich doch auch außer den am Schluß genannten Werken noch eine sehr große Anzahl an- derer durchgesehen — auf Zitate hin — ohne daß sie mir etwas geboten hätten. Des weiteren habe ich über die Maßtechnik zu berichten. Da sind zunächst die Schädelmaße, von denen ich an jedem Schädel — soweit es der Erhaltungszustand zuließ — folgende achtzehn genommen habe. 1. Basallänge. Nach Thomas [1905]. 2. Interorbitalbreite. Gemessen an der schmalsten Stelle des Schädels zwischen den Augen. Siehe Fig. 1. 3. Spitzenabstand. Gemessen von der Spitze eines Proc. postorb. bis zu der des andern. 4. Nasenlänge. Gemessen von der Spitze eines Proc. postorb. bis zum rostralen Ende der Nasalia-Naht. 9. Heft Hermann Pohle: 5. Intertemporalbreite. Gemessen an der schmalsten Stelle des Schädels hinter den Proc. postorb. 6. Intertemporallänge. (Abgerundet). Länge der Ein- schnürung des Schädels zwischen Proc. postorb. und Hirnkapsel. | \eh Fig. 1. Schädelumriß von Lutra canadensis subspec. vaga. Bangs Nach Bangs [1898]. Mit eingetragenen Schädelmaßen. Die Nummern entsprechen denen auf pag. 5—7. 7. Untere Schädelbreite. Gemessen an der schmalsten Stelle des Schädels zwischen Proc. zygom. squam. und Proc. mast. Obere Schädelbreite. Größte Breite der Gehirnkapsel. Mastoidbreite. Größte Breite des Schädels an den Proc. mast. Fe mn 10. 13; 12. 13. 14. 15. 16. 17. 8, Die Unterfamilie der Lutrinae T Hirnlänge (Abgerundet). Gemessen vom Knick zwi- schen Hirn- und Gesichtschädel bis zur Höhe des Oc- ciputs. Gesichtslänge. (Abgerundet). Gemessen vom rostralen Ende der Intermaxillaria-Naht bis zum Anfangspunkt des vorhergehenden Maßes. Jochbogenbreite. Gemessen an der breitesten Stelle des Jochbogens. Schuppenhöhe. Höhe der Squama occipetalis vom Foramen magnum bis zur Höhe des Occiputs. Palatallänge. Nach Thomas [1905]. Vordere Basalbreite. Breite des Basisphenoids zwi- schen den For. carot. Hintere Basalbreite.. Breite des Basioccipitale zwi- schen den For. lac. post. Unterkieferlänge. Gemessen vom Vorderende der Symphyse bis zum äußeren Ende des Proc. condyl. Unterkieferhöhe. Höhe des Unterkieferastes direkt vor dem Reißzahn. Zu diesen Maßen treten noch einige weitere bei einzelnen Gruppen, die nur bei diesen Gruppen Bedeutung haben. — An Zahnmaßen wurden stets folgende vierzehn gemessen. 1: 2 B) 4 5) 6 7 8 9. 10. 11 12 13 14 Länge der oberen Backzahnreihe, gemessen bis zum Hinterrande des Talons des Molaren. . Länge des P3. . Breite des P3. An der breitesten Stelle. _ : Länge des P4. Gemessen vom Vorderrande des Zahnes bis zum Hinterrande des Talons. . Außenkante des P4. . Größte Breite des P4&. Innere Länge des MI. Talonlänge. | Außenkante des MI Größter Durchmesser des MI. Länge der unteren Backzahnreihe P2-M2. . Länge des MI- . Breite des Mı1. Am Talonid. . Länge des M2. . Breite des M2. Unter Länge wird stets Ausdehnung in a ulee Rich- tung, unter Breite die von rechts nach links verstanden. Für die Bezeichnung der Zahnhöcker habe ich die von Osborn eingeführte Nomenclatur mit den von Zittel (1891) gegebenen Veränderungen benutzt und zwar sowohl für Prämolaren wie auch für Molaren und Milchzähne, aus rein praktischen Gründen, ohne dadurch irgendwelche Homologisierung andeuten zu wollen. Wir haben dann folgende Bezeichnungen: | E. 9, Heft 8 Hermann Pohle:; Oberkiefer Vordere Hauptspitze. . . . Paraconus Hintere Hauptspitze . . . Metaconus } Trigon., Vordere Nebenspitze. . . . Parastyl Vordere Innenspitze . . . . Protocon Falss Hintere Innenspitze . . . . Hypocon } Unterkiefer. Vordere unpaare Spitze . . Paraconid Vordere Innenspitze . . . . Metaconid } Trigonid. Vordere Außenspitze. . . . Protoconid Hintere Innenspitze . . . . Entoconid '. Hintere Außenspitze . . . ed Ich zähle die Zähne in der neuerdings meist üblichen Weise, nämlich so, daß hinter dem Caninus der erste Praemolar steht. — Die Zehen werden von innen nach außen gezählt. Der Daumen ist also die erste Zehe. Nur von zwei Schädeln ist das Alter genau bekannt, bei allen andern kann es nur vergleichsweise angegeben werden. Ich habe mich dazu folgender Abkürzungen bedient: embr. = Embryonal. neugeb. = Neugeboren. pull. = Das Tier hat nur Milchzähne. juv. = Das Milchgebiß ist gewechselt worden; die Sutura basilaris ist noch offen. jg. erw. = Die Sutura basilaris ist geschlossen, der Schädel zeigt aber noch rauhe Oberfläche, Crista sagittalis ist nicht vorhanden. | alt. = Alle Nähte sind geschlossen. Die Schädeloberfläche ist nicht mehr rauh, sondern glatt. Sämtliche Cristae sind ausgebildet. Es sind nun noch folgende Abkürzungen und Bezeichnungen zu erklären: B. Z. M. = Zoologisches Museum der Universität Berlin. B. G. J. = Geologisch-Paläontologisches Institut der Uni- versität Berlin. B. L. H. = Zoologische Sammlung der Berliner Landwirt- schaftlichen Hochschule. Intertemporalrand = Rand des von oben angesehenen Schädels zwischen Proc. postorb. und Hirnschädel. Nasenballen = Der Teil der äußeren Nase, der durch den Nasenknorpel gestützt ist (fällt gewöhnlich mit dem un- behaarten Teil der Nase zusammen). F. = Fell; S. = Schädel; Sk. = Skelett. Kopf = Rumpflänge — Länge des Körpers von der Nascn- spitze bis zur Schwanzwurzel. Die Unterfamilie der Lutrinae I B. Die Lutrinae. 1. Diagnose. Die Lutrinae bilden eine Unterfamilie der Carnivorenfamilie Mustelidae. Ihre Merkmale sind (teils nach Weber [1904]) folgende. Äußere Erscheinung. Leib walzenförmig. Hals wenig ab- gesetzt, kurz. Kopf abgeflacht und abgerundet. Beine verhältnis- mäßig kurz, Zehen durch mehr oder weniger weit ausgedehnte Schwimmhäute verbunden. Krallen seitlich zusammengedrückt, wenig spitz, in manchen Fällen rudimentär. Schwanz dorsoventräl geflacht, aber gewöhnlich von ovalem Querschnitt; nur ausnahms- weise mit seitlichen Kanten. Ohren klein, verschließbar. Schädel. Stark abgeflacht. Im extremen Fall ist die obere Umrißlinie gerade. Schnauzenteil kurz, Hirnkapsel sehr stark verbreitert, ziemlich lang und gewölbt. Foramen infraorbitale gewöhnlich groß, meist ebenso groß oder größer als die Öffnung der Eckzahnalveole. Maxilloturbinale groß und reich verästelt, schließt das Nasoturbinale und den zweiten Riechwulst von der vorderen Nasenöffnung ab. Orbita stets offen; Proc. postorb. verschieden groß bis rudimentär. Canalis alisphenoideus fehlt. Os tympanicum schüsselförmig, nicht blasig aufgetrieben, bildet die ganze Wand der Trommelhöhle, die einheitlich — nicht zwei- geteilt — ist. Meatus auditivus externus osseus groß. Proc. paroccip. klein, verbreitert, aber nicht in Berührung mit der Bulla. Geb1B. T®/, oder?/,;C!/; P*/,oder?/s (selten®/,); M®/,oder!/.. P4 mit breitem, durch ein Randcingulum mehr oder minder stark grubigem Talon, der sich über die Hälfte des Zahnes oder mehr ausdehnt. Sein vorderer Rand steht senkrecht auf der Längs- achse des Trigons. Das Randcingulum ist zwar in der Mitte neben dem Paracon am höchsten, zur Ausbildung eines richtigen Höckers kommt es aber nur ausnahmsweise. Ml mit starkem Talon, der gewöhnlich ebenso breit wie das Trigon ist, bei den älteren Formen schmaler bleibt, bei den jüngeren aber breiter wird. Der Zahn iSt quergestellt, also breiter als lang. Trigon zeigt Paracon und Metacon hintereinander. Parastyl liegt schräg außen und neben dem Paracon. Talon trägt Proto- und Hypoconus, beide bogen- förmig, der letztere den ersteren mehr oder weniger umfassend, im einfachsten Fall nur als Cingulum entwickelt. M2, wenn vor- handen, klein und einwurzlig. Mi mit starkem Trigonid, Para-, Meta- und Protoconid enthaltend. Protoconid eine dreiseitige Pyramide. Talonid fast ebenso groß, nur in wenigen Fällen deut- liche Höcker tragend, immer mit hohem Außenrand. Innenrand nur ein basales Cingulum oder so hoch, daß der Talon grubig erscheint. M2 klein, einwurzlig, meist von abgerundetem Umriß und ohne deutliche Höcker. | Skelett. Humerus mit Foramen entepicondyloideum, ohne Foramen supratrochleare. Die Diaphyse ist stark gebogen (Vorder- Seite konvex) und seitlich zusammengedrückt, vorn kanfig, hinten 9. Heft 10 - Hermann Pohle: etwas abgerundet. Femur kurz, dick, Fossa digitalis schmal, lang- gestreckt und sehr tief. Trochanter tertius angedeutet. Malleus externus der Tibia länger als breit. Semiplantigrad. Fünf Finger und fünf Zehen. Claviculae fehlen. 7 Halswirbel, 20 Rumpfwirbel, 2—3 Kreuzwirbel. Atlas ohne Seitenbrücke mit gewöhnlich reduziertem, nie aber vorspringen- dem Rostraleck (Stromer [1902]). Es sind 14—16 Rippen vor: handen, entsprechend also 14—16 Brust- und 6—4 Lendenwirbel. Weiche Anatomie. Darm ohne Flexura duodeno-jejunalis- und ohne Coecum. Analdrüsen vorhanden. Nieren lobuliert. Glandula vasis deferentis vorhanden. Prostata rudimentär. Penis- knochen cylindrisch. wi 2. Geschichte der Unterfamilie. | Die ältesten Arten der Unterfamilie wurden als Mitglieder der Gattung Mustela beschrieben und zwar schon von Linne [1758] deren zwei: unser Fischotter undder Meerotter. Von anderen (z. B. Pallas [1811]) wurden sie dann zu Viverra oder Phoca gestellt, oder die eine zu Viverra und die andere zu Phoca. Der erste, der die Merkmale dieser Tiere voll wertete, war Erx- leben [1777], der für sie einebesondere Gattung ‚‚Lutra‘‘ beschrieb. Wirklich angenommen wurde dieser Name aber erst im zweiten Jahrzehnt des vergangenen Jahrhunderts, und nun folgen in ziemlich kurzen Abständen die Beschreibungen weiterer Gat- tungen, die mit dem Otter naheverwandt waren, so [1827] Aonyx Lesson, [1827] Latax Gloger, [1832] Amblonyx Raf., [1833] Potamotherium Is. Geoffr., [1837] Pteronura Gray und so fort bis (1865), woI,E. Gray seine vielen Untergattungen beschrieb, mit denen wir uns noch weiter unten auseinander zu setzen haben werden. Der erste, der diese verschiedenen Formen zu einer größeren Einheit zusammenfaßte, war Bonaparte [1838] (und nicht Gray [1825], wie dieser selbst [1865] angibt, denn Gray hat [1825] den Namen Lutrina nicht erwähnt). Bonaparte belegte (l. c.) eine Unterfamilie seiner Familie Felidae mit dem Namen Lutrina; die übrigen Unterfamilien waren: Viverrina, Canina, Felina und Mustelina. In einer zweiten, im selben Jahre erschienenen Arbeit [118387] nennt er dieselbe Unterfamilie Lataxina und stellt sie als Unterfamilie zu den Phocidae. :Von diesen beiden Namen hat sich nur der erste eingebürgert; der zweite ist zwar vereinzelt genannt worden, der Unterfamilie steht aber der Name ‚‚Lutrinae‘“ zu. Man hat nun versucht, die Unterfamilie noch in zwei Tribus zu zerlegen (Gray [1865], Gill [1872] u. a.), die den Namen Lutrina und Enhydrina tragen sollten. Der zweite enthielt nur den Meerotter, der erste alle übrigen. Der erste Name wurde in diesem Sinne von Gray [1843] eingeführt, der zweite auch von ihm, aber schon 1825, wo er die Gattung zu den Phocidae stellt, während die Gattung Lutra bei den Musteliden zu finden ist. Die Unterfamilie der Lutrinae 17 Durch diese Zweiteilung wird eine Form, die infolge ihrer ab- weichenden Lebensweise viel Abänderungen vom Typus der an- dern Ottern zeigt, die aber doch fast alle wichtigen Merkmale mit ihnen gemeinsam hat, von ihnen abgerissen und als eigene Einheit hingestellt. Mit genau demselben Recht könnte man das mit der Gattung Enhydriodon machen und erhielte dann drei Tribus, von denen zwei die Entwicklungsspitzen des dritten ent- hielten. Dergleichen ist zu empfehlen, wenn es sich um eine Unter- familie von großem Umfange handelt und wenn die abgeschnit- tenen Spitzen aus mehreren Gattungen bestehen. Hier aber er- scheint mir die Einteilung reichlich überflüssig und deshalb nicht annehmbar, da sie nur das System mit neuen Namen belastet. Über die Frage, ob die Aufstellung der Unterfamilie berechtigt sei, braucht wohl kaum etwas gesagt zu werden. Durch die in der Diagnose angegebenen Merkmale unterscheidet sie sich so scharf von ihren nächsten Verwandten, daß viele sie als eigene Familie aufgefaßt sehen wollten (Dekay [1842] ‚‚Zutridae‘, Smith [1842], ‚‚Enhydridae‘‘). Es handelt sich hier eben um eine nicht nur systematisch-phylogenetisch, sondern auch biologisch voll- kommen in sich abgeschlossene Gruppe, deren älteste Formen im Oligocän entstanden und damals schon die wichtigsten Merk- male der heute lebenden erwarben. Ihre Auffassung als Familie erscheint mir aber nicht besonders glücklich, weil dadurch die starken verwandtschaftlichen Beziehungen, die sie zu den übrigen Musteliden, besonders den Melinae hat, verwischt werden. In- folgedessen schließe ich mich hier der in letzter Zeit (Peters- Gerstäcker-Carus [1863]; Trouessart [1897; 1904], Weber [1904] u. a.) wohl allgemeinen Ansicht an, diese Gruppe sei eine Unterfamilie der Mustelidae. 3. Bestimmungstabellen. a) Nach äußeren Merkmalen. 1. Krallen an den Vorderfüßen vorhanden, wenn auch manch- mal stark verkleinert Krallen an den Vorderfüßen fehlen. An den Hinterbeinen fehlen die Krallen an der 1. und 5. Zehe, die übrigen sind rückgebildet. Formen von über 90 cm Kopf-Rumpflänge. - Afrika südlich der Sahara Aonyx Lesson 2. Am Hinterfuß sind die mittleren Zehen (2. und 3.) die längsten, dieäußeren (1. und.5.) diekürzesten. Schwanzlänge beträgt 13 oder mehrder Körperlänge. Aufdem Rücken bedecken dieGran- ' nenhaare die Wollhaare vollständig. Vorderfußzehen normal 3. Am Hinterfuß ist die Außenzehe (5.) die längste, die innere (1.) die kürzeste. Vorderfußzehen stark verkürzt. Schwanz höchstens Y, der Körperlänge. Grannenhaar auf dem Rücken so spärlich, daß die Wollhaare freiliegen. Kopf-Rumpflänge weit über 100 cm. Küste des nördlichen Stillen Ozeans Latax Gloger 9. Heft Hermann Pohle: Schwanz allmählich zugespitzt, konisch, etwas dorsoventral zusammengedrückt. Schwimmhautlappenüberragendie Krallen nicht. Kopf-Rumpflänge höchstens 85 cm Schwanz schwertförmig, sich nur sehr wenig verjüngend. Das Ende abgerundet. In den distalen zwei Dritteln so stark dorsoventral zusammengedrückt, daß seitliche Kanten ent- stehen. Schwimmhäute sehr groß, die einzelnen Lappen über- ragen die Krallen. Haare verhältnismäßig kurz, glatt an- liegend. Nase stets behaart. Kopf-Rumpflänge ungefähr 100 cm. Tropisches Südamerika Pteronura Gray Krallen wohl entwickelt, normale Schwimmhäute. Kopf- Rumpflänge über 50 cm Krallen aller Zehen rudimentär, ganz kurz und stumpf, aber noch vorhanden. Schwimmhäute rückgebildet. Kopf-Rumpf- länge bis 51 cm. Orientalische Region Amblonyx Ratf. Unterkiefer, Unterseite und Seiten des Halses bis zur Auge- Ohr-Linie weiß. Die helle Farbe ist von der dunklen scharf abgesetzt. Orientalische Region S. G. Lutrogale Gray Unterkiefer, Unterseite und Seiten des Halses nicht weiß bis zur Auge-Ohr-Linie. Wenn überhaupt ein einheitlicher größerer Halsfleck vorhanden ist, so ist er nicht scharf ab- gesetzt. Eurasien, Afrika, Amerika S.G. Lutra Erxl. b) Nach Schädelmerkmalen. Talon des P4 mit einem Randcingulum, das manchmal in der Mitte höckerähnlich erhöht ist. 2. Talon des P4 mit zwei oder drei Höckern. Höcker niedrig und breit. Interorbitalbreite über 20 mm. Intertemporal- ränder konvergieren schwach nach hinten. Intertemporalein- schnürung nicht aufgeblasen. Pl und M2 fehlen. Basallänge ca. 150 mm. Pliocän der Siwalik-Hügel. Enhydriodon Falc. Drei Schneidezähne im Unterkiefer. Umriß der MI gewöhnlich nicht bilateral-symmetrisch. Höcker der Zähne ziemlich hoch. Vorderende des Schädels schräg abgeschnitten. Der knöcherne Gaumen wird hinter den Zähnen sehr viel schmaler als er zwischen den M ist. 3. Zwei Schneidezähne im Unterkiefer. MI angenähert bilateral- symmetrisch. Höcker sehr niedrig und abgerundet. Das Vorderende des Schädels ist fast senkrecht abge- schnitten. Der knöcherne Gaumen läuft hinter den Zähnen in der Breite, die er zwischen den M hat, weiter. Intertemporalränder konvergieren nach hinten. Intertemporal - Einschnürung nicht aufgeblasen. Spitzen- abstand größer als die Länge der Intertemporaleinschnürung. Interorbitalbreite über 20 mm. Nördliche Küsten des Stillen Ozeans. Basallänge 110—120 mm. | Latax Gloger Intertemporalränder konvergieren nach hinten. Bulla gewölbt. Spitzenabstand größer als die Intertemporallänge (Ausnahme: Pota motherium). Die Unterfamilie der Lutrinae 13 Intertemporalränder divergieren nach hinten. Bullae sehr flach. Spitzenabstand kleiner als die Länge der Intertemporal- einschnürung. Intertemporaleinschnürung nicht aufgeblasen. Interorbitalbreite gewöhnlich unter 20 mm. Zähne schneidend. Basallänge über 130 mm. Tropisches Südamerika. Pteronura Gray . Basallänge des erwachsenen Schädels über 90 mm. (Aus- nahme: L. felina Mol.; bei ihr beträgt die Interorbitalbreite über 20 mm). Pl gewöhnlich vorhanden 5. Basallänge des erwachsenen Schädels unter 90 mm. Pl fehlt gewöhnlich. Interorbitalbreite unter 20 mm. Mi innen ab- gerundet. Seine Länge am Talon beträgt mehr als ?/, seines größten Durchmessers. Intertemporaleinschnürung etwas auf- geblasen. Backenzähne breit, abgerundet, stumpf. Oriental. Region. Amblonyx Raf. . Intertemporaleinschnürung aufgeblasen. 6. Intertemporaleinschnürung nicht aufgeblasen. R . Zähne mit niedrigen verbreiterten stumpfen Höckern. Talon des MI grubig. Mastoidbreite ist größer als zwei Drittel der Basallänge. Diese beträgt 110—131 mm. Länge des Talons des MI gleich oder mehr als ?/, des größten Durchmessers. Afrika südlich der Sahara. Aonyx Lesson Zähne mit hohen, spitzen Höckern. Talon des Mı schneidend mit kleinem inneren Randcingulum. Länge des Talons des MI kleiner als 2/, des größten Durchmessers. Mastoidbreite ist kleiner als 2/;, der Basallänge. Diese beträgt 110—120 mm. Orientalische Region S. G. Lutrogale Gray . Pı und M2 vorhanden. Talon des MI mit deutlichem Hypo- conid. Breite des Mil am Talon weniger als die Hälfte seines größten Durchmessers. Basallänge 105—110 mm. Aquitanien und Miocän Eurasiens und Nordamerikas Potamotherium Is. Geoffr. Pı und M2 fehlen. Talon des MI ohne deutliches Entoconid. Breite des M1 am Talon beträgt mehr als die Hälfte seines größten Durchmessers. Basallänge 85—120 mm. Eurasien, Afrika und Amerika. S. G. Lutra Erxl. €. (D. FDie Gattung Potamotherium Is. Geoffr. 1. Diagnose. Maße: Das Tier erreichte wohl ungefähr die Größe unseres Otters. Schädelbasallänge 100—110 mm bei einer Jochbogenbreite von ca. 70 mm und einer Mastoidbreite von 60—65 mm. Schädel. Sowohl der Gesichts- wie auch der Gehirnteil sind verhältnismäßig schmal. Die obere Umrißlinie ist fast gerade. Nasenöffnung ziemlich groß und gerundet. Schnauze breit. Inter- orbitalbreite mittelmäßig. Proc. postorb. sind kaum in der An- deutung zu erkennen. Intertemporalbreite ebenso groß wie die 9. Heft 14 Hermann Pohle: Interorbitalbreite. Infolgedessen scheinen die Intertemporalränder schon in der Orbita zu beginnen und bis zum Hirnschädel durch- zulaufen. Intertemporaleinschnürung sehr lang und gegen den Hirnschädel scharf abgesetzt. Hirnschädel sehr schmal, aber gut aufgewölbt. Crista sagittalis schwach, dagegen Crista lambdoidalis stark. Occiput sehr schmal. Die lateralen Ränder verlaufen so, daß sie sich unter einem Winkel von etwa 30 Grad schneiden wür- den. Proc. parocc. stark, caudalwärts gerichtet. Proc. mast. sehr stark, treten im Umriß weit hervor. Bullae sehr kurz und stark aufgewölbt. Der Canalis caroticus tritt — direkt oder fast — am hinteren Ende in sie ein. Basioccipitale breit, seine Seitenlinie bogenförmig. Der knöcherne Gaumen ist sehr lang, überragt die Zahnreihe um mehr als 15 mm. Schnauze sehr breit, besonders der - Teil der Maxillaria, der zwischen den Molaren liegt. Dadurch bekommt der Schädel auf der Unterseite ein Aussehen, das viel mehr an einen Dachs als einen Otter erinnert. Das Foramen infraorbitale ist kleiner als die Eckzahnalveole. Daher ist auch der Jochbogen in seinem vorderen Teile viel massiger als bei den lebenden Lutra-Arten. Zähne. Die Zähne sind die ursprünglichsten in der ganzen Unterfamilie. Formel: J Y/ı; C®/;; Pa; M 2a. P# mit kleinem, etwa die Hälfte der Zahninnenseite einnehmendem Talon. Mi sehr kurz, nicht halb so lang wie breit, außen mit zwei, innen mit einem kleinen Höcker. MI mit Trigonid, das bedeutend umfang- reicher als das Talonid ist. Para-, Meta- und Protoconid ent- wickelt, doch ist das Protoconid am stärksten und höchsten. Metaconid am kleinsten. Talon mit einem Außenhöcker und einem Innencingulum, das aber keine richtige Grube einschließt. M2 länger als breit. 2. Geschichte der Gattung. . Der erste, der die Form erwähnte, war Geoffroy-St. Hi- laire, der [1833] einen Lutra-ähnlichen, aber von dieser Gattung doch stark abweichenden Schädel als Potamotherium valletoni be- zeichnete. Da er aber keine Beschreibung dazu gibt, so wäre dieser Name als nomen nudum zu bezeichnen und nicht zu be- nutzen. Die Originalstücke wurden dann erst [1857] von Gervais unter dem Namen ‚Potamophilus‘“ beschrieben. Vorher hatte aber schon Meyer [1847] das Tier als Stedhanodon und Pomel [1847] als Lufrictis benannt. Meyer gibt auch nur den Namen und keine Diagnose; seine Stücke wurden erst [1888] von Schlosser beschrieben. Nach den Nomenclaturgesetzen wäre also Lutrictis der eigentlich gültige Name. Nun ist aber die Form fast stets (neben Lutra) Potamotherium genannt worden, und deshalb dürfte es sich wohl empfehlen, diesen Namen unter die Nomina conser- vanda aufzunehmen und beizubehalten und Stephanodon, Lutrictis und Potamophilus, welch letzterer übrigens auch präoccupiert ist, und hier nur durch einen Schreibfehler entstand, als Synonyme Die Unterfamilie der Lutrinae 15 dazuzustellen. Dasselbe gilt von Eutrictis Fraas [1870], das wohl einem Druckfehler seine Entstehung verdankt. ‚...Die Berechtigung zur Aufstellung dieses Genus eb sich nach den eingangs mitgeteilten Prinzipien sofort. Das Vorhanden- sein des M2, des P1, die Form des Schädels, sowie die starke Abplattung und Biegung des Humerus, die Länge der einzelnen Wirbel, das Vorhandensein von nur zwei Sacralwirbeln und vieles andere entfernen diese Form so stark von Lutra, daß die Auf- stellung der Gattung unbedingt notwendig ist. Es gehört hierher sicher nur eine Art; einige weitere stelle ich wegen des Besitzes des P1 und weil nur Unterkiefer bekannt sind mit einigem Zweifel dazu. 3. Gebiß. Potamotherium valletoni Is. Geoffr. a) Dauergebiß. Oberkiefer.: Es sind drei Schneidezähne vorhanden, die allem Anschein nach denen von Lufra vollkommen gleichen. Siehe dort. C Ziemlich massig. Länge 5,3 mm; Breite 6,5 mm. P1 Einwurzlig und einspitzig, doch noch ziemlich groß. Nach der Alveole 4 mm breit und lang. P2 Fast gleich dem P3, Einspitzig; rings um die Spitze läuft ein basales Cingulum, das sich auf der Innenseite zu einem kleinen, talonähnlichen Gebilde ausbuchtet. Zwei Wurzeln, die noch vollkommen getrennt sind; die vordere schwächer. Länge 6,5 mm; Breite 4,1 mm. : P3 Genauso, dochetwasgrößer. Länge 7,4 mm; Breite 4,6 mm. P4 Trigon mit starkem Paracon und schneidenförmigem Metacon, beide durch eine Kerbe getrennt, die aber nicht so scharf eingeschnitten ist wie bei den Viverridae. Parastyl schwach. Talon nimmt nur etwa die Hälfte der Innenseite des Zahnes ein. Er zeigt keine Höcker, sondern in der Mitte eine flache Delle, die von dem erhöhten Randcingulum umschlossen ist. M1 Quergestellt, sehr breit, aber sehr kurz. Im Prinzip die- selben Höcker wie am P4, also außen Para- und Metaconus, die beide sehr niedrig und kurz sind. Dazu Parastyl, mächtig ent- wickelt, einen schräg nach vorn-außen verlaufenden Fortsatz des Paracons bildend. Talon wie der des P4, doch hat sich hier schon der vordere Teil des Randes zu einer Spitze differenziert, während der hintere als sehr flaches Cingulum weiterbesteht und die vordere Spitze auf der halben Innenseite umfaßt. M2 ist nie gesehen worden. Seine Existenz wird aber durch die Alveolen bewiesen. Die Wurzel war einfach und von vorn nach hinten zusammengedrückt. Unterkiefer. Schneidezähne wohl wie bei Lufra. - © ziemlich massig, stark gebogen. Länge 6,4; Breite 5,2 mm. 9. Heft 16. | Hermann Pohle:. PI einwurzlig, einspitzig, ziemlich groß. Länge (nach der Alveole) 4 mm; Breite 3 mm. P2 zweiwurzlig, einspitzig, ziemlich groß. Mit hinterer Talonid- andeutung. Länge 5,7—6,5 mm; Breite 33—42 mm. P3 stellt eine vergrößerte Ausgabe des P2 dar. Mit hinterer und Andeutung einer vorderen Nebenspitze und hinterer Cin- gulumspitze. Länge 7—7,5 mm; Breite 4,2—4,6 mm. P4 wiederum vergrößerte Ausgabe des P3. Starke hintere und vordere Nebenspitze und hintere Cingulumspitze. Länge 7,5—8,5 mm; Breite 4,0—4,6 mm. Mit basalem Cingulum, das rund um den Zahn läuft. Mi stellt wieder einen weiter entwickelten P4dar. Die hintere Nebenspitze ist unter Aufnahme der Cingulumspitze zum Hypo- conid geworden, die vordere zum Paraconid. Neu hinzugetreten ist das Metaconid. Das Talonid trägt innen nur ein Cingulum, das nach vorn in das Metaconid übergeht, sich vor diesem fort- setzt, vorn den Zahn umläuft und schließlich außen am Anfange des Protoconids endet. Außen neben dem Hypocon ebenfalls ein kurzes Cingulum. Protoconid bedeutend höher als die übrigen Höcker. Metaconid liegt schräg hinter dem Protoconid. M2 einwurzlig, länger als breit. Dieser Zahn läßt sich als rückgebildeter M1 auffassen. Manerkennt anihm nochalle Höcker, doch sind sie eng zusammengerückt. b) Milchgebiß. Unbekannt. 4. Arten der Gattung. a) [1.] } Potamotherium valletoni Is. Geoffr. Literatur. Is. Geoffr. [1833]; Blainville [1841]; v. Meyer [1847]; Pomel [1847]; Gervais [1852]; Pomel [1854]; Filhol [1879]; Schlosser [1888]; Filhol [1889]. Synonyme. Lutra clermontensis Blainv. 1841. Stephanodon mombachiensis v. Meyer. 1847. Stephanodon minor v. Meyer. 1885. Außerdem wird der Name oft geschrieben: valetoni. Synonymie. Über den Namen Pot. valletoni Is. Geoffr. siehe unter 2. Blainville bildete einen Femur, einen Radius und einen rechten MI unter dem Namen Lutra clermontensis Croizet ab, weil der Abb& Croizet diese Stücke so etikettiert hatte. Wie schon Pomel nachwies, gehören die beiden Extremi- tätenknochen zu Pot. valletoni Is. Geoffr,, der Zahn aber zu Aonyx bravardı (Pom.). Wie genau die Übereinstimmung ist, konnte ich selbst wieder dadurch feststellen, daß ich die im B. G. I. befindlichen Reste auf die Abbildungen Blainvilles legte: die Umrisse deckten sich, soweit es überhaupt möglich ist. Stepha- nodon mombachiensis wurde von M eyer nur genannt, nicht aber beschrieben. Über das Aussehen dieser Form wären wir also voll- kommen im Zweifel, wenn nicht Schlosser die Originalstücke veröffentlicht hätte, und zwar gleich unter dem richtigen Namen. Die Unterfamilie der .Lutrinae I7 Stephanodon minor ist anscheinend nie beschrieben worden. Lydekker [1885] nannte den Namen zu einem Unterkiefer- fragment des Brit. Mus., das er selbst nur als kleineres Individuum von Pot. vall. bezeichnete. Das Stück war von v. Meyer mit dem Namen etikettiert worden. Fig. 2. Pothamotherium valletoni Is. Geoffr. Schädel. Aufsicht. Nach Filhol [1879]. 34 nat. Gr. Schädel. Mit den Charakteren der Gattung. Auf diese Art allein bezieht sich die Gebißbeschreibung [3]. Hier seien nur noch einmal kurz, zum Unterschied gegen die folgenden Arten, die Charaktere der Unterkieferzähne wiederholt. Die Praemolaren sind im Verhältnis zum Reißzahn viel größer als bei allen übrigen Lutrinen. Ihre Gesamtlänge beträgt 20—21 mm, die des Reiß- zahnes nur 11 mm. Letzterer ist also auch absolut ziemlich klein, sein Talonid ist weniger umfangreich als das Trigonid. Dieses zeigt alle drei Höcker, das Protoconid ist der größte, das Meta- conid der kleinste. Der hintere Abfall des Protoconids ist steil, etwas konkav. Das Metaconid steht etwas hinter dem Protoconid. Das Talonid ist schneidend mit deutlichem Hypoconid. Innen-- cingulum mäßig hoch. Der M2 ist länger als breit und läßt die- selben Höcker erkennen wie der MI, nur sind sie eng zusammen- gerückt. Maße. Siehe Tabellen. Das Tier übertraf unseren Otter etwas an Größe. Basallänge 105—110 mm, Mastoidbreite 60—65 mm. Fundorte. St. Gerand le Puy. B.G.I. 4 Obers. 6 Unterk, | Auvergne Blainville [1841]. Mombach v. Meyer [1847]. Langy Aquitanien ? Gannat . (Oligocän) | Gergovia Vaumas Eckingen bei Ulm Weißenau b. Mainz Archiv für Naturgeschichte 1919. A. 9. -Pomel [1854]. 1 Schlosser [1888]. 2 9. Heft 18 Hermann Pohle: ES IBENENF IR S20p10 A $ = were, = aywag | S | | SSR | | 2. aman.. Bus a te = oBumı IIsS|IIsso oyoy N 5,88 Do | -eddnyos a BD 4123 S835: | I®S | | | © — ayaıq m TEsas KETTE HERE Ssas3a3 | ISS 181 | aduejsIy>p1IseH r B= >} x Ä = = Sue [SI | | ae = 1114448 ayıaıq Q nr 28; SZ aguey IQ -plIo9seN = | 3 | | | el] ee ji I | | | | | | maonpepsl om SD au | 13 et: os |w= ||| -uofes, |? | | | I | 1 | | mr. x [x re apergpoprıps| & m | apa Ban an Re Pe B) | 9asyuN = | Is Be 3 Su auey [NS | | ; | = asurpea ne BEE oO u) -wny JO S | D Pepe SsSsanet] x a 2 . = & sgaageı [AR Br = Re 1 3 gr -oduayasgup JO R S es | = | | | | | rg [9.0 S | nn :Q uet = S ni dur | en : -USSBN En N & ®I n DR On De 7. ER 2 _— N IN—Td N puegsqe armen EN | aylsauyez | Ar) -wzuds ISSS I “ -peg usrgo| | 9 1.124 1.3 ag |, I Be RR 2 -1910137uI [19 | —S 2 a Bo: syay NON , Ta | gojoryaayufn] | eo | | | | sur en 4 VEREIN — en Eu DE adurı . AERO, eo S -19J214.13Ju N] | BIER | | Er | er = oo. En En - =: A Ne z So 3 Ss 2 6) = = TE T ı, . JManısonm WET NARSOH-AST ie = ER Ye | SW a DH BASE | en) 1a Rue es) ; Re ra . | _ = D | er = | = Sc eg Raags SE... = Br Zu ® are? Z, = un =.2 ee E ses" E sat" dp} a Es gehört dagegen kaum hierher der von Fraas [1870] als Ki; va- letoni bezeichnete Unterkiefer, dessen Beschreibung so ungenau ist, daß über die Stellung des Tieres nichts Sicheres ausgesagt werden kann (siehe Seite 24). b) [2.] 7 Potamotherium lacota Matthew et Gidley Literatur: Matthew et Gidley [1904]. Type: Nr. 10810 des American Museum of Natural History, New York. Schädel: Es ist nur der Unterkiefer bekannt, den Matthew et Gidley wie folgt beschreiben: ‚Die Art ist größer als Pot. valletoni. Is. Geoffr. Der Vorderteil des Kiefers ist beträchtlich AV we Die Unterfamilie der Lutrinae 19 stärker verlängert, als bei jener Art, die Praemolaren sind größer, höher und stärker zusammengedrückt. Sie ähnelt Pot. robustum Cope, ist aber viel schlanker und größer. Der Talon der Prae- molaren, besonders des P4, sind um ein beträchtliches breiter, sowohl als die von Pot. robustum, wie auch als die von Pot. val- letoni. Die Kronen des vierten Praemolaren und des Reißzahnes sind weggebrochen, aber der Reißzahn scheint dieselben Abmes- sungen wie bei der kleineren Art gehabt zu haben. Die Alveole des M2 ist größer als bei jenen Arten und beinahe rund, nach beiden Enden zu breiter werdend (flaring) und mit etwas erhabenen Rändern, wodurch vielleicht angezeigt wird, daß der Zahn eine flache, quetschende Oberfläche hatte wie der von Lutra, welche ein weniger primitives Stadium zeigt als Pot. valletoni. Der Proc. coron. ist eigentümlich; er ist sehr lang, aber ziemlich’ niedrig; der vordere und der hintere Rand verlaufen geradlinig und fast parallel bis nahe zur Spitze, wo sie scharf gegen einander umbiegen und sich in einem stumpfen Winkel schneiden. Der Winkel des Kiefers ist zu einem kurzen, stämmigen Fortsatz geworden. Der Condylus ist breit und ziemlich massig. Maße: Unterkieferlänge 109 mm; Länge: der Backzähnreihe Pi bis M2 60 mm; Pi1bis Mı 52 mm; Länge der Praemolaren- reihe 36 mm; Höhe des Kiefers unter dem P3 21 mm; "unter dem M2 23 mm; unter dem Proc. coron. 50 mm; P2: Länge 9 mm, Breite 4 mm; P3: Länge 10 mm, Breite’5 mm; P4: Länge 13 mm, Breite 6,5 mm; Mı: Länge 18, 5 mm, Breite 7 mm; Länge der Alveole des M2 6,5 mm. Fundort: Little White River, S. Dakota, U. S. N. A. Obermiocän Matt. et Gidl. [1904] | ec) [3.] 7 Potamotherium robustum (Cope) Literatur. Cope [1890]; Matthew et Gidley [1904]. Synonymie. Die Form wurde unter dem Namen Stenogale robusta beschrieben. Nach Matthew et Gidley, denen das Ori- ginal vorlag (?), paßt sie aber nicht recht zu Stenogale, weil die Zähne ziemlich breit und massig, der Talon des M1 ziemlich lang und breit und der M2 zu wenig reduziert ist. Mit Potamotherium dagegen stimmt sie, von einigen unwichtigeren Merkmalen ab- gesehen, sehr gut überein. Da die Gründe einleuchtend klingen, so sehe ich keinen Grund, an der Auffassung der beiden Forscher zu zweifeln und stelle die — ziemlich ungenau bekannte — Form hierher. Type. ImAmerican Museum of Natural History, New. York(?) Schädel. Esist nur der Unterkiefer bekannt. Dieser gleicht sehr dem von Pot. valletoni Is. Geoffr. (nach Matthew et Gidley), unterscheidet sich aber dadurch, daß die vordere Hälfte weniger massig, die Praemolaren weniger breit und die Außenzacken des Reißzahnes weniger hoch sind. Copes Originalbeschreibung lautete: Die Art ist begründet auf einen linken Unterkieferast, 9# 9, Heft 20 Hermann Pohle: welchem der hintere Rand fehlt, und welcher die Wurzel des Eck- zahnes und die Backenzähne mit Ausnahme des ersten Praemolaren und des zweiten Molaren trägt. Der Habitus ist derselbe wie bei der Gattung Stenogale, unterscheidet sich also von Mustela nur durch den schneidenden Teil des Talons des Reißzahnes. Die Art ist stämmiger als die andern von Schlosser zu Stenogale ge- stellten. Der untere Rand des Astes unter dem Proc. coron. ist schräg abgeflacht und so eingebogen, daß eine scharfe untere Begrenzung der Fossa masseterica entsteht. Das Foramen dentale liegt wenig über dem Winkel dieser Einbiegung und unter der Mitte des Proc. coron. Mehrere kleine For. mental. Der Caninus ist groß. Der erste Praemolar sitzt dicht hinter ihm und ist einwurzlig. Die andern Praemolaren haben zusammen- gedrückte Kronen, der vierte trägt eine schwache hintere Neben- sritze. Der Reißzahn hat die Abmessungen wie bei Mustela und besitzt ein deutliches Metaconid. Die Schneide des Talons liegt außen; innen findet sich am Talon (und zwar nur dort) ein nied- riges basales Cingulum, M2 klein, einwurzlig. Maße. Länge der Zahnreihe 47 mm; P1 bis MI 36 mm; Pı1 bis P4 22 mm; Länge des Reißzahnes 12 mm; seine Breite 7 mm; Länge seines Talons 5 mm; Höhe des Unterkiefers unter dem Pı 13 mm; unter dem MI 14 mm. Höhe und Breite des Astes sind mit denen von Mustela pe- nantii identisch, aber die’ Länge ist hier bedeutend geringer. Fundort. Nebraska. Loup Fork, Obermiocän. Cope [1890]. d) [4] t Potamotherium lycopotamica (Cope) Literatur. Cope [1879]; Matthew et Gidley [1904]. Synonymie. Cope beschrieb die Art unter dem Namen. Lutrichs Iycobotamica. Er meinte damit das von Pomel ge- gründete Genus Lutrictis, das ja, wie oben bewiesen, synonym zu Potamotherium ist. Es ist deshalb falsch, wenn Trouessart [1902] eine besondere von Cope beschriebene Gattung Lufrictis für diese Art annimmt. Nun hat mit gutem Recht Cope seine Gattungsbestimmung mit einem Fragezeichen versehen. Der Unterkiefer, auf dem die Art basiert, ist nämlich hinter dem Reißzahn abgebrochen, so daß nicht festzustellen ist, ob zwei oder drei Molaren vorhanden waren. Außerdem ist der Kiefer so klein, daß auch deshalb die Bestimmung unsicher erscheint. Dies drückten auch schon Mat- thew et Gidley aus. Der Vergleich der Form ist nun dadurch erschwert, daß sie niemals abgebildet wurde, und daß die Type verloren ging. Andere Stücke, die hierher passen, sind nie be- schrieben worden. Um nun späteren Bearbeitern den Vergleich zu erleichtern — denn die Diagnose steht in einer ziemlich schwer erreichbaren Zeitschrift — gebe ich die Originalbeschreibung hier wörtlich im Urtext wieder. Die Unterfamilie der Lutrinae 21 Schädel. Unterkiefer. ‚This Carnivore is represented by a left mandibular ramus, which contains alveoli and crowns of the canine and molars, excepting those posterior to the sectorial. These teeth have the formula, four premolars, of Mustela and of the Dogs, but the sectorial is much more like that of Lutra, than that of either of the genera named. The heel of this tooth is long and encloses a wide space transversely, while the sectorial portion is short and low, and encloses a large internal tubercle. In the absence of the tubercular teeth, tne generic reference is uncertain but the characters agreeing, so far as they go, with the genus Lutrichis of Pomel [Potamotherium Is. Geoffr.], I refer it there provisionally. The first premolar only is one-rooted; the third is wide behind, developing a low heel. The heel of the fourth is a little better developed and there is a small anterior basal cutting lobe; there is also a tubercle on the posteror cutting edge at the middle. The three corners of the anterior part of the sec- torial tooth are situated at the corners of an imaginary equilateral triangle. The heel continues the width of the crown, is wider than long and is abruptly truncate behind. It supports a long cutting edge just within the external border, and a shorter. one on-the internal. The surface of the enamel is smooth. There are two mental foramina, one below the interval between the first and second premolars, the other beneath the anterior root of the third premolar. | "Maße. Length of molar series without tubercular 22 mm; Diameter od sectorial antero-posterior 6,6 mm; transverse 4 mm; Length of heel of sectorial 2,4 mm; Length of fourth premolar 4,5 mm; Elevation of fourth premolar 3,6 mm. Fundort. From the Loup Fork formation of Cottonwood Creek, Oregon, discovered by Charles H. Sternberg. Mascall Formation, Obermiocän. Cope [1879]. e) [5.] f Potamotherium lorteti (Filhol) Literatur. Filhol [1883]; Schlosser [1888]; Hofmann [1887; 1888]. | Type. Im Lyoner Museum? Schädel. Unterkiefer. Er hat die Form wie bei Lufra. Ein For. mental. zwischen P2 und P3, 4 mm unter dem Rand der Alveole. Ob noch ein zweites vorhanden war, ist unbekannt. Zahnformel des Unterkiefers: I3; C1; P4; M2. Die Praemolaren sind ziemlich kurz, stumpf und sehr massiv. Der erste ist ein- wurzlig, mit seitlich zusammengedrückter Wurzel, die Abmes- sungen seiner Alveole sind: Länge 3 mm, Breite 2,5 mm. Der P2 war zweiwurzlig. Seine wenig dicke Krone fiel nach vorn ziemlich steil ab, nach hinten aber schräg. Rund um den Zahn läuft ein basales Cingulum. Ohne Nebenspitze. Länge 4 mm, Breite 3 mm; Höhe 3 mm. Der dritte Praemolar ist ebenso, aber etwas größer, mit schwacher hinterer Cingulumspitze. Länge 9. Heft PR Hermann Pohle: 5,3 mm, Breite 3,2 mm, Höhe 4 mm. Der P%& erinnert sehr an den von Pof. valletoni, doch kann die hintere Nebenspitze fehlen. Länge S mm, Breite 4,7 mm, Höhe 6 mm. Der Reißzahn ist verlängert und sehr niedrig, niedriger als der vierte Praemolar. Das Metaconid liegt mehr neben dem Protoconid als bei valletont. Ein wichtiger Unterschied, durch den diese Art unter allen Lu- trinen isoliert steht, liegt darin, daß das Protoconid nach hinten nicht steil und konkav abfällt, sondern schräg und konvex. Ta- lonıd schneidend, mit sehr niedrigem Hypoconid und Innen- cingulum. Länge 12 mm, Breite 4,7 ‘’ mm, Höhe 4 mm. Diese Maße geben w eitere w ichtige Unterschiede. Während bei Pot. valletoni der Reißzahn höchstens 11 mm lang ist, bei einer Länge von 20 mm der Reihe P2 bis P4, sind hier die entsprechenden Maße 12 mm und 17 mm, bei Lufra lufra L. dagegen 13 und 19 mm. Der Reißzahn ist also hier relativ sogar größer als bei der letzteren Art. Der M2 ist klein, einwurzlig, abgerundet. Seine Alveole ist 2 mm breit und lang. Maße. Das Tier erreichte wohl ungefähr die Größe unserer Lutra. Höhe des Unterkiefers unter dem M1 13 mm. Fundorte. ( La Grive St.-Alban Filhol [1883], | Reisensburg b. Günzburg Schlosser [1888], Obermiocän ; Steinheim Schlosser [1888], Voitsberg (Steierm.) Hofmann [1887], . Vordersdorf Hofmann [1888]. Die beiden letztgenannten Stücke wurden von Hofmann zu Pot. valletoni gestellt. Sie gehören aber nicht dorthin, weil die Zähne, besonders der MI, viel zu groß sind. Sie passen aber auch nicht ganz zu Pot. lorteti, obgleich sie damit durch den schrägen Abfall des Protoconids am Mı übereinstimmen. Sie nehmen eine Mittelstellung ein. Ihre Maße sind: Länge des P2 6,2; 7 mm; des P3 7,5 und 8,2 mm; des P4 8,6 und 9,4 mm; des MI Mı 12 und 12,5 mm. Ich kann ‘mich nicht der Ansicht :Schlossers anschließen, daß die Musfela gamlitzensis v. Meyer ([f1867], Toula [1884], Hofmann [1888]) hierhergehöre. Sie ist eine Musteline, viel- leicht auch Meline, sicher aber keine Lufrine, wie aus der Form des oberen Molaren ohne Zweifel hervorgeht. Vielleicht gehört sie in den Verwandtschaftskreis von Meles- bolacki Kittl DA. ‚Hierher die Unterart 1Potamotherium lorteti subspec. PP Wegner Literatur: Wegner [1913]. Synonymie. Die Unterart wurde von w egner als Lutra oppoliensis beschrieben. Ich stelle sie hierher wegen der großen. Ähnliehkeit mit Pof. Iorteii Filhol, von der sie Wegner scharf unterscheiden zu können glaubte dadurch, daß ihr die Nebenzacken der Praemolaren fehlen, während sie bei jener vor- BEER sollen. Diese Angabe beruht nun aber auf einem Irrtum, IB ee Er Zr „BE Se ZT ee Ze u a Die Unterfamilie der Lutrinae 23 der durch die von Schlosser [1888] zu der Art gestellten Stücke hervorgerufen wurde, bei denen wirklich starke Nebenzacken vor- handen sind. Bei Filhols Stück fehlen diese Zacken aber bis auf einen, nämlich den amP3. Das Fehlen oder Vorhandensein dieser Höcker ist aber für die Systematik wertlos, eine Beobachtung, die man ja auch oft genug bei anderen Tier- gruppen mit demselben Merkmal gemacht hat. Als weitere Unter- schiede werden angegeben, ‚am unteren M1 (von: Pot. lorteti) steht das Paraconid mehr nach innen gedreht, auch ist der Zwi- schenraum zwischen ihm und dem Protoconid größer, da die- selben beträchtlich auseinanderweichen. Das Talonıid ist hinten breit abgestutzt.‘“ Die letztere Angabe ist der Figur Schlossers entnommen. Der Talon des betreffenden Stückes ist aber defekt, wie aus der zugleich gegebenen Seitenansicht hervorgeht. Die andere Angabe stimmt anscheinend. Sie allein berechtigte aber kaum zur Aufstellung einer besonderen Unterart. Dahinzu kommt aber der Maßunterschied und die abweichende Ausbildung des Abfalles des Protoconids am MI nach hinten; dieser ist zwar geradlinig schräg, aber nicht konvex. Nach diesen Merkmalen halte ich die Beibehaltung einer Unterart für die‘ Form für die richtigste Anordnung. Type. Im paläontologischen Museum der Universität Breslau. 2% | Schädel. Ich gebe hier die Originalbeschreibung wieder unter Ausmerzung einiger Stellen, die sich auf. Stücke von frag- licher Zugehörigkeit beziehen und unter Hinzufügung einiger Be- obachtungen an den Figuren. „Die Praemolaren sind einfach gebaut, vorn mit sehr schwa- chem und hinten deutlichem Basalwulst; bei den unteren neigt sich die Spitze etwas nach hinten. Sämtliche Zähne sind mit feinen Riefen bedeckt, die auf der Außenseite stärker als auf der Innenseite sind. Der P4 hat eine steil ansteigende Hauptspitze, - die nach hinten in einer flach gebogenen Schneide allmählich abfällt. Lingual befindet sich ein besonders kräftiger Basal- wulst, der in den niedrigen, aber kräftigen Innenhöcker mit hakenförmiger Innenspitze übergeht. Der unregelmäßig recht- _ eckige Molar mitsschmälerer buccaler und breiterer lingualer Seite ‚hat eine recht flache Krone mit nur niedrigen Höckern. Buccal stehen zwei niedrig-konische Außenhöcker (Paracon und Me- tacon), eine schüsselförmige Vertiefung trennt sie von dem-flach gebogenen, breiten Innenhöcker (Protocon). Am Hinterrande ‘schiebt sich ein konischer Metaconulus dazwischen. Die beiden buccalen Höcker umgibt ‘ein geperltes Basalband. Auf der lingualen Seite trennt eine mit starken Riefen bedeckte Furche. den Innenhöcker von dem in Gestalt eines massiven: Wulstes entwickelten Hypoconus, der mächtig verbreitert und an der “hinteren Innenecke- des Zahnes noch von einem starken ge- perlten Basalcingulum. umgeben ist.. Zwei kleinen spitzen 9. Heft 24 -. Hermann Pohle: -. Außenwurzeln gegenüber ist die große linguale Wurzel: mit - “ihrer Breitseite (4,6 mm) quergestellt.‘ | „Beim unteren M1 bilden das Paraconid, hier verhältnis- “ mäßig klein und niedrig, mit der Hauptspitze (Protoconid) - "zwei in geringem Winkel zueinander gestellte, durch einen “scharfen Einschnitt getrennte Scheren. Das Protoconid fällt ‘nach hinten schräg, aber geradlinig ab, ein kleiner Absatz wie bei Z. lurra L. ist nicht wahrzunehmen. An die Hauptspitze lehnt sich lingual und ein wenig nach hinten stehend das etwas niedrigere konische Metaconid an. Das schmal gebaute, schüssel- förmig vertiefte Talonid wird buccal nur von einem niedrigen Hypoconid und einem lingual sich daran anschließenden, erhöhten Saum warzenförmiger Knötchen begrenzt; es ist fast so lang wie das Trigonid. Das Corpus mandibulae ist gleichmäßig ge- rundet, ziemlich dick, mit wenig ausgeprägter Fossa submaxil- laris. Das Foramen mentale befindet sich unter dem P3 in der Mitte des Kiefers. Der vordere Abschnitt der Masseter- grube ist flacher als bei Lutra vulgaris.“ Maße. P4 Länge 8,5 mm, Breite 6,3 mm; MI Länge 6,4 mm, Breite 8,3 mm;. P3 Länge 5,3 mm, Breite 3,0 mm; P4 Länge 6,8 mm, Breite 4,0 mm; MI Länge 10,5 mm, Breite 5,0 mm. Fundorte. Oppeln, Schlesien. Obermiocän. Wegner [1913]. Steinheim? Obermiocän. Fraas [1870]. Dieses Stück, das sonst bisher nicht sicher gedeutet werden konnte — Fraas stellte es zu Pot. valletoni 1. Geoffr. — stellt Wegner hierher. Es hat in der Tat große Ähnlichkeit mit den hier beschriebenen Resten, wenigstens soweit ein Vergleich nach der schlechten Abbildung _ möglich ist. Ein genaues Resultat kann aber erst neues Material geben. f) [6.] Potamotherium dubia (Blainv.) Literatur. Blainville [1841]; Gervais [1859]; Fraas [1862, 1870]; Schlosser [1888]; Newton [1890]; Hofmann [1893]. Synonyme. Palaeomephitis jaegeri Fraas [1862]. Synonymie. Die Art wurde als Zutra dubia beschrieben. Da aber nach Schlosser ein Pı vorhanden sein soll, so steht sie wohl besser bei Potamotherium. Palaeomephitis jaegeri Fraas [1862] ist später [1870] von ihrem Autor selbst als Zufra dubia erkannt und als Synonym dazugestellt worden. Die von v. Meyer als Tvochictis carbonaria beschriebenen und von Schlosser zu Luira dubia gestellten Stücke passen dagegen recht wenig zu dieser Art. U. a. sind sie viel zu klein. Ich schließe mich daher der Ansicht Deperets 18921: an, der sie auch als nicht hierhergehörig auffaßte. Ebenso gehört nicht hierher der von Deperee [1899] als Lutra: dubia bestimmte M1, der — wie Schlosser E90}. nach- wies — zu Ursavus drimaevus Gaill. gehört. x war DE Be 2 Die Unterfamilie der Lutrinae 95 Dieser Art sehr nahe steht Tvochickis hydrocyon Gervais, die sich nur durch etwas kleinere Zähne und etwas längeres Talonid des MI unterscheidet. Filhol [1891] setzt beide Arten synonym, doch scheint dies nicht berechtigt zu sein. Type. Im Pariser Museum. Unterkiefer mit P2 bis M2. Schädel. Oberkiefer (Fraas [1862; 1870]). Bekannt sind P2 bis P4, die übrigen Zähne sind samt den Alveolen weggebrochen. Der Eckzahn muß sehr stark gewesen sein; seine Alveole reicht bis zum P3. Pl war sehr klein, P2 zweiwurzlig, über 7 mm lang. P3 zweiwurzlig, 9 mm lang. P4 hat schwaches Parastyl, starken Paracon, kurzen, niedrigen Metacon. Talon kurz, nimmt nur die Hälfte der Zahninnenseite ein. Fraas mißt dieser Tatsache, daß der Talon nur neben dem Paracon liegt, zuviel Bedeutung bei, wenn er sie als besonders wichtiges Unterscheidungsmerkmal gegen Lutra lutra L. nennt, denn auch bei dieser Art reicht der Talon nur wenig über die Grenze zwischen Paracon und Metacon hin- aus, um dann als Basalcingulum bis zum Ende des Zahnes weiter- zulaufen. Dieses Cingulum ist auch bei dubra vorhanden. Ein von Fraas [1870] mit diesem Kiefer zusammen beschriebener Unterkiefer gehört sicher nicht hierher. Schlosser hat seine Zugehörigkeit zu Amphicyon zibethoides wahrscheinlich gemacht, während Wegner ihn als zu Pot. lort. subspec. oppoliensis ge- hörig auffaßt. Unterkiefer. Der zweite bis vierte Praemolar sind zwei- wurzlig. Ihre Gesamtlänge ist 20 mm gegen 16 mm des M1. Der P3 hat eine Länge von 6,5 mm, der P4 eine solche von 9,8 mm bei 6,3 mm Höhe. Der M1 ist also im Verhältnis viel länger als bei Pot. valletoni, viel länger auch als bei Lufra lutra (L.). Er zeigt dadurch einige Verwandtschaft zu Aonyx, bei der der Reiß- zahn allerdings noch größer ist. Das Paraconid ist hier klein. Protoconid ziemlich hoch und mit schrägem, leicht konkavem Hinterrand. Das Metaconid ist ziemlich niedrig und 'steht etwas weiter zurück als bei Lufra. Das Talonid ist niedrig, breit, ziem- lich lang und grubig. Der niedrige halbkreisförmige Rand der Grube wird durch Kerbe in einzelne Abschnitte, Höckerehen, ge- teilt. Maße. Das Tier stand in der Größe zwischen Lutra und Aonyx. Fundorte. f Steinheim Fraas [1870]. r | Auch, Gers. Blainville [1841]; Obermiocän Gervais [1859]. | Göriach b. Turnau, Hofmann [1893]. (Steierm.) Anschließen möchte ich, allerdings nur um ihn unterzubringen, und weil er der Pot. dubia am ähnlichsten sieht, den von Newton als Lufra dubia bezeichneten Unterkiefer aus dem Red Crag von Woodbridge in England. Er unterscheidet sich von Pot. dubia durch das Fehlen des Pi und dadurch, daß der M1 viel schmaler ist als dort. Vielleicht gehört er zu Aonyx bravardi Pom. Es 9, Heft 96 Hermann Pohle: gehört dagegen sicher nicht hierher das von Lydekker [1885] als Zutra dubia genannte Unterkieferfragment; es. wurde ja ‚später die Type von Aonyx hessica (Lyd.) (siehe dort). | -g) [7.] 7 Potamotherium bathygnathus (Lydekker) Literatur. -Lydekker [1884]. Synonymie. Die Art wurde aıs Zutra bathygnathus beschrie- ben. Ich setze sie zu Pofamotherium wegen des Vorhandenseins eines Pl. Der grubige Talon mit einem Innenrande, der fast ebenso hoch wie der Außenrand ist, weist allerdings auf nahe Ver- wandtschaft mit Aonyx hin. | Schädel. Es sind zwei Exemplare des Unterkiefers be- schrieben worden, von denen der eine keine Zähne hat, während der andere nur einen gut erhaltenen MI trägt. Der Kiefer selbst fällt durch die große Höhe [20 mm gegen 18 bei Aonyx capensis (Schinz)] auf, die aber vielleicht einer Pressung durch Gebirgs- druck ihre Entstehung verdankt. Der Proc. coron. biegt sich verhältnismäßig stark nach außen. Der Proc. condyl. ist durch eine deutliche Kerbe vom eigentlichen Kiefer abgesetzt. 2 Der Pi war einwurzlig, alle andern Praemolären dagegen zwei- wurzlig.. Der Mı erinnert stark an die Gattung Aonyx. Das Trigonid zeigt drei, etwa gleichgroße Höcker, über deren Höhe wegen der starken Abkauung nichts auszusagen ist. Paraconid ist. nach vorn stark abgerundet, liegt aber nicht.in der.Mitte vor den beiden andern Höckern, sondern mehr nach innen, vor dem. Metaconid. Talonid verhältnismäßig lang mit halbkreisförmigem, innen etwas niedrigerem Rande, der mit einigen Runzeln ver- sehen ist. Der Zahn ist über doppelt so lang als breit. Der M2 war einwurzlig. Er Maße. Backenzahnreihe P1 bis MI 39,4 mm; Länge des Mı 17,5. mm; Länge seines Talonids 7 mm; seine Breite 8,8 mm; Höhe des Unterkiefers unter dem MI 20 mm. Fundort. Siwalik-Hügel. des Punjabs, Lydekker [1884]. D.„(Il.) $ Die Gattung Brachypsalis Cope. 1. Diagnose und Geschichte. Die Gattung wurde [1890] von Cope mit folgenden Worten beschrieben: Dental formula I;; C;; ei M,.. Inferior‘ sec- torial. with a wide basinshaped heel, which is as long as the con- tracted blade; a metaconid. — This Genus has the dental formula of the: typical Mustelae, but it is extremely microdont, having a small sectorial blade and wide basin-shaped heel as in the Genus Lutra, to which it is evidently allied. — Diese Diagnose paßt auch beinahe auf Potamotherium, und so ist es nicht verwunderlich, daß Cope selbst [1897] die Gattung als überflüssig bezeichnete und die Art zu Potamotherium stellte. [1904] kamen aber Mat- thew et Gidley durch einen erneuten Vergleich der in Betracht kommenden Formen zu der Ansicht, daß es sich hier wirklich a DET Die Unterfamilie der Lutrinae 97 um eine besondere Gattung handele, die durch den kürzeren und massiveren Unterkiefer und die eigentümlichen Form der Fossa masset. charakterisiert sei. Dieser Ansicht schloß sich auch Pe- tersen [1906] an. Auch er erwähnt die Höhe, Kürze und Massig- keit des Kiefers und die großen Zähne als besondere Merkmale der Gattung. — Ich muß hier anfügen, daß ich die Gattungs- merkmale für äußerst dürftig halte und daß ich nie gewagt hätte, daraufhin eine neue Gattung zu benennen. Ich lasse sie aber bestehen, weil nach der von Petersen gegebenen Figur wirklich etwas Besonderes vorzuliegen scheint. 2. Arten der Gattung. a) [8.] } Brachypsalis simplieidens Petersen Literatur. Petersen [1906]. Type. Nr. 1553 der fossilen Vertebrata der Sammlungen des Carnegie-Museums. . „ Schädel. Dem rechten Unterkieferast, auf den diese Species gegründet ist, fehlt nur der die Incisivi tragende Teil sowie die Proc. coron., artic. und angul. Eckzahn, und alle Backenzähne sind anwesend. Die Charaktere sind: „Zahnformel: BETEN P,; M,. Der Kiefer ist kurz und massig. Der untere Rand ist vom Caninus bis gegenüber vom caudalen Ende des Reiß- zahnes, wo der Kiefer verletzt ist, gleichmäßig gebogen. Die äußere Fläche ist von oben nach unten konvex. Die Fossa mas- seterica ist als tief und von besonderer Größe angedeutet. Es ‚sind zwei For. ment. vorhanden, eins unter dem Caninus und das andere unter dem P3. Der Eckzahn ist kurz, stämmig und oval im Querschnitt. Der P1 sitzt ihm sehr nahe und hat nur eine Wurzel und eine niedrige einfache Krone. P2 ist zweiwurzlig, mit kleinem hinten und innen liegenden Talon; er steht schräg zur Zahnreihe. Der P3 ist dem P3 gleich, nur wenig größer, aber er steht nicht schräg. P4 ist größer. Sein Protoconid liegt der Mitte näher als bei seinen beiden Vorgängern und der Talon ist etwas stärker entwickelt. Unglücklicher Weise ist der Reiß- zahn vorn weggebrochen; der Talon ist vollständig und ziemlich kurz. Der M2 ist klein und hat eine niedrige Krone, länger als breit. Die Zahnreihe ist in ungewöhnlicher Weise nach außen gebogen, die größte Ausbuchtung der Kurve wird durch den P4 bezeichnet. Das Stück ist ein vollkommen erwachsenes Tier. Siehe die Figur. Matthew, welcher die Be dieser Art mit der der nächsten verglich, stellte fest, daß diese Art eine entschieden primitivere sei, welche vielleicht die Ahnenform der Dachsten, darstellen mag. (Nach Kar | | *). Bei Fersen, steht: pr Da jedoch die Abbildung keine Andeutung .der I gibt, so muß ich annehmen, daß I, als Druckfehler aus I? ent- standen ist. 9. Heft 98 Hermann Pohle: Maße. Größte Länge des Unterkieferfragments 86 mm; Höhe des Kiefers unter dem M1 24 mm; unter dem P2 20 mm; Länge der Zahnreihe C—-M2 68 mm; P1—P4 33 mm; Länge der Molaren 22 mm; Länge des Mi 15 mm; Größte Breite’des M1 8 mm; Länge des Talonids 4 mm. Fundort. Harrison beds. Oberes Untermiocän, Agabe Stock Farm, Sioux County, Nebraska. Petersen [1906]. b) [9.] 7 Brachypsalis pachycephalus Cope Literatur. Cope [1890; 1897]; Matthew [1900]. Synonymie. Die Art wurde von Cope unter dem oben- stehenden Namen beschrieben. Matthew nannte sie Brachypsalis pachygnathus. Cope hat nun auch wohl sicher diesen Namen gemeint, in der Originaldiagnose steht aber Dachycephalus und deshalb muß dieser Name benutzt werden. Type.? Schädel. ‚Die Art ist gegründet auf einem linken Unter- kieferast, dem der die Incisivi tragende Teil sowie die Proc. artic. und angul. fehlen. Der Mi ist der: einzige erhaltene Zahn. Pi vorhanden, einwurzlig.. P2 mit vorderer reduzierter Wurzel. P3 und P4 sehr robust, P4 kürzer als der Reißzahn. M2 kräftig, länger als breit, Wurzel auf jeder Seite mit einer Rille. Hinter- rand des Talons des M1 lappenförmig abgerundet. Am P&4 ist der Ast außen gewunden. Die Vorderfläche des Proc. coron. ist so breit wie der Kiefer am MI, und der MI steht vor seinem Innenrand. Das For. dent. liegt hinter der Basis des Proc. coron., dem Niveau der Alveolen näher als dem unteren Rande des Kiefers. _ Die Fossa masset. ist vorn und hinten scharf begrenzt und be- sitzt eine deutliche mediane Vertiefung.‘ Maße. Länge der unteren ZahnreiheP1—M2 55 mm; Länge der Prämolarenreihe 31 mm; Länge des Reißzahnes 14,5 mm; Länge seines Talons 7 mm; seine Breite 8 mm; Höhe des Unterkiefer- astes am Reißzahn 25 mm; seine Breite am Grunde des Proc. coron. gleich hinter dem M2 14 mm. Vorkommen. Loup Fork Beds, Nebraska. Obermiocän. Cope [1890]. E. (II) Die Gattung Lutra Erxl. N 1. Diagnose. Habitus. Der Körper ist einfarbig braun, die Unterseite etwas heller als die Oberseite. Unterkiefer, Kehle und Unterseite des Halses sind weißlich bis weiß. Manchmal zieht das Weiß bis zur Auge-Ohr-Linie und manchmal ist es auf einzelne Flecke an Kinn und Kehle reduziert. Im letzteren Fall auch meist ein weißer Fleck am Knie oder in der Inguinalgegend. — Die Woll- . haare sind kürzer als die Grannenhaare, von denen sie vollkommen bedeckt werden. Die Farbe der Wollhaare ist grau mit. braunen Spitzen. ! { ü j Die Unterfamilie der Lutrinae 29 Der Schwanz hat ungefähr 1, bis ?/, der Körperlänge. Er ist schwach dorsoventral zusammengedrückt und konisch zuge- spitzt. Ohne seitliche Kanten. — Die Füße sind kurz und tragen an allen fünf Zehen kräftige, seitlich komprimierte, gebogene Krallen, die mehr oder weniger zugespitzt sind. Schädel. Der Schädel zeigt eine ziemlich stark abgeflachte Gehirnkapsel. Der obere Umriß ist mehr oder weniger geradlinig. Schnauze schmal, vorn schräg abgeschnitten. Nasenöffnung klein. Interorbitalbreite geringer als die Schnauzenbreite. Knöcherner Gaumen ziemlich kurz, überragt die Molaren um weniger als 15 mm. Foramen infraorbitale ist größer als die Öffnung der Eck- zahnalveole. Zahnformel: I®/,; CY,; P*®/,;; M!/, Alle Backen- zähne schneidend, selten verbreitert, mit verhältnismäßig hohen, nicht verbreiterten Höckern. Talon des P4 nimmt gewöhnlich knapp ?/,, selten weniger cder mehr der Innenseite des Zahnes ein. Trigon schneiderd. Mi länger als bei Pofamotherium, Länge %/, oder mehr der Breite, mit schwachem nicht als Höcker ent- wickeltem Parastyl. Mı schneidend, Talonid etwa ebenso groß wie das Trigonid, gewöhnlich mit hohem Außerrand und niedrigem Innencingulum. Eine Ausnahme macht die sumatrana-Gruppe, bei der das Innencingulum beinahe gleich hoch mit dem Außenrand ist. Doch ist auch hier der Außenrand schneidend. M2 klein, kreisrund bis breiter als lang. Maße. Die Formen haben eine Kopf-Rumpf-Länge von 50 bis 100 cm bei 30—67 cm Schwanzlänge. Basallänge des Schädels 85—120 mm. | 2. Geschichte und Aufteilung der Gattung. Die Gattung wurde [1777] von Erxleben geschaffen und umfaßte alle damals bekannten Lutrinae, nämlich L. lutra (L.) und ZL. lutris (L.) [letztere heute Latax lutris (L.) siehe dort]. In sie gestellt wurden dann ziemlich alle später beschriebenen Arten, von denen aber ein großer Teil nachträglich wieder anderen Gattungen zugewiesen wurde, so daß schließlich nur eine Gruppe von Formen übrigblieb, die zwar z. T. recht verschieden aussahen, sich aber doch geographisch vertraten. Es sind dies, wenn man von Subspecies und Synonymen absieht, folgende Arten: lutra (L.), intermedia Pohle, macuhcollis Licht., lovii Gthr., brunnea Pohle, sumatrana (Gray), canadensisi (Schreb.), annectens Mayor, enudris Cuv., platensis Waterh., frovocax Thos., felina (Mol.). Zu diesen Formen tritt noch ZL. barang F. Cuv. mit ihren Unterarten. Sie entfernt sich durch einige Merkmale ziemlich stark von den andern und lebt außerdem mit einigen davon im selben Flußlauf (z. B. nennt Flower [1900] sie, sowie die sumatrana (Gray), aus Selangor, Sclater [1891] sie und lutra (L.) von Calcutta und Assam, ferner sind Stücke von beiden ‚aus Nepal, aus dem Kapuas u. s. w. bekannt). Infolgedessen erscheint es angebracht, die ZL. barang F. Cuv. in eine besondere 9. Heft 30 Hermann Pohle: Untergattung zu stellen. Unter den vielen von Gray [1843] und [1865] beschriebenen Gattungen befindet sich auch ‚Lutrogale‘, deren Diagnose ganz auf L. barang F. Cuv. und nur auf diese paßt. Die von Gray in diese Untergattung gestellten Arten sind L. macrodus und L. monticola Hodgs. Erstere ist ein Synonym zu barang F. Cuv. und mit der letzteren ist Zarayensis Hodes. gemeint, die eine Unterart von barang F. Cuv. ist. Die Be- ziehungen des Namens auf die barang-Gruppe sind demnach einwandfrei, und deshalb nenne ich sie ‚„Lutrogale Gray“. Die übrigen Arten bilden vier Gruppen, die nach den be- kanntesten Arten als sumatrana-, maculicollis-, lutra- und Platensis- Gruppe bezeichnet sein mögen. Es ist nicht nötig, diese Gruppen als besondere Gattungen aufzufassen [Gray], da alle nach dem- selben Typ gebaut sind und alle füreinander vikariieren. So ist die maculicollis-Gruppe auf Afrika südlich der Sahara, die Pla- tensis-Gruppe auf Amerika und die lufra-Gruppe auf Eurasien und Nordwestafrika beschränkt. Die sumatrana-Gruppe bewohnt ein sehr enges Gebiet: Sumatra, Borneo, Malacca. Nun kommt zwar auf Sumatra auch ein Vertreter der lutra-Gruppe (intermedia) vor, es läßt sich aber nicht beweisen, daß beide Formen in dem- selben Fluß leben. Es ist vielmehr sehr leicht möglich, daß beide ein getrerintes Areal haben. Außerdem würde, selbst wenn sie zusammen vorkämen, die Abtrennung einer besonderen Gattung für die sumatrana-Gruppe nicht gerade zur Verbesserung des Systems beitragen, da ja die beiden Gruppen sich auch dann nur in sehr beschränktem Gebiet deckten. Alle für diese Gruppen oder Teile davon aufgestellten Gat- tungsnamen sind also Synonyme zu Lutra Erxleben. Es sind dies: Anahyster Murray, Barangia Gray, Hydrogale Gray, Latax Gray, Lataxia Gervais, Lataxına Gray, Lontra Gray, Lutrix Rafinesque, Lutris Dumeril, Lutronectes Gray, Mam- lutraus Herrera, Nutria Gray. Unter diesen nehmen Luftrix Rafinesque (1815), Zutris Dumeril (1806) und Mamlutraus Herrera (1899) insofern eine Sonderstellung ein, als sie nur ab- geänderte Schreibarten des Wortes Lutra sind. Anahyster Murray [1860] wurde ein Lutrinenschädel aus Calabar genannt, als dessen einziges Merkmal das Fehlen des Pı bekannt gegeben wurde. Das kommt aber bei.allen Lutrinen als Gebißunregelmäßigkeit hin und wieder vor und so wissen wir nicht, ob der Name einem Tier der macukcollis-Gruppe oder einem der Gattung Aonyx zu- kommt. Der Name ist also als nomen nudum nicht mehr zu be- rücksichtigen. Lontra und Latax wurden [1843] von Gray be- nannt. Ihre Diagnosen setzen sich an dieser Stelle eigentlich nur aus Irrtümern zusammen. Erst 1865 wurden sie von Gray selbst verbessert und gleichzeitig die Gattungen Barangia, Nutria und Hoydrogale beschrieben. Zu diesen sechs Namen ist nun folgendes zu sagen: Barangia entspricht der sumatrana-Gruppe; der Name ist also, wie oben bewiesen, synonym zu Lutra. Hydrogale ent- a ee ee & ! & ; Die Unterfamilie der Lutrinae Ba spricht ‘der maculcollis-Gruppe; der Name ist also auch über- flüssig. Außerdem ist er durch Kaup (1829) für eine Spitzmaus präoccupiert. Latax bezieht sich auf einen Teil der #latensis- Gruppe, der durch stärkere Behaarung der Hinterfußsohlen ge- kennzeichnet ist. Dieser Name ist auch zu verwerfen, besonders da durch die Einführung dieses Genus die Unterarten einer Art z. T. in die eine, z. T. in die andere Gattung kommen würden, während ein dritter Teil in der Luft Schweben bliebe. Außerdem ist der Name durch Gloger [1827] für den Meerotter präoccupiert. Diesen Fehler verbesserte Gray: später [1843] dadurch, daß er anstelle von Latax = Lataxina schrieb, desgleichen Gervais [1855], der anstelle von Latax = Lataxia schrieb. Alle drei Namen sind also synonym zu Lutra. Lontra sollte einen zweiten Teil’ der blatensis-Gruppe umfassen, nämlich den mit behaartem Nasen- ballen. Auch: dieses Merkmal ist allein wohl nicht ausreichend, besonders da, wie sich unten zeigen wird, die Grenze nicht scharf zu ziehen ist. Nutria schließlich sollte einen dritten Teil der platensis-Gruppe umfassen, nämlich den mit unbehaarter Nase und unbehaartem Fuß. Der Name erledigt sich aus denselben Gründen wie Laltax und Nutria. Es bleibt nun nur noch übrig der Name ZLuftronectes. Er wurde [1867] von. Gray geschaffen, und sollte für die japanische Lutra whiteleyi gelten. Die Gattung sollte sich von Lutra durch die nur sehr geringe Entwicklung der Proc. postorb. unterscheiden. Das Originalstück war aber ein ganz junges Tier und bei solchen sind die Proc. postorb. immer sehr schwach (siehe unter. N. 2.). Die japanischen Tiere unter- scheiden sich aber so wenig von Z. lutra (L.), daß schon Nehring [1887] feststellte, daß man sie höchstens als Varietät der genannten Art, nie aber als eigene Gattung auffassen könne. Lutronectes ist also synonym zu Lutra. 3. Bestimmungstabelle für die Untergattungen und Gruppen. | 1: Intertemporalregion aufgeblasen; der Vorderrand des MI liegt vor dem Proc. postorb. Schädel vorn ziemlich. hoch. Der Talon des P4 nimmt fast die ganze Innenseite des Zahnes ein. Gehirnkapsel nicht abgeflacht S. G. Lutrogale Grav Intertemporalregion nicht aufgeblasen; Vorderrand des MI liegt vor dem Proc. postorb. - S. G. Lutra Erxl. siehe 2. 2. Unterseite des Halses braun oder weiß mit braunen Flecken oder braun mit weißen Flecken. Hirnschädellänge größer als die Mastoidbreite. Gehirnkapsel kaum abgeflacht. Proc. post- orb. nicht. stark ausgebildet. Proc. mast. schwach. Zähne klein 3. Unterseite des Halses weißlichgrau, bräunlichweiß oder weiß. Hirnlänge kleiner als die Mastoidbreite. Gehirnkapsel stark - -abgeflacht. Proc. postorb. gewöhnlich gut he ‚Proc. - mast. gewöhnlich stark. Zähne-groß. 4. 9. Heft 32 Hermann Pohle: 3. Halsunterseite braun, Unterkiefer weiß. Nasenballen bis auf eine schmale Einfassung der Nasenlöcher behaart. Schädel sehr lang. Der Canalis caroticus liegt ungefähr in der Mitte der Bulla sumaltrana-Gruppe. Halsunterseite und Unterkiefer braun oder weiß mit braunen Flecken oder braun mit weißen Flecken. Nasenballen nackt. Schädel kurz. Der Canalis caroticus liegt im vorderen Viertel der Bulla maculicollis-Gruppe. 4. Nasenballen nackt. Seine untere Grenzlinie nach unten in einen stumpfen Winkel ausgezogen. Spitzenabstand kleiner als die Nasenlänge. Talon des P4 nimmt höchstens 2/, der Innenseite des Zahnes ein lutra-Gruppe. Nasenballen behaart oder nackt. Im letzteren Fall ist die untere Grenzlinie gerade oder nach oben eingeknickt. Spitzen- abstand größer als die Nasenlänge. Talon des P4 nimmt fast die ganze Innenseite des Zahnes ein . _ dlatensis-Gruppe. 4. Diagnose der Untergattung Lutra Erxl. Habitus. Die Farbe der Körperoberseite ist ein dunkles Braun, das nach unten heller wird. Unterseite hellbraun. Unter- kiefer, Kehle und Halsunterseite grauweiß, braunweiß oder weiß. Diese helle Färbung zieht sich gewöhnlich nicht bis zur Höhe der Augen und ist selten scharf abgesetzt. In einzelnen Fällen ist sie auf die Unterseite beschränkt, in andern befinden sich in ihrem Innern braune Flecke. Nasenballen behaart oder unbehaart. Finger und Zehen stark bekrallt. Schwimmhäute mäßig; Schwanz konisch, ohne starke Abplattung. Schädel. Ziemlich niedrig, mehr oder weniger abgeplattet: Proc. mast. und Proc. postorb. sowie Spitzenabstand ctc. ver- schieden ausgebildet. Maxillaria nie mehr so breit wie bei Pota- motherium. Nasenteil langgestreckt, Vorderrand des Ml liegt vor dem Proc. postorb. Intertemporalregion nie aufgeblasen; ihre Ränder erscheinen auch gewöhnlich als die Fortsetzung der Inter- orbitalränder; sie konvergieren meist, mindestens aber im letzten Abschnitt. Zahnformel: I3/,; CY/,; P*/,; M !/,. P4 mit schneiden- dem Trigon und niedrigem Talon, der ungefähr ?/, bis fast !/, der Innenseite des Zahnes einnimmt. M1Jänger als bei Potamotherium, 1%, bis % so lang als breit. Mi mit schneidendem Trigon; Spitzen fast gleich; Protoconid fällt nach hinten senkrecht (konkav) ab. Talonid schneidend, Innenrand meist niedrig, in einigen Fällen aber kräftiger. Maße. Kopf-Rumpf-Länge 50—100 cm; Schwanzlänge 30 bis 67 cm; Basallänge des Schädels 85—120 mm. 5. Gebiß. a) Dauergebiß. Oberkiefer. Die beiden inneren Incisivi sind ungefähr gleichartig gebaut, nur ist der zweite größer. Die Kronen sind Die Unterfamilie der Lutrinae 33 im Umriß etwa kreisrund, die Wurzeln sind länger als breit, seitlich zusammengedrückt. Die Zähne sind ziemlich stumpf und stehen in einer Reihe. 13 viel größer, nur wenig länger als breit, zugespitzt, etwas dem Eckzahn ähnelnd. Er ist aber nur wenig höher als die beiden andern, deren Reihe er verlängert. Diese Reihe ist schwach konvex. C ziemlich groß, schwach gebogen, nicht besonders massig. Länge 5—7,5 mm; Breite 4—4,5 mm. Pl einwurzlig, einspitzig. Die Spitze fällt nach vorn steiler ab, als nach hinten. Innen ein Basalcingulum. Länge 2—3 mm, Breite 2—2,5 mm. P2 zweiwurzlig, einspitzig. Die vordere Wurzel ist bedeutend schwächer. Abfall der Spitze wie beim P1. Rund um den Zahn läuft ein basales Cingulum, das aber innen viel stärker ist und einen Talon andeutet. Länge 4—5 mm, Breite 3— >.5-mm. P3 ein vergrößerter P2. Mit Andeutung einer vorderen und einer hinteren Cingulumspitze. Abfall nach vorn nicht ganz so steil wie bei den vorhergehenden. Länge 5,4—7,1 mm, Breite .38,3—5 mm, Höhe 4,5—5,5 mm. P4 mit schneidendem Trigon, mehr oder minder hoch. Er besteht aus deutlichem bis starkem Parastyl, hohem Paracon und als Schneide entwickeltem Metaconus. Paracon vom Metacon nicht durch eine Kerbe getrennt. Rund um das Trigon läuft ein basales Cingulum, das innen in das Randcingulum des Talons übergeht. Talon niedrig, ohne Höcker, wenn auch das Randcingulum manchmal in der Mitte zu einer niedrigen Spitze ausgezogen ist. Im einfachsten Fall (sumatrana-Gruppe) nımmt der Talon nur die Hälfte der Innenseite ein. Bei der lutra-Gruppe sind es ungefähr zwei Drittel und bei der pla- tensis-Gruppe greift er fast auf die ganze Innenseite über. Ja, in dem höchstentwickelten Zustande (Zrovocax, schwächer auch bei #latensis) ist der Talon noch nach vorn und nach hinten ausgebuchtet und legt sich dicht an den MI. Bei diesen Formen ist das Trigon auch niedriger und das Basal- cingulum breiter. Mi ist länger als bei Potamotherium. Seine Talonbreite ist im primitivsten Fall (sumatrana-Gruppe) etwas größer als die Hälfte seines größten Durchmessers. Bei der maculicallis- Gruppe ist sie schon etwas größer. Bei der lufra-Gruppe ist sie ungefähr ?2/, davon und bei der Zlatensis-Gruppe über- schreitet sie sogar %,. Das Trigon zeigt deutlich, aber niedrig und etwa gleichgroß, Paracon und Metacon. Das Parastyl ist rückgebildet, aber immer noch stark. Es ist am stärksten bei der sumatrana- und der maculicollis-Gruppe. Talon stark. Archiv für eenuenle 5 9. Heft 1919. A. 9. 34 Hermann Pohle: mit deutlichem Protoconus, der bogenförmig und niedrig ist, und weniger deutlichem Hypoconus, derfast halbkreisförmig als Randcingulum den Protoconus umfaßt. Talonhöcker von denen des Trigons durch ein Tal getrennt. Unterkiefer. Der erste Incisivus ist der kleinste. Stift- zahn, etwa drehrund. Er steht neben dem dritten. Der zweite, der etwas größer ist und schwach spatelförmige Krone trägt, steht in der Mitte hinter den beiden andern. Der dritte ist der größte. Krone spatelförmig mit äußerer Nebenspitze. C stark gebogen und zugespitzt. Länge 7—8,5 mm, Breite 4, 2 6 mm, Höhe 11—15 mm. fehlt. einspitzig. Die Spitze fällt nach vorn außerordentlich steil ab, nach hinten schräg. Hinten innen die Anlage eines Talons. Zwei Wurzeln, von denen die vordere die kleinere ist. Länge 4—6 mm, Breite 3—4 mm, Höhe 2—3 mm. Ein sehr schwaches Basalcingulum läuft um den Zahn. P3 ein vergrößerter P2, doch fällt die Spitze nach vorn weniger steil, nach hinten weniger flach ab. Mit undeutlicher hinterer Nebenspitze. Basalcingulum stärker. Länge 5—6 mm, Breite 3—4 mm, Höhe 3—4 mm. P4 wicder vergrößerter P3. Abfall nach vorn noch weniger steil, nach hinten weniger flach. Meist mit schwachem hinterem Nebenhöcker. Basalcingulum noch stärker. Der. Zahn er- scheint im ganzen stärker zusammengedrückt, weil der Talon mehr nach hinten verlagert und kaum breiter als bei den andern beiden ist. Länge 7—9 mm, Breite 4—6 mm, Höhe 4—6 mm. MI Trigon stark. Die drei Höcker von gleichem Umfang und fast gleich hoch. Metaconid steht neben dem Protoconid. Dieses am höchsten. Nach hinten fällt es sehr steil (konkav) ab. Der konkave Bogen wird noch durch einen Ansatz ver- tieft, der von der Mitte der Höhe des Protoconids zum Außen- rand des Talonids läuft. Rund um das Trigonid läuft ein Basalcingulum, das sich außen am Talonid entlang fortsetzt. Dieses ziemlich lang, erreicht an Länge beinahe das Trigonid. Fast stets nur schneidend, d. h. der Außenrand, mit steilem Abfall-nach außen und schrägem nach innen, ist immer bedeutend höher. Bei der sumatrana-Gruppe und schwächer bei der maculicollis-Gruppe ist der Innenrand so hoch, daß ‚man noch von einem grubigen Talonid sprechen muß. Bei der lutra- und platensis-Gruppe ist der Innenrand nur ein schwaches Randcingulum. Bei einigen’ Arten der platensis-Gruppe (Pro- vocax und schwächer bei #latensis) ist der Außenrand kaum noch schneidend zu nennen. Er ist hier niedrig und breit. Außerdem ist das Basalcingulum hier neben dem Talonid außen sehr breit geworden. Bei Provocax nimmt es ungefähr ein Ei DD ee | in ee TEE I Te Die Unterfamilie der Lutrinae 3D Drittel der Talonidbreite ein. — Der Außenrand mit einer oder zwei Kerben. Zweiwurzlig. Manchmal (Platensis-Gruppe) mit neuerworbener kleiner Wurzel unter dem Protoconid. M2 sehr klein. Länge und Breite ungefähr gleich groß.‘ Manch- mal lassen sich undeutlich dieselben Höcker erkennen wie beim M1, gewöhnlich aber nicht. Einwurzlig. b) Milchgebiß. Oberkiefer. Id1—Id3 sind schwache Stiftzähnchen. Idi haarfein, Id2 etwas dicker, Id3 0,8—1 mm lang, 0,6—0,8 mm breit. Cd einfacher Stiftzahn, bei der sumatrana-, maculicollis- und manchmal auch bei der #latensis-Gruppe mit Andeutung einer hinteren Nebenspitze. Pdl fehlt. Pd2 sehr klein, einspitzig, doch innen mit basalen Cingulum, das manchmal hinten eine Nebenspitze entstehen läßt. Gewöhn- lich mit einer, doch manchmal (lutra-Gruppe) mit zwei Wurzeln. Pd3 viel stärker schneidend als der P4. Trigon sehr schmal, mit hohem, spitzem Paracon und — von ihm durch eine Kerbe getrennt — als Schneide entwickeltem Metacon. Parastyl verhältnismäßig groß. Der Talon liegt in der Mitte des Zahnes und nimmt höchstens 1, der Zahninnenseite ein. Durch das Randcingulum grubig, letzteres innen manchmal mit An- deutung einer Spitze. Pd4 ähnelt dem Pd3 im Aufbau, doch ist das Trigon so kurz, daß der Talon etwa ?/, seiner Innenseite einnimmt. Paracon und Metacon niedrig, letzterer länger; Parastyl sehr deutlich. Talon wieder grubig mit Randcingulum, in dessen Verlauf ein Protocon angedeutet ist. Unterkiefer. Tdaı1-Id3 dünne, hinfällige Stiftchen. Von innen nach außen an Größe zunehmend. Cd klein, mit Andeutung eines caudalen Nebenzackens. paı fehlt. Pd2 ebenfalls sehr klein. Einspitzig, Abfall nach vorn viel steiler als nach hinten. . Eine oder zwei Wurzeln. Pd3 hoch und scharfspitzig. Mit vorderer und hinterer Neben- spitze, letztere schwächer. Talonid grubig angedeutet. pd4 mit hohem Protoconid, niedrigerem Paraconid und schwachem Metaconid. Zwischen Para- und Metaconid eine Kerbe. Das Metaconid steht weiter zurück als beim M1. Der ganze Zahn hat dadurch Ähnlichkeit mit dem von Potamotherium, viel- leicht noch mehr mit dem von Nandinia. Abfall des Proto- conids nach hinten steil. Talonid schwach, sehr kurz, grubig; Außenrand höher als der Innenrand. 5* 9. Heft Hermann Pohle 36. B PR PR. SS "Mn STE ee a Se N Sun ze 22 6EoeezlesloielsitiseleoleTerierTr er se lveeerıl2s|gT JE Kb ne Er ER 97 CE ly5 69 Fer rTelvo ldLstraerer elor vay8 or reldelnTt ee ur ee gr|g vricees2n9lestgel— || || |e9 sr 0E|72 908 6T07 —- | — || 97 gr lee azls‘g ce log ar rer ngleriir gr re us lg Kos or so 9 Erg grFr Tr TE Fgi8g 8% 61 07 Ta 07 vrieeErgu9lachrTr or ogrTearzıcelerrr Greece Ti I erlerrer a ZU aa a A TE u LE le er Te leziso Te oz sel —|--ITrl0err Fr Error yezger—-I I \67 Tr se Telsa Test delsoluT ne lege reg gez rr sollt [or i7alor — Preetz Kerr | BirtTairrler ealgebiı wa... | ee viren etaler — —- rieTseer eye del gdral—- —-IrTelor er erwecsg.loerege|— | — 87 lselerıTr BeueTaCayeseerı m Le o+ verlor. 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Bestimmungstabellen für Arten und Unterarten. a) sumatrana-Gruppe. Intertemporalbreite unter 17 mm 2. Intertemporalbreite über 17 mm L. palaeindica Lyd. Schwanzlänge größer als die halbe Körperlänge. Nasenöffnung des Schädels fast kreisrund L. brunnea Pohle Schwanzlänge kleiner als die halbe Körperlänge. Nasenöffnung des Schädels höher als breit 2 Lippen, Unterkiefer und Vorderteil der Kehle hellgelb bis weißlichgelb. Der harte Gaumen reicht ca. 10 mm über die Molaren hinaus. Die Frontalia schicken keinen spitzen Fort- satz zwischen die Parietalia L. sumatrana Grav Lippen, Unterkiefer und Vorderteil der Kehle weißlich oder weiß. Der harte Gaumen reicht nur etwa 5 mm über die Molaren hinaus. Die Frontalia schicken einen spitzen Fort- satz zwischen die Parietalia . -L. louii Gthr. b) maeulicollis-Gruppe. Interorbitalbreite kleiner als die Intertemporalbreite d. Intertemporalbreite kleiner als die Interorbitalbreite | L. maculicollis Licht. a) Mundwinkel braun L. mac. subsp. kivuana Pohle Mundwinkel weiß b. b) Inguinalgegend gelbbraun, auf den Knien ein weißer Fleck von2—-3 cm Durchmesser. Interorbitalbreite unter 16 mm | L. maculicollis Licht. Inguinalregion mit weißen Flecken oder körperbraun. Knie ohne weißen Fleck. Interorbitalbreite über 18 mm L. mac. subspec. ntlotica Thos. Basallänge des Schädels unter 90 mm, Intertemporalbreite unter 15 mm. Halsflecke weiß. Kleine Form L. tenuis Pohle Basallänge des Schädels über 95 mm, Intertemporalbreite über 19 mm. Halsflecke gelblich, gelb oder orange. Große Form L. matschiei Cabrera ec) lutra-Gruppe. Die Wollhaare des Unterkiefers, der Kehle und der Hals- unterseite sind bis zu den Vorderbeinen ganz weiß oder gelblichweiß. Die Intertemporalbreite ist nur 1-2 mm kleiner als die Interorbitalbreite. Proc. postorb. schwach. Spitzenabstand nur 2—3 mm breiter als die Intertemporal- breite L. intermedia Pohle Die Wollhaare sind am Unterkiefer und an der Halsunter- seite nur an bestimmten, begrenzten Stellen ganz weiß, sonst mit braunen Spitzen versehen. Die Intertemporalbreite ist mindestens 5 mm kleiner als die Interorbitalbreite. Proc. postorb. stärker, Spitzenabstand mindestens 5 mm breiter als die Intertemporalbreite | L. lutra (L.) 9, Heft T. - Hermann Pohle: a) Wollhaare am Halse und Unterkiefer bis auf einzelne kleine Flecke, in denen sie ganz weiß sein können, mit brauner Spitze b. Wollhaare am Halse und Unterkiefer in einem mindestens handtellergroßen Fleck ganz weiß en b) Der Canalis caroticus tritt gewöhnlich erst im vorderen Viertel in die Bulla ein. (Genaue Bestimmung nur durch vergleichende Messung möglich.) L. I. subsp. whiteleyi Gray Der Canalis caroticus tritt in der Mitte der Bulla in sie ein L. lutra (L.) c) Grannenhaare des Rückens schmutzigweid L. Il. subsp. seistanica Birula Grannenhaare des Rückens braun oder braun mit weißen Spitzen d) Grannenhaare der Unterseite des Körpers braun, Hals- fleck aus einzelnen kleineren zusammengesetzt L. I. subspec. angustifrons Lat. Grannenhaare der Körperunterseite weiß, Halsfleck ein- heitlich = Zwischen dem weißen Teil der Lippenbehaarung und dem Nasenballen ein braunes Band von ca. 5 mm Breite. Mundwinkel :bräunlich behaart L. I. subspec. ceylonica Pohle Die schmutzigweiße Färbung der Oberlippe dehnt sich bis zum Nasenballen aus. Dieser manchmal von braunen Haaren eingefaßt f) Unterkiefer und größter Teil der Halsunterseite tragen ganz weiße Wollhaare L. I. subsp. nair F. Cuv. Unterkiefer und nur der vorderste Teil der Halsunter- seite, insgesamt in einem etwa handtellergroßen Fleck, tragen ganz weiße Wollhaare, die übrige Unterseite braune L. I. subsp. chinensis Gray (ge) u d) platensis-Gruppe. Nasenballen behaart oder mit senkrecht über den Ballen laufender Haarlinie cder mit von oben und unten her in den unbehaarten Teil eindringenden Fortsätzen des behaarten Teiles. Schädel sehr flach, Intertemporalränder fast parallel- P4 mit Talon, der fast die ganze Innenseite des Zahnes ein. nimmt L. enudris F. Cuv. a) Nasenballen bis auf eine schmale Einfassung der Nasen- löcher behaart. Haarband zwischen den Nasenlöchern 5 mm breit b. Nasenballen mit einem gleichmäßigen, schmalen me- dianen Haarstreifen über der Nasenscheidewand, höch- stens 2 mm breit L. e. mitis Thos. Die Unterfamilie der Lutrinae 39 Nasenballen unscharf. Von oben her senkt sich in der Mitte der behaarte Teil hinab und trifft manchmal mit einem entsprechenden, von unten her kommenden Fort- satz zusammen, so daß dann ein in der Mitte verjüngtes Band entsteht L. e. subsp. incarum Thos. b) Kontrast zwischen Ober- und Unterseite des Körpers gering. Mastoidbreite über 70 mm L. enudrisF. Cuv. Kontrast zwischen Ober- und Unterseite groß. Mastoid- breite unter 70 mm L. e. insularis F. Cuv. RL lg, ROLL TI N S s X 2 . m zumt Fig.3. Nasenballen von a. Lutra vulgaris (L.), b. ZLutra canadensis Schreb. (nach Coues [1877]), e.Lutra annectens Mayor (repanda), d. Lutra platensisW aterh. e. Lutra enudris subspec. mitis Thos., £ Lutra enudris F.Ouv. Der unbehaarte . Teil ist weiß, die Nasenl.öcher schräg schraffiert. 8. Nasenballen unbehaart, auch ohne in ihm eindringende Fort- sätze des behaarten Teiles 3. Interorbitalränder verlaufen fast parallel. Schädel sehr flach, Proc. mast. schwach. Nasenballen mit breitem, stumpfwink- ligem Vorsprung auf der Nasenoberseite L. canadensis Schreb. a) Unterseite der Schwimmhaut der Hinterbeine dicht be- haart b. Unterseite der Schwimmhaut der Hinterbeine spärlich behaart L. c. subsp. lataxina F. Cuv. Unterseite der Schwimmhaut der Hinterfüße fast nackt d. b) Ober- und Unterseite ungefähr gleichfarbig © Unterseite viel heller als die Oberseite L. c. subsp. sonora Bangs c) Schädel klein, Condylobasallänge unter 100 mm. Bullae klein, Postorbitalfortsätze lang und schlank L. c. subsp. degener Bangs Schädel groß, Condylobasallänge über 100 mm. Bullae - klein, Postorbitalfortsätze kürzer L. canadensis Schreb. d) Unter- und Oberseite des Körpers fast gleichfarbig L. c. subspec. vaga Bangs 9. Heft 40 Hermann Pohle: Bauch viel heller als der Rücken Z. c. subspec. pacifica Rhoads. Die Intertemporalränder konvergieren nach hinten. Schädel weniger flach. Proc. mast. stark. Nasenballen oben gerad- linig abgeschnitten oder mit spitzwinkligem medianen Vor- sprung auf der Nasenoberseite 9. 9. Die Intertemporalränder sind sehr kurz und verlaufen bogen- förmigim Drittelkreis. Schädel klein, Basallänge unter 90 mm. Intermaxillare mit Knick im Vorderrand. Nasenballen oben geradlinig abgesetzt. Kleine Form L. felına Mol. Die Intertemporalränder verlaufen geradlinig, Schädel immer über 95 mm. Große Formen 10. 10. Intermaxillare mit scharfem Knick im Vorderrand. Mı mit stark verbreitertem Außencingulum neben dem Talonid. Nasenballen mit spitzwinkligem Vorsprung in der Mitte der oberen Grenzlinie L. provocax Thos. Vorderrand des Intermaxillare ohne scharfen Knick. Cin- gulum des MI normal ; it: 11. Talon des P4 mit nach hinten vorragender Erweiterung, die ‘ den M berührt. Nasenballen oben geradlinig begrenzt | L. platensis W-aterh. Talon des P4 ohne die nach hinten vorragende Ausbuchtung, berührt nicht den M. Nasenballen mit medianem gewöhn- lich spitzwinkligem Vorsprung in der oberen Grenzlinie L. annectens Mayor 7. Die sumatrana-Gruppe. a) Diagnose. Das Fell ist auf der Unterseite sehr wenig heller als auf der Oberseite. Beide sind dunkelbraun. Ebenso ist der Hals fast ganz braun, nur der vorderste Teil seiner Unterseite und das Kinn sind weiß, gelblichweiß oder gelb. Der Nasenballen ist bis auf eine schmale Einfassung der Nasenlöcher behaart. Der Schädel fällt durch seine große Länge bei geringer Breite auf. Mastoidbreite ist geringer als die Länge des Hirnschädels. Die Proc. mast. treten im Umriß des von oben betrachteten Schädels wenig hervor. Der Hirnschädel ist schmal und von rechts nach links stark gewölbt. Die obere. Umrißlinie ist fast gerade. Der Spitzenabstand ist kleiner als die Nasenlänge. Die Proc. postorb. sind sehr schwach und treten wenig als Grenzen zwischen Orbital- und Temporaleinschnürung hervor. Die Inter- temporalbreite ist nur wenige Millimeter schmaler, sowohl als der Spitzenabstand, als auch als die Interorbitalbreite. Die Intertem- poralränder verlaufen fast geradlinig und schwach gegeneinander konvergierend. Die Intertemporaleinschnürung ist ziemlich lang. Infolgedessen ist die Gesichtslänge ungefähr gleich % der Hirn- länge. Nasalia auffallend klein. Bullae lang, stark angeschwollen. Der Canalis caroticus tritt in ihrer Mitte in sie ein und zwar mit einem gut ausgebildeten ovalen Loch. Die Unterfamilie der Lautrinae 41 Besonders auffallend ist die Kleinheit der Zähne. Der Talon des P4 nimmt weniger als ?2/, der Innenseite des Zahnes ein. Er erreicht neben dem Paracon seine größte Breite, (Parastyl bleibt auch hier frei) und fällt dann auch nach hinten verhältnismäßig plötzlich ab. Talon des MI kurz. Talonid des Mı schneidend, aber infolge des hohen Innenrandes grubig. Fig. 4. Tatra sumatrana Gray. Aufsicht des Schädels Nr. 30428 des . Z. M. von Telok Betong, Sumatra. %4 nat. Gr. Die den der Gruppe ist eine recht beschränkte. Aus der Literatur ist zwar wenig Genaues über diese Arten zu ent- nehmen, die bekannt gewordenen Fundorte weisen aber darauf hin, daß das Verbreitungsgebiet heute nur Malacca, Sumatra und Borneo umfaßt, während es früher einmal ganz Indien (?) war. Auffällig ist die große Ähnlichkeit des Schädels mit dem der maculicollis-Gruppe, deren Mitglieder wohl als direkte Abkömm- linge dieser Gruppe aufzufassen sind. e) [10.] j Lutra palaeindiea Falc. et Caut!l. Literatur. Falc. [1868]; Bose [1880]; Lydekker (1884). Synonymie. Die beiden Forscher Falconer und Cautley beabsichtigten, eine Fauna antiqua sivalensis herauszugeben. Beide starben aber, ohne daß das Werk herausgekommen wäre. Ein großer Teil der Tafeln war aber fertiggestellt und wurde 1868 mit den nachgelassenen Werken Falconers zusammen ver- öffentlicht. Hier finden wir auf Tafel 27, Fig. 6—8, einen Schädel mit Unterkiefer abgebildet und als Lutra palaeıindica bezeichnet, der in die sumatrana-Gruppe gehört. Auf Seite 552 finden wir auch etwas Ähnliches wie eine Beschreibung. [1880] hat dann Bose diesen Schädel genauer beschrieben und diese Beschreibung ist von Lydekker [1884] ergänzt worden. “ Nach Thomas ist der Schädel kaum von dem der nächst- folgenden Art zu unterscheiden. Trotzdem kann ich Trouessarts Anordnung (Palaeindica als Unterart von sumatrana) nicht an- nehmen. Die Gründe dafür sind folgende: Zunächst ergeben sich ‚aus den Beschreibungen wichtige Unterschiede zwischen beiden 9. Heft Hermann Pohle: 42 on odum c'9 | ger 8.901. T’2T a Zar er |8'9 |0'EI — leg |g'eT \oyragt | as] au | Tu | | ers |6TT 28 | 29 |gs Teer |o6 Fr ıE9 — ‚90T EL 109 |9, 60T | — 1. —. 7 u N A Wk nie Nik esse vor 89 | #9 er Bor lun ie |ve “Te FT os |99 28 legal, ı — | — ga Te FETtLlE- Bl. 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Der Schädel zeigt außerdem viel größere Ähnlichkeit mit intermedia Pohle als mit sumatrana Gray. Type. Nr. 37151/2 des Brit. Mus. aus den eigentlichen Siwalik-Hügeln. Schädel. Der Schädel ist im Verhältnis kürzer als bei der nächstfolgenden Art, doch ist die Hirnlänge auch hier größer als die Mastoidbreite. Breitendimensionen ziemlich ausgedehnt. Proc. postorb. nicht allzu schwach, ihr Spitzenabstand über 20 mm. Intertemporalbreite wenige Millimeter kleiner, doch auch bedeutend breiter als bei der folgenden Art. Intertemporalränder parallel und ziemlich lang. Die Palatallänge ist fast gleich der Mastoid- breite, also länger als bei sumatrana Gray. — Das Gebiß stimmt fast vollständig mit dem von. sumatrana überein. Die Zähne sind also ziemlich klein und kurz. Das Talonid des M1 ist leicht grubig, aber doch schneidend. Der Talon des P4 ist kurz, nur gleich der Hälfte der Trigonlänge. M1 kurz.’ Maße. Siehe Tabellen. Das Tier erreichte wohl die Größe von sumatrana. Fundorte. In den Siwalik-Hügeln. Lydekker [1884]. d) [11.] Lutra sumatrana Gray Literatur. Cantor [1846]; Gerrard [1862]; Gray [1865; 1869]; Anderson [1878]; Thomas [1889]. Synonym. Lutra barang Cantor, Gerrard. Synonymie. Raffles [1822] nannte von Sumatra zwei Ötterarten, die von den Eingeborenen ‚„Simung“ und ‚Barang- barang‘‘ genannt wurden, die er aber nur sehr ungenügend cha- rakterisierte. Nach diesen Angaben nannte Cantor [1846] eine Lutra barang, die eine Art der sumatrana-Gruppe darstellte. Dabei übersah er, daß eine L. barang, eine Angehörige der Untergattung Lutrogale, schon von F. Cuvier [1823] benannt worden war, daß also der von ihm gegebene Name präoccupiert war. Gray [1865] sah dies ein und nannte deshalb diese Art ZLutra sumatrana. Type. Im Brit. Museum von Malacca. Fell. Kastanienbraun, unten kaum heller; Oberlippe, Kinn und vorderer Teil der Kehle hellgelb. Der Pelz kurz; Unterwolle kurz, dicht, hellbraun. Beine und Schwanz. Oberseite der Hinterfüße dicht mit Haaren bedeckt, die untere Fläche “ist nackt. Krallen stark. Schwanz konisch, verhältnismäßig kurz; seine Länge beträgt weniger als die halbe Körperlänge. Schädel. Wie im allgemeinen für die Gruppe beschrieben. Ziemlich lang. Der mir vorliegende junge hat eine Condylobasal- länge von 110 mm. Jochbogen wenig ausladend. Der harte Gaumen reicht mehr als 10 mm über die Molaren hinaus. Bullae ziemlich 9. Heft 44 | Hermann Pohle: lang. Interorbitaleinschnürung lang. Proc. postorb. fast so stark wie bei palaeindica. Die Frontalia senden keinen spitzen Fort- satz zwischen die Parietalia. Nasenöffnung höher als breit. Maße. Das Tier ist etwas kleiner als Lutra lutra L. Siehe Tabellen. Kopf-Rumpf-Länge 70 cm; Schwanzlänge 35 cm (Fell von Telok Betong). Fundorte. | Malacca Gray (1865); Cantor [1846]. Selangor - Flower [1900]. Peninsula Siam. Gyldenstolpe [1919]. Sumatra j Gray [1865]. Telok Betong, Sumatra B.Z.M. Nr. 30 427/8. F.&S.d. Schlü- ter. Das Fell weicht dadurch ab, daß die Farbe auf dem hinteren Teil des Rückens mehr graubraun ist und daß die Unterwolle sehr hell, fast weiß ist. e) [12.] Lutra brunnea spec. nov. Literatur. Lyon [1908]. Synonymie. Lyon stellte zwei- Otterfelle aus Süd-Ost- Borneo zu der nächstfolgenden Art, von der sie sich aber durch manche Merkmale so stark unterschieden, daß ihm die Bestim- mung zweifelhaft erschien. Ein Fell des Berliner Mus. aus der Umgebung von Pontianak paßt nun sehr gut zu der von ihm ge- gebenen Beschreibung. Da es sich durch dieselben Merkmale von lovii Gthr. unterscheidet wie die von Lyon genannten Felle und da sich auch Differenzen in der Schädelform finden, so stehe ich nicht an, das Tier als neue Art zu beschreiben. Type. Fell und Schädel Nr. 30429/30 des B. Z. M. Sehr alt. Umgebung von Pontianak. Wahrscheinlich wurde das Tier einige Zeit in der Gefangenschaft gehalten. Fell. Die Farbe des Rückens ist ein sehr dunkles Braun, das auf der Unterseite heller wird. Das Weiß an der Kehle ist stark reduziert, fast ganz auf das Kinn beschränkt und selbst hier mit bräunlichem Schein. Oberlippe gelbbraun. Unterwolle sehr hell, fast weiß. Beine und Schwanz. Körperfarben, Behaarung der Füße wie bei sumatrana. Schwanz bedeutend länger als dort. Seine Länge ist größer als die des halben Körpers. Schädel. Die Type gehört einem voll ausgewachsenen Tier an. Die größte Länge des Schädels beträgt aber doch nur 104 mm; er ist also beträchtlich kürzer als der der vorhergehenden Art. Vielleicht ist aber dieser Unterschied auf die sich aus dem Aus- sehen des Schädels ergebende Tatsache zurückzuführen, daß das Tier längere Zeit in der Gefangenschaft gelebt hat. Die Inter- orbitaleinschnürung ist kürzer und schmaler als bei sumatrana Gray. Die Proc. postorb. sind fast ganz verschwunden. Die Nasenöffnung ist ungefähr kreisrund. Die Jochbogen laden breit wi Die Unterfamilie der Lutrinae 45 aus. Der harte Gaumen reicht etwa 10 mm über den Hinterrand der Molaren hinaus. Bullae lang. Maße. Kopf-Rumpf-Länge 78 cm; Schwanzlänge .47 cm (Type, Fell); Schädelmaße siehe Tabellen. Fundorte. Pontianak Lyon [1908]. Umgebung von Pontianak DB. Z. M. Nr. 30429/30. F. u. S. Peterson leg. Pulo Seporo Lyon [1908]. Sintang B. Z. M. Nr. 1465. S. Martens leg. 9 [13.] Lutra lovii Günther Literatur. Günther [1876]; Wellink [1905]; Lyon [1908]. Type. Brit. Mus., pull., von Borneo gegenüber von Labuan. Fell. Oben dunkelschokoladenbraun, in der Mitte auf dem Kopf fast schwarzbraun, unten heller braun. Lippen und Kinn bis über das Ende des Unterkiefers hinaus bräunlichweiß bis weiß, Wangen und Kehle braun. Die helle Färbung der Oberlippe dehnt sich fast bis zu den Nasenlöchern aus, wo sie in das Braun der Oberseite übergeht. An der Seite der Schnauze ist sie aber scharf von der braunen Färbung abgesetzt. Die Schnurrhaare aus dem braunen Teil sind sehr dunkel, die aus dem hellen Teil dagegen hell. Beine und Schwanz. Färbung wie auf dem Körper. Be- haarung der Füße wie bei sumatrana. Schwanz sehr kurz, kaum gleich der Hälfte der Körperlänge. Schädel. Langgestreckt wie der von sumatrana. Jochbogen wenig ausladend. Der harte Gaumen reicht nur etwa 5 mm über die Molaren hinaus. Bullae lang. Interorbitaleinschnürung ver- hältnismäßig kurz; Intertemporalränder konkav. Proc. postorb. stärker als bei den beiden vorhergehenden Arten, etwa wie bei balaeindica. Die Frontalia ragen mit einem spitzen Fortsatz zwischen die Parietalia. Nasenöffnung höher als breit. Maße. Körpergröße wie die der sumatrana. Schädelmaße siehe Tabellen. Fundorte. Barum Mouth Hose [1893]. Tutong river B. Z.M. Nr. 11283/4. F.u. S. Water- stradt-Rolle. Borneo gegenüber Labuan Günther [1876]. Marudo-Bay B. Z. M. Nr. 30431/2.. F. u. S. Pagel leg. Dieses Fell (pull./juv.) unter- scheidet sich durch etwas hellere Färbung. Palawan Everett [1893]. 8. Die maculicollis-Gruppe. a) Diagnose. Habitus. Der Name der Gruppe nennt schon ihr wichtigstes äußeres Merkmal. Der Hals ist weiß mit braunen Flecken, braun 9. Heft 46 Hermann Pohle: mit weißen Flecken oder ganz braun. Der übrige Körper ist dunkelschokoladenbraun mit ziemlich kurzen, glatt anliegenden Haaren. Der Nasenballen ist nackt, breiter als hoch; die Ohren sind halbkreisförmig. Die Füße sind mit starken Schwimmhäuten ausgerüstet, unterseits nackt mit vereinzelten Haaren. Schädel. Der Schädel fällt besonders durch die geringe Ent- wicklung aller Processus auf. Die Mastoidbreite ist kleiner als die Hirnlänge. Die Proc. mast. sind nur angedeutet und so ist die Mastoidbreite meist nur zwei, selten bis fünf Millimeter größer als die obere Schädelbreite, die auch nur um wenig breiter ist, als die untere. Im Umriß des Schädels treten die Proc. mast. Fig. 5. Lutra maculicollis subsp. kivuana Pohle. Type: Aufsicht des Schädels Nr. 30442 von Kissenji, D.-.O.-A. 34 nat. Gr. kaum hervor. Der Hirnschädel ist verhältnismäßig langgestreckt und schmal, doch nicht so lang wie bei der sumatrana-Gruppe. Die Hirnkapsel ist ziemlich hoch, gut gewölbt. Die obere Umriß- linie ist gebogen, an der Stelle des Proc. postorb. sogar vielfach geradezu geknickt. Der Spitzenabstand ist viel kleiner als die Nasenlänge, trotzdem die Schnauze ziemlich kurz ist. Es beruht dies darauf, daß die Proc. postorb. sehr kurz und stumpf, in man- chen Fällen kaum bemerkbar sind. Der Spitzenabstand ist daher nur 1—2 mm breiter als die Interorbitalbreite. Die Intertemporal- ränder sind langgestreckt und verlaufen fast parallel. Daher be- trägt die Gesichtslänge ungefähr °/, der Hirnlänge. Bullae mittel- mäßig. Der sehr große Canalis caroticus tritt am vorderen Ende in die Bulla ein, in manchen Fällen findet er sich überhaupt nicht, sondern nur eine Höhlung im Basisphenoid am vorderen Ende der Bullae mit einem zum Gehirn führenden Foramen für die Arteria carotis interna. Zähne. Die Zähne sind ziemlich klein und stehen denen der ST MASREINE. Gruppe am nächsten. Der Talon des P4 nimmt etwa —2/, der Zahninnenseite ein; Parastyl bleibt auch hier frei. el. Breite des Talons neben dem Päracon. Nach vorn plötz- licher, nach hinten allmählicher Abfall. MI fast genau wie bei nee Pre Zn j Ay 47 b. Maßtabellen. a) Schädelmaße. ' | i |Samm- | et Num- | Basal- | Lanichs | SE | Nasen- = | Be | taue schlecht, 2 | Ange "breite 52 | L. maculicollis| Katfernland |e.z..| alt | 1019 92,2| 15,4| 16,0 | 20,4| 15,3 > ı Südafrika | » |)». 180484 — | 14,6 16,5| 23,3 113,9? © E Bez. Mahenge ,, » 20646|100,4 117,3* 121,2* 125,8* 114,0* x: L. mac. kivuana Kissenji „ | t; 30442| 96,3 16,3 17,1 22,8 15,8 ie m $ yo ». 1305051 — | 17,6 | 18,5 | 21,4| 15,2 Hi B Neuwied,Ukerewe ,, pull. 130469 — ei LUD. 2 19:5 5 . Bukoba | , alt 130485] — | 17,4 | 19,7 | 20,8 | 16,6 E R Ntebbe » |.alt@ [30500| — | 18,0| 19,6 22,5| 15,6 = er Sesse Inseln de juv. /30501| 92,8 | 17,7 | 18,6 122,0? | 18,1 = im Zwischenseen- » | | S ” gebiet gekauft 5% alt 30518] — EERFR T rrb E or ® L. mac. nilotica |Malek südl. Bor. | Br.Mus. alt 6% 103,5 20,5 | : R: » „halt 2 ı 96,8| 18,5 £ L. mac. subspec. Bipindi B.Z.M. juv. Q 304951 85,8 14,9 16.9 19,8 16,9 = e n S alt 30493) 91,6| 14,0| 14,3 | 17,5 | 13,2 2 Yaunde „. | alt 2 130497| 92,3 | 16,3 | —** | 19,0 | 16,1 er Liberia ca alt 30528] 89,6 | 14,3 16,0 | 21,8 | 16,0 L. tenuis | Mohasi See | , „. 30503! 87,1 11,6 14,0| 17,8| 13,4 ® R 5 | ». 180508! 86,5 | 10,7 | 14,4 20,0 | 14,1 L. matschiei Bipindii | „1 4.180489 99,5 | 17,9| 18,8: 21,7| 21,7 e : | „ | pw. 30491! 80,2, 14,8! 18,5 | 18,5] 19,2 *) Mit verheilter Verletzung. **) Von Linguatuliden entstellt. | länge Intertemporal-| Schädelbreite Breite |Länge unten | oben | 12,0 | 46,0 | 50,1 14 | 48,7 10 | 46,7 10 | 47,3 6 au 11 | 49,6 Jane 11 | 51,7 — | 43,6 8 | 43,9 11 | 44,4 122| 45,0 10 | 45,8 10 | 42,0 10 | 412 16 | 50,6 5 | 23,7 51,3 48,9 49,7 53,3 — 48,1 46,8 49,9 52,0 48,6 48,8 46,? 44,2 53,5 51,2 | Mas- toid- bre.te 55,5) w r 53,5: 50,3 59,0 54,0 48,6 52,2 51,4 51,5 46,0 57,0 185 Hirn- länge länge Gesichts- 56,7] 45,3] 64 | 53 63 | 56 58 | 57 60|47 a 59 | 48 Bi Lan 58 | 43 58 | 43 59 | 45 3|4 5111 219 60152 56 | 39 | [07 =) ET Se) u ı an N ” 25 | Bis 5 ©. Vor= gBlin- - ei 35/253|22 | dere | tere 5 ST 8 R se a5 |& Basalbreite nn nn — 118,7 44,1 113,3 | 17,8 N REDE na OR 64,4 117,4 |48,6 113,8 |18,1 58,1 25,3.45,3 111,7 |19,2 61,0 120,2143,7 113,0 | — 63,3) — 45,8 132| — BG ge 58,9 22,5 144,3 12,3 | 20,0 — 199,1) — 11,2 119,0 69,0 63,0 53,1 20,3 /40,5 [11,0 | 18,8 55,8/20,7142,3 12,8 | 19,5 58,6 121,2 143,0 111,7|18,3 55,6 120,3 142,7 111,6 |19,0 Bar ga ee 52,0 |19,?/40,2 10,8] 17,8 68,6 Ei 49,0 12,0 19,6 50,5) — 39,0 10,0 |18,4 Heft 9. oma? > Vor name ee ae en ren en BE _ hr DE ER | | | | | | | . | h | „e | “ ii | u re I a Kane Bei Pet Wear ap a br Bag En ea DE et gr |ze|s, wrroe 0er Te | Tı 28 60T To | gr | 89 I Sa8| Tor |6'69 |6sroel x HN: 1 se ve ce ire |rıroız |eor la | 9 02 26 |8% | ge! de lo |2B 0 Te Isocog 4 2 " ve |ve ve lo ass loc ı 09 ea IT 66 Bu Fe | FeıTge es |Tag sogog “ “ | aag Iseyom | Smuag "T — 1 179 [63T ee | 6or | Fr 169 9 EIT Id | e Fjetre Er BguoE me | “ |, emearı ö er 07 89 ger Yiog yor | 0 ea | Zor its | gie | du |798|T8 „099 |L6roe oe) 9puneA r er 07 |< |- |iFoa jvor | 69 | 8 in vor ig | Fig 2 |a9a|2B 0'847 jesroe, ge | " BE “ e+ ve 09 der ve 2 leL 02 Br rule \era|sie E09 Ieerog|& Anl|mzu| Tpurdrg | »edsans sovur vr N Be | HOT | er | ml“ & n e EEE Pr | a DR DT = 5 ‚sat | Re | 9 ME | quagr |aosr pas oren| wonomu 'omur u gege v9 rer 968 Kor m. | 99 Hr | Er Fer Tor (Be ee ne e Be ee meta] NOEBI EOT BE BOT EE II RIE RR Anl | © | uposup-assag e: = 97 77 Le rer 26 E0or|P 09 02 |gor | |Fe Te |E98 26 |9°T9 00908 Se | 9qqa9N 5 5. 67/08 |F9 rege TI Fr er Fo IT | ar | 9 Tg | 76 | 2’89 Icurog me | egoyng Bi en Er ST NR 7 DE A ee ra Eee en 06 FIG 69F0€ nd | “ Jomerora’parmen * | CR LSITRFELIGTE LOL EN | 9 FL FT HB ve 8 root |0'T9 jeogoe| “ ko e Pr 7 !07 |T9 Sort wTe vor | 69 | 29 82 [vor 78 | 07 | 09 1085 For | 279 arroe © x twasstyp | vummany eu 7 = 69 Kranker vTT 02 | Ta e8 gIr v6 | TH | 09 288 ToT |2'29 (97902) © “ Jasusgem 'zag| , “ gF I27 68 IFTLIgoe ITIT | 89 | 89 FL yore 07 | FLO — Fe “ © | @yrgepns N ıF |dH 1% &:CL|7.08.10.17- [2 199 Tr 207 es 07 |T9 ‚F22|For |F09 I6TOT Me [wz'a| puepuiappeyy |Sıoatmmaeu "T ay1aag |oSurT|oyaag |oduer]| o3uer] ah a ap ayraag en Bun oyıaası | due] N. ayon | euer ae aaa [TU BuRT —— — 43; | 5 ER an 210pun Jg Jay NW IW eN.dd Se Fd ae Lan | PEN ET neaye a 77, | | IN | EL 3 | = ogewuyez (q Die Unterfamilie der Lutrinae - 49 der vorhergehenden Gruppe, vielleicht etwas länger. Ebenso der M1. Talonidschneidend, mitziemlichhohem Innenrand, dahergrubig. Die Verbreitung der Gruppe ist sehr einheitlich. Ganz Afrika südlich der Sahara, mit Ausnahme des Kaplandes, wird von Ihr bewohnt. Allerdings ist noch unbekannt, wie weit sie im Osten und Westen des Kontinents noch Norden geht. c) [14.] Lutra maeulicollis Licht. Literatur. Lichtenstein [1835[. Synonym. Lutra grayi Gerrard. [1862] Synonymie. Lutra grayı wurde von Gerrard [1862] ein Ötterschädel genannt, den das Brit. Mus. aus der Sammlung Verreaux erhalten hatte, und der aus Natal stammte. Nur da- durch, daß Gray (1865) den Namen synonym zu maculicollis setzte, wissen wir, um was für einen Otter es sich handelte. Eine Beschreibung ist nie erfolgt. (Das von Gray [l. c.] gegebene Citat muß falsch sein, da sich weder in dem citierten Bande, noch in einem der benachbarten Bände etwas über Z. grayı findet.) Der Name ist also ein nomen nudum. Type. Nr. 1019 des B. Z. M. F. & 5. Vom östl. Abhange des Bambusberges, Kaffernland. Fell. Nach der Originaldiagnose: ‚Das Fell ist über den ganzen Leib von tiefkastanienbrauner Färbung, die der des Nörzes am nächsten kommt. Das Borstenhaar ist von großer Gleich- mäßigkeit der Länge, Dichtigkeit, der Färbung und des Glanzes. Nur an der Bauchseite entbehrt es des letzteren, und die Färbung erscheint daher weniger gesättigt. Das Wollhaar ist ebenfalls überall gleich dicht und von grauer Farbe. Ober- und Unterlippe sind bis an den Mundwinkel weiß behaart; schmaler die Ober- lippe, die untere fast in der ganzen Breite des Kiefers. Zwischen dessen Ästen schiebt sich in den Kinnwinkel ein aus zwei ungleichen und unregelmäßigen Schenkeln bestehender Fleck von matt- brauner Farbe ein, ähnliche, nur kleinere Flecken stehen zerstreut auf der ganzen weißgefärbten Vorderseite des Halses, bis sie, gegen die Brust sich häufend und mehr zusammenfließend, die helle Grundfarbe ganz verdrängen. Die ganze Zeichnung ist un- symmetrisch, auch an beiden Exemplaren ungleich, an dem einen die rechte, an dem andern die linke Seite voller gefleckt. An beiden zeigt die Spitze des Unterkiefers einen fast kahlen, nur äußerst zart behaarten, halbkreisförmigen Fleck, der in seiner Breite den ganzen Raum der Vorderzähne und unteren Eckzähne einnimmt, und nach hinten von einem regelmäßigen Bogen be- grenzt wird. Die Ohren sind halbkreisförmig und von der inneren wie der äußeren Seite mit kurzen Haaren dicht bewachsen, deren Farbe am Rande um ein geringes heller erscheint als in der Mitte. Der äußere Gehörgang liegt wie eine schmale verschließbare Spalte in der Mitte einer ebenen Halbscheibe. Ein runder weißer Fleck . am Knie der Hinterfüße von 2—3 cm Durchmesser ist ohne Zweifel ein charakteristisches Merkmal. Inguinalgegend gelbbraun‘. Archiv für Naturgeschichte : 1919. A. 9. 4 9. Heft 50 _.... Hermann Pohle: » Beine. Mit starken Krallen bewehrt, die ca. 4 mm lang sind, nicht ‘sonderlich zugespitzt und an den Vorderfüßen von gelblich-weißer Färbung, an den hinteren etwas dunkler, schmutzi- ger sind. ? | Schädel. Mit den Charakteren der Gruppe. Breitenaus- dehnungen des Gesichtsschädels gering. Interorbitalbreite 14 bis 16 mm, wenig größer als die Intertemporalbreite. Intertemporal- ränder fast parallel. a niedrig, höchstens 19 mm. Zähne klein. - Maße. - Kopf-Rumpflänge der Type 65 cm; Schwanz- länge 32cm. Die Art ist etwas kleiner und schmächtiger als unser Otter. Schädelmaße siehe Tabellen. . „Fundorte. Bambusberg, Kaffernland B. Z. M. Nr. 1019. F. u. S. d. Krebs. Südafrika B.Z.M. Nr.30433/4 F.u.S. Holup leg. Natal. Ras Gerrard [1862]. Waterberg Distr. (Transv.) Sclater [1900]. Angola Sclater [1900]. £ Nyassaland. Sclhater [1900]. | Bez. Mahenge B.Z. M. Nr. 20646. S. Münzner leg. ? Umba-Ebene bei Nas, B.Z.M. Nr. 30435. F. Fr. Prince leg. (Ost-Usambara). | ?Mkalamo, Wembäre- Steppe B. Z. M. Nr. 30436/9. 4F. v. d. Marwitz leg. Hierzu folgende Unterarten: a. Lutra maculicollis subspec. kivuana subspec. nov. Type. Nr. 30441/2 des B. Z. M. Fell und Schädel von Kis- senji, Stegmann-Stein leg. Fell. Es zeigt in der Hauptsache dieselbe Färbung wie die Hauptart. Die weißen Flecke am Knie fehlen. Dafür findet sich auf dem Bauch vor den Hinterbeinen ein unregelmäßiger, weißer Fleck, in dessen Innern sich mehrere kleinere, braune Flecke be- finden. Ebenso am Hals. Unter den vielen Fellen vom Kivu-See finden sich manche, bei denen der Bauchfleck ganz fehlt und der Halsfleck bis auf drei bis vier kleine, weiße Flecke ebenfalls. Dazwischen finden sich alle Übergänge. Es ist daher anzunehmen, daß diese Fleckung sehr stark variiert. Lippen in der Mitte weiß eingefaßt, Mundwinkelränder aber braun. Schädel. Dem der maculicoilis ähnlich, unterscheidet. sich aber von ihm durch die sehr hohe Hinterhauptschuppe, die immer über 20 mm hoch ist. Ferner sind die Breitendimensionen des Gesichtsschädels größer. Interorbitalbreite 16—18 mm, Spitzen- abstand 17—20 mm. Die Proc. postorb. treten stärker hervor als bei der Hauptart. Interorbitalbreite größer als die Inter- temporalbreite. Zähne ungefähr wie bei der Hauptart. MaBe. Kopf-Rumpflänge 69 cm, Schwanzlänge 39: cm (Ty pe). Schädelmaße siehe Tabellen. A EEE Die Unterfamilie der Lutrinae 51 Fundorte. BT. Kissenji, Kivu-See : B. Z. M. Nr. 30441/2; 30504/5. 2F. u.2 S. Stegmann-Stein, Grauer les B. Z. M. Nr. 30529. Tier in Alkohol. Stegmann-Stein leg. Kivu-See B. Z. M. Nr. 30506; 30440; 30443- 30457.17 F.Herzog Adolf Fried- rich zu Meckl. leg. Kandt leg. Nordwestufer des Kivu-Sees B. Z.M. Nr. 30458/63. 6F. Gudo- vius leg. 4 Neuwied (Ukerewe) B. Z.M. Nr. 30464/9. 1F. u:1S. 4F. | Conradts leg. Muansa B.Z.M. Nr. 30470 u. 30471. 2F. Mar- tienssen leg. u. d. Zukowski. Bukoba ? | "B.Z.M. Nr. 30485. S. Gudoviusleg. Entebbe *B.,'2: MM Net. 30499/500. F.. u.; 5. f Neumann leg. Sesse-Inseln B. Z.M. Nr. 30501. S. Neuman.nleg. Im Zwischenseengebiet gekauft. B. Z.M. Nr. 30510/30527. 18F. Neumannu. Herzog Adolf Fried- @ | "erIee vor MeckE leg. ß. Lutra macusicollis subspec. nilotica Thomas Literatur. Neumann [1902]; Thomas [1911]. Synonym. Luftra concolor Neumann 1902. Synonymie. Der von Neumann [1902] beschriebene Otter Lutra concolor müßte neu benannt werden, da sein Name schon von Rafinesque für eine indische Art vergeben wurde. Nun hat aber Neumann als einzigen Unterschied seiner Art von ‚Lutra maculicollis angegeben, daß ihr die weißen Flecke am Hals und an der Unterseite fehlen. Dieser Unterschied genügt aber nach meinem Dafürhalten nicht zur Aufstellung einer Art. Zur Erläuterung meiner Ansicht sei folgendes angetührt. Im B. Z. M. befinden sich 25 Felle aus dem Kivu-See, der ja wohl kaum zwei Arten derselben Gruppe enthalten dürfte. Von diesen Tieren haben viele den großen Bauchfleck, manche einen kleinen und manche keinen. Entsprechendes gilt für den Umfang des Hals- fleckes, und wenn ich auch darunter kein Fell mit ganz brauner Kehle gefunden habe, so bilden doch solche mit nur-zwei bis vier ‚weißen Flecken von 2 qem Größe auf sonst ganz braunem Halse keine‘ Ausnahme. Die Variationsbreite für diese unregelmäßigen Flecke scheint also sehr groß zu sein und ich halte es deshalb nicht für ausgeschlossen, daß sie auch am Halse ganz fehlen können. Deshalb unterlasse ich die Neubenennung und rechne — zum. min- desten vorläufig — diese Stücke zur benachbarten Unterart. Type. Im Brit. Mus. von Malek, südl. von Bor, oberer Nil. 4 9. Kleit 32 Hermann. Pohle: Fell. Nach Thomas: Allgemeine Kökpestuhe wie gewöhn- lich, Lippen weiß gerandet, Kehle mit dichten weißen Flecken, ein paar weiße Stellen auch in der Inguinalregion. Schädel.. Entschieden größer als bei den anderen Arten. Besonders stark ist der Unterschied beim {, doch ist er auch beim 2 beträchtlich. Interorbitalbreite sehr groß, über 18 mm, ebenso Mastoid- und Jochbogenbreite größer als bei allen anderen Formen der Gruppe. Gehirnkapselhoch undgewölbt. Zähne ziemlich groß. Maße. Körpermaße unbekannt. Schädelmaße siehe Tabellen. Fundorte. Malek, südl. Bor. Thomas [1911]. Muger, Nebenfl. d. bl. Nils Neumann [1902]. Guder, Nebenfl. d. bl. Nils Neumann [1902]. Adis Abeba Neumann [1902]. Tigre Heuglin [1877]. Amahara Heuglin [1877]. Tsana-See Heuglin [1877]. Takkasseh Heuglin-Fitzinger [1866]. Bellagas-Tal Heuglin-Fitzinger [1866]. Blauer Nil Heuglin-Fitzinger [1866]. y. Lutra maculicollis subspec. Ich möchte hier einige Stücke nennen, deren Fundorte ent- weder interessant oder wichtig sind, über deren Zugehörigkeit zu einer Unterart ich aber keine Behauptung aufstellen möchte. Die Fundorte sind: Bipindi Zenker leg. B. Z. M. Nr. 30486/7; 30492/5. 3F.u.3S. Yaunde B. Z. M. Nr. 30496/7. F.u.S. Zenker leg. Buala B. Z. M. Nr. 17266. F. Naumann leg. Goldküste Greve [1895]. Liberia B. Z. M. Nr. 30528. S. Dohrn leg. Daß hier vier Stücke von Bipirdi genannt werden, während zwei andere von demselben Fundort zu matschiei gerechnet werden, ist nicht verwunderlich, da Zenker seine Stücke aus der Um- gebung von Bipindi, ziemlich weit nach Norden und nach Süden, erhalten hat. Die zu matschier zu rechnenden stammen aus dem Süden, die andern mehr aus dem Norden. d) [15.] Lutra matschiei Cabrera Literatur. Cabrera [1903]. Type. Museum Madrid. | Fell. Nach Cabrera. ‚Das Fell hat die Farbe von sehr dunklem Kaffee, fast schwarz, mit metallischen Reflexen. Die Haare des Körpers haben eine ganz gelbe Basis, die des Kopfes und Schwanzes eine weißliche, aber diese Farbe ist nur sichtbar, wenn man das Haar anhebt. Auf den Schwimmhäuten ist das Haar spärlicher und von einförmig brauner Farbe, welche sich auch auf den Lippen findet. Ein großer Fleck von sehr unregel- mäßiger Form und von gelber, leicht ins Orange spielender Fa:be j r kg 2 . h, 8 € je 3 Ka PrI EU ee Ten, ns a es N a a! gene: e) Die Unterfamilie der Lutrinae 53 dehnt sich auf der Unterseite des Halses von der Kehle bis zur Brust aus und in ihm zerstreut liegen einige kleine kaffeefarbene Flecke. Die Schnurrhaare sind braun. Die Nägel haben die Farbe des Hornes, etwas rötlich. Die nackte Fläche’ der Nase, deren oberer Rand schwach konkav ist, ist schwarz,‘ Der helle Halsfleck ist nur bei einem ?ull. des B. Z. M. gelb, bei einem alten Stück dagegen weißlich. Schädel. Cabrera sagt nur, daß die Interorbitalbreite seines Schädels viel breiter sei als bei der echten macnlicollis Licht. Dies kann ich auch an den mir vorliegenden Stücken feststellen. Noch viel breiter ist aber die Intertemporalbreite, deren Ränder von vorn nach hinten divergieren. Proc. postorb. sehr schwach. Proc. mast. etwas hervortretend. Hirnkapsel breiter als bei ma- culicollis Licht. Jochbogen sehr breit ausladend. Foramen infra- orbitale sehr breit, doppelt so breit als hoch. Unterrand des Unterkiefers unter dem Proc. coron. abgeflacht, und verbreitert. Zähne sehr groß (relativ). Maße. Nach Cabrera. Kopf-Rumpflänge 45 cm; Schwanz- länge 30 cm; Hinterfuß ohne Nägel 8 cm. Schädelmaße siehe Tabellen. Fundorte: Rio Muni, nördl. Gabun. Cabrera [1903]. Bipindi (siehe oben) BZ. WINE 304891: 2E: u. 28. | Zenker leg. e) [16.] Lutra tenuis spec. nov. Type. B. Z.M. Nr. 30502/3. Fell und Schädel aus dem Mo- hasi-See. Fell. Es unterscheidet sich durch die sehr dunkle Farbe, in der die hellen Flecke besonders hervortreten. Wangen und Kopfseiten heller braun. Lippen mit schmaler weißer Einfassung, die aber nicht bis in die Mundwinkel reicht. Diese sin@ vielmehr hellbraun. Unterkiefer dunkelbraun, ebenso die Halsunterseite. Letztere mit undeutlich abgegrenzten, weißen Flecken. Körper- unterseite wenig heller als die Oberseite. Auf dem Hinterschenkel einzelne kleine, weiße Flecke. Schädel. Dieser verdient besonders den Namen ,‚,‚der zarte‘. Er ist der kleinste der Gruppe und seine Wandungen sind, trotz- dem es sich um ausgewachsene Tiere handelt — keine Menagerie- tiere — noch überall durchscheinend. Schnauze schmal, ebenso die Interorbitalbreite (unter 12 mm). Die Intertemporalbreite ist größer, ihre Ränder laufen parallel oder konvergieren sehr schwach. Die Proc. postorb. sind als solche nicht entwickelt. Sie sind an- gedeutet durch den Knick, mit dem der Bogen der Interorbital- ränder in die fast gerade Linie der Intertemporalränder übergeht. For. infraorb. sehr breit, doppelt so breit, als lang. Proc. mast. kaum angedeutet. Jochbogen schmal. Hinterhauptschuppe ver- hältnismäßig hoch. Crista sagittalis nicht, Cıistae lambdoidalis 9. Heft 54 Hermann Pohle: schwach entwickelt. Zähne klein. Unterrand des Unterkiefers unter dem Proc. coron. nicht verbreitert. : Maße. Kopf-Rumpflänge 61 cm, Schwanzlänge 38 cm (Type), Schädelmaße siehe Tabellen. . Fundorte. Mohasi-Ssee B.Z.M.Nr. 30502/3; 30508/9. 2F. u. 25. Grauer leg. | Mulera-See B.Z.M. Nr. 30507. F. Herzog Ad. Friedrich leg. ? Bolero-See B..Z.M. Nr. 30498. F. Meyer leg; ! -- 9, Die lutra-Gruppe. a) Diagnose. -. Fell. Das Fell hat eine mehr oder minder dunkle, pre Farbe. Halsunterseite, Kehle, Kinn, Oberlippe sind grau, meist bis zur Höhe der Augen und Ohren. Dieser helle Teil ist aber vom dunklen nicht scharf abgesetzt, sondern beide gehen inein- ander über. Wirkliches Weiß kommt nur in einzelnen Flecken, die selten größere Ausdehnung annehmen, auf der Kopf- und Halsunterseite vor. Der graue Ton ist dadurch bedingt, daß die Wollhaare braune Spitzen haben, die durch die an diesen Stellen weißen Grannenhaare durchschimmern. An den weißen Stellen ist auch die Unterwolle ganz weiß. Die Fußsohlen sind Hnbehager oder tragen vereinzelte Haare. | Fig. 6. Lutra lutra (1.) Schädel, Oberseite, Nr. 23615 des B.Z.M. aus Deutschland. Nase. Der Nasenballen ist stets unbehaart. Die obere Grenz- linie ist schwach wellig mit einer Ausbuchtung des nackten Teiles in der Mitte. Entsprechend ist die untere Grenzlinie in’ der Mitte zu einem stumpfen Winkel nach unten ausgezogen. . Schädel. Die Mastoidbreite des ausgewachsenen Tieres ist größer als die Hirnlänge und auch größer als die Breite der Hirn- kapsel. Die Proc. mast. treten im Umriß des von oben angesehenen Schädels gewöhnlich stark hervor. Der Hirnschädel ist zwar stark a) Schädelmaße. b. Maßtabellen. Schädel- breite uayun azuerf Inter- temporal ayaagı sur] -U9SeEN puegsge , -u9zy1ds ayaaqley -1Q IOA9}U] azue] -Teset Alter Ge- schlecht mer Samm-| Num- lung Fundort Art Die Unterfamilie der Lutrinae 59 SMNOMHAHNSm SE, AO NAHEN S, OH SManN som Les russasunrn |u Iran | Smasacog SsHrannan 5 ARHHmmNnmärN TH rm arm rm "Maarrm = 8 N AASHHHSSOASAOTHAS ALEAN OD IH oo -TRBMIAT OT ER AHEHETOoHHaoa m HH4mHas4nzo nkmunsw | en Ei in Da KK Fa Fa FF Fa Fa Fa Fa Fa Fa Mm Or Mm mr mnmm oduel HEESSSHSAKT-SAONUHSALSE usa mesn . onmsomwmna -Jeyejed ÄANDESSUSHTEAZAOHN I\Ssuessaos. SONS csowm 5 EEE ERREICHTEN LE a EEE EEEurrreeern aoy er ar A mern AAIEHFAT RES OHAA -uaddnyas je 6) LS En Bu vu LE u a Nom lssoarHdina@ ul Kerärı Bir Eee) "IM awaanaaıza aaa ANHaaaaT _ Naamaacan oylarq SOTHMNOANHMAHTN , DA, HN. 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Der Spitzenabstand ist. kleiner als die Nasenlänge.DieshatseinenGrunddarin, daß erstens der Nasenteil des Schädels verhältnismäßig lang ist und zweitens darin, daß die Proc. postorb. zwar meist gut entwickelt, aber nicht be- sonders lang sind. Ihr Spitzenabstand ist daher auch nur um weniger als 6 mm größer als die lIaterorbitalbreite, meist sogar um weniger als 4 mm. Ihre Hinterrander fallen zu den Inter- temporalrändern allmählich ab. Letz- tere verlaufen mehr oder weniger ge- radlinig, von vorn nach hinten kon- vergierend. Der schmalste Punkt der Einschnürung liegt an der Stelle des Umkonickes zu den Rändern des Hirn- schädels. An dieser Stelle hat bei ausgewachsenen Tieren der Schädel immer eine Breite von weniger als 15 mm. Hirn- und Gesichtslänge sind fast gleichlang, bei alten Tieren ist die erste höchstens 5 mm länger als die zweite. Bullae mittelmäßig. Der Canalis caroticus tritt gewöhnlich in ihrer Mitte in sie ein, : nur selten im vorderen Viertel. Seine Eintrittsstelle ist ein wohlausgebildetes, ovales Foramen. Der P4 hat einen verhältnismäßig kleinen Talon, der weniger als ?/, der Innenfläche des Zahnes einnimmt und den hinteren Außenhöcker fast gänz- lich frei läßt. Das Parastyl ist dagegen zum großen Teil mit an den Talon an- geschlossen. Alle Zähne schneidend. Skelett. Es sind 14 Paar Rippen, also auch 14 Brust- und 6 Lenden- wirbel vorhanden. _ Verschiedenes. Wir finden bei dieser Gruppe zum ersten Mal einen schwachen Geschlechtsdimorphismus, der.sich darin ausdrückt, daß die Schä- del der Männchen größer und£ester als die der Weibchen sind. Etwas größere Zähne finden wir natürlich auch bei den. Männchen der anderen Gruppen. 9, IIeft 62 Hermann Pohle: Die Verbreitung der Gruppe ist ziemlich umfassend. Wir kennen sie aus Nordwest-Afrika, aus Europa, Asien, mit Ausnahme von Arabien (?). Auf den meisten Sunda-Inseln scheint sie zu fehlen. Nur auf Sumatra kommt eine Art vor, die aber ziemlich weit abseits steht. Maße. Kopf-Rumpflänge 60—100 cm, Schwanzlänge 30 — 67 cm, Basallänge des Schädels $ 105—117 mm; 2 95—105 mm, Mastoidbreite 60—70 mm, Jochbogenbreite 63—77 mm. e) + Lutra affinis Gervais Literatur. Gervais [1859]. - Synonymie. Die Art ist so ungenügend beschrieben, daß man sich kaum ein Bild davon machen kann. Ich gebe deshalb die Originaldiagnose wörtlich wieder. Eine Abbildung existiert nicht. nassiere inferieure a son talon un peu moins allonge. Fossile a Montpellier dans les sables marins de l’Epoque pliocene. Nous-avons recueilli tout recemment une machoire inferieure de cette espece; la dent carnassiere est la seule qui y soit con- servee. On y voit d’ailleürs les alveoles des autres molaires qu- sont au m&äme nombre que celles du Lutra lutra et ont une di=- position peu differente. La longueur totale des cirg molaires etait de 0,027 m. La carnassiere seule & 0,011 m.“ d) [17]. Lutra intermedia spec. rov. Es steht dieser Otter fast genau in der Mitte zwischen der lutra-Gruppe und der sumatrana-Gruppe. Deshalb habe ich ihm den Namen gegeben. Fell. Oberseite zwischen: zimtbraun und umber, Unter- seite bräunlichgrau; zwischen den Vorderfüßen heller werdend und am Hals in gräulichweiß übergehend. Ganze Oberlippe gelb- lichweiß. Vorderteil der Nasenoberseite gelblichbraun, ebenso über den Augen gelblichbraune Tupfen. Die Beine haben außen die Farbe der Körperseiten, innen die der Unterseite. Schwanz kurz, gefärbt wie der Körper. — Der Nasenballen ist nackt, unten sehr wenig ausgezogen, oben wie bei L. lufra (L.). — Beim jungen Tier ist die _Halsfarbe- mehr gelblich. Schädel. Er erinnert durch die sehr kleinen Proc. postorb. und die geringe Breitenausdehnung sehr an suwmatrana Gray, unterscheidet sich aber von ihr durch weit geringere Längenaus- dehnung. Die Mastoidbreite ist etwas größer als die Hirnlänge. Bulla kaum verlängert. Zähne sehr klein, fast kleiner als die von sumatrana, mit denen sie sonst Ähnlichkeit haben. Intertemporal- breite fast gleich der Interorbitalbreite, Spitzenabstand nur ganz wenig breiter als beide.’ Ty pe. Nr. 30530/31 des B. Z. M. von Sumatra Faber leg. Diagnose. ‚„Assez semblable & la Loutre ordinaire; le bord inferieur de sa mandibule est cependant plus rectiligne et sa car- arte FE u E57 me ee Bez Die Unterfamilie der Lutrinae 63 Maße. Kleiner als L. lutra und sumatrana. Kopf-Rumpf- länge 64 cm, Schwanzlänge 31 cm. Schädelmaße siehe Tabellen. Eumsorte, Sumatra. .B.’Z. M. Nr..’30530/81. F. u 8. Faber leg. Nr. 14272/3. F. u..S. d. Linnea. r 3 e) [18]. Lutra lutra (L.). Literatur. Linne [1758]; Erxleben [1777], Kerr a Ogilby [1834], Melchior (1834). Synonyme. Lutra vulgarıs Erxl. 1777. Lutra piscatoria Kerr 179. Lutra roensis Ogilby 1834. Lutra nudipes Melchior 1834. Lutra ferreo-jurassica Jäger 1839. Synonymie. Linne beschrieb seine Maustela lutra mit folgenden Worten: ,‚‚Mustela plantis palmatis, cauda corpora dimidio breviore. Habitat in Europae aquis dulcibus, fluviis stagnis, piscinis.‘“ — Erxleben schuf dann die Gattung Lutra, in die er die beiden Arten Lutra vulgaris (Fischotter) und Lutra lutrıs (Meerotter) stellte. Die Beschreibung zu Lutra vulgarıs ist die oben wiedergegebene Linnes, der Name soll also wohl nur den Artnamen lutra ersetzen, damit der Gleichklang von Gattungs- und Artnamen vermieden würde. Lutra vulgaris ist jedenfalls ‘vollkommen synonym zu Lutra Iutra (L.). Die Originalbeschreibung von Lutra piscatoria Kerr ist mir nicht zugänglich. Da aber Thomas [1889] den Namen ohne weiters als Synonym zu Lutra lutra (L.) stellt, so ist anzunehmen, daß Kerr auch hier, wie in vielen andern Fällen, nur einen neuen ig gibt für ein Tier, daß unter einem andern schon beschrie- en:.1st. Lutra roensis Ogilby wurde 1834 beschrieben. Es handelte sich um ein Fell von den Roe Hills, Newton, Nord-Irland. Es sollte sich unterscheiden durch dunkle, beinahe schwarze Färbung s wohl oben wie unten, durch geringere Ausdehnung des hellen Teiles am Halse, durch kleinere Ohren und durch die marine Lebensweise. Schon Gray [1865], dem das Originalfell vorlag, ‚ stellte roensis Ogilby als Synonym zu lutra {l.). Man kann daher wohl annehmen, daß es sich um einen Schwärzling handelte, auf den ja auch die Diagnose hindeutet. Immerhin wäre eine genaue Nachprüfung des irischen Ötters sehr erwünscht. Lutra nudipes Melchior dürfte wohl ein Fabelwesen sein. Melchior nannte sie neben dem gewöhnlichen Otter von Skan- dinavien und beschrieb sie (nach der Übersetzung von Nathusius 11836]) mit folgenden Worten: ‚15. Havodder (i. e. Seeotter) L - ? Sehr häufig an der Seeküste des nördlichen Norwegens, ohne Zweifel auch in Dänemark und Schweden; noch von keinem Naturforscher genau untersucht und daher ohne systematischen Namen. Da sie vermutlich nackte Vorderzehen habe, schlägt Melchior den Namen nudipes vor. Ohne allen Zweifel eine gute ). Heft 64 Hermann Pohle: Art. Unterscheidet sich von der gemeinen durch hellere Farbe, bedeutendere Stärke und ihren Aufenthalt auf Klippen und Felsen im offenen Meere. Die Jungen mäusegrau (nicht schwarzbraun).“ — Melchior hat die Tiere nur aus der Ferne gesehen, es dürften also wohl gemeine Ottern gewesen sein, über die ihm Fischer etwas erzählt haben. Nebenbei sind die mir vorliegenden Jungen von L. luira (L.) auch mäusegrau. Der Unterschied der helleren Haare ist nicht besonders schwer zu werten, da bei allen sehr alten Tieren die Haare heller werden. Ich halte deshalb die nu- dipes nicht für eine besondere Art und setze sie deshalb synonym zu L. iutra (L.). Jäger beschrieb seine ferreo-Jurassica mit folgenden Worten: „Dasselbe [Vorhandensein eines wenig Aussehens] gilt 5. von einem rechten unteren Eckzahn, welcher mit dem einer grossen Fischotter am meisten übereinstimmt, sowie 6. von dem dazu gehörigen linken äußeren Schneidezahn. In der Höhlung der etwas. abgerollten und geglätteten Wurzel des letzteren befinden sich einige kleine Bohnerzkörner. 7. 8. 9. 10. — Von diesen Überresten kommen vielleicht einige [darunter der Fischotter] mit den bekannten Arten überein, andere scheinen unter- gegangenen Arten anzugehören; alle mögen indes den Feinamen ferreo-jurassica führen.“ Die Stücke stammten von Salmen- dingen und Rußberghof, also wahrscheinlich (siehe Schlosser‘ 11902]) aus dem Pleistocän. — Wie aus dem Text ohne weiteres hervorgeht, hat Jäger gar nicht daran gedacht, eine neue Art zu beschreiben; er hat vielmehr nur diesen Tieren eine Fundorts- bezeichnung anhängen wollen. Er selbst hält ja die Form für identisch mit dem lebenden Otter. Deshalb stelle ich den Namen als Synonym zu L.lutra ‚L.) Eine ähnliche Ansicht scheint auch Schlosser [1902] gehabt zu haben; er erwähnt nämlich in dieser Arbeit über die Säuger des Bohnerzes diese Form nicht. Das von Trouessart gegebene Citat, das Meyer als Autor dieser Art angibt, ist falsch. Fell. Die Farbe des Rückens ist braun mit einem Schein ins Gelbe und Graue; auf der Unterseite wird sie etwas heller. Brust, Kehle, Unterkiefer, Wangen und Lippen sind weißlich- graubraun. Lippen graubraun. Auf dem Kinn und zwischen den Unterkieferästen unregelmäßige, manchmal undeutliche, manch- mal fehlende weiße Flecke. Ohrrand (sehr hell) weißlichbraun. Unterwolle silbergrau mit dunklen Spitzen. Ihre Farbe ist auf dem Rücken dunkler als auf der Unterseite. — Sehr alte Tiere scheinen eine hellere, fast weißliche Färbung anzunehmen. — Nach Heck-Hilzheimer [1915] kommen Farbenvariationen häufig vor. Desmarest erwähnt z. B. einen Otter aus der Um- gebung von Paris mit ganz weißem Halse. Beine und Schwanz. Die Beine haben außen die Fakhe der Körperoberseite, innen sind sie heller. Schwanz kaum halb- körperlang, körperfarben sowohl oben wie unten. Füße auf der Die Unterfamilie der Lutrinae 65 Unterseite nackt und zwar die Vorderfüße ganz, die Hinterfüße in ihren distalen zwei Dritteln. Fußballen fein gekörnelt. Nase. Nasenballen unbehaart. Oben in der Mitte ausge- buchtet, unten in der Mitte in einem stumpfen Winkel ausgezogen. Schädel. Mit den Charakteren der Gruppe. Canalis caro- ticus liegt in der Mitte der Bulla: Maße. Kopf-Rumpflänge 75—-85. cm, Schwanzlänge 40 — 45 cm. Schädelmaße siehe Tabellen. Fundorte: Europa mit Ausnahme des nördlich des Polar- kreises gelegenen Teiles von Rußland und des ? Balkans. Plei- stocän und Holocän. Siehe Cabrera [1912], Blasius [1857], Greve [1895], Kocyan [1887], Lataste [1885], Lydekker 1885], Nilsson [1847], Ogilby [1834]. Mir lagen außer den in den Tabellen genannten Schädeln von Europa ee Felle vor: Stettin. B. Z.M. Nr. A. 25. 08. F. d. Berl. Z. Gt. Oderbruch B. Z.M. Nr. 30568. F. Jablonsky |. Bränkfurt/Oder - = B.Z. M.' Nr; 21571; 21574. ::2F.. Ka- lisch leg / \ « Cunersdorf B. Z.:M. Nr. 1013. F. v. Itzenplitzleg. Perleberg B. Z.M. Nr. 1015. F. Schultz leg. Priegnitz B. Z.M. Nr. 1014. F. d. Kgl. Kunst- kammer. Gardelegen B. Z.M. Nr. 30547. F. d. Berl. Z. Gart. Rabensteinfeld i. M. B. Z.M. Nr. 30549. F. d. Biedermann Sabiner Berge, Italien B5 2 M:- NE T17507.- -F:.d:'Z001, Gärt.; Ferner ER folgende außereuropäischen Fundorte bek nnt: Beresowsk, Tobolsk. Blasius [1857]. In Sibirien bis in die Nähe des Polarkreises Blasius 11857]. Bezirk der Sojoten selten Baikal und Apfelgebirge selten ‚Argun vereinzelt . Amur Radde [1862]. Chingan RE | Udir und Golin gemein | Fehlt in den Gebirgen zwischen en u. Schilka Amurmündung Schrenk [1859]. Stanowoi-Geb. Bechtimkoje _ Jenissei = Middendorff [1858]. Sumarokowo Fehlt in der Chatanga Anady ae Birula 1912]. te Wladiwostok . B.L. H. Nr. 5732/34. 38. A. Dattan. Hagdusa, Sachalin B. Z. M. Nr. 16895. S. Borissow. Archiv für Naturgeschichte 1919, a9, 5 9. Heft 66 Hermann Pohle: In Hankau a B. 22 M. Nr. 30578. F. Kreyenberg. Dieses . Fell wurde von Matschie [1907] als Som- merfell zu seiner L. hanensis gestellt. Es zeigt aber mit dieser kaum Ähnlichkeit, . stimmt dagegen ganz mit L. lutra (L.) über- ein. Ich nehme daher an, daß es nicht aus der Umgebung von Hankau stammt, son- dern vom Norden Chinas auf dem Handels- wege dorthin gelangte. Es ist dies bei der Wertschätzung, die die Otterfelle in Ost- asien nach dem übereinstimmenden Berich- - ten verschiedener Reisenden erfahren, - durchaus keine URIIDERAE Annahme. Hierher folgende Unterarten: a. Lutira lutra subspec. angustifrons Ba Literatur. Lataste [1885; 1887]; Cabrera [1906]. Synonym. Lutra lutra splendida Cabrera 1906. Synonymie. Lataste beschrieb [1885] eine Lutra angusti- jrons von Algier. Ihre Hauptmerkmale waren: ‚Die Schädel sind sehr stark zwischen Stirn und Hirnkapsel eingeschnürt, ihre Um-. risse konvergieren an dieser Stelle sehr schnell nach hinten. Der Schwanz mißt ungefähr ?/, der Länge des Körpers (Kopf und Rumpf). Nach diesen Merkmalen schien es ihm, als ob der Otter von Italien, wie er von Bonaparte |1832/41] beschrieben wurde, auch zu dieser Art gehöre. Die ihm dann mitgeteilten Körper- maße italienischer Ottern waren aber derart, daß er zu der Frage kam: ‚‚L’Italie possederait-elle les deux formes?‘ 1887 hatte er sich dann auf Grund größeren Materials davon überzeugt, daß das erste Merkmal nur durch Altersunterschied bedingt, während der Schwanzunterschied nicht konstant sei. Die einzige Differenz zwischen dem ai!gerischen und dem europäischen Otter bestehe darin, daß der erstere unter der Kehle einen großen weißgelben Fleck besitze. ‚‚C’est une difference de bien peu d’importance, et rien ne prouve qu’elle soit constante.‘“ Infolgedessen zieht er seine Art wieder ein. Der Kehlunterschied ist aber wirklich con- stant und so müssen wir seinen Namen wenigstens für die Unter- art gelten lassen. [1906] benannte Cabrera ein Tier von Mogador L. Zutra sp’endida. Alle für diese Unterart angegebenen Merkmale passen auch auf die angustifrons Lataste. Cabrera selbst unterscheidet seine Form von jener wie folgt. Das von Bonaparte be- schriebene italienische ‚Stück war, wie die Ottern Europas über- haupt, dunkelbraun mit kürzerem Schwanz und aschfarbener Kehle und alle diese Merkmale unterscheiden es von dem ein- zigen Stück, das Cabrera vorlag. Diese Tiere Bonapartes sind aber nicht angustilrons Lataste, sondern Zutra (L.). Die wirkliche angustifrons hat, wie ein mir vorliegendes Stück von Constantine Die Unterfamilie der Lutrinae 47 beweist, keins der für den Italien-Otter angegebenen Merkmale, sondern gerade die, die Cabrera für seine Unterart angibt: helleres Braun auf der Oberseite, Unterseite von der Farbe des Milchkaffees, Hals weiß mit kleinen braunen Tupfen, längeren Schwanz. Die von Cabrera angegebenen Schädelunterschiede sind wieder entweder die Altersunterschiede, die schon Lataste angab, später verwarf, die aber bei diesen Tieren anscheinend be- sonders stark ausgebildet waren, oder sie sind individuelle Ab- weichungen, die sich bei den mir vorliegenden Stücken von Ma- rokko und Tanger nicht wiederfinden. Cabreras Unterart ist daher einzuziehen und ihr Name der angustifrons Lataste syn- onym zu setzen. Type. Schädel Nr. 2531 von Böne und aufgestelltes Tier von Calle, beide im Pariser Museum. Fell. Oberseite hellbraun (rehbraun b’ s zimtbraun), stark glänzend, Hals heller, Schwanz manchmal dunkler; Lippen, Kehle und Vorderhals rein weiß bis gelblichweiß, mit vereinzelten bräun- lichen Flecken, die sich u. U. zu einem größeren Fleck auf den Lippen vereinigen können. Die übrige Unterseite ist gewöhnlich heller als bei der europäischen Form, von der Farbe des Milch- kaffees (bei dem Mogador-, dem einen Tanger-, dem Marocco- und dem Constantine-Stück, dagegen ist sie bei dem anderen Tangerstück fast gleich der Oberseite). Vorn auf der Nase geht das Braun der Oberseite in das Weiß der Lippen über. In diesem Übergangsteil sitzen die weißen bis gelben Schnurrhaare. Unter- wolle an der Basis weißlichbraun, nach oben dunkler werdend bis intensiv kaffeefarben. ee Etwas länger als bei der Hauptart, bis beinahe gleich ?/, der Körperlänge. Gehe del. Der Schädel ist von dem der Hauptart En zu unterscheiden. Vielleicht etwas flacher als jener. Die Intertem- poraleinschnürung wird im Alter hier anscheinend noch enger als bei L. Iutra (L.). Maße. (Nach Lataste [1885]). Stück aus dem Fetzara-See. Kopf-Rumpflänge 59 cm, Eau LIEHEr 37 cm. Schädelmaße siehe Tabellen. -. Fundorte. Mogador Cabrera [1906]. | Marocco 270 RIO ES, dA. Schlüter. Tanger E72. Nr.:12180/1:30731/2. :2.F.u.2.S..,d. Schlüter u. Feury leg. Böne. Calle Fetzara-See Lataste [1885]. Constantine | Le Rummel Oued ElI-Kebir ‚Lataste |1887].. 58 9. Heft 68 Hermann Pohle: Oued Harrach. y- Se SATTEL se 23 ER Massafran j Fe BEL £ -T48E81.- Mir DEIMESE m Le-Sig, Oram: 1:7 PnaDarte ARE 2. Te Le Chelif _ = er > Constantine B. Z. M. Nr. 26693/98. F. u. S. 4S. Spatz leg. Hamma bei Constantine B. Z. M. Nr. 30589. S. Spatz leg. - Ouod Medjerda, Tunis B.Z.M. Nr. 30588.. S. Spatz leg. Erwähnen möchte ich hier noch, daß Desmarest ein Fell aus der Umgebung von Paris erwähnt, daß auch den weißen Kehlfleck hat. Es handelt sich aber hier um eine individuelle Abweichung, während bei den Nordafrikanern der Kehlfleck Rassenmerkmal ist. ß. Luira lutira subcpec. seistanica FERN SE Literatur. Birula [1912]. Type. Nr. 8363 des Museums in Petersburg aus dem Hilmend, Ostpersien. Fell. Nach Birula. ‚Oberseite des Kopfes, Rückens und Schwanzes viel heller als bei /wira (L.), graurotbraun. Wollhaare mit weißer Basis, Grannenhaar mit hellrötlichbraunen Spitzen, welche die bedeutend dunklere Oberfläche des Rückens bunt färben. . Die Unterseite des Körpers und Schwanzes ist von schmutzig- weißer Farbe mit rötlichbraunem Schein. Sie entsteht dadurch, daß die zahlreichen schmutzigweißen Grannenhaare das hellröt- lichbraune Wollhaar (mit gelblichweißer Basis) fast ganz bedecken. An der Kehle ist ein großer weißer Fleck, der mit gelblichweißem Wollhaar bestanden ist und der sich auch auf das Kinn erstreckt. Die Beine sind heller als der Rücken, gelblichrot-bräunlichgrau. Der Schwanz ist zweifarbig, oben gleich dem Rücken, graurot- braun, unten schmutzigweiß, außerdem wird er an der Spitze dunkler. Er ist sehr lang. Im umgebogenen Zustande erreicht er auf dem Fell ungefähr den Nacken.“ Birula glaubte, daß nur die Tiere von Seistan dieser Unter- art angehören. Die mir vorliegenden (erwachsenen) Felle aus Pa- lästina zeigen aber in der Fellfärbung soviel Ähnlichkeit mit der seistanica, daB ich sie auch zu dieser Unterart stellen möchte. Ein Unterschied besteht nur darin, daß zwar die Halsunterseite sehr hell weißlich ist, daß aber kein ausgesprochen weißer Fleck vorhanden ist. Der von Birula angeführte Unterschied in der Schwanzlänge ist bedeutungslos. Die Type der Unterart hat eine Kopf-Rumpflänge von 104 cm, eine Schwanzlänge von 66 cm. Entsprechend sind die von Birula mitgeteilten Maße eines Tieres aus dem Jordan: 87 und 53 cm. Nun ist aber 104:66 = 87:53,2,- d. h. die Schwanzlänge des Jordanfelles ist nur um 22 mm kürzer als man sie — proportionales Wachstum vorausgesetzt — nach der Type erwarten könnte. Nun wächst aber die Schwanzlänge schneller als die Körperlänge, es ist also ein spezifischer Unter- schied zwischen der Schwanzlänge des Jordan- und des Seistan- 0 RE tee un. ee a Die Unterfamilie der Lutrinae 69 Felles nicht vorhanden. Das mir vorliegende Fell von Tabgha hat genau dieselben Maße wie Birulas Jordantier. Die beiden Stücke von Jaffa und aus dem Chabur sind junge Tiere, bei denen die Grannenhaare noch nicht die hellen Spitzen haben. Maße. Nach Birula. Kopf-Rumpflänge 90 cm (Stück aus dem Hilmend), 104 cm (Stück aus dem Hilmend; Type), Schwanz- länge entsprechend 67 cm, 66 cm. Fundorte: Hilmend, Seistan, Ostpersien Birula [1912]. Neisar, Seistan, Ostpersien Birula [1912]. Argandab Murray [?]. Jordan Birula [1912]. Caesarea, Krokodilfluß B.Z.M. Nr. 30590. F. Schmitz leg. Nahr Rubin, südl. Jaffa B- 2. MENE: 051 Er 5. | ! Aharoni leg. Tabgha-Tiberias B: ZUM.-NE 25909105 °E. u. S. Schmitz leg. Tell Halaf, aus dem Chabur, Nebenfluß des Euphrat B. Z. M. Nr. 8053 /4.=E. u. 5:'v: Op- penheim leg. | y. Lutra lutra.subspec. naır F. Cuv. Literatur. F. Cuvier [1823], Gray [1837; 1865; 1869], Anderson [1878] (mit Schädelbild), a. 11888], Thomas [11889]. Synonyme. Lutra indica (Gray 1837, Lutra monticola Hodgson 1839, Barangia nepalensis Gray 1865. Synonymie Der Name nair F. Cuv. ist von vielen als Synonym zu L. lutra (L.) gestellt worden. Sicher weisen auch beide Formen große Ähnlichkeit auf und haben infolgedessen manchem Forscher Kopfzerbrechen verursacht. So sagt Blan- ford: Although I can find no constant characters, by which to distinguish the Indian Otter, L. naır, from the European Otter, L. lutra, 1 cannot help susspecting that they may be distinct. Er nennt dann verschiedene Merkmale der indischen Öttern, die beweisen, daß sein Erwarten wirklich richtig war, und daß man — wie es Sclater [1891] auch tut — die L. naır F. Cuv. als Unter- art von L. lutra (L.) auffassen muß. Zum Schluß aber sagt er: But on examining a considerable series, I find not one of these charakters constant, and the skulls, as well as the skins, appear to me in some cases indistinguishable. Dieser Befund dürfte seinen Grund darin haben, daß Blanfords Material nicht rein war. Ich halte es jedenfalls für richtiger, die Unterart aufrechtzuerhalten. Grays Iytra indica [1837] wurde von Anderson nach ge- nauem Vergleich der Originale für identisch mit L. nair F. Cuv. erklärt. Die in beiden Diagnosen bestehenden Unterschiede — Fur pale brown grizzled with white; pelage est d’un chatain fonc&; ' und Lower parts of body pale brownish white; le dessous du corps 9, Heft 70 Hermann Pohle: est d’un blanc roussätre —— sind entweder Altersunterschiede (die Haarspitzen werden im Alter weißlich) oder sie sind bedeutungs- los Dazu kommt, daß die Stücke Grays von Madras, die von Cuvier von Pondicherry stammen und daß man in so engem Ge- biet kaum zwei Unterarten erwarten kann. So stellte denn auch (ray selbst [1865] die L. nair F. Cuv. als Synonym zu seiner indica. Nair hat aber die Priorität. So schließe ich mich An- derson an und behandle ZL. indica Gray als Synonym zu L. nair F. Cuv. : Lutra monticola Hodgson wurde [1839] mit drei anderen Arten zusammen beschrieben, nämlich mit Zarayensis, indigitata und aurobrunnea. 1841 gab Eodgson dann an, daß er in Nepal insgesamt 6 Otterarten kennen gelernt habe, von denen drei (naır F. Cuv, leptonyx Horsf. und farayensıs Hodgs.) in den Ebenen am Fuße des Himalaya, die andern drei aber in den lower and central hilly region vorkämen. Wir wissen jetzt, daß in Indien überall drei Ottern nebeneinander vorkommen, von denen immer je eine den Untergattungen Lutra, Lutrogale und Amblonyx an- gehört. Wenn wir nun weiter wissen, daß naır der U. G. Luira, lebtonyx der G. Amblonyx angehört, so muß tarayensis zu Lutro- gale gestellt werden, und diese Tatsache ergibt sich auch aus der Beschreibung: ‚Der Unterschied der dunklen und lichten Töne ist sehr markiert und der Schwanz ist sehr niedergedrückt.“ (Wagner [1841]). Ich stelle deshalb diese Art zu Lutrogale. Wie ist nun die Verteilung der andern drei Arten? Indigitata ist zweifellos eine Amblonyx; monticola, von der besonders ge- sagt wird, daß die Farbe der Oberseite unbestimmt abgegrenzt sei, dürfte zu Lırtra gehören, also müßte aurobrunnea zu Lutrogale kommen. Damit stimmt auch sehr schön überein, daß im B. Z.M. ein Fell mit Schädel vorliegt — Fundort ‚„Hinterindien‘, also un- bestimmt — auf das die Hodgsonsche Beschreibung sehr gut paßt, und dessen Schädel die L .trogale anzeigt. — Vergleichen wir nun die recht dürftige Diagnose der monticola mit der der n.ır, so läßt sich kein wirklicher Unterschied finden. Zwar nennt Hodgson die Unterseite seines Tieres haargrau (hoary), während Cuvier von rötlichweiß und Gray von bräunlichweiß sprachen, aber wo sind da die Abgrenzungen ? Infolgedessen betrachte ich die monticola nur als Synonym zu nair F. Cuv., bin mir aber voll bewußt, daß eine genaue Nachprüfung genügenden Materials beweisen kann, daß in monticola «ine Lesondere Form vorliegt: Die hier angenommene Verteilung der Hodgsonschen Arten ist eine etwas andere als die englischen Forscher auf Grund der sogenannten Typen Hodgsons annehmen. Diese Typen sind aber sehr zweifelhaft. Sie wurden ohne Bezeichnung und in sehr schlech- tem Zustande dem Brit. Mus eingeliefert und dann erst hier be- stimmt. Dabei sind Falschbestimmungen sehr leicht möglich ge- wesen, sind doch Hodgsons Diagnosen sehr kurz und ungenau und gibt doch der Bestimmer selbst (Gray [1846]) an, daß die U A er et Die Unterfamilie der Lutrinae 7i Bestimmungen nicht absolut zuverlässig seien. Ferner Schreibt Gray [1865], daß zwei ganz verschiedene Arten unter dem Namen monticola eingetragen wurden. Die Originale beweisen daher nichts und deshalb sind die Ansichten der englischen Forscher grundlos: Als Barengia nepalensis Gray wurde [1865] ein junger, -un- vollständiger Schädel beschrieben, der sich durch die gering ent- wickelten Proc, postorb. von Zutra nair unterscheiden sollte Er stammte aus der Collection Hodgson und war dort als L. monti- cola bezeichnet. Anderson wies dann darauf hin, daß anscheinend die Proc. postorb. abgerieben seien. Thomas zeigte, daß es sich hier um einen jungen, in der Gefangenschaft gehaltenen Otter handelt, dessen Schädel durch das Gefangenleben verändert sei, und bei dem, wie ja bei allen jungen Tieren, die Proc. postorb. an sich klein seien. Dieses Merkmal bleibt bei gefangengehaltenen Tieren, wie eine Serie von Schädeln des B. Z. M. beweist, bis ins Alter erhalten, so daß diese Schädel dann ein sehr an die sama- trana-Gruppe erinnerndes Aussehen annehmen. Thomas stellt deshalb das Tier zu L. Zxtra (L.), zu der er ja auch naır F. Cuv. setzt. Richtiger ist also wohl, es zu nair F. Cuv. zu setzen. Jeden- falls ist der Name einzuziehen, weil der Schädel durch Krankheit deformiert ist, und weil die Diagnose so ungenügend ist, daß sie auf jeden jungen Otterschädel zutrifft. Vielfach (Horsfield [1851; 1855; 1856]; Gray [1846]) wurde auch »naır F. Cuv. synonym zu chinensis Gray gesetzt. Ich kann mich dieser Ansicht nach dem Material des B. Z. M. nicht anschließen und lasse deshalb chinensıs als besondere Unter- art bestehen. Type. Im Pariser Museum, Fell mit Schädel. Fell. Dunkelkastanienbraun in der Jugend, später mehr grau- braun mit weißlichen Haarspitzen. Seiten heller. Die Seiten des Kopfes und Halses, die Lippen, das Kinn, die Kehle und die Hals- unterseite sind von ziemlich reiner rötlichweißer Farbe. Schnauzen- ende rötlich. Über und unter dem Auge je ein hellerer rötlich- brauner Fleck. Körperunterseite rötlich- bis bräunlichweiß:. Schädel. Wie bei Zutra (L.). Etwas kleiner und schmaler als jener. Der obere Reißzahn und der Molar sind etwas breiter und länger. Der vorderste Punkt des P# ist weiter vom hinteren Rande des MI entfernt als vom Vorderrande des © (Anderson). P4 mit verhältnismäßig großem Talon, der ungefähr *, der In- nenseite des Zahnes einnimmt. Maße. Das Tier ist wohl etwas kleiner als L. 2ıtra (L.). Fundorte. Madras Elliot 11839] | Pondicherry Cuvier [1823]. Deccan Sykes Er Punyal bei Gilgit Sclater [1891]. Daym .bei Gilgit 9. Heft 72 Hermann Pohbhle: Gilgit 5000 ft. Rungbee, Darjeeling Sclater [1891]. Himalayas Tarai i Saul Forest or Plains at the base of the mountains Hodgson [1841]. Lower and central hilly region | | Baraipore südl. Calcutta Boitakhana bei Calcutta Calcutta Behala bei Calcutta h Sclater [1891]. Bengal Gibsagar, Assam Tenasserim Gerrard [1862]. Vorderindien B. Z. M. Nr. 1055. F. u. S. Walker leg. Indien B. Z. M. Nr. 1025. F. u. S. Prinz Waldemar leg. 6. Lutra lutra subspec. ceylonica subspec. nov. Literatur. Sclater [1891]. Synonymie. Schon Sclater machte darauf aufmerksam, daß der auf Ceylon lebende Otter eine besondere Subspecies sei. Dies wird auch durch ein Exemplar des B. Z. M. bezeugt, daß so starke Unterschiede gegenüber lutra (L.) aufweist, daß nur die Tatsache, daß der Schädel unvollständig ist, mich davon abhält, den ceylonischen Otter als besondere Art zu beschreiben. Type. Nr. 4559 des B. Z. M., F. u. S, von Nuwara Eliya, Ceylon. Fell. Oberseite dunkelbraun, Unterseite heller. Kehle, Hals- unterseite und Halsseiten bis zur Höhe der Ohren und Wangen grau. Mittlere Hälfte der Oberlippen, Kinn, ganzer Unterkiefer und vorderster medianer Teil der Kehle gelblichweiß. Mundwinkel und seitliche Hälfte der Oberlippen braun. Zwischen dem weißen Teil der Oberlippe und dem Nasenballen läuft ein ca. 5 mm breiter brauner Haarstreifen. Ohren ganz braun. Schwanz verhältnis- mäßig kurz, oben und unten gleichfarbig, körperfarben. Beine wie bei /utra (L.), außen beinahe dunkler als der UBER Körper, innen von der Farbe der Körperunterseite. Nase. Wie bei L. Zutra (L.), doch ist der ‚obere mediane Vorsprung schmaler, ausgeprägter. Schädel. Er fällt durch seine geringe Größe auf, di durch Verkleinerung seiner sämtlichen Teile entstanden ist. Breiten- ausdehnung gering. Proc. mast. schwach, ebenso die Proc. postorb. Die Intertemporaleinschnürung kurz und nicht sehr schmal, kaum schmaler als die Interorbitalbreite Zähne normal. Maße. B. Z. M. Nr. 4559 von Nuwara Fiyas ausgestopft, Kopt-Rumpflänge 60 cm; Schwanzlänge 33 cm. Schadelmae siehe Tabellen. TRETEN u Die Unterfamilie der Lutrinae 13 Fundorte. | Nuwara Eliya, Ceylon B.Z.M.Nr. 4559. F u. 5. Holdsworth. Neuralia, Ceylon Sclater [1891]. e. Lutra lutra subspec. chinensis Gray Literatur. Gray [1837; 1865]; Swinhoe [1861; 1864]; Matschie [1907]. | | Synonym. Lutra hanensis Matsch. 1907. Synonymie. Die Form wurde von Gray als Art geschaffen, dann aber von verschiedenen Forschern wieder eingezogen. Da sie aber wirklich geringe, constante Unterschiede zeigt, ist sie als Unterart anzuerkennen. Von der Lutra hanensis liegen mir die von Matschie in seiner Beschreibung erwähnten Originalstücke vor, nämlich die Felle von Hsinganfu, von Ningpo und von Hankau. Das erstere sollte hanensis, das zweite chinensis und das dritte ein Sommerfell von hanensis sein. Von dem letztgenannten Fell habe ich schon oben erwähnt, daß es anscheinend L[. lutra (L.) ist; sicher ist es kein Sommerfell von hanensis, denn einen solchen Unterschied zwischen Sommer- und Winterfell hat bisher niemand beobachtet. Was nun die Merkmale der beiden ersten Felle anbelangt, so habe ich keinen Unterschied in der Färbung entdecken können, anatomische Un- terschiede sind auch von Matschie nicht genannt worden. Der Rücken der beiden Tiere ist gleichfarbig; der von Ningpo ist zwar kaum merklich heller, diese Tatsache hat aber ihren Grund darin, daß sich dieses Fell (ausgestopft) seit ca. 40 Jahren im Museum befindet und daher etwas ausgeblichen ist. Auf der ganzen Unter- seite, vom Kinn bis zur Schwanzwurzel und am Kopf bis zur Höhe der Augen und Ohren sind die Grannenhaare weiß, bei beiden ’Fellen. Da aber die Unterwolle braune bis gelbbraune Spitzen hat, die zwischen den Grannenhaaren durchschimmern, so erscheint die Farbe der Unterseite braun mit sehr viel weiß überflogen. Eine Ausnahme .macht der Unterkiefer und der vor- derste Teil der Kehle, bei denen auch die Wolle weiß (Ningpo) oder rotgelblichweiß (Hsinganfu) ist. Diese Unterschiede sind aber bedeutungslos, was besonders durch fünf Felle von Chengtu be- wiesen wird, die Zwischenstufen zeigen, ebenso in der Färbung der Bauchwolle, die von gelb (daher ‚underparts of body etc. pale yellow‘ bei Gray) bis braun variiert. Die mehr gelbe Farbe ist — wie auch Stücke anderer Formen zeigen —- anscheinend ein Jugendmerkmal. Der. Schwanz ist oben und unten in der Spitzenhälfte wie die Oberseite gefärbt. Unten in der Wurzel- hälfte findet ein allmählicher Übergang von der Farbe der Körper- unterseite zu der der Oberseite statt, dergestalt, daß sich unter die weißen Grannenhaare immer mehr braune mischen. Bei dem Ningpo-Stück scheint sich dieser Übergang etwas schneller zu vollziehen als bei dem andern, die Chengtustücke zeigen aber wieder alle Übergänge. Was nun schließlich die Schwanzlänge 9, Heft 74 Hermann Pohle: betrifft, so gibt Matschie als besonderes Merkmal an, daß der Schwanz von hanensis nur halbkörperlang sei. Nun ist die Schwanzlänge, wie schon oben mehrere Male gezeigt, an sich recht variabel, hier muß sich aber Matschie vermessen haben, denn die Schwanzlänge beträgt mehr als 1, der Kopf-Rumpflänge (32 cm gegen 59 cm). Bei dem Ningpostück haben wir ziemlich dasselbe Verhältnis, nur ist dieses Tier ausgewachsen und hat daher an sich absolut und relativ längeren Schwanz. Einen Unter- schied zeigt allerdings das Hsinganfu-Fell: die Schnauzenspitze ist intensiv braungelb. Da aber Matschie dieses Merkmal nicht nennt, andererseits die Färbung sich auch auf das Leder dieser Stelle erstreckt, sich auch rechts und links verschieden weit aus- dehnt, so nehme ich an, daß diese Färbung erst nachträglich durch Farbe hervorgerufen wurde. — Aus dem Gesagten dürfte wohl zur Genüge hervorgehen, daß hanensis nur als Synonym zu chi- nensis aufzufassen ist. Fell. Oberseite rehbraun, Unterseite bis zu den Wangen und Ohren braun mit sehr viel weiß überflogen. Lippen, Kınn, Unter- kiefer und Vorderhals weiß. In manchen Fällen ist die Grund- farbe mehr gelblich (wohl nur bei den jüngeren Tieren). Maße. Ningpostück. Kopf-Rumpflänge 69 cm; Schwanz- länge 40 cm. Schädelmaße siehe Tabellen. Fundorte. ‚China‘ Gray [1837]. Amoy Swinhoe [1861|. Sawo, Formosa Swinhoe [1870]. Chengtu B. Z. M. Nr. 30603/7. 5 F. Weiß leg. Oberer Min bei Hsinching Hsien, China. B. Z. M. Nr. 30600/602. 3 S. Weiss leg. Ningpo B. Z. M. Nr. 5663. F. u. S. Fischerei- Verein leg. Hsinganfu, Prov. Shinsi B. Z. M. Nr. 30599. F. Filchner leg. Pingshiang B. Z. M: Nr.:-30595/8. FF sr 2 Kreyenberg leg. f. Lutra lutra subspec. whiteleyi Gray Literatur. Gray [1867; 1869]; Nehring [1887]; Thomas 1889]; Trouessart [1897]. Synonym. Lutra luira var. japonica Nehring 1887. Synonymie. Die Art wurde von Gray nach zwei jungen Tieren mit defekten Schädeln beschrieben als Lutronectes whiteleyı. Es ist wirklich nicht recht einzusehen, warum Gray die Auf- stellung der neuen Gattung für nötig hielt, sagt er doch selbst: „Like many other otters, they closely resemble the common Euro- pean otter“. Die Schädel sehen ganz wie junge Europäer aus und (Grays Charaktere sind Jugendmerkmale So zog denn auch Nehring,Gattung und Art wieder ein, meinte aber dabei: ‚Will man sehr difficil sein, so kann man zarte Differenzen in der Bil- u EL et TI Inh Pu zer Die I Die Unterfamilie der Lutrinae 75 dung des Schädels herausfinden, auf Grund derer sich allenfalls die Aufstellung einer Varietas japonica rechtfertigen läßt.“ Neh- rings Vorschlag ist nach den Nomenclaturregeln nicht annehm- bar, und so bleibt nichts weiter übrig, als die Unterart whiteleyı Gray zu nennen. — Der Ansicht von Thomas und Trouessart, welche den Namen ganz synonym zu lutra (L.) setzen, kann ich mich wegen der doch vorhandenen Unterschiede zwischen beiden Formen nicht anschließen. Fell. Oberseite braun, Unterseite graubraun. Kehle, Hals- unterseite und Seiten, Unterkiefer und Lippen grau. Auf der Oberlippe jederseits ein gelblicher Fleck. Die obere Grenzlinie des Nasenballens ist nicht so stark ausgebuchtet wie bei unserm Otter. Schädel. Fast ganz wie der des europäischen. Der Unter- schied zwischen Mastoid- und oberer Hirnschädelbreite ist hier geringer. Der Canalis caroticus liegt weit vorn, gewöhnlich im ersten Viertel der Bulla, manchmal direkt am Ende. Es kommt aber auch vor, daß er auf einer Seite vorn, auf der andern Seite in der Mitte der Bulla liegt. Die Ränder des Basioccipitale laufen von hinten nach vorn, zunächst parallel, dann aber verengen sie sich plötzlich. Der MI trägt einen als kleines Höckerchen ent- wickelten Hypoconus. Maße. Kopf-Rumpflänge 70—75 cm, Schwanzlänge 45 — 50 cm; Schädelmaße siehe Tabellen. Fundorte. Hakodate Gray [1867]; B. Z. M. Nr. 30609 u. 30613. F. u. S. . Hilgendort leg. | Yesso B. Z. M. Nr. 5941. F. u. S. d. Japan. Reg. Yedo (Tokio) B. Z. M. Nr. 30608; 30610/12; 30614/15. 3F. u. 35. Hilgendorf leg. Nr. 420. S. v. Martens leg. Yokohama B.Z.M. Nr. 30617. S. v. Martens leg., Nr. 30618. >. G.;Hensel Honto B. Z. M. Nr. 9540, 30619. F. u. S. d. Japan. Reg. ?,,Japan“ DB. Z. M. Nr. 30620/23; 30616. 55. Hilgendorf, Hensel, Dönitz leg. 10. Die platensis-Gruppe. a) Allgemeines. Diese Gruppe ist, obgleich sie sich äußerlich nur sehr wenig von der /utra-Gruppe unterscheidet, doch fest in sich geschlossen. Die Schädelmerkmale finden sich bei allen Formen in so deutlicher Ausbildung wieder, daß ein Zweifel an der Berechtigung zur Auf- stellung der Gruppe nicht möglich ist. Die Breite des Schädels an den Proc. mast. ist größer als die Hirnlänge und auch bedeutend größer als die Breite des Schä- dels über den Proc. mast. Infolgedessen treten letztere im Um- riß des von oben angesehenen Schädels mehr oder weniger stark 9. Heft 16 Hermann Pohle: hervor. Der Hirnschädel ist stark abgeflacht und verbreitert. Ebenso zeigt der Gesichtsschädel dieses Merkmal aller Lutrinen besonders scharf. Schon F. Cuvier [1823] hat auf die Eigentüm- lichkeit aufmerksam gemacht, daß die Fläche zwischen Proc. postorb., Oberkieferrändern und Enden der Nasalia fast quadra- tisch sei. Es ist nämlich der Spitzenabstand stets größer als die Nasenlänge, auch schon bei ganz jungen Tieren. Die Proc. postorb. sind hier am mächtigsten in der ganzen Reihe der Lutrinae. Ihr Spitzenabstand ist stets um mehr als 6 mm, meist sogar um mehr als 10 mm größer als die Interorbitalbreite: Zu den -Intertemporalrändern fallen die Proc. postorb. so plötzlich ab, daß die Randlinien beider in einer Geraden liegen. Die Inter- temporalränder selbst sind fast geradlinig und verlaufen mehr Fig.7. Lutra platensis Waterh. Oberseite des Schädel Nr. 4292 der B. L. H. von Mundo novo, Brasilien, Bischoff leg. oder weniger gegeneinander konvergierend. Die Intertemporal- einschnürung, beim erwachsenen Tier nie unter 15 mm breit, ist ziemlich lang und so kommt es, daß der Gesichtsschädel so lang ist, daß er die Länge des Hirnschädels fast erreicht, immer aber mindestens *. davon hat. Bullae verhältnismäßig kurz. Der Canalis caroticus tritt ungefähr in ihrer Mitte in sie ein und läßt hier ein wohlausgebildetes Loch entstehen. Zähne stark. Der P4 besitzt einen Talon, der fast die ganze Innenseite des Zahnes einnimmt. Er erreicht aber schon neben dem Paracon seine größte Breite und nimmt von dort aus nach hinten an Breite mehr oder weniger regelmäßig ab. Interessant ist die Eigentämlichkeit des Besitzes von 15 Rip- pen und entsprechend 15 Brust- und 5 Lendenwirbeln. Diese Tatsache wurde zuerst von Gerrard [1862] für felina und enudris, DE RER ALERLEEN ED WISS U Br Er” Die Unterfamilie der. Lutrinae 17 bei ihm chilensıs und brasiliensis, festgestellt. Die im B. Z. M. befindlichen Skelette von platensis zeigen dieselben. Zahlen. Es bleibt noch abzuwarten, ob auch canadensis, annectens und pro- vocax sich anschließen. Gr Die Merkmale der äußeren Erscheinung sind weniger durch- greifend. Die Verteilung von heller und dunkler Färbung auf dem Körper ist ungefähr ebenso wie bei der /wira-Gruppe. Der Nasen- ballen, der behaart oder unbehaart sein kann, ist nach unten nie zu einem stumpfen Winkel ausgezogen, sondern die Grenzlinie verläuft entweder gerade oder nach oben eingeknickt. ” Auch hier finden wir den schon von der /uira-Gruppe her bekannten Geschlechtsdimorphismus,: der aber hier bei manchen Arten viel ausgeprägter wird als dort. Er zeigt sich am klarsten -am Schädel. Die der Männchen sind viel größer und kräftiger als die der Weibchen. Überschreitet die Basallänge stets 100 mm beim erwachsenen Männchen (bis 115 mm), so erreicht die der weiblichen Schädel nur in Ausnahmefällen diese Zahl, bleibt viel- mehr meist unter 95 mm. Entsprechend sind die -Breitenausdeh- nungen beim 9 viel kleiner, wie ein Blick in die Maßtabellen lehrt. Es ergibt sich daher als selbstverständlich, daß die Proc. mast. beim männlichen Schädel stärker hervortreten, daß Interimportal- breite und Spitzenabstand beim 2 kleiner sind, daß die Joch- bogen beim 2 weniger stark ausladen. Eine Ausnahme macht die Intertemporalbreite, die bei beiden Geschlechtern gleich zu sein scheint. Da das mir zur Verfügung stehende Material an manchen Stellen recht erhebliche Lücken aufwies, so war ich manchmal ganz auf die Literatur angewiesen. Dies ist hier aber kein be- sonderer Nachteil, weil von diesen Tieren schon gute Bearbeitungen (Rhoads [1898]; Thomas [1908]) vorliegen. Sicher ist aber, daß noch lange nicht alles zusammengekommen ist, was uns über die amerikanischen Ottern zu wissen nottut. Der Name latensis-Gruppe wurde zuerst von Thomas [1908] benutzt, der darunter den größeren Teil der südamerikanischen Ottern zusammenfaßte. Ich habe hier noch die nordamerikanischen dazu genommen, weil sie mit den andern eng zusammengehören, ' „und — vor allem am Schädel: — keine wre Unterschiede von jenen zeigen. Die Gruppe umfaßt, soweit man bisher nen) kann, alle amerikanischen Arten und nur diese. Sie ist demnach über diesen ganzen Continent verbreitet. c) [19.] Lutra eanadensis Schreber Literatur. Schreber [1776/78]; Kerr (1792); Desmarest - (1803); Turton (1806); Desmarest [1817]; Schinz [1821]; Sabine (1823); Cuvier (1831); Wagner [1841]; Gray [1843]; Wyman [1847]; Audubon et Bachmann [1854]; Baird [1859]; °. Murray [1859]; Barnston (1863); Coues [1877]); Rhoads 9, Heit TEE (© ‚ \ | | N gTio8T | tmoaoorre) “ [8898 ; 2 je 088 092 PL 10°08 06H oe “2898 Fa a “ 2) 1702 | ROT 072 oTriezaidgrte) °“ [9898 | ame |CASCIV A(E)OISHY R OL 00.) .7 IT IC'TE 0.870638] & e |EoE « “ Bmooug, 1oq & a 069. a1 \0‘08 2°98.0°93, 9°STT 9 9maoäl 979 “Posaune sorprsr| worpioed. ‘> 0'624 9 | 08 16°08 G68,0°280°9TT°9| 2 Me | 0891 MEN ala bl H 02. 0°29 871088. 10. 98,0700. 0080| pe: © 7 ee e nen 12N 0.49.|° TS 28 00EFTE066 | & me | C66H | puejosog n | 0'T2 | GI. IT AST 0°88.0°74 8°90T | Pmaoälı Hp2q a epLIOpg “ooarm | wseA ‘0 "7 209 ae, TT OTE| Togg'Tzjo'goTalßmıe sl gegg = Y r OTL 029 SET 05 | 0'880°85 0707| 9 Me | LEGE 1.0 px ep | TOABO-UNON “store R 00% 0°89 GL — 0°88.0°L0T| "na 31 | 968€ E ÄOSIOP-MON UOJOINOIN 2 0°02 89. 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Lutra hudsonica Lac&pede, Desmarest 1803; Lutra mollis Gray = Lataxina mollis Gray 1843; Lutra americana Wyman 1847; Luira destruktor Barnston 1863. Synonymie. Wohl nur bei wenigen Tieren ist man so lange im Zweifel über den ihnen zukommenden Namen gewesen wie bei diesem Otter. Coues [1872] nannte ihn Lutra canadensis Turton, Thomas [1889] Lutra canadensis Kerr, Rhoads j1898] Lutra hudsonica ‚Lacepe&de‘, Desmarest und schließlich Allen [1898] Lutra canadensis Schreber. Lutra canadensis Schreber ist der älteste dieser Namen. Schreber gab nämlich in seinem Säugetierwerk [1776] eine Tafel heraus mit der Unterschrift: Mustela Lutra Lin. canadensis. Die zu dieser Tafel gehörende Beschreibung erschien erst 1777 oder 1778. In ihr wird der Name canadensis nicht erwähnt; da- gegen werden die nordamerikanischen Ottern unter L. lutra (L.) genannt und ihre Unterschiede gegen die europäischen hervor- gehoben. — Gegen die Benennung der Art als L. canadensis Schreber erhebt nun Rhoads [1898] foigende Einwände: 1. Sei der Name auf einer Tafel, ohne direkt zugehörende Beschreibung, gegeben. 2. Gehe nicht klar hervor, daß Schreber die Bezeichnung canadensis als Artnamen aufgefaßt habe. Es sei vielmehr anzunehmen, daß sie nur als Heimatsangabe anzusehen sei. 3. Beschreibe Schreber außer der Mustela lutra canadensis noch eine Mustela canadensis, einen echten Marder. Die Unhaltbarkeit des letzten Einwandes wies schon Allen [1898] nach durch den Hinweis auf die Tatsache, daß die Benennung des Marders auf einer später erschienen Tafel geschehen sei, daß also höchstens dieser Name ungültig sein könne Dazu kommt, daß die beiden Tiere heute nicht mehr in einer Gattung stehen, sondern sogar verschiedenen Unterfamilien angehören, und es ja nur verboten ist, in derselben Gattung gleiche Artnamen zu be- nutzen. Zu Einwand 1. ist zu sagen, daß es keine Nomenclatur- regel gibt, wonach auf Tafeln gegebene Namen ungültig sind, zu Einwand 2., daß man ebensowenig behaupten kann, daß ca- nadensis von Schreber nur als Heimatsangabe benutzt wurde, Archiv re ae G 9. Heft Hermann Pohle 82 Pan gsigg— |er— rerlszjtsisis |— | ||| — j0'6 jigg| md Ir \mwz'a Lot For 2 me |T-37-9-98| 'SUW ug weulmg stgluz '9 v7 | 0'F8 6 (0'271 0°08 = 097 | KERNE |peptuta, “uMogeoung| Stremsu ‘0 v v'gig‘#|0'2 [1’ETIB'EEIF'ST|0'8 92196 02186 HFIEZ|OTE | YSTI0'99, "Aa "al BR a N Egg, Berrzeig‘et2‘so'sg‘ono-prieTrisitg sag | gat|eizz, 9 Me | 0096 nz a weutmg 3 | o'FL|o‘eT aosarg wueng stıpnuo "7 | 10°8TI0°TI | Ss anf rer © eıStaR 1q eng 38 sumred »7 FT | vol ö EI \ TREE ER eNIOme "e "T 078 001921 00€ er gEIHT ee “ R gTE 06 |ETI L'68 ö A280 R : 5 0'28 2:6 081 ga a a a Bl 0‘7€ 00T ET 0°08 | 5 az a ee BOB Br engel Tr er |s268 0°Trla‘6 [#912'9 865 | 66 209 Anl | Tegr n'z'q eueurg “ Kor Hat 98 2 me | PL662T | EDS | eweueg 'eueg | epuedar "e "7 0ETIT’EE 0°21 068 ga9 2 ie ER vum], org 2 stieg | oreT 228 | g ne WIEN | wouegg] wog RR. BIER est gs — | =) > 18010.89 ad 7) Boost ze edjeserem — | |9° |0'9TIg' 28 | c‘oTio‘El 028 02.) 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Es dürfte sich deshalb — wie man auch sonst darüber denken mag — zum mindesten empfehlen, den Namen als nomen conservandum anzuerkennen, und dem- entsprechend den nordamerikanischen Otter Lutra canadensis Schreb. zu nennen. Nach Schreber wurde der Name Mustela Lutra canadensis zuerst von Kerr (1792) angewendet. Dieses Werk ist mir leider nicht zugänglich. Allen: [1895] hat aber nachgewiesen, daß der Name von Schreber übernommen wurde Ebenso machte es wohl Turton (1806) und dann später Schinz [1821] und Sa- bine (1823). Lutra huwdsonica Lacepe£de wurde (1803) von Desmarest beschrieben, der den Namen samt der Beschreibung aus einem Manuscript Lac&pedes entnahm Zwischen dieser Beschreibung und der Schrebers ist ein Unterschied nicht zu erkennen. Als Vaterland wird Canada angegeben, also das Land, in dem sich auch Schrebers Art finden sollte. Der Name hudsonica ist daher voll- kommen synonym zu canadensis Schreb. Die Beschreibung La- cepedes wurde dann in der zweiten Auflage (Desmarest [1817]) wiederholt und dann wohl von Cuvier übernommen. Lataxina mollis wurde (1843) von Gray geschaffen und dann von ihm selbst [1865] wieder eingezogen und als Synonym zu canadensis gestellte Audubon und Bachmann [1854] über- nahmen dann diesen Namen für eine Varietät von canadensis Schreb. Da aber der Name nach Gray selbst vollkommen synonym zu canadensis ist, so wurde er hier auf etwas anderes bezogen, als ursprünglich mit ihm bezeichnet war. Dieser Vor- gang verstößt aber gegen die Nomenclaturgesetze. Es ist immer L. mol'is Gray als Synonym zu canadensis Schreb. anzusehen, daneben aber kann für Audubon und Bachmanns Varietät ein neuer Name gegeben werden. Da aber diese beiden Autoren die Berechtigung dieser Varietät selbst in Zweifel ziehen, so dürfte es wohl besser sein, darauf zu verzichten. L:itra americana wurde ein Schädel von Wyman [1847] ge- nannt, den er der Boston Society demonstrierte. Als einzige Eigen- tümlichkeit wird von ihm genannt, daß der Unterkiefer so fest in den Gelenkgruben saß, daß er sich auch nach der Mazeration und Trennung der beiden Äste voneinander nicht herauslösen ließ. Dieser Name ist, da dergleichen bei sehr vielen Lutra-Arten vor- kommt, ein nomen nudum und kann nur als synonym zu cana- densıs weitergeführt werden. Die Unterfawili6 der Lutrinae 85 'Lutra destrı.ctor Barnston wurde (1863) aufgestellt für ein ‘ Tier aus Canada. Mir ist diese Arbeit nicht zugänglich, nach Grays’und Rhoads Untersuchungen ist aber der Name als Synonym zu canadensis Schreb. zu stellen. Die von Schreber gegebene Beschreibung paßte auf alle nordamerikanischen Ottern. Es hat sich aber später gezeigt, daß sich in Nordamerika verschiedene Subspecies befinden. Daher mußte die Beschreibung. erweitert und präzisiert werden. Dies geschah: zuerst durch Rhoads [1898], der Schrebers Namen auf die canadische Form, speziell die von Neu-Schottland,. bezog. Nach ihm lautet nunmehr die Diagnose, die ıch wörtlich, nur mit einigen Satzumstellungen wiedergebe. Fell. Nach zwei Stücken der Sammlung Bangs, Nr. 5638, jg. erw., &, von Annapolis, Neu-Schottland, 23. 11. 1896, und Nr. 4190, Q erw., von Upton, Maine, 25. 12. 95. ‚Oben dunkel seal-brown (Ridgeway) von der Nase bis zur Schwanzspitze, hinten am dunkelsten; unten von der Brust bis zum Schwanz zwischen broccoli-brown und vandyke-brown bei dem Neu-Schott- land-Stück; zwischen seal-brown und vandyke-brown bei dem Stück aus Maine Kopf und Hals sind unter der von der Nase über. das untere Ende des Ohres zur Basis der Vorderbeine laufen- den Linie hell isabellfarben, welche Farbe in der Gegend des Nackens bei dem Maine-Stück in Prout’s-brown, bei dem Neu- Schottland-Stück in wood-brown übergeht. Beine und Schwanz haben dieselbe Farbe wie die entsprechenden dunkleren Teile der Unter- und Oberseite. Ein Sommerfell von Neu-Braunschweig ist dunkel vandyke-brown, unten nur wenig heller als oben, und dunkler aıs die Winterfelle.‘ Beine und Schwanz. ‚Schwanz relativ kurz. Unterseite der Schwimmhäute der Hinterbeine und der Raum zwischen den vorderen und hinteren Schwielen der Vorderfüße sind dicht be- haart. Der Hinterfuß mit Klauen ist ungefähr 125 mm lang bei alten Tieren, doch ist diese Länge zu stark variabel, um diagnosti- schen Wert zu haben.“ Nase. Der unbehaarte Ballen erstreckt sich auch auf die Oberseite der Nase. Er bildet hier einen medianen, stumpfwink- ligen Fortsatz (siehe Fig. 3b) nach Coues [1877]. Er ist scharf von der behaarten Haut abgesetzt. Schädel. ‚Von mittlerer Größe. Zähne groß, longitudinal zusammengedrängt und schwach schräggestellt. Proc. postorb. kurz und stämmgg. Bullae groß, geschwollen, sich schroff vom Basioccipitale erhebend.‘‘ Die Intertemporalränder verlaufen fast oder ganz parallel. Die Proc. mast. treten im Umriß verhältnis- mäßig wenig hervor. Vordere Kante des Intermaxillare ohne scharfen Knick (siehe Fig. 17). Die obere Umrißlinie des Schädels verläuft von der Höhe des Unterkiefergelenks bis zum Vorder- ende geradlinig. 9. Hreit 86 Hermann Pohle: Maße. Kopf-Rumpflänge 66—80 cm, Schwanzlänge 39 — 46 cm. Schädelmaße siehe Tabellen. Rhoads bemerkt zu den Maßen, daß die Ottern der Art recht verschiedene Größe annehmen können. Er bringt diese Variabilität in Zusammenhang mit der Futtermenge, die den Tieren an den verschiedenen Wohnorten zur Verfügung steht. ‚On the other hand this difference lies wholly within the limitians of individual variation and in no sense affects the well defined cranial and other characters which. distinguish the races.‘“ Auch hier fällt die starke Variabilität der Schwanz- länge auf. Bei einem Stück von 80 cm Körperlänge beträgt die Schwanzlänge nur 39 cm, während sie bei einem andern von 71 cm Körperlänge 46 cm beträgt. Fundorte. Labrador, Okak Rhoads [1898]. > '? B.Z.M.Nr. 30625. B. L. H. Nr. 357/8, 2781, 3287. 55. Moeschler G. Y Grand river. Rhoads [1898]. Neu-Schottland, Annapolis. Rhoads [1898]. 3 Pr. Edward-Insel. Young [1900]. Neu-Braunschweig, Restigouche river. Rhoads [1898]. GrandManon. Copelandand Church [1906]. Maine, Bucksport 7 Upton Massachusetts Kingston 5 LE werke & Road Y Canton Missouri New York, Ogdensburg. Baird. [1859]. Ontario, Milton r Mount Forest North Bay am Nipissig-See Peninsula Harbor am Lake superior ss Nipigon £ Nipigon-See Keewatin, Norway House | Miller [1897]. y- Hill river hr Oxford House Cross Lake York Factory. Murr.[1859] Churchill river Preble [1902]. = bis 62° nördl. Breite J Athabasca, Brul& Rapid Britisch. Col., Fort Nelson Preble [1902]. = Fort Liard Re Vernon. Rhoads [1898]. Mackenzie, Fort Resolution Mc Farlan [1905]. Die Unterfamilie der Lutrinae 87 Maekenzie, Fort Simpson Fri Fort Rae 2 Lake Hordisty R Mac Tavist Bay Preble[1906] u Fort Good Hope. rare Pr Lockhart River 2 Fort Anderson. compar. few. er Lower Anderson. very sparingly. Mac Far- lan [1905]. Soweit der Wald reicht. Preble [1906]. Alasca, Tanana river. Rhoads [1898]. ? Nebrasca, Fort Kearney. Baird [1859]. ? Arkansas, Fort Wayne. Baird. [1859]. ? Tennessee, Reelfoot Lake. Rhoads [1897]. ? R Open Lake, Lauderdale Cty. Rhoads [1897]. ? Louisiana, Tallulah, Madison Cty. Balley [1905]. Zu dieser Art si d folgende Subspecies beschrieben : a. Lutra canadensis subspec. lataxına F. Cuvier Literatur. F. Cuvier [1823]; Rhoads [1898] mit Schädel- bild); Allen [1898]; Elliot [1901, 1905]; Miller [1912]; Cope [11897]. Synonym. Lutra rhoadsi Cope 1897. Synonymie. F. Cuvier beschrieb [1823] eine Lutra latax'na aus Süd-Carolina, die nach Rhoads nur eine Unterart von ZI. canadensis Schreb. darstellt. Bis dahin wurde der Name meist zu der genannten Art synonym gesetzt. Cope [1897] beschreibt die L. rhoadsi nach fossilen (dilu- vialen) Resten aus den Port Kennedy Bone Deposits, bestehend aus Teilen beider Unterkieferäste und einem Oberkiefermolaren. Der Unterkiefer ist durch eine beiderseitige Gebißunregelmäßig- keit ausgezeichnet, die Cope für ein Artenmerkmal hielt. Der Fundort liegt innerhalb des Verbreitungsgebietes von laltaxına F. Cuv. Es liegt daher — besonders auch wegen des geringen Alters des Fossils — ein Vergleich mit dieser Subspecies sehr nahe. Leider steht mir kein Material davon zur Verfügung. Ich stelle deshalb die Merkmale der L. rhoadsi Cope denen der L. canadensis Schreb. gegenüber. Lutra rhoadsi Cope Lutra canadensis Schreb. 1. Der Proc. coron. steht unter Bei canadensis ist gewöhnlich einem rechten Winkel zum der hintere Rand konvex und horizontalen Ast. SeinVor- daher das Ende spitz. Bei der- und Hinterrand sind einem vorliegenden Stück sind gerade und von gleicher aber beide Ränder gerade. Neigung gegen das stumpfe Ende. | 9. Heft 88 Hermana Pohle: Der Winkel!) liegt auf der Höhe der Basis des Reiß- zahnes. Die vordere Grenze der Fossa masseterica liegt un- | ter der Mitte des 2. 10. 14; 12. Die Innenfläche des Astes ist flach und nicht grubig, ausgenommen die Stelle di- rekt unter dem Winkel. Die For. ment. liegen unter der Mitte des ersten und unter der vorderen Wurzel des zweiten Prämolaren. Sowohl der äußere, wie der innere Rand des unteren Mahlzahnes sind erhoben. Der innere trägt eine nied- rige Spitze. Die Krone des M2 steht horizontal und nicht nach vorn geneigt. Beide Molaren haben ein äaußeres basales Cingulum. Das Metaconid des Reiß- zahnes ist gut ausgebildet. Die Grube des Reißzahn- talons hat die Form wie bei L. canadensis. Der äußere schneidende Rand ist vorn eingekerbt. Der untere Rand des Un- terkiefers ist beinahe gerade bis zum Winkel. Der vierte Prämolar?) steht fast quer zur Längsachse des Unterkiefers, der dritte schräg dazu. Bei einem Stück von caniadensis ebenso, sonst liegt er zwischen Basis und der Höhe der Hök- kerspitzen und einmal liegt er auf der Höhe der Höcker- spitzen. Ebenso. Ebenso. Sie liegen unter der Mitte bis ‘ unter dem Ende des ersten und unter der vorderen Wur- zel des zweiten Prämolaren. Siehe 12. Ebenso. Siehe 12. Ebenso. Ebenso. Ebenso. Der untere Rand des Unterkie- fers ist von unter dem P2 bis zum Winkel gerade. Diese Eigentümlichkeit ist kein Artenmerkmal. Wir finden dergleichen (Hilzheimer [1905]) bei allen möglichen !) Ich habe hier unter „Winkel“ die Ecke zwischen Unterkiefer und Proc. coron. verstanden und nicht den Proc. angularis, da ieh mir einen Unterkiefer mit geradem Unterrande bei dem der Proc. angul. auf der Höhe der Basis des Reißzahnes liegt, nicht vorstellen kann. °:) Trotzdem die Zahnzahl gleich der von Luira sein soll, spricht Cope immer vom ersten bis dritten Prämolaren. Da der erste aber fehlt, ist dafür zweiter bis vierter Prämolar zu setzen. Die Unterfamilie der Lutrinae 89 Tieren als Gebißunregelmä- Bigkeit. Der Reißzahn ist aus irgend einem Grunde — viel- leicht wurde der vordere Teil des Kiefers ungenügend er- nährt und seine Zähne kamen deshalb erst zu spät zur vollen Entwicklung — zu weit nach vorn gerutscht. Die Folge war, daß der M2 über unge- wöhnlich viel Platz verfügte, etwas weiter vom Winkel ab- rückte und daß er — da er nun nicht mehr auf dem schrä- gen Übergangsteil zum Win- kel stand — eine horizontal stehende Krone bekam. Eine weitere Folge war das Zu- sammenrücken der For. ment. wegen des zu kurz geratenen vorderen Teiles des Kiefers. Die Prämolaren hatten nun nicht genügend Platz zur re- gulären Aufstellung und so mußten sie sich — aneinander entlanggleitend (stehen sie doch auch gewöhnlich etwas schräg) — quer zur Kiefer- richtung stellen. Dies traf vor allen andern den vierten Prä- molaren, da er zuletzt von allen Zähnen durchbricht. Er drückte dann auch den drit- ten etwas aus seiner Stellung. Aus dieser Zusammenstellung geht hervor, daß die unter- scheidenden Merkmale entweder pathologisch sind oder aber in die Variationsbreite von L. canadensis fallen. Da der Schädel von L. canadensis subspec. lataxina F. Cuv. sich nur sehr wenig von dem von L. canadensis Schreb. unterscheiden soll, der Fund- ort (Pleistocän) in das Verbreitungsgebiet der lataxina F. Cuv. fällt, so glaube ich, die rhoadsi ohne Bedenken als Synonym zu lataxina setzen zu können. Type. Im Pariser Museum ? Fell. Nach der spezialisierten Diagnose Rhoads. Heller als canadensis. Oben dunkel vandyke-brown, Spitzen der Haare auf dem Kopf, Nacken und den Schultern wood-brown, nach hinten dunkler werdend (bei einem Stück der Sammlung Bangs von Liberty Hill, Connecticut, Nr. 4252, altes $, 19. 11. 1895). Ober- 9, Heft 90 Hermann Pohlie: seite der Füße und Beine dunkel bistre. Unterseite von der un- :eren Brust bis zum Schwanzende, zwischen Prout’s brown und broccoli-brown. Kopf, Hals und Brust, einschließlich Ohren, unterhalb der von der Nase über oberes Augenlid, oberes Ohr zur oberen Basis der Vorderbeine laufenden Linie sind gräulich wood-brown, am hellsten am Kopf, nach hinten in die Farbe der Unterseite übergehend. Die Stücke aus dem Gebiet südlich von Maryland — Winterfelle — sind etwas heller; manche sind oben Prout’s brown während das wood-brown der Unterseite des Kopfes und Halses ein helles graues buff wird.‘ Füße. ‚Unterseite der Schwimmhäute der Hinterbeine und der Raum zwischen den Ballen der Vorderfüße spärlich behaart. Hinterfuß mit Krallen ungefähr 12 cm lang,“ Schädel. ‚Verhältnismäßig klein, mit sehr großen Zähnen und schwachen Proc. postorb. Sonst wie L. canadensis Schreb.“ Maße. Die Unterart gehört zu den kleinsten der Art. Kopf- Rumpflänge 65—70 cm, Schwanzlänge 36—45 cm. Schädelmaße siehe Tabellen. Fundorte. Pleistocän. Port Kennedy, Cope [1897]. Pennsylvania, Clinton Cty. ;$ Monroe Cty. : New Jersey, Tuckerton Se TE 5 ’ Mickleton Hopatcong | Calvers Lake Rhoads [1897,). 2: € Greenwood Lake Maryland, Rhoads [18983]. Washington, D. €. Baird [1859]. North Carolina, Raleigh. Rhoads [1897]. South Carolina, Cuvier 1823]. Connecticut, Liberty Hill. Rhoads [1898]. ß. Lutra canadensis subspec. vaga Bangs Literatur. Bangs [1898] (mit Schädelbild); Rhoads [1:98] (mit Schädelbild); Allen [1898]; Elliot [1901, 1905]; Miller [1912]. Synonymie. Die Unterart wurde 1898 von Bangs beschrie- ben. Die hier wiedergegebene Diagnose wurde von Rhoads über- nommen, unter Einfügung von Teilen der Bangschen. Fell. Dunkel, aber weniger schwarz als canadensis Schreb,, dagegen dunkler und mehr ins rote spielend als bei letaxına F. Cuv. Brust und Bauch fast gleichfarbig mit dem Rücken. Die hellen Stellen des Kopfes und Halses erreichen kaum die Brust. Oben und unten ein schönes dunkles kastanienbraun. Die Haare der Unterseite, des Kopfes und der Kehle unter der von der Nasen- spitze zum und hinter das Ohr laufenden Linie haben vorn loh- Be a De Er 0 SSR 57.2” 877 PUEBe EEE ae ’ A N I N Die Unterfamilie der Lutrinae 91 bis isabellfarbige Spitzen, die an der Kehle umberfarbig werden. Die Unterwolle ist dunkler als das Grannenhaar, anstelle von heller bei lataıxına F. Cuv. Schwanz und Beine Schwanz ziemlich lang. Unterseite der Schwimmhäute fast nackt. Hinterfußlänge 11—13 cm. Nase. Wie bei canadensıis. Schädel. Groß. Oberer Umriß ziemlich stark gebogen, so daß die Fläche des Frontale weit über der Linie, welche die Basis der Nasalia mit der Höhe des Occiputs verbindet, ja sogar noch über dem Niveau der Proc. postorb. liegt. Die letzteren sind ver- hältnismäßig schwach. Die Intertemporaleinschnürung ist lang und schlank, länger und schmaler als bei canadensis Schreb. Die Mastoidbreite ist ziemlich gleich der Jochbogenbreite bei alten Schädeln, bei jüngeren ist die Mastoidbreite die größere. Die Proc. mast. sind sehr stark entwickelt und seitlich abgeflacht. Bulla wie bei canadensis und lataxına gut entwickelt, ange- schwollen und plötzlich aufsteigend. Zähne ziemlich klein, nicht längs zusammengedrückt. Maße. Kopf-Rumpflänge 70-80 cm; Schwanzlänge 40— 49 cm; Schädelmaße siehe Tabellen. Fundorte. Micco, Brevard Cty., Florida Citronella, Florida Bangs [1898]. Roseland, Brevard Cty., Florida Tarpon Springs, Florida Salt Run, St. John’s river } Rhoads [1898]. St. Simons Island. Baird [1859]. Pinetucky, Georgia an he Georgia } Bangs [1898]. Von den beiden letzten Stücken sagt Bangs, daß sie in jeder Hinsicht Mitteldinge zwischen L. canadensis und L. canadensis subspec. vaga seien, daß sie aber vaga etwas näher ständen. y. Lutra canadensis subspec. Pacifica Rhoads Literatur. Baird [1859]; Rhoads [1898] (mit Schädelbild) ; Allen [1898]; Elliot [1901, 1905, 1907]; Miller [1912]. Synonym. Lutra californica Baird 1859. Synonymie. [1837| beschrieb Gray einen Otter, der von Californien stammen sollte, als Lutra californica. Thomas wies an der Hand des Originalstückes nach, daß das Tier von Pata- gonien stamme und daß es nichts anderes als die schon längst bekannte L. felina Mol. sei. Baird hatte aber schon vorher ein Stück von Oregon, das sich von L. canadensis unterschied, und auf das die sehr mangelhafte Diagnose Grays paßte, als Lutra californica bestimmt. Da es nicht angängig ist, den einmal ver- gebenen Namen später auf eine andere Form zu beziehen, so benannte Rhoads den Otter von der Westküste Nordamerikas neu. .9, Heit 99 : Hermann Pohle: Type. Nr. 616 der Sammlung Rhoads, jg. erw. &, vom Fe Kichelos, Kittitas city, Washington, aus 8000 Fuß Höhe. Fell. Nach Rhoads Originalbeschreibung. Heller als. ca- nadensis, mit mehr braun in der Farbe, wodurch sie sich beinahe der lataxina nähert. Im Durchschnitt sind die Küstentiere, vom Puget Sund nordwärts, rötlich seal-brown, manchmal bei Tieren von der Küste Alaskas sehr dunkel. Unterseite von der Brust bis zum Schwanz viel heller, Mars-brown, als der Rücken, Ventral- region deutlich heller. Unterseite des Kopfes, Halses und der Vorderbrust sehr hell wood-brown, fast schmutzig-grau. Schwanz und Beine. Schwanz normal. Unterseiten der Füße und Hände fast ganz nackt. Nase. Ähnlich der von canadensis. Nach Baird. | Schädel. Der größte der nordamerikanischen Formen (siehe Tabellen). Zähne ziemlich schwach, weniger longitudinal zusam- mengedrängt als bei canadensis Schreb. Interorbitalbreite ver- hältnismäßig sehr breit, beinahe ?/, der Intertemporalbreite. Proc. postorb. lang und stämmig. Mastoid- und Jochbogenbreite wie bei canadensis. Bullae ziemlich stark abgeflacht. | Maße. Kopf-Rumpflänge 70—80 cm; ug 39 — 45 cm. Schädelmaße siehe Tabellen. Fundorte. Near Takoma, Washington |] Lake Kichelos, Washington Oregon Brit. Col. Suuras Alaska, coast ? Kodiak-Insel Mission Querequina-Inseln ) Cascade mountains, 44° nördl. Breite, 160 miles vom Columbia. Baird [1859]. Kenai-Halbinsel, Alaska Elliot [1907]. Fort Klamath, Oregon. Mearns [1891]. Sacramento River, California Merriam [1899]. Mc Cloud River, California. Merriam [1899]. Rhoads [1898]. 6. Lutra canadensis subspec. Periclyzomae Elliot Literatur. Elliot [1905, 1907]; Miller [1912]. Synonymie. Elliot hat diese Form [1905] als Art Lutra bericlyzomae beschrieben Die Beschreibung zeigt aber keine größeren Unterschiede von der L. canadensis als etwa L. c. vaga oder L. c. pacifica aufweisen. Die Aufstellung der Form als Art erscheint mir daher nicht genügend begründet und infolgedessen reduziere ich sie zu einer Unterart. — Die von Ellipt gegebenen Maße der allein bekannten Schädel liegen vollkommen innerhalb der Variationsbreite der L. c. Dacifica Rhoads. Ich halte es Die Unterfamilie der Lutrinae 95 deshalb nicht für ausgeschlossen, daß es sich hier einfach um große Stücke dieser Unterart handelt. Type. Nr. 461 des Field Columbian Museums, Chicago, von Gawi, Westküste der More by-Insel, Queen Charlotte-Inseln, Brit. Col. Schädel. Nach der Originalbeschreibung: Groß; Inter- temporalregion lang und schlank, auf ihrer ganzen Länge stark eingeschnürt; bei jungen Tieren ist diese Einschnürung nicht so auffällig. Schnauze kurz und sehr breit. Proc. postorb. stark verlängert; Schädelkapsel ohne Cristae, gerundet und hinten am breitesten; Bulla klein und flach, kaum über das Niveau des Basioccipitale emporragend. Fossa pterygoidea auf ihrer ganzen Länge breit, aber bis zur Spitze der Proc. pteryg. allmählich breiter werdend. Obere Molaren sehr groß, die Höcker auf der Außenseite sehr hoch und scharf. MI viereckig, die Innenlänge leicht breiter. Verglichen mit L. c. pacifica fällt die ungewöhnlich stark verlängerte Intertemporaleinschnürung auf, ferner die Kleinheit und Flachheit der Bullae, ferner das breite, schwere Rostrum und die großen, hochspitzigen Molaren. Die Proc. postorb. ragen wie Hörner nach außen und hinten hervor. Maße. Siehe Tabellen. Fundort. Siehe Type. Elliot lagen drei Schädel von dem- selben Fundort vor. &. Lutra canadensıs subspec. sonora Rhoads Literatur. Mearns [1591]; Rhoads [1898]; Elliot [1901 (mit Schädelbild), 1904, 1905]. | Synonymie. Mearns beschiieb den Otter von Arizona, ohne ihn zu benennen. Dies geschah erst durch Rhoads, der Mearns Diagnose übernahm, die Tiere selbst aber nicht sah. Später bildete dann Elliot den Schädel einer sonora ab. - Type. Nr. 3712/309 des American Museum of Natural History von Montezuma Well, Beaver Creek, Yavapai Cty., Arizona. 1 Fell. Nach Mearns. Farbe oben dunkelbraun, ohne roten Schein; sie geht nach unten allmählich in ein helles graubrann über, das am hellsten, beinahe weißlich, an den Seiten des Kopfes und Halses bis zu den Vorderbeinen ist. Die Beine und der Schwanz zeigen in der Farbe keinen scharfen Gegensatz zu den entsprechen- den Stellen des Rumpfes, sind aber etwas dunkler. Die Grannen- haare der helleren Teile des Felles haben gelblichgraue Spitzen, während auf dem Kopf und auf der Halsoberseite die Haarspitzen gelblichbraun sind, wodurch dieser Teil des Rückens ein helleres Aussehen gewinnt. Beine. Die Unterseite der Vorder- und Hinterfüße ist zwi- schen den Ballen behaart, un wie bei der L. canad. Nase. Wie bei canadensis (?), Nasenballen bedeutend breiter als hoch, nicht geteilt durch einen Haarstreifen. 9; Heft 04 Hermann Pohle: Schädel. Groß, fast die größten alaskischen Schädel er- reichend. Von jenen dadurch verschieden, daß sie weniger massiv, und breiter sind, mit plötzlicher gerundetem Jochbogen und mit einer mehr konvexen oder stärker angeschwollenen Hirnkapsel. Die Schädel unterscheiden sich von allen andern durch die schlan- ken, zugespitzten Proc. postorb. und durch die große Höhe des Unterkiefers, sowohl gemessen vom Proc. angul. zum Proc. artic. als auch vom unteren Rande bis zur Höhe des Proc. coron. Obere Umrißlinie des Schädels gerade, Bullae flach, oberer Molar vier- eckig. | Maße. Sehr groß. Kopf-Rumpflänge der Type 83 cm; Schwanz- länge 47 cm. Keine Schädelmaße. Fundorte. Montezuma Well; Beaver Creek, Yavapai Cty, Arizona. Mearns 11891). Verde River, Arizona. Mearns [1891]. Ö Lutra canadensis sub-pec. degener Bangs Literatur. Bangs [1898]; Rhoads [1898]; Allen [1898]; Elliot [1901, 1905]; Miller [1912). Synonymie. Die Form wurde als Art beschrieben. Ihre: geringen Unterschiede von L. canad. Schreb. reichen nach meinem Dafürhalten aber nur für die Aufstellung einer Unterart aus. Type. Nr. 6965 der Sammlung Bangs, jg. erw. d, von St. Georg Bay, Neufundland. Fell. Tief glänzend braun bis schwarz sowohl auf der Ober- wie der Unterseite. Nur die Wangen, Oberlippe, Kinn und Hals- unterseite heller braun; diese hellere Färbung geht auf der Brust in die dunkle Farbe der Unterseite über. Die Unterwolle ist am Grunde hellgraubraun und wird nach oben immer dunkler, bis sie an den Spitzen eine tiefe, vollbraune Farbe hat. Schwanz und Beine. Schwanz einfarbig und verhältnis- mäßig kurz. Füße dunkelbraun und auf der Unterseite der Schwimmhäute und den Flächen zwischen den Mittelhandknochen dicht behaart. Hinterfuß mit Krallen ungefähr 112 mm lang. Schädel. Klein, schmal, schwach. Die ganze Frontal- und Maxillarregion sehr schmal. Hirnkapsel vorn verhältnismäßig breit. Postorbitalfortsätze lang und schlank; Sagittalkamm selbst bei sehr alten Tieren nicht entwickelt. Interorbitalbreite etwa gleich der Intertemporalbreite. Intertemporalränder verlaufen un- gefähr parallel. Jochbogen schlank. Bullae klein. Zähne klein, aber mit normaler Spitzenanordnung. (Nach Bangs und Rhoads). | ‚Maße. Das Tier ist bei weitem kleiner als die andern Unter- arten. Wie so oft, hat auch hier das Inselleben eine Verkleinerung der Rasse hervorgerufen. Kopf-Rumpflänge der Type 64 cm, Schwanzlänge 36 cm. Schädelmaße siehe Tabellen. Fundort. St. Georg-Bay, Neufundland; 2F. u. 2S., 25., Bangs [1898). Die Unterfamilie der Lutrinae 05 d) [20]. Lutra anneetens Major Literatur. Major [1897,,,); Thomas [1908]; Elliot [1904, 1905]; Miller [1912]. Type. Brit. Mus. Nr. 92. 3. 17. 8 von Tepic, Jalisko, Mexiko. Nase. Nasenballen ganz nackt. Die obere Grenzlinie ist in der Mitte mit einem aufwärts gerichteten, spitzwinkligen Vor- sprung versehen. Schädel. Der Schädel ist sehr breit und niedrig mit stark abgeflachtem, verbreitertem Hirnteil.e Das. obere Profil ist im Teil vor der Intertemporaleinschnürung nicht gerade wie bei canadensis, sondern konvex. Die Intertemporalränder verlaufen nicht parallel, sondern konvergierennach hinten. Intertemporalbreite viel geringer als Interorbitalbreite. Proc. mast. stark verbreitert, Proc. postorb. nicht besonders stark, Spitzenabstand aber sehrgroß. Nasen- öffnung sehr schmal, viel höher als breit. Bullae angeschwollen. Der Talon des oberen Reißzahnes berührt mit seinem Hinter- rande nicht den Ml. Zähne verhältnismäßig schwach. Im Unter- kiefer zwischen den einzelnen Praemolaren Diastemmata. 9 an- scheinend viel kleiner als 4. Maße. Körpermaße unbekannt. Schädelmaße siehe Tabellen. Der Otter von Durango wog ca. 14 750 8. Fundorte. Tepic, Jalisko, Mexiko. Thomas [1908]. | L guna de Juanacatlan, Jalisko, Mexiko. Allen [1904). Melchor, Zufluß des Rio Nazas, Durango'), Mexiko. B. Z. M Nr. 30624. S. Damm leg. Copanriver Orizaba Alston [1880). Tehuantepec Santana Mixtan, Coban, Guatemala. Thomas [1908]; Alston [1880]; Tomes [1861]. Vera Paz, Coban, Guatemala. B. L. H. Nr. 2523. S. Zu dieser Art stelle ich eine Anzahl von Formen als Sub- species, die zwar als Arten beschrieben wurden, sich aber so wenig von annectens Major unterscheiden, daß ich sie nur als Sub- species davon ansehen kann. !n dieser Ansicht bestärkt mich auch die Tatsache, daß die Verbreitungsgebiete dieser Formen sich an das von anneciens anschiießen. a. Lutra annectens subspec. latidens Allen Literatur. Allen [1908; 1910[. Type. Nr. 28435, erw. d, des Amer. Mus. of Nat. Hist. von Savala, Nicaragua. ®2) Diesen genauen Fundort verdanke ich der Freundlichkeit des Herrn Damm, Rudolstadt, dem ich dafür an dieser Stelle meinen Dank aussprechen möchte. Auch die Gewichtsangabe habe ich von ihm erhalten. 9. Heft 96 Hermann Pohle: Fell. Behaarung kurz und dünn; Färbung oben gleichmäßig dunkelbraun, stumpf. Unten vom Kinn bis zu den Vorderfüßen gelblichbraun, sonst hellbraun, ohne roten Schimmer. Nase. Der Nasenballen ist nach oben durch eine gerade Linie begrenzt. Schädel. Größe wie bei annectens Major; von jener vor aliem durch die Massigkeit der Zähne verschieden. Diastemmata fehlen ganz. Die obere Zahnreihe ist um !/, größer als die von annectens, 31 gegen 37 mm, wenigstens bei der Type von Jatidens. Sonst aber scheint es alle Übergänge zu geben. Bullae breit und flach. Maße. Stück von Pena Blanca. Kopf-Rumpflänge 74 cm, Schwanzlänge 50 cm. Schädelmaße siehe Tabellen. Fundorte. Savala, Nicaragua. Allen [1908; 1910). Matagalpa, Nicaragua. B. Z. M. Nr. 9066. S. Rothschuh leg. Pena Blanca. Nicaragua. Allen [1910]. Rio Tuma, Nicaragua. Allen [1910]. Diesen Fundort schließe ich hier an, trotzdem Allen das Tier zu annectens stellt, mit dem es die Ausbildung des Nasenballens gemeinsam hat. Sonst aber weicht es so ziemlich in allem von annectens ab. Die Type jener Form hat ungefähr dieselbe Schädellänge wie dieses Tier, trotzdem beträgt die Mastoidbreite bei jener 78 mm gegen hier nur 65 mm; entsprechend sind die Joch- bogenbreiten 80 und 68 mm. Ich kann mich daher Allens An- sicht nicht anschließen; wir haben es hier entweder mit einem sehr abwei henden Individuum von latidens zu tun oder mit einer neuen Subspecies, oder aber latidens ist überhaupt keine Subspecies, sondern ist mit annectens zu vereinigen, da ja dies Tier anscheinend in der Mitte zwischen beiden Formen steht. Genauere Aufklärung über diese Frage kann erst neues Material bringen. ß. Lutra annectens subspec. redanda Goldman Literatur. Goldman [1914]. Type. Nr. 179974 des Unit. Stat. Nat. Mus., Biol. Surv. Coll, von Cana, 2000 Fuß Höhe. Fell. Die ganze Oberseite ist warm sepiabraun bis mars- braun, die Unterseite dagegen graubraun. Die Farbe wird be- sonders hell an der Kehle und in der pectoralen und inguinalen Region. Lippen und Innenseiten der Vorderbeine schmutzig- weiß. . Nase. ‚‚,Der Otter hat, wie andere mittelamerikanische Ot- tern, den Nasenballen behaart, bis nahe zum oberen Rande der Nasenlöcher.‘‘ Ich kann mir nach dieser Bemerkung kein rechtes Bild von dem Nasenballen machen. Die Stücke des B. Z. M. haben ihn ebenso wie annectens, d. h. er ist bei ihnen unbehaart mit medianem, /\ förmigem Vorsprung der oberen Grenzlinie. Die Unterfamilie der Lutrinae 97 Beine. Die Fußsohlen sind fast ganz nackt, die Haarbüschel und der körnige Höcker der L. canadensis Schreb. fehlen. -: Schädel. Niedrig und flach. Rostrum und Interorbital- breite schmaler, Lacrymalvorsprung als richtiger Fortsatz ent- wickelt. Jochbogen nur wenig ausladend. Gaumen weit über die Zahnreihe hinausragend. Oberer Reißzahn schmal. Zwischen ihm und dem Molaren ein Spalt. Oberer Molar schmaler, der Meta- conus mehr nach innen gerückt. Maße. Type: Kopf-Rumpflänge 58,5 cm, Schwanzlänge 50 cm. Stück von Gatun: Kopf-Rumpflänge 63 cm, Schwanz- länge 46,5 cm. Schädelmaße siehe Tabellen. Fundorte. Ä Cana, Panama. Goldman [1914). Gatun, Canalzone, Goldman [1914|. Panama, B.Z.M. Nr. 4651. F. u. S. Boucard leg. El Boquete, Panama. B. Z. M. Nr. 30628/30. 3F. Boutet leg. Von diesen Fellen ist eins mehr gelbbraun, ein anderes nimmt eine Mittelstellung ein, enthält aber mehr braun als gelbbraun. y. Lutra annectens subspec. colombiana Allen Literatur. Allen [1904]. Type. Nr. 15479, 2 ad., des Amer. Mus. Nat. Hist., von Bonda, Santa Marta Distr., Columbia. Fell. Oberseite hell rötlichbraun, zwischen Prout’s brown und hairbrown, Unterseite hellgraubraun. Haare und Wolle sind am Grunde hellbraun. Die Haare haben lange. gelblich- bis schmutzigweiße Spitzen. Nase. Nasenballen oben mit doppelt konkaver Grenzlinie, unten mit gerader Grenze. Ouerbreite 15 mm, Höhe 10 mm. Schädel. Niedrig, flach und wenig verbreitert. Hirnkapsel verhältnismäßig breit, Bullae sehr klein und flach. Zähne groß im Verhältnis zur Schädelgröße und eng zusammengedrängt. Talon des P4 nach hinten stark ausgedehnt, den M berührend, es findet sich also kein Spalt zwischen P4 und M. Der Schädel ist bei weitem kleiner als der der nächstverwandten Formen. Maße. Kopf-Rumpflänge 55—57 cm, Schwanzlänge 39 — 43 cm. Schädelmaße siehe Tabellen. Fundort. Bonda, Santa Marta Distrikt, Columbia. 4F u. 48. Allen [1904]. 6. Lutra annectens subspec. emerita Thos. Literatur. Thomas [1908]. Type. $ad, Brit. Mus. vom Rio Chama, Merida, Venezuala, 2000 m Höhe. Nase. Ballen wie bei annectens Major. Schädel. Gehirnkapsel groß, stark gewölbt und hoch, höher und schmaler als bei annectens. Sie ist bedeutend breiter als die Archiv für Naturgeschichte 2 1919. A. 5 f 9, Heft 98 Hermann Pohle: von colombiana Allen, mit welcher ‚Unterart diese ungefähr gleiche: Schädellänge hat. Die Verbreiterung macht sich besonders in der Jochbogen- und Mastoidbreite bemerkbar. Obere Um- rißlinie konvex. Sagittalkamm schwach, Cristae lambdoidal, ziemlich stark entwickelt, die Condylen überragend. Proc. mast. verhältnismäßig schwach. Nasenöffnung schmal, etwa wie bei annectens. Bullae hochgewölbt und schmal. Zähne ähnlich wie bei annectens. | ß i Maße. Kopf-Rumpflänge unbekannt, Schwanzlänge un- bekannt. Schädelmaße siehe Tabelle. Fundort. Rio Chama, Merida, Venezuela. 2000 m Höhe. , [1908]. Lutra annectens subspec. darilima Thos a: Thomas [1914]. Type. Nr. 14. 4. 24. 15, & halberw., Brit. Mus. von St. Juan, 15 miles westl. von Huigra, westl. Ecuador. | Fell. Auf der Brust der Type ein kleiner gelblicher Be Nase. Nasenballen ganz nackt, oben und unten scharf ab- gesetzt. Der mittlere Teil des oberen Randes ragt caudalwärts vor. Der Vorsprung ist hier aber nicht mehr eine schmale Spitze, sondern ein breiter winkliger Vorsprung, der fast an die mehr dreieckige Spitze von L. canadensis Schreb. erinnert. _ Schädel. Mit sehr enger Interorbitalregion, die enger als die der gleichaltrigen emerita ist. Oberer Reißzahn etwas größer als bei L. a. emerita Thomas, mit noch breiterem Talon, der fast den Vorderrand des Molaren berührt. Maße. (Type) Kopf-Rumpflänge 57 cm, schwanzlänge 42 cm; Schädelmaße siehe Tabellen. Fundorte. St. Juan, 15 miles westl. Huigra, westl. Ecuador. Thomas [1914]. Ich möchte hier provisorisch anschließen 'ein Fell mit Schädel des B. Z. M., das von Philippi mitgebracht wurde und keinen genauen Fundort hat. Es stimmt mit Be in der Form des Nasenballens überein. e) [21.] Lutra enudris F. Cuv. Literatur. Cuvier [1823]; Gray [1865]; NehringLiseT) Thomas [1908]. Synonyme. Lutra enhydris Gray 1865; Lutra_ latifrons‘ Nehring 1887. ! Synonymie. Die Art wurde als Lutra enudris von Cuvier 11823] beschrieben. Die Diagnose wurde 1865 von Gray über- nommen, dabei aber der Name in enhydrıs umgeändert. Gray setzte die Art mit brasiliensis und insularis zusammen in eine besondere Unterordnung Lontra, die ihm aber schon von Nehring 11887] wieder eingezogen wurde. Dabei faßte Nehring alle bis dahin von Südamerika beschriebenen Lutra-Arten unter dem neuen Namen Jatifrons zusammen. Latifrons ist also RESUYRI zu allen diesen Arten. Die Unterfamilie der Lutrinae 99 :... Type. Schädel im Pariser Museum. ‘- Fell. Oberseite hellbraun, Unterseite graubraun. Kehle, Seiten des Kopfes bis zu den Ohren und Augen, ferner Oberlippe, Unterlippe und Kinn bräunlichweiß. Schwanzfarbe der des Kör- pers entsprechend. Nase Nasenballen von einem ununterbrochenen Band von Haaren, welches zwischen den Nasenlöchern in einer Breite von mindestens 5 mm entlangläuft, umgeben. Die ganze Nase ist also mit Ausnahme einer schmalen Einfassung der Nasenlöcher behaart. Schädel. Ähniich dem von L. annectens, doch nicht ganz so stark abgeflacht. Bullae aufgeblasen. Intertemporalränder lang, konvergieren fast nicht, sondern laufen annähernd parallel. Nasenöffnung höher als breit. Zähne groß und massig. Der P4 übertrifft den a ler bisher genannten Arten an Länge. Sein Talon hat eine caudale Ausbuchtung, berührt aber nicht den. Molaren. Obere‘ Umrißlinie des Schädels schwach konvex. Intermaxillare mit schwachem Knick im Vorderrande. | NE Maße. Schädelmaße siehe Tabelle. Fundorte. Demerara Thomas [1908]. Surinam B.Z.M. Nr. 4650. F. u. S. Kapplerleg. 39,217: BEZEM. Nr:306312 -E:u8$. Berl. Zool. Gart. G. Caura Valley, Venezuela. B. Z. M. Nr. 30633/4. F.u.S. Rosen-: berg G. Der Schädel stimmt ganz mit dem von enudris überein. Die Nase ist aber nackt, doch scheint es, als sei ‚sie abgerieben. Auch zu dieser Art stelle ich eine Anzahl von Unterarten, die als Arten beschrieben wurden, die ich aber nicht als solche an- erkennen kann, weil die vorhandenen Unterschiede nur sehr: ge- ring sind. | a. Lutra enudris subspec. ınsularis B Cuv. | Literatur. Cuvier. [1823]; Gray [1865]; Allen [1904]; Thomas [1908]. | £ Synonymie. Cuvier beschrieb diese Form von Trinidad als besondere Art, Gray übernahm sie von ihm als solche. Tho- mas, der Allens Arbeit, in der verschiedene Schädelmerkmale dieser Form genannt werden, nicht berücksichtigte, stellte sie nach einem ihm vorliegenden Fell als synonym zu enudris. Die von Allen gegebenen. Maße berechtigen aber nach meinem -Da- fürhalten zur Aufrechterhaltung der Art als Unterart. Type nicht vorhanden.. Nach Thomas sind die Original- bälge von enudris und insularis nicht mehr im Pariser Museum. Einen Schädel dieser Form hat Cuvier nicht: gehabt. - - Fell: Nach Cuvier. Die Haare sind kurz und sehr glatt. Der Pelz hat einen hellkastanienbraunen Ton, der an den Seiten noch heller und auf der Körperunterseite und auf den Kopfseiten Tr 9, Heft 100 Hermann Pohle: fast weißgelb wird. Lippen, Unterseite des Kopfes und Halses sowie Brust schmutzigweiß. Die Wollhaare sind weißlich mit brauner Spitze auf dem Körper und gelblich auf dem Kopf, dem Hals und der Brust. Nase. Wie bei enudris F. Cuv. Nach Thomas. Schädel. Etwas kleiner als der von L. enudris. Sämtliche Breitenausdehnungen geringer. Mastoid- und Jochbogenbreite schmaler als bei enudris, nur wenig voneinander verschieden. Zähne schwächer als bei enudris. Maße. Schädelmaße siehe Tabellen. Fundorte. Princetown, Trinidad. Allen [1904]. Trinidad Cuvier [1823]; Thomas [1908]. ß. Lutra enudrıs subspec. mitis Thos. Literatur. Gray [1865]; Thomas (1908). Synonymie. Diese Form wurde von Gray für die typische enudris F. Cuv. gehalten. Type. Nr. 86. 5. 12. 1, $ ad., des Brit. Mus. aus Surinam. Fell. Körperfarbe dunkel. Nase. Der Nasenballen ist in der Hauptsache nackt, doch zieht sich ein schmaler medianer Haarstreifen über die Nasen- scheidewand, der bei älteren Tieren mehr oder weniger abgerieben ist. Bei den stärkst behaarten Tieren erreicht der Streifen eine Breite von höchstens 3 mm, meist ist er aber nur 2 mm breit und kann bis auf 1 mm abnehmen. Schädel. Kleiner und leichter als bei irgend einer Form dieser Gruppe. Interorbitalregion ziemlich schmal, Nasenöffnung klein, Proc. mast. wenig ausgebildet, Bullae klein aber gut auf- gewölbt. Zähne leicht und zierlich. Talon des P% klein. Maße. Schädelmaße siehe Tabellen. Fundorte: Surinam B. Z. M. Nr. 1022. F. u. S. Becker leg. 2» B. Z. MN O3 re, Surinam Cayenne Thomas [1908). Para Porto Real, Rio lc Janeiro Rio de Janeiro Lagoa Santa | Lapa da Escrivannia Winge [1895]. Lagoa do Sumidouro } Pleistocän Lapa dos Tatus Winge stellt diese Stücke zu L. platensis. Sie stammen aber aus den Flußsystemen der L. e. mi'is. Da es sich um Skelett- teile handelt, ist anzunehmen, daß wirklich mitis vorlag. Nur von Riode Janeiro lag Fell mit Schädel vor. Da aber in jener Zeit nach Nehrings Vorgang alle südamerikanischen Ottern für die- Fr 2 EEE re he k Die Unterfamilie der Lutrinae 101 selbe Art gehalten wurden, und da ferner bei alten Tieren der Haarstreifen abgerieben ist, so möchte ich auch hier annehmen, daß mitis vorlag. y. Lutra enudris subspec. incarum Thos. Literatur. Thomas [1908]. Synonymie Thomas sagt von diesem Otter, er sei der Lutra platensis Waterh. besonders ähnlich. Ich kann aber nach seinen Angaben nicht recht einsehen, weshalb er eigentlich dieser. Ansicht ‘st, denn in den meisten Merkmalen stimmt sein Schädel auch mit dem von-enudris F. Cuv. überein, an dessen Nasen- ballen sich ja der dieser Form anschließt. Allerdings sagt Thomas auch bei enudris: Skull much as in L. #latensıs., ein Zeichen also, daß die sämtlichen Formen einander sehr nahe stehen und daß meine Auffassung mindestens ebenso ee ist wie seine. Type. Brit. Mus, jung, von Mareäpata, Prov. Kiison; Peru. Fell. ‚Allgemeine Körperfarbe heller als gewöhnlich.“ Nase. ‚Der Nasenballen ist unscharf abgesetzt. Von der oberen Grenze senkt sich in der Mitte ein haariger unscharfer Fortsatz hinab und trifft in einigen Fällen fast oder ganz mit einem unteren Fortsatz zusammen. Es entsteht aber niemals ein gleichmäßiges, fortlaufendes Band von Haaren. Bei älteren Stücken sind die Haare mehr oder weniger stark abgerieben, ihre Spuren sind aber stets mit der Lupe zu finden “ Schädel. Groß und massig, ebenso die Zähne. Große Ähn- lichkeit mit enudris, doch ist der Talon des P4 etwas kleiner. Maße. Schädelmaße siehe Tabellen. Fundorte: Marcapata, Prov. Cuzco, Peru. Thomas 11908), Eten, N.-W.-Küste, Peru. Thomas 11908]. 27 B. Z. M. Nr. SOB3B/ 1. Er A icleg: Cuzco oder Vilcanota, Peru. B. Z. M. Nr. 30639. F. Garlepp - Ieg. Pozuzo, Peru. B. Z. M. Nr. 30638. F.d. Rolle. Bei den beiden letzten Stücken sind die Nasenhaare sehr stark abgerieben. f) [22.] Lutra platensis Waterhouse Literatur. Waterhouse [1839]; Wagner [1841; 1842]; d’Orbigny et Gervais [1847]; Gray [1865]; „Burmeister 11879]; Nehring [1887]; Major [1897]; Thomas [1908]. Synonyme. Lutra solitaria Wagner 1842; Lutra latifrons Nehring 1887. Synonymie. Die Originaldiagnose wurde von den meisten Forschern angenommen, nur Gray stellte den Namen — unver- ‚ständlicherweise — als Synonym zu L. felina Mol. Burmeister setzt platensis synonym zu daranensis Rengg. Letztere ist aber 9. Heft 102 Hermann Pohle: eine Riesenotter, während die Burmeister ae Zen Stücke zu -blatensis gehören. Lutra solitaria Natt.-Wagner wurde 1842 beschrieben nach. einem Stück aus dem Ypanema. Die kurze Diagnose läßt keinen Unterschied von L. #latensıs erkennen. Allerdings zeigt ein im B Z. M. aufbewahrter Schädel aus dem Ypanema ziemlich starke Abweichungen von der #latensis, besonders zu bemerken ist die kurze Intertemporallänge Da aber alle andern Stücke von Sao Paulo diese Schädelform nicht zeigen, so muß ich, zum mindesten- vorläufig, das einzelne Stück für eine individuelle Variation halten und solitaria als Synonym zu #laiensis setzen Bestärkt werde ich in- dieser Ansicht noch dadurch, daß ein Schädel von Aival, Yujuy, Argentinien, fast genau dieselbe Form wie das Ypanema- Stück zeigt. -Es ist wohl kaum-anzunehmen, daß gerade im Ypa- nema und in Jujuy dieselbe Unterart lebt, während dazwischen eine andere vorkommt. Als IL. latıifrons faßte Nehring alle süd- amerikanischen Ottern zusammen; der Name ist daher synonym zu allen von Nehring genannten Formen. Ähnlich faßte Major diese Formen unter dem Namen enudris zusammen. Erst Thomas 1908) stellte eine große Anzahl dieser Arten wieder her,: darunter auch #latensis, während auch er sohların als Synonym zu jener stehen läßt. Type. Nr. 55. 12.26. 215desBrıt. Mus ver ‚Uruguay. | Fell. Die Grundfarbe der Stichelhaare ist ein tiefes Braun, die der Wollhaare dagegen ein sehr helles Braun, das zur. Spitze hin dunkler wird. Die Farbe der Körperunterseite ist heller als die der Oberseite, kann aber noch als braun bezeichnet werden. Kehle, Falsunterseite und Halsseiten hellbraun. Schnauzenende und Kinn schmutzig gelblichweiß. Der Pelz ist kurz, glänzend und anliegend. Beine und Schwanz. Schwanz mäßig 2 und allmählich zugespitzt. Die Sohlen der Füße sind nackt, mit ae; der hinteren hälfte des. Tarsus. Nase. Der Nasenballen ist nackt. Seine eh Grepeling läuft fast oder ganz. gerade von einer Seite zur andern. In manchen’ Fällen biegt-sie auch sehr schwach median nach unten ein. Der Nasenballen ist immer scharf vom behaarten Teil abgesetzt. .:..:: Schädel. Groß, nicht besonders abgeflacht, mit sehr starken Proc. mast. Nasenöffnung fast kreisrund, «etwas :höher als breit. Intertemporalränder konvergieren stark nach hinten Bullae stark angesch ollen. Basieccipitale von vorn nach hinten sehr schnell breiter werdend. Intermaxillarränder vorn ohne scharfen Buck Zähne groß, P4 mit großem Talon. | Maße. Schädelmaße siehe Tabellen. Fundorte: R. Maldonado - W ee 1839] % sg See Rio Gene Sul-B.- Z.:M: Nr. rer Lu - Hensel |Jeg.- B.-k: TE Nr. S; : Tom BR tz Die Unterfamilie der Lutrinae 103 Mundo Novo B. L. H. Nr. 4292/94, 5739. 45. Bischoff leg. Ararangua B: 2. M.»Nr. 1426011. F. u:S. d. Schlüter. Blumenau B. Z. M. Nr. 30643/4, 5137. 2F.u 25. Schöne- mann u. Biester leg. Col. - Hansa B: 22 M: Nr:.14268.- FE. 'd.:Schlüter. Jaragua B. Z. M. Nr. 30652/4. 35. d. Rolle. Sao Paulo Br EST. NE 285,4. Nehring? Piracicaba B. Z. M. Nr. 15288. F. d. Nehring. B.L.H. Nr. 3736/38. 35. :d. Nehring Ypanema BZW Ne 1928 Rn. 5. Sellonleg. Rio Guapore Gran Chaco Pelzeln [1883]. B2.2. M: Nr.:30655.5.: Rhodeleg. B.L. H. Nr. 5353. 5.» Wie leg: Corrientes d’Orb. et Gerv. [1847] Parana ) | Rio Dulce Rio Salado Burmeister [1879]. Bande Oriental | | Seriano, Uruguay Major [1897).- - Buenos Aires Thomas [1908]. | Aival, Yujuy, Argentinien. B. Z. M. Nr. 7203. =P aan ie Nord-Argentinien B. Z. M. Nr. 30640/2. Kemmerich leg. d. Wissmann. | 8) [23.] Lutra provocax Thos. Literatur. Thomas [1908). Iype: Nr. 3. 11: H:./14rdes 2 Mus. vom Nahuel Huapi- See, Patagonien. “Fell. :Nach den Stücken des B. Z. M., da ER nichts: über das Fell schr. ibt. Oberseite: dunkelbraun, nach den Seiten: und auf der Nase heller werdend. Unterseite sehr hellbraun, vorn etwas heller als hinten. Unterseite des Halses, Kehle, Kinn und Lippen wie. die Körperunterseite Unterwolle weißlichbraun. Schwanz oben wie die Körperoberseite, unten etwas heller. Beine außen dünkelbraun, innen wie die Körperunterseite. Fußoberseite ganz behaart. Fußsohlen zum größeren Teil: nackt. Auf den Schwimmhäuten vereinzelte Haare: Nase. Nasenballen unbehaart, mit einem spitzwinkligen Vor- sprung in der Mitte nach oben. . | ‚..„9chädel. Ungefähr von derselben Größe wie der von an- nectens. Frontalregion besonders flach, ebenso die Nasenregion;- daher ist der obere Umriß fast gerade. Nasenöffnung schwach breiter als hoch. Sagittalkamm schwach, Lambdoidalkamm rück-: wärts vortretend. Bullae sehr klein. Basioccipitale von vorn nach hinten sehr langsam an Breite zunehmend. Die freie Kante des- Intermaxillare läuft zunächst ‘fast als Verlängerung der oberen Umrißlinie, biegt dann über dem Vorderrand des Eckzahnes‘ plötzlich um und läuft nun — eine scharfe Ecke bildend . —- nach 9, Heft 104 Hermann Pohle: unten - Siehe Fig. 17. Zähne von mittlerer Länge. Der Talon des P4 berührt mittels einer Ausbuchtung seines Hinterrandes den Molaren. m ı mit stark verbreitertem Außencingulum neben dem Talonid Maße. Fell von Desagu&. Kopf-Rumpflänge 70 cm, Schwanz- länge 46 cm. Schädelmaße siehe Tabellen. Fundorte: Nahuel-Huapi-See Thomas [1908]. Temuco, Südchile Thomas 71908). Magellanstraße Thomas [1908]. Quilante, Punta de Bajos, Puerto Montt. B. Z. M. Nr. 30656. F. Gaedicke leg. ra Puerto Montt. B. Z. M. Nr. 9754, : 30657/58. 38 Hopke leg. Desague B. Z. M. Nr. 30659. F. Hopke leg. h) [24] Lutra felina Mol. Literatur. Molina [1782, 1786]; Kerr (1792); Shaw [1800]; Schinz [1821]; Bennett [1831]; Gray [1837]; Waterhouse 11839]; Wagner [1841]; Gervais [1841]; Tschudi [1844]; Gray . 11865]; Thomas [1889]; Milne-Edwards [1891]; Major [1897], Allen [1895]; Thomas [1908]. Synonyme. Lutra chilensis Kerr 1792; Lutra californica Gray 1837; Lutra brachydactyla Wagner 1841; Lutra peruensis Gervais 1841. Sy nony mie. Molina beschrieb 1782 ein von den Spaniern ‚„„Seekatze‘‘ genanntes Tier als Lutra felina. Eine deutsche Über- setzung seines Werkes erschien 1786. Dieses Tier wurde dann, nach Allen [1895], von Kerr als Lutra chilensis aufgeführt. Shaw und Schinz übernahmen Molinas Beschreibung. Bennett be- schrieb dann ein Tier von Chile als L. chilensis, das er nicht von felina Mol. unterschied, da er anscheinend, ebenso wie Water- house, deren Diagnose nicht kannte. Letzterer gibt zunächst an, daß Bennetts Tier kaum halberwachsen gewesen sei, sich daher für den Vergleich nicht besonders eigne, da ja die Farbe sich mit dem Alter etwas ändert. (Bennett gibt nämlich hauptsächlich Farbcharaktere). Waterhouse ergänzt darum Bennetts Be- schreibung. Seine Angaben decken sich in der Haüptsache mit denen Molinas, doch sagte er: ‚The feet are naked beneath with the exception of the posterior half of the tarsus‘‘, während Molina angab: ‚‚plantis palmatis pilosis“. Die im B. Z. M. be findlichen Stücke (eines davon trägt auf der Originaletikette seines Sammlers Hopke die Bezeichnung ‚Seekatze‘, während ein von demselben Sammler stammendes Fell der Art Z. Provocax Thes. die Bezeichnung ‚‚Fischotter‘ trägt) zeigen eine-ziemlich starke und lange Behaärung auf der proximalen Hälfte von Hand- und Fußunterseite, sowie vereinzelte Haare auf der distalen Die Unterfamilie der Lutrinae 105 zwischen den Ballen; die Oberseite ist behaart Ich glaube nun, daß die dichte Behaarung des Fackens und der Oberseite Molina zu seinem Urteil veranlaßt hat, und daß deshalb chılensis Bennett als Synonym zu /elina Mol. gestellt werden muß. Es wäre aller- dings auch möglich, daß eine nördliche Vikariante der Art behaarte Fußsohlen hätte, doch ist dergleichen bisher nicht beobachtet worden. Sollte es der Fall sein, so müßte diese Vikarlante felina heißen, und für die südliche wäre ein neuer Name zu geben, da ja chilensis Kerr, der älteste, ganz synonym zu felina Mol. ist. Doch ist das kaum anzunehmen. Die Art L. californica Gray wurde nach einem Fell geschaffen, das von Californien stammen sollte. Die Beschreibung trifft aber ganz auf felina Mol. zu und so stellte Gray selbst 1865 den Namen als Synonym, zu dieser Art. Thomas [1889] wies dann auch nach, daß das Originalstück gar nicht aus Californien stammen konnte, daß es vielmehr aus Patagonien gekommen sei. Wagner beschrieb 1841 ein Tier, dem er provisorisch den Namen brachydactyla gab. Wie er selbst angab, stimmte es ganz mit L. chilensis Bennet (= L. felina Mol) überein, ihm fielen aber die im Verhältnis zu L. lutra (L.) kleinen Füße auf. Später zog er dann selbst — Tschudi [1846] — den Namen wieder ein. Die Type zu L. deruensis Gervais ist ein auf der Insel San Lorenzo gefundenes Schädelfragment, das dicht hinter der Inter- temporaleinschnürung abgebrochen war. Schon Tschudi deutete darauf hin, daß dieses Tier anscheinend mit L. felina Mol identisch sei. Thomas wies dann diese Tatsache durch Vergleichung eines von derselben Insel stammenden Schädels mit der Gervaisschen Abbildung und mit andern Stücken von [. felina nach. Zu dieser Art gehören nicht die von Alston [1880], Coues [1877] und andern dazu gestellten Stücke von mittelamerikanischen Öttern, auch nicht die von Baird /1859] zu californica gestellten Stücke von Oregon. Type. Nicht vorhanden. - Fell: Rückenseite hellbraun, Stichelhaare dunkelbraun mit helleren Spitzen. Wollhaare bräunlichgrau mit dunkelbraunen Spitzen. Unterseite nur wenig heller als die Oberseite. Wangen, Kinn und Kehle noch etwas heller. Bei einem Stück des B. Z. M. (ohne Fundort) ist Kinn und Oberlippe weiß. Füße dunkelbraun. Haare halb aufgerichtet, nicht anliegend wie bei den andern Formen. Eine Ausnahme macht die Inguinalregion, in der die Haare anliegen. Schwanz und Beine. Schwanz nicht besonders lang. Füße kurz. Distale Hälfte der Unterseite unbehaart, proximale lang behaart (siehe oben). Die nicht sehr stark entwickelten Schwimmhäute mit zerstreuter Behaarung auf der Unterseite. Nase. Nasenballen unbehaart. Der obere Rand läuft gerad- linig von einer Seite zur andern. | 9. Heft 106 . Hermann Pohle: Schädel. Der Schädel ist der kleinste in der Gattung Lutra. Er ist stark abgeflacht; die obere Umrißlinie verläuft vom vorderen Ende der Nasalia bis über die Temporalregion hinaus geradlinig. Intertemporalregion kurz. Ihre Ränder bilden etwa jeeinen Drittel- kreis; der von der Hirnkapsel nicht scharf abgesetzt ist, sondern direkt in sie übergeht. Bullae sehr klein. Basioccipitale von vorn nach hinten sehr wenig breiter werdend. Der obere Rand der Intermaxillaria verläuft als Verlängerung der Näsaliarichtung; dann biegt er plötzlich mit scharfem Knick nach unten um. Zähne groß, dicht gedrängt stehend. Pl fehlt älteren: Schädeln. Ein fünf Monate altes Tier von Coquimbo, bei dem gerade alle Zähne durchgebrochen sind, besitzt ihn auf einer Seite nicht mehr. P4 :mit großem Talon, der durch eine ASbRgBEnIE seines Hinter- randes den Molaren berührt. | Maße. Kopf-Rumpflänge 50 cm, Schwanzlänge 30 cm er von Huablin). Schädelmaße siehe Tabellen. Fundorte: Orangebucht Grevy-Insel | i A Banner-Bucht A. Milne-Edwards [1891]. Terre des Etats - FERNER Mövenbucht, Wollaston Tierra del Fuege Waterhouse [1839]: Magellanstraße B. Z. M: Nr. :30666. . S. Dale te Chonos-Archipel Waterhouse [1839]. Insel Chiloe B. Z. M. Nr. 30667. S. Philippi.leg. Huablin B. Z.M. Nr. 30662/3. F.u.S. Hopke deg. - Totarahillo bei Coquimbo. B. Z. M. Nr. 30665. S. Plate leg. Küste von Peru Tschudi [1844]. San Lorenzo-Insel: Gervais [1841], Thomas 11908]. DRS B. Z: M. Nr. 30660/1. F.:u.S. Berl. Zool. Gart. G. B.:Z. M: Nr: 30664. : S..?.?.-leg: Die Art lebt im Meer an der Westküste Südamerikas, geht aber nach den bisher bekannt gewordenen Fundorten nicht ins Innere des Landes. Hier wird sie vielmehr von ihrer nächsten Verwandten, L. Provocax vertreten. Wir haben hier den gewiß seltenen Fall, daß ein Mesnietier kleiner ist als seine nächsten Verwandten auf dem‘ ‚Lande ET im Süßwasser. " PRIV) Die Urterfattiing Lukas Gray 1. Diagnose. Habitus. Die äußere Erscheinung des a bietet viel Ähnlichkeit sowohl mit Aonyx als auch mit manchen indischen Arten von Lutra. Die Farbe der Oberseite des Körpers ist ein nicht zu dunkles Braun, das auf der Unterseite in graubraun bis weißlich übergeht. Halsunterseite, Halsseiten, Kehle, Kinn, Die Unterfamilie der Lutrinae 107 Lippen und Wangen bis zur Höhe der Augen und Ohren sind weiß, weißlichgrau oder weißlichgelb und sind scharf gegen den braunen Teil abgesetzt Die Extremitäten. sind heller gefärbt als die Oberseite, meist wie die Unterseite. Alle Finger und Zehen tragen kurze, scharfe Krallen und sind durch eine Schwimmhaut, verbunden, die die dritte Phalange freiläßt. Schwanz dorsoventral abgeflacht, an den von: Pieronura erinnernd, doch ohne seitliche Kanten und stärker zugespitzt. Der Nasenballen ist unbehaart, untere Grenzlinie ungefähr gerade, obere weit wellig mit einer Ausbuchtung des Ballens in der Mitte. Schädel. Der Schädel ist sehr hoch, erreicht fast den der Aonyx in dieser Beziehung. Die Lutrogale besitzt wohl den stärkst- gewölbten Schädel unter allen Ottern. Die Wölbung tritt dadurch besonders stark hervor, daß die Proc. mast. sehr klein sind, wo- Fig. 8. Lutra (Lutrogale) barang F. Cuv. Sehädel, Aufsicht, Nr. 30675 des B.Z.M. von der Darvel Bay. Nord-Borneo. durch der Schädel ganz besonders schmal erscheint. _Die Proc. postorb. sind kurz, aber ziemlich dick. Der Spitzenabstand ist aber doch, infolge der’an sich großen Breite der Interorbitalregion und der Kürze der Schnauze, meist größer als die ;Nasenlänge, jedenfalls aber höchstens 2 mm davon verschieden. Der Nasen- teil ist so kurz, daß der Hinterrand des P4 hinter dem Proc. postorb. liegt, und daß der Abstand des Vorderrandes der Orbita von der Symphyse der Intermaxillaria nur bei ganz alten Schädeln die Breite der Schnauze annimmt, sonst aber kleiner bleibt als, jene Die Intertemporalregion ist aufgeblasen. Ihre Ränder er-. scheinen als die direkte Fortsetzung der Orbitaränder und laufen. einander- parallel. Erst im letzten Viertel schnüren sie sich noch. ganz plötzlich ein; dadurch kommt der Unterschied zwischen Interorbital- . und Intertemporalbreite zustande. Proc. mast. schwach entwickelt; daher ist die Mastoidbreite gewöhnlich kleiner 9, Heft 108 Hermann Pohle: als die Hirnlänge. Nur bei ganz alten Individuen wird die erstere ebensogroß oder etwas größer als die zweite. Jochbogen schmal. Zähne normal, schneidend, sehr stark. P4 mit sehr breitem Talon, der fast die ganze Innenseite des Zahnes einnimmt, wobei das Parastyl frei bleibt. PI vorhanden. Maße. Kopf-Rumpflänge ca. 75 cm; Schwanzlänge ca. 50 cm. Schädellänge 110-130 mm; Basallänge 100—120 mm; Mastoid- breite 60—70 mm; Jochbogenbreite 70—80 mm. 2. Gesehiehte der Untergattung. Siehe unter E. 2, pag. 33. 3. Gebiß. a) Dauergebiß. Es schließt sich eng an Lufra an; besondere Ähnlichkeit hat es mit dem mancher südamerikanischen Arten. Ji—P3 wie bei Lutra, doch etwas größer als dort gewöhnlich. P# groß. Sein Talon ist breit und lang und nimmt mehr als ?/, der Innenseite des Zahnes ein. Sein hinterer Rand hat eine schwache Ausbuch- tung zum MI hin. Der Molar ist geformt wie bei Luira, doch ist er ziemlich breit, etwa wie bei L. #latensis. Das Hypocon-Cin- gulum umfaßt den Protoconus nicht. Iı-pı wie bei großen Luira-Arten. wı ähnlich dem von Lutra. Der Einschnitt an der Innenseite zwischen Trigonid und Talonıd ziemlich tief. Das Randcingulum an dieser Stelle sehr niedrig. M2 wie bei Lufra, doch kann man noch mit einiger Deut- lichkeit die vier Höcker erkennen. b) Milchgebiß. Wie bei Luira, nur sind die einzelnen Zähne größer. Wie schon Anderson für seine ellioti nachwies, tragen alle Cd einen kleinen caudalen Nebenhöcker. Pd2 mit zwei deutlichen Wurzeln. Talon des Pd3 mit Höcker auf dem caudalen Teil des Rand- cingulums. Talon des Pd4 etwas stärker als bei /ufra und auch etwas mehr ausgehöhlt. 5. Arten der Untergattung. a) [25.] Lutra (Lutrogale) barang F. Cuv. Literatur. F. Cuvier [1823]; Anderson [1878]; Thomas 1889]; Lyon [19081]. Synonym. Lutra macrodus Gray 1865. Synonymie. Raffles nannte [1822] zwei Fischotterarten von Sumatra, deren Eingeborenennamen Simung und Barang- barang waren. Er beschreibt davon nur, allerdings sehr ober- flächlich, den Barang. Cuvier beschrieb dann eine L. barang nach einem Fell eines jungen Tieres, das ihm Diard mitgebracht hatte, und das er für Raffles Barang hielt. Wie nun Anderson durch Vergleich des Originalexemplares feststellte, handelt es sich hier um eine Form. die langkrallig, nacktnasig und besonders 109 Die Unterfamilie der Lutrinae ra | v2 [et age ones 08 66 Berner [sa lose | «or | sin [Srameazertı “ G es u9TpuT gauunagoana 'a ”; 09UAOFT-PION “ 9‘g | ga | 08 je'gr [soR | SFT For 186 OL ITTT IETT | 00 | 6, [tag | g’gt | Fsz | © me I2908| “ | e 5 | anorg jan Se as E58 | oyreaq | ferodurag ee Essı2s|i& | 55 E B, ylopundg JıYy reseg |” z sm“ = | PRIOR | -zaguf. | > ah Were nd Di > ee 1 : i „ on ee ee re EN Er are ee B 5 3ıopun Jg ' y 3 5 ! _ N = Rh ae ae ei PA: rn Be DR Bra 1.0). Y_Pd E Pd GPd » Pd € Pd Pd & ” OJBEWUUEZUIIIM ’e . "usppsgeigeN "7 9, Heil 110 2 Hermann Pohle: groß ist, größer als die Tiere. der /utra-Gruppe. Infolgedessen bleibt nur übrig, anzunehmen daß die Lutra barang F. Cuv. eine Form der Untergattung Lutrogale ist, besonders da die Diagnose Cuviers unter Berücksichtigung der Tatsache, daß hier ein junges Tier beschrieben wurde, auch auf die ZLutrogale paßt. So haben denn auch Anderson und Thomas sie dafür ge- halten. Cuvier gibt an, Diard habe ae Otter aus Java mitge- bracht. Nach Müller [1839] u. a. gibt es aber auf Java nur die kurzkrallige Amblonyx. Da nun Lesson [1827] angibt, Diard und Duvaucel hätten die Luira barang von Sumatra mitge- bracht, so ist anzunehmen, daß Cuviers Angabe auf einem Schreib- fehler beruht. — Interessant ist nun, daß Raffles Barang — ‚wie die Originalstücke beweisen, die sich jetzt im Brit. Mus. be- finden — in Wirklichkeit die behaartnasige L. sumatrana Gray, während Raffles-Simung die Lutra barang F. Cuv. ist. Fischer 1829] übernimmt Cuviers Lutra barang als Raffles Barang und Horsfields Lutra leptonyx als Raffles Simung. Müller machte dann zuerst darauf aufmerksam, daß Cuvier und Fischer Raffles Tiere verwechselten. Er kennt übrigens den unbehaart- 'nasigen, langkralligen Otter von Sumatra nicht. Horsfield '1851] gibt nun gar Lutra barang Fischer als Synonym zu IL. simung Lesson an. Gray [1865] stellte dann die L. barang F. Cuv. als Synonym zu seiner L. sumatrana Gray, ein Ver- fahren, das schon nomenclatorisch unmöglich, außerdem aber auch falsch ist. Lutra macrodus wurde [1865] von Gray als aus Südamerika stammend beschrieben. Gray selbst scheint aber dieses Fund- ortes nicht ganz sicher gewesen zu sein, denn er schreibt: ‚‚Mr. Parzuwaki — von dem er die Tiere erhalten hatte — assured me, that he received the pair direct from the Brasils from a col- lector, who shoot them.‘ Dieser Otter hat nun nicht die geringste Ähnlichkeit mit anderen amerikanischen Formen. Infolgedessen wäre er —- wie Thomas [1889] schreibt — ohne weiteres als Art anzuerkennen, wenn man irgend einen Unterschied zwischen ihm und der L. barang F. Cuv. herausfinden könnte. Diese beiden stimmen sowohl im Habitus wie in den Schädelmerkmalen voll- kommen überein. Gray muß also das Opfer einer Täuschung ‘geworden sein. L. macrodus Gray ist also synonym 20 2: barang F. Cu en Fell. Die Farbe des Pelzes ist ein dunkles ee (bei Cuvier:. schmutzig gräulichbraun), das nach unten heller, und zwar bei einem Stück von Siam lehmbraun, bei einem von Borneo weißlichbraun an der Unterseite wird. Vorn vom Kinn bis zum Hals ist die Fellfarbe bräunlichweiß. Nase. Der Nasenballen ist unbehaart und wird nach oben durch eine sehr flache Wellenlinie ——, nach unten durch eben- solche, aber umgekehrte, begrenzt. Die Unterfamilie der Lutrinae +11 Beine. Die Beine sind heller gefärbt als die Körperober- seite. Bei einem Siamstück sind sie wie die ‚Körperseiten, bei einem von Borneo wie die Unterseite. i Schädel. Mit den Charakteren der Untergattung. Das Foramen condyloideum liegt auf der Fläche des Basioccipitale direkt neben dem Foramen lac. post. und öffnet sich nach vorn. Zähne sehr groß, besonders der P4. Maße. Kopf-Rumpflänge 74 cm, Schwanzlänge 50 cm ee gestopftes Tier von Salanga). Schädelmaße siehe Tabellen. ‚Fundorte: Sumatra ;.:: Ees50n.:[1827] Insel Salanga, Siam B. Z. M. Nr. 58998, 2F u.25..:Weber leg. Selangor Flower [1900). ‚Patelung | R | | Chiengsou, Nordsiam Gyläsnstolpe 19191. MehLua, Nordwest-Siam | Bangkok... _- ..... ‚Pulo Lankawi _ "Lyon. 11918]. Darvel Bay, Nord-Borneo. B. Z.M.Nr. 30674/5. F.u.S. Pagelleg. ? Lao Key, Tonkin B. Z. M. Nr. 30676. d. Rolle.- F.. ‚Weicht | durch .hellere Färbung, besonders an ‚den Beinen, ab. ? Momein, Yunnan 6000 Fuß Höhe. Sclater [1891]. Amiah, Tavoy scelater.118914. - Indien B. Z.M. Nr. 30677/8. d. Lamare-Piquot.- Nach Gyldenstolpe [1914] werden die Ottern in Siam Be genannt. | | Hierzu folgende Unterarten: a. Lutra (Lutrogale) barang subspec. tarayensis Hodgs. Literatur. Hodgson [1839]; Elliot [1839]; Wagner 11841]; Anderson [1878]; Sclater [1891]; Thomas [1889]. Synonym. Lutra ellioti Anderson 1878. Synonymie. Hodgson beschrieb diese Art mit drei andern zusammen, mit denen sie später verwechselt wurde Wie oben — pag. 70/71 — nachgewiesen wurde, gehört farayensis zu Lu- trogale. Ihre Unterschiede von L. barang F. Cuv. sind aber so gering, daß ich sie nur als Unterart anerkennen kann. Ihre Heimat sollten ursprünglich die Ebenen am Fuße des Himalayas sein. L. ellioi Anderson wurde nach einem Tier von Mahratta beschrieben, das Elliot erwähnt hatte. Anderson grenzte seine Art zwar gegen L. barang F. Cuv. ab, nicht aber gegen die ta- vayensıs Hodgson, die bei ihm L. monticola Hodg. heißt. Letz- tere stellt er synonym zu L. barang F. Cuv.,. die wieder bei ihm den Namen .L. simung führt. Die: Beschreibung der L. elliotti zeigt nun keine Unterschiede von der der Zarayensis, und so glaube ich, daß beide Formen identisch sind. In dieser Annahme werde ich durch die Tatsache bestärkt, daß in den andern in Indien le- 9. Heft 112 Hermann Pohle: benden Gattungen die Arten immer vom Süden Vorderindiens bis zum Fuße des Himalayas hinaufgehen. So gibt denn auch Sclater [1891] für die L. ellioti Fundorte an, die vom Süden Vorderindiens bis nach Bengalen hinauf liegen. Thomas [1889] zieht allerdings alle diese Formen ein, aber ohne jede Begründung. Fell. Nach Hodgson in der Übersetzung Wagners [1841]. Pelz kurz und glatt, Farbe oben hell umbra (bei Elliot: dunkler), unten nebst Händen und Füßen rein gelblichweiß. Die gelbe Farbe ist am tiefsten an den Gliedern; die lichte Farbe breitet sich an Kopf und Hals bis zur Ohrenlinie aus, am Leibe weniger hoch. Der Unterschied der hellen und dunklen Töne ist sehr markiert. Bei Anderson wird die Farbe der Unterseite mehr silberweiß genannt, doch ist dieser Unterschied bedeutungslos, da jedes junge und jedes stark fettige Lutra-Fell die weißen Töne gelblich zeigt. Schwanz oben und unten dunkel, ungefähr gleich .?/, der Körperlänge und stark niedergedrückt. Schädel. Nach Anderson. Hirnkapsel kleiner und kürzer, ebenso die Schnauze Die Maxillaria und der harte Gaumen dehnen sich weiter nach hinten aus als bei barang. Fundorte: 5 Southern Mahratta Country. Elliot [1839]. R Goona Gi t Sind | Behr Dis Sclater [1891]. Jumna River | Tarai # Saul forest Hodgson [1841]. 3 Plains at the base of the mountains y Calcutta E Mipore, Calcutta Salt Water Lakes, Calcutta Sunderbungs Perneah, Bengal Sclater [1891]. Rajshahye distr. Bengal. Assam Travancore ß. Lutra (Lutrogale) barang subspec. aurobrunnea Hodg. Literatur. Hodgson [1839]; Wagner [1841]; Hodgson 1841]; Anderson [1878]; Thomas [1889]. | Synonymie. Die Form wurde von Hodgson als Art be- schrieben. Seine Angaben sind aber recht mangelhafte und wie Thomas feststellte, nach einem jungen Stück gemacht. (? ver- gleiche pag. 70—71). Deshalb zog Thomas die Art ein. Nun liegt mir aber ein Stück des B. Z. M. vor, auf das die Fellbeschrei- bung Hodgsons zutrifft und das so stark abweicht, daß ich die Form als Unterart aufrechterhalten möchte, besonders da ja ab- solut nicht feststeht, daß das Thomas vorliegende Stück wirklich Die Unterfamilie der Lutrinae 113 Hodgsons Type ist. Man hat diese Art auch zu Amblonyx ge- stellt, doch ist dies sicher nicht richtig, da Hodgson besonders sagt: „Nails fully developed.‘ Type. Im Brit. Mus. ? Fell. Oberseite hellbraun, bei Hodgson lebhaft kastanien- braun, am dunkelsten auf dem Kopf, unten mehr lehmfarben Gliedmaßen und Unterseite in der Inguinalgegend goldigrot, ebenso die Schwanzunterseite. An den Seiten des Schwanzes findet der Übergang von der goldigroten zur braunen Farbe statt. Kinn gelbbraun Lippen, Wangen, Halsseiten und seitliche Teile der Halsunterseite braunweiß, Mittelstück der Halsunters£ite gelb- braun, Brust goldigrot. Das mir vorliegende Fell ist ein Sommer- fell und hat daher verhältnismäßig kurze, glatte Haare. Hodg- sons Fell war wahrscheinlich ein Winterfell und hatte längere, rauhe Haare. Schwanz zusammengedrückt, ziemlich kurz. Die obere Grenzlinie des Nasenballens ist eine sehr flache \Vellenlinie, die untere ist gerade. Die Unterart ist wohl die schönste unter allen Otterarten. Schädel. Die For. cond. liegen dicht neben den Condylen, sich nach der Seite öffnend. Zähne etwas kleiner als bei barang. Der ganze Schädel ist anscheinend etwas schmaler als dort. Maße. Etwas kleiner als /. barang ? Schädelmaße siehe Tabellen. Fundorte: Nepal, lower and central hilly region. Hodgson [1841]. „Hinterindien“ (?) B. Z. M. Nr. 14276/7. F.u S. d. Schlüter. G. (V). Die Gattung Pteronura Gray, Riesenotter. 1. Diagnose. Maße. Die Pieronzra macht ihrem deutschen Namen Ehre Ihre Gesamtlänge beträgt 1,5 —2 m, wovon ?/, auf Kopf und Rumpf, Y, auf den Schwanz kommen. Die Basallänge des Schä- dels erreicht 150 mm bei 100 mm Jochbogenbreite und 90 mm Mastoidbreite. Habitus. Die Farbe des Körpers ist ein einheitliches Braun, das oben ziemlich dunkel, unten nur wenig heller ist. Kopf, Beine und Schwanz haben dieselbe Farbe, doch finden sich an den Seiten und der Unterseite des Halses und zwischen den Unter- kiefern Flecke von weißer oder gelber Farbe. Lippen stets weißlich bis gelblich. Haare sehr kurz und dicht anliegend. Die Schnurr- haare stehen in drei Gruppen, einer über und hinter dem Auge, einer auf der Oberlippe und einer auf der \Vange. Die Länge der Beine ist auffallend gering’). Die Schwimm- häute der mit starken Krallen bewehrten Zehen sind sehr groß - 4) Grays Angabe (Wiegmann [1838]), daß an den Hinterbeinen die äußeren Zehen die längsten seien, kann ich nicht bestätigen. Es sind zwar alle Zehen stark verlängert, die längsten sind aber doch die dritte und vierte. Grays Angabe dürfte wohl durch Übertragung der Verhält- nisse bei der Meerotter, auf diese Form (beide wurden ja lange für iden- - tisch gehalten) entstanden sein, Archiv für Naturgeschichte 1919. A. u; 8 a. Heft 114 Hermann Pohle: und umschließen die Zehen fast bis zum Ende, ja der freie Lappen der Schwimmhaut überragt sogar noch das Zehenende Der Schwanz ist kurz und schwertförmig. Im proximalen Drittel oval-cylindrisch, ın den übrigen zwei Dritteln aber von oben nach unten so stark zusammengedrückt, daß ein scharfer Rand entsteht. Am Ende abgestutzt, nicht langsam zugespitzt. Be- haarung besonders kurz, an den Kanten kaum verlängert. Nase. Der Nasenballen ist mit Ausnahme von jederseits einem schmalen Ringe, der das Nasenloch umgibt, behaart. Es sind diese Haare nur wenige Millimeter lang. Fig. 9. Pteronura brasiliensis (Blumenb.). Type: Aufsicht des Schädels Nr. 1020 von Para, Brasilien. Schädel Die Hirnkapsel des Schädels weist in ihrer Form vielfach Ähnlichkeit mit der von enudris auf. Um so auffallender sind die Unterschiede im Gesichtsschädel. Er ist stets länger als der Fiirnschädel, eine Tatsache, die durch die starke Ver- längerung der Intertemporalregion verursacht wird. Die Ein- schnürung in dieser Region hat ihre schmalste Stelle direkt hinter den Proc. postorb. Von da an verdickt sie sich allmählich konisch bıs zu der Stelle, wo, beim erwachsenen Tier scharf abgesetzt, der Firnschädel beginnt. Die Intertemporal- und Interorbital- breite sind klein, ebenso der Spitzenabstand. Durch diese Ver- hältnisse bekommt der Schädel eine stark an den der Robben erinnernde Form. An der Schädelunterseite fällt besonders die Umformung der Bullae auf. Sie sind ganz flach und ziemlich kurz geworden. Der Canalis caroticus tritt etwa in der Mitte in sie ein und zwar fast senkrecht mit einem großen, Auch in der Die Unterfamilie der Lutrinae 115 Aufsicht von unten kreisrundem Loch. Proc. mast. und Proc. parocc. groß. Letztere-stehen wie kurze Hörner da. | Die Zähne haben im allgemeinen dieselbe Form wie bei der Lutra enudris, doch sind sie bei weitem größer. Es sind bei allen mir vorliegenden, nicht mehr als pull. zu bezeichnenden Schädeln vorhanden: 1®/,; CY,; P®/,; M Y,. Die anders lautenden Angaben älterer Alten Gerahen wohl darauf, daß sie junge Tiere vor sich hatten So ist-cs-z. B. bei dem Tiere, das-Nehring- [1900] beschrieb. Es lebte damals im Zool. Gart. Berl. ‘und starb erst 1908. Damals fehlte ihm noch der P1, während der mir jetzt vorliegende Schädel alle P zeigt. Am P& fällt besonders der stark entwickelte Talon auf, der aber doch den MI nicht .berührt. . sämtliche Zähne sind verhältnismäßig hoch, ein Befund, der auf mehr carnivore Lebensweise deutet. — Das Skelett besitzt 15 Rip- pen, also auch 15 Brust- und 5 Lendenwirbel. 2. Geschichte der Gattung. Der große Otter Südamerikas war zuerst durch Marcgrave 11648] bekannt gegeben worden, wurde aber dann von Linne und noch von einigen anderen Autoren beschrieben. Linne ver- einigte ihn. mit dem Meerotter, mit dem er die Größe gemeinsam hat. Später wurde er als besondere Art von Lutra aufgestellt (siehe weiter unten). In dieser Gattung blieb er bis [1837], wo Gray ein Tier davon, das aus Demerara stammte, als Pieronura sambachii beschrieb. Dieser Gattungsname galt dann bis 1889, dann zog Thomas ihn mit einer sehr oberflächlichen Begründung ein. Da Trouessart sich ihm anschloß, blieb es dabei, trotz des von Nehring [1900] ausgesprochenen Protestes. Ich kann mich hier nur Nehring anschließen, wie ja auch Thomas selbst heute tut (siehe [1908]). Diese Formen leben mit den Arten der Gattung Lutra in demselben Gewässer, nach den oben entwickelten Prinzipien ist also ohne weiteres die Aufstellung einer besonderen Untergattung nötig. Wenn man aber bedenkt, daß die Tiere sehr stark von den nächstverwandten Formen abweichen, z. T. durch Merkmale, die sich an anderer Stelle wiederfinden, z. T. aber auch durch Merkmale, die wir in der ganzen Unterfamilie nicht wieder- sehen, ferner, daß wir keine lebende Form kennen, die auch nur halbwegs zwischen Lutra und Pteronura vermittelt, daß auch noch keine fossile gefunden wurde, so wird man zu der hier angenom- menen Auffassung kommen, Pteronura sei eine besondere Gattung der Lutrinae. Wiegmann [1838] verbesserte den Namen in Pterura,: eine Schreibweise, die philologisch richtiger sein sollte, nicht aber zoologisch besser ist. Sie wurde daher nur von Wagner [1841] angenommen. Ebenso nennt Lesson [1842] die Gattung Piero- BUFS. Beide Namen sind also Synonyme zu Pieronura. "Lesson [1842] benennt dann noch die brasilianische A beaiikiensis Blumenb., über deren Verhältnis zu sambacchii er g* 9. Heft 116 :Hermann Pohle: anscheinend nicht Genaues wußte, als Gattung Sarıcovia, wahr- scheinlich wohl, weil sie ihm von übrigen Lutra-Arten zu stark abwich. Dieser Name ist, da sambachii und brasiliensis nur Vika- rianten derselben Art sind, ebenfalls synonym zu Pteronura. Das- selbe gilt von Craspedura, welchen Namen Gray [1869] für ge- eigneter als Pieronura hält, ohne ıhn aber direkt als RER: namen zu gebrauchen. TRIER Pd 2 Pd3 Pd 4 "Fundort gras oe | 8 |äs |e8|e8| a gel aeı EEE ERBE Er 28... 1. Flesh ee ee to en, | BZ. M. 180669] 23 ]1,8 110,51 29 [63 16,7 15,8 | 28 | 6,7 Surinam ie | 6082| — | — ,10,3| 29|1|62 | — 5912,77 | 6,6 | | | Se | u | Pd2 Pd 3 pa 4 Fundrt | 58 | E TEE > | £ . 2S|: ne... | 5 ı % a - 59 a =; |®8 = Tauitos, Toreto, | B, Z.M. 30009 — |. — [74 | 41 | 5,8 | 9,6 | 33°] 02,68 Surinam | . 6082 SS | N ; 3. Gebiß. a) Dauergebiß. Das Gebiß zeigt in der Form der einzelnen Zähne große Über- einstimmung mit dem von L. enudrıs F. Cuv. Dies gilt besonders von dem I1 bis P3 im Oberkiefer und dem I1 bis P4 im Unter- kiefer: sie sind nur eine vergrößerte Ausgabe derer jener Art. Der P4 trägt ein sehr gut ausgebildetes Parastyl. Der Talon ist groß, und dehnt sich über mehr als 2/, der Innenseite des Zahnes aus. Er berührt aber den M I nicht. Dieser entspricht vollkommen dem von L. enudris F. Cuv., ist aber etwas breiter. Im M1 sind die Höcker etwas mehr auseinandergerückt; besonders weit vor- gezogen ist das Paraconid. Das Talonid ist noch weniger grubig als bei Zutra. Alle Zähne sind nicht nur absolut, sondern auch relativ höher als dort. b) Milchgebiß. Im Gegensatz zu u Aonyx sind hier die Milchzähne entsprechend den größeren Kiefern auch größer als bei Lutra. Im Oberkiefer zeigen die Canini auf der caudalen Fläche die Andeutung eines Höckers, doch ist keine Spitze zu beobachten. Der Pd2 jst ein- wurzlig, doch ist die Wurzel der. Länge nach gerillt, Die Krone ist spatelförmig mit schwacher Andeutung einer vorderen und hinteren Nebenspitze. Der Pd3 zeigt spitzen hohen Paracon und schneidenähnlichen Metacon. Parastyl gut ausgebildet. Der Talon trägt keine Höcker, sondern nur ein peripheres Cingulum, das ihm ein bassinförmiges Aussehen gibt. Pd4 wie bei Lutra, doch größer. Be TE RR + D, En Ver > _ 117 Die Unterfamilie der Lutrinae 4. Maßtabellen. a) Schädelmaße. A" an = 4 KR F} Tntertem-. ls 5 2 Mi: 8 © Ei „2 ES a S poralbreite 4 ee Art Fundort = = 88 |38|3 [|23|38la8|5 |3 55:8 | e = Bar u ES Be EB BE EEE RE Dan Ze: EHE ae s-|5 Ra 5 | ® Pt. brasiliensis | Para 5.2.10.) 1020, alt 147,1 136,5) 18,6, 23,8 31,6) 17,4 26,2] 32 | 74,1) 74,2 - Bahia ? . 180671] alt | 147,5) 135,-? | 16,2) 19,2] 25,6] 15,4, 21,6 27 | 72,5] 71,7) Pt.br.upina | Rio Mocho |4,Mus:130190 alt & | 152 | | Era = RR „ 80191| alt Q | 157 | ke Ze | | ie Tauitos, Loreto, .|,, 7.1.180669| pull. | 100,0) 92,2 | 15,2] 21,01 29,1] — | — |— | 56,9] 60,9 € | Surinam sang — | — 1% 22,4 El a Re A ee = | & 3584| juv. |139,0 128,3) 17,0 20,6|34,0 19,1| — 72 | 71,7) 74,2 P. b. paranensis| Rio Grande do Sul - 30672 alt Q 154 142 18,4) 24 ‚6 30,3 +7; 0 e 34 76,4 76,3 RN: Alto, Parana 80678 alt | 165? | 1502 |21,6| 26,9) 32,0! 19,0| 32.» | 41 80,0, 77,6 . a 17845 alt 9 |148 | 135 19,3/31,0| 34,2 19,01300 0.87 74,8 84,3 = ‚Mundo novo |Nehrins „d 157. |146 390. | | 5) Vordere Intertemporalbreite ist Hintere Intertemporalbreite ist P. brasiliensis' 99 P. b. lupina ’ Ph. paranensis Rio Grande do Sul Alto, Parana Puerto Vina, Salvador „ ’ Fundort Para Bahia ? Lquitos, Loreto, Surinam Mundo novo | Sammlung, Peru } 1020 30671 6082 ’ \ EB 2? Nehrinz | 1 886] 30669 3584 ‚30672 30673. 17845 | Alter | reschlecht l alt pull. pull.-juv. alt \ ’» juv. ) ie, alt S 4 O b) Zahnmaße. Unterkiefer Länge Ne) Ex ie 100, o 1 | die Breite don Schä ds an der hindern 8 die Breite des Schädels im Knick der rahinke, 15,3, 72 71,2.:19 52,3] 70 737? 17 | 85.2173. 91,0) 77 OT In 88,0 Gesichtsläı En 32 [) - ar nen [1m { Ton o » - - | » u Soldoı 8 88 | 58 > SS; seles|ı a |Es| es n#-| ae S SE Ba ö © | rn Pas 8 u 2] | 8 ra as) 98,7 33,8 73,5 21,01 27,5 92,1) 33,6. 74,5! 18,6) 25,7 95 | | 1 63,0 28, 0 55, 0) 12,0) 20,9 SE SD 85,5 32 ü 71,3 16,0| 23,6 97,9 76,5| 19,5| 28,0 105,4 38,3 82,7120,4 — 97 ‚438, 7 77,0! 19,5! 29,3 99,0 Stelle hinter dem Proc. postorb. } | I I „öe| Pi 4 >A% BORLIE = ee . SEEN BCE 6,91 41,0 | 9,51 6,3 115,8] 17,111 6,0|48,1 | 9,31 6,1116,2117,411 Be Sr — | — | — | — 15,1[16,911 5,2|41,5 | 8,8| 6,3 115,6/17,5]1 7,91 40,8 | 9,2| 6,3 116,2117,511 18,7 44,6 10,2 6,3 16,6117,211 2 N 3,6 6,5 16 alle 18,011 | | \ Breite | I ww | Talon-| .. we u. . - länge | rt ee je =) = Er} MO sn oo >& TEEN - = . » — | Außen- | kante | Een Er Po - - oO HrTor SO o er Größt.! en | ne a m BE Durch-' 5) rer) “w 2 er 3; m mM & zım. ie © | & = AI | ee) | Su: 2 148,4 18,71 8,71 7,4 : 7,7 749,919,1 9,4 6,8. 18 7 u Ks er —— 2 148,418 3,4 916,56, ‚1.|50,- 18,5) 9,6 — | — ‚9 51, 2119,6' 9,41 7,1: 7,1° 2 _ 19.3 10,0 6,7: 7,0 5 19,0. 9,8 9. Heft 118 Hermann Pobhte: Die Canini des Unterkiefers sind seitlich comprimiert, beson- ders im Wurzelteil. Auf der caudalen Fläche innen ein basales Cingulum. Ppd3-verhältnismäßig stark. Er zeigt Paraconid und schwache Andeutung von Metaconid und Talon. Der pa4 besitzt starkes Paraconid und Metaconid. Das letztere ist ziemlich weit nach hinten verlagert. Talonid angedeutet. Beide Zähne ziem- lich hoch. 5. Die Arten der Gattung. a) (26.) Pteronura brasiliensis (Blumenb.). Literatur. Marcgrave [1648]; Mentzel [1660]; Brisson 11762]; Zimmermann [1780]; Gmelin [1788]; Blumenbach [11810]; Lichtenstein [1815]; Schinz [1821]; F. Cuvier [18297; Prinz zu Wied [1826]; Wagner [1841]. j Synonymie. Bei der Feststellung der Synonymie dieser “Form muß ich sehr weit ausholen. Wie oben schon erwähnt, stellt Linn& die Form zu Laiax lutris (L.). Nach ihm war Brisson der erste, der sie als besondere Art beschrieb. Brisson schreibt ‚aber nicht binär, infolgedessen ist seine Diagnose, trotzdem die ..Benennung hier scheinbar binär ist, nomenclatorisch wertlos. ‘Dasselbe gilt von Zimmermann, der von Trouessart [1897; 1904] angenommen wurde, doch mit Unrecht, denn er ist auch nicht binär. Seine Beschreibung dieser Luira ist es zwar schein- bar, aber nur weil er sie aus Brisson abgeschrieben hat. An anderer Stelle - ein Beispiel für viele — (pag. 139/140) schreibt er folgendes: | :56. Das einhuckeiähs Kamel. Der Dromedar. Arabian Camel. Penn. Syn. p. 61. Zweyt. Th. Zweyte Abtheil. Be 16. Abschn. 57. Das zweibuckelichte Kamel etc. | Hier kann von binärer Nomenclatur keine Rede mehr sein. Ebenso ist es an vielen anderen Stellen. Infolgedessen ist Zimmermann als Autor von Artnamen nicht anzuerkennen. Er hat sämtliche Diagnosen irgendwo abgeschrieben, ‚zusammengetragen‘ wie er es nennt. Er spricht von dieser Tätigkeit als von ‚‚Diese mir nicht angenehme Arbeit‘. Waren die Beschreibungen nün wirklich oder scheinbar binär wie in diesem Fall, dann wurden sie es auch bei ihm. Nach Zimmermann war es Gmelin, der den Namen — als einer Unterart von Latax lutris — benutzte. Seine Beschreibung lautete: ‚L. atri coloris, macula sub gutture flava. An dieser Dia- gnose berührt uns nur eigentümlich die Körperfarbe: es gibt nämlich keinen schwarzen Otter in Südamerika. Dieses Rätsel wird - - aber gelöst, wenn man dem Ursprung der Beschreibung nachgeht. _ Gmelin hatte aus Brisson geschöpft und dieser aus Marcgrave. Bei Marcgrave finden wir nun folgende Fellbeschreibung: ‚,‚To- tum -autem animal atri est coloris; ‘excepto tamen' capite, quod obseure‘est fuscum; et quod in gutture maculam habeat flavam. © = NA RE NER Die Unterfamilie der Lutrinae 119 Diese Beschreibung paßt noch viel weniger auf einen Otter. Sie steht aber inmitten von Merkmalen, die ganz auf Pteronura passen und neben einer Figur, aus der man trotz ihrer unvollkommenen Ausführung sofort diese Gattung erkennt. “Bezeichnet ist das Tier als Jiya und Carigueibeiu. Schon der Prinz zu Wied hat hier richtig vermutet mit der Annahme, daß bei Marcgrave Taira und Rics:no’er durcheinandergebracht wurden. Zu dieser Erkenntnis verhilft uns die Geschichte des Marcgraveschen Werkes. Nach Lichtenstein [1815] war Marcgrave mit dem Fürsten Johann Moritz von Nassau-Siegen nach Brasilien gegangen, wo dieser in den heutigen Staaten Pernambuco und Alagoas eine holländische Kolonie anlegte und sieben Jahre ver- waltete. Der Fürst ließ in seinen Tiergärten allerhand Tiere und Pflanzen des Landes, ja von ganz Südamerika, halten. Marcgrave machte seine Studien daran und als er bei der Rückkehr des Fürsten starb, hinterließ er diesem eine große Menge von Auf- zeichnungen und Abbildungen, u. a. auch solche über die Tiere und Pflanzen. Diese wurden dann von Johannes de Laöt be- arbeitet und erschienen unter dem unter Marcgrave [1648] an- gegebenen Titel. Die Bearbeitung hatte aber ihre Schwierigkeiten, weil Marcgrave alle Notizen in einer sehr schwer entziffern- baren Geheimschrift gemacht hatte. Hierbei muß nun Laet Otter und Taira durcheinandergebracht haben. Wahrscheinlich fand er eine Stelle in den Papieren, an der der Otter als dunkel- braun mit hellem Kehlfleck und eine andere, an der die Taira als schwarz mit braunem Kopf und gelbem Halsfleck beschrieben, und da er das zweite Tier nicht kannte, so mengte er beides durch- einander. Für diese Annahme spricht noch etwas anderes. Der Fürst von Nassau-Siegen hatte die Zeichnungen der brasilianischen Tiere z. T. zur Herstellung der für die Veröffentlichung nötigen Holzschnitte hergegeben, z. T. aber hatte er sie seinem späteren Freunde, dem großen Kurfürsten, geschenkt. (Lichtenstein gibt an, er hätte alle Bilder dem großen Kurfürsten gegeben. Dies stimmt aber sicher nicht, denn im Marcgrave finden sich viele Abbildungen, die unter diesen Bildern nicht enthalten sind, während die meisten der Bilder nicht im Marcgrave sind.) Der große Kurfürst ließ die Bilder von seinem Leibarzt, Christ. Menzel, ordnen. Dieser erledigte die Arbeit mit großem Geschick, indem er die Bilder auf große Bogen klebte und diese in vier Bänden größten Formats binden ließ. Zu jedem Bild schrieb er den Namen, der in dem Werke Laöts zu finden war, sowie die Seitenzahl. Für jedes beschriebene Tier, für das kein Bild da war, hat er eine Seite freigelassen, eine Einrichtung, die vermuten läßt, daß er auch die übrigen Bilder noch zu erhalten hoffte. Unter diesen Bildern ist nun eines, (pag. 75, fig. 2) von Menzel als Jiya et Carigueibeiu’ bezeichnet: Dieses Tier ist aber nie und nimmer eine Lutra, sondern ohne jeden Zweifel eine Taira. Es hat einen braunen Kopf, Ohren von der Länge der Schnauzen- 9. Zeit 120 Hermann -Pohle: breite, schwarzen Körper, verhältnismäßig hohe Beine, Füße ohne Schwimmhäute. Vergleicht man hiermit die Beschreibung einer Tarra, z. B. im neuen Brehm, so wird man eine geradezu frappante Ähnlichkeit zwischen beiden finden. Von dem gelben Halsfleck ist in der Abbildung nichts zu sehen, weil das Tier den Beschauer ansieht, der Hals also vom Kopf verdeckt wird. Nach dieser Ab- bildung ist die im Marcgrave nicht gemacht, wie ja auch Lich- tenstein schon hervorhebt; es muß da noch eine weitere existiert haben. (Unerklärlich bleibt, wie Lichtenstein dies Bild für einen Otter erklären konnte). Für uns hier ist nun interessant, daß das Bild vom Maler als Eirara bezeichnet wurde, denn dies ist ein zweiter Name der Taıra, während Menzel darunterge- schrieben hat: Jiya et Carigueibeiu. In Marcgraves Werk findet sich die Taira nicht besonders beschrieben. Wenn man nun be- denkt, daß die Beschreibung der Jiya im Marcgrave halb auf die Taira und halb auf den Otter paßt -- außer der oben mit- geteilten Fellbeschreibung bezieht sich auch noch folgendes auf die Taira: „Hoc quod habui cibavi Farina .Mandiocae in aqua madefacta‘‘ (nach Natterer bei Pelzeln [1883] befinden sich im Magen der Taira immer Vegetabilien) — daß die Namen sich womöglich - denn der zweite wurde nie wieder für den Otter gebraucht — z. T. auf das eine, z. T. auf das andere beziehen, daß eine weitere Beschreibung der Marcgrave bestimmt bekannt gewesenen Taira sich nicht findet, so wird man zu dem Schlusse getrieben, daß hier wirklich die Beschreibungen der Taira und des Otters zusammengesetzt wurden. Daraus ergibt sich, daß die Beschreibung Gmelins, die ja auf Marcgraves zurückgeht, nomenclatorisch ungültig ist, da sie ein Fabelwesen bezeichnet; daraus würde folgen, daß der Name brasiliensis als nomen nudum aus der Literatur zu streichen ist. Nun ist aber im ganzen ver- gangenen Jahrhundert die Pferonura damit bezeichnet worden, und so dürfte es sich wohl nicht empfehlen, hier einen neuen Namen einzuführen, sondern es wird gut sein, den alten Namen unter die Nomina conservanda aufzunehmen und den Autor anzugeben, der zuerst das Tier richtig beschrieben hat. Dies ist Blumenbach '1810]) gewesen. Das Tier, welches er beschrieb und abbildete, befindet sich noch heute im B. Z. M. und dürfte dann als Type der Art anzusehen sein. Von ihm haben dann Cuvier u. a. die Beschreibung übernommen, Cuvier [1817; 1829] auch das Bild. Type. Nr. 1020 des B. Z. M., F u S, von Para. Sieber leg. Fell. Körper und Schwanz oben und unten fast gleichfarbig, nußbaumbra n (nach Blumenbach, heute etwas ausgeblichen). Beine körperfarben, etwas dunkler. Auf dem Kopf greift in ganzer Breite die Körperfarbe etwa bis zum Hinterrand der Augen; von dort aus läuft sie nur als medianer Fortsatz weiter ungefähr bis zur Mitte der Nase. Umgebung der Augen, Wangen, Oberseite der Nase, Nasenscheidewand hellbraun, nach vorn noch heller werdend. Lippen, Kinn und ganze Kehle gelblichweiß, seitlich Die Unterfamilie der Lutrinae 72] bis etwas über die Höhe des Mundwinkels hinaus. Der lichte Teil ist nach hinten und nach oben unregelmäßig aber scharf begrenzt. Schädel. Wie oben für die Gattung beschrieben. Einige besondere Merkmale gegenüber den Unterarten ergeben sich aus den Maßen. Intertemporaleinschnürung besonders eng, wie über- haupt alle Breitenausdehnungen klein sind. Zähne stehen in der Mitte zwischen denen der beiden Unterarten. Größter Durch- messer des MI 16-17 mm. Maße. (Type) Kopf-Rumpflänge 123 cm; Schwanzlänge 65 cm; Schädelmaße siehe Tabellen. Fundorte: Ba BE MENE. 1020. F... u. S. 7 SRebertleg. Banla? vB 2. M.NT..30671. : d’ Lichtenstein. Ilheos, Belmonte \ Rio Itabapuana Prinz zu Wied [1826]. Rio San Franzisko | Borba Marabitanos | Rio Negro Rio Guapore Lagoa Santa Winge 1895.. Hierzu folgende Unterarten: Pelzeln [1883\. a. Pteronura brasiliensis subspec. lupina (Schinz). Literatur. Schinz [1821]; Gray |1837; 1865; 1869). Synonym. Pieronura sambachti Gray 1837. Synonymie. Die Schinzsche Beschreibung ist so einfach wie möglich: ? 5. Wolfsotter. Lutra lupina. So groß wie ein Hühnerhund, dunkelbraun. Am Orinoko. Leider ist dadurch das Tier genügend gekennzeichnet und so ist der Name, den Gray [1837] für ein Tier von Demerara gab, Pteronura sambachii, nur ein Synonym dazu, da ich die Form von Orinoko nicht von der von Demerara unterscheiden kann. Sollte das etwa später möglich sein, so hätte /upina für die Form vom Orinoko, sambachii für die von Demerara zu gelten. Aller- dings glaube ich nicht daran, sondern eher, daß auch die lupina als Synonym zu brasiliensis gezogen werden muß. Anstelle von sambachii findet man des öfteren die Schreib- arten: sandbackii (Lesson [1842]), sandbachi u. a. Type. Nicht vorhanden. Fell. Körper und Oberseite des Kopfes wie bei brasiliensis (Blumenb.), doch wohl etwas dunkler. Lippen und Kinn gelb. Der Kinnfleck zieht sich zu jederseits einem am Rande der Kopf- unterseite hinziehenden Zipfel aus, der etwa bis zur Länge des ‚hinteren Ohrrandes reicht. Zwischen den Zipfeln körperbraunes Fell. Auf der Halsunterseite einzelne Flecke von derselben Farbe, 9. Heft 122 Hermann Pohle: die sich manchmal oft nur auf einer Seite, zu je einem lateralen Bande vereinigen. Dann kann der Eindruck, die Kehle sei gelb mit braunen Flecken, hervorgerufen werden. Das Gelb ist am intensivsten auf den Lippen und nimmt manchmal nach u. eine weißlichgelbe Tönung an. Schädel. Anscheinend sind die Breitendimensionen rüber als bei brasiliensis. Zähne kleiner als dort. Größter Durchmesser des MI 15—16 mm. Einige weitere kleinere Unterschiede er- geben sich aus dem Vergleich der Maßzahlen. Maße. "Schädelmaße siehe Tabellen. Fundorte: Iquitos, Loreto, Peru. B. Z. M. Nr. 30668/9. F. u. S, pull. Bluntschli leg. Rio Ocoa, bei Villavicenzia. Bürger 1919]. Rio Mocho, Caura-Distr., Venezuela. Allen [1910). Weichen etwas in der Färbung ab. Demerara. Gray [1837]. Surinam. B. Z. M. Nr. 3584. F. u. S. Kappler leg. B. Z. M. | Nr. 6082. F. u. S. Krauß leg. ß. Pteronura brasiliensis subspec. $aranensis Rengger Literatur. Azara [1801]; Rengger [1830]; Nehring 11886; 19001. Synonym. Lutra baraguaensis Schinz 1821. Synonymie. Azara beschrieb die Pieronura des Parana als Lutra brasiliensis Gmelin. Rengger aber unterscheidet sie davon als Lutra Paranensıs. Man hat diese Art lange Zeit für eine echte Lutra gehalten und zwar weil Rengger von einer nackten Nasenkuppe spricht. Nimmt man nun aber an, daß hier ein Irrtum untergelaufen ist, schrieb doch Rengger seine Be- obachtungen erst in Europa nach seiner Rückkehr nieder, nachdem ihm der größte Teil seiner Sammlungen verloren gegangen war, so ergeben sich, wie zuerst Nehring [1900] nachwies, lauter Merk- male, die für die Pteronura charakteristisch sind. So z. B. nennt Rengger die Borsten über den Augen, einen hellen Kehlfleck, einen. walzenförmigen Rumpf, einen von oben nach unten zu- sammengedrückten, breiten und am Ende abgerundeten Schwanz, ein ziemlich kurzes Haarkleid, große Schwimmhäute und manches andere — auch biologische — Merkmal. Infolgedessen ist. als sicher anzunehmen, daß die Saranensis Rengger die Pieronura des Parana ist. Hierzu synonym stellen möchte ich die Ta paraguaensis Schinz, obgleich die ganze Diagnose nur lautet: Kleiner als die vorige (lupina), Pelz dunkel, weich und glänzend, Im Paraguay- und La-Plata-Strom‘‘, so kann man aus ihr ersehen, daß sie aus Oken [1816] entnommen wurde. Dieser wiederum hat aus Azara abgeschrieben, zwar sehr Schlecht, aber doch so, daß man es er- kennt.-: Azara schrieb nun: über den :Absatz;: der’ idie Lutra aus TERN AT Di BE ta 0 21 2722 2. DEE EN ER TERN 73 0 Die Unterfamilie der Lutrinae 125 dem Paraguay betraf: ‚La Loutre. Mustela Lutra brasiliensis —- Linn.‘“. Es folgt dann in französischem Text seine Beschreibung Oken schrieb nun aus dem Gmelin die Diagnose für die brasi liensis ab in Gestalt des uns schon bekannten Satzes: ‚‚atri colores, macula sub gutture flava‘“, zu dem er noch einige Sätze hinzu- fügte. Wir haben also wieder das Marcgravesche Fabelwesen, wenn auch in etwas anderer Aufmachung. Okens Name ist da- her als nomen nudum aufzufassen und ebenso der darauf zurück- gehende Schinzsche. Burmeister [1861] nennt als Fasa paranensis Rengg. eine Anzahl von Tieren, die in Wirklichkeit L. platensis sind, also nicht hierhergehören. Fell. :-Rengger gibt an: ‚‚Die Farbe des ganzen Pelzes, mit Ausnahme. der Kehle, ist dunkelbraun und glänzend. An der Kehle findet sich ein großer, beinahe. viereckiger, heller Fleck; dessen Farbe je nach dem Alter des Tieres verschieden ist. Bei: ganz jungen Individuen, welche noch die Milchzähne haben, fand ich ihn bräunlichrot, bei solchen, welche dieselben soeben ge- wechselt hatten, rötlichgelb; und bei ganz ausgewachsenen, mehrere Jahre alten Individuen gelblichweiß.‘“ — ‚Mangel an weißen oder gelblichweißen Längsstreifen am unteren Teil des Halses‘“. Die mir vorliegenden Stücke weichen von dieser Beschreibung etwas ab. Es sind ausgewachsene Tiere. Die Körperfarbe ist dunkelbraun. Der Kehlfleck ist wie bei lupina, also auch rötlich- gelb. Die Halsflecken sind zu jederseits einem gelben Bande zu- sammengeschmolzen. — Nach den verschiedenen Befunden möchte ich beinahe annehmen, daß die Unterarten überhaupt-nicht als solche sondern nur als individuelle Abweichungen anzusehen seien. Daß sie trotzdem noch getrennt aufgeführt werden, liegt daran, daß die mir vorliegenden Schädel dieselben Abweichungen von deren der Hauptart zeigen. Schädel. Nach dem Material des B. Z. M. bedeutend größer als der von brasiliensis (Blumenb. )und/ufina (Schinz): Breiten-. dimensionen größer, besonders die hintere Intertemporalbreite vor dem Beginn der Hirnkapsel gemessen, die hier 28-32 mm be- trägt. Mastoidbreite über 85 mm gegen unter 80 bei den .andern- Formen. Siehe die Tabellen. Zähne auch etwas größer. Größter Durchmesser des MI 1617 mm. Fundorte: E 2% | Puerto. Vina, Bader B. Z. M. Nr. 17845. FE: u S. Wie leg. ABerl: ZooekiGart:; 5% Nord-Argentinien. B. Z. M. Nr. 30670. F. Each u. Wiss: 2 emann-G. Alto, Parana B.Z. M. Nr. 30673. & ER leg. Rio Grande do Sül. B: Z. M. Nr. 30672. >. ‚Hensel leg. Mundo Novo: Nehring [1886). -Piracicaba. B. Z. M. Nr. 15287. Tier in ‚Ale. Nehring leg...: Rio Uruguay, Prov. d’Entre Rios,: Paraguav. Burmeister.[1879]. 9. Heit 124 Hermann Pohle: H. (Vl.) Die Gattung Amblonyx Rafinesque Zwergotter. 1. Diagnose. Der Kopf des Tieres ist rundlicher als bei unserem Otter, Die Ohren sitzen weiter hinten. Der Körper ist einfarbig braun. die Unterseite ist wenig heller als die Oberseite. Lippen, Kinn, Wangen bis zur Höhe des Auges und Ohres, vorderer Teil der Halsunterseite und Seiten weiß oder gräulichweiß. Hinterer Teil des Halses bräunlichweiß. Das Weiß der Lippen, Wangen und des Vorderhalses ist nach oben scharf abgesetzt, nach hinten geht die helle Farbe allmählich in das Braun des übrigen Körpers über. Der Raum zwischen den Nasenlöchern ist stets nackt. Schwanz und Beine haben Körperfarbe Der Schwanz ist kurz und stärker zuge- spitzt als bei Luira. Die Füße sind ver- hältnismäßig lang, ebenso die einzelnen Zehen, die Fingerform angenommen haben. Die Schwimmhaut ist sehr kurz, die letz- ten Phalangen werden nicht davon berührt. Fig. 10. Amblonyr perspieilata (I. Geoffr.). Pie Krallen sind zwar Aufsicht des Schädels Nr. A. 23 der Sammlung noch an allen Zehen des Verfass. von Sumatra. vorhanden, aber so kurz, daß sie leicht übersehen werden können, besonders an der Vorderextremität am 2. bis 5. Finger. Dies führte dazu, daß diese Gruppe mit der Gattung Aonyx vereinigt wurde. In der Jugend sind die Krallen anscheinend etwas länger, doch nicht so lang wie bei Lutra. Erst später werden sie — wohl durch Abnutzung und ungenügendes Wachstum -- rudimentär. Der Schädel unterscheidet sich durch seine starke Wölbung und den daher stark bogigen oberen Umriß von allen andern Öttern. Der Hirnschädel erscheint dadurch beinahe aufgetrieben, besonders auch weil er so kurz und verhältnismäßig breit ist. Interorbitalbreite fast gleich der Schnauzenbreite. Proc. postorb. nicht besonders stark. Ihr Spitzenabstand ist aber infolge der großen Interorbitalbreite doch größer als die Nasenlänge. Inter- temporaleinschnürung kur" Sie ist etwas aufgeblasen, so daß die Ränder ungefähr parall . laufen. Proc. mast. nicht besonders stark entwickelt. Zahniormel des erwachsenen Tieres: I?/,; C 1; P®/,,; M '/,. Der P4 hat einen Talon, der fast die ganze Innenseite Die Unterfamilie der Lutrinae 125 des Zahnes einnimmt. MI ist gegenüber dem von Lutra sehr breit. Die Verbreiterung ist entstanden durch Verbreiterung der Cinguli des Talons. Breite des M1 ist viel größer als die Hälfte seiner Länge. Skelett. Nach Flower sind 14 Rippen, also auch 14 Brust- und 6 Lendenwirbel vorhanden. Maße. Kopf-Rumpflänge 40-55 cm, Schwanzlänge 25 — 30 cm. Schädelbasallänge 75 -82 mm; Mastoidbreite 50 —57 mm; Jochbogenbreite 58 -62 mm. 2. Geschichte der Gattung. Rafinesque beschrieb [1832] ein Subgenus von Lufra unter dem Namen Amblonyx mit folgender Diagnose: ‚S. G. Amblonyx Raf. Claws short, obtuse, not sharp or crooked; while it is so in the other Otters.“ — Die Angabe über die Krallen weist so- fort auf unsere Gattung, ebenso die Maße, die er für die hierher gestellte Art angibt: Ihre Gesamtlänge war 21, Fuß, wovon 1%, Fuß auf den Kopf und Hals und je ein Fuß auf Rumpf und . Schwanz kommen. 1842 benannte Lesson die Untergattung Leptonyx ohne Be- schreibung. Dieser Name ist einerseits synonym zu Amblonyx, andererseits ist er schon 1829 von Swainson für einen Vogel und 1837 von Gray für eine Robbe gebraucht worden. In der Literatur ist weder der eine noch der andere der beiden Namen gebraucht worden. Wegen der kurzen Krallen wurde die Gattung stets mit Aonyx vereinigt, mit der sie ja auch viele Eigentümlichkeiten gemeinsam hat Dennoch halte ich diese Ver- einigung für -nicht genügend begründet, kann man doch wohl nicht diese Zwergform für den geographischen Vertreter jener Riesenform halten. Dazu kommt, daß sie sich durch sehr viele Eigentümlichkeiten unterscheiden. Da uns die Fossilien leider keine Auskunft über die Zusammenhänge der Formen geben, da ferner die Formen weder zu Lutra noch zu Aonyx gestellt werden können wegen der großen Unterschiede, so bleibt uns vorläufig nichts weiter übrig, als sie als besondere Gattung aufzufassen, bis wir durch neue Funde in den Stand versetzt werden zu entscheiden, mit welchen andern Formen sie am nächsten verwandt ist. 3. Gebiß. a) Dauergebiß. a) Oberkiefer. Die Incisivi sind entsprechend der kleineren Körpergröße auch klein, zusammen 9-—-10 mm breit gegen 13-——- 14 mm bei Lutra. Der Caninus stellt gleichfalls eine verkleinerte Ausgabe des Lutra-Eckzahnes dar (4-5 mm Länge gegen 5,5-- 7 mm). Der P1 fehlt gewöhnlich Unter den dreizehn mir vor- ‚liegenden ausgewachsenen Schädeln ist nur einer, der ihn besitzt, 3 Hieft 126 Hermann Pohle: von Malakka, und ein zweiter, der noch die Alveolen zeigt, dem . sie also wohl erst bei der Mazeration ausgefallen sind. Ebenso fehlt er den meisten in der Literatur genannten Schädeln. Er ist sehr klein, 1—1,5 mm lang und breit. P2 und P3 wie bei Eutra, doch kleiner. P4 kürzer als bei Luira, doch ebenso breit. Der Talon nimmt die &: ganze Länge des Zahnes ein, läßt aber das Parastyl frei. Ml ın der Höckeranordnung wie der von Lutra, sumatrana-Gruppe, doch sind die einzelnen Höcker auseinander- gezogen und die Cinguli verbreitert. Infolgedessen ist auch der ganze Zahn breiter, länger und stärker abgerundet. ß. Unterkiefer. 11 bis P4 wie beı Lufra, doch kleiner, Incicivreihe 7—8,7 mm lang, Eckzahn 4-5,5 mm lang, P2 3— 4 mm lang, P3 4,5—5 mm lang, P4 6,3—6,8 mm. P4 stets mit Nebenhöcker. M1 kürzer als bei Lutra, doch ebenso breit oder breiter. Die Trigonidhöcker stehen in den Ecken eines gleich- seitigen Dreiecks. Talonid durch mächtige Entwicklung des inneren Cingulums bassinförmig. Außen ein starkes basales Cin- gulum. M2 wie bei Lufra. b) Milchgebiß. Es liegen mir sechs mehr oder minder vollskindire Milch- gebisse vor. Bei keinem sind die Milchschneidezähne vollständig erhalten. Nur bei dem kleinsten finden wir einige von ihnen als dünne feine Stiftchen. — Der Eckzahn des Oberkiefers unter- scheidet sich von dem von Lufra durch den Besitz eines wohl- ausgebildeten caudalen Höckerchens. Pdl fehlt. Pd2 ist gut entwickelt, größer als bei Lutra, mit zwei ganz getrennten Wurzeln und einem deutlichen caudalen Nebenzacken. Pd3 wie bei Lufira, doch kleiner. Die vordere Nebenspitze ist undeutlieher als dort. Pd4 ganz wie bei Lutra. c gleicht dem von Lutra, doch ist er etwas niedriger. Pdı fehlt. pad2 und pd3 wie bei Lutra, doch scheint der erstere etwas größer zu sein. Die Stellung der Höcker des pPa4 ist wie bei Lutra, doch ıst das Metaconid deutlicher entwickelt und das Talonid etwas länger. Maße der Milchzähne sıehe unter 5 - 4. Bestimmungstabellen. a) Für die Schädel. Interorbitalbreite kleiner als die Intertemporalbreite, Proc. postorb. stark entwickelt. Spitzenabstand um mehr als 9 mm größer als die Interorbitalbreite Amblonyx indigitata Hodgs. Interorbitalbreite größer als die Intertemporalbreite. Proc. postorb. schwach. Spitzenabstand um weniger als 9 mm größer als die Interorbitalbreite ER Amblonyx- cinerea Ilig. b) Für die Felle. 1. Oberseite des Körpers aschfarben , 2. Oberseite des Körpers dunkelbraun 3. 127 Die Unterfamilie der Lutrinae 8. Maßtaballen. a) Schädel naße. \ | | ; an | 4 © n j \ © a ' | e SR use S See Inter- | Schädel- | 0 | Be la . Basal- Art | Fundort = | E SS = Se EB: 5 & orbital breite Bu = 3% °r SPIE & breite , | +8 1= “na | 2 83 "3,2 = un- | 3.5 E 33 35 a Säle Hin- = ce & & ss|ıns Breite/Länge| tor. | obere P= um (de) s 107) | dere tere A. cineren ner ara Bun.) 5211) alt | 78,0 | 16,0 | 22,8 | 21,8 14,1| 67.146,01 46,6 | 51,0 | 51 | 38 | 58,31 20,1| 38,0 11,3) 17,0 z Java |».2..180681 „ | — 1154| 20,0121,215,8)10 [46,0 -- | — | — |40 |586 — 133,4 11,01 — & | r „| 1018| puit-jov. | — | 17,0| 23,1] 22,0 13,5) 6 |43,3146,0 | 46,9 | 47 | 38 | — | 1,521 36,7 10,4| — A.c.perspicillata | Telok Being, | 180685] alt | 80,0 17,5| 21,7|21,4|15,4 |11 |47,1147,0| 53,4 | 50 | 44 | 59,6] 17,0 41,5 12,2] 16,2 5 54 „80683 „ | 77,5|18,0| 23,9[21,9]17,6| 9 147,6149,2 | 53,8| 51 | 41 |61,4|17,9 40,3 12,2) 17,1 A Kitti Djava, | | 58291 juv. | 68,4| 16,2 | 20,8|21,0|20,2| 4 |45,8148,3 | 47,8| 52 | 86 | 51,6118,0/35,0/ 9,5] 16,2 N | Sumatra | em-| A 9Bljg.erw.| 75,2 | 14,5] 20,7|20,0.14,9| 7 |43,9/44,2| 50,3 | 48 | 39 | 55,1/ 16,4 89,1) 11,8] 14,9 % ' Sumatra?? |».2.1.|80697| juv. | 76,4 | 17,2 28,3 |21,9)19,0| 8 |46,7|48,0 | 49,7 | 50 | 38 | 56,2] 17,6, 39,5, 12,0 16.6 N ' Malakka BL Salt, 2 -15,8.1 22,01 91,8 1) DEI ZEN | 33... Dayalss=.198.8.11,8 R ‚Marabok, Brunäi,l 114975) ,, | 77,6 17,0 | 22,3121,8112,6| 8 |43,7|45,0| 48,8| 48 | 40 | 54,31 18,4 40,0) 10,5] 16,5 n Te Dr arean| s10T. | 78,51. 17,6 | 28,2 20,8 19,2, 9 |45,4|47,3 | 50,3 | 50 | 40 | 57,9) 19,5! 40,6, 11,8 16,6 r La Datu, Borneo|) ,, [80691| alt | 76,0 | 16,1 | 19,9 | 19,4 148 8 |45,7|46,1| 49,1, 48 | 40 | 58,7! 18,8] 40,2| 12,0| 16,0 » an „ |80683| pull. | — |-15,3 | 20,0) — |18,0| 4 |89,8|41,1 | 42,2 | 46 | 31 |45,4| 17,1|32,0) 8,0) °— N RER „8069| ,„ 159,21 13,8| 17,9|119,4|16,8| 3 |38,8|42,2| 40,1 | 45 | 31 |44,5|16,5| 81,5 8,0) — x Sampit, , „ |so68T! „ | 64,3! 17,7| 22,8|19,6122,0| 3 [44,21 46,2 | 45,8 | 50 | 33 | 50,3|119,3|44,5| ‚8,7 15,9 Aa Nordborneo | „ !30696|. „: | 51,6 | 13,7 | 19,2 [17,4] 19,1 | 1: |37,4|40,8| 38,6 | 42 | 27 — /15,3/29,0) 7,0]11,7 A. indigitata | Indien | ,„ [80700 alt & | 78,2| 19,2 | 29,2 | 25,820,-? | 11,5| 48,6) 48,5 | 56,5.| 49 | 42 |61,2|21,7| 91,3 11,1/15,9 R Vorderindien ,„ | 8650| ,,.g | 82,2 | 18,2 | 29,-?) 25,41 19,7 |11 |47,6/48,3 | 56,0 | 51 | 43 59,61 22,3|43,9| 11,0| 16,4 9. Heft Hermann Pohle ha bh bh ae a + e|ıre P9|0e| da l6e el Massa Kae | N98 0 BT EWR 688% mung wanfcı 1M 8,08 892808 Id ı —I—|BeıTe sr errn | Te | gu oT ie warf | elaa eg Kar) Kong Key en Me a ey “1 oouaogg ‘dung ß 2 ge orlogug er est | 89 f h 98 ER: 8T | a9 “| ooutogg nyec] v7] 07 6% 69 WA: | EI EIEIS|wElKE rE 9% - Nr | ® 5. iR 6 Da &pa aPd | PPd | apa gewuyezyodpıwm (d solar! vr gar Tvoeloer ie | Kelvin ae | ar | va ly‘og| for | 08g | 9 ame logge | “ | uorpurmopion x r9|Ta| 9% oer| Kor za) 88 | #868 or Tr — 8'958 | OT | 629 | 2 ie 00208) uopup | eyugiarpun "V \— | |garı — |Terlun| Rede ern | ag | "Anl I2600e] " | ddumeumng NY Bea Wagen Ve Kb er Ma DIRT 52 "Aa Wahl Kewakı naar reg er an Ra ll nl # gaıigr| 12 \Tter lerioe 6a | 86 | FR 8 rvoroe | Tr | Fa ırigalen 99 iR [6908] ° [oausog ngwa wı ‘ N ps en ‘ er All Se 6; m ae van 21P Ar N at RT N “ OHLIO “6 ra IıTr TL EST! 90% 9581.68 |-T8| 68 66 168 | OF I 894 808] 16 1698 Le sell ‘aaaıy or salgigı 9 2er oe leer | Felde er agree | Ba et *" | name rare y gig valgıı| aus et mi 08 eh 8i6 | g'9g | ae |Tzrg mze| WITTEN % ‘ f ‘ Uber ‘ ‘ ‘ Un (a |" ul in ‘ Dim: tee yi I, Alm . . 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Unterseite viel heller (fast gelb) als die Oberseite Amblonyx cin. fulvus Pohle 3 Ober- und Unterseite braun, letztere etwas heller Amblonyx cin. perspicillata Is. Geoffr. Oberseite viel dunkler, Unterseite gelbbraun bis hellbraun 4. 4. Kehle weiß Ambl. cin. swinhoei Gray Kehle goldbraun | Ambl. indigitata Hodgs. 6. Die Arten der Gattung. a) [27.] Amblonyx einerea (Illig.) ‘= Literatur. Illiger [1815]; Schinz [1821]; Horsfield 1824]; Fischer [1829]; Gray [1837]; Müller [1839]; Wagner 1841]; Horsfield Las2; Gray [1865]; Anderson 878]; Thomas [1889]. Synonyme. Tara lebtonyx Horsfield 1824; . Zutra horsfieldi Gray 1837. - Synonymie. Im Jahre [1780] beschrieb van Wurmb einen Otter von Java als Gryze Otter. Nach dieser Beschreibung be- nannte dann Illliger seine Lutra cinerea mit folgenden Worten: - Eine besondere Art, Lutra cinerea, hat Wurmb bei Batavia entdeckt.‘ Irgendwelche weiteren Angaben macht er nicht. Schinz nennt dann diesen Otter: en ? 11. Grauer Otter. Lutra cinerea Illig. Ganz. grau. Von Wurmb bei Batavia entdeckt. Horsfield beschrieb dann eine Lutra leptonyx, zu der er van Wurmbs Gryze-Otter als Synonym stellt. Er gibt eine genaue Diagnose, die nach Thomas ganz mit der van Wurmb- schen übereinstimmt. Seine Originalstücke stammten von Java ohne nähere Fundortsangabe. Infolgedessen ist, wie zuerst Tho- mas nachwies, leptonyx Horsf. vollkommen synonym zu cinerea Ilig.- "Von 1824 an heißt der ie Otter in der Literatur Lutra leptonyx Horsf. Illigers kurze Bemerkung war den meisten entgangen. Nur Fischer [1829] nennt cinerea 1llig.- Schinz als Synonym zu leptonyx Horsf. Dagegen benutzen S. Müller, Wagner, Horsfield, Gray und Anderson den Namen leßtonyx ohne weiteres. | Lutra horsfieldi Gray ist ein nomen nudum, da Gray nur den Namen nennt, aber keinerlei Beschreibung und keinerlei Hin- weis gibt. 1865 stellt er den Namen selbst als synonym zu lepionyx. Type. Nicht vorhanden. Fell. Die Farbe des Felles ist ein aschfarbenes Braun, das auf der ‚Unterseite nur verschwindend weniger dunkel ist als auf _ der Oberseite. . Die Unterseite des Kopfes, des Halses, die Lippen, Archiv für Naturgeschichte 1919. A. 5 ) 9. Heft 130 Hermann Pohle: Wangen und unteren Hälften der Halsseiten bis zur Vorder- extremität sind gelblichweiß, glanzlos, von hinten nach vorn heller werdend. Die Ohren haben die Farbe der Felloberseite ‘und stehen etwas weiter zurück als bei Luftra. Die Augen sind von einem gelblichen Haarring eingefaßt. Unterwolle gelbbraun mit dunklen Spitzen. Die Extremitäten haben die Farbe des Körpers und sind verhältnismäßig lang. Schwanz ebenso gefärbt, aber kurz. Zehen oben ganz behaart. Unterseite der Füße bis auf einzelne Haare in der distalen Hälfte nackt. Nase. Die Nasenscheidewand ist unbehaart. Der nackte Teil der Haut greift auch noch auf die Oberseite der Nase über. Die Trennungslinie zwischen behaartem und unbehaartem Teil ist ein nach unten offener Kreisbogen. Untere Grenzlinie gerade. Schädel. Mit den Charakteren der Untergattung. Spitzen- abstand unter 25 mm, Proc. postorb.nur als Höcker entwickelt. Intertemporalbreite schmal, unter 16 mm beim ausgewachsenen Tier. Mastoidbreite um 5-6 mm breiter als die untere Schädel- breite. Maße. Kopf-Rumpflänge 51 cm, Schwanzlänge 30 cm (Stück von Buitenzorg nach Weber [1890]); Schädelmaße siehe Tabellen. Fundorte: Batavia. Van Wurmb (1780). Java. Horsfield [1824]; B. Z. M. Nr. 1018. F u. S. Temminck leg. B. Z. M. Nr. 30681. S. Ihne leg. Tjitjalengka, Preanger, Java. B. L. H. Nr. 5211. S. Buitenzorg. Weber [1890). Hierzu folgende Subspecies. a. Amblonyx cinerea subspec. perspicillata (I. Geoffr.) Literatur. Cuvier [1823]; Is. Geoffroy-St. -Hilaire 11826]; Lesson [1827]; Anderson [1878]; en, [1889]: Synonyme. Lutra simung Lesson 1827; | Lutra simu! Gray 1865. | Synonymie. [1822] nannte Raffles von Sumatra zwei Ötternarten, von denen die größere als Simung, die kleinere als Barang-barang von den Eingeborenen bezeichnet werden sollte. Die letztere beschrieb er auch, doch so ungenau, daß Anderson davon sagt, die Beschreibung ‚,is too vague.to be satisfactory.‘‘ Durch Vergleich der Originale Raffles wurde dann von. An- derson und Thomas festgestellt, daß sein Simung die von Cuvier als L. barang beschriebene Art der Untergattung Lutro- gale, seine Barang-barang aber die L. sumatrana sei. Diese Ver- hältnisse liegen also klar und diese Tiere hätten .nichts mit Am- blonyx zu tun, wenn nicht durch sie auch hier eine Reihe von Verwechslungen hervorgerufen worden wären. — Zunächst nahm llorsfield [1824] an, daß seine leptonyx — cinerea (lllig.) — der Simung Raffles sei. Dann stellte S. Müller fest, daß die cinerea Er, DECHREP® er ana 73 ei. ra Die Unterfamilie der Lutrinae 151 auf Java von den Eingeborenen Barang-barang genannt wird. Die Folge war ein Irrtum Schinz’ [1844], der die kurzkrallige Art Lutra barang nennt, zu der er L. leptonyx Wagner (!) als Synonym stellt. Horstield und Cuvier nennt er nicht. Cuvier hat seine L. barang [1823] beschrieben. Bei dieser (Gelegenheit nennt er noch ein anderes Fell, das er für den Simung Raffles hält. Dieses Fell beschreibt er wie folgt: „Je pense que c’est un jeune individu de cette grande espece qu’a envoyee M. Diard. Quoique tres jeune, sa tete osseuse est assez grande pour pouvoir faire penser, qu’adulte il egale presque notre loutre, et la difference de ses couleurs, deja bien tranchees, porte a croire que ce n’est point un jeune de l’espece precedente |L. barang F. Cuv.]: Les poils sont moins longs, plus lisses et plus doux; le pelage est d’un brun fonce prenant une teinte roussätre plus claire sous le corps et la queue; le tour des yeux, les cötes de la t&te, le bord de la levre superieure, les cötes et les dessous du cou, sont d’un blanc fauve jaunätre, assez vif et bien tranch& et le menton est blanc. Anderson stellte durch Vergleich des Originalfelles (der Originalschädel ist verloren gegangen) fest, daß es sich hier um ein Tier der Gattung Amblonyx handele. Die Krallen sind aller- dings nach seiner Angabe größer als man erwarten möchte, aber dies ist bei allen jungen Tieren der Gattung der Fall. (Von dieser Tatsache konnte ich mich selbst an zwei jungen Tieren von La Datu, Nord-Borneo, überzeugen.) — 1826 beschrieb dann Is. Geoffr.-St.-Hilaire seine L. Derspicillata mit folgender Dia- gnose: „Le Simung qu’on pourrait nommer Lutra perspicıllata, s’il doit reellement &tre distingu& des autres Loutres de l’Inde, _ est une espece indiquee par Raffles et a laquelle Fr. Cuvier ‘ pense qu’on peut rapporter une jeune Loutre envoyece par Diard. Cet individu est d’un brun fonce, plus clair et un peu roussätre en dessous avec le tour des yeux, les cötes de la tete et la gorge blanchätres et le menton blanc. Dans l’etat adulte le Simung se distingue encore du Barang par sa taille plus considerable.‘ 1828 benannte Lesson eine Lutra simung mit folgender Be- schreibung: „424. Espece. Loutre simung. Lutra simung Ratfles Cat. F. Cuv. Cette espece, egalement a Sumatra, est plus grande que la precedente, ses poils sont aussi moins longs, plus lisses et plus doux, son pelage est brun fonce prenant üne teinte roussätre plus clair sous le corps et la queue; le cou et les joues sont d’un blanc fauve jaunätre; le menton est blanche.‘ Eine noch bessere Übereinstimmung dreier Diagnosen kann man kaum denken. Geoffroy-St.-Hilaire und Lesson haben einfach Cuvier abgeschrieben und haben beide dem Tiere einen g% 9. Heft 132 Hermann Pohle: anderen Namen gegeben. Lufra simung Less. ist also vollkommen synonym zu Lutra derspicıl!ata Is. Geoffr. und letzterer Name gilt für den kurzkralligen Otter von Sumatra. Ich mußte hier so ausführlich werden, weil Anderson, Tho- mas, Trouessart u. a. die Luira simung Less. für eine Luiro- gale erklären, während sie die Perspicıllata für eine Amblonyx halten. Es ist diese Auffassung aber ohne Zweifel irrig. Die von Gray [1865] genannte Lutra simul verdankt ihre Entstehung wohl nur einem Schreibfehler. Is. Geoffr. beschrieb das Tier als Art. Die Unterschiede gegen cinerea (lllig) sind aber so geringfügige, eigentlich nur im Fell vorhandene, daß ich sie als Art nicht anerkennen kann. Möglich, daß bei Durchsicht eines größeren Materials mit genauen Fundorten sich bessere Unterschiede ergeben. Type. Fell im Pariser Museum. Fell Die Fellfarbe ist ein dunkles Kastanienbraun, daß auf der Unterseite etwas heller wird. Wangen, Augeneinfassüung, Seiten und Unterseite des Kopfes weißlich, Kinn und Lippen weiß. Unterwolle oben grau, unten gelblichgrau. Beine und Schwanz. Schwanz körperfarbig, ebenso die Beine, doch werden diese nach unten zu dunkler. Zehen auf der Oberseite ganz behaart, Unterseite wie bei cinerea (Illig.) Nase. Ähnlich wie bei cinerea, doch ist der unbehaarte Ballen nicht ganz so groß. Grenzlinie dadurch, daß die äußeren Ecken der Nasenoberseite unbehaart sind, schwach wellig —. Schädel. Fast genau wie bei cinerea. Interorbitalbreite ganz wenig breiter, Schuppenhöhe etwas größer. Wie schon Lyon nachwies, variieren die Tiere ziemlich stark. Es läßt sich aber noch nicht genau erkennen, ob eine wirkliche Variation oder ob verschiedene Rassen vorliegen. Maße. B. Z. M. Nr. 5471 (ausgestopft). Kopf-Rumpflänge 46 cm, Schwanzlänge 26 cm; entsprechend Gyldenstolpes Stück 11917]: 49 cm, 26 cm, Schädelmaße siehe Tabellen. Fundorte: Kitti Djawa, Sumatra. B. Z. M. Nr. 5829. F.u.S. Forbes leg. Tampanuli-Bay. Lyon [1909]. Telok Betong, Sumatra. B. Z. M. Nr. 30682/5. 2F.u 2S. Schlü- ter G. Sampit, Borneo. B. Z. M. Nr. 30687. S. Rupert leg. Kuching, Sarawak. Hose [1893]. Tutong River. B. Z. M. Nr. 11285/6. F.u.S. Waterstradt leg. Marabok, Brunei, Botneo. B. Z. M. Nr. 14275. F. u.S. Water- stradt leg. Kinabatagan River, Brit. Nord-Borneo. Lyon [1908]. La Datu, Darvel-Bay, Nord-Borneo. ‘B. Z. M. Nr. 30689/95. 3F. u. 35S., F. Pagel leg. Marudo-Bay, Nord-Borneo. B. Z. M. Nr. 30688. F. Pagel leg. Nord-Borneo. B. Z. M. Nr. 30696. S. Pagel leg. Die Unterfamilie der Lutrinae, 139 Sibang, Rioux Lingga Archipel. Lyon [1909]. Setoko, R.-Ling.-Arch. Lyon [1909). Great Karimom, R.-Ling -Arch. Lyon [1909). Singapore Flower [1900). Batu Pahat, zwischen Malakka und Singapore. Flower [1900]. Malakka. B. Z. M. Nr. 5471. Fu S. A.B. Meyer leg. Das Tier unterscheidet sich durch mehr graubraune Körperfarbe, durch etwas kleinere Zähne und | durch das Vorhandensein des PI. Selangor. Flower [1900]. Teluk Anson, Lower Perak. Gyldenstolpe [1917]. Tahan-River in Pahang. Flower [1900]. Biserat, Jalor, Patani River. Bonhote [1903). Ban Sai Kan, Nawngchick. Bonhote [1903]. Patelung. Bonhote [1900]. Palawan-Insel, Philippinen. Allen [1910]; Cabrera [1912]. ß. Amblonyx cinerea subspec. fulvus subspec. nov. Literatur. Boutan [1906]. Type. Nr. 30698 des B. Z. M. von Lao Key, Tonkin. Fell. Fell. Die Farbe der Oberseite ist ein ausgesprochenes Asch- braun, noch heller und gelber als bei. der Hauptart selbst. Auf dem Kopf und im Gesicht wird sie dunkler als auf dem übrigen Körper. Die Unterseite des Körpers ist viel heller, fast gelb mit bräunlichem Schein. Lippen, Wangen, Kinn und Brust sind gräu- lichweiß. Nach oben ist die weiße Färbung scharf abgesetzt, nach hinten geht sie — etwa an den Vorderbeinen — in das Gelbbraun der Oberseite über. Ohren kurz mit hellem Rande. In der Jugend ist die Fellfarbe noch dunkler. Die Schwanzfärbung entspricht der Körperfärbung. Die Beine sind gelbbraun außen, innen wie die Körperunterseite. Schädel. Aus Boutans Beschreibung scheint hervorzu- gehen, daß alle Prämolaren erhalten bleiben. Wahrscheinlich lagen ihm aber junge Tiere vor, worauf auch hindeutet, daß der 3. Nagel noch 6--8 mm lang war. Maße. Kopf-Rumpflänge am Fell (Type) 60 cm; Schwanz- länge 31 cm. Fundorte: Lao Key, Tonkin. B. Z. M. Nr. 30698. F. d. Rolle. Song-Ma, Prov. Thanhhoa, Annam Lang-son | | Thai-ha-ap Boutan [1906]. Hanoi | Chine, Prov. Hoa binh, Tonkin Hai-nan. Swinhoe 11870]. ? Saigon. Swinhoe [1870). 9. Heft 134 Hermann Pohle: y. Amblonyx cinerea subspec. swinhoeı Gray). Literatur. Gray [1867; 1869]; Swinhoe [1870]; An- derson [1878]; Thomas [1889]. | Synonymie. Gray beschrieb seine Lufra swinhoei nach einem defekten Schädel, den er von Swinhoe von Gawkang bei Amoy (nicht von Formosa, wie er zunächst angab) erhalten hatte. 1870 wurde die Diagnose von Swinhoe ergänzt durch Beschreibung des Felles und der Beine. Die wichtigsten Punkte daraus sind: 1. Die obere Schneidezahnreihe ist nur 4,5 Linien breit. 2. Die Füße tragen kurze, weiße Nägel. Aus diesen beiden geht wohl hervor, daß die Lutra swinhoei eine Amblonyx ist, denn kein anderer Otter hat eine so schmale Schneidezahnreihe und trägt Krallen, die man als ‚Nägel‘ bezeichnen kann. Anderson [1878] kommt zum selben Schluß und Thomas ebenfalls. Letz- terer stellt daher dies winhoei als Synonym zu cinerea (lllig.) Dies ist aber nach meinem Dafürhalten nicht richtig. Die Be- schreibung der swinhoei weicht so stark von der cinerea ab, daß sie als besondere Unterart angesehen werden muß. In dieser An- sicht bestärkt mich noch die Tatsache, daß cınerea sonst nur auf Java vorkommt. Auf Sumatra-Malakka gibt es eine andere Unter- art, ebenso in Tonkin. Da wäre es ja seltsam, wenn in Amoy dieselbe Form vorkommen sollte wie auf Java. Ich lasse deshalb die L. swinhoei als Unterart für den chinesischen Amblonyx be- stehen. Type. Schädel im Brit. Mus. von Gawkang bei Amoy. Fell. Oberseite warm dunkelbraun, Unterseite gelblichbraun; Lippen, Wangen, Kehle und Vorderhals fast weiß. : Ohren klein. Die unteren Schnurrhaare über den Lippen weiß, die oberen braun. Beine mit guter Schwimmhaut, nackten Sohlen und kleinen weißen Nägeln. Schädel. Mahlzahn sehr groß, ebenso der Reißzähntalin: Schneidezahnreihe 9,5 mm breit. Fundort. Gawkang bei Amoy. Swinhoe 11870). b) [28.] Amblonyx indigitata (Hodgson) Literatur. Hodgson [1839]; Schinz [1844]; Wagner 11841]; Anderson [1878]; Thomas 1889. Synonyme. Aonyx sikimensis Hodgs.-Horsf. 1855. Synonymie. Die Lutra indigitata wurde von Hodgson 11839] beschrieben und sollte mit L. cinerea verwandt, von ihr aber in Färbungsmerkmalen und durch längere Krallen ver- schieden sein. Anderson und Thomas stellten sie einfach als Synonym zu cinerea. Nun zeigen aber zwei Tiere des B. Z. M,, auf die Hodgsons ‚Beschreibung zutrifft und die aus Indien stammen, so starke Unterschiede von den anderen Amblonyx, daß angenommen werden muß, daß Thomas sich geirrt hat, und daß die I. indigitata wirklich als Vikariante von L. cıinerea aufzufassen ist. u ni BAT a ee Al I ae en 1 EETRBNEERKNARG eo RE u ae Die Unterfamilie der Lutrinae 135 Aonyx sikimensis war von Hodgson ein Fell etikettiert worden, das er aus Nepal ohne genaue Fundortangabe dem Brit. Mus. geschickt hatte., Er selbst hat die Art nicht beschrieben. Aus dem Grattungsnamen geht hervor, daß es sich um einen kurz- kralligen Otter handelt, denn damals stellte man ja diese auch zu Aonyx. [1855] beschrieb dann Horsfield die Art mit folgen- den Worten: ‚It differs from the common Aonyx of India, which is found in Bootan and Afghanistan by a more clear brown colour, inclining to chestnut, but the specimen is not sufficiently perfect to afford the means of an accurate description.“ Aonyx indigi- tata Hodgs. soll dunkelbraun sein, chestnutbrown ist aber auch dunkelbraun, diese beiden Formen unterscheiden sich also nicht specifisch, d. h. sikimensis Hodgson ist nichts anderes als seine indigitata. Type. Brit. Mus. ? von Nepal. Fell. Oberseite dunkelbraun, Unterseite hellbraun mit röt- licher Beimischung. Seiten des Kopfes weißlich. Kinn und Kehle goldbraun. Vorderbeine glänzend hellbraun, Hinterbeine gold- braun. Schwanz dunkelbraun. Die Zehen sind etwas länger als bei den andern Formen der Gattung. Schädel. Der Schädel zeichnet sich vor allen andern durch große Breitenausdehnung aus. Die Intertemporalbreite ist zwar sehr wenig, aber doch etwas breiter als die Interorbitalbreite. Die Proc. postorb. sind mächtig — hornähnlich — entwickelt. Die Proc. mast. treten im Umriß des Schädels stark hervor. Bullae kurz, aber gut angeschwollen. Zähne groß. Maße. Kopf-Rumpflänge ca. 59 cm; Schwanzlänge ca. 31 cm am Balg. Schädelmaße siehe Tabellen. — Fundorte: | Nepal, Hills and Tarai. Horsfield [1856]. „Indien“. B. Z. M. Nr. 8648/50; 30699/700. 2F. u. 2S. d. Berl. | Zool. Gart. Afghanistan? Horsfield [1851]. N. W. Himalaya Mussoorie Darjeeling Cochin, South India Calcutta Pergun ee _ Sclater [1891] Nilgiri : | Naga Hills, Assam Arakau ? Ponsee, Yunnan, 6000 Fuß ? Momein, Yunnan, 4500 Fuß ? Bootan, Horsfield [1851]. ?. Saigon. Swinhoe [1870). 9. Heft 136 Hermann Pohle:' c) Amblonyx eoncolor Rat. Literatur. Rafinesque [1832]. Synonym. Lutra amblonyx Raf. 1832. Synonymie., Rafinesque beschrieb die Art als Lutra concolor, sagte aber in der Originalbeschreibung, man könne auch L. amblonyx sagen wegen der eigentümlichen Form der Krallen. — Ich halte es sehr gut für möglich, daß indigitata und concolor identisch sind, und daß die vorhandenen Unterschiede individuelle Abweichungen darstellen, kommt es doch auch bei der Lutra maculicollis vor, daß weiße Flecke verschwinden. In diesem Fall wäre indigitata synonym zu concolor, oder concolor wäre als nomen nudum' aufzufassen. | Diagnose. Ich gebe sie wegen ihrer Unvollständigkeit im Urtext wieder: ‚Entirely of a uniform bay color, tail depressed, as long as the body, claws blunt. Total length 70 cm, head and neck 14 cm, body and tail each 28 cm; nose blackish, no whiskers, ears very small; six small close incisors to each jaw, canine teeth, large, grinders sharp; feet short, wıth five unequal palmate toes. claws short, obtuse, not sharp nor crooked_ tailslender, flat, acute. — Dwells mostly on land, seldom goes to the water feeds on fish and fowl. Fundort. Garrow Hills, Assam. Rafinesque 1832) I. (VIL) Die Gattung Aonyx Lesson, Finger-Otter. er 1. Diagnose. Habitus. Der Körper ist einfarbig braun. Lippen, Unter- kiefer, Halsunterseite und Seiten weiß, weißlich oder gelblich. Diese weıße Färbung zieht sich an den Seiten etwa bis zu den Vorderbeinen und ist nach oben scharf geradlinig abgesetzt. Kopf- und Halsoberseite haben — von Flecken im Gesicht ab- gesehen — die Farbe des Körpers. Der Raum zwischen ‚den Nasen- löchern ist stets nackt. Beine. Der Aonyx eigentümlich ist die Krallenlosigkeit = Füße. Die Krallen fehlen an der Hand ganz, dagegen sind am Hinterfuß meist am 2 bis 4 Finger je eine kurze, stumpfe Kralle vorhanden, die am 2. Finger besonders klein ist. Die Schwimm- haut ist an allen Zehen nur wenig ausgebildet. Die letzten beiden Zehenglieder sind stets ganz frei davon, nur die ersten des 2. bis 5. Fingers sind verbunden. Die Zehen sind fingerähnlich und meist ganz unbehaart. Dagegen ist die Mittelhand nur auf der Unter- seite frei von Haaren. Die Krallen fehlen auch schon den ganz jungen Tieren, wie zuerst Smuts [1832] nachgewiesen: hat, dessen Beobachtungen später von andern bestätigt wurden. __ Schädel. Der Schädel unterscheidet sich -von denen der andern Öttern vor allem dadurch, daß die: Schädelkapsel, wie Die Unterfamilie der Lutrinae 137 auch die ganze Oberseite ziemlich stark gewölbt ist und dadurch, daß seine Höhe eine ziemlich bedeutende, immer über 45 mm, ist. Interorbitalbreite über 25 mm. Postorbitalfortsätze schwach mit breiter Basis. Ihr Spitzenabstand ist ungefähr '/, der Interorbital- breite und ist größer als die Nasenlänge. Temporalregion lang- gestreckt, aufgeblasen, ihre Ränder verlaufen ungefähr parallel. Fig. 11. Aonyx microdon Pohle Type, Aufsicht des Schädels Nr. 30704 des B. Z. M. von Bomse, Kamerun. Intertemporalbreite immer über 25 mm. Proc. mast. mächtig entwickelt, erreichen an Breite beinahe die Jochbogen. Fläche des Basioccipitale und Basisphenoids konkav. Zahnformel des erwachsenen Tieres I?/,; C}/,; P*/,; M!/,. Reißzahn mit sehr starkem abgerundeten Talon, der fast die ganze Innenseite des Zahnes einnimmt. MI stark verlängert, fast ebenso breit wie lang, ab- gerundet. mi von stark abgerundetem Umriß, Trigon mit un- gefähr gleichgroßen Höckern, manchmal Metacon am größten. Talon grubig. Der Zahn ist kürzer oder. nur ganz wenig länger als die Höhe des Unterkiefers unter ihm beträgt. | Nach Flower [1888] sind 15 Rippen, also auch 15 Brust-. und 5 Lendenwirbel vorhanden. Bei einem Stück im B. Z M. von Bipindi sind es sogar 16 Rippen, die Wirbelzahlen sind also entsprechend 16 und 4. | ‚ „Maße. Kopf-Rumpflänge 70—90 cm, Schwanzlänge 30-50 cm; Schädellänge 120-150 mm; Basallänge 110 bis 135 mm; Mastoidbreite 85-105 mm; Jochbogenbreite 80 —110 mm. 9. Heft 138 Hermann Pohle: 2. Geschichte der Gattung. Die Gattung wurde von Lesson [1827] auf Grund des ab- weichenden Baues der Füße geschaffen. Gray [1865] übernahm sie, vereinigte aber mit ihr die Gattung Amblonyx (siehe dort). Thomas zog sie [1889] ohne Begründung wieder ein, um sie [1908] wieder anzuerkennen. Da sie neben der echten Lutra vor- kommt, ist ihre Aufstellung als Untergattung ohne weiteres be- gründet. Die Eigentümlichkeiten des Fußbaues sind aber so ab- weichend und sind von so starken Besonderheiten des Schädels begleitet, daß die Aufstellung eines besonderen Genus hinreichend gerechtfertigt erscheint. 3. Gebiß. a) Dauergebiß. Die Oberkieferzähne zeigen im: Prinzip denselben Bau wie die von Lutra, doch sind alle mehr oder weniger stark verlängert und verbreitert. 11 bis P3 sonst fast genau wie bei jener Gattung. Der PI fehlt auch hier nur ausnahmsweise; unter den mir vor- liegenden 12 erwachsenen Aonyx- Schädeln fehlt er auf beiden Seiten nur einmal, auf nur einer Seite auch einmal. Die wider- sprechenden Angaben bei anderen Autoren dürften darauf zurück- gehen, daß der Pl wegen seiner Stiftform bei der Mazeration leicht ausfällt. Die Anordnung der Höcker des P4 ist wie bei Lutra, doch nimmt der Talon hier die ganze Innenseite des Zahnes, außer dem Parastyl, ein. In manchen Fällen findet sich auch auf dem Grad zwischen Paracon und Metacon eine Kerbe, wie sie bei Pothamotherium vorhanden ist, sonst aber nur dem Milch- reißzahn eigentümlich ist. Auch der M [1 hat im Prinzip denselben Bau wie der von Lutra, doch sind die Talonhöcker hier in fast halbkreisförmige Cinguli umgeformt. Die Unterkieferprämolaren zeigen dieselben Verhältnisse wie die von Lutra, doch sind sie mehr oder weniger stark verbreitert. m ı von stark abgerundetem Umriß. Trigonhöcker etwa gleich groß und gleich hoch, manch- mal Metaconid am größten. Talon grubig, mit halbkreisförmigem krenelierten Cingulum. M2 breiter als lang, ohne erkennbare Höcker. | Die Gebisse der verschiedenen Ads Altar zeigen zwei grundverschiedene Typen. Die eine davon — repräsentiert durch microdon und congica — hat kleine kurze Zähne, die noch kleiner als die von Lutra sind. Die Cinguli sind kaum verbreitert, der Grad zwischen Paracon und Metacon am oberen Reißzahn, der frei von Kerben ist, hat d:sselbe Aussehen wie bei Lutra. Der zweite Typ wird durch die Art cadensis dargestellt. Hier sind die Zähne stark verlängert und verbreitert, die Cinguli sind breit, die Zähne sind äußerst massiv. Die Kerbe zwischen Para- und Metacon des p4 ist mindestens angedeutet, meist ist sie voll aus- Die Unterfamilie der Lutrinae 139 gebildet. Erreicht wird die Vergrößerung der Zähne durch Ver- größerung der Höcker und Verbreiterung der Cinguli:- b) Milchgebiß. Über die Id bis Pd2 kann ich nichts aussagen, weil sie den mir zur Verfügung stehenden Schädeln schon ausgefallen sind. Die Pd3 und Pd4 unterscheiden sich durch ıhre bei den \West- afrikanern absolut, bei den Ostafrikanern relativ geringere Größe von denen der Lutra, eine Tatsache, die um so erstaunlicher ist, als auch die jungen Schädel der Aonyx schen bedeutend größer sind als die gleichaltrigen von Lutra.-. Es entsteht diese Verkleine- rung in der Hauptsache durch eine Verkürzung des ganzen Zahnes, daneben aber auch durch besonders starke Verkleinerung ein- zelner Höcker. Das Parastyl des Pd3 ist winzig und trägt zwei Spitzchen, die direkt am Paracon liegen. Dieser ist sehr stark. Sein Abfall zum Parastyl sowohl wie zum Metacon ist steiler als bei Lutra. Metacon gegen den von Lutra wenig verkleinert. Protocon schwach. Drei Wurzeln, eine unter dem Paracon, eine unter dem Metacon und eine, die sehr schräg verläuft, unter dem Talon. — Die Höcker des Pd4 wie bei Lutra angeordnet. Parastyl amäie stark entwickelt. Paracon stärker als Metacon. Der Talon nimmt die ganze Innenseite des Zahnes ein. Protocon als schwacher Grad entwickelt. — Paraconid des pa3 angedeutet. Prötoconid dieses Zahnes stark. Metaconid und Talonid schwächer als bei Lutra angedeutet. Trigonid des pa4 wie ‚bei Lutra, Talonid schwächer. : | Su BE a0 P | > | | = = Pd 2 | Pas Pd + | — £ Ss | Fundort Lage E | 2 152 |2% söl ee |ge2l4B| 2 N er ea a: | E; E - ja) | <= fs} : m ; as! = Sl Binkuß des Sansa |B.7.M.|80707| — — 15,5 | 1,6 (u.501 44 | 3,3 | 2,8 | 3,5 in den Kongo | ink DE re ’ ’ 2 Kingani bei Bagamoyo, > 32383 — ı —- — _—ı- | -- = — ae Pa3 Pa3 Pdı | = — ä = = | | 8% 8 Fundort Er = % = 8 a8 | 8 & | Pe re > lei: a kals ee | 2a | - a - [dee | - an af Kinfluß des Sa R Br den ou B. Z.M. 30707 Er B8 04,80 Bl 12,3 1,27 140 Kingani bei Bagamoyo Pe 5328| — —. 4,5 | 2,5 3,4 1,8 2,6 3,1 4,3 ? ‚9. Heft Hermann Pohle 140 = gg mot] 0'8 868. 8610°,9 g‘rele)0 q 618 8'0ala‘an a'ze|"""") AH 016 a'sg 06. Sa u 1 — 8'6312'2718‘09 F' iR 06 08 0'238 209 ‘080° P6 0 BLRERT‘an 208 BRnE — DRSHE RG AK rgjero 99 9° Telo'ra|2‘09,g' [81796 ga 008 Da ZINN ZUMAL 76 BO) gr Tszlrogisngrrela m - a ar u 68% a 058 6% PER. il 08 |0'88|9°61 8.89 V°28]6'96 YT62B 7212 890'98,0'98 8°T 0'981 TUI T'9]0'g8|T'28 SE EIS EI mi $ ns 5 ke R le ss ls EEE B) 17 oylard 17 # = d a aus ® ! ' 77 ‚o& aus NP» Pa ce -S RCHTAL 17 gewapey) uooqeygem "9 He il a8 0000ER PgTL al 98 0 88,99 roR|e'ngt DT E80 RR 9 TOT PB 01 ABROKORIOLTL | HIT 008 g vog 6al0BLL Mean Ks a 9‘81 0°22 0'081898 +" -. voRio‘oz|2‘oL| 9T 1618'9816'GTT 06 od loasig'salororı = 692 = | 18 |0'22,8°a8 2/08 0,92|0'80T — FL = | 98 808,198,‘ "0 5810 at ra9ci8'sz [tz ZT |6'9a|T'TR,0'98 2 08|P 95T ao oe 09 OHR 486 '98 19080 1810 861 - || 108 | — |8088'08 6:88 ro esleer| BT |8'9z 0°TR|0 98 0 teIg’8TI | kod| = |2 |0'se 7 |BTeunma 7 1. 10187098 — gi = 18 4 PRloreR B'gR La y8'06 ULLl9’69 55 TORI FR glaze TORIG a ori 69 |5TL 08 TTEITER OR E OEL 028! 89 IT'02) 08 086 VER 2EH8Tel .E en BE ” Er) 4 w. B Be 32 Ä | 8 5 . = |53 a EE SICHT: =. 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Bestimmungstabelle. . Farbe der Kehle, Halsunterseite_ etc. gelb bis gelbbraun Aonyx Poensis (Waterh.) Farbe der Kehle, Halsunterseite etc. weiß bis gelblichweiß 2. . Breite des mı am Talon höchstens 9 mm, MI am Talon we- niger als 10 mm lang, sein größter Durchmesser höchstens 15 mm 3. Breite des M1 am Talon über 10 mm, Mı am Talon mehr als 10 mm lang, sein größter Durchmesser über 16mm 6. . Die Trıgon dhöcker des mı sind regelmäßig angeordnet, das Paraconid liegt in der Mitte vor den beiden andern Höckern. Der Zahn ist dadurch beinahe bilateral symmetrisch. -- Vor- derkante abgerundet Aonyx hessıca (Lyd.) Das Paraconid liegt mehr innen, vor dem Metaconid. Der Zahn ist dadurch ganz unsymmetrisch; Vorderkante nicht - besonders abgerundet 4. ; er des P# nimmt nur etwa ?, der Innenseite des Zahnes Aonyx bravardı (Pomel) Der 1 - Talon des P# nimmt fast die ganze Innenseite des en: Schädel hat unter 120 mm Basallänge. Backzahnreihe kılser als der Abstand der Außenränder der Eckzahnalveolen von- einander beträgt Aonyx mieredon Pohle Der Schädel hat über 120 mm Basallänge Aon. congica Lönnb. . Der Schädel hat eine Basallänge von weniger als 190 mm 7. Der Schädel hat eine Basallänge von mehr als 120 mm 8. . Der Proc. pteryg. hat eine Höhe von mehr als 3 mm. u sehr breit Aonyx capensis (Schinz Der Proc. pteryg. hat eine Höhe von höchstens 2 mm. Zähne weniger breit _ Aonyx cap. subspec. hindei Thos. . Der Schädel hat eine Basallänge von über 130 mm Aonyx cap. subspec. meneleki Thos. Der Schädel hat eine Basallänge von weniger als 130 mm Aonyx cap. subspec. angolae Thos. 7. Die Arten der Gattung. a) [29.] * Aonyx hessica (Lvdekker) Literatur. Lydekker [1885;. 1890]. Synonymie. Die Art wurde als Luira hessica beschrieben. Da nur der mı gut bekannt ist, dieser aber .die Größe derer von Aonyx und ferner einen grubigen Talon und etwa glei hgroße Trigonhöcker hat, so dürfte sie besser in die Gattung Aonyx zu stellen sein. Schädel. Es ist nur ein Unterkieferfragment mit dem voll- ständigen wi und den Wurzeln und dem Hals des p4 bekannt. Der 1ı zeichnet sich gegenüber dem von Lutra durch die Größe des Metaconids aus. Der Umriß dieses Höckers ist ungefähr gleich Die Unterfamilie der Lutrinae 143 dem des Protoconids, seine Höhe ist aber etwas geringer. Der ‚Umriß des Zahnes ist stark abgerundet, wohl stärker als bei allen rezenten Arten. Dadurch und durch die Stellung des Paraconids in der Mitte vor den beiden andern Höckern erhält der Zahn eine fast bilateral symmetrische Form, besonders da die Außenränder vom Proto- und Metaconid an parallel laufen. In der Höcker- anordnung erinnert daher der Zahn an den entsprechenden von Latax. Der Talon hat stark erhöhte Ränder, die ihm ein grubiges Aussehen geben. Ein basales Cingulum läuft fast gan: um den Zahn. Der p4 ist im Verhältnis zum mı ziemlich lang. Maße. pı—Mmı Länge 26 mm; Länge des P410 mm; Länge des mı 16 mm; seine Breite nach Lydekkers Figur 8,8 mm. Das Tier hatte wohl ungefähr die Größe der Aonyx capensis (Schinz) Fundort. Eppelsheim, Unterpliocän. Lydekker [1890]. b) [30.] t Aonyx bravardi (Pome|) -- Literatur. Pomel [1843]; Gervais [1852; 1859]; Schlosser [11888]. Synonym. Lutra elaverensis Croizet. Synonymie. Die Art wurde als Luira bravardı beschrieben. 1852 wurde von Gervais der Name Lutra elaverensis Croizet als Synonym genannt. Es handelt sich hier wohl um einen Manu- skriptnamen. Da der MI wie bei den rezenten Aonyx-Arten ver- breitert ist, so stelle ich sie hierher, trotzdem der P4 nur einen relativ kleinen Talon hat. Schädel. Es ist ein rechter Oberkiefer mit der Faknreihe 13 bis MI bekannt. Die Länge der Zahnreihe ist größer als beı Lutra und bei den kleinzähnigen Aonyx, aber kleiner als bei den großzähnigen Formen der letztgenannten Gattung. Die Intermaxillaria springen verhältnismäßig weniger weit vor als bei Lutra. Infolgedessen ist die Länge vom Vorderrand des 13 bis zum Hinterrand des MI ungefähr gleich der entsprechen- den bei Lutra, während die Backenzahnreihe (P2--Ml) um 4 bis 5 mm länger ist als dort. Dieses letzte Maß steht genau in der Mitte zwischen den entsprechenden Maßen bei Lutra und bei den großzähnigen Aonyx. Der 13 ist gleich dem von Lutra. Der Raum zwischen 13 und C ist schmaler als bei Lutra. Aus dieser Tatsache läßt sich aber nicht schließen (Pomel), daß der C kleiner sei als bei re- zenten Formen. Auch bei den großen Aonyx ist der Raum zwischen I3 und C kleiner, die C aber größer als bei Lutra. Der Canıinus gleicht dem der letztgenannten Gattung, ist also viel dünner. als der von Aonyx capensis (Schinz). Pl wie bei Lutra, P2 und P3 kräftiger als dort, mit starkem basalen Cingulum. Der Reißzahn zeigt das Trigon wie alle Lutrinae Der Talon besitzt ein sehr starkes Randcingulum. Seine Gestalt weicht von der der meisten eurasischen lebenden Formen ab und nimmt eine Art Mittelstellung zwischen Aonyx und Lutra ein. Seine breiteste 9. Heft 144 £ . Hermann. Pohle: ‚Stelle liegt neben dem Paracon. Von hier fällt er nach vorn ziem- lich plötzlich, nach hinten aber ziemlich langsam in fast gerader Linie bis zum Hinterrande des Zahnes ab. Dadurch erhält der Zahn den Umriß eines gleichschenkligen Dreiecks, dessen Basis die Linie Parastyl-Talon ist. MI besonders stark, fast ebenso breit wie lang. Das basale Randcingulum, das bei Lutra nur neben dem Paracon stark ist, zieht sich hier bis zum Hinterrande des Metacons. Die Talon- elemente sind stärker und breiter als bei Lutra. Der Zahn hat etwa dieselbe Größe wie bei A. microdon Pohle, ist aber stärker abgerundet als jener. Einige weitere Angaben Pomels über die Form des Schädels gebe ich nicht wieder, weil sie entweder unverständlich sind oder über das hinausgehen, was mit Sicherheit an dem immerhin ziem- lich kümmerlichen Rest zu erkennen ist. Maße. Länge der oberen Backzahnreihe 34 mm; Außenkante (des: P4 12 mm; größter Durchmesser des MI (nach der Figur bei Gervais) 12, 5 mm. Fundort. Perrier, environs d’Issoire, Auvergne; Oberpliocän. Hierher gehört auch der von Blainville [1841] zu seiner Lutra clermontensis gestellte Mil, der von Clermont stammen sollte, welcher Fundort aber von Gervais angezweifelt wurde. Zu dieser Art gehört auch vielleicht der von Newton [1890] als Lutra dubia Blainv. beschriebene Unterkiefer aus dem Red ReE von Woodbridge, England. c) [31.] Aonyx poensis (Waterhouse) Literatur. Waterhouse [1838]; Gray [1865]; Thomas 11889]; Lönnberg [1910]; Cabrera [1912]. Synonymie Waterhouse beschrieb die Art 1838 nach einem Fell, dem die Beine fehlten. Gray stellte sie als Varietät, Thomas als Synonym zu L caßensis (Schinz). Lönnberg hielt sie dann gar für ein Mitglied der maculicollis-Gruppe. Diese An- sichten sind sämtlich irrig Wenn Waterhouse schreibt, the sides of the face, immediately below the ears, the sides of the muzzle and the throat are of a rich golden yellow with a faint ‚brownish hue, so sagt er damit, daß die Kehle einfarbig hell war, eine Eigenschaft, die der maculicollis-Gruppe nicht zukommt, dagegen ganz auf Aonyx zutrifft. D’e Tatsache, daß das Water- house vorliegende Fell nur 62 cm lang war, findet ihre einfache Erklärung darin, daß es von einem jungen Tier stammte. Daß die Kehle von Aonyx gelb sein kann, wird durch ein Fell des B. Z. M. Nr. 307.1 bewiesen. Wir haben daher poensis (Waterh) als Artnamen anzuerkennen. Diagnose. Ich gebe hier Waterkone Beschreibung mit einigen Zusätzen (eingeklammert) nach dem mir vorliegenden Fell wieder. 3 ; Ur | Die Unterfamilie der Lutrinae 145 Die Farbe des Körpers ist ein helleres Braun, das an den Seiten noch heller wird. Die Seiten des Gesichts (direkt unter der Linie Auge—Ohr) und der Schnauze, sowie die Kopf- und Halsunterseite sind tiefgelb mit bräunlichem Schimmer. (Diese Farbe wird besonders deutlich, wenn man die Haare nach hinten streicht, ihre Spitzen sind nämlich weißlich.) Hinter dem Auge sind die Farben der Ober- und Unterseite scharf gegeneinander abgesetzt, vor dem Auge gehen sie ineinander über, ebenso ist ein allmählicher Übergang zwischen Hals- und Körperunterseite. Ohren klein, körperfarbig. (Ob sie einen helleren Rand haben oder nicht, geht weder aus Waterhouses Diagnose, noch aus dem mir vorliegenden Fell hervor.) Augen mit weißlichbrauner Haareinfassung. Oberseite der Nase gelbbraun. Die Schnurr- haare sind gelbbraun am Grunde, schwärzlich am Ende (am vor- liegenden Exemplar abgebrochen.) Nase nackt. Lippen gelb- braun behaart. Die Wollhaare sind bräunlich-weiß .und haben glänzend silberähnliches Aussehen. Fundorte: Fernando Po. Waterhouse [1838]. Edea, Kamerun? B. Z. M- Nr. 3070:. F. Preuss leg. Preuss hat dem B. Z. M. ein Lutrinenfell von Edea ge- schenkt, das jetzt nicht aufzufinden ist. Das oben genannte Feli trägt keine Fundorts- und Sammlerbezeichnung. Es ist daher anzunehmen, daß es das von Preuß gesammelte ist. d) (32.) Aonyx mierodon Pohle Type. Nr. 30703/4 des B. Z. M. aus dem Nana-Fluß, bei Dorf Bomse, Kamerun. Fell. Die Farbe des Felles auf Rücken und Kopfoberseite ist schokoladenbraun und wird nach unten kaum heller. Kehle und Unterseite des Halses bis zur Höhe der Augen und Ohren sind weiß. Diese Farbe hat an der Halsunterseite in der Mittel- linie schon unter dem Ohr ihr Ende. Von dort zieht ihre Grenze gegen das Braun des Körpers schrägseitwärts bis zur Schulter. Lippen unter der Nase weiß, in den Mundwinkeln bis auf einige weiße Haare. braun behaart. Die Behaarung auf der Oberseite der Nase ist vom vorderen Rande bis kurz vor den Augen weißlich dann teilt sich dieser Streifen in zwei divergierende, die zur Ober- seite der Augen ziehen. Diese drei Streifen sehen ungefähr wie ein flaches Y aus. Über dem Auge, von dem genannten Streifen durch ein schmales dunkles Band getrennt, ein weißlicher Fleck. Vor dem Auge, aber nur mit dem oberen Rand seine Höhe er- reichend, liegt ein dunkelbrauner, etwa viereckiger Fleck, der von den Nasenstreifen und dem Weiß der Lippen und Wangen be- grenzt wird. Ohrrand weiß. Unterwolle am Hals grau, am übrigen Körper graubraun. Extremitäten dunkler als der übrige Körper, - Oberseite der Mittelhand nur schwach behaart. Archiv für Naturgeschichte 1919, A. 5. 10 9. Heft 146 Hermann Pohle: Nase. Umgebung der Nasenöffnungen und Nasenballen zwischen ihnen nackt. Oberseite der Nase ganz behaart. Die Grenzlinie zwischen behaartem und unbehaartem Teil bildet einen Kreisbogen, der nach unten offen ist. Schädel. Das Tier ist kleinköpfig, d. h. der Sa hat eine Basallänge von weniger als 120 mm. Er hat verhältnismäßig viel Ähnlichkeit mit dem der A. capensis, unterscheidet sich aber scharf durch seine Kleinzähnigkeit. Wie die Maßtabelle zeigt, ist d. microdon in jeder Hinsicht gracıiler gebaut als die andern Arten und Unterarten der Gattung. Dies zeigt sich auch in allen nicht in den Tabellen enthaltenen Maßen. Die Proc. pteryg. sind schmal und haben fast parallele Richtung (nur die äußersten Enden sind nach außen umgebogen) und am Ende eine Höhe von etwa 2 mm. Die Bullae sind verhältnismäßig stark gewölbt und fallen nach innen steil ab. Das Basioccipitale und Basisphenoid sind schmal. Die Proc. mast. sind ziemlich kurz und wenig ge- bogen. Die Proc. parocc. sind dünn und zierlich. Der von ihnen ausgehende - Kamm zur Crista lambdoidalıs ist schwach, sein ventral umgebogener Rand ist dünn und niedrig. Hinterhaupts- schuppe hoch im Verhältnis zur Breite. Cristae nur schwach aus- gebildet. Der größte Unterschied gegen A. capensıs Schinz liegt ım (Grebiß. Die Backenzähne sind so klein, daß der Abstand der Außenränder der beiden Eckzahnalveolen voneinander größer ıst als die Länge der Reihe PI bis MI. Mit dieser geringen Länge ist, wıe die Tabelle zeigt, auch eine geringe Breite verbunden. Infolgedessen ist der freie Raum des Gaumens zwischen den Molaren breiter als der P4 und MI zusammen lang sind. Zahn- höcker und Cingula sind kaum verbreitert. Dem P4 fehlt der Knick im Vorderrande, der für A. cadensis charakteristisch ist. Entsprechendes gilt für die Unterkieferzähne. Die Länge der Backenzahnreihe ıst hier geringer als die Einschnürung unter den Condylen des Hinterhauptes. Der Unterkiefer selbst ist kürz. Der Proc. angularıs sowie der ganze Teil unter dem Proc. coron. sind abgeflacht und erreichen eine Breite von 10 mm. Der Unter- kiefer sitzt so fest in den Gelenkgruben, daß er bei der Mazerafion nicht herausfällt. Maße. Type. Kopf-Rumpflänge 97 cm; Schwanzlänge 41 cm. Schädelmaße sıehe Tabellen. Fundorte: Ajoshöhe, Kamerun. B. Z.M. Nr. 30734. Tier in Alc. Reichanpfrkee Bane- oder Ngumba-Land. B. Z. M. Nr. 30709. F. v. Steinleg. Bipindi. B. Z. M. Nr. 30710/11; 30708. F.v. S. F. Zenker leg. Dumestation. B. Z. M. Nr. 30712/13: 30706. 2F. >: Schipper & Thesing leg. Dumemündung. B. Z. M. Nr. 30705. Fellstück. Reuter leg. Nana-Fluß bei Dorf Bomse, Psamba, O. 5. Nam. BZ M Nr. _ 30703/4. F. u: S. Elbert a | Die Unterfam lie der Lutrinae 147 Buala. B. Z. M. Nr. 17267/9. 3F. Naumann leg. Buköba.' B. Z. M. Nr. 30714/15. F. u. S. Eggel leg. Semliki. B. Z: M. Nr:-30721. F. Stuhlmaän leg. Entebbe. Sclater [1903). ‘Ich habe hier eine Anzahl von Fellen zu der Art gestellt, von denen ich nicht ganz Sicher bin, daß sie wirklich hierher- gehören. Sicher ist nur, daß sie zu keiner andern Art passen und daß sie der Aonyx microdon am nächsten stehen. Sie zeigen geringe Abweichungen. So entspricht eines von Buala der Dia- gnose, bei den beiden andern aber bedeckt die weiße Färbung die ganze Halsunterseite bis zur Mitte zwischen Ohr und Schulter (Geschlechtsunterschied ?). Bei einigen ist die Farbe des Halses mehr gelblichweiß, eine Tatsache, die wohl auf die Fettigkeit der betreffenden Felle : der auf jugendliches Alter zurückzuführen ist. Bei einigen ist das Y auf der Nase weniger deutlich als bei der Type usf. Unterschiede in den Schädelabmessungen zeigt die Tabelle. Das Fell von Semliki ist sehr unvollständig. Ich stelle es hierher, weil mir ein Rest des Y noch zu erkennen zu sein scheint (die Nase ist abgeschnitten). Das Fell von Entebbe habe ich nicht gesehen, da aber das von Bukoba sicher hierhergehört, kann ich mir nicht vorstellen, daß in Entebbe, also in demselben See, eine andere Form vorkommt. e) (33.) Aonyx eongiea Lönnberg Literatur. Lönnberg [1910; 1913). Type. Riks-Museum, Stockholm, vom unteren Kongo. Fell. ‚‚Körperfarbe dunkel schökoladenbraun, aber weniger dunkel als bei A. cap. hinder. Der weiße Rand des Ohres ist vor- handen. Die Haare des Kopfes, Genickes und oberen Nackens sind mit kurzen weißen Spitzen versehen. Über den Augen bilden zahlreiche gelblichweiße Haare einen schlecht begrenzten hellen Fleck. Die dunklen Flecke vor den Augen und über den Schnurr- haaren sind rhombisch im Umriß, körperfarbig und scharf ab- gesetzt. Der Schnurrbart ist weiß und besteht nur aus einer ge- ringen Anzahl von Borsten, aus weniger als bei A. cap. hindei. Die Oberlippen, Wangen, Seiten des Nackens und die Kehle scharf abgesetzt, gelblichweiß. Im Winkel des Maules ein grau- brauner Streifen. Schwanz und Hinterfüße von derselben Farbe wie der Rücken. Die Vorderfüße sind etwas heller. Die Haare der Unterseite sind sehr wenig heller als die des Rückens, aber die gräulich-gelbe Farbe der Wollhaare scheint hier durch. Die \Wollhaare des Rückens sind weiß mit breiten braunen Enden.“ Beine. Die Finger der Vorderfüße sind verhältnismäßig länger als bei A. capensis und sind praktisch ganz nackt. Eine Schwimmhaut ist nicht vorhanden. Am Hinterfuß sind die Zehen auch nackt, doch sind einzelne Haare auf der ersten Phalange zu entdecken. Die Schwimmhaut des Hinterfußes reicht nur bis 10* 9. Heft 148 Hermann Pobhle: zum (Gelenk zwischen erster und zweiter Phalange. Krallen- rudimente finden sich am zweiten, dritten und vierten Finger. Schädel. Der Schädel der Type ist leider stark zertrümmert. Aus den von Lönnberg gegebenen Maßen geht aber hervor, daß es sich hier um ein langköpfiges Tier handelt. Wir können annehmen, daß die Basallänge etwa 125 bis 130 mm beträgt. Die Form des Schädels hat demnach Ähnlichkeit mit der von A. cap. angolae, besonders da auch die Breite des Schädels ebenso groß ist wie dort. Durch diese Eigentümlichkeit scheidet sie sich scharf von der microdon, mit der sie in der Form der Zähne über- einstimmt. Die einzelnen Teile des Schädels sind ziemlich massig. Die Squama occipitalis ist groß, etwas höher noch als bei Aonyx capensis. Paroccipitalfortsätze stark entwickelt. — Viel mehr ist aus dem oben genannten Grunde nicht bekannt. Die Zähne sind etwas größer als bei microdon. Auch hier fehlt dem P4 der Knick im Vorderrande. Maße. (Type) Kopf-Rumpflänge 92 cm, Schwanzlänge 5513 cm. Schädelmaße siehe Tabellen. Fundorte: Unterer Kongo. Lönnberg [1911'". Kisantu. Lönnberg [1913]. Einmündungdes Sanagainden Kongo. B. Z.M. Nr. 30707. S. v. Stet- ten leg. Kinda, westlich Katanga. Lönnberg [1920). f} (34) Aonyx eapensis (Schinz) Literatur. Schinz [1821]; Cuvier [1823]; Lesson /1827]; G. Cuvier (1829); Murray [1860]; Gray /1865). Synonyme. L. inunguis Cuvier 1823. A. delalandii Lesson 1827. A. lalandıi Gray 1865. Anahyster calabaricus Murray 1860. Lutra lenoiri Rochebrune 1888. Synonymie. Die Art wurde 1821 von Schinz beschrieben. Seine Diagnose ist so kurz gehalten wie nur möglich. 9. Capischer Otter. Lutra capensıs. Größer als der europäische. Afrika. Der Name läßt keinen Zweifel über die Heimat des Tieres, und da an dieser Stelle nur zwei Otterarten vorkommen können, von denen die eine (L. maculicollis, die überdies wahrscheinlich im Kapland garnicht vorkommt) kleiner ist als die europäische, die andere (Aonyx) aber größer, so ist der Name ohne weiteres auf letztere zu beziehen. Infolgedessen ist der von Cuvier gegebene Name inunguis, der sich auf ein Stück gründete, das Delalande vom Cap mitgebracht hatte, trotz der zugehörigen schönen Dia- gnose nur ein Synonym zu caßensis. G. Cuvier [1829] benennt übrigens das Tier: capensis F. Cuv. Ebenso synonym ist der Die Unterfamilie der Lutrinae 144 von Lesson gegebene Name delalandi, der sich auf dieselben Stücke bezieht, die Cuvier als inunguis bezeichnete, sowie dessen andere Schreibart lalandeı (Gray). Anahyster calabaricus wurde von Murray ein Schädel ge- nannt, der er von Old Calabar erhalten hatte. Die Diagnose ent- hält als einziges Merkmal die Angabe, daß der P1 fehle, eine (rebißunregelmäßigkeit, die bei allen Ottern vorkommen kann. Da sonst nichts genannt wird, kann es sich sowohl um ein Stück der maculicollis-Gruppe handeln wie um eins der Gattung Aonyx, d. h. der Name ist ein nomen nudum. Lutra Lenoiri wurde von Rochebrune in einer Arbeit, Vert. Nov. Afr. Occ. ser. 3, p. 9, 1888, genannt. Diese Arbeit ist aber als Privatdruck, der nicht richtig veröffentlicht wurde, anzusehen. ‚Jedenfalls ist sie weder in England (Thomas [1889]) noch in Schweden (Lönnberg [1910]) aufzutreiben gewesen. Auch in Deutschland ist es trotz der Bemühungen der Centralstelle für die Deutschen Bibliotheken nicht gelungen. Infolgedessen ist wohl dieser Name als Manuscriptname aufzufassen und dement- sprechend nicht zu berücksichtigen. Da die Beschreibung Schinz’ so außerordentlich kurz ist, wird hier die von Cuvier gegebene als die von capdensis angesehen. Cuviers Stück (von Delalande ,rapporte du Cap‘) stammte wahrscheinlich aus der Gegend von Port Elisabeth, da nach Prof. Matschies freundlicher Angabe verschiedene andere von Dela- lande gesammelte Tiere in dieser Gegend leben. Das B. Z. M. besitzt zwei Stücke, eins vom Sunday River und eins von Cap- stadt. Beide sind sehr ähnlich und passen zu der Diagnose Cu- vıers. Die zu diesen Fellen gehörenden Schädel sind kurzköpfig. Lönnbergs Annahme, daß sein langköpfiger Schädel von Pieter- maritzburg hierher gehöre, ist also irrig. Fell. ‚Das Pelzwerk ist ziemlich weich und dicht; die Gran- nenhaare bedecken die wolligen, die kurz, dicht und weich sind. Die Körperfarbe ist kastanienbraun, und wird auf dem Kreuz, den Gliedmaßen und dem Schwanz dunkler. Die Unterseite ist heller, ins Rötliche spielend. Die Oberseite des Kopfes, Halses und der Schultern ist graubraun, der obere Teil der Kopfseiten und der Raum zwischen Schnauze und Auge sind von ziemlich dunkler, brauner Farbe. Die Oberlippe, Wangen (unter dem Auge), Schläfen, Kinn, Kehle, Umgebung der Lippen und schließlich die Seiten des Kopfes, die Seiten und die Unterseite des Halses und die Brust sind von beinahe reinweißer Farbe, welche vor den Schultern in braun übergeht. Die Oberseite ist rötlichweiß und das Ohr ist braun mit weißem Rand. An den braunen Stellen haben die Grannenhaare braune Farbe, während sie an den grauen Stellen mit aschfarbenen Spitzen versehen sind. An der Kopf- und Halsunterseite sind sie weiß. Die Wollhaare sind grau mit braunen Spitzen.“ 9. Heft 150 Hermann Pohle: ' Beine. Die Behaarung der Vorderfüße geht bis auf die erste Phalange, die der Hinterfüße bis auf die zweite. Die Schwimm- haut der Vorderbeine ist kaum vorhanden, nur zwischen dem zweiten, dritten und vierten Finger ist sie am Grunde zu be- obachten. Am Hinterfuß ist sie wenig größer. Nagelrudimente sind auf dem zweiten, dritten und vierten Finger vorhanden; allerdings ist das des zweiten Fingers besonders klein und daher übersehbar. Dies mag der Grund dafür sein, daß Cuvier. an- gibt, daß sich nur auf zwei Zehen Nägel befänden. Schädel. Der Schädel gehört, wie schon erwähnt, zum a Typ. Seine Basallänge beträgt immer unter 120 mm, er steht . also auf der Größenordnung der Aonyx microdon. Er ist außer- ordentlich massig mit stark. verdickten Fortsätzen und breiten Zähnen. Die Proc. pteryg. sind stark verbreitert und divergieren nach hinten. Am Ende haben sie eine Höhe von 4 mm. Die Bullae sind stark aufgewölbt. Basioccipitale und Basisphenoid sind breit. Proc. parocc. kräftig; der von ihnen zur Crista lambdoidalis laufende Kamm ist stark mit verdicktem Rande, der nach unten umgekippt ist. Breite des Occiputs ansehnlicher als bei microd>n. Cristae nicht besonders stark entwickelt. | Die Zähne sind stark verlängert und verbreitert. Die ein- zelnen Höcker sind abgeflacht und ebenso wie die Cingula stark in die Breite gewachsen. Dadurch wird die Länge der Backen- zahnreihe viel größer als bei den vorhergehenden Arten. Sie be- trägt hier stets mehr als 37 mm gegen weniger als 31 bei microd>n. Infolgedessen ist die Länge der Backenzahnreihe größer. als der Abstand der Außenränder der Eckzahnalveolen. Ebenso ist die Länge des P4—MI stets größer als der Innenabstand der beiden Molaren voneinander. Nase Der Raum zwischen den Nasenlöchern ist frei von Haaren. Auf der Oberseite der Nase reicht die Behaarung bis an den vorderen Rand Die Grenze zwischen beiden Teilen ist nicht ein Kreisbogen, sondern eine Wellenlinie, die in der Mitte und an den Seiten caudalwärts, dazwischen rostralwärts aus- gebuchtet ist. Maße Kopf- Rumpflänge 88 und 95 cm; Schwanzlänge 53 ı nl 50 cm (Nr. 1024 und 1025 desB.Z.M.); Schädelmaßesiehe Tabellen. Fundorte: Umgebung von Capstadt. B. Z. M. Nr. 1024. F.v. > Mundt- Maire leg. Lorenz River, Somerset West. Sclater [1900]. Knysna, Cape Colony. Lönnberg [1908]. Sunday River. B. Z. M. Nr. 1093. F.u.S. Mundt-Maire 18 Hierzu folgende Subspecies. a. Aonyx capensis subspec. angolae Thos. Literatur. Thomas [1908]; Lönnberg [1910]. Type. Nr.98 3.20.1desBrit. Mus vom Coporele River, ee 2 5 '. ENTE AI DEREN a era na, Die Unterfamilie der Lutrinae 151 Fell. Äußere Merkmale wie bei der Grundart: selbst, ob- gleich die Wollhaare am Grunde heller sind. Kopf- und Nacken- haare mit weißen Spitzen, Ohren mit weißen Rändern. Die Haare am Kinn und an der Kehle sind weiß bis zum Grunde. Das Braun der Mundwinkel ist auf ein Minimum beschränkt. Vorderfüße bis zum Ende der 1: Phalange behaart. (Nach Thomas) ° Schädel. Das :Tier ist langköpfig wie congica, von der es sich aber durch seine großen Zähne unterscheidet. Vor den andern Subspecies’ von cadensis zeichnet es sich durch die verhältnis- mäßig geringe Breitenausdehnung aus. (Thomas Exemplar war ein.Q. Diese pflegen ja immer schmächtiger zu sein. als die zu- gehörenden $. Ich weiß daher nicht, ob. man auf dieses Merkmal besonderes: Gewicht legen kann). | Maße. (Type) Kopf-Rumpflänge 80 cm, Schwanzlänge 47 cm. Schädelmaße- siehe Tabellen. | | Fundorte: rt R Coporole River, Angola. Thomas [1908]: Otjipahe, bei HKuilla, Mossamedes. Jentink [1887. Ngami-See:- Noack [1889]. a -S. W. Transvaal: B. Z: M. Nr. 30722. S. Bartelsleg. d. W.ange- E mann. = Bloemfontein. B.:Z.:M. Nr. 29765. S. Fritzsch leg. Pietermaritzburg. Lönnberg [1908]. Zambezidelta. Peters [1852]. westl. Ssongea. B..Z.:M. Nr. 20323. Lademann leg. Ich habe hierher einige Schädel gestellt, von deren Zugehörig- keit zu dieser Unterart ich nicht fest überzeugt bin. Jedenfalls stehen sie aber dieser Unterart am nächsten Da es sich immer um einzelne Stücke handelt, kann ich sie nicht als neue Subspecies beschreiben, besonders nicht, weil die beiden Stücke von Go- minyi (s. u.) zeigen, daß die Schädel von Aonyx u. U. stark va- rlieren. .ß. Aonyx cadensis subspec. hindei Thos. - zu Ihomas [1905]; Lönnberg [1908]; Heller 913]. ° ir ge, Synonym. : Aonyx capensis helios Heller. er) 'Synonymie. Im Jahre 1913 .hat Heller eine Aonyx cap. subspec. helios beschrieben, deren Type aus dem Sotik-Distrikt, Brit -Ostafrika, stammte. Diese Unterart sollte sich von cap. hindei dadurch unterscheiden, daß sie auf der Nase weiße Flecke und am Ohr. einen weißen Rand hatte, während hindei braune Nase und keinen weißen Ohrrand haben soll. Außerdem sollen die Proc mast. bei helios kleiner oder kürzer, die Jochbogen enger oder schlanker sein. Das Heller vorliegende Stück ist ein Weibchen, die Type von hindei ein Männchen. Beide unter- . scheiden sich in der Jochbogenbreite um 3 mm, während. die Mastoidbreite bei hindei 80, bei Hellers Stück aber 84 (!) mm 9. Heft 152 Hermann Pohle: beträgt. Der Unterschied in der Jochbogenbreite ist einfach Ge- schlechtsunterschied. Zu dem andern ist folgendes zu sagen. Ein Stück von Upogoro im B. Z. M., dessen Fell auch weißliche Ohrränder hat, ist am Proc. mast. 86,5 mm, eins vom Makonde River, das Lönnberg gemessen und zu hindei gestellt hat, gar 90,5 mm breit. Daraus ergibt sich ohne weiteres, daß entweder dieser Unterschied nicht als specifisch anzusehen ist, oder daß man sämtliche genannten Stücke als besondere Unterarten be- schreiben müßte. Ich entscheide mich für das erstere. Nun zu den Unterschieden in der Fellfärbung. Ein Heller vorliegendes Stück von hindei, aus dem Thika, hat keine Flecken auf der Nase, das Fell von Upogoro hat sie, ein weiteres aus dem Kingani eben- falls, trotzdem .es an den Ohren keine weißen Ränder hat. Ein Fell von Pavagga hat Flecke auf der Nase, aber einen Ohrrand, der zwar heller als der übrige Körper, aber doch braaın ist. Wenn man nun bedenkt, daß die Fundorte dieser sämtlichen Felle im (rebiet vom mittleren D.-Ost-Afrika bis zum südlichen Brit. Ost- Afrika liegen, so wird man einsehen, wie wenig man sich auf diese Färbungscharaktere verlassen kann, oder aber — man wird alle Felle als besondere Arten ansehen und Vor- und Zunamen für jedes in einem Museum befindliche Fell einführen. Diese Methode dürfte aber wohl kaum als wissenschaftlich anzusehen sein, und deshalb kann ich Hellers Subspecies nicht anerkennen und ziehe sie als Synonym zu Aonyx capensis subspec. hindei Thomas. Type. Nr. 4. 12. 6. 8, alt. $ des Brit. Mus. vom Fort Hall, Kenya Distrikt, Brit. Ost-Afrika. Fell. Äußere Merkmale denen der typischen capensis ähn- lich. Wollhaare des Körpers mit breiter, brauner Spitze. Körper- farbe ziemlich dunkel, mit weniger Weiß an der Kehle als bei den meisten andern Mitgliedern der Gattung. Die dunklen Flecke vor den Augen sind ungewöhnlich scharf abgesetzt. (Nach Tho- mas). Die Ohren mit oder ohne weißen Ohrrand. Schädel. Hinder ist kurzköpfig wie microdon und capensis und verhältnismäßig schmal. Der Schnauzenteil ist weniger breit als bei den andern Formen, mit wenig hervortretenden Proc. postorb. Lambdoidal- und Sagittal-Kämme schwach. Der Paroc- cipitalfortsatz ist dünn, wie bei microdon. Der von ihm aus- gehende Kamm hat keinen verdickten Rand. Die Proc mast. sind flacher und kürzer als bei capensis. Der untere Rand des Unterkiefers unter dem Proc. coron. ist nicht verbreitert. Die Zähne sind schwächer als bei caßensis, doch sind die Unterschiede gering. | Maße. (Stück von Rhodesia, nach Lönnberg [1908]. Kopf- Rumpflänge 90 cm, Schwanzlänge 53 cm; Schädelmaße s. Tabellen. Fundorte: Ihika River, Brit. Ost-Afrika. Heller 11913). Fort Hall, Brit. Ost-Afrika. Thomas [1905]. Naivasha-See, Brit. Ost-Afrika. Thomas [1905] 4 * % | r or . i ud 1 5 nn Die Unterfamilie der Lutrinae 153 40 miles südwestl. von Kericho-Station, Sotik-Distrikt, Brit. Ost- Afrika. Heller [1913]. Umba-Ebene bei Nasi. B. Z. M. Nr. 30723. F. Fr. Prince leg. Kingani bei Bagamoyo. B. Z. M. Nr. 5328. F u S. Hildebrandt leg. Pavagga. B. Z. M. Nr. 30724. F. v. Prittwitz-Gaffron leg. Doaga:0::B. Z.:M..NE:30725 6. F.’u. 5. 2 Scheidler leg. Makonde River, oberer Zambesi, 13° südl. Br. Lönnberg [1908] Ndembere-Fluß bei Gominyi. B. Z. M. Nr. 30729/30. 2 S. v. Prittwitz-Gaffron leg. Zu diesen beiden Schädeln noch einige Bemerkungen Sie stehen ungefähr in der Mitte zwischen den von mir zu angolae gestellten und denen von Jindei, sind aber auch untereinander ziemlich stark verschieden, stammen aber aus demselben Fluß- lauf. Der eine von ihnen hat die Größe von hindei, stimmt außer- dem mit dieser Unterart in der Breite des Schnauzenteils, in der geringen Verbreiterung des Unterrandes des Unterkiefers und wahrscheinlich auch dem niedrigen Proc. pteryg. überein. Er unterscheidet sich aber durch größere Breite des Jochbogens und der Mastoidregion, sowie durch größere Länge des Unterkiefers. Der andere Schädel ist größer als hindei, stimmt aber mit diesem in den Breiten des Vorderschädels und in der Form des Proc. pteryg. überein. Dagegen hat er breiteren Hirnschädel, längere und breitere Unterkiefer, breitere Jochbogen. - y. Aonyx capensis subspec. menelekı Thos. Literatur. Thomas [1902;]) Lönnberg [1908). Type. Nr. 2. 9. 9. 13 des Brit. Mus. aus dem Tsana-See bei Zegi. Fell. ‚Farbe sehr kräftig und dunkel, tief schokoladenbraun auf dem Rücken, nach vorn dunkler werdend, so daß es auf dem Genick und der Kopfhöhe, wo es undeutlich mit Weiß untermischt ist, fast schwarz wird. Schnauze grauweiß. Lippen, Wangen und die Seiten des Halses scharf weiß abgesetzt: Ohren braun mit hervorstechend weißen Enden. Kinn und Kehle dunkel gelblich- weiß; Bauch braun; ein wenig heller als die Oberseite. Gliedmaßen und Schwanz dunkelbraun wie gewöhnlich. — Unterpelz des ganzen Körpers, eigentümlicher Weise auch des Rückens, silber- weiß. Nur die äußersten Spitzen der Haare sind braun.“ Schädel. Sehr groß, breit und massig. Noch bedeutend größer als der von A. cap. angolae. Da die Höhe des Schädels bei dieser Art kaum größer ist als bei den andern Subspecies, dagegen aber die sämtlichen Breitenabmessungen gegen die entsprechen- den jener vergrößert sind, so erhält der Schädel ein besonders flaches Aussehen. Nasenöffnung breiter als hoch. Proc. pteryg. groß, ebenso Proc. mast. und Proc. parocc. Dentition anscheinend ganz der der andern Unterarten entsprechend. Maße. Kopf-Rumpflänge 90 cm, Schwanzlänge 67 cm; Schädelmaße siehe Tabellen. 9. Heft 154 ‘Hermann Pohle: Fundorte: Zegi, Tsana-See, A Thomas 1902) Jambus-Fluß. Heuglin 11877]. Tumat-Fluß. Heuglin [1877. | Takasseh Heuglin & Fitzinger [1866]. Rt Bellagas Tal, zwischen Simehn und Woggara. Heuglin .et | Fitzinger [1866]. 2 Blauer Nil. aus & ee 11866]: ö Aonyx spec. Unter dieser Überschrift ‚möchte ich einige Fundorte ver- einigen, bei denen es mir auch nicht mit einiger Wahrscheinlich- keit möglich gewesen ist, die Tiere zu bestimmen, die aber für die Gresamtverbreitung der: en: von en w ichtigkeit + Marigot de Fänaye Panieful-See Marigot de N’dor Marigot de Ga& Casamance Saloum-Fluß Gambia (Gerrard [1862]. Kratschi, Togo. B. Z. M. Nr. 30702. F.. Graf Zech leg. | Dire Dauah, Abessinien. B. Z. M. Nr. 30581. F. Biedermann G. -Kivu-See. B.Z.M.Nr. 30716/20. Kandtleg. 5 sehr defekte Felle: | Rochebrune [1883]. N Biologie. Über als Biologie der Aonyx ist nur sehr wenig bekannt. Zwar gab schon Cuvier [1823] an, daß sie sich von Fischen und Krebsen ernähren, aber seitdem ist nur einmal Genaueres mit- geteilt worden. Diese Notizen befinden sich bei Lönnberg [1908] und sind die wörtlichen Aufzeichnungen A. Sandbergs über die Fingerotter vom oberen Zambezi: Sie lauten: Der Fingerotter ist in weit geringerem Maße Wassertier als sein Verwandter, der Fleckhalsotter, mit welchem er im selben Flußlauf lebt. Ich habe den krallenlosen Otter oft auf dem Lande gefunden, wo er ein Versteck unter hohem Gras oder Ried auf- sucht, oft ein gut Stück Weges vom Wasser entfernt. Er schwimmt mit geringerer Geschicklichkeit als die andern Ottern und kann sich nicht länger als eine, höchstens zwei Minuten unter der Wasser- oberfläche aufhalten. Wenn er sich vor der Verfolgung in tiefes Wasser rettet, so muß er also oft an die Oberfläche kommen. Er verursacht dann eine Bewegung ähnlich wie ein Delphin, der beim Auftauchen seinen Rücken zeigt. Scharf verfolgt läuft er jedoch immer ans Ufer und nimmt in irgend einem Dickicht, Gras oder Ried seine Zuflucht. Verschiedene Male habe ich diesen Otter wegen meines Pointers geschossen. ‘ Zunächst fest über- zeugt, daß das Objekt, das die Aufmerksamkeit meines. Hundes erregte, irgend ein Geflügel sein würde, wurden dann meine Er- Die Unterfamihe der Lutrinae 155 wartungen enttäuscht, wenn ein Fingerotter zu meinen Füßen aus dem Wasser stürzte. Seine Nahrung besteht in der Hauptsache aus Krebsen. Feb habe Eierschalen und Reste von jungen Vögeln, Enten u. dergl., in seinem Magen während der Fortpflanzungszeit dieser Vögel gefunden.-: Ebenso wurden oft Molluskenschalen gesehen. Da- gegen habe ich nie Spuren von Fischresten in einer der von mir geschossenen Aonyx gefunden, obgleich die Eingeborenen ver- sichert hatten, daß sie Fische frißt. Ein alter Neger, der ein guter Beobachter war, hat mir erzählt, daß der krallenlose Otter zum Fischfang zu ungeschickt sei; nur in der Trockenzeit, wenn die Fische auf kleine Teiche beschränkt sind, gelingt es ihm, sie zu finden. Er gebärt 45 Junge auf einmal. -—- Er verteidigt sich ge- wandt gegen einen Pointer, wenn ein solcher ihm zu nahe kommt oder ihn zu beißen versucht. Die Eingeborenen jagen den Otter ins: Wasser ‚und 'speeren ihn, wenn er an die Oberfläche kommt. Das Fell verkaufen sie an.die Weißen und deshalb ist in fast jedem Kraal eins davon vorhanden Wie weit diese Bedrehine auch für die anderen Abayae Arten gilt, bleibt dahingestellt. Nach Sandberg (Lönnberg [1908]) frißt auch Aonyx capensis :Krebse und Mollusken. Als sicher anzunehmen ist wohl, daß die kleinzähnigen Fingerottern noch eine etwas andere Lebensweise, besonders eine andere Nah- rung haben müssen. Eigentümlich ist, daß ihre Zähne immer stark abgekaut sınd. «K. En +Die Gattung Enhydriodon Falconer 1. Diagnose. Zu dieser Gattung gehören die größten Formen, die je in der Reihe der Lutrinen aufgetreten sind. Nach den bisher gefundenen Resten hatten sie eine Schädelbasallänge von etwa 150 mm bei einer Mastoidbreite von über 10 cm. Sie waren also bedeutend größer als der Meerotter. Die Gattung ist vollkommen erloschen; sie tritt im Unterpliocän ‚auf und verschwindet im mittleren. Der Schädel — es sind nur Oberschädel und ein Unterkiefer- fragment bekannt geworden — erinnert in seiner Form am meisten an Aonyx. Er: ist also kurz im Verhältnis zur Breite und ver- hältnismäßig hoch. Die For. infraorb sind sehr ausgedehnt. Die Interorbitalbreite ist groß. (ca 34 mm), die Intertemporalbreite nur wenig kleiner (ca. 30 mm). Proc. postorb: sind gut ausgebildet. Intertemporaleinschnürung nicht aufgeblasen, aber ziemlich lang. Mastoidbreite groß; sie dürfte wohl nur wenig schmaler sein als die Jochbogenbreite. Bullae lang. — Mehr läßt sich über die Schädelform leider nicht aussagen, da die Beschreiber nichts 9. Heft 156 Hermann Pobhle: weiter über sie bringen. Die hier gemachten Angaben sind schon zum Teil aus den Abbildungen entnommen. Auch die Zähne sind denen von Aon yx am ehesten zu ver- gleichen. Die Zahnformel lautet: I?,; Ct; P3,; M!,. Von diesen sind bei der geologisch jüngeren Art die P2 und die Il so redu- ziert, daß sie früh ausfallen und beim erwachsenen Tier fehlen. Die übrıgen Zähne fallen durch ihre Massigkeit auf. So ganz be- sonders der €, der größer ist als bei irgend einer andern Gattung der Unterfamilie, und dann der P4 und der Mi. Letzterer zeigt im Trigon sehr starken Paracon, kurzen, kammförmigen Metacon und starkes Parastyl. Der Talon, der die ganze Innenseite des Zahnes einnimmt, trägt — es ist dies der einzige derartige Fall unter den Lutrinen, — zwei Höcker, von denen der eine sich auch noch teilen kann. Der Molar zeigt im allgemeinen dieselben Ver- hältnisse wie bei Zonyx, doch ıst er anscheinend noch breiter, aber weniger lang als dort. 2. Gesehichte der Gattung und ihrer Arten. Im Jahre [1836] veröffentlichten Falconer et Cautley ge- meinsam eine Zusammenstellung der Namen der bis dahin aus dem Siwalik-Hügel bekannt gewordenen Säugetiere. In dieser Aufstellung erscheint eine Nummer bezeichnet als Asmyxodon. Die beiden genannten Autoren wollten dann eine „Fauna antiqua sıvalensis““ herausgeben, zu der die Tafeln, über 100, schon fertig gestellt waren. Die Herausgeber starben aber beide, ohne das Werk veröffentlicht zu haben. Auf der Tafel P ist nun ein Tier unter dem Namen Enhydriodon ferox Falc. et Cautl. abgebildet. Die zu diesen beiden Namen gehörenden Tiere sind nie beschrieben worden, und so wären wir über ihre Natur ganz im Zweifel, wenn nıcht Falconer in seinen hinterlassenen Papieren, welche 1868 veröffentlicht wurden, eine Lufrine unter dem Namen Enhydriodon sivalensis Falc. beschrieben hätte, von der er ausdrücklich an- gıbt, daß sie einst Amvyxodon benannt worden sei, und bei der er sich auf die Tafel P bezog. Der Name Enhydriodon ist daher der gültige. Amyxodon zählt als nomen nudum zu seinen Syn- onymen. Entsprechendes gilt von den Artnamen. Ferox Falc. et Cautl, der, als man ihn zum ersten Male öffentlich nannte, gleich als Synonym zu sivalensis Falc. gestellt wurde, ist auch als Synonym dazu zu betrachten und nicht etwa er Diese Verhältnisse sind zuerst von Lydekker [1884] klar zelegt worden, der bei dieser Gelegenheit auch gleich die wein Art der Gattung, die zweifellos hierher gehört, nannte. Es ist dies die [1862] von Meneghini beschriebene Lutra campanti (nicht campani, wie Lydekker schreibt, denn sie wurde nach Prof. (ampani genannt) die in allen Punkten mit der oben angeführten (sattungsdiagnose übereinstimmt, sich aber von sivalensis Falc. durch einige Merkmale unterscheidet. Ihre Synonymie ist klar, weil sie seit ihrer Beschreibung stets unter -. einen Namen zitiert wurde. Die Unterfamilie der Lutrinae 157 Beddard [1902] nannte die Gattung Enhydridon, eine Schreib- weise. die wohl durch Druckfehler zu erklären ist. Über die Berechtigung zur Aufstellung dieser Gattung ist man lange in Zweifel gewesen, trotzdem sie eigentlich über jenen Zweifel erhaben ist. Die Eigentümlichkeit des doppelten Höckers auf dem Talon des P4, die massigen P2, P3, P4, MI und Mi. sowie die niedrigen Zähne zeigen, daß wir es hier mit einer hoch- specialisierten Form zu tun haben, die sich wohl von Krebsen und Mollusken ernährte und sich wahrscheinlich schon sehr früh von den übrigen Zutrinen abgespalten hatte und die - eine verfehlte Anpassung — sehr bald wieder erlosch. Ich kann Lydekkers Folgerungen nicht mitmachen. Wenn er sagt: „It L. campanii be referred to the genus Luira, the so-called Enhy- driodon |sivalensis] cannot be distinguished by any well-marked character from that genus‘‘, so wird man ihm ohne weiteres recht- geben; nicht aber bei den folgenden Worten: ‚if L. campanıı be referred to Enhydriodon, there is equally no sufficient distinction between that genus and Lutra‘‘, denn er vergißt dabei, daß so- wohl campanit wie auch sivalensis die oben erwähnte Eigentüm- lichkeit im Gebiß haben, durch die sie scharf von Lutra geschieden sind. So haben denn auch Trouessart und andere Enhydriodon als besondere Gattung genannt, und ich kann mich ihnen nur anschließen. 3. Die Arten der Gattung. a) (35.) tEnhydriodon eampanii Meneghini Literatur. Meneghini [1862]; Lydekker [1884; 1885); Schlosser [1888]; Weithofer [1889]. Type. Ein durch Pressung deformierter Schädel im Museum zu Sienna oder zu Florenz. Synonymie siehe unter 2. Schädel. Es lagen Meneghini nur die Maxillaria, Inter- maxillaria und Palatina vor, die aber so stark zerdrückt sind, daß sie keine Einzelheiten mehr erkennen ließen. Der Gaumen scheint ziemlich breit gewesen zu sein. Von den Incisiven ist nur der erste linke erhalten, der ziemlich groß ist. Der Eckzahn ist sehr groß und anscheinend wenig gebogen. (Länge 16 mm; Breite 12 mm). Pl fehlt. P2 steht hinter dem C. Er ist zwei- wurzlig, einspitzig und etwas seitlich comprimiert. Rund um den Zahn verläuft ein basales Cingulum, das sowohl außen wie auch innen ın der Mitte eingebuchtet ist. Talon angedeutet. Der Teil des Zahnes über der hinteren Wurzel ist etwas breiter als der über der vorderen (Länge 9 mm; Breite 6 mm). Der P3 hat dieselbe Form, ist aber größer. Talon stärker, mit einem kleinen inneren Conus. (Länge 10 mm; Breite 8 mm). Der P4 wiederholt im Trigon etwa die Form seines Vorgängers. Paracon niedrig aber stark, Metacon niedrig, eine stumpfe Kante bildend. Parastyl sehr stark, im Verlauf des das Trigon umgebenden Cingulums 9. Heft 158 Hermann Pohle: liegend. Talon sehr lang, die ganze Innenseite des Zahnes ein- nehmend. Er besteht ‚aus zwei Teilen: einem hinteren langge- streckten, der dem Talon von Aonyx entspricht, und einem vorderen, konischen, im Winkel zwischen Parastyl und dem andern gelegenen, der eine Neuerwerbung darstellt. Der erstere, den ich als den Protoconus ansehe, ist ziemlich weit zurückgedrängt, hat grad- förmige, etwas gekrümmte, aber nicht halbkreisförmige Form und nimmt ungefähr ?, der Innenseite des Zahnes ein. Der neue Höcker ist zugespitzt und etwa halbsolang. wie jener. Er kann nicht als Hypoconus bezeichnet werden, weil er vor dem Protocon liegt. Der Zahnumriß ist ungefähr viereckig. Die größte Breite wird am Protocon erreicht, während der neue Höcker etwas eingerückt ist. (Länge der Außenkante 15 mm; Breite am Protocon 13 mm; Breite am neuen Höcker 10 mm). Der Mahlzahn hat etwa die Form wie bei Aonyx. Seine Vorderseite ist 18 mm, die Hinter- seite 13 mm, die Außenseite 12 mm und die Innenseite 15. mm lang. Para- und Metacon ungefähr gleichgroß. Parastyl, im Ver- laufe des das Trigon und die Vorderseite umgebenden Cingulums liegend, sehr groß, stumpf, abgerundet. Protoconus sehr groß, schräg von vorn nach hinten verlaufend. Hypoconus niedrig, un- deutlich, im Verlauf des die Innen- und Hinterseite des Zahnes bildenden Cingulums liegend, das vom Protoconus durch eine ge- runzelte Rinne, die diesen vorn, innen und hinten umgibt, ge- trennt ıst. Das Cingulum bildet, etwa in der Mitte zwischen Metaconus und Hypoconus, einen kleinen Höcker. Die Abbildungen bei Meneghini sind sehr schlecht. Es wird da viermal derselbe Zahn abgebildet und doch sind alle vier Bilder voneinander verschieden und widersprechen der Beschreibung, so daß Lydekker glaubte, Meneghini habe zwei verschiedene. Stücke darstellen lassen. Ich habe mich daher hier nur nach der Diagnose und nach der Abbildung, die Lydekker von einem Gipsabguß des P4 gibt, gerichtet. Fundort: Monte Bamboli, Toscana. Unterpliocän. Meneghini ]1862]. Casteani, Toscana. Unterpliocän. Weithofer [1889]. b) (3€E.) * Enhydriodon sivalensis Falconer Literatur. Falconeret Cautley [1836]; Falconer [1868]; Lydekker [1884]; [1885]. Synonym. Enhydriodon ferox Falc. et Cautl. Siehe 2. Typen. Nr. 37153/5 des Brit. Mus. von den Siwaliks aus der Umgebung des Ganges und der Jumna Valleys. | Schädel. Mit den Charakteren der Gattung. Das Gebiß zeigt i in der Jugend I?,,; C!/,, P3,,; M!,. Die I wie bei Aonyx, doch ist der I3 größer. Bei alten Schädeln fällt der Il und auch wohl der I2 aus. Caninus viel stärker aber wahrscheinlich niedriger als bei Aonyx. (Länge der Alveole 16 mm; Breite derselben 13,7 mm). P]1 fehlt. P2 einwurzlig, einspitzig. ‘sehr klein, hin- Die Unterfamilie der. Lutrinae 159. fällig, fehlt erwachsenen Schädeln. P3 kaum länger als beı Aonyx, doch viel breiter. Umriß daher oval bis beinahe rechteckig mit wenig verschiedenen Achsen. Spitze niedrig, ein starkes basales Cingulum umläuft den Zahn. Er ist kürzer als der Eckzahn (bei den lebenden Ottern ist das Verhältnis umgekehrt. Länge des P3 10,2 mm, Breite 8,8 mm). P4 fast viereckig, querrechteckig. Der Paracon ist als starker Höcker entwickelt. Metacon niedriger, gradförmig. Parastyl stark. Von ihm aus läuft ein Cingulum an der Vorderseite des Zahnes entlang. Der Talon nimmt fast die ganze Länge des Zahnes ein und trägt drei, im Bogen ange- ordnete Höcker, von denen der kleinste der mittlere ist. Er bildet eigentlich nur einen Teil des hinteren. Trigon und Talon sind durch ein tiefes Tal getrennt. (Länge des P4 17,8 mm, größte Breite 17,8 mm), Der MI hat fast dieselbe Form wie der von Lutra, doch ist das Parastyl sehr kurz und der ganze Zahn sehr breit, in dieser Hinsicht am meisten an. Pteronura erinnernd. Para- und Metacon ungefähr gleich hoch, doch ist der erstere größer. Talon mit in Form von Viertelkreisen entwickelten Proto- und Hypoconus. Zwischen Hypo- und Metaconus ein. kleines Höckerchen. (Länge des Zahnes 14 mm, Breite 20,3 mm). An Unterkieferzähnen sind nur die beiden Molaren, und auch diese nur sehr mangelhaft, bekannt geworden. Der Mı zeigt dieselben Verhältnisse wie bei Lutra, nur ist er sehr breit geworden: ‚Der Talon hat genau denselben Aufbau wie der anderer Ottern, nur ist seine mittlere Vertiefung flacher.‘ Aus diesem Satz und aus der Figur glaube ich folgern zu können, daß der Talon flach grubig ist... Er hat eine Länge von 21,3 mm bei ca. -13 mm. Breite. Der M 2; ‚hatte nur eine Wurzel wie bei der Gattung Lutra. Der Kiefer ist ziemlich hoch, unter dem Reißzahn 31%, mm. Fundort. Siwalik- des ie und. der Jumna Val- leys, Indien. Pliocän. L. (IX) Die Gattung Latax Gloger, Meerotter. 1. Diagnose. Die Tiere erreichen eine Länge von 1,5 m (Heck- Hilzheimer | 1915]), wovon aber nur !/, auf den Schwanz kommt. Der Schädel hat eine Basallänge von bis 120 mm bei einer Jochbogenbreite von ..bis 105 und einer Masto:dbreite von bis 101 mm. _ Die Farbe des ganzen Körpers ist ein ziemlich dunkles Braun, daß mit zunehmendem Alter immer stärker mit Weiß überflogen wird. Die Borstenhaare sind nur wenige Millimeter länger als das Wollhaar und bedecken es nicht, da sie sehr spärlich, in alter- nierenden Reihen angeordnet, stehen. Das Wollhaar dicht, seiden- artig.und weitspiralig aufgerollt: Kopf und Nacken heller als der übrige Körper. Augen kleiner als bei Lutra; ebenso sind die Ohren sehr klein. Die Nasenlöcher liegen ziemlich eng aneinander. Die Fläche zwischen ihnen ist nackt. Der Ballen dehnt sich noch auf die Oberseite der Nase aus, ähnlich wie bei L. canadensis, und 9, Heft 160 Hermann Pohle: zwar laufen die beiden seitlichen Grenzlinien von äußerem Rande schräg nach oben, bis sie sich fast rechtwinklig treffen. Der Schwanz ıst verhältnismäßig kurz, weniger als Y, so lang wie der übrige Körper. Der Ouerschnitt des behaarten Schwanzes ist schwach oval, die Grestalt schwach konisch mit abgerundetem Ende. Die Schwanzrübe ıst stark dorsoventral abgeflacht, we- nigstens im zweiten und im distalen Drittel und wird von Lichten- stein als wohl lanzettförmig bezeichnet. Sie enthält nur 18— 21 Wirbel gegen 24 bei Lutra. Fig. 12. Latax lutris (L.) Aufsicht des Schädels Nr. 17446 des B. Z. M. aus der Behringstr. Die Beine sind sehr kurz, scheinbar zu kurz für den lang- gestreckten Körper. Die Vorderbeine haben sehr kurze Zehen mit kleinen, schwachgekrümmten aber spitzen Krallen, die beim Auftreten fast aufrechtstehen. Die Phalangen der Mittelzehe haben im Skelett zusammen eine Länge von nur 30 mm, ohne den Krallenteil der letzten. Sie sind von einer derben schwieligen aut umwachsen und so fest verbunden, daß man die Zahl der . Zehen nur aus den Krallen ersehen kann. Die 3. und 4. sind die längsten. Das Aussehen der Fußsohle beschreibt Lichtenstein wie folgt: „Die Unterseite des Fußes bildet eine schwielige, mit schwarzer, körniger Haut bedeckte Sohle, auf deren Fläche sich die sehr merkwürdige Teilung der Zehen deutlicher zu erkennen gibt. Von dem Mittelfelde der Sohle gehen nämlich drei ziemlich tiefe Furchen aus, die ihren vorderen Umfang in vier ansehnliche Lappen teilen. Der äußere und die beiden inneren derselben tragen Die Unterfamilie der Lutrinae 161 jeder eine Kralle, aber auf dem mittleren, am weitesten vortreten- den, sitzen zwei Krallen dicht nebeneinander, und abwärts von ihnen läßt sich eine flache Rinne bemerken, die den Lappen von oben teilt, aber kaum bis an den Rand reicht. Die dritte und vierte Zehe sind also ganz miteinander verwachsen.‘ Diese Ver- wachsung hat aber auf die in den Zehen liegenden Skelettteile keinen Einfluß gehabt. — Die Hinterfüße sind ebenso eigentüm- lich in der Bildung der Zehen. Diese sind ziemlich lang, die in- nerste, erste ist die kleinste, die äußerste, fünfte die größte. Der Fuß hat wegen dieser durch eine große Schwimmhaut, welche Fig. 13. Latax lutris (L.) , Seitenansicht des Schädels Nr. 17446 des B. Z. M. aus der Behringstr: nur die Krallen freiläßt, eingefaßten Zehen große Ähnlichkeit mit dem Ruderfuß der Steganopoden. ‚‚Alle Zehen sowie die Schwimm- haut sind oben und unten mit dichtem, gleichmäßig langem Haar — 2 mm — bewachsen, das sowohl über den Rand der Schwimm- haut, als über die Seiten der äußeren Zehen mit seinen Spitzen hinausragt, und dieselben bewimpert erscheinen läßt.“ (Lich- tenstein). Krallen stärker als an den Vorderfüßen. Die Beine werden beim Schwimmen wagerecht nach hinten ausgestreckt, ähnlich wie bei den Robben. Wohl infolgedessen fehlt das Liga- mentum teres und natürlich auch die Grube dafür am Kopf des Femur. Nach Lydekker [1895 u. 1896] kann der Meerotter auf dem Lande nicht mehr mit nach vorn ausgestreckten Hinter- füßen gehen, sondern muß diese nach unten umschlagen und Em dann auf der Oberseite der Zehen. Der Schädel ähnelt in seinem Habitus am meisten dem von Aonyx microdon Pohle. Er ist also ziemlich hoch, stark aufge- Archiv für Naturgeschichte 1919. A. 9. 11 9. Heft 162 Hermann Pohle: blasen, mit abgeflachter Oberfläche und von verhältnismäßig: ge- ringer Längenausdehnung. Breite bedeutend. Die Schnauze ist noch kürzer und breiter als bei dem Fingerotter, vorn fast senk- recht abgeschnitten. Die Fläche zwischen dem Proc. postorb: und der Nasenöffnung ist sehr breit und flach. Die Orbitae sind verhältnismäßig groß. Die Spitzenabstand ist weit größer als die Nasenlänge. Die Proc. postorb. treten wenig hervor. Die Inter- - temporalränder konvergieren sehr stark bis zu der auch noch sehr breiten Intertemporalbreite, sind aber nicht aufgeblasen. Gehirn- kapsel sehr breit und aufgetrieben. Die. Proc. mast. treten im Umriß des Schädels stark hervor, fallen aber trotzdem nicht so stark auf wie etwa bei Aonyx. Jochbogenbreite nur sehr wenig größer als die Mastoidbreite. Bullae kurz. Der Canalis caroticus tritt mit breiter Öffnung von hinten her in sie ein. Die eigentliche Bullae erscheint durch ihn nach außen gedrängt. Es erinnern diese Verhältnisse an Pieronura, doch geschieht dort der Ein- tritt senkrecht von unten her. Der knöcherne Gaumen hinter der Zahnreihe noch sehr lang und breit, breiter als der P2, P3 und P# zusammen lang sind. Vordere Nasenöffnung sehr ir groß, fast quadratisch. Maxilloturbinale außerordentlich stark ent- wickelt. Foramen infraorbitale verhältnismäßig klein, Cristae sehr stark entwickelt, stärker als bei allen andern Lufrinae. Unter- kiefer kurz und massig. Unterrand stark gebogen. Proc. angul. fast verschwunden. Proc. coron. sehr lang, erreicht beinahe die Höhe des Schädeldaches. — Nicht mit Unrecht sagt Lichten- stein: „Alles ist verkürzt und in die Breite gezogen“. _ Auch auf das Gebiß- ist dieser Satz anzuwenden. Die ein- zelnen Zähne zeigen dieselben Höcker wie bei Zufra, doch sind sie hier alle stark verbreitert und alle stark abgerundet und sehr niedrig Zahnformel I®/,; C!/,; P®/,; M!/,. P4 sehr kurz und sehr breit, Talon fast gleich dem Trigon. M ebenfalls sehr stark ver- breitert, mit mehreren sehr niedrigen Höckern, innen weit breiter als außen. M ı mit sehr niedrigen Höckern, die im Trigonid gleich groß sind oder von denen das Metaconid der größte und das Para- conid der kleinste ist Protoconid breiteralshoch. Paraconid liegt vorn ın der Mitte zwischen dem Protoconid und dem Metaconid. Umriß des Zahnes fast bilateral symmetrisch, überall pe ohne jede scharfe Kante, Außenränder ungefähr parallel. 2. Gesehiehte der Gattung. - - Linn& vereinte die einzige ihm bekannte Art dieser Gattung als Musiela lutris mit seiner Gattung Mustela. Als dann Erxleben 1777) die Gattung Lutra schuf, wurde die genannte Art mit in diese übernommen. Hier blieb sie bis 1816, wo Oken für sie eine besondere Gattung, Pusa, aufstellte Dieser Gattungsname ist aber nicht benutzbar, weil Oken nicht binär schrieb. Nach ıhm benannte Flemming | 11822] die Gattung, der das Tier angehören sollte, mit Enhydra. Dieser. Name ist aber 1820 von Merrem - Die Unterfamilie der Lutrinae 169 einem-Reptil gegeben worden (siehe Palmer [1904]), es ist daher unmöglich, ihn auch für ein Säugetier anzuwenden. Er ist dann ‚noch von verschiedenen Autoren in Enhydris oder Enydris (Fi- scher [1829]) umgeändert worden. Ohne Flemmings Arbeit zu ‚kennen, schrieb dann Glober [1827], nachdem er mitgeteilt hat, daß Oken die Gattung Pusa genannt habe: ‚‚Wenn diese Wahl ‚auch ohne treuliche Beachtung der Linn&schen Regeln getroffen ‚erscheint, so möchte doch auch nicht so gar viel dagegen: einzu- ‚wenden sein, obgleich man nach dem. Grundsatze: Antıquoum .‚nomen antiquo generi convenit, besser den alten Namen Latax ‚gebrauchen würde.‘ Er schlägt also Latax vor, und dieser Name ist nun der der Gattung wirklich zukommende. | Ich befinde mich mit dieser Ansicht im Gegensatz zu Ap- stein [1915], der vorschlägt, den Namen Enhydris J.. B. Fischer unter die Nomina conservanda aufzunehmen. Ich kann hier die Notwendigkeit, auf Apsteins Vorschlag einzugehen, nicht ein- sehen, da Latax in der Literatur nicht ‚viel weniger gebraucht wurde als Enhydra, und da außerdem bei Enhydra: die stetige ‚Gefahr der Verwechslung mit jenem Reptil vorliegt. Infolge- dessen habe ich mich hier nicht Apstein angeschlossen, sondern benutze den Gattungsnamen Latax. Daß wir es hier mit einer besonderen Gattung zu tun haben, bedarf wohl keiner Begründung, haben doch Gray, Coues u. a. für die Form sogar einen besonderen Tribus oder eine "Unter- familie, oder gar eine Familie aufstellen wollen. Die. Eigentüm- lichkeiten des Gebisses, der Füsse, des Schwanzes und der inneren Anatomie entfernen das Tier weiter von Lutra, als diese von Potamotherium entfernt ist. Durch eigentümliche Lebensweise ist das Tier so stark umgeformt worden, daß es sich von allen anderen Raubtieren ziemlich stark unterscheidet, und daß man über seine systematische Stellung durchaus nicht sofort im "Klaren war. Vielfach (Pallas u. a) wurde es für eine Robbe gehalten, oder doch mindestens für ein Bindeglied zwischen Otter und Robbe. Seine feste Stellung im System erlangte es erst als man anfing, seinen Schädel mit denen von Lutra und Phoca zu yergieichen. 3. Gebiß. a) Dauergebiß. 1 11-13 wie bei Aonyx, doch kleiner (!). Breite der Schneide- zahnreihe 15—16 mm. | | x C wie bei Aonyx. P1 fehlt. | P2 einspitzig und einwurzlig, oh größer als bei Lutra;,; er steht hinter dem C, doch etwas nach innen gerückt. Länge 5 mm; . ». Breite 3,5 mm. ps bedeutend größer als bei Lutra. Mit einer niedrigen, ib rundeten Spitze, die aber doch die höchste der ganzen Backen- 11* 9. Heft 164 a ed Hermann Pohle: zahnreihe ist. Talon caudal durch eine von einem Cingulum umgebene Grube angedeutet. ebenfalls größer als bei Lutra. Während bei jener das Trigon das Übergewicht hat, liegt es hier beim Talon. Para- und Metacon sehr kurz und niedrig, stark abger ndet; ersterer größer, beide durch ein flaches Tal getrennt. Parastyl ver- schwunden. Talon durch eine tiefe, ausgerundete Kerbe vom Trigon getrennt. Protocon als deutlicher, konischer, aber abgerundeter Höcker entwickelt. Um den ganzen Zahn läuft ein schwaches Cingulum, am schwächsten am Meta- conus, am breitesten am caudalen Rand zwischen Trigon und Talon, wo es manchmal beinahe Höckerform annimmt. Der ursprüngliche Bau des Zahnes läßt sich erst bei genauem Zusehen erkennen. Höcker noch niedriger als am P #4. Der Paraconus bildet allein den Außenrand, von einem breiten, aber sehr niedrigen Cingulum (Parastyl) beinahe überwuchert. Der Metacon ist nach innen gerückt und bildet die Verlänge- rung des aus dem Eiypoconus entstandenen Cingulums, von dem er durch eine schwache Kerbe getrennt ist. Protoconus nicht besonders breit, wird ganz von dem Hypoconus-Cingu- lum umfaßt, das vorn und hinten mit einem Höckerchen endet. Dieses Cingulum ist sehr breit, am mächtigsten an der hin- teren Innenecke. fehlt stets. und 13 wie bei Lutra, doch stehen sie fast in einer Reihe; I2 steht etwas zurück. Die ganze Vorderzahnreihe 11—13 mm (schmaler als bei ZLutra). wie bei Aonyx, doch etwas schwächer gekrümmt. fehlt immer. einwurzlig, einspitzig. Länge 5 mm, Breite 3 mm. stärker als bei Aonyx, doch ohne Schneide Mit Andeutung einer caudalen Nebenspitze, abgerundet und niedrig. (Länge: ‘,5 mm; Breite: 5,5 mm.) ungefähr ebenso groB wie bei Aonyx, aber viel stärker abge- rundet, niedrig mit starkem Protoconid, schwachem Meta- conid und angedeutetem Paraconid. Talonid durch ganz flache Grube angedeutet. (Länge 10,5—11 mm; Breite 8,5 bi 9 mm.) ı Das Trigonid überwiegt weniger als bei Lufra. Der Zahn ist ungefähr parallelseitig, mit hinterer abgeflachter und vorderer stumpf zugespitzter oder auch abgeflachter Kante. Das Meta- conid ist der höchste Höcker. Protoconid und Paraconid niedriger, ebenso groß oder kleiner; im letzteren Fall ist das Paraconid am kleinsten. Talonid fast flach. Hypoconid als Ilöcker, Entoconid als breite Cingulum entwickelt, das das H ypoconid innen oder innen und caudal umfaßt. Die Höcker sind scharf voneinander getrennt durch eine in der Mitte des Zahnes gelegene, dreizackige Kerbe. Die Unterfamilie der Lutrinae 165 . M 3 Viel breiter als lang, ohne deutliche Höcker, mit querstehender, an den Enden gespaltener Mittelfurche. b) Milchgebiß (der recenten Formen). Id1 sehr schwach; bei dem jüngsten mir vorliegenden Stück auf einer Seite schon ausgefallen, trotzdem der Pd4 noch nicht in Stellung ist. Id2 etwas größer; lId3 unverhältnismäßig viel größer als die an- dern Id. Cd stark gekrümmt, mit caudaler von der Spitze zum Halse ver- laufender Kante. Die von Leche [1915] angegebene hintere Basalspitze findet sich an den beiden mir vorliegenden Stücken nicht. Pd1 fehlt. Pd2 sehr klein, einwurzlig. Pd3 3dem P4 von Lutra ähnlicher als dem eigenen. Parastyl deut- lich, Paracon als spitzer Höcker entwickelt, Metacon ebenfalls spitz, beide ziemlich niedrig. Protocon eine sehr deutliche Spitze. Cingula fehlen. Pd4Leche sagt: ‚Para-, Meta- und bassinförmiger Protocon bilden einen Zahn von etwa dreieckigem Flächenschnitt, welcher viel mehr mit dem ursprünglichen Zustande über- einstimmt a’s der M 1.“ Ich möchte hinzufügen, daß er auch noch ur prünglicher ist — in mancher Hinsicht — als der M 1 von Lutra: er erinnert an gewisse Viverridenzähne. Bei dem californischen Stück bildet der Protocon vorn eine kleine Nebenspitze, bei dem andern nicht. Id ı fehlt, Id 2 und Id 3 sehr klein, stiftförmig. ‘Die bei Leche in den Fig. 118/9 als Id bezeichneten Vorderzähne gehören dem Dauergebiß an. Pa 1 fehlt. Pd 2sehr klein, einwurzlig. Pa 3mit starkem Protoconid, schwacher hinterer Basalspitze und Andeutung eines Metaconids. Pd 4Die drei Höcker des Trigonids sind ungefähr gleichgroß und stehen in den Ecken eines gleichseitigen Dreiecks. Protoconid steht außen zwischen den beiden andern Höckern. Talonid groß und weit breiter als das Trigonid, läßt einen Innen- und einen Außenhöcker unterscheiden, die aber sehr weit ausein- andergezogen und abgeflacht sind. Der Zahn erinnert an den den Mi von Latax reevei (Newton) oder von Lutra mehr als an den von Latax lutris (L.). er Bestimmungstabelle. M1 mit etwa gleichgroßen Trigonhöckern Latax reevei (Newton). ° Mi mit verschieden großen Trigonhöckern. Metaconid am größten. Paraconid winzig Latax lutris (L.). 9. Heit 166 a) Sc häde | maße. 5. Maßtäbellen. 123- LARA "4o 23 Haox | 8 = ee ESBAISEIEN IS& „e[RATSS sslsonsnıs -ZfaamM Ar ı adue] ROTE “ dio Ne) „rerefed. 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ER ve: RN [ep] . = o 3 . ri n [3 m RS Es EN es E= en A A Hermann Pohle:: b) Zahnmaße. —— | zusammen: o119 Re a sur] ee | | Neilontie) aan - /9Rraı Jam au | Be =. - Jod odurer] im cn ın | a ne el n EB ) MN I= un ı = = EN az Er Bee 1osewu| = I um -mandh 5 a © © | agersl AT En EmEeIEe Br aaa EN a ke our] EN es SB | -TOTEL, = en = = ı POAA > | Seide) | I en rn ED (x au RO EEe Hl) -yimı mr a: rk a JolLV”] Ber m» a | | nz | ' JPIOTE “ er, a RN FE ET EN oo, wo Kause BG | erfler] | | \ Yyladuyez = -MeT U9IIAO e Ye | 2 i „op 90U®T Karl Barker) ® u Im: =’, 910 Rn ERBE SE | A en \ | u 8 dt „Be > ıSz | ss aufn Ion lg =& ee hu RE IUIITPSIH 2 22 EA: nm - 18 28835. 19V a 3- m | OO ı9 a ann en Puuny | Seren SOOO9OSS© arkarKarkarkar) 1. = zunnwweg|sn 73535 ar x —. a Ss By A x = Sud = un & E7 e tete) ER a FE SS: = = ne 5 = a RnB = S an n un _ _ 8 > RETTEN 1 RE. ‘5 ) et — ” *) Länge und Außenkante des P4 fallen c) Milchzahnmaße. a {9 Pd2 pda Pd2 . UOH aa -Pru -OTEL oylaıgl -PTit - -OSLIT, Pd4 ODURTT ' »YOH | ERLERNT) I |e9s0aH 95URT | F ab nd yaag adugr] oymag our] | -uopey, a4uey av "SUOH |" Fograagı 3499 $) yuey my apoazı asuer] R F9WwumN .6,5 113 94 | 5,6 |11 13,3| 1,91 1,4 u Zunpwweg Fundort Art B.Z.M. 80736) 2,21 1,3 | 8,8 = .S © ER E > n 9. Se 93.889 5 n FR Be = lie re ooro 2 m: oO DB N = m; S 4 - 5 Fe) = nu - N at A a ea Kh te 20 u re a Die Unterfamilie der Lutrinae | 167 6. Die Arten der Gattung. a) [37.] 7 Latax reevei (Newton). .. Literatur. Newton [1890]; Sherborn et Woodward 11891]. Synonymie. Die Art wurde als Lutra reevei beschrieben, gehört aber nach der Form ihres Unterkieferreißzahnes, der allein bekannt ist, zweifellos hierher. Type. Im Brit. Mus.? | Schädel. Es ist nur der mı bekannt, dieser ist aber so mar- kant, ein Mittelding zwischen Lutra und Latax, daß sein Bekannt- werden von einschneidender W ichtigkeit ist, da durch ihn die Lehre von der Isoliertheit der Latax (H eude [1898]) aufgehoben wird. Es ist nur eigentümlich, daß diese Art bis heute nicht mehr beachtet wurde. — Die hier gegebene Beschreibung wiederholt die von Newton. Einige Zusätze ergaben sich aus der Figur des genannten Autors. Es handelt sich um einen Zahn, der den Kiefer noch nicht durchbrochen hatte. Die Einzelheiten sind daher mit absoluter Schärfe zu erkennen. Die Maße mögen beim durchgebrochenen Zahn noch etwas größer gewesen sein. (Länge: Nach dem Text Newtons 20 mm. Die Abbildung, die in nat. Gr. gezeichnet sein soll, zeigt aber nur 16 mm Länge, während die Breite mit den Angaben im Text übereinstimmt. Die Textangabe ist wohl durch eine Verwechslung entstanden. Größte Breite 10mm). Vom Proto- conid an nach hinten ist der Zahn ungefähr parallelseitig, nach. vorn verjüngt er sich zu einer abgestumpften Spitze, in der der kleinste Höcker des Trigonids,- das Paraconid, liegt. Protoconid und Metaconid etwa gleich groß, letzteres aber etwas höher. Das Talonid, das ungefähr ebenso lang ist wie das Protoconid, zeigt außen ein breites, s umpfes Hypoconid, das niedriger als die Höcker des Trigonids ist, und innen ein breites Cingulum, das noch etwas an der Hinterseite umbiegt. (Siehe Fig. 18). . Fundort. Bei Bramerton, England, im Norwich Crag. Ober- pliocän. Newton [1890). b) [38.] Latax lutris (L.). Literatur, Steller [1751]; Erxleben [1777]; Oken [1816]; Lesson [1827]; Pallas [1811]; Taylor [1914]. Synonyme. Mustela. lutris L. 1758; Luira marina Erxl. 1777; Viverra aterrima Pall. 1810; Pusa orientalis Oken 1816; ne: Lutra stelleri Less. 1827. Synonymie. Die Art wurde von Linne mit folgenden Worten beschrieben: ae Lutris 1. M.. plantis palmatis pilosis, cauda er qua- druplo breviore. 9. Heft 168 Hermann Pohle: Lutra marina Act. petropol. 1749. p. 267. Lutra brasiliensis Ray quadr. 187. Habitat in Asia et America septentrionali. Dieser Name wurde von den meisten Zoologen übernommen, Erxleben [1777] nennt aber den Otter, trotzdem er dieselbe Diagnose gibt wie Linne, Lutra marına, wahrscheinlich um den Gleichklang des Artnamens mit dem neugeschaffenen Gattungs- namen Lutra zu verhindern. Marına Erxl. ist also vollkommen synonym zu lutris L. Oken war der erste, der für den Meerotter eine besondere Gattung — Pusa — aufstellte. Zu gleicher Zeit benannte er auch die Art noch besonders als Pusa orientalis, zu der er als zweiten Namen Maustela lutris L. und als dritten Mustela marina stellt. Der neue Name: ist daher synonym zu /utris L, braucht aber, da Oken nicht binär schreibt, nicht angegeben zu werden. Es geschieht hier nur, weil die letzte Auflage des Trouessart ihn noch nennt. Die Viverra aterrima Pallas ist bis heute allen Systematikern ein Rätsel gewesen. Pallas beschreibt sie neben Lutra lutra (VV- verra lutra) und Latax lutris (bei ihm Phoca lutrıs) nach einem unvollständigen Fell (Beine fehlten), das er von den Gefährten Billings erhalten hatte. Das Tier sollte in der Gegend des Uth und des Amur im Meer und in den Flüssen vorkommen. Die Form wurde aber nie wieder gefunden. Middendorf [1858] hielt sie deshalb für eine schwarze Varietät von Lutra lutra L. Das Vorkommen deutet aber auch auf _Latax, wenn auch diese Gattung heute dort nicht mehr vorkommt., Dasselbe tun die andern An- gaben. Der Schwanz soll weniger als ein Drittel der Körperlänge haben. Es gibt keine Lutra mit so kurzem Schwanz. Bei Latax ist er allerdings noch kürzer; wenn man aber bedenkt, daß es sich um ein schlechtes Fell handelte, so kann man leicht annehmen, daß der Schwanz bei der Bearbeitung ausgezogen worden war. Pallas Beschreibung besagt ferner: corpore aterrima. Nach Lichtenstein ist das Fell bei jungen Tieren sehr dunkel. Wie. ich mich selbst an der Latax des B. Z. M. überzeugen konnte, ist das Fell beinahe schwarz, wenn man es gegen den Strich streicht. Parotidibus fuscis paßt auch ganz auf das Berliner Tier. Ebenso ist es mit dem größten Teil der übrigen Diagnose. — Dies alles bringt mich dazu, die aterrima Pall. für eine Latax lutris L. zu halten. Ich werde in dieser Ansicht noch bestärkt durch folgendes: Lichtenstein [1834] nennt ein im B. Z. M. vorhandenes, sehr unvollständiges Fell von Latax aus dem Nachlaß von Pallas, das 1’7’’ lang war. Das Fell der aterrima Pall. war 19'’3’’”. Wahrscheinlich lag also Lichtenstein das Original vor. Dagegen spricht allerdings, daß Lichtenstein die Länge des Schwanzes auf !/, der Körperlänge angibt, und daß ihm ein zugehöriger Ober- und. Unterkiefer- vorlagen. Nach Pallas war die Länge: des Schwanzes etwas weniger als Y, der Körperlänge und Zähne E: i ©: E ‘ 1 Die Unterfamilie der Lutrinae 169 waren nicht vorhanden. Leider existiert das Fell heute nicht mehr. Es muß schon vor 1861 von den Motten zerstört worden sein, da es sich im Katalog nicht findet. Die Schädelreste, nur die Ober- und Unterkieferbeine, sind noch vorhanden. Ich kann daher leider die übrigen Maße des Felles nicht vergleichen. Trotz- dem halte ich das ‘Stück für Pallas Original und nehme an, daß der Schwanz nicht mehr vollständig war, und daß zu Pallas Zeit die Zähne noch im Fell saßen und nicht bemerkt wurden. Es ist dies, da es sich nur um geringe Re e handelt, leicht mög- lich. Ich sehe daher die aterrima Pall. als Synonym zu Latax lutris (L.) an. * Lessons Lutra stelleri ist die von Steller [1751] beschriebene ‚Latax, die Linn& schon als Mustela lutris (siehe oben) bezeichnet ‚hatte. Stelleri ist demnach vollkommen synonym zu lutris (L.). ' Schwanz. Abgeflacht, zweimal so breit als dick, ea blattähnlich (Lydekker [1895)). Schädel. Mit den Merkmalen der Gattung. M 1 fast parallel- seitig mit sehr niedrigen Höckern. Metaconid amgrößten und höch- sten, Protoconid etwas kleiner und niedriger, Paraconid winzig. Talonid mit sehr niedrigem Hypoconid und innerem Cingulum, das das Hypoconid innen und hinten umgibt. Dadurch entsteht eine. quergestellte- Furche im Talonid. | Fundorte. Nordküste von Nippon u. Yesso, sehr selten | | Südküste von Sachalin | Schrenk [1859]. Tartarei fehlend | | Kommansdorski-Inseln Lydekker [1895]. Beringinsel. Steller [1751]. Kurilen. Lydekker [1895). Kamtschatka. Lydekker [1895]. Nördliche Ostküste von Sibirien. Sclater 1891]. Amoktu ::" ° | Seguam | Uminak | | Se Heck-Hilzheimer [1915]. Tschernambur-Gruppe A Attu -- Kodiak-Insel. Pallas [1811]. Südküste von Alaska Kenai H.. I. : Yahkutat Sitkan-Distrikt Ä Coues [1877]. Queen Charlotte Islands Vancouver’s Inseln | Gray Harbor, Washington ) Steilacroom. Baird [1859). . Beringstr. B. Z. M. Nr. 30738/9. 28. Nordmann I Sanak, Ounalaska. B. Z. M. Nr. 30740. S. Alaska-Ges. (. 9. Heft Bi © .Hermann’Pohle: Bar Bode Ne Nr. 80737..::8:..-Ermändegr 2: Ostküste von Asien ?? B.Z.M.Nr. 30736. Sehädelresf ? Pallas Yan :Ob. die genannten Tiere der Westküste Amerikas zu der Hauptart oder zu der folgenden Unterart gehören, bleibt dahin- gestellt. Ich habe die’Fundorte hier angereiht, weil die von Baird gegebene Beschreibung des Felles von Steilacroom nicht mit dem Fell;von der San Franzisko-Bai übereinstimmf. Hierher die UNEOTATH. | a) Latax Autris subspec. gracilis. Bechstein > Literatur. Bechstein-Pennant [1800]; Shaw 11800]: Oken [1816]; Schinz [1821]; Fischer [1829]; Lichtenstein 1834]; Merriam [1904]; Taylor [1914]. Synonym. Latax lutris nereiss Merriam 1904. : Synonymie. Bechstein beschrieb in der Übersetzung von Pennants Werk eine ZLutra gracilis mit folgenden Worten: 287. Der schlanke Otter. (Slender Otter). [Lutra gra- cılıs B.]. | Die Länge ist von der Nase bis zum Schwanz 4’4’’, die des Schwanzes 1’1’’; der Durchmesser des Körpers kaum etwas ber: 5 4," die Vorderfüße ongefähr 3!/,’ lang; die Hinter- füße ongefähr vier; der Kopf klein, die Augen klein, die Ohren. sehr klein, kaum sichtbar; die Vorderfüße mit einer Schwimm- haut verbunden, die Hinterfüße stärker; die Farbe des ganzen Tieres schön. dunkelnußbraun oder schwarzbraun, unten etwas blasser, Wangen und Kehle blasser als die andern Teile oder mehr nach dem Weißen :hinziehend. Bewohnt: Statenland. Diese Diagnose paßt beinahe Wort für Wort auf das Berliner Exemplar aus der San Franzisko-Bai. Es ist nur auf der -«Unter- seite nicht heller als oben, doch mag das ein Altersunterschied sein. Wir haben also hierin — wie schon Oken annahm —- eine echte Latax vor uns. — Was den Fundort anbetrifft, so bezeiehnet Statenland entweder eine Insel bei Feuerland, oder aber Staten Island bei New York. Auf allen beiden kommt aber Latax nicht vor. Ich kann -daher nur annehmen, daß Pennant sein Fell unter falscher Fundortangabe erhielt. Da die Beschreibung aber auf die californischen Ottern paßt, und außerdem das Tier auch. sicher aus Amerika stammt, so ist gracilis Bechstein der Name, der den californischen Seeottern zukommt und der ihnen: [1904] von Merriam gegebene Name Latax lutris nereis ist ein RB zu ihm. Type. Da es von gracılis keine wirkliche Type gibt, so emp- fiehlt es sich wohl, die von nereis als die von gracılis anzusehen. Sie befindet sich im U. S. Nat. Museum, Biological Survey Col- lection unter Nr. 133508, alt, von der San Miguel Insel, Sta. Barbara-Inseln, Californien. Fell:-Da Merriam keine Fellbeschreibung gibt, Felle es Art überhaupt selten sind, so gebe ich hier die Beschreibung des Pe Be Die Unterfamilie der Lutrinae 171 Berliner Exemplars und zwar -— da ich selbst sie kaum besser machen kann -—- wörtlich in der Form wie sie Lichtenstein [1834] gibt. Dieser gab keinen genauen Fundort dieses Tieres an. Aus den alten Akten des Museums hat aber Prof. Matschie er- sehen, daß es von Erman aus der Bai von San Franzisko mit-. gebracht wurde. | „Der ganze Leib ist mit einem RR feinen, dichten, seiden: artigen Wollhaar bewachsen. Es ist von bräunlich- -grauer Farbe: und zeigt sich unter schwacher Vergrößerung von weit spiral- förmiger Bildung, an den jüngeren Tieren von ungleicher Dicke, an den alten von völlig gleicher Feinheit, darin der edelsten Schaf- woel'e ähnlich, doch freilich nicht in Länge und Kräuselung. Denn ausgezogen mißt es kaum 25 mm, in natürlicher Aufrollung 18 mm. Beim Auseinanderblasen des Haares bildet sich der Stern überall von gleicher Tiefe und gleichem Umfang, von der Haut wird; nirgends auch nur ein Pünktchen sichtbar, selbst wenn man die Pincette zum Auseinanderschieben zu Hilfe nimmt. Zwischen, diesem Wollhaar bricht in überall gleicher Verteilung und Länge ein Borstenhaar hervor, das mit seinen Spitzen jenes um wenige. Millimeter überragt und dem ganzen Pelz jene schöne, glänzend dunkelbraune Farbe gibt, wegen welcher er auch so gepriesen wird. Schon an dem einjährigen Tier zeigen sich viele Borstenhaare, deren Spitzen weiß-sind, ihre Zahl nimmt aber mit dem Alter zu, so daß zuletzt der ganze Pelz wie mit einem dünnen Reif überflogen- erscheint. Diese weiß gespitzten Haare überragen nämlich das übrige Haar gerade um so viel als die weiße Spitze beträgt und danach wird diese nach ihrer ganzen Länge sichtbar. Die Zierde, welche dies dem Pelz gibt, beruht aber hauptsächlich darauf, daß. die weißen Spitzen in regelmäßigen Abständen eingestreut sind; es lassen sich zwischen je zwei solchen längeren, weißen Borsten immer 8—-10 kürzere zählen, und wenn man das Haar völlig glatt ordnet, so findet sich ein Alternieren derselben in den unmittel- bar aufeinander folgenden Reihen. Was aber den Kenner solcher Ware hauptsächlich erfreuen muß, ist die ‘Gleichmäßigkeit, die auch in Betreff dieser überaus feinen Zeichnung in fast allen Teilen des Leibes stattfindet. Rücken, Seiten, Brust und Bauch sind überall mit gleich feinem, gleich langem, gleich dunklem Haar bedeckt, und überall ist an allen diesen Stellen die Zahl und Dich- tigkeit der weißen Haarspitzen dieselbe. Nur der-Kopf, der Nacken und die Füße machen davon eine Ausnahme, die ersten beiden, indem ihre Grundfarbe eine hellere Beimischung zeigt, die letzten, indem sie der .Haare mit weißen Spitzen entbehren. Im Nacken entsteht die hellere Färbung von der Dünnung des dunkeln Borsten-. haares, das also den helleren Wollpelz nicht genugsam verdeckt. Die hellere Färbung setzt sich manchmal auf den Hinterhals fort- und verliert sich erst zwischen den Schultern. Am Kopf trifft die hellere Färbung das Borstenhaar selbst, besonders an den Seiten _ von den Mundwinkeln bis zu den Augen und Ohren, wo- die Farbe 9. Heft 172 - Hermann Pohle: fast rotgrau und glanzlos ist. Über dem Auge beim jüngern Exem- plar (Lichtenstein hatte ein halbwüchsiges und ein erwachsenes Exemplar aus der San Franzisko-Bai) ein schmaler Bogen von der- selben Farbe, der von der dunklen Farbe der Stirn und des Scheitels deutlich begrenzt wird, beim älteren ist der ganze Kopf von un- reiner, rötlichgrauer Färbung und soweit diese herrscht, fehlt auch das glänzende glatt anliegende Borstenhaar. Die Behaarung er- scheint vielmehr locker und abstehend wie bei Füchsen und Katzen. Zu beiden Seiten der stumpfen, nacktschwarzen Nase stehen drei Reihen starker Bartborsten von weißer Farbe von 2 bis 4 cm Länge. Sie sind nicht rund, sondern flach zusammengedrückt, in mäßigem Bogen gekrümmt, doch ohne alle Drehung. Eine einzelne Borste von derselben Beschaffenheit steht zwischen Nasenflügel und Auge an jeder Seite, eine andere mit einer halb so langen dicht daneben über jedem Auge. Die Behaarung der Füße ıst kürzer als die des Rumpfes und ehne weißliche Spitzen. Im übrigen ist die Behaarung wie am Körper, die Farbe eher etwas dunkler, fast schwarzbraun. Die dichteste und feinste Behaarung ist die des Schwanzes.“ ‘ Schädel. (Nach Merriam.) ‚Groß, breit und hoch, mit langer und hoher Crista sagittalis und angeschwollener Hirnkapsel. Mit Zutris (L.) verglichen, ergeben sich die folgenden Unterschiede: Schädel im ganzen weniger abgeflacht, Hirnkapsel stärker ange- schwollen und gerundet, die Seiten, von oben gesehen, stärker konvex und angeschwollen, besonders hinter der Einschnürung; vorderer Teil der Jochbogen breiter und viereckiger ausgedehnt. Das Basioccipitale bildet einen Winkel mit dem Basisphenoid; der Proc. coron. neigt sich stärker rückwärts; Crista sagittalis viel höher und stärker zurückgebogen (decurved); innere Spitze des P 4 ist nicht konisch, sondern nach vorn’ verlängert und zeigt eine Tendenz, sich in zwei Teile zu zerlegen. ı ı breiter und nach hinten breit abgestumpft.“ Über die Anatomie siehe Taylor (1914. -"-Fuädorte: San Franzisko-Bai. Lichtenstein [1834]. B. z. M. Nr. 1026, | 30735: F& S. Erman leg. Monterey. Baird [1859]. Point Sur,-Monterey Cty, California. Taylor [1914]. San Miguel-Insel, Santa Barbara-Inseln, Cahiforeiss Merriam sen: ]- M. Species incertae sedis. 1. Vorbemerkungen. Ich führe hier eine Anzahl von ungenügend hekkiube Arten auf, deren Stellung in der Unterfamilie bisher nicht sicher zu er- mitteln war. In den meisten Fällen dürfte es sich überhaupt nicht um Lutrinen handeln, sondern um Mitglieder irgend einer andern Unterfamilie. - Ich gebe stets die Originaldiagnosen — die alle sehr kurz sind — wörtlich wieder, um so den Vergleich‘ mit neuem Material zu erleichtern. i L 4 Ya DR bc A Va - Die Unterfamilie der. Lutrinae 178 2. Lutra montana Tschudi Literatur. Tschudi [1844]; Major [1897]; Thomas [1908]. Synonymie. Diese Form ist seit ihrer 75 Jahre zurück- liegenden Beschreibung nicht wieder beobachtet worden. Die Be- schreibung selbst ist so eigentümlich, daß Thomas sagte: „Es ist schwer zu glauben, daß dieses Tier überhaupt ein Otter war.“ Dieser Ansicht kann ich mich nur anschließen. Vielleicht war es eine Tayra, die Tschudi nach ungenügenden Notizen, die er sich in Peru gemacht hatte, als Otter beschrieb. Einen Beweis dafür zu erbringen ist aber vorläufig nicht möglich. Type. Im Museum zu Neufchatel, wo die übrigen Typen Tschudis aufbewahrt werden, befindet sich nach Thomas kein als Lutra montana Tsch. bezeichnetes Stück. Tschudis Diagnose. ‚‚Lutra montana Tsch. L. supra obscure fusca rufo-fusco irrorate, subtus nigricans. Die Nasenkuppe ist sehr klein und nackt, nach hinten abgerundet und schwarz. Die Unterlippe ist ganz behaart. Der ganze obere Körper ist schwarz- braun mit rotbraunen Schattierungen. Der Unterleib ist schwärz- lich. Gesicht, Kehle und Lippen sind braun. Die Füße sind schwarz, die Sohlen in ihren vorderen zwei Dritteln nackt und schwarz. Der Schwanz ist mehr abgerundet als bei L. chilensis (= felina). Die Wollhaare sind glänzend schwarz, die Steifhaare schwarzbraun mit rötlichbrauner Spitze und liegen dichter als bei der vorhergehenden Species (felina). Länge des Körpers 1’6’’, des Schwanzes 10’. Die Lutra montana ist eine Süßwasserotter und vielleicht die einzige Art dieses Genus, welche auf einer bedeutenderen Höhe vorkommt; denn sie lebt in 9000’ über dem Meeresspiegel auf der Ostabdachung der Binnencordillere. Sie ist sehr selten und an vielen Punkten, wo sie noch vor 30—-40 Jahren häufig vorkam, jetzt ganz verschwunden, wie bei Ambo auf dem Wege von Cerro de Pasco nach Huanaco. Weiter südlich trifft man sie zwischen Comas und Andamarca und in der Nähe von Huanta. Es sind uns nur drei Punkte bekannt, wo diese interessante Art lebt.‘ | 3. 1Lutra piseinaria Leidy Literatur. Leids 11873]. Synonymie. Diese nach einer Tibia beschriebene Art scheint mir kaum eine Lutra zu sein. Der Malleus internus ist kurz und dick (in der Figur), während er bei den Lutrinen länger. und schmaler zu sein pflegt. Leidys Diagnose. pg. 230/231. Lutra? A specimen of a tibia, submitted to my inspektion by the Smithsonian Institution, ist presented in Fig. 4, Plate XXXI. It was presented by Clarence King and was obtained by him on Sinker Creek, Idaho, in asso- ciation with remains of Equus excelsus and Mastodon mirificus. The tibia pertains to a carnivore, and ressembles that of an otter more than that of any other animal with which I have an 9 Heft 174 : Hermann Pohle: opportunity of comparing it. Its differences, excepting size, are trifling. The tubercle for insertion of the quadriceps extensor is less prominent, so as to give the head of the bone proportionately less thickness in relation with its breadth. The ridge for the .at- tachment of the interosseus membrane at the lower part of the bone is more prominent and sharper. The distal end in front just above the articulation is flatter, and the flexor tendous behind is deeper. | Length of the bone internally 59 We idth of the head 15 22 Thickness at the inner condyle 10 !/ er Width of.the distal end between the most Promaeht points Mars Thickness. at or inner- malleole 8’’’. ; pg. 316. Mustelidae. Lutra? Lutra Biseinaria.. N Indicated by a tibia, described ‚page 230, and represented i in Fig, 4, Haie XXXI. From the Pliocene Tertiary of Idaho.“ 4. tLutra pristina Matthew et. Gidley Literatur. Matthew et Gidley [1904]. Synonymie. Es ist nur ein Unterkiefer bekannt, dessen Reißzahn noch dazu abgerieben zu sein scheint. Trotzdem ist wohl sicher, daß eine Lutrine vorliegt, vielleicht ein amerikani- scher Ausläufer der Aonyx-Reihe, worauf der etwas grubige Talon des MI deuten würde. Genaues läßt sich jedenfalls nicht sagen, ehe nicht besser erhaltene Überreste vorliegen. 2; Matthew et Gidleys Diagnose. Lutra pristina. Ihe Type is a very perfect lower jaw (No. 10811 des Ameri- can Museum of Natural History) from the quarry at the Canon of the Little White River, S. Dakota. It is considerably larger and more robust than L. canadensis, the carnassial has a narrower trıgonid with higher, Paraconid and Protoconid, Metaconid less widely separated and somewhat more posterior in position; ‚the heel broader and. more basin-shaped, with: ‚stronger internal ridge, lower hypoconid and distinct hyloconid. M 2 is of proportionately larger size, the surface flatter, the cusps lower, the 'outline more regularly circular. The heels of the premolars are narrower than in L. canadensis, with a well-defined cingulum, but no heel-cusp. The angle of the jaw is produced into a short stout process, absent in the modern species; the coronoid process is much wider, espe- cially towards the tip, and directed more backward.. The muscular attachment are marked by much EN : ridges and rugosities. The carnissial is larger and wider than : in L. dubia, with a much broader heel. The metaconid appears to be somewhat more separated, and the paraconid-protoconid shear lower. Length of the entire dentition, incisive alveoli to M2 63 mm: Length of premolar-molar dentition P2-—-M2 48 mm; C antero- posterior diameter 10 mm, transverse 8:mm; P3 antero-posterior diameter 8 mm, transverse 4 mm; P4 antero- -posterior. diameter « Er ® ef >> a ” nd ”> Ei . F en Die Unterfamilie der Lutrinae 175 10 mm, transverse 6 mm; Mı antero-posterior diameter 17 mm, transverse.9% mm; M2 antero- -posterior . diameter 8 mm, tranis- verse 8 mm. Ei: | ' 5. Lutra kutab Schinz “Literatur. Schinz [1844]; Thomas [1889]. Ben mie. Diese Form ist seit ihrer Beschreibung nicht mehr. genannt. worden. Es dürfte dies aber wohl seinen Grund darin haben, daß aus ihrer Heimat, Kaschmir, sehr wenig Material zu uns. gekommen ist. Als synonym zu Lutra lutra.(L.) [Thomas] möchte ich sie aber doch nicht ohne weiteres stellen, da einer- seits die Beschreibung eigentümliche Züge zeigt, und weil anderer- seits. auch in diesem abgeschlossenen Gebiet das Vorkommen einer besonderen Form immerhin möglich wäre. Die Beschreibung, die Schinz aus Hügels Reise entnommen hat, ist aber so un- vollständig, daß nicht einmal feststeht, ‚ob hier eine Lutra oder eine Lutrogale vorlag. | Schinz Diagnose: ‚„L. kutab. Der Otter-Kutab. L. saturate fusca, pilis apices albis, facıe, gastraeo, cauda infra et apice albis. Syn. Kutab. Hügels Reise. Longit. corporis 2’ 4’’, caudae 1’ 6° Habitat in Kaschmir. Dunkelbraun, oben weiß getüpfelt, da die Haare weiße Spitzen haben, untere Hälfte des Kopfes, Hals, Bauch, Unterseite. des Schwanzes und dessen Spitze =. | In een 6. Diverse. N nennen wäre hier noch die Lutra franconica Ouenstedt [1885], die nach Schlosser [1902] ein Edentat ist, und später von Ameghino als Teutomanis beschrieben wurde. Eine Nach- prüfung dieser Angaben ist mir nicht möglich. | Ebenso ist es mir unmöglich, etwas über M egencephalon primaevum Osborn, Scott et Speir auszusagen, da mir die Originalbeschreibung (Contrib. Mus. Geol. Arch. Princeton, I. 1878, pg. 20) nicht zugänglich ist. Das von Bruce ee Bearehele Gehirn erinnert stark an Robben. N. Zur Biete des Schädels. Zugleich zur Morphologie der Unterfami lie.. 1. Allgemeines. Leider "kann ich diesen Absatz nur ‚‚Zur Missholugie des Schädels‘‘ benennen. Gern hätte ich eine allgemeine Morphologie gegeben, Raummangel und noch nicht völlig ausreichendes Ma- terial verbieten es aber, und so kann ich mir nur vorbeba tem, dies Manko der Arbeit späterhin auszufüllen. En 9, Heft 176 °.-...Hermann Poble: ___ Aber auch eine allgemeine Morphologie des Otterschädels soll dieser Absatz nicht sein. Nur wenige Punkte habe ich heraus- gegriffen, und sie — alle Gattungen unter phylogenetischen Gesichts- punkten vergleichend — durchgesprochen. Dabei ergab sich von selbst eine Auswahl. Viele Merkmale sind wohl für die Artdia- gnostik sehr gut geeignet, sehr wenig aber für vergleichend-phylo- genetische Untersuchungen, pflegen sie doch so stark zu wechseln, daß sie bei ganz nahe verwandten Formen verschieden, bei sehr entfernt stehenden aber gleich sind. Andere wieder erwiesen sich als vorläufig nicht verwertbar, weil das vorhandene Material, be- sonders das fossile, noch nicht volle Aufklärung über sie gibt. So blieben eigentlich nur drei Merkmale übrig: der Gesamt- habitus des Schädels, der Bau des Gesichtsschädels und der Bau des Gebisses, letzteres auch deshalb noch besonders geeignet, weil es in vielen Fällen das einzige ist, was uns vom Tiere erhalten blieb. Zu der Betrachtung dieser drei stelle ich noch eine kurze Beschreibung des \Wachstumes des Schädels, auf dessen Eigen- tümlichkeit schon Berthold [1830] und Nathusius [1838] aufmerksam gemacht haben. | 2. Das Wachstum des Schädels (bei Lutra lutra L.), Der Schädel des Neugeborenen (B. Z. M. Nr. 30577) zeigt — wie bei Neugeborenen gewöhnlich — eine sehr lange und sehr breite Gehirnkapsel, die ungefähr doppelt so lang (22 mm) als der Gesichtsschädel ist. (Siehe Fig. 14.) Ihre Breite (17 mm) ist bedeu- Fig. 14. Lutra lutra (L.) Schädel eines neugeborenen Tieres. B. Z. M. Nr. 30577 aus dem Berl. Zool. Garten. Fundort: Deutschland. a. Unterseite. b. Aufsicht. ce. Seitenansicht. tend größer als die Hälfte der Gesamtlänge des Schädels (29 mm) und erreicht fast die Jochbogenbreite (18mm). Der Gesichtsschädelist sehr breit. Die Interorbitalbreite (8,6 mm) übertrifft bei weitem ein Viertel der Gesamtlänge. Die Oberfläche zwischen den Augen ist fast genau quadratisch, ein Proc. postorb. des Frontale ist nicht vor- handen, die Orbita dehnt sich vielmehr bis zu dem ziemlich scharfen Knick zwischen Hirn- und Gesichtsschädel aus. Eine besondere Temporalhöhle ist demnach nicht ausgebildet, wenn auch das Jugale schon die Andeutung eines Proc. postorb. trägt. Auf der Unterseite fällt besonders das Fehlen des Proc. mast.: auf. Das ;Tympanicum ist ein einfacher, dünner Knochenring, der nach der Seite hin offen ist. Zähne. sind noch nicht durchgebrachen. Die Unterfamilie der Lutrinae 177 Das nun folgende Wachstum bewirkt in der Hauptsache nur eine Vergrößerung des Schädels; allerdings wachsen die Frontalia zwischen den Orbitae nicht ebenso stark in die Breite wie der übrige Schädel. So beträgt bei einem Schädel (B. Z. M. Nr. 29912 von 55 mm größter Länge; 47,6 mm Basallänge) die größte Breite der Hirnkapsel 33 mm, die Interorbitalbreite aber nur 13,5 mm. Bei diesem Schädel, dessen Intertemporalränder nicht mehr scharf gegen den Hirnschädel abgesetzt sind, tritt auch der Proc. postorb. als ganz schwacher Knochenvorsprung auf an der Stelle, wo die Interorbitalränder in die Hirnkapsel übergehen. Eine Inter- temporaleinschnürung ist nicht vorhanden, vielmehr ist die Inter- temporalbreite — wenn der Ausdruck erlaubt ist — größer (17 mm) u) Aa ..: Er Fig. 15. Lutra lutra (L.) Schädel eines jungen Tieres. (pull.) B. Z. M. Nr. 29912. Fundort: Deutschland. als der Spitzenabstand (16,9 mm). An der Unterseite sind die Proc. mast. schon sehr deutlich geworden. Das Tympanicum hat zwar noch die Form eines %4-Ringes, aber der Ring hat sich er- weitert und verbreitert, und seine Ränder sind nach innen um- gebogen. Nach oben ist der Anschluß an das Petrosum gewonnen, während unten die Bulla noch offen ist. Auch Zähne sind hier schon durchgebrochen und zwar sämtliche Incisivi, während Eck- zahn und Prämolaren noch in der Alveole stecken, die Spitze der Cd und Pd3 aber gerade die Haut durchbohren. Bei weiterem Wachstum (B. Z. M. Nr. 30594; Gesamtlänge 74 mm, Basallänge 63,6 mm) wird der Gesichtsschädel länger, die Interorbitalbreite aber nur wenig breiter (17,7 mm). Die ganze Orbitalregion beginnt von der Gehirnkapsel abzurücken, mit ihr ihr hinterer Abschluß, die Proc. postorb. der Frontalia und Ju- galia. Die Proc. postorb. sind hier zwar viel deutlicher geworden, eigentliche Fortsätze sind sie aber auch noch nicht; sie, kommen vielmehr nur dadurch zustande, daß die Interorbitalränder, in die Intertemporalränder umknicken. Von einer Intertemporalein- schnürung ist noch nicht zu reden, ist doch die Intertemporal- breite ebenso groß wie der Spitzenabstand (21,5 mm). Die Inter- temporalbreite ist demnach viel breiter als die Interorbitalbreite. An der Unterseite ist der Proc. mast immer noch nur angedeutet, Arehiv für Naturgeschichte 1919. A. 9. 12 9. Heft 178 | Hermann Pohle: die Mastoidbreite ist geringer als die Schädelbreite (siehe Tabellen). Das Tympanicum ist nicht mehr ringförmig, vielmehr haben sich seine Wände nach unten zusammengewachsen, so daß die Trommel- höhle abgeschlossen wurde; es ist demnach jetzt schüsselförmig. Ein knöcherner Gehörgang ist in seinen Anfängen zu erkennen. Alle Milchzähne sind in Stellung, im Unterkiefer sind sie sogar schon z. T. ausgefallen (Incisivi) und die Dauerzähne beginnen zu steigen. Dieselben Verhältnisse finden wir bei einem Schädel (B. Z. M. Nr. 30533) von 75 mm Gesamtlänge (64,5 mm Basallänge), nur sind hier im Unterkiefer schon sämtliche Id verschwunden (ob während der Präparation läßt sich nicht feststellen). Etwas anders ist der Befund schon bei zwei Schädeln (B.Z.M. Nr. 30548 und 30585 von 79 bezw. 80 mm Gesamtlänge, 67,4 bezw. 69 mm Basallänge). Die Interorbitalbreite (siehe Tabellen) ist ungefähr die gleiche wie bei den vorhergehenden, die Orbita ist aber so weit von der Gehirnkapsel abgewandert unter gleich- zeitiger Verengung der Frontalia, daß hinter den Proc. postorb. der Frontalia eine — allerdings noch sehr kurze und wenig tiefe — Intertemporaleinschnürung entstanden ist. Sie ist zwar schmaler’ als der Spitzenabstand, aber immer noch viel breiter als die Inter- orbitalbreite. Auf der Unterseite ist alles beim alten geblieben, doch beginnt die stärkere Ausbildung des knöchernen Gehör- ganges. Die Zähne sind wie im vorhergehenden Stadium, doch beginnen nun auch die oberen Incisivi und der P2 zu steigen, die Il sind gerade dabei, die Haut zu durchbrechen. Die Inter- maxillaria sind daher viel breiter. Bei dem weiteren Wachstum wird die Interorbitalregion schmaler (Schädel Nr. 3583 des B. Z. M., Nr. 4393 der B. L. H.; Gesamtlänge 84,5; 87,5 mm. Die übrigen Maße siehe in der Tab.). Der Spitzenabstand bleibt unverändert, die Intertemporalbreite aber wird geringer und nähert sich der Interorbitalbreite. Zugleich wird die Intertemporalregion länger. Die Proc. mast. werden auch stärker und erreichen ziemlich die Hirnschädelbreite. Der knö- cherne Gehörgang ist fertig ausgebildet. Im Gebiß sind im Ober- kiefer I1 und I2, sowie P2 durchgebrochen, der I3 ist im Steigen. Im Unterkiefer haben wir alle I, der P2 ist im Steigen, ebenso der M1. Auch die Spitzen der C tauchen auf, doch sind die Cd . noch in Stellung. Im folgenden erscheinen im Gebiß zunächst der 13 und der P2, wobei der Pd2 ausfällt. Dann kommen —- während Pd3 und Pd4 sowohl im Ober- wie im Unterkiefer sowie der Pd2 noch stehen bleiben — nacheinander die C, M1, m2 und der P2, der den Pd2 verdrängt. Nunmehr hebt der P4 den Pd4 aus, während im Unterkiefer der P3 das gleiche mit dem pa 3 tut. Als letzte brechen dann P3 und P4 durch, die die Pd3 und Pd4 zum Ausfall bringen. Die C, die schon lange durchgebrochen sind, brauchen aber zum Aufstieg so lange, daß sie erst fertig werden wenn auch die andern Zähne gebrauchsfertig sind. Die Unterfamilie der Lutrinae 179 Damit zugleich geht auch das Schädelwachstum weiter. Die Intertemporalregion wird immer länger und schmaler, während die Interorbitalregion fast dauernd dieselbe Breite behält. Die Folge/ist, daß die Intertemporalbreite geringer wird als die Inter- orbitalbreite. Die Nähte verwachsen bis auf die Basilarnaht und die Nasalia-Nähte. Ist dies geschehen, so sind auch alle Zähne AN IN \ N NR, RN RN , N AN > IN N II NIy s N RN NIE II>> Fig. 16. Lutra lutra subspee. chinensis Gray Junges Tier (pull.) Schädel Nr. 30596 des B. Z. M. a. Unterseite. b. Aufsicht. ce. Unterkieferaufsicht. in Stellung. Die Proc. mast. wachsen’ in die Breite und überholen bald die Breite des Hirnschädels, der sich nur_wenig verbreitert und selbst beim voll ausgewachsenen Tier nicht viel breiter ist, als wenn eben alle Zähne aufgetaucht sind. Schließlich verwächst auch die Sutura basilaris, und nur die Nasalia-Nähte bleiben noch einige Zeit offen. Haben auch sie sich geschlossen, so pflegt der Schädel in der Hauptsache die glatte Oberfläche des erwachsenen Tieres angenommen zu haben; das Wachstum selbst aber hört noch nicht auf, ja es scheint überhaupt während des ganzen Le- 12* 9. Heft 180 Hermann Pohle: bens nicht aufzuhören, vielmehr scheint der Schädel noch dauernd größer zu werden, während umgekehrt die Intertemporalbreite dauernd abnimmt, der Spitzenabstand aber größer wird. Ein paar Schädel (B. Z. M. Nr. 30584, 30559, 30614) weichen . dadurch etwas ab, daß sie bei einer fortgeschrittenen Größe noch das Merkmal des vorher gehenden Stadiums tragen. Die Erklärung dafür ist beim ersten Schädel sehr einfach. Es ist ein Aquariums- tier, und alle Menagerietiere der Art bewahren — wie eine Serie von sieben Schädeln beweist — mehr oder weniger die Jugend- charaktere. So sind z. B. unter den sieben fünf, die keine richtigen Proc. postorb. haben. Die beiden andern oben genannten Schädel dürften vielleicht besonders reichliche und gute Nahrung und da- her Aussicht auf besondere Körpergröße gehabt haben. Nr. 30614 von Tokio gehört überdies der ja recht groß werdenden Unterart L. I. whiteleyi Gray an, so daß schon aus diesem Grunde seine Größe nicht verwunderlich ist. Schwierig erscheint im ersten Augenblick die Erklärung des Zustandekommens dieser eigentümlichen Umformungen, und man möchte zunächst an ein interstitielles Knochenwachstum denken, das natürlich hier ebensowenig möglich ist wie bei andern Knochen. Die Veränderungen gehen nur durch Apposition verbunden mit ausgedehnten Resorptionen vor sich. — Gehen wir vom neu- geborenen Schädel aus: Dieser wächst zunächst durch Apposition auf der gesamten Oberfläche und in den Nähten. Dabei bleibt das Wachstum des Stirnbeins zwischen den Orbitae etwas zurück. Resorptionen gehen, wie die fast absolut glatte Oberfläche aller Knochen beweist, noch nicht vor. Sie beginnen erst, wenn der Schädel eine Gesamtlänge von etwa 50 mm erreicht hat und zwar mit besonderer Stärke in der Stirnbeinecke. Fast die ganze äußere Oberfläche des Stirnbeinteiles, der an der Bildung der Gehirnkapsel beteiligt ist, hat ein schwammiges Aussehen, ein Zeichen, daß hier starke Resorptionen vorgingen. Es beginnt dieser rauhe Teil der Oberfläche genau hinter dem entstehenden Proc. postorb. Der Teil davor ist glatt, er wächst eben nur durch Apposition weiter. Durch die Resorption — der im Innern des Schädels und in den Nähten eine starke Apposition entgegenarbeiten muß, damit kein Loch entsteht — werden aus der birnförmigen Gehirnkapsel rechts und links zwei Stücke herausgemeiselt, wodurch die Intertemporal- einschnürung entsteht. Verstärkt wird der Eindruck dieser Ein- schnürung durch starke Apposition auf den stehengebliebenen Teil des Stirnbeines, den Proc. postorb., der dadurch in die Breite wächst. Diese Resorptionsvorgänge scheinen bis ins hohe Alter hinein fortzudauern, nimmt doch die Intertemporalbreite auch noch bei ausgewachsenen Schädeln mit zunehmendem Alter ab. — Die übrigen Schädelknochen wachsen in der Hauptsache durch Apposition, findet man doch an keiner Stelle ein solches Resorp- tionsfeld wieder wie hinter den Proc. postorb. Sicher ist aber auch, daß kleinere Resorptionen auch bei ihnen vorgehen, wäre Die Unterfamilie der Lutrinae 181 es doch sonst unmöglich, das die ziemlich starke Biegung der neugeborenen Knochen in die weit flachere der ausgewachsenen übergeht. Da der Schädel ja auch noch im Alter wächst, so müssen auch bei ihm noch die beiden den Knochen verändernden Faktoren an der Arbeit sein, und zwar im Schädelinnern die Resorption, auf der Außenoberfläche die Absorption; allerdings geht ihre Arbeit jetzt sehr langsam. 3. Allgemeine Schädelform. Der Schädel derältesten uns bekannten Form — Potamotheriuni valletonı I. Geoffr. — erinnert in seiner Gesamtform sehr an die Viverridae und Miacidae, speciell an die Gattung Viverravus (siehe Matthew [1909]). Er ist also langgestreckt und verhältnismäßig schmal, hat demnach ein recht wenig marderähnliches Aussehen. Die Basallänge ist weit mehr als doppelt so groß als die obere Schädelbreite Der Grund zu diesem Verhältnis liegt in der ab- soluten Schmalheit der Hirnkapsel und in der Länge des Gesichts- schädels. Der Proc. mast. ist als flache, breite und lange Platte entwickelt, deren proximale Hälfte nach vorn breiten Anschluß an den Proc. zygom. des Squamosums hat. Die Mastoidbreite ist größer als die Hirnschädellänge; die Bulla ist verhältnismäßig kurz. Der Potamotherium am nächsten steht in der Form des Schädels die sumatrana-Gruppe (außer dalaeindica Falc. et Cautl.). Auch hier haben wir noch den langgestreckten, verhältnismäßig schmalen Schädel. Die Basallänge ist ungefähr gleich der doppelten Schädelbreite, der Schädel ist also nicht mehr ganz so schmal wie bei der vorhergehenden Gattung, er ist breiter und höher geworden und hat sich dabei auf die Proc. mast. und Proc. zygom. squam. ausgedehnt, ihre Basis in sich hineinziehend. Schon dadurch wurden .sie weniger hervorstehend, außerdem aber auch noch dadurch, daß ein guter Teil ihrer Maße verbraucht wurde zum Aufbau der größeren Gehirnkapsel. Dadurch wurde die Mastoid- breite schmaler als die Hirnlänge und die beiden genannten Proc. verloren den Zusammenhang miteinander. Die Bulla ist bei der sumatrana Gray sehr lang, sie muß aber bei den noch unbekannten alten Formen, von denen sich die sumatrana direkt ableitet, und die als Bindeglied zwischen der vorhergehenden und der folgenden in Betracht kommen, sehr kurz gewesen sein. Der Schädel der sich anschließenden L. palaeindica Falc. et Caut]. ist nicht mehr so lang und schmal. Die Hirnkapsel ist noch breiter, aber auch etwas kürzer geworden, der Gesichts- schädel aber kürzer. Daher ist auch die Basallänge hier nicht einmal gleich der doppelten Hirnkapselbreite, sondern kleiner. Die Proc. mast. und Proc. zygom. squam. sind ungefähr geblieben wie bei der sumatrana. Infolgedessen ist auch hier die Mastoid- breite kürzer als die Hirnschädellänge Die Bulla hat noch die- selbe kurze Form wie bei Pot. valletoni. — An diese Form schließt 9. Heit 182 | Hermann Pohle: sich der Schädel der heute lebenden L. intermedia Pohle direkt an. Die Ähnlichkeit ist so groß, daß Thomas [1889], dem wahr- scheinlich ein Schädel von dieser Art vorlag, den er aber für Z. sumatrana Gray hielt, meinte, zwischen beiden Formen sei kein Unterschied. Doch ist hier der Hirnschädel noch breiter, ohne daß die Proc. mast. ihre Breite verändert hätten, so daß die Mastoidbreite wieder die Hirnschädelläinge — wenn auch nur um ılli übertrifft. Die Bulla ist hier etwas länger. Noch etwas weiter ist die Entwicklung bei Luira lutra (L.) geschrit- ten. Der Schädel ist im ganzen größer und die Gehirnkapsel noch breiter geworden. Der Proc. mast. ist wieder stärker, bleibt aber -—- von individuellen Abnormitäten abgesehen — getrennt vom Proc. zygom. squam. Bei L. canadensıs Schreb. ist der Schädel noch breiter, der Gesichtsschädel noch kürzer, der Proc. mast. ıst geblieben, die Bulla ist aber wieder etwas kürzer. Außerdem ıst hier besonders starke Abflachung eingetreten. Entsprechend schreitet die Entwicklung in der #latensis-Gruppe fort. Bei I. annectens Major beginnt auch der .Proc. mast. groß und massig zu werden. Die Abflachung des Schädels ist weniger stark. Ein ähnliches Bild finden wir bei enudris F. Cuv. und plaiensis Wa- terhouse, deren Schädel wieder etwas länger und weniger flach ist. Ganz besonders stark wird der Proc. mast. bei provocax Thos. anscheinend auf Kosten der Bulla, die hier sehr klein ist. Diese Tatsache bleibt auch bei der L. felina Mol. erhalten, die sich von jener ableitet, trotzdem hier die Hirnkapsel schmaler und die Proc. mast. kleiner geworden sind. Bei #latensis und stärker bei provocax sind Proc. mast. und Proc. zygom. squam. wieder an ihrer Basis durch eine knöcherne Platte verbunden, die auch bei felina, wenn auch stark verkleinert, bestehen bleibt. Ein Stadium, das ungefähr zwischen der sumatrana und der intermedia liegt, ist uns in der maculicollis Licht. erhalten ge- blieben. Wir finden hier zwar schon einen kürzeren Schädel als bei sumatrana, aber die Form der intermedia ist noch nicht er- reicht. Die Basallänge ist auch hier noch kleiner als die doppelte Hirnkapselbreite Trotzdem ist der Schädel noch mehr in die Länge gestreckt als bei intermedia, und wird die Breite des von sumatrana nicht überschritten. Die Proc. mast. sind sehr kurz und schwach, in manchen Fällen kaum erkennbar. Die Mastoid- breite ist daher kleiner als die Hirnlänge. Die Bullae sind kurz. Einige Schwierigkeiten bereitet die Ableitung des Pteronura- Schädels. Aus Gründen, die weiter unten genauer erörtert werden, müssen wir annehmen, daß er aus dem Schädel von L. enudris hervorgegangen ist. Nun ist zwar dieser auch schon etwas mehr in die Länge gezogen als die der meisten der #latensis-Gruppe, an die Länge des Pieronura-Schädels reicht er aber nicht annähernd heran. Diese Länge kommt durch die kolossale Entwicklung des Gesichtsschädels (in rostrocaudaler Richtung) zustande, demgegen- über der Hirnschädel klein geblieben ist. Letzterer hat im Ver- Die Unterfamilie der Lutrinae 183 hältnis zum Gesamtumfang des Tieres dieselbe Größe wie bei der genannten Lutra-Art, wie auch Proc. mast. und Größe der Bulla mit jener übereinstimmen. So ist denn auch die Mastoidbreite bedeutend größer als die Hirnschädellänge, während die Basal- länge nur sehr wenig größer ist als die doppelte Schädelbreite. Eine Besonderheit der Gattung bildet das eigentümliche entwickelte Foramen caroticus, dessen Umfang vielleicht mit der riesenhaften Größe des Tieres zusammenhängt, finden wir doch ein sehr ähn- liches bei Latax wieder. Lutrogale erinnert im Schädelbau vielfach an die sumatrana- Gruppe. Der Schädel ist langgestreckt und verhältnismäßig schmal, die Proc. mast. sind schwach, die Bullae kurz. Die Basallänge ist wenig größer als die doppelte Schädelbreite, die Mastoidbreite ist gewöhnlich kleiner als die Hirnschädellänge, erreicht oder über- trifft sie aber nur um ein weniges bei sehr alten Tieren. Das alles würde für einen Anschluß an die hypothetischen, ausgestorbenen Mitglieder der sumatrana-Gruppe sprechen und ich nehme ihn auch an, besonders da auch gewisse Eigentümlichkeiten des Ge- sichtsschädels (siehe unten) dafür sprechen. Nichtsdestoweniger bleibt dies alles unsicher, weil die Zähne sich nur schwer von denen der sumatrana-Gruppe ableiten lassen. Einen ganz anderen Typ repräsentieren die übrigbleibenden Mitglieder der Unterfamilie, die Gattungen Aonyx, Amblonyx, Enhydriodon und Latax, die ich, sie nach ihrer Hauptnahrung benennend, als Krebsottern jenen andern, den Fischottern, gegen- überstellen möchte. Bei ihnen allen finden wir einen sehr kurzen, sehr breiten, sehr hohen Schädel, kräftige, weit vorstehende Proc. mast. und kurze, breite Bullae. Immer ist die Schädelbreite weit größer als die halbe Basallänge und immer ist die Mastoidbreite größer als die Hirnschädellänge. Dazu kommt bei allen Formen eine sehr starke Aufwölbung der Hirnkapsel. Am wenigsten aus- gesprochen sind alle diese Verhältnisse bei den langschädeligen ‘ Aonyx und bei Amblonyx, während sie bei Zatax am stärksten hervortreten, wo die Basallänge nur um ein Fünftel breiter als die Mastoidbreite ist. Alle Glieder zwischen diesen Schädelformen und denen der vorangegangenen Tiere fehlen uns und nur durch die allein erhaltenen Gebisse (siehe dort) der fossilen Arten läßt sich der Anschluß gewinnen. 4. Der Gesichtsschädel. Auch hier wählen wir die Potamotherium valletoni I. Geoffr. als Ausgangspunkt. Wir finden hier einen sehr langen Vorder- schädel mit breiter Schnauze und verhältnismäßig schmaler Inter- orbital- und Intertemporalregion, beide gleich breit, letztere sehr langgestreckt, erstere dagegen kurz. Daher liegt der Proc. postorb. vor dem Molaren. Die Intertemporalränder verlaufen von der Orbita bis zur Hirnkapsel fast parallel. Proc. postorb. sehr schwach, eigentlich nur durch einige Kalkkonkremente gekennzeichnet. Die 9. Heft 184 Hermann Pohle: Schnauze ist so breit, daß sie mehr an einen Dachs als an einen Otter erinnert. Die Foramina infraorbitaleia sind klein, kleiner als die Eckzahnalveolen. | Eng hieran schließt sich wieder die sumatrana-Gruppe. Auch sie hat noch den langgestreckten Vorderschädel, die Schnauze ist noch ziemlich breit, wenn auch nicht mehr so wie bei Pota- mothertum. Interorbital- und Intertemporalbreite sind sehr schmal. Der Proc. postorb. ist sehr schwach, doch schon etwas stärker. Er liegt auch noch vor dem Molaren, aber doch schon sehr nahe seinem Vorderende. Die Intertemporalränder sind schwach bogenförmig. Die For. infraorb. sind größer und haben hier schon die Größe der Eckzahnalveolen überschritten. — Denselben Befund haben wir bei maculicollis Licht., doch ist hier die Schnauze schmaler, der Hirnschädel kürzer. Etwas abweichend ist er bei ihren nächsten Verwandten, tenuis Pohle und matschiei Cabrera, bei denen die Intertemporalbreite bei weitem größer ist als die Interorbitalbreite. Wie oben nachgewiesen wurde, ist dies Verhältnis ein Jugend- charakter. Er bleibt bei diesen Arten erhalten, aus welchem Grunde ist zunächst unklar. Wenn wir aber unten sehen werden, daß die Vergrößerung der Nasenhöhle auf alle mögliche Art ver- sucht wird, so werden wir auch hier nicht fehlgehen mit der An- nahme, daß es sich um eine solche handelt zum Zwecke, den Nasen- muscheln größere Ausdehnungsmöglichkeit zu geben. Gewöhnlich betrifft diese Vergrößerung die Intertemporal- und die Interorbital- region gleichmäßig, hier ist einmal nur die erstere vergrößert. Die nächste Stufe wird wieder durch dalaeindica und inter- media gekennzeichnet. Bei beiden ist die Intertemporalregion kürzer geworden und schmaler, der Proc. postorb. tritt wirklich als Fortsatz hervor. Trotzdem ist das Verhältnis zwischen Ge- sichts- und Hirnschädel dasselbe geblieben, weil nämlich zugleich mit der Verkürzung des ersteren auch eine des letzteren vor sich ging. Der Unterschied zwischen Intertemporal- und Interorbital- breite ist nur gering, doch ist erstere kleiner. Die Schnauze ist ' schmal, die Foramina infraorb. sind groß. ' Bei L. lutra (L.), bei der wir ja schon eine Verbreiterung des Hirnschädels sahen, ist auch der Gesichtsschädel breiter geworden. Die Interorbitalbreite hat zugenommen, die Proc. postorb. treten deutlich hervor. Die Intertemporalbreite ist dagegen auf ihrem alten Standpunkt geblieben, die Intertemporalregion hat sich aber verlängert, und so finden wir einen großen Unterschied zwischen den beiden Nasenbreiten und stark konvergierende Intertemporal- ränder, die beinahe geradlinig verlaufen. Die Schnauze ist wieder etwas breiter, während die For. infraorb. ungefähr ihre Größe behielten. Eine eigentümliche Umwandlung hat sich bei der platensis- Gruppe vollzogen. Bei canadensis ist die Intertemporalbreite ge- stiegen, unter gleichzeitiger Verbreiterung und geringer Verkürzung der Interorbitalregion. Die Intertemporalränder verlaufen daher Die Unterfamilie der Lutrinae 185 hier parallel. Da zugleich auch die Proc. postorb. ungeheuer ge- wachsen sind — sie bilden vielfach geradezu Hörner —, so tritt hier das eigentümliche Verhältnis auf, daß der Spitzenabstand größer ist als die Nasenlänge. Auch die Schnauze ist breiter ge- worden, die For. infraorb. sind gleich ge- blieben. — Der Zweck dieser Umwandlung dürfte wohl wieder in einer Vergrößerung des Nasenraumes zu suchen sein. Durch sie er- halten die Nasenmuscheln die Möglichkeit, sich stärker zu entfalten, es steht der Riech- schleimhaut also mehr Fläche zur Verfügung, der Geruchssinn des Tieres wird also empfind- licher. Bei annectens ist die Interorbital- breite noch größer geworden, die Intertem- poralränder verlaufen daher wieder konver- gierend, allerdings ohne daß eine Verengung der Intertemporalregion stattgefunden hätte. Diese tritt auch bei enudris, bei der die Ränder wieder parallel laufen (die Inter- orbitalbreite ist wieder geringer), noch nicht ein, dagegen bei Platensis, bei der die Inter- temporalbreite oft nur °/, der Interorbital- breite beträgt; die fast geradlinigen Inter- temporalränderkonvergieren daher sehr stark. Diese Verhältnisse bleiben auch bei provocax erhalten, bei felina dagegen tritt eine allge- meine Verkürzung des. Schädels ein. Die Intertemporalregion wird daher hier viel kürzer, ihre Ränder werden bogenförmig. Eine Eigentümlichkeit zeigt der Vorderrand der Intermaxillaria. Während er bei den meisten Formen mit einer schwachen Aus- buchtung im oberen Drittel und einer ebenso starken Einbuchtung im unteren Drittel versehen ist, während er beiannectens ziemlich glatt von oben nach unten verläuft, be- kommt er bei enudris im oberen Drittel eine, wenn auch stumpfe Ecke. Sie wird bei provocax zu einem scharfkantigen Vorsprung, der auch bei felina erhalten bleibt, bei dieser sogar noch schärfer hervorspringt. (Siehe Fig. 17.) Die For. infraorb. sind bei den süd- amerikanischen Arten kleiner als bei anneciens und canadensıs. ER ER Fig.:17 Vordere Umrißlinien von Zwischenkiefern. a. L. platensisWaterh. b. L. provocax Thos. c. L. felina Mol. d. Lutrogale. Auch hier läßt sich der Lutrogale-Schädel wieder an den der sumatrana-Gruppe anknüpfen. Wir finden bei dieser Gattung einen sehr langen, verhältnismäßig schmalen Gesichtsschädel mit kurzen aber kräftigen Proc. postorb. und großen For. infraorb. 9. Heft 186 -- Hermann Poble: Der Proc. postorb. liegt vor dem Molaren. Dies’alles würde den Anschluß rechtfertigen. Abweichend ist nur, daß der Gesichts- schädel etwas breiter und daß die Intertemporalregion aufgeblasen ist. Diese beiden Merkmale sind wieder auf die Vergrößerung des Nasenraumes zurückzuführen. Kigentümlich ist, daß auch hier im oberen Drittel der Intermaxillaria ein rostraler scharfkantiger Vor- sprung vorhanden ist, der an den bei frovocax erinnert, sich von jenem aber durch Abrundung seiner Spitze unterscheidet. Nur sehr schwer läßt sich wieder der Pieronura-Schädel ab- leiten. Wenn wir aus Gründen, die im nächsten Abschnitt be- sprochen werden, ihn an enudrıs anzureihen versuchen, so erhält diese. Hypothese aus der Betrachtung des Vorderschädels wenig Stütze. Allerdings ist diese Ableitung nicht unmöglich und es gibt auch nichts, was direkt gegen sie spräche. Die Gattung ent- hält wohl die besten Schwimmer der Unterfamilie. Da nun ein breiter Kopf, wie der unseres und des amerikanischen Otters dem Wasser eine breite Fläche bietet, also großen Widerstand findet, so ist es klar, daß ein besserer Schwimmer auch mit einem besseren Wasserdurchdringungsvermögen ausgestattet werden mußte. So wuchs der Gesichtsschädel in die Länge, der ganze Kopf wurde dementsprechend spitzer. Auch bei enudris finden wir schon eine ziemlich lange Intertemporalregion, sie ist aber garnicht zu ver- gleichen mit der von Pieronura, die — kegelförmig gestaltet und mit dem breiten Ende dem Hirnschädel aufsitzend — eine Länge von 30 mm annimmt. Zu dieser Verlängerung wurde Knochen- masse gebraucht und diese wurde von den betreffenden Knochen selbst genommen; ihre Breitenausdehnung wurde also geringer, die ganze Nasenregion viel schmaler, nicht nur verhältnismäßig, sondern sogar absolut. Auch für die Proc. postorb. war nicht ge- nügend Knochenmasse vorhanden, sie blieben also kurz und die Länge ihres Spitzenabstandes sank wieder unter die der Nasenlänge. Der ganze Kopf wurde mehr kegelförmig. Seine feste Stütze er- hielt der Kegel in Gestalt der weit vorgreifenden, wenig ausladen- den Jochbogen und des dazu senkrecht stehenden Gesichtsschädels samt Unterkiefer, die zusammen die Gestalt des Kreuzeisens (+) haben. Auch hier repräsentieren dieK RM 3. einen ganz andern Typ. Sie alle brauchen, da sie nicht Fische, sondern die langsameren Weichtiere und Krebse fressen, nicht die hohe Geschwindigkeit zu erreichen wie die Fischottern, daher ist Zuspitzung der Körper auch in geringem Maße nicht nötig. Damit ist nun nicht gesagt, daß die Fischottern die Krebsottern auch an Ausdauer im Schwimmen übertreffen, im Gegenteil, wir wissen, daß Latax, der Meerotter, alle anderen Ottern an Aus- dauer übertrifft. Sie hält sich ja auch während des größten Teiles ihres Lebens im Wasser auf, und gerade diese Tatsache hat zur Umbildung der Beine geführt. Zum ausdauernden Schwimmen ist aber ein spitzer Schädel gar nicht nötig, wissen wir doch aus Die Unterfamilie der Lütrinae 187 unserer’ Schiffbautechnik, daß man einem Frachtdampfer durch- aus nicht die stark zugespitzte Form geben braucht, die etwa ein Torpedoboot erhält, ohne daß dies Verfahren unrationell ist und sich durch erhöhten Kohlenverbrauch unangenehm bemerkbar macht. Dazu kommt, daß viele Krebsottern (siehe J. 7) sehr viel aufs Land gehen, und dazu brauchen sie auch keinen sehr langen Schädel. So finden wir denn bei ihnen allen einen sehr kurzen aber sehr breiten Gesichtsschädel. Diese Kürze ist aller- dings gewöhnlich nicht durch eine direkte Verkürzung zustande gekommen, sie ist vielmehr nur relativ zur Breite zu verstehen, die hier so zugenommen hat, daß der Schädel sehr kurz erscheint. Nur bei Latax liegt auch eine direkte Verkürzung vor. Sie äußert sich durch den senkrechten Abfall des Schädels am Vorderende. Der Grund dazu dürfte vielleicht in der Lebensweise der Form im Meere zu suchen sein (auch ZL. felina Mol., die auch im Meere lebt, hat einen verkürzten Vorderschädel). Der Wellenschlag und die Brandung, in die sich die Laiax auch hineinwagt, verlangen möglichst stabile Schädel, und die Rücknahme des vorgeschobenen Teiles der Intermaxillaria bedingt eine größere Bruchfestigkeit des ganzen Vorderschädels. Diese Bruchfestigkeit wird noch erhöht dadurch, daß der Querschnitt der Röhre, die der Vorderschädel darstellt, vergrößert wurde, der ganze Vorderschädel also breiter und höher wurde. Das genannte starke Breiten- und Höhenwachstum dieser Formen wurde aber außer durch das Erfordernis einer höheren Bruchfestigkeit auch wieder hervorgerufen durch die Ausdehnung der Nasenmuscheln, die mehr Platz brauchten, da die Tiere in- folge ihrer amphibischen Lebensweise ihren Geruch sowohl auf dem Lande wie im Wasser gebrauchen können mußten. Dies sehen wir deutlich bei Aonyx und Amblonyx, bei denen die Inter- temporalregion aufgeblasen ist, damit für die Entwicklung der Ethmoturbinalia Raum gewonnen wurde. Weniger stark — ver- hältnismäßig — verbreitert ist die Intertemporalregion bei En- hydriodon und Latax, die wohl beide Meerestiere waren, finden wir doch auch bei Enhydriodon nur wenig vorgeschobene Inter- maxillaria. Dagegen ist bei ihnen, besonders bei Latax, die Inter- orbitalbreite riesengroß geworden und wir finden bei Latax .die stärkste Entwicklung der Maxilloturbinalia in der ganzen Gruppe. Im Zusammenhange damit ist es von besonderer Wichtigkeit, daß dieser Otter im nördlichen Stillen Ocean lebt, also in verhältnis- mäßig kalter Gegend, und daß das Maxilloturbinale — frei von Riechschleimhaut — nur der Anwärmung der Luft dient. | Die Proc. postorb. sind bei allen Krebsottern als kurze, stumpfe Fortsätze entwickelt, deren Spitzenabstand aber dank der großen Breite des ganzen Gesichtsschädels ‚größer als die Nasen- länge ist. Aus all dem geht hervor, daß die langschädeligen Aonyx wieder den Peasevsten Platz einnehmen, Latax aber die weitest speziali- 9. Heft 188 Hermann Pohle: sierte Form darstellt. Ferner ergibt sich, daß Aonyx und Am- blonyx einander näher stehen, während Enhydriodon und Latax, obgleich sie vielfach Übereinstimmungen mit den beiden ersten zeigen, doch ziemlich isoliert dazustehen scheinen. Daß trotzdem Latax auf Aonyx-ähnliche Formen zurückgeht, wird im nächsten Absatz näher dargelegt werden. 5. Das Gebiß. Trotzdem das Gebiß der Lutrinae im großen ganzen überall denselben Grundtypus aufweist und trotzdem es nur dem Ein- geweihten in seinen feinsten Zügen unterscheidende Merkmale zeigt, trotz dieser anscheinenden Mängel ist es doch wohl das geeignetste Objekt für eine vergleichend morphologisch-phylogene- tische Bearbeitung. Der Grund hierzu liegt zunächst darin, daß die Gebisse das besterhaltene Material sind und dann darin, daß ja gerade die Einheitlichkeit des Grundtypus am besten jede noch so geringe Abweichung erkennen läßt. Dazu kommt, daß die Vielseitigkeit der Veränderungen doch immerhin eine beschränkte ist, daß also der Vergleich verhältnismäßig leicht gemacht wird. \Wie schon bei der Betrachtung des Gesamthabitus und des Vorderschädels, so lassen sich auch hier zwei Gruppen in der Unterfamilie unterscheiden, die der Fischottern und die der Krebsottern, die aber hier — da uns mehr fossiles Material vorliegt — durchaus nicht so scharf getrennt erscheinen wie dort, die sich vielmehr beide auf Pofamotherium valletoni zurückführen lassen. Man muß danach wohl diese Art als den primitivsten Ver- treter der Gruppe auffassen. Damit im Einklange stände auch — außer den vielen primitiven Merkmalen der Art — ihr hohes geo- logisches Alter, ist sie doch die älteste uns überhaupt bekannte Lutrine. Gegen diese Auffassung spräche allerdings die hohe Spe- zialisierung der Extremitätenknochen, besonders des Humerus, der viel stärker gekrümmt ist und viel stärker abgeflacht als bei den lebenden Formen. Deshalb meinte Schlosser [1888], das Tier käme als Ahne der lebenden Lutra-Arten nicht in Betracht, es repräsentiere einen erloschenen Seitenzweig. Ich kann mich dieser Auffassung nicht anschließen, ich nehme vielmehr an, daß Potamotherium valletoni in der Entwicklung der Beinknochen über das unbedingt zu erreichende- Ziel hinausgeschossen ist und daß erst später bei ihren Nachkommen eine Regulierung durch Rück- bildung bis zum heutigen Stadium eintrat, das sich bei größter Materialersparnis noch als genügend erwies. Diese Ansicht steht allerdings scheinbar in Widerspruch zum Dolloschen Gesetz, das besagt, das eine Rückentwicklung nie stattfinde Eine Rückent- wicklung des ganzen Tieres hat aber garnicht stattgefunden, das Tier als Ganzes hat sich weiter entwickelt, Zähne, Hirnschädel, Schnauze, viele Skeletteile wurden spezialisiert, nur ein Organ hat eine scheinbare Rückentwicklung durchgemacht, die aber in Wirklichkeit eine Weiterentwicklung war, da durch sie das T’e Die Unierfamilie der Lutrinae 189 unnötig verbrauchtes Material ersparte, vielleicht sich auch seiner Lebensweise besser anpaßte. Ganz ähnlich ist es ja auch bei I. felina Mol., bei der die Intertemporalregion eine Rückentwicklung durchmachte, weil dadurch die Stabilität des Schädels erhöht wurde. — Auch die schmale Form des Vorderschädels, das Fehlen der Proc. postorb. könnte man vielleicht als schon zu weit vor- geschrittene Spezialisierung des Tieres nennen. Dem steht aber die Tatsache entgegen, daß die als Vorfahren von Potamotherıum in Betracht kommenden Formen, z. B. Viverravus, auch einen schmalen Vorderschädel und z. T. auch keine deutlichen Proc. postorb. hatten. Außerdem scheint beim UÜbergange zum Wasser- leben immer zuerst eine starke Verlängerung des oberen Gesichts- schädels unter Rückbildung der Proc. postorb. einzutreten, wie wir sie ja auch z. B. bei C'ynogale finden, diesem sicher sehr Iageh Wassertier unter den Viverriden. Das Gebiß von Potamotherium valletoni macht sich RE durch die Gleichförmigkeit der Prämolaren und durch ihre”ganz allmähliche Größenzunahme vom ersten bis zum vierten bemerk- bar. Die Molaren haben den Prämolaren gegenüber durchaus nicht das Übergewicht, das wir bei den lebenden Formen finden, haben doch P2 bis P4 zusammen eine Länge von 20—21 mm gegen 11 mm Länge des Reißzahnes, die Prämolaren sind also beinahe doppelt so lang als der Reißzahn. Im Oberkiefer sind ebenfalls die drei ersten Prämolaren zusammen länger als der Reißzahn und Mahlzahn zusammen. Im Oberkiefer findet sich auch noch ein winziger einwurzliger M2, im Unterkiefer ein sehr kleiner einwurzliger Pı. Der P4 ist "verhältnismäßig kurz, sein Talon nimmt ungefähr die halbe Innenseite ein und trägt keinen Höcker, sondern nur ein Randcingulum. Der Mi ist sehr kurz, sein größter Durchmesser ist doppelt so breit wie die Außenkante. Er trägt schon alle für den Mi der Lutrinen charakteristischen Höcker, da aber alle viel kürzer sind, so hat er ein mehr viverren- ähnliches Aussehen. Der Talon ist kürzer als das Trigon. Das Parastyl ist riesengroß, wie wir es ja auch bei vielen primitiven Formen, z. B. Nandinia, finden. Der Mi zeigt ziemlich hohe Trigonhöcker, von denen das Protoconid die andern um ein be- deutendes überragt. Auch diese Tatsache ist ein primitives Merk- mal, finden wir doch bei den Miaciden, den Vorläufern unserer Raubtiere ganz ungewöhnlich hohes Protoconid. Der hintere Ab- fall dieses Höckers ist steil, konkav. Das Metaconid liegt nicht dicht neben dem Protoconid, sondern etwas dahinter. Das Ta- lonid ist ziemlich kurz, schneidend, mit mäßig hohem Innen- cingulum. Der M2 ist länger als breit. Am engsten schließt sich hier an die sumatrana-Gruppe. Der M2 und Pı sind verschwunden, die Prämolaren sind kürzer, der Reißzahn und die Molaren sind länger geworden. Diese Maß- verhältnisse gehen am besten aus der folgenden Maßtabelle her- vor. Im Oberkiefer sind die ersten drei Prämolaren zusammen 9. Hoft 190 2... Hermann-Pohle: kleiner als P%4 und Mi zusammen. Diese Eigentümlichkeit der Maßverhältnisse zwischen Reißzahn und Lückenzähnen hat seine hohe Bedeutung. Bei den Miacidae, den wenig spezialisierten Ahnen der Raubtiere, sind alle Zähne ziemlich von gleicher Be- deutung, wenn auch schon ein Reißzahn ausgebildet ist. Die Zähne nehmen hier von vorn nach hinten beinahe gleichmäßig an Größe zu. Dieses Gebiß ist aber nur geeignet für eine Nahrung, die nicht viel Zerkleinerung erfordert, also Insekten und kleine Wirbeltiere. Mit der Anpassung an Nahrung von Fleisch größerer Tiere mußte natürlich auch eine Anpassung der Zähne an sie Hand in Hand gehen. So auch bei der Fischnahrung. Da es der Lutra nicht möglich ist, etwas größere Fische ganz zu verschlucken, wie es die Robben tun, so muß sie sie mit ihren Zähnen zerschnei- den, und da die Vorderzähne für dies Geschäft ungeeignet sind, so mußte sie es mit den Backenzähnen tun, diese mußten sich also zu zwei Scheren umformen; diese Scheren waren ja auch schon’ bei den Miaciden bis zu einem gewissen Grade ausgebildet, sie wurden es aber hier, wie ja auch bei den übrigen Raubtieren, in noch viel höherem Maße. Da nämlich die meiste Kraft nahe dem Drehpunkt:-der Schere konzentriert ist, so eignete sich diese Stelle ganz besonders zum Zerbeißen und wurde dementsprechend auch am häufigsten dazu benutzt. Da nun wieder die Stabilität der Schere erhöht wurde, wenn an der stärkstgebrauchten Stelle nur ein großer Zahn anstelle von mehreren kleinen saß, so wurde der an dieser Stelle sitzende Zahn vergrößert und wirkte dann als die eigentliche Schere. Dieser Zahn war bei den Hyaenodontidae der letzte (der M2 und m3), bei den Oxyaenidae der Mil und M3, bei unsern Raubtieren der P4 und Mi. Die beiden ersten An- passungen haben sich, wie Abel [1912] nachwies, nicht bewährt, denn ihre Träger sind ausgestorben, geblieben ist nur die dritte Anpassung, die bei den Miacidae begonnen wurde und in der Reihe der Raubtiere, also auch der Lutrinae, weiterläuft. So finden wir das Größerwerden des P4 und miin der Entwicklung unserer Unterfamilie auf Kosten der übrigen Prämolaren und der M2, die kleiner und z. T. verdrängt werden. | Der P4 der sumatrana-Gruppe ist wenig größer als er bei Potamotherium ist, es gibt sogar Fälle, wo er genaü die Größe wie dort hat. Der Talon ist ganz wie dort. Der Mi ist zwar noch sehr klein, sein größter Durchmesser ist wenig größer geworden, seine Länge ist aber gewachsen. Das Parastyl ist viel kleiner, alle übrigen Höcker sind aber größer geworden. Der Durchmesser ist nicht mehr größer als die doppelte Innenlänge, sondern etwas kleiner, die Innenlänge ist aber noch immer kleiner als die Außen- länge. Der mi ist größer geworden, das Metaconid ist neben das Protoconid gerückt und das Paraconid hat an Höhe zugenommen. Das Talonid hat aber noch sein ziemlich hohes Innencingulum. Der 12 ist ebenso lang wie breit. Dieselben Verhältnisse finden wir bei der maculicollis-Gruppe wieder. Bei intermedia ist das Die Unterfaimilie der Lutrinae 131 Länge der Länge des P4 Art IURBERGUTF Te Größter | Talon- Trigon- P2 bis P4 Mi Länge jAußenkante| D Durchm.. länge länge Pot. valletoni I BI | 11 7,5—8 | 10,5 10,1 5,2 Sumatrana-Gruppe 15—19 12—15 A) 10,3—12,3 | 10,9— 12,0 a ( 6,35—8,2 Maculieollis-Gruppe 15—18 11—14,4 7,5—10,1 | 10,3—12,9 | 9,9—13,0 | 6,0—7,9 6,5—8,1 L. intermedia 15—16 11,6—12,5 | 7,6—8,0 | 10,4—10.9 | 10,6—11,0 | 6,2—6,6 8,0—8,2 L. lutra 17—19 12—15 7,5—9,5 | 10,4—12,5 | 10,5—13,0 | 7,3—9,0 | 7,2—9,7 I. canadensis 17-—-18 | 12,3—15,0 | 8,2—9,8 | 10,2—12,0 | 10,5—12,5 | 7,2—8,8 | 7,38 ,3: L. anneetens 16,5—18,5 13—16 9,2—11,0 | 11,0—13,0 | 11,4—13,3 | 7,5—8,6 7,3—3,6 L. enudris 17,5—19,5 | 13—14 | 10,6—13,0 12—14 | 12,1—13,8 | 7,5—8,1 | 7,9—8,7 L. platensis 17,5—19,5 | 13—16,3 | 9,2—12,2 | 11,4—14,1 | 11,2—14,1 | 7,2—9,2 | 7,1—9,8 L. provocax 18,5—19,5 | 13,5 16,3 | 10,2—11,7 | 12,2—13,3 | 13,2—13,7 | 91—9,9 | 848,7 L. felina 15,0—16,5 | 12,4—13,7 | 8.4—10,1 | 11,0—12,2 | 9,9—11,2 | 84—7,5 | 6,1—7,2 Pteronura 25,0—27,5 | 18,4—19,3 | 15,0—16,6 | 16,1—18,0 | 15,2—17,3 | 8,6—1%0 | 10,6—11,t Lutrogale _ 21-22 | 14,0—16,2 | 10,3—11,9 | 12,9—14,2 | 14,0—14,5 | 8,6—9,2 | 8,5—10,4 Innencingulum des Talonids des Mı niedriger geworden, sonst ist alles geblieben. Ganz ähnlich liegt alles bei L. lutra L., doch sind hier alle Zähne etwas größer und breiter, das Verhältnis zwischen Prämolaren und Reißzahn ist ungefähr dasselbe geblieben 3:2. Der Talon des P4 ist etwas länger, ebenso der des M1, der ungefähr gleichlang mit dem Trigon ist. Im Unterkiefer hat sich kaum etwas verändert, die Zähne sind nur etwas größer; der M2 ist etwas breiter als lang. u Den Anschluß hieran nimmt canadensis. Die Zähne sind im ) ganzen wenig größer. Am P4 nimmt der Talon fast die ganze Zahninnenseite ein, trägt aber immer noch keine Höcker. Er hat seine größte Breite neben dem Paracon, und fällt von dort aus nach hinten allmählich, im letzten Teile etwas schneller ab. Der M1 hat ebenfalls einen sehr großen Talon, der in der Aufsicht länger als das Trigon ist. Da aber letzteres schräg steht, so sind in Wirklichkeit die Längen ungefähr gleich. Erreicht wird die große Länge des Talons durch Verbreiterung des Hypoconus- Cingulums. Im Unterkiefer ist der mi stark verbreitert, das Innencingulum des Talonids ist aber so niedrig geworden, daß es nur bei genauem Hinsehen erkannt werden kann. Der. M2 2 ist ebenso lang wie breit. Fast genau dasselbe Bild zeigt L. annectens Maj. Der Talon des P& ist ebenso groß, seine Grenzlinie ist an der breitesten Stelle halbkreisförmig mit ziemlich plötzlicher Verschmälerung nach hinten. Im letzten Drittel des Hinterrandes finden wir einen caudalgerichteten lappenförmigen Vorsprung, der aber nicht den Molaren berührt, so daß zwischen den beiden Zähnen ein schmaler Spalt bleibt. Der Mi ist ganz wie bei der vorhergehen- den Art, nur im ganzen etwas kleiner, das Hypoconus-Cingulum ist noch stärker abgeflacht. Im Unterkiefer finden wir sehr breite Zähne, der Außenrand des Talonids des M1 ist niedrig geworden, .der M2 ist breiter als lang. Bei enudris haben wir dasselbe, doch ist die Ausbuchtung des Talons des P4 weniger ausgesprochen 9. Heft 192 Hermann Pohle:. und die Grenzlinie an der breitesten Stelle des Talons wieder fast gewinkelt. Der MI ist innen und außen gleich breit, die Quer- ränder verlaufen bald parallel, #latensis hat dieselben Zähne, vielleicht sind sie im Unterkiefer noch breiter. Das Protoconid des Mı erscheint wie nach hinten-außen übergebogen. Noch stärker wird die Verbreiterung der Zähne bei $rovocax. Der Innen- rand des Talons des P&# ist wieder halbkreisförmig und an ihn an schließt sich hinten eine Ausbuchtung des Hinterrandes des Talons, die so groß ist, daß ihr Rand fest gegen den M1 drückt. Dieser ist ebenfalls im Talonteil stark verlängert, so daß er hier länger wurde als im Trigonteil. Das Cingulum des Hypoconids bleibtZaber ganz flach. Im Unterkiefer wird der Mı sehr breit und niedrig. Neben dem Talonid verläuft außen ein 1—11,; mm breites Cingulum, das auch bei den andern Formen zwar vor- handen, aber nur wenige Zehntelmillimeter breit ist. Bei felina finden wir dieselben Zähne, sie sind aber stark verkleinert, das breite Basalcingulum des Mı ist verschwunden. Die Pieronura habe ich in den vorhergehenden Abschnitten immer an die enudris angeschlossen. Die Gründe dazu sind fol- gende. Zunächst finden wir am Fell die eigentümliche Überein- stimmung in der Behaarung des Nasenballens. Die Entstehung dieses Merkmals ist vollkommen unklar. Sonderbar ist, daß wir es nur bei langschädeligen Ottern finden. Außer diesem Merkmal fanden wir bei der Betrachtung des Hinterschädels die Überein- stimmung in der Form; der Vorderschädel ließ sich auch ableiten und nun finden wir noch eine ziemlich weitgehende Ähnlichkeit in der Bezahnung. Die Zähne sind ziemlich groß, besondere Größe erreicht der P4. Sein Trigon ist ziemlich hoch, der Talon nimmt fast die gesamte Innenseite des Zahnes ein. Er hat seine breiteste Stelle neben dem Paracon und fällt von da aus nach hinten all- mählich ab; der Rand trägt aber in seiner dem M zugekehrten Seite eine schwache Ausbuchtung genau wie bei enudris. Der M1 ist auch dem von enudris ähnlich, zeigt aber zwischen Trigon und Talon meist eine mehr oder minder tiefe Einbuchtung des Hinterrandes. Trigon- und Talonlänge sind auch hier ungefähr gleich, das Trigon ist aber immer ganz wenig länger. Weitere Gründe für eine Angliederung der Pteronura an enudris liegen in der geographischen Verbreitung beider Tierformen, über die noch genauer im letzten Abschnitt der Arbeit gesprochen wer- den soll. Lutrogale schlossen wir bisher immer an die sumatrana-Gruppe an. Die Zähne geben zwar kaum einen Beweis dafür, lassen sich aber doch von denen jener Gruppe ableiten. Alle Zähne sind stark vergrößert. Die Praemolaren sind relativ groß. Ihre Länge ver- hält sich zur Reißzahnlänge genau wie 3:2, während sie bei der lutra-Gruppe immer etwas kleiner ist. Am P4 finden wir den großen Talon, der über ?/, der Zahninnenseite einnimmt. Dieser Befund läßt sich nur schwer mit dem bei der sumatrana-Gruppe Die Unterfamilie der Lutrinae 193 vereinen. ‘Die Form des Talons ist aber ziemlich dieselbe wie bei jener Art; Parastyl und der Anfang des Paracons sind frei, der Umriß des Talons ist ein Halbkreis mit geradlinig verlängerten Schenkeln. Der caudale Rand ist etwas ausgebuchtet, und so läuft hier das Randcingulum des Talons und das sich daran an- schließende Basalcingulum des Metacons unter einem Winkel von 45° gegen die Trigonachse. Der Mi ist zwar sehr breit, aber re- lativ nur sehr wenig länger als bei sumatrana Gray Seine Außen- breite ist stets größer als die innere. Der M1 ist größer und breiter geworden, sein Protoconid fällt nach hinten steil, konkav ab. Das Innencingulum seines Talons ist sehr deutlich. Am W323 ist die Breite gleich der Länge. Ganz anders haben sich die Gebisse der Krebsottern ent- wickelt. Während hier immer noch schneidende Zähne vorhanden waren, finden wir jetzt, aus kleinen Anfängen heraus zunehmend, Gebisse, die nur für das Zermalmen und Zerquetschen geeignet sind, sich also für aus Krebsen und Weichtieren bestehende Nah- rung gut gebrauchen lassen. Wir betrachten zuerst den Unter- kiefer, weil er von vielen fossilen Formen das allein übriggeblie- bene ist. Index der Reißzahn- It. ° ) es Art | Länge der Reihe | Länge des länge, bezogen auf die P2bis P4 | Mi Prämolarenlänge | | | gleich 20. Pot. valletoni 20 mm 11 mm 11 Pot. lorteti subpec. oppol. DA? ur, 10,5 ,„ 14 Pot. lorteti 17 R "A 14,1 Pot. dubia Du 3 | 16 4 16 Pot. bathygnathus 20 . In 17,5 Aon. capensis 20,4 „ L 9 19 Aon. microdon 1,8. 7. 132 '; 15 Amb. indigitata | 14 R 12,75 „ 18,2 Amb. cinerea | 14:5 ;; | 12,75 „ 17,6 Aon. hessica ” 16 2 Lat. reevei Ye 16 2 Lat. lutris 22 er 16 . 14,5 Lut. lutra 38,7, B.5.% 15 Der Potamotherium valletoni, die wir als Ausgangsglied anzu- sehen haben, am nächsten steht die Potamotherium lorteti, speziell in ihrer Unterart odpoliensis, die sich — außer durch das Ver- hältnis von Praemolaren zur Reißzahnlänge, siehe Tabelle — durch die Eigentümlichkeit unterscheidet, daß die Höcker des MI niedrig sind, und daß das Protoconid nach hinten nicht steil konkav, sondern schräg, geradlinig, bei der Hauptart sogar konkav abfällt. Diese scheinbar so geringfügigen Umänderungen haben doch schon eine hohe Bedeutung. Die Verkürzung der Prämolaren- reihe ist, wie oben erwähnt, das Ablegen eines der valletoni noch anhaftenden ererbten, aber wenig vorteilhaften Charakters. Die Veränderung des Mı beweist aber, daß Pot. lorteti schon zur Krusternahrung übergegangen war. Der steile Abfall des Proto- Archiv für Naturgeschichte 1919. A. 13 9. Heft 194 Hermann Pohle: conids bei den übrigen Luirinen hat seinen bestimmten Zweck. Da dieser Höcker eine dreiseitige Pyramide. darstellt, so besitzt er zwei Schneiden, eine rostrocaudal gestellte, die sich in die Schneide des Paraconids und des Talonids fortsetzt, und eine quergestellte, die vom Metaconid verlängert wird. Das Protoconid greift im Oberkiefer dergestalt zwischen P4 und MI, daß die Außenschneide innen am Trigon des P4 und des MI, seine Quer- schneide am Protocon des MI entlangstreifen. Es “entstehen dem- nach zwei quer zueinander gestellte Brechscheren, die zusammen die Form eines T haben und viel besser zur Zerkleinerung des Fisches sich eignen als etwa die eine Schneide, die das Katzen- gebiß aufweist. Wenn wir nun bei lorieti den schrägen Abfall des Protoconids finden, so beweist das ohne weiteres, daß das Tier die komplizierte Brechscherenvorrichtung aufgegeben hatte, wahr- scheinlich also zu einer andern Nahrung als seine Vorfahren über- gegangen war, bei der es diese Vorrichtung nicht brauchte Dies ist die Krebsnahrung. Bei ihr mußten auch die Spitzen niedriger werden, da sie sonst Gefahr liefen, beim Durchbeißen der harten Panzer abzubrechen. Allerdings besitzt der Reißzahn auch ein Merkmal, das mich hindert Pot. lorteti in die direkte Ahnenreihe der Gattung Aonyx zu stellen, und das ist die Tatsache, daß der hintere Abfall nicht nur schräg, sondern sogar geradlinig bis konvex ist, während er bei Aonyx wie bei Potam. vallet. konkav ist. Dies zwingt uns zu der Annahme, daß Pot. lorieti einen Seitenzweig des Otternstammes darstellt. Die Subspecies odpoliensis repräsentierte dann die primitivere Form, da bei ihr der Abfall nur geradlinig ist; damit in Einklang steht die geringere Größe dieser Unterart. Wegner scheint anderer Ansicht gewesen zu sein und zwar hauptsächlich, weil die oppoliensis an den Praemolaren keine Nebenhöcker hat Die /orteti hat aber auch in der Type nur am P3 einen Nebenzacken, während Stücke von Reisensburg auch am p4 einen haben. Dies deutet auf eine Variabilität der Neben- zacken, die wir — wie schon Schlosser feststellte — auch bei L. lutra (L.) finden und die wohl bei Nebenzacken immer vorhanden ist. Einen analogen Fall konnte ich bei Eisbären beobachten. Am P4 dieser Tiere finden wir bald einen Protocon, bald keinen, bald einen großen, bald einen kleinen und zwar m. bei Tieren von demselben Fundort. Auch bei Pot. dubia Blainv. finden wir einen verhältnis- mäßig niedrigen Reißzahn mit schräg, aber konkav abfallendem Protoconid und einem Talonid mit sehr hohem Innenrand. Das Verhältnis zwischen Prämolaren- und Reißzahnlängen ist schon bedeutend kleiner als bei Zutra lutra (L.). Auch in die Breite ist der M1 schon gewachsen. — Noch weiter ist die Entwicklung bei Pot bathygnathus gediehen, bei der das Reißzahntalonid noch stärker grubig, das Verhältnis zwischen Reißzahn- und Prämolaren- länge noch größer, der Zahn noch breiter und der Umriß sehr stark abgerundet ist. Die Unterfamilie der Lutrinae 195 Fiieran schließt sich fast direkt der Unterkiefer der lebenden Aonyx capensis Schinz an. Der p1 ist fortgefallen, da sein Platz vom Mı gebraucht wurde. Das Verhältnis zwischen Prämolaren: und Reißzahnlänge ist noch kleiner, die Zacken sind sehr niedrig, der Talon hat sehr hohen Innenrand, das Protoconid fällt auch hier nach hinten schräg, aber konkav ab. Die Breite des Zahnes ist noch bedeutender als bei bathygnathus. Betrachten wir nun die Oberkiefer, soweit solche bekannt sind. Zunächst finden wir bei der Pot. lorteti subspec. oppoliensis Wegner ein Bild, das unsere Ansicht, die lorieti repräsentiere einen Seiten- zweig, voll bestätigt Dem #4 scheint das Parastyl zu fehlen. Ter Talon ist zwar noch klein, sein caudaler Rand ist aber nach hinten ausgezogen, so daß er erst im hinteren Drittel in das Basal- cingulum des Metacons übergeht. Besonders eigentümlich ist aber die starke hakenförmig gekrümmte Spitze, die der Randwulst innen trägt Der Mi zeigt einen breiteren Talon sowie recht niedrige Höcker. Protocon und Hypocon sind als niedrige, fast halbkreisförmige Cinguli entwickelt. Zwischen Hypocon und Meta- con ein kleiner konischer Höcker. Trigon außen von einem starken geperlten Cingulum umgeben. Ein gleiches Cingulum umfaßt den mittleren Teil des Hypoconus. Dieses letzte Cingulum finden wir in der ganzen Unterfamilie nicht wieder, ebensowenig die Spitze des Randwulstes des P4. Bei Pot. dubia ist der Reißzahn sehr ähnlich dem von lortet:, nur ist das Parastyl vorhanden und die Spitze auf dem Talon fehlt. Der Zahn ist hier aber größer als dort. Der Molar dieser Art ist leider unbekannt. Bei Aonyx bravardı finden wir dasselbe Bild, doch ist der hier auch erhaltene Molar weniger breit als der von oppoliensis, dafür aber länger und stärker abgerundet. Das Cin- gulum am Hypocon des MI fehlt aber hier. Noch länger und größer ist der MI bei Aonyx ( capensis, der sehr niedrige und breite tiöcker und Cingula trägt und einen vollkommen abgerundeten Umriß hat. Der P4 dieser Art ist ebenfalls länger und breiter, sein Talon nimmt fast die ganze Innenseite des Zahnes ein und ist fast halbkreisförmig. Ganz eigentümlich sind die Verhältnisse, die wir bei Aonyx congica und microdon finden. Die Zähne sind zwar im Prinzip gebaut wie bei Aonyx capensis, unterscheiden sich aber von jenen durch ihre absolute Kleinheit. Sie sind knapp halb so groß wie jene und erscheinen im Vergleich zu ihnen nur als Rudimente. Dies mögen sie auch wirklich sein, denn wir finden bei ausge- wachsenen Tieren meist eine so starke Abkauung sogar der Vorder- zähne, wie sonst in der ganzen Gruppe nie wieder. Welchen Zweck diese Verkleinerung verfolgt, ist nicht zu erkennen. Ob die Tiere zu einer ganz anderen Nahrung übergegangen sind, wie ich bald annehmen möchte, ist unbekannt. Das Gebiß der Amblonyx ist dem von Aonyx ziemlich ähn- lich, doch finden sich verschiedene Merkmale, aus denen sich er- 13* 9. Heft 196 Hermann Pohle: gibt, daß die Abtrennung dieser Gattung schon vor ziemlich langer Zeit vor sich gegangen sein muß. Die Übereinstimmung mit Aonyx liegt vor allem in der Form des Talons des P4, in der abgerundeten Form des Mi und in dem Vorhandensein eines hohen Innenrandes am Talonid des mı. Ein scharfer Unterschied liegt aber darin, daß der Hinterrand des Protoconids des MI senkrecht ist und daß die Höcker der Zähne im Oberkiefer ziemlich hoch sind, es also wieder zur Ausbildung der T-förmigen Brechschere vorhanden ist. Die Reduktion der Prämolaren ist ziemlich weit vorgeschritten, es fehlt außer M2 und Pi auch noch der Pl, der allerdings in der Jugend noch auftritt. Es bleiben noch die beiden Gattungen Latax und Enhydriodon, die beide eine ziemlich isolierte Stellung einnehmen, so daß in bezug auf den letzteren Heude [1899] sagte: ‚Il n’a point de Fig. 18. Mı von Aonyx hessica (Lyd.) A. Seitenansicht von innen. a. Aufsicht. Mi von Latax reevei (Newton) B. Seitenansicht von innen. b. Aufsicht. Mı von Latax lutris (L.) C. Seitenansicht von innen. e. Aufsicht. ®/, nat. Größe. A. a. nach Lydekker [1890]. B. b. nach Newton [1890]. pareil et il n’a pas d’ancetres‘‘. Diese Behauptung ist nun zwar übertrieben (Heude übertreibt auch an anderer Stelle, wenn er sagt: „l’Enhydris differe autant de la Loutre que celle-ci differe de l’Ours‘‘, eine Behauptung, die man nur als eine vollkommene Mißachtung aller Ergebnisse der vergleichenden Anatomie er- klären kann), aber in ihr liegt jene Wahrheit, daß Latax eine sehr aberrante Form ist. Trotzdem haben wir aber vermittelnde Glieder zwischen ihr und den übrigen Lutrinen und diese Glieder sind Aonyx hessica Lyd. und Latax reevei Newton: Leider ist von diesen Formen immer nur ein Zahn erhalten, der M1; diese Zähne sind aber sichere Zwischenstufen zwischen dem Mı von Latax lutris und dem von Pot. dubia. Bei letzterer Art haben wir einen schon ziemlich großen und breiten Mı, der die drei Trigonidhöcker so angeordnet zeigte, daß das Paraconid mehr vor dem Metaconid als vor dem Protoconid stand, also die An- ordnung, die wir bei fast allen Lutrinen finden. Das Metaconid Die Unterfamilie der Lutrinae 197 ist weit niedriger als das Protoconid. Das Talonid war schon grubig, doch war der Innenrand noch nicht so hoch wie der Außen- rand. Bei Lutra hessica finden wir nur einige kleine Umänderungen. Zunächst ist das Metaconid höher geworden und das Paraconid steht genau in der Kerbe zwischen den beiden anderen Trigonid- höckern. Das Talonid ist nur dadurch verändert, daß der Innen- rand etwas höher, der Außenrand etwas niedriger ist, so daß beide fast gleich hoch sind. Außerdem ist der Zahn etwas, aber sehr wenig, verbreitert. Der ganze Umriß ist beinahe bilateral sym- metrisch. Bei Latax rveevei finden wir eine stärkere Umformung. Der Umriß ist hier vollkommen bilateral symmetrisch. Die Stel- lung der Trigonhöcker ist dieselbe geblieben, alle drei sind aber niedriger geworden, das Metaconid übertrifft das Protoconid schon etwas an Größe. Im Talonid hat sich der Außenrand stark ver- breitert und ist zu einem besonderen Höckerchen geworden. Der Innenrand zieht als breiter Wulst an seiner Innenseite und am inneren Drittel der Hinterseite entlang. —- Noch weiter gehen die Umwandlungen bei Latax lutrıs. Die Außenränder verlaufen noch annähernd parallel und die bilaterale Symmetrie ist annähernd gewahrt. Im Trigon ist das Metaconid jetzt ausgesprochen der größte Höcker, das Protoconid ist entschieden kleiner und viel niedriger, während das Paraconid nur als Rudiment anzusehen ist. Es liegt in der Kerbe zwischen Meta- und Protoconid, aber etwas mehr zum Protoconid hin. Das Talonid zeigt das allerdings sehr flache Hypoconid, das innen und auf den inneren zwei Dritteln der Hinterseite von dem breiten Wulst des ehemaligen Innen- randes umgeben ist. Die eigentümliche Umbildung des Metaconids hat ihren Grund in der Verbreiterung der Oberkieferzähne Da der P4 und der M1 so stark verbreitert sind, daß sie an der Stelle, wo das Proto- conid zwischen sie greifen soll, fest aneinander liegen, so mußte das Protoconid kleiner werden, da sonst ein Schließen des Maules nicht möglich gewesen wäre. An der Stelle aber, wo das Meta- conid gegen den Oberkiefer beißt, klaffen dessen Zähne gerade auseinander und lassen einen dreieckigen Spalt entstehen, in den das Metaconid eingreifen kann. Es hatte also die Möglichkeit sich auszudehnen und wurde deshalb größer. Die Abflachung der Oberkieferzähne hatte ihren Grund in der Nahrung der Latax, die in der Hauptsache aus Krebsen und Weichtieren besteht. Zwar ist auch das Gebiß der andern Zu- trınen an sich fähig, harte Schalen zu zerbeißen, es läuft aber da- bei Gefahr, selbst durch Abbrechen der Spitzen zertrümmert zu werden, besonders wenn es sich um feste Schalen handelt, da hier die Spitzen nur Löcher von ihrer eigenen Größe beißen würden, dann aber in diesen Löchern eingeklemmt blieben. Deshalb mußten die einzelnen Höcker niedriger, breiter und plötzlicher zugespitzt werden. So haben wir denn die flachen MI, gegen die die eben- falls flachen Talonide des Mı und des M2 beißen. Ebenso wurden 9. Heft 198 Hermann Pohle: auch die andern Zähne verbreitert und abgeflacht. Nur an den Stellen, wo Teile eines Zahnes zwischen zwei andere faßten, ent- standen etwas größere Höcker, so das Metaconid am MI, die Spitze des P4, die zwischen P3 und P4# greift, das Paraconid und Protoconid des P&, die außen bezw. innen zwischen P4 und Mı beißen, u. a. Wir können daher aus der Tatsache, daß bei Laiax reevei das Metaconid auch höher war als das Protoconid, schließen, daß auch hier schon das Protoconid durch starke Ent- wicklung der Oberkieferzähne in seiner Ausbildung gehindert wurde und daß deshalb seine Masse z. T. auf das Metaconid über- tragen wurde. — Eine weitere Eigentümlichkeit des Laiax-Ge- bisses hängt mit der Verkürzung des Gesichtsschädels zusammen. Es ist dies das Fehlen des P2 und Ti. Durch die Zurücknahme des vorgeschobenen Teiles der Intermaxillaria wurde der für die Oberkieferprämolaren vorhandene Raum zu eng und so verschwand der erste und kleinste der Backenzähne, der P2. Durch dieselbe Veränderung wurde aber der den Oberkieferincisiven zur Ver- fügung stehende Platz größer, da ja der Gaumen von vorn nach hinten breiter wird. Infolgedessen blieben alle erhalten und zwi- schen dem I3 und dem € findet sich noch eine breite Lücke, trotzdem die I und der € mit ihren Vorderrändern in einer Reihe stehen (bei Lufra findet sich auch zwischen I3 und € ein Dia- stemma, aber nur weil die I weit vor dem C stehen). Anders im Unterkiefer. Jeder Lutra- und Aonyx-Unterkiefer hat seine schmalste Stelle hinter den Canini. \urde nun der Kiefer ver- kürzt, so wurde der für die Incisivi und Canini vorhandene Platz schmaler und dies hatte die Folge, daß der kleinste der acht Zähne, der 11, fortfiel. Daß hier nicht auch ein Backenzahn ausfiel, hat wohl seinen Grund in der — wenigstens relativen — Verkürzung der Zähne, besonders des Reißzahnes. Auch bei Enhydriodon finden wir die starke Verbreiterung und Verlängerung des Reißzahnes und der Molaren im Oberkiefer. Ein Anschluß dieser Formen an die ausgestorbenen ist vorläufig nicht möglich, vielleicht nur deshalb, weil von diesen Tieren nur der Oberkiefer, sonst aber meist nur die Unterkiefer bekannt sind. Von den beiden Arten ist campanii die primitivere Zu dem fast die ganze Innenseite einnehmenden Talon des P4 ist hier ein neuer Höcker in der Ecke zwischen Paracon und Talon getreten, der einfach kegelförmig gestaltet ist und sich von dem eigentlichen Talon scharf absetzt. Die Vorderzähne sind vollständig vorhanden, der P! fehlt. Der M scheint sehr -dem von Aonyx zu gleichen, nur größer als jener zu sein. Bei Enhydriodon sivalensis haben wir dieselbe Zahnzahl, doch ist der P 2 so hinfällig geworden, daß er dem erwachsenen Tiere ausfällt. Dasselbe tun die Il und viel- leicht auch die I2. Der Grund zu letzterem ist unklar, da die Zwischenkiefer genügend Platz für alle sechs Schneidezähne bieten. Der P4 zeigt hier gar drei Höcker auf dem Talon. Aus dem schnei- denförmigen Protocon von campanii ist ein Paar eng aneinander Die Unterfamilie der Lutrinae 199 liegender kegelförmiger Höcker geworden, die von dem dritten nicht mehr so scharf getrennt sind; der Talon umfaßt hier vielmehr alle drei, die bogenförmig angeordnet sind. Der erste ist von den beiden andern durch ein tieferes Tal getrennt; der Umriß des Talons ist halbkreisförmig. Der M1 erinnert wenig an Aonyx, er ist vielmehr durch Ausbildung der Höcker dem von Lutra viel ähnlicher ge- worden. Diese Tatsache läßt die Verwandtschaft zwischen cam- panıı und sivalensis zweifelhaft erscheinen, jedenfalls ist auch möglich, daß beide unabhängig voneinander entstanden sind. Es bleiben noch einige Worte über die Milchgebisse zu sagen. \Wie immer, so zeigen sie auch hier einen bedeutend primitiveren Bau als die Dauergebisse. So ist geradezu auffallend, wie die Pd4 mancher Lutrinen dem M1 von Nandinia gleichen. Bei allen Lutrinen sind die Milchzähne relativ viel höher, schmaler und spitziger als die Dauerzähne, sie bewahren also schon dadurch Mitciden-Charaktere. Ebenso ist die Form immer viel einfacher. Und doch kann man nicht leugnen, daß auch die Milchgebisse bestimmte Anpassungserscheinungen besitzen. So sind bei Latax die NMilchbackenzähne auch schon sehr breit, niedriger und stärker abgerundet als bei den anderen For:rven. Diese Tiere könnten mit einem spitzigen Gebiß auch in der Jugend nichts anfangen und so mußte es sich umwandeln, damit das Tier überhaupt seine Nah- rung zerbeißen konnte. Kine entgegengesetzte, aber ebenso be- gründete Erscheinung finden wir bei Aonyx. Bei dieser Gattung sind die Milchzähne relativ oder sogar auch absolut kleiner als bei Lutra. Die Tiere nähren sich auch von Krebsen, und da sie diese Nahrung mit den hochspitzigen Zähnen des gewöhnlichen Milchgebisses nicht bearbeiten konnten, so trat eine Rückbildung dieses ganzen Organes ein, wahrscheinlich verbunden mit frühem Ausfall dieser Zähne So kam es bei cadensis zu den relativ kleinen Zähnen, bei congica aber zu Zähnen, die sogar absolut kleiner sind als die von Luira. Diese letzte Tatsache hat ihren Grund darin, daß bei dieser Form das Gebiß überhaupt rudimentär ist und daß diese Rückbildung natürlich die bei cadensis schon rück- gebildeten Milchzähne ganz besonders stark treffen mußte. 0. Die zeitliche und räumliche Verbreitung der Lutrinae. 1. Potamotherium und Brachypsalis. Die älteste und primitivste uns bekannte Lutrine ist Pota- motherium valletoni Is. Geoffr. Sie stammt aus dem obersten Oligocän und ist uns aus Frankreich und Süddeutschland (Ge- genden von Clermont, Mainz und Ulm) bekannt. Ihre Reste liegen in den Ablagerungen des Meeres, das sich damals <— von der At- lantis ausgehend — quer über Frankreich und Deutschland, über . Südrußland, Persien und Nordindien bis zum Indischen Ozean erstreckte, und zwar befinden sie sich verhältnismäßig nahe seiner 9. Heft 200 Hermann Pohle: nördlichen Küste. Auf dieser Küste müssen die Tiere also gelebt haben. Sie gehörte der Palaearktis an, jenem Kontinent, der ganz Nordeuropa nebst Spitzbergen und Franz Josef-Land umfassend, % B42 or? mummoG ymv2o BRUT 1 BIRD Fig. 19. Stammbaum der Lutrinae. nach Osten durch das opische, nach Westen durch das grönlän- dische und nach Süden durch das Mittelmeer begrenzt wurde, der aber doch durch eine schmale Brücke über England, Island und Grönland mit der Nearktis zusammenhing. Die Ausbreitungs- möglichkeit für die Form war also gering. Nur auf der Straße Die Unterfamilie der Lutrinae 201 über Island konnte sie nach Amerika gelangen, ob sie aber diesen Weg beschritt, ist uns unbekannt, kennen wir doch aus dem Aqui- tanien Amerikas keine Luirine, ebenso wie uns aus dem Unter- miocän keine bekannt geworden ist. Wenn ich trotzdem annehme, daß die Pot. valletoni hinüberwanderte, so hat diese Annahme ihren Grund darin, daß wir in den Harrison beds von Nebraska, also im obersten Untermiocän, die Brachypsalıs simplicidens Petersen finden, die wohl sicher als stark modifizierte Pota- motherium aufzufassen ist, und die von jener Art räumlich getrennt entstand, verschmälerte sich doch schon im Anfange des Miocäns die Verbindung zwischen Grönland und Amerika so sehr, daß ein direkter Austausch von Formen auf diesem Wege kaum noch - möglich war. Allerdings trat zu gleicher Zeit die Palaearktis mit dem Angarakontinent -— der ja immer über Alaska mit der Ne- arktis zusammenhing — in breite Verbindung, trotzdem aber waren die nach Amerika übergewanderten Formen noch immer durch die ganze Breite des Angarakontinents von der Potamotherium getrennt und mußten so ihren eigenen Entwicklungsgang gehen, der zunächst zur Entwicklung der Brach. simplicidens Petersen und dann im Obermiocän zu der von Brach. pachycephalus Cope führte. Beide liegen in limnischen Ablagerungen, haben also an der Stelle gelebt, an der wir sie heute finden. Mit dem Miocän starben diese Formen aus, vielleicht verdrängt durch die inzwischen aufgetretenen neuen Einwanderer, sind doch aus dem Obermiocän Nordamerikas drei neue Potamotherium-Arten (lacota, robustum und Iycopotamica) beschrieben, die Pot. valletoni näher stehen als der Brachypsalis, und die wohl über Alaska nach Amerika gekommen sein dürften, als letzte Ausläufer der den Angarakontinent be- siedelnden Potamotherium. Im Untermiocän muß eine Zweiteilung des Otternstammes eingetreten sein. Der eine Zweig führte zur Ausbildung der Fisch-, der andere zu der der Krebsottern. Diese Teilung muß in Eura- sien stattgefunden haben, finden wir doch in keiner Formation in Amerika Fossilien der Krebsottern. 2. Die Fischottern. Nur ein einziges tertiäres, in die Fischotterreihe gehörendes Fossil, L. dalaeindica Falc., aus den Siwaliks, ist bekannt ge- worden. Diese Art ist aber schon eine echte Lutra, hat also schon einen ziemlich langen Entwicklungsgang hinter sich. Der Pot. valletoni viel näher steht die übrige sumatrana-Gruppe, die ja nur eine sehr beschränkte Verbreitung hat. Es bewohnt L. sumatrana die Halbinsel Malakka und Sumatra, L. brunnea Borneo zwischen dem Kapuas- und dem Schwaner Gebirge, also das Gebiet des Kapuas-Flusses, und lovii das Gebiet zwischen dem Iran- und den anschließenden Gebirgen und der Westküste, sowie Palawan. Über das Vorkommen der Gruppe in Borneo östlich der letzt- genannten Gebirge ist nichts bekannt, es ist aber anzunehmen, 9. Heft 202 Hermann Pohle: daß dort eine besondere Art lebt. Diese starke Aufspaltung finden wir nur bei dieser Gruppe, nicht bei Lutrogale, die mit ihr an den- selben Örtlichkeiten lebt Sie ist ein Zeichen des hohen Alters dieser Tiere und läßt sie viel älter erscheinen als jene Untergattung. Als Zeitpunkt ihrer Entstehung haben wir wohl das oberste Miocän anzusehen, denn wir finden die aus diesen Formen hervorgegangene L. balaeindica schon in den eigentlichen Siwalik-Hügeln, die ja aus dem Unterpliocän stammen dürften. Als Ort der Entstehung der Gruppe möchte ich aber nicht ihr heutiges Wohngebiet, son- dern ein mehr westlich gelegenes Land annehmen, vielleicht die Halbinsel Dekhan, die ja in jener Zeit nur durch einen schmalen Landstreifen in der Indus-Niederung mit dem Kontinent zusam- menhing. Die Gründe dafür, daß ich das Entstehungsgebiet nicht mit dem heutigen \Vohnort identifiziere, sind folgende. Erstens dürfte die afrikanische maculicollis-Gruppe aus der swmatrana- Gruppe hervorgegangen sein, und eine Verbindung zwischen der sundaischen Subregion und Afrika im Pliocän ist zum mindesten unwahrscheinlich, und ein Wanderweg über Nordindien ist des- halb nicht für die maculicollis-Gruppe oder deren nächste Vor- fahren anzunehmen, weil in Nordindien schon eine Vikarıante der sıumatrana-Gruppe — die Lutra dalaeindica — gefunden wurde, die sich also auf dieser Wanderung differenziert haben müßte. Diese Art ist aber der maculicollis-Gruppe weniger verwandt als die übrigen Mitglieder der swwmatrana-Gruppe. Ferner kommt die Gruppe auf Java nicht vor, eine Tatsache, die unerklärlich wäre, wenn sie auf der alten Malakka-Halbinsel entstanden wäre, um- faßte diese doch in jener Zeit außer dem heutigen Malakka auch Sumatra, Borneo, Java etc. Java wurde erst im jüngsten Pliocän (nach anderen Autoren sogar erst im Pleistocän, eine Annahme, die mir aber unwahrscheinlich erscheint) abgetrennt, also in einer Zeit, in der es sicher schon die sumatrana-Gruppe gegeben hat. Es müßte dann auch auf Java ein Glied davon vorkommen, ein Schluß, der aber mit den Befunden in Widerspruch steht. Aller- dings könnte auch die Gruppe auf Java ausgestorben sein. (Siehe auch unter 4. d.). Nehmen wir nun Dekhan als den Entstehungsherd der Gruppe an, so kann die Gruppe erst nach Malakka gelangt sein, als die Gangesbucht verschwunden und Dekhan über Bengalen in breite Verbindung mit Hinterindien getreten war. Dies mag im Mittel- oder Oberpliocän der Fall gewesen sein. Die Überwanderung dürfte aber erst gegen Ende des Pliocäns zu einer Besiedelung der ganzen Halbinsel geführt haben, also erst in einer Zeit, wo Java schon von den übrigen Teilen abgetrennt war. So besiedelte denn die Gruppe nur die damals noch zusammenhängenden Inseln Palawan, Borneo, Sumatra und Malakka und erreichte damit das größte Ver- breitungsgebiet, das sie je besessen haben kann, nämlich ganz oe südlich des Himalaya nebst Sumatra, Borneo und awan. EL En Ball le nn Knie u un Die Unterfamilie der Lutrinae 203 Zugleich mit dem Auftauchen der Gangesniederung entstand auch eine breite Verbindung zwischen Vorderindien und Afrika, das ja bis dahin, seit dem Anfang des Känozoikums, ganz isoliert war. Die Küste dieser Verbindung verlief wahrscheinlich von der Somali-Halbinsel zur Insel Perim und über diese Verbindung fand nun ein reger Austausch von Faunenelementen statt. Über sie wanderten auch Tiere unserer sumatrana-Gruppe, sich dabei in die nahe verwandte maculicollis-Gruppe umbildend. Diese ist der äthiopischen Region eigentümlich, erfüllt aber auch diese nicht einmal ganz. Der südlichste Fundort ist Kaffernland, dann folgen Natal und Waterberg-Distrikt, Transvaal. Im eigentlichen Kap- land und im Orange scheint sie zu fehlen, jedenfalls berichtet Sclater [1900] nichts über sie aus dieser Gegend. Ebenso scheint sie in Deutsch-Südwest-Afrika und in der Kalahari-Wüste — viel- leicht auch im Ngamisee — nicht vorzukommen, besitzt doch das B. Z. M. unter seinem reichen Material aus jener Kolonie kein Stück der Gruppe und aus der Kalahari wird sie auch in den genauen Listen Noacks [1889] nicht genannt. Erst in Angola treffen wir sie wieder. Von hier aus erstreckt sich das Verbreitungs- gebiet durch ganz Zentralafrika bis etwa zum 12. (nördl.) Breiten- grade, wenigstens beweisen die Fundorte in Liberia, Kamerun und Abessinien ein Vorkommen in den dort vorhandenen Flüssen, denen sie wohl bis zur Quelle folgen dürfte Ob die Gruppe auch im Se- ‚negal vorkommt, ist zweifelhaft und nach den Listen Roche- brunes kaum anzunehmen, doch können neue Funde uns jeder- zeit eines andern belehren. In Nordafrika und auf Madagaskar, wahrscheinlich auch auf Zansibar, Pemba und Fernando Po fehlt die Gruppe. Ihr Fehlen in Nordafrika ist eigentlich sonderbar, ist doch dieses Gebiet immer in breiter Verbindung mit Südafrika ge- wesen. Dieser Befund verliert aber seine Merkwürdigkeit, wenn wir daran denken, daß man schon längst — auf Grund der Ver- breitung anderer Tierformen — annimmt, daß auch schon im Pliocän die Sahara samt Arabien und auch wohl einem Teil von Mesopotamien (Kobelt [1897]) durchgehend Wüste war und so der Verbreitung der Ottern ein unüberwindliches Hindernis ent- gegensetzte. Erst im Pleistocän bis Holocän ist diese Grenze durch den Einbruch des roten Meeres und des persischen Goltfes, sowie durch das Entstehen des Niles und des Euphrat und Tigris etwas durchbrochen worden, so daß heute für viele ; ierformen die Möglichkeit besteht, längs der Küsten des roten Meeres oder die Nilniederung hinunter zu wandern. So stellte z. B. Marcus 1919] bei Proagoderus eine Wanderung bis in die Gegend von Mekka fest. Dieser Weg ist aber auch den Ottern versperrt, da sie in Arabien wahrscheinlich schon ausstarben, als seine Küste, die ja fast bis an die Wüste heranreicht, die heutige Form annahm, "und das dürfte vor Einbruch des roten Meeres gewesen sein. Warum die Ottern allerdings nicht den Nil hinunterwandern, ist 9. Heft D 204 . Hermann Pohle: nicht recht einzusehen. Vielleicht bilden die großen Catarakte eine schwer überwindliche Schranke, vielleicht hat aber auch das Niltal nicht die für einen Wanderweg nötige Breite, ist es doch an manchen Stellen kaum 30 km breit. Das Nichtvorkommen der Gruppe auf Madagaskar beweist, daß das Vordringen in Afrika nur recht langsam vorging, war doch Madagaskar noch im mittleren Pliocän nur durch eine schmale, seichte Rinne von Afrika getrennt, die so wenig als Grenze fühl- bar war, daß Nilpferd und Pinselohrschwein sie überschreiten konnten. Was diesen beiden gelang, wäre wohl auch Lufra ge- lungen und wenn es nicht geschah, so legt das uns den Schluß nahe, daß Lutra zu der fraglichen Zeit noch nicht an der Ostküste Afrikas angelangt war, sondern erst dorthin gelangte, als der Meeresarm zu breit zum Überschwimmen geworden war. Dies wird auch noch durch das Fehlen der Form auf Pemba und Zan- sibar bewiesen Genauere Verbreitungsgrenzen der einzelnen Arten der Gruppe sind bisher nicht festzusetzen. Eigentümlich ist die beschränkte Verbreitung der L. tenuis Pohle, die nur den Kagera-Bogen nebst den anhängenden Seen bewohnt, dagegen im Kivu- und Victoriasee fehlt. Schon zu der Zeit, als die Gangesbucht noch existierte, dürften Mitglieder der sumatrana-Gruppe nach Norden über die Landenge, die Dekhan mit dem Kontinent verband, gewandert sein und sich im Süden des Festlandes- zu einer neuen Art, Lutra balaeindica, differenziert haben. Diese finden wir in den Ablagerungen der Siwaliks, am westlichen Ende der Gangesbucht, die ja mindestens aus dem Altpliocän stammen. Auf der weiteren Wanderung, die zunächst wohl nach West-Turkestan führte, entstand dann — also wohl im mittleren Pliocän - die Lutra lutra (L.), zuerst viel- leicht in Gestalt von Formen — Unterarten -——- die von den heute lebenden etwas abweichen (? L. affinıs Gerv.), sich weiter um- bildeten und das ganze Verbreitungsgebiet der Lutra lutra mit ihren zahlreichen Unterarten anfüllten. Dies Gebiet umfaßt die ganze Palaearktis und einen großen Teil der orientalischen Region. Der ganze Norden davon ist der Sitz der Hauptart: fast ganz Europa und fast ganz Nordasien. Allerdings liegt von manchen Gegenden kaum genau untersuchtes Material vor, so vom Balkan (siehe unten) und aus Ostasien. Der Otter aus dem Anadyr ist aber nach Birula [1912] nichts anderes als der unsere, ebenso ist ein in Hankou gekauftes Fell, das vielleicht aus Nordchina stammt, nicht von europäischen Otterfellen zu unterscheiden. Nach Norden geht die Form etwa bis zum 67. Breitengrade, läßt - also die nordasiatischen Tundren frei. Im Süden bilden wahr- scheinlich die hohen asiatischen Gebirge, Kaukasus, Nordabfall der Hochländer von Iran, der Tien-schan, Altai, Khangai-, Ja- blonoi- und Chingan-Gebirge die Grenze. In den Bergländern zwischen Schilka und Argun sind die Ottern ausgerottet. — Den Die Unterfamilie der Lutrinae 205 Anschluß an die Hauptart nimmt die Lutra lutra chinensis, von der Fundorte aus dem Gebiet des Hoangho, des Yang-tse-kiang, außerdem auch noch von der Küste gegenüber Formosa bekannt geworden sind. In der Karte habe ich auch die Mongolei, Ost- turkestan und Tibet in das Verbreitungsgebiet der Unterart ein- gezogen, diese Annahme entbehrt aber vorläufig jeder tatsäch- lichen Grundlage, da wohl Ottern aus den genannten Gebieten bekannt geworden sind, ihre systematische Stellung aber nicht bestimmt wurde. Ob in Hinterindien, in Siam und Annam, über- haupt ein Otter der /utra-Gruppe vorkommt, ist zweifelhaft und unwahrscheinlich, sicher aber ist, daß dies nicht auf der Halb- insel Malakka der Fall ist, denn die sehr genauen Listen des In- dischen Museums (Sclater [1891]) nennen sie nicht mehr von dort. — Japan besitzt eine eigene Unterart, L. l. whiteleyi Gray, die sich sehr eng an L[. lutra (L.) anschließt und anscheinend ganz Japan (außer Sachalin) bewohnt. Ihre Verbreitungsgrenzen sind ja ohne weiteres durch die Umrisse der Inseln gegeben. — Nach Süden schließt sich an L. I. chinensis Gray die L. I. naır F. Cuv. an. Ganz Vorderindien, vom Indus bis zum Brahmaputra ist ihr Gebiet. Ob die Unterart auch, den Oberläufen der Flüsse folgend, in Tibet eindringt, ist unbekannt. Nach Westen bilden sicherlich die Ketten des Suleiman-Gebirges die Grenze, nach Osten wahr- scheinlich die Gebirge Hinterindiens, denn aus Siam ist nie ein Mitglied der lutra-Gruppe bekannt geworden; der am weitesten östlich gelegene Fundort ist hier Tenasserim. Auf Ceylon kommt nair F. Cuv. nicht vor, sie wird hier durch die ihr nahestehende ceylonica vertreten. — Jenseits des Suleiman-Gebirges lebt die L. !. seistanica Birula, die der Autor aus dem Hilmend nennt, die aber auch im Argandab lebt. Sicher erfüllt sie also das ganze abflußlose Hochland Iran, geht aber wahrscheinlich über dieses hinaus nach Westen, stimmen doch die Felle aus Syrien noch fast ganz mit der Diagnose überein. Auch im Euphrat und Tigris leben Fischottern — mir liegt ein ganz junges Stück vor, das keine genaue Bestimmung gestattet, nach der Verbreitung der seista- nica nehme ich aber an, daß auch dieses Stück der genannten Unterart angehört. In der Karte habe ich auch Kleinasien in das Verbreitungsgebiet dieses Otters einbezogen. Der Grund war aber nur die Tatsache, daß Kleinasien sich an sein sicheres Verbreitungs- gebiet anschließt, und daß deshalb nur die Möglichkeiten bestehen, daß hier dieser Otter oder eine neue Subspecies vorkommt. Auch die Balkan-Halbinsel wird vielleicht von dieser Unterart bewohnt, schreibt doch Braß [1911], daß die Ottern von dort denen von Vorderasien sehr ähnlich sehen und nicht L[. lutra (L.) angehören können, sondern einer andern Art. löntsprechend berichtete v. Bötticher in einem Briefe an Prof. Matschie, daß die Ottern von Bulgarien grauer seien als die unsrigen, ein Merkmal, daß auch für seistanica zutrifft. — Die letzte Unterart von L. lutra schließ- lich ist L. 1. angustifrons Lat., deren Fundorte sämtlich an der 9. Heft 206 Hermann Pohle: Küste Nordwestafrikas liegen. Ihre südliche Verbreitungsgrenze dürfte daher der Atlas, vielleicht schon der kleine, sicher aber der große sein. Ob die Unterart nach Osten über Tunis hinaus- geht, ist unbekannt und unwahrscheinlich, ebenso ob in der öst- lichen Hälfte der Nordküste Afrikas überhaupt ein Otter lebt. Anderson [1902] nennt jedenfalls in seinem großen Werke keinen und ein im Nil vorkommender Otter hätte doch wohl sicher die Aufmerksamkeit der Forscher auf sich gezogen. Wie ist nun das Verbreitungsbild entstanden? Wie nahmen oben die Entstehung der ältesten /utra-Form im Mittel-Pliocän in der Gegend nördlich von Vorderindien, vielleicht in West- turkestan an. Von hier wanderte die Form nach Norden und dann nach Osten und Westen, ganz Nordasien und Europa mit einer Art anfüllend. Einzelne Vertreter dieser Art drangen, den daraus hervorkommenden Flüssen folgend, in das Hochland von Iran ein, erfüllten dies und wanderten dann nach Westen weiter. Nach Norden waren sie durch das damals aus Aral-, Kaspisee und schwarzem Meer bestehende, vom Mittelmeer ganz abgeschlossene pontische Meer, nach Süden durch die östlichen Ausläufer der Sahara — Sinai, Arabien, Mesopotamien — scharf abgeschlossen, und diese räumliche Sonderung wurde für sie mit die Ursache einer typischen Differenzierung. So erstreckt sich denn das Gebiet . dieser Unterart, seistanica, vielleicht bis in den Balkan hinein. Hier hörte die Wanderung auf, weil die nördlich davon gelegenen Länder inzwischen von der von Norden her eindringenden Z. lutra besiedelt waren. Mit der Hauptart /. lutra (L.) eng verwandt sind die beiden äußersten Ausläufer der Art, whiteleyi Gray von Japan und angustifrons Lat. von Nord-Afrika Lutra lutra drang ja von Norden her in das Amur-Gebiet ein, erreichte Korea und über diese Halbinsel Japan, das sie ganz besiedelte. Nach Norden war Japan damals schon ganz vom Meer umgeben und von Sachalin getrennt. Die Tatsache, daß die Unterart der Hauptart so außer- ordentlich nahe steht, macht es wahrscheinlich, daß die Differen- zierung erst in allerjüngster Vergangenheit vor sich ging, daß also die Trennung Japans von Korea erst in allerjüngste Zeit fällt, daß bis dahin aber ein Formenaustausch zwischen Festland und Japan und damit die Vernichtung einer auf Japan etwa ent- stehenden aberranten Form möglich war. Wenn Arldt [1907] den Zeitpunkt der Entstehung der Koreastraße ins Oberpliocän setzt, so erscheint mir das aus dem genannten Grunde zu früh. Andere Forscher setzten den Zeitpunkt erst ins Diluvium und diese An- ordnung harmoniert auch besser mit den Befunden bei unserer Form. Die Insel Sachalin gehört nicht mit in das Verbreitungs- gebiet der L. l. whiteleyi, sie war vom Festlande sowohl wie von Japan schon im Oberpliocän abgelöst. Die auf ihr lebenden Lutra lutra (L.) haben also wohl den Tatarischen Sund überschwommen und so die Insel erreicht, eine Annahme, die nicht mehr unwahr- scheinlich erscheint, wenn man bedenkt, daß auch L. canadensis Die Unieriawuilie der Lutrinae 207 Schreb. die Belle Isle-Straße durchquert (nach Bangs). — Auch der Lutra lutra angustifrons steht die L. lutra am nächsten, und wir müssen daher annehmen, daß die eine aus der anderen hervor- ging, und zwar, da diese den am weitesten vorgeschobenen Posten einnimmt, die angustifrons aus der lutra. Wie ist nun die angusti- frons nach Afrika gekommen? Es bestehen zwei Möglichkeiten. Entweder über Italien, Sizilien, Tunis, oder über Spanien, Ma- rokko. Eine Entscheidung zwischen beiden ist nicht zu treffen, da beide im Pliocän bestanden, vielleicht sogar bis gegen Ende dieser Formation und weil nicht bekannt ist, welcher von beiden früher abbrach. Lange vor Ende des Pliocäns ist jedenfalls die Lutra lutra weder nach Spanien noch nach Italien gekommen. Wir haben oben gesehen, wie der L. l. seistanica durch Meere und Wüsten nach Westen, Süden und Norden Verbreitungsgrenzen gesetzt waren. Nach Südosten aber war die Möglichkeit der wei- teren Wanderung gegeben, und so wanderte die Form von Westen her über die Indus-Niederung nach Vorderindien ein, sich hier zu einer neuen Form, L. !. nair F. Cuv. differenzierend. In Vorder- indien lebten damals, Oberpliocän, wahrscheinlich noch Mitglieder der sumatrana-Gruppe, also Tiere, die ganz dieselbe Lebensweise wie die Eindringlinge hatten. Es mußte hier also zu einem Kampf kommen, und da die Eindringlinge die größere Körperkraft hatten, so wurde die sumatrana-Gruppe zurückgedrängt und starb in Vorderindien und Hinterindien nördlich der Landenge von Kra aus, ihren Platz der kräftigeren Form überlassend. Ebenso er- ging es den Resten der dalaeindica, die in Nordindien lebten und auch zurückgedrängt wurden, von denen sich aber nur einige seltene Tiere bis heute erhalten haben in Gestalt der intermedta, die nur auf Sumatra vorzukommen scheint. Von Indien aus ge- langte dann die /ufra-Gruppe nach Ceylon, das ja wohl bis in den Anfang des Diluviums mit Vorderindien zusammenhing. Anderer- seits wanderte sie vielleicht in Tibet ein, besiedelte dies lioch- land und wanderte dann den Flüssen folgend nach China, wo sie sich in die L. !. chinensis Gray umwandelte. Die Lutrogale verdankt ihre Entstehung vielleicht dem Kampf zwischen der sumatrana- und der lutra-Gruppe in Vorderindien. Sie ist der sumatrana am nächsten verwandt, unterscheidet sich aber von ihr — die Zähne deuten dies an — durch andere Nahrung. Die sumatrana-Gruppe wurde ja damals durch die eindringende lutra-Gruppe immer mehr von ihrer eigentlichen Nahrung, Fischen, abgeschnitten, und so blieb ihr nichts weiter übrig, als entweder auszusterben, oder aber sich an eine neue Nahrung zu gewöhnen. Ein Teil von ihnen ergriff wohl die zweite Möglichkeit, nahm eine ‚andere Nahrung an und wandelte sich infolgedessen zu einer neuen Form um, eben zu unserer Lutrogale. Dieser Vorgang muß in Vorderindien im Oberpliocän bis Pleistocän stattgefunden haben, dann aber verbreitete sich die Lutrogale schneller als die lutra- Gruppe, vielleicht weil diese immer noch durch den Kampf mit 9. Heft 208 Hermann Pohle: der sumatrana-Gruppe aufgehalten wurde, während der anders lebenden Lutrogale dieses Hindernis nicht vorlag. Nach Afrika kam sie nicht mehr. So erreichte die Lutrogale Malakka, Sumatra und Borneo, aber nicht mehr Java, das zu der Zeit als die Unter- gattung dort eintraf, schon von Sumatra getrennt gewesen sein muß. Die Lutrogale muß auch später auf Borneo angekommen sein als die sumatrana-Gruppe, erreichte sie doch nicht mehr die zum Verbreitungsgebiet der letzteren gehörende Insel Palawan. Ihr Verbreitungsgebiet ist auch heute noch ein sehr beschränktes: Vorderindien, Hinterindien bis Tonkin einschließlich, Malakka, Sumatra und Borneo. Die Untergattung enthält nur eine Art mit zwei Unterarten, von denen die eine Vorderindien südlich des Himalaya, die zweite den Himalaya-Abfall und die dritte das übrige Gebiet bevölkern. Auch über die Brücke, welche Asien mit Nordamerika (über Alaska) verband, wanderte, wahrscheinlich gegen Ende des Ober- pliocäns, die Lutra lutra nach Nordamerika ein. Die bald darauf einsetzende Eiszeit, die am Verbreitungsbild der übrigen Formen nur wenig änderte, da sie nur die nördlichen nach Süden trieb, nach ihrem Ende aber wieder nordwärts wandern ließ, schob hier aber eine trennende Barriere zwischen die in Asien gebliebenen und die in Nordamerika eingewanderten Tiere, beide nach Süden treibend. Diese räumliche Isolation bewirkte, daß die unter dem Einfluß der ganz neuen Lebensbedingungen im südlichen Nord- amerika entstandenen Differenzierungen, die recht erheblich waren, erhalten blieben; so entstand die platensis-Gruppe, die später nach Aufhören der Eiszeit wieder nach Norden wanderte, jetzt aber den Weg nach Asien durch die Beringstraße verlegt fand. Ihr Verbreitungsgebiet umfaßt ein fast ebenso großes Areal wie das der /utra-Gruppe: ganz Amerika von Alaska bis zu den Feuer- landsinseln. Nur die Tundren des nordöstlichen Nordamerikas bleiben frei. Die Grenze läuft von der Nordküste östlich des Anderson River schräg hinab bis etwa zu der Stelle, wo der 62. Breitengrad die Westküste der Hudsonbai trifft und läuft dann auf der andern Seite der Bai weiter, die nördliche Spitze Labradors wegschneidend. Die Linie liegt also etwas nördlich der Baum- grenze. Außer diesen Tundren sind auch die Antillen von Lutra unbewohnt. Auch hier zeigt sich wieder das scharfe Vikariieren der ein- zelnen Unterarten. Die nördlichste ist die Lutra canadensisSchreb. die den ganzen Komplex einnimmt, der zwischen Nordlinie, Rocky- Mountains, Alleghanies und deren Verlängerung nach Süden und dem Golf von Mexiko liegt. Allerdings wäre es möglich, daß im Gebiet des Mississippi noch eine besondere Unterart vorkäme, denn die Ottern aus dieser Gegend sind nie genau untersucht worden; irgend ein zwingender Grund zu dieser Annahme liegt aber nicht vor. In dem Gebiet zwischen Alleghany-Gebirge und Ostküste lebt eine besondere Unterart, die L. c. lataxina F. Cuv., deren Die Unterfamilie der Lutrinae 209 Verbreitungsgebiet sich nach Norden ungefähr bis zum 41. Breiten- grad, dem Nordende der White Mountains, die hier ziemlich dicht an die Küste herantreten, ausdehnt. In Connecticut scheint diese Form zusammen mit der L. canadensis vorzukommen. Nach Süden erreicht sie den Savannah nicht. Dieser sowie die südlich davon gelegenen Staaten Georgia, Florida und vielleicht auch Alabama, werden vielmehr von einer weiteren Unterart, L. l. vaga Bangs, bewohnt. Auf der andern Seite des Kontinents zwischen den Rocky Mountains und der Küste lebt die L. Il. dacıfıca Rhoads, deren Gebiet von Alaska bis zum Wahsatch-Gebirge reicht. Ob sie auch die nördlich des genannten Gebirges liegende Wüste be- wohnt, ist nicht bekannt und nicht wahrscheinlich. Südlich der Wahsatch, also im Gebiet des Oberlaufes des Colorado lebt noch eine besondere Unterart, L. c. sonora Rhoads, über deren ge- naue Verbreitungsgrenzen bis jetzt kaum etwas Bestimmtes be- kannt ist. Ob sie noch den Unterlauf des Colorado bewohnt, weiß man nicht; in der Karte wurde es aus rein praktischen Gründen angenommen und die Südgrenze des Colorado Plateaus als Süd- grenze der Unterart angesehen. — Außer den genannten Sub- spezies leben noch zwei weitere von sehr beschränkter Verbreitung in Nordamerika, nämlich L. c. periclyzomae Elliot und L. c. degener Bangs, beide Inselformen, deren Wohnorte die Queen Charlotte-Inseln bezw. Neu-Fundland sind. Wenig klar liegen die Verhältnisse in Zentralamerika, wohl wegen des geringen Materials. In Mexiko und zwar sowohl im abflußlosen Gebiet wie in den nach Westen abwässernden Flüssen lebt die L. annectens Major, deren Gebiet sich im Süden bis Guatemala ausdehnt, also wohl auch Yucatan und Teile von Honduras umfaßt. Ob diese Art nach Norden auch den Rio Grande del Norte in ihr Gebiet hineinzieht, ist ungewiß. In Nicaragua, im Gebiet südlich der Cordilleren von Honduras, finden wir dann L. a. latidens Allen, die dann südlich der Cordilleren von Costa Rica von der L. a. repanda Goldman ersetzt wird. Diese Art geht sicher bis zur Sierra del Darien, vielleicht auch in das Tal des Rio Atrato Im Tale des Magdalena, also zwischen den Cor- dilleren von Choco und der Sa. de Sta. Marta lebt die L. a. co- lombiana Allen, die jenseits des genannten Gebirges von der L a. emerita Thos. abgelöst wird, deren Gebiet bis zu den Cor- dilleren von Venezuela reicht. Eine letzte Unterart, L. a. parilina Thos., lebt schließlich im westlichen Küstengebiet von Ecuador. Noch weiter südlich, an der Küste von Peru und auch über das Gebirge hinüber bis ins Innere von Peru greifend, lebt die der annectens noch ziemlich nahestehende L. enudris incarum Thos, auf die jenseits der Cordilleren, fast im ganzen großen Gebiet des Amazonas, die L. enudris mitis Thos. folgt Sie reicht nach Nor- den bis in das Bergland von Guayana. Nördlich von diesem, im Orinocogebiet, lebt die L. enudris F. Cuv., deren Nordgrenze die Cordilleren von Venezuela sein dürften. Auf Trinidad finden wir Archiv für Naturgeschichte 1919. A. 9, 14 9. Heft 210 Hermann Pohle: schließlich noch die wenig von enudris abweichende ZL. e. insularis F. Cuv. — Nach Süden greift L. e. mitis sogar noch über das Gebiet des Amazonas hinaus, bevölkert noch den San Franzisko und kommt auch noch an der Küste von Rio de Janeiro vor. Im Hinterland dieser Küste, das ja schon zum Gebiet des Parana gehört, wird sie aber von der L. Platensis Waterh. ersetzt, die ihrerseits wieder das ganze System des letztgenannten Flusses, von den Cordilleren bis zur Ostküste, besiedelt, ja sogar noch in den Oberläufen der südlichen Nebenflüsse des Amazonas vor- kommt. Ob sie nach Süden über den La Plata hinausgeht, viel- leicht bis in den Colorado und Rio Negro, ist unbekannt. Die ganze Spitze des Kontinents, hier auch über die Anden hinüber- gehend, bewohnt die eigentümliche, wohl auf andere als Fisch- nahrung angewiesene L. Provocax Thos., von der ein eigentüm- licher Abkömmling, die Seekatze, L. felina Mol., im Meere an der Westküste von Statenland bis etwa Callao lebt. Diese Form die man geradezu als ins Meer gedrängt ansehen kann, und die sich vollkommen dem Meeresleben angepaßt hat, vikariiert also auch in sehr eigentümlicher Weise für die auf dem Lande lebende provocax Thos. Wohl an keiner anderen Stelle erkennt man so gut die durch die Gebirge oder Hochflächen gegebenen Grenzen der Artver-. breitung. Besonders schön zeigt sich dies in Mittel- und im nörd- lichen Südamerika, wo immer der Raum zwischen zwei Gebirgen von einer besonderen Unterart eingenommen wird. Die Erklärung dieses Verbreitungsbildes ist ziemlich einfach. Die im zentralen Nordamerika entstandene ZL. canadensis schickte Ausläufer in die Gebiete zwischen den Gebirgen und auf die Inseln, und da diese Tiere hier ziemlich abgeschlossen waren, so konnten sich die auf- tretenden Varianten halten und es entstanden die verschiedenen Subspecies, vielleicht erst im Pleistocän, vielleicht aber auch schon ım obersten Pliocän. So entstand auch die ZL. annectens Major, deren Mitglieder wieder wanderten, die Täler zwischen den ein- zelnen Gebirgen anfüllten, und sich dort zu neuen Unterarten umwandelten. In Südamerika wanderten die Tiere zunächst wohl in dem flachen Land an der Westküste, auf das sie ja von Mittel- amerika aus zuerst gelangten, hinab, überschritten dann wohl an drei Stellen das Gebirge, einmal oben in Columbia, dann im Ge- biet der Quellflüsse des Amazonas, die sie besiedelten und in denen sie zur incarum wurden, die dann später wohl auch wieder zur Küste zurückwanderte, und schließlich noch weiter südlich, wo sie die Nebenflüsse des Parana erreichten, in denen sie sich zur platensis differenzierten, die dann den ganzen Parana besiedelte. Diese Form ging dann auch nach Süden weiter und gewöhnte sich ın Patagonien unter dem Druck der schlechten Lebensbedingungen in der Geröllregion auch an andere Nahrung und wurde dadurch zur Provocax, die ganz Patagonien bevölkerte und an der West- küste durch Übergang zum Meeresleben sich in die felina umwan- Die Unterfamilie der Lutrinae 211 delte, die dann an der Küste hinaufwanderte. — Die schon oben erwähnte incarum besiedelte, den Quellflüssen des Amazonas folgend, dessen ganzes Gebiet, wurde aber dabei zur mitis, die nach Überschreiten des Berglandes von Guayana zur enudris wurde, von der die insularıs eine Inselvariante darstellt. Von hier aus rückwandernd und zu gleicher Zeit auch ihre Lebensweise ändernd, entstand die Pteronura, wahrscheinlich erst im Pleistocän, die dann weiter nach Süden vorrückte und heute das ganze Gebiet des Orinoko, Amazonas und Parana bewohnt. Im Westen und Norden wurden die Cordilleren nicht überschritten, im Süden bildete die Chanarsteppe, vielleicht auch schon die Pampas ein anscheinend unüberwindliches Hindernis. Die Gattung enthält nur eine Art und zwei Unterarten, welche drei sich auf die drei großen Flußsysteme verteilen, deren Berechtigung aber vorläufig noch anzuzweifeln ist. 3. Die Krebsottern. Die Trennung der. Krebsottern von den Fischottern muß, da wir im Obermiocän schon fertige Krebsottern finden, im Untermiocän stattgefunden haben und zwar auf dem nach Ver- schwinden des Obischen Meerbusens entstandenen eurasischen Kontinent. Es entstand hier infolge Anpassung an die Krebs- nahrung zunächst aus der Potamotherium valletoni eine Form, die wohl der lorteti an Größe gleichkam, diese aber in der Ausbildung des Mı nicht erreichte, sondern vielmehr ungefähr die durch den Mı von dubia angegebene Stellung annalm. Sie mag der Am- blonyx ähnlich gesehen haben, und erfüllte wohl den ganzen eura- sischen Kontinent mit Ausnahme der Halbinsel Dekhan. Von Norden her drang sie also auch in die kleine miocäne Halbinsel Hinterindien ein und besiedelte diese. Als dann im Unter( ?)-Pliocän die große Halbinsel Malakka auftauchte, wanderten die Tiere auch auf diese über und erfüllten sie ganz, sich dabei zur Amblonyx wandelnd. (Die andere, ebenfalls noch mögliche Annahme, daß Amblonyx von Dekhan aus gekommen sei, ist deshalb unwahr- scheinlich, weil dann kaum einzusehen wäre, warum die kleinere Amblonyx noch Java und Palawan erreichte, während die größere, beweglichere sumatrana-Gruppe nur bis Sumatra, Borneo, Pa- lawan gelangte und warum Amblonyx nicht nach Afrika kam). — Als dann später Java abbrach, blieb die Amblonyx auf dieser Insel als einzige Lutrine erhalten. Noch vor diesem Abbruch dürfte Bengalen aufgetaucht und dadurch Hinterindien in Verbindung mit Vorderindien getreten sein. Diese Verbindung benutzte dann Amblonyx, um nach Vorderindien zu gelangen; der Weg nach Afrika war aber schon versperrt, als sie am Indus ankam. Das heutige Verbreitungsgebiet der Gattung umfaßt Indien östlich des Suleiman-Gebirges und südlich des Himalaya, ferner Hinter- indien und Südchina (wohl bis zur Wasserscheide zwischen Hsi- kıang und Yang-tse-kiang), außerdem Malakka, Rio Linga- 14* 9. Heft 212 Hermann Pohle: Archipel, Sumatra, Java, Borneo, Palawan. Zwei Arten und drei Unterarten, deren Gebiete aber noch nicht scharf zu begrenzen sind. Erwähnt sei nur, daß auf Java eine besondere Unterart lebt. Ob die Amblonyx auch in Tibet eingedrungen ist, wie in der Karte angegeben, ist unbekannt. Es geschah die Angabe aus der Überlegung heraus, daß das Tier wohl den Flüssen bis zum Oberlauf folgen dürfte. Aus den untermiocänen Vorläufern der Amblonyx, die viel- leicht auf der Wanderung der Pot. valletoni nach Asien entstanden sein dürften, haben sich auch Pot. .lorteii Filhol und Pot. dubia Blainv. bei der Rückwanderung nach Europa gebildet. Lorteti paßt ja an Größe sehr gut zu Amblonyx, geht aber in der Aus- bildung des Reißzahnes weit über diese hinaus, so daß man sie für einen ausgestorbenen Seitenzweig des Krebsotterstammes an-' sehen muß. Beide Arten sind die ältesten gefundenen Krebs- ottern und liegen z. T. an gleichen Lagerstätten, lorieti in Süd- frankreich (Gers), bei Ulm, Oppeln und in Steiermark, die dubia in den Gegenden von Clermont, Gers, Ulm und in Steiermark, außerdem in einer etwas abweichenden Form (A. bravardi?) im Oberpliocän des Red Crag bei Woodbridge in England. Die mio- cänen Stücke liegen wieder in marinen Ablagerungen des Meer- busens, der sich damals, von dem Eurasien und Afrika trennen- den Mittelmeer ausgehend, über Südfrankreich (Rhonebecken), Schweizer Fochebene, Oberschwaben, Oberbayern, das Donautal hinunter bis nach Ungarn erstreckte, hier ein großes, Ungarn, Steiermark, Krain, Kroatien, und Bosnien umfassendes Becken bildend, während ein anderer Arm sich im Norden der Karpathen herum bis zum schwarzen Meer, dem Kaspisee und dem Aralsee erstreckte (Kayser [1905]; Arldt [1907]). Die Fundorte in Frank- reich und Deutschland liegen am Nordufer dieses Meeres, die Tiere müssen also auf diesem Ufer gelebt haben, also auf dem eurasischen Kontinent, der ja aus dem heutigen Europa nördlich des genannten Meeresarmes und aus Asıen nördlich des Himalaya bestehend — auch in dieser Zeit noch — im Westen durch eine sehr schmale Brücke über England, Island und Grönland, im Osten über Nordasien und Alaska mit der Nearktis zusammenhing. Im Süden bildete dieser Kontinent eine große Halbinsel, die von Turan ausgehend über Armenien, Kleinasien, Griechenland und von hier aus in einem schmalen Streifen an der Küste der heutigen Adria entlang bis Kroatien verlief. Auch auf dieser Halbinsel müssen Pot. dubia und Pot. lorteti gelebt haben, vielleicht in einer etwas abgeänderten Rasse, denn wir finden solche Stücke in der Braunkohle Steiermarks. Die Lutra dubia Blainv. wanderte dann auch von der ge- nannten Halbinsel aus über den isthmus auf die Halbinsel Dekhan und differenzierte sich hier zu einer neuen Art, Pot. bathygnathus (Lyd.), deren Reste wir im Unterpliocän der Siwaliks finden. Als dann die breite Verbindung zwischen Vorderindien und Afrika Die Unterfamilie der Lutrinae 213 entstand (Pliocän), ging die Art mit der sumatrana-Gruppe zu- sammen zum letztgenannten Erdteil über und entwickelte sich hier zu Aonyx, dabei fast ganz Afrika südlich des 12.° nördlicher Breite besiedelnd. Für sie gilt alles das, was allgemein schon bei der maculicollis-Gruppe gesagt wurde. Ihr Gebiet ist etwas größer als das dieser Gruppe, erreicht sie doch im Norden auch den Se- negal und im Süden auch das Kapland. Es scheint daher von dem Afrika südlich der Sahara nur die Kalahari und Deutsch- Südwest-Afrika von ihr unbewohnt zu sein. Auch im Ngamisee kommt sie noch vor. Die Verteilung der Unterarten der Gattung liegt noch nicht absolut fest, doch ist sicher, daB A. capensis Schinz nur das eigentliche Kapgebiet, vielleicht noch die Karoo- region bewohnt. Das Grasland zwischen Oranje und Vaal sowie die Gebiete des Kunene, Sambezi und Rovuma beherbergen die A. cap. angolae, die in Ostafrika nördlich des Rovuma von A. cap. hindei abgelöst wird. Die Grenzen zwischen beiden sind nicht fest zu ziehen, vielleicht überhaupt verwischt, kommt doch hinder auch im Oberlauf des Zambesi vor. In Abessinien (Tsanasee) finden wir meneleki;, ım zentralafrikanischen Urwald und etwas darüber hinaus, von Kamerun bis zum Victoria-See, lebt microdon und in dem UÜbergangsgebiet vom Kongourwald zu den südlicheren lich- teren Waldungen am Unterlauf des Kongo A. congica. Die auf dem eurasischen Kontinent zurückgebliebenen Pot. dubia lebten hier, sich etwas umwandelnd (zu A. bravardi Pom.), bis ins Oberpliocän hinein, wie der (im Red Crag gefundene Ober- kiefer und der) Oberkiefer von Perrier beweisen. Dann aber starben sie aus, ohne europäische Nachfolger zu hinterlassen. Von der Pot. dubia hatte sich aber noch ein anderer Zweig ab- gespalten, der seinen eigenen Entwicklungsgang ging, der schließ- lich zur Ausbildung der Laiax führte. Diese Stücke lebten zu- nächst (Unterpliocän) in Deutschland, wo sie zur Aonyx hessica wurden, deren Reste wir im Unterpliocän von Eppelsheim finden. Dann wanderte die Form an der Küste der von Frankreich aus über England und Island nach Grönland führenden Brücke ent- lang, an der sie zur Latax reevei (Newton) wurde, deren Reste aus dem Norwich Crag (Ober( ?)-Pliocän) von England beschrieben wurden. Diese Form wandelte sich in die Laiax lutris (L.) um, dabei zu deren heutigem Verbreitungsgebiet wandernd. Dieses Gebiet umfaßt die Küste Nordamerikas von Kalifornien bis zur Halbinsel Alaska, ferner die Alöuten, Kommodorski-Inseln, Kamt- schatka, Kurilen und Nordspitze von Yesso. Früher kamen sie auch im südlichen Yesso und an der nördlichen Küste von Hondo, ferner auf Sachalin, vielleicht auch an der ostsibirischen Küste vor, doch sind sie heute dort ausgerottet. — Schwierig erscheint nur die Erklärung der Wanderung eines Küstentieres von Grönland nach der Westküste von Amerika. Diese Wanderung muß im Pleistocän erfolgt sein. Im Pleistocän war aber Nordamerika und Grönland ebenso wie Nordeuropa von einer zusammenhängenden 9, Heft 214 Hermann Pohle: Fisschicht bedeckt, die auch über die Flachsee der Davisstraße hinwegging. An diesem Eisrande entlang dürften die Laiax nach Amerika gelangt sein um dann dort, den Urströmen folgend, Amerika zu durchqueren. Die Gattung zerfällt heute in zwei Rassen, von denen eine die Küste des südlichen Nordamerikas, die andere das übrige Gebiet bewohnt. Bisher garnicht erwähnt wurde die eigentümliche Enhydriodon mit ihren beiden Arten campanii und sivalensis, von denen die erste aus dem untersten Pliocän des Monte Bamboli, Toscana, die andere aus den wohl ebenfalls unterpliocänen Schichten der Siwaliks stammt. Vielleicht (?) leiten sich auch diese Meeres- bewohner von dubia her. Dann dürfte campanii im Mittelmeer durch Anpassung an neue Nahrung entstanden sein, noch im Obermiocän (die Schichten des Monte Bamboli sind ja ungefähr an der Grenze von Obermiocän zum Unterpliocän entstanden) und diese Art dürfte dann durch das Syrisch-persische Meer des Obermiocäns auch nach Indien gelangt sein, wo sie nach der Trockenlegung des genannten Meeres von den im Mittelmeer zurückgebliebenen abgeschnitten wurden. Für sie wurde die räumliche Abgrenzung — im Sinne Wagners [1889] — verbunden mit den andern Lebensbedingungen zur Ursache typischer Ver- schiedenheit, und so entstand aus ihnen die Enhydriodon sivalensis Falc. 4. Zusammenfassungen. a) Ich könnte diese Zusammenfassung mit denselben Worten beginnen, mit denen Marcus [1919] seine Allgemeine Verbreitung der Proagoderus einleitet: ‚Bei einer Betrachtung der Allgemein- verbreitung der Lutrinen fällt einmal das Vikariieren, daneben ‘ aber auch die weite Verbreitung mancher Arten auf‘. Wenn wir bedenken, daß L. lutra im ganzen nördlichen Eurasien, daß /. canadensis im ganzen nördlichen und centralen Nordamerika, daß L. e. mitis in ganz Zentral-Südamerika vorkommen, so erscheint es gewiß sonderbar, daß andere Unterarten wie latidens, rebanda, colombiana und emerita nur einen fast winzig zu nennenden Flecken als ihr Verbreitungsgebiet zeigen. Etwas Ähnliches finden wir auch (Säugetiere sind zu wenig genau untersucht, um sichere Beispiele zu geben) bei Käfern und anderen Insekten wieder. Hier sei nur erinnert an den Distelfalter mit seiner riesigen Aus- -breitung bis Südasien, ferner an Copris orion, der vom Segegal bis zum Kap verbreitet ist, und an Proagoderus loricatus, der in Ostafrika von Abessinien bis Natal gefunden wird (Marcus [1919]), und andererseits an die vielen Varietäten, die manchmal nur ein Alpental bevölkern. Diese eigentümlichen Befunde verlieren aber an Merkwürdigkeit, wenn man die näheren Verbreitungsumstände in Betracht zieht. Da findet man, daß Unterarten und Arten mit eng beschränkter Verbreitung immer eingeschlossen sind von Ge- staltungen der Erdoberfläche, die wir als Grenzen der Tierverbrei- tung anzusehen gewöhnt sind, während sich im Gebiet weitver- Die Unterfamilie der Lutrinae rin breiteter Arten der Fischottern solche nicht finden. Dergleichen Grenzen sind vor allem Meeresarme, Wüsten, Gebirge; ferner war es die Eisdecke der Eiszeit und weiter können es vielleicht auch die Grenzen großer Vegetationsformationen und große weitaus- gedehnte Stromschnellen sein, doch ist diese letztere Grenze zum mindesten als zweifelhaft anzusehen. Flüsse sind für Ottern nie Grenzen, wenn auch die Verhältnisse am La Plata beinahe darauf hindeuten. Doch dürfte auch hier die Grenze nicht der La Plata, sondern (Lutra #latensis) die südlich davon gelegene Scheide zwischen Pampasregion und Chaflarsteppe, oder vielleicht (Pie- ronura) die etwas nördlich davon verlaufende Grenze zwischen Pampas- und Araukarienregion (Meyer [1916]) sein. Ähnlich werden wohl in Afrika die Grenzen der großen Vegetationsgebiete auch die der Lutrinenverbreitung darstellen. So ist auf das Gebiet der Kapvegetation die A. capensis, auf den zentralafrikanischen Regenwald A. microdon beschränkt. Hindei gehört wohl der ost- afrikanischen Steppe an, während angolae vielleicht die lichten Waldungen bevorzugt. Die gewöhnlichsten Grenzen sind die Gebirge. Hierfür ist die Verbreitung der Unterarten in Zentral- und im nördlichen Südamerika ein wahres Musterbeispiel. Hier sind wirklich in jedem Gebiet zwischen zwei Gebirgen besondere Formen. Na- türlich stellen die Gebirge keine absoluten Grenzen dar, vielmehr werden sie auch gelegentlich überschritten oder umgangen, meist aber von so wenigen Stücken und so selten, daß wenn dadurch Neuland beschritten wird, die übergehenden Tiere Gelegenheit haben, sich zu einer neuen Form zuü differenzieren, oder daß, wenn das Gebiet schon von einer gleichwertigen Art besiedelt ist, die Stücke in der vorher dagewesenen Unterart aufgehen oder von ihr unterdrückt werden. Ersteres trifft wohl für die Entstehung der meisten vikariierenden Formen zu. Durch solche ausnahms- weise Überschreitung der Gebirge ist auch das Vorkommen einer L. canadensis in Vernon, also im Gebiet der L. c. dacifica zu er- klären. — Absolute Grenzen bilden eigentlich nur Meeresarme von größerer Breite. Schmalere Meeresarme werden — wenn auch nicht gerade regelmäßig, so doch gelegentlich — überschritten und diesen Fällen von Überwanderung verdanken viele Insel- formen (insularis, degener, periclyzomae u. a.) ihre Entstehung. Ebenso scheinen Wüsten absolute Grenzen zu sein; von ihnen ist besonders die Sahara zu nennen. Diese, wohl schon im mittleren Tertiär bestehend, ist früher, vor Einbruch des roten Meeres und des persischen Golfes, sicher einheitlich von Westafrika bis Meso- potamien durchgegangen, denn sonst wäre unerklärlich, weshalb sowohl die maculicollis-Gruppe wie auch die Aonyx nicht von Südafrika nach Nordafrika gelangten, kamen doch beide Formen schon im Pliocän nach Afrika. Ebenso seltsam wäre es, das seista- nica nicht über Palästina hinaus nach Süden wanderte, da auch sie wohl schon seit dem mittleren Pliocän in Palästina lebt. Zu 9, Heft 216 Hermann Pohle: ganz ähnlichen Resultaten kommt ja auch Kobelt auf Grund der Molluskenverbreitung und er zieht deshalb den Schluß, daß Arabien und Mesopotamien als integrierende Betandteile der Sahara anzusehen seien. Diese Folgerung schießt aber wohl, wie schon Marcus nachwies, über das hinaus, was als sicher anzu- geben ist. Durch das Niltal und durch das rote Meer sind heute Brücken geschaffen, die wohl manches Tier beschritten hat, so vielleicht die Zorilla, vielleicht auch die Genetta u. a., doch sind zur Klärung dieser Verhältnisse erst neue Forschungen nötig. Nun gibt es aber auch Stellen des Zusammenstoßes zweier Unterarten, bei denen wir wirklich keine natürlich vorgezeichnete Grenze erkennen können. So ist es z. B. in Südamerika an der „Grenze“ zwischen #latensis und mitis. Die erstere bewohnt das Gebiet der Parana, die zweite das des Amazonas und man hat deshalb von einer durch die Wasserscheide dargestellten Grenze gesprochen. Eine solche ist auch anzunehmen, wenn die Wasser- scheide durch ein Gebirge dargestellt wird; wenn aber, wie hier, die Scheide weniger als 1000 m hoch ist, dann ist wohl kaum von einer durch sie dargestellten Grenze zu sprechen. Und so finden wir denn auch die Dlatensis noch im Rio Guapore, der ja zum Amazonas abwässert. \Wir müssen hier also eine andere Erklärung suchen, und diese ist ja oben schon angedeutet. Die mitis ent- stand aus der incarum, die etwa in der Gegend des Oberlaufes des Maranon die Cordilleren passierte, während #latensıs von Formen abstammen dürfte, die weiter südlich die Anden über- schritten. Erstere gelangte vom Maranon aus in das ganze Gebiet des Amazonas, letztere besiedelte zunächst den Parana und wan- derte dann sogar über die Wasserscheide zwischen beiden Fluß- systemen hinweg und gelangte in den Guapore, den sie auch be- völkerte, um dann durch die ihr entgegenkommende mitis ihrem weiteren Vordringen ein Ziel gesetzt zu sehen. Ähnlich dürfte die Erklärung auch wohl noch in manchem anderen Fall sein. b) Der Entstehungsherd der Formen ist nach den vorher- gehenden Untersuchungen Eurasien und nicht Amerika. Die älteste Form (Pot. valletoni) fand sich auf der oligocänen Palae- arktis, deren Keste heute zu Europa gehören. Von hier aus wurde Nordamerika mindestens zweimal besiedelt, einmal im Unter- miocan (Brachyfsalis) und einmal im Pleistocän (Latax). An- dererseits wanderten von der Paläarktis aus Formen nach Asien und zwar auch zweimal, nämlich einmal im Untermiocän (Pota- motherium) und einmal im Unterpliocän (Aonyx-ähnliche Pota- motherium). Asien selbst ist der Entwicklungsherd vieler seiner Formen (Lutrogale, Amblonyx, lutra-Gruppe, sumatrana-Gruppe). Von ihm aus wurde auch Nordamerika versehen. vielleicht schon einmal im Obermiocän (Pot. lacota etc.), sicher aber im Pliocän (Blatensis-Gruppe); Südamerika erhielt seine Lutrinen z. T. von Nordamerika im Oberpliocän, denn im Pleistocän finden sich schon heute lebende Typen (Platensis-Gruppe), zum anderen Teil sind Die Unterfamilie der Lutrinae 17 sie (Pieronura) in Südamerika entstanden. Von Asien aus fand auch eine rückwärtsgehende Besiedelung Europas statt (Ober- miocän: lorteti-ähnliche Potamotherium; Mittel( ?)-Pliocän: /utra- Gruppe). Ebenso erhielt Afrika südlich der Sahara von Asien aus seine Lutrinen, beide Gruppen im Pliocän, während die nord- afrikanische Form von Europa kam. c) Ein wahres Bild der Verwandtschaft der indo-malayischen Region mit der äthiopischen geben die Verwandtschaftsverhältnisse der in beiden lebenden Lutrinen. In Afrika die maculicollis-Gruppe, deren nächste Verwandte (sumatrana-Gruppe) im malayischen Ge- biet lebt, dazwischen eingekeilt Mitglieder der abweichenden /utra- Gruppe; dazu in Afrika die Aonyx, deren nächste Verwandte im Pliocän von Indien zu finden, heute aber verschwunden sind, und in Asien die Amblonyx und Lutrogale, die hier entstanden. So auch die Verwandtschaft der beiden Regionen. Infolge des im Pliocän möglichen Austausches dürften damals die Faunen in beiden nahezu identisch gewesen sein; dann kam, wohl im An- fange des Pleistocäns, die (praktische) Trennung der beiden und nun setzt eine Weiterentwicklung in beiden Gebieten ein, die zwar manche Formen kaum berührte (Mellivora), andere wenig veränderte (Herpestes-Untergattungen), bei andern verschiedene Untergattungen (Genetta-Viverricula, Poiana-Prionodon u. a.)' ent- stehen ließ. Dazu kam die Entstehung endemischer Gattungen (Bdeogale, Rhynchogale, Suricata, Poecilogale, Proteles, Otocyon auf der einen und die Paradoxurinae (denn Nandinia ist keine Paradox- urine, siehe Pohle [1920]), Cynogale u. a. auf der anderen Seite). Ferner kommt hinzu das Aussterben mancher Formen und we- nigstens im indo-malayischen Gebiet die Zuwanderung von im Norden neuentstandenen Formen (Bären, Marder), die sich auch manchmal zwischen die andern einkeilen und sie nur auf den äußersten Gebieten bestehen ließen. d) Zu den interessantesten Teilen der Verbreitung der Lu- trinen gehört die im malayischen Archipel. Da finden wir auf Java nur Amblonyx, auf Sumatra Amblonyx, intermedia und su- matrana, auf dem Rhio Lingga-Archipel Amblonyx, auf Malakka Amblonyx, Lutrogale und sumatrana, auf Borneo dieselben und auf Palawan Amblonyx und sumatrana. Auf Banka, Billiton, Bali und den weiter östlich gelegenen Inseln fehlen sie vollständig. Nun liegen ja die von Lutrinen bewohnten Inseln auf einer weniger als 200 m tiefen Meeresbank, man möchte also schliessen (Weber 11902], Sarasin [1901], Arldt [1907]), daß diese Inseln mitein- ander länger zusammenhingen als mit den übrigen und daß die übrigen schon abgetrennt waren, als die Lutrinen auf die Inseln wanderten. Sicherlich ist auch die erstere Behauptung richtig, die zweite erscheint aber fraglich, seitdem genauere geologische Untersuchungen vorliegen. Nach Elbert [1912] vollzog sich die -morphologische Entwicklung des Archipels etwa folgendermaßen: „im Miocän beginnt mit der zunehmenden Absenkung des In- 9. Heft 218 | Hermann Pohle: dischen und Pazifischen Ozeans die Entstehung des äußeren Teiles des burmanischen Gebirgszuges, einsetzend in Hinterindien der Kette folgend über Sumatra, Java nach Timor, Kei und Ceram. Die spätere Gebirgsbildung schafft im jüngeren Pliocän bezw. Alt- diluvium ein dem ersten paralleles Gebirge, welches über Flo- reswetar nach Banda weitergeht, sowie die inneren west- und ost- malayischen Bögen. Sie bewirkt die Gestaltung einer zusammen- hängenden Landmasse, aber auch den Einsturz des Längsgrabens innerhalb des burmanischen Doppelbogens, sowie die ersten großen Graben und Kesselbrüche, wie die Bandasee und den Arafura- und Timor-Graben. Eine allgemeine Landsenkung im Diluvium um ca. 2800 m veranlaßt einen Zusammenbruch des austrasischen Festlandes. Ihr folgt eine, noch im Alluvium bemerkbare Hebung um mindestens 12—1300 m, welcher die Inseln im wesentlichen "ihre heutige Gestalt verdanken.‘“ Der erste Teil dieser aus geo- . logischen Tatsachen geschlossenen Hypothese stimmt ganz mit den Schlußfolgerungen überein, welche die Vettern Sarasin über die Entwicklung dieser Gebiete aus der Tierverbreitung ziehen (11901] pag. 129). Ob aber die Landsenkungen wirklich in dieser Art eintreten, bedarf der Bestätigung. Sicher ist aber wohl zu folgern, daß im Unterpliocän schon der ganze Inselbogen Einter- indien-Ceram über Sumatra-Java und die kleinen Sundainseln, zusammenhängend existierte, daß also die damals einwandernde Amblonyx auch den ganzen Bogen, der ja erst frühestens im späten Unterpliocän zerbrach, bevölkern konnte. Und doch finden wir die Gattung nur auf Sumatra und Java. Man möchte vielleicht die von Elbert erwähnten diluvialen Senkungen dafür verant- wortlich machen, doch wird durch eine Senkung um 12—1300 m das Areal der einzelnen, meist sehr steil zum Meere abfallenden Inseln so wenig geändert, daß an ein Ausrotten der Tiere infolge Überflutung der Inseln nicht zu denken ist. Eher möglich wäre schon eine Ausrottung dur h starke Vulkanausbrüche, doch ist auch dies bei einer Insel wie Timor kaum noch anzunehmen. Ebenso unwahrscheinlich wäre es, anzunehmen, daß — wie auf Java der Axishirsch, der in den Kendangschichten noch auftritt, aus einer nicht geologischen, unbekannten, vielleicht ganz geringfügig scheinenden Ursache ausstarb, wie auf Sumatra.(nach Weber) unerklärlicherweise der Orang im Aussterben ist — daß ebenso aus einer ähnlichen Ursache unsere Formen auf all den Inseln ausstarben. Dann hätten sich doch wohl aber wenigstens auf einer Reste erhalten. Dies alles führt uns zu der Annahme, daß die Amblonyx nie auf den Inseln gewesen ist und diese: Tatsache läßt sich nur durch eine sehr langsame Wanderung der Lutrinen erklären, da sie in der Zeit vom Unter- bis zum Ende des Ober- pliocäns nur bis Java kamen. Ebenso waren wir ja schon oben bei anderer Gelegenheit zur Annahme einer sehr langsamen Wan- derung gezwungen. Ebenso langsam wanderte die sumatrana- Gruppe, die wohl etwas später anfing einzudringen und daher Die Unterfamilie der Lutrinae 219 nur bis Sumatra kam; sie erreichte die Sundastraße erst im Dilu- vium, eben als diese Straße schon da war. Wohl erst von Sumatra aus wurde Borneo und von diesem aus Palawan besiedelt, letzteres nur von Amblonyx und sumatrana, aber nicht von Luftrogale, die wohl erst etwas später ankam, erst als die Balabarstraße schon existierte. Nach den Philippinen ist keine der Lutrinen ge- drungen. — In diesem Zusammenhang ist nicht recht ersichtlich, weshalb die Vettern Sarasin eine Verbindung Palawans mit den Philippinen annehmen, nachdem Palawan von Borneo getrennt war. Es wäre dann wohl ohne weiteres anzunehmen, daß die Lutrinae auch auf Mindoro einwanderten oder es darf die Ver- bindung zwischen Palawan und den Philippinen nur eine sehr kurze Zeit gedauert haben, so daß nur die wenigen schnell wandern- den Formen übergehen konnten, nicht aber die Lutrinen, die ja anscheinend zu den langsamst wandernden gehören. Es erhebt sich nun noch vielleicht die Frage, weshalb das Gebiet der intermedia nur auf Sumatra beschränkt ist. Sollte sie erst dort angekommen sein, als nur noch Sumatra mit Malakka zusammenhing ? Wenn auch diese Annahme im Bereich der Mög- lichkeiten liegt, so erscheint mir doch die andere Erklärung die bessere zu sein, nämlich die, daß intermedia ein degeneriertes Mitglied des Otternstammes darstellt, das im Aussterben begriffen ist. Dafür würde auch die große Seltenheit sprechen. Allerdings auch das Gegenteil möglich, nämlich daß die Ähnlichkeit der intermedia mit der dalaeindica nur auf Konvergenz beruht, daß in Wirklichkeit aber die intermedia ein ganz junger Zweig des Ötternstammes ist, der eben aus der ihr ja auch sehrähnlichen suma- irana entstand und nun im Begriff ist, seine Wanderung über die Erde anzutreten. e) Die im vorhergehenden aufgestellten Hypothesen sind mir nach dem heutigen Stande unserer Kenntnisse aus den angeführten Gründen als die wahrscheinlichsten erschienen. Dabei bleibt aber immer zu beachten, daß es sich hier in Wahrheit um Hypothesen handelt, daß also neue Erklärungen auf Grund neuen Materials zu ganz anderen Ergebnissen kommen lassen können, besonders wenn es sich um fossile Funde aus der bis jetzt fast fossilfreien Zeit handelt (Pliocän). Durch solche kann vielleicht das ganze hier aufgebaute Gerüst ins Wanken kommen. Auch nicht alle Phänomene der Ötternverbreitung konnten erklärt werden, es bleibt noch manche Frage offen, die aber erst auf Grund neuen, gut durchgearbeiteten Materials zu beantworten ist. Nur einige seien genannt, wie z. B. die nach dem Grunde des Fehlens der lutra-Gruppe auf Hinterindien und Malakka, die nach der Ent- stehung der Lutrogale, deren Beantwortung hier nur skizziert werden konnte, ferner die nach der Herkunft und dem Entstehungs- herd der Enhydriodon etc. Nur eins ergibt sich als sicher, nämlich, daß das hier befolgte System im großen ein natürliches ist, das die Phylogenesis der Gruppe so weit wiederspiegelt, wie es nur 9. Bett 220 Hermann Pohle: möglich ist. Ein paar Ausnahmen (Aonyx bravardi, hessica, Lutra intermedia) ergeben sich aus rein praktischen Gründen und sind nur als Provisorien aufzufassen, die verbessert werden können, sobald neues Material und neue Erkenntnisse uns weiter gebracht haben. Ein zweites sicheres Ergebnis ist, daß wir in den Lutrinen Tiere vor uns haben, die in Eurasien entstanden sind und die von hier aus ihre Ausläufer in die übrigen Erdteile geschickt haben. P. Verzeichnisse. 1. Übersicht über das System der Unterfamilie. Unterfamilie: Lutrinae, Ottern. 1. Gattung: Potamotherium I. Geoffr. 1. Art. P. valletoni I. Geoffr. 2. Art. P. lacota Matthew et Gidley 3. Art. P. robustum (Cope) 4. Art. P. lycopatamica (Cope) 5. Art. P. lorteti (Filhol) Unterart. P. !. subspec. oßpoliensis (Wegner) 6. Art. P. dubia (Blainv.) 7. Art. P. bathygnathus (Lyd.) 2. Gattung: Brachypsalis Cope 1. Art. B. simplicidens Petersen 2. Art. B. Pachycebhalus Cope 3. Gattung: Lutra Erxl., Fischotter. 1. Untergattung: Lutra Erxl. 1. sumatrana-Gruppe. Art. L. Palaeindica Falc. et Cautl. Art. L. sumatrana Gray . L. brunnea Pohle Art. Z. lovii Günther 2. maculicollis-Gruppe. ne D> - + 5. Art. L. maculicollis Licht. 1. Unterart. Z. m. subspec. kivuana Pohle 2. Unterart. L. m. subspec. milotica Thos. 6. Art. L. matschiei Carbera 7. Art. L. tenuis Pohle 3. lutra-Gruppe. 8. Art. L. intermedia Pohle 9. Art. L. lutra (L.). 1. Unterart. L. l, subspec. angustifrons Lataste 2. Unterart. L. !. subspec. seistanica Birula _ 3. Unterart. Z. 2. subspec. nair F. Cuv. 4. Unterart. L. l. subspec. ceylonica Pohle 5. Unterart. L. !. subspec. chinensis Gray 6. Unterart. L. 2. subspec. whiteleyi (Gray) 10. 14. 12. Art. P. brasiliensis (Blumenb.) 1. Unterart. P. b. subspec. 2. Unterart. P. b. subspec. Die Unterfamilie der Lutrinae, 228 4. platensıs-Gruppe. Art. L. canadensıs (Schreb.) 1. Unterart. L. c. subspec. 2. Unterart. L;@ süabspec. 3. Unterart.‘ Lie. subspee. 4. Unterart. L.:c. subspec. 5. Unterart. L. c. subspec. 6.. Unterart. L.. ce, subspec. Art. L. annectens Major. 1. Unterart. L. a. subspec. 2. Unterart. L. a. subspec. 3. Unterart. L. a. subspec. 4. Unterart. L. a. subspec. 5. Unterart. L. a. subspec. Art. L. enudris F. Cuv. 1. Unterart. ZL. e. subspec. 2. Unterart. L. e. subspec. 3. Unterart. »L.e. subspec. . Art. L. platensıs Waterh. . Art. L. Provocax Thos. . Art. L. felina (Mol.). . Untergattung: Lutrogale Gray Ars LE. barang F!Cuv. lataxına F. Cuv. vaga Bangs pacıfıca Rhoads periclyzomae Elliot sonora Rhoads degener Bangs latıdens Allen repanda Goldman colombiana Allen emerita Thos. barılıina Thos. insularıs F. Cuv. mitis Thos. incaruım Thos. 1. Unterart. Z.(L.) d. subspec. tarayensıs Hodgson 2. Unterart. L. (L.) b. subspec. aurobrunnea Hodgs. 4. Gattung: Pteronura Gray, Riesenotter. lupina (Schinz) baranensis (Rengger) 5. Gattung: Amblonyx Raf. Zwergotter. 2; Art. A. cinerea (Illig.) 1. Unterart. A. c. subspec. derspicillata (I. Geoffr.) 2. Unterart. A. c. subspec. 3. Unterart. A. c. subspec. fulvus Pohle swinhoei (Gray) 2. Art. A. indigitata (iLodgson) 3. Art. A. concolor Raf. 6. Gattung: Aonyx Lesson, Fingerotter. 1. Art. A. hessica (Lydd.) up Art. A. bravardı (Pom.) Art. A. poensis (Waterh.) Art. A. microdon Pohle Art. A. congica Lönnberg Art. A. capensis (Schinz) 1. Unterart. A. c. subspec. 2. Unterart. A. c. subspec. 3. Unterart. A. c. subspec. angolae Thos. hindei Thos. meneleki Thos. 9. Heit 222 Hermann Pohle: 7. Gattung: Enhydriodon Falconer 1. Art. E. campanii (Meneghini) 2. Art. E. sivalensis Falconer 8. Gattung: Latax Gloger, Meerotter 1. Art. L. reevei (Newton) 2. Art. L. lutris (L.) Unterart. L. 2. subspec. gracilis (Bechstein) 2. Index der Gattungsnamen. Amblonyx 12, 124, 183, 187,195, 211, 221 Amy sodon ZENTREN De 156 Anahyster. . 30, 148, 149 Aonyx . . .11, 125, 188, 187, 195, 213, 221 Baranna : ak 30, 69, 71 Brachypsalis 26, 195, 216 Grasbedura: ons. 116 ERnhYydra. 5 Sa ee 162 Enhyäridon‘:.... .... Nosa 157 Enhydriodon 12, 155, 183, 187, 196, 214, 222 Enhydris: .... 2. ERE 162 Enydrs.. 5... SS EERE 162 Euirichs 2 STE 15 Hydrogale 2: URS 30 Latax Gloger 11,159, 183, 186, 196, 213; 216,222 Latax Gray er en 30 Lataxıia IN SR 30 Latasına 2 Res 30, 81 LeplonyEi:23".2. ee 125 Lone DK 30 3. Index der alfinıs 22 Ra 62, 204 amblonyk . . . .... . 136 americand.: > > 2 2... 81, 84 angolae 142, 150, 213, 215, 221 angustifrons 38, 66, 205, 206, 220 annectens 29, 40, 95, 182, 185, 191, 208, 210, 221 alerYuma: 2 Se a 167 aurobrunnea . . . 70, 112, 221 barandı a So 29, 108, 221 bathygnathus. 26, 194, 212, 220 brachydactyla 104 Eutra . © 12,:238,-832, 176. 20 Luis: SEN 14, 20 Luis "URN 30 Luna DR ee 30 Lutrogale 12, 30, 70, 106, 183, 185, 192, 207, 221 Lutronectes Wh 2 30 Mamlutrau :. . . .... 30 Megencephalon. ..... 175 Mustela...-...2 ss ® 10, 162 Numsa: : Sn we 30 Palaeomephühs ..... 24 Pothamotherium 13, 181, 183, 188, 199, 220 Potamophilu . . .. ... 14 Pteronura 12,113,182,186, 192, 21,2 Pierura 22.2 SR RR 115 N 1777 271 115 Pu. aD PARSE 162 Sur Wa NIE 116 Stenbaale nat 19 Stebhanodon. u su. 14 VITA 168 Artnamen. I brasiliensis .116, 118, 321 bravardi142,143,212,213,220,221 brunnea . 29, 37, 44, 201, 220 cdlabarıcus N BEE 148 caltjorsica Si... I>3 91, 104 campanii156,157,198,214,215,221 canadensis 29, 39, 77, 182, 184, 191, 206, 208, 214, 215, 221 capensis142,148,195,199,213,220 carbenata is BER 24 ceylonica . .. 38, 72, 205, 221 re 104 chilensis Die Unterfamilie der Lutrinae chinensis 38, 73, 205, 207, 221 a 127,329 clermontensis : - 2... 16 colombiana Be a concolor is 15,3, 106: 22 congica 142, 147, 151, 195, 199, | 213, 222 degener . 39, 94, 209, 215, 221 delalandı 148 destruktor dubia 24, 194,195, 212, 213, 220 RT RE NE Te PR, ET ne a SM BE 144 er er. 111 mer ....... 92.209, 221 0 A 98 enudris 29, 38, 99, 182,185, 186, 191, 209, 211, 221 felina 29, 40, 104, 182, 185, 187, 192, 210, 221 a te, 156 ferreo-jurassica. .. ... 68 BanemmeR en. 175 De a de 129, 133, 221 Bamihlzensis . =... .. 22 a ea ee 170 a a 49 sn a ee 73 ee an 2 151. hessica 142, 196, 213, 220, 221 hinder 142, 151, 213, 215, 221 2 RER 129 Balsonica si nn. 81, 84 DIRBOESOR =? S. 112228 incarum . . 39, 101, 269, 221 BET REER EEE 69 indigitata 70, 126, 129, 134, 221 insularis 39, 98,210, 211,215,221 intermedia 29, 37,-62, 181, 184 190, 207, 217, 220 DES ELSE De 148 DEE EEE 74 Be Nr Daliraii: 24 BIHANA NE 31. 30,220 Se as ER In 175 lacota . 7 18,,801,-216, 220 a a 148 lataxına. 38.:87,208; 221 Ben: ir. 95, 209, 221 BRETEDNB.. nk mn 98, 101 BO De AN 148 EOS EEE, ; 70, 129 lortetı 21, 193, 211, 212, 217, 220 loviı . . . 29, 37, 45, 201, 220 lupina 121 lutra 29, 37, 63, 176, 182, 184, 191, 204, 214, 220 luiris . . . 165, 167, 196, 222 Iycopotamica . . 20, 201, 220 MAIDEBS. 2. 2 er si 30, 108 maculicollis 29, 32, 37, 49, 182, 184, 190, 202, 203, 217, 220 2 PA OR I ER 167 maischiei . . 37,.52, 184, 220 meneleki . 142, 153, 213, 221 microdon 142,145, 161,195, 213, 215, 221 N RT er FRE 16 mitis 38, 100, 209, 210, 216, 221 ROSEN a 81, 84 mombachiensis. . . .. . 16 nn 1 ee a Be 173 MORBeB er 30, 69 RRlR: 2.38.69, 205; :207, 221 a a a 69 127 OR re 170 Riloea a ES 36:54, 220 EN Er EEE ET 63 oppoliensis ”.2.22,:193, 220 ORIOmERe Ss Ne nchle 167 pachycephalus . . 28, 201, 220° Dachyenathus..). .: 2.2... 28 pacifica .40, 91, 209, 215, 221 palaeindica 37,41,181, 184, 201, 204, 207, 219, 220 baraguaensis. :........ 122 DAaranensis... 122, 221 harilina 2:7 98,:209, 221 bericlyzomae 92, 209, 215, 221 berspicillaia . . . 129, 130, 221 2 104 Mana ta us 63 BISCHEN Denn a. 175 hlatensis 29, 40, 101, 123, 182, 185, 192, 210, 215, 216, 221 Doensis:H Re 2. 142, 144, 222 primaevum 175 224 Hermann Pohle: Brasiine. Sa ee 174 | sivalensis 156, 158, 198, 214, 222 provocax 29, 40, 103, 182, 185, | solktarıa ...... a 192, 210, 211,221 | sonora _. ».. 39,793, 203, 235 yeevei . 165; 167, 196, 219,222 | splendida WI TR 66 vebanda. ....9%, 209, 214, 22T: siellenr 7 Ta 167 vhoadsb FE ee RE 87 | sumatrana 29, 37, 43, 181, 184, robustum . . . . 19, 201, 220 185, 193, 201,217, 22 voensis -. 2. ...% 8 ..69, 247 | swinhoer 77....23129 Pızı sambachını N Dass 115, 121: | Garayensis . :..29, 70, Harzer sandbachı 2. SH AR 121: | tenuis. . . 37, 53, 18420222 sandbacküt.. 2.2 2.8 121: | vaga 2...,.7..83 D20 seistanica 38,68,205,206,215,220 | valeiom . .. . . =... 16 SERIMENSIS EDEN 134 | valletoni 15, 17, 22,181, 183,188, simblicidens . -: .. 27,208, 210: 193, 199, 211, z16, 220 SURULSN. EN. a 130: | nlearfısa ar 62 SEMUBß. 2 NE IT 130 | whiteleyi 31, 38, 74, 05, 206, 221 4. Literaturverzeichnis l. In diesem Verzeichnis sind eine Anzahl von Werken ange- geben, die in der Arbeit zwar zitiert wurden, die ich selbst aber nicht einsehen konnte. DasCitat wurde dann einem anderen Werke entnommen. Im Vorstehenden sind diese Werke durch Autornamen und Jahreszahl, letztere in runden Klammern (), bezeichnet. Barnston 1863. The Canadian Naturalist and Geologist. P. nat. Hist. Soc. Montreal. vol. VIII. pg. 147. fig. 1—6. Cuvier 1831. Supplement al’histoire naturelle de Buffon. I.pg. 194. Desmarest 1803. Nouveau Dictionnaire d’ Histoire Naturelle. t. XII. pg.. 384. Dume£ril 1806. Zoologie Analytique. 12. J-. E. Gray. 1843. List of the specimens of Mammalia in the British Museum. London. Herrera. 1899. Sinonimia Vulg. y Cient. Prin. Vert. Mex. pag.19. Kaup. 1829. Entwicklungsgeschichte und Natürliches System der Europäischen Tierwelt. I. pg. 122/123. R. Kerr. 1792. The animal kingdom or Zoological Garden of the celebrated Sir Charles Linnaeus. London. HB. B. Melchior. 1834. Den danske Stats og Norges Pattedyr. Kjöbenhavn. pg. 46 —50. Rafinesque. 1815. Analyse de la Nature. pg. 59. Sabine. 1823. App. Frankl. Journ. pg. 653. Türton.''1806. 3. DIET Per Van Wurmb. 1780. Verhandlingen van het Bataviaasch Ge- nootschap. Deel II. pg. 457. 9. Literaturverzeichnis II. Die in diesem Verzeichnis genannten Werke habe ich selbst eingesehen. Sie sind im Vorstehenden durch Autornamen und Jahreszahl, letztere in eckigen Klammern | ], bezeichnet. 1% 18. Arehiv für Natnrgeschichte 1919. 4.6. Die Unter’amilie der Lutrinae 225 OÖ. Abel. 1912. Verfehlte Anpassungen bei fossilen Wirbeltieren. Zool. Jahrb. Syst. Suppl. XV. 1. Bd. pg. 597. 1914. Die vorzeitlichen Säugetiere. Jena. J. A. Allen. 1895. On the names of mammals given by Kerr in his ‚Animal Kingdom‘ published in 1792. Bull. Amer. Mus. VII. pg. 179—192. 1898. Nomenclatorial notes on certain North American Mammals. Bull. Amer. Mus. X. pg. 459 —460. 1904. Report on mammals from the district of Santa Marta, Colombia, collected by Mr. Herbert H. Smith. Bull. Amer. Mus. XX. pg. 452/4. 1908. Mammals from Nicaragua. Bull. Amer. Mus. XXIV. pg. 647—670. 1910. Mammals from Palawan Island, Philippine Islands. Bull. Amer. Mus. XXVIII. pg. 17. 1910. Additional Mammals from Nicaragua. Bull. Amer. Mus. XXVIII. pg. 104—105. E. R. Alston. 1880. Biologica Centrali-Americana. I. Mammalia. 1879 — 1882. J. Anderson. 1878. Anatomical and Zoological Researches comprising an account of the two Expeditions to Western Yunnan in 1868 and 1875. London. II. pg. 200—213. tab. 1902. Zoology of Egypt. Mammalia. London. C. Apstein. 1915. Nomina conservanda. SB. Ges. Nat. Fr. Berlin. pg. 198— 202. Theodor Arldt. 1907. Die Entwicklung der Continente und ihrer Lebewelt. Leipzig. J: J. Audubon and J. Bachmann. 1854. The Ouadrupeds of North America. New York. vol. u: 6. Tafelerklärung. Tafel I. Fig. 1. Potamotherium valletoni I. Geoffr. Schädel- | unterseite. Fig. 2. Pot. valletoni I. Geoffr. Unterkiefer Aufsicht. Fig. 3. Pot. valletoni I. Geoffr. Schädel, Seitenansicht. Nach Filhol [1879]. Fig. 4. Pot. lorieti Filh. Unterkieferfragmente. Type. Nach Filhol [1883]. a) Eckzahn; b) Unterkiefer von außen; c) Unterkiefer Aufsicht. Arehiv für Naturgeschichte 1919. A. 5. 16 9. Heft 242 TafelII. TafelIIl. Tafel IV. Tafel V. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Hermann Pohle: . Pot. lorteti subspec. oPpoliensis Wegner. Unter- kieferfragment in Seitenansicht (b) und Auf- sicht (a). Type. Nach Wegner [1913]. ®/, n.Gr. . Pot. lorteti subspec. oßpoliensis Wegner. P4 und Mi. Type. Nach Wegner [1913]. °/, n. Gr. . Pot. dubia (Blainv.). Unterkieferfragment von außen. Type. Nach Blainville [1841]. . Pot. bathygnathus (Lydekker) Unterkiefer fragment. Type. a) von innen, b) Aufsicht. Nach Lydekker [1884]. . Brachypsalis simplicidens Petersen Type. Unterkiefer, Seitenansicht von außen (a), und Aufsicht (b). Nach Petersen [1906]. . Lutra palaeindica Falc. et Cautl. Schädel. Unterseite. Type. Nach Lydekker [1884]. . Lutra balaeindica. Unterkiefer. Type. a) Seiten- ansicht (außen). b) Unterkiefer Aufsicht. Nach Lydekker [1884]. 6. Lutra sumatrana Gray Schädel, Seitenansicht. . Lutra lutra (L.) . Lutra luira (L.) Unterkiefer, Aufsicht. . Lutra lutra (L.) Schädel, Seitenansicht. . Lutra sumatrana Gray Schädelunterseite. . Lutra sumatrana Gray Unterkiefer, Aufsicht. Schädel Nr. 30428 des B. Z. M. von Telok Betong, Sumatra. . Lutra maculicollis subspec. kivuana Pohle Type. Schädel, Unterseite. . Lutra maculicollis subspec. kivuana Pohle Type. Unterkiefer, Aufsicht. . Lutra maculicollis subspec. kivuana Pohle Type. Schädel, Seitenansicht. Schädel Nr. 30442 des B. Z. M. von Kissenji, D.-O.-A. Schädel, Unterseite. Schädel Nr. 23615 des B.Z.M. aus Deutschland. . Lutrogale barang (F. Cuv.) Schädel, Unterseite und Unterkiefer, Aufsicht. . Lutra platensis Waterh. Schädel, Unterseite. . Lutra platensis Waterh. Unterkiefer, Aufsicht. . Lutra platensis Waterh. Schädel, Seiten- ansicht. Schädel Nr. 4292 der B.L. H. von Mundo novo. . Lutrogale barang (F. Cuv.) Schädel, Seiten- ansicht. Schädel Nr. 30675 des B. Z.M. von der Darvel- Bay, Nord-Borneo. Tafel VI. Fig. TafelVII. Fig. TafelVIII. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Die Unterfamilie der Lutrinae 243 . Pteronura brasiliensis (Blumenb.) Schädel, Unterseite. . Pieronurabrasiliensis (Blumenb.) Unterkiefer, Aufsicht. . Pteronura brasiliensis (Blumenb.) Schädel, Seitenansicht. Schädel Nr. 1020 des B. Z. M. von Para. . Amblonyx perspicillata (l. Geoffr.) Schädel, Unterseite. . Amblonyxperspicillata (l.Geoffr.) Unterkiefer, Aufsicht. . Amblonyx perspicillata (I. Geoffr.) Schädel, Seitenansicht. Schädel Nr. A. 23 der Sammlung des Ver- fassers von Sumatra. . Enhydriodon sivalensis Falc. Oberkiefer Un- terseite. Nach Lydekker [1884]. . Aonyx microdon Pohle Type. Schädel, Seitenansicht. . Aonyx microdon Pohle Type. Unterkiefer, Aufsicht. . Aonyx microdon Pohle Type. Schädel, Unterseite, Schädel Nr. 30704 des B.Z.M. von Bomse, Kamerun. . Aonyx capensis (Schinz.) Obere Zahnreihe. Schädel Nr. 1024 des B. Z. M. vom Cap, Süd- afrika. . Latax lutris (L.) Unterkiefer, Aufsicht. . Latax lutris (L.) Schädel, Unterseite. Schädel Nr. 17446 des B. Z. M.aus der Beh- ringstraße. Alle Figuren mit Ausnahme von Textfigur Nr. 1, 3, 14, 15, 16, 18 und Tafel I, Fig. 5/6. sind ungefähr %, nat. Gr. TafelIX. Verbreitung der Fischottern, außer Pieronura. napum-m Die kreisrunden Flecke e geben die bekannt ge- wordenen Fundorte der durch die sie umgebende Schraffierung und die bei dieser stehende Zahl gekenn- zeichneten Art bezw. Unterart an. Es bedeuten . lovii Günther | 7. whiteleyi Gray . brunnea Pohle | 8. seistanıca Birula . Sumaltrana Gray | 9. naır F. Cuv. x . maculcollis-Gruppe ' 10. ceylonica Pohle lutra L: 11. chinensis Gray . angustifrons Lataste 12. canadensis Schreb. 16* 9. Heft 244 13. Wegener Bangs 14. pacifica Rhoads 15. dericlyzomae Elliot 16. sonora Rhoads 17. lataxina F. Cuv. 18. vaga Bangs 19. annectens Mayor 20. Zatidens Allen 21. redpanda Goldman 22. colombiana Allen Hermann Pobhle: 24. enudris F. Cuv. 25. insularis F. Cuv. 26. Darilina Thos. 27. mitis Thos. 28. incarum Thos. 29. Platensis Waterh. 5 30. $rovocax Thos. 31. felinaMol. 32. barang F. Cuv. 33. tarayensıs Hogs. 23. emerita Thos. 34. aurobrunnea Hogs. m Pot. robustum Cope DJ) Pot. lacota Matthew et Gildley A Pot. lycopotamica Cope A Lutra dalaeindica Falc. et Cautl. Tafel X. Verbreitung der Krebsottern und der Pieronura. Alige- meines siehe oben (Tafel IX). Es bedeutet: recente Aonyx. Amblonyx. recente Latax. Pteronura. Pot. lorteti Filh. (ohne Schraffen). Pot. dubia Blainv. Pot. bathygnathus Lyd. Aonyx bravardı Pom. Aonyx hessica Lyd. Latax reevei Newton _) Enhydriodon campanii Meneghini 5 Enhydriodon sivalensis Falc. Verbreitungsgrenzen sind durch gestrichelte Linien angedeutet. DDBBb+o- FT 7. Register. A. Einleitung.‘ . .%. SoSe RE 1 1. Vorwort :.:..% Sa Ep ee se: | 2. Über die Abgrenzung von Art und Unterart... 2 3. Material, Technik, Nomendlatur 27327225 5) B. Die Lutrinae DIE Eee DE ae 9 1. Diagnose”... 4.42 1 AR Kane SUE E 9 2. Geschichte der Unterfamilie ..ı. Zune 10 3. Bestimmungstabellen ;:. . +: .2,7, SIRres 11 C. I. Die Gattung }Potamotherium I. Geoffr..... 13 1. Diagnose .:: 22 1, a Eee 13 2. Geschichte der Gattung LE N 14 3. Gebiß » ee A ee 15 4. Arten der Gattung. PRATER: 16 Archiv für Naturgeschichte 85. Jahrg. 1919 Abt. A Tafel I (Pohle) Hermann Pohle: Die Unterfamilie der Lutrinae pa PT AZ : A Le ‘ $, . . . — _ r r ” a « * w. a i # w v u ver re FE Archiv für Naturgeschichte 85. Jahrg. 1919 Abt. A Tafel II (Pohle) Fig. 6 Hermann Pohle: Die Unterfamilie der Lutrinae we Er & ? ER Archiv für Naturgeschichte 85. Jahrg. 1919 Abt. A Tafel III (Pohle) Fie. 5 Hermann Pohle: Die Unterfamilie der Lutrinae -: PORTS. =. "nr, . _ _ - De 5 ‚ e jm - . r er - ji w ® ro ir u = 5 a: - E u S .. « -.. « nn “ 2 = . = > e IE i x > r 4 > [3 "£ » Ex . Ta - ” > -. u. - + . te DE en > r a er re f v3 E Bi 4 h u,‘ 4 >w Mr u Archiv für Naturgeschichte 85. Jahrg. 1919 Abt. A Tafel IV (Pohle) Kie..2 Fig. 4 Hermann Pohle: Die Unterfamilie der Lutrinae Archiv für Naturgeschichte 85. Jahrg. 1919 Abt. A Tafel V (Pohle) Fig. 4 Hermann Pohle: Die Unterfamilie der Lutrinae Archiv für Naturgeschichte 85. Jahrg. 1919 Abt. A Tafel VI (Pohle) E02 Hermann Pohle: Die Unterfamilie der Lutrinae 3 f PN ; 4 2. » J ; “ y - I N « . - R| r: - . ; > cr * ri, _ P g. >" A f R a BE A % ; wi \ ir AA f 2 a ' € > 5 - “mn y% N RN - 4 cr « rn u re ein: PT x (in \ Ferch E 4 N) RI L; Archiv für Naturgeschichte 85. Jahrg. 1919 Abt. A Tafel VII (Pohle) bis. 2 i 5 Fıe3> Hermann Pohle: Die Unterfamilie der Lutrinae en re IP u » ac, 2 A SEN E ’ N a ; x 4 « ri Er ! ’ i x N N .-. f} x gr 12 » ie = R ö - en z BR se w 3 % = A h en - 2 4 f 1 7 BET TE TOT Ye Kr hi “ “ > . “ = * \ . nn an! - x » a re ab un £ 4 A x fi p ee 2; ’ . ? # k i v.# 4 ; e % . > . r \ he b S ‚ ’ ““ a enge ax b £ R . 1 r ‚ D e ‘ . r 5 r \ v 4, { . { zT ham + - Ih wi . 2 es B Di . f 1. " E . \ ? i “ . 2 nl b Er.‘ D . 2 5 & - f i 1 nr, i r r = >; \ ; x Pe = N . ö 53 . r T h ° « % 3 vr ze . ; c \ a um ’ f ; . . ' Archiv für Naturgeschichte 85. Jahrg. 1919 Abt. A Tafel VIII (Pohle) Kie-1 Fig. 3 Hermann Pohle: Die Unterfamilie der Lutrinae rue Archiv für Naturgeschichte 1919 A. - Tafel IX (Pohle) Tora SUNEE «HB & ar „Fa ik SEEN? 1 « Pl | daude „PLlEen d08 = Pohle, Die Unterfamilie der ‚Lutrinae 4 5 u \ Er x b R ER: Fu a N \ - nr J N 7 Br ) 2 ’ &u ’ FR I % - . ’ N 2 TE .f j « 'J y 3 . . L E 222 .—_. ET 2: Wi, cc Kr ss E i k x in E\ Saar r f h u EEE rn “ BEOR Akne ah Pr 4 W# ” a . a ' er 7 L ur r . r W - Kante 5 2 4 | 3% - F w . 17 Tree BER m - x » h r Fr ni » > IM “7 4 ' x » ’ % x “ ’ A rn m. X) a Ep R eo. Er v _ 7 Arehiv für Naturgeschichte 1919 A. TR Ian $; snaat FFIPEITTBILEPRITEITTTTTT Baur ig Tafel X (Pohle) - 0 Pohle, Die-Unterfamilie der Lutrinae * N.% ER ET er We , ’ [ wen Dee, Gin IE Fee at Wenig a nen ner Die Unterfamilie der Lutrinae 245 12, 17. Die Gattung fBrachydsalis Cope . . .... 26 anasnose und Geschichte : ...... Asuur li.can. 26 Erasender Garsune nen ae 27 Bee Gattung Luira. Erzl ....05:2.. 2.0040. 28 BE EN ER Tr SE UOTE FON ER 28 2. Geschichte und Aufteilung der Gattung . . . . . 29 3. Bestimmungstabellen für die Untergattungen und Pa N BR 2 DAR 5 31 4. Diagnose der Untergattung Lutra Erxl.. .... 32 TERA 8 511 N BE EN RR ER RRI A oc 32 6. Bestimmungstabellen für Arten und Unterarten . 37 0: Die sumattana \unppe 72 ar... 40 8. Die maculicollis-Gruppe . . . . . N BEE SER NER 45 a ra Gruppe, ee: 54 Be Bistensis Gruppe... . 2: 2. eh serie. 75 E.V. Die Untergattung Luirogale Gray... ......106 ee te 106 2. Geschichte der Untergattung EN EEE 108 a a une 108 N N N RN 109 werten ler Usterbattung NW ee. 108 EIN Die Gattung Pieronura Gray. nr. 00... 113 BB ne EA DENT ER 113 En uchle der Gattung. u. Sn. une. 115 N EB ee Bar PR a 3 RN 116 a, Mmabkabellen .;... ....- .....: IR 0 117 I er a a 118 ERW De Gattung Atshblanya Rat. u... la. 124 a ten 124 Er dluchte demGattune 2... u, 125 a a a re a 125 # Bestiinmmestäbellen ». . 2 = ..-. „ur... 126 N ER WER 127 Beer (dar Kaalme 2... nn 129 EI SI Fe Gattung Acny% Lesson... .. 2... 136 a RE I a 136 nersschichte: der Gattung. es. a... 138 2 DE a Re = u N 138 ame nn re ee. 140 Be Bestimimnnestäbellen °.. ... „2.270. 20. 4. 142 eu er Gau: ren nr 142 a a a N 154 K. VIII. Die Gattung tEnhydriodon Balearen 155 Ne ; 5485 2. Geschichte der Gattung und ihrer Arten. . . . . 156 Beeraune ee... 157 246 L. IX. Die Gattung Latax Gloger Nee Wir 159 1. Diagnose: . . . ‚ostsee RE 159 2. Geschichte der alte RER a 162 3. GebIB A. an ra a 2 163 4. Bestimmungstabellen:.. :. :... „2.2. 27 Sr 165 5. Maßtabellen:, .. ".,0 22.20. 27.5 a 166 6. Die Arten der Gattung ) ... 7.2.7 Per 167 M. Species Incertae, sedis...\ mc 172 N. Zur Morphologie des Schädels, zugleich zur Mor- phologie der Unterfamilie 7 2, vr 175 1. Allgemeines... 272° Soon 175 2. Das Wachstum des Schädels bei Lutra lutra (L.). 176 3. Allgemeine: Schädelform 7... "ser De 181 4. Der Gesichtsschädel >. zer nee 183 5. Das 'Gebiß: 2, re 188 OÖ. Die zeitliche und räumliche Verbreitung der Lutrinae 2.222. 2 So N N 199 1. Potamotherium und Brachydsalis -. ....... 199 2.:. Die Fischottern:, m na ae 201 3. Die Krebsettern 2; . :..02.2 mes 211 4. Zusammenfassungen .ı ... Wire a N ee 214 P. Verzeichnisse .au Wu a een 220 1. Übersicht über das System der Unterfamilie. . . 220 2. Index ‚der "Gattungsuenien?. 25 2 En na 222 3. Index ..der Arnamen’ 75.70 Sy 2 Sahne 0 4. Verzeichnis der citierten, aber nicht eingesehenen Literatur 8 «0 SR See ee 224 d. Verzeichnis der benutzten Literatur .*. u 2755 224 6.. Tafelerklärung : 22,2 W272 7 WB ee 241 7. Register: 7... Zr Re 244 Hermann Pohle: Die Unterfamilie der Lutrinae 247 Nachtrag I. Lutra lutra subspec. roensis Ogilby Meinem auf Seite 63 ausgesprochenen Wunsche nach einer Nachprüfung des irischen Otters ist schneller entsprochen worden, als ich annehmen konnte. Ann. nat. Hist. 9. ser., vol. 5, pg. 464 (Juni 1920) hat M. A. C. Hinton eine kurze Untersuchung: „Ihe Irish Otter“ veröffentlicht. Ihm lagen die Type von Z. roensis Ogilby (stark ausgebleicht vom Licht; Fundort: Roe Mills New- town Lemavaddy, near Londonderry; Nr. 57-12-14-4 des Brit. Mus.) und drei weitere Felle (?; Fundort: Co. Galway), sämtlich mit zugehörigen Schädeln vor. Die Maße der Schädel liegen vollkommen innerhalb der Variationsbreite der Schädelmaße von Lufra Iutra (L.), wie es ja auch nach den Befunden bei den anderen Unterarten zu erwarten war. Das Fell aber unterscheidet sich „durch die Dunkelheit seiner Färbung, welche sowohl auf der Ober- wie auf der Unterseite beinahe schwarz erreicht, durch die im Vergleich zum gemeinen Otter [Z. lutra (L.)], wie er in England vorkommt, geringe Ausdehnung der hellen Farbe unter der Kehle und durch einige Unterschiede in der Größe des Ohres und den Proportionen der anderen Körperteile‘ (Ogilby [1834]). Diesen Befund hat auch Hinton an seinen neuen Stücken ge- habt. Ich kann mich ihm daher nur anschließen in der Ansicht, daß in der Z/. 1. subspec. roensis Ogilby wirklich eine besondere Unterart vorliegt. — Interessant ist die Tatsache, daß der irische Otter sich vom europäischen durch fast dieselben Merkmale unter- scheidet, durch die auch der Neufundland-Otter vom nordameri- kanischen Festlandotter absticht. Hinton führt diese Merkmale beim irischen auf das feuchte Klima Irlands zurück, eine Er- klärung, die sich ja wohl auch auf den Neufundlandotter an- wenden läßt. | Über die Schädelmaße siehe Hinton. Weitere Schädelmaße europäischer Ottern finden sich auch in ‚‚Miller, Catalogue of the Mammals of western Europe, London 1912“. Nachtrag II. Druckfehler auf Tafel IX. Zu Nr. 11: Formosa wurde nicht schraffiert. Zu Nr. 12: Die Inseln südlich Neufundland wurden nicht schraffiert. Zu Nr. 26: Die Nummer ist undeutlich. Die Schraffierung ist gleich der von Nr. 28. Zu Nr. 30: Feuerland wurde schraffiert. Se Ik Werl Rs u \ Al Urs AALEY [. Ei K al # hi, rührt E f, - FR; . \ j , ‘ B > ’ y‘ FATrU HR f > a ® n sk ‚ “ .y x \ v ‘ n Ci Fr ‘ ’ ' - N [3 I “ 4 “ J E ’ [} 2 l j ’ Inhalt der Jahresberichte. Heft: 1. I 2. H. 3. IH. 4. IV D. Va. b. 6. € 7, d 8 e. f. % & 10. v1. VI. VII. IX; 11. 8 XT. STEH. XII. XIV. XV. xVL XV. 12. xVil. . Mammalia. Aves. Reptilia und Amphibia. Pisces,. Insecta. Allgemeines. Coleoptera. Hymenoptera. Lepidoptera. Diptera und Siphonaptera. Rhynchota, Orthoptera— Apterygogenea. Myriopoda. Arachnida. Prototracheata. Crustacea: Malacostraca, Entomostraca, Gigantostraca, Mn [Pycnogonida. Mollusca. Anhang; Solenogastres, Polyplacophora. Brachiopoda., Bryozoa. Vermes, Echinodermata. Coelenterata. Spongiae. Protozoa. Hieolaische Ina eg R. Stricker, Berlin W 57, Potsdamer Str. 90. ri Archiv für Naturgeschichte” zahlt für Driginal-Arbeiten re Honorar Von 30,- Me. ee 80 Separala EXT Man wende sich an den Herausgeber . De Der Era a 2 Nicolaische Embrik Strand Verlags-Buchhandlung R. Stricker Berlin W 57, Potsdamer Str. 90 Bar 54, Brannenstr. 1 1863-1879 10 „20, 200, 1880-1889 10° „ ee 00. 2, 1890-1899 10... „a0, ao 1900-1909 10: ..., 244100 zel000 2 1910 oe | 1911 Krolls Buchdruckerei, Berlin 574. Frans Kyarg, 2 ya or ty: Sg nn PN, “ R' na Ir ra r Sum y ” LILLIFEE N Li - ix ER - Ed = Ka BEI x r \ - e an Ku a n y sl x “ y PX re £ a & Se A 3 JAN 12 1933 Ausgegeben im November 1920. —_— F en Ne an u ——- \NATTRGESCHICHTE, nn GEGRÜNDET VON A. F. A. WIEGMANN, FORTGESETZT VON | W.F. ERICHSON, F.H. TROSCHEL, E. VON MARTENS, F. HILGENDORF, W. WELTNER UND E STRAND, | _— — ++ + —————>»+>ezgearue FÜNFUNDACHTZIGSTER JAHRGANG. 1919. Abteilung A. 10. Heft. HERAUSGEGEBEN VON EMBRIK STRAND . (BERLIN). / : 2 ä essen ee a ET NT TE ! RE TE EEE BRETT ET FERNE ER EA RE EEE EEE BER EL A TERN BEER EEE EEE | NICOLAISCHE VERLAGS. BUCHHANDLUNG R.STRICKER Be Berlin. Jh OEHBEEREDURBRESERRSEBBRERIDRULRLEUARURRUERSUHUDEORRUEUDDREDERTRUGLSUASDURARDANUERDRRDADURDARUUDLAUNNUDLAUOBUNOLEARUURDUN. NONGANNED SROURKDUNLURDRNRRNRUANARUERUNLURRRUNDEEUNUNNDRORURKUNRNENUERNERDAHLOKOTREREKSURTEDEREURTRUDURLERURENE ag) nam TTEITRTETTTIITEIIETETETKTETKIEEITTTGTTESTIETTTTERITETRTTTITITERTITTTRERTEITLITETTITITTEITTTTLTTTTIITTITTTLTITITTTLTITTTTTELTTLTTIITITENTITN - Jeder Jahrgang besteht aus 2 Abteilungen zu je 12 Heften. E | Abt A: Original-Arbeiten, Abteilung B: Jahres-Berichte.) ‚Jede EAN OHUnE, kann einzeln abonniert werden. Anordnung des Arenıya, = EIER | Be | = a | Das Ne für Naturgeschichte, ausschließlich oologischen: Inhalts, besteht aus 2 Abteilungen, ee een Abteilung A: Orieiml-Arbeion SI x ee Abteilung B: Jahres-Berichte 2 en Jede Abteilung erscheint. in je 12 Heften jährlich. : Jedes Heft hat besonderen. Titel und Inhaltsverzeichnis, ist für a paginiert a einzeln käuflich. Laufe des Börsen Kalenderjahres erschienene Be Literatur. | Die mit * bezeichneten Arbeiten waren ‚dem Referenten nicht zugänglich. | ee x = Die mit 7 bereiehuefen Arbeiten Bokandall fossile Formen. . Honorar für Jahresberichte . 60,— M. ‚pro Druckbogen, » » Orxiginalarbeiten. 30,—-M. 5, 5, En - | oder 30 Soparata. % i Über die eingesandten Bee erfolgt : r ogel Besprechung nebst Lieferung von Belegen. Zusendung erbeten den Verlag oder an den Herausgeber. er a Er - Der Aere En Der: Hormegener Nieolaische a “ ws Embrik ‚Strand, Verlags-Buchhandlung R. Se Er re, Berlin W, Potsdamerstr. Be . Berlin u N4, Brunnenstr. 1 ARCHIV NATURERSCHICHTE. GEGRÜNDET VON A. F. A. WIEGMANN, FORTGESETZT VON W.F. ERICHSON, F.H. TROSCHEL, E. VON MARTENS, F. HILGENDORF, W. WELTNER UND E. STRAND. ee —— — — FÜNFUNDACHTZIGSTER JAHRGANG. 1919 Abteilung A. 10. Heft. HERAUSGEGEBEN VoN EMBRIK STRAND (BERLIN). ———w NICOLAISCHE VERLAGS-BUCHHANDLUNG R.STRICKER Berlin. Inhaltsverzeiehnis. Hellmayr. Ein Beitrag zur Ornithologie von Südost-Peru . Lucas. Pompiliden-Studien. II. (Hym.). (Mit x Tafeln.). Ein Beitrag zur Ornithologie von Südost-Peru. Von C. E. Hellmayr, München, A. Einleitung. In den Jahren 1911—1914 erwarb die Zoologische Staatssammlung in München durch Vermittlung der bekannten Firma W. F. H. Rosen- bergin London eine größere Anzahl vorzüglich präparierter Vogelbälge, welche von den Brüdern H. und C. Watkins in der im nördlichen Teile des peruanischen Departements Puno nahe der bolivianischen Grenze gelegenen Sierra von Carabaya gesammelt worden waren. Graf Josef Seilern erhielt aus derselben Quelle gleichfalls eine Sendung, deren größter Teil zur Benutzung vorlag, wofür ich dem freundlichen Besitzer meinen wärmsten Dank sage. Das in den beiden Sammlungen enthaltene Material umfaßt 250 Arten in etwa 1200 Vogel- bälgen. Einige neue Formen wurden von uns!) bereits bekannt gemacht, eine zusammenhängende Bearbeitung der gesamten Aus- beute sollte erst erfolgen, wenn die Herren Watkins ihre Tätigkeit in dem Gebiete zum Abschluß gebracht hatten. Die politischen Er- eignisse der letzten Jahre haben es anders gefügt. Der unglückselige Krieg zerschnitt mit rauher Hand die Fäden, die über das Meer führten. Die erwarteten weiteren Sammlungen gelangten nicht mehr nach Europa, und einer der Herren Watkins trat in die Dienste des ‚American Museum of Natural History in New York, dem mithin die Früchte seiner späteren Forschungen zufielen. Die in unsere Hände gelangten 250 Arten stellen natürlich nur einen Bruchteil der in der Sierra von Carabaya vorkommenden Vögel dar, der für weiter gehende Schlußfolgerungen zoogeographischer Natur ganz unzureichend ist. Angesichts der Unvollständigkeit des Materials habe ich denn auch bei der Bearbeitung nur jene Arten berücksichtigt, über die ich neue Tatsachen mitzuteilen wußte oder die aus dem einen oder anderen Grunde Interesse beanspruchen. Gewöhnliche oder weit verbreitete Formen wurden in die Liste nicht aufgenommen. Dagegen habe ich die Gegelegenheit wahrgenommen, einige in den Sammlungen der Brüder Watkins nicht vertretene 1)C. E. Hellmayr, Über neue und seltene Vögel aus Südperu; Verhandl. Orn. Ges. Bayern 11, Heft 1, Januar 25, 1912, p. 159—163. J. Graf Seilern, Beschreibung zweier neuer Vogelformen aus Süd-Ost- Peru; ebenda, 11, Heft 4, Dez. 5, 1913, p. 276—277. C. E. Hellmayr & J. Graf Seilern, Neue Vögel aus dem tropischen Amerika; ebenda, 12, Heft 1, Mai 15, 1914, p. 87—-92 [p.90: Percenostola lophotes .n.sp.]. Archiv für Naturgeschichte 1919. A. 10. 1 10. Heft 2 C. E. Hellmayr: Arten zu besprechen, die das Münchener Museum schon früher durch andere Reisende, vor allem G. Ockenden und Otto Garlepp be- saß. Der verstorbene G.Ockenden sammelte im nordwestlichen Teile des Dept. Puno in den Tälern von Marcapata und Inambarı, also etwas weiter westlich als die Brüder Watkins. Die erste Auswahl der nicht umfangreichen ornithologischen Beute gelangte ins Tring- Museum, kleinere Lose befinden sich in München und im Natur- historischen Staatsmuseum zu Wien. Otto Garlepp, der jahrelang im Interesse des verstorbenen Grafen Berlepsch reiste, war teils im Tale von Marcapata, teils auf der Hochebene von Cuzco in der Umgebung der altperuanischen Hauptstadt im gleichnamigen De- partement tätig, Dank dem Entgegenkommen der Verwaltung des Senckenbergischen Naturhistorischen Museums in Frankfurt konnte ich eine Reihe durch Garlepp erbeuteter Arten in den Kreis meiner Betrachtungen miteinbeziehen. Die Brüder Watkins waren zuerst in der Hochlandregion der Sierra de Carabaya bei Ollachea, 20 engl. Meilen nördlich von Macusanai, ineinerHöhe von 11,500 engl. Fußtätig. Spätersammelten sie bei Chuhuasi, 15 engl. Meilen nördlich von Ollachea, 7000 engl. Fuß ü.d.M., um sodann den Schauplatz ihrer Forschungen auf die Nordseite der Andenkette zu verlegen, die zum Rio Madıe de Dios abwässert, der seine Gewässer dem Rio Madeira zuführt, also dem amazonischen Faunengebiete angehört. Die dortigen Stationen sind Chaquimayo (3000 engl. Fuß), San Gaban am gleichnamigen Flusse (2500 engl. Fuß) und Yahuarmayo (1200 engl. Fuß). Leider besitze ich keinerlei Daten über die Vegetationsverhältnisse der be- suchten Örtlichkeiten, aber aus dem Studium der Sammlungen ergibt sich, daß Ollachea und Chuhuasi in der gemäßigten Zone der Anden liegen, wogegen Chaquimayo, San Gaban und Yahuarmayo der tropischen (amazonischen) Waldregion angehören. Chapman, der, wie wir vernehmen, einen Bericht über die Resultate der ‚National Geographical Expedition“ unter Col. Bingham vorbereitet, dürfte uns in Bälde über die Lebenszonen der Anden SO.-Peru’s unterrichten. In der bisherigen Literatur finden sich — abgesehen von einzelnen Neubeschreibungen — nur zwei größere, der Avifauna des südöstlichen Peru gewidmete Arbeiten: 1. P. L. Sclater & O. Salvin, On Peruvian Birds collected by Mr. Whitely; Part IV. Proc. Zool. Soc. Lond. 1869, p. 151—158, tab. 13; Part V; l.c. p. 596—601; Part VI, l.c. 1873, p. 184—187, tab. 21; Part viI (BR 779784; Part VIIL 1.c. 1874, p. 677 —680, tab. 84; Part IX, 1.c. 1876, p. 15—19, tab. 3. H. Whitelys Sammlungen stammten aus dem östlichen. Teile des Dept. Cuzco (den Tälern Vilcamayo, Paucartambo und Uru- bamba). | % =, 1) Part VII hat Sclater allein zum Verfasser, Ein Beitrag zur Ornithologie von Südost-Peru. 3 2. Hans Graf von Berlepsch et Jean Stolzmann, Rapport sur les nouvelles Collections ornithologiques faites au Perou par M. Jean Kalinowski; Ornis, vol. 13, Part 2, September 1906, p. 63—133. Der größte Teil der Ausbeute wurde in dem uns hier interessierenden Gebiete zusammengebracht. Kalinowski sammelte in der Um- gebung von Santa Ana, im Tale von Urubamba (p. 73—102) und im Tale von Marcapata (p. 105—126). In der systematischen Aufzählung habe ich neben der Original- beschreibung nur die auf die vorstehenden zwei Arbeiten ee Bücherstellen zitiert. Für die Überlassung von hen] bin ich den Herren Prof. OÖ. zur Strassen und H. Jacquet (Frankfurt a. M.) und Prof. L. Lorenz-Liburnau in Wien zu besonderem Dank verpflichtet. München, 17. Juli 1920. B. Systematischer Teil. Leucolepis thoracica thoracica (Tsch.). Cyphorkinus thoracıcus Tschudi, Arch. Naturg. 10, I, p. 282 (1844 — Peru, sc. Montafas von Uchubamba, unweit Vitoc; cfr. Faun. Peru., Aves 1846, p. 184). Leucolepia thoracıca Berlepsch u. Stolzmann, Ornis 13, p. 106 (Huayı- apata, Rio Cadena). & ad. Chaquimayo: 2. Juni 1910. — Al. 72; c. 49; r. 22 mm. .Q ad. San Gaban: 8. März 1913. — Al. 69; c. 49; r. 19 mm. Die Vögel zeigen untereinander einige Verschiedenheiten. Das & ist oberseits entschiedener braun überlaufen, namentlich auf Bürzel und Öberschwanzdecken; das Rostrot der Kehle und Vorderbrust ist tiefer im Tone; die Mitte der Hinterbrust lebhafter röstlich; die Unterschwanzdecken sind düster olivenbraun, mit breitem zimtroten Spitzensaum und meist noch einer zimtröstlichen Querbinde Der Kinnwinkel besitzt einen deutlichen rußschwärzlichen Fleck, von dem ein schmaler Streif zu der das Auge umgebenden rußschwärzlichen Zone führt. Das 2 ist oben düsterer gefärbt, die Oberschwanzdecken fast schwarz; die Mitte der Hinterbrust in größerer Ausdehnung und viel heller rahmröstlich; die Weichen düsterer braun, die Unterschwanz- decken matt rußschwärzlich, nur die kürzesten verloschen zimtröstlich gerändert; der dunkle Kinnfleck und Bartstreif sind kaum durch einige dunkelgraue Federchen angedeutet; alle Maße geringer, der Schnabel besonders viel kürzer. Außer dem vorliegenden Paare untersuchte ich einen alten und einen Vogel im Jugendkleid aus Pozuzo, Dept. Huänuco, gesammelt von W. Hoffmanns, im Tring Museum. L. t. thoracica ist bisher nur aus der Waldregion des zentralen (Uchabamba, Monterico) und südöstlichen Peru bekannt. 1* 10.Heft 4 C. E. Hellmayr: L. t. dichroa (Scl. & Salv.) (1), aus der westlichen und zentralen Andenkette Colombias unterscheidet sich lediglich durch schwärzlichere Flügel, dunkleren, einfarbig rußbraunen Unterkörper und vollständiges Fehlen des rußschwärzlichen Kinnflecks und Bartstreifens. Ich kenne diese Form nach Stücken aus San Antonio, westl. Anden. Ein Vogel aus Ost-Ecuador ((Mapoto) scheint mir von beiden Formen verschieden zu sein, der L. ti. dichroa aber näher zu stehen. Weiteres Material ist zu untersuchen. Troglodytes solstitialis frater Sharpe [Troglodytes solstitialıs Sclater, P. Z. S. Lond. 26, p. 550 (1858. — Matos und Pinipi bei Riobamba, Ecuador]. T. solstitialis (nec Sclater) Sclater, P. 2. S. 1873, 780, 781 (Huasam- pilla, Dept. Cuzco). | Troglodytes frater Sharpe, Cat. B. Brit. Mus. 6, p.261 (1881. — Bolivia). Q ad. Chuhuasi: 5. V. 1910. — Al. 51; e. 37; r. 131/, mm. Dieser Vogel stimmt mit acht typischen Exemplaren des T. s. frater aus N.-Bolivia (Chaco, Sandillani, Cocapata, S. Cristobal) in allen wesentlichen Punkten überein, nähert sich nur durch die leb- hafter zimtrostbraune Oberseite dem zentralperuanischen 7. sol- stitialis macrourus Berl. & Stolzm.?), von dem mir zwei Cotypen aus Maraynioc vorliegen. Die in Peru, Bolivia und NW.-Argentinien lebenden Vertreter dieses Zaunkönigs weichen von den nördlichen Rassen T'. s. solstitialis (aus W.-Ecuador) und T. s. pallidipectus Chapm. (aus Colombia) durch viel längere Flügel und Schwanz ab. Untereinander zeigen sie erhebliche Färbungsunterschiede, die kurz zusammengestellt seien. a) T. s. macrourus Berl. & Stolzm. — C.-Peru (Maraynioc, Pariay- acu). Oberseite lebhaft zimtrostbraun; Supercilium, Kehle und Gurgel intensiv ockergelb; Mitte des Unterkörpers in großer Ausdehnung reinweiß; Seiten in geringem Maße matt olivbräunlich überlaufen. d ad. al. 52; c. 39; r. 131/, mm. b) T. s. frater Sharpe. — N.-Bolivia. Oberseite matter, weniger röstlichbraun; Supercilium weiß bis rahmweißlich; Kehle und Gurgel blasser rostgelb, erstere bisweilen sogar weiß; Mitte des Unterkörpers kaum heller als die Gurgel, selten weißlich; Körperseiten in großer Ausdehnung röstlichbraun. 5&d al. 52, 52, 53, 53, 531/,; c. 40, 41, 42, 421/,, 43; r. 13?/,—14 mm. 3 292 al. 504/,, 51, 51; c. 37, 40, 40; r. 13%/,, 13!/, mm. 1) Oyphorhinus dichrous Sclater & Salvin, P. Z. S. Lond. 1879, p. 492 pl.41: „Bemedios“, Antioquia, Colombia. 2) P. Z: S. Lond. 1902, II, p. 55 (Maraynioc, Pariayacu, O.-Peru). EI a Be, Ein Beitrag zur Ornithologie von Südost-Peru. 5 c) T. s. auricularis Cab.t).. — NW.-Argentinien (Tucuman, Jujuy). Oberseite dunkler, düster holzbraun, nur Oberkopf und Bürzel leicht ins Rö-tliche ziehend;; Ohrfleck dunkler. mehr schwärzlichbraun als bei a) und b); Supercilium reinweiß wie bei T. s. frater; Hals- seiten und Wangen rö-tlich erdbraun (statt ockergelb), Weichen viel weniger röstlich, mehr erdbraun. 1 & ad. Tucuman (Type) al. 50'/,; c. 37; r. 131/, mm. 1 & ad. Jujuy (Cerro del Calilegua) al. 52; c. 35; r. 13 mm. 2 22 ad. Tucuman al. 471/,, 48; c. 34, 35; r. 13, 131/, mm. Basileuterus luteoviridis signatus Berl. & Stolzm. [Trichas luteoviridis Bonaparte, Atti della Sesta Riunione degli Scien- ziati Italiani Milano 1844, p.405 (1845. — Santa F& de Bogotä; Type in Coll. Antinori, Perugia)]. Basileuterus leuteoviridis [sic], Allen, Bull. Amer. Mus. II, 1889, p. 79 ( Yungas). Basileuterus signatus Berlepsch & Stolzmann, Ornis 13, Part 2, p. 74 (Sept. 1906. — Idma, Santa Ana Tal, SO.-Peru). Adult (ohne Geschlechtsangabe): Chuhuasi (7000 F.): 7. IV. 10. — al. 60; c. 60; r. 11!/, mm. „Iris dunkelbraun, Füße gelb, Schnabel schwarz. ‘‘ Dieser Vogel ist durchaus identisch mit einem von Berlepsch als B. sıgnatus bezeichneten Stück aus Cocapata, Yungas von La Paz, W.-Bolivia, hat nur etwas weniger ausgeprägte dunkle Mischung auf der Stirn. Der Vogel aus Bolivia mißt: al. 59; c. 61; r. 11 mm. Beide unterscheiden sich von acht Bogotä-Bälgen des B. I. luteo- viridis durch merklich kürzere Flügel?) und sehr viel hellere, frischer grüne (statt tief oliv- oder ölgrüne) Färbung der Oberseite. Andere Abweichungen vermag ich nicht festzustellen. Weder sind die Beine heller noch die dunklen Abzeichen am Vorderscheitel stärker ent- wickelt; auch die Unterseite weicht im Tone nicht vom Durchschnitt des luteoviridis ab. Ein topotypisches Exemplar von Myvothlypis striaticeps Cab.®), aus Garita del Sol, Vitoc, Dept. Junin, ist wiederum etwas verschieden. Von ungefähr derselben Größe?) wie signatus,. ist er oberseits viel matter, fast graulichgrün, das gelbe Supercilium ‚ist blasser und reicht kaum bis oberhalb der Augenmitte, das Gelb 1) Troglodytes (Uropsila) auricularis Cabanis, Journ. f. Orn. 31, p. 105 pl. II fig. 1 (1883. — Tucuman). 2) Bogotä-Bälge messen: al. 64, 66, 69, 69, 70, 71; c. 60, 60, 63, 64, 65, 65; r. 10°/;—-11?J2 mm. ®) Journ. f. Orn. 21, p 316 (1873. — Maraynmioc, Vitoc, C. Peru). 4) Der als & bezeichnete Vogel mißt: al. 62; ec. 61; r. 11 mm. — Der Be- schreiber Cabanis sowohl als Taczanowski (Orn. Perou I, 1884, p. 478) geben für die d& aus Vitoc viel bedeutendere Maße (al. 69, 75; c. 65, 66 mm) an. Möglicherweise ist das von mir untersuchte Exemplar falsch seziert. 10. Haft 6 C. E. Hellmayr: der Unterseite erheblich blasser, auch der olivgrüne Anflug der Körper- seiten matter. Durch weiteres Material ist zu erweisen, ob B. 1. striaticeps eine dritte geographische Form darstellt wenn ich auch nicht verschweigen will. daß ein im Jugendkleid aus Marayrioc weder nach Größe noch Färbung von gleichalterigen luteoviridis aus Bogotä sich unterscheiden läßt.!) Basileuterus bivittatus chrysogaster (Tschudi). [Muscicapa bivittata Lafresnaye & d’Orbigny, Syn. Av. I in: Mag. Zool. 7, p. 51 (1837. — Yungas. Bolivia; part. descr. maris, Typus in Mus. Paris untersucht)]. Setophaga chrysogaster Tschudi, Arch. Naturg. 10, I, p. 276 (1844. — Peru 2); Typus in Mus. Neuchätel RE Basileuterus bivittatus subsp.? Berlepsch & Stolzmann, Ornis 13, Part-2, Sept. 1906, p. 106 (Huaynapata. Marcapata). 5 ad. (4. Handschwinge, mittleres Steuerfedernpaar, und Teile des Kleingefieders mausernd), Yahuarmayo, 15. XL10. — Al. 62; c. 53; r. 12 mm. Stimmt mit typischen Exemplaren aus dem Junin-Distrikt (Chanchamayo-Tal) überein, vermittelt jedoch durch die schärfer ausgeprä gten, schwärzlichen Schläfenstreifen den Üben zu dem in Bolivia und NW.-Argentinien (Jujuy) heimischen B. b. bivittatus (Lafr. & Orb.) ®). B. b. chrysogaster, der die Nominatform im zentralen und süd- östlichen Peru vertritt. unterscheidet sich von ihr durch durch- schnittlich geringere Größe, frischer grünen Rücken. tiefer gelbe Unterseite, lebhafter olivgelben, bis fast an die Halsseiten aus- gedehnten Superciliarstreifen, der bei B. b. bivittatus entschieden blasser ist und schon oberhalb dem Auge endigt, sowie durch geringere Ausdehnung der seitlichen dunklen Einfassung der ee Scheitelmitte. 1) Im Gegensatz zu Cabanis’ Angabe haben der alte und der junge Vogel aus Chanchamayo nur an der Stirn ein wenig rußschwärzliche Beimischung. ?2) Wenn Tschudi später (Faun. Peru. Aves, 1846, p. 193) als Wohnort der S. chrysogaster die Zuckerplantage S. Pedro bei Lurin an der peruanischen Küste unweit Lima bezeichnet, so beruht diese Angabe ohne Zweifel auf Irrtum. Unser Waldsänger kommt in dem sandigen Küstenstrich überhaupt nicht vor, sondern ist ein Bewohner der tropischen Waldregion (Montaäas). Der Typus stimmt in jeder Hinsicht mit Exemplaren aus La Merced und Amable Maria (Topotype von Basileuterus diachlorus Cabanis 1873) überein; deshalb betrachten wir als terra typica Chanchamayo, Dept. Junin, wo Tschudi bekanntermaßen sich längere Zeit aufhielt. ®) Ich untersuchte acht Vögel aus Bolivia, neun aus Jujuy, a " Ein Beitrag zur Ornithologie von Südost-Peru. 7 Eine dritte nahe verwandte Form ist B. bivittatus chlorophrys Berl.t), die sich durch viel düsterer olivgrünen Rücken, dunkler grünlichgelbe Unterseite und düster olivgrünen (keineswegs gelben) Supraloral- und Superciliarstreifen kennzeichnet. Sie bewohnt das nordwestliche Ecuador (prov. Esmeraldas) und südwestliche Colombia (Buenavista, Nariho). Wir besitzen Exemplare aus Paramba, Cachy- jacu und Lita, N w.-Ecuador. | Basileuterus fulvicauda fulvicauda (Spix). Muscicapa fulvicauda Spix, Av. Bras. II, p.20 pl.28 fig.2 (1825. — Kein Fundort; Typus in Mus. München; cfr. Hellmayr, Abhandl. II. Kl. Bayr. Ak. Wiss. 22. Abt. 3, 1906, p. 652). d ad. Yahuarmayo: 26. X. 1910. — Al. 69; c. 56; r. 13 mm. Dies ist ein extremes Stück der blassen Form, welche zuerst durch Spix beschrieben. später von Sclater?) Basileuterus uropygialis genannt wurde. Der Bürzel und der Basalteil der Steuerfedern sind noch heller strohgelb als beim Typus von M. fulvicauda; der Super- ciliarstreif ebenso blaß rahmfarbig; die Unterseite sehr ähnlich, d.h. nur auf Vorderkehle, Bartgegend, Vorderbrust und Seiten blaßrahm- farbig überlaufen. die Unterschwanzdecken wohl lebhafter rahm- röstlich; der Rücken ist dagegen heller und weniger bräunlich. vielmehr düster olivgrün wie bei einem Vogel aus Sarayacu, Ost-Ecuador. B. f. fulvicauda scheint über die tropische Zone der Ostseite der Anden von Ecuador bis in das südöstliche Peru verbreitet zu sein. Die Verschiedenheit von B. f. poliothrix Berl. & Stolzm.?) ist mir neuerdings zweifelhaft geworden. Ein dem Museum unlängst zugegangenes ä& ad. aus Chanchamayo, C.O.Schunke coll... zeigt keines der dieser Form zugeschriebenen Merkmale. Die Basıshälfte des Schwanzes, Supercilium und Unterseite sind allerdings sehr viel intensiver ockergelb gefärbt als bei allen untersuchten Exemplaren von B. f. fulvicauda und nähern sich im Tone .dem in W.-Ecuador und Colombia heimischen B. f. semicervinus Scl. Der Typus von B. f. poliothrix stimmt dagegen in diesen Punkten mit B. f. fulvicauda überein. Angesichts der beträchtlichen individuell.n Variation dieser Vögel kann nur die Untersuchung großer Serien Klarheit über die vorhandenen Lokalformen bringen. t) Ornis 14, p. 347 (Feb. 1907. — ‚‚Quito‘“ = W. Ecuador; Typus im Mus. Berlepsch untersucht). - 2) Proc. Zool. Soc. Lond. 1861, p. 128. Fr 8) Basileuterus uropygialis poliothrix Berlepsch & Stolzmann, Proc. Zool. Soc. Lond. 1896, p. 331 (1896. — La Gloria & La Merced, Chanchamayo, Central- Peru). 10. Heft g C. E. Hellmayr: Pachysylvia thoracica aemula Hellm. [Hylophilus thoracicus Temmnck, Rec. Pl. col., l'vr.29, tab. 173 fig. 1 (1822. — „‚Bresil“, coll. Natterer, i. e. Rio de Janeiro)]. Pachysylvia thoracıca aemula Hellmayr, Anzeiger Ornith. Gesellsch. Bayern. No. 3. p. 15 (Oct. 1920. — Yahuarmayo, SO.-Pert). g ad. Yahuarmayo (1200 F.): 24. IV. 12. — al. 58; c. 46; r. 12 mm (Type). es hellbraun. Füße und Schnabel braun.“ Diese Form steht gewissermaßen in der Mitte zwischen P. t. thoracıca (Temm.). aus dem Staate Rio de Janeiro, und P. t. griser- ventris (Berl. & Hart.!), aus O.-Venezuela (Caura) und den Guianas. Das auffallendste Kennzeichen, das sie von beiden trennt, ist der gleich dem Rücken olivgrünlichgelb gefärbte Oberkopf, der nur auf dem Nacken längs der Federmitten ein wenig aschgraue Mischung erkennen läßt, wogegen bei den verwandten Formen Scheitel und Nacken in scharfem Gegensatz zu der olivgrünlichgelben Färbung der Stirn und Superciliargegend aschgrau erscheinen. Die Kehle ist trübweiß (nicht aschgrau wie bei griseiventris); das Olivengelb der Gurgel ist ebenso lebhaft und so weit über die Vorderbrust aus- gedehnt wie bei thoracica. wogegen griseiveniris nur eine schmale, matt grünlichgelbe Binde über die Gurgel aufweist; der übrige Unter- körper ist weißlich, die Körperseiten hell aschgrau, nur an den innersten Weichen schwach gelblichgrün überlaufen. Bei thoracica erstreckt sich das Olivengelb der Vorderbrust in breiter Zone über die Körper- seiten, während die Mitte lebhaft rahmröstlich getönt ist; bei grisei- ventris ist der Unterkörper aschgraulich, am dunkelsten auf den Weichen. Zwei ‚„Bogotäa“-Bälge stimmen im wesentlichen mit dem Typus überein, nur sind bei einem derselben die inneren Körperseiten etwas stärker olivgelblich überlaufen. Von 12 griseiventris, aus O.-Vene- zuela, Brit.. Franz. und Holl. Guiana nähert sich nur ein $ aus Bartica Grove in der Scheitelfärbung der ?. th. aemula, aber in keinem anderen P unkte. P. t. aemula scheint sich somit vom südöstlichen Peru längs der Östabdachung der Anden bis Colombia zu verbreiten. Meiner in Nov. Zool. 15, 1908, p. 20—21 gegebenen Übersicht ıst P. th. aemula als vierte Form beizufügen. 2) Pachysylvia ferrugineifrons (Scl.). Hylophilus ferrugineifrons Sclater, P. Z. 8. Lond. 1862, p. 110 ı1862. — Bogotä-coll., type in Mus. P.L. Sclater). dad. Yahuarmayo: 15. XI. 10. — Al. 58; e. 43; r. — mm. 1) Hylophilus thoracicus griseiventris Berlepsch & Hartert, Nov. Zool. 9, p. 11 (1902. — Suapure, Caura R., O. Venezuela). 2) Die dort sub P. th. griseiventris verzeichneten Exemplare m. n aus Bogotä gehören natürlich zu P.t.aemula. Es sind dieselben Stücke, welche ich oben besprochen habe, | See. Ein Beitrag zur Ornithologie von Südost-Peru. 9 Dieser Vogel sowohl wie ein altes Weibchen vom Rio Juruä. W.-Brazil unterscheiden sich von vier Bogotä - Bälgen und zwölf Exemplaren aus Venezuela (Caura, Orinoko) durch etwas lichtere, mehr zimtrostrote Färbung des Vorderkopfes und entschieden frischer grünen Ton des Rückens und der Schwingensäume. Der bräunliche Anflug auf dem Vorderrücken fehlt den beiden Stücken gänzlich. Unterseits ist der Yahuarmayo-Vogel wohl etwas gelblicher als die Mehrzahl der nördlichen Stücke, doch zeigen Bogotä-Vögel hierin erhebliche Variation. Die geringfügigen Abweichungen sind durch eine Serie zu bestätigen. Der gegenwärtige Nachweis dehnt das Verbreitungsgebiet der Art erheblich weit nach Süden aus. Der südlichste bekannte Fundort war Amable Maria, unweit des Rio Chanchamayo, im Dept. Junin !). Tachyeineta albiventer (Bodd.). Hirundo albiventer Boddaert, Tabl. Pl. enl. p. 32 (Dec. 1783. — ex Daubenton, Pl. enl. 546 fig. 2: Cayenne). & ad. Yahuarmayo: 1. XII. 1910. — Al 109; c. 52; r. 81/, mm. Etwas größer als Exemplare aus Venezuela, Guiana und Parä, in der Färbung jedoch nicht verschieden. Bereits von d’Orbigny in der ostbolivianischen Provinz Moxos gefunden, aber für das süd- östliche Peru in der Literatur noch nicht verzeichnet. Whitely erbeutete dagegen bei Cosnipata die verwandte. aber spezifisch durch- aus verschiedene Tachycıneta leucorrhoa (Vieill.) 2). Frenchellden 3) eyanoleuca (Vieill.). SER cyanoleuca Vieillot, Nouv. Diet. d’Hist. Nat., nouv. &d., 14, p. 509 (1817. — ex Azara No. 303: Paraguay). g ad. (in der Schwingen- u. Schwanzmauser), San Gaban: 2. III. 1913. Dieser Vogel zeigt gleichwie ein $ ad. aus Santo Domingo, Marcapata, 28. April 1901, G. Ockenden coll., im Tring Museum die spezifischen Kennzeichen in extremer Ausbildung. d.h. alle Unterschwanzdecken sind bis zur Wurzel hinab rußschwarz. mit breitem, metallischblauen Spitzensaum. die Achselfedern und Unter- flügeldecken dunkel (schwärzlich) rußfarhig. Auffallenderweise gehören dagegen ein jüngerer und vier alte am 20. Sept., 5. und 17. Oktober 1868 von H. Whitely jr. bei Cosni- 1) Hylophilus ferrugineifrons Taczanowski, P. Z. S. 1874, p. 509; Orn. Perou I, 1884, 445. 2) Hirundo leucorhoa Sclater & Salvin, P. Z. 8. 1869, p. 597. .?) Ich nehme diese neuerdings unterschiedenen Gattungen lediglich pro- visorisch an, da mir augenblicklich die Zeit fehlt, ihre Kennzeichen kritisch zu prüfen, indessen will es mir kaum zweckmäßig erscheinen, jede aeTece Schwalbenart einer besonderen Gattung zuzuweisen. 10. Heft 10 C. E. Hellmayr: pata. Dept. Cuzco, gesammelte Vögel. die ich im Tring Museum unter- sucht habe, zu P. patagonica (Lafr. & Orb.). Man vergleiche auch die Bemerkungen Harterts in Nov. Zool. 16, 1909, p. 169. Orochelidon !) murina (Cass.). Petrochelidon murina Cassın, Proc. Acad. N. Sci. Philad. 6, p. 370 (1853. — ‚Republic of Ecuador“). 3d5d ad. Ollachea (11 500 Fuß): 2., 4., 5. III. 10. — Al. 115, 115, 117; caud. 58. 60, 63; furca caud. 14, 14 mm. > ad. Ollachea: al. 108; caud. 58; furca 13 mm. B OO (im Jugendkleid), Ollachea: 4. II, 5. III. 10. — Al. 105, 110; caud. 57; furca 10 mm. Die V ögel sind durchaus typische 0. murina und weichen von Stücken aus Ecuador (Corazon) und Bogotä lediglich durch etwas mehr bläulichen Glanz der Oberseite ab. Die Unterseite ist stets gleichmäßig rußbraun gefärbt. die Unterschwanzdecken entschieden dunkler. schwärzlicher und am Spitzenteil metallisch blauglänzend. Das Jugendkleid kennzeichnet sich durch rußbraune Oberseite, ohne oder mit nur sehr geringem metallischen Schiller an einzelnen Federn, kürzeren Schwanz mit seichterer Furca. und durch den Besitz feiner, trübweißlicher Spitzensäume an den längsten Unterschwanzdecken. O. murina wurde im südöstlichen Peru bereits von Whitely bei Tinta?), und von Garman bei Moho am Titicaca See?) erbeutet. O. andecola (Lafr. & Orb.) *%) ist. wie Berlepsch & Stolzmann®) ausgeführt haben, eine total verschiedene Art, sofort kenntlich an dem merklich kürzeren, nur schwach ausgebuchteten Schwanz und an der mit Ausnahme der rußbräunlichen Kehle schmutzig-weißen Unter- seite; die kürzeren Unterschwanzdecken sind trübweiß, die übrigen hellrauchbraun, mit deutlichem weißen Spitzensaume. - 0. andecola ist bisher nur aus dem zentralen und südlichen Peru (Dept. Junin, Puno, Cuzeo) sowie dem nördlichen Bolivia bekannt, lebt aber hier stellenweise neben O. murina. Stelgidopteryx ruficollis rufieollis (Vieill.). Hirundo ruficollis Vieillot, Nouv. Diet. d’Hist. Nat., nouv. &d., 14, p. 523 (1817. — ‚‚Bresil“; sc. Rio de Janeiro, coll. Delalande . Ails; efr. Pucheran, Rev. Mag. Zool. (2) V. 1853, p. 442). - 1!) Siehe Fußnote ?) p. 9 2) Atticora cinerea Sclater & Salvin, P. Z. 8. 1869, p- 59. ö 3) Atticora cinerea Allen, Bull. Mus. Comp. Zool. Cambr. III, 1876, p. 353. 4) Hirundo andecola Lafresnaye & d’Orbigny, Syn. Av. I in: Mag. Zool. 7, el. II, p. 6% (1837. — ‚in Andibus, La Paz (Bolivia)‘“‘). °) P. Z. S. Lond. 1896, p. 333. Ein Beitrag zur Ornithologie von Südost-Peru. 11 d ad., ad. (ohne Geschlechtsangabe) Chaquimayo: 14. VII, 9. VIII. 10. — Al. 112, 113; caud. 57, 58 mm. Diese Exemplare, ein & ad. aus Chanchamayo, (.-Peru, sowie zwei SS aus Nauta, NO.-Peru stimmen durchaus mit einer Serie aus Bahia und S.Paulo überein und zeigen nicht den mindesten Übergang zu den hellbürzeligen Formen 8. r. aequalis Bangs und S. r..uropygialis (Lawr.). die im nördlichen und nordwestlichen Süd- amerika heimisch sind. Vergl. meine Ausführungen in Nov. Zool. 13, 1906, p. 13. Diglossa brunneiventris Lafr. Diglossa brunneiventris (Des Murs Ms.) Lafresnaye, Rev. Zool.. 9, p. 318 (1846. — ‚in Peruvia‘“t)). dd ad. Ollachea: 3., 17. II. 10; Urcos (Cuzco), 3000 m, 15. IX. 1900 (O. Garlepp). — Al. 68, 69. 69; caud. 58. 59. 62 mm. & (an 2?) ad. Ollachea: 16. II. 10. — Al. 60; caud. 50 mm. DO ad. Ollachea: 5., II. 10. — Al. 62; caud. 52mm. dd (im ersten Jahreskleid), Ollachea: 4. 7. II. 10., — Al. 61, 63; caud. 53t/,. 55 mm. Vögel aus Nordperu (Gegend von Balsas und Leimabamba) stimmen in Größe und Färbung überein. | ‚Bei der Jugendmauser werden nebst dem Kleingefieder nur die Tertiären und inneren Oberflügeldecken erneuert. Vögel im ersten Jahreskleide sind daher unschwer an den mattbraunen, außen heller gerandeten Schwungfedern kenntlich. Oreomanes fraseri Scl. Oreomamnes fraseri Sclater, Proc. Zool. Soc. Lond. 1860, p. 75 tab. 159 (1860. — Panza. Chimborazo, Ecuador); Berlepsch, Ornis 11, 1901, p. 197 (Anta bei Cuzco, SO.-Peru); Hellmayr. Verhandl. Orn. Ges. Bayern 11, No.1, Jan. 1912, p. 159 (Ollachea). Oreomanes binghami Chapman, Bull. Amer. Mus. N. H. 41, p. 331 (1919. — Cedrobamba Ruins, Machu Picchu, Urubamba, SO.-Peru; = jur.). g ad. Ollachea, 20 Meilen nördl. Macusanai, 11500 engl. F., 9. 11. 1910. — Al. 89; caud. 62; rostr. 21 mm. & jr. Ollachea: 5. II. 1910. — Al. 83; caud. 60; rostr. 22 mm. Q ad. Ollachea: 2. III. 1910. — Al. 85; caud.. 601/,; rostr. 23 mm. Q ad. Anta, Cuzco, 3500 m, 3. VIII. 1899; ©. Garlepp coll., Mus. Berlepsch. — Al. 891/,; caud. 63; rostr. 21 mm. Die von Watkins gesammelten alten Vögel sind in frischem Gefieder und haben soeben ihre Jahresmauser beendet; nur das & 1) Nach Desmurs (Iconographie Ornith.. 8. Lief., Text zu pl. 43, p. 2) soll der Typus von Claude Gay in Chili gesammelt worden sein. Vermutlich stammte er aus Bolivia, 10. Hett 12 -C. E. Hellmayr: trägt auf dem Vorderrücken noch einzelne Mauserfedern und die erste (äußerste) Handschwinge ist nicht ganz ausgewachsen. Die Exemplare im vollständigen Alterskleid stimmen in der Färbung durchaus mit Stücken aus Ecuador (Chimborazo, Illiniza) überein. Sie besitzen namentlich einen ebenso breiten, scharf ausgeprägten, kastanienbraunen Superciliarstreifen, gleich der übrigen Unterseite kastanienbraunes Kinn, und die Federn der Bart- gegend sind genau wie bei den Vögeln aus Ecuador an der Wurzel weiß, an der Spitze kastanienbraun und schwarz gefleckt. Das am 5. Februar erlegte Männchen. das durch den Besitz flaumiger, schmutziggrauer Federn am Nacken seine Jugend bezeugt, weicht von den alten durch merklich hellere und fahlere Färbung der Unterseite, weißes Kinn, vorwiegend weiße, nur sparsam schwärzlich gefleckte Bartgegend, schmaleren, trüber rotbraunen Superciliarstreifen, dunkle Spitzenkanten auf den Wangenfedern, sowie weniger ausgedehntes und schmutzigeres Weiß auf dem Vorder- kopf ab. Der Noe mausert augenscheinlich aus dem Jugend- ins erste Jahreskleid t). Einige auf der Brustmitte stehende weiße, nur an der Spitze zimtrotbraun gefärbte Federn sind unverkennbare Reste des Jugendkleides. Man sieht, daß dieser Vogel mehrere der von Chapman für seinen nach einem einzigen Exemplare aufgestellten O. binghami in Anspruch genommenen Merkmale (weißes Kinn und weiße Bartgegend) besitzt. die lediglich seiner Jugend zuzuschreiben sind und keinerlei spezifischen oder subspezifischen Wert haben. Chapman scheint ein noch jüngeres Exemplar vorgelegen zu haben. bei dem das rot- braune Supercilium noch nicht zur Ausbildung Br war. und ich zögere nicht, O. binghami als das Jugendkleid von O. fraseri anzu- sprechen. Es könnte ja allenfalls sein, daß die ESEL R Vögel 12mm längeren Schnabel besitzen. doch müßte diese geringfügige Abweichung durch eine größere Serie bestätigt werden. O. fraseri wurde zum erstenmal von Otto Garlepp durch das im Jahre 1899 unweit Cuzco erlegte Weibchen nachgewiesen. worüber Berlepsch berichtet hat. In einem kleinen Artikel habe ich elf Jahre später den Fund der Brüder Watkins bekannt gemacht. Conirostrum sitticolor eyaneum Tacz. [Conirostrum sitticolor Lafresnaye, Rev. Zool. 3, p. 102 (1840. — Santa- Fe de Bogotä)]. Conirostrum cyaneum Taczanowski, Proc. Zool. Soc. Lond, 1874, p. 512 (1875. — Sillapata, O. Peru). 1) Bei Oreomanes scheint sich die Jugendmauser auf das gesamte Klein- und Großgefieder zu erstrecken, da der Vogel auf beiden Flügeln die drei äußeren Handschwingen wechselt. ei Ein Beitrag zur Ornithologie von Südost-Peru. 13 & ad. Limbani, Carabaya, 9500 Fuß, 27. IV. 1904. G. Ockenden coll. — Al. 68; caud. 55; rostr. — mm. Der Vogel stimmt in der Größe und Färbung vollständig mit einem & ad. aus Maraynioc, Pariayacu, C. Peru, überein, hat namentlich ebenso mattschwarze, düster bläulich überwaschene Kehle. Vögel aus dem westlichen Bolivia (Unduavi, Cillutincara) besitzen wohl etwas hellere, mehr bläuliche Färbung der Kehle und Gurgel, doch ist die Abweichung sehr geringfügig. ©. s. cyaneum, dessen W ohngebiet auf die Hochländer des zentralen und südlichen Peru und des westlichen Bolivia beschränkt zu sein scheint, ist sicher nur eine geographische Form des über Colombia und Ecuador verbreiteten (. s. sitticolor Lafr., von dem er sich lediglich durch etwas längeren Schnabel, den bläulichen Anflug auf der Kehle und den Besitz eines breiten, lebhaft blauen Superciliums unterscheidet. Ö. s. intermedium Berl.!), aus den Gebirgen von Merida, teilt mit ©. s. cyaneum das blaue Supercilium, hat jedoch tiefschwarze Kehle ohne bläulichen Anflug, worin er mit Ü©. s. sitticolor übereinstimmt. Conirostrum einereum einereum Lafr. & Orb. Conirostrum cinereum Lafresnaye & d’Orbigny, Syn. Av. Ilin: Mag. Zool. 8, cl. IL, p. 25 (1838. — part.: Yungas, rep. Boliviana; der Typus, den ich im Pariser Museum untersuchte, stammt jedenfalls aus Inquisivi, prov. Sicasica). 2 83 ad. Ollachea (11,500 Fuß), 9. II. 10. — Al. 58, 61; caud. 5l, 52; rostr. 91/,, 10 mm. 2 92 ad. Ollachea; 4, 8. II. 10. — Al. 59, 60; caud. 52, 52; rostr. 10, 161/, mm. Außerdem liegen mir aus der Sammlung Berlepsch ein alter Vogel aus Paucartambo (H. Whitely) 2), 2 38, 2 ad.,2 d, 1 2 imm. aus der Gegend von Cuzco (Urubamba, Urcos, Anta, Lucre) und ein Q ad. aus Maraynioc, C.-Peru vor. Diese Serie stimmt in jeder Hinsicht mit einem halben Dutzend Bälge aus den westlichen Yungas Bolivia’s (Iquico, Chaco, Chicani, La Paz) überein. Alte Vögel beiderlei Ge- schlechts sind oberseits dunkel schiefergrau gefärbt, wogegen der schwärzliche Oberkopf als deutliche Kappe absticht; Gurgel und Brust sind schmutzig grau, ebenso die Körperseiten, nur die Bauchmitte ist in beschränkter Ausdehnung blaß rahmgelb überlaufen. Junge Vögel sind viel heller gefärbt, oberseits hellgrau mit olivenfarbigen Anflug, der Scheitel weniger schwärzlich, die Unterseite vorwiegend rahmfarbig, nur auf der Vorderbrust graulich unterlegt. Drei $& aus Lima, eines aus Arequipa °), ein $ aus Tacna, NW.- Chili, sowie fünfzehn Vögel aus den nordperuanischen Depts. Caja- marca und Libertad unterscheiden sich von der Serie aus S.- und 1!) Orn. Monatsber. I, p. 1] (1893. — Anden von Merida, W. Venezuela). 2) CO. cinereum Sclater, P. Z. S. 1873, p. 780. ®) OÖ. cinereum Scl. & Salvin, P. Z. S. 1867, p. 984; 1868, p. 569. 10. Heft 14 C. E, Hellmayr: SO.-Peru und Bolivia durch den Mangel der schwärzlichen Kappe, heller olivengrauen Rücken, viel schmaleren und kürzeren, schon oberhalb der Mitte der Ohrdecken endigenden, rahmfarbigen Super- ciliarstreifen, und merklich hellere, mehr oder minder rahmgelblich überlaufene Unterseite. Vögel aus Lima sind wohl etwas kleiner, die aus Tacna, Arequipa und Nordperu erreichen dagegen die Dimensionen des typischen (. ce. cinereum. Der soeben besprochenen blassen Form des peruanisch-nordchilenischen Litorale pp. gebührt der Name ©. cinereum littorale Berl. & Stolzm.t) Cyanerpes eaerulea mierorhyncha (Berl.). [Certhia caeruleaLinnaeus, Syst. Nat. 10., I, p. 118 (1758. — ex Edwards: Surinam). Coereba coerulea microrkyncha Berlepsch, Journ. f. Orn. 32, p. 287 (1884. — Bucaramanga, östl. Anden, Colombia). Uyanerpes caeruleus microrhynchus Berlepsch & Stolzmann, Ornis, 13, II, Sept. 1906, p. 108 (Huaynapata, Rio Cadena, Escopal: Marcapata). g ad. Chaquimayo (3000 F.):21. VII. 10. — Al. 57, ce. 30; r. 161/,mm 2 55 ad. Yahuarmayo (1200 F.): 1, 20. XI. 10. — Al. 56, 58; c. 28, 301/,; r. 17, 18 mm. 2 22 ad. ebendaher: 7, 14. XI. 10. — Al. 55, 551/,; c. 28, 28; r. 16!/,, 17 mm. Q ad. San Gaban (2500 F.): 8. III. 13. — Al. 53; ce. 29; r. 161/, mm. 3 dd ad. Pozuzo, Prov. Huänuco, Peru. — Al. 56, 57, 58; e. 28, 28, 30; r. 17, 17!/,, 18 mm. 5 ad. San Augustin, westl. Yungas, N.-Bolivia (3500 F.), Sept. 1895. — Al. 58!/,; c. 31, r. 16%/, mm. ; Diese Vögel sind in der Färbung durchaus identisch mit einer großen Serie aus ‚„„Bogotä” und Merida, W.-Venezuela. Vielleicht besitzen die Bewohner von Peru und Bolivia durchschnittlich etwas schwächere, kürzere Schnäbel, doch scheint dies nicht ganz konstant zu sein. Jedenfalls stehen sie der Ü. c. mıcrorhyncha ungleich viel näher als der über das amazonische Tiefland vom Orinoko bis zum Oberlaufe des Rio Madeira verbreiteten ©. c. cherriei, über die man meine Ausführungen in Nov. Zool. 14, 1907, p. 42, 43, 347; 17, 1910, p. 271, nachlesen möge.?) 1) Proc. Zool. Soc. Lond. 1896, p. 336, footnote (1896. — Lima (Type) und Arequipa, W. Peru). 2) Dagegen bilden die Bewohner der pazifischen Küste Colombias, welche ich in meinem Berichte über M. G Pa!mer’s Sammlungen (P. Z. S. 1911, p. 1097) ©. c. microrhyncha genannt hatte, eine gut unterschiedene Form, und ich trenne sie als m - Cyanerpes caerules chocoana n. subsp. | Am nächsten verwandt mit ©. c. microrhyncha (Berl.), aus den östlichen Anden, aber Flügel und Schwanz kürzer; die dd durch weniger violettes Ge- Ein Beitrag zur.Ormithologie von Südost-Peru. 15 Chlorophanes spiza caerulescens Cass. [Motacilla Spiza Linnaeus, Syst. Nat. 10, I, p. 188 (1758. — ex Ed- wards: Surinam; excel. var. ß)]. Chlorophanes caerulescens Cassin, Proc. Ac. N. Sci. Philad. 1864, p. 268 (1864. — Yuracares, NO.-Bolivia). gg ad. Yahuarmayo (1200 F.), 11.XI, 30. III; Chaquimayo (3000 F.): 19. VII. 10. — al. 71, 72, 73; c. 50, 53, 54; r. 148/,, 15, 15 mm. Q9. Yahuarmayo: 8. III; Chaquimayo: 4. VII. — al. 69; ec. —; 15, 15!/, mm. bereinstimmend mit Vögeln aus N. Bolivia und Centralperu (Chanchamayo; Pozuzo, Huänuco). Tersina viridis oceidentalis (Scl.). [Hirundo viridis Illiger, Prodr. Syst. Mamm. et Av. p.229 (1811. — ex „L’Hirondelle verte‘“ Temminck, Cat. syst. Cab. 1807, p. 245: Brasilia; = 9)]. Procnias occidentalis Sclater, P. 2.8. 22, „1854“, p. 249 (April 1855. „Nova Grenada“ = — Bogotä); Scl. & Salvin, P. Z. 8. | 1869, p. 997 (Cosnipata). Procnias tersa occidentalis Berlepsch & Stolzmann, Ornis, 13, II, p. 108 (Huaynapata, Rio Cadena). g ad. Chaquimayo (3000 F.); 9, 12, 16. VIII. 10. — al. 86, 86, 56; c: 55, 56, 57; r. 9!/,, 9/,, 10 mm. In Größe und Färbung gleichen diese Vögel durchaus einer Serie aus Colombia (Bogotä; Novita, Chocö) und Ost-Ecuador (Archidona, Rio Napo). Männchen aus den westlichen Yungas von Bolivia ver- mitteln durch etwas helleres (mehr grünliches) Blau des Gefieders den Übergang zu der schon in den ostbolivianischen Ebenen vor- kommenden typischen T. v. viridis (Ll.). Euphonia xanthogaster brunneifrons Chapm. [Euphone xanthogaster Sundevall, Vetenskaps- Akad. Handl. 1833, P.319; pl.10, fig. 1- (> $) (1834. — Brasilien)]. Euphonia zanthogastra brunneifrons Chapman, Bull. Amer. Mus. 14, p. 226 (1901. — Inca Mine, Marcapata, SO.-Peru). fieder, und viel helleres Blau auf Oberkopf, Bart-, und Ohrgegend, die 22 durch blassere, gelblichgrüne Oberseite, hell rahmfarbige (statt tief ockerrost- gelbe) Färbung der Zügel und Kehle, sowie viel schmaleren, blasser blauen Bartstrich abweichend. d8 ad. al. 53, 53",, 55, 56; caud. 27, 27, 28, 28; rostr. 17'/,, 18, 18 mm. 99 al. 54, 55; caud. 26, 26; rostr. 17'J;, 17'/s mm. Type im Zoologischen Museum München: No. 09. 5655. d ad. Säo Joaquim del Choc6, W. Colombia, August 3, 1908. M. G. Palmer coll. No. 1961. Hab. — Tropische Zone der pazifischen Küste von Colombia. 10. Heft 16 | C. E. Hellmayr: E. xanthogastra (err.) Berlepsch & Stalin Ornis, 13, Part 2, Sept. 1906, p. 108 (Huaynapata, Rio Cadena, Escopal, Marcapata). & (erstes Jahreskleid), Yahuarmayo (1200 F.), 4. XII. 10. — Al. 63; c. 37 mm. 2 2.88 ad., 1& (erstes J ähseslieti San Gaban (2500 F.): 5. IIL, 5. IV.13. — Al. 63, 65, 61; caud. 35, 37, 34 mm. 3 dd ad. Chaquimayo (3000 F.): 18, 21. VL, 11. VII. 10. — Al. 64, 64, 62; c. 37, 37, 35 mm. 4 992 ee 18, X.10; San Gaban: 7.17 a Chaquimayo: 7. VI. 10. — Al. 63, — 58, 58; caud. 37, —, —, 32 mm. Außerdem liegt mir ein dem Wiener Museum gehörendes & ad. aus Chiri Mayo, Marcapata, 2500 F., 17. VII. 1901, G. Ockenden, vor. Mit einer einzigen Ausnahme unterscheiden sich die g von zwanzig Exemplaren der E. x. brevirostris, aus Bogotä, Cuembi am Oberlauf des Rio Putumayo, und dem nordöstlichen Ecuador ($. Jose und Loreto, Napo-Distrikt) durch entschieden dunklere, mehr ocker- röstliche Färbung des Vorderscheitels, wenn man die Serien als Ganzes betrachtet und nicht etwa blos einzelne Stücke herausgreift. Der Vogel aus Yahuarmayo dagegen hat viel hellere, orangegelbe Stirn- platte und gleicht darin einem unserer Bogotä-Bälge und einem & ad. aus Pina, östl. Tayabamba, N.-Peru, zum Verwechseln. Abgesehen von diesem — wohl aberranten — Exemplar ist die Serie der E. x. brunneifrons hinsichtlich der Nuance des Vorderkopfes ziemlich ein- heitlich, wogegen die Größenverhältnisse bei ihr erheblichen Schwankungen unterworfen sind. Bei E. x. brevirostris ist die Färbung der Stirnplatte entschieden variabler. Bogotä-Bälge besitzen in der Regel warm orangebraunes Pileum, bisweilen aber ist es schön chromgelb. Drei alte dd vom oberen Putumayo, SO.-Colombia, haben ebenso hellen Scheitel wie der hellköpfigste Bogotä-Vogel. Von vier $& aus Ost-Ecuador (Napo- Distrikt, Rio Pastaza) entspricht eines dem Durchschnitt aus Bogotä, zwei gleichen den Stücken vom Futumayo, das vierte endlich hat noch um einen Schatten lichter chromgelbes Pileum als das hellste Extrem aus Bogotä. Drei Vögel aus Nordperu (Huambo; Pina und Nuevo Loreto, östl. Tayabamba) weisen dieselbe Variationsbreite auf. Während die Scheitelfärbung bei zweien jener der Putumayo: Stücke entspricht, hat der dritte noch intensiver orangebraune Stirn- platte als die dunkelsten Bogotä-Bälge und nähert sich einigermaßen E. x. brunneifrons aus SO.-Peru. Es ist mir unmöglich, zwischen den Bewohnern dieser Länder konstante Unterschiede aufzufinden, und ich muß sie alle zu E. x. brevirostris stellen, obgleich ich mir wohl bewußt bin, damit in Gegensatz zu Nelson zu treten, der die peru- anischen Vertreter (mit Ausnahme der südöstlichen Bezirke) seiner E. x. quitensis zuzählt. Ein Beitrag zur Ornithologie von Südost-Peru. 17 E. x. quitensis (Nels.)!) ist indessen meiner Ansicht nach auf West-Ecuador zu beschränken. Fünf SZ aus Gualea ?) weichen — ganz in Übereinstimmung mit Nelson’s Beschreibung — von allen vorhin besprochenen Exemplaren in der Tat durch merklich helleres, fast zitrongelbes Pileum, stärker vıoletten Glanz auf Nacken und Mantel, sowie durch etwas größere Dimensionen ab. Allerdings ist der Unterschied in der Größe nur durchschnittlich; denn die größten brevirostris erreichen, ja übertreffen sogar noch die Minimalmaße von quitensıs. Die Verbreitung der bekannten Rassen des Formenkreises E. zanthogaster gestaltet sich nach meiner Auffassung folgendermaßen: a) E. x. zanthogaster Sund. (Terra typica: „Brasilien“, wir er- gänzen Rio de Janeiro). Östliches Brasilien, von Bahia bis Rio de Janeiro. ?) b) E. x. brevirostris Bonap. (Typus von Bogotä). Colombia (Ostabhang der zentralen Kordillere, beide Seiten der östlichen Andenkette); Ost-Ecuador (S. Jose, Loretö, Sarayacu) und Nord- Peru im amazonischen Waldgebiet (Chirimoto, Huambo bei Chacha- poyas; Pina, Nuevo Loreto bei Tayabamba) ®) . c) E. x. chocoensis Hellm. (Typus: Rio Cajön, Chocö, W.-Co- lombia). Pazifisches Küstengebiet von Colombia, vom oberen Rio Sucio südwärts; westliche Andenkette, südlich bis Ricaurte und S. Pablo; Cauca-Tal, auch am Westabhang der zentralen Kordillere. d) E. x. quitensis (Nels.) (Typus: ‚„Quito“). Tropische und subtropische Zone von West-Ecuador (Gualea, Chimbo usw.). e) E. x. brunneifrons Chapm. (Typus: Inca Mine, Marcapata). Südost-Peru (Marcapata). f)} E. x. ruficeps Lafr. & Orb. (Typus: Yuracares, N.-Bolivia). Westliche Yungas von Bolivia. g) E. x. exsul Berl. (Typus: San Esteban). Küstengebirge des nördlichen Venezuela (Bucarito-Berge bei Tocuyo, Cumbre de Va- lencia, Silla de Caracas, Kette von Bermudez). 1) Tanagra xanthogastra quitensis Nelson, Smiths. Misc. Coll. 60, No. 3, p. 16 (Sept. 1912. — ‚Quito‘, Ecuador). 2) Ein vorliegender Balg mit der Bezeichnung ‚‚Rio Napo?“ ist zweifellos falsch etikettiert; denn Vögel aus O. Ecuador sehen ganz anders aus. 3) Vögel’ aus Britisch Guiana (Camacusa, Rio Atapurau) scheinen sowohl von E. x. zanthogaster wie von. ,E. x. brevirostris verschieden zu sein. Auch die wenigen Stücke aus Amäzonien (Rio Juruä; Maroins, Rio Machados; Rio Ja- mauchim), die ich untersuchte, dürften einer besonderen Form angehören. . Sie zeichnen sich namentlich durch auffallend geringe Größe aus. er Mason ist zu vergleichen. 4) Vögel aus Junin, 6. Peru, möchten vielleicht auch a er .. Archir für Naturgeschichte £ 1919. 4.10. 2 10 Heft 18 C. E. Hellmayr: Euphonia rufiventris (Vieill.). Tanagra ruftwentris Vieillot, Nouv. Diet. d’Hist. Nat. 32, p. 426 - (1819. — part. descr. spec. ex coll. Sonnerat, kein Fundort; wir nehmen NO.-Peru (Gegend von Iquitos) als terra typica an).!) | g ad. Yahuarmayo: 3. XII. 1910. — Al. 61; c. 38; r. 10 mm. Diesen Vogel vermag ich nicht von einer Serie aus Ost-Ecuador (El Loreto) und vom Rio Negro zu trennen. Die Ausdehnung der gelben Zone auf den Vorderbrustseiten und die Intensität des Orang- rot auf der Mitte des Unterkörpers ist individuell sehr variabel, wes- halb mir die Verschiedenheit der nach einem einzigen (!) Exemplar aufgestellten Tanagra rufiventris colorata Todd ?) außerordentlich zweifelhaft erscheint. E. rufiventris ist im amazonischen Waldgebiet weit verbreitet. Östwärts geht sie bis an den oberen Orinoko, den Rio Madeira und Xingt. Tanagrella callophrys (Cab.). Hypothlypis callophrys Cabanis in: Schomburgk, Reisen Brit. Guiana III, p. 668, note (1848. — ‚„Brasilien‘‘). 3 dd ad. Yahuarmayo (1200 F.): 16, 17. III., 10.IV.12. — Al. 81, 82, 87; caud. 56, 57, 58; rostr. 12 mm. Der Vogel vom 10. April zeigt gleich einem Z ad. von Santa Rita, Rio Solimoens, Brazil, 25. Sept. 1913, J. J. Mounsey, in unserer Sammlung auf Scheitel, Brauengegend und Hinterrücken stark ent- wickelten Goldglanz, während diese Körperteile bei den zwei anderen Stücken entschieden mehr grünlich-silbern (weniger gelblich) schillern.. Die Oberschwanzdecken sind bald dunkler (preußisch-) blau, bald blasser, mehr himmelblau. Die peruanischen Exemplare stimmen mit einer Serie aus Iquitos, N.-Peru, und Ost-Ecuador (Rio Napo, Rio Pastaza) überein. In den Größenverhältnisse herrscht beträchtliche individuelle Schwankung, wie aus nachstehenden Zahlen ersehen werden möge. 2 $8 O.-Eeuador (Rio Pastaza): : al. 80, 80; caud. 56/,, 57!/, mm. 5 && Iquitos, N.-Peru: 78!/,, 79!/,, 81, 81, 84; caud. 551/,, 56, 57, 58, 59 mm. | 1 & Santa Rita, R. Solimoens, Brazil: al. 78; caud. 54mm. t) Berlepsch & Hartert, (Nov. Zool. 9, 1902, p. 53, note *) bestimmten „Rio de Janeiro“ nach dem zweiten von Vieillot erwähnten Exemplar aus „Bresil“. Dieser Vogel, der, wie wir aus „‚Galerie des Oiseaux“ II, Suppl. „„L’Eu- phone & ventre marron du Bresil“ erfahren, tatsächlich von dem Reisenden Delalande Ende 1816 in Brasilien, d.h. bei Rio de Janeiro gesammelt worden ist, gehört jedoch zweifellos zu E. pectoralis (Lath.). 3 2) Proc. Biol. Soc. Wash. 26, p. 169 (Aug. 1913. — Rio Surutu, Prov. del Sara, Bolivia). Ein Beitrag zur Ornithologie von Südost-Peru. 19 3 d&& Yahuarmayo, SO.-Peru: al. 81, 82, 87; caud. 56, 57, 58 mm. Diese prächtige Tangare, die im östlichen Ecuador und am oberen Amazonas (Iquitos) nicht gerade selten zu sein scheint, ist hiermit zum erstenmal aus Südperu nachgewiesen. Die südlichsten bisher bekannten Fundorte waren Sarayacu am Ucayalı !) und Ponto Alegre, am oberen Purüs.?) Tanagrella velia iridina (Hartl.). [Motacilla Velia Linnaeus, Syst. Nat. 10, I, p. 188 (1758. — ex „The Red-bellied Blue-Bird“, Edwards, Nat. Hist. Birds I, p. 22, ‚pl. 22: Surinam ?)). Tanagra Iridina Hartlaub, Rev. Zool. 4, p. 305 (1841. — „Prov. | Mogobamba” = — Moyobamba, Dept. Loreto, N.-Peru; typ. im Bremer Museum). 2 d& ad. Yahuarmayo (1200 F.): 29. II., 20. III. 10. — Al. 77, 79; caud, 56, 58; r. Il mm. Qad., ?juv. Yahuarmayo: 12. X. 10, 18. III. 12. — Al. 75 (2 ad.), 12; caud. 53, 52; rostr.. 11!/,, 12 mm. Die ausgefärbten Vögel stimmen in jeder Hinsicht mit Exemplaren aus Ost-Ecuador (Sarayacu), Bogot& und Cuembi, Rio Putumayo (SO.-Colombia), überein. Zwei SS ad. aus Suapure am Caura, Vene- zuela, sind gleichfalls extreme Stücke der 7. v. wridina und zeigen nicht die geringsten Anklänge an die in den Guianas heimische T'. v. velia. Alte $S von T. v. vridina haben die Stirnbinde, Brauengegend, Zügel und Kehle schön violettblau, Backen, Ohrgegend und Hals- seiten dagegen etwas matter, mehr preußischblau. Nur bei einem & aus Yahuarmayo (vom 20. März 1912) sind die ganzen Kopfseiten gleich der Stirn und Kehle gleichmäßig violettblau gefärbt, auch die violettblauen Spitzenteile der Oberschwanzdecken weiter ausgedehnt, so daß die schwarze Wurzel ganz verdeckt ist. Der glänzende Schulter- fleck sowie die Säume der Schwingen und Steuerfedern sind bei den alten SS stets prächtig violettblau. Die zwei einzigen als ‚„Q be- zeichneten Vögel (einer aus Yahuarmayo, der andere aus Cuembi am Rio Putumayo) unterscheiden sich sehr auffallend von allen übrigen durch matteres Schwarz des Rückens, grünblaue (statt preußisch- oder violettblaue) Kopfseiten und Oberschwanzdecken, endlich durch weniger violette Schulter, Flügel- und Schwanzsäume. Sie haben eine oberflächliche Ähnlichkeit mit dg der T. v. velia aus Britisch- Guiana (Roraima), sind aber unschwer an der violettblauen Färbung 1) Berlepsch, Journ. f. Orn. 37, 1889, p. 296. 2) Snethlage, Journ. f. Orn. 56, 1908, p. 9. 3) Edwards’ Darstellung ist allerdings recht schlecht, kann sich aber gleich- wohl auf keine andere Art beziehen. Man muß bedenken, daß der Autor den Vogel selbst gar nicht gesehen, sondern seine Beschreibung und Abbildung ledig- lich nach einem vom Herzog von Richmond gelieferten Aquarell entworfen hat. 2% 10. Heft 20 C. E. Hellmayr: der Stirn, Superciliargegend und Kehle, und an den tiefblauen (eu grünlich- blauen) Flügelssumen zu erkennen. Die Bemerkungen des verstorbenen Grafen Berlepsch!) über die Variation dieser Tangare sind etwas irreführend, da er d& und 29 nicht auseinanderhielt. Vögel aus Britisch Guiana vermag ich nach der Färbung jedenfalls nicht von typischer T. v. veha aus Cayenne zu trennen,. doch könnte es sein, daß letztere etwas kleiner ist, was durch eine Serie von Bälgen mit sicheren Geschlechtsangaben zu ermitteln wäre. Exemplare des T. v. iridına von verschiedenen Fundorten zeigen folgende Maße: 2 83 Yahuarmayo, SO.-Peru: al. 77, 79; caud. 56, 58; rostr. 11, ll mm. 3 d& Sarayacu, O.-Ecuador: al. 72, 74, 74; caud. 50, 521/,, 56; rostr. 41,12, 12 mp; 2 [Sg] 2) Bogotä: al. 73, 76; caud. 52, 53; rostr. 11t/,, 111/, mm. 2 $S& Suapure, Caura, Venezuela: al. 7 7; 78: caud. 53, 56; rostr. 11, 11?/, mm. 12 Yalnaye SO.-Peru: al. 75; caud. 53; rostr. 12 mm. 1 2 Rio Putumayo, SO.-Colombia: al. 74; caud. 52; rostr. 11 mm. T. v. iridina verbreitet sich vom een Vers (Caura- fluß) und nordwestlichen Brasilien (Rio Xie, Zufluß des Rio Negro) westwärts bis an den Ostfuß der Anden in Colombia und Ecuador, und südwärts durch Peru (Iquitos, Moyobamba, Ucayalı, Rio Javarri) bis Marcapata ?°). Tangara xanthogastra (Scl.). Calliste xanthogastra Sclater, Contrib. to Ornith. 4, Part 1, p. 23 (Jan. 1851. — ‚Rio Negro“, fide Verreaux; der jetzt im Britisch Museum befindliche Typus trägt lediglich die Fundorts- bezeichnung ‚Upper Amazons“, am Rio Negro wurde die Art bisher nicht wieder gefunden). 2 ad. Chaquimayo (3000 F.): 17. VIII. 1910. — al. 61; c.40; r. 10 mm. Dieser Vogel hat etwas dickeren, stärkeren Schnabel ak aöchn Bälge aus Bogotä, O.-Ecuador (El Loreto) und N.-Peru (Nuevo Loreto) und entspricht hierin der Kennzeichnung von Calliste zanthogastra rostrata Berl. & Stolzm.*), welche sich indessen nach Berlepsch’) nicht aufrecht erhalten läßt. 1) Verhandl. 5. Ornith. Kongr. Berlin, Febr. 1912, p. 1129. 2) Ohne Geschlechtsangabe, nach der Färbung aber sicher SG. ?2) Die Lokalitäten „Oyapoc, Cayenne“, und ‚Puerto Cabello‘“ sind ohne Zweifel irrtümlich. | 4P.Z.S. Lond. 1896, p. 340 (LaMerced,Chanchamayo, Dept. Junin, C. Peru). ®) Verhandl. 5. Orn. Kongr. Berlin, Febr. 1912, p. 1131. Ä Ein Beitrag zur Ornithologie von Südost-Peru. 21 Tangara pulchra sophiae (Berl.). [Callospiza pulchra Tschudi, Arch.t. Naturg. 10, I, p.285 (1844. — Peru, wir ergänzen Chanchamayo, Dept. Junin 1)1. Calliste sophiae Berlepsch, Journ. f. Ornith. 49, p. 83 (1901. — Songo, westl’ Yungas, Bolivia). Calospiza pulchra sophiae Berl. & Stolzmann, Ornis 13, II, 1906, p. 109 (Huaynapata, Rio Cadena). Calliste pulchra (err.) Sclater, P.Z. S. 1873, p. 185, 186 (San Antonio bei Cosnipata). 2 dd ad. Chaquimayo: 7. VIL, 16. VIIL 10. — al. 72, 74; c. 52, 54; r. 10 mm. Berlepsch hat die Kennzeichen dieser ausgezeichneten Form trefflich auseinandergesetzt, weshalb ich von einer Wiederholung füglich absehen kann. Die beiden Bälge stimmen mit einer Topo- type aus Songo vollständig überein, wogegen ein drittes in unserer Sammlung befindliches $ aus Marcapata (1000 m. alt.) etwas längere Flügel (76) und Schwanz (57 mm) sowie entschiedener orangebraun überlaufene Vorderbrust besitzt. T. pulchra aequatorialis (Tacz. & Berl.), aus Ost-Ecuador ist eine dritte. gut unterschiedene Rasse dieses Formenkreises. Exemplare vom Rio Napo und Rio Pastaza weichen von T. p. pulchra, aus N.- und O.-Peru, vor allem durch viel matteres, bisweilen kaum angedeutetes Kastanienbraun der Kehle ab. Tangara gyroloides catharinae (Hellm.). [Aglaia gyroloides Lafresnaye, Rev. Zool. 10, p. 277 (1847. — nom. nov. für Aglaia peruviana-(nec Tanagra perwviana Desmarest) Swainson, Anım. in Menag. 1838. p. 356: ..Peru‘,errore!, subst. terra typica: Bogotä-region, Colombia, Chapman 1917)]. Calospiza gyrolordes catharınae Hellmayr, P. Z. S. Lond. 1911, p. 1106 (Dec. 1911. — Chaquimayo, Carabaya, SO.-Peru). 3&& Yahuarmayo (1200 F.): 16. II., 1. IIL.; Chaquimayo (3000 F.), BI NIE AO fEype); al: 73,:75, 76;:c..51,.53,.54; 1 l1Emm. - Q ad. Chaquimayo: 7. VI.10. — al. 71; c. 48; r. 12 mm. Verbreitung und individuelle Variation habe ich in meiner an- gezogenen Arbeit besprochen. Die zwei SS aus Yahuarmayo haben den Oberkopf ebenso dunkel (kastanien-)braun, wie einige Exemplare vom oberen Rio Negro, N.W-Brazil, und Rio Putumayo, SO.-Colombia, wogegen der Typus in der helleren, entschiedener rotbraun gefärbten Kappe mit einer Serie aus Chanchamayo (Dept. Junin) und N.-Peru (Huayabamba) übereinstimmt. !) Der im Museum Neuchäte] aufbewahrte Typus gleicht Stücken aus Chancha- mayo; cfr. Berlepsch & Hellmayr, Journ. f. Ornith. 53, 1905, p. 7. 10, Heft 22 C. E. Hellmayr: Tangara eyanicollis eyanicollis (Lafr. & Orb.). Aglaia cyantcollis Lafresnaye & d’Orbigny, Syn. Av. I in: Mag. Zool. 7, el. II, p.33 (1837. — Yuracares, N.-Bolivia; Typus im Pariser Museum untersucht). Callıste eyaneicollis Sel. & Salv., P. Z. S. 1869, p. 597 (Cosnipata). Calospiza cyaneicollis Berlepsch & Stolzmann, Ornis 13, p. 79 (Idma, Santa Ana), 110 (Huaynapata). Tangara cyanicollis gularis Chapman, Bull. Amer. Mus. N. H. 41, p. 332 (Sept. 1919. — Candamo [type], Sto. Domingo, Rio San Miguel, SO.-Peru). 4 SS Yahuarmayo (1200 F.): 17, 20. II. 12; Chaquimayo (3000F.): 2. VII., 4. IX. 10. — al. 69, 69, 69%/,, 70!/,; c. 45!/,, 48, 48, 48; r. 101/,, 10%/,, 10!/,, 11 mm. 3 Q2 ad. Chaquimayo: 15. VII. 10; Marcapata (3000 F.): 30.X., 10. XII. 99. — al. 65, 65!/,, 69; c. 441/,, 46, 49; r. 10!/,, 10%/,, 11 mm. Q juv. (in der 1. Jahresmauser), Marcapata: 13. XI. 99. — al. 631/,; c. 43; r. 10 mm. Beim Vergleich dieser Serie mit acht topotypischen Exemplaren aus dem nördlichen Bolivia (San Mateo, Songo) vermag ich das von Chapman für die Bewohner des südöstlichen Peru in Anspruch genommene Merkmal durchaus nicht zu bestätigen. Von den vier d& hat eines Oberkopf und Kehle noch heller nilblau als das hellköpfigste aus Bolivia; zwei andere gleichen im Tone dieser Teile dem Durch- schnitt der Vögel aus Songo, und nur eines von Chaquimayo (Sept. 4, 1910) hat das Blau so dunkel wie T. c. caeruleocephala, aus Nordperu. Die drei Weibchen weichen in keiner Weise von mehreren Bolivianern ab. Die Möglichkeit einer Abtrennung der Form gularis wird aber weiterhin noch dadurch entkräftet, daß auch Vögel aus Chanchamayo, Dept. Junin, die aus geographischen Gründen unbedingt dazu ge- hören müßten, ebenso hellblauen Oberkopf besitzen wie die Suite aus Bolivia und die Mehrzahl der Bälge aus SO.-Peru. Als individuelle Abweichung tritt bei einzelnen SS aus Bolivia, SO.-Peru und Junin (Chanchamayo), auf der Kehlmitte ein schwacher, dunkler blauer Anflug auf, der allerdings an Intensivität weit hinter T. c. caeruleo- cephala zurückbleibt. Überhaupt ist diese Form mit T. c. cyanicollis durch eine vollständige Reihe von Übergängen verbunden. Während vier alte $$ aus dem Tale von Huayabamba in Nordperu die Kenn- zeichen der Form caeruleocephala: nämlich neben dem im allgemeinen - dunkleren Blau des Oberkopfes ‚‚purple‘ blaue Kehle und ebensolchen Anflug auf der Stirn in fast ebenso hohem Grade zur Schau tragen wie eine Suite aus dem östlichen Ecuador, stehen drei {4 vom Rio Mixiollo, einem bei Pizana einmündenden Zufluß des oberen Huallaga, und ein & aus Pozuzo, Dept. Huänuco, in der Färbung gerade in der Mitte zwischen cyanicollis und caeruleocephala. Von den drei Mixiollo- Vögeln haben zwei matt „purple“-blaue Kehle wie das hellkehligste aus Huayabamba; bei einem derselben ist der Oberkopf wie bei caeruleo- cephala, wogegen der zweite so hellen Scheitel besitzt wie cyanicollis Ein Beitrag zur Ornithologie von Südost-Peru. 23 mit nur schwach angedeutetem Stirnanflug. Der dritte Vogel gleicht in dem nilblauen Oberkopf ohne dunklere Stirnfärbung unseren Bolivianern und Stücken aus Chanchamayo, die Kehle ist aber in der Mitte entschiedener bläulich überlaufen. Der Pozuzovogel stimmt mit dem zuletzt genannten völlig überein, hat nur einen schwachen „purple“-bläulichen Ton auf der Stirn. Die Mauser scheint bei dieser Tangare, wie bei so vielen anderen tropischen Sperlingsvögeln, an keine bestimmte Jahreszeit gebunden zu sein, vielmehr liegen mir mausernde Vögel aus den Monaten Februar, März, April, Juli, August, November und Dezember vor. Das unscheinbare Jugendkleid wird durch eine auf das Klein- gefieder nebst den Flügeldecken beschränkte Teilmauser gegen das erste kombinierte Jahreskleid vertauscht. Nach vollzogener Jugend- mauser sind diese jungen Vögel stets leicht an den grasgrünen (statt blauen (3 ad.) oder grünblauen (2 ad.)) Außensäumen der Handschwingen und Steuerfedern zu erkennen. Ferner kennzeichnen sie sich durch den Besitz feiner graulicher Kanten an den Vorderbrustfedern und starke weißliche oder gelblichweiße Mischung längs der Mitte des Unterkörpers. Erst bei der zweiten Mauser (1. Jahresmauser) erhalten die jungen Vögel den Altersflügel und sind dann von älteren nicht mehr zu unterscheiden. Auch im Alterskleide sind die Geschlechter unschwer ausein- anderzuhalten. Die 22 sind im Durchschnitt kleiner; die Säume der Handschwingen und Steuerfedern grünlichblau (statt kobalt- blau), die Unterschwanzdecken rußgrau, gegen das Ende grün über- laufen und an der Spitze trübgelblich gesäumt (statt tiefschwarz mit breiten, blaugrünen Säumen); der Oberkopf ist blasser blau, die schwarzen Basisteile der. Federn treten mehr hervor, weshalb die Scheitelmitte viel stärker gefleckt erscheint. Als Material für die vorstehenden Ausführungen dienten folgende Exemplare: 5 348, 1 2 ad.. 2 22 juv. N.-Bolivia (San Mateo, Songo); 4 38, 3 292, 12 juv. SO.-Peru; 3 &, 2 2 Chanchamayo, Dept. Junin, C.-Peru; 1 & Pozuzo. Huäanuco; 3 $& Nuevo Loreto, Pina. Rio Mixiollo, Huallaga; 4 $% Huayabamba, N.-Peru; 2 dd, 2 22 O.-Ecuador (S. Jose, Sarayacu, Baeza). Thraupis episcopus major (Berl. & Stolzm.) [Tanagra Episcopus Linnaeus, Syst. Nat. 12, I, p. 316 (1766. — ex Brisson: ‚.Bresil“, err., hab. subst. Cayenne auct. Berlepsch, 1908)]. Tanagra coelestis major Berlepsch & Stolzmann, P. Z. S. Lond. 1896, p. 343 (1896. — La Merced et Garita del Sol, Chanchamayo, C. Peru); ıidem, Ornis 13. Sept. 1906, p. 81 (Santa Ana, prov. Convencion), 110 (Huaynapata). | Tanagra coelestis (nec Spix) Scl. & Salv., P. Z. S. 1869, p. 597 (Cosni- pata); iidem, 1. c. 1876, p. 16 (Huiro, Potrero, Sta. Ana Valley). _ Tanagra episcopus (errore) Sclater, P. Z. S. 1873, p. 185 (Cosnipata). 16. Heft 24 C. E. Hellmayr: 2 22 ad. Chaquimayo (3000 F.): 17, 28. VIII. 10. — al. 90, 91; c. 66, 681/,58..13, 3327 Außerdem liegen mir aus demselben Distrikt noch vor: 1 & ad. Huaynapata, $? Marcapata, 1 2 Ocobamba, 1 $ Santa Ana, prov. Convencion. Die Vögel aus SO.-Peru stimmen in Größe und Färbung durchaus mit dem Typus aus La Merced überein. Auch die Bewohner des Tales von Huayabamba, Dept. Amazonas, N.-Peru gehören zu derselben Form, die unschwer von ihrem nordöstlichen Vertreter, T. c. cce’estis (Spix) !) zu unterscheiden ist. Verglichen mit einer Serie der ebengenannten Form von Fonte- boa, dem Nordufer des Marafion (Nauta, Iquitos, Loretoyacu) und dem östlichen Ecuador (El Loreto) weicht T. e. major im männlichen Geschlechte durch längere Flügel, viel längeren Schwanz, geringere Ausdehnung, ja selbst gelegentliches Fehlen des weißen Bürzelflecks und merklich kleinere weiße Spitzen auf den großen Oberflügel- decken ab. Im Tone des Kleingefieders finde ich dagegen zwischen beiden Formen keinen Unterschied 2). Die Weibchen sind viel kleiner und übertreffen an Größe kaum die dd von T. e. coelestis, natürlich sind sie an dem nicht reinweißen Schulterfleck und den grünlich- blauen (statt tiefblauen) Flügeln usw. unschwer zu erkennen. T. e. major bewohnt augenscheinlich die höher gelegenen Teile der tropischen Zone vom Dept. Amazonas bis zu den Grenzen von Bolivia. Vielleicht gehören die Bewohner aller Gegenden südlich des Marafion zu dieser Form; leider vermochte ich Exemplare vom Ucayali, deren Nachprüfung besonders geboten ist, nicht zu unter- suchen. T. e. coelestis kenne ich aus Peru bisher nur vom Nordufer des Marahon (Iquitos, Nauta usw.), von wo sie sich nordwärts durch Ost-Ecuador bis ins südöstliche Colombia verbreitet. Weiter östlich in Brasilien lebt 7. e. coelestis dagegen nur an den südlichen Zuflüssen des Amazonas: Juruä. Purüs®), Rio Madeira, an welch letzterem sie die Ostgrenze ihres Verbreitungsgebietes zu finden scheint. !) Tanagra coelestis Spix, Av. Bras. II, p. 42 pl.55 fig. 2 (part., deser. $; type ex Fonteboa, Rio Solimoens, N. Brazil, im Münchener Museum). 2) Die individuelle Variation ist erheblich. Ein $ aus Huayabamba und ein anderes aus Marcapata haben ebenso lebhaft bläuliche Färbung des Ober- kopfes und der Unterseite wie einige Vögel aus Ostecuador (El Loreto), wogegen bei anderen Exemplaren aus Marcapata, La Merced und Santa Ana diese Körper - teile viel blasser, mehr grünlichblau erscheinen, genau wie bei einem $ aus Fonteboa.. Der bläulichweiße Bürzel ist, wenn überhaupt vorhanden, stets merklich kleiner als bei T. e. coelestis. ®) „Tanagra‘“ ehrenreichi Reichenow (Orn. Monatsber. 23, 1915, p. 154: Huytanaham am oberen Purts) ist lediglich auf Stücke der T'. c. coelestis im ab- getragenen Kleide begründet, wie ich mich durch Untersuchung einer in der Sammlung Berlepsch aufbewahrten Cotype ($ Sepatiny, Purüs, Dec. 1888. Ehrenreich coll.) überzeugen konnte. Infolge der starken Abnutzung des Ge- fieders sind die hellblauen Spitzen auf Vorder- und Mittelrücken größtenteils verschwunden, weshalb die dunklen, graublauen Basisteile der Federn stärker Ein Beitrag zur Ornithulogie von Südost-Peru. 95 Alte Männchen der beiden Formen messen wie folgt: | T. e. coelestis: 2 Fonteboa, Rio Solimoens: al. 90, 92; c. 67, 67; r. 13, 13 mm. 4 Nordufer des Maraüon, N.-Peru: al. 89—92; c. 641/,—67 ; r. 123/,— 13 mm. 4 Ost-Ecuador (El Loreto): al. 89, 90, 90, 91; c. 64, 65, 661/,, 67; r. 121/,—14 mm. 1 Sepatiny (Rio Purüs): al. 89; c. 65; r. 13 mm. 2 Rio Madeira (Borba, Calama): al. 90, 91; c. 65, 66; r. 131/,, 14!/, mm. T.e. mayor: 1 La Merced, C.-Peru (Type): al. 99: c. 76; r 13 mm. 1 Santa Ana, prov. Convencion: al. 97; c. 73; r. 12!/, mm. 2 Marcapata, SO.-Peru: al. 96, 98; c. 72, 72; r. 14, 14 mm. 2 Huayabamba, N.-Peru: al. 96, 97; c. 73, 74; r. 13, 13°/, mm. Ramphocelus earbo connectens Berl. & Stolzm. [Zanius (Carbo) Pallas in: Vroeg’s Catal. Coll., Adumbrat. p. 2 (1764. — $Surinam)]. Rhamphocelus jacapa connectens Berlepsch & Stolzmann, Proc. Zool. Soc. Lond. 1896, p. 344 (1896. — La Merced, Chanchamayo, C.-Peru). Ramphocoelus jacapa Scelater & Salvin,‘P. Z. S. 1869, p. 597 (Cosni- pata). | | Rhamphocoelus atrosericeus (nec Lafr. & d’Orb.) Scl. & Salv., P. Z. 8. 1873, p. 185 (Cosnipata). Ramphocoelus atrosericeus dem, P. Z. 8. 1876, p.16 (Maranura, Potrero). Rhamphocoelus jacapa connectens Berlepsch & Stolzmann. Ornis 13, 1906, p. 81 (Santa Ana, Idma), 110 (Huaynapata, San Pedro, Escopal). 4 d& ad. Chaquimayo (3000 F.): 3, 4, 10, 22. VI. 10. — al. 31, 81, 81, 82; c. 81, 82, 83, 84; rostr. 15—15l/,mm. Q ad. Chaquimayo: 20. VI. 10. — al. 77; c. 78; r. 15 mm. Außerdem liegen neben einer Anzahl Weibchen noch alte JS aus Cosnipata (3), Maranura (1). und dem Tale von Urubamba (Huiro, Santa Ana, prov. Convencion) (2) vor. Zum Vergleich habe ich drei SS und 2 22 aus Chanchamayo (Topotypen). welche mit der Serie aus SO.-Peru vollständig übereinstimmen. Ebenso muß ich Stücke aus Pozuzo, Dept. Huänuco, zu derselben Form rechnen. hervortreien; aus derselben Ursache ist auch der himmelblaue Anflug auf Ober- kopf und Unterseite nicht mehr vorhanden. Vögel aus El Loreto, ©. Ecuador, die sich in demselben Gefiederzustand befinden, gleichen dem Purüs-Exemplar ‚ in jeder Hinsicht. Dagegen sind frisch vermauserte 3 von Bom Lugar, R. Purüs, im Museu Goeldi ebenso lebhaft gefärbt wie gut erhaltene Vögel aus Fonteboa und Iquitos. T. ehrenreichi ist also als einfaches Synonym zu T. e. coelestis zu ‚stellen. 10. Hefi 26 C. E. Hellmayr: Bei R. carbo ist die individuelle Variation außerordentlich groß. Mit der veralteten Methode, einzelne Exemplare zu ‚‚bestimmen‘, gelangt man nicht zum richtigen Verständnis der geographischen Formen. Nur der Vergleich größerer Serien. fördert das Vorhanden- sein gewisser, an bestimmte Gebiete gebundener Charaktere zutage. Die Bewohner (Sg) des zentralen und südöstlichen Peru kenn- zeichnen sich durch einfarbig matt (braun) schwarze Färbung des Rückens, einschließlich der Schwanz-, Flügeldecken- und Schulter- federn, welche sich gegen das dunkle Purpurrot des Oberkopfes scharf abhebt; unterseits ist das Rot auf Kehle und Vorderhals beschränkt, bezw. überzieht höchstens noch die vordersten Brustseiten mit einem düster purpurnen Tone, wogegen der Rest des Unterkörpers matt- schwarz bleibt. Bei R. c. carbo dagegen ist der ganze Rücken purpur- rot überlaufen, nur etwas dunkler als der Oberkopf, der viel heller und lebhafter gefärbt ist als bei R. c. connectens; Flügeldecken und Schulterfedern sind merklich matter braunschwarz mit breiten, düster purpurroten Säumen; auch Brust, Bauch und Unterschwanz- decken sind vorwiegend purpurrot und lassen die schwärzlichen Wurzelteile der Federn nur stellenweise hervortreten. Die Mehrzahl der Vögel aus C.- und SO.-Peru sind an den oben bezeichneten Merkmalen unschwer von R. c. carbo aus Cayenne, Surinam, Brit. Guiana, Caura-Region und Amazonien zu unterscheiden. Je ein Vogel aus Pozuzo (Huänuco). Cosnipata und Urubamba (Huiro) nähern sich durch schwachen rötlichen Anflug auf Rücken und Unter- körper der typischen Form; doch besitzen alle drei die braunschwarzen Flügeldecken und Unterschwanzdecken. Zwölf alte $$ vom Marafüion (Iquitos, Loretoyacu), aus dem Tieflande des Huallaga und Ucayali (Xeberos, Sarayacu) und dem Tale von Huayabamba (Dept. Amazonas, N.-Peru) sind durch- schnittlich wohl etwas weniger intensiv purpurrot gefärbt als eine Serie aus den Guianas, ja ein Stück von Loretoyacu und ein anderes vom Ucayalı sind fast ebenso schwärzlich wie connectens. Derartige Exemplare findet man aber auch in Cayenne, und da zahlreiche Nordperuaner von Guiana-Stücken nicht zu unterscheiden sind, ist ihre Zugehörigkeit zur typischen Form wohl nicht in Frage zu stellen. Die Bewohner des zentralbrasilianischen Hochlandes (Matto- grosso. S.-Goyaz, N.-Fäo Paulo, W.-Minas Gera&s), die man bisher entweder zu R. c. atrosericeus Lafr. & Orb. oder zu R. c. connectens gestellt hatte, gleichen in der Allgemeinfärbung am meisten der letzt- genannten Form. sind aber in allen Dimensionen größer; die Kehle ist bei den Männchen merklich dunkler purpurrot. bei den Weibchen viel dunkler rußbraun. überdies im vorderen Teil viel weniger mit rosenroten Strichen durchsetzt. Ich nenne sie : R. c. centralis n. subsp. !). !) Type im Zoologischen Museum München: No. 11. 1481 $ ad. Agua Suja unweit Bagagem, westl. Minas Gera&s, Brazil, 1908. Odilo Alves de Carvalho coll. — Das Verbreitungsgebiet von R. c. centralis erstreckt sich über das Tafel- Ein Beitrag zur Ornithologie von Südost-Peru. 27 R. carbo atroserıceus Lafr. & Orb.!), der augenscheinlich auf die westlichen Yungas von Bolivia — wir besitzen eine Serie aus Songo, Omeja und Rio San Mateo — beschränkt ist, weicht von dem sehr ähnlichen R. c. connectens im männlichen Geschlecht durch merklich tieferes Samtschwarz des Gefieders und düstereres Rot des Kopfes und der Kehle ab. Das Weibchen ist von allen anderen carbo-Formen sofort an der einfarbig rußschwärzlichen (nur in der Mitte der Unter- seite mit düster rötlichen Federn gezeichneten) Gesamtfärbung zu erkennen. Chlorothraupis carmioli frenata Berl. [ Phoenicothraupis carmioli Lawrence, Ann. Lyc. N. H. 9, p. 100 (April 1868. — Angostura, Costa Rica)]. | Chlorothraupis carmvoli frenata Berlepsch, Ornis, 14, p. 349 (Febr. 1907. — Marcapata, SO.-Peru). Phoenscothraupis carmioli (nec Lawrence) Sclater & Salvin, P. Z. S. 1873, p. 185, 186 (Cosnipata); Sclater, l.c. 1875, p. 780 (Cosnipata). d ad. Yahuarmayo (1200 F.): 23. X. 10. — al. 92; c. 63; r. 19 mm. QQ ad. San Gaban (2500 F.), Chaguimayo (3000 F.): 10. VIII. 10, 8. 111.13. — al. 83, 84; c. 61, 62; r. 18, 18 mm. Q juv. San Gaban: 28. VIII. 13. — al. 84; r. 18 mm. Verglichen mit vier Exemplaren aus Caırillo, Costa Rica, sind die alten Vögel oberseits viel heller. reiner grün (statt bräunlich- olivgrün), auch auf der Unterseite sehr vie! heller olivgrün. die Kehle fast olivgelb. Ein weiteres Kennzeichen der südlichen Form ist die hell olivgelbliche Färbung der Nasen- und Zügelfedern. In der Größe besteht zwischen carmioh und frenata kein Unterschied. Der junge Vogel weicht von dem alten durch heller olivgelbe Zügel und Kehle und blaßbraunen (statt schwarzen) Schnabel ab. land des inneren Brasilien, vom westlichen Minas Gera&s (Sete Lagoas, Agua Suja, Rio Jorcäo) und südlichen Goyaz (Stadt Goyaz) westwärts bis Matto- grosso (Cuyabä, San Luiz de Caceres, Villa Bella, Chapada, Corumbä), südlich bis in die nördlichen Distrikte von Säo Paulo (Rio Paranä, Rio das Pedras, Batataes, Jaboticabal, Baurü, Barretos, Rio Feio). Maße alter $ in Millimetern: R. c. connectens: 3 Chanchamayo al. 78, 80, 81; c. 78, 79, 9: r.15; 15. 15%; 2 Urubamba-Thal al. 78, 82; e. 78, 82; r. 15, 16. 1 Huänuco al. 78; e. 78; r. 15. 4 Cosnipata, Maranura al. 78, 80, 81, 81; c. 79, 79, 81, 82; r. 15, 15, 15, 15"/e. 4 Chaquimayo al. 81, 81, 81, 82; c. 81, 82, 83, 84; r. 15, 15, 15"/,, 16. R. c. centralis: 2 West Minas Geraös al. 85, 86; c. 85, 90; r. 15, 16. 1 Goyaz al. 84; c. 86; r. 15. 7 Mattogrosso al. 82"/,, 83, 84, 84, 85, 86, 86'/2; c. 80, 82, 82,.82, 85, 85, 85; r. 15—16. 1) Ramphocelus atrosericeus Lafr. & Orb. Syn. Av. Tin: Mag. Zool. 7, cl. 1I. p- 34 (1837. — Yungas (Type); ‚‚Chiquitos‘‘, Bolivia). 10. Heft 28 C. E. Hellmayr: ©. c. frenata ıst bisher nur aus dem zentralen und südöstlichen Peru (Pozuzo, Prov. Huänuco: Marcapata) bekannt. Sie gehört mit ©. c. carmiolv (Nicaragua-Costa Rica) und C. olivacea (Cass.) (West-Colombia vom Truando südwärts, NW.-Ecuador) in eine na- türliche Gruppe. Bei allen drei Formen unterscheiden sich die 29 von den dd lediglich durch geringere Größe und etwas hellere Färbung, namentlich auf der Unterseite.!) Lanio versicolor versieolor (Lafr. & Orb.). Tachyphonus versicolor Lafresnaye & d’Orbigny, Syn. Av. I in: Mag. Zool. 7, cl. IL, p. 28 (1857. — Yuracares. N. Bolivia). Lanio versicolor Scl. & Salv., P. Z. 8. 1873, 185 (Cosnipata); Berl. & Stolzmann, Ornis, 13, 1906, 111 (Rio Cadena). 6.38 ad. San Gaban (2500 F.): 28. III. 13; Chaquimayo (3000 F.): 2. 4 (bis) VII, 23. VIII. 8. IX. 10. — al. 83, 84, 84, 84, 86, 86; c. 72, 73, 74, 74, 75, 76; r. 14, 141/,. 14/,, 14%/,, 15, 15 mm. 2 2Q ad. San Gaban: 12. III. 13; Chaquimayo: 6. IX. 10. — al. 77, 80; 0. WE TE, ET rn „Iris dunkelbraun.“ Die Serie stimmt in Größe und Färbung mit Stücken aus Huänuco, C.-Peru (Chuchurras. Pozuzo). und vom oberen Rio Madeira (Hu- maytha, Allıanca) überein, welch letztere wohl sicher Z. v. versicolor repräsentieren, der aus dem Quellgebiete des Flusses beschrieben wurde. Die SS zeigen nur geringe Variation, die in der Hauptsache auf den bald heller olivgrünen, bald mehr schwärzlichen Ton der Kehlfärbung. und die Ausdehnung der gelblicholivfarbigen Säume des Oberkopfes beschränkt ist. Der gelbe Fleck auf der Unterkehle ist meist wohl entwickelt. fehlt aber. bei zwei Exemplaren. L. v. versicolor bewohnt das mittlere und südliche Peru, und die angrenzenden Bezirke N.-Boliviens ( Yuracares) und W.-Brasiliens (Rio Madeira). Weiter östlich in Unteramazonien, zwischen Tapaidz und To-. ; cantins, lebt ZL. v. parvus Berl.?), der sich lediglich durch geringere Größe unterscheidet. Tachyphonus metallactus Oberholser Tanagra rufiventer ?) Spix, Av. Bras. II, p. 37 tab. 50, fg.1 (={) (1825. — „in sylvis Parae‘“, errore! wir ergänzen 8. Paulo d’ Olivenca, Rio Solimoens). !) Das von Salvin & Godman (Biol. Centr.-Americ., Aves, I, Dec. 1883, p. 298) beschriebene @ aus Puente de ‚‚Chiarvo‘“ [lege Chimbo], W. Ecuador, gehört keineswegs zu (©. carmioli, sondern ist der Typus von (. stolzmanni Berl. & Taez.! 2) Verhandl. 5. Ornith. Kongr. Berlin, p. 1073, 1140 (1912. — Santa Elena, Rio Jamauchim, Rio Tapaj6öz, Brasilien). 3) Nec Tanagra rufiventris Vieillot, Nouv. Dict. d’Hist. Nat., nouv. Ed., 32, 1819, p. 426. Ein Beitrag zur Ornithologie von Südost-Peru. 29 Tachyphonus rufiventris Sclater & Salvin, P.z.S. 1873, p. 185 (Cosni- pata). Tachyphonus metallactus Oberholser, Proc. Biol. Soc. Wash. 32, p. 240 (Dec. 1919. — nom. emend.). 5 dd ad. Yahuarmayo (1200 F.): 1., 22. XI. 10; San Gaban (2500 F.): 13., 14. III. 15; Chaquimayo (3000 F.): 8. VII. 10. — al. 75, 75, 71, 79, 82; c. 68, 70, 70, 72, 75; r. 131/,, 13t/,, 14°/,, 15, 15 mm. g (am Ende der Jugendmauser), San Gaban: 26. III. 13. — al. 75; c. 68; r. 14 mm. 2 22 ad. Yahuarmayo: 14. XI. 10; Chaquimayo: 5. IX. 10. — al. 67, 70; c. 68, 71; r. 14, 14 mm. „Iris dunkelbraun, Füße und Schnabel schwarz.‘ Die alten $S sind durchaus identisch mit dem im Münchener Museum aufbewahrten Typus, der angeblich aus ‚Para‘ stammen soll, aber zweifellos am oberen Amazonas (Rio Solimoens) erbeutet wurde. Die alten Vögel aus Yahuarmayo (November!) haben ilfre Jahres- mauser bis auf einige Federn des Kleingefieders und einzelne Hand- schwingen beendet, während das Q aus demselben Monat die Mauser noch gar nicht begonnen hat. Das $ aus San Gaban vom 26. März steht am Ende der Jugend- mauser, die bei den Tachyphonus-Arten eine vollständige zu sein scheint, und hat das ganze Gefieder (bis auf ein paar olivgrünlich e Armschwingen des Jugendkleides) bereits gewechselt. T. metallactus bewohnt das südlich des Maraüon gelegene Wald- gebiet von Peru und das nördliche Bolivia (Nairapı). Auf brasiali- anischem Boden ist die Art seit Spix nicht wieder gefunden worden. Thlypopsis ruficeps (Lafr. & Orb.). Sylvia ruficeps Lafresnaye & d’Orbigny, Syn. Av. I. in: Mag. Zool. 7, cl. II, p.20 (1837. — Ayupaya, C. Bolivia; type im Pariser Museum untersucht). Thlypopsis ruficeps Berlepsch & Stolzmann, Ornis 13, p. 82 (Idma, Santa Ana), 111 (Huaynapata). Q@ ad. Chuhuasi (7000 F.): 1.V.10. — al. 60; c.5%; r. 12 mm. Q@ ad. Quispicauchio, Marcapata, 1905, &@. Ockenden. — al. 60; e. 54; 2:11 mm. ö juv. Limbani, Carabaya (9500 F.): 1. V.04, Ockenden. — al. 63; c. 52; r. 10!/, mm. Q juv. Chuhuasi: 27. IV. 10. — al. 63; c. 56; r. 12 mm. „Iris dunkel oder haselnußbraun, Füße schiefergrau, Schnabel . schiefergrau oder schwärzlich.‘“ Weitere Exemplare beider Geschlechter im Alters- und Jugend- kleide untersuchte ich in der Sammlung Berlepsch. Die Peruaner unterscheiden sich in keiner Weise von Stücken aus N.-Bolivia (San ‘ Cristobal), nur scheinen letztere etwas kleiner zu sein, ‘was indessen 10. Heft 30 C. E. Hellmayr: auf Zufall beruhen mag und in einer größeren Serie verschwinden dürfte. Im Alterskleide sind die Geschlechter gleich gefärbt, die Weibchen sind nur durchschnittlich kleiner. Junge Vögel haben den Oberkopf grün gleich dem Rücken, die Zügel, Brauen- und Obergegend lebhaft röstlichgelb; auf dem Scheitel und Nacken zeigen sich aber bereits rostrote Federn des Alterskleides. T. ruficeps bewohnt die hochgelegenen Bergwälder von SO.-Peru (Marcapata, Carabaya), Bolivia und NW.-Argentinien (prov. Tu- cumän). Hemispingus eastaneicollis (Scl.). Chlorospingus castaneicollis Selater, P. Z. S. Lond. 26, p. 293 (Nov 1858. — „interior of Peru“, wahrscheinlich aber N.-Bo- lıvıa.) ?) S Chuhuası (7000 F.): 8. IV.10. — al. 67; e. 62; r. 13 mm. 2 22 ad. Chuhuasi: 8. IV., 1.V.10. — al. 74 (!), 65; e. 67, 60; r. 12, 121/, mm. „lrs braun, Füße hell schiefergrau, Schnabel schwarz.“ Das $ hat die Wurzel der schwarzen Kinnfedern reichlich weiß gefleckt, was bei dem kleineren der zwei als „Q““ bezeichneten Exem- plare kaum angedeutet ist, während der dritte Vogel davon auch keine Spur aufweist. Zwei Bälge aus W.-Bolivia (Chaco, Sandillani) sind nicht verschieden. Atlapetes melanolaemus (Scl. & Salv.). Buarremon melanolaemus Scelater & Salvin, Ibis (4) III p. 425 tab. X fig. 2 (1879. — Khachupata, Andes of Cuzeo, 11,000 F.). 2 3g ad. Chuhuasi (7000 F.): 5. IV., 6.V.10. — al. 741/,, 75; e/ 716, 71: 2. 18.9 Q ad. Chuhuasi: 12. IV. 10. — al. 69; e. 72; r. 13 mm. „Iris braun, Füße dunkelbraun, Schnabel schwarz.“ Ferner untersuchte ich in der Sammlung Berlepsch (jetzt im Senckenbergischen Museum zu Frankfurt) vier von Otto Garlepp bei Marcapata, Dept. Cuzco, 2000 m., im August und September 1899 gesammelte Vögel, welche in Färbung und Größe mit unseren Exem- plaren gut übereinstimmen. 3 dd ad. al. 72, 731/,, 78; c. 73, 74, 81!/,; r. 13—14 mm. Q ad. .al. 68%/,; c. 67%/,; r. 131/,mm A. melanolaemus ist sehr nahe verwandt mit A. rufinucha (Lafr. !) Die Sammlung, der der Typus angehörte, enthielt u. a. Atlapetes rufinucha (Lafr. & Orb.), eine Art, die bisher lediglich als Bewohner des nördlichen Bolivia bekannt ist. Ein Beitrag zur Ornithologie von Südost-Peru, 3l & d’Orb.)!), aus dem westlichen Bolivia, und unterscheidet sich nur durch den Mangel des gelben Supraloralflecks und Bartstreifens, durch schwarze (statt gelbe) Kehle, olivgrüne W ölkung auf der Vorder- brust, und viel stärkeren olivgrünen Anflug auf den Körperseiten und Unterschwanzdecken. Unser Weibchen aus Chuhuasi und eines der $S aus Marcapata haben die ganze Kehle einfarbig schwarz, während sie bei allen übrigen Exemplaren in der Mitte in mehr oder weniger großer Ausdehnung weißlich oder gelb gemischt erscheint. Die gelbe Grundfarbe der Unterseite ist in der Regel blasser als bei A. rufinucha, bei einigen Exemplaren aber ebenso lebhaft; das Zimtrot des Oberkopfes wohl intensiver als bei dem bolivianischen Vertreter. A. melanolaemus bildet mit A. rufinucha augenscheinlich einen Formenkreis und vertritt ihn in den Hochländern des südöstlichen Peru. Wenn ich von einer ternären Benennung zunächst absehe, so bestimmt mich dazu der Umstand, daß ım westlichen Bolivia außer A. rufinucha noch eine weitere „Art“, A. melanops (Scl. & Salv.) 2), vorkommen soll, die durch Fehlen des gelben Supraloralflecks und durch schwarzes Kinn den Übergang zu A. melanolaemus zu vermitteln scheint. Daß es sich hierbei um eine neben A. rufinucha vorkommende, besondere Species handeln könnte, halte ich für höchst unwahrscheinlich. Wenn A. melanops nicht etwa eine auf ein bestimmtes Gebielt be- schränkte Lokalform des A. rufinucha darstellt, was ich aus Un- kenntnis der ’Lage des Ortes „Simacu‘ nicht festzustellen vermag, dürfte die Möglichkeit einer Übergangsform oder eines Bastardierungs- produktes zwischen A. rufinucha und A. melanolaemus nicht von der Hand zu weisen sein. Jedenfalls habe ich unter den zwanzig Exemplaren des A. rufinucha, die ich von den verschiedensten Orten der westlichen Yungas (Sandillani, Cocapata, San Antonio, Chaco, San Jacinto, Chulumanı) zu untersuchen Gelegenheit hatte, nicht einen einzigen Vogel gefunden, dem der in der Ausdehnung zwar variable gelbe Supraloralfleck gefehlt, oder der ein schwarzes Kinn besessen hätte! Übrigens vermute ich, daß auch A. latinucha (Dubus), A. spodio- notus (Scl. & Salv.), A. comptus (Sel. & Salv.), A. elaeoprorus (Sel. & Salv.) und A. simplex (Berl.) zu derselben Formengruppe gehören; eine Frage, die ohne gründliches Studium umfangreichen Materials’ mit zuverlässigen Fundortsangaben nicht gelöst werden kann. 1) Embernagra rufinucha Lafresnaye & d’Orbigny, Syn. Av. I in: Mag. Zool. 7, cl. H, p. 35 (1837. — Yungas, Bolivia; Type im Pariser Museum unter- sucht). 2) Buarremon melanops Sclater & Salvin, P. Z. S. 1876, p. 253: „‚Simacu“, Bolivia. SR 10. Hett 32 R C. E. Hellmayr: Arremon taciturnus nigrirostris Sel. [Tanagra tacıturna Hermann, Tabl. Aff. Anim. p. 214, note (1783. — ex ,L’Oiseau Silentieux“‘“ Buffon, Hist. Nat. Ois. IV, p. 304: Cayenne)].t) Arremon siens? Scl. & Salv., P. Z. S. 1873, p. 185, 187 (Cosnipata). Ärremon nigrirostris Sclater, Cat. B. Brit. Mus. 11, p. 276 (1886. — Cosnipata, SO.-Peru); Berlepsch & Stolzmann, Ormnis 13, 1906, p. 111 (1 3 Chontapunco, 1 2 Huaynapata, Marca- pata). | “ 258 ad. San Gaban (2500 F.), 29. III. 13; Chaquimayo (3000 F.):- 9. VII. 10. — al. 80, 80; c. 65, 67; r. 14, 14), mm. Qad. Yahuarmayo (1200 F.): 3. III. 12. — al. 74; ce. 58; r. [defekt] mm. „Iris braun, Füße schiefergrau oder fleischbraun, Schnabel schwarz.“ A. nigrirostris ist ohne Zweifel der westliche Vertreter des be- kannten ‚„Pae Pedro“ der Brasilianer (A. silens auct.), mit dem er den ganz schwarzen Schnabel, den Besitz eines schwarzen Kinnflecks und die bis weit vor das Auge reichenden weißen Supercilien teilt. Im männlichen Geschlechte unterscheidet er sich von A. tacıturnus, aus den Guianas, O.-Venezuela fCaura) usw. lediglich dadurch, daß an- stelle einer geschlossenen Gurgelbinde auf jeder Seite des Vorder- halses ein kleiner schwarzer Fleck steht. Der mediane Scheitel- streifen und die Nackenbinde sind rein aschgrau, der Schulterfleck lebhaft goldgelb, alles wie bei der östlichen Form. Das bisher un- beschriebene Weibchen zeigt dieselben Abweichungen wie das von A. taciturnus, d. h. es unterscheidet sich vom 3 ad. durch rahmfarbig überlaufenen Scheitelstreifen, viel dunkleren, goldig orangefarbigen Schulterfleck, kaum angedeutetes Kinnfleckchen, und lebhaft rahm- röstliche (statt reinweiße) Unterseite mit rahmbräunlichen (statt aschgrauen) Seiten. Von A. tacıturnus 2 ist es unschwer durch den völligen Mangel der olivschwärzlichen Gurgelbinde zu sondern. Außer den obigen untersuchte ich drei weitere Exemplare in der Sammlung Berlepsch: & ad. Rio San Mateo, N. Balsia, Juli 24, 1891. — al. 79; c. 66; r. 141/, mm. d ad. Songo, w. Yungas, N.-Bolivia, Aug. 22, 1896. — al. 32% c. 64!/,; r. 14 mm. Q ad. Songo, w. Yungas, Aug. 23, 1896. — al. 76; c. 62; r. 13 mm, A.t. nigrirostris vertritt den über das ganze guianisch-amazonisch e Waldgebiet von Guiana und dem Örinoko-Bassin bis nach Matto- grosso verbreiteten A. t. tacıturnus im südöstlichen Peru a Carabaya) und nördlichen Bolivia. 1) Tanagra taciturna Herm. 1783 hat Priorität vor Tanagra silens Bodd., Dec. 1783. Cfr. PUERER, Nov. Zool. 27, 1920, p. 328. Ein Beitrag zur Ornithologie von Südost-Peru. 33 Lamprospiza melanoleuca (Vieill.). Saltator melanoleucus Vieillot, Nouv. Dict. d’Hist. Nat., nouv. &d., 14, p.105 (1817. — ‚„l’Amerique me£ridionale‘; der Typus im Pariser Museum stammt aus Cayenne; cfr. Menegaux, Bull. Mus. Paris 14, 1908, p. 10). & ad. Yahuarmayo (1200 F.): 17.11.12. — al. 99; e. 73; r. z. 15!/, mm. „Iris dunkelbraun, Füße schwarz, Schnabel rot.“ Der Vogel stimmt bis auf etwas längere Flügel und Schwanz !) durchaus mit Exemplaren aus Französisch-Guiana und der Gegend von Parä überein. Yahuarmayo ist ein ganz unerwarteter Fundort für diese cha- rakteristische Tangare und dehnt ihr Verbreitungsgebiet vom unteren Amazonas (Diamantina bei Santarem ?), Vılla Braga, Rio Tapaj6z° ); Far6, Rio Jamundä ®)) bis ins südöstliche Peru aus. Conothraupis speculigera (Gould) *) ist ein naher Verwandter von L. melanoleuca, unterscheidet sich aber leieht durch viel kürzere Flügel®), dunkelaschgraue Färbung des Hinterrückens und Bürzels, etwas verlängerte Hinterkopffedern, an deren Wurzel sich ein aus- gedehnter, verdeckter weißer Fleck findet, durch den Besitz eines an der Basis der 4.—8. Handschwinge liegenden weißen Flügelspiegels; endlich durch dunkel (schwärzlich) horngrauen Schnabel. Ciypeieterus oseryi (Deville). Cassicus Oseryi Deville, Rev. Mag. Zool. (2) I, p. 57 (1849. — Pebas, Rio Maraüon, No. -Peru). Olypeicterus oseryi Berlepsch & Stolzmann, Ornis, 13, 1906, p. 112 (Saniaca, Rio Cadena, Marcapata). g ad. Chaquimayo (3000 F.): 4. IX. 10.—.al. 210; c. 145; r. 541/,mm. d& juv. ebendaher: 21. VII. 10. — al. 195; ce. 138; r. 47 mm. „Iris blau, Füße schwarz, Schnabel gelblich ($ ad.); Ober- schnabel braun, untere Mandibel gelb ($ juv.).“ Das alte & hat tief kastanienbraune Oberseite und Unterkörper; der Schnabel ist im Endteil blaß graugelb, die aufgetriebenen basalen Teile, besonders das Stirnschild, sind mit einer Art weißlicher Horn- schuppen bekleidet, welche die braune Grundfarbe fast ganz verdecken. 1) Vögel aus Cayenne und Unteramazonien zeigen nachstehende Maße: 1 & ad. Cayenne al. 95; c.68; r. 16mm. 3 dd Parä al. 94, 95, 97; c. 64'/2, 66, 68; r. 15"/2, 16%, 17a mm. 2 29 Parä al. 92, 96; c. 65", 71%/g (!); r. 16, 17 mm. 2) Riker & Chapman, Auk 7, 1890, p. 267. ®) Snethlage, Bol. Mus. Goeldi 8, 1914, p. 458. %) Schistochlamys speculigera Gould, P. Z. 8. 23, p. 69 (16. Mai 1855. — „River Ucayali in Peru‘; deser. 8). 6) Ein mir llisBendss & ad. aus Callacate, Ostseite der Küstenkordillere, N Peru, zeigt folgende Maße: al. 79; c. 70; r. 15?/s mm. Archiv = ug ae 919. A. 10, 3 10, Heft 34 C. E. Hellmayr: Der junge Vogel ist in allen Dimensionen kleiner, weniger intensiv rotbraun gefärbt, die Federn des Hinterscheitels und Nackens tragen feine olivenfarbige Spitzensäumchen; der Oberschnabel ist dunkel- braun, die untere Mandibel lebhaft wachsgelb, ohne jede Spur weißlicher Beschuppung. Dieser eigenartige Cassique verbreitet sich vom östlichen Ecuador bis ins südöstliche Peru. Kalinowski hatte schon ein $ bei Saniaca, und ein Q am Rio Cadena (Paucartambo) im Marcapata-Distrikt erbeutet. Ostinope atrovirens (Lafr. & Orb.). Cassicus atro-virens Lafresnaye & d’Orbigny, Syn. Av. II in: Mag. Zool. 8, el. Il, p.1 (1838. — prov. Yungas, Bolivia). | Ostinops atrovirens Scl. & Salv., P. Z. S. 1869, p. 598 (Cosnipata); 1876, p. 16 (Huiro); Berlepsch & Stolzmann, Ornis 13, 1906, p. 85 (Idma, Santa Ana), 112 (Sanıaca, Huaynapata). g juv. Chuhuasi (7000 F.): 10. IV. 10. — al. 170; c. 138; r. 41!/, mm. OQ ad. Chuhuasi: 10., 21. IV.10. — al. 173, 178; ce. 135, 143; r. 44, 45 mm. Das junge Männchen, als solches durch flaumige Gefieder- struktur und den gelben Schnabel gekennzeichnet, besitzt auf jeder Seite der Stirn einen ausgedehnten gelben Fleck, und außerdem auf der rechten Kopfseite einen asymmetrischen Schläfenstreif von der- selben Farbe; die Rücken- und Schulterfedern tragen hellolivgrüne Säume, die Bürzelfedern und Oberschwanzdecken sind an der Spitze fein rahmgraulich gerandet. Die zwei anderen Vögel sind dunkler olivengrün, und haben hell horngrauen, an der Spitze in Gelblichweiß übergehenden Schnabel. Einer (vom 21. IV.) zeigt keine Spur von Gelb auf dem Kopfe; der andere, bei dem die zwei äußeren Hand- schwingen noch unentwickelt im Blutkiel stecken, hat an einigen Stirnfedern kleine olivgelbe Spitzen. Bei allen Exemplaren sind die vier mittleren Steuerfedern und das äußerste Paar einfarbig olivgrün; die Ausdehnung des Grün auf den übrigen ist etwas variabel. Mehrere Weibchen aus den östlichen bolivianischen Yungas stimmen bis auf bedeutendere Größe mit den unseren überein. O. atrovirens bewohnt das zentrale und südöstliche Peru (Dept. Junin, Cuzco) und das nördliche Bolivia. Leistes militaris supereiliaris (Bonap.). [Emberiza militaris Linnaeus, Syst. Nat. 10, I, p. 178 (1758. — ‚in America, Asia‘; als typ. hab. ist Surinam zu betrachten, auct. Berl. & Hartert, 1902).] Trupialis superciliaris Bonaparte, Consp. Av. I, p.430 (1850. — „Mexico“, errore!, Berlepsch (Nov. Zool. 15, 1908, p. 123) substituiert als terra typ. Mattogrosso (ex Natterer); der Typus ist nicht im Pariser Museum). Ein Beitrag zur Omithologie von Südost-Peru. 35 3 d& Yahuarmayo (1200 F.): 17, 18 (bis) V. — al. 98, 98, 102; c. 62, 63, 65; r. 19, 19, 191/, mm. — „Iris schwarz, Füße dunkelbraun, Schnabel braun.“ Alle drei Exemplare befinden sich im frisch vermauserten ‚‚Non- nuptial“-Kleide mit breiten, lebhaft sandbraunen Säumen auf der Ober- und noch helleren, fast weißlichen Säumen auf der Unterseite, hell hornbraunem Ober- und blaßgelbem Unterschnabel. Sie stimmen mit Vögeln in entsprechendem Kleide aus Mattogrosso und O.-Bolivia (Santa Cruz-de la Sierra) überein. Acht SS aus Santa Cruz zeigen so erhebliche individuelle Schwankung in der Größe), daß uns die Trennung der von Bangs befürworteten südlichen Rasse petilus ?) undurchführbar scheint, zumal zwei {3 aus Buenos Aires völlig so lange Flügel (100, 106 mm) besitzen, wie ein Vogel aus Cearä (1061/, mm). L. m. swperciliarıs, der hiermit zum erstenmal für Peru nach- gewiesen ist, unterscheidet sich von L. m. mihtaris lediglich durch etwas kleineren Schnabel, den Besitz eines breiten, lebhaft rahm- röstlichen Superciliarstreifens®), und schwarzen (statt hochroten) Flügelrand. | | Icterus cayanensis cayanensis (Linn.) Oriolus cayanensis Linnaeus, Syst. Nat. 12, I, p. 163 (1766. — ex Edwards, pl. 322 (‚Guiana‘) et Brisson, Ornith. II, p. 123 (Isl. St. Thomas [errore!] und Cayenne); terra typ. also Cayenne). 2 38 ad. Yahuarmayo (1200 F.): 23. IV. 12; Chaquimayo (3000 F.): 1. VI. 10. — al. 105, 106; caud. 104, 105; rostr. 21, 22 mm. 2 22 ad. San Gaban (2500 F.): 16. III. 13; Chaquimayo: 11. IX. 10. — al. 98, 99; caud. 103, —; rostr. 201/,, 20°/, mm. „Iris dunkelbraun, Schnabel und Füße schwarz.“ Topotypische Vögel aus Franz. Guiana sind mir nicht zugänglich, indessen stimmen die peruanischen Bälge mit 2 SZ aus der Gegend von Para (Bemfica; Ipitinga, Rio Acarä) und einem Q vom Rio Juruä, W.-Brasilien in Größe und Färbung vollständig überein. Die Angabe, daß bei dieser Art die Geschlechter gleich gefärbt seien, ist nicht zutreffend. Die Männchen haben ganz schwarze Hosen oder nur an den untersten Federn kaum wahrnehmbare blaßgelbe Spitzen, während bloß einzelne Achselfedern und die langen Unter- flügeldecken schmale, blaßgelbe Spitzensäume tragen. DBei den Weibchen dagegen sind die schwarzen Hosenfedern mit langen, hoch- gelben Spitzenteilen, alle Unterflügeldecken mit breiten, lebhaft gelben Säumen versehen, die Unterhanddecken stark gelb gefleckt, 1) Die Flügellänge beträgt: 96, 97"/,, 98, 100, 101, 101, 102, 102], mm. 2) Proc. Biol. Soc. Wash. 24 p. 190 (Juni 1911. — Concepcion del Uruguay, Entrerios). rt 8) Andeutungen davon finden sich gelegentlich auch bei L. m. militaris. 3* 10.Heft 36 or C. E. Hellmayr: in einem Falle sogar fast ganz gelb; Flügel und Schwanz sind merklich kürzer, der Schnabel schwächer. J. c. cayanensıs ist weit verbreitet im guianisch-amazonischen Waldgebiet, scheint aber nirgends häufig zu sein. Außer in Cayenne und Surinam wurde dieser Trupial mehrfach auf Maraj6, in der Um- gebung von Parä und am Tocantins (Cametä, Arumatheua) gesammelt. Garbe erbeutete ein 2 am Rio Juruä, E. Bartlett ein einziges Exemplar an den Ufern des Ucayali, O.-Peru.!) Cyanolyca viridieyana cyanolaema Hellm. [Garrulus viridi-cyanus Lafresnaye & d’Orbigny, Syn. Av. Il in: ine, Zool. 8, cl. II, p. 9 (1838. — Yungas, rep. Boliviana).] Oyanoeitta viridieyanea (err.) Scl. & Salv., P. Z. 8. 1873, p. 185, 780 (Huasampilla, Dept. Cuzco). Uyanolyca viridicyana cyamolaema Hellmayr, Verhandl. Orn. Ges. Bay. 13, Heft 1, p. 107 (Febr. 1917. — Chuhuasi (type), Huasampilla). ey ©. viridicyanea cuzcoensis W.L. Sclater, Ibis (10) V, p.465 tab. 8 fig. 1 (Oktober 1917. — Huasampilla). g ad. Chuhuasi, 15 Meilen n. Ollachea (7000 F.): 1. V. 10. (Type). — al. 132; c. 158; rostr. 28 mm. PER ee we ich einen alten Vogel aus Huasampilla und vier weitere Exemplare aus der Umgebung von Cuzco in der Sammlung Berlepsch, die mit dem Typus vollständig überein- stimmen. ©. v. cuzcoensis ist also ein Synonym. ©. v. cyamolaema unterscheidet sich von Ü. v. viridicyana, aus Bolivia, durch viel lebhafteres Blau des Gefieders ohne den für letztere charakteristischen grünlichen Ton, gesättigt ultramarinblaue (statt schwarze, schwach grünlich überlaufene) Kehle, etwas stärkeren Schnabel, und kürzere Flügel. Während bei ©. v. cyanolaema die Flügellänge zwischen 131 und 135 schwankt, zeigt ©. v. viridicyana entschieden größere Maße: 8 SG 136, 137, 138, 139, 142, 142, 144; 4 29 133, 135, 135, 136 mm. Die Schnabellänge variiert bei der ty- pischen Form im männlichen Geschlecht zwischen 25 und 27, beim Weibchen von 241/,—251/, mm. C. jolyaea (Bonap.), von der mir jetzt ein ad. aus Pormiapiinhe, N.-Peru, und ein 2 ad. aus Maraynioc, Tambo de Aza, 0. -Peru vor- liegen, unterscheidet sich von C. v. cyanolaema durch viel bedeutendere Größe ?), merklich schwächeren Schnabel und verschiedene Einzel- heiten in der Färbung. Das Blau des Gefieders ist viel intensiver, !) Wenn Allen (Bull. Mus. Comp. Zool. 3, 1876, p. 354) den J. cayanensis für Moho, Nordufer des Titicaca-Sees, fast 4000 m ü. d. M., aufführt, so dürfte es sich wohl um eine Verwechslung 'mit dem oberflächlich sehr ähnlichen ae th. thilius (Mol.) handeln. N 2) & al.:145; 0.1177; r. 26%/a; — Pal. 140; 0.170;.2.27 mm ER, Ein Beitrag zur Ornithologie von Südost-Peru. 37 auf Hinterkopf und Nacken ausgesprochen „purplish“; das post- frontale Querband auf dem Vorderscheitel und die Gurgelbinde nicht reinweiß, sondern zart blaßbläulich überlaufen; die Kehle prächtig violettblau!). Es dünkt mir kaum zw eifelhaft, daß ©. jolyaea zum Formenkreis viridieyana gehört und ihn im zentralen und nördlichen Peru (Maraynioc, Higos, Dept. Junin; Tamiapampa bei Chachapoyas, Dept. Amazonas) vertritt.?) Catamenia inornata inornata (Lafr.). Linaria inornata Lafresnaye, Rev. Zool. 10, p. 75 (1847. — Bolivia). 5 dd ad. Ollachea (11,500 Fuß): 3, 6., 21., 28. IL... 6. III. 10. — al. 73, 74, 74, 74, 74, 75; caud. 60, 62, 62, 63, 64, 65; rostr. 9—10 mm. 12 ad. Ollachea: 28. II. 10. — al. 68; ce. 60 1/5; r. 9 mm. „Iris schwarz, Füße und Schnabel braun.“ In der Färbung stimmen die dd mit vier anderen aus W.-Bolivia (La Paz, Iquico) überein, letztere scheinen aber durchschnittlich etwas größer zu sein und messen am Flügel 73, 75, 76, 77, am Schwanz 63, 65, 66, 70 mm. Ein ganz frisch vermausertes d ad. aus Maimara, Jujuy, 2338 m, Nov. 18., 1911, E. Budin coll., gleicht in Größe (al. 76, c. 68mm) und Färbung einem in demselben Gefiederzustand befind- lichen $ aus La Paz, Oktober 20, 1893. Beide weichen von den mehr oder minder abgeriebenen peruanischen Bälgen durch breitere, rahm- grauliche Säume auf den Oberflügeldecken und inneren Schwingen, etwas hellere Unterseite, und den Besitz eines schwachen, oliven- farbigen Anflugs auf dem Mantel ab. Diese kleinen Abweichungen sind zweifellos durch die verschiedene Jahreszeit bedingt. Das Weibchen ist kleiner, oberseits schmutziger, braungrau (statt schiefergrau) mit breiterer schwärzlicher Streifung, besonders auf dem Scheitel; die Flügel sind matter schwärzlichbraun, die Säume heller; die Unterseite licehter, mehr bräunlichgrau, die Unterschwanz- decken viel heller, zimtbraun. Ein Pärchen aus dem nordperuanischen Dept. Libertad (Hua- machuco, Santiago) kann ich kaum von unserer Serie aus Bolivia und $.-Peru unterscheiden. Das O hat wohl erheblich helleres Crissum als das aus Ollachea. und das $ ist ein wenig blasser unterseits; das dürften indessen Zufälligkeiten sein.. Das & mißt: al. 74, c. 65; das Q al. 70, ec. 62 mm; sie sind also durchaus nicht kleiner als ©. . inornata, von der ich sie nicht zu trennen vermag. Berlepsch & Stolzmann?) verzeichnen für Vögel aus Maraynioc, Dept. Junin, merklich geringere !) Nicht „‚blaugrau‘, wie es infolge eines Druckfehlers in Verh. Orn. Ges. Bay. 13, p. 108 heißt. 2) Das von Berlepsch & Stolzmann (Ornis 13, 1906, p- .85) s. n. Xantho.- ura jolyaea aufgeführte Weibchen aus Tambillo bei St. Ana, Prov. Convencion, dürfte wohl zu‘C. v. cyanolaema gehören. Es hatte Graf: ‚Berlepsch seinerzeit ‚nicht vorgelegen. el s») P. Z. S. 1896, p. 349. ae > % 10. Heft 38 C. E. Hellmayr: Dimensionen #), und rechnen die Bewohner des zentralen Peru zu C. i. minor Berl. ?) Typische Vögel aus W.-Ecuador sind in der Tat erheblich kleiner am Flügel, zeigen aber keine Färbungsdifferenzen. Ein & ad. Canar, April 11, 1899, P:O. Simons, besitzt eine Flügellänge von 66; zwei 22 aus Mindo und Chimborazo je 65 mm. ©. i. minor dürfte daher in ihrer Verbreitung auf West-Ecuador zu beschränken sein. Ochthoeca oenanthoides polionota Scl. & Salv. [Fluvicola Oenanthoides Lafresnay: & d’Orbigny, Syn. Av. I. in: Mag. Zool. 7, el. II, p.60 (1837. — LaPaz, W.-Bolivia; Type im Pariser Museum untersucht).] Ochthoeca polionota Sclater & Salvin, Proc. Zool. Soc. Lond., Nov. 1869, p. 599 (1870. — Pitumarca, Andes of Cuzco, SO.-Peru). 2 && ad. Ollachea (11,500 Fuß): 4., 19. II. 10. — al. 87, 88; c. 73, 74; r. 13, 13 mm. „Iris, Füße und Schnabel schwarz.“ Der eine unserer Vögel hat seine Jahresmauser bis auf einzelne Blutfedern am Nacken und die Reste der Hornscheiden an der Wurzel der (übrigens ausgewachsenen) zwei äußersten Handschwingen voll- ständig beendet. Bei dem anderen Exemplar ist der Schwanz in voller Mauser begriffen, nur das äußerste Paar hat seine volle Länge erreicht. Im Flügel sind die Tertiären und die 5.—9. Handschwinge bereits erneuert, die 4. Handschwinge und die 1. Armschwinge gerade im Wachsen, während die übrigen Schwingen dem alten abgenutzten Brutkleide entstammen. In Nov. Zool. 21., Febr. 1914, p. 165 habe ich die Kennzeichen und Nomenclatur dieser Form und ihrer Verwandten ausführlich behandelt. Seither konnte ich aus der Sammlung Berlepsch drei weitere Exemplare untersuchen: ein Pärchen aus Anta bei Cuzco, 3500 m., Juli 1899, und ein 2 aus Lauramarca, deren Maße der Voll- ständigkeit halber hier mitgeteilt seien. & al. 90; e. 761/,; 22 al. 831/,, 84; c. 71Y/,, 72 mm. Sie stimmen mit unseren Exemplaren aus ÖOllachea in jeder Beziehung überein. Als Wohngebiet von O. o. polionota gab ich in meiner oben zitierten Arbeit das zentrale und südöstliche Peru, vom Dept. Junin südwärts an, wobei ich übersah, daß Salvin?°) sie in seinem Bericht über Baron’s Ausbeute für Huamachuco, Dept. Libertad aufgeführt hatte. Ein mir vorliegendes altes Weibchen in der Jahresmauser von diesem Fundort unterscheidet sich in der Tat durchaus nicht von den Junin- und Cuzco-Stücken. 1) Sal. 69; c. 6045; 99 al. 65/70; c. 57'/;—63 mm. 2)P.Z.S 1885, p. 115: ex ©. homochroa [nec Selater] Berl. & Tacz. P. 2. S. 1884 p.293: Cechce, W. Ecuador. ®) Nov. Zool. II, 1895, p. 10. Ein Beitrag zur Ornithologie von Südost-Peru. 39 Ochihoeca leucophrys leucometopa Scl. & Salv. -[Fluvicola leucophrys Lafresnaye & d’Orbigny. Syn. Av. I in: Mag. Zool. 7, cl. II, p. 60 (1837. — Sicasica, Bolivia; Typen im Pariser Museum untersucht). ] Ochthoeca leucometopa Sclater & Salvin, Proc. Zool. Soc. Lond. 1877, p. 19 (1877. — ,„W.-Peru, prov. Cuzco; distr. Junin“, der Typus ist aus Chihuata, Dept. Arequipa). Octhoeca leucophrys (errore) Scl. & Salv., P. Z. S. 1869, p. 154 (Tinta). Ochthoeca leucophrys Sclater, P. Z. S. 1873, p. 780 (Paucartambo) ; Sclater & Salvin, P. Z. S. 1874, p. 677 (ebendaher). 8 && ad. Lucre (3500 m), Anta (3500 m), Dept. Cuzco: Juli 1899, O. Garlepp coll. — al. 78, 79, 79, 80, 80, 80, 81, 83; c. 69, 71, 72, 72, 74, 75, 76, 78; r. 14—15 mm. 5 92 ad. Urubamba (2800 m), Anta, Lucre: Juli 1899; Laura- marca (4000 m): 6. VI. 99. — al. 75, 75, 75, 77, 77; c. 69, 70%), TL, 71, 72; r. 13%/,—14!/, mm. Außerdem sieben Exemplare aus Anta und Lucre ohne Geschlechts- angabe. Topotypische Stücke aus dem Dept. Arequipa sind mir nicht zugänglich, jedoch stimmt ein 2 ad. aus Palca, prov. Tacna, NW.- Chile. (3000 m), Oct. 20., 1902, ©. Garlepp, vollständig mit der Serie aus Cuzco überein. Ebenso wenig sind zwanzig Bälge aus den Depts. Cajamarca und Libertad (Huamachuco) verschieden. Die Vögel aus Cuzco, sämtlich im Juli erbeutet, sind ausnahmslos in frisch ver- mausertem, schönen Gefieder. Die Suite aus Nordperu illustriert die Mauserverhältnisse und die verschiedenen Kleider in sehr über- sichtlicher Weise. Vier Exemplare (10.1., 4.II., 25., 28. III: 95) tragen das durch die flaumige Struktur der Kleinfedern und die röstlichen Spitzensäume an den Steuerfedern charakterisierte Jugend- kleid. Alte Vögel aus den Monaten Januar und Februar sind in sehr abgenutztem Gefieder, was sich besonders auf den Flügeldecken, Oberschwanzdecken und am Großgefieder bemerkbar macht. Ein $ aus Huamachuco vom 25. März ist in voller Mauser: auf Scheitel und Rücken sprossen zwischen den verblaßten alten Federn zahl- reiche, kleine neue Blutfederchen hervor; im Flügel sind die Tertiären, die äußeren Armschwingen, und die zwei innersten Handschwingen bereits erneuert, die nächstfolgende Handschwinge ist gerade im Wachsen, die übrigen Schwungfedern sind alt und abgetragen. Ein d ad. aus Cajamarca vom 10. Mai hat die Jahresmauser bis auf einzelne Stiftfedern ober- und unterseits völlig beendet. Drei alte JS aus Celendin (28. Juni) und Cajamarca (9. Juli) sind mit der Vollmauser eben fertig. nur bei einem finden sich noch Reste der Hornscheiden an der Wurzel der zwei äußersten Handschwingen. - Ein frisch ver- mausertes @ im ersten Jahreskleid kennzeichnet sich sofort durch das verblichene Aussehen der nicht gewehselten Schwung- und Schwanz- federn. welch letztere überdies noch Reste der rostfarbigen Spitzen- säume aufweisen. 10. Heft 40 C. E. Hellmayr: Die individuelle Variation, die sehr beträchtlich ist, äußert sich schon im Jugendkleid. Sie betrifft namentlich die Färbung des Bürzels, der bald kaum merklich, bald lebhaft rostbräunlich überlaufen ist, die zwischen Weißlich und Blaßrostfarbig schwankende Nuance der Säume der inneren Armschwingen, und die Zeichnung der großen Oberflügeldecken. Diese sind ohne Rücksicht auf Geschlecht und Alter entweder einfarbig, d.h. nur an der Spitze ganz fein bräunlich gerandet, oder mehr oder minder deutlich zimtröstlich gesäumt. Alle Stufen finden sich sowohl im Norden als im Süden von Peru. O. leucometopa ist unzweifelhaft ein Glied des Formenkreises von O. leucophrys, mit der sie in Struktur und Allgemeinfärbung gut übereinstimmt. Sie unterscheidet sich von der typischen Form durch hellere (weniger rostfarbige) Säume auf den Tertiären, und die viel schmaleren, häufig sogar fehlenden Abzeichen auf den Flügeln, welche bei O. I. leucophrys zwei breite, zimtrostrote Querbinden bilden. O. 1. leucometopa verbreitet sich von NW.-Chili Be bis ins nördliche Peru. Ochthoeca thoraciea Tacz. Ochthoeca thoracica Taczanowski, Proc. Zool. Soc. Lond. 1874, p. 133 (1874. — Chilpes, Vitoc, Dept. Junin, O.-Peru). 3 d& Chuhuasi (7000 F.): 9., 24. IV., 1. V.10. — al. [66], 68, 68; c. [59], 61, 61: r. [111/,], 12, 12 mm. © ad. Chuhuasi: 13. V. 10. — al. 64; c. 58; r. 12 mm. „Iris, Füße und Schnabel schwarz.“ Topotypische Vögel aus Junin konnte ich leider nicht vergleichen. Eine Serie aus den westlichen und östlichen Yungas von Bolivia (Chaco, Sandillani, S.-Antonio; Quebrada onda) stimmt mit unseren ‚Stücken aus Chuhuasi und zwei weiteren aus Carabaya, SO.-Peru (Limbani, Santo Domingo) im Tring Museum durchaus überein. Die Mehrzahl der Weibchen hat heller rotbraune Brust, einige unterscheiden sich aber hierin nicht von den Männchen. Jüngere Vögel (im ersten Jahreskleid?) kennzeichnen sich durch bräunlichen Anflug auf dem Unterkörper, und schmutziger graue Unterschwanz- decken mit breiteren, trübweißlichen Spitzenteillen. Dem Jugend- kleid dürfte die rotbraune Brustzone fehlen, wie ein in der Mauser des Kleingefieders begriffener Jungvogel (seine Maße sind oben in eckige Klammern gesetzt) anzudeuten scheint. Ein derartiges Exem- plar möchte wohl Taczanowski’s Beschreibung von O. migrita }), einer sonst nur in den Anden von Merida, W.-Venezuela, heimischen Art zugrunde gelegen haben. Vögel aus dem Dept. Amazonas, N.-Peru (Tamiapampa, Chacha- poyas, Leimabamba) sind vielleicht wegen ihrer schmaleren Brust- binde abzutrennen. Meine Serie ist jedoch ungenügend, auch ist zu !) Orm. P£rou II, 1884, p. 197 (Tambillo). Ein Beitrag zur Ornithologie von Südost-Peru. 41 bemerken, daß eines der 22 aus Chaco, W.-Bolivia ganz ebenso schmale Pectoralzone besitzt. Ohne Untersuchung einer Serie aus Junin ist überdies nicht festzustellen, auf welche der beiden Formen der Name O. thoracica sich bezieht. Exemplare von verschiedenen Lokalitäten zeigen folgende Maße: dd: 3 Dept. Amazonas: al. 71, 72, 734/,; c. 63, 66, 68 mm. 1 Maraynioc, Junin (nach Berlepsch): al. 681/,; c. 64 mm. 3 Carabaya (Limbani, Chuhuasi): al. 68, 68, 70; c. 61, 61, 64!/, mm. 3 W.- Yungas, Bolivia: al. 68, 69, 72; c.’61, 63, 67 mm. 1 Dept. Amazonas: al. 68; c. 61 mm. 1 Maraynioc (nach Berlepsch): al. 65; c. 52!/, mm. 2 Carabaya (Sto. Domingo, Chuhuasi): al. 64, 65; c. 58, 59 mm. 3 Westl. Yungas: al. 641/,, 65, 66; c. 57, 58, 59 mm. 2 Östl. Yungas: al. 64, 641/,; c. 571/,, 59 mm. Ochthoeca rufipectoralis rufipectoralis (Lafr. & Orb.). Flwvicola rufipectoralis Lafresnaye & d’Orbigny, Syn. Av. I in: Mag. Zool. 7, cl. Il, p. 60 (1837. — Ayupaya, Bolivia; Type im Pariser Museum untersucht). Ochthoeca rufipectoralis Sclater, P. Z. S. 1873, p. 780, 781 (crit.; Ccachu- pata); Scl. & Salv., P. Z. S. 1874, p. 678 (Ccachupata). 2 88 ad. Limbani, Carabaya, 9500 Fuß: 3., 14. III. 04; G. Ocken- den. — al. 69, 69; c. 60, 60; r. 11, 11?/, mm. — ‚Iris haselnußbraun, Schnabel und Füße schwarz.“ & juv. (Jugendkleid), Marcapata-Tal, 9000 F.: 5.1.1900; @. Ockenden. — al. 65; c. 52; r. 9%/, mm. Der Vogel vom 14. März hat seine Jahresmauser soeben beendet; das $ vom 3. März trägt die zwei äußersten Handschwingen und das mittelste Steuerfedernpaar noch unausgewachsen in den Blutkielen und weist auch im Kleingefieder, besonders auf der Brust einzelne Stiftfedern auf. Der Vogel im Jugendkleid unterscheidet sich nicht ‚nennenswert von den alten. ist nur überall etwas matter gefärbt. Die südperuanischen Bälge stimmen recht gut mit einer Serie aus Coca- pata und Malaga. Bolivia, überein. Ochthoeca rufipectoralis rufopectus (Less.) [= 0. lessoni auct.!)] unterscheidet sich nur durch den Besitz breiter tiefzimtroter Spitzen- !) Selater (P. Z. S. 24, Juni 1856, p. 28) bedachte die von Lesson in seiner Deseription Mamm. et Ois. [= Oeuvres de Buffon, Ed. Levöque, 20], 1847, p- 296 als Tyrannulus rufopectus beschriebene Art mit dem neuen Namen Octhoeca Lessoni, wahrscheinlich weil er Lesson’s Bezeichnung als durch Tyrannula .rufipectus Lafresnaye (Rev. Zool. 9, 1846, p. 207) praeoccupiert ansah. T’yrannulus rufopectus Lesson wurde jedoch schon 1844 im ‚Echo du Monde Savant‘“ 11, 10. Heft 42 C. E. Hellmayr: flecken auf den großen Oberflügeldecken, die eine breite Querbinde über den Flügel bilden; durch deutliche, hellröstliche Säume auf den inneren Schwingen; weniger ausgedehnte, auch »blasser rostfarbige Brustzone, und etwas mehr bräunlichen Rücken. Vögel aus Bogotä, und Ecuador (Mindo, Gualea, Bafüos usw.) verhalten sich in dieser Hinsicht sehr konstant. Ein $ ausMaraynioc, Junin, vermittelt den Übergang zu O. r. rufipectoralis, indem es so ausgedehnt und lebhaft rostfarbige Brust besitzt wie die Bewohner von Carabaya und Bolivia, in allen übrigen Punkten aber mit denen aus Ecuador über- einstimmt. Eine dritte Form, O. rufipectoralis poliogastra Salv. & Godm. bewohnt die Sierra Nevada von Santa Marta, N.-Colombia. Sie teilt die breite rostrote Querbinde auf den Flügeln mit O. r. rufopectus, ist aber an dem helleren, kaum vom Rücken abgesetzten Oberkopf und der einfarbig hellgraulichen Färbung von Brust und Bauch kenntlich. Ochthornis littoralis (Pelz.). Elainea littoralis Pelzeln, Zur Orn. Bras. II, p.-108, 180 (Sept. 1868. — Cachoeira de Guajara guacu, Cach. da Bananeira, Borba, Rio Madeira). S (Jugendkleid), Yahuarmayo (1200 Fuß): 24.X.10. — al. 71; c, 91, 2.127, um. Das durch die seidenartig weiche, weitstrahlige Struktur des Kleingefieders charakterisierte Jugendkleid ist auf der Ober- und Unterseite viel heller, mehr rahmfarbig als bei alten Vögeln, die dunkle Scheitelkappe fehlt, die Oberflügeldecken und die Schwanzfedern sind scharf rahmfarbig gesäumt, die Säume an den inneren Schwingen viel breiter und lebhaft rahmfarbig (statt graulichweiß). Im Alterskleide unterscheiden sich die Geschlechter nicht un- beträchtlich in der Größe, wie aus beigefügten Ziffern zu ersehen ist. 2 83 Caura River, O.-Venezuela: al. 73, 74; c. 59, 60/2; rostr. 12, 13 mm. 5 22 Orinoco und Caura Rivers: 661/,, 69, 70, 70, 70; c. 54, 54, 57. 57, 58; rostr. 12—13 mm. 1 & Allianca. Rio Madeira: al. 74; c. 57 (+ x); rostr. 13 mm. . 1 2 Calama, Rio Madeira: al. 69; c. 58; rostr. 12 mm. O. littoralis, ein ausgesprochener Ufervogel, ist im guianisch- amazonischen Waldgebiet weit verbreitet. Natterer entdeckte No. 10, August, p. 233 veröffentlicht, ist mithin um zwei Jahre älter als T’yrannula rufipectus Lafr. Die Neubenennung O. lessoni war also nicht erforderlich, und die von Colombia bis C. Peru verbreitete Form muß bedauerlicherweise O. ruf- pectoralis rufopectus (Less.) 1844 heißen. Mit dieser Richtigstellung fällt auch die von mir (Verh. Orn. Ges. Bay. 13, Heft 2, Sept. 1917, p. 198) vorgeschlagene Namensänderung dahin. Der rotbrüstige Tyrannide behält den Namen Bea pogon erythrops Scl. bei. Ein Beitrag zur Ornithologie von Südost-Peru. 43 ihn am Rio Madeira, wo er später auch von Hoffmanns wieder ge- funden wurde. Wir kennen ihn ferner vom Rio Jamauchim. einem östlichen Zufluß des Tapajöz, vom Javarri, vom Orinoco und Caura in Venezuela, vom Corentyn und Oyapoc in Guiana. Der südlichste Fundort sind die Fälle des Madeira im nördlichen Bolivia, die west- lichsten Orte La Morelia im südöstlichen Colombia, Sarayacu in Ost- Ecuador, und Iquitos, am oberen Marafon. Colonia!) colonus fuseicapilla (Scl.). [Muscicapa colonus Vieillot, Nouv. Diet. d’Hist. Nat., nouv. &d., p. 448 (1818. — ex Azara no. 180: Paraguay).] Copurus fuscicapillus Sclater, P. Z. S. Lond. 1861, p. 381 (1861. — Bogotä, Colombia). 3 dd ad. Yahuarmayo (1200 F.): 28, 31 (bis) X. 10. — al. 80, 82, 82; caud. 175, 180, —; r. 9—10 mm. Q ad. Yahuarmayo: 27.X.10. — al. 76; ec. —; r. 91/, mm. „Iris dunkelbraun. Füße und Schnabel schwarz.“ C. c. fuscicapilla ist eine ziemlich unscharf gekennzeichnete Form, soweit sie sich nach dem vorliegenden beschränkten Material über- haupt beurteilen läßt. Die von Berlepsch und Stolzmann ?) behauptete weitergehende Verlängerung des mittleren Steuerfedernpaares finde ich nicht bestätigt. Die Länge desselben schwankt bei acht SS ad. aus Bahia, Goyaz und Minas zwischen 160 und 185 mm, bei vier SS aus Junin (La Gloria, Chanchamayo) und Yahuarmayo zwischen 175 und 187 mm. Wenn Sclater in der Originalbeschreibung des C. fuscicapillus den dunklen Oberkopf als hauptsächliches Merkmal hervorhebt, so lag ihm zweifellos ein © vor. Alte 4 aus Peru haben gleich denen der typischen Form reinweiße Stirn und sehr hell weißlich- grauen Oberkopf, wenn auch der letztere vielleicht eine Nuance dunkler graulich überlaufen ist. Aus Bogotä besitze ich leider kein Männchen. Die Weibchen der (©. c. fuscicapilla (Bogotä, O.-Ecuador, Yahu- armayo) unterscheiden sich dagegen von einer Serie aus O.-Brasilien durch viel dunklere Kappe, indem die Scheitel- und Nackenfedern fast schwärzlich rußfarbig und nur an der Spitze aschgrau gesäumt sind (statt rußgrau mit verdüsterten Federzentren). Durchschnittlich scheinen die westlichen Vögel auch kürzere Flügel zu besitzen. Es verdient hervorgehoben zu werden. daß im Gegensatz zur Angabe im ..Catalogue of Birds‘ die Geschlechter bei Colonia durch- aus nicht gleichgefärbt sind. Abgesehen von der geringeren Flügel- länge und den viel weniger verlängerten mittleren Schwanzfedern haben die Weibchen beider Formen matter schwarzen Rücken. ruß- grauen oder rußschwärzlichen (statt weißlichen oder blaßgraulichen) 1) Colonia J. E. Gray 1829 hat Priorität über Copurus Strickl., Oct. 1841; “siehe Richmond, Proc. U. S. Mus. 53, 1917, p. 585. . 2) P. Z. S. 1896, p. 387. 10, Heft 44 C. E. Hellmayr: Oberkopf, und viel mattere, mehr braunschwarze Unterseite, die auf dem Bauche in einen rauchgrauen Ton übergeht, während sie bei den 3 vom Kinn bis zu den Schwanzdecken einfarbig stumpf schwarz erscheint. C. c. colonus verbreitet sich von Mattogrosso (Engenho do Gama, Chapada), Goyaz und Bahia südwärts bis Paraguay und Santa Catha- rina. C. c. fuscicapilla vertritt die typische Form auf der Ostseite der Anden in Colombia (Villavicencio, Buena Vista), Ecuador (Rio Napo, Gualaquiza, Archidona) und Peru (Moyobamba; Monterico, Paltay- pampa; La Merced, La Gloria, Garita del Sol, Dept. Junin; Yahuar- mayo). Ein weiterer Angehöriger dieses Formenkreises ist die bisher spezifisch getrennte C. c. leuconota (Lafr.), die schon auf der West- seite der östlichen Andenkette von Colombia (bei Bucaramanga) vorkommt, und durch das ganze zentrale und westliche Colombia einerseits bis Honduras, andererseits bıs ins westliche Ecuador ver- breitet ist. Einer meiner Vögel aus Ost-Ecuador (C©. c. fuscicapilla) vermittelt durch den Besitz einiger weißgespitzter Federn auf der Mitte des Vorderrückens den Übergang zu der durch einen deutlichen weißen Rückenstreifen gekennzeichneten (©. c. leuco- nota. Bei dieser Form besteht zwischen den Geschlechtern kaum ein Unterschied in der Färbung des Scheitels, der bei und 9 so dunkel ist wie bei Ü. c. fuscicapilla, aber die übrigen Abweichungen des weiblichen Geschlechtes sind ebenso ausgeprägt wie bei den anderen Colonia-Rassen. Museisaxicola grisea Tacz. Muscisawicola grisea Taczanowski, Ornith. Perou II, p. 213 (1884. — Maraynioc, Junin, (.-Peru). g ad. Ollachea (11,500 Fuß): 7. II.10. — al. 1231/,; e. 84; r.15'/,mm. Ein Vogel in prächtig frischem Kleide, der bis auf einzelne Blut- federn des Kleingefieders und die Hornscheide an der Wurzel der äußersten (entwickelten) Handschwinge seine Jahresmauser beendet hat. Er entspricht in Größe und Färbung sehr gut der von Tacza- nowski gegebenen Beschreibung, doch zeigt er an den Federn des Hinterkopfes nicht die geringste Spur eines röstlichen Anflugs.. Ein Exemplar aus Chaco, W.-Bolivia ( Yungas von La Paz) ist durchaus identisch. Die Beziehungen dieser Art zu M. cinerea Phil. & Landb.!), welche nach Taczanowski ?) neben ihr im Dept. Junin vorkommen soll, scheinen mir noch nicht genügend geklärt. Chili-Vögel sind mir leider nicht zugänglich. Salvin°) führt M. grisea für Cajamarca 1) Archiv f. Naturg. 31, I, p. 80 (1865. — Cordilleren von Santiago, Chile). 2) Orn. Perou II, 1884, p. 212. ®) Nov. Zool. II, 1895, p. 11. Ein Beitrag zur Ornithologie von Südost-Peru. 45 und Huamachuco, N.-Peru auf. Auch aus dem nordwestlichen Ar- gentinien wird die Art mehrfach erwähnt, so von Bruch !) für Santa Catalina, Jujuy, von Baer?) für den Cerro Pelado, Tucumän, von Lillo?) für die Questa de Malamala, Tucumaän. Museisaxicola albilora Lafr. Musecisasicola albilora Lafresnaye, Rev. Mag. Zool. (2) VII, p. 60 (1855. — kein Fundort; cfr. Bangs & Penard, Bull. Mus. Comp. Zool. 63, No. 2, 1919, p. 27 (erit.)). M. rubricapilla Sel. & Salvin, P 2:8 1876, p. 16 (Tinta). 3 dd ad. Anta (4000 m): 27. VII. 99 (bis); Lauramarca (4000 m): 27. VI. 99.—al.114, 116, 1161/,; c. 71Y/,, 73%/, 74; r. 161/,, 10, 17°/, mm. Ferner liegen mir drei Exemplare aus der Sammlung Berlepsch vor: Q ad. LaPaz, Bolivia, 21.X.1892; G. Garlepp. — al. 1051/,; 2:60 ..:r, 16°), mm, & ad. Maraynioc, Pariayacu, C.-Peru, 23. VIL.1892; J. Kali- nowskı. —al. 116; c. 76; r. 16 mm. Q ad. Maraynioc, 5. IX. 1871; C. Jelski. — al. 108; c. 70; r. 17 mm. Diese sechs Exemplare stimmen in den wesentlichen Charakteren recht gut mit drei Stücken (ohne Geschlechtsangabe) aus Chili über- ein, immerhin erscheint der Vergleich weiterer frischer Bälge der M. albilora geboten. Diese Art hat mit M. oceipitalis Ridgw. noch am meisten Ähnlichkeit, unterscheidet sich aber bei gleicher Größe durch ausgesprochen bräunliche Oberseite, namentlich warmbraune Färbung der Stirn und seitlichen Kopfstreifen. tiefschwarze statt rußfarbige Oberschwanzdecken und Steuerfedern (beide sind noch tiefer und glänzender schwarz als bei M. rufwertex), mattrostroten (statt kastanienroten), unscharf begrenzten Scheitelfleck, weniger schopfartig verlängerte Haubenfedern, und die auffallend weiß ge- färbte Basishälfte der Außenfahne des äußersten Schwanzfedern- paares. Der Schnabel ist im Durchschnitt wohl etwas breiter (wenn auch nicht länger) und etwas weniger gebogen. Auf der Unterseite sind die beiden Arten ganz gleich gefärbt, indem auch M. albilor a auf Brust und Weichen einen deutlichen, obwohl schwachen graulichen Anflug zen Die Weibchen weichen lediglich durch geringere Größe a M. albilora bewohnt die Hochländer von Chili (Prov.. Colchagua,, 5—6000 Fuß ü.d.M.), Bolivia (La Paz) und Peru (Dept. Cuzco: Lauramarca, Anta, Tinta; Dept. Puno: Moho, Vincocaya, Titicaca- See; Dept. Junin: Maraynioc, Pariayacu). 1) Revista Mus. La Plata 11, 1904, p. 255. %) Ormis 12, 1904, p. 220. 3) Anal. Mus. Nac. Buenos Aires 8, 1902, p. 184; Revista letr. y cienc. soc. Tucumän 3, 1905, p. 47. 10. Heft 46 © E. Hellmayr: Museisaxicola juninensis Tacz. Muscisawicola juminensis Taczanowski, Orn. Perou II, p.214 (1884. — Junin, C.-Peru). d ad. Lauramarca, ga? 4000 m, 27. VI.1899, O. Garlepp. — al. 115; c. 74; r. 14/,m Zum Vergleich mit hen Vogel liegt mir gleichfalls aus der Berlepsch- Sammlung eine Topotype aus Junin vor: g ad. Icapirca, Junin, 17,700 Fuß, 15. V.1890; J. Kalinowski. — al. 116; c. 74; r. 14/, mm. Diese seltene, wenig bekannte Art ist von M. ältere (> rubricapilla Phil. & Landb. ] jedenfalls spezifisch durchaus verschieden. Die zwei untersuchten Exemplare sind alte ausgefärbte Vögel mit schmalen, grauweißlichen Kanten auf Flügeldecken und Schwingen. Sie unterscheiden sich von M. albilora bei gleicher Größe leicht durch sehr viel kürzeren und feineren (nur etwa halb so breiten) Schnabel, merklich helleren, mehr graulichen Rücken, Stirn und Kopfstreifen, endlich durch viel kleineren, anders geformten Scheitelfleck. Bei M. juninensis ist nämlich nur ein kleines Büschel Federn auf der Scheitelmitte an der Basis rostrot gefärbt; die Spitzenteile dieser Federn sind blaßbräunlich, während die umgebenden Teile des Ober- kopfes graubraune Färbung mit nur schwachem röstlichen Anflug aufweisen. Bei M. albilora!) hingegen ist die ganze mittlere und hintere Partie des Oberkopfes gleichmäßig intensiv rostrot, und der dadurch gebildete Fleck ist ungefähr viermal so groß wie bei M. juninensis. In dem entschieden kohlschwarzen Tone der Oberschwanz- decken und Steuerfedern, der großenteils weißen Außenfahne des äußersten Schwanzfedernpaares, wie auch in der Färbung der Unter- seite gleicht M. jJuninensis seinen Verwandten zum Verwechseln. M. juninensis lebt neben M. albilora in den Hochländern des zentralen und südlichen Peru (Dept. Junin: Icapirca, Pariayacu, Tarma; Dept. Cuzco: Lauramarca).?) RE | | Museisaxicola oceipitalis Ridgw. Muscisaxicola occipitalis Ridgway, Proc. U. S. Mus. 10, 1887, p. 430 (1888. — Titicaca-See (Type); Ocros, Dept. Ayacucho). 235 ad. Urcos (Cuzco), 3000 m, 18. IX. 1900; Lauramarca, 4000 m., 23. VI. 1899. — al. 114, 117Y/,; c. 75, 77; r. 16, 17mm. 1) Gut abgebildet von Sclater &Salvin in P. Z. S. 1867, tab. 46,s.n. M. rubri- capilla. 2) Ich bin nicht ganz sicher, ob die von Sclater (Cat. B. Brit. Mus. 14, p. 58) zu M. juninensis gestellten Stücke aus Salinas bei Arequipa, S. W. Peru, wirk- lich dazu gehören. Salvin (Nov. Zool. II, 1895, p. 11) erwähnt die Art für Huamachuco bei Cajamarca, N. Peru, und Lillo (Apunt. Hist. Nat. I, 1909, p. 25) für Maimara, Laguna Colorado, Jujuy, N. W. Argentina. Die Exemplare bedürfen der Nachprüfung. Ein Beitrag zur Ornithologie von Südost-Peru. 47 & (im ersten Jahreskleid), Lucre (Cuzco), 3500 m, 14. VII. 00. — al. 109; c. 72; r. 16m.; Juv. Lucre (3000 m): 8. VII. 1899. — al. 105; c. 70; r. 16!/. mm. Außerdem untersuchte ich 1 $ Tarma, Junin, 6 Sd, 4 22 von Lucre, Dept. Cuzco, in der Berlepsch-Sammlung, 1 4,.1 2 La Paz, 2 dd, 2 22 Chicani, N.-Bolivia, teils in Frankfurt, teils in München, endlich ein 2 ad. La Paz, d’Orbigny coll., im Pariser Museum. Verglichen mit zwölf Exemplaren der M. rufwertex Lafr. & Orb.t), aus Chili (Cobija, Santiago), W.-Bolivia (Sajama) und W.- Argentinien (Mendoza; Cerro Muäüoz, Tucumän) unterscheidet sich die große Serie auf den ersten Blick durch viel dunklere und schmutzigere, trübrauchgraue oder bräunlichgraue (statt rein hellaschgraue) Ober- seite, matter rußfarbige (statt schwarze) Oberschwanzdecken und Steuerfedern, viel dunkleren, kastanienroten (statt hellzimtroten) Scheitelfleck, der in der Regel auch weiter ausgedehnt ist, entschieden graulich überlaufene Halsseiten und Brust, endlich durch etwas längere Flügel. Die Ausdehnung des rostroten Scheitelflecks ist in- dividuell äußerst variabel: meist bedeckt, er nur die Mitte von Scheitel und Hinterkopf, bei einigen Exemplaren aus Lucre erstreckt er sich auch über den Vorderkopf und läßt nur eine schmale, aschgraue Stirn- binde frei; die Unterschwanzdecken sind meist reinweiß, in einigen Fällen ($ ad. Lauramarca, 2 22 Lucre, 1 2 Chicani) zeigen jedoch die längsten Federn an der Spitze einen deutlichen gelbröstlichen Anflug. M. rufiertex rufierıssa Cory?) läßt sich durchaus nicht unterscheiden. Ein Pärchen aus Santiago, Dept. Libertad, das aus geographischen Gründen unbedingt dazu gehören müßte, stimmt vollständig mit M. occipitalis aus dem Dept. Cuzco überein, vielleicht ist der Rücken eine schwache Nuance heller rauchgrau, was sich natürlich nur an der Hand großer Serien feststellen ließe. Das $ hat die längsten Unterschwanzdecken etwas röstlich überlaufen, gleich einigen Vögeln aus Cuczo, und den Scheitelfleck weit gegen die Stirn hin ausgedehnt; wogegen das ? ganz weißes Crissum und nur eine beschränktere rostrote Zone auf dem Hinterkopf besitzt. | M. occipitalıs scheint somit das ganze peruanische Hochland von den Depts. Cajamarca und Libertad südwärts bis zum Titicaca- Sar und die angrenzenden Teile des nördlichen Bolivia (Kordillere 1) Syn. Av. I in Mag. Zool. 7, cl. II, 1837, p. 66. — Die Beschreiber von M. rufivertex vermengten unter diesem Namen zwei Formen. Das Pariser Museum besitzt 1 & ad., und zwei junge Vögel (mit rostfarbigen Spitzenflecken auf den Oberflügeldecken und erst in der Entwicklung begriffenem Scheitelfleck) aus Cobija, N. Chili und ein Q ad. aus La Paz, Bolivia, welch letzteres zu M. occipitalis gehört. Die Beschreibung ‚‚supra tota pallida cinerea‘“ wie auch die Abbildung bei d’Orbigny (Voyage, Oiseaux, pl. 40 fig.2) sind aber unzweifelhaft nach der graurückigen Chili-Form entworfen, weshalb wir hiermit ausdrücklich das alte & aus Cobija, Chili, als Typus von M. rufivertex fixieren. %) Field Mus. Nat. Hist., Publ. 190, p. 342 (Aug. 1916. — Macate, Dep. An- cachs, W. Peru). 10. Heft 48 C. E. Hellmayr: von La Paz) zu bewohnen: Alle für Peru verzeichneten Nachweise von M. rufivertex dürften sich in Wirklichkeit auf M. oceipitalis beziehen. M. rufiertex dagegen vertritt die vorige augenscheinlich in den Cordilleren von Chili und Argentinien. Ein von Burmeister er- beutetes $ ad. des Hallenser Museums aus Mendoza und ein im Tring- Museum aufbewahrtes $ vom ÜCerro Muäoz, Tucumän, gleichen in Größe und Färbung vollständig dem Typus aus Cobija und anderen Stücken aus Chili. Vier Vögel aus Sajama, NW.-Bolivia weichen durch etwas längere Flügel und ein wenig lichteren, mehr zimtroten Scheitelfleck ab. Die Konstanz dieses Merkmals ist durch eine größere Serie zu bestätigen. Wahrscheinlich sind M. rufivertex und M. occipitalis als geo- graphische Vertreter richtiger bloß subspezifisch zu trennen. Dre nachfolgende Tabelle möge die Größenunterschiede veran- schaulichen. M. rufivertex: 1 & Cobija (Type): al. 100; c. 72; r. 17 mm. 2 — Santiago, Chile: al. 100, 102; c. 72, 72; r. 17, 17 mm. 1 $ Cerro Mufioz, Tucumän: al. 106: CI; 174, mm. 1 & Mendoza: al. 105; c. 74; r. 16 mm. ; SS Sajama, NW.-Bolivia: al. 110, 112; c. 76, 78; r. 16, 17 mm. 1 2 Sajama: al. 103; c. 72; r. 17 mm. M. occipitalis: 1 $ Tarma, Junin, Peru: al. 1144/,, c. 754/,; r. 15/,mm 9 SS Dept. Cuzco, SO.-Peru: al. 114—118; c. 77—83; r. . 154, bis 17 mm. 1 & LaPaz, Bolivia: al. 111; ce. 74%/,; r. 17Y/), mm 2 $& Chicanı, Bolivia: 115%, 118; c. 78°/,,.85 16, 16!/, mm. 1 $ Santiago, Libertad, Peru: al. 115; c. 80; r. 16 mm. 1 2 Santiago: al. 105; c. 74; r. 14/, mm. 1 2 Tarma, Junin: al. 103; c. 68; r. 15\/), mm 2 99 Luere, Cuzco, SO. -Peru: al. 105, 110; c. 70, 7311, 2.1645 17 mm. 1 2 LaPaz, Bolivia: al. 1061/,; c. 742/,; r. 161/, mm. 2 29 Chicani: al. 107, 108; ce. 73, 74; r. 15%/,, 17 mm. Todirostrum pulchellum Scl. Todirostrum pulchellum Selater, Proc. Zool. Soc. Lond., Dez. 1873, p. 780, 781 (1874. — Cosnipata, Dept. Cuzco). 2 ad. Yahuarmayo (1200 F.): 14.X.10. — al. 47; c. 31%/,; rostr. ll mm. d Juv. ebendaher: 9, III. 12. — al. 48; c. 35; r. 11 mm. „Iris braun, Füße und Schnabel schieferschwarz.“ Diese Exemplare sind nahezu topotypisch. Das einzige bisher ‘bekannte Stück stammte von Cosnipata, das etwas weiter nördlich im angrenzenden Departement Cuzco gelegen ist. Sclater’s Be- Ein Beitrag zur Ornithologie von Südost-Peru. 49 schreibung ist unvollständig und bedarf der Ergänzung. Jederseits vor dem Auge steht in der Zügelgegend ein deutlicher zimtrostbrauner Fleck; oberhalb der Augenmitte beginnt ein schmaler, aber scharfer weißer Brauenstreif, der stellenweise fahlröstlich überlaufen ist; die Federn am Schulterrand und die kleinen Oberflügeldecken sind schwarz, mit düster kastanienbraunen Spitzensäumen; die schwarzen Kopf- seiten sind unten von einem breiten, weißen Bartstreifen begrenzt ; darunter zieht ein scharfer schwarzer Streif die Kehlseite hinab, der sich unterhalb des weißen Kinns mit dem der anderen Seite ver- einigt. Das alte 2 ist oberseits von der Stirn bis zu den Schwanzdecken kohlschwarz gefärbt. Das $ ist nach der seidenartig weichen, flaumigen Struktur der Rücken- und Kehlfedern ein junger Vogel. Er ist gerade in der Mauser vom Jugend- ins erste Jahreskleid begriffen, wie zahlreiche neue Blutfederchen auf Rücken und Gurgel beweisen. Das abgetragene Großgefieder zeigt keine Spur von Mauser. Oberkopf und Rücken sind matter, mehr rußschwarz, die letzten Federn des Mittelrückens tragen bräunlich-olivgrüne Spitzenteile, und der ganze Hinterrücken ist einfarbig matt olivgrün. In ähnlichem Kleide befindet sich augen- scheinlich auch der Typus. T. pulchellum steht dem T. calopterum Scl., aus Ost-Ecuador sehr nahe und ist wahrscheinlich als dessen südlicher Vertreter zu betrachten. Er unterscheidet sich indessen auffallend durch den Besitz des rotbraunen Zügelflecks, des weißen Postocular- und schwarzen Maxillarstreifens, welche alle bei 7. calopterum fehlen. Ferner ist bei letzterem nur die Kehle rahmweiß, die Gurgel dagegen gleich dem übrigen Unterkörper lebhaft gelb; der kastanienbraune Schulterfleck ist heller und weiter ausgedehnt, da die kleinen Ober- flügeldecken bis zur Wurzel so gefärbt sind; und der ganze Rücken einschließlich der Schwanzdecken ist hellgelblich grün (statt schwarz). Der Schnabel ist bei 7. calopterum vielleicht ein wenig breiter. Euscarthmus leucogaster Hellm. Euscarthmus leucogaster Hellmayr, Nov. Zool. 21, p. 169 (Feb. 1914. — Yahuarmayo, Carabaya, SO.-Peru). d ad. Yahuarmayo (1200 F.): 16.11.12. (Type.) — al. 52; c. 48; r. 12 mm Q ad. ebendaher, 16. II. 12. — al. 47; c. 41; r. 12 mm. „Iris grau, Füße dunkel schälen (I), "dunkel braun (2), Schnabel schwarz.“ Diese ausgezeichnete neue Art habe ich a. a. O. ausführlich be- schrieben. Es ist nach Form und Struktur ein typischer Euscarthmus, am nächsten verwandt mit E. zosterops, dessen Rassen in der zitierten Abhandlung kurz behandelt sind. Archiv für Baerschiehte 1919. A. 10. 4 10. Heft 50 C. E. Hellmayr: Der Typus ist in frisch vermausertem Kleide, wogegen das 9, obwohl an demselben Tage erlegt, sehr stark abgetragenes Gefieder besitzt. Perissotrieeus ecaudatus (Lafr. & Orb.). Todirostrum ecaudatum Lafresnaye & d’Orbigny, Syn. Av. Tin: Mag. Zool. 7, el. II, p. 47 (1837. — Yuracares, NO.-Bolivia; Type im Pariser Museum untersucht). S Yahuarmayo (1200 F.): 19. X. 10. — al. 34; c. 15; r. 10 mm. Q ad. ebendaher: 30. X. 10. — al. 34; c. 15Y/,; r. 91/, mm. Vögel vom Rio Madeira und Parä sind nicht verschieden. Eine Serie aus Trinidad hat durchschnittlich etwas lebhafter, mehr gelblich- grünen Rücken. Dieses winzige Vögelchen hat eine sehr weite Verbreitung, die von Trinidad und der Nordküste Venezuelas bis nach Mattogrosso und ins östliche Bolivien sich erstreckt. Pogonotrieeus orbitalis (Cab.). Capsiempis orbitalis Cabanis, Journ. f. Ornith. 21, p.68 (1873. — Monterico, östl. von Huanta, Dept. Ayacucho, C.-Peru; Typus im Warschauer Museum untersucht); Hellmayr. Nov. Zool. 21, Feb. 1914, p. 173 (erit.). Q, San Gaban (2500 F.): 13. IIL. 13. — al.49; c. 41; tars. 131/,; rostr. 10 mm. | „Iris dunkelbraun, Schnabel und Füße schwarz.“ In einer anderen Arbeit !) habe ich diesen Vogel bereits besprochen und die systematische Stellung der Art, die Cabanis irrtümlich der Gattung Capsiempis zugewiesen hatte, eingehend erörtert. Ein sorgfältiges Studium der kleinen Tyranniden dürfte wohl zur generischen Trennung der C. orbitalis und seiner Verwandten Pogonotriccus vene- zuelanus Berl., ‚‚Leptotriccus“ flaviventris Hart. und ‚‚Leptopogon“ voecilotis Sel. führen. P. orbitalis ist bisher nur nach einem $ aus Monterico, Ayacucho (Typus), einem zweiten aus Amable Maria, Dept. Junin, und dem oben verzeichneten @ aus San Gaban, Carabaya, bekannt. Spizitornis ?) parulus aequatorialis (Berl. & Tacz.). [Muscicapa Parulus Kittlitz, Mem. Acad. Sci. St. Petersb. (sav. £tr.) I, p. 190, tab. 9 (1831. — La Concepeion, Valparaiso, eh Anaeretes "parulus aeguatorialis Berlepsch & Taczanowski, P. Z. 8. Lond. 1884, p. 296 (1884. — Cechce, W.-Ecuador). 2 && Ollachea (11,500 Fuß): 4., 22.11. 10a 47, 501/,; c. 50, 54; r. 9, 9/,mm. | 1) Nov. Zool. 21, p. 173—174. 2) Spizitornis ersetzt Anairetes Reichb.; siehe Oberholser, Auk 37, 1920, p- 453. Ein Beitrag zur Ornithologie von Südost-Peru. 51 „Iris weiß, Schnabel und Füße schwarz.“ Identisch mit einer Serie aus W.-Ecuador (Cechce, Cumbaza, Quito), N.- und C.-Peru (Cutervo; Tarma, Junin) und W.-Bolivia (Iquico, Vacas). Verglichen mit zehn typischen Bälgen aus Chili (Valparaiso, Valdivia), zeigen die Bewohner der Anden nur geringe Abweichungen, und die meisten der in der Originalbeschreibung namhaft gemachten Charaktere bestehen durchaus nicht zu recht. Immerhin hat $. p aequatorialis aus Ecuador-Bolivia merklich breitere, schwarze Streifen auf der Unterseite, helleren und mehr bräunlichen Rücken, im all- gemeinen weniger weiße Mischung am Hinterkopfe, und wohl etwas breiteren Schnabel. Ferner sind die trübweißen Apicalsäume auf den großen Oberflügeldecken viel breiter, und auch die mittlere Deck- federnreihe trägt ebensolche Abzeichen, sodaß zwei scharfe helle Flügelbinden entstehen, während 8.7». parulus nur eine Querbinde aufweist. Jüngere und weibliche Vögel kennzeichnen sich durch viel kürzere Schopffedern und viel geringere Ausdehnung des Schwarz auf dem Oberkopf. S. p. parulus ist in seiner Verbreitung augenscheinlich auf Chili beschränkt. Seine Südgrenze vermag ich nicht anzugeben. Unter- sucht wurden zehn Exemplare aus Valparaiso, Concepcion und Valdivia. S. p. aequatorialis vertritt die typische Form in der Andenregion vom Quellgebiet des Rio Patia im südl. Colombia bis ins nördliche Bolivia (Iquico, Vacas, Sicasica usw.). Eine dritte Form lebt in Patagonien (am Rio Rear) und Neuquen KERFUR, Stadt Neuquen). Ich benenne sie Spizitornis parulus patagonieus n. subsp. Übereinstimmend mit S. p. aequatorialis in der breiten schwarzen Streifung auf der Unterseite und dem Besitz einer doppelten weißlichen Flügelbinde; aber mit ebenso ausgedehntem weißen Nackenfleck wie S. p. parulus, ferner unterschieden durch mehr grauliche Oberteile und reinweiße (statt schwefelgelbe) Grundfarbe des Unterkörpers. Typus im Museum Seilern, Leäna: No. 4806. & ad. Neuquen, Terr. Neuquen, W.-Argentinien, November 14, 1910. E. Weiske und Krüger coll. Maße von 3 dd ad. vom Rio Negro und Neuquen: al. 48, 48, 48; c. 50, 52, 52; rostr. 8'/,, 81/,, 81/, mm. Mionectes olivaceus pallidus Chapm. [Mionectes olwvaceus Lawrence, Ann. Lyc. N. H. 9, p. 111 (1868. — Barranca und Dota, Costa Rica). ] Mionectes olivaceus pallidus Chapman, Bull. Amer. Mus. N. H. 33, p. 177 (März 1914. — Buena Vista oberhalb Villavicencio, Ostseite der östl. Andenkette, Colombia). M. olivaceus (nec Lawrence) Berlepsch & Stolzmann, Ornis 13, p. 112 | (Huaynapata, Marcapata). 4*% 10. Heft 2) C. E. Hellmayr: dad. Yahuarmayo (1200 F.): 7. III. 10.— al. 71; c. 531/,; r. 14 mm. Q ad. ebendaher: 21. XI. 10. — al. 63; c. 50; r. 121/, mm. „Iris und Schnabel schwarz, Füße dunkel braun.“ Das $ ist in der Vollmauser begriffen. Im Kleingefieder finden sich zahlreiche frische Stiftfedern; die 1. und 2. Handschwinge stecken noch unentwickelt in den Blutkielen, letztere läßt aber bereits die für das d ad. charakteristische zugespitzte, verschmälerte Form erkennen; auch die 3. Schwinge hat noch nicht ıhre volle Länge erreicht. Das 2 dagegen ist in frischem Kleide und zeigt keine Mauserspuren. Nach eingehendem Vergleich mit sechs Bälgen aus ‚„Bogotä“, welche wohl als typisch anzusehen sind, und einem ® ad. aus Öst- Ecuador (Rio Napo) muß ich die Vögel aus SO.-Peru unbedingt mit der neuerdings von Chapman M. o. pallidus genannten Form identi- fizieren. Die Färbung der Ober- und Unterseite bietet nicht die geringste . Verschiedenheit. Der Oberkopf ist von genau derselben düster oliv- grünen Nuance, während Kehle und Gurgel ganz gleich gezeichnet sind. Die Säume auf den mittleren und großen Oberflügeldecken sind beim 3 Yahuarmayo wohl noch etwas breiter (fleckiger) und tiefer ockerrostgelb, das 2 stimmt aber in dieser Hinsicht vollständig mit einem aus Bogotä& überein. M. o. pallidus unterscheidet sich von M. o. hederaceus Bangs}), der mir in siebzehn Exemplaren aus W.-Colombia (Rio San Juan, R. Calima, Növita) und W.-Ecuador (Surupata; Bulun, Paramba, prov. Esmeraldas) vorliegt, durch dunkleren Oberkopf, frischeres Grün des Rückens, meist dunkler röstlichgelbe Abzeichen auf den Flügeldecken, lebhafter gelben Unterkörper, und andere Zeichnung auf Kehle und Vorderhals.. Während diese Teile bei M. o. hederaceus auf trübolivgrünem Grunde regelmäßig blaßgelb längsgestreift sind, ‚erscheinen sie bei M. o. pallidus auf hellolivgelbem Grunde unregel- mäßig grünlich gesprenkelt, gebändert oder gesäumt, wodurch ein ähnliches Zeichnungsmuster entsteht wie bei der Santa Marta-Form M. o. galbinus Bangs?). Von letztgenanntem ist M. o. pallidus indessen unschwer durch viel matteren, lange nicht so gelblichgrünen Rücken, viel dunkler olivengraugrünen (statt lebhaft olivgrünen) Oberkopf, merklich schärfere ockerröstliche Säume auf den Flügel- decken, und viel blasser gelbe Unterseite zu trennen. Von M. o. venezuelensis Ridgw.?) endlich, der mir in dreißig Exemplaren vom nordvenezuelanischen Küstengebirge (Carabobo; Berge bei Caracas), drei Stücken aus Escorial, Merida, und neun aus Aripo, Trinidad, vorliegt, weicht M. o. pallidus durch merklich matteres Grün der. 1) Proc. Biol. Soc. Wash. 23, p. 73 (1910. — Pavas, Westl. Andenkette, Colombia). | 2) Proc. New Engl. Zool. Cl. 3, p. 85 (1902. — La Concepcion, Sierra de St. Marta). | | 8) Proc. Biol. Soc. Wash. 19, p. 116 (1906. — Guacharo, Bermudez, N. O. Ve- nezuela). Ein Beitrag zur Ornithologie von Südost- Peru. 53 Oberteile, breitere, ockerröstliche Abzeichen auf den Flügeldecken, viel blasser gelbe Unterseite usw. ab. | Maße der untersuchten Exemplare: 4 4 ad.!) Bogotä: al. 69, 69, 70, 70%/,; c. 53, 54, 55, 55; r. 13, 13, 13, 14!/, mm. 1 & ad. SO.-Peru: al. 71; c. 53!/,; r. 14 mm. 1 2 ad. Bogotä: al. 62%/,; c. 49: r. 12 mm. 1 2 ad. Ost-Ecuador: al. 62!/,; c. 49; r. 12 mm. 1 2 ad. SO.-Peru: al. 63; c. 50; r. 121/, mm. M. o. pallidus verbreitet "sich augenscheinlich auf der Ostseite der Anden von Colombia bis SO.-Peru. Tyranniscus uropygialis (Lawr.). Mecocerculus uropygialıs Lawrence, Ann. Lyc. Nat. Hist. 9, p. 266 (Aug. 1869. — Ecuador). Q (imm.) Ollachea (11,500 F.):5. II. 10. — al. 61; c. 47; r. 8!/, mm. „lris und Schnabel schwarz, Füße schieferfarbig.‘“ Scheint nach der Struktur der Nackenfedern ein jüngerer Vogel zu sein. Er unterscheidet sich von alten Vögeln aus Ecuador (Pichincha, Corazön) ?2) durch etwas heller, mehr röstlichbraunen Mantel und weniger schwärzlichen Scheitel. Zwei junge Vögel aus den west- bolivianischen Yungas (Cocapata, Songo) haben wieder dunkler braunen Rücken, lebhafter röstliche Flügelbinden und schwach röstlich überlaufene Vorderbrust und Weichen. Bei dem Ollachea- Exemplar ist die Unterseite mit Ausnahme der gräuweißen Kehle und Gurgel blaßgelblich, genau wie. bei einem Q@ ad. vom Cerro Margarita, W.-Ecuador. Andere Stücke aus W.-Ecuador haben die Mitte des Unterkörpers vorwiegend weiß, nur die Weichen und Unterschwanzdecken blaßgelb gefärbt. Ein 2 ad. aus Surco, Dept. Lima, W.-Peru, 2050 m, Febr. 9., 1900, P. O. Simons coll., im British Museum weicht von nördlichen Exemplaren lediglich durch etwas schmaleren Schnabel ab. T. uropygialis ist unzweifelhaft congenerisch mit Tyrannıscus nigricapillus mıgricapillus (Lafr.) ?). Tyranniseus bolivianus (d’Orb.). Muscicapara bolwiana d’Orbigny, Voyage l’Amer. merid., Ois,, p. 328 (zw. 1839 and 1847. — Yungas, Bolivia; Typen, im Pariser Museum Autersucht)). !) Mit der charakteristisch geformten 2. Handschwinge, die an der Innen- fahne stark ausgebuchtet ist, um sich an der Spitze keulenförmig zu verbreitern. 2) T. nigricapillus Goodfellow, Ibis 1901, p. 704 (part.). — Von den fünf Exemplaren im Tring Museum gehört nur ein $ von. Pichincha zu T. n. nigri- capillus, während die vier übrigen: $ Corazön, $ Milligalli, 2 Mindo, 2 Westseite von Pichincha, typische T. uropygialis sind. | ®) Siehe auch Berlepsch und Taczanowski, P. Z. S. 1884, p. 296. 10. Haft 54 C. E. Hellmayr: Tyranniscus gracılipes (errore) Scl. & Salv., P. Z. 8. 1873, p. 185 (Guadalupe. bei Cosnipata). | Tyranniscus vırıdıssımus Selater, P. Z. S. Lond. Dez. 1873, p. 780, 782 (1874. — Cosnipata [Type], Guadalupe, SO.-Peru). T. bolivianus Berlepsch & Stolzmann, Ornis 13, p. 86 (Idma, St. Ana). ö Chuhuası (7000 F.): 28. IV.10. — al. 56; c. 53; r. 91/, mm. „Iris braun, Füße schwarz, Schnabel dunkelbraun.“ Dieser Vogel, der gerade in der Jahresvollmauser begriffen ist, stimmt bis auf lebhafter grüne Oberseite durchaus mit einer Serie topotypischer Stücke aus den westlichen Yungas Bolivias überein. Ein & ad. aus Idma, oberhalb Santa Ana, Urubamba-Tal, ist ober- seits jedoch kaum lebhafter gefärbt als mehrere Bolivianer. Unser Vogel aus Chuhuasi dürfte falsch seziert sein; denn die übrigen als 4 bezeichneten Exemplare sind erheblich größer, wie aus nachfolgender Aufstellung zu ersehen ist. 1 & Idma, SO.-Peru:'al. 59; c. 57; r. 91/, mm. 9 33 Yungas von La Paz: al. 58, 58, 58V/,, 591/,. 59'/,, 60, 60, 61, 61; c. 531/,, 541/,, 55%/,, 56, 56, 56, 57!/,, 59, 59; r. 9/,—10!/, mm. 7 22 Yungas von LaPaz: al. 531/,, 54V/,, 544, 541/,, 55, 55, 551/,, 561/,; c. 47, 481/,, 481/,, 50, 511/,, 514/,, 51Y/,; r. 8%), RP], mm. T. bolivianus bewohnt die subtropische Zone der Hochländer des südöstlichen Peru (Urubamba-Tal; Cosnipata, Guadalupe, Chuhuasi) und nordwestlichen Bolivia. Elaenia gaimardii gaimardii (d’Orb.). Muscicapara Gaimardis d’Orbigny, Voyage Amer. merid., Oiseaux, p. 326 (1839. — Yuracares, NO.-Bolivia; Typus im Pariser Museum untersucht). Ä g ad. Yahuarmayo (1200 F.): 5. IV. 12. — al. 60%/,; c. 54; r. 10 mm. „Iris dunkelbraun, Füße schwarz, Schnabel schwarz, Basis der unteren Mandibel dunkel braun.“ Diesen Vogel habe ich in Paris sorgfältig mit dem Typus verglichen, der bis auf den infolge Alters in ein etwas matteres Grün verblichenen Rückenton durchaus identisch ist. Dank dem Entgegenkommen von Dr. Lorenz-Wien liegt mir auch die von Natterer gesammelte Serie vor, die Pelzeln als Basis für seine Zlarwnea elegans !) gedient hatte. Der Typus und ein weiteres Pärchen aus Engenho do Gama, Rio Guapore, W.-Mattogrosso, sowie ein 2 ad. und ein mausernder jüngerer Vogel aus Borba, Rıo Madeira, stimmen in jeder Hinsicht mit unserem Stück von Yahuarmayo überein. Ebensowenig vermag ich zwei Exemplare aus der Umgebung von Goyaz zu trennen. Ein & ad., zwei QQ ad. aus Marabitanas am oberen Rio Negro sind auf dem Rücken vielleicht eine Nuance dunkler, doch verliert diese unbedeutende Abweichung dadurch jegliche Bedeutung, daß ein & ad. von Mundu- !) Zur Ornith. Brasil. II, Sept. 1868, p. 107, 179 (Type aus Engenho do Gama, Rio Guapore, W. Mattogrosso, Q ad. Juli 30, 1826, Mus. Vindob. No. 19, 478). Ein Beitrag zur Ornithologie von Südost-Peru. 55 apo, oberer Orinoco, wieder so hell grüne Oberseite besitzt, wie die Bälge aus Mattogrosso und Carabaya. Der Scheitelfleck bei B. g. gaimardii ist entweder reinweiß, oder nur ganz schwach gelblich‘ überlaufen (beim Typus von M. gaimardii, dem Typus von E. elegans, & Yahuarmayo, 1 & Marabitanas); die seitlichen Kopfstreifen sind dunkelgrau oder matt grauschwärzlich; die Unterseite hell schwefel- gelb, mit deutlichen graulichweißen Flammen auf der Vorderbrust. Vögel vom Caura, O.-Venezuela, vermitteln den Übergang zu E. g. güianensis Berl.‘). Diese Form, welche in einer hübschen Serie aus Britisch Guiana (Camacusa, River Carimang), Cayenne (Saint- Jean-du-Maroni) und Surinam (Paramaribo) vorliegt, unterscheidet sich unschwer durch viel dunkleren, düster olivenfarbigen (statt frisch grünen) Rücken und mehr schwärzlichen Oberkopf. Vögel aus Parä& (Peixe-Boi) gleichen vollständig dieser Serie und gehören unstreitig zu E. g. gwianensis! E. g. trinitatis Hart. & Goods.?), aus Trinidad, ist in der Färbung ein vollkommenes Abbild der E. g. guianensis, hat aber etwas längere Flügel und Schwanz. Wir weisen den drei Formen also andere Verbreitungsgebiete zu, als es Hartert und Goodson getan haben. E. g. gaimardiw verbreitet sich nach unserer Auffassung vom Ostabfall der Anden in N.-Bolivia und SO.-Peru, und vom mittleren Brasilien (Mattogrosso und Goyaz) nordwärts bis in das ÖOrinoco- Caura-Becken, ostwärts bis zum Tocantins. E. g. guianensis bewohnt die Guianas und den Parä-District, ostwärts des Tocantins. E. g. trinitatis ist auf Trinidad beschränkt. Maße: 5 dd Trinidad: al. 62, 63, 631/,, 64, 64; c. 56, 581/,, 59, 60, 60; rostr. 10, 10, 10!/,, 101/,, 108, mm. B) Be Britisch Guiana: al. 59, 59, 60; c. 52, 54, 55; rostr. 91/,, 10, 10 mm. 4 dd Franz. Guiana: al. 59, 59!/,, 60%),, 62; c. 54, 56, 561/,, 61; rostr. 91/,, 10, 10, 101/, mm. 1 & Para, Brazil: al. 59; c. 54!/,; rostr. 10 mm. TE Yuracares, N „Bolivia: al. 60; c. 56; rostr. — mm. 1 & Carabaya, SO.-Peru: al. 60%/,; c. 54; rostr. 10 mm. 1 & W.-Mattogrosso: al. 61; c. 59; rostr. 10 mm. 1 & Marabitanas, Rio Negro: al. 59; c. 55; rostr. 10 mm. 1 $ Munduapo. Orinoco: al. 60 ; c. 56; rostr. 101/, mm. 1 & Suapure, Caura: al. 601/,; c. 57; rostr. 10%/, mm. 3 929 Trinidad: al. 58, 59, 60; c. 53, 54, 54; rostr. 10, 10, 101/, mm. 3 22 Brit. Guiana: 54, 55, 55; c. 46, 48, 50; rostr. N 10 mm. 1) Ornis 14, p. 421 (Feb. 1907. — Camacusa, Brit. Guiana). 2) Nov. Zool. 24, No.2, p. 411 (1917. — Caparo, Trinidad). 10. Heft 56 C. E. Hellmayr: 4 29 Franz. Guiana: 54, 55, 551/,, 56; 46, 17), (bis), 49; rostr. gu; > 10, 10 mm. | 1 © Surinam: al. 54; c. 46; rostr. 91/, mm. 2 92. W. „Mattogrosso: al. 571/,, 58; c. 53, 531/,; rostr. 10, 10 mm. | 1 © Borba, Rio Madeira: al. 58; c. 53; rostr. 10 mm. 2 29 Marabitanas, Rio Negro: al. 55, 56; c. 5l, 52; rostr. 94/,, 10 mm. Myiozetetes granadensis Lawr. M yiozetetes gramadensis Lawrence, Ibis IV, p. 11 (1862. — Isthmus von Panama); Sclater & Salvin, P. 7 S. 1869, p. 598 (Cos- nipata). | & ad. Chaquimayo (3000 F.): 16. VII. 10.— al. 94; c. 81; r. 14%/,mm, „Iris dunkelbraun, Schnabel und Füße schwarz.“ Ein frisch vermauserter, ausgefärbter Vogel mit ausgedehntem feuerroten Schopf. Er weicht von Exemplaren aus West-Ecuador, Bogotä und Costa Rica durch bedeutend größere Dimensionen und viel heller olivgrünen Rücken ab. Ein alter Vogel von Tarapoto, R. Huallaga, ist fast ebenso groß (al. 92; c. 76 mm), aber oberseits viel dunkler und kaum von solchen aus Costa Rica unterschieden. Eine größere Serie dürfte wohl zur Abtrennung der Bewohner Ober- amazoniens führen. | Die Art wurde bereits mehrfach in Peru gesammelt, so von Stolz- mann bei Yurimaguas!), von Garlepp bei Tarapoto am unteren ne. 2), von Whitely bei Cosnipata, Dept. Cuzco. Sneth- lage?) berichtete neuerdings über die Erlegung eines $ bei Bom Lugar, oberer Purüs, W.-Brasilien. Myiodynastes chrysocephalus chrysocephalus (Tsch.). Scaphorhynchus chrysocephalus Tschudi, Arch. Naturg. 10, I, p. 272 (1844. — Peru; als terra typica nehmen wir Chanchamayo, Dept. Junin an). Myiodynastes chrysocephalus Scl. & Salv., P. Z. S. 1876, p. 16 (Huiro, Urubamba-Tal); Berlepsch & Stolzmann, Ornis 13, p. 88 (Idma, Santa Ana). g ad. Chuhuasi (7000 F.): 12. IV. 10. — al. 109; c. 96, r. 22!/, mm ($) ad. ebendaher: 27. IV.10. — al. 108; ce. 93; r. 23 mm. „Iris dunkelbraun, Schnabel und Füße schwarz. Ein Vogel aus Vitoe, Dept. Junin stimmt mit unseren Stücken durchaus überein. Exemplare aus Nord-Peru kenne ich nicht. !) Taczanowski, P. Z. S. 1882, p. 20. 2) Berlepsch, Journ. f. Ornith. 37, 1889, p. 302. ®) Journ. f. Orm. 56, 1908, p. 12, 24. Ein Beitrag zur Ornithologie von Südost-Peru. 57 Chapman!) hat die Unterschiede der drei Formen M. c. chryso- cephalus, M. c. minor und M. c. wntermedius Chapm. ?) vorzüglich auseinandergesetzt, sodaß ich mir ein weiteres Eingehen auf den Gegenstand ersparen darf, Myiobius einnamomeus cinnamomeus (Lafr. & Orb.). Muscipeta cinnamomea Lafresnaye & d’Orbigny, Syn. Av. I, in: Mag. Z00l.7, cl. IL, p. 49 (1837. — Yungas, Bolivia; Type im Pariser Museum untersucht). Myvobius cinnamomeus Sclater & Salvin, P. Z. 8. 1873, p. 186 (Cos- nipata); Berlepsch & Stolzmann, Ornis 13, p.89 (Idma, Santa Ana). @ ad. Chuhuasi (7000 F.): 4. IV.10. — al. 69; c. 59; r. 11 mm. „Iris dunkelbraun, Schnabel und Füße schwarz.“ Der Vogel steht vor dem Abschluß der Jahresmauser, das Klein- gefieder ist bis auf einzelne Blutfedern auf Nacken und Gurgel bereits erneuert; die Armschwingen und die innersten Primären sind gleich- falls gewechselt, die sechste und siebente Handschwinge stecken halbentwickelt ın den Blutkielen, nur die fünf äußeren sind noch alt und abgenutzt. Er stimmt in Größe und Färbung mit Stücken aus W.-Bolivia (Cillutincara, S.-Jacinto) überein. Der Ton des Rückens ist bei den Bolivianern erheblicher Verschiedenheit unterworfen: bald röstlichbraun mit nur geringer grünlicher Beimischung, bald vorwiegend olivengrün. Unser Vogel aus Chuhuasi gleicht dem grünlichsten Extrem aus Bolivia. Ein Z ad. aus San Pedro bei Leime- bamba, im südlichen Teile des Dept. Amazonas, N.-Peru, vermag ich in der Färbung nicht vom Durchschnitt aus Bolivia zu unterscheiden. Eine Serie aus Bogotä weicht durch durchschnittlich geringere Dimensionen, mehr olivgrünen Rücken (ohne bräunliche Beimischung), merklich schmälere, blasser rostgelbe Bürzelbinde, weitere Aus- dehnung des Zimtrot an der Basis der Schwingen usw. ab. Ein & aus S. Rafael, Ecuador, scheint auch zu dieser nördlichen Form zu gehören, der der Name Myiobius cinnamomeus pyrrhopterus Hartl.?) zukommt. ' Maße: 1 & ad. Yungas (Typus): al. 71; ce. 59; r. 11mm. 3 88 ad. W.-Bolivia (S.-Jacinto, Cillutincara): al. 71!/,, 74, 75; c. 57!/,, 58!/,, 64; 10, 10%/,, 111/, mm. 1) Bull.. Amer. Mus. N.H. 31, 1912, p. 152—153. 2) ].c. p. 152 (Juli 23, 1912. — Las Nubes, Sierra Nevada de St. Marta). — M. c. venezuelanus Hellm. & Seil. (Arch. Naturg. 78, A, Heft 5, Sept. 1912, p. 82: Cumbre de Valencia, Carabobo, N. Venezuela) ist ein Synonym. Herr Chapman sandte mir freundlichst vier Topotypen, die ganz identisch sind mit unserer Serie aus Carabobo. 3) Myiobius pyrrhopterus Hartlaub, Rev. Zool. 6, p. 289 (1843. — ‚‚Nouvelle- Grenade‘“ — Bogotä). 10. Heft 58 C. E. Hellmayr: 1 & ad. 8.-Pedro, N.-Peru: al. 69; c. 60; 10!/, mm 1 & ad. S.-Rafael, Tunguragua, Ecuador: al. 67 €. 57; r. 10!/, mm 1930. -Jacinto, W.-Bolivia: al. 69; c. 57U,; r. 11 mm. 1 2 ad. Chuhuasi, $.-Peru: al. 69; c. 59; 11 mm Fünf Bogotä-Bälge: al. 65, 65, 67, 69, 70; c. 54, 55, 55, 59, 59; r. 10—-11 mm. Myiobius phoenieurus aureiventris Scl. LT yrannula phoenicura Sclater, P. Z. S. 22, „1854“, p.113 tab. 66 fig. 1 (April 1855. — Quixos, O.-Ecuador).] Myiobius aureiventris Sclater, P. Z. S., Dez. 1873, p. 780, 782, (1874. — Cosnipata, Dept. Cuzco); Berlepsch & Selena, Ornis, p. 113 (Huaynapata, Rio Cadena, Marcapata). Myvobius phoentcurus (err.) Sclater, P. Z. S. 1873, p. 186 (Cosnipata). 3 dd ad. San Gaban (2500 F.), Chaquimayo (3000 F.): 4., 28. III. 13, 1. VI. 10. — al. 631), 64, 65; c. 50, 50, 52; r. 11, 11, 11!/, mm Q a Chaquimayo: 3. VII. 10. — al. 64; c. 51 mm, „Iris dunkelbraun, Schnabel und Füße schwarz.“ Alle Exemplare haben die Jahresmauser bis auf vereinzelte Blutfedern auf Nacken und Gurgel beendet. Zwischen den Geschlechtern besteht kein Unterschied. Die Intensität der Unterseite ist individuell variabel, bei zwei Exemplaren ist die Vorderbrust nur wenig, bei den anderen dagegen stark olivgrün überwaschen, das Gelb des Abdomens ist bald heller, bald dunkler. Im Gegensatz zu Sclaters Angabe, dessen Typus aus derselben Gegend kam, ist die Kehle keineswegs „very pale greyish, nearly white‘, sondern lebhaft aschgrau gefärbt. M. 9». aureiventris unterscheidet sich von M. p. phoenicurus, aus Ost-Ecuador, nur durch heller grüne Vorderbrust, etwas hellere und ausgedehntere, aschgraue Kehlfärbung und ein wenig lichter grünen Rücken. Er ist zweifellos lediglich eine südliche Lokalform des im südöstlichen Colombia und östlichen Ecuador heimischen M. p. phoenicurus und vertritt ihn im südlichen Peru (Dept. Ayacucho, Cuzco, Puno). Myiarchus cephalotes Tacz. Myiarchus cephalotes Taczanowski, P. Z. S. Lond. 1879, p. 671 (Paltay- pampa und Ropaybamba, C.-Peru,; Tambillo, N.-Peru). Q ad. Chaquimayo (3000 F.):9. VIIL 10. — al. 87;c. 86; r. 19°/,mm. Infolge der starken Abreibung des Gefieders treten die charak- teristischen weißlichen Spitzensäume auf den Oberflügeldecken und der helle Außenrand des äußersten Steuerfedernpaares nur wenig hervor. Übrigens gleicht der Vogel einem in ähnlichem Gefieder- zustand befindlichen 2 aus Chirimoto, N.-Peru, | Ein Beitrag zur Ornithologie von Südost-Peru. 59 M. cephalotes, der wohl sicher eine geographische Form von M. ferox darstellt, kenne ich aus O.-Ecuador (Machay), Peru (Chiri- moto, 2 &, 1 2; Tamiapampa 1 &; Tambillo 1 2) und den westbolivi- anischen Yungas. Chapman!) hat ihn neuerdings auch in den west- lichen und zentralen Anden Colombia’s gefunden. “ Myiarchus tubereulifer atriceps Cab. [Tyrannus tuberculifer Lafresnaye & d’Orbigny, Syn. Av. Iin: Mag. Zool. 7, el. II, p.43 (1857. — Guarayos, O.-Bolivia; Type im Pariser Museum untersucht). ] M yiarchus atriceps Cabanis, Journ. f. Ormith. 31, p. 215 (1883. — St. Xavier, Tucumän, NW. „Argentinien (Type); eines; C.-Peru); Berlepsch & Stolzmann, Ornis 13, p. 113 (Hu- aynapata, Marcapata; 1 Ex. im Wiener Museum untersucht). Myvarchus sp. inc. Sclater & Salvin, P. Z. 8. Lond. 1874, p. 678 (Ceachupata, Dept. Cuzco). 3 dd ad. Chuhuasi (7000 Fuß): 7,. 10. (bis) V. 10. — al. 90, 90, 91; 2.8081, Gt; rostr. 18./., 19°/., 19%, mm. Q ad. ebendaher: 6. V. 10. — al. 84; c. 84; r. 19 mm. „Iris kaffeebraun, Schnabel und Füße schwarz.“ Übereinstimmend mit Exemplaren aus Jujuy, NW.-Argentinien, E. Budin coll. im Münchener Museum. Eines der d& (No. 11. 345) zeigt als Aberration die Spitzenteile der weißgrauen Kehl- und Gurgeliedern blaßgelblich überlaufen. M. t. atriceps ist in der Färbung ein vollständiges Abbild von M. t. nigriceps Sel.2), unterscheidet sich jedoch leicht durch viel längere Flügel und Schwanz. Beide sind zweifellos konspezifisch mit M. t. tuberculifer (Lafr. & Orb.), der hauptsächlich durch den viel matteren, ruß- oder braunschwärzlichen (statt tiefschwarzen) Oberkopf abweicht. M. t. migriceps bewohnt das westliche Colombia vom Atrato südwärts, West-Ecuador und verbreitet sich südlich bis ins nördliche Peru (Depts. Cajamarca, Amazonas). Wenigstens vermag ich ein Paar aus Cajabamba nicht von Stücken aus W.-Ecuador zu trennen, wenn sie auch möglicherweise ein wenig größer sind. M. t. airiceps vertritt den vorigen im südlichen Peru (Depts. Convencion, Cuzco, Puno), in Bolivia, und NW.-Argentinien (Jujuy, Tucumän?).) Maße: 6 JS aus W.-Ecuador: al. 79, 80, 80, 80, 81, 84; c. 73, 76, 77, 77, 77, 81 mm. 1) Bull. Amer. Mus. N. H. 36, 1917, p. 476. 2) Myiarchus nigriceps Sclater, P. Z. S. 1860, p. 68: Pallatanga, W. Ecuador. ®) Nach Cabanis gehören auch Vögel aus Chilpes, Vitoc, Dept. Junin zu der südlichen großen Form. IC. Heft 60 C. E. Hellmayr: 8 22 aus W.-Ecuador: al. 71, 72}/,, 73, 73, 73, 74, 74, 76; c. 69, 69, 70, 70, 70, 71, 72, 74 mm. 1 & aus Cajabamba: al. 85; c. 82l/, mm. 1 2 aus Cajabamba: al. 82; c. — mm. 3 88 aus S.-Peru: al. 90, 90, 91; c. 86, 87, 87 mm. 1 Q aus S.-Peru: al. 84; c. 84 mm. 2 $g aus Jujuy: al. 89, 90; c. 87, 92 mm. Nuttallornis borealis (Swains.). Tyrannus borealıs Swainson, Fauna Bor.-Americ. II, „1831“, p. 141, tab. 35 (Febr. 1832. — Cumberland House, Sas- katchewan). | Qad. Yahuarmayo (1200 F.):15. XI. 10. — al. 103; e. 74; r. 19 mm. „Iris und Schnabel dunkelbraun, Füße schwarz.‘ Ein alter Vogel in abgetragenem verblichenen Brutkleid mit stark abgenutztem Großgefieder, der am Anfang der Jahresmauser steht, wie vereinzelte Blutfederchen auf Vorderrücken und Gurgel beweisen. Ein ähnliches Stück liegt mir von Galipan, Cerro del Avila, bei. Caracas, Venezuela, Oktober 28, 1913, S.M. Klages coll., vor; der aber die Mauser überhaupt noch nicht begonnen hat. Die Exemplare bestätigen Dwights Annahme!), daß dieser Vogel seine Mauser im Winterquartier durchmacht. Yahuarmayo schiebt die Grenze der Winterherberge von N. borealis weit nach Süden. Der südlichste bisher bekannte Fundort war Huambo, Dept. Amazonas, N.-Peru, wo Stolzmann am 5. März 1880 ein junges $ erlegte.?) Chloropipo holochlora holochlora Scl. Chloropipo holochlora Sclater, Cat. B. Brit. Mus. 14, p. 287 (1888. — DBogotä (type); Sarayacu, O.-Ecuador; Chyavetas, Dept. Loreto, N.-Peru). Q ad. Yahuarmayo (1200 F.): 3. III. 12. — al. 73; c. 47; r. 11 mm. „Iris rotbraun, Füße schieferfarben, Schnabel schwarz, untere Mandibel grau.‘ Öberseits frischer, heller moosgrün und auf Kehle und Vorder- brust etwas mehr gelblichgrün als Vögel aus Bogotä, O.-Ecuador (oberer Napo) und Cuembi am Rio Putumayo, SO.-Colombia. Ganz verschieden von C. A. litae Hellm.?), von der pazifischen Küste Co- lombias und NW.-Ecuadors, welche auf Oberseite, Kehle und Vorder- brust matt olivengrün gefärbt ist und merklich kürzere Flügel besitzt.) 1) Ann. N. Y. Acad. Sci. 13, 1900, p. 143. ®) Oontopus borealis Taczanowski, P. Z. S. 1882, p. 22. 3) Nov. Zool. 13, p. 325 (1906. — Lita, prov. Esmeraldas, N. W. Ecuador). *) Zwölf SS aus N. W. Ecuador und W. Colombia (Choco) messen: al. 69—72; c. 46—49 mm. 11 292 ebendaher al. 65—67; c. 42—44 mm. Ein ? ad. vom Rio Putumayo (Cuembi), S. ©. Colombia al. 71l/s; c. 42mm. Drei alte Vögel aus Bogot& und vom Rio Napo al. 73, 74, 75; c. 47—48 mm. Ein Beitrag zur Ornithologie von Südost-Peru. 61 CO. h. holochlora verbreitet sich auf dem Ostabhang der Anden von Colombia (Villavicencio, Florencia, Rio Putumayo) durch Ecuador (Sarayacu, Rio Napo) bis ins südöstliche Peru. Bartlett hatte bereits ein d bei Chyavetas, Dept. Loreto, N.-Peru, gesammelt.!) Pipra aureola fasciicauda Hellm. [Parus Aureola Linnaeus, Syst. Nat. 10, I, p. 191 (1758. — ‚The Black and Yellow Manakin“ Edwards, Nat. Hist. Birds II, p. 83 tab. 83 fig. 2: Surinam).] . Pipra fasciicauda Hellmayr, Ibis (8) VI, p.9 (1906. — nom. nov. für Pipra fasciata Lafr. & Orb.?), Syn. Av. I in: Mag. Zool. 7, el. IL, 1837, p.38: Yuracares; type — d ad. — aus Guarayos, N.-Bolivia, im Pariser Museum untersucht). 3 dd ad. Yahuarmayo (1200 F.): 19. III., 16. IV. (bis) 12. — al. 65, 66, 66; c. 29, 30, 30; rostr. 10, 10%/,, 10!/, mm. „Iris weiß, Füße und Schnabel braun.“ Wie ich bereits an einer anderen Stelle ?) ausgeführt habe, stimmen diese Vögel mit dem Typus und drei anderen SS ad. aus ‚San Mateo, . am Nordfuß der Anden von Cochabamba vollständig überein. Sie kennzeichnen sich durch kadmiumgelbe Kehle (ohne rote Federspitzen) und Kopfseiten, die nur am Hinterrande der Ohrgegend vereinzelte, blaßrote Spitzen zeigen, durch ‚„orange-chrom‘“ *) überlaufene Gurgel und Brust, welche Färbung allmählich in das Kadmiumgelb des Ab- domens übergeht. Alle Steuerfedern, auch die mittleren, tragen bei den Exemplaren aus Bolivia und SO.-Peru eine über beide Fahnen ziehende, scharf abgesetzte, gelbweiße Querbinde. Die rußschwarzen Spitzen der Unterschwanzdecken sind in der Regel ebenso kurz wie bei P. a. scarlatina Hellm.’), aus dem südwestlichen und inneren Brasilien, nur bei einem 3 aus Yahuarmayo fast so weit ausgedehnt wie bei P. a. purusiana Snethl.‘) P. a. fascıicauda scheint auf das Quellgebiet der Flüsse Mamore, Beni und Madre de Dios im nördlichen Bolivia und südöstlichen Peru (Carabaya) beschränkt zu sein. Schon am Ucayali, und bei Chuchurras ?), Dept. Huänuco, tritt die nahe verwandte ?. a. purusiana auf, die sich vor allem durch viel dunkler scharlachrot überlaufene Brust, mehr rot gemischte 1) Chloropipo sp. ign., Scl. & Salv., P. Z. S. 1867, p. 751, 758; 1873, p. 282. 2) Nec Pipra fasciata Thunberg, M&m. Acad. Sei. St. Petersb. 8, p. 285 (1822. — Brazil). 8) Verh. Orn. Ges. Bay. 12, Heft 2, Febr. 1915, p. 122, 123. 4) Ridgway, Colour Standards, 1912, Taf. Il. 5) Verh. Orn. Ges. Bay. 12, Heft 2, p. 122 (Febr. 1915. — Salto Grande do Rio Paranapanema, Estado do Säo Paulo, Brazil). 6) Pipra Jasciicauda purusiana Snethlage, Ornith. Monatsber. 15, p. 160 (1907... — Ponto Alegre am Rio Purüs, W. Brazil). ?) An der Einmündung des Rio Pozuzo in den Rio Palcazü. 10. Heft 62 C. E. Hellmayr: Backen- und Ohrgegend, und den Mangel der weißen Querbinde auf den mittleren Steuerfedern unterscheidet. Bei topotypischen Vögeln vom Purüs sind nur zwei bis vier, bei jenen aus Peru meist sechs Schwanzfedern ganz schwarz. Pipra chloromeros Tsch. Pipra chloromeros Tschudi, Arch. f. Naturg. 10, I, p. 271 (1844. — Peru; nach einer späteren Angabe (in der Faun. Peru., Aves, 1846, p.145) „angeblich in den Montaäas des „nordwestlichen“ Peru; wir ergänzen als terra typica Montafüas de Vitoc, Dept. Junin); Sclater & Salvin, P. Z. 8. 1869, p. 598 (Cosnipata). 5 dd ad. Chaquimayo (3000 F.): 18., 19., 20., 21. VIIL., 4. IX. 10. — al. 58, 60, 60, 61, 61; c. 26, 26, 26, 97, 98; F. 8, 81, 8/49, 9 mm. „Iris weiß oder orau, Füße fleischfarbig, Schnabel grau. Q ad. Yahuarmayo (1200 F.): 30.X. 10. — al. 61; c. 27; r. 9 mm. „Füße braun, Schnabel dunkelbraun.“ Vollständig übereinstimmend mit einer Serie aus Bolivia (San Mateo, Mapiıi), deren Flügellänge bei {4 ad. zwischen 62 und 65 mm schwankt. Vögel aus Junin (La Gloria) messen 60. 61!/,, 62!/,, solche aus Pozuzo, Huänuco 62, 63, andere aus N.-Peru (Guayabamba, Huambo) 61—63 mm. Die Variation in der Größe scheint demnach individuell zu sein. P. chloromeros verbreitet sich über das Waldgebiet von Peru und Bolivia, vom Dept. Amazonas im Norden bis Santa Cruz de la Sierra im Süden. Pipra coeruleocapilla Tsch. Pipra coeruleo-capilla Tschudi, Arch. f. Naturg. 10, I, p. 271 (1844. — Peru; nach einer späteren Angabe (Faun. Peru., Aves 1846, p. 145) „angeblich im ‚nordwestlichen‘ Peru, gemeint sind jedenfalls die Montafas von Vitoc, Dept. J unin); Berl. & Stolzmann, Ornis 13, p. 114 (Huaynapata). Pipra caeruleicapilla Sclater, P. Z. 8. 1873. p. 780, 782 (Cosnipata). d ad. Chaquimayo (3000 F.): 23. VIII. 10. — al. 53!/,; c. 23; r. 8 mm. Q ad. ebendaher: 12. VI. 10. .— al. 54; c. 241/,; r. 8!/, mm. Zwei weitere dd ad. vom Rio Huacamayo (3100 F.), G. Ockenden coll., und Marcapata (3000 F.), G. Garlepp coll. habe ich im Tring- Museum verglichen. Sie stimmen in Größe und Färbung mit sechs Sg ad. aus Pozuzo, Prov. Huänuco (800950 m.) vollständig überein. Das 2 zeigt auf der rechten Seite des Scheitels eine einzelne nil- blaue Feder (wohl androgynisch). P. coeruleocapilla, eine durch das samtschwarze Gefieder den hell (nil)blauen Oberkopf und die etwas dunkler blaue Färbung von Ein Beitrag zur Ornithologie von Südost-Peru. 63 Bürzel und Oberschwanzdecken ausgezeichnete Art, ist augenscheinlich auf die Montaüas des zentralen und südöstlichen Peru (Dept. Huänuco, Junin, Cuzco, Puno) beschränkt. Pipra exquisita caelesti-pileata Goeldi [Pipra exquisita Hellmayr, Bull. B. O. C. 15, p.56 (März 1915. — Chuchurras, Dept. Huänuco, C.-Peru).] Pipra caelesti-prleata Goeldiı, Compt. Rend. Six. Congr. Zool. Bern p. 549 („Mai 1915). — Oberer Rio Purüs, W.-Brazil). P. cyaneocapilla (nec Hahn), Ihering, Rev. Mus. Paul 6, 1905, p. 435 (Rio Jurua; part.). 2 83 ad. Yahuarmayo (1200 F.): 9. III, 12. XI. 10. — al. 58, 58: 'e, 26, 26; T. 8, 8 mm: d juv. ebendaher: 21. IL. 12. — al. 59; ‚ec. 27; r. 8mm. 3 22 ebendaher: 22. XI., 21.1., 11. IV. — al. 58, 58, 58; c. 274/,, 28, 29; r. 9, 9, 9 mm. „Iris rötlichbraun, Füße dunkelbraun, Schnabel dunkel schiefer- farbig.“ Ich vergleiche diese Vögel mit 6 SS, 1 2 aus Humaytha (linkes Ufer des oberen Rio Madeira), einer Topotype ($) der P. caelesti-prleata aus Uby-Cachoeira, Purüs, zwei ausgefärbten und einem jungen & vom Rio Jurus, und den Originalen (3 $ 1 2) der P. exquisita, aus Chuchurras, Dept. Huänuco, Peru. Die gg aus Yahuarmayo stimmen in dem Tone der ‚Jight methyl“-blauen ?) Kopfplatte vollständig mit denen aus Humaytha überein. Wie bei W. Hoffmanns coll. - No.1108, Humaytha ist das hellblaue Pıleum rückwärts kaum durch eine feine, dunkler blaue Saumlinie begrenzt. Das Grün des Gefieders auf Rücken und Flügeldecken variiert individuell. Beim November- Vogel ($ ad,) ist es genau so hell grasgrün wie bei den Typen von P. caelesti-pileata und P. exquisita; beim $ vom 9. Mai dagegen ebenso dunkel wie beim hellsten Humaytha-$ (No. 1214), nur auf dem Bürzel ein wenig lichter. Kopfseiten und Kehle sind beim März- Vogel ebenso dunkel ‚Frenchgreen“ wie bei der Mehrzahl aus Hu- maytha, bei jenem vom 12. November dagegen kaum dunkler als bei P. exquisita. Unterseits gleichen die südperuanischen {4 durchaus der Serie aus Humaytha, haben also viel weniger ausgedehnte und schmutziger gelbe Zone in der Brust- und Bauchmitte als P. ex- quisita. Die Vögel aus Yahuarmayo sind mithin unbedingt als P. caelesti-pileata anzusprechen. Die zwei && vom Rio Jurua unterscheiden sich von allen vorigen durch etwas längere Flügel?) und viel dunklere, wie bei P. coronata 1) Obwohl das Titelblatt die Bemerkung ‚‚sorti de presse le 25. Mai 1905‘ trägt, scheint der Band erst im November dieses Jahres erschienen zu sein. 2) Ridgway, Colour Standards 1912, Taf. 8. 3) Al. 615, 62; c. 30%/2, 31; r. 8, 9mm. Dagegen messen sechs d$ aus Hu- maytha: al. 57, 57, 58, 58, 59, 59; c. 27, 27a, 27’, 28", 29, 29; r. 8, 8, 8, 9, 9, 9mm. 1 &ad. Rio Purüs, Uby-Cachoeira al. 59'/2; e. 29/2; r. 9 mm. 10. Hett 64 C. E. Hellmayr: ultramarinblaue Kopfplatte. Das Grün der Oberseite ist so hell wie bei P. exquisıta, die Unterseite dagegen genau wie bei den Vögeln vom Rio Madeira und Yahuarmayo gefärbt. Die drei $S aus Chuchurras, Dept. Huänuco, kennzeichnen sich gegenüber den Stücken vom Rio Madeira, Purüs, Juru& und aus Yahuarmayo auf den ersten Blik durch sehr viel hellere Kopfplatte, die im Tone etwa in der Mitte zwischen Ridgways ‚calamine blue“ und ‚pale cerulean blue‘ steht, und die weiter ausgedehnte, lebhaft gelbe Bauchmitte und Unterschwanzdecken. Der Unterschied ist so auffallend, daß an ihrer Verschiedenheit wohl kein Zweifel bestehen kann.!) | Merkwürdigerweise gehören zwei im British Museum befindliche dd, beide ohne Originaletikette, das eine aus der Coll. Salvin- Godman aus Chyavetas, Dept. Loreto, N.-Peru, Juli 1866, E. Bartlett, ° das andere aus Sclaters Sammlung, angeblich vom ‚Huallaga 1867“ nicht zu P. exquisita aus Huänuco, wie man nach ihrer Herkunft erwarten sollte. Der ‚„Huallaga“-Vogel ıst nicht zu unterscheiden von der Serie aus Humaytha, wogegen der aus Uhyavetas hellere, mehr himmelblaue Kopfplatte besitzt, welche indessen wesentlich dunkler und weniger grünlichblau erscheint als bei P. exguisita aus Huänuco. Auf der Unterseite gleichen sie völlig P. e. caelesti-prleata aus W.-Brazil und 8.-Peru. Weiteres Material aus verschiedenen . Gegenden Peru’s ist erforderlich, um die geographische Verbreitung der zwei nahe verwandten Formen festzustellen. | Daß die grünen, blauscheiteligen Pipras jedoch nicht, wie Sclater annahm, ein Jugendstadium der schwarzen Arten (P. coronata Spix ° und ?. hoffmannsı Hellm., aus Teffe, Rio Solimo&ns) darstellen, wird durch das $ juv. aus Yahuarmayo vom 21. Februar 1912 bewiesen. Dieser Vogel ist gerade in der Jugendmauser begriffen und hat den größten Teil des Rückengefieders schon erneuert. Zwischen den alten abgenutzten einfarbig grünen Federn des Jugendkleides erscheint auf dem Scheitel die neue an der Wurzel schwärzlichgrüne, an der Spitze hellblau gefärbte Federgarnitur. Ebenso sind auf der Kehle die schwärzlichgrünen frischen Federn zwischen den schmutziggelben des Jugendkleides zu bemerken. Der Umstand, daß auch die drei äußeren Handschwingen jöderseits unentwickelt in den Blutkielen stecken, beweist überdies, daß die Jugendmauser dieser Pipriden eine vollständige ist, d.h. sich auch auf das Großgefieder erstreckt. Ein ähnlicher Vogel liegt auch vom Rio Juruä vor. Während hinsichtlich der subspezifischen Verwandtschaft von P. exquisita und P. caelesti-pileata kein Zweifel mehr bestehen dürfte, scheinen die grünen, blauscheiteligen Pipras von P. coronota spezifisch verschieden zu sein. Denn außer drei Stücken der P. caelestı-pileata untersuchte ich vom Rio Juruä ein { ad. der P. coronata, das ich von einer Serie aus Nauta, Rio Tigre und dem östl. Ecuador nicht zu unterscheiden vermag. | I) Die 22 der P. e. caelesti-pileata kann ich von dem einzigen ® der P. e. exquisita aus Chuchurras, nicht mit Sicherheit unterscheiden. Ein ‚Beitrag zur Omithologie von Südost-Peru. 65 Neopipo einnamomea einnamomea (Lawr.). Pipra? cinnamomea Lawrence, Proc. Acad. N. Sci. Philad. 20, p. 429 (Dez. 1868. — „Upper Amazon‘). Sad. Yahuarmayo (1200 F.):15. IE. 11. — al. 54; c. 39; r..71/, mm. „Iris dunkelbraun, Füße schwarz, Schnabel dunkelbraun.‘ Dieser Vogel gehört wohl sicher zur typischen cinnamomea, die ur- sprünglich vom oberen (peruanischen) Amazonas beschrieben wurde. Ein & ad. von Humaytha, Rio Madeira, ist merklich kleiner und hat reiner ockerröstliche Halsseiten, ohne olivenfarbige Beimischung. Diese geringfügigen Abweichungen dürften individueller Natur sein. Vgl. meine Ausführungen über die geographischen Rassen dieses in Nov. Zool. 20, Febr. 1913, p. 246—248, Schiifornis 1) turdinus amazonum (Scl.). [Museicapa turdina Wied., Beitr. Naturg. Brasil. 3, II, p. 187 (1831. — Bahia).] i Heteropelma amazonum Scelater, P. Z. S. 28, 1860, p. 466 (Anf. 1861. — Ü(hamicuros, N. -Huallaga, ©. Peru): Scl. & Salv., P. Z. S. 1873, p. 186 (Cosnipata). Scotothorus amazonus Berlepsch & Stolzmann, Ornis 13, IL, p. 114 (Caontapunco, Rio Cadena, Marcapata). £ -Qad. Chaquimayo (3600 F.):26. VI. 10. — al. 86; .c.63; r. 141), nam. „Iris und Schnabel dunkelbraun, Füße dunkel schiefergrau.““ Dieser Vogel ist auf Kehle und Gurgel erheblich dunkler röstlich- braun und auf dem Unterkörper düsterer grünlich als eine Anzahl Bälge vom Rio Madeira (Humaytha; Maroins). Ob diese Abweichung konstant ist, läßt sich nur durch Untersuchung einer Serie feststellen. Übrigens dürften die Bewohner SO.-Perus mit dem typischen ama- zonum aus O.-Peru übereinstimmen. Die große individuelle Variation dieser Vögel erschwert die Abgrenzung geographischer Formen in ungewöhnlichem Maße. Man vergleiche, was ich darüber in Nov. Zool. 17, 1910, p. 310—312 sagte. .- Tityra semifasciata fortis Bel & Stolzm. { [Pachyrhynchus semnfascratus. Spix, Av. Bras. II, p. 32 tab. 44 fig. 2 (1825. — „in provincia Parae“; Type im Münchener Museum). |] Tityra semifasciata fortis Berlepsch & Stolzmann, Proc. Zool. Soc. » Lond. 1896, p. 369 (1896. — La Gloria, La Merceed, Chancha- . mayo, Dept. Junin). 8. ad. Ohaquimayo (3000 F.):2. IX. 10. —al. 129,; 6, 79: r. 281 /‚mam. ‘ „Iris braunrot, Füße schwarz, Schnabel rot.“ Dieser Vogel weicht vom Typus und anderen amazonischen Stücken in der Tat durch viel längere Flügel und Schwanz, sowie durch etwas schmaleren, längeren Schnabel ab. Der Unterschied 1) Schiffornis tritt, an Stelle von Seotothorus; ee Oberholser, Auk 37, 1920, p. 454. Archiv = Naturgeschichte | 1919. . 10. 5 19 Heft 66 N Hellmayr: Fey > == 5 beträgt am Flügel und Schwanz etwa 10 mm. een we ah die Zeichnung der äußeren Steuerfedern durchaus nicht als konstantes Merkmal. Im Gegensatz zu Berlepsch und Stolzmann’s Angabe ker der Vogel eine über beide Fahnen ziehende, breite, zussuimenlängende schwarze Subapikalbinde, wogegen bei einem .g aus Calama, Rio Madeira (T. s. semifasciata) auf jeder Fahne nur ein beschränkter z = Randfleck steht. x FERRE 2 ER 8: FOREN scheint i in ihrer Verbreitung = das a und s üd- liche Peru nebst den angrenzenden N. N. Boles beschränkt zu sein. | re Er Rupicola peruviana saturata Cab. & Heine, = : > = [rare peruviana Latham, Ind. Ornith. IL, p. 555 (1790. — ex er z Cog-de-Roche du Perou‘‘, Buffon, Hist. Nat. 2 W DB IM et Daubenton, Pl. enl.. tab. 745).]- ’Rupicola saturata Cabanis & Heine, Mus. Hein, m p ” (1809. — Bolivia). Fee Rupicola peruviana. (nec Latham) Sc, & Salv, ». 2. E 1809, hD- ö 9 e (Cosnipata). E R. perwviana suturata Berlepsch & Stolzmann, Drie 13, 2 ‚90. (Idma, oberhalb Santa Ana), 114 (Huaynapata, ‚Rio Cadena). 9 & (am Ende der Jugendmauser) ar (8000 F. Ki 29. vI an ze = al..185;.6: 125; 2. 20, um } N „Los, "Schnabel und Füße gelb. eg TE Be NERESE Außerdem untersuchte ich eine große Serie aus s Marcapata, 3 G. Ockenden coll., und Callanga bei Cuzco, O. Garlepp coll.inden Museen Berlepsch und München. Die Vögel stimmen mit achtzehn Bälgen aus West-Bolivia (Songo, Mapiri usw.) vollständig überein. = e Chapman!) ist geneigt, Prpra peruviana Lath. auf die durch ® en mehr ins Rote ziehende Getfiederfärbung „gekennzeichnete, im süd. östlichen Peru und nördlichen Bolivia heimische Form zu bezieheı und stützt sich bei dieser Deutung hauptsächlich auf den Umstand, = daß Daubentons Tafel 745 keine Spur der schwärzlichen Färbung an der Wurzel der Tertiären aufweise. Ich möchte darauf nicht all. ERS zuviel Gewicht legen, da das Merkmal beim Ausstopfen. sehr licht für das Auge verloren geht. Buffon scheint"seine Beschreibung : überhaupt nur nach dem Bilde entworfen zu haben, sonst ‚könnte Be er nicht behaupten. daß ‚le croupion d’une couleur cendree“‘ ‚sel. Es ist auch zu bedenken, daß zu Buffons Zeit die von ‚saturats bewohnten Gegenden nahezu vollständig. unbekannt waren, und es erscheint um vieles wahrscheinlicher, daß das. ‚Original zum „Cog- er de-Roche, du Perou“ aus dem nördlichen Peru, z.B. dem Maynas- Be Distrikt stammte, woher der französische Forscher verschiedene Arten beschrieb. Unter diesen Umständen: glaube ich für die hellere, von Chapman A. p. aurea genannte Form, die sich \ vom Se Bis m ” Ba 1) Bull. Amer. Mus. N. H. 36, 1917, Pp- 497. u ungr 4 BE 0 ae u EEE EN ea RR er = Er : Ein Beitrag zur Ornithologie von Südost-Peru. 67 erh (Tachira) und Colombia bis ins peruanische Dept. Junin . _ verbreitet) ) den Namen R. p. peruviana beibehalten zu sollen. Die Rupicola-Arten machen eine vollständige Jugendmauser durch, wie eine Anzahl der vorliegenden Vögel aus SO.-Peru beweisen, = z.B. No.03.691 aus Marcapata. Dieses $ trägt im Kleingefieder | noch einzelne rötlichbraune Federn des Jugendkleides, das Groß- = “gefieder ist bis auf die innerste Armschwinge (die Tertiären nicht re bereits gegen die Generation des Altersflügels gewechselt. n er Gephalopterus erintas Geoffr. St. Hil, _ ephaloperws ornatus Geoffroy St.-Hilaire, Ann. Mus. d’Hist. Nat, =. Paris 13, p. 238 (1809. — „Bresil“); en & Stolzmann, Fe Ormis 13, p. 114 (Rio Cadena). = ga Chaguimayo (3000 F.): 2., 21. VII. 10. — al. 274, 275; = c. 168mm. Pa 298 ebendaher: Te. 17. VEE10, — ar 260, 265: c. 165 mm. & ee: Tale, grau, Füße und Schnabet schwarz.“ e | Identisch mit ee aus Ost, ‚Beuador. Ginelodes fuseus albiventris (Phil, & Tandb.). Upnenhin albiventeis Philippi & Landbeck, Arch. f. Naturg, 27, L, = > 2.290 (1861. — „in der Segend von Arica in Peru‘, heute zu Chile gehörig).!) Oillurus rivularis Cabanis, Fösen, f. Omith, 21, p.319 (1873. — ... Maraynioc, Vitoc, Dept. Junin, C.-Peru). 3 % ‚ Cinclodes fuscus (errore) sel. & Salv., ER 1869, p. 153 (Tunga- Er ‚suca bei Tinta); iidem, 1 c. 1874, p. 678 (Paucartambo). er 8 ad. Ollacfea a, 500 7 „9.1.10. — al. 98, 94; 6. 70, 67; ee 17, 1 17!/; mm. EEE er J ugendkleid er noch zicht ea er ebendaher. ee Fe Iris braun, ‚Schnabel Et Füße Er - Die Vögel gleichen i in jeder Hinsicht einer Serie aus Bolivia und - zwei Exemplaren aus der Kordillere von Tarapaca, NW.-Chili. Stücke - aus Cajamarca, N.-Peru, sind oberseits etwas düsterer, nicht’so röstlich- = braun; ‚da sie Mare aus einer anderen J ahreszeit stammen, bleibt E:. = a Philippi und. Davor van eine ee Beschreibung der -_ "in den Anden von Peru, ‚ Bolivia, und N. W. Chile heimi,chen Form, die Cabanis Er viel später erst als 73 rivularis beschrieben hat. Nach.den geltenden Nomenklatur- ‚regeln ist Cimelodes # albiventris. durch den früheren (©. albidiventris Scl. 1860 keineswegs ‚praeoceupiert, und die so ähnlichen Namen müssen bedauerlicher- 52 ar weise. für Te eg Formen einer Spezies Bebeneaader stehen bleiben. Eee a = ee ee DR 10, Ha — ‘ 5 - £ 68 . C, E. Hellmayr: > Bew es dahingestellt, ob die geringfügige Abweichung nicht etwa daran zurückzuführen ist.!) & Vögel im Jugendkleid kennzeichnen sich gegenüber den. alten durch weniger verdüsterten Scheitel, den Besitz feiner heller Kanten auf den Bürzelfedern und Oberschwanzdecken, dunkel rußgraue Spitzenflecken auf Unterkehle und Bartgegend, breite rußfarbige Spitzensäume auf der Vorderbrust, und lebhafter rostfarbige Weichen. CO. f. albiventris unterscheidet sich von O. f. fuscus, aus Chile, Argentinien und Rio Grande du Sul durch entschieden röstlichbraunen (statt rußgrauen oder graubraunen) Rücken, rostbraunen (statt graulichen) Bürzel, dunkelbraune mittlere Steuerfedern, rahm- oder reinweißen (statt rostgelben) Handschwingen- und rahmgelben (nicht 'zimtrostfarbigen) Armschwingenspiegel. Ferner enden die großen Oberflügeldecken in rahmbräunliche oder bräunlichweiße Spitzen, was bei C. f. fuscus nicht der Fall ist, und die ganze Unterseite ist 2 vie] heller, namentlich auf der Brust- ind Bauchmitte. ET 0% "albidiventris Sel. ?), aus Ecuador, ist oberseits wohl noch a lebhafter röstlichbraun als die vorige Form, unterscheidet sich aber leicht durch die intensiv zimtrostrote Färbung beider Flügelspiegl, _ röstlichgelbe (statt weiße), Achsel- und Unterflügeldecken, dunklere Unterseite, und längere, Ina zimtrötliche BPiweR de seitlichen >=} Steuerfedern. Re ah ter er An : nee ineaie (Phil). E U pucerthva atacamensis Philippi, Arch. f. Na 93, 5 p. 263 ( 1887. — ‚an den Ufern des Flusses S.-Pedro de: Atacdma“ ‚ Chile). Cinclodes bifascıatus Sclater, P. Z. S. Lond. 26, „1858“, SP: 448 Ast 1859. — Bolivia); Sclater, P. 7. 8. 1873, p. 780, 782; Selater & Salvin, l.c. 1874, p. 678 (Paucartambo, > Cuzoo). & ad. (in. Jahresmauser), Ollachea (11, 500 et ‚IH. 10, — al. 1135.62 87, 2.29, mn 3 ; BE Iris dunkelbraun, Füße-und Schnabel schwarz. or. er = & 3 Beim Vergleich dieses Vogels und eines & ad. aus Chicani, Bolivia, en mit einer Serie aus W.-Argentinien (Maimara, Jujuy; Gerro Muüoz, Tucumän; Cordillera von Mendoza) und einem Q- aus der Gegend. Er von Calama, Antofagasta, N.-Chile vermag ich kaum irgendwelche Bi Färbungsunterschiede festzustellen, die sich nicht aus der Jahreszeit erklären lassen. Bei den Stücken aus Chile, Bolivia, und. Peru ist die © _— is r55 1) Mit dem nach einem Stück (!) ohne TER Hescirihmmak #3 C. neglectus Cory (Auk 36, 1919, p. 89) aus Otuzco im benachbarten Dept. Liberttad haben sie nichts gemein; denn dieser Vogel : soll viel kürzere Flügel (84 mm) und. 2 ganz rostrote äußere Steuerfedern besitzen, wogegen unsere Exemplare aus Caja- marca in Größe und Schwanzzeichnung durchaus mit, denen aus > Peru und x Bolivia übereinstimmen. “ %) Cinclodes albidiventris Sclater, Bi; 2: S. Lond. 1800, p- m 7 (1860. Ohio ra2z0, Ecuador). een \ ] u ‘ f ' Ein Beitrag zur Ornithologie von Südost-Peru. 69 Vorderbrust vielleicht etwas mehr graubraun, (weniger rahmfarbig - überlaufen) mit deutlicheren hellen Schaftstrichen, und der Oberkopf nicht ganz so röstlich. Auch scheinen die nördlichen Exemplare ein Ä WArIE größer zu sein, wie aus nachstehender Zusammenstellung erhellt. "& ad. Chicanı, Bolivia: al. 116; caud. 85; rostr. 24 mm. '& Ollachea, S.-Peru: al. 113; caud. 87; rostr. 22% /., mm = Q Antofagasta, N.-Chile: al. 110); caud. 85; Tostr. 231/, mm! -.2 d& Jujuy (Maimara): al. 107, 111; caud. 801), 84; rostr. 23, 23°), m. 1 & Cerro Muüoz, Tucumän: al. 105; caud. op rostr. 23!/, mm. 1 4 Mendoza: 108; al. caud.: 83; rostr. 21'/, mm. Vergleiche auch die Maßangaben bei Dabbene, Anal. Mus. Nac. Dun Aires 30, 1919, p. 173.}) Synallaxis brunneicaudalis brunneicaudalis Secl. Synallaxis brunneicaudalis Sglater, Proc. Zool. Soc. Lond. 26, p. 62 (1858. — Rio Napo, O.-Ecuador; Typen in Coll. Lafresnaye). S. cabanist Berlepsch & Leverkühn, Ornis 6 p. 21. (1890. — Peru, coll. Tschudi; Type in Mus. Kiel). S. brunneicauda cabanisi Berlepsch & Stolzmann, Ornis 13, p. 115 | (Huaynapata). ; dad. Yahuarmayo (1200 F.): 31. X. 10. —.al. 64; c. 68; r. 15°/, mm. S. cabanisi wurde nach einem von Tschudi ‚auf der Ostabdachung ‚der Anden, in den östlichsten Tälern der Waldregion“, also wohl im Chanchamayo-Tale, Dept. Junin, gesammelten Exemplar aufgestellt. Der Vogelaus Yahuarmayo ist. verglichen mit einem ad. aus Chancha- .mayo, Januar 1910, C. OÖ. Schunke coll., das bis auf die mittelsten Schwanzfedern seine Jahresvollmauser soeben beendet hat. merklich kleiner ?2), hat etwas dunkleres Rostrot auf Oberkopf und Flügeln, dunkleren Rücken, etwas hellere, in der Mitte mehr grauliche Unter- seite. Diese kleinen Abweichungen dürften in einer Serie verschwinden. Obwohl mir topotypische Vögel aus Ost-Eeuador nicht vorliegen, glaube ich nicht, daß die Bewohner des zentralen und südöstlichen Peru von ihnen verschieden sind; jedenfalls entsprechen sie durchaus der Originalbeschreibung Sclaters. Berlepsch und Leverkühn verglichen ihren Typus von 8. cabanisi auch nur mit zwei Exemplaren vom BRoraima-Gebirge in Britisch Guiana, die schon aus geographischen Gründen kaum mit 8. brunneicaudalis aus Ecuador identisch sein dürften. Mehrere Bälge vom Roraima unterscheiden sich in der Tat 1) C. schocolatinus Reichenow (Journ. f. Ornith. 68, April [= Mai 20, 1920] pP. 238: Cordoba) dürfte nur eine individuelle Abweichung sein, da das Vor- kommen einer besonderen Lokalrasse in der Sierra von Cordoba höchst unwahr - £ scheinlich ist. Allenfalls ist der Name für die etwas kleineren Bewohner Argen- . tiniens überhaupt zu verwenden. Die 0 läßt. sich natürlich nach einzelnen Stücken nicht lösen. > Dass‘ aus ‚Chanchamayo mißt am Flügel 71, am Schwanz 78 mm. 10. Hafı 70 | Or Hellmayrs Faser ‚von unseren Peruanern durch schwärzlichere, weniger grau’ g Kehle, dunkler rußbräunliche Unterseite sowie durch die E der inneren Armschwingen. Diese sind in der Hauptsache | 3 sepiabraun, kaum an der Basis der Außenfahne düster röstlichbraun gesäumt. wogegen bei 8. b. brunneicaudalis aus Peru das basale Drittel beider Fahnen dunkel rostrotbraun gefärbt ist. Die Roraima-Form, deren Abweichungen ja sehr geringfügig sind, muß den Namen RE = brunneicaudalis macconnelli Chubb!) tragen, wenn auch Chubb nur eine wertlose. lange Beschreibung gibt und uns nicht mitteilt, wie sie sich von der typischen brunnercaudalis, die er augenscheinlich eur, Mer nicht kennt, überhaupt unterscheidet. Be Be z _ =. - Synallaxis azarae azarae WOrb. Synallanis azarae d’Orbigny, Voyage Be mörid. IV, ae | p. 246 im Text (zw. 1838 und 1847. — „Bolivia“, wir setzen Carcuata. prov. Yungas, als stagp. Iypiea: fest; ur im ı Pariser Museum untersucht). Bee Synallaxis griseiventris Allen, Bull. Amer. Mus. N. H. IE pi 889. — Yungas, Bolivia): Chapman, l.c. 14, 1901, p. 205 ine > Mine, Marcapata); Berlepsch & Stolzmann, ‚Ormis Is ae = p. 91 (Idma oberhalb Santa Ana). | re 2 dd ad. Chuhuasi (7000 F.): 18. EV., 10. v 10. _ al, a, Tere ©. :90,:96;: 3. 1,49 mm. 32 er = ° (im Jugendkleid), ebendaher- 26. IV. 10. Es „Iris dunkelbraun, Schnabel schwarz, Füße dunkelbraun.“ 3 rs Santa Ana, prov. Convencion, 2 &32 Marcapdts: (2000 m), so. sowie acht alte und zwei junge Vögel aus den Yungas von W. (Sandillani, Songo, Cocapata; Chaco bei La Paz) zum Vergle dem aus dem Pariser Museum entliehenen Typus vor. Die früheren Arbeit 2). angedeuteten Abweichungen des ange ‚‚Valle Grande‘ stammenden Originals von $. azarae ı bei erneuter Untersuchung auf Grund reichlicheren Materials stichhaltig. Der Typus ist zweifellos ein frisch vermauser B von s. griseiventris, und unterscheidet > von Sr oben verzei der Steuerfedern, worin. übrigens. ein, Tau 1894, G. Garlepp No. 484, Mus. Berlonak. Fer Die Unterseite ist genau so grau wie bei gC ad. Ch G. Garlepp No.600. Tring-Museum; die M und Bauch zeigt ebenfalls weißliche Wellung, hat genau dieselbe Nuance. Das Zimtrot Oberflügeldeoken ist ‚bei einem c3 vix 1) S. macconnelli Chubb, Bull. B. 0. 0 39, ‚rn 3 raima, Brit. Guiana). Bee 2) Mönegaux et Hellmayr, Men. Soc. artist Nat. ın oz > BL Ein Beitrag zur Ormithologie von Südost-Peru. 71 1896, G. Garlepp No, 1630. Mus, Berlepsch von genau demselben hellen Tone, und bei einem anderen Exemplar aus Cocapata auch so weit über den Nacken ausgedehnt wie beim Typus. Jedes. der von ‚uns vermuteten Merkmale findet sich also bei anderen Exemplaren - aus Bolivia wieder, so daß die Identität von 8. griseiventris mit 8. azarae als bonieser betrachtet werden kann. Der von unbekannter Hand auf der Etikette des Typus vermerkte Fundort ‚Valle Grande“ ist zweifellos falsch; denn im östlichen Bolivia lebt die gut a zeichnete (wenn auch. vielleicht nur subspezifisch trennbare) $. fuscr- pennis Berl.!) Vögel aus SO.-Peru haben i in der Regel düsterer rostroten Schwanz ‚als die Mehrzahl der Bolivianer, auch zeigen die Federn an der Innen- fahne immer einen mehr oder minder deutlichen braunen Schein. © Drei Bälge aus Bolivia (4 Chaco, © Sandillani, adult Songo) besitzen jedoch gleichfalls so dunklen Schwanz. Die Schwanzfärbung ist - übrigens auch in der Bolivia-Serie äußerst variabel. Ein Z ad. Chaco (coll. G. Garlepp No. 484), ein $ aus Sandillani (No. 1630) und der Typus von $. azarae haben ebenso lebhaft rostrote Steuerfedern wie S. azarae frontalis Pelz., aus Brasilien, wogegen er bei allen übrigen erheblich düsterer erscheint. Deshalb halte ich eine weitere Spaltung von 8. azarse für undurchführbar. Der Sandillani-Vogel (No. 1630) nähert sich auch in der Nuance des Scheitels der brasilianischen $. a. frontalıs. 27.0 a2arae scheint ; in ihrer Verbreitung auf die westbolivianischen Yungas und die angrenzenden Teile des südlichen Peru beschränkt zu sein. | Im östlichen Bolivia, am Südabhang Ber Sierra von Cochabamba, Br sie augenscheinlich durch 8. fuscipennis Berl. vertreten, die mir in vier Exemplaren (2 Samaipata, darunter der Typus; 1 Olgin, 1 Valle Grande) vorliegt. Sie gleicht der bekannten $. «a. frontalis in der Färbung des Scheitels, der Oberflügeldecken und der Unterseite, unterscheidet sich aber leicht durch viel breitere, reinaschgraue Stirn- binde, dunkler braunen Rücken, ganz düster braune Innenfahne des mittleren Steuerfedernpaares, sowie durch röstlicholivbraune oder düster rostbraune (statt lebhaft zimtrote), und überdies auf die Re Basishälfte ‚beschränkte Außensäume der BED ERDE e m. z Siptornis graminicola (Scl.). 2 ala raminicola 'Selater, P. Z. S. Lond. 1874, p. 446 pl. 58 Fe er fie? (1874, — Fünın, Dept. Junin, C.-Peru; Type im War- ® : >: 0.2 ,schauer Museum). en GR Sion graminicola Berlepsch '& Stolzmann, Ibis, 1901, p. 718 = m 2 Me (Lauramarca, ‚bei Ouzco). ee re Ollachea (11,560 F.): 16. II. 10. — al. 72; e.—; c. 141), mm. ir En a ad. ee: 38 10E 10. — al. 66; 0.78; r. 14 mm. 712 C. E. Hellmayr: „Iris und Füße schwarz, Schnabel ee en Diese Exemplare entsprechen durchaus der Orieigalbeschreifie en namentlich zeigen sie wie die Abbildung des Typus einen großen, lebhaft zimtorangefarbigen Kehlfleck, wogegen ein in.der Sammlung Berlepsch befindliches © aus Lauramarca, Juni 1., 1899, O. Garlepp- coll., fast ganz weiße Kehle besitzt. es & hat die Mauser des Kleingefieders größtenteils vollendet, ebenso sind die Armschwingen, innersten Handschwingen und. das x mittelste Steuerfedernpaar bereits gewechselt; das 2 dagegen steht erst am Beginn der Jahresmauser und trägt in der Hauptsache noch _ die alten. abgenutzten Federn des Brutkleides, nur einige Armschwingen sind erneuert und das mittelste Steuerfedernpaar bricht gerade aus den Blutklielen hervor. S. graminicola kennen wir bisher nur aus der Puna der Dept. er Junin, Cuzco, und des nördlichen Teiles von Puno (Ollaches; bei Macu- sanaı). | Bei Puno am Westufer des Titicaca-Sees, im Süden des gleich- | namigen Departements, und im westlichen Bolivia wird sie durch 1 S. punensis Berl. & Stolzm.!) vertreten, die sich lediglich durch die an der Basis in beträchtlicher Ausdehnung schwärzlichbraun gefärbten drei äußeren Steuerfedernpaare, an denen nur das apicale Drittel - zimtrostrot ist, sowie durch viel kürzere (oft nur durch einen schmalen Saum angedeutete), schmutziger und blasser röstliche Spitzen auf den zwei nächstfolgenden Paaren unterscheidet. Eine weitere nahe verwandte Form ist Siptornis lillor Oust. 2), aus den Gebirgen von Tucumän in NW.-Argentinien (Lagunita, S.-Pablo, La Cienaga, Norco usw.). Sie ähnelt S. punensis in der Schwanzzeichnung, hat aber kürzere (mehr fleckige) Abzeichen auf der Oberseite, viel dunkleres und mehr ausgedehntes Rostrot auf den Flügeldecken und an der Basis der Schwingen, und wohl etwas blassere® Unterseite. Außer den Typen untersuchte ich eine Serie in den Museen zu Tring und München.. Chapman ?) hat sie unlängst als Siptornis punensis rufala wieder beschrieben. Der Typus von 8. dinellü Lillo®), ‚den mir der freundliche Autor zur Ansicht sandte, stellt nichts anderes als das Jugendkleid von 8. llloi dar. Er zeigt alle wesentlichen Färbungs- charaktere dieser Art, ist nur unterseits intensiver röstlichgelb mit Andeutung dunkler Querbänderung auf der Vorderbrust, hat schwärzz liche Säume an den Federn der Bartgegend und weniger scharf m schriebene Fleckung auf den Oberteilen. Der Schnabel ist noch nicht > 1) Ibis (8) I, p. 718 (Oct. Be — Dept. Puno, S. Peru; Type untere 2 3 sucht). ” Kr , 2) Bull. Mus. d’Hist. Nat. Paris 10, p. 44 9. — -Lagunit, Tucaman; ‚Type 8 im Pariser Museum untersucht). _ a 3) Bull. Amer. Mus. N. H. 41, p. 328 (1919. — Tafı del Valle, Taonmäh); RER 4) Revist. letr. y cienc. soc. Tucumän III, No. 13, pP. 53 aa 1905. — -Ia Er ie Cienaga, u 2500 m; Type in Coll. Lillo). re Te | - Ein Heitee zur Ornithologie von Südost-Pern. 13 Eh völlig auskewachsen, die el der oberen Mandibel erscheint deshalb hornbraun. S. gramimnicola, 8. mimensis und 8. Ixlloi bilden ohne Zweifel einen einzigen Formenkreis. Wenn ich von einer ternären Benennung hier . absehe, so geschieht es nur, weil sie alle drei jedenfalls einer früher beschriebenen „Art“ als geographische Vertreter anzugliedern sind. Diese Frage kann aber nur durch das Studium aller verwandten - Siptornis-Arten gelöst werden, eine Aufgabe, zu der mir augenblicklich Zeit ‚und: Material fehlen, Siptornis gutturata (Lafr. & Orb.). Anabates gutturatus Lafresnaye & d’Orbigny, Syn. Av. II in: Mag. Zool. 8, cl. IE, p. 14 (1838. — Yuracares, N.-Bolivia; Type- im Pariser Museum untersucht; cfr. Menegaux et Hellmayr, . Mem. Soc. d’Hist. Nat. Autun 19, 1906, p. 76). Ir. en (Ende Jahresmauser) San Gaban (2500 F.): 9. IV. 13. — 3269: e61; 2.16 mm, * : ‚Iris weiß, Füße grün, Schnabel dunkel rötlichbraun.“ Übereinstimmend mit Stücken vom Rio Madeira (Humaytha, Calama) und aus Ost-Ecuador (Sarayacu). Auch ein & vom Rio Negro ‚(Type von $. hyposticta Pelz.) ist nicht verschieden. Vögel aus Vene- zuela (La Pricion, Caura; Nericagua, Munduapo, R. Orinoco) und „Bogotä“ scheinen etwas kürzeren Schwanz zu besitzen. Doch ist der Typus aus Yuracares, allerdings ein jüngerer Vogel, ebenso kurz- schwänzig wie letztere. S. gutturata verbreitet sich von Venezuela ( Orinoco-Caura Becken) und dem südöstlichen Colombia südwärts bis nach N.-Bolivia, ost- wärts > Franz. Guiana und an den Tocantins. Phaellodomus striaticeps griseipeetus An [Anumbius striaticeps d’Orbigny & Lafresnaye, Syn. Av. II in: Mag. Zool. 8, cl. IL, p.19 (1838. — ‚Sicasica, Bolivia; Type im Pariser Museum untersucht). ] “= Phaäcellodomus striaticeps 'griseipectus et Proc. Biol. Soc. “u Wash. 32, p. 258 (Dez. 1919. — Tieatica bei Cuzco, SO.-Peru). % Phacellodomus striaticeps (er) Sclater & Salvin, P. Z. S. 1869, p. 599 (Tinta). 7 Placellodomus striaticeps,. iidem, r c. 1876, p. 16 (Paucartambo); Taczanowski, Orn. Perou II, 1884, p. 144 (Paucartambo). Anumbius striaticeps Scl. & Salvın, P. 2. S. 1874, p. 678 (Paucar- .tambo). u de: Anta (3500 m), Sicuani (3500 m), OCuzco (3400 m), Urcos (3000 m), Lucre (3500 m), Juni, Juli, Sept. 1899. -O. Garlepp. — | al. 67, 69 (vier), 70 (zwei), 71, 12 (zwei), 14; ‚caud. 71—75, einmal 77; EL a ]18mm. 2ER : 7 ee Luere: Juli 1899. — al. 69. 69; c, 72, 15° 2.17.17 mm. 10. Heft 74 3 c. B. . Hellmayn: FR Außerdem liegen ein von H. Wirte ne z ar 32: cartambo und sechs Exemplare ohne a u aus der Umgebung von Cuzco_vor. s & BET Diese Form unterscheidet sich von.P. s. striaticeps aus. Be & Basmnlare) und NW.-Argentinien (7) nur durch merklich dunkler rostgelbbraune Körperseiten und Unterschwanzdecken, durchschnittlich | dunklere Oberseite, weniger röstliche Kopfseiten, und etwas längeren 3 Schnabel. Die Färbung der Unterseite ist äußerst variabel. Einige Stücke haben die Kehle, Gurgel und Vorderbrust vorwiegend hell- zimtröstlich, doch ist dieser Ton besonders auf der Kehle durch 3 die grauweißen Spitzensäume der Federn mehr oder weniger ver- deckt. Bei anderen Bälgen dagegen ist die Kehle rahmweiß, Gurgel und Vorderbrust zart blaß graulich; sie gleichen hierin durchaus unseren Individuen aus Maimara, Jujuy. Zwischen diesen beiden Extremen finden sich in der obigen Serie alle möglichen Übergänge. = Einzelne Stücke aus Cuzco zeigen die Kopiseiten ‚wohl Be so röstlich gefärbt wie P. s. striaticeps = : P. s. grisevpectus vertritt die Nominatform i in ‚den südlichen Der ee von Peru (Cuzco, Puno). = Bene Automolus watkinsi Bi Zi = oe er 4 Automolus watkinsi Hellmayr, Verh. Orn. Ges. Bar ı5 Hefe % > ‚10. 0 (Jan. 1912. — Yahuarmayo, Carabaya). 3 - Qad- Yahuarmayo NE} 16. IV. 10. al o0; c. 8; r 24 mm x 3 (Type). E & ad. San Gaban (2500 F.): 20. III. Ba al 90: C. 82: 1. Bam SE & imm. Chaquimayo (3000 F.):1. IV. 11. — al, 87; ” 78: 1.22 mm. „Iris dunkelbraun, Füße dunkelgrün oder schieferfarben, Schnabel 5 schwarz.“ ee re Seit Beknpkrcke der Art sind wir in ‘den ‚Bir von n zwei z weiteren Exemplaren gelangt, welche mit dem Typus durchaus ‚über einstimmen. Der jüngere Vogel (im ersten Jahreskleid!) ist kleiner, ns hat helleren, hornbraunen (statt schwarzen) Oberschnabel, : mehr röstlichen Ton auf Stirn und Rücken, mehr olivbraune Ob end = mit röstlichgelben Schaftstrichen, und etwas blassere Unterseite. = Das 3 ad. gleicht in _ TEN an Br Typus. = er Ss 4 u — Peru: Waldtegion 2 zwischen 10. w Montafas von ‚Vitoc, Dept. Junin; Er untersucht). | Base Er 2 38 San.Gaban (2500 m: 8. Ww. 13; Ch: ee ° 30 11. VIII. 10. — al. 92, 92, c. 82, 85; r. 22, — - mm 3 22 San Gaban; 6. T II. 13: Chayimayo: 3 87; 89, 915°G, Fu 19, 8; Ri 2 0,20: ae =: Ein Beitrag zur 5 drilkielosie von Siidost-Pern. 75 ‚Iris braun, Füße ‚grün oder dunkelgrün, Schnabel hornbraun.“ - Die Serie gleicht einem Vogel vom Huallaga, den ich früher mit dem Typus übereinstimmend gefunden habe. Sechs Exemplare aus 8. Mateo, .N.-Bolivia. sind oberseits weniger röstlichbraun, was aber durch die J ahreszeit bedingt sein mag, da sie sämtlich aus : dem Monat $ August stammen. A. 0. turdinus. (Pelz.), ‚aus Manäos und vom Rio Madeira, unter- scheidet sich lediglich durch viel hellere, rahmweißliche (statt gesättigt ockergelbe) Kehle und heller ockerrahmgelbe Bartgegend. Vögel aus Britisch Guiana, welche Chubb!) neuerdings als A. turdinus _ macconelli abtrennte, und solche vom oberen Orinoko scheinen mir nicht unterscheidbar zu sein. Manche Stücke haben allerdings reiner olivbraune (weniger röstliche) Oberseite, aber andere von derselben Lokalität weichen kaum von typischen Exemplaren aus N.-Brasilien ab. Die Färbung der Unterseite ist individuell äußerst variabel, und die Beranere Größe, die Chubb hervorhebt, besteht durchaus nicht ‚zu recht. 2). A. 0. ns ist mir nur als Bewohner von Peru (Ucayali, Huallaga; Amable Maria, Junin; Carabaya) und N.-Bolivia bekannt. | Philydor ruficaudatus (Lafr. & Orb.). Anabates ruficaudatus Lafresnaye & d’Orbigny, Syn. Av. II in: Mag. | Zool. 8, cl. II, p. 15 (1838. — Yuracares, N.-Bolivia; Type = 1m Pariser Museum untersucht). Automolus ruficaudatus Selater & Salvin, P. Z. 8. 187 3, p. 185 (Cosni- pata, Dept. Cuzco). dad. Yahuarmayo (1200 F.):3. III. 11. ul 96; c. ‚9, r. 161/, mm. „Iris dunkelbraun, Füße grün, Schnabel hellbraun.“ ‚Ein frisch _vermauserter Vogel, der in jeder Hinsicht mit dem Typus und dreiwweiteren Exemplaren (1 $, 2 22) aus S.-Mateo, N.- Bolivia übereinstimmt. Ebensowenig vermag ich eine Serie aus Ost- Ecuador (RioNapo, Sarayacu), mehrere ‚„Bogotä“-Bälge und einen Balg vom R. Approuage, Franz. Guiana zu unterscheiden. 0 Das Jugendkleid, das Selater?) irrtümlich als besondere Art sn. P. subfulvus beschrieb, unterscheidet sich durch warmröstlich- braune (statt mattolivengrünliche) Oberseite, breite rostrote Säume auf den Oberschwanzdecken, ockerrostgelben (statt rahmgelblichen) +) Bull. B. 0. c. 39, pP. 60 (Reh, 1919. — ‚„Ituribisi River‘). 2) Maße von A. [2 turdinus: 1 $ Manäos (Type) al. 90, c. 81. 2 S& Rio - Madeira al. 93, 94; c c. 80, 81; 21'/,, 22mm. 2 34 Bartica Grove, Brit. Guiana al. 92,93; ce. Ar, 80; 1 Ts ‚21%,. 23mm. 288 Munduapo, Orinoco al. 89, 90; c. 81, 83; r. ‚21%, 21 “mm. 229 Manäos al. 85, 86; c. 75, 76; r. 21. 21Y/;,mm. 19 Rio = Madeiia, al. 88; & : 78; r. 22 mm. 1 E Bartica Grove, Brit. Guiana al. 86; e. 78; Ho: 21%); mm. = u) 2.78 = 8 1801, P- 377 (Gulaguim, 0. ra] Ba : 10. Hett 76 | er Hellmayr: x 2 Superciliarstreifen, id viel dunkler rahmbräunliche Brust- und 2 3 Bauchfärbung. Schon Salvadori und Festa!) haben dieses Stadium 4 ganz zutreffend als Jugendkleid von P. ruficaudatus gedeutet. Die Geschlechter weichen bei dieser Art untereinander nur in der Größe ab, indem das Männchen merklich längere Flügel und. Schwanz besitzt. P. ruficaudatus ist im Sa amazonischen Waldgebiet weit P verbreitet. Man kennt ihn aus Franz. Guiana, Colombia, O.-Ecuador, Amazonien (Gegend von Parä, Rio Tocantins), Peru und N.-Bolivia. n Philydor ochrogaster Hellm. Philydor ochrogaster Hellmayı, Verhandl. Orn. Ges. Bay. 13, Heft = p. 111 (Febr. 1917. — Chanchamayo, Dept. Junin, 0. -Peru). Pnilydor subfulvus (nec Sclater) Sclater, P. Z. S. 1873, p. 185 (Cosn- pata); BOicDES & Stolzmann, Ormis 13, p. 114 (Hasyaz: 5 pata). & (imm.) Marc&onfn (1000 m): 15. 1.1900; ©. Garlepp. — al. 88; Sa WdE nie 6) (juv.) 'ebendaher: 14.%.99. — al. 81; e. 71; r. 16 mm. Beide sind augenscheinlich unreife Vögel, wie aus der flaumigen Struktur und den hellen Spitzenkanten der Oberschwanzdecken hervorgeht. In der geringen Größe gleichen sie einem 3 juv, von Chanchamayo. der terra typica, Kennzeichen und Verbreitung dieser lange verkannten Art, die am nächsten mit P. erythrocercus verwandt ist, habe ich in der Original- beschreibung ausführlich Se. Xenops icnuirestris PA Xenops tenuirostris Pelzeln, Sitzungsber. Akad. Wiss. Wie; ah = E naturwiss. Kl., 34, p. 112 (1859. — Salto do Girao, #6.;:° Madeira, W. -Brazil: Type ım Wiener Museum untersucht). > & ad. San Gaban (2500 F.): 9. IV. 13. — al. 62; e. 40; r. 12mm. „Iris schwärzljich, Füße blauschwarz, Schnabel oben schwarz.“ Der Vogel, der am Ende der J ahresmauser steht, deren letzte Spuren sich durch einige Blutfederchen am Nacken und die Hom- scheide an der Wurzel der (übrigens völlig ausgewachsenen) ersten Handschwinge verraten, stimmt in der hellgraulichen Unterseite, der Schwanzzeichnung, und dem außerordentlich schwachen, zier- lichen Schnabel mit dem Typus durchaus überein. Da mir aus dem- selben Gebiete auch typischer X. rutilus heterurus Cab. & Heine, in einem Q ad. aus Caradoc, Marcapata, 4000 F., März 14., 1901, G@. Ockenden (Wiener Museum) und einem { (J ugendkleid) aus. Marca- SL pata. 1000 m, Nov.- 14., 1899, O. Garlepp (Senckenberg. Museum) vorliegt, läßt sich meine frühere ya x: ER als Lokal), E72 ‘) Boll. Mus. Zool, Torino 14, No. 362, 1899, » =. u 5 Y 0. * 6 46 ı 1 5 N . r r des f L y y : 4 a Dr ae = Kae Fe E32 ve x ME, k x er Y Sad z \ on RE 2527 Kant a a 4 ” E z BD A BEN a Zn Fr a BEE 1 1 ta hun En LE HD Zul c Un m Ale ah u Aldo aiinin ER 20 Auen an DABEI N Zul. = ln u ne ah 1 a eine u Zr un N ben Han u dan na 27 En ar re A a 2 Ein Beitrag zur Ornithologie von Siil>st-Peru. 2.77 - form zu X. rutilus zu stellen !), wohl nicht länger aufrecht erhalten. Indessen ist zu bemerken, daß das British Museum ein 9 aus Nauta, - NO.-Peru, Dez. 21., 1868, E. Bartlett, und einen jungen Vogel aus Sarayacu, 0. „Ecuador besitzt, welche die Schwanzzeichnung und den kleinen Schnabel des X. tenuirostris mit der olivbräunlichen Unterseite des X. r. heterurus vereinigen. Weiteres Material aus - Oberamazonien ist erforderlich, um die Beziehungen dieser beiden Formen enger zu Be See ren Sutthtns guttatoides (Lafr.). [Dendrocolaptes guttatus Lichtenstein, Abhandl. Berliner Akad. Wiss, a.d. J. 1818—1819, p. 201 (1820. — Bahia). ie N asıca nuhrdes Lafresnaye, Rev. Mag. Zool. (2) IL, p. 387 (1850. — Loreto, R. Maraüon, NO.-Peru (Type) und Colombia) GE Yahuarmayo (1200 F.): 29.X. 10.—.al. 118; ce. 105; r. 38 mm. -Q ad. ebendaher: 3. XII. 10. — al. 113; ec. 107; r. 38 mm. £ ‚© juv. ebendaher: 2.XII. 10. — al. 106; c. 100: r. 33 mm. „Iris dunkelbraun, Füße und Schnabel dunkel schieferfarbig.“ Die. alten Vögel stimmen in der Allgemeinfärbung und dem hellhorngrauen, nur an der Wurzel dunklen Schnabel mit topo- typischen Stücken vom R. Marafion (Pebas) überein. Der junge ‘Vogel weicht durch breitere, tiefer rostgelbe Längsflecken auf dem ' Vorderrücken, dunkle Schuppensäume ‚auf der Unterkehle, mehr‘ . östliche Bauchmitte, und deutlichere, mehr. schwärzliche Säume an den hellen Abzeichen auf Mantel, ‚Gurgel und Vorderbrust ab. > Der Schnabel ist erheblich kürzer, zeigt‘ aber bereits die Färbung | wie bei den alten Vögeln. Die vorliegenden Exemplare dehnen ur Verbreitungsgebiet dieser Form erheblich nach Süden aus. Es scheint sich nicht weit über den Carabaya-Distyikt hinaus auszudehnen; denn schon im ‚nördlichen Bolivia wird sie durch X. g. @’ orbignyanus (Lafr.) vertreten. Cherrie 2) hat zwar ein Exemplar vom Nordabhang der Sierra von Cochabamba als X. yuttata rimarum abgetrennt; ich /vermag indessen fünf Bälge vom Rio San Mateo durchaus nicht von einer Serie aus dem östlichen Bolivia (Santa Cruz, Guarayos, Chiquitos, Sara), typ. ee: ie zu unterscheiden. Kiphorhynehns triangularis bangsi Chapm. er | [Dendrocolapte triangularis Lafresnaye, Rev. Zool. 5, p. 134 (1842, — — „Bolivia“, errore!, der Typus stammt aus EN cfr. " Lafr. Mag. Zool. 1843, Ois., Text zu tab. 32).] | Küphorkgnchus triangularis bangsi Chapman, Proc. Biol. Soc. Wash. En . 1%) Nov. Zool. 15, 1908, p. 62, 63. 2) Bull. Amer. Mus. N. H. 35, p. 391 (1916. — Mündung des Rio San Antonio s in den Rio Espirito a ie ER, ee 19. Nelt. } 73 Se, E. Heilmann = = 32, p.260 (Dez. 1919. — ae \ proy. Berne Bolivia [Type]; 8. Miguel: und Idma, "Urubamba-Tal). 5 Dendrornis triangularıs (err.) Berlepsch & Stolzmann, Ornis 13, (Idma bei Santa a 116 een EEE 4 37 al. 103, 105, 107, 110; c. 85, 91, 9, Br 28, 29, '29, 30mm. 3 99 $t. Domingo, Carabaya (6000 Fuß), 26. XII. 01, 25. . VII. = 02: Caradoc, Marcapata (4000 F.): 4. III. 01 ‚6. Ockenden, - _ al 102, = 103, 113; c. 90, 90, 94; r. 27, 29, 29 mm 2 = _&.ad. Idma, Santa Ana: 4. XI. 94; J. Kalinowski. al. 111 0.100; r. 30 mm. en “ -& ad. Huaynapata, Marcapata 23. X. 9; ; Kalinoweki, - c. 100; r. 29 mm. - ee ä Verglichen mit fünf re aus = ung bamba (Songo, Quebrada onda) weicht die Serie ein wenig lebhafter röstlichbraune Grundfarbe der Oberseite, mi auf den Vorderrücken beschränkter Fleckung, und wohl e röstlich überlaufene Unterseite ab. Reines dieser Mer kn ganz konstant. zer sr were en Se 2 EEE et ‚von &. t. iriangudard, aus Fer ee : ee. = >: ie SE deutlicher heller Scheftstriche Er Vorder En Mistelröcken; _durch- schnittlich weißlichere Kehle mit mehr olivenfarbigen (weniger sch g lichen) Säumen; viel kleinere weiße Abzeichen auf de | die namentlich auf Ge Be: zu Marne BuRz viel Schreien Schäftetreign eh re Färbung der en Partie des ee De Junin, woher ich ein = ER Gobesuchr ko: nach Färbung und Größe (al. 120; c. 102 mm) von “urn % zu. trennen ist, we etwas lüngeren. Schnabel (32 ı m die Anden von Odiombir: das antliche E Teile von Peru. Eine Serie aus O.-Ecı zwei SS aus Chachapoyas, Dept. Amazonas, Hinsicht mit Vögeln aus BoeyiB, EBD == Ein Beitrag zur Ornıthologie von Südost-Peru, . 79 E5- Be Xiphorhynehus elinnchotambo (Tsch.). _ Dendrocolaptes Ohumehotambo Tsehudi, Arch. Naturg. 10, I, p. 295 (1844. — Peru; wir ergänzen Tal von Chanchamayo, Dept. Junin; Typus im Mus. Neuchätel untersucht). Dendrornis ocellata (nec Spix) Scl. & Salv., P. Z. S. 1873, p. 185 Be -(Cosnipata; Expl. im Brit. Museum untersucht). y D. ‚chunchotambo Berlepsch & Stolzmann, Ornis 13, p. 116 (Rio Cadena). | & Yahuarmayo (1200 F.): 3. xU. 10; San Gaban (2500 F.): 10; 11 9. IV.13. — al. 38, 397.995 6.88, 91, 92; rostr. 30, 31, 26t/, (3 juv.) mm. ee) Yahnarmayo: 16. xI. 10; SA Gaban:. 6. III. 13.—al. 9, 8; 6. 78, 81;:r. 26, 3lmm. x „Iris dunkelbraun, Füße grün, Schnabel hornbraun.“ Zwei weitere Paare aus Marcapata (1000 m) habe = in der 5 ng Berlepsch untersucht. Die Serie stimmt in jeder ' Beziehung mit topotypischen Exemplaren aus Chanchamayo und einer Anzahl Bälgen aus Pozuzo, Dept. Huänuco, und dem Tale von ® naabenibe., Dept. Amazonas überein. ® Die Unterschiede dieser häufig mit X. elle (Spix) verwechselten Art. habe ich ‚bei einer -augoren, Sergeslek 1) erörtert, worauf hiermit verwiesen sei. e- ahdmehotumbe Boyahnt Sibenscheinlich die Wälder der tro- _ pischen Zone von Peru südlich des Rio Marafion. Ein jüngerer Vogel aus Xeberos im Brit. Museum, weicht in der Zeichnung von ‚Stücken aus dem Dept. Amazonas (Huambo, Huayabamba) zwar ein 4 wenig ab, gehört aber sicher nicht zu X. ocellatus, den ich aus Peru nur von Pebas, Nordufer des Marafion kenne. Auch in den west- ‚lichen Yungas Bolivias ist X. chunchotambo keineswegs selten. Sechzehn. Exemplare in der Sammlung Berlepsch aus Songo, Yüntas, Que- brada onda, RioEspiritu Santo und San Mateo gleichen den Peruanern in Färbung und Zeichnung. vollständig, haben jedoch in der Regel F lee (größtenteils weißlichen); meist auch etwas schwächeren Schnabel. Bereits Buckley hatte ein Stück dieser Art bei Nairapi, Yungas, 'erbeutet, das von Sclater & Salvin?) in ihrem Berichte E s.n. Dendrornis. ‚pardalotus (!) aufgeführt wird. 3 Vögel : aus ‚Ost-Ecuador ( Gualaquiza, Sarayacu, Rio Napo) Base - zeichnen sich den Bewohnern von Peru und Bolivia gegenüber durch E entschieden schmalere, mehr strichförmige Abzeichen auf dem Vorder- rücken und wohl etwas mehr röstlichen Ton der Unterseite. Ob sie - subspezifisch abzutrennen sind, wage ich nach den wenigen unter- i ee ‚Exemplaren nicht zu entscheiden. er: y Joum. f: Omith. 51, 1003, p. 538. = 2. 2. 8. 1879, Be 10. Hefl 80 CR. Hellmayr: Dendrexetastes rufigula devillei (Lafr.)._ | Dendrocolaptes (Orthocolaptes) rufigula Lesson, Eeho du Monde Sav. 1, p. 276 (1844. — Cayenne).] | Dendrocolaptes “Devillei Lafresnaye, Rev. Mag. Zool. (2) I: p. 102 (1850. — Sarayacu, R. „Veayali, O.-Peru; I im Pariser Museum untersucht). g ad. Chaquimayo (3000 F. ): 1. VIL10.—al. 108; c. 105; r. 31 mm. | „Iris rötlichbraun, Füße und Schnabel dunkel schieferfarbig. Ei ‚ Durch den vorliegenden Nachweis wird das Wohngebiet der Art beträchtlich nach Süden ausgedehnt. In Nov. Zool. 17, 1910, p. 328 bis 329, habe ich nebst einer Übersicht der geographischen Formen = u chin Zt 5 u Ir ai ı die damals bekannte Verbreitung von D. r. devillei mitgeteilt, die das - westliche Brasilien (vom linken Ufer des rn Madeira an) und das östliche Peru umfaßt. Lepidocolaptes !) Husclenbiiis, (Pelz), Picolaptes fuseicapillus Pelzeln, Zur Ormith. Bras. I, p. 44, 68. (1868, | — Enngenho do Gama, Rio Guapore, W. Mattogrosso; Typen im Wiener. Museum untersucht): Hellmayr, Verk. ‚Om, ‚Ges. \ Bay. 11, I, 1912, p. 161 (Chaquimayo). Thripobrotus fuscicapillus Chapman, Proc. Biol. Soc, Wash. 32, 1919, © | p. 261 (Astillero, Rio Tambopata; Rio Cosireni, Um bamba-Tal). $ ad. Chaquimayo (3000 F.): 9. IX. 10. — al. 101: 0. 98: r. 30'mm. Q ad. ebendaher: 9. IX. 10. — al. 91; c. 85; r. 27mm. . „Iris dunkelbraun, "üße und Schnabel dunkelgrün. ee Meinen a. a. O. gemachten Ausführungen habe ich nichts hinzu- zufügen. Chapman hat seither die Art für den Rio Tambopata und das untere Urubamba-Tal (Bio: Cosireni) im BiaDuelt, DRREk nachgewiesen. 1) Picolaptes Lesson (Traite d’Orn., live 4, Sept. 1830, SR 314) umfaßte ursprünglich zwei Arten: Picolaptes Spixii. Less. (ex Dendrooolaptes. temuirostris. Spix) und P. coronatus Less. (ex D. bivittatus Spix). Gray (List Genera Birds 1840, p. 18) fixierte die erstgenannte, die in die Gattung Xiphorhynchus gehört, als Genotype. Somit wird Picolaptes Less. 1830 ein Synonym von Xiphorhynchus £ Swainson 1827. Im Jahre 1847 ersetzte Cabanis (Arch. f. Naturg. 13, I, p. 339) K aus puristischen Gründen den Namen Picolaptes Less. durch Thripobrotus, nannte aber auf der nächsten Seite (p. 340) als Typus Dendrocolaptes bivittatus. Da 48 \ i ! - R 7 4; Dun vos < RIRAE- *, L x . N 3 uud line) nu 2” in Carr 2, c sr H x N Dr a a IE u Deal 5 e DE en ren De EN Rs a Fa a B A wit Br nach Cabanis’ eigener Angabe (‚an die Stelle von Picolaptes (!) setzen wir > T'hripobrotus‘‘) Thripobrotus lediglich ein neuer Name für ‚Picolaptes Less. sen sollte, dessen Genotype Gray schon 1840 bestimmt hatte, ist sein Vorgehen als unzulässig zu verwerfen. Thripobrotus wird mithin gleichfalls Synonym zu Xiphorhynchus. Die nächste Bezeichnung. Lepidocolaptes Reichenbach 1853 (Type durch nachträgl. Bestimmung von Gray [Cat. Gen. Subgen. Birds. e“ 1855, p. 29): Dendrocolaptes squamatus Lichtenstein) tritt nunmehr. als ‚ältester E gültiger Gattungsname apeielie von Polen auct. in Kraft. = N Ein Beitrag zur Ornithologie von Südost-Peru. 81 Lepidocolaptes laerymiger cearabayae n. subsp. [Dendrocolaptes lacrymiger Des Murs, Iconogr. Ornith., livr. 12, tab. 71 (1849. — ‚„Mexique‘, errore = Bogotä; siehe Lafr. Rev. Mag. Zool. (2) II, 1850, p. 154). ] Picolaptes lacrymiger warscewiezi (err.) Berlepsch & Stolzmann, Ornis 13, 1906, p. 92 (Idma, Santa Ana). 2 83 ad. Chuhuası (7000 F.): 30. IV., 4. V. 10. 2 22 ad. ebendaher: 12., 29. IV. 10. Adult. — Intermediär zwischen Z. I. warscewicezs (Cab. & Heine), aus Nordperu, und Z. !. bolwwianus (Chapm.), aus Bolivia. Teilt die Färbung der Ober- und Unterseite mit ersterem, besitzt aber den kurzen, mehr gebogenen, weißlichen Schnabel des letzteren; weicht von beiden durch schmalere helle Schaftstreifen auf der Unterseite ab. dd. — al. 107, 108; caud. 91, 95; rostr. 27, 27!/, mm. 22. — al. 101, 102%/,, 108; caud. 92!/,, 93, 93; rostr. 25, 25, 26 mm. Type im Zoologischen Museum München: No.11.323 $ ad. Chuhuasi bei Ollachea, 7000 engl. Fuß, Sierra de Carabaya, SO.-Peru, April 30., 1910. H. & C. Watkins coll. No. 161. Nab. — Anden des südöstlichen Peru in den Dept. Cuzco (Idma oberhalb Santa Ana, Urubamba-Tal) und Puno (Chuhuasi bei Olla- chea, Sierra de Carabaya). Obs. — Vier Exemplare aus Chuhuasi und ein 2 aus Idma, prov. Convencion stehen gewissermaßen in der Mitte zwischen L. I. war- scewicezi }), aus N.-Peru ?), und Z. !. bolivianus, aus Bolivia®). In der Färbung ähneln sie wohl mehr der nordperuanischen Form. Der dunkelste Vogel aus Carabaya ist ebenso lebhaft gefärbt wie das dunkle Extrem aus dem Dept. Amazonas, wogegen die Mehrzahl der südlichen Exemplare kaum dunkler sind als bolivianus. Immerhin ist L. I. carabayae unterseits matter, weniger röstlich als ZL. I. war- scewiczi, die hellen Schaftstreifen sind schmaler und die Flecken auf dem Oberkopf kleiner als bei warscewiezi. Dagegen ist der Schnabel kürzer, mehr gebogen, und die obere Mandibel trübweißlich, wogegen bei warscewiczi der Oberschnabel stets hornbraun erscheint. In der Schnabelform und -färbung gleicht carabayae dem bolivianus, 1st jedoch ober- und unterseits dunkler, mehr röstlichbraun, während die Schaftstreifen auf dem Unterkörper entschieden schmaler sind. 1) Der Typus im Museum Heine ist sorgfältig nachzuprüfen. Warscewicz sammelte in den nordwestlichen Teilen von Peru, und es wäre nicht ausge- schlossen, daß der Typus von L. warscewiezi zu L. I. aequatorialis Meneg. gehört, einer Form, die nach Chapman schon im äußersten Norden von Peru, in der Provinz .Tumbez vorkommt. | | | 2) Es liegen mir ein 2 aus Tambillo und zehn Exemplare aus Leimebamba und Chachapoyas, Dept. Amazonas vor. ®) 15 Bälge aus den westlichen Yungas (Cocapata, S. Cristobal, Sandillani) untersucht. . Archiv für Naturgeschichte 1919. A.10. 6 10, Heft 82 C. E. Hellmayr: Taraba major melanura (Secl].). [Thamnophilus major Vieillot, Nouv. Diet. d’Hist. Nat., nouv. &d., 3, p. 313 (1816. — ex Azara No. 211: Paraguay).] ;e hamnophilus melanurus Scelater, New Edinb. Phil. Journ. (n.s.) 1, p. 233 (April 1855. — part., Type vom Ucayali, O.-Peru, in Coll. Gould); Gould, Ann. Mag. N. Hist. (2) 15, Mai 1855, p. 345 (part.; Rio Ucayalı); idem, P. Z. S. 23, Mai 16., 1855, p. 69, tab. 83 (part., Rio Ucayalı). S$ ad. Yahuarmayo (1200 F.): 23. X. 10, 12. V. 12; San Gaban (2500 F.): 26. III. 13; Chaquimayo (3000 F.): 1. VIII. 10. — al. 9, 94, 94, 94; c. 781/,, 79, 80, 81; tars. 34, 34, 34, 34/,, 341/,; r. 26, 26, 26, 26!/, mm. Q ad. Chaquimayo: 15. VII. 10. — al. 93; c. 80; t. 33; r. ee | rot, Füße schiefergrau oder hie Schnabel schwarz.“ Die SS sind durchwegs ausgefärbte alte Vögel, die im März und April erlegten sind in der Jahresmauser begriffen und wechseln auch das Großgefieder. Hinsichtlich der Schwanzzeichnung zeigen sie be- trächtliche Variation. Der Vogel aus S. Gaban besitzt gleich einem d ad. vom Ucayalı (Topotype) ganz schwarzen Schwanz; das im Oktober bei Yahuarmayo erbeutete Exemplar hat wie ein anderes $ vom Ucayali und eines aus Chyavetas, N.-Peru auf dem äußersten Steuerfedernpaar einen schmalen, weißen Spitzensaum; das aus Chaquimayo trägt auf den zwei seitlichen Steuerfederpaaren einen breiteren Spitzensaum und außerdem auf beiden Fahnen des äußersten je zwei kleine weiße Randflecken; das zweite $ aus Yahuarmayo endlich vermittelt durch den Besitz eines deutlichen Spitzensaumes auf den vier seitlichen Schwanzfederpaaren und mehrerer kurzer weißer Querbinden auf der Innenfahne der zweı äußersten Paare noch augenfälliger den Übergang zu dem schon im östlichen Bolivia bei Santa Cruz-de-la-Sierra vorkommenden T. m. major. Die vier SS besitzen auf allen Oberflügeldecken ausgeprägte weiße Spitzenflecken, wogegen sich nur bei einem aus Yahuarmayo an der mittleren Partie der Außenfahne der 4.—7. Handschwinge die Andeutung eines feinen, graulichweißen Randes findet. Es scheint mir nicht möglich, die Form Thamnophilus melanurus debilis Berl. & Stolzm.!) richtig zu beurteilen, ehe eine genügende Serie aus Junin vorliegt. Die einzigen Unterschiede, die ich feststellen - kann, sind die durchschnittlich etwas schmaleren weißen Abzeichen auf den Oberflügeldecken und der ein wenig kürzere (aber durchaus nicht schmälere) Schnabel der Bewohner von Chanchamayo und Carabaya gegenüber den Vögeln vom Ucayali, Chyavetas, Marafion (Samiria) und O.-Ecuador (Archidona). Die übrigen für debilkis in Anspruch genommenen Merkmale erweisen sich als nicht stich- 1) Proc. Zool. Soc. Lond. 1896, p. 379: 7 Merced, Chanchamayo, Dept. Junin, Peru. ae Sa ee ee 2 Au Te De U ee Bin a Al BEE EZ = u Du u Zu ut 2 Bd m Sn u 2 dm u Ein Beitrag zur Ornithologie von Südost-Peru. 83 haltig. Die Nuance der Rückenfärbung bei den 22 ist individuell sehr variabel. Vorläufig möchte ich daher die im oberen Amazonasgebiet von ÖOst-Ecuador bis zum Purüs und im südöstlichen Peru verbreitete Form unter dem Namen 7. major melanura zusammenfassen. Wahrscheinlich erstreckt sich ihr Verbreitungsgebiet auch noch über die westlichen Yungas von Bolivia. Cherrie!) trennte zwar ein Pärchen von Todos Santos, Rio Chapare, N. Bolivia, als Taraba major virgultorum, allen das Fehlen der weißen Schwingensäume beim & und die dunkler rotbraune Rückenfärbung des 9, welche als besondere Kennzeichen hervorgehoben werden, sind ja gerade zwei der hauptsächlichen Unterscheidungsmerkmale der 7. m. melanura von T. m. major, wogegen uns der Autor über die sehr wichtige Schwanzzeichnung gar nichts verrät. Von Bedeutung könnte allerdings die von Cherrie erwähnte Reduktion der weißen Abzeichen auf den Oberflügeldecken des $ sein, wenn der Angabe eine Serie zugrunde gelegen hätte. Ein wohl topotypisches 2 vom Rio San Mateo besitzt die lebhaft rostgelbbraunen Unterschwanzdecken der T. m. melanura, weicht aber von allen untersuchten Exemplaren durch rahm- bräunlichen Anflug auf Gurgel und Brustseiten sowie durch den Besitz eines weißlichen Spitzensaumes auf den zwei äußeren Steuer- federnpaaren ab. In letzterem Punkte scheint der Vogel den Über- gang zu der im östlichen Bolivia bei Santa Cruz de la Sierra vor- kommenden Form zu bilden, die von melanura sehr verschieden, von major major dagegen wohl kaum zu trennen ist. Zum Vergleich seien noch die Maße der Exemplare der 7. m. melanura von anderen Fundorten hergesetzt: 1 Samiria, RioMaraüon: al.91; caud. 83; tars. 34; rostr. 271/,mm l Chyavetas, N.-Peru: al. 95; caud. 80; tars. —; rostr. 281/, mm. 2 Rio Ucayali, O.-Peru: al. 91, 94; caud. 75, 81; tars. —; rostr. 27, 281/, mm. 22. 2 Samiria, Rio Maraüon: al. 91, 92; caud. 76, 77, tars. 341), —-; rTostr. 26, 28 mm. | 2 Rio Ucayalı: al. 88, 93; caud. 77, 79; —; 26!/,, 27!/, mm. 1 La Merced, Dept. Junin ?): al. 93; caud. 77; tars. 34; rostr. 26 mm. 1 San Mateo, N.-Bolivia: al. 91; caud. 76; tars. 34; rostr. 24 mm. Thamnophilus aethiops kapouni Seil. [Thamnophilus aethiops Sclater, P. Z. S. Lond. 26, p. 65 (1858. — Rio Napo, O.-Ecuador). ] 1) Bull. Amer. Mus. N. H. 35, Juni 1916, p. 391. ®%) Topotype von Th. m. debilis Berl. & Stolzm. g 6* 10 Heft 84 C. E. Hellmayr: Thamnophilus aethiops kapouni Seileın, Verh. Orn. Ges. Bay. 11, Heft 4, p. 277 (Dez. 1913. — Yahuarmayo, SO.-Peru; Type in Coll. Seilern). 2 &$ Yahuarmayo (1200 F.): 12. IV. 12), San Gaban (2500 F.): 15. III. 13. — al. 70%/,, 74; c. 61. 62; Tostr. 67, Tom „Iris dunkelbraun, Füße schiefergrau, Schnabel schwarz.‘ Beide Vögel befinden sich im Wechsel vom Jugend- ins Alters- kleid. Beim Typus sind die dunkelbraunen Handdecken und einige, (röstlichbraun gesäumte) innere Armschwingen als letzte Reste des Jugendgefieders erhalten, während der Vogel aus San Gaban neben einzelnen röstlichbraunen Ober- und Unterschwanzdecken noch den größten Teil der alten Schwingen trägt, auch die großen Oberflügeldecken sind bis auf wenige Ausnahmen noch nicht erneuert und erscheinen hellröstlichbraun, mit einem großen, rostgelben Spitzenfleck. Ein vollständig ausgefärbtss S ad. dieser Form wurde von Gustav Garlepp am 15. Juli 1891 am Rio San Mateo, N.-Bolivia gesammelt. Der in der Sammlung Berlepsch aufbewahrte Vogel zeigt etwas größere Maße: al. 76; c. 62; rostr. 18 mm. In Novit. Zool. 17, 1910, p. 340—341 habe ich eine Übersicht ' der damals bekannten Rassen des Th. aethiops mitgeteilt. T. a. kapouns ıst zwischen T. a. pclionotus Pelz. und T. a. Juruanus Ihering einzufügen. Er teilt mit ersterem die dunkel schwärzlichgraue Gefieder- färbung, besonders der Oberseite, unterscheidet sich aber durch den Mangel der weißen Spitzenflecken auf den mittleren und großen Flügeldecken, worin er dem durch heller schiefergraue Färbung. ab- weichenden T. a. juruanvs gleicht. Aus SO.-Peru und N.-Bolivia habe ich bisher nur männliche Stücke gesehen. Ein von W. Hoffmanns bei Chuchurras unweit Pozuzo, Dept. Huäanuco, 320 m. alt., im Juli 1904 erlegtes unreifes Weibchen mit zugespitzten Steuerfedern dürfte wohl zu T. a. kapouni gehören. Es ist den PQ des T. a. polionotus vom Rio Negro (Barcellos) und Caura außerordentlich ähnlich und hat nur die Körperseiten stärker röstlichbraun überwaschen. Thamnophilus marcapatae Hellm. Thamnophilus marcapatae Hellmayr, Verh. Orn. Ges. Bayern 11, Heft 1, p. 162 (Jan. 1912. — Chuhuasi bei Ollachea, Carabaya, SO.-Peru). g ad. Chuhuasi (7000 F.): 8. IV. 101). — al. 67; c. 63; r. 17 mm. g ad. Marcapata (2000 m), 26. VIII. 99; ©. Garlepp coll. — al. 68; c. 64; 7, 16% mm. | | © ad. Chuhuası: 8. IV. 10. — al. 65; c. 64; r. 17 mm. „Iris rotbraun, Füße dunkelschiefer, Schnabel schwarz.“ Der an anderem Orte gegebenen Beschreibung habe ich nichts hinzuzufügen. Ich vermute, daß die von Taczanowski ?) aus Cutervo 1) Type. ae Se 2) P. Z. S. 1880, p.201; Orn. Pörou II, 1884, p. 18. > auch ee Da ee Di hd A Ein Beitrag zur Ormithologie von Südost-Peru. 85 und Cococho am Marafion, N.-Peru als Th. subfasciatus aufgeführten Exemplare gleichfalls zu T. marcapatae gehören. Wahrscheinlich sind Th. subfasciatus, aus W.-Bolivia (Tilotilo, Chulumani, Chaco, W.- Yungas) und Th. marcapatae richtiger als geographische Rassen des im südöstlichen Brasilien (Rio bis Rio Grande do Sul), in Paraguay, Uruguay, und im nördlichen Argentinien weit verbreiteten Th. rufr- capillus Vieill. aufzufassen. Die Lösung der Frage muß indessen weiterem Studium anheimgestellt werden. Dysithamnus mentalis olivaceus (Tschudi). [Myothera mentalis Temminck, Rec. Pl. col., livr. 30, tab. 179 fig. 3 (—38)..(1828. „Bresil“: der Typus im Wiener Museum stammt aus ha, Parans, SO.-Brazil).] Thamnophilus olivaceus Tschudi!), Arch. f. Nature. 10, I, p. 278 (1844. — Peru; „östlich der Cordilleren, unter dem 10° südl. Breite‘, siehe idem. Faun. Peruan., Aves, p. 175; wir fixieren als terra typica Monteür de Vitoe, Dept. Juhin: Typus (=dä in der Jugendmauser) im Neuchäteler Museum unter- sucht; cfr. Berl. & Hellm. Journ. f. Orn. 53, 1905, p. 14). Dysithamnus olivaceus Berlepsch & Stolzmann, Ornis 13, p. 93 (Idma, Santa Ana), 116 (Huaynapata). 7 88 ad. Yahuarmayo (1200 F.): 19., 21. III. 12; San Gaban (2500 F.): 4., 8., 9., 15., 17. IIL. 13. — al. 60, 61, 61, 62, 62, 63, 63; caud. 38, 39, 40, 40, 42, 43, 44; r. 131/,—14 mm. 1 8 ad. Chaquimayo (3000 F.): 25. VIII. 10. — al. 64; c. 44; r. 14 mm. 3 dd ad. Marcapata (1000 m.): 2.X.. 4, 20. XI. 99. — al. 60, 60, 63; c. 39, 391/,, 41; rostr. 14—-15 mm. 1 & ad. Idma (Convencion) (4600 F.): 18. XI. 94; Kalinowski. —'al..67%;. e.: 45; r.:15.mm. 6 22 ad. Yahuarmayo:, -7.XI.10, 23.11.12, 18. IV.12; San Gaban: 16. III. 13; Rio Huacamayo. Carabaya, 5. V1.04. — al. 59, 59, 60, 60. 60, 60%/,; c. 39, 39%/,, 40, 40, 41, 42; r. 131/,—14 mm. Todd?) hat neuerdings die Gruppe von D. mentalis zum Gegenstand einer besonderen Studie gemacht. Da ich selbst diesen !) Todd’s Behauptung (Bull. Amer. Mus. N. H. 35, 1916, p. 548), daß Th. olivaceus Tschudi durch Vieillot präokkupiert sei, beruht auf. einem Irrtum. Thamnophilus olivaceus Vieillot (Galerie des Oiseaux, 1, II, circa 1825, p. 225, tab. 139) stellt keine Originalbeschreibung dar, sondern ist lediglich eine Folge der Übertragung des Lanius olivaceus Vieillot (Nouv. Diet. d’Hist. Nat., nouv. 61., 26, Dec. 1818, p. 135: ex Levaillant’s ‚‚La Pie-grieche Blanchot‘, Hist. Nat. Ois. d’Afr. 6, 1808, p. 122, tab. 285: Senegal) in die Gattung Thamnophilus. Eine derartige nachträgliche Zuweisung einer ursprünglich mit einem anderen Genusnamen verbundenen Art bildet nach den geltenden Nomenklaturregeln kein Hindernis für eine spätere gleichlautende Originalkombination. 2) Bull. Amer. Mus. N. H. 35, 1916, p. 533—560. 10. Heft 86 C. E. Hellmayr: Formicariiden seit Jahren große Aufmerksamkeit widme und ein sehr umfangreiches Material zu untersuchen Gelegenheit hatte, möge es mir gestattet sein, auf das Thema näher einzugehen, umsomehr als meine Anschauung in verschiedenen Punkten sehr wesentlich von Todd’s Schlußfolgerungen abweicht. Während Ridgway in seinem großen Werke ‚The Birds of North and Middle America‘ !) sämtliche Formen, mit Ausnahme von D. affinis aus Mattogrosso als Angehörige des Lebensringes D. mentalis betrachtet, zerlegt Todd die Gruppe in fünf „Spezies“: 1. D. mentalis. mit fünf geographischen Rassen; 2. D. semicinereus [= olivaceus (Tsch.)]; 3. D. extremus; 4. D. affinis, mit drei Formen; 5. D. andre. Diese rein künstliche "Anordnung dient nur dazu, die verwandtschaftlichen Verhältnisse der einzelnen Lokalrassen unter- einander zu verwischen und Zusammengehöriges willkürlich zu trennen. Dies geht schon aus der Betrachtung der geographischen Verbreitung der unter dem Namen D. mentalıs vereinigten Formen hervor: D. m. mentalis bewohnt das südöstliche Prasilien und Paraguay, die zweite. D. m. aeguatorvalis lebt ım südlichen Ecuador, die dritte D. m. lateralis an der Nordküste Venezuela’s, eine weitere D. m. suffusus im östlichen Panama, und die letzte D. m. septentrionalis, im übrigen Zentral- amerika. Demgegenüber finden sich nach Todd in Mattogrosso, am unteren Amazonas östlich des Tocantıns, und am Roraima in British Guiana Vertreter eines anderen Formenkreises, die er D. affinis affıinıs. D. a. emiliae und D. a. spodionotus nennt. Verfolgt man die Wohngebiete dieser acht Formen auf der Karte, so sieht man, daß die s. n. D. affinis zusammengefaßten Vertreter zwischen die Brutbezirke der ‚Spezies‘ D. mentalis eingeschachtelt sind, ein äußerst unbefriedigendes Ergebnis, das mit neuzeitlichen zoogeographischen Anschauungen nicht vereinbar ist. Todd’s Anordnung bedeutet meines Erachtens einen erheblichen Rückschritt gegenüber Ridgway, der den natürlichen Verhältnissen viel näher kam. Die Unterschiede zwischen Todd’s ‚Spezies werden durch individuelle Variation völlig überbrückt, ‘und das beiden Autoren unbekannte Weibchen von D. spodionotus beweist durch seine außerordentliche Ähnlichkeit zu D. affinis. daß auch diese von Ridgway spezifisch getrennte Form gleichfalls nichts anderes ist als eine geographische Rasse der D. mentalis-Gruppe, die in einer großen Anzahl von Lokalformen von Paraguay und Südbrasilien durch ganz Süd- und Mittelamerika bis nach Guatemala verbreitet ist. Ehe ich mich über die einzelnen Formen verbreite. scheint es zweckdienlich, die Gefiederfolge bei D. mentalis und Verwandten kurz zu erörtern. Das Männchen vertauscht das dem Weibchen ähnliche Jugendkleid durch eine partielle Jugendmauser, die sich auf das gesamte Kleingefieder, die kleinen, mittleren und großen Oberflügeldecken. und das mittlere Steuerfedernpaar erstreckt, gegen das erste Jahreskleid (‚first annual plumage“ nach Dwights !) Bull. U. S. Mus. 50, Part 5, 1911, p. 54—55. Ein Beitrag zur Ornithologie von Südost-Peru. 87 Terminologie), das dem des 3 ad. gleicht, aber unschwer an den dunkelbraunen, außen röstlichbraun gesäumten Handdecken, After- flügelfedern und Schwingen, sowie an den röstlichbraunen äußeren Schwanzfedern kenntlich ist. Das 5 behält also den Jugendflügel bis zu der im zweiten Lebensjahre stattfindenden Vollmauser, bei der auch das Großgefieder nebst Hand- und Afterflügeldecken ge- wechselt wird. Nach dieser Mauser, durch welche er die olivgrau oder grünlich gesäumten Flügeldecken erlangt. ist das einjährige $ von alten Stücken nicht zu unterscheiden. Todd (l.c.) behauptet zwar, daß von den grauflügeligen SS die Exemplare mit gelbem Ab- domen ‚jünger‘ seien als jene ohne Gelb, unterläßt es aber, dafür den Beweis zu erbringen. Ich vermag in der mir vorliegenden großen Serie keine Stütze für diese Angabe zu finden. Im Gegenteil, ein am Ende der Jugendmauser stehendes $ aus Guayabamba, N.-Peru (OÖ. T. Baron coll, August 22., 1894, Mus. H. v. Berlepsch) mit weißem, nur an den Weichen bräunlicholiv überlaufenen Unterkörper widerlegt diese Annahme in überzeugender Weise. Die größere oder geringere Ausdehnung des Gelb auf dem Unter- körper ist bei gewissen Formen, vor allem D. m. olivaceus lediglich ein individueller Charakter und absolut unabhängig vom Alter der Exemplare. Man trifft in Peru und Bolivia sowohl braunflügelige (1. Jahreskleid) wie grauflügelige (alte) $&& mit und ohne Gelb auf dem Abdomen. Bei anderen Formen z.B. D. m. mentalis,- D. m. cumbreanus, D. m. oberi usw., dagegen ist der gelbe Unterkörper ein ‘ Rassencharakter und unterliegt nicht der geringsten Variation. Nach diesen allgemeinen Bemerkungen. wenden wir uns den einzelnen Formen zu. a) D. mentalıs mentalıs (Temm.). — Das 9 dieser von Todd gut beschriebenen Form kennzeichnet sich gegenüber allen Verwandten sofort durch die Färbung der Kopfseiten. Der aschgraue Zügelfleck setzt sich nämlich in einem breiten (obwohl nicht scharf begrenzten) aschgrauen Brauenstreif fort, dessen Federn weißlich oder weiß- grau gerandet sind; Suboculargegend aschgrau und weiß gesprenkelt; Ohrgegend (scharf umschrieben) rußschwarz, im vorderen Teile weiß gestrichelt. Ihre Verbreitung erstreckt sich von Rio de Janeiro und Minas Gera&s (Lagoa Santa, Rio Jorcäo, Bagagem) südwärts bis Rio Grande do Sul, westwärts bis an die Nordgrenze des Staates S. Paulo (Parana, Tiete) und ins südliche Paraguay (Tebicuari, Sapucay). Stücke aus Minas Gera&s (Lagoa Santa, Rio Jordäo, Agua Suja bei Bagagem) sind durchaus identisch mit denen aus Rio, S. Paulo und Paranä. D. mentalıs leucobronchialis Cory !), auf ein $ juv. aus Lagoa-Santa begründet, wird somit ein Synonym von D. m. mentalis. Untersucht. — 1 & ad. Curitiba. Parana (Type); 1 3 Taquara, Rio Grande do Sul; 11 38, 2 22 8. Paulo (fä9 Sebastiäo, Victoria, Piquete, Alto da Serra, Rio Paranä); 2 4, 2 2 Rio de Janeiro (Registre 1) Field Mus. N. Hist., Publ. No. 190, Aug. 1916, p. 337: Lagoa Santa. 8 13 8 10. Heft 88 C. E. Hellmayr: do Sai, Rio de Janeiro); 3 &S Minas (Agua Suja, Rio Jordäo, Lagoa Santa). Total: 22. b) D. mentalis emiliae Hellm. — Todd stellt diese auf den Parä-Distrikt östlich des Tocantins beschränkte Form als ‚‚Subspecies‘“ zu D. affinis (!), dem sie indessen nur entfernt ähnelt. Das £ gleicht manchen Exemplaren des D .m. olwvaceus, hat aber viel mehr schwärz- lichen Oberkopf; das 9 ist sehr verschieden von D. m. affınıs und kommt D. m. olivaceus noch am nächsten. Trotzdem dürfte D. m. mentalis ihr nächster Verwandter sein. In der Färbung der Unterseite ver- mittelt D. m. emiliae den Übergang von den gelbbäuchigen (mentalıs, cumbreanus) zu den weißbäuchigen Formen (affinis, andrei), wie er auch geographisch in der Mitte steht. c) .D. mentalis cumbreanus Hellm. & Seil.!) hat Priorität vor D. mentalis lateralis Todd?). Die Kennzeichen des & hat Todd trefflich auseinandergesetzt. Das Q@ unterscheidet sich von D. m. mentalvs durch matteren, mehr graulichgrünen Rücken; blasser schwefel- gelbe Unterseite; gleich der Kehle weiße Gurgel, und hellere Kopf- seiten. Zügel weißlich statt aschgrau; Ohrfleck oliven- oder rußgrau; grauer Brauenstreif fehlend oder kaum angedeutet. Ihre Verbreitung beschränkt sich auf die Küstengebiete Vene- zuelas von Bermudez bis Lara und Merida. [Die von mir?) und Dalmas?*) erwähnten 2% aus Tobago gehören zu D. m. oberi, wie ihre Nachprüfung ergab. ] Untersucht. — 534, 2 22 Las Quiguas. Carabobo; 1 2 Galipan, Cerro del Avıla; 1$& 1 2 San Esteban, Carabobo; 2% 3 22 Bermudez (Caripe, S. Antonio usw.). Total: 15. d) D. mentalis oberı Ridgw. — Todd’s Behauptung, daß der Typus ein „S imm.‘“ von D. m. andrei sei, ist, wie die Untersuchung einer schönen Serie aus Tobago beweist, durchaus irrtümlich. Acht gg ad. (mit olivgrauem Altersflügel) unterscheiden sich von vierzehn Sg ad. aus Trinidad durch mattolivgrünen (statt rein schiefergrauen, nur am Bürzel zart oliv überlaufenen) Rücken; Mangel des aschgrauen Anflugs auf den Vorderbrustseiten; und hellschwefelgelbe (statt weiße) Färbung von Brust. Bauch und Unterschwanzdecken. Sie sınd D. m. cumbreanus viel ähnlicher, haben aber reiner weiße Kehle und Gurgel (ohne graue Beimischung). sowie die Weichen viel weniger grünlich überlaufen. Die 22 aus Tobago sind noch mehr verschieden von D. m. andrei als die. Der Rücken ist grünlicholiv (statt oliven- grau). der Schwanz bräunlicher, und der Unterkörper lebhaft gelb (schwefel- bis maisgelb). wogegen er bei D. m. andrei hauptsächlich weiß mit graulichem oder rahmfarbigem Anflug auf der Vorderbrust, ') Verh. Orn. Ges. Bayern 12, Heft 3, p.203 (Juli 1915. — Las AnIaube, Carabobo, N. Venezuela). 2) Bull. Amer. Mus. N. H. 35, p. 540 ae 1916: &— Guarico, Lara, Vene- zuela). ®) Nov. Zool. 13, 1906, p. 32. j #4) D. semiceinereus Dalmas, M&m. Soc. Zool. France 13, 1900, p. 141. Ein Beitrag zur Omithologie von Südost-Peru. 89 und nur an den Weichen blaßgelblich überlaufen ist. Von D. m. cumbreanus $ ist das von D. m. oberi durch lebhafter olivengrünlichen Rücken zu unterscheiden. D. m. oberi ist der Insel Tobago eigentümlich. Untersucht. — 838 6 29, Tobago. e) D. mentalis andrei Hellm. — Todd hält diese auf Trinidad und das noıdöstliche Venezuela (La Brea, Orinoco Delta; E] Callao bei Guacipati, Yuruani River) beschränkte Form für spezifisch ver- schieden. So abweichend sie auf den ersten Blick erscheint, ist sie doch nichts anderes als eine sehr ausgeglichene Lokalform der mentalis- Gruppe. Unter meiner Serie des D. m. olivaceus findet sich ein & ad. aus San Mateo, N.-Bolıvıa, August #, 1891 (No. 1212 Gustav Garlepp coll., Mus. H. v. Berlepsch), das ein vollständiges Abbild von D. m. andrei aus Trinidad (z.B. No. 12.1881 Mus. München: & Arıpo, 16. VIII. 1912) darstellt und ohne Kenntnis des Fundortes ohne Zögern dieser Form zugewiesen würde! Die individuelle Variation liefert hier den gewünschten Schlüssel zur Eingliederung einer gut ausgeprägten Rasse in ihre natürliche Verwandtschaftsgruppe. Männchen im ersten Jahreskleide erinnern durch olivgrünen Rücken und blaßgelbes Abdomen an D. m. oberi, sind aber leicht an den olivbräunlichen Schwingen. Handdecken und Afterflügelfedern zu erkennen. Ein derartiges Exemplar verleitete Todd zur irrtümlichen Identifizierung von D. m. oberi mit D. m. andrev. Die alten {S von D. m. andrei unterscheiden sich von D. m. affinis, aus Mattogrosso. durch rein schiefergrauen Rücken (ohne olivenfarbigen Anflug. oder höchstens mit schwachem Anflug auf dem Bürzel) und Oberschwanzdecken (statt bräunlich oder oliv), den Mangel des weißlichen Streifens am Unterrande der Ohrgegend und der braunen Beimischung auf den Körperseiten (nur bisweilen sind die untersten Weichen schwach grünl'ch überlaufen). endlich durch reinweiße oder rahmweiße (statt rahmgelbe bis bräunlich rahm- farbige) Unterschwanzdecken. Die 22 kennzeichnen sich durch graulicholivenfarbigen (statt oliv- bis blaßröstlichbraunen) Rücken. viel weniger röstliche Flügel. trübgrauliche (statt vorwiegend lehmröstlich- braune) Kopfseiten, sowie durch viel blassere Unterseite. der der rahmgelbbraune Ton auf Vorderhals und Seiten vollständig fehlt. Das von Beebe!) bei La Brea im Orinoco-Delta erbeutete $ ad., das mir dank der Güte des Autors vorlag, ist ganz identisch mit Stücken aus Trinidad. Untersucht. — 14 34 ad., 2 SS imm., 10 22 Trinidad; 1& ad. La Brea. NO.-Venezuela. Total: 27. f)} D. mentalhis spodionotus Salv. & Godm. — Vertritt die vorige Form auf dem Roraima-Gebirge in Britisch Guiana und unterscheidet sich von D. m. andrei im männlichen Geschlechte durch dunkler schiefergraue Oberseite, Vorderhals und DBrustseiten, deutlichen t) Zoologica (N. Y. Zool. Soc.) I, No. 3, 1909, p. 93. } 10. Hett 90 C. E. Hellmayr: olivbraunen Anflug auf den Weichen, und dunkleren, schwärzlich- grauen (statt aschgrauen) Zügelfleck. Das Q dagegen gleicht dem D. m. affinis zum Verwechseln. hat nur durchschnittlich etwas in- tensivere Kopfplatte und eın wenig dunkleren, mehr rötlichbraunen Rücken. Die übrigen früher von mir namhaft gemachten Abweichungen erweisen sich als nicht Per Untersucht. — 38 90 Roraima, Brit. Guiana. g) D. mentalis es Pelz. — Todd’s ausführlicher Darstellung dieser Form, welche bisher nur aus dem südwestlichen Mattogrosso (Chapada. San Lorenzo River, Villa Maria [= San Luiz de Caceres], und südlichen Goyaz (Fazenda Esperanga) bekannt ist, habe ich nichts hinzuzufügen. D. m. emiliae, aus NO.-Brasilien (Parä-Distrikt) vermittelt ın der Färbung der Ober- und Unterseite die Brücke zu dem gelbbäuchigen D. m. mentalis aus SO.-Brasilien. !) Untersucht. — 1512 Villa Maria (Typen), 533 ad., 15 imm., 7 22 Chapada, Mattogrosso; 2 2° Faz. Esperanga. Goyaz. Total: 17. h) D. mentalis olivaceus ( Tschudi). — Das sorgfältige Studium von 63 Exemplaren aus dem Andengebiet von Colombia (Bogotä), O.-Ecuador (Rio Napo), Peru (Huambo. Guayabamba, Dept. Ama- zonas; Pozuzo, Huänuco; La Gloria, Chanchamayo, Junin; Dept. Cuzco; Carabaya) und N.-Bolivia lehrt, daß diese Form hinsichtlich der Färbung der ÖOber- und Unterseite großer individueller Variation unterworfen ist. Besonders instruktiv ist die dieser Arbeit zugrunde liegende Suite der $Z aus SO.-Peru. Der Oberkopf ist bald schwärzlich mit schiefergrauen Säumen. bald schiefergrau mit bloßer Andeutung dunklerer Diskusflecken. Einzelne Stücke (z. B. No. 889 Watkins coll., San Gaban, März 8., 1913) haben den ganzen Rücken bis zu den ÖOberschwanzdecken gleichmäßig olivengrünlich, andere (z.B. No. 935 San Gaban, März 9., 1913; 1170 O. Garlepp, Mareca- pata, Oktober 1., 1899) dagegen schiefergrau gefärbt und nur an den Spitzen der Bürzelfedern schwach olivenfarbig überlaufen. Letztere sind von D. m. eztremus,. aus der westlichen Kordillere Colombias durchaus nicht zu unterscheiden. Die Mehrzahl der Vögel hält in der Färbung der Oberseite zwischen den beiden Extremen die Mitte. Auch unterseits zei gen sich erhebliche individuelle Verschiedenheiten. Bei drei Stücken (No. 935 San Gaban. März 9., 1913; No. 355, Chaqui- mayo, August 25., 1910; No. 1170 Marcapata. Oktober & 1899) weisen nur die innersten Bauchseiten mattolivgrünlichen und die Unterschwanzdecken einen schwachen gelblichen Anflug auf; bei !) Das von Sclater (P. Z. S. 1858, p. 541) s. u. D. olivaceus beschriebene 5 aus Bo!ivia (Bridges) im Derby Museum konnte ich dank der Güte von Dr. H. O. Forbes in Liverpool untersuchen. Es hat durchaus keine Ähnlichkeit mit D. m. affinis, sondern stimmt mit Bälgen des D. m. olivaceus aus S. Peru überein, bei denen der gelbe Anflug unterseits auf die Analgegend beschränkt ist. Für das Vorkommen des D. m. affinis in Bolivia fehlt somit bisher jeglicher Beweis, obwohl sein Auftreten in den östlichen Flachländern von Chiquitos, deren Fauna mit der von Mattog:osso viel Gemeinsames hat, gar nicht unwahrscheinlich ist. D j Far v [ NER EUR PA CET PEN BET) Ein Beitrag zur Ornithologie von Südost-Peru 91 einem anderen $ aus Marcapata (No. 1415, November 4., 1899) ist die Bauchmitte, bei einem aus San Gaban (No. 889, März 8., 1913) der ganze Bauch bis zur Hinterbrust hin blaßprimelgelb gefärbt und das Olivgrün der Weichen merklich weiter ausgedehnt. Ein Vogel aus La Gloria, Chanchamayo, hat die ganze Unterseite unterhalb der schmutzigolivengraulichen Gurgel trübolivgelb, während die Weichen entschieden bräunlich oliv erscheinen. Sechs alte SZ aus Bolivia (mit olivgrauem Altersflügel) bewegen sich in Bezug auf die Färbung der Oberseite innerhalb derselben Grenzen wie die Serie ‚aus SO.-Peru. Zwei Vögel (No. 743 Omeja, Yungas. Juli 22., 1894; No. 1913 Quebrada onda, Juli’3., 1892) haben gleich dem $ aus La Gloria die ganze Unterseite von der Gurgel abwärts blaßgelb, nur an den Weichen mehr grünlich überlaufen !); drei weitere Stücke gleichen dem Durchschnitt aus SO.-Peru. indem nur die Bauchmitte schwach gelblich, und die Weichen olivgrünlich getönt sind; der hellste Vogel (No. 1212, Rio San Mateo, August 4., 1891) endlich zeigt unterseits überhaupt keine Spur von Gelb und ist ein vollständiges Abbild von D. m. andrei aus Trinidad! Zwischen Vögeln aus N:-Peru (Dept. Loreto, Ostseite der mittleren Kordillere), SO.-Peru und N.-Bolivia vermag ich keinerlei durch- gehende Unterschiede wahrzunehmen. Vögel aus O.-Ecuador und Bogotä sind in der Färbung identisch, aber vielleicht durchschnittlich etwas größer. [Zweifelhaft bin ich zunächst über D. tambillanus Tacz. ?), von dem mir ein topotypisches Pärchen aus Tambillo ?) vorliegt. Das (mit olivgrauem Altersflügel) weicht von den zahlreichen Exemplaren aus dem Tale von Huayabamba (N.-Peru), Pozuzo, Chanchamayo, SO.-Peru und Bolivia, die ich untersuchte. durch etwas längere Flügel und Schwanz, sowie durch den vollständigen Mangel von Weiß auf Kehle und Brustmitte ab. indem die ganze Unterseite vom Kinn bis zur Brust gleichmäßig schmutzig rußgrau (schmutziger und düsterer als bei D. m. olivaceus) gefärbt ist; erst auf der Vorderbauchmitte sind einige Federn weißlichgrau gesäumt, wodurch es zur Andeutung eines hellen Fiecks kommt. Die hinteren Brust-, die Bauchseiten und die Analgegend sind wie bei No. 1415 Marcapata düster grünlich- oliv, die Unterschwanzdecken sehr blaß gelblich überlaufen. Auch das Weibchen ist auf dem Rücken bräunlicher, auf Gurgel. Vorder- brust und Seiten lebhafter ockerbräunlich, auf der Mitte des Abdomens !) Sie nähern sich dem D. m. mentalis in der Färbung der Ober- und Unter - seite und beweisen, daß von einer spezifischen Trennung des D. m. olivaceus, die Todd befürwortet, keine Rede sein kann." 2) Orn. Perou II, 1884, p. 30: Tambi!lo, N. Peru. Br ®) No. 4353 $ ad. Februar 18, 1878, J. Stolzmann No. 673; No. 4354 19a ad. Januar 16, 1878, J. Stolzmann No. 651, beide in der Sammlung Feuer jetzt im Senckenbergischen Museum zu Frankfurt. 10 Heft 99 ©. E. Hellmayr: mehr „buffy‘“ (nicht olivgelblich) als das von D. m. olivaceus.!) Tambillo liegt auf der Ostseite der westlichen Kordillere im nördlichen Teile des Dept. Cajamarca am Rio Malleta, der sich südlich von Jaen in den Marafion ergießt. Wenn es sich bei D. tambillanus um eine selb- ständige Form handelt, muß diese auf die westliche Andenkette des nördlichen Peru beschränkt sein; denn Stücke aus dem auf der Ost- seite der zentralen Kordillere gelegenen Tale von Huayabamba, das sich bei Pachiza vom Bette des Huallaga abzweigt. sowie solche aus Chanchamayo, Dept. Junin, sind durchaus identisch mit der Serie aus SO.-Peru und Bolivia. Wahrscheinlich ist das Bestehen einer besonderen Lokalform im nordwestlichen Peru ja nicht, da Vögel aus Ost-Ecuador (Napo) und der östlichen Andenkette von Colombia in der Färbung mit D. m. olivaceus übereinstimmen. Eine Serie aus der Gegend von Jaen ist erforderlich, um über die Berechtigung der Form tambillanus Klarheit zu schaffen. Die von Bangs und Noble) für ein $ aus Perico zwischen Tabaconas und Bellavista, unweit Jaen, angegebenen Maße, das aus geographischen Gründen zu tambillanus gehören müßte, bleiben hinter den Dimensionen der von mir unter- suchten Topotypen ein wenig zurück. ] D. m. olivaceus kommt. wie aus obigen Ausführungen erhellt, ein erhebliches Maß von individueller Variation zu, die sich im männ- lichen Geschlechte sowohl ober- wie unterseits zwischen dem Typ andre (aus Trinidad) und dem Typ mentalis (aus SO.-Brasilien) be- wegt. während das Gros der Exemplare ein zwischen beiden Extremen vermittelndes Färbungsstadium darstellt. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich von der östlichen Andenkette Colombias durch die östlichen Teile von Ecuador und Peru bis ins nördliche und östliche Bolivia. Untersucht. — 1138 12292 Bogotä; 1 Rio Napo; 1&ad., 2 && imm. 5 22 Huayabamba (Huambo), Dept. Loreto; 1 & La Gloria, Chanchamayo, Junin; 1% 12 Pozuzo, Huänuco; 1% Jdma. Santa Ana; 33 2% Marcapata, Cuzco; 848 622 Carabaya, SO.-Peru; 1& Juntas 1&ad., 1$imm. Omeja, Yungas. Bolivia; 33& ad., 19, Quebrada.onda, 1& ad. San Mateo, N. Bolivia. Total: 64. Maße alter Sd: 9 „Bogotä“: al. 62, 63, 63, 63. 63, 64, 65, 66, 66; caud. 42, 42, 43, 43, 43, 44, 45. —, —; rostr. 13—-15 mm. 1 Rio Napo, O.-Ecuador: al. 64; caud. 43; rostr. 14 mm. 1 Huambo (Loreto, Peru): al. 651/,; caud. 48: rostr. 14 mm. 1 Pozuzo (Huänuco): al. 64; caud. 44; rostr. 14 mm. 1 Chanchamayo (Junin): al. 65; caud. 451/,; rostr. 14!/, mm. 1 Idma (Convencion): al. 67; caud. 45; rostr. 15 mm. 3 Marcapata (Cuzco): al. 60, 60, 63; 39, 391, 41; rostr. mm. !) In der Flügelform finde ich dagegen zwischen iambillanus und olivaceu s keinerlei Unterschied. 2) Auk 35, 1918, p. 452: D. semieinereus. Ein Beitrag zur Ornithologie von Südost-Peru. 93 8 Carabaya: al. 60, 61, 61, 62, 62, 63, 63, 64; _cand. 38, 39, 40, 40, 42, 43, 44, 44; rostr. 131/,—14 mm. 5 Bolivia: al. 61, 631/,, 64, 64, 64!/,; caud. 40, 421/,, 43, 44, 44; rostr. 131/,—14!/, mm. 1 Tambillo (D. tambillanus): al. 69; caud. 46; rostr. 14!/, mm. 1) D. mentalis extremus Todd. — Im männlichen Geschlechte hat diese Form rein schiefergraue Oberseite, von der Stirn bis zu den Oberschwanzdecken; kaum sind die Spitzen der letzten Bürzel- federn und die Außenfahne der äußeren Schwingen ein wenig oliv überlaufen; unterseits gleicht sie D. m. olivaceus, nur ist der oliv- grünliche Weichenanflug in der Regel schwächer entwickelt, ja fehlt bisweilen sogar gänzlich. Wie ich oben (p. 90) ausgeführt, sind einzelne Stücke des D. m. olivaceus aus S.-Peru, z. B. No. 935, San Gaban, No. 1170 Marcapata, von D. m. extremus nicht (oder nur durch mehr grünliche Außensäume der Handschwingen) zu unter- scheiden. Angesichts der widersprechenden Auffassung von Todd und Chapman!) bezüglich der Bewohner des Cauca-Tales ist es unmöglich, das Wohngebiet von D. m. extremus genau zu umschreiben; doch möchte ich nochmals betonen, daß Todd’s Annahme, ‚jüngere‘ JS hätten unterseits mehr Gelb, sicher nicht zutrifft. Mir ist D. m. ex- tremus nur von der westlichen Andenkette Colombias bekannt. | Untersucht. — 63d ad. (mit grauem Altersflügel) Primavera, S. Isiıdro, W. Anden; 19 Primavera, 12 Pueblo Rico. W. Anden. Total: 8. ]) D. mentalis aequatorialis Todd. — Aus West-Ecuador liegen mir nur wenige Stücke aus Chimbo, Mindo und Gualea vor, weshalb ich kein klares Bild über die Kennzeichen und Variation dieser Form gewinnen konnte. Todd beschrieb sie nach zwei Jg ad. aus Zaruma, Prov. del Oro, im äußersten Süden der Republik. Die Bewohner der übrigen im Westen der Andenkette gelegenen Provinzen rechnet der Autor zu D. semicinereus [= D. m. olivaceus], wozu er aber auch ‘einen Vogel aus Santa Rosa, Prov. del Oro stellt! Das Criterium für diese Unterscheidung scheint die größere Ausdehnung des Gelb auf dem Abdomen bei den SS aus Zaruma gewesen zu sein. In An- betracht der großen Variation, der die Färbung des Unterkörpers bei D. m. olivaceus unterliegt, kann ich den Verdacht nicht von der Hand weisen, daß Todd das äußerste Extrem in der Variationsbreite der Bewohner des westlichen Ecuador als D. m. aequatorialis beschrieben hat. Mir scheinen alle Vögel aus West-Ecuador einer einzigen Form anzugehören, die dem zentralamerikanischen D. m. septentrionalis am nächsten steht, aber durch mehr schwärzlichen Oberkopf abweicht. Wie bei D. m. olivaceus ist der Bauch bald blaßgelb, bald vorwiegend weiß, nur an den Seiten grünlicholiv überlaufen. Über den mir unbekannten k) D. m. suffusus Nels. und l) D. m. septentrionalis Ridgw. habe ich nichts zu sagen. 1) Bull. Amer. Mus. N. H. 36, 1917, p. 371. 10 Heft 94 C. E. Hellmayr: Dysithamnus schistaceus schistaceus (d’Orb.). Thamnophilus schistaceus d’Orbigny, Voyage Amer. merid., Ois., p. 170 tab.5 fig. 1 (Okt. 1838. — Yuracares, N.-Bolivia; Type, $ ad., im Pariser Museum untersucht). 3 SS ad. Yahuarmayo (1200 F.): 31.X.10, 19. II, 4. IH. 12. — al. 65, 65, 66; c. 54, 54, 55; rostr. 161/,, 17!/,, 18 mm. Q ad. ebendaher, 2. XII. 10. — al. 63; c. 52; r. 18 mm. „Iris rotbraun, Füße und Schnabel dunkel schieferfarben.‘“ Die 53 gleichen in Größe und Färbung zwei Topotypen vom Rio San Mateo, N.-Bolivia, und einer großen Serie vom Rio Madeira (Humaytha, Calama; S. Isabel, Rio Preto). Das Aschgrau des Ge- fieders ober- und unterseits ist ebenso hell; der Oberkopf zeigt keine oder nur schwach angedeutete dunkle Diskusflecken; wie bei den Vögeln vom Rio Madeira sind die Flügeldecken bald einfarbig schiefer- grau, bald tragen sie auf der großen Serie schmale, weiße Spitzenränder. Bei zwei Exemplaren ist der weiße Spitzensaum auf dem äußersten Steuerfedernpaar sehr deutlich, beim dritten dagegen kaum wahr- nehmbar. Dieselbe Variabilität beobachtet man auch bei der Serie vom Rio Madeira. D. dubius Berl. & Stolzm. !), aus Junin, scheint nicht trennbar zu sein; denn ein kürzlich in den Besitz unseres Museums gelangtes topotypisches $ ad. aus Chanchamayo, Februar 1900; C. OÖ. Schunke coll. (M. Museum No. 11. 1097) zeigt keines der dieser Form zuge- schriebenen Merkmale. Der Schnabel ist vielleicht ein wenig schlanker, aber der Haken ist durchaus nicht länger, das Culmen keineswegs stärker gekielt. Die Schwanzform ist ebenfalls nicht verschieden, indem das äußerste Steuerfedernpaar, das wie bei der Mehrzahl der 3 vom Rio Madeira und aus SO.-Peru einen deutlichen weißen Spitzen- saum trägt, hinter dem längsten um etwa 10 mm zurückbleibt. Grau des Gefieders ebenso hell wie bei D. schistaceus, Oberkopf durchaus nicht schwarz gefleckt. D. s. schistaceus dürfte sich somit vom zentralen (Depts. Huä- nuco [Chuchurras] und Junin [Chanchamayo]) und südöstlichen Peru (Carabaya) durch das westliche Brasilien (Rio Juruä; Rio Purüs; Rio Madeira) bis zum Tapajöz (Villa Braga) und südwärts bis ins nördliche Bolivia ( Yuracares, S. Mateo, Rio Surutu, Prov. del Sara) verbreiten. Ob der bei Santarem und am östlichen Ufer des Tapajöz vorkommende Thamnophilus inornatus Ridgw. ?) wirklich verschieden ist, wage ich nach dem einzigen von mir untersuchten, nicht völlig ausgefärbten $ aus Porto Seguro, Rio Jamauchim, nicht zu ent- scheiden. Es hat allerdings heller aschgraue Unterseite mit mehr weißer Mischung auf der Mitte des Abdomens, doch mag dies vielleicht auf Rechnung seiner Jugend zu setzen sein. Die im nördlichen Peru ( Yurimaguas, Chyavetas, Maynas, Rioja) heimische Form, die ich in Nov. Zool. 14, 1907, p.62 be- ‘) Ibis, 1894, p. 393: La Merced, Chanchamayo, C. Peru. = - 2) Proc. U. S. Mus. 10, 1887, p. 522 (1888. — Diamantina Mt. :.ear Santarem). aa A ZZ af Zus d E 4 Ein Beitrag zur Örnithologie von Südost-Peru. 95 sprochen habe und die.seither von Cory!) D. schistaceus hellmayri genannt wurde, weicht lediglich durch dunkleres Grau des Gefieders und schwärzliche Fleckung des Oberkopfes ab und vermittelt darin den Übergang zu D. sch. capitalis (Scl.), vom Nordufer des Marafon, O.-Ecuador und SO.-Colombia. Thamnomanes caesius schistogynus Hellm. [Muscicapa caesia Temminck, Rec. Pl. col., livr. 3, tab. 17 fig. 1 (&), 2 (2) (Okt. 1820. — ‚au Bresil, et a la Guiane‘‘; als terra typica bestimmen wir Prov. Espirito Santo, SO.-Brazil, ex Wied, von welchem Temminck seine Exemplare erhielt). ] Thamnomanes caesvus schistogynus Hellmayr, Rev. Frang. d’Ornith. II, No. 22, p. 25 (Febr. 1911. — San Mateo, N.-Bolivia (Type); Rio Purüs, W.-Brazil). : | & ad. San Gaban (2500 F.): 9. III. 13. — al. 68; c. 62; r. 15 mm. 2 22 ad. Yahuarmayo (1200 F.), 7. XII. 10; San Gaban: 15. II. 13. — al. 68; 71 6. 63, 65; r. 15, 16 mm. „Iris braun, Füße schwarz oder dunkelschiefergrau, Schnabel schwarz.‘ Diese Vögel sind durchaus identisch mit der typischen Serie aus 8. Mateo, Bolivia. Der (3-)Typus von Th. purusianus Snethl. ?) ist wohl eine leichte Nuance heller schieferblaugrau, das 2 dagegen nicht von denen aus Bolivia und SO.-Peru zu unterscheiden. Th. ce. schistogynus teilt mit Th. c. glaucus Cab. °), aus den Guianas, Venezuela, O.-Ecuador und SO.-Colombia, den Besitz eines großen verdeckten weißen Rückenflecks in beiden Geschlechtern, wogegen bei T. c. caesius, T. c. hoffmannsı und T. c. persimilis die SS davon keine Spur aufweisen. Das 3 unterscheidet sich indessen unschwer von T. c. glaucus durch beträchtlich dunkleres, auch mehr ins Bläuliche. ziehendes Bleigrau des Gefieders der Ober- und Unterseite. Das 2 kennzeichnet sich gegenüber allen anderen Thamnomanes-Formen auf den ersten Blick durch wie beim 3 dunkelschieferbläulichgraue (statt olivbraune) Oberseite. und Kopfseiten, schiefergraue Säume der Schwingen, schwärzlichen, schiefergrau überlaufenen Schwanz, schiefergraue Grundfarbe von Kehle und Vorderhals, sowie durch schiefergraue (statt gleich dem Bauch rostrote) Unterschwanzdecken. Brust und Bauch sind in der Regel dunkler rostrot als bei T'. c. glaucus, bisweilen aber nicht verschieden?) 1) Field Mus. Nat. Hist., Publ. No. 190, Aug. 1916, p. 338: Rioja. 2) Orn. Monatsber. 22, p. 40 (1914. — Porto Alegre am Rio Purüs,-W.-Brazi}). 3) Thamnomanes glaucus Cabanis, Arch. f. Naturg. 13, I, p. 230 (1847. — Cayenne). — 6 39,2 29 Franz. Guiana, 11 2 Surinam, 131 2 Brit. Guiana, 9392 Caura, 4& 3 2 Orinoco, 28 12 Coca, Rio Napo, O. Ecuador, 1& 2 22 Bogotä verglichen. | %) In der Entwicklung der Schnabelborsten finde ich zwischen T'. c. glaucus und T. c. schistogynus keinen ständigen Unterschied. 10. Heft 96 C. E. Hellmapr: Das Verbreitungsgebiet des TA. c. schistogynus umfaßt den amazonischen Abfall der bolivianischen Anden (Rio San Mateo, Yura- cares) und den südöstlichen Teil von Peru (Nordabhang der Sierra de Carabaya) und erstreckt sich ostwärts bis an den Oberlauf des Rio Purüs (Porto Seguro) im westlichen Brasilien.*) Man könnte versucht sein, T. c. schistogynus wegen der auffallenden Verschiedenheit des 2 spezifisch zu trennen, wenn die Bewohner des nördlichen und östlichen Peru nicht eine vermittelnde Stellung ein- nähmen. Sechs SS ad. aus Yurimaguas, Chamicuros, Xeberos und vom Nordufer des Marafion (Iquitos, Nauta) stehen in der Nuance des Gefieders zwischen schistogynus und glaucus in der Mitte, bald dem einen, bald dem anderen näher. Unter den 2° finden sich neben einer Überzahl ne „glaucus“-ähnlicher Stücke (1 2 Iquitos, 1 2 Chamicurus, ° Ucayali, 2 27 Pebas) einzelne Exemplare: je eines von Nauta Ar: H. v. Berlepsch, 5. XI. 1880; J. Hauxwell) und Pebas (Pariser Museum No. 1847. 1536; Castelnau & Deville), die in der sehiefergrauen Färbung der Oberseite, Kehle und Unter- schwanzdecken durchaus mit schistogynus übereinstimmen. Die braunen ©2 aus NO.-Peru?) weichen von denen des T. c. glaucus aus Guiana, Caura-Orinoco, O.-Ecuador, und Bogotä durch entschieden mehr röstlichbraune (weniger olivbraune) Oberseite und Grurgel, dunkler ockerröstliche Kehle, endlich duzch intensiveres Rostrot des Unterkörpers ab. Auch drei 22 vom Rio Negro (Manäos, Rio Iganna, Marabitanas) im Wiener Museum zeigen diese lebhafte Färbung. Der Untersuchung einer größeren Serie aus NW.-Brazil und NO.-Peru bleibt die Feststellung vorbehalten, ob hier eine weitere ständige Form vorliegt oder ob es sich nur um Übergänge zwischen glaucus und schistogy ynus handelt. In jedem Falle scheint mir aber durch das vorliegende Material schon bewiesen, daß auch schistogynus in den Formenkreis des Th. caesius gehört. Myrmotherula brachyura (Herm.). Muscicapa brachyura Hermann, Tabl. Aff. Anım. p. 229, note (1783. — ex „‚Le petit Gobe-mouche tachet£, de Cayenne“, Buffon, Hist. Nat. Ois. IV, p. 554, et Daubenton, Pl. enl. 831, fig. 2; — Q)3 Myrmotherula pygmaea Sclater & Salvin, P. Z. 8. 1873, p. 185 (Cosni- pata). S ad. Yahuarmayo (1200 F.): 18. IV. 12. — al. 45; e. 20; r. 13 mm. „„Lris dunkelbraun, Füße schwarz, Oberschnabel schwarz, Unter- schnabel grau.‘ t) Aber schon am Rio Juruä tritt 7’. c. persimilis auf, wie zwei von mir untel- suchte $$ des Museu Paulista beweisen. 2) Es sind © Iquitos, H. Whitely; 2 Chamicuros, E. Bartlett; Q Daalı, J. Hauxwell, alle im British Museum; No. 1847. 1156; No. 1847. 1158 Pebas, Castelnau & Deville, im Pariser Museum. %) (fr. Stresemann, Nov. Zool. 27, 1920, p. 329. PR Ein Beitrag zur Ornithologie von Südost-Peru. 97 Dieser Vogel hat auffallend schmalen Schnabel; da aber Stücke aus Bolivia (Rio Surutu, Prov. del Sara; Rio San Mateo) wieder so breitschnäbelig sind wie-eine Serie aus Colombia (Bogotä4; Cuembi, Rio Putumayo) und O.-Ecuador, dürfte dies nur eine individuelle Abweichung sein. M,. brachyura ıst in der guianisch-amazonischen Waldregion weit ne Ihr Wohngebiet erstreckt sich von Französisch Guiana bis zum Ostabhang der Anden in Colombia und Ecuador, und vom Tocantins durch das ganze Amazonastiefland und seine Nebenflüsse ‚bis Peru und N.-Bolivia. Ferner .kommt sie an.der pazifischen Küste von Colombia (Choco-Distrikt) vor. | M. sclateri Snethl.!), die neuerdings von Cherrie 2) als M. kermiti wiederbeschrieben wurde, ist augenscheinlich spezifisch verschieden. Sie hat viel längeren Schwanz ®) und weicht auch in der Färbung erheblich ab. Das $ ist von M. brachyura sofort an der gleich der Unterseite lebhaft strohgelben (statt reinweißen) Kehle und den ebenso gefärbten Kopfseiten, sowie den gelblichweißen (statt rein- weißen) Streifen auf dem Oberkopf kenntlich; wogegen das Q unschwer an dem Fehlen des rahn- bis ockerröstlichen Tones auf Kehle, Kopf- und Halsseiten und dem Besitz deutlicher schwarzer Schaftstreifen auf Unterkehle und Vorderbrust anzusprechen ist. - Die Grundfarbe der. Kehle und Kopfseiten ist beim 2 von M. sclateri strohgelb wie die übrige Unterseite; bei M. brachyura dagegen ist die Kehle rahmweiß, ‚die Kopf- und Halsseiten lebhaft ockerröstlich, und nur die Vorder- brustseiten tragen schwarze Schaftstreifen. M. sclaterı scheint stellen- weise in demselben Gebiete wie M. brachyura zu leben, denn Sneth- lage entdeckte sie am linken Ufer des Tapajöz bei Boim, während auf der Roosevelt-Expedition ein = bei Baräo Melgago in Matto- gmenn aan wurde. Myrmotherula erythrura Scl. Myrmotherula erythrura Sclater, Cat. Birds Brit. Mus. 15, p. 236 tab. 15 (1890. — Rio Napo (Type), Sarayagu, O.-Ecuador; Typen im British Museum untersucht). 2 33 Yahuarmayo (1200 F.): 9. IV. 12; San Gaban (2500 F.): 2. III. 13. — al. 51, 52; c. 45, 46; rostr. 14 mm, Q “i Yahuarmayo: 17. 11. 1. — al. 52; c. 46; r. 141/, mm, „Iris braun ($), gelb (2), Füße schiefergrau, Schnabel schwarz.‘ Verglichen mit 1$ 2 Q% vom Rio Santiago, O.-Ecuador ?) zeigen diese Vögel entschieden helleres Rostrot des Rückens und Schwanzes 1) Örnith. Monatsber. 20, p. 153 (Oct..1912.. — Boim, Rio Tapaj6z). ?) Bull. Amer. Mus. N. H. 35, p. 184 (Mai 1916. — Baräo es Matto- grosso; deser. 9). .®2) & ad. Boim: 26; 2 jr. ebendaher; 28 mm. 4) Für die enittlung dieser Stücke bin ich Herrn T. aderis in Turin zu großem Danke verpflichtet. . : Archiv für Naturgeschichte 1919. A.10. 7 10. Heft 98 | C. E. Hellmayr: und kleinere, helle (beim $ weiße, beim 2 rahmgelbe) Spitzenflecken auf den Öberflügeldecken. Ob diese ziemlich geringfügigen Ab- weichungen lokaler oder individueller Natur sind, läßt sich natürlich nur durch die Vergleichung ausreichender Serien aus beiden Ländern feststellen. M. erythrura steht der M. haematonota (Sel.)!) aus Amazonien am nächsten, unterscheidet sich aber unschwer durch viel längeren, hell rostroten (statt mattröstlichbraunen) Schwanz, und im männlichen. Geschlechte außerdem dadurch, daß die Kehle, statt auf schwarzem Grunde weiß gefleckt, einförmig aschgrau wie die übrige Unterseite ‚gefärbt ist. Sie war bisher nur aus dem östlichen Ecuador bekannt und zählt in den Sammlungen zu den größten Seltenheiten. Myrmotherula menetriesii menetriesii (d’Orb.). Myrmothera menetriesiw d’Orbigny, Voyage Amer. m£rid., Oiseaux, p. 184 (Okt. 1838. — Yuracares, N.-Bolivia, deser d ad.; Type im Pariser Museum untersucht). 3 dd ad. Yahuarmayo (1200 F.): 31.X., 9., 15. XI. 10. — al. 53, 55, 56; ce. 27,:29, 31; rostr. 13!/,, 14, 14 mm. 1 2 ad. ebendaher: 8. IV. 12. — al. 54; c. 29; r. 131/, mm. „Iris dunkelbraun, Füße dunkel schieferfarbig oder schwarz, Schnabel schwarz ($), oben braun, unten grau (9).“ Obwohl ich schon vor vielen Jahren die Identität von M yrmo- therula boliviana Berl. mit M. menetriesii ?) festgestellt und mich seither mit dem Gegenstand mehrfach ?) beschäftigt habe, wird der Name menetriesii von manchen Autoren immer noch für eine spezifisch total verschiedene Formengruppe angewandt, der die Bezeichnung M. schisticolor (Lawr.) gebürt. Deshalb möge hier nochmals wiederholt werden, daß M. menetriesii ein vollkommenes Abbild der bekannten M. cinereiventris Sel. & Salv. *) ist und sich lediglich durch den Besitz eines mehr oder minder ausgedehnten schwarzen Streifens auf Kehl- und Gurgelmitte im männlichen Geschlechte unterscheidet, während die 22 sich überhaupt nicht auseinanderhalten lassen. "Wie ich an einer anderen Stelle 5) ausgeführt habe, sind die schwarz- kehligen Formen M. menetriesi und M. berlepschi Hellm. mit der grau- kehligen Nominatform M. cinereiventris, welche sie geographisch ver- treten, durch Übergänge verbunden. Es treten nämlich im Wohngebiet der r graukehligen Rasse BE Sara Exemplare auf, die auf der er 1) Siehe Hellmayr, Nov. Zool. 14, 1907, p- 70—71 (erit.). ?) Verh. Zool. Bot. Gesellsch. Wien 53, 1903, p. 210; Menegaux et Hell- mayr, Bull. Soc.. Philom. Paris (9) VIII, 1,06, p. 51—52." ®) Nov. Zool. 14, 1907, p. 69—70; 1. ce. 17, 1910, p. 351; Abhandl. ‚Bayr. Akad. Wiss. 26, No.2, 1912, p. 45. 4) P. Z. S. Lond. 1867, p. 756 (1868. — Cayenne (Type); Surinam; Rio Napo; Chyavetas, N. O. Peru). ! 5) Abhandl. Bayr. Ak. Wiss. 26, No. 2, 1912, p. 45, 46. N GW 1 Ze 2 Zn De Yin Beitrag zur ÖOrnithologie von Südost-Peru. 99 mitte einen kleinen schwarzen Fleck oder einzelne schwarze Federn aufweisen. Derartige $3 untersuchte ich aus Alcobaca am Rio To- cantins, Bogotä und CGnyavetas, NO.-Peru. Die drei 3 aus Yahuarmayo —- ausgefärbte Vögel, die am Ende der Jahresmauser stehen — liefern einen weiteren Beleg für die Richtig- keit meiner dort ausgesprochenen Anschauung, daß menetriesii, berlepschi und cinerewentris lediglich als geographische Rassen eines einzigen Formenkreises zu betrachten sind. Eines derselben (Mus. München No. 12.620 & ad. 9. XI. 1910) trägt gleich wie die Typen von M. menetriesiw und M. bolwiana und einige SS aus Teffe, Rio Solimöes, längs der Mitte der Kehle und Gurgel einen breiten, schwarzen Streifen, so daß nur das Kinn und die seitlichen Partien der Kehle aschgrau bleiben. Bei dem zweiten Exemplar (No. 12.621) ist dieser Streifen ebenso kompakt, aber ein wenig schmaler. Der dritte Vogel (No. 12.622) endlich hat aschgraue Kehle und nur auf der Gurgelmitte ein beschränktes schwarzes Fleckchen und gleicht hierin vollständig dem oben erwähnten Stück der M. m. cinereiventris aus Chyavetas, N.-Peru! Das 2 aus Yahuarmayo ist ein extrem graurückiges Exemplar, mit nur schwachem olivenfarbigen Anflug auf der Stirn, völlig gleich einer Topotype aus $.-Mateo, N.-Bolivia. Die Verbreitung der drei Formen sei nochmals kurz zusammen- efaßt: i a) M. menetriesii cinerewventris Scl. & Salv. bewohnt das ganze Waldgebiet von Franz. Guiana bis an die Ostabhänge der Anden in Colombia (Rio Putumayo, Caquetä), das nördliche Brasilien (Rio Jary, Obidos am Nordufer; Marabitanas, am oberen Rio Negro; westwärts bis zum Tapajöz auch am Südufer des Amazonas), und geht durch das östliche Ecuador bis ins nordöstliche Peru hinab, wo sie nur oberhalb der Einmündung des Huallaga den Marafjon nach Süden überschreitet ( Yurimaguas, Chyavetas), sonst nur am Nord- ufer (Pebas, Iquitos, Rio Tigre) angetroffen wird. b) M. menetriesii berlepschi Hellm. ist bisher mit Sicherheit nur vom rechten Ufer des oberen Rio Madeira (Salto do Girao, Ribeirä>, Calama) und dessen Zufluß, dem Rio Machados (Maroins) bekannt, doch dürfte sich das Verbreitungsgebiet ostwärts bis zum Tapajöz erstrecken. Vier im Museum Goeldi befindliche weibliche Vögel aus Villa Braga, am linken Ufer dieses Stromes sind oberseits noch inten- siver zimtröstlichbraun gefärbt als unser (nahezu topotypisches) aus Maroins und gehören sicher nicht zu M. m. cinerewventris. Wahr- scheinlich ist auch das von mir!) s. n. M. cinerewventris aufgeführte & aus Borba mit nur wenig schwarzer Mischung auf der unteren Kehl- mitte als äußerstes Extrem,der Variationsbreite zu berlepschi zu stellen. .c) M. menetriesii menetriesü (d’Orb.) vertritt die vorigen auf den Nordabhängen der Kordillere von Cochabamba, N.-Bolivia ( Yu- racares, Rio San Mateo) und im südöstlichen Peru ( Yahuarmayo, !) Nov. Zool. 14, 1907, p. 384; 1. c. 17, 1910, p. 351. 7F* 10. ileft 100 | C. E. Hellmayr: Carabaya; Monterico, östlich Huanta, nordöstl. Dept. Ayacucho) von wo sie sich nordwärts durch das westliche Brasilien (Rio Purüs, Rio Juruä) bis an das Südufer des Solimöes (Teffe) und westlich bis an den Javarrı und den Huallaga (Chamicuros) verbreitet. Wie bei manchen anderen südamerikanischen Kleinvögeln bilden auch für sie die Stromtäler die Grenzen ihrer Verbreitungsgebiete. Herpsilschmus rufimarginatus (Temm.) (subsp.?). M yothera- rufimarginata Temminck, Rec. Pl. col., livr. 22, tab. 132 fig. 1 (=), 2 (= 9) (May 1822. — ‚„Bresil“, wir ergänzen Rio de Janeiro). 3 (am Ende der Jugendmauser): Yahuarmayo (1200 F.), 14. III. 12. — al. 53; c. 48; rostr. 14 mm. „Iris braun, Füße und Oberschnabel schwarz, Unterschnabel schiefergrau.‘“ Der Vogel trägt auf der Stirn als Reste des Jugendkleides noch einige rostbraune Federchen. Das Großgefieder wird bei der Jugend- mauser nicht gewechselt, denn die Schwingen zeigen keine Spur von Blutkielen, und die Handdecken sind wie beim ® (und dem gleichfalls rotscheiteligen $ im Jugendkleide) mattschwärzlichbraun, mit blasser braunen Säumen, wogegen sie beim ad. tiefschwarz und (wenigstens die äußeren) am Endteil der Außenfahne scharf weiß gesäumt sind. Der schwarze Postocularstreifen ist etwas oliv überlaufen wie im Jugend- und weiblichen Kleide, und einige der frıschen Scheitelfedern haben rotbraune Spitzenteile. Ich vermag nicht zu entscheiden, ob diese Eigentümlichkeiten ständige Charaktere des ersten J ahreskleides darstellen oder individueller Variation zuzuschreiben sind. Ich habe schon bei einer anderen Gelegenheit !) darauf hingewiesen, daß die Formen H. r. rufimarginatus und HA. r. frater schwer abzu- grenzen sind. Die kürzlich vorgenommene abermalige Vergleichung des gesamten in den Museen Tring, München, Wien und Frankfurt (Berlepsch-Sammlung) vorhandenen Materials, das neben einer Reihe junger Vögel über 40 ausgefärbte Stücke umfaßt, führte ım wesent- lichen zu denselben Ergebnissen, weshalb ich mich auf wenige Zeilen beschränken kann. H. r. rufimarginatus, aus SO. „Brasilien (Bahia bis S.-Paulo) und Paraguay (Sapucay) ist durch relativ kurzen, schmalen Schnabel gekennzeichnet. Im männlichen Geschlechte ist der Rücken oliv- oder grünlichgrau, nur mit wenigen, verloschenen, schwärzlichen Fleckchen in der Mitte des Interscapuliums ?). Beim 2 ist der Ober- kopf hell zimtrötlich, und die Kehle blaßgelb, kaum heller als ‚der übrige Unterkörper. . !) Arch. f. Naturg. 78, Abt. A, Heft 5, Sept. 1912, p. 125—126, . 2) Nur eines von drei $g-aus Bahia zeigt so viel schwarz auf Vorder- und Mittelrücken wie H. r. frater. Siehe Verhandl. Orn. Ges. Bayern 12, Heft 2, Febr. 1915, p. 148. | | gr GE El a U U En Ein Beitrag zur Ornithologie von Südost-Peru., 101 H.r. frater, aus Ost-Ecuador (topotypisch), Bogotä und Venezuela (S. Esteban, Carabobo; Caripe, Bermudez; Suapure, Caura; E] Callao und Upata am Rio Yuruarı, südlich der Sierra von Imataca) hat merklich stärkeren, vor allem breiteren Schnabel. Beim & sind Vorder- und Mittelrücken vorwiegend schwarz gefärbt, obwohl in der Aus- dehnung ziemlich variabel; das Q hat viel lebhafter zimtrotbraunen Oberkopf und reinweiße Kehle.! ) Das Rotbraun der Schwingensäume ist bisweilen, aber durchaus nicht immer dunkler als bei H. r. ruft- marginatus, wie ich anderswo ?) bemerkt habe. Vögel aus dem westlichen Mattogrosso (Engenho do Gama am Rio Guapore) und das Exemplar aus Yahuarmayo, SO.-Peru, stehen zwischen beiden Formen in der Mitte. Die Sg gleichen in der kaum angedeuteten schwärzlichen Fleckung der Interscapularregion dem H. r. rufimarginatus, wogegen die ?Q in der weißen Kehle und dem lebhaft zimtroten Oberkopf mit 7. r. frater übereinstimmen. Die Mattogrosso- Vögel haben ebenso breiten Schnabel wie frater, während der von Yahuarmayo in der Schnabelform kaum von rufimarginatus abweicht. Die wenigen vorliegenden Exemplare (1 $ ad., 15 juv., 2 22 aus Mattogrosso; 1 S$ imm. SO.-Peru) sind nicht ausreichend, um ein Urteil über diese vermutliche Zwischenform zu fällen. Ein Q ad. von der Insel Maraj6 (Maguary) vereinigt den kleinen, schmalen Schnabel von rufimarginatus mit der lebhaft zimtroten Kopfplatte von frater. Auch von diesem Fundort ist weiteres Material erforderlich.?) Maße der untersuchten Exemplare in Millimetern. gg: | 3 Bahia: al. 49, 49!/,, 5l; caud. 431/,, 46, 46; rostr. 13, 13, 131/,, | | k Espirito Santo: al. 49. 52; caud. 46, 48; rostr. 13°/,, 14. Rio de Janeiro: al. 50; caud. 46; rostr. 13. Säo Paulo: al. 51; caud. 48; rostr. 13t/,. Sapucay, Paraguay: al. 52; caud. 511/,; rostr. 13°/,. Mattogrosso (R. Guapore): al. 53; caud. 43; rostr. 14. Yahuarmayo, SO.-Peru: al. 53; caud. 48; rostr. 14. O.-Ecuador (Rio Napo): al. 53; caud. 45; rostr. 14. 6 Bogotä: al. 52, 52, 52, 53, 53, 58,: 44, 46, 46, 46, 46, 47; rostr. 14—16. 1 San Esteban, Venezuela: al. 52; caud. 41; rostr. 15. 2 Rio Yuruari, O.-Venezuela: al. 53, 53; caud. 44, 45; rostr. 1 | iD 3) In der Regel ist der Vorderhals bei frater deutlich rostgelblich überlaufen, jedoch teilt ein 2 vom Rio Napo den Mangel dieses Anfluges mit den Stücken aus 8. ©. Brasilien und Mattogrosso. 2 Siehe Fußnote ') p: 100. ) H. rufimarginatus exiguus Nelson (Smithson. Misc. Coll. 60, No. 3, Sept. a = 11: Cana, östl. Panama) gleicht nach der Beschreibung in der Färbung vollständig dem A. r. frater, scheint aber kürzeren Schwanz (37'/g mm) zu besitzen. 10, Heil 102 C. E. Hellmayr: 2 Caripe, Bermudez: al. 50'/,, 5l; caud. 43, 43; rostr. 144/,, 15. 4 Suapure. Caura; al. 50, 51, 511, 521/,; caud. 45, 45, 45, 47T; rostr. 141/,, 141), 143/, 15. oQ, Säo Paulo: al. 48, 50, 5l; caud. 47!/,, 50, 50; rostr. 128/,, 13, 12 9 Mattogrosso (Rio Guapore): al.51,52; caud. 41, 43; a 14,14. 1 Maraj6: al. 48; caud. 41; rostr. 131, 1 O.-Ecuador (Rio Napo): al. 50; ni 44!/,; rostr. 14. 4 Bogotä: al. 50, 51, 52. 53; caud. 43, 45, 45, 49; rostr. 14%/,, 143/,, 15, 15. 1 Rio Yuruari, Venezuela: al. 5l; caud. 42; rostr. 14/,. 1 Suapure, Caura: al. 50; caud. 46; rostr. 15. Mierorhopias quixensis bicolor (Pelz.). [Thamnophilus quixensis Cornalia, Vertebr. Syn. Coll. Oseulati p. 12 (1849. — Quixos, O.-Ecuador).] Formicivora bicolor Pelzeln, Zur Orn. Bras. II, „1869“, p. 84, 156 (Sept. 1868. — Engenho do Gama, Rio Guapore, W.-Matto- grosso; Ribeiräo, Salto do Girao, Borba, Rio Madeira): Sclater & Salvın, P. Z. S. 1873, p. 185 (Cosnipata); Sclater, P. Z. S. 1873, p. 780 (Cosnipata); Berlepsch & Stolzmann, Ornis 13, 1906, p. 117 (Rio Cadena, Huaynapata). 7 83 ad. Yahuarmayo (1200 F.): 21.1I., 31. II (bis), 2., 8., 23., 25. IV. 12. — al. 57 (zweimal), 58 (fünfmal); caud. 52!/,, 53 (zwei), 55 (zwei), 551/,. 57; rostr. 15 mm. 3 99 Yahuarmayo: 1l., 14,IV.12; SanGaban (2500 F.): 6. III. 13. — al. 551/,, 56, 57; e. 50, 51, 54; rostr. 13®/,, 14, 141/, mm. „Iris schwarz, Füße dunkelschiefergrau, Schnabel schwarz. = Ferner verglich ich im British Museum die von Whitely gesammelten Stücke: 238 ad. Cosnipata, 18., 21. V. 1871. — al. 58, 62; c. 551/,, 60: r. 14!/,, 15 mm. 1 2 ad. Cosnipata, 6. V.1871. — al. 59; ce. 57; r. 14!/, mm. Verglichen mit neun Exemplaren vom Rio Madeıra (Borba, Calama) und vier vom linken Ufer des Tapajöz (Itaituba) weicht die Serie aus SO.-Peru durch etwas längere Flügel und Schwanz !), durch- schnittlich größeren Schnabel sowie meist längere weiße Schwanz- spitzen ab. Die Weibchen aus Peru haben wohl meist dunkleren, mehr schwärzlichen Oberkopf und Nacken, eines aus Teffe. Rio !) Vögel von Brasilien weisen folgende Maße auf: 635g Rio Madeira (Salto doGirao, Calama, Borba) al. 52, 54, 54"/, (bis), 55, 55"; ec. 51—54; r. 13—14!, mm 2 53 R. Tapaj6z (Itaituba) al. 53, 53"/g; ce. 50, 50%/s; r. 14'/,. 15 mm. 3 92 Rio Madeira (Borba) al. 51V,, 53, 54; c. 50,51, 5l;r. 14-15 mm. 229, Itaituba al. 52,52; c.5l;r. 13Y/,, 14 mm. 1QR. Solimöes (Teffe) al. 53; c. 50; r. 14 mm. Ein Beitrag zur Ormithologie von Südost-Peru. 103 Solimöes ist jedoch ebenso dunkel. Die Nuance des Rotbraun auf der Unterseite ist individuell variabel. Die oben angedeuteten Abweichungen scheinen mir zu un- bedeutend, um die Bewohner des südlichen Peru unter einem besonderen Namen abzuspalten. M. qu. bicolor verbreitet sich von den Quellen des Rio Bemi im nördlichen Bolivia und den Ostabhängen der Sierra de Carabaya durch das westliche Brasilien nordwärts bis an den Rio Solimöes (Teffe) und ostwärts bis zum Tapajöz (Boim, Villa Braga, Itaitüba) t). Die Unterschiede gegenüber den verwandten Formen habe ich in Nov. Zool. 17, 1910,- p. 363— 364 behandelt. Cercomaecra serva (Scl.). Pyriglena serva Sclater, P. Z. S. Lond. 26, p. 66 (1858. —- Rio Napo, (Type), Quixos O.-Ecuador; Type im British Museum unter- sucht). Cercomacra serva Berlepsch & Stolzmann, Ormis 13, 1906, p. 117 (Huaynapata, Marcapata; 1 9). Cercomacra hypomelaena Sclater, Cat. B. Brit. Mus. 15, p. 268 (1890. — Cosnipata, SO. Peru; Type, & ad., im British Museum untersucht). 43g ad. Yahuarmayo (1200 F.): 21. XII. 10; San Gaban (2500 F.): 17., 26. 111. 13. — al. 65,67, 68;, — c. 60, 62, 62, —-; rostr. 16; 16 16, 16'/, mm. | 2.38 juv. (in der Jugendmauser) en ng: 24. 1I., 21. III. 12. — al. 64, 64; c. 62, 64; r. 16, 161/,m "18 Juv. (Jugendkleid) S. Gaban: 14. UrTas2 al; 62; c. 60; 7 90 ad. Yahuarmayo: 24. 1II., 9. III, 12., 21. IV.; S. Gaban: 14, 26 (bis) III. 13. — = (fünfmal), 64 (zwei): c. 59, 60, 62, 62, 66, —,.—; r. 15. (zwei), 16 (drei), 16!/,, 17 mm. „Iris dunkelbraun, Füße dunkelschiefergrau oder schwarz, Schnabel schwarz ($), oben schwarz, unten horngrau (2). Die meisten der im Februar, März und April erlegten alten Exem- plare stehen am Ende der Jahresmauser. Sie zeigen im Kleingefieder zahlreiche Blutfedern und einzelne Schwanz- und Steuerfedern sind noch im Wachsen begriffen. Zwei JS aus Yahuarmayo haben die Jugendmauser fast abgeschlossen, tragen aber unterseits als Reste des Jugendkleides noch zahlreiche rostrote Federn, zwischen denen die schieferschwarzen Altersfedern hervorkommen.?) !) Die von Snethlage (Bol. Mus. Goeldi 8, 1914, p. 289) vom Nordufer des unteren Amazonas (Rio Jary, Arumanduba) verzeichneten Stücke dürften wohl sicher zu der in Französisch-Guiana heimischen M. q. microsticta (Berl.) gehören. 2) Die near erstreckt sich wie bei Pyriglena auch auf das Groß- ‚gefieder. . 10. Heft 104 C. E. Hellmayr: Das $ im Jugendkleid aus S. Gaban gleicht in der Färbung dem ° ad.. doch ist die Oberseite düsterer oliv. die Oberschwanzdecken sind dunkelröstlichbraun, die Weichen dunkler, das Crissum rost- braun. und der Unterschnabel dunkel hornbraun statt gelblichweiß. ‚Auf Grund der Untersuchung der Typen im British Museum habe ich schon vor Jahren!) die Iden:ität von ©. hypomelaena und C..serva festgestellt. Die sorgfältige Vergleichung der nun vorliegenden Serie aus SO.-Peru und eines Pärchens aus Chuchurras, Dept. Huä- nuco mit fünf topotypischen Exemplaren vom Rio Napo, O.-Ecuador ?) im Tring- Museum bestätigt die Richtigkeit .dieser Auffassung in vollem Umfange. In der Färbung besteht zwischen den Sg ad. aus Ecuador und Peru nicht der geringste Untersched.. Ein © vom Rio Napo und das von Chuchurras. Huänuco sind oberseits wohl etwas matter, mehr graulich oliv als die in frischem Kleide befindlichen Stücke aus Carabaya, was sich aus dem verschiedenen Gefiederzustande ohne weiteres erklärt. Im allgemeinen haben die Vögel aus Peru schmaleren und kürzeren Schnabel als die vom Rio Napo. Allein die Variation in der Schnabel- stärke bei der Serie aus SO.-Peru ist so beträchtlich. daß diese kleine Abweichung nicht ins Gewicht fällt. Der Untersehied-zwischen dem breitschnäbligsten (No. 10285 ad. San Gaban) und schmalschnäbligsten (No. 920 $ ad. S. Gaban) Peruaner ist viel größer als der zwischen ersterem und No. 302 vom Rio Napo ({' ad.). das unter allen Vögeln aus O.-Ecuador den schmalsten Schnabel besitzt. Die individuelle Variation bei den SS beschränkt sich im wesentlichen auf die Färbung der Unterseite. Bei einem vom Rio Napo und Mus. München No. 13. 1247, San Gaban sind Kehle und Vorder- brust kohlschwarz, der Unterkörper nur wenig graulicher; bei zwei anderen Napo-Vögeln reicht das Schwarz fast bis auf den Bauch hinab, „wogegen bei Mus. München No. 12. 619 Yahuarmayo und einem $ aus S. Gaban Brust und Bauch merklich heller rußgrau sind und deutlich gegen das matte Schwarz der Gurgel abstechen. Am hellsten ist No. 1028 San Gaban,. der sich durch die entschieden schiefergraue Nuance der Oberseite und des Unterkörpers. mit etwas olivenfarbigem Anflug auf den Weichen. dunklen $3 der Ü. nigrescens approzimans Pelz. nähert und nur durch die kohlschwarze Kehle und Gurgel von diesen zu unterscheiden ist. Zwei gg aus SO.-Peru und eines aus O.-Ecuador tragen an den äußeren Steuerfedern feine veae Spitzenränder, die den anderen Stücken fehlen. —__ !) Nov Zool. 13, 1906, p. 343. 3 .. *) Zum Vergleich seien die Maße dieser Vögel mitgeteilt: 3 348. ad. Rio Napo, O. Ecuador al. 67, 68, 69; c. 61, 62, 62; r. 17, 17, 18 mm. 1 Chüchurras, Huä- nuco, Peru al. 65; ce. 60; r. 17mm. 12 ad. Rio Napo al. 63; c. 58; r. 17 mm. 1 2 ad. Chuchurras, Peru al. 64; c.57:r. 17 mm. 1 Qad. Huaynapata, Marcapata al. 62?/; ec. 56; r. 17°, mm. ®. Ein Beitrag zur Ornithologie von Südost-Peru. 105 Zwei 29 aus Yahuarmayo und eines aus Chuchurras sind unter- seits merklich intensiver rostrot als die übrigen, die mit jenem vom Rio Napo übereinstimmen. C. serva ist im männlichen Geschlechte ©. n. approximans Pelz. sehr ähnlich, aber der Gesamtton des Gefieders ist wesentlich dunkler, schwärzlicher, namentlich sind Kehle "und Vorderhals stets matt kohlschwarz, statt dunkelschiefergrau. Das @ der (. serva unterscheidet sich jedoch leicht durch völligen Mangel der breiten rostroten Stirnbinde und 'Superciliarstreifens, indem nur Zügel und Nasenfedern und ein schmaler Strich über dem Auge hellroströtlich gefärbt sind. Ferner sind Oberkopf und Rücken matter oliv, viel weniger bräunlich, und die rostfarbigen Abzeichen auf den Oberflügeldecken weniger scharf ausgeprägt. Bei der großen Ähnlichkeit der SS ist man versucht, ©. serva und Ü. n. approximans als Angehörige eines Formenkreises zu be- trachten. Dem widerspricht jedoch die geographische Verbreitung; denn im östlichen Ecuador sowohl wie am Oberlauf des Marafion (Pebas, Nauta) kommen beide Arten nebeneinander vor. Perenostola lophotes Hellm. & Seil. Percnostola lophotess Hellmayr & ‚'Seilern, Verhandl. Orn. Ges. Bayern 12, Heft 1, p.90 (Mai 1914. — Rio San Gaban, Carabaya, so. Peru). dad. San Gaben (2500 F.): 3. IV. 1913: Type. — al. 73; e. 54; tars. 30; r. 181/, m Q ad. Skenläher: 15. 1H1.13.— al, 755 e. 60; tars.'30; r. 19 mm. „Iris braun, Füße schiefergrau, Schnabel dunkelbraun, unten weißlich.““ Der a. a. O. gegebenen ausführlichen Beschreibung habe ich nichts hinzuzufügen. Weitere Exemplare dieser auffallenden Art, die möglicher- weise e generische Abtrennung verdient, wurden leider nicht erbeutet. Selateria schistacea schistacea (Sel.).. Hypoenemis schistacea Sclater, P. Z. 8. Lond. 26, p.252 (1858. — „Rio Javarri“; Type (= &ad.) im Brit. Museum untersucht). Bell schistacea Berlepsch & Stolzmann, Ornis 13, p.-118 (Huayn- apata, Marcapata; 9). Q ad. Chaquimayo (3000 F.): 7. VII. 10. — al. 69; c.58;r. 18° ,mm. „Jris und Füße dunkelbraun, Schnabel ae Außerdem untersuchte ich in der Sammlung Berlepsch zwei in der Jugendmauser begriffene 33 und zwei ?? ad., die von Otto Garlepp im Oktober und November 1899 bei Marcapata, Dept. Cuzco, in einer Höhe von etwa 1000 m ü.d.M. gesammelt worden waren. | | 10. Heft 106 C. E. Hellmayr: Die systematische Stellung dieser Art und ihre Kennzeichen habe ich im ersten Teile meiner Typenstudien !) eingehend behandelt, wo auch eine Übersicht der vier damals bekannten geographischen Formen der Gruppe zu finden ist.) Seither wurden zweı weitere Formen entdeckt: l. Selateria schistacea humaythae Hellm.?), welche den oberen “ Rio Madeira (Humaytha, Allianca, am linken, Paraizo am rechten Ufer) und seinen Zufluß, den Rio Machados (Maroins) bewohnt. 2. Sclateria schistacea caurensis Hellm. 4), vom Turagua-Gebirge am Caura in Venezuela. Sie wurde kürzlich von Todd’) als Myrme- cıza schistacea wieder beschrieben. Das Verbreitungsgebiet der 8. sch. leucostigma (Pelz.) erfuhr seitdem eine erhebliche Ausdehnung nach Süden, indem diese Form von Hoffmanns bei Borba, am rechten Ufer des unteren Madeira ®) und von SnesllaBs bei Arumatheua, R. Tocantıns, und Villa Braga R. Ta öz ?) gefunden worden ist. Pyriglena leuconota marcapatensis Stolzm. & Doman. [Myothera leuconota Spix, Av. Bras. I, p. 72 pl. 72 fig.2 (1824. — Parä; Type im Münchener Museum; = 9).] Pyriglena leuconota marcapatensis Stolzmann & Domaniewski, Compt. Rend. Soc. Sci. Varsovie 11, fasc. 2, p. 180, 185 (1918. — Huaynapata, Marcapata, SO.-Peru). P. maura aterrima (err.) Berlepsch & Stolzmann, Ornis 13, 1906, p. 117 (Huaynapata). Q (in der Jugendmauser): San Gaban (2500 F.): 9. III. 13. — al: 74; 6,.76; xı..17 mm. Meine Ausführungen in den ‚‚Abhandl. II. Kl. Bayr. Akad. Wiss.‘ vol. 22, Abt. III, 1906, p. 623—624, erfordern in mehrfacher Hinsicht eine Korrektur. Wie Stolzmann und Domaniewski (]. ec.) ganz richtig ausführten, hatte ich dort unter dem unzutreffenden Namen ?. maura aterrima drei verschiedene Formen zusammengeworfen, wie die erneute Untersuchung umfangreicheren Materials durchaus bestätigt. Zunächst ist richtigzustellen, daß die Typen von Tamnophilus aterrimus Lafr. & Orb., aus Chiquitos, O. Bolivia keineswegs, wie ich nach flüchtigem Vergleich angenommen hatte, zu der die Yungas N.-Bolivias be- wohnenden Form gehören, sondern mit P. leuconota maura (Menetr.), aus W. sie identisch sind. y Nov. Zool. 13, 1906, p. 344—345. 2) Loc. cit. p. 344—347. ®) Bull. B. ©. C. 19, p. 51 (Febr. 1907. — Humaytha, Bio RE *) Bull. B. O. C. 19, p. 9 (Oct. 1906. — Caura River, Venezuela). 8) Proc. Biol. Soc. Wash. 26, p. 172 (1913. — Caura, Venezuela). 6) Hellmayr, Nov. Zool. 14, 1907, p. 376; 1. c. 17, 1910, p. 352. ”) Bol. Mus. Goeldi 8, 1914, p. 304. Ein Beitrag zur Omithologie von Südost-Peru. 107 Vögel aus dem Waldgebiet ( Yungas) des nördlichen Bolivia sind größer, besonders der Schwanz länger und der Schnabel stärker. Die Weibehen unterscheiden sich ferner durch schärfer ausgeprägte, tiefer schwärzliche Zügelfärbung, weniger röstliche Oberseite und intensiver ockergelbe Kehle. Fünf gg ad. und 3 22 aus 8. Antonio, Songo und Chulumani sind durch diese Abweichungen unschwer von 6SJ ad. und 292 aus dem westlichen Mattogrosso (Engenho do Gama, Rio Guapore; Rio das Flechas) zu sondern. Diese Form er- hält somit den Namen P. !. hellmayri Stolzm. & Doman.!) Man hatte sie bisher mit ?. picea Cab., aus Central-Peru (Dept. Junin) vereinigt. was kaum verwunderlich ist, da zwei mir vorliegende SS aus Chancha- mayo und Vitoc nicht von P. !. hellmayri zu unterscheiden sind. In- dessen ist das mir unbekannte Weibchen der zentralperuanischen Form nach Taczanowskis und Domaniewskis Beschreibung so abweichend gefärbt ?), daß an ihrer Verschiedenheit wohl nicht zu zweifeln ist. P. 1. marcapatensis wurde nach einem Weibchen aus Huaynapata aufgestellt. Unser Vogel aus San Gaban unterscheidet sich in der Tat von P. I. hellmayriı 2 durch noch dunklere, intensiv rostrotbraune Färbung des Oberkopfes und Mantels. schwärzlicheren Hinterrücken, weniger scharf umschriebenen, weißlichen Supraloralstreifen, fast völligen Mangel des weißen Subocularflecks, viel dunkler rostbraune Kopfseiten, tiefer ockerröstliche Kehle, und viel dunklere, röstlich- olivbraune Unterseite. Unser Exemplar, das auf Oberkopf und Nacken noch teilweise das Jugendkleid trägt. mausert den Schwanz sowie die 3. und 4. Handschwinge beider Flügel. Die Jugendmauser bei Pyriglena scheint also eine vollständige zu sein. Nach unserer gegenwärtigen Kenntnis sind somit folgende Formen zu unterscheiden: a) P. leuconota leuconota (Spix) — NO.-Brasilien (Pernambuco, Maranbäo. Parä, westl. bis zum Curuä, einem linksseitigen Zufluß des Xingü).?) b) P. leuconota maura (Menetr.) — SW.-Brasilien. Staat Matto- grosso (Rio das Flechas, Engenho do Gama, Urucüm) und die Niederungen des östlichen Bolivia (Chiquitos). a) c) P. leuconota hellmayrı Stolzm. & Doman. — Biusilder ( Yungas) des westlichen Bolivia (Chulumani, Rio Chajro, San Antonio, Omega, RT !) Compt. Rend. Soc. Scient. Varsowie 11, fasc. 2, p. 184 (1918. — Chulu- mani, Yungas, N. Bolivia). 2) Oberkopf, Kopfseiten und Vorderkehle schiefergrau ! 3) Vögel aus Miritiba (Maranhäo) sind durchaus identisch mit denen aus Parä, während ein Pärchen aus Pernambuco (W. A. Forbes coll., Mus. Brit.) etwas stärkeren Schnabel besitzt. 4) Menetries’ ursprüngliche Fundortsangabe ‚‚Minas Gera&s‘“ beruht sicher auf Irrtum. Der von Langsdorff erbeutete Typus stammte wohl aus Matto- grosso. 10 Hefi 108 C. E. Hellmayr: d) P. leuconota marcapatensis Stolzm. & Doman. — SO.-Peru (Marcapata, Carabaya). e) P. leuconota picea Cab. — C.-Peru, Dept. Junin (Paltaypampa, Ropaybamba, La Gloria, Garita del Sol). }) fi) P. leuconota castanoptera Chubb?). — Ost-Ecuador (Baeza) und Colombia (La Candela und Anolaima, im Quellgebiet des Magda. lena.°) Diese interessante Form liegt in einem von Chapman gesammelten Paare aus dem Quellgebiet des Magdalena vor. Während das & nicht von P. !. picea zu unterscheiden ist, weicht das © von allen anderen Pyriglena-Formen auffallend ab durch schwarze Färbung von Oberkopf, Kopfseiten und Unterseite, tiefer rotbraunen Ton des Mantels und der Flügel, schwärzlichen Unterschnabel, und durch den Besitz einer’ breiten, rußschwarzen Subapikalbinde auf den Vorder- rückenfedern, welche die weiße Wurzel von dem rotbraunen Spitzen- teil trennt. Hypocnemis subflava Cab. Hypocnemis subflava Cabanis, Journ. f. Ornith. 21, p. 65 (1873. — Monterico am Rio $. Miguel, n. ö. Dept. Ayacucho, S.-Peru; Type ($) im Museum Warschau untersucht). | 238 ad. Yahuarmayo (1200 F.): 6. IV. 12; Chaquimayo (3000 F): 30. VIII. 10. — al. ‚7, DE; Ca: 43, 45; rostr. 15, 15 mm. — „Iris braun, Füße grün.‘ Außerdem liegen mir aus der Sammlung Berlepsch zwei von Otto ' Garlepp bei Marcapata (1000 m), 3. Dez. 1899 und unweit Callanga, (1500 m), 30. März 1898 erbeutete Weibchen vor, die am Flügel 55, Schwanz 41, Schnabel 15 mm messen. BR: subflava wurde nach einem von (. J elski bei Monterico, einer drei Tagereisen östlich Huanta im nordöstlichen Teile des Dept. Ayacucho gelegenen Niederlassung gesammelten 38 beschrieben. Der im Warschauer Universitätsmuseum aufbewahrte Typus stimmt in jeder Hinsicht, namentlich auch in dem hellgelben Tone der Unter- seite mit unseren Stücken aus SO.-Peru überein. Hypocnemis collinsi !) Als Terra typica der nach einem von Tschudi gesammelten & aufge- stellten Form ist das Tal von Chanchamayo, Dept. Junin zu betrachten. Ob das von mir untersuchte $ aus Nuevo Loreto bei Tayabamba, Dept. Loreto, auch hierher gehört, läßt sich ohne Kenntnis des Q nicht feststellen. . 2) Pyriglena castanopterus Chubb, Bull. B. O. O. 36, p. 47 (Febr. 1916. — „„Braza‘‘ — Baeza, O. Ecuador). — P. picea (nec Cabanis) Chapman, Bull. Amer. Mus. 36, 1917, p. 381 (La Candela, Anolaima; Expl. untersucht). 3 3) Aus West-Ecuador (Chimbo) liegt mir nur ein $ ad. in der Jahresmauser vor, weshalb ich über die Zugehörigkeit der dort lebenden Form nicht mit Sicher- heit zu urteilen vermag. Im Gegensatz zu Domaniewski’s Angabe besitzt der Vogel merklich kleineren Haken als 238 aus Junin (P.I. picea), dagegen ist sein Schnabel breiter und stumpfer als bei irgendeinem anderen Exemplar. Ein Beitrag zur Ornithologie von Sirdost-Peru. 109 Cherrie!), vom Nordabhang der Anden von Cochabamba, Bolivia, ist ein absolutes Synonym von H. subflava, welche der Autor in seiner Beschreibung gar nicht erwähnt. Vier nahezu topotypische Exem- plare vom Rio San Mateo, einem Zufluß des Chapare, woher Cherrie’s Originale stammen, sind durchaus identisch mit der Serie aus SO.-Peru. Zwei d& ad. aus dem Tale von Chanchamayo, Dept. Junin, C.-Peru, weichen dagegen von den Bewohnern Bolivias und des südlichen Peru durch etwas lebhafter gelbe Unterseite mit dunkler ocker- röstlichen Weichen ab. Ein ? aus derselben Gegend ist jedoch kaum verschieden. H. subflava steht der /P. flavescens (nel 2) vom Rio Negro, NW.-Brazil, ae Caura-Fluß (O.-Venezuela) ®) sehr nahe, unterscheidet sich aber durch hellere, mehr graulichgrüne Oberseite, den Mangel des rostbraunen Bürzels, olivengraue (statt röstlichbraune) Tertiären, Schwanzfedern und Schwingensäume, lebhafteres Gelb der Unterseite und wesentlich heller ockerfarbige Weichen. Das bisher unbeschriebene Weibchen zeigt ähnliche Geschlechtsverschiedenheiten, wie es bei H. flavescens der Fall ist. Der Oberkopf ist matter schwarz, und die beim & reinweißen drei Längsstreifen sind rahmfarbig; überdies ist die Stirn mattbräunlich überlaufen, und die zwischen Medianstreif und Supercilien liegende Partie des Scheitels trübgraulichbraun gefleckt; der Rücken ist blaß bräunlicholiv (olivengrau beim 4), ohne Spur eines gelbweißen Dorsalflecks, und viel sparsamer schwärzlich gezeichnet; die Oberflügeldecken sind dunkelbraun (statt tiefschwarz) mit lebhaft rahmgelben (statt weißen) Spitzenflecken; Schwingen- säume, Tertiären und Schwanz olivenbraun (statt graulich), die Apikalzeichnungen auf letzterem kaum angedeutet; die dunklen Flecken auf den Seiten der Vorderbrust matter, nicht so schwarz. Von H. flavescens 2 unterscheidet es sich durch lebhafteres Gelb der ‚Unterseite, blasser ockerfarbige Weichen, weniger röstlichen Schwanz, und völligen Mangel des Rotbraun auf dem Bürzel. H. subflava ist bisher nur aus dem zentralen und südöstlichen Peru (Depts. Junin, Ayacucho, Cuzco, n. Puno) und dem nördlichen Bolivia bekannt, und dürfte als geographischer Vertreter von H. flavescens zu betrachten sein. 4) | .*) Bull. Amer. Mus. N. Hist. 35, p. 395 (Juni 1916. — Todos Santos, Rio Chapare, N. Bolivia). 2) Formicivora flavescens Sclater, P. Z. S. 1864, p. 609 (1865. — Marabitanas, Rio Negro, N. W. Brazil). ®) Todd (Proc. Biol. Soc. Wash. 26, 1913, p. 172) trennte ein Exemplar (!) von La Lajita, Caura, als H. f. humilis ab. Der Vergleich von 10 Bälgen vom Rio Negro mit 15 vom Caura ergibt die Nichtigkeit der behaupteten Unterschiede, die ja schon aus geographischen Gründen sehr wenig Wahrscheinlichkeit für sich hatten. | 4) Menegaux et Bellnsy (Bull. Soc. Philom. Paris (9) VIII, 1906, p. 43) führen H. flavescens aus „‚demnordöstlichen Peru“ auf. Nachträglich stellte sich heraus, daß diese Angabe irrtümlich ist. Die Stücke stammen aller Wahrschein - 10. Heft 110 C. E. Hellmayr: Maße der untersuchten (adulten) Exemplare: 2 Sg Chanchamayo, Junin, Peru: al. 58, 59; c. 42%/,, 47; r. 14, 16 mm. ö 2 33 Carabaya, SO.-Peru: al. 57, 57; ce. 43, 45; r. 15, 15 mm. 3 dd Rıo San Mateo, N.-Bolivia: al. 56, 56 1), 57; c. 42, 421), 45; r. 15, 15%/,, 16 mm. 2 99 Marcapata, Guzco, SO.-Peru: al. 55, 55; e. 41, —; r. 141), 15 mm. 1 2 Chanchamayo, Junin, Peru: al. 54; e. 44; r. 15 mm. 1 2 Rio San Mateo, Bolivia: al. 55; c. 39; r. ID mm. Hypocnemis naevia theresae (Des Murs). | Pipra naevia Gmelın, Syst. Nat. 1, II, p. 1003 (1789. — ex Daubenton, Pl. enl. 823 fig..2: Cayenne; =({).] Conopophaga theresae Des Murs in: Castelnau, Exped. Amer. Sud, Zool. I, livr. 18, p. 51 tab. 16 fig. 2 (Juni 30., 1856. — Rio Javarri, O.-Peru; Type (= 9) im Pariser Museum untersucht).!) H ypocnemis theresae Sclater & Salvin, P. Z. S. 1873, p. 185 (Cosnipata). 2 SS Yahuarmayo (1200 F.): 16.XI.; San Gaban (2500 F.): 24. III. — al. 60, 61; caud. 40, 41; r. 15, 15 mm. 6 33 Marcapata, Dept. Cuzco, Oktober, November 1899; O.Gar- lepp. — al. 59, 60, 61, 62, 631/,, 64; c. 40, 40, 41, 41, 43, 43; r. 141), bis 15t/, mm. 2 22 Yahuarmayo: 22. III, 4. IV. — al. 58 59; ec. 41, 41; r. 14!/,, 15 mm. 3 22 Marcapata, Dept. Cuzco: Oktober, November 1899. — al. 59, 60, 61; c. 381/,, 40, 41; r. 15 mm. „Iris braun, Füße fleischfarbig, Schnabel schwarz.“ Nach abermaligem Vergleich dieser Vögel mit einer Serie vom Rio Napo, O.-Ecuador (5), Rio Putumayo, SO.-Colombia (1), NO.- Peru (Iquitos (4), Chamicuros (1), Huambo (l), Guayabamba (1)), N.-Bolivia ( Yuracares, San Mateo, Rio Surutu (3)) und Brasilien (Alllanca und Calama, Rio Madeira; Maroins, Rio Machados; Villa Braga, linkes Ufer des R. Tapajöz) vermag ich irgendwelche geo- graphische Variation nicht festzussellen. Die Verschiedenheiten, die sich bei dar Betrachtung männlicher Exemplare (mit schwarzer Be in der Färbung des Oberkopfes und Rückens, der Nuance lichkeit nach aus dem Dept. Cuzco und dürften wohl zu H. subflava gehören, die den Autoren damals unbekannt war. — Bei dieser Gelegenheit sei auch der Fundort von Formicivora devillei Meneg. & Hellm. (l. c. p. 38) berichtigt, deren Typus gleichfalls aus SO.-Peru, nicht aus Pebas, stammt. Diese ausgezeichnete Art wurde kürzlich von Cherrie (Bull. Amer. Mus. N. H. 35, 1916, p. 396) als Drymophila phantatis nach einem & von Jatumpampa, Ba N. Bun wieder 'beschrieben. !) In der Abbildung und Beschreibung ist der schwaı ze Bartatreifen, dender Typus zur Schau trägt, vergessen worden! Pille ar 4 0 Kaum = Ab an nu 0 BER. ut a Er a 2 ul a Ein Beitrag zur Ornithologie von Südost-Peru. 111 der hellen Abzeichen auf Mantel, Armschwingen und Schwanz, sowie in der Ausdehnung und Intensivität der rahm- bis ockergelben Abdominalzone darb:eten, scheinen zum großen Teile individueller Natur zu sein, wenn auch manche Einzelheit darauf hinweist, daß die Exemplare mit schiefergrauem Scheitel, weißen Abzeichen auf der Oberseite, und sehr reduziertem blassen Weichenanflug den höchsten Grad der Ausfärbung vorstellen. Möglicherweise stehen die Stücke, bei denen oberseits olivbraune, bezw. rahmgelbe Töne vorherrschen, und der Unterkörper lebhaft rostgelb überlaufen ist, im ersten Jahreskleide.e Zur Entscheidung dieser Frage bedarf es einer größeren Serie zur Maußerzeit erlegter Exemplare. Jedenfalls aber bleibt festzuhalten, daß beide Extreme nebst allen Übergängen sowohl aus Ost-Ecuador, wie aus SO.-Peru und vom Rio Madeira _ vorliegen. Die 22 aus SO.-Peru und N.-Bolivia haben wohl durch- schnittlich etwas breiteren schwarzen Bartstreifen als der Typus vom Rio Javarrı und die vom Rio Napo und Marafion (Iquitos). Stücke von Calama, R. Madeira passen hierin besser zu den Vögeln aus N.-Peru, während zwei 22 aus Maroins, Rio Machados, durch die intensivere Färbung der Unterseite und die kleinere Fleckung auf der Gurgel den Übergang zu der zwischen Tapajöz und Tocantins heimischen H. naevia ochracea Berl. vermitteln. Menegaux und Hellmayr!) haben zuerst die von Sclater im 15. Bande des Cat. Birds Brit. Museum angewandte Nomenklatur richtig gestellt, und ich selbst .habe später ?) die Kennzeichen und Verbreitung der zwei damals unterschiedenen Formen #. naevia naevia (Gm.) und H. naevia theresae (Desmurs) eingehend erörtert, worauf hiermit besonders verwiesen sei, weil unsere Feststellung von späteren Autoren augenscheinlich übersehen worden ist.?) Seither hat Berlepsch *) eine dritte geographische Rasse, A. naevia ochraceas bekannt gemacht, deren Verbreitungsgebiet sich vom Rio Jamauchim, einem rechtsseitigen Zufluß des Tapajöz bis zum Tocantins (Cametä, Arumatheua) erstreckt. Ich untersuchte 3 SS 2 22 vom Jamauchim, 1 5 von Vietoria, Rio Xingü und ein ? von Cametä, R. Tocantins. Das $ gleicht in der Allgemeinfärbung dem von H.n. theresae, hat aber die tief ockergelben Weichen und Unter- schwanzdecken von H. n. naevia. während das 2 durch die viel tiefer ockerrötliche Unterseite, ohne oder mit sehr reduziertem schwarzen Fleckenkranz auf der Vorderbrust gekennzeichnet ist. -*) Bull. Soe. Philom. Paris (9) VIII, 1906, p. 44—47. 2) Nov. Zool. 17, 1910, p. 354—357. 3) So hat Todd (Proc. Biol. Soc. Wash. 26, Aug. 1913, p. 172: Rio Mocho, Caura, Venezuela) offenbar die typische H. n. naevia als Hylophylax consobrina nochmals beschrieben. Auch die von Chapman (Bull. Amer. Mus. N. H. 36, 1917, p. 387, im Text von H. n. theresae) erwähnten weißzügeligen Exemplare ‘von La Union, „lower Orinoco“ [? — Caura R.]gehören ohne Zweifel zu A. punctu- lata (Des Murs) [= H. naevia auct. nec Gmelin!]. 4) Oım. Monatsber. 20, p. 20 (1912. — Tucumare, Rio Jamauchim, N. Brazil). 10. Heft 112 ©. E. Hellmayr: Hypocnemis myotherina melanolaema Scl. | 25 [Thamnophilus myotherinus Spix, Av. Bras. II, p. 30, tab. 42 fig.1 (=d) (1825. — part. descr. &, ohne Fundortsangabe: wir - setzen als terra typica Rio Iga, NW.-Brazil fest; Typus verloren.!)] Hypoenemis melanolaema Sclater, P. Z. S. Lond. 22, „1854“ p. 254, tab. 12, hie. 275 (April 11., 1855. — ‚in Peruvia, Chami- curros; Type im British Museum ‚untersucht). 3. dg ad. Yallnarımayo (1200 F.): 17. II. 11; San Gaban (2500 F.): &., 7. II. 13. — al. '66, 67, 67%,; c. 43, 43, 44: r. 16, 16, 16'/, mm. 2 909 Yahuarmayo: 97. I. 12; San Gaban: 17. HI. 13, — al. 62, 64; c. 43, 44; r. 16, 16?/, mm. „rs braun oder rötlichbraun, Füße schiefergrau, Schnabel schwarz, untere Mandibel beim 2 grau.‘ | Diese Vögel sind durchaus identisch mit einer Serie aus Chami- curos (darunter der Typus von H. melanolaema) und Stücken aus Yurimaguas und Chyavetas, N.-Peru. Namentlich zeigen die 22 ebenso hell rahmgelbe („ochraceous-buff“) Unterseite, die scharf abgesetzt ist gegen die weiße, nur im unteren Teile schwach‘ rahm- gelblich überlaufene Kehle. FREE 4 992 vom Rio San Mateo, N. „Bolivia, stimmen gleichfalls völlig mit den Peruanern überein. Die typische H. m. myotherina, aus dem östlichen Colombia (Cuembi, Rio Putumayo; Bogotä), Ecuador (Baeza, Rio Napo, Sara- yacu), und vom Nordufer des Maraion (Pebas, Rio Tigre) ist unter- seits merklich dunkler, besonders die 22 fallen durch die gesättigt ‘ockerfarbige Nuance auf. In Nov. Zool. 14, 1907, p. 20—22 habe ich die Kennzeichen und Verbreitung der damals bekannten drei Formen von AH. myotherina ausführlich behandelt. Seither hat sich unsere Kenntnis dieser Gruppe bedeutend. erweitert, weshalb eine kurze Wiederholung der Wohn- gebiete der nunmehr unterschiedenen vier Rassen nicht unerwünscht sein dürfte. a) ..A. myotherina myotherina (Spix). — Vom. östlichen Colombia (‚„Bogotä“; Florencia, La Murelia, Caquetä; Cuembi, R. Putumayo) durch das östliche Ecuador (Rio Napo, Baeza, Sarayacu). südwärts . bis ans Nordufer des Marafion, N.-Peru (Pebas; Rio Tigr& bei Nauta); auch am Caura R., östl. Venezuela. bb): myotherina melanolaema Scl. — -Peru, südlich desR. Marafion in den Depts. Loreto (Chyavetas, J eberos, Yurimaguas. Chamienros, EN Wie ich an anderer Stelle (Nov. Zool. 14, 1907, p. 21) suhnderistite; . passen Originalbeschreibung und Abbildung des leider verloren gegangenen Typus besser auf das $ der dunkelbäuchigen nördlichen Form, welche Sclater nach Bogotä-Bälgen H. elegans genannt hat. Wir fixieren daher ausdrücklich Rio ‚Iga, NW.-Brazil, als Terra typica von T'h. myotherinus Spix. Weibchen aus Cu- embi, Oberlauf des Iga (Putumayo)eind es asia mit solchen vom u a des Maraüon’ (Pebas). Ein Beitrag zur Ornithologie von Südost-Peru, 113 Santa Cruz), Huänuco (Chuchurras), Ayacucho (Monterico östl. Huanta) und im nördlichen Teile des Depts. Puno ( Yahuarmayo, San Gaban, am Nordabfall der Anden von Carabaya); N.-Bolivia (Rio San Mateo); ostwärts bis ins westliche Brasilien (Cachoeira am Rio Purüs; Humaytha, am linken Ufer des R. Madeira). c) H. myotherina sororia Hellm. (Nov. Zool. 17, 1910, p. 358). Am rechten Ufer des oberen Rio Madeira bei Calama und Paraizo, und an seinem Zufluß, dem Rio Machados (Jamarysinho, Maroins). d) H. myotherina ochrolaema Hellm. Vom Unterlauf des Rio Madeira (Borba, am rechten Ufer) ostwärts bis zum Tocantins (Cametä, Alcobaga, Arumatheua). Hypocnemis leucophrys leucophrys (Tsch.). Pithys leucophrys Tschudi, Arch. f. Naturg. 10, I, p. 278 (1844. — Peru; Type von Montafa de Vitoc, Dept. Junin, im Mus. Neuchätel untersucht). Hypocnemis leucophrys Berlepsch & Stolzmann, Ornis 13, p. 118 (Rıo Garrote, Marcapata). 3 dd Yahuarmayo (1200 F.): 8. XII. 10; San Gaban (2500 F.): 26. IIL..13; Chaquimayo (3000 F.): 30. II. 10. — al. 67, 68, 70; c. 46, 48, — ;r. 16%/, 17, 17 mm. Q ad. Yahuarmayo: 29. X. 10. — al. 67; c. 45; r. 17 mm. „Iris rötlichbraun, Füße schieferschwarz ($), dunkelbraun (9), Schnabel schwarz.“ | Die d& stimmen mit einer Serie aus Colombia (,,Bogotä‘), O.- Ecuador und Tachira, W.-Venezuela überein, wogegen die Bewohner des ganzen amazonischen Tieflandes (Rio Madeira, Caura-Orinoco- Distrikt, Brit. und Französich Guiana) unterseits merklich heller, mehr bläulichgrau gefärbt und wohl als 7. leucophrys angustirostris (Cab.) zu sondern sind. Vgl. Nov. Zool. 14, 1907, p. 19—20. Anoplops melanostieta (Scl. & Salv.). Pithys melanosticta Sclater & Salvin, P. Z. S. Lond. 1880, p. 160 (1880. — Sarayacu, O.-Ecuador; deser. 2; Type im British Museum untersucht). | d imm. San Gaban (2500 F.): 19. III. 13. — al. 79; c. 55; tars. 261/,; rostr. 17 mm. „Iris dunkelbraun, Füße schiefergrau, Schnabel schwarz.“ Der Vogel befindet sich in der Jugendmauser. Der größte Teil der Kleinbefiederung des Rückens und der Unterseite ist bereits vermausert, doch zeigen sich, namentlich oberseits noch zahlreiche unentwickelte Blutfedern und auf dem Nacken bemerkt man außer- dem einzelne Reste des zerschlissenen Jugendkleides.. Die kleinen und mittleren Oberflügeldecken sind bis auf einige Mauserfedern schon erneuert, dagegen noch nicht die Afterflügelfedern und großen Flügeldecken, welch letztere an der Spitze breit zimtrostfarbig ge- Archiv tür Natuıgeschichte 1913. A. 10 S 10. Heft 114 ©. E. Hellmayr: säumt und dahinter von einem schwärzlichen Subapikalschatten begleitet sind. Eine ähnliche Zeichnung weisen auch die inneren Armschwingen auf. Der Vogel erinnert dadurch an das weibliche Kleid von A. melanosticta.!) Der Unterschnabel , der bei alten Vögeln beiderlei Geschlechts mit Ausnahme der dunklen Kieferäste horn- weißlich erscheint, ist schwärzlichbraun gefärbt. Verglichen mit fünf Vögeln vom Rio Madeira (Humaytha) weicht das Stück durch etwas schmaleren Schnabel sowie durch rußschwärz- liche, nur an der Wurzel olivbräunliche Färbung der zerschlissenen Stirn- und Scheitelfedern ab, welche bei A. melanosticta schmutzig weißlichgrau ?) oder rahmbräunlich ?) gefärbt sind. Ob die kleinen Abweichungen durch die Jugend des Vogels aus San Gaban bedingt oder geographischer Natur sind. bleibt durch weiteres Material zu erweisen. 4. melanosticta, deren Verbreitung ich in meiner Abhandlung über die Vögel des Rıo Madeira *) zusammengestellt habe. ist hiermit erstmals für Peru nachgewiesen. Conopophaga peruviana Desmurs. Conopophaga perwviana Desmurs ın: Castelnau, Exped. Amer. Sud, Oiseaux, lıvr. 18, p.50 tab. 16 fig. 1 (Juni 1856. — Pebas NO.-Peru; Type im Pariser Museum untersucht). Sad. Yahuarmayo (1200 F.): 28. X. 10. — al. 72; c. 34; r. 15 mm. Q ad. San Gaban (2500 F.): 12. III. 13. — al. 67; c. 32; r. 131/, mm. „Iris braun, Füße schieferfarbig (2), dunkelbraun (J). Schnabel dunkelbraun.“ Der Typus ım Pariser Museum — ein d — trägt auf der Unter- seite noch Reste des Jugendkleides in Gestalt einzelner flaumiger zerschlissener Federn. Menegaux und Hellmayr’s°®) Annahme, daß auch die röstlich gelbbraune Färbung der Bauchseiten ein Jugend- charakter sei, erweist sich jedoch als irrtümlich. Unser Vogel aus Yahuarmayo wie auch 4 $$ aus Sarayacu, O.-Ecuador, 2 $g aus Chamicuros, O.-Peru und 2 $& vom oberen Rio Purüs, W.-Brasilien, zeigen die Bauchseiten stets in großer Ausdehnung röstlichgelb oder gelbbraun überwaschen, und da einige derselben alle Merkmale völlig ausgefärbter Vögel tragen, unterliegt es wohl keinem Zweifel, daß diese ER auch im Alterskleid beibehalten wird. !) Einzelne der frischen Rückenfedern tragen einen kleinen schwarzen Sub- apikalfleck, der bisweilen von einem deutlichen zimtröstlichen Spitzensaum gefolgt ist. *) Bei Exemplaren von Humaytha, Cachoeira (Rio Purüs) und Rio Juruä. ®) Beim Typus. aus Sarayacu. | *) Nov. Zool. 17, 1910, p. 366. °) Bull. Mus. Paris 11, 1905, p. 374. Dad ai 4, ia Ein Beitrag zur Ornithologie von Südost-Peru. 115 Das 9, ein Vogel in frisch vermausertem Kleide, entspricht in jeder Hinsicht der Beschreibung von (©. torrida Sel.!) und bestätigt die von Sclater?) geäußerte Ansicht, daß diese vermeintliche Art lediglich auf das 2 von Ü©. perwviana begründet wurde. Die $d sind inbezug auf die Färbung des Rückens etwas variabel. Ein $ ad. von Ponto Alegre am Rio Purüs, eines aus Chamicuros, O.-Peru, und das von Yahuarmayo haben den Rücken vorwiegend hellolivenbraun, nur im vorderen Teile etwas aschgrau überlaufen; wogegen er beim Typus aus Pebas, einem 3 aus Chamicuros und vier dg aus Sarayaeu, O.-Ecuador in der Hauptsache aschgrau gefärbt ist und nur an wenigen Federn olivbräunliche Säume aufweist. O©. peruviana unterscheidet sich im männlichen Geschlechte von C. a. ardesiaca Lafr. & Orb., aus den westlichen Yungas von Bo- livia ?), und (©. a. saturata Berl. & Stolzm. *), aus dem Tale von Marca- pata, SO.-Peru, durch dunkelbraunen (statt gelblichweißen) Unter- schnabel und den Besitz scharf abgesetzter rahmgelber"Spitzenflecken auf den mittleren und großen Oberflügeldecken. Ferner ist der Ober- kopf dunkler, mehr rostbraun, die Kehl- und Brustmitte entschieden weıß, das Grau der Kehlseiten und Vorderbrust viel heller, das Gelb- braun der Bauchseiten viel heller, auch weiter ausgedehnt usw. Das 2 ist mit C. ardesiaca überhaupt nicht. zu verwechseln und gleicht noch am meisten dem der südost-brasilianischen Ü. m. melanops (Vieill.). Es teilt mit letzterem den Besitz deutlicher- röstlichgelber Spitzenflecken auf den Oberflügeldecken, hat aber viel dunkler rost- rotbraunen Oberkopf, lebhaft rostroten (statt ockergelben) Vorderhals und kennzeichnet sich überdies durch den breiten atlasweißen Post- ocularstreifen. Der Unterschnabel ist wie bei C. melanops dunkelbraun, bei ©. ardesiaca dagegen blaßgelb. C. perwviana verbreitet sich vom östlichen Ecuador durch die Tiefländer des östlichen Peru (Pebas, Chamicuros, Santa Cruz) süd- wärts bis an den Nordabhang der Sierra de Carabaya, unweit der bolivianischen Grenze, und zum oberen Purüs (Ponto Alegre, Bom Lugar) im westlichen Brasilien. Liosceles thoraeieus thoracieus (Scl.). Pteroptochus thoracieus Sclater, P. Z. S. Lond., Nov. 1864, p. 609 tab. 38 (1865. — Salto do Girao, am linken Ufer des Rio Madeira). Liosceles t. thoracicus Hellmayr, Verhandl. Or. Ges. Bayern 12, Heft 2, 1915, p. 124 ( Yahuarmayo). "1, P.Z. 8. Lond. 26, p. 68 (April 26, 1858. — Rio Napo (Type); Chamicuros, O. Peru). 2) Cat. Birds Brit. Mus. 15, 1890, p. 331. 8%) Untersucht : der Typus ($) im Pariser Museum; 333 2 22 Quebrada onda, 1 3 Songo, 12 Sandillani, Bolivia. 4) Ornis 13, Part 2, p. 119 (Sept. 1906. — Huaynapata, Marcapata, SO.-Peru). — Untersucht: 533 ad. Marcapata, lavor zwei Topotypen aus Huaynapata. 8* 10. Hett 116 ©. E. Hellmayr: g ad. Yahuarmayo (1200 F.): 30. XI. 10. — al. 73; c. 78; tars. 27; r. 17!/, mm. | ..Iris und Füße braun, Schnabel schwarz, unten gelb.“ Über dieses Exemplar, durch welches der erste Nachweis der Art für Peru erbracht ist, wolle man meine Ausführungen |. c. nachlesen. Polyplaneta aurescens (Gould). Trochilus (Lampornis) aurescens Gould, P. Z. S. Lond. 14, p. 88 (Nov. 1846. — „Rio Negro, Brazil‘, — errore!).t) Sad. Yahuarmayo (1200 F.): 30. XI. 10. — al. 67; ce. 38; r. (vom Vorderrande der Stirnbefiederung an gemessen) 20 mm. „Füße und Schnabel schwarz.“ Der Vogel weicht von zwei SS ad. aus Pebas, NO.-Peru, und Sarayacu, O.-Ecuador, lediglich durch etwas längere Flügel und Schwanz ab. In der Färbung vermag ich keine Unterschiede zu ent- decken. P. aurescens ıst über das oberamazonische Waldgebiet von Ost- Ecuador und O.-Peru verbreitet. Buckley erbeutete Exemplare bei Sarayacu und Rotuno in Ecuador; E. Bartlett und J. Hauxwell bei Pebas am Maraüon, bei Chyavetas, Chamicuros und am oberen Ucayali; Bates erhielt einen jungen Vogel vom Rio Javarri. Der vorliegende Nachweis dehnt das Wohngebiet der Art südwärts bis nahe an die bolivianısche Grenze aus. Generisch scheint sie mir von Ülytolaema rubricauda (Bodd.) 1783 [= rubinea (Gm.) 1788] durchaus verschieden zu sein. Helianthea coeligena obscura (Berl. & Stolz.). [Ornismya coeligena Lesson, Hist. Nat. Trochil. p. 141 tab. 53 (1832. — ‚‚Mexique‘, errore!, terra typ. subst. Venezuela).] Lampropygia columbiana obscura Berlepsch & Stolzmann, P. Z. S. Lond. 1902, II, p. 23 (1902. — Garita del Sol, Vitoc, Dept. Junin, Peru); iidem. Ornis 13, II, 1906, p. 95 (Idma, Santa Ana). !) Der Fundort ist jedenfalls unrichtig. In ‚„‚Monograph of Trochilidae“ IV, Text zu Taf. 250 sagt Gould nichts über die Herkunft des Typus. Die bei- gefügte Bemerkung: ‚‚My late friend John Natterer, of Vienna, obtained, I be- lieve, several exemples on the banks of the Madeira‘‘ beruht jedoch auf Irrtum; denn Natterer erbeutete auf seinen Reisen diesen T:ochiliden überhaupt nicht, der bisher auf brasilianischem Territorium noch nicht nachgewiesen ist. Nur Bates erhielt nach Sclater (P. Z. S. 1857, p.263) einen jungen Vogel vom Javarri, dem Grenzfluß zwischen Peru und Brasilien. Es ist das fälschlich „Ega“ etikettierte Exemplar (p) im British Museum, auf das sich auch Gould (l. c.) mit den Worten bezieht: ‚Mr. Bates sent some femal.s or young males from the neighbourhood of Ega“. Gould’s Typus kam vermutlich vom peru- anischen ‘Amazonas. Ein Beitrag zur Ornithologie von Südost-Peru. 417 Q ad.,‚Chuhuasi (7000 F.): 29. ILL. 13. — al. 75; c. 491/,; r. 31 mm. Identisch mit einem topotypischen Exemplar aus dem Tale von Vitoe. Diese Form steht gewissermaßen in der Mitte zwischen H. c. columbiana (Elliot), aus der östlichen Andenkette von Colombia und O.-Ecuador, und H. c. boliviana (Gould), aus W.-Bolivia. Sie teilt mit ersterer den hellbronzefarbigen Schwanz, hat aber viel dunkleren, mehr schwärzlichen Scheitel, viel stärker kupferrötlichen Glanz auf Nacken und Mantel, und dunkleren Bauch; endlich sind die dunklen Flecken auf Kehle und Gurgel größer, schwärzlicher. die hellen Feder- säume dagegen"schmutziger, mehr graulichweiß. Die Zeichnung der Kehle ist ähnlich wie bei 7. c. boliviana, welche indessen unschwer durch viel dunkleren, rußfarbigen Unterkörper, dem aıe rostiarpıge.u Säume fast oder gänzlich fehlen, etwas dunklere Oberseite, und vor allem durch den bronzeschwärzlichen Schwanz zu unterscheiden ist. H. ce. obscura ist bisher nur aus den südperuanischen Depts. Junin, Cuzco und Puno bekannt. Es ist aber anzunehmen, daß die von Taczanowski!) für die Gegend von Tambillo, Dept. Cajamarca verzeichneten Vögel gleichfalls hierher gehören. Chalcostigma stanleyi vulcani (Gould) (?). [Trochilus stanleyi Bourcier, Compt. Rend. Acad. Sci. Paris 32, p. 187 (1851. — „les regions froides du Pichincha et Cotopoxi‘ [sie], Ecuador). ] kamphomieron vulcanı Gould, Contrib. to Ornith. 5, p. 195 (1852. — Bolivia; Type im Brit. Museum untersucht). 5 ad. Ocobamba bei Cuzco (4500 m): 4. XII. 97; O. Garlepp. al 3945:.6,:60;- Tr. 1E.mm. g juv. Ollachea (11,500 F.): 21. II. 10. — al. 66; c. 49; r. 11 mm. Der alte ausgefärbte Vogel aus Ocobamba steht in der Mitte zwischen (. s. stanleyi, vom Pichincha und (©. s. vulcani, aus Bolivia. Er teilt mit letzterem die Färbung des glitzernden Kehlstreifens, d.h. die untersten Federn des Latzes sind bläulich bleifarben, mit schwacher, blaßrötlicher Nuance gegen die Wurzel hin (keineswegs in der ganzen Länge lebhaft amethyströtlich wie bei stanleyi); aber die Kehl- und Kopfseiten sind so dunkel rußschwärzlich, und der Vorderkopf vorwiegend bronzegrün wie bei stanleyi; der Ton der Unterseite ist wohl mehr wie bei stanleyi. aber an den Seiten violett- blau überlaufen, wenn auch vielleicht nicht ganz so lebhaft wie bei vulcani. Vögel aus Maraynioc, Dept. Junin. gleichen nach Berlepsch & Stolzmann?) bis auf etwas dunklere Unterseite den Bewohnern Ecuadors (stanleyi). Weiteres Material aus den südlichen Departements von Peru. ist erforderlich, um dig. dort heimische Form mit Sicherheit festzustellen. 1) Lampropygia coeligena (err.) Taczanowski, P. Z. 8. 1879, p. 239 (Mon- tafa de Palto, Tambillo). 2) P. Z. $. 1902, II, p. 27. 10, Ueft 118 C. E. Hellmayr: Heliothrix auritus auriculatus (Nordm.). [Trochilus aurıtus Gmelın, Syst. Nat. 1, I, p. 493 (1788. — ex Brisson, Orn. III, p. 722 tab. 37 fig. 3 (= ad): Cayenne).] Trochilus aurıculatus Nordmann i e Erman’s Reise, Naturhist. Atlas, p.5 tab. II fig. 1(=£), 2 (= 9) (1835. — Rio de Janeiro; cfr. op. cit. p. .V). ® Heliothrix auriculatus? Berlepsch & Stolzmann, Ornis 13, p. 120 (Rio Cadena). g ad. Yahuarmayo (1200 F.): 27. X. 10. — al. 65; c. rectr. med. 40, ext. 32; r. 181/, mm. Dieser Vogel, der das vollständige Alterskleid mit, kurzen, stumpf abgerundeten Steuerfedern trägt, ist durchaus identisch mit Stücken aus SO.-Brasilien (Espirito Santo, Rio, Säo Paulo). H. a. auriculatus verbreitet sich vom östlichen Brasilien (Bahia bis S. Paulo) durch die Staaten Minas Gera&s und Goyaz westwärts bis an den Rio Madeira (Calama) !) und ins südliche Peru (Rio Cadena, Yahuarmayo; La Merced, Chanchamayo, Dept. Junin?.) Das von Boucard behauptete Vorkommen seines H. aequa- torialis ın Ecuador beruht auf einer Fundortsverwechselung, wie ich a. a. O. 3) nachgewiesen habe. Picumnus rufiventris (Bonap.). Asthenurus rufiventris Bonaparte, Proc. Zool. Soc. Lond. 5, „1837“, p. 120 (Juni 1838. — ‚„‚from that portion of Brazil bordering on Peru‘). Q imm. Chaquimayo (3000 F.): 3. IX.10. — al. 65; c. 361/,; r. 171/, mm. „Füße grün, Schnabel blauschwarz.“ Der Vogel befindet sich in der Jugendmauser. Der Oberkopf ist bereits zum größten Teile vermausert und trägt die tiefschwarzen, an der Spitze mit einem kleinen, runden, weißen Fleck gezierten Federn, dazwischen stehen aber noch einzelne olivenfarbige Reste des Jugendkleides. Dieser seltene Specht ist bisher nur aus dem östlichen Ecuador (Sarayacu, Rio Napo) und Peru bekannt. Castelnau und Bartlett erbeuteten je ein Exemplar unweit Sarayacu am Ucayalı. Galbula tombacea eyanescens Deville. [Galbula tombacea Spix, Av. Bras. I, p. 55 tab. 58 (1824. — „in Re flum. Amazonum‘“).] ‚Galbula cyanescens Deville, Rev. Mag. 7ool. (2) I, p. 56 (1849. — „les bords de l’Amazone“: ; die Typen im Pariser Museum, !) Nov. Zool. 17, 1910, p. 377. ?2) Berlepsch & Stolzmann, P. Z. S. 1902, II, p. 28. ®) Nov. Zool. 13, 1906, p. 378. a a 1 ann aa a nd Ein Beitrag zur Ornithologie von Südust-Peru- 119 welche ich untersuchte, stammen aus Sarayacu am Ucayali, O.-Peru). Galbula tombacea (nec Spix) Sclater & Salvin, P. Z. S. 1873, p. 186 (Cosnipata). @. tombacea cyamescens Berlepsch & Stolzmann, Ormnis 13, p. 123 (Huaynapata, Escopal). 4 d& ad. Yahuarmayo (1200 F.): 17., 29.X.10, 21. III. 12; San Gaban (2500 F.): 3. IV. 13. — al. 78, 79, 80, 83; caud. 93, 94, 94, 100; rostr. 44, 47!/,, 48, 50 mm. Q ad. Chaquimayo (3000 F.): 29. VIII. 10. — al. 80; caud. 99; r. 47 mm. Ä Q juv. Yahuarmayo: 10. X. 10. — „Iris dunkelbraun, Füße dunkelgrün oder gelb, Selmabel schwarz.“ Die Serie gehört zum typischen cyanescens, mit ganz metallisch- grünem, meist etwas blau überlaufenem Vorderkopf, und gleicht den Typen vom Ucayalı im Pariser Museum. Vögel aus dem Dept. Loreto (Huallaga) haben etwas längere Schnäbel, was wohl zufällig ist. Die Verbreitung der geographischen Formen von @. tombacea habe ich an anderer Stelle!) erörtert, worauf hiermit verwiesen sei. @. t. cyanescens bewohnt das ganze amazonische Peru südlich des Marafion und die angrenzenden Teile Brasiliens, kommt aber bei Nauta auch am Nordufer des großen Stromes vor, während weiter östlich, bei Iquitos, Pebas usw. schon @. t. tombacea auftritt. @. pastazae Tacz. & Berl. ?), aus O.-Ecuador, dagegen ist spe- zifisch durchaus verschieden und unschwer durch viel längere Flügel und Schwanz ?) und den Mangel der grünen Spitzenrlecken auf den seitlichen Steuerfedern kenntlich. Das $ hat entschieden dunkler rotbraunes Abdomen, und das 2 sieht auf der Unterseite ganz anders aus. Während die 2? von tombacea und cyanescens goldiggrüne Kehle und Vorderbrust, und rahmrostgelben Unterkörper besitzen, ist bei pastazae die ganze Kehle gleich Brust und Bauch wohl ebenso dunkel rostrot wie beim $, und nur ein breites Querband auf der Vorderbrust bronzegrün gefärbt. In der bronzegrünen, blau gemischten Färbung ‚des Vorderkopfes gleicht @. pastazae der südlichen Form cyanescens. @. pastazae scheint neben @. t. tombacea vorzukommen. Ich habe von letzterer Form zwar noch kein Exemplar aus dem östlichen Ecuador gesehen, aber Stücke aus ‚.Bogotä‘ (die jedenfalls von den amazonischen Abhängen der östlichen Kordillere stammen) vermag ich nicht von solchen aus Iquitos, Pebas, Elvira, NO.-Peru zu unter- !) Nov. Zool. 17, 1910, p. 389 —90. 2) P. Z. S. Lond. 1885, p. 107: Mapoto und Machay, O. Ecuador. ®) Die Maße der untersuchten Exemplare ($2 in Mus. Berlepsch, 233 Mus. München) sind wie folgt: 33d al. 91, 92, 94; caud. 104, 104, 108; rostr. 48, 50, 54 mm. 1%9al. 87; caud. 101; rostr. 45 mm. 10. Heft 120 C. E. Hellmayr: scheiden !). Gleichwohl ist die Untersuchung einer größeren Serie vom Marafion wünschenswert. Malacoptila fulvogularis fulvogularis Scl. Malacoptila fulvogularıs Scelater, Proc. Zool. Soc. Lond. 21, „1853“, p. 123 (Nov. 1854. — Bolivia; Type im Derby Museum). M: fulvigularıs Berlepsch & Stolzmann, Ornis 13, p. 97 (Idma oberhalb Santa Ana), 123 (Huaynapata). Q ad. San Gaban (2500 F.): 12. III. 13. — al. 98; caud. 100; r. 27 mm. „Iris rot, Füße schiefergrau, Schnabel schwarz.‘“ | Weicht von topotypischen Bolivia-Vögeln durch entschieden dunkler rostgelbe Färbung von Kehle und Vorderhals ab, wodurch es den Übergang zu M. fulvogularis melanopogon Berl. & Stolzm.?) aus dem Dept. Junin vermittelt. In sonstiger Hinsicht gleicht das Exemplar der typischen Form. Mieromonacha laneceolata (Deville). Bucco lanceolata Deville, Rev. Mag. Zool. (2) I, p. 56 (1849. — Pampas del Sacramento, Mission de Sarayacu, O-.Peru; Type im Pariser Museum untersucht). 5 ad. Chaquimayo (3000 F.): 13. VIII. 10. — al. 62; ce. 12 Tai rostr. 20 mm. Q ad. ebendaher: 13. VIII. 10. — al. 631/,; c. 45; r. 19!/, mm juv. ebendaher: 21. IX. 10. — al. 59; ce. 41; r. 18 mm. „Iris braun, Füße dunkelgrün, Schnabel schwarz.“ Zwei Vögel aus Sarayaeu, O.-Ecuador, und ein „Bogotä“-Balg stimmen vollständig überein. Der junge Vogel ist oberseits erheblich dunkler braun, mit breiteren, lebhafter rostgelben Säumen und breiterer, schwarzer Postfrontalbinde; die schwarzen Streifen auf der Unter- seite sind viel breiter, zahlreicher und über den Bauch hin aus- ° gedehnt, welch letzterer stärker rostgelb überlaufen erscheint. | M. lanceolata verbreitet sich vom östlichen Colombia (Bogotä) durch Ecuador (Sarayacu, Zamora) bis ins südöstliche Peru und westliche Brasilien, wo Garbe im November 1902 ein 2 ad. am Oberlauf des Rio Juruä ?) sammelte. Neuerdings erbeuteten die Sammler des American Museum ein Exemplar bei Buenavista, Narifo, an der Westküste von Colombia ®). 1) Salvadori & Festa (Boll. Mus. Torino 15, No. 308, 1900, p. 20) erwähnen allerdings aus Zamora ein Exemplar der @. tombacea, das nach der Beschreibung goldiggrünen Oberkopf wie @. t. cyanescens besitzen soll! Dieselben Autoren verzeichnen @. pastazae aus S. Jose, am Osthang der Kordillere in Ecuador. 2) P. Z. S. 1902, II, p. 37: La Garita del Sol, Dept. Junin, C.-Peru. ®) Ihering, Revist. Mus. Paul. 6, 1905, p. 446. : *, Chapman, Bull. Amer. Mus. N. H. 36, 1917, p. 344. — Die von Chapman (l.c. p. 118), gegebene Verbreitungskarte ist unvollständig, da Ihering’s Nach- weis vom Juruä nicht berücksichtigt wurde, Ein Beitrag zur Ornithologie von Südost-Peru. 121 Capito auratus bolivianus Ridgw. [Bucco auratus Dumont, Dict. Sci. Nat. 4 p.54 (1816. — ex Levaillant, Hist. Nat. Ois. Paradis et Rolliers etc. II, 1806, p. 63 tab. 27: „Le Barbu orange du Perou‘; Type in Coll. Raye de Breucklerwaert, jetzt im Pariser Museum; _cfr. Dalmas, Bull. Soc. Zool. France 25, 1900, p. 178, Note 1).] Capıito auratus bolivianus Rıdgway, Proc. Biol. Soc. Wash. 25, p. 87, (1912. — Rio Beni, Bolivia). Capito punctatus, subsp., Berlepsch & Stolzmann, Ornis 13, p. 123 (Rio Cadena, Marcapata). 5 d& Yahuarmayo (1200 F.): 15. III. 12; San Gaban (2500 F.): 13. III, 13; Chaquimayo (3000 F.); 18. VI. 1. VIIL, 11. IX. 10. — al. 86, 87, 90, 90, 91;'c. 54, 57, 57, 57, 58; rostr. 21, 22, 221/,, 23%), 23°/, mm. g ad. Rio Huacamayo, Carabaya (3100 F.): 3. VI. 04; G. Ockenden. — al. 87; c. 60; r. 23 mm. 2 dd Marcapata (3000 F.): 25. IX., 20. X. 99. — al. 83, 88; c. 56, 59; rostr. 21'/,, 22 mm. 2 22 Yahuarmayo (1200 F.): 21. X., 28. XII. 10. — al. 86, 86; c. 54, 59; rostr. 22, 221/, mm 3 22 Marcapata (3000 F): 24., 21. IX, 317’X%.99, — al. 84, 84, ®8- 6.08, DI, 01; rostr. 22, 22, 22 mm. „Iris rotbraun, Füße dunkelgrün oder schieferfarben, Schnabel schwarz.“ Bei einer anderen Gelegenheit !) habe ich eine Übersicht der geo- graphischen Formen von ©. auratus gegeben und in einer späteren Arbeit ?) darauf hingewiesen, daß die früher zu Ü. a. intermedius Berl. & Hart. gestellten Bewohner von SO.-Peru, N.-Bolivia und des oberen Rio Madeira wegen ihrer helleren, mehr schwefelgelben Scheitel- färbung wohl als besondere Rasse abgetrennt zu werden verdienen. Seither hat Ridgway ein & vom Rio Beni, N.-Bolivia, als CO. a. bolivianus gesondert, und vier Jahre später Cherrie?) nach einem Pärchen aus dem Quellgebiet des Rio Chapare, N.-Bolivia seinen O. auratus insperatus aufgestellt. Während Ridgway als haupt- sächliches Kennzeichen gegenüber der typischen Form das ‚deep russet, instead of olive yellowish pileum‘“ hervorhob, betonte Cherrie hinwiederum die auffallend helle, ‚‚sulphine yellow“ Färbung des Öberkopfes. Die von den Brüdern Watkins erbeutete Suite aus- gefärbter SS erbringt den Beweis. daß es sich bei diesen Unterschieden lediglich um die Extreme der individuellen Variation einer und der- selben Form handelt. Die Nuance des Vorderkopfes schwankt zwischen düster Bräunlichgelb und hell Schwefelgelb, wobei die Stirn, Y Nor Bol 14, 1907, p. 81—82. 2) L.c. 17, 1910, p. 395. 3) Bull. Amer. Mus. N. H. 35, p. 391 (Juni 1916. — Todos Santos, Rio Chapare, Bolivia). 10. Heft 122 C. E. Hellmayr:; ohne Rücksicht auf die Grundfarbe, bald orangerote Schaftstriche aufweist, bald vermissen läßt. Nur bei einem $ (No.13.1258 San Gaban) sind die Säume auf dem Hinterrücken fast so lebhaft cadmium- oder orangegelb wie bei C. a. aurantiicınetus, vom Caura und Rio . Negro, sonst immer schwefel- oder zitrongelb, also wesentlich heller als bei.der eben genannten Form. Von (. a. auratus, der mir in einer Serie aus „Bogotä“, O.-Ecuador und N.-Peru (Huallaga; Pozuzo, Dept. Huänuco) vorliegt, unterscheiden sich die Vögel aus SO.-Peru durch viel tieferes Orange der auch im weiblichen Geschlechte ungefleckten Kehle, und schlankeren Schnabel. Ein altes Weibchen aus San Mateo, N. „Bolivia, das wohl als topotypisch für C. a. bolivianus und Ü. a. insperatus zu betrachten ist, gleicht hellköpfigen Stücken aus Marcapata und hat gleichfalls ungefleckte Kehle, aber die Grundfarbe der letzteren ist merklich heller orange, kaum dunkler als bei Ü. a. auratus. Ö. a. aurantüicınctus Dalm.!), vom Caura, dem Rio Cunucunuma am Fuße des Duida Stockes, und von Barcellos, Rio Negro, unter- scheidet sich unschwer durch tief cadmium- oder orangegelbe Söume auf dem Hinterrücken, und lebhaft cadmiumgelb über- laufene Bauchmitte. 248 292 von Barcellos, am Rio Negro stimmen in diesen Punkten durchaus mit 3 $$ 229 vom Caura, einschließlich des Typus überein, haben nur etwas gröbere schwarze Fleckung auf den Weichen. Aus Chapman’s?) Bemerkungen geht klar hervor, daß auch die von ihm untersuchten Vögel vom Rio Cunucunuma, am Fuße des Duida unweit Buenaguardia am oberen Örinoco, die er irrtümlich (©. a. ıntermedius nenne zu Ü. a. aurantü- cinctus gehören, was ja aus geographischenGründen wohl verständlich ist. Ö©. a. intermedius Berl. & Hart.?) dagegen hat schwefelgelbe Säume auf dem Hinterrücken und nicht die geringste Spur von kadmium- oder orangegelbem Anflug auf der Bauchmitte. Die Kehle ist in beiden (Geschlechtern tief orange wie bei Ü. a. bolivianus, von dem er sich lediglich durch lebhafter wachsgelbe Färbung des Vorderkopfes unter- scheidet. Ich untersuchte 1% 12 (Type) von Nericagua in Tring, und 238 von Munduapo, in der Sammlung Berlepsch. Aus geo- graphischen Gründen ist das Vorkommen einer besonderen Lokal- form am Mittellauf des Orinoko (bei Nericagua und Munduapo) kaum anzunehmen. Vielmehr scheint mir (©. a. intermedius auf Über- gangsexemplare zwischen ©. a. auratus und (©. a. aurantüicınctus be- gründet zu sein, wie solche an den Verbreitungsgrenzen zweier nahe verwandter Formen zu erwarten sind. Die vier Stücke des intermedius gleichen in allen Punkten Ü. a. auratus und nähern sich (©. a. auranti- !) Bull. Soc. Zool. France 25, p. 177 (1900. — Rio Caura, Venezuela; Type jetzt im Tring Museum untersucht). 2) Bull. Amer. Mus. N. H. 36, 1917, p. 326, im Text. ®) Nov. Zool. 9, p. 98 (1902. — Nericagua, oberhalb Maipures, RER Ein Beitrag zur Ornithologie von Südost-Peru. 123 cinctws nur durch die tief orangefarbige. auch im weiblichen Geschlechte ungefleckte Kehle. Eine größere Serie vom Mittellauf des Orinoko ist erforderlich, um die Richtigkeit meiner Ansicht zu bestätigen. Capito aurantiicollis (Scl.). Eubucca aurantücollis Sclater, Proc. Zool. Soc. Lond. 25, ‚1857, p. 267 (Jan. 1858. — Rio Javarri, coll. Bates; Type (= { ad.) ım British Museum untersucht). d ad. Yahuarmayo (1200 F.): 23. X. 10. — al. 731/,; c. 49; rostr. 19 mm. | Q@ ad. ebendaher: 17. IV. 12, — al. 67; c. 43; r. 18%/, mm. „Iris rotbraun, Füße grün, Schnabel gelb ($), braun, Endhälfte der unteren Mandibel gelb (2). | Vollständig übereinstimmend mit Stücken vom Ucayalı und Samiria, Rio Maraüon, O.-Peru. Typische Vögel vom Javarri und solche vom Juruä und aus Calama am Rio Madeira scheinen im all- gemeinen schwächeren und kürzeren Schnabel zu besitzen, wie aus nachstehenden Ziffern ersehen werden möge. 1 & Samiria, NO.-Peru: al. 71; caud. 50; rostr. 13 mm. 1 & Carabaya, SO.-Peru: al. 73V/,; caud. 49; rostr. 19 mm. 1 & Calama, Rio Madeira: al. 70; caud. 45; rostr. 17 mm. 1 2 Rio Javarri: al. 71; caud. 50; rostr. 16'/, mm. 1 2 Rio Juruä, W.-Brazil: al. 66; caud. 43; rostr. 17 mm. 1 2 Calama, Rio Madeira: al. 66; caud. 43; rostr. 161/, mm. 1 2 Samiria, NO.-Peru: 68!/,;. caud. 49; rostr. 19 mm. 2 99 Ucayali, O.-Peru (inkl. Type von (©. melanotis Sel. 1): al. 65%/,, 651/,; caud. 47, 50; rostr. 19, 191/, mm. 1.9 Carabaya, SO.-Peru: al. 67; caud. 43; rostr. 198/,.mnm. Die Verbreitung von €. EN habe ich an anderer Stelle ?) zusammengestellt. Für das südöstliche Peru ist die Art hiermit zum erstenmal nachg:wiesen, doch hatte sie Jelski im nordöstlichen Teile des benachbarten Departements Ayacucho bei Monterico °) erbeutet. Capito tueinkae Seilern. Capito tucinkae Seilern, Verh. Orn. Ges. Bay. 11, Heft 4, p. 276 (Dez. 1913. — Yahuarmayo, Carabaya, SO.-Peru; Type im Museum Seilern).. ..d ad. Yahuarmayo (1200 F.): 30. III. 12. — al. 78; c. 63; rostr. 20 mm (Type). a rotbraun, Füße dunkelbraun, Schnabel gelb.‘ v !) Siehe rn, Nov. Zool. 17, 1910, p. 395, Fußnote. 2) Nov. Zool. 17, 1910, p. 396. ®) Taezanowski, P. Z. S. 1874, p. 549. 10. Heft 124 C. E. Hellmayr: Die Kennzeichen dieser der Osbourcieri-Gruppe nahestehenden, ausgezeichneten Art sind in der Originalbeschreibung erschöpfend dargelegt, der ich nichts hinzuzufügen habe. Meinem Freunde Seilern bin ich für die gütige Mitteilung des einzigen bekannten Exemplars aus seiner Sammlung zu lebhaftem Danke verbunden. Pteroglossus flavirostris mariae Gould. | | Pteroglossus flavirostris Fraser, Proc. Zool. Soc. Lond. 8, ‚‚1840°, p- 61 (März 1841. — ex P. Azarae (nec Vieillot) Gould, Monogr. Rhamph., 1st. ed., 1834, tab. 17: ohne Fundortsangabe, wir ergänzen Bogotä, O.-Colombia.!)] Pteroglossus Mariae Gould, Monogr. Rhamph., 2d ed., pl. 30 (1854. — ‚‚the woods clothing the sides of the Lower Amazons, whence numerous specimens have been sent by Mr. Haweks- well“ [sic], — errore! Wir betrachten den peruanischen Amazonas als terra typica). g ad. Chaquimayo (3000 F.): 20. VII. 10. — al. 126; c. —; rostr. 99 mm. 2 22 ad. Yahuarmayo (1200 F.): 11. XI.10; Chaquimayo: 19. VIL. 10. — al. 126, 130; caud. 138, 144; rostr. 82, 84 mm. „Iris rot, Füße dunkelgrün, Öberschnabel ‚gelb, Unterschnabel hellbraun.“ Typische mariae mit hellockerbraunem, nur an der äußersten Spitze primelgelb gefärbtem Unterschnabel. Val. meine Ausführungen in Nov. Zool. 14, 1907, p. 83. Durch den vorliegenden Nachweis erfährt das Verbreitungs- gebiet des P. f. mariae eine erhebliche Ausdehnung nach Süden. Es erstreckt sich nach unserer heutigen Kenntnis vom Südufer des Rio Solimoens (Manaqueri, Teffe) bis zum linken Ufer des Madeira (Humaytha), westwärts bis an den Ostabfall der peruanischen Anden und greift in Peru auch auf das Nordufer des Marafion (Samiria) über. & Selenidera langsdorffii (Wagler). 5 Pteroglossus Langsdorffin Wagler, Syst. Av., Genus Pteroglossus, sp. 12 (1827. — „Brasilien“; Type im Münchener Museum untersucht). 3 ad. Yahuarmayo (1200 F.): 16. III. 12. — al. 134; c. 123; rostr. 69 mm. !) Berlepsch & Hartert (Nov. Zool. 9, 1902, p. 101) fixieren ‚Rio Soli- mö2s‘‘ als terra typica, was jedoch ein unglücklicher Griff ist. Denn am Rio Solimö:s kommt, wie ein von Natterer am See von Manaqueri erbeuteter Vogel beweist, die südliche Form mit bräunlichem Unterschnabel, P. f. mariae vor. Gould’s Abbildung, worauf Frasers’s Name basiert, zeigt dagegen ganz hellgelben Schnabel und bezieht sich zweifellos auf die in Venezuela, O. Colombia und O. Ecuador heimische Form. Ein Beitrag zur Ormithologie von Südost-Peru. 125 „Iris rotbraun, Füße grün, Schnabel schwarz, Basishälfte der unteren Mandibel blaß horngrau.“ Identisch mit dem von Spix — vermutlich am Rio Solimoens — erbeuteten Typus. Eın $ von Teffe (an diesem Strome) ist gleich- falls nicht verschieden. S. langsdorffi ist hiermit zum erstenmal für das südöstliche Peru nachgewiesen. Man kannte diesen Ramphastiden jedoch bereits aus dem benachbarten Dept. Ayacucho (Monterico) und Junin (Borgona) sowie als Bewohner der Ufer des Huallaga und Ucayali. Nordwärts erstreckt sich sein Verbreitungsgebiet bis an den Solimo@ns und ins östliche Ecuador. Aulacorhynchus atrogularis (Sturm). Pteroglossus atrogularıs Sturm, Monographie der Ramphastiden, Heft 2 [Taf. 8 und Text] (1841. — Cinchonwälder am östlichen Abhange der Cordilleras von Peru, sc. Chanchamayo Distrikt, Dept. Junin; Type im Berliner Museum). Aulacorhynchus atrogularis Taczanowski, P. Z. 8. 1874, p. 548 (3% Monterico, östlich Huanta, n.ö. Dept. Kabnile) Aulacorhamphus atrocularis [sic] Berlepsch & Stolzmann, P. Z. 8. 1902, II, p. 39 (2 22: La Merced und La Gloria, Chanchamayo, Dept. Junin). d ad. Yahuarmayo (1200 F.): 16. III. 12. — al. 122; c. 117; r. 85 mm. 2 ad. ebendaher: 14. IV.12. — al. 120; c. 110; r. 61 mm. Q juv. Chaquimayo (3000 F.): 17. VII. 10. — al. r19,.e. 112; r. 55 mm. „Iris rotbraun, Füße grün, Schnabel schwarz und gelb. £ ‘ Vollständig übereinstimmend mit drei von Tschudi im Chancha- mayo-Distrikt gesammelten Exemplaren im Münchener Museum und somit unzweifelhaft dem typischen A. atrogularıs angehorend. Bei dem jungen Vogel ist der Schnabel noch nicht ausgefärbt, und das Schwarz der Kehle entschieden matter, stumpfer. 4. atrogularıs ist bisher nur als Bewohner der südperuanischen Dept. Junin, Ayacucho, und Puno (Carabaya) bekannt.!) 1) Der mir unbekannte Aulacorhamphus dimidiatus Ridgw. (Proc. U. S. Mus. 9, Aug. 1886, p. 93) dürfte wohl ein geographischer Vertreter sein, dessen Heimat im nördlichen Peru zu suchen ist. Der aus derselben Collection stammende Pyro- derus masoni Ridgw. erwies sich neuerdings gleichfalls als Bewohner dieses Landes. Im Tring Museum und in der Sammlung Berlepsch untersuchte ich eine schöne Serie dieser Form, die von dem verstorbenen W. Hoffmanns im März und August 1904 bei Pozuzo, bezw. Cushi Libertad (1800 m. alt.) im Dept. Huänuco erbeutet wurde. Chapman’s Vermutung (Bull. Amer. Mus. N. H. 33, 1914, p. 632—633) über das vermutliche Wohngebiet von P. scutatus masoni wird dadurch bestätigt. 10. Haft 126 C. E. Hellmayr:' Piaya cayana obseura Snethl. [Cuculus cayanus Linnaeus, Syst. Nat. 12, I, p. Fit (1766. — Brisson: Cayenne). ] | Piaya cayana obscura Snethlage, Journ. Ornith. 56, p. 21 (Jan. 1908. — Bom Lugar und Monte Verde, Rio Purüs, W.-Brazil). Piaya cayana bolwiana Stone, Proc. Ac. N. Sci. Philad. 60, Part 3, p. 501 (Jan. 1909. — Yungas, Bolivia (Type); Inca Mine, Marcapata, SO.-Peru). Piaya cayana (errore) Scl. & Salv., P. Z. 8. 1876, p. 17 (Huiro). Piaya cayana nigrverissa (nec Cabanis) Berlepsch & Stolzmann, Ornis 13, p. 97 (Santa Ana). (3) ad. Chaquimayo (3000 F.):2. VI. 10. — al. 145; c. 265: 1 r.28 mm. Q ad. ebendaher: 15. VI. 10. — al. 140: c. 260; r. 28mm. „Iris braun, Füße dunkel schieferfarben, Schnabel an der Basis grün, an der Spitze gelb.“ Stone hat diese Form durchaus zutreffend charakterisiert. Sie ist in der Tat der ?. c. macroura Gamb., aus Paraguay sehr ähnlich, hat aber etwas lebhafter rotbraune Oberseite, dunkelrußgraue (statt schwärzliche) Unterschwanzdecken, und sehr viel kürzeren Schwanz. Die Unterseite der Steuerfedern ist bei beiden Formen mit Ausnahme der weißen Spitzen matt schwärzlich. Von P. c. cayana, aus den Guianas und dem Orinoco-Caura-Distrikt in Venezuela, unterscheidet sie sich durch erheblich düsterer, matter rotbraune Oberseite und dunkler rußgraue Unterschwanzdecken; ven P. c. nigrierissa (Cab.) aus Ecuador durch dunkelgraues (statt schwarzes) Crissum und Mangel des rötlichbraunen Anflugs auf der Schwanzunterseite. Ein Vogel aus Tarapoto am Huallaga!), ein $ von Calama, am Rio Madeira, und die Typen von P. c. obscura vom Rio Purüs sind mit unseren Exemplaren aus Carabaya vollständig identisch. , Da auch Stone einen Vogel aus SO.-Peru zu P. ce. boliviana stellt, ist an der Gleichartigkeit dieser Form mit ?. ce. obscura wohl nicht zu zweifeln. Das Verbreitungsgebiet der ?. c. obscura scheint sich somit über das west-amazonische Brasilien (Rio Juruä, Purüs, ostwärts bis zum Madeira) und die angrenzenden Teile von Bolivia und Peru (Carabaya, Ucayalı, Huallaga).?) Pyrrhura pieta Jucianüi (Deville). Beidaone pictus P. L. $S. Müller, Natursyst., Suppl., p. 75 (1776. — ex Daubenton, P]. enl. 144: Cayenne}! t) Stone (l. c. p. 500) stellt einen Vogel aus dem Quellgebiet des Huallaga zu P. c. nigrierissa! Vielleicht liegt ihm eine unrichtige Fundortsangabe zugrunde. 2) Wohin die von mir (Nov. Zool. 13, 1906, p. 44) zu P. c. nigrierissa gestellten Vögel aus Guayabamba gehören, ist durch erneute Prüfung derselben festzu- stellen. Bangs & Noble (Auk 35, 1918, p. 448) rechnen eine Serie vom oberen Maraüon (Bellavista, Perico) zu P. ce. nigricrissa. | Ein Beitrag zur Omithologie von Südost-Peru. 127 Conurus Lucianii Deville, Rev. Mag. Zool. (2) IIT, p. 210 (1851. — „la riviere des Amazones; die Type im Pariser Museum stammt aus Ega (= Teffe), Rio Solimoens, NW.-Brazil). Q ad. Yahuarmayo (1200 F.): 30.%.10. — al. 124; c. 103; r. (mit Bandmaß längs der Krümmung des Culmen gemessen) 17 mm. — „Füße und Schnabel schwarz.‘ Dies ist ein ausgefärbter Vogel ım vollständigen Alterskleid, wie es Gray unter dem Namen Üonurus roserfrons beschrieben hat. Der ganze Vorderscheitel (bis etwa zum Hinterrande des Auges), ein Ring um den nackten Augenkreis sowie die Zügel- und vordere Backengegend sind lebhaft scharlachrot gefärbt; am Flügelbug stehen einzelne rote Federn. Zwei SS ad. vom Rio Juruä, W.-Brasılien, und ein 2 ad. von Tarapoto, Huallaga, stimmen in jeder Hinsicht mit unserem Vogel überein. Dem Jugendkleid von P. p. lucvanii fehlt bekanntlich die rote Färbung auf dem Kopfe: der Scheitel ist dunkelbraun, eine schmale Stirnbinde hellbläulichh, Backen- und Wangengegend sind mattbläulich mit dunkelbraunroter Mischung. Das mir vorliegende $ juv. aus Shanusi bei Yurimaguas, N.-Peru, ist ?. p. amazonum Hellm.!), aus Unteramazonien (Tocantins bis Rio Madeira; Nordufer bei Obidos und Monte Alegre ?\ sehr ähnlich, hat aber kleineren Schnabel, kürzere Flügel, weniger Blau an der Stirn und mehr bräunliche Ohrdecken. Der Typus von (©. lucianii im Pariser Museum, der von der Expedition Castelnau bei Ega |= Teffe] gesammelt wurde, stimmt in Größe und Färbung mit dem jungen Vogel aus Shanusı überein, und da zwei S3 ad. von dem un- weit Teffe in den Solimoens mündenden „Juruä extreme Stücke des roserfrons-Stadiums sind, dürfte.es kaum einem Zweifel unterliegen, daß der Typus von ©. luciami das Jugendkleid der rotscheiteligen Form aus Oberamazonien darstellt. _P. p. lucianii ist bisher nur aus dem östlichen Feru ( Yucimaguas, Tarapoto, Huallaga; Palzacü, Huänuco; Carabaya) unddenansrenzenden Teilen W.-Brasiliens (Rio Jurua, Teffe) bekannt. - Bolborhynchus ?) andicola (Finsch). Psittacula andicola Finsch, Proc. Zool. Soc. Lond. 1874, p. 90 (1874. — Paucartambo bei Cuzco, SO.-Peru); Sclater & Salvin, P22.58. 1814, D. 678, 679 (Paucartambo). 1) 4) Bull. E B.0.C. 19, p- 8 (1906. :Obidos, Nordufer des Amazonas, N. Brazil). 2) Ich vermag die Auffassung von Frl. Snethlage (Bol. Mus. Goeldi 8, 1914, p. 155, 499—500), daß am unteren Amazonas zwei Rassen dieses Sittichs vorkommen, nicht zu teilen. Zwei mir freundlichst übermittelte 29 aus Monte Alegre (Oussary?) sind allerdings kleiner als eine Serie vom Rio Madeira; allein die gleichfalls vom Nordufer (Obidos) stammenden Originale von P. p. amazonum sind völlig so groß wie letztere. Die Breite der blauen Stirnbinde ist individuell variabel und nicht an eine bestimmte Lokalität gebunden. Vgl. meine Übersicht in Nov. Zool. 14, 1907, p. 36—38, und ]. ce. 17, 1910, p. 403—404. ®) Über den Gattungsnamen vgl. Richmond, Proc. Biol. Soc. Wash. 28, 1915, p. 183. 10. Heft. 128 ©. E. Hellmayr: Belborhunchus andıcola Selater & Salvin, P. Z. S. 1876, p.18 (Pau- cartambo); Berlepsch & Stolzmann, Ornis 13, p. 104 (Vilca- bamba), 124 (Chilichili, Marcapata). 2 33 Ollachea (11, 500 F.): 16., 20. II. 10. — al. 105, 105; ce. 65, 66; r. 12, 14 mm. 4 09 Ollachea: 8, 18, 20., 21. II. 10. — al. 101, 105, 105, 107; c. 62, 64, 67, 68; rostr. 13, 13, 13? I l4 mm. - „Füße gelb, Schnabel hell- gelb, Basishälfte horngrau.““ Diese Vögel, welche nahezu als topotypisch anzusehen sind, stimmen in Größe und Färbung mit einer großen Serie aus Iquico, W.-Bolivia überein. Ein 2 aus Maraynioc, Dept. Junin ist gleichfalls nicht verschieden. B. andicola bewohnt die Hochländer des mittleren und südlichen Peru (Dept. Libertad: Chusgon, Huamachuco; Dept. Lima; Dept. Junin: Pumamarca, Acancocha, Maraynioc, Pariayacu; Dept. Cuzco: Paucartambo, Vilcabamba, Chilichili; Dept. Puno: Ollachea bei Macusanai) sowie des westlichen Bolivia (Iquico). Er scheint mir spezifisch durchaus verschieden von dem sehr ähnlich gefärbten, teilweise in denselben Bezirken vorkommenden B. o. orbygnesius (Souance), der durch viel längeren, relativ stärker gestuften Schwanz, ganz gelbweißen Schnabel, sowie durch den Mangel der bläulichgrünen Säume an der Innenfahne der Schwingen gekennzeichnet ist. Die typische‘ Form bewohnt die Gebirge des südlichen Peru (Chihuata. Dept. Arequipa; Tinta, Cuzco; Titicaca, Puno; Coracora, Ayacucho) und der angrenzenden Teile von Bolivia und Chile. Im nordwestlichen Argentinien (Jujuy, Tucumän, Mendoza) wird er vertreten durch B..o. rubrirostris (Burm.) t), der lediglich durch dunklere, mehr bläulich- grün überlaufene Unterseite, dunkleres Grün des Rückens, mehr blaugrüne Kopfseiten und merklich stärkeren Schnabel abweicht. Zu derselben Gruppe gehört wohl auch der in der Küstenkordillere Perus von Callacate bis Ica ?) verbreitete B. Bee (Less.). Eine generische Abtrennung dieser Art, die Ridgway?°) befürwortet, scheint mir durch die geringfügigen morphologischen Abweichungen kaum ausreichend begründet. Amazona mereenaria (Tsch.). Psittacus mercenarius Tschudi, Arch. Naturg. 10, I, p. 303 (1844. — Peru; wir ergänzen 'Montafia de Vitoe, Dept. Junin als Terra typica). Amazona mercenaria Berlepsch & Stolzmann, Ornis 13, p. 99 ERS bei Santa Ana), 124 (Rio Cadena). ne rubrirostris Burmeister, Journ. f. Ornith. 8, p. 243 (1860. — Sierra de Uspallata, Mendoza; Type im Hallenser Museum untersucht). 2) Bolborrhynchus aurifrons Allen (Bull. Mus. Comp. Zool. 3, 1876, p. 355) aus Moho, Titicaca-See dürfte sich wohl eher auf B. 0. orbygnesius beziehen. ®) Proc. Biol. Soc. Wash. 25, 1912, p. 100: Psilopsiagon. ee ha Ba a A A a en a Ein Beitrag zur Ornithologie von Südost-Peru. 129 & ad. Chaquimayo (3000 F.): 28. VI. 10. — al. 205; c. 95; r. 32 mm. „Jjris braun, Füße und Schnabel schwarz.‘ Bei diesem Vogel sind zahlreiche Federn auf Stirn und Scheitel gelb gefleckt und an der Spitze rot gesäumt, zweifellos eine individuelle Abweichung, wie sie in ähnlicher Art bei Papageien häufig auftritt. A. mercenaria ist im Andengebiet von Colombia bis Südperu weit verbreitet. Rupornis magnirostris oceidua Bangs. [Falco magnirostris Gmelin, Syst. Nat. 1, I, p. 282 (1788. — ex Dau- benton, Pl. enl. 464: Cayenne).] Rupornis magnirostris occidua Bangs, Proc. Biol. Soc. Wash. 24, p. 187 (1911. — Rio Tambopata, „Eastern Peru‘). Asturina nattereri (eırore) Selater & Salvin, P. Z. 8. 1869, p. 598 (Cosnipata). Rupornis nattereri Berlepsch & Stolzmann, Ornis 13, p.99 (Idma bei Santa Ana), 124 (Huaynapata, Rio Cadena). 2 88 ad. Ocobamba bei Cuzco: 12. IX. 97; Marcapata (1000 m): 15.X. 99; O. Garlepp. — al. 225, 226; ce. 154, 159; rostr. 20 mm. 2 34 imm. Urubamba-Tal. (700 m): 21. IV. 99, ©. Garlepp; Chaquimayo (3000 F.): 29. VI. 10; Watkins coll. — al. 220, 223; c. 163, 166; r. 20, 211/, mm. Q ad. Marcapata (3000 m); 20. V.00; O. Garlepp. — al. 242; 0546985 7. 22:mm. Drei Vögel sind vollkommen ausgefärbt, wogegen zwei SS noch verschiedene Spuren von Jugend, z. B. breite rahmgelbe Kehlstreifen, breite, lanzettförmige Abzeichen auf der Brust und feine, zimtröstliche Säume auf den Rückenfedern zur Schau tragen. Die Bewohner des südöstlichen Peru stehen gewissermaßen in der Mitte zwischen R. m. magnirosiris (Gm.)!), und R. m. nattereri (Sel. & Salv.)2). Sie besitzen die braune — freilich meist nicht so dunkle — Oberseite und die graubraunen Schwanzbinden von nattereri, während diese Körperteile bei magnirostris bekanntlich rein aschgrau erscheinen; die Oberschwanzdecken sind meist rahmgelb (= natterer:), bisweilen aber reinweiß (= magnirostris); die Kopfseiten bald dunkel- grau wie bei dunklen. Exemplaren von magnvrostrıs, bald dunkel- rußbraun mit feinen, weißlichen Stricheln wie bei nattereri.. Auch die Unterseite hält die Mitte zwischen den zwei Formen; Kehle und Vorder- brust sind aschgrau, erstere weiß gestreift, also = magnirostris, aber die Vorderbrust -ist reichlich zimtröstlich gebändert und gefleckt. die Binden auf dem Unterkörper sind entschieden breiter und viel 1) Untersucht: 3 Französisch-Guiana, 2 Brit. Guiana, 6 Caura, 8 Orinoco, - 1 Manäos, 8 Parä-Distrikt, 4 El Loreto, ©. Ecuador. 2) Untersucht: 7 Topotypen aus dem Staate Bahia, 10 aus Maren hä» (Miritiba - Taper&a, Primsira Cruz) und eine große Anzahl von Bälgen aus den südlichen Provinzen Brasiliens. Archiv für Naturgeschichte 1919. A 10. 9 10. Heft 130 C E. Hellmayr: lebhafter zimtröstlichbraun als bei magnirostris und: nähern sich stark nattereri: die Hosen rahmgelb mit breiten, lebhaft zimtrostbraunen Binden, genau wie bei nattererı; Achselfedern, Unterflügeldecken und Unterschwanzdecken mehr oder minder rahmgelb, manchmal aber reinweiß gleich magnvrostris. Eine Eigentümlichkeit von R. m. occidua ist das gelegentliche Auftreten eines zimtrötlichen Anflugs in den graubraunen Schwanzbinden. Dadurch, sowie durch die lebhaft. rostfarbige Bänderung des Unterkörpers, bekundet occidua die nahe Verwandtschaft zu der im östlichen Bolivia (Prov. Mizque, Santa Cruz- de la Sierra) heimischen Form, die im übrigen der R. m. superaliaris (Vieill.) 1), aus Paraguay, äußerst nahe steht, ja vielleicht mit ihr identisch ist. R. m. occidua scheint über den größten Teil von Peru verbreitet zu sein. Zwei von E. Bartlett und G. Garlepp am oberen Ucayalı gesammelte Stücke vermag ich nicht von denen aus SO.-Peru zu unterscheiden. Bangs & Noble?) führen R. m. occidua für Bellavista und Perico, am oberen Marafon, Dept. Cajamarca auf und betonen ausdrücklich, daß die Serie von zehn Exemplaren mit dem Typus übereinstimme. Wenn Berlepsch & Stolzmann’) aus dem Chanchamayo-Tal sowohl R. nattereri ($Q aus La Merced) wie R. magmirostris (2 Borgoßa) verzeichnen, dürfte es sich dabei wohl sicher nur um die Variationsextreme der, wie oben bemerkt, stark abändernden R. m. occidua handeln. Zwei JS vom oberen Purüs, W.-Brazil (Uby-no-Cachoeira, 21. Juni 1903; Bom Lugar, 21. Mai 1904) im Parä- Museum stimmen bis auf etwas geringere Größe (al. 210; c. 145, 152 mm) gut mit den Peruanern überein. Die von mir %) erwähnten Exemplare vom linken Ufer des Rio Madeira (Hu- maytha, Marmellos) dürften gleichfalls zu occidua zu stellen sein, sie bedürfen jedoch einer nochmaligen eingehenden Prüfung. Es scheint mir sehr wahrscheinlich, daß R. m. occıdua mit Asturina saturata Scl. & Salv. 5), aus den Yungas von NW.-Bolivia zusammen- 1) Sparvius superciliaris Vieillöt, Nouv. Diet. d’Hist. Nat., nouv. 61., 10 p. 328 (1817. — ex Azara No.25: Paraguay). — Azara’s nach einem im Mai erlegten & entworfene Beschreibung geht meines Erachtens ohne Zweifel auf eine junge Rupornis und nicht, wie Berlepsch (Journ. f. Ornith. 1887 p. 127) annahm, auf das Jugendkleid von Accipiter pileatus. Dies geht zur Genüge aus der Schwanzlänge und den Angaben über die Färbung des Bürzels und der Schwingen hervor. Wir besitzen eine Serie alter und junger Vögel aus Goncepcion und der Gegend von Asuncion, Paraguay. Auch der von Berlepsch (l. c. p. 28) s.n. Rup. nattereri saturata erwähnte Vogel aus Lambare& liegt mir vor. Vielleicht gehören die mir unbekannten Bewohner von NW.-Argentinien auch zu R. m. superciliaris. Vögel aus Buenos Aires (R. m. pucherani [J. & E. Verr.]) scheinen sich nur durch größere Dimensionen und hellere, mehr ockergelbe Schwingen- basis zu unterscheiden. ®2) Auk 35, 1918, p. 444. ®) P. Z. S. 1902, II, p. 42. “, Nov. Zool. 14, 1907, p. 406; 17, 1910, p. 411. Ä 5) P. Z. S. 1876, p. 357 (Typen von ‚Apollo‘ [= Apolobamba] und Tilotilo, NW.-Bolivia). Te Se DE EEE Ein Beitrag zur Ornithologie von Südost-Peru. 131 fällt. Leider besitze ich kein ausgefärbtes Stück aus dieser Gegend. Ein Vogel aus Mapiri im Jugendkleid läßt irgendwelche Schlüsse nicht zu, scheint aber nach der Färbung der Schwanzbinden eher zu occidua zu gehören, wogegen ein Jungvogel aus Santa Cruz de la Sıerra fast so lebhaft zimtrot überlaufenen Schwanz besitzt wie superciliarıs aus Paraguay. Die Typen im British Museum sind sorg- fältig zu untersuchen. Sowie es meine Zeit gestattet, gedenke ich über das verwickelte Thema der geographischen Variation der R. magnirostris, für das ich seit Jahren Material sammle, ausführlich zu berichten. Tigrisoma salmoni Scl. & Salv. Tigrısoma salmonı Sclater & Salvin, Proc. Zool. Soc. Lond. 1875, p- 38 (1875. — Caucatal, W.-Colombia); Berlepsch & Stolz- mann, Ornis 13, p. 102 (Idma bei St. Ana), 125 (Rio Cadena). & ad. Chaquimayo (3000 F.): 27. VIII. 10. — al. 275; c. 105; r. 77 mm. „Iris braun, Füße und Schnabel dunkelgrün.‘ Ein ? ad. aus dem Chungamayo-Tal in der Kordillere von La Paz, 'W.-Bolivia hat etwas breitere, lebhafter rahmgelbe Abzeichen auf Hals und Mantel, sowie breitere, weiße Spitzensäume auf den Hand- schwingen, stimmt aber sonst recht gut überein. Wie Chubb!) ausgeführt hat, wurde Lönnberg durch Sharpe’s unrichtige Diagnose verleitet, die von Nordenskiöld bei Tatarenda, SO.-Bolivia, entdeckte Rohrdommel der Gattung Heterocnus zuzu- weisen. H. bolwianus Lönnb. ?) gehört nach der Befiederung der Kehle unstreitig zu Tigrisoma, und die Beschreibung entspricht Exemplaren von T. salmoni, die noch einzelne Federn des Jugendkleides auf Kopf und Nacken beibehalten haben, allein die für den Typus angegebenen Maße (al. 355, ce. 148, rostr. 108 mm) sind so erheblich größer, daß ich bis auf weiteres nicht wage, H. boliwianus mit .T. salmonı zu vereinigen. | T. salmonı verbreitet sich über das ganze Andengebiet von Colombia bis ins westliche Bolivia, 1) Ibis 1919, p. 273—4. 2) Ibis 1903, p. 462. I -— — 9% 1n, Heft Pompiliden-Studien. IL. (Hym.). Von Dr. Robert Lucas (Neukölln), Mit 2 Tafeln. 2. Die Gattung Macromeris. 1. Literatur. _ DieLiteratur beschränkt sich auf die unten bei den Arten gebrachten Angaben (siehe sub II und unter IX. Systematik). ll. Merkmale der Gattung. Amedee Lepeletier de Saint Fargeau stellte diese Gattung ım Jahre 1830 (1831) auf (cf. Magas. de zool. I. 1831 (1830) P. 29 und 30). In der Histoire naturelle des Insectes T. III p. 463 findet sich die genauere Diagnose: Macromeris (uaxgds — longus, ungös — perna). „9. Genre Macromeris. — Macromeris. Caracteres. La plupart de ceux du genre Pompilus, & l’exception de ce qui suit: Toutes les hanches allongees, tres-epaisses: les quatre cuisses anterieures tres-epaisses.. Jambes posterieures sans dents ni epines. Une radiale grande, son extremite arrondie eloignee de la cöte.“ Hieran schließt sich die Beschreibung seiner ges Arten M. | splendida u. M. violacea an. In Smith, Cat. of the British Museum Hym. III (1855) finden wir [nach einer freundl. Mitteilung des Herrn E. Strand] nur Folgendes (ohne Beschr.): „Pag. 181] Genus 11. Macromeris. “ Macromeris, St. Farg. Guerin’s Mag. Zool. 29 (1831). St. Farg. | Hym. III. 463 (1845). l. Macromeris splendida. B.M. Macromeris splendida, St. Farg. Guerins Mag. Zool. (1831) pl 29. f. 1; Hym. III. 463. 1.1.32. £.58. "Hab. J ava; India; China. 2. Macromeris violacea. B.M. Macromeris violacea, St. Farg. Guerins Mag. Zool. Br 30.78; Hym. III. 464. 2. Hab. New Guinea; Assam.‘ Bingham, €. T. bringt in „The Fauna of British India, including Ceylon and Burma (London, Taylor and Francis Red Lion Court, Fleet Street) Hymenoptera vol. I p.103 eine gute Charakteristik der Gattung. — Als Literaturangaben zitiert er: Zr On fs Pompiliden-Studien. II, (Hym.). 133 Macromeris Lepel. Gu£r., Mag. Zool. I pl. 29 (1831). — M. Lepel., Hymenopt. III p. 463 (1845\. — M. Smith, Catal. vol. III p. 181. — M. Kohl, Die Gattungen der Pompiliden in Verhdlgn. zool.-bot. Ges. Wien, 1884 p. 41. Seine Diagnose lautet: „Head flat; thorax massive, with lateral tubercles beneath, in front of the intermediate: coxae, the tubereles somewhat in the shape of mammae; legs massive, especially the coxae, which in the d are disproportionately thick, with the femora sometimes flattened beneath into thin lJaminae, and serrated, the serrations blunt; tibiae and tarsi absolutely without spines and bearing only a little thin covering of long soft hairs. Wings very :broad; the fore wing with the radial cell rounded at apex; three cubital cells, the 2nd slighly smaller than the I st or the 3 rd, receives the 1 st recurrent nervure about the middle; basal nervure interstitial or taking rise beyond the apex of the 1 st submedial cell: the cubital nervure in the hind wing interstitial with the transverse anal nervure.‘ Diese Charakteristik gibt in Kürze alle die wichtigsten Merk- male der Gattung wieder. Gehen wir auf die Morphologie der Gattung näher ein: Die Augen berühren die Kieferbasis nicht; es bleibt ein deutlicher Abstand der nach der Größe der Individuen (und Arten) im Mittel zwischen !/,—l mm schwankt, am Hinterrande sogar noch größer sein kann. Die Mundteile sind gut entwickelt; die Kiefertaster 5-, die Lippentaster 4-gliedrig. Fühler bei beiden Geschlechtern fadenförmig, im Tode nicht oder nur andeutungsweise eingerollt. Mandibeln ähnlich denen von Pepsis. Das Mittelsegment läßt im Gegensatz zur Gattung Pepsis (Taf. I Fig. 1) wie bei den meisten anderen Pompiliden keinen Unterschied zwischen einem vorderen (Taf. I Fig.2) mehr hori- zontal gelegenen und einem abschüssigen Teil erkennen. Sein Umriß hat bei den Männchen die Gestalt eines Rechtecks (Taf. I Fig. 24—26) (mehr breit als lang); bei den Weibchen ist es nach hinten verjüngt (Fig. 27). Ventralseite des zweiten Segments mit einem Quereindruck im vorderen Drittel, der bei den Weibchen scharf sich abhebt u. seitlich nach hinten ausgezogen ist. Eine spezielle Ventralbehaarung fehlt bei den Männchen. Die Vorderflügel besitzen eine am Ende nahezu abgerundete Radıalzelle (gemeinsamer Charakter mit Hemipepsis) und drei Cubivalzellen. Die zweite ist etwas kleiner als die erste oder dritte (Taf. I Fig. 4). Die erste Diskoidalader mündet im Gegensatz zu Pepsis in der Nähe des hinteren (proximalen) Vorderwinkels der zweiten Cubitalzelle.e Die Basalader (Medialqguerader) entspringt (wie bei Pepsis) vor dem Abschluß der ersten Submedialzelle (inneren mittleren Schulterzelle). Der Innenwinkel der ersten Cubitalzelle trägt (wie bei Pepsis) Taf. I Fig. 11 eine helle, sich mehr oder minder von der Flügelfärbung deutlich absetzende Makel. Die Qubitalzelle 10. Heft 134 Dr. Robert Lucas: der Hinterflügel entspringt in oder nur kurz vor dem Abschluß der Schulterzelle. Die Beine der Weibchen erscheinen schlank; sie entbehren der Dornen; an den Hinterschenkeln fehlen die Sägezähne Bei den Männchen sind die Schenkel mehr oder minder stark verdickt oder angeschwollen (Taf. II Fig. 28—30). Ihre Ventralseiten sind mehr oder weniger deutlich scharf gekantet. Die Kanten können durch Kerbung ein cristenähnliches Aussehen bekommen, wie es besonders an der Außenseite der Vorderschenkel beobachtet wird. Klauen schwach, kurz und gedrungen, am Innenrande mit einem Zahn. Körperform der Gattung Macromer:s. Der Kopf ist flach und weicht kaum von der vieler Pepsis- Arten ab. Stirnwulste und Medianfurche sind kaum angedeutet. Während das Kopfschild bei Pepsis mehr quer ist, erscheint es bei Macromeris fast so lang wie breit. Beachtenswert ist der oben erwähnte Abstand der Netzaugen von der Mandibelbasis. Über die Mundwerkzeuge kann ich leider keine weiteren Angaben machen, da ich das seltene Material nicht beschädigen möchte. Pronotum und Dorsulum, Parapsiden und Tegulae weichen kaum von den Befunden bei Pepsis ab. Skutum und Dorsulum des Metathorax treten stärker, höckerartig, hervor. Die seitlich vom Dorsulum befindliche Strichelung ähnelt der bei Pepsis. Die Meta- pleuren sind relativ schmäler, die hinter dem Skutum gelegene, in die mediane Trennungsfurche sich senkende Partie zeigt eine schräg median- wärts nach hinten einfallende Strichelung. Seitlich zieht die glänzende Strichelung zunächst dicht u. fein, dann etwas gröber senkrecht an den Seitenteilen herab. Beachtenswert ist der Bau des Mittelsegments. Eine scharfe Grenze, in Gestalt einer Medianquerleiste ist nicht vorhanden. Die Oberseite ist nur schwach gewölbt, und nur in seltenen Fällen senkt sich die mediane Partie des hinteren Drittels etwas stärker abwärts. Eine Medianfurche ist meist nur im Vorderteile vorhanden, selten aber durchweg angedeutet. | Die Lage der beiden Stigmen ist dieselbe wie bei Pepsis. Statt der Infrastigmalhöcker finden wir bei stärkeren Exemplaren ein paar undeutliche. senkrecht herabziehende Wülste.e Der Hinterrand ist schwach aufgebogen. Während das Mittelsegment der Weibchen noch viele Anklänge an die der weiblichen Pepsis zeigt und nur in einigen Punkten ab- weicht, wie sehr schwache Oberflächenstruktur, fehlende Median- querleiste. breit gerundete Hinterecken, bietet das Mittelsegment ganz charakteristische Merkmale. Bei den Pepsis-Arten zeigen beide Geschlechter ähnliche Runzlung usw., nur sind die Verhältnisse bei den Männchen schärfer ausgeprägt. Das Mittelsegment der Macro- meris-Männchen hingegen weicht völlig von dem der Weibchen ab; es ist querrechteckig. An Stelle der Hinterecken finden wir rechts Pompiliden-Studien. II. (Hym.). 135 und links zwei schräge Wülste, deren hintere Fläche ein schmales glänzendes von einigen Querleisten durchzogenes Feld bildet. Thorax u. Mittelsegment von der Seite: Taf. I Pepsis Fig. 1, Macromeris Fig. 2. i Die Oberfläche des Mittelsegments ist chagriniert, fein netz- artig oder gestrichelt (fast nadelrissig). Bei regelmäßigerem Verlauf der Erhabenheiten (Runzeln) läßt sich die Struktur mit einer vom Winde leicht gekräuselten Wasserfläche vergleichen. Seiten- zähne fehlen. Vor den Hinterecken findet sich meist ein glänzender (punktartiger) Eindruck. Schon bei Pepsis zeigen die Außenseiten der Coxen der Mittel und Hinterbeine je eine schwache punktartige Erhebung, desgleichen das Metasternum einen zugespitzten Höcker. Bei Macromeris sind diese Gebilde noch stärker entwickelt und auf dem Metasternum, besonders beim Männchen, zu einem Dorn mit glatt geriebener glänzender Spitze ausgebildet. (Taf. I Fig. 2. Detailfig.). Das Abdomen ist bei beiden Geschlechtern spindelförmig, beim Weibchen fast spitz auslaufend, beim Männchen am Ende abgestutzt. Der Ventraleindruck auf dem zweiten Segment, den wir schon bei Pepsis beobachteten, und der die Krümmungsfähigkeit des Abdomens bedingt, ist auch hier vorhanden und liegt im ersten Drittel. Bei den Männchen ist das Abdomen seitlich schräg abgeflacht. Die Subgenital- platte ist ein einfaches, nach hinten zugespitztes Halbrohr. Eine be- sondere Ventralbehaarung fehlt. Bei dem Weibchen ist das End- segment seitlich komprimiert, die Dorsalseite läßt ein ovales, flaches, der Quere nach nur schwach gewölbtes, jedoch nicht abgegrenztes Feld erkennen. Das Segment endet in einer abgerundeten Spitze, aus der meist der Stachel (bis 4 mm lang) hervorragt. Beachtenswert sind die Verhältnisse bei den Männchen im Bau der Beine, des Copulationsorgans, der ventralen Behaarung und des Mittelsegments, die allem Anschein nach in irgend einem genetischen Zusammenhang stehen. Während das Kopulationsorgan der M.-Arten sich nahezu in- different verhält und besonders die Sagittae keine beachtenswerte Unterschiede aufweisen, finden wir bei den Pepsis-Arten eine hoch- gradige Spezialisierung und eine derartige Formenfülle der Sagittae, teilweise auch der Forcipites, daß wir diese Merkmale sogar zur Be- stimmung der Arten benutzen können. Ebenso weist die Ventral- behaarung der Männchen keine spezialisierten Typen auf, während es bei den Pepsis zu verschiedenen Bürsten- und Büschelbildungen kommt. Die Subgenitalplatte der M.-Arten ist ein einfaches. distal stark verjüngtes Halbrohr, bei Pepsis dagegen von mannigfaltiger Gestalt, von der einfachen rechteckigen Platte bis zu einem in der Form durch Leistenbildungen usw. komplizierten Gebilde. Zu gleicher Zeit beobachten wir Veränderungen der Beine Bei M. sind die Schenkel aller Beine mehr oder weniger stark verdickt und an der Unterseite mit einer inneren und äußeren Kante versehen. zwischen denen eine oft deutlich markierte Einschlagfurche für die Tibien ent- 10. Heft 136 Dr. Robert Lucas: steht. Die Kanten sind mehr oder weniger deutlich unregelmäßig gezähnelt. Bei den Pepsis-Männchen haben die Schenkel der Beine ihre normale Gestalt beibehalten, dagegen sind die Tarsen der Hinter- beine in dorsoventraler Richtung stark plattgedrückt, was bei einigen sogar zur “Artbenennung geführt hat (Pepsis altitarsus Enderl. usw.). Die Fühler der M.-Männchen haben keine Umbildung erlitten, sie sind denen der Weibchen gleich geblieben, bei den Pepsis- Männchen hingegen haben sie an Länge und Dicke zugenommen, so daß sie bei einigen Arten, als kräftige langgezogene Spindeln den Kopf wie Hörner zieren, durch besondere Färbung sich auszeichnen können und da- durch zu Artbenennungen wie P.cornuta, P.crassicornis, P. lutei- cornis, P. auranticornis usw. Veranlassung gegeben haben. Eigenartig ist der Einfluß, den das männliche Element auf das Mittelsegment ausübt. Bei den Pepsis-Arten sind die Verhältnisse bei beiden Geschlechtern ähnliche, nur macht sich bei den Männchen eine kräftige Ausbildung der Runzeln, Höcker und Leisten bemerkbar. Bei den Macromeris-Männchen hat das Mittelsegment eine ganz andere Gestalt angenommen. Es ist quer rechteckig, ziemlich flach und verleiht dem Tiere eine auffällige Breite (Taf. II Fig. 25—27). Die Gestalt des Kopulationsorgans ist aus Taf. I Fig. 13 ersicht- lich. Sein Bau ist bei allen bekannten Männchen der gleiche.‘ Die Unterschiede sind so minimal, daß eine Artunterscheidung nach ihnen kaum möglich ist. Die Forcipites sind relativ kurz und schwach, die Sagittae bilden flache Halbröhren, die nach der Spitze zu seitlich verbogen und schöpflöffelartig abgerundet sind. Die Beine erscheinen infolge des Fehlens von Dornen und Stacheln glatt und schlank. Ihre Unterseite ist mehr oder weniger deutlich und dünn mit langen Haaren besetzt. Bezüglich der Längenverhältnisse der Beine einer Macromeris u. einer gleich großen Pepsıs (Länge 32 mm) ergibt sich folgendes: (Durchschnittliche Länge in mm:) Coxa | Trochant. |Pemur] Tibia | ie Pe | ie | Ktaue Macromeris | 3,8 2,0 8 | 77 |°36 1.18.10. .089 22° Pepsis ... | 48 20: |:98 |. 11,15:25.| 38. Ba as Sägekanten der Schenkel fehlen, ebenso die plattgedrückten Hintertibien der Männchen; dagegen sind die Schenkel und die Schienen gegen die Schenkel mehr oder weniger verdickt, besonders bei den Männchen einschlagbar. Die dadurch entstandenen gratartigen Kanten an den Seiten der Schenkel sind teilweise ziemlich scharf, schwach u. unregelmäßig gesägt oder gekerbt. Hinterschienensporne kurz, der innere kaum länger als der Kuhn. Beborstung u. Behaarung der Tarsen nur kurz und spärlich. Die Gestalt und das Flügelgeäder ist aus den Figuren ersichtlich, Pompiliden-Studien. II. (Hym.). 137 II. Phylogenie. Über dieselbe wissen wir bis jetzt nichts. Vergleiche jedoch die Schlußbetrachtungen. IV. Färbung und Behaarung. ( Siehe auch unter Schlußbetrachtungen.) Die Körperfärbung ist ein samtartiges mattes Schwarz. Ab- domen mit bloßem Auge betrachtet fast glatt glänzend mit bläulichem oder violettem Anfluge. Die Männchen sind fast glatt und tragen nur zerstreute feine Härchen. Dagegen zeigt die Ventralseite ihres Ab- domens eine segmentweise sich absetzende dünne Behaarung. Bei den Weibchen ist der ganze Körper in eine feine abstehende Behaarung (Pubescenz) gehüllt. Ähnliches finden wir auch bei dem Männchen M. palawanensis R. Luc. V. Artmerkmale. . Für die Unterscheidung der Arten kommen mehrere Merkmale in Betracht, die sich bereits bei den Pepsis-Arten als vorteilhaft erwiesen haben. 1. Toment: Dieses ist bei den bis jetzt bekannten Kiten stahl- blaü oder purpur violett. 2. Flügelfärbung: schwarzblau oder tief a 3. Flügelglanz: schwarz messing gelb; — blau, schwärzlich blau; — violett, purpurn violett; — blaugrün; — goldig grün. - 4. Struktur des Mittelsegment: parallel runzlich (rugose); — abweichend von Pepsis finden wir auch eine nadelrissige grob und unregelmäßige auch genetzte Struktur. | 5. Die Gestalt der dritten Cubitalzelle. Für Macromeris kommt möglicherweise noch die Mündung der Analader in die Medialader in Betracht. [In der Figur auf dem Titel- blatte meiner Pepsis-Monographie sind die Buchstaben p. u. q ver- tauscht. Der Holzschneider ist dabei durch die Spiegelschrift irre- geführt worden. ] Wir vermissen dagegen die für die männlichen Pepsis so ee rıstischen Fühler und die spezialisierte Behaarungsweise der letzten Ventralsegmente. Ebenso fehlen die eigenartigen Gestaltungen der Forcipites und Sagittae des Kopulationsorgans. Sie zeigen bei Macro- merıs einen ziemlich gleichmäßigen Bau. Die männlichen M. weisen ihrerseits wieder eigentümliche Merkmale auf, die bei Pepsıs fehlen, so daß fast querrechteckige Mittelsegment die mehr oder weniger stark verdickten Femora; die männlichen Pepsis besitzen als Ersatz dafür die plattgedrückten Hintertarsen. 10. Heft 138 Dr. Robert Lucas: VI. Geographische Verbreitung. Über die Verbreitung der Arten dieser Gattung läßt sich zur Zeit wenig sagen, da das bisher bekannte Material sehr gering und die Fund- ortsangaben, wie meist bei älterem Material, vielfach zu allgemein gehalten sind. Genaue Angabe der Fundorte, kurze Charakteristik der Lokalıtät, Tageszeit usw. sind für das heutige Studium der Ento- mologie und der Tierwelt überhaupt ein unbedingtes Postulat, auf das nicht genug Gewicht gelegt werden kann. Ein mit derartigen. An- gaben ausgerüstetes Exemplar ist für die Wissenschaft viel wertvoller als eine Anzahl von Stücken mit allgemeiner Provenienzbezeichnung. Bezüglich der Verbreitung schreibt Bingham, daß nur 3 Spp. bekannt seien und führt auf M.splendida, violacea u. castanea; iridipennis rechnet er als eine var. zu M.violacea. Von diesen kommt seines Wissens nur M. violacea ın dem von ihm bearbeiteten Gebiete (Britisch- Indien, Ceylon und Burma) vor. Nach Smiths Angabe soll auch M. splendida in Indien zu Hause sein. Aber weder im Britischen Museum noch in irgend einer anderen ihm bekannten Sammlung fand Bingham Exemplare aus Indien, Burma, Tenasserim oder Ceylon. Er hält aber das Vorkommen von M. violacea u. M. castanea daselbst nicht für ausgeschlossen. Melanesien sowie das angrenzende Festland sind allem Anschein nach das Verbreitungsgebiet der Gattung Macromeris. - Die bisher bekannten Exemplare stammen aus folgenden Gebieten (ich schreibe absichtlich nicht Arten, da es nicht unwahrscheinlich ist, daß unter der älteren Artbezeichnung mehrere Arten versteckt sind): Festland: Indien. Assam. Burma. Tenasserim. Malakka. Singapore. China. Inselwelt: das rechtsgelegene malayische Gebiet bis Neu- Guinea: Sumatra. Java. Borneo: Sarawak. Üelebes: vacat. Philippinen: Palawan. Mindanao.* Neu-Guinea: Deutsch-Neu-Guinea.* Milne Baı. Aru-Inseln südlich der Westspitze von Neu-Guinea. Wie aus obiger Zusammenstellung hervorgeht, kommen. von = Festlande abgesehen, hauptsächlich die im Westen von Melanesien gelegenen größeren Inseln in Betracht. (Die Aruinseln sind von Neu- Guinea kaum 200 km entfernt und deshalb zu diesen gezogen.) Es erhebt sich nun angesichts der im melanesischen Gebiete vorhandenen Anzahl von größeren und kleineren Inseln die Frage: Kommt die Gattung M. auch auf anderen hier nicht genannten Inseln vor? Ich führe nur Luzon, Mindoro, Celebes, Timor. Ceram, Buru, Neu-Pommern an. Hat die Gattung auch auf den kleineren Inseln eine Existenzberechtigung gefunden? Wann hat ihre eventuelle Einwanderung stattgefunden und welchen Einfluß hat die Zeitdauer auf die Umbildung der Art gehabt? Diese Fragen sind keine müßigen. Wie aus dem systematischen Teile hervorgeht, werden von den * Fundortsangaben der mir zur Zeit vorliegenden Exemplare. N Pompiliden-Studien. IL (Hym.). 139 Philippinen 2 Formen beschrieben, die sicherlich einen gemeinsamen Ursprung haben. Beide Arten haben braune Flügel mit gedämpftem Farbenton. Die eine stammt von Palawan, einer Insel, die ähnlich wie Mindoro aus archaischen und älterem Eruptivgestein besteht (M. palawanensis R. Luc.), die andere wurde auf der östlich gelegenen Insel Mindanao gesammelt, deren Kern ebenfalls granitisch ist. der Osten aus paläo- litischen Schiefern besteht, der Westen jedoch der tertiären Formation angehört (M. mindanaoensıs R. Luc.). Beide Inseln sind sehr waldig, reich bewässert, mit üppiger Vegetation bedeckt. Die nördlichste Spitze von Australien und die Aru-Inseln sind von Neu-Guinea etwa gleich weit entfernt. Während die Fauna Borneos, Sumatras und auch Javas durch den Besitz der dunkelflügligen M.-Arten [hat auch eine hellflügl. Sp. : M.castanea Bingh.] einen kontinentalen Charakter hat, sind die Philippinen durch das Vorhandensein der braunflügligen Formen ausgezeichnet und weisen einen insularen Charakter auf. Ob die Gattung M. in Australien vorkommt, ist unbekannt. Auf- fällig ist es aber, daß sich unter dem reichlichen Pompiliden-Material, das mir schon zu Gesicht gekommen ist, keine australische Macromeris befand. Es wäre sehr wünschenswert, wenn Sammler, die auf diesem weiten Inselgebiet sich betätigen, auch auf die M.-Arten und die gesamte Pompilidenwelt überhaupt ihr Augenmerk in erhöhtem Maße richten würden, mehr als dies bisher geschehen ist. Das Studium dieser Formen dürfte uns manche wertvollen Aufschlüsse über die Phylogenie der- selben, über die betreffende Fauna und die tiergeographischen Be- ziehungen usw. geben. VI. Lebensweise. Über die Lebensweise ist fast garnichts bekannt. Einstmals beobachtete ich. schreibt Bingham, 1. c. p: 104, wie ein @ einige große behaarte Spinnen (Heteropoda venatoria) zu einer Spalte in einem ver- lassenen Holzhause (in den Wäldern von Tenasserim) und dieselbe daselbst ohne Zweifel als Nahrung für ihre Brut aufhäufte [.,Once J observed a female carrying some large hairy spiders (Heteropoda venatoria) to a chink ın a deserted‘ wooden house, in the forests ın Tenasserim, and there is no doubt she was storing these as food for her future progeny““]. Für M. splendıda Jahrg. 26. 1912 p. 30, (35, Fig. 5) bringt Rudow in der Entom. Zeitschr. Frankf. a. M. eine Notiz, die ich unter der betreffenden Art wiedergebe. Eine Abbild. des Nestes gibt Maindron, Ann. Soc. Entom. France (5) T.9 p. 173— 176 pl. 15 fig. 13. vi. Entwicklung. Bisher nicht bekannt. 10. Heft 140 Dr, Robert Lucas IX. Systematik. Bingham behandelt in seiner Fauna of British India, usw. p. 105 nur M. violacea Lepel., bringt jedoch, da er das Vorkommen von M. splendida u. M.castanea im betreffenden Gebiete nicht für ausgeschlossen hält, p. 104/5 folg. Bestimmungstab.: A. Wings dark fuscous. a) Wings coppery, golden or ferruginous at base, dark fuscous brown, with a rich purple and blue effulgence on the apical half M. splendida. b) Wings entirely dark fuscous throughout, with arich purple and blue effulgence M. violacea. B. Wings flavo-hyaline M. castanea. Schon Bingham hat demnach die Flügelfärbung als Einteilungs- prinzip benutzt. Seine Angabe ‚a. Wings coppery, golden or ferru- ginous at base“ im Gegensatz zu .„‚b. Wings entirely dark fuscous throughout‘“ läßt die M. splendida sofort von M. violacea unterscheiden. Ebenso scheidet das ‚„B. Wings flavo-hyaline‘‘ sofort die hellbraunen ° Flügeln aus. Dieses Trennungsprinzip, das sich mir schon vor Einsicht in die Bingham’sche Publikation aufdrängte, ist dem- nach praktisch sehr brauchbar und deshalb in der folgenden von mir aufgestellten Übersichtstabelle verwendet und weiter ausgebaut worden. 1 (2). Stirn usw. mit goldfarbigem Toment bedeckt. aurifrons-Gruppe (?! 1. M. aureopilosa Cam. (&, 2).t) 2 (1). -Kopf und Thorax ohne silberfarbiges Toment. Flügel braun oder schwärzlich (,‚flavo-hyaline‘‘ [Bingham]). * En I. castanea-Gruppe. 3 (6). Flügel im auffallenden Lichte braunhell. Der farbige Glanz nicht intensiv. haar 4 (5). Flügelglanz in der basalen Hälfte blaugrün, in der distalen und am Flügelvorderrande einschl. der 1. Cubitalzelle hellviolett. Beine kirschbraun. Mittelsegment. Fig.24 M. palawanensis n. Sp. 5 (4). Flügelglanz in der basalen Hälfte hell violett, in der basalen mit gelbem Glanze. Beine schwärzlich. Mittelsegment. Fig 25 M. mindanaoensis n. SP. 6 (3). Flügel entweder vollständig oder wenigstens im apikalen Teile (Gruppe der M. violacea) schwärzlich (tief schwarzbraun) mit lebhaft farbigem Glanze. II. splendida-Gruppe. 7 (8). Flügel im basalen Teile glänzend braun. M. splendida. 8 (7). Flügel schwärzlich mit lebhaftem Farbenglanze. | III. violacea- Pepe 9 (10). Flügel prachtvoll himmelblau, hie und da einzelne Stellen und der Randsaum violett. Basaler Teil und große Adern goldgrün. (Größere Art). | (M. fulgidipennis n.sp. (M. violacea Lep.?). !) Das ®%'! hat sich als berechtigt erwiesen. Die Form ist nach Bingham keine M., sondern Vertreter einer andern Gattung Paragenia 1 (2) und ist also hinfällig. Pompiliden-Studicn. II. (Hym.). 141 10 (9). Flügel tiefblau, im apikalen Teile vorwiegend rötlich violett. Die grünen Töne treten zurück. (Kleinere Art.) M. violaceipennis n. Sp. (M. iridıpennis F. Sm.?). Vielleicht handelt es sich hier um Varr. einer Art (M. violacea Lep.?). I. Die castanea- Gruppe. £ Macromeris castanea Bingham. u aroeris castanea Bingham, Journ. of The Linn. Soc. Zool. vol. 25 (July 30, 1896) p. 438—439. Q. Head and thorax in front pruinose, median segment coarsely rugose; legs and the abdomen smooth and shining; clypeus large, subconvex, covered with long pubescence, ıts anterior margin arched with a waved line, the middle produced into an acute tooth with a blunt out rounded projection on each side; mesonotum convex; scu- tellum and postscutellum raised, prominent, the latter tuberculate in the middle; median segment rounded, steeply sloped posteriorly, coarsely cribrate; the mesonotum at apex, the sides of the scutellum and postscutellum, and the thorax beneath the wings obliquely striated, the latter below, in front of the intermediate coxae, produced into prominent lateral tubercles; the wings have the radıal cell in the fore wing large and rounded at apex, the lst recurrent nervure is received in the apical third of the 2nd cubital cell, and the 2nd recurrent nervure in the middle of the 3rd cubital cell; legs long, smooth, and entirely without spines, claws bidentate: abdomen petiolate, the 2nd - ventral segment with a well-marked transverse furrow. Colour dark chestnut-red; the vertex, sides of the thorax, and abbreviated apical bands on segments 1—4 of the abdomen fuscous black, these bands produced forward angularly in the middle; wings hyalıne with a yellowish tint, nervures and tegulae testaceous brown. The short, fine, scanty pubescence on the head and thorax anteriorly chestnut brown. 9. Length 24 millim., exp. 50 millim. Hab. Java. | | Eine sehr charakteristische und gut beichanfe Form, die sich von den beiden anderen beschriebenen Arten der Gattung [gemeint sind: M. splendida u. M. violacea] durch die Gestalt des Thorax und besonders durch die Färbung des Körpers und der Flügel unterscheidet. Die Type und zugleich das einzige Stück wurde offenbar vor: vielen Jahren erbeutet, obschon es noch gut erhalten ist [nach Binghams). | Die beiden folgenden Arten stehen der vorigen sehr nahe, ob eine von beiden mit P. castanea identisch ist, kann ich nicht entscheiden; da die letztere nur im 9 vorliegt, während die Vertreter der neuen Arten $& sind. Ich gebe zunächst die Beschreibungen beider und stelle am Schlusse die Merkmale der drei Formen nebeneinander. 10. Heft 142 Dr.. Robert Lucas: x 2. Macromeris palawanensis n.Sp. Diese und die folgende Art unterscheidet sich ebenso wie M. castanea Bingham von allen anderen durch die hellbraune Flügel- färbung. Die Männchen besitzen ein massiges, fast querrechteckiges Mittelsegment. Der ganze Körper ist bei oberflächlicher Betrachtung mattschwarz, doch dringt überall, besonders am Kopffschilde, an den Seiten und der Unterseite des Thorax sowie am Mittelsegmente die tief kirschbraune Färbung der Chitindecke hervor. Sämtliche Beine von den Coxen ab kirschbraun. Oberkiefer kirschbraun, an den Spitzen fast kirschrot, Taster fahl braun. Oberseite des Thorax und des Abdomens dunkel; letzteres mit bläulichem bis violettem Schimmer (am vorliegenden Exemplar unklar). Zudem macht sich bei seitlicher Betrachtung noch besonders am Mittelsegment und an der Außenseite der Beine ein tief purpurvioletter Anflug bemerkbar. Fühler kirschbraun, nach der Spitze zu heller. Flügel gleichmäßig hell braun, mit schwachem Glanze, der im basalen Teile vorwiegend blau bis blaugrün (sogar goldgrün), im distalen Vorderrande (schon die 1. Cubitalzelle) hellviolett ist. Geäder dunkler. Details Taf. I Fig. 15; Taf. II Fig. 24, 28, 35, 39. Weibchen noch unbekannt. Männchen: geringste Stirnbreite 2,4 mm, Länge des 2. Geißel- gliedes 2,8 mm. Auffällig an dieser Form sind die stark hervortretenden Meta- sternalhocker, das kräftige Mittelsegment und die stark entwickelten Schenkel. Die Metasternalhöcker bilden schräg distal und basal ge- richtete zitzenähnliche Höcker (shape of ‚‚mammae‘“ Bingham) mit glänzender ‘abgerundeter Spitze (Taf. I Fig. 2). Das Mittelsegment erscheint, von den gebogenen vorderen Nähten abgesehen, fast quer rechteckig, längs wie kurz vor dem Hinter- rande quer sehr flach, im medianen Teile hinter einer schwach ge- runzelten Erhabenheit leicht gesenkt. Die Oberfläche ist mit feinen etwas abstehende Härchen besetzt, längere Behaarung fehlt. Dem bloßen Auge erscheint die Oberfläche matt und fast unbehaart. Die Struktur der Oberfläche ist fein unregelmäßig netzartig. Hinterecken breit gerundet, fast gestutzt u. wulstartig. Hinterrand mit deutlicher glänzender Leiste. Einige Querrunzeln unterhalb der Stigmen vor- handen. Beine kirschbraun, nach den Klauen zu heller. Schenkel be- sonders an den Vorder- und Mittelbeinen verdickt. Unterseiten der Schienen mit deutlicher, wenn auch flacher, durch die beiden Kanten markierte Einschlagfurche für die Tibien. Die Furche ist beiderseits von einer Kante begrenzt, von denen die an der Außenseite gelegene stark lamellenartig hervortritt und gezähnelt sein kann. An den Vorderschenkeln zeigt sie von außen betrachtet die Gestalt der Fig. einer Crista. Gleiches gilt von den Mittelschienen, deren Außenseite im basalen Teile stärker hervortritt. An den Hinterschenkeln tritt Pompiliden-Studien. II. (Hym.). 143 die Innenkante als eine scharf abgesetzte Leiste hervor, während die äußere nur im distalen Abschnitte erhalten bleibt. Die Schenkel- oberfläche erscheint an den Mittelschienen ‚„gehämmert“. Bedingt wird diese Erscheinung durch flache, spärliche, reihenweise, punkt- artige Vertiefungen, die möglicherweise bei den Stammformen Dornen trugen. Beine größtenteils glatt glänzend, nur außenseits mit dem erwähnten purpurvioletten Anfluge. | Trochanter der Hinterbeine medial angeschwollen. Die Ober- fläche der Hinterschienen ist glatt, die Punktreihen sind nur bei stärkerer Vergrößerung sichtbar. Coxen sehr kräftig, die hinteren mit einer medial gerichteten dornartigen Erweiterung, (Spitze hell) vor derselben eine Haarbürste.e Coxen der mittleren und hinteren Beine am distalen Ende außen und innen mit niedrigen glänzenden ziemlich spitzen Höckerchen, vor denen kleine, flache, ovale Grübchen liegen. Innerer Hinterschienensporn kurz (€ mm). Erstes Tarsalglied 5,8mm lang. Endklaue kurz, stark gekrümmt mit Basalzahn in der Mitte (bis zur Krümmung 0,8—0,9 mm). Abdomen unterseits und seitlich behaart, an der Unterseite stehen die braunen Haare ziemlich dicht. Ebenso finden sich an der Unterseite der Hinterbeine längere abstehende dünne Haare. Flügelgeäder siehe Fig. 39. Abdomen im Verhältnis zum Thorax schmächtig, unterseits mit abstehenden Härchen besetzt. Querschnitt des 6. Segments ein gleichseitiges Dreieck mit abgerundeten Ecken. Körperlänge: 24 mm. Flügellänge: 26 mm. Fundort: Nord-Palawan (von Mindanao in der Luftlinie ge- messen rund 700 km entfernt). 14. 3. Macromeris mindanaoensis n.Sp. Ist der vorigen sehr ähnlich, doch ist die kirschbraune Färbung einem dunklen, schwarzblauem, teilweise auch tief purpurviolettem Kolorit gewichen und nur die Schienen und Tarsenglieder zeigen noch die braune Färbung mit dem hellen rötlich violetten Anfluge. Flügel hellbraun, im basalen Teile mit schwachen rötlich violettem Glanze, auch am Geäder des distalen Teiles, der in der gesamten Fläche einen schwachen gelben (auch messinggelben) Glanz zeigt. Details Taf. I Fig. 4; Taf. II Fig. 25, 30, 42. Körperglanz stahlblau. Weibchen bekam. Männchen: Konfiguration des mattschwarzen Mittelsegments wie.bei voriger Art, bei M. palaw. mit kirschbraunem Anfluge, doch ist die Behaarung noch schwächer, die Oberflächenstruktur hebt sich schärfer ab, erscheint im mittleren Teile unregelmäßig grob punktiert, während vor den Hinterecken die Tendenz zu einer, wenn auch unregelmäßigen, Querrunzlung unverkennbar ist. Die Ober- fläche zeigt übe.dies ein wenig stärkeren Schimmer. Querrunzeln unterhalb der Stigmen sind ebenfalls vorhanden. Vorderschenkel im distalen Ende schlank, ohne Zähne; der bezähnte Teil nimmt 10. Heft 144 Dr. Robert Lucas: einen geringen Teil der Länge der Unterseite ein, die abgestutzten Zähne sind deutlicher (Fig.). Oberfläche nicht pechbraun mit purpur- violettem Schimmer, sondern schwärzlichblau. Die bei M. palawa- nensis R. Luc. an den Coxen der mittleren und hinteren Beine er- wähnten Höckerchen sind ebenfalls vorhanden, Metasternalhöcker mit dunkler glänzender abgerundeter Spitze. Medialdornen an den Coxen und mediale Schwellung der Trochanteren der Hinterbeine wie bei voriger Art. Mittelcoxen in der Mitte der Basalseite mit schwacher Beule, vor derselben flach. Bei M. palawanensis sind die Beulen kaum angedeutet. Einschlagfurche nur durch die beiden Kanten markiert. Geringste Stirnbreite u. 2. Geißelglied von gleicher Größe wie zuvor. | Die innen gelegene Samtstrieme der Hinterbeine dunkelbraun. Körperlänge: 25 mm[Exempl. etwas der Länge nach gekrümmt!. Flügellänge: 27 mm. Fundort: Mindanao (1£). Nachträglich finde ich nech ein Exemplar von Papua (19). Ob diese Art eine Var. zu voriger ist, mag durch reichlicheres Material, als es mir vorlag (je 2 Exempl.), entschieden werden. Im Flügelglanze weichen beide von einander ab. Merkmale der 3 Spp. der M. castanea-Gruppe. M. castanea Bingh.| M. palawanensis | M. mindanavensis 2 (24 mm) n.sp. & (24 mm) | n.sp. & (25 mm) Körperfärbung dunkelkastanienrot | dunkel kirschbraun | schwärzlich mit Beine etwas heller] purpurviolettem S Anfluge Flügelfärbung hyalin mit einem rellgeilhenen Geäder dunkler | Stich ins Gelbe Pi Flügelglanz ? basal blaugrün basalschwachviolett F apikal hellviolett |distal gelblich [messingfarbig] - Struktur grob durchlöchert | fein netzartig unregelmäßiger wie Mittelsegment | bei M.p., seitlich an d. Hinterecken m.kurzen Runzeln Mündung der ersten | im apikalen Drittel im apikalen Bi Diskoidalquerader | d. Hrandes d. 2 Cub. Abdomen Bingham cha- | Ich finde keine Bänderung. Das Pech-- rakterisiert eine | rot der Chitinteile ist an den Segment- schwärzl.-braune rändern verdünnt und läßt etwas pech- Bänderung braune Färbung hindurchleuchten cf. Beschreibung \ | En Sonstige Merkmale | Der Clypeus in der ui | Mitte mit einem Zahn usw. cf. Beschreibung Pompiliden-Studien. Il. (Hym). 145 Bingham bringt eine Reihe von Angaben, die für die Art- bestimmung wenig Bzdeutung haben, sondern größtenteils Merk- male der Gattung oder für das Geschlecht überhaupt charakteristisch sind (z. B. stärkere Beborstung des Kopfschildes, GFeäder usw. usw.). II. Die splendida- Gruppe. 4. Macromeris splendida Lep. M. splendida Lepeletier, Magas. de zool. I. 1831 (1830), P. 29 u. 30; Taf.29& (As.: India, China, Ins. Asiaticae). M. splendida Blanchard, Hist. nat. Insect. III 1840 p. 355 N. 1. M.splendida Lepeletier, Hist. nat. Insect. Hymen. III 1845 p. 463 N. 1, $; Taf. 32 Fig.5 (Borneo, Sarawak, India, Java, India, China, Malacca). M. splendida F. Smith, Fr. Journ. of the Pıoc. of the Linn. Soc. vol. II, 1858 p. 97; id. vol. III, 1859 p. 13 (India, China, Malacca, Borneo, Java, Celebes). M.splendida Desmarest, Chenu: Encycl. hist. nat. Annales 1860; Taf. 11 Fig. 7 (9). M. splendida Maindron, Ann. Soc. entom. France (5) IX, 1879 B.113-N.1;, Tai.5 Fig. 13. M.splendida Kohl, Verh. zool. bot. Ges. Wien XXXIV, 1884 4. = M. splendida Bingham, Fauna of Brit. India, usw. Hym. vol. I . 104. 5 Die Originaldiagnose lautet: „1. Macromeris splendide. — Macro- meris splendida V.*. Antennae, caput thoraxque nigra. Abdomen caeruleo-nigrum, violaceo splendid® nitens. Pedes caeruleo-nigri. Pili nigri. Alae a basi paulo ultra dimidium subferrugineo-luteae, dein ad apicem usque paulatim fuscescentes et violaceo splendid& nitentes: insuper ala tota aureo pulchre micans. Mas. Nota. Statura variat: media quatuodecim lines longitudinis attingit. Alius tertia parte major. Tertius dimidio fer& primo minor; in cujus ala color violaceus multo magis ad basim vergit.“ | Der folg. Text ist die französ. Übersetzung. „Java. Musee deM. Serville et communique aussi par M. Guerin.“ Zutreffend ist Binghams kurze Charakteristik in seiner Tub. l.c. p. 104: „Wings dark fuscous. Wings coppery, golden or ferru- ginous at base, dark fuscous brown with a rich purple and blue effulgence on the apical half.“ Schwarz mit schwachem, dunkelblauem (stahlblauem) im Sonnen- lichte auch violettem Glanze. Thorax und Mittelsegment matt schwarz. Lange, ziemlich dicht stehende, abstehende Härchen bedecken Kopf, Thorax und Mittelsegment. An den Coxen stehen sie nur licht, ebenso an den Schenkeln und Schienen. Vorderflügel im basalen Teile ım durchscheinenden Lichte gelbbraun und zwar die Medialzelle, die erste und zweite Submedialzelle, das breite Innenteil der 1. Diskoidalzelle Archiv für Naturgeschichte. 1913. A. 10. 10 10. Heft 146 Dr. Robert Lucas: (wahrscheinlich ıst dies variabel). Auf den Hinterflügeln beschränkt sich die helle Färbung auf einen lichten (kommaähnlichen, nach außen ziehenden) Längswisch in der Mitte des Vorderrandes der Medialzelle. Die ganze übrige Flügelfläche ist schwarzbraun. Bei auffallendem Lichte erscheinen auch die oben genannten helleren Partien dunkler, infolge der feinen schwarzen Behaarung, doch bleiben die unmittelbar am Geäder liegenden Partien hell, wie überhaupt das ganze Geäder hell gesäumt erscheint. Radialader (abgesehen vom basalen Teile), zweite und dritte Cubitalquerader, 2. Diskoidalquerader und der größte Teil der Diskoidalquerader bleiben dunkel. Auf den Hinter- flügeln sind die Hauptstämme hell gesäumt; das übrige Geäder bleibt dunkel. Der Flügelglanz ist prachtvoll. Im basalen Teile, also im hellbraunen Abschnitte, erglänzt die Fläche lebhaft rötlich violett, auch kupferrot, im apıkalen vorwiegend prächtig himmelblau, stahl- blau, beim Hin- und Herwenden mischt sich auch ein rötlich violetter Glanz darein. Radialzelle, 3. Cubitalzelle und freies Randfeld er- strahlen in lebhaft stahlblauem Glanze, am Geäder (Bogen der Radıal- ader, 3. Cubitalquerader) mit goldgrün gemischt. Äußerster Flügel- saum ins Violette hinüberspielend. Hinterflügel rötlich violett, mit Einmischung blauer Töne im apikalen Teile. Grund mit kupferroter Beimischung. Details Taf. I Fig. 5, 10; Taf. II Fig. 27, 38; 46. Männchen unbekannt. Weibchen. Kopfschild kräftig, gewölbt, lang behaart. Gelenk- stellen für die Mandibeln kirschbraun. Abstand des hinteren Augenrandes von der Mandibel 1 mm. Geringster Abstand der Netzaugen von einander: 2,5 mm. Länge der Geißelglieder 2:3:4 = 3,6:1,8:1,8 (in mm gemessen). Die folgenden Glieder ebenfalls so lang, erst gegen die Spitze ein wenig abnehmend; Endglied 1,3. Das mattschwarze, kaum glänzende Mittelsegment der Quere nach stark, der Länge nach nur schwach gewölbt. Besondere Unter- schiede zwischen einem vorderen und hinteren Teile wie bei den Pepsis-? fehlen, ebenso Seitenzähne und Infrastigmalhöcker. Größte Breite in der Höhe der Stigmen 5 mm. Abstand der stumpf abgerundeten oberseits mit einigen ganz schwachen Furchen versehenen Hinterecken 2,5 mm von einander entfernt. Oberfläche des Segments sehr fein und unregelmäßig gerunzelt, doch ist eine Tendenz zum parallelen Verlauf in der Querrichtung unverkennbar. (Man möchte.die Ober- flächenstruktur. mit einer vom Winde leicht gekräuselten Wasser- fläche vergleichen.) Längere Behaarung abstehend, mäßig dicht. Metasternaldorn niedrig, aber deutlich, mit abgerundeter glänzender Spitze. Letztes Dorsalsegment des Abdomens oberseits schwach glänzend; die mikroskopisch feine Punktierung ist mit vereinzelten gröberen Punkten untermischt, die spärliche Behaarung fast nur bei Ver- srößerung sichtbar. Einschlagfurche der Hinterschienen kaum sicht- bar, nur ihre Innenkante tritt hervor. | At Pompiliden-Studien. IT. (Hym.). 147 Abdomen oberseits unbehaart, nur die Hinterränder der letzten Segmente desgleichen die Ventralseiten des Abdomens mit ver- einzelten längeren Haaren besetzt. Die zum Stachel gehörigen An- hänge nebst Stachel pechbraun. Der hervorgestoßene Stachel ist 4 mm lang. Beine lang und schlank. Schenkel kaum verdickt. Vordere Schenkel kaum gebogen. Kantenbildung der Unterseite der Schenkel nur un- deutlich, die der Außenkante an den Vorderschienen zwar vorhanden, aber nicht scharf hervortretend, ihre mittlere Partie ist nur undeutlich gezähnelt (nur in der Aufsicht sichtbar). Längenmaße der Hinterbeine: Cox.: Troch.: Fem.: Tib.: Tars. — 4:1,6:9:10,2:14,5. Verhältnis der Tarsenglieder 1:2:3:4:Klauen- glied (excl. Klaue) = 7,4:2,2:1,8:1,0:2,0. Schenkel unbehaart, die folgenden Glieder vorwiegend auf deı Unterseite mit abstehenden Haaren licht besetzt. Innerer Hinter- schienensporn kurz. Klauen gedrungen, mäßig gekrümmt, mit Zähnchen in der Mitte der Unterseite. Körperlänge: ca. 27—28mm (da der Hinterleib stark ge- krümmt). Flügellänge: 27,5 mm. Größte Breite des Vorderflügels: 9 mm. Fundort: Java, Batavia. Über die Biologie bringt Rudow in der Entom. Zeitschr. Jahrg. 26 (1912/13) p. 30. folgende Angabe: „Macromeris splendida Lep. (Ternate) baut Nester. Es sind ei- förmige Zellen 4 X 2 cm, zu 2—3 unter Baumrinde vereinigt (Fig. 5 p. 35). Als Baustoff dient fein zerkaute mit klebrigem Speichel ver- mischte Baumrinde (in Wasser unlöslich, stark gerbstoffhaltig). Die Zellen sitzen nicht der ganzen Länge nach am Baume, sind rauh unregelmäßig höckerig, rotbraun bis fast schwarz. In jeder Zelle eine der Beine beraubte Spinne Puppenhülle papierartig, leicht zer- brechlich.‘“ III. Die violacea- Gruppe. Diese Gruppe birgt allem Anschein nach mehrere sehr schwer zu trennende Formen. Die mir vorliegenden acht Exemplare lassen sich nach ihrer Flügelfärbung in mehrere Gruppen ordnen. Die morpho- logischen Unterschiede sind allerdings gering. Die Beobachtung der beiden nahe verwandten braunflügligen Formen, die im Flügelglanze Verschiedenheiten aufweisen, drängt mich zu der Annahme, daß wir auch in geographischer Beziehung in der wiolacea-Gruppe verschiedene Arten (oder Rassen?) unter- scheiden müssen, die allerdings sehr ähnlich sind. M. violacea Lep. und seine Bestimmung hat mir viel Kopf- zerbrechen verursacht. Die Beschreibung der beiden Arten bietet in sich so wenig Unterscheidungsmerkmale, daß ich sie ohne Be- 10* 10 Heft 148 Dr. Robert Lucas: sichtigung der Typen’ nicht unterscheiden und trennen kann. Bing- ham hat wahrscheinlich aus diesem Grunde die M. sridipennis F. Sm. als var. zu M. violacea gestellt. Aus diesem Dilemma, welches die Bestimmung der wahren M.vrolacea Lep. unter den vorliegenden Exemplaren verursacht, kann ich nur dadurch einen Ausweg finden, daß ich die mir vorliegenden Formen so sorgfältig wie möglich als neu beschreibe, selbst auf die Gefahr hin die Gattung unnötigerweise mit neuen Arten zu belasten. Ich muß es anderen Autoren überlassen durch Besichtigung der Originale und durch Vergleich mit: meinen Beschreibungen die wahre Synonymie festzustellen. Die bloße An- nahme der Identität meiner Formen mit bereits bekannten Arten würde die Verwirrung nur noch erhöhen, wogegen der von mir ein- geschlagene Weg nur eine einfache Synonymerklärung der identischen Formen erheischt. Mir liegen leider keine indischen Exemplare vor, die ich mit der hier wiedergegebenen Originalbeschreibung Binghams (l.c. p. 105) vergleichen könnte. Die Beschreibung ist ausführlich, enthält aber fast durchweg Angaben, die allgemein für die Gattung charakteristisch sind. Sie folgt weiter unten. Die Fundorte der mir vorliegenden Exemplare liegen alle auf Neu- Guinea, Abgesehen, daß die Zitate sehr vage sind, würden sie für eine sehr weite Verbreitung der M.violacea Lep. sprechen, liegen doch die genannten Landgebiete in der Luftlinie gemessen : rund 40 Breitengrade (also ca. 600 Meilen) auseinander und ich möchte bald sagen, durch ganze Zonengebiete geörennt. Eine Zwischenstation würde die von Strand gemachte Angabe: Sumatra, Süd-Atjeh sein, vorausgesetzt, daß das betreffende Objekt eine. wahre M. violacea Lep. ist. Wir finden aber auf Neu-Guinea selbst schon verschieden farbig geflügelte Exemplare, so daß die Möglichkeit einer Variabilität (Spp.- oder Art-Verschiedenheit) auch auf dem Festlande nicht aus- geschlossen ist. 5. Macromeris violacea Lep. M. violacea Lepeletier, Magas. de zool. 11831 (1830) P. 29 u. 30; Taf. 30 (&). M. violacea Blanchard, Hist. nat. Insect. III 1840 p. 355 N. 2. M. violacea Lepeletier, Hist. nat. Insect. Hymen. III 1845 p. 464 N. 2. M. violacea Stavely, Trans. Linn. Soc. London XIII P. 1 1860; Taf. 17 Fig. 31. M. violacea Bingham, Journ. Paper Nat. Hist. Soc. VII 1893 p. 367 N. 1. M.violacea Bingham, Fauna 6. Britich India, Hym. vol.I (p. 105, fig. 21, 22 (p. 104), fig. 23 p. 105). M. violacea Lep. Strand, Jahrb. nassau. Ver. Naturk. Jhg. 63, 1910, p. 49: Sumatra, Süd- Atjeh (Dr. Al. Fuchs). Pompiliden-Studien. II. (Hym.). 149 M. violacea Dutt, Mem. Dept. [nicht Dipt., wie im Archiv-Bericht f. 1902 Hym. p. 201 steht] Agric. Ind. Entom. Ser. 4 p. 188. Abb. Ob es sich hierbei nur in allen Fällen um dieselbe Art handelt, erscheint zweifelhaft. Im folgenden gebe ich die a eehhin Lepel.’s wieder: „2. Macrome£ris violette. — Macromeris violacea V.* Antennae nigrae. Caput caeruleo-nigrum, violaceo nitens. Thorax subtus et lateribus caeruleo-niger violaceo nitens, dorso fusciore. Ab- domen caeruleo-nigrum, violaceo splendide nitens. Pedes abdomini concolores. Pili ubique nigri, in capites vertice thoracisque dorso densiores. Alae violaceo-nigrae, splendid& caeruleo nitentes. Mas,“ Folgt die französ. Übersetzung. Nouvelle Guinee. Rapport£e par le capitaine d’Urville et commu- niquee par M. Gu£rin. Die ausführliche Diagnose Bingham in Fauna of Brit. India vol. I, 1897 p. 105 lautet: Macromeris violacea Lepel. Guer. Mag. Zool. 1831 pl. 30, S; id., Hym. III p. 464 $; Smith, Cat. III p. 181; Cam., Mem. Manch. L. Phil. Soc. (4) IV 1891, p. 435. Macromeris iridipennis Smith, Journ. Linn. Soc. 1859 p. 156, RS, var. 9. Head, pro- and mesonotum densely pruinose; scutellum, postscutellum and legs smooth and shining; median segment above finely rugose; abdomen sparsely pruinose, with a very short recumbent pile; head and thorax with scattered long pubescence, somewhat dense on clypeus; legs long, the tibiae and tarsi without spines, the coxae and femora stout, thick; abdomen fusiforme, subpetiolate, the apical two segments studded with long erect hairs. Black, with beautiful purple and blue reflections in certains lights, the metanotum dull and opaqüe; the pubescence on the head, thorax and apex of the abdomen velvety black; wings dark brown, with a most brilliant purple effulgence changing in different lights. &. Precisely similar in colour and pubescence; differs only ın the form of the coxae and femora of the legs, which, as noted in the description of the genus, are immensily thickened, and in some speci- mens (var. vridıpennis, Sm.) the femora are laminated below and the edge serrate. Hab.: India generally, except in the very dry regions; Andamans; Assam; Burma; Tenasserim, and the Malayan region right through to New Guinea. Q Length 2530: exp. 58—66 mm, & Length 2226, exp. 56—60 mm. Die spezialisierten Angaben beim & erweisen sich als allgemeine männliche Merkmale, höchstens könnte die Angabe ‚‚femora-immen- sely thickened‘‘ von Bedeutung sein. Auch das ‚‚femora laminated below and the edge serrated“ ist nicht spezifisch. 10. Heft 150 Dr. Robert Lucas: 6. M. iridipennis F. Sm. Orig.-Diagnose nach Smith, Journ. of Proceed. Linn. Soc. Zool. vol. III 1858 (1859?) p. 156 N.1 93 (As.: Aru). „l. Macromeris iridipennis. M. caerul.o-nigra; abdomine iri- descente, alis caeruleo-violaceoque splendid® micantibus; pedibus muticis, simplicibus. Female. Length 12 lines. Blue-black; abdomen with a changeable iridescent pile; head and thorax wıth a black velvety pubescence ; the metathorax very finely rugose and opake; the legs simple; the posterior tibiae villose within; the wings very dark brown with a splendid violet and blue iridiscensce. Male. Very closely resembling the female, but rather smaller; the anterior and intermediate femora more incrassate, and all the femora with a simple row of teeth or serrations on their inferior margins. Hab. Aru. Although this species of Macromeris is very similar in colour to the M. violacea of St. Fargeau, the femora are not so thick as in that species, not in fact more so than in female; and the row of teeth beneath is a strong specific character.“ Prof. Paul Matschie rechnet auf seiner Tierverbreitungskarte (HansMeyer in: Das deutsche Kolonialreich, Leipzig u. Wien, Bibliogr. Instit. 1910 II. Bd. 8. Karte nebst Bemerk. hinter p. 496) die Aru Inseln zu dem westlichen Teil von Neu-Guinea, der im Norden vom Gebirge u: im Osten etwa vom 140. Längengrade begrenzt wird und schreibt diesem Gebiete eine gleichmäßige besondere Tierwelt zu. — Für die flugfähigen Insekten wird die östliche Grenze wohl kaum ein Hindernis sein. Inwieweit dies aber für den Gebirgskamm (des Charles Louis-Gebirge 2700—5100 m u. Fortsetzung) zutrifft, ist noch un- bekannt. Jedenfalls ist auch hier eine Verallgemeinerung nicht erwiesen. Bingham stellt in d. Fauna of Brit. India Hym. vol. I p. 105 diese Sp. als eine Var. zu M. violacea Lep. Pompiliden-Studien. II, (Hym.). 151 Zusammenstellung der Merkmale nach Lep.’s Angaben: M. violacea Lep. g\ M. iridipennis F.Sm. 2 & Kopf bläulich schwarz mit violett. | bläulich schwarz. mit Glanze schwarzsamtener Pubescenz Fühler schwarz —_ Thorax unten und seitlich bläulich- schwarz, auf dem Rücken dunkler Mittelsegment nach Bingham sehr fein | sehr fein gerunzelt und opak gerunzelt Abdomen bläulich schwarz, lebhaft | bläulich schwarz, mit violett glänzend wechselnd irisierender Be- haarung [wohl Toment?] Beine desgl. Hintertibien innen wollig behaart Flügel violett-schwarz sehr dunkelbraun Flügelglanz lebhaft himmelblau mit lebhaft violettem und Behaarung überall schwarz, auf Kopf, [blauem Irisieren Besondere Be- Thorax, u. Rücken dichter & kleiner als Q. Vorder- merkungen und Mitteltibien verdickt, alle Schenkel am Unter- rande mit einfachem Zahne oder sägezahnartig!) Fundorte Neu-Guinea, Sumatra, Aru-Inseln Assam 7. Macromerıs fulgidipennis n.Sp. Schwarz. Kopf und Thorax mit schwachem bläulichem auch violettem Scheine. Mittelsegment beim $ unbehaart, schwach glänzend, beim © infolge der mit abstehenden Haaren dünn besetzt und matt schwarz. Abdomen schwarz, glänzend mit violettem Toment. (Beim vorliegenden $ macht sich ein blaugrüner Schein bemerkbar, wohl in- folge der Konservierung. Objekt nicht rein.) Beine größtenteils dunkel, an den Gelenkstellen, an den Innenseiten der Schenkel, beim Männchen auch die Außenseiten der angeschwollenen Mittelschenkel u. Tarsenglieder an der Basis pechbraun. Die pechbraunen Stellen sind mehr oder weniger glatt und glänzend. Flügel bei auffallendem Lichte schwarz, bei durchfallendem Lichte tief dunkelbraun, mit vorwiegend strahlenden tiefblauem Glanze. Hie und da glänzen kleine Partien der Zellen und am Flügelsaum der Vorderflügel. Im basalen Flügel- D) Allgemeines männliches Merkmal, mehr oder weniger deutlich aus- geprägt. 10. Heft 152 Dr. Robert Lucas: teile, beim 2 an den größeren Adern der Flügelfläche überhaupt, macht sich ein prächtiger goldgrüner Glanz bemerkbar, der auch den Saum der Hinterflügel ziert. (Details Taf. I Fig. 20; Taf. II Fig. 31, 33, 34, 43, 45—-49, 51. | Männchen: Geringste Stirnbreite zwischen den Netzaugen: 2 mm; Länge des 2. Geißelgliedes: 3,5 mm, desgl. des 3.: 1,8 mm. Oberfläche des Mittelsegments dicht und grob punktiert, die dabei gebildeten Erhabenheiten fließen dabei zu einem unregelmäßigen teilweise auch undeutlichen Netzwerk zusammen. Auf den Seitenteilen ist der Zusammenhang besser sichtbar. Wir beobachten hier eine deut- liche Richtungstendenz zu den abgestutzten Hinterecken. Im medialen Teile macht sich, wenn man von vorn auf das Objekt blickt, eine leichte Längsfurche bemerkbar. Schenkel verdickt und besonders die der Mittelbeine ange Die basalen Außenkanten sind nur an den Vorderbeinen deutlich gezähnelt, an den mittleren u. hinteren Schenkeln treten die Zähne nur ım distalen Teile deutlicher hervor, während die vordere Partie nur Andeutungen aufweist. An der Innenseite der Schenkel liegen die Verhältnisse umgekehrt. Einschlagfurchen für die Tibien deutlich. Außenseite der Mittelschenkel uneben (gleichsam ‚.‚gehämmert‘“). Maße der Beine siehe weiter unten. Coxen am distalen Ende innen u. außen mit glänzendem punktartigen Höcker, vor demselben an den Mittelbeinen außen ein glänzender querer Eindruck. Metästernal- höcker stark hervortretend, an der gerundeten Spitze glänzend. Ab- domen unterseits in der distalen Hälfte abstehend behaart. Sub- genitalplatte nach hinten verjüngt, in abgerundeter Spitze endigend, der Quere nach gewölbt, kurz behaart. Weibchen: Schließt sich in der Färbung eng an das-Männchen an. Die violette Färbung des abdominalen Toments tritt schärfer hervor (wohl infolge des besseren Erhaltungszustandes). Sie ist stahl- blau und ähnlich wie bei Pepsis pretiosa Dahlb. Abgesehen von den für die Weibchen der Gattung charakteristischen Merkmale schließt sich das Mittelsegment in seiner Struktur eng an die des Männchens an, doch sind die Merkmale weniger stark ausgeprägt. Das Mittel- segment erscheint demnach fast gleichmäßig rauh und mattschwarz (und abstehend behaart). Geringste Stirnbreite: 2,3 mm; Länge des 2. Geißelgl.: 3,6 mm; des 3.: 2 mm. Maaße des Mittelsegments in mm: Geschlecht a b c Zi 6,6 5,5 5,0 Q 5,4 25 re Pompiliden-Studien. II. (Hym.). 153 Maaße der Schenkel (F), Tibien und Tarsen (Ta) an den Vorder- (V). Mittel- (M) und Hinterbeinen (H): Ta M|ıH '& 56 |20|20|25 |so | 20 150 | — 80 |ıı7 2 64 |15 [78 |20 [97 |15 155 | — 9,2 113,5 k = EBänge. h — weitester, senkrechter Abstand von Öber- und Unterseite (dorsolateral gemessene Dicke). Med'o- laterale Dicke der Femora des d: F—-V=1,2; F-M= 2,3; F—H=1,8. Flügelgeäder siehe Taf. II Fig. 34, 43. Körperlänge: $ ca. 28mm; @ ca. 28 mm. Flügellänge: $ 25mm; 9% 28 mm. Fundort: Deutsch-Neu-Guinea (1& u. 9). Folgende Arten sind aus der Gattung Macromeris aus- zuschließen: 1. Macromerıs argentifrons F. Sm. M. argentifrons F. Sm., Journ. of Proc. Linn. Soc. Zool. II, 1857 (1858) p. 97 n.29& (As.: Malacca, Insulae Asiaticae). Orig.-Diagnose: ‚M. ater, pube argentata tecta; facie dense pubescente; alis subhyaliınis; metathorace quadrato. Female. Length 8 lines. Black; covered with a fine silvery silky pile, very dense and brilliant on the face, base and apex of the metathorax, sides of the prothorax and coxae; the wings subhyalıne the nervures dark ferruginous; the joints of the anterior tarsi remar- kably attenuated at tbe base; the claws of the tarsi small and uni- dentate; the tibiae slightly spinose; the thorax subelongate, the sides parallel; the metathorax transversely rugose.. Abdomen distinctly petiolated, very smooth and shining, abruptly incurved; the aculeus elongate. Male. About the same size as the female, similarly clothed with silvery pile; the coxae greatly swollen; the femora much stouter than ın the female and ferruginous beneath; the anterior tibiae ferru- ginous within; the posterior tibiae bent inwardly at their base; the thorax gradually widening to the apex of the metathorax, which is finely roughened transversely and margined at the truncation. Ab- domen small, distinetly petiolated, and very smooth and shining. Hab.: Borneo (Sarawak). Malacca. Singapore. Java.“ Diese Art, die wegen ihrer silberfarbigen Behaarung ebenso wie die folgende eine besondere Stellung ın der Gattung einnehmen würde, ist aber wie Bingham im Journ. ofthe Linn. Soc. vol. 25 Zool. No. 164, 1896 p. 429 nach Vergleich mit den Typen eruiert hat, keine M. Aus 10. Heft 154 Dr. Robert Lucas: der Diagnose allein war dies nicht zu ersehen. Die Merkmale ‚Meta- thorace quadrato, — metathorax transversely rugose, — Abdomen... abruptly incurved, — coxae greatly swollen‘‘ lassen ohne weiteres die Einordnung in die Gattung M. zu. Bingham hat aber eine Reihe von Exemplaren mit den Typen im Mus. Brit. verglichen und vor allem festgestellt, daß die Radialzelle am Ende zugespitzt und nicht gerundet ist. daß die Tibien und Tarsen Dornen tragen und die zitzen- ähnlichen Höcker an den Thoraxseiten vor den Mittelhüften fehlen. Auf pl. XIX figs. 3.3a finden wir eine Abb. des ganzen Tieres, sowie der geschwollenen Hüften. (Weiteres siehe unter Lucas, Pompiliden- studie III.) — Wir haben hier wieder ein Beispiel dafür, wie vorsichtig die Smithschen Arten ohne Kenntnisnahme der Typen beurteilt werden müssen. Auch die von Cameron beschriebenen Formen entbehren vielfach einer scharfen kritischen Untersuchung. 2. Macromeris aureopilosa Cameron. Macromeris aureopilosa Cameron, Journ. Straits Asiat. Soc. vol. XXXVII 1902, p. 88 (Borneo). ÖOriginaldiagnose siehe p. 160. Wenn diese Art eine echte Macromeris wäre, so würde sie eine auf- fallende Parallele zur plutus-Gruppe unter den Pepsis bilden. Leider sind aber die Cameronschen Beschreibungen so beschaffen, daß man sie nur mit Vorsicht betrachten darf. Jedenfalls lehrt das Beispiel der argentifrons F. Sm., daß man die so abweichend von der Norm gefärbten Exemplare nicht ohne scharfe Kritik einreihen darf. 3. Macromeris honesta W.A. Sch. [n. sp.]. Macromeris honesta W.A.Schulz. Eine bisher verkannte Art der indo-australischen Pompiliden- Gattung Macromeris Lep., Zeitschr. f. wiss. Hymen. u. Dipt. 2. Jhg. 1. Hit. p. 2—3. Diese Form weicht von den Verwandten sowohl durch Färbung als auch durch andere morphologische Charaktere ab. Der untere Augenrand der Oberkieferbasis mehr genähert als bei M. violacea Lep. u. M. splendida Lep. Radialzelle am Ende beinahe lanzettlich, nicht rund. Bildet dadurch gewissermaßen den Übergang zu Pseudagenia. Diese Angabe läßt mit Sicherheit darauf schließen, daß wir es mit keiner echten M. zu tun haben. Zu dieser Erkenntnis ist schon A.Schulz, 1. c. gekommen, der die Art zu Pompilus stellt und folgende Synonymie gibt: 1855. Pompilus honestus Smith, Cat. Hym. Brit. Mus. III p.144 u.129. 1891. Pompilus honestus Cameron, Mem. Manch. L. Phil. Soc. (4) IV p.459 [nach Bingham]. 1897. Pompilus honestus Dalla Torre, Cat. Hym. vol.8 p. 294. 1897. Pseudagenia honesta Bingham, Fauna Brit. India incl. Ceylon and Burma, Hym. vol. I p. 109 u. 216. 1902. Macromeris honesta W.A.Sch. [n. sp.]. Nicht zu verwechseln mit 1860 Agenia honesta Smith, Journ. Proc. Linn. Soc. 4, 1960, Suppl. p. 80 No. 2. | Der Fundort ‚„‚Batjan“ ist nach Schulz wohl irrig. Er nımmt kontinentales Indien an. Pompiliden-Studien. II. (Hym.). 155 X, Liste der bis jetzt beschriebenen Arten. M. urgentifrons F. Sm. 1857 (1858) ist keine M. M. aure»pilosa Cam. 1902 ist keine M. M. castanea Bingham 1896. M. fulgidipennis n. sp. R. Luc. 1920. M. honesta W. A. Sch. n. sp. (ist keine M. 1897). M. vwridipennis F. Sm. 1858 (1859). M. mindanaovensis n. sp. R. Luc. 1920. M. palawanensis n. sp. R. Luc. 1920. M. splendida Lep. 1831 (30). M. violacea Lep. 1831 (30). M. violaceipennis n. sp. R. Luc. 1920. XI. Schlußbetrachtungen. Einteilungsprinzipien. Bei der Gattung Macromeris liegen die Verhältnisse ähnlich wie bei einem Teil der Gattung Pepsis. Die Gattung selbst ist gut umgrenzt, die Art selbst ist sehr schwer zu definieren. Dazu kommt noch die Spärlichkeit des Materials (mir liegen zur Zeit 11 Exemplare vor), wodurch es kaum möglich ist, die Variationsbreite der Arten richtig zu erfassen, trotzdem ein Pepsis-Forscher schon ziemlich mit charakte- ristischen Artmerkmalen vertraut ist. ? Beide Gattungen zeigen überraschende Ähnlichkeiten. Ihre Radialzelle ist am Ende (also distalwärts) nicht zugespitzt, wie bei allen anderen Pompiliden, sondern gerundet; bei Pepsis ist die Ab- rundung vollständig, d. h. die Ader biegt sich am Flügelrande kräftig basalwärts, bei Macromeris strebt sie sofort nach der Biegung dem Flügelrande zu, fällt also ungefähr senkrecht in demselben ‘ein: Wenn sich die von P. Cameron beschriebene"M. aureopilosa als eine echte M. erwiesen hätte, so hätten wir eine vollständig mit den Pepsis-Reihen parallellaufende Gliederung) nämlich: Körper mit goldgelbem oder messinggelbem Toment. Flügel fast hyalın. P. plutus-Gruppe. — M. aureopilosa. Körper ohne goldgelbes Toment. A. Apikaler und basaler Flügelteil verschieden gefärbt. P. strenua-Gruppe. — M. splendida. B. Flügel im apikalen und basalen Flügelteile nicht verschieden. 1. Flügel im auffallendem Lichte schwärzlich. im durchfallenden schwarzbraun — dunkelbraun. Zahlreiche Gruppen. Vertreter. | P. fulgidipennis. — M. violacea- Gruppe. 2. Flügel braun bis hellbraun. P. bonariensis-Gruppe. — M. mindanaoensis n. sp. R. Luc. usw. Verwandtschaftsbeziehungen. Um einen Einblick in die mutmaßlichen Verwandtschaftsbe- ziehungen der drei Gattungen Pepsis, Hemipepsis (Mygnimia) und Macromeris zu erhalten, habe ich die hauptsächlichsten in Frage kommenden Merkmale aller drei Gattungen im folgenden tabellarisch zusammengestellt. (Vgl. auch die betreffenden Figuren auf Taf. Tu. IT). 156 Kopfform Fühler & Thoraxgestalt Die glänz. Punkte am distalen Ende nahed. Außenseite d. Coxen u. Troch. Metasternalhöcker Mittelsegment Runzelung Seitenzähne und sonstige Höckerung Hinterecken des Mittelsegments Abdomen Ventralbehaarung beim & Subgenitalplatte Copulationsorgan Foreipites Sagittae Geäder: Distales Ende d. Radialzelle Mündg. d.1. Dis- koidalquerader imVorderflügel Ursprungd.Cub.- aderd. Hinterfigl. Dr. Robert Lueas: Hemipepsis Pepsis (Mygnimia) Macromeris bei allen ziemlich dieselbe lang gezogen spindelförmig, wie beim 9 bei allen dreien die gleiche, bei M. schlanker bei beiden dieselbe sichtbar fehlend oder nur undeutlich klein fehlend fast durchweg in horizontalen und ab- schüssigen Teil gesondert. Median- querleiste meist vorhanden in verschiedener Weise, doch stets vorhanden in mehr od.minder | ähnlich wie bei hohem Maße aus- | Pepsis geprägt, besond. beim an der Spitze ab- | kräftig gerundet spindelförmig, beim 2 kräftig relativ kürzer, ge- drungen deutlich sichtbar u. glänzend dornartig nach hinten verjüngt längs nahezu flach, keine Mq.-Leiste meist netzartig, selten querge- strichelt fehlend, höchstens die Infrastigmal- höcker durch einige Runzeln angedeutet beim Q breit ge- rundet, beim Zi mit Querwulst Abdominalende ge- stutzt bei allen dreien ähnlich, bei den beiden ersten (2) oft kräftig und robust in verschiedenen nicht spezialisiert Modalitäten von wechselnder | durchweg eine halbrohrförmig, Form beiden ein- | flacheovalePlatte| nach hinten zuge- zelnen Spp. spitzt gleichmäßig, nicht von mannigfacher spezialisiert Gestalt oft sehr kräftig | schwach mäßig groß ind. verschiedenst. | ähnlich einen seitl. | etwa löffelförmig, Gestalt.: vogel-, | abgebogenen in verschied. Aus- tierkopf-, usw.- | Vogelschnabel führung ähnlich abgerundet, doch fällt die Ader steil in den Flügelrand ein fast od. ganz inter- | etwa im distalen stitialmitd.2.Cu- | Vierteld Hrandes der2.Cubitalzelle | bitalquerader der 2. Cubitalzelle ein gut.Stück vord. etwa im etwa im Abschluß der Analzelle vollständig abge- rundet etwai.prox. Viert., des Hinterrandes Klauen Klauenzähhe & 2 Beine: Vorderbeine 2 Mittelbeine Hinterbeine 9 Flügelglanz Pompiliden-Studien. II. (Hym.). Pepsis kräftig ein kleiner Zahn am Grunde ein kräftiger Zahn in der Mitte mit kurzenstarren, kammartig ange- ordneten Haaren oder Borsten be- setzt Vord.schenk.nicht verdickt, fast od. ganz glatt Schenkel mitdeut- lich. Sägekanten, zu denen sich kurze starre Haare gesellen Tarsen mehr oder weniger auffällig dorsoventr. glatt- gedrückt.Dorsale u.ventrale Kante mit Haarkamm bis zu den inten- sivsten Tönen Hemipepsis (Mygnimia) ein spitzer Zahn in der Mitte, ein stumpfer basal- wärts wie bei P. Vrd.-Schenk. nicht verdickt;d.starre Haarbesatz ist spärlich und fällt nicht auf wie bei P. Kanten an den Schenkeln vor- handen, Zähne fehlen oder un- deutlich d. spärlich. Dornen deutlich inReihen geordnet. Tarsen nicht glattge- drückt vorwiegend ge- dämpft 157 Macromeris klein ein spitzer Zahn in der Mitte ein spitzer Zahn in der Mitte ähnlich wie bei kleinen P., doch glatt Vorderschenk. ver- dickt; Außenseite mit starker crista- ähnlicher Kante &: Schenkel ange- schwollen, im übrigen glatt 2: Schenkel usw. glatt. Unterseite locker behaart Schenkel weniger stark verdickt als and, Mittelbeinen bei braunflügligen gering, bei schwarzfiglig. ev. sehr intensiv Diese Zusammenstellung läßt die große Ähnlichkeit von Pepsis und Hemivpepsis (Mygnimaa) erkennen, und ın der Tat ist der gesamte Habitus und die morphologische Übereinstimmung beider über- raschend. In der Praxis würde man zwar die 7.-Spp. sofort als solche er- kennen durch die vorherrschend matte schwarze Körperfärbung u. durch die von den Coxen ab gelben, hellgelbbraunen bis braunen Beine, eine Färbung, die bei Pepsis nie vorkommt; doch habe ich auch eine tief- schwarz gefärbte 7. mit dunkelblauen, glänzenden Flügeln vor mir. Die Unterschiede der 7. von P. erstrecken sich hauptsächlich auf folgende Merkmale: Die Radialader fällt im distalen Teile der Radialzelle ziemlich steil in den Flügelrand (nicht im Bogen), die distale Mündung der ersten Diskoidalquerader fällt fast oder voll- 10. Heft 158 Dr. Robert Lucas: ständig mit derj. der 2. Cubitalquerader oder zusammen. Der hyaline Diskalileck ist groß und deutlich usw. (siehe Pompiliden- Studien II]). Das Zusammentreffen aller dieser gemeinsamen Merkmale läßt ohne weiteres den Gedanken aufkommen, daß beide Gattungen nahe verwandt sind und zum mindesten auf eine gemeinschaftliche Stamm- form zurückzuführen sind. Wenn wir daran denken, daß die Uranfänge der Hymenopteren schon in der Lias beginnen, und wir einen Blick auf die Karte der Ver- breitung des Jurameeres werfen, so wird es uns nicht verwunderlich erscheinen, woher diese jetzt räumlich so weit getrennten Gattungen ihren gemeinsamen Ursprung haben. Zu jener Zeit war Südamerika mit Afrıka zu einem gewaltigen Festlande, dembrasilianisch-äthiopischen Kontinente, verbunden. Nach der Trennung beider Erdteile folgte jede Gattung ihrer eigenen Entwicklungsrichtung, wie sie sich durch die nunmehr sich umgestaltenden klimatischen Verhältnisse und Lebensbedingungen ergab. Die ungeheure Mannigfaltigkeit und Formenfülle der Gattung P., die ihren Ausdruck in den oft brillanten Flügelfärbungen, in der Gestalt der Subgenitalplatte und der Kopu- lationsorgane usw. findet, legt davon ein beredtes Zeugnis ab. Die Äquatorialgegend bis zu dem südlichen Wendekreise ist für die Ent- wicklung und Ausbreitung aller drei Gattungen sehr günstig gewesen und wahrscheinlich schon das Verbreitungszentrum der gemeinsamen Stammform; denn auch Hemipepsis, die allem Anschein nach primi- tive Verhältnisse aufweist, ist jetzt noch in jenem Zonengürtel zu Hause. Wir kennen sie aus Sierra Leone, Deutsch-Ostafrika und Erythräa, im Süden dringt sie bis nach Transvaal vor. Für sie bot das heiße, trockene Klima weniger große Variationsmöglichkeiten, als sie P. in Amerika fand. Sie erreichte wohl artliche stattliche Formen (bis 45 mm Körperlänge), aber ihre Artenzahl blieb weit zurück. Wahr- scheinlich war auch das Klima des obenerwähnten Zentralkontinents von ähnlicher Beschaffenheit, wie es noch jetzt im Verbreitungsgebiete der HZ. herrscht. Bedenken gegen die Annahme eines so frühzeitigen Auftretens der Stammformen der drei Gattungen könnten sich höchstens aus dem Einwande ergeben, ob schon damals die nötigen Existenz- bedingungen vorhanden waren. Die Weibchen tragen Spinnen für die Brut ein, die Männchen werden auf Schirmblüten leckend (nach den Befunden bei Pepsis) gefunden. Das Vorkommen von Araneae in der Jurazeit ist meines Wissens nach nicht erwiesen, ebenso hat man das Auftreten der Dicotyledonen nur bis in die Gault hinauf verfolgen können. Da wir es aber mit zwei aufeinanderfolgenden geologischen Gebieten zu tun haben, deren Grenzen wohl nicht scharf geschieden sind, so dürfte obige Vermutung nicht ganz zu verwerfen sein. Ein weiterer Blick auf die mutmaßliche Verteilung der Landmassen zur Jurazeit belehrt uns, daß im Osten des bras.-äthiop. Kontinents sich ein zweites großes Landgebiet befand, der sino-australische Kon- tinent. Er umfaßte ungefähr das. chinesische Gebiet und verband die Philippinen, die Sundainseln Neu-Guinea und den größten Teil, Pompiliden-Studien. II. (Hym.). 4459 von Australien zu einem riesigen breiten Landstreifen. Innerhalb dieses Complexes finden wir nun das Verbreitungsgebiet der Gattung ‘Macromeris. Während die dunkelflügligen Weibchen der Gattung kaum von Pepsis und Hemipepsis unterscheidbar sind, haben die Männchen, wie aus den Beschreibungen hervorgeht, eine andere Ent- wicklungsrichtung eingeschlagen. Auffällig ist nur, daß uns die - Gattung aus Australien nicht bekannt geworden ist. Möglicherweise fehlen ihr die Existenzbedingungen. Schon die kleinen Formen aus Neu-Guinea (Milne-Bay) machen den Eindruck von Kümmerformen. Das auffällige quer rechteckige Mittelsegment der Männchen, ihre angeschwollenen, mit einer ventral gerichteten Crista versehenen Vorderschenkel, die zum Teil mit deutlichen Einschlagfurchen für die Schienen versehenen Schenkel, und dabei verhältnismäßig kleine Klauen verleihen den Tieren ein eigenartiges Gepräge. Es handelt | sich dabei um ausgeprägte sexuelle Merkmale, die für das Ergreifen des Weibchens in Betracht kommen, denn aller Wahrscheinlichkeit nach, und nach Analogie von Pepsis zu schließen, leben auch sie auf Blüten und tragen keine Beutetiere eine, da sie ja mit der Eiablage nichts zu tun haben. Die Fortpflanzungsorgane sind dagegen bei M. in der acklcne zurückgeblieben. Während bei Pepsis der Kopulationsapparat auf eine feste und gesicherte innere Verbindung hinzielte, blieb er bei Macromeris auf einer primitiveren Stufe stehen (einfaches Subgenital- rohr schwache Forcipites, einfache Sagittae) gleichsam im Vertrauen auf die durch die Ausbildung der äußeren mechanischen Einrichtungen bedingten Möglichkeit einer erfolgreichen Paarung. Mündung der ersten Diskoidalquerader. Beachtenswert ist das Verhalten der Mündung der ersten Dis- koidalquerader im Vorderflügel. Dieselbe mündet etwa im distalen Viertel des Hinterrandes der zweiten Cubitalzelle. Bei 7. trifft die Mündungsstelle nicht direkt mit der normalen Mündung der Cubital- ader zusammen, die Cubitalader muß sich eigens zu diesem Zwecke proximalwärts biegen (2), oft bleibt sie ein allerdings nicht beträcht- liches Stück zurück. Hierin liegt eine Annäherung an die Verhältnisse von M. Bei beiden liest der Ursprung der Cubitalader der Hinter- flügel etwa. im Abschluß der Schulterzelle.. Beide zeigen dieselbe Bildung des distalen Endes der Radialzelle. Also auch M. zeigt be- sonders in den Weibchen mehrfache Merkmale, die an Pepsis erinnern. Da aber eine Verbindungsstelle mit dem weit östlich gelegenen Amerika ausgeschlossen ist, so liegt der Gedanke nahe, diese an der Grenze der beiden oben erwähnten großen Landkomplexe zu suchen. Eine ferner der Beachtung werte Erscheinung ist das Wandern der Mündung der 1. Diskoidalquerader am Hinterrande der zweiten Cubitalzelle entlang. Ob dies durch Verschiebung eines statischen Moments hervorgerufen wird, welches mit der Ausbildung des Mittel- segments oder sonstiger morphologischer Veränderungen zusammen- 10. Heft 160 Dr. Robert Lueas: hängt, soll hier nicht erörtert werden. Jedenfalls können Queradern ausfallen, wie z. B. bei einem F#.-5 beide zweite Cubitalqueradern, die Mündungsstelle der in Frage kommenden Adern bleibt dabei konstant. Das genauere Studium der Gattung Hemipepsis (Mygnimia) wird der III. Teil meiner Pompiliden-Studie bringen. Zum Schluß habe ich die Flügelverhältnisse in bezug auf die Lage der Mündung der ersten Diskoidalquerader an 4 Exemplaren gemessen. Eine Messung weiterer Exemplare würde die Verhältniszahlen noch genauer festlegen. In den Spalten gibt die erste Reihe die durch Messung erhaltene Größe, die zweite den auf eine Einheit (= 100) reduzierten Wert an. Gattung und Sp. | a | b | c | d | © | f Pepsis smaragd. 325100112 36,9] 9 27,7 22,5 692 18 55,4jetwa 1: 2?) Macromeris Sp. | E35 von Neu-Guinea |20 100] 102 502 | 8 ‚40 18, de 17,487 etwa 9:10?) Hemipepsis (Mygn.) | | prodig. 2 [375100| 2| 2 11,5:30,7 25 66,726 “ 7:103) s |27 \wol11,542,6| 9 33,3] 19,5/73,2| 18,970 7:103) a = Gesamte Flügellänge. b= Größte Gesamtbreite der Vorderflügel. c=Größte Breite des Vorderflügels im Abstande d. e—= Abstand des Schnittpunktes der 1. Disk.-Querader von der Flügelbasis. f= Verhältnis der Lage des Schnittpunktes der 1. Disk, die; > zur gesamten Flügellänge. Macromeris aureopilosa [sp. nov.]. Öriginaldiagnose nach Cameron (cf. l.c. p. 154): Nigra, antennis subtus brunneis; capite thorateque dense aureo- pilosis; alis flavo-hyalinis, apice fusco violaceo, 2. Long.: 13 mm. Hab.: Borneo. Antennae slender, black above, brown below. Head densely covered with depressed golden pubescence and more sparsely with long silvery hair. Apex of clypeus broadly rounded. Mandibles black, broadly rufous near the middle; the base covered with silvery pubes- cence. Palpi testaceous. Thorax densely covered with depressed golden pubescence; the apex of the median segment transversely striated; the pleural tubercle nipple-like. Wıngs yellowish-hyalıne; the apex from the second transverse ceubital to the middle of the second ») Also etwa in der Mitte. ?) Demnach im Gegensatz zu voriger Art weit nach außen verschoben. ®) Also bei $ und 2 trotz der Größenunterschiede das gleiche Verhältnis. Pompiliden-Studien. Il, (Hym.). 161 recurrent nervure bright fuscous-violaceous. Legs long; the fore knees and tibiae testaceous; the tarsi are minutely spined; the hind spurs are not much more than one fourth of the length of the metatarsus. Allied to M. castanea (Bingh.). Diese Art ist keine Macromeris, wie schon aus der Flügelfärbung ersichtlich ist. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. ‚Fig. Tafelerklärungen. Für die meisten Figg., besonders des Geäders, gilt die Vergrößerung 3 X 3, so daß man durch Teilung mit 3 die wahre Größe abmessen kann. 1. 2. tr, 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. Tafel I. Thorax und Mittelsegment von Pepsis. Desgl. von Macromeris Lep., dar. der zitzenähnl. Fortsatz in normaler Größe u. in stärkerer Vergrößerung von der Seite gesehen; netzartig oder unregelmäßig punktiert. Mittelsegment von M. violaceipennts n. sp. Flügel von M. mindanaoensis n. sp. Vorderflügel von M. splendida Lep. Mittelsegment von M. violaceipennis n.sp., von der Seite gesehen : gestrichelt. Vorderflügel von Pepsis smaragdina Dahlb. (Stigma nicht angegeben). Vorderflügel von Hemipepsis (M ygnimia). Geäder der zweiten Cubitalzelle von Hemip. (Mygn.) &. Macromeris splendida Lep. Farbenverteilung nach der farb. Abb. von Lep.: Die dunkel gehaltene Stelle an der Flügelbasis ist goldig, der helle rötlich, der dunkelgehaltene Randsaum violett ebenso die nach außen gerichteten Striche (Falten im Hflgl.). Diskoidalfleck von M. Länge des geDieinE. Aderstückes 0,6 mm. Flügellänge 26,5 mm. (3 X 3). Desgl. von Pepsis smaragdina Dahlb. Länge des gemeins. Aderstückes 1,3 mm. Typus des Copulationsorgans von Macromeris in 3 Stellungen. a) Klauenglied von Macromeris, b) desgl. von Pepsis (6 X 6), c) von innen (15 X 15). Subgenitalplatte von M. palawanensis n. sp. &) Querschnitt. a—d. Sagittae von Pepsis-Spp. a, b. Sagittae-Innenseite von Macromeris-Sd. Subgenitalplatte von Pepsis annae-erdmuthae R. Luc. Desgl. von P. staudingeri Enderl. Aderanhang und im Hflgl. von M. fulgidipennts n.sp. (kleines 9). Subgenitalplatte von Pepsis terminata Dahlb. Desgl. von Pepsis festiva F. Archiv für Naturgeschichte 1919. A. 10 11 10. Heft 162 Fig. Fig. : Fig. Fig. Fig. : Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. "Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Dr. Robert Lucas. Tafel I. Schema für die Messung des Mittelsegments: a) vordere, b) hintere Breite, c) mediane Länge. a) Mittelsegment von M. palawanensis n.sp., b) hinterer Querwulst von hinten gesehen. Mittelsegment von M. mindanaoensis n. sp. Desgl. von M. violaceipennis n.sp. 8. Desgl. von a) M. splendida Lep. 9, b) Oberflächenstruktur. Vorderschenkel von M. palawanensis n. sp. Desgl. von M. fulgidipennis n.sp. a) von außen, b) von innen. Desgl. von M. mindanaoensis n. sp. Dritte linke Cubitalzelle von M. fulgidipennis n. sp. Dritte rechte Cubitalzelle von M. mindanaoensis n. Sp. Desgl. von M. fulgidipennis n. sp. &. Desgl. von M. fulgidipennis n.sp. 2. Desgl. von M. palawanensis n. sp. Desgl. von M. violaceipennis n.sp. (Milne Bay). Geäder des Hinterflügels von P. smaragdina Dahlb. (Man beachte den Ursprung der Cubitalader.) Desgl. von M. splendida Lep. Desgl. von M. palawanensis n. Sp. Desg]l.- von M. violaceipennis n. Sp. Mündung der Analader u. Ursprung der im Hflgl. von Pepsis cassiope Mocs. | Geäder des Hinterflügels von M. mindanaoensts n.sp. Desgl. von M. fulgidipennis n. sp. Desgl. von Hemipepsis (M ygnimia). Mittel- u. Hinterschenkel (a, b) von M. fulgidipennis n. sp. d. Desgl. (a, b) von M. fulgidipennis n.sp. 9, auch M. splendida Lep. 2. Abdomen von M. fulgidipennis n.sp. 2 von der Seite. Desgl. von oben. Desgl. Abdominalspitze von hinten. Hinterbein von Pepsis plutus Er. = Desgl. von Macromeris fülgidipennis n. sp. Ö. (Lucas) Tafel 1. H-Kazser Iıth Anst, Bein 50.32 Lucas,Robert : Pompiliden -Studien I. E* r | _ Archiv für Naturgeschichte 85. Jahrg. 1919 Abt.A. (Lucas) Tafel IT. D7fobert Jums del. | H Kaiser lith Anst Berlin 5.0.38 Lucas,Robert: Pompiliden - Studien I. AN M nd BL x IE, 1 er as 2 ag 2, Ira m? h A mt AR R . $ z e u. Inhalt der Jahresberichte. I. Mammalıa. II. Aves. HI, Reptilia’und Amphibia. IV. -Pisces. Va. Insecta. Allgemeines. b. Coleoptera. Hymenoptera. c d. Lepidoptera. o Diptera und Siphonaptera. f. Rhynchota. g. Orthoptera— Apterygogenea. VI, Myriopoda. VH. Arachnida. VIII. Prototracheata. u Crustacea: Malacostraca, Entomostraca, Gigantostraca, Eapalate [Pyenogonida. x Mollusca. Anhang: Solenogastres, Polyplacophora. : XU. Brachiopoda. ' XI. Bryozoa. XIV. Vermes. XV. Echinodermata. | XVI. Coelenterata. - XV. Spongiae. XVII. Protozoa. = Nieolaisehe Verlags-Buehhandlung R. Strieker, _ Berlin W 57, Potsdamer Str. 90. Archiv für Naturgeschichte | zahlt für “ Original-Arbeiten Honorar von 0.- M Keen cc 80 Separala Man wende sich an den Herausgeber ER Ra Der Verlag: Der Herausgeber: AICOEIBERE Embrik Strand > Verlags-Buchhandlung R. Stricker Br Br Berlin W 57, Potsdamer Str. 90 Berlin ee Brunnenstr. 183 PRB 2 | Pe “ ; y 42 L u 2 Ep va 2 > ® An „ x # > 3 > P" e- k >r - . ee .. 4 HK Et > Dane Fe a) über die wissenschaftlichen BR im Gebiete der Entomobogie 1838-1862 25 Jahrgänge je 10M. = 250 M,, einzeln ie 15 m 1863-1879 10 , „20 200 ee 1880-1889 10: - „225.90. = 300 5 1890-1899 10 = AO. AO a A 1900-1909 10 « 169 ,7=40006,5,.°:85 => BG > 1 1910 st SE SIE 1911 N ne u ” 7 Die ganze Sammlung 2350 Kö —_ Der Bericht enthält Arbeiten von: u | SE f = = Hilgendorf, Kolbe, Stadelmann, Verhoef, Wandolleck, en Ten ie 1 Sei Kuhlgatz, Schouteden, Rühe, Strand, Ramme, La Baume, Fr Stobbe, Stendell, Nägler, Dig, + „ew Krolls Buchdruckerei, Berlin Sis. Ausgegeben im Dezember 1920. —_— = le . 2 g ri, h - e TER RT EB IP EI 4 REN he RAT a0. EUR ES Ne = cn Ad BET RN a EEE m > - EEE r a ERBE ET ZEN I = ARCHIV NATURGESCHICHTE, | GEGRÜNDET VON A. F. A. .WIEGMANN, mm | [TETTETETTEITTITTITLETELTTIITELEEITTERFSSTTTTTETTEETTTETTETTTTLTELTENITTTTTTTITITIT FORTGESETZT VON W.F. ERICHSON, F.H. TROSCHEL, E. VON MARTENS, F. HILGENDORF, W. WELTNER UND E. STRAND. u! BI - FÜNFUNDACHTZIGSTER JAHRGANG. 1919. Abteilung A. [IITETTTTELTETITTITETTEITEN AELTLLETTETTTESTTETEITITTITITETTEEITERTITTELTTETTIT 11. Heft. | | a HERAUSGEGEBEN E A EMBRIK STRAND : N (BERLIN). = ee NICOLAISCHE El VERLAGS-BUCHHANDLUNG R.STRICKER |: ER ® Berlin. E a, 1 Il: ÖIITTTTETTITITESTETTTSSTITTTITTTETTEETITITEITTESTTETTETTTEFTTELTEITTEELIEETEETIEETTETTELSTLTTTIITTIITTITTETTEITTEFTTETTTITTEITEITITEITIEITEFTTTITETTTITTTN | Ei Jeder Jahrgang besteht aus 2 Abteilungen zu je 12 Heften. (Abteilung A: Original-Arbeiten, Abteilung B: Jahres-Berichte.) ©... Jede Abteilung kann einzeln abonniert ‘werden. Anordnung des Archivs. en ech für Nahırpeschichte; ausschließlich wologischen = Inhalts, besteht aus 2 Abteilungen, Abteilung A: Original-Arbeiten Abteilung B: Jahres-Berichte Jede Abteilung erscheint in je 12 Heften jährlich, Jedes Heft hat besonderen Titel und Inhaltsverzeichnis, ist für sich paginiert und einzeln käuflich. Die Jahresberichte behandeln in je einem an dieim Laufe des vorhergehenden Kalenderjahres erschienene ZOQlaEERe Literatur, Die mit * bezeichneten Arbeiten waren dem Referenten nicht - zugänglich. Die mit f bezeichneten Arbeiten behandeln fossile Föhn Honorar für_ Jahresberichte . 60,— M. pro Druckbogen, A „ Originalarbeiten.. 30,— M. „ 5 f = | oder 30 Separata, Über die eingesandten Rezensionsschriften erfolgt vegeimältg s 2 = & r; ee. je U} Pa? Bean 7 J In Er En DE 2 Se 91 SU Era 2 wen R- Besprechung nebst Lieferung von Belegen. Zusendung erbeten an den Verlag oder an den Herausgeber. Der Verlag: Der Herausgeber: | Nicolaischee : Embrik Strand, Verlags-Buchhandlung R. Stricker ee ce | Berlin W, Potsdamerstr. 90. en ni bee: 5: 5 > = . fi 4 - nd u 1 D | r R' 1 hi % P a N ie a $ RE #2, Fr Sa > Yes 5 \ . % j ww. re‘ an v \ > { = 5 e ri & B Yv t N 1 =: > FIR, ar ‘ f en KEINE, h y i ‚\ i HLÄN PAT R Re aa % j beeh" » Kt, ! N y- VB Ey I° A 5 u ” 3 ; (% 5 y , t x 7 e 1 B E \ AUIFT A % n N a k et Br » ? Fa a BIER = \ Vf, Y # rs 27 Fee 4 AR, |) f N ee ya 208 Bun) Ba De EA A ar a a ar ei Se aa Aa Av; Ei Pe) lt wu aa BT A ARCHIV NATURGESCHICHTE, GEGRÜNDET VON A. F. A. WIEGMANN, FORTGESETZT VON W. F. ERICHSON, F.H. TROSCHEL, E. VON MARTENS, F. HILGENDORF, | W. WELTNER UND E. STRAND. ——— ee FÜNFUNDACHTZIGSTER JAHRGANG. 2 199 | Abteilung A. 11. Heft. HERAUSGEGEBEN VON EMBRIK STRAND ' (BERLIN). Zur. 2200 ii — NICOLAISCHE VERLAGS-BUCHHANDLUNG R.STRICKER Berlin. Inhaltsverzeichnis. Seite Ulmer. Neue Ephemeropteren. (Mit 56 Textfiguren.) . . . . 2... 1 Holtzinger-Tenever. Herpetologische Mitteilungen aus dem Museum für Naturkunde in Oldenburg, Gr.) Til m... 72 227 ee Holtzinger-Tenever. Herpetologische Mitteilungen aus dem Zoologischen Museum in Berlin. Die von H. Mertens in Indonesien gesammelten Reptihen.. HIER ENT Fe ee Meyer. Apidae — Halietinae, Gatt. Parasphecodes Sm. . .. . ....112 Neue Ephemeropteren. VOR | Dr. Georg Ulmer, Hamburg. (Mit 56 Abbildungen). Noch vor dem Kriege erhielt ich aus mehreren europäischen Museen . reiches Ephemeropteren-Material zur Bearbeitung. Es war beab- sichtigt, im Catal. Coll. Selys eine Monographie dieser Tiere zu ver- öffentlichen. Die Durcharbeitung der Sammlungen ist beendigt, die Beschreibungen sind fertig, aber die Aussicht, die ganze Arbeit herauszugeben, ist augenblicklich gering. Ich beschränke mich deshalb vorläufig darauf, nur die Kennzeichnung der neuen Gattungen und Arten zu geben. | Erst während des Druckes dieser Arbeit wurde mir die Ver- öffentlichung von J. A. Lestage ‚Les Ephemeres d’Afrique‘“ (Rev. 7ool. Afrie. VI. 1918, p. 65— 114) bekannt. In dieser Schrift stellte Lestage schon 2 neue Gattungen auf, welche auch ich in vorliegender Arbeit als neu beschrieb. Ich lasse deshalb die beiden von mir ge- gebenen Namen fallen, gebe aber die Beschreibung trotzdem hier, weil sie beträchtlich ausführlicher ist als die von Lestage publizierte. Es handelt sich um Gattung Zxeuthyplocia und Gattung Centro- ptilordes. 3 Fam. Polymitarcidae. I. Gattung Exeuthyploeia Lest. (l. c. p. 74). | Am nächsten verwandt mit Euthyplocid Etn.; der Typus ist die in Arch. f. Nat. 81. 1915. Abt. A. 7. Heft. 1916. p.8 f.8 als Euthy- plocia minima Ulm. aus Westafrika beschriebene Art, die etwa einer kleinen Polymitarcys virgo Oliv. ähnlich sieht. 3: Kopf kurz und breit, die Augen etwas vorquellend; die seit- lichen Ozellen viel größer als der mittlere, der aber nur wenig weiter oral steht. Pronotum sehr lang. mindestens so lang wie hinten breit, vorn stark verschmälert. Vorderbeine kurz, nur etwa so lang wie Kopf und Brust zusammen, hintere Beine sehr schwach (etwa wie bei Camp- surus Etn.); am Vorderbeine ist der Tarsus etwa so lang wie die Schiene, diese etwa 11/, mal so lang wie der Schenkel; die Tarsalglieder nehmen in der Reihenfolge II, V, III (gleich) IV, Ian Länge ab.. Die Krallen sınd gleich, ziemlich breit und kurz. Vorderflügel breit, die Media und der Sektor auf gleicher Höhe gegabelt; die von den Queradern gebildeten Zellen sind groß und querlänglich, am Außenrande sind die Queradern meist S-förmig geschwungen und die letzte Querader jedes Zwischenraumes mündet in den Flügelrand; von der Analader I gehen Archiv für Naturgeschichte | | 1919. A. 11. 1 11. Heft ) Dr. Georg Ulmer: 3 bis 5 (oder 6) längere S-förmig gebogene Queradern aus, die sämtlich in den Innenrand des Flügels münden; eingeschaltete Zwischenraum- adern finden sich nirgends. Der Hinterflügel (Fig. 1) ist schmal, lang- eiförmig, die Nervatur reduziert; der Radius entspringt nicht an der Flügel- basıs, sondern aus dem Sektor am Ende des ersten Drittels, dadurch wird der basale Teil des Subeostalraumes verhältnismäßig breit; Media und Cu- Fig. 1. bitus sind ungegabelt; von der Anal- ader I gehen nur zwei Queradern zum Flügelrande; im übrigen sind auf der Fläche die Queradern zahlreich. Die Genitalfüße sind sehr dünn und lang, anscheinend nur eingliedrig, das Ende kaum erweitert; der Penis ist in zwei etwa blattförmige Loben gespalten, zwischen denen noch ein mittleres Stück vorragt. Die Zahl der Schwanzborsten beträgt nur zwei, da die mittlere ganz rudimentär ist und nur eine ungegliederte Spitze bildet; die Seitenborsten sind etwa 31/, mal so lang wie der Körper, glatt. Q: Ähnlich dem &; die Augen etwas kleiner; die Vorderbeine zarter; es sind drei Schwanzborsten vorhanden. von denen die mittlere etwas länger ıst als die seitlichen; alle Schwanzborsten bewimpert, etwas kürzer als der Körper. Heimat: Tropisches Westafrika. 2. Campsurus truncatus n. sp. ä (trocken): Der Kopf ist oben bräunlich oder rotbräunlich, zwischen den Özellen: geschwärzt; Pronotum fast so lang wie breit, in der Vorderrandmitte stumpfdreieckig vorgezogen; die Farbe des Pronotum ist hellbräunlichviolett mit feiner dunklerer Mittellinie, an den Seiten gelb; der vordere Vorsprung ist manchmal weißlich, . durch eine gelbliche abgekürzte Querfurche jederseits von dem hinteren Hauptteile getrennt; manchmal ist der Vorsprung heruntergeklappt, so daß er nur von vorn her unter dem Hauptteile des Pronotum sicht- bar wird. Mesonotum heller oder dunkler gelbbraun, mit feiner dunklerer Mittellinie und jederseits nicht weit von dieser mit einer ähnlichen Längslinie; eine bei anderen Arten vorhandene vierte und fünfte Längs- linie ist hier nur schwach angedeutet. Metanotum gelbbraun. Hinter- leib oben gelb (hellgelb oder graugelb) mit dunklen (grauschwärzlichen oder dunkelgrauen) Zeichnungen, die aus einer Mittellinie und seit- lichen Figuren auf jedem Tergit bestehen; die letzteren Figuren: sind auf den hinteren Tergiten ausgedehnter als auf den vorderen; oft sind diese Figuren über die ganze Rückenfläche ausgebreitet und mit der Mittellinie verschmolzen; dann enthalten sie jederseits hellere Punkte etwa in der Segmentmitte. Unterfläche des Hinterleibes hellgelb oder weißlichgelb» Schwanzborsten weiß. Unterfläche des Kopfes und der Brust gelb. Vorderbeine pechbraun oder schwärzlich sl } i Neue Ephemeropteren. | 3 mit violettem Schimmer, auf der Fläche heller durchscheinend, Tarsen im ganzen etwas heller, Krallen weißlich mit grauem Hauche; hintere Beine gelb. Flügel durchscheinend weißlich, die Adern hellbraungrau oder bräunlichviolett; besonders dunkel (stets bräunlichviolett) sind Costa, Subcosta und Radius des Vorderflügels; in diesem ist der Costal- raum und Subcostalraum ebenfalls etwas dunkler als die übrige Mem- bran; im Costalraume und Subcostalraume sind die Queradern undeut- lich, auffällig feiner als in den folgenden Räumen; in ersterem finden sıch etwa 25 bis 27 Queradern, im Subcostalraume etwa neun (nur im distalen Drittel sichtbar), im Radialraume etwa 14 bıs 17; der zweite Gabelast des Cubitus ist mit der Analader I an der Basıs direkt vereinigt, selten durch eine Querader mit ihr verbunden; die beiden Einschaltadern im Analraume I sind lang und in diesem Raume finden Fig. 2. sich nur wenige Queradern. Das IX. Sternit (Fig. 2) ist in der Mitte des Hinterrandes ausgesehnitten, so daß die beiden seitlichen Partien des Hinterrandes rundlich vorgezogen sind; das Basalglied der Genital- füße ist groß, am Ende tief ausgehöhlt, der innere Teil viel breiter als der äußere, dieser spitz und ebenso lang wie der innere; die Sub- genitalplatte ist durch einen tiefen rundlichen Einschnitt in zwei Hälften gespalten; jede Hälfte ist an der Basis breit, am Apex schmäler, dort schief abgeschnitten, sodaß die spitzere Innenecke weiter vor- springt. als die stumpfere Außenecke; an der Unterfläche ist jede der beiden Hälften schwach schüsselförmig ausgehöhlt, besonders nach der Außenecke und dem gewulsteten‘Außenrande hin; die Penisloben sınd verhälönismäßig dick,.nach innen gebogen, ihr freies Ende etwa so: lang wie. die Subgenitalplatte: das zweite Glied der Genitalfüße ist 1* 11. ITefi, A Dr. Georg Ulmer: verhältnismäßig dünn, eiwa 1!/, mal so lang wie der Penis. - - @ un- bekannt. Körperlänge: etwa 10— 12 mm; - Länge des Vorderflügels: 13 kis 14 mm; Flügelspannung: also etwa 28-30 mm; Länge = Schwanz- borsten: etwa 35 mm. % Material: 204, Espirito Santo, Brasilien, Coll. es im Museum Wien. Ferner 34, Peba, Teffe (Amazonenstrom) in Coll. Selys, Museum Brüssel. Ferner 2&, Bolivia, Prov. Sara, II. bil IV. 1904, Steinbach leg., im Museum Berlin. Heimat: Brasilien und Bolivien. 3. Campsüurus unguieulafus n. Sp. d (trocken): Kopf oben gelbbraun bis braun, die Ozellen breit schwarz umrandet; Pronotum etwas kürzer als breit, der Vorderrand- saum heruntergeklappt, in der Mitte nicht vorgezogen; die Färbung des Pronotum ist gelb, in der Mitte in größerer Ausdehnung braun- violett überschattet; Mesonotum gelbbraun. mit den fünf gewöhn- lichen Längslinien; Metanotum gelbbraun. Hinterleib hellgelb, durch- scheinend. nur auf den zwei oder drei letzten Tergiten mit grauschwärz- lichen Schatten, die anderen Tergite nur manchmal mit schwachen Spuren von abgekürzten grauen feinen Längslinien in der Mitte. N A | nv. \ ZB Schwanzborsten weiß. Unterfläche des Kopfes und Ei Bra ok Beine hellgelb, Vorderbeine dunkler, schon der Schenkel in der distalen Hälfte, besonders aber Schiene und Tarsus grauviolett; Krallen weiß- lich. Flügel durchscheinend weißlich, die-Adern weißlich, auch Costa und Subcosta wie die anschließenden Räume nicht dunkler; im Costal-. raume sind die Queradeın fein nur in der Pterostigma- Region kräftiger und hier nach der Costa hin oft gegabelt; Costalraum mit etwa 17 Neue Ephemeropteren. 5 bis 19, Subcostalraum mit etwa 12 (nur in der distalen Hälfte), Radial- raum mit etwa 10 bis 14 Queradern; Geäder im ganzen weitläufig; der zweite Gabelast des Cubitus ist mit der Analader I meist direkt vereinigt oder aber auch mit ihr durch eine Querader verbunden, die beiden Einschaltadern des Analraumes I sind lang; in diesem Raume nur sehr wenige (2 bis 3) Queradern. Das letzte Sternit (Fig. 3) ist in der Mitte des Hinterrandes so tief ausgeschnitten, daß jederseits ‚nur ein stumpfdreieckiges Stück übrigbleibt; zwischen diesen beiden Seitenstücken sieht man ein Paar schwach S-förmig gebogene starke Stäbe, die aus dem Innern des vorletzten Sternits hervorzukommen scheinen, nicht aber an dem vorletzten Sternit befestigt sind; ich halte sie für die beiden Penisloben; ihr Ende ist nach innen gebogen und in einen winzigen Zahn verlängert; die Genitalfüße liegen weiter dorsal und lateral; sie entspringen unter dem Seitenstücke des letzten Sternits, sind schlanker und länger als die Penisloben und besitzen an der Basis einen chitinisierten, nach innen und oben gebogenen krallen- artigen, sich stark verjüngenden Fortsatz, der fast halb so lang ist wie der Genitalfuß. — © unbekannt. Körperlänge: 8Smm; Länge des Vorderflügels: 9 mm; Flügel- spannung also etwa 19 mm; Schwanzborsten: etwa 27 mm. Material: 3%, Columbien, Behn vend. 3. XII. 1900, im Museum Hamburg. Heimat: Columbien. | 4. Povilla cambodjensis n. sp. ö (trocken): In der Färbung der P. adusta Nav. sehr ähnlich; das Pronotum braunschwarz, der Hinterleib oben gelb mit grau- schwarzen Schatten, die auf den hinteren Segmenten fast die ganze Fig. 4. Rückenfläche einnehmen, auf den vorderen schwächer ausgeprägt sind; die Schatten bestehen aus einem mittleren und je einem seit- lichen Flecke und sind undeutlich begrenzt. Die violette Tönung der 11 Heft 6 Dr. Georg Ulmer: Vorderflügel ist schwächer als bei P. adusta, deutlich aber im Costal- und Subcostalraume; Adern im ganzen etwas kräftiger; im Vorder- flügel ist die Media gegenüber der Sektorgabelung geteilt, also nicht früher (wie bei genannter Art); Hinterflügel mit zahlreicheren Quer- adern. Die Penisloben sind am Ende nicht breit und ausgerandet, sondern schmal zugespitzt (Fig. #). 2 (trocken): Ähnlich dem $, robuster, der Hinterleib oben hell- braun bis schwärzlichbraun, die hinteren Segmente dunkler als die vorderen; Flügel weniger glänzend, mehr mit graugelblichem Tone, besonders nach dem Apex hin. Körperlänge: 9—:10 mm (3), 11—13 mm (2); Länge des Vorder- flügels: 9 mm ($), 15—-17 mm (92); Flügelspannung also etwa 19 mm ($), 32—-36 mm (92); Schwanzborsten: etwa 35 mm ({), fast 4 mm (2). Material: 2% 2 ©, Kambodja, Mekong, Pnom-pech (Pnom Peng?), I. 1914, Fiederichs leg, im Museum Berlin. Ferner 15 Bangkok, P. Rolin, im Brüsseler Museum. Heimat: Kambodja und Siam. Fam. Ephemeridae. 5. Ephemera formosana n.sp. 3 (trocken): Kopf oben hell ockergelb bis braungelb, Kia und Ozellen schwarz; Pronotum reiner gelb (chromgelb), nach den Seiten hin in braungelb übergehend, mit braun- schwarzem. eiförmigen kurzen Längsfleck jederseits (also kein langer Streif!); Meso- notum gelb. in der Mitte mit braunen Flecken, hinten wie das ganze Metanotum hellgelb. Hinterleib oben und unten hell- graulichgelb, die drei letzten Segmente mehr oder weniger gebräunt; die Oberfläche des Hinterleibes (Fig. 5) trägt folgende schwarze Zeichnungen: Tergit II hat jederseits einen rundlichen kleinen Fleck, der manchmal nach der Vorderecke hin in eine kurze Spitze verlängert ist. dicht über der Seitenlinie: auf Tergit III bis IX liegen zwei weit aus- einander stehende, an ihrem Vorderende etwas nach innen gebogene schmale Längs- streifen, von denen die auf Tergit III bis V befindlichen sehr kurz (sie erreichen nicht den Vorderrand und bleiben noch viel weiter vom Hinterrande entfernt), die fol- genden lang sind; Andeutungen dieser Längsstreifen, u. z. in Form kleiner Punkte, finden sich manchmal schon auf Tergit II; #R. auf Tergit VII bis IX (manchmal schon auf Fig 5. VI oder gar V angedeutet) zeig. sich Neue Ephemeropteren. 7 zwischen den genannten Längsstreifen ein Paar, viel schwächer als die Hauptstreifen ausgeprägter Längslinien, die nach hinten ein wenig divergieren und häufig stark abgekürzt sind; Tergit VII bis IX zeigt außer diesen vier Linien je noch eine weitere an der Seite (im ganzen also sechs); diese am weitesten lateral befindlichen Linien sind ähnlich schwach ausgebildet wie die in der Mitte stehenden Linien, nach außen gebogen, vorn weiter von dem Hauptstreifen entfernt als hinten; vor dem Hinterrande wenigstens der mittleren Tergite findet sich eine feine schwarze Querlinie. Über der Seitenlinie sieht man auf Tergit III bis IX eine von der Hinterecke ausgehende ab- gekürzte Linie, die auf den ersten Tergiten sehr kurz und stark gebogen ist. auf den folgenden immer länger und mehr gerade wird; ähnliche Linien, aber von den Vorderecken ausgehend, finden sich auf den- selben Segmenten unter der Seitenlinie. Auf der Unterseite des Hinter- leibes liegen zwei Reihen gerader, einander paralleler Längsstriche, die auf den vorderen Segmenten abgekürzt sind. auf Sternit II bıs IX. Die Schwanzborsten sind gelblichbraun, die mittlere heller (und kürzer), die seitlichen fein schwärzlich geringelt, u. z. ist in der basalen Borsten- hälfte nur etwa jedes vierte oder fünfte Gelenk deutlich geringelt, in der apikalen Hälfte sind alle Gelenke geringelt. Hüfte und Schenkel- ring der Vorderbeine gelb, erstere außen mit schwärzlichem Längs- strich, letzterer am Apex schwärzlich; Schenkel, Schiene und Tarsus pechbraun (heller oder dunkler), alle Gelenke geschwärzt, das erste Tarsalglied und die Krallen ganz schwarz (braunschwarz); hintere Beine gelb (hellgelb), die Mittelhüfte außen schwarzbraun, die Hinter- ‘ hüfte außen mit rundlichem schwarzen Fleck; am Vorderbeine ist der Schenkel kaum so lang wie das II. Tarsalglied. die Schiene ist kürzer als der Tarsus aber viel länger als Glied II und III zusammen; Tarsalglied IV ist zweimal so lang wie V, Glied III dreimal so lang wie V. Flügel durchsichtig. farblos, stark irisierend. ohne Flecken- zeichnung. nur der Costalraum (besonders in der Pterostigma-Region) und der Subcostalraum des Vorderflügels sind hellgraubraun (blaß lederfarben) getönt; Adern blaß lederbraun, nur die Queradern in der Basalhälfte des Costal- und Subcostalraumes schwärzlich und etwas verdickt; die Umgebung der Bullae an Subcosta und Sektor im Vorder- flügel gebräunt, die daran anschließenden Queradern etwas verdickt und geschwärzt so daß an dieser Stelle oft ein oder zwei Punkte ent- stehen. Genitalfüße und Penis graubräunlich, das Basalglied derGenital- füße dunkler. in der Form von E. Sauteri Ulm. nicht verschieden. Q (trocken): Ähnlich dem $, doch ist das ganze Mesonotum gelb, die Vorderbeine ebenfalls (und nur die beiden Enden der Schiene und die Krallen dunkel); die Hüften außen mit schwärzlichem Punkte, der an der Hinterhüfte am größten ist. Die Flügel sind ganz schwach grünlichgelb getönt, am Costal- und Subcostalraum kaum stärker getönt, kein dunkler Punkt an den Bullae (höchstens ganz schwach an der Subcosta); Schwanzborsten gelb, nach dem Ende hin mehr gröulichgelb, an allen Gelenken (mit Ausnahme des Borsten- Apex) schwarzbraun fein veringelt. 11. Seft 8 Dr. Geoıg Ulmer: Subimago (3, 9, trocken): Die Zeichnungen der Brust und des Hinterleibes genau wie bei der Imago; die Flügel bei der $-Subimago schwach grau getrübt, der Vorderflügel mit zwei schwarzbraunen Punkten an den Bullae; die Flügel der 9-Subimago mehr graugelb, ebenfalls mit jenen zwei dunklen Punkten, Costal- und Subcostalraum etwas reiner und kräftiger gelb, die Queradern in beiden Räumen und die basalen Queradern in den folgenden Räumen schwarz. Vorder- beine bei S und @ gleichgefärbt, hellockergelb, der Apex des Schenkels und beide Enden der Schiene grauschwarz, die Tarsalglieder dunkel geringelt und auch die Krallen dunkel, der dunkle Fleck an der Hinter- hüfte deutlich. 2 EL Subimago (3, $, in Spiritus): Ahnlich den trockenen Exemplaren. N. B. Außer dieser hellen, in der Körperfärbung an E. lineata Etn. erinnernden Form existiert noch eine dunklere, die ın allen Merkmalen völlig mit jener übereinstimmt bis auf einen Unterschied: Kopf und Brust (besonders Mesonotum und Metanotum) sind rußbraun oder pechbraun gefärbt, auf dem Pronotum ist der Seitenfleck zu einem längeren Streifen geworden, die Grundfarbe des Hinterleibes ist wein- rot (etwas matter als bei E. Sauterı Ulm.), und der Costalstreif des Vorderflügels ist etwas dunkler, mehr rußbräunlich. Sonst sind keine Unterschiede vorhanden. Körperlänge: 14—16mm (), etwa 19—2l mm (2); Länge des Vorderflügels: 14—17 mm (3), etwa 19—20 mm (9); Flügelspannung also etwa 29—36 mm (Q), 40 —42 mm (2); Schwanzborsten: etwa 50 mm (3). etwa 25 mm (2). Material: 1%&, 12, 1 Subim. der hellen Form, 2% der dunklen’ Form, Formosa, Taihorin, IX. bis XI. 1910, H. Sauter leg., im Museum Berlin. Ferner in meiner Sammlung en 192,2 Subim. der hellen Form, 2& der dunklen Form, Formosa, Taihorin, V., VL, VIII, XI. 1910, H. Sauter leg. — Ferner im Museum Dahlem 1%, 1 2 der helleren Form, Formosa, H. Sauter leg., Hokuto, III. 1912, resp. Kosempo, 7. V. 1912. — In Spiritus ferner 10 Subim. der helleren Form, Alıkang, Formosa, VIII. 1910, H. Sauter leg., in meiner Sammlung. Heimat: Formosa. | | €. Ephemera purpurafa n. sp. 8 (trocken): Kopf heller oder dunkler gelbbraun, auf dem Hinter- haupte nur ein größerer schwarzer Fleck, der in der Mitte etwas heller ist und aus den gewöhnlichen zwei Flecken zusammengeschmolzen ist. Pronotum gelbbraun wie der Kopf. manchmal reiner gelb, an den Seiten mit einem breiten schwarzen Längsstreif, der vom schwarzen Kopffleck an bis zum Hinterrande reicht und dort parallel dem Rande sich umbiegend lateral verlängerü isö; die helle Partie des Pronotum zwischen den beiden schwarzen Längsstreifen ist nur schmal, nicht ‚breiter als ein Seitenstreif; Mesonotum gelbbraun, hier und da (be- sonders am Vorderrande, jederseits in der Mittelpartie und auf den blanken Hinterbuckeln) dunkelbraun; an jeder Seite des Mesonotum Neue Epheweropteren %) zieht ein schmaler schwarzbrauner Längsstreif bis fast zur Flügel- wurzel; auch unter dieser ist das Mesonotum dunkelbraun; hintere Fartie derselben und das ganze Metanotum bräunlichgelb; Unter- fläche des Kopfes und der Brust bräunlichgelb mit reingelben Partien. Hinterleib (Fig. 6) oben braungelb mit schwarzen Zeichnungen; auf Tergit I bleibt nur ein schmaler Streif am Vorderrande hell; auf Tergit II liegen zwei etwa rechteckige Flecke (je einer an jeder Seite), die nach vorn hin zusammengeneigt und am Hinterrande des Tergits durch eine schmale Querbinde verbunden sind; Tergit III bis VIII ist durch drei Längslinien jederseits geziert; auf Tergit IX sind die beiden äußeren dieser drei Linien fast ganz (bis auf ihren vor- deren Anfang) mit einander verschmolzen; von den. sechs Linien dieser Tergite sind die beiden inneren : immer am kürzesten, sie beginnen zwar wie die äußeren VE. | nahe dem Segmentvorderrande, reichen aber nicht so _ n weit nach hinten; sie stehen vorn sehr nahe zusammen und divergieren analwärts; der mittlere der drei Streifen n jederseits ist dem Innenstreif näher als dem dritten sr (äußersten); auf Tergit III bis VI sind die zwei Paar 1 langer Außenstreifen durch eine nähe dem Hinterrande | liegende Querbinde mit einander verbunden; diese I) | Querbinde verschmälert sich lateralwärts bedeutend; auf Tergit VII bis IX wird diese Querbinde durch eine | nicht schwarze, sondern nur dunkelbraune Tönung der I] Grundfärbung ersetzt; diese dunkelbraunen Flecken am RR Hinterrande reichen bogenförmig weit nach vorn und f in sie gehen die Längsstreifen allmählich (etwas ver- waschen) über; Tergit X ist ganz hell. Die Unter- fläche des Hinterleibes ist etwas heller als die Ober- fläche und trägt nur auf Segment V bis IX schwarze Zeichnung; Sternit IX besitzt jederseits einen großen [&& eiförmigen Fleck fast von Segmentlänge; Sternit V bis VIII sind durch je zwei weitauseinanderstehende Längs- | streifen geziert, die an ihrem Vorderende meist breiter Fig. 6. sind als am Hinterende und ebenfalls fast die ganze Länge der Segmente einnehmen. Schwanzborsten hellbraun; die Mittelborste deutlich heller als die Seitenborsten, etwas kürzer und nicht geringelt; die Seitenborsten undeutlich dunkelbraun geringelt. Hüfte, Schenkelring und Schenkel des Vorderbeines gelbbraun bis braun, Schiene mit Ausnahme der braunen Basis braunschwarz, Tarsus schwarzbraun, Krallen schwarz; hintere Beine hell bernsteingelb die Hüften dunkler: am Vorderbeine ist der Schenkel länger als II. Tarsalglied, Glied IV ist fast 12/, mal so lang wie V, Glied III ist 21/, mal so lang wie V. Die Flügel sind farblos und mit dunkel- bis schwarzpurpurnen (dunkel- weinroten) Flecken geziert; die Adern des Vorderflügels sind braun- schwarz. die der Flügelwurzel und die feineren Adern des Analraumes sind ‚gelblich, die Queradern sind an bestimmten Stellen von dunkelpurpurnen Säumen umgeben, die meist‘ zu Flecken und 11. Heft 10 Dr. Georg Ulmer: Streifen zusammenfließen; dunkelpurpurn ist die distale Hälfte des Costalraumes, der ganze Subcostalraum, eine schiefe schmale Querbinde von der Bulla der Subecosta bis über die Media- gabelung hinaus, die postcostalwärts daran anschließenden Quer- adern (die auf diese Weise einen kleinen hellen abgerundet vier- eckigen Raum einschließen), ferner ein punktförmiger Fleck am Ur- sprunge der Zwischenraumader des Cubitus, dann ein Längsstreif etwa ın der Mitte der Gabel vonR,, manchmal auch noch ein punkt- förmiger Fleck an der Basis der großen Sektorgabelung; der Außen- rand des Vorderflügels ist. hellgraubraun. Der Hinterflügel ist schwach grünlichgelb getönt, deutlich im ganzen (breiten) Subcostalraume und am Apex des Costalraumes; die Adern im ganzen mehr braun; in der Mitte ein dunkelpurpurner Streifenfleck, der von der Basis der Gabel von R, über die folgenden Queradern hinüber bis zum Cubitus reicht (dann manchmal aus einzelnen Flecken zusammen- gesetzt ist) oder nur bis zur Media- gabelung sich ausdehnt; Außenrand deutlich graupurpurn; nach innen schließt sich an diesen dunklen Saum die erwähnte grünlichgelbe Tönung, die eigentlich nur die Mitte des Flügels freiläßt. Die Genitalfüße (Fig. 7) sind verhältnismäßig lang, Glied III etwa so lang wie Glied I, schmal, Glied IV etwas kürzer als III, sehr lang ei- förmig; Glied III und IV sind zu- sammen länger als das halbe II. Glied. Der Penis ist außerordentlich lang und schmal, in Lateralansicht aufwärts ge- bogen, das Hinterleibsende weit über- ragend, länger als das II. Glied der Genitalfüße, am Ende in eine kurze Klaue auslaufend; ventral erkennt man die zwei dicht nebeneinander liegenden sehr langen und schmalen Loben, die am Ende lanzettförmig zu- gespitzt sind und an der Spitze wieder etwas auseinander weichen. Q unbekannt. Subimago (trocken): Der Imago ähnlich, mit ähnlicher Zeichnung, die Flügel schwach grau und trübe, die dunkelpurpurne Flecken- zeichnung beider Flügel, die gelbe Tönung des Hinterflügels deutlich erkennbar; außerdem sind fast alle Queradern des Vorderflügels schmal dunkelpurpurn umsäumt. | Körperlänge: 13—-15 mm; Länge des Vorderflügels: 15 mm; Flügelspannung etwa 32 mm; Schwanzborsten zerbrochen. lang und schlank, das zweite Glied Neue Ephemeropteren. 11 Material: 35, 1 Subimago (unvollständig), Kouy-Tch£&out), Reg. de Pin-Fa, Pere Cavalerie 1908, im Museum Paris. Heimat: China. Fam. Potamanthidae. 7. Potamanthodes nov. gen. Nahe verwandt mit Potamanthus Pict., mit folgenden Unter- schieden: Im Hinterflügel (Fig. 8), der verhältnismäßig schmal und ‚dessen costaler Vorsprung sehr scharf ist, ist der Radius an der Basis anormal; die Basıs des Radius mündet nämlich scheinbar (durch die erste Querader des Subcostalraumes) in die Subcosta; der erste Haupt- ast des Radius (R,) und der Sektor Radii entspringen rechtwinklig aus der Basıs des Radıus-Stammes und laufen einander parallel. Die Penisloben sind sehr schlanke Stäbchen. Hinterrand des X. Sternits in der Mitte konkav. 2 Der Typus dieser Gattung ist P. jormosus Etn. (Trans. Ent. Soc. London. 1892 p. 186); die Art kommt in Hinter-Indien, China, Japan und auf Formosa vor. 8. Rheönanthus magnificus n. sp. d (trocken): Kopf (von den großen Augen stark bedeckt) und Brust oben hellbraun, manchmal auf dem Mesonotum hier und da gelb, und meist an einzelnen Stellen des Meso- und Metanotum dunkel- braun; die vorspringenden Hinterrandsäume der drei Nota braun- schwarz. Hinterleib oben (Fig. 9) dunkelkastanienbraun, die ersten drei Tergite ganz einfarbig, vom IV. Tergit an zeigen sich hellere, gelbbräunliche Zeichnungen; hell ist auf Tergit IV bis IX ein sehr schmaler Hinterrandsaum. der sich jederseiös in cinen dreieckigen Fleck erweitert; hell ist ferner auf Tergit VI (oder VII) bis IX cın kleinerer Fleck am Vorderrande jederseits der Mittellinie; zwischen !) Auf den Karten auch Kwei-Tschou oder Kueitschou geschrieben; südlich des Jangtsekiang. ll left 12_ „Jr. Georg Ulmer: diesen vorderen Flecken und den genannten hinteren Flecken zieht auf diesen Segmenten die dunkle Färbung, die hier in braunschwarz übergeht, als breiter schiefer Streifen vom Hinterrande zur Vorder- eeke der Tergite; auf einigen der mittleren Segmente sieht man noch ganz schwach angedeutet zwei schiefe stark abgekürzte hellere Linien, die nach hinten divergieren, am Vorderrande beginnend, nahe der Mittellinie. Die Unterfläche des Hinterleibes ist etwas heller als die Oberfläche, unter der Seitenlinie liegt auf jedem Segment (etwa vom III. an bis zum IX.) jederseits ein braunschwarzer mondförmiger Fleck, der nur auf den letzten Sterniten deutlich, auf den ersten schattenhaft undeutlich ıst; die Hinterränder aller Sternite sind etwas dunkler braun; die Mittellinie nebst je einem rundlichen Flecke seit- lich von ihr nahe dem Vorderrande der Sternite ist heller bräunlich; so entsteht zwischen der helleren Umgrenzung der Mondflecke und der helleren Mittellinie manchmal ein dunkler langer Längsstreif jederseits der Mittellinie; das X. Sternit ist braunschwarz, nur nahe dem Hinterrande etwas heller. Schwanzborsten purpurn und weiß abwechselnd geringelt; dıe ersten 12 bis 14 Glieder sind purpurn (ziemlich dunkel) und nur je an ‚Ihrem Apex weiß geringelt, wobei aber noch Glied V, VIL IX, XI (u. XIII) ungeringelt bleiben; dann folgt ein ganz weißes Glied, danach wieder etwa fünf Glieder, die ge- zeichnet sind wie die ersten, dann wieder ein weißes Glied oder zwei weiße Glieder hintereinander, und der Rest der Schwanzborsten (etwa ?/,) zeigt mehr helle als dunkle Ringe; auf ein ganz pur- purnes Glied folgen nämlich immer £ je drei weiße, dienur an ihrer Basis Fig. 9. | schmal purpurn geringelt sind; Mittelborste einfarbig. schwärzlich. UnterflächedesProthorax schwäızlich, die andernThoracalsternadunkel- braun. Am Vorderbeine sind Hüfte, Schenkelring. Basis des Schenkels und Schiene tiefdunkelbraun, Schenkel im übrigen schwarzbraun; Tarsus gelblichweiß, aber das _rste und letzte, ferner der Apex der mittleren Glieder und die Krallen schwarzbraun; hintere Beine hell bernsteingelb, die Hüften und Kıallen dunkelbraun, das letzte Tarsen- glied etwas gedunkelt. Voıderflügel farblos, irisierend. aber mit sehr kräftig ausgeprägten. Zeichnungen von hellkastanienbrauner (oder dunkel goldbrauner) Färbung. die am Vorderrand und Hinterrand, DEE een" Neue Ephemeropteren. 13 ebenso auf den apikalen Partien der Fläche in purpurn übergeht; der Costalraum ist in seinem ersten Drittel von genannter brauner Färbung (etwa bis zur 7. oder 8. Querader), dann folgen zwei oder drei hyaline Maschen zwischen den Queradern, darauf drei oder vier dunkle Maschen (zwischen enger gestellten Queradern ın der Bulla-Region, als Anfang einer Querbinde) und dahinter sind im Costalraume dunkle und helle Maschen abwechselnd gessellt, so daß vor und in der Ptero- stigma-Region die dunkle (mehr purpurne) Färbung die Form eines am Costalrande vielfach ausgezackten Bandes erhält; der Subcostal- raum ist ganz. dunkel, nur manchmal findet sich jederseits der ge- nannten Querbinde eine hyalıne Masche; die genannte Querbinde ‘in der Flügelmitte zieht bogenförmig nach dem Grunde der Mediagabel hin, verbraitert sich in dieser und in der Sektorregion und sendet einen schmalen Ausläufer bis zum Apikalrande; der Radialraum hat purpurne Färbung am Apex in sechs oder sieben Maschen und manch- mal noch in einer Masche näher der. Querbinde; gebräunt ist ferner das ganze Analfeld, die basale Hälfte des Cubitusfeldes und ein Fleck an der Hauptteilung des Sektoı, endlich der ganze Außenrand mit gezacktem Purpursaum und. manchmal vereinzelte kleine Flecke zwischen diesem und dem großen Basalfleck; die Adern sind fein, schwärzlich, nach dem Apex hin mehr pechbraun; der Costalraum des Vorderflügels hat etwa 15 Queradern vor der Bulla, etwa 25 hinter ihr, fast alle einfach, meist gerade. Hinterflügel ganz dunkelgoldbraun., mit schwärzlichen Adern, nur Costa und Subcosta sind an der Basis nebst den hier befindlichen Queradern hell; die andern Queradern und auch die Längsadern in der Flügelmitte sind schwarzgrau umsäumt; der Hinterflügel ist sehr breit, der costale Vorsprung ist klein, im Costal- raume sind ungefähr. 27, im Subcostalraume etwa 16 (ganze) Quer- adern, die Analregion ist reich an Adern. Genitalfüße (Fig. 9b) grau- braun, das Basalglied nach dem Apex hin heller, die zwei Endglieder dunkler; diese zwei letzten Glieder sind zusammen kaum 1/, (wenig mehr als !/,) so lang wie das Basalglied, Glied II ist vor dem Apex nach innen erweitert, Glied III am Apex; Penis schwärzlich. tief gespalten: Penisloben sehr schmal, röhrenförmig, am Ende mit schiefer lateraler Öffnung, die ventral als Einkerbung außen am Apex sichtbar ist; der Außenrand ist leistenförmig verdickt, schwach konkav. Q (trocken): Dem 3 in der Färbung des Körpers (mehr purpurn) ähnlich. ebenso in der Farbe der Beine (dunkle Vorderschiene); auf den Vorderflügeln ist es weniger mit purpur gezeichnet, deutlicher nur in der Mitte und im Costal- und Sübcostalraume; die Hinter- flügel sind auch viel schwächer getönt und zeigen in der Mitte einen kleinen dunklen Fleck; Aderung ähnlich wie beimg. (Apex des Hinter- leibes fehlend.) | Subimago, 3 (in Spiritus): Körper heller gefärbt als bei der Imago, Hinterleib mit Zeichnungen ähnlich wie bei dieser, aber stärker aus- geprägt, da die hellen Flecke gut hervortreten. Flügel (bei einem Exemplare aus China, s. u.) schwachgrau getrübt, mit mattblutröten Zeichnungen, die ähnlich wie bei der Imago angeordnet, aber nicht 11. Heft 14 Dr. Georg Ulmer: ganz so ausgedehnt sind, da die Säume der Queradern auf der Scheibe weniger zusammenfließen; auch der Hinterflügel zeigt größere helle Partien; rot oder braunrot sind nur die apikale Hälfte des Subcostal- raumes (mit Ausnahme des Apex selbst), eine schwächere von dieser Tönung ausgehende Querbinde parallel dem Apikalrande, eine zweite Querbinde, durch die Mitte, noch schiefer gestellt und mit der ersten hinten vereinigt, und endlich ein Fleck. der noch weiter basalwärts liegt; der Außenrandsaum ist breit gelblich, der Rest der Scheibe hyalın. Andere Exemplare (von Tonkin, s. u.) zeigen weit ausgedehnte Zeichnungen auf dem Vorderflügel und die Hinterflügel im ganzen Tosa. Körperlänge: 13—1l4 mm (S), bis 18 mm (Subim. 3); Länge des Vorderflügels: 13—14 mm ($), bis 16mm (Subim. $), 17mm (2); Flügelspannung also etwa 28—29 mm ($), bis 33 mm ($ Subim.). 35 mm (2); Schwanzborsten: etwa 32—40 mm (S). Material: 35, Central-Tonkin, Chien-Hoa, Aug.-Sept., H. Fruh- storfer, im Museum Wien. — Ferner im Museum Paris 12, China, San Chouen, P. Cavalerie leg. 1913 (trocken) und 255 Subim., Bac- Kan, Song-kao, Tonkin, Bertrand leg. (in Spiritus). — Ferner im Museum Berlin 15. China, nächste Umgebung der Stadt Chenghu. ebene Gegend mit Reisfeldern, Gemüsegärten und Bambusgebüschen, J. Weiß leg. VII. 1912, (in Spiritus) Jr.-Nr. 944/1912. Heimat: Tonkin und China. 9. Rheoönanthus macedonieus n. sp. 3 (trocken): Kopf und Brust oben glänzend kohlschwarz; Vorder- kopf heller, graubräunlich, Fühlerbasis graubraun, Geißel apikalwärte heller werdend; die schwärzlichen, nur um den Rand herum braunen Augen sind verhältnismäßig klein und lassen zwischen sich auf dem Kopfe einen Raum frei, der breiter ist als lang. Das Pronotum ist in der Mittellinie und an den Rändern graubräunlich; Mesonotum über der Flügelwurzel schmal pechbraun; auf Mesonotum und Meta- notum sind die zurücklaufenden Flügelrandsäume durch ihre grau- weiße Färbung sehr auffallend; Seiten der Brust grauweißlich, nur dıe Umgebung der Hüften pechschwarz: Unterfläche der Brust pech- schwarz, Metasternum mehr rußbraun, die Gelenkhäute überall breit grauweißlich. Hinterleib an Segment II bis VII weiß, durchscheinend, Segment I oben pechschwarz, unten rußfarben, Tergit VII mit einer dunkelrußbraunen (schwarzbraunen) viereckigen Querbinde, welche vom Vorderrande viel weiter entfernt bleibt als vom Hinterrande und welche die Seitenlinie lange nicht erreicht; Tergit VIII bis X größtenteils schwarz, nur die Ränder, besonders nach den Hinterecken hin, bleiben weiß; die Sternrte VHII bis X mehr grauweiß als weiß, nicht durchscheinend. Schwanzborsten weiß, ungeringelt, nur nach der Basis hin grauweiß, und die ersten drei Glieder der Seitenborsten, wie auch fast die ganze (winzig kleine) Mittelborste, schwarz. An den Vorderbeinen sind die Hüften außen größtenteils rußbräunlich; die Schenkelringe und Schenkel weiß, letztere am Apex schmal rußbraun, aan Neue Ephemeropteren. 15 die Schienen schwarz (an der Basis und am Apex schmal bräunlichgrau), die Tarsen bräunlichgrau, die hinteren Beine sind weiß, nur das letzte Tarsalglied scheint am Apex rötlich durch und die Krallen sind dunkel- braun. In ihrem Bau entsprechen die Beine nicht ganz den in dieser Gattung üblichen Verhältnissen, denn am Vorderbeine ist die Schiene doppelt so lang wie der Schenkel, an den Mittelbeinen ist der Tarsus halb so lang wie die Schiene und an den Hinterbeinen etwa ?/, so lang wie die Schiene; Schenkel und Schiene sind an beiden hinteren Bein- paaren von fast gleicher Länge, die Schiene etwas länger; die Krallen sind überall in den Paaren verschieden. Flügel durchsichtig weißlich, fast farblos, der Vorderflügel im apıkalen Teile des Costal- und Sub- costalraumes mit sehr schwacher violetter Tönung, die Adern weiß, nur die drei ersten Längsadern in auffallendem Lichte dunkelviolett; der Costalraum des Vorderflügels mit etwa acht sehr schwachen Quer- adern vor der Bulla, etwa 16 wenig stärkeren hinter ihr; die Quer- adern des Pterostigma liegen sehr schief, sind meist S-förmig gebogen und z. T. miteinander verbunden; im Analraume nur drei längere Zwischenraumadern, von denen die beiden inneren zusammenlaufen; am Hinterrande nur wenige Queradern. Hinterflügel wie bei Rh. speciosus Etn. geformt, mit etwas stärkerem Vorsprunge an der Costa, im Costalraume mit etwa 12, ım Subcostalraume mit etwa 9—-10 Quer- adern; Analregion mit weniger Adern, der ganze Flügelhinterrand ‘frei von Queradern. Die Genitalfüße sınd weißlich, sehr zari, schmal bandförmig, die zwei kurzen Endglieder nur undeutlich abgesetzt; der Penis ist nur von hinten her, in der Höhlung des Hinterleibst), sichtbar und scheint aus zwei weißlichen ziemlich zarten Stäben zu bestehen. Das X. Sternit ist am Hinterrande stark stumpfdreieckig vorgezogen und trägt in der Hinterrandmitte einen kleinen, stärker chitinisierten, dunklen Zahn; das IX. Tergit ıst an den Hinterecken in lange spitze (weiße) Dornen ausgezogen, welche den Hintezand des X. Tergits fast erreichen. Körperlänge: 7!/, mm; Länge des Vorderflügels: 81, mm; Flügel- spannung etwa 18 mm; Schwanzborsten: etwa 16 mm, Mittelborste kaum 1 mm. Material: 1&, Mazedonien, Gradsco, VI. 1917, W. Schröder leg.., im Museum Hamburg. Heimat: Mazedonien. N.B. Diese Art sieht für eine Potamanthide recht fremdartig aus; in der Färbung des Körpers erinnert sie an gewisse Leptophle- biiden, in der Flügelfärbung an Polymitareys. !) An der vorliegenden Type ist der Hinterleib etwas gedrückt. 11. tieft 16 Dr. Georg Ulmer: Fam. Leptophlebiidae. 10. Atalophlebia simillima n. sp. 5 (in Spiritus): Kopf zwischen den Augen hellgelbbraun, die feine Mittellinie und jederseits eine feine Längslinie, die mit ihrem Gegen- über vorn bogenförmig über die Mittellinie hinweg zusammentrifft, schwarz; oberer Abschnitt der Augen graurötlich, unterer schwarz. Pronotum hellgelbbraun, die feine Mittellinie, eine feine Längslinie an der Seite und ein breiteres schiefes Band noch weiter seitlich, ebenso wie der schmale Hinterrandsaum, schwarz; Mesonotum hellbräunlich- gelb, an den Seiten überall und hinten dunkelbraun; Metanotum dunkelbraun. Hinterleib oben dunkelbraun, auf Tergit II bis VIII ist die vordere Mittelpartie hellbräunlich und enthält zwei dunkel- braune, meist am Vorderende beginnende, hinten mit der dunklen Grundfarbe verschmelzende Längsstriche (auf dem Rückengefäß); dıe Hinterränder der Tergite sind schmal schwärzlich, auf den mittleren Tergiten ıst die Grundfarbe im unmittelbaren Anschluß an die dunklen Hinterränder (nach vorn hin) etwas heller; die seitlichen Partien der Tergite sind gleichfalls hell und enthalten eine dunkelbraune, vom Stigma nach hinten laufende, dem dunklen Seitenliniensaume parallele etwas gebogene Längslinie; Tergit IX und X im ganzen dunkler; die Unterseite des Hinterleibes ist ganz dunkelbraun, die Hinterränder der Sternite sind noch dunkler. Die zwei Schwanzborsten sind umbra- braun, nur ganz undeutlich dunkler sehr fein geringelt, nach dem Apex hin allmählich heller braun werdend, ım letzten Viertel schmal hell geringelt (undeutlich). [Vorderbeine an der Type fehlend]; hintere Beine gelblichgrau, Schenkel mit einem dunkelbraunen Bande dicht hinter der Mitte und einem zweiten am Apex, auch die Basis der Schiene etwas dunkler. Flügel farblos, durchsichtig; die Pterostigma-Region des Vorderflügels und der hinter ihr liegende Teil des Subcostalraumes, wie auch die Umgebung der Bulla in letzterem, bräunlich ziegelfarbig, alle vorhergehenden Queradern in beiden Räumen von gleicher oder noch dunklerer (nach der Basis hin schwarzbrauner) Färbung um- schattet; Adern über weißem Untergrunde mit bloßem Auge voll- kommen sichtbar, dunkelpechbraun, nur Costa, Subcosta und Radius wie die hinter der Bulla liegenden Queradern im Costal- und Subeostal- raume rötlichpechbraun; bei durchfallendem Lichte bleibt die Färbung erhalten; im Costalraume vor.der Bulla fünf starke, dunkel umschattete Queradern. 17 starke Adern hinter ihr, von denen 16 zur Pterostigma- Region gehören, schiefer liegen als die basalen. etwas gebogen- und ganz selten gegabelt oder vereinigt sind. Im Hinterflügel sind alle Adern fein, dunkelpeehbraun; Costalraum und ‚seine Adern,. ebenso die übrige Nervatur wie bei A. costalis Burm. (A. australasica Piet.). Die Genitalfüße (Fig. 10) sind gelbbraun, die zwei letzten Glieder heller; das Basalglied der Genitalfüße ist etwas kräftiger als bei A. costalis, der innere Ausschnitt hinter der Mitte etwas tiefer und Neue Ephemeropteren. 17 deutlicher abgesetzt; der Penis ist graubraun; er ist in zweı platten- artige sehr breite Loben gespalten (ventral und dorsal gesehen), die etwa viereckige Gestalt haben und deren distale Innenecke weiter vor- gezogen und spitzer ist als die distale Außenecke; der Distalrand ist schwach S-förmig gebogen; zwischen den beiden Loben schaut noch ein stumpfer, am Distalrand herzförmig ausgeschnittener Fortsatz hervor, dessen Basis von den Loben verdeckt ist (ventral gesehen, Fig. 10); in Lateralansicht (Fig. 10a) ist jeder Penislobus aus schmalerer Basis dreieckig verbreitert, die Dorsalecke spitz und weiter vorgezogen als die abgerundete Ventralecke, der Distalrand schwach konkav; der stumpfe Fortsatz erscheint dann als eckiger breiter Anhang am dorsalen Teile des Distalrandes. — © unbekannt. Fig. 10. Körperlänge: 9 mm; Länge des Vorderflügels: 91/, mm; Flügel- spannung also etwa 20— 21 mm; Schwanzborsten: etwa 34 mm. Material: 1& (in Spiritus), Queensland, Cedar Creek, April, Mjö- berg leg., im Museum Stockholm. | Heimat: Australien; N.B. Dies Stück fand sich noch nachträglich im Material der A.costalis, das Mjöberg auf seinen Expeditionen 1910--1913 ge- sammelt hatte und von mir als A. australasica Pict. in Ark. f. Zoologi, 10. No. 4. 1916. p. 2, f.1. 2, beschrieben wurde; die Ähnlichkeit der Färbung, besonders an den Vorderflügeln, ist groß. Archiv für Naturgeschichte 99 A 1 2 11. Heft 18 Dr. Georg Ulmer: 11. Atalophlebia luecida n.sp. Thraulus dentatus Ulmer, Ark. f. Zoologi. X. No. . 1916. p. 7. f. 7— 8 (partım). ’ 5 (in Spiritus): Kopf graugelb bis graubraun; oberer Abschnitt der Augen braun (ziegelbraun oder dunkel isabellfarben), unterer Abschnitt schwärzlich. Brust oben graubraun, mit schwärzlichen Rändern der Chitinstücke, unten heller. Hinterleibssegmente I bis VI durchscheinend gelbweiß, die Tergite mit grauschwarzen Hinterrändern; Tergit VII gelbgrau, von seinem dunkelgraubraunen Hinterrande verläuft jederseits ein gerader, ebenso gefärbter Streifen bıs fast zum Vorderrande; Tergit V III ganz dunkelgraubraun, nur vor dem Hinter-. rande ein kleiner Dreieckfleck (die Spitze oral gerichtet) und am Vorderrande zwei kurze schwache Längsstriche gelb; Tergit IX ın der vorderen Hälfte (oder etwas mehr) dunkelsraubraun, in der hinteren Fig. 11. Hälfte (oder etwas weniger) gelb; diese hintere gelbe Partie entspricht dem genannten Dreieckfleck des VIII. Tergits, ist ebenfalls dreieckig und nur größer als dieser; Tergit X gelb; Seitenlinie fein grauschwarz; die dunklen Flecke der Tergite VII bis IX reichen nicht bis zur-Seiten- linie, sondern es bleibt über dieser eine hellere (graubräunlicke bis gelbliche) Partie frei. Unterfläche des Hinterleibes durchscheinend weißgelb, nur die Sternite VII bis IX graubräunlich. Schwanzborsten weißlich oder braunweißlich, dunkelbraun geringelt; die mittlere Schwanzborste etwa 1!/, mal so lang wie die seitlichen. Beine grau- gelb, die Schienen dunkler, das Knie bräunlich, die Schenkel (wenigstens der Mittel- und Hinterbeine) mit einem dunklen Fleck hinter der Mitte und einem zweiten am Apex. Vorderflügel farblos, durchsichtig, bei schiefer Beleuchtung schwach gelblichgrau getönt. mit graubräunlichen cu m, Du A a Zu ua „Fr dus + 2 Sn Neue Ephemeropteren. 19 oder kräftiger bräunlichen, ziemlich feinen Adern, die über weißem Untergrunde mit der Lupe deutlich erkennbar sind; ın der Pterostigma- Region des Costalraumes mit 8-9 etwas stärkeren geraden (oder z. T. schwach gebogenen) ungegabelten Queradern, vor diesen (aber auch hinter der Bulla) mit ein bıs zwei undeutlichen Queradern; im Analraume nur zwei Zwischenraumadern und ganz wenige (Quer- adern; die Flügelbasis bis zur Gegend der großen Querader und hinter ihr gebräunt. Hinterflügel (Fig. 12a) mit verhältnismäßig sehr starkem Vorsprunge an der Costa, sehr abgekürztem Costalraume (ähnlich wie bei Thraulus), sehr schwach ausgebildeter Nervatur und stark ver- schmälertem Apex; im Costalraume nur zwei kurze Queradern, gegen- über dem Vorsprunge; im Subcostalraume drei Queradern gegenüber den genannten, von denen die dritte nach dem Radius hin undeutlicher wird; weiter finden sich im Flügel gar keine Queradern; die Längs- adern hinter dem Radius sınd an ıhrer Basıs alle undeutlich; hinter dem unteren Sektoraste nur noch zwei lange Längsadern. Genital- füße in der basalen Hälfte dunkelgraubraun. in der apikalen Hälfte weißlich; die Genitalfüße sind im Ventralansicht (Fig. 11) stark ge- krümmt, an der Innenkante sehr tief ausgeschnitten, der breitere basale Teil des Grundgliedes ist etwas kürzer als der viel schmälere apikale Teil und geht stumpf abgerundet ziemlich unvermittelt (aber ohne Zahn) in ihn über; die zwei End3lieder sind zusammen etwa so lang wie der basale Teil des Grundgliedes, unter sich etwa gleich, das letzte Glied wenig kürzer als das vorletzte; lateral erscheint der Genital- fuß gerade; die Hinterecken des vorletzten Sternits sind in breite ‚Stacheln ausgezogen, die etwa bis zur Mitöe des letzten Sternits reichen; der Penis ist ventral (Fig. 11) sehr breit; aus einer flach röhrenförmigen Umhüllung, deren Apikalrand etwas wulstig nach außen gebogen ist, ragen zwei nebeneinander liegende, durch einen Spalt getrennte Loben hervor mit unregelmäßig schief abgestutztem Apex; lateral ist der Penis (Fig. Ila) stäbchenförmig, am Ende abgerundet, in der Mitte seiner Dorsalkante mit einem scharfen Zahne versehen. - @ unbekannt. Körperlänge: fast 6 mm: Länge des Vorderflügels: 6—6!/, mm: Flügelspannung also etwa 13 bis l4mm; Schwanzborsten: etwa 9 mm, Mittelborste etwa 12 mm. 2* 11. Heft 20 Dr. Georg Ulmer: Material: 35 (in Spiritus), Oedar ÜOreek, Queensland, Mjöberg leg., März, im Museum Stockholm. Heimat: Australien. N.B. Diese Art umfaßt die in Ark. f. Zool. c. beschriebenen hellen Exemplare von Thraulus ‘dentatus Ulm.; die dunkleren Exemplare, von denen an genannter Stelle (p. 8 unten und p. 9) die Rede ist, gehören einer ganz anderen Art, nämlich der A. fusca n. sp., an. Von den dort gegebenen Figuren gehört nur die erste (Hinterflügel in Fig. 7) und die letzte (Lateralansicht des Penis in Fig. 8b) hierher, während die anderen (Vorderflügel in Fig. 7 und Ventralansicht des Penis ın Fig. 8a) nach den dunkleren Exemplaren gezeichnet waren. Meine erste Untersuchung war also fehlerhaft, die erneute Untersuchung des Materials ergab, daß „Thraulus dentatus“ zu Atolophlebia gehört, (Nervatur des Analraumes und Beinkrallen sind an allen Stücken völlig typisch) und daß er zwei verschiedene Arten umfaßt. — Ein neuer Artname wurde nötig, weil schon eine ältere Atalophlebia mit der Spezies-Bezeichnung dentata existiert. 12. Atalophlebia fusca n. sp. Thraulus dentatus Ulmer, Ark. f. Zoologi X. No. 4. 1916. p. 7. f. 7—8 (partim). g (in Spiritus): Kopf graubraun; oberer Abschnitt der Augen graurötlich, unterer Abschnitt schwärzlich. Brust oben tiefdunkel- braun, unten dunkelbraun. Hinterleib oben gelb mit schwarzen Hinter- randsäumen und graubraunen bis dunkelbraunen Zeichnungen (Fig. 13); die Tergite I und IX bis X sind ganz graubraun, auf Tergit VIII ist die dunkle Zeichnung weniger deutlich als auf den vorhergehenden, da die Grundfärbung dieses Tergits schon merklich dunkler ist; Tergit II bis VII sind auf der vorderen Partie gelb, auf der schmäleren hinteren dunkel; von der dunklen Partie zieht jederseits ein ebenso gefärbter (graubrauner bis dunkelbrauner),, am Ende nach innen gebogener Längsstrich nach vorn, der allmählich schwächer wird und den Vorder- rand nicht erreicht; ein schmaler, dreieckig zugespitzter Fortsatz der dunklen Färbung liegt ferner parallel der Seitenlinie und erreicht meist das Stigma; die Seitenlinie selbst ist nicht dunkel, aber die An- satzstelle der Nymphenkiemen wird durch einen schwarzen Punkt auf der Seitenlinie vor der Hinterecke der Segmente (mit Ausnahme der letzten drei) gekennzeichnet. (Bei dem $ von Christmas Creek ist der nach vorn ziehende dunkle Längsstreif der Tergite II bıs VIII stark verbreitert und in zwei nebeneinander liegende Streifen geteilt, ° die durch einen schmalen Zwischenraum der hellen Grundfarbe getrennt sind; hier reichen die dunklen Tergitfiguren sogar bis auf das IX. Seg- ment und jederseits des Rückengefäßes tritt noch eine feine schwarze Längslinie auf.) Unterfläche des Hinterleibes gelb die Hinterränder nur schwach braun, in der Mittellinie auf der Ganglienkette eine ver- wischte bräunliche Schattierung. Schwanzborsten weißlich mit schwärz- licher Ringelung, wenigstens an der Basis (nicht ganz erhalten; nach der Neue Ephemeropteren. 21 Subimago zu urteilen, sind die Seitenborsten kürzer als die Mittel- borste). Beine hell bräunlichgelb, Schenkel mit einem dunklen Flecke hinter der Mitte und einem zweiten am Apex; Schiene an der Basıs und am Apex und die Tarsen ganz braun. [Vorderbeine fehlend.] Flügel farblos oder schwach gelblich, durchsichtig, die Adern ziemlich kräftig, schon fast mit bloßem Auge über weißem Untergrunde sichtbar, pechbraun; Vorderflügel an der Wurzel mit einem pechbraunen Fleck; Aderung des Vorderflügels ganz ähnlich wie bei A. lucida n.sp.; ım Costalraume etwa acht einfache gerade (einige schwach gebogene) . Queradern in der Pterostigma-Region!), davor zwei schwache und endlich vor der Bulla 4 bis 5 sehr undeutliche Queradern. Hinter- flügel (Fig. 12b) breit, am Apex stumpfspitzig. der Costalrand mit schwachem Vorsprung, im Costalraume hinter dem Vorsprunge vier Fig. 18. Fig. 14. sehr kurze Queradern, im Subcostalraume drei bis fünf Queradern, von denen manchmal die vorletzte fehlt und manchmal die zwei ersten schwach ausgeprägt sind; im folgenden Raume noch zwei bis drei Quer- adern; dann eine dreieckige Zelle in der Flügelmitte und dahinter, zur Media hin, noch eine Querader; hinter dem unteren Aste des Sektor folgen noch zwei lange Adern, die beide gabelartig geteilt sind. Im Analraume des Vorderflügels können einige Queradern vorhanden 1) Das oben erwähnte Z von Christmas Creek und ebenso das typisch ge- färbte Z' von Atherton, die nach dem Bau der Genitalanhänge sicher hierher gehören, besitzen nur 6 bis 7 stäıker ausgeprägte Queradern an dieser Stelle. was wohl mit ihrer geringeren Größe zusammenhängt. 11 Heft I Dr. Georg Ulmer: sein. Die Genitalfüße (Fig. 14) sind dunkelbraun; in Ventralansicht ist das Grundglied gebogen. an der Innenkante deutlich ausgeschnitten, der basale breitere Teil geht geschwungen in den schmäleren apikalen über, der ein wenig länger ist als der erstgenannte; die zwei Endglieder sind sehr kurz, das letzte etwas länger als das vorletzte; lateral sind die Genitalfüße gebogen; der Penis ist in Ventralansicht augenschein- lich dem von A. lucıida n. sp. ähnlich gebaut, breit, tief eingeschnitten (Fig. 14); jeder Seitenabschnitt ist vor dem Ende an der Ventralfläche ausgehöhlt und trägt in dieser Höhlung einen das Seitenstück über- “ ragenden keulenförmigen Anhang. der an der Außenkante vor dem rundlichen Apex eingekerbt ist; nach der Basis hin zeigt der Penis einen Querwulst; lateral ist die Form des Penis (Fig. 14a) wie bei A.lucida n.sp., der Apex ist heller und kappenartig aufgesetzt, eine gekrümmte Furche zieht sich von der Gegend des Zahnes nach der Basis hin. © (trocken): Kopf und Brust dunkelkastanienbraun, Hinterleib (mit Eiern gefüllt, entfärbt) schwarzbraun, die Hinterränder der Tergite schwarz; die Partien über und unter der Seitenlinie und die Unterfläche heller (mehr rötlichbraun) als die Oberfläche. Flügel stark glänzend und irisierend. farblos oder ganz schwach grau, die Adern über weißen Untergrund pechschwarz, bei durchfallendem Lichte dunkelpechbraun; ım Costalraume des Vorderflügels etwa drei undeut- liche Queradern vor der Bulla, hinter dieser ncch 2 undeutliche und neun deutliche, letztere wie beim $; auch‘ im übrigen ist die Nervatur der dort geschilderten gleich. Letztes Sternit sehr tief ausgeschnitten. zweiteilig. Hinterbeine (die anderen fehlend) dunkel- bernsteingelb, die Schenkel in der Mitte und am Apex schwach dunkler (bernsteinbraun). Schwanzborsten grauweißlich, an den Gelenken schmal schwarz geringelt. Subimago, $ (trocken): ähnlich dem 2 gefärbt, die Flügel aber schwarzgrau, matt. die Adern schwarz. Subimago, 5. (in Spiritus): Flügel bräunlichgrau, Adern dunkel- braun; Schwanzborsten graubräunlich, mit schwarzer Ringelung. N.B. Die zwei dunklen Streifen auf den Tergiten (vgl. das 5 von Christmas Creek) sind bei dem © und den Subimagine gleichen Fundortes nicht geteilt. sondern bilden einen einheitlichen breiten Fleck jederseits. Körperlänge: fast 6 mm (5 und © von Christmas Creek nur 5 mm); Länge des V orderflügels: 6—6!/,mm; Flügelspannung also etwa 13—14 mm ($ und 2 von Christmas Creek 51/, resp. 12 mm): Schwanzborsten von mehr als doppelter Körperlänge. Material: 25. 12 Subimago (in Spiritus), Cedar Creek, Mjöberg leg.. Januar [diese 5 betrachte i ich als typisch!]; ferner 1 5, 18 Sub imago (ın Spiritus) Atherton, Mijöberg leg.. Januar; ferner13. 12, 4 Subim. (25. 2 2) (in Spiritus). Christmas Creek, Mjöberg leg.. endlich 9:59 Sms (trocken). Malanda, Mjöberg leg.. alle im Museum Stockholm. Neue Ephemeropteren. 23 Heimat: Australien. N.B. Diese Art umfaßt die dunklen Exemplare von Thraulus dentatus Ulm. (vgl. Ark. f. Zool. X. No. 4. p. 8, 9, 10, £. 7 untere Figur, f. 8a). Siehe auch die Bemerkungen bei A. lucida n. sp.! 13. Deleatidium laminatum n. sp. & (in Spiritus): Kopf und Brust dunkelgraugelb bis hellgelbbraun; oberer Abschnitt der Augen graurötlich, unterer schwärzlich; Pro- notum an den Seiten etwas dunkler, mit feiner schwärzlicher Mittel- naht und feinem schwärzlichem Saume im Ausschnitt des Hinter- randes. Hinterleib (Fig. 15) oben hellgelblich, die leizten drei Tergite dunkelgelb, die vorderen sieben manchmal farblos, durchsichtig: die . kräftig gezeichneten Stücke zeigen folgende umbrabraune oder schwarz- braune Figuren: Tergite I bis VIII (oder IX) besitzen in der Mittellinie einen durchlaufen- den schmalen Streifen, der vor dem Hinterrand mancher Segmente unterbrochen ist und hier und da aus zwei parallelen Linien besteht (Rückengefäß); Tergit I und II (manchmal auch III) sind größtenteils dunkel, der dunkle Fleck ist in der Mitte vorn manchmal einge- buchtet und zeigt dann seine Entstehung aus zwei Seitenstreifen (siehe folgende Tergite!) an; Tergit IIIhat manchmal statt des großen Fleckes eine Figur in Form eines M, manch- mal aber auch schon die Zeichnung der fol- genden Tergite; auf Tergit II (oder III) bis VIII zeigt sich jederseits ein schief liegendes (vorn weiter median gerichtet als hinten), an beiden Enden verbreitertes und (nach innen konkav) gebogenes Band; dieses Band findet sich manchmal noch auf Tergit IX angedeutet, löst sich manchmal auf den hinteren Segmenten in zwei Flecke auf (wobei jene verbreiterten Enden dann allein übrig bleiben) oder ver- schwindet auf den mittleren Segmenten (bei Fig. 15. schwächer gezeichneten Stücken, deren Hinter- leib in der Mitte farblos durchsichtig ist) bis auf das hinvere Ende ganz (Fig. 15b); auf Tergit VI und VII können die beiden Seitenstreifen durch eine winkelförmige Figur (Scheitel in der Mitte des Hinterrandes, Schenkel am Ende je eines Seitenstreifens vorn beginnend) so verbunden sein, daß wie auf Tergit III manchmal eine M-Figur entsteht; auf der Seitenlinie sind die Stigmen durch einen schwachen braunen Punkt ausgezeichnet und auf Segment II bis VII auf einem kleinen eckigspitzen Vorsprung findet sich jederseits ein schwarzer deutlicher Dreieckpunkt (Ansatz- stelle der Nymphen-Kiemen). Die Unterfläche des Hinterleibes ist 11. Heft 24 Dr. Georg Ulmer: noch heller als die Oberfläche und besitzt in der Mittellinie die dunklen (graubraunen) Figuren, die den Verlauf der Ganglienkette gewöhnlich anzeigen. Schwanzborsten weiß, ungeringelt, die Mittelborste deut- lich länger als die Seitenborsten (etwa 1!/, mal). Beine hellgelb (bei helleren Stücken weißlich, nur die Vorderschenkel gelblich), Schenkel aller Beine etwas dunkler als die Schiene, mit zwei umbrabraunen Ringbändern, das eine hinter der Mitte (am Vorderbeine beträchtlich hinter der Mitte), das andere am Apex; auf den hinteren Schenkeln können die Bänder fehlen. Flügel farblos, durchsichtig, die Pterostigma- Region des Vorderflügels und der hinter ihr liegende Teil des Sub- costalraumes schwach getrübt (bei einem sehr dunklen, ausgefärbten Stücke nicht): Adern fein, die Queradern farblos, sie werden nur bei durchfallendem Lichte oder über schwarzem Hintergrunde sichtbar, nur die Queradern der Pterostigma-Region (und manchmal die da- hinter liegenden Adern des Subcostalraumes und vielleicht auch des Radıalraumes) sind gerade noch über weißem Untergrunde erkennbar; Längsadern fein, über weißem Untergrunde und bei durchfallendem Lichte isabellfarben, bei gewisser Beleuchtung umbrabraun werdend, auf dunklem Hintergrunde hell (fast weißlich) erscheinend, nur die Basıs der Costa und die große Querader bleiben stets dunkel; im Costal- raume vor der Bulla etwa vier Queradern, die sehr undeutlich, manch- mal gar nicht sichtbar sind, etwa 13 bis 14 hinter ihr; von diesen sind etwa vier noch ebenso fein wie die ersten, die dann folgenden Ptero- stigma-Adern sind kräftiger, etwa 9 bis 10; alle gerade und regelmäßig, ungegabelt. Der Hinterflügel hat farblose Adern, nur die Costa ist etwas dunkel: ım Costalraume finden sich etwa neun Queradern, ım Subcostalraume sechs; der Costalrand ist etwa in der Mitte konkav: die Queradern der hinteren Partie fehlend. Genitalfüße (Fig. 16) und Penis hellgelb; in Ventralansicht ist das Basalglied der Genital- füße an der Innenseite tief ausgeschnitten, der breite proximale Teil ist etwa so lang wie der schmale distale und geht ohne Höckerzahn !n diesen über; in Lateralansicht ist das Basalglied eben hinter der Basis ein wenig gebogen, distalwärts allmählich verschmälert; zu den zwei normalen Endgliedern, die zuammen etwa so lang sind wie der breite proximale Teil des Basalgliedes kann noch ein drittes, schlankes Glied hinzutreten; der Penis ist ın Ventralansicht (Fig. 16) sehr breit und kurz plattenförmig. anscheinend nicht gespalten, an der Dorsalfläche flach ausgehöhlt; der Apikalrand des Penis ist an beiden Ecken ab- gerundet vorgezogen. ebenso, aber nicht so stark ın der Mitte; zwischen jeder Seitenecke und der Mitte trägt der Penis einen kleinen stärker chitinisierten Haken; dieser ist auch ın Lateralansicht (Fig. 16a) am Penis sichtbar, nach oben gerichtet; darunter sieht man die vor- springende Seitenecke; der Penis ist in dieser Ansicht an der Basıs breit, apikalwärts verschmälert. © (in Spiritus): Dem $ in der Färbung völlig gleich; solange die Eier den Körper noch nicht verlassen haben, ist der Hinterleib dunkel- gelb: Flügel wie beim $. Das X. Sternit bildet eine halbelliptische, nicht ausgerandete Platte. | Neue Ephemeropteren 25 Subimago, g, 2 (in Spiritus): Die Färbung des Körpers ist weißlich- grau (beim 5 auf den letzten Hinterleibsegmenten etwas gelblich, beim $ ım Bereiche der Eiermasse ebenfalls gelblich), mit allen Zeich- nungen der Imago; das & zeigt sehr deutlich die M-Figur auf Tergit VI und VII, beim 2 sind die schrägen Seitenstreifen auf den Tergiten IV bis VIII in jene zwei Endflecke auf- gelöst. Flügel grauweiß, Adern in durchfallendem Lichte gelblich, über weißem Papier hier und da gelb- bräunlich, besonders auch die Quer- adern in der basalen Flügelhälfte und im Costal- und Subcostalraume; die Aderung ist deutlicher sichtbar als bei der Imago. Beine weiß- lichgelb, die dunkle Ringelung der Schenkel kaum erkennbar; Schwanz- borsten hellgelb bis weißlich. Körperlänge: 7—8 mm; Länge des Vorderflügels: 8-9 mm; Flügel- spannung also etwa 17—19 mm; Schwanzborsten des 11 mm, Mittel- Fig. 1£. borste 13 mm. Material: 45, 19, 2 Subim. (in Spiritus), Chile, Temuco, ©. Sche- ding leg., Jr.-Nr. 175/09, im Museum Berlin; dort ferner 15, ebenso bezeichnet, gefangen am 23. X. 1908 (dies $ hat eine Seitenborste und die Mittelborste noch vollständig). Heimat: Chile. ® 14. Paraleptophlebia Werneri n. sp. & (trocken): Oberer Augenabschnitt im ganzen kastanıenbraun, hier und da schwärzlich; Kopf und Brust oben pechschwarz, Seiten und Unterfläche der Brust kastanienbraun. Am Hinterleibe sind die Segmente III bis VI durchscheinend weißlich. die Segmente I, II und VII bis X dunkelrußbraun; Segment I II u. VII sind durchscheinend und daher etwas heller im Tone als die letzuien Segmente; Segment VII ist, besonders auf der Unterfläche im vorderen Teile heller als im hinteren; die weißlichen (mittleren) Segmente besitzen hellgraubräun- liche Hinterränder. und die Ganglienkette ist auf diesen Segmenten durch hell roströtliche Flecke markiert. Schwanzborsten doppelt so lang wie der Körper, hell graubraun, kaum merklich dunkler geringelt. Beine rußbraun, an den Vorderbeinen die Tarsen, an den hinteren Beinen die Schienen und Tarsen etwas heller, etwa haselfarben; Knie und Krallen, am Vorderbeine auch der Apex der Schiene, dunkler braun; das Verhältnis der Tarsalglieder wie bei P: cincta Etn. Flügel farblos, durchsichtig, an der Wurzel des Vorderflügels kräftig ruß- 11. Heft 96 Dr. Georg Ulmer: braun (stärker als bei genannter Art); Adern in durchfallendem Lichte farblos, nur die stärkeren Längsadern und die große Querader bräunlich, im auffallenden Lichte (auch über weißem Untergrunde) sind alle Adern dunkel, rußbräunlich, die Queradern auf der Fläche sehr zart; ım Costalraume etwa acht sehr zarte Queradern vor der Bulla, etwa 13 bis 15 stärkere hinter ihr; die Queradern der Pterostigma-Region sind meist regelmäßig, z. T. gebogen, nur einzelne sind mit einander verbunden oder nach der Costa hin gegabelt. Im Hinterflügel, der dieselbe (verhältnismäßig schmale) Form hat wie P.cincta, finden sıch etwa acht Queradern ım Costalraume, etwa sechs ım Subcostal- raume:; die Mediagabel hat keine Zwischenraumader. Genitalfüße rußbraun, die zwei Engdlieder heller; das Basalglied ist in Ventral- ansicht (Fig. 17) etwas geschwungen, fast gerade, an der Innenkante Fig. 17. etwa in der Mitte verbreitert, apikalwärts verschmälert. ın Lateral- ansicht gerade; die zwei Endglieder sind verhältnismäßig klein; die beiden Platten des X. Sternits sind ventral (Fig. 17) etwas länger als breit, etwa halb so lang wie das Basalglied der Genitalfüße, am Apex weit von einander getrennt, der apikale Teil viel länger und schlanker als bei P. cincta, der Apex stumpf, aber schmal, der Apikalrand sehr schief und konkav; lateral tritt der Apex als schlanker Fortsatz sehr weit vor; die Penisloben sınd ventral (Fig. 17) sehr weit von einander getrennt, parallel. dünner als bei genannter Art, vor dem runden Apex in einen nach außen gerichteten Dorn ausgezogen, und außerdem mit zwei herabhängenden Fortsätzen ausgestattet, von denen der äußere kürzere schwach medial, der innere längere stärkere lateral Neue Ephemeropteren. 27 gebogen ist; beide Anhänge sind auch lateral (Fig. 17a) gut erkennbar, von spornartiger Gestalt und zugespitzt. Q (trocken): Kopf und Pronotum rotbraun; Mesonotum und Meta- notum pechschwarz; Seiten und Unterfläche der Brust mehr dunkel- rotbraun (kastanienbraun.. Hinterleb ganz kastanienbraun, das erste Segment und die Hinterränder der übrigen etwas dunkler. Schwanzborsten und Beine wie beim 3, aber an den hinteren Beinen sind nur die Tarsen etwas heller, rußbräunlich, und an den Vorder- beinen ist der Apex der Schiene nicht dunkel. Flügel wie beim 4, die Queradern auf der Fläche etwas kräftiger; hinter der Bulla nur etwa 12 Queradern, diese meist regelmäßig, z. T. gebogen, nur einzelne sind mit einander verbunden und nach der Costa oder Subcosta hin gegabelt; an der Flügelwurzel ist der rußbraune Fleck nicht ganz so kräftig wie beim 4. X. Sternit bis fast zur Basis in zwei etwa drei- eckige Platten gespalten. Körperlänge: 41/, mm; Länge des Vorderflügels: 5 mm; Flügel- spannung also etwa ll mm; Schwanzborsten: etwa 9 mm (3), etwa 7!/,mm ($). Material: 18, 29, Gänserndorf, Nieder-Österreich, Juni 1909, Prof. F. Werner leg. Heimat: Nieder-Österreich. N.B. Die Art gehört in die Verwandtschaft von Z. cincta Etn., für welche Lestage 1917 die Gattung Paraleptophlebia aufgestellt hat; andere Arten mit zwei herabhängenden Fortsätzen an jedem Penislobus sind bisher nicht bekannt. 15. Leptophlebia separata nov. nom. syn. Leptophlebia mollis (Hag.) Eaton 1884, nec Eaton 1871. Unter der Bezeichnung Leptophlebia mollis (,.Cloe mollıs Hag. 1861; not described‘) kennzeichnete Eaton 1871 (in Trans. Ent. Soc. London p. 88. t. 4. f. 28) eine Art, von der ihm Material aus der Sammlung de Selys Longchamps vorgelegen hatte. Im Jahre 1884 gab Eaton (in Revis. Monogr. recent Ephem. or May flies p- 97. t.11. £.17b) eine zweite Beschreibung unter derselben Über- schrift; diese Beschreibung bezieht sich aber sicher nicht auf dieselbe, sondern auf eine zwar ähnliche aussehende, aber im Bau der Genital- füße gänzlich verschiedene Art; die Leptophlebia mollis von 1871 hat nämlich normale Genitalfüße. die Zept. mollis von 1884 zeigt dagegen an diesen. eine auffällig verbreiterte Basis. An anderer Stelle (Über einige Ephemeropteren-Typen älterer Autoren) gebe ich zum Vergleich eine Lateralansicht der Genitalfüße beider Arten. Die Zept. mollis (Etn. 1884) muß also umbenannt werden und erhält den neuen Namen Lept. separata. 1l Haft 28 Dr. Georg Ulmer: le. Thraulus Ehrhardti n. sp. gd (in Spiritus): Oberer Abschnitt der Augen graurötlich, unterer schwarz; Brust oben dunkelbraun (kastanienbrraun); Hinterleib grau- braun, die Segmente II bis VII schwach durchscheinend, ihre mittlere Rückenpartie etwas dunkler als an den Seiten; die Vorderränder der genannten Tergite gelblich durchscheinend, die Hinterränder dunkel- braun oder (auf den letzten Tergiten) schwärzlich schmal gesäumt; Seitenlinie dunkelbraun, über ıhr auf den Tergiten II bis VIII (oder IX) je zwei dunklere Punkte, von denen der vordere die Stigmenöffnung umgibt und der hintere nahe der Hinterecke liegt; Unterfläche des Hinterleibes kaum heller als Oberfläche, aber die Segmente schwächer gesäumt. Schwanzborsten gelblichgrau (oder rötlichgrau), an der im ganzen dunkleren Basis schmal braun geringelt: die Mittelborste viel länger (über 1!/, mal) als die Seitenborsten. Schenkel dunkelgrau- braun, in der Mitte und am Apex breit schwärzlich gebändert; Tarsen, an den hinteren Beinen auch die Schiene mit Ausnahme der braunen Basis gelblichgrau, Schiene der Vorderbeine dunkelbraun; Tarsus der Vorderbeine etwa ?/, so lang wie die Schiene, etwas länger als der Schenkel. Flügel durchsichtig, fast farblos (äußerst schwach bräunlich). Costal- und Subeostalraum des Vorderflügels und die Basis beider Flügel deutlich ockerbraun getönt; alle Adern ockerbraun, deutlich; im Costalraume des Vorderflügels vor der Bulla etwa 10 bis 11 ziemlich undeutliche, hinter ihr 19 bis 21 deutliche Queradern; die » Queradern der Pterostigma - Region nur sehr schwach gebogen, einfach, ganz selten mit einander vereinigt; die Queradern auf der Fläche zahlreich, bis zum Apikalrande reichend; im Analraume I befinden sich zwei lange Zwischenraumadern, die durch Queradern mit der Fig. 18. Analader I und unter einander ver- bunden sind; die zweite Zwischen- raumader sendet zwei bis drei kurze Äste zum Flügelrande Der Hinterflügel (Fig. 18) ıst dem von T. Valdemari E. Pet. (und T. mi- sionensis E. Pet.) sehr ähnlich; die Aderung unterscheidet sich nur dadurch. daß im Bereiche der Sektorgabel weniger Queradern vor- handen sind und daß ım Analfelde (basale Hälfte) noch ein Netzwerk von Adern ausgebildet ist; im Costalraume eine Querader nahe dem Apex, ım Subcostalraume drei Queradern dicht zusammen, von denen die zwei basalen noch die Subcosta erreichen, die dritte aber schon ın den Flügelrand mündet; in der Sektorgabel zwei Queradern (und vielleicht eine drivte, aber sehr undeutliche); zwischen unterem Aste des Sektor und der Media eine Querader, gegenüber zwischen Media und Cubitus auch eine und endlich noch eine zwischen diesen beiden Adern weiter basal: die Lage und Zahl der Queradern ist nicht ganz konstant. Genitalfüße (Fig. 19) dunkelbraun. am Apex heller, ziemlich kurz und kräftig; in Ventralansicht ist das Grundglied an der Basis ke Neue Ephemeropteren. 29 breit, am Innenrande ausgeschnitten, aber der breitere basale Teil geht ganz allmählich in den schmaleren Teil über; die zwei Endglieder sind ziemlich schlank, das vorletzte Glied etwa doppelt so lang wie breit, das letzte Glied nur wenig länger als breit; lateral ist das Grund- glied schwach geschwungen. Der Penis (Fig. 19) hat eine gewisse Ähnlichkeit mit dem von T. misionensis, aber mit dem Unterschiede, daß der herabhängende schmale Anhang jedes Lobus an der Innen- seite sich befindet; die Unterfläche der Loben ist schwach ausgehöhlt; lateral (Fig. 19a). sind die Anhänge deutlich sichtbar, anscheinend Fig. 19. länger als bei genannter Art, da sie die Basis des Penis fast erreichen. Die dorsale Hinterrandlamelle des X. Sternits ist in der Mitte tief ausgeschnitten, die seitlichen Partien sind aber je in einen dreieckigen Vorsprung verlängert. | © (in Spiritus): Dem & sehr ähnlich. im ganzen sind die Farben heller, mehr nach gelbbraun hin; Kopf oben gelblich weiß, die Ozellen schwarz umrandet, auf der hinteren Partie dunklere Schatten; Prono- tum hellbräunlichgelb, die Ränder schmal dunkel gesäumt; Mesonotum und Metanotum gelbbraun (ockergelb), die Mittellinie und je eine Längslinie weiter seitlich auf dem Mesonotum weißlich (auch beim $ manchmal erkennbar); Hinterleib ockergelb, die Hinterränder der Tergite und die (oben beim $) genannten zwei Seitenpunkte dunkel- graubraun, diese Seitenpunkte aber nur angedeutet. Beine, Schwanz- borsten und Flügel in der Farbe ähnlich wie beim $, nur etwas heller; 11. Heft 30 Dr. Georg Ulmer: Zahl und Verteilung der Queradern ähnlich wie dort, im Costalraume hinter der Bulla noch etwas mehr (etwa 23) Adern; im Analfelde I ebenfalls zwei lange Zwischenraumadern, von denen die zweite aber aus der Analader I entspringt und zahl- reichere Äste zum Hinterrande sendet; die am weitesten basal stehenden dieser Äste ) sınd undeutlich. Hinterflügel (Fig. 20) in der Form ähnlich wie beim $. aber der Vorsprung anscheinend etwas stumpfer und etwas mehr basal gerückt. mit Fig, 20. außerordentlich zahlreichen Queradern, dıe auf der Fläche ein dichtes Netzwerk bilden; merkwürdig sind zwei S-förmig gebogene, etwas undeutliche Adern im Costalraume; Längsadern wie beim {. Das X. Sternit ist apikalwärts verschmälett und am Apikalrande in der Mtite spitzwinklig ausgeschnitten. Körperlänge: 8—9 mm (S), 9mm (2); Länge des Vorderflügels: 8—9 mm (3). 11mm (2); Flügelspannung also etwa 17—-19 mm ($),. 23 mm (2); Schwanzborsten: etwa 9 mm, Mittelborste 13 mm ($), etwa 10 mm (°, nur eine erhalten). Material: 25, 12 (in Spiritus), Brasilien, Sta. Catharına, Bezirk Humboldt, Ort Isabella. Wilh. Ehrhardt leg., vend.. 1. XI. 1910. im Museum Hamburg. Heimat: Brasilien. 17. Thraulus maeulipennis n. sp. 5 (in Spiritus): Kopf oben hellgraubräunlich; oberer Abschnitt der Augen hellgraugelb, unterer Abschnitt schwarz; Ozellen schwarz umrandet. Pronotum hellbräunlichgelb, der Seitenrand, die Hinter- randmitte, die feine Mittellinie und ein schräger Strich jederseits auf der Scheibe schwarz; Mesonotum und Metanotum braungelb, die feinen Nähte dunkler; nur die Mittellinie und jederseits eine kürzere Parallel- lınıe hell. Hinterleib durchscheinend gelblich, alle Tergite, mit Aus- nahme der drei letzten mehr oder weniger rußbraun getuscht und die Hinterränder aller Tergite (I bis X) schwarzbraun gesäumt; die letzten Tergite (etwa V bis X, auf den vorhergehenden nur schwach ange- deutet) zeigen einen schwarzbraunen Mittelstrich, der nahe dem Vorder- rande beginnt, und den Hinterrand lange nicht erreicht; die rußbraune Färbung der Tergite I bis VII wird nach den Seiten hin intensiver, schließt dort eine schiefe. noch dunklere Längslinie ein und läßt eine breite Zone am Vorderrande und an der Hinterecke frei; die drei letzten Tergite dunkler gelb. nicht durchscheinend. Unterfläche des Hinter- leibes heller als Oberfläche, ähnlich gefärbt (gelblich. rußbraun über- tuscht, Hinterrandsäume noch schmäler als oben rußbraun); die Seiten- linie nur schwach gebräunt, die Stigmen kaum dunkler. Schwanz- borsten [zerbrochen] an der Basis hellbräunlichgelb. fein schwarz (braunschwarz) geringe. Beine dunkelbernsteingelb (dotterzelb). 1 ee Neue 'Ephemeropteren. 21 die Tarsen viel, die Schienen kaum heller als die Schenkel; alle Schenkel mit schwarzem (an den hinteren Beinen nur grauschwarzem) schief liegenden Fleck an der Innenkante, der fast von der Basis ausgeht und über die Mitte hinausreicht; ferner mit schwärzlichem Fleck am Apex; Vorderschiene am Apex schwärzlich; die andern Schienen dort nur schwach gebräunt; die Spitzen der Tarsalglieder an allen Beinen bräunlich; Vorderbein mit normaler Gliederung. Vorderflügel farblos, durchsichtig, aber mit kräftiger, z. T. netzartiger, Zeichnung von ruß- brauner Färbung, die besonders in .der basalen Flügelhälfte sich be- merkbar macht und an die Queradern anschließt; außerdem ist der Costalsaum und der Subcostalraum dottergelb getönt, doch ver- schwindet diese Färbung näher dem Apex immer mehr, zuerst im Sub- costalraume; die Längsadern sind bei auffallendem Lichte heller oder dunkler braun (bräunlich bernsteinfarben bis rußbraun, je nach der Beleuchtung), bei durchfallendem Lichte matt bernsteinfarben; die Queradern sind braunschwarz und mehr oder weniger breit rußbraun umsäumt; im Costalraume sind die Queradern bis in die Pterostigma- Region meist durch einen rundlichen Fleck in ihrer Mitte verdickt, ähnlich die Queradern im Subcostalraume; in beiden sind die apikal- wärts gelegenen Queradern weniger umsäumt; die Säume der Quer- adern in der basalen Flügelhälfte (abgesehen von genannten Zwischen- räumen) fließen z. T. zu rußbraunen Flecken zusammen, so besonders im ersten Analraume und in der Flügelmitte (gegenüber der Bulla); die übrigen Queradern sind meist nur an ihren beiden Endpunkten von je einem rundlichen Saume umgeben; die große Querader ist nicht dunkel (nur bräunlich); der anschließende Teil des Costalraumes ist rußbraun (über das Dottergelb hinweg) übertuscht; im Costalraume sınd etwa neun Queradern vor und etwa 19 hinter der Bulla; die Quer- adern der Pterostigma-Region sind un- regelmäßig, schief, z. T. gegabelt und mit einander verbunden; im Analraume zwei Längsadern und zahlreiche Quer- adern, die Zellen bilden; Queradern aufder Scheibe zahlreich, bis zum Apex reichend. Hinterflügel (Fig. 21) eiförmig, Fig. 21. farblos oder gelblich durchsichtig. aber im Costalraume (apikalwärts allmählich verschwindend) und an allen Quer- adern rußbraun getuscht; die Farbe der Adern wie im Vorderflügel; der costale Vorsprung befindet sich etwas hinter der Mitte; die Subcosta ıst stark verkürzt und mündet als Fortsetzung der zweiten subcostalen Quer- ader, also gekniet, in die Costa, dicht vor dem Ende des Vorsprungs; der Costalraum ist also an seinem Ende durch eine Querader ge- schlossen; die als Fortsetzung der Subcosta erscheint; Costalraum gänzlich ohne Queradern; der Subcostalraum ist hinter der genannten Querader, welche den Costalraum schließt, plötzlich verbreitert, da’ hier die Subcosta fehlt!), die an dieser Stelle befindlichen drei 1) Diese Verhältnisse finden sich in beiden Flügeln der Type. 11. Heft 39 Dr. Georg Ulmer: langen Queradern des Subcostalraumes deuten durch ihre Färbung und Stärke daraufhin, daß ihre vordere Partie eigentlich in einen Costalraum hineingehört: denkt man sich die Subcosta ın ihrer ur- sprünglichen Richtung apikalwärts verlängert, so werden die drei genannten Queradern so geschnitten, daß ihre vordere (dünnere und weniger umschattete) Partie in den so gebildeten Costalraum hinein- fallen würde, ihre hintere (dickere und viel stärker umschattete) Partie in den dann normal gestalteten Subcostalraum; der Subcostal- raum enthält 5 Queradern, eine etwas vor dem Knie der Subcosta, die zweite am Knie und die drei anderen (eben beschriebenen) weiter Fig. 22. apikal; auf der Scheibe sind die Queradern verhältnismäßig zahlreich, Maschen bildend, verdickt und dunkel umschattet; Media und Cubitus ungegabelt; ım Analraume an der Basis einige mit einander verbundene Queradern und weiter apıkal eine undeutlichere. Genitalfüße (Fig. 22) gelblich, an der Basis weit von einander getrennt; das Grundglied ist kräftig, an der Basis breiter als am Apex, etwa in der Mitte, wo es gebogen ist. am schmalsten; die Basis nicht abgesetzt; das vorletzte Glied etwa 1!/, mal so lang wie breit [das letzte fehlend]; in Lateral- ansicht sind die Genitalfüße hinter der Mitte des Grundgliedes nach oben gekrümmt; Penis in Ventralansicht eine breite, an der Ventral- fläche etwas ausgehöhlte Platte bildend, die bis etwa zur Mitte gespalten ist: die beiden Loben sind ziemlich breit, am Apex abgerundet und tragen jeder unter dem Apex innen .einen gebogenen Haken, der nicht N N u dd u Neue FEphemeropteren, 33 länger ist als die Breite des Lobus beträgt; in Lateralansicht (Fig. 22a) sind die Loben aufwärts gebogen, etwas dicker als die Schwanzborsten, und der Haken unter dem Lobus ist deutlich sichtbar. Die dorsale Hinterrandlamelle des X. Sternits ist in zwei seitlich stehende Vor- sprünge ausgezogen, ähnlich wie bei Thraulus Ehrhardtı n. sp.; innen sich an diese Vorsprünge anlehnend entspringt von dieser Lamelle noch eine säbelförmig gebogene Chitingräte, die fast das Ende des Penis erreicht; in Lateralansicht (etwas schief, Fig. 22a) sieht man diese zwei langen Chitingräten deutlich; sie liegen dem Penis dicht an, sind also aufwärts gerichtet und einander etwa parallel. © unbekannt. Körperlänge: 9mm; Länge des Vorderflügels: 10 mm; Flügel- spannung also etwa 21 mm. Material: 15 (in Spiritus), Brasilien, Sta. Catharina, Bezirk Humboldt, Ort Isabella, Wiılh. Ehrhardt leg., vend. 1. XT. 1910, Museum Hamburg. Heimat: Brasilien. 18. Thraulodes nov. gen. Thraulus Auct. part. Am Hinterflügel!) ist der Vorderrand winkelig gebrochen, so daß ein meist stumpfer, seltener spitzer, Vorsprung etwa in der Mitte entsteht; der Costalrand verläuft vom Gipfel des Vorsprungs apikal- wärts entweder nur schwach konvex oder stumpfwinkelig; die Sub- costa ist schwach konvex und von der großen Querader ab der Costa fast parallel; sie ist ferner lang und endigt weit apıkalwärts vom Vor- sprunge; daher ist der Costalraum nur his in die Gegend des Vor- sprungs gleichbreit und von dort an dreieckig zugespitzt; der Radius ist nur etwa 1!/, so lang wie die Subcosta, schwach gebogen und endigt vor dem Apex; der Subcostalraum ist lang dreieckig; die Media ist gegabelt, der Cubitus ungegabelt; auf den Cubitus folgt manchmal noch eine diesem parallele ungegabelte Ader (Analader); Queradern sind wenig zahlreich; deutlichere Queradern finden sich nur im Costal- raume (manchmal nur 1) und im Subcostalraume etwa dem Vorsprunge gegenüber, ferner je eine zwischen dem unteren Aste des Sektor und der Media (oberer Ast) und zwischen der Media (unterer Ast) und dem Cubitus; die Mediagabel besitzt eine lange Zwischenraumader. Im Vorderflügel sind die Queradern mehr oder weniger zahlreich; im Costal- raume sind die Queradern vor der Bulla meist undeutlich, hinter ıhr sind sie einfach oder z. T. gegabelt; auf der Fläche erreichen die Quer- adern den Außenrand, manchmal aber nicht den Apex; im Analraume I finden sich wohl immer vier Zwischenraumadern, von denen die erste und dritte lang, die zweite und vierte kurz sind; die erste mündet ın die Analader I, die dritte in die erste Zwischenraumader, die- zweite 1) Vgl. dazu die Hinterflügelfiguren auf Taf. 13 bei Eaton, Revis. Monogr, - (No. 20*3, 23*2 u. a.) Archiv für Naturgeschichte 1010, AM 3... Ieft 34 "Dr. Georg Ulmer: entspringt als Ast aus der ersten, die vierte aus der dritten; die ge- nannten Adern sind meist auch durch Queradern mit einander VeT- bunden. Vordertarsus des $ etwa ?/, so lang wie die Schiene, diese etwa doppelt so lang wie der Schenkel; die Tarsalglieder nehmen in der Reihenfolge II, III. IV, V, Ian Länge ab; Hintertarsus des & nur höchstens !/, so lang wie die Schiene; seine Glieder nehmen in der Reihenfolge V, II (etwa gleich:) III, IV, I an Länge ab; Glied I ist nur undeutlich abgesetzt. Vordertarsus des Q etwa !/, so lang wie die Schiene (plus I. Tarsalglied); Schiene etwas länger als der Schenkel; die Tarsalglieder nehmen in der Reihenfolge II (etwa gleich:) V, III, IV, Ian Länge ab. Alle Krallen ungleich innerhalb der Paare. Die drei Schwanzborsten sind an Länge etwa gleich, etwa 3 mal so lang wie der Körper. Genitalfüße dreigliedrig, das Grundglied viel länger als die beiden Endglieder zusammen, an der Basis verbreitert. Das letzte Sternit des $ ist kurz und ungeteiltö; die dorsale Hinterrandlamelle springt in der Mitte stark vor; beim 9 ist das letzte Sternit am Apex ganzrandig oder ausgeschnitten. Der Penis ist in zwei breite Loben geteilt und jeder Lobus trägt einen nach innen und oben gerichteten spitzen Anhang, der auf der Rückenfläche entspringt. N.B. Als Typus dieser Gattung betrachte ich Thraulodes (Thraulus) laetus Etn.; es gehören zu ıhr alle diejenigen früher zu Thraulus gezählten Arten, deren Hinterflügel eine lange Subcosta und eine Mediagabel besitzt, also 7. laetus Etn., T. Bomplandi Esb. Pet., T. colombiae Etn., T. valens Etn., T. mezxicanus Etn., T. lepidus Etn., T. hılarıs Etn., T. sp. Etn. (Revis. Monogr. 1884. p. 109), T. vitripennis Blanch. und wahrscheinlich auch 7. (Ohoroterpes) nervosa Etn. — Für die Gattung Thraulus ım begrenzten Umfange bleibt der Typus T. bellus Etn. 19. Hagenulopsis nov. gen. Nahe verwandt mit Hagenulus Etn., mit folgenden Unterschieden: Die Hinterflügel fehlen gänzlich. Der obere Abschnitt der Augen ist beim $ in Gestalt von Turbanaugen entwickelt, die wie bei den Baetiden die Kopfoberfläche völlig verdecken. Vordertarsus des S nur etwa ?/, so lang wie die Schiene. 9 mit Legeröhre (wie bei Hagenulus calıgatus Etn.). Der Typus ist folgende Art: H.diptera n. Sp. -& (in Spiritus): Kopfoberfläche von den Augen ganz verdeckt; Turbanaugen braun oder rötlichbraun, seitliche Augen schwärzlich. Pronotum gelb, der Seitenrand, der Hinterrandauseshnitt und zwei winkelig gebrochene schmale Längsbinden auf der Scheibe schwarz; Mesonotum umbrabraun, Metanotum mehr gelblichbraun, beide an den Nähten fein dunkler. Hinterleib oben durchscheinend schwarz- braun. am Vorderrand und in der Mittellinie ungefärbt oder. schwach gelblich; auf dem V. bis VIII. Tergit finden sich (angedeutet auch. schon auf den vorhergehenden) zwei kurze gebogene dunkle Linien Neue Ephemeropteren. 35 (Konvexität nach innen) am Vorderrande in der Mittellinie, Tergit IX und X im ganzen dunkler als die vorhergehenden; die dunkle Schattierung auch dieser Tergite nimmt nach den Seiten hin an In- tensität zu; über der Seitenlinie auf jedem Segment eine gebogene braunschwarze Längslinie, die oral- und analwärts gerichtet von dem betr. Stigma ausgeht und deren hinterer Bogen mit der Seitenlinie zusammen einen etwa ovalen hellen Fleck einschließt; ein dunkler verwaschener Punkt ferner auf Tergit II bis VI dorsalwärts von jedem Stigma; die Unterfläche ist von ähnlicher Färbung wie die Oberfläche, aber ohne Zeichnungen mit Ausnahme von Andeutungen der Ganglien- kette. Schwanzborsten weiß, mit breiten schwärzlichen Ringeln an der Basıs jedes der Glieder; nur im apikalen Drittel der Schwanz- borsten verschwinden die Ringel allmählich, so daß das Ende ganz weiß ist. Vorderschenkel bräunlichgelb, mit ausgedehntem, von der Basıs bis zum Ende des zweiten Drittels reichenden braunschwarzen Bande und auch am Apex dunkel; Schiene und Tarsus hellgelblich, Apex der ersteren schwarzbraun; hintere Beine im ganzen gelblich, die Schenkel etwas dunkler als Schiene und Tarsus, der Mittelschenkel nur am Apex mit braunem Bande, der Hinter- schenkel aber in der Mitte und am Apex mit schwarzbraunem breitem Bande. Flügel (Fig.23) farblos; Costa, Subcosta und Radius gelbbraun, die andern Längsadern und die Queradern dunkler, die ersteren dunkelbraun bis schwarzbraun, die Queradern schwärzlich, deutlich; die Queradern des Costal-, Subcostal- und Radialraumes (die im ganzen weniger zahlreich sind) schmal grau- oder braunschwarz umsäumt, so daß sie sehr stark hervortreten; die Flügelwurzel vor der großen Querader ist gebräunt, diese selbst ist gelbbräunlich; im Costalraume finden sich etwa sechs Queradern vor der Bulla und etwa 9 bıs 12 hinter ıhr, alle deutlich; die Queradern der Pterostigma-Region sind einfach, unverbunden, schwach gebogen. Die Genitalfüße (Fig. 24) sind schwärzlichbraun, die beiden letzten Glieder aber viel heller; in Ventral- ansicht ist das Grundglied am Innenrande hinter der Mitte aus- geschnitten und gebogen, so daß der apikale Teil nur halb so breit ist wıe der etwas längere basale Teil; kein Zahn am Innenrande; die zwei letzten Glieder sind länglich, stark abgesetzt; ın Lateralansicht sind die Genitalfüße gestreckt, nur schwach gebogen, aus breiterer Basıs allmählich verschmälert; der Penis ist sehr schmal: ın Ventralansicht (Fig. 24) wird er von dem letzten Sternit fast ganz verdeckt, so daß nur die Spitze hervorschaut; in Dorsalansicht ist er völlig erkennbar; man sieht dann, daß er aus zwei schmalen eng aneinander liegenden Stäbchen besteht, die nur am Apex ein wenig auseinander weichen; der Apex eines jeden Lobus ist stumpfspitzig und vor der Spitze nach . außen konvex; lateral (Fig. 24a). erscheint der Penis ebenfalls sehr schmal (nur so breit etwa wie die zwei Endglieder der Genitalfüße), 3* 1. lleit 36 Dr. Georg Ulmer: vor dem Apex etwas nach oben konvex, nach unten konkav, der Apex stumpfspitzig; vor der apıkalen Aushöhlung des Unterrandes steht an jedem Lobus ein kurzer spitzer Zapfen oder Zahn. Das letzte Sternit ist sehr breit vorgezogen und bildet eine vıiereckige Platte, welche den Penis von unten her fast ganz verdeckt. 2 (in Spiritus): Material zwar nur als Subimago vorhanden, aber es zeigt deutlich die merkwürdige Legeröhre und das in zwei schlank dreieckige Fortsätze geteilte X. Sternit. Fıg. 24. Fig. 25. Subimago (3, 2 in Spiritus): Der Imago sehr ähnlich; die Färbung geht mehr in graue Töne von dunkelbraun und schwarzbraun; die Zeichnung auf dem Hinterleibe ist sehr deutlich: Beine und Flügel wie bei der Imago, letztere aber sind schwach grau, die Längsadern manchmal kaum dunkler als die Membran, manchmal aber so durikel wie die Queradern; beim © sind auch die meisten Queradern außerhalb der drei ersten Zwischenräume dunkelgraubraun gesäumt, aber schmäler als die Queradern des Radialraumes, wo die Säume meist ‘ am breitesten sind. 2 mit Legeröhre (Fig. 25); beim 3 ist die Mittel- borste etwa 11/,; mal so lang wie die seitlichen Schwanzborsten. Körperlänge: 6—7 mm; Länge des Vorderflügels: etwa Gr mm; Flügelspannung also etwa 13 mm; Schwanzborsten $: etwa 9 mm (?) Neue Ephemeropteren. 1 Material: 2%, 4 Subim. (3%) (in Spiritus), Brasilien, Sta. Catharina, Bezirk Humboldt, Ort Isabella, Wilh. Ehrhardt leg., vend. 1. XI. 1910, im Museum Hamburg. Heimat: Brasılıen. 20. Hagenulodes nov. gen. Auch zur Verwandtschaft von Hagenulus Etn. gehörig. Hinterflügel wie bei Hagenulopsis n. g. völlig fehlend. Vorderflügel (Fig. 26) lang und schmal, durch sehr zahlreiche Queradern ausgezeichnet; im Costalraume sind die Queradern vor der Bulla deutlich, die Quer- adern des Radialraumes sind in der basalen Hälfte meist sehr unregel- mäßig; auf der Fläche erreichen die Queradern den Außenrand, und die letzten bilden meist kurze Zweige der Längsadern zum Flügelrand hin; ım Analraume I sind nur zwei Zwischenraumadern vorhanden, die erste von ihnen am längsten und mit Analader I wie auch gegenüber mit Analader II verbunden; zwischen den Zwischenraumadern und nach Analader I hin mehrere Queradern. Alle Adern kräftig. Vorder- > TULLN tarsus des $ so lang wie die Schiene, diese etwa doppelt so lang wie der Schenkel; die Tarsalglieder nehmen in der Reihenfolge II (etwa gleich:) III, IV, V, I an Länge ab; Hintertarsus des $ nur !/, so lang wie die Schiene, diese etwa 1!/, mal so lang wie der Schenkel; die Tarsalglieder nehmen ın der Reihenfolge V, II (etwa gleich:) III (etwa gleich:) IV, Ian Länge ab. Alle Krallen ungleich innerhalb der Paare. Die drei Schwanzborsten sind an Länge etwa gleich, etwa 4 mal so lang wie der Körper. Genitalfüße nur zweigliedrig, ein zweites Enndglied fehlt, das Basalglied ist am Grunde verbreitert, das Endglied schlank, etwas mehr als !/, so lang wie das Basalglied. Das letzte Sternit ist etwa so breit wie lang, ungeteilt; die dorsale Hinterrand- lamelle springt nicht vor. Der Penis ist in zwei schlanke, gerade, stäbehenartige Loben geteilt und besitzt keine Anhänge. Q unbekannt. Der Gattungstypus ist die einzige Art 7. Braueri n. sp. Die Gattung ist auf die Seychellen beschränkt. 11 Heft 38 Dr. Georg Ulmer: Hagenulodes Braueri n. Sp. 5 (in Spiritus): Kopf oben schmutzigbraun (dunkel isabellfarben) mit einigen schwärzlichen Strichen; oberer Abschnitt der Augen eben- falls schmutzigbraun, unterer Abschnitt schwarz; Ozellen schwarz umrandet. Pronotum gelbbräunlich. die Ränder schmal schwärzlich, auf der Scheibe mit einer abgekürzten schwärzlichen Mittellinie und seitlich von dieser mit je einem verwischten schwärzlichen Querfleck nahe dem Vorderrande; Mesonotum umbrabraun, vor der Flügel- wurzel dunkler; Metanotum umbrabraun. Hinterleib oben grauschwarz, doch am Vorder- und Hinterrande der Tergite I bis VIII durchscheinend gelblichweiß; die Hinterränder selbst wieder sehr schmal schwarzgrau, dıe gelblichweißen Vorderrand- säume verbreitern sich jederseits der Mitte und dann wieder nach der Seitenlinie hin; die dunklen Pas Partien erreichen auch die Seiten- / linie höchstens mit einem oder / zwei Ausläufern, von denen der Fa erstere nach der Hinterecke hin- Fa a zieht; mehr oder weniger deut- F>-3} lich sind die dunklen Partien | durch eine helle feine Mittellinie, | die sich hinten auf jedem Tergit \ NE = oft in einen kleinen runden Fleck NN erweitert. in zwei Hälften ge- trennt. (N.B. Man könnte mit gleichem Rechte auch als Grund- färbung des Hinterleibes die hellgelbliche ansehen, die durch etwa rechteckige, in der Mittel- / R linie fast zusammenstoßende, am | Vorderrande ausgebuchtete, am n5 A Seitenrande einen ovalen hellen “) Fleck einschließende grau- schwarze Figuren fast ganz ver- Fig. 27. drängt wird.) Unterfläche des Hinterleibes viel heller als oben. Sternit I bis VIII durchscheinend weißlich. mit weit aus- gebreiteten, nicht scharf begrenzten graubräunlichen (hell isabell- farbenen) Flecken, die fast die ganzen Sternite (bis auf die breiten Ränder) einnehmen; Sternit IX und X graubraun (isabellfarben). Schwanzborsten gelblichweiß, ım basalen Teile mehr hell graubräunlich, ungeringelt. Beine bräunlichgrau. die Schenkel am Apex breit dunkler (schwärzlichgrau), die Schienen und Tarsen heller bräunlichgrau. Flügel (Fig. 26) durchsichtig, schwach graubräunlich. Costal- und Subeostalraum wenig stärker ın derselben Färbung getönt, die Adern bei durchfallendem Lichte graubraun, bei auffalendem Lichte dunkler braun; die ersten drei Längsadern und die zwischen ihnen liegenden Neue Ephemeropteren. 39 Queradern sind kräftiger als die übrigen Adern; im Costalraume befinden sich vor der Bulla etwa 9 bis 10, hinter ıhr etwa 22 bis 27 Queradern; die Queradern der Pterostigma - Region sind meist gerade, unverbunden und einfach, ganz selten sind einzelne gegabelt; dagegen sind die Queradern der basalen Hälfte des Radialraumes sehr oft ganz unregelmäßig, gegabelt und mit einander verbunden; doch sind diese Verhältnisse nicht konstant; sogar bei einem und demselben Exemplare können diese Queradern in dem einen Flügel sehr unregelmäßig, in dem andern beinahe völlig regelmäßig sein; die Adern des Analraumes verlaufen im ganzen sehr gleichmäßig; zwischen der zweiten Zwischenraumader und der Analader I finden sich nie Queradern, höchstens kann die erstere einen kurzen Ast zum Flügelrande senden. Die Genitalfüße (Fig. 27) sind hellbräunlichgrau; in Ventralansicht (Fig. 27) ist das Grundglied an der Basis fast doppelt so breit wie am Apex, die basale breite Partie geht ziemlich unvermittelt, aber ohne Zahn, in die schmale apikale über und ist etwa !/, so lang wie diese; das Endglied ist etwas mehr als !/, so lang wie das Basal- glied, etwa ebenso lang wie das letzte Sternit; in Lateralansicht sieht man die breitere Basis stumpf höckerartig abgerundet vorspringen, die. schmale apikale Partie (wie in Ventralansicht) etwas gebogen; der Penis besteht aus zwei schlanken geraden nebeneinander liegenden Stäben, die am Apex ganz wenig erweitert sind (Fig. 27); in Lateral- ansicht (Fig. 27a) ragen sie weit vor, sind kaum merkbar S-förmig geschwungen, in Ventralansicht (Fig. 27) sind sie bis auf ihre apikale Partie vom letzten Sternit bedeckt; dies X. Sternit ist kaum halb so lang wie breit. in der Mitte des Hinterrandes stumpf gerundet vor- gezogen; die Genitalfüße stehen in einer etwas stärkeren Ausrandung der ventralen Randlamelle; die dorsale überragt die ventrale Rand- lamelle nur sehr wenig. . Q unbekannt. Körperlänge: 7— 8 mm; Länge des Vorderflügels: 71/,—-8!/, mm; Flügelspannung also etwa 16— 13 mm; Schwanzborsten: etwa 30 mm. Material: Zahlreiche $ (in Spiritus): Mahe, am Wasserfall des Mamella-Flusses, Seychellen, Prof. A. Brauer, 15. VI. 1895 leg., im Museum Berlin. Heimat: Seychellen. 21. Habrophlebiodes nov. gen. syn. Habrophlebia Banks (H. americana Bks.), Entom. News. Sept. 1903. p. 235, fig.; Banks, Proc. Acad. Nat. Scı. Philadelphia 1914. 614. 5 Am Hinterflügel (Fig. 28) ist der Vorderrand stark winkelig ge- brochen. so daß ein stumpfer Vorsprung hinter der Mitte entsteht; der Winkel zwischen dem Vorsprunge und dem weiteren Verlauf der Costa ist fast ein Rechter. die Costa hinter diesem Winkel bildet die direkte Fortsetzung der Subcosta; die Subcosta ıst stark verkürzt (ähnlich wie bei Thraulus Etn. und-auch Choroterpes Etn.) und endist il. Heft 40 Dr. Georg Ulmer: direkt hinter dem Vorsprunge in die Costa, die ihre Richtung fort- setzt; der Costalraum endigt breit, abgeschnitten, die Media und der Cubitus sind ungegabelt, eine lange Analader fehlt; Queradern sind wenig zahlreich; deutliche Queradern finden sich nur im Costalraume und im Subcostalraume dem Vorsprunge gegenüber, die anderen, die in etwa einer Reihe durch die Mitte des Hinter- flügels laufen, sind schon manchmal. sehr undeut- lich. Der Apex des Hinterflügels ist stark abgestumpft. Im Vorderflügel sind die Quer- adern sehr zahlreich; im Costalraume vor der Bulla liegen nur sehr schwache Queradern, hinter ihr kräftigere; die Cubitusgabel ist meist nicht vollständig, da ıhr unterer Ast mit dem oberen nicht zusammenhängt; im Analraume I liegen zwei Zwischenraumadern von denen die erste (der Analader I nächstliegende) die längere ist und entweder an der Basis unverbunden endigt oder sich dort mit der Analader II vereinigt. Beine wie bei Habrophlebia, ebenso die Schwanzborsten. Genitalfüße (Fig. 29) drei- gliedrig, aber das lange Grund- glied an der Basis mit ring- förmiger Abschnürung (wie oft auch bei Habrophlebia zu sehen ist); kein Höcker innen an der Basis des Grundgliedes; die zwei Enndglieder sind kurz, zusammen kaum !/, so lang wie das Grund- glied (also wie bei Leptophlebia) ; X. Sternit des $ ist (wie bei Leptophlebia und Habrophlebia) in zwei, hier etwa dreieckige, Platten geteilt, die weit von einander getrennt sind. Jeder Penislobus mit herabhängendem Anhang. Q unbekannt. Der Gattungstypus ist HA. amerrcana Bks. Fig. 29. Die Gattung findet sich in Nord- Amerika. N.B. Von Thraulus unterscheidet sich Habrophlebiodes haupt- sächlich durch das geteilte X. Sternit, von Habrophlebia durch die kurzen Endglieder der Genitalfüße und durch die Hinterflügel, von Leptophlebia gleichfalls durch die Hinterflügel. Neue Ephemeropteren, 41 Fam. Ephemerellidae. 22. Chitonophora Krieghoffi n. sp. & (trocken): Oberer Augenabschnitt bronzeschwärzlich (dunkel- braun bronzefarben), die Ozellen von schwärzlichen Ringen umgeben. Brust dunkelpechbraun bis pechschwarz, Apex des Mesonotum am dunkelsten. Hinterleib oben von gleicher Färbung wie die Brust, beı dunkleren Exemplaren sind ‘also die Tergite gleichmäßig dunkel- pechbraun bis pechschwarz, bei etwas helleren Exemplaren sind alle Ränder der Tergite in großer Ausdehnung von diaser Färbung und nur die mittleren Segment- partien sind heller, hellrötlich pechfarben; die Unterfläche des Hinterleibes im ganzen etwas heller als die Oberfläche, die Gelenke, wenigstens der mitt- leren Segmente, manchmal durchscheinend gelblich; gelb- lich sind bei hellen Exemplaren auch die Hinterecken der mitt- ‚leren Tergite; die Ganglienkette wird meist durch eine dunk- lere Fleckenreihe angedeutet. . Schwanzborsten bräunlichgrau, im basalen Drittel sind die Ge- lenke schmal braunschwarz ge- ringelt. Beine gelbbraun, Schiene und Tarsus des Vorder- beins aber schwärzlichbraun; alle Schenkel außen und die Basis der Schienen wie die api- kalen Ränder der Tarsalglieder und die Krallen dunkelbraun: Vordertarsus etwa 1!/,so lang wie die Schiene, dieseetwa1?/,solang wie der Schenkel. Flügel durchsichtig, aber nicht farblos, sondern mit deutlichem graubraunen Tone, der auf dem Vorderflügel von der dunk- leren Basis zum helleren (fast farblosen) Apex allmählich an Stärke abnimmt, auf dem Hinterflügel schwächer und gleichmäßiger ist: Adern des Vorderflügels tief dunkelbraun, ım apıkalen Drittel all- mählich heller werdend. doch bleiben Subcosta und Radius auch dort recht dunkel; alle Längsadeın, im basalen Drittel auch die Queradern, schon mit bloßem Auge über weißem Untergrunde sichtbar; die Quer- adern des Pterostigma bräunlich, die Queradern des apikalen Flügel- drittels auf der Fläche gelblich, fast weißlich am Apex; Costal- und Fig. 3. 11. lieit 42 ‚ „Dr. Georg Ulmer: Subcostalraum nicht dunkler gefärbt, als die Membran sonst: im Costalraume finden sich Queradern nur in der Pterostigma-Region, etwa 15 bıs 18 (an der Subcosta gezählt). unregelmäßig verzweigt und verbunden wie bei E. ignita usw.; dıe Queradern auf der Fläche stehen zahlreich und dicht zusammen, etwa wie bei genannter Art; im Analraume I sind die Zwischenraumadern paarweise durch eine, manchmal zwei Queradern mit einander verbunden, No. 1 ist immer mit A,. verbunden, No.3 meist; zwischen A, und No.1 finden sich stets zwei kleine abgekürzte Zwischenraumadern am Flügelrande. Im Hinterflügel, der in Form und Nervatur gleichfalls mit E. ignita übereinstimmt, sind die Adern bis zur Media braun. diese selbst und die folgenden Adern heller, die letzten fast weißlich, aber die Media und die. Cubitaladern sınd an der Basis auch braun; im Costalraume sind die Fig. 31. Queradern verteilt wie bei genannter Art, im Subcostalraume finden sich etwa 9 bis 11 Queradern. Genitalfüße (Fig. 30, 31a) dunkelpech- braun, ähnlich wie bei Ü. Aronii Etn.; der Vorsprung des X. Sternits ist schmäler als dort; dıe Penisloben (Fig. 30) sind viel schlanker, der Endfortsatz ist länger und klauenartig gebogen und zugespitzt, der apikale und mediane Rand des Basalstückes sind regelmäßig; in Lateralansicht (Fig. 3la) ıst der Penıs an der Basıs breit, hinter der Mitte an der Ventralseite ziemlich unvermittelt bis zur Spitze hin verschmälert, so daß der schwach S-förmig gebogene Endfortsatz nur etwa halb so breit ıst wie dıe Basıs, ohne auf der Dorsalseite von dieser abgesetzt zu sein!). © unbekannt. ) Ein zweites, sonst völllg gleiches Exemplar desselben Fundortes zeigt auf der Dorsalseite ir Endfortsatzes, etwa in der Mitte, ‚einen eiwa viereckigen, höckerartieen Vorsprung (Fig. 31b). Neue Ephemeropteren. 43 Körperlänge: 8—-91/,mm; Länge des Vorderflügels: 10 mm; Flügelspannung also etwa 21 mm; Schwanzborsten: etwa 12 mm. Material: 3 &, Ilmenau in Thüringen, leg. Krieghoff, von Staudinger u. Bang-Haas erhalten, in meiner Sammlung. Heimat: Thüringen. 23. Melanemerella nov. gen. Nur © bekannt. Beine kräftig; Vorderbein °/, so lang wie der Körper; Tarsus etwa ?/, so lang wie die Schiene, diese etwas länger als der Schenkel; die Tarsalglieder nehmen in der Reihenfolge II, V, III, IV, Ian Länge ab; Glied II ıst deutlich länger als Glied III und IV zusammen. Am Hinterbeine ist der Tarsus etwa !/, so lang wie die Schiene, diese etwas kürzer als der Schenkel; die Tarsalglieder nehmen in der Reihenfolge V, II, III, I, IV an Länge ab; Glied II ist mindestens so lang wie Glied III und IV zusammen. Die Krallen sind innerhalb EZ 2 an Se 02 I Fig. 32. der Paare ungleich. Der Vorderflügel (Fig. 32) ist breit, glänzend schwarz (violett reflektierend), mit Ausnahme einer hellen Partie unter dem Apex am Rande; die Queradern stehen sehr dicht; am Rande überall je zwei kurze unverbundene Zwischenraumadern, zwischen denen meist eine etwas längere mit der letzten Querader vor dem Rande vereinigt ist; zwischen unterem Aste des Cubitus und Analader I sind (außer den kurzen) zwei lange unverbundene Zwischen- raumadern eingeschaltet, die durch Queradern unter sich, mit A, und Cu, vereinigt sind; A, und A, fließen an der Basis zusammen; A, ist von A, sehr weit getrennt; A, und A, sind stark gebogen; ım Analraum: - I befindet sich eine lange Einschaltader direkt hinter A,; sie ist an Ihrer. Basis entweder frei (linker Flügel des vorliegenden Stückes) 11. Heft 44 Dr. Georg Ulmer: oder durch Queradern mit A, und A, verbunden; der breite Raum zwischen dieser langer Einschaltader und A, wird durch ein unregel- mäßıges Netzwerk eingenommen, von welchem etwas längere Ein- schaltadern zum Rande laufen; im Costalraume liegen etwa neun Queradern vor der (sehr undeutlichen) Bulla und etwa 19 hinter ihr; dıe Queradern vor der Bulla sind nicht sehr kräftig, die übrigen deut- lich, fast alle regelmäßig, nur einige gegabelt. Der Hinterflügel (Fig. 32a, b) ıst verhältnismäßig klein, ganz glänzend schwarz, eiförmig, mit starkem stumpfem Vorsprunge etwas hinter dem’ ersten Drittel der Costa; die radiale Region ist sehr stark entwickelt und nimmt etwa ?/, der Flügelbreite ein, die mediale, cubitale und anale Region sind sehr schwach entwickelt und auf das hintere Drittel des Flügels zu- sammengedrängt; überall am Rande einzeln stehende kurze unver- bundene Zwischenraumadern; die Zahl der Queradern groß; Costal- raum breit, die Subcosta läuft der Costa etwa parallel; von der Basis bıs zum Vorsprunge findet sich im Costalraume keine Querader; dieser Raum ist durch längslaufende kurze Leisten oder Falten ausgefüllt; vom Vorsprunge bis zum Apex zeigt der Costalraum etwa 10 Queradern. Der Gattungstypus ist die folgende Art. Die Gattung findet sich in Brasilien. Sie weicht von den übrigen Gattungen der Ephemerelliden ziemlich stark ab;. doch weisen die unverbundenen kurzen Zwischenraumadern am Außenrande und der basale Verlauf der drei Analadern und des Cubitus im Vorder- flügel deutlich auf diese Familie hin. M. brasiliana n. Sp. Q (trocken): Der Körper völlig schwarz; Schwanzborsten (ab- gebrochen) an der Basis schwarz. Am Vorderbeine sind Schenkel und Schiene schwarz, der Tarsus schwärzlich, Tarsalglied I ockergelblich, Glied II bis IV der Länge nach in der Mitte graugelblich, die Kanten schwarz, Glied V und die Krallen ganz schwarz; in, durchfallendem Lichte scheinen am Schenkel braune Töne durch das Schwarz durch, an der Schiene nur sehr wenig und an den Tarsalgliedern II bis IV tritt das Graulichgelb heller hervor; Glied I wird dann hellgelblich, Glied V bleibt schwarz. An den hinteren Beinen ist der Schenkel schwärzlich, die Schiene hellgraulichgelb (etwa haselfarbig), der Tarsus ebenso, die Gelenke schmal schwärzlich, Glied V schwarz wie die Krallen; in durchfallendem Lichte werden die hinteren Schenkel dem Vorderschenkel ähnlich, die Schiene und der Tarsus erscheinen dann sehr hell, schmutzig cremefarben, Tarsalglied V ist schwärzlich und die zwei vorhergehenden Tarsalglieder sind schwach schwärzlich über- haucht. Flügel glänzend, nur durchscheinend, schwarz, violett re- flektierend, nur eine schmale, etwa mondförmige Partie im Vorder- flügel am Außenrande unter dem Apex ist farblos; die Adern sind schwarz, auf der genannten farblosen Partie des Vorderflügels sind die Queradern schwarz umsäumt, die unverbundenen kurzen Rand- Nene Ephemeropteren. 45 adern nicht. Die Form des X. Sternits ist nicht sicher erkennbar (da zerdrückt und vielleicht verletzt; möglicherweise ist es ın der Hinter- randmitte tief ausgeschnitten). Körperlänge: 8!/,mm; Länge des Vorderflügels: 12 mm; Flügel- spannung also über 25 mm. Material: 1 9, Espirito Santo, Brasilien, aus Coll. Fruhstorfer, im Museum Wien. Heimat: Brasilien. Fam. Caenidae. 24. Leptohyphes costaricanus n. sp. & unbekannt. Q (trocken): Diese Art ähnelt dem © von Leptohyphodes inanıs Pict. so sehr, daß ohne Untersuchung der Beine und des Flügelgeäders keine Unterscheidung möglich ist. — Kopf und Pronotum dunkelbraun, schwärzlich marmoriert; auf dem Pronotum zwei schwärzliche, anal- wärts schwach konvergierende Längslinien und die Ränder ebenfalls schwarz; Mesonotum und Metanotum dunkelkastanienbraun bis braunschwarz. Hinterleib oben dunkel, schmutzigbraun (die Eier sind noch nicht abgelegt), unten heller, die Gelenke gelblich. Schwanz- borsten weißlich, an der Basis graulich weiß, ungeringelt. Beine grau- braun, Schienen (mit Ausnahme der dunklen Basıs) und Tarsen innen weißlich oder doch weißlich durchscheinend. Am Vorderbeine ist der Schenkel etwa so lang wie die Schiene, diese fast zweimal so lang wie der Tarsus; die Tarsalglieder nehmen in der Reihenfolge V, IV, II, I, III an Länge ab, Glied I liegt in einer Aushöhlung der Schiene und der Apex der Schiene erreicht den Apex von Glied I; Glied IV ist tief ausgehöhlt und trägt in dieser Aushöhlung das lange Glied V ; am Hinter- beine ist der Schenkel etwas länger als die Schiene (etwa 1!/, mal so lang), diese ist mehr als 2 mal so lang wie der Tarsus; der Tarsus ist nur so lang wie am Vorderbeine und diesem ähnlich gebaut. Flügel (Fig. 33) durchsichtig, farblos oder höchstens ganz schwach und unmerklich schwärzlich getönt, an den Rändern, besonders am Apex und am Hinterrande, bei schief auftreffender Beleuchtung milch- 11. Meft 46 2 Dr. Georg Ulmer: artig durchscheinend; die Queradern sind sehr gering an Zahl, der Hauptsache nach auf Basıs und Flügelmitte beschränkt, wenn auch manchmal etwas zahlreicher als in Fig. 33 angegeben, aber nie auch nur annähernd so zahlreich wie bei Z. eximius Etn. und Z. brevissimus Etn.; stets bleibt der größere Teil des Flügels am Apex und am Hinter- rande von Queradern gänzlich frei; Cu, beginnt blind, ist aber nahe der Basıs durch eine bis zwei schiefe Queradern mit der langen Zwischen- raumader oder durch eine gerade Querader mit dieser und durch eine schiefe Querader mit Cu, (Fig. 33) vereinigt; die Zwischen- raumader endigt in ersterem Falle in Cu,, in letzterem Falle blind an der geraden Querader; im Analraume mündet die Zwischenraumader No.1 in A, und die Zwischenraumader No.2 in No.1 (manchmal nur undeutlich diese erreichend), so daß No. 1 und No. 2 eine lange Gabel bilden; der um das Mesonotum herumlaufende Flügelrandsaum ist nicht verlängert (ob abgebrochen?). Das X. Sternit bildet eine breite, auf der Dorsalfläche etwas ausgehöhlte, etwa halbkreisförmige Platte. | Körperlänge: 31/,-4 mm; Länge des Vorderflügels: 41/, mm; Flügelspannung also etwa 10 mm; Schwanzborsten: etwa 3 mm. Material: 12, San Jose de Costa Rica; Henry Schmidt leg. V.— VIII. 1910, im Museum Hamburg. — 1 9, San Jose, Costa Rica, Museum München. Heimat: Costa Rica. 25. Leptohyphes Peterseni n. sp. In der Deutschen Entom. Ztschr. 1909. p. 553. f. 5, 6, gibt Esben Petersen die Beschreibung eines ‚Genus nov.“, welches er (da ıhm nur in einem Exemplar einer $-Subimago vorliegend) nicht benennt; er bringt das Tierchen mit dem seltsamen langen costalen Anhange des Hinterflügels in die Nähe von Hagenulus (Leptophlebirdae), weist aber auch auf gewisse Verwandtschaft zu den Caenidae hin. Da mir nun zahlreiche Exemplare dieser Art (leider auch nur Subimagines) vorliegen, so möchte ich einige Ergänzungen zu der Beschreibung und zugleich ‚dem Ding einen Namen geben‘; es möge also nach seinem Entdecker genannt werden. Von der Aufstellung einer neuen Gattung aber möchte ich absehen, da noch nichts gegen die Ein- reihung ın die Gattung Leptohyphes Etn. spricht, solange von dieser nur das © bekannt ist. Die Subimagines, die ich zur Beschreibung habe (s. u.) sind schon so weit entwickelt, daß gewisse Teile der Imago (Genitalanhänge, Schwanzborsten) deutlich sichtbar werden. dä Subimago und Imago (in Spiritus): Kopf oben hellgraugelblich, stärker oder schwächer mit feinen schwarzen Punkten übersät (Lupen- vergrößerung!); Augen’klein, weit von einander entfernt, wie bei Caenis, von schwarzer Farbe; Ozellen schwarz umrandet, die hinteren Ozellen viel größer als der vordere. Pronotum ähnlich wie der Kopf gefärbt; auf beiden treten die. schwarzen Pünktchen an gewissen Stellen zu quer gerichteten Strichen oder Flecken zusammen, auf dem Neue Ephemeropteren. 47 Kopfe findet sich jederseits stets ein quergerichteter langer schmaler Dreieckfleck (die Spitze medianwärts) von den Augen aus zur Mitte, am Hinterhaupte; auf dem Pronotum sind die Ränder fein schwärz- lich, jederseits der Mittellinie findet sich auf schwärzlich punktiertem Grunde eine helle abgekürzte Längslinie; Mesonotum und Metanotum durchscheinend weißlich- oder hellgraulichgelb, mit schwärzlichen Zeichnungen; jederseits der hellen Mittellinie auf Tergit I bis IX ein dunkler Fleck, der auf den ersten Segmenten quer liegt (kurz und breit ist), auf den mittleren Segmenten etwa so lang wie breit und auf den letzten viel länger als breit ist (also der Länge nach liegt); seitlich von diesen Flecken sieht man auf Tergit I bis X schwärzliche Flecke über der Seitenlinie;-auf den ersten Segmenten. verschmelzen sie mit den Flecken der dorsalen Reihen, auf den mittleren und letzten Seg- menten sind sie von diesen getrennt und groß; die Hinterränder aller Tergite schmal schwärzlich, das X. Tergit mit feiner schwärzlicher Längslinie in der Mitte; die Unterfläche des Hinterleibes ist der Ober- fläche ähnlich, doch sind die dunklen Zeichnungen auf dem hellen Grunde verwischt, mit einander verschmolzen, nur die seitliche Reihe von Flecken tritt etwas deutlicher hervor, die zwei mittleren Reihen sind nicht durch eine helle Linie von einander getrennt, auf den letzten Segmenten sind sie kaum sichtbar; die Ganglienkette wird durch eine Reihe schwarzer Punkte angedeutet. Die drei Schwanzborsten sind weißlich, ungeringelt, etwa doppelt so lang wie der Flügel, nur die mittlere Borste ist beträchtlich länger, fast dreimal so lang wie der Flügel. Die Beine sind hellgraulichgelb, die Schenkel und Schienen der Vorderbeine sind dunkler, alle Schenkel tragen vor dem Apex einen schwarzen Punkt außen; die Vorderbeine sind kurz und kräftig, nur etwa !/, so lang wie der Körper; der Schenkel ist etwa ?/, so lang ‚wie die Schiene, diese etwa zweimal so lang wie der Tarsus; die Tarsal- glieder nehmen in der Reihenfolge V, IV, II, III, Ian Länge ab; Glied V ‚ist so lang wie die drei vorhergehenden zusammen, Glied IV ist am Apex sehr schief; die hinteren Beine sind dem Vorderbeine ähnlich, etwas dünner und länger als dieses; die Hinterbeine sind am längsten; (der Schenkel ist fast so lang wie die Schiene, diese mehr als dreimal so lang wie der Tarsus; die Tarsalglieder wie beim Vorderbeine. Krallen überall ungleich. Die Flügel sind graulich getrübt, die Adern weißlich, die Queradern fein; im Vorderflügel sind der Costalraum und der Sub- costalraum an der Basis (über weißem Untergrund gesehen) manchmal schwach violettgrau getönt, wie auch die Basis der Subcosta und des Radius (aber alles nur kaum merkbar); im Costalraume finden sich nur etwa drei schwache Queradern in der Pterostigma-Region, der Subeostalraum hat etwa neun Queradern, von denen die ersten und letzten sehr schwach sind; auf der Fläche sind die Queradern mehr oder weniger zahlreich, stets aber bleibt eine breite Randzone von Queradern frei; die Zahl der Queradern ist in den einzelnen Exemplaren etwas verschieden. manchmal so wıe in Fig. 34 dargestellö, manchmal zahlreicher, wie bei Eaton’s Figur der Arten Z. eximius und L. brevissi- '11. Heft 48 Dr. Georg Ulmer: mus; die Medıagabel ıst verhältnismäßig sehr lang, der Cubitus bildet mit seinen beiden Ästen eine wirkliche Gabel, der untere Ast mündet in den oberen, ist aber durch Queradern mit der Analader I verbunden; die beiden Zwischenraumadern des Analraumes I bilden eine lange (Gabel, doch ist die aus der Ader No. 1 entspringende Basis von No. 2 manchmal schwächer ausgeprägt; der gemeinsame Stiel der beiden Zwischenraumadern (die Basis von No. 1) läuft entweder in stumpfem Winkel zur Analader I oder vereinigt sich mit Analader II und ist dann mit ersterer nur durch zwei Queradern an der Basis verbunden; Analader II ist meist stärker gebogen als Analader III. Die Form des Vorderflügels ist etwas breiter als bei Z. eximius und L. brevissimus. Der um das Mesonotum herumlaufende Flügelrandsaum setzt sich über dem Apex des Mesonotum als sehr langer pfriemförmiger, schwach on \ EA \ ET br ! \ LS a \ R x ns IIUHEER, N Fig. 34. gebogener, fast gerade nach hinten gerichteter Anhang fort (wie bei Leptohyphodes inanis Pict.). Hinterflügel (Fig. 34) ganz rudimentär, klein, schmal und länglich, mit spornartigem, gebogenen rückwärts gerichteten schlanken Anhange an der Basis des Costalrandes; nur zwei Längsadern, von denen die vordere länger ist als die hintere und etwa bis zum Ende des zweiten Drittels reicht, während die hintere nur etwa die basale Hälfte des Flügels durchzieht; auch der spornartige Anhang scheint parallel dem unteren Rande eine Längsader zu ent- _ halten; der Außenrand des Hinterflügels ist lang behaart, der Vorder- rand und der Sporn mit feinen sehr kurzen Haaren besetzt, die Fläche ist granuliert (in mikroskop. Vergrößerung!,. Die Genitalfüßet) (Fig. 35) sind schlank; das erste Glied am dicksten, das zweite etwa ebenso kurz, aber etwas dünner, das dritte sehr lang, nur wenig ge- bogen, apikalwärts etwas verschmälert, das vierte Glied rundlich, am kleinsten; in Lateralansicht erscheinen die Genitalfüße gerade. Der Penis ist an den meisten Exemplaren noch zurückgezogen und besteht dann aus zwei an einander gepreßten, nur am Apex von ein- !) In Figur 35 sind die fast stets deutlich sichtbaren Umrisse der imagi- nalen Genitalfüße in die Zeichnung der subimaginalen Genitalfübe (gestrichelt) eingetragen, ebenso die änßere Umriblinie des imaginalen Penislobus. Neue Ephemeropteren. 49 ander getrennten dicken geraden Stäben, die an der Außenkante vor dem rundlichen Apex etwas erweitert sind; in Lateralansicht sieht man sie zwischen den Genitalfüßen als dicke etwas nach oben ge- bogene Stäbe; in mehreren Exemplaren aber ist der Penis weit vor- gestreckt (Fig. 35); die gemeinschaftliche dick plattenartige Basis spaltet sich in zwei divergierende dicke etwas gebogene, am Apex abgerundete Stäbe. X. Sternit in der Mitte des Hinterrandes rundlich vorgezogen. @ (in Spiritus): Dem 5 sehr ähnlich, aber der Hinterflügel fehlt!) und die Färbung ist im ganzen dunkler; auf Kopf und Pronotum stehen die feinen schwarzen Punkte dichter, so daß bei ge- ringer Vergrößerung beide Kör- perteile schwärzlichgrau er- scheinen; auf dem Hinterleibe fließen die dorsalen und late- ralen Figurenreihen zu einer verschmolzenen Querbinde auf jedem Tergit zusammen, auch auf den Sterniten sınd die Zeichnungen verwischt; der ganze Hinterleib erscheint dunkler gelb durch die |Eier; der schwarze Schenkelpunkt auf den Beinen ist deutlich. Am Vorderbeine ist der Tarsus etwa ?/, so lang wie die Schiene, diese etwas länger als der Schenkel; die Tarsalglieder nehmen in der Reihenfolge V. IV, III, IL, I an Länge ab; die Glieder I, IL, II sind wenig verschieden. das I. Glied kaum von der Schiene abgesetzt; an den hinteren Beinen sind die Verhältnisse ähnlich wie bei Fig. 35. dem d; sie sind etwas länger | als die Vorderbeinee Das X. Sternit ist apıkalwärts verschmälert, der Hinterrand ist gerade oder ganz seicht konkav, die Hinterecken der Segmente, besonders des IX., sind in kurze stumpfe Spitzen verlängert. )) Nur bei einem Exemplare sehe ich ähnlich gestaltete, etwas kleinere Hinterflügel, auch an dem besser erhaltenen Stücke der beiden im Musenm Berlin (troeken) vorhandenen 92 (die wahrscheinlich hierher gehören) sehe ich rechtsseitig den kleinen Hinterflügel (am Apex verletzt); diese 2 Exemplare stammen von Bolivien, Yungas, Staudinger. | Archiv für Naturgeschichte 1919. A 11 4 11. Heft 50 Dr. Georg Ulmer: Körperlänge: 21/,—-3 mm ($), 3—5 mm (9); Länge des Vorder- flügels: 3—4mm (9), 31/;—6 mm (2); Flügelspannung also etwa 6—-81/, mm (3), 7—12?/, mm (2); Schwanzborsten: etwa 8 mm, Mittel- borste etwa llmm ($); etwa 6 mm, Mittelborste etwa 8mm (9); Borsten der Subimago etwa 2!/,mm, Mittelborste etwa 3 mm ((). Material: Zahlreiche $ und ? in Spiritus, Brasilien, Sta. Catharina, Bezirk Humboldt, Ort Isabella, Wilh. Ehrhardt leg., vend. 1. XT. 1910, im Museum Hamburg. Heimat: Brasilien, Argentina und vielleicht Bolıvıa. 26. Leptohyphodes nov. gen. Potamanthus? Pictet, Hist. Nat. Ephem. 1843—1845 p. 232 (Potamanthus? inanıs Pict.). | Tricorythus Banks, Psyche XX. 1913. p. 85 (Tricorythus australis Bks.). Hinterflügel fehlend. Vorderflügel!) schmaler als bei Caenis und Tricorythus, das Analfeld ist nicht nach dem Körper hin erweitert, sondern in der Cubitalregion am breitesten; die Queradern stehen in vielen Reihen und sind so zahlreich oder noch zahlreicher als bei Tricorythus,; am Außenrande bleibt eine breite Zone frei von Quer- adern und von verbundenen oder unverbundenen Zwischenraum- adern; im Costalraume fehlen die Queradern ganz oder es finden sich nur einige wenige schwach ausgeprägte in der Pterostigma-Region; der Analraum enthält zwei lange Zwischenraumadern, die zusammen manchmal eine lange Gabel bilden; der gemeinsame Gabelstiel dieser beiden (resp. die Basis der Zwischenraumader No. 1) mündet entweder in die Analader I oder in die Analader II oder ist mit beiden oder nur mit Analader I durch eine Querader nahe der Basis verbunden; der um das Mesonotum herumlaufende Flügelrandsaum ist über den Apex des Mesonotum hinaus in je einen langen, schwach gebogenen, fast gerade nach hinten gerichteten pfriemenartigen Fortsatz verlängert. Die Vorderbeine des sind dünn und lang, etwa so lang wie der Körper, etwas kürzer als der Flügel; der Schenkel ist wenig mehr als !/, so lang wie die Schiene, diese etwa fünfmal so lang wie der Tarsus; die Tarsal- glieder nehmen in der Reihenfolge II, III (gleich:) V, IV, I an Länge ab; das Glied II ist so lang wie III und IV zusammen?); Mittelbeine des $ etwas kleiner als Hinterbeine; Schenkel der ersteren etwa °/,. der letzteren etwa ebenso lang wie die Schiene; Mittelschiene etwa viermal, Hinterschiene etwa dreimal so lang wie der Tarsus: die Tarsalglieder der hinteren Beine nehmen in der Reihenfolge V, IV (gleich:) II. III, I an Länge ab; Glied V ist so lang wie die 3 vor- hergehenden zusammen, Glied IV ist am Apex sehr schief; Krallen in allen Paaren ungleich, nur am Vorderbeine wahrsche‘nlich gle’ch ) Vgl. dazu die Abbildungen in „Ephemeropterentypen älterer Autoren“. ?) Die Längenverhältnisse sind an den trockenen Exemplaren nicht ganz sicher zu erkennen. ce ee ce Ale a Neue Ephemeropteren. 5l (stumpf). Auch die Beine des © sind schlank, die Vorderbeine nicht länger als die hinteren Beine, sondern nur so lang wie die Mittelbeine und kürzer als die Hinterbeine; alle Beine ähnlich gebaut wie bei Leptohyphes, aber verhältnismäßig länger, Hinterbeine fast so lang wie der Körper. Augen des $ groß, besonders bei der typischen Art, etwa wie bei den Ephemerelliden gestaltet. Bei S und ? drei Schwanz- borsten, die etwa so lang oder kürzer wie die Flügel sind; die mittlere ist anscheinend etwas länger als die seitlichen. Die Genitalfüße (nur von L. ınanıs Pıct. bekannt) sind dreigliedrig, doch ist das erste Glied nicht sehr tief vom zweiten abgesetzt; die beiden ersten Glieder sind kurz und dick, das zweite Glied ist am Apex tief ausgehöhlt und an der Außenkante stark vorgezogen; das lange Enndglied (fast dreimal so lang wıe die beiden andern zusammen) ist dorsoventral zusammen- gedrückt, spitz blattförmig; der Penis bildet eine breite, an der Unter- fläche ausgehöhlte Platte, deren Apikalrand tief ausgeschnitten ist. Das X. Sternit des $ ist sehr kurz, in der Mitte des Hinterrandes tief ausgeschnitten, das des 2 ist stark vorgezogen, an der Dorsalfläche ausgehöhlt, nach dem Hinterrande hin verschmälert und dort nicht ausgeschnitten. Der Gattungstypus ist L. ınanıs Pict.; diese Art beschreibe ich genauer in ‚„Ephemeropterentypen älterer Autoren‘; zu derselben Gattung gehört auch ZL. australis Bks. 27. Tricorythodes nov. gen. Tricorythus (partim) Eaton, Neuropt. Biol. Centr. Amer. 1892. p. 11; Needham, New York State Mus. Bullet. 1908. p. 192. Oaenis Needham, New York State Mus. Bullet. 1905. p. 47. Hinterflügel fehlend; Vorderflügel wie bei Tricorythus, Zahl der Queradern aber beträchtlich geringer, hauptsächlich nur in der mitt- leren Partie auftretend; unterer Ast des Cubitus blind beginnend; im Analraume I bildet die Zwischenraumader No.1 mit der Basis der Analader II etwa eine Gerade; Zwischenraumader No. 2 ist meist nicht verbunden. Der um das Mesonotum herumlaufende Flügelrand- saum bildet keine Anhänge. Die Beine des & sind viel länger und schlanker als bei Tricorythus, fast so schlank wie bei Leptohyphodes; die Vorderbeine des $ sind so lang wie der Körper (etwas kürzer als der Flügel); der Schenkel ist ?/, so lang wie die Schiene, diese etwa 11/, mal so lang wie der Tarsus; die Tarsalglieder nehmen in der Reihen- folge II, III, IV, V, Ian Länge ab; Glied II so lang wie der Schenkel, gut doppelt so lang wie Glied III, oder ebenso lang wie Glied III, IV, V zusammen; die Mittelbeine sind kleiner als die Hinterbeine; das Verhältnis der Glieder ist hier im übrigen das gleiche: Schenkel etwas ‚länger als Schiene, diese knapp 21/, mal so lang wie der Tarsus; die Tarsalglieder nehmen in der Reihenfolge V, IV (etwa gleich:) III, II an Länge ab; Glied I ist nicht erkennbar, Glied V so lang wie die anderen zusammen, Glied IV am Apex sehr schief. Die Krallen des Vorder- beines sind gleich, stumpf, an den anderen Beinen ungleich. (2 mir 4* 11, Heft 59 Dr. Georg Ulmer: unbekannt.) Bei und 2 drei Schwanzborsten, die beim £ etwa drei- mal so lang sind wie der Körper und die beim ® nur wenig länger als der Körper sind; dıe Mittelborste ist länger als die Seitenborsten. Augen des 3 und Ozellen wie bei Tricorythus. Genitalfüße dreigliedrig, schlank, das dritte Glied sehr kurz, etwa eiförmig, das zweite viel dünner als das erste; der Penis ıst weit vorgestreckt, blattartig zu- gespitzt, wenigstens am Apex gespalten oder ausgeschnitten. Das X. Sternit des $ ist in der Mitte des Hinterrandes entweder gerade abgeschnitten oder tief ausgerandet. Der Gattungstypus ist T. explicatus Etn.; ferner gehört Akne T. allectus Needh.; die Gattung ist auf Nord-Amerika beschränkt. N.B. Diese neue Gattung steht Tricorythus Etn. am nächsten, unterscheidet sich aber von ihr hauptsächlich durch die viel längeren Beine und die geringere Zahl von Queradern im Flügel. : Fam. Baötidae. 28. Centroptiloides Lest. (l. c. p. 107) Vgl. dazu: Esben Petersen, Ann. South Afr. Mus. X. 1913, p. 182, f. 4—7 (Centroptilum bifasciatum E. Pet.). Hintertlügel schief, verlängert, verhältnismäßig breit; der Vor-. sprung am Costalraume spitz, mit überhängender Spitze; hinter diesem Vorsprunge noch ein zweiter, mehr flach, stumpf; der Costalrand apicalwärts vom Vorsprunge ist konkav, so daß der deutlich ver- schmälerte Apex etwas nach vorn gerichtet ist; von Längsadern finden sich drei lange; die zweite ist in oder hinter der Mitte gegabelt (die Gabelader nicht ganz so kräftig an der Basis wie der Stamm); ın der Gabel noch eine unverbundene kurze Zwischenraumader, manchmal eine zweite zwischen Gabelast und dritter Längsader; Queradern fehlen, höchstens ist eine undeutliche im Costalraume gegenüber dem Vorsprunge vorhanden. Die Vorderflügel wie bei Centroptilum oder Cloeon, also mit nur wenig Queradern auf der Fläche und mit einzeln stehenden kurzen unverbundenen Zwischenraumadern am Rande; vor der Bulla keine Queradern im Costalraume, hinter der Bulla ziem- lich zahlreiche; die Vorderflügel sind durch Binden geziert, entweder (?) nur am Costal- und Hinterrande oder außerdem (3) auch noch mit Querbinden. Vordertarsus des $ etwa so lang wie die Schiene, diese etwa 1!/, mal so lang wie der Schenkel; die Tarsalglieder nehmen in der Reihenfolge II, III. IV, V, Ian Länge ab; Hintertarsus des $ kaum halb so lang wie die Schiene, diese etwa 11), mal so lang wie der Schenkel; die Tarsalglieder nehmen in der Reihenfolge 1,,1V,-I& ION an Länge ab. Vordertarsus des Q t/, so lang wie die Schiene, diese etwa 1!/, mal so lang wie der Schenkel: die Tarsalglieder nehmen in der Reihenfolge II, III (gleich:) V, IV, Ian Länge ab; Hintertarsus des 2 !/, so lang wie die Schiene, diese fast 1!/, mal so lang wie der Schenkel; die Tarsalglieder nehmen in der Reihenfolge I, IV, II, III an Länge ab; das Hinterbein des 2 ist viel länger (um die ganze Neue Ephemeropteren, 53 Schenkellänge!) als das Vorderbein. Beim 9 sind die hinteren Segmente (etwa V bis IX) etwas größer als die anderen; der Hinterleib ist mit dunklen Flecken geziert. Schwanzborsten des etwa 2!/, mal so lang wie der Körper, die des 2 etwa 1!/, mal so lang wie der Körper. Die Genitalfüße sind ähnlich wie bei Cloeon geformt, das erste Glied aber sehr dick und das zweite apikal nur sehr schwach verdickt; Penis nicht sichtbar. Der Gattungstypus ist ©. bifasciata Esb. Pet.; sie ist in Afrıka ver- breitet, von Kamerun (ich sah ein 2 von dort) bis Südafrika. 29. Baötis peruvianus n. Sp. & (trocken): Oberer Abschnitt der Augen dunkelrotbraun, an den Kanten manchmal blutrot durchscheinend; unterer Augenabschnitt schwärzlich; Kopf pechschwarz; Fühler dunkelgraubraun, das erste Glied pechbraun; Brust pechbraun, glänzend, an den Seiten sind die Wülste etwas heller. Oberseite des Hinterleibes braun, meist dunkel- kastanienbraun, seltener heller braun und dann nur die letzten vier Segmente dunkel; die Hinterränder aller Tergite noch dunkler, ein Längsstrich auf jedem der Tergite braun; die Gelenkhäute sind bei ausgestrecktem Hinterleibe heller, mehr gelblich; die Unterseite des Hinterleibes ist ganz ebenso gefärbt wie die Oberseite, doch sind die Sternite II bis VI (VII) im ganzen oft einen Ton heller. Schwanzborsten dunkelgraubraun, die Gelenke, schmal und nicht sehr auffallend, dunkler geringelt. Vorderbeine rußbraun, Tarsen kaum heller; Mittel- und Hinterbeine unrein gelblichbraun, die Tarsalglieder an den Ge- lenken und die Krallen dunkelbraun. Flügel farblos, durchsichtig, Vorderflügel, mit bloßem Auge über weißem Untergrund betrachtet, infolge der kräftigen braunen Adern schwach bräunlich erscheinend: Costal- und Subcostalraum, besonders in der Pterostigma-Region, graubraun (hell rußbraun); die Adern sind gelbbraun bis dunkelbraun, dunkel isabellfarben bis umbrabraun, alle kräftig; die Queradern der hinteren Flügelpartie stehen in einer Reihe; im Costalraume vor der Bulla keine Queradern, hinter ihr etwa 14 bis 17, von denen etwa 12 bis 15 zum Pterostigma gehören; diese letzteren sind oft sehr unregelmäßig, nach der Subcosta hin verkürzt oder nach der Costa hin gabelig geteilt oder gar mit ein- ander verbunden; die eingeschalteten Zwischenraumadern des Hinterrandes sind sehr kurz. Der Hinterflügel (Fig. 36) hat etwa die Gestalt des Hinterflügels von B. bioculatus L., besitzt drei Längsadern, von denen die zweite eine große Gabel hat und manchmal wenige, manchmal zahlreichere undeutliche Queradern; in der großen Gabel befindet sich eine lange unverbundene Zwischen- raumader. Die Genitalfüße (Fig. 37) sind dunkelbraun, umbrafarben, das erste Glied manchmal schwärzlichbraun;: das letzte Glied ist sehr . 11. Heft Fig. 36. 54 Dr. Georg Ulmer: lang. länger als Glied I oder II; Glied I ist nicht länger als breit, mit vorspringender Innenecke; Glied II ist stark abgesetzt, schmal, etwas länger als I; Glied III ist in der Mitte am breitesten, etwas länger als I und II zusammen. Q unbekannt. “Nach der 9- Subimago zu urteilen, ist der ganze Körper, besonders Kopf und Brust, heller als beim $, mehr gelbbraun. Subimago (3, 9, trocken): Kopf und Brust beim 2 gelbbräunlich, beim. g ähnlich wie bei der Imago; durchscheinend schwärzlichgrau oder braungrau, die Adern schwärz- lich oder bräunlichschwarz. Schwanzborsten durchscheinend dunkelgrau, die Gelenke schmal schwärzlich. Körperlänge: 5—5!/, mm; Länge des Vorderflügels: 6—7 mm; Flügelspannung also etwa 13—15 mm; Schwanzborsten: etwa 10 bis 12 mm. 2 Material: 7 $, 1 2 Subim., Hoch-Peru, Staudinger, in meiner Sammlung. — 2&, Bolivia, Gua- qui, Titicaca-See, ferner 1 & Chile, Coronel, O.Garlepp leg., und 2 Sub- ım. (1 2 wie genanntes $, 1 Peru, Urubamba, 3000 m, 19. II. 06) im Dresdener Museum. Heimat: Peru, Bolivia, Chile. Fig. 37. 30. Cioson iluviatile n. Sp. 5 (in Spiritus): Oberer Abschnitt der Augen blaß isabellfarben, unterer Abschnitt bleischwärzlich; Kopf (soweit sichtbar) und Brust bleichgelblich, die mittlere Längszone des Pronotum mit einer dunkleren zackig schwarz umrandeten Binde; Mesonotum jederseits der Mittel- naht mit einer bräunlichen Längsbinde und an den Seiten. besonders nach hinten hin, gleichfalls bräunlich gesäumt; Apex des Mesonotum und des Metanotum schmal schwarz gerandet. Hinterleib auf Segment I bis VII durchscheinend sehr hell gelblich, die vordere Partie des I. Tergits und die letzten drei Segmente nicht durchscheinend, bräun- lich; die Oberfläche des Hinterleibes (Fig. 38b) mit folgenden ruß- braunen, auf den mittleren Tergiten sehr deutlichen Zeichnungen: Auf der Mittellinie der Tergite I bis III, V bis VI (selten VII), VIII bis IX finden sich kleine, der Hauptsache nach aus zwei Längsstrichen Beine schmutzig graubraun; Flügel de he De a Ze - Be re N Neue Ephemeropteren. 55 zusammengesetzte Figuren; auf Tergit I liegen zwei schwach ausgeprägte Längsstriche am Hinterrande; auf Tergit II ist die Figur sehr groß und egreicht mit ihrer breiten Basis den Hinterrand; auf Tergit III finden sich wieder nur zwei kurze Längsstriche u. z. nahe dem Vorderrande; Tergit V und VI zeigen zwei dicht bei- einander liegende, anal mit ein- ander verwachsene größere Längsstreifen, u. z. etwa in der Mitte oder etwas näher dem Hinterrande; Tergit VII ist auf der Mittellinie oft ganz unge- zeichnet oder hat dort nur zwei sehr feine schwache Längs- striche etwa ın der Mitte; auf Tergit VIII und IX sind die Längsstriche oralwärts etwa U-förmig mit einander ver- einigst und weiter von einander getrennt als auf den übrigen Tergiten; weiter seitlich zeigen die Tergite III, VI (manchmal VII), VIII noch dunkle Flecke; von diesen sind die auf Tergit III und VI befindlichen sehr dunkel (bis braunschwarz), groß, rundlich, oral etwas zugespitzt, vom Hinterrande bis zur Segmentmitte und seitlich bıs zur Seitenlinie reichend; auf Tergit VIII findet sich manchmal seitlich je eine schwache winkelig gebogene Figur, deren Scheitel oral liegt; Tergit VIII hat seitlich einen länglichen, etwas gebogenen großen Fleck, aber schwächer sichtbar als die entsprechenden Flecke auf Tergit III und VI; endlich sind die Mitten aller Hinterränder dunkel gesäumt, fast braunschwarz. Die Unterfläche des Hinterleibes zeigt keine dunklen’ Zeichnungen, nur das VIII. und IX. Tergit weisen ein Paar ausgedehnte dunkel- braune Längsflecke auf, die etwa in ihrer Mitte mit einander verbunden sind (siehe Figur 38c und w. u. bei @ = Subim.!). Die Seitenlinie ist sehr deutlich fein schwarz gezeichnet und alle Stigmen sind gleich- falls schwarz. Die Schwanzborsten sind weıß, dıe Gelenke der basalen Hälfte sind dunkelbraun geringelt u. z. abwechselnd breiter und schmäler. Die Beine sind sehr hell gelblichgrau. die Schenkel haben an. der Außenkante einen etwa in der Mitte unterbrochenen schwarzen Längsstrich und in der apıkalen Hälfte eine rußbraune Querbinde, die am Vorderschenke! am breitesten, am Hinterschenkel am schmalsten und undeutlicher ist. Die Flügel (Fig. 39) sind farblos, nur der Costal- und Subcostalraum, besonders ın der Pterostigma- Region schwach gelblich getönt, und die große Querader ist dunkel- 11. Ileft 56 Dr. Georg Ulmer: braun umschattet; die Adern sind schwach gelblich, nur die Basis von Costa, Subcosta und Radius (bis etwa zur großen Querader hin) und die große Querader (besonders nach der Subcosta hin) sind br&un bis schwarzbraun; im Costalraume liegen etwa vier schwache Queradern vor der Bulla, dann zwei schwache hinter ihr und drei starke in der Pterostigma-Region. Die Genitalfüße (Fig. 40) sind weiß, ähnlich geformt wie bei Cloeon dipterum L., das zweite Glied etwa !/, so lang wie das dritte, das vierte Glied sehr klein, schwach keulenförmig; zwischen den Genitalfüßen ragt der Penis als halbelliptischer Vor- sprung unter der gerade vorgezogenen Hinterrandmitte des X. Sternits hervor. gd Subimago (in Spiritus): Der Imago sehr ähnlich: auf dem Hinterleibe sind die großen dunklen Seitenflecke des III. und VI. Tergits sehr deutlich; die Körperfärbung ist im allgemeinen graulichgelb, die mittleren "Segmente des Hinterleibes sind kaum durchscheinend; Flügel, Beine und Schwanzborsten graulich getrübt; die Aderung der Flügel kräftig, auch die Queradern vor der Bulla deutlich. © Subimago (in Spiritus): Kopf sehr hell gelblich; die Ozellen schmal schwarz umrandet; Pronotum gelblich, nach den Seiten hin dunkler, auf der Mittellinie mit der gleichen dunklen Zeichnung wie beim &; Mesonotum graubräunlich, mit dunklerer Mittelzone und dunklen Nähten und Rändern; Metanotum ockergelblich. Apex dunkel gesäumt. Hinterleib ockergelblich, nicht durchscheinend, mit ähn- licher, aber noch weiter ausgedehnter Zeichnung (Fig. 38a) wie beim {; Tergit I vor der dunkelbraunen Hinterrandmitte mit einer breiten Dreieckfigur, deren Spitze oral gerichtet ist; Tergit II mit einem sehr großen etwa viereckigen Flecke, dessen Vorderecken ausgebuchtet sind; Tergit III mit einem fünfeckigen (oder abgerundet fünfeckigen) Mittelfleck, dessen Spitze den Hinterrand nicht erreicht und der durch kurze schräg liegende Binden mit dem großen Seitenflecken (s. 3!) vereinigt ist, Tergit IV mit einem weinglasförmigen oder lang drei- eckigen Flecke: Tergit V und VI mit ähnlichem, aber etwas kleinerem und tiefer ausgebuchteten Flecke wie auf Tergit II; auf Tergit VI ferner große Seitenflecke, die manchmal undeutlicher werden ; Tergit VII mit einer ähnlichen (weinglasförmigen) Figur wie auf Tergit IV oder nur mit einem rundlichen Flecke näher der Basis; Tergit VIII mit einer U-förmigen Figur (ähnlich wie beim $) oder nur mit einem rundlichen De N u u nd La un Neue Ephemeropteren. 57 Flecke näher der Basis; auf Tergit III bis VII findet sich ferner noch im Anschluß an die Mittelfigur jederseits eine Punktreihe, manchmal sehr undeutlich und verwaschen; alle Hinterrandmitten der Tergite sind dunkel. Die Unterseite des Hinterleibes (Fig. 38c) zeigt vom V. bis IX. Sternit ein Paar ruß- brauner Längsbinden, die reihen weise so hintereinander liegen, daß analwärts die Zwischenräume allmählich schmäler werden; die Binden des V. Sternits sind nur schwach ausgeprägt; zwischen den Binden des VIII. Sternits liegt vorn ein (etwa halbmond- förmiger) kleiner Fleck; die Binden des IX. Sternits sind etwa in ihrer Mitte durch eine Querbinde vereinigt; das X. ‚Sternit zeigt weiter seitlich je einen dunklen Längsstreif. Seitenlinie undStigmenschwächer gezeichnet als beimä. Die Beine sind hell ockergelblich, die Schenkel der Vorderbeine etwas angedunkelt. Die Flügel sind graulich odergraugelblich getrübt; die Adern, auch die vor dem Pterostigma liegenden, sınd deut- lich; vor der Bulla liegen etwa fünf Queradern, dahinter folgen zwei bis drei und dann endlich in der Pterostigma-Region noch drei Queradern. v“ Körperlänge: 6 mm; Länge des Vorderflügels: 5 mm; Flügel- spannung also etwa ll mm; Schwanzborsten: 11—12 mm (&), etwa 10 mm ($ Subim.). bei 2 Subim. etwas kürzer. Material: Im Museum Berlin 478 und Subimagines ($ und 9) in Spiritus. Deutsch-Neu-Guinea, Kaiserin-Augusta-Fluß-Expedition, 15.— 31. VII. 1912, 2. VIII. 1912, Dr. Bürgers leg. Heimat: Neu-Guinea. N.B. Die Art zeigt am meisten Verwandtschaft mit C. bimaeu- latum Etn. 31. Pseudoclo&on camerunense n. Sp. g (in Spiritus): Oberer Abschnitt der Augen isabellfarben bıs ziegelfarbig, unterer schwarz. Brust oben sehr hell isabellfarben, auf dem Mesonotum ist die Mittelnaht dunkelbraun und jederseits eine schmale Längsbinde über der Flügelwurzel braun; auf dem Meta- 11. Heit 58 Dr. Georg Ulmer: notum ıst dıe hintere Partie braun. Seiten und Unterfläche der Brust gelbbraun, die Sternite mehr hell rosa, die Nähte und Falten dunkel- braun. Mesosternit schmal, abgestumpft dreieckig, etwa 11/, mal LE Fig. 41. so lang wie-breit. Hinterleib auf Segment II bis VII durchscheinend weißlich oder ganz schwach graurötlich, Tergite V bis VII häufig etwas weniger durchscheinend und mehr isabellfarben getönt; Seg- mente VIII bis X undurchsichtig bräunlichgelb, etwa isabellfarben; die Seitenlinie ist durch je zwei feine dunkelbraune Striche, die von den Stigmen auf ‚jedem Segment ausgehen und bis zur Hinterecke ziehen, gezeichnet. Schwanzborsten weißlich oder schwach graulichweiß, ungerin- gelt. Beine graubräunlich, unrein isabellfarben. Vordertarsus nur etwa !/, so lang wie die Schiene, diese etwa 1!/, mal so lang wie der Schenkel; Hinterbein wenig kürzer als Vorderbein, Tarsus kaum !/, so lang wie Schiene, diese etwa 1!/, so lang wie der Schenkel. Flügel (Fig. 41) durch- sichtig, farblos, die Pterostigma- Region des Costal- und Sub- costalraumes etwas getrübt; die Adern über weißem Untergrund graubraun (hell umbrafarben), ın | durchfallendem Lichte sehr hell haselfarbig; Costa, Subcosta und | Fig. 42, Radius an der Basis bis zur großen Querader dunkelbraun; manchmal erscheint in durch- fallendem Lichte der Costal- und Subcostalraum äußerst schwach gelblich getönt; ım Costalraume vor der Bulla keine Queradern, hinter ıhr manchmal einige undeutliche und im Pterostigma etwa 6—) Neue Ephemeropteren. 59 deutliche Queradern; diese letzteren sind fast immer einfach, liegen oft sehr schief und können abgekürzt sein, so daß sie die Subcosta nicht erreichen. Genitalfüße (Fig. 42) weißlich oder schwach graulich- weiß; das Basalglied ist kurz und dick, die distale Innenecke springt weit vor; Glied II ist länger als I, etwas kürzer als III. in oder hinter der Mitte am breitesten, der Innenrand konvex; Glied III ıst an der Basis sehr schmal, nachher etwa gleichbreit, schmäler als Glied II; Glied IV ist sehr kurz, schief eiförmig; der Vorsprung zwischen den Genitalfüßen ist groß, am Apex stumpf und nicht breit; seine Seiten- stücke überdecken die Basıs der Genitalfüße. — @ unbekannt. - Subimago (d, in Spiritus): Der Imago sehr ähnlich, die Flügel schwach grau, die Adern kräftiger und auch ın durchfallendem Lichte dunkler. Körperlänge: mm; Länge des Vorderflügels: 4mm; Flügel- spannung also kaum 9 mm; Schwanzborsten: 10 mm. Material: Etwa 258 und 1 Subim. (in Spiritus), Bipindihof bei Kribi, Kamerun, Zenker leg., im Museum München. Heimat: Kamerun. Fam. Siphlonuridae. 32. Chirotonetes iaponicus n. Sp. g (trocken): Augen schwärzlich, rings um den Rand herum braun- gelb; Vorderteil des Kopfes pechschwarz, der Kiel am Vorderkopfe bräunlichgrau, kaum dunkler gerandet; erstes Fühlerglied pechbraun, Geißel an der Basis graubraun, apikal in weißlich übergehend. Pro- - notum dunkel kastanıenbraun; Mesonotum und Metanotum kastanien- braun, die Hinterränder pechschwärzlich; Seiten und Unterfläche der Brust etwas heller, mehr rötlich pechfarben, die Sternite aber pechschwarz. Hinterleib auf den ersten drei Segmenten ähnlich wie das Mesonotum gefärbt, etwas mehr rötlich kastanienbraun, die fol- genden Segmente bis zum Apex mehr in braunockerfarben übergehend;; Hinterränder aller Segmente schwärzlich; auf den Tergiten ist aber dıe Mitte des Hinterrandes heller, gelbbräunlich; über die Tergite II bis IX zieht nahe der Mittellinie ein Paar etwa paralleler, nur auf dem IX. Tergit apikal konvergierender, pechbrauner schmaler Längsstreifen, welche den Vorderrand der Tergite meist nicht erreichen; dieselben Tergite haben über der Seitenlinie jederseits einen dunkelpechbraunen großen Fleck in der Hinterecke, der nach den Vorderecken hin all- mählich heller wird und den Vorderrand nicht erreicht; die Vorder- ecken der genannten Tergite sind sämtlich gelblich; X. Tergit in ‚seiner ganzen mittleren Partie dunkelpechbraun; auf der Unterfläche einiger der letzten Segmente sind die Ganglien dunkler markiert. Schwanzborsten an der Basis (etwa die sieben ersten Glieder) pech- schwarz, dann (etwa drei weitere Glieder) in rußbraun übergehend, dann in graubräunlich (ebenfalls nur etwa drei Glieder) und schließ- lich ın weiß, so daß diese letztere Färbung den ganzen Schwanzborsten 11. Heft 60 Dr. Georg Ulmer: mit Ausnahme des dunklen kurzen basalen Teiles zukommt. Vorder- beine pechschwarz, Schenkel mehr dunkelpechbraun, Schenkel und Schiene in durchfallendem Lichte, besonders die ersteren, rötlich pechbraun; die Tarsalglieder sind in ıhrer- basalen Hälfte weißlich, nur das letzte Tarsal- glied ist dort mehr grau, in ihrer apikalen Hälftenebst denKrallen schwarz; hintere Beine hellgelb. Flügel farblos, durchsichtig, nur in der Pterostigma-Region ganz schwach graubräunlich getönt. Flügelwurzel bernsteingelb; die Adern .sehr hell; in auffallen- dem Lichte graulichgelb (etwa ısabellfarben), ın durchfallen- dem Lichte weiß; ım Costal- raume des Vorderflügels etwa 14 Queradern vor der Bulla, etwa 24 bıs 27 hinter ihr, fast alle gerade, einfach und regel- mäßıg, manchmal kommen im Pterostigma noch abgekürzte (an der Costa beginnende) Quer- adern vor; ım Analraum I sınd zweiungeteilteund dahinter etwa Fig. 43. vier gegabelte Zwischenraum- | -adern. Im Hinterflügel ist die Cubitalgabel kurz; der Analraum zeigt zahlreiche Adern, die manchmal kleine Zellen bilden. Hinterecken des IX. Tergits in eine deutliche, wenn auch kurze Spitze verlängert, der Seitenrand dieses Tergits erweitert; X. Sternit und Genitalfüße dunkelpechbraun. das letzte Glied graulich; die Platten des X. Sternits sınd lateral sehr breit, ihre dorsale (in Ventralansicht laterale) Känte ist viel kürzer als die ventrale, da das IX. Sternit sehr tief aus- geschnitten ist; die Platten überragen die ventrale Ecke des X. Tergits nur wenig; der Vorsprung am Grunde der Ausbuchtung und der Penis ähnlich wie bei Ch. formosanus Hlm., die Genitalfüße ebenfalls, das zweite Glied aber in der Mitte nicht so dick und die Endglieder noch länger (Fig. 43). © (trocken): Kopf gelb, zwischen den Ozellen und um die Basis der Fühler herum dunkler, pechbraun, der Kopfkiel graugelblich; die dunkle Kopfzeichnung wie bei ©. mancus Etn. ©. Pronotum dunkel-. kastanienbraun; Mesonotum nur hinten von dieser Färbung, vorn in einer Mittelzone hellkastanienbraun und seitlich davon mehr gelblich; Metanotum kastanienbraun, Hinterränder der beiden letzten Nota schwärzlich; Seiten und Unterfläche der Brust wie beim &. Hinter- leib ähnlich wie beim ‘8 gefärbt, aber im ganzen mehr gleichmäßig in & "Ted JEW TED ERS, Neue Ephemeropteren. 61 rötlich kastanienbraun; die zwei dunklen Streifen auf den Tergiten nicht so deutlich. Schwanzborsten wie beim $. Auf den Flügeln ist die Pterostigma-Region etwas kräftiger graubräunlich getönt, die Adern sind etwas dunkler, hellumbrabraun, und werden auch in durchfallendem Lichte nicht weißlich, sondern nehmen dann Isabellfärbung an. Beine wie beim $; an den Vorderbeinen ist der Schenkel etwas heller, an der Basıs rötlichpechfarben, und die Tarsalglieder sind über die’ Mitte hinaus, meist bis auf das letzte pechfarbene Drittel, gelblich; an den hinteren Beinen sind die Spitzen der Tarsalglieder und die Krallen nur wenig dunkler. EX. Tergit wie beimg. X. Sternit rötlich kastanien- braun, die Seitenränder S-förmig gebogen, nicht konvergierend, der Hinterrand schwach konkav, aber in der Mitte etwas konvex oder wenigstens gerade, die Hinterecken nicht weit vorspringend. Körperlänge: 16 mm (3), 18mm (2); Länge des Vorderflügels: 16!/,mm (3), 19mm (2); Flügelspannung: etwa 36 mm (3), 41 mm (2); Schwanzborsten: über 35 mm ({). Material: In meiner Sammlung 1%, 1%, Japan, Staudinger. —- Im Museum Berlin 1%, Korea, Staudinger, kleiner als oben an- gegeben (Körperlänge 11, Vorderflügel 141/,, Schwanzborsten 24 mm). — Im Museum Brüssel 1 (unvollständig), 12, Coll. Preyer, Gifu, Aprıl—Maı. Heimat: Japan, Korea. 33. Siphluriscus nov. gen. + Vorderbein des $ so lang wie der Körper; Tarsus etwa 21/, mal so lang wie die Schiene, diese nur ganz wenig kürzer als der Schenkel; die Tarsalglieder nehmen in der Reihenfolge III (gleich:) IL, I, IV, V an Länge ab; doch ist der Unterschied zwischen den drei ersten Gliedern sehr gering. Hintertarsus des $ etwa 1!/, so lang wie die Schiene, diese etwa °/, so lang wie der Schenkel; das erste Tarsal- glied nur undeutlich von der Schiene abgesetzt; die Tarsalglieder nehmen in der Reihenfolge I, II, III (etwa gleich:) V, IV an Länge ab; Glied I ist etwa 1!/, so lang wie Glied II; Krallen alle hakig, spitz. Vorderflügel mit sehr langem Analfeld, dieses mit zahlreichen Adern; Queradern im Costalraume regelmäßig. Hinterflügel gut entwickelt, stumpf .eiförmig-dreieckig; Vorsprung des Costalraumes stumpf gerundet; die Analregion wohl ausgebildet: Mediagabel sehr lang. Die Hinterecken des VIII. Tergits sind nicht, die des IX. Tergits in kurze dornartige Spitzen vorgezogen; X. Sternit tief, fast bis zur Basis, ausgerandet, gleichsam in zwei voneinander getrennte Stücke gespalten, die wie Basalglieder der Genitalfüße erscheinen; Genital- füße dreigliedrig, das. erste Glied länger als die beiden Endglieder zusammen; -Penis lang, am Apex in zwei eng aneinander liegende, etwa zylindrische Stäbe gespalten, ohne Anhänge. Mittlere Schwanz- borste deutlich entwickelt, fast so lang wie die Vorderschiene, mit zahlreichen kurzen Gliedern; Seitenborsten nicht ganz zweimal so lang wie der Körper. Augen anscheinend wie bei Siphlonurus. Nach der 11. Heft 62 Dr. Georg Ulmer: Subimago zu urteilen, besitzt auch das © die verhältnismäßig gut entwickelte Mittelborste (von gleicher Länge wie beim {). © unbekannt. Der Gattungstypus ıst die folgende Art; sie ist bisher nur in China gefunden worden. «-N.B. Eine nahe Verwandtschaft mit Siph’onurus scheint vor- zuliegen; Unterschiede bestehen in dem kürzeren Vorderschenkel, der längeren Mittelborste und dem gespaltenen X. Sternit; in letzterer Hinsicht erinnert Siphluriscus an Chirotonetes, Coloburiscus und Oniscigaster, von Ühirotonetes unterscheidet sich die neue Gattung u.a. durch die Bildung der Vorderbeine, von den beiden andern genannten schon durch die Krallen, die bei jenen ungleich sind. Siphluriscus chinensts N. Sp. $ (trocken): Kopf oben hinter den Ozellen gelbbraun, die Um- gebung der Ozellen aber schwarz, eine Querbinde vor der Fühler- basis graugelblich, der Kopfkiel schwärzlich, nur sein äußerster Rand wieder graugelblich. Augen oben schwärzlich, rings um den Rand herum mehr oder weniger braun. Pronotum dunkelrußbraun, nach der Seite hin etwas heller (bis hell umbrafarben); Mesonotum dunkelrußbraun oder pechschwarz, vorn in einiger Entfernung vom Vorderrande mit einigen hellgelblichen Längsflecken, auch vor dem Apex heller, grau- gelblich; Metanotum rußbraun, ” der Apex dunkler, vor ihm etwas heller; die Seiten der Brust und ; (ie Unterfläche dunkelpechbraun oderrußbraun,die weicherenPartien aber gelb; so zieht sich eine gelbe Binde von der Vorderecke des Me- sonotumschräg aufwärtszurFlügel- wurzel; Mesosternit dunkelpechbraun, doch ist das anale Viertel oder Drittel desselben hellgelb. Hinterleib (Fig. 44) ockergelb, mit aus- gedehnten pechschwarzen Zeichnungen; Tergit I und Tergite IX und X ganz dunkel, letztere mehr dunkelpechbraun als pechschwarz; Tergite II bis VIII haben den Hinierrand breit dunkel; von diesem dunklen Hinterrandsaume zieht auf‘der Mittellinie ein dunkler Längs- streif und von den Hinterecken aus je ein dunkler Seitenstreif, der manchmal undeutlich in zwei Längsstreifen zerlegt ist wie bei Si- phlonurus, nach vorn; der Mittelstreif setzt sıch am Vorderrande ent- lang beiderseits fort, dieser Fortsatz biegt dann vor den Vorder- ecken nach hinten um und vereinigt sich dann meist mit dem Seiten- streifen; hell bleibt also auf den Tergiten II bıs VIII ein großer, etwa viereckiger oder abgerundet dreieckiger Fleck neben der Mittellinie und ein kleinerer Fleck vor den Vorderecken über der Seitenlinie; die Unterfläche zeigt nicht so reines Gelb wie die Oberfläche; die a Ad I Ze a Te A a re Neue Ephemeropteren 63 helle Grundfärbung ist mehr oder weniger von rußbraun übertuscht; auf den ersten fünf Sterniten etwa ist diese dunkle Färbung oft nur auf die hintere Partie jedes Segments beschränkt, die letzten fünf Sternite sind einfarbigrußbıaun bis pechschwarz; nur die Vorderecken der Sternite pflegen auch dann hell zu bleiben; doch kann die gelbe Tönung auch auf den vorderen Sterniten fast ganz verschwinden. Schwanzborsten pechschwarz, ungeringelt, die Seitenborsten vor dem Apex allmählich etwas heller, rußbraun werdend, und der Apex selbst ‚(etwa 5 mm) deutlich graulich- oder gelblichweiß. Vorderschenkel rostbraun, am Apex etwas gedunkelt, Schiene und Tarsus in auf- fallendem Lichte pechschwarz, in durchfallendem dunkelpechbraun, stets also viel dunkler als der Schen- kel; hintere Beine mit ockergelben Schenkeln, dieam Apex meist dunk- ler sind, und rußbraunen Schienen und Tarsen. Flügel durchsichtig, fast farblos, schwach olıvbräunlich getönt; die Pterostigma-Region des Vorderflügels in Costal- und Sub- costalraum deutlich umbra- oder hell olivbraun; die Adern sind pechschwarz, nur die Costa an der Basıs bis zur großen Querader heller, umbrabraun, ın beiden Flü- geln; im Costalraume des Vorder- flügels vor der Bulla 10 bis 11 Quer- adern, 20 bis 21 hinter ıhr, alle gerade und regelmäßig, etwas dicker als die Queradern der Fläche, besonders die ın der dunkleren Pterostigma-Region liegenden; im Analraume 11 bis 15 Zwischenraum- adern, die entweder ungegabelt sınd oder nur kurze Gabeln besitzen; | wenigstens die zwei ersten sind Fig. 45. stets ungegabelt. X. Sternit und Ge- nitalfüße rußbraun bis pechschwarz, | | zweites Glied der Genitalfüße manchmal etwas heller; die beiden Platten des X. Sternits (Fig. 45) reichen nur bis zur ventralen Ecke des X. (recht großen) Tergits; sie sind in Lateralansicht sehr breit und die beiden Apikalecken springen spitz und weit vor; die dorsale (in Ventralansicht laterale) Kante ist fast so lang wie die ventrale, da das IX. Sternit am Hinterrande nicht tief ausgeschnitten ist; das zweite Glied der Genitalfüße ist etwa 1V/, mal so lang wie die Platten des X. Sternits, etwas gebogen, die beiden Endglieder sınd sehr kurz, das vorletzte etwa 1!/, so lang wie breit, das letzte !/, so lang wie das vorletzte. stumpf dreieckig. Der Penis (Fig. 45) ragt bis zum ersten Drittel der Genitalfüße vor; der Apex der Penisloben '1i. Heft 64 Dr. Georg Ulmer: ist gerundet, deutlich abgesetzt, an der Ventralfläche ausgehöhlt, so daß auf jedem eine von erhöhten Rändern umgebene Grube entsteht. © unbekannt. ä Subımago (G, $, trocken): Färbung des Körpers im ganzen matter, der Hinterleib manchmal graurötlich, die dunklen Zeichnungen aber deutlich; Flügel dunkelgrau getönt, doch läuft auf beiden Flügeln eine farblose Querbinde im letzten Flügeldrittel etwas schief zum Apikalrande; diese Bınde reicht im Hinterflügel etwa von der Flügel- basis an, den Hinterrand begleitend, am Apex sich vom Rande dann noch weiter entfernend, bogenförmig zum Vorderrande; im Vorderflügel ıst die helle Binde kürzer und schmäler und erscheint bei ausgespannten Flügeln wie die Fortsetzung der Hinterflügelbinde; sie reicht vom Analraume an nur etwa bis ın die Sektorgabel hinein; Costal- und Subcostalraum des Vorderflügels schwach umbrabraun getönt; Adern schwärzlich, auch auf den hellen Binden. IX. Tergit wenigstens beim Q mit schwach dornartig verlängerten Hinterecken. Mittlere Schwanz- borste ($, 2) so lang wie bei der Imago. Körperlänge: 17—21 mm; Länge des Vorderflügels: 17—22 mm; Flügelspannung: etwa 36—-47 mm; Schwanzborsten: etwa 38—-46 mm, Mittelborste: etwa 2—3 mm. Material: Im Museum Berlin 2%, 3 Subim. ($, 2), China, Tsa yin San, Mell leg. — Im Museum München 1 $, China, Kanton-Provinz, Shin-chan-fu. 34. Siphlonurus eroatieus n. sp. ö (trocken): Kopf, Brust und Hinterleib ganz ähnlich gefärbt wie bei S. armatus Etn.; der Hinterleib von etwas dunklerer Tönung, die dunklen Partien dunkelrußbraun bis pechschwarz, die helleren Partien gelblich oder rötlıch!); außer auf Sternit I und II ıst auch auf Sternit III (manchmal auch IV) die dunkle Färbung so weit aus- gedehnt, daß nur der Hinterrand breit hell bleibt; U-Figuren nur auf den Sterniten V bis VII deutlich, da auf den folgenden die Äste des U sehr breit, der Zwischenraum zwischen ihnen sehr schmal wird. Schwanzborsten wie: bei S. aestivalıs Etn. gefärbt, also viel dunkler als bei S. armatus, ungeringelt oder höchstens im apikalen Teile schwach dunkler geringelt. Vorderbeine noch dunkler als bei 8. armatus, ın auffallendem Lichte pechschwarz,. nur die Schenkelbasis, besonders auf der oberen Kante, heller, etwa bernsteinbräunlich; ın durch- fallendem Lichte pechbraun; hintere Beine ockergelb, die Schenkel außen und die Tarsen ockerbräunlich, die Tarsalglieder am Apex, das letzte Tarsalglied ganz und die Krallen dunkler braun. Vorder- beine viel länger als der Körper (etwa 1!/; mal so lang; das Körper- maß reicht auf dem Vorderbeine von der Hüfte an nur bis zum Ende des zweiten Tarsalgliedes, so daß das Bein also um die Länge der drei !) Heller getönte Exemplare mit jenen 3 abgekürzten dunklen Längsstrichen auf Tergit VII bis IX wie bei S. lacustris etc. Neue Ephemeropteren. 65 letzten Tarsalglieder größer ist als der Körper); Tarsus fast dreimal so lang wie die Schienen, diese etwa °/, so lang wie der Schenkel; Tarsalglied I so lang wie II, Glied III etwas kürzer, Glied IV kürzer als III, Glied V am kürzesten; die beiden ersten Glieder sind also am längsten; Bedornung wie bei S. armatus. Flügel durchscheinend, kräftig rußbraun getönt, in der Weise, daß die dunkle Tönung apikal- wärts allmählich schwächer wird (also ähnlich, aber viel kräftiger als bei 8. armatus); die Flügelwurzel nicht heller; Adern pechschwarz, kräftig, nur im apikalen Teile des Vorderflügels und in der Analregion des Hinterflügels weniger kräftig und etwas heller; Basis der Costa bis über die große Querader hinaus bräunlichgelb, auch die Basis der andern Längsadern, mit Ausnahme von Subcosta und Radius, heller braun; die Queradern des Pterostigma im Costalraume des Vorder- flügels sind sehr reich verzweigt und verbunden, ein unregelmäßiges . Netzwerk bildend; Analregion des Hinterflügels breiter als bei den anderen Arten. VIII. Hinterleibstergit kaum länger als breit, apikal- wärts etwas verbreitert, die Hinterecke kaum vorgezogen, der Seiten- rand nicht verflacht; IX. Tergit wie bei S. aestivalis. Das X. Sternit wie bei 8. aestivalis. Genitalfüße rußbraun, auf der Unterfläche etwas heller, auf der Oberfläche so dunkel wie die Schwanzborsten; Form der Genitalfüße ebenfalls wie bei genannter Art. Q (trocken): Ähnlich dem $; Kopf innen neben den Augen gelblich, so daß nur die Mittelzone breit dunkel (schwärzlich rotbraun) bleibt; im übrigen wıe beim 3; die dunklen Figuren auf der Unterfläche des Hinterleibes sehr ausgedehnt, so daß auf den mittleren Sterniten nur ein lang dreieckiger Fleck und auf den letzten Sterniten nur eine schmale Mittelbinde hell bleibt; letztes Sternit ganz hell. Schwanz- borsten etwa von der Mitte an deutlicher geringelt als beim $. Vorder- beine heller als beim $, pechbraun, die Basis des Schenkels rötlich; hintere Beine wie beim $ gefärbt, vielleicht etwas matter; die Vorder- beine sind etwa ?/, so lang wie der Vorderflügel; Schiene kürzer als Schenkel, Tarsus fast zweimal so lang wie Schiene; die Tarsalglieder nehmen in der Reihenfolge I, II, V (gleich) III, IV an Länge ab. Flügel wie beim $, die Tönung etwas mehr olivbraun und wenig schwächer. IX. Tergit an den Hinterecken kaum vorgezogen; X. Sternit am Hinterrande konvex. Körperlänge: 13—15 mm; Länge des Vorderflügels: 14—173, mm (3), 20 mm (2); Flügelspannung also etwa 30—38 mm (3), 42 mm (9); Schwanzborsten: 27—32 mm (3), 27mm (9). Material: 18%, 19, Croatien, Plitvicer Seen, Dr. Sturany leg., im Museum Wien. Heimat: Croatien. N.B. Die Länge der Vorderbeine des $ ist wie bei S. typicus Etn.; unter dem Material befindet sich nur 1% mit etwas hellerer Tönung auf Flügeln und Hinterleib; hier sind die abgekürzten Längs- striche auf Tergit VII bis IX sichtbar. Archiv für Naturgeschichte 1919. A. 11. 5 11. Heft 66 Dr. Georg Ulmer: Fam. Ecdyonuridae. 35. Atopopus tibialis n. Sp. & (trocken): Augen schwärzlich, am Rande und teilweise auch auf der Fläche gelbbraun bis dunkelkastanienbraun; Stirn gelbbraun, Ozellen dunkler umsäumt, am Gesicht ist die ganze Partie zwischen Ozellen und dem Innenrande der Augen über die Fühlerbasis hinüber nebst dem Kopfkiele matt ockergelb, der vordere Teil des Gesichtes jederseits des Kopfkieles pechschwärzlich. Pronotum (soweit sichtbar) ockergelblich, jederseits auf der Fläche mit dunklerem Schatten; Mesonotum und Metanotum pechschwarz, der Apex beider Segmente ockergelblich oder hell eigelb, auf dem Mesonotum ferner eine ebenso . gefärbte Längsbinde vor der Flügelbasis; die Seiten und die Unter- fläche der Brust größtenteils pechschwärzlich, nur die Gelenkhäute heller, ockergelblich. Hinterleib oben pechschwarz oder dunkelruß- Fig. 46. braun, die Hinterränder der Tergite schwarz, ein großer Fleck auf dem Rücken der mittleren Tergite, das ganze X. Tergit und die Seitenlinie gelblich!). Unterfläche des Hinterleibes pechbraun oder rußbraun, an der Seitenlinie ein schmaler gelblicher Längsstreif, auf den mittleren 1) Faßt man nmgekehrt die helle Färbung als Grundfarbe auf, so würde die Zeichnung folgendermaßen darzustellen sein: Oberfläche des Hinterleibes gelb, Tergite I bis IX mit schwarzen Hinterrandsäumen, Tergit I und II fast ganz rußbraun übertuscht, sodaß nur ein großer Fleck an den Hinterecken hell bleibt; Tergit IIL bis VI jederseits mit einem vom Hinterrandsaum ausgehenden rußbraunen oder pechschwärziichen Fleck nach den Vorderecken hin, der mehr oder weniger ausgedehnt sein kann, aber wenigstens die Gegend an den Hinter- ecken und einen großen Fleck auf dem Rücken hell läßt, Tergit VII bis IX ganz pechschwärzlich übertuscht, an der Seitenlinie dieser Segmente bleibt aber ein ziemlich breiter Streif hell. Neue Ephemeropteren.' 67 Segmenten ein Paar undeutliche helle Punkte, die Hinterränder dunkel. Schwanzborsten (an der Basis) pechschwarz. Vorderbein pechschwarz, der Schenkel stärker pechbräunlich durchscheinend als Schiene und Tarsus, die Tarsalgelenke unten weißlich; hintere Schenkel in auffallen- dem Lichte hell pechbraun, aber die Basis und die Kanten gelblich; Schienen gelblich, Tarsen gelbbräunlich, die letzten zwei oder drei Glieder bräunlich, in durchfallendem Lichte erscheinen die Schenkel bernsteinbräunlich, ihre Basis und die Schienen hell bernsteingelb, die Tarsen gelblich und braungrau übertuscht, besonders die letzten Glieder. Vorderbein (Fig. 46a) kürzer als bei A.tarsalis Etn., nur etwa 3/, so lang wie der Körper; Tarsus mindestens I!/, mal so lang wie die Schiene, diese nur wenig länger als der Schenkel; Schiene und Schenkel sind gegen dieselben Glieder bei A. tarsalıs verkürzt; Tarsal- glied I ist mehr als !/, so lang wie die Schiene; Hintertarsus (Fig. 46 b) kaum 1!/, so lang wie die Schiene, diese etwa ?/, so lang wie der Schenkel; Tarsalglied I ist viel kürzer (etwa ?/,) als die Schiene und nur dreimal so lang wie Glied Il; gegen die genannte Art ist also der Tarsus stark verkürzt und der Schenkel etwas verlängert. Flügel durchsichtig, farblos, aber mit folgenden pechbraunen Zeichnungen: Im Vorder- flügel ist der Costalraum von der Basis bis-über die große Querader hinaus und dann wieder etwa von der Bulla an bis zum Apex kräftig pechbraun, der Subcostalraum ist ebenfalls in dieser Gegend (der vergrößerten Pterostigma-Region) kräftig pechbraun, etwa von der Bulla an bis kurz vor der großen Querader schwächer pechbraun und an der Basis dann wieder kräftiger getönt; am Hinterrande läuft ein schmaler pechbrauner Streif etwa von der Hinterecke an bis zur Mitte des Hinterrandes apıkalwärts; im Hinterflügel läuft ein pechbrauner Streif etwa von der Mitte des Costalrandes um den Apex herum am Hinterrande entlang; die Adern beider Flügel sind pechschwarz, in durchfallendem Lichte dunkelpechbraun; im Vorderflügel ist die Basis der Costa (im Gegensatz zu A. tarsalıs) hell, graubräunlich “oder gelbbräunlich, von vorn oder unten betrachtet sogar rein gelb; die Costa des Hinterflügels wie bei genannter Art; im Costalraume des Vorderflügels liegen etwa 7 bis 11 (gewöhnlich 7 bis 9) regelmäßige Queradern vor der Bulla (auf hellem Grunde), etwa 25 bis 27, z sehr unregelmäßige, mit einander verbundene oder gegabelte Quer- adern hinter der Bulla. Der Hinterflügel hat zahlreiche Queradern auf der Fläche und zwischen Cubitus und Analader I zwei lange Adern. Die Genitalfüße sind pechbraun oder rußbraun; Glied Il ist etwas mehr als doppelt so lang wie Glied III und IV zusammen (bei A. tarsalvs fast dreimal so lang); die Penisloben sind verhältnismäßig schlanker; das X. Sternit ist in der Mitte des Hinterrandes weniger stark vor- gezogen; in getrockneten Exemplaren rücken die Penisloben manchmal weit. auseinander (Fig. 47), bleiben aber in etwa 2/, ihrer Länge durch eine mehr häutige Wand verbunden; auch die Titillatoren rücken dann auseinander und erscheinen dann in Lateralansicht (Fig. 47 a) als herabhängende Chitingräten. 5*+ 11. Heft 68 Dr. Georg Ulmer: ? (trocken): Dem 3 sehr ähnlich; die Vorderbeine in der Färbung mehr den hinteren Beinen gleichend, da die Schiene, mit Ausnahme der bräunlichen Basis, gelblich ist; Schiene und Tarsus des Vorder- beines dunkler als an den hinteren Beinen. Im Vorderflügel bleibt die basale Hälfte des Costal- und Subcostalraumes fast ungefärbt. X. Sternit etwa halbkreisförmig vorgezogen, am Apikalrande nicht gespalten. | Körperlänge: 9—10 mm; Länge des Vorderflügels: 11 mm; Flügelspannung also etwa 23 mm; Schwanzborsten: im vorliegenden Material zerbrochen. | Material: 4 &, No. 100 und No. 120, Panaon, 8.—12. V. 1864, als Baetis determinata bezeichnet, in Coll. Selys, Museum Brüssel; dort ferner 14, 1-2, Maini, 17. XEI8S6E Heimat: Philippinen!). Fig. 47. Fig. 48. 36. Meitretopus balcanicus n. Sp. & (trocken): Augen schwärzlich, rings am Rande braun; Kopf zwischen den Ozellen ockerbräunlich, Vorderteil des Kopfes gelb- braun, rußbräunlich übertuscht. Pronotum (von Kopf und Augen fast völlig verdeckt) pechschwarz, am Ausschnitt des Hinterrandes gelbbraun; Mesonotum pechschwarz, eine breite Längszone in der Mitte dunkel gelbbraun (fast ziegelfarbig); von der Flügelbasis zieht !) Panaon ist eine kleine Insel nördlich von Mindanao; Maini kann ich nicht finden, Neue Ephemeropteren. 69 ein breiter Längsfleck von rötlichgelber (orangegelber) Färbung bis zu den Schultern; der zwischen diesen hellen Flecken liegende Tei! des Mesonotum (Praescutum) ist schwarz; Metanotum pechschwarz; Seiten der Brust gelbbräunlich, mit schwarzen Flecken und Streifen; Unterfläche der Brust schwärzlich, das Prosternit schwärzlich mit gelbbraunem Hinterrande, das Mesosternit dunkelbraun mit schwärz- lichem Vorderrande: Hüften braun. Hinterleib bräunlichgelb, schwach durchscheinend, die Hinterränder der Tergite schmal schwarz, die Hinterränder der Sternite breit rußbraun gesäumt; die ersten zwei und die letzten zwei oder drei Segmente nicht durchscheinend, im ganzen etwas dunkler als die anderen. Schwanzborsten an der Basıs pechbraun, allmählich heller werdend, in durchfallendem Lichte mehr dunkelgelbbraun. Vorderschenkel dunkelbraun, an der Basis etwas heller, Schiene rußbraun, Tarsus schwärzlich; in durchfallendem Lichte erscheint der Schenkel mehr dunkelgelbbraun, Schiene und Tarsus dunkelbraun; hintere Beine gelbbraun, recht dunkel; am Vorderbeine (Fig. 48a) ist der Tarsus etwa 21/, mal so lang wie die Schiene, diese etwas kürzer als der Schenkel; die Tarsalglieder nehmen in der Reihen- folge IL, III, IV, I, V an Länge ab; Glied V ist nur wenig kürzer als I; am Hinterbeine (Fig. 48b) ist der Tarsus etwas kürzer als die Schiene, diese fast so lang wie der Schenkel; die Tarsalglieder (Fig. 48c) nehmen in der Reihenfolge I (etwa gleich:) II (etwa gleich:) V, IIL, IV an Länge ab. Flügel durchsichtig, die ganze Fläche beider Flügel völlig gleichmäßig hell umbrabraun getönt (etwa wie der apikale Teil des Vorderflügels von Leptophlebia marginata L.), das Pterostigma nicht dunkler; an der Basis des Vorder- flügels eine dunkle Wolke; Adern über weißem Untergrunde pech- braun, in durchfallendem Lichte rostbraun oder rostrot; alle Adern deutlich, nur die Queradern des Costalraumes vor dem Pterostigma zarter; im Üostalraume vor der Bulla etwa 14 bis 16 Queradern, hinter ıhr etwa 27 bis 29; die Quer- adern des Pterostigma sind stark verzweigt und mit einander ver- bunden; der Analraum zeigt außer denzweilangenEinschaltadernnoch zweikurze, undeutlich entwickelte; alle vier entspringen aus der Anal- ader I. Die Genitalfüße sind dunkelbraun, denen des M. norvegicus Etn. ähnlich; der Penis (Fig. 49) ist bis auf sein basales Drittel ge- spalten; die Loben endigen am Apex in einen inneren stark verlängerten dornartigen Fortsatz und einen kurzen abgerundeten äußeren Lappen!). Fig. 49. 1) Das einzige mir vorliegende & läßt die Form des Penis nicht ganz sicher erkennen, da die Loben übereinander gepreßt sind, wahrscheinlich ist die Form wie oben beschrieben. 11. Heft 70 Dr. Georg Ulmer: Körperlänge: 8mm; Länge des Vorderflügels: 10 mm; Flügel- spannung also etwa 21 mm; Schwanzborsten: über 14mm _[zer- brochen]. Material: 1%, Balcan 1864, Led. [Lederer?] leg., im Museum Wien. Heimat: Balkan. 37. Heptagenia mexicana n. Sp. d (trocken): Augen graubräunlich, etwa dunkel isabellfarben bis scherbenfarbig, mit einem schrägen schwarzen Band etwa durch die Mitte. Kopf oben auf der Stirn hell ockergelb, am Innenrande der Augen mit einem großen grauschwarzen Flecke; vorderer Teil des Kopfes hellgelblich (hell graulichgelb), der untere Rand des Kopf- kieles schmal schwarz, etwa in der Mitte zwischen Fühlerwurzel und diesem unteren Rande eine kurze schwärzliche Querbinde nahe dem Vorderrande des. Kopfkieles. Pronotum hellgelblich, an der Basis (nur undeutlich sichtbar, da durch die Augen verdeckt) braunschwärzlich und jederseits mit einem braunschwarzen, von der Hinterecke aus nach unten und vorn ziehenden und sich verschmälernden langen Dreieckfleck; Mesonotum gelblich (etwas unrein hell graugelblich), mit zwei dunkel rußbraunen Längsbinden, die vorn durch einen hellen Fleck der Grundfarbe, weiter hinten nur durch die helle Mittellinie von einander getrennt sind, analwärts also etwas konvergieren; außer- dem sind die Buckel auf dem Mesonotum und der Hinterrand dunkel- rußbraun, der vorspringende Apex aber ist reingelb; über den Flügeln ist das Mesonotum umbrabräunlich getuscht; die Grundfarbe des Metanotums ist ebenfalls hell graugelblich, aber die seitliche und die hintere Partie sind breit rußbraun gefärbt; die Seiten und die Unter- fläche der Brust sind hell ockerweißlich, die Furchen über und vor den Hüften sind schwärzlich, besonders auf der Mittel- und Hinter- brust, wo die schwarzen Furchen schief aufwärts nach der Basis der Flügel hinziehen. Der Hinterleib (Fig. 50) ist auf Segment II bis VII durchscheinend sehr hell cremefarben, auf dem Rücken näher dem Hinterrande etwas reiner gelblich; die Segmente VIII bis X sind nicht durchscheinend mit Ausnahme der Basis des VIII. Segments: Tergit VIII in der größeren hinteren Partie, Tergit IX ganz und Tergit X an der Basis bräunlich übertuscht, während der Apex des X. Tergits und die Sternite der letzten Segmente hell gelblich sind; Tergit I ist in der mittleren Partie gelblich, in der seitlichen aber schwarz; Tergıt II bis IX tragen an der Seite, ziemlich weit von der Seitenlinie entfernt, je einen kohlschwarzen länglichviereckigen oder (auf Seg- ment VII und VIII) oralwärts zugespitzten kleinen Fleck näher dem Hinterrande; ferner zeigt sich auf der Mittellinie von Tergit III ein feiner, von Tereit VI und VII je ein stärkerer kohlschwarzer Längs- streif; diese Längsstreifen sind anscheinend aus zwei dicht neben- einander liegenden Strichen vereinigt; der auf Tergit III liegende Streif ist am schwächsten ausgebildet, der auf Tergit VI liegende am stärksten; sehr schwache Spuren ähnlicher Zeichnung zeigt auch Tergit IV und V Neue Ephemeropteren. 7 bei gewisser Beleuchtung; die Hinterränder der Tergite II bis IX sınd schmal dunkelbraun gesäumt, auch der mittlere Vorsprung des X. Ter- gits ist dunkelbraun; diese Randsäume bleiben weit von den Hinter- ecken entfernt und ihre Färbung ist jedesmal an drei Stellen, nämlich auf der Mittellinie und an ihrem seitlichen Ende, dunkler, fast schwärz- lich; die Unterfläche des Hinterleibes ist nicht gezeichnet. Schwanz- borsten cremegelb, fein dunkelrußbraun geringelt. Vorderschenkel dunkelbernsteinge]b, in auffallendem Lichte erscheint die apikale Hälfte bernsteinbräunlich, mit einem dunkelrußbraunen Bande in der Mitte und einem zweiten, der mehr dunkelkastanienbraun durch- scheint, vor,dem Apex; die hinteren Schenkel sind heller als der vordere, besonders der Hinterschenkel, der bernsteinweißlich ist, die Binden sind deutlich; Vorderschiene bernsteingelb, das Knie Fig. 50. Fig. 51. gebräunt, der Apex geschwärzt; Vordertarsus und die Schienen und Tarsen der hinteren Beine ganz hell graulichgelb, die Gelenke der Vordertarsen deutlich schwärzlich, die hinteren Schienen am Apex und die Gelenke der hinteren Tarsen nur schwach gebräunt; das letzte Tarsalglied der hinteren Beine im ganzen dunkler, und alle Krallen braun. Schenkelringe und Hüften mit je einem schwarzen Punkte, Vorderhüften mit größerem Fleck. Am Vorderbeine ist der Tarsus etwa 1!/, mal so lang wie die Schiene, diese etwas länger als der 11. Heft 72 Dr. Georg Ulmer: Schenkel; Tarsalglied I ıst !/, so lang wie II; die Tarsalglieder verhalten sich nach ihrer Länge wie 16:31!/,:311/,:23:11 und nehmen in der Reihenfolge II (gleich:) III, I, IV, V an Länge ab; am Hinterbeine ist der Tarsus ?/, so lang wie die Schiene, diese etwa ?/, so lang wie der Schenkel; die zwei ersten Tarsalglieder sind etwa gleichlang, das dritte etwas kürzer; die Tarsalglieder verhalten sich zu einander wie 12:12/,:10:7:18 und nehmen in der Reihenfolge V, I (gleich:) II, III, IV an Länge ab. Die Flügel sind durchsichtig, farblos; im Vorder- flügel ist der Subcostalraum bernsteingelb gefärbt und am Beginn der Pterostigma-Region im Subcostal- und Costalraume, etwa in der Mitte zwischen Bulla und Apex, befindet sich ein kräftiger dunkel- kastanienbrauner (fast purpurschwarzer) Fleck; der Costalraum ist im übrigen farblos; die Flügelwurzel hellgelblich; der bernsteingelbe Subcostalstreif läuft am Apex entlang in die zwei folgenden Zwischen- räume hinein. Im Hinterflügel ist der basale Teil des Costalraumes bernsteingelb und der Apikalrand ist grauschwärzlich getönt. Im Vorderflügel sind die Adern pechschwarz, die drei ersten Längsadern und die Basis der folgenden sind umbrabräunlich, nur der Radius bleibt etwa von der Bulla an bis hinter den dunklen Fleck pech- schwärzlich; die Queradern sind kräftig, besonders im Bereiche jenes dunklen Fleckes, aber keine Querader ist verdickt; die große Querader ist nach der Subcosta hin geschwärzt, nach der Costa hin gebräunt; in durchfallendem Lichte werden die Längsadern etwas heller (pech- braun), die Queradern behalten ihre Farbe; im Costalraume liegen vor der Bulla etwa 5 bis 7 Queradern, dann folgen in der Gegend der Bulla zwei bis drei Queradern eng zusammenstehend und dahinter etwa 12 bis 14 in der Pterostigma-Region. von denen etwa vier im Bereiche des genannten dunklen Flecks liegen, der die Costa nicht ganz erreicht; im Subcostalraume liegen drei Queradern vor der Bulla, dann folgen zwei oder drei eng zusammenstehende in der Bullagegend und dahinter sieben Queradern, von denen die drei oder vier ersten im Bereiche des dunklen Fleckes liegen, im Radialraume befinden sich zwei Queradern vor der Bulla. dann zwei in der Bullagegend eng zusammen und dahinter fünf bis sechs Queradern; alle Queradern im Costalraume sind einfach, und gerade. Im Hinterflügel sind die Adern pechbraun, die Subcosta und die Basis der Costa gelbbräunlich, die Adern im Bereiche des Apikalrandsaumes dunkler; in durchfallendem Lichte erscheinen alle Adern gelbbräunlich. Genitalfüße (Fig. 51) hellgraulichgelb, die beiden Endglieder gebräunt, etwa halb so lang wie Glied II; die Penisloben (Fid. 51) sind manchmal eng aneinandergepreßt, dann sieht man die Titillatoren nicht; die Loben verbreitern sich apikalwärts beträcht- lich und sind am Apikalrand abgestutzt; ihre apikale Innenecke ist in einen höckerartigen Vorsprung ausgezogen. ıhre apikale Außenecke scheint auf die Dorsalfläche umgeschlagen zu sein. © (trocken): Dem $ sehr ähnlich; Segmente II bis VII des Hinter- leibes sind vor dem Ausstoßen der Eier helleigelb, danach durch- scheinend weißlich, die letzten Segmente sind nicht durchscheinend, gelbbräunlich; die schwarzen Zeichnungen sind weiter ausgedehnt: Neue Ephemeropteren. 73 die Hinterrandsäume der Tergite II bis VI sind breiter, die Figuren auf der Mittellinie etwas größer und auch auf Tergit II vorhanden, auf Tergit IV und V deutlicher als beim 3; Tergit I ist am Hinterrande schwarz gesäumt, was beim $ kaum erkennbar ist. Die Schenkel sind nicht so rein bernsteinfarben, sondern mehr wie die Schienen und Tarsen hellgraugelblich; die Schenkelbinden sind deutlich, der Apex der Vorderschiene ist nur gebräunt und die Tarsalgelenke aller Beine sind kaum dunkler. Im Vorderflügel sind die Adern im ganzen etwas heller, mehr dunkelpechbraun als pechschwarz, der dunkle Fleck in der Pterostigma-Region des Costal- und Subcostalraumes ıst dunkel purpurrot; im Pterostigma des einen Flügels ist eine einzige Ader nach der Costa hin gegabelt; sonst alles wie beim $. X. Sternit in der Hinterrandmitte vorgezogen. Körperlänge: 10 mm (3), 12 mm (2); Länge des Vorderflügels: 10—11 mm (&), 111/, mm (2); Flügelspannung also etwa 21—23 mm ($), 24mm (2); Schwanzborsten: 35 mm ({). - Material: 2&, 19, Mexico, Tabasco, XII. 1913, resp. I. 1914, W. Gugelmann, im Museum Berlin. Heimat: Mexico. 38. Heptagenia chinensis n. sp. & (trocken): Augen schwarz; Kopf oben, ockerbräunlich, vorn mehr ockergelblich; die beim 2 auf der Stirn vorhandenen dunklen Punkte (s. w. u.) sind kaum erkennbar; vorn am Kopfe am Innen- rande der Augen unter den Fühlern je ein schwarzer Punkt oder kurzer quergestellter Fleck. Pronotum ockergelblich, jederseits mit einem kommaförmigen, am Hinterrande nahe dem mittleren Auschnitte breit beginnenden schwarzen Strich, der schief nach vorn und unten zieht und dort mit einem mehr dunkelbraunen, nicht scharf begrenzten Fleck ver- schmilzt; Mesonotum hell ockergelblich, der Apex etwas gebräunt; Metanotum hell ockergelblich: die Seiten der Brust ockergelblich, die Unterfläche noch etwas heller; auf der Hinterbrust hinter der Hinter- hüfte ein schwärzlicher Punkt. Hinterleib (Fig. 52) heller oder dunkler ockergelb, die Tergite I bis VIII dunkel gezeichnet, die Tergite IX bis X einfarbig een ockerbräunlich oder ockerrötlich; die Tergite I bis VIII Fig. 52. sind am Hinterrande sehr fein schwärzlich gesäumt, und dieser Saum reicht bis zu den Hinterecken; er kann davor undeut- licher sein, ist aber an den Hinterecken selbst sehr deutlich; auf der Mittellinie der Tergite II bis VIII über dem Rückengefäß verläuft ein etwas verwaschenes rötlichbraunes (kastanienbraunes) Längsband, das vor dem Hinterrande sich seitlich fortsetzt; außer dieser etwa umgekehrt T-förmigen Figur zeigen die Tergite III bis VIII noch einen schiefen schwärzlichen Strich jederseits, der sich nach vorn schwach verdickt und weder den Hinterrand noch den Vorderrand der Seg- 11. Heft 74 Dr Georg Ulmer: mente erreicht; auf Tergit IX kann eine Andeutung eines ähnlichen Seitenstriches vorhanden sein; Tergit I ist in ausgedehnterem Maße dunkel gefärbt. Die Unterfläche des Hinterleibes ist einfarbig ocker- gelblich. Schwanzborsten [abgebrochen] an der Basis ockergelblich, ungeringelt. Die Schenkel aller Beine bernsteingelb, in der Mitte und am Apex rötlich getuscht ohne deutliche Bindenbildung; die Schienen und Tarsen bernsteingelblich, am Vorderbeine sind die Tarsen mehr bernsteinweißlich; Vorderschiene am Apex schwarzbraun, die Tarsal- gelenke gebräunt; an den hinteren Beinen sind die Tarsalgelenke kaum dunkler; Krallen und apikale Hälfte des letzten Tarsalgliedes an allen Beinen gedunkelt; am Vorderbeine ist der Tarsus etwa l!/, mal so lang wie die Schiene, diese etwa 1!/, mal so lang wie der Schenkel; Tarsalglied I ist etwa l/, so lang wie Glied II, dieses etwas länger als III; die Tarsal- glieder nehmen in der Reihenfolge IL, ILL, IV, V, I an Länge ab; am Hinterbeine ist der Tarsus - etwa 1/, so lang wie die Schiene, diese etwas kürzer als der Schen- kel; die Tarsalglieder nehmen in der Reihenfolge V, II (gleich:) IIl, I, IV an Länge ab; die Beine sind ähnlich gebaut wie bei H. maculıpennis Walsh. Flügel durchsichtig, farblos, der Subcostalraum des Vorderflügels und in viel schwächerem Grade auch die Pterostigma-Region des Costalraumes bernsteingelb ge- tönt; ım Hinterflügel ist der Costalraum bernsteingelblich; die Adern sınd fein, nur in der Ptero- Fig. 53 stigma-Region des Costal- und Subcostalraumes im Vorderflügel sınd die Queradern kräftiger; alle Adern sınd erauschwarz oder pechschwarz in auffallendem Lichte, nur die drei ersten Längsadern sind gelbbraun, etwa ockerbräunlich, und werden nach dem Apex hin etwas dunkler; in durchfallendem Lichte erscheinen die Längsadern bräunlich; die Queradern aber bleiben bei fast jeder Beleuchtung dunkel; die Bulla der Subcosta ist verdickt und schwarz; die Queradern der Pterostigma-Region sind regelmäßig und gerade. Die Genitalfüße (Fig. 53) sind ockergelblich gefärbt, die zwei Endglieder sind etwa halb so lang wie Glied II; die Penisloben (Fig. 53) sind schlank, apikalwärts etwa beilförmig ver- breitert, die apıkale Außenecke etwas vorgezogen, stumpf dreieckig, Neue Ephemeropteren. 75 die Ventralfläche ist sowohl an der Innenkante wie an der Außen- kante gefurcht. | | Q (trocken): Dem 3 sehr ähnlich; die zwei schwarzen Punkte auf der Stirn sehr deutlich, rundlich; vor der Eiablage ist die Ober- fläche des Hinterleibes auf Segment I bis VI rötlich (hell rostfarben), auf Segment VII bis X ockergelb, die Unterfläche und die Zeich- nungen des Hinterleibes wie beim 3, doch sind die T-Figuren auf Tergit VI bis VIII kaum erkennbar; die Unterfläche zeigt auf Seg- ment II bis VI eine schiefe, wenig auffallende, helle Linie jederseits, die von schwach dunkleren Schatten umgeben ist, etwa in der Richtung der dorsalen dunklen Striche X. Sternit in der Mitte des Hinterrandes sehr tief ausgeschnitten. Die Adern sind im ganzen etwas heller, dunkelpechbraun oder rußbraun. Körperlänge: 9—10 mm; Länge des Vorderflügels: 9—10 mm ((), llmm (92); Flügelspannung also etwa 19—21 mm (4), 23mm (9); Schwanzborsten abgebrochen. Material: 2%, China, Peking, VIII. 1913, Schoede leg., 1 2, China, Peking, VII. 1913, Schoede u. H. Müller leg., alle im Museum Berlin. N.B. Wahrscheinlich gehört auch ein 2 aus Japan (Pryer leg., Coll. Selys, Museum Brüssel, No. 91) hierher; es unterscheidet sich in folgendem: Die dunklen Punkte auf der Stirn wenig deutlich; Hinterleib oben ohne jene T-Figuren, doch die schiefen Seitenstriche deutlich; die Adern heller, pechbräunlich oder gelbbraun; X. Sternit am Hinterrande konvex. Schwanzborsten unrein ockergelblich, fein braun geringelt. Körperlänge: 9 mm: Länge des Vorderflügels: 13 mm; Flügelspannung also etwa 27 mm; Schwanzborsten: über 23 mm (abgebrochen). 39. Ecdyonurus bengalensis n. sp. & (trocken): Augen rußbraun; der ganze Kopf kohlschwarz. Brust oben, unten und an den Seiten kohlschwarz, nur die häutigen Stellen an den Seiten etwas heller, schwärzlich-rußbraun. Hinterleib auf Segment I und II, wie auf Segment VIII bis X mattschwarz; auf den mittleren Segmenten in auffallendem Lichte rußbräunlich, in durch- fallendem Lichte dunkel gelbbraun; die Hinterränder der Tergite, weniger der Sternite, breit mattschwarz; Unterfläche des Hinter- leibes nicht heller als die Oberfläche. Schwanzborsten (fehlend), s. w. u. beim ©. Vorderbeine kohlschwarz, ın durchfallendem Lichte kaum heller, nur die Tarsen dann braunschwarz; hintere Hüften schwarz, Schenkelringe schwärzlich, Schenkel schmutziggelb mit großem läng- lichen schwarzen Flecke in der Mitte, das Knie ebenfalls geschwärzt, Schienen gelb (ockergelblich), Tarsen in auffallendem Lichte rußbraun, in durchfallendem Lichte gelblich, aber stark braun übertuscht. Am Vorderbeine verhalten sich die Tarsalglieder zu einander etwa wie 13:20:17:14:9; Glied I ist also 0,65 mal so lang wie Glied II, Glied IV ist weniger länger als I, Glied V am kürzesten, Glied II am längsten; am Hinterbeine nehmen die ersten vier Tarsalglieder an Länge all- 11. Heft 76 Dr. Georg Ulmer: mählich ab, Glied V ist am längsten. Flügel durchsichtig, farblos, dıe Basis beider Flügel rußbraun, die Pterostigma-Region des Vorder- flügels im Costal- und Subcostalraume rußbräunlich und die Umgebung der Bulla (an den dort eng zusammenstehenden Queradern) rußbraun gewölkt; ım Vorderflügel sind die Adern pechschwarz; die Queradern im Costalraume (mit Ausnahme der verzweigten Adern des Ptero- stigma), im Subcostalraume und Radialraume sind verdickt und von rußbraunen schmalen Säumen umgeben; kräftig sind auch noch, aber nur wenig umsäumt, die Queradern der folgenden Zwischen- räume, u. z. an der Flügelbasis bis fast zum Hinterrande hin, in der Flügelmitte bis zum Cubitus; am Apex also und in der hinteren Flügel- hälfte (vom Cubitus bis zum Flügelrande) sind die Queradern nicht Fig. 54. verdickt und nicht umsäumt; die Stärke der Queradern nımmt von der Basis nach dem Apex und vom Vorderrande nach dem Hinter- rande allmählich ab; die Adern des Hinterflügels sind pechschwarz, die Queradern nicht verdickt und nicht umsäumt; im Vorderflügel hat der Costalraum vor der Bulla acht bis neun gerade Queradern, an der Bulla drei gerade, eng zusammenstehende Queradern und dahinter etwa 23 Queradern (gezählt an der Subcosta), von denen die ersten fünf bis sieben noch gerade und regelmäßig sind, während die folgenden (Pterostigma) sehr unregelmäßig verlaufen, stark nach der Costa hin gegabelt und mit einander verbunden sind; auf der. Fläche stehen die Queradern unregelmäßig; in einer von der Bulla Pr yabh u. Me en au & Neue Ephemeropteren, A der Subcosta bis zum Gubitus (oder noch weiter) verlaufenden Quer- zone stehen die Queradern enger zusammen als anderswo, während basalwärts von dieser Zone ein größerer Raum frei von Queradern bleibt. -Der Hinterflügel hat reiche Nervatur im Analraume. Die Genitalfüße und der Penis (Fig. 54) sind kohlschwarz; die beiden Endglieder der Genitalfüße sind verhältnismäßig lang, mehr als !/, so lang wie das zweite Glied; die Penisloben (Fig. 54) bilden weit vor- ragende, länglich viereckige Platten, deren apikale Ecken abgerundet sind und deren Dorsaflläche anscheinend schüsselartig vertieft ist. Der Hinterrand des X. Sternits (Fig. 54) ist ausgeschnitten (konkav), die lateralen Höcker gehen in sanfter Rundung in die mittlere und in die seitlichen Partien über. 2 (trocken): Augen schwarz; Kopf dunkelrötlichbraun, mit schwärzlichen Flecken rings um die Ozellen und am Gesichtel). Pro- notum dunkelbraun, Mesonotum und Metanotum dunkelziegelfarbig; Seiten und Unterfläche der Brust rußbraun, die häutigen Stellen etwas heller. Hinterleib schwärzlich, mit schwach rötlichem Tone, in durch- fallendem Lichte rotbraun bis purpurschwärzlich, die Gelenke der Tergite dunkler. Schwanzborsten an der Basis schwärzlich oder grau- schwärzlich, allmählich heller werdend, grau, mit schwärzlichen Ge- lenken. Vorderbeine in auffallendem Lichte an Schenkel und Schiene pechbraun, in durchfallendem Lichte erscheint der Schenkel mehr gelbbraun (dunkler an den Kanten und am Apex), Schiene und Tarsus grauschwärzlich; hintere Beine wie beim $ gefärbt, die Schienen manchmal reiner gelb. Am Vorderbeine nehmen die Tarsalglieder in der Reihenfolge II (etwa gleich) V, III, I, IV an Länge ab; am Hinter- beine sind die Tarsalglieder wie beim $. Flügel wie beim 3; der dunkle : Fleck an der Basis beider Flügelpaare etwa schwächer. Das X. Sternit ist apikal verschmälert, am Hinterrande gerade abgeschnitten oder ganz schwach ausgeschnitten. Subimago (trocken): Flügel etwas getrübt, stark rußbraun ge- zeichnet; sämtliche Queradern in beiden Flügelpaaren sind ziemlich breit rußbraun oder braunschwärzlich umsäumt; diese Säume fließen an den Queradern, die sich an die Bulla anschließen (s. o.), fast zu einer Querbinde zusammen. Körperlänge: 10—12 mm; Länge des Vorderflügels: 15—17 mm; Flügelspannung also etwa 31-36 mm; Schwanzborsten (zerbrochen), bei der Subimago etwa 15 mm. Material: 1%, 49, 9 Subim., Darjeeling, S. Gutmann vend. 17. I. 1907, im Museum Hamburg. | Heimat: Bengalen. —_ ) Der Kopf der mir vorliegenden Exemplare ist leider mehr oder weniger gedrückt, wahrscheinlich in der Tüte gepreßt. 11. Heft 73 Dr. Georg Ulmer: 40. Cinygma tibiale n. sp. 4 3 (trocken): Augen schwärzlich, oberer Abschnitt gelblich oder gelbbraun umrandet oder auch auf der Fläche mehr oder weniger gelbbraun; Scheitel des Kopfes dunkelbraun (rußbraun), Gesicht gelbbräunlich, aber die Umgebung der Fühler und der Ozellen, wie auch die Seiten des Kopfkieles viel dunkler, rußbraun bis braun- schwarz. Pronotum gelblichbraun, aber stark von dunklen (schwärz- lichen) Tönen übertuscht, so daß es bei schwacher Vergrößerung sehr dunkel erscheint; Mesonotum und Metanotum dunkel pechbraun bis pechschwarz, die Furche vor den Flügeln auf dem Mesonotum gelblich; Fig. 55, die Seiten der Brust gelbbräunlich, mit dunkleren Furchen; Unter- fläche der Brust dunkelpechbraun bis pechschwärzlich, der Vorder- rand des Mesosternits schmal gelblich. Hinterleib oben braun (lehm- braun) oder ein dunkles und schmutziges Gelbbraun, die Seiten der Tergite etwas heller, mehr gelblich, auf jeder Tergitseite über der Seitenlinie mit einem mittleren undeutlichen dunkleren Wisch; auf den zwei letzten Tergiten manchmal schwärzliche Flecke; die Unterfläche des Hinterleibes etwas heller als die Oberfläche, manchmal mit dunkler Markierung der Ganglienkette; die Hinterränder der Segmente nirgends Neue Ephemeropteren. 19 dunkel. Schwanzborsten an der Basis gelbbraun, undeutlich braun geringelt, apikalwärts allmählich heller werdend, von ockergelb zu ockerweißlich übergehend und nicht geringelt. Vorderschenkel in auffallendem Lichte dunkelrußbraun, an der Basıs heller, Schiene und Tarsus mehr umbrafarben, Apex der Schiene dunkelrußbraun; in durch- fallendem Lichte wird der Schenkel dunkelgelbbraun oder umbra- braun, Schiene und Tarsus gelbbraun (heller oder dunkler), Apex der Schiene bleibt dunkel und der Schenkel ist ın seinem Innern eben- falls recht dunkel; hintere Beine gelbbraun, der Schenkel dunkel, Schiene und Tarsus mehr unrein ockerfarben, die Tarsalgelenke und die Krallen gebräunt; am Vorderbeine (Fig. 55a) ist der Tarsus ganz Fig. 56. wenig länger als die Schiene, diese fast 1!/, mal so lang wie der Schenkel; die Tarsalglieder nehmen in der Reihenfolge II. IIL, I, IV, V an Länge ab, Glied I ist etwa ?/, so lang wie Glied II; am Hinterbeine (Fig. 55b, c) ist der Tarsus etwa !/, so lang wie die Schiene, diese etwas kürzer als der Schenkel; die Tarsalglieder nehmen in der Reihenfolge V, I, II, III, IV an Länge ab. Flügel farblos, durchsichtig, nur matt glänzend; Aderung fein, über weißem Untergrunde gelbbräunlich, die ersten drei Längsadern im Vorderflügel ockerbräunlich, die Basis der Längsadern hinter dem Radius und die Adern in der analen Partie fast farblos; große Querader ebenfalls sehr hell, weißlich, nur in der Umgebung 11. Heft 80 Dr. Georg Ulmer. der Subcosta ockergelblich; in durchfallendem Lichte werden die stärkeren Längsadern etwa ockergelb, die feineren Längsadern fast farblos und die Queradern weißlich; ım Costalraume finden sich vor der Bulla sechs Queradern (die sechste schon an der Bulla), hinter ihr etwa 21 bıs 23, alle einfach und regelmäßig; dıe Adern des Ptero- stigma sind etwas dunkler als die vorhergehenden. Im Hinterflügel sınd die Adern ebenfalls zart, nur die stärkeren erscheinen über weißem Untergrunde gelblich, die andern sind weißlich, auch die genannten werden ın durchfallendem Lichte fast weißlich. Genitalfüße (Fig. 56) ockerbräunlich bis gelbbraun; das Basalglied etwas verdickt, die beiden Endglieder zusammen etwa ?/, so lang wie Glied II; die Penis- loben (Fig. 56) sind kurz stäbchenförmig, schwach nach außen gebogen, ihr Apex auf der Dorsalfläche etwas ausgehöhlt und in Lateralansicht (Fig. 56a) verschmälert; der Hinterrand des X. Sternits ist zwischen den Genitalfüßen und den Penisloben breithöckerig vorgezogen, der Rand selbst ist verdickt (Fig. 56). Q unbekannt. Körperlänge: 8 bis 10 mm; Länge des Vorderflügels: 10 mm; Flügelspannung also etwa 21 mm; Schwanzborsten: über 15 mm (zerbrochen). Material: 3$, Brussa, Klein-Asien, 1863, Mann leg., im Museum Wien. Heimat: Klein-Asıen. dam Ye aan us Herpetologische Mitteilungen aus dem Museum für Naturkunde in Oldenburg, Gr. Von Hans Holtzinger-Tenever. Bei einer Neuordnung der Reptilien- und besonders der Schlangen- sammlung, die mir der Direktor des Museums, Herr Professor Dr. Martin liebenswürdigerweise übertrug, fielen mir einige noch nicht bearbeitete Sammelergebnisse in die Hände. Eine reiche Ausbeute an Reptilien brachte aus Sumatra Herr Sanıtätsrat Dr. Lamping, München, mit. Herr E. Ruhstrat hat in China und Herr K. Meinecke in Nordamerika gesammelt. Im Folgenden gebe ich die Resultate der Bestimmungen, die nach G. A. Boulenger, Catalogues of the Lizards, resp. of the Snakes, und im 1. Teil auch nach N. de Rooij, Rept. of Ind. Arch., Leiden 1918/20, ausgeführt wurden. I. Collection Dr. Lamping, Sumatra. Nach brieflichen Mitteilungen ist Dr. Lamping vor etwa . 30 Jahren in der Provinz Delhi mit der Hauptstadt Medan in Nord- Sumatra ın der Nähe des Batak-Gebirges tätig gewesen; außerdem besuchte er Penang, Singapore und Java. Die Ausbeute umfaßt 4 Eidechsen, 78 Schlangen und einige Ichthyophis-Stücke. Be- sonderes Interesse erregt es, daß sich unter den zahlreichen Seeschlangen, die in der Collection enthalten sind, auch ein Exemplar von Distira godeffroyi Ptrs. findet. Diese war bisher nur aus den australischen Gewässern bekannt. Leider konnte Dr. Lamping keine näheren Angaben über Fundorte der einzelnen Tiere mehr geben; jedenfalls muß aber das Verbreitungsgebiet von Dist. godeffroyi auch auf die Gewässer des Archipels erweitert werden. Amphibia apoda. Ichthyophis glutinosus L. Boul. Cat. Batr. Caud. p. 515. l. 202 Ringe. Totallänge 330 mm. 2. 281 Ringe Totallänge 280 mm. 3. 283 Ringe. Totallänge 280 mm. Archiv für Naturgeschichte 1919. A. 11. 6 11. Heft 82 Hans Holtzinger-Tenever: Herpetologische Mitteilungen Lacertilia. Geckonidae. Gecko vertieillatus Laur. Boul. Cat. Liz. I, p. 183. N. de Rooij, Rept. I, p. 56. Sprl. 15; Sbl. 13; Kinnschilder 5 Paar. 15 Reihen Tuberkeln; Praeanalporen 13: Kopf 40 mm; Kopfbreite 27.mm. Länge: total 310 mm; Schnauze— After 115 mm; Vorderbein 45 mm; Hinterbein 55 mm; "Schwanz 146 mm. Ptyehozoon homaloeephalum Grev. = Boul. Cat. Liz. IL p. 190. N. de Rooij, Rept. I, p.59. Sprl. r. 12, 1.13; Sbl.10; Länge: total 165 mm; Kopf 30 mm; Kopfbreite 17 mm; "Schnauze After 90 mm; Vorderbein 89 mm; Hinterbein 33 mm; Schwanz 79 mm. Agamidae. CGalotes eristatellus Kuhl Boul. Cat. Liz. I, p. 316. N. de Rooij, Rept. I, p. 121: Sc. 86; Sprl. 9; Sbl. 9. Länge: total 390 mm; Kopf 23 mm; Kopfbreite 12 mm; Schnauze—After 85 mm; Vorderbein 50 mm; Hinterbein 80 mm; Schwanz 300 mm. Varanidae. Varanus indieus Daud. Boul. Cat. Liz. II, p. 316. N. de Rooij, Rept. I, p. 148. V. 104; Sproc. 6. Länge: Kopf 51,5 mm; Kopfbreite 23 mm; Hals 55 mm: Schnauze—-After 270 mm; Volebe 90 mm; Hinter. bein 110 mm; total 700 mm; Schwanz 415 mm. Ophidia. Typhlopidae. Typhlops lineatus Boie Boul. Cat Sn. I p.15. N. de Rooij, Rept. IL, p.4. l. Sc. 24. Totallänge 446 mm; Schwanz 5 mm. Stellt nach der Färbung die var. sumatrana Werner dar. 2. Sc. 22. Totallänge 485 mm. aus dem Museum für Naturkunde in Oldenburg, Gr. 83 Boidae. Python eurtus Schleg. Boul. Cat. Sn. I, p. 89. N. de Rooij, Rept. II, p. 28. Sc. 57; V. 181-F1/1; C. 29/30+1. Sprl. 11; Sbl. 22. Total- länge 1500 mm; Schwanz 120 mm. * Ilysiidae. Cylindrophis rufus Laur. Bon. Cat. Sn. I, p.135. N. de Rooij, Rept. II, p.3 '8c. 19; V. 233+2/2; 0.6. Sprl. 6; Sbl. 6. Totellfnge 310 mm; on 6.mm. 2. Sc. 19; V.229-+2/2; 6.7. Sprl. 86; Sbl.7. Totallänge 540 mm; Schwanz ??? mm. Xenopeltidae. Xenopeltis unicolor Reinw. Boul. Cat. Sn. I, p.168. N. de Rooij, Rept. II, p. 39. | Sc. 15; V. 178+2/2; C. 28/2941. Sprl. 8; Sbl. 9; T.1. Total- länge 960 mm; Schwanz 100 mm. Colubridae. Tropidonotus stolatus L. Boul. Cat. Sn. I, p. 253. N. de Rooij, Rept. II, p. 87. | 12 80.19: V.190 72/27 €. 71/781. Sprl.8; Sbl..r. 10,'1:'9; T. 142; Totallänge 540 mm; Schwanz 130 mm. 2. Se. 19; V. 150-£2/2; C. 77/77 +1. AP ER ee Totallänge 630 mm; Schwanz 150 mm. Be NV 153 + 2/2; 6. 59/60 +1. Sprl. 8: Sbl. Frl, Fl: 142. Totallänge 490 mm; Schwanz 110 mm. 4. Sc. 19; V. 153 + 2/2; C. 33/33? Sprl. r. 9, 1: 8; Sbl. 9; T.1+2. Totallänge 570 mm?; Schwanz ? mm. Der Schwanz ist abgebrochen. | 9 Be, 1: V., 147 + 2/2; 6. 75/76-+1. Sprl. 8; Sbl. r.10, 1.9; T.1+2. Totallänge 520 mm; Schwanz 125 mm. 6. Sc. 19; V. 150 + 2/2; C. 34/34?. Sprl. 8; Sbl.r. 9, 1.11; I 3cH, Totallänge 600 mm?; Schwanz ? mm. Der Schwanz ist abgebrochen. 7. Se. 19; V. 150-+2/2; C. 47/48-+1. Sprl. 8; Sbl. 10; T.1+2. Totallänge 570 mm; Schwanz 105 mm. ” 3 153 + 2/2; C. 41/41? Sprl. 8; Sbl. r. 10, 1. 9; 2. 129. Totallänge 550 mm?; Schwanz ? mm. Der Schwanz ist abgebrochen. 6* 11. Hett 84 Hans Holtzınger-Tenever: Herpetologische Mitteilungen Tropidonotus ehrysargus Schleg. Boul. Cat. Sn. I, p.258. N. de Rooij, Rept. II, p. 89. Sc. 19; V. 153+2/2; C. 79/80+1. Sprl. 9; Shl. 10; T. 243; Praeoc. 1. Totallänge 240 mm; Schwanz 60 mm. Lycodon subeinetus Boie Boul. Cat. Sn. I, p.359. N. de Rooij, Rept. II, p. 108. 1. Sc. 17; V.130+2/2; C. 69/70+1. Sprl. 8; Sbl.10; T. 1-2. Totallänge 290 mm; Schwanz 50 mm. Ein junges Tier. 2. Sc. 17; V. 216+4/2; C. 73/74+1. Sprl.8; Sbl.9; T.1--2. Totallänge 980 mm; Schwanz 190 mm. Das Anale ist ausnahmsweise doppelt geteilt, so daß es aus vier Halben besteht. Coluber oxycephalus Boie Boul. Cat. Sn. IL, p.56. N. de Rooij, Rept. II, p. 104. Se. 25; V. 237+2/2; C. 140/140+1. Sprl. r. 9, 1. 10; Sbl. 14; T. 2+3. Totallänge 1720 mm; Schwanz 480 mm. Coluber melanurus Schleg. Boul. Cat. Sn. II, p. 60. N. de Rooij, Rept. II, p. 99. 1. Sc. 19; am Halse 21; V.219 + 1/1; C. 86/86? Sprl. 9; Sbl. 11; T. 2+3. Totallänge 1600 mm?; Schwanz 340 mm? Die äußerste Schwanzspitze ist verletzt, offenbar fehlt aber nur ein Schildchen. Das 26. Caudale ist ausnahmsweise dreigeteilt. 2. Sc.19; am Hals 21; V. 225+1/1; C. 103/103+1. Sprl. 9; Sbl. 11; T. 2+2. Totallänge 470 mm; Schwanz 100 mm. r Ein junges Tier. 3. Sc. 19, am Hals 21; V. 223+1; C. 27/287. Sprl. 9; Sbl. 10; T. 243. Totallänge 1470 mm; Schwanz 130 mm? Der Schwanz ist bei Lebzeiten abgebrochen und wieder verheilt. 4. Sc. 19, am Hals 21; V. 211+1/1; C.102/103+1. Sprl. 9; Sbl, r. 11, 1.10; T.r..2+2, .2-+3. Totallänge 1150 mm; Schwanz 260 mm. ” Das dritte Caudale ist ungeteilt. i 5. Sc. 19, am Hals 21?; V. 21241; C. 103/103+1. Sprl. 9; Sbl. 11; T. 2+2. Totallänge 1480 mm; Schwanz 360 mm. 6. Sc. 19, am Hals 21; V. 231 +1; €. 100/100-+1. Sprl. 9; Sbl. 11; T. 2+2. Totallänge 795 mm; Schwanz 180 mm. Ein halberwachsenes Tier. 7. Se. 19, am Hals 21; V. 215+1/1; C. 103/103+1. Sprl. 9; Sbl. r. 11, 1. 10; T.2+2; Totallänge 1710 mm; Schwanz 390 mm. aus dem Museum für Naturkunde in Oldenburg, Gr. to) Dendrophis pietus Boie Boul. Cat. Sn. II, p.78. N. de Rooij, Rept. II, p. 58. 1. Se. 15; V.169-+2/2; C.104/105+1. Sprl. 9; Sbl. 9; T.2+2. Totallänge 790 mm; Schwanz 250 mm. 2. 8c. 15; V. 171 + 2/2; C. 125/126 + 1. Sprl. 9; Sbl. r. 11, l. 10; T. 2+3. Totallänge 300 mm; Schwanz 360 mm. Das 4. bis 6. Sprl. stoßen ans Auge. Dendrelaphis caudolineatus Gray Boul. Cat. Sn. II, p. 68. N. de Rooij, Rept. II, p. 68. 1. Se. 13; V. 180 + 2/2; C. 102/103 + 1. Sprl. 9; Sbl. r. 9, 1.8; T.2+ 2. Totallänge 1270 mm; Schwanz 340 mm. Das 5. und 6. Supralabiale stoßen ans Auge. Links ist das letzte Sub- labiale geteilt. 2. 8c.13; V.182 + 2/2; G. 111/111 +1. Sprl. 9; Sbl. 10; T. 2+2. Totallänge 1210 mm; Schwanz 320 mm. 3. Sc. 13; V.183.+ 2/2; C. 105/106 +1. Sprl. 9; Sbl. 10; T. 2+2+2. Totallänge 410 mm; Schwanz 100 mm. Simotes purpurascens Schleg. Boul. Cat. Sn. IL, p.218. N. de Rooij, Rept. II, p. 126. Sc. 21; V. 168+1/1; C. 50/50-+1. Sprl. 8; Sbl. 9; T. 2+3. Totallänge 700 mm; Schwanz 110 mm. Nach der Beschuppung und Zeichnung ist dies Exemplar Boulengers Form C. (= 8. trinotatus D. u. B.). Simotes octolineatus Schneid. Boul. Cat. Sn. II, p. 224. N. de Rooıj, Rept. II, p. 123. 1 2B8e. 17: 9. 160-1715: 0. 53/555 £ LE Sprl. 6; Shbl 7; T. 2+2. Totallänge 440 mm; Schwanz 90 mm. Stellt nach der Zeichnung Boulengers var. B. dar. 2. Sc. 17; V. 169 + 2/2; C. 43/43 +1. Sprl. 6; Shl. 7; T. 2+2. Totallänge 550 mm; Schwanz 90 mm. Schwarzbraun mit fünf gelben Linien. Der Dorsalstreifen ist um das Doppelte verbreitert, somit ent- spricht das Exmplar Boulergers var. B. Simotes signatus Gthr. Boul. Cat. Sn. II, p. 226. N. de Rooij, Rept. IL, p. 125. Sc. 17; V. 158 1/1; €. 50/50+1. Sprl. 7; Sbl. 8;t. 1+2. Total- länge 400 mm; Schwanz 80 mm. 11. Heft Ss5 Hans Holtzinger-Tenever: Herpetologische Mitteilungen F Ablabes baliodirus Boie Boul. Cat. Sn. II, > 283. N. de Rooij, Rept. II, p. 139. Sc..13; V. 125 2/2; C. 72/731. Sprl. 1. 7,16; Sb. 7;,T.1+2; Praeoe. 2. Totallänge Tee Schwarz 140 mm. Dies typische Exemplar übertrifft Boulengers m um 30mm. Calamaria vermiformis D. B. Boul. Cat. Sn. II, p. 333. N. de Rooij, Rept. II, p. 153. Se. 13; V. 167+1/1; C. 21/2141. Sprl. 6; Sbl. 6. Totallänge 380 mm; Schwanz 30 mm. Entspricht Boulengers Farbenvarietät F. Calamaria gervaisii D. u. B. Boul. Cat. Sn. II, p. 338. N. de Rooij, Rept. II, p. 161. Sc. 13; V. 153+1/1; C. 18/18+1. Sprl. 5; Sbl. 5. Totallänge 195 mm; Schwanz 15 mm. Stellt Boulengers var. A. dar. Psammodynastes pulverulentus Boie Boul. Cat. Sn. III, p. 172. N. de Rooij, Rept. II, p. 202. Sc. 17; V. 175+-1/1; C. 65/6541. Sprl. 8;- Sbl. 9; T. 243. Totallänge 415 mm; Schwanz 95 mm. Dryophis xanthozona Boie Boul. Cat. Sn. IIL, p.180. N. de Rooij, Rept. II, p. 205. 1. Be 35 V. 193 + 2/2; C. 131/132 +1. Sprl. r. 9, 1.10; Sbl.9; T.2+2+2. Lor.3. Totallänge 1010 mm: Schwanz 320 mm. 2. Se. 15; V. 188+.2/2: C. 132/133+1. Sprl. 8; Sbl. 9; T. 242 | +2: Lor. 3. Totallänge 1100 mm: Schwanz 360 mm. | Dryophis prasinus Boie Boul. Cat. Sn. III, p. 180. N. de Rooij, Rept. II, p. 206. | 1. Se. 15; V. 211 + 1/1; €. 178/178 +1. Sprl. 9; Sbl. 8; T. r. 242, 1.2743; Lor. 2. Totallänge 1770 mm; Schwanz 620 m. | 2. Se. 15; V. 222+2/2; C. 186/186-+1. Sprl. 9; Shl-T:9, 1. 8; , T.2-+2. Totallänge 1660 mm; Schwanz 580 mm. 3.. Se. 15; V. 227 + 2/2; c. 191/191. + 1. Sprl. 10; Sbl. r. 11, l. 10; T. 2+2. Totallänge 1700 mm: Schwanz 590 mm. 4. Se. 15; V. 184+ 1/1; °C. 161/162 +1; Sp 7-13; Sbl. 8; T. 343; Lor. 2. Totallänge 820 mm; Schwanz 310 mm. Das Anale ist ungeteilt. 5. Be 155: 215 + 2/2; C. 162/163 + 1. Sprl. 9; Sbl. 8 T. 142: Lor. 1. Totallänge 740 mm; Schwanz 240 mm. aus dem Museum für Naturkunde in Oldenburg, Gr. 87 6. Sc. 15; V. 214+2/2; 0. 168/173-+1. Sprl. r. 9, 1. 8; Sbl. 8; T.1-+2; Lor. 3. Totallänge 1430 mm; Schwanz 480 mm. 7. Sc. 15; V.194 + 2/2; C. 153/154 + 1. Sprl. 9; Sbl. 9; T. 1+2; Lor. 2. Totallänge 950 mm; Schwanz 335 mm. 8. Sc. 15; V.221 + 2/2; C. 186/187 + 1. Sprl. 9; Sbl. 10; T. 2+2; Lor. 4. Totallänge 1290 mm; Schwanz 450 mm. 9. Sc. 15; V. 212+2/2; C. 42/43? Sprl. 9; Sbl. 9; T. 2+2; Lor. 2. Totallänge 930 mm? Schwanz ? mm. Ungefähr zwei Drittel des Schwanzes sind abgebrochen. Chrysopelia ornata Shaw .Boul. Cat. Sn. III, p. 196. N. de Rooij, Rept. II, p. 212. 1. Sc. 17; V. 220 42/2; C. 102/102 41. Sprl. 9: ‚Sbl. 10; T. 2+2. Totallänge 1210 mm; Schwanz 280 mm. Das Anale ist anormalerweise doppelt geteilt. 2. Sc..17; V. 224 + 2/2; -C. 125/125 + 1. Sprl. 9;. Shl. 9; T. 2+2. Totallänge 350 mm; Schwanz 85 mm. Hydrophis nigrocinetus Daud. Boul. Cat. Sn. III, p. 272. N. de Rooij, Rept. II, p. 227. 1. Sc. 39, am Hals 27; V. 340+2/2. Sprl. 7; Shl. 8; T.2-+2. Totallänge 780 mm; Schwanz 55 mm. . 2. Se. 371, am Hals 28;-V: 306. - Postoc. r.1; 1.2. 57. schwarze Ringe. Totallänge 1130 mm; Schwanz 90 mm. 3. Sc. 39, am Hals 27; V. 289-+2/2. Sprl. 7; Sbl. 8; T. 1-+2. 47 schwarze Ringe. Totallänge 540 mm; Schwanz 44 mm. | Distira godeffroyi Ptrs. Boul. Cat. Sn. III, p. 291. Sc. 34, am Hals 27; V. 226+2/2. Sprl. 7; Sbl. 8; T.2-+2. Total- länge 480 mm; Schwanz 40 mm. Bisher nur aus den australischen Gewässern bekannt geworden. Distira brugmannsii Boie Boul. Cat. Sn. III, p. 292. N. de Rooji. Rept, II, p. 233. 22.000, 30. am Hals .25::V..329 = SpEl. 72.°8bl.7;: T. 1 + 2. Totallänge 480 mm; Schwanz 40 mm. 2. Sc. 37, am Hals 27; V. 319-+2/2. Sprl. 7; Sbl. 6: T. 1-2. 62 schwarze Ringe. Totallänge 600 mm; Schwanz 50 mm. Die Unterseite ist braunschwaız. Platurus latiecaudatus L. Boul. Cat. Sn. III, p. 307. N. de Rooij, Rept. II, p. 217. Bee 202.2. 272; .0,,33. :,8pxl:7:: Sbl.7; "T..b+ 2. 52 schwarze Ringe. Totallänge 500 mm; Schwanz 45 mm. 11. Iloft 88 Hans Holtzinger-Tenever: Herpetologische Mitteilungen 2. Sc. 19; V. 242+2/2. Sprl. 7; Sbl. 7; T. 142. 48 schwarze Ringe. Totallänge 460 mm; Schwanz 50 mm. Bungarus fasciatus Schneid. Boul. Cat. Sn. III, p. 366. N. de Rooij, Rept. II, p. 243, Sc. 15; V. 232+1/1; C. 39. Sprl. 7; Sbl. 7; T. 1+2. Totallänge 840 mm; Schwanz 90 mm. Naja tripudians Merr. Boul. Cat. Sn. III, p. 380. N. de Rooij,- Rept. II, p. 246. l. Sc. 19, am Hals 23; V.198 + 1/1; 0.47/48-+ 1. Sprl.7; Sbl. 9; T. 2+3; Postoc. 2. Totallänge 1130 mm; Schwanz 160 mm. 2. Sc. 19, am Hals 22; V. 188 + 1/1; C.51/51 +1. Sprl. 7; Sbl. 9; T. 2+3. Totallänge 1020 mm: Schwanz 150 mm 3. Sc. 19, am Hals 22; V.184 + 11; C.50/50 +1 Sprl. 7: Sbl+8: Test: ER l. 3+4. Totallänge 1170 mm; Schwan !80 mm. Links ist das mittlere Temporale der zweiten Reihe quer geteilt. 4. Sc.19, am Hals22; V.184 + 1/1; C. 51/53+1. Sprl.7; Sbl. 9; T. 3+3. Totallänge 1230 mm; Schwanz 200 mm. 5. Se. 19, am Hals 25; V. 184 + 1/1; C.48/48 +1. Sprl. 7; Sbl. 9; T. 2+3. Totallänge 1280 mm; Schwanz 190 mm. 6. Sc. 19, am Hals 23; V.189 + 1/1; C.51/51 + 1. Spr]. 7?; Sbl. 8; T. 2+3. Totallänge 690 mm; Schwanz 105 mm. Das dritte Caudale ist ungeteilt. 7. Se. 19, am Hals 23; V. 187+1/1; C. 48/48 + 1. Spıl 7; Sbl. r. 9, 1.8; T. 243. Totallänge 1050 mm; Schwanz 160 mm. Sämtliche Exemplare gehören der auf ‘Sumatra heimischen var. leucodira Blgr. an. (Boul. 1. c. p. 384.) 8. Sc. 19, am Hals 25; V. 186+1/1; C. 52/521. Sprl.7; Sbl. 8: T. 2+3. Totallänge 1270 mm; Schwanz 210 mm. & Sc. 19; am Hals 25; V. 199+1/1; C. 55/56+1. Sprl. 7; Sbl. 9; T. 243. Totallänge 1240 mm; Schwanz 230 mm. Beide Tiere gehören zu der var. spulatrix Blgr., die ebenfalls auf Sumatra zu Hause ist. (Bler. 1. c. p. 384.) 10. Sc. 19, am Hals 21; V. 1714+1/1; C. 49/42 +1. Iprl;7: Sb]. r. 9,1.8;T.2+3. Totallänge 1050 mm; Schwanz 145 mm. Das zweite Caudale ist ungeteilt. Dies Exemplar gehört der var. miolepıs Blgr. an. (Bler. ]l.c. p. 384.) Naia bungarus Schleg. Blgr. Cat. Sn. III, p. 386. N. de Rooij, Rept. II, p. 2 l. Se. 15, am Hals 21; V.255+1/1; C. 10310641. pr 75 Sbl. 8; T. 2+2. Totallänge 3275 mm; Schwanz 715 mm. Das erste bis sechste, sowie das 27. "Caudale sind ungeteilt. D Pe. aus dem Museum für Naturkunde in Oldenburg, Gr. 89 2. Sc. 15, am Hals 21; V. 250+1/1; C.113/113-+1. Sprl. 7; Sbl. 9; T.2+2-+-3. Totallänge 3380 mm; Schwanz 770 mm. Von den Caudalen sind viele ungeteilt, sodaß deren Formel so lautet: 124+3/3+2+7/7+1+2/2+24+55+1+78/78-+1. Callophis graeilis Gray Boul. Cat. Sn. III, p. 396. N. de Rooij, Rept. II, p. 250. Sc. 13; V. 309+2/2; C. 25/25+1. Sprl. 6; Sbl. 6. Totallänge 550 mm; Schwanz 35 mm. Doliophis bivirgatus Boie Boul. Cat. Sn. III, p. 400. N. de Rooij, Rept. II, p. 251. Se. 13; V. 272-+1/1; C. 47/47-+1: Sprl. 6; Sbl. 6; T. 1-2. Totallänge 1280 mm; Schwanz 140 mm. Doliophis intestinalis Laur. Boul. Cat. Sn. III, p. 401. N. de Rooij, Rept. II, p. 252. 1. Sc. 13; V. 249 + 1/1; C. 18/18 +1. Sprl. 6; Sbl. 6; T. 1+2. Totallänge 5l0O mm; Schwanz 30 mm? Der Schwanz ist abgebrochen. Dies Tier gehört der var. lineata Gray an. 2. Se. 13; V. 219 + 1/1; C. 49/49 +1. Sprl. 7(!); Sbl.Y%; T. 142. Totallänge 1360 mm; Schwanz 180 mm. Die Caudalen sind zum Teil ungeteilt und haben folgende Formel: 12+2/2+4-+31/31 +1. Ausnahmsweise sind beiderseits 7 statt 6 Supralabialen vor- handen. Lachesis puniceus Boie eBoul. Cat. Sn. III, p. 560. N. de Rooij, Rept. II, p. 286. Sc. 21; V. 163+1/1; C. 42/4241. Sprl. 12; Sbl. 16; Postoc. 4; Suboc. 2. Serien zwischen den Supraoc. 12. Totallänge 265 mm; Schwanz 36 mm. | Lachesis wagleri Boıe Boul. Cat. Sn. III, p.562. N. de Rooij, Rept. II, p. 286. Se. 25; V. 144+1/1; €. 51/5141. Sprl. r. 10, 1. 12; Sbl. 12; Postoc. 3. Serien zwischen den Supraoc. 13. Totallänge 710 mm; Schwanz 110 mm. Das sechste und siebente Supralabiale links sind geteilt. In der Färbung entspricht dies Tier Boulengers var.D. Il. Colleetion Ernst Ruhstrat, China. Herr Ruhstrat, welcher Assistent im Kaiserlich Chinesischen See- zolldienst war, hat während seines langjährigen Aufenthaltes inChina ver- 11. Heft 90 Hans Holtzinger-Tenever: Herpetologische Mitteilungen schiedentliche Male dem hiesigen Museum Schlangen, im ganzen 26 Exemplare, überwiesen. Sie stammen in der Hauptsache aus Shanghai und Chinkiang. Trepidonetus tigrinus Boie Boul. Cat. Sn. I, P- 249. 1. Se. 19; V. 155+5/2; C. 55/561. Sprl.7; Sbl. r. 81 9; T. r. 243, 1. 142. Totallänge 380 mm; Schwanz 65 mm. | Die letzten Caudalıa sind geteilt. 2. Se. 19; V. 157+2/2; C. 58/5941. Sprl.r. 81.7; SbL 8; T. 142. Totallänge 850 mm; Schwanz 150 mm. 3. Se. 19; V.156+2/2; C. 56/56+1. Sprl. 7; SblL8; T. 1-2. Totallänge 890 mm; Schwanz 160 mm. 4. ‚Sc. 19; C. 157+2/2; V. 55/5641. Sprl. 7; SbL 9; T. 1+-2. Totallänge 880 mm: Schwanz 150 mm. 5 Lyeodon travancerieus Blegr. Boul. Cat. Sn. I, p. 355. Pl. XXI, fig. 3 Se. 17; V. 194+.1/1; G. 66/671. en 9; Sbl. 9; ‚T. 2+3.. Totallänge 240 mm; Schwanz 150 mm. | Dinoden rufozenatus Cant. Boul. Cat. Sn. L p. 361. | Se. 17; V. 201+-1/1; C. 61/62-+-1. Sprl. 8; Sbl. 10; T. 243. Totallänge 1210 mm; Schwanz 200 mm. en Zamenis muecosus L. Boul. Cat. Sn. L, p. 385. +“ 1. (H. 117) Se. 17; V. 193.222: C. 114/114-+1. Sprl. 8; She10: Be .2+2. Totallänge 1800 mm; Schwanz 450 mm. 2. (H. 118) Sc. 17; V. 194+2/2; C. 114/115. Sprl. 8; Sbl. 10; 3. (H. 119) Se. 17; V.195+2/2; C. 119/119+1. Sprl. 8; Sbl 10; T T. 2+2. Totallänge 1500 mm; Schwanz 370 mm. T. 2+2. ne 1680 mm; Schwanz 415 mm. 9,1. 10; T. T. 913: 1. 313) Totallänge 1345 mm; Schwanz 345 mm. Zamenis spinalis Ptrs. Boul. Cat. Sn. IL, p. 3%. 1. (H. 146) Se. ir: Y. 182—+.2/2; C. 96/9741. Sprl. 8; ShL 10; > T. 243. Totallänge 750 mm; Schwanz 200 mm. 2, (H. 145) Se. 17; V. 204-1272; C. 89/891. -Sprl. r. 8 1 ı BE. Sbl. 10; T. 243. Totallänge 770 mm; Schwanz 190 mm. ni A Ne se aus dem Museum für Naturkunde in Oldenburg, Gr. 9 Coluber rufodorsatus Cant. Boul. Cat. Sn. II, p. 43. 1. (H. 96) Sc. 21; V. 169-+2/2; G. 56/57+1. Sprl. 7; Sbl. 10; T. 2+3. Totallänge 470 mm; Schwanz 100 mm. 2. (H. 126) Sc. 21; V. 183+2/2; C. 51/52-+1. Sprl. 7; Sbl. 10; T.r. 2+2, 1. 2-3. Totallänge 740 mm; Schwanz 110 mm. 3.. (H. 115) Se. 21; V. 176+2/2; C. 54/54-+11. Sprl. r. 7,.1. 8; Sbl. 10; T. 2+3. Totallänge 620 mm; Schwanz 110 mm. Sämtliche Exemplare sind aus Chinkiang. Coluber dione Pall. Boul. Cat. Sn. II, p. 44. | 1. (H. 144) Sc. 25; V. 185+2/2; C. 65/66-+1. Sprl. 8; Sbl. 11; T. 3+3. Totallänge 780 mm; Schwanz 160 mm. 2. (H. 113) Se. 23; V. 191+2/2; C. 72/72+1. Sprl. 8; Sbl. 11; T. 2+3. Totallänge 630 mm; Schwanz 120 mm. Beide Tiere sind aus Shanghai. 3. (H. 114) Se. 23; V. 185+2/2; C. 76/76+1. Sprl. 8; Sbl. 10; T. 2+3. Totallänge 560 mm; Schwanz 120 mm. Das Tier ist aus Chinkiang. Coluber taeniurus Cope Boul. Cat. Sn. II, p. 47. . (H. 129) Se. 25; V. 233+2/2; C. 93/94+1. Sprl. r. 9, 1. 8; Sbl. 12; T. 2+3. Totallänge 460 mm; Schwanz 100 mm. Das Tier ist aus Chinkiang. 2: (H. 107) Se. 23; V. 227+2/2; C. 99/99+1. Sprl. 8; Sbl. 11; T. 2+3. Totallänge 1790 mm, Schwanz 360 mm. 3. (H. 109) Se. 25; V. 239+2/2; C. 88/88-+1. Sprl. 8; Sbl. 10; T. 243. Totallänge 1490 mm; Schwanz 290 mm. Aus Chinkiang. Coluber elimacophorus Boie Boul. Cat. Sn. II, p. 54. 1. (H. 132) Sc. 25; V. 238+2/2; C. 39/39? Sprl. 8; Sbl. 10; T. 2+3. Totallänge 460 mm?; Schwanz 50 mm? Der Schwanz ist abgebrochen. 2. (H. 133) Se. 25; V. 238+2/2; C. 86/87+1. Sprl. r. 9, 1.8; Sbl. r. 11, 1. 10; T. 2+3. Totallänge 1530 mm; Schwanz 270 mm. Beide Tiere sind aus Chinkiang. Aneistrodon blomhoffii Boie Boul. Cat. Sn. III, p. 525. 1. (H. 87) Se. 21; V. 142+1/1; C. 33/33+1. Sprl. 7; Sbl. 10; . T. 1-+3. Totallänge 470 mm; Schwanz 50 mm. 11, Heft 92 Hans Holtzinger-Tenever: Herpetologische Mitteilungen 2. (H. 95) Se. 21; V. 144+1/1; C. 35/36+1. Sprl. 7; Sbl. 10; T. 2+3. Totallänge 480 mm; Schwanz 50 mm. 3. Sc. 21; V. 143+1/1; €. 41/41+-1. Sprl. 7; Sbl. 10; T. 243. Totallänge 450 mm; Schwanz 60 mm. Alle drei Exemplare sind aus Chinkiang. III. Colleetion Adolf Meinecke, Milwaukee U.S.A. Diese Sammlung umfaßt eine Eidechse und fünfundzwanzig Schlangen. Leider sind keine Fundortangaben zu erfahren gewesen. Lacertilia. Ophisaurus ventralis L. Boul. Cat. Liz. IL, p. 281. (H.14) Sc. 14; Längsreihen bis zum After 107. Totallänge 525 mm; Schwanz 370 mm. Ophidia. Tropidonotus erdinatus L. var. infernalis Blainv. Boul. Cat. Sn. I, p. 205/207. (H. 105). Se. 19; V. 149+1/1; C. 46/46+1. Sprl. 7; Sbl. 10; T. 1+3. Totallänge 190 mm; Schwanz 30 mm. - Tropidonstus saurita L. Boul. Cat. Sn. I, p. 212. j (H. 104) Se. 19; V. 161+1/1; €. 114/114+1. Sprl. 8; Shl. 10; T.1-+-2; Postoe. 3. Totallänge 530 mm; Schwanz 170 mm. Tropidonotus faseciatus L. Forma typiea. = Cat. Sn. I, p. 242. H. 21) Se. 23; V. 127+2/2; C. 83/83 +1. Sprl. 8; Sbl. 10; EM 224 Totallänge 345 mm; Schwanz 93 mm. var. sipedon. Boul. Cat. Sn. I, p. 244. (H. 19) Sc. 23; V. 125+2/2; C. 81/82+1. Sprl. 8; Sbl. 10; T. 141. Totallänge 445 mm; Schwanz 135 mm. var. erythrogaster Shaw Boul. Cat. Sn. I, p. 244 17:(H.: 3 BE 2 127+ 2/2; C. 40/41+1. Sprl. 8; Sbl. 10; T. 1+3. Totallänge 615 mm; Schwanz 135 mm. aus dem Museum für Naturkunde in Oldenburg, Gr. 03 Entspricht genau den Angaben R. L. Ditmars, Reptile Book, New- York 1908, p.250, fig. PI.LXXV und Baird and Girard (Cat. North-American Reptiles I. Serpents. Smith. Inst., Washington 1853 p. 39 £.) über Nerodia fasciata. 2. (H.4) Sec. 23; V. 127+2/2; C. 45/45+1. Sprl. 8; Sbl. 10; T. 2+3! Totallänge 695 mm; Schwanz 150 mm. Das 37. Caudale ist geteilt. Ausnahmsweise hat dies Tier zwei vordere Temporalıa. Forma typica. Boul. Cat. Sn. I, p. 242. (H. 5) Sc. 23; V. 122-+2/2; C. 21/22+1. Sprl. 8; Sbl. 10; T. 1+2. Totallänge 435 mm; Schwanz 55 mm. Hatten die beiden vorhergehenden Exemplare je nur ein Ventrale ‚ weniger als die Normalzahl (128), so hat dies Jetzte sogar sechs weniger. Auch die Zahl der Caudalen ist bei allen erheblich geringer als Boulengers Angaben, nämlich 58 bis 82. Tropidonotus variabilis Duges Boul. Cat. Sn. I, p. 246; III, p. 606. (H. 106) Se. 15; V. 140 42/2: C. 49/49—+1. Sprl. 7; Sbl. 7; T. er:1.13r532, Totallänge 280 mm; Schwanz 55 mm. Beachtenswert ist, daß jederseits nur ein großes Praecular vorhanden ist. Heterodon platyrhinus Latr. Boul. Cat. Sn. II, p. 154. . (H. 6) Se. 25; V. 135+2/2; C. 43/43+1. Sprl. 8; Sbl. 11; T. 2+2. Totallänge 3l2 mm; Schwanz 57 mm. 2. (H. 7) Sc. 27; V. 139+2/2; C. 47/48+1. Sprl. 8; Sbl. 11: T. 2+3; Totallänge 430 mm; Schwanz 67 mm. Beide Tiere gehören der var. A. an. Das zweite Exemplar hat links um das Auge 11, rechts 12 Schuppen. | Heterodon simus L. Boul. Cat. Sn. II, p. 156. (H. 20) Sc. 25; V. 125+2/2; C. 54/54+1. Sprl. 8; Sbl. r. 11, l. 9; T. 3+3. Totallänge 485 mm; Schwanz 90 mm. Rhadinea cobella L. var. flaviventris Jan. Boul. Cat. Sn. IL, p. '66. (H.9) Sc. 17; V.120 41/1; G.47/47 +1. Sprl.8; Sbl.8; T.1-+2. Totallänge 150 mm; Schwanz 30 mm. Beachtenswert ist die geringe Anzahl der Ventralen. ji. Hett 74 Hans Holtzinger-Tenever: Herpetologische Mitteilungen Coronella doliata L. Boul. Cat. Sn. 1I, p. 205. | ERS (H. 13) Sc. 19; V. 175+-1/1; GC. 37/38 + 1. Sprl. 7; Sbl. 8; T. 1+2. Totallänge 560 mm; Schwanz 70 mm. Contia episcopa Kenn. Boul. Gat. Sn. Il, p. 265. - (H 16) Sc. 15; V.113+2/2; C.57/58+1. Sprl.7; Sbl.6; T.1+1. Totallänge 210 mm; Schwanz 50 mm. Faraneia abacura Holbr. Boul. Cat. Sn. II, p. 291. (H.8) Sc.19; V. 1941. 2/2; 0. 36/37 +1. Sprl. 7: Sbl. 9; T.1+2. Totallänge 260 mm; Schwanz 35 mm. | Das letzte Ventrale ist geteilt. Die Schuppen sind alle glatt. Stilosoma extenuatum Brown Boul. Cat. Sn. II, p. 325. | 1. (H.102) Sc. 49; V. 245 +1/1; C. 3/3 +3 + 39/39 +1. Sprl. 6; Sbl. 6; T. 142. Totallänge 520 mm; Schwanz 50 mm. Das vierte bis siebente Caudale ist ungeteilt. 2. (H. 103) Sc. 19; V. 254+1/1; C. 33/341. Sprl. 6; Sbl. 7; T.r. 1+1,1.1+2. Totallänge 505 mm; Schwanz 40 mm. Trimorphodon biseutatus D. B. Boul. Cat. Sn. III, p. 54. (H. 118) Se. 27; V. 230+2/2; C. 64/64+1. Sprl, 8; Sbl. 11; T. 2-+3; Lor. 2. Totallänge 335 mm; Schwanz 50 mm. Thamnodynastes nattereri _Mik. Boul. Cat. Sn. III, p. 116. - (H. 157) Sec. 19; V. 142+2/2; C. 65/66+1. Sprl. 9; Sbl. 10; T. 2+2. Totallänge 810 mm; Schwanz 190 mm. u Stenorhina degenhardtii Berth. _ Boul. Cat. Sn. ILL, p. 229. | (H. 10) Se. 17; V. 185 + 2/2; C. 49/49 + 1. Sprl. 7; Sbl. 7; T.2+2. Totallänge 900 mm; Schwanz 150 mm. Nach der Zeichnung vertritt dies Tier Boulengers var. A. Leider ist die Schnauzenspitze so verletzt, daß die Internasalia kaum zu rekonstruieren sind. Infolgedessen ist eine einwandfreie Definition nicht möglich. aus dem Museum für Naturkunde in Oldenburg, Gr. 95 Elaps fulvius L. Boul. Cat. Sn. III, p. 422. 1. (H. 18) Se. 15; V. 215-++2/2; C. 35/35+1. Sprl. 7;,8bl. r. 7, l. 8; T. 1+1. Totallänge 743 mm; Schwanz 75 mm. 18 schwarze Ringe um den Körper. Nach der Zeichnung ist es die var. A. 2. H. (12) Sec. 15; V. 225+2/2; C. 32/33+1. Sprl. 7; Sbl. 7; T. 1+1. Totallänge 780 mm; Schwanz 65 mm. Sistrurus miliarius L. Boul. Cat. Sn. III, p. 569. Re 1.. (H. 1) Sec. 23; V. 136-+1/1; C.27+3/3-+1. Sprl. 10; Sbl. 10; T. 2+2. Totallänge 402 mm; Schwanz 57 mm. Die Klapper besteht aus zwei Ringen. Unter dem Auge befinden sich drei Reihen Schuppen. Die Färbung ist a er mit schwarzen Flecken. 2.. (H.2) Se. 23; V. 140+1/1; 6. 23. Sprl. r. 10, 1. 11; Sbl. 11: T. 2-+3. Totallänge 435 mm; Schwanz 55 mm. Die Klapper besteht aus vier Ringen. Unter dem Auge hat dieses Tier nur zwei Schuppenreihen. 3. (H. 25) Se. 23; V. 137+1/1; C. 34+3/4+1. Sprl. 9; Sbl. 8. Totallänge y mm; Schwanz 23 mm. IV. Von verschiedenen Sammlern. | Es fanden sich beim Aufräumen noch 23 nicht bestimmte Schlangen, die ich der Vollständigkeit halber hier mit anfüge. Acrochordus javanicus Hornst. - Boul. Cat. Sn. I, p. 173. Mus. No. 29. 18 eben geborene Junge mit Nabelschnur. 320 mm 340 mm 320 mm 340 mm 345 mm 350 mm 360 340 320 + 360 350 400 350 350 350 330 350 340 Tropidonotus piseator Schn. Boul. Cat. Sn. I, p. 230. (H. 29) Se. 19; V. 141 -+2/2; C. 38/38+1. Sprl. 9; Sbl. 10; T. 2+3. Totallänge 685 mm; Schwanz 125 mm. Auffallend ist der kurze‘ Schwanz, der mit 38 Caudalen noch hinter dem Minimum Boulengers (54) erheblich zurückbleibt. Nach der Zeichnung ist dies Tier die var. 06. = T. melanozostus Boie. 2, AEEsktl) Be; F9;-V: ae C. 86/87 +1. Sprl. 9; Sbl. 9; T.r. 2+3,1. 2+2; Postoe. r. ‚1.3. Totallänge 220 mm; Schwanz 65-.mm. 11. Heft 6 Hans Holtzinger-Tenever: Herpetologische Mitteilungen Simocephalus poensis Smith Boul. Cat. Sn. I, p. 346. (H. 98) Sc. 15, am Hals 17; V. 240+1/1; C. 57/57+1. Sprl. 7; Sbl. 8; T. 142. Totallänge 1200 mm; Schwanz 155 mm. Die Anzahl der Caudalen bleibt um 18 hinter Boulengers Angaben zurück. Das Postocular ist ausnahmsweise in der Einzahl vorhanden. Die Heimat ist West-Afrika. 3 Das Exemplar ist aus dem Berliner Museum getauscht. Drymobius boddaertii Sentz. Boul. Cat. Sn. IL p. 11 (H. 88) Sc. 17; V.195+2/2; C. 101/102? Sprl. 9; Sbl. 9; T.2+2. Totallänge 1070 mm?; Schwanz 290 mm? Die äußerste Spitze des Schwanzes ist verletzt. Nach der Färbung, die einfarbig olivenbraun mit schwarzen Flecken auf beiden Seiten ist, stellt dies Exemplar die var. A Boulengers dar. In Callao, Brasilien, erbeutet. Spilotes pullatus L. Boul. Cat. Sn. II, p. 23. (H. 110) Sc. 16; V. 209+1/1; GC. 114/114+1. Sprl. 7; Sbl. r. 8, l. 9; T. 1+1. Totallänge 2400 mm; Schwanz 610 mm. Nach der Färbung die var. A. Aus Santos, Brasilien. Liophis poecilogyrus Wied Boul. Cat. Sn. II, p. 131.- Mus. No. 130. Sc. 19; V. 161+2/2; C. 45/45+1. Sprl. 8; Sbl. 11; T. 12. Totalläng: 700 mm; Schwanz 100 mm. Xenodon severus L. Boul. Cat. Sn. II, p. 149. Mus. No. 91a. Sc. 21; V. 148-+2/2; C. 42/4241. Sprl. 8; Sbl. 11; T. 142. Totallänge 1070 mm; Schwanz 160 mm. Simotes eyelurus Cant. Boul. Cat. Sn. II, p. 219. Mus. No. 150. Sc. 19; V. 151+1/1; C. 39/39+1. Sprl. 8; Sbl. 10; T. 2.2. Totallänge 250 mm; Schwanz 40 mm. Das Suboculare ist nicht entwickelt. Nach der Zeichnung'’stellt das Exemplar die Form A Boulengers dar (= $. cyclurus). aus dem Museum für Naturkunde in Oldenburg, Gr. 97 Platurus eolubrinus Schn. Boul. Cat. Sn. III, p. 108. Mus. No. 27a. 1. Sc. 25; V. 232-+4/2; C. 34. Sprl. 7, T.1+2. 39 dunkle Ringe um den Körper. Totallänge 375 mm. 2. Sc. 23; V. 228+4/2; C. 37. Sprl. 7; T. 1+2. 38 dunkle Ringe um den Körper. Totallänge 380 mm. Thamnodynastes nattereri Mik. Boul. Cat. Sn. III, p. 116. 1. (H. 100) Se. 19; V. 151+2/2; C. 76/76+1. Sprl. 8; Sbl. 9; T. 2+3. Totallänge 580 mm; Schwanz 130 mm. 2. (H. 101) Sc. 19; V. 150-+2/2; C. 69/70+1. Sprl. 8; Sbl. 9; T. 2+3. Totallänge 555 mm; Schwanz 130 mm. Beide Tiere sind von Dr. Röben in Guatemala gesammelt. Psammophis sibilans L. Boul. Cat. Sn. III, p. 161. (H..89) Sc. 17; V. 165+2/2; C. 97/98-+1. Sprl. 8; Sbl. 9; T. 2+3. Totallänge 480 mm; Schwanz 135 mm. Von Scheele in Dar-es-Salam gesammelt. Hydrophis nigroeinetus Daud. Boul. Cat. Sn. III, p. 277. Mus. No. 26e. Sc. 35, am Hals 29; V. 304+2/2. Sprl. 7; Sbl. 8; T. 2. Total- länge 1230 mm; Schwanz 100 mm. Beiderseits ist je das vierte Supralabiale geteilt! An Total- länge übertrifft dies Exemplar BOgRE noch das von Boulenger an- gegebene Maximum. Distira eyanoeineta Daud. Boul. Cat. Sn. III, p.294. Mus. No. 26m. Sc. 42, am Hals 27; V. 332+2/2; C. 35. Sprl. 7; das 3. und 4. am Auge. Totallänge 1170 mm; Schwanz 100 mm. Das 124., 138., 257., 291. und 325. Ventrale besteht aus je drei Schildern; das 185., 236., 300.—304., 309. und das 315. Ventrale aus je zwei Schildern. Es gehört dies Tier zu Boulengers var. ©. Elaps corallinus Wied Boul. Cat. Sn. III, p. 420. Mus. No. 14. 1. Se. 15; V. 211+-2/2; C. 29/30+1. .Sprl. 7; Sbl. 7; T.1-+1. Totallänge 430 mm; Schwanz 35 mm. 28 schwarze Ringe. Arekiv für Naturgeschichte. 1919. A.1l. 7 11, Beft ” Hans Holtzinger-Tenever. Me) je 2) 2. Se. 15; V. 200-+.2/2; C. 41/411. Sprl. 7; Sbl. 7; T. 112. Totallänge 460 mm; Schwanz 75mm. 22 schwarze Ringe. Mit Ausnahme der beı beiden Exemplaren vorhandenen sieben Supralabialen typische Tiere. Elaps fulvius L. Boul. Cat. Sn. III, p. 422. Mus. No. 12. > 1. Se. 15; V. 2194-2/2; C. 29/3041. Sprl. 7; SbL 7; T. IE Totallänge 950 mm; Schwanz 80 mm. 28 schwarze Ringe. 2. Sc. 15; V. 2234-2/2; C. 29/2941. Sprl 7; SbL7;T.rITE l. 142. Totallänge 690 mm; Schwanz 55 mm. 24 schwarze Ringe. Beide Tiere gehören der var. I Boulengers an. 3. Se. 15; V. 2084.2/2; C. 44/4541. Sprl. 7; Sbl. 7; T. 142. Totallänge 790 mm; Schwanz 130 mm. 24 schwarze Ringe. Aneistredon blemheffii Boie Boul. Cat. Sn. III, p. 525. (H. 99) Se. 21; V. 146+.1/1; C. 46/4641. Sprl. 7; SbL 10; T. 2+3. Totallänge 560 mm: Schwanz 75 mm. Von Paul Meyer in Wladıwostok erbeutet. Lachesis purpureomaeulatus Gray Boul. Cat. Sn. III, p.553. Mus. No. 7d. Sc. 27; V. 163+1/1; €C. 63/65+1. Sprl. r. 13; 1 14. Seren zwischen den Sproe. 13. Das 63. Ventrale ist halb, das 5. Caudale ist ungeteilt. Zum Schluß möchte isch nicht unterlasen, auch an dieser Stelle Herrn Professor Dr. Martin für sein hebenswürdiges Entgegenkommen meinen verbindlichsten Dank auszusprechen. Oldenburg i. Gr., Juni 1918. Herpetologische Mitteilungen aus dem Zoologischen Museum in Berlin. Die von H. Mertens in Indonesien gesammelten Reptilien. Von Hans Holtzinger-Tenever. H. Mertens hat seine Ausbeute in der Hauptsache wohl im Sunda- Archipel erworben. Seine Kollektivbezeichnung ‚‚Indonesien“ läßt wenigstens kaum eine andere Deutung zu. Es ist aufs Äußerste zu bedauern, daß er keine speziellen Fundort-Angaben gemacht hat, da die geographische Verbreitung der Reptilien auf den kleinen Sunda- inseln noch äußerst wenig erforscht ist. Auch die Angabe ‚Java‘ ist. sehr wenig erschöpfend. Immerhin gestattete sie wenigstens, das Verbreitungsgebiet von Mimetozoon craspedotum Mocq. hierher zu erweitern. | Es umfaßt die Mertenssche Reptilien-Sammlung 1 Krokodil, 16 Eidechsen und 67 Schlangen. Bei der Familie der Calamaridae fanden sich zwei neue Farbenvarietäten, nämlich je eine bei Oalamaria marsaritifera Blkr. und bei ©. borneensis Blkr. Bei der Bestimmung wurden Boulengers Catalogues of Reptiles in the Collection of the British Natural History Museum 1885—1896 zu grunde gelegt; außerdem ist nach Möglichkeit die ältere und neuere Literatur zu Rate gezogen und im Einzelfalle zitiert. Ein Vergleich mit dem Inhalt anderer Museen, der ursprünglich vorgesehen war, war durch den Krieg auch bei dieser Arbeit leider unmöglich gemacht. So lehrreich und interessant ein solcher Vergleich vor allem auch für geographische Variationen gewesen wäre, hoffe ich doch, daßder Ausfall desselben der Diagnose nicht geschadet hat. Leider war nicht in Erfahrung zu bringen, wie weit sich Mertens’ Sammeltätigkeit erstreckte. Daß Neu-Guinea noch im Bereiche seiner Fahrt lag, ist vielleicht anzunehmen; ob auch Australien, ist zweifelhaft. Dendrophis punctulatus Gray, eine Bewohnerin dieses Erdteils, ist in der Kollektion vertreten. Vielleicht ist dies Tier dort, vielleicht aber auch durch Zufall anderwärts in die Hände des Sammlers geraten. Ob sich das Verbreitungsgebiet der angegebenen Art also in den Archipel erstreckt, ist hierbei nicht zu erweisen. Bei einem Exemplar von Calamaria maryarıtifera habe ich mich genötigt gesehen, eine neue Unterart unter dem Namen gastropicta aufzustellen. 7* 11 Heft 100 Hans Holtzinger Tenever: Herpetologische Lacertilia. Emydosauria. Crocodilus palustris Less. Boul. Cat. Chel. p. 285. 16 Schuppenreihen. Schnauze 1!/, länger als breit. Die Symphyse reicht bis zum vierten Zahn. Totallänge 300 mm. Ein junges Tier. Lacertidae. Geckonidae. Mimetozoon craspedotus Mocq. Proc. Zool. Soc. London 1896 p. 767, pl. XXXIV. 1. 8 Lamellen unter der vierten Zehe. Totallänge 133 mm; Kopf 17 mm; Kopfbreite 1O mm. Länge: Schnauze—After 53 mm; Vorderbein 27 mm; Hinterbein 26 mm; Schwanz 58 mm., 9. 7 Lamellen unter der vierten Zehe. Totallänge 115 mm; Kopf 16 mm; Kopfbreite 1O mm. Länge: Schnauze—After 55 mm; Vorderbein 16 mm; Hinterbein 25 mm; Schwanz 50 mm. Unter der vierten Zehe sind ausnahmsweise nur 7 statt 8 Lamellen. Wenn diese Exemplare, wie die gemeinsame Fundortbezeichnung angibt, wirklich aus Java sind, so würde sich deren Verbreitungsgebiet hierher erweitern. Nach N. de Rooiy (Rept. Indo- Austral.-Region 1. Leiden 1915 p. 36) ist diese Art bisher nur in Kuching-Sarawak auf Borneo und in einer Höhe von 2200 Fuß in Penang bekannt» Gecko vertieillatus Laur. 9. Boul. Cat. Liz. I p. 183, Sprl. 13; Sbl. 11, Kinnschilder r. 4, 1.5. 12 Reihen Tuberkeln. Totallänge 240 mm; Kopf 37 mm; Kopfbreite 24 mm. Länge: Schnauze—After 100 mm; ‘Vorderbein 45 mm; Hinterbein 59 mm; Schwanz 100 mm. Java, ‘ohne Fundortangabe. Agamidae. Draco formosus Blgr. Boul. Faun. Mal. Pen. 1912 p. 61. Sprl. 9. Totallänge 195 mm; Kopf 15 mm; Kopfbreite 10 mm. Länge: Schnauze—After 80 mm; Vorderbein 25 mm; Hinterbein 29 mm; Schwanz 115 mm. Aphaniotes fusea Ptrs. Boul. Cat. Liz. I, p. 274. Sprl. 8; Sbl. 8. Totallinge 98 mm; Kopf 13 mm; Kopfbreite 7 mm. Länge: Schnauze— After 50 mm; Vorderbein 14 mm; Hinterbein 19 mm; Schwanz 38 mm. Rt. Fe ce A a a em Mitteilungen aus dem Zoologischen Museum in Berlin. 101 Ein ganz kleines Tier in schlechtem Erhaltungszustand, weshalb eine genaue Artdiagnose nicht möglich. Java, ohne Fundortangabe. Gonyocephalus borneensis Schleg. Boul. Cat. Liz. I. p. 288. 1. Sprl.9; Sbl.10. Totallänge 135 mm; Kopf ll mm; Kopf- breite 6mm. Länge: Schnauze—After 30 mm; Vorderbein 21 mm; Hinterbein 32 mm; Schwanz 112 mm. Ein ganz junges Tier. Java, ohne Fundortangabe. 229 Breb 30: ShL-T 8.1.74, -"Totallänge‘ 270 «mm; Kopf 20 mm; Kopfbreite 12mm. Länge: Schnauze-After 80 mm; Vorderbein 35 mm; Hinterbein 63 mm; Schwanz 190 mm. Offenbar ein Weibchen. 'Gonyocephalus suberistatus Blyth Boul. Cat. Liz. I. p. 292. 1. Sprl. 8; Sbl. 8. Totallänge 435 mm; Kopf 24 mm; Kopfbreite 15mm. Länge: Schnauze—After 95 mm; Vorderbein 46 mm; Hinterbein 85 mm; Schwanz 335 mm. 2. Sprl. r. 6, 1.7.; Sbl. r. 6, 1.8. Totallänge 193 mm?; Kopf 20 mm; Kopfbreite 1lmm. Länge: Schnauze — After 85 mm; Vorder- bein 40 mm; Hinterbein 70 mm; Schwanz 110 mm? Der Schwanz ist abgebrochen. Calotes jubatus D. B. Boul. Cat. Liz. I. p. 318. Sc. 48; Sprl. r. 10, 1.11.; Sbl. 10. Totallänge 370 mm; Kopf 30 mm; Kopfbreite 16mm. Länge: Schnauze—After 130 mm; Vorderbein 60 mm; Hinterbein 95 mm; Schwanz 230 mm. Java, ohne Fundortangabe. Calotes versicolor Daud. 9 Boul. Cat. Liz. I. p. 321. Sc. 52. Totallänge 140 mm?; Kopf 18 mm; Kopfbreite 10 mm. Länge: Schnauze— After 60 mm; Vorderbein 35 mm; Hinterbein 55 mm; Schwanz 83 mm.? Die Schwanzspitze ist abgebrochen. Die Gräten auf den Kopf- seiten fehlen. Das Hinterbein reicht bis zum Auge. Die Kehl- schuppen sind gekielt. Java, ohne Fundortsangabe. Scincidae. Lygosoma elivaceum Gray Boul. Cat. Liz. III, p. 251. Sc. 28. 17 Lamellen unter der vierten Zehe. Totallänge 83 mm: 11. Heft 102 Hans Holtzinger-Tenever: Herpetologische Kopf 9 mm; Kopfbreite 5mm. Länge: Schnauze—-After 43 mm; Vorderbein 7 mm; Hinterbein 10 mm; Schwanz 15 mm? Der Schwanz ist abgebrochen; daher nur ungefähre Maßangabe. Java, ohne Fundortsangabe. Lygosoma bowringii Gthr. Boul. Cat. Liz. ILL, p. 308. 1. Sc. 30. 12 Lamellen unter der vierten Zehe. Totallänge 98 mm; Kopf 10 mm; Kopfbreite 5mm. Länge: Schnauze—After 43 mm; Vorderbein 7 mm; Hinterbein 10 mm; Schwanz 52 mm. 2. FC Lamellen unter der vierten Zehe. Total- länge Ill mm; Kopf 10 mm; Kopfbreite 5mm. Länge: Schnauze bis After 45mm; Vorderbein 5 mm; Hinterbein 10 mm; Schwanz 69 mm. Beide Exemplare stammen aus Java, ohne nähere Fundortangabe. Lygosoma albopunctatum Gray Boul. Cat. Liz. III, p. 309. Sc. 30. 12 Lamellen unter der vierten Zehe. Totallänge 98 mm; Kopf 9mm: Kopfbreite 5mm. Länge: Schnauze—After 46 mm; Vorderbein 9 mm; Hinterbein 12 mm: Schwanz 38 mm. Java, ohne Fundortangabe. Ophidia. Typhlopidae. Typhlops lineatus Boie Boul. Cat. Sn. I. p. 15. Sc. 22. Totallänge 320 mm; Schwanz 5 mm. Entspricht völlig den Angaben Schlegels (Abb. Rept. 1844, p. 39, Pl. 32, fig. 32—34) und Günthers (Rept. Brit. Ind. 1864 p. 171, Pl. 16, fie. B.). Typhlops bramini Daud. Boul. Cat. Sn. I, p. 16. Sc. 20. Totallänge 140 mm; Schwanz 7 mm. Typhlops beddomii er Boul. Cat. Sn. I, p. 18. Se. 18. Totallänge 160 mm; Schwanz 6 mm. Boidae. Python reticulatus Schn. Boul. Cat. Sn. IL, p. 8. Mitteilungen aus dem Zoologischen Museum in Berlin. 103 Sc. 79; V. 321; C. 85/89+1. Postoc. 4; Sprl. 12. Totallänge 1230 mm; Schwanz 140 mm. . Von den Supralabialen berührt das 7, das Auge. Elysiidae. Cylindrophis rufus Laur. Boul. Cat. Sn. I, p. 155. 1. Se. 21; ‘V. 196 +2/2, C. 7. Totallänge 301 mm, Schwanz 7 mm. Die Unterseite ist schwarz mit gelben Ringen. 2. Sc. 19; V. 177 +2/2; 06.7. Totallänge 260 mm; Schwanz 5 mm. Die Unterseite ist schwarz mit gelben Querbändern. Xenopeltidae. Xenopeltis unicolor Reinw. Boul. Cat. Sn. I, p. 168. Sc. 15; V. 185 +2/2; C. 28/29 + 1. Totallänge 1030 mm; Schwanz 90 mm. | Die Färbung entspricht genau derjenigen der bei Schlegel (Essay Phys. Serp. II, p.20, Pl.I, fig. 8—10; Abb. Pl.35) ge- gebenen Figuren. Günthers (Rept. Brit. Ind. 1864 p. 180) Angabe, wonach die Schwanzlänge gleich dem Umfange des Körpers ist, stimmt bei diesem Exemplar genau. Colubridae. Tropidonotus trianguligerus Boie Boul. Cat. Sn. I, p. 224. 1. Sc. 19; V. 129 + 2/2; C. 75/75 +1. T.2+3; Sprl. r. 8, 1.9; Postoe. r. 3, 1.4. Totallänge 687 mm; Schwanz 203 mm. Von den Supralabialen berühren rechts das 3.—5., links das 4.—6. das Auge. Die geringere Zahl der Supralabialen erklärt sich aus der deutlichen Verschmelzung des dritten und vierten. 2. Sc. 19; V. 141 + 2/2; C. 60/65 + 1. T. 2+3. Total- länge 895 mm; Schwanz 240 mm. 3. Sc. 19; V.136 + 2/2; C. 36/37 +1! T.2+3. Total- länge 670 mm; Schwanz 122 mm! Der Schwanz ist offenbar verletzt gewesen, wie die sich wenig verjüngenden Schuppen beweisen; dennoch ist er mit einer richtigen Spitze versehen. Die Färbung ist dunkelbraun, tiefblau irisierend. Tropidonotus stolatus L. Boul. Cat. Sn. I, p. 253. 11. Heft 104 Haus Holtzinger-Tenever: Herpetologische 1. Sc. 19; V.134 + 2/2; 0. 64/64 +1. T.1-+ 2; Sprl.8; Postoc. 4! Totallänge 600 mm; Schwanz 164 mm. Das 4. Postoculare entstand je durch Teilung des 6. Supra- labiale. Das Frontale ist etwa ein sechstel kürzer als die Parietalıa. Die Färbung ist oberseits dunkel-schwarz mit braun-gelben Flecken an den Seiten des Rückens, also sehr ähnlich der von Russel (Ind. Serp. 1796) gegebenen Tafel X, aber ohne die gelben Streifen. Die Prae- und Postoculare sind dunkel! 2. Sc. 19; V. 134 + 2/2; 0. 26/26 +1? T. 2-+2; Sprl. 9. Total- länge 570 mm; Schwanz 70 mm? Der Schwanz scheint früher verletzt gewesen zu sein. Das dritte Caudale ist ungeteilt. Von den Supralabialen berühren links das vierte bis sechste, rechts sogar das vierte bis siebente das Auge. Die Parie- talıa sind ungefähr 1!/,;, mal so lang als das Frontale. Das erste Temporale ist beiderseits geteilt. Tropidonotus ehrysargus Schleg. Boul. Cat. Sn. I, p. 258. Sc. 19; V. 158 +aB. C. 76/78+1. T.2+3. Totallänge 510 Kae Schwanz 128mm. Das rechte Praeoculare ist geteilt. Lycodon aulicus L. Boul. Cat.’ Sn. L, p. 352. Se. 17;'V. 1872): C. 68/68-+1. T: 2+3. Totallänge 468 mm; Schwanz 90 mm. Entspricht in der Färbung Boulengers Form D. {= L. capu- cinus Boie.), Günthers (Rept. Brit. Ind. 1864 p. 316) var. 8 und Schlegels (Phys. Serp. II, p. 106, Pl. 4 figs. 1— 9 Form von Java. Coluber oxycephalus Boie Boul. Cat. Sn. Il, p. 56. 1. Se. 27; V. 254+-2/2; C. 135/136+1. T. 243. Totallänge 740 mm; Schwanz 160 mm. 2. Sc. 25; V. 24+2/2; C. 77/77? T. 2+3; Sprl. 11. Total- länge 1830 mm; Schwanz ? mm. | Der Schwanz ist abgebrochen. Die Färbung entspricht der von Schlegel (Abb. p. 131 Pl. 14.) angegebenen dunklen Meeresfarbe mit einem Stich ins Bräunliche. Der Schwanz ist braun-gelblich, vom Körper durch einen gelben Ring getrennt, wie es auch Günther (Rept. Brit. Ind. 1864 p. 294) angibt. An Re Seite befindet sich ein gelber Strich. ren‘ melanurus Schleg. Boul. Cat. Sn. IL, p. 6 SET V, 914 1/1: C. 104y10s1. T.2+2. Be: 1530 mm; Schwanz 340 mm. BE Du 04 2 Don dl un u ı Mitteilungen aus dem Zoologischen Museum in Berlin. 105 Von den Schuppen sind am ersten Körperdrittel vier Reihen, am übrigen Körper drei Reihen glatt. Ein schwarz-blauer Strich zieht sich beiderseits vom Oceipital- rand zum elften Ventrale schräg abwärts. Die Kopfoberseite ist einfarbig olıv. Dendrophis pietus Boie Boul. Cat. Sn. II, p. 78. 1. 8e. 19; V. 172+ 2/2; 0.129/129? T.1+2. Totallänge 990 mm; , Schwanz 310 mm? Die Schwanzspitze ist abgebrochen. 2. Se. 15; V. 175+2/2; C. 122/122+1. T. r. 343; 1.242. Totallänge 815 mm; Schwanz 260 mm. Auf der rechten Seite hat sich je das untere Temporale geteilt. Die düstere oliv-bronzene Färbung spricht nach Schlegel (Phys. Serp. II, p. 228) für ein Exemplar aus Neu-Guinea. 3. Sc. 15; V. 175+2/2; C. 133/134+1. T. r. 2+2, 1.1-+2; Sprl.9. Totallänge 320 mm; Schwanz 115mm. Ein junges Tier. Das vierte, fünfte und sechste Supralabiale berührt das Auge. Dendrophis punetulatus Gray Boul. Cat. Sn. II, p. 82. Sc. 13, V. 168+2/2; C. 144+1! T. 2+2; Sprl. 9. Totallänge 550 mm; Schwanz 205 mm. Die Caudalia sind alle einfach, sonst ein typisches Exemplar in äußerst schlechtem Erhaltungszustand. Nach Boulenger (l. c.) ist die Heimat Australien. Simotes phaenochalinus Cope Boul. Cat. Sn. IL, p. 225. Sc. 17; V. 163+1/1; C. 30/30-+1. T. 1-++2. Totallänge 273 mm; Schwanz 40 mm. Die Anzahl der Caudalia bleibt noch um sechs hinter dem von Boulenger (l.c.) angegebenen Minimum zurück. Oligodon bitorquatus Boie Boul. Cat. Sn. II, p. 237. Sc. 17; V. 162+1/1; C. 31./31+1. Totallänge 390 mm; Schwanz 55 mm. CGalamaria vermiformis D. B. var. D. Boul. Cat. Sn. IL, p. 333. Se. 13; V. 136+1/1; C..18/18+1. Totallänge 200 mm; Schwanz 18 mm. Bis auf die geringe Anzahl der Ventralia ist es ein typisches Exemplar. 11. Heft 106 Hans Holtzinger-Tenever: Herpetologische Calamaria margaritifera Blkr. nov. subsp. Boul. Cat. Sn. Il; p. 336, PLXVIEE Se. II. Sc. 13; V. 150+1/1; C. 11/12-+1. Totallänge 228 mm; Schwanz 10 mm. In der Beschuppung und Färbung der Oberseite entspricht dieses Stück Boulengers (l.c.) Angaben; die Unterseite ist jedoch gelb mit schwarzen Flecken, die je einer um den andern ein halbes Ventrale einnehmen. Diese Form weicht also in der Bauchfärbung erheblich von der typischen ab, und stellt so eine Unterart dar, die ich subsp. gastropreta nennen möchte. | Calamaria bitorques Ptrs. Boul. Cat. Sn. II, p. 338. Sc. 13; V. 159+1/1; ©. 10/10+1. Totallänge 205 mm; Schwanz 10 mm. Nach der Zeichnung ein junges Tier. Calamaria virgulata Boie Boul. Cat. Sn. II, p. 340. 1. Sc. 13; V.147 + 1/1; 0.25/25 + 1. Totallänge 243 mm; Schwanz 27 mm. Die Zahl der Ventralia bleibt um vier hinter den Angaben Boulengers (l.c.) zurück. Das vierte, siebente, achte und neunte Caudale ist- ungeteilt. Die Färbung entspricht Boulengers Form A. 2. Sc. 13; V. 156+1/1; C. 14/15+1. Totallänge 150 mm. Öberseits einfarbig braun, unterseits in der Mitte gelb; an den Seiten schwarz-braun. Entspricht sonst der Form A. Calamaria lateralis Mocq. Boul. Cat. Sn. II, p. 342. Sc. 13; V. 150 + 1/1; C. 15/16 + 1. Totallänge 273 mm; Schwanz 12 mm. Das Postoculare ist nicht mit dem Supraoculare verbunden. Die Länge beträgt 13mm mehr als das Maximum nach Boulenger (l. c.), sonst ist es ein typisches Exemplar. D 2 Calamaria leucocephala D.B. Boul. Cat. Sn. LI, p. 344. Se. 13; V. 139+1/1; C. 24/25+1. Totallänge 163 mm; Schwanz 2] mm. Das Tier ist von brauner Farbe; der Kopf heller, gelblich mit einem schwarzen Strich vom Auge nach der Schläfe. Die Unterseite ist weiß-gelb mit braun. Im Übrigen entspricht die Zeichnung der var. B. Mitteilungen aus dem Zoologischen Museum in Berlin. 107 Calamaria linnaei Boie Boul. Cat. Sn. IL, p. 345. 1. Se. 13; V. 154+1/1; C. 10/10+1. Totallänge 293 mm; Schwanz 12 mm. In der Färbung entspricht das Exemplar nach Schlegel (Abb. p. 15, Pl. 4) der ©. multipunctata resp. der var. E Boulengers (l. ce.) — (. versicolor Ranz. 2. 8e. 13; V. 141+1/1; C. 17/17+1. Totallänge 245 mm; Schwanz 20 mm. Ist der Zeichnung nach var. B. = (. reticulata Boie. var. C con- taminata Jan. 3. Sc. 13; V. 165+1/1; C. 10/10+1. Totallänge 275 mm; Schwanz 10 mm. Stellt die var. ©. vor. 4. Se. 13; V. 139 + 1/1; C. 18/18 + 1. Totallänge 240 mm; Schwanz 20 mm. Nach der Zeichnung ist es die var. B. = C. melanota Jan. (Jan, Icon. gen. X, Pl. 1, fig. 5). 5. Sc. 13; V.153+1/1; C. 11/11+1. Totallänge 260 mm; Schwanz 13 mm. Nach der Zeichnung ist es‘ var. B. und mit Jans var. tessellata identisch. (Jan, Icon. gen. XI, Pl.1, fig.1). 6. Sc. 13, V. 134+1/1; C. 19/19+1. Totallänge 150 mm; Schwanz 14 mm. 7. Sc. 13; V. 137+1/1; C. 18/18+1. Totallänge 152 mm; Schwanz 13 mm. Da das Tier in schlechtem Erhaltungszustande ist, (sehr ein- getrocknet), war ein genaues Zählen der Schilder unmöglıch. 8. Se. 13; V. 140+1/1; C. 19/19+1. Totallänge 165 mm; Schwanz 13 mm. Diese drei letzten Exemplare gehören sämtlich der var. B. (= var. melanota Jan.) an. 9. Se. 13; V. 140-+1/1?; C. 17/17+1. Totallänge 110 mm; Schwanz 10 mm. Ist var. B. = (©. reticulata Bote. | 10. Se. 13; V. 149+1/1;_C. 8/8 + 1. Totallänge 100 mm; Schwanz 5 mm. Entspricht ungefähr der var. ©. Boulengers {l. c.). Die Caudalen haben aber am Rande kleine, dunkle, quadratische Flecken. Calamaria borneensis Blkr. Boul. Cat. Sn. II, p. 347, Pl. XIX,. | 1. Se. 13; V. 139+1/1; C. 19/201. Totallänge 215 mm; Schwanz 19 mm. Bei diesem Exemplar sind nur 139 Ventralia vorhanden anstatt 163, sonst stimmt es mit Boulengers Angaben überein und entspricht dessen var. B. 11, Heft 108 Hans Holtzinger-Tenever: Herpetologische 2. var.ventrimaculata Holtzinger. Zool. Anz. Bd. 48, 1916 p. 33. Se. 13; V. 122 + 1/1; GC. 16/17 +1. - Totallänse 255 am: Schwanz 23 mm. Steht in der Färbung zwischen den beiden Varietäten Boulengers, indem hier der schwarze Streifen zwischen zwei weißen vorhanden und die Unterseite schwarz-gelb gefleckt ist. Die Oberseite schwarz- braun mit starkem Metallschimmer. Calamaria beniaminsü Edel. Boul. Cat. Sn. II, p. 347. l. Sc. 13; V.139 +1/1; C. 17/18 + 1. Totallänge 213 mm; Schwanz 17 mm. Die Zahl der Ventralen bleibt um sechs hinter Boulengers (l. ce.) Angaben zurück. Sonst stimmt sie völlig mit dessen Beschreibung überein. 2. Sc. 13; V. 145+1/1; C. 17/18 +1. Totallänge 95 mm; Schwanz 9 mm. 3. Sc. 13; V. 145+1/1; C. 17/18-+1. Totallänge 110 mm; Schwanz 10 mm. | Calamaria pavimentata D.B. Boul. Cat. Sn. II, p. 348. Sc. 15; V. 153+1/1; C. 7/8+1. Totallänge 265 mm; Schwanz Il mm. Die Zahl der Caudalen bleibt um 13 hinter den Angaben Boulengers (l.c.) zurück. Günther (Rept. Brit. Ind. 1864 p. 196) gibt an, daß die Weibchen weniger Caudalen haben. Die Färbung entspricht nicht ganz seinen Angaben, da die Längs- streifen fehlen. Dies Exemplar scheint zwischen seiner (©. siamensis Gthr. und ©. quadrimaculata D. B. zu stehen. Calamaria melanota Jan. Boul. Cat. Sn. II, p. 349. 1. Se. 13; V. 156 + 1/1; C. 8/9 +1. Totallänge 215 mm; Schwanz 9 mm. | Entspricht in der Färbung genau der von Schlegel (Abb. p. 15, P1. IV, fig. 1) gegebenen Zeichnung der var. tessellata Boie. = var. melanota Jan. 2. Se. 13; V. 136+1/1; C. 17/18+1. Totallänge 200 mm; Schwanz 18 mm. | | _ Calamaria gracillima Gthr. Boul. Cat. Sn. II, p. 350. Se. 13: V. 261 + 1/1: C. 10/11 +1. Totallänge 335 mm; Schwanz 9 mm. Mitteilungen aus dem Zoologischen Museum in Berlin. 109 Die Anzahl der Ventralen und Caudalen bleibt hinter Boulengers (l.c.) Angaben zurück; doch stimmen alle übrigen Merkmale mit seiner Beschreibung überein. Calamaria nuchalis Bler. 5 Proc. Zool. Soc. London 1897 p. 223. Se. 13; V. 150+1/1; C. 11/11-+1. Sprl. r. 4, 1.5. Totallänge 180 mm; Schwanz 9 mm. Die geringere Gesamtzahl der Supralabialia rechts erklärt sich dadurch, daß das vierte nur halb geteilt ist. Boulenger (l.c.) gibt als Heimat Celebes an. Da Mertens als Sammelgegend nur „‚Indonesien‘ angibt, ist nicht mit Sicherheit erwiesen, ob er Celebes mit einbegreift. Hypsirhina enhydris Schn. Boul. Cat. Sn. III, p. 6. 1. 8c. 21; V.159 +2/2; C.5050+1 T.1+2+3. Totallänge 640 mm; Schwanz 115 mm. Die Färbung ist hellbraun mit weißlichen Streifen; die Bauch- seite hat schwarzbraune Längsstreifen. Das Exemplar stellt mithin Boulengers (l.c.) Form A. dar. (= H. trilineata Gray). 2. 9. 8e. 23; V. 146+2/2; C. 50/50+1. T. Totallänge 395 mm; Schwanz 70 mm. Entspricht in der Zeichnung der var. y von Günther (Rept. Brit. Ind. 1864, p. 284, Pl: XVII, K.K.). Das vorliegende Exemplar ist nach diesem Autor wegen des dünnen Halses und des Kopfes ein Weibchen. Fordonia leucobalia Schleg. Boul. Cat. Sn. III, p. 21. Sc. 25; V. 151+2/2; C. 37/37+1. T.2+3. Totallänge 505 mm; Schwanz 73 mm. Von den Caudalen sind das erste, das zwölfte bis siebenund- zwanzigste und die letzten ungeteilt. Die Färbung entspricht, abgesehen von den schwarzen Flecken, Boulengers (l.c.) var. D. (= F. unicolor Gray). Dipsadomorphus dendrophilus Boie Boul. Cat. Sn. III, p. 70. Se. 21; V. 237 11/1; C. 58/559+1! T. 2-43; Sbl. r. 5, 1. 4. Totallänge 1870 mm; Schwanz 210 mm. Bemerkenswert ist der kurze Schwanz des sonst ganz typischen Tieres; da aber keine Verletzung usw. zu bemerken ist, handelt es sich offenbar nur um eine kleine Anomalie. .__ Der Körper hat 82 gelbe Ringe, sodaß das Exemplar der var. F. (D. gemmicinctus D. B.) entspricht. 11 left 110 Hans Holtzinger-Tenever: Herpetologische Psammodynastes pulverulentus Boie Boul. Gat. Sn. III, p. 172. Sc. 17; V.158-+1/1; C. 74/79+1. T. 242; Praeoc. 2: Postoec. 3. Totallänge 470 mm; Schwanz 115 mm. Auffallend ist die große Anzahl der Caudalıa. Die Färbung ist oberseits düster grau-schwarz; der Bauch ist auf weißlichem Grunde schwarz-braun gepudert. Psammodynastes pietus Gthr. Boul. Cat. Sn. III, p. 174. Sc. 19; V. 163+1/1; C. 65/68+1. T. r. 142, 1.2.43; Praeoe. 2, Postoc. 3. Totallänge 430 mm; Schwanz 93 mm. Dryophis prasinus Boie Boul. Cat. Sn. III, p. 180. 1. Se. -15; V. 221 +1/15°6..134/B4ET. Tr 2 ger Totallänge 1280 mm; Schwanz 380 mm. Auffallend ist die geringe Anzahl der Caudalen. Nach Boulenger ist das Minimum 158. 2. 2. Be. 155 V.:227-.72125C. H01704+ 1. TI länge 1400 mm; Schwanz 490 mm. Die Rückenmitte ist schön blau; die sonstige Färbung entspricht der normalen. 3. Sc. 15; V. 230+-2/2;. C. 194/194+1. T.r. 142, 1.2432; Lor. 2. Totallänge 1155 mm; Schwanz 415 mm. Das 229. Ventrale ist geteilt. Die Ventrallinie ıst schön azurblau; die übrige Färbung ist normal. 4. Sc. 15; V. 211+2/2; C. 168/168&-+1. T. 1.142, r. 214. Totallänge 865 mm; Schwanz 280 mm. Das unterste Temporale der zweiten Reihe rechts ist, geteilt. Chrysopelea ornata Shaw Boul. Cat. Sn. III, p. 196. Se. 17; V. 219-+1/1; C. 134/134+1. T. 2+2; Sprl. 9. Total- länge 820 mm; Schwanz 225 mm. Das vierte bis sechste Supralabiale berühren das Auge. Nach der Färbung entspricht das Exemplar der var. & nach Günther (Rept. Brit. Ind. 1864 p. 298), was Stoliczka (Journ. As. Soc. Beng. XXXIX 1870, p. 194) für den Archipel als häufigste Variation bestätigt. | Naia bungarus Schleg. Boul. Cat. Sn. III, p. 386. Sc. 15, am Halse 21; V. 251+1/1; €. 112/119+1. T. 2. Total- länge 2500 mm; Schwanz 580 mm. “ Das zweite bis vierunddreißigste Caudale sind ungeteilt. Mitteilungen aus dem Zoologischen Museum in Berlin. 111 Doliophis bivirgatus Boie Boul. Cat. Sn. Ill, p. 400. Sc. 13; V. 276-+1/1; C. 37/37 +1. T.1+2. Totallänge 1165 mm; Schwanz 97 mm. Entspricht in der Zeichnung Günthers (Rept. Brit. Ind. 1864, p. 348) var. Elaps tetrataemia Blkr. Doliephis intestinalis Laur. Boul. Cat. Sn. III, p. 401. 1. Se. 13; V. 170-F1/1; €. 20/21+1. T. 1+2. Totallänge 221 mm; Schwanz 20 mm. Stellt in der Zeichnung die var. Zrilineatus D. B. dar. Der Erhaltungszustand dieses Exmplares ist leider schlecht; infolgedessen wurde die Bestimmung sehr erschwert. 2 Se 13: V. 237 +.11;.:07:21/22 + 12 T. 1+2. Total- länge 290 mm; Schwanz 25 mm. Entspricht durchaus der var. sumatranus Jeude. Amblycephalidae. Ambiycephalus earinatus Boie “Boul. Cat. Sn. III, p. 445. Se. 15; V. 166+1/1; €. 72/72+1. T. 2+3; Sprl. 7; Praeoe. 1; Subec. 2: Postoc. 2. Totallänge 380 mm; Schwanz 90 mm. Viperidae. Lachesis wagleri Boie Boul. Cat. Sn. III, p. 562. Se. 25; V. 545+ 1/1; €. 50/50+1. Totallänge 750 mm; Schwanz 30 mm. | Die Supraocularia sind durch elf Schuppenreihen getrennt. | Die Färbung entspricht genau der von Günther (Rept. Brit. Ind. 1864 p. 389) für halb erwachsene Exemplare aus dem Archipel angegebenen. Zum Schluß möchte ich auch an dieser Stelle dem Kustos der Reptilien-Abteilung des Zoologischen Museums in Berlin, Herrn Prof. Dr. G. Tornier für die freundliche Überlassung des Materials meinen verbindlichsten Dank aussprechen. Apidae — Halictinae. 1. Gatt. Parasphecodes Sm. Bearbeitet von Dr. Reinhold Meyer, Landsberg a. W. " Vorwort. Vorliegende Arbeit bildet eine Fortsetzung meiner Apidae- Sphecodinae.. Angeregt zur Bearbeitung dieser australischen Gattung wurde ich durch das Material des Zoologischen Museums Berlin, das ich anläßlich meiner Sphecodes-Arbeit mitgesandt erhielt. Leider war es nur möglich, die Literatur bis August 1914 vollkommen zu berücksichtigen, da die englischen und amerikanischen Zeitschriften aus der Kriegszeit immer noch nicht zur Verfügung stehen. Die Literatur wurde bis August 1914 vollkommen berücksichtigt. Literaturkürzungen. Ann. Mag. Nat. Hist. The Annals and Magazine of Natural History, including Zoology, Botany and Geology. London 8. Arch. Natg. — Archiv für Naturgeschichte. 8°. Büll. Amer. Mus. Nat. Hist. Bulletin of the American Mibemä of Natural History. New York 8. Nat. Canad. Le Naturaliste Canadien. Bulletin de Recherches. Observations et D&couvertes se rapportant A l’Histoire naturelle du Canada. Quebec („ap Rouge). 8. Smith, Cat. Hym. Brit. Mus. Frederick Smith, Catalogue of Hy menopterous Insects in the Collection of the British Museum .1—7. London 1853—1859. Cresson, Synops. Hym. Am. (resson, Synopsis of the Hymeno- ptera of America, N. of Mexico. Philadelphia 1887. 8. Trans. Am. Ent. Soc. Transactions of the American entomological Society. Philadelphia 8. Proc. Linn. Soc. N. S. Wales. Proceedings of the Linnaean Socity. New South Wales 8. L Systematischer Index. Subfam. Halietinae. 5. carbonarıus Sm. Gen. Parasphecodes Sm. 6. atrorufescens Cock. 1. plorator Cock. 7. arciferus Cock. 2. fumidicaudus Cock. 8. Iithusca Sm. he 3. noachinus Cock. 9. wellingtoni Cock. 4. dissimulator Gock. 10. schomburgki Cock. Apidae — Halictinae. 1. 113 11. tuchilas Sm. 32. froggatti Cock. 12. loweri Cock. 33. perustus. Cock. 13. adelaidae Cock. 34. turneri Cock. 14. Iichatus Sm. 35. minimus n. spec. 15. ensignis n. spec. 36. punctatissimus n. spec. 16. tilachus Sm. var. niveatus n. var. 17; eirriferus Cock. 37. sextus Cock. 18. recessus Cock. 38. vau Cock. 19. microdontus Cock. 39. basılautus Cock. 20. tilachiformis Cock. 40. bryotrichus Cock. 21. frenchi Cock. 41. recantans Cock. 22. lacthius Sm. 42. stuchila Sm. 23. tepperi Cock. 43. vermiculatus Cock. 24. taluchis Sm. 44. hilactus Sm. 25. melbournensis Cock. 45. vulneratus Sm. 26. speculiferus Cock. 46. grandis n. spec. 2”. excultus Cock. 47. nigritus n. spec. 28. fultoni Cock. 48. hybodınus Cock. 29. hiltacus Sm. 49. talchius Sm. 30. sulthica Sm. 50. contaminatus Cock. 31. altichus Sm. 51. callomelittinus Cock. Gattung Parasphecodes Sm. 1853. Gen. 14. Parasphecodes, F.Smith in: Cat. Hym. Ins. Brit. Mus., Part. I, p. 39. 1914. " Parasphecodes, Sm., Cockerell i in: Ann. Mag. Nat. Hist. Vol. XIV, Ser. 7. Die Gattung Paraphecodes wurde 1853 von Smith aufgestellt. Ich lasse seine Beschreibung folgen: „Ihe species of this subdivision closely resemble in general appearance those of the genus Sphecodes, but the females possess the characteristic anal rima and also the appendage to the labrum of the females of the genus Halictus; the males also have an elongate ceylindrical abdomen, and have the clypeus produced and yellow at the apex, as is usual in the same genus; the longue offers no positive destinetion from some of the species of Halictus, which differ in having that organ more or less elongate and acute, but the superior wings have always the first recurrent nervure united to the second transverso-cubital nervure. All the species are from Australia and Van Diemens Land.“ Cockerell ging 1904 an die Bearbeitung dieser Gattung und an dıe Deutung der Typen des Britischen Museums. Er erkannte ganz richtig die nahe Verwandtschaft mit Halictus und stellte auch die Angaben von Smith das Flügelgeäder betreffend richtig. „Sımilar to Halictus, but with head and thorax black and ab- domen red or largely so. Males with elypeus yellow, except at sides above. This genus does not differ from Halictus in any good structural character, and its separation is only justified by the fact that it includes Archiv a ehe g ne 114 Dr. Reinhold Meyer: a compact and easıly recongnized group of species. In his generic diagnosis Smith says that the first r. n. always meets the second t. c.; but this is not inv ariably the case. So far as I know, the hind spur of the female is always without spines or teeth.“ Parasphecodes muß sicher als Untergattung zu Halictus gezogen werden. Die Arten sind auf Australien und Tasmanien beschränkt. Cockerell hat nach den Smith’schen Typen folgende Tabelle aufgestellt, die ich zur Ergänzung seiner Arten mitaufführe. 1) First r. n. entering basal corner of third s. m.; size smaller; ab- domen red, with only the apex slightly blackish; flagellum entirely black sulthica, Sm. (1) First r.n. entering second s. m. not far from its end 1. Flagellum ferruginous beneath, size rather large; a black 5 on third abdominal segment and segments 4 to 6 all black; area coarsely wrinkled altichus, Sm: (T.) Flagellum entirely black | ‘2 2. Area rugose-granular; middle femora very dark stuchila, Sm. (T.) Area longitudinally plicate; ZUnBE rei clear red hilactus, Sm. (T.) Q. First r. n. entering second s. m. near apex; red of abdomen quite bright: area often without longitudinal ridges or wrinkles 1 First r. n. meeting second t. c.; red of abdomen darker or duller: area with longitudinal ridges or wrinkles 1. Abdomen red, only faintly blackened apically: area Aull, without. distinet wrinkles or ridges: hind spur simple; second s. m. higher than broad lhithusca, Sm. (#) Abdomen with segments 1 to 3 red, 4 and 5 black 2. Smaller; red of abdomen very bright, hind margıins of Be l and 2 darker; clypeus with few large punctures on a shining sur- face; mandibles strongly dentate; hind spur simple; seeond s. m. about as hiısh as broad tuchilas, Sm. (T.) Larger red of abdomen darker, chestnut colour hind margins of segments 1 and 2 not darkened: area with a delicate raised sculpture; hind spur simple; second s. m. very broad, broader than high, and nearly as large as third lichatus, Sm. (T.) 3. Larger; abdomen shining very dark chestnut, blackened apically; : ridge behind area very prominent; second r.n. and third t. c. much weakened tilachus, Sm. (1) Smaller; abdomen not so dark Ei um Submarginalzelle, t. e. = transverso-cubital-Nery. r.n. = rück- aufender .Nerv, y ET = Apidae — Halietinae. I. 115 4. Area with fine wrinkled ridges; abdomen dull and rather hoary: second s. m. about square lacthius, Sm. (T.) Area with fine straight ridges 5 5. Wings strongly yellowish taluchis, Sm. Wings clear hiltacus, Sm. Anschließend lasse ich die Tabellen aller beschriebenen Arten folgen. Sicherlich gehören einige Männchen und Weibchen, die unter _ verschiedenen Namen beschrieben sind, zusammen. Bei der Seltenheit des Materials ist aber eine Klärung vorläufig nicht möglich. »|mw| - 12. Q-Tabelle. Abdomen schwarz oder ganz dunkelrot Abdomen mehr oder weniger rot, jedoch immer deutlich Area ohne Runzeln l. plorator Area mit Runzeln 3 Endhälfte der Unterseite des Abdomens schwarz behaart 2. fumidicaudus Endhälfte der Unterseite des Abdomens hell behaart 4 Zweites Bauchsegment mit dichter Haarflocke (11mm) 3.noachinus Kleiner. (83 mm.) Beine dunkler behaart 5. carbonarius Zweites Bauchsegment ohne Haarflocke 5 Tuberkel am 2. Bauchsegment niedrig; Abdomen ganz schwarz 4. dissimilator Tuberkel hoch; die ersten 3 Segmente sehr dunkel rot 6. atrorufescens Mesothorax, Schildehen und Hinterschildchen dunkelrot 51. callomelittinus op 80) TER EEE schwarz 2. Ventralsegment mit Tuberkel 7. arcıferus 2. Ventralsegment ohne Tuberkel 8 Abdomen nur am 2. Segment geschwärzt 21. frenchi Abdomen rot, Segment 4 dunkel, an Basis und Ende heller. 2. t. c. trifft auf 2. s. m. 10. schomburgki Abdomen nur an der Basis geschwärzt, sonst rot (selten auch - an der äußersten Spitze geschwärzt) 9 Ein oder mehrere Segmente ganz schwarz oder mehrere Segmente mit schwarzen Flecken 12 Abdomen ganz rot oder zum äußersten Ende geschwärzt (ver- gleiche schomburgki!) 20 Beine mehr oder weniger hell rot 10 Beine dunkel 11 Segment 1 an der Basis mit großem V-förmigen Flecken 38. vau Segment 1 nur.an der äußersten Basis schwärzlich 8. Iithusca Segment 1 mit großen schwarzen Flecken 25. melbournensis Segment l am Ende schwarz 34. turnerv Segment 1 mit kleinen schwarzen Flecken, Behaarung des Thorax rotgelb 26. punctatissimus u. var. niveatus Segment 1, 2 und Basalhälfte von 3 ganz rot 13 8* 11. Heft 116 Dr. Reinhold Meyer: Segment 1—3 rot, die folgenden schwarz et Segment 1 und 1 oder mehrere der folgenden mit schwarzen Flecken 17 Beine schwarz 20. tilachiformis Beine rot | 14 Abdomen oben unpunktiert - 13. adelardae Abdomen oben fein punktiert 39. basılautus Erster r.n. schneidet 2. s. m., diese deutlich breiter als hoch. West-Australien 14. Iichatus wie vorige, 2. s.m. deutlich höher als breit. Tasmanien | 15. insignas Erster r.n. trifft auf 2. t.c. Ä 16 Clypeus vorgezogen, Länge 9 mm 16. trlachus Clypeus nicht vorgezogen, Länge 12 mm 17. eirriferus Beine mehr oder weniger rot Beine schwarz 19 Mesothorax fein runzelig, glänzend; Segment 1 mit ankerförmigem schwarzen Fleck, Segmente von 4 ab schwarz 12. lowerr Thorax sehr dicht punktiert. Abdomen an der äußersten: Basis schwarz, ebenso Segment 4 und folgende 11. tuchilas Mesothoraxscheibe glänzend mit Punkten zweier Größen, und die Segment 1 und die letzten in verschiedener Ausdehnung schwarz 9. wellingtoni Segment 1—3 schwarz gefleckt 18. recessus Abdominalsegment 2 und 3 rot, 1 mit schwarzem Fleck, Seg- mente von 4 ab schwarz, dieses jedoch mit rotem Bande 27. excultus Abdominalsegment 1 und 3 mit schwarzem E leck, bei 4 der Hinter- rand rot | 28. fultoni Beine mehr oder weniger 0 | 21 Beine schwarz 024 Thorax oben gelbbraun, moosartig Dee Geißel schwarz, unterer Teil des Ulypeus rot 40. bryotrichus Thorax oben weißlicher behaart | 22 . Area fein winklig gestreift 22. lacthius Area mit geraden Streifen 23 . Flügel stark gelblich 24. taluchis Flügel klar er, 29. Rellacus. = Seiten des Metathorax hinten mit en Vorsprung , 19. mierodontus Seiten des Metathorax ohne solchem Vorsprung 25 Area mit feinen Längsstreifen auf Basal ®/,. Ende glatt 26. speculiferus Area ziemlich grob, ganz längsgerunzelt 23. tepperi Area mit feinen geraden Streifen, die bis zum Ende gehen 29, hiltacus et a Fu. 1 ei lol» lalal Apidae — Halictinae. 1. 17 &-Tabelle. Metathorax dunkelbraun 50. contaminatus Metathorax schwarz 2 Segment 1—-3 schwarz, die Hinterränder dunkelbraun 48. hybodinus Abdomen ausgedehnter rot 3 Erstes Segment mit schwarzen Flecken 4 Erstes Segment ohne solche Flecken 5 Beine schwarz, Tibien teilweise rotbraun. Area grob gerunzelt 49. talchius Vorder- und Mittelkniee, Vordertibien vorn, Vorder- und Mittel- tarsen mehr oder weniger rot. Ein T-förmiger Fleck am ersten, Mittelfleck am dritten, 4. und folgende Segmente schwarz. Länge 91/, mm 32. froggatti Tibien, Tarsen und Hinterschenkel rot. Area fein gerunzelt, Länge 8!/, mm. 42 stuchila Vergleiche minimus! | Geißel ganz schwarz 6 Geißel unten rötlich 7 Thorax fein gekörnt. Segment 1—4 rot 43. vermiculatus Thorax fein, sehr dicht punktiert. Abdomen rot, am Ende schwach gebräunt 30. sulthica Beine schwarz, Abdomen rot, Segmente von 3 ab mit schwarzen Flecken 31. altichus Beine schwarz, Abdomen rot, Segmente von 4 ab schwarz, 3 mit schwarzen Seitenflecken 34. turneri Kniee, Vordertibien vorn, Mitteltibien am Ende rot. Segment 1-3 hellrot, von 4 ab schwarz, 4 mit roten Flecken auf der Mitte 45. vulneratus Länge 7 mm. Segment 1—-3 rot, 1 und 2 auf der Mitte gebräunt, 4—-6 schwarz, 4 ın der Mitte mit rotem Bande. Beine schwarz. Kniee fein gelblich 35. minimus Beine in größerer Ausdehnüng hell Schildehen und Hinterschildchen mit gelbbraunem Haarfleck 9 Schildehen und Hinterschildchen ohne solchem Haarfleck 10 Segment 1—2 rot, 3 mit schwarzem Fleck, 4 mit bleichem End- ' rand, sonst schwarz, 5 schwarz. Area mit feiner Streifung bis 2/3 39. basvlautus Abdomen rot, Segment 5 und 6 geschwärzt, 5 in der Mitte rot. Area mit groben, unregelmäßigen Runzeln 40. brytrichus Segment 1—-3 rot. Beine sehr hellrot 37. sextus ‘Segment 3 am Ende dunkel, Area nicht begrenzt 41. recantans 4 Segmente rot. Area mit scharfem Rande 33. perustus 1. Parasphecodes plorator Cock. ‚1910. Par. plor. Cock. Ann. Mag. Nat. Hist. Bd. 6 Ser. 8. 1914. Par. plor. Cock. Ann. Mag. Nat. Hist. XIII. Ser. 8. -@, Länge 10 mm. Gut kenntlich von den andern Arten durch glänzend schwarzen Kopf, Thorax und Abdomen, schwach bleiche 11. Heft 118 Dr. Reinhold Meyer: Behaarung, dunkelrote Beine und sehr dunkel getrübte Flügel. Man- dibeln dunkel, Clypeus glänzend unregelmäßig punktiert. Stirn ge- körnt, mikroskopisch fein gestreift. Geißel mit Ausnahme der Basis unten dunkel, Kopf braun, Mesothorax matt, mit fein zerstreuten Punkten und dichter Mittelfurche. Tuberkeln dicht weißhaarig be- franst. Area des Metatarsus groß, fein gekörnt, ohne Runzeln. Hintere Abstutzung herzförmig, glänzend, deutlich begrenzt. Tegulae dunkel- rot, Flügel sehr dunkel, mit violettem Schein. Stigma und Nerven dunkelrot. 1. r. m. trifft auf 2. t.c. Abdomen glänzend, nach der Basis verschmälert, am 3. Segment am breitesten. Endsegmente dunkelbraun behaart, ohne Haarbänder oder Flecke. Hinterrand des 2. Segmentes rötlich, Ende des 5. Segmentes stumpf vorgezogen. Bauch weiß behaart, Bauchende bräunlich behaart. Melbourne, Viktoria, August (Brit. Mus.), Croydon. 2%. Parasphecodes fumidiecaudus Cock. 1914. Par. [um. Cockerell, Ann. Mag. Nat. Hist. XIII, Ser. 8. Q, Länge 10?/, mm, pechschwarz, mit Einschluß der Beine. Geißel am Ende rötlich. DBehaarung schwarz an den Metathoraxseiten. Tuberkeln mit einem dichten bleichen Haarbüschel. Clypeus vor- ragend, mit sparsamen starken Punkten, zur Basis zu mit größeren, und’ einem Mitteleindruck. Mesothorax mäßig glänzend, deutlicher und ziemlich dicht punktiert, nach hinten zu sparsamer. Schildchen zweibucklig, mit feinen Punkten und zerstreuten größeren. Area des Metathorax ziemlich stark, schräg gerunzelt, mit dieckem Rand, der an der Mitte durchbrochen ist. Beine dunkel behaart. Tegulae schwarz. Flügel ausgedehnt rötlich, Nerven und das ziemlich schmale Stigma sehr dunkelrot. 2. s.m. mehr breit. 1. r. m. trifft auf 2. t.c. Die ersten zwei Abdominalsegmente deutlich, aber nicht sehr dicht punktiert. Ende schwarz behaart. Stradbroke Island, Queensland. Oktober. (Queensl. Mus.). 3. Parapshecodes noachinus Cock. 1914. Par. noach. Cockerell, Ann. Mag. Hist. XIII, Ser. 8. ©, Länge Il mm, schwarz mit Einschluß der Beine. Endhälite der Geißel unten sehr dunkelrötlich. Behaaruhg von Kopf und Thorax bleichgrau, mit viel schwarz an Gesicht, Stirn, Scheitel, Mesothorax und Schildchen. Clypeus mit Längsfurche, stark punktiert, da- zwischen mit einigen feinen Punkten. Stirn und Scheitel glänzend, Mesothorax glatt, stark aber nicht sehr dicht behaart, ganz sparsam an den Seiten der Mitte. Schildchen zweibucklig glänzend und sparsam punktiert. Area des Mesothorax fein schräg gestreift, der Hintergrund _ verdickt und stumpf, in der Mitte unterbrochen. Beine mattweiß be- haart, dunkelbraun an der Außenseite der Mittel- und Hintertibien. Tegulae schwarz. Flügel ausgedehnt gebräunt, Stigma und Nerven sehr dunkelrotbraun, 2. s. m. breit, fast viereckig, 1. r.n. trifft auf . ee Aa Zu Beide Apidae — Halictinae. I. 119 2.t.c. Abdomen glänzend, fein punktiert, Hinterrand der Segmente breit, glatt und unpunktiert. 1. Segment hat eine glatte und un- punktierte Stelle an jeder Seite. Endbehaarung schwarz. 2. Abdominal- segment an der äußersten Basis fein weiß gewimpert. Ararat, Viktoria (N. Mus. Vikt. 78, 80). 4. Parasphecodes dissimulator Cock. 1914. Par. diss. Cockerell, Ann. Mag. Nat. Hist. XIII, Ser. 8. Q, Länge 11 mm; schwarz mit Einschluß der Beine. Geißel zum Ende ziemlich hellrotbraun. Clypeus glänzend, sparsam und unregel- mäßig punktiert, mit Mittelfurche. Stirn gerunzelt, Behaarung von Kopf und Thorax matt weiß, untermischt mit braunen Haaren an der Stirn und auf der Scheibe des Thorax. Mesothorax dicht punktiert, zwischen den Punkten glänzend. Schildchen flach, dicht punktiert, nicht zweibucklig. Area des Metathorax von derselben Form wie bei P. noachinus, aber die Streifen sehr schwach. Beine deutlich dunkler behaart als bei P. noachinus. Hintertibien mit einem Band rotbrauner Haare an der Außenseite. Metatarsus mit roter Haarbürste am Ende. Tegulae rotbraun. Flügel stark getrübt, Nerven und Stigma rotbraun. 2. s.m. breit, 1. r.n. in ihrer Endecke. Punkte des 2. Abdominal- segmentes fein und zerstreut. Endbehaarung schwarz, auf dem Bauch bleich. 2. Bauchsegment mit schwarzer Behaarung. Carron, Viktoria. 5. Parasphecodes carbonarius Sm. 1853. Halicetus carbonarıus Smith, Cat. Hym. Ins. Brit. Mus. p. 58. 1914. Par. carb. Cockerell, Ann. Mag. Nat. Hist. XIII, Ser. 8. Q, Länge 8!/,mm, pechschwarz. Kopf ziemlich fein runzelig. Clypeus mit großen tiefen Punkten. Thorax glänzend stark aber nicht sehr dicht behaart. Area des Metatarsus mit kurzer, runzeliger Streifung, Abstutzung glatt glänzend. Flügel schwach bräunlich, hyalın. Beine dunkelrotbraun behaart. Die Haarflecke fast weiß. Abdomen länglich oval, dicht und fein punktiert, Endränder der Seg- mente glatt und glänzend. Sidney, New-South-Wales. Die Art steht P. nochinus nahe, ist aber kleiner und an den Beinen dunkler behaart. 6. Parasphecodes atrorufescens Cock. 1914. Par. atroruf. Cockerell, Ann. Mag. Nat. Hist. XIII, Ser. 8. 2, Länge 10 mm, kräftig. Schwarz, die ersten drei Abdominal- segmente sehr dunkelrot. Geißel schwaiz, am Ende sehr fein rötlich. Clypeus glänzend mit schwarzer Mittelfurche und sparsamen nur mäßig großen Punkten. . Stirn matt gekörnt, nur an der mittleren Ocelle glänzend. Haare von Kopf und Thorax wie bei P. dissimulator. Metathorax dicht, ziemlich grob punktiert. Schildehen schwach 11. Heft 120 Dr. Reinhold Meyer: zweibucklig, mit deutlich getrennten feinen Punkten uud glänzender Oberfläche. Basis des Metathorax wie bei P. noachinus. Beine stark dunkel behaart an der Außenseite der Mittel- und Hintertibien und Tarsen; Bürste am Ende des Metatarsus dunkel. Tegulae schwarz, Flügel getrübt, besonders zum Ende zu. Stigma und Nerven bräunlich. 2. s. m. sehr breit, den 1. r.n. deutlich vor ihrem Ende aufnehmend. Abdomen glänzend, 1. und 2. Segment fein punktiert, das 1. dichter denn das zweite. Haare am Ende schwarz. 2. Bauchsegment mit sehr großer Tuberkel, welche auf ihrer hinteren Abdachung silberweiß behaart ıst. (Durnong Nat. Mus. Vikt. 138.) %. Parasphecodes arciferus Cock. 1914. Par. ar. Cockerell, Ann. Mag. Nat. Hist. XIII, Ser. 7. Q, Länge 9 mm. Kopf, Thorax, Fühler und Beine schwarz, nur Geißel unten am Ende und Tarsen am Ende rötlich, Kopf und Thorax grauweiß behaart. Kopf breit, Clypeus glänzend, mit deutlichen sparsamen Punkten und deutlicher Mittelfurche. Mandibeln vor dem Ende dunkelrot. Scheitel glänzend. Mesothorax und Scutellum dicht und ziemlich grob punktiert, die glänzende Oberfläche sichtbar zwischen den Punkten auf Scutellum und Hinterteil.des Mesothorax. Tuberkeln dicht weiß befranst. Area des Metathorax eigenartig, ihr Hinterrand verdickt und abgestutzt aber in der Mitte unterbrochen, so daß die ziemlich schmale eigentliche Area, die fein schräg gestreift ist, ihre Hinterecken beiderseits ausbiegt und in der Mitte zuspitzt. Seiten des Metathorax sehr behaart. Beine bleich, behaart, Mittelschenkel unten an der Basis mit einem gelbbraunen Schopf. Tegulae rotbraun. Flügel hyalın, am Ende breit dunkel, Stigma dunkelrötlich, Nerven braun, Stigma ziemlich schmal, 2. s. m. sehr breit, den 1. r.n. vor ihrem Ende aufnehmend. Abdomen kastanienbraup, Basalhälfte des ersten Segmentes schwarz, drittes Segment mit schwarzem Fleck, viertes und fünftes schwarz. Erst beide Segmente deutlich punktiert, Punkte auf der Mitte des zweiten deutlich getrennt, Basis der Seg- mente 2 und 3 mit sehr schmalen Haarbüscheln von weißer Farbe, Bauchsegmente 4 und folgende schwarz, zweites mit breiter Mittel- tuberkel. Mordialloc, Viktoria (Nat. Mus. Viet. 256). Gut kenntlich durch die Tuberkel am zweiten Ventralsegment. 8. Parüsphecodes lithusca Sm. n "1853. Par. ki. Smith, Cat. Hym. Br. Mus.-I, p. 41. Q, Länge 71/,--81/,mm. Kopf und Thorax schwarz, Clypeus nicht vorgezogen, glänzend, mit großen zerstreuten Punkten, Kopf sehr dicht punktiert, Geißel unten schwarzbraun. Thorax auf der Scheibe glänzend, dicht und fein punktiert. Basis des Metathorax nicht begrenzt, aber fein gerunzelt und matt. Flügel rötlich hyalin, iridisierend und am Ende getrübt. Beine rotgelb, Tibia und Taisen Apidae — Halictinae. 1, 121 bleich, ihre Behaarung rotgelb. ‘Abdomen rot, äußerste Basis schwarz, Ende schwach bräunlich, Analrima rostrot. Van Diemen’s Land. 9, Parasphecodes wellingtoni Cock. 1914. Par. wellingtoni Cockerell, Ann. Mag. Nat. Hist., Ser. 8. Q, Länge 81/,-101/,mm. Kräftig, Kopf und Thorax schwarz, Abdomen hell kastanienbraun, erstes Segment schwarz oder wenigstens an der Basis schwarz, schwarzer Fleck ohne scharfe Grenzen, End- segmente verschieden verdunkelt. Clypeus glänzend, in der Mitte mehr oder weniger flach, sehr sparsam punktiert, Gesicht glänzend aber nicht glatt, Stirn matt, an den Seiten mehr oder weniger glänzend. Fühler schwarz, Geißel unten dunkel braun. Mesothorax und Schildehen mit feiner dunkel rotbrauner Behaarung. Mesothorax mit starker Rinne in der Mitte, vorne matt, auf der Scheibe glänzend, mit feinen Punkten zweier Größen, Schildchen glänzend, mit fein zerstreuten Punkten, Hinterschildchen ganz matt, sich stark gegen das Scutellum abhebend. Area matt, in der Mitte gekörnt, an den Seiten mit schwachen Runzeln. Flügel sehr rot, Nerven und Stigma rotbraun, l. r.n. trifft 2. s. m. nahe dem Ende oder trifft zweiten t.c. Beine schwarz, Vordertibien vorn verschieden rot, aber niemals sehr hell, Hintertibien und Tarsen mehr oder stark rot, besonders an der Innen- seite. Hintertibien hellrot, Abdomen kurz bräunlich, Bauch glänzend weiß behaart. Mt. Wellington, S. Tasmania, Jan. 15 bis Febr. 6., 1913 (Type: Br. Mus.). 1300-2300 Fuß hoch. 10. Parasphecodes schomburgki Cock. 1910. Par. schom. Cockerell, Trans. Am. Ent. Soc. XXXVI, p. 239. Q, Länge ungefähr 81/,mm. Kräftige Art. Kopf und Thorax schwarz mit grauweißer Behaarung. Abdomen reichlich kastanien- braun, 4. Segment mit Ausnahme von Basis und Ende dunkel, aber nicht schwarz. Die ersten zwei Segmente fein punktiert. Flügel hyalın, schwach rötlich; Stigma und Nerven rotbraun. 1. r.n. trifft auf 2. s. m. kurz vor ihrem Ende, 2. s. m. ungefähr so breit wie hoch. Mandibeln dunkelrot mit Ausnahme der Basis. Gesicht breit. Clypeus und Supraclypealarea mikroskopisch fein skulptiert, mit großen, deutlich getrennten Punkten. Gesichtsseiten fein gerunzelt und sehr dicht punktiert. Stirn äußerst dicht behaart, aber der Schaft mikro- skopisch fein gestreift. Fühler gänzlich rotbraun, Schaft dunkel, Geißel oben dunkel und Mesothorax matt, feinkörnig punktiert. Area des Mesothorax ziemlich grob und längsgerunzelt, ungefähr ihr End- drittel glatt. Abstutzung des Mesothorax herzförmig, glatt und glänzend, mit tiefer Mittelfurche. Brust rauh. Tegulae glänzend kastanienbraun. Beine dunkelrotbraun, bleich gelblich behaart. Ab- domen mäßig behaart. | 11. Heft 122 Dr. Reinhold Meyer: Die Art steht hkfhusca am nächsten, ist aber durch die Art des Mesothorax geschieden. Adelaide, Australien. (Berl. Museum. 2122.) | Die dunkle Farbe am 4. Segment scheint nur nachgedunkelt zu sein. Scheinbar sind alle Segmente bis auf das Ende rotbraun gewesen. Die Art ıst gut charakterisiert durch die dichte feine Kör- nelung der Thoraxscheibe und die helle Farbe der Beine und Geißel. 11. Parasphecodes tuchilas Sm. 1853. Par. tu. Smith, Cat. Hym. Br. Mus. I, p. 41. Q, Länge 8!/,mm. Kopf und Thorax schwarz, Clypeus glänzend und stark re Thoraxscheibe stark und sehr. dicht punktiert, Basis des Metathorax scharf gebogen und erhaben gerandet, Area längsrunzlig. Seiten des Metathorax und Thorax unten fein weißlich behaart, Tibien bräunlich, in gewisser Beleuchtung silbrig glänzend behaart. Abdomen verlängert oval, rot, fein und nicht sehr dicht punktiert, an der äußersten Basis schwarz, ebenso Segment 4 und die folgenden schwarz, unten eb punktiert. Neu Holland. 12. Parasphecodes loweri Cock. 1905. Par. low. Cockerell, Ann. Mag. Nat. Hist. XVI. 9, Länge 91/,mm. Kräftig. Kopf und Thorax schwarz, ziemlich behaart, unten weißlich, oben gelbgrau, Haare zu einem kleinen hellen Fleck an der Vordermitte des Scutellums zusammentretend. Kopf breit, aber Gesichtsviereck länger als breit, Clypeus glänzend, mit zahlreichen großen Punkten, Mandibeln ganz schwarz. Geißel unten fein rötlich. Stirn, Scheitel, Mesothorax und Schildchen fein runzlig, glänzend, Area kaum begrenzt, nur an der Basis mit unregel- mäßigen Längsrunzeln. Tegulae ziemlich groß dunkelrot, Vorder- ränder schmal hyalin. Flügel ziemlich stark gelblich tingiert, Nerven und Stigma rötlıch, 1. r.n. trifft auf 2. t. e., aber ein wenig nach der Innenseite zu. Beine dunkel rotbraun, ausgedehnt bleich behaart, Basisglieder der Hintertarsen mit gelben Flecken. Abdomen breit, fein behaart, sehr fein und dicht punktiert, die drei ersten Segmente kastanienbraun, die andern schwarz, erstes Segment mit ankerförmigem, schwärzlichem Fleck, Hinterränder der ersten drei Segmente orange. Adelaide, Australien. 13. Parasphecodes adelaidae Cock. 1905. Par. ad. Cockerell, Ann. Mag. Nat. Hist. XVI. ©, Länge 9 mm. Kopf und Thorax schwarz, fein weiß behaart, dicht gelb an den Tuberkelrändern. Kopf groß und breit, Clypeus sehr sparsam punktiert, in der Mitte niedergedrückt und mit roten Flecken, Mitte der Mandibeln rötlich. Geißel unten dunkelrot. Meso- thorax glänzend, mit sehr feinen Punkten verschiedener Größe, Area Apidae — Halictinae. I. 123 schwach unregelmäßig gerunzelt, aber nicht deutlich skulptiert, ihr Rand ziemlich schwach. Tegulae glänzend, dunkelrot. Flügel schwach dunkel, zum Ende nicht getrübt, Nerven und Stigma rötlich, 1. r.n. trifft 2. s.m. fast am Ende. Vorder- und Mittelbeine dunkelrot, Hinterbeine hellrot, ihre Behaarung gelblich. Abdomen konvex, glänzend, dunkel kastanienbraun mit viel schwarz, von der Mitte des dritten Segmentes bis zum Ende schwarz, mit Ausnahme der Hinterränder, Abdomen oben nicht punktiert. Adelaide. 14. Parasphecodes lichatus Sm. 1853. Par. li. Smith, Cat. Hym. Br. Mus. I, p. 40. Q, Länge 10!/, mm. Kopf und Thorax schwarz, Olypeus vorgezogen, glänzend, stark punktiert, schwach der Länge nach eingedrückt. Thorax stark und sehr dicht punktiert, Basis des Metathorax scharf begrenzt, hinten gerade; Thorax an den Seiten und unten dicht weiß behaart. Beine unten weißlich, Tibien oben rötlich behaart. Flügel hyalin, ihr Ende getrübt, Nerven dunkel rotbraun. Abdomen oval, rot, dicht und sehr fein punktiert, viertes und die folgenden Segmente schwarz. West- Australien. 15. Parasphecodes insignis n. spec. 2, Länge 9!/,mm. Kopf und Thorax schwarz, Abdomen auf Segment 1-3 rot, die übrigen schwarz. Kopf und Thorax auf der Scheibe dicht gelbbraun, Unterseite und Abdomen dicht weißlich behaart. Abstutzung des Metathorax mit Haarbüschel. Clypeus glänzend, mit zerstreuten Punkten, Thoraxscheibe dicht und deutlich punktiert, die Punkte um ihren Durchmesser von einander entfernt, der glatte Untergrund jedoch glänzend durch- scheinend. Schildchen äußerst fein punktiert. Area bis zu ?/, ge- runzelt, am Ende glatt, nur seitlich schwach begrenzt. Abdomen auf Segment 1 und 2 dicht punktiert. Beine schwarz, Vordertibien an der Basis rötlich. Flügel hyalın, 1. r.n. schneidet 2. s. m. 2. s. m. deutlich höher als breit, kleiner als 3. Van Diemens Land (Type Zool. Mus. Berlin 1844). 16. Parasphecodes tilachus Sm. 1853. Par. til. Smith, Cat. Hym. Br. Mus. I, p. 41. ©, Länge 91/, mm. Kopf und Thorax schwarz, Clypeus vorgezogen, mit großen, tiefen, etwas verlängerten Punkten, Gesicht zerstreut gelb behaart, Geißel zum Ende dunkel scherbengelb. Thorax grob punktiert, Basis des Metathorax mit glattem Rand, Area konkav und grob gestreift, die Runzeln schwach strahlenförmig. Flügel schwach hyalın, rötlichbraun, Nerven ebenso. Beine und Thorax an den Seiten und unten bleich gelb behaart. Abdomen rot, Basıs ziemlich stark punktiert, viertes und die folgenden Segmente schwarz. Van Diemen’s Land. 11. Hett 124 Dr. Reinhold Meyer: 1%. Parasphecodes eirriferus Cock. 1910. Par. cirr. Cockerell, in Trans. Am. Ent Soc. XXXVI,p. 241. Q, Länge ungefähr 12 mm. Kopf und Thorax schwarz bleich behaart, die Behaarung an Kopf und Thorax oben stark gelblich tingiert, ebenso die dichte Franse an den Tuberkeln gelblich. Kopf breit. Clypeus breit, etwas vorgezogen, glänzend, mit einer Mittel- grube und sparsamen, sehr groben Punkten, ganz schwarz. Vom unteren Rande des Clypeus ragt eine goldige Haarfranse hervor. Mandibeln 2-zähnig, mit dunkelrotem Rand. Stirn dicht gekörnt punktiert. Fühlerschaft lang, Geißel mit Ausnahme der Basis unten sehr dunkelrot. Mittel- und Seitenfurchen des Metathorax deutlich, überall sehr dicht runzelig punktiert mit Ausnahme der Mitte auf der Scheibe, wo die Punkte deutlicher getrennt sind und die glänzende Oberfläche durchscheinen lassen. (Diese Eigentümlichkeit ist sehr bezeichnet für die Art.) Brust mehr oder weniger schräg quer gestreift, die Streifen am hinteren Teil gröber und größer. Area des Metathorax grob, sehr unregelmäßig gerunzelt, mit deutlichem Hinterrand. Hintere Abstutzung herzförmig, gut begrenzt, glatt und stark glänzend, mit deutlicher Mittelfurche, welche rötlich behaart ist, und wo die Haare fast ein deutliches Büschel bilden. Tegulae glänzend rot, an der Basis dunkel. Flügel stark rötlichbraun, das große Stigma deutlicher rot. 2. s. m. breit, 1. r. m. trifft auf 2. t. c. Beine bleich behaart, an der Innenseite der Tarsen rötlich. Hintere Trochanter und Schenkel mit großer federartiger Bürste. Hintertibien sehr behaart. Abdomen dunkel kastanienbraun, das 4. und die folgenden Segmente schwarz, von 3 an mit starken schwarzen Haaren; Basalteil mehr als gewöhn- lich, aber nicht einförmig punktiert. Leicht gekennzeichnet durch Größe, dunkle Flügel, Haarbüschel am Mesothorax usw. Die Art steht P.tilachus am nächsten, aber dieser ist kleiner und hat vorgezogenen Clypeus. | Viktoria, Australien. Februar (Brit. Museum). 18. Parasphecodes recessus Cock. 1914. Par. rec. Cockerell, Ann. Mag. Nat. Hist. Ser. 8. 5 Q, Länge 9 mm, kräftig. Kopf, Thorax, Beine, Fühler schwarz. Abdomen glänzend, dunkelkastanienbraun, 1. Segment auf dem Rücken schwarz. Endsegmente rot. Zweites Segment mit einem schmalen, 3. mit einem großen schwarzen Fleck außen an jeder Seite nahe der Basıs. Mandibeln schwarz, mit einem dunkelroten Band fast am Ende. Clypeus glänzend, sparsam punktiert. Behaarung von Kopf und Thorax weiß, an Scheitel und Thoraxrücken bleichgelb, am Schildchen mit bräunlichen Haaren untermischt. Mesothorax mit tiefer Grube in der Mitte, matt, mit feinen schwachen Punkten, die auf der Scheibe deutlicher getrennt sind. (Unter dem Mikroskop erscheinen die Punkte als feine Erhebungen, die von Eindrücken um- geben sind.) Schildchen etwas zweibucklig, wie der Mesothorax skulpturiert. Area des Metatarsus mit unregelmäßigen feinen Punkten Apidae — Halietinae. 1. | 125 an der Basıs, die nach den Enden zu verschwinden. Hintere Ab- stutzung scharf begrenzt, mit deutlichen oberen Ecken. Tegulae schwarz. Flügel etwas getrübt, nicht rötlich, Stigma, Nerven rotbraun 2. s. m. breit. 1. r. m. trifft auf 2. t.c. Behaarung der Beine gelblich weiß, an der Innenseite der Tarsen rotbraun, an der Außenseite der Hintertibien und Tarsen dunkelbraun. Behaarung des Abdomen äußerst fein. Wellington, S. Tasmanıa. Januar—Februar (Brit. Mus.). Die Art steht P. tilachus nahe, aber 4. und 5. Abdominalsegment sind nicht schwarz. 19. Parasphecodes microdontus Cock. 1912. Par. mier. Cockerell, Ann. Mag. Nat. Hist. IX, Ser. 8. 9, Länge Smm (aber Abdomen der Type sehr eingezogen). Kräftige Art.. Kopf, Thorax, Beine, Fühler schwarz. Abdomen dunkel kastanienbraun, fast einfarbig. Kopf und Thorax mit ziemlich reicher bleich matt grauer Behaarung, welche auf dem Rücken dunkelbraun tingiert ist. Mandibeln dunkel. Clypeus glänzend, mit großen zer- streuten Punkten. Mitte der Stirn matt und gekörnt. Mesothorax glänzend, mit deutlich getrennten Punkten. Area des Metathorax nicht abgegrenzt, sehr unregelmäßig rauh gerunzelt, mit einigen mehr regelmäßigen Streifen an den Seiten der Basıs. Hintere Abstutzung oben und an den Seiten scharf abgegrenzt mit zahnartigen Seitenecken. Tegulae sehr dunkelrot. Flügel dunkel, ein wenig rötlich. Stigma und Nerven rotbraun. 1. r.n. trifft auf die Basalecke der 3. s. m. Behaarung der Beine bleich gelb, an der Außenseite der Tibien mehr oder weniger rotbraun, an den Innenseiten der Tarsen bleich orange. Abdomen sehr fein punktiert, ohne seitliche Haarflecken. Melbourne, Viktoria, August (Brit. Mus.). Die Art steht P. tilachus nahe, aber bei diesem ist der Thorax grob punktiert. | 20. Parasphecodes tilachiformis Cock. 1907. Par. ti. Cockerell, Bull. Am. Mus. Nat. Hist. XXIII p. 234. Q, Länge Smm. Kopf, Thorax und Beine schwarz, Abdomen dunkelrot, stark geschwärzt vom dritten Segment (mit Ausnahme des Basaldrittels) bis zum Ende. Clypeus glänzend, mit großen Punkten. Fühler ganz dunkel, Geißel zum Ende unten fein rot. Kopf, Thorax besonders an den Pleuren, Schildehen und Seiten des Metathorax weiß behaart. Mesothorax matt und gekörnt. Area stark längs ge- faltet, ohne deutlichen Rand. Tegulae schwarz, schwach rötlich tingiert. Flügel getrübt, besonders am Ende, aber nicht deutlich gelb, Stigma dunkel rotbraun, Nerven bräunlich, 2. s. m. nimmt 1. r.n. ın ihrer Endecke auf. Beine reichlich kurz weiß behaart. Abdomen kräftig, matt, sehr kurz weiß, an den schwarzen Stellen schwarz behaart. 11. Heft 126 Dr. Reinhold Meyer: New-South-Wales (Am. Mus. Nat. Hist., 322). Ähnlıch telachus, aber 1. r.n. trıfft nicht 2. t.c. und Abdomen nicht hellrot. 21. Parasphecodes frenchi Cock. 1904. Par. fr. Cockerell, Ann. Mag. Nat. Hist. Vol. XIV, Ser. 7 | Q, Länge ungefähr 9 mm. Clypeus glänzend, mit großen dichten Punkten. Tegulae glänzend braun, vorn weiß; Behaarung weiß, auf dem Rücken gelblich tingiert. Beine schwarz. Die oberen Ecken an der Abstutzung des Metathorax überhaupt nicht vorragend. Area halbmondförmig, mit glänzendem Rande, ihre Oberseite mit fast geraden Längsrunzeln, die nach hinten zu schwinden, vorn über mehr als die Hälfte der Oberfläche sich erstrecken. _Abdomen breit, sehr dunkelrotbraun, am .zweiten Segment stark geschwärzt, aber nicht schwarz. Seiten von Segment 2 und 3 jede mit einem dreieckigen Flecken von weißer Behaarung am Grunde. Bauch stark geschwärzt. Flügel fast klar, am Ende getrübt; Stigma sepiabraun, Nerven dunkel- braun. 1.r.n. trifft auf 2. t. c. 2. s. m. etwas höher als breit. Melbourne, Australien, Juni. 22. Parasphecodes lacthius Sm. 1853. Par. lac. Smith, Cat. Hym. Br. Mus. I, p. 40. Q, Länge 8!/;, mm. Kopf und Thorax schwarz, sehr fein und dicht punktiert, matt. Clypeus glänzend, mit zerstreuten tiefen Punkten. Geißel unten gelbbraun. Area nicht deutlich abgegrenzt, unregelmäßig längs gerunzelt. Tegulae gelbrot. Flügel schwach gelblich hyalın. Beine gelbrot. Abdomen rot, Basal-Segment an der Basis mehr oder weniger bräunlich, 4. und folgende Segmente rotbraun, fein kurz behaart. New Holland. 23. Parasphecodes en Cock. 1905. Par.tepp. Cockerell, Ann. Mag. Nat. Hist. XVI, Ser. 7 Q, Länge 9mm. Nicht so kräftig wie P. loweri, das None deutlich schmäler. Kopf kürzer, Geißel unten bleich, außer an der Basis. Tegulae hell rotbraun. Schildchen ohne hellen Fleck. Area des Metathorax ziemlich grob und ganz längsgerunzelt; Stigma und Nerven dunkelrot, 2. s. m. fast viereckig, Abdomen etwas glänzender, ganz rot, Ende fein schwärzlich. Bauch rot. Beine schwarz. Adelaide, Australien. Verwandt mit P. lacthius, dieser hat jedoch rotgelbe Beine und das 4. Abdominalsegment braun. 24. Parasphecodes taluchis Sm. 1853. Par. tal. Smith, Cat. Hym. Brit. Mus. I, p. 43. Q, Länge 6!/, mm. Kopf und Thorax schwarz, Clypeus schwach vorgezogen und am Ende grob punktiert, Geißel zum Ende rötlichgelb. Apidae — Halictinae, I. 127 Thorax sehr fein und dicht punktiert, Basis des Metathorax scharf begrenzt, Area stark längsgerunzelt, Tegulae rotgelb. Flügel rötlich hyalın, schön iridisierend, Nerven rötlich. Beine dunkel rotgelb, Tarsen bleich. Abdomen rot, zum Ende schwach gebräunt. Van Diemen’s Land. 25. Parasphecodes melbournensis Cock. 1904. Par. melb. Cockerell, Ann. Mag. Nat. Hist. XIV. 1916 Par. melb. Cock., Strand, Arch. Natg. 1915 A, II, p. 125. Q, Länge 11 mm. Flügel dunkel, Stigma dunkel rotbraun. 3. s. m. höher als breit, 1. r. n. schneidet 2. t. c., Clypeus glänzend, mit großen, sparsamen Punkten. Fühler ganz schwarz. Behaarung bleichrot. Beine dunkel. Metathorax scharf abgestutzt, die oberen Seitenecken vorragend, Area breit, ohne glatten Rand, ihre Oberfläche matt und fein gerunzelt, Zweifünftel der Basis mit kleinen Furchen. Abdomen ziemlich lang, nicht sehr glänzend, hellrot, mit äußerst feinen Punkten auf Segment 1 und 2, erstes Segment mit großen schwarzen Flecken, äußerstes Ende schwarz. Rauch heller und mehr gelb, die Endränder der Segmente dunkler. | Melbourne, Australien. (Coll. F. Smith). P.taluchis unterscheidet sich durch helleres Stigma und er Skulptur der Area, bei hiltacus ıst das Abdomen schmaler, dunkler, glänzender, die Area hat richtige Streifen. | 26. Parasphecodes speeuliferus Cock. 1912. Par. spec. Cockerell, Ann. Mag. Nat. Hist. IX, Ser. 8. Q, Länge 8mm. Kopf, Thorax, Mandibeln, Fühler, Beine schwarz, Geißel zum Ende zu unten fein rötlıch tingiert. Behaarung von Kopf und Thorax mattweiß, auf dem Rücken mit fein gelblicher Tingierung. Kopf breit. Clypeus mit großen Punkten. Mesothorax und Schildchen matt, mit äußerst dichten feinen Punkten. Area des Metathorax kaum abgegrenzt, Basal ®/, mit feinen Längsstreifen, der Endteil glatt. Ab- stutzung des Metathorax herzförmig, deutlich abgegrenzt, die oberen Ecken breit gerundet, nicht vorstehend, die Oberfläche glatt und äußerst glänzend, mit Mittelfurche, in der einige lange Haare stehen. Tegulae dunkel kastanienbraun, der Vorderrand bleich. Flügel dunkel, Ende noch etwas dunkler. Stigma und Nerven dunkelrotbraun, l. r.n. trifft auf 2. t.c. Haare an der Außenseite der Hintertibien und Metathorax dunkelrotbraun. Mittelschenkel unten nahe der Basis mit einer Bürste hell orangefarbener Haare. Abdomen dunkel kastanien- braun, sehr fein punktiert, am Ende mehr oder weniger schwärzlich. Viktoria, Februar (Brit. Mus.). Die Art ähnelt P. melbournensis, dieser jedoch ist größer mit vorstehenden Ecken des Metathorax. var. a. 9mm lg. Tegulae bräunlich, vorn schmal weißlich. Sidney, N.S.W. an Blüten von Angophora, Dezember. 11. Heft 123 Dr. Reinhold Meyer: 2%. Paraspheeodes excultus Cock. 1912. Par. ex. Cockerell, Proc. Linn. Soc. of New- South-Wales, Part 4, p. 596/97. 1913. Par. ex. Cockerell, Ann. Mag. Nat. Hist. XII, Ser. 8, 313. ä 1914. Par.ex. Gockerell, Ann. Mag. Nat. Hist., Ser. 8. Q, Länge 9 mm, Kopf, Thorax und Beine schwarz. 2. und 3. Ab- dominalsegment und Endteil des ersten breit hellrot, das sich auch längs der Seiten des ersten Segments erstreckt, der Rest des Abdomens schwarz, 4. Segment mit‘ einem sehr feinen rötlichen Bande auf der Mitte und mit schwach bräunlichem Hinterrande, auf der Bauch- seite das 4. Segment an den Seiten rot. Kopf und Thorax mit ziemlich langer Behaarung und einigen bräunlichen Haaren an den ÖOcellen und bräunlichen Haaren ım Gesicht. Behaarung der Beine an der Innenseite der Tarsen orange, an der Außenseite der Metatarsen purpurbraun. Hinterschenkel mit großen weißen Haarflecken. Hinter- tibien mit glänzend weißen Haaren an der Innenseite. Geißeln unten dunkelrotbraun. Mesothorax ziemlich grobrunzelig punktiert. Area des Metathorax hinten deutlich abgegrenzt, mit unregelmäßigen dichten Längsrunzeln, die Runzeln verschiedentlich unvollständig. Tegulae rotbraun mit bräunlichem Fleck. Flügel rötlich hyalın, 1. r.n. trifft äuf 2. t.c. Abdomen glänzend mit äußerst feinen sparsamen Punkten. Ende dunkelpurpurbraun behaart, aber glänzend bleiche Haare an den Seiten der Endhälfte. Ähnlich speculiferus, aber Tegulae rot. Scheibe des Mesothorax glänzend mit seitlich getrennten Punkten. Area des Metathorax viel kürzer. Am Abdomen nur Endhälfte von Segment 1, und 2 rot. Magnet, Mt. Wellington, 8. Tasmania. Januar-Februar (Brit. Mus.). . | 28. Paraspheecodes fultoni Cock. | 1914. Par. fult. Cockerell, Ann. Mag. Nat. Hist. XIII, Ser. 8. 0, Länge 9 mm. Kopf, Thorax, Fühler und Beine schwarz, mit hellgelber Behaarung, die nach dem Rücken zu rötlich ist. Mandibeln am Ende dunkelrot. Clypeus am Ende glänzend, an der Basis matt, stark punktiert, ohne Mittelgrube. Mesothorax fein, dicht und runzelig punktiert, aber zweiksicklig, mit einer Mittelfurche. Area des Meta- thorax groß, mit ziemlich starken Längsrunzeln, mit Ausnahme eines schmalen Streifens kurz vor dem scharf begrenzten Endrande. Oberer Teil der Abstutzung mit ziemlich undeutlichen, aber langen: bleichen Haarbüscheln. Innenseite der Tarsen rötlich behaart. Tegulae hell- rotbraun. Flügel getrübt, zum Ende zu dunkler. Stigma rötlich, groß, Nerven braun. 2.s. m. schmal, 1. r. n. trifft auf2.t.c. Abdominal- segment kastanienbraun (das erste an der Basis schwarz), sehr fein punktiert, 3. dunkler, mit einem großen, breiten, dreieckigen, schwarzen Fleck, der fast bis zur Hälfte reicht, Hinterrand jedoch breit rot. 4. Seg- ment schwarz, der Hinterrand dunkelvot. . Endsegmente schwarz, Apidae — Halietinae. 1. 129 mit schwarzer Behaarung am Ende. 2. und 3. Segment außen an der Basis mit feiner weißer Behaarung. Croydon, Australien, Januar, Nat. Mus. Viktoria 189. Die Art ist nahe verwandt mit P. cirriferus, ist aber viel schmaler. P.speculiferus unterscheidet sich durch feinere Runzeln der Area, dunklere Tegulae, Farbe der Behaarung usw. 29. Parasphecodes hiltacus Sm. 1853. Par. hil. Smith, Cat. Hym. Brit. Mus. I, p. 39. Q, Länge 7!/,mm. Kopf und Thorax schwarz, matt, fein weißlich behaart, am dichtesten an den Metathoraxseiten, beide sehr fein und dicht punktiert, Basis des Metathorax durch einen glatten, erhabenen Rand begrenzt, Area mit. strahlenförmigen Streifen, Metathorax hinten glatt und glänzend. Tegulae rotgelb. Flügel hyalin, iridisierend, am Ende getrübt. Beine schwarz oder dunkel rotgelb, oben rötlich, unten silbrig weiß behaart. Abdomen rot, sehr fein punktiert, Basis und Seiten weiß behaart. | New-Holland. "Im Zool. Mus. Berlin 1 Q (1948) von van Diemens Land. Die Beine sind dunkelbraun. Auffallend ist die strahlenförmige Streifung der Area, die die Art gut kennzeichnet. 30. Parasphecodes sulthica Sm. 1853. Par. sul. Smith, Cat. Hym. Br. Mus. I, p. 40. g, Länge 8mm. Kopf und Thorax schwarz, Ende des CGlypeus gelb, Gesicht rötlich behaart, Fühler um ein Drittel länger als Kopf und Thorax, dieser fein und sehr dicht punktiert, Basis des Metathorax erhaben begrenzt, Area runzlig gestreift ebenso die Seiten des Meta- thorax, Thorax, und besonders die Seiten des Metathorax rotbraun behaart. Tibien und Tarsen rotbraun, Hintertibien mehr oder weniger gefleckt. Tegulae bleich rotgelb. Flügel hyalın, am Ende fein getrübt, iridisierend, Nerven rotbraun. Abdomen verlängert, rot, am Ende schwach gebräunt, sehr fein und dicht punktiert. Neu-Holland. =i; Paraspheecodes altichus Sm. 1853. Par. alt. Smith, Cat. Hym. Br. Mus. I, p. 42. d, Länge 91/, mm. "Kopf und Thorax schwarz, Fühler so lang als Kopf und Thorax, Gesicht weißgelb behaart, Rand des Clypeus, Lippe und Mandibeln denkeliot, Geißel unten rotbraun. Thorax auf der Scheibe dicht und stark punktiert, Area grob gerunzelt. Flügel fast hyalın, Ende der Flügel bräunlich, Nerven rotbraun. Beine schwarz, Klauenglied rötlich. Abdomen fein und dicht, sehr dicht an der Basıs punktiert. Drittes Segment mehr oder weniger in der Mitte und die folgenden Segmente in der Mitte ganz schwarz. Van Diemens Land. Archiv für Naturgeschichte 1019, AL. 9 Heft1l. 130 Dr. Reinhold Meyer: 32. Parasphecodes froggatti Cock. 1905. Par. fr. Cockerell, Ann. Mag. Nat. Hist. XVI, Ser. 8. 1907. Par. fr. Cock., Bull. Am. Mus. Nat. Hist. XXIII, p. 235. 1910. Par. fr. Cock., Trans. Am. Ent. Soc. XXXVI, p. 240. g, Länge 9!/,mm. Kopf und Thorax schwarz, weiß behaart, Gesicht schmal, Mandibeln dunkel, in der Mitte rot. Fühler sehr lang, Geißel ganz schwarz, unten zu rotbraun neigend. Thorax matt, fein gerunzelt, Area des Metathorax unregelmäßig runzlig gefaltet, mit scharfem Rande. Tegulae rotgelb. Flügel schwach getrübt, etwas “gelblich, zum Ende nicht verdunkelt, Nerven und Stigma sepiabraun, l.r.n. trıfft auf2.t.c. Beine schwarz, Vorder- und Mittelknie, Vorder- tibien vorne breit und Vorder- und Mitteltarsen mehr oder weniger rotbraun. Abdomen hell kastanienbraun, sehr dicht und fein punktiert, ein T-förmiger Fleck am ersten, ein Mittelfleck am dritten und das vierte und die folgenden ganz schwarz. Bathurst, N. S. Wales, Jan. 18, 1893. Vietoria (Br. Mus.). 3, Zool. Mus. Berlin (2630 von Port Philip). Die Art ist aufgezeichnet durch die weiße Behaarung von Kopf und Thorax, die äußerst dichte und feine Punktierung des Abdomens mit der charakteristischen schwarzen Zeichnung. Bei diesem Stück sind die Beine dunkel pechbraun. 33. Parasphecodes perustus Cock. 1914. Par. per. Cockerell, Ann. Mag. Nat. Hist., Ser. 8. g, Länge 8mm. Ziemlich schlank. Kopf und Thorax schwarz, fein weıß behaart, auf dem Rücken braun tingiert. Beine schwarz, Tıbien zum Teil und Tarsen hell rot. Abdomen sehr hell rot, Ende stark geschwärzt, erstes Segment ganz rot. Mandibeln am Ende rot. Fühlerschaft sehr kurz, Geißel besonders lang, unten hellrot. Meso- thorax und Schildchen ganz matt und gekörnt, die Punkte äußerst dicht, Area schmal, fein längsgerunzelt, mit scharfem Rande. Tegulae rot. Flügel dunkel hyalin, Nerven und Stigma rotbraun, 1. r.n. trifft 2. t.c. Beine weiß behaart. Zweites Segment an der Basis nieder- gedrückt. ” | Mt. Wellington, S. Tasmania, Jan. 15. bis Febr. 6., 1913 (Br. Mus.). 34. Parasphecodes turneri Cock. 1914. Par. tur. Cockerell, Ann. Mag. Nat. Hist., Ser. 8. Q, Länge 81/, mm. Kräftig. Kopf und Thorax schwarz, Abdomen dunkel kastanienbraun, erstes Segment rot, ein schwarzer Fleck auf dem Endrand. Kopf und Thorax fein behaart, schwarz am Clypeus, Scheitel, Mesothorax, Schildchen, an den Seiten der Stirn, sonst ziemlich dunkel weiß. Mandibeln am Ende dunkel rot. Clypeus und Supraclypealarea stark glänzend, sparsam punktiert. Stirn matt, an den Seiten glänzend. Fühler ganz schwarz. Mesothorax ganz matt und körnig. Scutellum zweibucklig, runzlig, die Erhöhungen glänzend. \ Apidae — Halietinae. 1. 131 Area stark längsfurchig, hinten scharf abgestutzt, hintere Seiten- ecken stumpf gezähnt. Tegulae schwarz. Flügel dunkel, aber kaum rötlich, Nerven und Stigma braun, 1. r.n. trifft auf das Ende von 2. s.r. Beine schwarz, glänzend weiß behaart, Abdomen am Ende bräunlich, dort ganz weiß behaart. er Länge 8 mm. Weniger kräftig. Mandibeln ohne gelben Fleck, Lippe dunkel. Geißel lang, unten dunkel rot. Abdomen schwarz vom vierten Segment ab, an der Basıs des dritten Segmentes auf jeder Seite mit schwarzem Fleck. Beine ohne rot oder gelb. Eaglehawk Neck, S. E. Tasmania, Febr. 12. bis März 3., 1913 (Br. Mus.). 353. Parasphecodes minimus n. spec. d, Länge 7mm. Kopf und Thorax schwarz, Clypeus mit dem gewöhnlichen Flecken. Abdominalsegment 1—-3 rot, die folgenden schwarz, 1 und 2 auf der Mitte gebräunt, 4 mit rotem Bande. Beine schwarz, Kniee fein gelblich. Behaarung des Körpers weißlich. Flügel hyalın, 1. r.n. trifft 2. t.c. Fühler kurz, Geißel unten hell. Thorax und Schildehen äußerst fein punktiert. Area deutlich begrenzt, mit unregelmäßig ziemlich kräftigen Runzeln. | Port Philip. (Type Zool. Mus. Berlin, 2632). 36. Parasphecodes punetatissimus n. spec. Q, Länge 9 mm. Kopf und Thorax schwarz, Abdomen dunkelrot, Segment 1 mit schwarzem Fleck, Ende des Abdomens dunkler. Fühler schwarz; Clypeus schwarz glänzend mit zerstreuten Punkten. Thorax und Schildchen äußerst dicht und fein punktiert. Area unregelmäßig bis zum Ende gerunzelt, hinten scharf begrenzt. Abdomen auf Seg- ment 1 und 2 äußerst dicht und fein punktiert. Beine schwärzlich, nur die Tibien an der Basis rötlich. Flügel hyalın, zum Ende schwach getrübt; Stigma und Nerven gelbbraun. 1. t. c. schneidet 2. s. m. Van Diemen’s Land (Type Zool. Mus. Berlin 1947). var. niveatus n. var. Segment 2 und 3 mit weißen Haarflecken an den Seiten der Basis. Beine ganz schwarz, nur die Knie mit einer Spur von gelb. Van Diemen’s Land (Zool. Mus. Berlin 1946). 37. Parasphecodes sextus Cock. 1910. Par. sex. Cockerell, Trans. Am. Ent. Soc. XXXVI, p. 239. d, Länge 9 mm. Kopf und Thorax schwarz, bleich behaart. Ab- domen ziemlich kräftig, die ersten drei Segmente sehr fein kastanien- braun, ohne dunkle Flecke, die übrigen schwarz. Viertes Bauchsegment mit großer roter Makel. Schenkel rötlich schwarz, Knie rotbraun. Vorder- und Mitteltibien und Tarsen hellrot, bleichgold behaart, Hintertibien und Tarsen rot, aber viel dunkler. Flügel groß hyalın, am Ende etwas dunkler, aber nirgends dunkel. Stigma und Nerven bernsteinfarbig, 1. r. n. trifft 2. t.c. Innerer Augenrand doppelt ge- 9* 1. Hett 132 Dr. Reinhold Meyer: bogen. Fühlerschaft dunkel, sehr kurz, Geißel sehr lang, unten stark krenuliert, Unterseite ganz rot mit Ausnahme des sehr kurzen ersten Gliedes, das zweite etwas längere Glied hellrot, abstechend. Stirn, Scheitel, Mesothorax und Schildchen matt, dicht feinkörnig punktiert. Area ganz grob gerunzelt. Tegulae ziemlich groß, aprikosenfarbig, die ersten zwei Abdominalsegmente fein punktiert. Adelaide (Ber. Mus. 22114). Die Area ist nicht grob, sondern mäßig fein gerunzelt. 38, Parasphecodes vau Üock. 1910. Par. vau Cockerell, Trans. Am. Ent. Soc., XXXVI, p. 242. Q, Länge Smm. Kopf und Thorax schwarz, Clypeus mit rotem Fleck in derselben Ausdehnung wie der gelbe beim Weibchen. Ab- domen kräftig, fein punktiert, die ersten vier Segmente dunkelrot, erstes Segment mit großem V-förmigen schwarzen Fleck, ohne Haar- flecke, aber Endhälfte des Abdomens fein behaart, drittes und viertes Segment mit zerstreuten schwarzen Borsten, Ende schwarz behaart. Schenkel schwarz, am Ende rot, Tibien und Tarsen rot. Hintersporen fein gezähnt. Tegulae hell rot. Flügel gleichmäßig dunkel, Stigma und Nerven rötlich gelb. 1.r.n. trifft auf 2.t.c. Scutellum und Postscutellum dicht moosähnlich gelb behaart. Kopf breit, End- hälfte der Mandibeln dunkelrot. Geißel unten dunkelrot. Stirn matt, dicht runzlig punktiert. Mesothorax ziemlich dicht, deutlich und fein punktiert, glänzend. Area glänzend, an der Basis mit sehr feinen Streifen, hintere Abdachung glatt. Pleuren gekörnt, hinten gestreift. P, lacthius nahe stehend, aber durch Farbe des Clypeus, Skulptur des Metathorax, usw. gsechieden. N. W. Australia (Br. Mus.). 39. Parasphecodes basilautus Gock. 1910. Par. bas. Cockerell, Trans. Am. Ent. Soc. XXXVI, p. 242. Q, Länge Smm. P.vau nahe verwandt, Clypeus ebenfalls mit . roter Area, das Rot jedoch weiter ausgedehnt, Streifen der Area feiner und regelmäßiger, in folgendem verschieden: Area des Olypeus matt, unpunktiert (bei vau glänzend, mit einigen großen Punkten). Kopf schmaler. Flügel hyalin, orangefarben tingiert, Ende fein getrübt. Schenkel rot, an der Basis ein wenig geschwärzt. Haare an der Außen- seite der Mitteltibien ganz rotgolden, ebenso wie die Behaarung an Tibien und Tarsen. Die ersten zwei Abdominalsegmente ganz rot, drittes rot mit einem schwarzen Fleck in der Mitte der Basis, viertes und die folgenden schwarz, mit starken, schwarzen Haaren. 3. Ähnlich aber nicht so kräftig. Flügel dunkler, kaum gelblich. Viertes Abdominalsegment schwarz, Endrand breit gelb hyalın, fünf und sechs ganz schwarz. Geißel lang, unten hellrot. Feine Streifung der Area bedeckt Zweidrittel. Cairns, Queensland, „Kur., 4.02“ (Br. Mus.). Apidae — Halietinae. I. 133 40. Parasphecodes bryotrichus Cock. 1912. Par. br. Cockerell, Ann. Mag. Nat. Hist. IX, Ser. 8. Q, Länge 8!/, mm. Kopf und Thorax schwarz, Abdomen bleich rot, das letzte Segment schwärzlich. Schenkel am Ende, Tibien mit Ausnahme einiger dunkler Flecke, rot, Tarsen dunkel rot. Mandibel- mitte breit und unterer Teil des Clypeus rot. Sehr ähnlich baszlautus, unterschieden durch dunklere Beine, durch rotbraune Behaarung an der Außenseite der Mittel- und Hintertibien und Tarsen. Geißel ganz schwarz. Cheltenham, Victoria, 1909. &, Länge 8!/, mm. Ausgezeichnet durch die dichte, fast goldgelbe Behaarung an Kopf und Thorax. Kopf und Thorax schwarz, Clypeus mit den gewöhnlichen hellen Flecken. Abdomen rot, Segment 5 und 6 geschwärzt, 5 in der Mitte rot. Schenkel pechbraun, Kniee, Tibien und Tarsen rotbraun. Thorax und Schildchen äußerst fein punktiert, glänzend, Schildchen 2 buckelig. Area mit unregelmäßigen groben Runzeln, seitlich begrenzt. Abdomen äußerst dicht und fein auf Seg- ment 1 und 2 punktiert. Port Philip (Typ. Zool. Mus. Berlin 2631). 41. Parasphecodes recantans Cock. 1912. Par. rec. Cockerell, Ann. Nat. Mag. Hist. IX, Ser. 8. d&, Länge 8mm. Ziemlich schlank. Kopf und Thorax schwarz. Fühler sehr lang, Geißel unten dunkelbraun, sonst schwarz. Lippe rotbraun, Mandibeln in der Mitte hellgelb. Mesothorax und Schildchen sehr fein und dicht punktiert. Tuberkeln teilweise rot. Area nicht begrenzt, mit ziemlich starker, unregelmäßiger, fein gerunzelter Skulptur. Tegulae bleichgelb. Flügel dunkel durchscheinend, Stigma und Nerven dunkelrot. 1. r.n. trifft 2. t.c. Schenkel schwarz, ein Streifen auf der Oberseite mehr oder weniger und die Knie rot, Tibien rot, Mitteltibien ın der Mitte breit dunkel, die hinteren dunkel mit Ausnahme der Basis und Spitze, vorn schwarz. Tarsen hell rotbraun. Abdomen sehr fein punktiert, die ersten drei Segmente (mit Ausnahme von drei am Ende) hell kastanienbraun, die folgenden schwarz. Victoria, Febr. 1901 (Br. Mus.). 42. Parasphecodes stuchila Sm. 1853. _ Par. st. Smith, Cat. Hym..Br. Mus. I, p. 22. d, Länge 81/),mm. Kopf und Thorax schwarz, Fühler so lang wie Kopf und Thorax, Ende vom Clypeus und Labrum gelb. Thorax sehr fein punktiert. Basis des Metathorax erhaben begrenzt, Area fein gerunzelt. Flügel schwach hyalin, zum Ende getrübt. Tibien, Tarsen und Hinterschenkel oben rot. Abdomen rot, Grundhälfte des ersten Segments schwarz, schwach gebräunt, Segment 2 und 3 an der Basis niedergedrückt. | 11. Heft 134 Dr. Reinhold Meyer: Van Diemen’s Land. Smith führt noch eine Variation an, die aber so unklar ist, daß sie besser wegbleibt. 43. Parasphecodes vermiculatus Cock. 1914. Par. ver. Cockerell, Ann. Mag. Nat. Hist. XIII, Ser. 8. d, Länge 9mm. Parallelseitig, aber nicht sehr schlank. Kopf, Thorax und die langen Fühler schwarz. Labrum schwarz, die vor- stehende Querkante rotbraun. Mandibeln schwarz. Kopf und Thorax schwach, matt grauweiß behaart. Augen stark nach unten konver- gierend. Mesothorax und Schildchen ganz matt, fein gekörnt. Pleuren runzlig. Area groß, in der Mitte hinten scharf gerandet, mit starken wurmförmigen Runzeln, die niedergedrückten Stellen glänzend, ohne glatten Rand hinten. Tegulae dunkelrot, mit dunklerem Fleck. Flügel hyalın, am Ende deutlich getrübt. Stigma dunkelrot, Nerven rotbraun. 1.r.n. trıfft auf2. t.c. Schenkel schwarz, Knie rot, Tibien hell kastanienbraun, die Hintertibiene mehr oder wenig schwärzlich, Tarsen schwarz, Ende der letzten Glieder rot. Abdomen hell kastanien- braun, fünftes Segment und folgende schwarz oder fast schwarz. Die ersten zwei Segmente sehr fein punktiert, Naht zwischen ersten und zweitem Segment etwas niedergedrückt. Erstes Segment ganz rot. Ohne seitliche Haarflecke. Australia, Vietoria (Nat. Mus. Vict.). 44. Parasphecodes hilactus Sm. 1853. Par. hi. Smith, Cat. Hym. Brit. Mus. I, p. 39. 3, Länge 81/,—91/,mm. Kopf und Thorax schwarz, Clypeus mäßig vorgezogen, am Ende gelb, Fühler so lang wie Kopf und Thorax. Thorax grob und dicht punktiert, Basis des Metathorax durch eine scharf gebogene Erhöhung eingeschlossen, die jederseits mehr oder weniger gewellt ist und in der Mitte eine Spitze bildet, Area tief runzlig gestreift. Tegulae rotgelb, Flügel schwach rötlich hyalın, iridisierend, zum Ende schwach getrübt, Nerven rotbraun. Beine rot bis rotgelb. Abdomen verlängert, dicht und fein punktiert, viertes und folgende Segmente schwarz, Basalränder der drei ersten rotbraun. Swan River, Adelaide. 45. Parasphecodes vulneratus Cock. 1910. Par. vul. Cockerell, Trans. Am. Ent. Soc. XXXVI, p. 240. 3, Länge 9mm. Abdomen schmaler und schmächtiger als bei P. froggatti. Kopf und Thorax schwarz, grauweiß behaart, an Scheitel Schildehen und Hinterteil von Mesothorax rotbraun, Gesicht dicht grauweiß behaart. Clypeus wie bei hilactus. Fühler schwarz unten etwas rötlich. Stirn, Scheitel, Mesothorax und Schildchen äußerst fein körnig punktiert. Area halbmondförmig, mit Längsrunzeln, die den Hinterrand erreichen. Tegulae braun, außen breit hell. Flügel Apidae — Halictinae. I. 135 mäßig dunkel, zum Ende dunkler, Stigma und Nerven stark dunkel- braun. Erster r.n. schneidet zweiten t.c. Beine glänzend schwarz, Knie, Vordertibien vorne, Mitteltibien am Ende rot. Abdomen an der Basis fein punktiert, die 3 ersien Segmente hell rot, die andern schwarz, außer einem roten Fleck auf der Mitte von 4. Vietoria. (Type: Br. Mus.). Ähnlich voriger Art, aber durch Farbe der Beine usw. geschieden. 456. Parasphecodes grandis n. spec. g, Länge Ilmm. Kopf und Thorax schwarz, Clypeus mit dem gewöhnlichen hellen Flecken. Am Abdomen Segment 1—3 rot, die übrigen schwarz. Fühler sehr lang, Geißel unten hellrot. Thorax, Schildchen und die beiden ersten Abdominalsegmente deutlich punktiert, die Punkte ziemlich stark. Area ganz grob und äußerst unregelmäßig gerunzelt. Beine schwarz, Vorder- und Mittelschienen gelbrot, Vorder- und Mitteltarsen pechbraun, Flügel hyalın, zum Ende etwas sche l. r.n. trifft auf 2. s. m. Van Diemen’s Land (Type Zool. Mus. Berlin 1950). 44. Parasphecodes nigritus n. spec. d, Länge 101/,mm. Kopf, Thorax, Abdomen, Fühler und Beine schwarz, am Clypeus der gewöhnliche helle Fleck, die Mandibeln mit rötlicher Spitze, die niedergedrückten Endränder der Segmente etwas bräunlich. Behaarung an Kopf und Thorax grauschwarz, an Ab- domen und Beinen weißlich. Flügel etwas getrübt, 1. r.n. trifft auf 2. s. m. deutlich vor ihrem Ende. Thorax deutlich tief punktiert, die Punkte nicht ganz um ihren Durchmesser von einander entfernt. Area deutlich begrenzt, mit unregelmäßigen Runzeln, Segment 1 und 2 dicht punktiert. Van Diemen’s Land (Type Zool. Mus. Berlin 1951). 48. Parasphecodes hybodinus Cock. 1912. Par. hyb. Cockerell, Ann. Mag. Nat. Hist. IX. d, Länge 1O mm. Thorax, Beine, Kopf und Fühler schwarz, Tarsen sehr dunkel braun, Olypeus mit großem, bleichgelbem Quer- fleck, Kopf und Thorax oben und unten ganz weiß behaart, Mandibeln schwarz. Clypeus glänzend, mit großen Punkten, Stirn matt. Meso- thorax und Schildchen dicht und ziemlich grob punktiert, Area deut- lich begrenzt, mit Längsfalten. Tegulae groß, punktiert, am Grunde dunkel, sonst hellrot. Flügel lang, dunkel, etwas rötlich, Stigma und Nerven dunkel rotbraun, 1. r.n. trifft auf 2. t. c., die andern Nerven undeutlich. Abdomen glänzend, sehr deutlich "punktiert, die drei ersten Segmente schwarz, ihre Hinterränder dunkel braun. Vorderknie rot. Windsor, Victoria, 1909. e_. 11. Heft 136 Dr. Reinhold Meyer: 49. Parasphecodes talehius Sm. 1853. Par. tal. Smith, Cat. Hym. Br. Mus. I, p. 42. 1905. Par. tal. Cock. Ann. Mag. Nat. Hist. XVI, Ser. 7. 3, Länge 8'/,mm. Kopf und Thorax schwarz, Ende des Clypeus gelb, Gesicht dicht gelb behaart, Fühler so lang wie Kopf und Thorax, dieser dicht punktiert. Basis des Metathorax erhaben gerandet, Area grob gerunzelt. Beine schwarz, Tibien und Tarsen mehr oder weniger rotbraun. Flügel fast hyalin, am Ende getrübt. Abdomen sehr dicht und fein punktiert, an der Basis schwarz, am Ende mehr oder weniger bräunlich, Segment 2 und 3 an der Basis niedergedrückt. Fühler ganz schwarz. 1.r.n. trifft 2. t.c. | Van Diemen’s Land. 50. Parasphecodes contaminatus Cock. 1910. Par. con. Cockerell, Trans. Am. Ent. Soc. XXXVI, p. 238. g, Länge 8 mm. Schlank, rötlich, fast orangefarben, Kopf schwärz- lich, aber Clypeus hellgelb. Mesothorax außer an den Seiten und ein großer Fleck an den Mesopleuren dunkelbraun bis schwarz. Endrand von Abdominalsegment 4 breit braun, Endhälfte von 5 und 6 sehr dunkel braun glänzend. Beine ohne jedes Schwarz. Kopf und Thorax sehr kurz moosartig behaart. Fühler hellgelb, Geißel außer an der Basis oben dunkel. Mesothorax glänzend, nackt, außeranden Rändern; Area groß, ohne deutliche Skulptur und nur an den Seiten mit schrägen Streifen. Tegulae hellgelb. Flügel groß, mit einem großen dunklen Fleck in und um die Marginalzelle, der aber nicht bis zum Flügelende reicht, Nerven und das große Stigma dunkelbraun, erster r. n. schneidet zweiten t.c. Abdomen parallelseitig. Mesothorax sehr fein punktiert, Abdomen sehr fein gerunzelt. Cairns, Queensland, ‚„Kur., 1.02“ (Type: Br. Mus.). | Gut kenntlich durch roten Metathorax und gefleckte Flügel. 5i. Parasphecodes callomelittinus Cock. 1910. Par. cal. Coekerell, Trans. Am. Ent. Soc. XXXVI, p. 237. Q, Länge 8!/,mm. Flügel sehr lang und groß. Kopf schwarz, Stirn matt und gekörnt, Gesicht glänzender, Ozellen schmal, Man- dibeln zweigezähnt, Clypeus sehr schmal, Supraclypealarea groß, konvex. Schaft lang, Geißel kurz, unten dunkelrot. Kopf und Thorax mit sparsamer, unten weißer, oben rötlicher Behaarung. Mesothorax, Schildchen, Hinterschildchen (außer an den Seiten) und Pleuren dunkel rotbraun, Prothorax schwarz, Vorderrand nächst dem Hinter- kopf rot, Metathorax schwarz, glänzend, Area matt, undeutlich be- grenzt, Mesothorax glänzend, mit feinen zerstreuten Punkten. Tegulae glänzend dunkelrot, Flügel dunkel, Stigma und Nerven sehr dunkel- braun, 3. r. m. fast quadratisch, 2 und 3 nicht ganz so lang als 1. Beine sehr dunkel braun, Vorder- und Mittelschenkel schwarz mit roten Knien, Hinterschenkel mit weißer, gekräuselter Scopa. Hintersporen Apidae — Halictinae, 1. 137 einfach. Abdomen glänzend schwarz, die ersten zwei Segmente und die Hinterränder der anderen sehr dunkel rot. Ohne Haarbinden, Ende dunkelbräunlich, Bauch glänzend weiß behaart. Melbourne, Victoria, Aug. 1900 (Type: Br. Mus.). Nachtrag. Parasphecodes texana Cresson, Synopsis Hym. N. Amer. 1887, . p. 292 = Halictus texanus (Cr.) Cockerell in Trans. Am. Ent. Soc. 25, p. 185. Parasphecodes californica Prov. = Halictus californicus (Prov.), Cockerell ın Trans. Am. Ant. Soc. 25, p. 185. Alphabetisches Register. Seite Seite- er rn.nr5 T22 I meodenias 2.2.2.2. 125 ern 2112 ns ar ll ee er, 22.120 Tara 188 Baer . 1l9inoacnusren, 2 2.718 er, ya. 132 Deaustus Tas rre 130 ee en 1 1... 11) 2 Eniermmeaa.. 2.0.2 =. 1l3llpundatissimus 2... u» 181 callomelittimus . » . ..... . 136|punet: var. nweatus.-.. . .. . 131 ne EHI TecRNaNSs nen 8... 133 ee BE recess u ee. 124 emmaus 2. nn lsßtschomburgkr ... =... ....121 Ben na Hi senlus 1.2 u, ne... 131 en 2 tspeeuhjerus ©......=.2.......127 Beer 126rstuehale vo... u. 2.133 IE ee EU ART. 7. Ye Sa 114 a BE ilehaus-- 272°. .22:02% 5.136 Te rs Mlertalachıs 2.2.2.2 2 ...0126 re TSF SPDALU Nu ee 126 er Polar... nennen BT re ar es aniilgehibormis. 2 2126 ne we a rlachus: 2.2. 00.02.00 .0128 ru era ne lBorteelas „2.280. u... 0 122 an 2G amneria 2. 2 are. , 2130 ee DT aa ed. 182 ee 12 Vermuculatus >. 222... : 134 en 22 lnerams = 23.0. 134 I a es 12T | wellingom . 2.0. 2-0... ..121 11. Bett Te % i eg ‚ir FR 4 er 7 Ay N r 7 wer £ a \ . N ı t 7 r ar ” i 1 Fin u \ „ . x hr hd \ 3 | | x i r T e . ar on 7 a PN ar N Ir Dr j / Inhalt der Jahresberichte. Heft: E: I 2 I. 3. II. 4. IV Va, 2b 6 c. IE d. 8. e. 4. 9. g 10. VI. VII. VII. En 11. X. XI. XII XIH. XIV. HN = xXVI XVII 12. xv Tunicata. . :Mammalia. Aves. Reptilia und Amphibia., Pisces. Insecta. Allgemeines. Coleoptera. Hymenoptera. Lepidoptera. Diptera und Siphonaptera. Rhynchota. Orthoptera— Apterygogenea. Myriopoda. Arachnida. i Prototracheata. Crustacea: Malacostraca, Entomostraca, Gigantostrags, [Pyenogonida. Mollusca. Anhang: Solenogastres, Polyplacophora. : Brachiopoda. Bryozoa. Vermes, . Echinodermata. . Coelenterata. Spongiae. E Protozoa. Nieolaisehe Verlags-Buchhandlung R. Strieker, 3. Berlin W 57, Potsdamer Str.90. 1 5 rn Sa. u: Fe Archiv für Naturgeschichte zahlt für Original-Arbeilen = Honorar von 30,- M. en 80 Separata Man wende sich an den Herausgeber ’ Der Verlag: DEE Herausgeber: i : 2 Nicol»ische Einbrik Strand | Verlags-Buchhandlung R. Stricker Berlin W 57, Potsdamer Str. 90 re De n u RL ae er R f I ’ no) 5 > ES ” j a a ® ee : a - ’ e ER IN n \ In über die wissenschaftlichen Leistungen im Gebiete der £ 1838-1862 25 Jahrgänge je 10M. — 250 M,, einzeln je em | 1863-1879 10 " 20.6 = 20 ee ou 1880-1889 10 RS re EN ER 1890-1899 10° „ ee ER ERS 1900-1909 10 „100 0 1910 | eg ale 1911 AS reue ee ni Der Bericht enthält is von: ge N Erichson, Schaum, Gerstaecker, F. Brauer, Bertkau, von’ Martens Ben Kolbe, Stadelmann, Verhoeff, Wandolleck, R. : ni " Siobbe, Stendell, Nägler, ie Krolls Buchdruckerei, Berlin Si. JAN 12 1933 Ausgegeben im Dezember 1920. —_— Br 4 WERE N Eh ET SEE ET SARA a RER LTR RER FB EEE TEE 1, RR T PELLTTEITITTETLITETTETEETTEIEELGEETEISEEEITEEETTEETTTEETTETEITEITEEIGEREEEEREETEFELGERETTETETTTETTEEETTTIT BESLPRRHTEERE NS END ERERTTEBEBFERBEREFEAFERENNE ; en ARCH IV ce = Ss = . FORTGESEIZT VON I“ w. F. ERICHSON, F.H, TROSCHEL, -E. VON MARTENS, F. HILGENDORF, - _W. WELTNER UND E. STRAND, > _ Zn EESSRERTELTETTETETTTETETERSETTTETETTERTTTITT | f sec hinteren pe = a = 1919. EN . Abteilung A. ee 12. Heft, 1110 YON 02. EMBRIK STRAND Be a BERLIN. Pr, 2202.2 2 ZHERAUSGEGEBEN; 7° E Anordnung des Archivs. Das Archiv für Naturgeschichte, ausschließlich zoologischen Inhalts, besteht aus 2 Abteilungen, ° Abteilung A: Original-Arbeiten Abteilung B: Jahres-Berichte Jede Abteilung. erscheint in je 12 Heften jährlich. Jedes Heft hat besonderen Titel und Inhaltsverzeichnis, ‚ist für sich paginiert und einzeln käuflich. Die Jahresberichte behandeln in je einem Jahrgange die im Laufe des vorhergehenden Kalenderjahres erschienene zoologische Literatur. De Die mit * bezeichneten Arbeiten waren dem Referenten nicht zugänglich. Die mit f bezeichneten Arbeiten behandeln fossile Formen. Honorar für Jahresberichte . 60,— M. pro Druckbogen, ; n „ Originalarbeiten . 30,— M. „ 5 oder 30 Separata. Über die eingesandten Rezensionsschriften erfolgt regelmäßig. e | Besprechung nebst Lieferung von Belegen. Zusendung erbeten n den Verlag oder an den Herausgeber. Der ee Der Herausgeber: ; Nicolaische Embrik Strand, Verlags-Buchhandlung R. Stricker Berlin W, Potsdamerstr. 9%. - Berlin N 54, Brunnenstr. 183. x & Alt E Bid / BA A Fa ra nn 5, De Be MD F ir u. en er»! n er N ere ke 6. L & P>0 \ - % 5 ARCHIV NATURGESCHICHTE GEGRÜNDET VON A. F. A. WIEGMANN, FORTGESETZT VON W.F. ERICHSON, F.H. TROSCHEL, E. VON MARTENS, F. HILGENDORF, W. WELTNER UND E STRAND ee — FÜNFUNDACHTZIGSTER JAHRGANG 1919 Abteilung A 12. Heft _- HERAUSGEGEBEN VON EMBRIK STRAND (BERLIN) Er 20 NICOLAISCHE VERLAGS-BUCHHANDLUNG R.STRICKER Berlin Inhaltsverzeichnis. Eckstein. Beiträge zur genaueren Kenntnis der Wildkatze. (Mit 4 Tafeln) Wolff und Krausse. Publikationen von 1901 bis 1920 Laubmann, Die Vogelwelt am Elbsee bei Aitrang im Allgäu. Eine: ökologische Studie. ee a ee N I Strand. Arachniden aus Belgisch Kongo. I. (Pedipalpen, Aviculariidae, Argiopidae, Clubionidae und Pisauridae.) a Strand. Beiträge zur Kenntnis der Verbreitung und Formen exotischer Heterocera, insbesondere Pyralididen, auf Grund von Material im Deutschen Entomologischen Museum . Strand. Rezensionen. 78 95 114 166 Beiträge zur genaueren Kenntnis der Wildkatze. Von Karl Eckstein, Eberswalde. Mit 4 Tafeln. Die zoologische Sammlung der Forstakademie Eberswalde ist für ganz besondere, nicht allgemein zoologische Zwecke geschaffen; dank der vielen Zusendungen von Seiten früherer Hörer enthält sie nicht nur wirtschaftlich wichtige, sondern auch wissenschaftlich wert- volle Stücke. Die im Nachfolgenden beschriebenen Wildkatzen gehören jedoch nur zum kleineren Teil der Sammlung des hiesigen zoologischen Institutes an; die meisten wurden — soweit es wegen der streng durch- geführten Bestimmungen der Ausstellungsleitung möglich war — auf der internationalen Jagdausstellung in Wien 1910 untersucht, andere gehören der Sammlung des K. K. Hofmuseums in Wien und jener der Universität Königsberg an. Ich darf an dieser Stelle der Ver- waltung des Hofmuseums in Wien und Herrn Geheimrat Prof. Dr. Braun in Königsberg für die gütigst gewährte Unterstützung auf- richtig Dank sagen. Unternommen wurde die Untersuchung zur Prüfung der Diagnose, weil ich festgestellt hatte, daß diese, so wie sie in der Literatur all- gemein gegeben wird, nicht mit den Merkmalen des mir zur Ver- fügung stehenden Materials übereinstimmt. Die Diagnose der Wildkatze nach Schmiedeknecht!) lautet: Schwanz unter halber Körperlänge, zylindrisch, bis zur Spitze gleichmäßig und gleich dick behaart, vor der dunklen Spitze mit drei breiten durchgehenden dunklen Ringen, in der Wurzelhölfte mit ungefähr drei oder vier schmäleren, unten nicht durchgehenden dunklen Ringen, Ohr inwendig von Haar bedeckt. Der Pelz oben rost- gelblichgrau. Unterseite und Innenseite der Beine rostgelb, Kehle weiß. Scheitel mit vier Reihen schwarzer Flecken, die hinter den Ohren in vier dunkle Längsbinden übergehen. Körperseiten mit Fleckenbinden. Außenseite der Beine unregelmäßig quergefleckt. Länge des Körpers 60—80 cm, Schwanz etwa 30 cm. Diese Diagnose weicht in einzelnen Punkten ab von der aus- führlichen Beschreibung, die J. H. Blasıus?) gab: 2) Wirbeltiere Europas. Jena 1906. 2) Säugetiere Deutschlands. 1857. Archiv für Naturgeschichte. 1919. A.12. 1 12 Heft 2 Karl Eckstein: „Der Pelz ist oben rostgelblichgrau; die Unterseite des Körpers und die Innenseite der Beine rostgelb; das Kinn etwas heller weißlich rostfarben; die Kehle rein weiß; das Gesicht vorn rötlichgelb; das Ohr auf der Rückseite rostgrau, inwendig gelbweißlich. An den Kopf- seiten verlaufen zwei wellige, nach hinten einander genäherte dunkle Binden. Der Scheitel ist von der Stirn an mit vier Reihen von schwarzen Flecken bezeichnet, die hinter den Ohren in vier deutliche, nach hinten auseinanderlaufende dunkle Bogenbinden übergehen. Die Schultergegend ist ausgezeichnet durch zwei dunkle nach unten hohle Bogenbinden, zwischen welchen der dunkle Mittelstreifen be- ginnt, der über den Rücken bis zur Schwanzwurzel verläuft. Die Seiten des Körpers sind mit verwischten rundlichen und länglich bogigen Flecken bezeichnet, die zu sechs bis sieben schräg nach hinten und unten verlaufenden unregelmäßigen und unterbrochenen Binden zusammenlaufen und auf der gelben Bauchseite allmählich undeutlich werden. Die Außenseite der Beine ist unregelmäßig quergefleckt und gebändert; einige dieser Querbinden erstrecken sich bis auf die Innen- seite. Die Füße sind oben graugelblich, unten in der Umgebung der Zehen braunschwarz. Der Schwanz erreicht die halbe Körperlänge, vom Kopf bis zur Schwanzwurzel gerechnet, am Skelett gemessen sogar etwas mehr. Der Schwanz ist der ganzen Länge nach gleich- mäßig und gleichlang behaart, an der Spitze schwarz, übrigens ge- ringelt, in der Endhälfte vor der dunklen Spitze mit drei breiteren, unten durchgehenden, in der Wurzelhälfte mit drei oder vier schmäleren, undeutlicheren, unten nicht durchgehenden dunklen Ringen. Der Pelz der Weibchen unterscheidet sich von denen der Männchen durch eine mehr aschgraue Grundfarbe. Der Sommerpelz ist kurzhaarig und auf mehr aschgrauer und weniger weißlicher Grundfarbe be- stimmter gezeichnet, als der Winterpelz.‘ I. Teil. il. Die Heimat der untersuchten Katzen. Es standen 108 erwachsene Katzen zur Verfügung; und zwar wurden untersucht auf der internationalen Jagdausstellung des Jahres 1910 in Wien 60, aufder Gewerbeausstellung 1911 in Posen 2, im Hof- . Museum in Wien 14, im Museum in Königsberg 3, in der Sammlung der Forstakademie Eberswalde 29. Zusammen 108. Dazu junge Katzen aus der Sammlung der Forstakademie Eberswalde 10. Gesamtsumme 118. Soweit sich die Herkunft feststellen ließ, stammen diese Katzen aus folgenden Gebieten: Beiträge zur genaueren Kenntnis der Wildkatze. a) Erwachsene Katzen. Böhmen 1 Exemplar Nr. 20. Bosnien 1 je Nr. 43. Bukowina 2 es Nr. 13 und 14. Cassel ? 1 ä Nr. 81. Deutschland (ohne ge- nauere Angaben) 10 R Nr. 47, 48, 49, 88, 91, 107—109. Eifel 2 e Nr. 95 und 106. Galizien 12 5; Nr. 1—12. Görz 1 Pr Nr. 62. Harz 1 5 Nr. 80. Hunsrück 1 5 Nr. 92. Istrien 1 I Nr. 15. Italien 1 ie Nr. 9. Kaukasus 2 1 Nr. 66—67. Lichtenstein I ER Nr. 61. Mähren 4 ® Nr. 16-19. Moseltal 6 ” Nr. 89, 96, 98, 99, 101, 102. Österreich 3 R Nr. 44-46. Rheinland 12 % Nr. 82—-87, 93, 94, 97, 103—105. Schlesien 1 3 Nr. 75. -Slawonien 1 ri Nr. 64. Ungarn 20 » Nr. 21—29 und 50—60. Wallachei 1 " Nr. 63. Unbekannter Herkunft 25 Be Nr. 30-42, 65, 68—74, 76-79. b) Junge Katzen. Eifel 2 Exemplar Nr. 117. Elsaß ER ARE Nr. 112. ‚Harz 2 * Nr. 109, 110. Moseltal 4 5 Nr, 113116, Rheinland 1 Nr. 111. 2. Die Beschreibung der einzelnen Katzen. a) Erwachsene Katzen. | 1.*) Heimat: Galizien. Länge: Rumpf 78cm, Schwanz 30 cm, Gesamtlänge 108cm. Färbung: grau, Schultern gelblich. Vorder- rücken: 5 Flecken. Mittel- und Hinterrücken: 1 Rückenstreif. Körperseiten: an der Brust 3 Querbinden, in der Bauchgegend alle Binden in Flecken aufgelöst.?) Vorderbeine: ohne starke Binden. Sohle: auffallend gelb. Schwanz: nicht einwandfrei erhalten. 1) Ein Stern bedeutet, daß die Katze auf den Tafeln nicht vertreten ist. 2) Die Striche bedeuten die Binden. Der linke Strich ist die Schwanz- spitze. Die Zahlen unter den Strichen geben die Breiten der Binden, die Zahlen zwischen den Strichen den Abstand der Binden in cm au. Wo nach der Schwanzwurzel (rechts) Zahlen nicht stehen, sind die Binden ganz schwach. O bedeuten Flecken. Ne: | A 2; 1* 12 Hoft 4 Karl Eckstein: Heimat: Galizien. Länge: Rumpf 54cm, Schwanz 23cm, Gesamtlänge 77 cm. Färbung: grau, Grannenhaare weißlich. Vorder- rücken: 3 Längsstreifen, der mittlere ganz kurz, 3 schwache Quer- binden, nach den Seiten herunterziehend. Mittel- und Hinterrücken: 3 ganz kurze Längsstreifen, der mittlere setzt sich nach kurzer Unterbrechung bis zum Schwanze fort. Körperseiten: gefleckt. Vorderbeine: Binde nicht sehr stark aber gut sichtbar. Sohle: Auf- fallend gelb, Sohlenfleck klein und schwarz. Schwanz: Spitze wie der ganze Schwanz dünn behaart; 4 Binden deutlich, die 4. wenig schwächer als die andern; Länge der Spitze 1,5 cm. | 3. Heimat: Galizien. Länge: Rumpf 55 cm, Schwanz 33 cm, Ge- samtlänge 88cm. Färbung: gelblich, Oberarm und Oberschenkel schwärzlich, Grannenhaare nicht auffallend weißlich. Vorderrücken: 2 sehr breite, kurze Längsstreifen, dazwischen vorn ein kurzer Mittel- streif. Mittel- und Hinterrücken: 2 Flecken dazwischen der Rücken- streifen stark beginnend. Körperseiten: Vorn 2 blasse, schwache Binden. Vorderbeine: außen 3 Binden, die erste sehr schwarz, durch- gehend. Hinterbeine: Unterschenkel 5 Querbinden. Sohle: Sohlen- 3 fleck klein. Schwanzt): 3 deutlich schwarze Binden: — a " 4. Heimat: Galizien. Länge: Rumpf 64cm, Schwanz 27cm, Gesamtlänge 91 cm. Färbung an Hinterkopf und Hals: Halsseiten auffallend gelb. Vorderrücken: 2 starke kurze Längsstreifen, dahinter ein Fleck. Mittelrücken: getrübt, Hinterrücken: 1 starker Streif, tiefschwarz. Körperseiten: Schwache Binden. Hinterbeine: Unter- schenkel 4 deutliche Querbinden. Sohle: Sohlenfleck klein.. Schwanz: 2 br) 1 1,5 _ Heimat: Galizien. Länge: Rumpf 55 em, Schwanz 25 cm, Gesamt- länge 80 cm. Färbung: lebhaft, sehr dunkel gezeichnet. Hinterkopf und Hals: 2 divergierende Streifen. Vorderrücken: 2 ganz kurze Längsstreifen, Bogenbinden deutlich. Mittel- und Hinterrücken: vorn 1 breiter Fleck, davor 2 Punkte, Rückenstreif im Ziekzack, von je 2 deutliche Flecken. Körperseiten: Querbinden deutlich. Sohle: 1 2 2 1 1 Sohlenfleck tiefschwarz. Schwanz: —- —_ - - —- — : 2 De Alle Binden sehr stark, nur die letzte ganz schwach. (Hierzu Tafel 4). 6. Heimat: Galizien. Länge: Rumpf 66 cm, Schwanz 32 em, Ge- samtlänge 98cm. Färbung: grau. Stirn und Scheitel: 4 Streifen, der linke schmal, die übrigen 3 nach hinten stark verbreitert, zickzack. Hinterkopf und Hals: 3 kurze breite Zickzackstreifen. Vorderrücken: 2 kurze ‚Streifen, der linke setzt sich nach schmaler Unterbrechung 1) Vgl. Fußnote ?) der Seite 3 Beiträge zur genaueren Kenntnis der Wildkatze, 5 in den Rückenstreif fort. Körperseiten: Vorn Querbinden deutlich, hinten ohne Binden und ohne Flecken. Vorderbeine: Binde an Unter- arm deutlich. Sohle: Pe zu linge ll cm, Sohlenfleck 6 cm. 3 Schwan: 7 = _T A Heimat: Galizien. Länge: Rumpf 78cm, Schwanz 19 cm, Ge- samtlänge 97 cm. Färbung: gelb, Rücken gelb und schwarz. meliert, Grannenhaare gelb, Rückenstreif schwarz. Mittel- und Hinterrücken: Einmal unterbrochener Längsstreif jederseits, der in die Bogenbinde übergeht. Sohle: gelb, Gesamtlänge 11 cm, Sohlenfleck 2 cm, Ferse bis Sohlenfleck 7 cm. Schwanz: beschädigt. 8. Heimat: Galizien. Färbung: grau. Vorderrücken: 2 kurze breite, dahinter 2 schmale Längsstreifen. Mittel- und Hinterrücken: von einem Querfleck geht der deutliche Rückenstreif aus. Vorderbeine: Oberarm schwärzlich, Unterarm mit 5 Binden, Fuß gelb. Hinterbeine: Oberschenkel schwärzlich, Fuß gelb. Schwanz: 5 Binden, schwarze Spitze unterseits verlängert, 2. und 3. Binde unten breiter wie oben, 4. Binde schwächer, 5. noch schwächer. 9.* Heimat: Galizien. Vorderrücken: 2 gerade, dunkle, kräftige Längsstreifen. Mittel- und Hinterrücken: Ein nach vorn offener Bogenflock, setzt sich in den anfangs breiten, später schmäleren Rücken- streifen bis zur Schwanzwurzel fort. Schwanz: 1., 2., 3. Binde gehen auf der Unterseite durch, 4. und 5. nicht. 10. Heimat: Galizien. Länge: Rumpf 59 cm, Schwanz 30 cm, Gesamt- länge 89 cm. Färbung: grau, Beine auffallend gelblich. Stirn und Scheitel: 4 und 6 kurze Längsflecken in 2 Querreihen, die beiden äußeren sind unregelmäßige unterbrochene Bogenstreifen, anschließend an die Nackenzeichnung, dazwischen 2 breite Zickzackstreifen. Vorderrücken: 3 Streifen, der mittlere schmal, die seitlichen breit auseinandergehend, gebogen. IT}; Heimat: Galizien. Länge: Nasenspitze bis Schwanzwurzel 73 cm, Schwanz 23cm, Gesamtlänge 96 cm. Färbung: schwärzlich grau, mit vielen weißen Grannenhaaren. Vorderrücken: Bogenbinden kräftig, gehen in Seitenstreifen über. Dazwischen ein Längsfleck. Mittel- und Hinterrücken: rechts ein starker Längsfleck, er eine Querbinde. Rückenstreif doppelt angesetzt. Schwanz: — ee une 2 3 12.* Heimat: Galizien. Katze in einer Falle; nicht gemessen. Färbung: gelblichgrau. Rückenstreif tief schwarz; Füße auffallend rötlich. 12. Heft 6 - Karl Eckstein: 13. Heimat: Bukowina.. Länge: Rumpf 68cm, Schwanz 30cm, Gesamtlänge: 98 cm. Färbung: Pelz meliert, ohne weißliche Grannen- haare. Vorderrücken: Rückenzeichnung fehlt. Mittel- und Hinter- rücken: Ein breiter, schwarzer Rückenstreif, geht bis zur Schwanz- würzel. Körperseiten: ohne Flecken und Querbinden, nur an der Brust 3 Streifen schwach angedeutet. Hinterbeine: Querbinden an Unterschenkel schwach. Sohle: Füße etwas gelblicher als der übrige Pelz, aber nicht auffallend. Sohlenfleck 3 cm, ganz Sohle 14 cm, davon Sohlenfleck bis Ferse 8 cm. Schwanz: Mehr gelb als der Körper, ae — 757"7"77°— Die erste und die zweite Binde der Oberseite stoßen in den Seiten zusammen und bilden unterseits eine einzige Binde von 9 cm Breite. Letzte Binde ganz schwach. 14. Heimat: Bukowina.. Länge: Rumpf 66cm, Schwanz 29cm, Gesamtlänge 95cm. Färbung: gelb-grau mit hellgelben Spitzen, Grannenhaare weiß. Mittel- und Hinterrücken: Rückenhaare sehr lang, schwarz, Rückenstreifen vorn breiter als hinten. Vorderbeine: Unterarmbinde schwarz, deutlich. Sohle: eis geht bis über 1 2 die Ferse hinauf. Schwanz: En — "”— — en Lee 15. Heimat: Istrien. Länge: Rumpf 69 cm, Schwanz 33 cm, Gesamt- länge 102 cm. Färbung: grau, Grannenhaare weißlich. Stirn und Scheitel: 4 Linien, die rechte kurz; von den beiden mittleren gabelt sich die linke, die rechte biegt sich scharf nach außen ab. Hinterkopf und Hals: Längsstreifen. Vorderrücken: 3 kurze Längsstreifen. Mittel- und Hinterrücken: 2 kurze nach innen geöffnete Bogenstreifen. Rückenstreif vorn gewellt, hinten gerade. Körperseiten: Querbinden schwach aber doch deutlich. Sohle: Zehenspitze bis Sohlenfleck 2cm, ganze Länge 12cm, Sohlenfleck iınks 4,5 cm, rechts 1,5 cm. Schwanz: Spitze stark verjüngt, in der Mitte der schwarzen Spitze 2 cm Durchmesser, im übrigen 4,5 cm. In der schwarzen Spitze oberseits ein scharfer weißer Fleck. +: "— : —"— —- — —_ 16.* Heimat: Mähren. Färbung: braun, Grannenhaare weißlich. Mittel- und Hinterrücken: Rückenstreif einfach schwarz deutlich und breit, bis zum Schwanz. Körperseiten: Querbinden in den Seiten deutlich, die Bogenbinde und die folgende besonders kräftig. Schwanz! — — — -— -— -— 3.und5. Binde nur an der Unterseite. 12 { Heimat: Mähren. Färbung: flavescens. Schwanz: —”— — In größerem Abstand folgen wurzelwärts noch zwei blasse Bilden. Beiträge zur genaueren Kenntnis der Wildkatze. 7 Ir Heimat: Mähren. Färbung: grau, Spitzen der Grannen weißlich. Hinterkopf und Hals: Zeichnung schwach und undeutlich. Vorder- rücken: Schwach, undeutlich gefleckt, die typische Zeichnung fehlt völlig. Mittel- und Hinterrücken: Rückenstreif in Flecken aufgelöst. Körperseiten: einige Flecken, Schultern und Oberarm ganz ohne Zeichnung. 19. Heimat: Mähren. Länge: Rumpf 58 cm, Schwanz 29 cm, Gesamt- länge 87 cm. Färbung: rotgelb, weiße Grannenhaare fehlen. Stirn und Scheitel: Stirnmitte mit 2 unregelmäßig gewellten Streifen, links und rechts von Bogenstreifen eingefaßt, die sich nach dem Nacken hinziehen. Hinter den Ohren noch 2 kurze Bogenstreifen. Hinterkopf und Hals: 2 gewundene Längsstreifen. Vorderrücken: jederseits eine Bogenbinde, deutlich davor eine schwache Binde. Mittel- und Hinterrücken: Rückenstreif in 2 schwache Fleckenreihen aufgelöst. Körperseiten: Schwache Binden. Vorderbeine: Oberarm schwärzlich. Hinterbeine: Mit deutlichen Querbinden. Sohle: Zehen bis Sohlen- fleck 3,5 cm, Sohlenfleck 2 cm, Beannee 14 cm. 4 2 Schwanz: a) von unten: 707". — 1 b) von der Seite: —,— ”_ 2 - 20.* ; Heimat: Böhmen. Ist so hoch aufgehängt, daß die Untersuchung unmöglich. 21. Heimat: Bellye. Länge: Rumpf 60 cm, Schwanz 35 cm, Gesamt- länge 95 cm. Ohren: Außen und unten tiefgelb. Hinterkopf und Hals: 2 äußere Streifen, ganz schwach, 2 innere Zickzackstreifen. Vorder- rücken: 3 Streifen, der linke stark und geknickt, die beiden andern blaß, dahinter 2 Flecken als Anfangsstück der Bogenbinde, diese deutlich, ebenso die davorstehende Binde. Mittel- und Hinterrücken: Eine starke quer über die Rückenmitte ziehende Binde, dahinter eine Trübung, dann ein einfacher Mittelstreif. Körperseiten: Quer- binden, am Vorderrücken, dahinter schwache Flecken. Hinterbeine: Unterschenkel mit Querbinden. Sohle: Füße gelb, Innenseite der Hinterschenkel tiefgelb» Zehen bis Sohlenfleck 3 cm, en 3 cm, hinter dem Sohlenfleck 7 em. Schwanz: —— ° — "”— In der Sp'tze ein weißer Fleck. Vor der letzten Eds ein Feld von schwarzen Haaren durchsetzt. 22. Heimat: Bellye. Länge: Rumpf 68 cm, Schwanz 30: cm, Gesamt- länge 98 cm. Färbung: weiße Grannenspitzen. Stirn und Scheitel: Zeichnung normal, aber schwach. Vorderrücken: 2 starke kurze Längsstreifen, 1 schwacher etwas nach hinten verschobenesr Mittel- 12, Heft 8 Karl Eckstein: streif. Mittel- und Hinterrücken: 1 schwarzer Mittelfleck, davon nach links und rechts eine Binde, darauf folgt der einfache Rückenstreif, der stellenweise etwas verbreitert ist. Körperseiten: sehr blaß. Vorder- beine: Ober- und Unterarm schwärzlich, deutlich gebändert. Hinter- beine: Oberschenkel schwärzlich. Sohle: ganz schwarz," Sohlenfleck etwas dunkler, scharf abgesetzt, 5cm von der Zehenspitze, Il cm lang; ganze Sohlenlänge 13cm. Schwanz: 1. Binde breit, 2. und 3. schmal dunkel, 4. heller, davor 2 Flecken, 23. Heimat: Vegles Maggrowa. Länge: Rumpf 57 cm, Schwanz 31 cm, Gesamtlänge 88cm. Färbung: Helle Grannenhaarspitzen. Hinter- kopf und Hals: 4 starke wellige Streifen. Vorderrücken: 2 kurze nach hinten konvergierende Streifen. Mittel- und Hinterrücken: 2 schwache Längsstreifen. Körperseiten: 6 strichförmige deutliche 2 2 aber schwache Binden. Schwanz: — . = en er 6 Binden, davon 4 deutlich. 24. Heimat: Ungarn. Färbung: Grannenhaarspitzen weißlich. Vorder- beine: Unterarm mit Querbinden, Füße rostfarben. Hinterbeine: Unterschenkel 2 auffallend deutlich schwarze Binden, Füße rost- farben. Schwanz: mit 3 deutlichen schwarzen Binden, oben viel breiter wie unten. 25. Heimat: Ungarn. Färbung: grau, Grannenhaare weißlich. Hinter- kopf und Hals: 4 Zickzackstreifen. Mittel- und Hinterrücken: Rücken- streif fehlt, nur hinten am Kreuz Färbung etwas dunkler, hier Haare ver- längert. Hinterbeine: Innenseite mit gelbem schmalen Streif. Sohle: Zehenspitze bis Sohlenfleck 4cm, Sohlenfleck 2,5 cm, Sohlenfleck bis Ferse 1,5cm. Schwanz: — 5 — ®? __ ® __ vierte Binde oben nur links, B D 1 nach der Mitte auslaufend. 26. Heimat: Ungarn. Länge: Rumpf 64 cm, Schwanz 26 cm, Gesamt- länge 90 cm. Stirn und Scheitel: 5 Streifen. Vorderrücken: Im Rücken die Bogenbinden deutlich. Mittel- und Hinterrücken: Längs- streifen schwarz und breit, Rückenhaare hinten verlängert. Körper- seiten: Vorn 3 sehr deutliche Binden an der Brust, die 1. ist die Bogen- binde, dahinter 2 Flecken. Vorderbeine: Oberarm dunkler, schwärzlich, Unterarm mit 2 deutlichen braunen Querbinden. Hinterbeine: Innen- seite nicht rot. Schwanz: 7 Binden. HT Heimat: Ungarn: Färbung: Grannenspitzen gelblich. Schnauze: Nase bis zu den Ohren auffallend rotgelb. on 20 du U AL 2 udn a a Beiträge zur genaueren Kenntnis der Wildkatze. 9 28.* Heimat: Ungarn. Färbung: Grannenspitzen gelblich. Schnauze: Nase wie bei No. 27. 29. Heimat: Ungarn. Schnauze: Nase rotgelb. Vorderrücken: 2 nach hinten divergierende Längsstreifen, der linke = Bogenbinde, der rechte von der entsprechenden Querbinde abgesetzt. Körper- . seiten: 12 Querbinden, 3 davon auf der Brust. 157 05085 1 s0. Länge: Schwanz 35 cm. Hinterkopf und Hals: 4 Längsstreifen. Vorderrücken: 3 kurze Längsstreifen, dahinter 2 längere Längsstreifen (Bogenbinden). Mittel- und Hinterrücken: Streif einfach. Körper- seiten: außer den 3 Brustbinden noch 3 deutliche Binden, die andern undeutlich. Vorderbeine: an Schulter schwärzlich. Sohle: ganze Sohle getrübt, Sohlenfleck deutlich abgesetzt normal. Schwanz: 4 Binden, die letzte unten blasser und dünner wie oben, nach der Schwanzwurzel in der Mittellinie schwarze Flecken. l. Hinterkopf und Hals: Das Feld zwischen den beiden mittleren Streifen getrübt. Die 2 äußeren Streifen durch Bogenbinden mit den beiden Streifen des Vorderrückens verbunden. Hinter den beiden Streifen links 2, rechts 1 stärkerer Fleck, dahinter 3 schwarze Flecken: links 1, rechts 2 hintereinander. Mittel- und Hinterrücken: Streif vorn gegabelt, an die vorstehenden Flecken anschließend, hinten einfach. Sohle: getrübt, Sohlenfleck deutlich abgesetzt. 1 Schwanz: rm en ; — mit zahlreichen nicht durch- RT RE gehenden Binden. Vergl. Zeichnung. 32. Hinterkopf und Hals: 4 wellige Streifen, der linke durchgehend, am Ende gegabelt, der folgende kurz, der nächste länger, der rechte unterbrochen. Zwischen der Zeichnung des Halses und jener des Vorderrückens ein auffallend weiter Abstand. Vorderrücken: 2 kurze, parallele Streifen, Bogenbinden nicht mit denselben zusammen- hängend. Mittel- und Hinterrücken: Rückenstreif mit querer Trübung beginnend, dann einfach. Körperseiten: im ganzen 9 Binden. Hinter- beine: Innenseite der Schenkel gelb. Sohle: ganze Sohle getrübt, Sohlenfleck deutlich abgesetzt. Schwanz: 4. Binde unten dünner, 5. Binde unten ganz blaß und schmal, 6. Binde unten ge- 2 3 2 1 2 schlossen, davor oben 2Flecken. — — = — 7 m 090 12. Heft 10 Karl Eckstein: 33. Färbung: Grannenhaare auffallend lang und weiß. Stirn und Scheitel: 6 Flecken, 1 Streif; beiderseits je 2 Längsstreifen, diese gehen in die Streifen des Hinterkopfes über. Vorderrücken: die vom Hinterkopf kommenden äußeren Streifen konvergieren plötzlich, gehen in 2 parallele Längsstreifen über, welche in die Bogenbinden umbiegen, hier fleckenartig erweitert; vor der rechten Bogenbinde 1 Fleck, davor jederseits eine Binde. Mittel- und Hinterrücken: 1 Streif. Körperseiten: Querbinden in Flecken aufgelöst. Vorder- beine: Oberarm weniger auffallend schwarz. Sohle: gelb, Sohlen- > fleck deutlich. Schwanz: —. a —"— oO © oO Ünter- seits 2 Binden deutlich, 3 ae 34. Stirn und Scheitel: 5 wellige Streifen. Hinterkopf und Hals: 4 Streifen, symetrisch, Fortsetzung der äußeren Kopfstreifen, die mittleren kürzer, dahinter 2 kurze Flecken. Vorderrücken: 2 parallele Mittelstreifen, dazwischen 1 ganz schwacher kurzer Streif. Mittel- und Hinterrücken: 2 kurze parallele Streifen, hinten scharf, kräftig abgesetzt, dahinter Rückenstreifeinfach. Körperseiten: Binden deutlich, an Vorderbrust 2, die 2. breit an die Streifen angesetzt; am Hinter- rücken die beiden ersten kräftiger. Vorderbeine: Oberarm schwärzlich. Sohle: Rune deutlich, ganze Sohle getrübt. Schwanz: spitz; 37 i a ie ee oe r —— O0 Weiße Grannen in der Spitze. 35. Färbung: gelblich, Grannenhaare weiß. Vorderrücken: Bogen- binden kurz. Mittel- und Hinterrücken: Rückenstreif beginnt als Doppelstreif, geht im Bogen auseinander, dazwischen ein Fleck; die Bogen vereinigen sich zu einer in Flecken aufgelösten Doppelbinde, die hinten einfach wird. Sohle: schwarz. Schwanz: schwarze Spitze mit weißer Unterbrechung, dann 2 dunkle Binden, dann 1 Binde, blaß, untenganz dünn und blaß, dann blasser Fleck unten in ganz dünner Binde übergehend. 36. Hinterkopf und Hals: 4 unsymetrische Zickzackstreifen, dahinter ein kurzer Strich. Vorderrücken: 2 lange geschlängelte Längsstreifen, dazwischen ein einmal unterbrochener Streifen, der linke kurz der rechte geht auf den Hinterrücken über und biegt an der 4. Querbinde nach dieser um, also erst hinter der Bogenbinde, auf der anderen Seite an dieser ein kurzer schwarzer Hakenfleck. Mittel- und Hinter- rücken: Rückenstreif einfach. Körperseiten: 4 deutliche Querbinden, 2 schwächere, 2 angedeutete. Schwanz: —,—— — ; = * — Inder schwarzen Spitze eine dünne weiße, aber durchgehende Unterbrechung. 2 a ll dl nn U u 0 2 ad wi EN‘ L n an u a ID ul Dad LU 2 DU ALU LE u u a ad a aa a 2 A. I 2u0Ee E20 „200. 20 Dusinn e e BZ all Bl in ul ui ni nu Eu nn im a u de aa Beiträge zur genaueren Kenntnis der Wildkatze. 11 37, Färbung: auffallend weißgrau. Stirn und Scheitel: 4 Streifen, die äußeren fast gerade, die inneren stark zickzack. Hinterkopf und Hals: 2 bogenförmige Streifen, der rechte sehr breit, der linke stark wellig, der rechte geht in einen Seitenstreifen über, der linke an diesem vorbei weite. nach hinten. 1 Mittelfleck von dem 1 Mittelstreif aus- gehend, der sich nach links und gerade nach hinten fortsetzt; der rechte weiter hinten beginnend, verläuft parallel der Bogenbinde und geht ebenfalls in einen Seitenstreif über. Der entsprechende linke Seitenstreif beginnt mit einem isolierten Fleck. Es folgen 3 mittlere Längsflecken, dann schließen sich Mittel- und Hinterrücken an. Vorderrücken: 2 starke, kräftige Längsflecken, je 1 Seitenlinie, rechts noch 1 Fleck. Ein verschieden breiter Rückenstreif, mit seitlich ansitzenden Flecken, weiter hinten die Flecken alternierend. Körper- seiten: 3 Binden an der Brust, hinten Flecke. Sohle: getrübt. Schwanz: 2 2 3 me en; 38. Färbung: auffallend weißgrau. Mittel- und Hinterrücken: Die schwarzen Grannenhaare auf dem Rücken sind länger als die andern Grannenhaare. Sohle: Ganze Sohle getrübt, Sohlenfleck groß. Schwanz: 2 E01 2 —— — — -—'— 00 T 1 2 39. Färbung: Schwärzliche Haare im ganzen Pelz zerstreut. Hinter- kopf und Hals: 4 Streifen, der linke schwach, die mittleren stark, gerade, einander parallel, der rechte S-förmig. Vorderrücken: 2 Mittel- streifen, Bogenbinde auf beiden Seiten verschieden, kurz, die rechte teilt sich und zieht als 2 Seitenstreifen herunter. Das Gabelfeld ist getrübt; die linke wendet sich in scharfem Winkel zur Seite. Mittel- und Hinterrücken: Rückenstreif breit. Körperseiten: Querbinden nicht zu erkennen. Ganze Sohle getrübt. Schwanz: — ' — " — " — 40. Hinterkopf und Hals: 2 lange ziemliche gerade Streifen, links ein äußerer einmal unterbrochener Streifen, rechts ein gebrochener Streifen, der in einem innen konkaven Bogen übergeht, hinten ein kurzer Mittelstrich. Vorderrücken: 4 Streifen, links ein kurzer Streif, rechts ein ebensolcher, an dem sich die breite Trübung einer Binde ansetzt, dann Trübung des Vorderrückens, übergehend in ebenfalls getrübte Querbinden. Dahinter 2 Mittelstreifen. Mittel- und Hinter- rücken: eine quere Trübung, Mittelstreif deutlich, links und rechts Mondflecken. Körperseiten: Keine Querbinden, sondern Flecken. Schwanz: 7 ; an — — A _— ® _— Das letzte keine Querbinde, sondern ein Längsstrich. 12 Hefi 13 Karl Eckstein: 41. Hinterkopf und Hals: Zwischen Ohren 3 unsymetrische Streifen, der linke unterbrochen, die beiden rechten einander etwas genähert und gleichlaufend. Vorderrücken: links ein gebrochener Streifen, dahinter ein schwacher Punkt, rechts 2 Flecken, der vordere stärker, dann folgt ein unterbrochener nach links geknickter Doppelstreifen. Am Ende ein Mittelfleck, Bogenbinde setzt hier scharf an. Mittel- und Hinterrücken: Zickzackstreifen, am Anfang je ein Seitenstreif. Körperseiten: Schulter schwarz, außer den 2 Binden keine Seiten- zeichnung. Hinterbeine: ohne jegliche Binden. Sohle: Rein gelb, Sohlenfleck ganz klein, scharf abgesetzt, schwarz. Schwanz: 1. Binde 2 2 3 mit weißem Streif. _—— ' - -'—- — 42. Hinterkopf und Hals: 4 Streifen. Vorderrücken: 2 längere Streifen, dazwischen vorn 1 kurzer Streif. Mittel- und Hinterrücken: 1 Mittel- streif seitlich er Flecken. ee 11 deutliche Querbinden. Schwanz: ee —— — Schwanzspitze mit weißer Unterbrechung, 2 Birkle ; in AB Mitte oben gebrochen, 3. Binde unten nicht geschlossen. 4. Binde nur oben. 43.* Heimat: Bosnien. Färbung: weißer Kehlfleck sehr groß. 44.* Heimat: Österreich. Färbung: gelbbraun. Körperseiten: deutliche Querbinden. Vorderbeine: 3 durchgehende Querbinden, die unteren stärker. Sohle: Rein gelb, Sohlenfleck klein, deutlich abgesetzt. Schwanz: 4 Binden, die letzte schwach, gehen ringsum, aber nicht gleichmäßig breit. 45. Heimat: Österreich. Färbung: grau mit weißlichen Spitzen. Schwanz: 4 Binden, schwarz, die 5. blaß, 2.5. Binde oben und unten ungleich breit. 46. Heimat: Österreich. Hinterkopf und Hals: 4 tiefschwarze Streifen, die mittleren gehen in die Zeichnung des Vorderrückens über, die äußeren biegen am Ende mit scharfem Haken nach vorn in kurze Seitenbinden um. Vorderrücken: Eın Mittelstreif tiefschwarz, die seitlichen Längsstreifen gehen scharf in die Bogenbinden über. Mittel- und Hinterrücken: 2 Querbinden gehen rechtwinklig in den Rückenstreif über, Rückenfarbe dunkel gelbbraun. Körperseite: außer den genannten keine Querbinden, am Kreuz dunkel gefleckt. Sohle: gelbbraun. Schwanz: oberseits an der Wurzel besonders stark und auf der Oberseite auffallend gelbbraun-rostfarben. Nur die Spitze und eine schmale Binde schwarz, davor eine ganze blasse Binde und einige Flecken. Beiträge zur genaueren Kenntnis der Wildkatze, 73 47. Heimat: Deutschland? Schwanzlänge: 28 cm. Mittel- und Hinter- rücken: 1 dunkler Streif. Rückenzeichnung und Färbung geht Il cm weit auf den Schwanz über. Körperseiten: Querbinden deutlich. Sohle: schwach schwärzlich, Sohlenfleck schwarz, in der hinteren Hälfte blasser. Schwanz: — : 71T 2 _ *— — Spitze bis Ende der letzten Binde 17 cm, von da ab auf dem Schwanz Farbe und Zeichnung des Rückens. Unterseits in der Spitze ein weißer Fleck. 3. Binde blaß, 4. Binde blaß, geht unten nicht durch; 5. Binde unten fehlend, 4. und 5. Binde oben mit einander verbunden. 48. Heimat: Deutschland. Schwanz: >> w_1W —- - ’ 1 Die 2. und 3. Binde unten schmäler, die 4. Binde geht unten noch durch, die 5. Binde ist unten blaß, wird oben durch einen Fleck ersetzt; die beiden letzten Binden nur oben. Sie liegen schon innerhalb der Färbung des Rückens, die sich bis hierher erstreckt. 49. | Heimat: Deutschland. Hinterkopf und Hals: 5 Streifen, die äußeren springen hinten scharf nach innen ein und setzten sich in die Zeichnung des Vorderrückens fort; die 2. von links geht hinten quer und erreicht die äußere rechte, die beiden mittleren sind kurz. Vorderrücken: vom Halse kommende 2 parallele Streifen gehen aus- einander, bilden 1 Rhombus in dessen Mitte 2 kurze Längsstreifen liegen. Mittel- und Hinterrücken: Schwarzer Rückenstreif über dem Kreuzbein stark ziekzack. Körperseiten: Querbinden blaß aber deutlich. Sohle: in der ganzen Ausdehnung tiefschwarz. Schwanz: 8...8 ES 50.* Heimat: Ungarn. Färbung: grau und schwarz getigert. Mittel- und Hinterrücken: wie bei Hauskatze. Schwanz: an der Spitze nicht verjüngt, weißgrau, 8 sehr scharfe schwarze Ringe. Sl,* Heimat: Ungarn. Hinterkopf und Hals: 4 scharfe Streifen, die äußeren im Bogen, die inneren im Zickzack. Vorderrücken: 2 kurze, scharfe Längsstreifen, Bogenbinde nur als Fleck auftretend. Mittel- und Hinterrücken: Rückenstreif in Flecke aufgelöst, seitlich davon ein schmaler Streif. Schwanz: 3 schwarze deutliche Binden. 52. Heimat: Ungarn. Länge: Rumpf 63 cm, Schwanz 32 cm Gesamt- länge 95cm. Hinterkopf und Hals: 4 unsymetrische unterbrochene Zickzackstreifen, in der Mitte eine Fleckenreihe. Vorderrücken: Bogenbinden bestehen aus jederseits einem nierenförmigen Fleck, der linke 4 em lang, 1,5 cm breit, der rechte 6 cm lang, 1 cm breit; 12. Heft 14 Karl Eckstein: davor setzt sich je ein deutlicher Seitenstreif an. Mittel- und Hinter- rücken: Rückenstreif in Flecken, aufgelöst seitlich davon je ein schmaler, scharfer Streif. Erster Fleck unregelmäßig umrandet, 4cm lang, vorn 2, hinten lcm breit. Zweiter Fleck 8cm lang, dritter Fleck 19cm lang. Sohle: Sohlenfleck scharf, 2cm; ganze Sohle 14 cm jang. Schwanz: —"— _ e — — — 2. Binde unten schmäler, 3. und 4. Binde a re 5. Binde dünn, schmal, 6. Binde nur fast ein Fleck. D9. Heimat: Ungarn. Länge: Rumpf 68 cm, Schwanz 40 cm, Gesamt- länge 108cm. Färbung: Typisch wildkatzenfarben, dunkelgelbbraun mit gelben Grannen, aber Nase und Oberlippe, die sonst gelb sind, sind weiß. Stirn und Scheitel: 2 Zickzackstreifen dazwischen Flecken. Hinterkopf und Hals: ein mittlerer Zickzackstreif, vorn schmal und von je einem Längsfleck begleitet; rechts noch einen, links zwei Zickzack- streifen; alle enden scharf abgesetzt, dahinter jederseits ein weißer Sichelfleck. Vorderrücken: von den weißen Flecken gehen die Bogenbinden aus, die linke zweimal unterbrochen, dahinter von einem Mittelfleck ausgehend je eine Querbinde. Mittel- und Hinter- rücken: 2 Mittelflecken, 1 starker Rückenstreif. Körperseiten: am Mittelrücken eine starke Querbinde, dahinter links ein starker und ein schwacher Fleck, darunter 3 Querbinden. Rechts nur schwache Binden. Vorderbeine: Linker Fuß und Hälfte des Unterarmes weiß, rechts Unterseite Belbbsuun. Hinterbeine: Fuß weiß. 2 1 RE | Schwan: gen 54. Heimat: Ungarn. Länge: Rumpf 60 cm, Schwanz 25 cm, Gesamt- länge 85 cm. Färbung: gelb. Stirn und Scheitel: auf der Nase beginnen 5 Streifen, die zwischen den Ohren durch 4 starke Zickzackstreifen ersetzt werden und in die Zeichnung des Hinterkopfes übergehen. Hinterkopf und Hals: 4 Streifen, stark zickzack; der rechte schmal, die anderen nach hinten an Stärke zunehmend, Enden gerundet. a, b=8cm, b,e=3cem, d ist 4cm lang, e 11cm. Die Zeichnung des Vorderrückens beginnt erst im Abstand von 20 cm. Vorderrücken: ein 4cm langer Fleck, dann 4 parallele Längsstreifen. Mittel- und Hinterrücken: Rückenstreif als solcher kurz, dann in 2 Fleckenreihen aufgelöst. Vom Beginn der Vorderrückenzeichnung bis zur Schwanz- wurzel sind 15cm. Schwanz: — ; _ : _ i —- Erste und zweite Binde in der Mitte verbunden. 55.*. Heimat: Ungarn. Färbung: Wehe Schwanz: 3 unten durch- gehende, schwarze Binden. u. EEE N N N En OOn Beiträge zur genaueren Kenntnis der Wildkatze. 15 56. Heimat: Ungarn. Länge: Rumpf 72 cm, Schwanz 31 cm, Gesamt- länge 103 cm. Hinterkopf und Hals: 4 unsymetrische Zickzack- streifen, von je 1 cm Breite, der rechte bildet nur einen kurzen Fleck, der linke ist am längsten; scharf abgesetzt von der Zeichnung des Vorderrückens.. Vorderrücken: 3 Längsstreifen die äußeren 5 cm der innere nach hinten verschoben 7 cm lang. Seitlich davon: Trübung dahinter eine breite Bogenbinde. Mittel- und Hinterrücken: Rücken- streif 2—3 cm breit, schwarz, eo cm lang. Sohle: ganze Sohle schwarz. 1 3 Schwanz: en en an In ders schwarzen 5) 1 15 1 Spitze eine kleine weiße Unterbrechung. 57 Heimat: Ungarn. Färbung: grau. Mittel- und Hinterrücken: Zeichnung tiefschwarz. Rückenstreif: breit und kurz. Körperseiten: ohne Binden. Sohle: Sohlenflecke klein. Die 4. Binde oben breit, unten schmal, die 5. Binde geht unten ganz blaß durch, die 6. geht unten nicht durch. Schwanz: — — — — _ _— 58. Heimat: Ungarn. Hinterkopf und Hals: 3 starke Streifen, vor dem linken ein kurzer, schmaler, vor dem rechten ein Zickzack- streifen, der sich seitlich im Bogen bis an das Hinterende der starken Streifen hinzieht. Vorderrücken: 2 starke, kurze parallele Streifen; davon abgesetzt 2 ebenso starke Streifen von deren Vorderende eine kräftige Querbinde ausgeht. Mittel- und -Hinterrücken: seitlich des starken Mittelstreifs je ein schmaler Streif. Körperseiten: Querbinden deutlich. Sohle: Sohlenfleck klein. Schwanz: In der schwarzen Spitze eine schmale weiße Unterbrechung, davor 2 scharfe Querbinden, (die Farbe des Rückens erstreckt sich auf die Vorderhälfte des Schwanzes. 59. Heimat: Ungarn. Länge: Rumpf 67 cm, Schwanz 25 cm, Gesamt- länge 92 cm. Hinterkopf und Hals: 4 Zickzackstreifen, die mittleren kürzer, die linke der letzteren mit kurzer Querbinde. Vorderrücken: links 1 Ziekzackstreifen, rechts 1 Bogen, dahinter je ein 7 cm langer Längsstreif, dazwischen 1 Mittelstreif, dahinter 1 Fleck. Mittel- und Hinterrücken: Rückenstreif einfach. Körperseiten: 6 Binden. Sohle: Sohlenfleck nimmt die halbe Sohle ein. Schwanz: in der schwarzen Spitze links und rechts eine schmale, weiße Unterbrechung. Vor der Spitze 3 deutliche Binden. 60.* Heimat: Ungarn. Färbung: auffallend gelb, Grannen weiß. Vorderbeine: Rechts vorn innen und unten weiß. Sohle: weiß, Sohlen- ‚Heck winzig klein und schwarz. 12 Heft 16 Karl Eckstein: 61. Heimat: Lichtenstein (Hofmuseum Wien). Vorderrück:n: 2 breits, kurze, schwarze Längsstreifen; hinten zwischen beiden 1 Fleck. Mittel- und Hinterrücken: an einen breiten, starken Mittelfleck schließt sich ein starker scharf umrandeter Längsstref. Am Anfang beiderseits seitlich desselben je ein lebhafter Fleck. Körperseiten: schwach ge- streift. Sohle: ganz schwarz. Schwanz: in der schwarzen Spitze eine schmale weiße Unterbrechung, vor der 4. und 5. blasseren Binde je ein Fleck, dahinter noch 3 durch Trübung mit einander verbundene Flecken. 62. Heimat: Goerz 1888 (Hofmuseum Wien). Körperseiten: 11 Binden, die beiden vorderen am Vorderrücken besonders dunkel. Vorder- beine: 1 Querbinde schwach, aber durchgehend. Hinterbeine: 1 Querbinde auf Unterschenkel deutlich sehr breit. Sohle: ganze Sohle schwarz, Sohlenflecke etwas dunkler. Schwanz: 6 Binden. Die zweite rechts und unten verbreitert, die dritte rechts und unten ge- knickt, die vierte blasser, rechts und unten breit, dıe fünfte nur oben und rechts, ebenso die sechste. 63.* Heimat: Wallachei (Hofmuseum Wien). Sohle: Sohlenfleck nımmt die ganze Sohle ein. Schwanz: 1. Zwischenraum schmal, 2. Zwischenraum breit, beide durch schwarze Haare stark getrübt, 3. Binde links verbreitert; 4. Binde schmal, gabelt sich rechts, geht unten nicht durch. 5. Binde nımmt nur die halbe linke Ober- und Unterseite ein; 6. und 7. Binde schwach. 64. Heimat: Slavoynien. (Hofmuseum Wien) Länge: Rumpf 59 cm, Schwanz 28cm, Gesamtlänge 87 cm. Stirn und Scheitel: Kopf sehr klein. Vorderrücken: Bogenbinde winkelig abgesetzt; zwischen den parallelen Streifen vorn ein kurzer Fleck. Mittel- und Hinterrücken: _ Rückenstreif im grauen Feld tiefschwarz, Rücken bräunlich. Körper- seiten: Querbinden, erste stark, es folgen 3 schwächere, zwischen Querbinden- und Rückenstreif je eine Fleckenreihe. Hinterbeine: Oberschenkel: mit stark weißlichen Grannenhaaren. Sohle: hell; Sohlenfleck klein, schwarz; Ferse getrübt. Schwanz: 1. Zwischenraum der 1. Binde rein weiß, 2. Zwischenraum oben nicht durchgehend, gelb; 2. Binde oben schmal, unten breit, Rückenfärbung geht weit auf den Schwanz. Binde 3 von beiden Seiten in der Mitte an einander 1 3 3 vorbei übergreitend er 05” 65. Heimat: ? (Hofmuseum Wien). Länge: Rumpf 59 cm, Schwanz 26 cm, Gesamtlänge 85 cm. Färbung: sehr starke auffallend weiße a Beiträge zur genaueren Kenntnis der Wildkatze, 17 Grannenhaare, Pelz schwärzlich grau. Stirn und Scheitel: Kopf klein. Vorderrücken: 3 Streifen,. Mittel- und Hinterrücken: 1 langer, starker Querfleck; Rückenstreif einfach, am Anfang je ein kleiner, kräftiger Seitenstreif, dazwischen verdunkelt. Körperseiten: ohne Querbinden. Schwanz: —'— — — - - - —- —-- _ >pitze mit weißer Unterbrechung; 2. Binde oben mit vorgelagertem mit ihr ver- bundenem Fleck, 2cm sonst lcm; die beiden nächsten Binden gehen noch durch. e 66. * Heimat: Kaukasus (Hofmuseum Wien). Färbung: auffallend hellgelb, mit schwarzer Zeichnung, Grannenhaare weiß. Hinterkopf und Hals: 4 am Ende nach links verzogene Streifen, die linke endet blind, die folgende geht in den linken Streif, die nächste gabelt sich und geht in den Mittelstreif und den rechten Streif des Vorderrückens über. Die rechte endet blind. Vorderrücken: 3 kurze Streifen, die äußeren an den Seiten im scharfen Winkel rechts weit, links dunkler aber ganz kurz heruntergezogen, rechts liegt dahinter die Bogenbinde; links schließt sich an den mittleren Streif eine kurze Binde an. Mittel- und Hinterrücken: 1 Rückenstreif, vorn links 1 Seitenstreif, sonst Flecken. Sohle: Sohlenfleck nicht scharf abgegrenzt. 67% Heimat: Kaukasus (Hofmuseum Wien). Vorderrücken: 2 lange Streifen dahinter 2 kurze Streifen. Mittel- und Hinterrücken: 1 Rücken- streif, vorn seitlich je 1 kurzer Streif. Körperseiten: Flecken. Sohle: ganze Sohle schwarz durchsetzt, Fleck klein. 68. Heimat: ? (Hofmuseum Wien). Stirn und Scheitel: 4 Streifen, alle nach rechts scharfwinkelig ausgebogen, der linke endet blind, die anderen gehen in die 3 Nackenstreifen über. Hinterkopf und Hals: 3 Nackenstreifen. Vorderrücken: 4 kurze Streifen. Mittel- und Hinter- rücken: Rückenstreif ist eine außerordentlich stark im Zickzack ver- laufende Linie, die sich auf den ersten Teil des Schwanzes fortsetzt. Sohle: getrübt, Sohlenfleck schwarz. Schwanz: s. Zeichnung. 69. Heimat: ? (Hofmuseum Wien). Hinterkopf und Hals: 2 Streifen. Vorderrücken: 2 Streifen, dazwischen beginnt der Rückenstr if. Mitt.]}- und Hinterrücken: 1 scharfer Rückenstreif. Körperseiten: Ohne Querbinden und ohne Flecken. Schwanz: Rückenstreif setzt sich in 4 Flecken auf dem Schwanz fort. Die Zeichnung des Schwanzes besteht aus undeutlichen Binden und Flecken. 70. Heimat: ? (Hofmuseum Wien). Hinterkopf und Hals: 3 Streifen, der rechte unterbrochen, der mittlere vorn 2teilig.. Vorderrücken: 2 starke Streifen, 1 Mittelstreif. Mittel- und Hinterrücken: Rücken- Archiv für Naturgeschichte 1919 A. 12. 2 12. Heit 18 Karl Eckstein: streif scharf, seitlich desselben 2 schmale, parallele Streifen, stellen- weise zu Flecken verdichtet. Körperseiten: Keine Querbinden, Flecken angedeutet. Schwanz: verjüngt, schwarze Spitze sehr klein, davor 2 Binden, davor 3 Flecken. Durch die beiden ersten geht noch der Rückenstreif. 71.* Heimat: ? (Hofmuseum Wien). Vorderrücken: 2 kurze Streifen, dahinter 2, kurze dicht zusammenstehende Streifen, dahinter 2 vorn und hinten nach außen gebogene Streifen. Mittel- und Hinter- rücken: Rückenstreif einfach, etwa in der Mitte verbreitert, links und rechts Fleckenreihen. Sohle: getrübt, Sohlenfleck schwarz. 72. Heimat: ? (Hofmuseum Wien). Färbung: gelblich. Hinterkopf und Hals: 4 wellige Streifen. Vorderrücken: 2 starke Streifen, da- zwischen 1 und dahinter 1 kurzer feiner Mittelstreif, beiderseits d»s- selben je 1 kurzer schwacher Bogen. Mittel- und Hinterrücken: 3 deutliche, sehr scharfe Längsstreifen, der mittlere stärker, die seitlichen vorn divergierend, dann nach einer Unterbrechung dem Mittelstreif parallel. Körperseiten: vorn 3 sehr starke Binden, hinten Flecken. Schwanz: 6 Birden, 3. Binde geht noch durch, 5. und 6. Binde blaß, unten nicht durchgehend, oben in der Mitte fleckartig verdunkelt, die beiden Flecken dunkel verbunden. 73. Heimat: ? (Hofmuseum Wien). Hinterkopf und Hals: 4 Streifen, die mittleren stärker, dahinter je 1 Fleck, ein nach vorn gehender Seitenstreif. Vorderrücken: 3 wellige Streifen, der mittlere unter- brochen, kurz, der linke am längsten; der Mitte zugebogene 2 Seiten- streifen, hinter dem mittleren und rechten Streif 1 Fleck. Mittel- und Hinterrücken: 3 Streifen, der mittlere kurz, die äußeren nach innen konkav gebogen, am vorderen Ende derselben seitlich die Bogen- binde, dahinter 2 Binden, dann folgt 1 starker Ziekzackrückenstreif, am Anfang desselben 1 Seitenstreif, Körperseiten: 11 Querbinden, die hinteren in Flecken aufgelöst. Sohle: getrübt, gelb, Sohlenfleck schwarz. Schwanz: Spitze und 2. Binde mitten verbunden. 3. Binde oben rhombisch, unten kaum durchgehend. 4. Binde von der Mitte nach rechts, 5. von der Mitte nach links ziehend, beide nicht durch- gehend, davor 3 schmale Binden oben, davor 2 Flecken. 74.* Heimat:? (Hofmuseum Wien). Färbung: auffallend gelb. Hinterkopf und Hals: 2 mittlere sehr breite starke, 2 äußere schwache Streifen. 75. | Heimat: Schillersdorf O.-S. (Königsberg, Zoolog. Sammlung). 7.3.1908. Färbung: Grundfarbe gelb. Länge: Rumpf 55 cm, Schwanz 26 cm, Gesamtlänge 81 cm. Weißer Kehlfleck: fehlt. Ohrenspitze mit [3 R EN BU lc Aite A h a K i ee zn Beiträge zur genaueren Kenntnis der Wildkatze. 19 deutlich längeren Haaren. Hinterkopf und Hals: 4 wellige Streifen. Vorderrücken: Zwei 4 cm lange schwarze Streifen. Mittel- und Hinter- rücken: Schwarzer Rückensteif. Körperseiten: Querbinden sehr deutlich. Sohle: Sohlenfleck rechts 4cm lang, links undeutlich ab- gegrenzt. Schwanz: — z — 2 —_ 2 — Der Rückenstreif er- streckt sich auf die A reeunel Nach der Spitze eine stärkere und zwei schwächere Binden, die drei ersten Binden gehen unten durch, die 4. steht schief zur Schwanzachse, die 5. ist nur oberseits vorhanden, die 6. ıst deutlich. 76. Heimat: ? (Königsberg, Zoologische Sammlung). Länge: Rumpf 62 cm, Schwanz 31 cm, Gesamtlänge 93 cm. Färbung: grau, weißlich durchschossen. Ohr: ohne verlängerte Haare. Hinterkopf und Hals: vier wellige Streifen. Vorderrücken: ohne besondere Zeichnung. Mittel- und Hinterrücken: dunkler Mittelstreif, zu dessen Seiten schwache Ban zalzellen. Körperseiten: schwach gestreift. Schwanz: —-." —'1— — — 1-— -— Schwanzspitze oben 6,5, unten 7 cm. Die weiße Unterbrechung verläuft in den Seiten, unten schwarzer Fleckanhang; zweite Binde unterseits versetzt, dritte Binde oberseits versetzt, unten nicht ganz durchgehend. Die 4 letzten Binden schwach. 1, Heimat: ? (Museum Königsberg). Länge: Rumpf 69 cm Schwanz 26 cm, Gesamtlänge 95 cm. Färbung: gelb; Grannenhaare weißlich; Bauch sehr viel weiß, schwarzfleckig. Hinterbeine: Zehen weiß. Sohle: Sohlenfleck scharf abgesetzt. Schwanz :— na — 1 1 l. und 2. Binde unten geschlossen, 3. Binde beinahe Belekeen, 4. Binde unten offen. Die Binden nicht verschoben, stoßen gerade auf einander. vr Heimat: ? (Ausstellung Posen 1911). Mittel- und Hintzrrücken: stark weißlich. Körperseiten: Querbinden deutlich. Sohle: Sohlen- fleck ganz klein. Schwanz. — — — — — 2. Binde links stark, rechts auslaufend; 3. und 4. schwach. 1 Fr Heimat: ? (Ausstellung Posen 1911). Sohle: ganz schwarz. Schwanz: 4 Binden; — — — —- die 1. und die 2. Binde stoßen oberseits zusammen. So. Heimat: Meisdorf (Harz). Forstakademie Eberswalde Inv.-No. 3. 21. II. 1908, gestopft. Länge: Rumpf 57 cm, Schwanz 24 cm, Gesamt- länge 81cm. Färbung: typisch; Gesamtfarbe gelb, weiße Grannen nicht besonders auffallend. Stirn und Scheitel: 4 Fleckenstreifen, 2* 192, Heft 20 Karl Eckstein: in der Mitte ein Streifen als Reihe schmaler Fleckchen. Hinterkopf und Hals: 4 Ziekzackstreifen, dıe äußeren schmal, die mittleren breit. Vorderrücken: Bogenbinden typisch nach Blasıus, sehr dunkel, dahinter 2 große scharfe Mittelflecken. Mittel- und Hinterrücken: Rückenstreif deutlich breit, etwas Zickzack, vorn mit einem quer gestellten Flecken beginnend. Körperseiten: Vor der Bogenbinde 2 schwache, hinter derselben 5 deutliche Querbinden; dann folgen Flecken; seitlich dem Rückenstreif sind dıe 4 letzten Binden zu stärkeren Flecken verdunkelt. Bauch gelb, ungefleckt, Brust gelb schwarzfleckig, Kehle weiß, vom weißen Kinn gelb getrennt. Vorderbeine: Außen 5 Querbinden, die 2.am stärksten. Unterarm innen schwärzlich. Hinter- beine: Unterschenkel 5 Querbinden, die letzte am stärksten. innen ockergelb. Sohle: gelb; Sohlenfleck scharf; rechts: oben 2,2, unten 3 em lang. Zehenspitze bis Fleck 2,5 cm, Fleck bis Ferse 6,5 cm. Sohlenfleck klein, schwarz. Schwanz: Drei Binden deutlich, durch- gehend. Binde 1 mit Binde 2 rechts unten verschmolzen. Binde 1 unten breiter wie oben. Binde 2 oben am schmalsten,. Binde 3 rechts oben fast dreimal so breit wie links, unten breiter wie oben. Binde 4 links unten am breitesten, ganz fein geteilt, 1 Arm zieht links nach oben geradeaus bis über die Mitte, geht unten durch, erreicht rechts die Oberseite und überschneidet das andere Ende etwas über der Mitte spitzenwärts.. Der 2. Arm unten mitten unterbrochen, setzt rechts an der Seite stärker an und zieht sich verjüngend ober- seits bis über die Mitte. Binde 4 tritt also oben dreimal auf; Binde 5 oben rechts auslaufend, unten schief durchgehend; Binde 6 rechts stark spitzenwärts gezogen durchgehend. Davor mitten oben 2 ae: Flecken (Bindenreste) und rechts verschoben ein Fleck. Die Binden sind in der Schwanzmitte und an beiden Seiten oben wie unten gemessen: oben: links — = i3 HZ = Er} mi os = oT Mitte 45 10. w u a u m rechts — NZ 2 3: 05 3% 0,8 “ os unten? - r x ä | rochte 0.9 = 15 = 2.0 Be = Mitte = m,w See 2,1 5 = SER Inke. zen TE Er ee alle Binden rechts am breitesten. 1. und 2. Binde rechts BREIT 8 Binden durchgehend. 8. Heimat: Bischhausen, Bezirk Cassel. Forstakademie Eberswalde, Inv.-No. 361, 10. II. 1907, gestopft. Länge: Rumpf 61 cm, Schwanz 29 cm, Gesamtlänge 90 cm. Färbung: gelblicehgrau, Kehlfleck groß, Brust mit langen weißen Haaren. Kehle weiß, vom weißen Kinn durch Beiträge zur genaueren Kenntnis der Wildkatze. 2] gelben Streifen getrennt. Stirn und Scheitel: Stirnzeichnung beginnt erst in der Stirnmitte zwischen Augen und Ohren, teilt sich als- bald in 4 Nackenstreifen. Hinterkopf und Hals: 4 scharfe breite Zickzackstreifen, gleichlang, plötzlich aufhörend.. Vorderrücken: Bogenbinden deutlich, dazwischen ein Mittelstreif. Mittel- und Hinterrücken: Rückenstreif stark, ungleich breit, zickzackförmig. Körperseiten: Zeichnung verschwommen, hinter der Bogenbinde 2 deutliche Querbinden. Vorderbeine: am Ellenbogen schwärzlich, 1 starke Binde deutlich. Hinterbeine: 3 Binden deutlich. Sohle: getrübt; Sohlenfleck deutlich abgesetzt; rechts Zehenspitze bis Fleck 2,8, Fleck 3,8 em; links Zehenspitze bis Fleck 2,5, Fleck 3,4, Fleck bis Ferse 5,5em. Schwanz: Bindel rechts unten am breitesten, mitten unten weit vorgezogen einen weißen Fleck einschließend, rechts als gesonderte 2. Binde oben bis zur Mitte. Binde 3 oben rechts stark von der Seite her angesetzt, läuft links aus, aber unten wieder stärker wurzel- wärts ziehend bis zur Mitte. Binde 4 oben wie 3, unten rechts und links, mitten unterbrochen. Binde 5 oben links gleichmäßig breit, mitten vorgezogen, abgebrochen rechts breit ansetzend zur Mitte verlaufend. Binde 6 oben nur rechts, unten rechts und links, mitten vorgezogen, unterbrochen. Binde 7 oben durch einen Fleck mitten und einen Fleck rechts angedeutet, der sich unten fortsetzt. Binde 8 ein schwacher Querfleck, davor ein Fleck. © # $) b $) oben: links nn. 2 : 08... 00: 00. v4 Mitte Tr re be — ae - 0,7 _ BZ rechts = ur ee bi IE a se . 6) unten: rechts —— Er E= 07 0,3 _ Mitte re a, BB un 82. Heimat: M.-Gladbach. Forstakademie Eberswalde, Inv.-No. 96a 26. VI.1910, Balg. Länge: Rumpf 71 cm, Schwanz 32 cm, Gesamt- länge 103 cm. Färbung: gelbweißlich, ohne weiße Zeichnung am gelben Bauch, Kehlfleck klein, gelblichweiß. Stirn und Scheitel: Streifen scharf, fleckenartig. - Hinterkopf und Hals: 4 tiefe schwarze Streifen. Vorderrücken: 2 Rückenstreifen, dazwischen 1 schmaler Streif. Bogen- binden nicht besonders ausgeprägt. Mittel- und Hinterrücken: vor dem Rückensireif scharf abgesetzt 2 Längsflecken. Rückenstreif vorn dreifach, nach hinten die beiden äußeren Streifen schwächer, bilden die ersten Flecken der Seitenzeichnung. Körperseiten: Binden deutlich. Vorderbeine: Unterarm schwärzlich. 2 Binden. Hinter- beine: Unterschenkel 5 deutliche Querbinden.. Sohle: rot, Fleck scharf abgesetzt schwarz. Rechter Sohlenfleck 2,3 cm, Zehen- spitze bis Sohlenfleck 3 cm, Sohlenfleck bis Ferse 7,4 cm. Linker Sohlen- fleck 2,2 cm, Zehenspitze bis Sohlenfleck 2,2 cm. Schwanz: Binde 1 12. Heft 22 Karl Eckstein: oben und unten links am breitesten, Binde 2, 3, 4 ziemlich gleich: mäßig breit, durchgehend. Binde 2 rechts und Binde 4 links spitzen- wärts verzogen. Binde 5 blasser, noch stärker vorgezogen, rechts bis zur Mitte auf die Unterseite ziehend. Binde 6 rechts oben und unten angedeutet. oben: links u "7 Mitte = 7 a rechts = Ti" Er unten: rechts "7 ’—’—_’_ Mitte - 10-9 et er Ne ne tn: Heimat: M.-Gladbach. Forstakademie, Eberswalde Inv.-No. 96b, 26. VII. 1910, Balg. Länge: Rumpf, 86cm, Schwanz 331/, cm, Gesamtlänge 103 cm. Färbung: gelblich-grau, Zeichnung sehr dunkel. Bauchfleck weiß. Brust mit langen weißen Haaren, Kehlfleck weiß, groß. Stirn und Scheitel: Die typischen Binden fast miteinander ver. schmolzen, breit, schwarz. Hinterkopf und Hals: 2 Streifen, dazwischen Andeutung eines Mittelstreifens. Vorderrücken: Die Bogenbinden kräftig, die linke zugleich in die Mittellinie des Rückens übergehend. Mittel- und Hinterrücken: 1 starker Rückenstreif, hinter der Bogen- binde noch 2 scharfe Querbinden. Körperseiten: Binden deutlich. Vorderbeine: Schwärzlich, sehrstarkgebändert,2 durchgehendeschwarze Binden. Hinterbeine: Unterschenkel sehr stark, schwarz gebändert. Sohle: ganze Sohle schwaız. Schwanz: 1: Binde sehr breit, oben mitten etwas eingezogen. 2. Binde links schmäler wie rechts. 3. Binde oben in der Mitte versetzt, unten schmäler, entsprechend schief gezogen. 4. Binde: vor starkem Mittelfleck spitzenwärts eine durchgehende gleich breite Binde, wurzelwärts rechts ein dünner Streif. 5. Binde nur links oben als Fleck. Sechste Binde nur en links ganz dünn von unten heraufkommend. er 3 2 2 oben: links + „% RER x 2,2 2 2,3 Mitte 15 a Te 2,3 1,8 ; >) 3 rechts 3 5 3 1 0,5 unten: rechts — links IE De Lu Lan lie län anf dan at un a aa Ah ik A pin nn 2 EN CE u.a Ba e Ai Bd a ce de ET ana bin a a El ze 1 a a Zu 2 u As ee ee eh A a u A ud nn & 5 u Beiträge zur genaueren Kenntnis der Wildkatze, 23 84. Heimat: M.-Gladbach. Forstakademie Eberswalde, Inv.-No. 96c, 16. VI. 1910, Balg. Länge: Rumpf 73 cm, Schwanz: verletzt. Färbung: bräunlichgelb. Kehlfleck groß, weiß, vom weißen Kinn gelb getrennt. Brust mit langen weißen Haaren. Bauch weiß. Hinterkopf und Hals: sehr deutlich schwarz gezeichnet, 4 Streifen breit nach rechts verzogen. Die Zeichnung verschwindet am Hals. Vorderrücken: Andeutung zweier Längsstreifen. Mitte- und Hinterrücken: 1 scharfe, schmale schwarze Binde, 2 Seitenstreifen angedeutet. Körper- seiten: vorne 7 deutliche Binden, hinten Flecken; Bogenbinden nicht ausgeprägt. Vorderbeine: Bindenzeichnung. Hinterbeine: Unterschenkel 4 scharfe, schwarze Binden. Sohle: gelb, Sohlenfleck schwarz; rechter und linker Sohlenfleck 3 cm. 85. Heimat: M.-Gladbach. Forstakademie Eberswalde, Inv.-No. 117, 23. XII. 1910, Balg. Länge: Rumpf 65 cm, Schwanz 33 cm, Gesamt- länge 98 cm. Färbung: gelblich-grau. Zeichnung sehr dunkel. Kehle und Kinn weiß, dazwischen ein gelber Streif. Stirn und Scheitel: ohne deutliche Zeichnung schwärzlich-braun. Hinterkopf und Hals: 4 schlanke deutliche Streifen, die beiden mittleren scharf abgeschnitten, die beiden äußeren im Bogen übergehend in die des Rückens. Vorderrücken: 2 schwarze Streifen, der linke setzt sich ununterbrochen in den Rückenstreif fort, der rechte ist kurz unterbrochen. Mittel- und Hinterrücken: Rückenstreif deutlich, “rechts und links davon je 1 schwächerer Fleckenstreif. Körper- seiten: Vorn 4 Binden, hinten Flecken. Hinterbeine: stark gebändert. Sohle: rechter Sohlenfleck 1,7 cm, Zehenspitze bis Sohlenfleck 3 cm. Sohlenfleck bis Ferse 7,5 cm. Linker Sohlenfleck 1,6 cm Zehenspitze bis Sohlenfleck 3 cm, Sohlenfleck bis Ferse 75 cm. Schwanz: Dünn, lang, die dritte Binde verschmälert sich unten auf l cm, dementsprechend wird der nächste Zwischenraum breiter. Auf die 4. Binde folgen noch drei undeutliche Binden und 2Flecken. 1 Binde oben mitten verkürzt, rechts am breitesten, von links oben nach der Mitte ein Zipfel vorgezogen. 2. Binde links am breitesten. 3. Binde oben links bis Mitte 3 cm breit plötzlich verjüngt, auf Unter- seite in 2 entsprechende Zipfel übergreifend. 4. Binde oben rechts am stärksten, unten nicht geschlossen. Binde 5—9 schmal, blaß, oben deutlich, unten seitlich eben noch angedeutet. F z 1,0 2.5 0.7 oben : links PT Io 35 5 — ——— m BE Mitt 0 2,0 1,5 2 2 2 2 2 TeuR ER: 05 2,0 2,0 Br“ rechts Fr Er Fr" 7 —— mr ——: F 2,5 2,0 unten: rechts =v. ıT oo - . 5 2,6 0,1 Mitte 50.175,05 70 : 1,8 links 5. Fa 3 —— u , TE 12, Heft 24 Karl Eckstein: 86. Heimat: M.-Gladbach. Forstakademie Eberswalde, Inv.-No. 125, 20. III. 1911, Balg. Länge: Rumpf 74cm, Schwanz 29 cm, Gesamt- länge 103 cm. Färbung: bräunlich-weißlich; Bauch weißlich, Kehl- fleck schmal, deutlich, zieht bis zur Brust herunter, Brust mit langen weißen Haaren. Stirn und Scheitel: 5 schmale Streifen. Hinter- kopf und Hals: Die Stirnzeichnung läuft hier in drei schmale, blasse, einander genäherte Streifen aus. Vorderrücken: 2 schmale Streifen, Bogenbinden nicht ausgeprägt. Mitte- und Hinter- rücken: 1 schmaler schwarzer Streif, beiderseits davon getrübt. Körperseiten: Blasse Flecken. Vorderbeine: innen 2 starke schwarze Flecken, lange weißliche Haare. Hinterbeine: 3 Binden deutlich. Sohle: Stark getrübt, gelblich-schwarz; Sohlenfleck undeutlich begrenzt. Recker Sohlenfleck 2,2 cm, Zehenspitze bis Sohlen- fleck 3 cm, Sohlenfleck bis Ferse 7 cm. Linker Sohlenfleck 1 6 cm, Zehenspitze bis Sohlenfleck 3 cm. Sohlenfleck bis Ferse 7,6 em. Schwanz: 1. Binde breit. 2. und 3. Binde auffallend schmal. 3. Binde oben mitten fleckenartig spitzenwärts ausgezogen. 4. Binde blaß, unten rechte Hälfte verbreitet. Oben schwache Andeutungen dreier Flecken. oben: links =. ’ 25 TR > ‚0 . , Mitte 4,5 0,6 1,6 rechts 2 u unten: rechts a Mitte = Inks 87. Heimat: M.-Gladbach. Forstakademie Eberswalde, Inv.-No. 115, 3. III. 1911, Balg.. Länge: Rumpf 70 cm, Schwanz 29 cm, Gesamt- länge 99 cm. Färbung: Albino mit schwarzer Zeichnung, an einzelnen Körperstellen rotgelb. Stirn und Scheitel: Zeichnung verwischt. Hinterkopf und Hals: 4 verwischte Streifen. Vorderrücken: 3 Streifen, Bogenbinden nicht entwickelt. Mittel- und Hinterrücken: 1 scharfer schwarzer Streif. Körperseiten: vorn deutliche Binden, rechts 7, links 9 Binden; hinten Flecken. Vorderbeine: weiß, 2 schwarze Binden. Hinterbeine: deutlich gebändert. Sohle: rechts 2 schwarz-rötliche Flecken, Sohle links an der Ferse rötlich, vorn schwarz. Rechter Sohlenfleck 2,2 cm, Zehenspitze bis Sohlenfleck 6,4cm, Sohlenfleck bis Ferse 4 cm. Schwanz: 1. Binde oben mitten wenig breiter. 2. Binde links am breitesten, oben rechts etwas spitzenwärts gezogen, unten mitten aber wurzelwärts. 3. Binde oben mitten am breitesten. 4. Binde oben mitten nach rechts breit, unten beinahe geschlossen, aber versetzt. 5. Binde oben links wurzelwärts gezogen, unten mitten ebenso, nicht Beiträge zur genaueren Kenntnis der Wildkatze. 25 geschlossen. Binde 5 und 6 oben angedeutet von einem wurzelwäıts ziehenden .blassen Zickzackstreif durchzogen. 5 Binden, davor ein Zickzackstreifen. Be ER a A Ta EEE N oben: links 55 > a 1 er ee ehr Kama 2 b) d 1,8 1,0 Mitte , rechts ’ A) 2,5 2.4 3 unten: rechts ur 2,5 5201078, Br HI Mitte Er Tr Er 3,9 . = 1,5 2,5 2,1 2,2 links 513.08 017 FE 88. Heimat: Holmerswende. Forstakademie Eberswalde, Inv.- No. 112, 21. X]. 1911, Balg. Länge: Nasenspitze bis Schwanz- wurzel 85 cm, Schwanz 38 cm, Gesamtlänge 123 em. Färbung: gelb, Bauch gelb, ungefleckt; Brust schwarz gefleckt, Kehlfleck sehr klein, weiß. Stirn und Scheitel: Zeichnung deutlich breit, 4 scharfe Streifen. Hinterkopf und Hals: Stirnzeichnung setzt sich in 2 starken mittleren und 2 äußeren Streifen fort. Vorderrücken: 2 scharfe schmale Streifen. Bogenbinde schwach. Mittel- und Hinter- rücken: 1 scharfer, schmaler, tiefschwarzer Rückenstreif, als ununter- brochene Fortsetzung der vorhergehenden Zeichnung. Körperseiten: vorn 3 Binden einschl. Bogenbinden kräftig, hinten Fleckenbinden schwach. Vorderbeine: innen stark schwäzzlich, 2 dunkle Binden. Hinterbeine: Unterschenkel 5 Binden. Sohle: schwärzlich, der Sohlen- fleck geht bis an die Zehenwurzel. Rechter Sohlenlfeck 3,5 cm, Zehen- sipitze bis Sohlenfleck 1,5 cm, Sohlenfleck bis Ferse 6,5 cm. Schwanz: Binden tief schwarz. 1. Binde oben mitten am breitesten, rechts oben am schmalsten. 2. Binde oben mitten mit der ersten verbunden (s. Tafel) unten scharf getrennt, 3. Binde oben rhombisch, 4 em breit, links 1,5 rechts 1,0, geht auf der Unterseite in 2 die Mitte überragende, sich überschneidende, nicht geschlossene Zipfel über. 4. Binde oben nur links bis zur Mitte. 5.. Binde nur rechts oben, mitten bis über die 4. reichend, seitlich schwach umgreifend, gleich auslaufend. 6. Binde oben rechts, mitten als runder Fleck beginnend, seitlich verschmälert. 7. Binde links und 8. Binde rechts ebenso umgreifend. 9. und 10. Binde oben ganz schwach beiderseits nach unten wenig angedeutet. Von der 6. Binde ab hängen alle bis zur Schwanzwurzel oben in der Mitte schwach schwärzlich zusammen. : 2 8,9 4 6,0 oben: links ;_ 7101717 E En 2 ER 2 a 0 182 15 1 1 Mitte 00. TEE TE 300088 1 39° 32 4 22 rechts Berge] 1 0, 09 Find 11 4 3,5 unten: Mitte ee re = 12. Heit 96 Karl Eckstein: 89. Heimat: Condermühle a. d. Mosel. Forstakademie Inv.-No. 122, 14. III. 1911, Balg. Länge: Nasenspitze bis Schwanzwurzel 72 cm, Schwanz 3l cm, Gesamtlänge 103 cm. Färbung: weißlich. Bauch weiß, Kinn weiß, vom weißen Kehlfleck gelb getrennt. Stirn und Scheitel: 5 deutlich, schwarze breite Streifen. Hinterkopf und Hals: 4 Streifen. Vorderrücken: 3 Streifen, Bogenbinden nicht entwickelt. Mittel- und Hinterrücken: 1 tiefschwarzer Streif. Körperseiten: Flecken. Vorderbeine: weißlich-gelblich, unten schwärzlich, 2 Binden. Hinter- beine: Flecken. Sohle: ganze Sohle schwärzlich; Sohlenfleck fängt dicht an den Zehen an. Rechter Sohlenfleck 2,2 cm, Zehenspitze bis Sohlen- fleck 2,7, Sohlenfleck bis Ferse Sem. Linker Sohlenfleck 2,5 cm, Zehenspitze bis Sohlenfleck 2,3 cm, Sohlenfleck bis Ferse 7,6 cm. Schwanz: 1. und 2. Binde durch schwarzen Mittelstreif verbunden. 2. Binde unten rechts am breitesten. 3. Binde links besonders unten am breitesten. 4. Binde nur rechtsoben und unten, kurz. 5. Binde oben durchgehend, unten nur rechts, kurz, links etwas weiter über- greifend. 6. Binde nur oben rechts, geht in der Mitte bis zu dem hierher reichenden Rückenstreif. 7. Binde nur oben links, desgl. 8. Binde schwächer, nur oben rechts desgl. 9. Binde desgl. Binden 4, 5 und 6 sind in der Verlängerung des Rückenstreifens, also an ihrem mittleren Teil verdunkelt. AR 08 235 4,3 3,5 5 oben I'nks 13. & Ba 0,8 Ver: 15 2 0.2 2 1,0 Mitte 6.5 1,3 1,6 1,6 1,5 EL Te Ba Ce nee 3,0 rechts 0.41 Du 0. 0 1 13 unten: rechts ee ZI 70,05 05 Mitte ee links — Be o 90. Heimat: Toskana (Zoolog. Museum Rom). Färbung: Hauskatzen- farben. Schwanz: Lang und dünn. 91. Heimat: unbekannt. Forstakademie Eberswalde, Inv.-No. 170, — 1912, Balg. Länge vom Auge bis zur Schwanzspitze 109 cm (Schnauze ist abgeschnitten). Schwanzlänge: 33cm. Färbung: gelbbraun. Bauch tief ockergelb. Kehlfleck weiß und klein. Stirn: fehlt. Scheitel: 3 Zickzack-Längsstreifen. Hinterkopf und Hals: 4 Streifen, die beiden mittleren kräftig, hinten der linke äußere nach lınks, alle anderen nach rechts stark verzogen. Vorderrücken: Zeichnung sehr schwach, 2 Längsstreifen, von denen der rechte von der äußersten rechten Nackenbinde schwach hergeholt ist, ähnlich wie in Fig. 89. Dasselbe gilt schwächer von dem linken äußersten. Der mittleren Streifen sehr schwach. Bogenbinden ebenfalls schwach, Beiträge zur genaueren Kenntnis der Wildkatze. 27 Mittel- und Hinterrücken: Rückenstreif sehr dunkel. Körperseiten: Binden schwach. Der ganze Balg von hellglänzenden Grannenhaaren gruppenweise durchsetzt. Hinterbeine: Unterschenkel 3 Querbinden. deutlich. Sohle: schwärzlich; Sohlenflecke nicht scharf abgesetzt. Schwanz: Schwanzspitze weiß. Erste Binde unten breiter wie oben, 2. oben breiter wie unten. 3. Binde bildet eine oben offene Spirale. 4. Binde geht durch; 5. Binde nur unten durchgehend, oben ein seitlich gestreckter Mittelfleck, davor noch 3 Flecken. ; PEEREDER ; DE HIEH Ko WR RR Br 22 Os oben: RN O GPREE ES a, DE RT 014 1,4 ö 12 1,4 2,5 unten: ES ee N any 92,* Heimat: Hundsrück. Forstakademie Eberswalde, Inv.-No. 167, 10. XII. 1912, Balg. Länge: Rumpf 75 cm, Schwanz 30 cm, Gesamt- länge: 105 cm. Färbung: im Rücken ohne gelb, graubraun; Grannen- haare weißlich. Bauchfleck weiß, Brust schwarz gefleckt, Kehlfleck - weiß, klein, vom weißen Kinn gelb getrennt. Stirn und Scheitel: Stirn ohne schwarze Zeichnung; Scheitel je 1 Seitenstreif, 3 Mittelflecken. Hinterkopf und Hals: 3 deutliche durchgehende Mittelstreifen, die beiden Seitenstreifen gehen scharf abgesetzt etwa 2 cm hinter den Ohren . plötzlich nur ganz schwach weiter. Vorderrücken: 2 Streifen heben sich nur wenig von einem dunklen Mittelfeld ab. Bogenbinden als solche nicht besonders ausgeprägt. Mitte- und Hinterrücken: Rückenstreif schwarz, gebrochen. Körperseiten: vorn fleckig, hinten Binden deutlicher. Vorderbeine: Querbinden deutlich; Oberarm unten stark schwärzlich. Hinterbeine: Unterschenkel mit 4 Binden. Sohle: gelblich, Sohlenfleck scharf abgesetzt. Sohlenfleck rechts 2,5 cm, links 3 cm. Schwanz: : 2,7 2 3 oben: 70%. 2008-0 Er 22 2,5 EEIELEIE- 5 03 1. Binde breit, unten breiter wie oben; 2., 3., 4. Binde sehr schmal aber durchgehend. 1. Binde an beiden Seiten oben keil- förmig, unten rechteckig weiß von beiden Seiten ausgeschnitten. 9. Heimat: M.-Gladbach. Forstakademie Eberswalde, Inv.-No. 164, 20.9.1912, Balg. Länge: Rumpf 82 cm. Schwanz 26 cm. Gesamt- länge 108cm. Färbung: weißlich; gelbeFarbe auch am Bauch und Innen- seite der Hinterbeine sehr schwach. Bauchfleck weiß, groß; ebenso der Kehlfleck; Brust mit weißen Grannen. Stirn und Scheitel: Vorder- stirn mit 4 Streifen, weiter hinten in der Mitte Streifenflecken. Hinter- kopf und Hals: linker Außenstreif von der Stirn bis zum Hals durch- gehend, gerade; linker Mittelstreif zwischen den Ohren beginnend, am Hinterkopf sehr breit nach rechts gebogen. Rechter Mittelstreif t) rechtes, ?) linkes Ende der dritten Binde. 12. Heft 28 Karl Eckstein: breit, sehr stark nach rechts ausgebogen. Zwischen den beiden Mittel- streifen vorn Flecken, hinten ein dünner schmaler Streif. Rechter Seitenstreif von Nasenrücken her hinter dem Ohr stark nach rechts ausbiegend, an der Halsseite verschwommen herunterziehend. Mit Ausnahme dieses letzten ziehen die 4 andern Streifen scharf und deutlich bis zum Vorderrücken, wo die mittleren in gleicher Höhe scharf aufhören. Vorderrücken: zwei durchgehende Streifen vorn links ein dritter, hinten in der Mitte ein vierter. Bogenbinde nicht besonders auffallend. Mittel- und Hinterrücken: die Zeichnung geht ununterbrochen vom Vorderrücken in die des Mittel- und Hinter- rücken über. Binden des Mittelrückens scharf. Rückenstreif schmal und gerade, zu beiden Seiten Fleckenstreifen. Körperseiten: deutliche Flecken, hinten deutliche Binden. Vorderbeine: Innenseite stark hinten schwarz. Hinterbeine: 4 starke, schwarze Unterschenkelbinden. Sohle: schwarz, an der Ferse sehr wenig gelblich, Fleck nicht abgesetzt. Schwanz nicht einwandfrei, ob an der Spitze verletzt? 3 Binden, 247. Bee davor oben Andeutung einer 4. oben: „19 2 Se ee die Binden gehen, ist der Schwanz stark weiß durchsetzt und von den Binden bis zur Schwanzwurzel gelblich. 94, Heimat: M.-Gladbach. Forstakademie Eberswalde, Inv.-No. 163 12.1X.1912, Balg.. Länge: Rumpf 81 cm, Schwanz 34 cm, Gesamtlänge: 115 cm. Färbung: Grau mit weißlichen Grannen- haaren. Kehlfleck: weiß, groß, vom Kinn nicht getrennt. Stirn und Scheitel: Stirn ohne Zeichnung, 4 Scheitelstreifen. Hinterkopf und Hals: linker Seitenstreif schwächer, verläuft ebenso wie die 3 mittleren Streifen bis an das Halsende, dort divergieren sie. Die beiden mittleren Streifen zunächst nach links schwach gebogen, zwischen ihnen ein schmaler Mittelstreif, der mit den andern hinten abschneidet. Der rechte Seitenstreif endet dort wo die andern divergieren. Vorderrücken: 2 deutliche Streifen, welche in die schwachen Bogenbinden übergehen. Dazwischen 1 Mittelstreif, der sich nach dem Hinterrücken in 2 Flecken auflöst. Mittel- und Hinter- rücken: der schmale, gerade, schwarze Rückenstreif beginnt vorn mit einer Gabel, welche dem linken Streifen und dem Mittelstreif des Vorderrückens entsprechen. Zwei Seitenbinden deutlich. Körper- seiten gefleckt. Vorderbeine: 2 schwarze Querbinden. Hinterbeine: Unterschenkel mit 5 Querbinden. Sohle ganz schwarz, an der Ferse wenig gelb. Sohlenfleck nicht zu unterscheiden, zwischen den Sohlen- ballen weiße Haare. Schwanz: oben: rs is — = Erste Binde breit. 2. Binde oben mitten wurzelwärts mit Vorstück, 3. Binde oben links bis zur Mitte. 4 Binde ebenso rechts. 5. Binde links breit bis über die Mitte, von da wurzelwärts ein dunkler Längs- streif, der von einer blassen 6. Binde gekreuzt wird, - ee Beiträge zur genaueren Kenntnis der Wildkatze. 29 95. Heimat: Heimbach-Eifel. Forstak. Eberswalde. Länge: Rumpf 66, Schwanz 30, Gesamtlänge 96 cm. Färbung: weißlichgrau, kurzhaariges Sommerkleid. Ohr außen braun. Kehlfleck nicht besonders ausgeprägt. Stirn und Scheitel; 2 stärkere äußere und 3 schwächere innere Streifen. Hinterkopf und Hals: 4 Streifen, die stärkeren mittleren hören auf, die schwächeren äußeren etwas länger, wenden sich im Bogen nach der Mitte; der linke geht in die Zeichnung des Vorderrückens über; der rechte stößt an das Ende des mittleren rechten. Vorderrücken: 2 dunkle, kurze Mittelstreifen, von denen die rechte vorn in schwachen Bogen in die Seite ausläuft, die linke in den äußeren linken Streifen des Halses übergeht. Bogenbinde als solche nicht ausgeprägt. Mittel- und Hinterrücken: Rückenstreif als Fortsetzung der vorhergehenden Zeichnung vorn von 2 Flecken begleitet, sonst schmal, schwarz. 39 cm lang, setzt sich auf die Schwanzwurzel fort. Körperseiten: mit schwachen fleckigen Binden. Auffallende lange weiße Haare. Vorderbeine: Oberarm stark schwärzlich, Unterarm 3 Querbinden, die obere durchgehend. Hinterbeine: Binden sehr schwach. Sohle gelb, schwarzer Sohlenfleck klein. Behaarung dünn. Sommerkleid! Steht in einer Gruppe mit 2 Jungen. Schwanz: auffallend dünn. Der Rückenstreif geht fast bis zur Schwanzmitte fort. Schwanz: drei Binden, davor eine 4. angedeutet und davor ein Fleck, dann folst in 1 cm Abstand der Anfang des Rückenstreifens,. a | 6 Pa ER TE i, 96. Heimat: Condertal. Forstak. Eberswalde. Inv.-Nr. 212, 23. II. 13, Balg. Länge: Nasenspitze bis Schwanzwurzel 76 cm, Schwanz 29 cm, Gesamtlänge 105 cm. Färbung: gelb; Bauch weiß. Kehlfleck rein weiß, scharf umgrenzt. Brust: gelb, schwarzfleckig. Hinterkopf und Hals: die beiden starken Mittelstreifen, zwischen denen ein Fleck liegt, kürzer als die schwächeren äußeren. Die beiden linken Streifen vorn stärker geknickt als die rechten. Die Verbindung des rechten Innenstreifens mit der Zeichnung des Vorderrückens wird durch einen kräftigen Fleck gebildet. Vorderrücken: außerhalb der 2 dunklen kurzen Mittelstreifen, jederseits ein diesen paralleler Streif schwach. Bogenbinde fehlt, statt derselben, jederseits ungleich, ein schwacher Querstreif, zwischen denen hinter den beiden Mittelstreifen 2 kürzere Längsstreifen. Rückenstreif: schwach. Körperseiten: vorn 2 deutliche Binden, die folgenden nur angedeutet. Vorderbeine: Unterarme mit 2 schwarzen Binden. Hinterbeine: Unterschenkel mit 3 deutlichen Binden. Sohle: schwärzlichgrau. Sohlenfleck: scharf abgesetzt, tief- schwarz. Sohlenlänge: 13, Fleck 2 cm. Zehenspitzen: weiß. Schwanz: Spitze mit weißen Haaren durchsetzt. 2. und 3. Binde durchgehend, 4. Binde unten durch 2 Flecke angedeutet, 5. Binde schwach oben versetzt, davor 2 Flecken. Rückenstreif endet vor der Schwanz- wurzel. In der schwarzen Spitze einzelne weiße Haare. 12. Heft 30 Karl Eckstein: 2 2 1,5 links 2,5 2 linıks2 2 1 oben: 7 rechts 3 1 rechts 3 Pe | 1 4 2 links 1,8 links 1,5 rechts 1,2 rechts 1 1,8 2 2 - B unten: = I, 7 05 Letzte Zeichnung unten nur eın Fleck, rechts geht die oberseitige Binde ein wenig auf die Unterseite. 97. Heimat: M. Gladbach. Forstakademie Eberswalde, Inv.-Nr. 96d, 26. VI. 1910, Balg. Schwanzlänge: 29cm, Kopf fehlt. Färbung: stark weißlich. Vorderrücken: 2 schwarze Streifen, der linke vereinigt sich im Bogen mit dem rechten und dieser geht in die Z.ichnung des Mittel- und Hinterrückens über. Bogenlinien nur angedeutet. Mittel- und Hinterrücken: Rückenstreif scharf schwarz, hört vor der Schwanz- wurzel abgesetzt plötzlich auf. Körperseiten: 1. Querbinde scharf, im übrigen sind die Flecken am Rückenstreif deutlich, vorn und hinten in Binden übergehend. Hinterbeine: links 3 scharfe, kurze, schwarze Binden, darüber eine u Sohle: außen gelb, sonst bräunlich gedunkelt. Sohlenfleck: scharf, 3cm. Schwanz: zugespitzt, 1. Binde oben breiter. Diese wie die 2. und. 3. durchgehend, 4. unten geschlossen, aber versetzt, 5. desgleichen oben mit breitem Mittelfleck. Davor oben 3, unten 2 Flecken. Inder schwarzen Spitze oberseits einzelne weiße Haare. 4,5 1 1 1,1 Inks2 1 I oben: ee Er 3,2 rechts 2,3 0,5 ankeiss 1 2 rechts 3 rechts 2,5 2 en: TE 1 13 links4 05 links2 05 98. Heimat: Condertal. Forstakademie Eberswalde, Inv.-Nr. 143, 19. XII. 1911, Balg. Länge: Rumpf 62cm, Schwanz 27cm, Gesamt- länge: 89 cm. Färbung: weißlich. Bauch: gelb, ungefleckt; Kehle weiß. Stim und Scheitel: 4 Streifen. Hinterkopf und Hals: 4 Streifen, der linke gerade, die anderen 3 nach rechts aus- gebogen, weiter hinten verschwommen. Vorderrücken: 2 kurze, schwarze, deutliche Streifen, seitlich derselben der Platz gedunkelt. Bogenbinde nicht vorhanden. Mittel- und Hinterrücken: Rücken- streif breit. Körperseiten: mit deutlichen Binden. Vorderbeine: gelblich, 2 sehr breite, schwarze Querbinden. Hinterbeine: Quer- binden unterbrochen. Sohle an der ganzen Länge schwarz nach der Ferse ockergelb durchflossen. Sohlenfleck genau so breit wie die schwarze Sohle, in die er unabgesetzt übergeht. 8.2, SC Schwanz? — Teen 99, Heimat: Condertal. Forstakademie Eberswalde, Inv.-Nr. 140, 15. XL. 1911, Balg.. Länge: Rumpf 84, Schwanz 32, Gesamtlänge 116 cm. Färbung: weißlichgrau. Bauch weiß; Kehltleck weiß, klein, aa ja A #1 u a Beiträge zur genaueren Kenntnis der Wildkatze. 3l vom weißen Kınn gelb getrennt. Stirn und Scheitel: Stirn fleckig, streifig.. Hinterkopf und Hals: 4 deutliche schwarze Längsstreifen, die beiden äußeren nach außen gebogen, die mittleren vorn stark verbreitert (durch eine Querbrücke verbunden, an dieser ein kurzer Zapfenfleck) nach hinten rasch verjüngt und in einen Streif zusammen fließend deshalb hinten nur 3 Streifen. Der mittlere verschwindet, die beiden äußeren weichen auseinander und gehen rasch wieder kon- vergierend in die Zeichnung des Vorderrückens über. Vorderrücken: 2 scharfe, schwarze Längsstreifen, links vorn ein schwarzer Punkt- fleck, rechts allgemeine Trübung. Bogenbinde nicht stärker als die ersten beiden Binden des Mittelrückens. Mittel- und Hinterrücken: Rückenstreif stark hinten von schmalen schwarzen Seitenstreifen begleitet. Körperseiten: schwach quer gestreift. Vorderbeine: Unter- schenkel schwärzlich, Querbinden in Flecke aufgelost. Hinterbeine: Unterschenkel 4 Querbinden. Sohle: gelb getrübt. Sohlenfleck: links schärfer abgesetzt wie rechts, schwarz. Schwanz: 1. Binde unten mit weißem Fleck. 2. Binde dreieckförmig, Spitze nach dem Schwanz- ende gezogen, unten rechts viel breiter als links. 3. Binde eine Spirale rechtes Ende, mitten auskeilend spitzenwärts, linkes Ende desgl. wurzelwärts unterseits mitten im Bogen wurzelwärts vorgezogen. 4. Binde unterhalb durchgehend. Davor oben ein langer, trüber Fleck. Las 7,5 >) 1,2 1,0 oben. 1,8 1 oh : 5 12 0,8 0,7 0,6 unten: ee 06 — — 1,3 100.* Heimat: Lützelstein (Elsaß). Forstakademie Eberswalde, Inv.- No. 49, IX.1878. Verblichen und schlecht gestopft. Rückenstreif schmal bis zur Schwanzwurzel reichend; 6cm vom vorderen Ende beginnt links ein langsam divergierender Streif, der nach 7 cm nach unten umbiegt. Der entsprechende Streif auf der rechsen Seite ist kürzer. Schwanzhaare sehr lang. Schwanz: Spitze mit weißem Streif. 2 2 2 2 EEE ZB gr ae VE - mm m Spitze 6 104; Heimat: Condertal. Forstak. Eberswalde, 9, jung, Inv.-Nr. 229, 10. XII. 13, gestopft. Länge: Rumpf 52, Schwanz 29, Gesamtlänge 81 cm. Färbung: schwärzlichgrau. Unterseite stark schwarzfleckig. Hinterschenkel: gelb, zwischen beiden der Bauch etwas weiß. Brust: weiß durchschossen. 2 Backenstreifen schwarz, im Bogen nach hinten gezogen, der untere links mit einem Ast nach dem Mundwinkel. Kinn: trübweiß bis gelb. Kehlfleck: einzelne weiße Haare. Nur Schnauze gelb. Vorderstirn: ohne Zeichnung. Stirn und Scheitel: 5 Streifen (in Flecken aufgelöst). Hinterkopf und Hals: linker und rechter Streif "unsymmetrisch, linker Streif nach unten gezogen, re:hter Streif nach 12. Heft 32 Karl Eckstein: hinten gehend in der Mitte den rechten Mittelstreif aufnehmend. _ Linker Mittelstreif an dieser Stelle mit dem rechten vereinigt und zugleich nach hinten links weitergehend. Vorn und hinter dieser Ver- einigung ein langer Fleck. Vorderrücken: 3 unterbrochene, schmälere Längsstreifen, der linke geht in einen Mittelfleck über, 2 schwache Querbinden. Mittel- und Hinterrücken: Rückenstreif nicht gerade, sondern nach lınks und rechts stark ausbogend. An der Schwanz- wurzel scharf abgesetzt. Vorn Querbinde scharf und deutlich. Körper- seiten: gefleckt. Vorderbeine: Oberarm hinten schwarz, Unterarm 2 schwarze Querbinden. Hinterbeine: Unterschenkel 5 schwarze Querbinden. Sohlenfleck: scharf, deutlich, links 2,2cm, Zehen- spitze bis Sohlenfleck 2,5 cm, ganze Sohle 11,5 cm. Schwanz: 1. Binde links am breitesten, rechts und links weiß eingeschnitten, 2. und 3. Binde oben am breitesten. 4. und 5. Binde links am breitesten, beide durchgehend. 6. Binde auch links breiter nicht durchgehend. Davor 4 Flecken. Spitze 2 cm dünner wie die Schwanzwurzel. Durch- messer an der Schwanzwurzel 5,5 cm, ın der Mitte der schwarzen Spitze 3 cm. Oberseite: — T SPoenı 2, 2,5 Unterseite: _ $ = - E : ; Zu” [u . — ” u 1 —— - — — Links: Tr - - - z Rechts: undeutlicher wıe links. | 102. Heimat: Condertal. Forstakademie Eberswalde, 2, jung, Inv.- Nr. 228, 10.12.13, gestopft. Länge: Rumpf 50 cm, Schwanz 25 cm, Gesamtlänge 75cm. Färbung: gelblich vom Kinn nach der Kehle weiß, kein abgesetzter Kehlfleck. Brust: schwach weißlich. Bauch: gelb, hinten weiß. Schwanzwurzel und Oberschenkel: unterseits gelb. Gesicht: gelb. 2 Backenstreifen blaß in Bogen heruntergezogen. Vorderstirn: ohne besondere Zeichnung. Stirn und Scheitel: mit 5 im Bogen stehenden 1 cm langen Längsstreifen der mittelste schwächer. Hinterkopf und Hals: die beiden äußeren Streifen laufen hinter dem Ohr herunter, rechts setzt dahinter ein Schattenstreif an. Die beiden Mittelstreifen breit, vorn und in der Mitte durch je einen Fleck ver- bunden, hinten etwas auseinander gehend, scharf aufhörend. Vorder- rücken: 2 Rückenstreifen, hinter dem Schulterblatt herunter ziehend. Mittel- und Hinterrücken: Rückenstreif schwarz, ziekzack, scharf abgesetzt, vorn zur Seitenbinde verbreitert, an der Schwanzwurzel scharf abgesetzt. Körperseiten: Flecken ın Binden angeordnet. Vorder- beine: Oberarm hinten schwärzlich, Unterarme innen 2 breite schwarze Binden, Pfoten oberseits gelb. Hinterbeine: Ober- und Unterschenkel- Binden nicht ausgeprägt. Sohle rotgrau. Fleck scharf abgesetzt schwarz. Linker Sohlenfleck 2,5 em, Zehenspitze bis Sohlenfleck 2,5 em, ganze !) Die schwarze Spitze rechts und links aber nicht oben und unten weiß unterbrochen. Um Beiträge zur genaueren Kenntnis der Wildkatze. 33 Sohle Il cm. Rechter Sohlenfleck 2 cm, Zehenspitze bis Sohlenfleck 3cm. Ganze Sohle Il cm. Schwanz: stark zugespitzt. Durchmesser an der Schwanzwurzel 5,5 cm in der Mitte der schwarzen Spitze 2 cm. 1. Binde unten mit weißem Streif, auch breiter wie oben. 1,5 2 1,5 Oberseite: — nme, PET 1 2,5 1,9 Unterseite; —_.— a a ea 55 103. Heimat: München-Gladb. Forstak. Eberswalde, 9, Inv.-Nr. 243, 28. III. 14, Balg. Länge: Rumpf 73, Schwanz 26, Gesamtlänge 99 cm. Färbung: wie die Katze vom 17.3. No. 104. Ein großer weißer Bauch- fleck. Vorderstirn schwärzlichbraun meliert, ohne besondere Zeichnung. ‚Stirn und Scheitel: die typische Zeichnung fehlt, dunklere Stellen ın der Mitte. Hinterkopf und Nacken: der rechte Streif etwas breiter hinter dem Ohr herunterziehend, der linke ebenso. Zwischen beiden vorn schwarze Zeichnung nur angedeutet, weiter hinten ein Querfleck ‚von den die beiden mittleren Linien ausgehen. Sie vereinigen sich in der Mitte bald wieder und bilden einen Querstreif, der links und rechts scharf abgesetzt fast rechtwinklig nach hinten umbiegt. Vorder- rücken: 2 klare, etwa 4 cm lange, schwarze Str:ifen. Dahinter 3 Flecke, rechts und links einer nach hinten divergierend, ein Mittelfleck weiter ‚hinten. Die beiden ersten blasser. Darunter in den Seiten, in der Mitte der parallelen Linien ein Fleck; weiter hinter angedeutet 2 Querbinden. Mittel- und Hinterrücken: Vorn 2 dunklere nach hinten divergierende Flecken, an deren Ende etwa der Mittelstreif beginnt, der bis zur ‚Schwanzwurzel geht. Körperseiten: mit blassen Querbinden. Bauch- ‚seite: gelb stark schwarz gefleckt. Kehlfleck: stark weiß, ebenso das Hinterkinn. Zwischen den Hinterschenkeln weiß. Unter der Ge- schlechtsöffnung an den Beinen herunter leuchtend gelb. Vorder- ‚beine: links 3 schwärzliche Querbinden angedeutet. Hinterbeine: Ober- und Unterschenkel blaß quer gestreift. Am Unterschenkel rechts 4 durchgehende Binden, links dieselben undeutlicher. Fuß: Zehen- spitzen deutlich weiß, Sohlenfleck sehr scharf abgesetzt, Sohle von ‚der Körperfarbe. Links: Spitze bis Sohlenfleck 2,5, Sohlenfleck 2, von diesem bis Ferse 7 = 11,5 cm; rechts: Spitze bis Sohlenfleck 3,5, Sohlenfleck 1,5, von diesem bis zur Ferse 7 = 12 cm. Schwanz: stark verjüngt. 1. Binde oben und an beiden Seiten mit ‚weißem Streif, unten breiter, wurzelwärts vorgezogen. 1. und 2. Binde ‚schwarz, 3. bräunlichschwarz, davor 4 blasse bräunliche Binden, unten nicht durchgehend. schwarz blassbräunlich Bu tn nn u um Bm 1 22 2,7 2 Bherscita . u "Turn : ER pt I Bu ee u 5 Unterseite rechts: * Dr = . . 1,8 Unterseite Mitte: ——7'1— - . 25 25 25 Unterseite links: el "— EL # Schwanzbreite: 2,5 4 5,5 ” Archiv für Naturzeschichte 1919. A. 12 3 12 Ilett 34 Karl Eckstein: 104. Heimat: München-Gladbach. Forstakademie Eberswalde, %, Inv. - Nr. 242, 17. III. 1914, Balg.. Länge: Rumpf 76 cm, Schwanz 35 cm, Gesamtlänge 101 cm. Färbung: selblich-braungrau, mit sehr vielen weißen Haaren, zumal an den Körperseiten durchsetzt. Unterseite: gelb, zumal an der Innenseite der Hinterschenkel. Kinn und Hals weiß, Mitte der Bauchseite schwarzfleckig. Vor dem Geschlechtsorgan ein großer weißer Fleck. Außenseite der Ohren gelb ohne alles Weiß. Vorderstirn: ohne schwarze Zeichnung. Stirn und Scheitel: 2 Längs- streifen rechts und links, dazwischen 4 schmale Flecken. Die beiden rechten je I cm der folgende, kürzer, der äußerste.linke länger und weiter nach vorn gerückt. Hinterkopf und Nacken: die beiden äußeren Streifen sind die nicht unterbrochene Fortsetzung der äußeren Vorder- stirnstreifen. Von den 3 mittl. Streifen setzt der mittelste 1/, cm weiter hinten an als die beiden äußeren, mit deren Spitzen er verbunden ist. Der mittelste ist 2em lang und gerade. Die äußersten an den Ohren herziehenden Streifen wenden sich in scharfem Winkel nach außen, um wieder in scharfem Winkel nach innen einzuspringen und bedeutend schwächer, nach hinten konvergierend weiterzuziehen. Dann wenden sie sich wieder nach außen und verlaufen schwach an den Seit.n her- unter. Hinter dem mittelsten Streif, von ıhm getrennt, ein schwarzer Fleck, der mit der benachbarten rechten Linie verschmilzt. Diese und die entsprechende der linken Seite sind an dieser Stelle stark verbreitert. Sie ziehen schwach Zickzack nach hinten und hören in der Mitte des Schulterblattes auf. Vorderrücken: Bogenbinden nicht ausgeprägt. 4 ganz schwache Längsstreifen. Die mittleren konver- gieren, die äußeren verschwinden. Von dem Konvergenzpunkt gehen 2 stärkere divergierende Längslinien aus, von denen die linke hinten an der Seite sehr schwach umbiegt, die rechte stärker und breit endet. Dazwischen eine schmale blasse etwas längere, hinten ebenfalls breitere Mittellinie. Die ganze Zeichnung des Vorderrückens blaß. Mittel- und Hinterrücken: Rückenstreif scharf abgesetzt, sehr schwarz. Körperseiten: gelbbraun quer gebändert. Vorderbeine links: Unter- schenkel innen 2, außen 5 schwache Querbinden. Die 2. nur halb, geht auf der Unterseite auch nur bis zur Hälfte. Die 1. und 3. durchgehend. Letztere unten die breiteste, auch unterseits stärker schwarz als die übrigen. Hinterbeine: links Oberschenkel und Unterschenkel quer- gestreift; die beiden untersten Streifen schwärzer; rechts ebenso; Innenseite ockergelb. Sohlenfleck links vor der schwach schwärzlichen Sohle scharf abgesetzt. Ganze Länge der Sohle links 13,2, von der Spitze bis zum Sohlenfleck 3,3. Sohlenfleck 2,6 bis zur Ferse 7,3 cm; rechts von der Spitze bis zum Fleck 3,3, Fleck 5,5, von diesem bis zur Ferse 7,7 cm. Schwanz: Unterseite deutlich gelb. 08%. 26 aa a oben: EB 5 08: SIE IS Se 03 — kräftig schwächer ER N an 2 nen > unten: 7 77 = mw: = Beiträge zur genaueren Kenntnis der Wildkatze. 35 Alle Binden sind auf der rechten Seite spitzenwärts gezogen. Die 5. Binde, die 6. unten nicht durchgehend. Die 5. durch einen spitzenwärts vorgelagerten Fleck unvollständig geschlossen. Schwanz verhältnismäßig dünn. Breite der Schwanzspitze 2,1 cm, Breite vor dem 1. weißen Ring 4 cm, Breite an der 4. schwarzen Binde 5,3 cm. 105. Heimat: München-Gladbach. Forstak. Eberswalde, $, sehr mager, '51/, Pfd. schwer, Inv.-Nr. 246, 6. II. 1914, gestopft. Länge: Rumpf 61, Schwanz 33, Gesamtlänge 94 cm. Färbung: sehr typisch gelblich-braun- grau. Nase dunkel rostfarben. Unter den Ohren (nach hinten) ebenso. Ganze Unterseite lebhaft rostfarben. Kinn weißlich. Kehlfleck weiß, zieht bis zur Brust herunter. Brust mit 3 schwachen, 2 starken schwarzen Querflecken-Reihen, welche die Rückenzeichnung am Bauche schließen. Hinter dem Brustbein ein starker Mittelfleck dahinter noch 2 starke in einer Querreihe. Fleckenreihe am Bauch ver- schwommen. Bauch vor dem Schambein rein weiß. Zeichnung der -Hinterschenkel schneidet mit der Oberseite scharf ab und geht nicht ın die Rostfarbe der Unterseite über. Vorderbeine innen mit 2 schwarzen Querbinden. Sohle der Vorderläufe ganz schwarz bis zum Daumen und der weiter nach hinten stehenden Schwiele am Hinterrand (außen) der Sohle. Die ganze Unterseite mit langen weißen Grannenhaaren durchsetzt. Vorderstirn: zwischen den Augen und weiter hinter ohne Zeichnung. Stirn und Scheitel: 5 typische gerade nach hinten ver- laufende Zicekzackstreifen, der mittelste schon vor dem hinteren Ohren- rand aufhörend und schmal. Der rechte Längsstreifen besteht aus deutlichen, außen konkaven Bogen, der erste Bogen reicht bis zur OÖhrenmitte, der 2. erreicht den Ohrenrand nicht, der 3. auch nicht, zieht aber hinter dem Ohr etwas herunter, der 4. ist so lang wie die 3 vorhergehenden zusammen, zieht in weitem Bogen vor dem Schulter- blast hin und verschwindet am Schultergelenk. Der linke Längsstreif zeigt über dem Ohr 3 kurze unregelmäßige Bogen, der 2. und 3. an der Basis etwas getrennt, der #4. hinter dem Ohr herunterziehend bis an den Unterrand der Ohrmuschel, von da unterbrochen aufsteigend und als Zickzackbinde etwas nach unten ziehend, vereinigt sich mit dem nächst- ‚inneren Streifen und steigt mit diesem nach dem Oberrand des Schulter- blattes an. Der linke der mittleren Längsstreifen ist vorn unterbrochen, verbreitert sich bald und geht als unregelmäßiger Zackenstreif im Bogen weiter. Der rechte der inneren Streifen zieht als stark breite Zickzackbinde nach hinten, verjüngt sich stark dort, wo der linke im Bogen nach hinten zieht und übernimmt die Führung als Mittelstreif. Beugt die Katze den Nacken, so bilden die beiden mittleren und: der rechte drei Streifen auf dem Hals, während der linke hinter dem Ohr heruntergezogen verschwindet. Vorder- rücken: ohne Verbindung mit der Halszeichnung. Zwei 5 cm lange, scharf abgegrenzte Streifen. Etwas seitlich dahinter ein schwächerer Fleck, der in die etwas nach vorn gerichtete blasse unterbrochene Seitenbinde übergeht. Diese stellt die Verbindung mit 3* 19, left 36 Karl Eckstein: der schwärzlichen Unterseite des Oberarms dar. Vom Vorderende geht eine ebensolche viel schwächere Seitenlinie aus, die nach vorn auch eine Verbindung mit der Halszeichnung andeutet. Die linke Seite ebenso nur schwächer. Mittel- und Hinterrücken: Rückenstreif rein schwarz, bis zur Schwanzwurzel durchgehend. Am Vorderende setzt sich breit links und rechts eine scharfe Querbinde an. Körper- seiten: die Binden in Flecken aufgelöst. Vorderbeine: rechts, Unterarm mit 4 schwarzen Binden, Oberarm außen mit 4 schwarzen Querbinden, nicht übereinstimmend mit den Querbinden der Innenseite. Ober- und Unterarm ohne Gelb. Hinterbeine: rechts, Unterschenkel mit, von der Ferse gezählt, 3 durchgehenden dunkleren, darüber 4schwächere, in der Mitte unterbrochenen Querbinden. In der Mitte z. T. gegen einander einkeilend. Links, die 4 oberen schwächeren Querbinden deutlich durchgehend; von den 3 unteren die obere vorn breit, hinten fehlend. Die mittlere hinten breit .blaß, mitten deutlich, vorn fehlend. Die unterste schmal vorn angedeutet, hinten fehlend. Sohle schwarz, Sohlenfleck links im Dreieck nach oben gezogen. Zehenspitze bis Sohlen- fleck 2,5 em, Sohlenfleck 3,5, bis Ferse 7,5 em. Rechts: Sohlenfleck auf die Außenzehe übergezogen, nicht scharf dreieckig, Zehenspitze bis Ende des Sohlenflecks 6 em, Fußlänge 13,5 cm. Schwanz: Der letzte Fleck sıtzt dicht vor der Rückenzeichnung. In der ersten weißen Binde ein schmaler, schwarzer Strich, die 2. und 3. Binde in der Mitte nach der Schwanzspitze rechtwinklig vorgezogen. Unter- seite: Spitze und folgende, 2 Binden gerade durchgehend. 3. Binde rechts nach der 4. links vorgezogen. 6. Binde rechts fehlend. 5 15 ar Te ER Oben: a ee: u TE a a 5 T 4 . 1,7 - 1,8 2,2 1,8 5 - Unten Iinks: Abe Fee LT ma N 2 2,5 3 1,6 1,2 1,5 Unten rechts: ee 106. Heimat: Eifel. Forstak. Eberswalde. Inv.-Nr. 175. 31.1. 13. Balg. Länge: Nasenspitze bis Schwanzwurzel 73, Schwanz 28, Gesamtlänge 101 cm. Färbung: braun, Kopf und Hals dunkler wie derRücken. Bauch wenig weiß. Hinterkopf und Hals: linker Seitenstreif hinten stark verbreitert, wendet sich nach unten, die beiden Mittelstreifen vorn stark verbreitert, ‘durch einen Fleck verbunden, verlieren sich im Nacken. Rechter Seitenstreif viel schwächer als der linke, geht als schmale Linie ununterbrochen in die Zeichnung des Vorderrückens über. . Links tritt ein entsprechender feiner Streif ohne Verbindung nach vorn und hinten auf. Vorderrücken: die gewöhnlich starken beiden Längsstreifen sehr wenig hervorgehoben. Nach den Seiten gehen schwache und breitere. Streifen ab. Mittel- und Hinterrücken: ein schmaler Rückenstreif setzt vorn dicht hinter den beiden Streifen etwas kräftiger ein. Körperseiten: in Flecken aufgelöste Binden. Sohle gan» schwarz; Flecken dunkler, 2 cm lang. Schwanz: in der schwarzen Spitze oberseits 20 lange weiße Haare. Breite der Spitze 2 cm. Beiträge zur genaueren Kenntnis der Wildkatze. 37 a a 2 Anka s 1 1 1 1 79 1 1,5 2 rechts 1,5 1 Eli, A mitten 2 A links rechts nur 1 nur 0,5 Unten:— - — m D 0 ge- ge- rechts bogen bogen 2,9 - 1. Binde unten breiter. 3. Binde unten wurzelwärts gebogen. 4. Binde oben mitten nach rechts fleckenartig doppelbreit. 5. Binde noch durchgehend. 6. Binde oben von der Mitte nach rechts, unten beiderseits angedeutet. 7. oben breiter Fleck, unten 2 Flecken. 8. und 9 oben und links je ein Fleck. 107.* Heimat: Deutschland. Forstakademie Eberswalde, 4, Inv.- Nr. 48a, 1876, gestopft. Länge: Nasenspitze bis Schwanzwurzel 76cm, Schwanz 41 cm, Gesamtlänge 117 cm. Färbung: verblichen. Hinterkopf und Hals: linker Streif kurz, rechter Streif länger, die beiden mittleren kräftig, breit. Vorderrücken: zwei kurze kräftige Streifen, dahinter ein gerundeter Mittelfleck. Rückenstreif einfach schwarz. Schwanz: 2 rechts 2 oben — en Pr ten: — "— unten: BR HE TE — — 108. * Heimat: Deutschland (Forstakademie Eberswalde, Bee 48b, Q 1878, verblichen und schlecht gestopft). Schwanz: Binden scharf 1,5 3 6) 1,5 1 b) Junge Katzen. 109,7 Heimat: Hohegeiß (Harz). Forstakademie Eberswalde, Inv.- No. 334, 2. VI.1905. Blind. Länge: Rumpf 18cm, Schwanz 6 cm, Gesamtlänge 24cm. Grundfarbe grau. Zeichnung scharf schwarz, der ganze Pelz mit einem Stich ins rötliche; keine Grannenhaare. Ge- sicht: weiß. Nasenrücken: gelb. Ohr, innen: weiß; Ohr, außen: schwarz. Unter dem Auge ein schwarzer, breiter Gabelstreif. Oberkopf: Stirn und Scheitel 4 Längsstreifen. Hinterkopf und Hals: 4 Streifen vorn zusammenstehend, die mittlere gerade nach hinten, dazwischen verdunkelt; die beiden äußeren gerade, nach hinten auseinandergehend. Vorderbrust: 1 scharfe, schwarze, nach den Seiten und vorn herunter- ziehende Binde, dahinter schwarze Flecken, ohne deutliche Binde. Mittel und Rücken: der schwarze Rückenstreif steht mit den Binden der Seiten in deutlicher, breiter Verbindung und ist selbst durch das Zusammenstoßen der Binden gebildet; hinten ist der Rücken ganz schwarz. Körperseiten: 4 scharfe, deutliche, breite (5 mm) Binden. 12. Heft 38 Karl Eckstein: Hinterschenkel: mit Binden. Krallen: hornfarben. Schwanz: stark verjüngt. Schwanzwurzel von Haaren, wie die des Rückens bedeckt. . Vier deutliche Binden. Spitze schwarz, oben mit weißem Fleck. Ba Aa 00 708 DB. on 110.* Heimat: Germerode. Forstakademie Eberswalde, Inv.-No. 274, 1898. Blind. Länge: Rumpf 19,5 cm, Schwanz 7 cm, Gesamtlänge: 26,5 cm. Grundfarbe: weißlich grau, Kopf, Vorderrücken und Schwanz- wurzel bräunlich durchlaufen; keine Grannenhaare. Gesicht: weiß. Nasenrücken: gelb. Ohr, innen: weiß; außen: schwarz. Unter den Augen ein schmaler, schwarzer Gabelstreif. Stirn und Scheitel: 4 undeutliche Längsstreifen. Hinterkopf: 4 schwache Streifen. Hals: hier vereinigen sich die 4 Streifen des Kopfes zu einem dunkleren Fleck. Vorderrücken: undeutlich gezeichnet. Mittel- und Hinterrücken: ohne ausgesprochenen Mittelstreif. Die Seitenzeichnung geht über den Rücken hinüber. Seiten: 4 schwache bräunlich schwarze Binden. Krallen: hornfarben. Schwanz: Binde 1 und 2 oben dunkel verbunden, 4. links breiter wie rechts, 6. in den Seiten ganz schmal. 2 0 OR A a Da N 0,7°.5.08, HU. 08. War IEN?F Heimat: Rheinprovinz. Forstakademie Eberswalde, Inv.-N0.'50, V. 1885. Länge: Rumpf 24,5cm, Schwanz llcm, Gesamtlänge: . 35,5 cm. Im Gegensatz zu allen anderen jungen Kätzchen ist diese auf grauem Grund fuchsig rotbraun gezeichnet. Nase: bräunlich. Backenstreifen: deutlich. Stirn und Scheitel: 5 Binden. Hinterkopf und Hals: 5 Binden. Vorderrücken: 2 starke, kurze Streifen. Mittel- und Hinterrücken: Mitte in großer Ausdehnung braun, ohne aus- geprägten Streif. Körperseiten: 2 rechts deutliche, links undeutliche Binden, dahinter Flecken. Schwanz: mit 7 deutlichen Binden. 08___ 06050606 29.1102 , Or De Sr 112.* | Heimat Lützelstein. Forstakademie Eberswalde, Inv.-No. 50, VI. 1885. Gebiß: i- 9 „ 3 73::231,.41 | 9, 47, 85, 96 FOR SER Sat San an 7 14:8 ANA oO fe} —I 32.52, 57, 75, 106 Br 101 7 Nach einer unterseits unterbrochenen Binde folgen wurzelwärts entweder ebenfalls unterbrochene Binden oder keine, niemals eine durchgehende Binde. Wenn schwache Binden, nicht aber Flecken mitgezählt werden, ist bei 89 daraufhin uubersnchten Katzen die Zahl der Binden: 3 bei 11 Katzen d.h. bei 13,5% erorMerKerker) STE 24,7% Bi en 21,3% BEE 21,3% 7 ” I BB] 10,1% RE 4,5%, 9 Bi 4 > 4,5% WS BL 12. Heft 54 Karl Eckstein: Zusammenfassende Beschreibung des Schwanzes. Folgende Gruppen der Schwanzzeichnung konnten unterschieden werden: 1. Katzen mit schwarzer Schwanzspitze und noch zwei deutlichen Binden, No. 3, 4, 24, 25, 46, 56, 80, 83, 85, 86, 87, 88. Manchmal wie bei Katze No. 14 kann man zweifelhaft sein, ob die 3. Binde noch zu den deutlichen zu zählen ist oder nicht. | 2. Außer der schwarzen Spitze treten drei deutliche Binden auf. Es sind dies die Katzen No. 6, 8, 10, 13, 22, 23, 26, 30, 32, 33, 34, 40, 45, 48, 49, 52, 57, 69, 72, 75, 77, 82. 3. Katzen, bei welchen ein Stück der schwarzen Spitze durch eine schmale oder auch breite helle Linie abgeteilt ist: a) ganz No.5, 17, 36, 38, 58, 64, 76. b) oben nicht abgeteilt ist, wohl aber seitlich No. 19, 53, 54, 59, 73, 89; bei letzterer sowie bei No. 19 geht diese Trennung unterseits durch. c) nur oberseits auf ein kleines Stückchen unterbrochen wird: Katze 15, 21, 56. — No. 21 zeigt oberseits dieselben Ver- hältnisse zugleich unterseits einen weißen Streif in der schwarzen Spitze. d) nur unterseits diese Unterbrechung aufweist: 47. In diesen vier Untergruppen (4a, b, c, d) besitzt also die schwarze Schwanzspitze die Neigung eine Binde abzuschnüren. Unter Um- ständen kann daher die Entscheidung schwer sein, wie weit man die schwarze Spitze rechnen soll, ob der vordere Teil schon als besondere Binde zu zählen oder der Spitze zuzurechnen ist. Man vergleiche die Schwänze 5, 21, 36, 11, 64 u.a. Daraus folgert ferner die verschiedene in weiten Grenzen schwankende Ausdehnung der schwarzen Spitze und die ebenfalls große Verschiedenheit in der Zahl der Binden. Deshalb läßt sich ohne weiteres nicht mit Sicherheit angeben, ob diese oder jene Binde des einen Schwanzes einer bestimmten Binde des anderen entspricht. Die schwachen Binden zeigen vielfach Tendenz, sich in Flecken aufzulösen: Die der Schwanzwurzel zunächst gelegenen verdichten sich zu Mittelflecken (48, 77, 69, 73, 88), andere verbreitern sich in der Mitte, sei es, daß es zur Ausbildung eines Bindenvorsprunges (49, 54, 61, 65), oder sogar zu einer Brücke nach der nächsten Binde ° kommt (72). Am auffallendsten erscheint diese Verbreiterung bei No. 88, bei welcher die zweite Binde zu einem großen rhombischen Fleck geworden ist, dessen seitliche Spitzen als Binden auf die Unterseite des Schwanzes ziehen. Wie in diesem extremen Falle sehr auffällig, so haben in ge- ıingerem Umfang die Messungen, soweit sie oben und unten, sowie Beiträge zur genaueren Kenntnis der Wildkatze. 55 an den beiden Seiten vorgenommen werden konnten, die allgemeine Ungleichheit der Breite an verschiedenen Stellen derselben Binde ergeben. Weiter ist zu beobachten, daß sehr häufig beide Hälften einer Binde in der oberen Mittellinie gegen einander scharf abgesetzt ver- schoben sind (39, 42, 76, 83, 88). Die Lage der Binden zur Achse des Schwanzes ist nicht senk- recht. Wenn dies in den meisten der Abbildungen nicht hervorgehoben ist, so liegt dies darin, daß das Messen mit Hilfe eines Zirkels in der Wiener Ausstellung unmöglich war. Auf peinlich genaue Messungen beruhen die Figuren 80 bis 89. Hier, wie auch bei vielen anderen, kommt die Neigung der Ringe zur Achse des Schwanzes deutlich zum Ausdruck. Die seitherige Betrachtung bezog sich lediglich auf die Oberseite des Schwanzes. | Von unten zeigt die Verteilung der Farben ein anderes Bild. Im allgemeinen treten — mit Ausnahme der Spitze — die Binden in der Intensität der Färbung zurück, sie sind dabei schmäler, und oft nicht geschlossen. Ausnahmen kommen vor, z.B. bei Schwanz 21, 62, 64 sind einzelne Binden unten breiter wie oben. Aber auch oben und unten schmale Binden können an einer Seite des Schwanzes verbreitert sein (80, 89). Während die schwarze Spitze und die nächsten 2 oder 3 Binden in der Regel an der Schwanzunterseite geschlossen sind, gilt dies von den übrigen nicht, sie reichen wohl an den Seiten des Schwanzes herum auf die Unterseite, hören hier entweder scharf abgegrenzt auf oder verlaufen allmählich, so daß eine solche Binde nur ein Stück der Zeichnung darstellt, welche man suggestiv nur deshalb als ringförmige Binde bezeichnet, weil die der Spitze nächsten Binden in der Regel ringförmig sind. Tatsächlich sind diese Binden Teilstücke eines zur Schwanzachse gerade oder schief gestellten Ringes oder, wenn das eine Ende gegen das andere in der Längsachse verschoben ist, Teile einer Spirale. In diesem Falle keilen sie ın vielen Fällen sehr feın aus. Vor den Binden ist der Schwanz oberseits mit Flecken gezeichnet und zwar mit 1 Fleck bei 6 Katzen 34, 37, 40, 42, 35, 99, 2 Flecken, 8 „22, 32, 38, 73, 80, 81, 96, 97, Barmer... 33 58.70.81, 86,.91,.97; BETT, 3 30, 69, 101, 8 BR: 1 Katze a: Außer Binden und Flecken treten auch Trübungen und Längssteifen auf. Eine Trübung steht vor dem deutlichen Fleck bei Katze 34 und 99. Vor der 4. Binde beginnt ein Längsstreifen, der sich auf den folgenden nach deutlichen Binden 5., 6. und 7. und auf einem anschließenden undeutlichen Querflecken zu dunklen Mittelflecken verdichtet und 12. Heft 56 Karl Eckstein: noch als Ziekzacklinie darüber hinausgeht (49). Ein Längsstrich (94), oder ein Zickzackstrich (87) stehen vor den Binden. Rückenstreif und Rückenfärbung erstrecken sich auf den Schwanz (89) sogar 17 cm weit (47) oder bis über die vorderen Binden (48, 58). Auch eine Trübung durch einzelne dunkle Haare kann vorkommen, so zwischen Binde 1 und 2 (63). Die Jugendauszeichnung. Das blinde junge Kätzchen besitzt die Anlage der Zeichnung des ausgewachsenen Tieres. Besonders hervorzuheben ist, daß die Körperseiten von oben nach unten gestreift sind, während bei der alten Katze die Seiten- binden mehr oder weniger weitgehend in Flecke zerfallen. Diese Quer- binden stehen mit dem auffallend breiten Rückenstreif in Verbindung. Der Schwanz ist stark verjüngt und zugespitzt, er zeigt bereits die individuelle Verschiedenheit hinsichtlich der Zabl und der Aus- gestaltung der Binden. Auffallend erscheint die schwarze Färbung des äußeren Ohres in den ersten Lebenstagen, die aber bald verloren geht. Ergebnis. Beschreibung der Wildkatze. Pelz oben grau oder braungrau, die Unterseite des Körpers ist grau mit einem hellen, auch rein weißen Fleck am Bauch kurz vor den Hinterbeinen. Die Innenseite der Hinterbeine ist oft rostgelb hell oder dunkel. Die Schnurrhaare sind weiß. Das Kinn ist trübweiß oft rostfarben angeflogen. Die Kehle trägt einen weißen, mehr oder minder deutlichen Fleck, darunter eine dunkle Querbinde. Der Nasenrücken ist rostbraun. Ohr außen in der ersten Jugend schwarz, dann rostgrau, zuweilen später noch mit kleiner schwarzer Spitze. Wangen mit zwei welligen, hinten einander genäherten dunklen Binden. Stirn und Scheitel mit 4 oder 5 Fleckenreihen, die sich zu 4 gewellten Binden zusammenschließen, zwischen denen die 5. Flecken- reihe liegt. Hinterkopf und Hals mit 4 oder 5 individuell verschiedenen ver- laufenden Längsstreifen; die äußeren ziehen oft an den Körperseiten herunter und wenden sich nach vorn, die -mittleren können in die Zeichnung des Vorderrückens übergehen. Zuweilen sind alle plötzlich scharf abgeschnitten. Vorderrücken mit 2 kurzen mehr oder minder kräftigen Längs- streifen. Von diesen gehen 2, zuweilen 3 Linien an den Seiten herunter, deren letzte die bogenförmige Fortsetzung der kräftigen Mittelzeich- nung bildet und Bogenbinde genannt wird. Beiträge zur genaueren Kenntnis der Wildkatze. 57 Meist scharf von dieser Zeichnung abgesetzt, zuweilen aber auch mit ihr in Verbindung stehend, ist die Rückenzeichnung, die aus einem oft von Fleckenreihen seitlich begleiteten meist deutlichen schwarzen oft tief schwarzen Streif besteht, der scharf vor der Schwanzwurzel endet, selten sich auch auf den Schwanz erstreckt. Die Zeichnung der Seiten wird aus oft sehr undeutlichen Flecken gebildet, die in Reihen geordnet zum Bauche hinziehen, sich unten verlieren, vorn oft 2 deutlichere Binden bilden, auf den Oberschenkeln oben auseinandergehend die Vermittlung zur Querstreifung der Hinter- beine bilden. Die Hinterbeine tragen 5 .meist deutliche Querbinden auf den Unterschenkeln, von welchen die unteren auf der Innenseite durch- ehen. s An den Vorderbeinen ist der Pelz dort, wo er in die Seiten über- geht, oft stark schwärzlich gefärbt. Die Binden der Vorderbeine sind außen zahlreicher wie innen, wo 1—2 breite schwarze Binden auftreten. Die Sohle der Hinterbeine ist entweder grau rostbraun oder schwarz. Am Grund der 5. Zehe verdunkelt sich die Farbe zu einem kurzen bald verschwommenen, bald scharf umschriebenen Fleck von (1—6 im Mittel) 2,25 cm Länge. Die Behaarung der Zehen entspricht jener des Fußes, zuweilen sind die Zehenspitzen weiß. Zwischen den Zehenballen zuweilen weiße Haare. Der Schwanz der jungen Katze verjüngt sich rasch nach der Spitze hin, jener der erwachsenen Katze endet stumpf. Die Farbe entspricht "der Körperfarbe von der sich 3—10 Binden durch ihre schwarze Farbe mehr oder minder scharf abheben. Vor den Binden können in der Mitte der Oberseite Flecken auftreten. Die erste Binde bildet die stumpfe Schwanzspitze. Sie ist breiter wie alle anderen, die nach der Schwanzwurzel hin an Stärke der Färbung und Breite abnehmen. Die der Spitze zunächst liegenden Binden sind unterseits geschlossen, die folgenden nicht. Große Mannigfaltigkeit herrscht in der Ausgestaltung der einzelnen Binden, die in ihrem Verlauf ver- schieden breit sein können, oben häufig miteinander in Verbindung treten und statt ringförmig auch spiralig verlaufen. Der Schwanz ist im Mittel 29 cm lang bei einer Rumpflänge von 67 cm und einer Gesamtlänge von 96 cm. Die Schulterhöhe beträgt etwa 30 cm. 12. Heft 58 Karl Eckstein: Anhang. | Felis catus X Felis domesticus. Nachstehend beschriebene Katze wurde im Januar 1910 auf dem Ritvergut Boetzlaar bei Appeldorn, Rheinland, erlegt. Ich halte sie für eine Kreutzung zwischen Wild- und Hauskatze. Forstakademie Eberswalde. Inv.-No. 71. Heimat: Rheinland, 25. I. 1910. Länge: Rumpf 64, Schwanz 29, Go 3%. Gesamtfärbung grau. An Kopf, Brust, Bauch, Hals, Nacken, Vorder- und Hinterbeine rostgelb. Schnauze "gelb. Ohren schwärzlich braun, Spitze schwarz. Backenstreifen schwach. Stirn 4 Streifen, Scheitel 5 Streifen, miteinander verschwommen; zwischen den Ohren 5 breite verschwommene Streifen. Hinterkopf und Hals 5 Streifen. Hinter dem rechten Ohr ein ganz schmaler Streif — am Hals herunterziehend. Links ist dieser Streifen nur angedeutet. Vorderrücken: dunklere, verschwommene Fortsetzungen der Nackenzeichnungen, tief schwarze Flecken, in 3 undeutliche spitze Binden seitlich übergehend. Mittel- und Hinterrücken: der Rückenstreif breit, schwarz, aber durch einzeine, vor der Spitze wie im übrigen Pelz gelbgrau gefärbte Haare unterbrochen. Körperseiten gefleckt, entsprechend der ersten Binde. Hinten ordnen sich die Flecken zu Streifen. Unterschenkel mit 5 Querstreifen, der 3. innen vollständig durch- gehend, übrigen unvollständig. Sohle schwarz. Innenseite der Hinterbeine rostbraun. Vorderbeine innen 2 breite Binden, außen 5 Binden weniger deutlich. Kinn weiß, von dem leuchtend weißen Kehlfleck durch gelb- graue Färbung getrennt; unter dem Kehlfleck eine breite, schwarze durchgehende Binde. Brust gelb, schwarz gefleckt. Schwanz gleichmäßig stark behaart, Spitze nicht verjüngt, stumpf endend. Zehn Binden: Aban 18 16 oa. one ran en: 130 2 de a2 Br 002 er 3 are ‘*’ 06 —— (| Mm HM _Ö MEmSemmE Im 038 a 0,6... 41 2 1,5: 355 Binde 1—-6 deutlich. Schwanz-Unterseite: Binde 1, 2, 3 deutlich durchgehend, 4, 5, 6, 7 fortschreitend zunehmend unterbrochen, 8, 9, 10 hören in den Seiten auf. 9ZzYEIP]I/ A 49p SIUJUUOSI us19neu93 ınz odemmog :uUl9}SY97 "PP uljspq FOL ‘66 ‘96 ‘£6 ‘SS "78 18 7189 9 ON > Alter, ER 796 09 ‘LS ‘95 ‘0S ‘Er “Ir ‘Or 808 ON 64 87 'S7 E06 LI CI 01 8 groN ui) % IPEL uraspZ "v BAY 6I6L "Fagef ’sg orpııpsoäingen any Aypay SzyeNPII/X\ AP Stuyuusy u91oneua3 ınz sdennog :uUl94SY977 901 —T0L‘T6 ‘88 BL ICH SCHNgEC 5 AESOT ON ” 90° cOI 'L6 ‘68 ‘18 "98 ‘88 ‘9L ‘9p ‘Sp ‘TION u SEE 86 65 85 ‘Lr ‘68 IT ON S6 ‘76 ‘EL ‘OL ‘69 "19 PS 'ES ‘7s ‘oh ‘ER ZZ '6L ON II [PJeL u7sp7 Ai Ka Ma) ann Bach u u” Rz aa Ba Bl AM ; he ee = = "PP us we Eh "v RAY 6I6T "Faye[ sg pipsodingen any Aupıy -.r% 2 Archiv für Naturgeschichte 85. Jahrg. 1919 Abtl. A. Eckstein Tafel II Eckstein phot. Eckstein: Beiträge zur genaueren Kenntnis der Wildkatze Archiv für Naturgesch. 85. Jhrg. 1919. Abt. A, OL 1 ; 'W x j" > ER : ns Er EB De re Yo an a a 2 Muhr = ee 1 BE = 52 162 292 5 - 2 nl Jı re ir BEE “ 7a 9a 4 ® E ( If | N E | j j NED In | Eckstein Tafel IV. Zeichnung des Kopfes und Rückens (a) einiger Wildkatzen Eckstein: Beiträge zur genaueren Kenntnis der Wildkatze. Fe : Ser! un Beiträge zur genaueren Kenntnis der Wildkatze, 59 Literatur. 1. Altum. Die Wildkatze vom Nest- bis zum zweiten Sommer- kleid. Zeitschrift für Forst- und Jagdwesen. Bd. 18, 1886, 8. 227—231. 2. Blasius. Säugetiere Deutschlands, 1857. 3. Brandt, K. Eine Wildkatze am Süntel. Illustrierte Jagdzeitung IX, 1881/82, S. 135. | 4. Langkavel, B. Wildkatzen im Königreich Preußen. Zoologischer Garten, Bd. 40, 1899, S. 162—164. | 5. Nehring. Über die Sohlenfärbung am Hinterfuße von Felix catus, F. caligata, maniculata und domestica. SNitzungsberichte Ges. Nat. Fr., Berlin 1887, No. 3, 8. 26—27. 6. Nehring. Über den Sohlenfleck am Hinterfuß der Wildkatze. Deutsche Jäger-Seitung, Bd. 8, No. 27, 8. 557—558, Humboldt VI, . 436. 5 7. Nehring. Über die Sohlenfärbung am Hinterlauf der Hauskatze und ihrer wilden Stammart. Deutsche Jäger-Zeitung, Bd. 8, No. 35, p. 691—692. 8. Schmiedeknecht. Wirbeltiere Europas. Jena 1906, Tafelerklärung. Die Tafeln1 und 2 enthalten in schematischer Darstellung die Zeichnung der Wildkatzenschwänze. Die Zahlen entsprechen den Nummern der be- schriebenen Katzen. Tafel 3. Eine gestopfte Katze, 4 Bälge. a Bogenbinde, 5 Anfang der Rückenzeichnung, s Sohlenfleck. 12. Heft Publikationen von 1901 bis 1920 von Prof. Dr. Max Wolff und Dr. Anton Krausse i (Zoologisches Laboratorium der Forstakademie in Eberswalde, Moltkestr. 19J). Max Wolff: l. Die Lebensweise des Zwischenwirtes der Malaria. Biolog. Centralbl., Bd. XXI, 1901. 2. Über die Ehrlich’sche Mäihsiehbläutiehng und über Lage und Bau einiger peripherer Nervenendigungen. Arch. f. Anatomie u. Physiologie, Anatom. Abtg., 1902. 3.. Über die Continuität des perifibrillären Neuroplasmas (Hyalo- plasma, Leydig-Nansen). Anat. Anz., XXIII. Bd. 1903. 4. Das Nervensystem der polypoiden Hydrozoa und Scyphozoa. Ein vergleichend-physiologischer und -anatomischer Beitrag zur Nervenlehre. Zeitschr. f. allgem. Physiologie, III. Bd., 1903. 5. Studien über Kutikulargenese und -Structur und ihre Be- ziehungen zur Physiologie der Matrix. I. Das Ephippium von Daphnia pulex. Biolog. Centralbl., Bd. XXIV, 1904. 6. [In Gemeinschaft mit Max Bielschowsky], Zur Histologie der Kleinhirnrinde. Journ. f. Psychol. u. Neurol., Bd. IV, 1904. 7. Das Ephippium von Daphnia pulex. Eine biologische Studie. Plöner Forschungsberichte, Bd. XII, 1905. 8. Über die fibrillären Structuren in der Leber des Frosches, zugleich als Beitrag zur Differentialdiagnose nervöser und nicht nervöser fibrillärer Elemente. Anatomischer Anzeiger, Bd. XXVI, 1905. 9. Zur Kenntnis der Held’schen Nervenendfüße. Journ. f. Psycho!. u. Neurol.,, Bd. IV, 1905. 10. Über außerembryonale nervöse Elemente. Anat. Anz., Bd. XXVI, 1905. 11. Über den Ursprung des Neurons und seine primitive An- ordnung im Metazoen-Örganısmus. Naturwissensch. Wochenschrift, N. R,, Bee TS 205 12. Neue Beiträge zur Kenntnis des Neurons. Biolog. Centralbl., Bd. XXV, 1905. 13. Fritz Schaudinn t. Naturwissensch. Wochenschr., N. F., Bd. V, 1906. 14. Der moderne Pflanzenschutz, seine Mittel und Fortschritte. Naturwissensch. Wochenschr., N. F., Bd. VIE 15. Pflanzenschädlinge und Bodenbearbeitung. Naturwissensch. Wochenschr., N. F., Bd. V, 1906. 16. Neue Beiträge zu einer mechanischen Auffassung der Schutz- färbung. Naturwissensch. Wochenschr., N. F., Bd. V, 1906. Publikationen vön 1901 bis 1920. 61 - 17. Eine Entgegnung auf die Pallida-Kritik von Herrn Saling. Centralbl. f. Bakteriol., Parasitenkde. u. Infektionskrankh., I. Abtg. Originale, XLIII. Bd., 1907. 18. Bemerkungen zur Morphologie und zur Genese des Amphioxus- Rückenmarkes. Biolog. Centralblatt, Bd. XXVII, 1907. 19. Das Licht in der Tiefe des Weltmeeres. Naturwissensch. Wochenschr., N. F., Bd. VI, 1907. 20. Nochmals zur Pallida-Kritik des Herrn Salıng. Centralbl. f. Bakteriol., Parasitenkde. u. Infektionskrankh., I. Abtg., Originale. XLIII. Bd., 1907. 21. Pedioplana Haeckeli n. g. n. sp. und Planosarcina Schaudinni n. Sp., zwei neue bewegliche Coccaceen. ÜOentralbl. f. Bakteriol., Para- sitenkde. u. Infektionskrankh., II. Abtg., XVIII. Bd., 1907. 22. Zelle u. Kernsubstanz. Naturwissensch, W ochenschr., N.F., ‚VL. Bd., 1907. 23. Spirochaeta polyspira (Treponema polyspirum) n. sp. Centralbl. f. Bakteriol., Parasitenkde. u. Infektionskrankh., Il. Abtg., XVILI. Bd., 1907. | 24. Tabellen der tierischen. Schädlinge der landwirtschaftlichen Kulturpflanzen zum Gebrauche für Landwirte u. Sammler. Mitteilung No.2 d. Abtg. f. Pflanzenkrankh. d. Kaiser-Wilh.-Instit. f. Landwirt- schaft zu Bromberg. 1908. 25. Zur Kenntnis der natürlichen Feinde von Scolytus rugulosus Rtzbg. Mittg. d. Kaiser-W ilh.-Instituts f. Landwirtschaft in Brom- berg, Bd.I, 1908. 26. „Eine neue haltbare Saugpipette. Ebda., 1908. 27. Ein neuer Gefriertisch für das Minot-Zimmermann’sche Mikrotom. Ebda., 1908. 27. Eine einfache und dauerhafte Saugpipette zum Gebrauch bei mikroskopischen Arbeiten. Centralbl. f. Bakteriol., Parasitenkde. u. Infektionskrkh., I. Abtg., Originale, Bd. XLVI, 1908. 29. Die Nahrung der Meerestiere. Fischerei- "Zeitung, XI. Bd;, 1908. | | 30. Über Gefriermethoden und Gefriermikrotome im allgemeinen, sowie über einen neuen Gefriertisch für die Zimmermann’schen Mikrotome und über die Behandlung freier Schnitte. Zeitschr. f£. wiss. Mikroskopik, Bd. XXV, 1908. 3l. Ein problematisches Organ. des Fisches. Fischerei-Zeitung, XT. Bd., 1908. 32, Eine Bemerkung in eigener Sache zu Herrn Ramön y Ca- jals Aufsatz: „L’hypothese de Mr. Apäthy sur la continuite des cellules nerveuses entre elles.““ Anat. Anz., XXXIII. Bd., 1908. 33. Die Pütter’schen Untersuchungen über die Nahrung der maritimen Tiere und über den Stoffhaushalt des Meeres. Arch. f£. Hydrobiologie und Planktonkunde, IV. Bd., 1908. 34. Der Einfluß der Bewässerung auf die Fauna der Ackerkrume mit besonderer Berücksichtigung der Bodenprotozoen. Mitteilungen 12, Hett 62 Prof. Dr. Max Wolff und Dr. Anton Krausse: des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Landwirtschaft in Bromberg, Bd. I, 1909. 35. Über das Auftreten der Mayetiola destructor Say (Hessen- fliege) im Jahre 1908, nebst Bemerkungen über Larve, Puppenhülle und Imago. Centralbl. f. Bakteriologie, Parasitenkde. u. Infektions- krankh., II. Abtg., Bd. XXIII, 1909. 36. Neuere Arbeiten über die biologische Selbstreinigung kleinerer Wasserbecken (besonders von Aquarien) und über verwandte Fragen. Kritisches Sammelreferat [zugleich III. Bericht über wissenschaft- liche Ergebnisse der Aquarienkunde]. Internat. Revue der gesamten Hydrobiologie und Hydrographie, Bd. II, 1909. 37. Die Getreidefliegen. Flugblatt No.5 der Abtg. f. Pflanzen- krankh. des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Landwirtschaft in Brom- berg, 1909. 38. Über ein kleines Minot-Mikrotom, das noch für feinste histo- logische und embryologische Arbeiten ausreicht, und über einen neuen Mikroskopiertisch. Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie, Bd. XXVI, 1909. 39. Über das Wesen des Neurons. Monatsschr. f. Psychiatrie und Neurologie, Bd. XXVI (Festschrift für Paul Flechig), 1909. 40. Über die Hessenfliege und einige andere Getreidefliegen. Illustr. Landwirtsch. Ztg., 29. Jahrg., 1909. 4]. Die Ernährung der Wassertiere. Biol. Centralbl., Bd. XXIX, 1909. | 42. Über den Schutz der nützlichen Vögel. Jahresbuch des Kreis- Obstbau-Vereins Strelno 1908/09. 43. „Internationale Revue der gesamten Hydrobiologie und Hydrographie.“ Rezension. Biol. Centralbl., Bd. XXIX, 1909. 44. „Pütter, die Ernährung der Fische.“ Rezension. Internat. Revue d. ges. Hydrobiol. u. Hydrographie, Bd. II, 1909. 45. Ein einfacher Versuch zur Pütterschen Theorie von der Ernährung der Wasserbewohner. Internat. Revue d. ges. Hydrobiol. u. Hydrographie, Bd. II, 1909. 46. Bericht über das Auftreten von Krankheiten und tierischen Schädlingen an Kulturpflanzen in den Provinzen Posen und West- preußen im Jahre 1908. Zoologischer Teil. Mitt. des Kaiser-Wilhelms- Instituts für Landwirtschaft in Bromberg, Bd. II, 1910. | 47. „Held, Die Entwicklung des Nervengewebes bei den Wirbel- tieren.“ Rezension. Journ. f. Psychol. u. Neurologie, Bd. XV, 1910. 48. Ein Beitrag zur Kenntnis von Aleurochiton aceris Geoffr. mit einer Darstellung der Wirtsverhältnisse und Vorbemerkungen zu einer Monographie der bisher beschriebenen Aleurodiden. Centralbl. £. Bakteriol., Parasitenkde. u. Infektionskrankh., II. Abtg., Bd. XXVI, 1910. 49. Die Borkenkäfer, ihre Schäden und ihre Bekämpfung. Vor- träge über Pflanzenschutz der Abteilung für Pflanzenkrankh. d. Kaiser- Wilhelms-Institutes für Landwirtschaft in Bromberg, Heft I, 1910. w 20 0 A Publikationen von 1901 bis 1920. 63 50. Die Bekämpfung der wichtigsten im Boden lebenden Insekten- larven. Flugblatt No. 7 der Abtg. für Pflanzenkrankh. des Kaiser- 'Wilhelms-Institutes für Landwirtschaft in Bromberg, [1909] 1910. 5l. Der Aaskäfer und der Schildkäfer, zwei gefährliche Rüben- schädlinge. Flugblatt No. 9 der Abtg. für Pflanzenkrankh. d. Kaiser- Wilhelms-Institutes für Landwirtschaft in Bromberg, 1910. 52. Über eine neue Krankheit der Raupe von Bupalus piniarius L. Mitteilungen des Kaiser-Wilhelms-Institutes für Landwirtschaft ın Bromberg, Bd. Ill, 1911 [erschien 1910]. 53. Itonida (Cecidomyva) kraussei n. sp. Zool. Anz., Bd. XXXVI, 1910. 54. Über Myrtenläuse. Handelsblatt f. d. Deutsch. Gartenbau, XXV. Jahrg., 1910. 55. Die Fortschritte der Pflanzenpathologie im Jahre 1910. Mikrokosmos, Jahrg. IV, 1910/11. 56. Platycleis biedermanni n. sp. Zool. Anz., Bd. XXXVIL, 1911. 5”. Forstlich wichtige Schildläuse. Vorträge über Pflanzen- schu.z der Abtg. für Pflanzenkrkh. d. Kaiser-Wilhelms-Institutes für Landwirtschaft in Bromberg, Heft II, 1911. 58. Von der Geschichte eines neuen menschlichen Nahrungs- mittels. Praktische Mitteilungen f. d. Ostmark, 1909. 59. Land- und forstwirtschaftliche schädliche Nagetiere. II. 2. Die Hausmausartigen Muriden (Mäuse). Flugblatt No. 14 der Abtg. f. Pflanzenkrkh. d. Kaiser-Wilhelms-Instituts für Landwirtschaft ın Bromberg, 1911. 60. Kiefernspanner. Dt. Eylau, Verh. d. pr. Forstver. 1911. 61. Berichte über Pflanzenschutz der Abtg. f. Pflanzenkrankh. .d. Kaiser-Wilhelms-Instituts für Landwirtschaft in Bromberg. Die Vegebationsperiode 1908/09. Zoologischer Teil. Berlin, P. Parey, 1911. 62. Entgegnung auf Herrn Prof. Dr. v. Tubeufs Abwehrschrift: ‚Die Polyederkrankheit der Nonne. Mitteilungen des Kaiser- Wilhelms- Instituts für Landwirtschaft in Bromberg, Bd. III, 1911. 63. Die tierischen Schädlinge der in Deutschland angebauten Weiden (Salix spp.). Flugbl. No. 15 der Abteg. f. Pflanzenkrankh. des Kaiser Wilhelms-Institutes für Landwirtschaft in Bromberg. 1911. - 6... Die Bekämpfung des Kiefernspanners in Heiderevieren. Mit- teilungen des Kaiser Wilhelms Instituts für Landwirtschaft in Brom- berg, Bd. IV, 1911. 65. Über die erste Nahrung der Spiegelräupchen der Nonne. Ebenda, 1911. 66. Über Itonida kraussei Wolff. Ebenda, 1911. 67. Über Myrtenläuse. Ebenda, 1911. 68. Über kranke Nonneneier. Ebenda, 1911. 69. Land- und forstwirtschaftlich schädliche Naee I. Ka- ninchen, Hasen, Eichhörnchen und Ziesel. Flugbl. No. 12 der Abtg. f. Pflanzenkrankh. des Kaiser-Wilhelms-Instituts für Landwirtschaft in Bromberg. 1911. 12. Heft 64 Prof. Dr. Max Wolff und Dr. Anton Kranusse: 70. Land- und forstwirtschaftlich schädliche Nagetiere. I. 1. Schlafmäuse, Hamster und Wühlmäuse. Flugblatt No. 13, ebenda, 1914, 71. Wirkungsweise und Leistung der Ewon-Drehbrause. Photo- Woche, II. Jahrg., 1911. 72 Über eine neue Bogenlampe für mikro und makrophoto- graphische Arbeiten. Zeitschr f. wissensch. Mikroskopie, Bd. XXVIIL, 1911. 13. Die Verwendung des Plateschen alkoholometrischen Meß- besteckes auf dem Mikroskopiertisch. Centralbl. f. Bakteriol., Para- sitenkde. u. Infektionskrankh., II. Abtg., Bd. XXXIIL, 1912. | 74. Fortschritte der Pflanzenpathologie i im J ahre 1911. Mikro- kosmos. V. Jahrg., 1911/12. | - 75. Über den Gebrauch von Fern (Tele.) Objektiven, speziell der Bis Telare. Photowoche, II. Jahrg., 1912. 76. Der neue Geigersche Ewon-Kamera .Neiger. Photowoche, II. Jahrg., 1912. 77. Über Bodenprotozoen. ventralbl. f. Bakteriologie, Parasiten- kunde und Infektionskrankheiten, II. Abtg., Bd. XXXIH, 1912. 78. Ein neuer Kamera-Neiger. Photographische Korrespondenz, 1912 (No. 623). | 79. Bemerkungen und Beiträge zur Praxis der wissenschaft- lichen Makro. und Mikrophotographie, einschließlich der Farben- photographie mit Autochromplatten. Zeitschr. f. wissensch. Mikro- skopie, Bd. XXIX, 1912. 80. Unversuchungen über die Biologie der Nonne und die Vor- bedingungen ihrer rationellen Bekämpfung. Mitteilungen des Kaiser- Wilhelms Instituts für Landwirtschaft in Bromberg, Bd. V, 1912. 81. Bemerkungen zur Polyederfrage und über die Erreger der Wipfelkrankheit, sowie über einige andere neue Untersuchungen zur Kenntnis der Biologie der Nonne. Zeitschr. f. Forst u. Jagdwesen, Jahrg. 1912. 82. Eine selbstregulierende 2 Amp.-Fixpunkt-Bogenlampe als Miniaturscheinwerfer für subjektive Beobachtung und Mikrophoto- graphie. Anatomischer Anzeiger, Bd. XLII, 1912. 83. Eine neue elektrische Mikroskopierlampe mit direkt abstuf- barer Helligkeit für alle subjektiven mikroskopischen Beobachtungen und für Mikrophotographie. Mikrokosmos, 1912. 84. Ein automatisch regulierender Miniaturscheinwerfer (2 Amp.- Fixpunktbogenlampe) für mikroskopische und makroskopische ärzt- liche Untersuchungen. Berliner klinische Wochenschrift, Jahrg. 1912. 85. Über Biologie und Bekämpfung desKiefernspanners. Jahresber. der Vereinigung f, angewandte Botanik, Jahrg. 1912. 3 86. Untersuchungen über die Biologie der Nonne. Ebenda, Jahrg. 1912. 87. Ein neuer elektrischer Miniaturscheinwerfer für Mikroskopie, wissenschaftliche Photographie und zur Beleuchtung von anatomischen Publikationen von 1901 bis 1920, 65 Präparaten und Operationsfeldern. Münchener medizinische Wochen- schrift, Jahrg. 1912. 88. Eine neue Mikroskopierlampe. Centralbl. f. Bakteriologie, Parasitenkunde und Infektionskrankheiten, 2. Abtg. Bd. XXXVI, 1912. 89. Über ein densimetrisches Laugenbesteck für den Gebrauch auf dem Mikroskopiertischh Ebenda, Bd. XXXVI, 1912. 90. Ein densimetrisches Laugenbesteck zum Gebrauch bei mikro- skopischen Untersuchnugen. Zeitschr. f. wissenschaftliche Mikro- skopie, Bd. XXIX, 1912. 91. Über die neue Geigersche Mikroskopierlampe. Ebenda, Bd. XXIX, 1912. 92. Fortschritte der Pflanzenpathologie im Jahre 1912. Mikro- kosmos, Jahrg. VI, 1912/13. 93. Ein automatisch regulierender Miniaturscheinwerfer (2 Amp.- Fixpunktbogenlampe) für mikroskopische und makroskopische ärzt- liche Untersuchungen. Medizinisch-technische Mitteilungen, Jahrg. 1913. 94. Nonnenstudien. Zeitschr. f. Forst- und Jagdwesen, Jahrg. XLV, 1913. 95. Über eine Raupenpest der Forleule (Panolis piniperda L.). Mitteilungen des Kaiser-W ilhelms-Instituts für Landwirtschaft in Bromberg, Bd. VI, 1913. 96. Die Leimringfrage. Ebenda, Bd. VI, 1913. 97. Untersuchungen über den Kiefernspinner. Ebenda, Bd. VI, 1913. 98. Copidosoma cidariae Mayr, ein Schmarotzer des Kiefern- spanners. Ebenda, Bd. VI, 1913. 99. Der Kiefernspanner (Bupalus piniarius L.). Versuch einer forstzoologischen Monographie mit Berücksichtigung der bemerkens- werten mit dem Kiefernspanner vergesellschaftet auftretenden Spanner- arten, sowie der vergleichenden Parasitologie der als Kiefernschädlinge wirtschaftlich wichtigen Großschmetterlinge. Beiheft zur Zeitschr. f. Forst- und Jagdwesen, Paul Parey, Berlin, 1913. 100. Einige Ergebnisse meiner Untersuchungen über die Biologie der Forleule, des Kiefernspanners und der Nonne. Verhandlungen d. Preuß. Forstvereins zu Braunsberg am 9. u. 10. VI. 1913. Königsberg 1914. 101. Fortschritte der Pflanzenpathologie im Jahre 1913. Mikro- kosmos, Jahrg. VII, 1913114. 102. Über einen Zentrifugenstempel zum Isolieren größerer bis kleinster Sedimentmengen. Centralblatt für Bakteriologie, Parasiten- kunde und Infektionskrankheiten, II. Abtg. Bd. XL, 1914. 103. Das Ewon-Drehmikrotom. Mikrokosmos, Jahrg. VIII, 1914/15. 104. Über eine neue Wasserstrahlluftpumpe und das Fixieren und Einbetten mikroskopischer Objekte im Vakuum. Zeitschr. f. wissenschaftl. Mikroskopie, Bd. XXXI, 1914. Archiv für Naturgeschichte 1919. A. 12. ) 12. Heft 66 Prof. Dr. Max Wolff und. Dr. Anton Krausse: 105. Ein Zentrifugenstempel zum Gebrauch bei mikroskopischen Arbeiten. Mikrokosmos, Jahrg. VII, 1913/14. 106. Klapp-Reflex-Kameras mit doppeltem Bodenauszug als Universalinstrumente für wissenschaftliche Makro- und Mikro-Photo- graphie. Zeitschr. f. wissenschaftl. Mikroskopie, Bd. XXXT, 1914. 107. Über die Ewon-Dentallampe. Zahnärztliche Rundschau, XXI. Jahrg., 1914. FR 108. Ein neuer Objekthalter zum Gebrauch mit anastigmatischen Doppellupen. Centralblatt f. Bakteriologie, Parasitenkunde und Infektionskrankheiten, II. Abtg., Bd. XLIII, 1915. 109. Neue Studien über die Biologie von Forstinsekten. Rede zur Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers in der Aula der Forstakademie zu Eberswalde am 26.1.1915. Zeitschr. f. Forst- und Jagdwesen, Jahrg. 1915. \ 110. Ein Objekthalter für Zeiss’sche anastigmatische Doppel- lupen. Zeitschr. f. wissenschaftl. Mikroskopie, Bd. XXXI, 1914. 1ll. Über die Verwendung des Zeichenprismas für Mikro- projektion auf horizontale und vertikale Flächen. Ebenda, Bd. XXXI, 1914. | | 112. Das Geigersche Universal-Tisch-Stativ für Mikroprojektion, Mikro- und Makro-Photographie, sowie über einen neuen Präparier- tisch. Ebenda, Bd. XXXI, 1914. 113. Vorbemerkung zu: Entomologische Mitteilungen aus dem zweiten zoologischen Laboratorium der Königlichen Forstakademie in Eberswalde, Moltkestr. 19I. Zeitschr. f. Forst- und Jagdwesen, Jahrg.. XLVII, 1915. 114. Die europäischen Trichogrammatinen, unter Berücksichtigung ihrer praktischen Bedeutung, als Schmarotzerinsekten. Ebenda, Jahrg. XLVII, 1915. 115. Kommt Seidenraupenzucht als Erwerbsquelle für unsere Kriegsinvaliden in Frage? Die Umschau, Jahrg. XIX, 1915. 116. Zur Praxis der Frostspannerbekämpfung in Eichenaltholz- beständen. Deutsche Forst-Zeitung, Bd. XXX, 1915. 117. Karl Begemann f. Zeitschr. f. Forst- und Jagdwesen, Jahrg. 1914. 118. Über die Pteromalinengattung Platyterma Walker (1834) und über eine deutsche, von ©. Eckstein aus Lophyrus pini erzogene neue Art. Zeitschr. für angewandte Entomologie, Bd. III, 1916. 119. Ist Diestrammena marmorata de Haan ein Schädling? Cen- tralbl. f. Bakteriologie, Parasitenkunde und. Infektionskrankheiten, II. Abtg., Bd. XLV, 1916. 120. Über das neue (zweite) zoologische Laboratorium der Kgl. Forstakademie in Eberswalde. Zeitschr. für angewandte Entomologie, Bd. III, 1916. \ 121. Über die Chaleidiergattung C'hrysochar.s Forster 1856 (1861) [Hym.]. Entomologische Mitteilungen, herausgegeben vom. Verein zur Förderung des Deutschen Entomologischen Museums, Bd. V, 1916. Publikationen von 1901 bis 1920. 67 122. Fortschritte und Wandlungen der Protozoenkunde. Die Umschau, Jahrg. XXI, 1917. 123. Die Proctotrupiden-Gattung Lagynodes Förster (1841). Zool. Jahrbücher, Bd. XLI, 1917. 124. Über das Rückengrübchen der Forleulenpuppe. Zeitschr. £. wissensch. Insektenbiologie, Bd. XIV, 1918. 125. Über Kiefernspanner-Epidemien. Deutsche Forst-Zeitung, Bd. XXXIV, 1919. 126. Über Cartodere ruficollis Marsh. und Cartodere filum Aub. (Col., Lathridiiden).. Kranchers Entomol. Jahrb. 1919. 12”. Aufforderung zur Mitarbeit an der Erforschung der Biologie des großen und kleinen Waldgärtners. Zeitschr. f. Forst- und Jagd- wesen, Jahrg. 1920. 128. Ein Wort an unsere akademische Jugend über den Fall Plate. Märk. Stadt- u. Landbote, 1921. | 129. Notizen zur Biologie, besonders auch zur Frage des Ver- breitungsmodus von Eriophyiden (Gallmilben). Zeitschr. f. Forst- u. Jagdwesen. Im Druck. 130. Eine einfache Vorrichtung zur sparsamen Ausnützung des Plattenformates, besonders bei mikrophotographischen Aufnahmen. Der Photo-Sport, 16. Jahrg., 1920. 131. Der Kampf um Haeckels Andenken. Die Anklagen gegen Plate. Voss. Zeitg., 1920. 132. Über eine Nebenlunge beim Rothirsch. Zeitschr. f. Forst- u. Jagdwesen. Im Druck. | 133. Kassettenmaterialien, Plattenverpackungen und ,‚,pho- tochemische‘ .Phaenomene. Photo-Sport. Im Druck. | Max Wolff und Anton Krausse: 1. Eine Übersicht über die bisher aufgestellten fossilen und re- zenten Insektenordnungen. Arch. f. Naturgesch., 1920. 2. Ist der Rapsglanzkäfer ein Schädling? Ilustr. Landwirtschaft. Zeitung, Jahrg. XI, 1920. 3. Bericht über Untersuchungen über die Biologie des Raps- glanzkäfers im Jahre 1919. Im Druck. 4. Ist der Rapsglanzkäfer wirklich ein Schädling? Die Umschau, Jahrg. XXIV, 1920. | 5. Bemerkungen über den Rapsglanzkäfer und seine angebliche Schädlichkeit. Societas entomologica. Im Druck. 6. Phaenomenologie in Formen. Zoolog. Anzeiger. Im Druck. 7. Ein Vorschlag die Erscheinungszeiten der einzelnen Ent- wicklungsstände der Insekten in Formeln darzustellen. Internat. Entomol. Zeitschr. (Guben). Im Druck. 8. Melittobia Strandi n. nov. spec. Archiv f. Naturgesch. Im Druck. 9. Bericht über Beiträge zur Kenntnis der Biologie von Ölfrucht- schädlingen, insbesondere über den Anteil der von Ceuthorrhynchus 5* 12. Heft 68 Prof. Dr. Max Wolff und Dr. Anton Krausse: assimilıs Yayk. verursachten, fälschlich dem Meligeihes aeneus F. zugeschriebenen Schäden. Im Druck. 10. Ein Nachwort zum Streit um den Rapsglanzkäfer. Ill. Land- wirtsch. Zeitung. Im Druck. | ll. Publicationen von 1901 bis 1920. Archiv f. Naturgesch. Anton Kräausse: l. Einiges Terminologische über die Begriffe Reflex, Instinkt usw. speziell in der Ameisenpsychologie. Insectenbörse, 1902. 2. Der Kampf um die Ameisenseele. Der Tag, 1902. 3. Urtiere und Zellen. Nerthus, 1902. 4. Der Begriff des Bewußtseins in der Tierpsychologie. Zoolog. Garten, 1903. 5. Etwas vom Hamster. Nerthus, 1913. 6. Erkennen Ameisen einer Kolonie andere derselben Art ange- hörende, aber aus einer anderen Kolonie stammende Ameisen? Nerthus, 1903. 7. Anchylostomum duodenale. Prometheus, 1903. 8. Naturgeschichte vor 80 Jahren. Prometheus, 1903. 9. De Phaneropteridarum novis speciebus quinque. Insectenbörse, 1903. 10. Zwei neue Phaneropteridenspezies. Insectenbörse, 1903. ll. Zwei neue Phaneropteriden. Insectenbörse, 1903. 12. Zwei neue Phaneropteridenarten. Insectenbörse, 1904. 13. Beiträge zur Kenntnis der geographischen Verbreitung einiger Phaneropteriden. Insectenbörse, 1904. 14. Zwei neue Conocephalidenspezies. Insectenbörse, 1904. 15. Zwei neue Conocephaliden. Internat. Entomol. Zeitschr., 1904. 16. Zwei neue Oonocephalidenarten. Internat. Entom. Zeitschr., 1904. 17. Beiträge zur Kenntnis der geographischen Verbreitung einiger Conocephaliden. Insectenbörse, 1904. 18. Insektenleben im Dezember und Januar in Nord- Thüringen. Nerthus, 1904. 19. Beobachtungen an einer Ameisenstraße. Entomol. Jahrbuch, 1904. 20. Varietäten der Adalia bipunctata L. aus Nord- Thüringen. Intern. Entom. Zeitschr., 1904. 21. Thüringer Carabiciden. Insectenbörse, 1905. | 22. Die Xerotherm-Theorie und die Literatur darüber. Insecten- börse, 1905. . | 23. Die Dasselfliege. Prometheus, 1905. - 24. Lasius flavus Ltr., Tetramorium caespitum L. und Formica nigra L. Biologische Beobachtungen. Entomolog. Jahrbuch, 1905. 25. Eine neue Gryllacridenspezies. Insectenbörse, 1906. 26. Über die Systematik der Insekten. Insectenbörse, 1906. 27. Die antennalen Sinnesorgane der Ameisen. Diss. Jena 1907. Publikationen von 1901 bis 1920. 69 | 28. Coprophagenleben auf Sardinien im Herbste. Zeitschrift für wiss. Ins.-Biol. 1907. 29. Mistkäferleben im Frühjahr auf Sardinien. Zeitschr. f. wiss. Ins.-Biol. 1907. 30. Notizen über Coleopteren auf Sardinien. Entomol. Zeitschr. (Guben) 1907. | 2l. Auf Sardinien häufige Coleopteren. Entomol. Blätt. 1907. 32. Die Kopf- und Thoraxfortsätze des Bubas bison L. Zeit- schr. f. wiss. Ins.-Biol. 1907. 33. Insektenleben im November auf Sardinien. Intern. Entom. Zeitschr. (Guben) 1907. 34. Die Larven- und Puppenwiege von Scarabaeus und Copris. Entom. Blätter 1907. 35. Biologische Bemerkungen über Carabus Genei und Carabus morbillosus alternans auf Sardinien. Entom. Blätt. 1907. | 36. Die Sardinien eigentümlichen Großschmetterlinge. Intern. Entom. Zeitschr. (Guben) 1907. 37. Über Papilio hospiton Gene. Soc. entom. 1907. 38. Einiges über die Schildiäuse im allgemeinen und über sardische im Besonderen. Soc. entom. 1907. f 39. Auf Sardinien. Intern. Ent. Zeitschr. (Guben) 1907. - 40. Zwei neue Hummelformen aus Schweden. Intern. Entom. Zeitschr., 1908. 41. Entomologisches im Alten Testament. Zeitschr. f. wissensch. Insectenbiol., 1908. 42. Eine neue sardische Hummelform: Bombus hortorum Haeckeli m. Entom. Wochenbl. 1908. 43. Zwei neue Hummelformen von Sardinien: Bombus terrestris Limbarae m. und Bombus terrestris Galluraem. Entom. Wochenbl. 1908. 44. Bombus terrestris Dettoi m. Intern. Entom. Zeitschr. (Guben) 1908. | 45. Bombus hortorum Ichnusae m., eine neue sardinische Hummel- form. Entom. Wochenbl. 1908. 46. Eine neue Hummelform von Sardinien: Bombus hartorum Arborensis m. Intern. Entom. Zeitschr. (Guben) 1908. 47. Eine neue Hummelform von Sardinien: Bombus hortorum Wolffi m. Entom. Wochenbl. 1908. 48. I carabi sardi ed i loro parenti. Rivista Coleotterologica Italiana 1908. | 49. Zoologische Notizen von Sardinien. Arch. f. Naturg. 1915. 50. Zur Melanismus-Frage. „‚Industrie-Melanismus“. Internat. Ent. Zeitschr. Guben 1908. | 5l. Bombologische Bemerkungen: Über Bombus terrestris L., speziell über seine sardisch-corsischen Formen. Soc. entomo!. 1908/09. 52. Bombologische Bemerkungen: Über Bombus hortorum L., speziell über seine sardisch-corsischen Formen. Soc. entomol. 1908/09. . 53. Bombologische Notizen. Soc. entom. 1908/09. 54. Ernst Haeckel. L’Unione Sarda, 1908. 12 Heft 70 Prof. Dr. Max Wolff und Dr. Anton Krausse: 55. Nächtliches Käferleben in den Straßen von Oristano, Sar- dinien. Entomol. Blätt. 1909. 56. Carabus morbillosus Lepitrei m. var. nov. Internat. Entomol. Zeit nn 1909. . Über die südsardischen Carabus-Formen. Entomol. Blätt. 1909. 58. Nächtliches Käferleben in den Straßen von Oristano, Sardinien. et Blätt. 1909. Über die Maden der Käsefliege Piophila casei L. Zeitschr. £. ker Ins „Biol 1909. 60. Bombus hortorum Eleonorae m. v. n. Intern. Ent. Zeitschr. (Guben) 1909. 61. Bombus terrestris Sassaricus Tourn. Entomol. Kiidlachein 1908. 62. Über das Auslesen des Gesiebten. Entomol. Rundschau 1909. 63. Zur Hummelfauna Sardiniens und Corsicas. Bull. d. Soc. Entom. Ital. LX., 1909/10. - 64. Xylocopa violacea. Soc. entom. 1909/10. 65. Insekten im Zoologischen Garten. Zool. Beob. 1910. 66. Ein Vorschlag. Intern. Ent. Zeitschr. Guben 1910. 67. Gelbe und grüne Individuen von Mantis religiosa L. Zeitschr. wiss. Ins.-Biol. 1910. 68. Brachynus sclopeta F. und seine Gäste. Zool. Anzeiger 1910. 69. Die Dauer der Metamorphose von Calliphora erythrocephala Meigen. Zeitschr. f. wiss. Ins.-Biol. 1910. "70. Schneewetter und Käfer auf Sardinien. Entomol. Blätter 1910. 71. Zur Lebensweise des Omophron sardous Reitter. Entomol. For 1910. De aleuni coleotteri sardi e sieiliani. Rivista Coleotterologica Ttaliann 1910. 73. Eidechsenfang auf sardische Art. Zool. Beob. 1910.. 74. Schlangen auf Sardinien. Zool. Beob. 1910. 75. Perdixr petrosa Lath. Zool. Beob. 1910. 76. Über Eliomys sardus B.-H. Zool. Beob. 1910. 7. Das einhufige Schwein. Zool. Beob. 1910. 78. Sechsfinger auf Sardinien. Zool. Beob. 1910. 9. Über Messor structor Str. und einige andere Ameisen auf Sar- dinien. Bull. d. Soc. Entom. Ital. XLI., 1910. 80. Über Stridulationstöne bei Ameisen. Zool. Anzeiger 1910. 81. Clytus rkamni temesiensis Germ. und Clytanthus sartor F. Müll. — Mimicery? Zeitschr. f. wiss. Ins.-Biol. 1910. 82. Die Phylogenie und geographische Verbreitung der Porn des Carabus morbillosus Fabr. Zeitschr. f. wiss. Ins.-Biol. 1910. 83. Sardische Borkenkäfer. Entomol. Blätter 1911. 84. Über ein praktisches, leicht herzustellendes künstliches Ameisennest. Naturwiss. Wochenschr. 1911. 85. Grüne und braune Individuen von Mantis religiosa L. Zolsche f. wiss. Ins.-Biol. 1911. 86. Euborellia möesta Gene, ein Dermapteron, als Räuber von Ameisenlarven. Biolog. Zentralblatt 1911. Publikationen von 1901 bis 1920. 11 87. Über Cartonnester von Crematogaster scutellaris Ol. auf Sar- dinien. Intern. Entom. Zeitschr. 1911. 88. Typhaea [umata obscura m. var. nov. Rivista Coleotterologica Italiana 1911. 89. Caloptenus italicus L. und Dede coerulescens L. — Beirrende ‚oder schreckenerzeugende Farben? Zeitschr. f. wiss. Ins.-Biol. 1911. 90. Über Aphaenogaster sardoa Mayr. Archiv für Naturgesch. 1911. 91. Eine neue Embiaart von Sardinien: Embia Kraussi m. Intern. Entom. Zeitschr. 1911. 92. Formicaarten auf Sardinien. Wiener Entom. Zeitschrift 1911. 93. Thorictus grandicollis Germ. Naturwissensch. Wochenschr., Jena 1911. 94. Zwei sich kreuzende Ameisenstraßen. Intern. Entom. Zeitschr. Kyr1. 95. Bombus terrestris Limbarae A. H. Krausse und Bombus terrestris sardous H. Friese. Intern. Entomol. Zeitschr. 1911. 96. Uryptocephalus equiseti pallidus m.n. v. Entomol. Blätter 1911. 97. Scotodipnus strictus gigas m. n. v. Intern. Ent. Zeitschr. 1911. | 98. Bei Asuni gesammelte Schnecken und Muscheln. Arch. f. Naturg. 1911. 99. Sardische Chernetiden. Arch. f. Naturg. 1911. 100. Beiträge zur Kenntnis der Insektenfauna Sardiniens. Entomol. Rundschau 1911 und 1912. 101. Beobachtungen an Dermapteren auf Sardinien. Arch. f. ‚Naturg. 1912. 102. Sardische Flöhe. Arch. f. Naturg. 1912. 103. Coleopteren von Sorgono. Arch. f. Naturg. 1912. 104. Sardische Ameisen. Arch. f. Naturg. 1912. 105. Formica fusca var. glebaria Nyl. auf Sardinien. Wiener Ent. Ztschr. 1912. 106. Einige neue sardische Lepidopterenvarietäten. Arch. f£. Naturg. 1912. 107. Acidalia ornata v. n. paucisignata m. Internat. Ent. Zeitschr. Guben 1912. 108. Lythria purpuraria v. n. aucta m. Internat. Ent. Zeitschr. Guben 1912. 109. Eine neue Ameisenform von Sardinien. Intern. Ent. Zeitschr. Guben 1912. 110. Über das Sammeln von Insekten und anderen Kleintieren. Echo, 1912. Zweitdruck in: Neue Heimat, Porto Alegre, Brasilien, 1912. 111. Beobachtungen an Macroglossa stellatarum. Entomolog. Rundschau, 1912. 112. Zweineue sardische Ei e Nsieiäien. Arch. f. Naturg. 1912. 113. Psociden als Schädlinge in Insektensammlungen. Arch. f. Naturg. 1912. 114. Über einen sardischen Wildkater. Arch. f. Naturg. 1912. 115.: Beobachtungen an Pyralis farinalıs L. Arch. f. Naturg. 1912. 116. „Comparatio non est ratio.“ Arch. f. Naturg. 1913. 12. Heft 72 Prof. Dr. Max Wolff und Dr. Anton Krausse: 117. Calandra granaria ın Makkaroni. Internat. Ent. Zeitschr. Guben 1913. | 118. Eine merkwürdige Begegnung mit einer Mantis religiosa L. Zeitschr. f. wiss. Ins.-Biol. 1913. 119. Trombidium Wolffi m. nov. spec. Arch. £. Naturg. 1913. 120. Über die Beschädigung der Korkeiche durch Orematogaster scutellaris Ol. auf Sardinien. Arch. f. Naturg. 1913. 121. Im Gennargentu auf Sardinien gesammelte Coleopteren. Arch. f. Naturg. 1913. 122. Über die Flügelrudimente des Carabus morbillosus alternans P. Arch. f. Naturg. 1913. | 123. Eine Messorarbeiterin in einem Tetramoriumneste. Arch. £. Naturg. 1913. 124. Sardische Silphiden. Intern. Ent. Zeitschr. Guben 1913. 125. Individuelle Variabilität bei Epinephele Tithonus auf Sar- dinien. Arch. f. Naturg. 1913. | 126. Varietäten zweier sardischen Trombidiidenarten. Arch. £. Naturg. 1913. 127. Camponotus herculeanus vagus Scop. als Korkschädling. Arch. f. Naturg. 1913. 128. Über einige sardische Ameisen. Arch. f. Naturg. 1913. 129. Eine merkwürdige Varietät von Sterrha sacraria L. auf Sar- dinien. Arch. f. Naturg. 1913. 130. Über einige sardische Milben. Arch. f. Naturg. 1913. 131. Die sardischen Amphibien und Reptilien. Arch. f. Naturg, 1913. | | 132. Anthicus quadrigutiatus B. an den Abfallplätzen der Ernte- ameisen auf Sardinien. Arch. f. Naturg. 1913. 133. Sardische Coleopteren. Arch. f. Naturg. 1913. 134. Über die Variabilität der Männchen von Scolia hirta Sch. Arch. f. Naturg. 1913. | 135. Eine Spinne an den Abfallplätzen der Ernteameisen auf Sardinien. Arch. f. Naturg. 1913. 136. Sardische Tenthrediniden. Arch. f. Naturg. 1914. 137. Thysanopteren, Isopteren, Orthopteren und Odonaten von Sorgono, Sardinien. Arch. f. Naturg. 1914. 138. Entomologische Notizen. Arch. f. Naturg. 1914. 139. Einige Notizen über sardische Säugetiere. Arch. f. Naturg. 140. „Milchtrinkende‘ Spinnen. Arch. f. Naturg. 1914. 141. Die Artischockenraupe. Arch. f. Naturg. 1914. 142. Pamphagus marmoratus v.n. elegans m. Arch. f. Naturg. 1914. 143. ,„Splitters““ und ‚Lumpers“. Arch. f. Naturg. 1914. 144. ‚„Entia non sunt creanda sine necessitate“. Arch. f. Naturg. 1914. 145. ‚‚Teleologie‘‘ und Naturwissenschaft. Arch. f. Naturg. 1914. 146. Das principium causalitatis und die moderne Naturwissen- schaft. Arch. f. Naturg. 1915. Publikationen von 1901 bis 1920. 73 147. Zoologische Notizen von Sardinien. Arch. f. Naturg. 1915. 148. Eine neue Milbe von Eberswalde (Sericothrombium Kneissli m.) Archiv f. Naturgesch., 1915. 149. Sardische Hunde. Wild u. Hund, 1915. Zweitdruck: Tier- Börse, 1915. 150. Eigenartige Mißbildungen am Abdomen einer Anozia sardoa M. (Col.). Zoolog. Anzeiger, 1915. 151. Über Omophron (Col.). Archiv f. Naturgesch., 1915. 152. Ein automatischer, quantitativ arbeitender Fangapparat zum Studium der Insekten- und Milbenfauna des Bodens, speziell für pflanzenpathologische und bodenkundliche Untersuchungen. Centralbl. f. Bakt., Parasitenk. u. Infektionskrankh., 1915. 153. Hexapodologische Notizen; I., 1—18. Archiv f. Naturgesch., 1915. | 154. Die Limacodiden und ihr Fraß bei Eberswalde. Archiv f. Naturgesch., 1915. 155. Eine Ameisenvertilgungsmaschine von 1777. Zeitschr. f£. angewandte Entomol., 1915. | 156. Über ein Nest des Lasius fuliginosus Ltr. Archiv f. Natur. gesch., 1915. 157. Zwei neue Sericothrombium-Arten. Zoolog. Anzeiger, 1916. 158. Beiträge zur Biologie des Myrmeleon europaeus MLchl. Archiv f. Naturgesch., 1915. 159. Über Formica rufa, exsecta und fusca (Nestmaterial und Stielchenschuppe). Archiv f. Naturgesch., 1915. 160. Tinea cloacella Hw. alsPilzschädling. Zeitschr. f. Forst- u. J agdwesen, 1916. 161. Ein neuer automatischer Gesiebeausleseapparat. Entomol. Mitteil., Dahlem, 1916. 162. Zur Frage der extraintestinalen Verdauung bei einigen Raubinsekten. Zeitschr. f. allgem. Physiologie, 1916. 163. Über eine neue kroatische Samtmilbe. (Microthrombidium Langhofferi m.). Zoolog. Anzeiger, 1916. 164. Eine neue Allothrombium- und eine neue Euthrombidium-Art. Zoolog. Anzeiger, 1916. 165. Wild und Jagd auf Sardinien. Zeitschr. f. Forst- u. Jagdwesen, 1916. 166. Bemerkungen über das phagische Verhalten von Decticinen und Mantis-Arten. Centralbl. f. Bakt., Parasitenk. u. Infektions- krankh., 1916. 167. Über die großen afrikanischen Trombidien. Zoolog. Anzeiger, 1916. 168. Ein Wort über und für unsere Spezialisten. Zeitschr. f. an- gewandte Entomol., 1916. 169. Über die sardisch-corsischen Hasen. Zeitschr. f. Forst- u. Jagdwesen, 1916. | 12. Heft 74 Prof. Dr. Max Wolff und Dr. Anton Krausse: 170. Zur Systematik und Naturgeschichte der Psylliden (Spring- läuse) und speziell von Psyllopsis fraxini L:. Centralbl. f. Bakt., Pa- rasıtenk. u. Infect., 1916. 171. Ein neuer automatischer Ausleseapparat für terricole In- sekten und Milben. Zeitschr. f. angewandte Entomologie, 1916. 172. Ein neuer Objektträger. Zeitschr. f. angewandte Entomol., 1919: 173. Zur Biologie des Scolytus rugulosus R. und des Sc. multistriatus Marsh. Archiv f. Naturgesch., 1915. 174. Formica rufa-Fraß. Archiv f. Naturgesch., 1915. 175. Hexapodologische Notizen; II, 19—37. Archiv f. Naturgesch., 1915. 176. Über ein praktisches, einheitliches Formular für den zoolo- gischen Sammler, Beobachter und Bearbeiter. Zeitschr. f. angew. Entomol., 1916. 177. Mikroarthropoden-Fang und -Präparation. Mikrokosmos, 1915/16. 178. Über einige neue (Coleopterenvarietäten von Sardinien. Archiv f£., Naturgesch., 1915. 179. Hummeln von Eberswalde. Archiv f. Naturgesch., 1915. 180. Wolffiella ruforum m. nov. gen. nov. spec., ein neuer Chal- cidier aus den Eiern von Lophyrus rufus. Zeitschr. f. Forst- u. Jagd- wesen, 1917. er 181. Die europäische Arten der Chalcididengattung Smicra. Zoolog. Anzeiger, 1916. 182. Der Putzapparat der Ameisen. Durch Alle Welt. 1916, 183. Harz aus den Gallen der Evetria resinella L. Zeitschr. f. Forst- und Jagdwesen, 1916. 184. Seidenraupen- und Geflügelzucht in Deutschland und Kriegs- verletztenfürsorge.e Durch Alle Welt, 1916. 185. Eine neue südindische Chaleididengattung. Archiv £. Natur. geschichte, 1916. Me: Entomologische Themata für den Mikroskopiker und Mikro. photographen. Mikrokosmos, 1916/17. 187. Die. mechanische Einwirkung. von Formica fusca cinerea (Mayr) auf Sandboden. Naturwiss. Wochenschrift, 1915. 188. Fraßbilder der Larve- von Macrophya albicincta Schrank. Archiv f. Naturgesch., 1916. 189. Übersicht über die auf Sardinien vorkommenden. Amphibien und Reptilien. W ochenschrift für Terrarien u. Aquarienkunde, 1916. 190. Über das phagische Verhalten einiger Coleopteren. Archiv f. Naturgesch., 1916. 191. Sardische Süßwasserfische. Wochenschr. f. Aqu.- u. Terr.- kunde, 1916. | 192. Über die mechanische Einwirkung des Ameisenlöwen auf den Sandboden. ‘Zeitschr. f. Forst- u. Jagdwesen, 1917. | 193. Nacktschneckenfraß an Buchenkeimpflanzen. Archiv f. Naturgesch., 1916. | Publikationen von 1901 bis 1920. 75 194. Die sardischen Schweine. Mitteil. der Vereinigung Deutscher Schweinezüchter, 1916. 195. Über Wild- und andere Tierzeichnungen von paläolithischen, späteren prähistorischen und neueren primitiven Völkern, sowie von antiken Kulturvölkern, Kindern und modernen Kulturvölkern; mit 93 Abb. Zeitschr. f. Forst- u. Jagdwesen, 1917; auch separat im Verlag Julius Springer, Berlin. 196. Polydaktylie auf Sardinien. Die Naturwissenschaften, 1916. 197. „Federpipette‘‘, D. R. G. M. 650948. Mikrokosmos, 1916/17. 198. Schneckenrezepte.e Wochenschr. f. Aqu.- u. Terr.-Kunde, RITT. 199. Hexapodologische Notizen, III, 38—51. Archiv f. Natur- geschichte, 1916. 200. Über die Hirschlausfliege (Lipoptena cervi L.). Zeitschr. f. Forst- u. Jagdwesen, 1918. 201. Biologische Bemerkungen über Spelerpes fuscus Bp., Chal- cides ocellatus Forsk. und Algeroides Fitzingeri Wg. Zoolog. Beobachter, 197. 202. Über = chilenische Reismelde, eine neue Getreide- und Wildfutterpflanze. Zeitschr. f. Forst- u. Jagdwesen, 1917. 203. Ein vereinfachtes Verfahren zur systematischen Charakteri- sierung der-Genus-Namen. Zoolog. Anzeiger, 1919 204. Zur Kiefernspannerpuppenuntersuchung. Deutsche Forst- zeitung, 1917. 205. Kritische Bemerkungen und neue Versuche über das Hör- vermögen der Fische. Zeitschr. f. allgem. Physiologie, 1918. 206. Über den Darminhalt und die Exkremente von Paradesmus gracılıs Koch. Zeitschr. f. allgem. Physiol., 1918. 207. Zur Kenntnis der Verbreitung einiger Milben. Archiv £. Naturgesch., 1916. 208. Verpackung und Aufbewahrung umfangreicher Insekten- ausbeuten. Centralbl. f. Bakt., Paras. u. Infect., 1920. 209. Ein konstantes Vorkommen von Lepidurus productus Bosc. Archiv £. Naturgesch., 1916 (1918). 210. Über die Behandlung der Tiere auf Sardinien. Deutsche Tierschutz-Zeitung, 1917. 211. Über einige Panorpa- Bee aus Nordfrankreich. Archiv f. Naturgesch. 1917 (1919). 212. Diplopoden als Carnivoren. Zeitschr. f. allgem. Physiol., 1918. 213. Aethrol als Mittel gegen Mücken. Prakt. Ratgeb., Beibl. z. Erfurter Führer im Obst- u. Gartenbau, 1917. 214. Über den Fraß der Raupe von Aglia tau L. an Roteiche. Zeitschr. f. Forst- u. Jagdwesen, 1919. 215. Über die Süßwasserfische Sardiniens. K.orrespondenzblatt f. Fischzüchter, Teichwirte u. Seeenbesitzer, 1917. 216. Über Mittel gegen Mücken und Zecken. Centralbl. f. Bakt., Paras. u. Infectionskr., 1917. 12. Heft 76 Prof. Dr. Max Wolff und Dr. Anton Kranusse: 217. Enemos quercinaria Hfn. als Waldverderber.” Zeitschr. f. Forst- u. Jagdwesen, 1919. 218. Die Waldspitzmaus, Sorex araneus L., in der Gase Zoolog. Beobachter, 1918. 219. Über die Eberswalder Mäuse aus dem Pe Mus. Zeitschr. f. Forst- u. Jagdwesen, 1918. 220. Mensch und Ameise. Archiv f. Naturgesch., 1916 (1918). 221. Beobachtungen an Dasychira pudibunda dr gelegentlich des Eberswalder Flaßes 1917. Zeitschr. f. Forst- u. Jagdwesen, 1918. 222. Über ein Mittel gegen die Mücken. Vossische Zeitung, 1917. 223. Barathra brassicae L. als ns an der Reismelde. Archiv E Naturgesch, IPA: 224. Über einige einheimische Mäuse und einige an Mine ge- fundene Milben. Archiv f. Naturgesch., 1916 (1918). 225. Über Aradus cinnamomeus Panz., die Kiefernrindenwanze. Zeitschr. - f. angew. Entomol., 1919. 226. Übersicht über die Ameisen Sardiniens nebst einigen bio- logischen Beobachtungen. Zeitschr. f. wissenschaftl. Insectenbiologie, 1920. 227. Lautäußerungen bei Ameisen. Entomol. Jahrbuch 1919. 228. Eine noch wenig bekannte Insektenordnung: die Proturen. Entomol. Jahrbuch 1919. 229. Hexapodologische Notizen, IV, 52—-67. Archiv f. Naturgesch., 1917 (1919). | 230. Zwei bemerkenswerte deutsche Mäuse. Zoolog. Beob., 1919. 231. Forstentomologische Exkursionen ins Eggegebirge speziell zum Studium der Cephaleia abietis L. Arch. f. Naturgesch., 1917 (1919). 232. Die Arten, Rassen und Varietäten der Waldgärtner (Genus Blastophagus Eichh.). Zeitschr. f. Forst- u. Jagdw., 1920. 233. Zur Vertilgung der Raupen des Kiefernprozessionsspinners. Zeitschr. f. Forst- u. Jagdw., 1919. 234. Über Dasychira pudibunda L. bei Eberswalde 1918. Zeitschr. f. Forst- u. Jagdwesen, 1919. 235. Über die Nahrung des Igels. Prakt. Ratgeber im Obst- u Gartenb. 1919. 236. Hexapodologische Notizen; V, 69— 84. Archiv f. Naturgesch., 1917: (1919). | 237. Eine neue Borkenkäfermilbe, Calvolia Kne:ssli m., von Orthotomicus lariris Fabr. Arch. f. Naturgesch., 1919. 238. Häufigkeit und Schädlichkeit des Eichenspinners, Lasio- campa quercus L. Zeitschr. f. wiss. Ins.-Biol., 1920. 239. Notiz über Bekämpfung von Protozoenkrankheiten. Zeitschr. f. Forst- u. Jagdw. 1919. 240. Das Ende des Frasses der Dasychira ade L. bei Fbers- walde 1919. Zeitschr. f. Forst- u. Jagdwesen. 1920. 241. Der Fraß des Blausiebes (Zeuzera pyrina L.) an älteren Stämmen. Zeitschr. f. Forst- u. Jagdwesen, 1920. | Publikationen von 1901 bis 1920. 77 242. Die Resultate der neuesten Untersuchungen über die Lebens- weise und den Schaden des Rapsglanzkäfers. Der Agrar-Markt, 1919. 243. Hexapodologische Notizen, VI, 85—100. Arch. f. Naturgesch. Im Druck. k 244. Eine neue Maus von Sardinien: Mus spicilegus nov. subsp. Caoccıvı m. Arch. f. Naturgesch. Im Druck. 245. Über einige Nager. Zeitschr. f. Forst- u. Jagdwesen, 1920. 246. Von sardischer Landwirtschaft und Viehzucht. ‚Der Agrar- Markt“, 1920. 247. The wonderful dog of Misnia. Naturwiss. Wochenschrift, 1920. 248. Eichechsen- und Schlangenaberglaube auf Sardinien. Zoolog. Beob., 1920. 249. Mittel gegen die Mücken. Zeitschr. f. angewandte Entomol. Im Druck. - 250. Über die Zwergmäuse. Archiv f. Naturgesch. Im Druck. 251. Unsere Ratten, Mäuse und Wühlmäuse. Der Agrar-Markt, 1920. 252. Beobachtungen an Formica fusca cinerea Mayr. Zeitschr. f. Forst- u. Jagdwesen. Im Druck. 253. Sulla coltivazıone di piante medizinalı in Sardegna e la loro utilisazione. L’Unione Sarda. Im Druck. 254. Einige myrmekologische Notizen. Zeitschr. f. wiss. Ins.- Biol. Im Druck. 255. Myrmekologische Randbemerkungen. Intern. Entom Zeitschr. Guben. Im Druck. 256. Insecten in getrockneten Pilzen, Apfelschnitten und Mehl. Zeitschr. f. Forst- u. Jagdwesen. Im Druck. 257. Fischende Hunde. Naturwissensch. Wochenschrift. Im Druck. 258. Novotryposafrol und Maul- und Klauenseuche. Der Agrar- Markt, 1920. 259. Am Helderbache einst und jetzt. D. Fischereizeitung. Im Druck. 262. Autodidakten als Spezsalisten und Autoritäten auf dem Gebiete der Insectenkunde. Der Autodidakt. Im Druck. 263. Über unsere Nager. Der Agrar-Markt, 1920. 264. Vom Maulwurf, dem Igel und den Spitzmäusen. Der Agrar- Markt, 1920. 265. Notiz über den Gabelschwanz Dieranura vinula L. und einen seiner Parasiten, Apanteles vinulae Bouche. Zeitschr. f. Forst- u. Jagdwesen. Im Druck. 266. Autodidakten als hervorragende Entomologen. Der Auto- didakt. Im Druck. 12 Neft Die Vogelwelt am Elbsee bei Aitrang im Allgäu. Eine ökologische Studie. Von Dr. A. Laubmann, Kaufbeuren. Die Ornithologische Gesellschaft in Bayern hatte auf ihrer Mit- gliederversammlung am 9. Januar 1914 den Beschluß gefaßt, der Heraus gabe einer schon lange geplanten Avifauna Bavarica“ näher zu treten. Dieses Werk sollte nicht nur eine genaue Darlegung der faunistischen Verhältnisse der bayerischen Vogelwelt enthalten, sondern es sollte auch Aufschluß geben können über morphologische und biologische Fragen der in Betracht kommenden Vogelarten. Als aber mit den Vorarbeiten zu dem Werke begonnen wurde, da zeigte sich eine solche Fülle von Lücken und Mängeln in unserer Kenntnis der bayerischen Vogelwelt, daß es wünschenswert erschien, bevor an die geplante Zusammenfassung gedacht werden konnte, zuerst die einzelnen Regierungsbezirke in systematischer Weise abzusammeln und zu bearbeiten. Die schweren W olken, die im Sommer des Jahres 1914 am politischen Horizonte aufgestiegen waren, und die sich in einem jahrelang andauernden, wertevernichtenden Unwetter furcht- bar :austobten, erwiesen sich einem ruhigen, gedeihlichen Fortgang dieser Vorarbeiten nicht nur als ungünstig und hemmend, sondern sie hatten notwendigerweise zu einem vollständigen Stillstand geführt. Nur ganz wenige Bausteine konnten während dieser welterschütternden Zeitläufte zu dem schönen, geplanten Bau beigeschafft werden und als solch ein kleiner Baustein soll auch die vorliegende nach dem Willen ihres Verfassers betrachtet werden. Bereits im Jahre 1916 hatte fch den Versuch gemacht, in einer kleinen Arbeit in den Verhandlungen der Ornithologischen Gesellschaft in Bayern!) einen Überblick über die avifaunistischen Verhältnisse des Elbsee-Gebietes zu vermitteln; doch lagen meinen seinerzeitigen Darlegungen in der Hauptsache nur Beobachtungen zu Grunde, die ich bei gelegentlichen kürzeren oder längeren Jagdausflügen in dem Gelände gemacht hatte. Es konnte also damals von einer er- schöpfenden Darstellung der Ornithofauna des Gebietes keine Rede sein. Nachdem es mir nun aber in der Zwischenzeit möglich gewesen war, durch eine große Anzahl rein ornithologischer Exkursionen in das überaus reizvolle Gebiet die avifaunistischen Verhältnisse ein- !) Laubmann, Beiträge zur Avifauna des Elbsees bei Aitrang im n Allgäu; in Verh. Ornith. Ges. Bayern 13, 1, 1917, p. 24—49. Die Vogelwelt am Elbsee bei Aitrang im Allgäu. 79 gehender zu ergründen, halte ich es nicht für uninteressant, die Er- gebnisse meiner Forschungen hier in aller Kürze nochmals zu erörtern. Und so kann und soll die vorliegende Arbeit betrachtet werden als ein Beitrag zu einer Avifauna von Schwaben und damit zugleich auch als ein Baustein zur geplanten ‚„Avifauna Bavarica.“ Geologisch-geographische Betrachtungen. Ich halte es für zweckentsprechend hier zunächst einige Bemer- kungen über die geologisch-geographischen Verhältnisse des Sees und des denselben umgebenden Geländes einzuschalten. Im schwä- bischen Alpenvorlande, ungefähr an der Stelle, wo sich die stolzen Häupter der Allgäuer Alpen dem suchenden Auge des von Norden kommenden Wanderers ın ihrer schimmernden Pracht erstmals er- schließen, liegt von waldbestandenen Höhenzügen rings umsäumt, in- traumverlorener, fast melancholisch stimmender Einsamkeit der Elbsee oder wie er nach dem nächstgelegenen größeren Marktflecken Aitrang auch genannt wird, Aitranger See. Südlich der genannten Ortschaft dehnt sich, das Talbecken der Kürnach ausfüllend, ein nicht allzubreiter Streifen üppigen Kulturlandes — hier wechseln Wiesen, Getreidefelder und Krautgärten in reicher Fülle mit ein- ander ab — das seinerseits wieder im Süden von einem in west-öst- licher Richtung streichenden, aus Moränenschutt aufgestauten Hügel- zug von mäßiger Höhe begrenzt wird, nach dessen Überschreitung sich die träumende Seefläche dem entzückten Auge darbietet. Der Elbsee liegt mitten in der reinsten, typischen Moränenlandschaft, die man sich denken kann. An der Württembergischen Grenze, ungefähr bei Oberwangen beginnend, zieht die Endmoränenzone des westlichsten bayerischen Gletschers, des Iller-Gletschers, in beträchtlicher Breiten- ausdehnung nach Norden, in ungefährer Richtung über die Ort- schaften Reicholzried, Günzegg bis nach Ronsberg (nördlich von Obergünzburg an der Günz gelegen) sich ausdehnend, und von. da in mehr südwestlicher Richtung über die Orte Friesenried, Aitrang, Kaufbeuren, Biessenhofen eine Anlehnung an den östlich von Markt Oberdorf gelegenen Auerberg suchend. Mitten in dieser glazialen Zone liegt nun das Gebiet, das uns in der vorliegenden Abhandlung näher beschäftigen soll. Überall da, wo der kahle Boden zu Tage tritt, also etwa in Kiesgruben, Steinbrüchen, Einschnitten von Hohlwegen, oder auch am östlichen, flachverlaufenden Seeufer, zeigt sich als auf- bauendes Material typischer Moränenschotter. Festes Gestein oder gar zusammenhängende Felsmassen fehlen gänzlich in unserem Ge- lände. Auch der Charakter des Sees entspricht vollkommen der glazialen Herkunft des Gebietes. Ursprünglich wohl eine tiefe Ein- bruchspalte, war diese während der Periode der Vergletscherung mit Eis ausgefüllt und diente auf diese Art und Weise als Brücke zum Transport des Gletscherschuttes, ohne doch selbst von diesem auf- gefüllt zu werden. Erst nach dem erfolgten Rückzug der Eismassen konnte sich in der nun freigewordenen Einbruchspalte das Schmelz- 12. Heft 80 Dr. A. Laubmann: wasser der Gletscherbäche ansammeln und auf diese Weise mag damals ein See entstanden sein, der in seinem Umfang vermutlich größer war als der heutige Elbsee und mindestens noch das ganze jetzige Seemoor, sicher noch das südlich davon gelegene Dümpfel- moos und sehr wahrscheinlich auch noch das Sieglmoor unter seinen Fluten begraben hatte. A. Geistbeck hat einmal die Seen ‚bloß ephemere, vorüber- gehende Erscheinungen in der Geschichte des Erdballs“‘ genannt. Gilt dieser Ausspruch im allgemeinen für jeden See, so hat er ganz besondere Bedeutung für jene Seen, welche in der Moränenlandschaft gelegen ihre Entstehung dem Rückzug der. gewaltigen Gletscher- massen verdanken. Auch am Elbsee macht sich dieser sog. Verlandungs- prozeß ın sehr deutlicher Weise bemerkbar. Bei Seen mit einem Zu- fluß, zu denen auch unser See gehört, der durch einen kleinen Moos- bach, den Elbbach, der von Süden her in das Seebecken eintritt und es am Nordende wieder verläßt, gespeist wird, tritt die Verlandung hauptsächlich an zwei Punkten auf, nämlich an der Ein- und Aus- mündungsstelle des Zuflusses. Einmal setzen sich die von dem Zuflusse mitgeführten Sedimente, die je nach dem von dem: Flusse durch- wanderten Gelände mehr oder weniger bedeutend sind, unmittelbar an der Einmündungsstelle ab, ein Vorgang, der hervorgerufen wird durch den bei der Einmündung stattfindenden Stauungsprozeß der zufließenden Wassermassen. Und eine gleiche Stauung entsteht wieder an der Ausflußstelle, auch hier kommt es zu reichlicher Sediment- ablagerung, wodurch die bekannten Erscheinungen des Einmündungs- und Ausflußdeltas hervorgerufen werden. Bei den in der Moränenzone liegenden Seen, die meist ganz zuflußlos sind oder doch wie auch unser Elbsee nur einen äußerst schwachen, kaum in Betracht zu ziehenden Zufluß besitzen, spielen aber abgesehen von diesen eben besprochenen Sedimentablagerungen noch andere Faktoren eine bedeutende Rolle bei der Verlandung der Seefläche. Und zwar liegen diese Faktoren hauptsächlich auf bota- nischer Seite. ‚An den seichten und sumpfigen Ufern dieser meist zuflußlosen Gewässer siedeln sich gesellig lebende Strandpflanzen, vorzüglich Characeen, an, die hier üppig gedeihen. Während die ab- gestorbenen Teile derselben sich zu Boden senken und zu einer immer höher anwachsenden Schicht von faulenden Vegetabilien sich an- häufen, rücken gleichzeitig die am ursprünglichen Ufer der Wasser- fläche wachsenden Schilfrohre, Schachtelhalme, Binsen und Simsen allmählich und allseitig mehr und mehr in das flache Wasser vor, auf dessen Boden ihr dichtes Wurzelwerk immer mehr vorwärts greift. Von oben herab senken sich alljährlich die abgestorbenen Blätter und Stengel der Seerosen, Ranunkeln, Laichkräuter und Wasser- linsen auf den Grund; immer dichter wird das Gewirr von Pflanzen- resten und seitwärts zwischen dieselben eindringenden Wurzeln und Wurzelstöcken, immer größerer Raum wird dem Wasser abgerungen, bis endlich ein innig verzweigter und verbundener Filz entsteht, der auf einer breiartigen Masse ruht. Auf dieser schwankenden Vege- Die Vogelwelt am Ülbsee bei Aitrang im Allgäu. 81 tationsdecke siedeln sich alsdann Wollgräser, Fieberklee, vorzüglich aber Sphagnum und Hypnum an, welche beide die Eigenschaft be- sitzen, weiter nach oben fortzuwachsen und neue Wurzeln zu treiben, während die unteren Teile der Pflanzen absterben und, da sie von dem Kontakte mit der Luft abgeschnitten sind, allmählich in Torf übergehen.‘“!) Der Elbsee kann als ein typisches Beispiel für das Studium dieses Verlandungsvorganges, durch welchen gerade für die Vogelwelt überaus günstige Verhältnisse hervorgerufen werden, gelten. In grauer Vorzeit, nach dem Rückzug des Gletschers mag der 'neuentstandene Seespiegel, zurückgestaut an den mächtigen Schuttwällen der Endmoränen, ein wesentlich höheres Niveau gehabt haben als heute und glaube ich nicht fehl zu gehen, wenn ich die damalige Ausdehnung des Sees über das Seemoos, das Dümpfel- und Sieglmoos hin als sehr wahr- scheinlich betrachte. Als es dann aber der nimmermüden Tätigkeit des Wassers gelungen war, den im Norden vorgelagerten Moränen- wall zu durchbrechen — wir erkennen die Stelle heute noch an der Eintrittsstelle des Elbbaches ın das Talbett der Kürnach unweit der Hammerschmiede — dasenkte sich naturgemäß, hervorgerufen durch den nun ermöglichten Abfluß des Wassers, der Seespiegel und in da- maliger Zeit mag das Sıegl- und Dümpfelmoos freigelegt worden sein. Damals mag auch der Elbbach als Sammelstelle all der kleinen Moor- quellen und Abzugsgräben entstanden sein. Seit dieser Zeit begann auch an der Ein- und Ausmündungsstelle des Elbbaches die Sediment- ablagerung als erste Erscheinung der beginnenden Verlandung. Durch eben diese Anhäufung von Sedimenten wurde der Grund gehoben, es bildeten sich mit der Länge der Zeit günstige Daseinbedingungen für Schilf und Binsen und ganz allmählich entstanden durch den schon oben geschilderten Wachstumsvorgang die ausgedehnten Ver- sumpfungen beiderseits der Elbbacheinmündung im Süden, sowie auf der Nordseite bei der Ausmündungsstelle.e Während nun aber auf der Westseite die Versumpfungen zwischen der Ein- und Aus- mündung des Elbbaches immer mehr an Ausdehnung zunahmen, so daß sie schließlich zusammenstießen und den großen Komplex bilden konnten, den man heute allgemein unter dem Namen ‚‚Seemoos“ zusammenfaßt, war das Ostufer dem Verlandungsprozeß weniger günstig. Hier kam es zur Versumpfung nur an den kleinen, wind- geschützten Buchten in der Südost- und Nordostecke des Sees, während das ganze übrige Ostufer, wohl infolge der meist herrschenden, starken Westwinde keine Anhaltspunkte für Verlandung durch Pflanzen- wucherungen darbieten konnte. Da hier auch keinerlei Quellen oder Bäche einmünden, kam es auch zu keinerlei Verlandung durch Sediment- anhäufung. ; Soviel über die geologische Entstehungsgeschichte des Gebieten. Was die geographischen Verhältnisse desselben anbetrifft, so glaube . 1) Geistbeck, Die südbairischen und nordtirolischen Seen; Zeitschrift Deutsch-Oesterreich. Alpenverein, 16, 1885, p. 352. Archiv für Naturgeschichte. . 1913. A 12. 6 12. Heft 89 Dr. A. Laubmann: ich an dieser Stelle auf meine früher gemachten Darlegungen hinweisen zu dürfen!), um keinerlei Wiederholungen bringen zu müssen. Hier sei über diesen Punkt nur noch das folgende bemerkt. Wie überhaupt im ganzen Allgäu so spielen auch hier am Elbsee, soweit es die See- fläche oder Moor und Sumpf überhaupt zulassen, als waldbildende Elemente Fichte, Tanne und Föhre die Hauptrolle. In den alten Torfstichen, die heute nıcht oder kaum mehr ausgebeutet werden, haben vornehmlich Birken, Erlen und niedriges Strauchwerk sich angesiedelt, unterbrochen durch kleine Fichten- oder Föhrenbestände, die aber in ihrem Wuchs, wohl durch die allzugroße Feuchtigkeit des Untergrundes, recht zurückgeblieben sind. Die Moore werden von Krüppelföhren, die in ihrem Habitus schon ganz an die Legföhren der alpinen Region gemahnen, und von meist ebenfalls krüppeligen Birken und Erlen bestanden; den Unterwuchs bilden hier neben Schilffeldern weit ausgedehnte Wucherungen der Heidelbeere, der Moorbeere und des Heidekrautes.. Dazwischen dehnen sich saure Wiesenflächen aus, auf denen die Sumpfdistel wuchert und stellen- weise das Wollgras kleine Horste bildet. So viel mag vorerst über die geologisch-geographischen Verhält- disse des Geländes genügen. Ich werde ohnedies später bei Be- trachtung der ökologischen Momente nochmals kurz hierauf Aurbelt kommen müssen. Literatur, Beobachter, Sammlungen. Die Literatur über die Ornithofauna des Elbseegebietes ist eine äußerst spärliche. Von zusammenhängenden Arbeiten existiert über- haupt nur die schon eingangs angeführte Abhandlung ‚Beiträge zur Avifauna des Elbsees bei Aitrang im Allgäu“ in den Verhandlungen der Ornithologischen Gesellschaft in Bayern?), und auch diese kann aus den schon oben dargelegten Gründen keineswegs als grundlegend bezeichnet werden. Dagegen finden sich eine große Anzahl inter- essanter Beobachtungen, die sich auf unser Gebiet beziehen, zerstreut im ornithologischen Schrifttum. Einer der ersten, der den Reichtum des Elbseegebietes an ornithologisch Interessantem erkannte und zu schätzen wußte, war Georg Adam Buchner. In seinen Beiträgen zum ,„X. Jahresbericht (1885) des Ausschusses für Beobachtungs- stationen der Vögel Deutschlands‘) finden sich eine Reihe von Be- obachtungen, die auf das Elbseegebiet bezug haben. Georg Adam Buchner wurde am 25. August 1809 zu Regens- burg geboren und starb zu Kaufbeuren als Ehrenbürger dieser Stadt am 8. November 1888, nahezu 80 Jahre alt. Buchner stand lange Jahre der seinerzeitigen Gewerbe-, späteren Realschule zu Kauf- beuren als Rektor vor und war=der Begründer und Förderer eines 1) Vrgl. Verh. Orn. Ges. Bayern 13, 1, 1917, p. 24—26. 2) Verh. Orn. Ges. Bayern 13, 1, 1917, p. 24—49. 3) Journ. f. Ornith. 1887, p. 337—615. Die Vogelwelt am Elbsee bei Aitrang im Allgäu. 83 kleinen zoologischen Kabinetts an eben dieser Anstalt, aus welchen Anfängen die heutige zoologische Sammlung der Realschule hervor- gegangen ist. Die Art und der Charakter dieses trefflichen Mannes kann wohl am deutlichsten erkannt werden aus dem Nachruf einer Kaufbeurer Tageszeitung, welchen diese G. A. Buchner bei seinem Tode gewidmet hat. ‚Kaufbeuren, 8. XI. 1888. Eine betrübende Kunde durcheilte unsere Stadt. Herr Gg. Adam Buchner, k. Rektor a. D., Ritter II. Cl. des Verdienstordens vom hl. Michael und Ehren- bürger der Stadt Kaufbeuren, ist infolge eines Schlaganfalles heute früh 6 Uhr verschieden. Herr Buchner erreichte ein Alter von 80 Jahren. Mit ihm ist ein Ehrenmann in des Wortes vollster Bedeutung aus dem Leben geschieden. Nicht nur bei seinen zahlreichen Schülern sondern in allen Kreisen der Bevölkerung und weit darüber hinaus wird: diese Trauernachricht die schmerzlichsten Gefühle und das tiefste Bedauern hervorrufen. Fürwahr, er war der Besten einer, ein Vater der Armen, ein Helfer und Ratgeber jedem, der zu ihm um Hilfe und Rat kam. Wie vielen armen Schülern er in der langen Reihe von Jahren, in denen er der hiesigen Anstalt als Leiter vorstand, nicht allein ermöglichte, die Anstalt besuchen zu können, sondern auch für das leibliche Wohl und fernere Fortkommen derselben gesorgt, was er für die Schule selbst getan und geschaffen hat, das weıß jeder- mann hier und überlassen wir es einer berufeneren Feder zu schildern. Ihm, dem wackeren, aufopfernden Lehrer, dem anspruchlosen Menschen, dem Freunde der Armen, ihm sei die Erde leicht und sein Gedächtnis wird ın den Herzen seiner dankbaren Schüler und Mitbürger ewig fortleben.“ Buchner’s ornithologische Bestrebungen wurden von seinem gelehrigen Schüler und Freund Christian Daniel Erdt aufge- nommen und weitergeführ.. Auch das Elbseegebiet fand ın Erdt einen unermüdlichen Erforscher und Beobachter und eine Menge mitgeteilter Beobachtungen, die in den ‚Materialien zur bayerischen Örnithologie‘!) niedergelegt sind, können als ein beredtes Zeugnis dafür angesehen werden, wie gründlich Erdt das Gelände am Elbsee in ornithologischer Hinsicht durchforscht hat. - Von Erdt stammen auch die unser Gebiet berührenden zahlreichen Mitteilungen in Wiedemann’s?) Werkchen über ‚Die Vögel des Regierungsbezirkes von Schwaben und Neuburg.‘ Und schließlich dürfen auch die vieien Notizen und Aufzeichnungen nicht vergessen werden, die Erdt noch wenige Wochen vor seinem Tode mir hat zukommen lassen und die sich in vielen Punkten auch auf das Elbseegebiet beziehen. Christian Daniel Erdt, geboren am 2. Aprıl 1849 zu Kauf- beuren, ist ebendaselbst am 30. April 1918 als Präparator gestorben. 1) Materialien zur bayerischen Ornithologie 2 (1899—1900); 3 (1901—1902); 4 (1903—1904) ; 5 (1905—1906) ; 6 (1907— 1908); 7 (1909—1910); 8 (1911—1913) erschienen in dem 2. und 3. Jahresbericht Orn. Ver. München, sowie in Band 7, 9, 11 und 12 der Verh. Orn. Ges. Bayern. 2) 30. Jahresbericht naturwiss. Ver. Augsburg 1890, p. 37—232. 6* 12. Heft 84 Dr. A. Laubmann: Ein Nachruf, den ich dem langjährigen Mitglied der Ornithologischen Gesellschaft in Bayern — Erdt war mit Dr. Parrot sehr befreundet — ın den Verhandlungen dieser Gesellschaft gewidmet habet), enthält alles auf die ornithologische Tätigkeit Erdt’s bezügliche und mag es mir gestattet sein, um W Ierk pin zu vermeiden, hier auf diesen Nachruf zu verweisen?). Mr Schließlich seien noch einige wenige Worte dem ornithologischen Teile der kleinen zoologischen Sammlung der Realschule Kaufbeuren gewidmet. Von G. A. Buchner begründet, von Chr. D. Erdt weiter- geführt und ausgebaut, enthält die Sammlung neben einigem exotischen Material eine ganze Anzahl von einheimischen Vogelarten, die wohl zum größten Teil aus der Umgebung von Kaufbeuren stammen. Was speziell die Sumpf- und Wasservögel betrifft, so mögen dieselben wohl ın der Hauptsache am Elbsee erlegt worden sein. Leider krankt jedoch, wie die meisten derartigen Sammlungen auch die Kaufbeurer an dem Umstand, daß nur die allerwenigsten Exemplare mit genauen Fundort- und Datum-Angaben versehen sind. Noch kurze Zeit vor seinem Tode trug sich Erdt mit dem Gedanken, die Sammlung, die durch verschiedene Umstellungen, die vorgenommen worden waren, - arg in Unordnung gekommen war, neu zu. ordnen und dabei hätte so manches Exemplar von Erdt mit neuer Etikette versehen werden können, zumal doch Erdt die meisten Stücke selbst gesammelt und aufgestellt hatte, und aus diesem Grunde über die Herkunft der einzelnen Vögel an Hand seiner Bücher genau orientiert war. Bevor dieser Plan zur Ausführung gelangte, starb jedoch Erdt und dadurch ist heute fast die ganze Vogelsammlung für exakte wissenschaftliche Bearbeitung wertlos geworden. Nur ganz wenige Exemplare tragen, meist auf dem Holzpostamente, genauere Angaben über die Herkunft des Stückes und sind dadurch wissenschaftlich wertvolle Beleg- exemplare geblieben. Es sind das die folgenden Stücke: 1. Anthus spinoletta spinoletta (L.) $ Augsburg 14.1. 1856. 2. Dryobates leucotos leucotos (Bechst.) $ Immenstadt, Winter 1849/1850 von Herrn Bezirksgeometer Stark geschenkt. Vrgl. hiezu: Jäckel, Syst. Übersicht Vögel Bayerns, 1891, p. 84; Laubmann, Verh. Orn. Ges. Bayern 14, 3, 1920, p. 209. 3. Glaucidium passerinum passerinum (L.) & Füssen 12. IV. 1859. 1) Verh. Orn. Ges. Bayern 13, 4, 1918, p. 363—366. 2) Eine Anzahl-Beobachtungen, die auf die Ornithofauna des Elbseegeländes bezug haben, finden sich schließlich noch in einigen Arbeiten von mir, die ich hier der Vollständigkeit halber genauer anführen will: 1. Laubmann, Beiträge zur Avifauna Bayerns; in: Ornith.-Jahrbuch 22, 1911, p. 51—63. — 2. Derselbe, Beiträge zur Avifauna des Elbsees bei Aitrang im Allgäu; in: Verh. Orn. Ges. Bayern 13, 1, 1917, p. 24—49. — 3. Derselbe, Beiträge zur bayrischen Ornithologie; in: Verh. Orn. Ges. Bayern 14, 3, 1920, p. 206—213. — 4. Derselbe, Der Berglaubvogel (Phylloscopus bonelli bonelli (Vieill.) und seine Verbreitung in Bayern; in: Journ. f.'Ornith. 1920, p. 245272. Die Vogelwelt am Elbsee bei Aitrang im Allgör. 85 4. Surnia ulula ulula (L.). Ein Exemplar ohne weitere Angaben, lediglich mit dem Vermerk: ‚Von Herrn Höfelmayr lebend ge- schenkt “ findet sich in der Sammlung. Ob das Stück aus der Um- gebung von Kaufbeuren stammt, konnte nicht ermittelt werden. . Höfelmayr hatte ın der Umgegend großen Jagdbesitz. 5. Bubo bubo bubo (L.). $ am 4. 1. 1856 von Herın Adolf Esper- müller aus Kaufbeuren, ohne Zweifel in der Umgebung, geschossen. 6. Tyto alba guttata (Brehm). 2 ad bei Kaufbeuren erlegt. 7. Milvus milvus milvus (L.). 9, 14. VI. 1859. Vermutlich stammt auch dieses Exemplar aus der Umgebung. 8. Gyps fulvus [ulvus (Habl.). Herbst 1857, Günzach. Vrgl. Wiedemann, 30. Jahresber. naturw. Ver. Augsburg 1890, p. 40. 9. Botaurus stellaris stellarıs (L.). Elbsee bei Aitrang. Nach der Präparation zu schließen, eine neuere Arbeit von Erdt. 10. Oygnus cygnus (L.). $ Das Exemplar trägt folgenden Ver- merk von der Hand Buchner’s: ‚Im Winter 1860/61 wurden in vielen Gegenden Deutschlands, so auch hier, Züge derselben beobachtet. Von zwei dahier erlegten Exemplaren ließ Herr Moritz Schaefer das eine, welches jedoch auch erst nach mehreren Tagen an der Wertach aufgefunden wurde, für die Sammlung der Gewerbeschule präparieren. (Buchner.)‘ Nach Wiedemann, I.c. 1890, p.197 wurden am 21.1.1861 an der Wertach bei Kaufbeuren drei Exemplare erlegt. Eines dieser Stücke muß wohl der erwähnte Vogel sein. 1. Phalacrocorax earbo subcormoranus (Brehm). Aitrang, 1876. Nach Buchner’s handschriftlicher Bemerkung wurde das Exemplar am Elbsee an einer Legangel gefangen. Wiedemann, l.c. 18%, p. 213 gibt als Erlegungsdatum den 28. X. 1876 an. 12. Colymbus arcticus L. Winter 1863, Kaufbeuren. 13. Oedicnemus oedicnemus oedicnemus (L.). & Augsburg 16. VII. 1858. ” Faunistisch-ökologische Studien. Hier folgt zunächst als Überblick über die Avifauna eine Liste aller für das Elbsee-Gebiet nachgewiesenen En Vogelarten. Corvidae. 4. Pica prica pica (L.). . 1. Corvus corone corone L. 5. Nucifraga caryocatactes macro- 2. Corvus frugilegus frugilegus L. rhynchos Brehm!). 3. Coloeus monedula spermologus 6. Garrulus glandarius glandarius (Vieill.). Fe 1) In den „Materialien zur bayerischen Ornithologie VIII‘ (Verh. Orn. Ges. Bayern XII, 1, 1914, p. 35) findet sich für den schlankschnäbeligen (sibirischen) Tannenhäher eine Aufzeichnung, nach welcher ein Exemplar dieser Art am 15. XI. 1911 bei Immenhofen, östlich des Elbsees, zur Beobachtung kam. Ob- wohl kein Gewährsmann angegeben war, dürften wir nicht fehlgehen, wenn wir 12. Heft 86 Dr. A. Laubmann: Sturnidae. > Motacillidae. T. Sturnus vulgaris vulgaris L. 21. Anthus trivialis triviahs (L.). 22. Anthus pratensis (L.). Oriolidae. : j i 8. Oriolus oriolus oriolus (L.) 23. Motacilla cinerea cinerea | Fi Tunst. Fringillidae. 24. Motacilla alba alba L. 9. Chloris chloris chloris (L.). a 10. Carduelis carduelis carduelis Certhiidae. (L.). 25. Certhia familiaris macrodactyla 11. Acanthis cannabina cannabina Brehm (L.). 26. Certhia brachydactyla brachy- 12. Spinus spinus (L.). dactyla Brehm 13. Pyrrhula pyrrhula germanica Sittidae. Brehm 27. Sıtta europaea caesıa Wolf. 14. Fringilla coelebs coelebs L. Ä 15. Passer domesticus domesticus ERS a E (L.). 29. Parus caeruleus caeruleus L. 16. Passer montanus montanus (L.). 39 17. Emberiza cıtrinella sylvestris 3]. Parus ater ater L. . Parus cristatus mitralus Brehm Ba 18. a schoeniclus schoent- 39 Poyus palustris communis ar Baldenst. Alaudidae. 33. Parus atricapillus subsp.?!) 19. Galerida cristata eristata (L.). 34. Aegithalos caudatus europaeus 20. Alauda arvensis arvensis L. (Herm.). R als Autor hierfür Christian Daniel Erdt, Kaufbeuren, annehmen. — Für die schon im Voralpenland brütende dickschnäbelige Art, Nucifraga caryoeatactes caryoeatactes (L.), konnte ich in der mir zur Verfügung stehenden Literatur für unser Gebiet keine Belege finden, doch dürfte die Art auf ihren weit ausgedehnten Streifereien im Herbst und Winter wohl schon manchmal, wenn auch bis heute immer unbeobachtet oder doch unerkannt, durch das Elbsee-Gelände gekommen sein. !) Erdt hatte bei seinen Beobachtungen die beiden bei uns vorkommenden Graumeisen, die Nonnen- und Weidenmeise, noch nicht auseinandergehalten; es blieb daher mir vorbehalten, die Weidenmeise für das Elbseegebiet neu zu entdecken. Nachdem ich in den vorhergehenden Jahren schon wiederholt Weiden- meisen im Gelände angetroffen hatte, gelang es mir heuer am 8. Juni 1920 ein Nest derselben mit flüggen Jungen zu entdecken. In dem der Seehütte vor- liegenden rings von Wasser umgebenen Moos stand dasselbe in einem alten, morschen Birkenstämmchen von ca. 15cm Durchmesser. Der ganze Stumpen ist vielleicht noch 2m hoch, das Nestloch befindet sich auf der nach Westen gerichteten Seite in Höhe von lm über dem Wasser des Sumpfbodens. Ich erweitere den Eingang der selbstgezimmerten Höhle, welche mit der von Klein- schmidt (Berajah 1914, Parus Salicarius, Taf. VI, fig. 2) abgebildeten Höhle von Parus Salicarius borealis aus Tammela, Finland, Juni 1908, sehr gut über- einstimmte, und kann in derselben sieben enganeinandergedrückte Jungvögel bemerken. Aufmerksam auf das Nest wurde ich durch den Gesang des alten ne uni u 0 un u LE ie a nu u. ZN a 2 „US. 9 u Die Vogelwelt am Elbsee bei Aitraug im Allgäu. 87 Regulidae. 43. Phylloscopus trochilus trochilus 35. Regulus regulus regulus (L.). eE. 36. Regulus ignicapillus igni- 44. Phylloscopus bonelli bonelli (Vi- capıllus (Temm.). eıll.?)) Laniidae. 45. Phylloscopus sibilatrix sibr- 37. Lanius excubitor exceubitor L.!) latrix (Bechst.)®) Be 38. Lanius collurio collurio L. 46. H ypolaıs ıcterina (Vieill.). Bombycillidae, 47. Sylvia hippolars hippolars (L.). 39. Bombycilla garrulus garrulus 48. en communıs communıs er. | 49. Sylvia curruca curruca (L.). ‚ Museicapidae. 50. Sylvia atricapıilla atırcapilla 40. Muscicapa striata striata (Pall.). FE. 41. Ficedula hypoleuca hypoleuca 51. Turdus pilaris L.*) (Pall.). 52. Turdus viscivorus visciworus L. Sylviidae. 53. Turdus philomelos phrlomelos 42. Phylloscopus collybita collybita Brehm (Vieill.). 54. Turdus musicus L. Vogels, den ich nach Kleinschmidt (Berajah 1919-20, p. 9) mit ‚‚tschöh di diri tschöh, dürrr, tschüh‘“ gut wiedergegeben finde. Leider gewährt das eine von mir als Brutbeleg mitgenommene Jungvögelchen keine Anhaltspunkte üker die Formenzugehörigkeit der Elbsee-Weidenmeisen, doch dürfte im Vergleich mit den Darlegungen von Stresemann und Sachtleben (Verh. Orn. Ges. Bayern 14, 3, 1920, p. 269) wohl die Formel Parus atricapillus salicarius > montanus die richtige sein. -4) Vrgl. Journ. f. Ornith. 36, 1888, p. 419, wo ein am 23. XII. 1886 bei Bäkriehufen unweit Aitrang erlegtes Exemplar erwähnt wird. 2) Wie ich in meiner im Journ. f. Ornith. 68, 1920, p. 245—272 erschienenen Arbeit über die Verbreitung des Berglaubvogels in Bayern dargetan habe, ist es mir auch für diese Art gelungen, den Brutnachweis für das Elbseegebiet zu erbringen, und mag es an dieser Stelle der Kürze halber gestattet sein, auf diese Abhandlung (l.c. p. 256) zu verweisen. 3) Am 13. V. 1920 hörte ich zum ersten Male in einem von Fichten, Föhren und Birken bestandenen Mooswäldchen links des Elbbaches am Südende des Sees einen Waldlaubvogel schwirren und konnte mich auch bald an den von Ast zu Ast schwebenden kleinen Sänger heranpirschen. Es war dies die erste und auch einzige Beobachtung von sibilatrix in dem in Frage stehenden Gelände, so daß ich annehmen möchte, daß es sich hier noch um ein durchziehendes Exemplar gehandelt hat. Jedenfalls aber war es durch diese Beobachtung ge- lungen, alle vier bei uns heimischen Laubvögelarten für das Elbseegebiet nach- zuweisen. 4) In meiner in den Veıh. Orn. Ges. Bayern 13, 1, 1917 p. 24—49 erschienenen Abhandlung über die Avifauna des Elbsee’s hielt ich ‚‚ein Brüten dieser Drossel im Gebiet für sehr wahrscheinlich‘, Belege, die diese meine Anschauung jedoch bestätigen konnten, fehlten mir zur damaligen Zeit noch vcellständig. Erst am 30. April 1920 war es mir gelungen, den Brutnachweis einwandfrei zu erbringen. ‚Ich finde in meinem Tagebuche unter obigem Datum folgende Aufzeichnungen: 12. Heft 88 Dr. A. Laubmann: 55. Turdus torguatus alpestris 59. Phoenicurus ochruros gibralta- (Brehm).!) | riensis (Gm.). 56. Planesticus merula merula (L.). 60. Oyanosylvia svecica cyanecula 57. Saxıcola rubetra rubetra (L.). (W.olf).2) | 58. Phoenicurus phoenıcurus phoe- 61. Erithacus rubecula rubecula(L.). nicurus (L.). | | ‚Die interessanteste Beobachtung, die ich heute zu machen Gelegenheit habe, ist die von dem Brutvorkommen der Wachholderdiossel am Elbsee. In einem aus Fichten, Erlen und Föhren bestandenen Mooswäldchen, das sich von dem kleinen am See entlang führenden Sträßchen bis gegen das Seemoos hin in westöstlicher Richtung hinzieht, treiben eine Schar Wachholderdrosseln ihı lautes, lärmendes Wesen. Auffallend ist ihr sonderbares Benehmen einigen Rabenkrähen gegen- über, die sich in der Nähe des Wäldchens anscheinend Eier’suchend herum- . trieben und von den Drosseln energisch angegriffen werden. Schon dieser Um- stand läßt den Schluß zu, daß es sich hier um Brutvögel handeln könnte. Beim Weitergehen komme ich nun an einer kleinen kaum 3 m hohen Föhre vorbei, die etwas abseits vor dem Wäldchen in einer Moorwiese steht. Aus dem Wipfel derselben geht laut rufend eine Wachholderdrossel ab. Nach näherer Einsicht- nahme entdecke ich im Gipfel des Baumes ein Nest und finde in demselben ein noch warmes Gelege von fünf Eiern. Damit war der Beweis des Brütens dieser Drosselart im Gelände einwandfrei erbracht. Ich nehme von den fünf Eiern das schönste, ein grünblaues mit stark angehäufter Fleckung von brauner Farbe am stumpfen Pol und mehr zerstreuter Fleckung an der übrigen Oberfläche — am ähnlichsten dem auf Tafel 55 fig. 5 in Rey’s Eierwerk der Vögel Mittel- europas abgebildeten Stück — mit als Belegexemplar meines Fundes. Auf die vier im Nest zurückgelassenen Eier kehrt nach meinem Weitergehen der Vogel sogleich zurück und beginnt wieder mit dem Brüten. Das Nest steht sehr fest in den Gipfelästen des Bäumchens und ist in der aus Lehm gebildeten Nest- mulde mit trcckenem Schilfgras ausgelegt... ..‘“‘ Am 15. Mai 1920 fand ich bei einem erneuten Besvch das Nest vollständig zerstört und von den Eiern keine Sp r mehr vor. Dasselbe war wohl den Räubereien der herumlungernden Rabenkıähen zum Opfer gefallen. Dagegen waren im nahen Wäldchen noch eine Anzahl Nester vcll besetzt. Hier wurden die Eier auch ohne Schaden mit Erfolg bebrütet. !) Wie Lindner nach Aussage von Bahnmeister Kurtz im 1. Jahresbericht Orn. Ver. München 1897-98, 1899, p. 120 mitteilt, soll die Alpenringdrossel bei Günzach unweit Aitrang brütend angetroffen worden sein. Ich selbst habe diese Drossel im Gelände noch nicht beobachten können, doch liegen immerhin Meldungen von dem gelegentlichen Auftreten der Art im Voralpenland nament- lich aus der Herbst- und Winterzeit vor. Günzach liegt 801 m hoch in den nörd- lichen Ausläufern des sog. Kemptener Waldes, eines ausgedehnten Wald- komplexes mit Höhenzügen, die stellenweise 400—1005 m MeeresLöhe erreichen, so daß also ein Brutvorkommen der Alpenringdrossel immerhin möglich sein kann. 2) Aus der gleichen Quelle wie die Mitteilung vom Vorkommen der Alpen- ringdrossel stammt auch die Beobachtung des Blaukehlchens. Nach Bahnmeister Kurtz (1. Jahresber. Orn. Ver. München 1897-98, 1899, p. LIV, 121) hat das Blaukehlchen 1897 b_.i Günzach gebrütet — damals war sogar ein. ausgestopftes Die Vogelwelt am Elbsee bei Aitrang im Allgäu. 89 Prunellidae. 73. Picus canus canus Gm. 62. Prunella modularıs modularis 74. Dryobates major pinetorum teile): (Brehm). Troglodytidae. 75. Dryobates minor hortorum 63. Troglodytes troglodytes troglo- (Brehm). dytes (L.). 76. Dryocopus martius martius (L.) 64. Cinclus cinclus meridionalıs Strigidae. Brehm. 77. Asio otus otus (L.). Hirundinidae. 78. Asio flammeus flammeus 65. Hirundo rustica rustıca L. | (Pontopp.). 66. Delichon wrbica urbica (L.). 19. Striz aluco aluco L. Mieropodidae. Falconidae. 67. Micropus apus apus (L.). 80. Falco subbuteo subbuteo L. Epupidae 81. Falco tinnunculus tinnunculus ar L 2 ae DUB .epop ae e 82. Falco vespertinus vespertinus Coraciidae. g Coraci ' Be L.?) 69. Coracias garrulus garrulus L.") 33, Falco peregrinus peregrinus | Alcedinidae. Tunst.?) | 70. Alcedo atthis ispida L.?) 84. Buteo buteo buteo (L.). Cuculidae. 85. Astur gentilis gentilis (L.). 71. Cuculus canorus canorus L. 86. Accipiter nısus nisus (L.). Picidae. 87. Milvus milvus milvus (L.)®) 72. Picus viridis brehmi Klein- 88. Haliaeetus albicilla (L.)®) . schm. 89. Pernis apivorus apiworus (L.). Belegexemplar in seinem Besitz —, im darauffolgenden Jahre 1898 dagegen wurde die Art nur auf dem Durchzug beobachtet. Ich selbst habe das Blaukeblchen im Gebiet des Elbsees, weder als Durchzügler noch zur Brutzeit beobachten können. | 1) Bahnmeister Kurtz (1. Jahresber. Orn. Ver. München 1897-98, 1899, p. 99) führt die Blauracke für das Jahr 1895 aus der Günzacher Gegend als Brutvogel an. 2) Am 1. September 1919 konnte ich zum ersten Male am See selbst einen Eisvogel wahrnehmen, der auf dem überhängenden Aste einer Föhre gesessen war und bei meinem Näherkommen über den See hin abflog. Bisher hatte ich diese Art nur an der Kürnach und am unteren Elbbach konstatieren können. 82) Erdt erhielt am 29. Mai 1911 ein Q aus der Gegend von Ruderatshofen, östlich vom Elbsee. (Vrgl. Verh. Orn. Ges. Bay. 12, 1, 1914, p. 26.) %) In den Verh. Orn. Ges. Bay. 12, 1, 1914, p. 25 findet sich eine Notiz, nach welcher am 24. Juli 1913 ein Wanderfalke in der Ruderatshofener Gegend zur Beobachtung kam. 5) Bahnmeister Kurtz (1. Jahresber. Orn. Ver. München 1897-98, 1899, p- 90) nennt den roten Milan für die Günzacher Gegend ‚„‚sehr häufig im Herbst.“ Weitere Beobachtungen aus dem Elbsee-Gebiet liegen dagegen nicht vor. 6) Im 2. Jahresber. Orn. Ver. München 1899-1900, 1901, p. 125 findet sich folgende hierher bezügliche Aufzeichnung Chr. D. Erdt’s: ‚Ein Exemplar 12. Heft 90 Dr. A. Laubmann: Vulturidae. Colymbidae. | %0. Gyps fulvus fulvus (Habl.)!) 102. Podiceps cristatuscristatus(L.). Cieoniidae. 103. Podiceps ruficollis ruficollis 91. Crconia ciconia ciconia (L.). a u Ardeidae. ee; ee 104. Pluvialis apricarius (L.). 93. Botaurus stellaris stellaris (L.). 109 Vanellus vanellus (L.). 34. Sabre ee 106. Po (L.) Anatidae. 107. Actiki ] L 95. Anser fabalis fabalis (Lath.)?) 108 otetea Bupolesiege FE . Tringa ocrophus ocrophus L. 96. Anas platyrrhynchos platyr- 109. Totanus totanus totamus (L.). rhynchos L. 110. . Numeni t ata(L.). 97. Nettion crecca crecca (L.). 111 ee kei 98. Spatula clypeata (L.)*) (L.y%) ae DIE 99. Nyroca ferina ferina (L.). We = 8 ago media (Lath.)?) 100. Nyroca nyroca (Guld.)®) 113. Gallinago gallinago gallinago Phalaerocoraeidae. (L.). | 101. Phalacrocorax carbo subcor- 114. Lymnocryptes gallinula (L.)?) moranus Brehm®). 115. Scolopax rusticola L. wurde in hiesiger [Kaufbeuren] Gegend von einem Jäger geflügelt und konnte erst nach 10 Tagen, am 15. I. bei Ruderatshofen lebend gefangen werden. Magen leer, das Tier war trotzdem noch kräftig.‘ Es handelt sich hier um das Jahr1898. !) Ein Exemplar dieser Art wurde im Herbst 1857 bei Günzach von einem Bauern geschossen (Naumannia, 1858, p. 431). Nach Wiedemann (30. Jahresber. nat. Ver. Augsburg 1890, p. 40) kam dieses Stück in den Besitz des Realschul- rektors Buchner, Kaufbeuren, und befindet sich noch heute in der zoologischen Sammlung der Realschule genannter Stadt. 2) Vrgl. 3. Jahresber. Orn. Ver. München 1901-02, 1903, p. 166. Erdt erhielt am 19. IV. 1902 ein Exemplar aus dem Elbseegebiet von Ruderatshofen. ®) Erdt erhielt am 22. Januar 1913 ein $ von Aitrang. *) Am 10. März 1913 bekam Erdt ein $ von Ruderatshofen, das am Elbsee auf dem Durchzug erlegt worden war. 5) Vrgl. 2. Jahresber. Orn. Ver. München 1899-1900, 1901, p. 129: Am 24. IX. 1897 beobachtete A. Fischer (Augsburg) zwei Exemplare auf einem Weiher zwischen Aitrang und Günzach. 6) In der kleinen zoologischen Sammlung der Realschule zu Kaufbeuren befindet sich ein Kormoran, der am 28. Oktober 1876 nach einer handschrift- lichen Bemerkung auf der Etikette am Elbsee bei Aitrang an einer Legangel für Hechte gefangen worden war. Vıgl. hiezu: Journ. f. Ornith. 1887, p. 610; Wiedemann, 30. Jahresber. nat. Ver. Augsburg 1890, p. 213. ?) Erdterhielt am 9. IX. 1902 ein Exemplar von Ruderatshofen (3. Jahresber. Orn. Ver. München 1901-02, 1903, p. 234). 8) Vrgl. 3. Jahresber. Orn. Ver. München 1901-02, 1903, p. 213 (Erdt erhielt am 12. III. 1902 ein Stück ven Ruderatshofen). 9) Vrgl. Wiedemann, 30. Jahresber. nat. Ver. Augsburg 1890, p. 186. Die Vogelwelt am Elbsee bei Aitrang im Allgäu. 91 Laridae. Columbidae. RER FE 122. es palumbus palumbus N - 123. Columba oenas oenas 1. Rallidae. Phasianidae. 117. Crex crex (L.). 124. Perdiz perdiz perdix (L.). 118. Porzana porzana (L.)!) 125. Coturnız coturnizcotunix(L.). 119. Rallus aquaticus aquatıcus L. Tetraonidae. 120. Gallinula chloropus chloropus 126. Tetrao urogallus urogallus L. (L.). 127. Lyrurus tetrix juniperorum 121. Fulica atra atra L. (Brehm). Von diesen 127 Vogelarten und Formen können folgende. 81, also ungefähr 64 Prozent aller im Gebiet beobachteten Vogelarten als Brutvögel angesprochen werden. Ich möchte hier aber voraus- schicken, daß die folgende Liste auch solche Vögel als Brutvögel auf- führt, die wie z. B. der Kiebitz, nicht alle Jahre regelmäßig am Elbsee zur Brut schreiten; dagegen wurden solche Arten, die wohl früher einmal im Gebiet brütend angetroffen worden sind, seit einer langen Reihe von Jahren aber überhaupt nicht mehr beobachtet worden sind, wie z.B. das Blaukehlchen oder die Blauracke, nicht mehr in die Liste aufgenommen. Liste der Brutvögel. l. Corvus corone corone (L.). 15. Alauda arvensis arvensis L. 2. Coloeus monedula spermologus 16. Anthus trivialis trivialis (L.). (Vıieill.). 17. Anthus pratensis (L.). 3. Pica pica pica (L.). 18. Motacilla cinerea cinerea 4. Garrulus glandarius glandarius Tunst. (L.). 19. Motacılla alba alba L. 5. Sturnus vulgaris vulgarıs L. 20. Certhia [amilieris macrodactyla 6. Chloris chloris chloris (L.). Brehm 1. Carduelis carduelis carduelis 21. Certhia brachydactyla bracny- (L.). dactyla Brehm 8. Acanthis cannabina cannabina 22. Sitta europaea caesia Wolf (L.). 23. Parus major major L. 9. Pyrrhu!a pyrrhula germanica 24. Parus caeruleus caeruleus ].. Brehm. 25. Parus ater ater L. 10. Fringilla coelebs coelebs L. 26. Parus cristatus mitratus ll. Passer domesticus domesticus Brehm (L.). 27. Parus palustrıs communis 12. Passer montanus montanus (L.). Paldenstein 13. Emberiza citrinella sylvestris 28. Parus atricapillus subsp.? Brehm 29. Aegithalos caudalus curopacus 14. Emberiza schoeniclus schcexi- (Herm.). clus L. 30. Regulus regu'us regu’us (L.). !) Siehe Journ. f. Ornith. 1888, p. 543. 12 Peft oe wmN — Dr. A. Laubmann: . Regulus ignicapillus igni- capıllus (Temm.). . Lanius collurio collurio L. . Muscicapa striata striata (Pall.). . Phylloscopus collybita collybita (Vıieill.). . Phylloscopus trochilus trochilus (L.). . Phylloscopus bonelli bonelli (Vieill.). . Hypolais vcterina (Vıieill.). . Sylvia hippolars hippolais -(L.). . Sylvia communis communis | Lath. . Dylvva curruca curruca (L.). . Sylvia atricapilla atricapilla (3 . Turdus pilarıs L. .. Turdus viscivorus vıscivorus L. . Turdus phrlomelos philomelos Brehm . Planesticus merula merula (L.). . Saxıcola rubetra rubetra (L.). . Phoenicurus phoenicurus phoenicurus (L.). . Phoenicurus ochruros gibralta- riensis (Gm.). . Erithacus rubecula rubecula(L.). . Prunella modularis modularis (L.). . Troglodytes troglodytes troglo- dytes (L.). . Oinclus cinelus meridionalis Brehm. . Hirundo rustica rustica L. . Delichon urbica urbica (L.). . Mieropus apus apus (L.). . Cuculus canorus canorus L. ‚ Picus viridis brehmi Klein- schmidt . Picus canus canus Gm. . Dryobates major pinetorum (Brehm). . Dryobates minor hortorum (Brehm). . Dryocopus martius martius (L.) . Asio otus otus (L.). . Asıo flammeus flammeus (Pontopp.). . Strix aluco- aluco L. . Falco tinnunculus A. . Buteo buteo buteo (L.). . Accipiter misus nisus (L.). . Anas platyrhynchos De chos . Nettion crecca crecca (L.). . Podiceps ruficollvs ruficollis (Pall.). . Vanellus vanellus (L.). . Totanus totanus totanus (L.). . Numenius arquata argquata (L.). . Gallinago gallınago gallınago B% . Gallinula chloropus chloropus (L.). . Fulica atra atra L. . Columba . palumbus . palumbus . Columba oenas oenas L. . Perdix perdix perdix (L.). . Coturniz coturniz coturniz (L.). . Lyrurus tetrvx jumiperorum (Brehm). Die noch übrigbleibenden 46 anderen Vogelarten lassen sich unschwer in folgende Gruppen einordnen: a) Vögel, welche in den angrenzenden Gebieten brüten, am Elbsee jedoch noch nicht brütend gefunden worden sind. . Galerida cristata crıstata (L.). . Lanius excubitor excubitor L. . Upupa epops epops L. . Alcedo atthis ıspida L. . Falco subbuteo subbuteo L. . Astur gentilis gentilis (L.). T. 8. Actitis hypoleucos (L.). 9: 10. 11. 12. Pernis apivorus apworus (L.). Scolopax rusticola L. Crex crex (L.). Porzana porzana (L.). Rallus aquaticus aquaticus 0 Die Vogelwelt am Elbsee bei Aitrang im Allgäu 93 .b) Vögel, welche früher im Gelände gebrütet haben oder haben sollen: 1. Oyanosylvia svecica cyanecula 3. Criconia ciconva ciconva L. (Wolf). 4. Botaurus stellarıs stellarıs (L.). 2. Coracias garrulus garrulus L. 5. Izxobrychus minutus (L.). c) Regelmäßig im Sommer anzutreffende Arten, deren Brüten noch nicht nachgewiesen werden konnte: l. Ardea cinerea cinerea L. d) Regelmäßig im Frühjahr und im Herbst, oder auch nur zu einer Jahreszeit durchziehende, aber nicht ende Arten: 1. Corvus frugilegus frugilegus L. 6. Turdus musicus L. „2. Orvolus- oriolus oriolus (L.).. : 7. Anser fabalıs fabalıs (Lath.). 3. Spinus spinus (L.). 8. Pluwvialis aprıcarıus (L.). 4. Ficedula hypoleuca hypoleuca 9. Pavoncella pugnax (L.). (Pall.). 10. Tringa ocrophus ocrophus L. 5. Phylloscopus sibilatriz sibi- latrıx (Bechst.). e) Unregelmäßig, nur Blue oder sehr selten ehhende ‘Arten: 1. Nucifraga caryocatactes macro- 9. Spatula clypeata (L.). rhynchos Brehm 10. Nyroca. ferina ferina (L.). „2. Bombycilla garrulus garrulus 11. Nyroca nyroca (Guld.). (L.). 12. Phalacrocorax carbo suwbcormo- 3. Turdus torqualus alpestris ranus Brehm. (Brehm). | 13. Podiceps cristatus erıstatus (L.). 4. Falco vespertinus vespertinus L. 14. Numenius phaeopus phaeopus d. Falco peregrinus peregrinus ERME Tunst. 15. Gallinago media (Lath.). 6. Milvus milvus milvus (L.). 16. Lymnoeryptes gallinula (L.). 7. Haliaeetus albicılla (L.). 17. Larus ridıbundus L. 8. G@yps fulvus fulvus (Habl.). 18. Tetrao urogallus urogallus L. . Hier dürfte noch darauf hingewiesen werden, daß im Elbsee- gelände bis heute merkwürdiger Weise gar keine Rohrsänger-Arten angetroffen wurden. Ich führe diese Tatsache auf den Umstand zurück, daß das für diese Arten lebensnotwendige Schilf und Röhricht hier im Herbst regelmäßig ausgemäht wird und dann im Frühjahr noch keine Nistgelegenheiten bietet, wenn diese Arten auf dem Durchzug bei uns erscheinen. Auch fehlen merkwürdiger Weise alle Sehnen über Weihen-Arten. ‘Es dürfte nicht uninteressant sein, Betrachtungen darüber an- ‘zustellen, wie sich die einzelnen im Gebiet beobachteten Vogelarten auf die verschiedenen Geländeformationen verteilen lassen. Hiebei dürften jedoch diejenigen Arten, deren Erscheinen im Gebiet ent- - weder zu den großen Seltenheiten gehört oder die überhaupt seit einer langen Reihe von Jahren nicht mehr nachgewiesen werden konnten, zweckmäßig ganz außer Betracht gelassen werden. Ohne in der Ein- 12. Heft 94 Dr. A. Laubmann: teilung des Geländes zu weit zu gehen, wird es zweckmäßig sein, vier verschiedene Zonen zu unterscheiden: zusammen; des Sees; 1. das Waldgebiet, 2. Torfstiche, Auwäldchen und Moosgelände, 3. Sumpf und See, 4. das Kulturgelände. l. Das Waldgebiet.) Wie schon eingangs erwähnt, setzt sich der Wald am Elbsee zur Hauptsache aus Fichten und Tannen von mäßiger Höhenentwicklung auch liegen verschiedentlich Junghölzer im Umkreis einzeln stehende, mächtiger entwickelte Fichten beleben das Bild; große, zusammenhängende Forsten fehlen dagegen gänzlich. Als besonders charakteristisch für diese Zone können folgende Arten genannt werden.’ 1. Corvus corone corone L. 15. Sylvia atricapillaatricapilla (L.) 2. Garrulus glandarius glandarius 16. Turdus viscivorus viscivorus L. (L.). x ] 3. Acanthis cannabina cannabina 5 Re PORN 2 er de). -, 18. Planesticus merula Pe (L.) 4. Pyrrhula pyrrhula germanica Ser Brehm 19. Erithacus rubecula rubecula(L.). 5. Fringilla coelebs coelebs L. 20. Prunella modularıs modularis 6. Emberiza citrinella sylvestris (L.). Brehm 21. Cuculus canorus canorus L. T. dee familiarıs macrodactyla 99, Dryabaicr nung BE rehm 5 8. Sitta europaea caesia Wolf 93 ir 2: ” sd 9: Papas er RE . Dryocopus martius martius (L.). 10. Parus cristatus mitralus 24. Asio otus otus (L.). Brehm 25. Strix aluco aluco L. 11. Aegithalos caudatus europaeus 26. Falco tinnunculus tinnunculus (Herm.). j 12. Regulus regulus regulus (L.). 27. Buteo buteo buteo (L.). 13. Regulus ignicapıllus ignica- 28, Accipier mare Due pillus (Temm.). 14. Phylloscopus collybila collybila 29. Columba palumbus palumbusL. (Vieill.). . Columba oenas oenas L. 1) Es dürfte hier wohl der Platz sein, darauf hinzuweisen, daß es kaum mög- 1 Bi ee an a Kate ee lich ist, ein allem gerechtes Bild von der Verbreitung der einzelnen Arten im Gelände zu geben. Immer werden wir Arten, die für die eine Zone charakte- ristisch sind, gelegentlich auch in anderen Zonen antreffen, sei es nun, daß es sich dabei um gelegentliche Streifereien handelt, oder daß wir es mit anpassungs- fähigeren Arten zu tun haben. Dceh wird durch diese Tatsache das Allgemein- bild der Verteilung nicht wesentlich gestört werden. - Die Vogelwelt am Elbsee bei Aitrang im Allgäu. 95 2. Torfstiche, Auwäldchen und Moorgelände. Als zweite Gruppe der Geländeformationen ließen sich die Torf- stiche, Auwäldchen und das Moorgelände zusammenfassen. Hier handelt es sich also um Gebiete, in der Hauptsache Laubholzbestand, aus Birken, Erlen, Buchen und wenig Föhren gebildet, die reich mit Unterholz versehen sind, durchzogen von kleinen Quellbächen und verschwiegenen Tümpeln, so recht ein Dorado für die Kleinvogelwelt; auf dem mit Beerensträuchern bewachsenen Hochmoor, das ich auch noch in diese Gruppe einbeziehen möchte, finden wir noch einige spe- zielle Formen, wie vor allem Sumpfohreule und Birkhuhn. In dieser Gruppe finden sich folgende Arten: l. Corvus corone corone L. 13. Sylvia curruca curruca (L.). 2. Pica pica pica (L.). 14. Turdus pllaris L. 3. Carduelis carduelis carduelis 15. Phoenicurus phoenicurus phoe- (L.). nicurus (L.). 4. Anthus trivialis triviaelis (L.). 16. Troglodytes troglodytes troglo- 5. Anthus pratensis (L.). dytes L.(). 6.. Parus major major L. 17. Cuculus canorus canorus L. 7. Parus atricapıllus subsp.? 18. Picus viridis brehmi Klein- 8. Lanius collurio collurio L. schmidt 9. Phylloscopus trochilus trochilus 19. Picus canus canus Gm. (L.). -:- 20. Asıo flammeus flammeus 10. Phylloscopus bonelli bonelli (Pontopp.). (Vieill.). 21. Scolopaz rusticola L. 11. Sylvia hippolais hippolars (L.). 22. Lyrurus tetrix juniperorum 12. Sylvia communis communıs (Brehm). Lath. 3. Sumpf, Röhricht und See. In diese Gelände-Gruppe wären etwa folgende Vogelarten ein- zureihen: 1. Corvus corone corone L. 12. Nettion crecca crecca (L.). 2. gan schoeniclusschoeniclus 13. Podiceps rufıcollis ruficollis | (Pall.). | 3. Motacilla cinerea cinerea Funst. 14. Pluvialis apricarius (L.). 4. Motacilla alba alba L. 15. Vanellus vanellus (L.). 5. Alcedo atthis ıspida L. 16. Pavoncella pugnax (L.). 6. Cuculus canorus canorus L. 17. Actitis hypoleucos (L.). 1. Ciconia ciconia ciconia L. 18. Tringa ocrophus ocrophus L. 8. Ardea cinerea cinerea L. 19. Totanus totanus totanus (L.). 9. Botaurus stellaris stellaris (L.). 20. Numenius arquata arquata (L.). 10. Izobrychus minutus (L.). 21. Gallinago gallinage gallinago ll. Anas platyrhynchos -platy- (L.).*) rhynchos L. 22. Larus ridibundus L. 1) Am8. Juni 1920 war ich bei schönem Wetter schon morgens 5 Uhr im Moos. Ich konnte hier eine Anzahl balzender Bekassinen beobachten. Da bot sich mir ein ganz merkwürdiger Anblick. Ein Exemplar stürzte nach dem Balzflug herab, 12. Heft 96 Dr. A. Laubmann: 23. Crex crex (L.). 26. Gallinula chloropus chloropus 24. Porzana porzana (L.). (L.). 25. Rallus aquaticus aquaticus L. 27. Fulica atra atra L. 4. Das Kulturgelände. Es erübrigt noch, die Vogelwelt des Kulturgeländes zu berück- sichtigen. Hiezu rechne ich neben den bebauten Wiesen, Äckern und Feldern, auch die Kraut- und Obstgärten nahe der Ortschaft sowie diese selbst mit Häusern, Ställen, Kirche und Dorflinde. Mit folgenden Arten dürfte diese Zone erschöpft sein: 1. Corvus corone corone L. 14. Parus caeruleus caeruleus L. 2. Coloeus monedula spermologus 15. Parus palustris communis (Vieill.). Baldenst. 3. Sturnus vulgaris vulgaris L._ 16. Muscicapa striata striata (Pall.) 4. Chloris chloris chloris (L.). 17. Hypolaıs icterina (Vicill.). 5. Carduelis carduelis carduelis 18. Saxıcola rubetra rubetra (L.). (L.). | 19. Phoenicurus ochruros gibralta- 6. Fringilla coelebs coelebs L. riensis (Gm.). 7. Passer domesticus domesticus 20. Troglodytes troglod yies troglo- WESER dytes (L.). 8. Passer montanus montanus (L.). 21. Hirundo rustica rustica: L. 9. Emberiza cıtrinella sylvestris 22. Delichon urbica urbica (L.). Brehm‘? 23. Micropus apus apus (L.). 10. Galerida erıstata cristata (L.). 24. Dryobates minor hortorum ll. Alauda arvensis arvensis L. (Brehm). | 12. Certhia brachydactyla brachy- 25. Perdix perdix perdiz (L.). dactyla Brehm 26. Coturnix coturnız coturnvz (L.). 13. Parus major major L. Abgesehen von einigen Meisenarten, den beiden Schwalben und dem Segler, die gelegentlich ihre weiten Streifzüge über sämtliche vier Geländeformationen ausdehnen, sind es eigentlich nur zwei Arten, die sozusagen ‚„kosmopolitisch‘ sind in unserem Gebiet, die Raben- krähe und der Kuckuck. Die Rabenkrähe ist überall zu finden; brütend im Waldgebiet, trifft man sie auf ihren Streifzügen im Torfstich, Au- wäldchen und Moor, in Sumpf und Rohr, ebenso wie am See selbst auf der Eiersuche und ebensowenig fehlt sie in dem Kulturgelände. Und ganz ähnlich ist es mit dem Kuckuck. Nur'ist hier das Motiv, das denselben treibt, soweit herumzustreifen, ein ganz anderes. Ist es bei der Rabenkrähe der Nahrungserwerb, d. h. speziell der Eierraub, so ist. es beim Kuckuck der Fortpflanzungstrieb, die Suche nach passenden Pflegeeltern für seine Nachkommenschaft. fiel aber nicht im Riedgras ein, sondern baumte auf der Spitze einer mäßig hohen Fichte auf, ein äußerst überraschendes Bild. Da ich von einer ähnlichen Be- obachtung in der Literatur nichts u ge fand, glaubte ich meine ‚Beobachtung hier mitteilen zu sollen. Die Vogelwelt am Elbsee bei Aitrang im Allgäu. 97 Ohne Zweifel könnte man die ökologischen Studien noch mehr als es hier geschehen, ins Detail treiben und sicherlich würde man dabei noch auf sehr interessante Ergebnisse stoßen. Doch soll es heute mit dem Vorliegenden sein Bewenden haben. Sollten meine Unter- suchungen andere Fachgenossen zu ähnlichen Studien anregen, so glaube ich sicher, daß bei einem Vergleich der Ergebnisse viel Inter- essantes sich ergeben würde. Die eine Vogelart lebt in dem einen Gelände oft unter ganz anderen Bedingungen als vielleicht sonst wo. So habe ich speziell am Elbsee den Weidenlaubvogel als ausgesprochenen Waldvogel kennen gelernt, während dies z. B. am Starnberger See keineswegs der Fall ist. Derlei Beispiele gibt es noch viele. Und so dürfte in dem eingehenden Studium der Ökologie sicher noch ein Weg liegen zur Lösung so manchen strittigen Problemes in der Biologie unserer einheimischen Vogelwelt. Nachschrift. Die oben geschilderten Verhältnisse sind heute nicht mehr. Dis traumverlorene, melancholische Einsamkeit des Seegeländes ist ver- schwunden. Auch hier hat sich der Materialismus unserer Zeit breit gemacht. Ein spekulativer Geist sucht die Herrlichkeit der Natur in Geld umzusetzen. So entstand im heurigen Sommer am Seeufer eine Wirtschaft, ein Familienbad wurde errichtet, und da, wo sonst Scharen von Wildenten am Wasser lagen, fahren jetzt johlende, schrei- ende ‚Naturfreunde‘ ın roten und blauen Booten umher. Wie sich diese Umwandlung auf die Vogelwelt des Elbsees auswirkt, bleibt zunächst noch abzuwarten. Ich habe versucht noch festzuhalten, wie es vor der ‚neuen Zeit‘ war. Die romantische Idylle ist jedenfalls geschwunden und auch hier wird es wohl bald heißen wie im Märchen: „Es war einmal.‘ Kaufbeuren, im November 1920. Areıiv für Natur;.schichte 1919. A 22. 2.° "ae Yelt Arachniden aus Belgisch Kongo. T (Pedipalpen, Aviculariidae, Argiopidae, Clubionidae und Pisauridae). Von Embrik Strand, Berlin. Schon vor längerer Zeit wurde mir aus dem Naturhistorischen Museum in Brüssel durch die Herren Professoren Gilson und Severin und aus dem Belgischen Kongomuseum in Tervueren durch Herrn Dr. Schouteden ein reiches Arachnidenmaterial aus Belgisch Kongo zur Bearbeitung anvertraut. Indem ich hierdurch mit der Veröffent- lichung der Ergebnisse dieser Bearbeitung anfange, behalte ich mir vor, eine übersichtliche Zusammenstellung zu geben und auf allgemeine Fragen einzugehen, erst wenn das ganze Material aufgearbeitet ist; vorerst mögen nur die aus dem Material festzustellenden Tatsachen einfach registriert werden. In diesem I. Teil ist nur Material des Brüsseler Museums berücksichtigt. Pedipalpi. Amblypygi. Gen. Damon Ü.L.K. Damon medius tibvalıs Sim. Unicum aus „Congo“ (G. Hoton). Die Formen dieser Gattung wären sicherlich revisionsbedürftig. Zwischen tibialvs und der f. prince. scheint keine immer einigermaßen _ stichhaltige Unterscheidung möglich zu sein. Araneae. Fam. Aviculariidae. Gen. Cyphonisia Sim. Oyphonisia lvmbata Strand n. sp. Ein © von Banana (Busschodts). Mit Oyph. rastellata Strand (in: Zoolog. Anz. XXXI [1907 und. in: Zeitschr. f. Naturwiss. 79. p. 199—202 [1907]) aus Amani ver- wandt, aber u. a. dadurch zu unterscheiden, daß die Palpencoxa am Basalrande nur an der vorderen Ecke eine Reihe von (3—5) Spinulen hat, Abdomen ist oben schwarz mit hellen Flecken, statt umgekehrt, der Bauch ist auch hinten nicht dunkel punktiert (wohl aber ist ein kleiner dunkler Querstrich hinten jederseits, kurz vor den Spinnwarzen Arachniden aus Belgisch Kongo. 91) vorhanden) usw. — ÜUyph. sobata Th. 1899 ıst durch einfarbig tief- schwarzes Abdomen leicht zu unterscheiden. — Die aus Kongo be- schriebene Type der Gattung, C. obesa Sim. weicht ab durch u. a. etwas abweichende Dimensionen (bei meiner Art sind: Körperlänge 17 mm, Cephalothorax 7,5 mm lang und 65, mm breit, Abdomen 8,5 mm lang und 6,5 mm breit; Beine: I. Fem. 4, Pat. + Tıb. 6, Met. + Tars. 5 mm; II bezw. 3,8; 6;5 mm; III bezw. 3,5; 5,5; 5 mm; IV bezw. 6; 7,3; 85mm. Also: 115, IL14,8, III 14, IV 21,8 mm oder: IV, I, II, III), einfarbig dunklen Cephalothorax (meine Art hat gelbes Augenfeld, auch längs der Mitte des Kopfteiles ist die Färbung hell, dagegen ist der Rand des Oephalothorax schwärzlich, während die Färbung des letzteren sonst braun ist), Abdomen wird als hell mit dunklerer Punktierung beschrieben etc. — Üyph. maculipes Strand 1906 hat spinulierten Lippenteil (allerdings nur 2 Spinulen), auch die Vorder- beine sind gefleckt und geringelt, die Palpencoxa soll an der Basis 6 paarweise angeordnete Spinulen haben, von welcher Anordnung hier nichts zu erkennen ist und außerdem die Anzahl geringer als 6 ist (siehe oben!) usw. Die helle Punktierung des Abdomen läßt von der schwarzen Grund- farbe eine Mittellängsbinde frei, die vorn zwischen den „Schultern“ fast 3mm breit ist, sich nach hinten allmählich rasch verschmälert, kurz hinter der Mitte des Rückens verschwindet und übrigens überall undeutlich begrenzt ist. Die hellen Punkte lassen sich zur Not als in 4 zwei- bis vierfachen Punktquerreihen, die mitten durch die dunkle Längsbinde unterbrochen sind, angeordnet erkennen, während das Hinterende des Abdominalrückens ganz unregelmäßig angeordnete helle Punktierung zeigt. Die Beine sind im Grunde rotgelb bis hellrot, alle Femora haben oben einen schmalen, dunklen, unregelmäßigen Halbring, die Patellen sind an beiden Seiten apicalwärts geschwärzt, die Tibien I bis II sind dunkel, haben aber oben zwei breite, die Basis nicht erreichende Haarblößen und auch unten eine Längsbinde von der Grundfarbe, während an den Tibien III—IV je eine subbasale und subapicale schwarze, wenigstens unten unterbrochene Querbinde erkennbar ist; die Metatarsen lassen einen dunkleren Subbasalhalbring mehr oder weniger deutlich erkennen. Die Mandibeln dunkel rotbraun, am Ende wegen der schwarzen Beborstung und Bestachelung dunkler erscheinend. Die beiden Vorderaugen sind ein wenig kleiner als die Augen zweite: Reihe und unter sich um ihren doppelten Durchmesser entfernt. Letztere sind unter sich um kaum ihren Radius, von den Vorderaugen um reich- lich denselben, von den hinteren Mittelaugen um ein Drittel des Durch- messers entfernt. Letztere ganz klein, von ihren fast doppelt so langen S. A. linienschmal getrennt. (Alles in Flüssigkeit gesehen!) Gen. Pterinochilides Strand n. g. Die Gattungsmerkmale siehe in der Beschreibung der einzigen Art. Pterinochilides Obenbergeri Strand.n. sp. Ein $ von Lukula (Wilverth). 7* 12. Teft 100 Embrik Strand: Die Rückengrube bildet eine tiefe, runde, nur wenig breiter als lange, ziemlich große Grube, die jedoch keinen Höcker oder Fortsatz im Inneren trägt. Körperlänge 32 mm, Cephalothorax 13 mm lang und 11 mm breit. Kallerung der Rückengrube vom Augenhügel 6, vom Clypeusrande 8 mm. Beine: I. Femur 11, Patella + Tibia 14,5, Met. + Tars. 13 mm; Il. bezw. 11; 13,5; 12 mm; III. bezw. 7,5; 12: 12,5 mm; IV. bezw. 11,5; 14,5; 17 mm. Also: I. 38,5, 1. 36,5, II. 32, IV. 43 mm oder IV, L, IT, IM. Palpen: Fem. 7,5, Pat. + Tib. 9,5, "Tars. 3 mm, zu- sammen 20 mm. Die Mandibeln sind außen scopuliert und diese Scopula, die basal- wärts am stärksten entwickelt ist, enthölt eine Anzahl kräftiger, in der Apicalhälfte etwas verdickter und daselbst behaarter, gerader oder schwach gekrümmter Vibranten, die eine unregelmäßige, sedrängte Gruppe bilden, nach vorn schräg gerichtet und. von weniger kräftigen ähnlichen Vibranten, sowie von gewöhnlichen Scopulahaaren so dicht umgeben sind, daß sie im allgemeinen in der Scopula fast ganz ver- borgen sind. Die kahle Fläche der Außenseite der Mandibeln zeigt keinerlei stridulatorische Organe oder sonstige besondere Merkmale. Innen sind die Mandibeln nicht scopuliert. Aber die entsprechende Fläche der Palpencoxa zeigt keine Bestachelung oder Skulptur, die auf die „Vibranten‘ der Mandibeln einwirken könnte, sodaß es fraglich ist oder gar unwahrscheinlich, daß diese „Vibranten‘ zum Stridulieren dienen. Der Augenhügel ist hoch gewölbt, scharf abgesetzt, fast so lang wie breit, zwischen den Augen I. Reihe höckerartig vorstehend und daselbst wenigstens mit einer langen, kräftigen Stachelborste be- wachsen; auch hinten und mitten ist er lang beborstet. Vordere Augen- reihe so stark procurva, daß eine die M. A. vorn tangierende Gerade die S. A. hinter der Mitte schneiden würde; die M. A. unter sich um zwei Drittel ihres Durchmessers, von den S. A. um kaum ihren Radius entfernt. Eine die M. A. unten tangierende Gerade würde die S. A, kaum tangieren, geschweige denn schneiden. Hintere Augenreihe gerade, die M.A. verhältnismäßig groß, die S. A. berührend, von den vorderen M. A. um weniger als ihren Radius entfernt. (Alles trocken gesehen.) Die hinteren Sternalsigillen scheinen marginal oder fast so zu sein, sind aber ganz undeutlich. Tibia I (des $) mit kräftigem, spitzem; leicht gekrümmtem Calcar. Die Tibia des IV. Beinpaares ist nicht verdickt. Scopula ungeteilt, nur. die des vierten Metatarsus geteilt, an den Metatarsen I—II bis zur Basis reichend, an III—IV in den apicalen zwei Dritteln vorhanden. Lippenteil viel länger als breit, an der Spitze spinuliert, aber nicht dicht. Alle Tibien an der Spitze unten mit zwei Stacheln, die Metatarsen III—IV haben ebenda drei oder vier Stacheln, während I—II jedenfalls keine die RE über- ragenden Stacheln zeigen. Arachnıden aus Beigisch Kongo. 101 Das Tier ist etwas intermediär zwischen den Gruppen Harpactireae und ÖOrnithoctoneae, dürfte aber den ersteren am nächsten stehen und zwar insbesondere der Gattung Pterinochilus. In Alkohol erscheint es rotbraun, auf Cephalothorax und den Extremitäten fast blutrot, die Bauchseite schwarz oder braunschwarz. Cephalothorax mit hellgraulicher Behaarung und ebensolche helle Be- haarung findet sich stellenweise an den Extremitäten, jedoch mit dunklerer Behaarung untermischt. Die lang und fein zugespitzte, von der Basis bis zur-Spitze all- mählich verjüngte Palpenspina ist nur wenig kürzer als das Tarsal- glied, nach hinten und ein wenig nach unten gerichtet, im Profil ge- sehen nach oben leicht konvex gebogen, aus der Behaarung des Tibial- gliedes nicht hervorragend und daher nicht auffallend. Die Art ist zu Ehren des Herrn Dr. Jan Obenberger in Prag benannt. ‚Gen. Pterinochilus Poc. Pterinochilus (?) mutus Strand n. sp. Ein & vom Kongo (G. Hoton). Körperlänge 38 mm. Cephalothorax 17 mm lang, 16 mm breit. Entfernung der Rückengrube vom Augenhügel 8, vom Clypeusrande 10,5 mm. Beine: I. Femur 15, Pat. + Tibia 20, Met. + .Tars. 21 mm; II. bezw. 14,5; 19; 19 mm; III. bezw. 13; 17: 185 mm; IV. bezw. 16,5; 20; 22,5 mm. Also: I. 56, II. 52,5, II. 48,5, IV. 59 mm oder: IV, I; IL, III. Palpen: Fem. 11, Pat. = Tib. 13 ‚, Tars. 4 mm, zusammen also 28 ‚» mm. Mamillen: Basalglied 2,5 ‚Mittelglied 2,5, Endglied 3 mm, also 8 mmi im ganzen. Das Tier erinnert sehr an unsere Gattung Pterinochilides, zumal die Scopula der Außenseite der Mandibeln vibrantenähnliche Haare trägt, die aber von den Vibranten bei Pterinochilides abweichen durch geringere Größe, geringere oder vielleicht keine Chitinisierung, daher mehr biegsam und weniger an Stacheln erinnernd, hellere Färbung, in der Endhälfte nicht oder kaum verdickt, endlich bilden sie keine geschlossene, gedrängte Gruppe, sondern sind über die ganze Proximal- hälfte der Außenseite der Mandibeln verteilt und zwar gleichmäßig verteilt mit verhältnismäßig großem Zwischenraum zwischen den einzelnen. Leider ist die Palpencoxa nicht mehr tadellos erhalten vorhanden; ich glaube mich jedoch überzeugt zu haben, daß sie kein Stridulationsorgan trägt, was nach der Beschaffenheit der vibranten- ähnlichen, aber keine wirklichen Vibranten bildenden Bazillen der Mandibeln auch zu erwarten war. Sonst weicht von Pterinochilides ab, daß die Rückengrube die gewöhnliche Form der Pierinochilus hat, die Augenstellung zeigt unter sich um den Radius getrennte und nach vorn stark divergierende hintere M. A. und $. A., die hinteren M. A. sind in der Tat von ihren S. A. genau so weit wie von den vorderen M. A. entfernt. Ferner ist die Scopula auch des vierten Metatarsus ungeteilt und sie reicht auch am III. Metatarsus bis oder fast bis zur Basis, während am IV. Metatarsus 12. Hett 102 Embrik Strand: nur das basale Viertel unscopuliert ist, der Lippenteil ist dicht sco- puliert, jedenfalls die Metatarsen IV haben am Ende auch oben (2) Stacheln, die Tibien IV und wahrscheinlich auch III haben am Ende unten 4 Stacheln. Die Art unterscheidet sich von der Type von Pterinochilides durch bedeutendere Größe, kleine Unterschiede in den relativen Dimensionen, schwarze oder braunschwarze Färbung, lange rötliche Behaarung des Hinterleibes, die Behaarung der Extremitäten ist braungelb bis rötlich, während die dichte, anliegende, wollige, nicht strahlenförmig angeordnete Behaarung des Cephalothoraxrückens wie bei der Vergleichsart grauweißlich ist. Die Palpenspina verhält sich fast gleich, ist jedoch schräger, mehr nach unten gerichtet, und Bulbus zeigt im Profil gesehen unten einen dreieckigen Ausschnitt. Die generische Zugehörigkeit ist etwas fraglich, jedenfalls ist das Tier mit Pterinochilus nahe verwandt und möge vorläufig da unter- gebracht werden. Pterinochilus occidentalis Strand n. sp. Ein & und 2 22 von Banana (Busschodts). S. Körperlänge 28mm. Cephalothorax 10,5 mm lang, 9,5 mm breit. Entfernung der Rückengrube vom Augenhügel 5,5 mm. Patellen + Tibia I 13, IV 12,5 mm. Metatarsus IV 8,5 mm, also kürzer als Cephalothorax. Beine: I. Femur 10, Pat. + Tib. 12,5, Met. + Tars. 11,5 mm; II. bezw. 9, 11,11,5 mm; III. bezw. 8, 10, 11 mm; IV. bezw. 10, 12, 14,5 mm. Also: I. 34, II. 31,5, III. 29, IV. 36,5 mm oder IV, I, II, IIJ, Patellar- + Tibial- + Tarsalglied der Palpen 11 mm lang, also reichlich so lang wie der Cephalothorax. Metatarsus IV 8,5 mm, also kürzer als Cephalothorax. Durch die von L. Berland in: Voyage de Ch. Alluaud et R. Je- annel en Afrique Orientale, Res. scient., Araneae I., p. 49 (1914) ge- gebene Bestimmungstabelle der männlichen Piterinochilus kommt man auf ?P. Hindei Hirst (in: Ann. Mag. Nat. Hist. (7.) 20., p. 33—34, f. 1 [1907]), die Spina des Palpalorgans erscheint aber im Profil ein wenig kürzer, gleichmäßig und schwach gebogen von der Basis an, also etwa wie bei P. meridionalıs Hirst (1. c., p.35, f.2), jedoch etwas länger als bei letzterer Art. Bei P. Hindei soll ‚the ocular tubercle considerably longer than broad“ sein [??], während er hier deutlich breiter als lang ist, ferner: ‚‚tibia of first leg more slender than femur““, was bier zwar im Profil gesehen der Fall ist, während in Draufsicht Tibia mindestens so breit wie Femur erscheint, endlich weichen die Dimensionen ab, usw. t Die erwähnte Bestimmungstabelle von Berland berücksichtigt jedoch nicht alle bekannten Arten. So fehlt Pi. raptor Strand, dessen d im Archiv f. Naturgeschichte, 74. Bd. I, p. 15 (1908) von mir beschrieben wurde und an die vorliegende Art durch geringe Größe erinnert, sich aber unter anderem durch dickere und am Ende kurz zugespitzte Spina unterscheidet. Eine weitere so kleine Art ist P. nıgro- fulvus Poc., bei der aber Metatarsus I an der Basis nicht gekrümmt ist. — Cephalothoraxrücken vorliegender Art ist ziemlich dicht mit anliegender, graugelblicher, seidenartig etwas schimmernder, wolliger Arachniden aus Belgisch Kongo. 103 Behaarung, die bei tadellos erhaltenen Exemplaren kaum eine strahlen- förmige Anordnung erkennen läßt, bekleidet. Die ganze Bauchseite ist schwarz bis braunschwarz behaart. Auch die Innenseite der Femora ist schwärzlich behaart. Abdominalrücken mit Andeutung eines schmalen schwarzen Längsstreifens und vielleicht noch einer oder zweier Quer- linien auf der hinteren Hälfte. Q. Körperlänge ohne Mamillen 35 mm. Cephalothorax 13,5 mm lang und 11 mm breit. Entfernung der Rückengrube vom Augenhügel 6,8 mm. Beine: I. Femur 9,5, Patella + Tibia 12,5, Metat. + Tars. 11 mm; II. bezw. 9, 12, 11 mm; III. bezw. 7,5, 10, 10,5 mm; IV. bezw. 10, 12,5, 14 mm. Also: r 33, IE 32 7BE 28, IV. 36,5 mm. oder IV, I, II, III. Palpen: Fem. 6,5, Pat. + Tib. 8, Tars. 6 mm, zu- sammen 20,5 mm. Mamillen 5,5 mm lang, das Mittelglied das kürzeste, die beiden anderen etwa gleichlang, aber das Endglied dünner. Abdominalrücken zeigt hier deutlicher als beim $ einen schwarzen Längsstreifen, außerdem hinter der Mitte vier schwarze Querbinden. Die Schwarzfärbung der ganzen Bauchseite und zum Teil der Beine und Palpen unten und innen intensiver als beim £. Die Entfernung der Rückengrube vom Vorderrande des Cephalo- thorax ist gleich Metatarsus IV ebenso wie bei Pt. raptor Strand, aber die beiden hinteren Beinpaare haben unten an der Spitze der Metatarsen drei (bei raptor nur zwei) Stacheln, während nahe der Basis der Meta- tarsen keiner vorhanden ist; ferner weicht die Augenstellung etwas ab, indem die beiderreihigen S. A. hier ein wenig weiter unter sich als die vorderen M. A. von den vorderen $. A. entfernt sind, die hinteren M.A. und S. A. sich fast berührend, die vorderen M. A. unter sich um kaum mehr als ihren Radius entfernt. (Alles trocken gesehen!). Auch in Dimensionen, Behaarung usw. sind Unterschiede von raptor vorhanden; trotz alledem dürften die beiden Arten nahe verwandt sein. Durch meine in den Jahrb. d. nassauischen Ver. f. Naturk. 70, p. 167 (1917) veröffentlichte Bestimmungstabelle der Pterinochilus- Weibchen kommt man auf P. constrietus (Gerst.) Strand, aber schon die bedeutendere Größe letzterer spricht gegen die Zusammengehörig- keit. Dasselbe gilt von P. carnivorus Strand. Von der Westküste Afrikas war die Gattung bisher nicht bekannt; auch aus Südwest-Afrıka nur aus dem Inneren fg a a) ( Strand. l. e., 1917, p. 165). Pterinochilus occidentalıs Strand (var.?). Ein stark abgeriebenes ®© von Lingunda, 8. 1900 (L. Mairesse). Körperlänge 37 mm. Cephalothorax 13 mm lang, 11 mm breit. Entfernung der Rückengrube vom Vorderrande 8mm, vom Augen- hügel 6,2 mm. Palpen: Fem. 7,5, Pat. + Tib. 9, Tars. 6 mm, zu- sammen also 22,5 mm. Beine: L. Femur 9,5, Pat. + Tıb. 12,5, Vet. —+ Tars. 11,5, mm; II. bezw. 9,12, 11,5 mm; II. bezw. 8,10, 115 mm; IV. bezw. 10, 12,5, 14,5 mm. Also: I. 33,5, II. 32,5, II. 29,5, IV. 37 mm - oder: IV, I, II, III. Mamillen: Basalglied 2,5, Mittelglied 1,8, Endglied 2,5 mm, zusammen 6,8 mm. —- Die Dimensionen stimmen also so 12, Heit 104 Embrik Strand: gut mit meiner Type von Pt. occidentalis, daß die Artidentität höchst wahrscheinlich ist, trotzdem kleine Unterschiede in der Augenstellung vorhanden zu sein scheinen. Da das Exemplar wie gesagt stark ab- gerieben und auch sonst nicht tadellos erhalten ist, muß die Be- stimmung etwas fraglich bleiben. Charakteristisch ist der sehr intensive grün-goldige Glanz der Scopulen, an Palpen wie Beinen. Gen. Myostola Sim. Myostola occidentalis (H. Lucas). Umangi, September—November 1896 (E. Wilverth) (5 29,18). @. In J. Thomson’s Archives Entomologiques II., p. 380 be- schreibt H. Lucas Mygale occidentalis, die Simon zur Type seiner Gattung Myostola gemacht hat, aus Gabun. Sie soll 60 mm lang sein, was mit vorliegendem, 62 mm messenden Exemplar ziemlich gut über- einstimmt, wenn es aber heißt ‚larg. 11 mill.‘‘, so muß da ein Druck- fehler sein, denn so schmal sind die Tiere aus dieser Verwandtschaft nicht; mein Exemplar hat 24 mm breiten Cephalothorax und 17 mm breiten Hinterleib. Sonst ergeben sich folgende Bemerkungen zu seiner Beschreibung. Daß die Gelenke der Extremitäten blaß rosenfarbig behaart seien, läßt sich hier wenigstens in gefeuchtetem Zustande nicht erkennen. Die Augen sollen ‚‚testaces‘ sein, was man hier höchstens von denen, insbesondere den lateralen, der hinteren Reihe sagen könnte. Die lange Originalbeschreibung enthält sonst nur Angaben, die auf zahlreiche Arten verschiedener Gattungen dieser Unterfamilie passen würden; eine sichere Bestimmung dadach ist somit nicht möglich. Leider scheint auch Simon nicht die Type von Myostola occidentalis gesehen zu haben, denn er drückt sich über die Identität derselben sehr reserviert aus (in: Hist. nat. d. Ar. 1I., p. 951). Cephalothorax ist ohne Mandibeln 28,5 mm lang, mit denselben 35 mm lang, die Entfernung der Rückengrube vom Clypeusrande beträgt 19,5, vom Augenhügel 17 mm. Beide Mandibeln an der Basis zusammen 13 mm. Palpenfemur 14, Patella 9, Tibia 10,5, Tarsus 10, zusammen 43,5 mm. Patella-+ Tibia I 25, IV 24mm. Metatarsus IV 20 mm lang. Nicht bloß an der Spitze der Metatarsen sind kleine Stacheln erkennbar, sondern auch jederseits zwei an der Spitze der Tibien, da- bei haben die des I. Paares an der Innenseite der Spitze eine Reihe von 5—6, an der Außenseite von zwei Stacheln. — Die übrigen ?2 weichen von dem besprochenen nicht nennenswert ab. Das & ist kleiner sowie heller, mehr bräunlichgelb und länger be- haart; in den generischen Merkmalen stimmt es mit dem @ überein. Die Körperlänge beträgt, mit Mandibeln und Mamillen, 37 mm. Cephalothorax 14,5 mm lang, die Entfernung der Rückengrube vom Clypeusrande 10, vom Augenhügel fast 9 mm. Patella + Tibia I 18,5, IV 17mm. Metatarsus IV 14 mm lang. Palpenfemur 10, Patella 5,5, Tibia 8, Tarsus 3 mm lang. Die Kopulationsorgane sind ausgezeichnet dadurch, daß sie außer der gewöhnlichen Spina noch einen Fortsatz tragen, der kürzer, etwa spatelförmig, am Ende quergeschnitten und Arachniden aus Belgisch Kongo. 105 längsgestreift ist; außerdem ist die Spina an der Basis in entgegen- gesetzter Richtung von ihrer Spitze etwa ohrenförmig erweitert und abstehend, sodaß der Bulbus in gewisser Richtung gesehen drei selb- ständige Fortsätze zu tragen scheint. Sollte es sich später herausstellen, daß diese Art von occidentalis H. Lucas verschieden ist, so möge sie den Namen trispinifera m. be- kommen, Gen. Hysteroecrates Sım. Hiysterocrates Severini Strand n. sp. Ein 2 von Banzyville (Hermans). Körperlänge 65 mm. Cephalothorax 25 mm lang, 21 mm breit. Entfernung der Rückengrube vom Augenhügel 15, vom Clypeusrande 17,5 mm. Beine: I. Femur 18,5, Patella 10,5, Tıbia 13, Metat. 10,5, Tarsus 7,5 mm, zusammen also 60 mm; IV bezw. 18, 10, 13,5, 16,5, 7,5 mm, zusammen also 65,5 mm. Beine II kürzer als I. Tarsalglied der Palpen an der Basis nicht verdickt. Tibia IV zylindrisch. Die Ent- fernung des Augenhügels vom Hinterrand 22,5 mm. Durch meine Bestimmungstabelle der Hysterocrates-Arten (in: Jahrb. d. nass. Ver. f. Naturk. 61., p. 282—-287 [1908]) kommt man durch diese Merkmale auf H. ochraceus Strand (in: Zeitschr. f. Naturw. [Halle] 1907, p. 255— 6), wenn auch die Länge des Cephalothorax der Type 27,5 mm bei 22 mm Breite betrug. Dennoch ist die vor- liegende Art von ochraceus verschieden, denn sie hat nichtgekörnelte Mandibeln; das Femoralglied der Palpen hat keine echte Scopula, son- dern wollige, anliegende Behaarung an der Außenseite; eine die vorderen Mittelaugen unten tangierende Gerade würde die Seitenaugen oben tangieren, die hinteren M. A. sind von den vorderen um weniger als ihren kürzeren Durchmesser entfernt, die hinteren S. A. sind hinten nicht schärfer zugespitzt als vorn, das Augenfeld sit vorn (d.h. quer über die vorderen S. A. gemessen) nicht breiter als hinten (d. h. quer über die hinteren S. A. gemessen) (alles trocken gesehen!); während alle Tibien bei ochraceus unbewehrt sind, tragen sie hier an der Spitze unten jederseits 2—4 Stacheln und so sind auch die Metatarsen be- stachelt, jedoch tragen die Metatarsen IV etwa 10 Stacheln; die Beine IV sind dünner als I, statt bei ochraceus umgekehrt; von den Mamillengliedern ist das basale das längste (5 mm), die beiden anderen . gleichlang (3,5 mm); endlich einige Abweichungen in den Dimensionen. Zusammen mit diesem Exemplar waren zwei 99, die nicht ausge- wachsen zu sein scheinen, und die vielleicht derselben Art angehören. Hysterocrates ochraceus Strand cum var. congona Strand n. var. Ein © ohne nähere Bezeichnung als: Kongo (Hoton). Weicht von H.ochraceus Strand ab durch das Vorhandensein einer Quereinsenkung vor der Rückengrube, dieser so nahe, daß die Quereinsenkung seitwärts verlängert die beiden Enden der Rücken- grube tangieren würde. 12. Heft 106 Embrik Strand: Ein weiteres © in demselben Glas, daher vielleicht zusammen mit dem eben besprochenen Exemplar gesammelt, stelle ich nicht ganz ohne Zweifel zu ochraceus £. pr.; es ist aber nicht tadellos erhalten und hat vielleicht zum Teil regenerierte Beine. Anm. Von Banana (Busschodts) zwei schlecht erhaltene und offenbar junge Vogelspinnen, wahrscheinlich der Gattung Hystero- crates. Gen. Phoneyusa (Karsch) Poc. 1897. Phoneyusa umangiana Strand n. sp. Ein $ von Umangi, 9. XI. 1896 (E. Wilverth). Körperlänge 30 mm. Cephalothorax 12 mm lang, 10,5 mm breit. Die Entfernung der Rückengrube vom Augenhügel 6,5 mm, vom Vorder- rande des Cephalothorax 8 mm. Beine: I. Femur 11,5, Pat. + Tib. 15, Met. + Tars: 13,5 mm, II. bezw. 10, 12,5, 12 mm; III. bezw. 9, 10,5, 12 mm; IV. bezw. 11, 14,5, 16mm. Also: I. 40, II. 34,5, III. 31,5, IV. 41,5 mm. oder: IV, I, II, III. Palpen: Fem. 8, Patell. 4,5, Tib. + Tars. 9mm, zusammen also 21,5 mm. Die Art ist eine Phoneyusa im Sinne von Pocock 1897, während die Angaben Simons 1903 zum Teil nicht stimmen. So ist der Lippen- teil entschieden nicht länger als breit, eher umgekehrt, und er ist deut- lich kürzer als das halbe Sternum, ferner sind Patella + Tibia IV kaum so lang wie I, dagegen ist Tibia IV ‚„patella saltem 1/, longiore“ (bezw. 9,5 und 5 mm). Demnach käme das Tier nach Simons System 1903 eher zu Loxoptygus Sim. als zu Phoneyusa. Ob aber Simons übrigens sehr kurzgefaßte Diagnose von Loxyptygus genau ist, fragt sich; es heißt darin: ‚„‚patella cum tibia [IV] breviore quam patella cum tibia Ti paris,“ während in der Diagnose der typischen Art von Loxoptygus, L. („Harpazotheria‘‘) ectypus Sim., angegeben. wird: „tibla cum patellaIV..... tibia cum patella I vix longior“, was nicht dasselbe wie ‚„‚brevior“ ist. Die Angabe, daß ‚‚Sigilla sterni.... a sese atque ad marginem fere aeque remota“, die für sowohl Phoneyusa als Loxoptygus gelten soll, stimmt hier durchaus nicht, denn die gegen- seitige Entfernung ist viel größer als die vom Rande. Endlich wider- spricht Simons Tabelle sich insofern, als es unter ‚3° heißt: „Pars labialis...... . sterno plus duplo brevior‘‘, unter „9“ dagegen ‚‚dimidio sterni non brevior‘. Die Angabe ‚‚Metatarsi postici apice tantum scopulati‘ paßt hier nicht, denn die Scopula erreicht die Mitte des Gliedes. Aus diesem allen geht hervor, daß eine sichere generische Bestimmung nach Simon 1903 (in: Hist. nat. d. Ar. II., p. 949—-951) nicht möglich ist. Gegen die Zugehörigkeit zu Lozxoptygella Strand (in: Zool. Anzeiger XXX., p. 607 [1906] und in: Jahresh. d. Ver. f. vaterl. Naturk. Württemberg 1908, p. 29) würde sprechen, daß die Spitze der Tibien und Metatarsen bewehrt ist. Ob diese Abweichung aber sexuell ist? (Zoxoptygella war auf einer nur im @ bekannten Art aufgestellt!) — Wenn auch das © vorliegender Art bekannt wäre, könnte man das Tier besser beurteilen. Als eventuellen Gattungsnamen schlage ich Umangia vor. ä Es Arachniden aus Belgisch Kongo 107 Das ganze Tier erscheint dunkelbraun, mehr oder weniger rötlich (am deutlichsten an den Extremitäten) mit braungelblicher bis brauner Behaarung. Die Bauchseite nicht dunkler. —- Bulbus erscheint im Profil, von außen gesehen, fast kugelrund (Durchmesser fast 2 mm), vom Tarsalgliede senkrecht abstehend, und trägt am Ende zwei Fortsätze, von denen der eine näher der Oberseite entspringt, gerade nach hinten gerichtet, fast gerade, am Ende zugespitzt und nur halb so lang wie der andere, der fast von der Unterseite entspringt, nach oben und leicht nach hinten gerichtet ist, ebenfalls fast gerade erscheint und am Ende abgerundet ist; in Ventralansicht erscheint der kurze Fortsatz breit spatenförmig, am Ende quergeschnitten, während der andere leicht gekrümmt erscheint und 2—3 etwas gedrehte Längsleisten erkennen läßt. —- An der Spitze der Tibien I unten 2,2, II anscheinend nur 1,1, III 1,1, IV unten vorn 1, unten hinten ist keiner, aber wahrscheinlich ist er abgebrochen. An der Spitze der Metatarsen unten ist an 1 wenigstens 1 mitten vorhanden, II 1,1,1, III2,1,2, IV 2,2, 2, Stacheln. Palpen unbestachelt. — Eine die vorderen M. A. vorn tangierende Gerade würde die S. A. in oder kurz vor dem Zentrum schneiden; die M. A. unter sich um reichlich ihren Radius, von den S. A. nur halb so weit entfernt. Hintere Augenreihe ganz schwach recurva gebogen; die M. A. nicht viel kleiner als die S. A., abgerundet viereckig, von den vorderen M. A. und hinteren S. A. um ihren kürzeren Radius entfernt (alles trocken gesehen!). Gen. Heteroscodra Poc. Heteroscodra latithorax. Strand n. sp. Ein 2 von Lengunda, 8. 1900 (L. Mairesse). Körperlänge 46 mm. Cephalothorax 16,5 mm lang und breit. Entfernung der Rückengrube vom Clypeusrande 10, vom Augenhügel 7,5 mm. Beine: I. Fem. 12, Pat. + Tıb. 17, Met. + Tars. 15,5 mm; 1I. bezw. 10, 14,5, 15 mm; III. bezw. 10, 14,5, 15 mm; IV bezw. 14, 21,21 mm. Also: I. 44,5, II = III. 39,5, IV. 56 mm oder IV, I, II=Ill. Tibia IV ein klein wenig kürzer als Metatarsus IV (bezw. 13 und 13,5 .mm). Tibia IV und Patella IV = 4,5 mm breit. Femur IV 5 mm breit. Die Art unterscheidet sich von A, crassipes Hirst (in: Ann. Mag. Nat. Hist. (7) 20., p. 36 [1907]) durch geringere Größe, weniger dicke Femora IV, so langen wie breiten Cephalothorax, der ein wenig kürzer statt länger als Patella+ Tibia I ist usw. — Von der typischen Art der Gattung, H. maculata Poc., abweichend durch den breiteren Cephalo- thorax, längere Beine usw. Auch mit A. pubescens Strand (in: Jahres- hefte d. Ver. f. vaterländ. Naturk. in Württemberg 1906, p. 36—-37 [sub 7. maculata Poc.]) nicht identisch, denn Cephalothorax und Beine weichen auch hier ab. Der Augenhügel vorn mitten mit einer langen, kräftigen, senk- rechten Borste und wahrscheinlich sind weitere solche ebenda und zwischen den vorderen M. A. vorhanden gewesen. Augenhügel 4 mm 12. Heft 108 Embrik Strand: breit und 2,5 mm lang; vorn erreicht er den Kopfrand, hinten ist er scharf abgesetzt. Cephalothorax und Extremitäten rötlich dunkelbraun (in Flüssig- keit gesehen!), die Patellen und folgenden Glieder zeigen oben streifen- bildende weiße Behaarung, sowie je einen tiefschwarzen, schrägge- stellten, kleinen Fleck unweit der Basis der Tibien und auf der Mitte der Metatarsen und Tarsen. Die lange abstehende Behaarung der Extremitäten ist graubräunlich bis braungelblich und zwar an den Hinterbeinen am deutlichsten gelblich. Mandibeln schwarz. Der Bauch hellgrau behaart, die Unterseite des Cephalothorax scheint dunkel behaart zu sein. Die lange, beiderseits des Metatarsus IV flügel- förmig abstehende Behaarung ist 5-6 mm lang, die entsprechende Behaarung der Tibia IV ist ein wenig kürzer. Die Spitze der Metatarsen III und IV hat unten eine Querreihe dicht aneinander gereihte, zum Teil wohl mehr als eine Reihe bildende, horizontal nach hinten, -also parallel der Längsaxe des Gliedes gerichtete und nicht auffallende Borsten, die an den vorderen Paaren durch ebenso ange- ordnete, aber kürzere, schwächere und weniger zahlreiche Borsten- haare ersetzt werden. Gen. Seodra Beck. Scodra griseipes Poc. Ein 5 von Asente Akem, Ashanti, Guinea (Clavareau). Die Originalbeschreibung findet sich in Proc. Zool. Soc. London 1897, p. 756; ich habe über das 5 geschrieben in Zoolog. Jahrb. Syst. Abt. XXIV, p. 403—4 (1907). Anm. Simön zitiert in Ann. Soc. Ent. France 1897 eine Scodra liberiensis L. Becker. Ann. Soc. Ent. Belg.. 1879, c.-r., p. CXLI, die Art heißt aber Sc. Aussereri, stammt aber von Liberia, ist p. CXLII beschrieben und synonym zu calceata F. Letztere Art habe ıch in den Jahresh. d. Ver. f. vaterl. Naturk. Württemberg 1906, p. 35—36 aus- führlich besprochen und zwar beide Geschlechter. Scodra calceata F. Ein © zusammen mit dem 5 von Se. griseipes. Sollte griseipes am Ende nur eine Form von calceata sein? Fam. Argiopidae. Gen. Nephila Leach Nephila Lucasi Simon 1887. Luki (Dr. A. Jullien) (1 2). — Asente Akem, Ashanti (Guinea) (Clavareau) (1 ©). — Dahl hat neuerdings die kühne Behauptung aufgestellt, daß die N ephila constrieta Karsch 1879 die gleiche Art sei, indem D. festgestellt hätte, daß die Type Karsch’s „ein sehr jugendliches Exemplar“ vorliegender Art sei; die Tatsache, daß dies an- geblich sehr junge Exemplar ausgebildete Vulva hat, erkärt er damit, „daß bei dieser wie auch bei anderen Nephila-Arten die Vulva schon im jugendlichen Alter eine typische Form besitzt“. Er hat aber ver- Arachniden aus Belgisch Kongo. 109 gessen, uns dabei mitzuteilen, wie er denn unterscheidet bezw. wo die Grenze zwischen jugendlichen und erwachsenen Individuen liegt, wenn das Vorhandensein einer ausgebildeten Vulva kein Kriterium der Reife sein soll! — Lukungu (Ch. Haas) (2 2). — Banana (Busschodts) (3 22). — Umangi, 9. XI. 96 (Wilverth) (1 2). Nephila Turneri Blackw. (femoralis H. Lue.). Kongo, Landana (1 2), auch ein unreifes 2. — Gabon, Libreville (3 22). — Banana (Busschodts) (2 subad.). — Umangi, 9. XI. 96 (E. Wilverth) (2 22). — Luki (Dr. Jullien), ein nicht gut erhaltenes und daher etwas fragliches ©. — Asente Akem, Ashanti, Guinea (Cla- vareau) (12). — Kinchassa (Waelbroeck) (12). — Lukungu (Ch. Haas) (3 2). Nephila inaurata (Walck.). Madagaskar (de Robillard) (1 2). — Dahl gibt an, daß inaurata „inihrer Verbreitung auf Bourbon, Masritius und Rodriguez beschränkt“ zu sein scheint und erwähnt u. a. Material von Mauritius, gesammelt von v.Robiland. Ob letzterer Sammlername nicht mit unserem „de Robillard‘ identisch sein sollte und die, Lokalitätsbezeichnung ebenfalls in einem Falle ungenau? Nephila venusta (Bl.) (pilipes H. Luc.). Kongostaat, Lukungu (Ch. Haas). — Kongo, Umanghi (Wil- vert) (1 2). — Kongo (G. Hoton) (1 2). — Kinchassa (Waelbroeck) (1 2). — Umangi, 9. XI. 1896 (Wilverth). Nephila madagascariensts (Vıins.). Zanzibar (de Ville) (12 ad. 3 subad. 22). Nephila (Nephilengys) eruentata (F.). Guineaküste (Petit) (12). — Kongo, Landana (Famelard) 2 2 +2 00 u. 1 2 subad.). — Kongo (Hoton) (1 2). — Chiloango Mecheften) ein © ad., ausgezeichnet dadurch, daß sowohl die beiden vorderen als die beiden hinteren der vier hellen Bauch- flecke zusammengeflossen sind; der Bauch trägt also zwei helle Quer- binden. Diese sind so breit; insbesondere die vordere, daß die dunkle Binde der Grundfarbe, die sie trennt, nur als ein schmaler, mitten vorn allerdings erweiterter Querstrich auftritt. Ich nenne diese Aberration ehiloangensis m. — Boma (Tschoffen) (82). — Banana (F. Busschodts). — Loango (Waelbroeck) (2 subad.). — Boma (Leboutte) (192). Gen. Argiope Aud. et Sav. Argiope Pechueli Karsch | Kongo, Umanghi, 9. XI. 1896 (Wilverth). Das Exemplar steht der var. Preussi Strand 1906 nahe oder kann zur Not dazu gestellt werden. — Kongo, Libenghe Ubanghi (Leboutte), 22. VI. 1900, 12. Heft 110 Embrik Strand: ein schlecht erhaltenes, daher nicht ganz sicheres 2. Ein weiteres]unges fragliches Exemplar. — Lukungu (Ch. Haas) (5 29). — Beni Bendi, Sankuru (L. Cloetens, I. 1895). — Stanleyfalls (Malfeyt) (1 9). Argiope flavipalpıs (H. Lue.). Boma (Tschoffen), ein 2 ohne Hinterleib, daher fraglich. Argiope trifasciata (Forsk.). Stanleyfalls (Malfeyt) (2 2). Argiope banana Strand n. sp. Ein 28 mm langes 2 von Banana (Busschodts). Aus der nigro- vittata-Gruppe. Nach den Ausführungen Simons in Ann. Soc. Ent. France 1890, p. 101 und 1886, p. 367 hätte man die Art für Arg. Clarki Bl. halten können, die nach ihm u. a. auch in Kongo vorkäme und für die er später (Hist. Nat. Araign. l., p. 766, Fußnote) den Namen Arg. sector Forsk. 1775 eingeführt hat. Wie aber Pocock (in: Forbes, Nat. Hist. Sokotra, p. 188 [1903] nachgewiesen hat, ist Simons Clark: nicht die echte Clarkı, die jedenfalls von der vorliegenden Art ver- schieden ist; ob ıhr der Name sector Forsk. bleiben kann, ist insofern fraglich, als Forskä]’s Kennzeichnung (,,Aranea sector, abdomine ovato, circumcirca octodentato. Tela diametris secta. Rete construit horizontale, intertextum radiis quatuor undulatis, ad angulum rectum, seu cruciatim positis. Reperta prope montem Melhän in Yemen.“ Die Abbildung stellt ein junges Exemplar dar.) gleich gut auf A. Clarkı Bl. wie auf Olarki Sim. paßt; aus geographischen Gründen und weil er eben für die Simonsche Art wieder eingeführt wurde, wäre der Forskä&l’sche Name aber am besten für Clarki Sim. nec Bl. zu verwenden. Der Name caboverdiana Br. Capello (in: Jorn. Acad. Sc. Lisbon L, p. 82, t. II, f. 1 £. [1868]) kommt als Synonym der echten Olarkı Bl. hier nicht in Betracht. Die Diagnose, die Simon, 1. c., 1890 von der vermeintlichen Clark: gibt, ıst aber, zumal in Betreff der Epigyne recht ungenügend, um so mehr als er mit einer für nigrovittata Th. gehaltenen Art vergleicht, die nach den Angaben Tullgrens (in: Sjöstedt, Kilimandjaro-Meru-Exped., 20:6, p.156, t.4, f.92a,b) nicht die echte nigrovittata sein kann. Eine weitere nahestehende Art, Arg. nigripes Sim. aus Aethiopien wäre durch die Form der Carina der Epi- gyne leicht zu unterscheiden und die einzige bekannte Art, die auf die vorliegende bezogen werden könnte, wäre Gerstäckers suavissima, so wie diese von Tullgren,l.c., t. 4, f. 91, aufgefaßt wird. Die Carina der Epigyne ist jedoch (trocken, von unten hinten gesehen!), noch schmäler und daher länger erscheinend, in der Mitte eine kurze Strecke parallelseitig, und ihre Medianlängseinsenkung'ist schmäler und hinten nicht oder kaum erweitert (übrigens geht aus der zu schematischen Tullgren’schen Figur nicht sicher hervor, ob die distale Seite der Epigynencarina eine mediane Längseinsenkungoder Längserhöhung hat!. Von Gerstäckers Abbildung seiner suavissima (in: v.d. Decken, Reisen in Ost-Afrika, III., 2., Die Gliederthier-Fauna Arachniden aus Belgisch Kongo. 111 des Sansibar-Gebietes [1873], p. 495, t. 18, f. 10) weicht meine Form in erster Linie durch folgendes ab: Der Abdominalrücken hat auch keine Andeutung einer vorderen unterbrochenen Sublimbalbinde, trägt also bloß die vier Hauptbinden, die aber tiefschwarz und scharf markiert sind, die dritte und vierte (von vorn) zeigen also keinen be- sonderen schwarzen Fleck an den beiden Enden, die dritte Binde ist an den beiden Enden zwar nach vorn erweitert, bleibt jedoch von der zweiten Binde schmal, wenn auch unverkennbar getrennt, die Beine sind einfarbig schwarz ohne irgendwelche Ringelung, nur die Coxen, Trochanteren und Basis der Femoren sind unten mehr oder weniger heller gefärbt, der Cephalothorax ist schwarz, aber mit rötlichgelber Seitenrandbinde des Brustteiles (daß Gerstäcker offenbar ein trocknes Exemplar abbildet, wäre dabei noch zu berücksichtigen), der mittlere der drei Seitenhöcker des Abdominalrückens ist nicht so unverkennbar größer, als die beiden benachbarten Höcker, wie ihn Gerstäcker abbildet; Abdomen ist etwa so lang wie breit, am zweiten Seitenhöcker- paar gemessen (bezw. 20 und 19,5 mm, die Höcker mitgemessen), während es bei suavissima länger als breit (bezw. 22,5 und 19 mm) ist, Cephalothorax ist 9,5 mm lang und 8 mm breit (bei suavissima „um den vierten Theil länger als breit‘‘), der Analhöcker des Abdomen ist schmutzig braungelblich, nur unten schwarz. —- Extremitäten: Beine I: Femur 14,5, Patella 4 mm [das übrige fehlt!], II bezw. 14, Patella + Tiıbia 14,5, Met. + Tars. 19, III bezw. 10, 8,5, 10,5 mm, IV bezw. 15,5, 13,5, 17,5 mm. Also: [I?], II 47,5, III 29, IV 46,5 mm. — Was die hellen Bauchflecke anbelangt, die Simon zur Diagnostizierung seiner Arg. Clarki verwendet, so sind die des vordersten Paares hier fast 2 mm im Durchmesser und abgerundet, nur vorn ausgerandet, von Gestalt also ungefähr halbmondförmig, die des zweiten Paares sind dreieckig und messen 2,5 X 2 mm, die des dritten länglich-abge- rundet und 1,1xX0,9 mm groß, die des vierten punktförmig. Pocock gibt in Proc. Zool. Soc. London 1899, p. 849 aus Kongo an: Argiope nigrovittata Th. mit caudata Bl., zairiensis Br. Cap. und suavissima Gerst. als Synonyma dazu. Von diesen Namen wäre cau- data Bl. der einzige, den man geneigt sein könnte, auf die vorliegende Form zu beziehen, es sind aber auch offenbar genügend Unterschiede vorhanden, um die artliche Trennung zu rechtfertigen. Auch daß vorliegende Art an der Westküste, caudata dagegen im östlichen Zentral-Afrika gefunden wurde, spricht für die Verschiedenheit. — Die neue Art möge den Namen der typischen Lokalität tragen. Gen. Aranea L. Aranea rufipalpıs (H.Lue.) (semiannulata Karsch). Lukungu (Ch. Haas) (2 2). — Banana (F. Busschodts) (1 2). — Kongo, Li- benge, Ubanghi (Leboutte) (1 2). — Boma (Tschoffen) (12). Gen. Aranoethra But!. Aranoethra Cambridgei Butl. - Lado (Colmant) (1 2). — Lukungu (Ch. Haas) (2 22 subad.). — Luki (Dr. Jullien) (12). 12. Heft 112 Embrik Strand: Fam. Clubionidae. (Gen. Heteropoda Latr. Heteropoda venatoria 1. Landana (2 2). — Madagaskar (de Robillard) (1 2). — Sala, Cap Vert (Lucas) (3Ex.). — Boma (Tschoffen) (1& subad.). — Kongo (G. Hoton) (1 2). — Banana (F. Busschodts) viele Ex., reife O9, unreife 29, SS. — Kongo (Tschoffen) (1 2). — Beni Bendi, San- kuru (L. Cloetens, I., 1895) (1 © mit Eisack). —- Boma (Tschoffen) (1 2). — Kongo: Bords du Lac Leopold IV (Leyder) (1 2). — Umangi, 9.X1.1896 (E. Wilverth) (1 2), ohne Datum ebenda 229 subad., 1 2 ad.,2 2 ad. —- Ronakri, Senegal (2 2). — Banana (F. Busschodts) (viele 22). — Loulouabourg (Ch. Haas) ($ 2). — Banzyville (Her- mans) (3 9, 2 Eisäcke). — Boma (Leboutte) (un.). Fam. Pisauridae. Gen. Euprosthenops Poc. Euprosthenops Bayaonianus Br. Cap. 14 Exemplare beiderlei Geschlechts, auch unreife, von Banana (Busschodts), woher ich die Art schon früher, wenn auch nach einem unreifen und daher fraglichen Exemplar angegeben habe (in: Archiv f. Naturg. 1915, A. 9, p. 76). — Ein nicht reifes © von der Guineaküste gehört wahrscheinlich dieser Art an. Auf der hinteren Hälfte des Ab- dominalrückens sind weiße Linienquerbinden erkennbar. — Noch 1 2 von Banana. Euprosthenops banananus Strand n. sp. Ein reifes 2 und ein unreifes $ von Banana (B usschodte), Q. Körperlänge 13,5 mm. (Cephalothorax 4,5 mm lang, 3,3 mm breit. Beine: I. Femur 6, Pat. + Tibia 6,5, Met. + Tars. 7,5 mm; II. bezw. 5,5, 6, 6,5 mm; III. bezw. 4,5, 5,6mm; IV. bezw. 6,5, 6,5, 85 mm. Also: I. 20, II. 18, III. 15,5, IV. 21,5 mm oder IV, I, I, III. Ähnelt sehr der südafrikanischen E. pulchellus Poc. (in: Ann. Mag. Nat. Hist. (7) 10., p. 18, t. III, £. 6, 6a, [1902]), ist aber leicht zu unterscheiden durch das einfarbig gelbe Sternum (das bei pulchellus schwarz mit gelbem Mittelfleck ist) und weicht ferner durch folgendes ab: Die weiße Medianlängslinie des Kopfteiles erstreckt sich vom Vorder- rande bis zum Hinterrande des Cephalothorax, nur um die Rücken- grube undeutlich oder gar ganz fehlend, eine weiße Linie von denHöckern über die vorderen Medianaugen ist nicht vorhanden, mag aber abge- rieben sein; die Mandibeln sind nur beim unreifen Exemplar gelb, bei den anderen rot, nur an der Spitze etwas gelblich; Abdominalrücken hat oben mitten in der vorderen Hälfte eine helle lanzettförmige Herz- binde wie bei so vielen Lycosiden, die mitten reichlich so breit wie die hinteren Femora ist und etwa so breit sind auch die hellen, das dunkle Rückenfeld seitlich einfassenden Längsbinden, wenigstens vorn; gelbe Binden auf der Bauchseite sind zwar nicht erkennbar, aber mein Exem- Arachniden aus Belgisch Kongo. 113 plar ist daselbst nicht tadellos erhalten; das von den vier hinteren Augen gebildete Viereck ist viel breiter hinten als lang und endlich weichen die Dimensionen (siehe oben!)) und die Epigyne ab. Letztere erscheint im Profil in Flüssigkeit gesehen als ein schwarzer, hinten rötlicher, fast doppelt so langer als hoher, hinten senkrecht, vorn schräg abfallender Höcker, dessen Längsprofil mitten gerade oder schwach konkav erscheint, vorn jedoch eine Wölbung bildend allmählich in die vordere Abdachung übergeht. In Flüssigkeit erscheint Epigyne als ein rötlichbraunes Feld, das eine schwarz gerandete, hinten reichlich so breite wie lange Figur einschließt, die zum großen Teil schwarz ausgefüllt ist, aber eine hellere, parallelseitige, hinten abgerundet endende und den Hinterrand der Epigyne nicht erreichende Mittel- längsbinde zeigt; der Hinterrand ist zweimal dreieckig eingeschnitten und zwischen diesen beiden Einschnitten mit einer schwarzen Sub- limballinie außer der Limballinie bezeichnet. Trocken gesehen zeigt Epigyne eine tiefe, ellipsenförmige Medianlängsgrube, die sich auch auf der vorderen Abdachung, aber seichter und schmäler bis zum Vorder- rande fortsetzt und in Flüssigkeit als die oben erwähnte helle Längs- binde erscheint. An beiden Seiten der Grube zeigt der Rand der Epigyne seichte unregelmäßige Quereindrücke. Am nächsten dürfte die Art mit EZ. armatus Strand verwandt sein, aber Epigyne scheint abzuweichen usw. — Das unreifeS hat nicht die helle Lanzettbinde des Abdomen. Gen. Hygropoda Th. Hygropoda afrıcana Sim. Ein $ von Banana (Busschodts). Die Beschreibung Simons (in: Ann. Soc. Ent. Belg. 1898, p. 21) ist so kurz und oberflächlich, daß eine ganz sichere Bestimmung danach nicht möglich ist. Indessen scheint bisher nur eine Hygropoda aus Westafrika bekannt zu sein, für die der Name africana Sım. dann be- nutzt werden muß. Körperlänge etwa 11 mm, freilich ıst der Hinterleib etwas zusammengetrocknet gewesen, sodaß die Gesamtlänge frischer Exemplare etwas größer sein dürfte. Cephalothorax 5 mm lang und 4 mm breit. Beine: I. Fem. 15, Pat. + Tib. 17, Met. + Tars. 283 mm; II. bezw. 11, 11,5, 17” mm; III. bezw. 5, 5,5, 7mm; IV. bezw. 11,5, 11,5, 18 mm. Also: I. 60, II. 39,5, III. 17,5, IV. 41 mm oder: I, IV, II, III. .Palpen: Fem. 3,8, Pat. 1,3, Tib. 1,2, mit dem Fortsatz 1,5, Tars. 2,8 mm lang, zusammen also 9,5 mm lang. Mandibeln 2,6 mm lang. —- Von dunkler Ringelung an den Extremitäten sind nur Spuren vorhanden. — Ein unreifes, mutiliertes © ebenda ist wahrscheinlich derselben Art. —lı ——— Archiv ftir Naturgeschichte 1919. "A. 12. Beiträge zur Kenntnis der Verbreitung und Formen exotischer Heterocera, insbesondere Pyralididen, auf Grund von Material im Deutschen Entomologischen Museum. Von Empbrik Strand, Berlin. Da das im folgenden bearbeitete Material größtenteils aus ver- einzelten Exemplaren aus den verschiedensten Gegenden besteht, so ist es ziemlich selbstverständlich, daß vorliegende ‚Beiträge‘ einen etwas fragmentarischen Eindruck machen. Immerhin behandeln sie insofern ein einheitliches Gebiet, als, mit wenigen Ausnahmen, nur die Familie Pyralididae vertreten ist. Jeder, der sich mit exotischen Micros beschäftigt hat, wird aus Erfahrung wissen, einerseits wie dürfüig das selbst in den größeren Museen vorhandene Material dieser Falter ist, andererseits wie höchst unvollständig unsere Kenntnisse auf diesem Gebiete noch sind. Aus beiden Gründen dürfte die wissenschaftliche Verwertung vorliegenden Materials vollkommen berechtigt sein, trotz-_ dem es etwas fragmentarisch erscheint, denn es gibt überhaupt keine andere Möglichkeit, unsere Kenntnisse zu fördern, als das zur Ver- fügung stehende Material zu bearbeiten, auch wenn das nicht so reich ist, wie man sich wünschen könnte, umsomehr, als die Zeiten, we exotisches Material verhältnismäßig leicht zu beschaffen war, in Deutschland auf lange vorbei sein dürften. Die Reihenfolge der Gattungen der Pyralididen ist wie ın den einschlägigen Revisionen von Hampson. — Sämtliche Typen gehören dem Deutschen Entomologischen Museum. Dezember 1920. Subfam. Galleriinae. Gen. Galleria #. Galleria mellonella L. Triehinopoly in Süd-Indien. Subfam. Crambinae. Gen. Crambus FE. Orambus malacellus Dup. Unicum von Shembaganur ın Süd-Indien. Orambus mutabilis (Clem.) Fern. 11 Exemplare von Framingham in Massachusetts, von C. A. Frost am 22. Juni gesammelt, dazu ein etwas abgeriebenes und daher etwas al A a ae ee und Formen exotischer Heterocera, insbesondere Pyralididen. 115 fragliches Exemplar vom 22. VIIl. Die Vorderflügellänge variiert zwischen 8,5 und Il mm. Übrigens ist die Art gar nicht besonders „mutabil‘“. Orambus praefectellus Zinck. Aus Framingham in Massachusetts liegen zahlreiche Exemplare vor, die zum großen Teil die Datumangabe 22. VI., einige 7. VIIL, andere 7. X. tragen; ferner je ein Exemplar von Sherborn in Massachu- setts, 7. X. und von Monmouth in Maine, 7. VI. Alles von 0. A. Frost gesammelt. Ob bei diesen Datumangaben, die in allen Fällen an- nähernd sind (7 = erste Hälfte des Monats, 22 = zweite Hälfte des- selben) bei der Etikettierung nach erfolgter Präparation Ungenauig- keiten vorgekommen sind, kann ich nichts anderes sagen, als das hiermit als eine Möglichkeit zu rechnen ist. Über die Flugzeit der Art finde ich _ in der mir vorliegenden Literatur nichts angegeben. — Die Hinter- flügel sind in keinem Falle so rein weiß, wie sie Fernald (in: The Cram- bidae of North America, Massachusetts Agricult. College, January, 1896) abbildet (l.c., t. 1, f. 7); freilich gibt er an, daß sie ‚‚white or slightly cream coloured‘“ sein können. Als Expansion gibt er 21—25 mm an; meine Exemplare spannen zwischen 19 und 23 mm. Die weiße Längsbinde der Vorderflügel erscheint meistens ein wenig breiter und ohne so deutliche dunkle Randlinie wie sie Fernald, ]. c., abbildet; vor ihrer Spitze ist fast immer mehr oder weniger deutlich ein kleiner Linienstrich, ähnlich wie bei leachellus vorhanden. Daß es nicht diese Art sein kann, beweist aber die breite Costalbinde und die matte, bei keinem Exemplar wirklich silberglänzende Postmedianbinde Die grüngelbliche Färbung des Dorsalfeldes ist bei den meisten Exemplaren ziemlich intensiv. Orambus leachellus Zinck. Vier Exemplare von Framingham in Massachusetts (©. A. Frost) von voriger Art hauptsächlich durch die in der basalen Hälfte linien- schmale Costalbinde zu unterscheiden. Crambus ruricolellus 2. Zwei Stücke von Sherborn in Massachusetts, 22. VI. (C. A. Frost). COrambus vulgivagellus Clem. Unicum von Framingham in Massachusetts, I. IX. (C.A. Frost). COrambus perlellus Scop. Unicum von Sherborn (Mass.), 7. VIII. (©. A. Frost). Orambus laqueatellus Clem. Unicum von Framingham (Mass.), 7. X. (C. A. Frost). Crambus caliginosellus Olem. | Framingham (Mass.), 7. VII. (©. A. Frost). ÖOrambus argyrophorus Butl. Eind von Yokohama (Japan) (Dr. Blau) weicht zwar von der Originalabbildung der Art (in: Ill. Het. Br. Mus. II., t.40, £.5) 8*+ 12. Heft 116 Embrik Strand: Beiträge zur Kenntnis der Verbreitung durch folgendes ab: Die Hinterflügel meines Exemplares sind heller, grauweißlich, die an der Zeichnung dargestellte Verdunkelung der hinteren Hälfte des Saumfeldes der Vorderflügel ist nicht vorhanden, umgekehrt ist zwischen der Längsbinde und dem Weiß am Saume bräunliche Bestäubung vorhanden, so daß diese weißen Zeichnungen also unter sich deutlich getrennt sind, die weiße Längsbinde des Thorax- rückens ist parallelseitig, der Apikalpunkt der Vorderflügel ist weniger dunkel. Die Flügelspannung wird ım Text mit „I ınch 4 lines“ an- gegeben, während der an der Tafel eingezeichnete Maßstab nur 21 mm „spannt“. Hampson gibt 22—26 mm als Expansion an, mein Exem- plar spannt nur 17mm. Trotz diesen anscheinenden Unterschieden möchte ich die Bestimmung für sicher halten; da die Autoren keine Geschlechtsangaben machen, so mögen sexuelle Unterschiede hier mit in Betracht kommen. [Crambus inquinatellus Schiff. 1&: Fanö (Dänemark), VII, 1913 ‘W. Horn)]. Gen. Aneyloloemia Hb. Ancylolomia chrysographella Koll. Puttalam, Ceylon (W. Horn, 1899). Ancylolomia sp. (benquellae Strand n. ad int.). Ein $ von Benguella (Wellman). Die Fühler kurz, einreihig serrat oder wenn man will, subdenti- culat. Die Labialpalpen überragen um wenig mehr als den Durch- messer der Augen den Kopf, sind also entschieden kürzer als bei A. chrysographella (Koll.) Hamps., wenn man sich für letztere an die in Fauna of Brit. India, Moths IV, p. 33, publizierte Figur hält. Leider ist die Erhaltung so wenig gut, daß eine sichere Be- stimmung nicht möglich ist, so viel ist aber erkennbar, daß es wahr- scheinlich ist, daß die Art neu ist. Flügelspannung 33, Vorderflügel- länge 17,5, Körperlänge 15 mm. Die Grundfarbe der Vorderflügel scheint dunkel messinggelblich bis (z. B. in der Vorderhälfte des Saum- feldes) braun. Von vereinzelten, tiefschwarzen Pünktchen gebildeten Längsreihen lassen sich folgende erkennen: eine durch die Mittellängs- linie der Zelle, 2—- 3 vereinzelte Pünktchen außerhalb der Discozellulare bilden vielleicht bei frischen Exemplaren Bestandteile ebenso vieler Längsreihen, an der Basis der Rippe 3 sind etwa 2 Pünktchen, auf der Rippe 2 mehrere ebensolche, im Dorsalfelde eine Längsreihe. Die Zeichnung des Saumfeldes ähnelt derjenigen von Ane. pectinifera Hamps. (cfr. Proc. Zool. Soc. London 1910, t. XL, £.7), die hellen Querlinien haben aber einen gelblichen Ton, die dunkle sublimbale, von den zwei gelblichen Linien des Saumfeldes (von den Fransen ab- gesehen!) eingefaßte Linie trägt 6 tiefschwarze Punkte, während der Saumrand selbst einfarbig gelblich ist und die Fransen durch eine dunkelgraue basale und apicale und eine weißliche mediane Linie ge- zeichnet sind. Die bei A. pectinifera fig. cit. dargestellten weißlichen , e 4 s 4 k und Formen exotischer Heterocera, insbesondere Pyralididen. 137 Längslinien (Längsstrichelung) unmittelbar innerhalb der Querlinien des Saumfeldes sind hier nicht erkennbar, dagegen tritt an ihrer Stelle eine undeutlich gelbliche Querlinie auf, so daß (von den Fransen ab- gesehen!) im ganzen drei gelbliche Linienquerbinden im Saumfelde erkennbar sind. Die Hinterflügel werden grau (hellgrau?) gewesen sein. Der Kopf mit Anhängen bräunlich, auch der Thoraxrücken braun, die Basis des Abdominalrückens scheint messinggelblich, der Rest des letzteren weißlich zu sein. Vorderbeine hellgraulich und stellen- weise braun [die übrigen fehlen!]. — Wer besseres Material von Ben- guella bekommt, möge über die Artrechte dieser Form definitiv urteilen und eventuell die Beschreibung ergänzen. Ancylolomia capensis 2. (?). Von: Eb Urru, Britisch Ost-Afrıka, 20.IX. und 18. VII. 1900 (0.8. Betton) 234, von Gwelil, ebenda 16. IX., 20. IX., 17. X. 1900 (derselbe) 3 29, die ich unter Zweifel zu capensis Z. stelle, die Hampson bekanntermaßen als Synonym zu chrysographella Koll. be- trachtet, wozu sich Hering (in: Stett. Entom. Zeit. 64, p. 80) anschließt, während Snellen in Tijds. v. Entom. 43 (1900) Zellers Ancylolomia- Arten als gut betrachtet. Tadellos erhalten sind meine Exemplare nicht und sicheres Vergleichsmaterial habe ich auch nicht, daher der Zweifel. Zu A. sansibarıca Z. können sie nicht gestellt werden, denn die Hinter- flügel sind grau statt schneeweiß und die mittlere Querlinie muß als schwach wellig bezeichnet werden, während sie bei sansibarica „bis zu dem langen Zahn in drei sehr scharfe Sägezähne gebrochen“ sein soll. Zu caffra Z. können die Exemplare auch nicht gestellt werden, denn sie sind kleiner (die Vorderflügellänge der 22 höchstens 15,5 mm), „eine helle, mondsichelförmige Stelle‘ ‚auf der Querader‘“ ist nicht zu erkennen, „der Raum, ın welchem die hintere Querlinie liegt‘ ist nicht ‚fast weiß“, sondern schmutzig hellgelblich usw. Von der Be- schreibung von Anc. capensis sind aber auch Abweichungen zu kon- _ statieren; so sind Kopf und Thorax nicht weiß, sondern rehfarbig mit mehr oder weniger gelblichem Anflug, Abdomen ist ebenfalls nicht weiß, sondern schmutzig graugelblich, nur stellenweise weißlich, die Hinterflügel sind auch beim 4 nicht reinweiß, sondern heller oder dunkler grau. Übrigens variieren die Exemplare auch unter sich etwas ab und müssen auch deswegen etwas fraglich bleiben. Die männlichen Fühler sind zusammengedrückt lamellat, die weiblichen einfach fein fadenförmig. Vorderflügellänge der $&$ 12—-14 mm. Ancylolomia urruna Strand n.sp. Von denselben Lokalitäten und demselben Sammler wie vorige Art: Eb Urru, 24. IV., 30. V. und 30. VI. 1900 und Gwelil, 21. IX. 1900 liegen 4 SS einer Ancylolomia vor, die sich auf den ersten Blick durch das Fehlen jeder Querzeichnung im Saumfelde und durch nicht deut- lich konkaven Saum der Vorderflügel unterscheiden; charakteristisch ist auch die eintönige hell ockerige Färbung der Vorderflügel, die keine anderen Zeichnungen erkennen lassen, als daß der Dorsalrand mehr oder weniger breit dunkel rauchschwarz ist und daß in der Zelle, der 12. Heft 118 Embrik Strand: Beiträge zur Kenntnis der Verbreitung Dorsalfalte und nahe der Discozellulare ganz vereinzelte schwarze Pünktchen auftreten können, aber auch bei gut erhaltenen Exemplaren offenbar manchmal fehlen. Schwarze Saumpunkte (NB. nicht Sub- limbalpunkte!) der Vordertlügel sind vorhanden. Hinterflügel einfarbig hellgrau, wohl mitunter fast rein weiß. Unten sind die Vorderflügel ziemlich dunkel grau, an der Discozellulare ein kleiner hellerer Wisch; die Hinterflügel hellgraulich, nur im Costalfelde gebräunt. Oberseite des Körpers wie die entsprechende Flügelfläche, der Hinterleib oben mitten etwas ockergelblich. Fühler braun, Kopf und Palpen wie Thorax- rücken. Vorderflügellänge 11,5—14 mm. Körperlänge 12—13 mm. — Die männlichen Fühler kräftig laminat, die Palpen für eine Ancylo- lomia kurz, den Kopf nicht um den doppelten Durchmesser eines Auges nach vorn überragend. (Type von Eb Urru.) Gen. Argyria Hb. Argyria pontiella Zell. Eın Exemplar ($) von ÜCaparo, Trinidad, mit Zellers Be- schreibung und Abbildung genau übereinstimmend. Diese Form wird neuerdings (z. B. in Dyars Katalog) als Synonym zu A. lacteella F. betrachtet. Ob richtig? Argyria nivalıs Drury Framingham in Massachusetts, 22. VI. (C. A. Frost). Gen. Diatraea Guilding Diatraea saccharalis F. Caparo, Trinidad; ein $ mit kaum 12 mm langen Vorderflügeln. Subfam. Schoenobiinae. Gen. Sehoen obius Dup. Schoenobius bipunctifer Wk. Je ein Exemplar von Puttalam, Ceylon und Matale ebenda, beide von Dr. W. Horn 1899 gesammelt. Subfam. Anerastiinae. Gen. Rhinaphena Strand n. g. Rhinaphena discocellularıs Strand n. sp. Ein $ von Misiones, Argentinien, X. Flügelspannung 30, Vorderflügellänge 14, Körperlänge 15 mm. Vorderflügel grauweißlich, im Saum- und Dorsalfelde etwas graubräun- lich bestäubt mit schwachem, bläulichem Schimmer und mit folgenden schwarzen Zeichnungen: ein tiefschwarzer Discozellularquerfleck, der 1 mm breit und nur halb so lang ist und das Charakteristicum der ganzen Zeichnung bildet, von der Flügelwurzel um 8,3 mm ent- fernt; eine antemediane, saumwärts stark konvex gebogene Querbinde, die fast linienschmal, in der Flügelmitte um 6,5 mm von der Flügel- wurzel, den Hinterrand nicht zu erreichen erscheint, im Costalfeld und Formen exotischer Heterocera, insbesondere Pyralididen, 119 wurzelwärts gebogen und in zwei subparallel zum Costalrande ver- laufende, unter sich entfernte Linien gespalten ist, welche die Flügel- wurzel nicht erreichen (diese Binde ist bei vorliegendem Exemplar häufig unterbrochen, ob das aber auch bei ganz tadellos erhaltenen Exemplaren der Fall ist, kann fraglich sein); eine postmediane Linien- querbinde fängt am Dorsalrande (anscheinend ohne diesen ganz zu erreichen) in 8,5 mm Entfernung von der Flügelbasis an, erstreckt sich, unregelmäßig zackig-ziekzackförmig verlaufend, schräg nach vorn und außen bis in oder bis nahe an die Flügelspitze, vielleicht ohne diese oder den Vorderrand ganz zu erreichen. Schwarze Saumpunkte scheinen vorhanden zu sein. Unterseite der Vorderflügel graubräunlich ohne andere Zeichnungen als den schwarzen Discozellularfleck und dunkle Saumlinie. Hinterflügel weiß, halb durchscheinend, aber mit einer schmalen graubräunlichen Costalrandbinde. Der Kopf und Vorderteil des Thoraxrückens hell rehfarbig beschuppt, der Abdominalrücken dürfte schmutzig gelblichweiß sein, auf dem Basalsegment mit zwei schwarzen, in Querreihe gestellten, unter sich entfernten Flecken. Die Palpen dunkelbraun, innen mitten ein wenig heller. Antennen graubräunlich. Die Beine dürften weißlich mit grauen Tarsen sein. Generische Merkmale. Proboscis fehlt. Frenulum vorhanden und kräftig. Ocellen vorhanden. Mediana der Hinterflügel scheint undeutlich pectinat zu sein. Maxillarpalpen sehr klein, scheinen sub- filiform zu sein. Die Labialpalpen jetzt hängend, normal dürften sie porrekt sein, ziemlich kurz, indem sie nur unbedeutend weiter vorn als die Stirn hervorstehen, ziemlich dünn, rauh und unten etwas schräg abstehend beschuppt, das Endglied vom vorhergehenden nicht scharf abgesetzt, sowie etwas hängend oder vorstehend. Die Stirn schwach gewölbt, rauh beschuppt. Die Fühler erscheinen auf den ersten Blick einfach fadenförmig, basalwärts leicht verdickt; unter derLupe erscheinen sie unten fein und kurz ziliiert, indem die Ziliien im basalen Drittel des Fühlers nur etwa halb so lang wie der Profildurchmesser des Fühlers ebenda ist; letzterer erscheint außerdem im Profil unten fein und un- deutlich serrat und er erreicht wenigstens die Basis des apıcalen Drittels des Vorderflügels. Letzterer ist langgestreckt: 1x5 mm, die Spitze etwas abgerundet. der Saum schräg, gewölbt, in breitem Bogen in den Dorsalrand übergehend, ohne eigentlichen Hinterwinkel zu bilden. Hinterflügel subtriangulär, breit: 11,5x7 mm, halb durchscheinend, während die Vorderflügel ziemlich dicht beschuppt sind. Der Hinter- leib ragt um die Hälfte seiner Länge über den Analwinke] hinaus. Hintertibien quadricalcarat, alle 4 in der apicalen Hälfte, die äußeren nur halb so lang wie die inneren; wenigstens oben sind diese Tibien mit schräg abstehenden Schuppenhärchen bekleidet. Im Vorderflügel ist die Zelle mehr als halb so lang wie der Flügel, 2, 3 und der Stiel von 4 + 5 entspringen unter sich wenig entfernt aus der Nähe der Ecke bezw. aus letzterer, 7 fehlt, 8-+ 9 sind gestielt und zwar mündet 8 in die Flügelspitze, 9 in den Vorderrand, ebenso wie die freien und subparallelen 10 und 11; Teilungsrippen in der Zelle sind nicht vorhanden, die Discozellulare ist quergestellt und fast gerade. 12. Heft 120 Embrik Strand: Beiträge zur Kenntnis der Verbreitung Im Hinterflügel entspringt 2 nahe der Ecke, der Stiel von 3+ 4 aus der Ecke, 5 fehlt, 6 ist mit 7 kurz gestielt (also nicht aus der Ecke entspringend), 7 + 8 eine Strecke weit anastomosierend, die Disco- zellulare rechtwinklig gebrochen, mitten wenig deutlich. Subfam. Phyecitinae. Gen. Acrobasis Z. Acrobasıs comptonvella (Hulst) Rag. Zwei wahrscheinlich dieser, von A. rubrifasciella Pack. bekanntlich schwer zu unterscheidenden Art von Framingham (Mass.), 22. VI. 1911 oder 1912 (C. A. Frost). Gen. Hypsipyla Rag. Hypsipyla grandella 2. Ein 2 von Caparo, Trinidad, stimmt so gut mit der spezifischen Beschreibung und Abbildung in Ragonot, daß ich an der Richtigkeit der Bestimmung nicht zweifeln möchte, trotzdem die Gattungsdiagnose die Antennen als ‚‚fortement pubescentes“ bezeichnet, was hier garnicht zutreffend ist, vielmehr kann man nur unter ziemlich starker Ver- größerung eine feine und kurze, aber allerdings dichte Pubescence erkennen. Dies mag aber beim $ anders sein, wie es denn auch in Fauna of British India, Moths IV heißt: ‚„antennae of male somewhat thickened and ciliated““. Dann wird 8 der Hinterflügel als ‚‚separ&e‘“ bezeichnet, was freilich ein etwas fragliches Merkmal ist, denn 7 liegt an der Basis 8 so dicht an, daß bei manchen Exemplaren eine Trennung wahrschein- lich überhaupt nicht zu erkennen wäre. Die gegenteilige Angabe bei Hampson, l. c., ‚7 anastomosing with 8° wird den Tatsachen besser entsprechen als Ragon ots Angabe ‚3 separee‘‘, durch dessen Tabelle man überhaupt nicht auf die Gattung kommen kann, wenn man nur das © vor sich hat. Gen. Dioryetria Z. . Dioryetria reniculella Grote Framingham (Massachusetts), 7. VIII. 13 (C. A. Frost). Gen. Nephopteryx Hb. Nephopteryx ovalıs Pack. Zwei SS von Wales, Maine, 7. VI. 1913 (C. A. Frost) dieser BE dıe schon nach Ragonots Monographie „se trouve communement dans les Etats de Maine, Wisconsin, Illinois, Colorado et en Californie (Am. Sept.)‘“ Nephopterys trinitatis Strand n. sp. Drei 22 von Caparo, Trinidad. Da nur Weibchen ‚vorliegen, ist die Gattungsbestimmung etwas fraglich. Im Vorderflügel ist 2 von der Ecke entfernt, 3 und der Stiel von 4 +5 entspringen aus der Ecke, unter sich jedoch unverkennbar und Formen exotischer Heterocera. insbesondere Pyralididen. 121 getrennt, 8+ 9 sind lang gestielt, 10 frei, aber dem Stiel von 8 + 9 stark genähert. Im Hinterflügel ist 2 von der Ecke weit entfernt, 4 +5 sind lang gestielt und dieser Stiel ist an der Basis eine kurze Strecke mit 3 verschmolzen, so daß man also 3 + 4 + 5 angeben kann, 8 anastomosiert so weit mit 7, daß sie erst unweit des Saumes sich abzweigt. Mediana ist la n g gekämmt. --- Vielleicht wäre die Art besser bei Diatomocera Rag. untergebracht, deren Weibchen aber bisher un- bekannt geblieben zu sein scheinen. Die Art hat Ähnlichkeit mit Hyalospila semibrunneella Rag. (vgl. Ragon ots Monographie, t. VII, f. 12), der Unterschied in der Färbung der costalen und dorsalen Hälfte der Vorderflügel ist aber größer, indem letztere braun, erstere aber weißlich oder grau-weißlich ist, jedoch ist sowohl Basis als Spitze des Costalfeldes braun und es finden sich darin, ähnlich wie bei der Vergleichsart, folgende Querzeichnungen: eine braune Antemedianquerbinde, die am Vorderrande schräg nach vorn und innen gerichtet und linienschmal, hinter der Subcostale aber erweitert und im Dorsalfelde nicht mehr erkennbar ist, zwei dunk:l- braune Discozellularflecke, die bisweilen zu einem Querfleck zusammen- fließen, endlich eine weißliche Sublimballinie, die beiderseits braun begrenzt und subparallel zum Saume verläuft, dabei jedoch etwas wellig gekrümmt ist und mitten eine (oder zwei) wurzelwärts gerichtete Ecken zeigt. Diese Zeichnungen sind jedoch sämtlich verwischt und offenbar etwas unregelmäßig; außerdem ıst die Grenze zwischen dem Costal- und Dorsalfeld dadurch verwischt, daß braune Bestäubung sıch vom letzteren auf das erstere in unregelmößiger Weise verbreitet. Schwärzliche Saumpunkte sind vorhanden. Die Fransen hell rehfarbig mit dunklerer Teilungslinie. Unterseite einfarbig braun. Hinterflügel grauweißlich mit gelblichem Schimmer, braunen Adern und Saum- linie; der Costalrand schmal braun bestäubt. — Körper braun, Scheitel und Vorderrücken etwas gelblich, ganze Unterseite graulich bis grau- bräunlich, die Tarsen dunkelgrau und heller geringelt. Flügelspannung 23, Vorderflügellänge 10,5, Körperlänge 10,5 mm. Gen. Salebria 2. Salebria fusca Hw. Dyar gibt in seinem Katalog als Verbreitung dieser Art „Arctic America, Europe‘ an, dabei zitiert er aber als Synonym die aus New York beschriebene cacabella Hulst (in: Entomologica Americana III, p. 133 [1887]), also geht schon daraus hervor, daß die Art in Amerika nicht nur in der arktischen Region vorkommt. In Ragonots Monographie wird denn auch dementsprechend ‚‚Groenland, ’Ame£rique Septentrio- nale‘“ als das amerikanische Verbreitungsgebiet der Art angegeben und ebenso in Staudinger-Rebels Katalog. —- Es liegen 3 Sg, 4 22 von Framingham in Massachusetts, 7. VI., 22. VL.,7. VII. (C. A. Frost) vor. Die gg haben 11,5— 12,5, die 2? 10— 11,5 mm lange Vorderflügel. Nennenswerte Unterschiede von europäischen Exemplaren kann ich nicht feststellen, freilich liegt mir von letzteren ein noch dürftigeres und daher nicht maßgebendes Material vor. 12. Heft 123 Embrik Strand: Beiträge zur Kenntnis der Verbreitung Salebria (contatella Grote?). 2. Ein © von Framingham (Massachusetts) (0. A. Frost) war ich geneigt zu Pyla Rag. zu stellen. Die Bestimmungstabelle bei Ragon ot führt ziemlich glatt darauf, aber die Beschreibung läßt Zweifel auf- kommen, zumal sie ganz oder wenigstens hauptsächlich auf das & sich sründet (das $ wird darin wiederholt ausdrücklich erwähnt, aber das © kein einziges Mal). Die Antennen (NB. des 2!) sind einfach faden- förmig, das Basalglied nur ganz wenig dicker am Ende als das folgende Glied. Die Labialpalpen sind seitlich zusammengedrückt, das zweite Glied offenbar schräg aufsteigend (daß bei der Type der eine Palpus vorstehend, der andere sogar etwas hängend erscheint, ist offenbar „künstlich‘!), im Profil oben gerade (bis auf das Ende!) und glatt, unten der Länge nach nach unten konvex und etwas rauh erscheinend; das dritte Glied viel dünner, scharf abgesetzt, pfriemenförmig, kaum halb so lang wie das zweite Glied, nach vorn und ein klein wenig nach unten gerichtet; in der natürlichen Lage werden die Palpen kaum den Scheitel überragen. Sie stimmen mit der Abbildung derjenigen von Pyla scin- tillans Grote (l. c., t.XVI, £.29b) überein, sind jedoch kürzer, was ein Geschlechtsunterschied sein könnte. Die Maxillarpalpen scheinen sub- cylindrisch und am Ende zugespitzt zu sein, sind aber wahrscheinlich nicht tadellos erhalten und außerdem nicht leicht zu beobachten. Im Vorderflügel ist 2 nicht weit von der Ecke und 3 möchte ich als aus der Ecke entspringend bezeichnen. Leider ist das Exemplar nicht gut erhalten. Färbung und Zeichnung erinnern an Salebria bastlaris Z. (cfr. 1. e.,t. XXIL, f. 18), aber das hellere Basalfeld der Vorderflügel scheint saumwärts gerade begrenzt zu sein; das Saumfeld der Vorderflügel erscheint zwar heller als das Mittelfeld, ist aber so abgerieben, daß darüber Sicheres nicht zu sagen ist. Thorax- rücken ist so dunkel (schwärzlich mit bläulichem Schimmer) wie das Mittelfeld der Vorderflügel, der Hinterleibsrücken braunschwärzlich mit ein wenig hellerem Hinterrande der Segmente. Der ganze Kopf und seine Anhänge ebenfalls etwa wie das Mittelfeld der Vorderflügel gefärbt. Auch die Beine wenigstens größtenteils schwarz, stellenweise jedoch mit etwas hellgraulicher Beschuppung. Die Hinterränder der Bauchsegmente scheinen recht deutlich heller gefärbt zu sein. Unten sind beide Flügel einfarbig graubräunlich, etwa wie die Oberseite der Hinterflügel. Die Fransen sind nur an den Hinterflügeln -und zwar auch da nur teilweise erhalten; sie scheinen einfarbig und ein wenig heller als die Flügel zu sein. | Flügelspannung 24, Vorderflügellänge 11,5 mm, Körperlänge etwa 10 mm. Nach wiederholter Prüfung bin ich zu der Ansicht gekommen, daß es sich um eine Salebria handeln muß und zwar wahrscheinlich um eine Form von 8. contatella Grote. Daß die Bestimmungstabelle nicht auf Salebria führt, kommt teils wegen der Stellung der Palpen, die aber bei meinem Exemplar (siehe oben!) nicht mehr die natürliche sein wird und teils weil die Rippe 2 der Hinterflügel bei Salebria n a h e der Ecke der Zelle sein sollte, was bei meinem Exemplar nicht der Fall und Formen exotischer Heterocera, insbesondere Pyralidıden. 123 Ist und auch nicht bei $. contatella, denn im Text heißt es bei Ragonot: ‚aux inferieures ... ... 2 est &cartee de l’angle“. Sal. contatella bildet somit in diesem Punkt eine Ausnahme von den übrigen Salebria- Arten im Sinne Ragonots. Gen. Elasmopalpus Blanch. Elasmopalpus lignosellus 2. Framingham (Mass.), 22. VI. (C. A. Frost). Gen. Hulstia Rag. | Hulstia undulatella Clem. Framingham (Massachusetts), 22. VI. und 7. VII. (©. A. Frost). Die beiden Exemplare stimmen nicht ganz genau mit der Dar- stellung in Ragonots Monographie, welche Darstellung aber offenbar zum Teil ‚mit Vorsicht zu genießen ist‘, z. B. werden die Hinterflügel als ‚‚noirätres’ beschrieben, aber nicht so abgebildet; die Abbildung stimmt in diesem Punkte mit meinen Exemplaren überein. Dagegen wäre die Abbildung insofern nicht gut getroffen, als bei meinen Exem- plaren im Vorderflügel das Basalfeld (innerhalb des rötlichen Sub- basalflecks) heller als an dem Bild ist, die submediane Querbinde er- scheint stärker zickzackförmig gebrochen, die postmediane Binde ist mitten nicht unterbrochen und sie erscheint etwas zickzackförmig, indem sie mitten einen wurzelwärts offenen Winkel, vor und hinter diesem je einen umgekehrt orientierten Winkel bildet. Flügelspannung 15— -17, Vorderflügellänge etwa 7,5 mm. (en. Canarsiana Strand n. g. Canarsıana discocellularıs Strand n. sp. Zwei SS von Framingham (Massachusetts), 22. VI. 1911 (C. A. Frost). Flügelspannung 17, Vorderflügellänge 8 mm, Körperlänge 7,5 mm. Vorderflügel grau mit dunklerer Bestäubung als Einfassung der grau- weißlichen Zeichnungen. Als Charakteristicum und gleichzeitig als die einzige scharf markierte Zeichnung sei der tiefschwarze Disco- zellularquerstrich hervorgehoben; er ist reichlich 1 mm lang, wurzel- wärts gerade, saumwärts ganz leicht konkav begrenzt und etwas schräg gestellt, so daß er mit dem Costalrande apicalwärts einen spitzen (aber nicht weit von einem rechten entfernten Winkel!) bildet. Unweit der Basıs ist, etwa auf der Medıiana, ein kleiner, unbestimmt dunklerer Wisch, der bei ganz frischen Exemplaren vielleicht eine bestimmte Zeich- nung bilden würde. Auf der Mitte des Dorsalfeldes ist ein unbestimmt begrenzter weißlicher Wisch, der nach vorn die Falte kaumüberschreitet, daselbst etwas verjüngt, auf dem Dorsalrande dagegen erweitert und somit subtriangulär sowie reichlich so breit wie lang ist und durch . einen schwarzen Querstrich, der den Dorsalrand nicht erreicht, nach vorn zuerst eine 2-förmige Figur bildet, deren vordere, größere, Kon- 12. Heft 124 Embrik Strand: Beiträge zur Kenntnis der Verbreitung vexität apicalwärts, die hintere aber wurzelwärts gerichtet ist, und dann schräg in den Costalrand ausläuft, mit letzterem einen apical- wärts offenen spitzen Winkel bildend. Zwischen Analwinkel und Costal- rand, auf diesem um 1,5 mm von der Flügelspitze entfernt, erstreckt sich eine grauweißliche Linienbinde, die innen schwarz gerandet, auch außen ziemlich deutlich begrenzt ist, vom Costal- wie vom Dorsalrand zuerst schräg nach innen und wurzelwärts verläuft und dann unter einer scharfen Knickung schräg saumwärts gerichtet, welche beiden Schrägteile der Binde durch einen geraden und querverlaufenden Teil verbunden sind; es lassen sich also 5 Teile der Binde unterscheiden: Je ein schräger, wurzelwärts gerichteter an beiden Enden, innerhalb dieser je ein umgekehrt gerichteter und in der Mitt2 ein quergerichteter, also etwa so: A_A. Der Saum mit tiefschwarzer, dicker, recht auf- fallender, stellenweise unterbrochener und mitunter wohl in Punkten zerfallender, weder Costal- noch Dorsalrand ganz erreichender Saum- linie. Die Fransen wie die Flügelfläche, mit Andeutung zweier oder dreier feiner hellerer Teilungslinien. Hinterflügel hellgrau mit dunklerer Saumlinie und Andeutung einer dunkleren Teilungslinie in den Fransen; unten sind sie wie oben, jedoch ist die Saumlinie kaum erkennbar und die Teilungslinie fehlt ganz, während am Costalrande etwas bräun- liche Bestäubung ist. Die Vorderflügel sind unten graubräunlich, am Dorsalrande am hellsten, im Saumfelde schimmert die helle Sublimbal- binde der Oberseite durch. Körperfärbung wie die der Vorderflügel, der Hinterleib ein klein wenig dunkler und außerdem mit schmalen hellgraulichen Hinterrandbinden; das letzte Segment oben etwas braun- gelblich gefärbt. Der Kopf und seine Anhänge einfarbig dunkelgrau. Die Beine heller und stellenweise dunkler grau; die Tarsen dunkel- grau, fein weiß geringelt. —- Die Art erinnert etwas an Glyptocera con- sobrinella 2. Auch die generische Bestimmung nach der Literatur gelingt nicht. Die Bestimmungstabelle der Gattungen der Phycitini im zweiten Band von Ragonots Monographie (in Romanoffs Memoiren, Bd. VIII) führt mit Sicherheit auf nichts. Durch folgende Merkmale: Hinterflügel mit nur 7 Rippen, 8 deutlich, 8 und 9 der Vorderflügel gestielt, 2 der Hinterflügel nicht weit von der Ecke der Zelle entfernt, im Vflgl. ist Mediana quadrifid, die Labialpalpen wenigstens etwas an- steigend, im Vorderflügel können 4 und 5 einigermaßen als in Linie mit der Mediana bezeichnet werden, scheint es mir, 10+9-+8 ge- stielt, im Vfle. 2 von der Zelle, 4 + 5 gestielt und zusammen mit 3 fast aus der Ecke der Zelle entspringend, im Hinterflügel 3 +5 ge- stielt: das alles führt auf Zdulica Rag., bei der aber die männlichen Antennen nur einfach ziliiert sein sollen. Wenn man annimmt: 4 und 5 der Vorderflügel nicht in Linie mit der Mediana (ein recht fragliches Merkmal wenigstens bei vorliegendem Exemplar), so kommt man auf Canarsia Hulst., bei der aber Rippe 5 der Hinterflügel frei sein soll, wenn auch an 3 stark genähert. Übrigens wäre bei (anarsia nach der Originalbeschreibung (in: Trans. Amer. Ent. Soc. 17, p. 179—180 [1890]) Rippe 10 separat, ferner wären im Hinterflügel die Rippen 3 und Formen exotischer Heterocera, insbesondere Pyralididen. 125 und 4 (= 3 und 5 nach Ragonot-Hampson) „always separate from 7“. Danach käme Canarsia auch dann nicht in Betracht, wenn Ra- gsonot-Hampsons Deutung der Rippe 10 als mit 9 + 8 gestielt richtig ist, denn die Verwachsung der Rippen 7 und 8 der Hinter- flügel ist bei vorliegender Art so deutlich, daß es unglaublich ist, daß ein so tüchtiger Pyralididenkenner wie Hulst die für ‚separate‘ hätte halten können, wenn sie bei Üanarsia wirklich so wie bei vorliegender Art verliefen. Die Fühler wie bei Palibothra swinhoeella Rag. (cfr. Taf. XIV, f. 10 in Rom. M&m. Lep. VII) jedoch ist das Schuppenpolster der Krümmung am proximalen Ende oben etwas höckerartig vorstehend; oben ist es der Länge nach tief furchenartig ausgehöhlt, welche Furche, wenigstens am Vorderrande, tiefschwarz erscheint. Auch die Palpen ähneln sehr der fig. cit., das Endglied erscheint jedoch noch stärker zugespitzt und vom zweiten Glied deutlich abgesetzt, sowie nicht senkrecht, sondern schräg nach vorn und oben gerichtet (ob ‚„künst- lich“‘?). Maxillarpalpen mäßig groß, den Labialpalpen anliegend, sub- zylindrisch. Gen. Aneylodes Rag. Ancylodes staminella Chr. Unter den unbestimmten Pyralididen des Museums steckte eine kleine Phycitine, aus der Collection Saalmüller stammend, die ‚‚stra- minella Chr.“ sowie „Hyre.“ [= Hyrcania, nordöstliches Persien] etikettiert war. Eine Art ‚„straminella Chr.‘ ist aber in Staudinger- Rebels Katalog garnicht zu finden, was der Grund sein wird, warum der Herr, der seinerzeit die Pyralididen des Museums geordnet hat, nicht gewußt hat, was mit diesem Exemplar anzufangen ist, zumal auch die Gattung nicht angegeben war, und es daher zu den Unbestimmten steckte, wohl den Namen ‚‚straminella‘“ für ein nomen in litteris haltend. Auch in Ragonots Monographie fehlt ‚‚siraminella Chr.“ ganz. Den- noch ist die Art sowohl beschrieben als abgebildet und zwar in Horae Soc. Ent. Ross. XII., p. 281, t. VIII, f. 52 (1876) unter dem Gattungs- namen Epischnia und demArtnamen staminella (also nicht ‚‚straminella‘“). Bei der Gattung kann das Tier aber nicht gelassen werden; es stimmt damit zwar sonst recht gut, hat aber im Hinterflügel nur 7 Rippen, indem von den Medianästen nur 2 und die lang gestielten 4-+5 (oder andere werden sagen: 3 + 5) vorhanden sind. Eine weitere Schwierig- keit bei der Bestimmung dieses Tieres macht die Christoph’sche Eigentümlichkeit mit „Exp. al.‘ das zu bezeichnen, was andere mit Recht Flügel länge nennen. So findet man in der Diagnose dieser Art die Angabe ‚‚Exp. al. 7—9 mm‘, was nur die Hälfte der richtigen Flügel- spannung ist; zum Glück ist diese an der Tafel durch Maßstab richtig angegeben. —- Die Originalabbildung der Art ist nicht gelungen; eine bessere findet sich in Mem. Lepid. Rom, II., t. 8, f.4 (1885). Auch an letzterer Stelle figuriert die Art (p. 153) als eine Epischnia. 12. Heft 126 Embrik Strank: Beiträge zur Kenntnis der Verbreitung Gen. Cabotia Rag. Cabotia cundayensis Z. v. caparonis Strand n. var. 9 3 von Caparo, Trinidad. > Färbung und Zeichnung haben große Ähnlichkeit mit der von Zeller als Homoeosoma maturella n. sp. ın Horae Soc. Ent. Ross. XVI., p. 87,t. XII, f.44 dargestellten kolumbischen Art, wenn auch der isolierte schwarze Punkt dicht innerhalb der Querbinde bei meiner Art nicht vorhanden ist (wohl aber ist näher der Basis, dem im Basalfelde ge- schwärzten Vorderrande genähert, meistens etwas dunkle Bestäubung vorhanden, die jedoch keine scharf markierte Zeichnung zu bilden scheint), die an der Figur angedeutete sublimbale dunkle Wellenbinde ist nicht vorhanden, die Färbung ist mehr bräunlich .mit hellem Costal- feld, also mehr wie fig. 45 statt 44, tab. cit., die Vorderflügel zeigen teils 1 und teils 2 kleine dunkle Discozellularflecke, so daß aus dem Material nicht sicher festzustellen ıst, was das Normale sein dürfie. Die Hinterflügel sind schmutzig gelblichweiß mit feiner brauner Saum- linie und ebensolcher Teilungslinie der Fransen. —- Diel. c., p. 7#,t. XII, f. 36 dargestellte Zuzophera cundajensis erinnert jedenfalls sehr an unsere Art; sie dürfte, trotzdem sie als Euzophera figuriert, ähnliche Palpen haben, denn diese werden als ‚‚triangulis, porrectis‘ beschrieben, sie ist aber dunkler als meine Art und hat am Saumfelde Zeichnungen, die bei allen meinen Exemplaren fehlen. . Nun ist nach Ragonot, was schon Zeller angedeutet hatte, Zusoph. impeditella Z. (1. c., t. 12, f. 37) das S zu cundajensis und die Art wird in der Gattung Cabotia Rag. untergebracht. Damit stimmt unser Tier sonst, jedoch die Angabe „aux inferieures, 2 tres rapproch&e de l’angle de la cellule‘‘ paßt nicht gut; freilich das Gegenteil ‚,.... 2 tres eloignee de l’angle.. .‘‘, das auf Zophodia führt, auch nicht ganz. Die nahe Verwandtschaft mit cundajensis ist jedenfalls nicht zu leugnen und wenn cundajensıs und impeditella zusammengehören, so muß auch vorliegende eine Form von cundayensis sein können. Alle meine Exemplare zeigen dıe schwarze Antemedianbinde der £.36, l.c. (freilich nicht so. ziekzackförmig), haben die helle Färbung der f. 37, von den zwei Discozellularpunkten letzterer ist hier der hintere immer vorhanden, der vordere ganz klein oder fehlend, die helle Saumbinde der f. 37 fehlt immer, freilich sind alle Exemplare ebenda nicht ganz tadellos erhalten. Die Vorderflügel- länge schwankt zwischen 9,5 und 11 mm. Subfam. Chrysauginae. Gen. Chrysauge Hb. Chrysauge divida Hb. Caparo, Trinidad (34, 19). Die JS haben 9—10, das 2 13 mm lange Vorderflügel. Gen. Ethnistis Led. Ethnistis munitalıs Led. (var.?). Zwei 92 von Caparo, Trinidad. Diese Form hat mir als von anderer Seite Ethnistis munitalis Led. bestimmt, vorgelegen, was wohl auch und Pormen exotischer Heterocera, insbesondere Pyralididen. 127 richtig sein wird, wenn auch folgende Abweichungen von Lederers Abbildung vorhanden sind: Die weißliche Medianquerbinde der Vorder- flügel erscheint doppelt und ist saumwärts gleichmäßig, wenn auch schwach konkav gebogen, eine Krümmung in entgegengesetzter Richtung am Dorsalrande ist nur zur Not erkennbar; der tiefschwarze, eine apical- wärts konkav gekrümmte kleine Querbinde bildende Discozellular- fleck ist an Lederers Bild nıcht erkennbar, bei meinen zweı Exem- plaren jedoch scharf markiert; diean Lederers Bild so scharf markierte sublimbale weißliche Querbinde ıst an meinen Exemplaren nur als eine hell schiefergrauliche Schattenquerbinde, die sich nach hinten bis zum Analwinkel fortsetzt und das Saumfeld ganz oder fast ganz ausfüllt, vor- handen. Aufder Unterseite der Vorderflügel ist in der Mitte des Costal- randes ein kleiner weißlicher Querstrich vorhanden, der sich vielleicht bisweilen bindenartig nach hinten fortsetzt, bei Lederer aber nicht _ dargestellt ist, während umgekehrt der bei letzterem vorhandene helle subapicale Costalfleck meinen Exemplaren fehlt. Bei letzteren ist die Querbinde der Unterseite der Hinterflügel schärfer markiert und die Vorderflügelspitze stumpfer als an Lederers Bild angedeutet. Sollten diese Abweichungen eine Varietätsbenennung rechtfertigen, so möge der Name eaparonis m. vorgeschlagen sein. Möschler gibt die Art aus Paramaribo in Surinam an mit der Bemerkung, daß seine zwei gut mit Lederers Bild übereinstimmten (Verh. zool. bot. Ges. Wien 31, p. 418 [1882]) und eine ähnliche Be- merkung, ebenfalls ohne nähere Angaben, macht er über zwei Exemplare von Portoriko (Abhandl. d. Senckenberg. Ges. 1890, p. 278). Es dürfte dieselbe Art sein, die W. J. Kaye in Proc. Ent. Soc. London 1901, p. 152 von Trinidad unter dem Namen Bonchis scopariordes WIk. (l. ce. [3] 1., p. 128 [1862]) angibt, ob aber Bonchis WIk., deren ‚„‚palpi capitis latitudine‘ nur „paullo‘“ (hier unterstrichen!) „longiores‘ sein sollen, wirklich mit Ethnistis Led. zusammenfällt, scheint mir nicht ' ganz sicher zu sein. Gen. Ugra WIk. Ugra parallela (Wlk.) Rag. Zwei 22 von ÜCaparo, Trinidad, die mit dem Bild von ‚„‚Ugra sub- rosealis W1k.“ (richtig?) in der Biologia Centrali- AmAtieana, t. 60, f.8 gut übereinstimmen. Ragonot hat in Ann. Soc. Ent. France 1891, p. 624 Ugra für identisch mit seiner Gattung Euexippe, die er zu den Endotrichinae stellt, erklärt, eine Zndotrichinae ıst aber vorliegendes Tier nicht; auch Hampson in seiner Revision der Endotrichinae ın Trans. Ent. Soc. 1896 führt Ugra als solche nicht auf. Im Anschluß an Druce stelle ich die Gattung zu den Ohrysaugınae. Wie gesagt scheint Druces ‚Ugra subrosealis Wlk.“ unserer Art sehr ähnlich zu sein; letztere ist aber von der Originaldiagnose der subrosealıs (in List Het. Br. Mus. 34., p. 1463) (sub Scopula) abweichend dadurch, daß die Hauptfärbung nicht als blaß rosenrot bezeichnet werden kann, im Gegenteil ist bei meinem Exemplar die Oberseite der 12, Heft 128 Embrik Strand: Beiträge zur Kenntnis der Verbreitung Vorderflügel tief magentarot und auch beim anderen Individuum ist die Färbung durchaus nicht blaß. Daß aber geflogene oder ver- blaßte Exemplare erheblich heller erscheinen können, glaubt man gern. Die zwei, übrigens recht undeutlichen Querlinien der Vorderflügel sind nicht schwärzlich, sondern im Gegenteil heller als die Grundfarbe und zwar hellgelblich, und ebensowenig sind die Fransen schwärzlich, sondern vielmehr in der Basalhälfte rot wie die Flügelfläche, in der Endhälfte blaß gelblich. Im Hinterflügel bedeckt die rosenrötliche, hier ganz schwache Färbung das Costalfeld und die Flügelspitze und erstreckt sich, schmäler werdend, längs des Saumes, ohne den Anal- winkel ganz zu erreichen. Die Unterseite ist rot oder gelb wie die Ober- seite, das Rote ist nur ein wenig heller, indem es einen gelblichen Ton hat. Vorderflügellänge 9,2---11 mm, während sie bei der zitierten Abbildung in der ‚Biologia“‘ 13 mm beträgt und Walker von ‚length of the body 4 lines; of the wings 9 lines‘ spricht. —- Sowohl die Färbung als die Querlinien sind wie bei der zitierten Abbildung in der Biol. Centr.- Amer. Maxillarpalpen fehlen und ebenso Rippe 5 der Hinterflügel. Im Hinverflügel ist die Zelle auffallend kurz (etwa — !/, der Flügellänge), die Discozellulare tief gewinkelt und dementsprechend die beiden Ecken scharf spitz vorstehend, 2 und der Stiel von 3 + 4 aus der hinteren Ecke, 6 aus der hinteren Ecke, 7 und 8 eine weite Strecke verschmolzen und auch an der Basis nicht deutlich getrennt. Auch im Vorderflügel ist die Discozellulare tief gewinkelt und kurz, 2 etwas innerhalb der Ecke entspringend, 3 und der ziemlich lange Stiel (fast so lang wie 4 oder 5) von 445 aus der Ecke, 6 und der Stiel von7+8+9+ 10 aus der vorderen Ecke, 8 in deren Vorderrand dicht vor der Flügel- spitze, 11 frei und ganz schwach S-förmig gebogen, kurz innerhalb der Ecke entspringend. Wenn auch unser Tier = Ugra subrosealis Druce sein sollve, so wäre die Identität mit Walkers Scopula subrosealis doch recht fraglich, trotzdem man glauben sollte, daß Druce die Type Walkers ver- glichen hätte. Nicht nur die Artbeschreibung Walkers zeigt Unter- schiede, auch die oberflächliche Beschreibung der Gattung Ugra (in: List Het. Br. Mus. 27., p. 188 [1863]) enthält Angaben, die hier nicht zutreffend sind, nämlich ‚‚Proboscis nulla““ (bei meinem Tier ist Pro- boscis sehr deutlich, und so wird es wohl auch bei Druces Exemplaren gewesen sein, da er die Art zu den Chrysauginae stellt), „Palpı... capitislatitudine paullo breviores“ (hier sind sie länger als diese Breite!). Die Art muß man aber eher für Ugra parallela Wk. nach dessen Be- schreibung zu urteilen, halten, denn diese soll auf den roven Vorder- flügeln zwei weiße parallele Querlinien haben; freilich sollen Abdomen und Hinterflügel weiß sein, wärhend hier das ganze Abdomen und die Hinterflügel teilweise leicht gerötet sind. Walker hat aber nachher eine bessere Beschreibung der Art (in Vol. XXXIV der List Het. Br. Mus., p. 1462, sub Scopula) gegeben, die keinen Zweifel an die Identität übrig läßt. Außerdem ist sie von Warren in Trans. Ent. Soc. London 1889, p. 260 und von Ragonot als Euexippe bistrialis n. sp. in Ann, und Formen exotischer Heterocera, insbesondere Pyralididen, 129 Soc. Ent. France 1890, p. 539 beschrieben worden. Warren erklärt das Tier für eine typische Pyralidinae. Da aber die Rippe 8 der Hinter- flügel nicht frei ist und. die Maxillarpalpen fehlen, so muß es entschieden besser unter die Chrysauginae untergebracht sein, wie Druce will, wenn auch Färbungs- und Zeichnungstypus an die Pyralidinae er- innert. Subfam. Pyralidinae. Gen. Hereulia WIk. Herculia intermedialis WIk. Ein 2 von Framingham in Massachusetts, 22. VI. 1911 oder 12 (C. A. Frost). Herculia pelasgalis WIk. Zwei nicht ganz tadellos erhaltene $S von Tsingtau (Prof. Hoff- mann) stelle ich zu dieser Art, die in China, Korea, Japan und Kiushiu weit verbreitet ist (cfr. Leech in Trans. Ent. Soc. London 1901, p. 427). Eine ausführlichere Beschreibung als die Walkersche Originalbe- schreibung (in: Cat. Lep. Het. Br. Mus. XVII., p. 269 [1859]) scheint nicht zu existieren. Nach meinen Exemplaren sei ergänzt, daß die Grund- farbe als dunkel rosenrot statt einfach rosenrot zu bezeichnen wäre; im ganzen Vorderflügel mit purpurfarbigem Anflug, ım Hinterflügel tritt solcher nur als schmale Saumbinde auf. [Über die Palpen kann ich nichts angeben, denn nur einer ist vorhanden und auch der ist offenbar nicht gut erhalten.] Die dicken Fühler sind wenigstens in der Basalhältite [die Endhälfte fehlt!) unten dicht ziliiert und zwar sind die Zilien mindestens so lang wie der Durchmesser des betreffenden Teils der Geißel. Die dunkle Besprenkelung der Flügel ist äußerst fein und nur im Vorderflügel unschwer erkennbar. Von den 2 feinen gelb- “liehen Querlinien der Vorderflügel ist die antemediane fast ganz gerade, die postmediane ist schwach saumwärts konvex gebogen, am Üostal- rande ein wenig wurzelwärts, am Dorsalrande fast unmerklich um- gekehrt gebogen, somit im ganzen leicht S-förmig gebogen. Sehr charakteristisch ist die auch von Walker hervorgehobene Doppel- färbung der Fransen: die Basalhälfte lebhaft magentarot, die End- hälfte goldgelb. Auch im Hinterflügel sind 2 gelbe Querlinien, die aber weniger regelmäßig verlaufen, indem sie eckig-wellenförmig gekrümmt sind. Das Costalfeld der Vorderflügel wird durch die zwei Querlinien in drei gleiche Teile geteilt. Vorderflügellänge des einen Exemplares 10, des anderen 8,5 mm. Gen. Gvelilia Strand n. g. Gvelilia parallela Strand n. sp. Ein von: Gwelil, Britisch Ost-Afrika, 1. X. 1900 (C. S. Betton). War schon als ‚Constantia sp.‘‘ bestimmt, es weicht jedoch von den typischen Constantien dadurch ab, daß die Rippen 4 + 5 beider Flügel gestielt sind, ferner sind die Rippen 6 + 7 der Hinterflügel gestielt, wenn auch ganz kurz. Schnitt und Typus der Zeichnung der Vorderflügel erinnert sehr an Cledeobia Steph., die aber durch die ge- Archiv für Naturgeschichte. 1913. A 12. 9 12. Heft 130 Embrik Strand: Beiträge zur Kenntnis der Verbreitung trennten Rippen 4 und 5 leicht zu unterscheiden ist. Im Vorderflügel ist 6 ganz kurz mit dem Stiel von 7 +89 gestielt, was ebenfalls ein Unterschied von Constantia ist, der aber wahrscheinlich von wenig Wert ist, indem diese Stielung so kurz ist, daß mitunter vielleicht 6und7-+-8-+ 9 aus einem Punkt entspringen; 10 und 11 sind frei. 7+8-+ 9 verhalten sich wie bei Ragonots Ulotricha-Gruppe (1891), indem 8+ 7 gestielt aus 9 entspringen, während in der Aglossa- Gruppe 8-++ 9 aus 7 entspringen, oder mit anderen Worten: aus dem gemeinsamen Stiel von 7 + 8 + 9 zweigt sich zuerst 9 ab und zwar von einem Punkt, der der Basis dieses Stiels ein wenig näher als der gemeinsamen Basis von 8+7 ıst. Nach Ragonots Bestimmungs- tabelle in Ann. Soc. Ent. France 1891, p. 17 kommt man auf die Ulo- tricha-Gruppe, deren vier Gattungen aber sehr leicht zu unterscheiden sind. Von Constantia schon durch das Fehlen der Stemmata zu unter- scheiden. Palpen und Antennen wie bei Constantia, letztere jedoch kürzer bipectinat und ihr Basalglied einfach. Vorderflügel graubraun erscheinend, da sie aber nicht ganz tadel- los erhalten sind, so mögen sie, wenn frisch, etwas dunkler erscheinen. Sie haben zwei weiße Schrägquerbinden, von denen die distale auf dem Costalrande 10,5, auf dem Dorsalrande 6 mm von der Flügelbasis entfernt, fast gerade erscheint (in der Tat leicht S-förmig gebogen mit der saumwärts gerichteten Konvexität in der vorderen Hälfte), wurzelwärts durch eine schwärzliche Binde begrenzt, während die Be- grenzung saumwärts aus der Grundfarbe besteht, mit dem Saume ver- läuft sie subparallel. Die proximale Binde ist auf dem Dorsalrande um 2, in der Zelle um 6 mm von der Wurzel entfernt und verläuft zwischen diesen beiden Punkten gerade und parallel zu der distalen Binde; in der Zelle scheint sie geknickt und von da nach vorn und innen in den Vorderrand zu laufen, den sie ın etwa 4,5 mm Entfernung von der Wurzel zu erreichen scheint (im Costalfelde nicht gut erhalten!). Saumlinie der Vorderflügel schwarz, z. T. in Flecken aufgelöst. Der Costalrand dunkel, mit einigen hellen Punkten. Die langen Fransen sind graubraun, mit breiter weißer Basallinie und Andeutung einer hellen Teilungslinie ın der Mitte. Hinterflügel schmutzig weiß, Saumlinie zum Teil schwärzlich; die Fransen weiß. mit schwärzlicher Teilungslinie in der Mitte. Unten zeigen die Hinterflügel etwas unregelmäßige dunkle Punktierung im Costal- und Saumfelde. Körper mit schmutzig weißlicher, gelblicher und bräunlicher Be- schuppung. Vorderflügellänge 11,5 mm, Körperlänge ebenfalls 11,5 mm. | Gen. Pyralis L. Pyralis nigrapuncta Kaye Auf diese in den Trans. Ent. Soc. London 1901, p. 152, t. 6, £. 15, beschriebene Art beziehe ich 2 22 von Caparo, Trinidad, trotzdem sie bedeutend größer als die Type sind; sie spannen nämlich 21,5 mm, bei 10 mm Vorderflügellänge und 10 mm Körperlänge, während die Type nur 17 mm spannen soll (die Vorderflügelläinge wäre nach der Abbildung 7,5 mm, die Körperlänge 9 mm). Über die Geschlechts- und Formen exotischer Heterscera, insbesondere Pyralididen. 131 hingehörigkeit der Type gibt Kaye nichts an; wenn er nur das vor sich gehabt hat, so erklären sich die Unterschiede vielleicht dadurch. — Über die Unterseite der Flügel sagt der Autor der Art nichts. Sie zeichnet sich aus durch eine besonders im Hinterflügel scharf markierte gelbe, innen dunkel gerandete, saumwärts konvex gebogene, post- mediane Querlinienbinde, die ım Hinterflügel am stärksten gekrümmt ist; das zwischen dieser Linie und der Flügelbasis gelegene Feld ist mehr oder weniger gelb überzogen, insbesondere im Hinterflügel. Die Type war von Tabaquite, Trinidad. Subfam. Hydrocampinae. Gen. Nymphula Schrk. N ymphula vcevusalis Wlk. (formosalis Clem.). 2 Von Framingham in Massachusetts, 7. X. und 7. VIII. liegen 6 und von Sherborn in Massachusetts, 7. VIII. ein Exemplar dieser Art vor, alle von €. A. Frost gesammelt. —: Unter den von Dyar in seinem Katalog ziöierten Beschreibungen ist die von Clemens die beste, während nach den anderen z. T. die Art gar nicht zu bestimmen ist. Die vorliegenden Exemplare weichen unter sich weder in Färbung noch Zeichnung nennenswert ab; auch die Größe ist ziemlich konstant (Vorderflügellänge 9—10 mm) und zwar bei beiden Geschlechtern. Die Männchen scheinen ein wenig stärker gelb bestäubt zu sein. Charakteristisch an der Vorderflügelzeichnung ist der große, weiße, ‚runde, vorn leicht zugespitze, schwarz gerandete (hinten jedoch offene) Fleck im Dorsalfelde, der ihm gegenüber sich befindende schwarze Schrägstrich im Costalfelde und die von Clemens treffend beschriebene postmediane Querzeichnung in der Costalhälfte des Flügels. -Unten fehlt die gelbe Bestäubung; die Flügel sind rauchbräunlich mit weißen Zeichnungen, die fast wie oben sind. N ymphula badiusalis Wk. ‘ Framingham (Mass.), 7. VIII. und 22. VL, 239 322 (C. A. Frost). Der angebliche Unterschied zwischen obscuralis Grote und badiusalıs Wik., die beide schon aus Massachusetts bekannt waren, scheint mir etwas fraglich zu sein, soweit man nach den Beschreibungen urteilen kann. Da es aber aus Grotes Beschreibung hervorzugehen scheint, daß obscuralis im Vorderflügel keine gelbe Randbinde hat, so kann vor- liegende Art nicht obscuralis sein, denn hier ist eine solche Binde in beiden Flügeln gleich deutlich. Grote gibt an, daß weder obscuralis Grote noch albalis Rob. (= badıiusalıs Wlk.) Ocellen besitze, ich glaube aber solche hier ganz unverkennbar festgestellt zu haben. Nymphula maculalis Clem. Ein $£ von Framingham (Mass.), 7. VIIL., ein 2 ebenda, 7.X. (C. A. Frost). Clemens gibt als Flugzeit Juli an. Das $ stimmt gut mit der Beschreibung von Clemens, hat jedoch im Analwinkel der Hinter- flügel einen ganz kleinen dunklen Fleck. Vorderflügellänge 8,5 mm. 9% 19. Tleft 132 Embrik Strand: Beiträge zur Kenntnis der Verbreitung Das 9 ist fast einfarbig weiß (NB. tadellos erhalten!), mit Andeutung eines dunklen submedianen Querflecks im Dorsalfelde, eines eben- solchen, vom Costalrande entspringenden Querstrichs außerhalb der Discozellulare, dessen Hinterende sich wurzelwärts krümmt und auf die Discozellulare übergeht, endlich eine sublimbale braune, undeutliche Linie. Vorderflügellänge 11,5 mm. Anm. Das in Dyar’s Katalog p: 396 unter N ymphula obliterals WIk. für obscuralis Möschler gegebene Zitat muß richtig so lauten: Verh. zool.-bot. Ges. Wien 31, p. 432 (1882). Möschler beschreibt die Art aus Surinam, also ist Dyar’ s Patria-Angabe ‚‚Fla.‘“ (= Florida) unvollständig. Er (ren. Pseudoligostigma Strand n. g. Pseudoligostigma incisa Strand n. sp. Eın $ von Caparo, Trinidad. Proboscis stark entwickelt. Labialpalpen schräg nach vorn und oben gerichtet, das Niveau des Scheitels nicht ganz err:ichend, die Spitze des zweiten Gliedes überragt nach vorn kaum das Niveau der Frons, dünn, subeylindrisch, anliegend beschuppt, nur in der Basal- hälfte unten etwas abstehend beschuppt. Maxillarpalpen fehlen (ob abgerieben?). Antennen einfach, auch das Basalglied ohne besondere Merkmale. Hinterflügel mit dem der Oligostigma charakteristischen subapikalen Einschnitt und der Ocellarreihe am Saume; längs der Hinterseite der Endhälfte der Mediana und Basalhälfte der Rippe 2 erstreckt sich eine dichte Mähne abstehender Schuppenhaare, aus welcher Mähne noch einige viel längere, schwärzliche, dünne Haar- pinsel entspringen (deren Haare vielleicht bisweilen kammförmig an- einandergereiht sind, statt Pinsel zu bilden). Diese Mähne ist gewiß als ein nur dem männlichen Geschlecht zukommendes Merkmal an- zusehen und hat. mit dem Haarkamm der Medıana der Phyeitinen, Anerastiinen, Galleriinen und Crambinen nichts zu tun. -Im Vorder- flügel entspringt 2 sehr weit von der Ecke entfernt, wenn auch unver- kennbar außerhalb der Mitte der Zelle, auch 3 ıst von der Ecke ent- fernt, 4 + 5 aus der Ecke kurz gestielt, 6 entspringt vor der Mitte der Discozellulare, ziemlich weit von der. Ecke entfernt, 7 ıst ganz kurz mit dem langen Stiel von 8+ 9 gestielt, also 7”+8-+ 9, 10 und 11 frei aus der Zelle. Im Hinterflügel entspringt 2 vor der Ecke, 3 und der Stiel von 4 + 5 aus der Ecke, jedoch unverkennbar getrennt, 6 aus der Ecke, 7” +8 eine Strecke weit anastomosierend; 8 kurz, die Discozellulare schräg. Vorderflügel im Grunde weißlich, aber so stark bräunlich bestäubt, daß die Grundfarbe nur noch als Flecken und Binden mehr oder weniger deutlich zum Vorschein kommt. Eine antemediane weiße Schräg- querbinde erstreckt sich vom Dorsalrande breit und parallelseitig schräg nach außen und vorn bis zur Mittellängslinie des Flügels und von da an stark verschmälert und undeutlich bis zum Costalrande. Zwischen dieser Binde und der Flügelbasis ist spärliche braune Be- stäubung, die auf dem Costalrande einen deutlicheren dunklen Fleck, und Formen exotischer Heterocera, insbesondere Pyralididen. 133 sonst aber anscheinend keine eigentlichen Zeichnungen bildet. Die be- schriebene weiße Binde wird außen von einer breiteren goldig-braun- gelblichen Querbinde begrenzt, die in der Zelle unterbrochen zu sein scheint (vielleicht nur abgerieben!), im Costalrande aber und zwar noch breiter wieder zum Vorschein kommt und daselbst außen und innen dunkel begrenzt ıst, während weiter hinten innen keine besondere Begrenzung zu sein scheint, außen hinten dagegen wird sie außen durch . zwei dunkle, heller gerandete schräge Querstriche gewissermaßen be- grenzt. Das postmediane Feld ist einfarbig braun; es wird außen von einer ganz schmalen, saumwärts konvex gebogenen, nach hinten bloß bis zur Rippe 2 sich erstreckenden, weißen Querbinde begrenzt, dann folgt eine ebensolche oder noch schmälere, stellenweise unterbrochene dunkle Binde, dann eine weiße Binde, die nach vorn leieht verbreitert ist und hinten den Analwinkel erreicht, diese ist außen von einer auf den Rippen unterbrochenen dunklen Linienbinde begrenzt, dann eine schmale gelbe Binde, deren äußerer, etwas verdunkelter Rand mit dem Saum zusammenfällt. Die Fransen scheinen gelblichweiß mit dunkler Teilungslinie oder Flecken zu sein. Auch die Hinterflügel sind im Grunde weißlich und so ist das Costalfeld (von der Spitze abgesehen) und die kleinere Basalhälfte des Dorsalfeldes auch geblieben, während der Rest der Flügelfläche grau bestäubt ist und folgende Zeichnungen erkennen läßt: die oben beschriebene Mähne, die graugelblich, an der Spitze der Haare aber schwärzlich und an den Pinseln tiefschwarz ist; eine schmale weiße Sublimbalbinde, die in den Analwinkel ausläuft, im Costalfelde aber doppelt ist und sich dadurch daselbst bis zum dunklen Saume erstreckt; dann als. Charakteristicum der ganzen Zeichnung finden sıch im hinteren Lobus des Saumes 7 tiefschwarze, in lebhaft gelben Flecken gelegene und wurzelwärts glänzend silberweiß gerandete Punkte, wie sie ja ähnlich bei Olsgostigma und auch anderen Pyralididen- Gattungen vorkommen. Die nicht tadellos erhaltenen Fransen scheinen grauweißlich mit dunklerer Teilungslinie zu sein. Unterseite der Hinter- flügel schmutzig weißlich mit etwas graulicher, deutliche Zeichnungen nicht bi'dender Bestäubung, die Ocellen sind aber so deutlich wie oben. Unterseite der Vorderflügel im Grunde weißlich mit graubräunlicher Bestäubung ohne andere Zeichnungen als ein dunklerer Discozellular-: querstrich und ähnliche Saumzeichnungen wie oben. Kopf und Thorax oben blaß gelblich, Abdomen oben mit graubräunlicher Bestäubung, der Rücken ist aber an der Basis etwas heller und der Hinterrand der Segmente ist weiß. Die Bauchseite weißlich, die Beine ;eils weiß- lich, teils gelblich, an den Tarsen dunkler gerandet oder gefleckt. Flügelspannung 12, Vorderflügellänge 6, Körperlänge 5,5 mm. Talanga Mr. Talanga sabacusalis WIk. Ein © von: Biagi, Mambare R., 5000 ft., B.[rit.] N.[ew] G.[uinea], I--IV, 1906 (A. S. Meek,). Aus Borneo beschrieben und noch 1901 (Hering) nur noch von Sumatra, Java und Borneo bekannt. 12. Heft 134 Embrik Strand: Beitröge zur Kenntnis der Verbreitung Gen. Glaucoda Karsch Glaucoda transparitalis Karsch Von dieser großen Art liegen drei Pärchen aus Bitje in Kamerun, im September—- Oktober gesammelt, vor. Die 22 spannen 43—47 mm bei 22—24mm V orderflügellänge und 20 mm Körperlänge, die dd bezw. 3542, 17—20,5 und 16—20,5 5 mm. Bei einem {$ ist der größte der hellen Flecke ungewöhnlich klein und teilweise durch Schuppen überdeckt, wie es schon in der Originalbeschreibung als ausnahmsweise vorkommend angegeben wird. Gen. Bradina Led. Bradina impressalis Led. Britisch Neu-Guinea. Gen. Piletoeera Led. Piletocera albieinctata Hamps. Drei Männchen dieser von Batschian (Batjan) beschriebenen Art von derselben Lokalıtät. Von der auf Formosa vorkommenden Piletocera-Art, die ich unter Zweifel zu aegimiusalis WIk. gestellt habe (cfr. Entom. Mitteil. VIIL, p. 131 [1919]) und die vielleicht eher eine neue Art ist (eventuell formosalis m.), ıst sie nicht leicht zu unter- scheiden, der weiße subapıcale Costalfleck der V orderflügel ist aber bei albicinctata näher der Flügelspitze sowie nach hinten zugespitzt ausgezogen, mehr oder weniger in eine dem Analwinkel zustrebenden Linienbinde verlängert, während er bei formosalis hinten stumpf ab- gestutzt ist und nur als Costalfleck bleıbt. Der Schuppenfortsatz an der Mitte der Fühlergeißel ist bei albieinetata größer und stärker ab- stehend und der diesem Fortsatz zunächst sich befindende Teil der Apicalhälfte der Geißel ist oben mit einer kurzen Scopula-ähnlichen Schuppenbekleidung versehen, die bei formosalis zu fehlen scheint. Piletocera batjianalis Strand n. sp. Ein Männchen von Batschian (Batjan), zusammen mit den drei Exemplaren voriger Art, von dieser abweichend durch ein wenig ge- | rıngere Größe (Flügelspannung 18, Vorderflügellänge 9, Körperlänge 8,5 mm), weißgefleckte Hinterflügel (eine saumwärts konvex gebogene, den Costalrand vielleicht nicht ganz erreichende Querbinde im basalen Drittel des Flügels; kurz außerhalb und parallel zu dieser Binde folgt eine zweite, die als ein verhältnismäßig großer Diseozellularfleck anfängt. dann aber bis zum Dorsalrande linienschmal fortsetzt und unmittel- bar hinter dem Discozellularfleck sogar unterbrochen, wenigstens auf der Oberseite, ist; endlich eine Postmedianquerbinde, die Iinienschmal, nur an beiden Endan leicht erweitert, schwach wellenförmig gekrümmt, auf dem Costalrande in etwa 2 mm Entfernung von der Flügelspitze entspringend, von da bis zum Analwinkel sich in fast gerader Richtung ersteckend:; alle diese Zeichnungen sind unten am schärfsten markiert), die weiße Sublimbalbinde der P. albieinctata ıst hier oben nur durch einen Costalfleck (welcher von der Flügelspitze ein wenig weiter ent- und Formen exotischer Heterocera, insbesoudere Pyralididen 135 fernt ist als bei albicinctata) und einen Analfleck vertreten und auch unten nicht so deutlich wie bei albicinctata; endlich weichen die Fühler ab, indem sie unten weniger deutlich sägezähnig als bei albicinctata sind, der Schuppenfortsatz ist weniger abstehend und nur in seiner un- mittelbaren Nähe ist die oben bei albicınctata beschriebene, bei letzterer sich weiter gegen die Antennenspitze erstreckende, scopulaähnliche Schuppenbekleidung vorhanden, die Antenne scheint in Draufsicht an dem Schuppenfortsatz eine Knickung zu bilden, die bei albicinctata _ nicht vorhanden ist. Gen. Zebronia Hb. Zebronia phenice Cr. Es liegen Exemplare vor von: Bitje in Kamerun, IX., Uganda in Britisch Ost-Afrıka, IV’—V. und Bagamoyo, im ganzen 2 SS und 6 22. Nennenswerte Abweichungen in der Zeichnung liegen nicht vor. Die SS haben 13—14 mm lange Vorderflügel, bei den 2 sind sie 14 —16 mm lang. Subfam. Scopariinae. Gen. Scoparia Hw. Scoparia basalis WIk. Ein nicht gut erhaltenes, 13 mm spannendes $ von Framingham in Massachusetts, 22. VI. 1913 (©. A. Frost) gehört ziemlich sicher zu dieser in Nord-Amerika weit verbreiteten Art. Scoparia? Ein nicht gut erhaltenes, dunkles $ von Paris, Maine, 22. VI. 1913 (C. A. Frost) halte ich für eine Scoparia, wenn es auch verdächtig groß ist. Es spannt 26 mm bei 12 mm Vorderflügellänge und 13 mm Körper- länge. Es kämen in Betracht: Sc. lugubralis W1k., die aber nach dem Kataloge Dyar nur aus Kanada bekannt wäre, ferner Se. rubiginalis Wik. aus „North America‘, die aber im genannten Kataloge gänzlich fehlt; auch in Hampsons Scoparienrevision vom Jahre 1897 ist dieser Name nicht zu finden, weshalb Typenuntersuchung wohl gezeigt haben wird, daß rubiginalis überhaupt keine Scoparia ist; dennoch hätte aber doch die Art in Dyar’s Generalkataloge der nord- amerikanischen Falter enthalten sein müssen. Subfam. Pyraustinae. Gen. Pyenarmon Led. Pyenarmon pseudohesusalis Strand n. sp. Ein © von Nyassa, Brit. Ost-Afrika, V. Habe die Art als ‚„Entephria hesusalis Led.‘ bestimmt gesehen und in der Tat erinnert sie auch bedeutend an das, was Lederer Taf. 12, f.15 als „Frlodes ?hesusalis WIk.‘‘ (der Name hesusalis stammt in der Tat von Walker, ob aber seine Botys hesusalis (Wlk., List XVIIL, p. 642) mit genannter Ledererschen Art identisch ist, muß, wie auch von Lederer durch ‚?‘ angedeutet, als fraglich bezeichnet werden). 12. Heft 136 Embrik Strand. Beiträge zur Kenntnis der Verbreitrng Jedenfalls kann vorliegende Art nicht hesusalisW Ik. sein, unter anderem, weil ihre Palpen nicht ‚‚broad‘‘ sind und das dritte Glied der letzteren nicht „extremely minute‘ ist, wie es in Walkers Diagnose verlangt wird und wie esauch bei Lederers Art sein wird, da er sie in der Gattung Filodes unterbringt. Übrigens weicht meine Art, soweit sie sich nach dem einzigen und auch nicht tadellos erhaltenen vorliegenden Exemplar beurteilen läßt, durch folgendes ab: Beide Flügel ohne schwarze Saumbinde, nur etwas bräunliche Bestäubung in nicht genau zu be- stimmender Ausdehnung ist im Saumfelde der Vorderflügel und an der Spitze der Hinterflügel vorhanden und zwar scheint diese distale Ver- dunkelung auf der Unterseite der Flügel noch weniger deutlich als oben zu sein. Bei der echten Walkerschen hesusalis wird aber die distale verdunkelte Partie beider Flügel als ‚‚ochraceous-brown‘ bezw. „ochraceo-fusca‘ beschrieben, was auf mein Exemplar recht gut passen dürfte, aber entschieden nicht auf die Lederersche Form, die schon deswegen von Lederer mit Recht als fraglich bestimmt bezeichnet worden ist. An den Fühlern meines Exemplares ist das Basalglied gelb, der Rest ıst braunschwarz, was vielleicht mit Lederers Art stimmt (diese möge Ledereralis m. genannt werden). Dimensionen und Flügel- schnitt meiner Art weichen von Ledereralis nıcht nennenswert ab; die Fühler meines Exemplares sind ein wenig kürzer, mögen aber nicht mehr komplett sein. Die generische. Stellung ist etwas fraglich. In Pycnarmon Led., die bei Hampson 1898 unter Entephria Led. figuriert, läßt die Art sich zur Not unterbringen, aber das zweite Palpen- glied ist weder so breit noch ganz so lang wie bei Pycnarmon, Endseg- mente des Abdomen ohne seitliche Schuppenhöcker (was aber ein sexueller Unterschied sein kann oder solche sind bei meinem Exemplar vielleicht abgerieben), [Tibien fehlen!], in beiden Flügeln entspringen die Rippen 3—5 unter sich sehr deutlich getrennt, also- nicht genau aus der Ecke der Zelle, 7 bleibt zwar von 8 + 9 deutlich entfernt, zeigt aber in ihrem basalen Drittel eine leichte Krümmung gegen den Stiel von 8-9. Möglich ist es aber, daß das sich als mehr typische Pycnarmon entpuppen würde. — Ob die Art vielleicht eher in Rhım- phaleodes Hamps. unterzubringen wäre, würde sich erst an dem leider noch fehlenden & feststellen lassen. | Gen. Rehimena WIk. Rehimena phrynealis Wk. Unicum von Rabaul, Neu-Pommern. Vorderflügellänge 21 mm, Körperlänge 11 mm. Gen. Eurrhyparodes Sn. Eurrhyparodes bracteolalis Zell. var. mambarelis Strand n. var. Drei unter sich übereinstimmende Exemplare von: Biagi, Mam- bare River, 5000 Fuß, Brit. Neu-Guinea, I.—IV., 1906 (A. S. Meek). Wenn man als die typische Form diejenige, die ın Fauna unu Formen exotischer Hetereccra, insbesondere Pyralididen. 137 of British India, Moths p. 160, p. 264 abgebildet ist, betrachtet, so weichen vorliegende 3 Exemplare dadurch ab, daß die gelbe costale und postmediane Querbinde der Vorderflügel in zwei kleine, unter sich deutlich getrennte Flecke aufgelöst ist, der gelbe Fleck ın der Mitte der Dorsalhälfte ist nicht nierenförmig, sondern fast kreisförmig bis mehr oder weniger viereckig, endlich sind die gelben Partien der Hinter- flügel reiner gelb, nicht so mit dunklen Punkten und Strichen über- streut wie an der Figur angedeutet. Gen. Desmia (Westw.) Led. Desmia mapirica Strand n. sp. Ein & von Mapiıri in Bolivien (W. Schnuse). Ähnelt D. funeralis Hb. (cfr. fig. 103 dereuropäischen Schmetter- linge Hübners), aber die weiße Querbinde der Hinterflügel erreicht lange nicht den Dorsalrand und ist nicht wellenförmig gekrümmt, sondern gerade, an beiden Enden abgerundet verschmälert, wurzel- wärts schwach konvex gebogen, saumwärts stärker konvex gebogen begrenzt, 2X3,3 mm groß. Die Fransen der Hinterflügel sind nicht gefleckt, wie sie Hübner darstellt, sondern sie sind schwarz, von der Flügelspitze bis fast zum Analwinkel aber sind sie ın der Endhälfte weiß und außerdem ıst eine feine weißliche Basallinie vorhanden; die schwarze Mittelpartie der Fransen wird aber nirgends von Weiß unterbrochen. Auch im Vorderflügel ist die Endhälfte der Fransen etwas, aber nur ganz wenig, heller als die Mitte derselben und die helle Basallinie ist nur noch zur Not erkennbar. Der Hinterleibsrücken hat keine weiße Basalbinde, aber die Hinterränder der Segmente sind undeutlich heller gefärbt und das Endsegment zeigt zwei parallele weiße Längsstriche. Der Bauch ist größtenteils weiß, hinten jedoch schwarz, aber mit einer schmalen weißen Querbinde; die sonst schwarze Afterbürste ist miiten gelblich. Auf der Unterseite ist zwischen den beiden Vorderflügelflecken keine weiße Bestäubung vorhanden. Flügel- spannung 30, Vorderflügellänge 14,5, Körperlänge 13— 14mm. Was Hampson 1898 als [uneralis abbildet, weicht schon durch die Form der weißen Flecke ab. Aediodes ploralıs Gn. scheint ähnlich zu sein, aber diese Art hat keine Verdickung der männlichen Fühler und kann also keine Desmia, sondern muß eine echte Aedicdes sein. — Der Aus- schnitt der Antennen ist innerhalb der Mitte (nur kaum 2 mm vom Kopfe entfernt), proximal von einem scharf abstehenden vogelschnabel- Ehnlichen Fortsatz begrenzt, während distal ein kompaktes Schuppen- polster folgt, das etwa 1,2 mm lang ist. Gen. Pageyda WIk. Pagyda traducalis 2. Khasıa Hills, Assam. | Gen. Marasmia Led. Marasmia trapezalis Gn. Ein $ von Darjeeling dieser kosmotropischen Art. Ferner eins von Kamerun. 12. Heft 158 Embrik Strand: Beiträge zur Kenntnis der Verbreitung Gen. Leucoehroema Gn. Leueochroma saltigalis Druce 15: Chanchamayo, Peru, mit der Type verglichen. Gen. Samea Gn. Samea ecclesialis Gn. Caparo, Trinidad. Gen. Bocehoris Mr. Boechoris inspersalis Z. (afflıetalis Gn.). Ein © von Bagamoyo in Deutsch Ost-Afrika. Bocchoris argyralis Hb. ab. ventralis Grote & Robins. Ein $ von Framingham in Massachusetts, 23. VI. 1913 (C. A. Frost). Ich stelle das Exemplar zu ab. ventralis, weil diese die dunklere Form ist, es hat aber noch weniger Zeichnung als die Originalabbildung von ventralis (in: Trans. Amer. Ent. Soc. 1., t. 2, f. 23 [1867]), indem von den weißen Flecken nur der quere Halbmond auf der Falte und der distal von diesem im Felde 2 gelegene Fleck deutlich erkennbar sind, während sonst höchstens nur Andeutungen erkennbar sind, frei- lich ist das Exemplar nicht ganz tadellos erhalten. Vorderflügellänge ll mm, Körperlänge 10,5 mm. | Gen. Piloerseis Led. Piloerocıs tripunctata F. (campalis Gn.). Ein © von Jamaica, VIII. Pilocrocis leucoplagalis Hamps. (var. ?cachiana Strand). Ein $ von Cachi in Costa Rica. Hat mir als Sylepta (Erilusa) dioptordes Wlk. bestimmt vorgelegen. Weicht aber von der Original- beschreibung dieser Art (in: WIk., Cat. Het. Brit. Mus. XXXIV.,p. 1377 [1865]) durch das Vorhandensein nur eines weißen Flecks in der Zelle und von der Gattungsdiagnose dadurch ab, daß die Rippen 3-5 der Vorderflügel nicht aus einem Punkt entspringen. Die in der Artbe- schreibung als grau und semihyalin bezeichneten Binden sind recht undeutlich und heben sich in keinem Fall von der Umgebung scharf ab; nur wenn man die Flügel gegen das Licht hält, erscheinen sie un- verkennbar als semihyalin. Es könnten aber Geschlechtsunterschiede hier vorhanden sein, denn Walker’s Beschreibung gründet sich nur auf das Q, es könnten aber auch Lokalitätsabweichungen denkbar sein, denn die Type war von Para in Brasilien. Der weiße Zellfleck ist um seinen größeren Durchmesser innerhalb der Discozellulare gelegen, seine proximale Seite befindet sich gerade vor der Basis der Rippe 2, er ist viereckig und breiter als lang, aber weder Vorder- noch Hinter- rand der Zelle ganz erreichend. Die weiße Querbinde ist von der Flügel- spitze um 6 mm entfernt und senkrecht gegen den Costalrand gerichtet, aber nur bis Rippe 7 in ihrer inneren und bis 8 in ihrer äußeren Hälfte sıch nach vorn erstreckend, ist daselbst 2,5 mm breit, verschmälert und Formen exotischer Heterocera, insbesondere Pyralididen. 139 sich aber von der Rippe 5 an allmählich nach hinten und endet ab- gerundet zugespitzt an der Rippe 2 ın 1,8 mm Entfernung vom Saume; die innere Begrenzungslinie ist wurzelwärts leicht konvex, die äußere _ apicalwärts leicht konkav gebogen, beide somit (d.h. in den vorderen %,) etwa parallel. Das subhyaline Längsfeld im Vorderflügel erstreckt sich längs der Hinterseite der Mediana und nimmt auch die Basis des Feldes 2 ein. Im Hinterflügel ıst bei weitem der größte Teil der Flügel- fläche graulich-subhyalin, aber mit dunkleren Rippen; schwarz bleibt eine Saumbinde, die im Costalfelde etwa 6 mm, hinter der Rippe 4 etwa 2 mm breit und ganz verwischt begrenzt ist. Der ziemlich große Afterbüschel ist größtenteils wie Abdomen sonst gefärbt, hat aber oben schräg abstehende, lange, spatelförmige, gelbe, z. T. am Ende dunklere Rippen. Flügelspannung 39, Vorderflügellänge 19, Körper- länge 16 mm. Von der ın Proc. Zool. Soc. London 1898, p. 658, t. 49, f. 18, be- schriebenen Prlocrocis leucoplagalis Hamps. aus Mexiko und Brasilien gewiß nicht spezifisch verschieden, die Form der weißen Binde ist je- doch nicht ganz die gleiche, der Rand der Binde irisiert in keiner Richtung gesehen wie an der fig. cit. angedeutet rot, sondern zeigt nur die Grund- farbe; in der Zelle ist nur ein weißer Fleck vorhanden (Hampsons Bild zeigt zwei solcha, in der Beschreibung ist nur von einem die Rede!), der Analbüschel ist größtenteils schwarz, nur oben sind gelbe Schuppen (wie schon beschrieben!) vorhanden, während er bei Hampsons Form nur als gelb (‚‚ochreous‘‘) beschrieben und abgebildet wird. — Was die Gattungszugehörigkeit anbelangt, so wäre die Art meiner Meinung nach mit mindestens ebensoviel Recht in Sylepta unterzubringen, denn das dritte Palpenglied hat (bei diesem Exemplar wenigstens!) keinen deutlichen ‚tuft‘‘ vorn, sondern entspricht demjenigen von Sylepta. Wenn die anscheinend vorhandenen Abweichungen nicht auf ungenaue Kennzeichnung der Hampsonschen Form zurückzuführen sind, so möge die Form den Namen var. ecachiana m. bekommen. Gen. Chaleidoptera Butl. Chalcidoptera thermographalis Strand n. sp. Ein 2 von Bitje in Kamerun, IX. Hat mit der in Proc. Zool. Soc. London 1910, p. 497, t. 40, f. 23 publizierten Ch. rufilinealis Hamps., die von ihrem Autor später (in: Ann. Mag. Nat. Hist. (8) IX., p. 322 [1912]) wegen Homonymie in Ch. thermographa umgetauft wurde, so große Ähnlichkeit, daß, wenn Hampson nur das $ beschrieben hätte, man dies © für das andere Geschlecht von thermographa hätte halten können; da aber Hampson ausdrücklich angibt, auch 22 vor sich zu haben, so fällt die Erklärung weg. Die ebenfalls westafrikanischen (thermographa ist aber von Rho- desia und Natal) Oh. bilunalis Hamps. (in: Proc. Zool. Soc. Lond. 1898, p- 665), Ch. trogobasalis Hamps. und argyrophoralis Hamps. (l. c., 1912, p. 321— 2) sind schon leichter zu unterscheiden. —- Von der an- gegebenen Abbildung von Ch. rufolinealis (recte: thermographa) durch 12. Hett 140 Embrik Strand: Beiträge zur Kenntnis der Verbreitung folgendes abweichend: Die Saumbinde, die bei thermographa im Vorder- flügel hell rötlichbraun, ım Hinterflügel gelb ist, erscheint bei unserer Art schwarzbraun wie die Saumlinie und Fransen; die bei therm. weißen Partien sind schwefelgelb, die durch dieselben verlaufenden Rippen aber ockergelb (insbesondere im Vorderflügel); im letzteren ist die schwärzliche Postmedianquerbinde im Dorsalfelde schräg nach hinten und innen, etwa parallel zum Rande des Saumfeldes, gerichtet und erreicht den Dorsalrand nicht weit außerhalb seiner Mitte, während sie bei therm. in oder fast in den Analwınkel ausläuft oder der Unter- schied kann so charakterisiert werden: die schwarze Dorsallinie, die bei therm. ın den Analwinkel ausläuft, fehlt bei unserer Art ganz; der Discozellularfleck der Vorderflügel ist schwarzbraun und steht durch einen ebenso gefärbten Längsstrich längs des Stieles von den Rippen 8-+- 9 ın Verbindung mit der Postmedianquerbinde; im Hinterflügel findet sich innerhalb und parallel zu der schwärzlichen, den Analwinkel nicht erreichenden Saumbinde eine ebenso gefärbte, verkürzte Linien- querbinde, die bei term. auch nicht angedeutet ist; die auch bei therm.- vorhandene, aus der Wurzel entspringende Längsbinde im Costalfelde der Vorderflügel ıst dunkler als bei der Vergleichsart und erreicht den Vorderrand ganz. — Das dritte Palpenglied hat keinen nach vorn gerichteten Schuppenzahn. Flügelspannung 24, Vorderflügellänge 12, Körperlänge 11 mm. Chalcidoptera contraria Gaede v. Rn Strand n. v. Ein $ aus Kamerun. Leider nicht tadellos erhalten; die Ähnlich- keit mit der vorhergehenden Art ist aber so groß und die erkennbaren generischen Merkmale stimmen so gut mit C'haleidoptera überein, daß mir die Zugehörigkeit zu dieser Gattung nicht zweifelhaft erscheint. Die Art stimmt mit Ch. thermographa darin überein, daß das dritte Palpenglied mit nach unten gerichteten, anliegenden oder schräg ab- stehenden Haaren bekleidet ist; die Palpen sind für eine Ohalcıdoptera etwas kurz, sodaß sie den Scheitel kaum erreichen. Das Basalglied der Antennen ist leicht verdickt und innen ein wenig ausgehöhlt; auch die Geißel ist an der Basis ziemlich dick, verschmälert sich allmählich apicalwärts und ist unten kurz und dicht ziliiert. Die einzige vorhandene Mitteltibie ist unten mit dichter Schuppenbehaarung, die nur etwa so lang wie der Durchmesser des Gliedes ist, besetzt [außen ist sie ab- gerieben!]; die hinteren Tibien haben am Ende oben [vielleicht auch außen, wo sie abgerieben sind!] einen langen, gekrümmten Büschel schwarzer Haare und zeichnen sich übrigens dadurch aus, daß die mittleren den apicalen Calcaria auffallend nahe sitzen, alle vier in der apicalen Hälfte des Gliedes. Vorder- und Hinterflügel dunkelbraun, wenn frisch vielleicht schwarz. Im Vorderflügel bilden zwei weiße Flecke das Characteristicum der Zeichnung: der größere, im Durchmesser 2 mm, kurz außerhalb der Discozellulare zwischen den Rippen 3 und 7, der kleinere, etwa l mm im Durchmesser, in der äußeren Hälfte der Zelle, der größere rundlich-birnenförmig, der kleinere mehr viereckig, beide wurzelwärts zugespitzt. Gegenüber diesen Flecken, den kleineren berührend, hat und Formen exotischer Heterocera, insbesondere Pyralididen. ’ y das Costalfeld eine etwa l mm breite, den Rand erreichende goldgelbe Längsbinde. Kurz außerhalb des größeren Flecks und mit seiner äußeren Peripherie parallel erstreckt sich zwischen Costalrand und Rippe 2 eine Querreihe von 5 hellen runden Flecken, von denen der vordere bei weitem der größte, sowie gelblich ist, während die übrigen mehr weißlich sind. An der Basıs der Vorderflügel ein weißer Fleck. Die Fransen wie die Flügel, nur im Analwinkel der Hinterflügel weißlich. Kopf und Thorax zeigen, so weit noch erkennbar, eine Mischung von weißen und goldgelben Schuppen, die mehr oder weniger deutliche Flecken zu bilden scheinen, leider ist die Erhaltung nicht mehr tadellos und Abdomen fehlt. Die Brust ist weiß, dre Beine gelblich mit dunklem Fleck oder Ring am Ende der Tıbien. Die Vorderflügel sind unten fast wie oben gezeichnet, aber nicht so scharf markiert, die Hinterflügel sind unten heller als oben, aber mit dunkler Saumbinde. Flügelspannung etwa 26 mm, Vorderflügellänge etwa 12 mm. Diese Form wird conspezifisch mit der von Gaede in Mitt. zool. Mus. Berlin 8, p. 392 [1917) beschriebenen Ch. contraria n. sp. aus Togo sein. Seiner oberflächlichen Beschreibung nach ergeben sich einige Unterschiede; ob diese auf Ungenauigkeit der Beschreibung zurückzuführen sind oder tatsächlich existieren, weiß ich nicht, unter letzterer Voraussetzung ist jedenfalls eine Benennung als Nebenform bei meinem Tier angebracht. Die Palpen beschreibt G. als rötlich- gelb, zweites Glied unten braun; hier sind sie goldgelblich, an der Basis unten weißlich, das zweite Glied außen mitten gebräunt. Kopf und Thorax werden als braun beschrieben; die hier vorhandenen gelben und weißen Flecken (siehe oben!) hat Gxede eventuell nicht gesehen. Auch die Färbung der Beine bezeichnet Gaede als braun, der weiße Fleck außerhalb der Querrippe ist hier nicht „kreisrund“, die Unter- seite der Hinterflügel nicht .‚gelblichweiß“, sondern hellgraubräun- - Jieh usw. Gen. Ulopeza Z. Ulopeza alenialis Strand ab. fulvimaculalis Strand n. ab. Von Bitje in Kamerun zwei Männchen, die nicht sö dunkel wie die Type sind und deutlicheren, mit dem weißen Subcostalfleck zu- sammenhängenden gelben Costalfleck haben, während dieser bei der Type nur noch schwach angedeutet ist und von ‘dem weißen Fleck getrennt bleibt. Der Costalfleck, der hier entschieden gelb gefärbt erscheint, ist bei der Type, wie es auch in meiner Originabeschreibung (in Archiv f. Naturg. 1912, A. 12, p.74) richtig heißt, nur ein undeutlicher heller Wisch. Bei einem der beiden vorliegenden Exemplare ist er kleiner als beim anderen und erreicht kaum ganz den Üostalrand; dies Exemplar bildet also gewissermaßen den Übergang zwischen dem andern und der ‚Type. Letztere war aus Spanisch-Guinea. — Will man diese durch deutlichen gelben Costalfleck gekennzeichnete Form besonders ee so möge sie ab. fulvimaculalis m. heißen. 12 Heft 149 Embrik Strand: Beiträge zur Kenntnis der Verbreitung Gen. Nosophora Led. Nosophora panaresalis W1k.. 1 ©: Bitje in Kamerun, September. Gen. Filodes Gn. Filodes cocytusalıs WIk. Eın $ von Bitje in Kamerun, X., nicht ganz tadellos erhalten, wird wohl diese Art, in Hampsons Sinne sein; wie aber schon Hering (in: Stett. Ent. Zeit. 62., p. 233) richtig bemerkte, wäre die Art, zumal das S,'nach der Originalbeschreibung (in: List Het. Br. Mus. XVIIL, p- 540) nicht zu bestimmen. Dagegen kann ich nicht Hering bei- pflichten, wenn er geneigt zu sein scheint, Filodes costivitralis Gn. mit cocytusalis zu vereinigen, wie schon Hampson in seiner Mono- graphie (1898) getan hatte, und gleichzeitig costivitralis für identisch mit productaliss Hamps. erklärt, also in der Tat alle drei identisch. Letztere Angabe: costivitralis = productalis ist richtig, was offenbar auch Hampson später eingesehen hat, indem er in den Proc. Zool. Soc. London 1910, p. 498 costivitralis aus Kongo, woher productalis beschrieben war, angibt, ohne letzteren Namen anzuführen. Dagegen geht der Unterschied von costivitralis und cocytusalis schon daraus hervor, daß erstere auf den Flügeln etwas gelb gefärbt sein soll, wovon ich aber weder am vorliegenden Exemplar von cocytusalis und den Vergleichsexemplaren dieser Art (die ich gesehen habe), noch in der Originalbeschreibung derselben etwas bemerke. Das Exemplar erscheint (etwas abgerieben!) an den Flügeln ein- farbig matt schwarz, im Hinterflügel ist der vom Vorderflügel ver- deckte Teil des Costalfeldes hellgraulich und so erscheint auch die hyaline Längsbinde zwischen den Rippen 5 und 6, in gewisser Richtung gesehen jedoch grün irisierend. Im Vorderflügel erscheinen, unten wie oben, die Discozellulare und ein Punktfleck in der Zelle tiefschwarz. Flügelspannung 36, Vorderflügellänge 18, Körperlänge 17, Fühler- länge mindestens 25 mm. Vordertarsen ohne flossenartige Behaarung. Auf der Mitte des Rückens der Tibia III ein hakenförmiger, schräg abstehender Haarpinsel. Rippe 2 der Hinterflügel gerade, 3 ıst an der Basis nach vorn stark konvex, dann schwach S-förmig gekrümmt, 4 und 5 einander in !/, ihrer Länge dicht anliegend, dann divergierend, im Enddrittel parallel verlaufend. — Hampsons Sektionscharaktere in seiner Monographie 1898 passen aber nicht ganz, denn daß die Tibia III dorsalwärts leicht gekrümmt und auf der Rückenmitte einen etwa hakenförmig erscheinenden Haarpinsel hat, wie es beim vorliegenden Exemplar der Fall ist, erwähnt er nicht. Filodes obscuralis Strand n. sp. 3 dd, 12 von Kamerun. | & Einfarbig matt (etwas bräunlich) schwarz (unten ein wenig heller), abgesehen von dem tiefschwarzen, einen schrägen, wurzelwärts leicht konvex gebogenen Querstrich bildenden Discozellularzeichen aller und Formen exotischer Heterocera, insbesondere Pyralididen, 143 Flügel; die Fransen sind in der Endhälfte und an einer feinen Basa:- linie ein wenig heller, der Costalrand scheint apicalwärts ein wenig heller zu sein, die Vorderflügel unten mit weißlicher Dorsallängsbinde, der Bauch lehmgelblich, und so sind auch die Mittel- und Hinterbeine so weit nach den vorhandenen Resten derselben zu urteilen ist (die Vorderbeine fehlen allen Exemplaren!); die Palpen gelblich. Hinter- flügel ohne sexuelle Auszeichnungen. Die Fühler (ob komplett?) jeden- falls nicht länger als die Vorderflügel. Flügelspannung 34, Vorder- flügellänge 17,5, Körperlänge 14 mm. Abdominalspitze zugespitzt, nicht stark behaart, unten jederseits mit einem Längspinsel gelblicher Haare. Das einzige vorliegende © ist kleiner: Flügelspannung 30, Vorder- flügellänge 15,5, Körperlänge 12,5 mm, die Flügel scheinen unten wenig heller als beim $ zu sein und zeigen daselbst nur Andeutung des Discozellularflecks. Gen. Conchylodes Gn. Conchylodes platinalis Gn. (argentalıs Cr. nec F.). Caparo, Trinidad. ie Gen. Nevrina Gn. Nevrina afrıcalıs Gaede Zwei 22 von Bitje in Kamerun, im Oktober, stimmen sonst so gut mit der Type überein, daß ich die Richtigkeit der Beschreibung nicht bezweifeln möchte, trotzdem beim einen Exemplar nur ein Rest und beim anderen kaum noch Andeutung des der Art so charakteristischen tiefschwarzen Dorsalrandflecks erkennbar ist; er wird aber abgerieben sein, was um so eher anzunehmen ist, als er aus großen, etwas ab- stehenden, offenbar leicht abzureibenden Schuppen gebildet wird. —- Die Originalbeschreibung ist in den Mitteil. d. zool. Mus. Berlin 8. p- 394 (1917) enthalten. Nevrina singularıs Led. Von Bitje in Kamerun, im September gefangen, liegen 3 29, 1& einer Art vor, die mit Botys singularıs Led.,t. 12, f. 1 seiner Pyralididen- monographie ganz übereinstimmen. Aber — Lederer gibt die Art aus Nordamerika an! Ob die Angabe richtig ist, dürfte aber fraglich sein, wenigstens führt Dyar in seinem Katalog der nordamerikanischen Falter die Art als ihm unbekannt und Nordamerika als fragliche patria an, dagegen gibt er Brasilien als sicheres Vaterland der Art an. Es mag aber sein, daß die Art in einer Kulturpflanze lebt und dadurch weit verbreitet worden ist, sodaß sie tatsächlich sowohl ın den beiden Amerikas als in Afrika vorkommt. Was die Gattungshingehörigkeit anbelangt, so ist es so ziemlich eine Geschmackssache, ob man die Art zu Nevrina oder zu Phryganodes stellen will; die Palpen stimmen mit ersterer, die Rippen 4 und 5 der Hinterflügel mit letzterer am besten überein. Die Art erinnert an die an derselben Lokalität (Bitje) vor- kommende Nevrina africalis Gaede und es dürfte nicht ganz ausge- schlossen sein, daß letztere in der Tat nur eine Form von sin- qularis ist. 12. Heft 144 Embrik Strand: Beiträge zur Kenntnis der Verbreitung Gen. Phryganodes Gn. Phryganodes (Omiodes) humeralis Gn. Ein & von Cachi, Costa Rica, 30.X. Phryganodes caniusalis W1k.(?) Zu dieser ın Walkers List XVIII., p. 638 als Botys canvusalis aus Sierra Leone beschriebenen Art stelle ich unter Zweifel, weil nicht gut erhalten, 4 $S und 1 2 von Bitje in Kamerun, im Oktober und (1 8) im September gesammelt. Im Vorderflügel soll ‚lines exteriore valde - flexa°“ sein; die distale der erkennbaren schwarzen Quer- zeichnungen der Vorderflügel, die auf dem Vorderrande um 5 mm von der Flügelspitze entfernt ist, verläuft aber bei meinen Exemplaren zwischen Vorderrand und Rippe 2 gerade oder fast gerade, möge aber im Dorsalfelde ‚‚valde flexa‘ sein, wenn sie bei frischen Exemplaren daselbst überhaupt deutlich erkennbar ist, was hier nicht der Fall isi. Eine Querlinie im Saumfelde ıst nicht erkennbar. Die Unterseite ist nur höchst unbedeutend heller als die Oberseite, vielleicht würde das bei ganz frischen Exemplaren anders sein; in der Originaldiagnose heißt es: „‚dingy whitish beneath‘. Die Vorderflügellänge des © be- trägt 16 mm, die der SS 12,5—16 mm, die Körperlänge bezw. 15 und 13--17 mm. Die vorderen Tibien sind nicht bloß dadurch, daß sie etwas verdickt sind, charakterisiisch, sondern auch dadurch, daß sie einen breiten schwarzen Ring auf gelbem Grund tragen. | Gen. Dichoecroeis Led. Dichocrocis terricolalis Möschl. Ein © von Caparo, Trinidad, verglich ich seinerzeit mit den Typen von Botys flexalıs und Botys terricolalis Möschl. (in Verh. zool.-bot. Ges. Wien 31., p. 424 [1881]) und notierte darüber, daß es mit der einen derselben conspezifisch sein mußte, erstens war ich aber nicht ganz überzeugt, ob die beiden wirklich verschieden seien und zweitens ist vorliegendes Exemplar schlecht präpariert und nicht tadellos erhalten, daher fraglich. Nach Vergleich der Originalbeschreibungen glaube ich die Art zu terricolalıs stellen zu müssen, aber immer noch bleibt die Zu- weisung der ‚„‚Botys zu einer modernen Gattung nicht ganz sicher, weil mein Exemplar ein ? und nicht ganz tadellos ist. Maxillarpalpen sehe ich überhaupt nicht, ohne, aus angedeutetem Grunde, deswegen behaupten zu können, daß sie nicht vorhanden seien. Im Vorderflügel sind die Rippen 3—5 an der Basis unter sich deutlich entfernt und an keiner Strecke an einander besonders genähert, dagegen sind 4 und 5 der Hinterflügel von der Basis an eine kurze ‚Strecke weit an einander genähert, 7 der Vorderflügel ist nicht gegen 8 gebogen oder dieser genähert. Die Palpen sind schräg aufsteigend, das kleine zugespitzte Endglied ist deutlich vom Mittelglied abgesetzt; sie sind so kurz, daß sie auch, wenn sie gerade aufgerichtet wären, den Scheitel nicht erreichen würden. Stirn ohne besondere Merkmale, ebenso die einfach fadenförmigen Antennen. Der Vorderrand der d und Former exotischer Heterocera, insbesondere Pyralididen. 145 Hinterflügel scheint ganz schwach ausgerandet außerhalb der Mitte zu sein. Dichocroeis evaxalis WIk. Ein kleines 2 von Moresby, Britisch Neu-Guinea; Vorderflügel- länge 1Omm. Von: Biagi, Mambare R., 5000 ft., B. N. G., I—IV. 60 (A. S. Meek) liegen zweidd vor, deren Vorderflügel 13—14 und Körper 13—-15 mm messen. Das Charakteristicum der Zeichnung der Jg bildet der schwarze Schuppenhaufen im Analwinkel der Hinterflügel, der oben als eine tiefe, ım Grunde metallisch schımmernde Grube erscheint, während die Unterseite ebenda nur durch den schwarzen Fleck ausgezeichnet ist. Über das Verhältnis zu der aus Britisch Neu- Guinea beschriebenen, jedenfalls nahe -verwandten D. zanthocyma Hamps. 1898 kann ich nichts angeben, weil die Originalbeschreibung letzterer Art mir augenblicklich nicht vorliegt. Dichocrocıs evaxalıs Wlk. var. bragialis Strand n. var. Ein 2 von: Biagi, Mambare R., 5000 f£t., B. N.-G., 1.—IV. 06 (A.S. Meek), also zusammen mit dend& der vorhergehenden Form, gehört wahrscheinlich als Nebenform zu letzterer in ähnlicher Weise wie die Form semifascialis Wlk. zu Dichocrocıs punctiferalis Gn. gehört. Statt schwarze hat es braunrote Zeichnungen, die im Gegensatz zur Haupt- form sıch außerdem mehr oder weniger fleckenförmig verbreiten und zwar: Im Vorderflügel ist das 3 mm lange, außen saumwärts konvex begrenzte Basalfeld braunrot, wenn auch die gelbe Grundfarbe hier und da fleckenförmig zum Vorschein kommt und bisweilen wohl die braunrote Färbung in Flecken zerfallen läßt; ein braunrotes Postmedian- feld wird wurzelwärts von einer fast geraden Schräglinie, die auf dem Costalrande in 7,5, auf dem Dorsalrande in 5 mm Entfernung von der Flügelwurzel sich befindet, begrenzt und läßt von dem apicalen Teil des Flügels nur noch eine gelbe Saumbinde, die auf dem Vorderrande 4 mm „breit“ ist (nur ein etwa 1 mm breiter Zahnfortsatz des braun- roten Feldes erreieht den Costalrand!), in der Mitte des Saumes kaum l mm breit, dahinter aber etwas breiter ist, um wiederum verschmälert den Dorsalrand zu erreichen; die gelbe Grundfarbe kommt’ jedoch hier und da in diesem Postmedianfeld fleckenförmig zum Vorschein. Die Fransen beider Flügel sind in der Basalhälfte gelb, in der End- hälfte weißlich. Im Hinterflügel ist je ein braunroter Querfleck im Costalfeld in und hinter (außer) der Mitte vorhanden, hinter denen einige ebenso gefärbte Punkte, die zwei unregelmäßige Querreihen bilden, sich finden; ferner ist ein großer Querfleck im Analwinkel und ein ganz kleiner auf der Discozellulare. Tegulae, Patagia und die beiden basalen Dorsalsegmente des Abdomen sind braunrot gefleckt, während die drei folgenden Rückensegmente einfarbig braunrot sınd, abgesehen vom helleren Hinterrand. Vorderflügellänge 12 mm. Gen. Astura Gn. Astura fimbriauralis Gn. (fimbriauratalis. Led.). Caparo, Trinidad (un.). Archiv für Naturzeschichte 1919. A.12. 10 12. Heft 146 Embrik Strand: Beiträge zur Kenntnis der Verbreitung Gen. Nacoleia WIk. Nacoleia subargentalis Snell. Ein Pärchen von Darjeeling. Von Snellen (in: Trans. Ent. Soc. London 1890, p. 579) sub Botys beschrieben und auch mir wäre die Art eher eine Pyrausta als eine Nacoleia, leider sind die Palpen des einen Exemplares ganz zerstört und die des anderen vielleicht nicht mehr intakt, weshalb ich kein sicheres Gutachten über die generische Zugehörigkeit abgeben kann. Bei beiden Geschlechtern ist der Disco- zellularfleckpunkt der Unterseite der Hinterflügel ganz deutlich, beim g auch die dunkle Linienquerbinde ebenda, die zwischen den Rippen 3—5 eine stumpfe, saumwärts gerichtete Ecke bildet und erst kurz vor dem Dorsalrand verschwindet, während sie beim © nur im Costal- felde deutlich erkennbar ist. Vorderflügellänge beim $ reichlich 15, beim © kaum so viel. Gen. Lygropia Led. Ob die moderne Auffassung dieser Gattung richtig ist, dürfte frag- lich$ein, denn in Lederers Diagnose heißt es kategorisch „‚ohne Neben- palpen‘, was auf „Lygropia‘ in Hampsons Sinne (auch in der „Re- vision‘ von 1898) ja nicht paßt, das aber ein so wichtiges Merkmal ist, daß nur die Annahme, daß Lederers Angabe irrtümlich sei, die Identifizierung von Lederers Lygropia mit Hampsons ebenso ge- nannter Gattung berechtigt erscheinen lassen kann. . Über die Art Lygropia chromalis Gn. (principialis Led.) die Be- merkung, daß, was die Schreibweise des Namens anbelangt, so hat Lederer in seiner Monographie (Separatausgabe!) p. 85 prineiptalıs, p. 179 principalis, auf der Tafel 10, £. 17 wiederum principtialis — — —— Danach wäre die Schreibweise principials vorzuziehen; freilich ist diese Frage von wenig Belang, wenn principialis als Synonym be- trachtet wird. | Lygropia muscerdalis Z. Nyassa, Britisch Ost-Afrika, im März. Lygropia obrinusalis WIk. Aus Darjeeling 4 29, die ich zu obrinusalis stelle; sie sind aber klein: Flügelspannung 20 mm, Vorderflügellänge 10,5, Körperlänge 10 mm. Freilich sind ja bekanntlich die Angaben über die Expansion der Falter manchmal deswegen verschieden, weil die verschiedenen Exemplare nicht immer gleich gespannt sind; daher ist die Vorder- flügellänge immer ein zuverlässigerer Maßstab. Der antemediane schwarze Costalpunkt der Vorderflügel ist bei allen Exemplaren un- verkennbar näher dem Basalpunkt als dem Discozellularpunkt, was für mich entscheidend ist, wenn ich die Art obrinusalis Wlk. nenne, denn die Unterschiede in der sonstigen Zeichnung sowie in der Färbung scheinen keine immer stichhaltigen Merkmale der so nahe verwandten Arten obrinusalis Wlk. und quaternalis Z. zu sein, außerdem sind meine Exemplare nicht ganz tadellos erhalten. und Formen exotischer Heterocera, insbesondere Pyralididen. 147 Gen. Agathodes Gn. Agathodes monstralis Gn. Ein $ von Bolivien, Sarampioni, I—IV (W. Schnuse) muß in Übereinstimmung mit der Figur 5 der Tafel 62 der Biologia Centrali- Americana Heterocera dieser Art angehören, aus der wenig klaren Beschreibung Guenees (Vol. VIII, p. 209) wäre sie aber kaum sicher zu bestimmen, zumal als Patria ‚Amerique Septentrionale?“ an- gegeben wird. Die Flügelspannung beträgt 33, die Vorderflügellänge 15,5 mm, die Körperlänge 17 mm. Agathodes silicalis Gn.? [syleptalis Strand n. ad int. |. Von Riobamba in Ecuador, I [wohl — Januar!] liegt ein Pärchen einer Pyraustine vor, diejedenfalls die größte Ähnlichkeit mit Guenees und Lederers Botys sıilicalis Gn. hat. Aber die Größe ist ein wenig bedeutender: Flügelspannung 34 ($) — 36 (2), Vorderflügellänge 16,5 —17, Körperlänge 15,5 ($), 14,5 (2), was freilich wenig zu sagen hat. Dann ist aber die männliche Analbürste oben dunkelgrau und unten schwarz, während es in Guen&es Beschreibung heißt, daß Abdomen „un peu plus jaune a l’extremite‘ sein soll, was nur für mein © paßt. Auch Lederers Abbildung (t. 11, f. 5) zeigt kein dunkleres Abdominal- ende, trotzdem sie wohl ein darsvellen soll. Ferner heißt es bei Guene&e: „Palpes unicolores ou du moins ä couleurs fondues“, während beim vorliegenden Pärchen die Palpen unten schneeweiß, innen (abgesehen vom Endglied) weißlich und sonst rehfarbig sind. Ob diese Ab- weichungen auf ungenaue Originalkennzeichnung zurückzuführen sind, bleibt fraglich; jedenfalls stimmen meine Exemplare mit solchen über- ein, die von anderer Seite als Sylepta silicalıs Gn. bestimmt worden sind (auch in Hampsons Monographie als Sylepta). Eine typische Sylepta ist die Art aber nicht, denn die Palpen erreichen kaum den Scheitel, das zweite Glied ist breiter bezw. unten länger beschuppt und diese Be- schuppung steht am Ende des Gliedes unten zahnartig hervor, das dritte Glied ist dünn, zugespitzt, ruht auf dem genannten Schuppen- zahn, den es an der Spitze nur fast unmerklich überragt. Die Palpen passen dagegen gut zu Agathodes, zumal die Maxillarpalpen etwas drei- eckig erscheinen, ferner sind die Antennen des $ wie bei Agathodes einfach und sein Abdominalende erinnert auch an diese Gattung. Ich stelle daher die Art zu Agathodes und schlage als eventuellen Artnamen syleptalis m. vor. Freilich ist der charakteristische Zeichnungstypus der Agathodes-Arten hier nıcht vorhanden. Gen. Erilusa (WIk.) Möschl. Hampson führt in seiner Monographie Erilusa als Gruppe von Sylepta auf und gibt als typische Art an: secta Wlk., die unter den fünf ursprünglich von Walker zu Erilusa gestellten Arten (in: List Het. Br. Mus. XVIII., p. 1375—7, [1865]) sich anscheinend nicht vor- findet, von Walker vielmehr als eine Agyrta (in: List VII, p. 1652) beschrieben wurde; in der Tat ist doch secia unter den fünf Arten, in- dem von diesen die eine, dioptordes, sec. Hampson synonym zu secta 10% 12 1er 148 Embrik Strand: Beiträge zur Kenntnis der Verbreitung ist. Die Vereinigung mit Sylepta will mir aber nicht gefallen. Die Erilusa sind habituell, insbesondere durch ihre hyalinen Flügelfelder so ver- schieden von Sylepta, daß sie dadurch allein auf den ersten Blick unter- schieden werden können. Dann haben sie keine Nebenpalpen (sec. Möschler in: Verh. zool.-bot. Ges. Wien 32., p. 359 [1882]); auch ich kann (beim vorliegenden Unicum!) solehe nicht entdecken und ich fasse die Gattung überhaupt in Möschlers Sinne auf; ferner ist (beim vorliegenden Exemplar wenigstens) die Rippe 7 nicht so deutlich gekrümmt und dem Stiel von 8+9 nicht so genähert, wie bei Sylepta. Die von Hampson als Gruppencharakter angegebene Fransenbehaarung der Hintertibien der Männchen mag bei secta WIk. vorhanden sein, aber weder bei meiner noch Möschlers Art. Erilusa rosalına Strand n. sp. Eing von: Peru, Rosalina am Pachitea, VIII—1X (W. Schnuse). Ahnelt Er. nitealis Feld. & Rog., hat aber keine schwarze Querbinde ım hellen Felde der Vorderflügel und dieses erstreckt sich bis zur Basis der Flügel; der bei nitealis vorhandene weiße Streifen im Dorsalfelde der Hinterflügel ist hier kaum angedeutet; auch die Beschreibung der Beine der E. nitealis: ‚„Pedes nigriti, tibiae intus et calcaria alba“ stimmt mit meiner Art nur teilweise, indem letztere an den Femora unten weıß ist, die Tibien haben weiße Calcaria, sind aber sonst schwarz, dıe Tarsen sind schwarz mit weißen Ringen (die schwarzen Partien sind jedoch mehr oder weniger blau-grünlich schimmernd und die Vorderbeine meines Exemplares fehlen... Abdomen hat eine weiße, nach hinten verschmälerte Bauchlängsbinde, scheint aber sonst ein- farbig grünbläulich zu sein. Flügelspannung 23, Vorderflügellänge 12, Körperlänge 10 mm. Gen. Sylepta Hb. Sylepta pseudoderogata Strand n. sp. Ein Pärchen aus Kamerun; ein schlecht erhaltenes 2 von Bitje in Kamerun, X., mag derselben Art angehören. Diese, Art hat mir als eine Form von $. derogata F. bestimmt vor- gelegen, ich kann das aber nicht für richtig halten. Sie ist dunkler, kleiner und zeigt Zeichnungsabweichungen, die konstant zu sein scheinen. Vorderflügellänge 10—11, Körperlänge 9—10 mm. Die dunklen Zeichnungen dichter und die Grundfarbe ist stellenweise etwas angebräunt, insbesondere inden hinteren 3/, des Saumfeldes, ein dunkler Wisch im Analwinkel beider Flügel. Fransen in allen Flügeln dunkel, mit zwei feinen hellen Teilungslinien. In der Mitte der Apicalhälfte der Hinterflügel verlaufen drei parallele, ziekzack-wellenförmige, dunkle Querlinien; das Dorsalfeld zeigt drei dunkle, schräge, gerade, parallele Querstreifen; das Costalfeld ist weiß, abgesehen von zwei dunklen Querstreifen im apicalen Drittel; eine schwarze Saumlinie ist scharf markiert; in der Mitte und basalwärts ist die Flügelfläche mit unregelmäßiger dunkler Punktierung und Besprenkelung versehen. Im Vorderflügel ist die Zeichnung noch verworrener und undeutlicher im Vergleich mit derogata als im Hinterflügel; das Saumfeld zeigt zwei Be. u —. \ und Formen exotischer Heterocera, insbesondere Pyralididen. 149 subparallele, zickzack-wellenförmige, dunkle, schräge Querlinien, von denen die proximale vom Costalrand bis zur Rippe 4 gerade gerichtet verläuft (abgesehen von der zickzack-wellenförmigen Gestalt), während die entsprechende Linie bei derogata apıcalwärts konkav gebogen ist; die zwei schrägen Querstriche, die den Discozellularfleck bilden, scheinen sich gegen den Analwinkel zu verlängern, während die bei derogata so deutlichen Ringe (je einer in und hinter der Zelle) undeutlich und mehr oder weniger unvollständig sind, was auch mit der dicht innerhalb dieser verlaufenden Antemedianquerlinie der Fall ist. Es ist zwar möglich, daß diese Form nur eine Varietät von derogata ist, in jedem Fall verdient sie aber einen Namen, Sylepta bitjecola Strand n. sp. Ein & von Bitje in Kamerun, IX. y Flügelspannung 35, Vorderflügellänge 18, Körperlänge 17 mm. Dürfte Ähnlichkeit mit der in: Ann. Mag. ‘Nat. Hist. (8) X., p.5 (1912) beschriebenen Sylepta parvipuncta Hamps. aus Sierra Leone und von der Goldküste haben, die jedoch kleiner ist und deutlichere Zeichnungen hat, z. B. die weißlichen Postmedianlinien, die bei vor- liegender Art fehlen. — Beide Flügel oben matt schwarz mit schwachem violettlichem Anflug, am deutlichsten in den Vorderflügeln und zwar an den Rippen; die Behaarung des Dorsalfeldes der Hinterflügel ist grünlichgrau. Im Vorderflügel sind zur Not erkennbar: eine saum- wärts leicht konvex gebogene Medianquerbinde, eine ähnliche Disco- zellularquerbinde und vielleicht noch eine ähnliche Antemedianbinde, alle ein wenig dunkler als die Grundfarbe, schattenartig, ganz undeutlich begrenzt. Im Hinterflügel ist nur ein dunklerer Discozellularfleck zur Not erkennbar. Saumlinie und Basalhälfte der Fransen beider Flügel schwarz, ohne violettlichen Anflug. Grundfarbe der Unterseite wie oben, sie wird aber zum großen Teil von bläulichweißer Färbung verdrängt, die im Hinterflügel im Analfelde auch auf die Fransen über- geht, hinter der Rippe 2 nur den Saum erreicht, von da an aber eine nach vorn allmählich breiter werdende, höchst unbestimmt begrenzte Saumbinde freiläßt, die im Costalfelde die ganze apicale Hälfte desselben einnimmt. Im Vorderflügel nimmt die bläulichweiße Färbung einen schmalen Streifen längs des ganzen Dorsalrandes ein, sonst aber nur das Basalfeld in einer Länge von 4—5 mm, so daß also bei weitem die größere Hälfte der Unterseite der Vorderflügel die dunkle Grundfarbe behält, dabei einen schwarzen Discozellularfleck und ebensolchen 'Postmedianquerstreif erkennen läßt. — Die ganze Unterseite des Körpers ist rahmgelblich, die Oberseite wie die Flügel gefärbt. Beine rahmgelblich bis weißlich, die Palpen unten in der Basalhälfte ebenso, sonst matt schwarz. Fühler braungelb, oben jedoch dunkler. Sylepta megastigmalis Hamps. Kamerun (1 3). Sylepta flavipennis Kaye Von dieser in den Trans. Ent. Soc. a 19031; p. 155, €. 3,£:7 beschriebenen Art liegt ein @ von Caparo, Trinidad vor. Die Art habe 12, Heft 150 Embrik Strand: Beiträge zur Kenntnis der Verbreitung ich als Zygropia principialis Led. bestimmt gesehen, aber abgesehen davon, daß es keine Lygropva ist, kann die Unterscheidung auch nach den spezifischen Merkmalen als ‚leicht‘‘ bezeichnet werden, zumal die Art von Kaye gut abgebildet ist. Mein Exemplar spannt 29 mm bei 14mm Vorderflügellänge und ll mm Körperlänge, ıst also größer als Lederers nordamerikanische Type, die 25mm spannt, mit Il mm Vorderflügelläinge. Lederer beschreibt die ‚‚Palpenmitte‘ als schwarz; hier hat die Spitze des basalen und mittleren Palpengliedes je einen schwarzen Ring. Dann soll ‚‚der Zusammenstoß des Halskragens“‘ schwarz sein, was ich an meinem Tier nicht erkennen kann, aber auch nicht an Lederers Abbildung seiner Art! Ein ‚Fleck auf dem ersten Segmente‘ soll schwarz sein, wozu hier nur Andeutung in Form eines dunklen Schuppenquerstriches vorhanden ist. Vor den zwei schwarzen Punkten, woraus die Basal- linie bei principialis besteht, ist hier nur der costale schwarz und scharf markiert, während der dorsale nur rot angedeutet ist, usw. Sylepta matutinalis Gn. Ein ä von Jamaika. Zum Vergleich Exemplar aus Chirigui vor- liegend. Von der Abbildung bei Lederer (t. 11, f. 14) sub Botys) da- durch abweichend, daß die dunkle Saumbinde auf der Unterseite der Hinterflügel verwischt ist. und daselbst überhaupt nur an der Spitze bezw. ın der vorderen Hälfte des Saumfeldes erkennbar ist, die Fransen der Vorderflügel erscheinen sowohl oben wie unten weiß gefleckt, die distale (das Saumband wurzelwärts begleitende) Linie ist dicker und deutlicher als an der Figur, und dasselbe ist mit der proximalen dunklen Binde der Hinterflügel der Fall. Ä Sylepta guadrimaculalıs Koll. Ein aus Coll. Saalmüller von Amur [NB. die Etikette ist so un- deutlich geschrieben, daß nur ‚Amu‘ ziemlich gut leserlich ist; da die Art aus Kaschmir beschrieben wurde und auch aus Japan angegeben worden ist, so ıst das Vorkommen in Amur nicht unwahrscheinlich]. Sylepta ovialis WIk. Ein © von Bitje in Kamerun, IX. — Vorderflügellänge 13, Körper- länge Il mm. An der Zeichnung ist auffallend der subelliptische, weiße, quergestellte, 4mm von der Flügelspitze entfernte, dem Costalrande stark genäherte Postmedianfleck, der sich hinten in eine feine weiße, leicht S-förmig gebogene, gegen den Analwinkel gerichtete Linie ver- längert; kurz innerhalb und parallel zu dieser Linie findet sich inden Feldern 2—4 ein weißer, birnenförmiger, vorn zugespitzter Querfleck. Der Hinterflügel mit zwei dunkleren, außen schmal weißlich angelegten Querbinden, von denen die proximale fast gerade ist und in den Anal- winkel ausläuft, während die subparallel damit verlaufende distale Binde unverkennbarer gebogen ist und vom Saum entfernt endet. Sylepta sabinusalis WIk. - Von Kamerun eins und von Bagamoyo zwei Exemplare, die mir mit der in der indisch-australischen Region weit verbreiteten Syl. und Formen exotischer Heterocera, insbesondere Pyralididen. 151 sabinusalıs Wlk. konspezifisch zu sein scheinen. Zum Vergleich habe ich Exemplare von den Khasia Hills (unter dem synonymen Namen dubia Hamps.), die zwar ein klein wenig dunkler sind; das sollen aber nach Hampson Khasia-Exemplare im Vergleich mit der gewöhn- lichen Form von sabinusalıs eben sein. Sylepta Butleri Dewitz Ein Pärchen von Bitje in Kamerun, IX. - Sylepta luctuosalis Gn. Unicum von den Andamanen. Sylepta elevata F. ‘Jamaika, Bath, im August 1898 von W. J.Kaye gesammelt oder erhalten. Gen. Glyphodes Gn. Glyphodes cachinalis Strand n. sp. Ein $ von Cachi, Costa Rica, 3. X. Hat große Ähnlichkeit mit dem Bild von @. (Nolckenva) margaritalss Sn. in Tijds. v. Entom., 18., t. 13, f.2, aber im Vorderflügel ist bei vorliegender Art sowohl oben als unten ein schwarzer Discozellular- punkt vorhanden, am Costalrande der Hinterflügel unten ist keine schwarze Querlinie vorhanden; im Basalfelde der Vorderflügel unten ist keine gelbe Binde, indem die daselbst vorhandene, lange, abstehende Behaarung nur unmitt:lbar am Vorderrande bezw. in dem Costal- umschlag vorhanden ist und von diesem zum großen Teil verdeckt wird, außerdem ist ihre Färbung blaß strohgelb, also von der Um- gebung nicht wesentlich abstechend. Daß das Tier mit der genannten Snellenschen Art nichts zu tun hat, zeigen übrigens vor allen Dingen Abweichungen von den von Snellen zur Begründung seiner Gattung Nolckenia angegebenen generischen Merkmale, so z. B. sind bei vor-. liegender Art weder die Rippen 10 und 11 gestielt, noch die Hinter- tıbien mit federförmigen Anhängseln versehen. — [Von den Fühlern meines Tieres ist nur das Basalglied (ob komplett?) vorhanden, das nicht verdickt oder sonst ausgezeichnet zu sein scheint.] — Von @. (Pachyarches) lustralis Gn. (lustratalis Led.) abweichend (cfr. Guene&es Abbildung, t.#, f.8) u.a. durch das Vorhandensein von schwarzem Discozellularpunkt im Vorderflügel und das Fehlen von schwarzen Saumpunkten im Hinterflügel, die vielmehr durch eine zusammenhängende dunkle Linie ersetzt werden. Auch die offenbar ebenfalls ähnlichen @. wmitalıs Gn. und @. aurocostalis Gn. scheinen keinen schwarzen Discozellularpunkt zu haben. — @. quadristigmalis Gn., die nach der Biol. Centr.-Amer. ‚a common species in Central Americä“ sein soll, wäre zu unterscheiden durch das Vorhandensein von „deux legers points cellulaires isoles“ in den HinterflügsIn und „quatre mämes points cellulaires‘ in den Vorderflügeln, während vor- liegende Art nur einen Discozellularfleck im Vorderflügel, sonst aber keine Diskalzeichnung zeigt. — Flügelspannung 36, Vorderflügellänge 18,5 mm, Körperlänge 17 mm. 12. Heft 152 Embrik Strand: Beiträge zur Kenntnis der Verbreitung Glyphodes negatalis (Wlk.) Led. Abinsi, Benue, Nigeria, 5. VI.12 (,,a. Zungern“ [Sammler?)). Ursprünglich aus Ostindien beschrieben und dann aus Australien. Glyphodes bitjealis Strand n. sp. Ein $ von Bitje in Kamerun, X., ist sehr ähnlich @. pus:llalis m., aber etwas größer als meine Type genannter Art. Vorderflügellänge 12,5 mm, Flügelspannung 25 mm, Körperlänge 12 mm, hat keine schwarzen Saumpunkte (die aber vielleicht abgerieben sind, jeden- falls ist der Saum offenbar nicht gut erhalten) und der Vorderrand des Vorderflügels ist insofern ausgezeichnet, als er auf der Unterseite bis über die Mitte hinaus ganz schmal umgeschlagen ist, sowie (was auch bei pusillalis wenigstens oben der Fall ist) braun gefärbt, aber ohne besondere Schuppen- oder Haarbekleidung; das letzte Rückensegment ist oben und an den Seiten braungelb, leicht schimmernd beschuppt. Daß der Haarbüschel der Abdominalspitze nicht gespreizt (was ein Zufall sein kann!) und daher kleiner erscheint, spielt, ebenso wie das Fehlen der Saumpunkte, für die Artfrage eine geringere Rolle als der Umschlag des Vorderrandes, der jedenfalls auf die Rechnung der Art- variabilität nicht gesetzt werden kann. Sonst käme die Art @!. tri- angulalis Strand (ebenso wie pusillalis in Archiv f. Naturg. 1912 A, 2 beschrieben) in Betracht, die aber noch viel größer ist (Vorderflügel- länge 13 mm, Flügelspannung 38 mm) usw., ferner baldersalis WIk., die aber durch besondere Behaarung und Beschuppung auf dem Costal- umschlag ausgezeichnet ist, und im Vorderflügel zwei schwarze Sub- costalpunkte hat usw. ‘Glyphodes «soscelalis Gn. Von Riobamba in Ecuador, im Januar gesammelt, liegen 5 Jg 5 29 einer Art vor, die mir als quadristigmalis Gn. bestimmt vorgelegen hat. Diese Art ist aber aus Nordamerika beschrieben; aus geographischen Gründen ist daher eher anzunehmen, daß die vorliegende Art die aus Brasilien beschriebene 2soscelalis Gn. ist, eine Art, die auch schon aus Ecuador angegeben wurde (cfr. Dognin: Lepid. de Loja III., p. 77 [1894], sub Margaronia). Beide Arten sind sehr nahe verwandt und ob die von Guen&e angegebenen Unterscheidungsmerkmale in allen Fällen ausreichen, dürfte fraglich sein. Die vorliegenden $4 spannen 28—-32 mm, bei 13,5—15 mm Vorderflügellänge und 12—15 mm Körper- länge; die Q? bezw. 28—32,5, 13,5—15, 11—13 mm, also die beiden Geschlechter sind in Größe nicht nennenswert verschieden. Die beiden schwarzen Discozellularpunkte der Vorderflügel sind in allen Fällen getrennt, nur ausnahmsweise erscheint ihre Verbindungslinie (= Disco- zellulare) in gewisser Richtung gesehen, dunkler als die Flügelfläche, jedoch nie schwarz. Die Anzahl der schwarzen Saumpunkte beträgt 4—5. Beide Flügel lassen eine höchst undeutliche, graue, sublimbale Schattenbinde erkennen, die von Guen&e bei guadristigmalis, aber nicht bei zsoscelalis erwähnt wird. Die Hinterflügel tragen an der hinteren Ecke der Zelle einen schwarzen Punkt. und Formen exotischer Heterocera, insbesondere Pyralididen. 193 @lyphodes laticostalis Gn. Ein $ von Darjeeling, nur 30 mm spannend, bei 15 mm langen Vorderflügeln und 16 mm langem Körper. Glyphodes bonyongalis Plötz Kamerun. Glyphodes sibillalis Wlk. (Batesı Feld. & Rog.). Ein @ aus Cachi in Costa Rica. — Wenn Hinterrücken und die Dorsalseite des Abdomen bei ‚‚Batesı““ mit Ausnahme der Spitze ein- farbig gelb sein sollen, so wird wohl das Typenexemplar abgerieben sein, denn genannte Körperteile sind in der Tat weiß gefleckt. Glyphodes elealıs Wlk. (Rogenhoferi Led.). Bitje in Kamerun, IX.—X., und a» Glyphodes bipindalis Errind: Ein $ von Kamerun. Flügelspannung 39, Vorderflügellänge 18,5, Körperlänge 17 mm. Mit der Type gut übereinstimmend. Die Original. beschreibung findet sich in Archiv f. Naturg. 1912, A.2, p. 70—71. Ebenda habe ich eine ostafrikanische Form als ab. lativittata m. be- schrieben. Glyphodes loloalis Strand Ein’$ von Kamerun. Beschrieben in derselben Arbeit wie vorige Art. Im Wurzelfelde der Vorderflügel finden sich an weißen Binden folgende: Die in der Beschreibung erwähnte, die am Vorderrande um 3, am Hinterrande um 4,3 mm von der Flügelwurzel entfernt ist, in der Mitte zwischen dieser Binde und der Flügelwurzel ist eine damit parallele, aber schmälere, ebenfalls beide Ränder erreichende Binde, zwischen dieser und der Wurzel ist am Vorderrande ein weißer Fleck und am Hinterrand eine kurze Längsschrägbinde, also findet sich un- mittelbar an der Basis keine vom Vorder- bis zum Hinterrande sich er- streckende, ununterbrochene Binde (daß eine undeutliche solche bei der Type vorhanden zu sein scheint, dürfte auf die nicht ganz tadellose Erhaltung meiner Type zurückzuführen sein). Flügelspannung 22,5, Vorderflügellänge Il mm, also ein wenig größer als die Type. Glyphodes stolalis Gn. (amicalis Swh.). Aus Kamerun drei $4, die ich wie angegeben identifizieren möchte. Von der Abbildung t. 3, f. 11 in Guende weicht ab, daß die Färbung weniger lebhaft gelb, mehr bräunlich ist, die postmediane weiße Quer- binde der Vorderflügel zeigt saumwärts eine ganz kleine stumpfe Er- weiterung und hat hinten keine feine, fadenförmige Verlängerung, der an der Fig. cit. so scharf markierte schwarze sublimbale Schatten ist verwischt und zum Teil kaum erkennbar (abgerieben?), auch im Hinterflügel sind die dunklen Partien jedenfalls nicht so schwarz und scharf markiert. Vorderflügellänge 14—-15 mm. Glyphodes ocellata Hamps. Kamerun. - Glyphodes [umosalis Gn. (fumalis Led.). Ein 2 von Riobamba in Ecuador, im Januar gesammelt. 12. Heft 154 Embrik Strand: Beiträge zur Kenntnis der Verbreitung Glyphodes Westermanni Sn. var. moresbyensis Strand n. var. Ein 2 von: Moresby, Britisch Neu-Guinea. Von der Originalabbildung der Art (in: Tijds. v. Entom. 20, t. 6, f. 3) durch folgendes abweichend: Die schwarze Saumlinie ist nicht in Punkte aufgelöst, sondern zusammenhängend, die helle Saumbinde ist weiß (an der Figur etwas gelblich), die dann folgende dunkle Binde ist im Vorderflügel ein wenig dunkler als an der Figur und nicht deutlich geteilt, indem die Linie, die ihre Teilungslinie an der Figur ist, hier vielmehr die Begrenzung der blauen Binde bildet, die weiße Postmedian- binde ist breiter (auf dem Vorderrande 2 mm, in der Zelle 5 [mit Ein- schluß des Zahnes] 2,9 mm breit), über Scheit=l und Stirn zieht eine schwarze Mittellängslinie, die an der Figur nicht zu sehen isv (auch nach dem Texc nicht vorhanden sein kann, denn es heißt darin nur: „Kop en thorax witgeel‘‘). — Snellen kannte nur das$; daß die angegebenen Unterschiede sexuell sind, wäre somit nicht ausgeschlossen, aber mindestens ebenso wahrscheinlich ist es, daß hier eine Lokalrasse vor- liegt (die Type war aus Sumatra). Übrigens zeigt das von mir seinerzeit (in: Irıs 24., p. 202 [1910]) aus Sumatra angegebeneg von @lyph. Wester- mannı, das ich jetzt mit dem vorliegenden Neu-Guinea-Exemplar verglichen habe, entsprechende Abweichungen wie die Abbildung, was dafür spricht, daß die angegebenen Unterschiede nicht auf Un- genauigkeiten der Zeichnung beruht. — Nach Hampson (1898) hätte @l. Westermanni den spezifischen Namen excelsalis Wlk. zu führen. Glyphodes latilimbalis Gn. Ein $ von Mapiri in Bolivien (W. Schnuse). — Ich habe als Gl. latilimbalis bestimmt eine Form mit größeren Flecken gesehen, glaube aber, daß die vorliegende die richtige ıst, denn die gute Be- schreibung Guen&es paßt ganz, abgesehen davon, daß mein Exemplar nur 30 statt 33 mm spannt, was aber z. T. an verschiedener Spannung liegen kann und jedenfalls keine spezifische Bedeutung hat. Die Vorder- flügellänge beträgt 15, die Körperlänge 16 mm. Der Fleck der Vorder- flügel mißt 2,5x1,2 mm, die dunkle Saumbinde der Hinterflügel ist etwa 3,5 mm breit. Glyphodes celsalis WIk. Je ein Stück von Shembaganur in Süd-Indien und von Britisch Neu-Guinea. Glyphodes itysalıs WIk. Ein& von: Pakan-Baroe, Sıak, O. Sum.latra]. Glyphodes (Pachyarches) lustralıs Gn. (lustratalis Led.). Ein $ von S. Jose ın Costa Rica, im Juni, 2 22 von Costa Rica, im Mai. Gen. Sarothronota Led. Sarothronota flegia Ur. Ein $ von Rıobamba, Ecuador, 1. Flügelspannung 46, Vorderflügellänge 22, Körperlänge ebenfalls etwa 22 mm. —- Auch ein Exemplar von Mexiko. und Formen exotischer Heterocera, insbesondere Pyraliziden. 155 Gen. Pygospila Gn. Pygospila tyres Or. Darjeeling (4 88, 1 2). Die dd haben 18—:20 mm lange Vorder- flügel, die des ? messen 18 mm. In den Zeichnungen sind keine nennens- werten Unterschiede. Pygospila tyres Or. var. tyridia Strand n. v. Von Bitje in Kamerun, im September gefangen, liegt ein 9 einer Form vor, die von anderer Seite als Pyg.tyres Cr. bestimmt worden ist; vier weitere afrikanische Exemplare derselben Form habe ich im hiesigen Zoolog. Museum verglichen. Diese Form weicht von der typischen, in der orientalischen Region vorkommenden Form durch folgendes ab: Im Vorderflügel ist nur ein (statt drei!) weißer Sub- limbalpunkt vorhanden und zwar ım Felde 3; ım Analfelde ıst kein weißer Fleck vorhanden, sondern nur ein undeutlicher grauweißlicher Punkt, der vom Saum um 3 mm., vom Dorsalrande um 1!/, mm ent- fernt ist, im Hinterflügel sind die bei /yres mehr oder weniger deutlich vorhandenen drei hellen Diskalflecke nur durch zwei Streifchen schwach angedeutet. Die vielen verglichenen orientalischen Exemplare von tyres weichen in der Zeichnung unter sich nur ganz wenig ab, und ich habe kein einziges orientalisches Exemplar gesehen, bei dem die an- gegebenen Eigentümlichkeiten sämtlich vorhanden waren. Die afri- kanısche Form wäre danach als eine gute Lokalrasse aufzufassen, die, soweit bekannt, in der orientalischen Region auch nicht als Aberration auftritt, höchstens nur als Übergänge dazu. — In Hampsons „Revision“ (1898) findet sich keine afrikanische Pygospila. | Gen. Lepyrodes Gn. Lepyrodes neptis Ur. Unieum von Moresby, Britisch Neu-Guinea. Gen. Syllepis Poey Syllepis latifascialıs Sn. Chanchamayo in Peru und Cachi in Costa Rica. Gen. Syngamilyta Strand n. g. Generische Merkmale. Mit Ocellen. Proboscis stark entwickelt. Pyraustine Im Hinterflügel sind 4-+ 5 ganz kurz gestielt, 3 ist an der Basıs diesem Stiel dicht genähert, 2 entspringt nur ganz wenig von der Ecke entfernt, 6 aus der oberen Ecke. Im Vorderflügel ent- springt 2 weiv von der Ecke (fast aus der Mitte der Zelle), 3, 4 und 5 aus der Ecke, aber doch unter sich unverkennbar entfernt, 6 entspringt dicht an der oberen Ecke, 7 aus dieser, stark gegen den Stiel von 8 + 9 gekrümmt und daher eine Strecke weit ganz nahe an diesem ver- laufend, auch 10 ist diesem Stielse hr genähert, so daß sie nur schwer als unter sich getrennt zu erkennen sind, 11 frei aus der Zelle, von 10 und also auch von der Ecke nicht weit entfernt. Palpen vorgestreckt. ganz leicht schräg ansteigend, das Niveau des Frontfortsatzes nach vorn wenig überragend, unten abstehend behaart und zwar in der Basal- hälfte am längsten; das Endglied sehr klein, kurz, am Ende ziemlich 12. Heft 156 Embrik Strand: Beiträge zur Kemntnis der Verbreitung stumpf, nach vorn und ein wenig nach unten gerichtet, vom vorher- gehenden Glied nicht immer scharf markiert abgesetzt erscheinend. Maxiıllarpalpen fadenförmig. Stirn schräg, mitten ganz leicht konkav, unten stumpf gewölbt vorstehend. Fühler einfach fadenförmig, fein ziliiert (beim 2 kaum so lang, beim 5 mindestens so lang wie der Durch- messer der betreffenden Antennenglieder). Vorderflügel etwa länglich- dreieckig, mit konvexem Vorderrand, abgerundeter Spitze, der schräge Saum wenig kürzer als der Dorsalrand. Hintertarsen lang. Hintertibien quadricalcarat, die inneren Oalcaria mindestens doppelt so lang wie die äußeren. Analwinkelfeld der Hınterflügel des $ lang, dicht, wollig be- haart. [Die Fühler sind bei allen drei Exemplaren so gekrümmt, daß ihre Länge schwer abzuschätzen ist, dürften aber etwa so lang wie die Vflgl. sein. ] Am nächsten mit Analyta Led. verwandt, auch Färbung und Zeichnungscharaktere erinnern an die typische Art (sigulalis Gn.) der Analyta. Abweichend ist aber, daß die Palpen unserer neuen Gattung mehr vorgestreckt als aufgerichtet sind, die Stirn nur unten, nicht aber mitten etwas vorstehend ist, die männlichen Antennen nicht verdickt und verflacht, die Rippen + 5 der Hinterflügel gestielt, das Dorsal- feld der Hinterflügel beim 5 besonders behaart, Abdomen ohne laterale Schuppenwülste. — Auch an Syngamia, Agathodes, Sylepta und Leu- cinodes erinnernd.. Durch Hampsons Bestimmungstabelle seiner Pyraustinenmonographie (1898) kann man auf Noctuelia kommen. Type: Syngamilyta leucinodalis Strand n. sp. Von Caparo, Trinidad. 28,12. 5 Vorderflügel wie Hinterflügel weiß, bläulich irisierend, durch- sches mit rotbraunen oder schwärzlichen Zeichnungen, und zwar sind diese dunklen Stellen normalerweise dicht und undurchsichtig be- schuppt. Diese Zeichnungen sind der Hauptsache nach wie bei Analyta sigqulalis Gn. Im Vorderflügel ein rotbraunes, saumwärts konvex be- “ grenztes, 3 mm langes Basalfeld, dasjedoch am Vorderrande zwei hellere Flecke einschließt; vom Analwinkel verläuft fast senkrecht auf den Vorderrand eine ebenso gefärbte Binde, welche kurz vor ihrer Mitte außen und innen leicht konvex begrenzt und daselbst 2,5 mm Breite erreicht, an beiden Enden aber verschmälert und abgerundet ist; sub- parallel zu dieser Binde verläuft im Costalfelde außen und dorsal innen von derselben (z. T. die Binde berührend) je eine gebogene, dunkle Linienbinde, die den betreffenden Flügelrand, kaum aber die Flügel- mitte erreicht; an der Vorderflügelspitze ein abgerundeter schwärzlicher Fleck, der 1,8 mm breit und 2,3 mm lang ist: in der Zelle ein schwarzer Punkt. in der Hinterhälfte des Saumfeldes 2—3 schwärzliche Quer- punktstriche; die Fransen mit schwarzer Teilungslinie, die im Apical- und Analwinkelfelde fast die ganzen Fransen bedeckt, dazwischen aber höchstens nur als unter sich entfernte Punkte erhalten ist. Hinter- flügel mit einem 1,5 mm langen schwarzen Basalfeld und mitebensolchem Apicalfeld, das die Fortsetzung von der Mittelbinde der Vorderflügel zu bilden scheint, ferner mit je einer postmedianen und antemedianen, tind Formen exotischer Heterocera, insbesondere Pyralididen. 157 weit unterbrochenen und unregelmäßigen schwarzen Linienquerbinde. Unten sind die Flügel der Hauptsache nach wie oben. Körper weiß; | der Scheitel ın der Mitte, der Vorder- und Seitenrand der Stirn, die äußeren Orbitae, die Palpen mit Ausnahme des etwas helleren End- gliedes, die Tegulae (mit Ausnahme zweier weißer Längsbinden), End- hälfte der Patagıa und Hinterrücken heller oder dunkler rotbraun; die etwas erhöhten (ob zufällig?) Abdominalrückensegmente 3 und 4 goldgelb mit schwarzen Schuppen dazwischen; das letzte Abdominal- segment schwarz, an der äußeren Spitze jedoch weißlich. An den An- tennen ist das Basalglied weiß, das zweite schwarz, die folgenden braun- gelblich, oben basalwärts scheint weißliche Beschuppung und schwarze Ringelung vorhanden zu sein. Flügelspannung 24, Vorderflügellänge 11, Körperlänge 10 mm. Das 2 weicht vom & sehr wenig ab; die verjüngte (beim & durch die Behaarung stumpf gerundet erweiterte) Abdominalspitze ist jedoch weiß, die Rückensegmente 3—-4 sind größtenteils schwarz. Gen. Leucinodes Gn. Leucinodes elegantalis Gn. Caparo, Trinidad. Gen. Sameodes Sn. Sameodes cancellalıs 2. Puttalam, Ceylon (Dr. W. Horn, 1899). Gen. Terastia Gn. Terastia meticulosalis Gn. Rabaul, Neu-Pommern. Gen. Evergestis Hb. Evergestis straminalis Hb. Framingham (Mass.), 7. VII. (C. A. Frost). Gen. Hyalobathra Meyr. Hyalobathra auralıs Sn. Kamerun, leider ohne nähere Bezeichnung. Gen. Maruca WIk. Maruca testulalis Geyer Riobamba, Ecuador, im Januar. Gen. Pachyzancla Meyr. Pachyzancla bipunctalis F. (aegrotalıs 2.) Je ein Exemplar aus Kamerun und aus: Sogode Basar, Togo. Letzteres, durch die Biologische Anstalt in Dahlem erhaltene Exemplar trägt noch eine Etikette: „„Schädling an Monotes Kerstingi.“ Pachycanela detritalıs Gn. Riobamba in Ecuador, I., [I. = Januar?]. Gen. Loxostege Hb. (Phlycetaenodes Gn.). . Lozxostege dasconalis WIk. Ein @ von Framingham in Massachusetts, 22. VI. 1913 (C. A.Frost). 12, Heft 158 Embrik Strand: Beiträge zur Kenntnis der Verbreitung Die Art könnte wohl zur Not mit L. obliteralis W1k. verwechselt werden, ist jedoch größer (vorliegendes © spannt 27 mm bei 13 mm Vorderflügellänge), heller, indem sie auf den ersten Blick etwa ein- farbig schmutzig weißlich erscheint, nur die Basis des Costalfeldes . der Vorderflügel, Kopf und Vorderteil des Thorax lebhafo gelb; erst beim genaueren Zusehen erkennt man an den Vorderflügeln Andeutung einer Bindenzeichnung. Unverseive der Vorderflügel dunkelgrau über- zogen, abgesehen vom Dorsalfelde und einem schmalen Saumfeld; dabei lassen sich zwei dunklere Postmedianquerbinden erkennen. Die Hinterflügel sind unten weißlich, an der Spivze und längs des Vorder- randes schwach graulich bestäubt und mit einer ebensolchen Quer- binde zwischen Costalrand und Rippe 2. — Übrigens scheint L. ob- Iiteralis Wk. eine etwas fragliche Art zu sein; in Dyars Katalog wird als Originalbeschreibung angegeben: Botys obliteralis Wlk. List Lep. Ins. Br. Mus. XXXIV., p. 1392 [1865] [$]; während Chitienden als Originalbeschreibung (cfr. Bull. 27, N. S., U. S. Dep. Agric. Div. Ent,, p- 103 [1903]) zitiert: Isopteryx ?obliteralis WIk., 1. c., XVII., p. 399 [1859] [2]). Auch wenn man den Geschlechtsunterschied berücksichtigt, bleiben Unterschiede in den beiden Beschreibungen, die nicht für spezifische Identität sprechen, so z. B. wäre das $ ungefähr doppelt so groß wie das 9. Die Unterschiede zwischen der von Chittenden, l. ec. al obliteralis dargestellten Form und der Abbildung (Tab. II, fig. 21 in Trans. Amer. Ent. Soc. I. [1867]) von Botys marculenta Grote & Rob., die dazu Synonym sein soll, sind ebenfalls so groß, daß wenn diese drei Formen wirklich conspezifisch sind, so ist es wahrscheinlich, daß auch dasconalis Wlk. (in: List, l.c., XVIIL, p. 773 [1859]) nicht spezifisch verschieden ist. Wer mehr Material hat, möge dieser Frage nähertreten. Dasconalis ist in Lederers Monographie, t. 12, f.5 ganz gut abgebildet. Lozxostege obliteralis Wlk. (marculenta Grote & Rob.). Von Framingham in Massachusetts ein Pärchen: 2 7. VIL,& 22. VI. (C. A. Frost). Vgl. Bemerkungen unter vorhergehender Art! Gen. Sparaemia Gn. Sparagmia gigantalıs Gn. Chanchamayo, Peru (433); Misiones, Argentinien, VII. (1 3). Auch Lederer kannte das ® nicht. Die Vorderflügel des Exemplares von Misiones sind 22, die desjenigen von Chanchamayo 22—.25 mm lang. Bei keinem ist im Hinterflügel eine so scharfe Saumlinie, wie sie Guen&es Figur darstellt, vorhanden und die Postmedianlinie ist ebenfalls stark verwischt. —— Gen. Meceyna Gn. Mecyna gilvata F. Nyassa, Brit. Öst-Afrika, im März. Gen. Pionea Gn. Pionea ablactalıs WIk. Zwei nicht tadellos erhaltene Exemplare aus Kamerun möchte und Forınen exotischer Heterocera, insbesondere Pyralididen. 159 ich zu dieser Art stellen, deren Heimat eigentlich in der orientalischen Region ist. Vorderflügellänge 13 mm (8). Pionea taeniolalis Gn. Unicum von Caparo, Trinidad; nur etwa 13 mm spannend. Gen. Pyrausta Schrk. Pyrausta eos Herb. Druce cum ab. bitjensis m. 6 48,2 22 von Bitje in Kamerun, September—Oktober, oder nur mit der Angabe „Kamerun“. — Ein Er von Bitje, IX., zeichnet sich dadurch aus, daß im Hinterflügel das sonst weiße Feld größtenteils graulich überzogen ist, so daß es sich von der Saumbinde nicht sehr abhebt, eine fast linienschmale Grenzbinde desselben bleibt jedoch weiß, wenn auch nicht scharf markiert. Auch ım hellen Feld des Vorder- flügels ist grauliche Bestäubung eingemischt, jedoch nicht so deutlich wie ım Hinterflügel. Diese Form nenne ich ab. bitjensis m. — Die Art wurde als Syngamia beschrieben. Pyrausta inaequalis Gn. Framingham (Mass.), 22. VI. (C. A. Frost). Pyrausta ostrealis Gn. Caparo, Trinidad. Pyrausta villicalıs Möschl. Caparo, Trinidad (2 Ex.). Bei einem Exemplar findet sich hinter der Ursprungsstelle der Rippe 2 der Vorderflügel in der Falte, in fast gleicher Entfernung zwischen den beiden Querlinien des Dorsalfeldes ein runder Punktfleck, der bei dem anderen Exemplar fehlt. Pyrausta pertextalis Led. Zweı Q2 von Sherborn in Massachusetts, 7. X. 1911 (C. A. Frost). Pyrausta unıfascialis Pack. (hircinalis Grote). Eın © von Wales in Maine, 7. V1. 1913 (C. A. Frost). — Wie Grote in seiner Beschreibung von Botis hircinalis Grote (in: Bull. Buff. Soc. Nat. Hist. II., p. 232 [1875]) bemerkt, ist diese Art sehr ähnlich der europäischen aerealis Hb. Das vorliegende Exemplar ist nun allerdings ungewöhnlich dunkel, denn es erscheint fast einfarbig schwärzlich, freilich ist die Erhaltung nicht ganz tadellos, weshalb die olivenfarbige Bestäubung nur teilweise erhalten und eventuell vorhandene Binden- zeichnung im Vorderflügel verwischt worden ist. Vorderflügellänge 10 mm. Pyrausta phoenicealis Hb. Ein Exemplar dieser weit verbreiteten Art mit einer undeutlich geschriebenen Lokalität, die ich ‚‚Jam.“, also wohl Jamaika, lese. Die Art ıst schon aus ganz Amerika, Indien, China und Australien bekannt. Pyrausta oxydalıs Gn. (flavidalis Gn.). Ein ® von Costa Rica, Cachi; mit dem Bild (t. 61, £. 9) der Biologia Centrali-Americana, Heterocera, ganz übereinstimmend. Pyrausta sp. Ein nicht tadelloses Exemplar von: Monmouth, Maine, 7 u. 1913 (C. A. Frost). 12. Heft 160 Embrik Strand: Beiträge zur Kenntnis der Verbreitung Gen. Framinghamia Strand n. g. Framinghamia botys Strand n. sp. Ein $ von Framingham, 7. VIII. 1913 in Massachusetts (C. A. Frost). Das Tier erinnert etwas an Pyrausta pertextalis Led. (thesealis Z.), aber die Zeichnungen sind viel weniger deutlich, eine sublimbale Zackenbinde ist in keinem Flügel unverkennbar vorhanden, höchstens läßt sich, in gewisser. Richtung gesehen, eine schwache Andeutung einer solchen feststellen, die Unterseite der Vorderflügel hat kein dunkleres Saumfeld und NB., das Endgleid der Palpen ist in der Be- schuppung des vorhergehenden Gliedes nicht eingebettet, sondern von diesem scharf markiert abgesetzt und frei vorstehend, selbst nur fein anliegend beschuppt und daher etwa nackt erscheinend; das zweite Glied hat am Ende unten einen vorstehenden Schuppenfortsatz, der bis ins Niveau der Spitze des Endgliedes reicht. Daß das Endglied unter Umständen, etwa bei ungenauer Präparation, an den Schuppen- fortsatz des vorhergehenden Gliedes herangedrückt sein kann, so daß dadurch im äußeren die Form der Palpen der Pyrausta entsteht, dürfie nicht ausgeschlossen sein. Dennoch läßt sich das Tier meines Erachtens nicht in Pyrausta unterbringen, denn der Typus der Labialpalpen ist doch grundverschieden, die Maxillarpalpen sind nicht ganz filiform, sondern durch Schuppen leicht verdickt, und die Stirn zeigt unten eine, allerdings ganz feine und undeutliche Querleiste. Die Palpen erinnern mehr an die von Polythlipta oder Lepyrodes, aber das zweite Glied hat nur an der Spitze unten deutlich abstehende lange Beschuppung, außer weiteren Unterschieden von diesen beiden, nicht-amerikanischen Gattungen. Sonst dürfte Noctuelia die am nächsten stehende Gattung sein, aber Flügelschnitt abweichend, die Mitteltibien sind nicht borstig behaart usw. Ich habe außer Hampsons Pyraustinen- revision sorgfältig die Beschreibungen aller ın Dyars Kataloge auf- geführten nordamerikanischen Pyralididengattungen verglichen, ebenso wie das, leider nicht sehr reichhaltige Vergleichsmaterial, das mir vor- liegt, ohne die Gattung sicher finden zu können und habe somit die Wahl, letztere unter einem fraglichen alten oder sicheren neuen Namen aufzuführen. Ich wähle letzteres; auch wenn mein Name später als Synonym eingezogen werden sollte, so ist es doch ein Verdienst, das Tier durch eine bessere neue Beschreibung charakterisiert zu haben. Beide Flügel strohgelb, die vorderen in der größeren Basalhälfte des Costalfeldes einfarbig fein bräunlich bestäubt, ın der Endhälfte verbreitert sich dieser bräunliche Schatten, wird aber gleichzeitig mit der gelblichen Grundfarbe gemischt, so daß diese vorherrscht. Sonst ist äußerst feine und spärliche bräunliche Bestäubung hier und da an beiden Flügeln stellenweise vorhanden, die aber den Gesamt- eindruck der Färbung kaum ändert. Durch ebensolche Beschuppung gebildete bräunliche Linienquerbinden treten ganz verloschen hervor: Eine Antemedianquerbinde, die auf dem Dorsalrande in mm Ent- fernung von der Wurzel anfängt, wurzelwärts schwach konvex gebogen und auf die Mediana senkrecht gerichtet ist, weiter nach vorn sich und Formen exotischer Heterocera, insbesondere Pyralididen. 161 aber anscheinend nicht erstreckt. Die Postmedianquerbinde ist auf dem Dorsalrande 6 mm von der Flügelwurzel entfernt, erstreckt sich zuerst, mitten saumwärts konvex gebogen, quer nach vorn bis zur Rippe 2, biegt daselbst plötzlich saumwärts, längs der Vorderseite der Rippe 2 verlaufend, um in fast 2,5 mm Entfernung vom Saume ebenso plötzlich nach vorn umzubiegen und, eine schwach S-förmige (hinten saumwärts konvexe, dann saumwärts konkav gebogene) Krümmung _ bildend, die sich bis zur Rippe 7 oder 8 erkennen läßt und ganz leicht zickzack-wellenförmig erscheint. Eine sublimbale Wellenbinde ist mit einigermaßen Sicherheit nicht zu erkennen. Feine braune Saum- linie ist vorhanden. Die Fransen wie die Grundfarbe der Flügel, mit Andeutung einer braunen Teilungslinie.e Die Mitte der Flügelfläche mit schwachem, violettlichem Schimmer, wenn in gewisser Richtung gesehen; ob aber auch bei ganz frischen Faltern? Auf der Discozellulare ein ellipsenförmiger, wurzelwärts schwach konvex gebogener, bräun- licher, ebenfalls verloschener Querring; innerhalb dieses, in der Zelle, ist Andeutung eines kleineren, kreisförmigen Ringes, der ebenso wie der distale mit der bräunlichen Bestäubung des Costalfeldes zusammen- hängt. Der Hinterflügel, der ein wenig heller und ein wenig gelber gefärbt als der Vorderflügel erscheint, hat nur zwei deutliche Zeichnungen, nämlich der kleine, quergestellte Discozellularfleck und die Postmediallinienbinde. Letztere entspringt im Analwinkel, jedoch den Rand anscheinend nicht erreichend, erstreckt sich zuerst bis zur Mitte der Rippe 2, dabei saumwärts leicht konvex gebogen, biegt dann längs der Rippe 2 plötzlich saumwärts eine kurze Strecke, erstreckt sich dann quer über dıe Flügelfläche bis zur Rippe 6, dabei saumwärts ziemlich stark konvex gebogen und leicht wellenförmig erscheinend; die Vorderspitze der Binde ist an der Rippe 6 anscheinend saumwärts plötzlich umgeknickt. Die Fransen der Hinterflügel erscheinen im Analfelde weißlich, sonst wie die der Vorderflügel. --- Unten sind beide Flügel noch blasser, ohne den gelblichen Schimmer der Oberseite, im Vorderflügel ziemlich gleichmäßig graubräunlich bestäubt (mit hellerem Dorsalfeld); der zwischen Rippe 2 und 8 des Vorderflügels sich er- streckende Teil der Postmedianbinde verläuft wie oben und ist dunkel, an beiden Seiten heller gerandet, der Discozellularfleck erscheint als ein dunkler Querwisch, hinter dem noch ein solcher erkennbar ist; ım Hinterflügel sind die beiden Zeichnungen der Oberseite angedeutet. —- Palpen unten weiß, außen orangebräunlich, oben braun. Unter- seite des Körpers und die Extremitäten weiß, die Färbung der Ober- seite entspricht derjenigen der benachbarten Flügelfläche. Flügelspannung 26, Vorderflügellänge 12,5, Körperlänge 11,5 mm. Gen. Noetuelia Gn. Noctuelia floralis Hb. Ein © von Cairo, VII. Gen. Heliothela Gn. Heliothela nigralbata Hamps. ER Ein & von Tsingtau (Prof. Hoffmann), ım Juni gesammelt. Archiv für Naturgeschichte 1919. A. 12, 11 12. Hett = 162 Embrik Strand: Beiträge zur Kenntnis der Verbreitung Vorderflügel matt schwarz, mit schwachem bleifarbigem Anflug und vereinzelten ebensolchen Punkten, sodaß als Gesamteindruck die Vorderflügel weniger tiefschwarz als die Hinterflügel erscheinen. Ein Antemedianquerstrich fängt an der Falte in etwa 1,7 mm Entfernung von der Wurzel an und verläuft schräg nach vorn und innen, ist aber nur noch zur Not erkennbar. An der Discozellulare ist ein tiefschwarzer, saumwärts leicht konkav gebogener Querstrich, der nur außen deut- lich hervortritt, weil daselbst heller begrenzt. In 3,5 mm Entfernung von der Wurzel ist ein schmutzig gelblicher, fein und spärlich dunkel punktierter Querfleck, der senkrecht auf dem Costalrande steht, nach hinten bis zur Rippe 3 reicht, hinten abgerundet verschmälert, außen und innen unregelmäßig und verwischt begrenzt ist. Die Spitze der Vorderflügel ist weißlich und wird wurzelwärts durch einen schwärz- lichen Halbring begrenzt, dem wurzelwärts ein weißlicher schräger Querwisch folgt, der seinerseits durch die äußere schwarze Be- grenzung des gelblichen Querfleckes innen begrenzt wird. Fransen grau mit einer dunkleren Teilungslinie. Hinterflügel mit schneeweißem, scharf markiertem, quadratischem Discalfleck zwischen den Rippen 5 und 8, etwa 1 mm lang und breit. Unten sind beide Flügel tiefschwarz mit je einem rein weißen, scharf markierten Fleck, von denen derjenige im Hinterflügel ganz wie auf der Oberseite ist, während derjenige im Vorderflügel dem schmutziggelblichen Costalfleck entspricht. ° Körper und Extremitäten schwarz, die Tarsen ein wenig heller und mit weiß- lichen Ringen, die Palpen schwarz, unten jedoch, von der Spitze ab- gesehen, weiß; die Vorderbrust und Basis der Vorderhüften schmutzig weißlich. | Flügelspannung 13 mm, Vorderflügellänge 6 mm, Körperlänge 6 mm. Maxillarpalpen vorhanden, ım Profil gesehen apicalwärts erweitert und an der Spitze dreieckig ausgeschnitten, somit etwas flossenähnlich, die Mitte der Labialpalpen erreichend. Letztere sind vorgestreckt, seitlich zusammengedrückt, im Profil gesehen apıcalwärts leicht er- weitert, die untere Apicalecke des zweiten Gliedes etwas vorstehend, das winzige dritte Glied darauf ruhend oder einen ganz spitzen Winkel zwischen beiden freilassend, das Niveau des zweiten Gliedes nach vorn nur höchst undeutlich überragend. - Wird wohl die aus Chekiang, China, in Proc. Zool. Soc. London 1899, p. 281 beschriebene Heliothela nigralbata Hamps. sein, deren ganze Beschreibung wie folgt lautet: „S. Black-brown; fore wing with a pale mark beyond discocellulars; hind wing with a large pure white quadrate spot beyond the cell; underside with the spots on both wıngs pure white. Exp. 14 mm.“ Gen. Stenoptycha Z. Stenoptycha caelodactyla 2. Ein Exemplar ($) von Riobamba in Ecuador, I. Ob #t. ee Z. spezifisch verschieden ist? — St. peruviana Z., Horae XIII. P- 458, fehlt in Hampsons Pyraustinenmonographie ganz. und Formen exotischer Heterocera, insbesondere Pyralididen. 163 Gen. Lineodes Gn. Lineodes hieroglyphalis Gn. Ein £ von Caparo, Trinidad. — Lederer hat den Artnamen in „hieroglyphicalis““ ‚verbessert‘“. Fam. Noctuidae. Gen. Cydosia Westw. Oydosia nobilitella Cr. Jamaica, Moor Town (W. J. Kaye, W, Cradwick), das eine Ex. im Nov.[ember]. | Fam. Arctiidae. Gen. Deilemera Hb. Derlemera sexmaculata. Butl. Ein 2 von Kieta, Salomonen. Wenn die distale weiße Zeichnung der Vorderflügel als zwei Flecka beschrieben wird, so ist das eine wenig glückliche Bezeichnung; es ist ın der Tat eine unregelmäßige, breite, abgerundete Querbinde, die durch die Rippe 4 deutlich in zwei geteilt wird, eine unvollständige Zerschneidung wird aber z. T. durch die Rippe 3 angedeutet: der untere Teil der Binde erscheint als aus 3 zusammengeflossenen Einzelflecken bestehend, ist 6mm breit und mitten 5 mm breit, der obere Teil ist 7 mm lang und 3,5 mm breit und bleibt vom Costalrande um 1,5 mm entfernt, während die Entfernung vom Rande im Analwinkel etwa l mm beträgt. Der Basalfleck ist 7 mm lang und in der Endhälfte 45mm breit. Vorderflügellänge 21 mm. Am Geäder ist zu bemerken, daß ım Hinterflügel 8 und 7 etwa 2 mm von der Basis entfernt eine ganz kurze Strecke anastomosieren, von da an basalwärts aber unter sich sehr deutlich divergieren, also sich durchaus nicht wie bei typischen Arctiiden verhalten. In beiden Flügeln entspringt 2 fast aus der Mitte der Zelle, auch 3 ist von der Ecke entfernt, 5 entspringt von 4 deutlich entfernt und: ist stark ge- krümmt. — Charakteristisch sind die hellen Hinterrandringe der Abdominalsegmente, indem sie oben weiß, unten gelb sind. Gen. Eilema Hb. Erlema degenerella WIk. Tsingtau, 22. VI. (Prof. Hoffmann). Fam. Tortricidae. Gn. Enarmonia Hb. Enarmonia tristrigana Glem. | Ein 2 von Framingham (Mass.), 22. VI. (C. A. Frost), mit der Angabe vom Sammler: „breeds in stock Babtisia tinctoria‘“. 11%" 19 Nst: 164 Embrik Strand: Beiträge zur Kenntnis der Verbreitung / Enarmonia interstinctana ÜGlem. Framingham (Mass.), 7. VII. (C. A. Frost), unicum (2). Gen. Cenopis Zell. Cenopis reticulatana Clem. Ein $ von Framingham (Mass.), 22. VI. (Frost). Gen. Epagoge Hb. Epagoge sulfureana Clem. | Unicum von Framingham (Mass.), 7. VIII. (C. A. Frost). Gen. Sparganothis Hb. Sparganothis violaceana Rob. Framingham (Massachusetts), 22. VI. (C. A. Frost). Gen. Archips Hb: Archips argyrospila Wlk. (furvana Rob.). Ein 2 von Framingham (Mass.) (C. A. Frost), mit Robinsons Beschreibung und Abbildung (in: Trans. Ent. Soc. II., p. 265, t.L, f.9 [1869]), sowie mit Vergleichsmaterial genau übereinstimmend. Archips rosceana Harr. Ein $ von Framingham (Mass.), 22. VI. (C. A. Frost) mit dem Vermerk vom Sammler: ‚to Light“, ein etwas fragliches $ von Paris (Maine) 22. VI. (Frost). Gen. Tortrix L. Tortrix fumiferana Clem. (nigridia Rob.). Von Framingham in Massachusetts, 7. VI., 22. VI, 7. VIIL, 7.X., 7. VII., 7. VI. liegen 11 $& und von Sherborn ebenda 22. VI. 1 3 vor, alles von ©. A. Frost gesammelt; zwei Exemplare waren schon vom Sammler als diese Art bezettelt. Nach den beiden Originalbe- schreibungen (in: Proc. Ent. Soc. Philad. V., p. 139 [1865], bezw. in: Trans. Amer. Ent. Soc. II., p. 268, t. IV, f£.20 [1869]) wäre freilich die Art nicht sicher zu bestimmen, denn die Beschreibungen sınd zu oberflächlich und die Abbildung ist zu scharf gezeichnet und. zeigt auch andere Abweichungen, stellt aber NB. das © dar, weshalb die Unterschiede sexuell sein können. Allen meinen Exemplaren gemein- sam ist ein heller, ziemlich scharf markierter Fleck auf der Mitte des Costalfeldes, auf dem Costalrande ruhend, der beim 9, nach der Ab- bildung zu urteilen, sich als eine Binde bis zum Analwinkel fortsetzt. Wie aber schon von Clemens hervorgehoben, varıiert die Art nicht unerheblich. Die Vorderflügellänge der $S beträgt 81/, bis 11 mm. — P.S. Nachträglich habe ich auch ein 2 von Framingham (22. VI) aufgefunden; es stimmt gut mit der Fig. cit. und hat 13 mm lange Vorderflügel. Fam. ‚„Tineidae“, Gen. Lithoeolletis Hb. Lithocollets fitchella Clem. (guercetorum Frey & Boll). Unicum von Framingham (Mass.), 22. VI. (C. A. Frost). und Formen exotischer Heterocera, insbesondere Pyralididen, 165 Gen. Melasina Bsd. Melasina lugubrıs Hb. Ein & von ‚‚Italia“ (v. Wahl ded.); Vorderflügel mitten mit etwas grauweißlicher Bestäubung, sodaß das Tier Bi Übergang zur ab. melana Friv. bezeichnet werden kann. Gen. Coryptilum Zell. Coryptilum Klugi Zell. var. (ab.?) beagina Strand n. var. Ein & von: Biagi, Mambare R., 5000 Fuß, Brit. Neu-Guinea, I—IV.1906 (A. S. Meek). » Die Gattung und die einzige Art Kluge wurden von Zeller in der ‚‚Isis“‘ 1839, Heft 3, p. 181, beschrieben. Da diese Publikation jetzt selten geworden, führe ich hier wörtlich die ganze Beschreibung an: „L. Coryptilum Zell. Diese zeichnet sich fast vor allen Tineaceen, auch vor den Crambinen, durch die in der Vollkommenbheit der Färbung den Vorderflügeln gleichenden Hinterflügel aus. Außerdem sind die Fühler länger als der gestreckte Hinterleib, die Palpen aufgekrümmt und auf der unteren Seite steifhaarig, die gestreckten, abgerundeten Flügel ziemlich kurz gefranst. Die einzige, mir bekannte Art heißt Corypt. Klugii Zell. Größe der Scirpophaga alba, die Vorder- flügel seidenartig orangegelb, am Innenrande, sowie ein Querfleck vor der Flügelspitze, schwarz; die Hinterflügel schwarz, und nur die Flügelspitze orangegelb. — 2 Männchen aus Java.“ Diese etwas kurzgefaßte Beschreibung genügt aber zur Wiederer- kennung der charakteristischen, schon durch ihre unter den ‚‚Tineiden“ selten vorkommende Riesengröße ausgezeichnete Art, die in der orienta- lischen Region weit verbreitet und nicht selten sein muß, denn im Zoolo- gischen Museum Berlin sind Exemplare von Java, Sumatra, Borneo, Bat- jan,Mindanao, Halmaheira und Perak vorhanden. Vorliegendes Exem- plar, das erste, das ich von Neu-Guinea gesehen habe, weicht aber von dem, was als die Hauptform von Klugi anzusehen ist, durch folgendes ab: Die schwarze Subapicalbinde erreicht den Saum, wodurch die gelbe Spitze isoliert wird, die orangegelbe Längsbinde endet außen hinten zugespitzt, ohne den Analwinkel zu erreichen. Bei Klugi ist der Costal- rand der Vorderflügel häufig, aber nicht immer gelb; hier ist er schwarz. Im Hinterflügel ist bei Xlugi das schwarze Feld apicalwärts konvex begrenzt, während hier die Begrenzungslinie im großen und ganzen gerade verläuft. Die Größe der Klugi varıiert sehr; vorliegendes Exemplar mißt: Vorderflügellänge 18, Körperlänge 13 mm. Gen. Acrolophus Foey Acrolophus cortieinicolor Strand n. sp. Ein $ von Costa Rica. Das Exemplar ist sonst gut erhalten, aber die beiden Palpen sind abgebrochen, sodaß nicht mehr sicher festzustellen ist, ob sie sich nach hinten über den Rücken biegen. Der vorhandene Teil, offenbar das komplette Basalglied, ist an der Basis horizontal, am Ende vertikal gerichtet, dazwischen stärker, plötzlicher gekrümmt als bei irgend einer der in Walsinghams Monographie der Gattungen Acrolophus 12. Heft 166 Embrik Strand: Beiträge zur Kenntnis der Verbreitung etc. und Anaphora (in: Trans. Ent. Soc. 1887), tab. VII und VIII, abge- bildeten Formen, und die Behaarung an der Basis ist ein wenig länger. Wegen der somit defekten Palpen ist die Zugehörigkeit zur Gattung Acrolophus nicht ganz sicher, aber noch weniger könnte die Art in irgend einer der anderen bekannten Gattungen untergebracht werden. Die Apikalrippe ist nicht gegabelt. Die Fühler sind einfach, zusammen- gedrückt und am Ende serrat. Die Flügelspannung beträgt 23, die Vorderflügellänge 12, die Körperlänge 13,5, ‚die Länge der Tibia + Tarsen des III. Beinpaares 9 mm. Die Färbung ist borkbraun; auf dem Vorderflügel sind hier und da große, schwarze Schuppen, die sich stellenweise zusammenhäufen und Flecke bilden, so 4 fast gleichgroße und fast gleichweit unter sich entfernte Flecke auf der gelblichen, kleineren Hälfte des Vorderrandes, während letzterer an der Basis schwarz ist und dazwischen schwarze Punkte trägt. Ferner sind in Längsreihen angeordnete schwarze Punkte vor und hinter der Zelle, an der Discozellulare scheinen solche Schuppen sich anzuhäufen und sonst finden sie sich mehr oder weniger vereinzelt auch anderswo auf dem Flügel. Ungefähr von der Mitte der Zelle bis in etwa 2 mm Entfernung vom Saume erstreckt sich ein schmaler, hellgelber strich- förmiger Längswisch, der mitten durch schwarze Schuppen unter- brochen und apicalwärts leicht erweitert ist. Auch in der Falte ist ein gelblicher Längswisch erkennbar. Der Saum mit 2—3 schwarzen Punkt- flecken. Fransen mit heller feiner Basallinie, eine deutliche Teilungs- linie scheint nicht vorhanden zu sein. Hinterflügel einfarbig und haben einen ein wenig graulicheren Ton. Bauch lehmgrau. Rezensionen. Ulmer, Georg. Aus Seen und Bächen. Die niedere Tierwelt unserer Gewässer. . Mit 3 Tafeln und 102 Textfiguren. 150 pp. 80%. Verlag von Quelle & Meyer in Leipzig, Kreuzstr. 14. Preis gebunden M. 1.80. | Das Buch gehört zu der Serie „Naturwissenschaftliche Bibliothek für Jugend und Volk“, die von K. Höller und G. Ulmer heraus- gegeben wird und schon eine ganze Anzahl allgemein anerkannter, populär-wissenschaftlicher Werke umfaßt. Die Darstellung ist all- gemein verständlich, ohne daß dadurch der wissenschaftliche Wert derselben verringert würde, und wird durch die reichliche und aus- gezeichnete Illustration wesentlich unterstützt, Literaturhinweise erleichtern das Weiterstudium und Wert wird darauf gelegt, den Leser anzuregen, selbständig zu beobachten. Die Ausstattung ist ın jeder Beziehung ausgezeichnet und der Preis daher sehr billig. Möchte das Buch viele Freunde finden und zur Verbreitung und Vertiefung des Studiums unserer einheimischen Süßwasserfauna beitragen. Strand. 1 ———— dir ee SR Er 2” i) RE EN N 2" ale uf 4 u f I es R. ra & « 24 Pi E rd ci . il D m®, I ab Tiran 30 3 ke N a a Pr De Te Heft — Inhalt der Jahresberichte. Mammalia. Aves. Reptilia und Amphibia. Pisces. | Insecta. Allgemeines. Coleoptera. Hymenoptera. Lepidoptera. Diptera und Siphonaptera. Rhynchota. Orthoptera— Apterygogenea. Myriopoda. Arachnida. Prototracheata. Crustacea: Malacostraca, Entomostraca, Gigantostraca, i [Pyenogonida. Tunicata. | Mollusca. Anhang: Solenogastres, Polyplacophora. Brachiopoda, % Bryozoa. Vermes. Echinodermata. Coelenterata. .. Spongiae. Protozoa. Nieolaische Verlags-Buchhandlung R. Stricker, Berlin W 57, Potsdamer Str. 90. 5 Archiv für Naturgeschichte | zahlt für Driginal-Arbeilen zse="= Honorar von 30,- M. 4 Ser a Separala | 4 Er } age | a ce vr N 4, ah a ETBITT Be. _ en ee 2 } Er er Fr Man wende sich an den Herausgeber - R RER et $ EWR ELSRFEITTOCR FE — r; Der Verlag: Der Horausgebars. Nicolaische - Embrik Strand 43 Verlags-Buchhandlung R. Stricker = Be Berlin W 57, Potsdamer Str. 90 en N5% Bronnenstr, 13 18 —— Berieht —— über die wissenschaftlichen Leistungen im ‚Gebiete der, ‘ Entomologie & 1838-1862 25 Jahrgänge je 10 M. 250 M., Sinzein je 15 m. ? 1 1863-1879 10 hs „20 „ = 200 „ 5 1880-1889:10 =, 2.2.,.30 05 BoD 1890-1899 10 s 0 er 1900-1909 10 a Er ei 1910 un 1911 ER Die ganze Sammlung 2 2350 Mm. = Der Bericht enthält Arbeiten von: < Btchbe; Stendell, Nägler, Me: n wre Krolls Buchdruckerei, Berlin Sıe. “ 14 ' m 2 Re} - . im ups ad u.» \ = Dee Pr i er er . ar A “ + “ ) Pe} f ed u I+ . ” 7 ’ ‚= ® > i RT u LE “ em u j = 2 . BEN n- w. E: «tr P er ..» g . . I : LE . - u Y . = “ . . » » IE ® .,. s Won ‘ » e f ä r i ” e ’ ia a . Pr A m ’ 5 . ” ” [1 . .“ A N “ “ Pr u” Pr Ni I . ” R2 - E * “ - u - - .. Er ri R - un 6 . > “ - “ Per - r « Bi - - 5 » - = u, “ a. = vn. - D. + » E “ “ - * » - ‘ Erz a) G . - - a. - “. ie - m - ‘ bi . > .. . » . in . “- PEEFR .* Pr Fer . = w w . im un ' s b I u Der“ “ Fo er 2 a s u Am - -i u i- . ng u rr ei: “ . - nr + “ zu ” e eu En . use . + Be -i . Ba - . a 1] ” Ne RE FE r = t IN 2 “ » - >» n . ah He“ a. .. m. “ . Pr Ar nt u m ei m. 7 - Pe TE re ET Be ” £ ssı% 17 on j n .- P\ nm “4 Pe TE "RB L BR Am + ” - M . r% “ u . De e =. » Be WEL Fan 7 . v ei De We wi. r R = 4 » 2 = - .. Pe - u ,e a von. hee 2 “. “ s “. Dee - _ Pr ni. u. . un u N re Fa no Pe M = 5 . Pa 7» “ “ 2 + A .nn® Pr ” ı.B.; nm. i er m » a ii Be , nn f Pen .. “in - w- . u. i - Pe u 2 aD PA me KM [2207 .® nd rent gr u . m; 4 u or .. tn v- Pr . Fr. > nr ne PR pr » « N ra u \ u pi a, BR ei Fo . Pe ee . - . u Sn B. nöse Kur num on - zo we “ “ A Ze ge h eh nn en Le 2 rg Fe. . Ani un * mn + Pe) e ... Jr Fee - ... PP WIEN ya— nd 1 = re Pr a an I te ur n. 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