— RARY a, f al a R Mn 7, e 7 J UM, iM N ! NN /Le du M in Aus Pu N 4 N ee See ne ne IE \AAAZAAAAAAZZ DE ee Eee & x NATURAL HISTORY MUSEUM t Berg a a se RR ee DD 3 1201 2 DE Sn Archiv skandinavischer Beiträge zur Naturgeschichte. von Christian Friedrich Hornschuch, Professor zu Greifswald. no ‚Tre il) £ . #8 „. £ ” q- %“ & ' en M RN N: N Mit vier Figurentafeln. | Greifsw SL 18506.” C. A. Koch’s Verlagshandlung i Th. Kunike. + Den Herren Professoren und Rittern ete. etc. etc. ELIAS FRIES in Upsala und ANDREAS KETZIUS in Stockholm, seinen alten lieben Freunden widmet diesen zweiten Band als ein sichtbares Zeichen herzinnigster Freundschaft der Herausgeber. Seit dem Erscheinen des ersten Bandes haben diese Zeitschrift mehrere unglückliche Ereignisse betroffen, welche das verspätete Erscheinen dieses zweiten Bandes entschuldigen werden. Dazu muss vor Al- lem der im Jahre 1845 erfolgte Tod des früheren Verlegers, meines für dasselbe sich besonders inter- essirenden, unermüdlich thätigen Freundes Koch, ‚gerechnet werden, da in Folge desselben das erste Heft des zweiten Bandes erst im Jahre 1847 er- scheinen Konnte. Hierauf folgten im Anfange des vorigen Jahres die politischen Wirren und deren lähmender Einfluss auf den Buchhandel, der erst in der neuesten Zeit, in. Folge der Sean von Ordnung und Gesetz, zu verschwinden beginnt. Dazu kommt endlich noch der im Frühjahre des vorigen Jahres erfolgte Tod meines Freundes und thätigsten Mitarbeiters Beilschmied, dessen rastlo- ser Thätigkeit und uneigennützigem Interesse an dem Archiv dieses einen grossen Theil der Uebersetzun- gen botanischer Abhandlungen verdankt, wodurch - er mich zu innigem Danke verpflichtete, das Ein- TEEN ER zige, was ich dem frühe Dahingeschiedenen für seine viele Mühe zu bieten im Stande war. Von welcher Bedeutung der Verlust eines solchen Mit- arbeiters ist, zeigt am besten die Uebersetzung des Herrn Dr. Karsch, in welche sich leider! mehrere Unrichtigkeiten eingeschlichen haben, die durch einen unglücklichen Zufall vor dem Abdruck nicht berichtigt werden konnten, und welche ich deshalb güligst zu entschuldigen Ann nach den Be Angaben zu verbessern bitte. Von meinen Freunden und früheren Mitarbei- tern stehen mir also gegenwärtig nur noch die Her- ren Creplin und Dotzauer zur Seite, und erste- rer hat auch, wie früher, die Angaben der skandin. Literatur in diesem „Bande gütigst besorgt, wofür ich ihn hiermit öffentlich meinen Dank auszusprechen mich gedrungen fühle. Unglückliche Ereignisse, wie die hier angeführ- ten, möchten wohl Manchen entmuthigen und zur Aufgabe des Unternehmens veranlassen; dennoch bin ich zur Fortsetzung desselben entschlossen, wenn die Bereitwilligkeit des Verlegers dazu vorhanden, diese aber wird von den Zeitereignissen und der Theilnahme, die dieser zweite Band des: Archivs findet, abhängen. | . Greifswald im August 1849. > Hornschuch. “Ueber neue fossile Wildochsen in Schonen. Von Nilsson. Bass MAN urn Inhalt des zweiten Theiles, Zoologie und Zootomie. I Methodische Uebersicht der wiederkäuenden Thiere, Linne’s Pecota. Von C. Sundevall. Dazu Tab, Lu. ... san yigg ia, Malacologische Notizen. Von Loven . 2222220. Ueber den Winterschlaf des Eichhörnchens. Von J. W. Grill Ueber Bastarde vom Birkhahn mit mehreren Vögeln. Von erahnen ie Ueber sterile Hühner (Turr) von Birkhühnern u. Haushühnern. ehenselben:..».-.. . ie. Nr. nie Ueber einen halberwachsenen Kreuzschnabel etc. Von Dem- 2 er EN ER al ZN RE ne RR Ueber einige schwedische Säugethiere.e. Von Demselben. Nebst einer Mittheilung über Myoxus avellanarius von C. os wenhjelm .: ww... „un. h Ueber die vermeintlichen elektrischen Organe bei den nicht ele- ktrischen Rochen. Von A. Retzius . . 2 Ueber eine Phoca des Ladogasees. Von Sundevall. . Ueber Myodes schisticolor. Von C©.H. Wegelin u. Sundevall Ueber den Zweck der Fussbildung bei den Tachydromiden. Von wamlberz 1%... 2. Rn Ueber neue schwedische Süsswasser-Mollusken. Von Hansen Ueber das Leuchten des Meerwassers (als ein aus dem Thier- reiche herrührendes Phänomen). Vom Pfarrer Vedöe in en eh! ae, Ueber Mus striatus und Mus Pumilio. Von Sundevall ‘ . ® Seite, 78 261 161 164 168 173 175 177 321 326 327 328 330 333 337 339 — vl — | ; Botanik. Italiens Nadelhölzer nach ihren geographischen und historischen Verhältnissen. Von J. F.Schouw. . 2. ..... Bemerkungen zu des Prof. Fries ,, Reservation gegen manche über einzelne schwedische Pflanzen angenommene Ansichten“ ° in Bot. Notiser, 1844, N. 1. und 2. Von C. J. Hartman Ueber Veränderung der Pflanzenfarben in Lappland. Von P. Wahlberg ._........ u. se Die geographischen und historischen Verhältnisse der Eichen- und der Birken -Familie in Italien. Von J. F. Schouw. Dazu. zwei Karten . u. at ann Ueber die Stellung der Blätter und Knospen an den Pflanzen. Von G. Silfverstzahle #3 ion. Va ‚ Conspectus vegetationis Lapponicae. Auct. N. J. Anderson. , . Archiv - x skandinavischer Beiträge \ | zur Naturgeschichte. f f Her ausgegeh en von. Christian Friedrich Hornschuch, Professor zu Greifswald. Zweiter Theil. * Erstes Heft. Mit zwei Steindrucktafeln. | nn Greifswald 1847. C. A. Koch’s Verlagshandlung. Th. Kunike. Re & er ra “ Te RE FA h ’ e r MT y ® k E en „ı = N I er Win idea iR ) y & P7 , w. er ; i ea r I) F 2 . > N j a 4 a J 4 rn a Se MDurch den Tod unseres Vorgängers C. A. Koch wurde der Druck dieser Zeitschrift auf längere Zeit unterbrochen ; jetzt haben wir indess Vorsorge getragen, dass der raschen Aufeinander- folge der ferneren Hefte, deren drei einen Band von ungefähr 30 Bogen bilden, kein Hinderniss im Wege stehe. Sie wird die besten und das allgemeinste Interesse in Anspruch nehmenden, in einer der, so wenig verbreiteten, skandinavischen Sprachen “ geschriebenen. :Abhandlungen in vollständigen Uebersetzungen, ausserdem aber Auszüge aus grösseren Werken enthalten, und durch Uebersichten der Verhandlungen der K. Akad. der Wissen- schaften in Stockholm und der K. Dän. Gesellsch. der Wissen- schaften in Kopenhagen, Anzeigen, Kritiken, Notizen, Lite- raturberichte etc., einen vollständigen Ueberblick der skandi- navischen naturgeschichtlichen Literatur, mit Ausnahme’ der Oryctognosie, geben. Mi Wo es nöthig erscheint, werden lithographirte Abbildungen beigegeben werden. C. A. Koch’s Verlagshandlung. Theodor Kunike. i 1. Ian | % Italiens Nadelhölzer nach ihren geographischen und histo- schen Verhältnissen. Von Prof. J. F. Schouw. 34 Bemerkungen zu des Prof. Fries ‚,Reservation gegen manche über einzelne schwedische Prinzen angenommene Ansichten‘“ in Bot. Notis. 1844, 'No. 1. und 2: Von. C. J. Hartmann [Dr. M., zu Gefle ] Methodische Uebersicht der wiederkäuenden Thhiere, Linnes- Pecora (Mit Tab. I. u. I.). Von Carl Sundevall Kürzere Mittheilungen: [) [) . o s © ® . % 0) I 1. Malacologische Notizen. S. 161. — 2. Ber, Win- terschlaf des Eichhörmchens. .S. 164. — 3. Bastarde . vom Birkhahn mit mehreren :Vögeln. S.. 168. . D . . . “ ‚161 4. Sterile Hühner (Turr) von Birkhühnern und Haus-, 1 hühnern. S. 173. — 5. Mittheilung über einen Kreuzschnabel. S. 175. — &. Veränderung der Pflan- zenfarben in Lappland. S. 175. — 7: Schwedische Säugethiere. 5.177: i er x w ‘ TE F E s 5 t x { - cr . seh: ne it en. Zn ei anne Er 1. Italiens Nadelhölzer nach ihren geographischen und historischen Verhältnissen. ; yon 3. F. Schouw, Professor. Aus dem Dänischen*) durch Dr. Beilschmied. / - I Dieser Ueberblick über die geographischen und geschichtlichen - Verhältnisse der italiänischen Nadelhölzer (Coniferae) D) macht einen Abschnitt meines grössern Werkes- über Italiens Klima und Vegetation aus. Da er ein Ganzes für sich bildet, so habe ich ihn im Voraus der Gesellschaft vorgelegt und hiermit theile ich ihn dem grössern Publicum mit. Er kann eine Probe mei- ‚ner Behandlung derjenigen Pflanzen - Familien, die in eng eine bedeutende Rolle spielen, abgeben. I. Kiefern - Gattung oder F öhren (Pinus). 1. Die nordische Kiefer (Pinus sylvestris Linn.)?). ‚Bawbort Pinus, 1. Ausg., Tab. 1. Nouveau Duhamel (Dauh. Traite des Arbres. Nouv. Edit.) Tome V. Tab. 66. Dieser Baum kommt in Italien an der Südseite der Alpen von Friaul bis Nizza (Tagliamento-Thal, Piave-Thal, Monte *) De italienske Naaleträers geographiske og-historiske Forhold. Af I. F. Schouw, Professor. Kjöbenhavn. Trykt i Bianco Lu- nos Bogtrykkeri. 1844. 45 S.4. (Nebst einer phytogeograph. Charte in ganz Fol. mit mehrf. Zeichnungen.) 1) Die Gattung Ephedra ist hier ausgeschlossen. 2) Hierunter sind begriffen P. uncinata DC., P. rotundata Link, P. Mughus Jacq. non Rn, Hornsch. Arch. IT. 1. . 1 + 2 Italiens Nadelhölzer / Baldo, Legnone, Veltlin, Simplon, Mt. Cenis, Col de Tende)!) häufig vor, hesonders auf sandigem Boden in den flachen Thä- lern. Doch ist er weniger ausgebreitet, als die Roth- und Weisstanne und der Lärchenbaum. Nach einigen Angaben fin- det er sich auch in den nördlichsten Apenninen?); und wenn hierbei keine Verwechselung mit verwandten Arten im Spiele ist, so hat er hier seine südliche Gränze, denn die Standort- angaben aus dem übrigen Theile der Apenninen und aus Sici- lien gehören anderen Arten an. | Die obere Gränze auf der Südseite der Alpen ist nach einer Mittelzahl in 5000 pariser Fuss Höhe über dem Meere; an einzelnen Stellen geht sie bis gegen 6000’ hinauf (Col de Tende), während sie an der Nordseite kaum höher als zu 4000’ anzu- setzen ist. Im Ganzen geht die Kiefer nicht tiefer herab als bis zu 2000’ ü. d. M., zuweilen aber doch bis zu 1000’ (im Niveau von Tolmezzo), ja an einzelnen Stellen wohl noch nie- driger, (z. B. am Tagliamento). | Die Nordgränze dieser Art trifft in Scandinavien unter 69°—70° (Wahlenberg, v. Buch). Sie spielt auf der scandinav. Halbinsel und im nördlichen Theile der osteuropäischen Ebene eine sehr bedeutende Rolle, indem sie hier grosse Waldungen bildet, wie sie auch eine beträchtliche Höhe erreicht. Dem- nächst kommt sie in Schottland vor, ferner in den sandigen Ebenen Nord - Deutschlands (doch meistens angepflanzt), des- gleichen in den mitteleuropäischen Gebirgen und in den Thälern an der Nordseite der Alpen (Chamounix, Wallis, Rheinthal, Graubünden, Tirol, Baiern, Kärnthen). Westwärts breitet sie sich bis zu den Pyrenäen aus (Decandolle, Bentham) 3), woge- 1) Die in Parenthese angeführten Localitäten sind, sofern kein. Autor dabei steht, solche, wo ich selbst die Art gefunden. 2) Monte Ginepro nach Nocca und Balbis’s Flora Ticin. II. 195.; Ligurien und Montferrat nach Allioni Fl. Pedem. U. 177. und Bertoloni Amoenitates p. 5l. In Betreff der Höhe s, Superga nach Balbis Flora Taurinensis. 3) Decandolle Memoire sur la Geogr. des plantes de France — in _Mem, ‘de la Societ& d’Arcueil,. T. IM. p. 312, Loiseleur Flora, # Da 2 7 Italiens Nädelhöker. 3 - gen die Angaben, die man aus der spanischen Halbinsel und Griechenland hat, schwerlich dieser Art zukommen. „Auch für Nord-Asien und den Caucasus ist sie angegeben, doch ist es zweifelhaft, ob die Art identisch oder nur analog ist (Ledebour, Link ». 2. Die Zwerg -Kiefer (Pinus Pumilio Hänke). Waldstein & Kitaibel Pl. rar. Hung. Tab. 149. Diese Kieferart kommt auf der Südseite der Alpen, so- wohl in ihren östlichen Theilen (Tirol, M. Baldo, Dorso d’A- bramo, Maloggia), als auch in den westlichen (Simplon, Col de Tende) vor, doch sind Uebergangsformen von Pinus sylve- stris so häufig und die Unterscheidung zwischen diesen und ?. Pumilio so schwierig, wenn die Zapfen fehlen, dass ich nicht dafür einstehen kann, dass nicht vielleicht einige der -angeführ- ten Oerter alpine Formen der P. sylvestris angehen. Sie steigt über die Baumgränze, doch kaum höher als bis 7500’ und ‚kommt schwerlich auf niedrigern Höhen als 4000’ vor; sie ge- - deiht am besten in feuchtem Moorboden. > Die Zwergkiefer findet sich auch auf der Nordseite der Al- pen: sie ist in den Karpathen häufig, wo sie eine Region über der der Rothtannen zwischen 4100’ und 5600’ bildet (Wahlenberg) ; auch im Riesengebirge kommt sie vor (Wimmer)2) [hier einen, zwar kleineren, Gürtel über der Kiefer bildend]. I 3. Majella-Kiefer (Pinus majellensis ad interim ). In der obersten Region des Monte Amaro (und zwar im höchsten Theile der Majella, im nordwestl. Neapel,) wächst eine niedrige, strauchartige Kiefer, die von der Zwergkiefer der Alpen verschieden zu sein scheint. Sie hat, wie diese, I u Fe a TUI IT 1 DEE ER a Gallica, II. p. 331. Bentham am: des Paiie indigenes des Pyrenees &ec. p. 111. 1) Ledebour Flora Altaica, IV. 199. Link in Abh. der Berl. Akad. 1827 und in Linnaea XV. Bd. S. 489. 2) Wahlenberg Flora- ee princ: p.311. Wimmer Fl. v. Schle- sien S. 339, 1? A Italiens Nadelhölzer danieder - liegende _ krumme Aeste und steife ‚etwas gekrümmte dicht - stehende Blätter; ihre Zapfen sind noch kleiner als bei der Zwergkiefer und dabei kugelrund; dazu kommen oft 3 Blät- ter in derselbeu Scheide vor und endlich zeichnet sie sich durch sehr grosse häutige unten schwarze Knospenschuppen (perulae) aus, die an den längst entwickelten Blättern sitzen bleiben. Ich könnte geneigt sein, sie als eine alpinische Form von Pi- nus Laricio anzusehen, oder richtiger als eine Art, welche zu dieser in demselben Verhältnisse stände, wie P. Pumilio zu P. sylvestris, denn ein Exemplar von P. Laricio aus der Region der Buche auf demselben Berge, Valle dell’ Orfenta, welches Gussone mir mittheilte, hat kleinere Zapfen und kurze steife etwas gekrümmte Blätter, wozu noch kommt, dass auch bei P. Laricio sich zuweilen 3 Blätter in der Scheide zeigen; da indess die Knospe der hier besprochenen: Kiefer gar nicht pin- selartig wie bei Laricio, vielmehr sehr stumpf ist, so kann sie ‚nicht wohl eine Abart von P. Laricio sein. Ich stelle es hier- nach der näheren Untersuchung der einheimischen Botaniker anheim, ob dieser Kieferstrauch als eine eigene Art bestehen müsse, und ebenso, ob die strauchartige Kiefer, die auf dem Gipfel des Mt. Pollino iv Calabarien wächst, die ich selbst aber nur ohne Zapfen fand, zu derselben Art, (majellensis |[oder: majellae, oder majellaea*)]), was nach den geographischen Verhältnissen wahrseheinlich?), oder zu P. Pumilio gehöre. Die erstere (die Majella-K.) ist ohne Zweifel dieselbe, die un- ter dem Namen P. Pumilio bei Tenore und als P. von Gussone aufgeführt steht). Die Majella - Kiefer beginnt auf FOR Mt. Amaro an der obern Gränze der Buche, 5600’ h., und geht fast bis zum Gi- pfel hinauf, und zwar bis 8300’: sie trägt hier wesentlich dazu bei, eine Gebüschregion zu kilden.: Der auf dem Mt. Pollino *) Anm. des Ucbers. Nach der Analogie mit „@elnaeus,“ indem aelnensis bei Cicero sich auf die Stadt Aetna bezog. | 1) Doch ist zu bemerken, dass die lange dauernden Knospenschnp- pen bei den von mir gesammelten Exemplaren fehlen. 2) Tenore Flora Neapolitana, V. 269. Gussone Pl. rar. p. 259.- Halionı Nalelkäler. 5 vorkommende Kieferstrauch wächst minder ausgebreitet zwischen der Serra di Dolcedorme und dem eigentlichen M. Pollino in ungefähr 6200’ Höhe. 1. > 4. Die corsicanische Kiefer (Pinus Laricio). | Nouveau Duhamel, V. Tab. 71. & 67. Fig. 2. Auf dem Aetna ist diese Kieferart sehr gemein und bildet Wälder zwischen 4000’ und 6000’ Höhe. Nach Tenore!) wächst sie auf der Gebirgsmasse Sila [le Sile] in Calabrien und bildet dort gleichfalls Waldung. Nach Gussone’s Mittheilung kommt sie auch auf der ‚Majella in der Buchenregion in der Valle dell‘ Orfenta2) vor und wahrscheinlich gehört hierher, was von dort durch durch Tenore früher (Florae Neapol. Prodr. und Geogr. phys.) als_P. sylvestris und nachher (in Fl. Neapol T. V.) als P. nigrescens aus den Apenninen aufgeführt worden ist. Nach Savi?) ist sie vielleicht in frühern Zeiten noch in den toscani- schen Apenninen gewachsen. ® Bekannt ist sie zuerst von Corsica her geworden; nachher hat man sie in mehrern Gegenden Süd-Europa’s gefunden. So soll sie nach Webb auf dem Montserrat in Catalonien, nach | Grisebach auf dem Athos, nach Hawkins auf dem Taygetus, ‚Cyliene und anderwärts auf Gebirgen Griechenlands wachsen, und Webb giebt sie auch als auf dem cretischen Ida und in Phrygien and). Die Abart, welche Tenore alien nennt, stimmt nach Exemplaren, die ich aus dem bot. Garten zu Neapel habe, mit Duhamel’s Abbildung und mit dem bekannten grossen Baume zu Paris völlig überein. Die Exemplare vom Aetna und von der Majella haben nicht so lange und schlafle, sondern kürzere und steifere Blätter und stehen hinsichtlich dieser zwischen P. La- 1) Tenore: Geographie physique et botan. du roy. de Naples, p. 75. [ital. Ausg. ‚‚Cenni‘ &c. p. 70.; Flora od. regensb. bot. Zeit. 1841, 114.]; Fl. Neapol. V. 267. 2) S, oben unter: Majella - Kiefer. 3) Savi Alberi di Toscana , I. 153. 4) Webb Iter hispaniense, p. 10. Grisebach Reise durch Rumelien und nach Brussa, I. 357. Loudon Arboretum, IV. 2203. 6 Italiens Nadelhöker. ricio und P. nigricans Host (austriaca Höss) nach Ex. aus dem Wiener bot. Garten. Vielleicht gehört P. pyrenaica auch hier- her. Aus dem Wiener Garten habe ich auch Exemplare von. P. Pallasiana Lamb., die in der Krym wächst‘). Diese beiden Pini kommen der P. Laricio sehr nahe und vielleicht wird es am richtigsten sein, sie alle drei als eine Art zu vereinigen. In solchem Falle erstreckt sich diese Art auch bis in die östli- chen Alpen (doch nie auf deren Südseite) und nach Ungarn, denn auch P. Pinaster Rochel Pl. Banatus rarior. Tab. 39. Fig. 81. gehört dazu. | Diese Kieferart oder — wenn man sie nicht für identisch mit den genannten‘ Arten hält — jedenfalls sie und die ihr_so nahe stehenden Formen haben eine bedeutende Ausbreitung in den Ländern am Mittelmeere. Nach dem Nouveau Duhamel?) soll Michaux’s P. rubra dasselbe Gewächs sein und als diese käme der Baum auch in Canada vor: es wäre in dem Fälle eine, und zwar die einzige, Pinus Art, die beiden Continenten ge- meinsam angehörte. _ Aber jene Behauptung verlangt nähere Bestätigung. 3 5. Die Küstenkiefer (Pinus Pinaster). Lambert T. 4., 5. N. Duhamel V. Tab. 72: & 72 bis f- 1. Diese wächst in sandigen Ebenen und auf niedrigen Ber- gen längs der Südseite der nördlichen und der Westseite der mittlern Apenninen (Pegli, Sestri, Spezzia, Sarzana, Viarreggio, Macchia di Pisa, Mte Pisano), nach Savi?) auch in den sieni- schen Maremmen und in einigen der vor der Apenninenkette lie- genden Berggruppen, sowie nach Brocchi®) auf dem Mte Argen- taro. Südlicher findet sie sich nicht, wie auch nicht nördlich von den Apenninen. Zwar ist sie als an der Pianura del Ca- vallino in der Nähe von Venedig wachsend angegeben worden 1) Bieberstein nimmmt sie für P. Zaricio. Fl. Taurico- Caus. Suppl. p. 623. 2) Vol. V. pag. 240. 3) Alberi di Toscana, I. 151. 4) Bibliot. Ital. XI. 238. Italiens Nadelhölzer. | 7 i (Pollini, Naccari ) 1), aber die Exemplare davon, die ich von | jener Stelle her vorfand, zwar ohne Zapfen, gehören vielmehr zu P. Pinea, denn die ganz jungen Blätter waren gewimpert und die älteren dünner und nicht so steif als bei P. Pinaster. Die Form mit kürzern Blättern und kleinern Zapfen (Du- hamel Tab. 72. bis fig. 1.) scheint vorzugsweise den niedrigeren Bergen anzugehören, die mit längern Blättern und grösseren Zapfen dagegen den sandigen Ebenen. Die grösste Höhe, zu welcher -die Art reicht, ist 2800’ (Mte Pisano). - Ausserdem dass dieser Baum auch an Frankreichs Mittel- meers - Küste vorkommt, erscheint er von grosser Bedeutung an der Westküste von Frankreich, wo er nämlich die grossen (doch theilweise angelegten) Kieferwälder in den Haiden C les landes ) bildet und nordwärts bis Mans geht?). Er ist auch an Portu- gals Westküste und im südlichen Spanien sehr gemein (Link)?). Dagegen gehören die Angaben aus Oesterreich und Ungarn wahrscheinlich zu P. austriaca. - Doch giebt sie Visiani ®) als auf den Inseln Brazza, Lesina, Curzola wachsend an. 6. Die Pinie (Pinus Pinea). Lambert Tab. 6., 7., 8 N. Duhamel V. Tab. 72 bis fig. 3. & T. 73- Die Pinie kommt in sandigen Küstenstrichen Toscana’s und des Kirchenstaates westlich von den Apenninen (Viarreggio, „Macchia di Pisa, Ostia) und auf den ligurischen und toscanischen Höhen (Pegli, Sestri, längs des Arno-Thals, Prato) vor, meist in Gesellschaft der P. Pinaster, mit welcher sie nicht selten Wälder bildet. Nach Bertoloni) ist sie es, die den grossen Föh- renwald bei Ravenna (Pinete Ravennate) bildet. Nach Allioni®) fin- det sie sich auch in der Grafschaft Nizza. Indess ist es zweifel- - haft, ob sie an diesen Orten — allenfalls an allen — ursprünglich wild ist. In der Pianura del Cavallino konımt sie, unter un- 1) Pollini Flora Veron. IIT. p. 136. Naccari Fl. Veneta V, p. 4. 2) Nouv. Duhamel, V. p. 242. 3) Berliner Abh. 1827, S. 175. Linnaea, B. XV. S. 498, 4) Visiani Flora Dalmat. I. 199. 5) Bertoloni Amoenit. 233. 6) Allioni Fl. Pedem. II. 177. \ 8 \ Italiens Nadelhölzer. 7 günstigen äussern Verhältnissen, niedrig. vor, vermuthlich aus Samen aufgekommen, der zufällig dahin gerathen‘). Im übrigen Italien wird sie, vom Fusse der Alpen an bis in Sicilien, sehr all- gemein angebaut. Im Ganzen findet sie sich nicht auf grössern Höhen als bis 1000 — 1500’, im südlichen Theile Italiens jedoch zuweilen bis 2000’ (Ariano). Se Nach Sibthorp?) wächst diese Piniolenkiefer in sandigen Küstenstrichen im westlichen Theile des Peloponnes, wahrschein-. lich unter ähnlichen Verhältnissen wie im mittleren Italien. Auch auf der Insel Meleda nach Visiani %). Cultivirt ist sie allen Län- dern am mittelländischen Meere gemein. 7. Die aleppische Kiefer (Pinus halepensis®). | Lambert T. 10 & 11. (mit Ausschluss 1 einzelnen FErIend "N. Du- hamel V. T. Diese Kieferart fehlt nördlich von den Apenninen, dagegen ist sie sehr ausgebreitet längs beider Seiten dieser Gebirgsmasse von ihrer Vereinigung mit den Seealpen an bis zur. Südspitze, so wie in Sicilien (Genua, Sestri, Nervi und Chiavari, Carrara, Mte Nero, Terni, Caduta delle Marmore, Nera-Thal, Spoleto, zwi- schen Otricoli und Narni, Capri, Pesto nach Exempl. von Giordano, Gargano, Terranova an der Südküste von Sicilien)5). Sie kommt sowohl auf sandigem Boden, als auch Felsgrund vor, doch am besten auf letzterem. Ueber die Meeresfläche steigt sie nie höher als 2000’ (la Somma zwischen Terni und Spoleto). Die Aleppo - Kiefer gehört der Mittelmeers - Flora an. Ausser Süd-Frankreich. (Frejus, Toulon: Decand., Loiseleur, Mt. Ventoux: Martins) kommt sie auf den Inseln und der Küste des Festlandes von Dalmatien vor: Visiani, [Link:: berl. Bot. Zeit. 1) S. oben S. 7. 5 2) Prodr. Fl. Grace. H. 247. x . 3) Flora Dalmat. I. 200. 4) Link u. A. nehmen P. halepensis und maritima für 2 Arten: Linnaea XV. 496. [Vgl. dagegen nun Link in d. berl. Botan. Zeitung 1845, S. 882.] 5) Auch bei Comiso nach Exemplaren , die Tineo mitgetheilt , und auf dem Madonie nach Mittheilungen von Tineo u. Gasparrini. | Italiens Nadelhölzer. 1) 1845, 881.]; in Griechenland: Sibthorp, Hawkins, Chaubard*); in Syrien; Nord - Africa: Desfontaines; und in Spanien: Cook). 8. Die calabrische Kiefer (Pinus bdrutia Tenore). Tenore Flora Neapolitana, 'Tab. 200. Diese Art, die der P. halepensis nahe, vielleicht zu nahe, kommt, sich aber durch fast sitzende Zapfen und längere Blät- ter, auch durch die mehr rauhe Endfläche der Zapfenschuppen unterscheidet, wächst nach Tenore in Calabrien (namentlich auf dem Aspromonte) zwischen 2400’ und 3600’ Höhe2). Ich be- sitze Exemplare von Aspromonte, welche Giordano mitgetheilt, und aus dem bot. Garten zu Neapel von aus Samen aus Cala- brien gezogenen Bäumen. R& Man hat noch keine sichere Angaben, dass sie sich auch . ausser Italien fände ®), 9. Die Zirbelkiefer ( Pinus Cembra). N. Duhamel V. Tab. 77. Lambert Tab. 23., 24. Kommt in den höhern Regionen der Alpen von Tirol bis zum Mont Cenis, doch sporadisch (Maloggia, Engadin, Splügen, Mt. Cenis), zwischen 4000’ und 6500 vor. Ebenso wächst sie an der Nordseite der Alpen, von Oester- reich bis Savoien und Dauphine. Ausserhalb des Alpensystemes kommt sie in den Karpathen (Wahlenberg*) und im Altai (Le- debour) vor). Ob die, welche im östlichen Sibirien vorhanden ist, davon verschieden sei, mag noch für zweifelhaft gelten. *) [nach Link a. a. O. 882, für die niedrigere Form P. maritima Lamb. — D. Uebers.] 1) Decandolle Flore frang. IM. 274. Loiseleur Flora Gall. I. 331. Martins Mt. Ventoux p. 15. [aus Loudon Arboretum, IV. 2234]. - 2) Tenore Flora Neapolit. p. 266. Geogr. phys. p. 76. Ri 3) Webb giebt sie mit einem Fragezeichen als bei Cadix wach- send an. Iter hispan. p. 10. 4 Wahlenberg Fl. Carpatorum p. 309. ° 5) Ledebour Fl. Altaica, IV. 200. 10 Italiens Nadelhölzer. = AL Tannen - Gättung (dbies ). 1. Die Rothtanne oder Fichte (Abies excelsa). N. Duhamel V. Tab. 80. Lambert Tab.-25. | Sehr ausgebreitet und Wälder bildend in den Alpen, von ihrer östlichen bis zur westlichsten Gränze (Nanas, Saifnitz, Tagliamento, Piave, Baldo, Dorso d’Abramo, Stilfser Joch, Veltlin, Legnone, Bregaglia, Splügen, St. Gotthard, Simplon, _ Mt. Cenis. Nach Martins auch auf der Nordseite des Mt. Ven- toux)2). Sie ist besonders zwischen 4000’ und 6500’ H. herr- schend, steigt an einzelnen Stellen bis zu 7000’ (Stilfser-Joch) hinauf, auf welcher Höhe sie jedoch zwergartig wird, und geht bis zu 1000’ herab (Tolmezzo). Sie kommt noch auf den iso- lirten Euganeen (Rua 1200’) vor, fehlt dagegen in der ganzen . Apenninen - Kette. | Dieser Baum ist in Scandinavien sehr ausgebreitet, be- sonders’ auf der Ostseite, wo er bis 71° Breite reicht, ferner in der ost- und der nord-europäischen Ebene, desgl. in den mitteleuropäischen Gebirgen von den Vogesen bis zu den Kar- pathen. Er befindet sich auch in den Pyrenäen (Bentham) 2). Dagegen fehlt er in allen Mittelmeers-Ländern gänzlich, selbst auf’ den Bergen. Der entsprechende nordasiatische Baum. ist nach Ledebour und Link?) eine andere Art (Picea obovata,). 2. Die Weisstanne (Abies pectinata). N. Duhamel, V. Tab. 82. Lambert Tab. 30. Sie ist über die ganze Alpenmasse vom östlichen bis zum westlichen Ende ausgebreitet (Baldo, ‚Dorso d’Abramo, Val Bregaglia, Splügen. Nach Allioni in den piemontesischen Al- pen)®). Sie kommt vorzüglich zwischen 2000’ und 4000’ vor, 1) Martins Mt. Ventoux, p. 22. [s. in Note 1) vor. 8. ]. 2) Bentham Catalogue des plantes des Pyrenees, p. 111. 3) Ledebour Fl. Altaica, IV. 201. Link in Linnaea XV. S. 518. 4) Allioni Flora Pedem. II. 179. ; — # - Italiens Nadelhölzer. 11 geht aber doch bis 1000° herab und zu 4500' hinauf; gleich der Rothtanne findet sie sich auf den Euganeen (Rua). | In der eanzen Apenninen - Kette von ihrem nördlichsten Ende bis zum südlichsten ist die Weisstanne anzutreflen (Mte Scarone nach Flora Ticin. 11. .195., Cimone, apuanische Alpen, Falterona,, Camaldoli, La Vernia, Montamiata nach Savi Alb. di Toscana I. 156, Lionessa, Berge von Ascoli, Gran Sasso, Mte Vereine nach Tenore Geogr. phys. p. 76, Aspromonte). Ihr Höbengürtel ist: nördlicher: 1000 — 4200’, südlicher 2000-5500" (Mte Pullino). Nach Tineo’s Mitteilung ist sie auch auf dem Madonie in Sicilien d). r Die Weisstanne findet sich auf der Nordseite der Alpen und in den mitteleuropäischen Gebirgen (sehr ausgebreitet in den Vogesen), dagegen weder in der nordeuropäischen Ebene noch in den nordischen Gebirgen. Die Nordgränze trifft etwa unter 50°, im Harz ist sie nur angepflanzt. Man trifft sie nach Bentham2) in den Pyrenäen an, aber, wie es scheint, nicht in den üdrigen Gebirgen Spaniens. Auf Griechenlands höhern Ge- birgen ist dieser Baum nach Sibthorp’s Berichte gemein ?), wie er auch von Chaubard vom Taygetus angegeben wird, wo er eine Region bildet. Die nordasiatische Weisstanne ist nach Ledebour ) eine andere, Art (Abies sibirica) ; von der caucasi- schen’ gilt vielleicht dasselbe. - IM. Lärchenbaum- Gattung (Larix). 1. Der Lärchenbaum (Lariz europaea.). N. Duhamel, V. Tab. 79. £. 1. Lambert Tab. 35. In den hökdrn Regionen der. Al von der Ost- bis zur Westgränze ausgebreitet, wald-bildend , theilweise herrschend, 1) Vgl. a. Tenore Ricerche u. Rafinesque Chloris Aetnensis [Pa- normi 1813]. 2) Catalogue, p. 111. —-3) Sibthorp Florae Graec. Prodr. II. 248. Chaubard Flore du Pe- loponnese, p. 64. 4) WLedebour Flora Altaica, IV. 202. m = Pr / 12 - - Italiens Nadelhölzer. (Tagliamento, Piave, Baldo, Dorso d’Abramo, Stilfser Joch, Bergell od. Val Bregaglia, Splügen, Maloggia, Legnone, Sim- plon, Mont Cenis, Col de Tende). Seine eigentliche Region ist : zwischen 3000° und 6500’, zuweilen aber geht er-bis 7000 hin- auf und wird dann oft zwergartig, doch auch bis 2000’ abwärts, ja bis zu 1500” (an der Piave). In den Apenninen fehlt er gänzlich. a | | An der Nordseite der Alpen ist er minder häufig als auf der Südseite. Ausser den Alpen kommt er in-den Karpathen }) und in der osteuropäischen Ebene vor, aber weder in der nord- europäischen Ebene und der scandinavischen Gebirgsmasse, noch in den Pyrenäen, so wie er auch Griechenland und der spani- schen Halbinsel fehlt. _Der sibirische Lärchenbaum ist nach Ledebour2) eine verschiedene Art (Larix sibirica). IV. Cypressen- Gattung (Cupressus). 1. Die Cypresse (Cupressus sempervirens). N. Duhamel III. Tab. 1. Sie ist als cultivirter Baum, in Gärten und Alleen, auf Kirchhöfen u. s. w. durch ganz Italien vom Fusse der Alpen bis Calabrien, desgl. in Sicilien verbreitet; hier und da verwil- dert. Sie gedeiht in Mittel - Italien bis 2000 — 2500’ ü. d. M. Sie istin den Ländern um das Mittelmeer : Griechenland, der Berberei, Libyen, u. s. w.?) allgemein verbreitet und im griechischen Archipel und in Klein - Asien hält man sie für wild. V. Wachholder-Gattung (Juniperus). l. Gemeiner Wachholder (Juniperus communis). N. Duham. VI. Tab15. fig. 1. Er ist in den Alpen sehr allgemein verbreitet, von ihrem - 4 1) Wahlenberg Fl. Carpat. 313. 2) Ledebour Flora Alt. IV. 204. '3) Sibthorp Fl. Graecae Prodr. II. 248. Chaubard Flore du Pelo- ponnese, p. 64. Desfontaines Flore Atlant. II. 354. Viviani Florae Libycae Specimen. p. 60. - | | Italiens Nadelhöker. « 13 östlichen bis zum westlichen Ende, vom Fusse bis gegen 5000’ Höhe, wo er von der, nahe verwandten, folgenden Art abgelöst wird (Karst, Tagliamento, Baldo, Legnone, Bergell, Splügen, Mt. Cenis). Auch in der Po-Ebene (Pianura del Cavallino und "Euganeen); auf den Apenninen ungefähr bis zu derselben Höhe wie in den Alpen (La Bocchetta, Borghetto, Pontremoli, Cimone, Pianoro, Pietramala, sog. apuanische Alpen, Prato, Mte Pisano, La Vernia, Montamiata, Terni, Spoleto, Rieti, Lugnano, Ac- quasanta, Ascoli); auf den Küsten - Höhen und in den Küsten- Ebenen bis gegen 40° Br. (Genua, Viarreggio, Macchia di Pisa, Monte Limone, Montenero, Ostia, Mte Mario), nicht südlicher, wenigstens nicht in der Ebene. Er kommt in trockenem san- ‘ digem Boden, in Haiden und Wäldern vor. Er ist durch ganz Nord-Europa bis durch Lappland ver- breitet. In den Pyrenäen nach Bentham!), auch in Spanien und Griechenland, doch wie es scheint nur auf Bergen, und im Caucasus?). Nach Pursh und Hooker ist er auch in Canada, Neufundland, am Huronensee und an der Westküste Nordame- rica's bis um die Breite von Sitcha; — nach Cap. Wehb sogar ‘ in Neapel und Butan?). — 2, Zwerg-Wachholder (Juniperus nana). - Dieser findet sich in den Alpen in der subalpinen und der alpinen Region, nie unter 5000’ oder über 7000’ H. (Baldo, Stilf- ser Joch, Legnone, Maloggia, Alpe di Lago, Simplon, Mt. Ce- nis, Col de Tende); in den apuanischen Apenninen laut Exempl. von Bertoloni d. j.; auf dem Monte. Velino und vielleicht auch auf andern Apenninen-Gipfeln, die hoch genug sind. er = = 1) Bentham Catal. p. 93. % ä 2) Webb Iter hispaniense p. 10. Sibthorp Fl. Graecae Prodr. II. p- 262. Chaubard Fl. du Peloponnese, p. 65. Bieberstein Fl. - Taurico-Cauc. II. 425. Cfr. C. A. Meyer Bericht, 1831, p. 41. 3) Pursh Flora Americae septentr. II. 646. Hooker Flora boreali- americana, IH. 165. Loudon Arboretum, IV. p. 2491. [ Ueber den Himalaja aber, wo J. comm. und 4 andre Spp. nach Royle, vgl. Bot. Jahresbericht üb. 1838, S. 285]. 14 | Italiens ‚Nadelhölzer. Nördlich von den Alpen kommt er auf den Karpathen vor (Wahlenberg), in Lappland bis zu den nördlichsten Theilen (Wahlenb.), im Altai (Ledebour), in Grönland (I. Vahl mündlich) und in den nördlichsten Gegenden Nord - America’s (Hooker))). Nach B. Webb soll er auch auf Ve hohen ROBOH wachsen 2). 3 Wachholder mit Re rir > Beeren Ä (Juniperus hemisphaerica Presl.). In der oberen kahlen Region des Aetna findet sich eine niedrige daniederliegende Wachholderart als sehr gemein. Auf Grund des Standortes nehme ich sie für Presl’s J. hemisphae- rica®), ob ich sie gleich nicht in Frucht gefunden habe. Ihr Höhengürtel kann nach meinen eigenen, nebst Philippi’s und Carlo Gemmellaro’s®) Angaben zu 5000 — 7000’ bestimmt werden. Nach Tenore’s Aussage hat Gussone sie auch auf dem Aspromonte und mehrern andern Bergen Calabriens angetroffen 5). Auf dem Mte Sibilla, Mte Amaro und dem Gran Sasso fand ich in der subalpinen Region einen Wachholderstrauch, welcher dem vom Aetna sehr gleicht und der etwas flach-gedrückte Beeren hat; doch bin ich ungewiss, ob es nicht eine Gebirgs- Varietät der Junip. communis ist. Ausserhalb Italiens wurde diese Art bisher nicht gefunden. 4. Ceder- Wachholder (Junip. Ozxycedrus, ameiin J. ru- fescens Link $)]). Diese Art, die von der J. macrocarpa |J. Oxycedrus L. 1) Wahlenberg Fl. Carpator. p. 322. Fl. Lapponica, p. 276. Le- debour Fl. Altaica, IV. 299. Hooker a. a. O. 2) Webb»-Iter hispan. p. 10, 3) Presl Flora Sicula, p. XL. 4) Philippi Aetna, in Linnaca Bd. VII, S. 762. C._Gemmellaro Cenno sulla vegetazione ec. 5) Tenore Sylloge p. 483. 6) [Link findet nämlich (s. berl. Bot. Zeit. 1845, S. 279.) Linne’s J. Oxycedrus in der hier unter 5. nächstfolgenden Art J.ımacro- carpa Sibth., weshalb er die gewöhnlich von den Autoren J. Orycedrus genannte Art neu benennt: J. rufescens. Ehbendas. wird auch auf eine ganz ueue Art, die in Istrien wächst, J. Biasoletti Lk., aufmerksam gemacht. — Anm. d, Uebers.] Italiens Nadelhölzer. 15 n. Link |, die oft unter ihrem Namen geht, wesentlich verschie- den ist, fand ich in den Apenninen zwischen 1000’ und 3000’ Höhe (zwischen Otricoli und Narni, zw. Norcia und Castelluecio, auf dem Mte Gargano). Nach Tenore wächst sie auch auf dem ‘ Mte. Salviano!). Wahrscheinlich gehört hieher eine Angabe Orlandini’s2): Gabbreto di Mte Auto e dei Monti Rognosi. Da diese Art häufigst mit der folgenden verwechselt wird, so ist es schwer, ihren Verbreitungsbezirk ausserhalb Italiens zu bestimmen. Ich vermuthe, dass die in Süd-Frankreich ge- meine Oxycedrus (Cade) hierher gehört, so wie auch die, welche nach Sibthorp in Griechenland und auf dem griechischen Archipel, namentlich auf dem Helicon 3) gemein ist, und die.dal- matische*%). Vermuthlich kommt sie auch auf der spanischen Halbinsel vor. | 5. Der grossbeerige Wachholder (Junip. nn Sibth. [J. Ozycedrus Lk.]). Er wächst an ‘den sandigen Küsten und auf Klippen längs des mittelländischen Meeres (Macchia di Pisa, Montenero, Ostia, Lago di Licola, Lago di Patria, Cuma). Wahrscheinlich auch längs des adriatischen Meeres (Apulien nach Tenore5). In Si- ee nach Exempll. , die Tineo mitgetheilt. ' Er findet sich in Griechenland nach Sibthorp, in Spanien bei Cadix nach Webb), und aus der Berberei sah ich ihn in Desfontaines’ Herbarium unter dem Namen J. Oxycedrus. Wahr- scheinlich ist er über die ganzen Mittelmeersküsten verbreitet. 6. Sadebaum - Wachholder (Juniperus Sabina.) - Vollständ. Samml. offiein. Pfl. (Düsseld.), T. 87. | Der Sadebaum kommt sowohl in den Alpen (Pfunds, aus Bergen der Lombardei mitgeth. von Odescalchi), als auch in o 1) Tenore Sylloge, p. 483 Flora Neapolitana, V. 282. 2) Zuccagni Orlandini’s Charte. BR, 3) Sibthorp Florae Graecae Prodr, 4) Visiani Flora Dalmat. I. 202. 5) Tenore Sylloge, p. 483. 6) Sibthorp Fl. Gr. Prodr. TI. 263. Webb Iter hispan. 10. 16 Italiens Nadelhölzer. den Apenninen (Castelluceio, Gran Sasso, Majella) vor. Einige italiänische Autoren führen ihn als auf Klippen der Seeküste wachsend an, ich vermuthe aber, dass er von dieser Seite mit Junip. phoenicea verwechselt worden ist. Allioni, Pollini, Brocchi und Tenore geben ihn nur als Gebirgspflanze [ Tenore um 4000’ H.] an, und anders habe auch ich sein ee Verhalten nicht gefunden. Nach Bentham wächst er in den Pyrenäen, nach Sibthorp und Chaubard in Griechenland, und nach Webb auf der spani- schen Halbinsel, in beiden Ländern als Gebirgspflanze!). Er kommt auch auf der Nord- ünd Westseite der- Alpen vor, nach Ledebour im Altai und nach Meyer im Caucasus?). Hooker giebt ihn auch als in Canada bis zum Saskatschawan, am Hu- "ronen-See und im Felsengebirge wachsend an). 7. Der phönicische. Wachholder (Juniperus phoenicea)“) DER N. Duhamel, VI. Tab. 17. Er kommt längs der Küsten des Mittelmeeres auf Felsbo- den vor: von Nizza und Oneglia bis Calabrien und Sicilien, dsel. am ionischen und am .adriatischen Meere von Tarent und Galli- poli bis Cherso (Nizza nach Allioni, Montenero, Terracina, Castel Fusano, Gargano. Nach Tenore und Gussone bei Lecce, Taranto, Gallipoli, nach Koch. auf Cherso bei Istrien ?). Von Castelammare in Sicilien von Gussone mitgetheilt. Er findet sich stets auf nur geringer Höhe über dem Meere. - Er ist am mittelländischen Meere allgemein verbreitet: in’ Griechenland und dem griech. Archipel (Sibth., Chaubard), wahrscheinlich auch in der Levante, auf dem Plateau von Barca, 1) Bentham Catal. 93. Sibthorp Fl. Gr. Prodr. II. 264. Chaubard Flore du Peloponnese, p. 65. Webb Iter hispan. p. 10. 2) Ledebour Flora Altaic. IV. 298. C. A. Meyer Bericht 1831. S. 41, 3) Hooker Fl. boreali americ. II. 166. Früher schon von La Py- laie angegeben. 4) Juniperus lycia nehme ich für synonym. 5) Tenore Sylloge, p. 484. Flora Neapolitana V. 282. Gussone Pl. rar. p. 370. Koch Synops. Fl. Germ. & Helv. 665. ! —_ - - laliens Nadelhölzer. 17 . (Viviani), in der Berberei-(Desfontaines) und an Frankreichs Mittelmeersküste (Decandolle, Loiseleur !)). VI. Eibenbaum (Taxus). x l. Gemeiner Eibenbaum (Tazxus baccata). N. Duhamel, I. Tab. 19. Er kommt sporadisch vor sowohl in den Alpen (Legnone, Baldo nach Pollini, Gebirge von Piemont nach Allioni) 2), als auch in den Apenninen (Gipfel-der Berge, Montamiata nach Santi, Subiaco nach Sebastiani und Mauri, Mte Acuto n. Orsini, Gargano nach Della Torre und Giordano, Matese n. Tenore)); ‘aber nie und nirgends in der Ebene wild. Die untere Gränze ist in den Alpen bei 1000’, in den Mittel- Apenninen bei 2000’ Höhe; die obere Gränze fällt in den Alpen in die Region der Nadelhölzer, auf den Apenninen in die der Buchen. Man findet ihn auf der West- und der Nordseite der Al- pen, in den mitteleuropäischen Gebirgen, so wie in Schottland und auf-der scandinavischen Halbinsel. Die Nordgränze ist in Seandinavien unter 61° (Gefle, Bergen), in Schottland unter 580%. Er kommt auch in den Pyrenäen vor, in Spanien nach Ortega und in Griechenland als Gebirgspflanze, und im Cauca- sus5). Nach Hooker auch am Huronen - See und anderwärts: doch nehmen Andere den hier wachsenden für eine eigene Art unter dem Namen Taxrus americana). 1) Sibthorp Fi. Graecae Prodr. II. 264. Chaubard Flore du Pele- ponnese,, p. 65. Viviani Florae Libycae Spee. 61. Desfontai- nes Fl. Atlant. II. 371. Decandolle Flore frang. III. 279. TLoi- seleur Flora Gallica, II. 352. 2) Pollini Fi. Veron. II. 193. Allioni Fl. Pedemont. II 182. v3) Santi im Giorn. Agrario. Savi Alberi di Toscana, I. 210. Se- | bastiani & Mauri Fl. Rom. Pr. 339. Tenore Sylloge, 484. Flora Neapolit. V. 282. \ £k 4) Hartman Skand. Flora, 3. Aufl. S. 241. Watson Geogr. Vertheil. u. Verbr. der Gewächse Grossbrit., übers. v. Beilschmied, S.196. 5) Bentham Catal. p. 124. Sibthorp Fl. Graecae ‚Prodr. II. 265. Chaubard Flore da Peloponn. p. 65. Bieberstein Fl. Tawrico- Cauc. I. 427. C.A. Meyer Bericht (1831). S. 40. 6) Hooker Fl. boreali -americana, II. 167. Hornsch. Arch. II. 1. 2 18 Ä Valerie, Nadelköhe ; Ä \ tBirıy Rückblick. Betrachten wir zuerst die Alpen, so finden wir nach dem Vorhergehenden, dass sie zehn Coniferae aufweisen, nämlich: Pinus sylvestris, Pumilio, Cembra; Abies excelsa, peclinata; Lariz europaea; Juniperus communis, nana, Subina; Tazxus baccata. Hier sind also sämntliche europäische Gattungen. -Te- präsentirt. In Betreff der Höhenverhältnisse sind sie folgender- massen vertheilt: Der alpinen Region gehören an: Juniperus nana und Pinus Pumilin; der Region der Nadelhölzer: Pinus Cembra, -Larix europaea, Abies excelsa, wovon die zwei letzteren auch weiter herab gehen; der Region der Buche und ‚Eiche: Pinus sylvestris, Taxus baccata, Juniperus communis, Abies pectinata, Juniperus Sabina. Sie gehen hier und .da in die Re- sion der Castanie herab. Juniperus commanis tritt selbst in die Po-Ebene herab. Das nördliche Europa bringt nur 6 wild - wachsende Coni- ferae hervor, von diesen finden sich auf den brittischen Inseln 4, näml.: Pinus s ylvestris, Taxus bascuta, Juniperus communis und J. nana; in Scandinavien kommt Abies excelsa dazu ; im nörd- lichen Theile der osteuropäischen Ebene noch Larir europaea. In den mitteleuropäischen Gebirgsmassen kommen ausser diesen Arten noch 2 andere vor: Abies pectinata und Juniperus Sabina, im Riesengebirge und den Karpathen ausserdem Pinus Pumilio uad P. Cembra. Pa r In den Alpen sind die nord- und die mitteleuropäischen Arten versammelt, nicht eine fehlt. Diese Thatsache dürfte vielleicht in pflanzengeschichtlichem Bezuge nicht unwichtig sein, obgleich man es dahei nicht für bewiesen ansehen kann, dass alle nordeuropäischen Arten von den Alpen herabgewandert wären. Die Alpen sind also reicher an Arten als das nördliche Europa. In der Region der Nadelhölzer spielen diese Art Bäume dieselbe Rolle wie in Scandinavien, im nördlichen Theile der osteuropäischen und gewissen Gegenden der nordeuropäischen Italiens Nadelhölzer. 19 Ebene und in den mitteleuropäischen Gebirgen. Doch nehmen in Nord-Europa die -Nadelholzwälder ein weit grösseres Areal ein und fassen viel mehr Individuen in sich als in den Alpen. Im Norden treten die Nadelhölzer alle in die Ebene herab, nur allenfalls mit Ausnahme der Juniperus nana. Auch an der Nord- seite der_Alpen ist dieses der Fall mit den dort wachsenden Nadelhölzern mit Ausnahme der alpinischen Arten (P. Pumilio, Junip. nana) und derjenigen, die wohl der Region der Nadel- hölzer angehören, sich aber der alpinen Region nähern ( Larix eur., Pinus Cembra); sie kommen hier nicht allein in den Thä- lern und auf den Terrassen, sondern selbst am Fusse der Alpen vor. Dagegen verhält es sich mit den Nadelhölzern auf der Südseite ‚nicht so: von diesen kommt, streng genommen, nur uniperus communis in die lombardischen Ebenen herab. | Mit den Pyrenäen haben die Alpen einen Theil der Na- delhölzer gemein: bestimmt ist dies der Fall mit Pinus sylvestris, Abies: excelsa, A. pectinata, Juniperus communis, J. Sabina und Tazxus baccata; vielleicht noch mit mehreren, doch gar nicht mit Zarie und Pinus Cembra, welches östliche Formen sind. Eigenthümliche Formen bieten die Pyrenäen keine dar, ausser man wollte Pinus uncinata für eine eigene Art nehmen. Von den nordeuropäischen Arten haben Larix europaea und Abies excelsa ihre absolute Südgränze in den Alpen erreicht. Damit ist auch die ganze Gattung Larix begränzt, während da- gegen die Abies-Gattung weiterhin besteht in andern Arten. Pinus sylvestris ist in der Hauptsache auch mit den Alpen be- gränzt, wenn auch einzelnes sparsames Vorkommen südlicher stattfände; dafür treten aber andere Kieferarten an die Stelle, so dass die Gattnngsform Bestand behält. — Tazus baccata, Juniperus nana uud J. communis gehen weiter gegen Süden, die.2 ersteren jedoch nur als Gebirgspflanzen, unter kälteren klimatischen : Verhältnissen. Von den Nadelhölzern, die ihre Nordgränze in den mitteleuropäischen Gebirgen haben, gehen Abies pectinata und Juniperus Sabina ebenfalls südlicher, doch ebenfalls nur als Gebirgsgewächse. Pinus Cembra. dagegen fin- det sich nicht südlicher. Pinus Pumilio, oder jedenfalls eine » %* - 20 Italiens N: adelhölzer. analoge Form, ist unter ähnlichen -Klima'- Verhältnissen: in’ den Apenninen wieder anzutrefien. Die grosse Po-Ebene hat keine Nadelholzwälder; nur Jx- -niperus communis erscheint auf Haiden und Sandstrecken, und die südlichen Formen Pinus Pinea und C Yupressus sempervirens treten hier unter den cultivirten Bäumen auf, welche die Gärten zieren. Auf den von der -Ebene isolirt aufsteigenden Euganeer kommen dagegen beide Tannenformen vor. Mit den N nninen beginnt die Mittelmeers- Flora. Hal- ten wir uns hier für's Erste nur an Ebenen, Thal und Hügel, und steigen nieht über den immergrünen Gürtel (Regio semper- virens): so haben wir hier. 3 Kieferarten, und zwar Pinus Pi- naster, Pinea und halepensis, ferner 3 Arten Wachholder: Ju- nip. phoenicea , macrocarpa und communis, und endlich, obschon nur verwildert, Cupressus sempervirens. Aber trotz dem, dass also die Zahl der Arten hier eben so gross ist, als im nördli- ehen Europa. so sind doch hier weniger Haupt - Formen; und obgleich man Wälder von höhern Bäumen ‚und Gebüsche von Wachholder findet, so sind diese doch bei der Frage nach vor- herrschendem Auftreten gar nicht mit den nordischen Arten zu vergleichen. Von den 3 Kiefernarten gehört P. Pinaster West- europa an, doch nur dessen südlichem und mittlerem Theile (Westküste von Frankreich; Portugal, Spanien). Sie geht in Italien nicht weiter südwärts als bis unter 42° Br. und findet sich auch östlich von den Apenninen nicht mehr. Die 2te Art, P. Pinea, scheint -in einem kleinen Gürtel Mittel-Italiens, so- wohl an der West- als an der Ostküste, ursprünglich wild zu sein, ist aber ausserdem als cultivirter Baum durch ganz Italien | und die übrigen Länder am Mittelmeere sehr verbreitet. Die dte, P. halepensis, ist an beiden Seiten der Apenninen besonders sehr verbreitet, so wie sie zu den gemeinsten Baumarten der Länder am Mittelmeere gehört. Von den Wachholderarten sind Junip. macrocarpa und phoenicea sehr gemein an heiden Küsten und gleichfalls auch sonst in den Mittelmeer - Ländern; J. communis ist bis 400 herab südwärts verbreitet. > Italiens Nudelhölzer. 21 ‘%t. Die Waldregiön ‘der Apenninen bilden vornehmlich Lauh- holzbäume, besonders Castanie und Eiche im untern Theile, die Buche im oberen; doch treten vorzüglich in ‘die Region der, Buche auch Nadelhölzer. ein, und zwar theils die Formen, die in den Alpen vorkonimen, näml. Abies pectinata, Taxus bace., Junip. communis und J. Sabina, theils neue Formen, nämlich: Pinus' Laricio, die auf dem Aetna, in Calabrien und in den Abruzzen auftritt und auch auf anderen Gebirgen im Becken des Mittelmeeres: vorkonmt, P. brutia, welche nach unserer gegen- wärtigen Kenntniss Calabrien eigenthümlich ist, und Juniperus Ozycedrus [rufescens Lk.], die sowohl östliche als westliche v erbreitung | zu haben scheint. ‚Es giebt nur wenige "Apenninen -Gipfel, die sich bis zur subalpinen Region erheben: wo dies aber der Fall ist, wie auf der Majella, da'erscheint eine niedrige, kriechende, ‘der P. Pu- - milio analoge Kieferart, Pinus majellensis; nächst dieser Juni- perus nana in den nördlichen Apenninen, auf dem Mte Veline und vielleicht auf mehreren Punkten, und endlich Junip. hemi- sphaerica anf dem Aetna, auf Calabriens Gebirgen und vielleicht auf den höchsten Punkten in den Abruzzen. ws Wird Italien. südlich von der Po- Ebene unter Einem be- trachtet ohne Unterscheidung der Regionen, so hat es 16 Arten, also eine grössere Anzahl als die Alpen: dies war aber auch hier danach zu erwarten, dass die Klimate des Mittelmeeres, "Mittel- Europa’s und das Polar-Klima nach den Höhen einander ablösen. Doch fehlen die Hauptformen: Larix, Cembra, und Abies im engern Sinne [ Picea Lk.], so wie auch keine neue Form ‚hinzutritt, ausser der angepflanzten Cypresse. Pr lkoelnnde Halbinsel und die griechischen Inseln schei- nen in Betrefi der Nadelhölzer im Wesentlichen mit Italien über- einzustimmen: : In den Ebenen wachsen Pinus Pinea und hale- pensis, Juniperus macrocarpa und phoenicea, Cupressus sem- pervirens; ‚auf,.den Bergen: Pinus, Laricio,, Abies pectinata, Taxus baccata, Juniperus communis, Oxycedrus, Sabina, doch » er Italiens Nadelhölzer. treten als eigenthümlich hervor: Abies cephalonica' hund! Abies Apollinis Link [Lionaea XV’ ].:— Auch die spanische: Halb- insel scheint darin, so weit unsre unvollkommne Kunde davon reicht, bedeutende: Aehnlichkeit mit Italien zu haben. Gemein- _ sehaftlich sind beiden: Pinus Pinaster, halepensis, Juniperus ‚ macrocarpa und Cupressus sempervirens in der Ebene, — Tua- zus, Pinus Laricio, Junip. Sabina, communis und nana in den Gebirgen. In Süd-Spaniens Gebirgen zwischen 3500° und 6000’ kommt nach en Abies Pinsapus vor, welche Tome fehlt. Die Nordseite von Africa und namentlich der Atlas und das Plateau von Barca weisen einen Theil der italiänischen Formen auf, und zwar Pinus halepensis und Pinea, Cupressus semperv., Ju- nip. phoenicea, J,mucrocarpa, aber auch eine ganz neue Form, nämlich Callitris quadrivalvis,, Südlich vom: Atlas verschwindet die Gruppe der Nadelhölzer gänzlich. Die Canarischen. Inseln besitzen eine eigene Kieferart: P. canariensis, und 2 Arten Wäch- holder, die wahrscheinlich auch ihnen eigenthiimlich sind. Auch Syrien und Klein- Asien. haben mehrere Üoniferae mit Italien gemein, nämlich wenigstens die Arten, die auch an der ‚Nord- küste Africa’s vorhanden sind. Auf dem’ Libanon tritt: die merk- würdige Form Cedrus hinzu, welche unter den nordischen For- men dem Lärchenbaume am meisten analog ist. Den oben angeführten Autoren nach kommen 3 von den europäischen Wachholderarten: Junip. communis, nana und Sa: bina, auch 'in Nord - America vor. Da die 2 ersten auch im nördlichen Europa. wachsen, so bestätigt dies abermals die.be- deutende Uebereinstimmung, die zwischen den polaren und sub- polaren Ländern beider. Continente stattfindet ; auffallender. ist das Vorkommen der J. Sabina, die erst in Mittel-Europa auf- tritt. Der nordamericanische Tazus - "Baum wird von Einigen als mit dem europäischen identisch, von Andern als eigne Art aufgeführt. Ausserdem ist Nord - America’s Reichthum an Na- delholz - Baumarten der Kiefern-, Tannen- und Lärchenformen genugsam bekannt, aber alle Arten, ‚selbst die nördlichsten , sind von den europäischen verschieden. lialiens Nadelhöker. 23 Geschichte, der, italiänischen Nadelhölzer. Dass die pe ins , Pinea) im -Alterthume gemein gewesen, ‚wie jetzt, besonders als cultivirter Baum, ist ausser allem Zweifel. Man nannte sie schlechtweg Pinus.— 1. Plinius sagt davon. im Gegensatze zum Pinaster: sie sei am Gipfel ver- ästet,', während letzterer es von der Mitte an seit). Ovid hat dieselbe eigne. Gestalt der Pinie vor Augen, wenn er sagt, sie habe. aufgescheitelte Haare oder einen ‚Scheitel mit. steifen Haaren 2). — .2. Plinius führt es als etwas Bewundernswerthes an, dass die Pinus gleichzeitig jetzt reifende Früchte trage und solche die nächstes Jahr reifen werden, und auch noch solche die erst in 3 Jahren reif werden sollen?). Dieses ist bei der Pinie der Fall, und sonst bei keiner andern: in Italien vorkon- menden’ Art. — 3. Derselbe Autor schreibt dem Baume eine sehr ‘grosse Frucht zu: dieser ist auch unter den italiänischen Pinis die Art, welche die grösste Frucht hat. Er sagt, die Nüsse liegen in Fächern und seien mit einer Decke von Rost ®) bekleidet, damit sie bloss daliegen können. Er setzt voraus, dass die Kerne essbar sind, was auf keine andre als auf diese und: die Zirbelnuss in den Alpen passt). Auch Apicius spricht von Piniennüssen, nuclei pinei, und nennt sie als Ingredientien eines. sehr zusammengesetzten Gerichts) ; sie werden auch jetzt 1) Histoire naturelle de Pline par Ajasson de Gransagne. Paris, 1831. Lib. XVI.sect. XVII. ‚.Pinaster nihil aliud est, quam pinus sylve- stris, mira altitudine, et a medio ramosa, sicut pinus in verlice. 2) Ovid. Metam. (ed. Gierig) X. 103. ,, succineta comas Kenztenne 1 vertice Pinus‘““. 3) Plinius, Lib. XVI. ne 44, „In maxima tamen take 'Pinus est: habet fructum maturescentem: habet proximo anno ; ad maturitatem venturum , ac deinde tertio. “ 4) Nicht: eben rostfarben, wie man gewöhnlich übersetzt, son- dern pulverig. | 5) Plinius Lib. XV. seet. 9. ‚,Grandissimus (fructus) pineis nuci- bus — intus exiles nucleos lacunatis includit toris vestitos alia ferruginis tunica, mira naturae cura molliter semina collocandi. — In melle decoctos nucleos Taurini aquicelos vocant ‘“. 6) Apicius de opsoniis et condimentis (Amstelod., 1709). Lib. I. 33. Cd 24 Italiens Nadelhölzer. noch in der Kochkunst benutzt. — Plinius }) erwähnt einer Abart in zerbrechlicher Schale, die er terentinische [vgl. Note ] Nüsse nennt: diese Abart ist noch jetzt bekannt und'wird besonders im Neapolitanischen gezogen; ferner sagt Pl., man bewahre die Piniennüsse durch Einmachen in Honig auf2): auch jetzt weiss man, dass sie dem Ranzig-werden sehr ausgesetzt sind‘, wes- halb man sie in den Zapfen liegen lässt. — 4. Dass der Pi- nienbaum damals, wie jetzt, in den Gärten gezogen und bei den Landhäusern angebracht wurde, ersieht man ‚aus Palladius’, Varro’s, Columella’s und Cato’s Vorschriften, wo und wann man die Piniennüsse säen und ärnten solle 3). Virgil sagt, die Pinie sei der schönste Baum im Garten und Horaz spricht von einer Pinie, die über seine Villa hervorrage %) und Varro sagt, die Pinie werde als Gränzzeichen zwischen den Besitzungen ge- braucht). — 5. Endlich findet man im Pompeji und Hercula- num Pinienzapfen abgebildet- auf Frucht- und Küchenstücken und in Arabesken, und in Herculanum hat man verkohlte Pi- nienkerne gefunden. ar Im Allgemeinen wird also die Pinie darunter verstanden , wenn bei den römischen Autoren Pinus genannt ist; aber ohne Zweifel hat das Wort zuweilen eine mehr generische Bedeutung und gilt dann von mehreren Arten aus der Kiefergattung. Pi- nus wird nicht selten als ein Baum genannt, der Bauholz, be: sonders Schiffsbauholz giebt, ja es wird figürlich von einem Schiffe gebraucht®), das Holz der Pinie aber ist nicht sonder- lich gut zu Bauholz. Dass man das Wort Pinus auch generisch 1) Plinius Liber XV. sect. 9. ‚„Harum genus alterum BEEEERIe [? tarentinae, al. ed.], digitis fragili putamine.‘‘ 2) S. Note 5) S. 23. 3) Palladius Nov. VII. 9—12. Febr. XXV. 33. Marc. X. 37. Varro I. 15. Columella, Lib. V. cap. 10. sect. 14. und Cato cap. 28. (Seriptt. rei rust., edit. Schneideri.) 4) Virgil. Bucolica (ed. Forbiger) Ecl. VII. 65. ,,Fraxinus in sil- vis pulcherrima, Pinus in hortis.““ Horat. Lib. I1I. Ode 22. „ Pinus imminens villae,‘‘ 5) Varro, Lib. I. 15. 6) Virgil, Bucol. Eel. IV. 38. Italiens ‚Nadelhöler: 25 gebraucht habe, wird daraus wahrscheinlich , dass Plinius es im Plural hat an’'einer ‚Stelle, wo er offenbar: von mehreren Ar- ten redet). Nachdem‘ a von der Pinie gesprochen , nennt .er den Pinaster ?), von welchem ‘er’ sagt, er sei nichts andres als eine wilde ‘Pinie ‚die sich durch 'ihre grössere Höhe und dadurch auszeichne, ‘dass sie von’ der Mitte an Aeste: habe und reich- licher‘ Harz’ gebe als die 'Pinie; er wachse, sagt er, auch in der Ebene. Hier fällt Einem sogleich Pinus Pinaster ein: diese wächst in Toscana mit der Pinie zusammen und wird dort noch mit dem Namen Pino selvatico unterschieden , während die Pinie Pino domestico heisst; ‚sie.ist mehr harzgebend als letztere, hat nicht: die Krone‘ von dieser und wächst sowohl in der Ebene als auf niedrigen Bergen. Dass sie nicht weiter südwärts geht ale bis 420 herab,, ist kein Einwand gegen, diese Auslegung, denn theils sagt Plinius ‚nicht ausdrücklich, dassı sie im Röni- ‘schen und auch im Neapolitanischen vorkomme, 'theils kann sie | vielleicht früher weiter ‘verbreitet gewesen sein, wie auch Santi in seinen Reisen eines. zerstörten grossen Kiefernwaldes selbst im Sienischen erwähnt, der sich:vom Flusse Ombrone bis Ca- stiglione erstreckt hatte. Indess giebt es einen wichtigen Grund &egen obige Annahme: ‘es heisst nämlich, Pinaster sei von aus- serordentlicher Höh: . dieses passt nicht, denn Pinus Pinaster hat ungefähr dieselbe Höhe. wie die Pinie. Aus demselben Grunde ist die sonst so gemeine P. halepensis zu übergehen, denn sie ist noch niedriger als die Pinie. Dagegen passt es besonders gut auf Pinus, Laricio, welche in Corsica die erstaunliche Höhe von 140.bis 150 Fuss, im Silawaldgebirge Calabriens 120 — 130’ er- reicht). :Der Umstand, - dass Plinius’s | ‚Pinaster auch in der Ebene wachsen 'soll, passt weniger gut, da P. Laricio ein Ge- 1) Plinius, Lib. XVI. sect. 33. ,, pinis. ‘“ 2) Plinius Lib. XVI. sect. 17. '„, Pinaster nihil aliud est quam pinus sylvestris mira altitudine, et a medio ramosa. — Copiosiorem dat hacc resinam. — Gignitur et in planis. “ 3) Tenore Geogr. phys. et bot. du’ roy. de’ Naples, p. 75. [Flora od. bot. Z. 1841, 114.] 26 Italiens, Nadelhöler. Hi birgsbaum ist, doch soll er nach Tenore zuweilen vereinzelt in- der Ebene vorkommen. Das Glaublichste, ‚um. diesen ,Zpeifel; zu heben, ist, anzunehmen, dass Plinius unter Pinaster sowohl P. Laricio als P. Pinaster, die einander nicht so 'unähnliceh sind, verstanden habe. Pinus sylvestris kann hier nicht Gei sein, da sie'sich in den Alpen auf einer bestimmten Höhe ü..d. M., zugleich wohl auch sparsam in den nördlichsten Andre befindet, dort aber auch nicht durch‘ Höhe des Stammes ausge zeichnet ist. Nachdem Plinius vom Pinaster gesprochen, 'redet er wei-: ter von den verschiedenen Kieferarten und sagt’ da®): ‚Viele‘ glauben, es sei derselbe Baum, der längs der Küste von Italien wächst und mit einem andern Namen Tidulus heisst ; dieser ist aber dünner, höher gerafft und ohne Knoten, er wird zu den Hi- burnischen Schiffen gebraucht und ist fast ohne Harz.“ - Ich weiss nichts besseres, als dass hier Pinus halepensis gemeint ist: diese Föhrenart ist längs der italiänischen: Küsten all- gemein verbreitet, sie hat dünneren Stamm, ' glatte Rinde, und, wenn sie älter wird, bildet sie oben einen Kopf oder Strauss und bekommt so grössere Aehnlichkeit mit der Pinie als die andern Arten. ‚„Suceinctior “, mehr aufgeschürzt, ist gerade der- selbe Ausdruck den Ovid von der Pinie braucht. Doch passt das nicht, dass er beinahe kein Harz enthalten soll. Dass P. halepensis jedenfalls im Alterthum in Italien vorhanden gewesen, kann damit bewiesen sein, dass sie anf Wänden in Pa abgemalt ist. Nachdem er hierauf von den zwei Tannenarten ‘und der Lärche gesprochen, sagt Plinius: die sechste Art Nadelholz ist die Teda im eigentlichen Sinne, diese hat grösseren Ueberfluss an Saft als die übrigen, aber doch weniger und flüssigert Saft als die Rothtanne; sie ist zu Fackeln bei heiligen Verrichtun- — 1): Plinius Hist. nat. Lib. XVT. sect. 17. ,,‚Easdenı arbares alio no- mine esse per 'oramı Italiae, ;quos tibulos vocant,_plerique ar- ‚bitranter, sed graciles a a et enodes Hhazmicargen ad usus. pacne sine resina. i f Italiens‘ Nadelhölzer. 27 sen beliebt). 'Dänn’ heisst es an, einer andern Stelle: Theer kocht man:in Europa aus der T’aeda?). Es kommt mir vor, als sei hier zunächst Pinus sylvestris gemeint, denn sie ist eben die Föhre, woraus noch’ heut zu Tage besonders Theer gewonnen wird 3); sie hat viel und leichtflüssiges Harz und wird auch jetzt in den: Alpen allgemein zu Fackeln gebraucht. Uebrigens' kön- nen dazu auch andere Arten dienen, was auch daraus klar ist, dass Plinius jene Föhre Treda im eigentlichen Sinne nennt. Das Wort teda@ ;hat deshalb auch die gewöhnliche Bodeninng von Fäckeln. " Die Alten: pflesten Harz, von Nadelholzbäumen in den Wein zu: tbkun oder Taunzapfen in die Fässer zu senken, um den Wein zu bewahren. Dieser Gebrauch, der natürlich dem Weine ‚einen Beigesehmack giebt, ist noch im Gange. Es wurden: gewiss, damals wie jetzt, ‘verschiedene Arten dazu benutzt. Hierin ist vielleicht ‚der Ursprung davon zu suchen, dass die Alten an's ' Ende des Thyrsusstabes einen Tannenzapfen anbrachten: es war ein Pinienzapfen,, denn er wird rundlich dargestellt. Daher kommt wohl’ auch der: in. Italien allgemeine Gebrauch, einen Führen- Be als’ Schild vor die Weinschenken zu hängen. ‘ Ovid lässt die Ceres beim Suchen der Proserpina F ühren- zweige (Pinus) am Feuer des Aetna anzünden*).: Diese Dar- stellung des Mythus 'setzt voraus, dass der Aetna auch damals Föhrenwälder gehabt, und es ist: also. die corsische Kiefer „die hier gemeint ist. | 1% Von Tlannenbäumen ku Plinius und ‘die Eee Tö- mischen Schriftsteller zweier Arten: Abdies und Picea, wie de- 1) Plinius, Lib. XVl. sect. 19. ‚‚Sextum genus est Z£d@ proprie dieta, 'abundantior succo quam 'reliqua, parciore.-liquidioreque quam in picea : flanımis ac lumini sacrorum etiam. gräta.“‘ 2) Plin. Lib. XVI. sect. 21. ,‚Pix liquida in Europa e teda coqni- tur-navalibns muniendis multosque alios ad usos“. | 3) Uebrigens erwähnt Plinius ebendaselbst auch Theeres' von Bän- "men in Syrien, welches zum Einbalsamiren in Aegypten benutzt wurde. Dies mögen aber Bäume einer anderu Art sein. 4) Ovidius Fast. (edit. Merkel.) 1V. 493. ‚‚Illie. accendit geminas pro lampade pinus. _ 28 Italiens Nadelhölzer. TAB ren auch jetzt in Italien 2 vorkommen: die Rothtanne‘, die nur in den Alpen wächst, und die Weisstanne, die sowohl: über die Alpen als auch über die ganze Apenninen - Kette verbreitet ist. — Linne nahm an, Abies sei die Rothtanne, "Picea die Weisstanne, und gab danach diesen 2 Arten seine botanischen Benennungen; die Neueren meinen aber, dass Linne diese 2 Bäume verwech- selt. Damit ist grosse Verwirrung in der Synonymie entstanden. Wenn es bei Plinins heisst, Picea liebe Gebirg und Kälte und Abies wachse auf den höchsten Bergen, als flöhe sie das Meer !) so wäre man geneigt, Linne beizustimmen, denn obgleich beides Gebirgsbäume sind, so geht doch die Rothtanne höher als die Weisstanne. Aber, ausserdem dass man sich bei Schrif- ten aus einer Zeit, wo die Begriffe vom pflanzengeographischen Verhalten noch so wenig bestimmt waren, nicht mit Strenge an den Unterschied halten kann, der in den Worten ‚in excelso montium “ und ‚„montes et frigora “ liegt, so giebt es viele wich- tige Gründe dafür, die Worte Abies und Picea umgekehrt aus- zulegen: — 1. Die Rothtanne heisst auf Italiänisch Pezzo, die Weisstanne Abeto. Ebenso hat in Griechenland die Weisstanne den alten Namen &Aarn behalten?), welcher Plipius’ Abies ent- spricht. — 2. Plinius sagt, die Samen der Picea seien sehr klein und schwarz ?): nun hat aber die Rothtanne viel kleinere Samen als die Weisstanne. — 3. Derselbe Autor legt ferner der Picea im Gegensatze gegen Abies kleinere und -dünnere Zapfen zu®). Kleiner sind nun zwar die Zapfen der Rothtanne nicht, aber doch im Verhältnisse zur Länge im Ganzen schmächtiger. Es 1) Plinius Lib. XVI. sect. 18. „,„Picea monfes amat atque frigora.“ — Situs (abietis) in excelso 'montium, ceu maria fugeret.‘ Cf. Virgil. Bucol. Ecl. VI. 66.: ‚,Abies in montibus altis.‘““ Ge- orgie. 11. 256 —258.: ,‚At sceleratum exquirere frigus difficile est: piceae tantum taxique nocentes interdum , aut hederae pan- dunt vestigia nigrae.‘ 2) Sibthorp Prodr. Florae Graecae. 3) - Plinius, 'Lib. XVI sect. 19. ,„,Piceae (habent nucleos) minimos ac nigros; :propter quod Gräeeci phthirophoron eam appellant.“: 4): Plinius ibid. ,, Piceae vero totis paniculis minoribus et graci- lioribus‘* &e. nt Italiens Na delhötker. 2 heisst von Abies, die weiblichen Bäume trügen keine Kerne): diess erklärt Sprengel so, dass damit 'auf die Eigenschaft der Weisstanne hingedeutet werde, dass die Schuppen von der Za pfenachse abfallen, was bei der Rothtanne nicht geschieht. -' 4. Plinius sagt von der Abies, mittelst ihrer flügelartigen' Blät- ter werde sie so dicht, dass Regenschauer nicht hindurch ge- hen2): was sehr gut auf die Weisstanne passt. — 5. Weiter sagt derselbe, Abies habe die am meisten ausgebreitete Form von allen und sei mehr zugerundet): dieses passt besser auf die Weisstanne als auf die mehr pyramidalische Fichte. F erner, das Holz der Abies sei weicher und leichter zu bearbeiten ®): wirklich lässt sich das der Weisstanne besser schneiden und ist vortheilhafter zu Bauholz. — 6. Die alten Autoren gaben beiden Tannenarten den Beinamen der dunkeln, „nigra“ oder „nigrans“®); Plinius sagt aber, Abies habe ein muntreres An- sehen 6), womit er wohl meint, dass sie weniger dunkel ist: wieder eher die Weisstanne. — 7. Picea giebt nach Plinius am meisten Harz und dabei eine Art weisser Perlen, die dem Weih- rauch so sehr ähneln, dass man sie, wenn sie damit gemengt sind, - nicht unterscheiden kann; dieses Harz ist der Vortheil der Picea; bei Abies ist es dagegen nach ihm ein Fehler, wenn sie Harz giebt, da sie zu Bauholz und Schiffbau bestimmt ist; indess äussert Pl., dass auch das Holz der Picea gebraucht werde, jedoch zu Schindeln, Fässern und andern minder schwe- 1) Plinius ibid. „„Haec ( paniculae nucamenta) Abietis masculae ' primori parte nucleos habent, non item feminae.‘“ 2) Plinius ibid. ,, Abies — folio pinnato densa, ut imbres non trans- mittat-““ Vgl. übrigens Lib. XVl. sect. 38, wo es von den Blät- tern sowohl bei Picea als bei Abies heisst: ‚,‚insecta pectinum modo‘‘; eigentlich passt dieses nur auf die Weisstanne. 3) Plinius ibid. ‚‚Abies e cunctis amplissima est — arbore rotun- dior. | 4). Plinius ibid. ‚, Materia mollior et utilior.“ 5) Virgil. Aeneidos Lib. VIN.-599. ‚nigra abiete.“ IX. 87. „ni- . granti picea.“ 6) Plinius ibid. CXVI, 19) ..Hilarior in totum.‘“ + 30 Italiens Nadelhölzer. ren Sachen). Es ist sehr begreiflich, ‚dass Plinius bei der:.in den Alpen wildwachsenden Rothtanne vorzüglich an das Harz gedacht hat, bei der Weisstanne der Apenpinen aber besonders an das Holz. — 8. Von der Picea heisst es bei demselben Au- tor, dass sie wieder sprosse, wenn sie abgebrannt worden 2). Bekanntlich lässt sich die Rothtanne, eben weil sie geneigt ist, wieder auszuschlagen, viel leichter beschneiden, als die Nadel- hölzer im Ganzen, — 9, Plinius schreibt der Abies eine ein- fache Wurzel zu?): dieses passt auf die Weisstanne, die eine ‘ Pfahlwurzel hat, aber nicht auf die Rothtanne. —.10. Eudlich verdient hemerkt zu werden, dass Vitruvius®), wenn’ er von Sparren aus den Apenninen spricht, nur Abies, nicht Picea nennt. ish | So darf es wohl für ausgemacht gelten, dass die Jbies der Römer die Weisstannne, Picea hingegen die Rothtanne ge- wesen. Dass die Weisstanne damals wie jetzt in den Apenninen wuchs, ist klar; aber etwas Zweifel kann es geben, oh nicht auch die: Rothtanne damals in dieser Gebirgskette vorgekommen sei, während sie jetzt fehlt. Plinius sagt nämlich, Picea sei ein Todtenbaum, sie werde vor Leichenhäuser als Zeichen gesetzt und grün zu Scheiterhaufen gebraucht?). Diese häufige An- t) Plinius, Lib. XVI. sect. 18. ,„Picea plurimam resinam fundit interveniente candida gemma tam simili thuris, ut mixta visu discerni non qneat. — Mäteries ( abietis expetita naviglis) prae- cipua trabibus et plurimis vitae operibus. Resina ei vitium, unde fructus unus piceae. — Materies piceae ad fissiles scan- dulas, cupasque et pauca alia secamenta‘. — und seet. 19.: ‚„„(Picea) perfusa resina‘“. — Abies wird auch figürlich für ‘Schiff gebraucht, z. B. Virg. Georg. _ II. 68. ‚et casus abies visura marinos ““. Vgl. Aeneis, VHI. 91. 2) Plinius, Lib. XVI. seet. 19. ,,Picea repullulat ‘“. 3) Plinias, Lib. XVI. sect. 56. ,‚(Badiees) singulares abieti.‘“ 4) Vitruvius Lib. II. c. 10. „de abiete supernate et infernate‘‘, wo- runter offenbar zu verstehen ist: auf dieser und jener Seite der Apenninen; nicht: diesseit und jenseit des Meeres, wie Rode übersetzt. Vgl. Plinius XVI. sect. 76.: ‚„Romae Abies infernas supernati praefertur “. ni Bee 151% Dur N 5) Plinius, Lib. XV. seet. 18. ,‚Feralis arbor, et funebri indicio ad fores posita ac rogis virens “. in Italiens Nadelhöker. 31 wendung scheint aber vorauszusetzen, dass die Rothtanne näher -als nur in den Alpen gewachsen seit). Indess erklärt sich‘ die Sache damit, dass man sie in die Gärten eingeführt hatte, weil sie sich’leicht beschneiden liess: dieses setzt Plinius gerade da ausdrücklich hinzu, wo er von der Anwendung bei Leicheubegäng- nissen spricht 2), und es ist nicht unwahrscheinlich, dass man sie eben deshalb gezogen hat. Auch an andern Stellen ist von Picea als solcher, die man ansäe, die Rede?). Dass die Rothtanne in der Vorzeit nicht wild in den Apenninen gewachsen sei, wird zunächst vorzüglich aus obiger Stelle. bei Vitruvius klar, wo dieser nur von Abies redet. Eine Stelle bei Plinius, die noch ‚Zweifel erwecken könnte, ist die, wo er sagt, das am meisten geschätzte Pech für Weinfässer sei das brutische (calabrische) und dieses komme von der Picea®); aber eine Parallelstelle bei einem Autor widerlegt, wie ich glaube, jenes Argument genü- gend: In einem der Capitel des: Dionysius Halicarnassensis °), welche der Philologe Cardinal Mai wiederaufgefunden hat , wer- den die Nadelhölzer genannt, die auf dem Gebirge Kila in Ca- labrien wachsen, und dabei wird des brutischen Pechs gedacht, das. man auf diesem Gebirge gewinne. Dionys nennt drei Arten jener: &A&rn, die da himmelhoch sei, evxn mıeioa, und irvg. Nun. finden wir ia Brocehi’s Nachricht über die jetzigen Coni- ferae jenes Waldgebirges 6) ebenfalls 3 angegeben, nämlich: Weisstanne, die der &Adrn entspricht; Pinus Laricio, die nach aller Wahrscheinlichkeit nevxy zıeiga, die fette Kiefer ist, (meixn 1) Vgl. a. Lib. XVI. sect. 14. ,‚Cortex' et fagis, tiliae, abieti, pi- ceae in magno usu agrestium ‘“. 2) Plinius Lib. XVI. seet. 18.. ,, Jam tamen et in domos en, tonsili. facilitate ‘“. 3) Plinius Lib. XVI. sect. 23. „ Picea feritatis paulum mitigatae ‚satu.““ Vergl. Lib. XV, sect. 9. „Picea sativa‘“. 4) Plin. Lib. XIV. sect. 25. ‚Pix in Italia ad vasa. vino condendo maxime prohatur Brutia. F it ‚Raaleepe resina.‘“ . Vgl. Lib. XVI. . sect. 22. | ir 5), Dionysius Ballonts; Lih. XX. 15, 16. 6) Brocchi Osservazioni sulla Sila— in: Memorie dev Istituto del regno Lombardo - Veneto, Tom. IH. B- Italiens Nadelhöker. 5 ist eine generische Benennung für die eigentlichen Kieferarten, auch die Pinie wird neuen genannt); 'endlich P. brutia, lie dann xirvg sein muss: diese Bemerkung findet’ sich auch bei Theophrast: zwar giebt es verschiedene Meinungen, welche‘ Kie- ferart er damit gemeint habe, jedenfalls aber mag es eine Kie- fer, nicht eine Tanne sein. Und so sieht man, dass es auch in jener Zeit nur eine Tannenart auf Calabriens N ge geben hat, nämlich die Weisstanne. - Bei Gelegenheit der Piniennüsse und der Abart derselben mit zerbrechlicher Schalte fügt Plinius hinzu, es gebe noch eine ste Sorte, ‚„‚nuces Sappiniae‘‘ genannt: diese kämen von 'Picea sativa, die Kerne hätten statt der Schale eine Haut, die so . 0 4 . Fr . .. . weich sei, dass sie mitgespeiset werdet). Hier mag ein Irrthum im Spiele sein, da die Kerne der Tanne nicht essbar sind. Man könnte glauben, Plinius hätte etwas von den Nüssen der Pinus : Cembra gehört, die unter denselben geographischen Verhält- nissen wie die Rothtanne wächst, und er hätte geglaubt, dass sie hiervon kämen: hiergegen spricht aber doch, dass die Zir- belnüsse eben so gut eine harte Schale haben, wie die Pinien- nüsse, auch dass Plinius sagt, sie kämen von der eultivir- ten Picea?). Endlich verdient bemerkt zu werden, dass Pilinius eines durch seine Grösse merkwürdigen Weisstannenstammes erwähnt, den'man auf einem Schiffe gesehen, welches auf Caligula’s Be- fehl einen Obelisken aus Aegypten übergeführt ?). 1). Plin. Lib. XV, sect. 9. „ Tertium (genus) Sappiniae e picea sa- tiva, nucleorum cute verius quam putamine, adeo meolli ut si- mul mandatıır. ‘ a ; 2) Aneiner andern Stelle hingegen heisst es, „Sapinus‘‘ sei der Stamm der ,, Abies‘‘, nachdem diese ins Wasser gelegt und entrindet worden. Lib. XVI. sect. 76. ,,‚Abietis quae pars a terra fuit, enodis est, haec, qua diximus ratione, fluviata decorticatur, - atqne ita sapinus vocatur.““ Vgl. a. Lib. XVI. sect. 23, 3) Plin. Lib. XVI. sect. 76. „Abies adıirationis praeeipue visa est in navi, quae ex Aegypto Caji prineipis jussu obeliscum in Va_ ticano circo statutam Serge truncos - lapidis TREIBER ad sustinendum eum adduxit.‘* Ey per Italiens Nadelhöler. 33 Dass: die 'Larix der alten Römer dieselbe ist wie unser Lärchenbaum ‚ muss, denke ich, für ausgemacht gelten ‚ obschon ‚Zweifel daran entstanden ist; hierbei wird aus Folgendem klar werden, dass dieser Baum damals, wie jetzt, nur in den Alpen wuchs. — 1. Er heisst jetzt in den italiänischen Alpen Larice. — 2. Plinius sagt, das Holz sei weit vorzüglicher, als das der Rothtanne, es verderbe nicht und verwese schwer, es sei im Wasser vortrefflich, übrigens sei es röthlich und habe stärkeren Geruch ); ferner der Stamm sei wie bei der Weisstanne sehr hoch2), dicker und höher als der der Rothtanne, die Rinde glätter, die Blätter mehr behaart, fester, dichter und mehr bieg- sam und weich, während die der Rothtänne entfernter, dürrer und dünner und gleichsam frostiger?). Obgleich diese Beschrei- ‚bung im Einzelnen hier und da nicht ganz richtig ist, passt sie doch im Ganzen so zu, dass kaum ein Zweifel darüber sein kann, dass die Lärche gemeint ist.. Ein Irrthum ist es, wenn Plinius die Lärche zu den immergrünen Bäumen rechnet, eben so wenn er ihr Holz für unverbrennlich hält und wenn er ihr Fruchtzapfen abspricht 2), welche Fehler indess erklärlich sind bei der An- nahme, dass die Lärche damals, wie jetzt, nur im den Alpen gewachsen sei. — 3. Derselbe Autor erwähnt, aus dem Lär- - 1) Plinius Lib. XVl. sect. 19. ‚„„Materies praestantior longe (picea) incorrupta vis, mori contumax: rubens praeterea et odore acrior.‘ ibid. XVI. sect. 78: ‚, Cariem vetustatemque tardissime sentiunt larix, robur &e.‘“ & ibid. sect. 79.: ,„‚Larix in humore Bene“ cipua.‘° 2) Plinius Lib. XVI. sect. 76. „Hae (larix & abies) omnium arbo- . rum altissimae ac rectissimae.‘ 3) Plin. Lib. XVI. sect. 19. ,,Sed picea minus alta quam larix illa ‚1. . .erassior , leviorque cortice, folio villosior, pinguior et densior, molliorque flexu. At piceae rariora siccioraque Zolta et tenniora - ac magis algentia.‘‘ 4) Plin. Lib. XVI. sect. 19. ‚„„Omnia ea (Coniferae) perpetuo vi- or ‚zent.‘ Sect. 33.: ,„Silvestrium generis folia non decidunt — larici.° Ibid. 19.: „„Larix nec ardet nec carbonem facit, nec alio modo ignis vi consumitur quam' lapides.“ Ibid.: ,„„E ramis generum horum panicularum modo nucamenta a com- pacta dependent, praeterquam BEER « Hornsch. Arch. II. 1. 3 34 Italiens Nadelhölzer. chenbaume fliesse ein honigfarbener Saft, der nie erhärte: was offenbar der venetianische Terpentin ist!). — 4. Ein besonders wichtiges Zeugniss, dass die Lärche auch vor Alters nur auf den Alpen gewachsen, finden wir bei Vitruvius. Er sagt nämlich: „der Lärchenbaum ist nur den Einwohnern der Municipien in der Nähe des Po und am adriatischen Meere bekannt), Er macht hierauf dieselbe irrige Behauptung wie Plinius, dass das Lärchenholz unverbrennlich sei, und führt als Beweis dafür an, dass, als Cäsar in den Alpen Krieg geführt, und ein Castell, ‚„‚ Larignum ‘“ genannt, belagert, er einen Thurm habe abbrennen wollen, aber zu seiner Verwunderuug gesehen habe, dass der Thurm unbeschädigt von den rund umher angezündeten Schei- terhaufen geblieben sei; nachdem die Belagerten sich übergeben, hätten sie auf die Frage, woher es komme, dass das Holz des Thurmes nicht gebrannt, Cäsarn die Bäume gezeigt, wovon das Holz genommen sei: diese wären hier in grosser Menge vor- handen gewesen und das Castell hätte davon den Namen gehabt. Jene Art Holz, sagt er weiter, werde den Po hinab nach Ra- venna, Ancona und mehreren Muniecipien der Gegend geführt. Endlich bemerkt er, dass, wenn es Gelegenheit gäbe, es nach Rom zu bringen, dies sehr nützlich sein würde, da man es, um Feuersbrünsten vorzubeugen , unter Vordächern anbringen könnte. Auch schreibt er von dem honiggelben Safte, der davon aus- fliesse, und fügt hinzu, dass er als ein Heilmittel gegen Schwind- sucht gebraucht werde. Der Irrthum in Betreff der Unverbrenn- lichkeit des Baumes ist übrigens leicht erklärlich, indem das Holz, wenn es lange dem Wetter, besonders Schnee und Frost, ausgesetzt gewesen ist, schwer brennt. — 5. Das hier bespro- chene geographische Verhalten wird auch bestätigt durch die Bemerkung bei Plinius, dass die Lärche denselben Standort TE 1) Plin. Lib. XVI. seet. 19. ‚, Plusculum huic erumpit liquoris, mel- leo colore, atque lentiore, nunquam durescentis. ‘ 2) WVitruvius, Lib. D. cap. 9. ,„Larix vero, qui non est notus nisi his municipalibus, qui sunt circa ripam fluminis Padi et littora - maris Adriatici. - Italiens Nadelhölzer. 35 ‚habe wie die Rothtanne!), und durch die Stelle, wo es heisst, dass, als eine Brücke in einer Naumachie zu Rom abgebrannt, Kaiser Tiberius befohlen habe, Lärchenbäume in Rhätien (also in den Alpen) zu fällen, um sie wieder in den Stand zu setzen ?). Etwas weiter hin folgt), dass der grösste Bauholzstamm, der zu seiner Zeit in Rom gesehen worden , einer gewesen sei, den Tiberius der Merkwürdigkeit wegen auf der Naumachie - Brücke hatte aufstellen lassen und der dort geblieben, bis Nero’s Amphi- Theater gebaut worden. Es war ein Balken von Lärchenbaum, ‚120 Fuss lang und von 2 Fuss Dicke. Von der Cypresse wurde schon oben bemerkt, wie ihr Vorkommen -in Italien dahin deute, dass sie ein eingeführter Baum sei. Es wird dieses auch durch Plinius Nachricht bestätigt: er sagt, die-Cypresse sei ein fremder Baum, sei aus Creta ge- kommen und anfänglich schwer zu ziehen gewesen %. Dass Cato den Baum den tarentinischen nenne, komme daher, meint Pli- nius, dass er zuerst nach Tarent gebracht worden sei). Einer Nachricht zufolge, die Plinius von Theophrast 6) entnommen, soll die pyramidenförmige Abart auf den höchsten Gipfeln des Ida- und des Weissen Gebirgs auf Creta, wo ewiger Schnee liegt, wachsen, worüber Plinius selbst sich wundert, da der 1) Plinius, Lid XVI. sect. 19. „‚situs idem (ac piceae).““ 2) Plinius, Lib. XVI. sect. 74. „,„Sie certe Tiberius Caesar concre- mato ponte Naumachiario larices ad restituendum caedi in Rhae- tia praefinivit.‘“ 3) Plin., Lib. XVI. sect. 76. ,, Amplissima arborum ad hoc aevi existimatur Romae visa, quam propter miraculum Tiberius Cae- sar in eodem ponte Naumachiario exposuerat advectam cum re- liqua materie: duravit ad Neronis Principis amphitheatrum. Fuit autem trabs e larice, longa pedes 120, bipedali ‚erassitudine aequalis.‘“ / 4) Plin., Lib. XVI. sect. 60.: ‚, Cupressus advena et difficillime na- scentium fuit. Huic patria insula Creta. ‘* 5) Plinius ibid. „„quum Cato Tarentinam eam appellet: credo quod primum. eo venerit.‘“* 6) Theophrasti Eresii Hist. plant, Lib. IV. cap. 1. 3 * 36 Italiens N, adelhölz er. Baum ‚sonst nur in warmen Gegenden gedeihe!). Es ist ohne Zweifel ein Irrthum,, aber Theophrast sagt nurdie Cypresse solle auf jenen schneebedeckten Gebirgsgipfeln wachsen, und man kann leicht ein Vorkommen auf der mittlern Höhe mit solchen auf dem Gipfel verwechselt haben. Zu Somma in der Lombar- dei steht eine Cypresse, welche Napoleon bei Anlegung der Simplon-Strasse schonte : sie ist 121 engl. Fuss hoch und hat einen Fuss vom Boden [wenigstens] 23 Fuss Umfang. Diese Dicke nöthigt in Betracht des langsamen Wachsthumes des Baumes, ein sehr hohes Alter desselben anzunehmen : nach einer alten Sage sollte er in demselben Jahre, wo Christus geboren worden, gepflanzt sein, aber Abbe Berlese berichtet, dass nach einer alten mailändischen Chronik dieser Baum schon zu Julius Cäsars Zeiten, also ein halbes Jahrhundert vor Christo, existirt habe?). Plinius erwähnt einer Cypresse in Rom, die für so alt wie die Stadt ausgegeben worden und die unter Nero’s Regie- rung eingegangen ist?). In jedem Falle ist es also gewiss, dass die Pflege der Cypresse-in Italien weit in der Zeit zurück geht. Cato und Varro reden davon®), wann der Same zu säen sei, und erzählen, dass sie in den Gärten als Gränzbaum gezogen ward; und Varro und Columella empfehlen das Holz vorzüglich zu Weinstock - Pfählen®)._ Die Schilderung, die Plinius von diesem Baume giebt, sagt übrigens nur wenig Vortheilhaftes 6): 1) Plinius, Lib. XVI. sect. 60. ,,Illa ( Cupressus femina d.h. py- ramidalis) vero etiam non appellato solo, ac sponte, maximeque in Idaeis montibus et quos Albos vocant, summisque jugis, unde nives nunguam absunt, plurima, quod miremur: alibi uon.nisi_ in tepore proveniens.‘‘ 2) Loudon Arboret. & Frut. Vol. IV. p. 2470 u konnte übri- gens der Verfasser der mailhudgr Chronik wohl keine sichere Kunde haben.“ 3) Plinius Lib. XVI. seet. 86. Fuit cum ea (Loto in Vulcanali, quod Romulus constituit, aequaeva urbi) cupressus aequalis, - eirca suprema Neronis principis prolapsa atque neglecta.‘‘ 4) Cato 28. 151. Varro I. 15. 5) Varro I. 26. Columella IV. 26. | 6) Plinius Lib. XVI. sect. 60. ‚‚Natu morosa, fructu supervacua, baccis torva, folio amara, odore violenta, ac ne umbra quidem gratiosa, materie rara, ut paene fruticosi generis.** Italiens Nadelhölzer. 37 „Er ist langsam im-Wachsen, bringt eine unnütze Frucht, näm- lich eine hässliche Beere, hat bittre Blätter, einen heftigen Geruch, giebt nicht einmal angenehmen Schatten und nur wenig (oder lockeres) Holz, so dass er insofern kaum für mehr als einen Strauch anzusehen ist.“ Er unterscheidet die 2 Abarten: die pyramidale mit aufrechten und die horizontale mit aus- gebreiteten Aesten, welche Formen er irrig für weiblich und männlich hielt!). Ferner sagt er, dass sie sich beschneiden lässt: man ziehe dicke Hecken daraus, die unter der Scheere gehalten werden, und man bilde mit Beihülfe dieses Baumes mancherlei Figuren und Darstellungen von Jagden, Flotten und anderen Dingen 2). Dass die Juniperus der Alten dem jetzigen gemeinen Wach- holderstrauch entspricht, kann schwerlich in Zweifel gerathen. Der italiänische Name Ginepro ist entsprechend. Plinius sagt, sie habe Dornen statt der Blätter, trage -das ganze Jahr hin- durch Früchte und auch die vorjährigen Früchte blieben sitzen. Er äussert, sie habe keine Blüthen und fügt hinzu: Einige be- haupteten, (wie er glaubt) irrig, es gebe 2 genera des Strauchs, wovon eins Blüthen, das andere Früchte trage); darunter hat ‘man aber sicherlich die wirklichen 2, auf verschiedene Stämme getrennten Geschlechter verstanden, so dass Plinius, wenn er jenes falsch nennt, in der Hauptsache gerade selbst Unrecht hat. 1) . Plinius ibid. „Duo genera earum: meta in fastigium convoluta, quac et femina appellatur. Mas spargit extra se ramos.‘“ 2) Plinius ibid. ,‚Nunc vero tonsilis facta in densitate parietum coercitaque gracilitate perpetuo tenera. Trahitur etiam in pietu- ras operis topiarii, venatus, classesve, et imagines rerum tenui folio, brevique et virenti semper vestiens.“‘ 3) Plinius, Lib. XVI. sect. 38. ,‚Junipero spina pro folio est.“ Ibid. 44.: ,„Juniperus annifera habetur: novusque fructus cum annotino pendet.‘“ Ibid. sect. 40. ‚„Nec Juniperi florent. (Die- ses wird ebendas. auch von picea, larix und pinns ausgesagt.) Quidam earum duo genera tradunt, alteram florere nec ferre, quae vero non floreat, ferre protinus. baccis nascentibus, quae biennio haereant. Sed id falsum: omnibusque iis dnra facies semper.,‘* 38 Italiens Nadelhöker. Unter Oxycedrus verstanden sowohl die griechischen als auch die römischen Autoren die Juniperus Oxycedrus und wahr- scheinlich zugleich J. macrocarpa, welche sie wohl eben so'we- nig davon ‘unterschieden, als viele der neuern Botaniker. Pli- nius handelt davon in Verbindung mit J. phoenicea und 'sagt, _ die Oxycedros gleiche dem Wachholder und habe spitzige ste- chende Blätter: dadurch unterscheide 'sie sich leicht von der „phoenicia.‘“ Eben so passt es, wenn er sagt, sie sei ästig und knotig und die Frucht so gross wie die der Myrte. Süss kann man jedoch die Frucht nicht nennen. ‘Und wenn er vor- auszusetzen scheint, dass sie nur in Phönicien wachse, so ist dies ein Irrthum, der wohl dadurch veranlasst worden, dass er griechische Autoren benutzt hat). Auch Juniperus phoenicea war den Alten bekannt, unter den Namen Cedrus, Cedrus minor, Citrus, Cilrea. Sie wird sowohl bei Plinius als auch bei Vitruvius mit dem Wachholder und der Oxycedros zusammengestellt, aber hinzugefügt, sie habe Blätter wie die Cypresse, was gerade das am meisten in die Augen fallende Merkmal der Jun. phoenicea ist?) und ganz deutlich zeigt, dass hier weder von der Ceder des Libanon, welche die Alten auch Cedrus nannten, noch vom Citronen- baume, den sie ebenfalls Citrus hiessen, die Rede sein kann.- Wo Plinius a. a. OÖ. von der grossen Ceder (Cedrus ma- jor) spricht, da ist es zweifelhaft, ob er die Libanon-Ceder oder ob er Juniperus phoenicea als Baum meimt: für letzte- res könnte. sprechen, dass der Beschreibung nach das Ge- schlecht ganz getrennt ist auf verschiedenen Stämmen, da- 1) Plinius, Lib. XII. sect. 11. ‚‚Juniperi similem habent Phoeni- ces et cedrum minorem. Duo ejus genera, Lycia et Phoenicia, differunt folio: nam quae durum, acutum, spinosum habet, oxy- cedros vocatur, ramosa et nodis infesta: altera odore praestat. Fructun feruut ımyrti magnitudine , dulcein sapore.“* 2)‘ Plinius, Lib. XVI. sect. 44. ‚‚Citreae et Juniperus — anniferae habentur.‘ Vitruvius, Lib. II. 9.: ,‚Arboris ejus (Cedri) sunt similes cupresseae Toliaturae. “ WE nE % Italiens Nadelhölzer. 39 gegen*) aber, dass von ewiger Dauer des Holzes und der Anwendung zu Götterbildsäulen die Rede ist. Der Same soll dem der Cypresse ähnlich sein: dieses passt besser auf Janipe- rus phoenicea als auf Cedrus, vorausgesetzt, dass Plinius die Samen und die sogenannte Beere gehörig unterschieden. Die Samen der Ceder sind weit grösser und haben einen grossen dauernden Flügel. . Wahrscheinlich hat Plinius diese Gewächse mit einander vermengt!). — Sowohl bei den ältesten Botani- kern nach dem Wiederaufleben der Wissenschaften, als auch noch jetzt, wird das Holz der Junip. phoenicea häufig Cedern- holz genannt. Wenn Plinius davon redet, dass es am Atlas bei den Mauren viele Citrus -Bäume gebe und dass man aus dem Holze ausserordentlich kostbare Tischplatten verfertige, die bei den Römern zu grossem Luxus geführt haben 2), so kann man fragen, ob hier Juniperus phoenicea gemeint sei, welche nämlich‘ in Nord-- Afriea eine grössere Höhe als in Italien erreicht, oder ob Callitris quadrivalvis, die nach Desfontaines auf dem Atlas und auf unbebauten Höhen in der Berberei vor- kommt, oder endlich, ob die Ceder vom Libanon, da diese nach neueren Nachrichten auch auf dem Atlas vorkommen soll. Die Sabina der Alten muss auch für unsre Juniperus Sa- bina genommen werden. Sie wird unter den immergrünen Ge- wächsen aufgeführt und wenn es heisst, dass es zweierlei gebe, die eine mit Blättern der Tamariske, die andere mit solchen der Cypresse, so sind dabei wahrscheinlich die zweierlei Blätter in Betracht genommen, die dieser Strauch aufweiset, und wovon *) [Neuere erklären gerade das Holz der Libanon - Ceder für nicht so unverwüstlich, indem es leicht ist: schwed. botan. Jahres- ber. üb. 1838, S. 132 f., 126 f. — D. Uebers.] 1) Plinius, Lib. XII. sect. 11: ,,„Et majoris cedri duo genera: quae floret, fructum non fert: frugifera non floret: et in ea ante- cedentem fructum occupat novus. Semen ejus Cupresso simile. — Materie vero ipsi aeternitas: Kizune et simulacra deorum ex ea Jactitaverunt.‘‘ 2) Plin. Lib. XII. sect. 29. „Atlas mons peculiarı KR silva. ‘de qua diximus. Confines ei Mauri, quibus plurima arbor eitri et mensarum insania ‚ quas Temiede viris contra margaritas re- gerunt‘ &c. 40 > Italiens Nadelhölzer.‘ die eine Art klein, kurz, angedrückt und in vier Reihen geordnet » sind und wirklich denen der Cypresse gleichen, die andern aber lang und abstehend sind, und denen der. Tamariske ähneln). Dass die Tazxus der Alten dem Baume entspricht , ‚den wir jetzt so nennen, kann gleichfalls für entschieden gelten. Plinius erwähnt derselben am Schlusse der Nadelholzbäume und sagt, sie gleiche diesen, sei aber der einzige derselben , welcher Beeren trage; sie sei dunkel, dünn, traurig und ohne Harz2).- An einer andern Stelle wird der Baum den immergrünen ange- reihet; eine dritte berührt die Dauer des Holzes). Das dunkle Ansehen des Baumes und sein starker Schatten, dessen’ auch Lucanus gedenkt®), haben die Alten bewogen, ihn als-einen der Unterwelt geweiheten Baum anzusehen. So stellt Silius Italicus bei Beschreibung der Unterwelt einen ungeheuren Taxus- Baum hinein) und Claudian lässt die Furien Fackeln davon tragen®). Die Meinung, dass der Eibenbaum giftig, war im Alterthume ganz allgemein; darum heisst es bei Plinius?): dass die Frucht des männlichen Baumes schädlich sei, dass die Beeren, besonders in Spanien, ein tödtliches Gift enthalten, ja dass 1) Plinius, Lib. XVI. sect. 33. ,„„Folia non decidunt — Sabinae.“ — Ibid. Lib. XXIV. sect. 61. „„Herba Sabina, brathy appellata a. Graecis, duorum generum est: altera tamarisci similis folio , altera cupresso; quare quidam Creticam cupressnm dixerunt.“ Unrichtig ist es: dass er sie ein Kraut nennt, da es ein Strauch ist. 2) Plin. Lib. XVI. sect. 20. ,,„Similis his etiamnum aspectu' est, ne quid praetereatur, taxus, minime virens, gracilisque et tristis, nullo succo, ex omnibus sola baccifera.‘‘ 3) Plin. Lib. XVI. sect. 33. „‚Folia non decidunt abieti, — taxo‘* &ec. Ibid. sect. 78.: ‚‚Cariem vetustatemque non sentiunt cupressus, cedrus, — taxus.‘ 4) Lucani Pharsalia. Ed. Weber. Lib. VI. 645. :SEnEL ER non pervia taxus opacat.“ 5) Silius Italicus. Ed. Ruperti. Lib. XIII. 595., 596. .) 6) Claudianus, Rapt. Proserp. Edit. Gesneri. III. 386. 7) Plinius, Lib. XVI. sect. 20. „Mas noxio fructu. Letale quippe baceis, in Hispania praecipue venenum inest. Vasa etiam via- toria ex ea vinis in Gallia facta, mortifera fuisse compertum est — et esse in Arcadia tam praesentis veneni, ut qui ‚obdor- miant sub ea, cibumque capiant, moriantur.‘‘ 4 Italiens Nadelhöker:. 4l / Beispiele vorgekommen, dass Weinfässer, die in Gallien aus dem Holze dieses Baumes gemacht worden, den Tod gebracht, und dass in Arcadien das Gift so stark sei, dass man sterbe, ‘wenn man unter seinem Schatten schlafe oder auch speise. Co- lumella nennt deshalb die Eibenbäume ‚Taxos nocentes!)“, Claudian ‚; pestiferas?) “, und sowohl Columella als auch Virgil sagen, dass die Bienen sie fliehen®). Die häufige Erwähnung des Täxus-Baumes bei den Alten lässt vermuthen, dass der- selbe damals, wie jetzt, sowohl in den -Alpen als auch in. den Apenninen gewachsen sei. Man kannte zu der Zeit der Römer, wie schon berührt, die Kunst Bäume zu beschneiden und sie zu Zierrathen in Gärten (opus topiarium) in allerlei Formen zu bil- den: dazu wurden die Cypresse, der Buxbaum und die Roth- tanne angewandt, aber, wie es scheint, nicht der Eibenbaum, wahrscheinlich weil dieser ein kälteres Klima fordert und des- halb in Italien nur ein Gebirgsbaum war. Ikatien bietet, wie oben bemerkt, 0 Arten Nadelhölzer dar®), Europa auf der andern Seite der Alpen nur 10 Arten; das Verhältniss ‚ist aber umgekehrt, wenn man auf die Zahl der Individuen sieht. Die Nadelhölzer in Nord-Europa bilden Wal- dungen von unermesslichem Umfange und spielen so hier eine Hauptrolle. .In Italien hingegen — mit Ausnahme der Alpen, auf deren mittlerer Höhe sie eine eigne Region einnehmen und in ganzen grossen Wäldern auftreten, — finden sich nur ver- hältnissmässig kleine und zerstreute Kiefernwälder, die nicht wesentlich dazu beitragen, die italiänische Natur zu characteri- siren. Längs der Küste des Meerbusens von Genua und bis zum Kirchenstaate hinab findet sich wohl etwas Wald aus den > 1) _ Columella IX. 4., 3. 2) Rapt. Proserp. III. 386. 3) Columella 1. c. Virgil. Eclog. IX. 30. 4) 21, wenn die Cypresse mitgerechnet wird. 42 Italiens Nadelhölzer. den Mittelmeersländern eigenthümlichen Kieferarten Pinus Pinea, Pinaster und halepensis; in den Küstengebüschen machen die südeuropäischen Wachholderarten einen nicht unbedeutenden Zug aus; in einigen Gegenden der Apenninen z. B. bei Vallum- brosa, Camaldoli und überhaupt im. höhern Theile Toseana’s; treffen wir Tannenwälder an; die Abruzzen bieten auch einigen Nadelwald dar; bedeutende Nadelholzwaldung befindet sich-auf dem Gebirgszuge Sila-in [dem Innern des nördlichern] Calabrien, wo theils die Edeltanne, theils die corsicanische und die cala- brische Kiefer die herrschenden sind; endlich hat der Aetna Föhrenwald ; — aber alles dieses ist doch nur wenig im Vergleich mit den nordeuropäischen Nadelwäldern. Dass so die Nadelhölzer Italien weit sparsamer zugetheilt sind: zeigt sich überall in der geringeren Wichtigkeit, womit sie daselbst in des Menschen Haushalt und Lebensweise be- stimmend einwirken. Nur in den Alpen sieht man noch die emsige Thätigkeit des Nordens im Fällen der Nadelholzstämme, Hinabschaffen derselben an den Gebirgsabhängen, Flössen auf den Strömen, Sägen in Schneidemühlen und Verschiffen der Stämme, Balken und Bretter. Ausserhalb der Alpen tritt dieser Waldbetrieb nur höchst sporadisch und in geringem Umfange auf. Während in Scandinavien. und dem nördlichen Russland die Häuser fast ganz aus Nadelholzstämmen gebaut sind, wäh- rend im mittlern Europa das Holz einen wesentlichen Theil der Gebäude ausmacht ‚und wenigstens zu Balken, Fussböden and Treppen benutzt wird, ist in Italien (die Alpen abgerechnet) fast alles und namentlich Treppen und Fussböden von natürli- chen oder gebrannten Steinen. In Scandinavien und Russland giebt Nadelholz Umzäunungsstäbe und wird zu Brücken, ja selbst zu. Wegen gebraucht; — in Mittel- Europa ‚sehen wir ausser vielen Holzbrücken Gärten mit Bretterwerk und Staketen, wozu Nadelhölzer das Hauptmaterial liefern, umgeben ; — in Italien ver- schwinden Holzbrücken und die Gärten sind von hohen Mauern umschlossen. — Wasserrühren und Pfahlwerk des Nordens werden in Italien von gemauerten Wasserleitungen und Dämmen abgelöset. Da Italien, ausser den. Alpen, ; so wenig Bergwerke Koliehs\Niadelkölier. 43 hat, so findet auch dazu nicht so starker Verbrauch von Nadel- holz statt, als’ im Norden. ' Schiffbau ist, wie Schifffahrt, im Süden minder bedeutend als im Norden. Genua bezieht sein Schiffsbauholz besonders aus den: westlichen Alpen und von Corsica, ‘Neapel erhält es aus dem Silawalde. ‘Doch wird auch aus dem Auslande Schiffsbauholz eingeführt. — Dasselbe gilt auch von Theer, Pech und den meisten Harz -Producten; doch ist für eins derselben, den venetianischen Terpentin, welcher vom Lärchenbaume aus den höheren Regionen der Alpen kommt, Venedig ein Hauptausfuhrort. Auch von den Tannen wird an der Südseite der Alpen Terpentin gewonnen: er wird von ita- liänischen Landleuten gesammelt, die in die Gebirge wandern und die Stämme hinan klettern um Einschnitte darin zu machen. In Italiens Gärten haben Cypresse und Pinie viel mehr Bedeutung gewonnen, als die Nadelhölzer in den nordeuropäi- schen Gärten benutzt werden mit Ausnahme Englands, wo die schöne Ceder vermöge der milden Winter das Klima aushält und man auf Pineta von Kiefernarten aus allen Weltenden so hohen Werth legt. ‘ Man‘ hat viele Nachrichten , die darauf hindeuten, dass Italien und: namentlich die Apenninen früher weit mehr bewal- det und also auch reicher an Nadelholz gewesen sind, als ge- genwärtig; weil aber hiervon anderwärts ausführlicher die Rede sein wird, so beschränke ich mich hier auf die Bemerkung, dass die Häuser Roms nach Cornelius Nepos bis zum Kriege ‚mit Pyrrhus, also nahe an 500 Jahre, mit Brettern oder Schin- deln gedeckt gewesen), dass nach Dionys von Halicarnass das auf der Sila gefällte Holz sowohl zum Schiffsgebrauche als auch zu Gebäuden für ganz Italien hinreichend war und dass die Römer vom Verpachten der Bereitung des Brutischen Pechs grosse Einkünfte hatten2). Der Taxusbaum war auch nördlich von den Alpen in der Vorzeit gemeiner als jetzt: Cäsar erzählt 1) Plinius. Lib. XVI. sect. 15. ,, Scandula contectam fuisse Romam "ad Pyrrhi usque bellum annis 470, Cornelius Nepos autor est.“ 2) Dionysius Halicarnassensis. Lib. XX. 15., 16. 44 Italiens Nadelhölzer davon in Betreff Galliens und Germaniens !). Im’ Mittelalter wurde der Eibenbaum besonders wegen des grossen Handels verwüstet, den die Venetianer mit seinem Holze trieben ; vor Erfindung des Schiesspulvers war nämlich starke Nachfrage nach ‚diesem Holze, welches zu Bogen vorzüglich brauchbar ist2). Die diese Abhandlung (im Originale) begleitende Charte legt die geographische Vertheilung von Italiens Nadelhölzern dar. Profile, unten angefügt, zeigen die Höhenverhältnisse der- selben [in den Alpen, Apenninen u. Sicilien, gesondert]. In einer obern Ecke zeigen Diagramme für jede einzelne Nadelholz- Species, erst der Alpen, dann der Apenninen, diese als Aus- gangspunkte genommen, die Richtungen der weitern Verbrei- tung der Species [ob sie z. B. von den Alpen aus südwestlich (Pyrenäen &c.) gehen, ob auch nordwestl. (England &e.), nördl., nordöstl., östl., südl. &e., ob von den Apenninen noch südlich (Africa) u. s. w.]. Unterbrochne Linien deuten an, dass die Verbreitung unterbrochen ist entweder durch zwischen 2 Ge- birgen (z. B. zwischen Alpen und Apenninen) liegende Ebenen, oder wenn das Meer den Verbreitungsbezirk durchbricht. 1) Caesar de Bello Gallico VI. 31. ,‚Cativoleus — taxo, cujus magna in Gallia Germaniaque copia est, se examinavit.‘“ 2) In Schottland verbot man desshalb die Ausfuhr des Eibenbaum- holzes. a5 45 IE. Bemerkungen zu des Prof. Fries ‚Reservation gegen manche über einzelne schwedische Pflanzen angenom- mene Ansichten“ in Bot. Notis. 1844, N° 1. u. 2*); von C. J. Hartman [Dr. M., zu Gefle]**)+) Aus dem Schwedischen durch Dr. Beilschmied. Audiatur et altera pars. Obleich Prof. Eries in jener Reservation den oder die Autoren ‚ gegen deren Ansichten er die seinigen vertheidigend vorträgt, nicht namhaft macht, so ist es doch durch die Ord- nung und den Inhalt der Bemerkungen offenkundig, dass sie > *) [Deutsch in diesem Archiv, Bd. I. H. 2. S. 247 — 272.] x). [Aus Lindblom’s Botan. Notiser, 1845, No. 9., 10. S. 137—165.] +) [Anm. des Verfassers:] Diese Bemerkungen werden schen voriges _ Jahr niedergeschrieben, aber eine lange Reise und andere Gc- schäfte verhinderten ihre Vollendung für den Druck. Gewiss wäre es auch dabei geblieben, nachdem der erste Eindruck vom unerwarteten Angriffe (welchem noch einer aus anderer Feder, von A., ın der Berl. Bot. Zeit. 1844, Nr. 26. folgte) vergangen; da ich aber erfahren, dass jener Aufsatz in eine deutsche Zeit- schrift aufgenommen worden ist und so ein grösseres Publicum erhalten hat, so halte ich es für billig, dass auch die andere Partei gehört werde, und rechne darauf, dass die Zeitschriften, die den Angriff aufgenommen, auch die Antwort publiciren FF). 17T) Die Aufnahme dieser Abh. geschieht hier auch um der deutschen Besitzer von Hartmann’s Flora willen, für welche Flora die Abhandl. viele Erläuterungen giebt; — wobei wir wohl glauben, dass bei vielen Punkten von Fries’s hier bekämpfter Abhandlung Fries nur gelegent- lich sein Urtheil mit abgeben wollen zu Belehrung An- TIER drer, und so nicht stets mit Bezug auf (oder gegen) > Hartmann, al ..d. Herausgeber. 46 Bemerk. zu Prof. Fries Reservation. fast ausschliesslich gegen meine Darstellung der Pflanzen 'Schwe- dens in der 4ten Auflage meiner Flora gerichtet ist. Und da . Derselbe zugleich die streitigen Punkte der Folgezeit oder dem jüngeren Geschlechte zur Entscheidung anheim stellt, so dürfte - es auch nöthig sein, die Gründe meines Verfahrens vor diesem Richterstuhle darzulegen. Ich halte dies für um so mehr ge- rechtfertigt, als man aus dem Tone jener Reservation schliessen muss, der Verfasser der Flora hahe entweder seinen Stoff leicht- sinnig behandelt und sei so zu sagen ohne Reim und Verstand verfahren, oder auch er sei einer der ‚‚antiquirten und‘ petrifi- cirten“ Arbeiter an der Wissenschaft, die dem Fortschritte einen . Damm vorsetzen wollen. Hauptsächlich gegen das Erstere in dieser Alternative halte ich für nöthig, mich durch Darstellung der Gründe, die in den besprochenen Punkten mein Thun be- stimmt haben, zu verwahren; befriedigen sie den Richter nicht, so wird dieser doch finden, dass es nicht ganz an Anlass zu Zweifeln gefehlt hat, wenn solche auch zuweilen aus Missver- stand in Folge undeutlicher Darstellungsweisen Anderer entsprun- sen. Was die Antiquirung betrifft, so dürfte ein unparteiischer Richter sie weder grösser noch geringer befinden, als wie der Plan des Buches vorschreibt, da dieses als Lehr- oder Schul- buch nur das bisher Bekannte, und das auf die bisher am allgemeinstenangenommene Weise, aufnehmen soll und kann. Die Regeneration der Wissenschaft, an deren Spitze Fries und Mehrere, jeder in seiner Art, stehen, wird wohl noch viele Hindernisse zu überwinden haben, ehe ihr Problem für gelöset anzusehen ist. Was wir bis jetzt erhalten haben, scheinen mir nur Theoreme zu sein, denen zur Stütze allgemein anerkannte Axiome meistens abgehen, da das, worauf man sich als auf solche beruft, auf eben so, ja noch mehr subjectivem Grunde beruhet, als die Sätze der älteren Wissenschaft. Wenn- gleich diese, was nicht zu läugnen ist, sich jetzt an der Gränze eines neuen Entwicklungs - Stadiums befindet, so kommt es schwerlich dem Untergeordneten zu, auf einmal mit beiden Füssen in den noch fast unbekannten Raum zu springen, und es dürfte auch nicht schaden, dem Genie, welches zum kühner Fluge “ Benierk. zu‘ Prof. Fries Reservation. 47 die Schwingen 'ausbreitet, ein warnendes festina lente zuzurufen Das Neue, im Grossen, wie im Kleinen; siegt und bekommt Bestand erst durch seine Wahrheit, darum müssen auch Zwei- fel und Einwürfe mit Danke, nicht mit Bitterkeit, aufgenommen werden, ‚denn die Wahrheit gleicht dem Metalle, das um so reiner wird, je ruhiger man dem Schlackengehalte nachspürt und ihn ausscheidet: | = Da der Eingang ein Ergebniss, eine Art Lehre, aus den Reservationspunkten ist, so dürften ‚einige Bemerkungen dazu nicht unpassend sein. Der Reservant (möge dies Wort Kürze halber erlaubt sein), welcher die Nachtheile davon, wenn alles bezweifelt oder wenn umgekehrt über alles positiv abgeurtheilt wird, andeutet, scheint an einer andern Stelle mich des Erstern schul- dig zu finden; doch muss er zugeben, dass dasjenige, an dem ich- zweifle, sehr wenig ist gegen das, was ich, auch nach Ihm, annehme; — und wo ich zweifle, da gab es, als mein Buch geschrieben ward, wirklich Zweifel, wie bald gezeigt werden soll, wie gering und leicht zu heben sie auch einem grösseren Forscher erscheinen mögen. Da ich, was man wohl nicht bestreiten wird, ziemlich so viele von den in meiner Flora aufgeführten Pflanzen wild wachsend gesehen, als Res., so dürfte die Erinnerung an sonst jemand mich nicht mit treffen. Möchte übrigens Res. selbst immer so glücklich jene Klippen umgehen, besonders die der Positivheit. Da dem Res. Koch’s Entschuldigung genügt, dass dieser so wenig als möglich ver- ändert hat, so müsste er mit meiner Art zu Thun wegen des im. Vorworte des Buches angegebenen Plans und Zwecks des- selben eben: so zufrieden sein, falls er hätte ‚sich in meinen (deenkreis versetzen “ wollen; -— und wenn mit dem Pro- gressiven das Annehmen neuerer Ansichten und Arten gemeint ist, so dürften die 4 Auflagen, in Vergleichung mit der umfas- senden sogen. Deutschen Flora, ein eben so grosses Fortschrei- ten zeigen, wie die Werke des berühmten Koch. Selbst das Erwäh- nen des Potamogeton hätte, statt zu Tadel Anlass zugeben, den Res. erinnern sollen, wie willig ich, mit Aufgebung eigner älterer 48 Wr Benerk. zu Prof. Fries Reservation. Ansichten, die seinigen angenommen habe; : wo wahr scheinende Gründe dafür: angegeben worden: und was die Muthmaassung über P. marinus betrifft, so ist Bedenken entstanden, ob Prof. Fries den merklichen Unterschied in Linne’s Characteren ,‘ wo P. pectinatus mit folis setaceis und P. marinus: fol. linearibus beschrieben wird, was bei Linne schmälere und breitere Blätter bedeutet und mich und Wahlenberg veranlasst hat, den P. zo- steraceus | Fr.] für Linne’s P. marinus zu halten*), genügend erklärt habe. Wo Res. salbst manchmal zu Ansichten Anderer übertritt, geschieht es wohl mit nicht viel geringern Einwendun- gen. — Dann wirft Res. hier und an andern Stellen: schwedi- schen Schriftstellern im Allgemeinen vor, dass sie nicht inlän- dische Autorität anerkennen: das soll wohl heissen, ihr nicht hauptächlich oder allein folgen. Da wäre nun für Unterge- ordnete nichts bequemer als die Erfüllung dieses Wuvsches, wie es auch gewiss jenen Autoritäten angenehm wäre, von wel- chen, mit Ausnahme des nicht-progressiven Wahlenberg, kaum mehr als einer als noch lebend und wirkend übrig geblieben ist, da diese aber weder hinlänglich sind, noch sich in Allem als unfehlbar gezeigt haben, mithin Ausländer zu befragen nöthig wird, so kommt es nun nicht selten vor, dass die berühmtesten von diesen anderer Meinung sind als unsre eigenen, und was kann da anderes geschehen, als dass man vorzugsweise das annimmt, was mit unsrer eigenen Erfahrung am meisten über- einstimmt. So hat Res. selbst gethan, als er die p. 3. [ Arch. I: 249. ] beispielsweise aufgeführten, meist vorher von Auslän- deru festgestellten, Pflanzenarten angenommen. Uebrigens sind ebendiese, auf eine oder die andere Art, alle in mein Handbuch aufgenommen: Der Anfänger kommt also nicht um die Kennt- niss derselben ‚ was für mich Hauptsache ist, und ich zweifle aus mehreren Gründen eben so wenig, als Res., dass eben seine Ansicht, die auch im-Buche überall in der Synonymie- ohne den geringsten Tadel angegeben steht, von Denen, auf —— -#) Prof. Wahlenberg nimmt in 77. suec. ed.2.gar keine Rücksicht ‘ auf Prof Fries’s Bestimmung von Linne’s P. marinus, in Novit.:2. ie Bemerk. zu‘ Prof Fries Reservation. 4y ‚deren Urtheil Res. einen, Werth legt, angenommen wird : welches Annehmen desto’ mehr Genugthuung gewähren muss, je mehr es sich auf kritische Untersuchung, die nur durch Prüfung er streitigen Punkte geschehen kann, gründet. Die Beschuldigung (Arch. 8. 249. unt., u. 250,) „leichtsinnigen Uhnterschätzens der Angaben Anderer, In-Falsches - Licht-Stellens derselben, Eigenliebe, stillschweigenden Aneignens*) ‘“ u. s. w. ist Res. schuldig; zu documentiren, besonders inwiefern es mir gelte oder nicht. Die zum Anfange beigebrachten Klagpunkte dürften vor einem unparteiischen Richter wohl nicht genügen, jene Beschul- digungen zu rechtfertigen, die von der Art sind, dass vor Dar- lesung aller‘ Facta jedes Urtheil darüber. unmöglich ist. Bis diese erfolgt , muss Vieles aus jenem Eingange, das noch der Erörterung, bedürfte, übergangen werden, damit nachher das Ganze im Zusammenhange behandelt werden. kann. Inzwischen *) Ist hiermit gemeint: von Characteren u.s.w. ‚woran nicht zu zweifelu‘‘, so liesse sich zeigen, dass Res. selbst die nämliche Praxis befolgt, d. i., von früheren Autoren die Char. annimmt, die gut und zuverlässig befunden worden. Fände ein solches Aieitien? nicht statt, so könnte ja kaum irgend eine be- reits beschriebene Pflanze diagnosticirtt werden! Und wenn Res. in seinen Char. oder Diagnosen etwas Früher- Gesagtes vorbringt, ist es darum etwas Zugeeignetes? Kann es nicht vorkommen, dass Mehrere dasselbe sehen, ohne von einander zu wissen?® Und so in mehr als einer Hinsicht. Was das In- Falsches - Licht - Stellen u. s. ‚w. betrifft, so geschieht dieses leicht. gegen den besten Willen, wenn ein Autor seine Meinung selbst oft verändert; was er ,.jetzt‘‘ meint, ist nicht immer leicht zu wissen. Der Jasione perennis z.B. wird von Pr. Fries in Bot. Not. 1840. mit Zweifel an ihrem. Artrecht erwähnt, kei- nesweges als bestimmter Variation, und jener Zweifel gründet sich jetzt nur darauf, dass sie bei uns so sparsam vorkommt. Dass ich. kurzweg J. perennis Fr. citirt habe, gehört sic! vohl . . 80, da sie in den Novitiae so aufgeführt steht; ich .. iher Cbrieflich) getadelt worden, dass ich nicht ausschliesslich ein - heimische-Autoren eitirt habe! Ich kenne Prof. Fries’ Pflanze wirklich, da er selbst sie mir, in s. Herbarium gef. gezeigt hat. Weil ich aber bekennen muss, dass ich keine aus- ländischen Explre. geschen, so.habe ich nicht Lamarck oder irgend e. Andern als Fries citiren können. .. Hornsch. Arch. Il, 1. 4 “ NS \ 50 Bemerk. zu Prof. Fries Reservation. muss man des Res. Beschuldigungen in Gedanken behalten für den Fall, dass ich, in Betreff der Eigenliebe und des Uebrigen, im Fortgange des Streits genöthigt sein sollte, mich auf die Protocolle, d.i. des Res. und meine eigenen Schriften zu berufen. 1. Eriophorum russeolum Fr. habe ich ohne Bedenken angenommen und habe, nachdem durch Explre. des E. Chamis- sonis dargethan worden, dass dieses nicht dazu gehört, diesen letztern, auch von Res. in Mant. Il., wahrscheinlich gleichfalls nach Kunth’s Beschreibung angenommenen, Namen ganz beseitigt. Die Bemerkung gilt also wohl einem Andern. 2. Alopecurus pratensis & nigricans. Hier mag in Betrefi der rein biologischen Charactere, z. B. der kriechenden oder nicht kriechenden Wurzeltriebe, der Dauer, Farbe u. S. w., ein- für allemal gesagt sein, dass ich die Erfahrung noch für gar zu kurz halte, um zu entscheiden, ob jene Eigenschaften so wenig von Localität, Boden und andern Umständen abhängig sind, dass sie allein, ohne sogen. phytographische Charactere, zur Artenunterscheidung hinreichend seien. Wer sie dafür hält, muss auch einen anders und weiter umfassenden Begriff der Art haben, und so lange dieser Begriff noch grossentheils auf subjectivem Grunde ruht, dürfte es mir auch erlaubt sein, die Artgränzen auf eine dem Plane des Werks angepasste Weise zu bestimmen *). Uebrigens muss nach meiner Vorstellung jede wirkliche Art auch phytographische Charactere haben: diese Ansicht scheinen Alle, auch Res. selbst, zu theilen, da immer so viel Sorgfalt angewandt wird, sie aufzusuchen, seien sie auch noch so minutiös. Muss man ferner nicht fürchten, dass, wenn auch der gründliche Mann der Wissenschaft Wahrheit von den‘ *) Bisher sind jedoch biol. Merkmale theilweise als Folgen äus- serer Verhältnisse betrachtet und, wo sie nicht von deutlichen phytograph. Kennzeichen unterstützt werden, als solche ange- sehen worden, die nar Variationen verschiedenen Werthes sründen können. Den Nutzen ihrer Beachtung als Winke zu senauerer Untersuchung, wie auch ihrer Anwendung in der Diagnostik, wo sie von phytographischen unterstützt werden, zu bestreiten bin ich weit entfernt, Indessen möchte die Gränze zwischen beiderlei Merkmalen zu ziehen schwer genug werden. Bemerk. zu Prof. Fries Reservation. 51 biologischen Characteren entnehmen kann, diese doch allei n dem Dilettantismus, der sieh vorzüglich mit etwas Neuem aus- zuzeichnen strebt, zu grossen Spielraum bieten würden, da sie unläugbar mehr als die phytographischen eine subjective Be- handlung erlauben? Wie viel lässt sich z. B. nicht aus Agrostis stolonifera ‚Poa pratensis, Molinia maritima , hundert anderer - nicht zu gedenken, machen, wenn nur biologische Charactere zu Rathe gezogen werden? Auch glaube ich nicht, dass der Anfänger, für welchen mein Handbuch geschrieben ist, durch ein Irren um Art oder nicht Art viel verliert, da Solches bei weiterem Studium sicherlich corrigirt wird; — und da das Untersuehen danach zugleich erleichtert wird, wie das Buch an Kürze (u. Wohlfeilheit) gewinnt, ohne an Inhalt zu verlieren, so scheint meine Darstellungsweise, so lange keine Zweifel über den Gegenstand bleiben, vertheidigt werden zu können. Da ich im Vorworte diese Be- handlungsart ausdrücklich besprochen und ich mich von einer Autorität losgesagt habe, die man mir nolenti volenti aufdringen wollen, ferner, da ich fast immer ohne eine Bemerkung, noch weniger mit Tadel, auf die Quellen verwiesen, so glaube ich so ehrlich und anspruchlos gehandelt zu haben, dass ein Tadel des Buches sich mehr gegen dessen Plan (den die Vorrede an- siebt, falls man ihn sonst nicht sehen könnte), wenn dieser wnrichtig ist, als gegen die Ausführung hätte richten sollen. — Was nun im Einzelnen die beiden Alopecuri betrifft, so war Koch, auf welchen zur Stütze sich oft berufen wird, zu der Zeit, als A. nigricans (rulhenicus) in meiner Flora behandelt wurde, ungewiss darüber, zumal da russische Samen desselben nur den gewöhnlichen A. pratensis gegeben; ausserdem fehlt es nicht an Antecedentien, die auf das Thun dieses ehrli- chen und festen Gelehrten von Einfluss sein konnten, da obenein wohl für Jeden eine Zeit kommt, wo Ruhe mehr Werth hat, als selbst ein Sieg in Bagatellen: denn als solche sind wohl heutzutage dergleichen Dinge zu betrachten. Wenn man eine, in allen phytographischen Merkmalen übereinstimmende Pflanze auf Fatburens schwankendem Strande, wo kein Kriechen ge- 4 * Pa 52 Bemerk: zu Prof. Fries Reservation. schehen kann, ‚sondern die Gräser so gut wie schwimmende Rasen bilden, gegenüber einer andern auf dem offenen Sand- oder Thonstrande des Meeres sieht, so kann sehwerlich ein anderer Gedanke aufkommen, als dass der Unterschied der Ausläufer - Entwicklung von Localität und Boden herrühre *). Denn undenkbar ist es wohl nicht, dass ein Rhizom, welches an ersterer Stelle nach Koch „kurz“, oder ‚, kurz ausläuferartig“ ist, an der andern weit- umher - kriechende „, Ausläufer “ geben könne. Was die Cultur angeht,. so weiss man, dass beim Umpflanzen zuweilen Mensehenalter nöthig sind, ehe theilweise abnorme Formen ihre ursprüngliche Gestalt wieder annehmen. Indess bin ich aus mehreren andern Gründen geneigt, den A. nigricans als Art anzusehen, obgleich ich keinen Schaden dabei sehe, wenn gezögert wurde, ihn als solehen darzustellen, bis bessere Charactere gefunden wären. Sicher käme dann die Form, welche Fries als zu A. prat. gehörend ansieht, mit turgesei- renden und_scehwarzwerdenden Aehren, zu jener. | 3. Poa hybrida. Prof. Fries selbst bringt in Novit. u. in Bot. Not. 1841 diese Gaudin’sche Art unter, P. sudetiea; auch Koch unterscheidet in Syn. ed. 1. diese Arten nur pani- eula paiente und flosc. totis ylabris bei der ersteren und panie diffusa, flosc. basi pilis lanatis paree adspersis bei der letztern: welche Charaetere wohl} nicht die Probe gehalten haben, da P. hybrida in Koch’'s Taschenb. 1844 (welches mir erst während des Drucks meines Buches zu Handen kam) in jenen Stücken mit _P. sudetica gleiche Merkmale hat, hier aber unterschieden ist durch: verschmälerte sehr spitze Blätter und beim Blühen meist vertrocknete Blätterbüschel, während P. sudetica plötz- *) Ind. Bot. Notiser hat Prof. Fries jüngst [1845, S. 107 f.; folg, Heft d. Arch.] selbst gezeigt, wie wenig bei den Carices cae- spitosae, wo man die Stolonisirung früher geradezu für eine Hauptsache ansah, auf diese zu bauen ist. Die Distinction zwischen „earere“ und ‚deficere‘“ dürfte, so fein sie ‚ist, in der Anwendung in so weit gefährlich sein, als ein „ prorsus earet“ alsdann zur Annahme von mehr Arten, als man wünscht, oder zu einem: ich hatte zu grosse Eile, zwingen kann. | ws Bemerk. zu Prof. Fries Reservation. 53 lich ‘zugespitzte u. kapuzenförmig zusammengezogene Blätter hat. Gewiss sind: beide nicht als Arten verschieden, zumal da die Blattform in beiderlei genannter Weise wechselt, weshalb auch Wimmer sie für Variationen einer Art hält. Als es sich um die Wahl des Namens handelte, musste, weil unste Art nicht mit Köch’s früherer Beschreibung und auch nicht mit Ex- empll. der Alpenform, wie solche gerade weder in Schweden noch (nach Blytt) in Norwegen zu finden ist, übereinstimmte, der Name Aybrida vorgezogen ‚werden, da, ehnehin Gaudin’s und Koch’s Beschreibung unsre Forn genau andeuten. 4 Pou depauperata wächst, nach Exempll. von Prof. Blytt, sowohl in Rasen (mit dicht am Blätterstengel aufstei- ‚genden Blatttrieben), ganz wie P. laxa, als auch mit kriechen- den Ausläufern. Da sie sich in den übrigen Merkmalen bis zu den biologischen: Grösse, Weichheit, Farbe u. s. w., dieser letztern weit mehr nähert, als der P. cenisia, so konnte ich nicht anders als sie zur P. lara bringen, zumal der einzige Character: der kriechenden Stolonen mir zur Artunterscheidung nicht hinreichend ist. Auf alle Fälle habe ich sie als Ueber- gangsform zur P. cenisia angegeben. 85. Poa caesia. Da Hooker, wenigstens 1831, Ko er _ ee „mehr als überzeugt ‚“ dass P. caesia Sm. „nur ein alpiner Zustand der P. nemoralis“ sei und sich dabei auf Wilson be- zuft, so weiss ich nicht, wie ein Missverstehen stattfinden kann, _ sofern nicht diese Autoritäten die P. caesia selbst missverstan- den. Hooker wird doch eine Pflanze kennen müssen, von wel- cher er sagt, dass er selbst sie Smith mitgetheilt habe. Die Abbildung in Engl. Bot. ist nach einem cultivirten Exemplare gemacht und passt weder auf P. Gaudini noch auf P. nemo- ralis. Indess habe ich einen bisher sichern Namen für besser gehalten, als einen, der dem Missverstehen ausgesetzt ist. Auch Koch vereinigt P. glauca und caesia. | 6. Festuca ovina &c. Auch ich glaube noch kein be- stimmtes: Urtheil über 7. glauca und dumetorum aussprechen zu können ; weil sie aber e. Platz bekommen mussten, stellte ich sie zu den Arten, denen ich sie für am nächsten verwandt hielt. 54 Bemerk: zu Prof. Fries Reservation. Die Verwandtschaft der erstern mit F. iovina gab ich an, ‘oh: gleich die Charactere auf duriuseula weisen, wohin ich sie zog. Im Herb. norm. Fasc. V. kommen auf demselben Blatte: 2,For- men von F. glauca Fr. vor, deren eine die in Mant. 1I. für so wichtig erklärten vorjährigen Blattscheiden hat, was beim andern grössern Exemplare nicht der Fall ist, obgleich dies vollständig ist mit Wurzel und Blatttrieben! Ausführliches Schematisiren aller sich subordinirenden Formen schien nieht mit Raum u. Zwecke des Handbuchs vereinbar. ' ' -7. Das Bild des Bromus racemosus in Engl. Bot. gleicht weit mehr BD. mollis ß., als dem schonischen B. racemosus. Hooker hält ihn auch für kaum von BD. mollis verschieden. Die von Prof. Fries angegebenen Charactere zwischen B. hord. und mollis sind mir zum Art- Unterschiede nieht hinreichend, be- sonders wenn die Kahlheit ausgeschlossen wird, die das Einzige sein dürfte, woran der Anfänger sie etwa unterscheiden kann. 8. Triticum acutum und laxum. Mit Ausnahme vielleicht der Schlaffheit findet man an verschiedenen Exemplaren bald das eine, bald das andre der Merkmale wieder, z. B. die be- haarte Rhachis, das Rudiment der Granne u. s.w. T. affine Deth. (nach Drejer’s Expl.=larum) wird von Koch ohne Um- stände für synonym mit T. acultum erklärt, und T. laxum Fr. hält auch Koch für nur durch Schlaffheit verschieden. Inzwischen habe ich, wie überall so auch hier, Prof. Fries’s Ansicht für Die angegeben, die ihm vorzugsweise folgen. 9. Alchemilla fissa. Da Prof. Fries in Mant. II. Wahl- berg’s Form von Dovrefjeld nach Hörensagen für A. fissa ange- geben (obgleich sie nur zu A. vulgaris gehört), so dürfte ihre Aufnahme von mir als Abart, falls sie wirklich Merkmale einer solchen hat, zu entschuldigen sein. A. fissa hat Blytt nirgends in Norwegen gesehen. 10. Galium spurium. Bei dessen Samen giebt es keine Gränze zwischen den glatten und etwas bekörnten. Fries’ eigne Explre. haben sie nicht ganz glatt. Die Samen des grossen G. Aparine sind mehr succulent als die des spurium u. kleben am Papiere. Linne "hat kein ‚‚absolutum;“ das Höchste was er Pe Bemerk. zu Prof. Fries Reservation. 55 -von G..spurium. sagt, ist „, semina vix ruyosa ,“ öfter nur „sem. glabra “ zum Unterschiede von sem. hispida. Ä 11. Symphytum orientale muss zwar künftig, als nach gegebener. Belehrung um Upsala sehr gemein und häufig, als einheiwisch (oder eingebürgert) aufgeführt werden, aber die in Mant. Il.:genannte Localität: Gärten am: upsaler Flüsschen u. in Enköping, scheinen im Voraus nicht völlig zum Mitbürger- recht Anspruch zu geben. Durch die Aufnahme der Pflanze in's Herb. normale unter d. Namen S. patens (des rothblühen- den 8. officinale) veranlasst, der Sache nachzugehen, kam ich, geleitet durch die von Linne citirte Abbildung bei Buxbaum, lange vor Fries’s Angabe des Namens orientule, auf denselben Namen. Da die Bemerkung wahrscheinlich niedergeschrieben worden um zu zeigen, dass der Hr. Prof. selbst seine Irrung mit dem Namen patens berichtigt hat, so glaube ich dies nun auch als den Grund angehen zu müssen, warum ich beim Schrei- ben des Namens Ihn nicht angeführt habe. Dass ich beim Ci- tiren des Herb. norm. u. anderer Werke die darin angewandten Namen anführe, ist wohl in der Ordnung? 12. Gentiana obtusifolia Fr. Novit. werden wohl, als mein Buch geschrieben wurde, nur Wenige ausser Res. gese- hen haben ; ich musste mich deshalb nach der Beschreibung in Novit. ed. 2. richten, wo diese Form mit @. Amarella, (nicht wie jetzt) mit germanica verglichen wird, in deren Nähe sie nicht einmal gestellt ist. Die ganze Beschreibung ist auch die der G. Amarella lingulata. Bei @. Amarella findet man auch im mittlera und nördl. Schweden die Blätter öfter nach dem Haupteharacter elongato-oblonga obtusata, als lanzettlich spitzig. . Willdenow wird von Koch ebenso wie von Prof. Fr. eitirt, doch ist Koch’s Art eine ganz andere und uns fremde. ’ 13. Verbasca. Was davon ad notam zunehmen, sehe ich nicht ein. | oa 14. Viola stricta. Wenn die in Mant. II. mit ! bezeich- ueten Exemplare von Thedenius und die Characteristik zuver- lässig sind, so ist meine V, canina y. wirklich die angegebene Art, Exemplare von 3 Stellen bei Gefle gleichen der westher- 56° . Bemerk zu Prof.‘ Fries Reservation: i % . ® gischen noch mehr als die von Thedenius. Wenn Res.’die Ge: -legenheit, sie wachsen zu sehen, oder genug‘ Exemplare’ be- - kommt, so dürfte sich’s zeigen, dass sie, wenigstens alle schwe-. dische , mit V. canina zusammenfliesst. Für die Berichtigung von Lindgren’s angeblicher V. pratensis bin ich dankbar , ob- schon der Fehler nicht der meinige war, da ich sie nicht mit - Exemplaren constatiren kößnen. | lan 15. Ulmi. Alle wilden Ulmen, die’ ich in Söderman- land, Upland, Gestrikland und Dalekarlien gesehen, haben, wie Fries die U. campestris beschreibt: fructus apice profunde in- eisos (sinu inter. obcordato), wie auch Smith’s Abbild. in Engl. Bot. sie zeigt, und dünne Blätter. Diese Art giebt aber Prof. Fries nur für Öland und Gottland an ‚ wo wie vermuthet wird, Linne sie auch gesehen, also sonst nirgends. U. montana hin- gegen, fr. leviter emarginatis, fol. duris coriaceis (Sm. in Engl. Bot.), welche, sofern ich den Vf. verstehe, in allen- Waldpro- vinzen des mittlern Schwedens wachsen soll, habe ich nirgends auffinden können. Ist hier ein Missverstand , so hätte er, scheint mir, aufgeklärt werden sollen. Wahrscheinlich ist es aber kei- ner, da in Bot. Notis. 1844, No. 10., die wenigstens mir inter- essante Notiz steht, dass nur U. montana, nicht U. campestris, an der Westseite des Mälarsees vorkomme; denn dass der Au- tor [v. Post] in Bot. Not. sich mehr nach dem Vorkommen in Mant. III. als nach den Beschreibungen gerichtet hätte, darf | man nicht vermuthen. [Der Uebersetzer hat hier zum Berich- tigen seiner Einschaltung in d. Archiv I. H. 1. u. 2. zu sagen, dass S. 82, 2.16, 17 es statt U. efusa &c. heissen soll: U. campestris ex pte,, worauf die Note *) ganz wegfällt; S. 256. kann Z. 17—13 v. u. die ganze Einschaltung wegfallen, indem es Z. 16 v. u. statt U. effusa heissen sollte: die eine, oder U. camp. im engern Sinne; vgl. Fr. in Arch. H. 3. S. 462., u. Bot. Notis. 1845, S. 136.] 16. Heracleum Sphondylium: Samen elek, von Res. selbst mitgetheilt, weichen nicht von solchen des M. sibirieum ab, wenn man unter dessen vielen Samenformen wählt. Den- noch bin ich um so mehr geneigt, hier 2 Arten zu unterscheiden, } I 0 Benerksid Prof. Fries Reservation. Be da die Abbildungen der ‘ältern Botaniker, z. B. Mathioli’s mich schon vor mehreren’ Jahren (wie auch'brieflich dem Prof. Fr. mitgetheilt wurde, gewiss ehe er daran gedacht, ) auf die Ver- muthung brachte, dass-nnser schwedisches nicht das ursprüng- liche Sphondylium wäre. Da ich aber in Schonen nichts andres fand, als’wenig merkliche Abänderungen: des gewöhnlichen 4. sibiricum, jedoch mit weissen, sogar mit rothen Blüthen , aber keins, das den Beschreibungen der Ausländer und der Figur in Engl. Bot. (Umbellae radiatae, flores albi, in radio 5 lineas semunciam latis, in disco vix ultra2 lin.“ &e. Pollich ; E. Bot. -eirca 4 lin.), entsprochen hätte, so musste ich am Vorkommen dieser Art in Schweden noch Zweifel hegen. Dass ich Linne’s Namen beibehalten habe, kann unrecht sein, aber es war doch der seinige in der Fl. suec. Wenn das von Prof. Fries ange- sebene Merkmal der petala constant ist, so dürften wir 2 Arten in Schiveden haben; aber ich zweifle. noch daran, dass die eine derselben die von Smith und Pollich sei. 17. Statice Limonium. Wenn das Merkmal der folia sub apice mucronata bei seiner bahusiensis, worauf derselbe in Mant. I. Gewicht legt [später nicht mehr, sonst würde er nicht bahus. mit rariflora vereinigen, Arch. I. 257.], constant wäre, so müsste er von den „allen ausländ. Autoren ““ (die:nämlich unsre scho- nische Art St. Limonium nennen sollen,) den von ihnen am meisten gerühmten Koch ausnehmen, da dieser in Synops. ed. 1. die ‚St. Lim. mit fol. sub apice mucronatis beschreibt, von wel- cher ich deshalb, als ich die Flora schrieb, glauben musste, sie sei unsre bohuslän’sche.. Dass K. im Taschenbuche, wie ich später gesehen, jenes Merkmal nicht aufnimmt, kommt wohl daher, dass er es für unzuverlässig hält, da er'auch im Zusatze, welcher die St. rariflora betrifft, der Blattspitze gar nicht er- wähnt. Ueber S. rariflora ‘bahusiensis und rar. danica habe ich meines Wissens nichts geäussert. - ‚18. Allium Schoenoprasum. Da das elbische [INO.v. Stockholm] im Herb: norm. als Var. von A. sibiricum gegeben wird, und nach Res. kein wildes Schoenoprasum in Schweden zu suchen ist, so muss all’ unser wilder Graslauch zum A. si- 58 Benierk. zu Prof. Fries Reservation. biricum gehören: dann müssen aber bessere ‚Kennzeichen gege- ben werden, als folia supra .canaliculata, denn .der-roslagische ‘ hat sie ganz ebenso stielrund, wie der gebaute. Dass es einen genügenden Artunterschied zwischen dem wilden und dem ange- bauten gebe, wage ich noch zu bezweifeln; selbst der biolo- gische: ob die Blätter gerade oder umgebogen aufschiessen, “scheint von Zufälligem abzuhangen, denn auf Gräsö sah ich sie auf beiderlei Weise aufgehen. Die sterilen Zwiebeln haben meistensein, zuweilen 2 Blätter. Dass A. sibiricum verschie- den sein könne, will ich- nicht gerade bestreiten, besonders wenn Wimmer's Kennzeichen sicher sind, aber etwas dahin ge- hörendes habe ich an den Küsten der Ostsee nicht gesehen. 19. Gagea pratensis. Das hierüber Gesagte ist mehr belehrende Notiz als recensirend. Dass übrigens Fr. selbst noch unlängst die schonische im Herb. norm. für identisch gehalten, ist aus Mant. 111. 23. zu schliessen. . 20. Juncus nigritellu. In Mant. Ill. 24. ist noch eben so wenig ein Verdacht zu merken, dass Koch sich um die Spe- cies der Engländer geirrt habe, als ich es ahnte. Eben so we- nig wusste ich, als mein Handbuch gedruckt wurde, dass die Deutschen gefunden, dass ihre Art nur eine Form des J. supi- nus ist. Indess liess ich ihn einstweilen, wegen seiner deutlichen und bestimmten Kennzeichen und des abweichenden Habhitus, stehen, bis ich von seiner Veränderlichkeit sicherere Ueberzeu- gung erlangen würde als blosse Versicherungen. Möglicherweise könnte es, wenn ein besonderer Vortheil dabei wäre, glücken, ihn als Art auf eben so gute Gründe gestützt zu erhalten, als die sind, wegen welcher Res., ungeachtet Koch’s Einziehung seiner Gagea pratensis, die seinige aufrecht erhält. Die einzi- gen Exemplare, die ich von J. atratus gesehen, nämlich gott. ländische von Hrn. Nyman, wie deren in Mant. Ill. 23. eitirt sind, haben die Blätter eben so knotig wie J. sölvaticeus, die \ reifen Kapseln länger als der Kelch und die Blüthen kleiner, nicht „doppelt grösser ‘“ als die des letztern. Entweder ist da ‘die Beschreibuag unrichtig, oder die gottländische Form gehört ncht zum atratas-: Wahrscheinlich sind die halländischen:hesser, Bemerk. zu Prof. Fries Reservation. 59 obschon Prof. Fries, mit Bezug auf sie, »ur den Ausdruck „scheint verschieden “ gebraucht. Vergleicht man den Cha- racter dieser Art mit dem des J. nigritellus, so sind sie inso- weit von geringerer Kraft, als sie @«nz und gar comparativ sind, 21. Luzula spadicea. * Sauter's Exemplare derselben un- terscheiden sich iv nichts von lappländischen und. jemtländi- schen, mit Ausnahme eines deutlichen Haarbüschels in der Scheidenöffnung; ganz bartlos sind auch manche schwedische Ex. nicht. Das von Koch angegebene Merkmal des Längenver- hältnisses der Staubfäden zum Staubbeutel gilt auch von unse- rer Art als L. spadicea „ nicht als glabrata. Gehört nichtsdesto- weniger unsre Form dieser letztern an, so kann man getrost behaupten, dass beide Arten , Allioni’s und Hoppe’s, nicht ver- schieden sind. 22, 3. Die Epilobia bedürfen wirklich des Zuthuns der jüngern Gere um aus ihrem ‚„Dunkel“ zu kommen, und können nicht genug empfohlen werden. Nach des Res. eignen, zu verschiedenem Zeiten gegebenen Exemplaren, und solchen die er Andren bestimmt hat, will es schemen, als hätte Res. selbst nicht immer E. virgatum und tetragonum genau unter- scheiden können; nach seinen Schriften E. purpureum, roseum und montanum recht zu verstehen, ist auch nicht so leicht. Was die Epilobia alpina betrifft, so dürfte es dem Anf Änger schwer genug werden, solche Pflanzen den Arten nach zu un- terscheiden, die ein Lästadius sich nicht zugetraut hat bestim- men zu können (er sagt selbst in Briefen von 1842 oder 43, er sei mit Fries’s alpinum nicht im Reinen,) und hinsichtlich wel- cher Lindblom äussert, es gebe Formen, bei denen man ganz in Ungewissheit bleibe, wohin sie gehören. Ich habe deshalb nach Wahlenberg das E. palustre und alpinum collectiv behan- delt, als bestimmt und gewiss immer durch den überall oder 2seitig behaarten Stengel nungeneichnit 7 { *) Als Sündenbekenntniss erzähle ich hier, dass ich auf dem grossen Norfjeld in Norwegen ı. J. 1844 zwischen E. origanifolium und alpinum keine Gränzen zu erkennen vermochte, sofern letzteres 60 Bemerk.'zu Prof. Fries Reservation. - 24. Polygona. Hinsichtlich des: P. minus nehme ich wil- lig die Berichtigung an, dass die im Hb.‘norm. IV. Nr. 18. ge- gebenen Ex. zu P. Persicaria gehören, obgleich sie im Habitus weit mehr mit P. mite übereinstimmen, wozu jene Form nach Mant. ein transitus ist. Die Bemerkung über P. incanum muss den Namen angehen, da von den in m. Flora’ gegebenen Merk malen die Behartheit am wenigsten hervorgehoben ist und es nur mit dem Zusatze ‚mehrentheils “ dasteht. Prof. Fries \ i nicht zollbreite, völlig einförmige, spitzige Blätter und halb- zoll-grosse violette Blumen bekommen kann. Die, welche sie als Arten unterscheiden, können darum doch Recht haben, wenn man von den Extremen ausgeht u. dann die Formen rangirt so gut man kann; aber Tadel gegen Die, die solche Formen ver- einigen, besonders in einem Buche für Anfänger, scheint we- niger recht zu sein. Jene beiden Arten haben das Merkmal des caulis bifariam pubescens gemeinschaftlich, dadurch von E. palustre und allen andern ,‚absolute‘‘ verschieden. ‚Hat dies nicht hier eben so viel zu bedeuten, wie die radıx subbulbosa bei Juncus supinus, welche Eigenschaft gewiss der Hauptgrund seiner Vereinigung mit dem sog. J. nigritellus ist? Diese bei- den Arten sind doch insofern besser, als sie positive Kennzei- chen haben, die jenen fehlen. Hier noch ein Wort auf Mag. N. J. Andersson’s Abhandlung über alpine Zpilobia in- Bot. Notis. 1844 [154 — 158., mit Zus. v. Lindblom S. 159 £.]. 1s ist mein Ep. alpinum das E. origanifolium var. minus des Prof. Fries in Mant. II. oder Z. alpinum B. in Herb. norm. F.V., gehört also nicht zu Fries’s späterem alpinum. Zu welchem von beiden _ Linne’s oder das ursprüngliche a/pinum gehöre, wird wohl um so schwerer entscheidbar, als die kleinsten Formen gerade die sind, die in der Natur selbst die beiden Arten verknüpfen. Dass eine Vermengung hier geschehen sein sollte, kann ich daher nicht einsehen, wofern das Wort nicht Zusammenfassen bedeu- ten soll. 2s dass mein $. (nicht y.) »wlans unter E. palustre ausschlisslich Hrn. Andersson’s Z. lineare ist, war aus Namen, Diagnose und Gegend, wovon Hr. A. auch später Gelegenheit hatte sich zu überzeugen, leicht zu schliessen. 3s ist der Name ; 8. alsinifolium kein Irrthum, da er eine Zeitlang nach Villars allgemeiner angenommen gewesen als Lamarck’s origanifolium ; als zum Varietätsnamen wurde er schon in der 2ten Auflage genommen, weil er_mehr erklärt als der ältere majus wbg. E. alsinifol. Fr. war ein Schreibfehler, ist aber besichnt in Bot. not. 1844, S. 107., schon vor A.’s Abhdlg. Bemerk. zw. Prof: Fries Reservation. Ber hat es als Unterart mit dam Namen laxum, der nicht um ein Haar breit besser ist als der allgemein. angenommene incanum, da “ noeh dazu auch andere Arten laxe Formen haben. 3%. Polygonum tataricum. Ob dieses jetzt in Schonen gebaut wird, oder es früher wurde, mag gleichgültig sein, denn einheimisch kann es nicht sein. Da man weiss, wie sehr Linne dies Gewächs schätzte und wie er in den 60er Jahren, laut ei- senhändigen Briefs von Linne in meinem Besitze, sogar nach Gestrikland Samen sandte, wo sonst niemals Buchweizen gebaut worden ist, so ist wohl der obige ?te Fall wahrscheinlich, indem Buchweizenbau vorzugsweise in Schonen stattfindet. 26. Silene maritima. Hiervon gilt, was ich oben von den biologischen Merkmalen ohne 'sichre phytographische gesagt: denn die meisten der letzten Art, die hierfür vorgebracht WOT- den, genügen nicht. Seit ich diese Pflanze selbst wild an der Westküste gesehen, wäre ich noch weniger geneigt, sie zu un- terscheiden, da ich oft die Wurzel eben so schlank und schwach fand, wie bei der.var. petraea; überall aber fand ich das Merk- | mal der petala coronata wieder, das ich für sehr wichtig halte, wenn es beständig ist. Var. petraea fand ich nie mit freier ligula der-Kronblätter. Indess sagt Smith ausdrücklich, er habe bei S. inflata zuweilen eine corona gefunden u. letzten Herbst sammelten meine Söhne bei ‚Gefle Exemplare mit pet. coronatis, die im Uebrigen der petraea gleichen; doch waren diese viel- leicht mit Ballastsand eingeführt. 27. Lepidogona. Als Arten habe ich die „2 typi ma- nifeste diversi: L. rubrum et marinum“ (Fr. Mant. III.)- genommen. Solche zu vereinigen geht wohl nicht an. Als Ab- arten (oder Unterarten, wenn so beliebt, — nach meinem ‚Plane komnte ich diese nicht verschiedentlich bezeichnen ,) führte ich auf L. medium, „manifeste L. rubri filia“ unterrubrum, und salinum,, „.L. marini filia ‚“ unter marinum; diese zu trennen wäre nach meiner Ansicht eben so_wenig angegangen, gerade der Consequenz wegen. Wie es nach Res. tichtiger sein könne, entweder alle 4 zu einer Art zu vereinigen oder umgekehrt alle 62 Benierk. zu Prof. Fries Reservation. 4 als eigne Arten zu’unterscheiden, ein solches Manifest, das meines Erachtens guteGründe haben muss, bedarf Erklärung. 38. Arenaria gothica, lebend am Kinnekulle untersucht, unterscheidet sich in nichts von A. eiliata, die zu Christianıa aus Samen aus Finnmarken gezogen worden. Diese ist zwar perennirend, aber es lassen sich Exemplare herausfinden, die eben so schwach in der Wurzel und der rosulae foliorum in azillis ermängelnd sind. So flüchtig, wie die erstere angegeben wird, ist sie gewiss nicht, da sie erst d. 6. Juli zu blühen an- gefangen und ich auch von dieser Exemplare mit „caules hor- notini emarcidi‘ ‘vorzeigen kann. Wie ich glaube, können die höchst verschiedenen Standörter die ungleiche Dauer erklären. 39. Arenaria norvegica konnte ich nicht mit so deutlichen Characteren von A. ciliata unterscheiden, als ein Werk wie das meinige erfordert. Da Prof. Fries in Mant. Il. auch versichert, dass A. ciliata norvegica & humifusa „seriem tam contiguam efficiunt, ut de identitate haud liceat dubitare ,“ se wäre ich wohl eben so sehr getadelt worden, wenn ich sie gesondert hätte, falls nämlich Res. nicht nachher die erwähnten Massen von Exempll. erhalten hätte*). — Sommerfelt kann die A. ciliata aus Salten wohl kaum bestimmter fur ljährig erklären, als mit den Worten ‚„Ahaec annua, saltem cum defloruerit, perüt:““ ge- wiss dasselbe dubium, das in ENIGEBENZESE LZEON Sinne von A. gothica ausgedrückt werden könnte. *) Ich bin genöthigt, anch die Punkte der Reservation zu berühren, worin Res. sich selbst berichtigt, weil die Darstellungsweise überall so bleibt, als gälte es nur mir. Es ist Grund da, zu glauben, dass Res. es nicht immer so böse meint, aber warım nicht die neuen Ansichten oder die Verwahrung gegen andere Antagonisten an einem andern Orte, wo ich nicht als der Sün- denbock erschiene? Bei den Cerastien hätte Res. die vielen grossen Gelehrten tadeln sollen, welche die Arten seiner Meinung entgegen be- stimmen. Wenn Koch von seiner bisherigen Annahme der Ei- nerleiheit des C. dDrachypetalum Pers. (Desportes) mit C., ‚stri- gosum Fr. abgeht, so muss dies anderwärts gesagt sein als i "seiner Symbpsie u. im „Taschenb.“, seinen neuesten Wecan Dort stehen sie ohne weitere Bemerkung als synenym. 709 % Bemerk. zu Prof. Fries Reservation.‘ 63 30. Rosa. Da Res. in Bezug auf sich selbst die „Form der Darstellung für minder wichtig‘ erklärt, so dürfte dies auch mir zu Gunsten gelten, zumal ieh nicht prätendirt habe, ein Reformator in der"Wissenschaft zu sein. Gelingt es mir, die Jüngern die Rosa rubig. 'B. inodora, R. canina d. dumetorum &e. kennen zu lehren, so ist dieses für meinen Zweck genü- gend; gern mögen sie sie nachher R. inodora Fr., R. dumetorum Fr. od. Thuill. u. s. w. nennen. Diese Namen stehen ein paar Zeilen weiter unten, und ohnehin bleiben die werdenden Botaniker nicht lange bei meinen Handbuche stehen. In einer noch so wenig aufseräumten und darum den Anfänger leicht verwirrenden Gat- tung, glaube ich, muss man so wenig Arten annehmen als mög- lich. Nach meiner auf phytographischen Merkmalen fussenden Ansicht muss R. inodora, als Abart betrachtet, zu R. rubigi- nosa kommen, nicht zur canina, die ich nie mit doppeltgesägten, noch weniger‘ mit zugleich glandulösen, Blättern gesehen. Auch fehlen der R. rubiginosa (z. B. um Gefle) nicht selten die fei- neren Stacheln, selbst die Blumenstiele werden kahl, und dann wird es etwas schwer, sie mit deutlichen Characteren zu unter- seheiden. Eine R. collina mit einfach - gesägten Blättern kann schwerlich etwas anderes werden, als eine triviale canina. Des- halb glaube ich, dass unsre sogen. collina etwas EHER ist, als die Jaequin’s bei Koch. 3l. R. tomentosa wird für mich, der ich die von Besi, wie es scheint, zugestandene verschiedene Auffassung des Spe- ciesbegriffs habe, eine colleetive Art, bis die darunter subsu- mirten. auseinandergesetzt sind und allgemeiner angenommen werden. Noch scheint dieses nicht in Ordnung zu sein, da die oft eitirten Koch, v. Ledebour u. A. noch bheharrlich R. mol- lissima W. zur tomentosa ziehen. Dass Kochs R. eiliatipetala (welehe Ledebour zur R. pomifera od. villosa bringt) laut Syno- nyms‘ die R. mollissima Fr. sei, wage ich zu bezweifeln. Es wäre obnehin eigen, wenn die durch ganz Süd-Schweden häu- iigste Art ganz Deutschland bis zu den Gebirgen von Krain und Tirol überspringen und die in den östlichen und südlichen Ost- seeländern, wie es scheint, eben so gemeine R. tomentosa nicht 64 Bemerk..zu Prof. Fries Reservation. oder nur so problematisch, wie.Prof. Fries in Mant. III: [198.] angiebt, vorkommen sollte. So wird wohl die Sache noch fürunent- | schieden gelten, bis die grösseren Botaniker sich geeint haben. 32. Potentilla Güntheri. Ast hier gemeint, dass ..Prof. Fries’ Name, sordida, vor dem von Pohl angenommen werden soll? Aber dieser letztere ist ja älter und allgemein .angenom- men, bıs Koch jetzt collina damit vereinigt hat unter Annahme dieses Namens als des noch älteren, — welche Annahme freilich für P. collina Fr. einen neuen Namen nöthig macht, falls sie, wie ich noch glaube, verschieden ist. Ohnehin dringt Res. in seinen Schriften oft darauf, dass die. am nieisten ausgebildete Form für die normale gelten müsse; jetzt ist: es nicht so; auch hält das in Novit. ed. 2. für so wichtig gehaltene biolo- gische Merkmal caules laterales oder medio pronascentes nicht Stich. Wenn soll man es da wagen, wie verlangt worden, auf eine Autorität zu bauen? is 33. Thalictrum minus hekkandelta ich in der Flosa "bis auf Weiteres collectiv, weil ich, aus dort genannten Gründen, die hierher gehörigen Formen nicht auf befriedigende Weise zu characterisiren vermochte. Dass dieses nicht aus einem 'Anta gonismus gegen Pr. Fries geschehen, ist- wohl daraus zu .ent- nehmen, dass ich seine wenig ausgezeichnete Art Th. kemense angenommen, während die mehreren Artenvon 7’'h. minus meistens Ausländern angehören, welche sie fast in jedem neuen: Werke in anderer Weise darstellen‘). - ; 34. Mentha silvestris. Linne’s und Wildenow’s, Haupt- ° character derselben liegt unläugbar in der Blattform: danach habe ich mich gerichtet, wie der Zusa z zeigt. Ist ein Irrthum *) Die in die Charactere oft aufgenommenen Stipellen habe ich nicht einmal an lebenden Exempll. von 7. Kochä [Fr.=Th. Jacqwi- nianum K., collin: K. Syn. ed. 1.], welche Prof. Fries, mir ‚gef. mitgetheilt, wahrnehmen können; wahrscheinlich ‚sind sie zu- weilen vorhanden; Fr. selbst sagt, dass sie zuweilen fehlen, Die gegebenen Ex. mit fast reifen Carpidien "zeigen jedoch, Hash ' Th. Kochöi (Th. Jacqwinianum K.®). und: 7h. minus L,als Arten unterschieden ‚werden, Können. „1, iur u anleiz stabilen Bemerk. zu Prof. Fries Reservation. 65 geschehen, so: mag meinetwegen gern der Name nemorosa in ‚latifolia: oder einen andern ‚verwandelt und das Willdenow’- sche Synonym ausgestrichen werden. Den Ortnamen silvestris zu verwerfen, wenn sie nur eine Art sind, ist doch nicht die Mei- nung? oder hält-Res., Koch und den meisten Neuen entgegen, sie für wirklich verschieden? Jedenfalls müssen die Fundörter besser bestimmt werden, als ich es thun konnte. — M. viridis B. ist in meinem Exempl. des Herb. norm. ohne Blüthe, und weil das einzige deutliche Kennzeichen der M. viridis in Kahlheit besteht, habe ich die behaarte zur silvestris bringen müssen. Gäbe es andre Charactere von Gewicht, so müsste sie ja als Art'unterschieden werden. 35. Mentha gentilis ist in schriftlicher Mittheilung von Lector Wallmann (citirt) für Slaka angegeben worden, ohne dass ich Ex. erhalten hätte. Doch muss ich mich auf die Angabe eines so ausgezeichneten Botanikers verlassen, die nun auch von Fries bestätigt wird. Wohl wunderte ich mich über das Exemplar im Hb. norm. mit’der Bezeichnung: Mentha sativa? s. Agardhiana Noyit., welches.der M. gentilis mehr glich ‚als was ich früher als M.-Agardhiana erhalten, aber ich verliess mich auf Pr. Fries’ Angabe „ezxacte intermedia,“ was sie auch zu sein schien, daher citirte ich diese Pflanze lieber als eine Var. von sativa. Dass Fries in Mant. IU.-die M. Agardhiana (die in Nov. ed. 2 für identisch mit sativa gehalten ward,) für die typische Form der M. gentilis erklären würde, war so wenig glaublich, dass ich nicht umhin konnte, die Worte: „hujus status typicus“ auf sativa zu beziehen; die zuletzt genannt war. — Die M. agre- stis sole,‘ welche mehr vor M. arvensis ansgezeichnet ist, als gentilis, sativa und aquatica unter ‘einander, habe ich vor [| schlagsweise aufgeführt, wie die Darstellung zeigt. — Die: Veränderung des Namens von M. arv. riparia in glabrata hielt ich für nöthig, weil die arvensis selbst an Ufern viel häufiger wächst,und gemeiner ist, als die EREOR riparia, die i in mancher Gegend ganz fehlt. 36. ‚Ajugav alpina. Prof. Fr. verglich noch in Mant. II diese. unbestimmte. Art; sowohl Bar. v. Düben’s als auch Prof. Hornsch. Arch. II. 1. R 5 66 Bemerk: zu Prof: Fries Reservation. Biytts Formen, mit A. pyramidalis („‚propius adeeedit‘‘): däss sie jetzt sich von A. reptans wenig unterscheidet, ist'neu. Bei Wegnahme der Stolonen dürfte indess wenig Unterschied’ von A: pyramidalis bleiben, am wenigsten von der ‚norwegischen 2 die eben so kahl ist und zuweilen kurze Ausläufer‘ hat.‘ 37. Lamium purp. ß. ineisum in der Flora ist ProfFileß's eignes L. incisum, nach seinen schon. Exempl. beschrieben, ist also nicht die triviale Form, die fast immer unter’diesem Namen begeben wird und bis weit nordwärts in Schweden vorkommt. Die Gründe, warum ich ‘L. incisum W. nicht als Art vorgetra- sen, sind: dass sie nicht die Charactere hat, "di je ich nach dem Plane meines Werks für erforderlich hielt, und dass man ‘oft Mit- telformen , antrifit; dass der Haarkranz, der bei purpureum in manchen Blumenkronen so deutlich ist, zuweilen auf nur einige Härchen redueirt ist; dass incisum nieht ohne diese Haare ist; dass es, wie auch Lindgren in Bot. Not. 1841, 243. es beschreibt, gerade wie L. purp. 2 Kronzähne hat, deren oberer pfriemförmig> dass ich die Krone bei incisum, wenigstens bei der nördlichern Form am Grrnde nicht gerader habe finden können, als beim purpureum; endlich dass mehrere Autoren sie für nicht oder nur wenig verschieden halten. | 38. Bei Galeopsis Tetrahit und bifida, deren mittler Zipfel der Unterlippe nach Koch bei ersterer ‚fast quadratisch ‚““ bei der letzteren oblong ist, variiren dennoch diese Formen an demselben Exemplare, ebenso Kerbung, Ausrandung u. s. w. „Mit weichem Flaume bedeckt“ sahich G. pubescens Bess, K., trotz fleissigen Suchens in Schweden niemals. Eine solehe'ver- dient sicher Artrecht. — :@. versicolor ist eine von den Arten, die ich laut Vorwort behalte, so lange die Mehrzahl angesehe: ner Botaniker es thut: was von bifida nicht gilt, welche‘ Wim- mer für unwesentliche Var., und Koch, der die „„@G. BER» zu den guten Arten“ rechnet, für eine unsichre hält. isöh, Mi 39. Orobanche. Wenn man Reichenbech , Wimmer und’ Koch, alle-ziemlich neue und von Prof. Fries angeführte Auto-' ren, für. manche Arten in der Beschreibung „sepala antice con- nata“ aufnehmen sieht, so muss man glauben, dass, wol es nicht RE 3enrokl 7 > ae Bemerk: zu Prof. Fries Reservation. | 67 geschehen ; 'siefrei oder mehr zufällig zusammenhangend sind, was bei O.’maior Fr. nicht der Fall ist. Ziemlich sicher wird einer, der’ die Pflanze untersucht, mit meiner Beschreibung des Kelchs ‘mehr zufrieden sein, als mit Pr. Fries’s ‚, sepala duo,“ die ein mit der neuen Theorie Unbekannter . dieser Art ver- BBEn BR. wird. ale ar 27 we 40. Cochlearia anglica ß. oder die kleine C. get aus. Tromsöedalen bringt Fries selbst in Mant. IL zur C. arctica. Dies thut auch gewiss ‚jeder, der Lästadius’ Exemplare mit dem Artcharacter in Mant. III. vergleicht, denn weder sind die Sten- gelblätter. sinuato - dentata, noch die Schoten immer vEenosOo- reticulatae: ich habe Ex. mit völlig glatten. Die Stengelblätter findet ‚ınan sowohl sessilia, als auch stengelumfassend. Ich hatte die Pi. freilich, ehe Prof. Fries sie untersuchte , für €. fe- nestrata gehalten, weil die Scheidewand zu weilen fenestrata ist. 41. Camelinae. Werden Prof. Fries’s Darstellungen der- selben‘ Fw Nowit., Herb. norm., Mant. und nun in der Reserva- tion verglichen, so muss gewiss, gelinde gesagt, Missverstehen stattfinden. ‘In Mant. II kommen des Hb. norm. VI. nr. 20. sätiva und’ 21. dentata beide zu C. foetida. [sativa «. & y. Linn.]. Da ich ‘den Namen dentata behalte, so müsste ich sie wohl ‚auch zu dieser folgen lassen. Da nun Fr. in der Reservation Ar a [dent. s. pinnatif.] zu seiner ‚sativa | dentata K., und Fr. in Reserv.' Arch. 1. 264.] bringt, so eorrigirt er ja eigentlich sich selbst, zwar stillschweigend, und lässt den Fehler schein- bar'mich treffen! Indess gehören sie bestimmt zusammen und können nie zu verschiedenen Arten sebracht werden, wovon man sich sowohl an Exemplaren, als auch auf jedem Leinfelde über- zeugen kann, 'wo man 'die ‚Blattform vom tief Fiederspaltigen an durch alle Arten Zähnungen hindurch bis zum Ganzrandigen, älle'mit (denselben Blumen, Schoten und Samen, finden: wird. Ist @dentäta HB. n. nr. 21: nicht dentata (oder foetida Mant.), so heibt"ühs''wohl'keine’ solche Art übrig: ‘Was Koch betrifit, s6 finde ich hr." 21. Ban) übereinstimmend mitseinen Characte- ren der dentata'im Synops!und’ Taschenb.\, sodass ich’ hoch 5* - 68 Bemerk. zu Prof. Fries Reservation. überzeugt bin, dass seine, in Deutschlands Leinfeldern wach sende, Art mit der unsrigeu ganz eine und dieselbe ist. : 42. Barbaraea: vulg. y. Ich finde zwischen ‘der. bittern schonischen und der södermanländischen geschmacklosen keinen andern phytographischen Unterschied; als etwas längere. und weniger abstehende Schoten; es fehlen also die Charactere, ‚die bei meinem Ziele zur Art- Unterscheidung erfordert werden. Der Streit aber über die rechte BD. praecox wird wohl ;mit Reichenbach und Koch anzunehmen sein. Das Erstere gilt auch von B. vulg. P. oder arcuata, die wenigstens der von Fries eitirtte Wimmer, Koch entgegen, „nur eine Varietät“ nennt. 43. Arabis hirsuta. Ihre Samen sind auch oft rundum „anguste alata,“ nicht bloss an- der Spitze, und da Ledebour, . der dasselbe bemerkt hat und der sonst mit Arten nicht gerade spart, die A. sagittata nicht einmal als Varietät auszeichnet, so ist es wohl zu entschuldigen, dass ich Senieiak, weitere Be-- stätigung könne nicht schaden. 44. A.arenosa. Wie Prof. Fries mich hat nisanesalihen können, wie aus der verwirrenden Darstellung zu schliessen, begreife ich nicht. Die südlichere A. arenosa weicht in mehr- facher Hinsicht, besonders der Behaarung , von der unsrigen ab, wesshalb letztere von Fries als var. borealis aufgeführt wird | - (Auf Möen sah ich meinestheils nur die stark steifhaarige). "Als ich die erste Auflage der Flora schrieb hatte ich nur trockne Ex. der nordländischen gesehen und zwar, wie diese sich bisher gezeigt hat, nur von der magern an A. T’halina gränzenden Form, die ich deshalb nicht für A. arenosa halten konnte. In der 2: und 3. Aufl. stellte ich jedoch A. arenosa L. Fl. suec. als.be- - stimmtes Synonym zur A. Thal. ß. urbicola, indem ich vermu- thete, dass diese eine besondere Art wäre, nachdem ich ein von Prytz mitgetheiltes Ex. von Frederikshamn und die Pflanze lebend zu Stregnäs gesehen. Dass ich sie aicht bald als eigne Art. darstellte, kam daher, dass ich nicht sicher war, dass sie die ausländische, von Linne in Sp.pl.ed.2.und von den: Auslän- dern angenommene stark sternhaarige arenosa wäre,. und dass, ich darum hier wie überall eine unsichere Art lieber. als' Varietät,, I) ? Bemerk. zu Prof. Fries Reservation. 69 denn als Species, aufnahm. Nachdem dann Prof. Fries sie als solche dargestellt, ich auch ganz characteristische Exemplare so wohl von Norrköping als von Strengnäs erhalten hatte, folgte ich mit Vergnügen Pr. Fries. Aber dass die A.arenosa von Norrköping — [ Fr. Mant. II. 78.] von der sogen. A. Thaliana var. lyrata von Stregnäs [p. 80 sq.] absolut verschieden sei, das bestreite ich: ich halte sie umgekehrt für so identisch, wie 2 Pflanzen nur sein können. Was die übrigen Fundörter betrifft, so wird man magre Exemplare von Norrköping und Stregnäs mit Ex. von . Smedjebacken, mit helsingischen von Norrbo, mit dem Prytzi- schen von Frederikhamn u. endlich mit Cand. Ängström’s von Pr. Fries gewiss approbirten ebendaher völlig übereinstimmend finden. Meine Ex. von Umeä sind noch magrer und können eben so gut unter A. Thaliana gelegt werden, sind aber zu jung, um nach den Namen bestimmt zu werden. Exemplare von Westeräs habe ich nie gesehen, sondern ich habe den Ort nach alter: Angake, als nicht unwahrscheinlich, da die Pfl. auf beiden Seiten vorkommt, aufgeführt. 45. Sinapis arvensis ß. Diese sowie die Hauptform (mit ganzen Blättern) haben beide bis I2samige Schoten, so dass Schoten und Blätter in keinem Bezuge zu einander stehen; also ‚bleibt, so viel ich ‘sehen kann, nur die Steifhaarigkeit übrig. 46. Fumaria capreolata. Die rothblüthige aus Norwegen hat die Früchte eben so stumpf, wie die weiss- oder gelbblü-: thige und die Kelchblätter fast halb so lang als die Corolle; Koch’s Kennzeichen geben daher keinen ‚mich, befriedigenden Grund zur Artunterscheidung; indess bedaure ich, nicht beide Formen auf Grund des von Fries bemerkten Unterschiedes, dass die Fruchtstiele bei der gelbblühenden, zurückgebogen, bei der rothbl. nur mehr oder weniger abstehend sind, besonders auf-- geführt zu haben. 47. Corydalis. Der Widersprüch, dessen Prof. Fries hier erwähnt, entspringt zuweilen aus verschiedener Erfahrenheit, wenn ein Botaniker mehr Gelegenheit hat, eine Pflanze in der Natur zu sehen, als der 'andere; bei mir kommt es am öftersten daher, dass ich für meinen Zweck die definitive Bestimmung 70 Bemerk. zu‘ Prof Fries Reservation. über schwer -unterscheidbare Arten für minder dringend halte; da'des Buches Hauptziweck ist, (den Anfänger ‘zur Er- kenntniss'der Namen der Pflanzen zü führen. Ich respectire auch alte Arten, wenn ich gleich Uebergänge anzndeuten ‘vermag; verdächtigere behalte ich, wenn sie für den 'Untersuchenden in’s Auge fallende Merkmale haben, die tiefere Kritik den Botanikern ex professo überlassend. — Hinsichtlich! der Corydalis: Arten ist kein Zweifel, dass sie noch strengere Untersuchung‘ in der Natur fordern, als die ihnen wiederfahren ist, da‘noch fast allein biologische Charactere vorgetragen werden. Auf eine‘! sölche sehe ich einer noch grössern Reduction entgegen: äls beimir zu finden; selbst die so ausgezeichnete Geniculation am Griffel der ©. solida dürfte noch der Controlle bedürfen. Von‘der Länge der Fruchtstielchen ist kein sichrer Character zu 'ent- nehmen, wie’leicht zu zeigen ist; der racemus ist bei: ©. lara und Lobelii nutans: darum musste ich /axa zur letzteren’ziehen;' so lange ich diese als Art anerkenne. Wo °C. fabacea: allein wächst, wie bei Eskilstuna und Gefle, giebt es keine zweideu- tigen Formen. Ein Jeder, der in Schweden die ©. Lobelii oft so gross, wie solida sieht, wird den Namen pumila' verwirrengd: finden, ‘mehr noch in Vergleichung mit fabacea. Dass ieh, Sie als jünger in der Gattung angegeben, ist ein Irrtbum , Feränläßet durch Steudel, welcher zu .C. Lobelü Fumaria: pumila (Host und): Reichenb. citirt, weichen letzteren, der wohl zuerst‘,den! Namen der Corydalis- Gattung een ir ich deshalb. un- terliess: nachzuschlagen. | | Ä is » Haozl 48. Ononides. In diesem folgte ich in Bestimmung und) Benamung meinen schwedischen Vorgängern, 'und zwar :haupt- sächlich Fries in Fl. scan., wo dieselben Namen stehen und ©: spinosa UL. als die in Schonen gemeinste und häufigste Ange-ı seben ist. Ich fand keine andere in Schonen sals O. repens , und ich hätte unwillkührlich beide vereinigt, wenn: ich’ nicht. diesmal, ‘aus Mungel an Gelegenheit zw eigenem Beobachten,, der Autorität eines Andern hätte folgeu müssen. ' Indess habe, ich vor. vielen ‘Jahren beim Hüttenwerke 'Carlholm in ‚Uplandı - (ed. 1.) auf einer bewaldeten Wiese (die jetzt leider als Acker, Bemerk. zu‘ Re Fries. Beservation) 1% 71 bebaut. wird) eine Form: gefunden, die mit kein aufrechten holzigen Wuchse ‚: kleinen Blumen und: anderer Pubescenz mir davon verschieden und die rechte O. spinosa zu sein scheint. ‚49... Tragopogon minor. „Hier verstehe ich Res.' nicht; ist sie denn nicht in der 2ten, und folgg. Auflagen nach seinem Wunsche als Varietät aufgenommen ? als Art in Fr. Novit. ed, 2, als, Unterart in Fl. scan.? und letztere Ansicht habe ich nun zu erkennen, gegeben .... | | a 50. Hieracia. Das hier Gesagte enthält nichts gegen mich .... | | «ol. Senecio barbaraeifolius Kr... Dass ich Koch’s Cor- rection in Syn. ed. 2., wo er sagt, er sei durch Wimmer und Buek belehrt, dass S. barbaraeif. Kr. mit erraticus Bert. eins ‘ sei, ‚übersehen habe, bekenne ich: das Uebersehen war um so leichter , da K. auch in ed. 2. zum $. aqualicus den S. burba- raeif. Kehb. eitirt. Sonst hätte ich gewiss einen bessern Be- griff von der Art bekommen, als aus dem Character in Mant.Il., welcher mit ‚Ausnahme des corymbus divergens, der weiterhin zu „lobis (ramis?) fere divergentibus | wenn hier nicht lobi folior. gemeint sind] modifieirt ist, den S. aquaticus genau beschreibt, wie ich ihn-aus Bohuslän habe. i 52. Matricaria inodora, wie sie an allen Ecken wächst, hat folia sessilia, weil die Zipfel dicht am Stengel anfangen; „die Blätter sind eben so sehr oder eben so wenig bipinnatifida als bei M. maritima im Herb. norm., wo an dem Exemplare die Zipfel nicht bestimmter einander: „gegenüber stehen,“ als bei. M.inodora; lacin. filiformi-compressae gelten wohl auch vonsilieser? ebenso die squamae: oblongae margine scarioso nebst: den ligularum striis und apiece rotundato ? (oder ist rotun- datus;nicht obtusus?); der apex lig. ist nicht integerrimus an dem Exempl., und .er wird jetzt in Frankreich als gezähnt an- gegeben, also: wie bei inodora; squamarum margo ist, an Dü- ben’schen Exempll.: der M. inod. salina, au demselben involu-' erum:an veschiedenen Schuppen , bald rein farblos, bald hräunlich, und so.bleibt allein znargo sguam. integerrünus‘, wie man Schup- pen unter.den farblosen. der eben. genannten’ M. inod. sal. aus- 72 -Bemerk.. zu Prof. Fries Reservation. lesen kann. Eine so definirte konnte in meinem Buche: nicht als Art hingestellt werden.....“ Noch wäre zu bemerken, dass nach des Hrn. Res. eigener Andeutung die wilde noch weitern _ Untersuchens bedarf und so wobl nicht ganz sicher sein muss. 53. Matr. suaveolens konnte ich auch als Abart nicht aufnehmen, da man Ex. der M. Chamomilla auslesen kann, die wenige und herabgebogene Stranlblümchen (Fl. scan.) haben Dass Res. nachher ein neues Kennzeichen von mehr Gewicht gefunden , ist gut für künftig. ! 54. Orchis latifolia. Zufrieden mit dem Zugeständnisse, dass die im Hb. norm. ausgegebene O. latifolia „bedeutend von der rechten abweicht,“ bestreite ich gar nicht, dass die seltene. schonische die ausländische ist, wie ich sie auch in der Flora angegeben; oder ist die von Segeholm noch besser? Warum nicht lieber Exemplare von Upsala angeführt, wo sie nach Mant. Il. auch wächst und öfter untersucht werden kann? Dass jene „var. elatior““ des Hb. n. der ©. maculata näher stehe als der _ angustifolia, darauf dürften nicht Viele eingehen, die alle For- men derselben gesehen — und in diesem Falle verdient sie wohl wie viele andere ihre eigne Nummer. 55. O. cordigera .„Ut videtur‘“ konnte ich wohl nicht mit Positiverem als mit „vermuthen‘‘ übersetzen.... ‚Sich nähern“ deutet auch nicht völlige Identität an. Soviel finde ich hierin sicher, dass Res. noch 1843 nicht ohne alle Scrupel gewesen. 56. Epipactis atrorubens. Für diese .von Res. und von Koch als die Hoffmann’sche anerkannte ‚Abart behielt. ich den ältesten Namen bei, meinen und Prof.\Fries’s Grundsätzen (z«B: Carex sparsiflora Zannich. pedicellata., &e.) gemäss... So gar falsch ist er nicht, da die Farbe mehr und minder dunkelroth ist nach meinen Beobachtungen zu Eskilstuna, wo ich ausserdem ganz zufällig die weisse, als unter der rothen wachsend im Ver- hältnisse von 1 zu 20, fand. Sollten alle Artnamen aus Rück- sicht auf die Varietäten geändert werden, so würde des Umtau-) fens viel. Wegen der Farbe kämen Viola tricolor, Polemonium: coer. u. a. bald in Gefahr. ''Uebrigens hatte Res. früher Namen Bemerk. zu Prof. Fries Reservation. 73 wie medius &e. verworfen, und in Bezug auf was unsre Epip. die media wäre, sehe ich nicht recht ein, wenn nicht auf die fremde, gut unterschiedene, E. microphylla. 57. Caurices. Hier gebe ich zu, dass ieh darin gefehlt, dass ich bei €. tenuiflora nicht das ganze Synonym €. Blyttii* macilenta Fr. und bei ©. Persoonü C. Blyttü* vitilis ausgeführt geschrieben. Da es indess nur eine einfache Hinweisung auf lie Exemplare war, schien das Gesagte hinreichend, um Irrung vorzubeugen. Eine Kritik habe ich mir nicht erlaubt und ein Citiren kann keine heissen. Wie Res. auch sie jetzt ansehen möge, sicher wird er sich einmal überzeugen, dass der Name Blyttii übereilt gewesen und irreleitend, ‘auch dass die Arten vorher gut gekannt waren, ‚was ich sogleich nach Empfange des Fascikels des Hb. n. brieflich mitzutheilen mir die Freiheit nahm. Aus der Art der Darstellung der Namen war wohl unmöglich Anderes zu schliessen, als dass wir eine C. Blyttü als Art: mit den 'heterogensten Unterarten bekommen sollten. — Können die Fruchtknoten bei C. Blyttü maeilenta im Hb. n. tief 2spal- tig heissen, so ist es nicht zu verwundern, wenn Lang und Koch dasselbe von ©. Persooniü sagen! Indess darf man nur Hoppe’s Abbildung anblicken. um ihre Identität mit ©. vitilis zu finden, und zwar auch hinsichtlich der Frucht, die er richtig darstellt, die aber Lang und K., welche ihn eitiren, unrichtig beschreiben. Eine so tief gespaltene Frucht in dieser Gruppe wäre kanm möglich, aber bei ©. Persoonü befindet sich auf der Rückseite der Frucht eine Ritze, die von der Mündung weit auf den Schnabel herabgeht und diesen sogar zuweilen dort durchscheinend macht, ohne jedoch hindurchzugehen: und daraus ist die Angabe zu erklären. Pastor Lästadius hat mir eine ‚‚C. acula ß. ripensis von Kätkesuando 1838“ gesandt, die vöilig glatten (laevem) Halm nud alles andere mit Vahl’s Ex. der Ay- perborea (von deren richtiger Bestimmung Pr. Fries sich neu- lich’ selbst zu überzeugen Gelegenheit hatte) gemein hat. ‘Eine andere mit demselben Namen von Karesuando 1831 hielt Drejer für neu und wollte sie Lästadiana‘ nennen: welche von beiden ich beim Citiren gemeint, zeigt die Fundort - Angabe. ‘Keine 74 Bemerk. zu Prof. Fries Reservation. von beiden ist die unter €. aguatilis aufgeführte, wie: Professor Fries, ich weiss nicht aus welchem ‚Grunde , behauptet... Diese sah Drejer auch für neu an und Banpie sie „ad interim .O. va- eillans.“ Koch und A. Wallroth’s mit einem keinesweges: glücklicheren - Namen belegte Art als Varietät bringen. Kann Pr. Fr. inder Folge nach Reichenbach 2 Arten: daraus feststellen, so. habe ich nichts einzuwenden; mit biologischen Merkmalen, z.B. der Strauchform , wird es etwas schwer. : Was die loca angeht, so habe ich in Betreff Norwegens nichts Bestimmtes, und kann mich von lappländischen Ex. nicht mehr rühmen bekommen zu haben, als 3 Dutzend von Karesuando : diese gehören zwar. älle -zu B. pubescens, aber kann darum DB. alba nicht bis in das..an Ängermanland gränzende Lappland hinein vorkommen? um hört. denn BD. alba auf? 59. Salix cuspidata Schultz erkenne ich, me! Koch’s nur ‚sterilen Exempll., für verschieden genug deu Blättern nach und: für vielleleht besondere Art, so dass ich den Namen nicht hätte hinsetzen sollen. Die Sicherheit, womit Prof. Fr. sie als Synoym zu seiner 8. pentandra* tetrandra in Mant I. zog, ver- mochte mich, sie in der 3. Auflage aufzuführen, und bei der Aten traf sich’s, dass ich die Zweifel übersah, die er, nach Meyer, in Mant. ll. über ihre Identität mit der schwedischen ausdrückt. — Hinsichtlich der $. hippophaifolia {Fr., non K.] richtete ich mich nach Koch’s eignen Exempll.' seiner hippoph.: diese weichen auch in der Blattform von den Ex. von Stockholm, wie.von dem von Upsala und Eskilstuna ab‘, deren Blätter, aus- ser. der verschiedenen Sägezähnung, eher ‚,lanceolata“ als ‚„„sub- linearia “ zu nennen sind. Ich meines Theils kann zu Femsjö eultivirte Ex. der $. undulata nicht einmal als Variation von: der erstgenannten unterscheiden. — $. glauca* paillata: ist ein mir | neuer oder entfallener Name; ist das gemeint, dass ich. [var.] »ivalis |Fr.] in angustifolia umgeändert habe. , so, erwähne ich, dass. dieses daher kommt, dass Lästadius in’ Locis parall..p: 331. [in Ni .Aet. Soc. se. Ups. X1. 1839. ;..:wovon Rec..in.\Bot; 58. Belula er ist der älteste. Name, zu welcher‘ Bemerk..zu Prof. Fries Reservation. 75 ‚Nötis. u. imv'bot«Jahrsber. 1853 in-Flora1846 zw Ende des Abschn.ı: Schwed., II. Pfl.- Geogr.] sagt: ,, 8. ylauca foliis obo- vatis est in’alpibus: in sylvis autem , praesertim' ad. 'ripas flu- minum, anguste Jlanceolata habet.‘“ Dadurch scheint diese Aen- derung: mehr gerechtfertigt, :äls ihrerseits: die Aenderung des Namens der Draba nivalis-es.ist, die. doch wenigstens auf Ge- birgen wächst. ‚Vielleicht ist Wahlenbergs var. Lapponum.un- recht ieitirt, weil: W. die eigentliche blattforin nieht angiebt.. — S: punetata bin auch ich geneigt als Art anzunehmen, ob ich sie gleich'meinem Plane gemäss noch’ als Var. stehen liess, indem auch! ihre Beschreibung in: Fr. Mant. 1. nieht so entscheidend istrals- für mich nöthig, und Lästadius sie noch: für Var. der nügricans ansieht. ‘Doch muss aus demselben Grunde S. nigri- eans. Rudbeckiana mitihren 4—Sbis zu zwei Zoll langen: Kätz- ehenblättern unterschieden werden. — Es ist schade, dass Pr. Fr. nicht die Quelle der letzten Notiz angiebt, wonach‘ S: fin- marchica von Vahl in Finmarken: gefunden worden; bei Willd. giebt es keine» Aufklärung oder Beschreibung; ich wäre sonst gewiss’ vom Namen paludosa abgestanden. Dies kann ich aber wicht ‘mit Lästadiana | Hn., canese. Fr.—caprea ß. UL. suec:, ein. PB. 'Läst.] ’ gegen den von Fr. selbst‘ als vermengt angege- gebenen Namen cunescens, so lange nämlich diese Form, gegen 'Lästadius’ eigne Behauptung, als ‚Art: stehen bleibt [ vgl. d. Arch. 1.3. 357 £] — Die Meinung in (dem, was über 'S, pli- cata gesagt steht, ist nicht leicht einzusehen, (da Prof. Fr.nach Bot. Not. 1842: „‚nicht länger Bedenken trägt, sie (die S.an- gustifolia Wulf.) ineubacea zu nennen“, jetzt’ aber diesen Namen der plicatu vindieiren zu wollen scheint: Warum ‘nicht einfach den Namen plicata' behalten und ambigua und inceubacea Fi. 'suee. ihrem Schicksale überlassen? Schwerlich ist "etwas nit der Behauptung’ zu: beweisen, dass Linne aus: dem @edächt: nisse geschrieben habe, dass er in der Jugend eine’ der S. angustifolia‘ sehr ähnliche Form der plicata (eine "merk- würdige Form, wenn sie existirt!) gesehen, dass 'er im’ Fru- tetum ''Suee. für S.ineubacew sandigen ‚‚Meerstrand “ angebe (ich ‘kann unmöglich, "weder in der Diss’, noch ‘in Amoenitt. 76 » Bemerk. zu Prof. Fries Reservation. etwas anderes dafür ‘finden, als: , praeeipue in arena“!), u.s. w. Dass $. plicata, die ich sowohl selbst hinreichend gesammelt, als auch von Prof. Fries erhalten habe, 'als Art aufgeführt werden müsse, habe ich nicht verneint: wenn Koch auch ein Monograph der Gattung, noch bis zur Stunde behauptet, sie sei Ehrhart’s ambigua, so musste ich wohl bis auf Wei: teres ihm, der Ehrhart’s Pflanzen vorzugsweise kennen muss, glauben und diesen weit älteren Namen beibehalten. — Als Pr. Fries die von Koch mir mitgetheilten Salices durchgesehen hat, mag er wohl das einzelne Exemplar der $. silesiaca mit der Auf- schrift „‚specimen 'sylvestre e Silesia,“ das ich in der Flora beschrieben habe, welchem entsprechend ich indess kein schwe disches gesehen, übersehen haben. — Den Namen $. sphace- lata, als Var. der caprea, änderte ich schon in der 2. Aufl. aus Furcht vor möglicher Vermengung mit Smith’s und Willd.’s sphacelata, von welchen ich keine, auch wenn sie verschieden sind, für mit dieser Varietät zusammengehörend halte. 60. Egquisetum riparium. Dass E. prostratum zu E. pa- lustre gehöre , gebe ich gern zu, obgleich die 2 mir mitgetheil- ten Exemplare solche sind, dass sie eben so gut zu umbrosum gebracht werden können; ich habe auch nicht behauptet, dass es mit E. riparium eins sei, sonderu umgekehrt; mit der Note wollte ich aber die Botaniker darauf aufmerksam machen, dass eine andere Art auf der sterilen Wurzel des Herbststengels (im Aug.) auch einen neuen Aehrenstengel, dem riparium im Herb. norm. ganz Ähnlich, bekommen kann. Wenn durch diese Note, die eine Pflanze betrifft, welche auch ich als Art aufgeführt habe, eine genauere Untersuchung, inwiefern sie von E. arvense (von umbrosum ist kein Zweifel) wirklich verschieden sei, ver- anlasst werden kann, so schadet das wohl nicht? dass ich gefragt, was mit caulis vascularis ‚und subvascularis gemeint sei, kam daher, dass ich nie phytotomische Merkmale in Pflanzenbeschrei- bungen beigebracht gesehen; und. da gerade in dieser Gattung die verschiedene Röhrigkeit des Stengels ein wichtiges Kenn- zeichen ist, so vermuthete ich darin einen Schreibfehler . oder auch einen neuen Ausdruck für fistulosus. Uebrigens setzt! es: Bemerk. zu Prof. Fries Reservation. _ 77 eine fleissigere Beschäftigung mit dem Messer voraus, als bei uns gewöhnlich ist, wenn solche Nuancen im Anatomischen als entschiedener Character sollen vorgebracht werden können Reichenbach hat, wie ich später gesehen, nur vascularis und non vascularis; bei E. arvense macht er indess 2mal den merk- würdigen Zusatz „in scapo‘“ (evascularis), der bei dem zu_ nächst vorher besprochenen E. Telmateia (vasis spiralibus carens) nicht vorkommt, woraus nun leicht geschlossen werden kann, dass die ästigen Stengel diese vasa haben: und dass so es auch von dieser Art subvascularis heissen könne, falls dieses von Res.- gemeint ist. ig ; Pr 2 a u yureeieg . Sa % iur 2; 7/8 as he 5 IV Harn! \. LET. Be Methodische Uebersicht der wiesen Thiere, © 0 Linnes Pecora. (Mit Tab. Lund MW. Von Carl Sundevall?). % Aus dem Schwedischen durch Prof. HMornschuch. I. Einleitung. Dass sich keine natürliche und systematische Aufstellung | der wiederkäuenden Thiere findet, dürfte einer von den Mängeln sein, welche sich jetzt am deutlichsten in unserer Kenntniss der Klasse der Säugethiere verrathen. Diese Verbindung der Arten nach ihrer Aehnlichkeit in der Bildung, oder, -wie man sagt; Verwandtschaft, welche natürliches System oder Methode ge- nannt wird, kann wohl von Vielen als gleichgültig angesehen wer- den, daman jedenfalls den Gegenstand selbst so wohl kennt, wie den grössten Theil der Pecora, üler welche man nun gute Fi- guren und weitläufige Beschreibungen hat. Der angedeutete Man- gel selbst aber. zeigt jedoch, dass die Kenntniss nicht so gut ist, als sie im Anfange scheinen könnte, und dass ein neuer Versuch zu dessen Abhülfe nicht überflüssig ist. Wenn diesem Versuche blos glücken würde, die Mühe Derjenigen zu erleichtern, welche sich eine allgemeine Kenntniss über diese Thierordnung verschaffen wollen, so hätte er einen seiner beabsichtigten Zwecke erreicht. ”) [Aus Kongl. Vetenskaps- Akademiens Handlingar för är 1814. S. 121—210.]. nur Linnes Pecora. 79 & Bei dem Durchgehen der bis jetzt bekannt gemachten Auf stellungen der Pecora findet man bald, dass die geringe Un- gleichheit in der äusseren Form hei dem grösseren Theil der Arten, eine Hauptschwierigkeit dazu ist zu finden, welche näher oder entfernter zusammengehören, und dass diese Schwierigkeit durch den Mangel an Kennzeichen vermehrt wird, welche zur Anleitung dienen können. Die Hörner sind nämlich meistens als Kennzeichen sowohl für Gattungen als Arten benützt worden, obgleich 'sie nicht blos bei den Jungen mangeln, sondern auch bei dem grösseren Theile der Weibchen. Dieses zeigt einen hohen Grad von Einförmigkeit bei diesen Thieren, ‚wenigstens in allen den Theilen, von welchen sonst: die Unterscheidungs- zeichen zwischen den Säugethieren genommen zu werden pflegen, und als Beispiel von dieser Einförmigkeit kann die ausgezeich- nete Aehnlichkeit zwischen den hornlosen Weibchen der Hirsch- eattung und‘ der kleinen Gruppe, zu welcher Antilope sylvatica, mergens u. m. gehören, angeführt werden. Diese Aehnlichkeit ist so gross, dass einer der ausgezeichnetesten Säugethierken- ner unserer Zeit, Friedr. Cuvier, das Weibchen von dem zu der genannten Antilopengruppe gehörenden Tetraceras quadri- cornis als eine neue Hirschart, unter dem Namen von Cervus labipes beschreibt und abbildet (Cerf. des Mariannes,; Mammif. vol.'4. 1832). Diese beiden Gattungen müssen jedoch unter ver- schiedenen Familien der Ordnung aufgeführt werden, und wir werden in dem Folgenden zu zeigen suchen, dass, die Hörner ausgenommen, wirkliche Ungleichheiten zwischen ihnen in der äus- seren Form gefunden werden, z. B. in der Form der Oberlippen. Während wir 'solchergestalt die artenreicheren Gruppen so ähnlich gebildet finden, dass man sie kaum von einander un terscheiden kann, sehen wir, hier wie überall, andere, sehr ar- tenarme Gruppen, welche merkwürdig vereinzelt stehen, welche aber durch ihre Eigenthümlichkeit im Baue sich als Hauptformen darstellen ,. "ungeachtet ihrer geringen Anzahl." Diese sind die Kameele, welche aus 2 Arten im alten Continent und 2: (oder vielleieht 4) in dem neuen, und die Giraffe ‚ welche wohl: dureh einzelne Züge sich ällen den übrigen Familien nähert , ‘aber: den» ” s0 ‚Linnes - Pecora. NE N noch nicht gut mit einer von ihnen. vereinigt werden. zu. können scheint. Diese sind auch lange gut unterschieden gewesen, wäh- rend die anderen zu einem grossen Theil zusammengemischt ge- wesen, besonders in der grossen, aber künstlichen Antilopen- gattung, worin alles eingesetzt wurde, was nicht gut in die Gattungen passte, deren Arten wild oder zahm in Europa ge- funden werden. Ä Von älteren Zeiten, selbst bis zur Zeit Linnes, waren kaum andere wiederkäuende T'hiere gekannt, als diese europäi-. schen, und einige wenige ausgezeichnete Formen von anderen Erdtheilen, welche beinahe blos durch unvollständige Nachrichten bekannt geworden, z. B. Girafe, Lama, Moschusthier und Ga-- zelle. Uebrigens wurden, mit wenigen Ausnahmen, die auslän- dischen Pecora von Reisenden, theils blos nach ihrer Aehnlich- keit mit den europäischen, unter den Namen, Ochse, Hirsch, Reh u. s. w. erwähnt und mit diesen gleichartig angesehen, theils blos um die Herkunft des Bezoars, worauf man grossen - Werth setzte, zu ermitteln, die Thiere selbst aber blieben Nebensache. Inzwischen bildete Linne mit seinem gewöhnlichen Scharfsinne, von den gut gekannten Arten, gute Genera (Camelus, Moschus, Cervus, Capra, Ovis und Bos),; in welche er einige wenige minder bekannte ‚Arten einfügte. e Buffon war eigentlich derjenige, welcher das Vorhanden- sein einer grossen Anzahl Arten innerhalb ‘dieser Thierordnung nachwies, indem er in seiner Histoire naturelle alle die Angaben,- welche in Reisebeschreibungen und anderen Büchern zerstreut gefunden wurden, sammelte und verglich und mit grossem Scharf- sinne beurtheilte. Er konnte sogar den Art. Coudos in seiner Naturgeschichte mit den Worten beginnen: „La classe des ani-, maux ruminans est la plus nombreuse et la plıs variee.‘“ Aber da die Sammlungen zu der Zeit, selbst die im Jardin’ des. plan- tes, welchen Buffon vorstand, blos wenige so grosse Thiere wie die Pecora enthielten, und Buffon also zum grossen Theil sich mit unzureichenden Nachrichten begnügen musste, höch- stens: aus einer oder der andern schlechten Zeichnung, oder. aus. einem oder dem andern heimgebrachten Horn . oder Schädel. .er- klärte R und man ausserdem seinen Hass gegen alle systemati- sche Form kennt, so wird es leicht begreiflich, dass man ver- geblich in seinen Arbeiten eine andere Uebersicht und Einthei- lung von diesen Thieren sucht, als_die, dass diejenigen, welche wirklich nahfe verwandt mit unseren Hausthieren oder den wilden europäischen Arten waren, in Folge mit diesen beschrieben wurden. Alle die übrigen wurden jedes für sich aufgenommen, . aber ein grosser Theil, nämlich die, welche B. für Gazellen (Ant. dorcas) ähnlich ansah, wurden unter dem Artikel Gazelle in vol. XII seines grossen Werks vereinigt. 0 Diese Arten, welche nicht in die wohl gekannten Genera passten, unternahm Pallas im Jah1766, in den Miscellanea Zool., in ein leicht übersehbares Schema nach der Linneischen Methode aufzustellen, und dieses Schema ist es, welches bis auf unsere Tage den zoologischen Aufstellungen von ungefähr der Hälfte der Pecora zum Grunde liegt. “Obgleich Pal- las durch eigene, vortreffliche Monographien und Untersuchun- gen die Geschichte -mehrerer von diesen Arten aufklärte, und 4 neue hinzufügte, konnte er jedoch eben so wenig als Buff on. Gelegenheit haben die Menge von ihnen richtig zu beurtheilen; er vereinigte sie sämmtlich in eine grosse Gattung: Antilope, Lennes Pecora. 83 Ey "welche als er sie im Jahre 1778, in Specilegia, Fasc. XIl. zum . - dritten’ Mal revidirte, 22 Arten enthielt. Das Bedürfniss syste- matische Kennzeichen für die Arten zu erhalten machte, dass ‘Pallas in Benützung des einzigen, welches sich bei allen zum Vergleichen fand, noch weiter ging als Buffon, nämlich- der Form des Hornes, welches überdies vorher auf dieselbe Art von Linne benützt war. Nach ihm wurden die Arten characterisirt, und nach ihm die Gattungen eingetheilt, zuerst in 5 Sectionen, in, Miscellanea, 1766, wo 17 Arten aufgezählt werden,‘ hernach in -7 Sectionen, in Specilegia I, 1767. S. 6. Von den Linneischen Gattungen wurden die Arten, deren Hörner nicht vollkommen mit denen bei ihnen typischen übereinstimmten, ausgesondert, wobei 'eine.wirkliche Ziegenart, Capra rupicapra L., in Folge hievon dazu kam, der neuen grossen Antilopengattung einver- leibt zu'werden. Pallas sah wohl die Abweichungen dieses 6 - 82 ' Linnes Pecora. Thiers von den übrigen Caprae; aber, sonderbar. genug, ‚nicht dessen noch grössere Ungleichheiten mit den Arten, welche er unter der Gattung Antilope vereinigte. Die übrigen Arten -waren mit Recht von den Linneischen Gattungen getrennt, aber .dar- aus folgt nicht, dass sie zusammen eine natürliche Gattung aus- machten. Die Gruppe, welche den Namen Antilope erhielt, war "im hohen Grade der Gegensatz hiervon, und machte gleichsam einen Plunderwinkel aus, wohin alles geworfen wurde, was nicht in die übrigen, von Linne gebildeten Gattungen in der Ordnung passte; und denselben Charakter hat die sogenannte Antilopen- gattung treulich bis auf unsere Tage beibehalten. Auf die Art sehen wir, dass die Geschichte über die Systematik der wieder- käuenden Thiere sich hauptsächlich um die Behandlung, von einer einzigen angenommenen Gattung, Antilope, dreht, und dass keine wirklich natürliche Aufstellung möglich wird, anders als durch vollkommene Zersprengung dieser. . ie. Die Kenntniss über die sogenannten Antilopen ‚ln im Anfang langsam zu. Pennant hatte schon im Jahre 1771, in der Synopsis, sie mit einer und der andern Zulage, in 5 Sectionen nach den Hörnern vertheilt, dargestellt; und Sparmann; Thun- berg u. M. lieferten gute Beiträge, sowohl von neuen Arten als verbesserten Kennzeichen über die schon bekannten, so ‘dass Lichtenstein, welcher selbst sehr viel hinzufügt, im Jahre 1812 (im Berl. Magazin der naturf. Fr.) 29, zum grösseren. Theil sicher und gut gekannte Arten, aufzählen konnte, welche er in 4 Abtheilungen vertheilte: Dubalis (die ochsenähnlichen), Cor- nochuetes (Gnu), Antilope und Gazella. Da aber diese Ab-: theilungen, ungeachtet der Anwendung gemäss Illigers eben (1811) gegebener Vorschrift, von mehreren Theilen als Kennzei- chen, weder natürliche, noch bestimmt characterisirte waren, stellten sie niemals Gattungen [vor, sondern wurden blos als Sectionen von der noch ungetheilten Gattung Antilope aufgenom- men. Ganz dasselbe wurde das Verhalten mit den 8 Sectionen, _ welche Blainville unter eigenen generischen Namen im Jahre 1816 aufstellte, nämlich Antilope, Gazella, Cervicapra, Trage- laphus; Alcelaphus (Bubalis Licht. pars), Boselaphus. Kinn) Linnes Deosk. 83 Orys und Rupieapra. Sie waren nicht natürliche, und obgleich ‚mehrere Körpertheile in den Diagnosen genannt wurden, so er- hellt es: doch deutlich; dass die äussere Form der Hörner oder - deren’ An- und Abwesenheit bei den Weibchen die eigentlichen Kennzeichen ausmachten, und dieser, Mangel wurde dadurch nicht verbessert, dass Desmarest ein Paar Sectionen mit Gattungsnamen (Oreas und Aegoceros) hinzufügte. Cuviers Regne Animal (1817 u. 1829) machte in der Vertheilung dieser 'Thierordnung keine hauptsächliche Aenderung. Inzwischen wuchs die Anzahl so an, dass Fischers Synopsis, im Jahre 1829, 52 Arten unter die Gattung Antilope aufnehmen konnte, ausser mehreren, welche, als allzu zweifel- haft keine Nummer erhielten. Die Sammlungen hatten nun ein anderes Aussehen erhalten, und nicht blos in England, in Paris und in Berlin, sondern an mehreren anderen Orten, konnte man ganze Exemplare von einem Theil unter diesen Thieren zu sehen bekommen, und neue gute Abbildungen und Beschreibungen, von Liehtenstein, Ehrenberg, Rüppel u. Cretschmar u, M. lieferten Aufklärungen über einen grossen Theil von ihnen. Da unternahm der Oberst Hamilton Smith (in Griffiths Animal Kingdom, 1827) eine neue Bearbeitung aller Antilopen, und vertheilte sie in 21 kleine Abtheilungen mit Gattungsnamen. Der grössere Theile von diesen waren nun wirklich natürliche Gruppen oder Gattungen, aber sie verblieben noch blose Secti- onen der Gattung Antilope, ohne auf die natürliche Vertheilung der ganzen Ordnung zu wirken. Sie waren ausserdem höchst unrichtig zwichen einander geordnet und die Charaktere oder Diagnosen waren, ungeachtet ihres grossen Wortreichthums, unzuverlässig und ganz unbestimmt. Ausserdem wimmelte die ganze Darstellung von Fehlern gegen die angenommene Nomen- clatur, se, dass viele wohlgekannte Arten unter neuen dargestellt wurden, oder unter zwei Namen, und viele als sichere nach un- zureichenden Nachrichten aufgenommen wurden, welche nun ge- genwärtig nicht hätten gebraucht angewendet zu werden, um die allzu grosse Liste von Namenarten noch mehr zu vermeh- 6* 54 z Linnes Peeora: ren*). Diese Fehler hat A. Wagner indem Supplemente zu - Schreber, vol.4., im Jahre 1844 berichtigt, wo er die Gattung "Antilope P all. beibehält und sie ungefähr in dieselben’ Seetionen wie H. Smith eintheilt, aber besser ordnete und mit kurzen Kennzeichen versah, welche auf die Arten passen, welehe aus- serdem kritisch beurtheilt und richtig benannt ‘wurden. Die Ver- theilung der ganzen Ordnung ist noch so wie sie war, aber mit offener Erkennung hiervon und in Folge davon, mit Beibehaltung der einzigen für diese Eintheilung passenden Charaktere, näm- lich nach der Form der Hörner. Unter der Gattung Antilope finden wir also wieder noch die ziegenartigen Abtheilungen: Ne- morhedus, Haplocerus und Rupicapra, aber unter der Benen nung „Caprina‘“ vereinigt und zum Schlusse werden alle die aufgeführt, welche sich der Öchsengattung nähern. : Nur die Schwierigkaeit andere und zureichende Kennzeichen zu finden, scheint Wagner abgehalten zu haben, die grosse, aus 68 Arten bestehende, sogenannte Gattung Antilope gänzlich IE: und an mehrere Stellen zu vertheilen. Diese grosse Umformung der ganzen Ordnnng Pecora hat Ogilby sich vorgenommen zu bewerkstelligen. Seine erste Abhandlung darüber erschien in den Zool.-Procedings 1836, worin die Pecora in 5 Familien eingetheilt werden: ‚;Camelidae, Cervidae, Moschidae, Capridae und Bovidae.“ Die eigent- liche Verbesserung, oder die Abweichung von dem früher Vor- handenen, besteht darin, dass die Gattung Antilope aufge- löst wird und ihre Unterabtheilungen, gleich den früher ange- nommenen mit bleibenden Hörnern versehenen Gattungen, Ovis, Capra und bos, in die 2 letzten Familien vertheilt wurden, welche nach Beschaffenheit der Nase: mit oder ohne nackter Haut, unterschieden werden. Ein bestimmter Schritt zur -Ver- besserung ist also gethan und mit Consequenz ausgeführt, und ich würde gern bei diesem stehen bleiben wollen, wenn nicht einige der Gattungen mir allzu sehr getrennt schienen, wel- *) Derjenige, welcher nicht Zugang zu dem genannten. theuren Werke hat, kann die ganze Aufstelluug in dem Nachtrage zu Fischers Synopsis p. 623 sehen. Linnes Pecora. 85 ehe: doch hätten. 'zusammen ‘stehen müssen. Ich kenne nichts Neueres von Ogilby als dessen: Einleitung zu seiner „„Mono- graph ofthe hollowhorned Ruminans ‚“ welche sich in Zool. Trans- actions HL part. 1. (1842): aufgenommen findet, worin er mit einer ausgezeichneten Sachkenntniss die Geschichte dieser Thier- ordnung, mehrere von den äusseren Theilen dieser Thiere und die Gründe für die Bearbeitung ‚einer neuen. Methode abhandelt. Die systematische Darstellung selbst ist noch nicht erschienen, und es wäre vielleicht richtiger von mir gewesen mit dem Nach- folgenden zu zögern, bis sie veröffentlicht worden, wenn nicht die Einleitung hinreichend zeigte, dass Ogilby’s Arbeit auf ganz andere Gründe als die meinige gebaut ist, und. in der Hauptsache sich wenig’ von der unterscheidet, welche im Jahre 1836 aufgestellt wurde. ©. geht von der Lebensart der Thiere aus und glaubt die Wichtigkeit der Theile als Charactere, nach _ ihrer Wichtigkeit für die Oekonomie des Thieres beurtheilen zul können: eine: Art, welcher zu folgen ich_ für ganz unmöglich hielt, zumal, in.den meisten Fällen, der eigentliche Nutzen oder die Bedeutung der Körpertheile im Voraus nicht bestimmt werden kann. Als deutlicher Beweis hiervon kann angeführt werden, - dass ein sehr bedeutender Theil der Pecora nicht hat, oder nicht ‚haben kann ‚den geringsten Nutzen von den ‚Hörner zu seiner Vertheidigung, welche entweder mit den Füssen, theils durch Fliehen ‚, theils durch ‚Ausschlagen, oder mittelst' Stossen mit der Stirn, sie mag hornbewäffnet sein oder nicht, bewerk- stelligt wird *). : Ohne: Zweifel hat man allzu grosses Gewicht auf die. systematische Bedeutung der Drüsen und: Absonderun- gen gelegt. ‘Diese kommen mir ‚ganz bedeutungslos für die Fi Ä en Unter den Beispielen von den Tacherliehen Ungereimtheiten, zu "welchen man durch das wohlgemeinte Begehren, den Zweck mit 9% den: Theilen der. Thiere und ihrer Bildung zu finden, kommen ae ‚kann, kann, Ham. Smiths Ansicht angefüling werden, dass das Elenn und Rennthier ihre Hörner gegen die Enden schaufelförmig abgeplattet erhielten, um damit den Schnee zur Erlangung des Futters wegzuschaufeln (Jardine Nat. Libr. Einleitung zur Hirschgattung). 86 | Linnes Pecora. grösseren systematischen Anordriungen: vor, da'sie\höchst: aus- gebildet und kaum bemerkbar bei Arten sich finden können, welche.im Uebrigen sehr nahe verwandt sind. ‚Sicher ist, dass | diese Theile, so wohl wie alle anderen, zuweilen sich iäls noth- . wendig zeigen, und bei allen Arten einer Gruppe anwesend: ge- funden werden, während sie in einer Be ee ah WRne accessorisch zeigen. | Den Dieser Versuch zu einer neuen Aufstellimg‘ der Pecorä, welcher hiermit folgt, ist ein solcher, wie e* iin Jahre’1842 'hat geliefert werden können, wo ich die Anzeichnungen ordnete, welche im Jahre vorher auf einer ausländischen Reise gemacht worden. Die Meinung war damals ausführliche Charactere ‘und kritische Darstellung aller bekannten : Arten zu liefern, aber für "diesen Zweck wäre ein Besuch der reichen Sammlungen: Eng- lands nöthig gewesen. Inzwischen hat nach der Zeit A.Wag- ner, in dem eben vorher citirten Supplemente zu: Schreber zu einem grossen Theil dasselbe ausgeführt, und da Ogilby in der Fortsetzung seiner Arbeit nicht unterlassen wird, die Arten mit aller möglichen Vorsorge darzustellen, wäre es ’über- flüssig hier allzu viel Mühe darauf zu verwenden. Ich eile also _ die generelle Uebersicht mitzuthetlen, worin das meiste Neue - enthalten sein mag, und berühre die Arten blos leicht, So weit sie mir bis jetzt bekannt sind. Inzwischen hoffe ich, dass mit Hülfe vonWagner’s Arbeit, nicht viele bekannte Arten der An- führung an ihren Stellen entgehen sollen. Den: grösseren Theil dieser Arten habe ich selbst gesehen und: untersucht, und 'da- für habe ich der ausgezeichneten Gunst zu danken, ‘womit man in den grossen Thiersammlungen in Berlin, Frankfurt, Paris und Leyden und an anderen Orten, welche in dem Folgenden’ ge- nannt werden, mir erlaubte Alles zu benützen, was, sich fand und gewünscht wurde. Es muss auch nicht vergessen , werden dass das BReichsmuseum hier in Stockholm 50 Arten Pecora besitzt, wörunter 28 der grössen früheren Ye re m an- ‚gehören. / , u RN P, Linnes‘, Pecora. u, - I. Ueber m Hörner. Macke neuere lang: mit Illiger use, haben ° die Unzureichlichkeit der Charaktere für die Gattungen und Ab- theilungen eingesehen, welche von den Hörnern entlehnt wor- den, da diese Theile nicht bei alle den Individuen, welche sie charakterisiren sollen, gefunden werden, und da man ausserdem gefunden, dass sie.nicht einen untrüglichen Massstab von der Affinität der Arten ausmachen, so wie ich in dem Vorhergehen- den Gelegenheit gehabt habe anzuführen. Man hat sich also nach ‚anderen Theilen umgesehen, wovon man die Kennzeichen entlehnen könnte, und ich sollte glauben, es wäre die Pflicht der. Thierbeschreiber, so viel als möglich andere Formverhält- nisse zu suchen, welche theils eine mehr erweiterte Kenntniss über die beschriebenen Gegenstände liefern, theils ihre Wieder- erkennung leicht und jederzeit möglich machen. Diese Abhand- lung ist eine von denen, deren Hauptzweck ist, durch Anwen- dung anderer, mehr beständiger Kennzeichen diejenigen über- flüssig zu machen, welche von den Hörnern entlehnt werden. Es ist mir aber, eben so wenig geglückt, als einem Andern, die Systematik der wiederkäuenden Thiere von diesen Theilen voll- kommen unabhängig zu mächen; denn einerseits wird es wohl schwerlich möglich sein, ändere Theile zu finden, welche mit gleicher Bestimmtheit den Unterschied zwischen den zwei arten- reichsten. Gruppen, nämlich denen, welche beständig sitzen- bleibende, und denen, welche jährlich abfallende Hörner haben, zeigen; und andrerseits liefern die feste Oberfläche und die auf mannigfache Art variirten Formen der Hörner sichere ' und.leichtfassliche Kennzeichen zu Artunterscheidungen, welche schwerlich gleich deutlich nach anderen Theilen angegeben werden können; wir mässen nur nicht glauben, wie so oft ‚geschieht, dass jede kleine Abweichung in der Form der Hörner generi- schen Unterschied bedingt, so dass man z. B. Capra rupicapra und C.lanata von ihren Mitverwandten schied, weil sie runde Hörner hatten. Es muss hierbei bemerkt werden, dass die Weib- 58 " Limnes‘ Pecora. chen von ein Paar Steinbockarten runde Hörner haben. Auch soll man nicht glauben, dass dergleichen Ungleichheiten noth- wendig Artunterschiede bezeichnen. Man muss sich blos des, aus der Geschichte des Edelhirsches, ‘wohlbekannten Factums | erinnern, dass man aus erblichen, zuweilen recht bedeutenden Eigenheiten in den’ Hörnern leicht-und sicher die Abkömnlinge von gewissen, in dieser Hinsicht ausgezeichneten Männchen wiedererkennt, und dass diese Eigenheiten durch mehrere Glieder fortdauern y bis sie durch Vermischung mit anderen Racen ver- ‚schwinden. Durch Absonderung würde man sie also leicht con- stant machen können. Ohne Zweifel sind viele von ‘den soge- nannten Arten, weiche sich beinahe nur an den Hörnern ’unter- scheiden, 'z. B. die ostindischen Hirsche, 'Steinböcke, 'Trage- laphi u. s. w. nichts anderes als dergleichen Racen, welche aus einer oder der andern Ursache constant wurden. Inzwischen bin ich hier in Hinsicht auf die Arten dem gewöhnlichen ar brauche gefolst. Da wir uns nun vorgenommen, so viel als möglich den Gebrauch der Hörner als Kennzeichen einzuschränken, werden wir jedoch ihn so viel als billig und gerecht machen, und fangen damit an. gerade diesem Gebrauche eine Ausdehnung zu geben, an welche die Zoographen nicht gedacht zu haben scheinen, f Bei allen den Thieren, welche Hörner haben, fangen diese Theile mit blosen Hautbildungen, nämlich einer kleinen Warze _ auf der Stelle, wo jedes Horn herauswachsen! soll, an. Diese kleinen Warzen finden sich nicht blos bei männlichen Käl- bern, sondern auch bei den Weibchen, und -scheinen”bei "hnen sich zu erhalten; ‘aber sie sind am "häufigsten 'so"klein und unbedeutend, dass man sie nur mit Schwierigkeit’ finden kann. Im Falle man nicht so glücklich sein sollte, das Hornrudi ment selbst zu finden, so sieht man gewöhnlich deutlich’ dessen Stelle, durch einen Wirbel ausgezeichnet, welchen die Haare auf dieser Stelle bilden. ‘Aber sowohl die Warzen als die’ Wir- bel mangeln auch den Thierarten, welche hornlos sind: rer Camelus), welche also daran wiedererkannt werden können.” - Linnes Pecora. 89 bamı Wo) diese Hautwarzen sich entwickeln scheinen sie.das Aus- wachsen eines‘ entsprechenden Knochenauswuchses vom Stirn- beine zu bestimmen, welcher den inneren Theil’ des Hornes oder den sogenannten Kern ausmacht. Aber die Hörner ent- wiekeln ‘sich nicht immer, sondern verbleiben bei den Weib- chen. von ungefähr der: Hälfte unter den: Arten der Pecora rudimentär.: ‘Man hat..es als’ von grosser Bedeutung für die - Systematik angesehen, dass ein Theil Weibchen Hörner hat, andere: nieht;; ich kann. aber darin nichts anderes sehen, als eine: Wirkung derselben Ursache, welche macht, ‚dass Bart, Haär- oder ‚Federbüschel u. a. Zierden oder Farben bei den Weibchen: nicht entwickelt werden. Man hat: Beispiele vom Aus- wachsen der Hörner bei alten, sterilen Hirschkühen, und im Fall man eine Rennthier:- Sorte -entdecken sollte, deren Kühe immer hornlös wären, so würde ich nicht allein dieses Umstan- des halber. ‚für ‚nethwendig halten, diese Thiere als von: dem gewöhnlichen verschieden zu betrachten, wenigstens nicht als Gattung, gleichwie ‘Antilope subgutturosa nicht um derselben ° Ursäche willen von A. 'dorcas und den übrigen. Gazellen' wird getrennt werden können. Man erinnere sich nur der Leichtigkeit, womit hornlose Varietäten unter den Hausthieren, entstehen, und dass-im hohen Norden alles Rindvieh hornlos.'wird. Bei uns sieht man (z.B. in Smäland), dass die Weibchen innerhalb: einer Race früher, hornlos: werden, als die Männchen, und diess ist eine nothwendige Folge davon,'.dass die.Hornbildung, und die Entwickelung auf der Oberfläche im Allgemeinen, bei’ dem weib- liehen -Geschlechte ‘schwächer ist. : Die An- oder Abwesenheit ‚der Hörner, ihre stärkere oder schwächere Entwicklung, 'schei- nen mir also..nicht von dem grossen. Gewicht für. das: Systema- er zu sein, ‘wie man’ annehmen will. ee en BR „= Ganz,,anders ist das Verhältniss mit der. Art‘ vo Hörner a ‚entwickeln. .wo sie. sich finden, ‚und in Folge davon ihre innere Beschaffenheit. Wenn man hierauf sieht, pflichtet ‚man.sofort dem Unterschiede bei; welcher immer zwischen den ‚sogenannten. hohlen Hörnern und den. Hirschhörnern ‚gemacht wurde. Bei:.den ersteren ist die Epidermis, welche von der % Linnes Pecora. Haut des Knochenauswuchses abgesodert wird; dick; ‚fest und ohne Haare,und wird bleibend und mit’ der: beständig neu gebil- deten Aussenhaut zu einer festen: Masse vereinigt) (die Weine konische Scheide um den Knochenauswuchs bildet; welche bei jungen Kälbern ziemlich los und beweglich sitzt. ' Aristoteles war es bekannt, dass sich in Phrygien Rindvieh fand; welches bewegliche: Hörner, gleichwie Ohren, hatte (Lib. 3. cap. 9), und bei den Ziegen erhält sich diese Beweglichkeit ‚länger. Diese Hornscheide macht hier das Wesentliche des Hornes aus; ‚sie erwächst durch neue Lagen von innen, welche an der Wurzel die ältere überschiessen, in dem Verhältniss; wie der Knochen- auswuchs an Wachsthum zunimnit. Sie wird also am dieksteh in der Spitze, und auf der Hornspitze eines alten Thhieres sitzen noch dieselben Hornlamellen, welche in dessen Jugend gebildet wurden. Es ist wohl deutlich, dass eine Fällung durch Verwit- terung des älteren, zuerst gebildeten, lockereren Stoffes vor sich geht, und dass hernach etwäs von der Oberfläche durch Ab- nutzung verloren geht, die Fällung scheint aber doch (nach Ogilby) nicht weiter als zu dem‘Horn zu gehen, welches während des ersten Jahres gebildet wurde, und die Abnutzung nimmt noch weit weniger weg. -Für diese Bildungsart ist es wesentlich nothwendig, dass der Knochenauswuchs (Stirn- zapfen) konisch ist, oder abwärts weiter, weil sonst-die neuen Hornlagen nicht unter den alten hervorkommen würden. Wir können hier bemerken, dass obgleich gewiss zahlreiche Blut- gefässe einen dem Aussehen nach festen Knochkenauswuchs durchziehen könnten, diess gleichwohl niemals so zu sein scheint. . Es ist geradezu eine Einbildung, dass die grosse Gattung An- tilope von festem Knochen in den Hörnern characterisirt wer- den sollte, denn bei Oryx und Bubalus ist dieser vollkommen so porös, als bei Bos, und die eigentlichen Antilopae und Sylvi- caprae kaben ihn wohl nıinder gg aber: doch köyen so, 'wie- er bei der Gattung Capra ist. 2 es U Bei den Hirschen bestehen dagegen die Hörbera aus‘ einem Kochenauswuchke,w#eldheh gleichfalls mit Haut bekleidet, aber 'mit weicher Epidermis: und dicht mit‘ Haaren bewachsenüist. - Linnes Pecora. | 9 Diese haarige Epidermis entspricht der Hormscheide auf den eben‘ vorher erwähnten, eigentlichen‘ Hörnern.‘: Aber’ sie ent- spricht blos der Lage, welche während eines Jahres abgesetzt “wird; denn'wenn das Horn fertig ist, trocknet die Haut aus und fällt ab. Selbst der nunmehr nackte Kriochen, welcher gewöhnlich Horn genannt wird und hier den hauptsächlichsten Theil ausmacht, welcher aber blos dem Stirnzapfen im Ochsen- horn entspricht, vertrocknet auch, und fällt später, nach einer gegebenen Begrenzungslinie; an der Wurzel ab. Von dem’ zu- rückgebliebenen Wurzelstück erwächst das: Horn wieder aufs Neue, und dasselbe erneut sich jedes Jahr. Alles dieses ist nichts Neues, sondern im Gegentheil gar Altes, Bekanntes; aber wir:'erwähnen es hier wieder, theils deshalb, weil man die ungleichen Arten von Hörnern bei neueren Schriftstellern, auf» eine‘ sölche ‘Art erwähnt findet, als wenn sie nicht den gering- ‚sten Begriff von dem Entsprechen der Theile hesässen; ‚theils ’ um die Aufmerksamkeit der: 'Zoographen: auf, mehrere Eigenhei- ten zu richten; welche zusammen wesentlich jeder der bihden Hörnarten zuzugehören scheinen: ‘Um die Form der Hirschhörner gehörig darstellen zu Rn ; wollen wir eine kurze ‚Uebersicht ihrer Entwickelung und innern Structur‘ liefern ‚diejenigen aber, welche: eine aus- fährliche Kenntniss über diesen Gegenstand: wünschen, : auf Berthold’s Abhandlung über das Wachsthum, das Abfallen uadWiederwachsen der Hirschhörner, in seinen ze zur zu 'ete. Göttingen 183}, hinweisen. a7 "Bei dem 6— 8 Monate alten Hirschkalbe erwächst all- rn 'ein Knöchenhöcker zu 3 Zoll Höhe und 1 Zoll Durch- niesser’ (bei’dem Edelhirsch). 'Er ist von gewöhnlicher Haut bekleidet; mit ‘Haaren von gewöhnlicher Form. und’ macht den inmer: bleibenden Rosenstock, oder die Basis, worauf das ab- fallende’ Horn 'äuswächst, aus. 'An seiner Spitze trägt er näm- lich das’ früher erwähnte; der Haut zugehörende Hornrudiment. Naeh einigem Stillstand im Wachsthum wird nun diess sehr schnell zu einem’ kleiiien einzelnen Horn ‘entwickelt, welches schon im Mäi, oder knrz vorher ehe der Hirsch jährig ist, aus- 92 Einne\ Pbcörd. gewachsen ist. Dieses wird im Herbste von der Haut gereinigt und bleibt bis zum folgenden Frühling sitzen, wo es’abfälltund sich ein neues, : mit den sogenannten Augenzapfen) versehenes, bildet, und dieser Wechsel, mit zunehmender Anzahl‘ Sprossen; wird nachher jährlich fortgesetzt.» Burn 77,72 7°" Wenn eiu Hirschhorn abfällt, blutet ac "Ende des Risen stocks, und es entsteht eine Kruste: darüber, . gleichwie über Wunden im* Allgemeinen. ' Unter dieser Kruste bildet sich nun; nach wenigen Tagen, eine weiche zugerundete‘ Masse; aus Zellgewebe ' bestehend, von Blutgefässen aus: dem: Rosenstock dicht durchzogen, und von einer dünnen, weichen Haut über- zogen, welche bald von Haaren bekleidet:wird. ‚Diese Masse ist zugerundet wie ein Kissen, und 'erwächst mit einer: so er- ‚staunlichen Schnelligkeit, dass ein grosses: Xlirschhorn von: 24, Fuss Länge vollkommen in :3—3Y, Monaten vollwüchsig und fertig, in höchstens 41, Monaten ‘vom Bart gereinigt wird. Das Wachsthum geschieht von dem Ende aus, 'so; dass: jeder Theil später verknöchert, und bloss die neugebildete Spitze weich ist. Auf diese Weise sind die unteren Theile vollständig erwachsen und hart ehe noch das Horn bis: zu der: Stelle aus- gewachsen ist, wo die Endsprossen ausgehen sollen. Das Ende ist während des Wachsthums stumpf zugerundet und: von. einer sehr dünnen, empfindlichen Haut bekleidet, und es ist offenbär, dass der ganze Zuwachs gerade von dieser dünnen ‚Haut ‚aus geschieht, welche beständig dicker werden will, ‚aber gleich- zeitig über eine grössere Masse neugebildeter Blutgefässe ‚und Zellgewebe ausgespannt wird, und auf die Art ihre. gleiche Dünnheit beibehält. Die weichen inneren Theile scheinen:blos aus Blutgefässen zu bestehen, und diese kommen von‘ der Haut und können ganz uud gar als ein Product davon angesehen werden; denn. das Horn empfängt allein Blut von. den’ grossen Arterien, welche in dessen Haut laufen, und daraus erwachsen die. feinen Gefässzweige und. das Zellgewebe,. welche den. neu- gebildeten weichen Stoff in der Spitze ausmachen. Diese neuen. Theile. erwachsen jederzeit aus Arterien - Enden, welche, von allen Seiten im: Centrum der Haut des neuen Endes. sich..be- m Linnes. Pecora. Bi 93 gegnen, nnd in’ Folge hievon zeigt jederzeit das neu gebildete Ende einen Wirbel von Blutgefässen , welche sich rückwärts gerade nach unten in das Innere des Horns fortsetzen. In Folge dieser Bildungsart ‚befindet sich ‚das Gefäss, welches ursprüng- lich ‚dieht bei‘dem Mittelpunet des Hornendes einging, bald ein Stück davon, und kommt schliesslich an den Umkreis des Hor- nes zu liegen.:— Nach Berthold erhält der Rosenstock, und davon’ das Horn, nur Blut von .der Arteria temporalis, wogegen die mit einer Hornscheide versehenen Hörner der Ochsen u. s. w. es von der Art. frontalis-erhalten. Das venöse Blut geht zur vena temp. superficialis ab. Gleich den Gefässen laufen, nach demselben ‚Schriftsteller, zahlreiche Nervenstämme, welche im Hirschhorn sehr=dick bleiben, und von den rami frontales des nervus facialis, so wie aus den vorderen Zweigen der nervi trigemini. —. Die Verknöcherung geschieht zuerst in dem Zwi- schenraum der Blutgefässe und später in ihrem ganzen Um- kreise,:so dass die neue Knochenmasse eine faserige Textur erhält und, im Durchschnitt, dichte Höhlen für die Gefässe zeigt. Endlich verknöchern auch selbst die Gefässe, wobei ihre Oef- nungen zum grossen Theil sich zusammendrängen und irregulär werden. Diese Knochen enthalten gewiss, wie gewöhnlich, Knorpel, aber sie fangen nicht damit an Knorpel zu sein, son- dern werden sogleich Knochen. Die Verknöcherung geschieht zuerst, und sehr schnell, in dem inneren Theil des Horns, wo der Knochen nicht dicht wird, sondern jederzeit ein schwam- miges Aussehen behält. Später erfolgt sie nach aussen, und je näher der Oberfläche, desto dichter wird‘ der Knochen. ' Sobald ein Theil des Horns seine gebührende Dicke angenom- men, welches sofort nach der Bildung und dem Anfange der Ver- koöcherung geschieht, nimmt dessen Haut bedeutend an Dicke zu und wird sehr fest, lederartig. Diese Haut unterscheidet sich ‚deutlich von der auf dem Rosenstocke und dem ganzen übrigen Körper, durch ihre kurzen, feinen ‚ vertikal abstehenden Haare und dunkle Farbe, und durch dichtliegende, kleine Hautdrüsen, welche eine: schmierige Feuchtigkeit absondern. Sie. enthält zahlreiche Blutgefässe, von einer ungewöhnlichen Grösse, wel- ! 94 Linnes. Pecora. che längs: ihr verlaufen, ‘aber überall anastomosiren, ‘wie ein Netz, in dessen 'Zwischenräumen die Ungleichheiten "auf 'der Oberfläche des Hornknochens entstehen. Zunächst unter dieser Haut liegt die Knochenhaut, welche jedoch endlich verknöchert wird, und immer als eine feste Rinde um das ‚Horn zurückbleibt. Diese wird aussen dunkel von den feinen Gefässzweigen in ihrer Oberfläche, welche bei der endlichen, schleunigen : Verknöche- rung und Ablösung von den grösseren Gefässzweigen in der Haut, noch Blut enthalten, welches zurückbleibt und vertrocknet. Als einen hauptsächlichen Theil des Horns müssen wir den Kranz ansehen, womit es vom Ende des Rosenstocks beginnt. Er findet sich immer mehr oder minder deutlich und dürfte, wie Berthold sagt, betrachtet werden müssen als eine Folge der schleunigen Erweiterung der neuen, weichen Masse nach den Seiten, ehe sie noch, durch fortgebildete Nerven. und be- ginnende Verknöcherung, eine bestimmte longitudinale Richtung genommen bat. Die Einschnitte und Höhlen des Kranzes sind zurückgebliebene Eindrücke der Blutgefässe. Dass der Kranz den Tod und Abfall der Hornhant und des ganzen Hornes, durch Zusammenkneipung von deren Biut gefässen, verursachen sollte, wie man glaubt, ist nieht annehm- bar, da wir immer sehen, dass die Knocbenbildungen um die Gefässe und Nerven, so lange diese ihre Lebenskraft behalten, nachgeben, und die grossen Einschnitte und Höhlen im Kranze und die Furchen in dem Horne sind sprechende Beweise hiefür, Die Verknöcherung in des Horns innerem Theile und Gefässen kann gewiss in bedeutendem Grade die Vitalität unterdrücken | und eine Grenze für den weiteren Zuwachs setzen, sa-wie ver- ursachen, dass die Sprossen, gleichwie durch eine Abmage- rung, spitzig werden; aber sie ist keine zureiehende Ursache zum Tod und Abfallen des Horns, welches unter andern erhellt aus den übrigen gleieh dichten und noch ' härteren Knochen, welche ihre Haut doch behalten und fortleben, z. B. in/den Füssen der Vögel. Nicht einmal die Verknöcherung des Peri- osteums kann als den Fall des Horns nothwendig mit sich füh- rend angesehen werden. Eine nähere Beobachtung »des Ver- L Linnes Pecora. 98 hältnisses macht es: dagegen deutlich, dass das Ahsterben so- wohl als das Wiederwachsen des Horns: die Wirkung von einer in dem Wesen der Hirschmännchen begründeten, ungewöhnli- chen Entwicklung. der -Periodieität ist, wodurch abwechselnd der Bildungstrieh auswärts nach der Oberfläche oder auf, die inneren. Theile gerichtet ‘wird und welche ausserdem, bei ihnen selbst’ und. beiden Weihehen und den meisten Thieren, in dem Haarwechsel nnd dem Erwachen des Geschlechtstriebes zu einer gewissen Zeit im Jahre, ‘welche jedoch für jede Thierart 'eine - bestimmte ist, sich äussert. Sobald das: Horn ausgewachsen und: verknöchert ist, vertrocknet es, welches aus dem Abfallen der‘ Haut erhellt: aber die Ursache zeigt sich bald in dem Er- wachen des Paarungstriebes unmittelbar nach der. Reinfegung des Hornes; . und (dieser Trieb äussert sich bei den Hirsch- chendes im Thierreiche besitzt. Inzwischen bleibt das Horn in Folge seiner starken Befestigung sitzen. ‘Kurz nach Schluss der Paarungszeit, im October — November, bemerkt: man eine neue Richtung der Bildung nach, Aussen, in schleunigerem und während -des:Sommers stehen gebliebenem Wahsthum.des Haares und der Wintermähne. Dadurch wird auch der Grund zum Ab- fallen des Horns gelegt, indem ein organischer Gegensatz in dem lebendigen Rosenstock ausgebildet wird, gegen das todte Horn, welches er von sich abzutrenuen sucht, wie einen frem- den Gegenstand. _ Dadurch beginnt eine Grenzlinie zwischen beiden zu entstehen, gleichwie bei Gangrän im Allgemeinen, nach welcher das todte Stück von ‘dem lebenden soll getrennt werden. Diese Grenze wird nun beständig erweitert his das Horn fällt, und Berthold bemerkt, dass sie allein auf Kosten des Rosenstocks gebildet wird, welches- die Ursache zu dessen jährlicher Verkürzung, wird. Bei alten Männchen von Edelhir- schen fallen die Hörner im März, wogegen die jüngeren nicht früher, als im April werfen oder gar im Mai, wo auch die Haa- rung beginnt. Das Elenn wirft zeitiger, nämlich die älteren schon am Schluss des Januars. Alte Rennthiere fangen schon tor Weihnachten an zu werfen; aber die Jungen und die Weib- 96 Ä Linnes. Pecora. - chen ‘und die castrirten Rennthiere *), nicht eher, als 'ein'halb Jahr später; im Mai, wo die Hörner der alten Thiere ‚bedeutend erwachsen: sind. | dan Ba Wir haben einige von- i-den Ungleichheiten der Hirschhömer mit den Ochsenhörnern angeführt, nämlich (die Ungleichheit in der Entstehung der Gefässe, das Absetzen des Hornstoffs in Form von haariger Epidermis an der Stelle einer Hornlamelle, und den’Anfang . des Horns mit einer Erweiterung, dem sogenannten Kranze. Ferner ist die Farbe, glatte Oberfläche, welche von dem verknöcherten . Periosteum gebildet wird und welche ganz dicht zu sein scheint, den Hirschhörnern eigen. Wahrscheinlicherweise ist sie jedoch nicht undurchdringlieh für die Luft, indem eine oder die andere: Höhle von den Gefässen zurückbleibt. | Eine andere, mehr ausgezeichnete Eigenheit für diese Hörner ist ihre Verzweigung, welche man beinahe versucht sein sollte für nothwendig in ihrem ausgebildeten Zustande anzu- sehen; denn unter den zahlreichen bekannten Hirscharten finden sich nur drei, welche niemals Zweige an den Hörnern entwik- keln, nämlich ©. rufus, nemorivagus und humilis. Bei diesen bleiben die Hörner immer klein, gleich denen bei einjährigen Hirschen anderer Arten, aber in Proportion noch’ geringer. Ohne *) Dass hierüber noch unrichtige Begriffe herrschen, erhellt aus Wagner’s Suppl. zu Schreber Vol. IV. p. 347, wo Linnes vollkonmen richtige Angabe ‚nach einem neueren Reisenden bestritten wird, welcher wahrscheinlich nicht Zeit oder Sprach- kenntniss genug hatte, um sich gut zu unterrichten. Die Hör- ner der kastrirten Rennthiere werden niemals so gross und ver- zweigt, als die der Böcke, sondern sehen aus wie Schreber’s Tab. 248. A, verlieren aber niemals die haarige Haut, sondern werfen jährlich mit dieser aufsitzend. Sie scheinen jedoch . beinahe eben so hart und glatt zu sein, als: die Hörner der Böcke. Ich habe Gelegenheit gehabt, einige Male die Ent- wickelung der Rennthierhörner zu verfolgen, welche gleich der ' der Hirschhörner erfolgt; aber an unkastrirten "Männchen er- halten 'sie schon vor dem zweiten Abwerfen mehrere kleine Zweigess asus wi 0 a ke 3 a De ar ‚Linn ds Pecora. 97 Zweifel ist diese‘ Verzweigung eine Fortsetzung derselben Ten- ‚denz zur Ausdehnung nach oben, welche vom Anfange der Bil- (dung des Kranzes ‘bemerkt und bei dem Elenn, dem Rennthier und dem Damhirsch besonders ausgezeichnet wird. Ein ein- . ziees Thhier mit wirklichen Hörnern, nämlich der amerikanische Dieranoceras erhält einen Zweig an dem Horn, welcher jedoch nahe an dessen Wurzel sitzt und also spät gebildet wird. Er ist ganz kurz‘ und breit konisch, und die Wurzel des Horns, unter dem ‘Zweige, ist bedeutend dicker, als die Fortsetzung. ‘Die Gleichheit in der Form und der Richtung an den ‚Sprossen bei allen Individuen derselben Art und an den unglei - chen‘ Jahreshörnern bei demselben Individuum, ist ein ausge- \ zeichnetes' Beispiel von der Regelmässigkeit, mit welcher die Natur wirkt. Man ist oft geneigt zu glauben, dass Theile, welche so zufälltg und oberflächlich zu sein scheinen, und welche so schnell erwachsen und so oft wiedergebildet werden, viele Ge- neigtheit zeigen. würden ungleich zu werden; aber gleichwohl behalten sie, gleichwie die unter derselben Willkühr befindlichen Haare, im hohen Grade’ die Beschaffenheit nach Form, Farbe u. 8. w. bei, welche sie einmal erhalten und zeigen, dass der innere Bildungstrieb mächtiger wirkt, als die äusseren Einflüsse, welches übrigens von allem Fortbestand der Arten unter Thieren und Pflanzen bewiesen wird. Aber auf der anderen Seite wird die Form :und übrige Beschaffenheit nicht vollkommen beibehal- ten. ‘Bei jedem Individuum finden sich kleine Eigenheiten in dem ungleichen Jahreshorn, welche wieder durch das Alter modifieirt werden. Diese kleinen Ungleichheiten sind, gleichwie die Gesichtsbildung u. s. w. beim Menschen, erblich, aber nie: mals mit vollkommener. Gleichheit. Mann kann nämlich häufig an dem: Horn lernen, nicht blos jeden ‘einzelnen Hirsch, son- dern auch dessen Stammvater wieder zu erkennen. Ohne Zwei- fel ist das Verhalten gauz gleich mit jedem anderen Körper- theil, aber es wird an diesen peripherischen und zusammenge- setzten, ‚so. wie. harten und bestimmt begrenzten Theilen deut- licher bemerkt. Diese Geneigtheit zu individuellen Eigenheiten, welche jedoch erblich sind, also die Geneigtheit zur Ausbildung Hornsch. Arch. II. 1. {, 98 Linnes Pecora. der Racen, zeigt mit grosser Wahrscheinlichkeit, ‘dass viele von den Formen. welche einander sanz nahe stehen, doch nichts anders sein dürften, als Racen von derselben Thierart, wie wir kurz vorher geäussert haben. | bad In Hinsicht auf die Terminolngie kann angeführt werden. dass der Zweig, welcher am Hirschhorn nach vorne ausgeht, unmittelbar über den Kranz, und welchen man auf deutsch Augensprossc nennt, von uns Ögontagg [Augenzacke] Propu- gnaculum benannt werden kann. Die, welche später abgehen, können im Allgemeinen Zweige (rami, ramuli) genannt und: im Uebrigen nach Lage und Ordnung bestimmt werden. Die Horn- spitze bildet selten eine regelmässige Gabel, sondern derveine Zweig ist gewöhnlich kleiner und dann immer mehr von der Richtung des vorhergehenden Theils abweichend. Dieser:muss der letzte Zweig genannt werden, oder bloss Zweig (ramulus), im Falle äusser demselben nicht mehrere als die Augensprosse, wie bei einem bedeutenden Theil der Arten: der Gattung, ge- funden werden; der grössere Zweig der Gabel wird natürlicher- weise die Spitze (apex) des Horns genannt. Kritik Die Jäger gebrauchen sonst nicht das Wort ii er Zacke, sondern nennen sie mit der Hornspitze selbst zusam- men, mit einem gemeinsamen Namen Spitzen (in Deutschland Enden). Illiger benannte das Hirschhorn Ceras‘ (pl. cerata), entsprechend mit dem deutschen Geweih und dem französischen Bois. Den Rosenstock nannte er Cerasphoricum, und den Kranz Stephanium. : Um nicht einen eigenen Terminus von so geringe: Anwendbarkeit zu bilden, könnte man blos das ge- wöhnliche Wort corona, oder corona basalis anwenden. Con- sequent müsste der Ausdruck Ceras auch für dessen Entspre- chendes, den Knochenkern in dem Ochsenhorn gebraucht werden, welcher sonst in Illiger’s Terminologie Embolum benannt wird. Aber die Termini Cornua cornea, ossea, cava, solida, vaginantia u. s. w. können wohl im gewöhnlichen Sprach- gebrauch richtige sein, sind aber keine wissenschaftlichen: Die grösste Eigenthümlichkeit bei den Hirschhörnern be: steht in dem Abfallen und Wiederwachsen, worüber wir vorher Linnes Pecora. 99 ‚gesprochen haben. ', Aber auch bei den eigentlichen Hörnern ‚kann man ein auf gewisse Art entsprechendes Phänomen auf- weisen, nämlich ihren periodischen Zuwachs. Dieser ist beson- ‚ders ‚deutlich bei der Schaafgattung, bei welcher jedes Jahres- Stück durch eine deutliche Zusammenziehung sich auszeichnet. Die Ringe an den Gazellen und anderen Hörnern rühren auch von. einer. periodisch stärkeren und schwächeren Entwicklung her; aber‘ an ihnen, entstehen deutlich mehrere, ganz gleich beschafflene, in einem Jahr. Wahrscheinlicherweise ist der Zuwachs niemals rein abgebrochen, wie bei den Hirschen, und eine bedeutende Ungleichheit mit ihnen findet sich darin, dass diese letzteren mit jedem Jahre einen stärkeren Zuwachs von Horn erhalten, so lange bis eine wirkliche Altersschwachheit eintritt, wogegen der Zuwachs bei den übrigen Pecora das erste Jahr. am stärksten ist und nachdem jährlich schwächer wird und-bald soweit aufhört, dass blos ein kaum merklicher Rand ‚während dem kraftvollsten Theil des Lebens des Thieres hinzu- kömmt. Der Zuwachs in diesen Hörnern äussert sich auf zwei- erlei Art, nämlich theils in der Absetzung von einem neuen Hornlager, welche die Hornscheide dicker macht und welche die «Spitze. dieser von ‚der Spitze des Hornkerns ablöst; theils in Verlängerung des Knochens selbst, und einer derselben ent- sprechenden Verlängerung des neuen Hornlagers über die vor- ‘handenen hinaus. Meines Wissens ist der Verlauf dieses - Zu- wachses nieht so untersucht worden, wie er es verdient. Da die Hornscheide unveränderlich ist, kann diese sichtbare Zu- nahme in ihrer Dicke sowohl als Länge, allein an der Wurzel ‚des Hornes geschehen, und, davon kommt es, dass dieses neue . Hornlager das nächst ältere überschiesst; man kann aber fragen, ‘ob’auch der Knochen (der Hornkern) nur da so zunimmt, dass jedem Punct davon immer derselbe Punct der Hornscheide entspricht, mitten vor welchem er einmal gebildet worden, oder ob eine Ausdehnung, in die Länge und Dicke, längs des ganzen Knochens geschieht? In diesem Falle müsste man eine Um- rückung. der entsprechenden Puncte im Knochen und in der ‘ Hornscheide annehmen; und da die Hornlamellen, wie die Epi- Tr ® x * 100 -Linnes Pecora. dermis, an der Haut festsitzen müssen, und der Knochen an der Beinhaut, so kann man sich diese Verrückung nur durch eine Dehnung oder Neubildung von Zellgewebe zwischen Haut und 'periosteum möglich denken. Diese letztere Art‘ scheint daraus Wahrscheinlichkeit für‘sich zu haben, dass die Hörner im Allgemeinen so gebogen sind, dass der Hornkern leicht aus der Scheide herausgenommen werden kann, sobald der Zusam- menhang durch die Beinhaut aufgelöst wird, ‘und dass also diese gleiche Biegung durch die allmählig geschehene Dehnung des Beines innerhalb der Scheide entstanden scheinen kann, und daraus, dass der Knochen nicht das geringste Zeichen von den Jahres- Absätzen zeigt, welche oft in der Hornseheide ganz deutlich sind. Inzwischen erhält die erste Ansicht'noch grössere Wahrscheinlichkeit, theils durch die Form der Hörner bei eini- gen Arten, welche eine solche Stellenverrückung. schwierig, wenn nicht unmoglich zu machen scheinen, nämlich besonders das mit Zweigen versehene Horn von Dicranoceras und vielleicht auch die beinahe im Winkel gebogenen Hörner von Bubalus caama und mauretanicus, Catoklepas gnu, und möglicherweise noch mehrere, bei welchen der Knochen auch etwas winkelbogig_ ist und ' schwerlich aus der Scheide ausgezogen werden kann; theils deutet der Zuwachs des Hirschhornes, allein vom: Ende, darauf, dass das einmal verknöcherte Hornstück bleibt wie es ist *). Der Kern im eigentlichen Horn beginnt, gleichwie das Hirschhorn, von einer deutlichen Grenze, welche es von einer ganz kurzen, mit gewöhnlicher, haariger Haut bekleideten Ver- längerung des Stirnbeines, also einem wirklichen Rosenstocke, scheidet. Diese Grenze wird von einer deutlichen Anlage zum Kranze gebildet, indem der Knochen da etwas, aber unbedeutend ausgedehnt und von zahlreicheren Höhlungen und Furchen für Gefässe durchbrochen’ist, als auf anderen Stellen. *) Man wird hiebei an die während den letzten Jahren gemachten merkwürdigen Versuche erinnert, welche zu ‚beweisen scheinen, dass alle Knochen im Skelett, auf dieselbe Art, bloss an den Enden und an der Oberfläche, durch MER vereint mit Formveränderung, zunehmen würden. dr “Linnes Pecora. | 101 Bei den Arten, deren Hörner endlich an der Wurzel stark ausgedehnt und einen Theil des Stirubeines bedecken, z. B. Bu- bali, sieht man, sobald diese Ausdehnung geschieht, eine dagegen entsprechende Verlängerung von dem Kern des Hornes selbst, über das Stirnbein herab, neben dem Rande der Hornscheide. Diese Verlängerung vom Hornkern, oder Zurückziehung vom Kranzrudimnnt, sieht. aus wie eine festgewachsene Knochen- lamelle, wahrscheinlicherweise durch Verknöcherung im Peri- osteum entstanden. Von ganz gleicher Beschaffenheit ist eine "abwärts gehende Knochenlamelle bei der Giraffe, welche Cretschmar (in Rüppel’s Atlas) veranlasste, die Hörner dieses Thiers für Epiphysen auf dem Stirnbein anzusehen. Offenbar entsprechen die Giraffenhörner ganz und gar dem Rosenstocke der Hirsche, und sie tragen am Ende einen stum- pfen, wenig ausgedehnten Knopf, welcher deutlich ein Horn- rudiment ist, mit Haut versehen, welche mit dem Knochen näher vereint und mit vertikal abgehenden, .dunkeln Haaren, von ganz ungleicher Bildung mit denen auf dem Körper und Rosenstock, bekleidet ist; aber dieses Rudiment kömmt blos zur ersten Anlage des Kranzes, denn der Giraffe muss, sowie den meisten Thieren, die ausserordentliche Ungleichheit in den Lebensäusserungen mangeln, wodurch, bei den Hirschen, die Hörner zu einer Jahreszeit auswachsen, und: in einer andern sich ein ungewöhulich heftiger Geschlechtstrieb äussert. Der 'Stirnhöcker der Giraffe hat auch ein kleines Hornrudiment, wel- ches jedoch keinen Knopf bildet. Dieser Höcker ist merkwür- dig, weil er die Möglichkeit des Erwachsens eines Hornes von einer zusammengewachsenen Naht zeigt. Es scheint nicht undenkbar, dass sich ein Thier finden könnte, welches abfallende Hörner hätte wie die der Hirsche, - dessen Hornstoff aber doch keine haarige Epidermis bildete, sondern, gleichwie- am Ochsenhorn, eine Hornlamelle, oder glatte Seheide um den Kern. Inzwischen ist kein solches Thier bekannt, und dürfte also als unmöglich betrachtet werden. Wir ‚kennen also blos dreierlei Modificationen von Hörnern, nämlich: 108 Linnes Pecora. "Jstens mit Hornscheide; konische, 'sitzenhleibendende; "Mens mit haariger Haut; später nackte, abfallende; 3tens mit haariger Haut, 'aber unveränderliche (Giraffe). "Eine 4te Modification findet sich bei Camelus und Moschus welche einer Anlage oder eines Rudiments "zu "Hörnern ganz ermangeln. Man hat bemerkt, dass diese einen Ersatz’ in den Zähnen erhalten. Bei dem Moschus-Männchen entwickeln sich die Eckzähne zu einer ungewöhnlichen Länge. Bei den Kame- len sind diese zwar nicht so lang, jedoch immer stark und aus- serdem finden sich ein Paar obere Vorderzähne. "Inzwischen besitzen diese beiden Thierformen keine andere nähere Affinität unter sich. Die Kameele machen deutlich eine eigene Häupt- abtheilung der Ordnung aus, und die Moschus- Arten gleichen im Uebrigen so vollkommen den Hirschen, dass ich kein’ 'Beden- ken trage, sie zu der Hirschfamilie zu bringen. PR RER N II. Ueber die ‚Klauen (Ungulae) und über die Füsse der SROELBIPNE im Allgemeinen, Unter den Theilen, von welchen, wie mir dünkt, ich gute und leicht fassliche Kennzeichen für die Eintheilung der Pecora erhalten, müssen besonders die Klauen äufgezählt werden, "und da sie von Thierbeschreibern selten näher erwähnt‘ worden, dürfte es nicht unzwerkmässig sein, hier eine ällgemeine Be- schreibung ihrer äusseren Form aufzunehmen; aber auch nur bloss von der äusseren, da ich mir vorgenommen, "hier nichts Anderes zu erwähnen, als die Aussenseite. MEN ER ER Huf (Ungula, sabot; wir nennen sie Klauen, ‘da’ihrer 2 sind) ist, so wie Jeder weiss, ein grosser Nagel, welcher. re ganze letzte Glied (das Nagelbein) der Zehe bedeckt. ‘Soweit ist die Definition immer richtig gewesen, aber sie ist nicht voll- ständig 'und macht in diesem Zustande keinen deutlichen 200- _ graphischen Character aus, da der Nagel bei vielen von diesen Thieren, von welchen man sagt, sie haben. Krallen, wirklich a das ganze Nagelbein einschliesst, und bei vielen, von welchen. .. 1 man sagt, sie haben Hufe, diess nicht vollständig thut. Linnes Pecora. 103 Bei den mit vollständigen oder wirklichen Hufen versehe- nen 'Thieren (Pferd, Ochse u. s. w.) findet sich ein grosser, _ Platter Nagel, ziemlich gleich den bei den Menschen, aber weit grösser, so dass er den ganzen grossen Nagelknochen auch an den Seiten umschliesst, blos nicht immer nach hinten, woselbst sich häufig ein Zwischenraum findet, welcher nicht von dem eigentlichen Nagel bekleidet wird. Der Rand des Nagels über- schiesst das Ende der Finger ein wenig und’ macht .die Stütze aus, worauf die ganze Schwere des Körpers ruht, oder ruhen kann. Die untere Seite aber, welche von diesem Rande um- schlossen wird, und das eigentliche Fingerende ausmacht, und der weichen, runden Fingerspitze beim Menschen entspricht, ist ‚hier, an Stelle der Epidermis, auch mit einer harten, glatten Hornlamelle bekleidet, welcher die Sohle im Schuhe, welcher das Nagelbein bekleidet, bildet. Diese Sohle ist eine Tritt- Flä- che, welche mit ihrem Rande dicht innerhalb des Nagels liegt “ und in den meisten Fällen’damit zusammengewachsen zu sein scheint. Sie besteht (wenigstens bei dem Pferde, aber, wie es - scheint, nicht bei allen Pecora) aus einer eigenen Sorte weichen, ganz elastischen Horns, dessen Fasern vertical auf der Abson- derungsfläche stehen. In dem eigentlichen Nageltheil des Hufes liegen sie parallel damit, so dass in beiden Fällen das Thier auf die Enden dieser Fasern tritt. Diese Sohle oder Trittfläche ist eine Hauptsache in einem vollständigen Hufe. Eine Klaue kann keine Trittfläche enthalten, obgleich sie am Ende gegen den Boden abgenutzt sein kann und häufig ist; sie ist immer durch: weiche Haut von der Tittfiche des Fusses .— geschieden. Die Thiere, welche mit solchen wirklichen Hufen ver- sehen sind, wie wir eben erwähnt, 'stützen sich beim Gehen allein auf die letzten Zehenglieder; sie sind mehr als was man gewöhnlich nennt digitierada, und wenn man einen Terminns für diese Art zu. ‚gehen annehmen will, so "könnte. man sie Un- 'guligrada nennen.‘ Solche sind die Pferdegattung, alle Pecora’ ausser der Kameelfamilie, und die Schweinegattung. Die übri- gen sogenannten Hufthiere (die Kameele und übrigen Belluae) haben keine wirklichen Hufe, denn sie stützen sich beim Gehen 104 Lines Pecora. nicht einzig auf das letzte Zehenglied.oder den Nägel ‚sondern hauptsächlich auf eine Trittfläche. oder ‚Fussohle, welche‘ zwar von gleicher Natur mit. der in den: Hufen der Efsteren,; nämlich eben‘ ;und elastisch hornartig, zu. sein scheint, ‚welche aber unter allen. drei Fingergliedern liegt und „häufig nach vorne von'dem Nagel durch ‚eine mit weicher Haut ;bekleidete Vertie- fung geschieden ist. Sie ist auch für ‚alle‘ Finger ‚des, Fusses gemeinsam. Diese Thiere. scheinen. ‚beim Gehen auf. das. letzte und':mittelste der Zehenglieder, und auf das. Ende’ .der ersten zu treten. ‚ Sie sind also eigentliche. digitigrada, obgleich nicht auf, dieselbe Art wie die digitigraden Raubthiere,. welche eine. war- zige Trittfläche haben, von gewöhnlicher, aber.,dicker. Epider- mis, unter «der Spitze von jedem Zehen geschieden, und eine semeinsäme unter der Spitze vom ganzen Metatarsus (und metacar- pus),-aber keine unter dem. mittelsten Theil und' der Basis des Zeheus, welche beim Gehen nicht den Boden berühren; sondern aufwärts gebogen stehen. In der Art zu gehen finden wir also einen bestimnteren Unterschied zwischen Hufthier und Krallen- thier, als in der Eigenschaft des Nagels einen grösseren: oder geringeren Theil von dem Nagelbein einzuschliessen. Aber die Form des Nagels ist ausserdem ungleich. Der Nagel an einem Kameel, Elephanten u. s. w. scheint beim ersten Anblick ‚ganz gleich mit dem beim Menschen zu sein, blos dicker, und er;hat alle die Kennzeichen, welche man einem platten Nagel (Lamma, Unguis lamnaris 111.) beilegt, und keine von denen, welche einen Huf (Ungula) auszeichnen sollen, welcher das ganze Zehenbein einschliessen müsste. Aber er ist doch ein Huf, .und'.kein platter Nagel. Der Unterschied liegt darin, dass die eigentlichen Krallen und Nägel, was für eine Form sie ausserdem auch haben mö- gen, an der Wurzel dünn und .mit einer. Hauffalte: *) ‚bedeckt *) Nach Henle sollen die Nägel des Menschen sogar. einzig von | der unteren Seite dieser Falte auswachsen. (S. Henle’s Allg. Anatomie 1841 pag. 168). Eine in Hinsicht auf die Bildung der Nägel mehr zufriedenstellende Abhandlung (über Nägel und:Haäare) ‘ findet sich in den Mem. de Strasbourg I. 1830, von Lauth, wel- ' che, die ganze von dem Nagel bedeckte Oberfläche als zu dessen ‘ 7 5 f Linnes Pecora. 2 105 . sind; wogegen die Hufe und Klauen''än. ihrem ‘oberen ‚Rande (Basis) diek sind, so dass sie daselbst sich etwas. über die zunächst liegende weiche Epidermis erhöhen, ohne von einer Falte von: dieser bedeckt zu werden. Es wird dieser unbedeckte obere Rand oder die Wurzel sein, welche nebst dem ‚entsprechen- den Rände. der Matrix, oder der Absonderungsoberfläche des Nagels, ‚von den Thierärzten Krone (Coronamen Ill.) genannt wird. . Der angeführte Unterschied deutet einen ganz ungleichen Grad. von Gefühlsvermögen in dem Finger an. Eine Kralle, welcbe mit einem dünnen Rande unter. einer Hautfalte anfängt, ist nothwendig weich in diesem Rande und also in emem Grade biegsam, und ‚geschiekt den Eindruck auf die darunter liegenden fühlenden Theile und auf.die Haut, weiche die Falte bildet, mit- zutheilen. Der Huf dagegen, welcher am Rande hart ist, scheint nicht ‚auf dieselbe Art dieses Gefühlsvermögen vermitteln zu können, wozu ausserdem’ ein Organ schlecht sich eignen würde, . welches allein bestimmt ist, aufzutreten. Ich muss noch der Untersuchung Anderer «erwähnen, in wiefern, selbst: die Textur der Hornmaterie immer ungleich in Hufen und in’ Krallen oder Nägeln ist. In dem Pferdehuf besteht sie nämlich aus feinen Röhren (hohlen Fasern) und dieselbe scheint sie auch im Och- sen, der Giraffe u. m. zu sein. Die Nägel des Menschen be- stehen degegen aus dünnen Lamellen, welche sich leicht und regelmässig ‚nach der Quere, aber nicht'nach anderer Richtung zerreissen, lassen; und ‚soweit ich aus abgebrochenen Stücken urtheilen kann, scheinen die Krallen der Raubthiere und Wheel gleiche : Beschaffenheit zu haben. BAER | ap ‚Um ‘die Füsse der wiederkäuenden Thiere, mit 2 der übrigen Säugethiere zu vergleichen, können wir, in Ueberein- stimmung, mit: den eben gemachten Bemerkungen, auf folgende _ Art eine Uebersicht der ganzenKlasse nach diesen Theilen geben; 'D) Hufthiere (Mammalia ungulata). Ihr Nagel ist gross, das Nagelbein umfassend, und am Ende der Wurzel dick, ohne Bildung beitragend' darstellt, aber die hauptsächlichste Masse "o, wird doch von dem Boden der Falte auswachsend angenommen. 106 : Linnes Pecora. dass er von einer Hauffalte bedeckt wird. A Wahrscheinlich 'be- stehen die Nägel immer aus fibrösem Horn.) Die Trittfäche ist, eben, elastisch, hornartig. Diese sind: a) Unguligrada mit vollständigem Hufe, welcher die: Tritt- fläche des Fusses einschliesst. Das Treten geschieht blos auf das dritte Fingerglied, nämlich auf den Rand des Na- 'gels nebst der Trittfläche. Hierher gehören die Gattung Eguus, die Pecora ausser Camelus L., und Sus Linn. b) Digitigrada, mit unvollständigen Hufen, welche von der Trittfläche getrennt sitzen. Diese ist blos eine, für sämmt- liche Zehen gemeinsame, welche unter den zwei ersten Fingergliedern liegt. Der Tritt geschieht auf dem ganzen mittelsten, und der Spitze des ersten Gliedes. Der- gleichen sind blos die Familie der Kameele und die rück- ständigen Belluae (Elephas, Hippopotamus, Tapirus und Rhinoceros). [HFyrax bleibt in dieser Hinsicht, wie in den meisten anderen, ein Mittelding zwischen den Belluae und den plantigraden Glires; dessen Nägel entstehen unter einer Hautfilte, aber die Trittfläche fängt unter dem äussersten Zehengliede an und setzt sich zum Tarsus und Carpus fort. An einem anderen Orte werde ich über diese Gattung "und ihre Stelle im Systeme mehr sprechen.] 2) Krallenthiere (Unguiculata), deren Nägel 'an der Wurzel dünn sind und da mit einer Hautfalte''bedeckt werden, und, gleich wie eine Scheide, wenigstens die Spitze des Nagel- beines umfassen. Eine warzige Trittfläche, aus gewöhnlicher Epidermis bestehend, findet sich immer unter der Spitze des _Metacarpus und Metatarsus, auf da vorhandenen Tritt-Knollen‘ (tylari I11.), aber nicht unter dem ersten Fingergliede, welches sich vom Metacarpus aufwärts biegt. Die Finger können folg- lich nicht vollständig vorwärts unter ‘die flache Hand gebogen werden (greifen), und sind im Allgemeinen kurz , ‚aber übrigens sehr ungleich: frei, mehr oder minder verbunden oder verwach- sen, haarig oder nackt u. s. w. Auch die Nägel können höchst ungleiche Form und Grösse haben. Bisweilen gleichen sie den Hufen, wie bei Cavia, oder sind unförmlich gross, wie bei den Linnes Pecora. 107 Bruta, und sie bedecken in beiden Fällen das Nagelbein, wel- ches spitzig ist. Ihre untere Seite entspricht deutlich der Sohle in einem Huf, und besteht, wie 'sie aus weicherem Horne, dient aber nieht zur Trittfläche. Einen solchen Fuss, wie der ‘eben beschriebene, nennen wir Tatze ( Podium). Ich kann nicht finden, dass ein entgegensetzlicher Daume irgend an dergleichen Füssen vorkömmt. In den meisten Fällen bleibt das Krallenthier dasselbe, wie das Thier mit Taizen, aber davon finden 'sich wieder zwei Veränderungen: na a) Digitigrada (Cuvier) mit schmaler Tatze und En einer ‚einzigen, gemeinsamen Thrittknolle unter der Spitze des Metatarsus (und metacarpus), und einem unter der Spitze eines jeden Zehens. Solche sind die Raubthiere im All- gemeinen, mit einigen Ausnahmen, welche unten genannt werden, und einigen wenigen aus den übrigen Ordnungen: -, Dipus, Lepus, Halmaturus, Rhinomys. 'b) Plantigrada mit breiter Tatze, deren Trittfläche sich bis " hinauf unter den Tarsus und Carpus fortsetzt., Sie ist oft 'weich und beinahe eben, mit kleinen getrennten , vorderen ‚ Trittknollen und wenig deutlicher Trittfläche unter der Ze- ‚.henspitze, ‚wie ‚bei Glires und Bestiolae im Allgemeinen. Sehr wenige Raubthiere sind reine Plantigrada, z. B. Ga- hietis barbarus, einige wenige Viverrina, Nasuu und Pro- cyon, welche einen deutlichen Uebergang zur Handbildung & zeigen, aber beim Gehen sich blos auf die Spitze des Me- ,‚tatarsus stützen, gleich wie die Digitigrada.. Ursus, Meles u. 8. 'w. machen eine Zwischenform zwischen den.Disgiti- " grada,und Plantigrada, welche zwei Formen blos in ihrer höchsten Ausbildung recht getrennt sind. ..Unter den Vi- . . .verrinen und Mustelinen bekömmt man ‚unter, ‘derselben Be! natürlichen Gattung Arten, (z. B. Herpestes, Mephitis) zu sehen, welche in dieser Hinsicht ganz verschiedenartig sind. 3) Handthiere (Manata )deren Nägel, gleichwie die der vorigen, unter einer Hautfalte entspringen, aber welche an der Stelle der Trittfläche die ganze breite Handfläche (vola) von 108 - Linnes Pecora. weicher Epidermis bedeckt haben, welche dicht streifig von ihren eingedrückten Linien ist, die an einigen Stellen Wirbel bilden. ‚Durch diese Bildung der Haut der Handfläche, welche ein feineres Gefühlsorgan andeutet, ist eine Hand ihrer Idee nach von einer Tatze streng geschieden. Nach andem, früher von dem Begriff Hand gegebenen Definitionen, fand sich in der Wirk- lichkeit eben so wenig eine bestimmte Grenze zwischen den Thieren, welche Hände haben und denjenigen, welche planti- grade Tatzen haben, wie zwischen diesen letzteren und den Di- gitigraden. Im Anfang hielt man sich blos an den entgegensetz- baren Daumen; aber Jeder sah, dass Colobus und Ateles, wel- chen derDaumen fehlt, dennoch Hände haben. Nachdem O gilby*) darauf aufmerksam gemacht, dass die amerikanischen Affen, gleichwie Hapale, gar keinen entgegensetzbaren Daumen an den vorderen Händen haben, gab Is. Geoffroy ihr die Definition, eine Hand sei: ein Fuss mit langen und ganz freien Fingern, welche gegen den Handlauf niedergebogen werden (greifen) könn- ten. Diese ist, in Hinsicht des gewöhnlichen Sprachgebrauchs und der Function, ganz richtig, aber der Begriff Hand bleibt dann nicht eine Eigenthümlichkeit für eine gewisse Thierfamilie oder Ordnung, und man würde übereinstimmend mit ihm ge- zwungen werden Hände einer oder der andern Gattung unter den Glires und Ferae zuzuerkennen, z. B. Procyon, aber nicht des- sen nächsten Verwandten Nasua, während der Fuss des Men- schen dazu käme angesehen zu werden, als sei er ganz. unglei cher Natur mit dessen Hand, nämlich eine plantigrade Tatze. Inzwischen zeigen die Beispiele der Völkerschaften, welche keine Schuhe gebrauben, dass unsere hintere Extremität beinahe zu denselben Verrichtungen geschickt ist, wie die vordere. Sie ist folglich eine ungefähr gleich gute Hand wie die vordere Ex- tremität bei den amerikanischen Affen und besonders Hapale, - welche keinen entgegensetzbaren Daumen haben, und welche - kaum im höheren Grade als das Eichhörnehen und viele andere. Thiere gegen den Handlauf greifen können. Beide dürften also *) Vergl. Vet. Ac. Zool. Ärsberättelse für 1839 p.50 und 1842 p- 83. , 8 - Linnes Pecora. 109 als weniger vollständige Hände und nicht als Tatzen betrachtet werden müssen. Zu einer vollständigen Hand gehören ihre Breite und Striemigkeit im Handlauf, die Länge der Finger und deren freie Beweglichkeit nach unten, 'entgegensetzbare Daumen und flache Nägel, 'welche blos die obere Seite vom Nagelbein be- decken, ohne es zu umfassen, und ohne eine solche weichere Sohle einzuschliessen, wie die welche sich in Klauen und Kral- len findet. Eine zurückgebliebene Andeutung von dieser Sohle scheint mir der kleine Wulst zu sein, welcher unter dem freien Ende des Nagels liegt und wie es scheint bei dem Menschen eine flockenförmig abfallende Epidermis absondert. Ein plattes und abgestumpftes Zehenbein gehört nothwendig zu dieser Na- gelform. Jede Abweichung von dieser höchsten Ausbildung der Hand deutet blos auf eine weniger vollkommene Bildung davon. | Man findet folglich die Breite geringer an den Hinterfüssen bei Tarsius, Otolienus u. m.; die Finger kürzer und im geringeren Grade niederbiegsam an dh Fusse des Menschen und. bei Ha- pale, den Daumen nicht.entgegensetzbar an den amerikanischen 'Affen im Allgerneinen und rudimentär oder fehlend bei Ateles, Semnopithecus und Colobus; die Nägel wie Krallen gebildet | bei Hapale, an den zwei hinteren Fingern bei allen Lemurinen, und beinahe ebenso bei den Pavianen (Cynocephalus Cuv.) u. s. w.; aber bei allen sind die Nägel an der Wurzel von einer Hauffalte bedeckt und bei allen ist ein Theil der Handfläche ‚ striemig, 'weniestens von ein Paar kleinen Wirbeln.. Diese Wir- ‚bel scheinen den wesentlichen Theil der Striemen auszumachen, und zeichnen gerade die feinfühlendsten Stellen der Hand aus. An den Händen und Füssen des Menschen, an welchen die ganze untere Fläche dicht, ununterbrochen striemig ist, liegen die Wirbel allein unter dem rundlichen Fingerende. Bei den Affen, sowohl der alten Welt als Amerikas, und bei den Lemu- tes im Allgemeinen, liegen sie innen auf dem Metatarsus und Metacarpus, auf den weichen Knollen, welche den Trittksollen der Krallenthiere entsprechen: gewöhnlich drei unter den Spitzen des Metacarpus und zwei entsprechend gegen die ossa carpi. Jedoch findet sich eine Abänderung, z.B. dass Hylobates Lar 23 110 92 Linnds, Pecora. = kaum einen deutlichen Wirbel hat; Otolicnus blos die drei vor- dern u. Ss. w.. Alle diese 'Thiere (die sogenannten Quadrumana) haben sämmtlich die Fingerenden -längsstriemig. ‚ Ein weiterer Beweis, .dass diese Structur etwas, den Handthieren wesentlich - Zugehöriges ist, ist der, dass die nackte Haut unter dem Greif- schwanze der Affen auf gleiche Weise striemig ist. .. ai Nach der hier aufgestellten Ansicht hat der Mensch keine Tatzen, sondern, man kann sagen, er habe 4 Hände, ‚gleichwie _ die Affen; aber da bei diesen letzteren die Hände der_vorderen Extremitäten weniger. ausgebildet sind, als die der hinteren, so ist das Verhältniss bei den Menschen umgekehrt. Ausser dem Menschen und den sogenannten Vierhändern findet sich, so viel ich weiss, bloss eine: Thierfamilie, welche auch nach der hier gegebenen Definition, mit Händen versehen ist, nehmlich diejenigen von den Beutelthieren, welche grosse und entgegensetzbare Daumen an den Hinterfüssen haben. Diese sind die grossen Genera Didelphis und Phalangista (mit Petau- rus), welche hiedurch sich zusammen als eine grosse Gruppe darstellen ,: und von welchen die letzteren offenbar in Australien die Stelle der Affen vertreten. Sie haben auch an den: Vorder: füssen einbiegbare, greifende Finger , welche jedoch etwas kür- zer als bei den Affen sind, und gekrümmte Krallen wie Hapale. Der nackte Theil ihres Schwanzes ist nicht striemig.. Die übri! gen Beutelthiere (Dasyurina, Perameles, ‚Halmaturina, Lipuris? Phascolomys ‚und Monotremata) zeigen keine Zeichen. dieser Bildung. Es kann hier darauf aufmerksam gemacht werden, dass die Wirbel in den Händen der genannten Beutelthiere ‚un- vollständig sind und ein eigentliches Centrum entbehren, und dass auf der: Trittfläche des Bären die kleinen Warzen so ge- stellt sind, dass es scheint, man könne ihnen hie und da, in Reihen und Wirbeln folgen, aber die Warzen sind doch ge- trennt. Um das Verzeichniss der Säugethiere nach ihren. BA chen Fussformen zu schliessen, fahren wir fort mit: 4) Flügelthiere (Chiroptera) mit Krallen, ohne eigentliche Trittfläche, und längeren Fingern an den vorderen Extremitäten Linnes Pecora. | 11] als der Körper, und durch eine Haut vereinigt. Galeopithecus ‚unter ‘die Chiroptera zu rechnen ist ganz unrichtig; er verhält sich zu. Lemur, wie Pteromys zn Sciurus. | 5) Schwimmthiere ... . mit verbundenen, geraden, wenig - biegbaren Zehen, ohne eigentliche Trittfläche. Eine solche, ob- gleich nieht bestimmt begrenzt, findet sich jedoch bei dem Wal- grosse und den Otarien. Den Walen fehlen die Krallen. Otter, Biber- u. m. gehören nicht hieher, sondern haben plantigrade - Tatzen. Die Abtheilungen mit Grabefüssen, wie Talpa, mit schiefen Klumpfüssen, wie die Bruta u. s. w. weiter aufzurechnen, würde allzusehr zu Specialitäten führen. Hier können sie blos betrach- tet werden als Modificationen von den aufgezählten Hanptformen, insonderheit als plantigrade Tatzen. Nach dieser Abweichung von unserem eigentlichen Gegen- stande wenden wir uns wieder zu diesem, um die Ungleichhei ten bei vollständig ausgebildeten Hufen etwas näher zu betrach- ten. Von allen Thieren hat das Pferd die ausgebildeste Huf- ‚bildung. Es hat nur eine Zehe, welche der mittelsten von den 5, welche den Säugethieren zukommen, entspricht; von den 2 zunächstliegenden finden sich schwache Rudimente. Der Huf ist sehr gross, ungefähr eben so breit, als lang, und bedeutend dicker, als die Fingerglieder; er ist nach hinten wenig niedriger, als nach vorne und nach vorne nicht sehr gestreckt, in Folge dessen der Tritt in einer Richtung geschieht, welche vom loth- - rechten nicht sehr abweicht, und kein anderes Glied als das letzte kommt dem Boden nahe. Da die inneren Theile sich nach den äusseren *) richten, bleibt das Verhalten bei dem Knochen - ' *) Hier kann in Hinsicht auf Huf und Nagelbein kaum von Gegen- ei satz gesprochen werden. In seinem normalen und frischen Zu- stand ist die Form des Hufes bestimmter, = die des Nagel- beine. _ 1m = Linnes Pecora. im letzten Fingerglied (dem Nagelbeine) gleich. Bei dem Pferde hat ferner der Nagel eine so grosse Ausbildung, dass. die ganze Körperschwere auf ebener, harter Fläche, nur auf dessem Rande . ruht, welcher unter die Sohle hinabsteht, und dass eine Fort- setzung davon die Vorder- und Seitentheile der Fusssohle bildet. Die elastische Sohle selbst ist klein und liegt: blos unter dem hinteren Theile des Nagelbeines, von herzähnlicher Form, gleichsam eingekeilt. Sie dient nur iu weichem Boden beim Tritt zur Stütze und steht nicht über des Nagels hin- teren Rändern heraus. (S. Fig.19) ER Bei den wiederkäuenden Thieren ist der Nagel etwas we- niger entwickelt. Ausgebildete Zehen sind zwei, nämlich der. dritte und vierte. *) Die zweite und fünfte sitzen hinten, un- ausgebildet, und der Daumen mangelt ganz. Da der. Hufe (oder, wie wir sagen, Klauen) zwei, gleich grosse, sind, folgt deraus, dass sie schmäler sind und anf der innereren Seite platt. Sie können vom Starkzusammengedrückten, bis zum Halbzirkelför-ı migen, oder noch etwas breiter sein; aber jeder ist nie voll so breit, als lang. Die innere Hälfte, welche einwärts an. die an- dere Zehe grenzt, ist immer bedeutend kürzer und niedriger, als die äussere, und wo der Huf auch nach hinten von dem Nagel umgeben wird, so geschieht dies von einer. Fortsetzung der äusseren Seite. Bei den Pecora ist der Nagel mehr schief vorwärts gestreckt und nach hinten niedriger, als beim Pferd.” Die Sohle erfüllt die untere Seite ganz und steht mit dem Rände des Nagels gleich, so dass sie immer einen Theil der Körper- schwere trägt, und bisweilen, z. B. bei den Ziegen, steht sie runderhaben ‚unter dem Nagelrande und empfängt also immer den Druck zuerst, . gleichwie die Trittfläche unter der Zehen- spitze der Krallenthiere. Bei einem Theile, z. B. den eigent- lichen 'Gazellen (Ant. dorcas etc.), ist selbst der Nagel gross, *) Oken’s Bemerkung, dass die äussere Klaue, welcheder vierten ent- .. ‚spricht, kleiner ‚sei, als die innere, scheint am häufigsten ein- zutreffen; aber bei der Familie Sylvicaprina scheint mir das Ge- gentheil sich zu finden;. wenigstens ist ‚die innere schmaler. Alle Figuren auf Tafel 1 uml-2 zeigen höhere Hinterfüsse. P23 Linnes Pecora. 113 so dass dessen Durchmesser am oberen Rande (der Krone) be- deutend grösser wird, als der Durchmesser des Fingers selbst ‚und sogar grösser als der des Mittelfusses (metatarsus). Dieser ‚Umfang entsteht besonders davon, dass die Sohle nach hinten gross und ausgebreitet ist und als ein Kissen hinter dem Finger und dem eigentlichen Nagel hervorsteht. Der Huf ist da ganz niedrig, gleichsam niedergetreten, wogegen er nach vorne hoch und ganz zusammengedrückt ist. (S. T. 1. f. 9. Ant. dama). Die entgegengesetzte Form sehen wir Bi den Hirschen und besonders bei den Waldböcken (Sylvicaprina), deren Huf sich besonders dadurch auszeichnet, dass die Sohle wenig entwickelt ist und wenigstens nach hinten zwischen den Rändern des Na- sels eingedrückt liegt, so dass sie nicht hinter dem Finger her- - vorschiesst. Hiedurch wird gewöhnlich der Umfang des Hufes nicht STÜSSET, als der des Fingers selbst, und der ganze Huf erscheint ganz klein. (S. F. 4.5.6). Um die Ungleichheit um so deut- licher zu zeigen, habe ich die ideelle Figur 11 hinzugefügt, ‘welche nach ihrem äusseren Umkreise (a b), die erstere Form darstellt, welche aber, wenn der hintere Theil (nach der Linie c) weggenommen wird , das Bild des Fusses eines Waldbockes zeigt. Bei dieser letzteren Form bemerkt man, dass der Nagel gewöhnlich nicht mehr zusammengedrückt, aber dagegen oft niedriger, als an den Hufen der Gazellen ist, und also mehr langgestreckt scheint, und ungefähr so breit als hoch ist. Ge- wöhnlich erscheint nach aufwärts und nach hinten eine undeut- liche Grenze, über welcher die Hornsubstanz der in dem hinte- teren Theil der Sohle ähnlich scheint, und bei den eigentlich typischen Gattungen (Sylvicapra und: Tragelaphus) wird die Sohle von einer platten Hornlamelle gebildet, welche eine unmit- telebare Fortsetzung des Nagels zu sein scheint, und vollkom- men dieselbe Textur wie dieser hat. Bei dem Rennthiere (Cer- vus Tarandus L. f£. 2) ist die Sohle eingedrückt und klein, aber der Rand des Nagels hat eine ungewöhnliche Ausbildung erhal- ten, besonders in die Breite. Als eine. dritte Hauptform, oder vielleicht eher eine Mittel- form von Hufen, kann die angeführt werden, welche sich bei Hornsch. Arch. I. 1. 8 114 - Linnes Pecora. z den meisten ochsenartigen Thieren und bei Cervicapra, Strepsi- ceros u. m. findet. Der Huf steht nach hinten etwas, aber 'we- niger hervor, und wird da, nicht aus Sohle, sondern aus einer Fortsetzung von der äusseren Seite des Nagels, welche die Zehe _ nach hinten und ein Stück an der inneren Seite hinein umgiebt, gebildet. Diese Fortsetzung macht ausserdem den hinteren Theil der Trittfläche aus und trennt sich mit einem deutlichen Rande von der eigentlichen, weicheren Sohle. (S. Fig7, 8u.12). Diese Hufe sind zwar nach hinten breit und zugerundet, aber die hintere Grenze (der hinterre Theil des Nagels) ist hoch, und bildet eine starke Senkung, so dass sie parallel mit der vorderen Seite des Nagels steht. Sie kommen auch bei einigen abweichender Formen der Antilopen- und Ziegen-Familie z. B. bei Antilope cervicapra und melampus, Nemorhedus, Ovis u.s.w. vor. Ueber die übrigen Modificationen der Hufe muss _die sy- stematische Beschreibung Auskunft geben. Wir nennen hier blos die besonders eigenthümlichen Formen davon, welche bei Cervus muntjac vorkommen, wo die Sohle, gleichwie bei den Kameelen, sich unter dem ganzen mittelsten und bis hinauf zu dem Ende des ersten Fingergliedes fortsetzt; und bei Oreotragus, welcher in jeder Hinsicht ein Mittelglied zwischen Capra und Sylvicapra ausmacht, oder die erstere Gattung ‘in dem Vater- lande der letzteren, dem südlichern Afrika, repräsentirt. Seine Hufe (Fig. 15) sind eine Vereinigung von den stark zusammen- sedrückten, sowohl vorne als nach hinten hohen und an der Spitze abgenutzten Nagel, mit einer noch weniger ausgebildeten Sohle, als bei den Waldböcken. Sie sind folglich hoch, nach. hinten stark zusammengedrückt und nach unten stark Be wie die Krallen von einem Raubthiere. | | Man würde zwar sagen können, dass die erste der drei Formen von Hufen den Wüsten- und Feldthieren zugehörten, die andere denjenigen, welche im Walde und auf dicht bewachse- nem Boden leben, die dritte denjenigen, welche tiefe und sum- pfige Gegenden lieben, und dass die der Ziegen, welche als eine vierte Form betrachtet werden können, denjenigen an- gehören, welche auf klippigen Bergen leben; aber es finden Linnes Pecora. 115 sich hinreichende Ausnahmen, um zu zeigen, dass die unglei- chen Aufenthaltsorte keine voraus bestimmte Absicht ungleicher Formen der Hufe ausmachen. Diese, gleichwie' alle ungleichen Formen, beruhen auf den ungleichen Bildungscharacteren, wel- che die ungleichen Thierarten im Allgemeiuen erhalten, und wofür wir schwerlich einen anderen Zweck einsehen können, als das Zustandekommen der grösstmöglichsten Mannichfaltigkeit in ‘der Schöpfung. Es ist klar, dass die Thiere die Theile, welche sie erhalten, nachher auf die Art anwenden, welche am besten mit der Bildung dieser Theile übereinstimmt. Wir wer- den mit dieser einfachen Erkenntniss weiter kommen, als mit . der rücksichtlosen Dreistigkeit, womit die, welche der theologi-. schen Ansicht von der Natur folgen, ihre Träume über die Ab- sicht des Sehöpfers, für erweisliche Wahrheit ausgeben. Aber wir können ohne zu fehlen, und als einen Erfahrungssatz behaup- ten, dass die Arten der Familien, innerhalb welcher die erste Form von Hufen die gewöhnliche ist, am häufigsten auf nn Felde oder in Wüstenländern u. s. w. leben. Es ist deutlich, dass die Formen der Hufe einigermassen der Form von dem in ihnen liegenden Nagelbein entsprechen. Dieses ist bei dem Pferde quer, kurz und hoch, mit der Glied- fläche vor dem mittelsten Zehengliede nach oben schief, nach hinten liegend. Bei allen Pecora ist es nach vorne stark aus- gebildet, aber ganz niedrig nach hinten, so dass der hintere Theil blos einem kleinen Fortsatze gleicht, welcher unter einem Theile des mittelsten Zehengliedes, aber nicht unter diesem ganz ausläuft, sondern das mittelste Glied ruht zu einem bedeutenden Theile auf den nach hinten liegenden Ossa Sesamoidea, auf welche die Gliedfläche sich fortsetzt. In den beschriebenen klei- nen Hufen, bei den Sylvicaprina, ist das Nagelbein schmal, bei- nahe konisch, und die Ossa Sesamoidea reichen kaum hinter das Zwischenglied; in den grösseren Gazellenhufen ist das Na- gelbein nach vorne hoch, stark zusammengedrückt, mit einem Sehnenbeine, welches ein wenig hinter dem Zwischenglied hin- ausschiesst, jedoch in geringerem Verhältniss, als die äusseren Theile. Bei der Ochsengattung ist das Nagelbein dicker u. s. w. s*+ 116 Linnes Pecora. Die beiden falschen Klauen (Ungulae spuriae) dürfen wir nicht mit Stillschweigen übergehen, obgleich sie unbedeutend scheinen könnten, aber keine Theile können imvoraus für ün- wichtig als zoographische Kennzeichen erklärt werden, gleich- wie keine Theile in einer natürlichen Aufstellung, als nothwen-. dig sichere Kennzeichen können angegeben werden; sie werden. es nur im Verein mit anderen, allein aber nicht einmal für die Arten, welche man untersucht hat, denn sie können ja verun- staltet sein; aber ein Bos taurus mit verunstalteten Hörnern oder Klauen ist dennoch ein Ochse. Die falschen Klauen sind von Nagel und Sohle gebildet, gleich - wie die beiden grösseren Klauen, mit welchen sie immer eine gewisse Uebereinstimmung zeigen. Bei den Hirschen (Fig. 13) sind sie am grössten, weit herabhärgend und stark ausgehöhlt, und häufig gerade, spitzig und mit einer Einbucht des vorderen Randes, gleichwie die beiden grösseren, versehen. Bei Moschus sind sie den eigentlichen Klauen sehr nahe gleich und wenig kleiner als diese, bei dem #tennthiere, gleichwie die Klauen, rundlich. Bei den Antilopinen (9—10) und Sylvicaprinen (A—6) sind sie ganz klein, am häufigsten ohne hervorstehenden Rand, nur wie ein Paar Warzen auf der Haut und fehlen bei mehreren © Arten (&—10). Die Bovina (12, 13) und noch Einige, haben sie gross, transversell und abgestumpft, aber platt, mit sehr undeut- licher Sohle; es ist also der Rand des Nagels, welcher allein vorschiesst. Es muss bemerkt werden, dass bei einem jungen Kalbe von Bos cafler (Fig. 12) ich sie etwas länglich, spitzig und rundlich finde. Bei den Caprinen (f. 15-18) ist endlich der Theil, welcher der Sohle entspricht, sehr ausgedehnt und rund- lich, der Nagel selbst aber wenig entwickelt. Hiedurch werden sie gross und beinahe kugelrund, welches ich als eines der wichtigsten Kennzeichen dieser Familie ansehe. Merkwürdig ist, dass sie dieselbe Form bei Oreotragus haben, welcher von allen Pecora die wenigst ausgebildete Sohle in den eigentlichen Hufen hat. | Linnes Pecora. 117 IV. Ueber einige andere Theile, von welchen Charactere für die Pecora entnommen wurden. Die Zehen-Drüsen (Glandulae et pori inter-digitales) wer- den von Ogilby unter die Theile gerechnet, welche unfehlbar die Affinität der Arten angeben. Möglicherweise ist es auch so, und jedenfalls sind sie sehr merkwürdig; ich glaube auch zu finden, dass ihre An- oder Abwesenheit mit der Form der Hufen im Zusammenhange steht, so dass sie sich in allen Hufen mit grosser, nach hinten ausstehender Sohle, aber nicht in den übrigen finden; da ich aber blos Gelegenheit gehabt habe sie an einigen wenigen Arten zu sehen, indem man: sie beinahe nur an dem eben getödteten- Thiere beobachten kann, und schwerlich am trockenen Fell oder lebenden Thier, so habe ich nicht ge- wagt, sie als Kennzeichen zu benutzen. Es ist nämlich nicht gleichgültig, dsss solche Charaktere angewendet werden, welche man beobachten kann. | Die Thränen-Gruben (Sinus sebacei, oder S. lacryma- les, oder S. .auteoculares; Ogilby nennt sie Crumen) liegen vorne über den Augen und von ihnen getrennt. Sie finden sich an mehr als der Hälfte der Pecora, und sind gehörig beobachtet worden. Ihre Grösse ändert nach Alter und Geschlecht etwas ab. Ihr Nutzen ist, wie der aller anderen Absonderungsorgane, eine Feuchtigkeit vom Blute abzuscheiden, dass aber diese Feuch- tigkeit einen besonderen Nutzen für den äusseren Haushalt des Thieres haben sollte, wird schwerlich bewiesen werden können. . Die Form der Nase liefert ausgezeichnet gute Kennzei- chen. Bei den meisten Säugethieren findet sich ein grösserer oder geringerer Fleck auf der Nasenspitze oder der Oberlippe, welcher mit einer festen, lederartigen, vollkommen kahlen und eigenthümlich gebildeten Haut bekleidet ist, welche im Allge- meinen deutlich begrenzt ist und immer von der Mittellinie aus- geht, oder eigentlich eine Ausdehnung der eigenthümlich gebil- deten Nath (Raphe), welche bei den meisten Thieren sich in der Furche auf der Mittellinie der Oberlippe findet, ist. Nach 118 | | Linnes Pecora. Illiger nennen wir sie Rrhinarium. Diese Haut kann über den Nasenlöchern, auf der Nasenspitze selbst, welches in allen Ord- nungen der Klasse am allergewöhnlichsten ist, liegen ; oder nur zwischen oder unter ihnen; oder sie kann einen Ring um sie herum bilden, wie bei Erinaceus und Mustela; sie kann glatt oder warzig u. s. w. sein. Am häufigsten ist sie von Farbe schwarz. Besonders ausgezeichnet ist sie bei einem Theile der Ferae (z.B. Ursus) und Pecora (Bos, Cervus).- Unter den Affen scheint sie blos bei Lemur vorzukommen, deren ganze Nasen- spitze von einer solchen Haut bekleidet ist. Ein. Jeder sieht ein, dass das Rhinarium keineswegs ein eigner, bestimmter Theil ist; aber sein Verhältniss zur Mittellinie der Nase und der Raphe, macht, dass es gleichsam. als ein Zusatz der Nase angesehen wird,. und sowohl diess, als sein allgemeines Vor- kommen, rechtfertigen die Annahme eines Kunstausdruckes da- für. Das Rhinarium ist als ein Gefühlsorgan eigener Art ange- sehen worden, und dies scheint nicht unglaubwürdig; inzwischen habe ich nichts hierüber anzuführen, wenn nicht, dass seine Ausbildung oft im umgekehrten Verhältnisse zu den Schnurrhaa- ren zu stehen scheint. (Siehe Mus, Felis, Ursus, Bos). Dass es unter den Pecora die rein grasfressenden Arten von denjeni gen auszeichnen sollte, welche von Laub, Wurzeln, Flechten u.s. w. leben, scheint dadurch nicht bestätigt zu werden, dass die Cervi, welche auf die letztere Art leben, ein gleich grosses Rhinarium haben, wie die grasfressende Gattung Bos, und dass es gerade bei diesen beiden Gattungen grösser ist, als bei den übrigen Pecora. In allen natürlichen Familien kommen Arten mit oder ohne Rhinarium vor. In Folge von Illigers zum Theil unrichtiger Definition, ohne Beispiel, sind die Termini Rhinarium und Chiloma ganz unbestimnit seworden, so dass man beide wechselsweise benutzt um die nackte, lederartige Haut auf der Nase der Pecora- zu bezeichnen. Unter dem Namen Rhinarium hat sich Illiger so- wohl die kahle Haut, als die einigermassen gleichartige auf der Nasenspitze der meisten Thiere gedacht. Als ein Kunstausdrueck für diese Haut angenommen wurde, wurde es nothwendig, nicht > zu Linnes Pecora. 119 Rücksicht auf ihre Lage zu nehmen, aber die Definition von Rhinarium in Illiger’s Terminologie, und im Prodromus ist eine Mischung von Eigenheiten für die ungleichen Lagen. Den Ge- brauch dieses Terminus sieht man auf jeder Seite im Prodro- mus. Der Terminus Chiloma kömmt weniger oft vor; nämlich bei der Kameelfamilie (,„chiloma labro fisso‘); bei der Giraffe; in der Beschreibung der Gattung Cervus (,„Rostrum aut chilo- mate, aut rhinario instructum “ deutlich mit Absicht auf das Elenn- und Rennthier); ebenso bei Antilope Bei dem Pferd wird gesagt: „Rostrum chilomate lato, rhinario nullo;“ bei Hip- popotamus: „ehiloma valde latum obtusum.“ Dieser‘ Terminus ist also ganz einfach dasselbe, wie labrum molle, subtunidum, oder eine Modification von einer gewöhnlichen, mehr oder min- der haarigen Oberlippe. Dergleichen substantive Kunstaus- drücke, welche nicht einen eigenen Theil bezeichnen, sondern blos ein eigenes Aussehen eines Theils, sind höchst unwissen- schaftlich und dienen blos zur Vermehrung der Anzahl der Na- men, ohne Vermehrung in der Kenntniss. Der Terminus Chi- loma muss also, als überflüssig, ganz und gar verworfen werden; er würde nur als Synonym mit Labrum (labium superius: Ober- lippe), oder mit regio narium beibehalten werden können. So dürfte aueh Illiger sich denselben bisweilen gedacht haben, denn er scheint mit dem Worte Lippen, Labia, blos den mit einer dünneren Haut bekleideten Rand der Lippen (margo labii) verstanden zu haben; aber in diesem Falle findet sich gewiss - chiloma bei allen Thieren, und kann nicht als ein Gegensatz von Rhinarium gedacht werden. — Rhinarium ist Cuviers und der Franzosen „Muffle“, welchesWort jedoch von Illiger als syno- 'mym mit Chiloma gesetzt wird. Es wird in England Muzzle und von neueren deutschun Schriftstellern Muffel genannt. Dieser Name Muffel kann auch auf unsere (die schwedische) Sprache angewendet werden, im Fall man nicht lieber das Wort Mule aufnehmen will, worunter im täglichen Gespräch des Rind- viehes dicke Nase und Mund verstanden wird. Marklin übersetzt damit Illiger’s zweideutiges Chiloma. Die Form und Beschaffenheit der Haare sowohl, als deren - 120 - Linnes Pecora. Richtung oder Entwicklung an gewissen Stellen des Körpers, liefert nicht nur gute Artkennzeichen, sondern kann oft zur Cha- racterisirung der Gattungen mit Vortheil angewendet werden. Beispiele hiervon finden sich überall in dem Folgenden. Mit voller Absicht bediene ich mich allein soleler von der Oberfläche entnommenen Kennzeichen, welche an ‘den in Sammlungen gewöhnlichen Exemplaren beobachtet werden kön- nen und welche allen Geschlechtern und Altern. angehören. Diess sind die einzigen, welche ich selbst an allen den Arten, die ich gesehen, zu untersuchen Gelegenheit gehabt habe, und also die einzigen für welche ich Rechenschaft geben will. "Die Zoologen würden ohne Zweifel wohl daran thun immer so zu handeln, welches sie nicht hindern würde historisch die von an- deren Schriftstellern gesammelten Nachrichten über die übrigen Merkwürdigkeiten des Thieres hinzuzufügen. Oft ist es schwer Kennzeichen von allgemeiner Gültigkeit zu finden, aber sie finden sich immer, und ihre vollkommene Abwesenheit ist ein sicheres Zeichen, dass die beabsichtigte Trennung, sei es Gattung oder Art, sich in der Natur nicht findet. Ich habe gewiss Gelegen- heit gehabt, Schädel der meisten Gattungen und .von ungefähr der Hälfte der Arten der Pecora zu sehen, aber da diese mir nicht deutlichere Merkmale für die Gattungen und Familien zu zeigen schienen, als die äusseren Theile, so habe ich sie lieber mit Stillschweigen übergangen. Man scheint ziemlich allgemein das Vorurtheil zu hegen, dass die Form der inneren Theile mehr beständig sein und also die Verwandtschaft deutlicher nachwei- sen sollte, als die der äusseren. Aus diesem Grunde bekömmt man oft sogenannte „anatomische Charactere“ als die aller vor- züglichsten, nach Untersuchung einer einzigen Art; bisweilen von der Beschaffenheit, dass sie nicht controllirt werden können, angeführt zu sehen. Im Allgemeinen würde es richtiger sein, sie blos anzuführen, ohne sie im Voraus zu generellen machen zu wollen. Bei näherer Prüfung wird man finden, dass die Form von einem Schädelknochen und dergl. im Allgemeinen ‘nicht mehr beständig ist, als die Form fast jedes anderen äusseren Theiles, sogar der Farbeflecken, Haarbüschel u. s.'w. Die »/k re Linnes Pecora. 121 Schädelknochen 'variiren vielleicht noch mehr nach Geschleeht und Alter; das aber was ihnen und allen Skeletttheilen einen grossen Werth als Charactere giebt, ist nicht ihre Eigenschaft als innere Theile, sondern ihre Festigkeit und daraus folgende bestimmte Form. £ Hier mag nur hinzugefügt werden, dass ich Gelegenheit gehabt habe, eine bedeutende Anzahl kleiner Jungen aus allen Familien der Pecora zu untersuchen und mich darüber zu ver- gewissern, dass die Form der Nase, die Strucktur und Richtung des Haares, die Form der Füsse (die Abnutzung der Hufe aus- genommen) u. Ss. w., von denselben Theilen bei den Erwachse- nen nicht abweichen. V.. Ueber die geographische Verbreitung der Pecora. " Diese Thiere fehlen ganz in Australien, und das Vorkom- men einer Hirschart auf den Marianen wird eine neue Stütze für die Verbindung dieser Inseln mit Asien, gleichwie der Phi- lippinen- und Sunda-Inseln. Von den übrigen Erdtheilen ist Afrika am reichsten mit Pecora von allen Hauptformen versehen, ausser der Hirschfamilie (Cervina), welche daselbst vollommen fehlt, obgleich sie in allen den übrigen Erdtheilen, welche Pecora _ enthalten, nämlich Asien, Europa, Nordamerika und Südamerika’ sich findet und als die daselbst überwiegende Form kann- ange- - sehen werden. Die Hirsche scheinen in Afrika von den daselbst zahlreichen Waldböcken (Sylvicaprina) ersetzt zu werden, über- deren grosse Aehnlichkeit mit ihnen wir früher gesprochen ha- _ ben. Diese Thiergruppe ist so eigenthümlich für das eigent- liche Afrika, südlich von. der grossen Wüste, dass man ausser den Grenzen der genannten Region nur eine einzige Art davon kennt, nämlich Tetraceras quadricornis von Indien, und gerade diese Art kömmt von allen den Hirschen am nächsten, so dass sie beinahe nur die Hörner von den Waldböcken zu haben scheint, ‚aber in höchst ungewöhnlicher Anzahl, nämlich vier. Die Gir- 122 Linnes Pecora. affe, welche sich blos in Afrika südlich von den Wüsten findet, und welche sich etwas den Hirschen nähert, z. B. durch die Beschaffenheit der Hörner, die Aehnlichkeit der Oberlippe mit der ‚des Elenns und einige Züge des inneren Baues (nach Owen), kann auch als ein Ersatz für sie angesehen werden. Der Mangel an Hirschen und der ausschliessliche Besitz der Waldböcke und Giraffen, macht eine der grössten zoologischen Eigenheiten für das eigentliche Afrika oder das Negerland, und .eine der gröss- ten Ungleichheiten zwischen der Säugethier-Fauna dieses Erd- ‚theils und der Indiens aus. ji Man sagt, dass der Damhirsch bei Tunis wild vorkommen soll, es scheint mir aber wahrscheinlich, dass er daselbst von europäischen Exemplaren herstammen kann. Im Fall er jedoch wirklich der'Mittelmeersregion Afrikas, nördlich von den Wüsten, angehörend befunden werden sollte, so würde diess einer der ausgezeichnetesten Beweise für die zoologische -Aehnlichkeit dieser Landstrecke mit dem südlichen Europa und Asien, und deren Ungleichheit mit dem Negerlande sein. Im nördlichen Afrika finden sich keine Waldböcke (Sylvi- caprina), desto zahlreicher sind aber die Gazellen (Antilope subgen. Gazella), welche gleich dem Dromedar besonders characterisch für diese Gegend, mit dem nahegrenzenden südwestlichen Asien, bis zum Caucasus und Belur zusammen, sind. Ferner kommen - die Gazellen, aber mit einer Modification in der Form, zusam- men mit Camelus bactrianus rings um die Grenzen der genannten Landestheile Asiens vor; nämlich im südlichen Russland und - den kirgisischen Steppen (A. saiga), in Tibet (A. Hodgsonii) und . Indien (A. cervieapra). Die Gazellengattung gehört also dem ungeheuren Gürtel der Steppenländer, gemischt mit Wüsten und Oasen, an, welcher sich unter den am meisten ungleichen Ver- hältnissen längs einer durch den ganzen alten Continent, vom Senegal bis zu dem japanischen Meer, nördlich über China, er- streckt, und welcher, selbst ein Drittheil des ganzen ‚grossen, alten Continents ausmachend, die beiden übrigen Drittheile,. das nördliche und südliche, trennt. Derselbe Gürtel macht: zugleich die Heimath der Nomadenvölker aus und wird ferner durch. die Linnes Pecora. 123 ‚ Kameelgattung ausgezeichnet, weiche nur da vorkömmt, obgleich grösstentheils nur im zahmen Zustande, welche aber da beinahe das einzige Mittel für die Communieation und für einen Theil % der Bewohnbarkeit dieser Wüsten ausmacht. Im südlichen Afrika "sind sowohl Wüsten und Steppen, so wie das Klima, denen im- nördlichen Afrika ziemlich gleich, die Gazellen werden aber da von Arten dargestellt, welche in ihrer Bildung weit mehr vom Typus abweichen, als diejenigen, welche in den Steppen Ost- Europas und Nord-Chinas leben, nämlich von Ant. euchore und melampus, und, wenn man will, von Bubalus pygargus.. Merk- - würdig ist das Vorkommen von einer einzigen, mit den Gazellen nahe verwandten Thierart, Dieranoceras, welche ausserdem un- gewöhnlich gebildete Hörner hat, in Nordamerika. In Südame- rika findet sich nicht ein gekanntes antilopenartiges Thier, ob- gleich dieser Erdtheil ungeheure Steppenländer enthält. Aus dem eben Angeführten ergiebt sich, dass die Gazellen, welche ausser dem eigentlichen Heimathland der Gattung leben, von geringer Anzahl und von bedeutend abweichender Form sind. Ein Blick auf die systematische Aufzählung dieser Arten, weiter unten, zeigt, dass sie ausser dem unter sich ganz abweichend smd, ungefähr in dem Verhältnisse wie die von ihnen bewohnten Gegenden getrennt sind; wogegen diejenigen, welche in dem Umkreise leben, für welchen sie gebildet zu sein scheinen, zahl- reich und so nahe verwandt sind, dass man einen grossen Pheil unter ihnen nur mit Schwierigkeit unterscheiden kann. Ebenso wie die Antilopen- Familie hauptsächlich dem eben definirten Umkreise angehört, sind die Arten der Familie Syl- vicaprina auf das eigentliche Afrika, südlich von der grossen Wüste, eingeschränkt. Die Hirscharten (fam. Cervina) sind, ‚wie erwähnt worden, über die beiden Continente verbreitet, mit Ausnahme von Afrika selbst, und die ‚beiden übrigen Familien, Bovina und Caprina haben eine gleich grosse Verbreitung; sie fehlen aber in Südamerika, wie jene in Afrika, und die Arten- zahl ist bedentend geringer. Die Schaf- oder Ziegenart, welche mar in Südamerika zu finden glaubte, ist nur nach allzu unsiche- ren Angaben gekannt. (Capra puda Mol.; Ixalus: probaton Og.). 124 | Linnes Pecora. Die Pecora der kalten Zone zeigen die daselbst nicht un- gewöhnliche Eigenheit, dass dieselben Arten rings um die Erde sich finden, in Europa, Asien und Amerika; nämlich das Rennthier innerhalb der eigentlichen kalten Zone und das Elenn im nördlichen Theil der temperirten. Man würde sagen können, «die kalte Zone verhalte sich im Grossen, zu den beiden beglücktern. Theilen der Continente, auf dieselbe Weise, wie die eben erwähnten ringsum liegenden Gegenden zu dem Steppen- und Wüsten-Um kreise der Antilopen: sie enthält nur wenige, weithin verbreitete und sehr abweichende Arten, von der den beiden Continenten zugehörigen, artreichen Hirschfamilie. Ausser den beiden ge- nannten Arten, findet sich da nur eine dritte der Pecora, nän- lich Ovibos moschatus in Nordamerika, welcher auch von der Familie der Bovina sehr abweichend ist. Die geographische Ausbreitung der Hirsche bietet eine andere Merkwürdigkeit dar. Obgleich diese Thiere bedeutende Ungleichheiten zeigen, so ist doch deren Haupt-Gattung, Cervus, den beiden Continenten gemeinsam, und wird von zalreichen Arten gebildet. Diese scheinen mir ‘ganz deutlieh acht kleine, natürliche Sectionen auszumachen, wovon die vier amerikani- schen, sowohl nach Form und Vaterland, eine nicht undeutliche Analogie, jede mit einer der vier übrigen, welche dem alten Continent angehören, zeigen, welches weiter unten, in der sy- stematischen Aufstellung der Gattung, deutlicher hervortreten wird. Obgleich man wohl kaunı diese Sectionen zu zwei natür- lichen Hauptgruppen nach den Erdtheilen vereinigen kann, so besitzen doch die Arten jedes Continents ein beständiges Kenn- zeichen, in einem kleinen Haarbüschel, welcher bei denen des alten Continents sich auf der äusseren Seite des oberen Theiles vom metatarsus (gleich unter dem Tarsus) und bei denen Ame- rikas, auf der inneren Seite des Tarsus selbst (dem Hessengliede) findet. Cervus strongyloceros im mittleren Theile von Nord- amerika macht jedoch eine Ausnahme, denn er gehört zu der- selben Gruppe, wie unser C. elaphus und hat einen ebenso ge- bildeten Haarbüschel. Das Elenn-. und Rennthier, welche bei- den Continenten gemeinsam sind, haben denselben von gleicher m PN 'Linnes Pecora.. 125 Beschaffenheit, wie die Arten des alten Continents. Das süd- ‚liche Asien, welches Indien mit China und den Sunda-Inseln umfasst und in zoologischer Hinsicht der reichste von allen Erd- theilen ist, zeichnet sich durch die Hirscharten aus, welche - harte, grobe Haare und ein nur zweiendiges Geweih haben. In dem Theil des alten Continents, welcher nördlich von dem grossen Wüstengürtel liegt, haben die Hirscharten, weiche, zer- brechliche und schwammige, oft aber ganz dicke Haare. - Nach den Pecora kann man also die Haupt - Abtheilungen der Erde, oder die eigentlichen natur-historischen Welttheile auf folgende Art bestimmen und charaeterisiren: Das Negerland zeichnet sich durch die grösste Anzahl Pecora aus; Giraflen und Sylvicaprina; keine Cervina; Die Nomaden-Region, durch Gazellen und Kameele; Das südliche Asien, durch Hirsche mit äusserem: Haarbü- schel am Tarsus, nd festen borstenartigem Haar; Der nördliche Theil des alten Continents mit der ganz kalten Zone‘, durch Hirsche mit äusserem Haarbüschel unter dem Tarsus und? zerbrechlichem Haar; Amerika (ausser der kalten Zone), durch Hirsche mit in- nerem Haarbüschel am Tarsus; Australien (und Madagaskar?) zeichnet sich endlich durch gänzlichen Mangel an Pecora aus. | Uebrigens verweise ich, die Verbreitung der w hauen Ak Thiere betreflend, auf die systematische Darstellung und die nachstehende Tabelle, bei welcher Folgendes hier bemerkt werden muss. , in Unter Afrika findet sich keine Columne für Madagaskar, von welchem ich nicht eine Art kenne; noch weniger für den ‘grossen, unbekannten Umkreis zwischen dem südlichen Wende- kreise und dem Aequator, welcher jedoch, nach den ihn im Nor- . den und Süden umgebendenden Ländern zu urtheilen,, in wel- ‚ chen mehrere Arten und beinahe alle hauptsächlichen Gattungen - 16 Linmes Pecora. gemeinschaftlich vorkommen, sehr reich an Thieren aus dieser Ordnung sein müsste. Die einzige mir daraus bekannte Art ist "Tragelaphus phaleratus. Die dritte Columne Afrikas umfasst blos Abyssinien und Sennaar. Unter Asia media orientalis wird die Mandschurey, Mongoley, der Altai und Thibet verstan den. Amerika hat hier keine weitere Eintheilung als in nördli- ches und südliches bedurft, die kalte Zone beider Erdtheile zu- sammen aber ist, aus früher angeführten Gründen, als ein eige- ner Erdtheil aufgeführt *). z *) Ich habe für richtig gefunden, die in dem folgenden ausge- schlossenen,, in den Vetensk. Ac. Öfersigt 1843 S.31 ($. d. Arch. T. 1. S. 445) angeführte Familie Hippotragina, welche aus fol- genden Gattungen: Cervicapra, Strepsiceros und Hippotragus (A. equina) besteht, nun in_die Familie Sylvicaprina zu setzen. Bubalus nun unter die Antilopen und Zortaz und Damalis hier zu den Bovina zu bringen. Linnes Pecora. 127 Africa | Asia . | Zona| Ame. med.etmerid. &|frig.| rica £ METER Nee 3 EEFIEISEIPRTAHERSEIRR In So a| “19.4 3a EI Dane | Sr al v2 =|0|2 & SEI ENTE also00|l3. 50 5543| H213<|nä Fam. Camelind. » » <- 4.-. 11 Er F. Camelopardaä . . .»..» 1ıll j 2; F. Cervina (47 2) AS ., ... A inlgeng Van . 1 Be 1:11” 1 Rangifer , . u... 01 LAN rn R German. » 31 „4 17.1.8 21 58 Capreolus . : . .. 2. PR IRSUBBRE I Pi RE INH MEER ua Kay Die Ar 0 ee air. DMRALNLGR- » here dr 1 Moschus . : ©: » ee le I : \ a ER A EEE De a N F. Caprina (23) EEE RE a NR 7. bel 1, Yı : Capra . . » ma! ZU DER, 4. 1 Nemorhedus. . 4... 28 1 } m ro. oe OR | Bu SR | 2. 2a i h F. Antelopina (20) f Antil. Gaızellae .. . 7 Starr a R ER. Radii generis . 62. .|% 2/1. is Ars, Dieranocerass. » . -». 1 , Kl 1% SR a ne. ae PP! t F. Bovina (17) N ct Ba u 52) 5) BE En - . Catoblepas 212... . . ; *.. Ovibos. ..,. Ihe ex. 5 . Uran 2 leer De span 71 1.171 SIR 11 Kur u 0 ES Ir dir re x | "| Sch, Bla. ne um Kenia oe ae. 1- . > Damalis .„ . BB Ned | in ac . Er A F, Sylvicaprina EIOW Hippotragus. . 33. a 3 Milk Strepsiceros. . . 1 ES „od ; rap A, Sara AR 2 E ara) 3 - LEER En Be BE g Nonotragus . . =. 1 B.... CHR het alle . Meatraeus )-. ‚u ';» 1 1 N . Sylvicapra . . x 9 3 5 De Seen ° Keasdlaphus:ı,; a“... . ar. ale 5 Tetracerass . . . ll. ARE 17% - Summa 1212813 —Summa 1412813 18]8 8 11263 14]. ]i0 6| 1 2]1010 8 11263 TB 110 7 i 311010 128 Expositio Pecorum systematica. Cohors Ima, Unguligrada. Solea pedis calcatoria pro singulis digitis diversa, tota- in- ter margines ungulae inclusa. Labrum integrum; dentes ineisivi superne nulli, inferne 8; canini nulli (vel tantum superne in ma- ribus e Fam. Cervina). c) Cervicornia: cornibus e rudimento piloso explicandis, vel nullis. Fam. 1 Camelopardalina. Cormibus persistentibns, cute villosa tectis, simplieibus; ungulis latis, postice prominulis. | 1 CAMELOPARDALIS Schreb. Labro non sulcato, toto piloso, prolixo, ante nares longius - extenso, et, ut lingua, valde extensili. Sinus sebacei et ungulae spuriae nulla. Haec forma admodum singularis a reliquis pecoris differt lingua extensili et cornibus, ab utero matris perfectis, pilosis non diciduis (de iis conf. supra pag. 101) Solum ceratophorium Cervi repraesentant. Collum longissimum, nares tindiquae margi- natae et ungulae spuriae nullae, ut in Camelo. Differt vero cor- poris trunco brevissimo, antice altiore, similiter ac Bubali, et collo postice jubato, ut in Equo. Ungulae fere ut in Antilopinis formatae: solea magna, plana, postice prominula; sed latae, ut Boum (v. fig. 14). Hine longe a Cervis differt, et ut propria fa- milia optime enumeratur. Pedes longi. Cauda per se talos fere attingit, infra apicem setis crassis valde floccosa. 1. C. girafa Schr. Unica species, Africam infra deserta in- habitans, in campis fruticosis per familias vivens. «) in Afr. meridionali, extra tropicum, colore paullo obscu- rior; ß) Aethiopica, e Sennaar, alba, fulvomaculata, pilis brevissimis. (Act. Stockh. 1842 pag. 244). — Etiam ‚ae Senegal et in Bornu cognita. Expositio Pecorum systematica. 129 Fam. 2” Cervina. Cornua decidua vel nulla. | Labrum non sulcatum (praeter Alcem). Ungulae angustae, acutae (praeter Tarandi), solea impressa, postice non prominula. U. spuriae planatae, majusculae, longitudinales, apice acutae vel tritae (Prox solus in hac re differt). \ Animalia pulchra, velocia, omnes plagas mundi, praeter Africam, inhabitantia, plerumque sylvatica vel nemoralia. Sta- tura brevis; pedes aequales, trünco paullo altiores, graciles; dor- sum aequale, collum mediocre, alte erigendum (praeter in Alce). Linea facialis recta. Rhinarium, praeter Alcis et Tarandi, mag- num, nudum, coriaceum, usque in labrum late continuatum. Si- nus sebacei plerumque adsunt. Pili plerisque cerassi, teretes flexuoso undati; semper utrinque convexi, nec sulcati; intus cel- Iulis magnis, jam ad amplificationem decuplam visibilibus, con- positi. In borealibus praesertim crassi sunt pili, superficie te- nui, opaca, inclusi, indeque fragiles, sed calorem mire continen- tes. Cauda plerumque capite dimidio brevior. Mammae 4. De _mira cornuum indole supra locuti sumus. Rami semper ita dis- positi et direeti sunt, ut spatium omnes simul ampleecti videan- tur, quare contra se invicem plus minusve curvantur. In furca igitur apicis, alter externus et anterior, alter internus et posterior; sed tamen hic saepe antrosum flectitur. Ex his duobus ramum longiorem: apicem, breviorem: ramulum appellamus. 2. ALCES Sm. Wagn. Rostrum dense pilosum, macula rhinarii parva, nuda, ante nares sita. Totum rostrum molle, cum naribus longe ante os produc- tum, magnum; sensim dependens; subtus lineä angusta, coria- cea, e rhinario ad marginem labii ducta, sulcatum. Sinus la- erymales minuti adsunt. Pili fragiles, crassi. Collum breve, erassum, a corpore brevi bovino modo porrectum. Barba gularis in ufroque sexu. Cauda brevis. Scopa metatarsi externa supra medium sita. Cornua, tantum maris ‚ palmata. — Maximi, syl- vatici, subboreales utriusque orbis. Hornsch. Arch. JI. 1. 9 130 Expositio Pecorum systematica. 1. ©. alces L. et Europae, Asiae et Americae parte septem- trıionali, sed non in frigida;; infra limites Tarandi (Baer). Altitado dorsi in mare een circiter 6- -pedalis. . 3. RANGIFER Sm. Wagn. sec. Gessn. - . et Ol. Magn. Tarandus Vet. et Ogilb. Rostrum totum dense pilosum. Ungulae latae, depressae, apice inflexae (v. fig. 2). Formä ungularum lata et rostro toto piloso ab omnibus re- liquis differt. Sinus lacrymales perfecti sed parvi, fasciculo pi- loso obtecti. Pili fragiles, aestate breves, fusei, hieme longio- res, pallidi vel albi; juguli elongati. Scopa metatarsi ut prioris. Cornua laevia ramis longis, iterum partitis, instructa, apicem versus planata; maris maxima; feminae parva adsunt, quod huie generi est peculiare. — Animalia maxime borealia et alpina, mi- srantia, lichenivora, gregaria, mediocris magnitudinis. 1. A. tarandus (Linn.) In Zona frigida totius ‚orbis inha- bitabilis; usque ad 80° lat. in Spitzbergen; meridiem ver- sus, üsque circa 50° lat. in montibus Dauuriae et Mon- soliae. In monte Ural fere convenit cum Antilope saiga. j 4. CERVUS Linn. n Rhinarium late nudum. Cauda perfecta. Ung. spuriae ma- jusculae. Sinus lacrymales perfecti. Cornua maris teretia, a basi divergentia, simplici-ramosa. Pili, maris crassiores quam feminae, aestate breves, fulvi, hie- me longiores grisei. Ungulae sat angustae (praeter sp. l:am) sed non admodum compressae. l:mo. Cervi veteris orbis (praeter sp. l:mam). Scopa metatarsi externa, supra medium sita. Cornua aspera, propugnaeulo valido, coronae basali contiguo. «) Nobiles, (Cervi propr. Linn. et vet. Elaphus H. Sn.) Cauda, aure ir evior (glandulosa), plagaque uropygü pal- lidae. Aures dimidio capite evidenter longiores, apice subat= tenuatae, Rhinarium infra nares utrınque pilosum (ideoque in labro angustatum), — . Species magnae, pilis fragilibus, opacis, cornibusque teretibus, tandem multiramosis, armatae, sylvas zonae teimperatae inhabitantes. A ‚ aaa Expositio Pecorum systematica. 131 © 1. €. strongyloceros Schr. (canadensis et wapiti Auct.), un- gulis dilatatis, fere semicircularibus. or America septemtr. media, Sp. maxima totius generis, Alci fere aequalis; ungulis fere Tarandi pilisq. tenuibus reliquis N Ca brevior qu. Elaphi; jugulum fuscum, subjubatum; nucha laevis, dorso concolor. 2. C. elaphus L. ungulis angustis, nucha fuscescente, longi- pilosa, uropygio len: Jugulum colorem habet corpo- ris. — Europa; in Eebdimeiun paucis locis, usque ad 63 lat. in insula Norvegiae: praeterea in sylvis Caucasicis, Altaieis et Dauurieis. Altitudo dorsi maris paullo ale 4-pedalis (1,2 ad 1,3 m.) 3. C. Wallichit Cuv. speculo supra-anali hirto, albo (sec. a A Cuv. Mammif.) Non vidi. — - Montes Asiae sub- meridionales _ Magnitudo ? ß) Hippelaphi, cauda mediocri, uropygio colore dorsi. Aures dimidio capite paullo breviores, latae, ellipticae. Rhinarium infra nares latum, nec ad latera pilosum. Pili (praeter sp. primae) tenaces, duri subnitidi, depressi, crassi, sed structura- interiore nıldı priorum. Cornua teretia, ramis, praeter. apicem, duobus: propugnaculo et ramulo, an Asiam meridionali - orientalem inhabitant. *) Cauda pallida; cornua et pili fere C. elaphi. 4. C. n. sp. japonicus, in ditissimo museo Lugdunensi vi- sus, ab editoribus Faunae Japonicae describendus et no- Re -minandus. Medius inter priores et sequentes, magnitu- dine C. damae vix aequalis. **) Tiypici, non maculati, C. elapho vix minores. Cauda obscura, saepe floccosa, aure paullo longior. Pili crassissimi, duri, -(Rusa Ham. Sm. quod nomen est Cervi javanum). ?5. ©. Dwvaucelli Cuv. 1. e. p. 505. Weagn. C. elaphoides Hodgs., cornu apice bis bilido. — Ex India? ‚tantum cor- nua vidi). ‚6. Aristotelis Cuv. Oss. foss. Ed. 3, vol. IV. p. 503 pl. 39 | fig. 10; Wagn.; cauda fusca; apice obscuriore; non floc- - cosa; pedibus maculaque supra-oculari fubris: regione anali occulte fulva. & collo longipiloso, ramulo cornu interno, retrorsum verso, — India, Nepal; Parisiis vivos vidi. Cerf noir de Bengale Fr. Cuv. Mammif. est spe- cimen junius, cornu rectiore, brevi-ramoso instructum, 7. C. equinus Cuv. 1, c. p. 45, Wagn., $, Müller, Nederl. Verh.; caudae flocco apieis nigro, rotundo, quasi detonso, Area analis latior, pedes, scopae et mac, palpebrae fulva. 9* 132 Expositio Pecorum systemaltica. & collo longipiloso; ramulo cornu interiore ut- prioris retrorsum verso. — Sumatra; Borneo (Mus. Lugdun.) 8. C. hippelaphus Cuv. (1. c. pag. 40, tab. 5 fig. 31— 34; Ham. Sm.; C. de Bengale Fr. Cuv. Mammif. 2, hab. aestiv. — C. rusa Nederl. Verh. p. 45, tab. 43, egregia ut omnes huj. operis; — Wagn.) Cauda apice fuscescens, non floccosa. Regio analis non picta. & collo superiore genisque longipilosis, ramulo cornu externo, antrersum verso. — E Java (Mus. Lugdun. Ceterae indie. patriae errore ortae, Vivum Parisiis vidi). Simillimus priori- bus, sed paullo minor, magis unicolor, grisescens. x C. hippelaphus Desm. Mammal. cujus sp. typicum Parisiis vidi, ab hoc differre vıderetur pilis dorsi anterioris lon- gissimis, collo vero non jubato; quod aliis enodandum relin- quo. Conf. praeterea Biche de Malacca Fr. Cuv. Mammal. 1; C. malaccensis Fischer Synops. \ ”*) Simillimi prioribus sed multo minores: C. damae aequales, vel inferiores. Omnes fusco-grisei, collo non ju- batı. Quaedam, ut prioris subdivisionis, inter se vix magis differre videntur, quam diversae stirpes Cervi elaphi, corni- bus paullo dissimilibus agnoscendae. Omnes Indici insulares. 9. ©. moluccensis Quoy. — C. russa molucc. $. Müller. Nederl, Verh. tab. 45, cornuu Wagn. — A. C. hippela- pho javano vix differt nisi magnitudine minore. Sequenti quoque simillimus, sed differt facie grisescente, frontis colore pieta, speculo anı nullo, cornu angustiore. (Mus. Lugd.) — Conf. Eydoux ct Gervais, Guer. Mag. 1836 pag. 26, de juvene et de femina cornuta. in 10. G. Peroni Cuv. ]. c., ramulo cornu externe sito, sub- antrorsum directo, et minus divergente, interdum apicı fere aequali. Caudae floccus fuscus. Regio ani latiüs alba. Frons grisea, facies et supercilia fasca. Digiti po- stice pilosi. — Timor. (Mus. Paris., propugnaculo dextro duplici; Lugdun. Vivus Amstelod. 1841). 11. €. Kuhlü S. Müll. Nederl. Verh. tab. 44. p. 45 (non deser.), a priore vix differre videtur, nisi ramulo cornu, angulo fere recto, retrorsum et introrsum divergente. Cauda (sec. fig. cit.) col. corporis, subtus et apice alba; frons fuscior. Digiti? — Insula Luboc inter Javam et Borneo. (Non vidi). 12. C. philippinus Desm.; Fischer Syn. 622; cornu minus curvatum, ramulo interiore - postico, angulo acuto (45°) divergente. Cauda prioris. Frons ae ambitu grisea, 19. 14. Ezxpositio Pecorum systematica. 135 naso et superciliis fuseis. Digiti knitide nudi*). — Ins. -Luzon (Mus. Paris. et Lugd. & et pull.) C. Marianus Quoy et Gaim. Desm. Ceteris paullo major, cornibus fortins curvatis, robustis, brevibus, ramulo po- stico- interno angulo 60° divergente. Caudae fasciculus undique niger, dependens; cigiti postice nudi. — Ins. Marianae (Specimen Masculinum, a Quoy et Gaimard al- latum, Parisiis vidi. In Axilla propugnaculi dextri adest rudimentum ramuli. — Femina bene conservata, sed ignotae originis, in Museo nostro extat, quae pro Antil. melanoti, anno 4835 Bruxellis emta est. Hwujus facies et frons habent colorem corporis). C. lepidus n. sp. cujus marem adultum in Museo Franco- furthano, raris animalibus scatente, vidi. Reliquis pul- chrior et minor: C. capreolo vix aequalis. — Rufo-fuseus, pilis macula pallida variegatis, sed in ventre et artubus unicoloribus (in & ibi non pallidis). Area analis parva, alba, superne nigro cincta, cauda longipilosa, alba, su- perne nigra. Facies tota fusca, macula rotundata alba ante ordinariam nigram ad os. Cornua laevia, tenuia, subrecta elongata, propugnaculo antrorsum, supra fron- tem deflexo, (ut C. Wallichii). Pili paullo tenuiores et sinus sebacei minores quam praecedentium. — E Java ortus dicitur. ”=*) Fulvi, albomaculati pilis minus crassis, cauda paullo longiore. Statura Damae. De cetero formä ut patriä similes prioribus (Gen. Axis rec.) 15. 16. C. axis Buff, Erxl. vitta spinali nigricante cum _ serie gemina, albomaculata, ad caput usque extensa. Pıetura frontis ovalis, nigricans; & collo laevi, ramulo postico- interno. — India, C. pseudazxis Gervais Voy. de la Bonite; Institut 1841, 419. — d& maculis subsordidis; colli, undique longi- pilosi, nullis; cauda nigra; fronte unicolore, ramulo interiore - anticc. Magnitudo praec:s. — Patria incerta. (Vivum Parisiis vidi. An C. axis var. ceylanensis Ham. Sm. ?). ?17. C. nudipalpebra Og. Z. Pr. 1831, 136; Wagn.; collo nıgro; — India. *) Haec nuditas, quam in utroque sexu et in pullulo, sed tantum- modo in sp. no. 12 et 13 observavi, minime a depilatione oritur; sed, indole quadam callosa eutis, ut statum permanentem sese praebet. Fr I 1 j z 134 | Eapositio Pecorum. systematica. y) Hyelaphus, a reliquis differt. linea faciali con- vexa, pedibus anticis paullo brevioribus et statura ‚_crassa, molli, quasi ferina vel suilla, Tragulis non absimili. Parvus, cauda et pilis C. axi, colore sequenti similis. Rhinarium, au- riculae et cornua ut in div. ß formata. Nomen addidi a simi- litudine formatum, cum reliquae omnes sectiones nominatae sunt (üg, Sus), ipse ers genns Cervi integrüm habeo. 18 C. porcinus Zimm. — India, Capreolo minor. (Vivos et farctos Parisiis vidi). 6) Dama H. Sm. (Nomen Platyceros inter” Coleoptera dıu acceptum). Cauda longior: praeter floccum fere ad altit. ventris dependens. Auriculae priorum, aequantes 2%, capitis, sed attenuatae. Rhinarium infra angustatum, ut C. elaphi. Pili tenuiores quam priorum. Cornua De u omnium, TUgosa; apice singulari modo explanata, laevia, multi-ramulosa. Sta- tura ın genere Üervi media. f 19. €. dama L. — Patria Europa meridionalis (conf supra) Pili cervicis reversi, Altitudo dorsi 3- pedalis. 2do Cervi Americanı. Penicillo calcanei interno, albo fuscoque, vel nullo, in= struct. — Cornua rugulosa, propugnaculo debili, a corona basali remoto. — Proprie igitur est ramus intermedius, pro- pugnaculo deficiente, Rliaerium omnium infra nares late nu- dum, (ut 8 et y superiores). a) Wazamae Suith. Cauda aure lougior, a basi usque longtpilosa, subtus, cum area anali, alba. Aures magnae, long. Y, capitis aequales, obtuse rotundatae. — Pili tenues, ut C. damae. Fasciculus tarsi internus magnus; alius externus, infra medium metatarsi situs, rotundis, in quibusdam sp. adest. Cor- nua arcuata, sursum planata, apice antrorsum versa, ramis po- sticis, propugnaculo interno vel nullo. — Cervi magnıtudine smile damae, quam in America fenrhesentähtt, circa mare mexi- canuam, ut Data circa mediterraneum, habitantes, sed latius distributi. Non minus quam Cervi indici inter se conveniunt., 20. C. virginianus Gm. — Amer. sept. temperata, ad orien- tem. — Aestate laete fulvus, hieme griseus. Cauda supra apicem nigricans; praeter pilos facie, ad cornua, paullo brevior, (220 mm.). Scopa metatarsi ext. rotunda, alba (etiam in pullulis neonatis). — Major: alt. dorsi usque 'ad 3-pedalis. Pictura faciei ut sequentis, sed minus de-- finita. (Mus. Berol., Paris. ibiq. vivus). - Exposilio Pecorum sysiematica. N 135 21. C. leucurus Dougl. Wagner. Suppl, — Amer. temp. ad occidentem „et centralis. — Semper fulvo- fuscescens; cauda superne tota fulva; praeter pilos aequat longit. ca- pitis ad aures. Scopa metatarsi minuta. Nasus fuscus; rostri latera alba, vittä obliqua nigra, a naribus per os ductä. Priore paullo minor. (Vivus Parisiis). 22.- C. mezicanus Gm.; Licht. Darst. — Mexico. — Fulvo- griseus; cauda snperne concolor, praeter pilos longitudmi dimidii capitis aequalis. Rostrum colore simile corpori, macula ad os vix ulla. Scopa metatarsi externa evidens, fusca. Magn. prioris,. (Specimina Berolinensia, & $, in litteris SSHnE descripsit amiciss. Prof. Elichton). Cornu latius quam priorum, » 23. C©. nemoralis Ham, Sm. — Fulvo-griseus, cauda superne nigricante, praeter pilos dimidium caput aequans. Facies ut C. leucuri picta. Scopa externa minuta, obsoleta. Au- res externe dense, brevissime griseo- pilosac. Minor; altit. dorsi vix ultra bipedalis. (Mus. Hafn. £2 Juv. Lugdun. Paris). — Hab. circa mare mexicanum, in Guyana — Mexico. C. gymnolis Wiegm. — Simillimus priori, nec differre vide- tur nisi cauda longiore, superne pallida et aurienlis extus fuscis; subnudis. Ro metat. externa nulla Magnitudo, pietura et cornua lata prioris. — Columbia — (Wieg- mann Isis 1833. Wagn. Suppl. — Specimina Berolini ad- sunt. An vere a priori differt ?). ?24.C. macrotis Say. — Amer. bor, interior — Cornua bis bifida. Altidudo dorsi 24, pedalis. Cauda valde villosa, hujus Sect. s., apice nigrofuscescens; praeter pilos vix habet longit. Y, capitis Fulvo-fuscescens, rostro minus picto, macula ad os fuscescente. (Richards. Fn. bor. Am.; Wagn. Suppl. c. fig. Richardsoni.. Ipse non vidi). 8) Blastoceri Wagn. pars. Cauda brevissima, pili tenuissimi, auriculae magnae priorum, — Sp. magnae, cornibus rectis, 3 ramosis, fasciculoque interno tarsi, nullo vero externo instructae, in Am. meridionali C. elaphum referentes. 26. ©. paludosus Desm. Licht. — Brasilia, Paraguay — Ful- vus pedibus nigriecantibuss Magnitudo fere C. elaphi. Rostrum obsolete pictum. (Mus Berol. &, Paris 2). y) Furciferes Wagn. pars. Aures angustae, acutae Umidio capite longiores. Cauda brevis. Pili crassi; undati, minus fragiles. — Sp. minores Americae meridionalis, analo- 136 Pr Ezxpositio Pecorum systemalica. gae crassipilosis indicis. Cornua prioris sectionis. Fasciculus pedis 27. 28. res postici internus adest, externus deest., C. campestris Cuv. Licht. — Brasilia; Paraguay. — Ful- vescens, pilis dorsi anterioris et Gervicıs infimi reversis (Mus Bereco!l. Francof. Paris. Lugdun.) ©. antisiensis Dorb. Wagn. Suppl. — Alpes Boliviae.— Cinereus pilis rigidis, apice nigris annulo albo. Ungu- lae solito latiores, apice ae Magn. prioris. (Mus. Paris. &2). ö) Subulones H. Sm. Aures üimidio capite brevio- rotundatae; cauda aure brevior, — Sp. parvae, antilopi- nae, cornibus a simplicibus, area frontali longius pilosa, in &? definita, inter cornua rectangulari, et Jinea fach con- vexa agnoscendae; divisionum C. porcini in America meridio- nali exhibentes. 29. C. nemorivagus Fr. Cuv. Licht. pilis opacis, fascieulo pe- dum nullo. Aures dimidio capite vix breviores. (©. sim- plicicornis. Pr. Max. sec. Illiger in Mus. Berol. sed non ab Ill. descriptus). C. rufus Fr. Cuv, Licht. pilis nitidis rufis; fasciculo tarsi interno; aure Yz capi:s aequali. — C. dolichurus Wagn. Suppl, 4. pag. 389. C. humilis Bennett, Z. Pr. 1831; Wagn.?; C. simplici- cornis H. Sm.; C. rufus Wagn. l. c. — Minor, rufus, ptlis annulatis, collo genisque grisescentibus, frunte auri- culisque re laete rufis, cauda brevissima CB; e Chili (2 in Mus. Francof. vidi)*). —— m nn Cervi spurii, dubii mihique ignoti: C. coranatus Geoffr. secundum fragmentum cornu Tarandi con- stitutus. | €. clavatus H. Sm. sec. cornu; an monstrosum? C. occidentalis H. Sm. et macrourus Raf. a C. leucuro et ma- croti vix dist.. Conf. Fischer Syn. 614 et 615. C. niger Blainv.; India et C. unicolor H,Sm., Ceylon; nimis im- perfecte cogniti; affines C. equino et cet. ©. Leschenaulti Cuv. Oss. foss. sec. cornu C. hippelaphi re C. pumilio H. Sm. sec. cornua incerta. C. labipes Fr. Cuv. Mamm. IV, est Antil. 4-cornis Auct. 2 (Spe- cimen Parisiis vidi). 2. guineensis Linn. vide posthac in expositione Peeorum Linnaei. Expositio Pecorum systematica. ne 137 5. CAPREOLUS H. Sm. Wagn. Caprea Os. Cauda extus nulla. (Area, analis magna alba). Rhinarium infra nares angustatum. Scopa metatarsi ext. snperior, et pili fragiles ut in Cervis vet. ‘orbis temperati. ' Sinus lacrymales obsoleti. Ungulae altae, convexae, parvae. ÜU. spuriae ut Gervi. Cornua maris approximata, erecta, non multum divergentia, aspera, propugnaculo nullo. Dent. canini nulli. | Aures longit. Y, capitis aequales. 1. ©. europaeus (Cervus capr. L.) Animal Europae pro- prium et elegantissimum. — Macula nigra infra ang. oris; maxilla inf. antice alba. Altitudo dorsi 24, pedum, 2. €. pygargus (Pall.) in Asia media ab Ural ad Lenam, — A priori non minus dilfert, quam omnes Cervi- in- diei inter se; hi igitur, non minus quam illi, distin- guendi, sed rectius forsan ut merae varietates habendi. — Multo major, dilutior; macula nigra ante angulum oris, ‚mentum fere implens; cornua longiora; sinus lacrymales paullo distinctiores. (Mus. Stockh.) 6. PROX Og. (Stylocerus H. Sm.: nomen Insecti). _Cauda longa, floccosa. Rhinarium late“ nudum. Sinus lacrymales profundi, magni. Linea facialis convexa, cute frontis in utrog. sexu longitudinali- ter bi-plicata. Dentes canini in &; maris exserti. Ungulae spuriae minutae, transversae, ut in Antilopinis. U. or- dinariae cervinae, sed solea calcatoria sub phalange media digiti extensa! Statura parva, crassa, mollis (vel qs. leporina fere ut Traguli); pili tenuiores, nitidi; scopae nullae pedum; aures dimidio capite breviores, latae. Mas cornieulis, in stipitibus altissimis im- positis, instructus. Ex India cum insulis, multi deseripti, sed ulterius examinandi? 1. P. muntjae Zimm. Ins. Sundaicae. — Laete rufus jugulo concol.; tibiis antice, gulaque albis; digitis albomacula- - 133 Expositio Pecorum systemalica. | 4 tis. Capreolo minor. (Mus. Stockh. Paris.) „Junior est C. moschatus Blainv.“ Wagn.1.c. C. subcoronatus Auct. hujus est generis. 2. P. ratva Hodgs. „Nepal. — Magnit. fere Damae, fulvus, digitis albomaculatis.“ P. albipes Wagn. Suppl. Malabar. — Minor, ur di- gitis albo - ar jugulo toto pedibg. intus albis, — CC. aureus H. Sm., e Malacca, idem videtur). > 4. P. stylocerus Wagn. „Nepal. — Fuscus wire alba pri- oris. Vix magnit, Capreoli aequalis.“ ot P. Reevesü Ogilb. Wagn. „China.“ — „Grisescens pedi- bus non albomaculatıs.“ 6. P. melas Ogilby. „India.“ — „Niger.“ 7. MOSCHUS L. ecornis, dentibus caninis acutis; maris exsertis; pilis crassissimis, undatis, fragilibus. Cauda brevissima, vix ulla.. Sinus lacrymales nulli. | Rhinarium latum, magnum. Aures aequant long. Y, capitis, ovales, dense pilosae., Ungulae sat parvae, compressae, angustae, acutae. Ungulae spuriae elongatae, non multo minores. Scopae nullae. Animalia alpino-rupestria Asiae mediae, habitu, colore pilisque similes Capreolo; paullo minora, moschum in follieulo eu- taneo ad praeputium maris foventia. 1. M: moschiferus L. vix nisi colore variabilis: Altaici, eine- reofusci, subtus dilutiores, jugulo nigro vel cinereo, utrin- que linea definita alba, picto. (Mus. Stockh. etc. &2). Thibetani et Himalaici, primum in Europa_ cogniti, vel obscure fusci, ventre juguloque vix pallidiores, lineis ju- guli tantum ad pectus observandis ($?, an M. saturatus Hodgs.?); — vel ventre juguloque toto subalbidis (M, leucogaster Hodgs.) — Alii tandem e Nepal describun- tur, subtus fulvescentes (M.chrysogaster Hodgs.), quos non vidi. — Secundum anni tempora et actatem variare videntur; quaedam, forsan juniores, sat griseo maculati; alıı immaculatı. 8. TRAGULUS.Pall. (Moschi Linnaeo et plerisque). Ecornis, dentibus canınis acutis, maris exsertis. Pili reeti, tenues, subnitidi, sed cellulosi. " z Eaxpositio Pecorum systematica. 139 Aures parvae, rotundatae: long. Y, capitis aequales. Cauda varia. Sinus laer. et scopae pedum nulla. Rhinarium, Ungulae et Ung. spuriae Moschi. | Animalia minima inter Pecora, habitu molli, leporino vel Dasy- proctae simili, insignia, moscho carentia, nemora Asiae tro- picae inhabitantia. Duae sectiones ob nimiam affinitatem, non generice separandae. Omnes fulvae, jugulo saturatiore, pieturä 3-ramosa, alba ornato. &) Macula calcanei nuda callosa; metatarso gulaque pilosis, Pedes crassiores, breviores. (Meminna Gr.) E 1. T. memina Erxl. — Ceylon; Dekan. — Albomaculata; - pietura juguli fulvi ut in T. napu; cauda brevis. ß) Metatarsus postice et macula gulae media, albedine ceincta, nuda subcallosa. Pedes, exceptä sp. prima, admodum angustati, metatarsis posticis elongafis. Non maculatı. ° 2. T. ecaudatus Temm, in Mus. Lugdunensi; e Ceylon. — Rufo-fulvus; pedum statura ut prioris; nuditas juguli pedumque et pictura juguli ut sequentis = Em Cauda vix ulla. 3. T. napu Fr. Cuv. Wagn. — Sumatra et Borneo. — Ma- jor, cauda elongata, Dedibus tenuissimis.. Macula nuda gulae, antice Junulä alba cincta, postice lineam, utrinque uniramosam, in jugulum nigrum. exserens. 4. T, pygmaeus: Moschus pygmaeus L. S. N. XII. M. ja- vanicus Pall. et Auct. M.Kanchil Rafll. et Wagn. Suppl. — Java, Malacca. — Minor. Pedes et cauda prioris. Plaga gulae magna alba, maculam nudam ambiens;; postice truncata, lineas tresin jugulum fusciorem emitteus; Jinea media 3-an- gularis, plerumque, ut macula, separata. Multos vidi, colore et pictura sat variabiles Nucha plus minusve ni- gricans. Interdum linea ventris media fulva (M. kanchil - Gray), vel interstitia juguli nigra, pro fuscis (Mus. Paris .)) et linea juguli media cum albedine gulae vel pectoris cönjuneta. (M. Lugdun). M. fulviventer Gray, ventre fulvo, (e Pulo Pinang Mus. Lugdun.), et M. Stanleyanus Gr., laetius Bin, nucha concolore, vix a Tr. pygmaeco Uferye videntur. — M. pelandoc Rafl. e Sumatra vix descriplus. — .M. Griffithi Ham. Sm. certe junior vel femina Sp. vul- garıs. Conf. Fischer, Synopsis, et Wagner, Suppl. — M. delicatulus est pullus Cervi nemorivagi. 140 Espositio Pecorum systematica. M. Stanleyanus Ogilby Z. Proc. 1840, major, corpore maculato, pictura juguli priorum; e Sierra Leona! Forma non descripta — Conf. Wagner. |. c. Pr “ (Pecora Unguligrada). ß) Cornibus e rudimento corneo, glabro, explicandis. Ru- dimentum cornus semper adest. (Bovicornia). - - Fam. 3. Sylvicaprina. Labrum pilosum, sulcatum *). Ungulae parvae acutae, minus compressae, solea impressa, postice non prominula. Ung. spuriae planatae (plerumque parvae) vel nullae. Animalia plerumque solitaria, vel per paria, Africam infra deserta inhabitantia, regiones sylvaticas, nemorosas vel humidas amantia. Cervos ibi repraesentant. Sola sp. prima exulat. Sta- tura eorum variat, a minima (Nanotrago) ad maximam (Strep- sicerotem). Rhinarium latius supra quam infra nares extensum; deest vero in Neotrago. Pedes aequales, graciles, trunco paullo altiores, in carpis saepe triti, raro fasciculati. Pili tenues, firmi, subcervini: teretes, saepe paullo undato-flexuosi. Juba spi- nalis brevis, bicolor, vel vortieilli dorsi, vel crista capitis in ple- risque adsunt. Linea facialis recta, vel subeonvexa. Sinus an- teoculares admodum varii; saepius parvi, glandulä magnä.- Rhi- narium in Neotrago deest. Aures et Cauda variant. Folliculi inguinales adsunt in plerisque. Glandulae interdigitales omnibus deese videntur. — Cornua, interdum quogue adsunt in feminis; plerumque brevia, conico -subulata, erecta paullum procurva. — Mammae 4. — *) Sulcus continet suturam, s. raphen, callosam. Rhinarium est quasi dilatativ hujus callositatis, de quo supra locuti sumus. . . Expositio Pecorum systematica. 141 *) Ungulae parvae: digito non multo crassiores. ÜUng. spuriae; praeter SP. primam, minutae v. nullae. Nasus pone rhinarium nigro - fuscus. 9. TETRACERAS Leach. — Sinus anteoculares plicä longitudinali, retta, profunde impressi. Ungulae spuriae maju- sculae. Rhinarium infra nares latum. Sp. cognita, Indiae incola, non multum a sequenti genere differt. Memorabilia sunt cornua maris, numero 4, quorum ma- jora pone oculos, minora supra eos; conica, laevia. Vertex laevis. ‚Aures longit. excedunt dimidium caput. 1. T. quadricornis (Blainv.); — Antil. chicara Hardw.; — © Biche des Mariannes (Cervus labipes) Fr. Cuv. Mam- mif. IV. —. Magnitudo, statura et fere color Sylvie. mergentis. 10. TRAGELAPHUS Blainv. pars, Ham. Sm. Wagen. Calliope Ogilb., nomen Avis. “Sinus et glandulae anteocularia nulla. Rhinarium latum. Ung. spuriae minutae. - Animalia medioeris magnitudinis, striis corporis albis, stria spinali subjubata, nigra, utrinque alba; digitis albis, fuscopictis et cornibus, tantum in mare, crassiusculis, carinatis, torsis et paul- lum curvatis insignia. Aures longitudinem dimidii capitis aequant. Cauda elongata, valde pilosa. Vertex laevis. — Species inter se parum differunt, forsan potius ut varietates unius habendae. 1. Tr. sylvatica (Sparrm.). Africa Merid. — Striae laterum vix ullae; maculae femorum parvae jugulique 2 magnae, transversae, albae.: 2. Tr. decula (Rupp.). Abyssinia. — Stria lateralis, series infra-lateralis et jugulum alba. Striae transversae saepe apparent., 3. Tr. scripta (Pall.). Senegal. — Corpus striis longitudi- nalibus multisque transversis maculisque. femorum albis pietum. Juguli stria alba, transversa, inferior; nulla su- perior. Cornua angulato - carinata fere priorum. 4. Tr. phalerata (H. Smith). Congo. — Pictura fere prio- ris; cornua conica, vix carinata.. (Non vili). - 142 Expositio Pecorum systematica. \ ne 11. SYLVICAPRA Ogilby. Cephalopus Ham. Sm., no- men prius datum sed male compositum et rejiciendum; serius a . Wagnero emendatum: Cephalolophus. | Stria pro sinu anteoculari nuda, nigricans, haud impressa (plerumque obliqua, maxillae inferiori parallela; conf. no. 8). Cri- sta verticis pilosa, inter cornnıa. Rhinarium magnum. Prioribus similes, sed minores, non albo pietae, cornibus subulato - conieis, antice leviter carinatis, basi annulatis. Femi-- nae interdum cornutae. Cauda brevis, minus pilosa. 1. S. mergens (Blainv.); A. Burchelli H. Sm, — Afr, merid. occid. — Auriculae longitudinem %, capitis aequant. Li- nea facialis recta. Fusco rufescens, hienie grisescens. Al- titudo dorsi bipedalis vel ulira, usque ad 0,65 m. 2. S. madoqua (Rüpp.). — Abyssinia. — Auriculae dimidio capite non multo longiores; linea facialis convexa, Fulva, vitta nasi cum linea frontali digitisque nigrieantibus. Priore minor (Mus. Francf.) 3. S. grimmia (Pall.). — Afr. oe Auzidile: non mul-- 'tum excedunt 1% capitis. Obscure fulva vitta faciali, dorso supremo pedibusque fuscis. Magnitudo prioris, 4. S. Frederici (Laurill. Wagn.); Guevei Buff, Cuv. — Se- negal. — Aures Y; capitis aequales. Glaucescentefusca, linca superciliari, a cornibus ad nasum, juxta striam an- teocularem ducta, albida, fuscomarginata. Digiti albo- pieti. &? cornibus conicis, basi crasse annulatis Instructi. (Mus. Paris. — 2 ecornis Mus. Lugdun.) Parva: magni- tudo Leporis. 5. S. pygmaea (Pall. Licht. Wagn.). — Afr. merid. orient. — Saturate glauco-fusca, subtus pallidior, pedibus stria- que supereiliari brevi, indeterminata, fulvescentibus, Nulla albedo digitornm. Cornua (2) conica, intus an- nulato - plicata (Mus. Stockh. Paris. Upsal.). Priore minor. Aures ejus breves, rotundatae., 6. S. natalensis (H. Sm.). — Caffrariaa — Splendide rufa; auriculae paullo excedunt Y, capitis. Magn. Leporis. 2 cornuta. (Mus. Stockh.) een philantomba (H. Sm.) et A. Mazvelli ejusd. — e Gui- nea; vix dist. sp. (Ogilb. Z. Pr. 1836, 121). Saturate griseofusca, pedibus concoloribus. Affınis pygmeae sed aures longiores (et major?). Kopf, Wagn., Suppl. 454, not. (Non vidi). - ?8, ?10. Expositio Pecorum systemalica. 143 $. sylvieultrix (Afzelius) Nov. Act. Ups. VII, 265, tab. 8. — Sierra Leona. — Fusca plaga dorsi maxima, definita, fulvo-albida, antice angustata. Aures vix excedunt Y, ‘ capitis, apice rotundatae. Stria lacrymalis ab oculo por- recta, lineae faciali parallela, qua re a prioribus diflert. Ungulae spuriae quoque majores. Cauda, cornua et fasci- culus verticis ut in hoc genere. Magna, long. 5 pedalis (Mus. Upsal. — Ungulae et rhinarium desunt). S. Ogiülbyi (Wat. Wagn.). — Fernando Po (Guinea). — Laete rufa, subtus pallida, gula- alba, stria dorsi nigra. Vitta pedum antica nigricans; digiti albopicti, nigri. Priore paullo minor. (Weaterhouse). ‚‚Cephalophora coronata“ Gray Ann. Nat. Hist.X, 1842 pag- 266; — ex Afr. occid. — Pallide fusca ventre men- toque albis, vertice fascieulato, rufo. „Stria genarum nuda.“ Magnitudo? (l. c.; insufficienter descripta). 12, NEOTRAGUVUS H. Sm.; Wagn. Madogua Osilb. Vertex eristatus. Nares arcte approximatae. Rhinarium nullum. — Fovea rotunda pro sinu lacrymali, ante oculos maxi- mos. Cauda brevissima. Ungulae spuriae parvae. 1. N. hemprichianus (Ehr.); A. saltiana Rupp. — Abyssinia, i — Auriculae aequae longae ac % capitis Pili a linea recta, ab aure ad nares, per oculos ducta, divergentes. Cornua subulata; feminae nulla. Minutus; aequalis Tra- gulo pygmaeo, (M. Stockh. Francof. et cet.) 15. NANOTRAGUS *). Neotragi pars Wagn. Sinus lacrymales et ungulae spuriae desunt. Rhinarium- magnum,. Cauda mediocris. Vertex laevis. , N. spiniger (Temm. Wagn.*). — E. Guinea, — Mini- mus inter Pecora: altitudo 250, longitudo 450 millim, Statura Sylvicaprae; pedes minus elongati quam in Tra- gulis et nuditate carentes. Oculi magni Neotragi. Au- res parvi, vix excedunt Y, capitis. Cauda longior, tenuis, apice paullo recurva et pilis densis, rectis, verticaliter impositis, quasi pectinata. Cornua parva, tenuissima, — . *) Nov. gen. Navos, nanus et rogayos, hircus. **)-Huc referendi videntur pedes in Tab. Sebae 43, fig. A et B; sed vix fig. 3, quae typus esse videtur Caprae, Moschi et An- tilopes pygmeae Linnaei et Pallasii, etA.regiae Pennanti; quae onınia deinde exponemus. Lg 144 Exp 9sitio Pecorum systematica. „ subulata. Color ne gula, ventre margineque ingui- nalı femorum albis. Cauda fulva, apice alba. (8 Dal tus, Mus. Lugdun. — Femina Pärisie adest, cujus vero on ee 14. CALOTRAGUS*), (Cervicaprae sp. Blainv. Reduncae et Traguli Ham. Sm., Wagn.) a Sinus lacrymales arcuati, transversim posit» Rhinarium latum. Caudae rudimentum brevissimum, penicillatum. Vertex laevis. _ Animalia gracilia, tenera, Sylvicapris maxime affınia , au- riculis longis, obscuris, praedita. Cornua subulata , paullo pro- curva; Feminae nulla. Loca edita, aprica, subfruticosa et ru- pestria inhabitare dicuntur. | 1. €. tragulus (Forst.). — Afr. merid. occ.— Ungulae spu- riae nullae; carpi lacves; folliec. inguinales nulli. Ful- vus, cano-tinctus, Auriculae explent longit. %4 capitis. (Pes v. fie. 5). 2. C. melanoltis (Afz. et omn.). — Afr. Me occ. — Un- gulae spuriae parvae; carpi laeves: Foll. inguin. nulli. Rufus pilis albis crebre immixtis. Aures aequant %, capitis. — Var. prioris, Forst. Licht. 3. C. scoparia (Schreb). — Afr. merid. — Ungulae spuriae parvae, carpi longipilosi. Fulvo-rufescens, subtus albus, caudae penicillo nigro. Macula temporum nuda vix ulla. Aures = 4, capitis, Foll. inguinales adsunt. Formä un- gularum ad genus insequens transitum praebet. (Fig. 6). 4. C. montanus (Crzin.). — Abyssinia. — A priore vix dif- fert nisi colore paullo fusciore, penicillo caudae fulvo, subtus albo, maculaque sub aure nuda, fere pollicari. (Rüppel, Atlas). -_—— 0.00 **) Ungulis metatarso crassioribus. Ungulae spuriae majusculae; pedes minus graciles; nasus pone rhinarium vix fuscior. Sinus sebacei nulli. x . ı U *) Novum genus, cui nomen caprae pulchrae (z«Aus, ze«yos) haud ineptum pütavi.. Nomen 7raguli Moschis parvis proprium: Hae species, etsi in paueis discrepent, satis tamen convenire viden- tur, ut generice conjungantur. Sp. prima typica habenda. Expositio Pecorum systematica. 145 15. CERVICAPRA Blainv. (Redunca H. Sm., nomen adjectivum, rejieiendum) Sinus a. nulli.. Rhinarium magnum. Species mediae et paullo majores magnitudinis, habitu quodammodo cervino, minus agiles, in locis graminosis et aquo- sis-viventes. Plantis aquaticis praesertim vesei dieuntur. Juba nulla, sed pili dorsi plerumque reversi. Ungulae paullum con- vexae, postice paullum prominulae, digitis multo crassiores, sed solea non pulvillata. Ungulae spuriae laminaeformes, transversae. Cornua tantum in maribus; capite paullo longiora, evidentius pro- eurva, plus minus annulata. Mammae 4, ut omnium hujus fami- liae. Sinus inguinales adsunt in div. @ et ß; desunt in y. - co) Minores, Sraciliores, capite compresso, fronte sat an- susta. Cauda tota valde villosa.. Rhinarium longius pone na- res nudum. 4 12°C. ee: (Licht.). — Afr. merid. — Tenuis et de- bilis, sed sequentibus non multo minor. Aurcs adae- 'quant %, capitis, angustae. Cinerascens, subtus pallidus, macula fusca utrinque sub ore (quae in omnibus sequen- tibus deest). Pili tenuissimi, lanei, elongati, et tota sta- tura Auchenias paullum refert, Hories in-dorso unus alterve. Macula nuda sub aure nulla. Cornua erecta, vix divergentia. RT. ß) Mediae, magnitudo fereDamae; robustiores, fronte lata; cauda praecedentis. Rhinarium majusculum.' — Aures longit. excedunt dimidium caput. Cornua divergentia, valde procurva. Fulvescentes ventre albo, 'maculä infra aures nuda. * (Typus ge- neris). | Br Mi eleotragus (Schr. sec. Ritbock Allan; Ys Licht). — Afr. merid. in montosis aquaticis. Licht.. — Rhinarium lon- gius (S— 9 millim.) pone nares extensum. Pedes antice indistinctius fusci. Aures fere excedunt 2% capitis. Ma- cula temporum nuda. Vortex paullo pone medium dorsi situs; alter ante scapulas, et pili inter eos reversi. Pili tenues, apice flavescentes, colli fulvescentes; orbita pal- lida, Altitudo dorsi 21, pedum. Cornua, quam sequen- tis, tenuiora, minus: divergentia, annulis pluribus cincta, (Mus. Berol, 'z ‚Stockh. 9). Hornsch. Arch. II. 1. 10 \- 146 3. 4. Expositio Pecorum systematica. C. isabellina (Afz., Licht. Darstell.). — Afr. merid. in locis depressis, ad aquas. Licht. — Rhinariam -pone nares brevius extensum. Vitta pedum antica, ad ungu- las ducta, nigrofusca (in pedib. anticis ad medium cubi- tum extensa ; in posticis brevis). Aures aequant °%% ca- pitis. Macula temporum pubescens. Vortices dorsi ut prioris, sed posterior in medio dorsi. Pili crassiores quam prioris, rudes. Pictura perfecte prioris, sed paullo dilutior. Altit. dorsi maris adulti 3- pedalis. — Plures varietates observavi, nam omnia specimina visa inter se paullulum differunt: a) Pilis colli situ ordinario directiss, Cornua annulis 9; distantia apicum inter se 280 mm, (11 poll.); a basi 250; peripheria baseos 150 (Mus. Berol.- et specimen paullo junius, cornibus 7-annul, Upsaliae). 8) Ut prior, sed cornua annulis 13 (vel fere 15); dist. apicum inter se et a basi 220 mm.; periplı. baseos 150; ad annulum a supremo 7:um, 125. (4% jav. Mus. Stockh. e Portu Natal., a J. Wann. BEGIO miIsS.). i y) $ junior, verisimiliter prioris,.sed differt vertice nigro, vortice dorsi ante mediuın sito, nullo ante scapulas et pilis ibi non antrorsum directis. (Mus. Stockh. e Caffraria. J. WaHLpEerRG). 6) Pilis colli transversis, apicibus fere antrorsum directis. Vitta pedum minus alte adscendit. Cet. ut a. — Ex Algoa bay, Mus. Lugdun.-— Cornüa maris veteris annulis XI; distantia apicis a basi 260, periph. baseos 137 mm: (J. van der et, in literis). ©. redunca (Pall.); Nagor Buff.. — Senegal. — Rhinarium vix pone nares extensum. Dorsum anticum pluries vor- ticosum, Stria carpi nigra (Mus. Francof.; en in Mus. Lugdun., orbita undigae alba). Huic affınis videtur Oureöy Fr. Cuy. Mamm, 3, sed differt orbita fulvescente, macula parva alba supra an- gulum anticum oculi. 2 e Senegal, Fr. Cuv., Specimen femineum in Mus. Parisiensi anno 1841 aderak signatum „Cap. 1820.“ R €. bohor (Rüpp. Mus. Senk. IH); Wagn., — Abyssinia. — Rhinarium haud pone nares extensum. Stria carpi nulla. Vortex nullus dorsi cervieisque. Magnitudo Cervi damae. (Mus. Francof.), | En, Expositio Pecorum systematica. 147 m) Majores, fronte lata, cauda apice floccosa. Rhinarium vix pone medias nares extensum. Auriculae aequant 2/; capitis. Pili rudes, longiores, grisei, in cervice re- versi, in lateribus colli antrorsum pendentes. Statura sat robn- sta. Magnitudo C. elaphi, sed pedes paullo humiliores. (Kobus A. Smith. Illustr.). 6. C. defassa (Rüpp.). — Abyssinia; Kordofan. — Specu- ‚Ium anale parvum et fascia jaguli supremi, ad aures “ dueta, albida. Cornua divergentia. (Mus. Francof.), "—— Var.? A. unctuosa Laurill.; Wagn. Suppl. pag. 434. Ma- eula gulae alba, sed fascia atiker ad aures ducta, — Afr. $ nel. — Hanc vivam Parisiis vidi, sed nulla re aC. defassa differentem habui; defectum enim fasciae descrip- tae tum non observavi. Sudor unctuosus descriptus, an morbosus ? > 7. C. ellipsiprymnos (A. Smith). — Caffraria. — Regio ana- lis fuscescens, stria alba, supra caudam ducta, cincta. Fascia juguli supremi alba. Cornua apice convergentia, (bet: Stockh. &2; Paris.; Lugdun.) 16. STREPSICEROS H. Tra gelaphi sp. Blainv. et art Calliope Ogilby, (nomen pro: ave prius acceptum). _ "Macula subnuda pro sinu sebaceo. Collum jubatum. Rhi- npariıum minus, inter nares situm, suleo labri lato continuatum. Species unica cognita inter majora Pecorum numeranda; animal celsum et formosum, Tragelaphis non admodum dissi- mile. Caput breve, fronte lata, narıbus rotundatis. Juba brevis totius spinae dorsi, juguli mentique, cauda apice jubata. Pedes alti, ungulis convexis, sat altis. Hinc formam equi non male re- fert. Aures magnae, latae, dimidio capite longiores. Cornua maxima, trochleato - spiralia, carinata, laevia, tantum in mare. N Bel; Ant. strepsic. Pall. et omn.. — Africa tota infra deserta (Cap. — Abyssinia). — Griseus, striis albis transversis pictus; striae frontis 2, inter öculos conver- gentes, albae.. Alt. dorsi fere 5-pedalis. (M. Stockh. Francof.), 10 * 4A : 148 ‚ Expositio Pecorum systematica. \ 17. HIPPOTRAGUS. Aegoceros Desm., Ham. Sm. (quod nomen prius, a Pallasio, pro Capra, usurpatum’ est, 'quare no- vum finximus). *) \ Fasciculus pilosus pro sinu sebaceo. Collum jubatum. Rhinarium angustius, inter nares et secus marginem earum superiorem. Animalia majora, priori generi sat affınia; differunt vero capite elongato, naribus elongatis, auriculis angustis, acutis, long. % capitis aequantibus; pedibus minus altis. Juba et cauda ıllius. Cornua capite longiora, simplieiter recurva, annulata. Feminae (sp. 1 et 3) quoque cornutae. — Habitant in pascuis montosis Africae meridionalis. 1. H. leucophaeus (Pallas). — Glaucescente griseus, fasci- culo anteocuları brevi, fusco. Magnitudo C. elaphi, vel‘ ‘ longior; fere unicolor, juba colli dorsique antici brevi, antrorsum versa et scopa caudae nigrofuseis. Juba nulla jaguli. Minime animal fictum ut credidit A. Smith, sed fere certe, ut docuit LicHtEnstein, in fine saeculi prioris exstinctum. Olim coloniam Capensem inhabitavit. - Hic a sequente non minus, quam Cervicaprae vel Tragelaphi species inter se, differunt. Specimen' vidi unum Upsaliae, alterum Stockholmiae, tertiumque Parisiis asservatum, Cornua in Upsaliensi aequant longitudinem faciei cum dimidio (18 poll. s. 450 millim), annulosque habet ultra 30; ideoque non est juvenile. 2. H. equinus (Geoffr.). — Griseo-fulvescens, rostro late al- bido, facie nigricante, macula superciliari cum penicillo, dependente, anteoculari, albis. Juba ut prioris, et praec- terea jugularis. Priore major. — Afr. merid. a promon- torio capensi remotior. (Mus. Paris. Stockh.). 3. H. niger (Harris). — Niger (2 fuscior), facie alba, vitta media lineaque ante oculos, ad nares ductis, nigris. Juba longa. — Caffraria (Mus. Stockh. Spec. :a J. Wanr- BERG Missa). > Ob staturam quandam , Equo subsimilem , vocabula immos, equus et rocyos, hircus, pro hoc nomine composita sunt. n Expositio Pecorum systematica. f 149 Fam. 4. Bovina. Labium superius amplum, latum, haud sulcatum, (rhina- rio instructum vel carens). Ungulae magnae, convexae, altitu- dine latiores; digitis multo crassiores. Ungulae spuriae magnae, transversae. Pecora plerumque magna, obesa, collo crasso, minus eri- gendo; capite magno, circa os tumido, Jabiis magnis, pedibus pro mole humilioribus caudaque (praeter genus 22 -dum) elon- gata, apice floecosa. Nares magnae, elongatae, late distantes. Sinus sebacei tantummodo in gen. primo adsunt. Scopae pe- dum nullae. Carpi plerumque tritura nudi. Feminae cornutae, mammis 4 instruetae, forma interdum tenuiore maribus valde dissimiles. (Sinus inguinales omnibus deesse videntur). Sect. l:ma, Rhinario magno, in mareinem usque labri continuato. Ungulae rotundatae, postice eorneo-cinetae, solea ibi non pulvillato -prominula. (In Bove slandulae interdigitales nullae et pili tenues, teretes. Incer- tum an ita in reliquis). A ; 15. PORTAX H. Smith.; (Oreas Desm., nomen - se- quentis). | | Rhinarium infra'nares angustatum. Sinus sebacei profundi, longitudinales. Auriculae latae ovales (Y, capitis aequales). ‚Ungulae latae subtus semiecir- culares. Unica sp. cognita reliquas bovinas antecellit altitudine pe- dum. Statura magna, dorso anlice alliore. Linea facialis le- viter curvata, concava. Cauda calcaneum attingit. Juba fere praecedentium. Cornua, in utroque sexu, brevia, laevia, ad- scendentia. 1. P. tragelaphus (Pall.); A. picta Pall. et rec. — India. — Juba. cervicis brevis, reversa; fasciculus pilosus medii juguli, longissime dependens, niger. Apex aurium et 150 Expositio Pecorum systematica. re maculae digitorum alba. T’emina fulvescens; mas senior obscure cinereo-fuscus, pilis basi fulvis, (Femiuam vi- vam et alteram farctam, ambas cornutas,- Parisiis vidi, 1841; quod obseryandum est, cum feminae plerumque ecornes dicuntur). 19. DAMALIS H. Sm.; Boselaphus ejusd. (Obs. nomen posterius a Blaimvillio pro nomine Ant. gnu inventum). ee khinarium prioris. Aures angustae, elongato - acutae. Ungulae antice attenuatae (vel apice tritae), subtus, simul vi-- sae, cordatae. Statura magna, robusta, fere prioris, sed crassior , minus altipes; dorsum aequale : linea facialis recta, caput fere Bovis. Aures paullo excedunt dimidium capitis. Juba lineae spinalis brevis, in cervice antrorsum versa; juguli medii longa et cauda prioris. Cornua retrorsum porrecta. (Hoc genus cum Strepsi- [; cerote in multis convenit). 1. D. oreas (Pall. et omn.). — Afr. merid.. — Altitado dorsi maris 5-pedalis. Sexus valde dissimiles. _Mas crassissi- mus, fronte latiore, paleari juguli dependente pilisque fa- ciei longis, retro spectantibus, horridus. Cornua crassa, carinata, sub-recta, in medio torta. Femina angustior, laevis, cornibus tenuioribus, longioribus quam maris, va- rie flexis. Juba in utroque sexu. similis; juguli medii la- tius extensa quam in priori genere. 20. ANOA Ham. Sm. Wagn. Rhinarium priorum (infra nares angustatum). Ungulae la- tissimae (Bovis). Auriculae parvae, angustatae, breves (aequ.- Y, capitis). % Statura bovis sed parva, pedibus humilibus. Cauda bovis elongata. Cornua sat crassa, recta; subparallela, in plano fa- ciei retrorsum extensa. 1. A. depressicornis (H.Sm.). — Celebes. — Rufo -fuscescens maculis pedum genarumque 3-bus parvis, albis. Pili to-_ Expositio Pecorum systemalica. 15] ) tius arcae dorsalis, a pelvi ad nucham, reversi. Cornua lata, depresso -trigona, apice teretia, tenuiora. Magnitudo Yituli, Bovi bubalo affınis videtur. 21. BOS Linn. Rhinarium infra nares maximum, latius quam distantia inter nares, laeve. Ungulae latissimae: simul sumtae latiores quam longiores. Auriculae, majores, ovales. Cornua arcuata, basi ad latera directa. Animalia inter maxima numeranda, omnibus cognita, quo- rum vero historia dubiis adhuc maltis laborat. «) Boves proprii, fronte longitudinali. Ossa frontis, in adultis, cornutis ‚ retrorsum pone oceiput elongata, cristam ıbi transversam inter bases cornuum forman- tia; plerumque plana. Rhinarium a linea, inter extremitates narium posticos leviter antrorsum curvata, terminatum. Aures longitudinie dimidii capitis aequales. — Cornua teretia. Mammae quadratim positae. -,„Lingua aspero -papillosa.“ 4 B. taurus (L.) fronte plana, dorso antico paullulum ele- vato, cornibus ad latera directi. — Vortex pilorum in - medio dorsi, a quo pili spinae dorsalis, usque ad me- dium colli, antrorsnım diriguntur, Vortex. frontis inter oculos principalis; alius, prope cornua, interdum obso- letuss, — Domesticus factus in Europa et forsan in 1 Asia; iterum ferus in America. ß a) Urus Gessn. x), nigricans, olim in Europa media ferus. Crania numerosa et sceleton fere integrum, in Scania inventa, nunc, cura Nilssonii, in Aca- demia nostra Lundensi asservantur. *) Gessneri Hist. Anim. pag. 145; fig. „Uri feri e Lithauia, Suber et Aurochs dieti.‘“ — Ibd: pag. 140 iconem ‚,‚Bisontis e Mazo- via, Thur et Wisent dieti‘‘ invenimus, quae B. bisontem sat bene repraesentat. Ambae iconis ad vivos redditae sunt, curä lib. Baronis Herbersteinii, et cum descriptionibus proponuntur. Hi loci soli litem de existentia-Bovis tauri feri, post culturam Germaniae, in Europa media, dirimere videntur. \ _ E.xpositio Pecorum systemaltica. hg 2) 'Albus, adhuc in Seotiae silva ferus exsistit. Conf. «7 Gessner p. 130: Bison albus Scot. — Auet. rec. a Wasnero, in Suppl. pag. 517 citati. Adcurata hujus descriptio et figura exoptanda. y) Sub hoc bove sequentes, dum melius inter se com- parentur enumero. Colore sunt rufescentes (Mares veteres nigricantes), pedibus infra, cum carpo tarso- que, albis. } B. frontalis Lamb.; B. gavaeus Roulin; H,Sm.; „dorso anteriore, a proc. spinosis vert. dorsalium, sat elevato; fronte plana“ et „pilis erispis albis ornata.“ — India. An distinctus a sequente? B. gaur Traill, H.Sm., Wagn.; BD. gavaeus H. Sm.; ps subhaemachalus et cavifrons Hodgs.; D. silhetanus . Cuv. (Jungli-Gau, Mammif. 3, che nimis fusco) ; RN Rev. Zool. 1839 pag. 129. — Frons maris ve- teris, ob cristam posticam, cornigeram, altissimam, cön- cava. — India. Specimen farctum Parisiis exstat, B. banting Rafll. regione anali late alba; cornibus re- trorsum directis. Frons feminae et junioris plana, maris veteris, ut prioris, concava. BD. leucoprymnos Quoy et Gaim.; B. sondaicus, S. Müller, Nederl. Verhandel. ]. pag. 45, tab. 35— 39 (deser. non prodiit). Ferus in Java, Borneo et Bali. (Specimina farcta Lugduni, crania ıbi, 1Wiesbadae: et Francofurthi exsistunt). — Hi omnes inter se et cum B. tauro summa aflinitate jungi videntur. Palear juguli, secundum aetatem et statum animalium variabile, varietates forsan, vix species denotat. Sic anseri domestico veteri saepe palear ventris evenit. Vortices pilorum ut in B. tauro. + B. indicus (L.; Zebu rec.), in India et Africa domesticus. — Hune potius, si distinguendum est, a stirpe aliena ortum haberem, ob habitum quendam fere antilopinum, tuber carnosum, altum, interscapulii, frontem semper convexam, et Kemer quandam nasi orisque propriam, ulterius examinandam. Cornua plerumque retrorsum diriguntur, quod tamen minoris est momenti. Vortices ut B. tauri. — Non minus, quam B. taurus, vel adhuc magis, varlat: magnitudine maximus, medius vel minimus; ossa nasi convexa, recta vel inflexa e. s. p. — Observan- dum est quod B. grunniens, non minus quam hic, cum B. tauro propagatur., u") . Expositio Pecorum systemalica. ‚153 ß) Po&phagi et Bubali Auct. | Frons paullım transversa, convexa, antice posticeque de- clivis, impressione antica definita. Cornua ante oceiput exeunt. Rhinarium priorum, vel adhue majus (An quoque in sp. ult?). Dorsi altitudo subaequalis.. Mammae 4, in serie transversa N vi \ sitae, laterales tamen paullum ante reliquas. „Lingua laevis, mollis“ (in sp. ma). — Animalia magna, subaquatilia. 3: B. bubalus (L.) Wagn. in Schreb. V. — India ; domesticus usque in Egypto et Europa meridionali, post initium medii acevi. — Aures dimidio capite paullo .breviores. Pili rudes, parci, a linea media dorsi et faciei divergentes: in trunco retrorsum, in cervice antrorsum, in fronte re- trorsum, ante oculos antrorsum distichi. Cornua magna, ee paullo retrorsum deflexa, basi non dilatata. — Formae incertae, huc verisimiliter referendae, sunt: ß) B. kerabau Mus. Lugd., e Java; vix differt. (Ico- nes eximiae, in Nederl. Verhandel. adsunt, sed descriptio nen desideratur). ) B. arni Sh., ex Asia merid. trans Gangem et Ins. Philippinis,. Vix differt nisi cornibus maximis, Conf. Wagn. ]1.:c. 4. B. caffer (Sparrm.): Rüppell. — Africa trans deserta, ex Abyssinia ad Caput b. spei. — Aures dimidio capite lon- giores, latae, acutae, ciliatae. Pili retrorsum directi; tan- tum in nucha anteriore antrorsum, et in pelvi distichi, subantrorsum versi. In facie, a vortice inter oculos, un- dique aeque divergentes, nee distichi. (Sie in sp. capensi, et in. abyssinicis quae Francofurthi adsunt),. Cornua te- retia; basi depressa, in seniore dilatata, in mare vetere E rugosa, frontem obtegentia, relicto zn an- gusto, antice latiore. B B. brachycerus ER Wagn. — ex Africa inte- riore et occidentali; videtur esse junior ons sp. 9. B. grunniens (L.).— Asia media; domesticus, et circa Hi- malaya alpes ferus. — Pili long pendentes; dorsi a vorticillo pelvis antrorsum directi (Pallas). Cauda tota longissime jubata (plerumque alba). — Inter tres divisio- nes generis, et praesertim inter B. bubalum et bisontem Fi » 154 ; Expositio Pecorum systematica. medius videtur. Indoles aquatilis, dorsum acquale, mam- mae, et pili recti B. bubali; Aures breviores et vox bi- ‚sontis; frons utriusque? Cornua fere B. tauri. (Lingua et rhinarium ignota), y) Bison H. Sm.; Bonasus Wagn. Frons paullum transversa, convexa, antice non definite impressa. Cornua ante oceiput exeunt. Rhinarium postice bre- vius, ibi vix nisi limbum narium formans. Dorsum antice valde elevatum, a proc. spin. elongatis vert. dorsalium. _Aures breves (%, capitis). Cauda quoque paullo brevior. Pili tenues, cinein- nati; frons crispo-jubata. Lingua, ut tauri, asperopapillosa (Fr. Cuv.). Mammae parvae, quadratim dispositae. Palear deest. Vox grunniens; siccum amant; moschum olent. 6. B. bison (L.); Nills. Wagn. — E Polonia; Caucaso. De B. bisonte, sec. scripta mongolica conjecturali, circa la- cum Koko-nor ın Asıa media, v. Baer, Bull. de Petersb. 1 pag. 53. — Olim in Suecia meridionali ferus, quod erania et sceleton fere integrum, ibı inventa, in mia Lundensi exposita, testantur. 7. B. americanus (Gm.); Wagn. — America sept. temperata; a priore differre dicitur collo armisque totis, et metacar- pis postice longissime jubatis (Wagn.). Ulterius tamen comparandi. Obs. Bos pegasus Ham. Sm. sec. iconem descriptus, e foro zoologico omnino relegandus. - Conf. Fischer Synops. pag. 652 et Tayl. Ann. 2, 285. Haec icon, nonne potius Ca- toblepam ostendit? (Fam. Bovina). Sect. 2:da, Labro toto piloso. Suleus labri, ut in prioribus, deest. Rhinarium nullum vel parvum. Pili (saltem in gen. 23 et 24) depressi, canalicu- lati et solea ungularum magna, postice PremIgnln, uf in fam. sequente. I Expositio Pecorum systematica. 155 22. OVIBOS Blainv. Wagn. Ungulae Venen. apicibus inflexae („ut Tarandi“, Rich.). Cauda brevissima. | Rhinarium vix nisi macula parva inter nares et margine narium postico, nudis, constat. Labrum non sulcatum (Rich.). Ossa nasi convexa et rostrum angustatum, in icone Pennantiana, : saepe reproducta, faciem fere ovillam praebent. Frons plana. Pili longissimi, pendentes. Cornua ad latera directa et de- flexa,- ut in Cotoblepa. (Solea ungularum et forma pilorum mihi ignota). | 1. O. moschatus (Zimm. Gm.); Wagn. — In Americae re- gione frigida, cum Tarando; lichenivorus. — Nigricans, macula dorsi pleramque, at non semper, alba. Cornua maris adulti, -ut in genere sequente, basi latissıma, fron- tem tegentia, relicto interstitio angusto, lineari. (Non msi cranium vidi). 23. CATOBLEPAS Gray, H. Sm., Wagn. sec. Cuvie- rium R. An. 1817. pag. 265. Connochaetes Licht. *). Rostri latissimi macula inter nares nuda. Ungulae antice \ compressae. Cauda elongata. - Animalia singularis structurae, quasi media inter Boves et Dorcades. Nares maximae, curvatae, margine interno in val- vulam formato. Cornua ad latera deflexa, incurva, cornibus pri- oris similia. Tuber glandulosum infra oculos, pro sinu lacry- malı. -Juba cervicis et caudae ut Equi. Barba gulae. Auricu- — N — [000000200 -. *).Nomen Catoblepas a Plinio VII, cap. 21, et ab Aeliano VII, 5, ubi C. gau fere describitur, cognitum est. Hoc nomen, ut antiquum, -hodie una voce acceptum, ‚pulchrum et his animali- bus egregie aptum, a nobis quoque accipitur, etsi, jam anno 1812, sectio Antiloparum, quae Ani. gnu continet, a Lichten- steinio Connochaeles vocata est. Quod nomen, bene forma- tum, nec ineptum, a Forstero pro specifico ejusdem animalis, quod Bovem connochaetem vocabat, excogitatum est. Tertium nomen, Boselaphus, eidem sectioni a Blainvillio datum est. 156 | Expositio Pecorum 'systemalica. lae apice rotundatae, longitudine dimidii capitis breviores. Cor- pus breve crassum, collo alte compresso, bovino,-vel fere po- tius equino, pedibus altis, tenuibus. Ungulae postice sat latae; antice compressae. Glandulae interdigitales adesse dieuntur. Pili depressi, canaliculati. — Ex Africa meridionali. 1. C: gnu (Sparrm); Wagn.; — naso retrorsam faseiehläte, . piloso; pectore jubato. Be in pullulo). Adulti cornua a basi antrorsum, oblique directa. Altit. dorsi 34 pedum (M. Stockh.). — Pullulus adıuc ecornis: fulvogriseus, barba nasi gulaeque et juba colli nigris. Vibrissae, ut in adulto, numerosae, albidae (Mus. Stockh.). — In Afr.. merid. interiore et ad occidentem. Motus morositate, non minus quam forma, fere monstrosa, singulares esse diceuntur. 2. C. taurina (Burch.); H. Sm., Fischer.; facie laevi, pilis antrorsum versis. Adulti cornua lateraliter, paullum re- trorsum versa. Juba nulla pectoris. — C:. gorgon H. Sm,, Wagn. — E Caffraria. (Mus. Stockh. Berol. Paris.). 24. ORYX Blainv. H. Sm. Ungulae latae, postice depressae. Cauda elongata, floc- cosa. Rostrum molle, pilosum, macula inter nares limboque earum interiore subnudis, nec coriaceis. Genus eximie naturale, in multis ad Antilopas accedens. Color et pietura fere earum. Pili depressi, sulcati; in dorso, a vortice pelvis usque ad caput reversi. Pedes alti tenues; un- gulae, etsi latiores, ut in Gazellis formatae, et digiti glandulis instructi, sed ungulae spuriae bovinae magnae. Collum et ro- strum angustiora quam in reliquis bovinis. Aures dimidio capite vix breviores. Nares magnae, vix minus distantes, quam in Bo- vibus. Labrum, etsi totum pilosum, sulco caret.. Sinus lacry- males et -inguinales nulli, mammae 4 et cauda elongata, ut in. Bovinis. Color fulvo-grisescens; adulti aestate albidus; facies antica obscura. Cornua in utroque sexu longa, subparallela; in pullulis, primo anno, apice breviter retro-hamata, quod in sp. 1, 2 et 3 observavi. — Habitant subgregarii in campis Africae arenosis. Audacia eorum in defensione contra feras. et canes venaticos laudatur. 1. 2, Expositio Pecorum syslematica. 157 O. addax (Licht) Wagn.. — Africa septemtr. — Ungulae ‘ semicirculares, aures apice angustato-rotundatae. Pili in loco solito pro sinn lacrymali paullo longiores. Frons longius pilosa. Cornua seniorum crassa, spiraliter flexu- oso-torta. (Mus. Berol.; Francof.; etec.). ©. leucoryx (Pall.), Licht. — Ungulae antrorsum sensim angustatac et auriculae acutae. Cörmua tenuia, leviter archata. Pictura faciei aestate obsoleta: hieme et in pullulis grisescens, imperfecta, sed similis sp. sequentis, — Formae quaedam adhuc incertae, dum cognoscantur, huc referendae: &) Ant. Zeucoryx (Licht.); ensicornis Ehr., Wagn.; al- gazella Rüpp..— e Nubia et Sennaar, — sola bene cognita. (Mus. Stockh.. Berol.. Francof. ete.). Al- tithdo dorsi ultra 3 pedum (fere 1 metri). ß) A.leucoryx (Pall.), Penn, Gold£. (Schreber), Wagn. — ex Arabia vel Persia. — Animal omnino incer- tum, ibi verisimiliter tantum captivum, eta priori nulla re distinctum. .y) A. gazella (Pall.); Fr. Cuv. Mamm. I; Wagn. — ex Afr. occid., (Senegal). — Se lacrymalis, quem memorat Fr. Cuvier, teste ejusdem figura, non est nisi canthus oculi anterior, paullum pro- ductus. Si vero, ut credi licet, fides est huic figu- rae, animal totum multo brevius et crassius est, quam animal sennaariense, cujus icones, sine du- bio naturae similes, numerosas inter picturas vete- rum Aegyptiorum habemus, et in ea, quam edidit Lichtenstein. Icones Ehrenbergianae collo nimis tenui peccare videntur. - ! O. capensis (Harris.); Ant. oryx Pall. Africa merid. — Aures apice rotundatae; ungulae leucorygis, Cornua recta. (Fasciculus nigropilosus juguli supremi, Wagn.). Vittae faciei, sub mento conjunctae, nigrae. Uropygium cum cauda lineaque spinali, vitta lateralis et cingulum latissimum tibiarum cubitorumque, aestate nigra. Hieme vero pictura, praesertim postice, minus evidens, vel ob- soleta fit. (Mus. Upsal.). OÖ. beisa (Rüpp.). — Abyssinia. — A priore vix nisi pic- tara minore differre videtur; forsan igitur ut varletas ‚prioris tropica habenda. Vittae faciei omnino separatae. 158 Expositio Pecorum systematica. Mentum, regio analis, basis caudae, pedes postici et la- tera ‚corporis -nigredine carent. (Fascic. gulae. deest. Wagn.). Omnis forma ut prioris. Cauda tantum pilis apicis, minus elongatis, brevior videtur. (Mus, Francof.). Fam. 5. Antilopina. Labro sulcato, molli, piloso; ungulis majusculis, com- pressis, solea postice prominula ; U. spuriis transversis, parvis nullisve. Animalia campestria, gregaria, cursu velocissima; graci- lia, pedibus altis colloque tenui. Sinus lacrymales plerumque adsunt. Rhinarium parvum vel nullum. Frons alta; linea facia- lis concava (praeter A. saigam), in nase iterum convexa. Fossae inguinales et glandulae inter-digitales, verisimiliter in omnibus adsunt. Scopae carpi praesertim in hac familia saepe inveni- untur. Mammae semper tantum 2. Cornua plerumque bis cur- vata (lyrata), non longa, annulis multis, valde prominulis cincta, apice laevia.: Pili, praeter generis ultimi, depressi, suleati, tenues. | De 25. BUBALIS Plin. Licht. Og. De Alcelaphus Blainv. pars; Acroneius Ham. Sm... Caput elongatum naribus magnis, latius distantibus, rhinario definitio, inter nares et secus marginem earum posticum sito. Ungulae spuriae majusculae. Statura major, brevis, robusta, sat bovina, dorso antice elevato, collo crassiore, cauda floccosa, ad talos dependente, capitegne sat elongato. Frons angusta. Aures acutae, longi- tudinem fere dimidii capitis. aequantes. Sinus lacrymales con- stant plica brevi, impressa. Cornua in utroque sexu, sub-lyrata. — ne Expositio Pecorum systemalica. 159 Mammae 2 (in sp. 1, 4, 5 et 6). — Forma inter Boves et Dor- cades media, rectius forsan inter Catoblepam et Orygem enu- meranda, sed labrum sulcatum et mammae ut in Antilopibus. Regio scapularis elevata. ut in gen. Portaci et in, Camelopardali. Africam solam inhabitant, paucae, 5-—6 congregatae. 1, © B. mauretanica (Og.); Ant. bubalis Pall.. — Afr. septemtr, oceid.. — Fulvescens fere unicolor. Sinus sebacei fasci- culo piloso supertecti. Cornua hujus et sequentis in ver- tice altissimo approximata, tandem basi explanata, apice longo, ad angulum fere rectum deflexo; sed forma eorum paullum variabilıs. B. caama (Cuv.). — Afr. merid. — Griseo-fulvus, linea spinali colli nigra; plaga. magna, triangulari; albida utrinque ad anum. Vitta facialis lata, inter oculos inter- rupta, vittaque externa artuum nigricantibus. Cauda tota nigro-jubata. Sinus lacr. prioris. Cornua fere prioris; feminae tenuiores. — Pullulus caret nigredine faciei et artuum, sed linea colli, triangulum feınorum et fascia pallida inter oculos apparent. (Mus. Stockh.). B. koba (Erxl. Buff.). — Sennaar, Mus. Stockh., Sene- gal Buff. — Griseo-rufesceens sinu lacr. minuto, nudo; cornibus vix divergentibus minusque curvatis. — Facies antica cum rostro et occiptte, maculaque pone oculos parva, nigra. Vitla artuum externa, supra suffragines ambiens, supremo dilatata, nigra. Scopa caudae apicis nigra. Aures apicem versus et ri supra angulos oris nigra. & (e Sennaar): altitudo in scapulis 4 pedum; Binde a naso ad anum 6 ped. Caput 1%,, ad cornua 14 poll. (350 mm.). Aures 185 mm. Cornua longit. capiti aequalia, 445 mm.; apice 175 mm. distanlia; extus, basim versus, planata. Apices, long. 85 mm., laeves, minus extrorsum flexi, quam in fig. Bufloniana; dein annuli 18. Basis non ut priorum dilatata. — Certe est Koba Buffon XII pag. 210 et 218, tab. 32. fig. 2; et-ex- inde orta Ant. senegalensis Cuv. sec. Penn.; Hanı. Sm. — B. lunatus nob. Act. Stockh. 1842. pag. 201 et 243 (nee male ut varietas B. lunatae habenda). B. lunata (Ham. Sm.); A. Smitlı Illustr. tab. HA fr, ‚merid. orient. — Priori ut ovum ovo Snilis, praeter colorem rufum, glauco - -indutum, et cornua hujus, valde divergentia, alexa, breviora et fortius curvata. Etiam striola supra angulos oris deest. Magnitudo prioris, ex- acte. Caput hujus forsan paullulum longius ($2 Mus. Stockh. e Caffraria aJ. BRalINeeE missa, 2 Mus. Lugdun.). N 160 >. Expositio Pecorum systematica. B. pygarga (Pall., H. Sm). — Afr. merid," oedidi Sinus sebacei parvi, nudi, Cauda brevior, setis longis 'nigris floccosa. Ungulae spuriae parvae. -Adulta, &2, formosae nigro-rufa, facie antica, pedibus, ventre et regione anali cum uropygio albis; dorso canescente-tincto. Fo non multum curvata. Prioribus paullo angustior et minor, sed maxime affınis. Vera est Bubalis, nec An- tilope. Regio scapularis elevata; forma bovina. Color formosissimus. (Mus. Stockh. et omn.). Juv. anni dilute fulvus, gula, temporibus ventreque albis; naso superne cinereo-fusco, utrinque stria nigra, ab oculo ad nares ducta, limitato. . (Mus. Paris.). ; B. albifrons (Harris), simillima priori,; imprimis differt uropygio non albo. — Afr. merid. (Harris; Wagn. ; ipse non vidi). Continuat. sequit. / 161 IV. P Kürzere Wittheilungen. Uebersetzungen und Auszüge aus den Verhandlun- gen der K. Akademie der Wissenschaften in Stockholm. Sitzung vom 2lsten Mai 1845. 1. Malacologische Notizen. In Anleitung zweier Geschenke von seltenen nordischen Cephalopoden an das Reichs- museum führte Hr. Loven an, dass die Fauna des Nordens, innerhalb dieser Familie, in den späteren Zeiten einige bemer- kenswerthe Bereicherungen erhalten, welche zum grösseren Theile bei der Versammlung der Naturforscher in Christiania_von dem Cand. Hrn. L. Esmark angegeben worden, von dessen Hand - „wir desshalb ausführlichere Nachrichten erwarten könnten. In- zwischen erbat sich Hr. Loven jetzt die. Aufmerksamkeit der Akademie, mit Hinsicht auf die im Reichsmuseum aufbewahrten 'Specimina, für folgende Mittheilungen. — Linne führt in sei- ner Fauna Sv. ed. 2., zwei Arten ‚ Sepia officinalis und S$. Loligo“, an, welche beide öfter gefunden worden sind und als in unserem Meere einheimisch angesehen werden müssen. ©. F. Müller fügt eine dritte „S. octopodia“ hinzu, wie es schei- nen will nur auf Ströms Autorität, aber da das Museum nor- dische Individuen von dieser Art nicht besitzt, wage ich nicht sie als solche anzuführen, um so viel weniger, als Sars unter die Arten der Küste von Bergen nicht Linnes, sondern Pennants :S. octopodia rechnet, welche letztere Zledone cir- - Hornsch. Arch. II, 1, 11 - 162 Kürzere Mittheilungen. . rosa Lamk., D’Orb. ist. Zu diesen zwei sicheren Arten fügt Sars, ausser dieser Eledone, auch Loligo sagittata hinzu, und in den Sammlungen des Reichsmuseums werden noch fünf auf- aufbewahrt, unter welchen zwei Genera, welehe bisher nicht bei uns bemerkt worden sind. Folgendes Verzeichniss zeigt, welche Arten wir besitzen. Die Beschreibungen sind nach in Spiritus liegenden Exemplaren gemacht. Octopoda. ie 1. Zledona cirrosa Jhamk., D’Orb. = S. oc/topodia Penn. — Ad oras Bohusiae (B. Fries!); Bergen Norvegiae (Sars). Decapoda. 2. Sepiola Rondeletii heach. — Ad Bohusiam, inter taenias, pro- a) 6) funde. — D’Orb. t. 3, f. 6—9?, abdomine brevi, obtuso, latit. ad longit. = 17:23. Margo anticus tennis; longitudo eapitis a fre- nulo dorsali ad finem membranae interbrachialis paris 1 = 12 mın., pallii ad frenulum = 23 mm.; brachium 2 a prime, 3 a secundo basi diseretum; brach. 4 interne ad basin tuberculo nullo. Long. tot. = 53 mın. ? —= S. Oveniana D’Orb. t. 3, f. 1—5, ahdomine obconico, latit. ad longit. —= 16 : 30. Marge antieus erassus; longitudo capitis a frenulo ad finem membranae interbrachialis paris 119 mm., pallii ad frenulum — 32; brachium 2 eum primo, 3 cum secundo basi membrana connexum; brach. 4 interne ad basin tuberculo magno, laeyi,-medio praeditum; an sexus differentia ? Long. tot. = 75 mim. 3. Rossia Owenii Ball? Ann. nat. hist. IX, 349; pinnis pone medium sitis, brachiis basi discretis, acetabulorum inaequalium serie tri-quadruplici armatis, tentaculis validis, memhrana apicali ad basin tori ineipiente. — Abdomen ventricosum , satis obtu- sum, latit. ad longit. = 28:38. Pinnae ad basin longitudine abdominis dimidium prope aequantes, late ellipticae, antice per breve spatinm limbi liberae. Caput magnum, Brachia valida, 1,4, 2, 3, ad basin brevissime colligata, exceptis 3tiis, quae ad ı longit. 4tis adnexa, his invicem profunde diseretis. Ace- fabula, quorum in brachii singuli serie laterali cire. 30, inde ab ima basi numeranda, inferius per paria disposita subalterna, deinde per series obliquas tri- et quadruplices, brevissime pe- Kürzere Mittheilungen. 163 dunculata (nec longe, cfr. I. c.), in brach. 1:is subaequalia, mediocria, in 4:is, 2:is, et praesertim 3:iis inaequalia, latera= libus media duplo superantibus. Brachia 1 latere externo plica cutis marginali. Tentacula valida, compressa, corpus longitu= dine aequantia, apice dilatata, revoluta, et intus toro praeditä lanceolato, membrana utrinque defenso, ex acetabulis confertis, versus apicem sensim diminutis, superioribus baseos longe ma= ximis, basalia brachii 1:mi vix cedentibus; membrana margis nalis ad basin tori incipiens. Palpebra crassa, inferior oculum omnino obtegens. Longitudo tota — 85 mm.; ad basin brach, 1 = 58 mm.; latit. max. —= 28 mm.; long. gladii 23 mm. — Ad oras Bohusiae hieme semel capta. 4. Kossia glaucopis N. Sp. pinnis mediis, brachiis membrana basali connexis, acetabulorum serie duplici armatis, tentaculis graci- libus, membrana apicali dimidio infra basin tori sita. — Abdo- men in vivo obconieum, latit. = 19:32, in mortuo = 19127. Margo pallii anticus superne medio mucronato productus, infe- rius leviter sinuatus. Pinnae in vivo pone medium, in mortuo in medio sitae, ad basin 1, abdominis longitudine vix aequan= tes, ovatae, antice limbo breviter liberae. Caput magnum, in vivo pallio lätius, fronte impressum, oculis magnis. Brachia valida, 1,2 (=) 4, 3, membrana basali connexa, in breviori- bus !, in longioribus saltem 4 longitudinis oceupante, brachiis 4is solis invicem profunde discretis. Acetabula, in singulo bra- chio eirc. 48—56, semper duplici serie, in 1:is minuta, in 2:dis, 4:tis et praesertim in 3:is majora, brevissime pedunculata. Tentacula abdomine fere duplo longiora, gracilia, teretia, apice modice dilatata et revoluta, et toro praedita brevi, 9 mm., ex acetabulis minutis, quorum posteriora aliquanturm majora; mem- brana marginalis e dimidia parte infra basin tori sita. Sipho productus. Cutis tenuis, mollis, parce pustulosa, colore albida, pellucida, chromatophoris minimis, in velo majoribus, in ten- taculis minimis, rufo fuscis, immixto chalybaeo; iris caerulea, bulbo oculi pellucente smaragdino. Tentacula alba, acetabulis flavidis. Long. ad finem membranae interbrachialis 1=46 mm.; capitis ad eandem — 214 mm. — In sinubus Finmarckiac, ad Hammerfest prof. 40—50 org., semel capta. 5. Onychoteuthis Bergü Licht. D’Orb. t. 7 et t. 2, 1—9. — Extra orasBohusiae et Finmarkiae a piscatoribus interdum capta. 6. Zoligo vulgaris Lamk., D’Orb. t. 22 = Penn. t. 27 f. 43: — Ad Bohusiam, praesertim hieme, x = 11 * 164 - Kürzere Mittheilungen. — ; x « 7. Loligo media Lin Angl. = Penn. t. 29, f.45 =L. subulata Lamk., D’Orb. t. 23. — Ad Bohusiam, - Fries!) et in sinu Christianiensi (L. Esm ark!), 8. Ommatostrephes Todarus D’Orb. t. 2, f. 1—10!, Phil.; annon — Lol. sagittata Sars? — Ad Bohusiam et Norvegianı, usque ad Finmarckiam ultimam, ubi Acker vocatus, tempore aufu- - mnali sinus ct taenias stupendo numero interdum visitat. 9. Sepia officinalis L. — .„,‚In mari circa. Scaniam, ad cujus littora ossa Sepiae quotannis rejiciuntur“ L. F. S. et It. Scan. 327. Neque aliter in Bohusia; integra autem specimina raro obvia. Von diesen sind Sepiola Rondeleti, Sepia officinalis, Loligo vulgaris und subulata,für alle Küsten Europas gemein- same, die südlichen wie die atlandischen, Eledone cirrosa, wenn wirklich verschieden von Zledone moschata, den letzteren eigen, und Onycholeuthis Bergiü und Ommatostrephes Todarus pelagische, herumschweifende Thiere, die erstern im. atlandi- schen und stillen Ocean, die letztern, nach D’Orbigny, blos im Mittelmeere. Einen eigenen Charakter zeigt diese Abtheilung von unserer Fauna nur in den zwei Arten von Rossia, welche wohl für ein nordisches Geschlecht dürften angesehen werden müssen, obgleich eine Art, %. macrostoma, vom Mittelmeere angegeben wird, denn die südseeische R. subulata ist weit mehr als zweifelhaft. D’Orbigny, welcher mehr als ein An- derer die Cephalopoden beobachtet hat, hat gefunden, dass sie nächtliche Thiere sind, welche nur während der Dunkelheit sich der Meeresoberfläche nähern. Vielleicht können wir hierin die Ursache suchen, wesshalb ein Theil von unseren Arten die srösseren Tiefen bewohnt, während andere nur über Winter vor- zukommen scheinen und vielleicht sogar, weshalb Arten von Rossia, mit den dicken Augenliedern, auch den höchsten Nor- den bewohnen. Hsch. 2, Der Winterschlaf des Eichhörnchens. Hr. J. W. Grill theilte in einem Briefe an Hrn. Sundevall’ mit, dass er weitere Beobachtungen über die von einer Kätze auf- Kürzere Mittheilungen. , | 165 gesäugten jungen Eichhörnchen (S.d. Arch. B. 1, H.3, S. 453) angestellt. Sie waren während der ganzen Zeit in einem ge- heizten Zimmer gehalten worden, hatten aber gleichwohl wäh- rend des Winters den grössten Theil des Tages zum Schlafen angewendet. Während des Sommers schliefen sie während der kurzen Nacht und ausserdem eine Stunde am Tage.- Im Herbste richtete sich der Nachtschlaf nach der Länge der Nacht, so dass sie am Schlusse des Octobers 12 Stunden oder darüber schliefen, während es dunkel war, wogegen sie da ganz aufge- hört hatten, am Tage zu schlafen. Gegen den Winter nahm die Schlafzeit so sehr zu, dass sie im Anfang December regel- mässig sich‘ am Mittage um 12 Uhr zur Ruhe begaben, und . nicht früher-als in der Morgendämmerung des nächsten Tages; . kurz vor 8 Uhr, erwachten. Zu Weihnachten waren sie blos 2 Stunden des Vormittags, von 9:-— 11 Uhr, wach. Darnach nahm des Schlaf wieder im Verhältnisse zur Verkürzung der "Nacht ab, so dass sie Mitte Februars von 7} Uhr bis Mittags wach und in Bewegung waren; in ‘der Mitte des Märzes von "53 Uhr, und am Schlusse desselben Monats von 44 Uhr; aber beständig haben sie fortgefahren, kurz vor Mittag, oder, im Ausgang des Früblings sogar um 11 Uhr, einmal schon um 10 oder 9 Uhr, zur Ruhe zu gehen. Sie schlafen tief und man kann sie nicht dahin bringen, das kleine Nest von Fichtenflechten zu verlassen, welches sie selbst gebaut haben und worin sie gemeinsam schlafen, nachdem sie den Eingang zugestopft haben; wenn man sie aber sehr be- unruhigt, geben sie ihre Unzufriedenheit durch Murren zu er- kennen. Der Schlaf hat sich bei trübem und klarem Wetter gleich gezeigt, und sie schlafen nun, im Frühling, eben so tief wie während des Winters. Die Menge des Futters, welches sie verzehren, richtet sich nach der Dauer des wachen Zustandes, so dass sie wäh- rend des Sommers bald todt hungern würden bei der Quantität, welche für sie während des Winters zureichend war. ‘Sie sind mit Fichtenzapfen, trocknem Roggenbrot und Mais gefüttert worden, 166 Kürzere Mittheilungen. welches letztgenannte :Nahrungsmittel sie allen andern, sogar den Nüssen, vorzuziehen scheinen*). Letztverflossenen Herbst ver- zehrten sie so viel Tannenzapfen, dass der Käfig jeden andere Tag von den Schuppen gereinigt werden musste, welches wäh- rend des Winters blos ein Mal im Monat zu geschehen brauchte, In der Mitte des Februars hatten beide zusammen, während 5 Tagen, ausser Tannenzapfen, nur 8 Loth trocknes Brot und ein Jungfraumaas [etwas weniger als Y, Berliner Quart] Mais verzehrt, aber sie sahen dessen ungeachtet ganz wohlge- nährt aus. Sie haben, wie es scheint, gleich viel über Som- mer, wie über Winter getrunken. Merkwürdig ist, dass sie mit Begierde Erde verzehren, wenn sie zu den am Fenster stehen- den Blumentöpfen kommen können. | Während des wachen Zustandes sind sie während Winter und Sommer gleich lebhaft, behend und leicht. Sie verrichten ihre natürlichen Bedürfnisse allein während der Zeit wo sie wach sind, und man hat weder bemerkt, dass sie sich im Neste ver- unreinigen, noch dass sie dasselbe wegen eines solchen Be- dürfnisses während der Schlafzeit verlassen. Alle diese höchstinteressanten Beobachtungen sind, wie schon bemerkt, an einem Paare noch nicht ein Jahr alter Jun gen gemacht worden, welche beständig in einem geheizten Zim- mer gehalten wurden. Es bleibt also noch übrig, alles dieses an Erwachsenen, und an denjenigen, welche draussen in der ° Kälte leben, zu beobachten, und Hr. Grill hat versprochen, vergleichende Beobachtungen an denen, welche ausserhalb und innerhalb gehalten werden, fortzusetzen. Inzwischen bemerkt er, dass wilde Eichhörnchen sehr viel im Winter schlafen müss- ten, indem man dann selten sie im Freien zu sehen bekömmt, und diess beinahe nur am Vormittag. Jedoch hat er, durch fleissiges Sammeln von Beobachtungen, sowohl selbst, -als durch seine Bekannten, während des letztverflossenen Winters einige Angaben erhalten, dass wilde Eichhörnhhen im Freien Nachmittags gesehen worden, nämlich ein Mal, gegen Ende ’) Herr Grill erinnert daran, dass Kalm denselben Geschmack für Mais bei den amerikanischen Eichhörnchen bemerkte. _ Kürzere Mittheilungen. - 167 Ende April, zwischen 12 und 1 Uhr, und einmal etwas später am Nachmittag, während eines Schneefalls, im Anfang des Februar. Die Fortsetzung dieser Beoabachtungen würde von gros- sen Werth sein, sowohl für die Kenntniss über die Lebensart des Eichhörnchens, als wegen des Lichtes, welches sie über die Natur des Winterschlafes der Thiere im Allgemeinen ver- breiten könnten. Ein besonderes Interesse würden sie erhalten, wenn sie zu gleicher Zeit an mehreren Stellen, unter bedeutend verschiedenem Klima, z. B. in Nordland, Schonen und den mitt- leren Theilen von Europa, gemacht würden, sowohl über die Dauer des Schlafes, als über die Temperatur während des schla- fendenden Zustandes und über die Menge von Futter während einiger bestimmten Zeiten, z. B..im Anfang vom Juli, October, Januar und April, oder noch öfter. Diese Untersuchungen müssten dann, um recht aufklärend zu werden, gleichzeitig an alten und jungen Individuen, sowohl in der Kälte, als im ge- heizten Zimmer, gemacht werden, wodurch man den Einfluss von der äusseren Wärme sowohl, als von dem Alter des Thie- res zu wissen bekommen könnte. Uebrigens führt Hr. Grill an, dass er niemals entdecken konnte, dass die Eichhörnchen über Winter sich des Winter- vorraths bedienen, welchen man glaubt, dass sie sich sammeln. Weiter, dass das Landvolk dann Misswachs befürchtet, wenn sie sich zahlreich zeigen, und dass sie bedeutend wandern. In seinem Wohnorte (im südlichen Nerike) waren sie von 1839 bis jetzt selten gewesen, aber im Aufang des letziverflossenen Mär- zes [1844] zeigten sie sich zahlreicher. (Hr. Sundevall be- merkt hiebei, dass es wenig glaublich erscheine, dass die Eich- hörnchen während des Winters wandern sollten, besonders nach- dem man Aufklärung über ihren Winterschlaf erhalten, und der letztverflossene März ein wirklich kalter Wintermonat war.. Wahr- scheimlich sind sie im Herbste gekommen, aber nicht bemerkt worden; erst wegen. Mangels an Schnee, wodurch sie wenig er- schienen, nachher in Folge ihres vielen Stillliegens. Die Zei- + 168 Ä -Kürzere Miltheilungen. i ten für diese und andere Thier- Wanderungen verdienen 'beson- ders genau beobachtet zu werden). Die Verschiedenheit zwischen den Geschleikee betref- fend, theilt Hr. Grill folgendes mit. Die beiden beobachteten jungen Eichhörnchen sind ein Männchen und ein Weibchen. Das Männchen ist, wie ich bemerkt habe, immer etwas früher zur Ruhe gegangen, als das Weibchen. - Es erhielt sein Win- terkleid während der letzten Hälfte des Septembers; das Weib chen dagegen einen Monat später. Vom Anfange März an hat sich der Paarungstrieb bei dem Männchen geäussert; bei dem Weibchen aber nicht früher als um den 1. Mai. Während sei- ner Verfolgungen lässt das Männchen einen knurrenden Laut hören, welcher vollkommen demjenigen gleicht, den man zuerst von dem gewöhnlichen Frosch (Rana temporaria) zu hören be- kömmt. ern H sch. 3. Bastarde vom Birkhahn mit mehreren Vö- seln. Hr. Sundevall zeigte einen Bastard vom Birkhahn und der zahmen Haushenne vor. .In der Absicht, die Möglich- keit der Entstehung eines solchen Bastardes zu versuchen, hatte Hr, Bruckspatron Hartmann jun. ein gewöhnliches Huhn bei einem Birkhahn, welchen er während einiger Zeit gezähmt hatte, eingesperrt. Nachdem die Henne während 6 Wochen von den andern Hühnern abgesperrt war, und die Paarung wäh- rend dieser Zeit oft Statt gefunden hatte, fing sie an zu legen und setzte sich bald darauf auf die Eier, aus welehen während des letztverflossenen Septembermonats 6 Stück Junge ausge W brütet wurden. Die meisten dieser Küchlein starben bald; eins _ wurde beinahe halbwüchsig und nur das, welches vorgezeigt wurde, welches ein Hahn ist, wurde beinahe vollwüchsig. Es starb während des letztverflosseneu Märzmonats und wurde an das Reichsmuseum geschenkt und ausgestopft. Es gleicht hauptsächlich einem Haushahn; hat die Füsse, Hautlappen unter dem Schnabel, die nackten und befiederten Stellen auf dem Kopfe und die Form des Schnabels ganz so wie bei den Kürzere Mitltheilungen. 169 gewöhnlichen Hühnern. ‘Der Sporn auf ıdem Tarsus ist klein aber deutlich. Der Kamm auf der Stirne und Schnabelwurzel ist unausgebildet,; wie oft bei gewöhnlichen Hähnen, aber nicht befiedert. — Die wesentlichsten äusseren Ungleichheiten mit dem Haushahn bestehen in Folgendem: 1) Die nackte Haut, welche nach oben zu die Nasenlöcher bedeckt, wird nach vorne von einer hervorstehenden, knorpelartigen Lamelle unterstützt, welche sich weder bei den Haushühnern noch bei den Birk- hühnern finde. — 2) Der Schwanz, welcher aus 18 Federn besteht, ist niederhängend und kurz. Die mittelsten Federn werden gradweise ganz klein, und nur die dritte und vierte an jeder Seite sind etwas gross, so dass diese, flüchtig angesehen, den ganzen Schwanz zu bilden scheinen. Dadurch wird der Schwanz noch stärker gespalten, als beim Birkhahn, aber keine der Federn ist bei ihm gebogen. — 3) An jedem Flügel sind die eigentlichen Fingerglieder ziemlich klein und. die 5 äussersten Federn sind so klein, dass sie kaum %, so lang sind als die nächstfolgendeu. Sie sind jedoch, gleichwie die Schwanzfedern, voll ausgewachsen (nicht Blutfedern) und vollkommen symme- trisch. Die Farbe ist ganz schwarz, mit breiten, braungelben, glänzenden Kanten an den Federn des Halses und des Vorder- rückens, ganz so, wie man sie oft an den gewöhnlichen Häh- nen von gleichem Alter sieht. Das einzige in der Farbe, wel- ches den hybriden Ursprung andeutet, ist ein starker violetter Glanz an den Spitzen der sämmtlichen grossen Flügeldeckfedern, gleich dem an der Brust des. Rackelhahns, und ungewöhnlich bei den Haushähnen. Dieser Glanz geht mitten auf jeder Feder ‘ins Grünliche über, und gegen die Wurzel sind einige von den innersten Deckfedern wirklich blau, wie bei dem Birkhahn. ° Bei Oeffnung des Körpers fanden sich die Testikel weiss, gross und angeschwollen, und nach Prof. Retzius Untersuchung enthielten sie Spermatozoen, wovon man Fortpflanzungsvermö- sen bei diesem Thiere sollte vermuthen können. Sein Ruf soll von dem der gewöhnlichen Hühner bedeutend abweichend ge- wesen sein. Brut. | 170 - Kürzere Mittheilunzen. So viel ich weiss, ist diese Sorte Bastärd noch niemals beschrieben worden und es dürfte selten glücken , sie zu erhal- ten. Hr. P. Törngren hat neulich in einem. Briefe ‚eine sehr schöne Reihe von Versuchen mitgetheilt, welche er. während mehrerer Jahre anstellte, um sie zu erzielen, ohne einen andern Erfolg als den, dass ein einziges Junges erhalten wurde, welches drei Wochen alt starb. Es war gelb von Farbe, und glich ge- wöhnlichen Küchlein, hatte aber einen pipenden Ton und und zeigte sich ungewöhnlich scheu. Der Birkhahn, welchen Hr. Törngren zu diesem Versuch anwendete, war gleich meh- reren Anderen von einer Haushenne ausgehrütet worden, welcher man im Walde gefundene Birkhühnereier untergelegt hatte. Diess ist die vierte bekannte Sorte von Bastarden des Birkhuhns. Die mit dem Auerhahn und dem Weiden - Schneehuhn sind durch Beschreibungen hier in Schweden bekannt. In Ens- land hat man die mit dem gewöhnlichen Fasan beschrieben. Die Bastarde, welche man von Vögeln kennt, scheinen nur 4 Familien innerhalb dieser Klasse anzugehören, nämlich: 1) Sperlingsartige Vögel (Passeres s. Fringillariae), un- ter welehen besonders die nur samenfressenden, ganz- schnäbligen Arten Bastarde hervorzubringen geschickt scheinen. Unter ihnen zeichnen sich besonders Fr. ca-' naria, so wie carduelis und spinus aus, von welchen man Bastarde mit sehr vielen der Nächstverwandten kennt, und mehrere dieser Mischlingsvögel sind fruchtbar. 2) Schwalben. Ein Bastard von Zirundo rustica und ur- bica wird in Glogers Vögel Europas 1, 417 beschrie- ben. Ein Exemplar von Kuopio, welches sich im Reichs- museum hier in Stockholm befindet, und welches schon vor mehreren Jahren von Hrn. W. von Wright ge schenkt worden ist, stimmt in der Hauptsache mit @lo - gers Beschreibung überein, hat aber ganz und gar 'bleich gefärbte Füsse; die Kehle ist sehr bleiehröthlich und der Schwanz hat einen kleineren, röthlich weissen 3) 4) - Kürzere Mittheilungen. 171 Fleck. 'Uebrigens ist, wie Gloger anführt, die ganze obere Seite, mit der einfarbigen Stirne und sowohl die Form als Farbe des Schwanzes, der 4. urbica, und . die ganze Unterseite mehr 7. rustica gleich. Hühner. Hievon kennt man folgende Bastarde: von Tetrao Tetrix und urogallus; T. tetrix urogalloides Nilss. — _ — und Lagopus saliceti Tem.; T. tetr. | lagopoides Nilss. u — und Phasianus colchicus; Sabine Z. Pr. 1834 p. 52; Eyton Z. Pr. 1835, 62; Yarrell ibid. 1837, 135; alle mit halbbefiederten Tarsen, rectr. me- diae longior., Farbevon beiden Aeltern. _ — -— und Gallus domesticus, so eben be- schrieben. = Meleagris zallanao und T. urogallus; Gloger Vög. Eur. I;,»- D12: _ — — und Gallus domesticus; Wag- ners. Bearbeit.von Prichards Naturgesch. d, Menschen], 447; — Tetrao Bonasa und Gallus domesticus; Brehm, Isis 1828; ' " _ E naelahus colchicus und Gallus; ist fruchtbar. _— .— und anderen Fasanarten, und diesen unter sich; s. z.B. Zool. Proc. 1836, 84; Ann. Nat. Hist. VI, 73. Enten. Man kennt nämlich Bastarde: von Anser cinereus und Cygnus musicus (Fr. Cuvier in den Ann. d. Mus. XII, 111). mi _ und cygnoides; gemein, zahm in | Europa. Ich habe sie allgemein als _ Hausthiere und fruchtbar in der Ge- gend von Calcutta vorkommen se- 172 schadis coinpressus. Kürzere Mittheilungen. h hen, 1828. S. ‚darüber, Charlesw. Mag. 1840. p, 91. | von Anas elangula und Mergus albellus, nach Eimbeck, Isis 1831: ein wildes Exemplar war gefun- den, welches man für hybrid ansah,- des- sen Geschichte aber unbekanut war. — — boschas und moschata; soll oft im zahmen Zustande vorkommen. Die von Schinz be- schriebene A. purpureo -viridis, welche in der Schweiz und-auf dem Rhein gefunden wurde, ist wohl ohne Zweifel nicht anders als dieser Bastard. Im Reichsmuseum hier in Stock- holm findet sich ein Exemplar, welches im letztverflossenen October auf dem Höje-Fluss bei Lund von Mag. J. G. Kinberg geschos- sen wurde. Es gleicht einem Exemplare, welches ich im Museum in Strassburg gese- hen, weicht aber etwas in der Farbe von R Schinz’s Beschreibuug ab, weshalb folgende Beschreibung hier aufgenommen werden mag: Anas, formä rostri, ptiloseos capitis totiusque trunci, pe- dumque, simillima A. boschadi, sed major: Rostrum e fauce 72 millim.; ala flexa 350, cauda 140, tarsus 55, dig. med. 64, cum unque 78. Caput, non cristatum, cum dimidio collo ni- grum, purpureo et viridi micans, rudimento torquis maculaque menti albis. Dorsum totum et tectrices caudae nigro- viridia. Alae fusco-nigrae, speculo, majore quam boschadis, viridi- splendido. absque margine vel stria discolore. Pectus casta- neum fuscomaculatum (ut boschadis). Venter cinereus, e fnsco albidoque ereberrime irroratus. Hypochondria purius nigro al- bidoque undulata. Crissum fulvescente irroratum, tectr. caudae nigris. Cauda nigricans, plana, magna, ut A. moschatae, lata et longa, pennis 20, late lanceolatis, acutis, gradatis. Nulla pluma recurva. Rostrum (siceatum ) flavescens ungue, margi- toti flavescentes unguibus nigris. Pollex vix magis quam bo- Hsch. nibus, vitta culminis et maxilla inferiore nigricautibus. Pedes ‚Kürzere Mittheilungen. 173 4. Sterile Hühner (Turr) von Birkhühnern und Haushühnern. — Hr. Sundevall zeigte eine, letztverflos- senen Winter im Nordland getödtete, 'sterile Birkhenne vor, welche beinahe vollkommen ‚Form und Farbe von einem Hahn angenommen hatte. Man erkennt sie jedoch an der geringeren Grösse, den-unausgebildeten Augenbraunenkämmen und an einer ganz feinen grau und braunen Wässerung auf dem Rücken, den Seiten und dem Kopfe, welche an die gewöhnliche Farbe der Henne erinnert. An der Oberbrust findet sich ein weisser Quer- fleck, welcher auch an einem andern, wenig lichteren Exemplare im hiesigen Museum vorkömmt, welcher aber bei den Gelthüh- nern vom Birkhuhn, welche der Hennen gewöhnliche lichtere Farbe noch besitzen, fehlt. Alle Schwanzfedern, welche in der Form vollkommen so ausgebildet sind, wie bei dem Hahne, ha- ben an der äusseren Fahne, von der Wurzel bis über die Hälfte, eine feine, wolkenähnliche, bieiche Punctirung. Die Gelthühner vom Birkhuhn sind weit seltener als die vom Auerhuhn und sind weit später bekannt geworden. So viel ich weiss, wurden sie zuerst von Nilsson in Illum. Figurer H. 20 (1840) beschrieben, (S. dies Arch. B. 1. H. 3. p. 404) und abgebildet. Ohne Zweifel ist es ein solches Huhn, welches von Gould als eine neue Art, Lyrurus Derbianus, von Sibr- rien, in Zool. Proc. 1837, p. 132 beschrieben worden ist. ” Hr. Sundevall führte weiter an, dass er, während einer Reise in Bohuslehn, im letztverflossenen Sommer, von dem Probst Ekström benachrichtigt wurde, dass es auf Tjörn und in der Gegend umher ganz gewöhnlich sei, dass die zahmen Hühner aufhören zu legen und das Aussehen des Hahns erhal- ten, und anfangen, einen Laut hören zu lassen, welcher dem Krähen des Hahnes etwas gleicht. Die Einwohner von Bohus- lehn haben sogar einen eigenen Namen, Turr, für diese ver- wandelten Hühner angenommen. Hr. Ekström war geneigt, als Ursache hiervon den in Bohuslehn gewöhnlichen Gebrauch anzusehen, die Hühner innerhalb des Hauses, ganz abgesperrt von männlichen Individuen ihres eigenen Geschlechtes, legen 174 | Kürzere. Mittheilungen. zu lassen. Diess kann wohl viel beitragen, dürfte aber kaum zureichende Ursache sein, da derselbe Gebrauch in mehreren inneren Provinzen Schwedens allgemein ist, ohne gleiche Wir- kung. Die Sache verdient in jeder Hinsicht weiter beobachtet zu werden. Diese Verwandlung der zahmen Hühner scheint ausser Schweden sehr selten zu sein, indem sie in Deutschland sich we- nig erwähnt findet, und Is. G«eoffroy sagt ausdrücklich in Essais de Zool. Generale, dass sie selten sei. Unter den Fa- sanen soll sie dagegen im mittleren Europa gemein sein. Man wird biebei an die neutra unter den Bienen und Ameisen erin- nert, welche Weibchen sind, die aber in Folge einer normal gehemmten Ausbildung unfruchtbar geworden sind, und dabei eine degenerirte Form annahmen, welche den Männchen nicht gleicht, und die Function der Sklaven, der für den Staat be stimmten Arbeiter, erhielten. Unter den Krabben hat de Haan sterile, in der Form veränderte Weibchen beobachtet. Besonders verdient angeführt zu werden, dass die Fischer in Bohuslehn denselben Namen, Turr, gewissen, nicht oft vor- kommenden, Rochen geben, welche von gewöhnlicher Grösse sind, aber an der Bauchflosse einen männlichen Anhang haben, welcher bedeutend kürzer ist, als die Strahlen der Flosse selbst, gleichwie an den neugebörnen Jungen, oder im Verhältniss zum Körper noch weit geringer. Ich habe selbst Gelegenheit gehabt, in Gesellschaft mit Ekström ein Paar solche Rochen zu sehen, da aber die Eingeweide herausgenommen waren, war es nicht möglich, ihre eigentliche Beschaffenheit zu ermitteln. Als die Fischer darüber befragt wurden, antworteten sie ganz ungezwun- gen, wie über eine wohlbekannte Sache, dass es seien ‚„Turr vom Rochen“. Inzwischen scheint es mir glaublicher, dass diese Exemplare degenerirte oder in der Entwicklung gehinderte Männchen waren, als dass es sterile Weibchen wären. Von Bo huslehn. hoffe ich weitere Aufklärung hierüber zu erhalten. H sch. / Kürzere 'Mittheilungen. 175 +65. Hr. Sundevall zeigte endlich einen ungefähr halb- erwachsenen Kreuzschnabel (Loxia curvirosira) vor, welcher im mittelsten Theile von Jemtland, während eines stürmischen Abends im letztverflossenen März, wo hoch strenger Winter war, gegen ein Fenster auf einem Landgute sich todtgeschlagen hatte. Ohne Zweifel war er von dem Sturme aus dem Neste in den nahe stehenden Fichtenbäumen seworfen, denn er war noch viel zu jung, um weit fliegen zu können. Die Flügel ha- hen nicht volle 3 Zoll Länge und der Schwanz ist nicht voll 1 Zoll, mit Blutkielen. Die Schnabelspitzen zeigen noch keine Neigung zur Kreuzung, sondern schliessen, wie bei den gewöhn- . lichen Vögeln, aneinander. Weiter ging folgende Nachricht in einem Briefe von dem Bruckspatron R Äbom bei Umeä ein. Den 11. April erhielt ich 3 Stück ausgewachsene junge Kreuzschnäbel, weiche aus dem Neste niedergefallen waren, welches in einer Fichte, die ungefähr 2090 Ellen vom Hofe gefällt worden, sich befand. Die Jungen, welche in einem Käfig auf den Tisch bei dem Comptoir- fenster gestellt worden, pipten und klasten ihre Noth; da kam nnvermuthet ein Vogel gegen die Fensterscheibe geflogen, und hielt sich nachher eigensinnig aussen vor dem Fenster auf. Er wurde, als der Käfig mit den Jungen, mit ein Paar Leimruthen versehen, herausgesetzt,, leicht gefangen und als ein Kreuzschna bel erkannt, ohne Zweifel einer von den Aeltern. "Es ist längst bekannt, dass der Kreuzschnabel sich im Winter fortpflanzt, aber diese beiden weiteren Beweise davon, von so nördlichen, genau bestimmten Stellen (beide unter dem 63° N. B.), und beide während eines so strengen Winters vor- gekommen, wie der letzte, verdienen doch angeführt zu werden. - ON Hsch. eg el I I, - 6. Veränderung der Pflanzenfarben in Lappland. In der Sitzung vom-$. October 1845 berichtete Hr. P. Wahl- berg in Kürze über seine während des Sommers durch Umeäs, 176 Kürzere Mittheilungen. Piteä und Luleä Lappmarken unternommene Reise, ‚ünd behielt sich vor, künftig die näheren entomologischen Resultate‘ der- _ selben in dieser Uebersicht niederzulegen. Jetzt führte'er einige _ Beobachtungen zur Bekräftigung der, durch das "während der Vegetationszeit beinahe unuuterbrochene Licht hervorgerufenen Intensität und Nüancirung der Pflanzenfarben an. ne Es ist mehrfach bemerkt worden, dass die den Alpen ei- genthümliche Vegetation in ihren Blumen gewöhnlich besonders hohe und reine Farben annehme, z.B. Gentiana nivalis, Pole: monium caeruleum, Veronica saxatilis und 'alpina, »Sonchus alpinus, Rhododendron lapponieum, Menziesia caerulea,, Aza- lea procumpens, Silene acaulis, Draba alpina, Sazxifraga vai- . zoides u. M. Dieses Verhalten gilt nicht'weniger von den Ar- ten, welche von südlicheren Gegenden zu den Alpen aufsteigen . oder diesen ungleichen Theilen des Landes gemeinsam ange: hören. So tragen Epilobium angustifolium , Geranium sylvati- cum, Lychnis sylvestris, Andromeda polifolia u. M.. in nicht geringem Theil dazu bei, durch vermehrte Farbenpracht die Fel- sengebäude des Nordens zu zieren; ja die anderwärts bleiche Veronica serpyllifolia kleidet sich da oft in eine dunkelblaue Farbe, gleichwie die weisse Trientalis europaea in ein Rosen- roth. Auch die gebaäueten Gewächse zeigen oft dieselbe Ver- änderung. Hr. Wahlberg hat nämlich im Herbste 1843 nach Qnickjocks Pfarrhof, innerhalb der höheren Alpen unter:670 3’. N. B. belegen, Samen von mehreren gewöhnlichen Gartenblu- men gesandt, welche bei seinem Besuche im letztverflossenen Sommer hiervon schon in der zweiten Generation zeugten. Ni- - gella damascena, im mittelsten Schweden weiss oder bleich- blau, hatte hier ein beinahe an Stahlblau grenzendes Colorit an- genommen und die rothblühende Varietät von Lathyrus odora- {us hatte eine bei uns nie gesehene Kraft und Reinheit erhalten. Die Kartoffelblüthen waren in Lappmarken mehrentheils höher sefärbt und röther, als gewöhnlich, bisweilen mit schneeweissen Spitzen der Einschnitte. Ein Zug ins Rothe veroffenbart, sich übrigens im Allgemeinen bei der Alpenvegetatien, und dürfte einen wesentlichen . Antheil an. der „erwähnten Erhöhung . der ” Kürzere Mitiheilungen. 177 Pilanzenfarben haben. Er zeigt sich nicht nur In’ der blauen, sondern auch in der gelben, grünen und weissen Farbe. Po- lemonium_ caeruleum hat auf den Alpen eine schöne ins Violette gehende Nüance. Sazifraga. aizoides, Leontodon Taraxacum u. M. werden dort oft mehr oder weniger brandgelb, und Coe- loglossum viride, rothbraun. Alsine rubella, einer Gruppe weiss- blühender Arten angehörend, tritt mit bleichrothen Blumen auf, und Trientalis europaea zeist sich auf Alpenplateaus in einer rosenrothen Abänderung. KRanunculus glacialis, welcher im Norden bis zur obersten Grenze der phanarogamen Vegetation binaufsteigt, bekommt röthere Blumen in dem Verhältniss, wie er auf den höchsten Bergspitzen dem Lichte stärker ausgesetzt ist. Aber gleichwie die Farbe der gegen die Alpen aufsteigen. den oder aufwandernden Blumen an Kraft und Zug ins Rothe gewinnt, ebenso scheinen die Alpenpflanzen , während ihres Herabsteigens oder ihrer Versetzung in tiefere südliche Gegen- den, diese Eigenheiten zu verlieren. Hievon liefern Andromeda polifolia u. M., so wie besonders Polemonium caeruleum deut- liche Beweise. Die letztgenannte, von alter Zeit her in. unsern Gärten. cultivirte, Pflanze hat da lichtblaue oder weisse Blumen, und aus Samen von den nordischen Alpen in Stockholm erzo- gen, hat sie auch in kurzer Zeit eine lichtblaue Farbe ange- nommen. —_ | Hsch. 7. Schwedische Säugethiere. — In der Sitzung am 10. Septbr. 1845 machte Hr. Sundevall folgende Angaben: „WVespertilio Nathusü“ soll, nach einem Briefe von Professor Nilsson, von-ihm „als schwedisch“ gefunden worden sein. Nähere Angaben wurden nicht mitgetheilt. Myozus uvellanarius (L.), Mus muscardinus Gm. Nilss. Ein Exemplar, welches vorgezeigt wurde, war am letztverflos- senen 22, April bei Sparresäter in Westgothland ergriffen und an das zool. Reichsmuseum von Hrn. Schönherr geschenkt worden. Es lag im Schlummer unter Laub am Fusse eines Hornsch. Arch. II. 1. a - 178 Kürzeve Mittheilungen. Baumes, und erwachte gefangen im’warmen Zimmer. Ich weiss nur, dass zwei Exemplare früher’in Schweden gesehen worden: Eines nämlich wurde von dem Professor Zetterstedt den 10: Juli 1818 bei Esperöd in Schonen, nahe bei Stenshüfvudy,-in seinem, 1! Elle über der Erde in einem Hasejbusche erbauten Neste ergriffen, worin sich ausserdem 4 nackte Junge fanden: Es wurde an das zoologische Museum in Lund geschenkt. -: Ein anderes Exemplar wurde den 21. October 1839, im Winter- schlummer liegend, in einem Ballen von Lanb und Moos in einem ausgefäulten Baumstock, bei Lugnäs in Westgothland, ungefähr zwei Meilen südlich von Mariestäd, gefunden. : Dieses Exemplar wird unter den Sammlungen des Gymnasiums zu Skara vom Mag. Mathesius aufbewahrt, welcher gefälligst das An- gegebene mittheilte. Sparresäter, wo das dritte ergriffen wurde, liest ungefähr eine Meile südlich von Lugnäs zwischen Billimngen : und Kinnekulle. Linne sagt in der Fauna suecica (in beiden Auflagen) über seinen Mus avellanarius: „Habitat in sylvis, ‚hor- tis saepe infestus“, führt aber keinen Ort und kein Beispiel von einem schwedischen Exemplare an. Man würde sich also den- ken können, dass die Exemplare, welche die Aufnahme der Art in die Fauna veranlassten, aus dem damals zu Schweden gehö- renden Pommern gewesen *). Nilsson erwähnt ebenfalls in Skand. Fauna 1820, p. 183, nicht in wie fern er mehrere schwe- dische Exemplare als das nunerwähnte, von Zetterstedt er- griffene, kennt, führt aber an, dass das Thier „wohl nicht weit oberhalb Schonen getroffen werde.“ Mir ist nicht das Geringste über ein in Schweden ergriffenes Exemplar, ausser den drei hier angeführten bekannt. Nach Melchior soll das Thier in Däne- mark selten sein; er selbst hat ein lebendiges Exemplar aus \ \ 3 nn u *) Die Haselmaus kömmt hier, in dem ehemaligen Schwedisch- Pommern, ebenfalls nur sehr selten vor, mit Sicherheit nur auf der Insel Rügen. Es ist jedoch möglich, dass sie in ‚der Wirklichkeit weniger selten. ist, als es scheint, da sie sich dem Blick des Menschen anf alle’ Weise leicht zu entziehen - vermag. Anm. d. Herausgio uw . Kürzere Mittheilungen. 179 dem südlichen. Seeland gehabt. ‚Ich. habe nicht gehört, dass es jemals in Norwegen vorgekommen. ' Für ‚unsere Fauna sowohl, wie für die Kenntniss der Verbreitung des Thieres im Allge- meinen dürften dergleichen bestimmte Angaben nicht ohne In teresse befunden werden. I “In der Sitzung am 19. Novbr. dess. J. berichtete Hr. €. G. Löwenhjelm in einem Briefe Folgendes: ‚Nachdem ich in der neulich erhaltenen Nro. 7 von der.Vet. Akad. Öfversigt mit grossem Interesse die Myoxus avellanarius betreffenden An- gaben durchlesen, hatte ich die unvermuthete Freude, einige Stunden nachher ein dergleichen Thier zu erhalten, welches Tags vorher, den 25. Octbr., in der Nähe des aut 'einer Berg- höhe belegenen Kathens Löfasen, eine halbe Meile von Frös- ‘vidahl (in Nerike, 13 M. N. W. von Örebro, 590 23’ N. B.) ge- tödtet worden. Die Stelle ist auf allen Seiten von wildem, ber- gsigem und waldigem Lande umgeben, Das Thier fand sich un- ter Niederwald von Birken mit etwas Espen und sprang ‚zuerst mit vieler Behendigkeit auf einen kleinen Baum der letztern Art. Es war ein Männchen und besonders fett. ‚Bei einem andern Kathen in einem Birkenhäin, zu oberst auf demselben Bergzug gelegen, sah der Bruckspatron Geijerstam, d. 1Sten Juli 1840, während einer Jagd, eine Maus von rothbrauner Farbe, welche in die Spitze einer kleinen Espe kletterte, und welche nichts Anderes sein konnte, als dieselbe Thierart. Ein anwesender Jäger fand auf einem Moorhügel, an den Wurzeln. eines Bau- mes, das Nest dieser Maus, das er zu sich nahm und welches ich seitdem gesehen. Es sah aus wie ein Vogelnest, war aber mit weniger Kunstfertigkeit zusammengesetzt, aus trocknem Es- penlaub und Grashalmen. Es enthielt ein Junges, welches je- doch entkam: Es scheint mir merkwürdig, dass diese Thierart hier allein an diesen unfruchtbaren Stellen gesehen worden, und nicht unter den zahlreichen, hier umher auf dem tieferen : ‚so genannten platten Lande, wachsenden Hasel-Gebüsch. — Die ‚erwähnte Stelle ist also die vierte in Schweden, und zugleich die nördlichste, wo diese 'Thierart bemerkt worden ist. Bu . 180 Kürzere Mittheilungen. | Mus islandicus Thienem. ist nichts anderes als ‚die. in ganz Schweden gemeine Varietät von Mus musculus,' welche nach unten zu weiss ist, gewöhnlich mit gelblicher Grenze zwi- schen dem Bauch und der Farbe der Seiten, und einem gelben Fleck auf der Brust. In der Farbe kömmt sie der Mus sylva- ticus ganz nahe, die Form aber weicht in keiner Hinsicht von Mus musculus ab, und die Dimensionen variiren ganz so, wie bei dieser. Diese Varietät findet sich in allen den Gegenden Skandinaviens, wo ich Gelegenheit gehabt habe, nachzusehen : in Schonen, Smäland, Östergothland, Stockholm, Jemtland. In Lund war sie während 1820—1830 bei weitem die allgemeinste, und in vielen Häusern schien sich die nach unten zu graue Va- rietät gar nicht zu finden. In Stockholm habe ich sie gewöhn- lich zusämmengefunden, jedoch so, dass die meisten Exemplare eine Art Mittelform sind, und dass die recht' schönen weiss und gelbgefärbten sowohl als die nach unten hin rein graue, selten vorkommen. Die nach unten zu weisse Varietät muss im Nor- den ausgebildet sein und nicht südlich über der Ostsee vorkom- men. Thienemann hat sie auf Island gesehen. Hypudaeus medius Nilss., wovon das Museum mehrere gute Exemplare von Lappland erhalten, stimmt vollkommen mit Blasius’s und Wagners Beschreibung von 4. ratticeps über- ein. Inzwischen scheint es noch zweifelhaft, dass dieses Thier, aus dem südlichen Russland, mit 4. medius, welcher innerhalb Skandinavien blos zu höchst oben in Ipplyndl vorkömmt, iden- tisch sein sollte. Hsch. . Druckfeller - Berichtigung. S. 4, inZ. 9 vu. 1. Majellae S.8 Note !) Z. 2 statt dem I. den S. 9, 2. 10 v. o. st. von l. vom. Note *) st. für 1. "dort dafür Note !) st. aus I. auch 8. 11 Z. 10: Pollino S. 12 in N. °?): Flora 8. 13, 8v. u.: Nepal S, 31,8 v.u.: Sila S. 36, 4: solchem. 8. 44, Note +): exanimavit S. 45 in Note ?): Hartman’s $. 47, 10: thun 8. 54, 10 v. u.: vom SS. 49, 3 st. er l. der Z. 6 u. Note: falsches 'S. 65. 14 :-Wallman 9 v. u: Sole S. 57, 1: Mattioli’s Code: des Matthi- olus) 8S.76,4v.u: Koch, 8. 60, Notenz. 9 v. ıı.: auschliesslich in Z4v. u. ist „ als« adkzutrechieh. S. 66, 15 v. u.: mittlerer 2. 22 v.u.:micht 8, ud 4 v.o.:ist, IS vu: "Cexhi S,68, 9: aus- zumachen. -Z.5 v. u. : Strengnäs .... nicht S. 70, 16 v. u. st. sie l. ihn (d. Namen) S. ee v. w.: in die Coryd,.- Gatt, gebracht , 2.4 v. u.: Mangel. \ ! f ee Archiv skandinavischer Beiträge Naturgeschichte. | einongian R Christian Friedrich Hornschuch, Professor zu Greifswald. -_ Zweiter Theil. Zweites Heft. im m — Greifswald 1847. . €. A. Koch’s Verlagshandlung. x Th. Kunike. FE n.hsal. 1. V. Studien zur ‚Synopsis Caricum distigmaticarum spicis sexu distinctis (in Bot. Notis. 1843 Nr. 7.) Von E. Fries 181 VI. Aufzeichnungen von einer Reise in Umeä-, Piteä- und Lulea-Lappmark im Sommer 1845. VonN. J. Anderson 217 VII. Vegetationsverhältnisse in Norwegen. Hauptsächlich nach Blytt..-.... 120% 2.000 2a. sie VII. Ueber die Algen - Vegetation Amerikas zwischen 15° und 22° N. Br. Von Prof. Liebmann. ... RT IX. Methodische Uebersicht der wiederkäuenden Te Lin- nes Pecora (Mit Tafel I und II). Von Carl J. Sunde- wall. (Schluss) u iu er REIN BE X. Kürzere Mittheilungen . - »- 2... .. a We Ueber die vermeintlichen elektrischen Organe bei den nicht elektrischen Rochen. S. 321. — Phoca des Ladogasee’s. S. 326. — Myodes schisticolor. S. 327. — Endzweck der Fussbildung bei den Tachydromiden. S. 328. — Ueber neue schwedische Süsswasser - Mollusken. S. 330. — Das Leuchten des Meerwassers. S. 333. — Ueber Mus stria- tus und Mus pumilio. S. 337. — Mycologische Notizen. S. 338. — Neue fossile Wildochsen in Schonen. S. 339. Literatur .". 00 ECT a u En F4 Bei Th. Fischer in Cassel ist erschienen: Herrmannsen, Dr. A. N., Indicis generum Malacozoorum primordia. Nomina subgenerum, generum, familiarum, tribuum, ordinum, classium ; adjectis auctoribus teınporibus, locis systemati- eis atque literarüis, etymis, synonymis. Praetermittuntur cirripedia, tunicata et rhizopoda. Fasc. 7. gr.8. geh. 25 Sgr. Palaeontographica. Beiträge zur Naturgeschichte der Vorwelt. Herausg. von Dr. W. Dunker nnd H. von Meyer. I]. Band. Lief. mit 6 Tafeln Abbildungen. gr. 4 geh. 1 Thlr. 20 Sgr. Pfeiffer, Dr. L., Abbildung u. Beschreibung blühender Cacteen. II. Band 4. Lief. mit deutschem und französischem Text und 5 Taf. Abbildungen. gr. 4. geh. 1 Thir. — vollst. col. 3 Thlr. Seite N " Pfeiffer, Dr. L., Flora von Niederhessen und Münden. Beschreibung aller im Gebiete wildwachsenden und im Grossen an- gebauten Pflanzen. Mit Rücksicht auf Schulgebrauch und Selbst- ' studium bearbeitet. I. Bd. Dikotyledonen. 8. 14 Thlr. Pfeiffer, Dr. L., Symbolae ad Historiam Heliceorum. Sect. I— II, gr. 8. geh. 2 Thlr. 3 Sgr. Philippi, Dr. R. A., Abbildungen und Beschreibungen neuer oder wenig gekannter Conchylien. II. Bd. 1. Lief. mit 6 Tafeln Abbildungen. gr. 4.‘ geh. 1 Thlr. — colerirt 2 Thlr. Zeitschrift für Malakozoologie. Herausg. von Dr. Menke u. Dr. Peiffer. IV, Jahrg. 1847. (12 Nummern.) gr. 8. 1 Thlr, 15 Sgr. “u Bei G. Froebel in Rudolstadt ist erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben: : ‚Arbeiten des naturforschenden Vereins in Riga. Ersten Bandesı erstes Heft. Dasselbe enthält: 1) Zur Flora der Ostseeprovinzen von Dr. F. A. Buhse. 2) Ueber Ne- phrodium filix mas. Rich., in Bezug auf vorkommende Verwechselungen mit ähnlichen Formationen, von Apotheker C, A. Heugel. 3) Einiges über Blattwespen im Allgemei- nen, nebst einer tabellarischen Uebersicht der Gattungscharak- _ 5 tere und die bis hiezu in Liv- und Curland beobachteten Arten ‚mit einigen Bemerkungen dazu von G. A. Gimmerthal. 4) Ueber die Metamorphose des Schmetterlings von Dr. W. So- doffsky. 5) Das Mikroskop und seine Leistungen, von Dr. C. E. Mercklin. gr. 8. a Heft 20 Sgr. Vier Hefte bilden einen Band und erscheinen in zwanglosen Hef- ten. Wissenschaftliche Lesezirkel, Bibliotheken und naturforschende Gesellschaften werden diese neue in jeder Beziehung gediegene und mit vieler Gründlichkeit durchgearbeitete Zeitsehrift, welche auch Ab- bildungen (theils colorirt) enthalten wird, nicht entbehren können. Bei Scheitlin und Zollikofer in St. Gallen ist erschienen und zu beziehen durch alle Buchhandlungen: Botanik für die weibliche Jugend. Als Anleitung und Kenntniss der häufigsten und wichtigsten ee Pflanzen. Für Schul- und Selbstunterricht Von- 3). Wartmann, Preis 223 Sgr. oder 1 fl. 12 kr. In Parthieen von wenigstens 12 Ex. ü 15 Sgr. oder 48 kr. ‚Der Herr Verfasser hat sich durch seine Lehrmethode schon rühm- lichst bei der Herausgabe seiner Lehrbücher der Naturgeschichte be- kannt gemacht. Viele öffentliche und Privatlehranstalten haben die Botanik eingeführt, zu welchem Zwecke der Parthiepreis so äusserst billig auf 15 Silbergr. oder 48 kr. gestellt ist. Bei SCHEITLIN und ZOLLIKOFER in St. Gallen 1st erschienen: -PE RU, von Dr. J. J. v. Tschudi. ea in den Jahren 1858 — 1842. 2 Bände. 5 Thlr, oder 5 fl. 24 kr. Tschudi, Dr. 3. J. v,, UNTERSUCHUNGEN UEBER DIE FAUNA PERUANA auf einer Reise in Peru während der Jahre 1858, ‚41839, 1840, 1841 und 1849, ! Imp. 4. Mit 72 Tafeln Abbildungen (66 illuminirten und 6 schwarzen). In engl. Einband. 48 fl. rhein. od. 28 Thlr. Wenn die FAUNA PERUANA, ein Werk, das sich durch beson- dere wissenschaftliche Gründlichkeit auszeichnet, bei dem Gelehrten und Fachmann die Aufnahme gefunden, die das fleissigste Studium verbunden mit mehrjährigen Mühen und Gefahren verdient , so empfeh- len sich die REISESKIZZEN noch ganz besonders durch die lebendige Darstellung und schöne Sprache. — Freunden der Reiseliteratur wird es das grösste Vergnügen gewähren, den Verfasser auf seinen Wan- derungen unter den tropischen Himmel zu begleiten; Land und Leute schildert derselbe lebendig und wahr, es hat dieses Werk desshalb doppelten Werth: den der Belehrung und Unterhaltung und giebt uns über die Peruanischen Ureinwohner Aufschlüsse, die das Interesse je- den Lesers auf das höchste spannen. Auf die FAUNA PERUANA, inallen wissenschaftlichen Zeitschrif- ten besonders rühmend beurtheilt, machen wir noch den Gelehrten, den Fachman und Bibliotheken aufmerksam, da das Werk nun voll- ständig erschienen ist. Bei Fr. Hofmeister in Leipzig ist erschienen: Nova genera ac species plantarum quas in regno Chi- lensi Peruviani et in Terra Amazonica legit, descrip- sit iconibusque illustravit Ed. Pöppig. gr. Fol. Mit 300 Kupfertafeln. Fein gemalt 120 Thlr. Colorirt 60 Thlr. Dieses interessante Werk ist jetzt ganz vollständig; sämmtli- - che abgebildete Pflanzen sind bisher gänzlich unbekannte. Bei SCHEITLIN und ZOLLIKOFER in St. Gallen ist soeben er- schienen: - SYNOPSIS CONIFERARUM AUCTORE STEPHANO ENDLICHER. ki; Mit Holzschnitten. gr. 8. Preis 3 fl. oder 1 Thlr. 21 Ngr. Der Name des Herrn Verfassers ist zu bekannt- und der Werth des vorliegenden Werkes zu sehr in die Augen springend, als dass die Ver- leger nöthig hätten, dieser Anzeige irgend ein Wort Re Die — u - Symopsis) Garicum: [RIE 5 \ N A | 1} ir ar i 4 Y 74 } tt \ » Abe N Yy Y Anh - ® % . And 0 BAT 91707 DE TIEFE i are Tg ENT RN 13 Ser . „Studien: zur. ‚Synopsis Caricum distigmaticarum ge sexu Aistinetis Er Bot. Notis. isst Sin R 22 212 23 Das un mn ai | em Fries. Aus Lindblom’s Bot. 'Notiser 1845. Nr. 7., 8. [Jul., Aug.] S. 105—121. mit Kinschaltungen aus dens. 1843, No. 7. S. 97 —109. übersetzt GBRRAT "von Dr. Beilschmied. b [ Vorwort, — In jener ‚Synopsis‘ selbst, die eine Er- gänzung und theilweise' neue Darstellung der scandinavischen Carices in des Verfassers Mantissa Il. sein soll und die ausser den schwedischen auch die isländischen’ und faröischen, aber nicht . die blos’ grönländischen oder‘ nordamerikanischen enthält (und wovon übrigens eine Notiz in’ ,‚Flora “ ‚oder regensb. bot. Zeit. 1845, S. 141 f. gegeben wurde), erklärt der Hr. Verf. eine Eintheilung' der nördlichen Carices in aretieae und temperatio- res'für:besonders natürlich, worin z. B. ,, Carex maritima per‘ eryptocurpam et salinam omino descendit ad C. subspathaceam; ©. eryptocarpa per haematolepidem et hyperboream in ©. rigidam“; wobei die squamae: der‘ Aehren bei den Arcticae ‚‚elongatae et perigonia apice obtusa nee produeta“ sind, etc., bei den Arcticae (ausser C. rigida) die’ Schuppen bräunlich, bei den T'emperatioresschwärzlich, u. s’/ w.; — aber als eine zur Untersuchung der Arten bequeme und sichere Disposition ‚Hornsch. Arch. I, 2. 13 182 R Synopsis‘ Caricum. wendet er in der Synopsis selbst dennoch vielmehr eine Einthe - lung in Aphyllopodes und Phyllopodes an. Eırstere, die 1. Aphyllopodes, haben „culmos fertiles basi vaginis aphvllis, fis- sis plus minus fibrillosis, einctos“, und hierunter stehen folgende 6: C. maritima, Lyngbyei Hom., cryptocarpa, spiculos« Fr., n. Sp., stricta, caespitosa (L.) Fries. Die Phyllopodes, va- ginis-omnibus foliiferis (imis licet emareidis) geben noch 2 Abth.: ll. Phyllopodes (i. eng. Sinne): „culmi fertiles vaginis onm. foliif. excepti; folia ima emarcida, superiora bracteaeque folia- ceae, siccicate margine revoluta “; hier die C. prolixa Fr., acuta, tricostata Fr., hyperborea Drey., riyida, turfosa Fr. .n. sp.; und IH. Polyphyllopodes ‚ vaginis .culmi' omnibus fo- lüiferis . efibrillosis; foliis imis emäarcidis: ‚densi: fasciculi instar culmum eingentibus, superioribus bracteisque (junioribus spathae instar spicas amplectentibus) siccitate margine involutis. Spi- cae semper arrectae“: hierunter: C. aquatilis, epigeios (Fr.), vulgaris Fr., (caespitosa auctt.), elytroides Fr..n. sp., salina, subspathacea. (Nur. kurz berührt der Vf. zuletzt C. rufina Drey., die nur grönländisch ist, u. a.):— Aus jener Synopsis von 1843 wird nun in vorliegende Uebersetzung dieser ‚Studien‘ das Meiste, als zum Verständnisse nöthig, besonders. die ‚Species- charactere unverkürzt eingeschoben, als Parenthese kenntlich. gemacht. — D. Uebers. ] 5% AR! Mit der genannten Synopsis wurde höre reihe Un- tersuchung jener. nah- verwandten Gewächse hervorzurufen, un-. ter welchen es ungewiss scheinen kann, ob entweder mehr oder ob wenigere Arten auzunehmen sind, denn bei der früheren: Form derselben kann man ihr Studium nicht für ‚abgeschlossen halten, da beständig neue Formen entdeckt werden, die sich. nicht mit Bestimmtheit zu irgend einer der. bekannten. bringen, lassen: immer ein unzweideutiges Anzeichen, dass das Studium und, die Begränzung.. der Arten noch nicht abgeschlossen ‚sind. Mancher dürfte hierbei die Frage einwerfen, welche durch die. ganze Entwickelung der Wissenschaft, von der Zeit an, woman muscus (musei)- für eine emzige Art nahm,..hindureh geht: ob: das Unterscheiden; .nahe verwandter Arten einen: Gewinn. 'brin-: | dsanoM Synopsis Carieum: 183 gen'könne. Die Antwort hierauf kann sowohl verneimend als auch bejähend''ausfaällen: ersteres, wenn die Unterschiede nur auf: Charaktere’ ruhen ; letzteres hingegen, wenn sie in der Na- tur begründet sind, wodurch 'auch die nah- verwandten Arten erst.klar werden, sich sämmtlich erst bestimmt begränzen las sen. Zu Ermittelung dessen müssen erst alle bestimmten For- men‘ unterschieden werden (nichts ist emer klaren Entwickelung hinderlicher, als das Zusammenwerfen minder bekannter‘ Ge- -genstände); und hierbeivhat man schon gefunden, dass solche, die man für) am besten gekannt gehalten, z. B. Carex acuta, C.caespitosa u-'a., deren zwei umfassen, die nicht einmal am nächsten unter einander verwandt sind. ‘Hier findet mit Pflan- zen‘ ganz’ dasselbe statt, wie alljährlich unter den Sternen: manche, die von den ältesten Zeiten ‚her bekamnt sind, erwei- sen sich bei näherer Untersuchung als Doppelsterne, die man nur wegen ihrer Nähe bei einander für einen einzigen Stern gehal- ten. ' Gewisse Pflanzengruppen zeigen sich, um im astronomi- schen: Gleichnisse zu bleiben, noch als ‚‚nebulosae“, in wel- ehen man. die Gegenstände: nicht: recht unterscheiden kann. Solche ,„nebulosae““ machen wohl die meisten’'bis jetzt benam- ten ‚Carices aus: denn so'lange nicht jede Form zu ihrer ‘be- stimmten Art gebracht werden kann und sich nicht auf empiri- schem Wege gefundene Ursachen für bestimmte Abweichungen angeben lassen, ist die Bestimmung wankend. Nachdem zuerst die Formen unterschieden worden, muss ein näheres Untersu- chen nachfolgen zu Sonderung der zufälligen Merkmale von den wesentlichen, weil die ersteren ‚gewöhnlich mehr hervortreten, daher. ‚eszu geschehen pflest, dass man nicht die ‚verwandten, sondern. nur: die. analogen Formen vereinigt, wie C. caespitosa, ©. acuta u. a. bewiesen haben: 'Aber das zu einer klaren Auf- fassung vielleicht Allerwichtigste ist, die zunächst verwandten in kleinere bestimmte Gruppen. zusammenzubringen, wodurch ihr innerlicher Verband klar werde; und in allen grösseren na- türlichen Pflanzengruppen wird man dabei finden, dass zwischen den verschiedenen Arten. jedes solchen Stammes ein Paralle- lismus [mit solchen : anderer Stämme, 's. Schluss] stattlindet, 13 * 184 Synopsis "Caricum. den gerade Die, welche das ‚Reduciren der Arten wünschen, suchen sollten, denn jede solehe: kann. man..ohne.‚Schaden'als eine Stammart betrachten, sofern: man.darauf sieht,; welehe! nach demselben Typus gebildet ‚sind ‚und in | biologischen‘ Verhältnis- sen übereinstimmen. Zu 'einem fortgesetzten Studium jener Ca- rices in. dieser-Hinsicht konnte ich erst diesen Sommnr ein paar Wochen Musse erlangen: die ‚dabei ‚gefundenen! Resultate lege ich nun hier vor. Ohne mich so mehr, als es’ geschehen, an systematischen. Schematismus oder den Formalismus der'Dia- gnostik zu binden, werde ich mich, hauptsächlich ‘bemühen; die Stammarten ‚herauszufinden und ‘die. nächst verwandten um»sie zu-gruppiren suchen, wodurch erst die Unterschiede: scharf her- vortreten können, und von der Geschichte der einzelnen Arten das anführen, was mir-hierzu passend: scheint. Die‘Veranlas- sung zum Zusammenengen heterogener Gegenstände ist: gewöhn- lich damit‘ gegeben, wenn Merkmale. in: die Charäcteristik ‚auf- senommen werden, die nicht dem. einen oder deni- andern ahso- lut angehören : findet man alsdann ‚die Merkmale zusammienflies- send, so wird vermuthet, dass ‚dasselbe mit den ;Naturgegen- ständen selbst auch der Fall: sei. So war es lange mit! den Rumices Hydrolapatha*); es liegt: aber in der Natur der Sache, ET IE A Mn *)..Da wir im Gebiete der upsaler Flora die 6 Arten alle besitzen, die Linn& in der Fl. suec. ed. 1. (oder die 5, die er noch in ed. 2. nach Abtrennung des AR. crispus) unter R. aquaticus zu- sammen begriff, so dürfte es erlaubt sein, hier die im Stiele der Wurzelblätter liegenden Kennzeichen, welche diese Arten, wie ich gefunden, am sichersten unterscheiden, aufzuführen: — 1. R. Hydrolapathum', petiolis superne planis immarginatis, folio utringue aequaliter decurrente. — 2. R. mazimaus,‘petiolis superne, planis,, costa valida elgvata obtuse | marginatis., An Gräben in der Stadt in ] Menge. — 3 A. Hippolapathum, pet. subteretibus, apice ‚eanaliculato - coytractis. — 4. BR. conspersus, 04 pet. supra planis, apice a latere compressis canaliculatis, _ rR.-cordifolius, pet. supra plahis a dorso" compressis, ‚apice canaliceulato- contractis. ’ Von diesent' 'häben’‘'sich einige” Exem- plare aus dem botanischen Gärten weiter verbreitet. Er wächst Synopsis: Curieum.. 185 dass eine Art erst: unterschieden und lange studirt werden muss, ehe sich‘ eine’ absolute .Characteristik gewinnen‘lässt. — Bereits in Novit. Mantissa II. und’ in der oben berührten Synopsis deu- tete ich ‘die Unzuverlässigkeit einer Menge von Merkmalen an, und hier will ich erst noch einiger neueren Beobachtungen in diesem»Punkte ausführlicher gedenken. So giebt radix caespi- tosa 'keinen absoluten Character, ob ich gleich zugebe, dass sie die Unterscheidung oft erleichtert; ich führte schon in ders: Mant. Il. an, dass C. vulgaris [caespitosa auctt.] völlig eben so rasenärtig vorkommt, wie C. caespitosa [L., Fries], und dieses Jahr hat Cand. Angström die C. proliza mit Stolonen gefunden, ‘bei Lockerheit des imgebendeh Bodens. Hier ist in Bezug anf ‘den von Link bemerklich gemachten wichtigen Unterschied zwischen ‚‚carere und ,, deficere‘‘ zu ererinnern nöthig, dass CÜ. strieta, caespilosa u. a. stolonibus carent, dass diese aber bei manchen anderen saepe defieiunt. Dass jedes stoloniferirende' Gras unter Umständen nebenbei caespi- tosum werden kann, weiss jeder practische Botaniker eben so gut, wie dass manche cäspitöse einen Ausläufer treiben kön- nen. “Ueber das besonders merkwürdige Verhalten der C. ter- fosa s.' unten." C. acuta, eryptocarpa u..a. kommen eäspitös vor, sind aber doch eigentlich stoloniferae (vgl. die Abb. der letzteren in FI. dan. fasc. XL.). Wenn die Halme sich zusam- mendrängen, werden alle inneren Wurzeltriebe gezwungen, nach oben zu wachsen, wodurch die Rasigkeit vermehrt wird; es wird also Hauptsache, zu beobachten, ob sie im Umkreise, wo Raum gelassen ist, stolonisiren. IN38; Dass die Scheiden beim Zerreissen sich in Fasern auflö- sen, ist ein Merkmal, das einer Menge an nassen Stellen ge- i, k — ‚zu Petersburg in Menge mit den andern. Ist in Schweden auf- ‚, zusuchen. — 5. R. domesticus, petiolis semicylindricis, supra planis, costa tenui acute marginatis. — 6. R. crispus, petiolis. supra planis, apice a folio sinuato - deeurrente canalienlato- alatis. — [S. über diese Arten Fries in dies. Arch. I. 3%. S. 375 fl.] - 186 Synopsis‘ Caricum. ” wachsener Riedgsrasarten zukommt. An ‚denen, die im’ Trock- nen wachsen, finden sich keine Fasern, und. beiden typisch tihrillösen fand ich es wesentlich. ‘vom Standorte 'abhangend: Unter den hierher gehörenden Arten: ist die Fihrillosität am bemerkbarsten und constant bei ©. stricta, die‘ immer ;an! sehr nassen Stellen wächst, aber schon bei C. caespitosa |giebt ‚es eine Form in Mooren, die eben so. faserig. ist (nur mit feinerem Fasernetz) wie C. stricta, während. eine‘ andere,. die‘, auf trockenem Ackerboden wächst, es nur ganz unmerklich ist. Bei €. turfosa löset sich gewöhnlich nur eine Fibrille in jeder Scheide; wird sie aber sehr rasenartig, wie an nässeren Stellen, so wird sie auch deutlich faserig, während dies dagegen im Trock- nen So verschwindet, dass man extreme, Exemplare. .nur am Kiele der Blätter von schmalblättriger C, vulgaris 'unterschei- den kann, ab Eins der hauptsächlichsten Merkmale ‘bietet das: Ueber- neigen der Halme vor dem Blühen bei C. acuta und den ihr zunächst verwandten, so wie die schon ‚im Anfange steif auf- rechten Halme bei C. caespitosa nebst verwandten dar; doch giebt es zufällige Abweichungen und an sehr trocknen Stellen wachsende ältere flaceide. C. caespitosu hat die Halme zwar kurz, aber so dick und steif wie C. strieta; wobei übrigens zu bemerken, dass auf solcher Localität die C. stricta niemals vor- kommt und dass C. caespitosa auf der Station der. CO. strieta äusserst langgestreckt, schlaf, niedergebeust ausfällt. Verfolgt man so jede Art bis unter die ihr eigentlich entgegenge- setzten Verhältnisse, so kann man wohl die Kennzeichen obliterirt, aber eben dadurch den Unterschied auf, das eviden- teste bekräftigt finden. ara Das biologische Merkmal, welches in dem beim Trocknen erfolgenden Zusammenrollen der oberen Blätter und der Deck-_ blätter nach innen (oben) oder nach aussen liegt und. bisher übersehen worden ist, bleibt immer constant und ist leicht zu | beobachten *)., Bei. der Abtheilung Carices rigidae. rollen sie ——— 1 *) Es folgt stets der natürlichen Verwandtschaft zwischen den Arten, Synopsis ‚Caricum. 187 sich nicht zusammen, und darin stimmt C. elytroides ganz über- ein, die Ränder beugen sich eher nach unten, so dass sie sich sehr von. der ähnlichen 'C. vulguris entfernt. — Länge, Steif- heit. oder:'Schlaffheit und andere Abwechselungen der Deckblät- ter. gehören‘ ‚auch: zu den am wenigsten veränderlichen Merk- malen. Anzahl, Stiel, Form &c. der Aehren selbst geben keinen absoluten Character (so giebt es z. B. von C. caespitosa Formen mit kugeligen, klotzförmigen, lang-cylindrischen, ja fast faden- fürmigen Aehren, wovon die ersteren stiellos, die letzteren lang- gestielt und hangend), doch in’ der 3ten der nachher aufzufüh- renden Reihen sind sie stets (wenn nicht von den: Wurzelblät- tern aus.) aufrecht und dem Halme angedrückt. Von allen scheint es,.eine Form mit kürzeren, stumpfen, und eine mit längern spitzigen oder zugespitzten Schuppen zu geben, und damit ste- hen in Verbindung auch kürzere, stumpfe und etwas längere spitzige Früchte, z. B. C. acuta personata, C. caespitosa re- torta, u. Ss. -w. Die Fruchtknoten selbst, so wie die innere Bractee am Grunde des Aehrenstiels (bei der Gruppe der €. maritima ist sie z. B. eine kleine kurze Scheide,) bieten einige, nicht ge- nugsam benutzte Kennzeichen dar. — Ueber die Früchte habe ich nur an das in der Synopsis Gesagte zn erinnern |[,‚chara- cterem e fructus nervis typice quidem esse magni momenti, sed in praxi saepe fallacem. Non modo e maturitatis gradu variat, sed etiam fructus siccitate variant nervosi et enerves. In spe- ceim. Dreyeris C. hyperboreue equidem video plura fructibus nervosis e. s. p.“], und hinzuzufügen, dass ihre Farbe keines- wegs constant ist; dass auch bauchige Früchte, wenn sie fehl- Obgleich die Blätter der C. Zurfosa äusserst schmal sind, so dass sie fast nur aus einer Rinne bestehen, selbst an den Blät- tertrieben, welche sie sowohl bei C. s/röcia als auch C. caespi- fosa breit haben, so rollt sich doch der äusserst schmale Rand stetsnach unten, wodurch diese Art sich von der am leichtesten mit ihr zu verwechselnden C. vulgaris entfernt. 188 - ....Symopsis :Caricum. schlagen, mit dem‘Fehlen des Samens 'abgeplattet‘werden; dass die feinpunctirte Oberfläche, welche: unter: den :Merkmalen‘ der C. .caespitosa von den Meisten aufgeführt wird, 'so'wierdie'von Lang angegebene Pruinosität, bei dieser Art oder beilanderh keinesweges normal ist, »sondern: dass ‘beide Merkmale "durch ein Vertrocknen der Cellulose entstehen, wodurch diese) ge- wöhnlich eine 'russige ‚Farbe erhält und welches recht 'oft bei den meisten andern Arten vorkommt; ob. dieselbe bei ©. turfosa, wo sie sich auch auf- die Schuppen erstreckt, constant ist, kann ich nicht versichern, ob sie mir gleich bisher so erschien: und sie vielleicht mit der Rauhheit der jüngern Frucht zusammenhängt. Unendlich viel wäre noch zu sagen, wir dürften aber wohl später auf diesen Gegenstand zurückkommen, auf welchen wir ferner eine fortgesetzte gewissenhafte Untersuchungrichten werden. r So sehr ich abgeneigt bin, Bastardbildung in. der ‘freien Natur anzunehmen, so muss ich. doch gestel:en, dass. ich’ oft in Versuchung gerieth , solche bei Formen gelten zu. lassen, wovon sich nur wenige Exemplare zeigten, wenn diese sich weder aus der Localität noch einem biologischen Grunde (z.B. Fehlschlagen der Samen u. dgl.) erklären liessen: so bei einer C. flava! mit ganz geradem aufrechtem Schnabel, u. a. Aber wie ein Arzt, auf sein Gewissen gefragt, warum er die Anstek- kungsfähigkeit der Cholera so eifrig bestritten, bekannte, er hätte dazu einen praktischen Grund, näml. dass ‚nicht alle Bande christlicher Liebe zwischen den Leidenden sich lösen möchten: so muss auch ich gestehen, dass efwas der Art mich in die- sem Falle bestimmt. Denn erkennen wir jene foecundatio pro- miscua zu leichtsinnig in der Natur. so an, wie in unsern Pelar- sonien Kästen, so wird, wie bei den Pelargonien schon ge- schehen,, der Species -Begriff von Grund aus aufgelöset. Keine Gränze wäre mehr einem willkührlichen Fortdrängen auf dieser genealogischen Bahn zu setzen, deren Zuverlässigkeit doch im- mer eben so problematisch würde, wie „Peringskölds Geschlechts- register“. Da würde jede Abweichung vom geschriebenen Cha- racter ein Bastard, jede Annäherung in Merkmalen ‘zwischen 1 % Synopsis Caricum. 189 verschiedenen Arten eine 'Hybridität, b obgleich die "Natur wohl aus andern ‘Gründen in wechselnden Formen spielen kann. Wie viele unbedeutende, zufällige Formen haben wir nicht zu hybri- den Arten erheben sehen, bloss desshalb , weil man die natür- liche"Gränze der Art gar zu sehr eingeschränkt hatte, und so ist es wohl mit den meisten hybriden Arten. "Aber Species- Producenten schaden (weil falsche Arten gewiss, nicht lange Bestand haben) der Wissenschaft unendlich weniger, als ‚Spe- cies-Con sumenten*), die nach Gutdünken ohne Untersuchung in der Natur alles redueiren, was ihnen nicht ansteht (indem angenommen wird, ihr Thun stütze sich auf wirkliche Beobach- tung): Beiden wurde durch die Hybriden-Lehre ein ganz unerschöpfliches Feld eröffnet: den Ersteren: bei jedem, deut- lichen Uebergange seine Wichtigkeit durch Annahme von Ba- starderzeugung zu bestreiten; Letzteren: der bestimmtesten Ar- ten loszuwerden, auch wo keine Spur eines Ueberganges nach- weisbar ist, z. B. Salix rubra, Arundo baltica, Festuca lolia- cea, Trilicum aeutum, u. s. w. In beiden Fällen verlässt man ‚den in jeder empirischen Wissenschaft einzig sichern Weg der Forschung; — auch ich verliere wich zuweilen in's Transcen- dente und träume mir Zeitdauern aus Ewigkeiten, aber Solches vermenge ich nicht mit dem, was ich geschen und erfahren. | .*) Wir wünschen „. dass weder die Einen noch Fe Andern die Wis- senschaft beherrschen: sie kann, welche Seite auch jezeitig das Uebergewicht habe, in gleich. tiefen, nur anderartigen Verderb gerathen. Die Wahrheit liegt nie in einem der Ex- ‚treme,, ‘auch nicht mitten zwischen zwei’ Unrichtigkeiten — im ‚stets falschen Juste-milieu der Eklektiker —, sondern sie steht ‚ über beiden. Die blossen Species -Consumenten hätten, ohne die Vorarbeiten des Producenten, sonst nichts, sich damit zu beschäftigen; durch die Ersteren würde die Wissenschaft nur in einen trocknen Dogmatismus erhärten und Leben und Frei- heit erstickt werden. 190 Synopsis Caricum. ı... .Die./ste Reihe, dieser: ‚Carices ; ‚unterscheidet (sich. von „beiden folgenden durch 3nervi ge Schuppender ‚Achren, (oder | einen breitern mit Seitenkanten- versehenen Rückennerv). ‚Die Arten dieser Reihe kommen nur in kältern Gegenden, meist an Meeresküsten vor. Sie lassen sich, obschon nah verwandt, in 2 Stämme theilen; HER ee A. Carices maritimae. Der Nerv der Schuppen läuft in eine lange gesägte Granne oder Borste aus. Blühend sind - die Halme schlafl, gew öhnlich übergeneigt mit flachen Blättern. Die untersten Scheiden blattlos, beim Zerreissen flockig oder faserig. Die Aehren gewöhnlich mit ausgezognem Stiele, am Grunde gewöhnlich von einer schwarzen ‚ungetheilten ‚Scheide umgeben. ER 1. C. maritima |(Fl. dan. t. 703.), stolonifera, culmo, aeu- tangulo foliato, vaginis imis aphyllis tenue fibrillosis, foliis bra-. cteisque planis, spieis exserte peduncnlatis, femineis ‚pendulis, fructibus obovatis nervosis, squama scariosa (pallida) valide (tri-) nervosa obtectis; nervo in aristam longissimam serrulatam producto. Fr. Herb. norm. VI. — Secus oceanum a Finmarkia ad Gothoburgum.] — Sie variirt auch mit ungestielten,, mehr aufrechten Aehren, und dunklerer Färbung. 2. €. Lyngbyei Horn. [(Fl. dan. t. 188S.), stolonifera, culmo acutangulo foliato, vaginis imis aphyllis fibrillosis, foliis bracteisque planis, spieis exserte pedunculatis, femineis pendu- lis, fruct. obovatis costatis, squama fusca, obtectis, nervo ın aristam longissimam serrulatam producto. (Cf. C. salinam eu- spidatam.) — In Färöis: Lyngbye! — Simillima ©. eryptocar- pae, sed priori magis aflinis, diversa modo herba obscure viridi, nec lutescente, squamis atrofuscis, fructu costato.] Der vorigen äusserst nahe verwandt, hat aber bräunliche Aehren und deutlich genervte Früchte. Darf man annehmen, dass sie wie die vorige mit kurzgestielten aufrechten Aehren variire, so muss man Formen, die ich unter dem Namen -C. cuspidata in Menge aus Norwegen erhalten, unwillkührlich hier- her gehörend finden. ah Synopsis Caricum. 191 ae: HL HR spieulosa [Fries'(Bot. Not. 1843, p. 99.), caespi- tosa, culmo 'acutangulo inferne foliato , vaginis eximie fibrillosis imis aphyllis ‚foliis angustis praelongis planis flaceidis, spieis omnibus exserte’ pedunculatis gracilibus strietis, fruct. obovato- oblongis neryosis deciduis, squama lanceolata brevioribus, nervo in aristam longissimam ’ serrato - ciliatam producto. — In Fin- 'markia Ross. :: Nylander. — Praecedentes & C. eryptocarpam | cum ©. 'strieta eximie connectit, proxime 'vero accedit ad ‘©. 'macrochaeltam C. A. Mey.! haec vero multo laxior, culmoque ‚apiece 'spieisque (superiori sessili) C. acutae instar cernuis, squama fructu angustato breviori conspicue differt.] — Nun auch: Nyland. Spicil. pl. fen. II. p. 21._ Ängström pl. exsice. 5 Diese Art ist mehr und deutlich durch rasenartigen Wuchs lien; die Halme sind am Grunde von castanienbraunen slänzenden blattlosen Scheiden umgeben, welche zerrissen deut- lich fibrillös sind, alle Aehren langgestielt; aber dennoch auf- recht, Blätter und Deckblätter schmäler. ou Anm. C. halophila Nyl. l. c., aus russ. Lappland, habe ich nicht gesehen; sie scheint mir der C. aguatilis näher zu stehen, :welche- Formen aufweiset, die sich..in hohem Grade der .C. salina nähern und oft dafür genommen worden sind. B. C. salinae. Schuppen an der Spitze immer ganz- ‚ randig, stumpf oder in eine lange, ganzrandige Spitze sich all- mählig verschmälernd. C. aquatilis, C. acuta u. a. zeigen, dass beide Formen dieser Blüthen-Deckschuppen bei einer und der- selben Art vorkommen können. 4, C. cryptocarpa |[(C. A. Meyer! Cyp. nov. t. 14.), caespitosa, culmo acutangulo foliato, vaginis imis aphyllis fibril- losis, foliis ‚planis siccitate margine revolutis, spicis omnibus exserte pedunculatis, femineis pendulis, fruct. obovato- oblongis squama .ovata subacuta integerrima obtectis. C. filipendula Drey.! Car. boreal. p- 464*) — In Islandia communis; ad- zz TE ’) Die Ch aractere aller neuen nordischen Species Dreyer’s sind abgedruckt in Lindbl. Bot. Notiser, Ende 1842. D. Uchbers. KB Synopsis ‚Caricum. sunfque.inHb.; Schumach:. speeimina. e) Norwegia:,Drit — — Im 'aret: Amer. u. Asien ‚sehr';gewöhnlich... Dreyer. nennt die Wurzel maxime stolonifera; ich. fand unter 20: Ex. aus ‚verschie- denen Gegenden nur eins: mit. trunco radicali completo:. sie ist also: gewiss caespitosa, nur in-die. Höhe wachsend, nicht stolo- nifera. Einige ‚der von. Meyer. erhaltenen Ex. ‚haben. 'stumpfe ‚Schuppen, andere, von Siteha. und -Unalaschka ‚: spitzige‘,' fast ‚euspidata.- » „;Haec; nullö modo differunt ab Islandieis et Grönl,, nisi spieis. fuscis , quae in illis subferrugineae. — ,C. capillipes Dr. 1. c. p. 468 mihi, varietas cum C. acula.personata eg In Scandinavien aufzusuchen, da sie nach DE zwar ohne Angabe des Fundorts, aus Norw egen in Schumacher’s "Herbar. liegt. Sie ist von der folgenden Art durch stets langgestielte hangende Aehren leicht zu unterscheiden. r 5. C. salina [(Auctt. pr. p:), stolonifera, 'culmo »acutan gulo scabro inferne foliato, vagimis omnibus foliiferis efibrillosis, foliis planis, bracteis subvaginantibus, spieis spissis peduncula- tis, fructu obovato -subrotundo eompresso nervoso, squama ob- longa, fusca obtusa mutica mireronatave 'obtecto. Hb. norm. VII. [— (Var.) cuspidata, latior, mollior, squamis cuspidatis. C. cuspidata Wahlenb. Caricogr. C., salina Schk., Willd. [Ad mare occidentale a Finmarkia ad Hallandiam. . [Kaum ist ein Name zweideutiger geworden als der der C. salina. Die ursprüngliche salina möchte ich mit Lästadius zur C. aquatilis rechnen |[s. u. nr. 13]. Schon Schkuhr ver- wechselte sie mit ©. cuspidata Wbg.: seitdem ward diese für salina genommen, und Wahlberg selbst verband in Fl. lappon. seine Art damit. Hartman zieht die & subspathacea zu die- ser [neuern] C. salina [ FI. lapp., Fr., ‘eben dieser nr. 5.] — Unter dem Namen €. cuspidata kommen aber so sehr ‚abwei chende Formen vor, dass man einige für kleine Formen’ der C. eryptocarpa, andre für solche der €. marilima nehmen möchte. Expl. unter demselben Namen von Blytt mit nervo. exeurrente serrato! entsprechen ganz der ©. lineola C. A. Mey.!; ob diese Synopsis Caricunt.. 193 zu trennen, mögen Beobachter 'entscheiden.- Die. forma’ submu- .tiea nehmen : wir für, den bypuisıder Artı] „ ET 845.] Es giebt! von dieser Art 2 höchst ausgezeich- nete Formen, näml." O. euspidatu und salina, wovon’ sich ge- wiss niemand wundern kann, dass sie anfänglich als’ Arten’ un- terschieden worden. Die grössere, O. cuspidata , hat ganz das Aussehen der ©. maritima, auch’ breite Blätter und eine und die andre der unteren Scheiden blattlos ; sie unterscheidet sich aber leicht durch stets steif-äufrechte, ätich langgestielte Aehren, und dureh’ Schuppen, die'sich in eine lange, doch ganzrandige Spitze verschinälern. Sie scheint sehr selten zu sein und ist meines 5 Wissens’ von keinem’ neueren Botaniker in Finnmarken gefunden worden meine Exemplare sind von Angström mitgetheilte" aus der Ge send von Uleäborg im westl. Finnland: sie folgt dorthin der €. maritima, so wie diese letztere von der eigentlichen C. salina an Scandinaviens Westküste begleitet wird. Letztere, die C. salina mutica, hat stumpfe Schuppen, zuweilen mit kur- zem mucro an: der Spitze, den Wuchs der. €. vulgaris, aber bräunliehe Schuppen noch ausser dem. angegebenen Unterschiede in den Früchten. An beiden: von mir sesehenen Formen aber ist der: Halm stumpf 3kantig und steif, was nebst den aufrech- ten -blatb:(nieht scheiden -) artigen ‚Deckblättern und den ge-: wöhnlich gestielten- Aehren den Character dieser Art ausmacht. 6. ©. subspathacea [(Fl. dan. t. 1530.), stolonifera, eulıno oblusangulo laevi foliato, vaginis omnibus foliiferis efi- brillosis, foliis planis siceitateve involutis, spica mascula. solita- ria, bracteis, basi dilatatis spathaceis nervosis, squamis convexis mnticis mucronatisve basi amplectentibus. fructus ellipticos con- vexo-planos enerves excedentibus, ‚(Er.) tostro brevi subemar- aintle: Eu ifo foliis planis,, spicis elongatis. suhpedun- culatis, Dreyer! I. e. Kunze Car. .t. 4. # = nardifolia, fol. convoluto- Klifarmib.;i spicis, abbrevia- tis sessilibus: Wahlenb., Willd: y BR ai Hook. .bor.-, amern t. 20sh oniwıcıı wii. 75,2% 194 Synopsis Caricum: [Am Ufer des Eismeers "häufig, ‘beim Meere .anıinassen Stellen in die Alpenregion aufsteigend. — Die zarteste"unsrer nordischen, von,.der vorigen, verschieden genug. ©, vulgaris juncella, die jetzt gewöhnlich für C. nardifolia genommen wird, ist. von der obigen rechten deutlich verschieden. Nervus syua- marum latus viridis carinatus, ut in C. redueta Drey. ‚(non in C. elytroide), sed in C. subspalhacea ut vulgo quoque in C. maritima margimatus, hine. squamae dieuntur trinerves.] Be [1845.] Viel kleiner als C. salina, ‚leicht. zu ante den an den stumpfhäntigen Halmen, den von häutigen spatha förmigen. Deckblättern umschlossenen ungestielten Aehren, ein gerollten Blättern u. s. w.. ;C. reducta scheint nur eine andere Form. derselben zu sein, da beide überall gemengt wachsen, ob gleich sie sich im Ansehen mehr der C. vulgaris nähert und der Nerv einfach erscheint. _ | n IIte Reihe. Diese ist von der vorigen an ihren einnervigen Sch up- pen, von der folgenden am Fehlen eines Blattrasens am Grunde des Halms leicht zu‘ unterscheiden. (Man ver- wechsle damit nicht die Blätter der'sterilen Blättertriebe, welche in dieser Reihe mehr ausgebildet und: bedeutender sind ‚als in den andern.) Bei sämmtlichen hierher gehörenden: Arten röllen sich Blätter und Deckhlätter zurück oder mit den Rän- dern nach unten. C. Carices prolizae. Die Halme sind Hährenide des Blühens übergeneigt und sind beblättert; die Blätter nicht zu einem Blattrasen an der Wurzel gesammelt, daher auch alle Scheiden blatttragend sind, (diese dabei nicht in Fasern aufreiss- bar. Die oberen Blätter und Deckblätter (länger als der Halm) breit, flach, sehlaff, trocknend zurückgerollt. Mehr oder wer “, ie Wuehs, mit Wurzeltrieben. Han 7.0. prolixa Fries Bot. Not. p.©101. [(Mant. 11. 150.), caespitosa, culmo acutangulo foliato, vaginis omnibus foliiferis efibrillosis, foliis bracteisque latis planis margine deflexis! flaeei- Sımöpsis’ Cäricum. 195 dis, ‘spieis 'subpendulis,'fruet. stipitätis ovata conicis' teretibus deeiduis‘ squama subulato - kr DERSPENE brevioribus. Hb. norim. RK Ioachusn if, T "P- "protensa, 'spieis "pedunculätis ÄOERESNN® RS: fructibus remotis’ 'quaternatim vertieillatis. | "An Flüssen Schwedens. Bi das Hb. n. um gen gesammelt. \ 'v » TSpeeiosissima nostratium, habitu et vegetationis indole CE. strietae 'proxima (vaginae hornotinae quoque sublibrillosae), sed ‘C: 'acutae offert 'characteres. Ab hac vero differt tranco vastissime 'taespitoso, stolonum defectu absoluto, vaginis horno- tinis fibrillosis, fruetu elongato tereti acuto enervil. demum (sic- citate) costato deciduo, squamis duplo longioribus cuspidatis vulgo purpurascenti-atris“. So i. J. 1843 in Bot. Not. p. 102.] :.1188.]:: Obgleich diese; Art: in grossen dichten Rasen wächst, so schiesst sie doch im ‚Umkreise, wenn, der Boden lose und locker ist, auch Wurzeltriebe. Die Halme und die breiteren Blätter sind mehr weich und hangend, als bei einer der folgenden, obgleich sie gewöhnlich auf trocknem, steinigem Boden wächst. Das ganze Aussehn ist indess das der €. ‚acuta, während dagegen die Früchte nur durch ihre unregelmässige Stellung von denen der C. strie ta unterscheidbar sind, welcher sie der Fruchtbildung nach unendlich näher steht. Die j jüngeren Früchte sind akttich conisch, “reif aber sind sie auf beiden Seiten plattgedrückt, in eine Spitze sich verschmälernd, | ziegeldachförmig ‚ mit 'erhabenen Nerven. Auch zeigen äl- tere vergehende 'Scheiden deutliche Spuren von Fihrillosität. Gewöhnlich wird sie für ‘C. acuta genommen, und Mag. Ny- länder findet es wahrscheinlich ‚ dass sie die C. acuta der südländischen Botaniker sei, was auch durch die Angäbe eines neuern deutschen Autors, ihre „unteren Scheiden seien schwach fibrillös “, unterstützt wird. Bei uns zu Upsala ist sie sehr spar- sam, so dass man leicht versucht werden könnte, sie für einen Bastard' von €. acuta ünd C. strieta zu halten, aber südlicher ist sie häufiger. "Blühend ist sie eine‘ der schönsten und am 196 Synopsis, Caricum. leichtesten zu ‚unterscheidenden ‚Arten: ‚mit hochgräpgr Farbe und schwarzen purpurfarbigen Schuppen., . Diese letzteren habe; ich auch mit breitem erünem Rückennery variirend gefunden. Die Früchte reifen später als bei.C. stricta, fallen aber doch auch leichter ab als bei C. acuta. An Exemplaren mit sehr langgestreckten schlanken Aehren ‚sitzen die, Früchte im. Kreise, nicht wie bei der folgenden ohne Ordnung zerstreut. 8. .C. acuta [ (Linn; Sp. pl: 2. p. 1388. pr. p.), stoloni- fera, eulmo acutangulo foliato,, vaginis omnibus foliiferis. efibril- losis, ‚foliis bracteisque planis_flaccidis margine deflexis, ‘sieci- tate revolutis, spieis subcernuis, fructibus stipitatis’ ovatis infla- tis_nervosis persistentibus, squamam muticam subaequantibus. Hb.;norm. VIH. kb — fhuviatilis, humilior, 'strieta, spieis; sessilibus ‚erectis, squamis, frucetu brevioribus. Herb. n. IX. [ — personata, gracilis, laxa, spieis gracillimis basi ra- rifloris, at 'nunguam verticillatis. Hb. n. VII. TEEN [[Übique ad aquas et ripas; v. personala, vulgari duplo altior, culmo laevi in paludibus fluctuantibus Blekingiae, hu- milis, culmv scabro in stagnis Upsaliae. '[Statura mire variat; interdum locis siceis obesa, vix spi- thamaea. Fructus nobis constanter, si fertiles, nervosi, inflato- lenticnlares, nec teretes. C. acuta fructu conico - attenuato te- reti enervi, ad praecedentem forte spectat.. In ‚palude Läbyensi Upsaliae copiosa, sed nondum plene matura. ] Verschieden von der vorigen und den vorteeäiiien über- haupt durch ihre grossen aufgeblasenen, auf beiden Seiten convexen, ausgesperrten, gewöhnlich stum- pfen Früchte mit undeutlichen. ‚Nerven von rostbrauner, oder, von: Russ - Farbe. ; Die Btätter stechen in’s, Blaugrüne, oft, und die älteren fast, immer,. ins Gelbe; die Scheiden; werden nie, fasrig. Die Früchte reifen spät und werden dadurch: sitzen-) bleibend. . Uebrigens wäre, alle die zahllosen über grosse Strecken hin &ewöhnlich sehr gleichbleibenden Formen dieser „gemeinen, und häufigsten Arten, anzumerken, nutz- und zweeklos. ‚(Die Synopsis Caricum. 197 zahlreichen von Petermann unterschiedenen Arten scheinen alle zu dieser zu gehören und seine C. acuta die C. proliza zu sein). Am bemerkenswerthesten ist die var. personata, welche uhter der &ewöhnlichen ©. acula unverändert vorkommt. 9. .C. tricostata Fr. 1. c. [p. 102. (Mant. Il. 152.) ], Ny- land. Spicil. I. p. 20. [stolonifera, culmo acutangulo foliato, va- sinis omnibus foliiferis efibrillosis, foliis bracteisque angustis planis flaceidis siecitate margine revolutis, spieis erectis sessi- libus, fructihus stipitatis ventricosis siceitate collabentibus cari- nato-tricostatis; squamam ovatam obtusam conspicue superan- tibus. Herb. norm. X. — (€. obtusata Schum. Säll. non Liljebl.). ; [ — fluvücola, elatior, eulmo apice bracteisque laxis -sub- pendulis. [| — praticola , humilis, culmo eum foliis braeteisque erectis. Huc forte spectat C. caespitosa icon apud Goodenough. cf. sub C. caespitosa (nr. 11.) näml. das i. J. 1843 Gesagte.] [Major et laxior ad fluvios minor et strietior in graminosis humidis. Etiam hanc Upsaliae legi; primus rite distinxit Inde- . betou ad Norrköping. [A. €. acuta fluviatili haec tota facie recedit ad C. vulga- rem, a qua vero mox foliis siccitate revolutis distineta. ef. 1. c.] Auch diese Art gleicht der vorigen sehr, unterscheidet sich aber durch graugrüne Farbe, die sich auch auf die Früchte erstreckt, welche reif 3 erhabene Rippen (äsar) bekommen. Da . die eigentliche C. tricostata um Upsala nicht wächst, so kann ich nicht ganz sicher entscheiden, ob die in Bot. Not. 1843 [s. ob.] mit Zweifel dazu gestellte var. praticola (s. Hb. norm.) abgesondert werden müsse oder nicht. Diese zeiehnet sich durch aufgeblasene, ganz kugelrunde, nervenlose Früchte aus, die beim Trocknen 3 unregelmässige Rippen bekommen. D._C. strictae. Halme und sämmtliche Blätter vor und nach dem Blühen völlig aufrecht (strieta): erstere fast nackt, weil die untersten Scheiden blattlos sind; die Blattscheiden beim Zerreissen mehr oder minder faserig. Die Blätter der Halme sehr schmal gerinnelt; die der Wurzeltriebe gewöhnlich breiter, bei allen aber biegt sich der Rand, auch wenn sie schmal sind, Hornsch. Arch. II. 2. 1 \ + 195 | Synopsis Caricum. beim Trocknen nach unten (revoluta). Normal ‚wachsen alle - die hierher gehörenden Arten in grossen Rasen, ohne alle Wur- zeltriebe, wo dann die Basis aller Halme am Grunde von den darauf liegenden Schuppen (Scheiden) dreikantig wird, dies am bemerkbarsten bei C. stricta, während jedoch bei C. turfosa der Rasen öfters aufgelöst ist, so dass die Wurzel kriechend wird und Stolonen treibt: dies scheint indess vom Stande zwi- schen Moos in Moorboden abzuhangen, denn ‚es giebt wirk- lich eäspitöse, völlig der EC. caespitosa gleiche, Formen sowohl von C. turfosa als auch von C. vulgaris! — Die Arten dieses Stammes (stirpis) sind im Aussehen mehr unterschieden, als die der übrigen, doch sicher nicht weniger verwandt; ich besitze die trügerischen Mittelformen zwichen C. strieta und caepitosa und zwischen C. caespitosa und ©. turfosa, obgleich letztere sonst gewöhnlicher mit C. vulgaris verwechselt wird. 10. ©. stricta T(Gooden. Linn. Soc. Transaet. II. 196.), caespitosa eulmo acutangulo subnudo, vaginis eximie fibrillosis imis aphyllis carinalis basi trigono, foliis canaliculatis bracteis- que strietis, spieis subsessilibus arrectis, fructibus pedicellatis compressis nervosis deciduis squamanı muticam aequantibus su- perantibusve. | — elatior, spieis elongatis eylindricis, masculis pluribus nigris. Herb. norm. VII. [— humilis, spieis curtis ovalibus obesis, mascula solita- ria clavata straminea. [In Schweden sehr selten, (gewöhnlich €. acuta fluviat. dafür gehalten), an Ufern, wie auf Wiesen; nördlich ganz feh- lend; humilis, kaum spannenhoch: Upsala, sparsam. [ Bei der best-entwickelten Form bilden die Früchte eine spica contigua, bei mageren stehen sie getrennt. Der Fuss des Halms aus squamis carinatis trifariam imbricatis unterscheidet die Art von allen. — Linne fasste diese seltenste, falls er sie ge- kannt, gewiss unter seine C. acula rufa; er kann, wie der Sohn sagt, diese Art, die in Schweden stets mehrere männ- liche Aehren hat, unmöglich von seiner acuta unterschieden haben. Darum irrt, wer in ihr die C. caespitosa L. sucht! solches Symopsis Carieum. 199 hielten als ein ceuriosum (Bot. Not. 1840), die Schweden keiner Widerlegung werth. ] 5 Wie diese Art bei uns in Schweden gewöhnlich vorkommt (2—4 Fuss hoch, mit dickem, steifem, fast blattlosem Halme, mit vielen männlichen Aehren und ausserdem männlichen Blü- then an der Spitze der weiblichen Aehren), weicht sie bedeu- tend von den’ Beschreibungen der Ausländer, z. B. Smith’s ab, die en eher für von einer Form der €. turfosa entnommen hielt. Doch giebt es auch von unsrer ©. strieta eine bestimmte Varietät, die kaum eine Spanne hoch ist, mit einer einzigen männ- lichen Aehre, und die alle wesentliehen Charactere der Species behält. Diese sind: dichtrasiger Wuchs, ohne Wurzeltriebe; immer steifer dicker zerbrechbarer (nicht zäher) Halm, welcher unten, von den dicht über einander liegenden gekielten blatt- losen Schuppen, scharf dreikantig wird; die folgenden Blätter werden wenig ausgebildet, kurz, schmal, rinnenförmig, vor der Reife der Frucht vergehend; die Blätter der sterilen Seitentriebe aber sind breiter, fast wie bei C. acuta, und zuletzt schlaff, an der Spitze überhangend, in Folge der mittlern Rinne und der breiten hinabgebogenen Ränder mit doppeltem Kiele oder Leiste auf der Oberseite, oder doppelter Rinne an der Unterseite ver- sehen. Alle Blattscheiden lösen sich beim Zerreissen in eine Menge grober Fasern auf. Nur die untersten Bracteen (der Aehren) sind blattartig, dabei sehr kurz und schmal. Die Früchte gleichen in allen Stücken denen von C. prolixa: sie sind eiför- ‘mis, zugespitzt, dicht ziegeldachförmig, auf beiden Seiten platt- gedrückt, erhaben-nervig, und ausgezeichnet leicht und früh- zeitig von der Spindel abfallend, wodurch sich die Art von allen andern unterscheidet *). Auf magrerem Moorboden wachsend, z. B. unter C. turfosa, wird sie steril mit fehlschlagenden Aehren. 1 a [Um nl DL ns *) Zwar fallen die Früchte bei allen endlich ab, aber ihr frühes Abfallen und die lose Befestigung sind für diese Art äusserst characteristisch. 14" 200 -Synopsis Carieum. 11. ©. caespitosa Linn. [-(Spec. pl. p. 1388. ef. ‚deser. Pl. suec. et Fries Nov. Mant. IH. ), eaespitosa, culmö acutangulo, vaginis plurimis aphyllis teretibus subfibrillosis, suprema folii- _ fera, foliis supra bicarinatis flaceidis siceitate revolutis, bracteis angustissimis obliteratisve, spicis terminalibus sessilibus, fruc- tibus sessilibus utrinque gibbis subenervibus deciduis Squamam muticam aequantibus superantibusve. Hb. norn. VIH. | — retorta, flaceida, spieis gracillimis subpendulis rarifloris, squamis subulatis. Hb. norm. X. (C. acutae personalae analoga). | In pratis Sueciae uliginosis ubique vastos et grate viri- des caespites I. potius tumulos efficit. [Anglia bor. v. imfra.] [Habitus semper idem, sed squamae et capsulae variant." Illae nunc obtusissimae, fructu duplo breviores, nunc, in retorta, fere subulati fruetum superantes. -Fruetus variant globosi, ner- vosi, vulgo autem enerves, typice glabri,'sed saepe pube l. pruina aspersi. ÜCeterum in hac, ut-in Ü. stricta et prolixzu, fructus frequenter abortantur. Folia subtus bicanaliculata sice. revoluta. | Niemand in Schweden, der. dessen Sumpfwiesen, wo. C. strieta stets fehlt, auch nur eine Stunde musterte, zweifelt daran, dass diese ©. caespitosa die ächte Linne’s ist. Die ©. striela konnten Linne’s Schüler nicht anders als unter C. acuta, fassen, auch die C. vulgaris brachten sie unter C. acuta, die C. caespitosa unterschieden sie von diesen deutlich z. B. Liljeblad _Sv. Fl. Diese ist die C. caespitosa Sv. Bot., Wahlenb. Caricogr., Fl. ups., suec. Und wenn auch neuere Schweden, Auswärtigen folgend, die C. vulgaris dazu brachten, so hielten sie doch immer uns’re C. caespitosa L. (pacifica Dr.) für die ächte: vgl. Lästadius, Hartman... Unter auslän- dischen Synonymen ist Ü. tenuis Schum. das älteste und sicherste. [Es giebt im östlichen Schweden eine ihr sehr ähnliche Carex (vielleicht eine ©. tricostata pratensis vgl. ob.), welche, als erst weiter zu beobachtende, ich hier nicht unterscheiden darf, obgleich sie durch Stolonen und blattartige Bracteen deut- lich verschieden ist. Ich möchte glauben, dass goodenough’s Abbildung zu seiner C. caespitosa diese Form darstelle, denn dessen C. caespitosa umfasst bestimmt auch die Linneische b Synopsis Caricum. 201 unsrige, die wenigstens auch im nördl. England gemein ist, während die C. vulgaris als von Goodenough. expressis verbis unter ©. acuta subsumirt zn erkennen ist.] [So weit in. B. Not. ' 1843, in der „Synopsis.“ | (1845). Diese C. caespitosa L. ist ganz und gar nach dem Typus der vorhergehenden Art gebildet, ist aber in allen Theilen zarter und hinsichtlich der Früchte steht sie zur vorigen €. strieta ganz in demselben Verhältniss, wie C. ucuta zur C. prolixa: sie sind nämlich anf beiden Seiten convex, stumpf, dicht- gestellt, aus- ‚gesperrt, nervenlos, fast stiellos. Und diese Analogie erstreckt sich bis auf die gelbgrüne Farbe der älteren Rasen, an welcher nebst ihrem rasenartigen Wuchse man dieses Riedgras und wohl einzig nur dieses; auf allen unsern tief- (feucht-) liegenden Fluren auf 100 ja 1000 Schritte weit erkennt: an solchen Stellen giebt es das meiste Heu. Im jüngern Zustande sind sowohl die Halme, als auch die sterilen Blättertriebe aufrecht; sie verlängern sich aber nachher bedeutend und werden schlaf, daniederliegend; nur bei dem oft vorkommenden Fehlschlagen bleiben die Halme steif aufrecht. Die blühenden Halme sind unten von mehreren blatt- losen, sewöhnlich walzenrunden Scheiden umgeben, die durch Zerreissen in ein sehr feines Spinnennetz aufgelöset werden; nur die voroberste Scheide hat ein kurzes, die oberste ein langes flaches den Blättern der sterilen Triebe ähnliches Blatt, letzteres - mehr ausgebildet als jenes und nicht, wie dasselbe, bald ver- seliend. Dies ist das sicherste Kennzeichen der Art, wodurch sie sich jederzeit von den nah-verwandten unterscheidet und nie mit ©. vulgaris vergleichbar ist, welche letztere ausserdem ein- gerollte (involuta) Blätter hat, während bei C. caespitosa alle Blätter nach dem Typus der Wurzeltriebblätter der vorherge- henden Art, C. stricta, gebildet, nur breiter und schlaffer sind. Die Deckblätter sind sehr kurz, oft ohne alle Blattspitze, kürzer als der Halm, obgleich die Aehren einander dicht genähert am ' Gipfel sitzen. Letztere sind gewöhnlich kurz, stumpf, stiellos; doch fand ich auf. Sphagnum-Rasen in ofinem Moore eine Form mit langen, eylindrischen, gestielten und hangenden Aeh- ren, die im Uebrigen durchaus der gewöhnlichen gleicht. Männ- 202 Synopsis Caricum. . liche Aehren äusserst selten mehr als eine, auch bei den üppig- sten Formen. Doch giebt es mehrere bemerkenswerthe Abän- derungen dieser Species, z. B. eine an sehr trocknen Stellen wachsende mit dickem, stets aufrechtem, steifem Halme und kürzern. aufrechten, steifen Blättern u. a. Die merkwürdigste aber ist unstreitig eine Moorform, die zwischen Weidensträuchern auf feuchter schattiger Localität in solcher Menge wächst und so constant ist, dass sie vielleicht in der Folge als eine Mittel- art zwischen dieser und der vorigen Art aufgenommen werden wird. Sie hat alle Triebe am Grunde eben so dreikantig durch blattlose Schuppen, wie die vorige Art, übrigens Halme und ‘ Blätter, auch der Farbe nach, denen der ©. caespitosa gleich, nur viel länger, bis 3—4 Fuss lang, aber so weich, ‘dass die Halme sich gewöhnlich bogenförmig zur Erde biegen. Die Aeh- ren wiederum gleichen in Fruchtknoten und Schuppen am näch‘ sten denen der C. stricta: beide sind bedeutend länger und spitziger und die Früchte mehr flachgedrückt gls bei der ge- wöhnlichen C. caespitosa, letztere fast eben so leicht abfallend als bei €. stricta; doch sind sie nervenlos, nicht ziegeldachför- mig liegend, dabei zugleich etwas convex auf beiden Seiten. Auch kann man in demselben Rasen Aehren mit Fruchtknoten finden, die denen der Ü. caespitosa vera ganz nahe gleichen. Sie stellt eine vollkommne Mittelform zwischen diesen Arten dar, deren specifische Verschiedenheit übrigens wohl niemand bezweifeln wird; wobei indess scharfe Gränzen sich zwischen EC. strietaund C. caespitosa nicht feststellen lassen, wennnichtdiese Form gesondert vermerkt wird als „pacifica.“ Sie hat, wie die meisten übrigen, oft eine Aehre aus der Wurzel kommend auf mehr als fusslangem Stiele, was sonach allen Arten zuzukom- men scheint. u it [Anm. des Uerbers.: — In Bezug auf eben diese Form — die wohl mit der hier unter. ©. caespitosa auf voriger Seite aus der „Synopsis“ von 1843 am Schlusse der Parenthese auf- geführten fraglichen gar nicht zusammenhängt (?) — sagt Prof. Fries noch Folgendes in dens. Bot. Notiser 1845, S. 128., in krit. Bemerkk. zu Reichenb. Fl. germ. exsice.: „„Carex - Synopsis Caricum. 203 4 „eaespitosa“ n. 2126. und 2128. [soll wohl heissen: 2127.] ist „weder C. vulgaris noch €. caespitosa L.!, sondern die noch „unbestimmte Art, deren ich unter C. caespitosa in einem frühern „Aufsatze in ebendieser Nr. der Bot. Not. (8.117.) erwähne, „und welche’ vermuthlich €. caespitosa Good. und C. Gipsoni „Babingston ist. Nur mit C. stricta ist sie verwandt (vaginae, „obsolete quidem, tamen evidenter, fibrillosae!)“ — Darauf folgt Dreier’s: „,Carex pacifica“ nr. 2128., ist keinesweges diese „Art Dreier’s oder ©. caespitosa L., sondern ©. turfosa“ — (die eben hier folgt). f 12. C. turfosa Fr. n. sp. [| (Bot. Not. 1843, p. 104.), sto- lonifera, eulmo rigido gracili acutangulo basi foliato, vaginis omnibus folüferis fibrillosis , foliis strietis canaliculato - compressis late carinatis, margine plano siccitate excurvo, spieis gracilibus arrectis, fruct. pedicellatis appressis ovatis acutis laevibus extus gibbis squamam superantibus. Hb. norm. X. | Reichenb. Fl. g. exsice. no. 2128, nom. €. pacificae Sec. Fr.] [In Torfmooren mit C. limosa, chordorrhiza, Heleonastes &c. [ Sehr ausgezeichnet, mit keiner andern leicht vergleichbar. Sie hat oft einen verlängerten pedunculus, aus der obersten Scheide wie C. vulgaris, aber die Steifheit der ©. strieta. Die Halme einzeln, am Gipfel oft gebogen, ohne Stolonen. — Diese Art ist es gewiss, von welcher Dreier (Car. bor. p. 458.) als von einer der C. caespitosa, acuta und stricta nahe stehen- den, doch von jeder derselben ganz verschiedenen, spricht! — Anm. Da Gnelin’s C. turfosa verschollen, war der Name frei. ] Obgleich diese Art, welche den ganzen nördlichen Theil des Moores von Läby unweit Upsala, wie auf einem Acker ge- säet in einzelnen Halmen wachsend, in unglaublicher Menge bedeckt, keine Verwandtschaft oder Aehnlichkeit mit den 2 vor- hergehenden zu haben scheint, da sie zereinzelt mit kriechenden Wurzeltrieben wächst und oft Stolonen hat, so steht sie doch in der That der C. caespitosa am nächsten und ist eine Mittel- form zwischen dieser und C. vulgaris, welcher sie oft so ähnelt, dass man die gekielten Blätter zu Hülfe nehmen muss, um sie zu unterscheiden, zumal da oft beide (turfosa und vulgaris) von 904 Synopsis Caricum. gleichem Ansehen mit einander vorkommen; denn obgleich die Blattscheiden zerrissen gewöhnlich eine und’ die andre freie Fibrille zeigen, so verschwindet diese doch auf: troeknerem Standorte zuweilen gänzlich. Indess haben C. turfesa und vul- garis nur äussere Aehnlichkeit, keine innere Verwandtschaft. In Betreff dieser steht C. turfosa unstreitig der C. caespitosa am nächsten; von beiden vorhergehenden unterscheidet sie sich aber, abgesehen vom Standorte, wovon weiter hin, leicht durch ihre stets sämnitlich schmalen rinnenförmigen steifen aufrechten (fast dreikantigen) nie gelb werdenden Blätter, deren Rand bei beiden vorigen wenigstens an den Blatttrieben breit ist; ferner durch ihren schmalen doch immer steif aufrechten, zähen (nicht zerbrechlichen) Halm, der unten von einem ganzen Büschel sitzen-bleibender ausgebildeter Blätter umgeben ist! unterhalb dessen der Halm (nämlich im Schlamme und nassen Moore) walzenrund und nackt wird ohne blattlese Scheiden; durch beblätterte Bracteen gewöhnlich von der Höhe des Halms; immer steif aufrechte gracile Aehren (wenn die der vorigen Arten gracilesciren, werden sie stets laxae); zerstreute ange- drückte, sitzen - bleivende (nicht abfallende) Früchte, die auf - der inneren Seite plattgedrückt, auf der äussern unmerklich ge- | nervt und eben sind, zwar getrocknet zuweilen Spuren von Rippen haben. Dazu weieht das Aussehen dieser Art so sehr. von dem der beiden vorigen ab, dass man sie mit, diesen ge- wöhnlich erst zuletzt vergleicht. Die Aehrenschuppen gleichen denen der C. caespitosa, und ihrer (am Schlusse der Beschrei- bung derselben) erwähnten Moor- Varietät nähert sie sich im Aussehen der Aehren und der Form der Früchte so, dass es sich anfänglich um ihre Vereinigung handelte. — Was endlich ihre scheinkar abweichende Wachsthumsart in einzelnen Büscheln betrifft, so scheint das Ganze am richtigsten als ein im losen aber von unzähligen zähen Riedgraswurzeln durchzogenen Moorboden - aufgelöster Rasen zu deuten zu sein, denn wenn sie auf feste- rem Grasboden wächst, wird sie deutlich rasenartig ınit dreikan- tiger Basis an den einzelnen Büscheln, wodurch die Verwandt- schaft mit beiden vorigen offenbar hervortritt. Und in dem Maasse, be N Symopsis Caricum. 205. wie sie rasenartig wird, ist die Fibrillosität der Scheiden be-- merkbarer, wähfend sie bei der dünner wachsenden undeutlich ist und an einzelnen Exemplaren unbemerkbar wird. Der Fasern sind stets weniger als bei C. siricta und C. caespilosa, gröber als bei der letztern, feiner als bei der ersteren. Im Standorte hält sie sich von aller C. caespitosa getrennt; aber C. stricta tritt oft auf die Localitäten der ©. turfosa heraus, wie C. turfosa in solche von jener eintritt — und dabei hat man am besten Gelegenheit ihren Unterschied zu beobachten. Am Standorte der ©. turfosa ist C. stricta gewöhnlich steril, wird_ aber doch bald an ihren breiteren laxeren Wurzeiblättern erkannt; denn im Annähern an ihre eigentliche Station bekommt sie nur männ- liche (gewöhnlich mehrere) oder fehlschlagende Aehren, bis sie in der Nähe der Gesträuche sich vollkommen ausbildet. Kommt andrerseits C. turfosa in die eigentliche Localität der C. stricta hinein, so wird sie wohl höher, aber vielmehr graciler und bieg- samer (wie C. caespitosa arcuata); auch unterscheiden viele andere Merkmale sie immer leicht. llIte Reihe. Aehrenschuppen einnervig; Halme stets aufrecht mit Blatt- büschel (oft verwesetem) am Grunde, alle Seiten ohne Fibrillen. Die Aehren gleichfalls immer aufrecht, auch wenn sie gestielt und gracil sind. Von denen der ersten Reihe unterscheiden sich die Arten dieser ausserdem in den Blättern und Deckblät- tern, die unter dem Trocknen sich entweder mit den Rändern einrollen, ‘oder flach bleiben, auch wenn der Rand herabge- bogen ist. ; E. C. vulgares. Blätter unter dem Trocknen eingerollt (involuta). Deckblätter länger als der Halm. Schuppen kürzer oder schmäler als die Früchte. 13. C. aquatilis |(Wahlenb.! Fl. lapp. p- 246.), stolonifera, culmo obtusangulo laevi foliato, vaginis omnibus folüferis efibril- losis, foliis angustis margine incurvis, siccitate involutis, bracteis spathaceis ima amplexicauli, fruct. subrotundis compressis ener- vibus squama obtusa longioribus acutave latioribus. 206 Synopsis Caricum. [ €. anguillata Drej. Car. bor. p. 454.: exacte hüne lusum aC. F. Nyman Holmiae lectum accepi. ! [| — cuspidata, elatior, foliis explanatis, squamis cuspi- datis, fructibus majoribus. [Eine andre v. cuspid. s. unt. nr.5.] | — salina, humilis, obesa, foliis involutis, fructibus pri- - oris. C. salina Wahlenb. Caricogr. C. salina Wahl. Fl. lapp. pag. 246. | [Ad aquas Sueciae borealis copiose, mediae et austro- occidentalis in maritimis raro. | Capsulae dupliei forma occurrunt, praeter descriptas aliae - conspieue majores ovatae haud prorsus enerves, saltem nervo medio conspicuo. An capsulae minores abortivae?] Diese gewöhnlich grosse Art hat die Statur der €. strieta und C. acuta, ist aber an obigen Kennzeichen leicht davon un- terscheidbar, so wie von den verwandten überhaupt am stumpf- kantigen ebenen Halme und kleinern zusammengedrückten nerven- losen Früchten. Sie hat aber auch Formen mit borstig-ge- spitzten (cuspidirten) Aehrenschuppen und sehr niedrig, wenig stens am Meerstrande (auch bei Stockholm geht sie an solchen Stellen in der C. anguillata Drej. über), wodurch sie sich der C. salina so nähert, dass, sie davon zu unterscheiden , schwierig ist. 14. C. epigeios | Fries] Bot. Not. 1843, p. 105. Nyland. Spicil. pl. fenn. p. 23. [stolonifera, culmo inferne foliato obtu- sangulo laevi, superne acutangulo (subinde scabro), vaginis omnibus foliiferis efibrillosis, foliis bracteisque, ima vaginante, planis, spica mascula solitaria, basi subfeminea, fructibus ovatis enervibus squamam oblongam obtusam superantibus. Herb. norm. X. — C. aqualilis epigeios Lästad.! Act. Holm. (Vet.:Ac. H.) 1822. p. 339. Hartm. Sk. Fl., Wbg. Fl. suec. &c. — C. aqua- tilis Hook. Fl. brit. IV. p. 336. [In alpestribus Lapponiae, Norvegiae. [ Diese uns sehr bekannte in Mant. III. noch als Subspe- cies unter C. aquatilis vorgetragene epigeios unterscheide ich nun nach Vergleichung von Formen aus vielen arctischen Län- dern, auch aus solehen wo C. aquatilis fehlt, als Art. Sie bleibt stets abgegränzt, zwar zuweilen der C. vulgaris und der C. rigida Synopsis Caricum. | 207 sehr nahe. — C. stans Drej. Car. bor. p. 458 gehört nach der Beschreibung ganz hierher, aber die Exemplare ders., die ich sah, mit schwarzen Aehren, squamis fructum obtegentibus, stellen ganz die C. rigida dar (referunt). Bei der ächten sind die Halme am Grunde von einem dichten Büschel verwesender (emareidorum) Blätter mit vayinis ferrugineis nmgeben.] Von der vorigen Art weicht C. epigeios ab durch oben scharfkantigen 'steifen Halm, flache Blätter, und durch dicke Aehren von bräunlicher Farbe, wovon die obersten androgy- nisch sind. C. borealis Lang.? gleicht mehr der €. rigida. 15. C. vulgaris [ (Fries. Cf. Novit. Mant. II. 153.), stolo- nifera, culmo acutangulo scabro basi foliato, vaginis omnibus foliiferis efibrillosis foliis concavis ecarinatis bracteisque primo subspathaceis siccitate inyolutis, spicis cylindricis, fruct. ellip- ticis epunctatis nervosis extus gibbis squamam obtusam mufi- cam conspicue superantibus. Hb. norm. VII. “ [— tornata, elatior, foliis explanatis, spicis compactis. [ * juncella, tenella, fol. tenuissimis longissimis convo- lutis filiformibus. Hb. norm. X. C. caespitosa nardifolia Lästad. [ Ueberall ganz gemein, aber falsch umgränzt und mit der folgenden nr. 16. (C. elytroides) und mit nr. 12., 11. u. a. ver- mengt (sowohl Linne’s als auch Goodenough’s C. caespitosd gehören nicht hierher) und in mehrere Species zerrissen: so ist die gewöhnliche Form bei Gay zu ©. Goodenoghü geworden, die Form juncella wurde C. aeuta nardifolia u. s. w.; letztere, die man jetzt gewöhnlich für C. aquatilis v. nardifolia aus- giebt, ist nicht Wahlenberg’s ursprüngliche. ] Sehr veränderlich, aber an ihren senervten Früchten, die ausserhalb convex sind, leicht zu unterscheiden. Auch diese Art variüirt völlig so rasenartig, wie C. caespitosa, doch konnte ich dergleichen Formen, die zuweilen constant grosse Strecken einnehmen, nicht für eigne Arten annehmen. F. ©. rigidae. Blätter flach, nie eingerollt, aber auch nicht zurückgerollt, zwar der Rand oft herabgebogen. Die Schup- pen länger und die Früchte ganz umschliessend. 208 Synopsis Caricum. 16. C. elytroides [n. sp.] Fries (Bot. Not. 1843, p. 106.), [stolonifera, culmo acutangulo sublaevi basi foliato, vaginis om- nibus foliiferis efibrillosis, foliis bracteisque subspathaceis latis planis, spieis clavatis, fruct. obovatis compressis enervibus (2) elevato-punctatis margine scabris, squama sublanceolata atra obtusa mucronatave obtectis. Hb. norm. X. — Am Flusse bei Upsala unter C. acuta und vulgaris, doch von beiden verschie- den; früher auf überschwemmtem Meerstrande in Halland: Fr, [Diese gewöhnlich für C. vulgaris und ©. salina genom- mene Art stimmt in den meisten Merkmalen mit C. reducta Drej.! aus Grönland [vgl. ob. bei nr. 6.] überein, welche man der Beschreibung nach hierher gehörig halten könnte, die aber nach Prüfung von Exempl. abweicht: ©. reducta ist eine stirps maxime diminuta et supina, inter C. vulgarem et subspathaceam media; squamae nervo lato virescente | Neueres ob. unter nr. 6.]. Unsre C. elytroides hat ganz anderen Habitus, steht gleichsam mitten zwischen C. rigida und salina, squamis longioribus aterrimis, nervo angustissimo purpurascente. Schon vor 20 Jahren sandte sie mir Nolte, bezeichnet: „Carex — ? caespitosa ist es nicht!“ Von letztrer hat sie das Kraut, aber Schuppen und Früchte zie- hen sie zur arctischen Reihe [s. ob, Vorwort. Wegen der unter der Linse sichtbaren feinern Punctirung benannte ich sie nach den Käferflügeldecken. — Die Halme stehen immer ein- zeln. Die scabrities am Fruchtrande ist wie bei C. glauca.] Characterisirt durch flache nervenlose, am Rande hack- rige Früchte. Die Blätter rollen sich nicht ein, sondern bleiben flach, eher ist der Rand herabgebogen. Diese, eigentlich über- schwemmtem sandigen Meerstrande angehörende Art ist auch auf einem Sandhügel bei Upsala gefunden worden. Von allen C. vulgaris ist sie sicher verschieden; näher steht sie von de- nen des Flachlandes der C. acuta, ist aber der C. rigida ähn- lich und die Blätter auswärts gebogen. 17. C. hyperborea Drej.! (Car. bor. p. 461. Bot. Not. 1843, p- 103.) [stolonifera, ceulmo acutangulo basi foliäto, vaginis om- nibus (?) foliiferis efibrillosis, foliis erectis planis siceitate mar- gine revolutis, cum bracteis spicisque arrectis, spieis femineis v Synopsis Caricum. 209 subpedunculatis,, ghrkhüs obovatis compressis gtuipyun acutis Ma erüeis, squama ovata fusca brevioribus. ‘[ Tornes-Lappmark!, Färöer, Island! (Grönland!). [Nach Vergleichuug einer Menge grönländischer Exem- plare mit isländischen und lappländischen erkenne ich sie für von C. sa.catilis inferalpina verschieden, (die Früchte sah ich deut- lich genervt), als schon am bräunlichen Ansehen der Aehre leicht kenntlich. Die Blätter sind aufrecht, doch nicht gar steif, sehr lang, schmal, flach. Der Stiel der Aehren ist nicht blos zufällig (denn diese sind nicht am Grunde verschmälert!); die Schuppen variiren spitzig und stumpf. [ €. haematolepis Drej.! I. ce. p. 462. (nur aus Grönland!) ist gleichfalls der ©. rigida ähnlich, aber sie stellt ein Vermitt- - lungsglied dar (‚‚omnino consociat‘) zwischen der vorigen (C. hy- | perborea) und €. eryptocarpa, wie diese zwischen C. salinaund Lynbyei: was da beweiset, dass die Eintheilung in Arcticae und Temperatae [s. Vorwort] eine recht natürliche ist... ] Sie ist von den verwandten bald an den gestielten bräun- lichen Aehren, beim Trocknen fast genervten Früchten und an ‚ weicheren aufrechten flachen Blättern zu unterscheiden. 18. €. rigida [ (Good. Transact. Linn. Soc. II.), stoloni- fera, culmo firmo rigido acutangulo-basi foliato, foliis lätis planis carinatis rigidis margine recurvis siccitate revolutis, spicis ar- rectis, fruct. oblongis subcarinato -triquetris enervibus squamam oblongam obtusam aequantibus eademve brevioribus. | — inferalpina, elatior, foliis bracteisque praelongis erec- tis, spieis inferioribus pedunculatis clavatis. Herb. norm. IX. [— sawatilis, media, foliis excurvis, bracteis foliaceis, spicis oblongis subsessilibus, ima subpedunculata. | — frigida, pumila, bracteis auriculato-cuspidatis, spieis sessilibus, squamis fructum semper obtegentibus. Hb. n. VII. [Von den inferalpinen Sümpfen an bis zu den höchten Alpengipfeln [in Scandinavien ] bilden diese Formen eine fort- laufende Reihe.] 210 Synopsis Caricum. Leicht erkennbar an den steifen, am Rande herabgebognen Blättern, schwarzen Aehren, und den fast gekielten dreikantigen Früchten. Vgl. übrigens über diese Arten Novit. mant. II. Ich wünschte, dass Die, welche das biologische Verhalten dieser Arten studiren, diese 3 Reihen und 6 Stämme wahrhaft in der Natur begründet finden möchten. Ich hoffe, dass durch solches Gegeneinanderhalten der wirklich nah-verwandten Arten sowohl ihre Unterschiede, als auch noch ihr Verhältniss zu ein- ander völlig werden klar werden, da weniger Wichtigkeit darin liest, ob sie als Arten dargestellt werden oder nicht, als im Vermeiden eines willkührlichen Verfahrens, es seinach der einen oder nach der andern Seite. Keinem aufmerksamen Beobachter kann es entgehen, dass die 3 Arten in jedem Stamme jede die ihre in den andern Stämmen hat, die für den andern Stamm ihr ent- spricht, so dass z. B. C. prolixa sich zur C. acuta verhält, wie C. strieta zur C. caespitosa und C. aquatilis zu C. epigeios, u.s.w. überall. Ohne scharfes Auflassen des Unterschiedes zwischen Verwandt und Analog gelingt es nie, sehr natürliche und reiche Pflanzengruppen naturgemäss zu ordnen, sondern wird entweder alles als ein principloses Spiel der Natur -be- trachtet, oder man unterwirft sich, im Verzweifeln ob des Fin- dens wirklicher Naturwahrheit, bloss gutdünklich gewählten Cha- racteren und dem Despotismus einer künstlichen Disposition, wobei alles wissenschaftliche Interesse, alles Erforschen der harmonischen Ausbilduug der Natur und der nach äussern Um- ständen wechselnden Gestalten verloren geht. Möge dieses Be- kenntniss aus der Tiefe meiner Seele (denn ohne diesen festen Glauben an eine höhere Ordnung der Dinge und das Bemühen, sie als aus einem Gusse aufzufassen, könnte ich nie so viele Zeit auf einen so geringfügigen Gegenstand wenden), von Den- jenigen nicht gemissdeutet werden, die auf andern Wegen die Wahrheit suchen, indem ‚in vielen Gestalten das Schöne gedeiht.“ ‘Synopsis Caricum. 211 ‚[Des Vfs. im Obigen &rösstentheils eingeschaltete Carex- „Synopsis“ von 1843 berührt noch zum Anhange einige Arten und bringt Vergleichungen, wie folgt: ] F [ „Noch wären zu nennen C. rufina Drej.! (eine ausge- zeichnete Art aus Grönland), und €. bicolor All., mit androgy- nischer, am Grunde männlicher End-Aehre: beide von allen vorigen ganz verschieden und leicht zu erkennen. Hier ist die merkwürdige Beobachtung beizubringen, dass Carex ursina Dewey, Hook. Fl. bor.-am. t. 210., Drej. Car. bor. p. 439., durchaus eine C. bicolor mit fehlschlagenden (abortivis) Seiten- ähren ist! Arten mit so ausnehmenden Characteren, wie C. ur- sina, sind jederzeit verdächtig. ‚Mit den bisherigen zweinarbigen sind folgende typisch dreinarbige (tristigmaticae), die aber auch mit nur 2 Griffeln variiren, leicht zu verwechseln: a. ©. paludosa, wovon C. aemulans Drej.! Sälland. ein be- sonderer Zustand ist. j b. 4. glauca: von dieser habe ich eine merkwürdige Var. (?), die nicht allein distigmatisch ist, sondern auch die Aeh- ren fast sitzend und aufrecht hat. ec: C. stylosa €. A. Meyer! = C. nigritella Drej. l. c. Sie wächst, wie kaum zu bezweifeln, in Lappland! Ihr Habitus ist ganz der der C. caespitosa, die Scheiden fas’rig, Bei C. caespi- tosa sind die Capseln ebenso. gewöhnlich mit dem Griffel ge- schnabelt. Viele anderwärts gewöhnlich beigebrachte micrologische Merkmale vom Schnabel der Frucht, ungetheilter oder ausge- randeter Mündung derselben u.s. w., liess ich in dieser Synop- ‚sis hinweg, da sie weniger festzuhalten, oft zweideutig sind (daher die Angaben darin so abweichend), obgleich sie nach gehöriger Erkennung der Species wohl etwas helfen. Ich halte die den Wachsthumsverhältnisssen entnommenen Kennzeichen für weit wesentlicher und zugleich deutlicher. Die Form der Stütze der Aehrenstiele ist nicht zu verachten: sie ist bei nr. 1—4. stets eine ungetheilte ochrea, bei nr. 10. eine breite brac- tea amplexicaulis, bei nr. Il. zwei bracteae non amplectentes \ BiB: Synopsis Caricum. u.8.w., aber an sitzenden Aehren ist dieses fulerum von den Schuppen, aus deren Metamorphose es entstanden, nicht zu -unterscheiden. Davon später ausführlicher. ° - » | - Den Ueberblick könnte eine Anordnung nach den Schup- pen erleichtern: | A. Sqnamae fructum 'omnino B. Squamae fructu breviores an- obtegentes I. obvolutae: Crypto- gustioresve appressae: Phanero- carpae. carpae. 1. C.maritima. 5. C.hyperborea.. | 1. ©. prolixa. 6. C, caespitosa. 2. C.Lyngbyei. 6. C. rigida. 2. C. acuta. -— 7, C. turfosa. 3. C. spiculosa. 7. C. elytroides. 3 C. tricostata. 8. C. epigeios. 4.C. 5. ©. 4. C. cryptocarpa. 8. C. salina. aquatilis. 9. C. vulgaris. (C.haematolepis.) 9. C.subspathacea. strieta. 10. C. bicolor. [Zusatz, mit Nachricht von einer neuen Carex- Form (oder Art?). Vom Uebersetzer. [Der Umstand, ob die Halme oben beblättert oder die Blätter am Grunde mehr gehäuft sind, ist, wie es scheint, als Unterschied zwischen obiger IIten und Illten Reihe sichrer durch- greifend, als das Merkmal der sich nach oben oder nach unten biegenden Blattränder. Schreiber dieses fürchtete in Betreff letzterer, als er im Mai bei s. neuen Wohnorte eine neue Üarex- Form (wo nicht neue Art) fand, anfänglich beinahe, dass-ge- ' rade diese neue der obigen Eintheilung gefährlich werden könne, indem sie Merkmale der 2ten und 3ten R. vereint besass. Ich fand nämlich eine nach der Stellung der Blätter mehr zur 3ten \ Reihe (und zwar den Schuppen nach zum Ödten der obigen Stämme) gehörende Carex, die jedoch dabei zugleich durch zu- rückgeneigte Blattränder bei stets steifem Halme zur 2ten Reihe und zum: 4ten Stamme gehört hätte. Aber die Neigung des Blattrandes ist gewiss geringeren Gewichtes, und ich betrachte . i ‚Synopsis Caricum. 213 mein, bei obiger Anordnung sonst schwer unterbringbares, Ried- grass nun um so sichrer als zur 3ten Reihe und zwar zum Ödten Stamme gehörig, als in derselben Reihe auch im letzten Stamme vom Herrn Verfasser der Abhandlung gleichfalls eine Art hin- gestellt ist, die nach dem Blattrande allein eher der 2ten R. zufiele: die Carex elytroides Fr. Der letzteren nun dürfte, wenn wir bei dem Parallelisiren des Vfs. bleiben, meine neue Form oder Art für ihren Stamm als entsprechendes oder pa- rallel-gehendes Glied zur Seite zu stellen sein, indem, sie an oder neben C. elytroides zu stellen, wohin sie den Blättern. nach besser passte, die minder bedeutenden Schuppen verbieten. [Jetzt bei Absendung dieser Uebersetzung vom Badeorte aus, entfernt vom eignen Wohnorte wie von Expin. jener Curez, vermag ich nicht, Character und genaue Beschreibung davon darzulegen, und ich sage von derselben, die ich ührigens als- bald zwei breslauer Botanikern mittheilte, hier nur vorläufig Fol- gendes: Auf einer überschwemmt gewesenen Wiese unweit des Bartschflüsschens, welches in der Nähe die aus dem Posen- schen kommende Horla, aufnimmt, fand ich am 12. Mai, um die: Mitte der diesjärigen Carex-Blüthzeit (wo €. ericetorum schon am 2. Apr., €. Pseudocyp. und intermedia Anfang Juni’s blühten), neben sparsamerer mehr am erhöhten Rande stehender blühender C. paludosu und kleiner als ‚diese fast nur allein eine 2narbige Carex theils blühend theils im Verblühen fast vom Wuchse der Genossin, doch in allen Theilen kleiner und nicht so in’s Grau-grüne 'neigend sondern in’s Gelb-grüne. Ihre Farbe, dann dass sie die Wiese damals fast ausschliesslich einnahm und gelblich färbte, mit ihren blühenden und den (zahlreichern) freudigen sterilen Blätterhalmen, so wie die von denen der C. bulgaris Fr. durch abwärts geneigten Rand abweichenden schwach canellirten Blätter liessen mir zuerst der Beschreibung der Blätter „nach die wahre Ü. caespitosa Fr. (pacifica Dr.) einfallen, welche meine Pflanze aber den Aehren nach, und weil letztere der ©. stricta näher, nicht sein konnte. Sie ist in den blühenden Halmen 1 bis fast 2 Fuss hoch: diese und die 1 rheinl. -Hornsch. Arch. IH. 2. 15 214 Synopsis Caricum. Fuss hohen Blätterhalme stehen durchsetzt mit Hypnis (cuspi- dato, tamarise., squarr.), Bryis &e. (nicht Sphagnis), zwar einander nahe, doch einzeln, nicht zu erhöhten tumulis gedrängt, wie von C. caespitosa Fr. gesagt ist. Die Wurzeln, schwer einzeln herauszubringen, sind dicht verfilzt:- die stärkeren wahr- scheinlich kriechenden holzigen untererdischen Stengel oder Stolonen mit viel mehrerem Filze aus dazu gehörenden: zärteren doch gleichfalls zäh-holzigen fadenförmigen Fasern verwachsen und mit Mooswurzeln (auch wohl Scirpus compressus, Baeo- thryon, und palustris, die noch nicht grünten noch blühten), gemengt. Der nur unten beblätterte blühende Halm ist steif, aufrecht, trägt oben 2 sehr genäherte stiellose aufrechte weibliche, und meist nur 1 männliche Aehre, zuweilen noch eine kleinere hinzu; selten nur 1 oder 3 weibliche. | Die weiblichen sind walzenförmig-eiförmig, stumpf, durch- schnittlich 3%,” bis 1” lang; Deckblätter schmal, nicht scheidig wie bei C. elytroides; die Fruchtknoten mattgrün wie fast be- stäubt oder feinpunktirt (vgl. ©. elytroides), dem blossen Auge frisch nervenlos, rundlich-oval oder verkehrt-eiförmig, stumpf, fast aufgeblasen, nicht so flach gedrückt als bei C. vulgaris, wenig später der Farbe nach wie schwach mit Rauch (mehr oder min- der), nachher schwach wie mit Russ angeflogen (nicht so röthlich wie bei C. glauca), daher ich diese Form, wenn sie eigne Species wäre, C. fumida — oder nach der hell gelblich - grünen Farbe der ganzen Wiese ‚‚Zaetior“ — nennen möchte. Der Um- riss der Aehren und der Früchte mit der Mattheit dieser er- innert etwas an Ü. tomentosa, der erstere wohl auch an €. vul- garis. Der die Frucht anfänglich schnäbelnde Griffel (mit 2 lan- gen Narben) fällt bald ab. Die Schuppen sind angenehm braun, nicht schwarz, mit grünem Nerv, länglich, stumpf, schmäler und meist kürzer als die Frucht. — ' An allen Halmen ist auch die Basis schwächer aber dichter, als an der benachbarten €. paludosa. Die Blätterhalme, zahl- “reicher, die Wiese leicht färbend, sind niedriger; ihre Blätter | breiter, ziemlich steif aufrecht, oben nieht übergebogen, obschon aus einander gehend, und diese wie alle Blätter sind so ‚wie sie bei C. stricta, caesp. Fr. und turfosa beschrieben (nicht Synopsis Caricum. ‚MB.- involuta wie bei ©. vulgaris, sondern) die Ränder eher nach unten geneigt und trocknend nach unten umgerollt! also die Blätter oberhalb 2%kielig und unten ?rinnig, wie bei jenen, die grösseren Blätter flacher. Diese im Blühen so eigenthümlich, fast alpinisch ausse- hende Carex passt zu keiner (normalen beschriebenen Form irgend einer) der obigen schwedischen Arten, wäre es eine schwedische, so müsste sie auch durch Westpreussen und Posen (wo es dann nur am Finder gefehlt hätte) bis zu meinem jetzigen Wohnorte, Herrustadt in Sehlesien unweit der posen- schen Gränze, verbreitet sein, etwa obigen Wässern folgend, an welchen. selbst ich sie zwar nicht fand. — Zu welcher äl- teren Art aber gehörte sie, wenn sie nicht eine ganz neue Art ist? — Die stumpfen kurzen, meist 2, weiblichen Aehren sind noch mehr genähert und weniger an Zahl als bei C. vulgaris. Sollte meine Care.r, trotz der entgegengesetzten Rollung der Blätter dennoch zu €. vulgaris gerechnet werden, was bei dem auch so sehr abweichenden Habitus und Färbung mir nicht recht annehmbar scheint — sollte die Einrollung und die Zu- rückbiegung nicht bloss keine feste Unterscheidung zwischen der 2ten und 3ten Reihe geben, wo in dieser Hinsicht C. ely- troides, beide etwas vermittelt, und nicht bloss innerhalb eines Stammes eine Art (C. elytroides) etwas abweichen, sondern sogar innerhalb einer Art (C. vulgaris) eine Forn derselben die Blätter anders rollen als die andre: so könnte es auch für andere Arten Gefahr geben. — So fand ich, gleichfalls bei Herrn- stadt an der zurücktretenden Horla, ausser- und innerhalb des Wassers am 20. Juni d. J. ein hohes Riedgras, welches nach den kleinen kugeligen Früchten mit kurzen Schuppen in walzenförmigen langen stumpfen zum Theil etwas keulenför- migen Aehren scheinbar nur C. aguatilis sein konnte, als wäre diese aus Schweden durch Preussen bis hierher verbreitet: — diese extreme Form sah ich zuerst und an derselben Stelle nur diese im Schilfe, meist im Verblühen; ob sie vor dem Blühen oben überhangend, war nicht mehr zu sehen; doch die Blätter waren nicht eingerollt, sondern etwa die der C. acuta, 15° 216 Synopsis Caricum. doch der Halm bis ganz oben steifer als bei dieser (vom Flusse 5Min. Weges entfernt hatte Anfang Juni’s entschieden oben überhangende schlaffe C. acuta geblühet). Wiederholtes Suchen nach dem Consortium dieser Carex am Flüsschen auf- und ab- wärts liess mich jetzt nur (wie ich glauben will:) dieselbe Carex theils mit denselben kleinen, theils aber auch mit grössern längern Früchten und viel längern Schuppen finden bis zur völligen C. acuta, nur ungewöhnlich steif und fest (meist verblüht): Die Halme waren also wahrscheinlich durch gedrängten Stand im Schilf- Schatten so steif aufrecht gehalten, dabei noch im Schatten dunkel blaugrün; am Grunde Schlamm an- hangend von verwachsenen Blättern oder Scheiden. Auch bei den ersten kleinfrüchtigen aquatilis „ähnlichen Expl.“ erinnerte bei manchen schon die entferntere Stellung der untersten Frucht- knoten (fast Quirle) an das Aehnliche, bei C. BR das für diese characteristisch. Sollte nun meine oben zuerst besprochene neue Form oder Art trotz der abwärts geneigten Blattränder und fremder Form und Farbe zur einwärts sich rollenden C. vulgaris selbst gerechnet werden oder zu rechnen sein (neben sie gehört sie gewiss in denselben Stamm, wenn C. elytroides in den Ö6ten), und vermöchte also auch eine und dieselbe Art so zu varii- ren: so könnte irgend jemand umgekehrt auch die C. aquatilis mit sich einrollenden Blättern zur flachblättrigen oder sich ab- wärts rollenden C. acuta bringen und meine scheinbar ayua- tilis-ähnliche (die besonders der flachen Form ‚cuspidata“ der €. aquatilis entspricht) hiesse oder wäre dann wirkliche C. aquatilis wenn nicht für die wahre €. aguatilis Wbg. (nach dem obigen Character der Illten Reihe) die mehreren Blätter am Grunde hinzukämen, denn Blattfläche und Längenverhältniss der Aehren variiren ja auch bei dieser sehr: von Hübener ge- sammelte Expll. vom Dovrefjeld — wenn sie nicht etwa zur erst neu-getrennten C. epigeios gehören, — haben viel kür- zere mehr genäherte Aehren, als solche von Stockholm. . Von obiger der C. vulgaris verwandten Carex wird schär- ferer Character irgendwo nachfolgen. | B—d.] -—— ni - Synopsis Caricum. 217 er Nachträglich. 1847. Schon glaubte ich (am 14. Mai in der dies Jahr, wie für Alles, verspäteten Blühzeit) die Carex fumida 'auf derselben, aber in diesem Jahre minder nassen Wiese als aus (. vulgaris entstehend ertappt zu haben bei Anfang ihres Blühens, bei noch grünen flacheren Frucht- knoten, aber die Unterschiede beider traten später (21. Mai) bei’m Schwellen der Früchte der fumida mehr hervor. Als bester Führer . und anfänglich einziger Anhalt zum Unterscheiden diente Fries’s Merkmal der im Welken auf- (einwärts) oder rückwärts gebogenen Blattränder und Bracteen: von diesen 2 Carices hatte nur die entschie- dene C. vulgaris Fr. beide eingerollt; und da einige solche Exempl. der C. vulgaris nicht nur neben der /umida standen, sondern auch auf einer etwas höher gelegenen aber sumpfigeren nässeren Wiese nur vulgaris ohne fumida stand, so kann fumida nicht, wie ich zu- erst dachte, durch grössere Nässe die Früchte schwellend aus vulgaris entstanden sein. Was nun (. vulgaris war nach dem Blattrande, hatte zugleich längere und viel breitere Bracteen, breitere Blätter, dickere und dadurch noch steifere Halme, die Fruchtknoten einfarbiger grün. C. fumida hat nur fast borstlich -pfriemige oder zum Theil fast feh- lende Bracteen der untern Aehre, den Halm schlanker, höher , gerader aufrecht, Blätter der Halm-Basis schmäler, ohne- die dichten Blatt- büschel der vulgaris, Blattscheiden nicht oder nur schwach fibrillös, die Blattlänge nicht so hoch am Halme hinaufreichend ; Fruchtknoten zwar anfänglich zusammengedrückt und mit den Schuppen fast täu- schend wie bei vulgaris, aber weiterhin immer mehr schwellend, dann verhältnissmässig kürzer, breiter (fast-rundlich- oder quadratisch -) eiförmig, mehr oder minder beräuchert, die grösste Breite mehr in der Mitte als bei vu/garis: männliche Aehre ähnlich der der Vu/gar., doch minder walzlich, nach oben und unten spitzig, mitten am brei- testen, allenfalls lichter oder reiner grauschwarz: weibliche (1—) 2, wenn bei vulgaris 2 (—3). — Das Ganze der fumida zierlicher: — der von Prof. Fries für seine 3. Reihe angegebene vegetative Cha- racter aus den Blattbüscheln am Grunde dient gerade auch sehr gut zur Unterscheidung zwischen vulgaris (3. BR.) und fumida (2. R.), and letztere gehört danach, obschon der vulgaris in der blühenden Aehre am ähnlichsten, dach in die 2. Reihe und zwar gewiss neben C. turfosa und C. caespitosa Fr. s. pacifica. — Das Merkmal, das den Namen /umida eingab, ist ausschliesslicher, als das des andern vorgeschlagenen ( ,,‚/aelior‘‘), denn auf jener Wiese erscheint zwar diese Art lichtgelblich-grün, aber auch C. vulgaris und acula werden auf derselben daneben statt bläulich- grün fast gelblich- grün. — Wo ein Exempl. einen Uebergang zu machen schien, da zeigten zuerst die nach Welken sich einrollenden Blätter, dass es entschiedene vulgaris war, denn dann immer waren auch die Früchte ein farbig grün, flach und verhältnissmässig länger, Blätter mehr den Halm deckend u.s. w. (s. ob.) Ichm uss nun diese C. fumida für eine sicherere Art halten, als manche andere ncu aufgestellte. Möglich, dass sie — nach Reichen- bach’s Theorie, die jetzt durch Fraas eine Stütze erhalten, — im Laufe der Zeit, der Jahrtausende, sich von einer andern Art abge- gliedert hat. Freilich: entstanden neue Organismen, nene Arten etc., im Anfange jeder neuen Erdperiode (welche Anfänge ja selbst nicht ein Schlag waren, sondern Jahr-Tausende,, Myriaden einnehmen konnten), warum dann — fragte ich, der generatio aequivoca abhold, mich doch oft — warum nun nicht auch in den Perioden noch? Nach Fraas könnte es scheinen: es geschehe noch: durch Spaltung der Arten. — mE - % vi Aufzeichnungen von einer Reise in Umea-, Pitea- und Lulea- Lappmark im Sommer 1845, von N. 3. Anderson. Aus dem Schwed’schen in Lindblom’s Bot. Notiser 1846, No.1., 2., S.I— 30, durch Dr. Beilschmied. na _ un ID Diesen Auszug aus dem während der Reise in Lappland geführten Tagebuche lege ich theils deshalb vor, weil eine Dar- stellung des Aussehens der Vegetation in den verschiedenen besuchten Localitäten ein deutlicheres Bild der lappländischen Flora geben kann, als das, welches durch eine blosse Aufzäh- lung ihrer Erzeugnisse *) zu erlangen ist; theils auch zu An- deutung einer Marschroute für andere Botaniker in jenen Ge- birgen.... | *) [Dies in Bezug auf des Vfs. eigne Schrift „Plantae vascul. circa Quickjock Lapponiae Lulensis“ 1844 et 1845, 36 pp. 8., dem Resultate seiner frühern Reise dahin v. J. 1843, worin aber auch ausser dem mit Standortangaben versehenen Pflanzen - Verzeich- nisse eine Schilderung der ganzen Gebirgsgegend um @u. mit Nennung characteristischer Pflanzen einzelner Regionen und ein- zelner dortiger Berge und Gewässer gegeben ist, die auch Vor- stellungen jener Punkte gewährt. Der Verf. wollte damit (wie theilweise auch mit der obigen) die ganze Flora eines einzel- Reise in Lappmark, von N. J. Anderson. 219 In Gesellschaft des Prof. P. F. Wahlberg und des Can- didaten C. @. Löwenhjelm reisete ich am 28. Mai von Stock- holm ab und kam den 1. Juni nach Umeä. Der Frühling war noch ungewöhnlich wenig vorgeschritten: die Birken standen auf den Scheeren von Stockholm noch so kahl da, wie der Boden, aus dem sie aufragten; je mehr wir uns aber dem Norden nä- herten, desto grüner, frühlingsartiger, schien das Land zu wer- den. Das Eis war nämlich südwärts getrieben und hatte sich im Meere von Äland gesammelt, kalte Winde von da über die Umgegend aussendend, welche die junge Vegetation unterdrück- ‚ten. — Bei einer bloss in botanischer Hinsicht gemachten Reise ‘könnte es wohl etwas früh scheinen, schon jetzt in's Gebirge zu kommen; aber wenn man Frühjahrs-Insecten nachspüren will und eine so lange Fahrt vor sich hat, wie die uns’rige ‘war, dabei auch wünscht, manche Gewächse in der Frühlings- tracht und Jugend zu studiren, z.B. Salices, so ist dieses die passendste Zeit. Von Umeä zogen wir den 2. Juni gegen NO. landeinwärts und kamen, vorüber an den Gasthöfen Hissjö, Tavelsjö, Röda, Degerfors, Ekorreselet nnd Ekorreträsk, den 4. nach Lycksele 64° %,N.B. Der 13 schwed. [19 deutsche] Meilen lange Weg dahin von Umeä aus war, als Fahrweg betrachtet, äusserst be- schwerlich; der Stellen, wo aus dem sich verdünnenden ein- förmigen Kieferwalde lachende Aussichten am Flussrande oder kleine Binnenseen erschienen, waren wenige, und eben so dürftig war die Vegetation. Salix Lapponum, nigricans und phylicifolia entwickelten jetzt ihre Kätzchen, EZriophorum va- ginatum und angustifolium fügten ihr Weiss zur Helle der An- en nen Striches in Lappland voliständig darlegen, nachdem früher wohl, durch Wahlenberg, die Flora von ganz kappland dar- gestellt gewesen. — Eine Abkürzung dieser Schrift ‚, Plantaes‘ etc. s. in Flora oder regensh. bot. Zeit. 1847. — Die Reisetour kann man auf der Charte in Wahlenberg’s Flora lappon. leicht - verfolgen. — Zoologisches über Quickjock’s Umgegend, von Löwenbjelm, s. in X. Vel.-Acad. Handl. för är 1843 und Isis 1846, 1X.] an 220 Reise in Lappmark, von N. J. Anderson. dromeda polüfolia, und stereocaulon paschale bedeckte mit seinem dichten Schorfe den sandigen Waldboden. Aubus ar- eticus und Viola epipsila fingen an gemein zu werden, V. ca- nina verschwand allmählig. Bei Ekorreselet (d. letzte Station in Westerbotten) fanden sich Salix mı yrtilloides, Calamagrostis lapponica und Carex globularis; Ledum pal. ß. latifolium und Betula nana füllten die Moore, und von Salix nigricans gab es hier viele monströse Sträucher,- an welchen die Staubfäden zu keulenförmigen Massen ausgewachsen waren und diese bald 2zipflich, bald nur 2theilig und jeder Zipfel beuteltragend, beide Formen bei einander. Auch sah man Botrychium rutaceum und Lycopodium alpinum. In der Gegend um die Kirche von Lycksele am Ume- Flusse brachten wir 6 Tage zu... mancher Fund ward gemacht. Die Lage ist nicht schön. Ganz am Rande der Waldung die in unübersehbarer Masse die Gegenden zwischen dem Ume- und dem Oehre-Flusse ausfüllt, liegt das sogen. Surdikes-Moor, steril und öde, aber dadurch merkwürdig, dass Wahlenberg . hier zuerst die Salix versifolia entdeckte. Mir gelang es indess, trotz alles Suchers, eben so wenig sie auszuspüren, als die Carex parallela Läst., wovon Zetterstedt nur 1 männl. Exem- plar gefunden. Sonst aber kamen dort vor: S. myrtilloides, eben in bester Entwickelung ihrer schönen goldgelben Kätzchen, ‚Viola epipsila kreideweiss blühend und ungewöhnlich gross- hlättrig, Seirpus caespitosus der jetzt überall gemein zu werden anfıng und -Schoenus albus (ohne Zweifel an s. nördlichen Gränze). Curezx livida bildete einen blauen Uebergang auf dem tiefen Moraste. Auf dem trocknen, nur von einem kleinen nie- drigen Zuge (äs) abgetrennten Sandhügel, der sich von hier gegen den Fluss senkt, liegt die Kirche, von einer grossen Menge Kirchbuden und andrer Wohnhäuser umgeben. Am nördl. Ende dieses ‚„Städtchens“ macht der Ume-Elf eine Krümmung und bildet so eine Landspitze: auf letzterer hat die frühere Kirche gestanden. Auf dieser „alten Stelle (gamla platsen)“ "- wachsen: Lychnis (Viscaria) alpina, Trollius eur., Salix ‘de- pressa livida (gemein in den Waldgegenden) und Saussurea ny Reise in Lappmark, von N. J. Anderson. 221 alpina — neben Convallaria majalis; und am Ufer desselben (Afvaviken) Mentha lapponica, aber, so viel ich weiss, stets ohne Blüthen. Wäldchen von Sal. phylieifolia und Lapponum, noch laublos, füllten diese niedrige Landspitze ,_welcher gerade gegenüber, am jenseitigen Ufer (Agavanäset), man Viburnum Opulus (welches hier auch seine Gränze haben mag) antrifft. So fliesst der Umeelf breit und seicht an Lycksele vorüber, bis er brausend und weissschäumend den imposanten Hällefors herabstürzt. Im Bache von Nydal her sollte (Zetterstedt’s Reise, S.59 £.) Ranunculus Lapponicus e. gemeine Pflanze sein: ich fand ihn nicht, und auch von der als gemein genannten Salix glauca nur e. einzigen Strauch. Den merkwürdigsten Fund machte aber der Provinzial-Lehrer D. Hallström an dem kleinen See Almykkekärn (so genannt nach der Menge Epilob. angustifol., = Almykke), nahe in NW. vom Orte, näml. den von Galium suaveolens Whg. s. triflorum Mx. in Menge. Derselbe hat auch, wie er mir mittheilte, Saxifraga Hirculus auf dem Stöttings- fjäll (in e. Moore zwischen dem Risträsk u. Bäcksjö) gesammelt, - ‘ferner Sonchus sibir. bei Nordmaling und Häknäs; auch theilte er mir Exemplare der Norna s. Calypso borealis mit, welche ein Fräul. Rhen neulich bei Stensele Y, M. nördl. von der Kirche am Ume-Flusse zwischen Pr. Padus auf grasbewach- sener Dammerde (sonst blüht sie auf bemoos’tem Boden) ent- deckt hat. *). Beim Predigerhofe selbst stand ein Exemplar derselben Kiefer [P. sylv., mit getrennten Blattquirlen], deren ich in meiner Abhandlung über Quickjock’s Flora ‘erwähnt habe. 'Sie hat mit ihren in geschiedene Wirbel gesammelten kurzen und breiteren Nadeln schon von weitem ein sonderbares Ansehen; da aber die Zapfen nichts Abweichendes zeigen, so kann *) Ein Camerad sagt mir, dass sie auch im Kirchspiele- Wilhel- mina gefunden, worden; und vom Prediger Ullenius in Jock- mock und Past.-Adj. Lästadius bekam ich Notiz, dass sie an 3 neuen Stellen im südl. Theile des Kirchspiels Jockmock auf- ‚gefunden ist. So ist guter Grund da, zu glauben , dass diese Norna , die man lange als schwedisch bezweifelte, in den nörd- lichen Gegenden an vielen Orten verborgen da sei. 222 Reise in Lappmark, von N. J. Anderson. diese Bildung nicht anders als dadurch entstanden-sein, dass die Nadeln, welche zwischen jenen Quirlen gesessen haben, nach und nach abgefallen sind: davon sind an den dichten Knoten noch Spuren zu sehen. Sie kam nachher, durch die ganze waldige Lappmark, bis Arjeploug hinauf, mit der gewöhn- lichen Kiefer 'gemengt als ziemlich gemein vor. — Ich habe sie hier bei Upsala beobachtet. Tag Den 10. Juni verliessen wir diesen ergiebigen Ort, ruderten zu Kahne ein Stück flussaufwärts, durchwanderten eine Strecke Wald am donnernden Betsele-Wasserfall vorüber, an dessen Rande Astragalus [alp.?] und Lyehnis alpina jetz: blühten, und gelangten, wieder etwas zu Kahne, zur Colonie Betsele. Weiter ging die Fahrt durch einen 3%, [|schwed.] Meile langen Wald (in welchem Viola mirabilis und Salix glauca neben dem erst jetzt uns hegegnendeu Aconitum septentrionale blüh- ten), vorüber am grossen gefürchteten Bäl-Falle, von neuem zum Flusse. Ehe wir aber dahin kamen, leuchtete neben dem Fusssteige ein Moor so eigen blaugrün: ich eilte hin und fand — Carex laevirostris Blytt & Fries s. rhynchophysa C. A. Mey. (€. bullata nonnull.), neu für Lappland. In schwankenden Booten erreichten wir Gransele und von da rudernd, ausser Y,M. zu Fusse, Kattisafvan. Der Ume-Elf ist, so weit wir ihn sahen, hässlich: ihn fassen nicht die lachenden, fruchtbaren Ufer des Lule-Elf ein; nackte Sandstrecken bilden hier die äussersten Säume der ein- förmigen Wälder, die sich herangedrängt um im seichten Ge- wässer ihre rauschenden Gipfel zu spiegeln; Steine und Klippen liegen überall gehäuft und gering sind die Abstände zwischen den gewaltigen Wasserstürzen. So auch mit den Menschen: Wohlhabenheit ist weniger allgemein, und selbst bei wem solche besteht, herrscht ziemlich Gleichgültigkeit gegen eme beque- mere und bessere Lebensweise. ” In Kattisafvan blieben wir über den folgenden Tag. Hier konnte man gut eine Menge Salices im Frühlingsaufzuge stu- diren: denn gegen W. umgaben den Ort dichte Weidengebüsche, wo eine Masse Formen der S.phylicifolia, Lapponum und caprea, - Reise in Lappmark, von N. J. Anderson. 223 besonders erstere, trefflichst gediehen. An der Ostseite liegt ein Moor, wo ich: S. versifolia zuerst sah, welche eben, nebst S. nıyrtilloides und Lupponum in ihrer besten Jugend stand; daselbst stand auch eine sehr sonderbare Carex, ohne Zweifel ©. vaginata, deren männliche Aehre aber bald compact keu- lenförmig war, bald in viele aufrechte, eine ährenähnliche Rispe bildende Aeste mit blossen Fruchtknoten aufgelöset, so dass die Pflanze dann tota dioeca war. Diese kam in allergröster Menge mit der rechten vaginata gemengt vor, deren Ansehen sie fast in allem hatte. Carex Buxbaumii stand auf Kiefer- boden! Rumex aquaticus | domesticus Hn.] an Wasserpfützen. ' Am 12. Juni begaben wir uns weiter den Fluss hinauf. In einem Laubwalde, den wir bei einem Wasserfalle vorüber durehwandern mussten, gab es Convallaria maj., Hierochloe odorata und Sorbus aucup. glabra. Bei der Colonie Äskiljan verliessen wir den Umefluss und fuhren in den Jukt-ä ein und in ihm hinauf: dieser ist in nichts kleiner als der Ume-elf aber viel schöner. Mit einem kurzen Gange nach Badstueträsk ge- langt, blieben wir dort den folgenden Tag. War zu Kattisafvan Salix phylicifolia häufig gewesen, so herrschte dagegen hier $. Lapponum, nebst ihrer Form leucophylla in den verwirrend- sten Gestalten; S. depressa stand mit eben entwickelten ganz kahlen Kapseln da; Botrychium rutae., Pedieularis sceptrum (mit jungen Blattrosetten) und S. glauca wurde häufiger. — Der 14. Juni war ein beschwerlicher Tag. So lange wir in Booten den Juktä hinauffahren konnten, wo Trollius die grüne Grass- matte am Rande der silberweissen Weidenhaine vergoldete, war es angenehm; aber bald begann die Wanderung durch 1! ‚Meilen langen Wald, wo der unmerkliche Steig bald über ras- selnde Steinhaufen, bald über unübersehbaren tiefen Moorboden führte, bis wir ermüdet zur elenden Colonie ven Lomfors ka- men, von wo an wir wieder, in heftigem Sturme und scharfer Kälte, auf dem Junkt-ä fuhren, umgeben von weithin in dem jetzt hochfluthenden Flusse wachsenden Dickichten von Salixz Lapponum. Von Lomfors selbst, wohin wir nach vieler Mühe kamen, zogen wir gehend weiter nach Sandsjö, und durch Riesen- 224 Reise in Lappmark, von N. J. Anderson. - waldungen, die jetzt durch die Ausrottungsbegier- der Neu-An- ‘bauer abgebrannt waren, hier und da durchschnitten von düstern ungeheuren Mooren, bis Sandsele. Tags darauf der engen Her- berge enteilt, erreichten wir, bald gehend, bald zu Kahne auf -dem Windelelf, bei Stresund vorüber, spät das 131, [20 deutsche] Meilen von Lycksele entfernte Sorsele. Der Kirchplatz Sorsele 65° Y,Br. liegt auf einem In- selchen, umflossen vom stattlichen Windel. Von der Höhe aus, “ von wo man ankommt, übersieht man den Fluss, wie er in meh- rere Buchten sich windet, düstere Kieferwald - Inselchen bildend, die Ufer mit Weidenhecken gefüllt. An den gelinde abhän- gigen Seiten erheben sich Berge, eine Kette über der andern, bis in der Ferne nur ein blau-weisser Rand die Schneefelder auszeichnet. Grossartige Lage hat Sorsele selbst nicht;. aber nach unserer Wanderung war es erquickend,. doch etwas An- genehmes zu sehen. Wir blieben hier über den 16. Juni: auf Excursionen um die Höfe umher sah man: Caltha, die bisher ungemein sparsam gewesen, hier häufig blühend, Calamagro- stis Halleriana nehst Carex festiva und aquatilis, Juniperus nana neben Linnaea im Walde, und in ausgetrockneten Tüm- peln eine ungemein grosse und breitblättrige Car. ampullacea, doch noch nicht reif. Den 17. Juni traten wir in Piteä-Lappmark ein und er- reichten den Tag Mullholmen im See Uddjaur. Wir waren da fast 4 schwed. Meilen in dem durch umgefallene Bäume be- schwerlichen Walde, über tiefe wasserreiche Moore, vorüber bei den vereinzelten armen Colonien Mäskenoive, Gargajaur und Sebnesjaur gegangen, und erst weit gegen den Morgen erreichten wir, nach eine Meile weit Rudern, Mullholmen. Als für unsern Weg neu hatte ich bei Gargajaur Tussilago frigida und Ran- nunc. lapponicus, beide jetzt blühend, beobachtet und bei Seb- nesjaur sah ich Sal. lanata. Nach einigem Ausruhen fuhren» wir im Nachen über den weitern Theil des Uddjaur, gingen an Korroqgurik vorüber, ruderten über den Navijaur und gelangten, 1/,M. durch schlechten Waldboden gehend, nach Arjeploug, 6 Y,M. von Sorsele. : Das Wassersystem, wovon wir nun.einen Reise in L appmark, von N. J. Anderson. 225 Theil überfahren, besteht eigentlich aus 3 durch Fälle zusam- menhängenden grossen Seen: Hornafvan, Uddjaur und Stor-Afvan. (Von ersteren bald nachher, von letztern gegen den Schluss.) Der mittlere, der Uddjaur, ist ein runder See, dicht überschüttet mit „so vielen Inseln, als Tage im Jahr sind“, wie die Lap- pen sagen; seicht und steinig, ist er schwer zu passiren für den, der noch nicht dert gewesen, aber dennoch schön: denn hier sieht man zum erstenmale die Gebirge in ihrem weissen blendenden Schmucke, ‚wie sie von Westen her glänzen und ihre ungeheuren Gipfel aufrichten. Hier an der obern Gränze der Regio sylvatica [vgl. Wah- lenberg’s Charte] kann der Ort sein, eine Uebersicht von der "Gegend zu nehmen. — An das Wort Lappland knüpft man ge- wöhnlich die Vorstellung von etwas Oedem, Unheimlichem, wenn man auch zugiebt, dass es Naturmerkwürdigkeiten dort geben könne: und wahr ist dieses, wenn man allein auf die Waldregion 'sieht. Durchkreuzt von den grossen Flüssen, die von den Schnee- und Eisfeldern auf den Hochgebirgen herab- stürzen, und durchschnitten gleichsam von einem Netze von aus den Waldseen ausfliessenden Bächen und Flüssen, ist alles übrige Land von unübersehbaren Waldungen erfüllt, so weit es nämlich nicht im die furchtbaren Moore getaucht ist, die sich um die Waldseen ausbreiten. Nur hier uud da steigen Berge . auf mit gewölbten, höchst selten kahlen Seheiteln; und kommt man auf eine Höhe, so überschaut das Auge nur unendliche Strecken voll Kieferngipfel oder Moorwiesen. Die Natur ist hier sehr arm: denn in diesen Wäldern — die alljährlich immer _ dünner werden sowohl durch Schuld der Ansiedler, welche mit Brand die Lappen und Rennthiere aus ihrer Nähe zu treiben suchen, als auch durch das Rasen der Stürme — gedeihen we- nig oder keine Pflanzen: Haidekraut und Blaubeere, und hier und da eine Salix depressa livida , bedecken den sandigen Boden. Und jene Moore, wohin sich wenige wagen, sind mit Carices zu schilfgebüsch- ähnlichen Wiesen gefüllt, auf welchen sich - dazwischen Menyanthes, Nuphar intermedium Led. (= Spen- nerianum und pumilum [in Fries’ Summa V. Sc. unter N. Iu- 226 Reise in Lappmark, von N. J. Anderson. teum als Var. oder vielleicht Art]) und Eriophora, so wie die ihnen eigenen Sal. myrtilloides und versifolia einmengen, und Juncus stygius im südlichen Theile häufig nebst Sazifraga Hir- culus. Aber an den rasch brausenden Flüssen und Wesser- quellen herrscht Leben. Hier schlägt der Colonist seine Woh- nung auf, in immer weiter und weiterem Abstande vom Nachbar, je höher hinauf; und hier prunkt eine, wenigst relativ, reiche Vegetation. Die Ufer entlang erstrecken sich Weidenhaine und in diesen stehen Viola biflora, Saussurea alpina, Aconitum septenir., Geranium sylvaticum, Astragalus alpinus, u.a. Arjeploug [fast 66° Br.] liegt auf einem sterilen Hügel am südl. Ausflusse des grossen Sees Hornafvan, um welchen eine Menge hoher Berge sich über die Baumgränze erheben; sogleich gegen Norden, nur Y, M. entfernt, liegt der hohe Kaltisbout, weiter in NW. das Gebirge um Löfmock, weiss und majestätisch; in Süden aber nur Waldland, mit Wald- Seen und Sümpfen durchsäet. Wir blieben 4 Tage hier. Mein Erstes war, das hinter dem Orte in genannter Waldgegend lie- gende Moor Galykärn zu besuchen, wo Lästadius die Salix finmarkica entdeckt hat. Einen ganzen Tag durchstreifte ich den unergiebigen Strich in allen Richtungen; Salix myrtilloides, versifolia, glauca, Lapponum, phylicifolia und depressa livida „wuchsen dort häufig und vielgestaltig, aber keine, die für die gesuchte sich nehmen liesse. Auch wuchsen daselbst: Carez Buzbaumii, Tussilago frigida und eine Monstrosität des Rubus Chamaemorus mit gefüllten Blumen, weissen Rosen Ähnlich. Zweimal wurde der Kaltisbout bestiegen: welche Aussicht von da! Am Fusse breiten sich die mit vielen hundert Inseln be- deckten 3 grossen Seen aus; Landspitzen oder Vorgebirge, grün bekleidet und sonderbar, schiessen hier und da hervor, von kahlen Bergreihen durchzogen; in Westen blinken der Pe- liekaise und der Tjitjak, und weithin am Horizonte (15 schw.M. entfernt) in N. das hinter Quickjock liegende Portigebirge (die Portifjellen). Giebt es wohl in Scandinavien noch eine solche Ansicht? Der Kaltisbout reicht ein paar hundert Fuss über die Baumgränze; und hier bot uns eine Alpenflora Willkommen, Reise in Lappmark, von N. J. Anderson. 227 schön durch ihre Azalea procumbens, Diapensia, Juncus trißf- dus, Luzula spicata und arcuata, Calamagrostis lappon., Hie- racium alpinum, Gnaphalium norvegieum und Menziesia coe- rulea. Von diesem Berge aus sahen wir „die Sonne tanzen “in Mittsommernacht.“ Ueber den, wegen seines durch heftige Weststürme leicht aufgerührten Gewässers, sehr gefürchteten tiefen Hornafvan begaben wir uns am 23. Juni gegen dessen nördliches Ende, um dort einige Frühlings-Excursionen zu machen, denn um diese Zeit fing es dort an, Frühling zu werden. Wir kamen den Tag nicht weiter als zu dem 2M. entfernten, an der Nord- seite des Sees liegenden Berge Ischak. Von einer kleinen Laubwaldstrecke erhebt sich eine gewaltige aus grossen Blöcken bestehende Steinbeschüttung, und aus dieser wieder der Berg mit seinen nach Süden steil abstürzenden Seiten und überhan- genden Felsspitzen. Eine ungewöhnliche und reiche Vegetation tritt hier auf: ungewöhnlich deshalb, weil mehrere südlichere Pflanzen, wie Ribes rubrum, Hieracium praealtum fallaz, Arabis Thaliana und hirsuta, Carex ornithopus und Luzula multiflora unerwartet hier mit nördicheren, wie Carex atrata und alpina, Echinospermum deflexum und Viola montana (häufig), Salix lanata, Primula stricta, Draba hirta (e. Masse Formen), Sazifr. nivalis, Cerastium alpinum und lanatum, Ve-_ ronica saratılis, Silene rupestris, und vielen andern zusammen wachsen. Den andern Tag kamen wir am Svartberg vorbei, wo Pedicularis lapponica und Dryas octop. häufig blühten, an das nordwestliche Ende des 74, schw. Meilen langen Hornafvan und brachten uns im ärmlichen Quartiere Gäckviken, dem Stamm- orte der Lästadii, unter. Dessen Lage ist aber herrlich. Von den Ufern der schmalen schönen Bucht erhebt sich in. sanfter Neigung der Peliekaisin (= Oerfjall, d. i. Ohrenberg). Dieser ist grossentheils mit dichtbelaubtem Birkenwalde be- wachsen; über letzteren ragt er noch etwas hinauf und bildet so eine Hochfläche, welche in die 2 Gipfel ausgeht, nach wel- chen, gleichsam Ohren, der Berg den Namen hat. Seine Flora mag reich sein. Seine bewaldeten Thäler zieren Haine aus 7. 228." Reise in Lappmark, von N. J. Anderson. Salices, vorzüglich aus S. Zanata, die in fast undurchdringlichen Dickichten grosse Strecken mit ihren Kätzchen und. Blättern vergoldete und versilberte; im Schatten derselben bargen sich _ Struthiopteris, 'Stellaria nemorum, Viola biflora, Archangelica, Sonchus alpinus und Carex fesliva. Oben auf der Höhe war die Vegetation (am 25. Juni) noch nicht sehr vorgeschritten. Carex rigida trieb jetzt die Halme und Rudimente der Aehren, Diapensia und Menziesia blühten sparsam; hoch aber am Schnee- wasser leuchtete Zanunculus nivalis in Menge zwischen An- dromeda hypnoides, Alsine biflora, Sibbaldia, Avena subspi- cata, Cardamine bellidifolia, Salix herbacea (alles noch un- entwickelt), und zwischen Steinen der Gipfel ergrünte Luzula arcuata. Eine grossartige und majestätische Aussicht eröffnete sich auf der einen jener Bergspitzen, das herrlichste Panorama um diesen Mittelpunkt. Eine unendliche Gebirgsmasse begränzte den Horizont: im S. die Gebirge in Umeä-Lappmark, bald kahl und eben, bald schneebeladen und mit vielen Gipfeln, worunter - der Käxa und der Zvaipa die hervorstehendsten. Unter ihnen wand sich der Lais-Elf [nm SW. nach SO. und S.], stattlich urd mit schönen Ufern, dem Windel zufliessend, und zwischen ihm und dem Berge, worauf wir standen, lag ein 2 Meilen weit hinziehendes Waldland, hügelich und düster, voll Seen. und Wasserzüge, die sich theils in den Laiself, theils in den Udd- jaur ergiessen. In.W. erschienen die weissen Gipfel Gaitsvalli und Tjallesvardo und die ganze Gebirgsstrecke, die den schwe- dischen Ausläufer des Kjölen bildet; in N. lagen hinter dem Zuge des Tjitjak, der sich in vielfachen Gestalten längs der Fluthen des Sädvare und Hornafvan hinzog, die Gebirge in Lu- lea-Lappmark — und der Sulitelma. Hinter uns aber, unten in SO., breitete sich ein Waldgebiet aus mit Seen (der 3 oben genannten) und Strömen und hier und da einem kahlen Bersgipfel. Die grösste Excursion, die wir hier oben machten, ging nach Adolphström. Ueber die Hochfläche des Peliekaisin wan- dernd, stiegen wir allmählig an der Südseite in jenes hochlie- gende Waldland, welches sich bis zum Laiself hin erstreckt, hinab. Unzählige niedrige Züge ( asar) durchstreichen dasselbe \ 2 \ Reise in Luppmark, von N. J. Anderson. 229 ” und machen der Weg sehr beschw erlich, zumal da es nirgends an weiten Steinschuttfeldern und mit Dickichten erfüllten Mooren fehlt. An Bächlein blühte jetzt in Menge Tussilago frigida ; Menziesia und Juncus trifidus waren an trocknen Stellen ge- 'mein. An einem steilen Birkenhügel kamen wir, nach dieser 2M. weiten mühsamen Wanderung,, nach Adolphsström herab. Hier stand vor noch 'nicht langer Zeit eine Silberhütte; das Erz wurde vom Nasa-Fjell 5 M. weit hergeholt und dann im Winter zur Küste geführt. Sie musste bald aufgegeben werden und jetzt waren die Gebäude fast eingestürzt, Grushügel die Reste der Hütte, und an der Stätte jener Thätigkeit wohnte jetzt ein einsamer Colonist. Wir fuhren von hier Tags darauf flussauf- wärts nach einigen Inseln. Dicht unter den mit grossen Schnee: feldern hedeckten Bergen Käxa und Zwaipa war es auffallend, welche Ueppiskeit der Flora hier herrschte. Die Ufer waren mit dichten natürlichen Hecken aus Salix phylicifolia und S. Lapponum umsäumt, zwischen welche sich freudige Wiesen erstreckten, letztere bewachsen mit Alopecurus [prat. var.] al- pestris (ungemein ausgezeichnet durch kurze, dicke, schwärz- liche, langgrannige Aehren, gelbe Antheren, kahle meistens seknie’te Halme mit langen aufgeblasenen Scheiden von 3facher Länge der Blätter), Rhodiola, Myosotis alpestris, Bartschia alp., einer in allen Theilen weissen Albino-Form von Thalictrum alpinum, Cerastium alp., Saussurea alp. und Astragalus alpi- nus. Ein heftiger Regen trieb uns bald zurück; die Umgegend des Hofes war sehr steinig und bot nur einige Formen der Sa- ix glauca dar. Tags darauf gingen wir nach Gäckvili zurück. — Auf-einer andern Wanderung, näml. zur Betkapelle von Löf- mock an einer nördlichen Bucht des Hornafvan, wo die Lappen sich zum Bettage versammelt, und hinauf zu einem herrlichen grossen Wasserfalle des Skellefte-Flusses, wurden gefunden: Salixz Myrsinites unten in einem Waldmoore, S. glauca- Myrsi- nites. (offenbar ein Bastard, zwischen beiden. Arten wachsend -[vgl. unten Note], ferner die alpine Form der S. hastata, Oxy- ria digyna und Sazifraga aizooides in Felsspalten. — Uns nun in den See Sädvar und nach Silbojock hinauf zu begeben und Hornsch. Areh. II. 2. 16 230 Reise in Lappmark, von N. J. Anderson. die höhern Gebirge in Pitea- Lappmark zu untersuchen, hindenten_ uns das. Wetter und der Mangel eines brauchbar: herstellbaren Bootes. Auch yon Tjitjak jenseit Löfmock hielten uns ange; drohte ungeheure Moore im Aufsteigen. ab, und 'hesonders. der Mangel eines Zeltes um oben zu übernachten in dieser Jahres- zeit zwischen den Schnee- Windweben. Darum kehrten wir, da dicke Regenwolken alle Höhen bis zum: Fusse einhüllten, nach Arjeploug um, wohin wir am 3. Juli zurückkamen., "Bei der Ansiedelung Sakkavära unter dem Kaltis-bout, wurde Saliz glauco -phylicifolia bemerkt *). In Arjeploug blieben wir 2 Tage; uns rüstend. zur Reise nach dem 13M. entfernten Quickjock. Abermals suchte ich nach Sal. finmarkica: vergebens. _ Cornus suecica stand nun in voller Blüthe. Am 3. Juli ruderten wir nun über den Horsbiyuh: bei Sak- kavära vorüber, unter dem Äschakfjell hin, stiegen dort aus und durchwanderten den 11, M. breiten, mit Mooren und umgefallnen Bäumen gefüllten Wald, durch welchen- der Berg Ardnabout sein östliches Ende vorschiebt, weiter zum See Rappen, auf welchem wir nach der auf einer vorspringenden Landspitze be- lesgenen vermögenden -Ansiedelung gleichen Namens fuhren. Sa- lix versifolia war nebst 8. mirtylloides und Lapponum in obi- gem Walde häufig. — Von Rappen ruderten wir Tags darauf über den See, wanderten durch den Wald am östlichen Abhange des Waddoive, gelangten so zum Skärfa-See, durch welchen der Pite-Fluss geht. Aus dem ‚Skärfa wurde in den. grossen *) [Diese und die obige ‚„sS. glauca- Myrsinites“ führt zwar Fri ies in’ Suma Veg. Scand., p. 57 sq., mit dem Zeichen X als >< phylicifolio-glauca und > glauco-Myrsinites auf, ‚aber im 'Commentar dazu sagt er. später. p. 209. sq.: S. glauca neige hauptsächlich i in 2 Formenreihen ; gegen S$. nÖgricans und, gegen, S. phylicifolia hin, deren Extreme seine Formen pullata und pallida seien, welche aber als Bastarde anzuerkennen ihm wi- derstreht aus Gründen. Ebenso äussert Fr., es dürften sich wohl noch Mittelformen finden lassen, welche obige vermeintliche. S. glauco - Dun, zur blossen S. MHyrsinites allein er führten: | ara | De Vehern); Reise in Lappmark, von N.:.J.. Anderson. 931 trmischen Tjekelvas: gerudert; hier öffnete sich eine neue, eine völlige Gebirgs- Ansicht: in S. lag'.das anfänglich iwie ein Waagehalken gleiche Bartoute -Gebirge, aber‘ bald, in W., run- ‚den und: spitzen sich Gipfel desselben zu Schneegebirgen von wunderbaren Formen: es verschmilzt dort mit; dem ‚Raskats, welcher, hoch und weiss, den :westl. Hintergrund - ausfüllt und sich in N. mit dem Gaitsats: verbindet, wie in ©. mit: dem nie- drigen Arvas. So'ruderten wir über den breiten; eben spiegel- ruhigen Tjekelwas; dicht unter dem Raman wurde gelandet. Schwarz und düster erhebt sich dessen ‚Gebirgsmasse senkrecht ‚aus den Wogen. In NW. und SW. sendet sie eine Menge Ab- sätze aus, welche Mauern bilden, die weiterhin in einen Winkel zusammenfliessen, nicht wnähnlich: einer zerstörten gewaltigen Ritterburg. Schrecklich mühsam war der Weg von Y,M., ehe wir unter dem senkrecht abstürzenden. Akkapakta die Hütte eines Wald-Lappen erreichten, wo wir bei Milliarden Mücken eine : böse Nacht hinbrachten. Den 5. Juli unter beständigen Regenschauern den Akkapakta. hinaufstrebend kamen wir auf eine rechte Gebirgsfläche mit ihren Mooren um die kleinen Seen und ihren verkümmerten Birkenhainen. Von .dem Thale aus, welches. der Rissa- See. füllt, erstiegen wir den gerade herab geneisten, fast waldlosen Gaitsats. Ranune. nivalis, Gnaphal. alpinum, Alsine biflora und Veronica alpina blühten jetzt; diese und Lyehnis alpina und Sazxifraga stellaris in Knospen waren das Einzige für Botaniker. Aber vom AUTOREN Hes Beeges sahen wir Quickjock’s Gegend. Ä - Ein‘ nicht zu besehreibendes Gefühl war 'es, womit wir jene: herrläiehen Gebirge wiedersahen, die uns 1843 so lieb, 80 ‘vertraut igeworden.:: Die Luft um dieselben ist''so rein, die Gegenstände rücken sich näher; sollten sie nicht mit dieser Anziehungskraft auch auf den Menschen wirken? ob nicht -dar- aus die Liebe der Bergbewohner zur Heimath zu erklären ist? —' Den Gaitsatz herab erreichten wir das Thal; wo'die Gränze zwisehen Piteä- und Luleä-Lappmark geht; wir bestiegen dann den Skäldavära und kamen: an dessen steiler Nordseite herab an den u ‚Piourajaur;: in dessen Mitte auf einer Insel die ı“ F i N fh/ı® 1 : * i wer , ı; Aha E usrer \ 4 ; er bu 1.JE.b 5. OacEamel > 91, ı 16 232 Reise in Lappmark, von N. J. Anderson. ’ angemehme gleichnamige :Colonie liegt. ’ Pflanzen in ihrer Nähe waren Ranunc. lapponicus, eine Menge Formen von Salix glauca, phylicifolia und lanala, Luzula arcuata und parviflora, und um die Gehäude grosse natürliche Wiesen von Alopecurus al- pestris, dieser eben so distinet und ausgezeichnet wie zu Adolphs ström. Die Nacht % Juli durchwanderten ‘wir den Wald am Abhange des Lastak zwischen dem Peurajaur und Sasgatjaur, wo auf Moor Ranune. lappon. und Pinguicula villosa standen. Früh Morgens kamen wir 'endlich, über den stürmischen Saggat, zum schönen Quickjock. Wer die Alpenflora im grössten Reichthume sehen, wer die ewig-schneebedeckten Gebirge in ihren riesigen und doch schönen Formen, die über lachende Haine aufragen, in klaren Wellen sich spiegeln, mit Wolken auf ihren Scheiteln, Blumen um ihre weite Runde, anschauen will, oder wer auch nur reiset, um das Schönste, wenigstens für Lappland, gesehen zu haben: alle diese müssen (uickjock besuchen... . Ich versuche nicht, die lachende, die Ehrfurcht gebietende Natur in ihrer ganzen Grossartigkeit zu schildern. Hier nur kurz die Grundzüge von Quickjock’s Flora. Die Kirche liegt, von einigen Häusern umgeben in der Tiefe, wo 2 Thäler und der Saggatjaur. zusammentreflen. [1070’ ü. d. M., unter 670 3’ n. Br.]. Das eine Thal,. vom Flusse Tarrajock durchschnitten, wird von den grossen Bergen Wälli- vära, Gaskaivo, [4500’h.] Njunnats [4700’ ?], und Tarrikaisin (von O. nach W. betrachtet) an seiner Nordseite, und den Njam- mats, Själlapoult, Wuoka und Staika [letzterer 4750’ h.] an der Südseite, gebildet. Das andere, von den Stürzen des Kamajock bewässert, bilden der Bergzug Walli an der Süd-, der Porti und der Zäkkok [3000’ h.] an der Nordseite. Da wo die beiden Flüsse zusammen kommen, bilden sie ein kleines. schönes, fruchtbares Delta aus dicht-belaubten Inseln, fast endlos durch- schnitten von concentrisch gewundenen Flussarmen! Durch das Gewässer dieser. Flüsse entsteht der Saggatjaur (woraus der kleinere Lule-elf, Zilla L. — elf, entspringt), und an dessen Nordseite erheben sich’ der Snjärrak und Kässavära, an der Süd- seite [von W. nach SO.] der Njammats [nur 1500’ h.ü. d. M.] und \ Reise in Lappmark, von N. J. Anderson. 233 der Lastak. — In diesem Thale nun ‘und auf diesen Inseln — was zusammen Lappland’s Paradies genannt wird, „und das mit Recht!“ — ist es, wo eine üppige Vegetation von unteren Ge- birgspflanzen vorkommt, wie: Gnaphalium 'alpinum, Erigeron uniflorus und elongaius, Valeriana offic. foliis ternis, Bart- schia ulp:; Scepirum ‚Carolinum Rudb., Gentiana nivalis, Cor- nus suecica,' Archanyelica, Trollius, Aconitum sept., Siellaria nemorum, St. crassifolia subalpina |[s. unt. a. Schlusse |, Cera- stium alpinum nebst der Form glabratum , Epilobium lineare, Rhodiola, Rubus arct. und casioreus, Menziesia coer., Salices, Calamagrostis phragmüoides und lapponica, Carices. (Eine Menge gewöhnlicher Gebirgspflanzen übergehe ich, so wie was einzelne Localitäten: characterisirt, desshalb auf m. Abth.: Plant vasc. circa Quickjock etc. verweisend |[s. d. in Regensb. Bot. Zeit. 1847.].) — Betritt man aber aufsteigend die nahen «ebirge, so trifft man eine ganz andere Flora an. Am nächsten an Quick- jock liegen: gegen Westen Walli, in Osten der Snjärrak. Das Gehänge des Walli gegen den Saggatjaur (der „Wallibacken “, 2000° h.).ist mit. einer nach Brandverheerungen sich allmählig erholenden Waldung bekleidet, in deren Schatten gedeihen: Epi- lobium alpinum und origanifol. (s. d. Vf. üb. Epilobia in Lindbl. Bot. Nor. 1844, 154 f. u. obig. Abh.), ‚alamagrostis lappon., Rubus castoreus, Luzwa parviflora, Myosotis alpestris, Sazxi- fraga siellaris und caespitosa. Gnaph. alpinum und norvegieum, nebst Salices in grosser Menge; am F usssteige blühen Veronica alpina, Draba muricella (zwar sehr sparsam). Alchemilla alpina, Avena subspicata, Gnaphal. supinum und Spergula saginoides. Endlich gelangt man auf die [3100’ h.] Hochebene des Berges, die sich 1Y, schwed. Meile weit nach dem 4100’ hohen Wallis- pik hir erstreckt. Nun steht man ganz in einer Alpennatur. Höher und näher erheben sich die Massen, hier. und da betritt man schon die Schneefelder,, die Wolken gehen näher, das Land liegt tief unten. Es wäre öde, wild, unheimlich, prangten nicht hier Hieratium alpinum, Lychnis alpina, Andromeda hypnoi- des, .Azalea proc., Menziesia coer., Luzula spicata, Diapensia, Sazifr. nivalis und stel/aris comosa in grosser Menge, Carices 234 Reise in Lappmark „ von N: I. Anderson) (vesicaria alpigena ;tayopina, capitata, armata ‚’Buxbaumii var), - ausgedehnte: Dickichte von Salices (vorzügl. glauca'und Tanata,' dann $. phylicifolia und, zum Theil, Lapponum: bleiben ‚bei den Flüssen zurück: Den Fusssteig füllen Juncus bignmmis, mi- fidus (nebst der Form Hostü), trighumis, Andromeda 'kypnoi: des und Lychnis a/pina, während Zhodiora, Thalicrum: wp5 Viola epipsila und biflora, Ranunc. nivalis die Bachufer be* kleiden. Nimmt man dazu noch die obere Vegetation von Ran: glacialis, pygmaeus, Cardamine beitidif., Luzula arcuata, Saxi- fraga cernua, Sibbardia, Sirene acaulis, Alsine :biflora ,‘ die am Wallispik hinaufsteigt, welcher ganz mit Steinschutt und Schneefeldern bedeckt, sich am Ende des Berges spitzig hoch erhebt, so hat man damit auf. dem Wallivära eine PINRRENENE von der Blumenvrelt' der Hochgebirge. : | Durchwändert man dagegen die lachenden Birkenhaine- am mehr abschüssigen -Snjärrak, wo Gymnadenia conopea; ‘Ce- rast. trigynum, Sazifr. oppositif., Vahlodea atropurp. | Aira a’r.] und Erigeron eiöngatus sich verbergen, so erreicht man bald die kahle, flach-gerundete Höhe. Dort trifft man’ fast die- selbe Flora, wie auf dem Walli; aber auf kleinen Moorflächen giebt es Veranlassung, hinsichtlich der Gränzen und‘ des Ver- hältnisses zwischen Carezx vesicaria, pulla, rotundata-und am- pullacea irre zu werden, welche nämlich alle hier bei 'einander in bunter Maskerade auftreten, wo eine die Tracht der’ andern angenommen. Auf den höchsten Kuppen trifft man in Spalten ausser Luzula arcuaa, Sazifr. oppositifolia und Cardamine bellidif. auch Draba muricella in Menge an. Me ‘Der Njammats aber, einem Bloeke steithenids 'erhebt: sich, an der Nordseite sanft abschüssig, zur. Höhe’ von 1500, ü. d.M.; steil dagegen stürzt er m Ö., zum Saggatjaur, und in: Süden ab. Hier’ prangt auf Absätzen eine üppige merkwürdige Flora: Zugleich vom herabtröpfelnden Wasser und vom>stark: refleetirten Somnenlichte hervorgerufen, gedeihen hier Sazifraga' Cotyledon („ Bergfrun“ gen. [d. Bergfrau |; mit ihren weissen über dem Abgrunde schwebenden Blumen), nivazis; adscendens: und caespitosa ,' Potentine nivea, Draba hiria,' Woodsia hyper“ Reise’in Lappmark, von N. J. Anderson. BB bereä, Hierat. boredle, Viola mirabilis und Epiobium monta- ber Echinospermum deflexum und Poä glauch. ‚Besucht man darauf den 1%, M. westlich von Quickjock entfernteh gegen den Tarrajock abfallenden [4700’ h.?] Njun- nats, so kann man seine Sammlungen und den Genuss noch vermehten. Wie der Njammats trägt er ‘an seinen südli- chen steilen Abstürzungen (wo Fragaria vesca, Arabis hirsula, Paris und Anthyilis Vuln. die Baumgränze erreichen!) eme Fülle von Gebirgspflauzen, zu welchen hier hinzütreten: Veronica saxa- tilis, Aira alpina, Sazifr. aizooides, Rosa cinnam., Draba Wühienbergü, hirta und muricella, Carex rupestris und Aspi- dium Eonckitis; auf seinem Plateau und Gipfel aber, zwischen Steinen blühen: Campanula uniflora, Andromeda tetragona, Pedicwaris hirsila, Luzuwa grabrata, Rhodod. lappon., Erig. alpinus, Dryas, Salix ovara Ser. und polaris, Cerustium tri- gynum Will. und das für Schwedens Flora neue C. Zatfolium. Bei dem Studium einer solchen Natur brachten wir bis zum 28. Juli hier zu, unter Ausflügen nach mehr oder minder entfernten Punkten, je nach dem Wetter. Den grössten Theil: der Zeit war es äusserst regnig und windig und dadurch, be- sönders für Entomologen, hinderlich. Gegen Ende Juli reis’t der Hülfsprediger (Komminister) in’s Hochgebirge um den Lappen an ihrem Bettage zu predigen. Ich und Cand. Löweuhjelm be- gleiteten ihn nun auf dieser Wanderung; und da diese nach- her die Ausdehnung erhielt, dass ich dabei einen grossen Theil der höhern Gebirge von Luleä-Lappmark durchwanderte, so dürfte einiges Weitere hierüber wohl Botaniker etwas interessiren. Mit Zelt und anderm Nöthigen versehen, was 7 Reiinthiere transportirten, wanderten wir den ermüdenden Wallibacken hinan, | über die Hochfläche Walli hin, und erreichten ‘den Wallispik. Es wär die Gegend, die ich schon mehrmals betreten; aber nun eröffnete sich eirie ganz andere: Wir stiegen m den schreck- ‚lieh einförmigen Abgrund zwischen dem Walli nnd dem Gas- 236 Reise in Lappmark, von ‚N. J.; Anderson. “ kaivo hinab. Zu.beiden Seiten stehen die grauen, weissgeflekten - Bergmassen und unten in der Tiefe braus’t unter dem -Schnee- walle ein reissender Alpenwasserfall, der dem Tarrajock zueilt. An nackten Stellen zwischen den Steinen erinnerten noch Ru- nunc. glacialis u. Saxifragra nivalis daran, dass. nicht alles Leben durch die Schneegränze abgesperrt wird, -und von aus Schneeansammlungen herabrieselndem Alpenwasser bespült ‚ver- bergen sich Rasen der so kleinen als seltnen Phippsia. algida. Aus diesem öden Thale hinausgelangt stiegen wir am Abhange des Tarrikaisen zur lachenden Roudnas- Alpe herunter. Ehe wir aber die Schneebrücke, unter der ein reissender Bach donnerte, passirt. waren, erschien Arnica alpina, kiesige Kuppen sparsam zierend, die von Dryas, Draba murizelta und D. Wahlenbergü weiss leuchteten; in einem Moore daneben wuchs Sazifr. ri- vularis nebst Carex pulla häufig, zwischen Steinen freudige Salix polaris. Unter dem Roudnas wurde das Zelt aufgeschla- gen; heftiger Platzregen unterbrach mein Untersuchen der Steil- abhänge und in der Nacht schnei’te und stürmte es schrecklich. Am Morgen zogen wir den Roudnas hinauf, dann abwärts auf eine Ebene, nach allen Seiten von Schneegebirg umgebene Wüstenei, wo Andromeda tetragona wie Haide eine ganze Kuppe bekleidete zugleich mit Pedicwaris hirsula, die nun anfing 'ge- mein zu werden. Nach Durchwatung des Kamajock, der hier 'aus dem kleinen See Puoetisjaur seinen Ursprung nimmt, 'gin- gen wir schräg über den Abhang des steilen Berges (= Puoe- _ tisbacken), wo Pinguicula alpina, Wahlbergella ‚(s. Lychnis) apelala und Draba alpina erst jetzt gesammelt wurden, und: be- traten die südlich vor dem Welkespoult ausgebreitete, von vielen herabstürzenden Bächen durchwässerte, Hochfläche ‚Karranes- koppi. Hier gab es einen bewundernswürdigen Anblick... Zur Rechten erhoben sich eine Menge Bergspitzen mit ungeheuren Schneefeldern und neu-gefallenem Schnee bekleidet; weit. in Süden ragte der stattliche Staika aus dem grünenden und schö- nen vom Tarrajock durchwundenen Thale ‚auf. Es war ‚eine wunderbare Vereinigung von frischer Natur und Wüstenei... Auf des Karraneskoppi steriler, beeiseter Fläche wurden, Wahlber- Reise in Lappmark, von. N. J.. Anderson. 237 gella apet. ,: Camp. uniflora und das hier und da häufig genug vorkommende. Gnaphalium carpaticum gesammelt. Am Ende dieses Plateau’s stiegen wir an einem steilen Hügel hinab, durch- wateten den Wassja-Bach und ‚richteten das Zelt auf einer grünenden Grasflur auf, dicht unter. einer der 3 schneebelasteten Wassja-Kuppen. Auf diesen Grasplänen standen: Carex (epi- ‚geios? hiervon ein andermal) und Gnrph. carpaticum in unver- gleic‘‚licher Pracht und Menge. Trotz schwachen Regens' be- stiegich Abends den Berg und fand zur Belohnung Carex...(?), ‚Pediecularis flummea, Salix Myrsinites, Alsine strieta, Süene acaulis-floribus albis magnis (unter Rudbeck’s d.j. gemahlten Pflanzen-Bildern ist eine solche weissblüthige, zugleich mit stark gewimperten Blättern: s. Bot. Notiz. Pe 54.), ferner eine Menge Draba-Formen u. s. w. Am 3. Tage ging uns’re Wanderung die Kl Absätze der Wassja-Kuppen hinan, wo Gnaph. carpat. und Wahlber- gella. apel. freudig wuchsen, auf ein Plateau, welches, kahl und von einer Menge steriler Sandhügel durchschnitten, sich 2 schwed. Meilen weit hin erstreckte. Gegen Süden 'erhob der Kirkivära seine. doppelten eisigen Kuppeln, daneben die Schneemassen des Ala ‚den Wirihjaur uns verdeckend; rechts öffneten sich uns nach einander ‘die schrecklichsten Thäler,. die es wohl irgend giebt... Zu beiden. Seiten schossen oft 6 Berge nach einander mit.ihren. bald pfriemenspitzigen, bald gerundeten und unebenen mit ewigen Schnee bedeckten Gipfeln gen Himmel und zwischen ihnen, tief. unten im öden Abgrunde, donnernde brausende Was: serfälle. Und mitten vor uns im nördlichen Hintergrunde erhob sich ‚der Alkavära, hinter ihm ‚die Gipfel und Gebirge gegen Torneä-Lappmark- "hin. —: Der. Strich, wo wir uns befanden, heisst Tjägnäris. Auf obigen Gipfeln suchte ich lange die Ar- nica alpina und fand endlich häufige Blattrosetten derselben und einige blühende, wo sie schön goldgelb die sterile. Sandhöhe vergoldeten. -Hier und da breiteten sich Moore aus, bewachsen mit. Gebirgsformen von Carices (besonders ©. aquatiis, welche hier, in einer Menge Kormen, aın reichsten von allen auftritt), und vom’ Rissa-Berge stürzte der brausende Rissa-Bach nieder. 388 Reise\in Lhppmark, on N. I. Andersoh. Dieser wurde durchwatet; am’ andern Ufer fand ich auch "hier - die für Lappland neue Sarix ovatn Ser. Eine ungewöhnliche Vegetation von Saliz Zanata, glauca, Myrsinites und Lapponum nebst Myosotis alpestris umgaben den unteren Lauf dieses Baches, ungewöhnlich deshalb, weil mit dem Verlassen des Thals von Quickjock wir auch diese Arten hinter üns gelassen hatten. Nächdem wir den mit einem besonderlich graugrünen Wasser gefüllten tiefen Alkajaur gut überfahren, erstiegen wir den Al- kavära, das Ziel der Reise. Als zu Frh. Hermelin’s [+ 1820] Zeit hier Silber gebrochen wurde, wovon noch ein paar kleine Gruben zu sehen sind, wurde ungefähr in der Mitte des Berges eine Art Kirche gebaut. Grosse Steine bilden das viereckige - Gebäude, das mit einem passabeln Bretterdache gedeckt ist. Vom Altare und dem Innern sage ich nur, das unter Bedachun- gen, wo Eisfüchse und Möwen das ganze Jahr (sur diesen .un- sern Tag ausgenommen) Wohnung halten, wovon noch zu fri- sche Spuren da waren, man keine Pracht‘ verlangen "kann. Hier innen hatten auf dem nackten Boden die Lappen, die schon’ am Abende vorher sich zahlreich eingefunden, Platz genommen, ihren Kaffee zu kochen, Ehe oder andre Geschäfte zu schliessen und am Tage darauf halb liegend ihren Gottesdienst zu feiern. — Auf der Excursion, die ich höher hinauf und nahe an die Schneefelder machte, die den 4756’ hohen Alkaspick bedecken, sah ich ausser vielen andern Pflanzen Poa laxa, Camp. uni- flora, Gnaph. carpat., Drabae, Wahlbergella, Pedicul. flam- mea und Ahirsuta: im Ganzen keinen Reichthum, aber was da war, in ziemlicher Menge. — Als am Nachmittage des folgenden Tages die Lappen ihren Pflichten gegen Gott und den Pastor genug gethan hatten, und letzterer mit meinem Reisegefährten nach ’Quickjock zurückkehrte, steuerte ich mit einem Dolmet- scher und einem Führer, die beide Speisesack und Pflanzenpa- pier trugen, dem Wirihjaur zu. Wir folgten dem Bache, welcher, breit und seicht, aus dem Alkajaur kommt. Auf einem Inselchen ii jenem, das wir watend erreichten, sammelte ich Wahlb. ape- tala, und bald kamen wir an den untern Fuss der Rissaberge. Zwischen den vielen Moorstrecken zogen sich steile Hügel von Reise in Lappmark, von’ N. I. ‚Anderson. 239 Rollsteinen ind\Schutt hin," worauf es nur’ eine dürftige Vege- tation von Carez pülla, ustulata und Buxbaumiü gab; bis wir, . nach einem der beschwerlichsten Märsche, unter dem Ala oder Alafjell anlangten. Bis zum Wirihjaur, der vorübergehend aus dem Hintergrunde hervorleuchtete, und weit hin in Norden, öffnete sich "ein Thal, in S. begränzt vom Ala, im N. von den hohen Spitzen des Maddoive, durchschnitten vom Alkajock und . gefüllt mit ' der üppigsten Weiden - und Riedgras-Vegetation. Hier’ kamen in ziemlicher Menge Pedicularis flammea und hir- suta, Carex capiteta, mieroglochin und parattela, Juneus arc- tieus, Pinguie. alpine, Wuhlb. apetala und andre gemeinere Gebirgspflanzen ‚vor. In der Lappenhütte, die unter Weiden- strätichern‘ am Ufer aufgeschlägen stand, brachten wir. eine. er- trägliche Nacht bis früh 3 Uhr zu, worauf wir, in Wolken von Mücken, durch Sumpf und Mieseurlielicht den: TREE er-- reichten. "Ruhig wie ein Spiegel lag satt der See! der Stürme (dies bedeutet: der Name), utd in ihm malte sich jetzt Norwegens Gebirgswall mit! den eisig funkelnden: Gletschern Tulpajegna und ‚unzähligen andern Alpengipfeln, die ihre ungeheuren Schnee- felder bis an- die Ufer des Sees ausstrecken. In Norden ragten die Massen des Allak auf, in W. rückte der Grosse Titir (Stora T.) seite lange schmale Landspitze hervor und in S. erhoben der Kirkivära, Jolli, Kabrinoive, der Grosse und Kleine (Zilla Th.) Thokin und’ der Kaisats ihre Spitzen.‘ Es war ein schauerlich schöner Anblick: Solche Natur, die unsägliehen Massen von Bergen und Schnee und Eis und Wasser, wo Möven- und Enten- Geschrei die einzig hörbaren Laute sind, eine Oede, die der Mensch flieht, erweckt zugleich Bewunderung und 'Grausen. — In veinem trefflichen Boote: ruderten : wir fort; der ‘See, vorhin noch ruhig, hob’ vor dem'leiehten Winde bald hohe blaugrüne _ Wellen, diese trieben uns aber: desto rascher 'an’s Ziel, nach Sirkäloukt, eine Bucht in der südöstliehen Ecke des Wirih- jaur.'" Inveiner Hütte, welche Menkös — der.reichste von allen Tourpon-Lappen,, indem er: für den ganzen südlichen Wirihjaur- Strich Steuer zahlt, — in’den Weidengebüschen aufgeschlagen, 240: Reise in. Lappmark, von N. J. Anderson. | f wovon die Stelle den. Namen hat [sirka = 8. glauca], logirte ich mich ein und machte Bekanntschaft sowohl mit eines Lappen Gastfreundschaft, als auch mit der Natur, die diese Berge, den Centralpunkt des nördlichen Gebirgssystems Schwedens, aus- zeichnet. | 1 14 x Mein Erstes war, den. zunächst liegenden Kajsats zu besuchen. Es ist ein runder, nicht sonderlich hoher Berg. Jetzt: war er wenig mit, Pflanzen bekleidet, denn der Schnee, der jetzt in's beste Thauen kam, hatte die Stellen weggefressen, die das Schneewasser nicht überschwemmte. Sein untrer Fuss war rasig bewachsen mit gemeinen Carices, Aira alpina ; höher stand Betula humilis [|Hn. Sk. Fl., von Schrk,, Zagopina Hn. Exc.-Fl., alpestris Fr. Summa Veg. Se.; „der intermedia Thom. analog, aber so zur glulinosa s. pubesc. neigend wie interm. zur alba“: Fr. l.c. 212; „fruticosa quidem est, vix orgyalis, “ foliis fere B. nanae“; — die B. intermedia hält aber übrigens von Schlechtendal auch eher für eine kleinere BD. pubescens glutinosa, nicht: für aba —] sparsam in Felsspalten, und von. Veronica alpina lasiocarpa fand ich ein Exemplar an einer; sehr trocknen Stelle. Von dem ganz schneebedeckten Gipfel. aus gesehen erschienen .die Gletscher des Älmajalosjegna und die Spitzen des Sulitelma ganz nahe, der Gränz-Steinhaufen stand deutlich in Westen auf dem Eisfelde des Tulpajegna, und - die Gebirge am Meere in Norw. waren nicht fern. — Der Kaj sats sendet einige Vorsprünge, Kajsetsnjunni genamnt, in den Wirihjaur aus. Kleine Seen, mit Mooren umgeben und mit Grushügelzügen dazwischen, füllen den sonst ebenen Boden. In den Mooren fand ich Carex rariflora und parallela nebst einer Menge Formen der C. aquatilis, und auf dem Grus C. pedala und Draba muricella. Carex nardina und Arenaria humifusa, die Ängström 1837 dort gesammelt, konnte ich nicht ausspüren. — Grade hier gegenüber erhebt sich, einen Absatz auf dem andern, der grosse Thokin. Wie bei allen Bergen, war das. untere Plateau begrünt und reich an Salices, mit einer bunten Flora aus Pedic. flammea, Wahlb. apet., Carex rarifl. und Formen der. C. rigida und .pulla (hiervon eine mit androgyner Reise in. Lappmark, von N. J. Anderson. 241 männl. Aehre!); die höheren Absätze zierten Draba alpina, Wahlenbergiü und muric., Dryas, Ozxyria, Königia.isl. (hier und da an Bächlein häufig), Epilob. origanif., Androm. tetra- gona (hinter einem einzigen Felsen), Ranunculi, Saxifragae (nur nicht $. Cotyledon). Die oberen Gipfel waren kahl und arm, wie ebenso die gegen den See Skaptajaur geneigte Süd- seite,'wo nur Car. rariflora im Feuchten gemein war. Der allerinteressanteste Berg war aber der kleiue (Lill-) Thokin, den nur ein wenig merkbares Thal vom vorigen trennt. Ausser den Weiden, die sonst gemein sind (S$. glauca, Lapponum und phylieifolia äusserst sparsam), stand hier $. Arbüscula in ‚grosser Menge; Graspläne an den Abhängen trugen Wahlb. apet., Chamaeorchis alp., BRhodod. lapp. schon verblüht; unter, den Steinen des Gipfels, wo übrigens Poa Zara und flezuosa eine üppige Grasdecke bildeten, bestreut mit Alsine stricta, Carex pe- data, Draba muricella und Potentilla nivea, fand ich nach langem Suchen der Aren. humifusa endlich ein paar. Exempl. an Stellen, wo der Boden durch Herabstürzen von Steinen ent- " blösst war, mit ihren ästigeu Wurzelfasern hinkriechend, die weissen Blüthen noch kaum öffoend. Auf Gras- Abhängen gegen den Fall Thokifors hinab standen. Coeloglossum albidum und viride (roth- blühend), in Menge, Dryas äusserst grossblumig (während sie oben am Gipfel äusserst kleine Blumen hat, sonst in nichts abweichend), Astragalus oroboides und Oxitropis lap- pon., beide sparsam, Gymnadenia conopea; in einem Moore darunter üppige Carex-flora aus_C. ustulata, Anne ir Bra ‚„ microglochin und atrata. ' Nach solcher‘ re der ÜhgehehE den Ost- und Südküste des Wirihjaur, so viel die Zeit erlaubte, eilte ich nach der Westküste. An einem Abende verliess ich Sirkaloukt; Re- gen und Sturm liessen uns die Nacht den Titir nicht erreichen, wir mussten unter einem Felsen den Morgen und Windstille er- warten. Beide kamen, und mit ihnen wir zum Titir. . Hier an des: Sees. westl.' Ecke ergiessen sich in 2 Buchten 2 Bäche: der Titir-Bach in W. zwischen den Bergen Lill- [ Klein-] Titir und Kirkivära, und ' der 'Stallädno zwischen dem Kappis und 242 ‚Reise in. Lappmark, von N... d.\ Anderson. dem. Kirkivära, welcher letztere alse.zwischen beiden Aiegt; [in 'Waählenb. Charte aber ist wenigstens ein Titir am OSOst-Ende .des ‘Sees gezeichnet. — Anm, des Uebers. |. Von hier meinen Plane nach am Stallädno hinauf zum: Jolli, Staddak und Suli- telma vorzudringen, hinderte mieh leider die nöthige) Rückkehr eines der Träger (als Glockenläuters in Quickjock), ‚dazu Re- genanzeigen in alles-verdunkelnden Nebeln,. So durfte. ich :nur- noch auf ersteren Bergen botanisiren, um dann nach dem 10M. entfernten: : Quickjock : umzukehren. Der Kleine Titir (hatte üppige Vegetation: Birken, die vom Wallivara an gefehlt hatten, kamen hier in Hainen vor, von. der Höhe, dass: man von einem hohen Rasen aus: das ganze Gebüseh überschauen konnte: es war: doch Buschwald, wie man .ihn bei 1790’ Höhe. über ‚dem Meere nur erwarten konnte. Hier kamen an Bachufern: vor: viel Juncus arclicus gemengt: mit Astrag. oroboides, von Salices viele nicht gewöhnliche Formien; auf: Bergkuppen Drabae und Rhodod. lapp. in Masse neben Oxytropis /app.; und in Hainen Anthriscus sylvestris!! Nun zogen wir zum Kirkivara. In ganz Lappland giebt es meines Dafürhaltens keinen. andern Berg, - der seine’ in botan. Hinsieht, so reiche, mannigfaltige Flora be- sässe, wie dieser: dies lehrten mich die Wanderungen auf sei- ner West, Nord- und Ostseite, wo allein mir ‚solche vergönnt waren. Mit Uebergehung der gemeineren Pflanzen gebe ich''eine vollständigere Uebersicht jener Flora, damit man sieh -ein Bild davon machen könne, was lappländischer Beichthum heisst. - Wie bei allen hohen. Bergen zeigt sich auch am:Kirki- vära die interessanteste botan. Verschiedenheit bei ‚ungleicher Höhe über d. M. Vom Seeufer angeht es in einem: Striche Y,:(sehwed.): Meile bergauf, eine Kuppe an der andern. In Ab- sätzen so breit wie gewöhnliche Wiesen, die‘um den Berg her- umläufen, 'erhebt sich dieser immer mehr, bis er:2 kuppelför- - mige Massen bildet, die fast imnier in Wolken: verhüllt: sind. Steil stürzt er ander: NW-Seite ins Thal ab; läuft eine Strecke von 1%, M. in SW fort als ein zusammenhangender Zug ‚mit Tau- senden von Bächen die von den den Kamm bedeckenden:Schnee- feldern | abfliessen , und: endet‘ auf ‚einmal: in 'einem''grossen |ge- Br Reise in Lappmark, von N. J. Anderson, 243 waltigen Gipfel, ..der. ‚die umgebenden, ‚Berge; überragt. —.. Auf jenem unteren Abhange prangen: Aconitum, ‚Trostius, Stellaria gram.; Melandrium. diurnum „ Geran, sy/vat;;; Ikubus aret., Oxy- ria ,. Hierae,. alpin.,: Viola epipsila;,. an, den, Bächen. stehen Archangelica;.\ Cerast.. trigynum, Gnaph. 'supinum,: Tussilago frigida, ı Veronica ‚alp., . Königia,.. Pinguicula alp., Primula strieta, ‚Draba alp., Ranunc. glac., nivalis, pygmaeus;' Alsine stricta. (2), ‚Epilobia „ Rhodiola,. Sazifraga nivalis, rivul., stel- lanis; oppositif., aizooides, Juncus, arct., biglumis; Trigl., Salix Miyrsinites. Die Absätze sind bald hart und, eben und tragen Campanu/a unifl., Diapensia, Azalea proc., Veronica saxat., Carex pedata et capitata, Cobresia scirpina , Rhodod. lapp., Erig. unifl., 'Pedic. hirsuta, Draba muricella et Wahlenbergü ‚(actea Adams Fr.), Cerast. alpinum et Jatifol, ,. Potent.; nivea, Androm. hypnoides et telragona, ( Arnica alp.), Luzula arcuata et spicata, Salix herbacea et polaris, Chamaeorchis alp.; hald grünbekleidet; ‚gefüllt mit Pedic. flammea, Ozytr. Japp., Astrag. oroboides, Gnaph. carpat., Draba hirla, Wahlbergella apet., Alsine biflora, Coeloglossum alb. et viride, Tofieldia borealis; und bald sumpfig, mit reicher Carex-Vegetation (C. microgloehkin, ustul., .alrata, capüt., parallela. etc.) ‚besondere Formen von- und. zwischen rigida und aquatilis (wovon ein andermal). ii Wenngleich so dieser Berg eine üppigere Flora en als.andere, so haben sie ‚doch alle ungefähr einerlei Character. Sie liegen nämlich alle an Mündungen von: Thälern , schreckliche Stürme rasen in diesen Gegenden und führen aus allen Rich- "tungen Erdtheilchen und Pflanzen, Samen und Wurzeln mit sich, was. alles sieh an. Gegenständen. anhäuft, die dem Sturme im "Wege; liegen. Und wenn nun auf solche von überall her gesam-+ melte Masse Wasser von Schneemassen träufelt und die Sonne. treibt, so sprosst eine unglaublich üppige, doch überall sich sehr ähnliche, Vegetation auf. Der Kirkivära, am höchsten, an einer Ecke.des Sees, hiagend und. allen Winden offen, bekommt darum die reichste. wi ‚Von a a, Ehren nahm: ich die asien una dem. unter seiner. Mitte. liegenden See, Pollaure, dem einzigen 244 Reise in Lappmark, von N: J:‘ Anderson. : [scandinavischen] Fundorte der Carezx Dicolor.: Lange umwan- derte ich ihn unter Platzregenschauern, vergeblich; doch als ich im Weitergehen endlich den oberen See (denn es’ giebt deren 2 des Namens) eben verlassen wollte, fand ich die’ schöne Pflanze mit ihren braun- und weissbunten Aehren auf schlankem Halme an den Rändern eines Hügelchens, ‘das sich aus Sand ‚gerade da gebildet hatte, wo sich vom steilen Stenberg (Steinberg, so heisst der Kirkivära, von den: ungeheuren Blöcken; die stets vom Gipfel herabrollen) ein Schneebach in den VE Winkel des südlichern Pollaure stürzt. Bis ganz an’s Ende des Kirkivära erhob sich das Terrain, dort einen Kamm bildend, der die Wasserscheide swischen dem Grossen- und Kleinen Lule-Fiusse ausmacht. Ehe ich aber dahin kam, traf: ich. auf ein kleines Moor, das von Eriophorum russeolum Fr., Hn., (neu, für Luleä - Lappm.) ganz’ roth war: dieses wuchs mit £. capitatum und vaginatım zusammen, wo- nach der Eisengehalt des Wassers wohl nur wenig zur Röthe der Wolle beiträgt! Auf dem harten Wege zum obigen Kamme hinan gab es Camp. uniflora, Alsine biflora röthlich blühend, Draba alp., und Pedic. flammea. Oben auf der Höhe liegt ein kleiner See,. der Fästajaur, woraus der Tarrajock entspringt. Dem Laufe dieses Flusses hatte ich durch das zwar wenig ein- ladende, doch ununtersuchte Thal folgen und so um Njumats gelangen wollen, aber vom Reyen reissend erlaubte er gar keinen Durchgang, und überdies ward ‘es fraglich, ob über die Bäche vom Bergrücken, im Süden des Tarrajock 'zu kommen wäre. — Wir mussten also davon abstehen und nun dafür am nördlichen Abhange: des Kirkivara' hinauf streben und so unter den Wassja-Kuppen auf denselben Weg zu kommen suchen; der uns zum Alkavära geführt hatte. ‘Wir hatten gehofit, an ee Durchgangsstelle einen a anzltroEen) um bei ihm eo aslg.Btsteeen danieder deli und war von dannen’ge- zogen, daher wir den Millionen Mücken des Thals, so'viel’die’ Müdigkeit erlaubte ‚auf die‘ Höhe entfliehen mussten. ‘Dies -er- zähle ich, um Jeden, der ins Hochgebirge reiset; zu 'erinnerh,’ “ _ Reise in Lappmark, von N. J. Anderson. 245 dass er sichre Kunde ‘vom Aufenthalte der Lappen sich ver- schaffe, oder ‚auch; am besten, Zelte mitnehme. Denn will er nicht eins von beiden: Marter leiden von Mücken im Thale oder frieren auf der Höhe, so — muss er marschiren und dies in Lapplands Gebirgen ewig, ist etwas schwer. Dies musste ich indess thun und, ohne andere Ruhe als die ein, Stein ein paar Minuten gewährte, mich losreissen auf den Heimweg. Die Tour war die oben schon im Einzelnen beschriebene; und nunmehr war ich wirklich nicht in dem Zu- stande, genauere Untersuchungen auf derselben zu machen. Unter dem Welkespoult bot ein Moor reichlich Carex rotundata, zwischen. Steinen stand Arnica alpina und entwickelte jetzt Gnaph. carpat., auf fast‘6” hohen Stengeln seine Blumen. — ... » Als Quickjock erreicht war, wurde nach der Arbeit mit den reichen Aernten noch bis zum 13. Aug. verweilt, unter fort- gesetztem Durchsuchen der reichen herrlichen Gegend. Das Interessanteste, was ich hier fand, war- ausser einer Menge Salix-Formen, eine merkwürdige Suite von Formen, die zu Carex pulla, rotundata, vesicaria und ampullacea gehörten, worüber anderwärts [s. oben Quickj. Snjärrak ]; ausserdem noch einige für Quickj.-Flora nachträgliche neue Pflanzen von verschie- dener Wichtigkeit: darüber in einem spätern Aufsatze. Und da nun die Flora anfing, Spuren der Herbstnähe zu zeigen, bra- chen wir, in Lapplands-Manier, zur Heimreise auf. Am be- 'quemsten wäre diese für uns und unsere Sammlungen zu Kahne auf dem Lule-Elf gewesen, bei nur sehr wenig nöthigem Gehen; aber diesen Weg kannten wir von früher. und wollten dagegen _nun.die Gebirge im Herbstkleide’schauen, die wir im Annahen des Frühlings gesehen hatten, und darauf, von Arjeploug an, -dem Laufe des Skellefte-Flusses, in für uns neuer Gegend folgen. Am 13. Aug. von Quickjock’s Bergen, Thälern, Hainen und Wasserfällen scheidend , wanderten wir zum Peurajaur den frühern Weg zurück. IJsoötes lac. im See, Prumella vulg. und Calamagrostis: phrugmitoides um die Häuser waren hier neue Funde; den 2—4. Tag brauchten wir, um über den Sköldavära und Gaitsats zum Akkapakta, über- die Seen Tjeckelwas und Hornsch. Arch. II. 2. 17 2146 Reise in Lappmurk, von N. J. Anderson. ! Skärfva zum Rappen und dureh des Ardnabouts Wälder den Hornafvan und Arjeploug zu erreichen. Es war äusserst inter- essant, das Gebirge jetzt ganz anders zu finden, als beim er- sten Besuche. Wo damals der kahle oder beeisete Boden kaum einen Grashalm trug; grünte nun üppige Vegetation. "Sie be- stand zwar aus gemeinen Pflanzen (Aconitum sept., Aira alp., Saussurea, Vahlodea atrop., Junei, Ste’aria atpestris Fr. [nach Fr. selbst wahrscheinlich zu boreatis Big.], Epüobia, Avena subspic. u. a.), aber in grösster Menge und Mamnigfaltiekeit wuchs hier Hieracium a/pinum, dessen Natur sich hier studiren liess. Auf der Höhe des Gaitsats fand ich unter den zahl- reichen dortigen Sazices nochmals S. ovata. Unter den steilen Wänden des Akkapakta war üppiger Pflanzenwuchs; Sonchus alp., Aconitum und Valeriana wetteiferten in Grösse mit Salix lanata. In den Seen, die mit dem Rappen zusammenhangen, kam in Menge Nuphar intermedium Led. vor („== Spenneria- num et pumilum“) [in Fries Sımma V. Sc. unter Tuteum als Var. oder fragliche Art, nach Anders. Mitth. an Fries Mittel zw. Jut. und pumilum]] nebst einem Potamozeton vielleicht nigrescens Fr.! Während einiger Tage in Arjeploug, wo ich nach Salix finmarchkica abermals das Moor Galgkärn und die Gegend durch- suchte, war $. versifolia häufig; Tofie/dia bor., Dresera lon- gifotia |? intermedia Hayn.?] (für Lappl. bisher nicht angege- ben, obgleich sie in allen Sphagnum- Mooren :auf dem’ Wege von Wuickjock her häufig, Juncus stygius, wie Scheuehzeria'in ganz Lappland häufig); Carex limosa (fast weniger gemein als irrigua): alle diese erfüllten den Raum, aber Sal. finm. schien ausgestorben. Um den Hornafvan bedeckte jetzt Calamagr. Halleriana grosse Strecken und Sali.r yrandifolia war nun ausgebildet. Den 19. Aug. durch :Gehen ‘und Rudern über den Navi- jaur zum Uddjaur. Diesen weiten See überfuhren wir‘ in SO. und stiegen bei Kaskar aus, wo er mit eimem Falle in :deh Stor-Afvan stürzt. Hier wuchs eine sonderbare Form des Hierao. prengnthoides. Der Stor-Afvan ist, wie der Uddjaur, ‚mehr breit als lang, gleichfalls mit vielen hochbergigen Inseln über- Reise in Lappmark, von N. J. Anderson. 27 sädt; ‚die Ufer; mit Fichten (P. Abies L.) besetzt und ziemlich niedrig, ‘sind nicht «eben schön. Von 'G@ullholm, wo wir über- nachteten, ruderten wir Tags darauf an’s Ende des Sees, stie- gen bei Afvaviken aus, wo dasselbe Zierac. prenanth. auch vorkam nebst boreale, und begannen ‚den 2 M. weiten Tauf nach Arfvidsjaur. Wir waren nun wieder in den so kennbaren Lappmarkwäldern, wo Kiefern verbrannt, dünn-stehend bald aus hügligem :Sandboden, bald aus weiter eeinförmiger Moorgegend aufragen. Ueber einen gekrümmten See fuhren wir; hier zuerst sah ich ' Nymphaea alba. Mitten im Walde liegt: 65° Y,Br. an einer gelichteten Stelle und zwischen 4 Seen das’ angenehme Arfvidsjaur mit seiner schönen Kirche; aus den Fenstern sieht man die letzten Berge «mit ihren noch fast kahlen ‚Schei- teln, sonst Jauter Wald. Regen und Sturm verhinderten Aus- flüge. ‚Rumezx aquaticus! | domest. Hn.] stand häufig riesengross am See; ‚Salix canescens Fr. | Lästadiana Hn., nach Wimmer = holosericea Koch, von Ser.], eine hohe ‚Carex ampullacea (doch von Zaevirostris Fr. weit verschieden), viele Formen von Salices, 'bes. Lapponum, standen bei der Mühle; auf Aeckern Lamium amplezicaule (früher nicht: nördlicher-als in Ängermanland gesehen); hei den Häusern Artemisia vulg. (früh. nur bis Lycksele). Nun reis’ten wir in-Tagemärschen von gewöhnlich 2schwed. Meilen von einem Dorfe zum andern (von Arjeploug bis Arfv. waren 8Y,.M., von hier bis Skellefträ ‚sind 151/, M.). Sie gingen fast alle era Weldıms öder.öde'Moore: alle gleichen Characters. Die Vegetation besteht in den Wäldern fast nur aus Vaccinium und Rubus Chamaemorus nebst mehreren Carices u. Salix.lividu; ‚die Seen zeigen Nuphar (intermedium!) und Po- tamog.natans, und die Moore leuchten roth von Drosera, Juncus stygius und Sphaynum. An gefälligeren offenen Stellen haben Menschen sich immer — angebaut und Wohlhabenheit ist eingekehrt. Am Aborreträsk sammelte ich Formen der Sazia canescens; Selinum palustne , ‚Lysim. thyrsiflora,, Erys. cheiranthoides (neu f.. Lappl.!),. Gatium: infestum und Porygouum Canvolwulus be- gegneten uns hier, : wo.1.Sal. versifolia und myrtilloides aufzu- 177 m 248 Reise in ‚Lappmark, von N. J. Anderson. hören schienen. Bei Glommersträsk, einem grossen wohlha- benden Dorfe, wo Gräben- ziehen und Wiesenbewässerung sehr gut gewirkt, stand unterhalb auf sumpfiger Wiese dieselbe Stel- laria, die ich hinter Quickjock’s Kirehe gefunden: und da Lä- stadius hier Stell. erassifolia ß subalpina Hn. gesammelt hat, so ward mir klar, dass die quickjock’sche diese ist und ihr Name St. (gram.*) juncea |Fr. Mant. IIl.] verschwinden muss. Sonderbar dass eine Strandflanze so weit in’s Land hinaufgeht und nur an wenigen so weit getrennten Stellen bemerkt worden ist!_hier wuchs auch in Gemüsegärten Mentha gentilis! — Auf dem schrecklich mit Moor erfüllten Wege von hier nach Läng- nästräsk kamen wir über Lapplands Gränze nach Westerbotten, dessen Character ganz derselbe ist wie der des -unteren Theils von Lappland: weite Waldungen auf Sandboden, Moore nicht sparsam, und an fruchtbaren Stellen grosse Dörfer. Hiera- cium paludosum wurde im Feuchten gemein, Sazifr. Hirculus in Mooren. Wahrscheinlich dehnt sich bei diesem Abstände vom Meere der ganze Strich nordwärts in solchen Mooren hin, wie dieses, und findet sich Sax. Zirculus gewiss in allen. Sie ward nämlich ungefähr in Torneä-, Luleä-, Piteä- und Umeü- Lappmark gefunden. Im Walde bei Stensele stand Sazix aurita, mit einer Form der SS. canescens gemengt. Ss. Zivida wurde äusserst gemein. Mit Saat aus dem Süden hergebracht stand Chrysanth. segetum bhlühend am Wege. Scirpus pal. und aci- cularis, Juncus supinus, Hierac. Püosella bei Lillkägeträsk. — Am 2. Sept. waren wir im Skellefteä. In Umeä bestieg ich das Dampiboot, blieb einige Tage, krank, in Gefle, wo ich des aus- gezeichneten Wohlwollens des Hrn. Dr. Hartman geuoss: und von seinen Sammlungen Nutzen zog; und den 15. Sept. war ich wieder in Upsala. | | —— Einem Jeden, der Lust hat, -Lapplands Natur zu sehen | und zu studiren, rathe ich, so eine Fahrt zu mächen. wie ich sie hier kurz erzählt, Bequemer kann wan wohl am Lüle-elf hinauf kommen; weil aber die Leute dort gewohnt sind, viele — Fr Reise in Lappmark, von N. J. Anderson. 249 Reisende zu sehen, so wird die Reise kostspieliger, und vom Nachen aus studirt man die Natur in der Wald-Region und der subsylvatischen schlecht. Mit 300 Riksdaler R:gs [ Riksgull-sed- lar-, Zettel, an 107 Thlr. pr.] kann man bequem eine Reise wie die meinige machen, auf welcher man 3 Lappmarken zu durch- wandern und den grösten Theil der Gebirgswelt in sehr wech- selnden Localitäten zu sehen Gelegenheit hat. — Und möge Jeder so, wie ich, durch die Fahrt befriedigt werden! [Wenn der Uebersetzer nun nach des Vfs. oben berührter Schrift von 1843 ‚ Plantae vasc. circa Quickj. “ etc. die Summen aller bis dahin gefundenen Species aus den reicheren Fami- lien und ihr Verhältniss zu allen dortigen 314 oder 315 Phanorog. vergleicht, so ordnen sie sich dem Reichthume nach so: Cyperaceae, 33Sp., =1zu8,, | Onagrariae 6, 3'5. _ zur Summe aller Phanorogam. | Violariae 5, J;. ; Gramineae 34, = 1:9, .. Leguminosae, Umbellif., 4 je 4 Compositae 25, —= 1:12, „,. ee od. ya- Amentac. 29 = 1:16, , (u. zwar | Droserac., Labiatae, Pri- ‚16 Salicinae oder 1:16, ‚, und | mulac., Betulac., Coni- } je3,792 3 Betulac.). er ferae Ericaceze 18, 1:17, ,. Geraniac., Crassulac., Rubiac.,Cam- Caryophylleae 18, — 1:17, , (u.zw. | panul., Gentianae, Urtic., Li- \ 12 Alsineae (2,;) u. 6 Sileneae). Hac., Asparagac. je 2. | " Rosaceae 16 (0d.17), — „},; dazu | Die übrigen noch 14 Famil. zu_ nur 1 Pomac. u. 1 Drupac. _ je 1 Art. Scrofularin., Juncac. je 15 od. 37. Kr Burae 11, =,1;22, 5 Filices verae sind 16 (= 1:21, , SE 18, — 27. zur Summe aller 343 'Vascula- Saxifragaceae 9, 55. res); Lycopod, 5; Equiseta.7.] Polygonac., Orchid. je 8 od. „;. Vin. _ Vegetationsverhältnisse in Norwegen. Aus „‚Norges Statistik, bearbeidet af A. Schweigaard. Christiania 1830.‘ S. 20 —27., haupts. nach Blytt; — ins Schwed. übers. von Lindblom in Bot. Notiser. 1845., S. 77— 81. *), und daraus hier als eine Fortsetzung zu dies. Arch. I. 3, 8. 454 — 460 übersetzt durch Dr. CT. Beilschmicd. Höhengränze der Gerste an verschiedenen Örten: Am Thale Bardalen zwischen Sätersdal und Moe in Tellemarken im südlichen Norw. wird Gerste ungefähr um die Kieferngränze ge- baut; ebenso zwischeu Totak und dem Mös-Ufer (Mös- stran- den) in Tellemarken; am (langen und schmalen See) Mösevan- det, welcher 2763’ ü. d. M. liegt [vom Gousta, fast 60° n. Br.], werden noch Gerste und Kartoffeln gebaut. Skougstad, in Val- ders am Fusse des Fillefjeld 1795’ ü. d. M. liegend [61°Y, Br.], ist von jener Seite dieses Gebirges das oberste Gerstenbau-Gut, obschon diese Getraideart auch noch bei einigen höher gegen das Gebirge, etwa 2157’ h., belegenen Kathen angebaut: wird. Gerste und Kartoffeln werden am Hastekind auf dem Tonsaasen in —m reelle *) „„Diese Uebersicht, welche hier in einem so viel als möglich gedrängten Auszuge mitgetheilt wird, gründet sich, wie, : der Verf. zu erkennen giebt, hauptsächlich auf von Prof, Blytt gemachte Angaben. — Das ebendas. von den Höhengränzen der Fichte, der Kiefer und der Birke Gesagte wird hier übergan- ‚gen, weil dieses vollständiger in Hornemann’s „Dansk ekono- misk Planteläre“, 11. Theil, S. 331 ff. [> schwed. bot. Jah- resber. üb. 1835, S.368 f. ; vgl. ebds. 1836: Dovrefjeld ] vorkömmt.‘ - Anm. Lindblom’s. Vegetationsverhältnisse in Norwegen. 251 _ Valders [61° Br.] gegen 2000° h. cultivirt. Beim Hofe Beito- in Valders findet Gerstenbau, zwar sehr unsicher, ungefähr an der obern Gräunze der Kiefer statt; doch muss man dort jedes Jahr die Körner zur Saat kaufen. Bäkken, 2268 par. F.ü. d. M,, ist in Fodvang [etwa 61° 26’ ] in Gudbrandsdalen das oberste . gerste-bauende Gut. Aasen, eine Besitzung in Quickne in Gud- brandsdalen, 2566’ ü. d. M. [61Y, ° Br.] erzeugt in guten Som- mern reife Gerste. Die unteren Skabo-Höfe in demselben Kirch- spiele 401’ ü.d. M. sind gutes Gerstenland; bei Lia, dem höch- sten Hofe der nämlichen Gegend, 2758’ ü. d. M. mit kleinen Birken und einigen zerstreuten kränklichen Kiefern, baut man etwas Gerste, die im warmen Sommern reift. Desgl. hat man auf der Besitzung Ultonga in Säl in Vaaga in Gudbrandsd., 2502’ h., die Eultur derselben versucht: und in guten Sommern reift sie. Tofte, die Gebirgshöfe (Biergsgaardene), Lie u. and. Höfe am südl. Fusse des Dovrefjeld, gegen 1800 — 2000 par. F. ü. d. M., liegen in gutem Gerstenlande, so auch im Ganzen Rise am nördl. Fusse des Dovre 1741 par. F. h. [625° Br.]; _ (bei Amusdal in einem Seitenthälchen westlich vom Driva- Thale im ‚Dovre, und bedeutend höher als Rise, reift die Gerste, dies aber hier in Folge der den Südwinden geöffneten Lage bei Schutz gegen die kalten Nord- und Westwinde). Tyholt ist die oberste gerstebauende Stelle vor dem Hofe Fossen in Stördalen [ONO von Drontheim, 634,° Br.] 1080 par. F. h.. Höa, 1038 p. F. ü.. d. M., ist der höchste Gerstenbau-Hof im Auge- Thal auf Sparböe, desgl. Kjärlia 735’ h. in Snaasen [um 644,0] (beide 'in der Vogtei Inderöe nördlich von Drontheim). Um den Alten- fjord (70° Br:) baut man seit etwa 130 Jahren Gerste: hier hat sie ihren nördlichsten Punkt auf der Erde. In Senjen (um 69°) baut man gemeinere Küchengewächse, und in warmen Sommern erlangen hier auch Mohrrüben, Pa- stinak u. a. einige Vollkommenheit; Weisskohl schliesst in guten Jahren feste Köpfe; Versuche mit Leinbau sind geglückt; keine andere Frucht oder Beerensträucher als rothe und schwarze Jo- hannisbeeren. ( Ribes rubr. ete. nigr.) kommen in Gärten fort; die rothen, und Himbeeren und Erdbeeren wachsen wild; Gersten- ” 252 Vegetationsverhältnisse in Norwegen. bau hat festen Fuss gefasst und mit Roggen "hat man etwas angefangen, Hafer reift aber nicht. — In der südlicher liegenden Vogtei der Lofoden-Inseln [um 689 bis geg. 690] ist das Klima, in Folge der kalten und feuchten Seewinde, dem Pflanzenreiche weniger günstig als in Senjen. — 'In Salten (67°) ist Hanfbau versucht worden; Espe, Eberesche, Ahlkirsche (Pr. Padus), Weisserle (Alnus incana) und Sohlweide (Sal. caprea) kommen hier mit Birken gemengt vor; Roggen ist ziemlich gemein, Hafer wird beinahe gar nicht gebaut. — In Helgeland (zw. 65° u. 67°) zeigt sich das Klima viel besser, besonders im Innern der Fjorde. Hopfen-Cultur beginnt hier; die Fichte wächst in Vessen und Ranen unter 66° freudig; Haselstrauch und Ulme [ U. camp.] treten in den Wäldern auf. — In der Vogtei Nummedalen, die grösstentheils südlich von 65° liegt, ist Hafer die gemeinste Getraideart; einige Kirchspiele haben Gerste zum Verkauf; in Overhalden ist Flachsbau mehr ausgebreitet als in irgend einem andern Theile des Stifts Drontheim; auch den Hopfen baut man hier allgemein; Kirschen reifen kaum weiter nördlich als zu Bed- stad am Innersten des Drontheimer Fjords (unter 64° in der Vogtei Inderön); Eichen sieht man hier noch [beiweitem] keine. — In Stör- und Värdalens Vogtei, die weit südwärts von 640 Br. reicht, hat man versucht Weizen zu säen; Erbsen kommen zum Getraide hinzu; man hat hier zu Lexvig, auf Frosten und Tutteröe [im Dronth. Fjord, 634,0] die ersten Kirschbaumanlagen von einiger Bedeutung; der Apfelbaum dagegen will noch nicht an- schlagen; in der nächsten Umgebung von Dronthheim [63° 26” kommt er am Spaliere fort, giebt aber selten vollkommne Früchte; vereinzelte Eichen und Eschen kommen vor, aber ohne Zweifel gepflanzt; in wildem Zustande wachsen diese Baumarten erst etwas nördlicher als Molde unter 63° [in Westen am Meere ] — Im Nordfjord (62°) hat die Eiche eine sichere Heimath; die Linde kommt in den Wäldern vor und Apfelbaumpflanzungen werden von den Bauern angelegt, Die unter derselben Breite liegenden Theile von Gudbrands- und von Oesterdalen liegen gar zu hoch, um im Genusse gleicher Vortheile zu sein; im Pasto- rate Lässöe im [nördl.] Gudbrandsdalen (üb. 620) 1200’ —2000' - Vegetationsverhältnisse in Norwegen. 253 ü. d.M. ist die Gerstenernte unsicher, Roggen reift selten, Kar- toffeln wollen nicht gedeihen, die Fichte hat aufgehört zu wachsen. Im Pastorate Tolgen im Oesterdalen [östlicher] ungefähr unter _ derselben Breite [etwa 62° 24'], über 1500’ ü. d. M., giebt es’ wohl zerstreute zwergartige Fichten, aber die Gerste wird grün geschnitten und das fein-gemahlene Stroh zur Nahrung unter Mehl von gekauftem Getraide gemischt. — An den inneren Ufern des Sognefjord (zw. 61° u. 61° 30’) gedeiht der Kirsch- baum in Menge und trägt (ja er kommt sogar verwildert vor), trefflliche Apfelgärten giebt es hier, Pflaumen und Birnen ge- deihen gtıt, Ulme und Linde zeigen sich in grösserer Menge. In Ringebo und Froen in Gudbrandsdalen [östlicher 61%,0], also ungefähr unter gleicher Breite, wird die Kirsche mit Noth reif und der Apfelbaum bringt keine Früchte. Zu Aamot und Elve- rum in Oesterdalen [um 61°, am Glommen], etwas südlicher als der Sognefjord, gedeihen nicht einmal Kirschen, sondern nur Johannis- und Stachelbeeren. — In den inneren Pastoraten am Hardangerfjord, besonders am Sörfjord unter dem Folgefonden (etwas nördlich von 60°), giebt es die besten Obstgärten in Norwegen, doch nicht bis höher als 600’ ü. d. M.; hier wie in Söndmör [über 62°, in Meernähe] kommen wilde oder verwil- -derte Apfelbäume vor, die den Einwohnern benutzbare Früchte geben. Die Eiche bildet grosse Stämme, ist aber beinahe hin- weg gehauen; die Esche findet man hier in ihrer rechten Hei- math; Nussbäume sind 'angepflanzt und kommen gut fort in der Baronie Rosendal (60°), zwar reift die Frucht nicht; die Fichte dagegen gedeiht hier eben so wenig, als im Allgemeinen im Stifte Bergen. Die [im Innern ] entsprechenden Theile von Ag- gershuus’ Stift bis südwärts nach Christiania [59° 55’ ] können, obgleich sie nur unbedeutend über das Meeresniveau erhöht sind, sich doch hinsichtlich des Klima’s nicht mit den Gegenden um die inneren Fjorde in Bergens Stift messen. Die Eiche wächst nicht weiter als bis Näs in Hedemarken [603/,0]: hier an den Ufern des grossen Sees Mjösen geräth Obstbaumcultur besser als im südlicheren Rommerige. — Die Theile der West- "küste, die sich südlich von Hardanger bis Lindesnäs | Norw. 254 Vegetationsverhältnisse in Norwegen. Südseite, 580] erstrecken, haben dagegen nicht ein,dem Pflan- zenwuchse so günstiges Klima als die’ entsprechenden Theile der Küste in Osten von Lindesnäs, weil es den ersteren an Schutz gegen den Einfluss des ofinen Meeres fehlt; zwar. ist die Ge- traideärnte sicher und sind: Misswachsjahre nirgends weniger gekannt als in der Vogtei Jedderen [um 582, °], aber die Baum- vegetation steht weit zurück, ja man leidet selbst Mangel an dem für den Hausbedarf nöthigen Walde, welchem jedoch durch Anpflanzungen gewiss abzuhelfen wäre. Die Ostküste aber liegt mehr gedeckt vor der Meeresluft, daher auch. hier eine "Vegetation vorkommt, wie man sie sonst erst einige Grade süd- licher anträfe. — Im Kirchspiel Bottne etwas südlich von Hol- mestrand [am Eingange des Christiania -Fjord ], unter 59° 30’ Br., erscheint an der Ostseite dem von Norden Kommenden die erste Buche, und ganze Buchenwälder kommen in den südlichen Pa- storaten des Amts Jarlsberg und zwar in der Vogtei Laurvig [um u. nördl. von 590]; an der Westseite wächst die Buche fast einen Grad weiter nordwärts, 6 deutsche Meilen nördl. von Bergen [ B. liegt 60° 24’ ] wild, aber anderwärts an der Westküste findet man sie nicht [s. bot. Jahresb. üb. 1845, S.383]. Zwi- schen Holmestrand [59%,°] und Christiansand [58° 5’]; hat Norwegen auch seine eigentlichen Eichenwälder; Nussbäume werden in dieser Gegend nicht selten gezogen, Pfirsige und Apricosen werden bei einigem Schutze unter freiem Himmel reif. Zu Mandal, etwas östlich von Lindesnäs, hat man sogar. in guten Sommern reife Mandeln bekommen. In den vom Meere mehr abgelegenen engen Gebirgsthälern wird die kurze Wirksamkeit des Sommers auf das Reifen der Getraidearten und Früchte durch die se zu sagen tropische Hitze verstärkt, welche sich hier in der höchsten Sommerzeit durch die Zurückwerfung der Sonnenstrahlen von den steilen Felswänden entwickelt: diese Thäler sind deswegen gewisser- masen als natürliche Treibhäuser zu betrachten. In .den nörd- lichsten Gegenden herrscht im hohen Sommer ein beständiger oder fast. beständiger Tag, wodurch die Vegetation beschleunigt. _ wird. — Hieraus wird es erklärlich, dass die Gerste, welche Vegetationsverhältnisse in Norivegen. 255 in’ Jedderen durchschnittlich 16: bis 18,Wochen: sich im. Boden befindet, in den’ engen" Gebirgsthälern Moe, Laurdal und Tind in Ober- Tellemärken ['zw. 59° und 60°] 9 Wochen nach dem Säen reif anf dem Felde geärntet wird und im Pastorat Valle im obern Sätersdalen [ westl. von Moe, 591,0] in warmen Som- mern in 10—12 Wochen zu völliger Reife kommt. Längerer Zeit bedarf es auch in Senjen unter 69° nicht, wo die Sonne 3 Monate lang kaum unter den Horizont geht. Zu Leierdal im Innern Sogn (etwa nördl. von 61 0) wird das Getraide zuweilen Mitte Juli’s eingeärntet. — Um. den Sörfiord in Hardanger [um 60%, 0] wird die Gerste 'üm den 12. Mai gesäet, blühet den 24: Juni), .ist reif und wird geärntet 1. August und! zuweilen in der letzten Hälfte des Juli (s. Griesebach, ü. d. Vegetations- chäracter von Hardänger, in Erichsön’s Arch. f. Naturgesch. - BERIEN zlir | 'VEIE. Ueber die Algen- Vegetation America’s zwischen "0.15% und 220 .N. Br.; + . von Prof. Liebmann ") Aus dem Dänischen *) durch Dr. C. T. Kell hnach. Be Des Professor Liebmann Norträg, über Ammeniei's Alten- ‚Flora zwischen 15° und 22% N. Br. gründete sich auf die Un- tersuchungen; welche er selbst auf der Reise durch diesen Strich angestellt, mdem er die aflantische Seite America’s von 19° bis 22° N. Br. , die Südsee -Seite aber in umgekehrter‘ Rieh- tung. von 18% bis 150 untersucht hat. Die Aus) ‚Ameriea heim- 1 Auszug. eines Vortrages dess. in der K. Dän. Gesellschaft der Wissenschäften zu N) in der Sitzung v. 15. Mai 1846. "") Aus Oversigt over det Kong. danske Videnskabernes Selskabs Forhändlinger og dets Hedlemmers Arbeider i daret 1846, Nr. 4, NS. 729. 1 Tr 256 ‚Algen- Vegetation ‚ America’s.. gebrachte Algensammlung hat Dr. J. Agardh in Lund,bestimmt: und beschrieben. ' Sie enthält, ausser einem Theile unbestimm-: barer, 90 Formen, wovon 2 neue: ‚Gattungen bilden. 22 neue Arten und 6 neue Varietäten ausmachen. Es wurden. getrock- nete Exemplare aller der neuen Formen, dessgl.. eine Reihe unter L’s Leitung gemachter colorirter Abbildungen mit anato- misch - mikroskopischen Analysen der neuen und seltneren Ar- ten, in der Gesellschaft vorgezeigt. r Die Diatomeen spielen in dem genannten Striche von America eine untergeordnete Rolle. Weder füllen sie dort den Boden der Süsswasser-Becken, noch überziehen sie mit her- abrieselndem Wasser befeuchtete Abhänge mit halbfussdicker Schleimschicht (Bergmehl), wie in der gemässigten und kalten Zone. In diesen kälteren Strichen, scheinen sie Ausdrücke der- selben Thätigkeit der Natur zu sein, die in der heissen. Zone mit den Corallen auftritt. In den mexicanischen Gewässern kommen sie meistens sporadisch vor. Nur zwei zusammenge- setzte Salzwasserformen treten mehr hervor, näml. Schizonema Grevillei Ag., das die Madreporen - Klippen von Vera Cruz mit einer dichten schleimigen Schicht überzieht, und Schizonema Wyattiae Harv. var. nanun, welches das Laub mehrerer schwim- menden Sargassum- Arten im caraib. Meere parasitisch bedeckt. Nostochinae fehlen gänzlich, in süssem wie in Salz-Wasser, und durch alle Regionen von der heissen Küste bis zum ewi- gen Schnee auf den Vulcanen. Ä Oscillatoriae treten nur unbedeutend auf: sie erscheinen meistens in bekannten europäischen Arten in der gemässigten Region: so Oscillatoria subfusca Ag. in 3500 F. Höhe zu Aguas santas, Osc. Corium Lgb. in Wasserrinnen zu Mirador (3000' H.), Scytonema myochrus ß. ocellatum an Bergabhängen bei Mira- dor. Eigenthümliche Formen sind Lyngbya erassa n.. sp. auf Granit im Meere selbst bei Playa Coyote an der Südsee, und Calothrix cyanea n.,sp. auf Sargassen im caraib. Meere. Zygnemata kommen in stehendem Süsswasser in der ge- mässigten Zone ungefähr eben so wie bei uns, doch nicht so haufig, vor. Spirogyra adnata und nitida Ag. allem wurden. beobachtet. Die Conferveae treten mit äusserst wenigen Süsswasser- Formen auf. Die Sammlung enthält zwar mebrere Arten, doch. Algen- Vegetation America's. 957 nur C. lordiliä 'J. Ag. war mit Sicherheit zu bestimmen. Wich- tiger sind die Arten des Salzwassers: so gehört €. antennina Bory (€. media Ag.) zu den für Basaltit und Granit am mei- sten characteristischen Formen an beiden Meeren, indem sie die Klippenwände mit einer dichten Decke von steifen borsten- artigen Fäden überzieht. Im mexicanischen Meerbusen findet man ausserdem €. implexa Ag., tortuosa Ag., Linum, sericea AS., Faseicularis Mert., implicata Ag. Die Ulvaceae kommen ganz unter denselben Verhältnissen wie bei uns vor: so Ulva compressa L. im mexican. Meer- ‘busen und in der Südsee, U. latissima var. umbilicalis an der Südsee, U. lat. v. palmala bei Vera Cruz, Enteromorpha ‚clathrata Lk. im mexic. Meerbusen. Neue - Formen sind: Pra- siola mexicana n. sp. in reissenden Bergströmen an der Ostseite des Vulcans Arizaba von 6500’ bis 3500’ Höhe; Perieystis aeruginosa n. g. in Wasserleitungen zu Havana: diese neue Gat- tung steht zwischen den Ulvaceen und Lemanieen, jenen sich nähernd mittelst Enteromorpha elatratha, diesen in Lema- nea, und sie bestimmt namentlich den Platz dieser letzteren, bisher amphibolen, Gattung im Systeme. = 00 .Die Lemanieae sind repräsentirt durch L. torulosa v. ra- mosa Ag.: diese wächst in reissenden Bergströmen am östlichen Abhange der Cordilleren zwischen 4000’ und 5000’ Höhe. ..Siphoniae erscheinen bedeutend; sie kommen sowohl in Süsswasser als auch in beiden Meeren vor. Mehrere Vauche- riae wurden in fliessenden Wässern an der Ostküste und in Flüssen der innern beckenartigen Thalstriche gefunden, wo sie, wie bei uns die Oseillatoria chthonoplastes, durch Festhalten _ und Zusammenkleben des Sandes zwischen den schleimigen Fäden den ‚Boden der Flüsse erhöhen.- Die eingesammelten Arten sind alle steril, daher nicht nach den Arten bestimmbar. Bryopsis pennatula n. sp. wächst in kleinen submarinen Spalten der Granitklippen an der Südsee bei S. Augustin. Codium to- mentosum, Vulonia. favulosa Ag., Anadyomene' stellata Ag., Caulerpa , Chemnitzi Lamx. und. C. plumaris' Ag.’ auf Madre- porenklippen bei dem Fort S. Juan d’Ulloa. Caulerpa clavifera Ag.\überzieht die Schalen einer ellenlangen Pinna -Art und die Perlenaustern in der Bucht von Tehuantepec an ‘der Südsee. Aus der Gruppe der Halimedeen sind zwei Formen wichtig: 258 Algen- Vegetation America's. Penicillus Phoenix Lam. und Cymopolia barbata Lamx.,. beide in grosser Menge an den Corallenriffen bei Vera Cruz wachsend. Aus .der grossen Ordnung der Fucoideae kommen .die Eectocarpeen ganz unter denselben Verhältnissen wie bei uns vor. Sogar ist.es die nämliche Art, E. siliculosus Ag., die im mexican. Meerbusen eine der eigenthümlichsten Algen .der Strandgewässer ausmacht. Eect. breviartieulatus n. sp. wächst parasitisch an den Zweigen der neuen Algengattung. Chnoospora pacifica bei S. Augustin an der Südsee. Die Sphacelarieen sind nur durch «eine Art, Sphac. tri- buloides Menegh., repräsentirt: sie wächst auf Atısterschalen bei Boca del Rio, S. von Vera Cruz. Von Chordarieen findet sich Liebmannia Leveillei J. Ag. häufig auf Corallen bei Vera Cruz. Alle davon gesammelten Exempl. sind steril. Nach Dr. J. Agardh’s neuester Untersuchung zeigt sich diese Pflanze sowohl specifisch als auch generisch verschieden von Mesogloea vermieularis, ‚mit welcher sie Phy: cologen zusammenbringen wollten. Die Gattung Myrionema, deren Stelle im Syatdine noch ziemlich ungewiss ist, tritt mit einer Art auf, M. expansum 2. sp., welches den Pen bei Vera Cruz sehorfartig überzieht. | Die Dietyoteae sind sowohl nach Artenzahl, als acc ‚nach Häufigkeit der Individuen die wichtigste Algengruppe im tropisch- americanischen Meere. Aspericoccus sinuosus Ag. wächst als hohle mit Sand gefüllte Knötchen an den Blättern von Kernera oceanica; Asp. intricatus n. sp. gleicht einer 'hohlen dichoto- misch getheilten HJalymenia und überzieht mit ihren kriechenden Stengeln Steinchen und Muscheln. Dietyota ciliata J. Ag., D: Bartayresiana Lamx.- et ß. divaricata und D. Schröderi Mart. kommen in grösster Menge im mexicanischen Meerbusen vor; D: crenulata ın. sp. an der Südsee bei S. Augustin und Puerto de Guatulco. .Padina Pavonia Ag. ist-längs der atlantischen Küste ‚die gemeinste Alge, während 2. tenuis Bory an der Südsee -Seite;auftritt: Haliseris .delicatula In ist im eriean. pen a we ‚gemein. - % ‚Sporochnoideae sind RER? eine neue Battknig Chns- BE S.. pacifica ‚ vertreten, diein:grosser Menge an een der Westküste 'bei S. Augustin wächst. Algen-Vegetation America's. 959 Von Fuceen ist die Gattung Sargassum die einzige die hier auftritt. Sie nimmt im tropischen Meere dieselbe Stelle ein wie bei uns Fucus. Mehrere Arten werden durch die Ro- tationsströmung im atlantischen Meere in den mexican. Meer- busen geführt und hier längs-der Küsten ausgeworfen. Auf der atlantischen Seite wurden eingesammelt: Sarg. vulgare L., 8. bacciferum Ag:, S. histrix J. Ag. an der Campeche -Bank, 8. ‚affine n.. sp. in der Strasse zwischen Cuba und Jamaica. An Mexico’s Westküste wurde nur eine Art im Stillen Meere be- ‚merkt, 8. Liebmanni J. Ag., welches in der heftigsten Bran- dung an den kleinen der Küste entlang gelegenen Granitinseln und 'Schären in grosser Menge wuchs. Sehr auffallend war der bemerkte gänzliche Mangel an Laminarien, von welchen man Formen sowohl in N. als in S. vom untersuchten Striche kennt, die. auch in beiden Oceanen vorkommen. Vergebens suchte man hier im Stillen Meere nach den prächtigen Lessonien, Durvilleen, Macrocysten, die längs Perus und Chile’s Küsten so bedeutend auftreten. Aus der Ordnung der Floridae nehmen die Ceramieen ungefähr denselben Platz ein, wie in unsern Gewässern; doch dies nur ‚auf der atlantischen Seite. - Wrangelia ie, Ag. var. minor bedeckt die Corallenklippen bei Vera Uruz mit einer schleimigen blutrothen Schicht. Spyridia filamentosa ‚Harv. wächst ebendaselbst; und Centroeeras clavulatum J. Ag. und Ceramium diaphunum Harv, findet sich allen schon genannten Algen parasitisch eingemengt. Die Gruppe der Cryptonemateen ist reich an "Formen. Nemalion virens n. sp. wurde auf der Südsee-Seite unter Chno- ospora entdeckt. Liagorae sind im mexican. Meerbusen beson- ‚ders häufig: ausser der bekannten L. ceranoides Lamx. fand ‚der Verf. 2 neue: L. pulverulenta und leprosa, bei Vera ‚Cruz — Galazaura rugosa Lamx. und Microthoe lapidescens Dene. ‚sehören zu den den Corallen eigenthümlichen Algen im mexican. Meerbusen. k | 2 "Octotylus FR RO var. minor. kommt in ‘der Südsee vor, bei Pochutla. Dieselbe Localität bewohnen 2 schöne Grate- loupiae: Sternbergü var. versicolor. I. Ag. und prolongata n. sp-, wovon die letztere schwer von der atlantischen @. filicina zu characterisiren ist, obschon unter Hunderten von Exemplaren kein Uebergang zu finden. —Gelidium corneum Lamx. gehört 260 Algen- Vegetation -America’s. Bi der atlantischen Seite an. Von’. der neuen Gattung Ahnfeltia, die auf Sphaerococcus plicatus und concinnus Ag. gegründet ist, kommt eine neue Art, A. gigartinoides, in der Pidsse bei S. Augustin. vor. Chondrieae sind im mexican. Meerbusen sehr vorherr- schend; sie werden auch sehr beschwerlich, indem man nie Exemplare irgend ‚einer Alge findet, worauf nicht eine oder die andere Laurencia oder Hypnea parasitisch wüchse. — Lomen- taria parvula Gaill. wurde ‚sehr sparsam auf den Blättern der- Kernera bei Vera Cruz gefunden. Laurencia tenuissima Lamx., dasyphylla Lamx., pinnatifida v. botryoclada, oblusa v. virgata Ag. und L. papillosa Ag. sind die längs der Ostküste beobach- teten Formen. - 4 Die Rhodomeleae gehören gleichfalls zu den sehr wich- tigen Gruppen in dem Dan Striche: ‚vorzüglich sind die Polysiphoniae, Alsidia und Acantophorae sehr reich an Indivi- duen. — Von Polysiphonien wurden gesammelt: P. perpusilla n.-sp., in der Südsee bei S. Akne dictyura n. sp., eine der schönsten der Gattung, ebendas. bei Pochutla; intricata v. simplicior J. Ag. an der Campeche - Bank unter Sargassen; breviarticulata Ag., Vera Cruz; cuspidata n. sp. sehr selten, bei Vera Cruz. — Von Alsidium fanden sich nur die 2 bekannten Arten A. triangulare uud A. Seaforthü J. Ag. in grösster Menge im mexican. -Meerbusen. — Digenea simplex Ag., Acantho- phora Thierrii Lamx. und Amansia obtusiloba J. Ag. auf Co- rallenkalk oder parasitisch auf andern Algen ebds.. Der neue Dictyurus occidentalis von Vera Cruz gehört zu den interessan- testen Entdeckungen in dieser Richtung, da die Gattung, die- sich früher auf nur eine Art gründete, meistens verkannt und den heterogensten Formen, wie Griffithsia, Cladostephus, Bin- dera u. a. zugesellt worden war. Die Sphaerococcoideen, womit diese Uebersicht schliesst, ist besonders wichtig durch Hypnea, indem diese Algenform wahrscheinlich ‘die häufigste im tropischen Theile des atlanti- schen Meeres ist. A. Spinella J. Ag. und .H4. musciformis ‚characterisiren so den Meerbusen von Mexico, während: die neue H. pannosa nebst ihrer var. erecta in der Südsee .vor- kommt, die Granitklippen mit eimem zolldicken fast lederartigen dicht verfilzten Teppich von bedeutendender Ausdehnung über- - ziehend. — Gracilarien wurden nur auf. der ‚atlantischen. Seite gefunden, und zwar Gr. confervoides Grer. : compressa_ var. fastigiata und G. cervicornis J. Ag. K% - 1 vi Methodische Uebersicht der wiederkäuenden Thiere, Linnes Pecora. (Mit Tab. I. und II). Von Carl 3. Sundevall, Schluss der im vorigen Hefte begonnenen Abhandlung. (Andie Academie abgegeben den 1. Febr. 1846.) nt (Fam. 5. Antilopina; continuatio) w 26. ANTILOPE Pall. pars. Ungulae totae compressae. Pili tenues, depressi, sulcati. Rhinarium obsoletum. Cauda mediocris. Genus veteri orbi proprium, quod, ut genera nimia, parum definita, evitemus, hoc sensu latiore conservamus, Si vero di- viditur, 6 genera, negnue pauciora, inde oriuntur; tum enim n:o 1—7 Gazellae dicantur et n:o 8—12 totidem genera sepa- rata constituant necesse est. — Ömnes sunt cäampestres, gre- gariae, veloces, mites, pulchrae, statur& ovillä, sed tumor qui- dam nasi,-in Ant. Saiga et Hodgsonii maxime, etsi diverso modo, evolutus, his vero minime _peculiaris, vultum plerisque minus placidum reddit. Dorsum altitudine aequalis est. 1:mo Gazellae Blainv., pars. (Typicae). Sinus sebacei ante oculos, curvati, Aures acutae, longae: dimidrum caput exeedunt. Cauda mediocris, flocco apicis parvo, Ungulae altae; ung. spuriae parvae, obtusae. Cornua maris valde annulata, plerumque eximie lyrata; feminae, varie for- Hornsch. Areh. II. 2. ® 18 = 262 mata, j Linnes Pecora. - sed in A. subgutturosa desunt. — Inhabitant Africam sep- temtrionalem et Asiam adjacentem, e Senegalia ad- montes Belur et Altai camposque Indiae: plagam campestrem et arenosam, sole ustam, desertis plenam. Hae sunt verae Gazellae (Al- gazel Arabum), ob oculos formosos celebratae. Facile man- suetae finnt, in domesticitate fere ut canes affabiles. 1. A. dama — Afr. septemtr. — Rufa, subtus cum uropy- gio pedibusque, capite maculaque juguli albis. Scopae carpi adsunt. Aures longissimae (%cap:s). Sinus lacry- males parvi. Altit. dorsi plus quam 3-pedalis, Wortex dorsalis ante scapulas, a quo pili, in plaga, ad medium cervicem extensa, reversi sunt, ' r &) Var.orientalis. (Sennaar, Egyptus). Laete rufa postice - latissime alba. Facies juniorum paullum griseopicta ; seniorum pure alba. 4. Dama Licht. Rüpp. Ehrenb, A.addra Benn. Z. Pr.1833 p.2. (Mus.Stockh.et. ete.). ß) Var. occidentalis. (Senegal, Marocco). Color cor- poris griseo-rufescens, usque in femoribus, tibiis et latere externo antipedum extensus, Faciei vitta antica et stria ocularis corpori fere concolores. A. DamaPall.4. Mhorr et 4. Nanquer Bennet.Z.Pr. 1833. Inter priorem et sequentem media. Speci- men vıdı in Museo Francofurthano. A. Soemmerringü Cretzschm. — Abyssinia inferior Rüpp.; Sennaar Hedenb. (Mus. Stockh. Francof. et cet.) — Di- Jute fulva, facie antica cum fronte, lineaque per oculos nigris (in femina griseo - mixtis). — Venter et. regio circa caudam minus late alba, quam in prioris var. ß Pedes extus et latera capitis fulva; regio ocularis alba. — Aures, sınus lacr., scopae, magnitudo, vortex colli, prioris. In oımnibus, saltem 8, quas vidi, pili, per to- tum corpus, maculatim reversi, ut bene descripsit Orerzsen- MAR; quod vero tantummodo siccatione cutis factum esse docet RürrerLr. Quam formationem in A. dama non nisi obsoletam vidi. A. laevipes nob. Kevel Fr. Cuv. Mammif. Vol. 1 (sed minime A. Kevella Pall.) et Corine .ibd., Vol. 2;.— Scopis carpi nullis. Dilute fulva linea laterali nigra, di- finita, lata (latit. sesquipollieari). — A. dorcade paullo major, ossibus pedum ınulto robustioribus. Aures longit. 3 cap:s aequales. Sinus sebacei majores quam A, dorcadis. Vitta anteocularis indistincta, corpori concolor. Cornua sub-compressa ; maris valida (diam. baseos inter annulos 33 millim.); annulis remotioribus (in vetere 12) eincta; non multum curvata, apice laevi, antrorsum flexo; feminae Linnes Pecora. 263 long. cap:s aequalia, läevia, teretia, apice paullum in-+ llexa, diametro baseos 18 millimetrorum. — Hanc, no- mine Dorcadis, egregie descripsit Aruıanus, Anim, ]ibr. XIV, cap. 14. al Breelense aBuffonio ,laCorine“ dietum (Ant. corinna Pall. Misc. "et auct.), paene videretur esse hujas femina, nisi in deser. Buffonii multo minor -diceretur, quam A. dorcas et Kevella. Sed icon Bulfonii (ead. Sehreb. V, tab. 271) ostendit lineam läteraleın de- finitiorem et nigriorem, quam in affınibns, et metacar- pos laeves. Descriptio de utraque re silet, sed figg. dor- . cadis et Kevellae praebent scopas et ın plerisqne sat cor- rectae sunt. Naso immaculato. Sennaar, Mus. Stockh. &, $; Algier, m. Paris. &, 2,.jun. ß) Macula supra nasum nigricante, Senegal, Mus. Paris.. Praeterea ibidem, apud c]. Fr. Prevostr, fe- minam vivam, senegalensem, a:o 1841 vidi. 4. A. dorcas (L.) scopis evidentibus; fulvescens, vittä late- rali fuscescente, lata, indefinita. Jugulum corpori con- color. — Aures longitudinem # Capitis aequant. Altitudo dorsi, in var, 4 fere bipedalis (circiter 0,6 m.). Cornua apice introrsum flexa. — Animal colore et cor- nibus sat variabile, Quot vidiı varietates methodice pro- pono, quae vero ita inter se convenientes mihi visae sunt, ut vix nisi unius speciei formas in iis invenirem nec dubito formas plures intermedias paullulumve di- stinctas existere, quas non vidi, Cui forsan varietatum seriei addendae sunt A. laevipes et A. subgutturosa, etsi paullo ma= gis differant. Omnium regio analis, obsolete fusco - cincta, et venter albi. Color dorsi in caudam descendit sed cauda majore parte nigra est. Linea definita, obscurior, adest in posteriore (inferiore ) digitorum parte, ab ungulis ad ung. spurlias. Tinctura laterum supra vittam lateralen: pallidior apparet. Scopae in carpis etiam in pullulis neo- natis adsunt. &) (A. Isidis; „Die Isis-antelepe“ Licht.) pallide fulva vitta laterali fere obsoleta; scopae carpi pal- lidae; linea post-digitalis pallida vel grisescens,. Vitta ocularis eor pori concolor. Nasus immacu- latus. Cornua teretia; maris, basi modice curvata; diameter, baseos, in annulis, 30— 31 mm.; apex laevis Be ‚Introrsum valde curvatus. Cornua feminae tenuiora (diam. circiter 15 — 20 mm.), vix breviora, quam maris; plerumque sublaevia, sub- reeta, apice vario modo inflexa; interdum annu- 18* 264 ß) Linnes Pecora: lata et cornibus maris fere similia. — Sennaar (Mus. Stockh. &2), Nubia, Egyptus, Arab. Pe- traea (M. Francof. Berol. Paris). — A. Dorcas Licht. Dartsell. tab. 5. Saepe, ut egregie obser- vavit LicHhTEensTtein, in monumentis Egypti picta, colore laete fulvo agnoscenda. Hinc, si distinta species haberetur, nomen ab eo propositum acci- piendum. (A. Kevella Pall, sec. Buff.) — fuscior, vitta la- terali sub - nigricante, oculari fusca; digitorum stria postica nigra, scopae fuscae. .Cornua maris majora, sat compressa, fortius arcuata, in adulto 20 ad 23-annulata, apice brevi, valde inllexo; feminae tenuiora, sublaevia. ( Aures breviores ap- parent, sed incertum videtur an siccatione fao- tum sit). - *) Macula nasi nigricante. Cornua maris vali- diora; diameter baseos, inter annulos, usque ad 35 millim. — Marocco (Mus. Stockh.). — Hic et Burronı Jevel, e Senegalia. _ **) Macula nasi nulla. Cornua paullo tenuiora; diameter baseos, cum annulis 32 millim. — Barbaria (Mus. Stockh. Paris). Feminam hu- jus varietatis non vidi, eam veroa ,, Corine “ Buff. non multum differre verisimile est. Conf. supra: Ant. laevipes. y) (A. dorcas Pall. sec. Gazelle Buff. et Barbary 6) Ant. Penn. Synops. p. 33. c. fig. in titulo) — fu- scescens, lateribus glaucescens, vitta laterali sub- castanea, oculari fulva fuscaque. Digitorum linca postica nigra. Scopae fuscae. Jugulum albidum., Cornua maris valıda, subterelia, minus curvata, apice brevi, sub-antrorsum, nec multum, curvato; fere ut A. laevipedis formata, sed annulis aliquan- tum pluribus. Jeminae tenuiora, varie formata. *) Dilutior, macula nasi nulla. (&,, jun. Mus. Paris). Patria? — **) Fuscior, macula nasi nigricante. — Algier (Mus. Paris 2). Gazelle Buff. Kevel gris Fr. . Cuv. Mammif. Vol. 3 et 4. — Ant. Cuvieri Ogilby, Z. Proc. 1840 p. 35. (A. arabica Ehr, Licht.). Colore priori simil- lima, sed jugulum colore corporis tinctum et scopae pallescentes. Nasus superne fuscus, Praeterea dif- Linnes Pecora. 265 fert statura majore et cornibus minus curvatis, apice longo, läevi, leviter antrorsum flexo. — Arabia (Mus. Berol. Vivam, & 2 Amstelodamı 1841 vidi). s) (A. Bennetti Sykes, Z. Pr. 1831 p- 104) — fulva, vitta laterali obsoleta, digitis postice albıdis; scopis nigricantibus. Öcoraua fere prioris: apice longo (2 totius cornus), leviter curvato; feminae t . suklaevia, subrecta, ut in var. & (Isidis), cui si- millima est colore et magnitudine. — Habitat in locis editis peninsulae Indicae. — Feminam, naso immaculato, e Chandernagor Indiae allatam, Pa- risiis vid. Marem, maculä nasi nigrä, descripsit Syxzs l. c. Specimen e Museo Britannico in lit- teris benevole descripsit clar. J. E. Gray. Linea ante oculos fulva, ut in var. &, neque nigra. Obs. Ant. cora Ham. Smith, Griff. V, 333, ex Arabia orientali, huic peraffinis apparet, sed pictura .faciei nigra paullum differe videtur. Multo ‚minor et laetius fulva esse videtur quam A, ara- bica Ehr. 5. A.leptoceros Fr. Cuv. Mammif. IV, — cornibus utriusque sexus longis, subrectis, parallelis. Forma, pietura, color et magnitudo A. dorcadis, inter cujus varietates melius forsan enumeraretur. — Sennaar. (Non vidi). 6. A. subgutturosa Güld. Licht. Grisea, vitta laterali dorso concolore, supralaterali pallida, auriculis dimidiam capitis | Tohkterdinemn vix excedentibus — Armenia, Persia sep- temir,, Tartaria. Dorcadi simillima, et pro ejus forma septemtrionali habenda. Dilfert, praeter notas supra re- latas, pilis longieribus, densioribus, quod praescrtim in ° auriculis apparet; magnitudine paullo majore, picturä alba latius extensa, jugule quoque albo, feminä denique - ecorni. Scopae fuscae. - 2:0 Radii generis; minus sibi invicem, quam Gazellis aflines; vix ulla diagnosi communi describi possunt. Omnes igitur, praeter A. gutturo- sam, si a prioribus generice separantur, in diversa subgenera abituri, quorum nomina propria infra addidimus. Naturae vero maxime congruum videtur si omnes ul species hujus generis, formä ut patriä aberrantes, habeantur. Undique enim patriam Gazellarum ambiunt, easque in Europa, Asia orientali, monti- bus Indiae et Africa meridionali repraesentant, nec multum ab earum formam dillerunt. 966 | Linnes Pecora. 1, Ä. gutturosa Pall. sriseo- -fulvescens, regione analı et su- » pra-caudali caudaque brevissima albis, Scopae nullae; aures acutae, breves (vis excedunt 4 capitis). — E Mon- golia et Manschuria. Major: altitndo dorsi 24 pedum. ( 800 ım.m.). Caput pro corpore paullo. majus et cras- sius, quam in praecedentibus. Sinus sebacei minuti. Mas larynge gibbo et sacculo moschifero insignis. Cornua maris fusca vel cinerea, fere ut A, dorcadis formata, alte an- nulata, sed tenlöre) capite breviora, compressa, apice laevi, brevi, bi-pollicari, non multum curvato; feminae nulla. Hacc, etsi auribus caudäque brevibus et larynge a maris gibbo a prioribus differre videretur, ab iis tamen generice distingui nequit. Forma, inter A. subgutturo- sam et A. tartaricam intermedia, hanc cum sp. prioribus egregie connectit. Caput, pedes, pili et cet. omnino priorum, : (Mus. Stockl. — Conf. Descriptionem bonam Pallasii: Spicil. XU, p. 45. Icon, ibd. tab. 2 [et eadem in opere Schreberi] Bände sed rostro nimis crasso). 8. A. talarıica (L.); A.saiga Pall, naso tumido, linea faciali convexa, naribus arete approximatis. — Auriculae bre- vyiores quam 4 capitis, obtusae; Color fulvescens, ventre et reg. anali (non supra caundam ) albis. Scopae corpori concolores. Sinus sebacei minuti. Ungulae dorcadis. Cor- nua maris flavescentia, annulata, irregularıter sub-1yrata; feminae nulla. Magır. fere Damae, — „E Polonia ad Altai et Irtin“ (Pall.). „Usque in Moldaviam et Vala- chiam ac Hungariaım dispersa (Forst, Desecr. p. 391). „Ingentes greges, usque 10,000 simul pascuntur“ (ibd). IHlodie minus frequeus videtur. Forına borealis, a Gazellis propriis per Caucasum scparata, (Mus. Berol. Francof. &2), — Genus Colus Wagn. 9. A. cervicapra Pall. ungulis acutis; ung, spurils majusculis, subcervinis, Sinus re magni. Aures acutac, long. dimidio capiti aequales, Scopae fuscae. — Rufofuscescens subtus alba. Facies corpori concolor, orbita alba, vittis ante oculos nullis, Junior pallidior vittä supra-laterali albida, Cornua maris longa, spirali-flexuosa, divergentia, valde annulata; feminae nulla.a — India (Mus. Fraucof. Paris. Lugduu.). — Typus generis FRE Pall.; ’An- tilope Bufl,, 10. A. Hodgsoni Abel; Waguer, Suppl. p. 420. — „E schi- sticolore fulyida, tumore molli utrimque supra nares.“ „Sinus sebacei desunt.* „Cornua Maris longissima, com- pressa, leviter Iyrata, 15 — 20 annulata, apice läevia;, feminae nulla“ et cet. — In campis alpinis Tibetanis, — 11. Linnes Pecora. 267 Genus Pantholops Hodgs. Wagn., Gazellis praesertim affınis videtur. (Non vidi. Conf. Hodgson Z; Pr. 1834 p. 80). Vellus, teste cl. J. E. Gray, in litteris, densa, elastica , ut in Ove fera. Icon Aserır, quam benevole communi- cavit cl. HArrıAuz, praebet aures breves (4 cap:s); cau- dam aequalem 2 capitis; staturam fere caprinam. A. euchore Forst. Sparrm. Licht. — dorso posteriore albo, plicis cutaneis tecto. — Aures acutae, $ capitis exceden- tes; sin. sebacei parvi; scopae nullae. Rufa, subtus alba, vitta laterali fusca; caput album; ‘in juniore et femina frons et linea per oculos, ad nasum ducta, rufae. Un- gulae acutiores, postice minus prominulae, quam dorca- 12. dis. Cornua utriusque sexus fortius flexa, apice teniora, Altitudo dorsi 24 pedum. — In Africa meridionali vul- garis, per greges numerosissimos vagatur, Dorcadem ibi repraesentans; quare, si generice distincta haberetur, An- tidorcas appellari posset. (Avrı, pro, in loco; et Aogxos). A. melampus Licht. scopa infra medium metatarsum, ex- terna, nigra; carpi nulla. Sinus sebacei Bugulaedue spu- riae desunt. — Fulva, maculä supra ang. ant. ocu'!i, ven- tre, gula labiisque albis. Stria dorsi postremi caudaeque, striaque "utrimque ad anum nigrae. _Latera corporis di- lutius fulva, limite distincto, Auriculae dimidio capite ‚longiores, apice nigrae. Ungulae acutae, minores, po- _ stice corneo- einctae, minus Brominulae: Cornua maris ” longa, valida, bis valde curvata, annulis multis, irregu- on . prominulis; extus vero Jlaevia; fenlind nulla. — Animal elegantisimum, Cervo non multo mi- nus; Altit. dorsi fere 3%} pedum. Africae meridionalis incola, loca montosa et sylvatica’amat, neque, ut, prae- cedentes, in campis vagatur. Etiam forma a prioribus ıagis discedit. Potius rare quam praecendentes gene- ‘rice distinguitur, et depyceros appelları potest; ee ' alla cornua Ele, — Mus. Stockh. Berol. Paris. 97. DICRANOCERAS Hanı. Sm. Mazama Og. Pili erassi, spongioso-cellulosi (Cervini). Ungulae acutae, postice dilatatae. Cauda brevis. Sinus lacrymales, Rhinarium et Ung. spuriae desunt. Solum est animal Americae, quod Antelopinum diei possit; certe Gazellis affine structurä pedum capitisque, habitu eorporis indoleque campestri. Sed etiam Capras, latitudine frontis situ- que cornuum, refert. Pilos ut in Ovibus feris formatos habet. [4 268 ‚Linnes. Pecora. - | 5 7 # S Hac. autem re, et forma singulari, uniramosa, . cornuum. Cer- vos quogue refert, | 6; ae 1, D. furcifer Ham, Sm,, Wagn, Suppl, — Ex ne bo- reali interiore et occid. FRga 50° lat. — Magnitudo Da- mae, Aures acutae, long. 2 > capitis aequantes. „Griseus, plagä anali, supra caudam extensa, pectore jugulique ma- cula media et facia ‚superiore albis. Juba cervicis brevis, fusca. Cornua maris in orbita sita, erecta, apice retro- hamata, antice ramülo brevi, lato, acuto armata; feminae nulla. (Mas. Francof. 28; Ungduni Richards, fn. bor, Amer. I, 261). — Dier. palmata Ham. Sm. est nomen pro cornu, raınulo late explanato instructo, formatum, quod vero cornu animalis veteris hujus speciei fuisse, agnovit. Richardson, Fam, 6. Caprina, Ungulae spuriae magnae, globoso-tumidae. Ungulae ordi- ariae altae: compressae. Labrum sulcatum. Animalia montana vel alpino-campestria, gregaria, balantia, mediae magnitudinis. Mares pro mole admodum fortes et ro- busti, cornibus saepe ponderosissimis, curvatis armati. Feminae ' graciliores, antilopinae, cornutae, praeter Oreotragum. Caput sat simile capiti praecedentium; differt vero fronte multo la- tiore. Ungulae magnae; digitis crassiores; postice sat altae, nec, ut priorum, ibi depressae, (Conf. fig, 5=18 tab. II). Ung. spuriae explicatione soleae, huic familiae peculiari, insigniter tumidae. Scopae nullae. Cauda plerisque breyissima, Mam- mae 2 vel 4. 28. OVIS Linn. < Aegoceros Pall. Wagn, Rhinarium nullum. - Frons. declivis, plana. Nasus elongatus, convexo -arcuatus. Ungulae acutae, acute marginatae; postiee humiliores, latiores, corneo-cinctae. = Linnes Pecora. 269 Habitus faciei nonnihil alius, quam in Capris; Sc. rostrum longius,, paullum deflexo-curvatum, indeque ossa nasi convexa et linea menti concavocurvata. Rostri apex in utroque genere depressus. Nares fere longitudinales, limbo anguste nudiusculo, non vero 'coriaceo. Sinus lacrym. parvi vel nulli. - Glandulae interdigitales adsunt. Cauda brevissima, praeter sp. domesticam. Mammae 2. Vellus, in feris, pilis erassis, undatis, cervinis con- stat; in domesticis hi perduntur, lana vero miro modo augetur. Mentum (semper?) imberbe. Cornua, plerunque in utroque sexu, trigona, diametro maximo transversim posito; mox a fronte in circulum flectuntur, eujus -diameter minor est, quam longitudo capitis. — Ovium species, incolas alpium totius orbis septem- trionalis, sed maxima parte imperfecte eognifas, tantum nomi- nibus enumero. (Conf. Wagner, u et Vet. Ac. Zool. Ärsb. 1842 p. 130). &) Sinus lacr. evidentes; Cornua retror- sum directa. 1. O. aries ke; Aegoc. ovis Pal. Wagn. — Cauda elongata, (eorpus natitı), — In statu fero ignota. Cornuum apices vel extrorsum, vel introrsum Hext. O. guineensis L. forsan ex alia stirpe africana orta? saepe enim pedibus altis, naso fortius curvato, cauda longa, corpore pilis tenuibus, rectis, duris, (nitide rufis) tecto, agnoscuntur Oves ex Africa allatae; quarum vivas ‚aliquod, ımaxime robustas, nomine „Muflon de Senegal“ appellatas, Parisiis vidi. 2. O.argali Pall. Cauda brevissima; cornuum apicibus ex- trorsum directis angulisque anticis subaeque prominulis. — Omnes Oves alpium septemtrionalium, animalia magna et valida, dum melius cognoscantur, pro varietatibus unius speciei enumerandae videntur: O. Polii Blyth. — Asia centralis. Tantum cornibus elongatis cognita. | u: argali ae Altai. O. nivicola Esch. — Kamtschatka. O, montana Geofir, — Amer. sept. int. (Rocky mount.), O. californiana Dougl. — California. 3. ©, musimon Schrebr. Cauda brevissima; cornuum apicibus introrsum directis, anguloque externo rotundato, minus 270 Linnes Pecora. . prominulo, Aures aequant long. 1 4 capitis, — —_ ie me- ridionales Europae et adjacentes Asihe inhabitant "hujus forma varietates, quae vix ut species distinetae conside- randae videntur, / OÖ. musimon auct. — Sardinia, Corsica. . . O. cyprius Blas. O. ophion Blyth. — Cyprus. (Conf. Capram ammonem iu App. I: da). 7 O, orientalis Gm. ©, Gmelini Blyth. — Armehia. O. Vignei Blyth. — Khoräsan, ß) ns len Ceuda? Cornua.ad latera directa, apice retro-spectante. A: O.nahoor Hodgs. — Tibet; Himalaya. 5. ©. burrhel Blyth. — Himalayae regio nivalis. (? ©. cylindricornis Blyth, e Caucaso, conf. Capram PAUSE NEN. y) Sin laerym. nulli. Cauda paullo longior. Cornua apice divergentia ( Ammotragus Blyth). » 7. ©. tragelaphus Cuv. — Abyssiniae, Nubiae, Barbariae rupes. ÖOssa nasi subrecta. Animal inter Oves et Ca- pras medium. Obs. Ovis ixalon Blytlı, Ixalon probatum Ogilby, e Chili, nec non O,sculptorum Blyth, ut animalia adhuc incognita, .e synopsi excludenda. . 29. CAPRA L. < Aegoceros Pall. - Rhinarii inter nares rudimentum. Frons declivis, convexa. Ossa nasi breviora recta. Ungulae totae compressae, intus non, postice vix nisi paullo humiliores, apice obtuso- tritae, soleä-con- vexa, elastica (pulvillata). In Capris propriis (subdiv. &—e) pili planati, sulcati et duri sunt. Frons alta, ante oculos impressa. Nares, ut Ovis, sat approximatae, sed macula interstitii cum parte limbi nuda, plus minus distincte coriacea; quod vero in masculis et seniori- bus evidentius apparet. Sinus lacrymales et Glandulae interdi- eitales desunt. Pedes antici in carpis curvati, ad flexionem proni. Ungulae in latere interno non minus altae, quam in ex- terno, quod Capris peculiare est. Odor hireinus nota est’ hujus generis vix minus propria. Cauda brevissima.. Mammae 2. — Linnes Pecoru. Be; Cornua in uftroque sexu adsunt, adscendentia, minus curvata (sc. partes sunt curvaturae, cujus diameter est longitudine ca- pitis major); sectio baseos subovalis, diametro majore longitu- dinali, retrorsum vero a pari divergente. In Capris veris prope lätera frontis exeunt. Mares plerique eornua, pro mole corpo- ris, in 'classe Mammalium, maxima gerunt. Distributio- geogra- phica eadem quae Ovium; neque minus, quam Oves, inter se similes sunt Caprae. x). Aures dense pilosae,. Cornua maris maxima, cochleato- curvala; antice planata, tuberibus transversis nodosa; basi cras- sissima; hine conice attenuata; apice acuta et valde convergen- tia; feminae parva, (Pili occipitis in sp. 1:ma similes pilis cor- poris, sed paullum vorticosi). Inhabitant alpes humiliores ad latit. 42 — 44° bor, | 1. C. pyrenaica Bruch et Schintz, facie antice nigra, lateri- bus pallida; cornibus intus Hanbtis, carina Postica (in mare) valde prominula. Aures acutae, 3 capitis aequantes. Magnitado C, ibicis. Color subfulvescens, fuscogri- seus, clarior, pictura definitiore, quam in affınibus. Maris pectus, scapula, vitta lateralis et femoralis antica nigri- cantia. Pedes, ut in C. ibice et plerisque, nigri, vittä postica alba. Caput lateribus totis pallidis, facie tota antica cum vertice et oecipite nigra. Barba minor, dependens, Cor- nua magna, basi nun dein valde een tandem ‚ retrorsum inflexa el convergentia; intus planata, vel paul- lum concava, carinis 2, antica et postica, prominulis, non vero inflexis. Carina anterior obtusa, minus promi- nens; posterior, In mare, subacuta et valde prominula. Hinc sectio cornus, infra medium sumta, minime trigona, sed rotundato-subquadrata, angulo interiore - postico valde producto, acuto; apicem versus haec carina. evanescit, -Superficies antica nodis fere 14 10,22 ‚SEC, Schintz) arımata, quorum 2 in singulis anni accrementis .siti; ipse vero apex laevis. subteres” et subacutus. Cornu praeter flexuras ita tortum, ut superficies antica pone medium exterior fiat, et carina inferior sursum fere spectet: lon- gitudine, secundum curvaturas, bipedale (600 mm.) vel longius; crassitie bascos non cedit cornu ibicis. sed pone medium angustius evadit. Femina similis mari, sed minor,. imberbis, caret pictur& nigra pectoris et scapulae; pedes latius albi, ma- -cula etiam in digitis alba, ideoque fere ut in ©. beden pieti. Cornua capite breviora, haud nodosa, minus, sed 272 Linnes. Pecora. jisdem: fere, eurvaturis ac in mare, flexa; non torta; ca- rinis 2 interioribus aequaliter Srommela — Speeimina Musei Stockholmiensis, (Z et 2) e Pyrenaeis prope Ba- gneres orta, a cl. Eom. de Senvs LongcHamps aecepimus, Ea quoque, quae cura cl. Bauen Moguntiis adsunt, vi-_ dimus. — (Conf. App. 2, de Capra ibice Linnaei x). C. caucasica Güld. Wagn.; Aegoceros ammon Pal, — Pedes (etiam feminae) fere toti nigri. Cornua‘ postice rotundata; nec carinata, i Praecipuam hujus Caprae 'notionem GuULDENSTAEDTIO debemus, qui descriptionem bonam et extensam reliquit cuw.figura feminae et capitis maris. Quas figuras, e sche- dulis defuncti auctoris edidit Parzas in Act. Petrop. 1779, II. p. 273, tab, 17 a et db. — Icoues Schreberi, vol. V, tab. 281 B, een sunt, et omnia quae’dixerunt Schre- ber, Pallas aliigne, ex eodem fronte hausta videntur. [Inter icones ad Zoographiam Pallasii adest figura maris (in fasc. 1:mo, tab. ad pag. 229), ex ambabus Gülden- staedtianis adulterata; corpori enim feminae appositum est caput maris]., Altera figura, in iisdem iconibus edita (fasc. 2 tab. ad p, 224— 230, fig. 6), cornu maris exhibens, origi- naria videtur et bene cum descriptione congruit; cornua vero in icone Güldenstaedtii a descriptione: omnino differunt. R Praeter haec Keyserling et Blasius ( Wirbelth. Europas p. 28) cornua maris, ut videtur e natura de- scribunt, — et Nordmanı, in Itin. Demidoffi, Vol. 3 p- 58, confirmat, Capram caucasicam haud raro inveniri. 4egoceros Pallasii, Rouillier, Bull. de Moscou 1841 p. 110, — Wagn. Suppl.- 497, sine dubio idem est ani- mal, quod Oyi sat simile dicitur, — Etiam Ovis eylindri- cornis Blythii ab hac sp. non differre mihi videtur. - C. caucasica praesertim aflınis videtur C. pyrenaicae. Cornua maris fere eodem modo 1lexa: valde divergentia, retrorsum curvata, apice valde introrsum flexa, partem lineae cochleatae formantia (in figura Pallasiana etiam torta apparent). Differunt autem sectione transversali subovata, carinä postica nulla, anticis duabus, obsoletis, quarum interior acutior, ut in C. ibice. Tubera lateris anterioris leviora, 2 et 2 in singulis anni accrementis approximata, alterno -minore (Keys. et Bl.). — Mas bar- batus, facie fuscus; ( praeterea, secundum deser. cit. Rouillierii, colore rufescens). Linnes Pecora. 273 Femina imberbis. Cornua ejus capite breviora (5- pollicaria), tereti- compressa, sub-trigona, latere interno latiore, planato, rugoso; apice laevia, obtusa. Color ut in C. pyrenalca, intensior, fulvescens ventre anoque al- bis,. fusco - cinctis; differt vero pedibus, etiam feminae, nigris, ut in iblee, vitta postica tantum parva, albida, ‚ Linea spinalis dorsi fusca. Aures (sec. mensuras et icones Güldenstaedtianas), utriusque sexus, forma et magnitudine similes auribus prioris vel.C. hirci. Magnitudo ingens: „Femina in lumbis 33 poll. Paris alta“ (Güld.).; quod tamen nimium videtur. — Habitat in summis Caucasi jugis, incolis bene cognita et nomine Tur appellata (Pall. Rouill.), .. B),Aures dense villosae. Cornua maris maxima, fere in uno plano curvala ; antice late planata, — (plerumquenodosa); basi crassissima, apicem versus compressa, lata, Feminae parva. Pili occipitis densissimi, breves, 'tenues, valde vorticosi ( glandulas forsan obtegentes). — Inhabitant alpes maximas, centraäles, Europae et Asiae. ultra 45° Jat:s. 3. C.ibexL. auriculis acutis, parvis: quartam capilis partem aequantibus. Color griseofuscescens, magis uniformis quam in affınibus; pictura laterum vix ulla, nisi vitta infra late- ralis, parva, fusca. Facies fusca (in $ grisescens), ad os et pone oculos pallescens; linea spinalis non distincta. Cervix maris pilis longioribus, sub-crispis, hieme albidis _vel pallidis vestita, Pili corporis aestate breves, laeves; hieme longi, ceincinnati. Pedes nigri, vittä postica alba, quae tamen, in mare seniore, sacpe deest, Pili menti in mare elongati, adpressi, nec barbam formantes. Cornua maris adulti bipedalia, in uno plano, minus, fere ad 4 circuli, curvata, minime torta. Sectio baseos fere qua- drata angulis posticis rotundatis, carinaä interiore- antica introrsum paullulum prominula. Cornua antice tuberibus 44— 22, maxime variabilibus (interdum obsoletis; Mus. Prancof.) armata; apice compressa, in seniore trita, inde- que obtusa, sed in juvene subacuta. Cornua feminae capite breviora, 6 pollicaria ‚.subteretia, carinä antica acuta, introrsum inflexa, rugis serrata. -— Specimina multa ex alpibus Helvetiae, in museis descripsi, sc. in Stockhol- “miensi 3 mares; Hafniae, &, Francofurthi, & ex alp. pedemontanis; Lugduni, & e Tyrolia; Basileae, & 2; Stras- - burgi, &2%; Moguntiae, &. ß (var. Sarda) adescr, C.ibicis alpinae differt barba ımaris brevi, ad latera prolixa, densa, in formam rotun- 274 Linnes Pecora. datam quasi detonsa, pilis basi retrorsum adpressis ‚ dein ‚ perpendiculariter curvatis, composita, Praeterea cornua paullo longiora et fortius (sed in eodem plano) cur- vata, Jatere postico, etiam baseos, evidenter compresso- rotundata, sed tamen haud trigona dicenda; apice, ut ibicis, compressa et lata. Regio scapularis et infra late- ralis paullo nigrior. In ceteris descriptio nuper data C, ibicis-cum hoc cougruit; aures ut illius parvae Femina vix ab alpina differre videtur. — & et 2 „e Sardinia allati* in museo Hafniensi adsunt, aliique, & et $, in Stockholmiensi asservantur, simul cum C., ibice alpino, a:o 1835, e regione Cisalpina allati; scd loco unde oriantur ignota 'sunt. Non vidi plura hujus varietatis specimina. — Mas musei nostri brevipilosus, obscurius fuscus,.cervice infima pallescente; altitudo dorsi 32 pol- licum (800 millim.); longit. cornus, secundum curvatu- rum, 770 m. m. 4. C.sibirica Ehr. et rec.; Aegoc, ibex Pall. — pallidius grisea, auriculis oblongis, 2 capitis aequantibus; barba (utriusq. sexus) dependente; macula utrimque maxillae inferioris (vel tota maxilla maris) nigrofusca. Mas vetus, priore major, linea spinali subjubata regioneque el et infra-laterali nigrofuscis. Pedes nigri, postice semper, latius quam in C. a albi. Cer- vix hieme pallida. Cornua adulti plus quam 3-pedalia, nodis, ut in praecedente, paullo plures quam 20 armata; fortius curvata quam ibicis: apice antrorsum directo; in ceteris ut in C. ibice, et praesertim ut in varietate, nu- _ per proposita. formata; postice enim, basi quoque, paul- lum compressa sunt. — Femina pallidior, barba mi- . nore, juba et linca spinali obsoleta. Pedes albi, vittä” ahllica brevi, ad carpos interrupta, et macula circa un- gulas spurias nigris. Cornua capite paullo longiora, in seniore pedalia, leviter compressa, sectione elliptica, an- tice, basim versus, obsolete carinata. — Mas junior co- lore similis feminae, sed linea dorsi nigra adest. — Ha- bitat in montibus altaicis (Mus, Stockh. 2 vetus, a Prof. Petropol. Brandt missa; Hafn. &P2; Berol, &2%; Francof. &2; Lugdun. S2). 4b. C.skyn (Wagn.) Suppl. p.491;5 ex Himalaya montibus; tantum cornibus maris cognita, quibus affınis videtur C, sibiricae. Cornua tamen longiore, usque ad 44 pedes longa dieuntur. Conf. ]. e, et: Himalaya Ibex, u, Z. Proc. 1840 p. 80.— C. himalayana Schintz Synops. 2 p- 463 (sec. Blyth). ‚Linnds Pecora. 275 4.C. ‚Caprae species, hoc loco memoranda est, cujus mares duo in Museo, horti Regüi "Parisiensis N originis, quan- tum ego comperiere potur, ignotae, Mas; maximus, C. ee non inferior; fuscogriseus, pedibus (vix albo- pietis), capite- cum re maxima, pendente, Iineca dor- sali ventreque postico nigris. Regio nasi pallescens. Plaga analis parva, alba. Val: Trtebalrs nulla. Aures 4 long:s capitis aequantes, acutae, parvae apparent. Cornua lon- ‚gissima, valde curvata, tota laevia; sectio baseos rotun- Bar trigona, vel subsimilis quadranti circuli, angulo interno-postico subrecto, (etsi rotundato). Superficies omnes convexae; interna et postica subaequales, tertia (antico-cxterna) reliquis Jatior. Carinae, s. anguli, su- perlicies distinguentes: 2 posteriores rotundatae; tertia anterior, a levissime prominula et introrsum flexa, Haec igitur Cornua subsimilia sunt ibicis, quibus tubera deessent et superficies anterior cum exteriore, depressione anguli ‚interjacentis, in unam conjungeretur, Pone me- dium sensim comprimuntur; apice sunt valde compressa, lata, sub-torta et paullum divergentia. Capra haec, forma eornuum memorabili fere me- dia inter C, hircum et ©. ıbicem, si a stirpe genuina orta, neque hybrido modo nata inveuieretur, ©, laevicornis apellari posset. Patria, at diximus, ignota, Obs. Pauca, quae de Capris hybridis (e C. ibice et C. hirco) cognita sunt, a Wagnero collecta vel citata invenies in opere Sei eher von. 1294, et sub C. aegagro p- 1315. ») Aures brevissime pilosae; Cornua maris maxima, in uno plano curvata; planatocom- pressa, antice oblique planata, altissime nodosa, sectione rhomboidea; feminae, ut priorum, parva. Pili occipitis ut in Sect. C. Fels” aurium brevissimi, sed densissimi. ( Pedes albi, digitis quoque Halbe, vitta antica nigra, ad ungulas spurias, bi- ramosa, qs. cruce nigra pulchre picti). Species meridionales, -5. ©. valie Rupp. Wirb. — & magnus, fuscus, fronte gibba, crispo-pilosa, Aures longitudine aequant duas quintas partes capitis. Cornua cornibus ‚sequentis simillima, sed majora. — Abyssinia (Mus. Francof.), Femina ikmnota. 6. C.beden Forsk. Wagn. — minor, fulva, fronte laevi, alta. Aures dimidio capite fere longiores, apice sub- rotundatae. — Mas: barbä magnä lateribusque corporis fuscis; regione ante scapulas non obscura. Linea spinalis jubata, fusca. Cornua in uno plano valde curvata, lineam plano - spi- 276 Linnes Pecora. ralem formantia, apice acuta. Femina imberbis, lateribus ıninus vel vix infuscata; linea spinalis interdum obsoleta ; in ceteris colore similis mari. Cornua_altıus annulata, sectione transversali elliptica. — Hab. in Egypto et Ara- bia (Mus. Stockh, et cet.); in Creta (Blas. Wagn. Suppl.). Specimina duo e Senegal, in M, Parisieusi, vix differunt, nisi pictura pedum nigra minore. Pictura autem fuscä corporis et capitis, in multis, quas vidi, nonnihil varia- bilis inventa; hieme praeterea fusciores, aestate. laetius fulvae sunt. 6) Aures adpresso pilosae: Cornua tota compressa. Cornua potice rotundata, antice compressiora, carinä alta, te- nui, haud nodosa (saepe vero incisa vel gs. lacera. -Pili occi- pitis paullum vorticosi vel distichi, similis pilis corporis. ( Subg. Hircus Wagn. Suppl.; sed a prioribus, me judice, haud gene- rice separandae). | 7. C. hircus L. Aegoceros capra Pall. Wagn.' Schreb. 1318; — cornibus apice compressis, (obtusis) intus Concavis; divergentibus — &2 barbati. Auriculae minus acutae, aequant 2 capitis. Cornua apice leviter torta; margine antico minus ineiso, vix dendate; Feminae non parva, ut in mare formata. — Varietates et monstrositates nume- rosas domesticas praeterimus. Hlae autem varietates ferae hujus esse speciei eredimus: &) Europaea (C. aegagrus Cuv. nec Pall.). Magna, Fusco-grisea, linea dorsi cervicisque, collare ante scapulas, artubus vittäque‘ laterali fuscis. Metatarsi et Metacarpi postice (in 2 latius) albi. Maris barba maxima cum facie, jugulum pectusque nigrofusca, Cornua maris gigantea, ut in domesticis formata. Au- res auribus domesticae simillimae. Ceterae partes, quae in omnibus Capris propriis similiter formatae sunt, neque in hac differunt, Femina mari fere similis nec multo minor ( Mus. Lugd. et Paris). — Ex alpibus Europae meridionalis oriri dieitur, sed loca, ubi sponte vivant nobis plane ignota. Forsan, ut ‚suspicatus est Fr. Cuvier. aliique, origine hybrida, ex ibice cum stirpe domestica, natae sunt. (Conf. supra, p. 275, n:o 4 c et observationem ibi additam). ß) African. Marem et Feminam vivos, e Sennaaria al- latos, Parisiis a:0-1841 vidi, colore fulvo insignes. Magnitudine aegagro longe inferiores; aequales dome- - sticis ordinariis atque Caprae beden; huic pilis- bre- . \ Linnes Pecora. "277 vibus et colore fulvo: similes,' sed pieturä nigra, eädem quae nuper descriptae (&):' collari nigro et colore pedum a C. beden distinctac. Cornua magna, valde curvata, ut in C. beden, sed ut in C. birco for- mata: margine antico, compresso, undato, nee nodoso; apice compressa, paullum torta et divergentia; feminae sat magna. Aures ut in domestica. ?») Asiatica (C. Falconcri Hügel; Wagner, Suppl. p. 499), — rufescenti-fusca (vel hieme (?) albida ), magna cornibus maximis, valde spiraliter ceurvatis, tortis, apiceque complanatis et intus concavis, sursum directis et divergentibus. — Kabul, Tibet. Omnia de hoc anımalı EB in loco citato öileetd et cum de- _ seriptione originaria Wagneri collata. Iconem deinde ‚. dedit Wagner in „Hügels Kaschmir“, IV. Hanc - esse Capram hircum feram credit Blyth, qui etiaın cornuum forımam maxime varlabileın esse docet (Z.Proc. 1840 p- 80). “Animal ipse non vidi. 7b. C. aegagrus Pall. — „in montibus Persiae“ et „Caucaso “; — colore, pieturä, A: et magnitudine simillima © aegagro Unuvierii, supra deseriptab: differre videtur Nails apice Arendt, subteretibus et subacutis, in- | tusque planatis (nec concavis et tortis). Cornua EL. tota in uno eodemque plano curvata, minus (fere ad 4 circuli) arcuata, longins extensa, vagina cornea tenui- ore, ideoque processu 0ssco frontali majore, quam in C. "hirco; margineque antico, acuto, pro anni accrementis in angulos 6—8 obtusos, quasi ee nodorum C. ibicis, prominente. Feminam ecornem dieunt Kaempfer et Gmelin. — De vi, quam habeant notae allatae in specie Caprae, a C. hirco distincta, difinienda, judicent ii, quibus animalia examinasse licuerit. Ipsi ex iis, quae alii tradiderunt, fere tantummodo hausimus; quorum vix nisi haec originaria censemus: 4:no Notitiaie Kaempferi de animalı Pasen: Amoen.p. 398, c. fig. p.407 (inscripta Pasen et n:o 2). '»2:0 Descriptio brevis S. G. Gmelini in Itinere ‚(Reise durch Russland, III. p. 493), quam fere totam transscripsit Pallas in Zoogr. I, 226. Ea vero quae ibi exclusa sunt deko etc) in Spicil. XI. p. 45 traduntur. 3:0 Pallasıı descriptio et icon eranii cornuti, Gmelinio ailati, in Spieil, .c. (XT. p. 45; tab. V, . fig. 2et3). Easdem vero figuras iterum apud Schre- " berum, V, tab, 282, Invenies, Hornsch. Arch. II. 2. 19 278 Eee s Linnes Pecora. 4:0 Notitiae paucae, e schedulis Güldienstaedtii desumtae, et a Pallasio in Act. Petrop, 1779, U. p- 274 editae. — Pallas ibi dicit, icones in Spicil. l. ec. datis, „ad persicum specimen delineatas“ esse, additque novam -ieonem cornus, a lätere int, visi: ibd, tab. 176, hie. 2. R 5:0 Inter Icones ad Zoogr. Pallasii, Fasc. 2yktab. ad pag. 224— 230, inveniuntur gg. 3, 4 et 5, quae in Zoogr. l. c. „Gmelinianae“ dieuntur, Harum au- tem n:o 3 et 5 evidenter sunt eaedem, quas in Spi- cil. l.c. dederat (nuper sub n:o 3:0 citatae), magni- tudine diminutae; sed fig. 4 est nova. addita, cranium cum proc. osseis, vaginä corneä destitutis, reprae- sentans, Reliqua omnia de Aegagro scripta, PR; ex his fon- tibus hausta sunt, vel incerta, vel ad specimina euro- paea, vel cornibus aliter formatis referenda videntur. Sie incertum est an specimen Vindobonense, aWag- nero (Suppl. p. 502) descriptum, huc referri possit, Apparet igitur omnem de A Acgagro notitiam e quattuor viris supra citatis oriri, qui tantummodo specimina e montibus Persiae descripserunt. Omnia vero de Ca- pra aegagro collecta vel citata invenies a Schrebero, V.p. 1268 et a Wagnero, ibd. p. 1315 et Supp!. 1V.-Bu002- Speeimen masculinum, quod e Caucaso ortum dici- tur, in Mus. Leydensi, e Petropolitano acceptum, as- a et quod, cum ipse neglexissem , descriptione a el. .J. d.. HorveEn N Suppen bene cum KEN atque descriptionibus Pallasianis congruum invenio; cornua vero paullo magis divergunt. — Spe- cimen femineum Berolini adest, quod vero, suadente amicissimo Prof. Erıcnson, ab aegagro alienum habeo. Differt enim cornibus feıminae magnis; apice -compres- sis, ut in ©. hirco, et fascia nigra ante scapulas nulla, Sed color generalis fusco-griseus, paullum fulvescens, idem ac aegagri. Praeterea e Kirgisia campestris orta dieitur, quare dubium videtur, an sit animal dome- sticum. A Obs. Haec omnia, nimis forsan prolixa, ut ad vera cognoscenda conferrent, adnotavi; eodem. vero consilio nunc addendum est, varietatem Caprae dome- sticae in Suecia, praesertim boreali, inveniri, cujus mares cornua apice attenuata, subteretia, acuta, ut in C. aegagro, plerumque habent. Acies vero, s. carina antica differt; est enim alta, aequalis, summo margine Linnes Pecora. 379 + obiaevis et subintrassata, Feminarum cornua sunt multo 07 ::minora, rugosa, apice compressa, sub-obtusa. — Co- lor corporis plerumgne ‚albidus; saepe caerulescenti- infuscatus, vittis 2: per' oculos fuscis.. Juba spinalis marium, sacpe longa, colore a corpore non. differt. 2) Cornua utriusque sexus parva, sublaevia, teretia, leviter compressa, aliguantum distantia, paullum curvata. Au- res longius ‚pilosae. Pili oceipitis? 8. C. montana (Ord), Harl., — alba pilis reine, mento, ‚tibiis, humerisque prolixe jubatis.. — Rhinarium ut in C. hirco. Aures acutae, longitudine aequales 4 capitis. Cornua nigra, basi sub-annulata. — Sola Capra Ameri- cae cognita. Habitat in montibus Am. borealis interioris, circa 500 lat. — Apellata est Antilope et cet. ameri- ' cana, lanigera, columbiana et mazama. Genus Aplo- cerus‘Haın. Sm. Nobis vero a Capris propriis minime sepafandum videtur hoc animal, quod in Mus. Lugdu- nensi: en | 239. RUPICAPRA H. Sm. Capella Keys. & Bl. Cormıa nl dan Gone approximata, parva, aa teretia, _ apice retrorsum üncinata, acuta.“ Ungulae in latere interno hu- miliores. | Aperturae duae glandulosae pone cornua. Pili oceipitis tenues, elongati, minus densi, vorticosi. Mamimae 4. Rhina- rıum paullo evidentius et ad marginem narium longius extensum, quam in Capris plerisque, sed vix aliter formatum in C. beden invenitur; nares praeterea non longius distant quam in Capris. Odor hircmus, habitus externus, linea facialis concava, habita- tio rupestris egregie caprina, minime animal antelopinum deno- tant. — Nomen antiquum #suas Aeliani, hodie Gems et Cha- mois exprimitur (Belon Obs. p. 120, 121. Osilby). C. rupicapra (L.) Antil. rup. Pall. et rec. — capite imberbi, flavescente, lateribus (quasi vitta lata per oculos) nigro. —; Pili corporis fere cervini. Aures acutae, sat Sul ax longitudinem fere dimidii capitis aequantes, Ungulae spnuriae, extus planatae vel paullum concavae. Cauda brevissima, subtus quoque nigra. Macula fulva supra oculos. Color pro anni tempore variabilis. Femina si- miles mari, non multo minor, sed cornua minora, Plu- res varietates inveniuntur: 280 «) ß) y) Linnes -Pecora. Ze sylatica Sa Helvet.) major, altitudo dorsi maris pedun 25 (fere 75 centim.);'gula 'albida; pectus et jugulum fere totam fusca; color'fascus ejugulo ad' aures extensus, albedinem eu cingens, vixa colore ‚corporis distinetus. en intus albopilosae. Pedes nigro-fusci, tantum in digitis pallescentes (an semper 1 in mine? Color corporis , hieme nigrofuscus; acstate fulvogriseus, linea spinali nigra (in mare lon- gipilosa). — Habitat in regione inferiore, sylvatica, alpium Helvetiae et Tyrolise, montiumque adjacen- tium, Specimina carpathica (& aestivus Mus. Stockh.) non differre videntur. alpina (Grat-thier venatorum Helv.) e resionibus al- tioribus alpium Fer Minor dicitur; mihi vero ignota. Pyrenaica : 9 en et Hiimaikih in Pe wa. Pyreneis montibus) minor: :altit, dorsi 65 :centim,; gula pallide fulva, colore fere lateribus corporis simi- lis. Area fulva, in medium usque jugulum angulo acuto continuata, vittis 2 distincte‘ fuscis, ad aures ductis, eingitur. Aures intus, ex parte fulvo pilosae. Vitae oculares: latiores et nigriores.‘ Color''corporis aestate fulvus, linea spinali non distineta; hieme tan-. tum in lateribus paullo fuscior, lineä el; ad occi- put ducta; nigra (ut in var. & acstivali). Pedes sem- per fusco - fülveseäntes, Cornua minora, qv.iin var. &, sed situs eorum. non. .differunt,: nee ullam formae discrepanutiam eruere potui. (Conf. Schintz Synops. ' 2 p. 453). — Marem non vidi, Colore, eodem ‚modo ac femina, variabilis dicitur. Obs. Rupicaprae quoque inveniunturin montibus Italiae (hodie in’ Abruzzis), Graeciaeque (Conf. Wagn. Suppl. IV, 463. Ea,. quam Belon. describit, Obss. p. 120, non e Creta; sed e Graecia orta videtur), sed specimina ex his terris’non vidi, neque satis descripta inveni. — Rupicapra caucasica,'a Pallasıo descripta (Zoogr. I. p. 250), similis videtur pyrenaicae, scd major: „altit. pöstia 2’ 8”;“ hieme fusca: et „ungulae spuriae bilobae.“ Eandem in montibus Persiae inve- niri dicit Pallas; ea vero Rupicapra, e Persia, quam post Ham. Smith enumerant auctores, _„eornibus a vadice eurvyatis, vitta oculari obsoleta pilisgue teneri- bus,“ .aliud-quoddam pecus, forsan ‚Nemorhedum g0- ral, indicare videtur. a - ogl 296. HEMITRAGUS Hodgs. Kemas. Ogilb, Nares paullo latius distantes, maculä rhinarii interjecta (paullo majore quam in Caprıs). Linea facialis reeta. Cornua (saltem maris) ‚brevia, lata, antice approximata, carinä antica compressa alta, porrecta (nec ut in C. ibice inflexa). Mammae 4. — Toto habitu et conformatione corporis Capris affines. Odorem quoque ‚hiklei gene notabilem 'adesse, docuit el. J. E. Grar: | 1. H. ER (Hoden) cornibus (merik); totis valde compres- sis, ‚brevibus, latis, ‚apice inflexo convergentibus, carina antica nodulosa. .— Sp: magnaz; altitudo dorsi 3-pedalis. Pili corporis longi; praesertim collum totum longipilosum. Barba nulla. Aures 'parvae, quartae capitis parti aequa- les.. Cauda brevissima. Color‘ ‚corporis obscure ‚fuscescens. Pedes nigri, vittä postica, ut in Capris, alba. '(& Mus. Francol.). — Variat, forte secundum annitempora? pal- lida vel albida: C. jemlahica H. Sm.; C. tubericornis Wagn. ‚Suppl. „Hl. hylocerius. (Og.) cornibus brevibus, crebre rugoso-annu- "latis, crassis, sectione transversa baseos subquadrata‘; extus ullneomvexis,.carina antico-interna porrecta.— Cornua fe- us» minae'cornibus maris similia,'sed minora, ' Caput fuscum, '\Jeviter fulvescente mixtum, Corpus zufescenti-fuscum. Pedes antice nigricantes. — Habitat in montibus Nepaliae set, ut: videtur,:totius Indiae. Bemas hylocrius Ogilby, Zool. Proc. 1837.:p. 81 est femina;. Conf. Wagı. -Suppl. Ps 503, notam), 'sec. «Blyth, '82. ‚Capra. varryalo Gray, Ann. Nat. Hist. X, 267, mas. Animal ipse non vidi, sed non minus de ioco systematico,, quam de forma atque synonymia, in litteris certiorem me fecit cl. J. E. Grar. - 30. NEMORHEDUS Ham. Sm. Rhinarium magnum; ungulae postice convexo-prominulae, so- lea lata. EN u 1. ap vix differunt, nisi naribus, latius Pkalis et nario altius inter. eas :extenso. Frons quoque paullo minus alta; convexa tamen .et lata. Mammae 4. Pili, ungulae spuriae, cauda brevis et totus habitus, Caprae; semper 'tamen inter Anti- lopas : desceripta sunt‘,haee. animalia. 'Cornua in utroque,'sexu subteretia,, ‚leviter recurvata, basiı annulata. 282 Linnes Pecora. &): Majores; sinu facrymali. distincto, parvo. . ! (Capricornis Ogilbyi.) Ru, ' 1. IN. sumatrensis (Penn. Fischer Synops. p.. w70 et 639); Ant. Duvaucelii Ham. Sm. — Niger cervice ad medium dorsi gulaque albidis. — Nulla Babe aut barba,. Pili: longi, rudes,.caprini.. Aures apice -attenuatac, longitudi- nem dimidii capitis aequantes,. Magnus. — Summe (Mus. Paris. et Lugdun. 82). 2, N. bubalina; A. bubalina Hodgs. 2. Proc! 183257 H1” Sm.; A. thar. Hodgs.' Z. Pr. 1833; — nigrofuscus, pi- lis elongatis, rudibus, metatarso et metacarpo a = Simillimus priori. Aures paullo minores visi sunt, 2 ca- pitis aequantes. — Nepal (Mus. Prancof.). - ß) 'Minores, sinu lacrymali nullo. 3. N. goral (Hardw.); Wagn. Supp. p. 459; Bouguetin de Nepal. Fr. Cuvier Malmik vol. 3. — Fulvescens sub- tus pallidior, gula alba. Rupicaprae subsimilis et magni- tudine aequalis. — Nepal. (Ipse non vidi). 4. N. cerispus (Temm., Wagn.), pilis tenuissimis, laneosub- crispis, elongatis;. fuscus pedibus auriculisque obscuris, jugulo pallido. — Mas fuseior; femina: fuscoalbida, ' Aures 4 capitis aequales. ‘ Barba non definita, sed caput subtus en In loco-sinus lacrymalis adest: macula parva, subnuda, pilis brevissimis, densis, erectis, fuscis quasi pulvillulo hirta. Rhinarium, facies, cauda, pedes, ut in ‘N. sumatrensi formata Cornua inter se paullo remotiora, — E Japonia (Mus. Lugdun. 32). - Temm. et Schlegel, Fauna Japonica, Mamm. tab. 18, 19. 3l. OREOTRAGUS (Pars Traguli H. Sm.). Rhinarium magnum. Ungulae altae, postice compressissimae, solea vix ulla (apice tritae). | Animal singulare: solum Caprinum in patria Sylvicaprarum (Africa infra deserta), et inter haec genera intermedium. Prae- sertim Rupicapram ibi repraesentare videtur, ut Nemorhedus goral in India et Dicranoceras in America boreali. — Capras refert fronte lata, naribus approximatis; statura robustiore, pe- dibus brevibus et anticis eurvatis, ungulis spuriis subglobosis, forma caudae, habitatione ; Sylvicapris vero simile est facie recta, cornibus''subulatis', erectis,; in femina nullis. Pili 'erassissimj, - undati, fere cervini, sed duri, striä impressi.. Ungularum' forma -[ Linnes Pecora. 283 huic generi omnino peculiaris; conf. fig. 15 (Tab. 2, ad initium hujys tractatus in volumine prioris. anni). Sinus. laerymales parvi, in maeula ante oculos nuda siti. 1.0. kulkelmix Bodd. Jardine Nat, Libr, Ant. Oreotra- gus Forst. Gm. — Fuscus puncto pilorum subapicali flavo - albido. Magnitudo Caprae domesticae minoris. 2 - Aures longitudini diniat capitis aequales. Habitat inter rnpes saxi arenacei Africae : meridionalis — Abyssiniae pp. — .d2 M. Stockh. et. cet. \ | l Pecorum Cohors 2:da, Digitigrada (Tylopoda 111.). Solea pedis calcatoria digitis ambobus communis, usque sub apicem phalangis primi extensa. — Labrum fissum, ante nares productum. Dentes ineisivi superne duo, laterales. (initio tamen 4, sec. Wagnerum); infra 6. D. canini supra subtusque adsunt. Nares longitudinales, clausiles, dissepimento sat tenui distinetae. Rhinarium et Sinus lacrymales nulla. Cornua typice desunt. Collum Jongum. Truncus corporis postice sat angustus et subtus pilis brevibus vestitus. Hine femora postica, fere tota, extra truncum libera apparent, fere ut inHomine et Simiis; qua re haec animalia-a plerisque ungulatis et unguiculatis differunt. Un- gulae parvae, superne compresso - carinatae; spuriae desunt. - Mammae 4. Genitale maris quiescens retrorsum directum, quare urioam retrorsum mittit, sed erectione inversum; fere ut Equi, nec ut relig. pecorum formatum. Apparatus peculiaris cellulosus in lateribus Ventriculi primi (ruminis), pro secretione aquae 'adest. Mirum sane quod Camelina americana cum Camelis pro- priis omni fere forma conveniant, magnitudine vero longe dif- ferant. | | Fam. 7. Camelina. Sola hujus Cohortis. / 24 » Linmes' Pecora. 32. - CAMELUS:L. Ill. io ons! Digiti lati, soleä fere orbiculari, antice paullum incisa, conjuncti. Dorsum tubere maximo, compresso, carnoso instru- cetum. — Animalia maxima, ‚desertis arenosis mediis veteris orbis propria, hodie tantummodo in statu domestico cognita. Completam eorum historiam dedit A. Wagner in continuatione operis Schreberi (V, 2). Auriculae obtusae, vix longitudinem sextae capitis partis aequantes. Nares ‘undique marginatae, quod huie generi peculiare videtur. — Dibhitaverunt quidam an ‚specifice distincti habeantur C. dromedarius et C. bactrianus, quia memoriae proditum sit, prolem fertilem, etsi hybridam, ex iis gigni, cujus rei ulteriore confirmatione opus est; sed ta- men, utcumque res ceciderit, satis constantes satisque distinetae sunt ambae formae, ut sese spontaneas, neque domesticitate ortas praebeant, et ut specifice, secundum hodiernam consuetu- dinem, distinetae habeantur. 1. C, arabicus (Aristotelis, Plinii; Desm.); C. dromedarius” L., C. dromas Pall.; — tubere dorsi unico. —ı E deser- tis Arabiae, ut apparet, originarius, nunc ul’ anımal principale domesticum Arabum dispersus, gentibus noma- dibus, desertorum e Senegalia ad Indiam incolis, servit. Ignoscant Zoologii quod nomen Linnaeanum hoc loco mutandum censui; non ut novitias inducerem, sed quia nomen acceptum notiones falsas secum trahere videretur. Hic enim (Cam. arabicus) est Camelus, ab antiquitäte ut nostris temporibus, proprie sic dietus. Dromedarium vero Europaei in orienle, recentiore nomine, varietatem ejus, cursu velociorem dicunt. Quam dilferentiam negli- gentes, Zoologi post Gessnerum. omnes Oamelos ara- bicos Dromedarios appellaverunt; alteram vero hujus ge- neris speciem, C. bactrianum, Camelum proprie dictum habuerunt; quod omnino est perversum. Nomen igitur optimum et antiquum revocandum credidi. Cameli’ domestici plerique, :onerarii, fortiores et tarı diores, ab Arabibus @imel seu Jemal (non Schemal) appellantur, quo in nomine ebraicum 003 agnoscimus, unde orta sunt nomina xaumkog, Camelus "et recentioräl Alii vero Cameli, cursu veloces et ad equitationem ;usi-+ tati, olim a Graecis Öögouadöeg (cursores) appellati süunt, unde in medio aevo, ortum est nomen eorum, Arabibus tamen ignotum, „Dromedarius.“ Dromedarii'igiturla,Ca- - Linnes Pecoru. 285 melis, ut equi cursorii (gs nobiliores) ab onerariis, dif- ferunt. : Varielas cursoria, hodie in Egypto et Arabia vulgaris, Camelo onerario minor et corpere gracilior est, Eqguum cursn facillime vincit. Currens collum protendit pedesque ejusdem lateris simul movet. Hic ab Arabibus Hadjün*) dieitur, quac vox nomina varia, ab auctoribus memorata, refert; e. gr.: Chaldaicum Hogenain (Gesn.); Egin Prosp. Alpini; Hugwin Leon. Africani. Ilic vero auctor, Camelos dromades in Acthiopia Raguahil dici ıne- morat. 2. ©. bactrianus L. tuberibus dorsi duobus. — In desertis Mongoliae ortus habetur, frigoris melius partiens. Do- mesticus ex Europa orientali (in Chersoneso- taurica et eirca flumen Don, ultra 50° lat:s) ad ınare Japonicum et fines Indiae servit. In Persia et Tartaria simul cum priore invenitur. Altitudo dorsi inter tubera 53, inter- dum 6 pedum; tubera supra dorsum pedalia. — Hunc Graeci, in bello Alexandri magni, apud Bactrianos, gen- tem tartaricam, cognoverunt. Aristoteles igitur, dein- deque Plinius, eum Oamelun bactrianum vocant. 33, AUCHENIA IN. Digiti angustiores; solea antice, ad medium usque fissa. Dor- sum laeve.- | Animalia mediae magnitudinis, campis et montibus alpinis Amerieae meridionalis (se. Peruvianis ‘et Chilensibus) propria; ibi quoque domestica; gregaria, iracunda contra hostem spuen- tia, nuptias magna diftieultate et situ fere cubante celebrantia. — . Stria callosa, Janceolata, lamellas fragillimas, corneas secer- nens, in utroque latere metatarsi adest. Dorsum postice paul- Iulo altius. Cauda brevis. Aures longiores, acutae**). m u aan a man nn ln a a I hd lu u Bu an Rn *) Ha-dji-in:;plur. Ha-dja-niin. Vocalis @ fere ut ae, sive ut in voc. Anglieis: aud, has, legatur. & *#*) Ante impressionem hujus tractatus Faunam Peruanam Tschu- ; dii acguisivimus, ubi, p. 219 et scegg.. haec anımalia novo pro- ponuntur modo; cujus vero expositionem, cum nonnulla, "paul- lum dubia, cowpleeti videtur, in nota hoc loco offerimus, vetera supra intacta relinquentes. Species quatuor, quae distinctissi- ae dicuntur, ita proposita sunt: \ 1. A. huanaco, major, colore pilisque ut supra descripta. _Caput longum [} trunei], linea faciali convexa. Aures longae [2 eapitis], acutac. _Cauda subtus nuda, nigra. Stria metatarsi nuda „ut in Lama.‘ Praeterea vero a Lama differre dieitur 19 * 986 1. Linnes Pecora. A. lama Brandt, Wagn. (Cam. glaıma L.), — major, ro- bustior, pilis subrectis (vel cincinnatis, neque crispis) tecta. Aures dimidio capite breviores. — Plantae et un- gulae praesertim majores, quam in A. vicunna, x nn defectu calli peetoris carpique et soleis multo majoribus [sed mensurae ad utramque neglectae]. & altit. dorsi 40 poll. gall. (1,050 ın.); longit. trunci (peect.-anum) 47; cauda 9; caput ad aures 114; aures 64. — Hanc tantummodo feram gigni dieitur; interdum captivam, mansuetam fieri, sed in domesticitate non propagari, et coitum cum A. lama semper sterilem evenire. 2. Alama callo pectorali et carpis nudis, callosis, ab omnibus reliquis distingui dieitur. ‚‚Caput, quam in reliquis, brevius et aures breviores, nonnihil obtusiores quam A. huanaci.‘‘ [Meusurae allatae indicant caput inter 4 et 4 trunci medium et aures exacte eandem rationem capitis, ac in huanaco, habentes]|. .,‚Cauda subtus pilosa. Soleae minores. Pili longiores.‘‘ Golor varius dieitur, sed color rufus A. huanaci inter varietates ejus non enumeratur. „‚Altit. 353 poll. (960 m.ın.); Long. trunci 42} cauda 9; caput ad aures 9!; aures 51. — Tantum in statu domestico cognita. 3. A: paco Vsch. [vix relig. auct.] ab affinibus distincta fertur staturä minore, capite vero vix imminuto (ergo pro cor- pore magno, multo longiore quam 4 trunci), auribus brevibus (4 capitis), obtusis, et pilis, praeter faciem artusque, ubique aequalibus, longis, pendulis. Callus pectoris deesse dicitur. Carpi pilosi. Stria metatarsi non commemorata. Cauda subtus nuda. _Soleae ‚„‚magnae.‘‘ Altit. dorsi 30 poll. (810 m.m.); lon- git. truncı 31; cauda 5}; caput adaures9; aures 32. — Tantum domestica cognita videtur. 4. 4. vicunia (Tab. 17), a reliquis differt statura graciliore, auribus longioribus et cet. ut supra proposuimus; stria metatarsi eallosa tantummodo interna describitur. & altit. 30 poll. (810 ın.m. ut A. paco); long. trunci 29; cauda 7; caput ad aur. 7}; aures 5. Soleae ant. 76 m.m. longae; 47 latae. — Fera, nec domestica. \ “ Ex eo, quod duae formae (A. lama et paco) 'tantummodo in statu domestico, reliquae vero non nisi ferae cognitae sunt, proni ad suspicionem fieri possumus, duas domesticas ex feris ortas esse, et quidem ex A. huanaco, cui praesertim affines vi- dentur. A qua stirpe, ut pleraque animalia domestica, magni- tudine, colore et formä panllum mutatae apparent, quod mihi salteın de A. laına indubium videtur. Adest enim in Museo nostro Zoologico specimen juvenile A. lamae Tsch.. iu statu do- mestico natum: callo sternali praeditum ,-carpis nudis, callosis, pilis longis, cauda subtus pilosa et cet. ungulisque deformibus; cujus vero color et pietura eximie cum descriptione A. huanaci in opere Tschudii convenit. Discrimen igitur coloris non in- venitur, formae exigua apparet, si revera ulla adesset. Alterum vero specimen nostrum A. lamae domesticae, colore album, carpos habet ut A. huanaco,, pilosos et callum pectoralem minu- tum; sed magnitudine, pilis, auriculis et cet. ut A. lama agno- Linnes Pecora. 287 ’ \ &) Fera (A. huanaco Auct.), brevius pilosa, rufescens facie superne nigricante, lateribus cinereo, auriculis fuscis; ventre albo. Sequente paullo major (Wagn. Tschudi et plur.): — In alpibus Peruvianis spontanea, Formä a varietate ß nulla re differre videtur. ß) Domestica (4. lama auct.) pilis Jongis, pendentibus, sed inguina et venter, ut in tota fam. Oamelina, bre- vissime pilosa. Color varius vel fuscus, vel etiam rufus, colori A. huanaci perfecte similis (Mus, Stockh.). Striae callosae medium metatarsum attingunt; externa multo major, supra infraque alteram excedit. Macula. ejusdem naturae sub medio sterno, inter pedes anticos invenitur, quae tamen in anımali janiori firmior et pube tecta est. Carpi antice nudi, trito-callosi vel etiam pilis deusis, vorticellatis tecti (Mus. Stockh.). Aures subacutae, dimidio capite paullo breviores. Solea pedis antici (in specimine jJuniore, 8 decim. alto) praeter unguem, 75 m.m.longa; ungula ejusdem valde compressae, 25 m.m. altae et plus quam 40 m.m. lon- gae, sed paullum deformis. (Mus. Stockh. 2 specim. juniora. Plura viva vidimus). ?y) Domestica (Cam. pacos L. sed vix Tschudii. A. alpaca Desm.) minor pilis mollibus, tenuissimis, pendulis, rufescentibus tecta. Forma practerea ignota. Callus pectoralis nullus dicitur. Conf. mox infra; in App. 2:a, de Pecoribus Linnaei. Hanc non vidi. Vix nısi variatio domestica prioris esse videtur. — Obs. De ‚4A. paco Tschudii, v. in mota suffixa — Animal, Alpaca dietum, quod in Europa domesticaum inducere nostris temporibus studuerunt, nondum vidimus. 2. A. vicunna (Mol.) minor, praesertim gracilior, pilis den- sissimis, tenuissimis, crispis lanata, Auriculae acutissi- mae, dimidio capite paullo longiores. — Color rufescens ventre albo; facies colore corporis pallidior, orbita ni- gricante. Striae callosae totae supra medium metatarsum ositae; externa paullo altius sita, quam interna, sed vix major. Callus pectoralis deest. Carpi pilosi. Altitudo dorsi pedum 22 (850 m.m.). Solea pedis ant., pertotam seitur. — A paco Tschudii magis differre videtur; sed tamen differentiae multo minores sunt quamı eae, quas inter varietates animalium domesticarum nostratium (Caprae, Ovis, Canis) no- vimus. Impedimenta propagationis, ut bene observat Tschudi, in coitua horum animalium, jam inter aequales difficili, inter has varietates, propter magnitudinis differentiam impossibili, quae- renda videtur. 288 ; - - Linnes Pecora. ungulam continuata, 72 millim. (praeter ung. 50); latit. 42. Ungulae trigonae, multo minus compressae, quam A.. la- .-mae, 16 m.m. altae, 27 longae a basi dorsali. Aures 125 ın.m. (& adulta Mus. Stockh. a cl. Tschudi accepta; vid. nostram iconem). — Fera in alpibus Peruviae. De cet. vid. infra. — OCam, vicugna Mol:; Gm. — Lama vicugna‘ Tiedem.; Fischer Syn. — Auch. vicunna Desm., Meyen, Wagn. — A. vicunia Tschudi, Wiegm. Arch. 1844 p.245; - 'Wagn. Suppl. Appendix I. Pecora dubia et genere incerta, olim inter Antilopas enu- merata. 1.4: lervia- Pall. „cornibus recurvis, rugosis, corpore Tu- - fesceute;“ „fascieulo pilorum insigni nuchae et 'scopis genuum auticorum 5-pollicaribus notabilis; ;“ Spieil. Zool. Xu p. 12, secandum Shaw lItin. Fishtall s. Lervee (Solus fons). Ex Africa boreali. Magnitudo vituli; cor- nua plus quam pedem longa.. — Cf. Fischer Synopsis p- 480. — Quid? an Ovis tragelaphus,- minus correcte _ descripta ? 2. Ant. kob Erxl. sec. Buffon Hist. Nat. XII p. 210 et 267, t. 32 fig. 1, cranium. (Solus fons). — E Senegalıa. Magnitudo Damae. Cornua 13 pollices (mens. Gall.) longa; curvata; apice convergentia, approximata, laevia; basi, paullo a medium, annulis 7 elevatis, Bostiee obsoletis, rugosa. Cranii Te 74 pollices, sine im- pressione pro sinu lacrymali. Ant. quadriscopa Ham. Sm. Grifl. An. Kin), IV. ca.fig. — Senegal. — Grisescens ventre albo, neun senden et carporum fusco. Magnitudo fere Capreoli. (Conf. Fi- scher Synops. 635; — Wagn. Supp. 447; sec. Ham. Sim.)._ — Affinis videtur Sylvicaprae et Calotrago; cornua ut eorum describuntur. A. adenota Ham. Sm. Griff. An. Kingd. V, 828 et IV, 223, c. fig. anım.; p. 244 Gig. cranı. — Ex Klee occid, Fulvo-badia, subtus, a labiisque albis; Antipedum vitta antica, fascia obliqua supra digitos postiebs et sco- pae obscurae. Cauda brevis, tota longius nigropilosa. — Altitudo dorsi 26 poll. Cornua nigra, striata, 94 polli- ces longa, semiannulis 10; apice laevia et procurva. Rhinarium parvum nigrum. Sinus lacrymales adsunt. > AS 6- Linnes Pecora. 289 Tuberculum lumbi glandulosum, a quo pili corporis un- dique radiant. “ A forfex TR, Sm. l- c. V, 827 et IV, — Ex Africa. occidentali, Mas fulvo fuscescens, uk et-or- bita alba; cauda brevis, flocco apicis nigro. Vitta antica pedum anticorum et macula digitorum obscurae. Scopae parvae obscurae, Fascieulus aurium externus, bipollica- ris vel longior, dependens, albidus. — Altitudo dorsi 25 pollicum; statura sat obesa. Cornua pedalia, nigra, basi approximata, 12-annulata; dein diver genter ilexa et ar- cnata, apicibus sub -opposite, forficis ‚itibtär, convergen- tibus. Ungulae parvae, acutae. Rhinarium parvum. Sinus inne, elongataec. Frons lata; rostrum attenuatum. Auriculae magnae, subacuminatae, Femina paullo minor, auribus le mammis 2. i Cbs. A. cl. Gray accepimus, haec duo animalia (n:0 4 et 5) verisimiliter non esse specifiee distincta, et praeterea, animal, ab ipso Ant, annulipes appellatum (Ann. Nat. Hist. X, 1842 p. 267) juvenem esse ejusdem. Cum vero affinitates hujus anımalis, quod non vidimus, ıninime nobis evidentes sunt, credidimus melius hoc loco aliorum tantummodo descriptiones transscribil. Descriptio a Gray in I. c. data hacc continet: pallide flavescente fusca, fascia digitorum, ventre et cet. albis; vitta pedum antica nigra. Cornua maris crassa, sublyrata, antice tu- berculata; feminae nulla. A. zebra Gray, Ann. Nat. Hist. 1836 p. 27; (paullo am- plius, sine nom, specifico, descripta a Benettio in Z. Proc. 1832 p. 122. — Idem animal esse dicitur cui Ogilby nomen dedit A. doriae Z. Proc. 1836 p. 121, absque omni charactere, sed citata p. 1, Z. Pr. 1833, ubi. nil nisi A. dama et A. mhorr deseribitur). Minor, laete rufo-fulva, striis trunci transversis fere 12, latis, nigris, ad ventrem pallidiorem evanescentibus. Cutis unica, bi- .pedalis, capite,_ pedibus caudaque destituta, e Sierra Hle- one allata, in l. c. describitur. Subg. Rhaphicerus Ham. Sın. Griff. An. Kingd. V; — cornibus subulatis, laevibus erectis. Pecora minora, tantum craniis duobus, ex India allatis, Londini asserva- tis, cognita. Conf. Fischer Syn. p. 624, VIII et 633; Wagn. Suppl: p. 439, nota. . 1. A. acuticornis Blainv., cornibus 3 pollicaribus, levi- viter extrorsum et antrorsum flexis etc. Diameter -eorum baseos 5 poll. 2. Assubulata Ham. Sm, Cornua pollices 4% longa, 4 20° Linnes Pecora. | | e diametro baseos 3 poll:s; ımedio extrorsum, apice le- viter introrsum flexat ee! | 8. A. torticornis Herm. Obss, Zool. p. 87 ‚ cornibus spira- libus, UPeopre 'subrugosis, subcarinatis, curvatu- ram secus, 263 pollices Töngis (Fischer Synops. p. 473. "An Orygis addacis?). Tantum cornu cognitum. 9. A.grandicornis Herm. Obss. Z. p.87; linea dorsali cin- gulisque 3 albis; mento barbato, Cornua, sec. curvatu- ram, 3 pedalia, ambitu baseos 15 pollicum, 8 libras gra- via; apice recurva, compressa, dorso rotundato, carinata, rugosa. ( Fischer Syn. p: 466. — An Capra?). Patria - ignota, Obs. In Museo Lugdunensi, nomine Ant. hamatae Temm., cranium, obiter a me visum, asservatur, anima- lis cujusdam bovini (vel forsan e genere Bubali?), ex „Ashantee“ Africae occidentalis, mihi praeterea ignoti. Insigne est cornibus subsimilibus Bovis tauri, sed apici- bus extrorsum hamato - arcuatis. Pauca tandem de pecoris quibusdam, vix nisı fictis di- cendum est: 2 4 mazama H. Sm. Linn. Tr. XIII, 33 et Griff. V. p. 865 n:0 58 (Aplocerus maz.). — ea plane incertum, quod auctor noster semel in Mexico obiter vidisse dicit, nune vero e memoria, et praesertim ex icone Sebae (Thesaur. J tab. 42 fig. 3), quam idem animal reprae- sentare putat, describit. Icon vero citata, male delineata, pejor videtur esse effigies Caprae montanae ( Aploceri lanigerae Elm. Sm. ibd.). Nomen igitur ut synonymon C. montanae habendum. A. temmamazama Hm. Sm. in locis eitatis adhuc pejore ratione fingitur; tantummodo enim nititur in nomine Springback (pro Germ. Springbock), in regione New Jersey Americae, Cervo cuidam dato, quod vero Smith credit olim pro animali quodam caprino in usu fuisse, Hoc animal conjecturale repraesentatum credit in icone Sebae I, tab. 42 fie. 4, quam Seba ad animal quod- dam, ermniler cervinum, olim in Mexico frequens, a Icon vero, quae forsan a peregrinatore quo- dam, e Mexico reduce, Sebae data est, ni falleret singu- laris: similitudo, repraesentat Bubalin caamam ex Africa. Seba non dieit se typum hujus iconis vidisse. - Capra ‚Jubata Schreber (Goldf.), V tab. 287. c.; Ant. iru- teri Fischer Synops. p. 478; „Ant, barbata Ham. Sm. Linnes Pecora. 291 n:o 6; Capra aethiopica Schinz, Thierr. — Omnia haec secundum unicum fontem: Takhaitze, in Danielis Afric, Scen. 1820. — .Ex Africa merid.; sine dubio est Hippotragus leucophaeus, addita barba menti et juba solito longiore (Conf, Wagn. Suppl. p. 482, notam). Appendix 2 Pecora Linnaei. Hoc loco disquirere volnimus, quasnam Pecorum species revera descripsit Linnaeus, ut eluceret quid significent nomina ab eo data et ut rite cognosceremus quantum haec animalia iis temporibus cognita essent. Cum vero descriptiones Linnaei in hoc animalium ordine rarius sufliciant, fontes plerumque, ex quibus hausit, et interdum specimina typica, hunc in finem in- quirenda nobis fuerunt. Ubi vero species Linnaeanae omnibus cognitae et indubitatae sunt, ibi nomina tantum afferimus. No- mina data sunt in Syst. Nat. Ed. X, in Ed. XII et in Museo Ad. Friderici, quos igitur libros principales sequimur. Camelus dromedarius: Syst. Nat.X p. 65. Linnaeus h. I. commemorat auctores: Rajum, Gessnerum et Aldrovandum’‘). — In Edit. XII, pag. 90, addit auct. Brissonium, Jonstonum et Alpinum; ubi vero ni- hil est dubii, ibi nullum et nobis hoc loco negotium, Conf. supra, pag. 230, de nominibus Cameli. C. bactrianuss X, 65; — XU, 90. *) Hoc loco, et plerumque, Linnaeus affert ‚‚Syst. Nat.,‘“ sc. . editionem priorem, quae sexta inscribitur, et adhuc priores. - Cum vero eosdem fontes, ex quibus ibi hausit, semper iterum in Ed. X et Xll commemorat, et nomina specifica non, deseri- ptiones vero, rem ulterius illustrantes, raro ibi inveniuntur, hujus editionis mentionem non facimus, nisi ubi revera inter fontes numerari possit. — BRepetenda est res cognita, editiones Linnaeanas et originarias tantum has existere: Ed. I Lugduni 1735, fol. Ed. II „‚Stockholmiae‘‘ 1740, 1 vol. 8:vo. Ed. VI , d:o 1748, 1 vol. 8:vo. Ed. X ‚‚Holmiae‘‘ 1758, 2 vol. 8:vo. Ed. XIl d:o 1766, 2 Tomi in 3 vol. 8:0. 292 Linnes Pecora. ’ > - C. elama: X, 65, auctores afferuntur: Rajus, cui fons est Matthioli epist. lib. 5, ubi Auch, lama var. hua- naco, ad ins. Javam allata, egregie describitur: rufescens, ‚pilis brevibus, altit. dorsi 4-pedali ete. (Eadem descer, in opere Marcgravii transscripta invenitur). — Hernandez “ Mex. 660, „Ovis Peruana,“ Haec est Lama (rufescens, Jinea spinali nigra),_sed, ut videtur, non descripta, nisi ex alıorum relationibus; animal enim minime ut incola Mexici, sed ut peregrinum proponitur. Descriptio, a- Linnaeo addita, tota e Matthiolo desumta videtur. XH, 91 accedit: Brisson, 56, qui tantum ex iisdem fontibus hausit. — _Igitur C. glama L. est Auch. Lama var. rufescens, colore similis fero, huanaco. — Descripti- oni hoc loco addit Linnaeus verba, quae multum er- roris AU LOERRE, „Topho solo pectoris, secernente li- quorem;“ quae tamen evidenter orta sunt e descriptione ee (a Rajo allata), ubi de callo pectorali cor- neo, sordido dicitur: „globus ut in Camelo, vomicae similis, ce quo nescio quid excrementi sensim emanare videtur.« | ©. pacos X, 66. Raji Quadr. 147, ubi descriptionem Auch. domesticae rufae, longissime bipatee (lamae var. y supra p. 292) invenimus, ex opere F, Gregorii de Bolıivar desumtam. Ä XI, 91 accedit: Hern. Mex. 663 („minor, debilis, lana uberrima;“ domestica; ut videtur. — Marcgr. Bras. 244. Hoc loco icon monstrosa, ab alio quodam facta, pedibus anticis tetradactylis instructa, ut animal Chilense, lanigerum et onerarium, exhibetur et describi-. tur. — Jonst. Quadr. t. 23: est figura nuper citata Marc- gravii. — Brisson Quadr. 57, nullam cognitionem ‚novanı affert, sed nomine „la Vigogne,“ sine allato auctore uti- tur. Nomen igitur Linnaeanum ad animal, quod Boli- var et Hernandez descripserunt, rer Moschus moschiferus X, 66: Raj. Quadr. 127, qui af- (M. Grimmia XII, vid. Capram Grimmiam)). fert descriptionem cel:mi Grew, et menlionem facit Aristotelis et Schroeckii Hist. Moschi, Wien 1682. — Gesner. — Aldrovandus. ‘Omnes vero hi aucto- res, quanium eruere potuimus, praecipuas notitias habuec- runt de Moscho Tibetano, obscure colorato: M. saturalo Hodgs. (v. infra in addendis). XII, 91. Varii auctores adduntur, inter quos $. G.. Gmelin in Act. Petrop., de Moscho sibirico. » (M.-pygmaeus XII, vid. Capram pygmaeam).- ‚Linnes Pecora. 293 Cervus camelopardalis X, 66: Belon itin. 119. » Hasselquist (pellem deseripsit). — Praeterea Rajus, gui Belonium sequitur. Hoc animal tum temporis non ınisi ex „Aethiopia et Senaar“ cognitum erat. — Obs. Linnaeus semper allert Bela edit. latinam, fol. 1605- Iı ed. originaria (Observations etc., scripta Pari- siis 1553, impressa in 4:0 ibd. 1588) Camelopatdalis eX- ponitur p. 263 et 4. Belon primus hoc animal cum Cervo comparasse videtur, cum caput cervi simile et cor- nua pilosa dieit; animal vivum Cahirae viderat a:o cir- citer 1550. Nomen „Zurnapa“-inter Arabes usitatum affert; sed tamen Gessner, coaevus ejus, et plures re- centiores hoc nomen „Serapha“ scribunt. Prof. Heden- borg, qui nobis tres pelles e Sennaaria, a:0o 1837— 1839, “misit, idem, Zerafa expressum, en Hine nomen alien la Giraffe ortum est, quod jam ap Belonium invenimus. Cum antiquo illo; „Seraphim“ radicem for- san communem habere, virisimile nobis videtur. Cervus alces X, 66: Fu. Sv. et Veteres. — XII, 92. C. elaphus X, 67: dio do — XII, 93. € tarandus id. dio do — ibd. — Hoc animal prius a LınnAeo, in Mus. Ad. Fr. p. 11, 1754, Cervus BRangifer, nomine Rası, Synops p. 88, dieitur. Sie nomen -Rangifer rectius pro specifico adhi- betur; quod eo melius fit, cum) nomen: „Tarandus,“ vere Jatinum, a Prisıo (VIII cap. 34) usitatum, potissi- _ mum ut genericum adhibeatur, ut voluit Ocınzy. Ani- "mal igitur hodie Tarandus rangifer appellandum cen- semus. — Praeterca de etymologia observandum est, utrumque nomen sine dubio a nomine hujus aimalis scandinavico, Ren (Rhen) oriri, quod plerumque Nor- vegi Rensdyr et Germani Rennthier appellant. Hinc corrupta illa nomina, quae apud auctores medii aevi memorantur? Rain. — Rainger vel Rangier (conf. Gesne- rum) vel Ranglier (Gaston. Phoebus), quae, latinam in- (duens formam, Rangifer scripserunt Azertvs et Or. Macnus. GESNERUS na nomen minus recte, ut nos cre- dimus, ramiferum signilicare credit. — Incertum est unde = »petita sit syllaba Ta, in nomine Pliniano; Ta-ran-do, praefixa; sed radix Rehn, certe est idem a germanicum Reh (quasi abötiliger s Rehehschien“ Fabricii apud Gesnerum), quo nomine primi coloni Germano- 'Scandinavici animal cervinum, jam ante ipsorum adven- tum, apud Lappones cicur, appellaverunt; neque a lin- gua lapponica vel fennica oritur. | Horuchs. Arch. H. 2. 20 294 BR Peeöra. Cervus dama x, 67: Fu: Sv. et Vet. — ‘XI, 93. Tan- tum mansuetos novit, nec umquam nisi ecicures apud nos inventi sunt. Cervus bezoarticus X, 67, secundum Mazama, Her- nand. 324 (qui C. mexicanum vel virginianum rec. ex- hibet); — Cuguaen-ete (lapsu Cala „Cuguacu etc.“) Maregr. Bras. p. 235 (C. campestris 9. Altera sp. ibi, nomine Cug. apara, descripta, est ejusdem&); — Piso Bras 98, Cnbi ligura, „Oug. ete“ signata, C. a rec. repraesentat, cornibus et auribus agnoscendum). Raji Quadr. 90, (deser. Marcgravio nixa, addita mentione „Capreoli marini“ Jonst. 33, quae tämen ‘icon imitatio est figurae „Capreoli maris“ Gesneri, p. 296. — Diagno- sis a Kikiaed data, evidenter e Mgr. et Pisone desumta, ad CO. campestrem spectat. In Edit. XIlma Linnaeus hanc sp. supprimit, syno- nyma vero C. capreolo adnumerat. Nec male credimus hoc nomen ommino omittendum esse; supra (I, p. 183) nomine recentiore Cervi campestris usi sumus. Cervus capreolus X, 68: Fn. Sv. et Vet. — XII,94. Synonyma quaedam, quae nuper recensuimus, falsa. | ‚Cervus guineensis X, 68 — et XII, 945 tantummodo ‚secundum Mus. Ad, Fr. (1754) Ip. 12, ubi. hasa legi- mus: „e Guinea;“ „grisescens subtus nigricans.“ „Magni tudo Cati; striainter aures et macula supra oculos atrae; Jugılum utringue longitudinaliter atrum; sternum in me- dio atruın; Jatera abdominis usque ad poplites nigra; ab ano ad genua usque postica linea nigricans; Genua ante- riora etiam antice nigra et linea angusta nigra ad pedes ducta. Aures longiuseulae. Cauda subtus nigra.* „Ti- biae duplo crassiores, quam sequentis.“ (Caprae perpu- sillae; v. Moschum pygmaeum), „Cornua desunt.“ Nulla hujus animalis .mentio, ab alio quodam . auctore facta, commemoratur. In S. N. X et XU Limnaeus breviter tantum refert ad Mus. Ad Fr.; nihil igitur novi addendum habet, nec iterum examinasse videtur. Hodie vero in Collectione Zoologica Regis AnoLrmI Frinerıcı, quam, ut videtur, integram habemus, ejusmodi animal non invenitur. Omnia vero perpendenti, mihi fere cer- tum apparet, C. guineensem errore quodam ortum esse. ‚Initio enim hoc nomine deseriplum videtur specimen majus Nanotragi in Museo Regis, infra, ad Capram pyg- maeam memorandum. Hinc forsan verba „‚pedes‘duplo crassiores,“ si tum temporis Capram perpusillam ‚diceret alterum specimen, juvenile. Deinde vero;, sub redactione Linnes WPecora: 295 libri de Museo Regis, permutatione vel confusione. facta, notae aliae huic ılditae videntur, quas Linnacusalibi, forsan a figura Sebae (I tab. 45 fig. 1) desumserit, (e. SE... aan subtus nigra“ el. cet.) additis fortasse is, quae in memoria Pelineret, viso Moscho javanico, en) ob- secure colorato? Nisi hoc fere modo expliranda sit res, ©. quineensis ut animal, hodie ignotum, e Museo Regis amissum, haberetur. j | Capra hircus X, 68;— Xu, 94. Domestica. var. ß „an- golensis Hasselqv.“ in ed. X; — in ed. XII reelius „An- gorensis“ dicitur. Capra ibex X, 68: (Syst. Nat. VI p. 14 n:0 6) sec. Raji o Syn. 77 (lapsu 79°) ubi Ibex Helvetiae commemoratus, e Plinio et ex iis, quae in Helvetia audiverat Rajus. Ipse cornua tantum dert, Ibices tum in Vallesia et Salz- burgico inveniri dicuntur. Mares barbam prolixam, ni- arcantem gerere dicit, incertum vero, utrum hoc in Helvetia audivisset, an secundum Belonium retulerit. (Conf. nostram dEsar supra, p. 273 var. ß). — Olea- rii Mus. (Gottorff. Kunstk. 1674) t. 10 fig. 1: ostendit caput male delineatum ibicis, „so sich in dem Schweitzer- Gebirge befindet.“ „Diese hörner seynd anderthalb ellen lang.“ Barbam ostendit. — Wagneri H. N. Helvetiae, 4156, etiam ibicem Helvetiae proponit. Hine ©. ibex Liwmnaei nulla alia nisi Helvetica esse potest, sed bar- bata, si duae varietates ıbi invenirentur. In S. N. XU, 95 adduntur: Gessner Quadr. („331 t- 1099“). Hic de Ilbice omnia cognita colligit, etiam de Cretensi etc. Quinimo, iconem habet C. pyrenaicae (Hist. Anim, Francof. 1603, pag. 304), cornibus apice inflexis (cadenı Jonston Tab. 26, signata C. hispanica), Commonet, Strabonem verba Polybi mitte quibus do- cet .alpes ım habere caprinam, barbam maximam gerentem etc.*). — „Belon obs. 20“: (in ed. Gallica, 4:0 Cap. 23 p. 31, 32) tantum de ibice cretensi loquitur, cujus descriptio vix a Capra beden differt, sed cornua in icone multo sunt minus curvat. — Aldrovandı de bisuleis, p. 731 —3 et — Jonston t. 28 vyix novi qvoddam ad opus Gesneri addunt. Gesner meınorat, feminam ibicis in Helvetia ‚„Fdschen vel Fbschgeiss‘‘ vocari; quo in nomine /der latinum agnoscitur. Nomen Gallicum hodiernum: Bouguetin, a Belonio Bouc-e- stain scribitur; quo facillime intelligitur, hoc a radiee germa- nico Sieinbock oriri. 26 | Linnes Pecora. Br + x Capra mambrica X, 70; XIL, 95. Diagnosis et Aucto- res allati indicant varietatem Caprae domesticam, mon- strosam, in Oriente vulgarem, auriculis Pr wn et ma- xilla superiore abbretiäkl echoseeridaml Capra rupicapra X, 68 et XII, 95. Loca citata prae- sertim tractant var. ex’ alpibus Helvetiae; Belon de ru- picapra e Graecia (non vero e Creta), loquitur. Capra depressa X, 69, et XII, 95: descriptio brevis, originaria, varietatis Caprae domesticae. Conf. ed. 2:dam, - ubi primum exponitar. Capra reversa X,69 et XII, 95: etiaın var, domiestica videtur. Haec, ut prior, in S, N. Ed. 2 iisdem fere verbis describitur. Capra pygmaea X, 69 et Moschus pygm. XII, 92. — Venio nunc ad animal, inter Pecora minimum, sed erroribus historiae litterariae omnia autecellens; quod fata jJussisse videntur, ut nemo fere nisi peccando tangeret. Haud aliter esse habet historia s. d. T'rochili minimi, quem nemo vidit, 'pluriumque minimorum, testantium propensionem hominum ad fabulosa, quae ipsum. Lin- naeum, ut sagacitatem solitam amiserit, induxit, _ Hodie quidem dubia sunt ex magna parte soluta, sed ut plane perspecta sint historiam hujus animalculi litterarıam ex imo fonte incipio. Seba in Thesauro, Vol. 1, icones quasdam dat, quae hodie, magnitudine, colore, forma partium et praesertim defectu ungularum spuriarum ut imagines Nanotragi nostri (I, p. 143) sat bonae agnoscuntun; sc. Tab. 43 fig. 1: magnitudine cati minoris; verisimiliter 2 junior, ob Hekerrmin cornuum et scopam caudae minus evidentem; Ibd. fig. Di juvenis minor, forte etiam 93; et Ibd. fir. 3 pullulus 6-pollicaris. His adduntur: Ibd. fig. A et B, pedes ejusdem generis; _ fig. C et D, cornua diversi generis; quorum C, in desc. fig. 3tiae, Men dieitur, alterum vero, certe alie- num, nullibi commemoratum invenio. Postremo: N Tab. 45 fig. 4, feminam adultam exhibere videtur. innen forsan haec animalia apud Sebain Amstelo- dami viderat, sed mentionem non facit nisi minimi, tab, 43 fig. 3; cui iconi nititur „Capra, pedibus digito hu- ımano angustioribus“ in S.N. II p. 42 et VI P- 14 n:o 4. Reliquas "plane ignorare videtur; sed: - In Mus. Ad. Fr. (1754) p. 12 duo nomina proponun- iur: Cervus guineensis, de quo supra, pag..294, egimus Einnes Pecora. 2397 (ubi suspicionem ige tabulam Sebae 45 fig. ER inscio auetore, adhibitam esse), — et Capra perpusilla „ex India,“ ubi iterum iconem Sebanam, 43, 3, solam, cum diagnosi citata, ex Syst. Nat. II et VI, affert; ad- ‚ ditque hanc deseriptionem : „Pedes vix calami scriptorii crassitie. Corpus griseum, magnitudine Felis, collo sub- cinereo. Subtus alba est Chuck, et gula, abdomen, ster- num et femora interiora.. Auros ovatae nudiusculae. Frons macula longitudinali fusca.“ Quid hoc sit ab ipsa descriptione minus certe prodit. 'Sed, inter animalia Musei Ad. Friderici, e collectione Drottningholmiensi, adhuc in Museo nostro adsunt spe- cimina quaedam,. rem illustrantia*) sc. R 1. Nanotragus spiniger (Tem.) nob., & jnnior, magnitudine et forma ita similis figurae Sebanae 43, 1, ut typum ejusdem erederem, nisi cauda differret, scopä alba, e pi- lis elongatis, qs. pectinata, instructa, quae in feımina mi- nus evidens apparet. Cornua minima, vix 5 millim. longa, a pilis omnino occulta adsunt, quae Linnaeus non vidit. Ä f 9. Ejusdem speciei pullus femineus, rudimento funiculi unmbilscalis siccati adhuc adhaerente. - Hic vix major est, quam icon Sebae 43, 2) eique simillimus. 3.. Traguli javanici foetus vel pullulus neonatus, cum parte funiculi umbilicalis relicto; magnitudine et forma similis iconi Sebanae 43, fig. 3, „eg rs juguli differens. Mi- nus tamen certum est, hunc quoque e coll. Drottninghol- miensi oriri. i ; His inventis sole clarius est, Capram perpusillam (Linn. Mus. Ad. Fr.), esse een eorum. Initio forsan,. ut supra diximus, specimen majus, ut typum Cervi gui- neensis cogitasse videtur Linnaeus. Capram perpusillam tum kersene medium vocavit, vel minimum, si hoc revera ex 1is temporibus AERRUAE Deinde vero, confusione *) Haec animalcula, in spirita vini asservata, recentiore tempore signata sunt ‚„‚Moschus pygmaeus, Java,‘“ et simul cum speci- -minibus veri M. javanici_seposita sunt. Vetustate sat decoloria sunt.et, ob angustias vitri, cemento bene clausi, non agno- scenda erant; quare ea, ante impressionem partis prioris hujus tractatus,, minus observayi, credens minimum, quod verus est M. javanicus, solum esse typum Caprae perpusillae et Moschi . pygmaei Linnaei. Non dubitans, reliqua ‚quoque esse specimina M. javanici, eredidi alterum eorum, cui signum solitum coll. Drotfmingholmensis adhassit, ‘esse typum Cervi guineensis Linnaei. Linnes ‚Pecora: A" quadam: facta ‚ .certissime ‚descriptio speciminis,maximi ad- ‘ hibita est süb Capra perpusilla Mus. Ad. Fr..p.. 42; quod verba „magnitudine Felis“' et „aures nudiusculae,“ bene cam hoc, non vero cum reliquis convenientia, satis testan- tur. Sie ee habemus Capram perpusillam esse animal, supra, a nobis, Nanotragus spiniger Temm. ap- DE In S. N.X. p- 69, 1758, quarto post Mu Ad. Fr. anno, impr essum, invenimus Capram pygmaeam, ad quam eandem biguram Sebanam (43, 3) cum diagnosi e, Sysl. N. VI, pro synonymis affert; sed omnino de Mus. Ad. Fr., tacet. Affert vero, ut prineipalem, reın quandam, om- #ino novam: diagnosin, cornu describentem, quod hujus esse credidit. Nullibi unde venerit vel ubi asservetur vel desceriptum sit, memnriae prodidit. Icones coruuum in ta- bula Sebae, nuper commemoratas, non aflert, neque om- nino cum his convenit cornu desceriptum, quod evidenter fuit Antilopae pygmeae Licht. Darstell.t.16 (vid.in parte priore p. 142; Ant, caerulea H. Sm.). Quod igitur ani- mal, inde a Linnaco cognomen pygmeae ferre diei potest. Pallisıi vero Antilope pygmaea minime huc dere de qua infra dicemus. Postremo, in S..N, XII p. 92, Moschus pygmaeus dicitur Aut prius, in Ed. VI, secundum Sebam, 43, 3, - meınoratum, cum eadem diagnosi allata. A Brissonio attentus ON cornu, in Ed. X descriptum, non esse hujus, agnoverat. Mirandum sane, quod etiam hoc loco de Mus. Ad. Fr. omnino silet, quasi paullum de indole genuina Caprae et dedtta :ret. Sed ut fontes affert icones Schanas tab. 43, fig. 1, 2 et 3, quarum duas prio- res hucusque ignorare videbatur. Nullum igitur est du- biam, quin Moschus Kg L. sit Nanotragus spini- ger noster. His expositis munere, in co quod ad animal Linnae- anum spectat, perfuncti sumus; sed paullo longius pro- gredi liceat. Brisson, in Regne Animal, 4:0 Parisiis 1756, P- 95, genus Traguli condidit”), cujus characterem principa- lem e defectua cornuum petivit; in quo hacc animalia enumerat: %*%): Nomen Traguli prius a Kleinio adhibitum est; ie vero auctor non magis quam Rajus, vel Gessnerus ideam generum, neque nominum ‚genericorum acceperat, quare, in quaestione de nomi- nibus PETE, negligendus est. ei Bannds- Pechra. 299 41. y Tr. indieus;“ Erden Javaniceus (vel sp. affinis): dentes enim adesse dieit „caninos 2, utrinque unum ;“ ‚colorem jugnli neglexit, cum verisimiliter caput tantum habuit;z colorem vero ex Seba „tab. 43 fig.. 1, 2 et 3“ (Nanotrago) transseripsit, Patriam edit: Indian et Africam. 2%. „Tr. guineensis“ DS 45, f. 1. Vid. supra. ssinyfrt: ni amensisit sec. Seba t. 44, f. 2; quae est Tr. memina’rec:, c. falsa edita patria. 4. yTr..Africanus“ sec. Rajum, Capra Grimmi, — Sylvieapra mergens Tec. | 008. .,Moschus“ = M. moschiferus L. S. N. X. ‘ »In his n:o 5 est anımal alienum, jam a Linnaeo nomi- 'natum; n:o 4 estialienum ob cornua, tum temporis ignota; n:o 2 paullam dubium existit, sed Werisimiliter est Nano- tragus, 'alienus ut cornutus. Igitur restant n:o 1 et 3: genuini Traguli. Horum vero prior specie incertus et cum deser. Nanotragi adulteratus. Ergo n:o 3, Mänina est typus generis Traguli. Bubien in Hist. Nat. (4:0 Paris 1764) vol. XIL, p. 310, haec animalia nominibus Brissonianis (Chevrotain et Tra- gulus), describit, sed Moschum ab hoc genere segregat. Brissonium, hoc loco, ut plerumque, negligit, etsi multa ex opere ejus acceperit. Species tres proponit: 1. Sp. Brissionianas 1 et 2 in unam conjungit, quam vero, aeque ac Brissön, a capite Traguli, dentibus lon- gis caninis armato (tab. 43 fig. 1) cum iconibus Sebae (Nanotragi) componit; ecornem dicit, Indiamque et Afrı- cam inbabitare refert. (Serius p. 375) dieit specimina duo integra ex India („des Indes“) adesse, quorun alteruin ex fnslila Mergui [juxta Malactam]. Hot’ igitur erat sp. Tra- guli napu vel alius, javanico affınis; Sed in tab. 42 ico- nem dat pulluli hujus „Chevrotain des Indes“ (primi in PA.379 deseriptt), in qua pullum masculinum Nanotragi ex Guinea agnoscimus. Structura caudae propria, color et defectus ung. spuriarum, bona sunt indicia. Confusio parfectior esse nequit. | 2. Meminam, sec. Knoxii Rel. de Ceylan, ut. inco- lam hujus iusulae, nec. Americae, agnoscit. 3:am. SPiy ‚cornutam, ex Africa addit. Pedes enim quosdam (tab. 43 fig. 3—6) simul cum ‚cornu parvulo (ibd. fig. 2) in: una pyxide stmul positos (p. 377), sed patriae ignotde, in Museo Parisienst invenerat. Has par- tes. credit esse, illius animalis, nani inter pecora, . quod Bosman, Desmarchais et Adanson, ® Guinea et Senegallia, nomine Guevei et Guevei-Kajor, commemo- rant. Incertum est quaenam sit hoc Guevei, inter plures fa 300 Linnes Pecora. ETTE parvas Pecorum, ibi habitantium, species; cornu vero et pedes, inter nobis cognitas, non possunt esse nisi Nano trag. Minime sunt Sylvicaprae vel Neotragi speeitei cognitae. Sic tertius Tragulus Buffonianus, verisimiliter ehidemine pars primi: Nanotragus nösterschut 60% P 4:lam. Traguli speciem in Supplemento addit, e Java, quam distinetam credit, quae vero non multum er altera parte primae (Tr. javanico) differre videtur. Haec omnia, tum temporis commissa, haud admiranda sunt, sed grati, meritorum a memores, facta, qualia sint, exponimus. — Postremo addemus, 4tam spe- ciem Brissonianam Traguli, a Buffonio ab hoc genere ‚alienam jure haberi. Cranium affert, p. 329, tab. 41, £. 2, 3, nomine „la Grimme,“ quod vero est alius speciei, quam Brissonianae, sc. Sylvicaprae grimmiae Pall. Mis- cell. et Spicil. I, e Senegal (Sylvic. grimmia nob. v.in parte priore p. 142). “ Pallas non multa de Tragulis dieit, sed variis locis, secundum Buffonium, nomen illis conservat, sc. Spicil, XI, 18 in nota, ubi „Tragulum e Java“ describit; XIU p- 28 pluries, ubi nomine Tr. "javensis utitur. Generi autem Traguli necessarius existimat defectus cornuum. Buffonii igitur Sp. 3tiam, „Guevei Kajor,“ utens exem- plo Pennantii, a Tragulis distinguit et inter s. d. An- tilopas, nomine Ant. pygmeae , inserit (Spicil. XI, p. 18 n:o 20). Hoc loco auctores Bosman, dubie, et 9 n- son ex opere Buffonii aflert; animal vero determinat, vel offerendo iconem cornus parvuli in tabula Buffonii 43 fig. 2, vel iconem Sebae t. 43 f.3. Utramque vero ico- nem exhibere Nanotragum, supra diximus. Hujus igi- tur synonymon est Antilope pygmaea Pall., quae longe a Capra pygmaea Linnaei et Ant. pygmaea recentiorum ir- fert. (Ipsi, in parte priore, pag. 142, erravimus in scri- bendo: „Sylvicapra pygmaea Pall. «; ıibi igitur, pro nomine Pallasii, legas Linnaei). Pennanl prius, Jam in Synopsi Mamm, 1761, p. 28, idem animal, sec. eosdem fontes definitum, nomine „Ro- yal Antelope“ proposuerat; ex quo ERSTERER nomen Ant. regia ,- -Syst. p. 278, fabricavit, historiam vero et syno- nyma ejus cum Moscho pygmaeo, p. 322, ut antecessores commiscuit, non sine causa querens de difficultate haec nomina extricandi. Eandem confusionem- apud auctores reliquos recentiores invenimus. Sie Schreber (V, 956) “Tragulos veros nob. nomine Moschi pygmaei L. distinguit, sed ungulas spurias nullas dieit, et Tr. javanicum separa- tim, sec. Gmelinium, p.'962, sed nomine M. indici, de- scribit, e. s. p. — Cuvier 1817 Tragulos bene exponit x Linnes Pecora. 301 in genere Moschi, sed tantum nomina specierum scc. Buffonium exhibet. = Temminck tandein dubia de anımalculo nostro le- vavit, in opere egregio: Monographies de Mammalogie I, (1827) pag. XXX, in synopsi generum Mammalium, haec verba’inserendo: „Il faut rayer du genre Moschus l’animal inscerit dans les systemes, M. pygmaeus; toutes- les indi- cations reposent sur des Jjeunes d’une espece de tres petite -Antilope; mon A. spinigera, des cötes de Guinee et de Loango. me esp. est moins grande d’un tiers que l’Ant, pygmaea.“ . (In opere citato non plura de hoc aniınali iveiiünitur). Hanc indicationem excipiens, Fischer in Syn. Mamm. 1829 p. 469, synonymiam meliorem exposuit, "ut etiam A. Wagner in Suppl. ad Schr. IV, 457. Sed uterque Ant. pygmaeam (Linn.) Licht. nomine „Ant. pyg- maea Pallasıı“ vocant.- Haec omnia dicta, breviter, ita exponi possunt: ‘41:0 Nanotragus spiniger (Tem.) (vel, si mavis, perpusil- dus L.). Seba hes. 1, sh 43 fig. ee et A, B.. 2 tus, tab! 45 fig. 1 (hine ehr n:0o 2 Briss.). Linn. 8 Ni VI: Capra pedibus Hissta humano angu-' ‚stioribus (sec fig. Sebae). Cervus guineensis "L. Mus. Ad. Fr.p-.12, et 8. N. Xet XII Aa sec. Scbae tab. 45, 1?). Capra perpusilla L. Mus. Ad. Fr. (Sec. specimina adhuc asservata). Moschus pygmaeus L. S. N. XII, 92. 3 Antilope regia Erxl, (Royal Ant. Penn. Synops.) et Antilope pygmaea Pall. Spieil XII p. 18: Ambo haec no- mina secundum: Buffonii Chevrot. d’Afrique, Guevei, 2. 310 et segg. ;.tab. 43 f.-2, cornu; f. 3-6 ‚Dedes. Ant. spinigera T’eımm. Monogr, I p. xxx. — Fischer Syn. p. 469. — A Wagner Suppl. 457. Obs. Moschus pygmaeus Erxl. Gmel. et rec. e Nano- trago et Tragulis. confusis, ex his fontibus derivatur: Traenlus n:o 1, indiens, Brisson R. A. 95 (Caput -Tra- delt, corpus et historia mixta). | | Chevrotain des Indes, Bulfon, H. N. XI p. 310. Tab. 42 (Schreb. 244, io. inf.) Nanotragus juv. = pag. 375 descr. prima. —. Sed tab. 43 fig. 1 (Schreb. 244, sup.), . caput Traguli, javanico aflinis, = p. 375, deser. 2da TER - 00 re | 2:0 Tragulus javanicus. Gmelin Ss.N. (sec. Chevr. de Java Bufl. Suppl. — Pall. Spie. XII). — Tr. indieus Gm. -Schreb. (nee Brissonii). 20 * 302 Linnes Pecora. ’ Observas nuper exposita de historia hujus et sp. affı- nium cum Nanotrago commixtarum, 3:0 Sylvicapra pygmaea (pars prior, p. 142). Capra pygmaea Linn. $S. N. X, corru, nec Synonyma. Ant. monticola Thunb. Vet. Kan H. 1811. . Ant. pygmaea Lichtenst. Darstell. t. 16 (non vero Pall.). Ant. caerulaca ct A. perpusilla Ham. Sın. Grifiths An, Kingd. (et Fischer Syn. p- 637). 4:0 Sylvicapra grimmia (pars prior ibd.). La Grimme Buff. XII p. 329, tab. 41, f. 2,3. cranium (Schreb. tab. 258 B, 2, 3). Antilope Grimmia Pallas Mise. et Spic. 1; (non vero Capra grunmia Linnaei, quae est S. mergens rec.). Capra gazella S. N. X, p. 69, n:o 7, „cornibus rectis- sımis,“ secundum solum Rajum: Quadr. 79, „Gazella indica;“ ubi, falso cum patriae indicio, Oryx capensis (Ant. Oryx Pall.) describitur. Rajus vero pro synonymo affert Ephemerides Germ. A:o VII (1677) p. 1, ubi Dir . Joannis Danielis major, nomine Capri bezoardici, de- scribit et delineat cornu curvatum Orygis leucorygis Licht. S. N. XI, 69, accedunt: Brisson, R. A. 67, qui eundem OÖ. capensem, eodem modo, quasi ex India ortum describit, ut tum plerumgue in Capensibus deseribendis factum est, quia cum navibus, ex India reducibus, affer- rentur. Brisson vero addit: Elan, Kolbe Capens. Tom! 3, p. 32, 34 ubi Damalis oreas, — et Prosp. Alpini Aegypt. 232 t. 14, fig. 1, ubi cornu leucorygis (Licht.) describitur. — Talır Capra gazella L. est Oryx Africae meridionalis, cum immixtis paucis de sp. septemtrionali ei) Notgen‘ tameh specificum gazella, A. dorcali pro- prium et ab Oryge alienum, non accipiendum censuimus. Idem Animal est Ant. oryx Pall. et Ant. recticornis Erxl. Capra cervicapra S. N. X, 69, n:o 8. Fons principa- lis videretur esse: „Gazella africana“ Raj. Syn. 79, n:o 4, ubi Antilope dorcas male describi videtur, cornibus Iyra- tis et cet. . (Hic locus affertur in S. N. VI, 14 n:0 7 et edit. prioribus). ‘Huie animali Rajus addiıt nomen Plini- anıum Strepsicer os, „guem Addacem Africa appellat;“ idem- que, nomine Anglico, „the Antilope“ appellat. — Lin- naeus praeterea, hoc loco ut in Ed, Vl:ta, aflert nomen: Capricervae, Kaempferi, Amoen.p. 398, tab. in p. 407, Linnes Pecora. 303 fig. 1. Ohserves tamen, errorem commississe Kaempfe- rum, numeros 4 et 2, in iconibus paginae 407, transpo- nendo. ' Describit enim p. 398 animal Pasen, in monti- bus Persiae vivens, genetricem Bezoaris optimi orientalıs, et eitat iconem in pag. „407 n:0 15“ sed falso, nam n:o 2 inscripta est Pasen et cum desceriptione convenit, Haec est Capra quaedam, sine dubio aegagrus Pall. (Conf. su- ' praı Pp.1277, et in'sp. seq.).. Dein vero, p. 403, in fine, memorat Animal Ahü, bezoar minoris pretii fovens. Indicat figuram 1]. c. 2, pro 1, quae, Ahü inscripta, An- ttlopem subgutturosam praebet; quam iconem Linnaeus h. 1, spectat, | -* Hi fontes, nec plures,a Linnaco alferuntur; sed ta- men patria allata, „India,“ et diagnosis: „cornibus tereti- bus, dimidiato - annulatis, contortis“ (cui in ed. XII acce- dit verbum „flexuosis“ ) quoddam animal indicant, sc. illud, quod Buffon dein P’’Antilope dicit. Hac etiam . diagnosi En Pallas eidem „Antilope“ nomen dedit Ant. cervicaprae. (Cf. Spie. I, p. 18 et 21). Nulla res praebet hoc animal, (misi forsan cornn?) Linnaeo ipsi cognitum fuisse; adest igitur sine dubio alıus quidam fons cognitionis ejusdem. LHlie vero certe esse videtur Icon op- tima „Caprae vel Hirci bezoartici“ Aldrovandi, Bisulc. :756 (deser. p. 755 cum nomine Cervicaprae in margine), quae, h. ]. omissa, deinde in S. N. XI, forsan.ob nomen, ad Capram bezoartiram a Linnaeo allertur, ubi vero omnino aliena apparet. — Non igitur dubito Linnaeum, in S. N. X p. 69, n:o 8, ex opere Aldrovandi, Ant, cervicapram Pall. descripsisse. Sed pro Synonymis, 8. N. VI attulit, ubi, sec. Rajum et Kaempferum, Anti- lope dorcas vel. sp. quaedam affınis describitur. In S.N. XI p. 96 n:o 8, synonymia praebet mixtu- ram, duce Brissonio compositam: Houttuyn 3. 197; .t. 24, f£ 1: icon ad Ant. pygargam Pall. referenda; de- scriptio aliena. — Brisson 68, n:o 8; „Gazella;“ affert omnia synonyma Linnaei, praeter Houttuynii, et praete- rea ambas Strepsicerotes Gessneri. — „Dodart Act. 3, p.1, p. 95, t. 11.“ [h. e. Mem. de Y’Ac. des Sciences 1666 —9, Tom. 3, partie 1, pag. 93. pl. 115 Perrault auctor di- eitur|. Ibi icon Made agnoscenda Ant. cervicaprae Pal- lasiı exhibetur, „e. pilis longis circum cornua.“ — Strep- siceros , „Gessner Quadr. 323: citatio sec. Brisson facta; Gessner enim describit Strepsicerotes duos: alterum, na lonii, e Creta, varietatem Ovis domesticae, (Edit. latina Francof, 1603) p. 294, lapsu.typogr. signata „308“ (a Lin- naeo allatus sub Ove strepsicerote); alterum, ibd. p. 295 304 Linnes Pecora. i lapsu „309%) cum figura capitis, a Jo: Cajo accepta, quae caput cornutum Ant. addacis Licht. non male ostendit. Haec icon a Linnaco I. ]. indicatur. — Al- drovandi -Bisulc. p. 740, ubi idem caput addacis, mi- nus bene immitatum, apposito collo exhibetur. — Jon- ston t, 24 (idem caput addito toto corpore ficto?). Hoc igitur loco omnia conferuntur. Sed cornua Antilo- pes cervicaprae Pall. revera sunt turrito-spiralia et an- nulis uno latere interruptis eincta, neque aliud animal tum cögnitum erat, quod ejusmodi haberet cornua; quam- obrem minus est admirandum cornua addacis, secundum icones minus bonas, fere similiter formata, hoc loco al- lato esse. . Capra bezoartica XII, 96 n:o 9. Hoc nomen, a Lin- naeco non prius memoratum, addito- brevi descriptione, plures complectitur difficultates.. Hos auctores affert: Brisson Quadlr, 69 n:o 105 qui locus evidenti errore hoc loco allatus; Brisson enitm ibi, nomine Gazellae Afri- canae, Ant. döreaden: Linnaei, ed. X, describit et eos- dem fontes alfert, addito Hern. Mest 893, quem etianı Linnaeus in ed. XII dorcadi jure adseribit. — Aldr. ‚Bisule. 756. Nuper ostendimus,, figuram h. |. proposi- tam verisimiliter esse ipsum typum Caprae cervicaprae Linnaci S.N. X, — „Rajı Qnadr. 80: haee citatio non spectare potest nisi verba quaedam Bontii de Capra be- zoartica, ibi, sub Gazella indica, allata: .„‚Caprae istae non valde dissimiles sunt europaeis.“ etc, Reliqua enım, in hac pagina conscripta, alibi a Linnaco afleruntur. — Postremo Linnaeus afert Capri-&ervam, Kaempf. Amoen. 398-1. 407, f. 2 (Pasen inscripta, de qua sub Capra cervicapra locuti sumus). Haec, Capram aega- grum Pall. exhibens, typus videtur Caprae bezoarticae Linnaei; quod certius apparet, quum, evidenter secun- dum ae pferum, dieit: „Habitat in Persia. Profert saepe in ventriculo abomaso Bezoar orientale;“ Sed descr. cornuum, in diagnosi, evidenter verbum „teretibus“ a Gazella Brissonii accepit. — Concludimus ex- his, C. be- zoarticam Linnaei proprie respicere Ü, aegagrum Pall., ex opere Kaempferi Linnaeo cognitam, sed ita cum alienis confusam, ut nomen hodie omnino rejiciendum sit. Capra dorcas. X, 69 n:o $% aflert Syst. Nat. VIp. 1 n:o 9, ubi, sec. „zellara Africanam“ Rajı. Quadr. 5 80 n:o 6, etiam;h. 1. allatam , Antilope dorcas rec. de- scribitur. Incertum vero quaenam sit. varietas ex lis, .quas supra, p. 2635 — 4, exposulmus. | Linnes Pecora. | 305 XI, 96 adduntur: „Algazel ex Africa.“ Hern. Mex, 893, quod omni jure fit; nam in Lyncei Annotationi- bus ad Hernandesium, p. 893, adest icon „Algazel ex Aphrica“ inseripta, quae bene dorcadem repraesentat; Linnaeus vero nullo jure addit patriam ‚„Mexico;“ Lynceus enim, etsi in libro de Mexico,- animal „ex Aphrica“ ortum dieit. — Affertur,quoque e male com- pilato opere Houttuynii, vol. 3 p. 213, t. 24, f. 3, quae est repetitio iconis Sebae, It. 42 f. 4, Temma- mazamae, e Mexico dictae, scd nimis similis Bubalıdi caamae (de qua conf. supra p.290). — Capra talarica — XII, 97 sec. Act. Petrop. (Nov. Comm.) 5, 345 et 7 p. 39, t. 19, ubi a $. 6. Gmeli- nio Antilope Saiga Palasii primum describitur, minus apte „ibex imberbis“ vocata. Nihil hoc loco dubii exi- stit, quare nomen, secundum Linnaeum, Antilope ta- larıca accipiendum censnimus. (V. supra p. 266). Sed ‘ fatendum est, descriptionem Gmelinianam priorem (Vol. 5) male rem illustrare. E. gr. dentes maxillae superiori. primores tribuit. | Capra grimmia X, 70, tantummodo sec. Raji Quadr, So n:o 7, ubi „Capra sylvestris Africana Grimmii“ ex 'Ephemer. Germanicis Anni 14, Obs. 57, describitur. Hoc vero animal est Sylvicapra mergens $, varictas Callra (Ant. Burchelii H. Sm.) colore grisescens, ex Afr. meridionali a Doctore Grimm allata. — In S. N. XI, 92, praeeunte Brissonio, Linnaeus eandem vocat Moschum Grimmiam, cum „cornua nulla nota“ essent; sed nihil novi addit. — Nomen 'Grimmii, ut supra (p. 309) apparet, deinde a Buffonio et Pallasio alii Sylvieaprae, huic affıni, e Senegalia, datum est. Capra ammon X, 70, cum eitatione Tragelaphi et Mus- monis Gesneri. Quorum prior est Ovis ferae species, in Graecia (incerto loco, non vero in Creta) a Belonio visa et delineata (Conf. Belon Observations, 4:0 1588, p- 121, 122). Haec, secundum Belonii figuram et de- scriptionem, est O. musimon, sed varietas colore grise- scente, paullo pallidior quam vulgaris, e Corsica; cornua forsan majore curvatura arcuata;.pili, praesertim dorsi et pectoris, longiores; pedes albi. Incertum an sit illius varietatis, quam hodie ©, orientalem, an illius quam O. cypriam et ophionem appellant, cujusque specimen, e Cypro, Berolini asservatur. — Musmon Gesneri: est Ovis musimon rec. „ex Hispania et Corsica.“ — Diagno- sis Linnaeana h. 1. .e deser. Belonii desumta est. Prae- 306 Linnes Pecora. terea Linnaeus addit: „Habitat in Sibiria. Gmelin“; quae verba 3:am Ovis speciem, vere er h. 1. in- volvunt, de qua mox infra. In S. N. XI p. 97 insuper citat auctores: Gmel. it. ‘ 368 et Act. Petrop. 1758, v. 4, p.: 388, STEIN, ubi S. G. Gmelin Ovem describit, deinde a Pallasio (Spieil. XI p. 1). Argali dietam (v. supra p. 269). — Postremo addit descriptionem brevem, maxima parte e Brissonio p. 71, et ibi, sub „Capra orientali,“ e Be- . Jonio, p. 121, nuper cit., excerpla; sed vocabula: „al- bida sunt cornua‘‘ e Gmelinio orta videntur. - Nomen Ammon, apud Linnacum plures Oves feras complectens, pessime deinde a Pallasio pro Capra caucasica adhibi- tum est. Potissimum igitur hodie rejicitur. Ovis aries X, 705 — XIl, 97; tantum domestica. Ovis guineensis xX,7ı et — XII, 98: tantummodo se- cundum Marcgr. Brasil. VI, cap. 10, et Rajum, Quadr. 75, qui Maregravii verba affert. — Var. domestica ex Africa; conf. supra pag. 269. Ovis strepsiceros X, 71: sec. Belon Itin. 20 [Observa- tions, Cap. XIV p. 36], ubi Ovis memorabilis domestica, „in monte Ida ins. Cretae vulgaris,“ cornibus rectis, spiraliter valde tortis, describitur. B. credit hane esse Ovis vulgaris varietatem, eandemque fabulam de Uni- cornu BEgEESSISSE, — Aldrov. Bisule. 407, et Raji Qu. 75, non nisi verba Belonii referunt. In S. N. XII.p. 98. accedunt: Gesuer je, 37: [Hist. p. 297]; — Jonston tab. 45 et Brisson p. 45, omnia tantummodo e Belonio I]. c.. — Addit tandem: Hout- tuyn 3, p» 267 t. 267 [pro 26], ubi Antıil. strepsiceros Pall., animal totum, „ex oris Africae occidentalis,“ re- praesentatur, cum figura bona cranii cornuti, „ad Regem Sueciae missı.“ Bos taurus; X, rı et — XI, 98, vix differunt, ß) domesticus (in ed. XII lit. & et ß inversae). ! &) Urus, Caesar Bell. Gall VI cap. 5, a Linnaeo ha- betur bos ferus. Incertum quodnam animal Caesar descripserit, sed verba „Specie et colore et figura tauri,“ et „Cornua pro poculis utuntur“ potius de tauro fero quam de bisonte dicta videntur; neque de juba loquitur. Nulla alia auctoritas affertur. . Gredi- mus igitur Urum Linnaei et Caesaris aliud ani- mal fuisse, quam Bisontem, eosque male egisse, qui Bisontem Urum appellaverunt. Magnitudinem, quam , Linnes Pecora. 307 Caesar describit, „paullo infra Elephantos,‘“ aeque in utroque horum ‚quadrare, probant crania ingentia et sceleta utriusque, in terra inventa, quae in Academia nostra Lundensi asservantur, — Memorandum est Linnaeum non Urum Raji, p. 70, allerre, ubi no- titia Mentzelii de Bisonte, nomine Uri, et Caesa- ris de Uro simul inveniuntur. m k y Bos bonasus X, 71, tantum nixus in Raji Quadr. 71 et Jonstoni tab. 18, f. 1. Rajus vero Aristotelem trans- scribit: de Bonaso e Paeonia „cervice armorum tenus ju- bata, equi in modum,‘ quod Bisontein significare vide- tur. — Figura vero Jonstoni, nescio unde sumta, vi- deretur esse corpus bovis, additum capiti factitio, secun- dum crania fossilia bovina, a Gesnero p. 137 delincata, composito. x In Edit. XI, p. 99 adduntur: Gessn. Quadr. 145, ubi figura et descriptio bonae Bovis tauri feri, secundum vivum factae, exponuntur, de quibus supra (I. p. 151) locuti sumus. [Locum origin. Herbersteinii, de Uro et Bisonte, rem bene illustrantem, invenies in Okenii Allg. Naturg. Zool. p. 1427]. — Porro: Aldrovandi Bisule, 361, ubi crania tauri feri fossilia, a Gesnero p. 137, et caput, forsan fittum, ab eodem Gessnero, p. 131, desumta, nomine Bonasi repraesentantur, — Bona- 'sus igitur Linnaei compositio est a Bove et Bisonte. Bos bison X, 72. Fontes sunt: Rajiı Quadr. 71, ubi Bison Germaniae et Americae simul memorantur. — Gessner „296“ [In Hist. An. I, Francof. 1603, pag. 128, sed signata 140]; quo in.loco figura et descriptio Bisontis e Mazovia exponitur, quae, ad vivum factae, a Lib. Bar. ab Herberstein, simul cum figura tauri feri, nuper, sub bonaso, memorata, editae sunt. — Jonston 1447. 8. 2 praebet iconem Gessneri, nuper citatam. — Catesby Butp. 20, — ‚et east Mexic. 587 Bisontem ex America exhibent. — Tandem Gessn. 301 [ Hist. Nat. 130], ubi „Bison albus scotius,“ s. Bos taurus in Scotia ferus, depingitur, — Hic igitur solus ultimus locus alie- num quoddam exhibet; Feliaul vero omnes de Bisonte, eurepaeo vel americano agunt. In Ed. XU, p. 99 nullus fons accedit, ibi vero „Bi- son americanus“ ut var. ß, ab europaeo, genuino, di- stinguitur. Male igitur egerunt, qui nomen ee, ad var. americanam transtulerunt, forsan quia haec sola ın Ed. VI:ta commemoratur; ibi vero nulla est quacstio de nominibus. fr 308 - Linnes Burane, Bos grunniens XII, 99, sec. „‚Brun, it. 120 t. 120% et S..G. Gmelin, Nov. Comm. Petrop. Vol. V. p. 339 t.7; pecus ‚apud Calmuccas domesticum describens. Est Bos grunniens rec. Bos „bubalis“ X, 72 et — XII, 99, verbotim eadem. Fontes sunt Gessner, Aldrovandus et Rajus. [Obs. Belon. ceirciter 1550 Bovem bubaluım frequentissimum invenit in Italia, Graecia et Asia. Observ. p. 265]. a Dos indicus X, 72 sec, Edw. tab. 200 (Zebu rec.). De hoc bove conf. supra, Ip. 201. 3 In ed. XII, p. 99 additur: War. 8 ex Africa, „Buba- lus africanus Belon it. 119,“ [Observations, Cap. L, p- 264— 266]. Belon unicum specimen Calirge edit, „apporte du pays d’Asamie, combien que l’on en trouve aussi en Afrique.‘ Certe est e genere Bovis, nec Bu- balidis. Caret tubere dorsali (ideo non Zebu) ; magnitudo circiter Cervi damae, robustus, teres, rufescens, corni- bus valde flexis etc, — Videtur esse varietas quäedam parva Bovis tauri. Addenda et Corrigenda in parte hujus tractatus priore: V.h. Arch. T.I p. 78— 160. ah Pag. 129. Ad Familiam Cervinam: Pictura corporis Cervorum propria quaedam memorabilia praebent. Cum reliquis Pecoribus communia sunt: color ple- rumque rufescens vel griseus; vitta infra-lateralis fusca vel ni- grieans, quae tamen in Üervis rarius apparet, vel tantum colore laterım inter series 2 albomaculatas denotatur; area analis alba _ ; vel pallida, saepe fusco -cineta, rarius supra caudam extensa (in Cervo elapho et aff., Antilope dama, gutturosa ete.). Sic etiam aurium lineae tres interiores, pilosae, in toto Ordine eaedem. Cervis omnino euer lineae s. vittae obscurae per oculos, | nares versus ductae, superne vittä alba vel pallida limitatae, — iR Linnes Pecora. 309 quae in reliquis Pecoribus. frequenter observantur; neque adest nigredo vel albedo faciei anterioris; a naribus cornua versus extensa. Adest vero, in plerisque, macula nigra s. fusca infra angulum oris, "saepe in. labio superiore, nares versus, continu- ata. Quae macula, inter reliqua Pecora, vix nisi obsoletior in Capris quibusdam, in Sylvicapra mergente et in Üervicapra capreolo observatur. Praecipue vero Cervinis propria est pictura pullulorum albomaculata, quae tamen paucis deest, aliis per “totam vitam remanet. Maculae certos tantum cutis locos tin- sunt; sunt enim: 1:o Series spinales, 1 utrinque; plerumque pollicem inter se r distantes. 2.0 Series infra lateralis, ad latera ventris, juxta limites co- loris albi ventralis, rarıus adest. 3:0 Maculae laterales trunei; vei sparsae, vel in series 2 la- terales digestae; quarum inferior, interdum sola evidens, ad medium latus ducta. 4:o Mac. femorales, sparsae; sed extremae (inferiores) seriem curvatam mox infra genu (apicem ossis femoris) descen- dentem, formant. 5:0 Series scalpularis, ante scalpulam, a serie spinali, ole- cranum versus, ducta. | i Latera colli, totum gastraeum, caput et artus his maculis carent”). 5 Pulluli, ut supra diximus, agnoscuntur formis partium, quas pro notis descripsimus. Picturam seniorum, quum maculae re- manent, picturae juniorum exacte similem esse observavimus. Hos pullulos descripsimus: Alces juvenis, non maculatus, similis adulto. r Tarandus — non maculatus, vitta infra laterali fusca, evi- dente, et cet. ut adultus. Cervus elaphus laete fulvus area supra-caudali pallidiore, ut in adulto. Linea spinalis nigra, seriebus spinalibus *) Haec pictura Cervorum albomaculata in affinibus Sylvicaprinis (Tragelaphis, Strepsicerote) quoque apparent, sed maculae ple- rumque in strias spinales, laterales etc. confluunt. Hornchs, Arch. II. 2. , 2I 310 { Linnes Pecora. . albomaculatis, pollicem distantibus, vix in cervice conti- nuatis, : Maculae laterales numerosae; series ‚scapulares et infralaterales minus definitae adsunt. (Magelärugn ve- stigia saepe in senioribus apparent). C. philippinüs (? e Manilla, Mus. Paris). Pallalus fulve- scens, non mäculatus}; pietura ut ın adulto, Hippelaphi typici omnes prima aetate immaculati an ® C. axis, rufo-fulvus area anali parva, alba, fusco- -eincta, etc. vid. supra. — Series spinales contiguae, in linea ni- gra sitae, ad occiput extensae. Series infralateralis lineam An bee continuam format. Maculae trunei rotun- datae, crebre sparsae. pseudaxis adultus, cf. supra. porcinus,.fulvo-grisescens, arca anali vix. distineta. Ma- culae trunci crebrae, albidae, parvae (diam. 3— 5 mil- lim.). Series spinales pollicem distantes, in stria fusce- scente sitae, tantum in basim cervicis continuatae. Se- ries infralaterales desunt. dama, area analis latius alba, nigro- cincta. Series. spi- nales pollicem distantes, absque stria nigra, in cervice ‚distantiores et obsoletiores, caput versus evanescentes. Series infralateralis deest; scapularis, lateralis et femo- ralis striam fere continuam formant. (Seniores, in :ha- bitu aestivali, maculas plerumque conservant, etsi minus evidentes). | virginianus, laete rufo-fulvus, (crebre?) albomaculatus. Series spinales, absque linea nigra, a capite ad caudam ductae, pollicem distantes. (Scopbe pedum ut in adulto). nemoralis pullus, simillimus priori; dilfert scopa meta- tarsi vix ulla (Mus. Paris. et Lugdun.). campestris, latae fulvus seriebus spinalibus latius distan- tibus. Maculae laterales utrinque in series 2 irregulares üigestae; infralateralis nulla. Orbita, ut in adulto, infra, cum macula superiore, alba; kei superne nigricans. (Directionem pilorum et formam, v. supra). / nemorivagus, grisescens maculis ut in priore dispositis, sed paullo pluribus in scapulis femoribüusque. rufus: rufus capite colloque grisescentibus, ES? Ara. Maculae ut in 2 prioribus dispositae, sed series laterales (utrinque 2) irregulariter multiplices; spinales sesquipol- licem distant et, per totam cervicem, ut lineae interru- ptac, Önkkoaniur (Mus. Lugdun,); vel tantum in basi colli breviter extensae (Mus. Paris.). Ratio hujus diffe- rentiae mihi ignota. Prox muntjac; color adulti, additis maculis albis. Series‘ spinales 2 pollices distantes, non in collum extensae; la- terales, utrimque 2, irregulares; infralateralis nulla. Linnes Pecora. 311 E Sumatra, Mus. Paris. In Museo Lugdunensi pullulos e Java vidi, maculis vel albis, vel obsoletis ornatos. "Pr. albipes? Wagn. e Ceylon. Pullus non major, quam nuper descripti, sed maculis omnino carens. Mus. Paris. Capreolus europaeus, fulvo-griscus (subtus non albus) dorso fusco - castaneo. Maculae laterum multae, flavescentes, minus ‚distinctae. Series. spinales a capite ad caudam . extensae, pollicem distantes. Moschus moschiferus et M. sibiricus, adulti saepe vestigia praebent macularum spinalium, lateralium et femoralium. Tragulus meminna semper iisdem maculis variegatus. Tr. javanicus, pullulus non maculatus, similis adultis. Foc- tus 6-pollicaris, funieulo umbilicali adhuc relicto, in Mu- seo nosiro asservatur, piceturä adultorum ornatus. + _ Pag. 130: Rangifer, Tarandus; Conf. supra, in App. %:da ‚pag. 293: nomen rectius Tarandus rangifer scri- bendum, *— Ulteriore examine digna sunt Ca, quae de Tarando dixerunt veteres, unde colligi fere liceret, hoc animal, quoque recentiore tempore, in Europa media, vel etiam meridionali, vixisse. Plinius enim dicit „Sceyta- ‘rum tarandus;“ Jul. Caesar (Comm. VI, 26) hoc animal bene describit ut „Bos cervi figura* ın silva hercynica; et Gaston Phoebus de venatione ejus ita loquitur, ut crederes, animal illi bene cognitum in Pyrenaeis vel mon- tosis Galliae inveniri; patriam vero non memorat. De qua re conf, Gesnerum et Buffonium. Reliqui auctores veteres, quos praesertim Aldrovandus memorat, nullam cognitionem Tarandi, nisi a Plinio acceptam, habuisse vi- ‘.dentur. | ' Pag. 130: Cervus. ©. n:o 3 MWallichü, ulterius a Bıyrmro describitur in: _ Journal of the As. Soc., quod amicissime nobis monuit cl. Hartıaue. — Sp. magna: mas 3-ennis in dorso antico 4% pedes altus Cervicis linea media fuscescens, longius ‚pilosa. Plaga supracaudalis pure alba. TPartes inferiores albidae. > N: ©. affınis Hodgs. n, sp. Div:s primac (C..elaphi), e Nepal, cornibus longissimis agnoscendus (J. E. Gray in litteris). ©. n:o 4, ©. sika dietus est a Scarcerzio in Fn, Japon. Manm. tab. 17. | C. n:0.47, nudipalpebra, teste J. E. Grav, est mera va- rietas obscura C. axis, cornibus longis, ut in C. axi for- matis. 21 * 3123 Linnes Pecora.. C. dimorphe Hodgson, Journ. As: Soc. Nova sp. quae in Div. C. hippelaphi inserenda videtur: cauda brevi, auriculis latissimis, staturä alta. ©, axi tamen similis colore ju- venis fulvo, albomaculato. „Natura pilorum et magnitudo mihi ignotae. Mas senior (3-ennis) obscure rufescens, collo ventreque nigricantibus; cornibus pallidis, brevibus, valde curvatis, Cornua pone basim ad latera diriguntur, apex deinde fere perpendiculariter surgit; propugnaculum breve, antrorsum flexum. (Nil vidi,-nisi iconem et descr. Hodgsoni, a cl. Harrravp benevole communicatas. Cf. Ann. Nat. H. XIV. 74). I. C. frontalis n. sp. ex India vel Butan a Me Creruano allata. - Typus habetur proprii subgeneris, Panoliae, aJ.E. Gray propositi. Cornua, subsimilia Tarandi, in Zool. Proc. 1837 p. 45 breviter describuntur. C. niger (p. 136, nota) teste Gray, est C, porcinus, e figura descriptus. Pag. 137. Genus’ Prox. Ex iis, quae benevole com- municavit Gray, verisimile apparet, tres tantummodo spe- cies- hujus generis cognitas esse: insularem (P,.muntjac), chi- nensem et indicum, quas vero Ipsum amplius expositurum speramus. Pag. 138. Moschus. Varietates quatuor, ibi expositas, specilice distinctas habet cl. Gray, qui species ita propo- suit in Catalogo Musei Britannici (Mamm. 1843), p. 172: 1. M. moschiferus L.; M. saturatus Hdgs. j i 2. M. sibiricus Pall. ex Altai. * 3. M. leucogaster cf. supra l.c. 4. M. chrysogaster of. supra 1. c._ Pag. 138. Tragulus: legas Tragulus Brissonii, et conf. Capram pygmaeam, supra, in expositione Pecorum Linnaei, p. 296. — Jbi sub nominibus: Brisson, Buf- fon et seqq. apparet origo hujus nominis. Tr. pygmaeus, n:o 4, p. 139: nomen deleatur ejusque loco inseratur nomen: Tr, javanicum rec. (Moschus jav. Gmel. Syst. Nat. I, 174, sec. Buffon et Pall.). De hoc nomine videas supra, loco nuper citato (p. 296 — 302). r Praeter species hujus generis paullo aliter proponendas, haec praesertim nobis scripsit cl. Gray: ; Tr. ecaudatus (supra p. 139 n:o 2) est idem ac Tr, Stan- . leyanus Gr., ibd. inter minus cognitos enumeratus. Cauda re vera adest in speciminibus integris. ER | Tr. aquaticus (Ogilby) Z. Proc. 1840, e Sierra Leone, lapsu calami gravissino, a,me, p. 140, „M. Stanleyanus Og.“ dietus, quod corrigendum est. — Hic typus habetnr pro- [4 3 = _ Linnes Pecora. 313 “ prii subgeneris, Hymoschi Gray (Ann. Nat. Hist. 1845), cui praecipue insignia sunt forma cranii et ossis inter- maxillaris. Hoc enim ita est exiguum, ut in apice tan- tum maxillae contineatur,, longe ab ossibus nasi remotum. Ossa quoque metatarsi separata dicuntur. Pag. 142, Sylvicapra: 13 sp. a cl. J. E. Grar de- scribuntur in Ann. Nat. Hist.. Sept. 1846, ubi genus Cepha- lopus dicitur. 1. 5) S, mergens; adde: var. ß colore, etiam aestate, grise- scens; e Caffraria (Mus. Stockh. a J. Wahlberg allata). — AS. mergente tantum colore, minime formä, differt. Obs. Pili in var. occidentali (capensi) nigricantes, ante ‚apicem late rufescentes, vel hieme fulvescentes; in Ori- entali (e Caflraria) ibi semper magis flavescentes vel gri- sescentes. — Pictura paullum variabilis. In femina et juniore venter et jugulum alba; in mare vetere (capensi) -rufescentia, mento- solo albido. — Ü, campbelliae Gr. videtur esse var. parte apicali pilorum distinctius nigra. et nigredine nasi in verticem usque continuala. 4. pla- tous H.:Sm,, teste Gray, est var. nigredine nasi vix ulla, A. Burchellüi H. Sm. est animal hiemale vel fortasse var. caflra. Sed A. grimmia Pallasii (Sylvier.. grinimia nob.) ab his omnibus longe differt. S. Friderici, auctore Gray |]. c. eadem est ac S. phi- lantomba (n:o 7). Deleatur igitur, sed descriptio sub n:o 7 inseratur. — Synonymon Guevei Buff. omnino deleatur. | S. pygmaea, legas: (Linn. Licht. Wagn. nec Pallasii), Praeterea conf. supra, p. 300— 302, de Capra pygmaca Linnaei, sed nomen ambiguum rejiciendum et animal potius $. monticola (Thunb. Act. Stockh. 1811) dicen- dum. — Color in iis, quas e Caffraria nobis attulit J. WAHLsere paullum variat; obscurior vel leviter fulve- scente tinctus; sed pili, in qualibet corporis parte, omnes similes, nec obscuri cum pallidis mixti. — Varietatem hujus sp. in insula juxta Zanzibar (6° Lat. Merid.) in- venit noster M. v. Düsen. Specimen masculinum, d. 25 majo occisum, domum allatum, a capensibus nulla re differt, nisi pedibus griseis, omnibus antice, ut in S. mergente, fuscis; qui color, in meridionalibus, non longo supra digitos extendi solet. Pili-vero trunci, ob tempus anni, apice triti, late pallidi, sordide fulvo-grisescentes; qua re color a pallido et obscuro mixtus apparet. 10) $. coronata (Gr.) loco nuper citato a cl. Gray eadem habetur ac S. madoqua (nob, n:o 2); deinde vero in lit- teris nobis communicavit, se haec animalia omnino di- stincta Invenisse. 314 Linnes Pecora. 9.18. Ogilbyi: auriculae breves, rotundatae, Gr.],c, Species addendae sec, Grar |. c.; omnes auriculis brevi- bus, obtusis instructae. ©. dorsalis Gray, obscure rufescens linea dorsali cum cer- vice verticeque nigris. Sierra Leone, (Magnitudo?) C. niger Gr. fusco-niger antice fuscior, subtus un. Major gu. S$. monticola (nto 5). Guihesl } C. melanorheus Gr. griseus pilis immixtis nigris, uropygio caudaque superne nigris; mento ventreque albis etc, Sp. parva. C. punctulatus Gr. fuscescens pilis annulo ante apicem fla- vescente; gastraeco albo. Parva species e Sierra Leone, Pag. 143. Nanotragus. Nota 2:da (signo**) notata)., ut erronca delcatur. ‘Conf. ea, quae supra, pag. 296 — 302 (et in Vet: Ac. Oefversigt 1846, Mars, p. 83), de Capra pygmaea Linnaei diximus. Nomen primum est N. Pr .) Pag. 144. Post Nanotragum inseratur: ; NESOTRAGUS nov. gen. M. v. Düsen, Vet. Ac, Oefversigt 1846 p. 221. Omni re cum Neotrago convenit, sed differt si- nubus lacrymalibus, profundis, areuatis.) Hanc tamen 6b cau- saın non repugnarem conjunctioni horum animalium genericae. N. ımoschatus v. Düben I. c. griseo-rufescens, ventre albo, pedibus dilute rufis. Pili dorsi fusei, pone medium late rufescentes, puncto obsoleto, Dal ante apicem, nigri- canteın. Aures fere dimidium caput acquantes, Magnitudo ‘ Nanotragi, a quo vix jure generice separatur, cum unice sinubus lacrymalibus differt. Rhinarium, vertex. laevis, pedes, cauda totusque habitus Nanotragi sed cauda. maris non pectiniformis. Cornua maris subrecta, elongata, va- lida, multiannulata, apice lougo laevi; ex NOS Ay SE ore oriuntur; retrorsum REIN inter se ‚parallela, in Jineam, a linea faciali continuatam, directa; capitis longit. aequant. 2 ecornis, — Habibat in. insula prope Zanzibar Africae orientalis. ; Pag. 147. Cervicapra defassa. Ant. ee} ibi ınemoratam, nulla re differre testatur Gray, in litteris. Pag. 148. , Hippotragus leucophaeus. Inspectis speci- minıbus H. eguini, varli sexus et aetatis, ab amico J. WanL- BERG allatis, persuasum mihi habeo, dilferentiam quandam in- ter haec duo animalia revera fuisse. Mas enim H. leucophaei, in Museo Academiae nostrae asservatus, junior sed cornutus, ungulas habet multo minores, quam specimina juvenilia, & et 2, H. equini. Reliquae etiam notae, a nobis supra ‚propositae, constantes apparent. Saltem igitur varietafem majorem ‚et mi- norem distinguere fas est. Qua. de re ‚in. alio' loco amplius referre occasio erit. rk Shan ira} Linnes Pecora. | 315 Pag. 149. Portax ‚‚tragelaphus,‘“ legas: P. tragoca- melus (Pall.). Pag. 151. Genus Bos, Observandum est, ungulas in Bovibus, ut in plerisque Pecoribus, multo latiores esse in mare adulto, gquam in juniore et in femina. Pag. 152. Bos taurus ß. Cognitum est, hos Boves albos esse, quia custodes - vitulos aliter coloratos exstinguunt; sed tamen Gessnerus, a:o circiter 1550, eos feros et albos dicit. Bos grunniens (p. 153), quem non vidi, a cl. Gray rhinario piloso instructus dicitur (Ann. Nat. Hist. 1846 p. 230). — Idem in litteris benevole nos docuit, Bovem brachycerum (p. 153) adultum quoque cornibus brevibus, basi laevibus, neque dila- tatis, a B. caffro distingui, et marem adultum pedes anticos, bası jubatos, ut in Ove tragelapho, habere, — Boves indici, pag. 152 memorati, nobis adhuc non satis innotuerunt, — Ex- positionem emendatam hujus generis, quam exoptamus, aliis commendare liceat. Pag. 156. Catoblepas sp. 2 est ©. gorgon H. Sm. — Nomen ©. taurinae Burch., monente cl. Grav, delendum est, ut synonymon sp. primae, Ü. gnu, cui juba et cauda interdum - totae nigrae apparent, quod speciem distinctam denotare cre- diderunt. Hae enim partes, ad latera, pilis albis vel sordi- dis, griseis fuscisve, plerumque cinguntur. Corpus semper unicolor, niger ©. gorgon semper griseus, transversim irregu- lariter nigrostriatus observatur, quod descriptioni ejus adden- dum est. Pag. 157. Oryx capensis, Aures latiores, sed vix apice rotundatae dicendae. Cornua (maris) breviora, quam leucorygis, in parte annulata levissime curvata. Fasciculum gulae non invenio in specimine eximio, a WAHLBERGIO nobis allato, ‚Pag. 160. Bubalis albifrons a B. pygarga, maxime affıni, distinguitur colore dorsi postici in caudam usque ex- tenso et annulis prominulis cornuum albis. (Mus, Stockh. a 3. Wahlb,). — Obs. Nomen generis, in pag. 126 et 127, lapsu typographico „Bubalus“ expressum , correctione‘eget:. Bubalis dicitur. 7 316 Linnes Pecora. h “% Addenda et Corrigenda in parte 2:da, supra pag. 261 et segg. - u Pag. 262. Antilope laevipes est Gazella rufifrons Gray, Ann, N. Hist, Sept. 1846 p. 214, sub mora diuturna nn operis imprimendi descripta, % Pag. 263. 4A. isidis eodem loco, a Gray, nomine. Gaz. isabellae describitur. Pag. 267. A. melampus potissimum ut genus proprium, Aepyceros, a reliquis distinguatur. -Nomen et characteres in l. c. proponuntur, Nomen „Antilope“ minime huic trıbu- endum, sed, ut supra diximus, A. cervicaprae prae ceteris proprium est. INDEX Nominum atque Synonymorum Antiloparum. Nobis, genus Pallasianum ‚Antilope,“ omnibus cognitum et adsuetum, dividentibus et membra ejus undique disjieientibus, fas est ut indicemus, ubi singula’nomina inveniantur, quod eo potius officium est, quo negligentius synonymiam supra tracta- vimus. Ordine igitur Alphaheticco omnia nomina specifica, in | genere Antiloparum adhibita nobisque cognita enumeramus. Ea, quae conservanda (systematica) habemus, literis s. d. cursivis scribimus, addita citatione generis et paginae in opere nostro, cujus pars I:ma in Act. Stockh. prioris anni (1844), 1l:da in hoc volumine exstat. Synonyma literis ordinariis seribimus, ad- dimusque nomen ejusdem animalis systematicum, a nobis ac- ceptum,-quod in hoc eodem indice quaeras. Cum recentioribus quibusdam auctoribus nomina specifica, a litera ordinaria, mi- nore incepta, scribimus, praeter ea, quae nomen proprium ho- minis exprimunt e. gr. Ant. Friderici, A. Harrisii. Linnes Pecora. ANTILOPE aculicornis Biv. -» » ..» .» RRaaz Lächt,. . we. L/e: addra Benn. = dama. adenota H. Sm. . NG albifrons Harr. (vid. Add. p. 315) . Re? albipes Erxl. = tragocamelus. algazella Rüpp. v. leucoryx. americana Desm. — Capra montana. americana (Antiloe.) Ord. — furcifer. annulipes Gr. . arabica v. dorcas, en gi arundinacea Sh. — — eleotragus. aurita Burch. — ‚equina. barbata H. Sm. = jubata. beisa Rüpp. . . . Bennettii Sykes, v. Dorcas, var. & bezoartica L. . Gynler hung d:o Erxl. = a d:o Pall.conf. d:o bohor Rüpp. :» » -» 2 bubalina .. . » bubalis Pall. (= Bubalis n:0 1 et 2), v v. mau- retanica. d:o Licht. = caama. Burchelli Sm. — mergens, var. . caama Cuv. Menag. . caerulea H. Sm. — pygmaca Licht. campestris Thbg. Act. Petr. — tragulus. canna H. Sm. — oreas 9. - capensis (Oryx) Harr. Add. 315 . - capensis. (Damalis) Sm. Ill. = — strepsiceros, _ capensis Afz. — tragulus. capreolus Licht cervicapra L. Pall. (Append. U, 303). chicara Hardw. — quadricornis. chiru Less. — Hodgsonii. chora Rüpp. = strepsiceros. cinerea Afz. — = eleotragus. colus H. Sm. — saiga. compressicornis Leach. = depressicornis. connochaetes (Bos) = gnu. cora H. Sm. v. dorcas, var. e& invenitur: Genus. Sp. inc. n:o 7 Oryx, Sp. inc. Bubalis v. Sp. inc. 5 Oryx, Capra, Cervicapra , Nemorhedus, Bubalis, Oryx, 3. Cervicapra, Antilope, corinna Pall. conf. Ant. laevipedem et A.dor- cadem var. Kevellam. coronata En more) Gran Ares cr ispa Tem.. . { A Bil 2 Cuvieri — dorcas ). dama Pall., Licht. . : dammah Rüpp. — — beisa (sec. Rüpp. Neue Wirb. ). DOSE BUIm. .: : . 0. 0. AeHaBüpp: aseian: e.. depressicornis H. Sm. . . . .... dorcas L. Pall. (Append. II, 304) Sylvicapra, Nemorhedus , Antilope, Cervicapra, Tragelaphus, - Anoa, Antilope , Pars. II, ’ II, 317 Pag. 289. 157. 288. 160. 289, 157. 304. 146. 1, 282. 313. 159. 197. 145. 266. 143. 282. 262. ‚147. 141. 150. 263. 3264. Br 318 Linnes Pecora. ÄANTILOPE. dorcas Pall. Misc. — pygarga. _ dorcas Thbg. Act. Petr. — caama. doria Ogilb. v. Zebra. dorsata Lac. — euchore. - Duvauceli H. Sm. —= sumatrensis. ellipsiprymnos Og. _ .- . eleotragus Schr. . ensicornis Ehr. cf. leucoryx. eOAinasGeofin san ii. mi. Kara, euchore Forst euryceros Og. Z. Pr. 1836, an = addax? ezcelsus nob. forfex H. Sm. . . Friderici Wagn. (cf. Ada. 1, p- 313) fulvorubescens Dsml. — tragulus. fulvorufula Afz. = eleotragus. furcifer H. Sm. . 5 sazella Pall. cf. loucoryx. sazella Pils ir: gibbosa Savi Isis 1832 — = llaz. glauca Forst. = Te gnu Zimm. gorgon H. Sm. Ge Eatobl. taurina I, 15) gyoral Hardw:.. . »....% ”% grandicornis 5 grimmia L. (Capra et Moschus, cf. App. p- 308.) grimmia Pall. (Append. II, 302) grisea Cuv. H. Sm. —= = Melanolis. gulturosa Pall. a A hamata Tem. cf. Sp. | inc. Obs. s Genus. Pars. Cervicapra, ° L | d:o I, Hippotragus, TI, Antilope, II, Strepsiceros, 1, Sp. inc. 5 I, Sylvicapra, 1, Dieranoceros, H, Capra , 1, Catoblepas, I, conf. Add. Nemorhedus, II, Sp. inc, I, Sylvicapra ; 4 aeg ; II, - hippelaphus a a m 27 tragocamelu, Hodgsoni Ab. Antilope, II, Harrisii — niger. Hemprichiana Ehr. Neotragus, I, ibex Afz. — tragulus. interscapularis —= sumatrensis. isidis — dorcas var. @. isabella Gr. — isidis. tsabellina ne N ixalus Og. conf. Obs. "post genus Ovis, u , 270. jubata (capra) Golds. v. post sp. ign. II, p. 290. kemas H. Sm. = Hodgsonii. kevella Pall. v. Dorcas, var. Pf. kob Erxl. a ee PR. koba Eızl. nob. . koba Ogilb. — defassa. korrigum Ogilb. Z. Pr. 1836, p. 103 (aut, Gray) —= A koba Eırxl. J! laevipes Lalandii Dsml. — eleotragus. lanata Dsml. = capreolus. Landiana Dsmr. — a ene lepioceros Fr. Cuv. 3 lanigera H. Sm. — montana. lervia Pall. leucophaea Poll. v. Add. p. 314. Cervicapra : I, Sp. inc, n:o 2, 1, Bubalis. 3. ° 1 . Antilope, il, Antilope, 11, Sp. inc. n:ol, H, Hippbtaguenn ", 146 288. 159. 262. Linnes Pecora. ÄANTILOPE. Gin! leucophaea Forst. — sylvatica. in leucopus Forst. — tragocamelus. teweoryz Ball.; Licht, . .. . - .lvenlem Or Zunata Burch. H. Sm. . . . . 2.2.2. Bubalis, maculata Thbg. — scripta. madoqua Rüpp. Br 2. 5. aBelvicapna; marsupialis Zimm. — — euchore. mauretanica Og. . slwuysıh2rBuhalis, Maxvelli H. Sm. = philantomba. mazama H. Sm. «f. Br an inc. p. 290. melampus Licht. . . RR. er Autildpes melanura Bechst. = scoparia, t melanotis Licht., N Calotragus , mhorr — dama, var. | mergens Blv. (cf. Add. II, p. 313) . . . Sylvicapra, minuta Forst. — re Pal. montana Crzm. . . Calotragus, monticola Thbg. 1811 — pygmaca | Licht. Pars. moschatus v. Düb. . k . Nesotragus. Add.11, ınytilopes H. Sm. = — addax. nanguer — dama var. nasomaculata Blv. — addax. ; natalensis H. Sn... . . u dein, ., Sylvicapras nictitans Thbg. — Morgens. niger (Aegoceros) Th 2.00.20. 0. Hippotragus, nigra — m oreas Pall. ih a AT u Damalis, oreotragus Forst. v saltatrix. nn orientalis Erxl. — gutturosa. oryx Pall. Misc. — oreas. oryx Pall. Spic. xu = capensis. oureby Sh. — scoparia. wi Er, Chv.; Conf. reduncam. Ogilbyi Wat. (Add. I, 314) . - 8 0, Sylvieapra; pallida H. Sm, — pediotragus. palmata’H. Sm. = furcifer. pediotragus Afz, — tragulus var. pallidior. perpusilla L. (Capra) = spinigera Tem. perpusilla H. Sm. = pygmaea. Licht. personata — pygarga juv. (Wagn.). 2 phalerala H. Sm. . . - .. Tragelaphus, Philantomba | H. Sm. vid. „‚Friderici‘“ . . Sylvicapra, . pieta Pall. — tragocamelus. ; platous H. Sm. = mergens var. (cf. Add. II, p- 313). ptox H. Sm. — mergens. pygarga Pall. (— pygargus Pall.) - 0. Bubalis, pygarga Thbg. Forst. Blbeh. — euchore., pygmdea (L.) Licht. (App. 11, 301—2; et Add.313) Sylvicapra, pygmaea Fr. Cuv. = — Friderici. pygmaea Pall. — ERHEBEN: quadricornis Biv. . le. \.#anar Betraceras, quadriscopa H. Sm. . . RT FISP INES, risia H. Sm. — — tragocamelus. recticornis Erxl. — = (Oryx) gapeneıs. redunca Pall.ı VW.’ . ee sllGervicapra , = / 319 Pog. 157. 159. 142. 159. 267. 144. 142, 144. 314. 142, 148. 150. 143. 141. 142. 159. 142. 141. 288. 146. 320 ANTILOPE. regia Erxl. — spinigera. reversa Pall. misc. = redunca. rubro -albescens Dsml. — — melanotis. rufa Afz. — redunca. rufescens Burch. H. Sm. —= ruficollis H. Sm. = dama. rufifrons Gr. — laevipes. Cf. Add. rupestris H. Sm. Forst. — tragulus. rupicapra Pall. — & a tragulus. saiga Pall. = tatarica. saliens Lac. — euchore. saltatmi£ Bodd. .. » -:.'. Saltiana Blv. — madoqua. Saltiana Ehr. Rüpp. Ati. = DENN. scoparia Schr. y . scripta Pall. ee u. 0% seythica Pall. — saiga. senegalensis Cuy. — koba. singsing Benn. = defassa. Soemmerringi Crzm. . spinigera Tem. (Conf. App. II, P 301) strepsiceros Pall. v. excelsus. SEBSUHUTOSa Ball zer. Ne lee susbaulata El. Sm. „m. TER SEMRILENSTS:ShHIR Nu Hi re ren ssee suturosa Otto = addax. sylwatica Sparım. . . 2 2.2 0% . sylvicultriz Afz. . . » » tao H. Sm. = leucoryx Licht. jun. latarica (Capra) L. (App: II, 305) - Linnes Pocora. Genus. — Capra rupie. Oreotragus, Calotragus , Tragelaphus, Antilope Nanotragus, Antilope, Sp. inc. n:o 7, Nemorhedus, Tragelaphus, Sylvicapra, Antilope, taurina Burch. — gnu; conf. Add. p. 315 (Catoblepas). temmamazama H. Sm. p- 290. tendal Rüpp. strepsiceros Pall. tetracornis Hodgs. — Quadricornis. thar Hodgs. — bubalina. torticornis Herm. v. post Sp. in. II, tragocamelus Pall. (lapsu calaims „tragela- pussy. er 00.0. 122 RAR tragulus Forst. . d:o var. ß, truteri Fisch. = jubata. unctuosa Laur. = defassa. villosa Burch. H. Sm. = capreolus. bern Gray , zehrata Rob. = zebra. pallidus Licht. — var. pr:s. Sp. ign. n:o 8, Portax, Calotragus , Sp. ine. 6. Pars. 1, Pag: 279. 283. 144. 141. 262. 143. 266. 289. 282. 141. 143. 266. 290. 149, x. Kürzere Mittheilungen. Uebersetzungen und Auszüge aus den Verhandlungen ‚der Kal Schwedischen Akademie der Wissenschaften in Stockholm. Sitzung vom 10, September 1845. Ueber die vermeintlichen elektrischen Organe bei den nicht elektrischen Rochen. lieferte Herr A, Retzius eine Abhandlung und zeigte die betreffenden Präpa- rate vor. Schon Monro beschrieb diese Organe (The structure and physiol. of fishes. Edinb. 1785. p. 22); nach ihm hat Ja- -cobson während seines Aufenthalts in Paris ihren Bau und ihre physiologische Bedeutung auseinandergesetzt (Bulletin des sciences par la Societe Philomatique Sept. 1813) und zwölf Jahre später Desmoulins (Anatomie des Systemes nerveux Par. 1825. p. 2. p. 277.). In neuern Zeiten hat ihnen Mayer in Bonn wieder dieselbe Aufmerksamkeit gewidmet (Spicilegium observationum anatomicarum de organis electricis in Rajis ane- lectricis et Haematozois. Bonn 1843.-Programm) ; ebenso Mie- scher in Bern (Bericht über die Verhandlungen der naturfor- schenden Gesellschaft in Basel 1837). Monro’s Beschreibung ist kurz und unvollständig; er er- wähnt nur zweier der fraglichen Organe, er zeigt, dass ein Paar grosse Nervenzweige sich in ihnen verbreiten, so wie, dass sie ‚322 mit den von Steno entdeckten subkutanen Röhren in Verbin- dung stehen. Monro erklärt, es seien Schleimsekretionsorgane, die unter einem mächtigen Nerveneinflusse ständen. Jacobson nimmt fünf solcher Organe an jeder Seite des Rückgrads an, jedes bestehe aus einem Centraltheile — dem wesentlichsten —, und einem peripherischen — der subkutanen Röhre. Der Cer- traltheil werde von einer fibrösen Kapsel gebildet, die eine _ Höhle umschliesse, in welche Zweige des fünften Nervenpaares träten um sich mit einer Anzahl kleiner, hohler, stumpfer, am Ende mit 4—5 Blasen verschner kegelförmiger Gebilde zu verbinden. In jedem dieser Gebilde breiten sich die Nervenzweige in Form einer lockern Membran aus, welche die innere Seite auskleide; jedes Gebilde setze sich in eine der subkutanen Röhren fort. und sei mit einer klaren Flüssigkeit gefüllt. Diesen Apparat hat Jacobson sowohl bei den Haien als bei den elektrischen Rochen vorgezeigt, die Meinung Monro’s, dass sie als Se- kretionsorgane anzusprechen seien, so wie die eines andern be- rühmten Anatomen, sie seien Analoga der elektrischen Organe, widerlegt und zugleich nachgewiesen, dass sie eine den Ro- chen und Haien eigenthümliche Form von Empfindungs- werkzeugen bilden, analog den vibrissae und dem mystax der Säugethiere und Vögel. Diese höchst interessante Darstellung Jacobson’s scheint indess in vollkommne Vergessenheit gerathen zu sein, Des-. moulins erwähnt dieselben Organe bei Rochen und bildet sie ab, aber er fand nur drei Paare und wusste nicht, dass. sie auch bei den Haien sich finden. Nur für, das hinterste fand er eine Verbindung mit der subkutanen Röhre, aber auch er sah sie wie Jacobson für eigenthümliche Empfindungsorgane an. Mayer fand, wie Monro, nur das letzte Paar dieser Or- gane; wies den Zusammenhang mit dem. 5. Nervenpaare, nach, nannte es jedoch „organum elandulosum“ und sah es als unzweifelhaftes rudimentum organi electrici an. Mie- scher fand: bei Raja vier Paare, wies ihre Gegenwart beim Haigeschlechte so wie bei Torpedo nach, verwarf daher die Mei- En 323 nung, sie seien elektrische Apparate und erklärte sie dagegen für Sekretionsorgane. | Herr Retzius hatte diese Organe bei Raja Batis und Squalus Acanthias untersucht. Bei Rochen hatte er nur vier Paare, also ein Paar weniger als Jacobson, gefunden. Dieser Widerspruch, glaubt er, rühre daher, dass das vorderste klein- ste Paar, welches vorne gegen die Schnauzenspitze gelegen ist, sowohl der obern als der untern Seite gleich nahe liegt und seine Nerven sowohl von oben - als von untenher empfängt und dass Jacobson es von beiden Seiten her anfnahm. Es ist in- dess wahrschemlich, dass dieses Paar sich bei einem Theile der Arten verdoppelt, so dass es abgesondert für die obere und untere Seite des 'Thieres vorkommt. Das zweite Paar zeigte sich bei den Rochen grösser, als das erste, bei kleineren Exem- plaren so gross wie eine kleine Mandel, der Hautbedeckung in der Unterseite näher liegend, nahe den hintern Theilen der Sei- ten des Schnauzenknorpels und ein kleines Stück vor dem hoh- len Auswuchse, der das Leuchtorgan enthält. Das dritte Paar, von der Form und Grösse einer grossen Haselnuss, liegt näher an der Rückseite, sogleich ausserhalb des genannten das Leucht- orgon verbergenden Knorpelauswuchses, und zwischen diesem, den grossen ersten Randstrahlen der Rückenflosse und der kleinen Knorpelkette, welche von dem genannten das Leuchtor- gan einschliessenden Auswuchse ausgeht. Das vierte Paar, von gleicher Form, nur etwas. grösser, liegt hart ausserhalb der grossen Masseteren zwischen diesen und den vorbeilaufen- den grossen Randstrahlen der Brustflossen. Bei den Haien’ fand Retzius nur dies hinterste Paar an den Seiten des Ko- pfes, gleich unter der Haut, aussen auf den Masseteren, näher ihrem hintern Rande, belegen. Zu allen vier Paaren dieser Centralorgane gingen Hautröh- - ren, aber die bei Weitem grösste Anzahl so wie der Ausdeh- nung nach die längsten, gingen zu dem hintersten Paare. Die drei vordersten Paare nehmen die Hautröhren von dem Kopfe, das vierte nimmt die Röhren, welche den übrigen Körpertheilen zugehören, auf. 324 ‚Jedes dieser Centralorgane wird zu äusserst von einem ‚ weissen, fibrösen, geschlossnen, ungleich geformten, . bei den vordern ablangen und etwas platten, bei den hintern runden- und gleichfalls platten Sacke gebildet. Oefinet man einen sol- chen Sack, so stösst man auf. einen höchst eigenthümlichen Bau. Von-der gegen die Mittellinie gelegenen Wand gehen Büschel von feinen Nervenfäden, welche in kleine halbklare, weisse Körper von der Grösse eines kleinen Senfkorns eintre- ten. Diese wieder sitzen fest darin, oder richtiger gesagt, sie’ ‚bestehen aus den Enden feiner, ganz durchsichtiger, dünnwan- diger Röhren, die nach allen Seiten divergiren und durch eine Menge diesen Röhren entsprechender Oeffnungen in den Sack treten und sich in die Hautröhren fortsetzen. Jede Röhre ist mit einer klaren Flüssigkeit gefüllt, die in dem äussersten Theile der Röhre fast wie eine zitternde Gallert. erscheint; wie denn übrigens auch jeder Sack selbst mit einer klaren Flüssigkeit gefüllt ist. Untersucht man bei 6—Sfacher Vergrösserung die kleinen weissen Körper in den Enden der Röhren, so findet man, dass sie eine Art Ampulle darstellen, deren Wände von kleinen halbkugelförniigen recessus gebildet werden. Fünf sol- cher kleiner recessus sitzen in seinem Kranze rings um den ‚ röhrenförmigen Anfang des Theiles und 3—5 bilden den Boden. Von aussen scheinen diese Ampullen rundhöckrig, theils mehr » von der Form kurzer Melonen, theils maulbeerähnlich, inwen- dig sieht man entsprechende, sehr regelimässige recessus, deren zusammenstossende Wände mehrere Scheidewände mit frei- stehenden halbmondförmigen Rändern bilden, gleich wie die Falten in den Gehörampullen, in welchen die Nerven sich aus breiten. In diesen Ampullen scheinen die feinen Nerven sich auszubreiten. Ich vermuthe, dass sie in Ansen geschlungen sind, doch konnte ich die Art ihrer Ausbreitung nicht näher er- mitteln, weil die Exemplare, die ich zur Untersuchung hatte, einige Zeit in Weingeist gelegen. In verdünnte Salzsäure ge- legt bildeten die Nervenausbreitungen einen weissen Klumpen in jedem recessus. Ausser den feinen Nervenausbreitungen, welche in diesen Organen endigen, gehen mehre gerade durch 325 die Höhlen, ohne in die Ampulle zu treten und begleiten die Röhren bis zur Haut. Wie beide, Jacobson und Desmou- lins bemerkten, scheinen die Röhren selbst sowohl, als deren künstlich gebaute Ampullen äusserst arm an Blutgefässen, aber auswendig von dünnem Bindegewebe [bindväf] umgeben. Die Nerven, welche zu diesen Organen gehen, stammen alle vom fünften Nervenpaare und sind sehr bedeutend. Das . erste Paar erhält seine Nerven oben vom ersten und unten vom zweiten Zweige. Das zweite Paar, welches: ein Stück hinter dem ersten liegt, und der Unterseite des Thieres angehört, er- hält Nerven von einer an derselben Seite der Schnauze gehen- den grossen Abtheilung des zweiten Zweiges. Das dritte Paar dieser Organe, welches der Rückenseite angehört, und gleich ausserhalb des Knorpels liegt, der das Leuchtorgan enthält, empfängt einen grossen Nervenstamm von demselben Zweige, wie das vorige, und das vierte Paar, das auch der Rückenseite des Thhieres angehört und hinter den Masseteren liegt, nimmt einen noch grösseren Nervenstamm vom dritten Zweige des fünften Nervenpaares auf. f Schon aus den grossen Zweigen des fünften Nervenpaares, welche zu den fraglichen Organen gehen, kann man schliessen, dass sie Empfindungsorgane sind; noch mehr muss man hierin bestärkt werden, da man findet, dass die in diese Organe ein- tretenden Nerven von einem eignen Fluidum sowohl um ihre peripherischen Enden im Innern der Ampullen, als ausserhalb derselben von einem klaren Flurdum, welches die Säcke füllt, umgeben sind. Eine Aechnlichkeit stellt sich in diesen Gebilden mit dem Auge und dem Ohre dar. Die fibrösen Säcke zeigen eine gewisse ‚Aehnlichkeit mit der sclerotica; die Ampullen er- innern an die Wassersäcke des Vestibulum, welehe die von der Endolymphe umgebnen Enden der Gehörnerven in ihr Inneres aufnehmen, während sie selbst durch die Perilymphe‘ von der äusseren Wand des Labyrinths isolirt sind; wozu noch ferner die von Jacobson und Desmoulins bemerkte Armuth dieser Central- Organe an Blutgefässen kommt. Das Fluidum, welches die subkutanen Röhren anfüllt, ist an deren äussern geöffneten Hornsch. en II. 2. > 22 326 Enden konsistent, wie eine zitternde Gallert, und fliesst "wahr- scheinlich während ‘des Lebens der Thiere nicht aus. ‘Die Mündungen der Röhren scheinen auch kontraktil zu sein, 'so dass sie nach Bedürfniss geöffnet oder geschlossen werden können, welches alles für die Richtigkeit der Jacobson’schen Ansicht spricht, dass Eindrücke dem in den Röhren befindlichen Fluidum sich mittheilen, durch diese zu den Ampullen und den in diesen verbreiteten Enden des fünften Nervenpaares sich fortpflanzen , ähnlich den Eindrücken, welche durch ‘den mystax und die vibrissae den Zweigen des fünften Nervenpaares, die in dieser pulpa enden, mitgetheilt werden. PER Dr. Karsch. Phoca des Ladogasee’s. Ein solches Thier, welches: vom Protokollsekretair Hrn. V. Falck in Helsingfors dem Reichs- museum geschenkt wurde, zeigte Herr Sundevall vor. Es gehört offenbar zu der kleinen, in der Ostsee gewöhnlichen Art Phoca annellata Nilss., weicht jedoch von den gewöhnli- chen im Meere, wenigstens an der schwedischen Küste, gefan- genen Exemplaren durch eine weit dunklere, fast rein schwarze Farbe ab, welche gleichmässig die ganze Bauchseite und .die Füsse einnimmt. Die ringförmigen weisslichen Flecke gleichen durchaus denen bei Phoca annellata, sind aber nur an der Bauchseite recht deutlich. Auf den Seiten sind sie unterbro- chen und auf dem Rücken erscheinen nur kleine, undeutliche Fragmente von ihnen. Referent hat Gelegenheit gehabt, zwei andre Exemplare von dieser Varietät zu sehen, welche vom Herrn Falck der zoologischen Sammlung: zu Lund geschenkt wurden, nämlich eins vom Ladoga und ein drittes von Sai- men in Finnland. Beide Exemplare vom Ladoga, ein Männ- ° chen und ein Weibchen, zeigten keine andere Verschiedenheit, als die, dass das Weibchen, welches ein wenig: grösser war, ‚eine minder 'reine schwarze Farbe trüg; das von Saimen schien ihm ganz und gar zu gleichen. Sonder Zweifel hat der Aufent- „- ? 327 halt-in dem frischen Wasser seit uralter Zeit die angeführte Abweichung in.der Farbe hervorgebracht, wodurch die Landsee- robben sich von denen im Meere unterscheiden und möglicher Weise noch andere, die eine genauere Untersuchung nachwei- sen kann *). | | Die Varietät von Phoca annellata, welche Nilsson (im „Bl: Fig. till Skand. Fauna“) von Baikal beschreibt, unterschei- det sich durch eine fleckenlose, graubraune Farbe, und weicht also mehr ab, als die so eben beschriebene. Nilsson’s Phoca caspica kommt aber am nächsten der Ph. -annellata, weicht aber durch so bedeutende Eigenthümlichkeiten in der Form ab, dass man sie für eine getrennte Art ansehen muss. Referent hat erzählen gehört, dass sich Robben im We- nersee finden, aber noch nicht das Glück gehabt, Gewissheit darüber zu erlangen. Falls sich diese 'Thiere dort finden, müs- sen sie höchst selten, aber ihr Vorkommen daselbst würde im hohen Grade merkwürdig sein. Dr. Karsch. Myodes schisticolor. Herr €. H. Wegelin hat in einem Schreiben an Herrn Sundevall üher diese Thiere, die er Blaumäuse nennt, folgenden Aufschluss gegeben: Zwei Männ- chen wurden am 4. November 1843 im Kirchspiel Orsa in Da- lekarlien gefangen. Beide hatten 4,” Länge, wovon der Schwanz 4," ausser dem Fell ausmachte. Ueber das Formverhalten ist zu bemerken, dass an der breiten, platten und zweispitzigen Klaue des vordern Daumens bei dieser Art die vordere Spitze am breitesten ist; bei den Fjellemmingen ist die hintere Spitze am breitesten. | | | Diese Thiere finden sich wohl nicht fortwährend in Orsa, ‚sondern kommen von Zeit zu Zeit hingewandert, wie die Lem- minge, aber nicht stets auf einmal mit diesen. Nun waren beide Arten häufig und die Fjellemminge hatten sich dort ungewöhn- lich lange, nämlich über ein Jahr gezeigt. Im Frühling war *) Die Jungen der Phoca annellata sind schr dunkel gefärbt und werden mit zunehmendem Alter immer lichter. Anm. d. Red. 22 * — 328 ” oftmals eine grosse Menge ertrunkener Blaumäuse vom Vogelsee ans Land geworfen worden. Vermoderte Windbrüche (liegende Stämme) stopfen sie wahrscheinlich mit Hausmoos aus, ohne dass die gefüllte Höhle für ihren Bau angesehen werden kann, da sie nicht darin wohnen. Sonderbar scheint es auch, dass sie Vorrath zur Winterkost von einem in jenen Gegenden so häu- figen Gewächse, wie das Hausmoos, sammeln sollten. .Die Ma- gen der beiden untersuchten Exemplrre waren leer, die Kontenta des Darms waren. natürlicherweise vegetabilische. Sie hatten einen ziemlich starken und einigermaassen reinen Moschusge- ruch, welcher nach der Berührung den Fingern lange anklebte. Gleich den Fjellmäusen haben sie an dem Heu nicht merklichen Schaden gethan, doch werden sie beschuldigt, Tannen und Wachholdersträuche ausgetrocknet zu haben, indem sie von denselben die Rinde abnagen und den Saft verzehren. — Wahr-. scheinlich finden sich die Blaumäuse in den meisten unsrer Gebirgsgegenden, etwas tiefer abwärts als die eigentlichen Lem minge. Laut den Nachrichten, die ich auf einer Reise in Jemt- land im Jahre. 1544 sammelte, wage ich zu behaupten, dass sie von den östlichsten Gebirgen bis zur Gränze des Reiches vor- kommen, und nach den Angaben, die man in Idre im Jahre 1836 erhielt, wird es wahrscheinlich, dass sie damals auch dort gefunden wurden. In mein Tagebuch wurde damals Folgendes eingetragen: „Es scheint, als ob sie (die Feldlemminge) mit den Gebirgslemmingen sich paarten, da in demselben Herbste eine Art Lemminge vorkam, die an Grösse, Form und Schwanz- bildung ganz den Gebirgslemmingen glich, aber blaugrau von Farbe war. Sie sind weder vorher, noch nachher wieder ge- sehen worden, was sehr wohl durch ihre Unfruchtbarkeit er- klärt werden kann.“ | Dr. Karsch. Sitzung vom 10. December 1845. Endzweck der Fussbildung bei den Tach: Der Herr P. Wahlberg führte an: Eine ungewöhnliche Ausbildung irgend 329 eines Körpertheiles- bei einem Thiere deutet eine eben’ solche Eigenthümlichkeit in der Lebensweise des Thieres an oder eine besondere Anwendung des in Rede stehenden Theiles. Bei den meisten Insekten, welche verdickte Schenkel haben, trifft. dies besonders bei dem hintern Fusspaare ein, und steht gewöhnlich mit dem Vermögen des Thieres zu hüpfen in Verbindung. Die Männchen vieler Insektenarten zeigen auch, bald an dem einen, bald an dem andern Fusspaare; immer nach der Beschaflenheit: der Arten, eigenthümliche Verdickungen, Biegungen, Auswüchse oder andre Veränderungen, die den Weibchen fehlen, und deren Bestimmung die scheint, bei der Begattung mitzuwirken. So habe ich z. B. gefunden, dass die Sporen, welche die Männ- chen von Aricia hirsutula Zett. und A. nigritella Zeit. am Ende der Hinterbeine tragen, zum Festhalten des Weibchens bei der Paarung dienen, indem sie gegen die Unterseite des- selben gedrückt werden, wenn es das Männchen mit den Hin- terbeinen umfasst. Bei der Familie der Tachydromiden sind die Schenkel der beiden vordern Fusspaare oder mindestens des mittleren bei ‚beiden Geschlechtern bedeutend verdickt und an der Unterseite gewöhnlich mit steifen Haaren besetzt, die in einer Reihe, wie die Zähne eines Kammes, stehen. Die Schienbeine der Mittelfüsse sind ausserdem nach der Rundung des Schenkels gebogen. Da indess die Weibchen dieselbe Fussbildung zeigen, so kann sich dies nicht auf die Paarung beziehen. Eine während des vergangnen Sommers gemachte Beobachtung bei T’achydromia Macula Zett. scheint die Be- . stimmung der verdickten Schenkel zu erklären. Die Tachydro- -miden sind Raubthiere, die von andern weichen Insekten leben, deren flüssige Theile sie aussaugen. Während dieses Experi- ments sah man die Tachydromia Macula ihren Raub mit einem der verdickten Beine ergreifen und mit den gebognen Schien- beinen gegen die steifen Randhaare des Schenkels pressen, wodurch er sicher festgehalten wurde, bis er setödtet und aus- gesogen war. Aller Wahrscheinlichkeit nach bedienen sich alle diese kleinen Raubfliegen mit dergleichen Fussbildung dieser auf ähnliche Art, und würden ohne dieselben wahrscheinlich nicht Be Re | im Stande sein, sich Mücken und anderer Inseeten, die mehr- mals grösser als sie selbst sind, zu bemächtigen. Dr. Karsch. Ueber neue schwedische. Süsswasser - Mollusken. Her Dr. Hansen in Norrköping hat über einige theils neue, theils in Schweden noch nicht gefundene Süsswassermollusken Fol- . gendes mitgetheilt: i | Paludina achalina Brug. Sie kommen in Menge im Flusse Norrköpings, sowohl ober- als unterhalb der Wasser- fälle vor. Sie sitzen auf Steinen und andern Gegenständen auf seichtem Boden und am Ufer. Die Jungen werden im Mai und Juni lebendig zur Welt gebracht. Dieselbe Art habe ich im Okerskanal in Uppland gefunden. R Paludina inflata n. sp. | P. testa globoso-conoidea‘, ventricosa, perforata, albido - ute- scens, nitida; sutura profunda; anfractibus inflatis; peristo- mate reflectiusculo labiato; apertura ovali-rotunda. Longit. 8— 11 millim; Datitud. 5—7 millim; Anfr. 5. | Syn. Nilsson Histor. Mollusc. Svec. pag. 120. Die Schnecke ist bauchig mit kurzer Spitze, mit einem Nabel versehen, selblichweiss, hornfarbig, durchscheinend, glän- zend, der Saum tief, die Windungen gleichsam aufgeblasen, die Oefinung (apertura) ist unbedeutend auswärts gebogen und mit einer weisslichen Lippe versehen, und rund, etwas oval. Die Schnecke gleicht in der Form sehr der Paludina vivipara. Die Spitze ist oft wie bei dieser zerstört und abgenutzt, und es ist eigentlich die letzte Windung, weiche bauchig und aufgeblasen ist. Rücksichtlich des Aeussern und der Farbe gleicht sie da- gegen der Paludina impura. Das gewöhnlich vorkommende glänzende Aeussere ist nämlich oft von einem bräunlichen und grünen Ueberzuge bedeckt. Der Deckel ist stark, wie bei Pa- hudlina vivipara mit konzentrischen Ringen, auf der äussern Seite etwas konkav, schliesst die Oeflnung genau und zeigt an + 33l seinem obern Rande einen höchst: unbedeutenden Winkel, was beweiset,, dass die Oeffnung der Schale selbst auch oben einen kaum bemerkbaren Winkel hat. Das Thier ist blaugrau, mit gelblichen Punkten bestreut, der Fuss hellgrau, die Tentakel graugelb, die Augen schwarz, der Fuss nach vorn breit, quer gerundet, hinten schmaler rund. Die Eier liegen ohne umhüllenden Schleim in zwei Rei- hen neben einander, 2—10 in jeder Reihe so gegeneinander ge- = drängt, dass sie kanntig sind, innen fascettirt, auswärts rund.. Das Eiweiss ist durchaus klar, der Dotter dunkelgelb, etwas - zur Seite gelegen. Die Eier werden im Juni und Juli gelegt und nach 25— 30 Tagen sind die Jungen ausgebildet. Es fin- ‚det sieh also, dass die Eier an Form vollkommen der Paludina impura gleichen, doch liegen die letztern stets, soviel ich er- fahren, in drei Reihen, so dass man auch hierin den Unter- schied zwischen diesen beiden Arten findet. Paludina inflata Var. ß. Testa minore, raro nitida, semper fere crusta limosa et eb. i 'seura obducta; spira acutiuscula minus erosa. ‚Das Thier und alle übrigen Verhältnisse sind dem der vorigen Art vollkommen gleich. © Aufenthalt und Lebensweise. Diese neue Art habe ich auf einer einzigen Stelle gefunden, nämlich in dem sogenannten Lillän bei Norrköping. Lillän bildet ein schmales, kanalähn- liches Wasser, welches mit Flüssen in Verbindung steht und in frihern Tagen wahrscheinlich künstlich gegraben ist, um das Wasser zu. den Gräben rings um das alte Johannishergsschloss zu leiten. Das Wasser ist stillstehend und der Grund im höch- sten Grade morastig. “Die Varietät, die sehr selten vorkommt, habe ich auf zwei Stellen gefunden, theils im Flusse Norrköpings, theils in 'einem kleinen reissenden Bache, welcher in den Brävik bei Svenssund fällt, eine Meile von Norrköping. An diesen beiden Stellen ist rasch fliessendes Wasser auf sandigem und steini- 'gem Boden. Hierin muss wohl der Grund der Abweichung von 332 der vorigen: gesucht: werden, die sich auf moräsligem ‚Boden in ruhigem Wasser aufhält. | 7 Die Schheck"n leben auf dieselbe Weise,- wie "Paludina vivipara, mit der sie meist in Gesellschaft angetroffen werden. Sie halten sich an Steinen und Pflanzen im Wasser auf, sind sehr furchtsam und scheu — wie das ganze Geschlecht der Valvaten — so dass sie bei der geringsten ungewöhnlichen - Bewegung des Wassers sich zusammenziehen, die Oeffnung schliessen und zu Boden sinken. ‚Dies ist wohl eine der, Ursa- chen, dass sie noch nicht allgemeiner beachtet sind. ‚Unio ater. Nilsson. Diese Art, welche nie gefunden wurde, ausser zu Höjeä bei Lund, habe ich in einem Fluss oder Bach angetroffen, der durch Söderköping fliesst. Die Mu- schel gleicht vollkommen der Nilsson’s, ausser dass die Perl- mutter im Innern der Schale nicht weiss ist, sondern fleckig bräunlich. Die innere Farbe der Muscheln ist, wie man weiss, kein wesentliches Merkmal, da sie ohne Zweifel von lokalen Verhältnissen herrührt. $ Anodonta rostrata. Rossmässler. Diese Muschel habe ich auf mehren Stellen in Ostgothland angetrofien, wie in dem Südsee (Södersjün) bei Rodga, einem Rittergute zwei Meilen von Norrköping, in einem Flusse bei Ysunda’s Nägelhammer- werk, der in den See Glan, zwei Meilen von Norrköping, fällt, und an mehren andern Stellen. Sie halten sich auf morastigem Boden auf und finden sich zuweilen in Gesellschaft mit Ano- donta anatina, von welcher sie sich indess deutlich unterscheiden. Anodonta complanata. Ziegler. Diese ausserordentlich schöne Muschel, welche sich mit Leichtigkeit characterisiren lässt, fand ich an vielen Stellen. In den Seen bei Finsporg, im See Glan, in dem jüngst entwässerten See Takern, im See Roxen, wo der Göthakanal ausläuft und an mehren andern Or- ten. Sie scheint sich in tiefen Gewässern aufzuhalten. Ich fand eine Varietät, welche dichter oder minder flach war, indess die übrigen deutlichen Kennzeichen der Art beibehielt. Vom Geschlechte Cyelas nach Nilsson, welches ‘andre Schriftsteller vielleicht mit Recht in 2 Geschlechter, Cyelas und 333 Pisidium theilen, finden sich ohne Zweifel in Schweden mehre unbekannte Arten. Ein neues Pisidium glaube ich gefunden zu haben; '.da ich indess bisher nicht mehr als 10: Exemplare davon sah,-und sie noch genauer zu untersuchen beabsichtige, ‚so wage ich nicht, mich bestimmt darüber auszusprechen und will damit bis auf ein ander Mal warten. Indess muss ich be- merken, dass das Genus Pisidium: und Cyclas, wie ich gefun- den habe, lebendige Junge gebiert; wenigstens ist dieses der Fall bei mehren Arten, die ich im vergangenen Sommer lebend besass und genau beobachtete. Ebenso habe ich gefunden, dass: mehre Arten von der eigentlichen Gattung Cyclas — we- ‚nigstens jüngere Individuen — an den senkrechten Wänden eines mit Wasser gefüllten Trinkglases bis zu der Oberfläche des Wassers aufsteigen, und daselbst mit aufwärts gewandtem Fusse umherkriechen können, wie es fast bei allen Arten Lym- naea der Fall ist. Dieses Verhalten kommt nach der Behaup- tung eines neuern Schriftstellers: (H. Scholtz, Schlesiens Land- und Wasser-Mollusken) nur der Gattung Pisidium zu. . Von den oben genannten Mollusken wurden schöne und deutliche Exemplare vorgezeigt und vom Herrn Dr. Hansen ) dem zoologischen Reichmuseum geschenkt. | | Dr. Karsch. Das Leuchten des Meerwassers*). Dieses allbekannte und vielfach beobachtete Phänomen nennt man in Norwegen ‚die Morild.““ Es findet sich darüber in den Norwegischen Zeitun- gen folgender Artikel, den wir dem „Constitutionelle“ entneh- men, der ihn wieder nach einer in Stavanger herauskommenden Zeitung mittheilt. | ö ‘Bekanntlich gehört die Morild, oder das Leuchten des Meeres zur Nachtzeit zu denjenigen Erscheinungen, welche den Naturforschern ein Räthsel oder mindestens nicht hinlänglich — *) Aus: Svenska Minerva. Lördagen den 21. Mars. 1846. Nr. 34. 334 erklärt sind. Einsender dieses kann dazu einen Beitrag; liefern. Ich ging am 22. Februar, an einem sehr dunkeln Abende, den Jelseestrand hinab und wurde daselbst überrascht, den‘ Strand längs des Sees in einem ziemlichen Umfange sehr. stark‘ von einem blendenden Scheine. erleuchtet zu sehen. Ich trat näher hinzu, die Sache zu untersuchen, und zog mit der Hand einige lebende und zappelnde kleine 'Thiere von 14, —2” Länge und länglicher Form hervor. Es zeigte sich, dass ihr ganzer Kör- _ per durchscheinend, leuchtend, klar wie Wasser war mit einem schwachem Zuge ins Blaue; den hellsten und vor den übrigen sich bemerklich machenden Schein gaben indess die Augen, welche beide an der Seite neben einander wie Sterne mit einem klaren wunderbaren Scheine von blaugrauer Farbe funkelten; und auf allen sassen paarweise unter dem Bauche, hinten am Schwanze zwei: und zwei hell leuchtende Punkte. Während sie in der Hand lagen und zappelien, schien es, als könnten sie willkührlich den Schein steigern oder verringern, ‚der bis- weilen schwächer wurde, aber sogleich wieder zu seinem vori- gen Glanze erstarkte. Der Schein war so hell, dass ich die Striche oder Linien innerhalb der Hand zählen: konnte. Auf dem leuchtenden Strande zeigte sich ein eben solcher Schein, bald weiter ausgebreitet und stärker, bald wieder schwächer und stellenweise, aber überall, wohin man zwischen die leuchtenden Körper griff, fing man ein solches leuchtendes Thier auf. Ich fand die Erscheinung so merkwürdig, dass ich sogleich Zeugen herzurief, die eben so verwundert und überrascht wurden, als ich, und die Wahrheit bestätigten. Sie erklärten, dass sie wohl oft solche leuchtende Punkte am Strande gesehen, doch nicht in soleher Menge und ohne die Ursache zu untersuchen, welche sie nun zuerst erfuhren und mit Verwundrung erkannten. Was für eine Art kleiner Thiere konnten diess nun sein? — Es wa- ren ohne Zweifel Hummerjunge,, und keineswegs Krabben, denen sie jedoch etwas glichen; ihre äussre Form war unverkennbar, sie zeichneten sich aus durch die 1—2 steifen langen Fühler, welche die Hummern auszeichnen; auf der Seite des Kopfes zeigte sich ein rother Fleck, welcher durchschien, und einige 335 wenige rothe Flecke unterwärts am Bbauche._ Sollte man nicht annehmen können, dass das Leuchten des Meeres oder Meer- wassers zur Nachtzeit von diesen Thieren herrühre, welche auf der Oberfläche des Meeres bald in grössrer, bald in geringrer Menge wimmeln? Wie man weiss, kommt die Morild nicht in allen Jahreszeiten und nicht immer in gleicher Stärke vor; zu- weilen zeigen sich nur hier und dort einzelne leuchtende Punkte, wogegen zu andern Zeiten das Meer nach dem Ruderschlage längs der Seiten des Bootes und im Kielwasser gleichsam in Feuer steht. Aber in welch unendlicher Menge müssten 'sie nicht vorkommen? Und weshalb sind sie noch nicht hinlänglich beobachtet? Wie soll man dies erklären? Es ist wohl wahr- scheinlich, dass sie selten von solcher Grösse vorkommen, als die von mir gefangenen, oder es wurden nicht so grosse beob- achtet. Bedenkt man aber, dass sie, wenn sie zuerst sich aus “dem Hummerei entwickeln und auf der Meeresoberfläche schwim- men, sehr klein und unscheinbar sein müssen, so ist daraus wahrscheinlich sowohl ihre unerhörte Menge in gewissen Jah- reszeiten zu erklären, als auch die Schwierigkeit, sie zu ent- decken. Oft habe ich diese isolirten leuchtenden Punkte sich an die Ruderschaufel heften gesehen, sie in die Hand und auf die Fingerspitzen genommen, aber sie nie als lebende Wesen erkannt, woran vielleicht das tiefe Dunkel, in welchem sie sich allein zeigen, ein Hinderniss gewesen sein mag; ihre ohne Zweifel hastigen Bewegungen auf dem ofinen Meere mögen wohl den Fang der grössern verhindern. Ich habe diese Entdeckung oder Beobachtung für merkwürdig genug angesehen, um dafür mit meinem Namen zu bürgen (Pfarrer Vedöe in Jelsöe)! Ob nuu die Morild immer von diesen kleinen Thieren herrührt, kann wohl als Frage aufgeworfen werden; doch halte ich es für inte- ressant, dass mindestens eine Ursache als sicher erkannt und ausser Zweifel gesetzt ıst. Da die Morild, so viel ich weiss, fast in allen Meeren vorkommt, so ist es glaublich, dass man- che kleine Thiere verschiedener Art der Grund davon sein kün- nenz aber es dürfte als unzweifelhaft angesehen werden, dass das Phänomen vom Thierreiche herrührt. Ich erinnere mich 336 auch irgendwo gelesen zu haben, dass ein schottischer Natur- forscher beobachtet, ein Weichthier sei die Ursache davon. Eine andere Frage, welche daneben liegt, ist die, ob es nur ein Zufall oder ein Naturgesetz ist, dass diese Hummerbrut an den Strand geworfen wird? Viele Personen wollen beobachtet haben, das solche Thiere längs des Strandes auf den seichte- sten Stellen oder innerhalb des Wasserrandes selbst unter Stei- nen und im Sande liegen. Ich selbst habe mit Verwundrung bemerkt, dass sich am Strande eine Stelle von einer tief ein- dringenden Bucht findet, woselbst sich zu einer gewissen Jah- reszeit eine Menge kleiner Schnecken im Sande begraben findet, ‚von den ihnen angehörenden Weichthieren verlassen; diese Schnecken findet man statt dessen mit einigen kleinen Thieren angefüllt, die ohne Schwierigkeit hervorgezogen werden können und die ich schon vorlängst für Hummerjunge ansah. Sollte das: wohl Naturgesetz und Naturtrieb sein, dass diese kleinen Thiere auf solche Art auf den niedrigsten Strandrand geworfen und in das erborgte oder gewissermassen eroberte Haus übersiedeln, oder sich dasselbe suchen, um sich vor ihren Feinden zu retten, deren sie, so wehrlos, so zart, so lockend zur Beute für Fische sie sind, in grosser Menge haben müssen; dass sie auf diese ‚Weise erzogen werden, bis sie selbstständig geworden sind ?*). Einige Exemplare wurden, in gesättigtem Salzwasser auf- bewahrt, an die Redaktion dieses Blattes gesandt, um von dem, welcher sich dafür interessiren würde, untersucht zu werden, oder sie zur Untersuchung an sachkundige Männer zu. über- senden. i Dr. Karsch. *) Falls der norwegische Pfarrer in seiner Annahme Recht hat, was noch des Beweises zu bedürfen scheint, dass die im Schnek- kenhause einquartirten kleinen 'Thiere Hummerjunge sind, so wäre diese Entdeckung um so interessanter, da es gar zu wohl mit dem übereinstimmt, was man schon von der Lebensart meh- rer Arten der Krebsfamilie kennt, die nicht blos als Junge, _ sondern selbst die ganze Lebenszeit sich in leere Schneckenhäu- ser, die sie am Strande finden, einquartiren. Ss.M. 2 337° Ueber Mus striatus und Mus pumilio. — In der Sitzung der K. Akad. der Wissenschaften in Stockholm am 11. März 1846 zeigte Hr. Sundevall den, aus den an das Reichsmuseum seschenkten Sammlungen von Drottningholm herstammenden Typus für Linnes Mus striatus (Mus. Ad. Fr. p. 10) vor, wel- cher deutlich ein kleines Junges von dem später beschriebenen Mus barbarus (L. S. N. XII. vol. 1 pars 2; addenda) ist. Das Exemplar ist in Weingeist aufbewahrt und gleicht der Figur in Seba’s Thesaurus, welche von L. eitirt wird, dadurch, dass ein Paar von den weissen Seitenrändern, gleichsam perlschnur- ähnlich, abgebrochen sind; übrigens aber weicht die Zeichnung “nicht ab von einem ausgewachsenen Exemplare des „Mus bar- barus,‘“ welches sich auf dem Reichsmuseum findet und nun vorgezeigt wurde. Der ältere Namen desselben: Mus striatus muss also an Stelle von Mus barbarus wieder aufgenommen werden. i | Sparrmann'’s Mus pumilio (Vet. Akad. Handl. 1784, p. 236, t. 6) vom südlichen Afrika, ist neulich von A. Wagner (Suppl. 1. Schreber Iil, 435) als nicht wieder aufgefunden an- gesehen worden, und W. hat das Thier, welches man gewöhn- lich „Mus pumilio “ nennt, für eine ganz andere Art angesehen; welche ‘höchst bedeutende Ungleichheiten. mit Sparrmanns Figur und Beschreibung zeigt und weit grösser ist. Diess Letztere ist ganz wahr, aber es war schwer für W. zu wissen, dass Sp. an dem angeführten Orte ein neugebornes Junges, an Stelle eines ausgebildeten Thiers, und mit der Angabe, „es trägt das Anse- hen erwachsen zu sein, beschrieben hat.“ Dasselbe Exemplar, welches Sparrmann gefunden und heimgebracht, findet sich noch in Weingeist aufbewahrt im Reichsmuseum, und ist nichts Anderes, als ein. 'neugebornes Junges von dem gewöhnlichen Mus pumilio (Mus vittatus Wagn. |. c.). Es gleicht an Grösse und Zeichnung sehr nahe Sparrmanns Figur, und da die Haut, durch die Einwirkung. des mehrere Male gewechselten Wein- ‚geistes, ganz ‚weiss geworden war, stachen die aus den schwar- zen Haaren’ gebildeten Zeichnungen um. so ‚schärfer ab. Ohne Zweifel hat das Exemplar, schon als es beschrieben und abge- 338 bildet wurde, dieselbe Farbe. wie jetzt gehabt. Unter den neu- lich von Südafrika heimgebrachten Sammlungen Wahlbergs finden sich ein Paar gleich kleine Jungen von demselben Thiere; an welchen die Haut jedoch noch nicht weiss ‚geworden, und welche also ganz dieselbe Farbe wie die erwachsenen Exem- plare haben. Der Name Mus pumilio muss also ‚- wie, bisher gewöhnlich, beibehalten werden. -Hsch. Mycologische Notizen. In der Sitzung am 10. März 1847 überreichte Hr. Fries 50 Tafeln über ausgezeichnete Hymeno- myceten, welche vorigen Herbst unter seiner Leitung für die Sammlungen der Akademie gezeichnet wurden. . Der grösste Theil dieser Tafeln enthielt neue oder solche. Arten, von wel- chen genügende Abbildungen fehlen. Unter diesen ist Aydnum septentrionale, die grösste und ausgezeichneteste Art in.dieser schönen Gattung, bisher nur in Schweden gefunden. In Zusammenhang hiemit theilte Hr. Fries einige. Nach” richten über die von dem Hrn. Ingenieur J. Wahlberg aus dem Taande Natal heimgebrachten Pilze mit, welche von ihm untersucht und bestimmt worden. Obgleich die Pilze ‚mehr gleichförmig in allen Zonen verbreitet sind, als andere Gewächse, so dass man unter ihnen nur zwei characteristische Regionen annehmen kann, nämlich die der heissen und die ‚der: temperir- ten Zone, bietet die genannte Sammlung dennoch mehrere inte- ressänte Beiträge zur Geschichte der Pilze in dieser Hinsicht dar. Ausser mehreren kosmopolitischen Arten enthält sie ver- schiedene eigenthümliche ‘und neue. Besonders wichtig sind drei neue, weil zwei von diesen solche Gombinationen sind, dass - man im Voraus annahm, dass diese Formen in der Natur ge- funden werden müssten, obschon sie bisher in der Wirklichkeit nicht gefunden worden. So ist T’helepora ein Polyporus, aber mit einer regelmässig verlängerten Papille innerhalb jedes Po- rus, eine ganz eigenthümliche Combination aus den beiden Haupt- gattungen Polyporus und Hydnum. Noch merkwürdiger ist Lanopila, eine neue Gattuag aus der Familie der Lycoperdäceen. RB, 339 In den Familien der Lyeoperdaceen und Gastromyceten, obgleich unter sich strenge begrenzt, herrscht eine wunderbare Analogie, so dass "innerhalb jeder entsprechende Gattungen auftreten. Eine Gattung mit vollkommen eimfacher Hülle (peridium), ent- sprechend Physarum (denn die von Berkeley beschriebene Phel- torina entspricht Oraterium), fehlte unter den Lycoperdaceen. Ein solches stellt Lanopila dar, dessen Hülle zugleich eine be- stimmte Oefinung fehlt, und dessen Samensitz einen dichten, geschlossenen, elastischen, von einer Hülle vollkommen freien Ballen bildet. -Die dritte neue Gattung Nutalia, muss wohl zu der Klasse der Pyrenomyeeten gerechnet werden, es fehlen aber alle eigentliche Verwandte. Char.: Perithecium verticale, stipitatum, astomum, superne demum frustuloso - disfraetum. Asci nulli. Sporidia, sporophoris brevissimis suffulla, opaca in strato peripherico stipata. Hsch. Neue fossile Wildochsen in -Schonen. In der Sitzung am 14. April 1847 theilte Hr. Loven aus einem Schreiben von Hrn. Nilsson die Entdeckung von zwei in Schweden früher nicht gefundenen fossilen Arten der Gattung Dos in. Torfmooren Schonens mit, von welchen die eine auch für die Wissenschaft neu ist. Beide Arten gehören zu der Abtheilung der ne bei welcher die Hörner auf den Enden des Kammes: sitzen, welcher die Stirne vom Nacken scheidet. Sie sind beide von einander und vom kolossalen Bos primigenius und dem wenig kleineren Bos priscus verschieden. Bos frontosus Nilss. — Die Stirne aufwärts convex, abwärts platt- ‚rund, zwischen den Augen breit ausgehöhlt; die Nackenkanten in der Mitte hervorstehend und stark convex; die Stirnzapfen sitzen auf langen Stielen, sind auswärts gerichtet und vorwärts in die Stirnfläche etwas krum gebogen; oben und unten etwas plattrund; der Aussenrand von dem Wangenfortsatz des Schlä- fenbeins einen beinahe rechten Winkel bildend ; das Hinterhaupts- loch mehr hoch als breit, Bos longifrons en Die Stine platt, unter den Hornheften etwas und zwischen 16, Augen noch mehr ausgehöhlt; der Nak- kenkamm auf- und vorstehend, in der Mitte nach hinten aus- 2 340 geschweift [utringad], die Stirnzapfen ohne Stiele (,,beschrei- ben eine einfache, kurze, krumme Linie auswärts und vorwärts in die Stirnfläche, selten sich darüber erhöhend und noch sel- ten ersich darunter senkend, sehr uneben und gewöhnlich obenauf etwas abgeplattet‘‘ Ow.); der Aussenrand von dem Wangenfort- satz des Schläfenheines einen Bogen bildend; das Hinterhaupts- loch rund, eben so breit als hoch. ° Bos frontosus.. Bos longifrons. Zoll. Lin. Zoll. Lin. Länge vondem Nackenkamm zum Nasenbein 9 0 8 2 Länge von dem oberen Rande der Augen- höhle zur Wurzel des Stirnfortsatzes 5 2.v.p. 3 4 Länge der Hornstiele nahe Eee Re 5 4 0 0 Breite zwischen den Stirnfortsätzen nach hinten . . 3 ie Er 2 v.'p. 3 i Breite zwischen dien Seiihfärteäteen auf- wärts, in gerader Linie . . 9 6 Breite über den schmalsten Theil der Stine {6 5 5 6 Breite zwischen den oberen Rändern der orbita .-. - k I) 4 gi Breite über die Mitte der oe a ‘6 z, Umkreis der Stienzapfen an der Wurzel. 8 , &v. p. „4°: (Owen.) Bos longifrons ist also nach den Fragmenten, die ich bisher gesehen, zu schliessen, nicht grösser als ein gewöhnli- ches Kalb von ein oder zwei Monaten gewesen. . Bos fronlosus scheint sich dagegen in der Grösse zu den hornlosen, hochnak- kigen Rindern, welche wir so o/t in den Gebirgsgegenden Nor- wegens sahen, ungefähr so zu verhalten, wie sieh Urus zu unseren grossgewachsenen und plattstirnigen Rinderthieren ver- hält. Ich kenne nicht ein einziges Beispiel von einer gezähmten Art — am allerwenigsten von Ruminantia — die grosswüchsiger geworden, als ihr wilder Stamm. Es ist deshalb meine Ueber- zeugung, dass nicht der zwergartige D. longifrons, sondern der hochnackige 2. frontosus der Stamm der ersteren Race, gleich wie, dass Urus der Hauptstamm zu der letzteren gewe- sen ist. Dass zwei verschiedene Arten, 2. urus und BD. fron- tosus Nachkommen hervorbringen können, welche sich vermi- schen lassen, ist wenigstens durch Thatsachen nicht unwahr- scheinlich, welche ich in der Fauna anführen werde, und ist, wie mir scheint, die einzige begreifliche Erklärung über die verschiedenen Racen unserer zahmen Thiere. Hsch. skandinavischer Beiträge Naturgeschichte. Herausgegeben von —_ Christian Friedrich Mornschuch, Professor zu Greifswald. Zweiter Theil. Drittes Heft. Mit zwei Figurentafeln. Pa Greifswald 1850. C. A. Koch’s Verlagshandlung. Th. Kunike, Inh | t. XI. Die geographischen und historischen Verhältnisse der Eichen- und der Birken -Familie in Italien. Von J. F. Schouw. Mit’2 Tafeln . 2. 2. u. Va ae XII. Ueber die Stellung der Blätter und Knospen an den Pflan- zen. Von @. Silfverstrahle ...... 0... 386 Seite. s XIIR Conspectus vegetationis Lapponicae, auct. N.J. Anderson 39 Literatur... 02.2. ee 9 SEE SIE De rn NEE SEITE VER SER EEREOSTEETRESBENSFEESSHTERRSTER) Bei L, Fr. Fues in Tü bingen sind erschienen urd durch alle Buchbandlungen ‚zu 'beziehen.: Quenstedt, F.A., Prof., Petrefacienkunde Deutsch- lands. 1—5. Heft. 1846 — 1847. A Fl. 2. 42 Kr. Rthlr. 1. 20 Ner. | Quenstedt, F.A., Prof., Ueber Lepidotus im Lias E. Würtembergs. Mit 2 Taf. Abbild. -1847. 4. Fl. 1. 18 Ner. Bei August Schmid in Jena ist erschienen und durch alle Buch- handlungen zu beziehen: & ; : Dietrich, Dr. D., Deutschlands kryptogam. Gewächse oder Deutschlands Flora. 8. Bd. 1. bis 5. Heft, welches den Anfang der Schwämme enthält. Jedes Heft enthält 25 Ku- pfertafeln, fein illum. und kostet 2), Thlr: Die Verlagshuchhandlung wird gern auf Verlangen ein Heft zur Ansicht einschicken, _ Dessen Deutschlands Flora oder Beschreibung und Abbildung der phanerogamischen in Deutschland wildwachsenden und daselbst im Freien cultivirten Pflanzen. Ein Taschenbuch auf botanischen Exeursionen. 1. Heft.‘ Mit 16 illum. Kupf. 1 Thlr. Das Ganze wird aus 10 Heften bestehen. Es ist dieses Taschenbuch besonders für Freunde der Pflanzen- kunde eingerichtet. / Dessen Deutschlands kryptogam. Gewächse oder Deutschlands Flora. 6. bis 8 | r Der 6. Band besteht aus 12 Heften und enthält sämmitliche Farrn- kräuter, Laub - und Lebermoose, Jedes Heft erthält 25 Kupfertafeln u. kostet 24 'Thlr. Der 7. Band enthält in 13 Heften sämmtliche Flechten. Der Preis ist derselbe. Der 8. Bd, enthält den Anfang der Schwämme, Vom 9. Bande sind ebenfalls 7 Hefte erschienen und wird jeden Monat regelmässig ein Heft geliefert, Zu bemerken ist, dass iu allen drei Ab- theilungen viele Gegenstände noch nie abgebildet sind. © Der 1. bis 5. Band enthält die Phanerogamen, Von diesen 5 Bän-, den sind bis jetzt erst 3 Bände ‘erschienen und am 4 Band wird fleissig gearbeitet, Die'erschienenen 3 Bände enthalten 711 Kupfertafeln nebst dem | dazu gehörigen Text und kosten 44 'Thlr., werden aber auf ein Jahr auf 30 'TUhlr, im Preise herabgesetzt. Soeben ist bei C. A. Sch wetschke und Sohn in Halle erschie- nen und in allen Buchhandlungen zu haben: Taxidermie oder die Lehre N Thiere aller Klassen “ __ am einfachsten und zweekmässigsten für Naturaliensammlungen auszusto- pfen und aufzubewahren, praktisch bearbeitet von Dr. Joh. Friedrich Naumann, Herzosl. Anhalt. Professor der Naturkunde etc. etc. Zweite gänzlich umgearbeitete und vielfach vermehrte Auflage. Mit 6 Tafeln Abbildungen. gr. 8. geh. Preis 1 'Ihlr. (13 Fl. rhein,) Im Verlage von C. G. Kunze -in Mainz ist erschienen: Schenkel, (Reallehrer). Das Pflanzenreich mit be- sonderer Rücksicht auf Insektologie, Gewerbskunde und Landwirthschaft. Ein naturgeschichtliches Lehr- und Lesebuch für Schule und Haus. Mit 80 schönen richtig und mit Gefühl treu nach der Natur. gezeich- neten lithographirten Tafeln, von Ph. Klier. gr. 8. 2 Thlr, Mit sorgfältig colorirten Taf. 4 Thlr. 28 Ngr, Es ist dies ein Werk, wie seinem Inhalte nach unsere Literatur noch keines hat, das sich gewiss unter den Freunden naturwissen- “schaftlicher Lektüre und Schulmännern durch seine frische u. lebendige Darstellung Leser verschaffen wird. Sachkenner werden bestä- tigen, dass die Abbildungen dieses Buches, welche in natürlicher Grösse Zweige mit Blättern und Blüthen oder Früchten darstellen, von ausge- zeichneiem Werth sind, und die Pflanzen in ihrer Totalität und ihrem Charakter besser als alle Miniaturbildchen erkennen "lassen, Die abgebil-. deten Käfer und Schmetiterlinge sind mit grosser Meisterschaft gezeichnet. Auch die Eleganz der Ausstattung und der sehr billige Preis emfiehlt dieses schöne Buch. im Verlage von Ebner und Seubert in Stuttgart ist erschie- nen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Die südafrikanischen Mollusken. Ein Beitrag zur Kenntniss der Mollusken des Kap- u.Natallandes u. zur geograph. Verbreitung derselben. Mit Beschreibung und Abbildung der neuen Arten von . Prof. Dr. Ferd. Krauss, Aufseher am K. Naturalien - Cabinet zu Stuttgart etc. « Mit sechs Steintafeln. | . 4, (18 Bogen) geh. Preis fl. 3. 12 kr. oder Thlr. 22 — Dasselbe i fein colorirt, cartonirt Preis fl. 5 oder Thlr. 3. Ze z In C. A. Fahrmbachers Verlage in Augsburg ist ersehienen: VADEMECUM für Freunde der Naturwissenschaft von P. Ludwig Preyssinger, 0.S.B, Professor der reinen Mathematik, der Chemie, Physik und Kosmographie und der Naturgeschichte am königlichen Lyceum, Conservator des Ob- servatoriums zu Augsburg, 1. Bd. complet, 30 Bogen mit Titel u. Inhaltsverzeichniss, u. 7 Taf. Abbildungen. Preis brosch. 1fl. 36 kr. od. 1 Rthlr. Prospectus. %“ PREYSSINGER’S VADEMEGUM erscheint in zwei Bänden, von denen der erste die Naturlehre, der zweite die Naturgeschichte enthalten wird. — Der Verfasser liefert ein 'Taschenbuch der Natur- wissenschaft in allen ihren Zweigen, bequem und helehrend für jeden ‚Gebildeten, weder in weitläufigen Auseinandersetzungen sich erschöpfend, noch blos zur Unterhaltung dienend, sondern die Belehrung in mehr als. 1000 Beispielen und wissenschaftlichen Formen enthaltend. Es ist kein Mangel an naturwissenschaftlichen Werken, welche gut und ausgezeichnet genannt werden dürfen, aber ein solches Taschenbuch, das vereinigt mit allen wissenschaftlichen Formen dennoch populär ge- nannt. werden darf, besitzen wir noch nicht. Die für die meisten Gebil- deten interessantesten Gegenstände, welche in kleinen’ Physikwerken bis- her nie aufgenommen wnrden,. sind hier enthalten z. B. in.der Chemie — welche auf eine höchst fassliche Weise geschrieben ist — finden wir - eine genaue, höchst instructive Anleitung, Daguerre’sche Bilder zu ferti- gen p. 76 -— 84. In.der Lehre von den ausdehnsamen Flüssigkeiten sind in’s Kleinste beschrieben und in Zeichnungen dargestellt die Dampfma- schienen und ihre Wirkung erklärt, In der Lehre vom Licht ist das Sonnenmikroscop (p. 254) so beschrieben und dargestellt, dass fast durch dies Instrument allein die Katoptrik und die Dioptrik gegeben ist, In der Electricität wird ein Vergoldungsapparat, ein electrischer T'elegraph etc, genau beschrieben, - Den schwierigsten Theil der Physik, die Kosmographie oder die Astronomie, hat der Verfasser meisterhaft leicht, deutlich und verständ- lich geschrieben. Alle öfter vorkommenden Ausdrücke sind erklärt, alle - Erscheinungen erörtert, ‘alle wichtigen Grössen der Entfernungen, Aus- dehnungen; Umlaufszeiten genau angegeben. . Wenn der Verfasser hie und da mehr den ernsten "Ton, den die Wissenschaft fordert, zu halten gezwungen ist, so-sucht er bald durch Anmerkungen aus der Geschichte oder durch Blicke auf die tägliche Er- fahrung das Mitgetheilte angenehm und unterhaltend zu machen. Bereits haben sich wissenschaftliche Journale und angesehene Fach- gelehrte höchst lobend und anerkennend über dieses Werk ausgesprochen, und ist selbes auch bereits in einigen Schulen als Lehrbuch angenommen worden. Nur in- Voraussicht eines grossen Absatzes konnte. der Preis so ausserordentlich billig gestellt werden. E - z Der erste Band ist nunmehr vollendet, der zweite Band (die Na- turgeschichte) bereits unter der Presse, s = | Greifswald, gedruckt bei F. W. K unike. XI. Die geographischen und historischen Verhältnisse der Eichen- und der Birken-Familie in Italien. u Von J3.F.Schouw, Professor. Aus dem Dänischen*) durch Dr. €. T. Beilschmied. Mit einer Karte. A. Italiens Bäume aus der Eichen- Farnilie (Cupuliferae). I. Eichen ; Gattung (Quercus). a. Immergrüne Eichen. 1. Steineiche (Quercus Hex Linn.). Nouv. Duhamel (Traite des Arbres. Nouv. Ed.) T. VII. t. 43 & 44. fig. 2, 2 i Die Steineicheist eins der characteristischsten Gewächse der Länder am Mittelmeere und bildet einen wesentlichen Bestand- theil der Wälder in der immergrünen Region. Sie ist nämlich einer der gemeinsten Bäume in den unteren Theilen der Apen- ninen und den abgesonderten Bergmassen und Hügeln die zü *) Ege-og Birke-Familiens gevgraphiske og historiske Forhold i Italien, af I. F. Schouw, Prof. (Mit 1. Karte.) (Bes. ab_ gedruckt aus „Det Kgl. Danske Videnskabernes Selskabs Skrif- ter, 5r Reihe, naturwiss. u. mathemat. Abth., 1: Bd.) Kopenh. gedr. b. Bianco Luno. 34 S. gr. 4. Hornsch, Arch. II. 3. 23 342 | Die Eichen- und Birken- Familie in Italien. beiden Seiten jenes Hauptgebirges liegen; ebenso ist sie in Sicilien in demselben Gürtel gemein. Wie diese Region in den Alpen nur auf den ‚untersten Höhen der Südseite auftritt, so gilt dieses auch namentlich. von der Steineiche, die wohl bei Triest, am Garda- und Comer-See und am Lago Magsiore vor- kommt, aber fehlt wie man tiefer in die Alpen eindringt, so wie sie auch im westlichen Theile der Südseite der Alpen mangelt. Dagegen kommt sie in den Euganeen vor. Obgleich sie ihre rechte Heimath in der .immergrünen Re- gion hat, so steigt sie doch an vielen Stellen in den Apenni- nen zu einer grösseren Höhe. So kommt sie in den nördlichen Apenninen bis zu 1500—2000 Pariser Fuss H. vor, in den mittlern und den südlichen Ap. und in Sicilien bis 2500’. Am Monte Pisano geht sie sogar bis zum Gipfel La Faöta, 2700. Im Innern der Gebirge kommt sie auch vor (z. B. zwischen Terni und Spoleto, Mte. Scalelle u. s. w.), geht aber dort HUNdER hoch als näher am Meere). Die Steineiche gehört auch zu den am gewöhnlichsten angepflanzten Bäumen: sie wird in Gärten benutzt (Villa Borg- hese. Palazzo Pitti), bei Kirchen u. s. w. auch in der Po-Ebene. Ausserhalb Italiens kommt sie in Süd -Frankreich, der spanischen Halbinsel, Dalmatien, Griechenland, an Africa’s Nordküste, wahrscheinlich auch in West-Asien vor, also in sämmtlichen Ländern um das Mittelmeer, und scheint hier über- all in den unteren Gegenden eine bedeutende Rolle zu spielen). 1) Folgende Beobachtungen können dazu. beitragen, die obere Gränze dieses Baumes zu bestimmen [Schouw’s] Tableau du. climat et de la vegetation de lVItalie, Suppl. I. Nr. 262. 263 (Mte. Gennaro); Nr. 293 & 300. (Lugnano); 776, 777. (Mt. Sea- lelie); 742, 743. (Gargano); 691, 692. (Epomeo). Vgl. Philippi, üb. d. Aetna Lin Linnea 1832; schwed. bot. Jahresber. üb. gig wo die obere Gränze zu 4000’ angesetzt ist. 2) Loiseleur Fl. Gall. I. 324. Martins Mt. Ventoux [in Ann.’ d. sc. nat., s. bot. Jahresb. üb. 1838]. Boissier Voy. bot. dans le midi de’Espagne T. II. Enumeration des plantes du royaume de Grenade p. 578. Bentham Pyren. 114. Webb Iter Hisp. 14, Willkomm in berl. Bot. Zeit. 1845, 783. Schousboe Maroeco, 11. Die Eichen- vun Birken- Familie in Italien. 343 Dagegen fehlt sie nördlich von den Alpen und am Balkan. Nur an der Westküste von Frankreich mit den milden Wintern kommt sie vor, geht aber nicht weiter nordwärts als bis zur Mündung der Loire, 470 Br.!). Cultivirt hält sie im südlichen England aus, eleichfalls wegen der Milde der Winter. 2. Korkeiche (Qu. Suber L.2). Nouv. Duhamel, VI. t. 45, ı Die Korkeiche hat sowohl nach der Höhe, als auch in horizontaler Ausdehnung -eine viel geringere Verbreitung in Ita: lien als die Steineiche. Sie kommt nicht nordwärts von den Apenninen vor, also nicht nördlicher als 44V, Br., und südlich vom nördlichen Theile derselben ist ihr Auftreten weit weniger bedeutend, als das der Steineiche. Sie ist anzutreffen am Mte. Pisano, häufig in der römischen Campagna, ziemlich häufig in Calabrien und Sicilien. Ihre obere Gränze ist kaum höher als 1000’ zu setzen (Mte. Pisano, Bosco die Calatafemi bei Segesta°).. Ausser Italien findet sie sich an ee Mittelmeers- küste und in den Landes, in Spanien und im westlichen Theile Nord - Afrika’s*); dagegen scheint sie in den östlichern Mittel- meer-Ländern (Griechenland, Klein- Asien und Syrien) ent- weder zu fehlen oder dort weit seltner zu sein?). _ = © Desfontaines Fl. Atl. II. 349, Visiani Fl. Dalınat. I. 208. Chau_ bard Fl. du Peloponn. 63. Sibthorp. Fl. Graec. II. 239. Grise- bach Reise I. 246 & Pll. Fl. Rumel. Spicil II. 333. 1) Martins Mt. Ventoux, 247. 2) Ich kann der Meinung nicht beipfiichten , die Link u. A. hegeı, dass die Korkeiche nur eine krankhafte Abart der Steineiche wäre (Bot. Zeit. 1845). 3) Tableau etc. Observ. nr. 210. & 461. Doch nimmt er: an, dass sie bis 3800’ gehe. 4) Toiseleur Gall. 11. 325. Bentham Pyr. 114. Webb Iter, 14, Scheus- böe Marocco, 11. Desfont. Atl. II. 349. - 5) Weder Sibthorp noch Chaubard führen sie auf, Fraas, Synops. p- 254, sagt, sie sei sehr selten und er selbst habe sie nicht ge- funden. Grisebach giebt nur Albanien an: Spieil Fl. Rumel. II. 333. Dagegen kommt sie in Visiani’s Fl. Dalmat. vor: 1. 208. 28” 344 Die Eichen und Birken- Familie in Italien. | . Sie scheint weniger hart in strengen Wintern zu sein als die Steineiche. In dem von 1709 gingen in der Provence und in Languedoc viele Korkbäume ein?). Ho 3. Die falsche Korkeiche (Qu. Pseud. -Suber Sanci, vix Desfont.). Santi Viaggio, tab. 3. Diese Art, die mir von den beiden Forhergchendeh hin- länglich verschieden zu sein scheint, habe ich nur auf dem Mte. Limone und unweit Prato in Toscana gefunden; Exemplare da- von erhielt ich auch im botan. Garten zu Pisa. Savi führt sie als selten auf und Santi nennt die einzelnen Standörter.. Sie steigt kaum zu grösseren Höhen hinauf als die Korkeiche?). Ausserhalb Italien kommt sie kaum vor» denn @. Pseu- dosuber Desf., wozu auch noch @. hispanica Webb gehört, ist gewiss verschieden von ihr. 4. Kermes-Eiche (Qu. coccifera L.). Nouv. Duhamel, VI. t. 46. Die wahre Quercus coccifera fand ich selbst nur in Siei- lien zwichen Vittoria und Terranova. Giordano hat mir Exem- plare gleichfalls aus Sicilien mitgetheilt. Eine Abart der @. Jlex mit kleineren stark dornigen Blättern ist leicht damit zu verwechseln. Ä Allioni führt sie als bei Nizza washsend_ auf und Tenore sagt, sie finde-sich an mehreren Stellen im Neopolitanischen ?) Sie wird auch als in allen Ländern am Mittelmeere wachsend angegeben, und ich selbst sah Ex. aus Süd - Frankreich, Spa- nien und Portugal®). Nach Griesebach scheint sie in der öst- lichen Halbinsel Süd -Europa’s weiter nordwärts zu gehen, als 1) London Arboret. & Frutic. Brit. IH. 1913. 3 2) Ob 0. Pseudosuber Tenore, Sylloge 472 (von Feudi, PER Calabrien,) dieselbe sei, ist ziemlich zweifelhaft. | 3) Allioni Fl. Pedemont. II. 189. Tenore Sylioge, App: 5. | 4) Loisel. Fl. Gall. II. 325. Webb Iter Hisp. 15. Desfont. Atl. IH. 315. Sibth. Graec. H. 239. Chaubard Peloponn. 63. RE, Fl. Dalm. 1.209. Beiss, 1. c. p. 577. Die Eichen- und Birken - Familie in Italien. 345 ‚selbst @. Jlex, denn er führt sie als in Bithynien unter gleicher Breite mit Constantinopel wachsend an, während er dagegen die Q. Jlex weder von dort noch aus Rumelien, sondern erst vom Athos, und von der Insel Chalki im Marmormeere nach Sestini, angiebt!). Nach Visiani, Sibthorp und: Chaubard gehört sie in Dalmatien und Griechenland zu den gemeinsten Bäumen und dasselbe ist nach mehreren Autoren auch in Spanien der Fall). b. Eichen mit abfallendem Laube. 5. Castanien-Eiche (Qu. Cerris L.?). Nouv. Duham. VI. t. 57. Diese Eiche, welche sich durch die mit langen weichen Stacheln besetzten Schüsselchen und die tief eingeschnittenen Blätter von den übrigen italiänischen Eichenarten so bedeutend unterscheidet, gehört zu den in Italien am meisten verbreiteten und waldbildenden und zugleich zu denen, die sich der Höhe nach am weitesten hinauf erstrecken. In den Alpen tritt sie indess verhältnissmässig nicht so beträchtlich auf, sie, kommt im Karstgebirge vor, auf den Hügeln um Verona, nach Comolli am Comer-See, nach Massara im Veltlin und nach Gaudin auf dem Mte. Generoso, scheint hier aber nicht zu bedeutender Höhe über dem Meere und gewiss nicht über den Gürtel: der Castanie aufzusteigen. — In den Apenninen dagegen, sowohl in der Hauptkette als auch in den Gebirgen, die im Westen und Osten von denselben liegen, ist sie, besonders in gewissen Gegenden, sehr ausgebreitet auf Bergen, Hügeln und in ausgedehnten Thälern, sowie auch in den Ebenen (Prato, Mte. Cimone, La Vernie, Camaldoli, Mte. Limone, Termmillo, Leonessa, Montamiata, Lago di Bolsena, Maechia Mattei in der Ebene von Rom, Mte. Gennare, Mte. Al- 1) Reise, 1. 43, 47, 246; Fl. Rumel. Spicil. II. 332. Boiss 1. ce, p. 578. 2) Gussone, Fiorae Siculae Synops. Vol. II. 604, hat noch 2 Arten immergrüner Eichen: 0. Bivoniana Guss. und (0. pseudo- coc- cifera Desf. r 3) Ich fasse hierunter auch 0. Aaliphloeos Lam. und Q.austriaca W . 346 "Die Eichen - — Birken- Familie in Htalien. - bano, Gariliano- Thal, Mte. Gargano , Vesuv, Solfatara, itgel bei Eboli). Sie kommt auch auf dem Aetna und'an mehreren Orten in Sieilien vor. Nördlicher in den Apenninen geht sie vom Meeresniveau bis 3500-2600’ hinauf (Montelunge ober- halb Pontremoli, Covigliajo bei Pietramala, la Vernia); südlicher bis 3000-— 3500’ (Mte. Cavo; Terminillo, Leonessa, Piano di cinque miglia); auf dem Aetna vielleicht bis 4000’. Sie geht also eben so hoch wie die Castanie und zuweilen noch höher, tritt in den Gürtel der Buche hinein, ja findet sich an einigen Stellen noch in gleichem Niveau mit strauchartigen Buchen (Covigliajo). Dieser Baum wird weder aus der spanischen noch aus dem südlichen Theile der griechischen Halbinsel angeführt, wie er auch in Nord- Afrika und West- Asien fehlt. Er kommt auch nicht in der Schweiz nördlich von den Alpen vor, dagegen in mehreren Strichen Mittel-Europa’s, wie: in Frankreich bis Paris, in Oesterreich, im Banate und in Dalmatien, Albanien, Mace- donien und Servien!), jedoch nicht in den Karpathen oder im Caucasus?). 6. Sommer- (oder Stiel-) und Winter-Eiche und verwandte Arten (Quercus pedunculata, sessiliflora et affınes). Von Eichen mit abfallendem Laube besitzt Italien ausser @. Cerris noch mehrere Arten, die sich mehr oder weniger der @. Robur L. nähern; da aber die Blätter der Eichen bei einer- und derselben Art nach Alter, Jahreszeit, Boden und andern Umständen bedeutend variiren, die Form der Eicheln auch nicht constant ist und da der Reisende nicht immer Früchte und Blätter zugleich antrifit, so wage ich nicht zu entscheiden, wie viele und welche Arten aus dieser Eichengruppe Italien auf- weiset, darum auch nicht, die geographischen Verhältnisse der 1) Loeisel. Fl. Gall. TI. 327. Koch Synops. 737. Rochel Banat. 73. ° Visiani Fl. Dalmat. I. 208. Griscbach Fl. Rumel, Spic. II. 334. 2) 2. Fontanesä Guss. Syn. Fl. Sie. 605., die nach ihm in Sieilien wächst, gehört auch zur Cerris- Gruppe. Die Eichen* ‘und Birken- Familie in Italien. 347 einselnen Formen zu bestimmen, sondern muss eine. vollstän- dige Bearbeitung dieser Gruppe den italiänischen Botanikern überlassen Iı ie Diese Kicböngenppe ah eine höchst bedeutende Rolle als waldbildend sowohl auf Bergen und Hügeln, als auch in Thälern und Hoch- und Tief-Ebenen von den Alpen an bis zum äussersten Ende von Calabrien, ebenso in Sieilien. Eichen- wälder kommen an mehreren Stellen in den Alpen vor (Karst, Thal des Tagliamento, Belluno, Lago Maggiore, Comer-See, Mte. Baldo, Mte. Generoso), an einigen Stellen in den nörd- lichern Theilen der lombardischen Ebene, z. B. bei Verona, zwischen Mailand und Novara. Häufiger sind die Eichenwälder nicht allein in den Apenninen selbst (Nordseite derselben, Mte. Gennaro, Lagonegro, Mte. Pollino, Cosenza), vorzüglich aber in den abgesonderten westlich von den Apenninen liegenden Beresystemen, besonders wo es plateauartige Strecken giebt, z. B. ‘in den Maremmen, bei Siena, am Montamiata, Mte. Catini, Mte. Cerboli, Lago di Bolsena, Viterbo, Albaner - Gebirge. Desgl. am Mte. Gargano. Aber auch in den Ebenen sind ‚sie gemein, z. B. Macchia di Pisa, Macchia Mattei bei Rom und Campagna im Ganzen, pontinische Sümpfe, Ebene von Pästum und Ebene unter Eboli bei Persano, wo es emen Eichenwald von % Miglien Umpfang giebt, Ebene bei Morano; ausgedehnte Wälder stehen auch zwischen Isernia und Venafro und südlich von letzterem, so wie im Garigliano-Thale. In Sicilien: am Aetna, wo diese Eichen einen wesentlichen Bestandtheil- des 1) = — x 1) Die wichtigsten der von den ital. Autoren vorgetragenen Formen sind: 0. sessiliflora Sm., pedunculata W., pubescens W.. Jagi- nea Lam., Örutia Ten.,. Thomasii Ten.. appennina int Da- lechampü Ten., congesta Presl, Virgiliana Ten., amplifolia Guss. Cupaniana Guss., lepiobalana Guss. — Ouercus EScu- Zus bei den italiänischen Autoren ist kaum Griechenlands Zscu- Zus (cf. Tenore Osservazioni sulla Flora Virgiliana), und das- “selbe gilt von der in mehreren ital. Floren a 0. Aegi- lops, die zur Une - Gruppe gehört. 348 Die Eichen- und Birken- Familie in Halien. Waldgürtels bilden auf den. Madonien, bei Segesta; Castelter. mini, Noto etc. a TR Geringer ist dasegeh die Ausdehnung dies Robur-Gruppe nach der Höhe. In den Alpen geht sie bis 3000’ (Mte. Er : Mte. Generoso), an einigen Stellen bis 3500 (Mt. Cenis): befindet sich also in der Region der Gastanien und im untern . Theile der der Buche. In den Apenninen reicht sie im Gan-, zen nicht zu 'grösserer Höhe, zwar in den südlicheren etwas höher (zwischen Norcia und Castelluceio 3400', Civitä di Gascia . 3400', Piano di 5 miglia 3500’, Pizzo di Marsico 3600’, Mte. Pollino 3600. Am Aetna geht sie bis zu 5000’ er delle capre) hinauf. aan Die Robur-Gruppe kommt in mehreren Species sowohl „auf der griechischen Halbinsel und in Dalmatien als auch auf der spanischen vor, desgl. in Nord- Africa (doch nicht in Aegyp- ten) und West-Asien; dagegen nicht auf den Canarischen In- seln, wie auch der Atlas ihre Südgränze ist). Nördlich von den Alpen nimmt sie in ganz Mittel-Europa eine Hauptstelle ein; in Gebirgs- wie in ebenen Lande?); doch sind es hier meistentheils nur die Formen @. sessiliflora und Q. pedunculata, die man antrifft, wovon die letztere am weitesten nordwärts geht. Die Norderänze fällt in Norwegen unter 63° (Söndmör), in Schweden 60%,0 (Gefle), in Finnland H11,° ( Björneborg)), i in Russlands Mitte 580 (Jaroslaw)?). Die Eichengränze senkt sich also im Osten weniger als die Buchengränze. Es ist auch merk- würdig, dass während die Buche in Alpen und Apenninen be- deutend höher auf die Gebirge steigt als die Eiche, diese da- gegen weiter nach Norden geht. BR | | | m F4 1) Sibthorp. FL. Gr. II. 241. Chaubard Pelop. 63. Grisebach Reise, 4.117. 133, 283. Visiani Fl. Dalm. I. 207. Des£font. Atl, II. 348. Wehl Iter Fl 12. Bentham Pyr. 114. 2) Koch Syn. ed. 2. 736. Lois. Fl. Gall. ed. 2. I. 326. Wahlenberg Carput, 308. De 178. Hooker Brit. 1. 326. Hartman Skand., -ed. 4., 316. 3) Blasius, laut Grisebach's pflanzengeogr. Bericht üb, 1843, 11. Die Eichen- id 'Birken- Familie in Halien.. 349 x Ba “ II. Castanien- Gattung (Castanea). Gemeine Castanie (Castanea vesca Gärtn.). „r .. Nouv. Duh. II. t. 19. ! Die Castanie nimmt in Italien als waldbildender Baum einen grossen und vielleicht unter allen den ersten Rang ein; . sie wird von der Buche abgelöss’t die eine Höhengürtel- Re- gion über der Oastanie bildet; und ein dem entsprechendes Ver- halten zeigt sich im wesentlichen Theile von. Nord- Europa in der, ‚horizontalen Ausbreitung, indem die Breitengürtel- Zone der "Gastanie | von derjenigen der Buche abgelöset wird. Auf der Südseite der Alpen hört dieser Baum durchschnit- lich ‘bei 3000’ Höhe auf, unter günstigen Umständen steigt er bis 3500’ (Mte. Legnone, Campo Doleino, Mt. Cenis), zuweilen geht er nicht höher als bis 2500 oder 2000’ (Veltlin, Brentonico, Valsassina, Isella)). Er findet sich am Fusse der Alpen und in den Euganeen. — In den Apenninen geht die Castanie nicht höher hinauf als an der Südseite der Alpen. Als Mittel kann man daher 'hier 3000’ setzen: nicht selten hört sie bei 2500’ oder noch niedriger auf, besonders im Innern der Gebirge (La. Vernia, Paullo), zuweilen aber geht sie bis zu 3500’ H. (Mon- tamiata)2). Auch in den Apenninen geht sie bis zum Fusse » Beobachtungen die vorzüglich zur Bestimmung der obern Gränze - an der Südseite der Alpen dienen können: Brentonico 2100’: Chi- mat de I’ Ital. I. p. 12. Unterhalb Essino inferiore 2600’: p. 11. Gränze in Val Sassina 2000°: Suppl. p. 13. Margno 2200’ p. 11- ‚800 über Pagnona, also 3400’: p. 11. Scudellada 2900’ p- 10. Savogno 2900° p. 14. Unterhalb Soglio 3400° p. 15. Unter Stampa 3100° p. 15. 2— 300° unter Campo Dolcino,, also 3200’ p. 14. (nach wiederholter Beob.). Dazio 2900’ p. 14. Gränze am Mt. Cenis 3600': Suppl. p. 19. Isella 2100’ p. 13. Gränze unter Formio 2600° Suppl. p. 48. Limone am Col de Tende 3100’ p- 6. 2) Beobb. zum Bestimmen der obern Gränze in den Apenninen: zwischen Lojano und Pietramala 2600° nach vier verschiedenen Beobb.: Climat &e. p. 31. Bei-Paullo in den modenischen Apen- ninen 2200° p. 36. Am Pontremoli- Passe 2800’ p. 29. Gipfe! des Mte. Forno 2600° p. 42. Gränze bei La Vernia 2400' Suppl. 250 Die Eichen- und Birken=Familie. in Ttoliith der Berge hinab, z. B. Serravezza, Valle S. Rocco bei Neapel allenfalls mit Ausnahme der südlichsten Theile, wo ihre untere Gränze vielleicht bei 500’ anzunehmen ist. In den Ebenen aber kommt sie nicht vor. — Während. sie noch in Calabrien sehr gemein ist, scheint sie in Sicilien auf den Aetna, wo sie zwi- schen 1000’ und 4000’ vorkommt, und iR Madonien Hi n Gussone) eingeschränkt zu sein. Die Castanienwälder sind meistens ungemischt: einige der grössten und schönsten giebt es unter dem Mte. Cimone gegen Lucca, in den Apuanischen Alpen und am Montamiata. Das Laubausschlagen trifit ziemlich spät, später als man in Nord-Europa vielleicht vermuthen würde. Bei Triest (45°,,) sah ich die Blätter in den ersten Tagen des Mai sich entwickeln, am Mte. Pisano 43%, zu Ende April’s, bei Neapel 40°,, in der ersten Hälfte des April. Auf den Bergen erfolgt das Ausschlagen natürlich später. Am Pontremoli-Passe in den Apenninen 44°,,, in 2800’ Höhe, war am 11. Mai das Laub der Castanie kaum, an der Nordseite noch gar nicht ausgeschla- gen; ebenso bei Campo Doleino in den Alpen (46°,,) 3200’ H. am 16. Mai noch gar nicht, während es bei Chiavenna schon ganz heraus war. Zwischen Cardinale und Monteforte in etwa 2000’ Höhe, war es am 18. April erst eben entfaltet, was es bei dem darunter liegenden Neapel gegen 14 Tage früher war. Der Laubfall richtet sich ebenfalls nach den klimätischen _ Verhältnissen: zu Neapel erfolgt er in der ersten Hälfte des Novembers, auf dem Gipfel des Mte. Cavo aber, 2900’ H., schon -—— 0000 m p. 50. Beim Kloster Camaldoli in Toscana 2500° p. 31. Anı Montamiata füllt die obere Gränze bei 3700’ Suppl. p. 23, 24/ In dem Striche zwischen Leonessa (3000’) und Civita di Cascia (3700°) p. 35. findet sich keine Castanie. 1500’ unter Castel- luccio bei Norcia, also 2900' p. 31. Am Gipfel des Mte. Cavo 2900° und zunächst dem Gipfel des Mte. Ariano, 3000’, findet sich die Castanie, p. 49. Am Gennaro hört sie schon bei 2400', Fontana di Paolo, auf: p. 36. Am Mte, Cocuzzo in Neapel geht die Gränze bis 3000: p. 51. (bei der Quelle), und am Passe über Nicastro 3200° H. giebt es noch Castanienbäume. ‘ Fi Die Eichen- und Birken- Familie in Italien. 351 ‚Mitte Octobers, und auf la Bocchetta (44°,,) , 2000’ H,, vergelbte das Laub schon am 1. Oct. | | "ı Die Blühzeit fällt zu Neapel in ‘die letzte Hälfte des Mai, im Veltlin nicht früher als gegen Ende Juni’s. In Dalmatien und der griechischen Halbinsel tritt die Ca- stanie, wie es scheint, eben so bedeutend auf, wie in der itali- schen, desgl. kommt sie in den caucasischen Ländern und in Klein-Asien vor!). Auch in Spanien ist sie vorhanden, obschon, wegen dessen Armuth an Waldung, nicht so häufig als in Ita- lien: sie wird aus den Pyrenäen und der Sierra nevada angegeben, wo sie bis 6000’ ü. d. M. wachsen soll?). Dagegen scheint sie an 'Africa’s Nordküste zu fehlen oder doch sehr sparsam da zu ‚sein. Auf Teneriffa findet sie -sich wohl, aber nicht ursprüng- lich®). - Nordwärts von den grossen Hochgebirgsmassen wächst sie eigentlich nur im Westen wild: näml. häufig in: Frankreich, bis, Paris; im Rhein- und. im Rhone-Thale in der Schweiz und in Süd-Deutschland®), in letzterem jedoch vielleicht nicht ur- sprünglich. Sie kommt auch im südlichen und südwestlichen England vor: doch sind Zweifel entstanden, ob sie nicht von sehr alter Zeit her dort eingeführt seid). Die americanische Castanie ist eine andere Art. Il. Buchen- Gattung (Fagus). Gemeine Buche (Fagus sylvatica L.) Nouv. Duh. H. t. 24. Einer der gemeinsten Gebirgsbäume in Italien, welcher von dessen nördlichster Gränze bis zu seinem südlichsten Ende, 1) Visiani Fl. Dalm. I. 207. Sibthorp Graec. H. 243. Grisebach Reire I. 77. (bithynischer Olymp. in Kl.-As.), 251., Spieil. Fl. Ri- mel. II. 339. Fraas Synopsis plant. Florae classicae, 246, 247. Bieberstein Tanr.-Cauc. II. 403. 2) Bentham Pyren. 67. Willkomm in perl, Bot. Zeit. 1845, Nr. 18 £ Boiss. 1. c. p. 575. 3) In Desfontaines’s Fl. Atlantica ist sie nicht aufgeführt, aber Bor; de St.-Vincent sagt, auf dem kleinen Atlas sei sie jetzt selten (Comptes rend. Vol. 16.). v. Buch Canar. Ins. 159, 4) Loiseleur Gall. ed. 2. IT, 323. Gaudin Helv. V1. 168. Koch Syn. ed. 2. 36. 5) Hooker Brit. Fl. I. 326. Loudon Arboretum & Fr. III. 1986, - 3522 Die Eichen- und Birken- Familie in Italien. in den Alpen also wie in den Apenninen, angetroffen wird; wogegen er in den Ebenen überall fehlt. .Eigentlich "gehört er der Mittelmeeres-Flora gar nicht an, da er nur in solcher Höhe vorkommt, wo das Klima, sowohl in Betracht der Wärme als. der Feuchtigkeit, dem Klima Mittel-Europas entspricht. In den italiänischen Alpen findet sich die Buche‘im Gan- zen nur zwischen 2000’ und 5000’ Höhe (Pontafel, Col de Tende, Mt. Cenis, Baldo), aber hier und da steigt sie bis zu 5500’ hinauf und bis zu 1500° (Lougarone), ja bis zu 1000' herab; desgl. kommt sie auf dem 'obern Theile der (bis 1800’ hohen) Euganeischen Hügel und dies schon auf einer. Höhe von 1200 (Rua) vor!). — In den Apenninen und in Sicilien verändert sich die untere und obere Gränze vornehmlich nach der geogr. Breite, so dass man die Buche im nördlichen Theile von 2500’ bis 5500 (Bologneser Apenninen, Kloster Camaldoli, Mte. Cimone), in ‘der Mitte von 3000’ bis 6000’ (La Vernia, Mte. Albano, Vetora, Mte. Scalelle, Majella) und in den’ südlichsten T'heilen 35007 bis 6500’ (Mte. Pollino, Aetna, Le Madonie antrifft2). Sie tritt auf’der ganzen Südseite der Alpen vom“Berge Nanas bis zum Mt. Cenis und Col de Tende, wie auch auf den gegen Süden hervortretenden Massen (Mte. Baldo, Legnone, ne ——z 1) Heer in Schweiz. Zeitschr. für Land- und Gartenbau, 1843 (Gri- - sebach Pflanzengeorgr. Bericht üb. 1843, S. 24.) [Flora od. re- x gensb. b. Zeit. 1844. II. 632.]. setzt die obere Gränze in der . südlichen Schweiz (Tessin), zu 4600°, der nördlichen [im Mittel zu 4250 u.zwar] an nördlichen Abhängen 3900’ u. „an sonnigen Abhängen ‘* ebends. 4500'. 2) Zur Bestimmung der Gränzen in den Alpen u. Apenninen haben vorzüglich folgende Beobachtungen gedient: Tableau du climat et de la veget. de l’Italie, T. I. Suppl. 1. Nr. 86., 90., 93 — 94., 97. (250° höher), 111-.12., 189, 195.. 202., 245., 247-50., 274., 275., 288., 299., 300. (700° höher), 303., 311., 316., 342-43., 362., 363.. 375-76., 381 -82., 389-90., 397 -98., 411., 412., 428,, 429., 483., 538-35., 544., 629. (100° niedriger), 633. (200° nie- driger), 642-44., 647., 675. (150° niedriger), 683-84., 776-77., 118-79., 825., 856-57., 864-65.. 882-83.. 893. (150° höher), 896., 904., 907 (350° niedriger), 912. (local), 943. Zu den hier angeführten Berggipfeln, welche Buchen haben, wird bemerkt, dass manche vielleicht die Obere Gränze nicht erreichen. ‚Die “Eichen- und Birken- Familie. in Italien... _ 353 Mte. FERNER auf, aber in einigen der ER VOER Theile der Alpen " kommt sie sparsam vor, z. B. Val Bregaglia (Bergell, im südl. Bünden), St. Gotthard. Ebenso ist sie über die ganze Apen- ninenkette verhreitet, ausser wo diese niedriger ist als die untere Gränze der. Buche, wie in einigen Partien der genuesischen Apenninen, in der niedrigen zwischen Apulien und Campanien und in der Senkung in Galabrien bei Nicastro. In einigen findet sie sich nur auf dem höchsten ‚Gipfel, aber im grössten Theile bildet sie einen Gürtel, über welchen, wenn -die Höhe hinrei- chend ist, sich noch höhere Berge erheben, wie Gran-Sasso, Majella, Velino, Pollino. — Die westlich von den Apenninen liegenden Berggruppen und bergevollen Inseln haben entweder gar keine. Buchen, nämlich. insofern sie sich nicht über deren untere Gränze erheben, z. B. Mte. Pisano, Mte. Circeo, Elba, Ischia, Capri, oder sie haben sie nur am Gipfel, -z. B. Mte. Al- bano.” Am Montamiata indessen und in den Apuanischen Alpen ist ein vollständiger Buchengürtel vorhanden. Gegen die obere Gränze, etwa von 4000’ an, wird die Buche in den Alpen niedrig und daniederliegend. Noch mehr ist dieses in den Apenninen der Fall, wo die Buchen auch unter andern ungünstigen äussern Verhältnissen als Gesträuch auftreten: so auf den Apenninen bei La Bocchetta, zwischen Bologna und Florenz und an andern Orten, wo sich keine be- deutenden Höhenmassen über die Baumgränze erheben. Wo die Buchen durch Gebirge geschützt- sind, treten sie von ansehn- licher Höhe als waldbildend auf, z. B. am Nite. Pollino, Mte. St.-Angelo di Castellamare, unter dem Cimone in Modena gegen Lucca (Fiumalbo). | Sowohl in den Alpen, 'als auch in den Apenninen ist die Buche gesellig und bildet Wälder oder Gesträuche von bedeu- . tender. Ausdehnung, bald ungemischt, bald mit andern Bäumen vermischt: in den Alpen theils mit Nadelhölzern, theils mit Eichen, in den Apenninen am öftesten ungemischt, im unteren Theile des Buchengürtels besonders mit der Castanie gemischt. Ausschlagen und Laubabfallen der Buche in den Alpen und Apenninen stimmen ziemlich mit den nämlichen Perioden nz = 34 Die Eichen- und Birken- Familie in Halien. derselben in Mittel-Europa überein. Am: Fusse: des Nanas, 45°,; Br., bei 2000’ Höhe, fand ich die Buche am 15. Mai im _ Ausschlagen, höher oben noch nicht. Am 11. Mai war sie et- was unter La Cisa am Pontremoli-Passe (44°,,)’ 3200‘ H. im | vollen Ausschlagen. Auf der Falterona (43°,,) fällt nach: Aus- sage der Einwohner das Ausschlagen in’s Ende Aprils, in 4 his 5000° Höhe. Anfang April’s war am Montamiata 42°,, das Laub noch nicht heraus, es erscheint laut Angabe der Bewohner nicht früher als im Mai. Am Gipfel der Scalelle (41%,,) 5700’ fand ich die Buche d. 17. Mai im Ausschlagen; weiter unten war das Laub völlig entwickelt. Auf dem Aetna (37°,,) war unter dem Balzo di Trifoglietto, in etwa 6000’ H., am 2. Juni das Laub so eben ausgeschlagen. — Fast ganz abgefallen oder verwelkt war es auf der grössten Höhe des Mte. St.-Angelo di Castellamare (40°,,) 4500° H. am 31. Oct., im "unteren Theile des Buchengürtels wurde es gelb, Auf dem Mte. Cavo. (410,,) 2900’ H. hatten d. 15. Oct. die meisten Buchen das Laub ver- loren. Auf dem Mte. Scalone in den Madonien (370,5) fing das - Laub am 23. Oct. an gelb zu werden. In Istriens und Dalmatiens Gebirgen, auf der griechischen Halbinsel und in Klein-Asien scheint die Buche dieselbe Rolle zu spielen wie in Italien!). Dagegen ist sie auf der spanischen Halbinsel seltner, doch kommt sie sowohl in den Gebirgen Astu- riens als auch ın den Pyrenäen vor?). Während südlich von den Alpen die Buche nur den höheren Bergregionen angehört, ist sie nördlich von denselben vorzugs- weise ein Baum der Ebene. Ihre Nordgränze trifft in England unter ungefähr 55° Br. (in Schottland ist sie_nur angepflanzt), in Norwegen unter 600 (so nördl. von Bergen, häufiger in der Grafschaft Laurvig, 590%), an Schwedens Westküste 58%, (in Ba- hus), an desselben Ostküste 56°,,, in Polen 53°, und in Vol- 1.26 ee 1) Sternberg in Flora 1826. I. 32. Visiani Dalmat. I. 206. ‚Sibthorp Graee. 11. 242, Grisebach Reise I. 53, 77, 93, 356; Spicıl, Fl. Rumel. I. 340. Fraas Synops. 246,7. 2) Lagasca in Geogr. Ephem. XLII 300. Bantla Pyr.. 79. Par- rot ‚Reise i. d. Pyr. 129. ! ) ‚Die. Eichen- und Birken- Familie in Italien. 355 shynien und Podolien und der Krym ‚kommt sie vor). Sie’ fin- det sich im Caucasus sammt dem Elbrus und in Armenien, in Ghilan und Masandran2). —: Dagegen kommt südlich vom mit- telländischen Meere die Buche nicht vor. — Die nordamericani- sche Buche, die man früher für mit der europäischen identisch hielt, ist ohne Zweifel eine davon vershiedene Art (Fagus ame- ricana). | | I. Hainbuchen - Gattung (Carpinus). 1. Gemeine Hainbuche (C. Betulus L.) | Nouv. Duh. Ik. t. 58. “= ‚Die- Hiäiktruche kommt in den Alpen vorzüglich in der Region der Castanie vor. Ihre obere Gränze ist hier um 2500 H. In denn Apenninen ist sie gleichfalls gemein, wenigstens bis zum 40° (Camaldoli bei Neapel, Mte. St.-Angelo di Castellamare) hinab. Sie findet sich auch hier vorzugsweise auf den Bergen und steigt bis zu 2500” — 3000° (Camaldoli-Kloster in Toscana, Mte. St.-Angelo di Castellamare), wächst aber auch auf niedrigen Hügeln (Mte. Limone). In Sicilien kommt sie nicht vor und wahrscheinlich auch in Calabrien nicht. Kaum irgendwo bildet sie ausgedehnte Wälder, findet sich aber mit andern Bäumen | semengt. Südwärts scheint sie in Häufigkeit abzunehmen und die verwandte gemeine Hopfenbuche (Ostrya a) in ihre Stelle zu treten. Die Hainbuche findet sich in Dalmatien und der griechi- schen Halbinsel, doch scheint sie in den südlichern Theilen nur ein Gebirgsbaum zu sein; desgl. ist sie in den nördlichsten Theiten Klein-Asiens und im Caucasus anzutrefien ®). Dagegen » Hooker Brit. Fl. h nase Blom Norwegen, 1843. Düben in Fot. Notiser 1843, Nr. 7. Wahlenberg Fl. Suec. ed. 2. 650. Hart- man Skand. Fl. “4 “ 316. Brincken Mem. sur Bialowicza (Hertha 13.). Eichwald Nat. Beschrieb. v. Lith., Volhyn. u. Podol. 2) Bieberstein Taur.-Caue. II. 403. €. A. Meyer Caucas. 44. Wag- ner in berl. Bot. Zeit. 1845, 70. Aucher-Cloy, nach Grisebachs pfl.-geogr. Bericht üb. 1843, 38. 3) Visiani Fl. Dalm. I. 210. Sibtorp Graec. I. 243. Chaubard Pelo- ponn. 63. Grisebach Reise I. 81. (bithyn: Olymp); Spicil. Fl. Rumel. I. 341. Bieberstein Taur.-Cauc. II. 404, ' ' S . 356 Die Eichen- und‘ Birken- Familie»in Italien. wird sie aus der spanischen Halbinsel nicht angegeben, ausser ; insofern sie in den Pyrenäen vorkommt!). ‚Jenseit. des Mittel meers ward sie nicht gefunden. 'In Nord-Europa ist sie gemein, seht aber nicht nördlicher als bis 580 Br.2). 7 les 2. Morgenländische Hainbuche (Carp. orientalis Lam.) Diese Art, die nur als niedriger Strauch mit krummen Aesten auftritt, findet sich häufig auf dem Karst (wo Scopoli sie für eine neue Art angesehen und ©. diinensis genannt),*) sonst aber in den Alpen nirgends. Nächstdem ist sie in den Apenninen bis zu deren südlichsten Theilen hier und da anzu- treffen (zwischen Acquasanta und Ascoli, am Mte. Catino, zwi- schen Duchessa und Sala). Sie steigt kaum zu bedeutender“ Höhe ü. d. M., vielleicht bis zu 20003). Gussone führt sie aus Sicilien als Gebirgspflanze auf. a Sie kommt in Dalmatien, Rumelien, ım Banat, in der Krym und im Caucasus vor*), aber kaum im südlichen "Theile der griechischen Halbinsel vor; — gar nicht in Westen von Italien, wie auch nicht anderwärts in Europa ausser obengenann- ten Gegenden. N V, Hopfenbuchen - Gattung (Ostrya). ° Gemeine Hopfenbuche (O. vulgaris W.). i Nouv. Duh. 11. t. 59. Dieser Baum ist im östlichen Theile der italiänischen Alpen sehr gemein (Karst, Mte. Baldo), scheint aber im west- lichen zu fehlen. Er kommt in den Alpen nur in den unteren Regionen und wohl kaum über 1000’ H. vor. In den Apenninen 1) Bentham Pyren. 67. 2) Hartman Skand. Fl. 4. Aufl. 316. Hooker Brit. Fl. I. 327. | *) In Istrien (bei Parenzo, wo sie ganze Haine bildet und die Stämme eine Höhe von 8—10’ erreichen.) Anm. d. Red. s 3) Nach Savi soll sie in den Maremmen von Siena vorkommen. Alberi di Tosc. I. 76. | 4) Visiani Fl. Dalmat. 1. 210. Ebel, Montenegro. Grisebach Reise J. 117.; Spicil. Fl. Rumel. II. 341. Rochel Banat, 33. Bieberst. _Taur.-Cauc. II. 405. PR Die Eichen- und Birken - Familie in Italien. 357 ist'er sehr verbreitet und von den nördlichsten bis zu den süd- lichsten Theilen anzutreffen ‚(Carrara, Mte. Pisano, :Mte. Gennaro, Villa Hadriani, Mte. 'Velino, 'St.-Eremo), sowohl in ‚der Ebene (Paestum) als auch bis zur Höhe von 2000’ üb. d..M. (Velino). Nach Gussone auch in Sicilien. | Er ist auch in Dalmatien und auf der griechischen Halb- insel, wie auch in Steyermark, zu Hause!). Weiter nördlich; westlich oder südlich kommt er kaum vor?). VI Haselnuss- Gattung (Corylus). Gemeiner Haselstrauch (C. Avellana L.) Nouv. Duh. IV. t. 5. ‚Der Haselstrauch ist auf der ganzen Südseite der Alpen sehr verbreitet von der östlichen bis zur westlichen Gränze (Karst, Mt. Cenis, Col de Tende); er wächst theils als Unter- holz zwischeu srösseren Bäumen, theils bildet er selbstständige ausgedehnte Gebüsche. Er kommt am Fusse der Alpen vor und steigt durch den Gürtel der Castanie und die der Eiche und der Buche hinauf, im Ganzen bis zu 3000 üb. d. M., hier “ und da aber bis 4000° (Col de Tende). In den Euganeen ist er sehr häufig. — Nächstdem findet er sich durch die ganze Apenninen-Kette von La Bocchetta an bis in Calabrien (Rotonde) desgl. in Sicilien (le Madonie). Er geht in den Apenninen im Ganzen nicht zu grösserer Höhe als in den Alpen hinauf, näml., bis zu 3000’, zuweilen zu 3500’ (Montamiata, Pietra Camela). Ob er gleich im Allgemeinen auf Bergen vorkommt, so ist er doch auch in sehr geringer Höhe ü. d. M. anzutreffen, selbst noch unter der Breite von Neapel (Hügel bei Bologna, la Storta, Rom’s nächste Umgegend, Arco Felice und Valle di S. Rocco bei Neapel, Amalfi). In Sicilien kommt er kaum anders, denn als Gebirgspflanze vor. 1) Visiani Dalm. I. 211. Ebel, Montenegro. Sibthorp F}. Gr. II. 243. Griseb. Reise I. 117, 133, 283; Spie. Fl. Rum. II. 342. Fraas ' Synops. 247. Koch Syn, ed. 2. 739. 2) Doch wird er von Loiseleur aufgeführt: Fl. Gall. ed. 2. II. 328. (in montibus circa Forum Julii. Peyromond.). Hornsch. Arch. II. 3 Ä 24 358 Die Eichen- und Birken- Familie in Italien. * Ausser Italien findet: sich dieser Strauch“in Dalmatien, der griechischen Halbinsel und in Klein Asien!); in den Pyre näen kommt er auch vor2); dagegen ist mir keine Angabe von _ der spanischen Halbinsel bekannt. Ebenso mangelt er in Nord- Africa und auf den Canarien, so Tu er das: Mittelmeer nicht überschritt, und er hat seine Südgränze in der Ebene, wie es scheint, ungefähr unter 41%. — In Nord- -Europa nimmt er einen bedeutenden Platz ein sowohl in der Ebene als in Gebirgen (Karpathen, den deutschen und französischen Gebirgen u. s. w.3).. Seine Nordgränze fällt in Scandinavien an der Westseite unter 65120 (Nordlande), auf der Ostseite unter 63° (Äugermagland) Im Caucasus findet man ihn wieder‘). I Rückblick. Die Alpen weisen diese sämmtlichen 6 Gattungen und von den Arten 11 oder 12 auf, und zwar: Quercus Dex, Cerris, Robur und 2 oder 3 mit der letzteren verwandte, Castanea vesca, Fagus sylvatica, Carpinus Betulus und orientalis, Ostrya vul- garis und Corylus Avellana. Es fehlen nur die immergrünen Eichen @. Suber, coccifera und Pser:do - Suber nebst ag von den Eichen mit abfallendem Laube. Keine von diesen in den Alpen vorkommenden Cupuliferae steigt bis zur alpinen Region auf. Am höchsten geht Fagus sylvatica, näml. bis 5000, die sich aber so doch weit unter der obern Gränze der Nadelhölzer hält. Dieser Baum trägt wesent- lich zur Bildung des oberen Theils des Gürtels der Laubhölzer bei; er wird von der Castanie abgelöset, welche den untern — 1) Visiani Fl. Dalmat. I. 209. Sibthorp. Graec. U. 244. Grisebach Reise I. 81. (bithynischer Olymp); Spicil. Fl. Rumel. II. 340. 2) -Bentham Pyren. 110. 3) Koch Synops. ed. 2. 728. Leiseleur Fl. Gall. ed. 2. I. 327. Wah- lenberg Helv. 179.; Carpat. 309. Hooker British Flora I. 327. - 4) Bieberstein Fl. Taur.-Caucas. II, 405. “ ® Die Beh: und Birken- Familie in Italien. 359 - Gürtel derselben bildet. Die Eichen mit abfallendem Laube und der Haselstrauch kommen in beiden Gürteln vor, reichen aber nicht so hoch als die Buche, näml. nur bis ungefähr 3500. Im Gürtel‘ der Castanie kommt ausser obigen Eichen auch die Hain- oder. Weissbuche (Carp. Betulus) vor. Dagegen sind Osirya, Carpinus orientalis und Quercus Hex nur im untersten Theile des Gürtels der Castanie und nur östlich vom Lago mag- giore zu finden: im westlichern (kälteren und höher liegenden) Theile des Fusses der Alpen fehlen sie. Carpinus orientalis findet sich’nur im östlichsten Theile der Alpen. "Die Apenninen besitzen alle obigen in den Alpen wach- senden Cupuliferae und ausserdem die 3 immergrünen Eichen. @. Suber, Pseudo- Suber und cocceifera nebst einigen neuen Formen von Eichen mit abfallerdem Laube. Die immergrünen. Eichen nämlich die letzt genannten und die, am meisten ver- breitete, @. Dex gehüren zu dem wesentlichsten Inhalte der immergrünen Region; doch mengen sich ihnen auch die andern Eichen zu. In dieser Region befinden sich auch Ostrya vulga- ris und ‚Carpinus orientalis: zugleich treten diese in die der Castanie ein. Die Buche ausgenommen, finden sich alle die andern Cupuliferae auch in dieser Region; nur könnte allen- falls der südliche Theil der Apenninen hierin eine Ausnahme machen. Oberhalb der immergrünen Region bestehen die Wäl- der hauptsächlich aus der Castanie und den Eichen mit abfal. lendem Laube,- welche zusammen so den untern Gürtel der Laubhölzer bilden, worin auch Carpinus Betulus und Corylus Avellana namentlich vorkommen. Ueber diesem Gürtel bestehen die Wälder hauptsächlich aus der Buche, die als Strauch noch in die subalpine Region hineintritt. In Sicilien gekörer die immergrünen Quercus llex, Suber und coecifera der immergrünen Region an. , Der Gürtel der Laubhölzer wird von der Castanie, die hier nicht zur Ebene herabgeht, nebst. Eichen mit abfallendem Laube, gebildet; der höhere "Theil Bien von Ber Buche. Carp. Betulus scheint zu fehlen. din Nördlich von den Alpen fehlen Quercus coccifera, Suber, 24* / m 360 Die MR und Birken- Familie im Italien: PIE IEN und einige von den italiänischen Eichen mit abfal- lendem Laube, wie auch Carpinus orientalis und Ostrya. Quer- cus Ilex kommt nördlich von den Alpen nur im westlichen Eu- ropa mit den warmen Wintern vor und hört bei 470 Br. auf; die Castanie gleichfalls nur im westlichen Europa bis. gegen 49%; Qu. Cerris geht bis zu ungefähr demselben Breitengrade. Carpinus Betulus hört bei 58% auf, die Buche bei 60° im west. lichen Europa und in weit niedrigerer Breite im östlichen; die Eichen mit abfallendem Laube unter 63° in Scandinavien und unter 58° in Russland. Am weitesten nordwärts geht Corylus Avellana, näml. bis 651,0 in Scandinavien. Diese Reihenfolge in der geographischen Breite entspricht im Ganzen derjenigen, die sich in der Höhenerstreckung in Italien zeigt: indess macht die Buche eine merkliche Ausnahme, indem sie auf den Gebir- gen verhältnissmässig weit höher geht als sie nordwärts reicht, welcher Unterschied zunimmt, je weiter man in Italien südwärts kommt. er‘ Die griechische Halbinsel zeigt bedeutende Aehnlichkeit mit der italischen in der Vertheilung der Cupuliferae. Zu unterst finden sich besonders die immergrünen Eichen, die zum Theil dieselben sind wie in Italien, darauf folgen die Castanie und die Eichen mit abfallendem Laube nebst den Carpinus- Arten Ostrya und Corylus, zu oberst die Buche. Klein-Asien und Syrien stimmen ebenso mit Süd-Europa überein und sind be. sonders reich an Eichen. Grösserer Unterschied scheint in der spanischen Balbin- sel zu bestehen. Die italiänischen Eichen, namentlich die immer- grünen, sind grösstentheils gemeinschaftlich, aber Spanien und Portugal besitzen mehrere die Italien fehlen; Buche und Castanie. kommen vor, aber erstere scheint auf die nördlichen Gebirge eingeschränkt, die andre seltner als in Italien zu sein; beide Carpini und die Gattung Ostrya scheinen gänzlich zu fehlen. Nord-Afrika hat einige sowohl von den immergrünen Eichen als auch von denen mit abfallendem Laube mi® Italien gemein (8. Dex, Suber, coccifera, Robur &e.) und besitzt ausserdem noch einige Eichen; aber alle die übrigen Gattungen fehlen, Die Eichen- und Birken- Familie in Italien. 361 wofern man nicht die Castanie für wildwahsend annehmen dart. Es zeigt sich also hier, dass man der südlichen Gränze der Cupuliferae nahe ist. Auf den Canarischen Inseln fehlt auch . deshalb diese Familie ganz. Das gemässigte Nord- Amerika ist sehr reich an Ci upuli- feris und namentlich an Eichenarten. Schwerlich ist irgend eine Art Europa und dem neuen Continent gemeinschaftlich, dagegen zeigt sich ein höchst merkwürdiges Beispiel gegenseitiger Sub- stitution von Formen aus gleichen Gattungen: | / ' _ Europa. Nord-Amerika. Fagus sylvatica. Fagus americana & ferruginea. Castanea vesca. Castanea umericana & pumila. Carpinus Betulus. Carpinus americana. "Corylus Avellana. Corylus americana. Ostrya vulgaris. Osirya virginica. Quercus viele Arten. Quercus sehr viele Arten. Im Altaigebirge und in Sibirien, wie überhaupt im polaren und subpolaren Asien, fehlt diese Familie!); dagegen kommt sie in China und Cochinchina vor, besonders in Form der Eichen, desgl. in Caucasien, Armenien und Persien. In den Ebenen der heissen Zone fehlen die Cupuliferae, dagegen erscheinen sie in den Gebirgen wieder. So ist Cen- tral- Amerika besonders reich an Eichen-Arten. Java weiset Arten von Eiche, Buche und Castanie auf; der Himalaja ‘von Eiche, Castanie,Carpinus, Corylus: wir kennen gegen 50 Arten aus dem letzteren Gebirge. r In der gemässigten Zone der südlichen Halbkugel ist die Familie nur in Chile und auf dem Feuerlande anzutrefien, wo die "Buchengattung in mehreren Arten auftritt (Fagus antarctica, betuloides). ! # Die Anwendung der Schüsselfrüchtigen ist in Italien sehr beträchtlich. Die verschiedenen Eichenarten, vorzüglich die mit abfallendem Laube, geben das wichtigste Holz zu Häusern ns tninshbengun:. 1) Doch wird eine Carpinus von dort angegeben. 362 Die Eichen- und Birken-Familie in Italien. \ und Hausgeräth. Das Holz Kr Castanie wird‘ ‚ebenfalls ange- wandt. Die Buche giebt in den höhern Gegenden das wich- tigste Brennmaterial. Die Eichen, auch die immergrünen, liefern- Kohlen. Das harte Holz der Hainbuche dient zu verschiedenen Geräthschaften. Castanie, Haselnuss und in Calabrien eine Ei- chenart geben Nahrungsmittel für die Menschen; Castanie, Buche und die Eichenarten solche für Vieh, besonders Schweine. Die Korkeiche wird durch ihre Rinde nützlich. Historische Verhältnisse. Die römischen Scribenten, namentlich Plinius ‚ erwähnen der Steineiche häufig unter dem ‘Namen Zlex; doch wird die- ser Name auch auf Zex Aguifolium angewandt, obgleich- letz- tere zu einer ganz andern Gewächsfamilie gehört). , Der Ilex wird nämlich, wie der Eiche, eine Eichel zugeschrieben und ihre Frucht zu den eigentlichen Eicheln gerechnet, im Gegen- satze zur Frucht der Buche; die Eichel ist bei Hex kleiner als- bei den andern Eichenarten. Ilex behält ihre. Blätter: sie sind dornzähnig, kurzgestielt und gleichen übrigens (besonders in der Farbe) denen des Oelbaumes. Sie trägt das ganze Jahr hin- durch Früchte?). Das Holz ist ohne Mark und sehr hart; es kann in dünne Platten geschnitten werden, die dann eine hüb- 1) Plinius. Historia naturalis, edit. Grandsagne (Paris., 1831). Liber XVI. sect. 8. „Ilicis duo genera. Ex iis in Italia folio non mul- tum ab oleis dietant, smilaces a quibusdam Graecis dietae. In provinciis sunt aquifoliae. Ilicis glans utriusqgue breyior &c.‘ Da hier beiden eine Eichel beigelegt wird, so könnte man zwei- feln, ob wirklich unter der einen die Aquifolia gemeint sei, um - so mehr als sie nur in den Provinzen wachsend angegeben ist, während sie sich jetzt z. B. auf dem Gipfel des Kipa Birke befindet, aber es giebt andre Stellen, die, noch ausser dem Namen, darauf führen es anzunehmen. 2) ,Namque alia fageae glandi figura, ulia quernae et ab ilignae“ air Lib. XVI. 6. ‚,,‚Glandem, qua proprie intelligitur, ferunt robur &c. ...ilex.‘“ „,Ilöcis glans utriusque brevior et gracilior‘ ibid. 8. ‚.Folia non decidunt... dici““ ibid. 33. „‚(Folia) aculeata aqui- folio et Zdicum generi. Pediculo brevi oleae et cd‘. ibid. 38, % + "a Ne Die Eichen - und Birken- Familie in Italien. 363 sche Farbe haben; es wird besonders zu Gegenständen gebraucht, die Reibung erleiden, z. B. Wagenachsen, wozu seine Härte es dienlich macht. Die besten Bohrer werden davon gemacht, desgl. die grössten Holzhämmer. Auch zu Geräth der Bauern wird es benutzt, ferner zu Furnitur!). Das Laub (es ist wohl das junge gemeint) wird bei Mangel bessern Futters dem Viehe gegeben, auch zum Düngen gebraucht?). Die Benennung Leccio oder Elice bei den Italiänern entspricht der Ilex der Römer. Nach Plinius gab es auf dem vaticanischen Berge in Roın eine Steineiche, die älter war, als die Stadt selbst. In der Stadt Tibur, die viel älter war als Rom, wurden noch 3 Stein- eichen gezeigt, welche älter waren als ihr Gründer Tiburtus, _ der ein Sohn des, ein Menschenalter vor dem trojanischen Kriege ‚vor Theben gefallenen, Amphiaraus gewesen sein 'soll?). Das Alter dieser Bäume war also: das des ersten 5—600, das der letzteren 12— 1300 Jahre, was dem Wachsthume der Steineiche Licis duo genera. Ex iis in Italia folia non multum ‘ab oleis distant.“‘ ibid- 8. — „, Citreae et juniperus et ilez anniferae ha- bentur“‘. ibid. 44. 1) ,Tota ossea est Üez. ibid. 73. ‚Omnibus, quae diximus, spissa firmitas. Ab his proxima est cornus, ... ZeX item‘. ibid. 76. „Secatur in laminas praetenues, et ilex, colore quoque non in- grata: sed maxime fida iis quae terantur, ut rotarum axibus: ad quos lentore fraxinus utilis, sieut duritia Jez.“ ‚.Ideoque pro- ditum terebris vaginas ex oleastro, buxo, dlice &e. ... utilissi- mas fieri.‘“ .‚,Ex iisdem malleos, majoresque e pinu et öce ... Hyginus manubria rusticis carpinea, Zlöigna (fieri- jubet). Quae in laminas secantur, quorum operimento vestiatur alia materies, praecipua sunt citrum ... aquifolium, der.“ Ibid. 84. 2) „Quibus adjieit Cato decidua populea quernaque, animalibus - jubens dari non perarida: bubus quidem et ficulnea, zlignaque et ederacea.‘‘ ibid. 38. ,‚Cato: SEEN, unde fiat stramenta ‚ ac frondes ?lignas quernasque.“ XVII. 3) ,‚Vetustior autem urbe in Vaticano N in qua fitulus aereis li- teris Etruscis religione arborem jam tam dignam fuisse signi- fieat. Tiburtes quoque originem multo ante urbem Romam habent. Apud eos exstant Zlöces tres, etiam Tiburto conditore eorum vetustiores, apud quäs inauguratus traditur. Fuisse au- tem eum tradunt filium Amphiarai, qui apud T'hebas obie.it una aetate ante Iliacum bellum.‘‘ Plin. Lib. XVI. 87. » 364 Die Eichen- und Birken- Familie in Italien. in jetziger Zeit nicht widerspricht. — In der Nähe eines Hü- sels bei Tusculum stand, wie Plinius weiter erzählt, eine Stein- eiche, die einen Stamm. von 34 Fuss Umfang hatte und sich>in 10 grosse ‚Stämme theilte: dieser eine Baum war wie ein gan- zer Wald. Man hat ohne Grund Zweifel erhoben, ob eine Steineiche so grossen Umfang haben könne }). Was die geographischen Verhältnisse betrifft, so könnte man aus einer Stelle bei Plinius, wo er die Steineiche zu den Bäumen rechnet, welche die Berge, oder wie es heisst, Berge und Thäler lieben, leicht annehmen, dass diese Verhältnisse: im Alterthume von den jetzigen verschieden gewesen seien”); sieht man aber, wie Plinius bald darauf erwähnt, dass die Steineiche auch an den Gebirgen ansteigt?), so muss man voraussetzen, dass sie zugleich in nur geringer Höhe ü. d. M. gewachsen sei und dass Plinius unter „montes“ Unebenheiten’ (Hügel und niedrigere Berge) verstehe im Gegensatze zu Ebenen, auf-wel- chen die Steineiche auch jetzt im Ganzen nicht in wildem Zu- stande vorkommt. Die Korkeiche ist des Plinius Suber, der Italiäner Su- vero oder Sughero. Sie wird, wie die llex, zu den Bäumen. gerechnet, die Eichela im eigentlichen Sinne haben; sie ist der kleinste Baum unter den Eichen und trägt wenige und schlechte Eicheln, Die Rinde ist das Einzige, was benutzt wird): Diese ist sehr dick, fleischig (eigentl. schwammig), 1) „Vicina luco (in Tusculani agri colle) est Jez, et ipsa nobilis 34 pedum ambitu caudieis, 10 arbores mittens singulas magni- tudinis visendae silvamque sola faeit.“ Lib. XVI. 91. *) [Vgl. übrigens: Fraas, Klima und Pflanzenwelt in der Zeit. 1847: wonach übrigens das Klima dort seitdem nicht kälter sondern umgekehrt Ghaupte. wegen Akeleane} wärmer gewor- den. — Anm. d. Uebers.] 2) ,‚Montes amant ... der“. ‚Montes et valles diligit ... dex“.- _ „Subeunt et in montuosa ulmus, ... Jex“. Lib. XVI. 30, Vergl. übrigens über die Steineiche Virgil. Eel. VII. 1. Colu- mella Gare rei rusticae curante Gesnero. Tipsae 1735.) VI. 3. 7., VII. 3) An Fa Kr heisst es jellechg das Holz rende für das der Steinreiche benutzt, wenn dieses fehle. ‚,Ubi non nascitur | Die ‚Eichen-: und Birken - Familie in Italien. 365 . wächst von neuem und lässt sich in bis 10 Fuss grosse Platten 'ausbreiten. Alle andern Bäume werden zerstört, wenn die ‚Rinde ringsum abgenommen wird. Suber aber macht eine Aus- nahme, indem die Hinwegnahme jener ihm sogar zuträglich ist, da allzudicke Rinde ihn erwürgt. Sie wird zu Schiffesankern, Fischernetzen, zu Pfropfen und zu Winter - Beschuhung der Frauen benutzt ). Suber wird zu den wilden Bäumen gerechnet, die das Laub nicht verlieren: dieses entwickelt sich sehr spät im Frühjahre; das Holz ist sehr dicht und schwimmt nicht auf dem Wasser, wenn die Rindeabgenommen ist; es verdirbt erst sehr -spät?). — Hinsichtlich des geographischen Verhaltens heisst es: Suber wächst nicht in ganz Italien, und in Gallien gar nicht?). Ersteres stimmt mit dem, wie es heute ist, ganz überein; das Letztere passt nur in Bezug auf Ober-Italien (Gallia cisalpina), aber gar nicht auf das französische Mittelmeersgebiet (Gallia transalpina). | | | Nur'an einer Stelle ist bei Plinius der Kermes-Eiche # ilex, pro ea. subere utuntur in carpentariis praecipue fabricig,. ut circa Elin et Lacedamonem“. Lib. XVI. 13. » „, Glandem ,‚ quae proprie intelligitur, ferunt robur , ... süber“. Lib. XVI. 8. ‚‚Suberi minima arbor, glans pessima rara: cor- tex tantum in fructu, praecrassus et renascens atque. etiam in denos pedes undique explanatus‘‘. XVI. 13. .,Cortex carnosus suberi‘*: ibid 55. ‚‚Cortice in orbem detracto necantur (arbores) excepto subere, quod sic etiam juvatur, crassescens enim prae- stringit et strangulat.‘“ XVII. 37. ,‚Usus ejus (seil. 'cortieis Suberis) ancoralibus maxime navium, piscantium tragulis et cadorum obturamentis: praterea in hiberno feminarum calceatu‘“., xVm. 13. | | 2) „Silvestrium generis folia non decidunt ... suberi“: ibid. 33. „Serotino autem germine malus, tardissimo suder“ ib. 41. „„Spis- sissima ex omni maäterie, ideo et gravissima judicatur ebenus et buxus, neutra in aquis fluitat, nee suder si dematur cortex“. . 1b. 76. „„Cariem vetustatemgue non sentiunt cupressus, cedrus &ec. ... ex reliquis tardissime larix, robur, suder“. ibid. 78. 3). „,Nec in Italia tota naseitur, aut in Gallia omnino“. XVI. 13. Ueber die Korkeiche kann man ausserdem nachsehen: Vitruvius 11. 9. Columella IV. 26. 1.; VII 9. 6.; IX. 6. 1. Virgil. Aen. VII. 742. | - BR 366 Die Eichen-'und Birken- Familie in Italien. Qu. coccifera, gedacht, nämlich wo es hei a llex vor der Eiche nur durch ihr Product Kermes (coceus) "Vorzug habe. Letzteres trete als Korn auf ilex aquifolia parva auf. Das ärmere Volk in Spanien entrichte damit seine Abgaben... Sie komme auch in Galatien, Pisidien, Cilicien und in Afrika vor, die schlechteste Sorte in Sardinien). Hierin liegt gewiss eine Verw echselung eines Products, welches Plinius wohl nicht auf | dem Baume selbst kannte, indem er annahm, ‘es käme voneiner Art Ilex oder Aguifolia, welche letztere wie schon oben be- merkt, mit Quercus Jlex verwechselt worden ist. Er giebt an, der Baum wachse in Sardinien, führt ihn aber nicht aus Sicilien an, wo er doch wohl auch so gut vorkam, wie jetzt. Sein jetziges häufiges Vorkommen in Spanien stimmt ‘gut mit der Bemerkung vom Steuer-Zahlen der Armen damit. Wenn Quercus Pseudo- Suber dem Plinius "bekannt -ge- wesen, so hat er sie wahrscheinlich für @. Uex angesehen. Unter den eichelntragenden Bäumen, Glandiferae, in en- gerem Sinne: den @uercus-Arten, erwähnt Plinius- der Cer- rus, von deren Eicheln er sagt, sie sei hässlich und mit einer stachlichen Schale wie bei der Castanie versehen ?2): was deut- lich zeigt, dass er mit jener unsere Castanien-Eiche (Qu. Cerris) der Italiäner Cerro (deren Frucht Cerra) meint. Da- gegen stimmt seine Angabe, dass sie im grössten Theile Ita- liens nicht bekannt sei?), mit ihrer jetzigen Verbreitung daselbst nicht überein. Bei Vitruvius ist das Holz als minder dauerhaft geschildert ®). 1) Omnes tamıen has ejus (Roboris) dotes ilex solo provocat cocco. Granum hoc, primoque ceu scabies fruticis parva aquifoliae ilicis: cusculium vocant: pensionem alteram tributi pauperibus Hispaniae donat. Usum ejus gratiorem in conchylii mentione tradidimus. Gignitur et in Galatia, Africa, Pisidia, Cilieia: pessimum in Sardinia‘“. Lib. XVI. 12. Vgl. übrigens Dioscori- des IV. 48 (xoxx0s Bapıny) und Plinius XXIV. 4. - 2) ,‚‚(Glans) Cerro tristis horrida, echinato calyce ceu castaneae‘“. xv18. « 3) ,@Quartam vero BEN ejusdem, quae cerrus vocatus, ne Italiae quideın majore ex parte notam esse“. Lib. XV. 6. 4) „Cerrus, suber, fagus, quod parvam habent mixturam humoris- — % Die Eichen- und Birken- Familie in alien. 367 © Wenn-Plinius von 'glandes (Bicheln) spricht, so nimmt er das Wort bald in einer allgemeineren Bedeutung, so dass da- runter nicht allein die Frucht der Eichenarten, sondern auch die der Buche verstanden wird, bald in einer engeren, worin ‚dann nur die Frucht der Eichen, sowohl der immergrünen, als auch derer mit abfallendem- Laube, gemeint ist!). Solcher der letzteren Art nennt er zuerst ausser der Cerrus nur drei: Ro- bur, Quercus, Esculus, nachher aber gebraucht er gelegentlich "as Nahen Aegilops, Haliphloeos und einer Art Quercus, die er latifolia heisst, und nennt eine andere unter dem Namen Hemeris?). Ich darf mich nicht darauf einlassen, diese Benen: nungen jetzigen bestimmten Arten zuzutheilen. | Plinius sagt, die Blätter. der Eiehen-Arten, ausser von lex (auch Suber wäre wohl auszunehmen), seien dick, fleischig, lang, buchtig an den Seiten, ünd nicht, wie'die der Buche, beim Abfallen gelb, dabei länger'oder kürzer bei den verschie. denen Arten?); die Eicheln wichen in Grösse und Form 'ün- ter einander ab, indem sie bald rund sein, "bald eiförmig, bald _ spitziger, bald kurz- und bald’ lang-gestielt, bald dunkler, bald weisser; einige hätten eine feine Haut, einige 'eine rostfarbene rauhe, während”andere inwendig ganz weiss seien. Quercus habe die grösste und beste Frucht, nächst ihr Zsculus, während — et ignis et terreni, adris plurimum pervia raritate humores pe- ‘ nitus recipiendo celeriter marcescunt.‘‘ Vitruv. II. 9.— ‚Nam- que de cerro aut fago seu farno nullus ad vetustatem potest permanere‘ “ib. VIL 1. 1) ,‚Glandes &ec. ... Dulcissima omnium fagi“. Plin. XVI. 6. — Obanden; quae proprie intelligitur, ferunt robur, quercus, esculus, cerrus, ilex, suber.‘“ XVI. 8. 2) „Excelsissima aegilops. .:. Pessima et carboni et mäteriae ha- liphloeos dicta, cui crassissimus cortex atque caudex et plerumque cavus fungosusve‘“, Einige nehmen diese für 0. Pseudosuber Desf. — „In-ipsis vero arboribus quae maximam (zlandem) fert hemeris vocatur‘‘ &c. XV1. 8. 3) „Folia praeter ilicem gravia, carnosa, procera, sinuosa lateribus (cf. XVI. 38,: folia toto ambitu sinuosa robori), nec, quum ca- dunt, flavescentia ut fagi: pro differentia generum breviora vel longiora.‘* XVI. 8. \ 368 Die Eichen- und Birken- Familie in Italien. x Robur die kleinste; es gebe aber unter den Quercus- Arten einige, deren Früchte weicher und süsser, nämlich was bei Plinins (irrig) der weibliche Baum heisst, während die Frucht des männlichen härter sei; und endlich, die URORRERDUN ri gelte aus dem Grunde für die beste 2). Nach Tenore re Plinius unter „Quercus Ietifolia“ dieselbe, die bei Virgil Esculus heisst, wogegen des Plinius Esculus nach T. eine andere Art wäre, -nämlich @. Esculus Linn. Des Plinius latifolia ist nach Tenore sehr gemein, aus- gezeichnet durch Grösse, hat breite Blätter und süsse Früchte, welche die neapolitanischen Bauern wie Castanien geröstet spei- sen, weshalb sie den Baum @uercia castagnara nennen. T. betrachtet ihn übrigens als eine Abart von @. Robur?). In Betreff der Anwendung äussert Plinius, die Eicheln würden bei vielen Völkerschaften auch in Friedenzeiten benutzt; bei Mangel an Getraide würden gedörrte Eicheln gemahlen und Brodt daraus bereitet®). Auch anderwärtsher ist bekannt, dass man sie im Alterthume, vorzüglich im nördlichen Europa, als Nahrungsmittel für Menschen benutzte. Plinius sagt nicht aus- drücklich, dass sie auch in Italien’ so benutzt worden, aber es ist wie es scheint, so zu verstehen®). Dass es noch jetzt der Fall ist, besagt Tenore’s obige Mittheilung. In Griechenland, 1) Distant inter se magnitudine et cutis tenuitate. Item quod aliis. subest tunica rubigine scabra, aliis protinus candidum eorpus. . Praeterea aliis ovata, aliis rotunda, aliis acutior figura. Sicut et color nigrior candidiorque ... Quin et pediculi brevitas pro- ceritasque differentiam habet ... Glans optima in quercu atque grandissima: mox esculo: nam roboris parva. Sed et in querna alia dulcior molliorque feminae, mari spissior. Maximo autem probantur latifoliae' ex argumento dictae. XVI. 8. 2) Tenore, Osservazioni sulla Flora Virgiliana, (Napoli, 1826.) p. 11—12. Vergl. Virgil. Georg. II. 16. 291.: ,„,Esculus inprimis, quae quantum vertice ad auras Aethereas, tantum radice in Tar- tara tendit.‘‘ 3) ,‚Glandes opes esse nunc quoque multarum gentium etiam pace gaudentium constat. Nec non et inopia frugum arefactis moli- tur farina, spissaturque‘in panisculum. XV. 6. 4) ,‚Ceres frumenta (invenit), cum antea glande vescerentur.‘* XV. 57. ' Die Eichen- und Birken- Familie in Halien. 369 Spanien und dem Oriente giebt es unterschiedliche Eichen, de- ' ren Früchte gespeis’t werden, z. B. @. Ballota. — Ausser- dem ‚ist die Rede von der Benutzung der Eicheln als Futter für Schweine; desgl. ausführlich von der Anwendung des Hol- zes und von seiner Beschaffenheit bei den verschiedenen Ei- chen. Ferner spricht Plinius vom Gebrauche von Eichenkränzen zu Bürgerkronen; desgl. von den Galläpfeln }). Hinsichtlich der Verbreitung heisst es von Robur, die- ser Baum wachse am besten auf Bergen und in Thälern; von Quercus: dass sie auch in die Ebenen herabsteige; und an einer andern Stelle: die Eichen seien verschieden, je nachdem sie auf den Bergen oder in den Ebenen wachsen 2). Von den zwei letzteren heisst es, sie wüchsen überall; von Esculus hingegen, dass dieses nicht der Fall sei?). Dass die Castanea der römischen Autoren unser gleich- namiger Banm sei, dafür spricht nicht allein der italiänische Name, Castagno, sondern auch besonders die Steile bei Plinius, wo es heisst: „Auch die Castanien nennen wir Nüsse, obgleich sie sich mehr der Natur der Eichel nähern“. Sie sind mit einem bestachelten Hüllbecher bewafinet, wie er bei der Eichel sich zu bilden den Anfang macht). Es ist merkwürdig, dass eine Frucht, die von der Natur so sorgfältig beschützt wird, so ge- mein ist. Zuweilen finden sich 3 Nüsse in derselben Hülle; die Schale ist zäh; aber zunächst am Kerne ist eine Haut, die 1) ‘"Fungosam, carnem (suibus) fieri eseulo, robore. VI. 8., 15., 72., 76., 78., 79., 80., 83.5 NV. 2—4.; AVL9. — Vitrav. II. 8. &9., VI. 3. 2) ,‚.Montes et valles diligit ... robur. ... Descendunt et in plana Se quercus‘‘. Plin. XVI. 30. ,‚Jam etiam in montuosis planis- que distant.‘““ ibid. XVI. 6. 3) ;;Quippe quum robur quercumgue vulgo nasci videamus, escu- lum non ubigne“. XVI. 6. — — Man sehe übrigens :über die Eichenarten mit abfallendem Laube: Virgil. Georg. II. 15. Ovid. Metamorph. ]. 563.; XIII. 799. Dioscorides, I. 143., 144., 147. Cato de re rustica, 17. 1. Columella IV. 33. 5., VI. 3. 7; VIE 9. 6. Palladius, Nov. 15. 2. Horatii Odae, IH. 10.17. 4) Nämlich bei der Eiche umschliesst die Schaale nur den unter- sten Theil der Frucht, bei der Castanie aber diese ganz. 3 ' ».. Wr. . 370 Die Eichen- und Birken- Familie in Italien. wie bei der Wallnuss den Geschmack verdirbt, wenn sie nicht abgelös’t wird. Man speiset. sie am liebsten gerüstet; doch werden sie auch gemahlen 'und zu einer Art Brodt benutzt, das bei Fasten der Weiber genossen wird!). Darauf erzählt Plinius, die Castanien seien zuerst aus Sardinien gekommen?): hiermit ist woll die cultivirte Castanie gemeint, aber selbst wenn so zu verstehen, ist die Angabe gewiss nicht gegründet. Er nennt dann einige Abarten eultivirter Castanien, die sich aber kaum zu denen hinbringen lassen, welche jetzt gezogen werden. Endlich heisst es, dass die übrigen (worunter wohl die wilden gemeint sind) zu Schweinfutter dienen und dass auch in der innersten Schale die Unebenheiten des Kerns ganz aus- gedrückt sind?). Ferner wird gesagt, dass die Schale der Ca- stanie lederartig ist®), was ganz richtig; dass diese Frucht zwei ungeniessbare Bekleidungen hat, was gleichfalls stimmt, der Autor möge nun die lederartige Schale und die innerste Haut, oder jene und die Hüllschaale meinen ). Von den geographischen Verhältnissen sagt Plinius nur, der Baum liebe Berge und Thäler und meide das Wasser; er gedeihe am besten in schattiger Lage gegen Norden im Kalten, 1) ,‚Nuces vocamus et castaneas, quämguam accommodatiores glan- dium generi. Armatum iis echinate calyce vallum, quod in- choatum gliandibus, Mirumque, vilissima esse quae tanta oceul tav&rit cura, natura. Trini quibusdam partus ex uno ealyce, cortexque lentus. Proxima vero corpori membrana ‘et in his et in nucibus saporem, ni detrahatur, infestat 'Torrere has in cibis gratius. Moluntur etiam et praestant jejunio feminarum quan- dam imaginem panis.“ Lib. XV. 25. Grandsagne’s Uebersetzen des „‚jejunio feminarum ‘“ mit „en temps de famine“‘ ist ganz falsch. er 2) ‚‚Sardibus eae provenere primum‘“‘, ibid. 3) ‚‚Caeterae cum pabulo gignuntur, scrupulosa cortieis intra nucleos quoque ruminatione“. ibid. Diese schwierige Stelle ist,- glaube ich, am besten wie oben zu übersetzen. In Grandsagne’s Aus- gabe ist sie ganz unriehtig übersetzt: ‚les piquans quf herissent la peau, penetrent jusque dans la chair de la chätaigne‘“. 4) Putamine clauduntur nuces, corio castaneae. ibid. XV. 34. 5) Quorundam (pomorum) extra, gemina geminantur vitia, ’ut in . castaneis, amygdalis‘‘ &ec. Lib. XV. 34. > > * . N S x Die Eichen- und Birken- Familie in Italien. -371 in leichtem nicht sandigem Boden): was dem jetzigen Ver- halten entspricht. Ebenso wird der Castanienbaum mit Recht zu denjenigen gestellt, die aus Samen gezogen werden, obgleich die Meinung “unrichtig ist, dass, er sich nur so vermehren lasse2). Falsch ist Pl. unterrichtet, wenn er erzählt, man sage, die Indier bereiteten Oel aus den Castanien, dem Reis und dem Sesam 3), indem dies nur von der letzteren Pflanze wirklich gilt, aber weder von Reis, noch Castanie, welche letztere nicht einmal in Indien wächst. Ausserdem spricht Plinius von ihrer Culturmethode und erwähnt ihrer wichtigen Anwendung zu Weinranken - -Pfälen®. " Einige Schriftsteller sind. der Meinung gewesen, die alten Römer hätten die F rucht der Buche der Castanie vorgezogen, indem sie sich darauf gestützt, dass Plinius die Buchecker ; „Duleissima omnium (sc. slandium)“, die Castanie dagegen,, vilis- sima “ nenne; aber diese Meinung bedarf kaum einer Widerle- gung: denn, dass etweder die Römer so schlechten Geschmack gehabt hätten, Buchecker vorzuziehen, oder dass die Eigen- schaften der Castanie oder der Buchecker sich verändert hätten, ist beides gleich unzulässig anzunehmen. Wenn Plinius sagt, die Frucht der Buche sei die süsseste Eichelfrucht — was auch jetzt der Fall ist —, so ist noch nicht gesagt, dass sie son- derlich wohlschmeckend sei; und wenn er die der Castanie vilissima nennt, so ist damit wohl nicht auf Schlechtheit, son- dern ihre Allgemeinheit hingedeutet. - 1) ,;Montes et valles diligit ... castanea‘“. Lib. XVI. 30. „Aquas - _odere ... castaneae‘. ibid. 31. „Quaerit solum facile nec tamen arenosum ... quamlibet opaco, ee un. et praefrigido situ vel etiam declivi.‘“ ibid. XVII. 2) Sed quaedam (arbores) non aliter Pen. semine) proveniunt,. ut ‚castaneae“. XVMl. 10. Virgil (Georg. II. 14.) sagt dasselbe. ‚„‚Pars antem (arborum) posito surgunt de semine, ut altae castaneae“. 3) ‚»‚Indi ex castaneis et sesama et oryza lem) facere dicuntur“. Ay. 7 4) „Castanea pedamentis omnibus praefertur“. XVII. 34. — — Man sche ausserdem: Columella IV. 33;; V. 10. 14. Palladius, Febr. 25. 33.; Nov. 7. 17. Dioscorides, I. -145. 372 Die Eichen- und Birken-F: amilie in Italien. -Dass die Fagus der Römer, namentlich des Plinius der Buche entspricht,; erleidet keinen Zweifel. Ausserdem, dass ihr italiänischer Name Faggio dafür spricht, sagt schon Plinius, unter den verschiedenen Eichelarten (glandes) sei ‚die der Fa- gus die süssestel), sie bestehe aus einem in einer dreieckigen Haut eingeschlossenen Kerne; das Blatt sei dünn und gehöre zu den feinsten, gleiche dem der Pappel und werde bald gelb, | in der Mitte trage es nach oben zu eine kleine grüne in eine Spitze?) ausgehende Beere, womit. die kleinen, von einem In- secte (Cynips Fagi) hervorgebrachten Auswüchse gemeint sind, die sich auf Buchenblättern so häufig finden. Dann heisst es, fast aller Bäume Fruchtbarkeit wechs’le..ab, dies gelte aber am meisten von der Buche?); ferner: im Holze der Buche gebe es gleichsam Queerkämme®). Von ihrer Benutzung sagt Pl., dass Mäuse und Drosseln die Frucht lieben, die Siebenschlä- fer davon fett werden, dass sie Schweine munter und ihr Fleisch leicht verdaulich mache); dass die Rinde der Buche und man- cher andern Bäume zu Gefässen, Körben und zu offenen Be- hältern, die bei Getraide und Weinärnte gebraucht werden, und zu Hüttenbedachung benutzt werde‘), auch wohl zu Brettern zum Dachdecken (scandulae), obschon solche am besten von Eichen seien?); dass das Holz sich in Wasser recht gut halte, 1) ‚„BDulcissima omnium fagi.“ Lib. XVI. 6. 2) ,‚Fagi glans nucleis similis, triangula cute includitur. Folium tenue atque e levissimis, populo simile, ceierrime flavescens: et media parte plerumgque gignens superne parvulam baccam viri- dem, cacumine aculeatam.“ ibid. 7. Vergl. 8.: „Folia (Quercuum) nec, quum cadunt, flavescentia, ut fagi‘“. 3) „Arborum fertilitas omnium fere alternat, sed maxime fagi.“ ibid. 7. > 4) ,„Fagis pectines transversi in pulpa.“ ibid. 73. 5) „Fagi glans muribus gratissima est, .... glires quoque saginat;, expetitur et turdis.‘‘ „Glans fagea suem hilarem facit, carnem coquibilem ac levem et utilem stomacho.“ XVI. 7/, 8. 6) ,Cortex.ex fagis, tiliae, abieti, piceae in magno usu agrestium. Vasa, corbesque ac patentiora quaedam messibus in URN vindemiisque faciunt, atque praetexta tuguriorum.“ XVI. 7) Scandulae e robore aptissimae, mox e glandiferis aliis firtie: XVI. 15. - Die Eichen: und Birken- Familie in Halien. 373 | ‚ander Luft aber bald verderbe; dass es leicht zu bearbeiten, ‚öbgleich spröde‘ und zart, ‘und in dünne‘ Platten ‘geschnitten 'biegsam ‘sei und gut zu’ Kästchen und Schränken). Adler “ Während :so Plinius’s Beschreibung der Buche und ihrer Benutzung so genau mit’ dem, was'jetzt davon gilt, überein- stimmt, dass kein Zweifel an “der Indentität bleibt, so finden sich ‚doch Aeusserungen bei ihm, woraus hervorzugehen scheint, dass die geographischen Verhältnisse der Buche in ’ältern Zei- ten von den gegenwärtigen verschieden gewesen. Er sagt näm- . lich, ‘dass „einzelne Stadttheile Roms nach namhafter Bewaldung unterschieden worden und dass es noch‘ zu seiner Zeit 'einen Tempel des Jupiter Fasutalis gab, wo früher ein Buchenhain gestanden 2).‘“ ‘Hieraus könnte man schliessen, dass die Buche damals" in nnr sehr geringer Höhe über dem Neere gewachsen sei, wogegen sie jetzt, in der Regel, unter der Breite von Rom nicht niedriger wächst als in etwa 3000’ H., und namentlich auf dem nähen Albaner-Gebirge nicht unter 2750. Da man in- dess so viele andere Belege dafür hat, dass die phytogeographi- schen Verhältnisse, so wie die klimatischen *), im Wesentlichen mit den jetzigen übereinstimmend gewesen, und da eine Menge - Gewächse, die jetzt nicht mit der Buche vereint vorkommen 3), y.. 1) 2) Bü 3) _ EL Sl m „Non improbatur et /agus in aqua et juglans. hae quidem in his quae defodiun'ur vel prineipales ... . Jtem juniperus: eadem et s.bdialis aptissima. Fagus et cerrus celeriter marcescunt.“ XVI. 79. — ‚Facilis et fagus, quamqnuam fragilis et tenera. Eadem seetilibus laminis in tenui flexilis, capsisque ac scriniis sola utilis.“ XVIT, &4. | Ä Silvarım certe (Roma) distinguebatur insignibus. Fagutali Jovi_ etianı nune, ubi lucus fageus fuit.“ . .. XVL 5. [Vgl. übrigens Fraas: Klima u. Pfl.] Die Buche findet sich freilich mit angepflanzten FPinien, Lorbeer, Steineiche und Erdhbeerbaum vereint im südwestlichen "England und Irland, wegen deren milden Winter und »källlen "Sommer. ' Es ist‘aber kein Grund da, anzunehmen, dass Rom im Alterthume minder von einander differirende Jahreszeiten gehabt hätte, als jetzt; vielmehr geht die allgemeine Meinung “dahin, ihre Temperaturabstände unter ‚sich seien damals noch grösser ‚gewesen. In Buch V. Cap. 8. $. 3. bei Theophrast heisst es, ‚der Lateiner Land ist wasserreich; in der Ebene Hornsch. -Arch. 11. 3. 25 374 ‘Die Eichen- und Birken- Familie in Italien. " bei Rom gewachsen sind, z.B. Lorbeer, Myrte, Pinie, Cypresse, ‚Erdbeerbaun, Steineiche: so 'wäre ‚es gewiss’ sehr ‚übereilt, wenn man auf Grund einer-etymologischen Hypothese annehmen wollte, Rom: hätte wirklich‘ ‚vor Alters Buchenhaine: ‘gehabt. Selbst wenn die Etymologie richtig war,-konnte ja der: Tempel zuerst auf einer Höhe gestanden haben, wo es Buchen gab und nachher nach Rom hinab gebaut worden sein. Ich; will 'hier auf eine andere Stelle bei Plinius aufmerksam machen: diese besagt, dass „ausserhalb der Stadt Tusculum auf einem’ Hügel, der Corne hiess, es emen, der Diana geweihten, ‚heiligen Ba- chenwald gab4).“ Nach einer von mir angestellten Messung der Höhen worauf Tusceulum gestanden, ist dies 2100’ ü. d..M. .ge- wesen2). Auch ist zu bemerken, dass Festus, wo er vom Tem- pel des Jupiter Fagutalis spricht, aussagt, es habe dort einen dem Jupiter geheiligten Buchenbaum (nicht -Hain) gegeben?). Man könnte vielleicht allenfalls annehmen, ein einzelner Baum hätte in Roms Höhe gepflanzt gestanden oder. zufällig sich selbst gesäet: aber ich bezweifle es doch sehr, dass die klima- tischen Umstände dieses zuliessen, wenigstens das Letzte: » Es ist aber noch eine ‚andere Stelle bei. Plinius, die gleichfalls und mehr unmittelbar, anzudeuten scheint, dass die Buche zu seiner. Zeit tiefer herab gegangen sei. Er nennt nämlich einige Bäume die zur Ebene herab gehen, und darun- ter die Buche (Fagus). Aber unmittelbar darauf wird gesagt, wachsen Lorbeer, Myrte und herrliche Buchen (ö&V«r).“ Aber, gerade diese Zusammenstellung zeigt, dass entweder Theophrast falsch unterrichtet gewesen, oder, was wahrscheinlicher , da ;s seine o&07 nicht die Buche ist. Seine Beschreibung, II. Buch Cap. 10. $. 1. passt auch äusserst schlecht auf, die Buche, denn sie soll danach der Fichte ähnlich sein und ein etwas einge- schnittenes und an der Spitze bedorntes Blatt haben.“ 1) „Est in suburbano Tusculani agri colle, qui Corne appellatur, lu- cus antiqua religione Dianae sacratus a Latio velut arte tonsili coma fagei nemoris.‘“ Plin. XVI. 91. - 2) Climat de I’Italie, I. Suppl. I. p. 52, Observ. 669. 3) Festi de verborum significatione quae supersunt (edit. Mülleri, Lips. 1839). „Fagutial sacellum Jovis, in quo fuit fagus uebor, quae Jovi sarra habebatur.‘‘ ber! 4 x Die Eichen - und Birken: Familie in. Holien. 378 ihren, Myrte und Steineiche an den Bergen hinauf ge- ‚kien;; was mit dem: vorigen Satze geradezu in Widerspruch zu stehen scheint?). Einige nehmen mm an, diese Stelle sei aus Theophrast entlehnt, welcher aber unter gnyog nicht die Buche, ‚sondern 'eine Eichenart verstehe. Indess kommt es mir nicht 'so vor, als sei Plinius dem Theophräst gefolgt, denn dieser rechnet: IL 3. $ 1. pnyos zu denen, die ausschliesslich auf Bergen wachsen, und nicht zu denen, die auch in die Ebenen 2 h ‚nie "Die Stellen, wo Plinius von dem Baume spricht, den er a nennt, geben seine Eigenschaften nicht so genau an, dass 'man sicher schliessen könnte, er habe die’ Hain- oder Weissbuche (Carpinus Betulus L.) gemeint; ja der Umstand, dass er von ihr unter den Ahornarten spricht, obgleich wohl hinzufügend, dass Einige eine eigene Gattung daraus machten, so wie seine Hinweisung auf die Zygia der Griechen), die noch eher ein Ahorn ist*®), könnten davon ableiten. Da indess der Name Carpinus sich im Carpino der Italiäner erhalten hat, so kann es doch sein, dass derselbe Baum gemeint ist, jedoch ohne Unterscheidung von der Carpinus orientalis und von Os- irya, und dass Plinius die Mittheilungen der griechischen Au- toren vermengt oder missverstanden hat: Er nennt das Holz hart und zu Griffen an Geräth der Ländleute brauchbar. Die 1) „.Descendunt et in plana corylus, cornus, quercns, ornus, acer, fraxinus, /agus, carpinus, Subeunt etin montuosa ulmus, ... laurus, myrtus, ilex &.““ Plin. XVI. 30. 2) Von der Buche ist noch an folgenden Stellen bei den Alten die Rede: Virgil. Ecl: I. (. . patulae . . . fagi); I. 3.; IM. e, Georg. I; 173. Vitruvius, II. 9. Cato de re rustiea, XXT.: trinsecus cupam (d. Griff an e, Oelpresse) materia MTPEUae Ki Taginea faotto.“ Columella VII. 9. 6. Palladius, Nov. 15. 2. 3) Tertium genus zygiam (Graeci vocant), rubentem, fissili ligno, eortice livido et scabro. (Diese Beschreibung passt nicht.) Hoc alii generis proprii esse malunt et latine carpinum appel- _Jant. Lib, XVL 26. 4) Vergl. Fraas Enopein. pl. fl. classicae, p. 248, & 98. 25* j 376 Die Eichen-\und Birken@Fämiliein\Hälied . Zweige: werden; sagt er, zu’ Fackeln gebraucht ?).»Erröchnet - sie zu:den Bäumen, die auf: Bergen am besten'wächsen;’ doch zugleich in die Ebenerherabsteigen 2). Hr eeeeadte Der morgenländischen Hainbuche wird von den Alten nieht gedacht. Sie ist entweder übersehen oder mit ‚Carpinus Betulus:soder . Ostrya vulgaris verwechselt worden. © 1...1.7. 0a Die -Hopfenbuche (Ostrya vulg.) hat Plinius‘ aka ge- kannt, oder ‘auch sie’ mit Carp.»Betuhis vermengt.' Er spricht wohl von einem Baume, den die Griechen Ostrya nennen, und der in Griechenland wachse, giebt aber nieht an, dass er sich auch in Italien finde. Die Beschreibung passt auch nicht-eben gut: sie ist aus Theoprast entlehnt, aber nicht genau wieder- gegeben), und es ist nicht einmal“ ausgemacht, dass T'heo- phrast's Baum unsre Ostrya. sei, obschon ‚der neugrieehische Name der letzteru, oorova. [während doreva ‚bei, Theophrast]; wohl dafür spricht. — Eher könnte’ man. bei Cato die Ostrya wiederfinden: er räth nämlich, die Pressen aus. dem Holze 'der schwarzen Hainbuche, carpinus atra, zu. machen: Carpino nero ist aber der jetzige ital. Name der Ostrya. Indess lässt sich hiergegen einwenden, dass in den meisten Codices Sapi- r 1) ..Omnibus, quae diximus, spissa firmitas. Ab his proxima est cornus: quamquam &ec... . Tex item et cAarpinus.“ KVT. 76 ..Nune facibus carpinus et corylus familiarissimae.‘“ XVI. 30. 2) „,Montes amant . ... carpinns. . . . Descendunt et in plana.... carpinus.““ XVI. 30. — — S. ferner über Carpinus: Palladiüs, Nov. 15. 13. Vitruv. Lib. X. cap. 9.: „Item carpinus, quod est iminima ignis et terreni mixtione, adris antem et humoris summa continetur temperatura. non est fragilis sed habet utilissimam tractabilitatem. Itaque Graeci, quod ex ‚ea materia Juga jumen tis comparant, quod apud eos Lvyyor vocitantur , item et eam £vyiav appellant. oe ee ne Ä 3) Plinius, Lib. XIII. 37. „Gignit enim (Graecia) arborem osiryn, quam et osiryamı vocant,; solitariam circa saxa aquosa, similem fraxino "cortice et ramis, ‚folio piri, paulo tamen longioribu« ® erassioribusque, ac rugosis incisuris, quae per tota discurrunt, "semine hordeo simili et: colore.. ‚Materie est dura atque firma, qua in domum nn difficiles” ppetnle fieri PrOANHLEE aeg miseras.‘ Be er [BE mar KR ‚Die "Eichen: und ‚Birken Familie‘in Italien. 377 nus\ätra: steht und auch Plinius die: Stelle ‚so wiedergegeben hat). - Der Haselstrauch und seie Frucht kommen bei Plinius u. "andern ‘römischen Autoren ‘unter den Namen Corylus und Avelluna, Nuzx avellana vor). Plinius rechnet ihn zu den strauchartigen Bäumen und sagt, er sei, je ästiger, desto besser und fruchtreicher?), in seinen Nüssen 'sei alles in einem Stücke (entgegengesetzt' der Wallnuss) und sowohl Schale ‘als Kern rund, nur ein weicher Flaum beschütze die Nuss und mitten darauf sei ein Nabel®); ausserdem trage der Strauch Kätzchen mit dicht- stehenden‘ Schuppen, die zu nichts taugen°). Fer- ner: der Strauch werde durch Ableger vermehrt; die Zweige dienen, gleich denen der Weide, zum Binden, werden auch häu- fig zu Fackeln gebraucht‘). Hinsichtlich -.des Vorkommens rech- net er den Haselstrauch zu denen, die auf den Bergen wachsen, aber in die Ebenen herabsteigen ?). — So kann es kaum einen A I) Cato de re rust. ec. 31. .,Prelum de Carpino atra potissimum facito.“ Cf. Plin. XVI. 75. 2) „Macrobius, Lib. II. 14. ,.‚Nux haec avellana seu Praenestina, quae est eadem, ex arbore ei quae dieitur corylos.“ 83). Plin..XVI 53. ‚Quaedam fruticosi generis, ut paliurus, myrtus, item nux avellana, quin immo melior et copiosior fructu in DE res dispersa ramos.“ 4) -„Ceteris (nucibus) quidgnid est, solidum. est utin-avellanis! ., . s.,Putamini, nucleisque solita rotunditas .. „ Has ;quoque' mollis protegit ‚barba, ... Umbilieus. illis intus in ventre medio.“‘ ibid. XV. 94. Vielleicht ist jedoch unter der „mollis barba“ ‘eher die weiche Schale, 'als der Flaum, den die Jungen Nüsse ‚haben, zu verstehen., Mit „‚umbilieus‘“ ist wohl der Theil der Nuss gemeint, womit sie :an die Schale befestigt ist. und der “ sich vom Uebrigen in der Oberfläe :he und Farbe unterscheidet. Bi „Ferunt et avellanae julos, Ban callo, ad nihil ntiles.‘‘ ib XV. 51, 6) „Et aliud genus simile natura monstravit, Eheim arboribus "stölones vixere. .» . Hoc modo plantantur . =. coryli.“ XV. Ber Irojiahht praeter vitem tradit .. . nuces avel- Tanas* XVII. 21. — ... vincula-siquidem et genistae et po- pali . ‚ salligant et intorta corylus.“ ge ER „Nunc' facibus . earpinus et ‚corylus familiarissimae.“ XVI 7) ‚.Descendunt et in plana . . . corylus.‘‘ a 30, —'8. ahrigene 378 Die Eichen- und Birken- Familie in Halieh. Zweifel daran geben, dass Plinius den te vor Augen Ben | hl 4 AI pP. I ir Aufder diese Abhandlung bagleltähden Tafel über die Verbreitung ‚u. Vertheil. der Cupuliferge in Italien von beiden Küsten aufwärts bis auf die Gebirge geben [gleichwie bei der Abh. über Coniferae in Archiv II. 1.] noch unten angefügte Höhenprofile die Höhen schärfer an. Durch Bezeiehnungen in der pbern Ecke sind für die einzelnen Arten mit Linien die Richtungen angegeben, worin sie weiter verbreitet sind, wenn man sich auf ‚die a und auf die Apenninen gestellt denkt. B. Die italiänischen Bäume und Sträucher aus der Birken-Familie [Betulaceae |. I. Birken-Gattung (Betula). 1. Gemeine Birke (DB. alba L)N. Nouv. Duham. II. t. 50 Dieser Baum, welcher in Nord-Europa einen so bedeuten- den Rang einnimmt, kommt auf der Südseite der Alpen, vom Mt. Cenis bis zu den östlichsten Theilen, häufig vor, obgleich er nicht zu denjenigen gehört, die vorzugsweise Wald bilden, sondern eher als den Nadelhölzern und der Buche unterseord- net anzusehen ist. — Der eigentliche Gürtel der Birke fällt zwischen 3000’ und 6000’ H., (also in die der Buche und der Nadelhölzer), aber hier und dort ist die Birke niedriger anzu- treffen und geht sogar fast bis zum Fusse der Alpen herak, z. B. am Comer See unter dem Mte. Legnone, wozu vielleicht die leichte Verbreitung der geflügelten Frucht beigetragen hat; so wie sie andererseits auch, besonders als Steaueh, ‚höher als mm U 0 über Corylus auch: Virgil. Georg. 11. 65., 299.; "Eel. I. 14, Columella V. 10. 14. Cato de re rust.. c. 8. Palladius Febr. 25. 31. Ovid. Metam. X, 93. 1) Hiernater Defula pubescens mitinbegriffen. / Die Eichen- und Birken- Familie in Italien. 379 6000’ ‚geht. — Sie kommt auch auf den euganeischen Bergen “mit der Buche vereint zwischen 1200’ und 1800’ [d. grössten Höhe derselben] vor. — Dagegen fehlt die Birke ohne Zweifel gänzlich"in. der. ganzen Apenninenkette: ‚ich sah sie nirgends und kein Autor führt sie von dort an. Anden Euganeen ist also ihre Südgränze, sofern man nicht die ae aetnaea unter De ziehen will. Die’ gemeine Birke kommt; so. „weit die Dachaishtän ‚rei- a? 'in der spanischen: und der griechischen Halbinsel nur auf den @ebirgen, welche diese nördlich hegränzen, nämlich der Rhodope und den Pyrenäen, und in den nördlichen portugiesi- schen Gebirgen vor): sie ist durch ganz Mittel- und Nord- Europa, sowohl in den Gebirgen als auch in den Ebenen ver- breitet, doch häufiger in Osten als in Westen, häufiger im Norden als in Süden; ihre Nordgränze fällt in Lappland unter 70% Breite. — Sie ist auch im Altai und im Caueasus au finden, in letzteren jedoch nur in einer Höhe von über 2000°2). — Sie zieht troeknen sandigen Boden vor. | 2. Die Aetna-Birke (Betula aetnuea Rafinesque.)?). leh halte es für mehr als zweifelhaft, ob diese Form als eine eigene von B. alba serschiedene Art anzusehen ist. Sie ist bisher ‚wur auf ‚dem; Aetna gefunden ‚worden; ihre untere Gränze trifft in 5000 H., wo sie mit: Eichen gemischt. ist, ihre obere ‚bei ungefähr 6500’ im Gürtel: der ‚Buche. * sd. Zwergbirke (B. nana L.). Flora Danica, 91. Diese. Polar- und Alpenpflanze habe ich selbst nicht in Italien ‚gefunden, aber sie ist von Massara für das Veltlin und N»: SS NEE Spie. FI. Rum. II. 342. Bentham Pyr. 64. Brotero Lasit. 11. 293, | 2) Ledebeur Alt. IV. 214, Bieberstein Taur. _ a, I. 404. ‚Meyer Cauc. 43. 3) Chloris ‚Actnensis. Nach Gussone. Synopsis, ‘Vol. N. P. 2. 612. eine Abart der Bet. alba. [Das lat. Adjectiv aeinensis bezog sich auf die Stadt Aectna (Cicero), deinaeus auf den Bere]. EM. : - Bill ie \Birken-Familie.isi Hälions von Biroli’ "angezeigt ar ‚Sie Men Behie „ider--alpinen ‘ Rei gion an? bi 4 2 te en wo a Man‘ findet: sie im karte be mitteleuropäischen: Gebirge (Böhmerwald, Erzgebirge,'Harz, Jura} Schottlands Höochlande) wieder, ferner in'Nord-Russland und Sceandinavien;’wo:isie.bis zum 'Nord-Cap '(719)2) geht, und'in den nördlichsten ‚Gegenden kommt sie im Meeresniveau vor. Dann wächst „sie, auch«ün, allen Polar-Ländern: auf Island, Grönland bis’ 739, Newfound- land, Labrador und bis Fort Franklin, desgl. am Kotzebue-Sund; im Altai und wahrscheinlich a ganzen nördlichen Sibirien?), ıb IL. Erlen- Gattung ( Alnus). | E_ l. Gemeine Erle (A. glutinosa W). a N Nouv.:, Dub. IE; t..64.,...5.,0 80 6.060 3 .. In den Alpdn überall sehr gemein, vom Fusse bis ‚zur subalpinen, ja fast zur alpinen Region, näml. bis 5000’ Höhe, an Fluss- und See-Rändern und andern feuchten Orten. ,— Auch in der lombardischen Ebene ist sie sehr gemein (Abano, Verona, Mailand, Lago Maggiore, Novara). — In den Apenninen ist sie nicht selten, doch nicht so häufig wie in den Alpen (Mte. Pi- sano, ober Arno-Thal, Camaldoli, Lago di Nemi), und geht bis zur Ebene herab, nicht bloss in den nördlichen Theilen (Viareg- eio, Macchia di Pisa), sondern selbst im Süden (Ostia, Ebene | von Pesto). ter Di R Wie die Erle grosse Ausdehnung ach der Höhe Haß so. ist auch ihr horizontaler Verbreitungsbezirk sehr weit: sie kommt in den Pyrenäen und der spanischen Halbinsel, am Bal- 1): Massara Prodromo della Flora Valtellinese, 28. Biroli Acon. Il. 124. (Pollini: IH. 107.) 6 | 2) Koch Synops. .ed. 2. 762. Gaudin ‚Helv. VE. 177. Hooker Bri- tisy P1.1.:300. Hartman Skandin. ed. 4. 315. Wahlenberg Bapp. 254. Blasins Reise in Baussl. (mar Grischach’s ‚pflanzen- geogr. Bericht üb. 183). Ri 3) Hooker' m Grönland: d. Vahl mündlich. 7» Mpeg ‘ -brador, » Hooker Fl. ‚Boreali- Ameiric. 156.: Hook. & Aruott, Er B ri 129. _ Die\Eichen-tumdWBirken: Familie in. Italin. 381 kangebirge,; in, Dalmatien und der griechischen Halbinsel vor!), ist durch, ganz Mittel-Europa, verbreitet ‚und geht in Scandina- vien bis zum Austlusse des Ängerman-Elv undı.bis Romsdalen 63°, dagegen in Russland wie es ‚scheint nur bis 570; ist ferner im. Caucasus; aber garnicht im. Altai "und fehlt: in der. Polar- - Elora2).. Nach Desfontaines ist: sie.in Nord- -Alrica vorhanden: dies ist, freilich auch ihr südlichstes Vorkommen. Die Angaben von, ‚Nord. -America sind zweifelhaft. sur dir 3. Graue Erle (A. incana W.). Pr Nonv. Duh. I. t. 64. “Diese kommt in den Alpen, besonders zwischen 2000’ und - 6000’, häufig vor, doch kommt sie auch bis zu 1000’ H. herab (Tolmezzo, Dazio, Domo d’Ossola.). — In den :Apenninen ist sie nur in deren nördlichen Theilen: zu finden (bei Fiumalbo unter dem ] Mte. Gimone. in Modena, Serrayezza- Thal, ‚Pietramala) und kaum höher, als bis 4000’. | Sie, ist, auch in den are zu Rn aber .nicht süd- licher in der spanischen Halbinsel, . wird nicht angeführt von Ä Balkan, aus ‚Dalmatien, noch aus ‚Griechenland, auch nicht wei- ter. südlich 3), Dagegen ist. ‚sie in Mittel- und Nord- -Europa : sehr | gemein. und geht weiter nmordw ärts als A. glulinosa, nämlich in Scandinavien. bis 704,9 . Nach ‚Blasius wird sie in, Russland schon. ‚am Waldai- Landrücken von A. glutinosa ‚abgelöset; doch kommt. ‚sie im Caucasus wiederum vor. In Grönland, Labrador und dem ‚übrigen arctischen America erscheint sie in der Form virescens?). Es uf A Bentham Pyren. 58. . ‚Willkomm in berl. Bot. Zeit 1816. nr. 4, ‚(Sierra Morena). Brotero Lusit. I. 210. Grisebach Spicil. Fi. Rumel. II, 342. Visiani_Dalm. 1. 211. is Graee. II. 232. Chaubard Peloponn, 63, 2 y Hartmanı Skand. Fl. ed. 4. 313. Blasius a. a. o. - Bieberstein Taur.-Cauc. Il. 394° Ledebour Fl. Alt. IV. 242. 3) Desfont. Atlant.I1. 339, Delile und Forskal haben sie in Aegypten “nicht gefunden, aber nach Delile (Aegypt. 27.) soll Hasselquist sie dort angetroffen haben. Hooker Bor.- Amer. 157. 4) Wahlenberg Lappon. p. 251, Blasius a. a. O. Bieberstein T. - 382 Die Eichen- und‘ Birken-Familie ‘in. Kälien.\ 3. Grüne Erle (A. viridis' De., A. ovata.y yon Sie ist in den Alpen sehr gemein, besonders in den 'west- lichern und mittleren 'Theilen,' und gehört der “alpinen und subalpinen Region an,- wo. sie- oft mit den Alpenrösen vereint, - Gesträuche bildet. Ihr eigentlicher Gürtel ist zwischen 5000”. und 6500° H.,; sie kann aber bis :7000° hinauf- und zu 3500° herunter steigen! — In den Apenninen fehlt sie gänzlich. Sie kommt ausser den Alpen überhaupt nirgends in Europa vor, ausgenommen im Banat,; wo sie:nach Rochel wächst. Da, sie in Europa’s Polarländern nicht. wieder : vorkommt, so dürfte es: wohl zweifelhaft sein, ob sie in. Nord-America zugegen ist, von wo Hooker sie angiebt!). 4. Herzblättrige Erle (A. cordifolia Tenore). Flora Neapolitana, tab. 99. Diese sehr ausgezeichnete. Erle kommt nur in n den süd- lichen Apenninen vor, ist aber hier sehr verbreitet und wald- bildend. Ich sah dieselbe auf dem Mte. St.-Angelo di Castel- lamare, bei Amalfi, Cava, St.-Eremo, zwischen Casalnuovo und Lagonegro, am Mte. Cucuzzo, zwischen Cosenza und Petrania. Tenore giebt auch den Mte. Pollino, Mte. della Stella. und Neapels nächste Umgehung an. Sie kommt also nur zwischen , 39° und 41° n. Breite ‘vor. — Sie ist eine Gebirgspflanze, die hesouders zwischen 1500’ und 3700’ Höhe gedeiht2), geht aber. . an manchen Stellen bis zur Hügelregion herab: (bei Castellamare, Cava, Amalfi), ja sogar in die Ebene (Ponte di EaMkNeBNd in der Ehene von. Pesto). Ausserhalb Italiens komnt: sie nicht vor, Cosa vielleicht ausgenommen, falls nämlich die von Robert gefundene A. cor-. dala dieselbe Art ist?).; - R;\ ne I. 395. C.A. Meyer © auc. 43. Guinea , J. vahl- - (mündlich). "E. Meyer Pl. Labrad. al, Hoeker Fi. Bor.-Amer. 11. 157. Hooker'&: Amott;: Beechey’s Voyı; 11%. M9sulmezgn i ı) Rochel Banat. 39 ° Hooker Bor. - Amer. II. 157. 2) Climat de UItalie. T. I Suppl. p. 54. Nr. 685., 686. - 3) Loiseleur Fl. Gall. II. ed. 2. p. 318. Die Eichen- und ‘Birken-Familie in Italien. 383 Rlückb ick Von den” Betulaceae, welche Italien aufweiset, sind also ‚wei diesem Lande eigenthümlich (Betula aetnaea und Alnus cordifolia); eine kommt nur oder kaum anders als in den Alpen vor (Alnus viridis); drei, die in Italien nur in den Alpen oder höchstens zugleich in den nördlichsten 'Apenninen wachsen, hat Italien theils mit Mittel- und Nord-Europa (Betula alba und Alnus incana), theils mit den Polarländern (Bet. nuna) gemein; eine endlich breitet sich über den grössten Theil von ‚Europa aus, ja kommt sogar an der Küste Nord-Africa’s vor (Alnus glutinosa). Sowohl hieraus, als auch daraus, dass die Polar- gegenden‘ mehrere Betulaceen besitzen, geht hervor, dass die. Familie in Italien im Abnehmen ist, wobei es jedoch merkwür- dig erscheint, dass in dessen südlichsten Theile eine neue höchst eigenthümliche Form, die Alnus cordifolia auftritt, wie auch das isolirte Vorkommen der Betula aetnaea, auf dem höchsten Berge Siciliens, bemerkenswerth ist, sie möge nun als eine ei- gene Art zu betrachten, oder unter die im Norden und auf den Alpen so sehr verbreitete Det. alba zu bringen sein. Hinsichtlich des Verhaltens nach der Höhe gehören in den Alpen Betula nana und Alnus viridis der alpinen und su balpinen Region an, Betula alba und Alnus incana finden sich in der subalpinen Region und der Laubholz- Region, 4. gluti- nosa geht fast eben -so hoch wie letztere zwei, anderseits aber bis in die Ebene herab. In den nördlichen Apenninen gehört Alnus glutinosa den unteren Strichen, A. incana den höheren an, in den südlichen Apenninen aber kommt die "erstere vom Fusse der Berge bis um 4000’ H. vor. In Sicilien wächst Be- iula aetnaea in der obern Waldregion. ist Die Benutzung dieser Gewächse ist nicht'von Erheblich- keit. Die Birke dient in den Alpen als Brennmaterial, ihre Zn. zum ‚Korbflechten, u. s. w.; das Holz, der Erle w nid zu Wasserrinnen, Pe u. Baie Greg ur.) 334 Die Eichen- und‘ Birken-Fämilie «in Halien“ Historische Verhältnisse. Bei Plinius ist von der Birke und‘ der Te die” ee: Die Namen Betulla und Alnus entsprechen den jetzigen. ita- liänischen Betula und Alno (Ontano). .— - Von der Birke wird gesagt, sie zeichne ‚sich durch bemerkenswerthe "Weisse (der Rinde) und die dünnen zähen Zweige aus, die zu ‚Reifen und zu den obrigkeitlichen Ruthen benutzt ‚würden; in Gallien köche man ein Harz oder Theer daraus, worunter wohl das empyreu- matische Oel gemeint ist, das ‚jetzt in "Russland bei Lederbe- reitung benutzt wird. Sie wird ein gallischer Baum ‚genannt, was darauf hindeutet, dass sie auch jm Alterthume nur auf den Alpen (Gallia cisalpina) zu finden gewesen; und dass es heisst, sie gedeihe in sehr kaltem Klima, entspricht a auch ganz ihrem jetzigen Verhalten 1), | ad Von der Erle wird erwähnt: sie habe dicke Blätter, ge- .deihe nur- in feuchtem Boden, ihr Holz werde zu Wasserrinnen benutzt und sei unter dem Wasser dauerhaft; sie bekomme Kno- ten, die marmorirtes Holz gleich dem Ahorn geben, und sie könne mit Stecklingen fortgepflanzt werden: was alles auf die Erle passt. Dagegen ist es ein Irrthum, wenn es von ihr und mehreren andern Bäumen heisst, sie brächte Beine Frucht und nn: Samen hervor?). br Auch bei andern römischen Autoren wird der Vorliebe % Fi, Plinins, XTL 30. „Gandet frigidis sorbus et magis En be- fulla. Gallica haee arbor mirabili candore atque tenuitate, ter- 'ribilis magistratuum virgis. Eadeım eirculis flexilis, item cor- bium :costis. . Bitumen ex ea Galli. excoguunt.‘“ — ibid,; 69.: oe... et genistae....c betullae allıgant.‘“ i 2) Plin. XV1. 38. „(folia) erässissima alno.‘““ 1Ibid. 31.: „Non nisi in aquosis proveninnt salices, «ind, populi’&e.:t ibid. 81: „Pi- nus, piceae, @/nd ad aquarum duetus in tubos ‚cavantur.‘“ ibid. 79. „Larix in humore praecipna et alnns nigra. Contra. adacta, ‚ In terram in palustribus alntıs aeterna, onerisqne quantilibet „ patiens.“* ibid. 27.: „BReperitur in alno tuber: tanto' deterias quanto ab acere alnus ipsa distat.‘“ ibid. 84.: .„‚Dat et ’alnus,; ut dietum sit, tuber sectile sieut eitrum.acerque.“ Lib. XVII. 13.: „Ex eodem (cotoneo) inventum est surculos abscissos serere. Hoc primo scepis causa factum, sambucis cotoneo et rubis de- Die Eichen- und Birken- Familie in Italien. 385 der Erle für feuchten Boden. und des @ebrauchs des Holzes zu Dienst im Wasser gedacht). ‘Dass die Alten die Alnus viridis und Betula nana die der alpinen Region angehören nicht sekannt, und dass sie Al- nus incana nicht! von der A. glulinosa. unterschieden ‚haben, ist leicht zu begreifen. Aber auch, Alnus‘ cordifolia. scheint ihnen unbekannt gewesen zu 'sein. | “ ) Aids: erkulie: Auf Taf. II. oder de untern Abtheilung der beigefügten Charte sind die geographischen Verhältnisse ebenso dargestellt, wie auf Taf. "I. die: der OBBRUSFSIIER s. ob. d. Schluss der RRENS. ze u siragieodk 3iln ee mox et culturae ut populis, alnis, saliei Ket Xu. 45.: „fructum arborum solae nullum ferunt, hoc est, nec semen 1 okititem; tamarix, populus, @/nus, ulmus &e.“ m TE . Lib. XH. Nov. 15. Vitrwvius, I1.,0;,9. Virgil. Georg. er 109.: ” Flaminibus salices, crassisque aludihe. alni LEN u. ebds. MH. 451. Lucanus, Pharsal, III. 3. 441. ‚,et fluctibus = aptior 'alnus.“ ibid. 520. Juvenal. Sat. IH. 266. | yıb4 Xu. Ueber die Stellung der Blätter und Knospen a an i den Pflanzen. 2 , . Bi Von se ! ‘&ustaf Silfversträhle*). Uebersetzt von Dr. Beilschmied. Da die Berechnungen in dem früheren Aufsatze in K. Vet. Acad. Handl. f.ir 1838 **), worin der Verf. die Divergenz von Blättern und Knospen zu bestimmen suchte, sich haupt- sächlich auf die Voraussetzung stützen, dass Blätter und Knos- pen an der Oberfläche der Gewächse in Spirallinien geordnet sind, von welchen eine einfache oder eine zweifache, eine fünffache, eine dreizehnfache u. 8. w. nach der einen Seite von einer ein- fachen, oder einer dreifachen, achtfachen, einundzwanzigfachen u. Ss. w. nach der andern Richtung geschnitten werden, diese durch Betrachtung der Pflanzen gefundene Wahrheit aber einen nothwendigen Grund haben muss: so hat der Verf. sich weiter bemüht, einen solchen zu finden. Dieses führte zum vorliegen- den Aufsatze. Wenn das Auge auf Zapfen, Kätzchen u. a. Pflanzentheile fällt, so erkennt man wohl bald, dass Blätter und Knospen in bemerkenswerther Orduung stehen; worin aber diese Ordnung eigentlich bestehe oder welche Regel sie bestimme, ist nicht so offenbar. Bei genauerem Betrachten findet sich indess, dass der Grund dieser Ordnung darin liegt, dass die Punkte, aus wel- chen Blätter und Knospen hervorgehen, einerlei horizontalen Abstand von einander (Divergenz) haben. | *). Kongl. Vetenskaps-Acad, Handlingar, för är 1839, S. 212221. *%*) Webers. in dies. Archiv, I. 3. 382 — 390. Daselbst- ist übri- gens $. 389, Z. 12, statt 229° 29° 32” zu lesen: 222° 29° 32”, Stellung ‚der Blätter und ‚Knospen un Pflanzen. 387 Dieser Abstand kann bei verschiedenen Pflanzen und Pflanzentheilen verschieden- und deshalb dio Ordnung, worin Bl. u. Kn. bei verschiedenen. Pflanzen uid Pflanzentheilen ge- gen einander stehen, manhigfach sein. Durch Beobachtungen kann man wohl eine ‘einigermassen vollständige Kenntniss der verschiedenen Art nnd Weise, wie BL u. Kn. geordnet sein können, erlangen: aber durch eine mathematische Auffassung aller der Verhältnisse, worein so georanete Punkte durch die Verschiedenheit der ‚gemeinschaftliehen Divergenz zu einander kommen können, wird doch die Kenntniss der bemerkten Ord- nung am vollständiesten und klarsten. — In Betracht Masken wurden nachstehende Bereebhumgiin unternommen. Wenn die Peripherie ist =a (360%). und die Divergenz der Punkte: nach der einen Seite —b | und nach der andern =a—b=ec, so ist die Divergenz zwischen der senkrechten Linie, die durch einen dieser Punkte gefällt wird, und dem ersten darauf fol- genden Punkte —b und =e. | Die Divergenz des zweiten Punktes: entweder —92b—a, und —)_I c, oder En —YA IM, und =2c—.a. Des dritten Punktes Divergenz: entweder —3b—2a und =3c oder - o=3b—- aund =3c—a oder auch =3d. und =3c—2a. - Die des vierten Punktes: ® entweder‘ —4b—3a und =4c oder —4b— 2a und =Ac—a oder —4Ab— aund =Aic—2a: oder auch —=4b und =4c—B3a. Des fünften Punktes Divergenz: entweder —5b—4a und =5c oder - =5b—-3a und =5c—a oder —55—-2a und =5c— 2a 388 Stelhihg der Blätter und Kuöspen’än Pflänken. oder E —5b— a und =5e—3a . will oder auch 5b. und =5c—4a . wii VÜ. S. w. a ah ar ae Ist nund ce 5, > 80 trifft jeder zweite Punkt auf die senk, aulchte Linie. Sind hingegen b und e ungleich, z.B. d ktason als e (b—c—=d), so muss die Divergenz des zweiten Punktes sein =2b—a und —=2ec. ab »9l Da a=b-+e und bezieht di, so ist ns %b—-a—b+c+d—-b—)=d, ") und also die Divergenz des zweiten Punktes =d und —=2%e: Die Divergenz des dritten Punktes wird daher =5+d, und —c, und zwar diejenige dieser Grössen, welche grösser als “ ist, um letztere Quantität (a) vermindert, und also’ entweder —b+d-a und 3c, oder =d+d und 3c—a. Nun ist "d+d—a=c+?2d—b—- c=2d-b=erd—c—d)=d—e, und oT | | | 3ce—a=Ic—h - c=Rc—b=2c—c—d)=c—d, und also die Divergenz des dritten Punktes entweder —d-—c und =3c, oder =b-+d und —c—_d. In dem Falle, dass d grösser als c ist, findet die erstere Divergenz statt; im entgegengesetzten Falle die jeizfere man setze dann c—d=e. Des vierten Punktes Divergenz kann wiederum sein ent- weder =b+d—c und =4e, oder =?Öd+d und =?2ec—d, die von diesen Grössen, welche grösser als a ist, um diese Grösse ' verringert, und mithin entweder = b+d—c-—a und =4c oder —= b+d—c und =4c—a oder auch _ er und =2c—d Br “oder —=2b+d Ta —=2c—d—a. FOR Nun ist b+d—-c—a=d— Ice Ac-—a =zIe-d | 2 +d-a =2d 1ohorandats K=d-a "add 1019 und Ddrd—e 94, J, - Stellung der Blätter und Knospen an Pflanzen. 389 also die letzte der'vier Divergenzformeln widersinnig und fallen die zwei mittleren zu einer zusammen, daher bleiben für den vier- ten Punkt nur zwei verschiedene Divergenzen übrig, nämlich: entweder o=d-—2e und =4e oder Be er, und =2c—d. Falls-d grösser ist als 2c, findet die erstere statt, im än- dern Falle die letztere. Die erstere setzt voraus, dass d nicht . bloss grösser als ce, sondern auch doppelt so gross ist. Bei der letzteren kann ce sowohl grösser als auch kleiner sein als d. Die Divergenz des fünften Punktes muss sein entweder —h+d—2c—a und =5e oder —=b+d—2ec und =5c-a “oder auch —=b+2d-a und =3c—d oder | —b+2d und =3c—d-—a Nun ist b+d—-2c—a=d—3c Be—a —=d3c—d b+2d—a —=2d- ec R 3c—d-a —=c—2d und 5+d—2ec —2d —c, und so giebtes für den fünften Punkt nur drei Möglichkeiteii entweder —d—3e und =dc oder _ —2d—c und =3c—d : oder auch _ —=b+2d und =c—2d. Die mittlere dieser Divergenz-Formeln ist möglich in allen den Fällen, wo d nicht grösser’ als dc, auch nicht grösser als 5 Ce’ ist, und wo d kleiner als 5. Die erste derselben kann nur eintreffen, wo d grösser ist als 3c; und die letzte da; wo d kleiner ist als 5 Wäre ce grösser als d(c—d=e) und d grösser als e(d—e=f); so würde die Divergenz des öten Punktes nach der obigen mittelsten Formel =f und =2d-+3e. Des sechsten Punktes Divergenz kann sein: A=-a+5-IcHdund = -+6c Hornsch. Arch. II. 3 26 - x _ 390 _ Stellung der Blätter und | Knospen an Pflanzen. B + 5b—35c+d und ——-a+bc € =—a+b—c+2d un = +4c—d D= +5-c+42dund =—at4-d E =—a+2b +2d und =—a+2c—2d. +25 +2d ud = +2ce— 2d was sich reducirt auf ß A —4c+ d+6c B&C—2c+2d+t4c—d D&SE +3d+2c—2d F +2c+4d —3d Da von diesen Formeln die letzte (F) als widersinnig wegfällt, so bleiben deren nur drei: davon ist erste möglich, wenn d grösser ist als 4c, die 2te wenn d grösser als c, und die 3te wenn c grösser ist als d. Des siebenten Punktes Divergenz kann sein A=—arb—-Ic+ı dund = +7e B= +5—4c+ dwd =—a+tTe C=-arb—2c+?2d und = +5ce—d DI +b5—2c+2d und =—a+5c—d E=-—-a+b +35d und = +3c—?d 0 +b +3d und =—a+3c—2d, was sich reducirt zu A =—-5c+ d=+7e B&CÜ=-35c4H2d=+5c—d D&E E=-—- ece+3d=+43c—2d F —+ c+44d=+ c—dd. Von diesen vier Formeln findet die erste statt, wenn d {7} e 0) id = 3C . grösser als de ist, die ?2te wenn d grösser als —, dieöte wenn 2 Ce # . d grösser ist als 3 und die 4te wenn c grösser als 3 d. Die Divergenz des achten Punktes kann sein: A=—-a+rb—-5cH dund = +Se DB. +5—5c+ dund =—a+tdSec € =z—a+b—Ic+2d und = +6c— d D= +5—3c+2d wd =—-atbc— d- Stellung der Blätter ‘und Knospen an Pflanzen. 3y1 E =—a+tb— c+3d und +4c—2d F= +b-—- ce+3d und =—a+4lc—2d G=-a+b+ c+4dud = +2ce—3d H= +5+ c+Ad und =—a+2c—d3d, was sich reducirt zu ‚ A ——6c+ dund =48c B&C=—4c+2d und =+6c— d D& E=-—2c+5d und =+4c—?2d F&G—= +Ad und =+?c—3d H —+2c+5d und = —4d; wird e-d==e genommen [vgl. ob. zu Ende d. 3ten Punkts], so ist A ——5bd—be und =+8d+4S8e B& C =-—?2d—A4e und =+5d+4+6e D&E=+ d-2e und =+2d+4e F&G=+t4d und —— d+2e H —+7d}+?2e und =—Ad wenn ferner d—e==f, so D& E=-— e+f ud =+6e+?2f F&Gz4A4e14Afud =+e— f nimmt man endlich e—f=y, so D&SE=—yg und =+8/f+69 F&G=+38f44g und = +4g. Nun muss a entweder eben so gross oder grösser sein als 5; (a—b entweder =O oder =.c). Ferner kann 5b zwar grösser, eben so.gross oder kleiner ‚sein als e (b—c entweder =d, oder =(, oder auch = —.d); aber wenn das Verhältniss, wo 5 kleiner ist, als ec, ganz das- selbe ist, als wo 5 grösser ist als c, sobald man nur die Be- nennung dieser Grössen vertauscht, so dürfen nur die Verhält- nisse, wo d5—c—0 und wo d—c=d, in Betracht gezogen werden. AAN Weiter kann c sowohl grösser, als auch eben so gross ‚oder auch: kleiner sein ‚als d, und also c—d=e, oder =(, oder auch =—e; desgl. d-—e entweder —f, oder =0, oder auch =—f; und e—f entweder —=g, =0, oder —=-95 u.8.W: 26* fd 7 392 NS der Blätter und Knospen an: Pflunzen. Wenn nun 3 - ltens ab: so ist die Divergenz 1 und 0, PR ein föider Punkt trifft die senkrechte Linie, die durch: den ersten Punkt 5 gefällt ist; 2tens b=c: so ist die Divergenz } und 1, und jeder zweite Punkt trifit jene senkrechte Linie (c=b= WE b dtens c=d: so ist (dc, ) die Divergenz 3 und ; und jeder dritte Punkt trifft die senkrechte Linie; 3 Atens d=e: so ist (=d=5=,— 5) die Divergenz s und 3, und jeder Ste Punkt trifft senkrecht; FRE OK! dtens e=f: so ist (f= en) die Divergenz } und 3, usd jeder 8te Punkt senkrecht; x a Vier d Ötens f=g: so ist (g= regte s= 7) die Divergenz -; und „,, und jeder I3te Punkt senkrecht; und so weiter. Fällt das vorhergehende Glied forte grösser aus als das folgende, so trifft niemals ein nachfolgender Punkt die senkrechte Linie, die durch einen vornergahanden gezogen ist. 0,5 | _ 0.333333333333333 &e. | 2 50.4 3 0 | id 0 =0,384015384615384 &e. = 0,380952380952380 &c. E = ni N 362352041176470 &e. = =0,381818181818181 Re ' Stellung der Blätter und Knospen an Pflanzen. 55 14 ‚SSIIAAAAAA44444 K&ec. 144 377 >= —=0,381962864721485 &c. 377 D70. 381965552178318 &e. 987- ö58 = 381965944272445 &e. et el: 381966000147819 &e. 6765 177\ 17711 16508 =: 381966011042097 &ec. 46368 _ ) 381966011219757 121393 nähern sich die beiden Aeussersten (! und }). os _ —0,381966009880649 &e. 393 250,382 2471910112 &e. 89 533 —0,381974248927038.&e. 233° 50” —(0,381967213114754 ‚&e. 610 3577 —0,381966186599874 &c. 1597 1817 —(, 381966036033293 &c. 418] 10946 —0,331966014982642 &e. 10946 8657 —U, Sy UL 94674 &e 28657 5085 55 —0,381966011329556 &e Je weiter diese Rechnung fortgesetzt wird, desto mehr Zwischen den- | selben befindet sich die Divergenz, die zu Erlangung des Ver- hältnisses erforderlich ist, dass zwei Punkte niemals auf dieselbe senkrechte Linie treffen, oder b—0,618033988749894848204586834365638117720 &e. c—=0,381966011250105151795413165634361882279 &e. , wie es in des Verf. erstem Aufsatze angegeben worden. -. AHHE. Conspectus vegetationis Lapponicae. Auctore | N. 3. Anderson. Ph. Mag*). _ Jam diu in eo consentiunt rei herbariae cultores, Lapponiam vegetationis varietate et ubertate terris ceteris — eodem limi- tatis ambitn — circa polum jacentibus longe antecellere. Hoc ita se habere statuerunt, quippe quum Lapponia media fere sita sit inter tres alias continentes et inter se sat diversas ter- ras. Austrum enim versus Scandinaviae reliquae partes Lappo- niam cum cetera Europa conjungunt; deinde occidentem versus Islandia et Groenlandia ad Americam borealem transitum. quo- dammodo praebent; denique orientem versus per regiones Tos- sicas Lapponia continens est Siberiae. Ex quibus patet, quanti ad vegetationem terrarum, praesertim septentrionalium cognos- cendam momenti sit cognitio plantarum Lapponiae. — Quum itaque leges, quibus constructa est ea diseiplina, quam Geogra- phiam Plantarum vocant, ii, qui in hac disciplina elaboranda versati sunt, exemplis illustrarent, etiam Lapponiam semper respexerunt; quod eo commodius farere potuerunt, quod ex Flo- ris ejus optimis meritoque laudatissimis**) omnibus jam cognita esset hujus terrae vegetatio. Ceteris autem terris circa polum jacentibus peregrinationibus iteratis perquisitis earumque vege- *) Ich hoffe den Wünschen der Botaniker durch die Aufnahme dieser Abhandlung in diese Zeitschrift zu entsprechen, da in Schweden gedruckte kleine Abhandlungen im Auslande nur sehr schwer zu erhalten sind, Die Redaktion. **) Caroli Linnaei Flora Lapponica. Awstelod. 1737 et Geor- gii Wahlenberg: Flora Lapponica. Berolini 1812. Som- ınerfelt: Supplementum, et Bemaerkninger derved (v. p.‘29). Conspectus vegetationis Lapponicae. 395 * tatione sie accuratissime cognita, ea tamen nova, quae de plan- tis lapponieis a scrutatoribus nonnullis*) indagata fuerunt, in iis operibus”*), quibus Geographia plantarum his proximis tempo- ribus tam diligenter tractata fuit, nullo fere modo adhibita fue- runt; quam ob rem computationes ejusmodi, quatenus e Flora Lapponica factae sunt, falsae vel saltem minus rectae nonnum- quam divulgatae sunt. | Hac opinione ducti nos nonnihil ad hance Lapponiae vege- tationem accuratius cognoscendam eollaturos eredidimus, si ea, quae post Floram Lapponicam a Wahlenbergio editam detecta fuerunt, in ordinem ita redigeremus, ut, brevi quidem spatio, enumerationem proponeremus plantarum, quae intra limites Lap- poniae hucusque sunt animadversae. Quum autem haec eadem disciplina, Geographiam dico Plantarum, jam docuerit, fantam esse similitudinem vegetationis, quae regiones, quas vocant arcticas, oceupat, quantam varietatem plantarum quum specierum tum familiarum, quibus luxuriant ter- rae, in ea orbis terrarum zona, quae dicitur tropica, sitae; ad eognitionem completam vegetationis Lapponiae sane maximum adferre poterit adjumentum comparatio Florarum singularum ter- rarum septentrionem ‚versus jacentium, qua adpareret, quanta haec earum similitudo ad rationem vegetationis sit. — Talem comparationem jam elaboravimus, quamtum ex operibus et col- lectiosibus iis, quae nobis adire licuit, haurire potuimus; hoc autem opusculo jam conscripto intelligebamus, nennulla adhuc testare quum corrigenda tum addenda » Quare hanc rem nune omittere coacti sumus, tamen aliquando fore, ut tale opus jucun- dissimum repeti possit, sperantes, quo primas lineas Fiorae arcticae construere nobis sit licitam. *) Per Lapponiaın suecicam: L, L. Laestadius, J. Ängström (1837), Prof. P. J. Wahlberg, et N. J. Anderson i843' et 1845. Per Norvegiam septentrionalem et Finmarkiam Leop. v. Buch (1807), Lessing, Ängström, Prof. Blytt 1841 et N. Lund 1841—2, **) De Candollei, Humboldti, Meyeni, Schouwi cetero- rumque. x Eu 6 N . > > a > s 396 Conspeetus- vegetationis Lapponicae. 6: Lapponiae significationem tam late patere: volumus, ut contineat 1) Lapponiae partem suecicam,' 1,032 mil. quädr. amplam, 2) Lapponiae partem norvegicam 539 mil. quadr. ex- tensam et 3) Lapponiae partem rossicam. Non tantum quia hae illae sunt regiones, quibus Europa zonae, ut vocatur, arcticae vel polaris est particeps, sed etiam, et vel maxime,' quia.in his ommnibus partibus obvenit vegetatio ubique fere eandem faciem prae se ferens, eam his finibus circumscriptam proposuimus. _ Pars suecica ex 64° lat. usque ad fluvium Muonioniska (69° lat.) septentrionem versus est extensa; fines ejus orientales consti- tuit jugum illud montium, quod, a litore maris baltici eireiter 8 mil. suec. aequabili distantia septentrionem versus tendens, Lappo- niam a Bottnia occidentali et septentrionali sejungit; denique occi- dentem versus jugumalterum sed alpinum, quod Kölen apellatur et per totam fere peninsulam Scandinavicam porrigitur. terminum hujuspartis efficitt. Pars norvegica continetregiones, quaeabeoden: gradu latitudinis geographicae a jugo hocee alpino secundum mare oceidentale et glaciale usque trans promontorium septen- trionale (Nordcap) ad 490 long. extenduntur. Denique partem Lapponiae rossicam efücit peninsula, quae a finibus Norvegiae et Sueciae' orientem versus usque ad mare album patet. — Lap- ponia suecica in _quatuor dioeceses est divisa, Lapponiam dico Umensem (maxime australem), Pitensem, Lulensem et Tornen- sem (maxime septentrionem versus). Lapponia autem norvegica continet 1) Nordlandiam, 2) Finmarkiam- occidentalem et 3) F. orientalem. Unamquamque harum partium in regiones diver- sas et naturales divisimus secundum eam varietatem, quae ibi exstat, plantarum; has regiones plenius adumbrantes, ‚plantas, quibus sunt insignes, enumerare conabimur. Plantae ut vocantur, phanerogamae Lapponiae in 685 spe- cies, 233 senera et 72 familias sant distributae”*); quas omnes ad has tres classes referre possumus, ut sint: 1) Plantae vere alpinae: quae etiam in regionibus alpinis ceterae Europae, ut °) In his computatis et enumeratis fere ubique seeuti sumus Frie- sii Summam Vegetadilium Scandinaviae. Ups. 1845. Conspectus vegetationis Lapponicae. 397 in Helvetia et: Scotia, animadvertuntur *); 2) Plantae vere arc- ticae: quae extra terras septentrionales nondum sunt inventae, sed iis propriae haberi possunt”**); denique 3) Plantae austra- *) @uae in alpibus Helvetiae (secundum Koch: Synopsis Florae Germanicae et Helveticae. 1-11. Francf. 1343—45) obveniunt, sunt :108: G@naphalium norvegicum et supinum, Antennaria carpalhica, Erigeron alpinus et uniflorus, Saussurea alpina, -Mulgedium alpinum, Hieracium cydonaefolium, prenanthoides - et alpinum, Myosotis alpestris, Eehinospermum deflexum, Pole- monium coeruleum, Gentiana. nivalis et tenella, Bartsia alpina, Pedicularis Scepirum Carolinum, Veronica alpina et. saxatilis, Pinguicula alpina, Archangelica officinalis, Thalictrum alpinum, Ranunculus glacialis, Aconitum Lycocionum, Braya alpina, Arabis alpina, Draba Wahlenbergiü, Viola biflora, Silene acau- lis, Viscaria alpina, Cerastium alpinum, latifolium et trigymum, Alsine stricta et biflora, Sazifraga Colyledon, Alzoon, nivalis, siellaris, oppositifolia, aizoides, Hirculus, caespilosa, hypnoides, cernua, adscendens, tridactylites, Rhodiola rosea, Sedum vil- losum, Epilodbium origanifolium et alpinum, Alchemilla alpina, Potentilla nivea, Sibbaldia procumbens, Dryas octopetlala, Phaca frigida, Oxytropis lapponica, Astragalus alpinus (et Oroboides), ‘ Arctostaphylos alpina, Azalea procumdens, Oxyria digyna, Sa- üiz lanata, (phylicaefolia, depressa, myrtilloides), glauca, myrsinites, arbuscula, ovalta, reticulala, relusa et herbacea, - Betula nana, Alnus barbata, Chamaeorchis alpina, Veratrum album, Tofieldia borealis, Juncus arcticus, trifidus et triglumis, Luzula ylabrata et spicata, Scirpus caespilosus et alpinus, Carez fuliginosa, sparsiflora, ustuldta, atrata, alpina, bicolor, vililis, heleonasies, lagopina, incurva, capitala, rupestris et. microglochin, Cobresia caricina et scirpina, Poa cenisea, sude- tica, caesia, laza et alpina, Triselum subspicatum, Agrostis rupestris, Phleum alpinum. In alpibus Scotiae praeterea hae animadvertuntur 16: Prömula scotica, Draba rupestris, Carda- _ mine bellidifolia, Arenaria norvegica, ciliata, Alsine rubella, Spergula saginoides, Saxifraga rivularis, Rubus arcticus, Phy!- lodoce coerulea, Saliz lanala, Luzula arcuata, Carex saxali- .. .üs, rarifiora, Calamagrostis lapponica (in Iberia), Aira alpina. ») Armica alpina, Antennaria alpina, Erigeron elongatus, politus, rigidus, Petasites [rigida, Mulgedium sibiricum, Galium Iriflo- rum, Canmpanula uniflora, Diapensia lapponica, Gentiana ser- rata, involucrata, Pedicularis flammea, hirsuta, lapponica, Pinguicula villosa, Primula stricta, finmarkica, Nuphar inter- medium, Ranunculus sulphureus, nivalis, pygmaeus, lapponicus, 398 Conspectus v egetationis Lapponicae. les;, quae Lapponiae non tantum cum plerisque; ceteris partibus Scandinaviae, sed etiam cum tota fere Europa sunt cummunes*) -— Ut melius adpareat, primum quomodo numerus ‚plantarum septentrionem versus diminuatur, tum quae sit plantarum ‚lJappo-_ nicarum ‚per familias naturales distributio, denique; quanta sit ubertas vegetationis in singulis loeis sub ditione 'hujus Florae sitis, tabulam construximus, qua familiae plantarum Lapponiae cum illis Florae totius Scandinaviae et Paroeciae Quickjock (in Lapponia Lulensi ad 35° 207 long. et 670 3° lat. ana compa- ratae exponuntur (quam vide p. 402). ) Quod denique ad id adtinet, quomodo plantae ass onine hyperboreus, Batrachium Confervoides, Thalictrum Kemense, rariflorum, (Papaver alpinum nudicaule), Draba hirta, Iri-. chella, nivalis, alpina, Viola umbrosa, montana, Wahlbergella apetala, affinis, Stellaria alpestris, borealis, humifusa, Arenaria laterifiora, ciliata humifusa, Epilobium lineare, Rubus casto- reus, Oxylropis campestris sordida, Andromeda hypnoides, teiragona, Rhododendron lapponicum, Koenigia islandica, Saliz canescens, punclala, versifolia, versif. myrloides, finmarkica, polaris, Betula alpestris, Equisetum scirpoides, Platanthera obtusata, Calypso borealis, Juncus: biglumis, Luzula parviflora, hyperborea, Potamogetonsparganifolius, nigrescens, Eriophorum russeolum, Carez laevirostris, rotundala, pedata, globularis, s!ygia, laza, maritima, limula, salina, subspathacea, hyper. borea, epigejos, tenuiflora, tenella, festiva, arclica, parallela, gynocrates, nardina, Triticum violaceum, Calabrosa latifolia, '.algida, Trisetum agr»stideam, Vahlodea alropurpurea, Cala- magrostis phragmitoides et sirigosa, Agroslis rubra, Alopecurus prat. v. alpestris, Hierochloa alpina et australis. Si ad has 97 eas 27 addamıus, quas in pag. 441 Lapponiae parti rossicae proprias enumeravimus. inveniemus 124 plantas arcticas Lappo- niae esse incolas, quae etiam in terris septentrionalibus extra Lapponiam sitis obveniunt, his 19 forsitan tantum exceptis: Pinguicula vitlosa, Thalictrum Kemense et rarifiorum, Draba trichella, Stellaria alpestris, Salixz canestens, punclata, versi- folia et finmarkica, Potamogeton sparganifolius et nigrescens, Carez siygia, spiculosa, limula, halophila, epigejos et parallela, Trisetum agrostlideum et Calamagroslis phragmitoides, quarum _ plurimae terrae Lapponicae propriae videntur. Ad hanc classem pertinent omnes ceterae plantae Lapponiae, quas non supra enumeravimus, le f Conspectus vegetationis Lapponicae. 399 alpinae etiam per ceteras regiones Sueciae sint conspersae, haec pauca adferamus. Per totam fere Sueciam usque ad Scaniam*) ita obvenire hae plantae videntur, ut sane_diffieil- -lime sit determinatu, utrum australes an alpinae vocari debeant: Seirpus caespitosus, Cornus suecica, Myosotis sylvatica, Viola epipsila, Scheuchzeria palustris, Sazifraga Hirculus, Linnaea borealis, Carex microstachya,; Buxbaumit, filiformis, limosa et irrigua, Salix hastata et depressa. | Ad Blekingiam et Oelandiam descendentes vidimus Lychnidem alpinam, Caricem sparsifloram (in Blekingia). In Gottlandia occeurrunt Pinguicula alpina et Bartsia (quae posterior etiam in Gothia occidentali et orientali invenitur). In Smolandiam et Hallandiam immigraverunt: Potu- mogeton nigrescens, Juncus stygius, Pediculauris Sceptrum, Ca- rolinum, Carex livida, Betula nana. { Usque in Vermlandiam reperiuntur: Phleum alpinum, Calamagrostis Halleriana, Saxifraga adscendens, Rubus areti: cus, Carex vitilis, globularis, et Salix Lapponum (etiam in Ostrogothia). ” In Uplandia legitur Carex heleonastes. Ad Helsingiam conspersae videntur multae plantae al- pinae, quae etiam in Dalekarlia occurrunt; praeter eas etiam Astragalus alpinus. Eodem modo multae pl. alpinae nahe Medelpadiam, quae usque in Herjedaliam evagatae sunt; in alpibus hujus pro- vinciae non crescit Sonchus sibiricus. In Angermanniam secundum litora maris baltici proce- dunt Calamagrositis lapponica et Salix canescens. In regionibus Dalekarliae**) alpinis maxime austrun versus crescunt: Pinguicula villosa, Eriophorum capitatum, Poa alpina (quae etiam in Oelandia obvenit), Gaudini, Alchemilla alpina, Primula**) scotica, Gentiana nivalis, we En anoens, *) .Cfr. Flor am Suecicam Ach Wahlenberg. Wo, 1831. Ehandina- viens Flora, auct. Hartman. Ed.4. Stockh. 1813. Summa Veget. Scand. auct, Fries. ") Kröningssvärd: Flora Dalekarlica. Fahlun 1843. - En „00 i Conspectus vegetationis Lapponieae. Viola biflora et montana, Archangelica officinalis, Jumeus tri- fidus, Tofieldia borealis, Epilobium origanifolium,. Arbutus:al- pina, Menziesia coerulea, Sazxifraga stellaris,; aizoides et rivu- laris, Cerastium alpinum, trigynum, Sagina saxatilis, Aconitum Lycoctonum. (etiam Uplandiae: Hartm.) T’halietrum alpinum, _ Ranunculus hyperboreus (vide Hartm. Sk. Fl..p- 474) Pedieu- laris lapponica (et 'hirsula sec. Linne), Mulgedium alpinum, Hieracium alpinum, prenanlhoides, Saussurea alpina, Petasites frigida, Gnaphalium norvegicum, Carex capitata, alpina, ri- gida, Salix phylicaefolia, versifolia et glauca, Rhodiola rosea (etianı -in insula Bohusiensi Koön sec. cl. Prof. Wahlberg). Non magis austrum versus quam in Herjedalia*) ‚degre- diuntur: Veronica alpina et sazalilis, Agrostis rupestris et borealis, Calamagrostis Phragmitoides, Trisetum subspicatum, Vahlodea atropurpurea, Aira alpina, Poa lazxa, Tritieum vio- laceum, Echinospermum deflexum, Primula_ stricta,- Gentiana tenella, Diapensia, Polemonium, Sibbaldia, Juncus arcticeus, bi glumis, triglumis, Luzulu arcuata, Oxyria reniformis, Epilobium alpinum, Andromeda hypnoides, Saxifraga nivalis, oppositifo- lia, cernua et caespitosa, Silene acaulis, Alsine biflora et stricta, Stellaria borealis, Dryas, Ranunculus glacialis, lapponicus et pygmaeus, Draba alpina etrupestris, Arabis alpina, Cardamine bellidifolia, Phaca frigida, Oxytropis lapponica, Gnaphalium ulpinum, Erigeron uniflorus, alpinus et elongatus, Chamaeor- chis, Cobresia scirpina et caricina, Carex rupestris, microglo- chin, lagopina, tenuiflora, atrata, sazatilis, variflora, ustulata, pedata, rotundata, Salix myrtilloides, lanata, myrsinites, ar- buscula, ovata, polaris, herbacea, reticulata, Juniperus var. nanı. \ z S Alpes denique Jemtlandiae**) non transcendunt: Koe- *) Anmärkningar om Herjedalens Vegetation afK.F. Thedenius, in: Act. Reg. Acad, Scient. Holm. 1838. > | *) Zetterstedi: iResa i Jemtland ar 1840, in: Botaniska Ärsberät- .telser för är 1839. Auct. Wikström. pp. 491 — 639. — P. J. Beurling: Botaniska iakttagelser under en resa 1343, in: Act. Reg. Acad. Sc. Holm, 1843. pp. 273 — 302. (Flora alpis Äres- % 5 ‚Conspectus vegetationis. Lapponicae. | 401° : \ nigia,: Luzula spadicea et hyperborea, Epilobium lineare, Sa- ie zifraga Cotyledon, Ranunculus nivalis, Astragalus Orobnides et Betula alpestris. N | Itaque ut plantae vere Lapponicae haberi debent: Alope- curus v. alpestris, Catabrosa algid@, Hierochloa alpina, Tri- setum agroslideum, Poa cenisia, Polamogeton sparganifolius, Campanula uniflora, Luzula parvijlora, Andromeda ltetragona, Rhododendron lapponicum, Alsine hirta v. rubella, Arenaria - elle v. humifusa, Stellaria alpestris, Wahlbergella apetala, Cerastium latifolium, Rubus castoreus, Potentilla nivea, Nuphar “: intermedium, Thalictrum Kemense, Pedicularis flanmea (et hirsuta), Draba Wahlenbergii et nivalis, Braya alpina, Gna- phalium carpathicum, Arnica, alpina, Calypso borealis, Carex parallela, gynocrates, nardina, festiva, fuliginosa , bicolor, hyperborea, laxa, laevirostris (etiam in Bottnia oceidentali), Sa- lic 'myrtoides (forsitan etiam ad urbem Pitei) et finmarkica. Quibus hae addi debent plantae Norvegicae, quae extra fines Nordlandiae et Finmarkiae in cetera Norvegia non inveniuntur: ‘ Primula Finmarkica, Conioselinum tataricum, Draba trichella, Cochlearia anglica, Ranunculus sulphureus, Wahlbergella affı- nis, Arenaria lateriflora, Saxifraga hypnoides, Salix punctata Platanthera obtusata, Veratrum album, Carex stygia, subspa- thacea, Catabrosa latifolia, Calamagroslis strigosa, denique omnes Fennicae, quae in pag. 441 enumerantur. Bee Ye \ G ” kutan. pp. 286 — 297). — C. Lagerheim et G. Sjögren: Anteck- ningar om fjället Snasahögen i Jemtland, in: Bot. Not. 1845. u en ih 402 Synantherae . Dipsaceae :.. Valerianeae. . Rubiaceaee . Gaprifoliaceae . Campanulaceae Boragineae .. Labiatae { Menyantheae . . Polemoniaceae Gentianeae .. Personatae .. Lentibularieae Primulaceae Plantagineae . Plumi:agineae . Frangulaceae . Corneae . - Umbelliferae Adoxeae s Nymphaeaceae Ranunculaceae Papaveraceae . Fumariaceae Cruciferae ... . Polygaleae .. Gruinales ... Hypericineae . Violarieae ..... Droseraceae. . Sileneae Alsinaceae .. Elatineae ... Ribesiae Saxifrageae .. Crassulaceae . Lythrarieae . . ' Sean- | Lappo-| Quick- jock. 26/Onagrarieae. . d inav. 159 6 8 20 7 = N 2) KRSOnSb-mpnamn N I mel 609 19 68 2 2 6 2 3 1 13 1 21 6 2 1 1 1 1 2 1 1 2 6 vrZ. 1: 3 5) 26 N 5) el ID ni ® (9) )) ) ) ) 1 ) 6 2 0 4 5) 4 4 E] 1 m 0jHalorrhageae . 1jPomaceae... 1lSenticosae .. 1/Drupaceae 2[Papilionaceae . 4iEricineae ... siEmpetreae .. ' 1}Euphorbiaceae 11Tamariscineae 1lPortulacaceae . 15[Polygoneae .. AlThymeleae .. 2lUrticaceae. .. 1!Chenopodiaceae O/Cupuliferae .. 0lSalicineae. . . liBetulineae 41M$riceae . : . 0iConiferae . .. ljEquisetaceae . 131Callitrichineae OiCharaceae. . . OiOrchideae 14jHydrocharideae Oililiaceae .. . 9!Colchicaceae . QO}Alismaceae . . DiNartheciaceae . 4lJuncaceae... 6iAroideae 141Potamogetoneae OjTyphaceae lj0yperaceae . . OiG&ramıneae .. 0 Conspectus vegetationis Lapponicae. jumal ju (JO je CD as Il OO m Fem Sm NND OO ee el I CO ee CO I PP9-| N Teeny 7 re 2 0 1 5 24 17 5 7) 19 3.19 1 a 18 ) 1 1. Br 32 1 l 1 al | 8 4 N 92 3% 1 N 1004 Are 101 6 4 2 15. 2 a3 10 2.1 2) 6 | sl Al a 3) 95 1 ha 32] 10 6 1 144| 87) 38 1411 611 36 1629| 685| 339 E Flora Lapponica igitur hae exelusae sunt plantarum fa- miliae: Ambrosiaceae, Loranthaceae, Lobeliaceae, Convolvula- ceae, Oleineae, Verbenaceae, Asclepiadeae, Solanaceae, Glo- bularieae, Araliaceae, Acerineae, Resedareae, Berberideae 2 „ Balsamineae, Tiliaceae, Malvaceae, Üistineae, "ucurbitaceae, Paronychieae, Aristolochieae, Santalaceae, Eleagneae, Ulma- ceae, Amaranthaceae, Cerathophylleae, Irideae, Narcissineae, Najadeae (quae 28 familiae 71 continent plantas). His ad illas jam enumeratas additis, intelligemus: N I) Conspectus vegetationis Eipponiene. 403 Pl. Monocotiyjledoneas se ad Pl. Dicotyled. habere a) per totam "Scandinaviam = 1:2, 62° b) per totam Lapponiam = 1:2, 12 c) circa Quickjock —4:277 IT. / Familiae plantarum, quae in Lapponia plurimas continent species, hune inter se servant ordinem: Cyperaceae (N; totius vegetationis). Synanthereae (Yo); Gramineae (fere Yo), Oru- ‚ ciferae (Y5ı), Salicineae ("/55); Ranunculaceae (Yz,), Alsinaceae et Juneaceae (Ysr), Senticosae (Yag), Personatae (Y35), Papi- lionaceae, Ericineae et Orchideae (15), Sazxifrageae (Yzs); Labiatae et Umbelliferae (5); Sileneae (Y,). Ut deinde quasi uno adspectu videant lectores, quaenam plantae australes in unamquamque regionem alpes versus ad- scendunt, quae e contrario ibi quasi ex alpibus descendunt, ut ita videatur quanta sit ubertas et, quae dicitur, extensio planta-- rum non tantum in singulis regionibus, sed etiam in singulis Lapponiae sueciae partibus, hane alteram proponamus tabulam, In ea exhibentur. D ‚Plantae a) australes, b) alpinae, quae omnibus Lappo- niae suecicae partibus sunt communes. H) Plantae australes Lapp. Umensi propriae. 111) Pl. alpinae Lapp. Lulensi propriae. IV) Pl. a) australes, b) alpinae Lappon. Tornensi propriae. V) Pl. australes Lapp. Umensi et Pitensi communes. | VD Pi. a) australes, b) alpinae Lapp. Umensi, Pitensi et Lulensi communes. VD) Pl. alpinae Lapp. Pitensi et Lulensi communes. vi) Pl. alpinae Lapp. Pitensi, Lulensi et Tornensi communes. / | IX) Pl. australis Lapp. Umensi, Lulensi et Tornensi communes. X) Pl. a) australes, b) alpinae Lapp. Lulensi et Tornensi communes. | XD) Is plantarum numerus, quo gaudent regiones singulae: Lapponiae. | 404 | Conspectus vegelationis Lapponicae. _ I. W.IM. IV. V. VLVILVII. IX, X. x. ab ua. - —a.b ai | inferior | 16 21a) | 1) 10 1 ll] = 346 2 superior) 11 37| 4 | =32 Fe subsylv.| 46 8| 6 1 3 1 2 I 310) R. subalpina 1148| 31 |2| |3| )85 |1 4 293 5 lelor | 3720]. 1a] "Da | 21= 129 r superior | : SBEBBEL NL. 90 358122152117] 1 13/3 1 791 rs 515 (Obs. Quod ad /leracia in pag. 419 memorata adtinet, Prof. Fries me certiorem fecit 7. aestivum a Laestadio in Lapp. Tornensi lectum esse, A. cydonaefolium in Norvegia tantum ab ill. Blytt observatnm, et 7. caesium omne esse A. murorum e Lapponia). Regiones Lapponiae earumque vegetatio. Duae sunt methodi terram quandam in partes certas natu- rales secundum varietatem vegetationis, quae alia aliis locis est, dividendi. @Quarum prima, qua extensionem, ut ita dieam, plan- tarum a meridie septentrionem versus respicimus; altera autem, qua exhibemus, ‚quam in vegetationem mutandam vim habeat alia alibi locorum supra mare altitudo terrae. iixperimentis, quae illi disciplinae, quam Geographiam plantarum vocant, debemus, jam cognitum »est, quemadmodum septentrionem versus numerus specierum plantarum minuitur, sie altitudire alpium mufari ve- _ getationem, et, ubi in alpibus editioribus eadem est temperatura, atque in terris septentrionalibus, ibi easdem fere plantas vigere. Itaque nobis videtur terram quampiamı is demum accurate dividere, qui has duas methodos simul respiciat, et ita quidem, nt in ipsa divisione adhibitae adpareant. & Lapponia, quamquam limitibus tam arctis est circumser ripta, tamen hujusmodi haberi potest, ubi differentia, quae. intercedit inter partem australem et septentrionalem, sit perspieua,/utpote “cum terra illa his suis partibus extremis in duas extendatur A er Conspectus vegelalionis Lapponicae. | 405 zonas, temperatam dico ‚et arcticam., Eademque Lapponia ea natura et forma est praedita, ut differentia vegetationis, quam efficit soli diversa altitudo, ibi optime adpareat; quia a sinu bottnico per 48 mill. usque ad summum jugum alpium fere aequabiliter est elevata, sed in mare occidentale et glaciale saepe per 2 tantum mill. ex eodem jugo ‚subito praeci- pitatur. Qui igitur cognoscere studeat, quibus, ut ita dieam, gradibus vegetatio altitudine sensim et constanter mutetur, latus Lapponiae suecicum inspiciat; qui uno quasi adspectu eandem differentiam saepe in una eademque alpe conspicuam velit ani- madvertere, latus adeat Norvegiae. Hacc nobis jam sunt proposita, primum ut regiones, quas dicunt naturales, plantarum in_latere suecico perfectius descri- bamus, quia, ut jam diximus, haec Lapponiae pars ad talem descriptionem efliciendam optime est apta; deinde ut videamus, quae vis in faciem vegetationis mutandam sit maris norvegici; denique, ut eam differentiam exhibeamus, quam vegetationi af- fert illa pars Lapponiae, quae, usque a fine jugi alpini Siberiae continenti et naturä et climate simillima, in ditione est rossica. Plantas, quas alunt singulae regiones, enumerantes, id etiam respiciemus, utrum per totam regionem, an in una quadam. parte tantum illius obveniant; quo fieri speramus, ut quasi in mappa haec plantarum Lapponiae per regiones suas diversas distribu- tio delineata videri possit, ex quo faciem et naturam vegetatio- nis,quae in hacmaxime septentrionem versus sita parte Europae oceurrit, melius, quam nuda enumeratione plantarum lapponica- rum, ‘judicent rei herbariae cultores et amatores. ’ # Wahlenbergius, cujus opera, Geographiam plantarum illu- strantia, eximia et classica recte habentur, in Flora sua Lappo- nica!) hanc terram in has 6 regiones naturales divisit: u—n 1) G. Wahlenberg: Flora Lapponica. Berolini 1812. pp. XXIX— XXXVII. Cr. Wahlenberg: Om Lappska fällens höjd. Stockh. 1808. pp. 45—48. Hornsch. Arch 1.3 37 ı + a \ 406 - Conspectus vegetationis Lapponicae.. _ 1) Regio sylvatica inferior: A superficie maris — 500 ped. 8. m. — Abies et Pinus. 2) Regio sylvatica superior: 500 — 800 p. s. m. — Abies. 3) Regio subsylvatica: 800 — 1200 p. s. m. — Pinus., 4) Regio subalpina: 1200 — 1800 p. s. m. — Betula pubescens. 5) Regio alpina inferior: 1800 — 2500 p. s. m. — Betula nana. 6) Regio alpina superior: 2,500 — 5,900 p. s. m. — Arbori- | bus destituta. Quibus adjungitur 7) Regio inferalpina — latus Norvegiae. Sed contra hance Lapponiam dividendi rationem id monet cl. Schouwius*), terram non plus quam 4000 p. supra mare elevatam (perpauca enim sunt cacumina eam altitudinem attin- gentia, quam cum aftingunt, semper nive et glacie obtecta) haud commode in tam multas regiones distinete definitas dividi, quamohrem tres illas primas in unam conjungi et regionem syl- vaticam appellari deberi censet clariss. ilie vir. — Quamquam sententiae Wahlenbergii eatenus assentire debemus, quatenus has regiones varia facie vegetationis inter se quodammodo esse distinetas non negamus, id tamen Schouwio etiam concedamus oportet, fines earum, altitudine supra mare non admodum inter se dissimiles, minime esse accurate descriptos, et saepe, ut in- \ fra demonstrare conabimur, fere nullo modo posse definiri, Hanc rem itaque edocti in definitione has tantum tres regiones. probamus: 1) regionem sylvaticam, 2) reg. subalpinam, et 3) reg. alpinam, — quibus tamen eas partes subjungimus, quas admittendas esse varietas vegetationis ipsa monet. Est etiam alia ratio terrae in regiones dividendae, quae vegetationem, ut dicunt, Zocalem respicit; quam etiam cl. Lae- stadius**) proposuit: Br 1) maritima: a) oraria, b) Üitoralis; 2) continentalis: a) campestris, b) sylvestris, c) monlana: *) Grundtraek til en almindelig Plantegeographie Kioeb. 1822. p.414. **) L. L. Laestadius: Loca parallela Plantarum, seu animadver- siones physiologico-botanicae de variis plantarum variationibus praecipne in Suecia boreali observatis. In Act, Soc. Seient. Ups. vol. XI, pp. 205—296. P. 256 sequ. R | | Conspecius vegetationis Lapponicae, 407 ...0°.0) collina, ß) rupestris, d) ulpina: «) subalpina = Be- tulae, ß) inferalpina — Salieum, y) alpina —= nuda, 8) glacialis — nive nonnihil liquescente; &) Divalis — sum- mitates alpium. Haec divisio, quamquam ad id est apta, ut ex ea appareat, . Quo loco naturali plantae singulae sponte obveniant, tamen non adfert id eommodi, ut mutationes vegetationis ejusque faciem . quasi universalem cujusdam terrae cognitas reddamus. Quum _ enim Lapponia ea sit natura, ut etiam spatio angusto loca situ, habitugque ipso ad varietatem plantarum effieciendam momento diversissima, contineat, ubi sylvae, montes, fluvii lacusque inter se mirum in modum commixta sint, haec distributio vegetationis localis, quamquam ad partem quandam hujus tam vastae terrae adumbrandam est idonea, nullo modo ejus totius imaginem efü- cere potest. — Quae tamen omnia non impediunt, quominus hane diversitatem locorum indicare conemur, ejusque in plantas vim, singulas regiones describentes, quatenus opusculo nostro erit necessarium, exhibeamus. Itaque distributio regionum, quam, his praemissis, nunc statutam volumus, haec est: | 1) Regio sylvatica: a) inferior = ‚maxime sylvestris.“ / b) superior = „maxime campestris et collina.“ | c) subsylvatica — „maxime litoralis.“ 9) ‚Regio nen a) inferior —= Betulae. glutinosae, A xime ie b) superior = Betulae nanae. 3) Regio alpinai a) alpina s. s. d= Salicum camporum- { que nudorum. | b) nivalis = camporum nive nonnihi. obtectorum. €) glacialis = eacuminum alpium. 408 Conspectus vegetationis Lapponicae. | : 1. CeNR, I. Regio Sylvatica. Ubi Pinus et Abies crescunt. A) Inferior: ubi Pinus et Abies sylvas continuas unä efficiunt. Terminus inferior hujus regionis idem est, atque is, qui Lapponriam a Bottnia quum occeidentali tum boreali sejungit; superior autem optime ponitur*) ad Muonioniska Lapp. Tor- nens., Jockmock Lapp. Lulens., Arfvidsjaur et. Stor- Afvan Lapp. Pit., et ad Falträsk Lapp. Umens.; bie enim prima vi dentur cacumina montium nuda. Sylvae fere immensae hanc „egionem implent; ei tamen maxime propriae sunt vastae tri- stesque illae paludes, quae inter sylvas late patent; nee quid- quam surgit supra solum planum, nisi rari passim silvisque undique obsiti montes. Fluvii magni (ut: Umeä-elfven, Vindeln, 'Skellefteä, Pitea, Luleä, Räneä, Torneä-elfvar, Kalix, Laina et Muonioniska) has regiones, lacuum parvorun frequentia maxima praeditas, permanant. Soli pars magna ex arena constat; pauca loca occupat argilla; montes metalliferi in hac regione vix repe- 'riuntur. Temperaiuram mediam prope Tafvelsjün in finibus Lapp. Umensis + 29, 6 C., et prope Storbacken Lapp. Lulen- sis + 2%, 3 C. invenit Wahlenbergius. Vegetatio, quae has sylvas paludesque occupat, nulla pro- pria facie est insignis, nisi magna copia Caricum; omnes fere plantae, hic obviae, ad regiones pertinent australiores; nee in- veniuntur plures quam 22, quae alpinae dicuntur, in haec tristia loca descendentes. Usque ad terminum hujus regionis superio- rem per omnes Lapponiäe partes aequaliter florent”**): *) Wahlenberg Il. c. et Mappa Florae adnexa. "") Quae ceierae plantae in hac regione obveniunt, at eaedem hune finem superant, in regionibus, ubi crescere desinunt, describen- . dis, werierabunter. Conspectus vegetationis Lapponicae. 409 Gnaphalium silvaticum L. _ Salixz aurita L. Mentha arvensis L. - Salix nigricans-prunifolia Lysimachia vulgaris L. Lilj. Fr. — thyrsiflora L. Callitriche autumnalis L. Ranunculus auricomus L. Calla palustris L. Thalictrum rariflorum Fr. Carex livida Wbg. Chelidonium majus L. — aculta L. Lathyrus palustris L. Phleum pratense L. Polygonum lapathifolium L. Nardus stricla L. Extra fines Lapponiae Umensis septentrionem versus non obveniunt hae plantae magis australes: ‘ Bidens tripartita L. Anemone nemorosa L. Chrysanthemum leucanthemum Fumaria officinalis L. Linn. Sisymbrium Sophia L. Tanacetum vulgare L. ° Viola silvatica Fr.? Hypochaeris maculata L. Peplis Portula L. Viburnum Opulus L. Spiraea Filipendula L. Galium triflorum Mühl.*) Cirsium arvense Scop. Anchusa arvensis M. Bieb. Sonchus oleraceus L. Myosotis lingulata Schltz. Hieracium auricula L. Mentha arv. var. lapponica — pilosella L. (Wbe.) Fr. Vicia hirsuta Koch. Calamintha Acinos Mönch? _ v. angustifolia. Ajuga pyramidalıs L. Platanthera bifolia Rich. Plantago media L. Cypripedium -Calceolus L. Rhamnus Frangula L. Convallaria majalis L. Sium latifolium L. Alisna Plantago L. Peucedanum palustre Mönch. Potamogeton curvifolius Hn. Ranunculus sceleratus L. Juncus effusus L. — *) Prope Almykke-kärn juxta Lycksele 1844 detexit amic. Dr, Hallström. **) In palnde prope Betsele non longe n ripa Auvii Umensis 1845 invenimus.- Etiam Lapp. Lnl., prope Storsand hanc Florae Lap- _ ponicae civem nos 1843 observasse putamus, quam praeterea cum cel. Prof. Wahlberg juxta Räbäcken Bottniae borcalis le- gimus. 410° | Conspectus vegetutionis Lapponicae. ‚ Rhynchospora alba (L.) Vahl. Carex pallescens L, Scirpus acicularis L. — stellulata Good. Carez laevirostris Blytt Fr.**). Lolium perenne L. — digitata L. . Bromus secalinus L. — glauca Scop. Avena fatua L. In Lapponiis Umensi et Pitensi tantum adhuc sunt ob- servatae: | Hieracium umbellatum L. Utricularia vulgaris L. Artemisia vulgaris L._ — minor L. ? Myosotis stricta Link. - Potentilla argentea L. Lithospermum arvense L. Salix cinera L. Gentiana Amarella lingulata Scirpus lacustris L. (Ag.) Carex teretiuscula Good. Per Lapp. Umensem, Pitensem et Lulensem occurit: Nymphaea alba L*). Locis paucis Lapp. Umensis, Lulensis et Tornensislecta est: Calypso borealis Salısb. In Lapponia denique Tornensi (et Kemensi) creseit: Thalictrum Kemense Fr. Plantae alpinae, quae ex regione subalpina in hanc regio- nem emigraverunt, sunt: Saussurea alpina DE. Salixz glauca L. Mulgedium alpinum Less. _ Lapponum L. Hieracium boreale Fr. — *grandifolia Ser. — _ prenanthoides — depressaLlL. Vvil. — phylicaefolia L. .— paludosum L. Tofieldia borealis Wbg. Cornus suecica L. : Viscaria algina Wimm. Ranunculus lapponicus L. Rubus arclicus L. Aconitum Lycoctonum L. Astragalus alpinus L. —|m— 0 _ *, Juncum squarrosum, quem Linnaeus ‚in paludibus caespitosis freguentem‘‘ affırmat, nemo, quantum scimus, postea observavit. Conspectus vegelationis Lapponicae. 4ll | Juncus stygius L. | > Calamagrostis lapponica Scirpus caespitosus L, - x m Wbe. Carex vitilis Fr. Equisetum seirpoides Mühlb. B) Superior: Ubi Abies maximam partem Sylvarum constituit. Terminus superior hujus regionis jam difficilis est ad definien- dum. Tantum in Lapponia Tornensi .et Pitensi sylvarum finem cer- tis locis eflicit Abies, in illa juxta Vittangi vel Ketkesuando, in hac juxta lacus Tjäkelvas, Rappen et Hornafvan. Hae enim partes Lapponiae, praesertim illa Tornensis, valde sunt planae, nec montibus multis editioribus praeditae, sed leniter et aequa- biliter mare versus declives ita, ut Ketkesuando 1000 ped. supra mare exsurgat. Lapponia autem Lulensis et Umensis convalli- bus longis et profundis, usque ad alpium radices, quae huc a jugo alpino longe lateque porriguntur, sunt ornatae. Tempera- tura, ut infra demonstrabimus, in his profundis convallibus fere ineredibilem in modum sole urente calefacta, Abies multo altius quam Pinus, quin etiam in latera declivia alpium adscendit. In his itaque Lapponiae partibus terminus regionis superior ita definiri debet, ut sit: „Ubi Abies in locis aprieis crescere desinit, i. e. ad Tjomotes Lapponiae Lulensis (ubi 1400 ped. adscendit) et Gauträsk prope Naulofjellet*).“ Pars itaque re- gionis hujüs superior circiter 1000 ped. s. m. vel 3100 ped. in- fra terminum nivalem est sita. Haee etiam regio, praecipue in Lapponiis duabus ceteris planioribus, sylvis densis paludibusque sterilissimis est obtecta ; quam ob rem ea vegetatio ejus, quae origine est, ut ita dicam, australiore, illi, uam profert regio nuperrime memorata, omnino est dissimilis. — Hic tamen montes illi alpini capita sua - calva usque ad 300 ped. supra terminum arborum erigere viden- tur, ne quidem tamen juga ulla continentia formantes; passim sparsi jaeent, praesertim in Lapponia Kemensi, ubi Wahlen- hergius 17 eorum numerat (ut: Yllästunturi, Jeristunturi, Ollo- siunturi, Ounastunturi prope fluvium Tornensem); in Lapponia ) Wbe.le, a - Connect vegetationis Lapponicae. Lulensi mons ille metallis gravidus Gellivaara Dunder, in Lapp. Pitensi prope Arjeploug Kaltisbout et Ardnabout, et in = Umensi Naulofjellet prope Sorsele sunt siti. In his montibus alpinis primae crescere incipiunt anne vere alpinae vulgares; campos latos durosque, qui et per latera montium sensim declivia, et ubi sylvae magis magisque rarescunt, extenduntur, obtegit vegetatio, illi, quae ad silvas paludesque perti- net, valde dissimilis, et praesertim copia Ericinearum Salieumque alpinarum insignis. Etiam in hac regione arena solum ct gneis- sum graniticum montes constituit, partibus aliorum lapidum in- termixtis. Temperatura terrae prope Sorsele est, auctore Wah- lenbergio, 2° C. In hac regione ultimi conspiciuntur agri secalini. Terminum superiorem hujus regionis hae plantae austra- liores, etiam in regione antecedente plus minusve frequenter obviae, attingnnt: In Lapponia Umensi tantum: | Thalictrum flavum L., Vicia Cracca L., ü Pimpinella Saxifraga L. Lamium amplezicaule L. Per Lapponiae omnes partes: Cirsium palustre (L.) Scop. Limosella aquatica L. Hieracium rigidum Hn. — borealis Less. Galium Aparine infestum L. Nasturtium palustre DC. W.K. Viola canina L. Cerastium viscosum L. Curt. Polygonum amphibium L. Wbg. Rumex domesticus aguaticus Elatine hydropiper L.? Hn. L. Chrysosplenium alternifolium Carex leporina L. Linn. Obveniunt etiam, praesertim in montibus alpinis, quorum mentionem fecimus, hae plantae alpinae*); *) Quamquam igitur tam lonze a jugo alpino quasi emigrasse vi- dentur, tamen animadvertendum est, eas non fere, nisi in altitu- dine 200 ped. supra terıninum arborum 9: 1300 ped. s. mare: obvenire, ubi temperatura eam, quae est regionis subalpinae ) / Conspectus vegetationis Lapponicae. . 413 | )) A regione subsylvatica huc descendentes: Pinguicula villosa L. Salix versif. v. neglecta Fr. Primula farinosa scotica . — "myrtoides Fr. Hook. — myrtilloides L. Sagina saxatilis Wimm. Potamogeton nigrescens Fr. Epilobium alpinum L. Carex globularis L. — minus. — heleonastes Ehrh. 'Salix canescens Fr. Calamagrostis Halleriana — daurina Sm. DE — versifolia Wbg. Poa alpina L. 2) A regione subalpina: Gnaphalium norvegicum (L.) Viola*montana L. Retz. Salix Lapponum L. Petasites frigida (L.) Destf. — — leucophylla Willd. Bartsia alpina L. Phleum alpinum L. Denique 'ex regione alpina huc descendunt: Gnaphalium supinum L. Azalea procumbens L. Diapensia lapponica L. Phyllodoce coerulea L. Pedicularis lapponica L. | ’ Salisb. Primula strieta Horn. | Juniperus v. nana Willd ***). Thulictrum alpinum L Juncus trifidus L. ‚Silene rupestris L. Eriophorum capitatum Host. Cerastium alpinum L. Carex rigida -Good. — — glabratum (Lam.) ‘m — inferalpina Fr. — — lanatum L.*) — .alpina Sw. Sazifraga aizoides L.**) — capitata L. Arctostaphylos alpina (L.) Aira flezuosa v. montana L. Adans. (ad quam regionem praecipue -pertinent hae plantae) aequat; quamobrem ad indolem propriam hujus regionis judicandam non multum afferunt momentum, *) Frequentissimum tamen in alpibus summis, ") Var. aurantia nondum in Lapponia lecta. *+#) Transitus evidentissimi hanc formam cum vulgari saltem in Lapponia nostra aperte conjungunt. U, Conspeetus vegetationis Lapponicae. C) Subsylvatica: quousque vigent Sylvae, " praesertim‘ Pini sylvestris, er f _Hujus regionis, quae praecipue sylvis, quarum maximam partem constituit Pinus sylvestris, insignis est, terminus supe- rior difhieillime ponitur; quia, ut jam indicavimus, in convallibus illis profundis. angustisque, Abies excelsa in latera alpium al- tius adscendit, quam Pinus, qui in ceteris Lapponiae partibus ter- minum arborum efficit. In Lapponia Tornensi, ubi Pinus usque ad Enontekis (68°30° 22”) et Vuolosjocki crescit, haec regio in latitu- dinem 6—7 mil. patet; ad medium lacum Stora Luleä-vatinet’coan- gustata, ad Quickjock et Peurajaur Lapponiae \Lulensis 2—3 mil. in latitudinem sensim extentditur. In Lapponia Pitensi, latitudinem 4 mil. supra lacum Tjäkelvus attingens, angustior est juxta sinum superiorem lacus Zornafvan; denuo dilatata ad Laisträsk in Lap- ponia Umensi, prope Gillesnuöle usque ad Petsigerk procedens, in- ter lacus Stora Vindeln et Stor- Umun in latitudinem 2—3 mil. cres- cit. — Tribus igitur locis (se. ad Stora Lulea-vattnet, ad sinum superiorem ‚lacüs Hornafvan eirca Löfmock, et ad lacum sStor-. Uman) haec regio ita omnino desinit, ut regioni sylvaticae con- tinue succedat regio subalpina. — Surgit itaque hie terminus regionis, quem definit Pinus sylvestris, in alpium latera adscen- dens, 1300 ped. supra mare, vel 2800 ped. infra term. nivalem. Etiam in hac regione obveniunt satis densae sylvae; sta- tura autem minus procera vim jam indicant, quam, in vegetatio- nem habet haec alpium vicinitas, denec denique, paucis, hieme et frigore immiti contractis et tortuosis, passim in paludibus et juxta ripas relictis, climati duro omnino succumbunt. Paludum hie non is numerus invenitur, qui in regionibus prioribus; lacus autem Lapponiae maximi intra fines hujus regionis maximam partem jacent, ut: Jukkasjärvi Lapponiae Tornensis, quem per- fluit fluvius Tornensis, Stora Luleä-vatinet, quem perfluit fluv.- “ Lulensis magnus, et Saggatjaur Lapp. Lul., quem perfluit fluv. Lulensis parvus; Tjäkelvas (fluv. Pitensi), Ribnitsjaur et Hor- nafvan (fluv. Skelleftensi) Lapp. Pit.; Laisträsk (fluv. Lais), Windeln (fuv. Windeln) et Stor- Uman (fluv. _ Umensi) Lapp- Umensis. — Conspeectus vegetationis Lapponicae. 415 Hie ea igitur ineipit vegetatio, quam vocant litoralem, co- pia Salicum, ripas fruticibus inter se densissime connexis ornantium, ut et plantis aquaticis pluyimis Lapponiae, praeser- tim insignis. Hanc praeterea regionem inhabitant ultimi coloni, agros messem, frigore perditam, saepe denegantes, locis tantum raris et apricis Hordeo et Solaro tuberoso colentes. — Tempe- ratura terrae media juxta Enontekis Lapp. Tornensis + 19,4 C. et ad Risnäs Lapp. Umensis + 109,8 C. Temperatura autem aöris haec est ad Enontekis: Medium Temperaturae mensium — 20,86 C.*) nn _ Februarii — 180,06 C. _ — . Julü + 159,33 C. Itaque videmus temperaturam terrae illä aeris esse cali- . diorem, ex quo adparet, quomodo fieri possit, ut in regione, ubi 1 hiems tam frigida sit, cerealia tamen et olera colantur; aestate enim calidissima plantae fere extemplo laetissime pullulant et vigent; | solo autem nive altissima obtecto hiens frigida plantis, radicibus praeterea plerumque perennibus praeditis, nocere non potest. Quum itaque cognitum sit, temperaturam fere iisdem vi- eissitudinibus atque in Lapponia etiam in Sibiria esse subjeetam, ex eo judicare possumus, quanta sit similitudo vegetationis ha- rum duarum terrarum. (Clima et vegetationem Norvegiae hujus- modi esse, quae illam Islandiae aequet, alio loco indicabimus)., Ut clima, quod est hujus regionis v. c. ad Enontekis aceuratius cognoscamus, verba Wahlenbergii**) mutuari sit lieitum: „Medio mense Septembris folia Betulae plerumque flavescunt et cadunt. Initio mensis Octobris laeus minores glacie obducuntur et terra - conglaeiatur, mox etiam nive obtegitur. Dein pluviae vix umquam tam copiose cadunt, ut terra nive denudetur. Per totam hiemem nix ne ex parte quidem solvitur; ita ut fluvii minores exsiccen- tur; nee instante vere adeo liquefit, ut rivuli ulli oriantur, ante medium Maji. Sed ad finem mensis Majiinsignisvicissitudo anni ob- servaturineo, quod flumina glaciem secum ferunt ettunc quoqueterra mm nm m nn nn nn nn *) Cfr. Wahlenbergi: Floram Lapponicam Introd. p- XLV. ao L. c. p» LII. } 4 msi 416 Conspectus vegetationis Lapponicae. / glaciesolvitur, postquam indurata fuit per 7Y,menses. Tamenvernon statim instat, sed incolae exspectant adhuc, ut flumina aqua al- pina turgescant vel ut fluxus, quem vocant, alpinus defluat, quae vicissitudo ante finem Junii incidens conjuncta est. cum aere et vento frigidioribus. Tandem Betula frondesecit, aestas advenit,““ Nec regio fert illa singulare quidquam vegetationis, prae- sertim quım plantas nonnullas alpinas, jam in regione antece- dente obvenire viderimus. Usque ad terminum_superiorem to-. tius regionis hae plantae australes procedunt, etiam in prioribus occurrentes: Potentilla Anserina UL. Tormentilla Matricaria inodora L. Galium boreale UL. | ARE Scop. Sazifraga Hirculus L. — palusire L. Myosotis palustris Roth. it arvensis L. Trifolinm pratense \.. Veronica scutellata L. Chimaphila uniflora (L.) zn — villosa L. Nutt Pedicularis palustris L. Pyrola rotundifolia L. _ — borealis — secunda L. Prunella vulgaris L. (Laest.) Subularia aquatica L. Ozalis Acetosella L. Drosera rotundifolia L. — longifolia L. — intermedia Hayn. Rubus Idaeus L Pinus silvestris L. Plantago lanceolata L. Nuphar intermedium Ledeb *) — _ pumilum (Wbg.)? Ranunculus flammula L. Batrachium heterophyllum | Hoffm. *, Omne Nuphar, a me in Lapponia observatum, ad hanc pertinet speciem, de gua plenius vide ‚.Friesii Summam Vegetabilium . Scandinaviae,“* Ups. 1845. p. 144. Nee possum quin ab affini- bus, N. Zuteo et pumilo, hoc optime distinetum agnoscam. Dif- - ferentia autem non in forma antherarum, nec radiorum stigmatis quaerenda. Sed ovarium rostro Costato, petala unguiculatocu- neata fere stigmalis latitudine, folia sagittato - cordata, sinu marginibus ezirorsum aperto, pelioli denique depresso-pla- niusculö — mihi optimae videntur notae. Plura de hoc alio loco. Conspectüs vegetationis Lapponicae. 417 Sinapis arvensis L. - Potamogeton praelongus Cardamine amara L. Wulf. *) Turritis glabra L. - Sparganium_natans L. Abies excelsa DE. Eriophorum gracile Koch. Juniperus commnnis « L. Phragmites communis Trin. Goodyera repens Br. | Calamagrostis Epigejos (L.) Majanthemum bifolium L. Roth. Scheuchzeria palustris L. — lanceolata Roth. Potamogeton gramineus L. Digraphis arundinacea Trin. x In Lapponia Umensi tantum reperiuntur: Senecio vulgaris L. Lemna trisulca L. Galium uliginosum L. Avena pubescens L. Scutellaria gulericulata L. Eguisetum hiemale L. In Lapp. Umensi et Pitenst: Mentha arvensis L.; Viola tricolor L. ; et Juncus balticus”*) W. -Lapponiae denique Tornensi et Lulensi propriae videntur: Batrachium confervoides Fr.***), et, Potamogeton sparganifo- lius Laest. Extra hanc regionem non adhue lectae sunt: Ranunculus hyperboreus Calamagrostis Fpigejos v. ri- Rottb. +) paria Laest. Be Sure myrsinites And. | HAn.++-+) -Fr. +7) Alopecurus prat. alpestris Carez tenuiflora Wbg. Wbe. P2 . Ex regione subalpina huc descenderunt: a) per omnes Lapponiae partes: m yosotis syloctica‘ alpestris Sm. et Veronica vr L. *) Forsitan etiam in fluviis Lapponiae lateat Poz. salicifolius Wolfg Nisi fallor eum prope Jockmock vidi. n *#) Quem etiam ad Quickjock Lapp. Lul, lectum fuisse anudivimus, nobis tamen nullibi obvium. *"). In aquosis usque in Bottniam occidentalem hoc observavimus. +) Etiam ad Öfver-Torneä obvius, hie autem frequentior. +7) Prope Löfmock Lapp. Pitensis. tr) Juxta Karesuando Lapp. Torn. et Quickjock Lapp. Lulensis, 418 Conspectus degetationis Lapponicae. 2 b) per Lapponiam Pitensem et Lulensem: Erigeron elongatus Ledek. c) per Lapp. Lulensem et Tornensem: Luzula parviflora Ehrh. d) per Lapp. Tornensem tantum: Mulgedium sibiricum Less. Ex regione alpina: Archangelica officinalis Salixz myrsinites L. ı — Hoffm. Calamagrostis Phragmitoides Viola biflora L. Hn, Ozxyria digyna Hill. (L.) Agrostis rubra L. Wbg. AR. Regio Subalpina vel Betularum. -Certe quidem haec regio, si placet, in duas subdividi po- test, unam inferiorem, quae radices et latera alpium, nemoribus laetis Betulae glutinosae insignia, et alteram superiorem, quae haec latera summa primasque partes camporum alpinorum, ubi tantum oceurrit Betula nana, humilis et repens, continet. Quae ' tamen subregiones nullis certis limitibus distingui possunt, quia Betula glutinosa, ad radices alpium sat procera, quo altius in latera earum adscendit, eo magis deprimitur, ita ut denique Betulae nanae, cui immixta occurrit, facie sit simillima, et plan- tas, hanc regionem praecipue inhabitantes, ibi in parte ejus quum inferiore tum superiore sine ullo discrimine ubique_ fere obvenire videmus; quam ob rem talem dividendi rationem, his. tantum indicatis, omittere cogimur. Jam terminus inferior bujus regionis diftcilis est ad con- stituendum, idquod, determino Pinisupra disputantes, jamdiximus; diffieiltor tamen etiam finis ejus est superior. Ubi Detulamlatera al- pium tegere videnmus, hic finis’sat accurate poni potest, ibi — utin alpe Snjärrak prope Quickjock Lapp. Lulensis, — usque ad 2209 ped. supra mare et 360 supra terminum Pini. adscendit. Lucos frondosos ibi eflicit Betula; mox autem orgyalis tantum et fruticosa, denique omnino desinit. Saepissime autem in F Ba Oonspectus veyetationis Lapponicae. 419 eonvalles, alpium radices usque ad jugum alpinum cingentes, penetrat. IJtaque invenimus convallem ad latus boreale alpis Sulitelma inter alpes Jolli et Almajalos. betuletis valde consitan, dum e@ contrario radix alpis ejusdem australis nive et glacie te- gitur. Latera alpis, quae ultimo angula convallis ejusmodi non- nunguam imminet, sat alte, praesertim si ad situm jugo alpino proximum attendamus, adscendit Betula, ut v. c. in alpe Kier- kevaara Lapp. Lulensis, ubi Betulam invenimus usque ad 2,078 ped. Ad sinum orientalem lacus .illius alpini Virihjaur hunc, ut ita dicam, tractum betularırm; alpibus interjacentibus nonnihil abruptum, reperimus, et ibi lucis altitudine quidem parvis, sed densis laetisque, alpem Lilla Titir usque ad 2000 ped. s. m ornare. Quin etiam jugum ipsum alpinum hie tractus tribus diversis locis perpetuus transcendit, betuleta Lapponiae suecicae cum illis Nordlandiae et Finmarkiae conjungens*), sc. 1) ad lacum Torne-träsk ubi e valli Malangerdalen per Audjevaggi prope Polnoträsk betula ad latus Suecicum, transcendit, 2) ad fluvium Altensem, eujus fontes ab illis fluvii Muonionisku parvo tantum intcıvallo distant, denique 3) ad fluvium Tanensem, ubi jugum alpinum tam humile evadit adeoque non conspicuum, ut finis ejus vulgo recteque hie ponatur. — Ex his omnibus intel- ligi potest, quanta sit diffieultas terminum superiorem regionis, quem efliecit Betuta, definiendi, si mode defimiri omnino potest. Wahlenbergius eam tamen ponit al Naimak et lacum Tarnen- sem Lapp. Torrensis, ad sinum superiorem lacüs Stora Zades- vattnet et Tarrajaur prope Quickjock Lapponiae Lulensis, ad Ribnitsjaur Lapp. Pitensis, et ad Juktträsk et Björkvattnet Lapp. Umensis. ÜUt jam.supra indicavimus terminus regionis 2100 ped. s. mare est elevatus, i. e. 2000 ped. infra terminum nivalem. Temperatura terrae + 19,2 C. 2 In hac regione vegetatio alpina, ill, quae regiones jam memoratas occupat, facie et natura satis dissimilis, copia qua- dam specierum et formarum primum obvenit. Occurrunt etiam in hac regione loca plurima diversa, naturae et frequentiae plan- Pi Base BESTE DIEBE L ER WER , *) Cfr Wahlenberg 1. c. p XXXIV. / 40 Conspectus veyetationis Lapponicae. | | En tarım magnam varietatem aflerentia. In fluviis et rivulis, qui ex alpibus .defluunt, ultimae animadvertuntur plantae aquaticae, ut Hippuris, Myriophyllum, Potamogeton, omnes, aqua vehe- menter provolvente et hieme saepe omnino congelata, 'statura elonzata, flaccida, variisque formis insignes. In his nemoribus, quae latera declivia ornant alpium , vegetatio exsistit, qualem, magnitudine et luxurie huie similem, paucis in locis terrae Pa- triae invenire vix poterimus, quamque sine dubio, efficit non tan- tum calor extremus aestatis, quamquam brevissimae, sed etiam aquae frequentes loca omnia desuper irrigantes, magna denigque copia humi, quem huc afferunt venti violentissimi, particulas rerum, ut dicunt, organicarum secum undique ferentes. Hoc tamen potissimum in lateribus praeruptis alpium valet, quae vegetationem australem, ‘boreali intime immixtam, mirum in mo- dum alunt; calor enim plantas australes tam alte adscendere sinit, et rivuli ae saxa delabentia plantas e campis superioribus huc deferunt alpinas. Jam igitur id contendere licet, hanc regi- onem, sive partem ejus inferiorem, plantis -praecipue australiori- bus gaudentem, sive superiorem, quam libentissime inhabitant alpium incolae vulgares, consideremus, omnium esse, vegetatio- nis respectu, ditissimam, eamque proprietatem in primis exhi- bentem, qua maxime insignis est regio alpina. Per omnes jam descriptas regiones Lapponiae usque ad terminum hujus superiorem, hae inveniuntur plantae australes: Achillea millefolium L. Crepis tectorum L. Antennaria dioica (L.) Br. Hieracium vulgatum Fr.*) — v. alpicola. _ murorum L. Erigeron acris L. == — sylvaticum. Tussilago farfara L. Taraxacum officinale Carduus cerispus L.- Weber. . *), Haec Zieracia Lapponica enumerat ill. Fries (Summa Ver. Scand. p. 6 — 8): A. aeslivum Fr., crocalum Fr. caesium YFr., cydonaefolium Vill. Fröl.; quia mihi nec obvia, nec praeterea | satis cognita fuerunt, hoc tantum modo mentionem eorum facere I» sit lieitum. Y Conspectus vegetationis Lapponicae, Valeriana officinalis L: ——_ — var.*) Galium trifidum L. Linnaea borealis L. Asperugo procumbens L: Galeopsis versicolor Curt. Ki. Tetrahit L. Menyanthes trifoliata L. Veronica officinalis L.**) — . serpyllifolia L. Euphrasia RER je: alpestris N | Koch. Rhinanthus minor Ehrh. —— — Melampyrum sylvaticum L. E= Rense L. — — alpinum. rrioelarie intermedia Hayn. Anthriscus sylvestris (L.), Hofim. ***) Angelica sylvestris L. Cicuta virosa L. Carum Carvi L. Ranunculus repens L. it replans L. m ”) Foliis ternis insignis. Sagina nodosa (L.) 421 Actaea spicata L: Brassica campestris L. Erysimum alpinum Sm. Cardamine pratensis L. Barbaraea strieta Fr. Capsella bursa Pastoris Mönch. Thlaspi.arvense L. Geranium sylvaticum L: — u. /alpestre-) Parnassia palustris L: Silene inflata Sm. Melandrium diurnum Sibth. carneum tenuis. Stellaria nemorum 1: — media With; = longifolia Fr: — graminea UL: — erassifolia - subalpina Hn. ---P) Cerastium vulgatum L. Curt. — _ alpestre Lindbl. — procumbens L: In insulis fluvii Kamajock prope Quick- jock L. Lul. pl. locis normali immixta. .*) „Nondum nisi prope Qnickjock L. Lul. detee:a, sine dubio autem latet infra alpes plerasque apricas Lapponiae. Obvenit etiam in alpe I. Titir juxta lacum alpimum Virihjaur copiose; foliola profunde divisa, nitidissima! +) Floribus triplo minoribus, pure albis insignis. Quasi caespitose “ erescit! ++) In disputatione: > Plantae vascul. eirca Quickjock L. L. haec planta vocata est: 54. graminea -jJuncea Fr. Ads. crassifoliam aperte pertinet, sed statura luxuriante diversü, Hornsch. Arch. II. 3 28 422 Spergula arvensis L. Ribes rubrum L. _ — sylvestre M. K. Sedum annuum L. Montia fontana L. Chamaenerion angustifolium (EL) Scop. Epilobium palustre L. Circaca alpina L. Myriophyllum alterniflorumDC. Hippuris vulgaris L. _ _ fluitans. Sorbus aucuparia L. Rosa cinnamomea L. Alchemilla vulgaris L. Feubus saxatilis L. Fragaria vesca L. Comarum palustre L. Geum rivale L. Spiraea Ulmaria L. Cerasus Padus Tournef. L. Trifolium repens L. Vaccinium uliginosum L. Dom: Vitis Idaea L. — Ozxycoccus L. Conspectus vegetationis Lapponicae. Aretostaphylos offieinalis Ä __ Wimm. Calluna vulgaris Salisb. Ledum palustre L. — — Jatifotium*). Pyrola minor L. | Polygonum aviculare L. latifolium. — Convolvulus L. — — Teumex domesticus Hn. — Acetosa L. alpestris”*). — Acetosella L. Urtica urens L. Urtica dioica L. glabra L. Chenopodium album L. Populus tremula L. Salix pentandra L. tetrandra L. — Capraea L. — nigricans Sm. Fr. Betula glutinosa Wallr. Alnus barbata C. A. M.***). Callitriche verna L. *) Inter hanc varietatem et normalem tam multi animadvertuntur transitus, ut nullo modo distingui possint. Nostra planta foliis etiam latioribus, quam specimina Groenlandica, nonnumquam lecta. *#) Haec varietas, foliis latissimis luxurians, a AR. arifolo All. di- versa, quod tamen negat Koch. Synops. 2. p. 710. *#*) Per totam Lapponiam immo Bottniam usque ad litora Maris baltici nulla alia Alnus a me visa; notis autem certis eam ab Alno incano distinguere non valeo; folia subtus nune villosa, nunc glabra, semper quam supra pallidiora. Optiie igitur: Alnus incana-virescens Wbg. Lapp. n. 461 ß. Conspectus vegetalionis Lapponicae. Callitriche verna minima a 1 - Hoppe. Orchis maculata L. Triglochin palustre L: Juncus filiformis L. — articulatus L. — alpinus Vill. Luzula multiflora (Ehrh.) Lejeun. — — vpallescens Whg. — »pilosa DC. (L.) Potamogeton natans L. a rufescens Schrad. a perfoliatus L. pusillus L. Scirpus palustris L. — uniglumis Lk. - Carex filiformis L. — capillaris L. — flava L. — flava humitlis. — 0Oederi Retz. — ornithopoda Willd. — paniceu L. — — tumidula Laest. — sparsiflora Wbg. — — vaginala Tausch. 423 Carex sparsiflora polygama*). — Timosa L. — üirrigua (Wbg.) Hppe. — canescens L. | — — subloliacea Laest — _Ioliaceu L. — tenella Schk.**). — microstachya Ehrh. — pauceiflora Lightf. — dioica L. Triticum repens L. Poa trivialis L. Curt. — serotina Ehrh. — serolina firmula Hn: — nemoralis L. — annua L. Enodium coeruleum (L.) _ Gaud. Aira caespitosa L. — flexuosa L. Melica nutans L. Calamayrostis neglecta Ehrh.. Agrostis stolonifer« L. — vulgaris With. Milium effusum L. Alopecurus geniculatus I.. fulvus Sm, [Equisetum arvense L; *) 'Spica summa (normaliter mascula) feminea, wtrieulis nunc fä= chidi adpressis, elavam sbovatam, nune pedunculatis paniculam formantibus.— In prato humido juxta Kattisafvan Lapp. Umensi d. Junii 1845 innumerabilia specimina, C. vaginatae eodem loco immixta, vidi. **) Prope Quickjock Lapp. Lul. Sine dubio autem per totanı Lappo- niam, ut hucusque cum (. loliacea confusa. 28° 424 Egquisetum silvaticum L. —_ pratense Ehrh. Y Kg Conspectus vegetationis Lapponicae. Equisetum palustre L. Chara flexilis L.] : iR Per Lapp. Umensem, Pitensem et Lulensem, non tamen Tornensem, lectae sunt: ı Plantago major L. | Arabis hirsuta Scop. — Thaliana L. Epilobium montanum L. var. sirietum Laest.*). L —— Anthyllis vulneraria L. Paris quadrifolia L. Juncus bufonius L. Triticum caninum L. Extra hane regionem nondum in Lappouia animadversae sunt: Achiliee wiliefoliune une Fr. Hieracium cymosum L. Fr.- _ pruealtum Koch. Echinospermum deflexum Sw. Wbe. Polemonium coeruleum**). L. Veronica serpyllifolia-borealis Pedicularis Sceptrum Caroli- num L. Viola mirabilis L. Rubus castoreus Fr. Arrh.***). iriflorus Hook. — == *) Spithameum- digitale, subramosus, undique puberaulus, intermedia sublanceolata, breve petiolata, remote denticulata, Laest. Salix Capraea-sphacelata. | Willd. _ depressa - - cineruscens | Wbsg. — nigricans- borealis Fr. Betula glulinosa frutescens Fr. Orchis angustifolia - lapponica Laest. Carex laxa**) Whg. | Poa pratensis-rigens Hn. alpestris. | — sudetica Hänk. — nemoralis glauca (Vahl.) caulis simplex, superne fantum in axillis folia infima obovatospathulata grosse dentata, opposita, summa linearia “minime denticulata, germina pilosiuscula, ‘fores lilacini. ad Ep. montanum se fere habet ut E. alıinum ad Ep. origanifolium. gis quam notis diversa, Haec forma, habitu ma- (Cfr. Laest. Loco- parall. p. 273.) In alp. Ischak Lapp. Pit. et Nammats L. Lulensis legimus. Tornensi. Eu) Tantum in Lapp. loco plara de ea proferam. ’ Hane speciem hybridam esse non possum, guin ercdam: Alio Conspectus vegetationis Lapponicae 425 E regione alpina huc descenderunt: a) per omnes Lapponiae partes: Antennaria alpina (L.) Br. Erigeron uniflorus L. Hieracium alpinum L.*) — fuliginosum (Laest.) Veronica saxatılis L. fl. Gentiana nivalis L. Arabis alpina L. Draba rupestris Br. Lindhl. Stellaria borealis Big. Sazifraga nivalis L. -elatior Whg. E= stellaris L. — opposilifolia L. Sazifraga coespilosa 1. 2 adscendens L. Fr. Rhodiola rosea L. H Epilobium origanifolium Lam. — — anceps Fr. — lineare Mühl. Fr. Alchemilla alpina L. Sibbaldia procumbens L. Dryas octopetala L. Andromeda hypnoides L. Saliz reticulata L. Juncus biglumis L. — triglumis L. Pr *) _Haec duo optime esse distineta, discriptiones, quas in ipsa na- tura construximus, docebunt: 1. Hieracium salpinum (%. Sp. 1124) caule simpliei mono- cephalo toto pube alba stellulata pilisque intermixtis longis ca- nis basi atris simplicibas divaricatis obtecto, anthodii gleboso- dilatati bası subcordati squamis fuscis lineari-acuminatis villo longissimo umbrino -fulvescente basi ima atro usque in apicem vestitis, Aloribus maximis petalorum lamina dentibnsque pilis fulvocanis conspersis, stigmatibus fulvis; foliis numerosis in ro- sulam ad basin caulis congestis spathnlato -oblongis integris, caulinis 1—2 minimis sesselibus, R 2. H. fuliginosum (H. alp. v. f. Laest. Kgl. Vet. Acad. H._ 1826) caule ramoso oligo-polycephalo rigido inferne glabrius- culo, pube stellata pilisque rarioribus basi magis atris brevio- ribus tecto, anthodii ovati subdilatati priore duplo minaris squa- mis acuminatis viridi-atris pilis glandulosis atris brevibus pilis- que raris brevibus conspersis apice subnudis, (eiliis longis certe omnino destitutis); floribus minvoribus, petalis eiliis minimis, saepe nüullis, rarissime eiliatis; stigmatibus fuligiuosis glandulo- so-scabris; foliis radicalibus 6—8 oblongo-spathulatis in petio- 'lum longe attenuatis subdentatis, caulinis ramos angulo acuto erectos fulcrantibus, ad apicem attenuatis integerrimis. feramus. Plura sunt addenda, quae tamen in aliam occasionem dif- 426 Conspectus vegetationis Lapponicae.' | Luzula spicata (L.) Carex rigida glacialis Good. Carex roltundata Wbg. ' Fr. .— sawatilis-pulla L. Good. Trisetum subspicatum P. B. _ atrata L. - Vahlodea atropurpurea Fr. [2 o- — nigra All. b) in Lapp. Pitensem et Lulensem: Potentilla nivea L. c) in Lapp. Lulensem tantum :’ R Gynmadenia albida (L.). Juncus arclicus Willd. d) in Lapp. Lulensem et Tornensem: Saxifraga Cotyledon L. Carex parallela Smilt. Carex festiva Dew. / e) in Lapp. Tornensem tantum: 5 Trisetum agrostideum Fr. fHierochloa alpina (Sw.) Carex gynocrates Wormsk. Stellaria alpestris Fr. © HE. Regio alpina. Alpes, arboribus destitutas, continens. A) FZeegio alpina sensu strictiori, nive non obtecta. E jugo alpino, quod, in uno quasi tenore peninsulam Scan- dinaviae continue percurrens, Sueeiam-a Norvegia secernit, vel potius eas intime conjungit (de jugo infra plenius commemora- bimus), porriguntur in ceteras regiones alpes singulae. Verum quidem est, has etiam alpes maximam partem earum plantarum alere vere alpinarum, quae summas alpes et campos, inter has alpes- sitos, inhabitant; quum autem non immerito_contendere possimus, plantas australiores ultimas — paueissimis tantum exceptis, quae etiam altius procedunt, nec tamen vegetationi quandam eoneiliant faciem singularem — in his alpibus obve- “ 3 Conspectus vegetationis Lapponicae. 427 nire, quas alpes praeterea nullae per totam aestatem tegunt moles nivales; haud inutilem fore credidimus, si hanc seorsim proponeremus subregionem. Tales a jugo ‚alpino plus minusve disjunetae alpes sunt, in Lapp. Umensi: @eota-fjäll, Givorten, Zwaipa, Käxa cet.; in L. Pitensi: Peliekaisin, Ribnits, Bar- toute, Raskats; in Lapp. Lulensi: Själlapoult, Wuok«, Snjär- rak, Walli, Zäkkok, Porrti et Ultivis. In Lapp. autem Tor- nensi nullae extra jugum hocce inveniuntur alpes singulae. Omnibus cognitum est, plantarum quum specierum tum in- dividuorum numerum, pro altitudinis diversitate varie diminui, quod efficiunt sine dubio et soli natura et temperatura diversa. Schouwius diligenter rationem perscrutatus est,-cur alia altitu- dine alia exsisteret plantarum frequentia et formarum singularis' distributio. In regionibus australioribus, ubi ex planitie se attol- lunt alpes usque ad 10,000 ped., observatio ejusmodi facillima est, quae tamen diffieillime in Lapponia fieri potest, ubi parva ‚ tantum altitudine cacumina alpium campos superant. Differentia autem, :quam in alpibus australioribus efhieit longe diversa alti- tudo, hic, parvo quidem spatio, in singulis regionibus satis con- spieua est. Quum itaque in alpibus Europae centralis regionem alpinam jam 6000 ped. incipere audivimus, hanc in Lapponia jam altitudo 2000 ped. efficit. | Betuletis ultimis deficientibus, huc illue magni extenduntur campi; Salices, praecipue glauca, lanata et Lapponum, pri- mas eorum sensim declives partes fruticibus densis obtegunt, quorum umbra sese occultant complures plantae origine austra- liore, quae, in omnibus regionibus inferioribus etiam obviae, bie terminum suum superiorem attingunt: Cirsium heterophyllum All. Potentilla alpestris Hall. Leontodon autumnalis L. Coeloglossum viride (F;.) Hn. Pinguicula vulgaris L. Listera cordata (L.) R. Br. oo — lenuior Andromeda polifolia L. Wbg. -Salix phylicaefolia L. Ranunculus acris L. — — tenuifolia L. Trollius europaeus L. — hastalta L. Viola epipsila Lee _ - ° Eriophorum angustifoliumRoth. = Fo > ee ne 9 + 428 Conspectus vegetalionis Lapponicae. ae “ Eriophorum vaginatum L. Festuca rubra L.. a: — alpinum U. — ovinaL. N Carezx vesicaria L. Poa pratenlis L. — ampull«cea Good. Agrostis canina L. — Buxbaumiü Wbe. EN Campos nudos, qui haec salicta deinde excipiunt et vel omnino plani sunt, vel leviter sursum escendunt, obtegit vege- tatio vere alpina, paucissimis plantis australibus intermixtis, Eri-. eineis, caespites densos formantibus, Juncaceis, loca humidius- cula amantibus, et Caricibus, paludes frequentes sed parvas implentibus, insignis. Jam mense Junii hinc effluit nix omnis, nee permanent, nisi aestatibus valde frigidis, locis oceultioribus, rarissimi acervi nivis. E paludibus, in locis humilioribus sta- gnantibus, inumerabiles delabuntur rivi, qui, campos nudos irri- gantes, per salieta deiluentes, ad regionem tendunt betulinam, in ripas plautas pulcherrimas alpinas colligentes. Praeter plan- tas alpinas, quas ad regiones inferiores ex hac descendentes jam supra enumeravimus, Bic obveniunt: a) Per totam Lapponiam: Leontodon autumnalis Tara- Silene acaulis L. zuci L. Cerastium triggnum Vill. Jvanunculus acris pumilus Wbg. Alsine biflera L. — _ nivalis L. Sazifraga (stellaris) comosa _ pygmaeus Wbe. Poir*). _ ” nn Nr Sazifraga comosa (Poir Encyclop. meth. VI. p. 680) scapo ro- bustiore inferne tantum pilosiusculo corymboso, ramulis patenti- ineurvatis glabris foliolis carmosis imbricato - conglomeratis ter- minatis, fioribus O—3 nutantibus minoribus, petalis cordato- unguiculatis citrino-bipunctatis, foliis rosulatis obovato-cunea- tis a medio acute dentatis. (S. /oliolosa BR. Br. Fl. Ins. Melv. p. 17. Torrey et Gray, Ledeb. etc.) Summa copia cum 8. stel- lari normali crescit, a: qua distingnitur: caule strietiore. robu- stiore, glaberrimo, follis radtcalibus non tam cuneatis, grossius 2 et acntius dentatis, petälis cordatis acutis, ungui filiformi elon- gato insidentibus, erectis, Baulbillos. viviparos nunguam obser- vavi. videntar autem et carpophylla et stamina in foliola obo- yata minima comosa verticillatim conglobata transformata esse. r Conspectus vegetationis Lapponicae. Potentilla alpestris geranioi- ER des (Schleich.) Salız glauca pullata Fr. pallida Fr. — herbacea L. Carex vesicaria alpigena Fr. — .. sazxalilis (-viridis) Fr. *) 429 Carex ampullacea-borealis Hn. — ustulala Whg. — _ hyperborea Dr. — lagopina Whg. — rupestris All. Poa caesia Sm. Aira alpina L. Wbe. Agroslis rupestris All. b) Per Lapp. Pitensem et Lulensem;) Sazifraga cernua L. — vivipara. e) Per Lapp. Lulensem tantum: En alpinus L. Rn minor. Draya alpina Sternb. & Hoppe. d) Per Lapp. Lulensem et Tornensem: Poa cenisea All. ce. v. flexuosa Whg. e) Lapponiae Tomensi propria: Phaca frigida. His plantis alpinis immixtae sunt Ber regiones infer. fre- quentissimae): Campanula rotundifolia L. — —_ albiflora. 7 == linifolia. Trientalis europaea U. Rubus Chamaemorus L. Vaceinium Myrtillus L. Empetrum nigrum L. - Polygonum viviparum L. Betula nana L. Gymnadenia Conopsea**) (L.) R. Br. Luzula campestris L. n — nivalis Laest. Carezx caespitosa L. Fr. — agqualilis Wbg. — vulgaris Fr. — .‚chordorkhiza Ehrh. Hierochloa borealis Schr. Anthoxanthum odoratum L. *) Seriem Caricum in alpe Snjärrak legi, ex qua transitus directi inter C. sazalilem, vesicariam et rolundalam erant conspicui. De quibus alio loco plenius commemorabimus. **) Ad cam formam pertinent specimina lapponica a me lecta, quam 6. vulgarem vocat el. P. C. Afzelius a! Bot. Not. 1816 No. 1). \ N z 430 Conspectus vegetationis Lapponicae. Finem horum camporum determinant cacumina illa editiora, quae, campis nivalibus plerumque obtecta, in infima tantum parte ad plantas, alpes altissimas alias inhabitantes, procrean- das valent. Praeter Silenen acaulem, Alsinen bifloram, Ranun- culum nivalem et pygmaeum, Cerastium trigynum, Sarifragam cernuam, Salicem herbaceam et Poam ceniseam, quae hie optime vigent, quamgnam etiam in loca inferiora descendunt, hie inveniuntur: Jeanunculus glacialis L. Lozula glabrata Hoppe. Cardamine bellidifolia L. — arcuata Wbse. Draba nivalis Lil). Poa laxa Hänke. Saliz ovulta Ser. B) Campi, inter alpes editiores patentes, ubi per totum annum nix passim permanet. lis, qui has alpes, ex jugo alpino porrectas, transgressi sunt, patent campi latissimi, quos efficiunt ejusdem jugi aut ra- dices aut latera sensim declivia; et hi quidem campi saepissime intervalla, inter cacumina alpium obvenientia, occupant. Hic nulla arbor, vix Betula nana, viget; tantummodo in locis situ aprico et soli natura ad vegetationem singularem procreandam, aptis, ramis brevibus et tortuosis emergit Salix hastata-alpina; Salix autem polaris inter saxa hic frequentissima et Salix herbacea omnem vegetationem arboream saepe efliciunt. Ex hac regiorre nix numquam onmino defluit; loca etiam, quae nive passim sunt denudata, idemtidem et copiose irrigant rivuli, quos desuper emittunt campi magni glaciales, Itaque hanc regionem nivalem appellare possumus, quae illa loca declivia vel plana jugo alpino proxima et a nive numquam perfecte soluta continet, et quae denique usgne ad 200 ped. infra terminum nivalem saepe adscen- dit. Usque ad illum terminum extensam eam esse contendere non possumus, quia cacumina tantum pauca id altitudinis attin- gunt, et quum eam attingunt molibus glaciei magnis, longe infra hunc terminum usque in regionem nivalem descendentibus, obte- guntur, ob eamque causam omni carent vegetatione. f : Conspeclus vegetalionis Lapponicae. 431 Campos, inter alpes extensos, inhabitant: a) per totam Lapponiam: Pinguicula alpina L. Carex microglochin Wbos. Sazifraga rivularis L. b) per Lapp. Tornensem, Lulensem et Pitänderi: Arnica alpina L. Draba alpina L. Campanula uniflora L. Oxytropis lapponica Whg. Pedicularis flammea L. Andromeda tetragona L. — hirsuta 1. Salix arbuscula L. c) per Lapp. Tornensem et Lulensem: - Antennaria carpathica Whg. Eriophorum russeolum Fr.*) Wahlbergella apetalu Fr. Carex rariflora Sm. Salix polaris Wbe. d) per Lapp. Lulensem et Pitensem: Draba (lactea) Wahlenbergii Hn. et Carex pedata Wbg. e) Lapponiae Lulensi propriae: Cerastium latifolium L.**) Carex bicolor All. Astragalus Orobroides Horn. — .elytroides Fr.--) Koenigia islandica L. | — rufina Dr.-+-+) Carex epigejos (Laest.) Fr. f) in Lapponia Tornensi tantum inventa: Carex fuliginosa Schk. — limula Fr. Funden mn nn m *) Culmo gracili, land in capitulum obovatum basi angustatum ’ congestä ad Zriophorum vaginatum propius accedit, quam ad E. capitatum. In Lapp. Torn. et Lulensi in palude infra alpem Kierkevaara frequentissimum., #*) In alpe Njunnats prope Quickjock et deinde per omnes regio- nes alpinas Lapp. Lulensis 1845 a me observatum. 7) Forsitan ad hanc speciem pertineant specimina Caricis a me in alpibus Lapp. Lulensis 1845 lecta; quia autem non matura erant de iis aliquid dubii restat. r}) Hanc in ripis inundatis lacüs alpini Virihjaur 1845 detexi. Cum descriptione Dreyeriana (Revisio Caricum borealium p. 28) icone Kunzeana (Supplemente der Riedgräser p. 91 Tab. 23 f. 1.) denique speciminibus Vahlianis optime congruit. De qua pulchra specie cfr. Friesii Summ. Veg. Scand. p. 234. 92 432 Conspectus vegetationis Lapponicae. In lateribus alpium declivibus et praeruptis infra terminum nivalem, cum Ranunculo glaciali, nivali et pygmaeo, Dryade octopetala, Cardamine bellidifolia, Draba nivali et Luzula arcuala, quae altissime adscendunt, vigent: a) Lapponiae Tornensi propria: Alsine rubella (Wbe.) c. v. Be (Worm.) b) Nondum extra Lapp. Lulensem inventae: Arenaria humifusa Whg. Betula alpestris (Fr.) Alsine stricta Sw. Luzula hyperborea Br. Salix muyrsinites procumbens Carex nardina Fr. Forb. c) His tantum duabus Lapponiae partibus commune: Rhododendron lapponicum Wbs. d) in Lapp. Lulensi et Pitensi: | Gentiana tenella Rotb. et Cobresia scirpina Willd. e) per Lapp. Tornensem, Lulensem et Pitensem: | Salix arbuscula-vaccinifolia Sm. et Chamaeorchis alpina r Rich. f) Tandem Lapp. Umensi, Pitensi et Lulensi communis: Catabrosa algida Fr. (Soland)*). C) Jugum alpinum ejusque cacumina, nive et glacie ple rumque obtecta. | Ex 320 long. ad 390 long. et ex 649 lat. ad 690 lat. exten- ditur jugum alpinum, non omnino perpetuum, sed tribus; ut jam supra memoravimus, locis intra limites Lapponiae quasi’ inter- ruptum. In Lapponia Umensi unum tantum habet cacumen, ter- minum nivalem superans, sc. Juonkaren, in Lapp. Pitensi Saulotjock, in parte autem australiore Lapponiae Lulensis in tantum surgit altitudinem, ut nullibi minus quam 4600 ped. s editum, semperque nive obtectum. Hic, ubi sita est illa Lappo- niae altissima alpis Sulitelma, multae inveniuntur glacies, plu- —_. —_—o *) Figuram et adumbrationem hujus speciei alio loco communicabo. Conspectus vegelationis Lapponicae. 433 rimae autem in latere norvegico. ‚ Lacum autem Tornensem ver- sus ita deprimitur hocce jugum, ut altitudinem 1300 ped. num- . quam superet; nee deinde animadverti possunt cacumina ulla editiora, et denique fluvius Altensis finem ejus quodammodo determinat. Ex his cacuminibus altissimis magni et declives in regiones inferiores porriguntur campi nivales. Sole urente eos, vel potius terram, quam tegunt, calefaciente, partes eorum infimae sensim deliquescunt; aquä autem, quae huc ex locis superioribus defluit, sub nocte frigidissima congelatä exsistunt illae, quas vocant, glacies. Saepe usque in convalles profun- das descendunt, plerumque autem terminum earum eflicit term. nivalis. Hic, ubi pars earum sita est infma, quasi valla humi (quae vocant „morraines“) ante se ejectarunt, quae, aqua ni- vali defluente irrigata, e materia non constant dura et solida, sed atra, molli et quasi turgescente, ubi primae (vel ultimae) obveniunt plantae, ut Aeanunculus glaciales, Sazxifraga cernua et rivularis ete., saxisque intermixtis, quibus infixi sunt Liche- nes quidam umbilicati. — Terminus nivalis, qui in alpibus, a jugo alpino longius distantibus, ut in Wallivaara prope Quick- jock, altitudinem 4100 ped. attingit, hie, ubi undique est fri- gus et maxima nivis moles, ad 3100 ped. tantum subsidit. Tem- peratura media regionis — 19,1 C. o i Sic breviter exponere conati sumus, 'quae sit differentia vegetationis in regionibus diversis. Lapponiae suecicae, quas regiones determinat altitudo terrae, quae ex varia a jugo alpino distantia pendet. Sane maximi est momenfi quaestio i!la, quae- nam hujus differentiae sint caussae. Nostro quidem judicio eam efficiunt, non tantım haec per se diversitas altitudinis et tem- peraturae, sed aliae etiam res, quas hie exponere longius est, nec vires ad id nobis-sufficiunt. Ut jam in primordio diximus, hoc nobis fuit_propositum, ut plantarum per regiones Lapponiae distributionem geographicam, quantum fieri posset, delineare- mus. — Ad ceteras partes ejusdem terrae -considerandas nunc nos conferamus. | 434 Conspectus vegetationis Lapponieae. ER. | Lapponia oceidentalis s. latus Norvegicum*). Haec pars, ex 650 lat. ad 71° lat. extensa, Nordlandiam et Finmarkiam quum occidentalem tum orientalem continet. Nec tamen tantam habet latitudinem; quamquam enim paucis tantum locis latitudinem 4 — 6 mil. superat, 'saepe quasi zonam angu- stissimam tantum inter jugum alpımum et mare efficit. Flueti- bus maris occidentalis et glacialis alluuntur litora, quae inter- rumpunt sinus, in modum convallium, quibus ornatur latus sue- cicum Lapponiae, profundi et angusti; quos sinus circumsaepiunt montes praerupti et alti, sensim in jugum escendentes. Haec omnia faciunt, ut maxima tantum difficultate regiones diversas plantarum naturales hie determinare possimus ; ei autem, qui varietatem frequentiae et naturae plantarum alpinarum, quam efficit diversitas altitudinis et elimatis, quasi uno adspectu velit animadvertere, optimam ad id praebent occasionem. ! Haec pars Lapponiae, cum illa sueeica comparata, sane multa habet ei diversa sibique quasi propria. Climate maritimo, quod est hujus lateris, cum ceteris regionibus insularibus eirca ° ”) Fontes: Florae Lapponiecae Linnaei et Wahlenbergii. Fries: Summa Vegetabilinm Scandinaviae Ups. 1845. Hart- man, Skand. Flora 4. Hornemans Plantelaere et Flora Da- nica. Sommerfelt: Supplementum Florae Lapponicae Wah- _Ienbergii. Christ. 1826. Bemaerkninger ved. Suppl. Fl. L. in: Magazin for Naturvidenskaberne 1827—28. Physik - oecono- misk Beskrivelse over Saltdalens Praestegjeld i Nordlandene, in K. Norsk Videnskabs-Selsk:s Nye Skrifter 2 B. 2 H. Trond- hjem 1827. Leopold v. Buch: Reise durch Norwegeu und Lappland. I. II. Berlin 1810. Lessing: Reise durch Nor- wegen (continet etiam Florulam Lofodiensem). Berlin 1831. Blytt: In Floram Finmarkiae adnotata (mscpt. el. Friesio com- munic,). N. Lund: Reise igjennem Nordlandene og West-Fin- marken i Sommeren 1841. Christ, 1842. Forelöbig Beretning om en botanisk Reise i Oestfinmarken i Sommeren 1842. (Bot. Not. 1846 No, 3.); Finmarkens Flora (mscpt). RR Conspectus vegelalionis Lapponicae. 435 -. polum jacentibus valde congruit Norvegia illa, et eodem quidem modo, quo Lapponiae maximam cum Sibiria esse similitudinem jam supra indicavimus, et alio loco plenius comprobare ConR- bimur. Quam oh rem hie etiam regio existit, regionem dico maritimam, ‚qua omnino caret Lapponia sueeieca, quamque inha- bitant plantae lateri Norvegico maximae propriae. Quae maris vicinitas temperaturam efficit magis aequabi- lem mitemque, ut. eo ipso aestas non tam calida nec hiems tam frigida, ut in latere sueeico, sit; atque eadem illa temperatura alia est alius latitudinis geographicae, quam ob rem accuratius et melius hie determinare possumus, quibus locis septentrionem versus erescere desinant plantae alpinae ceteraeque. Ut adpareat, quanta sit differentia temperaturae locorum pro latitudine geographica, hoc adferre liceat: | Nidarosiae: In insula Magerö: Temperatura media, Anni + 4948 C. + 00,07 C. mens. Januari 2 — 69,90 C. — 5051 C. Julii + 189,31 C. + 4952 C. Nemini itaque, hoc clima temperatum consideranti, mirum esse potest, plantas non paucas originis australioris in hoc latere obvenire, quae tamen, quantum scimus, in Lapponia suecica NN 99 » nondum lectae sunt: a) Usque ad Lofoden inveniuntur: Ranunculus polyanthemos L. Juncus conglomeratus L. Hypericum quadrangulum L. Luzula mazima (Ehrh.) Trifolium medium L. b) Ad Nordlandiam et regionem Altensem procedunt: Scabiosa urvensis 1.. Litorella lacustris L. Suecisa pratensis Münch. Anemone ranunculoides L. Campanula latifolia L. Fiearia ranunculoides Mönch. Stachys sylvatica L. Viola persicifolia Schreb. — palustris L. Polygala vulgaris L. Oriyanum vulgare L. Hypericum perforatum L. Linaria vulgaris Mill. Linum catharticum L. Scrophularia nodosa L . . Geranium Robertianum L. 456 Conspectus vegelationis Lapponicae. 4 Arenarid trinervi L. Corylus Avelannl.: Ribes alpinum L. Orchis sambucina L. Sazxifraga tridactylites L. Listera ovata Br. Rosa canina L. Epipactis media Rich. Fr. — mollissina Willd. Allium oleraceum L. Geum urbmum L. Narthecium ossifragum Möhr. Vicia Sylvatica L. | x (Huds.) Euphorbia Helioscopia L. Siratiotes Aloides L. Salixz repens L. Alopecurus nigricans Horn. Fr. c) Usque ad urbem Tromsöe vel Finmarkiam australem progrediuntur: Taraxacum palustre Sm. Vicia sepium L. Glechoma hederaceum L. Laihyrus pratensis L. | Gentiana campestris L. Lotus corniculata L. Adoxa Moschatellina L. Pyrola media Sw. (sec. Blytt.) Corydalis fabacea Ehrh. Rumex Hippolapathum Fr. Viola iricolor U. (sec. Lund.) — arenaria DC. Convallaria verticillata L. Lychnis flos Cuculi L. Carex pulicaris L. Stellaria uliginosa Murr. Dactylis glomerata L. d) Usque ad fluvium Alteusem conspersae inveniuntur: Hieracium Lawsoni Sm. Polygonum Persicoria L. Chrysanthemum segetum L.*) Orchis eruenta Müll. 4 Veronica, Chamaedrys L. Herminium Monorchis L. Raphanus Raphanistrum L.*) Epipactis latifolia Sw. Neslia paniculata Desv.*) Seirpus pauciflorus Lightf.**) Camelina foetida Fr.*) Eriophorum latifolium Hoppe. Draba incanaL. Catabrosa. aquatica (L.) B. - Viola palustris L. — — subtilis Hook. Lythrum Salicaria L. nn nn nn nn Um lmm ln nnnisne ng mn en mn, u nn a nn a nn a nn ne nn *) Hae omnes inter segetfes etiam in Lapponia australi nonnum- quam sporadicae, ut vocant, oceurrunt. **) Etiam Scirpum alpinum a el. D:o Äneström in Nordlandia lectum vidimus; est autem adhuc incertus civis Florae nostrae, [4 Conspectus vegetationis Lapponicae. 437 e) Usque ad fluv. Tanensem et sinum Varangerfjord: Sonchus arvensis L*) Sedum .acre L. Thymus serpyllum L. Glyceria distans Wbg. Veronica longifolia L. — — pulvinata Fr. Multae etiam magis septentrionem versus, immo fere ad Nordeap, hie procedunt, quae in Lapp. Suecica nisi in partibus maxime australibus animadversae non sunt, ut: Veronica off- cinalis, Juncus squarrosus, Ajuga pyramidalis, Vieia Cracca, Hieracium paludosum, Crepis tectorum, Artemisia vulgaris, Erigeron acris, Senecio vulgaris. Si ad hune numerum plantarum, quae ex Lapponia Sue- cica exsularunt, attendamus, facillime intelligemus, qua planta- rum ubertate luxuriet Norvegia, praesertim quum id cognitum habeamus; ex plantis Lapponicis has tantum in hoc _latere Nor- vegico nondum ‘esse detectas: Nuphar intermedium Led. Carex bicolor All. Salix versifolia Wbe. — hyperborea Dr. Potamogeton nigrescens Fr. — laxa Wbe. — sparganifolius Fr. — laevirostris Blytt. Fr. Carexz microstachya Ehr. Avena agrostidea Fr. — tenuiflora Whg. Poa cenisea All. Quod ad regiones plantarum Norvegiae diversas adtinet, jam supra indicavimus, quam difficilis sit earum accurata deter- minatio. In iis tamen determinandis rationem, quam propösuit cl. Lund, sequemur, qua regiones has quattuor esse voluit: 1) Reg.’maritimam, 2) Reg. subsylvaticam, 3) Reg. subalpinam et 4) Reg. alpinam. — Quum hae omnes fere, regionem tantum maritimam si excipimus, cum regionibus Lapponiae suecicae vegetatione maxime congruant, non omnes plantas hic enumera- bimus, quas unaquaeque earum fert, faciem tamen earum pri- mis lineis designantes, stirpes, quas sibi proprias gignit afferamus. A) Regio Maritima litora continet Norvegiae usque ad summum promontorium sep. tentrionale; zonam perpetuam nullam effieit, quum Sinus illi fre- Hornsch. Arch. II. 3 29 438 Conspectus vegetationis Lapponicae. ‘ quentes, quibus litora, ut ita dicam, lacerantur,-hane regionem irregularem et divulsam faciant. Fluctus marini ei afferunt salsi- tudinem quandam, qua laete vigent multae huic regioni pro- priae plantae, quas in latere suecico frustra quaeras: Aster Tripolium L. Stenhammaria maritima Rich. Gentiana serrata Rottb. — involucrata Reottb. Glaux maritima L. Primula finmarkica Willd. Plantago maritima L. Armeria elongata Hofim. Archangelica litoralis Fr. Haloscias scoticum Fr. (L.) Cakile maritima L. .. Isatis tinctoria L. Cochlearia officinalis L. _ arctica Schlecht. — anglica L. — — fenestrata Br. Silene maritima With. Dianthus superbus L. Stellaria crassifolia Ehrh. — humifusa Rottb. Arenaria (ciliata L.) — norvegica Gunn. Halianthus peploides L. — — oblongifolius Hippuris vulg. marilimus (Hell. Deinb.) Lathyrus maritimus Fr. > — velutinus Fr. Hippophaeö Rhamnoides L. Myrica Gule L. | Atriplex hastata L. Chara foliolata Hn. Allium sibiricum L. Juncus Gerardi Loisel. Potamogeton pectinatus L Zostera marina 2. Biysmus rufus Pans. Huds. - Carex stygia Fr. — maritima Müll. — salina-cuspidata Whg. — .— maulieu. — subspathacea Wormsk. nardifolia. — glareosa Whg. — ——— — norvegica Willd. — ..— incurva Lighff. — _ — *arctica Deinb. Elymus arenarius L. | (Torr. Gr.) Calamagrostis strigosa Wbg. Lepigonum salinum Fr. Pressl. f B) Regio subsylvatica loca continet, quae occeupat Pinus silvestris. Quamguam, ut jam diximus, multae plantae australes per litora Norvegiae septentrionem versus longe procedunt, quibus valde durum est clima Lapponiae, Adies tamen in Norvegia non supra 67° lat. invenimus (in parte australi regionis Salten- Ber Conspectus vegetalionis Lapponicae. 439 sis), quam in latere suecico multo magis ad septentrionem ad- propinquare et in altitudinem 1,400 ped. adscendere cognitum est; quod efficit sine dubio temperatura in Norvegia minus ca- lida aestatis, certissime autem venti maritimi, quos Abieti mi- nime salubres esse in omnibus insulis videmus. Pinus autem usque ad 70° lat. creseit. Ad hune gradum Jatitudinis geogra- phicae progrediens aut zonam continenfem, aut sylvas parvas et inter se disjunctas constituit, in convallibus illis profundis et angustis (,Convalles inferalpinae et loca inferalpina“ Wbg.), quae inter et infra alpes editiores praesertim in Nordlandia ob- veniunt in reg. Salten et Tromsöe, laetissime vigens. Magis septentrionem versus sinus tantum interiores, qui hie usque ad alpes penetrant, implet, ut in Finmarkia occidentali ad Laxel- ven, Porsungerfiord, Lyngenfoord, Altenford et in Finmarkia orientali ad Karasjock et Enarejock. Ad Kiloesterelw in regione, quam vocant Faellesdistrikter, in latera alpium in orientem ver- gentia usque ad 368 ped. altitudinem adscendit; zona autem, quam hie efficit, omnium est angustissima. Hae convalles lae- ‚ tissima luxuriant vegetatione, cujus plantas australes, hie sep- tentrionem versus progredientes, jam supra enumeravimus; ce- terae efiam, quae hanc inhabitant regionem, fere eaedem sunt, atque in eadem regione Lapponiae Suecicae. Huic tamen parti propriae sunt: Erigeron rigidus Fr. Ozylropis campestris L. — politus Fr. —_ ., _ sordida Conioselinum talaricum Fisch. Willd. Papaver nudicaule Rottb. Salix Finmarkica Fr. (Willd.)*) Draba incana L. “ Platanthera obtusata Pursh. .. C) Regio subalpina sive betularum. Quemadmodum in latere suecio, sie in norvegico, regioni, quam constituit Pinus, haec regio betularum succedit. In re- gione Altensi saepissime altitudinem 1000 ped. attingunt betu- *) Etiam juxta Arjeploug Lapp. Pitens.; a me tamen frustra ibi quaesita. 29" 440 Conspectus vegetationis Lapponicae. leta;. in convallibus autem profundis, ut ad Torrefjord, usque. ad 1479 ped. alte adscendumnt; sed quo magis alpes versus pe- netrant, eo citius desinunt, ita ut, dum in latere boreali et aprico alpis Sulitelma, ad lacum Sorjäsjaur, betuleta viridissima vigent, iis omnino careat latus „ustrale, (quod jam supra indi- cavimus). Propius septentrionem hie ejus terminus, paullatim deprimitur; quam ob rem Betulam in parte australi Finmarkiae non altius, quam 1200 ped. supra mare, et ad urbem Hammer- fest tantum 725 ped. crescere audivimus; deinde in latitudine geographica 70°, ubi nulla vigere potest Pinus, (ut in Havön prope Nordcap) ex altitudine 368 ped. s. m. ad litora maris de- scendentem,, et tandem ad Nordcap, quia temperatura aestatis 129 C. desiderat, omnino desinentem videmus. In hac regione omnes fere plantae subalpinae oceurrunt vulgares, ut: Archan- gelica, Viola montana, Epilobia, Mulgedium alpinum et sibi- ricum, Phyllodoce coerulea, Salices, Carex atrata, Calama- grostis Phragmitoides, ceterae. Ubi Betula autem ad litora maris descendit has etiam plantas, !praesertim succulentas, ut Rho- diolam roseam, Primulam strietam, Drabas cet. juxta mare obvenientes et fere maritimas factas videmus. Praeter eas, quas aut per Scandinaviam aut Lapponiam totam frequentes, supra enu- meravimus, non paucae huic Lapponiae parti propriae obveniunt: (Thalictrum Kemense Fr.) Salix 'herhacea fruticosa Fr. Arenaria lateriflora L. Veratirum album (Lobelianum) Chrysosplenium alternifol. te- L. trandrum Lund. Triticum violaceum Hom. Salix punctata Wbg. Catabrosa latifolia Br. Fr. D) Regio alpina omnium latissime patet. Jugum alpinum, inlatere Norvegico pluribus eacuminibus, convallibusque interjacentibus, quam inLapponiasue- cica, est instructum, quorum altissima eirca urbem Tromsöe etsi- num Lyngenfjord(Tromsöetind et Lyngentind) animedvertuntur; per Finmarkiam occidentalem penetrans, propius ad) mare glaciale se fle- ctit, jam magis magisque humile, donec alpes Worieduder et Raste- x \ » Conspectus vegetationis Lapponicae 441. kaise, quae terminum nivalem vix attingunt, finem ejus consti- tuunt. Quia, ut pluries diximus, clima hujus lateris est mari- timum, hic, jugo alpino nubes colligente easque retinente, plu- via valde irrigatur humus, qua pluvia nix, quam copiosam se- cum fert hiems, sub aestate potissimum deliquescit, ex quo, aqua frigore. congelata, inumerabiles fere exsistunt glacies. In Nordlandia frequentissimae sunt a promontorio Kunnen usque ° ad sinum Lyngenfjord (ubi eirciter 20 earum inveniuntur), in Finmarkia autem tantunı in trıbus insulis eirca urbem Hammer- fest obveniunt. Qui campi nivales et glaciales latissimi mag- nam partem tegunt jugi alpini, vegetationem ibi totam devastan- tes. Itaque non est mirum, si plantarum, ut vocantur, succu- lentarum, in hac aqua nivali deliquescente magna vigeat copia, ut Rhodiola, Ranunculus nivalis et glacialis, dum e contrario fruticuli alpini, ut Ericineae et Diupensia, in hac Norvegiae parte nec multi nee frequentes occurrunt, sed plantae vere alpi- nae plurimae in lateribus inferioribus sunt quaerendae. Praeter ceteras plantas, quas: Lapponiae suecicae incolas jam enumera- vimus, hic etiam hae leguntur: Wahlbergella affinis Fr. Sedum villosum L. Sazifraga Aizoon Jacg. Salix hastata-hyperborea Fr. —_ aizoides aurantia. Cobresia caricina Willd. Quod denique ad regionem illam, quam constituunt Sali- ces, adtinet, ea minime caret Norvegia. Non tantum Salix lanata et glauca, sed etiam S. (ovata et) myrsinites eam hic efli- ciunt, nec desiderantur plantae, quas ibi optime vigere supra indicavimus. Haec regio ad fluvium Tanensem 1086 ped. s. m. surgit, prope insulam Mageröe autem in altitudinem 470 ped. tantum adscendit, observante cl. Lund. Ab hoc jJugo sejunctae, propriumque quasi jugum, quam- quam saepissime abruptum, constituentes, videntur alpes mariti mae, quarum cacumina, glacie nonnunquam obtecta, terminum nivalem plerumque superant. Ad earum numerum pertinent non tantum eae alpes, quarum lateribus praeruptis et in mare prae- cipitantibus constituuntur litora Norvegiae, (quamquam eaedem habendae sunt quasi brachia ex jugo alpino porreceta) sed etiam 42 > Conspectus vegelationis Lapponicae. » eae, quae insulas illas constituunt alpibus insignes (Wägöe, Hindöe, Senjen, Hvalöe, Soröe, Mageröe), ex quibus formatur ille Archipelagus, qui praetenditur litoribus Norvegiae. Ventis maritimis violentissimis perflatae, nullas arbores, vix frutices alere possunt, quam ob rem non nisi- rari conspieiuntur Juni- peri ulli, nec Andromedae; Saxifragae autem (praecipue $. oppositifolia) et plantae succulentae hie laete vigent. — lis propriae habendae sunt: | a Ranunculus sulphureus Sol. Saxifraga hypnoides L. Hal. Lapponiae Rossica pars. Haec pars Lapponiae non ita nobis est cognita, uf cer- tum et perfectum quidquam de vegetatione ejus hic enuntiare possimus. Itaque plantas, quae huic cum ceteris partibus ejus- dem terrae, sint communes, enumerare non possumus, nec omnes, quas sibi habet proprias. Quae tamen ex operibus*), quae nobis ad manum fuerunt, haurire potuimus, ea id com- probant, multas plantas Sibiricas hie reperiri, quae tamen intra limites Lapponiae ceterae nondum inventae sunt. — *) Wahlenbergii Flora Lapponica, et Geographisk och Eko- nomisk Beskrifning om Kemi Lappmark. Stockh. 1804. Fries, Summa Vegetabilium Scandinaviae. Upsaliae 1845. Ledebour, Flora Rossica ete. Fasc, I—VI. Stuttg. 1842—5. v. Baer, Expedition a Novaja-Zemlia et en Lapponie, in: Bulletin scien- tifique publice par l’Academie imp. des Sciences de 'St. Peters- bourg. T. IH. No. 8-12. p. 171 etc. Fellman, Index plan- tarum phanerogamarum in territorio Kolaensi lectarum, in: Bulletin de la Societe imp. des Naturalistes de Moscou T. Il. 1831. Nylander, Specilegium Plantarum Fennicarum, Cent. I—N. Helsingf. 1843 — 4. Ängström et Nylander, Antecknin- gar under en resa till Hvita hafvet etc. in: Bot. Notiser N p: 49 —53. Conspectus vegetationis Lapponicae. 443 Jugum alpinum, cujus quasi finem prope Kautokeino flu- vius Altensis constituit, nullum continens deinde format jugum. Montes tantum singuli oceidentem versus non rari conspiciuntur; mox autem austrum versus ita tendunt, ut peninsula illa, quae inter sinum Varängerfjord et Mare album latissima patet, sat aequalis et lacubus, paludibus fluviisque impleta adpareat. Circa lacum /mandra autem et sinum Kandalax sat altae et nivales exstant alpes. Haec terrae natura et forma efficiunt, ut regio- nes diversae non nisi difficillime determinari possint, ut plantae australes plantis arceticis mirum in modum sint commixtae. Sic usque ad urbem Ko/a hae plantae australes inveniuntur, quas ‘in Lapponia suecica vel norvegica nondum sunt repertae: Ribes nigrum L. Saliz amygdalina L. Cotoneaster vulgaris Lindl. Gnaphalium uliginosum L.] Orobus vernus L. Schenodorus inermis PB. Leys. [Heracleum sibiricum L. .» Ibi, quamquam in litore maxime septentrionali hujus pen- insulae est sita haec urbs, obveniunt: Viola tricolor, canina et palustris, Silene nutans, Sedum acre, Rubus Idaeus, Fra- garia vesca, Lathyrus pratensis et plures, quae partes tantum australes Lapponiae ceterae inhabitant. Huic denique parti Lapponiae propriae sunt: Chrysanthemum arcticum L. Chaerophyllum bulbosum Pyrethrum bipinnatum L. . Prescotiü (DE.) Ligularia sibirica L. Cenolophium Fischeri DC. - Cineraria alpinı- aurantiaca Kanunculus Pallasü Schlecht. Hopp. Caltha palustris radicans Senecio nemorensis L. Koch. | (Forst.) Aster sibiricus L. Actaea spicata rubra Wbg. Leontodon Keretinum Nyl. Silene tatarica Pers. Lonicera coerulea L. _ ‘ Rosa carelica Fr. Myosotis sparsiflora Mik. Sanguisorba polygama Nyl. Pedicularis verticillata L. Nyl. Potentilla multifida lapponica | Nyl. 444 Conspectus vegelationis Lapponicae. Hedysarum obscurum L. Salix polaris myrsinites Andromeda calyeulata L. > Carex halophila Nyl. Casteleja pallida Kunth. _ — acutangula. ‘ Salix amygdalina L. .. — spiculosa Fr. — ericet. membranacea — reducta Dr. Hopp. (Juncus castaneus L.) Berichtigungen. S. 187, Z. 3 v. u, I, Dreierianis, S. 191, Anm. Dreier's, S. 192 2. 2, Dreier, Z. 8 v. u. Wahlenberg, S. 196, Z. 1 v. u. Art, S. 197, Z. 20 v. 0. A C. acuta, S, 198, Z. 13, trügerischsten, 8. 199, Z. 9, hielte. S. 201 ist (1845) vor Z. 5 zu setzen. S. 203, der Z 4 zuzu- setzen: (S. Mitte vor. S.) Z. 8 streiche Dreier’s, 8. 205, Z. 15 v.u. st. Seiten I. Scheiden,, S. 207, Z. 12 v. w. Goodenoughii, S. 208, 2.8 v. u.aller, S. 209, 2.6 v.o. ©, rigida s. saxatilis, S. 212, Z. 16 v. u. zuzusetzen: 1846. S. 213, Z. 1 v.u. st, rheinl. 1. reich- lichen, S. 214, Z. 16 v. o. nur $” laug, Z.4 v. u. reicher als die blühenden, S. 216, Z.12 v.o. verweseuden, S. 217, Z. 26, oder rhom- bisch- . Nachträglich zu S. 212 — 217: Nach Hrn. Prof. Fries’s eigner Bestimmung ist diese Carex.... laetior s. fumida die wahre C. caespitosa L. Fr. (während hier und da in Deutschland auch die neue C, turfosa Fr. für die caespitosa Fr. genommen worden ist). B—d. S. 220, Z. 17, Öhre, Z. 10 v. u. Ueberzug, S. 223, Z. 16 v. o. in die, Z. 17, in ihr, 4 v. u. auf der, S. 224, 2.3v. uw Korroqueik, S. 227, .6v. uw Örfjell, S. 228, Z. 7. v. u. den 3, S. 229, Z. 10 v.u. Gäckviken, S. 230, 2. 5v.u. myrtilloides, S. 231. Z. 4 v. u. Gaitsats, S. 233, Z. 13 v.o. m. Abhandl., S. 236, Z. 10, Tarrikaisin, Z. 13, muricella, S. 237, Z. 13, Notiser, S. 240, 2.12, non Schrk., S. 241, Z. 13 v. u. Oxytropis, S. 243, 2.14 v. o. Kommia bei Adams, S. 244, Z. 14 v. u. zum Njunnats, S. 247. Z. 13 v. o, Skellefteä, IT, non Ser., S. 248, Z. 7, lies: Stell. juncea [nämt. Anderson’s, nicht St. gram.* juncea Fries, Mant. Ill, welche bleibt]. — Ebeuso in Flora oder Regensb. bot. Z., 1847, S. 438, un- ter Quickjock’s Stellarien nur Anderson’s juncea, nicht Fries’s. (Nach Fries in litt.) S. 249. Z. 4, lar,- Zettel, Z. 13 v. u. Ament. 19, S. 250, 2.7 v. u. [W. vom Gousta, S. 254, Z. 17 v. 0. 59°] vor; S. 255, S. 9, etwas, Z. 13, Grisebach, S. 257, Z. 15, Orizaba, S. 259, Z. 7, Hystrix, S. 260, 2.16, Acanthophorae, Z. 10 v. u. st. ist I. sind, S. 321, Z. 11 v. u. Soeiete, Z. 9 v. u. P. 2, S. 322, Z. 4, v. 0. Rückgraths, Z. 6, den subkntan. Röhren, Z. „°,, treten, um sich mit einer Anzahl kleiner Apparate, bestehend in hohlen, stumpfen, in ihrem Ende mit 4—5 Blasen versehenen Kegeln zu verbinden. Z. 11, In jedem dieser Apparate breite sich der Nervenzweig, Z. 13, jeder Apparat, Z. 14, Diese Apparate, Z. 20 —21, von Gefühls- (Tast-) werkzeugen, Z. 25, bei den Röhren, Z. 27, die hintersten, Z. 28, mit den subkut. Röhren, Z. 28, sieht, Z. 29, Gefühlsorgane, Z. 30, das hinterste Paar, Z. 31, deren Zusammenhang, Z. 32, nennt .. . sieht, S. 323, Z. 1, aber.erklärte, Z. 4, bei dem Rochen, Z. 8, der obern Seite so nahe, als der untern, liegt, Z. 9, streiche seine, Z. 10, I. sie st. es, und annahm st. aufnahm, Z. 10—11, 1. auch st. indess, Z. 12, l. sie st. es, Z. 13, vorkommen, Z. 13— 14, ist bei dem Rochen grö- sser, Z. 16, dem hintern Theile, Z. 18, 1. hier, wie weiterhin immer, “Geruchsorgan st. Leuchtorgan, Z.22, dem grossen vordern Randstrahle, 2. 26, des grossen Masseters, Z. 26, diesem und dem, Z. 27, Rand- strahle der Brustflosse, Z. 27, Bei dem Haie, Z. 293—30, nahe deren hinterm. Z. 34, nahmen, Z. 35, nahm, Z. 36, zugehörten, S. 324, 2. i, ward, Z. 9—10, fest in den Enden, oder richtiger gesagt, sie ma- chen selbst die Enden, Z. 11, Röhren aus, Z. 9 v. u. Falte... .,ın welcher der Nerve sich ausbreitet, Z.7—6 v.u. endigen st. geschlun- gen sind. Z. 2 v. u. Nervenfasern, S. 325 Z. 1 v. o. Ampullen, Z. 11, zu derselben, Z. 14, die Geruchsorgane, Z. 22, Gefühlsorgane, Z. 24, von eigenen Fluidis, Z. 26, von dem klaren Fl., Z. 31, des Gehörner- ven, S. 326, Z. 1, 1. geronnen st. konsistent, Z. 7, durch dieses, 2.11, in deren Pulpa, Z. 7 v. u. den zool. Sammlungen, Z. 6 v. u, ein zwei- tes st. eins, Z. 6—5 v. u. vom Saima (-See), Z.2 v. u. vom Saima, S. 327, Z 7 v. o. vom Baikal, Z. 10, auch st. aber, Z. 26, Gebirgs- lemmingen , Z. 32, aufgehalten st. gezeigt, S. 328, Z. 8, Exemplare, Z. 9, haben st, hatten, Z. 11, anklebt, Z. 15, abnagten .. . . verzehr- ten, Z. 21, ich st. man, Z. 24, Gebirgslemminge, Z. 25, Feldlemmin- gen, S. 329, Z. 1, deutet auch eine, Z. 1, streiche eben solche, 2.6, Il. solcher Thiere, Z. 14, Hinterschienbeine, ‚Z. 16, wenn das Männ- chen es, Z. }7, umfasst hat, Z. 21, in Reihen, Z. 6—5 v. u. dem gebogenen Schienbeine Z. 1 v. u. auf dieselbe Art, Z. 1 v. u. ohne dieselbe (sie), S. 330, Z.13 v. o. Äkerskanal, Z. 21, streiche das Komma bei gelblichweiss, Z. 26, I. zernagt u. gleichsam abgetragen, Z. 28, der Oberfläche st. des Aeussern, Z. 293—30, Die... . . Ober- fläche , S, 331, Z. 5, die Tentakeln, Z. 9, kantig . . . facettirt, 2.11, hochgelb. Z. 14, denen der, Z. 21, denen der, Z. 25, Die Lillä, Z. 26, mit dem Strome (Motala näml.) st. mit Flüssen, Z. 28, Johannis- borgsschloss , S. 332, Z. 3, Die Schnecke lebt, Z. 4, wird st. werden, 2.5, hält..... ist, Z. 8, zusammenzieht, Z. 9, schliesst... .. sinkt, Z. 10, ist st. sind, Z. 12, ausser in der Höjea, Z. 22, in dem . Flusse, Z.23, wo dieser in dem See, Z. 24, hält, Z.25, findet, Z. 26, unterscheidet, Z. 29, Finspong, Z. 30, Täkern, Z. 33, dicker .... ist, Z. 34, beibehält, S. 333, Z. 7, eben so wie Cyelas, Z. ‘15, Lim- naea, S. 340, Z. 12, 15 u. 22. st. v. p. I. ungefähr, er r 'Skandinavische naturgeschichtliche Literatur. A. Schwedische. - 1. Vom Jahre 1844. (Nachträglich:) . Kongl. Vetenfkaps - Akademiens Handlingar för äar 1845. \Stockh. 4508. 8 M.4#T. Observationes zoologicae, Diss. praes. WWilh. Liljeborg, respp. 8. @. Cavallin et ©. A. L. de Mare. Lun- dae. 8. | Novitiae Florae Gottlandicae. Diss. praes. Georg. VV ah- “slenberg, auctore Petr. Conr. Afzelius. P.I. Upsal. 8. 3, Vom Jahre 1845. - Ofversigt af R. Vetenfkaps- Akademiens förhandlingar. Zdra - Argängen. 1845. Stockh. 1846. 265 8. 8. M. 2 Taf. ÄArsberättelse om Zoologiens Framsteg under ären 1845 och 14844, Andra Delen (Insecta Linn.) 4f ©. H. Boheman. "Stockholm, V—IX samt 224 sid. 8. h. A Rdr. (Med serfkild titel.) Arsberättelse om Framstegen i Insekternas, Myriapodernas och Arachnidernas Historia under Aren 1845 och 1844 af ©. H. Boheman. ir (Jahresbericht über die Fortschritte der Zoologie in d. J. 1843 u. 1844. 2ter Th. Insecta Linn. Von C,. H. Boheman. Mit besonderm Titel: % Jahresbericht über die Fortschritte in der Naturgesch. d. In- secten, Myriapoden u. Arachniden, 1. d. J. 1843 u. 1844.) Observationes Zoologicae. Praes. FFilh. Liljeborg, Resp. N.G. Bruzelius. II. Lundae, sid. 29 —58.8.. Skandinaviens Fiskar ete. 8. häfiel. Sid. 169 —190. 4. med 6 pl. Stockh. Med tr. fig. 2 Rdr., med illumine- rade fig. 4 Rdr. " (Vergl. 1842.) Hymenoptera europaea praecipue borealia; Formis typieis nonnullis Specierum Generumve exolicorum aut extrane- orum propter nexum syslematicum associalis; Per Fami- lias, Genera, Species et Varielates disposita atque deseri- pta ab Andr, Gust. Dahlbom. Tomus Sphex in sensu Linnaeano. Fase. I[—III. Lund. 1845 —45; XLIV ..och 528 sid. 8. med. 11 tab. och 1 pl., h. 5 Rdr. 24 fk. Dispositio methodica Specierum Hymenopterorum, secundum Familias Insectorum naturales, Oujus Partieulae I—IV ‘ Chrysidem in sensu Linnaeano comprehendent. Praes. 2 | | i ü A. @. Dahlbom. Respp. Gust. Fredr. Möller, Sven Joh. Nilsson, et Car. Abr. Danielsson. ''Lundae, 20 sid. 8., cum tab. examinationis synoptiea. J. IWW. Zetterstedt, Diptera Scandinaviae disposita et descripta. Tomus Quartus. Sidan 1281— 1758. 8. Lund. 2 Rdr. - . Den gamle Fiskaren. Kort afhandling om insjöfisket i Sverige. 48 sidor 12. Stockh. 12 sk. | (Der alte Fischer. Kurze Abh. über die Binnenseefischerei in Schweden.) ©. M. Ekström, Praktisk Afhandling om lämpligaste sättet att fiska Sill, Länga, Makrill, Hummer och Östron. 164 sid. 8. _ Stockholm. 4 Rdr. | (Pract. Abh. üb. die schicklichste Weise, Häringe, Lengfische, Makrelen, Hummern und Austern zu fischen. | Elementar- Rurs i Botaniken. Utarbetad af J. Arrhenius. Upsala. 6 och 295 sid. 8, med atlas. h. 2 Rdr. 16 Jk. Botanifka Notiser. Utgifne af A. E. Lindblom. Lund. Arligen 12 N:ror 1 Rdr. 52 k. Novitiarum Florae Sueticae Mantissa Tertia. PVTLI—X1. Praes. El. Fries. Respp. Joh. Aug. Schagerström, Dav. Sjöstrand, Franc. Aug. Ralen, Car. Joh. Backman et Er. Ol. Holmberg. Upsaliae, sid. 97 — 176. 8. \ Plantae Wasculares circa Quickjock Lapponiae Lulensıis, quarum Enumerationem Praes. El. Fries Auctor Nie. Joh. Anderson. prop. Pars Posterior. Upsal.sid.17—56.8. Salices Lapponine. Praes. Nie. Joh. Anderson. Respp. Alfr. Aug. VVong, Gust. Sigfr. Brydolf, Sten Sten- berg, Joh. Er. Ulr. Rraft, And. Gust. Longberg. - P.I—V. Upsaliae 90 sid. 8. med 2 pl. P. U. Malmsten. Trichophyton tonsurans, Harskärande Mögel. Bidrag till utredande af de sjukdomar, som valla harets afjfall. 15 sid. 8. Stockhohn. 12 sk. Ä (Trichoph. tons., haarscherender Schimmel. Beitr. z. Ermitteln, der Krankhhı., w. das Wegfallen der Haare verursachen.) Om Potates- Farsotens Orsaker af Prof. El. Fries. (Af- handling, uppläst vid Rongl. Vetenfk.- Societeten i Upsala sammanträde den 15. Novb. 1845). Upsala. 18 sid. 8. (Ueber die Ursachen der Kartoffel- Epidemie. ) at: Handbibliothek i Trädgärdsfkötseln eller systematifk ordnad Handbok uti alla sa väl praktifka som theoretifka delar af Trädgärdsvetenfkapen. Stockholm. | | 2 (Handbibl. für den Gartenbau etc. 1ste Abth. Blumenpflege. Bd. I, H. 1—7. — Der 1ste schon früher erschienene Band kostet 3 Rdr. 16 sk., die 7 Hefte des 2ten Bandes 2 Rdr. 44 sk.) a LG 3 Anteckningar om Vestgötha- Bergens- Bildning. Praes. L.P. »Walmstedt, Resp. Förf, Grefve Adolf L. Hamilton. Upsala, 16 sid. 8. ı (Anzeichnungen üb. d. Bildung der westgotlischen Berge. Vfr. Graf Ad. L. Hamilton.) G. Thomee, Första Begreppen i populär Naturkunnighet. 205 sidor 12. Stockh. 52 fk. (Die ersten Begriffe der populären Naturkunde.) Ulkast till Populär Naturkunnighet. Ett försök till Läro- bok för de lägre Underwisningswerken, af ©. J. Hart- man. Stockholm. X och 78 sid. 8. h. 28 Jk. ‘° (Entwurf e. popul. Naturkunde. Versuch eines Lehrbuches £. die niedreren Unterrichtsanstalten ) | Bibliothek i. populär Naturkunnighet. Andra Afdelningen Bridgewater - Afhandlingarne. Djurens Historia, af WW. Rirby. Ofversättning af G. Thomee. Förra Delen. Med8 plancher. 549 sid. 8. Stockh. 2 R. 52 fk. Bibliothek i populär Naturkunnighet. Andra Afdelningen, Bridgewater - Afhandlingarne. VI. Geologi och Minera- logi af IV. Buckland. Ofversätining af @. Thomee. Sednare delen 410 sid. 8. Stockholm. 2 R. 16 s. (Uebersetzungen der Bridgewaterbücher. Vgl. 1842 — 44.) O. F.Wehrhau, Underbara och sällsynta företeelser i naturen. För ung och gammal. Öfversältning. 171 sid. 16. Stockholm. 16 fk. | (Wunderbare und seltene Ereignisse in der Natur. Für Jung und Alt. Uebersetzung.) 3. Vom Jahre 1846. Kongl. Veten/kaps- Akademiens Handlingar för Ar 1844. Stockholm. 446 sid. 8. Med 14 pl. h. 2 Rdır. ; Öfversigt,.af Kongl. Vetenfkaps- Akademiens förhandlingar. ödje Argängen, 1846. Stockh. 555 8.8. M.2T, 41 .R. 16 s. (Von dieser Uebersicht erscheinen jährlich 10 Numern.) L.:Gullbransson, Mammalia, eller däggande Djur, ritade, xylographierade och tryckte, tillika med en bifogad upp- ställning efter nyaste method. 110 gqiartblad innehällande 170 olıka djur, 2 R. 16 s. ; | (Säugthiere, gezeichnet, xylographirt u. gedruckt, nebst einer beigefugten Aufstellung nach den neuesten Methoden. 110 Quartbl., enth. 170 verschied. Thiere.) Bibliothek för Barn och Ungdom. XII. Berättelse ur Däg- gande Djurens Historia till nöjssam och lärorik läsnin ör ungdom. Ofversättning. Förra och Sednare Delen. 44 sid, 12. Stockholm. 4 Rdr. Ä (Biblioth. f. Kinder u. die Jugend. XI. Berichte aus der Ge- schichte d. Säugeth. ete. Uebers. Th. 1 u. 2 (letzter).) / 4 r 3 S x Bilder - Gallerie af de flesta länders olika. hästracer. ‘Med. talrika teekningar och utförlig befkrifning samt en. allınän ' charakteristik deröfver. 50 sidor. 4.. Med ang PRREmpR: Norrköping. 4 R. 16 s. fr | (Bildergallerie der verschiedenen Pferderäeen dar Theistän] u der. Mit: zahlreichen Zeichnungen u. ausfuhrl. er, auch e. allgem. Charakteristik a ER Ü Skandinaviens Fifkar etc. 9. häftet. Sid. 194 2086, och sedan 106 — 124 (Latinfk text) samt sid. 25—48 latinfk: text tül andra, tredje och fjerde häflet. 4. med:6 plan- cher. Stockholm. 2 Rdr., med illuminerale Aopker du Itdr. samt 8 fk. för latinfk text. (Vgl. die früheren Jahre.) bs Di J. W. Zetterstedi, Biplera Scandinaviae: disposite et. deseripta. Tomus Oxintus, Sid. 1759 — 2162. Frei, 2 Rdır. Om Galläple-Steklar och deras een" Eu Bidrag till Skandinaviens Iymenopter-Fauna. Praes. A. @: Dahl- bom; Respp. O. M. Thorell, Gust. Löfvenskjöld, M. VW. Odkenius, dJ. Umders son. Del. I —IV., Lund, 52 sid. 8. med 2 tabeller. ( Ueber die Gallwespen und deren Verwandte.) Index Molluscorum Litora Scandinaviae : oceidentalia, habı- Tantium. Faunae. Prodromum offert S. Lowen..f Öfver- sigt af KR. Vet. Akad. Förh. 1846, 15 Maji, 10 Jukä.) Holmiae. 50 sid. 8. Botanifka Notiser. Utgifna af A. E. Lindblöm. Arligen 12 Nr. Lund. 1 R.52s J. A. Schagerström, Lärobok i Skandinaviens Växifa- miljer efter det Friesiska ame: ularbetad. 96 sid, 8. Upsala. 52 fk. (Lehrbuch über die Pilduzenfamalten. Skandinaviens, nädh dem Fries’schen Systeme ausgearbeitet.) | J. Bjurson, Skandinaviens Växtfamiljer i. sammandrag framsiällda. 100 sid. 8. Upsala. 1 Rdr. | (Skandinavi iens Pflanzenfamilien im Abrisse dargestellt.) E. Fries, Summa Fegetabilium ‚Scandinaviae. Seclio prior. 258 S. 8 Upsala. 2 Rdr. Sven/fk och Non fh |Excursions-Flora, Phanerogamer: och Ormbunkar, Af C. J. Hartman. Stockholm. XVl och A191 sid. 12. h. 1 Rdr. (Schwedische und norwegische Excursions-Flora;- Phaneroga- -men und Far Heräutert) " Suenfka Trädgärdsföreningens Ärsfkrift 1846. ‚Stockholm. 126 sid. 8. ' (Jahresschrift des a. A renai 1846.) "NONE Handbok för Blomsiervänner, upptagande:: de. valbrie) prydnadsvexter som i rum kunna ‚odlas,. samt sättet für ? a) „deras-behandling. under olika ärstider, ' Bearbetad efter de bäsia in— och utländska Författare. 128 sid. 12. Stock- holm. 52 fk. R: (Handb. f. Blumenfreunde, enthalt. die schönsten Zierpflanzen, welche in. Ziinmern gezogen werden können, nebst der Art sie in den verschiedenen Jahreszeiten zu behandelu. Bcarb,. nach d. besten in- und ausländ. Schriftstellern.) > Hand-Bibliothek i Trädgärdsfkötseln ete. Första afdelnin-. gen, Bloinsterfkötseln. Bandet I. Haft 9—12, Sid. 261— 1559. 12. Stockh. 1 Rdr. (1.och 2. banden kosta kom- ‚plett 7..52.) | | z (Handbibl. f£. d. Gartenbau. 1. Abth. Bd.I, H.9 —12. Vgl. 1845.) Bibliothek i populär Naturkunnighet. Andra Afdelningen. '7de, 8de, de Bridgewater- Afhandlingen. Öfversatt af .& Thomee, 151 sid. 8. Stockh. 56 fk. Populär Naturkunnighet. En Läse- och Lärobok för Folk- ‚fkolor, af Dr. J. F. Schlez. Med Fiyurer. Öfversalt frän 16 de, Upplagan af L. IV esterberg. Stockholm, FIII och. 272 sid. 12._.h. 40 fk. oe. (Populäre Naturkunde; ein Lese- und Lehrbuch für Volks- schulen,. :M. Figg.) | J. Marcet, Det mest märkvärdiga i Naturen, i Vattnet och p@ land, Till nytta och nöje för baran. Bearbetad fran ‚engelskan af en barnvän. 511 sid. 12. Stockh. 1 R. 59 s. (Das Merkwürdigste in der Natur, im Wasser‘ und auf dem Lande, "Zum Nutzen und Vergnugen f. Kinder. Bearbeit. nach dem: Eugl. von einem Kinderfreunde.) | B. Dänische. 4. Vom Jahre 1845. Widenskabernes Selskabs naturvidenskabelige og mathe- maltiske Afhandlinger. XI. Med 16 Tavler og 1 Kort. 2 Rbd. 48 Sk. w I Dieser 11te Theil der Abhandlungen der Kopenhagener Gec- . sellschaft d. Wiss. enthält folgende grössere naturgeschichtli- che Aufsätze: Blicke auf die Thierwelt Brasiliens vor der letzten Erdumwälzung, von. P. W. Lund; 5te Abh., Forts. d. Säugeth., über die jetzt lebenden und ausgestorb. Arten d. Raubthierfamilie; 1ste Abth., Hundegruppe.: — Die geogr. u. hist. Verhältnisse der ıtal. Nadelhölzer, von J. F. Schouw. — Untersuchungen über die Wallfische, von D, F. Esch- richt; 1ste Abh., Bemerkungen über die frühere und ge- genwärtige Gestalt der Cetologie; 2te Abh., Anat. Beschr. d „änuss Fetusformen- der 2 nord. Finnfischarten, ‚mit Anwend. auf Physiol. und Zool.; 3te Abh.,. über die Fetusformen in den Ernährungs- und Fortpflanzungsorganen der Bartenwall- fische;'. 4te Abh., ‘über den’ Schnabelwallfisch [Hyperoodon]. 6 H.C. Örsted, Osorkige over det Kongl. danske Videnska- bernes Selskabs Forhandlinger og dets ee Ar- beider. 8. ; ee Tiden | r er FH. er ic Naturhistori idsfkrift. a röyer, Rackke I.1—-5 Hefte m. Kbb. ey i ; (Neue Reihe d. naturhist. Zeitschr. Bd. I, H. 1—3; T.) J. F. Schouw, Natur - ‚Skildringer. En Raekke af al- meenfaltelige Forelaesninger. 2. Saml. 8. 158 S. og 5 Tavler. 1 Rbd. i Papbd. (Naturschilderungen. Eine Reihe allgemein fassl. Vorlesänken. 2te Samml.) C. Ph. Funke, Ledetraad ved den förste Underviisning i Naturhistorien. Oversat efter den 6. tydfke Udg. formeret med Tillaeg af F. C. Rielsen. 2 Opl. 12, 50% (Leitfaden beim ersten Unterr. in .d. Naturgeschichte. Nach der 6. deutschen Ausg. übers. und durch ZU. vermehrt v. K. 2te Aufl.) J. F. Schouw, Skandinaviens Natur og Folk, Foredrag i det Skand. Selfkab. 8. (Skancinaviens Natur und Volk. Ein in der sEund: Ges. ge- haltener Vortrag.) P. Bramson og $. Drejer, Rortfattet Laerebog i Zdslo- gie og Botanik, til Brug for Skoler. 2 forög. Udg. 8. 1 Rbd. 12 s. (Kurzgefasstes Lehrbuch d. Zool. u. Bot. ‚2. Gebr. f. Schulen. 2te verm. Ausg. Der bot. Theil von Steenstrup durch- gesehen.) CE. Ström, Betegnende Traek af Dyrenes Liv, til Oplysning om deres Naturbefkaffenhed, Levemaade og Adfaerd. 1 Rbd, Papbd, ( Bezeichnende Zuge aus deım Leben der Thiere, zur Erläut, ihrer Natur, ee und ihres Verhaltens.) gr. 8. D. F. Eschricht, Undersögelser over Hvaldyrene. 1—4. Afhandling.. 4. 8 Tavler, 2 Rbd. 76 Sk. isn (Unterss. uber d. Wallf. Die oben unter d. Abhlı. d. Ges. d. Wiss, angeführten Abhh., besonders abgedr.) H. Kröyer, Danmarks Fifke, II. 2. 3: ‘8. 1 Rbd. 488. (Vergl. 1843.) P.'IV. Lund, Blik paa Brasiliens Duiserden för sidste Jordomvaeltning. 5. Afhandling. 4. 7 Tavler. 14 Rbd.- 36 Sk. heft. (Blicke auf d. Thierw. Bras. Besond, Ahdriıck der oben an- geführten 5ten Abh. von Lund.) E. Petit, Laerebog i Botanik For Skoler. 8. 68 fen indb (Lehrb. d. "Bot. £. Schulen.) Länges Herbarium. 2—4 H. 5 Rbd, J. Lange, Herbarium for den landoeconomijke Botanik. ' 7 4. H. 1;Rbd. (20 Blade med törrede Planter, i en Mappe). ' | | (Herb. f. d. landökon. Bot. 1stes H, 20 Blätter m. getrockn, - Pfl. in e. Mappe.) | F. I. C. Jensen, Forsög til en grundig Veiledning i " Frugt- og Kjökkenhave- Dyrkning samt det simple Mist- "baenkdriveri. 5 Tavler. 1 Rbd. 48 $. (Versuch e. gründl. Anl. zur Pflege des Obst- und Küchen- gartens und zur einfachen Mistbeettreiberei) gr. 8. ; IWW’. Löbe, Om Olievaexterne, deres Dyrkning og Behand- ling samt om Oliepraesning og Olierensning. Frit oversat fra det Tydfke og ledsaget med Anm, af ©. Dalgas. 8. Aalborg. 90 $. (Ueber Ölgewächse, ihre Pflege und Behandl., wie auch über Ölauspressen und Ölreinigung. Frei übers. a. d. Deutschen m, Anm. v, C. Dalgas.) | 5. Vom Jahre 1846. Videnskabernes Selskabs naturvidenskabelige og mathe- maliske Afhandlinger. XII. st. 4. CAL og 406 S: med 26 Tavler 5 Rbd. (Vol. I— XI. 55 Rbd. Med. ÄXII, er denne Raekke sluitet.) Ä Mit diesem 12ten Bande ‘schliesst sich diese Reihe der natur- wiss. und matlı. Abhh. der Ges. d. Wiss. Er enthält fol- gende grössere naturgeschichtliche Abhandlungen: Ueber d. Torfverkohlung, mit. specieller Hinsicht auf Dänemark, von B. 8. Jurgensen. — Mittheilung über die Ausbeute, welche die ı. J. 1844 untersuchten Knochenhöhlen z. Kenntn. v. Brasiliens Thierwelt vor der letzten Erdumwälzung ge- liefert haben, von P. W. Lund. — Ueber,den Sciadepho- rus Muelleri (Cirroteuthis Muelleri Eschr.), von J.T.Rein- hardt und V. Prosch. — Untersuchungen über d. Wall- fische, von D. Fr. Eschricht; 5te Abh.: Osteol. u, Arten- unterscheidung d. Finnfische. — (Mehrere Abhandlungen aus diesen und früheren Bänden sind auch in bosonderem Abdrucke zu haben.) H.C. Orsted, Oversigt över det Kgl. danske Videnska- bernes Selskabs Forhandlinger og dets Medlemmers Ar- beider i Aaret 1845. 8, 94 A. 80 Sk. (Vgl. die Litteratur der vorigen Jahre.) ng Tidsfkrift. Udg, af H. Kröyer, Ny Raekke, m. Kbb. (Der neuen Reihe der naturhist. Zeitschr. 1sten Bandes 4tes — 6tes Heft.) Magazin for Natur- og Menne/kekund/kab, ny Suite, red. af J. P. Böttiger. 8. 1 4. med. R. 52 $. (Magazin für Natur- und Menschenkenntniss.. Neue Folge.) 8 A. v. Humboldt, Kosmos. Udkast til. \eni physifk | Ä densbefkrivelse. Oversat af C. 4A. S chu macher. I. 1-95. aA0 8. (A. v. Humboldt, Kosmos. Drehen, v. c. K. Schamächer) Frölunds Naturhistorie. 7 —10 H. 64$. F. Frölund, Udförlig Naturhistorie, med, flere Hundrede. i Texten indirykte Afbildninger. T. Pattedyrene, 1 HM. 8. 2 4. 168. (Ausführl. Naturgeschichte mit mehreren Kirskkerit in den Text eingedr, Abbild. I.. Säugethiere. 1stes H.) Udförlig ge for Hvermand. Fuglene. 8. 205 Ss. 08. 5 — Fee &. 978. 40 8. — . — Krybdyrene og Fifkene. 8. 67. S. 24 $. (Ausfuhrl. Naturgesch. f. Jedermann. Vögel, Pilanzen, Amphi- bien und Diele : Naturhistorifke Tabeller, til Brug ved Undervisning. > Folioblade. 24.8. (Naturhist. Tabellen zum Gebr. b. Unterrichte. 3 Foliobl.) Naturhistorifke Tabeller, Övelser i det Linneifke: System, Nr. 1-5. a8. eg Tabellen. Uebungen im Linneischen Systeme.) .J. S. Steenstru P» Undersögelser over Hermaphrodi- ae Tilvaerelse i Naturen. Et naturhistorifk Forsög. 4. XIV, 888. & 2ER. 1 Rbd. (Untersuchungen uber das Vorkommen des Hermaphroditis- mus in der Natur.) — R. Tuxen. Schema til Dyrenes Naturhistorie. Nr. 1. ı 4. Fol. 68. (Schem z. Naturgesch. d. Thiere. Bogen in Fol.) | H. C. B.B endz, Haandbog i 4 almindelige Anatomie, med saerligt Hensyn til Mennesket og Huusdyrene. 1:H. st. 8. 184. og 4 Tavler. 5 Rbd. 248. (Oplt. v2 HM.) (Handb. d. allgem. Anatomie, mit besond. Hinsicht auf den Menschen und die Manstkiere: gr. S. (Paulsen.) Handbuch der Ornithologie, besonders zum Ge- brauch für Sammler, enthaltend die in Europa vorkom- menden Gattungen und: die in Dänemark ete. vork. Ar- ten, mit Abb. herausg. von einem Freunde der Ornitho- logie. I. Das System und die Gattungen. 12. 200 8. med 4 R. 1 Rbd. H. Kröyer, Danmarks Fifke, BERREOHR. ö. H. Am. 1. H.) 8. 20 A. m. Traesnit. 1 Rbd. ABB (4 1845. — copli. i7 H.) - (Die Fische Dänemarks; mit Holzschn.) Greifswald, gedruckt bei Friedr. Wilh. Kunike. Skandinavische naturgeschichtliche Literatur. A. Schwedische. 1. Vom Jahre 1845. (Nachträglich:) Fr. Sundevall, Om Foten och dess functioner hos Men- nifkan och Däggdjuren. Acad. Afhandl. Stockh. gr. g. (Ueber den Fuss bei dem Menschen und den Säugethieren.) J. A. Schagersiröm, Conspectus Vegetationis Uplandice. Upsal. gr. 8. - 4 | Sven/ka Tradgäardsföreningens Arsfkrift 1845. Stockh. gr. 8. 2. Vom Jahre 1846. (Nachträglich:) “ Conspectus WVegelationis Lapponie. Pres. Nic. Joh. An- derson Respp. Th. Is. Suber et Oscar Esbj. Ed- holm. P. I, IT. Upsalie. X och 59. sid. 8. 3. Von: Faliee 1847... Kongl. Vetenfkaps - Akademiens Handlingar för Ar 1845. 1sta och 2dra Häftet. Stockh. 472 8. 8. Mit 11 Tab. . und 4 Pl. Geh. 5 Rär. | L Öfversigt af Hongl. Vetenfkaps- Akademiens Förhandlingar. '.„ 4de Argangen. 1847. Stockh. 504 S. 8. ‚2 Rdr. Arsberättelse om Zoologiens Framsteg under Aren 1845 och 1844. Första Delen (Anim. Vertebrata). Af C. J. Sundevall. „(Med serfkild titel.) Arsberättelse om Framstegen, i NVertebrerade. Djurens Naturalhistoria under Aren 1845 och 1844. ' Af ©. I. Sundevall. Stockholm. X och 222 sid. 8., h. 1 Rdr., (Jahresbericht über die Fortschritte der Zoologie in d.J. 1843 u. 1844. 1. Th. Animalıa, vertebrata. Mit besonderem Titel: Jahresbericht üb. die Fortschritte in der Naturgesch. d. Wir- „belthiere i. d. J. 1843 u. 1844.) h Arsberättelse om Zoologiens Framsteg under Aren 1845 och 1846. Andra Delen. (Insecta Linn.) Af C. H. Boheman. : 1 | | j . (Med serfkild titel.) Arsberättelseom Framstegen iInsekternas, Myriapodernas och Arachnidernas Naturalhistöria under Aren 18450ch1846. Af C. H. Boheman. Stockholm. IX och 276 sid 8. h. 1 Rdr. 16 fk. . (Jahresber. ub. d. Fortschritte d. Zool. i. d. J. 1845 u. 1846. 2. Th. Insecta Linn. 7 Mit besonderm Titel: r 4 Jahresber. über d. Fortschritte in der Naturgesch. d. Insecten, Myriapoden u. Arachın. i. d. J. 1845 u. 1846.) E Lärobok i Zoologien für Begynnare af C. JS. Sundevall. Tredje Upplaygan. Lund, 2 och 146 sid. 8. b. 56 fk. (Lehrbuch d. Zoologie f. Anfänger. 3. Aufl.) | Skandinavifk Fauna af S. Nilsson. Första Delen: Dägg- djuren. Andra Omarbetade Upplagan. Lund, 14, XV III och 656 sid. &., h.4 Rdır. (Skandinavische Fauna. 1. Thl. Säugethiere. 2. umgearb. Aufl.) Mantissa seecunda Familie Curculionidum seu Descripliones novor ım quorundam Generum Cureulionidum a ©. J. Schönherr. Holmiae. 86 sid. 8. (Aftryck ur Veten/kaps- Akad. Handlingar för 1846.) E. Fries, Bidrag till fkandinavifka Vegetationens historia efter den sä kallade Rıllstensperioden. Föredrag i Kl. Vet. — Soc. i Upsala d. 25. Mars 1847. Upsala. gr. 8. (Beitrag zur Gesch. d. skandin, Vegetation nach der s. g. Ge- röllperiode.) Besond. Abdr. aus der Zeitschrift Nytta och Nöje. | Bidrag tillkännedomen om Potäternas Sjukdom i Sverige Aren 1845 och 1846, Meddelade af P. F. /Wahlberg. (Beiträge zur Kenntniss der Kartoffelkrankheit in Schweden, 1845 u. 1846.) » Svenfka Trädgärdsföreningens Arsfkrift. 1847. > J. Arrhenius, Berättelse öfver förhandlingarne vid det första allmänna svenska Landibruksmötet i Stockholm 1846. Stockh. 1847. gr. 8. (Bericht über die Verhandl, in der ersten allgem. Versamml. schwedischer Landwirthe.) i Naturens Bok. För Scholan och Hemmet af Fr. Schöd- ler. Completi 5 Delar. Första Delen: Physik, med 6 ‚Qvartpl. Stockholm, 2 och 112 sid 8., h.1 Rdr. Andra Delen:: Chemi, med 2 Ovartpl. 156 sid. 8. h. 44 fh. (Das Buch der Natur. Für Schule und Haus; compl. in 5 Theilen. 1: Th. Physik. 2. Th. Chemie.) % 11 4. Vom Jahre 1848. ° C. H. Boheman, Insecta caffraria annis 1858 -1845 a J. A. /Wahlberg collecta. Pars I, Fasc. 1. Coleop- tera (Carabici, Hydrocanthari, Gyrinü et Staphyliniü.) Stockh. 4, Thir. 5 Sven/ka Trädgärdsföreningens Ars/krift 1848. Stockholm. 119 sid. 8. Ns Dan. Müller, Theoretifk - praktifk Anvisning alt anlägga och underhälla Trädgardar etc. Med 4 Lithogr. Stockh. EG. PR hrikt, Anweis. zum Anlegen u, Unterhalten von Gär- ten u. s. w.) - ,Dess., Anvisning till Fruktträds uppdrag, förädling, befkä- ring ‚och värd. Stockh. kl. 8. (Anweisung zum Erziehen, Veredeln, Beschneiden und Pflegen der Obstbäume). Mit vielen eingedr. Holzschnitten. Naturens Bok. För Scholan och Hemmet af Fr. Schöd- ler. Complet i & Delar. Fjerde Delen: Botanik med 5 (vartpl. Stockh. 91 sid. 8., h. 40 fk. | (S. oben. 4. 'I'hl. Botanik.) B. Dänische. 1. Vom Jahre 1845. (Nachträglich:) A. Liebmann, Naturfkildringer fra Amerika’s Sydhavskyst, foredragne i den naturhist. Forening. (Naturschilderungen von Amerika’s Suüdmeerküste, vorgetr. im naturgesch. Vereine in Kopenhagen.) Aus der Danske Uge- skrift, 2ten Reihe, N. 157. F. Liebmaun, Om Sukkerrörets Cultur og Sukkerprodu- ctionen i Amerika. t (Ueber die Cultur des Zuckerrohrs und die Zuckerproduction in Amerika.) Aus: derselben Wochenschrift, N. 151. 2. Vom Jahre 1847. Orsted, H. C., Oversigt over det Kongl: dan/ke Videnfka- bernes Selfkabs Forhandlinger og dets Medlemmers Ar- beider. 8. Arket a8 Sk. | (Vergl. die Literatur der vorigen Jahre.) | Magazin for Natur- og Menne/kekund/kab, ny Suite, red. af I. P. Böttiger. 8 1A.m. RK. 528. @v. (Magaz. für Natar- und Menschenkenntniss.) 12 Tidsfkrift,, naturhistori/k. Udg. af H. Kröyer. Ny Rekke. st. 8. m. RK. J gi (Es sind im J. 1843 ausser den im vorigen Hefte des Archivs angegebenen 6 Heften des 1. Bandes d. neuen Reihe noch H. 1 u. 2 des 2. Bandes, und im J. 1847 ist das 3. Heft desselben Bandes erschienen.) _ Kröyer, H., naturhistorifk Loerebog for de förste Begyn- dere. 4. Opl. 12. 159 S. 56 $. indb. (Naturhist. Lehrbuch für die ersten Anfänger, 4. Aufl.) Frölund, F., Pattedyrene. 8. 347 S. og 150 Traesnit. Indb, 2 Rbd. | (Die Säugethiere. Mit Holzschn.) Eschricht, D.F., Undersögelser over Hvaldyrene. 5. Afh. 4. Videnfk. Selfk. 172 S. et 8 Tab. 5 Rbd. (Untersuchungen über die Wallfische. 5. Abhl.) . Sciadephorus Mülleri (Eschr.), om, en Undersögelse ‚af J. T. Reinhardt og V. Prosch. 4. 40 8. og 5T. 1 Rbd. 16 Sk. i { Schythe, J. C., Hekla og dens sidste Udbrud, d. 2. Septbr. 1845. En Monographie. st. 8. 10 A. et 10 Pl. 1 Rbd. (Der Hekla und sein letzter Ausbruch am 2.September 1845.) Ström, C. L., Naturhistorifk Lesebog for Menigmand. Fugle. Med Tresnit. 2. Oplag, 8. 165 Ss. 56 $ Papbd. (1. Opl. 1842.) (Naturhistorisches Lesebuch für den gemeinen Mann. Vögel. Mit Holzschn. 2. Aufl.) Hannover, A., om Mikrofkopets Bygning og dets Brug. En Lwrebog. 8. 1258. m. Tresnit og 2 Tavler. 4 Rbd. 16 $. (Ueber 8 Bau und die Anwendung des Mikroskopes. Mit Holzsehnitten etc.) 3. Vom Jahre 1848. OÖrsted, H. C., Oversigt over det Kongl. danfke Videnfka- bernes Selfkabs Forhandlinger og dets Medlemmers Ar- beider. 8. Arket a 8 Sk. | Tidsfkrift, naturhistorifk. Udg. af H. Kröyer. Ny Rekke. st. 8. m. K. 6 H. a 64 $. udgiore 1 Bd. ae (In diesem Jahre ist bisher noch kein Heft erschienen.) Magazin for Natur- og Mennefkekundfkab, ny Suite, red. af J. P. Böttiger,. 8.1 A. m, R. ug. 52 $. WW. _ . (S. oben vom J. 1847.) i Drejer, S., Anvüsning til at kiende de danfke Foderur- ter. Efter VVahlbergs: , Anvisning till svenfka foder- växternas kännedom. 5. Udg. efier Forf. Död af Joh. Lange. 8. XIV et 266 S. samt 9 Tab. indb, 1 Rbd. 13 ” .. (Anweisung zur Kenntniss der dänischen Futterkräuter. Nach Wahlberg’s Anvisning till svenska foderväxternas känne- ‚dom. 3. Ausg, nach dem Tode des Vfs. von J. Lange.) ©. Norwegische. 1. Vom Jahre 1846. M. Sars, Fauna litoralis Norvegiae, oder Beschreibung u. Abbildungen neuer oder wenig bekannter Seethiere, nebst Beobachtungen über die Organisation, Lebensweise und Entwickelung derselben. 4. Heft. Mit 10 RK. T. gr. Fol. (25 B.) Christiania. (Leipzig b. Brockhaus.) 4 Thaler “ preuss. Cour. netto. 2. Vom Jahre 1847. Forhandlinger ved de /kandinavi/ke Naturforfkeres 4de Möde, i Christiania den 11.—18. Juli 1844. Christiania. ‚(Verhandlungen der 4. Zusammenkunft skandinavischer Natur- forscher, in Christiania. 434 S. in gr. 8 und 2 Taf.) BE Bei J. J. Tascher in Kaiserslautern ist so eben erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: j - Leitfaden “zu einem bildenden Unterrichte, in der Naturgeschichte zunächst für Schullehrlinge und Schulseminaristen. Von Chr. Grünewald, Lehrer am k. Schullehrerseminar zu Kaiserslautern. 3. vermehrte und verbesserte Aufl. 8. (23 Bogen.) 221 Ngr. Hannover im Verlage der Hahn’schen Hofbuchhandlung ist so eben erschienen und an alle Buchhandlungen versandt: Schul- Naturgeschichte “ Eine analytische Darstellung der drei Naturreiche, zum Selbstbestimmen der Naturkörper. Mit vorzüglicher Berücksich- tigung der nützlichen und schädlichen Naturkörper Deutschlands. Für die untern Klassen höherer Lehranstalten bearbeitet von Johannes Leunis, Professor am Josephinum u. s. w. in Hildesheim. Erster Theil: Zoologie. gr. 8. 1848. geh. Preis’3 Thlr. Es bedarf nur der Anzeige des Erscheinens dieser neuen ausge- zeichneten, vielfach gewünschten und erwarteten Leistung des, durch seine mit so grossen Beifall aufgenommene ‚Synopsis der drei Naturreiche, 1. u. 2. Bd. gr. 8. 33 Thlr.‘“ rühmlichst bekannten Herrn Verfassers, um die Lehranstalten zur näheren Prüfung und # in- führung dieser Schul -Naturgeschichte zu veranlassen, welche für die untern Klassen das sein will, was die Synopsis für die höhern ist, und ebenfalls den Hauptzweck hat: den Schüler in die Natur selbst einzuführen, ihm durch Uebersichten das Auffassen zu erleichtern, und ihn so zur eigenen Thätigkeit und zum Selbstbestimmen an- zuleiten. Der Druck ist so zweckmässig und übersichtlich, aber doch so.schön und so sehr compress ausgeführt, dass dieser Theil bei ge- wöhnlichem Satze wenigstens die doppelte Bogenzahl enthalten würde, daher der Preis um so wohlfeiler erscheinen wird. — Die beiden folgenden Theile werden die Botanik und Mineralogie enthalten, und ist jeder Theil zur leichteren Einführung und Anschaffung auch einzeln verkäuflich. | Bei E. Kummer in Leipzig ist so eben erschienen: Giebel, EC. G, Gaea excursoria germanica. Deutschlands Geologie, Geognosie und Paläontologie als unentbehrlicher Leit- faden auf Excursionen u. z. Selbststudium. 2. u. letzte Lieferung. Mit 12 lithogr. Tafeln. Geh. Rthlr. 1. 25 Ngr. (Beide Liefe- rungen vollst. mit 24 Tafeln kosten Rthlr. 3. 21 Ngr.) © Literarische Anzeigen. “Bei Hofmeister in Leipzig ist erschienen: Deutschlands Fiora, mit höchst naturgetreuen, characteristischen Abbildungen aller ihrer Pflanzenarten, auf Kupfertafeln, in natürlicher Grösse mit Ana- lysen, nebst erläuterndem Texte, von Ludw. Reichenbach, k. s. Hofr., Ritter ete. Neue wohlfeile Ausgabe mit halbcolorirten Kupfern. In Heften von je 10 Tafeln, mit Y, Bogen Text & 16 Sgr. I. Serie: SPITZKEIMER. 1. Band. (Heft 1—7). Isoeteen, Zosteraceen, Aroileen, Lam- neen, Potamogetoneen, Alismauen, Hydrocharideen, Nym- phaeaceen. Y%z Tafeln geb. 4 Thlr. 5 Sgr. ’ 2. Band. (Heft S—19). Gräser. 120 Tafeln geb. 6 Thir. 20 Sgr. 3. Band. (Heft 21 — 33). Cyperoideen. (Cariceneen, Cyperi- .neen, Seirpineen). 125 Tafeln. geb. 7 Thlr. - I. Serie: THALAMANTHAF. 1. Band. (Heft 1— 10). Cruciferen. 103 Tafeln. gebund. 5 Thlr. 20 Ser. | see Es Im Verlage von C. A. H. Schreiber in Eilenburg ist erschienen: A. Lübben, % Vollständige Naturgeschichte des Thierreichs. 1. Abtheil. (Säugethiere), 1—16 Heft. _ Mit zahlreichen, nach der Natur und den vorzüglichsten Origi- nalen gezeichneten und lithographirten Abbildungen. Preis für die schwarze Ausgabe 6 Sgr., für die colorirte Sgr. ä Helt. Der frühere Preis dieses, bereits mit Anerkennung und Würdigung aufgenommenen Werkes, war für die schwarze Ausgabe 71, Ser, E2) „ -colorirte » .» ” Ich habe mich aber in Berücksichtigung der Anschaffung, die ich auch dem Unbemittelten erleichtern möchte, entschlossen, den Preis, wie oben bemerkt zu setzen, und hoffe dadurch recht Viele zu encouragiren, sich dieses, bisher wohl anerkannt beste Werk über das Thierreich anzuschaffen. AN Im Verlage von Th. Fischer in Cassel ist erschienen und in allen Buchhandlungen ‚zu haben: | | Herrmannsen, Dr. A. N., INDICIS GENERUM MALACO- ZOORUM primordia. Nomina subgenerum, generum, fa- miliarum, tribuum, ordinum, classium; adjectis auctoribus, temporibus, locis systematieis atque literariis, etymis, sy- | nonymis: Praetermittuntur eirripedia, tunicata et rhizopoda. Vol. I Fase. I. gr. S. geh. 25 Sgr. PALAEONTOGRAPHICA. Beiträge zur Naturgeschichte derVor- welt. Herausg. von Dr. W. Dunker u. H. von Meyer. I. Bd. 1. Lig. mit 6 Tafeln Abbildungen. gr. 4. geh. 1 'Thlr. 20 Sgr. — colorirt 3 Thlr. 10 Sgr. % Pfeiffer, Dr. L., Symbolae ad Historiam Heliceorum. Sect. Il. gr. 8. geh. 18 Syr. \ — — Abbildung nnd Beschreibung BLÜHENDER CACTEEN. 1. Bd. 2. Lig. mit deutschem und französischem Text und 5. Taf. Abbildungen. gr. 4. geh. 1 Thlr. — vollständ. color. 3 Thlr. - Philippi, Dr. R. A., Abbildungen und Beschreibungen neuer oder wenig gekannter CONCHYLIEN. I. Bd. 4 Lfg. mit 6 Taf. Abbildungen. gr. 4. geh. 1 Thlr. — color. 2 Thlr. Wenderoth, Prof., FLORA HASSIACA oder systematisches Verzeichniss aller bis jetzt in Kurhessen und (hinsichtlich der selteneren) in den nächst angrenzenden Gegenden’ des Grossherzosthums Hessen - Darmstadt u. s. w. beobachteten Pilauzen, enthaltend die offen blühenden Gewäshse. gr. 8. geh. 1 Thlr. 15 Sgr. ZEITSCHRIFT für MALAKOZOOLOGIE. Herausgegeb. von Dr. Menke u. Dr. Pfeiffer. IV. Jahrg. 1847 (12 Nnm.) gr. 8. 1 Thir. 15 Sgr. nn In der Ha:s’schen Buchhandlung in Wien ist erschienen: Andeutungen aus dem Seelenleben der Thiere von Dr. L. Schmarda. er. 8. brosch. Preis 1 Thlr. — Kleine Beiträge zur Naturgeschichte der Infusorien. Mit 2 Tafeln colorirter Abbildungen. | Von Dr. L. Schmarda. fi gr. 4. brosch. Preis 2 Thlr. — Bei Au is Schmid in Jena ist FREE IDG und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Dietrich Dr., die Abbildung von mehr Ä als 30,000 | Pflanzenarten nach dem Linne’schen Systeme ‘geordnet mit An- :abe der natürlichen Familien. Als besonderer Ähdruck von ietrichs Encyclopädie der Pflanzen, und durch viele neue Ta- -feln vermehrt, nebst einem systematischen Inhaltsverzeichnisse. 1. Heft. gr. 4. Mit 30 Kupfertafeln. Iluminirt 5%, N Schwarz 3 Thlr. Es sind in diesem einzigen Hefte ungefähr 1400 Pflan- zen abgebildet. Desselben Deutschlands kryptogamische Gewächse. l. Bd. n PR Hftn. u. I. 1—3 u. 5. Hft. er. 8. Jedes Heft enthält 25 illuminirte Kupfer: und kostet 2Y, Thlr. Der 1. Band enthält die Farrenkräuter und Moose. In dem 2. Bande werden die Flechten geliefert, und hierauf die Algen ‘ und Schwämme. Brehm, Ch. L. WHonograpbie der Papageyen | der vollständige Naturgeschichte aller bis jetzt bekannten Pa- pageyen mit getreuen und ausgemalten Abbildungen. Gr. fol.-1—3. Heft. Jedes Heft mit fünf Kupfertafeln kostet /, Thlr. a % Botanik für Thierärzte, Landwirthe, Pharmaceutenetec. Bei J. F. Steinkopf in Stuttgart ist so eben erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Lehrbuch der Botanik für Thierärzte, L and- wirthe, Pharmaceuten etc. und die betreffenden Lehr- anstalten, zum Gebrauch bei Vorlesungen und zum Selbst- unterricht, mit Berücksichtigung des Linneschen und des natäilichen Systems bearbeitet von W. Dittweiler. Mit 191 eingedruckten Abbildungen. gr. 8. broch. 2 Thir. Obgleich ein Haupterforderuniss der auf dem 'Titel genannten Stände, ist doch die®Pflanzenkunde für sie durch kein neueres eutsprechendes \Verk in der Literatur vertreien. Um so willkommener wird ihnen das vorlie- gende seyn, welches, auf den Grund fünfzehnjähriger Vorträge des Ver- fassers, für das Selbststudium sowohl als für den Unterricht ein vollstän- diges und durch die dem 'l'exte beigegebenen Abbildungen überaus veran- schaulichendes Hülfsmittel darbietet. Der Preis Kanhhe nur in Rücksicht auf einen allgemeineren Gebrauch und um die Einführung des nützlichen Buches in erarzılichen, landwirthschaftlichen und bewerhlichen Anstal- ten möglichst zu erleichtern, so niedrig gestellt werden. .— Br So eben ersehien und ist zu. beziehen durch jede Buch- handlung: i 2 HS BOHREN ARE Naturgeschichte der Thiere Deutschlands mit naturgetreuen Abbildungen in lithographischem: Buntdruck, ausgeführt von E. Sachse, Beschreibungen’ von C, A, Fechner, Oberlehrer zu Görlitz. 1. Theil enthaltend die Säugethiere, Mitl19hunten und 4 schwarzen Tafem Abbildungen und 8 Bogen Text. Preis ] Rtlr. 20 Sgr., oder auch in 10 Lieferungen a 5 Sgr. 2, Theil: die Vögel. 1. bis 5. Lfrge. a 5 Sgr., jede mit 2 bunten Abbildungen und beschreibendem Text. Alle Monate erscheint regelmässig eine weitere Lieferung und wird der 2. Theil, die Vögel enthaltend, mit 26 Lieferungen oeschlossen sein. Jeder Abnehmer macht sich nur auf einen Theil verbindlich. % Es soll dies keine Naturgeschichte für den Gelehrten, son- dern recht eigentlich ein Buch für's Volk und für die Jugend, und Volkslehrern ein Hitfsmittel beim naturgeschictlichen Un- terricht sein, on | Die Beschreibungen sind daher kurz, doch umfassend ge- nug, um ein Thier vollkommen kennen zu lernen, und dabei für Jedermann verständlich. vi Die grösste Aufmerksamkeit ist auf die Abbildungen ver- wandt; alle sind treu nach der Natur und höchst sauber in litho- graphischem Buntdruck ausgeführt, welches Verfahren bekannt- lich das Colorit mit dem Pinsel bei weitem übertrifft. Der sehr niedrige Preis ‚gestattet auch den weniger Be- k mittelten die Anschaflung. ee Görlitz. E. Sachse. nn nn Bei H. Hunger in Leipzig ist so eben erschienen: - Dr.Reichenbach, Naturgeschichte der dem Menschen unmittelbar schädlichen, oder ihn doch sehr belästigenden Thiere. Mit 10 sauber illuminirten Kupfern. brosch, 1 Tthlr. danmusne nme ann manmennanen hemmen In der Jos. Lindauer’schen Buchhandlung in München erschien so eben und ist in allen Buchhandlungen zu haben: Franz von Kobell 12 Tafeln zur Bestimmung der Mineralien, mittelst. einfacher chemischer Versuche auf trockenem und nassem Wege. 4te, verm. Aufl. gr. 8. broch. 16 Sgr.—54 Kr. nn - Bei A. ‘Fran Ei in’ Paris eine REVUE BOTANIQUR, Recueil mensuel consacre principalement a l’analyse des travaux publies en France et ä l’etranger sur la botanique et sur ses applications a /’Horticulture, P’Agriculture, la Medecine etc. ‚redige par P. Duchartre. . Preis für den Jahrgang von 12 Heften 4 Tilr. Bis jetzt sind erschienen: I. und II. Jahrg. 1—7 Heft "Als Mitarbeiter sind gewonnen und lieferten theils schon Beiträge: A. de Jussieu, Ad. Brongniart, J. Gay, C. Bohn nei d Decaisne, A. Laseque, C. Martins. Monographie der | norddeutschen Wealdenbildunge. Ein Feten Geognosie und N aturgeschichte der Vorwelt. Von e Dr. W.BDunker und Herm. v. Meyer. Mit zwanzig nach der Natur gezeichneten Tafeln und einer Tafel mit Gebirgsprofilen. E Gr. 4. broch. 8%, Thlr. Es. bedarf wohl nur der Hinweisung auf die Namen der Verfasser, um dies Werk als ein solches zu bezeichnen. welches Epoche in der Li- teratur machen muss und machen wird. — Die Reichhaltigkeit der ganz neu entdeckten und hier abgebildeten Pflanzen- und Tihierformen ver- breitet neues Licht über eine Gebirgsformalion, die bis dahin: leider noch mit zu wenig Glück Gegenstand wissenschaftlicher Forschungen war. Braunschweig. i Oehme & Müller. Bei L. Fr. Fues. in Tübingen ist erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Quenstedt Dr. P. A, Petrefactenkunde Deutschlands. Mätesordefer Rücksicht u Würtemberg. Gr. 8.1. 2%: Hft., mit Atlas in folio. IL. II. Hft. ä 1 Thlr. 20 Ser. : Fl. 2. 42 Kr. rhein. R Im Verlage von Louis Garcke in Merseburg erschien so eben und wurde schon in der Jena. Literat. Ztg. und den | Jahrbüchern von Bronu sehr günstig beurtheilt: _ Y Paläozoologie.. Entwurf einer systematischen Darstellung der \ ipr Fauna der Vorwelt von ML BE Dr. Christoph Gottfried. Giebel. 1846. 23 Bog. gr. 8. geh. 1Y/, Thlr. Desselben Verfassers. Beschreibung und Abbildungen zweier in den Gypsbrüchen des Seveckenberges bei Quedlin- burg ausgegrabenen colossalen Rhinocerosschädel. Mit eıner Tafel Abbildungen. 1846. gr. 4. geh. 12 Sgr. Durch seine eigenhändigen, sehr erfolgreichen Ausgrabungen vor- weltlicher 'Thierüberreste erregte der Herr Verfasser schon die Aufmerk- samkeit und Anerkennung Eines Hohen Cultus-Ministeriums zu Berlin. x mn 01 nn Im Verlage von Siegesmund Landsberger in Gleiwitz ist erschienen: Flora der Umgegend von Gleiwitz mit Berücksich- tigung der geognostischen Boden- und Höhenver- hältnisse. Von Herrmann Kabath. ‚Preis 1 Rilr. | - un Für wissenschaftliche Botanik (Cryptogamie). Bei Huber und Comp. in Bern erschien so eben folgen- des Werk: | | 3. G. Trog, TABULAANALYTICAFUNGORUM in epicrisi seu synopsi Hymenomycetum Friesiana continentium. 12. broch. 1 Rtlr. 10 Sgr. od. 2 Fl. Für Jeden, der sich mit Schwämme-Kunde beschäftigt, bietet diese Synopsis, ausgearbeitet von einem gründlichen Ken- _ ner dieses Zweiges der Botanik, ein wilikommenes und . un- entbehrliches Hülfsmittel dar, womit eine bisher oft ‚gefühlte Lücke ausgefüllt ist. rip | — ‚Bei Bonnier iu Stockholm ist erschienen: E. Fries, summa vegetabilium Scandinaviae, seu enumeratio systematica et critica plantarum quum cotyledonearum, tum nemearum inter mare occi- dentale et album, inter Eidoram et Nordkap, hac- tenus lectarum indicata simul distributione geogra- phica. Sectio I. Smaj. Preis 14 Thlr. —— Bei Ferd. Otte in Greifswald erschien: Steenstrup, J. J. S. Untersuchungen über das Vorkommen des HERMAPHRODITISMUS im der Natur. Ein naturhistorischer Versuch. Aus dem Dänischen übersetzt von Professor Dr. C. F. Horn- schuch. Mit Bemerkungen von Dr. Creplin, Dr. Fr. Müller, Dr. Karsch, Stud. Max. Schultze und dem Uebersetzer. Mit 2 lithograph. Tafeln. br. Preis 2 Thlr. — Petrefactenbuch — vollständig. Das bei Hoffmann in Stuttgart so eben vollendete Werk: Schmidt, Dr., PETREFACTENBUCH, oder all- gemeine und besondere Versteinerungskunde, mit Berücksichtigung der Lagerungs- Verhältnisse be- sonders in Deutschland. 22 Bogen, mit 57 color. und 7 schwarzen Tafeln. Preis 5 Thlr. wird vielen Freunden der Versteinerungskunde willkommen sein. Gediegene Bearbeitung, schöner Druck, vortreffliches Colorit und ein ungemein billiger Preis machen es für Kenner und Lieb- haber, besonders aber für Anfänger und Sammler, zu einem un- entbehrlichen Handbuche. Es ist fortwährend auch in einzelnen Lieferungen zum Subscriptionspreise von 1 Thlr. = 1fl. 36 kr. durch jede Buchhandlung zu beziehen. — Bei B. Fr. Voigt in: Weimar ist erschienen: Brehm, Ch. L., Naturgeschichte aller Vögel Deutsch- lands, worin nach den sorgfältigsten Untersuchun- gen und genauesten Beobachtungen mehr als 900 einheimische Vögelgattungen zur Begründung einer ganz neuen Ansicht und Behandlung ihrer Natur- "4 geschichte vollständig: beschrieben: sind. ‘Mit 47 ganz treu nach der Natur gezeichneten. und kunst- voll illuminirten Kupfertafeln, welche mehrere. 100 Vögelarten vorstellen. gr. 8. geb. 10 Thlr. Die Halle’sche Litztg. 1832, No. 232 — 235, ‚würdigt dieses Werk eines 4 Bogen langen Auszuges nach seiner ganzen Wich- tigkeit und sagt: „Man kann nicht umhin, zu bemerken, dass der Verleger, ohnedies als einer der thätigsten Buchhändler Deutschlands bekannt, sich durch dieses Unternehmen um das Va- terland verdient gemacht hat, indem ein Werk dieser Art allerdings höchst wünschenswerth war, da das Naumann’sche wegen seines hohen Preises nur Wenigen zugänglich ist. Wer irgend Vögel lebend beobachtete, wird gestehen müssen, dass man selten so ‚wahr die Stellung und ganze Haltung gezeichnet findet. Der Stich ist sehr gelungen und die Ilumination vortrefflich , so wie der Druck und das Papier Sehr schön. Der Preis für 72 Druck- begen und 47 illuminirte Kupfertafeln in gutem Einbande ist äusserst billig.“ Ä . Dieses ganz neue und herrliche, Seiner Majestät dem König von Preussen gewidmete Werk. nimmt die grösste Aufmerksam- keit der Naturforscher überhaupt und der Ormithologen insbeson- dere in Anspruch. Sie finden hier die ganze Summe dessen, was des Herrn Verfassers tiefes Studium (in Vereinigung mit seinen vielen eifrigen und gelehrten Freunden, worunter sehr gefeierte Namen glänzen) für die Wissenschaft ermittelt und wo- mit er: sie bereichert hat. Der grosse Ruf dieses berühmten Ormithoiogen überhebt uns jeder weitern Anpreisung. — Was aber den artistischen Theil dieses Buches, nämlich die heigege- _ benen 47 kunstvoll illuminirten Kupfertafeln anbetrifit, so wird ein Blick darauf jeden Kenner überzeugen, dass bis jetzt noch kein ähnliches deutsches Werk etwas so Sorgfältiges, Naturge- treues und Fleissiges geliefert hat, dem sich nur einige wenige erosse und kaum bezahlbare Prachtwerke der Engländer und Franzosen an die Seite stellen können. Papier und Druck des 72 Bogen starken Textes wetteilern an Schönheit mit den Kupfer-- stichen, weshalb der obige Preis als ein Muster von Wohlfeil- ‚heit gelten kann. en: Bei demselben Verleger ist ‚erschienen: Hartmann, Taschenbuch für reisende Mineralogen, Geologen, Berg- und Hüttenleute durch die Haupt- gebirge Deutschlands und der Schweiz. Nebst einem Atlas von 14 lithogrph. Tafeln mit illuminir- ten Gebirgsdurchschnitten u. Karten. 8. elegant in Wachstafft geb. mit Futteral 32 Thlr. Anzeige für Botaniker! Sn Verlage von Eduard Eifenach in Leipzig ift jest vollftändig erfchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: in vollftindigen Befchreibungen aller wichtigen Gewächfe dar- geftellt, nach dem natürlichen Syiteme georbnet und durch naturgetreue Abbildungen erläutert von Dr. 28, 8. VWetermann, Privat-Dorenten der Botanik an der Univerfität Leipzig. HocheQuart. 130 Bogen Tert mit 282 Tafeln, die Abbildungen von 1600 Pflanzen und der wichtigften Theile jeder derfelben, fowie 426 erläu- ternden Figuren auf den Einleitungstafen (Nr. 1—10) enthaltend. Subferiptionspreis vollftändig mit fauber enlorirten Abbildungen 331 » v000 | Z000\ J000_ 2000 20090 7200 — a do oo = | n JO00O_ - Lo RR ii Betulus arpinus ortentalis Quereus ler up nn San A SA ET nn nen na ” vs Pe 2 200} ” u \ ” LEN RR avellana Fayus sylvatica Querecus (erris N stanea vesca Quercus Kobur « affines ir Er et ._ m 1 Quercus pseudosuber Y Ostrya vulgaris. AO (uerceus JSuber % | sy’ Duerceus \cocetfera . \ | | \ \ \ \ \ \ \ \ \ | a | | \ \ | | | | 38 E UPULIFER,. ‘Es Corylus avellana ar Fagus syloatica a BARON Quereus lerris 3 ‚ N ey } | 2 R nr | ‘ Castanea vesca Quereus Robur x affınes =. : L | Eee | a Carpinus Betulus (Carpinus orientalis Ostrya vulgaris. | a L /L Quereus pwendosuber Y au a. = | Yo duersus er | pseudosube Be — 2 — — —— = Ve eo 1298 Quereus Mer Quereus Juber 4 1 | | / N | | S N | me | \ : 7 12000 } \ Quereus \ecocelitfera \ | \ = ] r L dooo| t - \ N zeoo.| \ Alpen Tell | GoooL| \ BSR, | “ > : fe e o | deoo, IN | ] jiea \ | Mr | Zoon jet L ” l : 5 } x - 5 r Zn I RS Jooo a 3 E27 ZT ur ara 2 = | 2000 or Fa en. = a zsnfiz ll 7 wrrie 7 1773 . lerf ' es Er \ 2000 BR c G. ” = , | U au Zuereusten eo Carpinus orientalis "%, Ostryar,, vulgaris IE £ ge er u: ut Carpinus ort % alıs sinya SRG, ara © | a" i L ı — n - - — \ ) 10000, - 5, ! | 1 / | 2% | | 4 P / (m Ta | [ I [2 | zeou,| \ or] } 2, = 1 J / | = 1 oe [ 7, 2. et, = fi / ss ER Ar QUERCUS ILEZ, SUBERZ CO CCLFERAS j i Mi) a ‚ N alt er ER u | s a | Kagıne syluatiei \ Jooo gel af lan“ 2 QUERCUS DECIDUREOLIRS Geus sylvatica ar nt) el, sca z = Me bl are get ee ee \ 5 CASFANEA FESCA 2 5 ed MS 3 : | Pr re = X n 2 | | 2000| Fi a er nn 8 Auereus , & } DEE 2 | 7 Quercus Subers' Quereus 0,,prilt,glosuber“ NEE AU RN u } ‚ag \ NE ET ars a N que ErCLER NR QUERCUS ILEX, SUBERG COCCIFERA | / ine Sıcılı c \penninen ıcılıien ne N | 22 26 30 Er u 38 = | = 40 rn \ N, E 2 je # 15000_ 5, a! | | 42000 Ki, { — . ‚| Al 10. Bo [7 o Ä zo0o0 | , i r a 0ooo _| Bee Z000 Joo r 200 n 10 . i a) | 1 a FE e I BRRO- | 3 ! NR we h 000 / Mn gi re ki . i e 3000 3ooo 1000 Detula TTATLA Anus Alnus ov.alda Detula Aln US mg ylutin o8A-. q allg mneanda Betula alba Alnus cordıtolia et Ihnensts v RR \ en nn 15000 _ 1z000| | | Sooo] Gaoo| soon a | en| Jooo) zen] 1n00| ) V y ar 1 | zovo] | | inoo| I EI ! | I ou.) L Apenninen mem Betula alt Sieiılien 26 = T ELTA A its aveaNd le Betula nana Anus incana Betulbr Anus ovata Almus vorditolla Betula elhnensis Abe Anus ‚glutinose . Betula elhnenshs } { « >. ya % ah (ii o ? / Ri ROSS h ) ’ fe Pr ’ DR ar eh I \ . Fear ie N Be; vu „geüt a & RE u EEE SEE 22". = a £ ER re = =‘ = FR