PI i( M 2/1 h^^ (y^c\ finz VSskA 6kdiOA ^^--yr^A ('t3)ö'f^3^ \ t dbc\\C Kapitel 5 Die Küstenebene , das Kind vierer Welten ff Wer hat das Meer ziiriickgehalten, als es herausbrach v;ie aus dem Mutterleib ? Ich setzte seinem Lauf einen Damm und sprach: Bis hierher und nicht weiter ! Hier sollen sich deine stolzen wogen legen. ^^^^ ^g vor P i # J I» r ! / Palästina verliert im üsten die Jr^rovinz ••wüste Juda*' und erhalt •• dafür im Westen die i:^rovinz ••ILustenebene" . ü^r Palästina auÄ dem)Meer aufstiegen war, wurde es zuerst durch den Abbruch im| Westen ein Küstenland, dessen öebir ge — — ungefähr in der ü-egend des späteren Sbskx i!;mmaus -»^ steil in das Meer abfiel^Eine Kustenebene wie heute besass noch nicht. Dann erfolgte im Norden der Einbruch des JsJmek/'im Süden das Absinken des Landes zur Sudniederung Shefe- lan^imd schliesslich der Einbruch des Jordangrabens im üstehy^ Die dem (xraben zugewandte Seite des Gebirges senkte sich, ihres Haltes beraubt, in die Cxrabentiefe, kam so in ^ind-und üegen- schatten und wurde zur vmste Juda — - eine dem Land verlorene Frovinz/T^ Ungefähr zur gleichen Zeit begann, sozusagen zvm Er- satz für den Verlust dieser Provinz im Osten, im Westen der Anbau der Kustenebene, durch die dem Land ein etwa ebenso gros- ses üebiet neu angegliedert wurde* vvie ungefähr alles in der (reschichte dieses merkwiirdi- gen Landes ist auch die Bildung der Kustenebene durchaus unge- wöhnlich. Das ist keine einfache Küstenbildung wie anderwärts^ sondern hier haben sich 4 verschiedene Himmelsrichtungen und 4 ebenso verschiedene i>lat"urkräfte zu einem Zusammenspiel verei- nigt, das man durch keine geologischen Theorien oder durch Uebertragung von anderen Beispielen komhinie/ren kann^ sondern das eben als ein echtes Stück der iJaturgeschichte i'alästinas ein Kuriosum dar st eilt /^^2^. ^y* u Das Meer liefert den Untergrund ♦ ^' Der Untergrund der KÜste ist natürlich ein siück jezx abgebrochenen Landtafel, die hier ins Meer gerutscht ist und deren stehen gebliebener itest das heut ige/>alastina5 ist (Abb ^^^)i Ueber diesen ^rundschichten in der Tiefe, die mit denen i^alaoti^ übereinstimmen, hat das Meer nun in der iolgezeit^ ••jüngere" schichten abgelagert. Diese jungen bchichten aus der Zeit des "Diluvium ••, wie man den ersten Abschnitt des gegen- wartigen 4* Zeitalters, des yuartar, nennt, httben den Charak- ter von — - kühn gesagt— Horallenriffen. Muscheln, Schnecken Tand Aorallen bilden im Verein mit verwesenden irflanzenresten, banden und balzen des Meerwassers i^'elsen, die nach Art der Korallenriffe aus dem Wasser steigen und so der Küste }«*elsen vorlagern . 1 I Die Hiffe von Jaffa. /rrr /^ß^ f Wer Palast ina in jenen Zeiten 'besucht hat, in denen die Hafen von Haifa und Tel -Aviv noch ni^t existierten, wird sich entsinnen, dass die Schiffe w«Lt arengggen vor Jaffa an- I kerten und die Heisenden in Irleiaen Ruderbooten durch die geft-, Lücken zwischen den^ Felsenriffen ans Land gefahren wurden. j^ Das Mi^ef ist an der pal/ltinensi sehen Küste keineswegs ruhig ^ * sondern fast das ganze Jahr hindurch, auch im Sommer, reich- \ lieh bewegt • Denn bis hierher fegen die vom Atlantik kommenden Winde und schlagen das Meer in starker Brandung gegen oboDcMKcr \ die Küste. Daher ist die Landugsfahrt a wi ■ ffhm^^te^^^ffflguLon ! keineswegs gemütlich, aber jt man überwand das Unbehagen, die ynmx tu 1r1 iii tu' ir jjfihi f f ehen unversehrt durch die I da man schaumenden Klippen dahinfahren sah und hierbei die Kunst der Bootsleute von Jaffa bewundern konnte. - \. -/TVI ^y «u* • \ 9^ ^1 4^ ( o it> DU kOsi&n ebene "% 1^ 1*L -y I f 1» ^v Im Altertum^ als es noch keine gewerbsmässige äilde 1 von Jaffa-Spezialisten gab^ sondern die Seefahrer * selb st dem Oestade m zusteuern mussten, war die Landung in Jaffa' so be^ riichtigt, dass man für die Kennzeichnung eines gefisthrlichen Unternehmens den Ausdruck prallte: ^l^ach Jaffa gehen** • fir- J r\ <'■ **r PflS Ungeheuer der Andromeda-Sa^e *- — Die Jaffa-« Riffe» wir So wie/die naturwissenschaftlichen Angaben der Bibel nicht in Porm von wissenschaftlichen Aufsätzen erhalten sondern durch re- ligiöse Hymnen wie die Psalmen oder die Gleichnisse Jesu, und das Naturgeschichtliche aus der poetischen Darstellung herausschälen müssen, so wurden in der Antike geographische Kenntnisse nicht durch See - oder Lotsenbücher übermittelt sondern in Gestalt von "Sagen"* Märchen, Sage und Legende sind die Frühformen des geschichtlichen und naturwissenschaftlichen Unterrichts* Die Gefährlichkeit der Klippen von Jaffa wurde den aufwachsenden Kindern und dem seefah- renden Volk dur^h eine Sage nahegebracht: Cassiopeja, die Herrin von Jaffa, beleicPgte die Nereiden, indem sie sie wegen ihrer Fischschwanze verhöhnte. Sie beklagt pn sich bei ihrem Vater Poseidon und dieser überschwernrnte die Stadt Jaffa "unl m«ichte den H^fen unzu= \^»» ganglioh^ indem er ihn duT^oh ein Seeungeheuer bewachen liess, das die anfahrenden Schiffe zum KePtern brachte. Man v/usste sich keinen Rat, befragte das Orakel zu Delphi und dieses riet, die Tochter der Casöiopeja, Andromeda, zur Sühne dem Meeresungeheuer zu. opfern. Andromeda wurde an die Felsen von Jaffa geschmiedet und später durch Perseua befreit. Die Klippen greilich sind bis auf den heutigen Tag und man k^nn selten die lauste Pal^stina!^ bereisen^ rhne das Wrac^ eines gestrandeten S'^^hiffes vor der KÜste zu sehen. Treten die Klippen* aus dem V^asser her^ius, weil das Keer sich senkt oder die Küste sich hebt, so vei^ittern sie zu einer fruchtbaren Erde. Die seit langern berühmten Plantagen von Jnf^a, denen die Jaffa- Orange ihren ?,eltruf verdankt, Steher auf den ver^/it-^erten R^-sten solcher Riffe. ^••TL. Tli. IZH Die Berge senden Ercle> Der Hauptsatz der Geologie lautet: Zeiten der Meeresbedec^fung sind Zei-ben des Bodengewinnes; Preilandepochen sind Zeiten des Bo- denverlustes. Die Gebirge! veiüeroa fortgesetzt an Masse. Mit j dem Regen, wan em unberechenbare Mengen des Gebirges in die Tiöfe* Die Regeribäche sind die Räuber der Berge, aber zugleich dltf Bauherrn der Ebenen • Das grobe Geröll, das sich in den Sturm - und Regentagen, aber auch in jenen des Prierens und des Tauens von den Bergen löst, wandert bis zur Sohle des Tales und bleibt hier liegen, um im lauf der Jahrhunderte aufgelöst zu werden • Das feinere Geröll wird durch das 7/asser bev/egt, gerieben und geschliffen und verwan- aelt sich in Kies, der allmählich ins Gebiet der Mündimg wandert und sich hier als Mündimgskies ablagert. An den Ablagerungen solcher Mündungskiese kann man an der Küstenebene Palästinas das Vorrücken ' 4«?. W^^ -m ID \ t. \ \ ■j*- '%• 's'» » ♦ ■ ^ *•-».■ 4, der Küstenlands oh aft ablesen. Als n-ian die Eisenbahnlinie duroyi' die Kiisteneb^^ne legte, stiess man 2C km lnndeinv.^2-$§^, 5 yr(y:^ heutigen Ctr^nd auf eine ölte riuss^.vaid-^.ing, die ^ra •unter deTT] Niveaii d^r ^egen^värtigor. ' ^ . Ebene lag. Diese "Plussmündxmg" beweist also, dass die Küsten- ebene vor Zeiten um 3 m niedriger war als heute und nur bis hier- her reichte. Die feinsten Teile desbebirgsbodens, die das Regen- Wasser als Schlamm braun färben, schwimmen gleidi in den Regenttij^ bis ins Meer und setzen sich hier vor den Plussmündungen als "Deltaböden" ab (Abb* 45, III)* Man betrachte die Abb. 47. liiiks sieht man, wie Palästina sich einst aus dem Meer erhob: 1500 m hoch, von Senon und Nummulitenkalk bedeckt* Eine Küsten ebene be- sass das Tafelland nicht. Rechts sieht man, wie das Land heute ausschaut: es h^t seine oberen Schichten verloren und ist von 1500 m aiif 800 m herabgesimken* Die Decke, die oben geschwunden ist, liegt aber nun zu Füssen des Gebirges als Küstenebene. Was die Höhe verloren, hat die Tiefe gewonnen» Ins Menschliche über- tragen kann man sagen: die Bettdecke, die oben lag, ist auf die Erde gerutscht \xnd zur Fussmatte geworden. n 'S ;y 4H , T)le Wüste schickt Lhss^ f'- h 4 Von den Wüsten, die sich südlich und südöstlich an Palästina anschliessen, weht mit dem Wind Spnd in die Küstenebene ein* Auch dieser trägt zum Aul^bau der Ebene bei* Echte Sandstürme, wie man einen solchen auf der Photographie Abb# 48 sieht, sind auf dfcx' Hochfläche von Palästina selten, weil das Land durch das Gebirge abgedeckt ist. Dage^ren kann man sie sxxf der Osts.eite des Landes und im offenen Süden erleben* Man erkennt den in der Ferne herrschenden Sgjidsturm von Jerusalem aus sehr v/ohl an der fahlgelben Farbe des Himmels und dem giünlich-gelben Schein der Sonne • Pährt man mit dem Auto ostwärts, so erlebt man das in vieler Hineicht grandiose Schauspiel. Es ist sdiwer im Sandsturm zu pho- tographier en»v ^her die beiden Bilder 29 geben doch einen Eindruck von der Heftigkeit des Windes und den Staubmengen, die während eines Sandsturmes im Jordangraben durch die Luft wirbelten. Es herrschte ein Wind etwa von der Windstärke 8# Es war unmöglich auf den freien Hängen der Berge zu st eüeiT oder* gegen den Wind zu marschieren. Wir krochen auf allen Vieren an den Abhängen dahin, um nicht heruntergerissen zu werden, und mieden offene Stellen« Mit dem Wind wehte ein feiner gelber Sand daher, der scharf gegen die Haut schlug und uns zwang, die Augen fest i^u schliessen» Er setzte sich wie 'rmiTi^r Schnee auf die Kleider, in die Haare und rieselte ^ durch die Lücken der Kleidung in die Unterwäsche und in die Schuhe • Auch Polster und Boden des Autos waren vom Sand wie von einem gel- ben Schnee bedeckt. Geologisch wichtiger als diese vereinzelten Sandstürme sind die mit jedem Ost- und Südostwind einwehenden Staubmengen, die sich in unmerklichen Schichten, dafür aber stetig über das Lpnd legen und es versanden lassen. Alle Wüstennahen Länder sind von dieser Gefahr bedroht, und der **Vormarsch der Wüste" ist eines der Hauptprobleme der Landschaftspflege. Die Südafrife nische Union ta: wird durch die südlich angrenzende Kalahariwüste (s.Ab^3) mit Sand derart überseht, dass manche Distrikte mehr als die Hälfte ihres anbaufähigen Bodens verloren haben, und dass die Fachmänner, " ren Gutachten glücklicherweise fast immer falsch sind, zu der ;simis tischen Schlussfloge kommen: " Das logische Endziel der jwicklung ist die grosse Südafrikanische V/üste unbewohnbar fuer den MenF?ohen. I /^ \ *v V \ t Vi .r^«^ Aiich Palästina ist von dieser Gefahr bedroht* Seit den Tagöfi Abrahams hat die Höhe des Sandes im Südteil der Küstenebene um 3 m . zugenommen. Aber in Palästina ist alles andere als anderswo. Die pessimistische Theorie von der Versandung des Ißndes durch die Wüste \ Ä::^ w \ V \ \ ^-■•w. ^^y .^ y - < V n S^ndstusTD aus der wüste *■ * #%_,^fe,— mm wm mB «^ ^^ i^ ■<> »i^ — ■* — «i* «^ mm mm ^m f w <■> ^ü _g^^.gM>.^B Sandstünno von dieser Stärke iwer den in Palästina nur selteirx beobachtet. Trotzdem sind fast in jedem Jahr Sandsturme über dem Hochland zu verzeichnen. I- de.^ peg En^ gilt für Palästina riicht^ri>as~ Inland ist durch die HochlandstaiTel geschützt. Von dieser wird.der Sand durch Wind und Regen wieder her£^bget ragen. Die Küstenebene aber ist MeeresAah, und ihr Klima wird, je weiter man nach Norden kommt, um so feuchter. Gerät Wüstensand in feuchtes Klima, so verwittert er und verwandelt sich in LÖSS. Löss ist eine krümlige Stauberde, die aus serlich mit der Zundererde der H«id«i Ähnlichkeit hat, aber chemisch und biologisdi ij- a anders zusammengesetzt ipt. Löss ist fruchtbar, sogar ausserordent- lich! In Palästina verwandelt sich der Wüstensand, der als Pludi der Unfruchtbarkeit dahergeweht kommt, in den Segen der Fruchtbar- keit • Wüste ^weht ein, Felder grünen auf, jeder der die Bib^, kennte wird an dieser Stelle unwillkürlich an die Geschichte von Bileam denken; wer sie nicht kennt, lese sie im A. Buch Mose Kap. 22 - 24 nach, denn sie gehört unzweifelhaft zu den schönsten Stücken der ErzähliAngskunst aus der ganzen '/eltliteratur, und man kann kaum eine rührendere Tierscene finden als das Zwiegespräch zwischen ihm und der \;uigerecht geprügelten treuen Eselin. Dreinal opfert Bileam öuf das Geheiss des Moabiterfürsten, um Israel fluchen zu können, dreimal fällt das Opfer günstig für Israel aus, und der Fluch wandelt sich in Se^en — angesichts der Wüste! Wüstensand wird ausgeschickt, das Land wie andere Länder mit seinem gift- gelben Leichentuch zu decken, dass es ersticke. Aber im Angesicht des Lnndes , auf dem trotz allem Leid im letzten doch der Segen ruht, verwandelt sich der Sendbote der Wüste, verwandelt aich der angewehte Sp.nd, in Löss, der es befruchtet - das "Gelobte Land." ^ * • ♦-• * •■< Der gjl sohickt "biauen Ton. Die 4*e, lodenquelle der feaästinensisclieii KÜstenebene ist die merkwürdigste und so entlegen und überraschend zugleicl; dass niemand sie duroh Haten finden konnte und dass di« Kunde davon fa|^ jfi-5^ zuerst ein ungläubiges Kopf scshütt ein «rregt: Der Nil«^AÜs seinen Quellgebieten fuhrt der Nil, vor aälem in Zeiten der Ueb er schwemmung, riesige Mengen von ürde mit sich. Wenn Äer lü über seine Ufer tritt, trägt er nicht nur sein 1 Wasser sondern auch seine irde über den Boden des Niltales imd legt über das Land Aegypten alljährlich eine feiase Decke von frischem Tmverbrauchtem Boden — ^das Geheimnis der ^igen ^^.^Zf^r^ wftnnorhaften IiaBde3.> •t^' I !■ OM k:ÜSTBNBB£NB uRzBir 6EQBH^i 4B6ESCm£MMTBS H0CHL41 \ ^tepcH mm Die Küstenebene Palästinas -- abgesohwemmtes Hoohland> Die Küst enebene Palästinas baut sich In Ihrer Hauptmasse auf aus der vom Hochland durch Regen herabge schwemmten Erde. Das Hochland war in der Frtihzeit genau doppelt so hoch wie gegenwärtig (1600 m). a Uf \ Salzwasser des Meeres, es schwimmt auf diesem und man kann dest ütAiM dii Milwn^^er weit verfolgen. £ij:ie starke Meeresä^ömung tragt den leichten Ton bis an diel Küste Palastinas, und hier wirft die Brandung ihn an den Strand. Im Küstenboden Paläst i- nas findet man Ton aus den üongobergen'imd die Äbene Sharon, in der die Lilien und Kosen des Hohtii.. Liedes blühen, ist blutsverwandt mit dem XJiltal^ M ^^ • r A ^ •f ?' i . Siiikt die Küste Palastinas ? MMI mmmmmm Die Küste Palästinas befindet sich wie alle,,KÜsten in Bewe» gung. Im Süden scheint sich die Küste gegenwärtig zu heben. Im Norden scheint sie sich zu senken. Diese Säulen von Cae« sarea wurden — ein beredtes Zeugnis fSir den traurigen Zu« stand vieler Altertümer — als Kai ans Ufer gebracht. Heut« lieeen sie tiefer im Wasser als ehed&Tn ,,.» ^Ä «^^.A.«^ »^jLxcjcoru»- ^ ▼ --,.. WelctL ein merkwürdiges Land, in dem eine scheinbar "ganz ge- ' wohnliche" Küstanebene, die keinerlei Probleme zu bergen und EU bieten scheint, sich als ein Kind der vier Himmelsrichtungeii 'als ein Bauwerk von Meer und Wüste, von öebirgserde der Heimat und Nilschlamm aus dem innem Afrikas entpuppt! / '^0 •• •t werden. Die meisten Autoren ge- Die NiveaubeweCTinKen der üuste^ Ueberall in der Wel^ sind die Küsten in Beweg:ung. Es ist sogar eine ganze ••ir^endttlationstheorie'* aufgestellt worden, die diese Verschiebungen mit Pendelbewegungen der Pole in Be- y^i^^ung bringt und daraus interessante SchÄussfolgei^imgeiruber die rhyth^ii sehen Veränderungen des Klimas, der Lan^ert eilung *rWZ^^-c-^ ^ ^a^^V t'^X,%^0y^^i^^^.^^ ^i^^'*""^^*^« ^'^'"^^^y***- •« •• und der Ti erwandertmgen j^4^i!w^>r^^ die Küste Palast inas zeigt Sciiwankungen Ihres Niveaus, aber die Angaben sind noch wider*- sprechend und mgaaca^ur oh langer e^^Beofeachtui^en^ wie aiA Cfinwn-ptiig im ft ben an, dass die Koste Palästinas sich aus dem Meer erhebe. Tats-äohUoh aind die .tSdte ,^rua ,md ^, die einst a«f in- sein lagen, heute mit dem Festland verbunden* Der beliebte Hin*» I weis auf U^assa, das seit d^^n Tagen der Bibel ^)sssi weit ins Inland geruckt sein soll, ist unrichtig. Vielleicht hat ein frühes Gaza am Meer gelegen* Aber die KÜste ist in dieser (regend flach und ungeschützt, und die Stadt wurde — — wahrscheinlich nach vorangegangenen üeberfällen und Zerstörimgen --- schon in vorbiblischen Zeiten zum Schutz gegen beeräuber ins Innere des Landes verlegt J^I^ strategischer Rückzug* Jaff«^ scheint aus dem Meer aufzusteigen, aber uäsarea, das ungefähr 50^ nordlich an den Südausläufern des Karmel lag, scheint seit den Tagen des inggitKS herodes um etwa dxa gesunken zu sein(Abb« ^ ) i. c^^y^^^^ >^^;^ , Das^emenge aus verbittertem Kalkgestein, Vmstenlöss^ Grebirgsboden und iMilschlamm ist ungemein fruchtbctr und für den Anbau von Korn so geeignet, dass man gut verwitterte Bodenmi** schimgan aus Lehm und Loss als Brotformation bezeichnet;^. Be<« sonders im Süden Palästinas, wo reichlich Loss abgelagert wur- de, gedeinen die Kornfrüchte vortrefflich und die ••^rerste von Q-fiiza^ geniesst einen sprichwörtliBhen Ruf* r /v I a 1 h I Der Icrumlige Lossboden dieser irgend verlangt nur wenig Bearbeitung« Bei Tag ist es heiss iind trocken; die Nachte aber sind kühl und wegen der l^ähe des Meeres und der ständig wehen- den Westwinde feucht und reich an Tau* WahreÄd der IMacht saugt sich die Krume voll Wassertröpfchen, und diese ziehn aus der Tiefe die reichlich vorhandenen balze des Untergrundes hoch« Verdunstet bei Tag das Wasser, so bleiben die balze als Kruste Burück. Man sagt: Der Boden schwitzt oder blüht die Salze aus.' Indem so immer wieder Bodensalze durch Millionen feine Steig- röhren/wie die (^ecksilberfäden in den Thermometern aus der Tie*^ fe hochwandern, dimgt sich der Boden automatisch* Künstliche , Dungimg ist v( H 1 1\ uiiiBign überflüssig, und ebenso brauchj' Ja darf der Boden garnicht tief gepflügt werden, denn tiefes Ackern wurde das poröse ji Gefuge, wüirde die feine Durchdüngungs- und DürchlüftMgsanlage des lockeren Bodens zerstören. Das Volk und vor a3J.em das Urvolk treibt keine i*orstwii?*fiohaft und keine £ mkiincLe, aber es ist durch seine Beo"bachtimgsgabe tmd seinen tmverdorbenen Instinkt genau so weise wie die Gelehrsamkeit ganzer l'akultaten. Die Volkerstämme in Lossgegenden bearbeiten als hätten sie diese erst vom 20.Jhdt. aufgedeckten Zusammen- hänge schon vor 5000 Jahren auf Hochschulen. gelernt. Sie benutzen als "Pflug" ein einfaches Heizgerät, das dai Namen Pflug garnicht verdient und den Boc)?n nur oberflächlich anritzt, damit die Kömer Halt haben und nicht verwehen. '.'■» Palästina die Heimat des Y/eiz enbaus? Die Kultur des V/eiüenbaus reicht weit in vorgeschiche Zei- ten zurück und es wird sich kaum mehr feststellen lassen, von wo sie ihren Ausgang genommen hat. Iin letzten Gmind ist es auch un- wichtig', denn diese heutzutage beliebt gewordene Prioritätsjagd, bei welchem Volk "zuerst" das Aiphabeth oder das erste Saitenin- strument oder "der Gedanke der Gotik" "erfunden" worden seiai , und nun gar die Sucht, hieraus Theorien über "schöpferische" und \m- schöpferische Völker abzuleiten, soll hier keineswegs gefördert und •':V ■:• 6 1 etwa vm ein "neues Beispiel" bereichert werden. Ohne Zweifel war der Gedanke, Gräser zu pflanzen, um ihre Körner zu gewinnen, eine der grössten Fortschrittsideen der Menschheitsgeschichte und muss irgendwo in Alten Orient in dem Dreieck Nil, Euphrat, Kauke sus mit Palästina als Zentrum gefa; st worden sd.n, denn von hier he t die Weiiierüailtur ihren Siegeszug durch die V/elt angetreten. Ebenso zv/eifellos muss der Ort der ersten Saatversuche eine Ge- * gend init"Brotformation"also Löss -Lehmerde gewesen sein, wo nBn ohne die sicher viel später erst hinzugekommenen Hilfsmittel des Pflügenß und Düngens ausreichende Ernten erzielen könnt e# -Bs müssen frei lebende V/ildgraser gewesen sein, die unter den günstigsten Boden- und Klima bedinglangen dtxB der Lös-Lehm-Landschaft Graskörner lieferten, so gross, dass sie den nahrungs suchenden Menschen . .. . _-^^ . sattigten und ilm auf die wahrhaftig grossartige Idee hrmchtaattj. diese Komer zu säen und so "Ackerbau" zu treiben. Als solohe ü-egenden kommen ^igrwt.l igfa, nur gewisse Landstriche in taHÄs'tl- na, byrien, ivleinasien und an den anschliessenden büdhangen j des Kaukasus und üimalaja in Frage. MerkwGLrdigerweise gelang es rn^Bk nichts jene üräser zu finden, die als btammpflanze des heutigen v^eizens gelten könnten. Das ganze ly Jhdt. hindiirch juchten die Botaniker nach dem ''rtilden v^eizen". Von den hier skizzierten Erwägungen geleitet, vermutete man ihn in den Be*» zirken der vorderasiatischen Brotformationen, vor allem in i'alastina als einem der^^siten Kulturbezirke^und tatsachlich wurde hier nach mehreren vergeblichen Jüxpeditionen der ••wilde Weizen" an den Hangen des Tiberiassees gefunderu" Nachträglich fand man ihn auch noch an einer zweiten ebenfalls biblischen i f Stelle — am Berge Ararat in Armenien am SÜdhang des Kaukasui*. wo die Arche ^oahs nach der Sintflut stehen blieb, dem spätre«* - ren oder sosa2>-i&chon damaligen Kulturgebiet der Chittiter. .^ Man kann b^smot mit grosser irrahrscheinlichkeit annahmen, dass entweder Armenien oder ir'alastina das Mutterland des Ackerbaus 'X V > f W» »i ^ ^ • * ^^* % ^..- V V < .^ /3i PAL'.ariNA du -f/eimai cks kcLjen^oMS ^ Oäer:.^^ M.Z4T? I - / / i f '41*"' je W' r V f « t ^'%' /^ ^ •♦..•und die Arche setzte sioh nieder auf dem Berg Ararat'^ in Südarmenien am Berg Ararat und in Palastina — sonst nir= gend — findet man die Mutterpflanze des V^'eizens und diese beiden Lander sind als die Heimat des v:eizenbaus zu^^bc= ^ trachten. Vielleicht vzar es die Brotformation der süd= '^ palästinensischen Ebene, in der zum ersten Mal in der Geschichte der Mens ohheit Brot gebacken wurde. .-^ — ^,^9* ,"vr l4i "Ich versinke in fürundlosem Schlamm: in tiefm ^.assem und die Fluten wollen mich ersäuf en> Ps>60 . Der Felsen in der Wüste zerfällt zu Sand; wird der Sand , vom Wind in feuchtere Gegenden getragen, so ver-wittert er hier zu ^ i\ Löss; mit d r Feuchtigkeit Tau imd Regen kommen Spuren der atmos- phärischen Kohlensäure in den Löss und verwandeln s d nen Kalk in kohlensauren Kalk* Dieser ist wasserlöslich, schaimmt mit dem Regen I davon und der zurückbleibende Kalkfreie Löss verwandelt sich in Lehm* Fels-Sand-Löss-Lehm ist der Stammbaum der Y/üstenerde, wenn sie in fruchtbare Gegenden wejidert. Löss ist verwitterter Sand; I Lehm ist entkalkter Löse. Der Löss ist, wenn er jung ist, sand- t färben wie der Wüstensand, Durch den Verlust des hellen Kalkes wird er zuerst lehmgrau und dann immer dunkler, bis er kaffeebraim oder durch Beimengung von Eisen weinrot wird. Durchfährt man die Küstenebene Palästinas, sieht man diese Epden in den verschiedenen Farben von sandgelb bis kaffeebraun und weinrot nebeneinander, eine ganze Miistertafel von Farben. Lehmboden haben ihre Tücken . Ivi Lahmböden ri f Tu rihlb oi' ab ui' , üi u iiab en ihre Tücken. In ^ef Regenzeit verwandelt sich, diß'^iibene in Morast, kilomerter- weit! Jieutß sind die meisten leile d^a Tift.ndp.8 von Mctkadamstras- sen durchzogen, die das ganze Jahr hindurch passierbar smäT^ Aber jeder, der in den Jahren vor 1935 ^äs Land in den Winter** monaten bereiste und hierbei abseits der grossen Strassen vom liegen überrascht wurde, weiss von den unfreiwilligen Aufenthalt* ten inmitten der weiten bcB^mm-und Wasser seen zu bpi^ipiiten^ Un- barmherzig war man an der btelle, an der man sich gerade befand, zum verweilen gezwungen und konnte oft genug b oder auch 12 Ta- ge lang auf einer einsamen Jberme die Stunden zählen und nach dem ülmmel schauen oder durch das i«'enster hinaus auf das üuto, das dr«uss6& auf der lehmigen btrasse'bis zu den Achsen im Schä.amBi stak. Da half kein vmten \md keine Ungeduld, man musste warten, nicht kur, bis die wegen verzogen waren^ sondern hinter- her auch noch der bohlamm getrocknet war^Hf^ man fl ^1 f \.:, ^^ > * \ « I t /ii m^A. und oft ^enug mirde rnanj als gerade die Strasse sich zu härten begann, nach zwei Trockentagen von einer neuen Regenserie übers rascht und musste das Viart ep ensum noch einmal absolvieren. In der Bibel wird diese Verschlarmnun^ der Ebenen mehrere Iilale ervrfifcdit: % i i t ••V/er ist so weise, dij^ss er die Wolken zolilen katin ? 17er kann die Wassers chlaucha des Himmels leeren, wenn der Boden be= gössen wird una der Staub sich zusammenballt und die Schol= len aneinander kleben ? (Hiob }Q) . ^ ''Die Karawanen kommen vom V/ege ab, sie geraten ins Ungebahnte ( / und kommen um*^ (Hiob 8). "Gott, hilf mir , denn das Wasser geht mir bis ans Leben ! Ich versinke in tiefem Schlamm und finde keinen Grund* Ich bin in tiefem Wasser und die Fluten wollen mich ersäuf en* Ich habe mich müde gesclirieen, meine Kehle ist heiser • Mir wird dunkel vor den Augen, * so lange schon schaue ich aus nach meinem Gott !" (Ps*69) 30£3Lytt?r?gy?rirwt^xkiBtTgg?7rtyrtsRhTgTg das sind keine lyrischen Phrasen , sondern erlebte Schicksale des Y/anderers in palästinensischer Winterszeit. Es sind zahllose Lenschen, von Tieren ganz zu schweigen, im Schlamm der palästinen= sischen Küstenebene stecken geblieben luid ertrunken. Noch im Jahr 1924 \am ein Arzt ums Leben, der sich vom schlechten V^etter nicht abhalten liess, einen Kranken auf einer abgelegenen Siedlung zu besuchen und mit seinem Fferd im Schlamm stecken blieb • ' '«■»•«W^^ < A. r i » Die Dünen. •-%^ M^>^ .*■* ^ .» ^ ^ • • Da der Wind an der üuste t^alastinas beständig und die ±Jrandung des Meeres heftig ist, werden an den flachen l*eilea der palii^i' IpimwASieohen üüste rasch uünen aufgeworfen imd vom Wind ins Land verweht* Die üreuzfahrerf estinig Askalon, nördüoh. von ijaza/"4i#--1^70 endgilt ig zerätort imd verlassen, - • • im^^Luuf "vuii 6 -«#*• •■«k^^Aiiki» bis an den üand ihrer 8m hohen Mau** ern mit loss und Dunensand zugeweht. Die auf dem vieg Jerusalem- Jaffa mitten in der üustenebene ^gelegene kleine christlich-ara- I f bische btadt heisst üil Ramie Sand, und der arabische üei- sende aus dem lO.Jhdt. Mukkadasi, dem wir treffliche^J^emerkun- gen über das iralastina jener Zieit verdanken, sagt von ihrr^Im Winter ist sie eine Insel im üot und im bommer eine Eulverbüchs^ vo^Sand"* Er vergass aber zu sagen, dass sie nicht nur eine üotinsel imd eine. Pulverbüchse, sondern auch ein blühoüin uase nse in der* Landschaft ist, denn der band d«: ist nicht % I I. r tief nmiflrrTriiiir nlnr i)eoke über der fruchtbaren Erde und kein ächade für diese, sondern Im iiegenteil: irvie die Decke einen schlaf endei. MsASchen im bommer vor Asr flit^- \^y^ "-^ ahlen und im Winter vor üalte uiiil üuiiiu bewahr*, ^^ o. *^w die meterhohe Schicht von öand den kostbaren i3odeii, der unter ihm liegt, vor den verderblichen •«irkungen des ülimas, das in Palästina gcuiz r im isssKBJLK±±x Gegensatz zu der gewöhnlichen Ansicht hart, im bommer sengend heiss und /trocken, im w int er kalt und ! Im Sommer trocknet ein ungeschützt liegender Boden aus, zerkrlmel. und wird vom V/ind davongetragen, im Y/inter verbackt er in der Nässe zu Lehm: unter der Decke von Sand aber bleiben Feuchtigkeit und Wärme gleichmässig wie in einem Treibhaus und das, was dem ober- flächlichen dahinr eis enden Schnellbesucher als Öde erscheint, ist in Y/ahrheit nichts anderes, als die Sanddecke, unter der wohlbe- hütet das finichtbare Land künftigen igelten entgegenschläft , (s.Abb. Immer wieder hört man ^jxsl^sol den erstaunten Ausruf der Reisende^: in diesem Sande wachsen Orangen? Aber sie wachsen garnicht in Sand wenn sie auch in ihm stehen, so wie die k. immerpflanze zwar in einem steinernen Kübel steht, aber sich von der Erde nährt, die sich hinter der Wand des Kübels verbirgt • Das Dunenwunder. Das höchste btaunen aber erweckt die Jö'ruchtbarkeit der Dunen atlbct. Sich selbst überlassen, unterscheiden sich die palästinensischen Dunen/nichy^von denen anderer Lander: Der I\zss versinkt in fc>ahd, der im Sommer glühend heiss, im Winter feucht und kalt ist* Disteln und das struppige bandgras fristen kümmerlich im ILampf gegen ifVind und Sandflug ihr Dasein als ^Unkraut ^ . Der Siedler, der^uf ürund von Prospekten -dich einer f ^'Strandsiedlung*' angeschlossen hat, wird von wahrer verzweif* lung befallen, wenn er ankommt und **sein Land** au» irotia Mal erblickt. In den Prospekj^en hatte er Photographien gesehn mit i'almen, Edeltannen und (iartenmauem, die im iTeuer der Bougain- villien flammten. Und nim s^ü^j/er wie ein Schiffbrüchiger wa± urtwmrxitx inmitten seiner Kisten und lüctK Kasten auf einer regenüberpeitschten DÜnel Kein Weg, kein WÄsser, kein Liöht, *; Sand, Sand^nichts als band^und ein paar vom oturm geknikte * '' *^^ p. '<- *:r I / < t .< t . T al». y^ V. ^ ^ 1^7 \ / •r '^•«^ ',# M t #. i «» ;!-. I \ \ >' ,^^i vi' ff it '^. «r j^' Ii8 fr '^ fc Disteli^Aber er war nicht betrogen worden • Das armselige Stöckchen das der Gärtner an die Betonwand des nackten Hauses anband, wuchs und kletterte wie mit Krakenfüssen ^ hoch und aufs Dach hinauf! Die Araucarie, über die die Kinder in den ersten Wochen ^inüberspran- gen, breitete sich wt ein Regenschirm aus und reicht ini dritten Jah r mit ihrer Spitze über den Pirst, und die armselige Binse, von der der Gärtner gesagt hatte, es sei eine Mimose, stand im übernächsten Frühling in gelben Blüten da, und ihr Duft grj^ste den Ankömmling, "- der über dem zementierten Weg seinem Hause suschritt« Der Kolonist, der in den ersten Monaten Klagebriefe in die V/elt gesandt aus dieser "Einöde, ün die ihn das Schicksal und die betrügerischen Prospekte einer Gesellschaft versclilagen", stellt sich hin und photographiert, und schickt seinen Freunden Postkarten **Aus dem Paradies am Mittel- meer" -— ~ auch das ist ein Stück aus der Katurgeschichte Palästi- nas ( (Abb. 52) (b). Denn dir Düne Palästinas ist keine Düne aus Sand wie anderwärts, sondern das Miniaturbild der Küstenebene sel- ber, deren jüngster Teil sie ist: Sie ist das Kind vierer Welten; die Muschelbänke des Meeres mit ihren Kalk- und Phosphorverbindun- gen bilden den Grund, die Y/interbäche tragen ihr irde von den Bergen zu, die Meeresströmung schwemmt den edelsten Boden der Welt, den Nilsehlamm an, und die Y/inde aus der Y/üste wehen als den Schnee der Fruchtbarkeit den Löss der "Brotformation'* darüber. . Das geologische Gesamtbild. Die Dünen sind die jüngste geologische Formation, und man könn- te den geologischen Werdegang Palästinas überschreiben " Vom &ranit- grund bis zu den IdMuen^^ Das Land ist schmal; erhebt man sich an einem klaren Tag im Flugzeug 1000 m über das Oebirge, so kann man es bequem überschauen: da liegt es zwischen den beiden Meeren, dem ^ Mittelländischen Meer im Vvesten und dem Toten Meer im Osten, und zwische ihnen ziehen die "geologischen Provinzen" lööfe^ie Streifen einer Standarte als schmale Bänder parallel neben einander von Nord nach Süd. Sie sind so klar und scharf gezeichnet, dass man sie wie die Streifen eines Musters zählen kann: die 10 geologi^^chen Formationen der palästinensischen Landschaft (Abb. 52). PBRTIQB LANl> -•«- y ^% fr* •4 »■^•« 1 ^M«^» — % % r * -.ir -_ "-O«*' ^uVTr^.*^^^*^ X ^^^.-^m T\ TU ' \^\\N ..*. y i." :•«- ■•"V" ^^^Bk^ ÜIT" r> « nr >^ ^2 • *" '^^r^^^v^ ii / / / / ■■■■S!H?1 V. 'i. ^7^^ ... J - i|i>it^«i "»^n **'^'S'f^^^^^9-'TJ~ ' ."^t 1. Das blaue Mittel meer, 2. Die gelben Dünen 3. Die grüne mit Orangen bepflanzte Küstenebene 4. Die gelben mit Weizen bepflanzten Zrefdehügel zwischen c -n ^ r, ^^ , Ebene und Gebirge 5. Der graurote Staffelhorst des Hochlandes aus Cenoman 6. Die gelbe Ereidev/üste Juda aus 5enon 7» Der Jiordangraben _, 8. Das blaue geschlängelte Band des windungsreichen Jordans 9# Me rote transjordanische Wand 10* Die grüne Hochebene von Tpansjordani Dieses Bild der Ahh* 53 ist einfach \ind einprägsam* Es dürfte nicht viele Länder geben, von denei man ein so schaematisches und zugleich so naturwahres Bild anfertigen kann wie Palästina* Eine reich be- | wegte geologische Geschichte, eine dramatische Folge von Soenen und Katastrophen, in denen viele Kräfte und Materien zusammenfallen, I las st sich am Schluss auf eine einfache Formel bringen* .■» ir II TEIL •^ Der geologische Zerfall /- , ' Kapitel 6 Die Wälder schwinden ^^Heulet, ihr Tannen, denn die Cedern sind gefallen, die herrlichen , sie sind zerstört ! Heulet , ihr Eichen Basans, denn der feste Wald ist umgehauen ! Secharja 11 Si i-» \ i i f /v/ \ Das Urland war kahl ♦ üie die Geschöpfe aus dem Mutterleib gehen auoh die liän« der kahl aus dem ochoss der i^^atur hervor. G-ranit, Kreidefelsen, Lava, ii^asalt, DÜnenaöaeb. sind zuerst nackt und auch unfrxialitbar, kein'''j:5oden"im oinn der Landwirtschaft, keine 'bcholle^ deren iiuoh V die iiichter preisen, deren Jjxuchtbarkeit die Volker ais göttlich als Jiybele, Ceres oder Demeter verehren. Das, was wir als "Ärde** bezeichnen, ist nichts anorganisches wie das'^ijestein"/ Felsen, Basalt, band oder JLehm, sondern ist etwas lebendes, organisches und sogar organisiertes, ein^rrodukt der irf lanzenweit, das von ihr erzeugt wird und mit ihr stirbt. '•Erde*' ist das Kind aus der JÖiegemeinschaft zwischen ir flanze und -Land. , yrie die irflanze den ipoden bildet. iMeuland ist steril (ii.bb./^)(a) . Aber sobald es frei zu- tage liegt, setzen sich aus L.uft und vmsser kommend als erste Lebewesen iiakterien nieder und nähren sich von den oalzen des i^steins. Jene Arten^denen der ötein '^zusagt"^ breiten sich als •ü-ulturen** auf ihm aus, und bilden, für das Manschenauge unsicht-^ bar, Jbakterienrasen, die erste "ilora" des Landes (bj. Cieneratio» '|: nen von i^aktcrien wuchern nun auf dem btein und nagen ihn, indem ♦ sie sich von SÜSifi: öalzen nähren, langsam ab. Die ^Leichen" der Bakterien bilden im verein mit diesen abgenagten <:;xcllcn des \ Steines die erste "üirde*^, und wenn sich genügend von dieser ange- häuft hat, so sind nun die .beb ensb edingungpn für die nächst höhe- rf i'lora geschaffen. Wind und »lasser tragen ülgen herbei, noch . limner unsichtbar klein, aber schon zehnmal grösser, anspruchs- . voller und tätiger als die Bazillen (c). Wie alle Lebewesen atmen die Algen, d.h« sie produzieren unter Wärmeentwicklung Kohlen- saure. Diese ist ein wiiöitiger iiaktor im Prozess der Bodenbildungf Sie verwandelt unlösiliche Substanzen des üesteins in lösjBliche und frisst hierd\irch das G-estein aus. Man nehme eine Bohne, lasse sie 2 Tage in lauem Wasser, bis sie keimt, und lege sie nun auf 1^1 \ e^e Mar^orplatte. Haoh etwa einer Woohe stirbt der Keimling . «el dem Marmor anlag, entdeckt man eine kleine i,arbe: Me W^zel htt den Ma^or angefressen. Me zarte Bohnen^r.el den -eh^!n- «armor! So nagen alle «urzeln durch ihre erdaunngssafte und die i^ohlensaure, die sie ausschneiden die ^stexne an. Die gelosten Substanzen .erden ausgescbi^imT Äi- b«n xrgend,vo in den sitzen «wischen anderen .estein^^X --. ■Materxal ^ neuen, besseren und vermehrten Boden der nm wll derum dee nachsta» höheren ilo,.« ti-„,-» . ^®' .'Den Flechten U) iZv . Untergrund zum „achstum bietet: »IV, ,^^^ '•^>- *"'=*' 'i"3« sind so klein, dass das ,.uge sie einzeln nicht erkennt, a.er den ilechtenrasen sieht ma^Ils 'ib / lich-grunen Fle^k an den BaumstÄmmor, n ^ ^'' man als gelt- geln Die Plpohi-«. k-V! ^^"^^^^^^^ öar t enmauern oder Dachzie- sein. Die ilechten bilden mit dem zernagten Gestein Pir, p.t * ' ZlsT TT'^ 'r-'-' ^^^- ^ -^ ^^^ "^'^ e .lora d!" ' *B- r ^ ^^''^ "^ ^^'^^'^ "«11 «'i miniature, kleine 'Z^5^hT.r„t!::!!^!f .™^- ^-^-- ^-em sic^ in ihn? / tierchen krieche^ daher ja sorarTi: "^'"^^^l^^ "^^ Bären- «n^ n • . - ^'^^^' ja sogar die ersten Insekten wie Milben ^^i kleinste Kaf erchen finden hier Unterkunft und .ahruni Sc^^ melpilze und ^adenalgen schmarotzen in den "Bäumen- tl^e!^ r::s^t;erdi:tert s^rr i—-^- - ^ "-- u^iu. aer wina ninuD erweht ^ fefi:t p-t «n ^q^v^ i v setzt ihn ab in eine« stlllT^Z^ ^^'^^"^"'"^'^^^^^^ ^°^* ^^ »>?^if j. ^ gibt, und wenn im .'rühJahrÜr .. T ' ^ ' ^-^ohtbare i.rde die stM.pr,^. ^^^Jahr der üegen den Schmutz durchnässt und die .teigen^e ^onne ihn erwärmt, verwandelt sich das Hänfl.ir.. einen "Brutofen" und aus ihm keimen neue Ji!' ^^^^^^^^ ^^ hervor, nr,^ ov, • ^^ ^eimen neue i^flanzen^. neue Tiere hervor und an einer .teile, die bisher ein toter «inkel gewesen. ; ^ :i /V3 MT blüht eine kleine Lehensinsel als ein grünes Platzchen in einer Mauerritze, zwischen Wüstensteinen oder im u-eroll der Moräne aiif^mnbdit eine der- vielen hunderttausend winzigen Jj'akt Dreien, in denen aus Lebewesen und Steinen neues iürdxeich fSir künftige ü-enerationen von Pflanzen hergestellt wird reines Tages stehen ••ein paar Disteln" auf der steinigen schiesst "etwas Unkraut" aus dem Schutthaufen diesem "Un- kraut" verdankt der Mensch sein Dasein, denn dieses Unkraut an allen urljen ist es, das den Boden vorbereitet, auf dem snäter das echte "Kraut" Menschen imd Tieren zur JMahru ed. *r *«• \ I 1 ■■» •> li Die niederen i^flanzen sind wurzellos; die MOosdecke p:^ einer ü-artenmauer kann man mit der Hand abheben; mit dem Jiirscheji» nen der (Jraser und Kräuter beginnt eine neue Epoche der Boden-y^i bildung: Hun kommen Pflanzen, die Wurzeln in die liefe strecken! Unkraut kann man nicht i mehr abheben^ sondern muss man mit der murzel herausziehen. Mit den wurzeln greift die Bodenbj.ldung in die Tiefe: Jede Wurzel ist ein Stemmeisen, mit dem die Pflanze «k »>rw i^> H»H m K/^ s ich" in die nitzen des Gesteins zwangt und es auseinander drückte Der Druck der quellenden vturzel ist so gross, dass die Aegypter zum üerausbreohen ihrer Hiesenquadem aus de« i'elsen trockene Wurzeln in die üpalten trieben und dann niiasser nachgössen. Die lebende y^urzel wirkt noch stärker, denn sie sondert Verdauungs- safte ab, die, wie unser Magensaft das Fleisch, so den ötein ver- dAuen, und indem jede/ V/urzel sich s6 ihren liang in den Felsen ^ . frisst, durchlöchert sie ihn, m^^ er schliesslich Jeder Regenwurm ist eine dahinkriechende öalpeterfäbrik, ist, wie die bchottermasjhine auf den Landstrassen.ein wandelnde iirdi* mühle, die aber niiCht nur jCirde mahlt sondern sie auch düngt und den Boden mit ilM^f^^ drangen ventiliert (k). Man kann zu einem ^\Jpt 33lteKÄ sprechen: bage mir^wieviel Regenwürmer Du hast, und ich'will iJir sagen, wie glücklich Du bist. Palästi- na hat wenig kegenwürm^r 1 : In dem mass, in dem die pflanze mit iferen ivurzeln in die Tiefe greift, wächst sie oben über den Boden hinaus, torünt, blüht, duftet und loc^t so neue Tiere an: Blattläuse und i liegen, Käfer, Motten, Bienen und Ameisen ~- über die Ameisen als Bo- denbereiter.Udöd Bodenlocker er fTcönnte man allein ein ganzes üapi- tel schreiben. Jedes Insekt, so armselig es auch sei, hilft im Leben und im Tod an der JöJrdbereitung ijiiti Jeder von uns kennt zu seinem Verdruss die Fleckeji, die dia^^iegen auf den elektri- schen Birnen und ily^ sonstigen Lieblingsorten ablegen: Kot* flecke. Solche ü'leoke hinterlassen alle Insekten* Wir Menschen verabscheuen sie als hasslich, in der Natur aber, die keine IK ( menschlichen Begriffe kennt, sind sie, was sie sind: Häufchen von Salpetersauretn Dun|5, Guano. Man rechne nach: 1 Insekt produziert täglich 10 solcher Flecke, Jeder wiege nur 1/100.000 g. 1 Milliarde Insekten liefern am Tage 100kg Guano zur Verbesserung des Bodens, und, wenn sie gestorben sind, sie die kurzlebigen Geschöpfe, fugen sie durch ihre Leiber noch einmal soviel hinzu ! Sff'eftgi «♦ * »»^ -< s > 1 ± •diyhM WN ingkraft Ein für Palästina nicht ungewöhnliches Bild : eine Steineiche hat einen dicken Felsen zer= sprengt. So sind alle Pflanzen Pioniere der Landwirtschaft. ; ^4=1 UKSJL ixur^y^avoaie erscheinen erst zuletzt, wenn die kleineren Der wahre Bodenbereiter aber imter allen Lebewesen ist der Ba Wesen pflanzlicher \md tierischer j±rt genügend Boden vorbereitet ^ haben, dass der Baum ankeimen und Wurzel fassen kann. Das Er- scheinen des Baiomes ist für die beschichte eines Landes unge fähr dasselbe wie die ü.infühxung der Dampfinaechine für die Zi lisation. Die Y/urzeln des Baumes greifen mit iinheimlicher Kra /7S 10, 20 und in Landern mit tiefem Grundwasser wie i^alästina 40m tief ins üestein und zertrümmern es, wenn auch nicht mit der Sxzhnelle, so doch mit derselben ü-ewalt wie Dynamit ( li^i y yJatur" und nachdem sie ihr /ieb eni ang den Boden durchgraben und mit ihren iiitterresten und ihren Abfällen bereichert haben, dimgen sie ihn noch im Tode mit den wertvollen bubstanzen ihrer Leiber j^— die ^aus ist ein nutzliches Tier, nicht für den Landmann^ wohl aber für das Land. Ber Humus. />^ Das von den Bäumen fallende Laub unterliegt UÄ*^r dem feuchtwarmen Treibhausklima des ^valdes und unter der i/iit arbeit von Myriaden kleinster ii^esen imd besonderer Ar^von Bakterien einem ii'äu^^isprozess. Jeder kennt von seinen |ix Spaziergängen die •^aus faulenden Blättern zusammengesetzte Decke des Waldbodens, die von kleinen Tieren wimmelt und jenen melancholischen^ von den romant4^'''^tLen jJichtern so oft besungenen MOdetruch faulender ms** , se ausströmt — - das ist der humus, das Zwischenprodukt zwischen dem lebenden j-.aubwald und der von ihm bereiteten speziellen V^ald* erde, die so fruchtbar ist, dass die Menschen, wenn sie ein Land ♦ besiedeln, als erstes "die wälder roden", und um derentirillen fast alle Lander, auch ir^^ästina^in einem so bedauerlichen und bedenklichen üusmass waldarm geworden sind. .1. ;€ X // ^ Palästina war wie alle Mittelmeerländer waldreich. 'i\ EDi Land kultivieren hiess "bis in die ü-eschiclite der biew zeit hinein: ifKege in die vvälder schlagen, längs der uidbccxabbK N€ge die Kmlder niederhauen und auf den freigewordenen J? lachen (:^etreide anbauen eine durchaus -unnatürliche und für das Land schädliche rrozedur, die man zwar ia atn^rhl irhirm norlinHtrt:rüulti^ Vierung nennt, die aber in Wahrheit eine Barbarei ist und sich fast immer im Lauf der Zeiten rächt. Ei^reil des y^ialdes, einen \ •J# .V f K^* "% f. - . % ^* ' < Die viel erwähnten Eichenwälder Palästinas sind keine Sage. Hier sieht man einen Rest jener herrlichen Wälder, die Palästina weithin bedeckten in jenrn Tagen, in denen der Aufrührer gegen seinen vater, Absalom an einem soa^chen Baum mit den Haaren hängen blieb • /. ir) möglichst kleinen^ lasst man stehen, nicht xsxjfiuUKUxx damit er Boden bereite^ sondern damit er üqIz liefere und dieser wird //} Bn die (irenze des Möglichen oder gar über diese hinaus /^des iür- trages laaX^eT^^ei^geholzX . Kommen nim iuriege, und sie kamen ja immer, so wird der klagliche üest von v«ald rücksichtslos Jiri>eaiBwor?lccn, ausgenutzt, oft mit üiutwillen zerstört oder die besiegte i^rovinz wird zur "Kriegsentschädigung" vüu Qlmu Aicib ausgebeutet, mm auch der yialdbestand. Diese traurige bcenenfol- ge,die die Menschen ^Geschichte ^nennen, hat fait alle Lander der ürde, soweit sie von der i.nUsnr erreicht wurden, um ihre i^aJLder gebracht. Jeder erinnert sich aus seiner Schulzeit an die öchil- -; Ä^e*^ derunge» Aea:^ [ant iken 60hriftsteiier/;7d^^^»r44^ undurchdringlichen Urwälder Germaniens imd Br Italiens beigm^cikgn; an die dunklen Vvälder ürankreichs, in denen ÄÖnig Artus mit seiner Tafelrunde jagte, schmauste und sang; an die tiefen itäuberwälder Böhmens oder jene unermessiiclien vvälder der i^euen v^elt, in denen sicfe die üirzählungen der indianerbiicher und die Tragödien der ersten Kolonisten abspielten. Mit dem ü^rad der ''Kultivierung'' sind diese vmlder geschwunden, in iLiuropa sind sie zu Sehenswürdigkeiten ge- schrumpft, die man wie ü/iuseen besucht^ und iunerika ist so wald- arm o^worden, dass die negierung die i^euauf forstung des x-andes mit staatlichen Mitteln "betreibt, also denselben vveg, den die Kultur mit ungeheurem Aufwand an I^aft imd ju^enschenmaterial vor- wärts gegajigen ist, nun wieder rückwärts fährt: Kulturgeschichte mit umgekehrtem Vorzeichen, denn das i,and kann seine nalder, die Bodenindustrie der iviatur nicht entbehren. '/ Auch das MittelmeergelDiet, das heute nicht nur keine asc- •tattVi&lder, sondern sozusagen überhaupt keinen natürlichen Baum- bestand mehr besitzt, war zur Zeit AiffTY^w seiner Kolonisation iliijili ilit ifüllicii n tiliiii , iivi iirf^"""^'"'"'^'*'^'*^ von Urwäldern be- deckt. Als die Homer Gypern besiedelt en^mus st en sie sich Viiege ins Innere bahnen, und auf Korsika war der »(ald so widerspenstig, dass es Jahrhunderte dauerte, ehe die A.ultur iiiren Einzug halten konnte. Noch im 18. Jhdt. beschreiben Reisende türkische Walder, • die man heute vergeblich sucht — kein »«under, denn därt schlug man noch zu t^?^ 1^ ^To^'^SS: Obsternte nicht das übst, son- dern die Aeste'von den Bäumen! Südfrankreich hat seinen ^aazen A J / # M irtaldbestand in den furclitbaren Alt igenserkr legen verloren und ist bis auf den heutigen lag Kk± wald-und menschenarm geblieben, und so haben alle Lander des Mittelmeeres die erste aälfte ihres tfnaldbestandes in der Antike, die zweite im Lauf des Mittelalters TWTlwxira eingebüsst. Auch Palastina ist wie die ubrifeen Mittel-* meergebiete waldreich, ja sogar dtirch seine yvälder berühmt gewe- Ben. Im Norden auf den Hohen des ,^«b^rg»a/wücnsen nane der Schnee grenze die berühmtesten aller bäume ^^"^ >.<>it nin<^ ^^^y. ■\ Die Cedem des Libanon* f i'f^'>- \i ^L Das müssen weite »välder von wirklich überwältigender i^racht gewesen sein, denn die iriestellung, die balomo für seinen Tempelbau beim üonig Hiram von Tyrus machte, war kein kleiner ATiftrag: "Sende mir Cederny Tannen- und Sandelholz vom Lihanon*##. Und meine Anechte sollen mit l/einen sein, dass man mir viel üolz zubereite, denn das Haus^das ich bauen will, soll gross und son<- derlich sein" ( Uhr •!! 2). Die Bezahlung für das gelieferte holz erstreckte sich über Jahre. Diese Cedernwalder wurden Jahrhunder- telang brutal ausgebeutet. Dreihundert Jahre spater erhebt Jesaja gegen den König Sanherib von Assyrien die Klage : ^•^Durch Deine Knechte hast Du den Herrn geschändet und sprichst: ich bin durch die Mengen meiner Wagen heraufgezogen auf die höhe der Berge, den innersten Libanon und habe seine hohen Cedern abgehaun samt seinen aus erwähltesten Tannen vjid bin bis zu sei= ner äussersten Höhe hinauf r;ekonLien** (Jes.^?)* ' "Heulet, ihr Tannen! " ^fft;'^»^laSrS_%j "denn die Cedern sind gefallen ^^»«A^die herrlichenymnd zerstört • Heulet ihr Eiclien von Basah, denn der feste V/ald ist umgehaun!' (Sechai). Zur Strafe für den Yfeldfrevel wird Babel der Untergang prophezeit imd der Welt die Befreiung von der ISO ^ , ^jxate, die die Tölker schlug ohne Aui .1 ^id mit "Viiten / uLi^ jaiigrisx. ^uci) die Taimen freuen sich nher dich imd die Geiern auf dem Libanon jubeln : Da liegst du nvn, und jetzt korrupt niemand mehr herauf, der , uns abhaut!^ •; (Jes.l4)^ Dasselbe ruft Kabakuk aus : •*Weh dem, der Städte baut mit Blut und Hauser mit Un= recht zimmert! •.♦Du hast dich mit Schande gemastet und nicht mit Bhre;;;;». der Frerel ,aia Libanon beganger v/ird dich überfallen, und die Tiere, die du verstört J hast, werden dich schrecken, tun des Lensjhenblutes wil=j len "^jnd all der Untat, die ^'^itx^ i^^^ ^^^^ ^^ ^^^ Städte , und an allen, die darinnen Wnnen, begangen hast!'* j LIan sieht, der Schmer?, um die zerstörten W'alder.^Ä war tief, und aus der G-rösse des ociimerzes kann man die .i^rööse ;ier Zerstörung, die ^ Schönheit der vernichteten V^älder scixätzen. Aber alle klagen und 'Dxohxjia^i-fii haben x^ients ^eho.^fen, es i^t gekommen, wie die Iropheten es vorau3ge3eJ...en ; "Der Tag des Kerrn wird ^e^.en über alles hoffärtige und j;:.rhaüene, dass es ernieLirigw v/erde, auch über ul±e hoiien und erliabcnen Cedern des Libanon und über alle Eichen von Ba.^cai" (Jes»2) ^ die Ilerrliohlceit des Libanon ist tatsäciilich auf vier idimmerliche Reste kiUsaiümenge3Chrumpft, die Yile frierende Schafe in den iwiulden > des kalil gev/ordenen Hochgebirges stehen, als wären sie vvx übrig ge= blieben, uiii su bezeugen, dass die Ueb er lieferung von den "Cedern des Libanon" keine Erfindung sondern eine historische Tatsache lstIffM.Sl\ i ■-^l«.- *lS-« « ***v -*il* 9 t* fr« • i t ■y* \ 'l 9 ■" ■rr f^ iSf r i ^ 4 ^ I ti .A t* » f » • n • '' P ' * ». \- Die iüichen von Basan. \ ijie von d» von üasan / ./•/ tn der üutc ihrca iiolgco cbonfal! gWüftt . -^ab Holz dieser Wichen hatte sich offenbar durch seine besondere i^ualität e^neji, wir würden heute sagen, internationa* len iiuf erworben und mirde für hcohy/ertige Holzgerate, vor al^ lern für den ochiffsbaji exportiert. In seiner Weissagifung über den bevorstehenden Untergang von lyrus, gibt hzechiel eine nfii* Deb ersieht über den Handel "und den Keichtum der alten ^Manse^ .Stadt" lyrus und beschreibt sie mit den y;orten: ••Dunbist die All erschönste. Deine ii».auem stehen mitten im Meer imd Deine' Bauleute haben Dioh auf das allersohÖn^te zugerichtet. Sie ha- ben all Lein Tafelwerk aus Cypressenholz vom Lienir (=Hauraii) gemacht und die Cedem vom Libanon geholt, um Mastbäume darmus zu machen und Deine Ruder aus Eichen von i^san und Deine Bänke la •tZCr . •*-'«» aus üilfenbein^ eingefasst in ijuchsb aiomho 1 z von den mseln der Chittiter** (»^27 )• Liese üiichenwälder, die sich von den üochf lachen Easans bis zu den Ufern des Tiberiassees erstreck«!, standen noch zur Zeit Christi, denn aus ihnen liess i?lavius Josephus im ürieg gegen die jtiomer 2^0 Vierruderer zimmern, imd xeile dieser Eichen- wälder müssen noch im I7. Jhdt . vorhanden gewesen sein, da sie von weisenden beschrieben werden. , y Die Eichenwälder i"alästinas> > ^(jleich dem Gebirge Basan, von dem ein jrsalmendiohter 2LXS^ geradezu ehrfurchtig sagt: "Ein üebirge G-ottes ist das Ge- birge Basan9,ein grosses ü-ebirge ist das Cfebirge tiasans^'Crs.SS)^ waren v/eite leile des palästinensischen Berglandes, ja sogar ^ auch die üibene Sharon von üiichenwaldern bedeckt, wenn auch die palästinensischen üixemplare sich offenbar nicht mit deji i:'racht- bäumen des hoher gelegenen und feuchteren ü-ebirges Basan vergi \ gleichen konnten. Die palästinensische ±iiche ist nicht identisch!: mit der europäischen sondern ist die bteineiche, die der europä- ischen Ä^s er lieh nur darin gleicht, dass sie als i?ruchte Eicheln trägtr^Als josma das Land verteilte und die btämme Joseph, Hiphraim und Manasse nicht zufrieden waren, antwortete er di btamm Joseph: ''vveil Du ein grosses Volk bist, so gehe hJpiaiÄ' in den Yiald und hau um daselbst im Lande der Pheresiter und de üinakim, weil Dir das uebirge Ephraim zu enge ist"(i^,17), imd zu den andren sagte er: *^Dein soll das ^iebirge sein, auf dem der vmld steht, den hau um,*.." — - der verhängnisvolle Anfang jeder "i^ultur". In diesem Waldgebiet fanden Jahrhunderte später die Kämpfe zwischen den Aufständischen unter Absalon und den -** r /^'5 y I i ; [tW> iU j imd es muss ein dichter nald, wir wurden heute sagen, ein Urwald gewesen sein, in dem sich diese üämpfe abspielten, denn ^Per ^ Wald frass viel mehr Volk des Tages, denn das bchwert frass. Und ^ Absalom begegnete den i\nechten Davids lond ritt auf einem Maul- tier. Und da das Maultier unter eine grosse üiiche mit dichten [ Zweigen kam, blieb sein Haupt an der Eiche hangen, und er XEk schwebte zwischen Himmel und Erde; aber sein Maultier lief unter ( ihm weg. Da das ein Mann sah, sagte er^s Joab an und sprach: ! biehe, ich sah übsalom an einer üiiche hangen" ( baiT. 18 ) — - heute wate diese jti*pisode nicht Aelir möglich, denn das üebirge Ephraim ?%ii^^±e iJSK eine Billardkugel. igit so kahl gewor/en.wie i 7 Auch in dem piahr tausend d«s zwischen der " Jxe i chsgrundung ^ durch David und der Zerstörung Jerusalems durch die iiomer muss r'alästina ein waldreiches Land gewesen sein, denn und iroDhctenreden ff:ehorcn ülciclini^^s^ und- Waldlebed^^T g^- ^^r ü inai -Walder > bogar die Halbinsel Sinai war noch in historischen Zei- ten bewaldet. Die Aegypter t:»ieben hier Bergbau, und zwar för^ | derten sie Kupfer und Türkise zutage. Zum Bergbau braucht man Holz ^ und dieses wurde aus A:azienwäldern gewonnen, die zu jener Zeit noch auf der heute vollkommen kahJjEHX gewordenen JBfeilbinsel girunten* Aus dem leichten, wirmgreien und haltbaren Akazienholz dieser vmlder wurde von den durchziehenden Israeliten die Stifts^^ hütte gebaut. Diese Akaziehwälder erstreckten sich nordwärts bis in das Jordangebiet, ienn dort hielten sich die zuwandernden Israeliten an Orten auf, die nach den Akazien Shittim ^JJ^^^ I l /5 I ' \i / >''j \» > / |! l Holzhandel in der iü^bene Sharonl ^tH^ AUS der gleichen iüpche, iingefähr 1200 v.Chr* stammt jeapjpras, durch den der ägyptische Kauftnann wen Amun an den Jjtirsten Bidir des Philist erstammes Zakkari das Gesuch richtet, in der btadt Dor | ^aS^^rbtollc (foo^^Soutigon Tontura 2^km süd"* 1 Inh vom Karmel) Holz einkaufen zu dürfen und bezieht sich hier- bei auf die Geschäftsbeziehungen seines Vaters und (xrossvaters - — ''Holzhandel in der Ebene Sharon^ mutet heute wie ciHt JJcngjiie s einer Parodie an, wie etwa vveineinkaufe in ixronland* TJaft ^"\ luOO Jahre spater war trotz der internationalen Holz- verfrachtungen,/xrotz de© ilerwahrlosung des Landes während der assyrisch**babylonischen Jüxile die Sharonebene noch so bewaldet, dass bei der ersten Bibelübertragung ins ürriechische, der Septua«^ ginta, Sharon mit' Waldgebiet 'übersetzt wurde* Fahrlässige Totim^ beim Baumfallen heute kein zeit.giemasses "" Beispiel mehrl Bezeichnend für den \Yaldre4chtum des Landes ist auch die Definition^ fahrlässiger Tötung *• im mosaischen ü-esetz V 19 J . /wenn jemand seinen i^iächsten schlägt, nicht vorsätzlich, denn er hat zuvor keinen Hass auf ihn gehabt, sondern es geht je- mand z.B. mit seinem iNläöhsten in den vmlct Holz zu hauen, und seine Hand holt mit der Axt aus, das Holz^^ abzuhauen, und das iüisen fährt vom btiel und trifft seinen nächsten, dass er sxirDX •••••• <• im Palästina von I9OO wäre es nicht möglich gewe- tt •• .4v»'^ sen, eine solche Definition der fahrlässigen Tötung zu geben, denn es gab keine vmlder mehr. Man hätte das Beispiel eines Man- nes angeführt, der beim itxxsxkam iriäuserbau einen otein auf den K.opf eines anderen fallen las st, denn das ist der typische Ure- Werbeunfall von heute — - aus Bäumen sind Steine geworden • /5i^ Der In/alAsQhwunit während des idittel'alters. lüin reiches Land kann wie ein reicher Mensch gewisse Verluste ertragen, ohne sie zu spüre^i. Ein Faldreichee Land er- setzt auch [die Verluste^ die ihm der Kahlschlag zufSzgtJ durch die naturlichen Wuchskrafte seines V^aldesr. Ueberschreitet aber der ftaldverlust ein gewisses Mass, sodass der Maidbestand aus einander gerissen wird und statt des zusammenhangenden natür- lichen ^mldgeländes nur noch parkartige blecke übrig bleiben, die sich nicht mehr aus eigener Äraft erhalten können sondern Jt^flege verlangen, so ist das Schicksal des Waldes/besiegelt • Palästina ist es wie allen anderen Mittelmeerländern ergangen. Es hat sich gegen den r^aldraub, man kann sagen, heldenmütig ver- teidigt. Aus allen Epochen des xuittelalters und auch noch der iNieuzeit liegen Berichte über den noch immer ansehnlichen v^ald- bestand vor, aber sie lassen doch von Jahrhundert zu Jahrhundert den langsamen aber stetigen üückgang erkennen. Um 400 n.Chr* wandert der heilige i^iilus noch durch die Akazienwälder der Jialb- insel Sinai; um öOO'^^fti^sert Arkulf von Jertiucaiom le^GJMi uaMgon durch die Kiefernwälder ene^und um das Jahr 1000 schreibt der Araber Mukkadasi von der haute vollkommen baumlosen Jdöhe Mizpa bei Jerusalem, die sein Eigentum war: "Das Dorf ist dem üimmel nahe, dem ilachland ferne, hat wenig Stab- wurz, ist reich an üiichen; es beansprucht mühselige Arbeit und liefert nicht reichen iürtrag; die V/eintrauben sind herrlich, die ^ .. iiandeln bitter. Man muss Mukkadasi glucklich preisen, dass er sein Besitztum heute nicht mehr sehen kann , denn wenn er es. — - ^^^i^. ,fS Z^j^ ^^^^-^ /f95€l ^e jetzt beschrfcebeTymusste dr sagen: Kein Baum, der Schatten spen** det, die oteine glühen im Sonnenbrand, die Jjiichen 'sind geschwun- den, der Muhsal Arbeit lohnt nicht mehr, das Land liefert nicht nur nicht reichen- JOckxKg sondern gar keinen iJrtrag, die Wein- trauben sind kümmerlich nur eines ist i:iebliehen wie damals: Die kandeln sind bitter Aus der weiteren Umgebung Jerusa- ^ sich lems wird llöO ein Wald genannt, derJTel iün Sarem, der Gräbst ät-* te Jift^Plk^'des Taufers, \\ fiTiili n Imriifiii nnll iiVirl ^00 Jahre später X fi i 'V 1 wird derselbe ^tald von Antonius Uremonensis beschrieben. Richard Lowenherz kämpfte in einem seither spiirlos verschwunden '•nald bei Ludd** in der Mitte der Sharonebene^ imd so setzen sich die Berichte der Beißenden faoct -»^^»ü«! Jahrhundert eÄ-^k)rt^ . Noch zu Ehde des l^^.Jhdt. standen ^este der Eichen- walder von Basan --• und waren noch immer ihres biblischen \ Jiuhmes würdig, denn der Geograph Bankes behauptet, mit Ausnahme Portugals nirgends im Mittelmeergebiet solch schönen Baxambestand gefunden zu haben. MoonilSS^ ^'breitotc airta ein dichter nald von Eichen zwischen iviazareth und dem Kaxmel aus'' (Conder) und Thomson beschreibt denselben vnald: •' Er führte uns durch eine grosse Allee von prachtvollen üJichen, deren bchatten den fieisen- den dankbar erfrischt. Sie gehört einem ausgedehnten v«ald bxl.... Es gibt kaum einen angenehmeren Anblick als diesen edlen Wald"* Heutet ist keine Spur mehr zu entdecken* Die Waldberichte über -Palästina sind tm ein Reigenlied, bei dem js der Folgende, m chdem er einen Spruch aufgesagt hat, mit dem Refrain schlie sst: Den Wald den du geaeheh. h^gj^j sehe ich nicht. f^» das drei Ziie ipt7;ten v/^V>rechen gegen antreiben Tin^plt^rPa- v^v^iPT.hrennen ..r.^ ^ifi tt^,iint»T-ische33 Zwecke ^^ A \ Sogax von aen e^ ^.,f^.,HÜtte tmd die Bnndeslade ange- aene. vor ,000 Jahren dxe ^^^^^ ^*^^,^, ^,3te i. X, .^'^^ fertigt A6rden -*-- .J en -^ ^«^^^^^ ,^^^ ,^,e, ^ ü.ris gewesen --' ^^^ ^\^^1,,,. ,,s Hol.'.ohlen.rennen ist eines der drei letzten naup seinen ^bschluss fand. Hi^orden der ^^^^^^^:^^^^^:^:.^ aus den d^f- TJeherall im Lande wurde unter der a-ur ^.^ i^^tte hüten -T,.l F. l. ./^ 15 & wenn der Vmld vernichtet ist, bricht man seine Leite ab und wan- dert einige km weiter, vm dort das nächste Waldstück zu lauckakiaa luligiiiiliK'^'i lifltiirj findet man heute in vpllkommen kahlen, versan«* ver st einten (iegenden Ort Schäften /mit i^iamen wie Umm el fahm = Mutter der Holzkohle, in Europa wurde man sagen: Jiohlen- meiler. Der Wald ist geschwunden, der »iewinn ist verglüht, der Bewohner sitzt jetzt, nitze und Hegen preisgegeben, auf kahlem ij'eld, nur der iMame ist wie ein teuflisches üicho in der Leere ge- blieben. Das zweite \/ erbrechen ist das iiegent reiben. Die Ziege ist kein .yeidetier %ie Jiind und i:ichaf^ sondern ein ülettertier auD dem üochlanci/T Sie wählt nicht Hie die v^eiaexiere 'bestimmte borten von Aräutern aus^ sondern ist ein "Allesfresser^*, ein ge*- frässiger, kletternder, ho einlangender Räuber, der eigentlich gar- hicht in das i^ehege der landwirtschaftlichen "üultur** hineinge- hört. Lasst man Ziegen, wie dies überall im Mittelmeergebiet üblich ist, frei -umherlaufen, so fressen sie die jungen Triebe der oträucher und üäume, den natürlichen Nachwuchs des imldes, das Unterholz geht zugrunde imd der wald stirbt .Ä Wo Ziegen in \mldgebiet weiden, ist der viald zum Tode verdammt. Als die itwtw ImgtKim rortiigiesen im Jahr I5OO die msel St. Helena entdeckten, war sie. so dicht bewaldet, dass man nege bahnen musste. I5I3 wurden Ziegen eiingefuhrt. Im Jahr IbOO war die insel schon zur halfte kahl... Die Ziege ist das schlimmste aller Haubtiere; sie hat sicherlich der xvienschheit mehr Schaden zugefügt als Löwen und Tiger zusammen und der Volkswirtschaft lUOOOmal mehr genom^* men als iex|tigteya;ight eingebracht. Sie hat auch in f'alastina mehr als aller ^enschenfrevel den bchwund aes ^mldes beschleionigt, dnn hn,(ibi^nniohB Aor j-ungnn yrtk Triobe verhindert imd dMLjglll Die letzte bcene in dem 4 000 jährigen Drama ••Der Wald- f, mord in i^alastina" spielt während des Krieges 1^14/1918. und die letzten *'i3afbaren**, die hereinbrachen, tun die üeberbleibsel I A- T I^'jf ^ 1 w %* * -. ^ einstiger üerrliohkeit zu aerstören, wari^ -— irib^g, unser vieschlechtl Wegen der Nahe des iiuezkanals war i'alästina der üchaupiatz langer otellungskämpfe und das Hinterland der türki- schen und deutschen Armeen. Holz xxlJügixarigtrttgieKyxa h. x ■ w ■■ t ist ein unentbehrliches Jiriegsmaterial imd ürmeen, dieX in einem herrenlosen i^aad S Jirieg fuhren, kennen keine okrupel: jjie letzten Beste jener üaine, in denen Abraham dem einzigen (iott die ersten Altare errichtete, worden nnf l)fitni11 OTinliTTiriilTt umge«* hauen, um Unterstimde fSir Jj'eldgeschutze zu liefern. Die Reste jener iorste, mit denen holz balomo die Decken des Tempels ^ tafeln liess, wurden niedergeschlagen, um mi I "iifiniiii d^ bchutzengräben auszubohlen; die iMachkommen jener Baume, xmter denen Christus im üreis a^eii^r Junger ü'leichnisse erzählte, wurden ■JKolKrgmigktKgn mit b' zerhackt, um die Lokomotiven zu hei^zen, Munition in die Stellungen des Äeiligen Landes ^"^- ^j^ vernichtencL^iiiclit nur für die Walder Palästinas, sondern auch fiar —- - -unst .Was nach lern ivrieg I9I8 an Baumbestand {Itr ig blieb, ver= dient den Hamen Wald nicht ^elir. Nur der haii^el (PI7), der rom engeren Jö^iegs Schauplatz verhältnisniässi- entfernt war, rettete seine meist unans einziehen Kiefern amd Kriippelgehölze in die Jetz* aeit hinüber, weil es olüoklicherveise an Ver]cehrsmitteln -efehlt hatte, das Holz aus .lern un.^ugänglichen Ge^i r^e zu transportieren. •' üJbonso gibt es ii^ dem nöiMlichen G-aliläa, dessen Berge, höher und regenreicher sind, noch vereinzelte Y/aldreste. Sonst aber findet man in der freien iJatnr n^ar noch zwei Zeugen des einstigen i,eich.= tums: die llultbäuine uiid die Baumstümpfe , ' * \ ¥> 'I. f. ■ f I(o0 Das erste der Zehn Ge"bote lautfet nach lern Ein.^anggsatz/; ^Du sollst keinen freoiden Jotter La"ben neben mir'^^ Die Israeli= ten kamen in ein Land, das ^ie alle LaMer des Alten Orients übersäet mit uotzenbildern war J- erlast ina ist ein Hochland mit im£:eföhr lOCC gleich hohen Bergkuppeii (s. Abb. 23).. Diese Kiij^en sind iie in 1er Libel inmer wieder erv/alinten ^Eohen**, aiif denen die '^^^^^^fei^iv^dieser "fremden Götter*' standen. Dalier kelirt an die huirdert "r;:aiei dor Ausdruck vdeder : Ihr sollt nicht auf die Höhen laufen zv den ■♦■"remden .lottern. Ausserdem opferten die Pleiden in besojideren Hainen und "»mter besonders SJhönen Exemplaren hoher Bäu2iie» Bei all^^n Völkern ist der Baum die Urform des ''Tempels**, der"|Bet=, Opfer= vnd. Hiohtplat^; der Gemeinde. Schon als Abraham nach Kanaan kjin, standen diese Hultbäume im Land, imd er selber. scheint solche gepflanzt zsxksi^MH, resp. an ilanen Altö.re errichte zu haben, i-ils die Solme Jakobs die bche-ndung ihrer Schwester Dinali ötäiijlt räohtr, dass sie die otadt oichdm (das heutige IJablui (S. 25); zerstören, '^verijrub Jakob die G-ötzen, die sie erbeutet hatccn, unter einer liiohe, die bei Sichern stand **(l }^) , und weni 'ßQ Zeilen später lesen wir : j ^<^\9 . ''*!Ba starb Deborali, die Aimne der Hebekka, und ward beg graben zu Bothel unter der i^iche, und sie v/ard genannt •'*i)ie Hla^eeiche" ." ^' Die v/esent.!.! >*h bcriihmtcre Deborah^ die Prophetin imd Sängerin des Deboraliliefes , hatte schon zu Lebzeiten solch einen Xult'ö bavim Ojls Y/olinstätte, besser 5ea.agt vielleicht, als W^kT»ysMT?inTO roisg-^aui^iMLX Empfaii^sraum aiis^e sucht. . . "Zu der Zeit war Pacht er in in Israel die Prophetin Deborah, das \^'eib des Lapidoth. .Sie wolinte unter der **Falmc der Deborala** '•'t Haii^ah * (d.»hV"Die Höhe*) bei Bethel auf .üem Jo"^ " .,e .^ipiiraim, und die Kinder Israel kam n herauf z;* - -• zu Bericht.** ^^9^4 Das Buch bamuel"*'ei-aetHiit den Worten a^ ÄvVäw^£. ^ .^.^.^.J^effU^ vt / ^'Jy^^pi^ "Da machts;;n sich die l.aiinor, soviel ihrer streitbar waren, auf, und marschierten die ganze ITacht und nah= men die Leiche Sauds und die Leichen seiner Sölme von der Hauer Beth Schaans (V» 21) und brachten sie gen Jabes ur.d verbrejinten sie daselbst .Und i^ölmen ihre J-ebeine und vergruben sie unter den "Baum von Jabes" undT fasteten sieben Ta^^e." > / 16/ NacJa dem Tode Salomos breitete sich der Götsenf^.ienst aus: ^*Und Jiida tat^^^^mo dem Herrn übel gefiel..., sie baute!.? sich Höhen, oäulen imd Pilder d^r G-öttin Astarte auf allen Hohen des Landes und unter allen grünen Bäumen,^ Greven diese ILultbäume wettern alle Proplieten, von k'oses an3e= fann-en: I xA.«. » .*••*• «♦l'-f la d' ^0-^ 4.«i»M.. '■'fS^TSl^Wtl^' kirnen ^± schlachtet cUe ^= der an den BacheS unter dc3n Felsen^^in en?" (Je^.^?;. «Und der Herr sprach zu mir zu dieser ^eit des xvonigs Josia : Hast du auch -eschen, was IP^jel, die Ahtrun. ni-e tut ? bio ^eht..dalun auf alle hohen Ber^e und S^^er'alie '^Jimen"Bäume"'and "treibt Hurerei nnd von ^rSesoSrei ihrer Hurerei i.t das 1«^* -^jrf fe? !)' denn .3ie treibt Eurerei nix Stein '.^-■i »lolz! Uer.^J. ^ MfMa mß /^3 Auf ier Abb. 59 b sieht mcua neben und. hinter den Pr^ch' bäumen kleine BÜsihe z'^ischen den üteinen. Das sind diö btuiapf= triebe, die aus dei: -..-urzeln der abgehauenen Eä^Jine hervorvmchdrn . bie werden in der'libel meiirfach erw?imt. Hiob sa3t : "i;in Baum hat Iloffnrmg, auch v.^enn er..schon ab^^eh^uen ist, dass er sich erneuere und seine 8ohOdslini:c hören nicht • ^.^ auf aber der.x.:ensch ?" (Hi.l4). und Jesaja, ebenso gross ai^ ICläger wie als Tröster, verheisst: . r i < ! « t.' ^^ <• t -•T '-.•*» r ; o <"* '• IJ Ez^echlel, menschlich (undf olglich auch dichterisch) nicht so gross wie Jesa;ja \md Jeremia, die grossen Verstehe r und Verzeih sondern ein "Orthodox" er ^tellt schreckliche Strafgerichte in Aussicht: UI-l<3L '•^« - t; lehey/Ioir^^Tfni 'das »-»ciivverx uper euun ux'xxtjt?xi eiipe. ITÖhöi zeratören^ dass eure Alt^ii^e zu3arfiiiLenge= selii^ß^imd eure boruaensäiilen zerbrochen ^w-er*^^n,. . idi yf%^ eurß /Er schlag enoTi rpr eure Götze.^ we»rf en , ' obBÜ aiÖ* allen^^Sohen^uncl "auf allen Lorjebkui/p'en, l > uJid unter allen .^riineii Bäumen un.d unter allen dichten I L'ioheij.^ allwo sie iiiren G-otzen lläuclieropfer "braohxen.*^ (EZo6), Dilles •g^-jbff^ ist Iahinj;egan^;;en : die iJendChen, dfc^ G-ötzenbilder^ die Altäre, -die 3orüienjä.''aleii nur di'. KultbLäiXiiLe sind stel.en getlieben. oie lie.jsen öich nicht so schnell umhauen wie Pild= säulen ^Jii?.l die ii-raber v.hernal'iijaen sie luid dichteten sie uin zu "u-rabstätten von Heiligen", und seitdem sind sie bis auf d^n heu= ti^en Tag Wallfahrtsorte für Kranke^, 3 oiiY/an^^j: e odrof kinderlose IFraüen, und als solche stehen sie no'ch heute i|i Land, und man fiii= det an ihnen die i'etzen von den iaeidern der 1 ranken, die Wucher der unfruchtbaren Frauen oder -ittbriefe hängen als "7cihsaben". iio iA«fien die Tultbäiane di«t^^ den ^.xen lor zerstQrteix Griechentemrel vergleichbar, Zeugnisse von' der tJröose ^^'r^Ver-ah^onlieit und der G-rösse der Verbrechen, s^ die tiefen sie ber^anjen wurden. J ,«»■•'" i f. ,f jif*^ WaM ±* 19 J V Ueberall im Lande sieht man diese Stümpfe, meist in Gruppen, wie ' auf der Abb. 60# Sie wuchsen zwischen den Steinen hervor, Hände die aus den Gräbern der Ermordeten «um Himmel klagen: Hier liegt ein Baum begraben, ein ermcopeter! So ist das Wort des Propheten, der vor drei Jahrtausenden den Wäldern ihr Schicksal vorausgesagt hat, bis auf die Silbe wahr geworden: .^ II Und die Herrlichkeit seines Waldes und seine ^ärtenjn- soll zunichte werden und wird zergehen und schwinden, dass die übrigen Bäume seines V/aldes können gezählt werden und ein Knabe sie kann aufschreiben. " (Jes.lO), -5 '1-1 c* • ...1 II 3c \.Lisb. ff — -^~ '-1 J-x, ^' *.: i'^;^-^^^JDv.j.^> •xf, .^e?MXß •ic%. .i.«-> . ''^'^•'"WiB^J f ♦ 1, j; X ; isfl . 3 .3*^1: i ~iJ. t i n '/ Tai Die •^Verkarst-gn:^'^ > /^r >? Die lutittelneerlaiider sind die Reste jener grossen Kalkplatte, iic aus lern /Iroilei:T>eer aufstieg iind dann zusairiiien- brach. Sie besteh^^ aus Sand-und Kalkstein, einem hrüchio;en ila- h terial^und nei^-^ folglich zu Zerfall. Tier zu kormt, lasg'sie To^.n Klima sehr beansprucht werden* Das LIittelmeerkliua; i^ kei= neGwe^^S^ vde die "iriüilin^sr eisenden^ aus clem Horden giatft)en, milde, sondern der Sonmier ist lieiss imd lang und troctoen und dörrf das L^md mi2L bis auf len Telsen aus. Die Iiegenmlle i|ti Wintej?'ko:i2men imverrcittelt, sind von heftigen Stüriaeifcegleitet » und prasseln ^it der stärke von V^'olkenbrüc aen auf diqfcHrockene Landschaft nieder. Diese Länder brauchen eine besondG|& sorgsa= me Pflege ; sie rcüssen Im üommer vor der AustrockniingHmd iin V/inter vor den zerstörenden V/irkun^on der Blegenmassen* ehütet werden. Das aber -nirdcn sie nicht, sondern im ^^-eg enteil I s±s in ihren i'riedenszeiten vmrden sie von verständnislosen T^cvfoh- nern rücksichtslos ausgenutzt, und in Jenen immer erneuten? Kriegen, üe den Iniialt der sog. "Geschichte*^ bilden, ebenso lautwillig yggr^g-fcörl: verheert. Oft lagen sie nach solchen l^Iriegen jalir zehnte lang entvölkert da,' eine '^eute der V/inde und Wetter. An sich schon. empfindlich und schutzbedürftig^sind sie unter j diesen grausainen Umständen fast alle einem Z(y:fallsproze'fes an=s heimgefallen, der für Tafelländer aus Kalkgestein typisch ist ; \indJ^Verkarstttng" genannt wird. l I •» I .«> ^ «■ te. Pflanze \md Boden . Die Pflanze verhält sich z\m Boden wie die Mutter zu ihren Kindern Sie schenkt ihm nicht nur das Leben, sondern behuetet ihn und m^ erhaelt sein Dasein* Schuettet man einen Haufen Gartenerde auf die Strasse, so ist er bald verschwunden» Er wird vom V/ind verWeht, vom Regen fortgespuelt , von Füssen luid Rädern zerstreut. Der Baur?. aber umklammert die von ihm gescha.ffene Erde mit seinen Wurzeln: wie die Mutter mut schützenden Armen ihrm Kind und gibt ihn nicht her* Der erste Satz der Physik: wo eich ein Körper befindet, kann sich kein zweiter Körper befinden, ist auch der erste Schutz satz derBodenkunde: wo ein Baimi steht, kann kein anderes Geschöpf den v . •* Boden 'betreten und schädigen. Selbst wenn der Baum schon längst' geschwunden ist, halten noch immer die Wurzeln des StunQ)fes das , Erdreich wie mit Eisenklammem, und wer je beim Graben ins Bereich eines Baumstumpfes geraet, weiss, was dies bedeutet: Er ist ins , (■ r i; r ». 1 V 1 I.. ^ —l ■ tfl^^"^%J- % \^ f* T U' ^^9^ tf iH 1' ^1 - 4 1 ' ^1 ) ' \^ 1 . Kapitel ^ "/ __ t ^ Der Boden schwimmt davon und Palästina yrird das Land der Steine, '•Zerfallt doch ein Baum und vergeht, und ein Fels v/ ändert von seiner Stelle. Wasser wäscht' Steine weg und die Fluten schwemmen die Erde davon". ^i^^ ^^ I v! '■^' /■ ) «7 -.V ^ flUß«! spziM^aB mit i>ynaai4.t!^^WLer iafetai"l6t* eiil^W.i^ieh«,.^'» ^ äle eiir ütuo^ 4«r Flur oehütet^imd j^der i^iA. •jwat'ur* ■^i*: w.— •ft'i 3>er baiimlose Boden rutscht von den hängen dsr i^trg^ab^ « ün den sespsgmi üängen dtr u#yg»- halten die wurzeln das is;rdreich wie ausgespannte iNietze. Y/ill man in einer «^ohnung noch dünne Trennungs wände ziehen, so spannt man ein ivietz und füllt die iwiaschen desselben mit einer gipsaxtigen iwiasse. Diese moder^ nen "i'at entwände" sind von der i^atur vor-konstruiert: Jeder berg- hang mit gutem waldbestand ist solch eine i^ietzwand, dessen J>ietz i die »wurzeln der ijäume, dessen üüllmaterial der iioden zwischen den ^iiurzeln i^t. Raubt man dem Berg diesen Wald, so rutscht der jboden ah^ Schon der 'i'ritt des Viehes genügt, um den Boden abzu- schieben,und der Bergbauer hasst die **viehpfade'\ die ihm die Jialde zerstören, denn dort, wo heute das vieh hinabgestiegen, rinnt morgen der ne^en talwärts/ und schwemmt den Boden ab. Viehpfade sind die Vorlauf er der bergz erster enden Kegenbache* #> 1^- '^^ Der vvaldboden lebt im Treibhaus, Freiland friert > Der Boden xst kein totes u-emenge von Erde^ sondern ein Organismus, der nicht nur physikalis hen ochutz sondern zu sei- nem (jedeihen wie das Sind Ruhe, uaxme, ü»rnährung, ütmung n.s.w/./^ benötigt • Jiir darf ä]C± nicht überhitzt werden und nicht erkalten, nicht ersaufen und nicht austrocknen, nicht verhungern und nicht überfüttert werden, nicht versauern vjid nicht versalzen. Nichts verbürgt dem. Boden seine naturlichen Lebensbedingungen so ge^ss wie die über ihm ausgebreitete, selber lebende und folglich die' Atmosphäre des -üebens um sich verbreitende je flanze/^ Gegen den- ireiboden strahlt die oonne und erhitzt ihn, in Baiastina bis auf oü^^^Nachts kühlt sich der i^oden, wenn ihn keine Bflanzen«»^ decict schirmt/bis zum TiefpunJct der Lufttemperatur mb- 4 das /^^ (^y ^"^ ^* ^SK^^ .^i^'^-.-^v ! ') /t« 1 sind Temperatursprunge von oft ^Ü und Äehr im Lauf von 2*^ ^ Stunden /Di es er jähe tteciisel schadigt die tierischen und pflanz- lichen urganismen, die als lebendiger Teil des Bodens in ihm leben. Unter den ijäumen aber schläft der Jrioden wie ein jtiind in seinem nimmelbett, von einer doppelten Decke geschützt: Unten die DChicht des abfallenden L,aubes, die wie eine jjecke dicht über dem ivorper liegt/ oben der luftige Tüll der iÄumkrone, der Wind und otaub, riitze und Aalte abhält imd eine gleichmässiga "Treibhauswarme'' über dem schlafenden üind erhalt; Ein belaubter und ein naKiter j^oden leben, selbst wenn sie nur i>(Jm von einander entfernt sind, in zwei vollkommen verschiedenen ülimaformen* JT ,uttA i;reiland/ fliegt als otaub davoiv im Wald ist es selbst an sturmischen Tagen windstill/x^. i JUS gibt keinen besseren bchutz, dem Y/ind^ zu entfliehen, , als in einen dichten Wald zu treten, iäan hört die iCronen über sich rau**, sehen lond denkt: ^nie windig muss es doch draussen sein, man sel- ber merkt nichts davon und noch weniger der Boden« Da es im«^ ünald keine V^inde gibt, gibt es auch keinen btaub. üeber freiem iielände wirbelt der Wind Wolken von Staub empor und trägt sie davoii^ ütaub ist davonwehendes Land: Bodenverlust. In der Ebene wird der Verlust bis zu einem gewissen ü-rq^d/f durch das Hin-und Herwehen des Staub es ausgeglichen. Das Land wandert in der;t V/indrichtung langsam dahin. Von den Bergen aber v/eht der Staub in die Ebene nieder und kehrt nicht zurück. Die Ebene deckt sich mit dem üoden der Begge wie mit einem feinen i^chaee; Lage über Lage wächst sie auf. Das G-ebirge aber wird kahl; üuppe für Kup- pe kommt der otein zum Vor schein /t^. 51 K ^ yfV^ 1 »• Bttg^^nrommelfeuer der Regentropfen bombardiert. ^ejT ungesohütztejif Boden Der stärkste Jj^eind des kahl gewordenen Landes aber ist Boden fyi 0 \ ,i i i \ das 7/asser. Beobachtet man einen stärkeren Kegenfall über freiem Boden, so sieht man, wie jeder Tropfen ein kleines Loch in den Boden schlagt und das herausgeschlagene iJirdreich zerstreute Am besten sieht man diese Bombardieiröng Tngia-yttffyipyirwtgigx des Bodens und ihre folgen unter einem tropfenden Dach oder in der Umgebung eines freistehenden Baumes; diese=is4 nach einem hegen» von einem Kranz ausgeschwemmter i^rde wie von einem ü-rab/Wgebeiv^Im ilachk land hebt sich die btreuwirkung der Tropfen ähnlich wie die der ötaubverluste wieder auf, aber im ü-ebirge wird der herausgescthla- gene Boden tiefer getragen und kelirt nicht mehr zurückv''"Mit je- dem Hegen verlieren die Berge an Hohe — ^- falls nicht die ßäiome , den Boden vor dem Tropfenschlag beschützen« Ueber einem gut be- waldeten Boden fallen keine Tropfen aus der zerstörenden Hohe der Wolken; die Blatter fangen den Hegen ab/ von den Höheren gleiten die Tropfen auf die niederen und steigen, wie L£enschen ein/^Treppe, von Stufe zu Stufe nieder yimd selbst vom untersten Blatt des Baumes springt der Tropfen nicht auf den Boden^ sondern j auf die Blatter des Unterholz es/^d von diesen auf die (iraser sol^ und iirauter Amd rieselt längs der Regenrinne/des Blattwerks langsam in das innere des Bodens ein>/^er Boden unter einem vvald kennt das Trommelfeuer der Regentropfen nicht. Das Preiland aber vor allem das der kahl gewordenen h5hen wird von den aus dem Himmel fallenden "±liegerbomben" der fiegenwolken grässlich zer- stört, besonders, wenn die h,egeii wie in Baiäst ina fast auseeki schliesslich in i*orm von G-ewitter- und bturmregen mit tropischer Heftigkeit niederprasseln/ x-J, Das Land schwimmt davon l Das iot kein pathetischer lilageruf sondern die einfache ieststellimg einer traurigen Tatsache: In dem waldarm gewordenen Palastina schwimmt mit jedem Hegen ein Teil und zwar ein erheb- licher Teil des ijandes von den Bergen in die iiibene her ab^ und wenn es in Haiäst ina überhaupt noch auf den Hohen wenigstens * ^ I fr i' l ] m. 1 "';, f tn ,-> 4 \ t\ I ,1 r ! I •-1 ,.■*- «t /^ V w 1 I f .• .-«r ..*.*«C2?y«»-"^^ » ^fei f «■ ** i i *.' y u \ \ "•^ij f *t^: f M •>< ^4 iW «v^t ■1 ;^^f%.r «, - ,»L 1^. «» tV ^^•fj/g^ w^ AT- «t 1?^ Boden 6 ^ * J^^# .4^^ , »« ■um ien Garten hemr', sondern ist die Steinnauer der Terrasse, auf der der V/einlüers riiht vrA iieybtwa der Hauer eines Hafenciiiais entSj-richt. Sie schützt, v/ie der Prophet richtig sa^t, den Tfein^n "berg; vor der 7er\rüstung, denn nach der ^^erstörimg di'~ser Unter= I grundrüauer rutscht der Boden ab und fliegt davon» Der Zaun aber ist ein bitter, das ura den V/einberg herumgeführt istj^ um den Zu;= tritt des Viehs zu verhindern ; nach Verlust des Zaunes wird der Weiiiberg z ertreten (Abb, 64 ) . i n öUA. ' / Zwei beriShi^ Bibelstellen v/erden verständlich^^ Heute .ie zu den Zeiten Bi^.ams --Vaul?^'"' len^Z^^^u^ScSutz . ^ Veinberge und Garten "Zaun und ¥j^^^ ' Erdreich zusan»men= , gegen das Vvild, die Mauer, um d-s kargliche Lrareica , _ zu halten» _____ ■ Die einzelnen Terrassenäcker sind oft nicht grösser als ein Ziirauer. Der Heisende aus dem Norden lächelt über diese mit Erde gefüllten Zigarrenkisten, aber sie sind der einzige Besitt*. der den verarmten Enkeln einest reicher Völker geblieben. Die Vorf^ahren prassten am y*f4gedeckten Tisch, er ist der Bettler geworden, der die Brosamen unter den Tischen mit den Fanden zu^ sammenliäufelt und .^ufrMen ist, sich noch eine ärmliche Mahl= zeit zusanmenz-uscha-afeln* Intentional Second Exposure Eoleii 8 n -7r \ Ml'. :ejLi. wiurtm h-^r^T^, :ioniern t.A iic -t':i>i-'::nTior .l-r Turrasje, •r.;f ',cr UiT " .^" iri>v:.2" j >^ii>'t ^^n.. \irht.rj. ^e^-^ .o/.rT eines "-{af on-i^iair b^r • vor l'^r yVr'>rs.tnjn.r-- -icrir. y^ach ir-r ^'^>^: '.vömj " ii i^^cr Triter^ runlr.auer rMt^cht -ler ^'o.U::! ab imi flic::t da*^on^ D-er ^^.1:21 aber :ritt do3 Viehrj zw verhir.dc-r'n ; iiiicii Verl^'-St des Liai^tiieo ;/ird der .:> '"'a:; u>. i-'^r 7/ci2iber^ he::^iiii3ei^llii^t i^t,, iin: den Zv^ «^ I •—j» ■■**..'-^'..jJfc V • ' V M <-" } 5- .• . * J V.w' Zv/ei berühmte BibelsteUen v;erden verständlich^^ ÄwÜt.-'^^S?^^ Uoute wie ..de. :e«e„ Mlea.. -^,J-;;j- 1-^*^1%.^ sl^h.tz, Uiä^'dfs rilirfifl.:™??! .^ ?4 k.rgli*; Krdreioh zue^en» zu halten» . .._!., .... n^^ v-:;-^P'äcVor pin^ oft niJ:it ^^rösser al .■in Si.;..er. D.r .leioonde ans ien Horden l"c:.elt ücer iU^oe nit ^rl.- -«f-llxet, %i -arr''iivi3ten, aber sie .ixnd der ei^-i^e .^esiti, der :ll -erar>nton i^nVeln .:.r^^t reicher V3l-.r .^-.liehen. Die Vorf:i]n-.- T-ao^te:. - .ko£€ :eäoc:cten TioCh, or i^t -ler Bettler ^c^orden, .:.cr di . Lro3a;^^en vuitcr ö.r. 'ri^^rfie-n uät ien Rmden £U= 3a:nnei^i::ufelt und .uf rillen ist. .ich noch eire araliche aahl^ ;:eit ;., uCu.rin.enn'rJi^Ghairf ein . 1% I t I i Der abr:-e3chwe:-a:-ite Boden sar:ir.elt sich in den I/Irildf^n- NieKand, der diese iahrt erlebt hat, kann sie vergessen/; man steigt aus der Bucht von Cattaro, diesem Labyrinth der blauen üeen, das mit seinen "Toteninseln", seinen Cypres3en= hainen, seinem Kapellen und lautlos daliin^^leit enden aondeln- die Einfahrt zum ^^^^^J^'^^J^^^^ scheint, die kurvenreiche atras se hinauf auf den h oruhat on Lowschen. Der Weg führt durch Obst- plantagen und fiebengärten, durch heitere Dörfer, deren Strassen durch die nerden wohlgenährten Viehs versperrt siM, und rück- wärts schauend sieht man in immer erneuten ueberschneidungen die^ blaue Bucht mit ihren bischer - Dörfern, iliren im .nasser iber lUOOm Hohe /u*;^ V üu/fer aiocken m ^o^/^^m^ '»"^^^elblauer wer-- \ luon/ dondon nimmftlH^ftr den Borgon. Und *S^ hat man oben die J^ass- hohe des Lowschen erueicht und schaut auf die üochf lache von Montenegro — ein kahles, kaltes, voh unbarmherzigen i.inden uberfegtes Hochplateau aus dunkelgrauem ütein, ein itiesenfeld ^^ i^^tSS^^y^uf^^ "'■^^®^ ^^®^ unter den Hunderten nnrl Aber hundert cu'von^^^ 5t uxii :e«fcen iltanen aus der Zeit der Götterkäm^fe auf öder Heide begraben. Es ist, alsxBi ! sei man zwischen zwei uante' sehen Gesängen aus den Gefilden der Seligen hinüber ins Reich der Verdairnnten ges abritten. Kein Haus, kein j^eld, kein Mensch zu sehen, — das i-and scheint öde zu sein. Fährt man aber über die üochflach^'liinä«*-, dem wege fol- ^^^'^^l^^lJ^^ ^^ Schlangenlinien zwischen den kahlen ielsen hinatt#Bi^fet, so sieht man, dasa zwischen den steineren iLuppen kulden ausgebauooht sind und diese ..ulden sind gefüllt mit brau- ner Ärde: oie erinnern an »mannen, die mit Moorbado« gefüllt sind^ ■un Band der Mulde^meist etwas erhöht, damit dao uauo im Winter n..?ht ersauf t, ylyenn der Regen die M\ilde# zu einem echten Moorbad äe^ das üOßs des Muldenbauers. Wohl ""1 Wüll sieht man Jcteichtum u Verw Landschaft, den begen der Pflege und den iluch deFrl ^^ »-^mi+trlliuA uud^so niederschmetternd kontrastreich neben \^Au wOl av\ma ^irti W • '^ »l^n v\e \^ - einander wie hierf Diese MuldenHwir tschaft , man könnte sagen : Ackerbau in Badewannen, ist für das ganze Mittelmeergebiet charakteristisch. in \77 xy^ «> * allen waldlos gewordenen Teilen haben die Hohen ihren Boden verloren und ist, die Erde in die Mulden an und zwischen den Hangen gewander^V/ie die l'elder eines Schachbrettes muten die unmauerten Täfelchen übrig gebliebenen Landes an — das grosse Schachfeld ist leer geworden. Die Königinnen, die Turme, die geschwinden Läufer und die stolzen Springer sind dahin, nur die kleinen i'iguren, die Bauern, elende i'ellachen, sind übrig geblieben, das ist das triste Endspiel der grossen Partie, die das luittelmeergebiet einst in der V/eltgeschichte gespielt hat ! .^vi Die kahl gewordenen Felsen sprin/^en^ :'T"-' V- - m ••, -•# i>iaciidjBm die üirde ^^^^ ^'^^ n^iii^n ab/^escJäv/emmt "und V mittdl fortgeweht ist, liegt nuri ^der j?elsen nackt zutage, Viinden und /liegen /> bonnejzf^ -ößd Hitze /^preisgegeben und nuntTnaoh dem VKald und dem Jboden^ wi*d als dritter der j? eisen das Opfer der Elemen- te. Die Sonne erhitzt ihn bis auf 60^; Äie bestrahlte beite ^^if dehnt si.ch stiairker als jene im bchatten^und es kommt zu bprün^i» gen im rffeHwtwiH ü-eländekenntnis wandern deurf, | tm nicht das üpfer der zu Tal regnenden ffelsent rummer zu werden, in den Felsengebirgen der MÄÜste donnern des i^or^ens die Taler, dass man meint; es sei ein Gewitter im i^nzug, aber die bonne _, strahlt vom blauen üimmel imd macht den J^elsen springen, [di't Sjgeinchenfplatzen^ mif^aautem imall, j^jzfdaas der iMeuling meint, es werde geschossen, und nach der nevolvertasche langt, aber^um Aen Angreifer zu treffen, müsste er - — in die bbnneschi essen* ^ .In die Sprünge der i eisen fallen kleinere oteine und bleiben eingeklemmt in der Schwebe (a1?1?. Ä>;(a; . SwSt/'die'^i'fem- v f * peratur so ziehen sie sich zusammen und rutschen etwas tiefer ^""y (b). Steigt^ die lemperatur^so dehnen »« sich/aus und wirken nun wie das Brecheisen, das man in den bpalt des üistendeokels tJ^r ♦ t zvmngt, um ihn abznhebeln (c). Der sprun-::: greift tiefer ins Gestein (bis j5) imd sp'iter wiederholt sich das i^piel und der ?els bricht weiter (bis 4)(d). Stärker noch nls die Steine virkt dns V.nsyer, das in die Sp«^lten sickert und in den T iritermonoten nachts gefriert, irierendes V asser dehnt sich xm 1/10 seines Volumers urid sprengt den Felsen, so 77ie v/ir in der J'hysikstunde erlebten, dass frierendes Y nsser eine eiserne Bombe 7vm 1 latren brachte. • ;, , D^r otein von «esha. / ..;, V.ie in den Alpen der -warine *'FÖhn" dem Fiegenfall vorqus- geht , leiten in Palästina heisse und trockene Schiro^kowinde aus der V^iiste die Kegentage ein. Fast jeder palästinensische Kegen- fall wird durch solch einen heisen Trockenwind angekündigt, dann schlagt der V ind um und die Temperatur falle um 20 - }0'^ . Ueber und die erhitzten ausgetrockneten i' eisen schütten "die Schlauche des Himmels'' ihre Kegen^güsne aus: Kalte Duschefa nach einer i'eiss- luftbestrahlung! Dieser palästinensische Vettertypus kann geradezu als eine üteiÄserstörungs-Methode bezeichnet werden 7^ zerstört man Steine ! Auf der Abb* ^^ ^ieht man deja JgwrwiHmfc. Stein von MEfidka Mesha, berühmt, weil auf dieser Siejjessteli^ dea Königs Mesha von Moab ein Sieg über '^Israel'' verewigt ist •«»>,< iwr» ■■ <»»<^»- hier zum ersten Mal ausserhalb der Bibel der Name Israel auftaucht Wie mnn sieht^ist der Stein in Trümmer zersprengt, aber nicht in- folge seines Alters, denn er wurde unversehrt gefunden. A^ei^als" die Grel ehrten sich a]^u taNgg lebhaft für ihn interessierten. -^ wurden die Araber misstrauisch "and wollten ihn zerstören. Für di Zerstörung i?on otein haben sie eine altbev/'isihrte Ivlethode, die sie offenbar der Natur abgelauscht haben: sie legen den Stein in idfieJ und wenn er erhitzt ist, übergiessen sie ihn mit kaltem yvasser* Wie dem Stein von luiesixa mit dem Namen Israel ergeht es dem ganzen Lande: Ein Dutzend Mal im Jahr wtrd/^eS- durch die u-luten der sen- genden vmstenwinde erhitzt. und wenn es heiss und trockeji geworden überschüttet der Himmel die glühenden Felsen mit kaltem in/asser, und se sieht das Land heute wirklich aus wie die Steift von Mesha. auf dfer sein Name zum ersten Mal in ütein gegraben wurde. y^- a V f i ^y'' \ « « ^ » xf ,1 'y**^ •X • -• *<. ■j ". ■t ■^^ A »■^■"■'•mmmm» •" • '1~ ' ~- Mir IT 'III " • I ~ iwta.niii »«w>»-vui»<-^iiii |w»wiw«iii»i>i»i .1 I I »»■»»'■.»M«:»«im».".j,^w> r/^-iom^^,., 9\. ■■■" At t T: Staubige ^^inde^ zerschlissene üleider mid Terwitterte U'esich.ter# Durch die Zertrümmerung und Zerpulverung des i^eiirges ist die Luft in Palastina stauhig. Palästina ist ein windiges Land, weil es einen grossen Teil des Jahres in der Zone d^ Passiatwinde liegt. In einem gut bewaldeten Land wird der viind nicht stark empfunden, weil die Jiron^/der Bäume ihn wie iieusen abschirmen xmd mildern. Aber über das kalgewordenej^ ^p^^ (InhJTt und heult durch die nackten Taler^Di btaub der lixKtz DÖnen, die Ostwinde den btaub der Wüste ein, die büdwinde wirbeln den Loss der leeren bteppen hoch. In der DÜrre des langen ^ockeno^ iiommers zerstäubt die Erde zu einem feinen rulver, das der vvind leicht aufhebt und hoch dahinträgt -- ^i»- Palastina ist ein staubiges Land. Der Staub bewaldeter Lander ist nicht nur spärlich, sondern^ auch milde wie die Landschaft selbst. f ei?t er un^eheamt de wehen den IFO 4eim er ist ja der sterbliche Teil von ihr imd besteht aus ianimeu^ vertrocknet er ^Blatter, Humusbrö ekeln, Moosf äserchen, i:'ollenkoraeKi aus den Blüten und den Eisten von verwesenden Insekten* Dies^ ütaub ist fein und weich wie ausgemahlenes ü^ehl. Aber der Staiib • ^ kahl er^ und^gar wie i-alästina auch noch wüstennaher Lander iat ' » hart, spitz, kristallinischeres sind keine i^ollenkörher und MOOSi»* fasern^ sondern kleine bteine^^die uns ins ü-e sieht wehen, im ade! liintersolme^s . Daher leidet wie die üiiskristalle in ir'alästina die haut der Menschen stark, die Zartheit des Teints^ geht leicht verloren, und bei jenen i.euten, die sich viel im i'reien aufhalten, '^^^^^i^'^ßj^'^ f^^ üaut wie bei den Bergsteigern una beefahrern iiiUropasv^i-leider und^bchi;üizeug verstauben schnell und verschlussen rascher als inNaildi^iiMgxL Landern. H J u^ 1 ^^i^.^,.'^,^ Der rtindschliff • K. "4' ^^.vijieKiYirkung des acliaarfen saadführ enden V/indes bessbiciinet iaan als ctetL ''Windschliff ^ • Ein bewaldetes Ännt, den ^lindschliff nicht; Äie Blätter der Baume opfern^ ^ T Sie halten den ^ind und mit dem.#ind den Sandstaub ab \md /Jb^fj zerfetzen, im muif dti' Monuit^ uo* ia iirrrrret fallflpJ»^ B» ab, und im nächsten Jahr wachst eiie neue ü-arde zum -Schutz,.^'' JLer i^andschaft heran. Aber die Weisen des kahlen Landes werden von den sandigen »binden angeblasen wie von bandst rahlgeb las ep. und glatt geschliffen. fj:txigyyigt?iinrx±±migJadL^^ spitze |^ si* ./ Felsen findet man selten, die meisten sind poliert, als se mit bandpapier abgerieben, und die taitta eRa^lSnge^^ gleich hoheii Üuppen des palästinensischen üebirges stehen gedrängt neben ein-^ ander wie;i die Glatzen in einer Veroammlimg von Kahlkopf igen» \ Di'^ kahl polierte hohe ->■*'■ das V^orbild der arabischen Kuppel^ ? Die glatt geschliffenen Jiuppen des liebirges dürften iltohl das ivlaturmodel'l der arabischen Kuppel gewesen sein, denn in die- ser ewig von wandernden i'einden bedrohten weit strebten die Architekten nicht wie im iMorden danach^ haus er und btädte au%;ltlr Landschaft durch Turm und opitzdach herauszuheben^ sondern im Ge- genteil: sie zu verbergen, und 3;iifflonafl^ii düJMfrBl't findet man ^. m / V 5i »«,«-• f9l \< \ eine so mimikryliaft der Landschaft angepasste Architektur wie hier im arabischen üebiet, wo man nicht nur einzelne Hauaer son- dern ganze Dörfer in der Landschaft suchen muss^tun sieati ent«» decken. • ^ W^' Wie die berge im ganzen^werden alle losjfelösten Teile der lelsen vom inind geschliffen, und so ist i^ilästina das juand der glatten ijteine, der zu Millionen herumliegenden! '•versteinerten Brote^, der -^teinernBn*^ (:^urken und Melonen, der üteinkartoffeln und der "isirbsenfelder*' geworden. ^ ^^K^ t %%>, 1l* »•VSr - 1 ■m 4s ,.f » - i V 5* t iM '•V '•^ ^* .'.»• ••£. /^ Jf : f Eoden 14 » Die steinernen Male» ^^ 'In^ eineirr sd versteinten, statt mit Pflanzen, mit Steinen Äbdlifsäeten Land wie Palästina-sfielt naturgemäss der 3tein3lln der Volkskunde eine ganz andere Rolle als bei Völkern, die in Wandern oder auf de^x- Präer ien leben. Indianer oder i'innen haben koilne Redensarten prägen können wie "Stein des Anstosses** oder IPels meines Keils'*, sie haben keine Steinraale aufgerichtet oder eine I 1 ♦fi'odesstrafe durch das üteinigen gekannt. Das Steininal ist eine uralte, at von den ''Riesen der Vor= zeif d.h. den luienschen der Steinzeit übernommene i'oinn der Kult= Stätte • An ihr mirde geopfert, an ihr versammelte sich der Stamm; sie ist die Urform des G-otteshauses ; sodann wurden solche* Male auf /gestellt als Sjnnbole der l'ruchtbarkeit, dort gatteten sich die Menipchen und so entstanden die ''Orgien", und schliesslich dienten sie. der astronomischen und geographischen Orientierung^. In der Bibel, namentlich in den älteren Teilen, werden diese ivial^ sejir*' oft ervirälmt. Der Traiua von der Himmelsleiter vnirde nicht, wie a' dies in einer nordischen üeberlief eruiig heissen wurde, auf einem "Kissen aus weichen iasss Moos" geträumt, denn ILoos gibt es in der palästinensischen Trockenla^ndschaft nicht, sondern "Er nahm einen Stein, der dort lag, und legte ihn zu seinem Plaupte, und begann zu schlafen ; und ihn ^iträumte • . • • und Jakob stand des Borgens früh auf .un^ najixn den Stein, den er zu seinen Häupten gelegt hatte, unjji. rich= tete ihn auf zu einem iual, und goss Oel oben drauf. Und hiess die Stätte Beth^El (Gotteshaus)" (Gen*28)^ Später flieht Jakob mit seinen Frauen und der l«:itgift, die ihm sein Schwiegervater Laban vorenthält. Laban holt ihn ein, sie sprechen sich aus und versöhnen sich. 1 "Da nahm Jakob einen btein und richtete ihn auf zu einem ivial, und sprach zu seinen Brüdern : Leset Steine auf ! Und sie nahrüen Steine und machten einen Haufen und assen auf dem Haufen" ( ü-en .31 ) • Auf höheren Kulturstufen ^vru-rdcn diese i^ale behauen* Sie erhiel"fenj Phallusform (i'ruchtbarkeitssymbole) oder iwenschenform (G-ötzen)^ Als Moses die Lehre vom bildlosen G-ott verkündet, schlie«>3t Jjgljf. •>» •,4 f ^ Boden 15 1^3 ...i 0' ^ vm die Verwendimg heidnischer Kultstatten zu verhindern, an die ^ 10 ilebote als erste Ausfuhrungsbestiramuiig den tJatz. an i k "Und so du mir einen steinernen Altar machen willst, sollst du ihn nicht von gehauenen Steinen bauen, denn wenn du mit deinem L^ess er darüber fährst, so ent-veilBM: ' du ihn.** Odioses III 2o). . /"Ebenso heisst es spater in der grossen Zusammenfassung der (Jebote (III 26) an erster Stelle : ^ " 1 "^ y^ l .-> % "ihr sollt euch keine G-otzen machen noch Bild und flbllt euch keine Säulen aufrichten ; auch keinen luialstein setzen in eurem Lande und davor beten, denn Ich bin der Herr, euer viott ! " i Das Steini.g;en> , Als Todesstrafe führte Iloses das Steinigen ein das Gesetz lu.oses ist in der von Steinen übersäeten "Hamada*'=V/üste des Sinai gegeben worden. Christus, den die HömeriC richten, wird ans Ivreuz geschlagen, aber Stephanus, das nächste Glaubensopfer, . wird unter der ilnfülririmg des damals noch nicht begehrten Paulus ' von der Volksmenge gerichtet v^^ Ä^^** w^-^^ ; '^Sie schrieen aber laut und hielten ihre Ohren zu (um seine Predigt nicht zu hören) und stürmten allesamt auf/ ihn ein, trieben ihn zur Stadt hinaiis und steinigten # ihn»» (Ap.7)- Vi Absalcms i..al . üeber dem Toten werden als »*i*ial" die Steine zvl einem Haufen aufgeschichtet. Als man Absalom, den rebellischen Sohn Davids, im Wald getötet hatte, »»nahmen sie ihn und warfen ihn mitten im V/ald in einen tiefen Graben und schichteten einen sehr hohen Haufen von Steinen über ihm auf» (Sam.II 18). Dass man über Absalom »»einen sehr hohen Haufen von Steinen»» schichtete, war ein ..eugnis für die königliche iiJhre, die ihm ge= bührte. So liegt er nun im (entschvmndenen) Wald begraben und ^icht in dem Königsgrab, das er sich gebaut hatte. ■lt. .1 p 0 SJ.- »»Absalom aber hatte sich^^ein iwlal aufgerichtet, da er noch lebte ; dies steht im ivönigsgirund. Denn er sprach : Ich . habe keinen Sohn, darum soll dies meines T'amens Gedcächtnis sein ; und er nannte dies iwial nach seinem Hamen, und so heisst es bis auf diesen Tag »»Absaloms ivial"(Sam.II 18) • •KIT" .^-.^w;^-^ nij Dieses Lial des Absalom i^lattoggyrn Aar 'igmiaiiQfaih- ALajQmhB^:xiate2mg?h3Dh fwlir.cThlTf.Tih^'^'wirigt. steht noch heute im Konissgrimd, d.h. im Tal Josfiphat ,• man sieht seine Spitze auf der iJo'b . 40 . Es ist nicht, wie Luther ,^f• vis Chi ich übersetzt, eine •*Säule^* sondern ein iLLeines soleuüi.. Noch heute fuhren Juden wie Araber Kinder^ ctie;.pider= ►ßpe^stig sind, hinaus an dieses Ual "und halten ihnen dort eSae ^Strafpredigt, die mit den Wortga endet ;..liS[enjx. du dich nicht be3= serst, soll es dir ergehen wie /ibsaior. i •--- '-"" .•^^^^"^•inV.-:h, uS- ~ korr^en und nicht in dem G-rab liegen, das du dir wünschest. Die Chinesen bringen, utti den Toten zu erfreuen, eine Schale Reis und stellen, stellen sie auf das Grab, der Europäer legt Blumen darauf. In Pal^'tina, ieÄ Land der oteine v^as kann man einem Toten anderes bringen /^Is einen Stein? Und so ist die Sitte entstanden , die die Juden in allen Ländern der Zerstrounung beibehalten haben, dem Toten als Zeichen ehrenden Angedenkens ein Steinchen auf das Grab 7U legen wie man sie auf den Grabplatten der Abb. 40 sieht. Xr\ ö,en Steinchen, die man />A^/ auf den Gräbern der Jnden in Cincinati, Prag oder Johannisburg liegen sieht, kann man das geologische Schicksal ihres Heimat- landes ablesen: den Zerfall in Steine. — ■*. Die Yvindtäler (Vvadis). So wie sich im Gebirge das ^J^asser in bestimmten Strom- linien bewegt und hierlurch die Flusstaler auswäscht, wehen auch die Vinde in gesetzmassigen ''V indstrassen'* , und wenn sie, wie in Palästina, scharfeb Sand mit sich führen, schleifen sie aus dem Hochland "\"indtäler" aus. Viele dieser V indtäler sind zugleich auch V/assertäler , die Sohle des Tales ist vom V asser, die Hänge sind von den V.inden ausgesohliffen. V^ie stark, ja zuweilen sogar ausschliesslich der Anteil des V/indes aber ist, erkennt man bei vielen Tälern an dem I/iangel eines Gefälles, manche V indtnler laufen sogar entgegen der Schwerkraft bergauf. Man nennt diese für Trockengebiete und Kahlgebirge charakter- istischen Trookentäler , die entweder nie oder nur zur Regenzeit V.asser fiihren, V-adis. Auch PnlÄätina ist reich an ihnen, so reich, dass man schon aus der Zahl ihre Natur gls V indtäler erkennen kann, denn niemals v/urdo Palästina von so vielen und so tief wirkenden Flüssen durchzogen v ie es heute Trockentäler, ^ndis, besitzt (Abb. 68) . t lUt^ u^ XI v# SV*' l » » .^ ' •> • k -^ 1 > ■ .1 *> t^ic ti / f 'C'/^ w >,, «. h «-1. j T k '"C ~y. •'VllOO^ w/ ^ Xi^J-'i • '-<• ;^ :^^ w "J- C4 L -• Ci -JV X A. ^^ r r\ ^.^. - X^. 1 iOl a31xrjX riop.f^ T-i-v nov PI 81 lesiJö ?T liiÜ-LjC-. .1. r ^.L X U ^' J- i.- ^.. 'U 4.0V iteM»'.^^ Das üochland wird zum JIKar v^eichere Gesteinsschichten werdan dtirch den windsdixliff riascher ausgefeilt als harte und dort, wo weiche bohicht^i unter harten liegen, entstehen Ausfeilungen und Unterhöhlungen -des ü-esteins, ähnlich dem ^'Unterschliff **, den der Zahnarzt zum Hal- ten der jjullungen in die Zahnwand bohrt. Im Gebirge werdgn^*keine "iüllungen** eingelegt ^sondern das unterhöhlte Gestein briqäit^zu- sammen.und es entstehen jene Trümmerfelder, die für Karsljgebirge charakteristisch sind. Eine gesunde Landschaft macht den iüiii- 3, die Ufer erheben ?' erheben sich die berge zu immer grosseren höhen. Eine Karstlandschaft hingegen ist "unordentlich^. Sie sieht aus wie ein ij^inderz immer bm AbenÄ eines vjefcurtstages, wenn ein Dutzend Kinderei darin getobt hat nml ilmmjiliiM Miilmnui^ imi miMilimi^ iiimrli iiiiniii iTn^rnii^rni i'oit' Die Schränke abgerückt, die Betten durcheinÄnder g.ewiihlti die Stühle EU einem "io^iegsschiff** auf getürmt und aus dem itegal sind die' Bücher a\if den Boden gerutscht. Man hat den Eindruck, dass in der Karstlandschaft Jiiesen mit einander gerauft hätten, €t€dan ^ ISL Boden I7 I) Bergkupi^en abbrachen, sich mit i?elsenblöcken bewarfen • -»aume ausrissen, -um oie sich gegenseitig um den Lopf zu schinden — • und dann flohen sie vor deifr Donnerwort eines viottes und liessen die Landschaft in ihrer Unordnung liegen. Uan nennt vjebij -e, die erst den y«ald und dann den i^oden verloren^ und deren naiJkte J^'ölsei nun ein bpiel der ÄEiExuEÄtKXÄx Elemente geworden, ivarstland- Schäften. Das ganze nördliche ...ittelmeergebiet von ^Taen bis ivleinasien ist durch den naldverlust zum "Aarst** geworden. x''älart man von den ö st erreich «fischen Alpen südwärts nach Dalmatien, so kommt man ins ^ebiet des ^'Karstes**. Der iNiordeuropäer, der mit dem ijegriff "Jrebirge" die Vorstellung von duftenden üochwäldern, silbernen nasserfällen und blumenüb ersähen Almen verbindet und diese i^ilder aus dem nördlichen Teil der Alpen lebendig iirKd frisch mit ins oüdland hinübernimmt, erschrickt zutiefst, wenn er jenseits der Alpentunnel im ü-ebiet von Tri est den "Aarsf^ er- blickt. Als (jrillparzer 1819 von Vaen nach it-alien reiste imd ins üarstgebiet kam, schrieb er in sein Tagebuch: "Da lag eine ^ vmste vor uns..*, i'elsentrümmer bedeckten zahllos die i» eider und schufen das u-anze zu einem steinernen Meer lom; es war, als hätte Gott hier gestanden, als er nach dem iiall der Menschen den i?luch über die ü^rde sprach.*^ Auch weite Teilet jfrankreichs sind seit den grausamen^totalitären'' Religionskriegen gegeii dic^ Albigenser wie zur btrafe für den gottlosen ü'revel dieses ijiaygT^iany. Bruderkampf es Qe^en unscliuldige und hochstehende 3Äen fwäZd^und menschenarm geworden und zu einer ivarstlandiBchÄ: zerfallen. "i^Ian kann i^ich", schreibt ein französischer G-el|hrter des voriÄn Johrhimderts, ^'keinen r^egriff machen von den brenncnSW den l5ergsGhluchfen, wo es kaum einen Busch mehr gibt, wo die ■ quellen versiegt sind, wo die jttegenmassen, die niederstürzen^ \ den Boden nur noch oder machen.... eine schauerliche i»üsten*i,^._| aus der sich der luensch zurückziehen musste." So ist das gan«« H Mittelmeergebiet geworden von Spanien bis i^alästina -— tage-uii(i, tagelang gleitet das Schiff auf seiner AÜstenfahrt schweigend längs der steinernen Ufer dahin wie an einer ürespensterlandschaft .1 i\ /%ie,ein ircrlogenog -olumenstrauss-^* def auf einer grauen ii-iaJckadamstrass^liegt • Die Welt des Mittelmeöre^ 1 über die einst die oonne Homers gelächelt;, in der die i^e^den der Vorzeit in dunklenji Waldern den hber jagten, in deren Hainen die bybillen weissagten, in der es keine msel gab, 4ay deren i^iniengarten dem Ankömmling nicht die Marmorsäulen eines iem^ls entgegen! Glicht tt on, diese . ^ , , « •»». .•j*,," '.> -N- ;., ^ ^ . W" ■< f' 4 ri» -jfr»-» ;<>^' »rty' \ m III . TEIL DAÖ^ WASSER UND ^im v;assersch7;timd . nn 1*^ Kapitel 8 Das Oberflächenwasser Kegenwasser, Flüsse, Sumpfe, SÜssv,asser-öeen. ••Denn der üiwige, dein Gott, bringt dich in ein schönes Land, ein Land der Wasserbache, der Quellen und der Seen, die in der Ebene und im Gebirge entspringen**' V 8 Ob •Wasser l^J .i^ Das »Kasser in der Bibel, Der erste naturwissensciiaftliche -begriff deivlOTpel ist — •>--- ' .*^-. i- das Wasser ;^pUnd der ü-eist O-ottes sShwebte über den tJ^TÄewässern";^ TJhd mit dem ijegriff »msser endet sie: "^ven dürstet, der^^omme ■und nehme das vmsser des j-.ebens" schliesst die ufi'enljQiriBig Johannas. Kein iiilement wird so oft erwähnt imp. so vieljßu sprach- lichen /i/endungen gewählt — - die üirklärim^ iQDen die (i^tschiMte •und iMatur^eschichte. Als die Juden ihr / f* ^ Disputation über die MOgliclikeit, als luensch die ^^ege iind das ^ue^en U-ottes zu erkennen. ''Siehe, ^iott ist gross und unbekannt, niemand kann die Ziahl seiner Jahre erforschen'', sagt der eine der bpr.echer Elihu "und zählt nun die Ncturersoheinungen auf. l(»ie immer wird an erster otelle der Regen genannt: "i^r ballt das yuasser zu 'iropfen und treibt die »nolken zusammen zum Hegen, xouixs sodaSSygie rieseln und negen auf die iv/^ens che/ träufelt ••.• der Blitz 'ä'cheint über die Enden der üjrde und ihm nach brüllt der Donnerl.*, Er spricht zum bchnee, dass er auf ü^rden erscheine und zum Platzregen, dass er ntederschiesst mit Macht...." Auch Eiob selber schildert das vi^etter in aller iiusführlichkeit: "ü^r fasst das /va^ser zmsanmen in seinen v^olken und die v^olken zer- reissen darunter nicht!.... Die bäulen des üimmels zittern und entsetzen sich vor seinem bchelten.... Am Himmel wird es schön durch seinen vdnd.... V/er aber will den Doimer seiner Macht ver- l stehen V^" Am Schluss ertönt die Stimme des Herren selbst au$ den ; wölken und er richtet an die i.^enschen, die sich ein urteil er- ■ laubeii, eine XLeihe von Fragen und unter ihnen heisst es: "bjist [Du schon an dem Ort gewesen, von dem der iSchnee kommtY Und i:|ift Du gesehen, von wo der iiagel fällt?.... V/er hat dem irlatzregeK, s'emnen juauf angewiesen und dem ülitz und Donner ihre/ nege.. y f V/er ist des negens Vater? V/er zeugt die Tropfen des Taues? wwisen I Leiht ist das BIbäx hervorgegangen und wer g staltet den üeif I unter dem Himmel, sodass das nasser gleich wird den btaineja ond sich verbirgt imd die tiefen ü-ewässer an ihrer Uberfläohe .^jCrie- ren?*.*« Kannst Du Blitze daherf^ihren lassen, dass sie^u Ti!)^ ' sprechen: Jdier sind wir!.... Und die Wasserschläuche 0ips üipueis Palästina ist dnrchaus nicht vasserarm. Es erhält ^^g » , in seinem nördlichen Teil imd über dem ganzen Hochplateau eben*'*' soviel jtiegen wie Nordeuropa, Vstb er dieser hegen ist ^^^^°€ÜA§3,^;g i teiltt Erstens ist es in i'alästina garnicht sicher, dass e^ireg- I net; es gibt ganze berien von Jahren, in denen es praktisch ge^te sprochen garnicht regnet! in jedem Fall aber ist der hegen auf wenige 'rtinterwochen zusammengedrängt und der übrige Teil des im Jahres regenfrei. In Nordeuropa , wo der negen über das ganze « f •Ci IV \* V / «i •I ■i. \ \ \ Jahr ziemlich, gleichmassig verteilt ist, macht man sich wenig borgen über das Wasser. In Palastina aber erntet der Landmann den hegen aus den violken wie im i^iorden der Bauer seine Kajbtoffelt aus dem Loden in einer kurzen öaison "und mit dem geernteten Vorrat muss er niüi haushalten über das ganze Jahr bis zub näch- sten jßirnte; es gibt gute und gibt schlechte iiirnte^ahre des Regens und niemand weiss, wie der üirtrag im nächsten Jahr sein wird, und nun versteht man , dass trotz der ^«assermenge -in der btatis-i tik!- heute wie in biblischen Zeiten kein Schatz so köstlich ist als wie das ymsser, kein Vorrat so sorgsam bewahrt wird wie die- ser, kein ^ort so viel gebraucht und( keine i-rage so oft aufgewor- fen wird. Und daher ist auch die bpcache in einem Mass, das für Volker anderer Zonen kaum verständlich ist, durchzogen mit bil- ^ dern aus der v^elt des wa3serbedürftigen JL,andes: Die Seele g^T^ttt durstet und sie lechzt nach ^nade, sie wird getrankt und gelabt, das »msser des Lebens wird gereicht und der Jbronnen des Heils wird versprochen, und da es in diesem Lande nicht nur trinkbare ^bitteren 8t falsch gedeutet wird^ sondern sich auf die "verderbten vvasser" Jt^alästina§ Man kann das V/ass erprob lern Palästinas garnicht besser erfassen^i als indem man die Kegenfälle als Regenernten bezeichnet und sie den Kar= toffelernten des nordischen Bauern gleichaetzt. So wie .der nordi= ! sehe Bauer das o^'ahr beiirteilt nach dem Ausfall der Kartoffelernte, ' und wie er s^x/en Lrntevorrat speichert und je nach saliner kenge vi^ oder wenig Vieh hochziehen kann, so hängt der V/ohlstand des palästisr' nensischen Bauern einzig Tand allglfr von der jeweiligen Regenernjte ab, denn alles andere ist ihm in diesem "Gelobten Lande" sicher* Wasserernte = Kartoffelernte — ein banaler Vergleich, aber er er= hellt mit einem Schlag für den Menschen einer anderen 7/elt die Si= tuation und --- die Literatur, die Bibel, die er sonst nicht 1 S rri jirmm ^ ^ *^ .^^<4^^;^71 /^^^-^^^ C Auf der Abb, ^/sind die Schicksale des Hegenwassers in einem bewaldeten Land dargestellt. Es ist angejioramen, dass " ion jLitex' 7/asser über dem Berg niedergegangen sind. Hiervon halt der i^oden ^00.000 Liter zurück- denn orptonfi saugen sich die i/i/urzeln und nacJri iiuien die gatizen Jt^flanzen voll mit nasser und zweitens ist der boden porös; jede y^urzel steckt in einem von ihr cjusgefressenen üirdrohr und dieses g f^allt sich und halt das v^sser fest/ wie ein i?üllfederhalter^imd da der boden unter den Aronen der Baume und unter der nTimusdecke weder von ^«ind noch bonne ge- , troffen wird, sondern sozusgen luftdicht abgeschlossen ist, bleibt das nasser wochen? ja monatelang in der ü^rde. Abgesehen von dem '' vmsserübersGhuss, der abwärts sickert imd zum "ü-rundwacsser" wird, hat das i^sser keinen anderen neg, den Boden zu verlassen, als durch die f'flanzen. Hierbei beteiligt es sich am Aufbau von Ziuckey Starke, Jiiiweiss, üelen, Harz und jjuft Stoffen, an der Bildung von Blättern, nolz und Früchten — - über bewaldetem Land regnet es nicht umsonat !j<öfeis wasser muss auf seinem weg zurück in die iNiatur die rflanze^ passieren, am üufbati der iflginze, an der i'roduktion von jboden, J?eldfrucht und neuen rflanzen, d.h# an der Verbesserung des Landes, an der ** Verbesserung der vuelt'^ mitarbeiten* Ler geniale ^enscxh ist kein Spezialist in jenem oinn, dass er nur auf seinem u-ebiet Grosses leistet. Wohin er mit den "Augen des aenies" blickt, sdc^s^ er die melt^J&'istalllclacjmd. iiue der ¥a!ta)tr. Homer, Leonardo, Shakejr- O V 4peare, lioethe aind \solchejJBeispiele Tieja'';Deher^. In diese Keihe gehört a-uijh Jesaja; jede seiner Üeden atmet den Geist vollende- ter Kenntnis nicht nur der Menschen und Völker sondern auch der | > ' ffY \ • \ ')^, f V' \ I » t ■• ■r* '^* ^•/^ i^Jatur, und auch der/ weg, die ^'Mission'' des vmssers war ihrp nicht unb ekannt . **Denn meine (jedanken sind nicht eure ü-edanken, und eure 'Wege el der ege höher sind nicht meine wege, spricht der Herrj. Sondern sovi Himmel hoher ist als die ü^rde, so sind auch meine v«eg als eure ..ege, imd meine (iedanken denn eure ^edaiiken. Denn gleichwie der liegen und Schnee vom Himmel fällt und nicht wieder dahin kommt, sondern feuchtet die "^rde und macht sie fruchtbar und wachsend, dass sje gibt bamen zu säen und Brot zu essen: Also soll das 7/ort, so aus meinem Muade geht, aucli sein. Es soll nicht wieder zu mir leer kommen, sondern erwir- ken,was mir wohlgefällt, und soll verrichten^ wo zu ich es aussende'* \%^^ Kp. 55) • Der ile>^en über waldlosem Land, * (janz anders ist das Schicksal des Regens über waldlosem Land (Abb. j^ ). Die Hegentropfen pras.^eln ^e^en das nackte iiirdreich, zerschlagen die Decke imd zerspl^engen die Arume. Der Boden ist, soweit er überhaupt noch Vorhanden, nicht von ii^urzeln f durchzogen "und porös^ sondern kompakt. Das Wasser wird nicht wie \ im ymldboden durch v^urzelkanäle in die Tiefe geleitet^ sondern dringt nur langsam ein^imd bei starken Hegenfällen, wie sie für Palästina charakteristisch sind, fliesst allein wegen des Man- gels an?ZiUlauf-und Verteilungsrohren Mier grosste Teil ungenutzt talwärts: Braune iiegenbäche strömen in die Täler, J^OO .000 Liter strömen (32uuuü4 ^>>--f^H.v-<-.^ >^ pi^^/i^i^e^^ a^U^^^^hu. < ^rt^ A^a^iL^ '^Tun die Himmel sich auf^md^egnen,^ so traufeit das Wasser/ über weisen UQd Grasjif, Mauern und Bäume zugleich ./Kehrt die Sonne zurück, so verdampft vom ütein die Wohltat ,/lNiur das Lebendige halt ü-abej^ der Göttlichen f est . '^i^^cäSfe^ i?lüsse im bewaldeten Urebiet. # Der Ueberschuss an Wasser, den deir Hoden nacht zu halten vermag^ sickert im vmldgelände langsam durch die Schichten, f± filtriert sich in den Hören ^d^, s , Bodens und erscheint als klares Grundwasser in der Tiefe^Irgendwo kommt es wieder zum ^/erschein, entweder als quelle, cüe "kristallklar* "VMeressIcZert \int er- irdisch in die i^lüsse des Landes. Da es KOchen, ja Monate dauert, bis der ma Ee^en die porösen Schichten des Bodens durchwandert hat und langsam wie aus einem öeihtuck abtropft, ändert sich die »mssermenge der v^uellen und i'lüsse im Lauf des Jalires hur wenig* i f: ) /yt 0 V h. fl-u («' Vi 1 Bewaldetes Land wird durch_den_Regen_senahrt Das Ilegenwasser wird d\irch die Baume auf gehalten, i-eä er= reicht den Boden garnicht unmittelbar sondern tropft durch die Zweige id sickert allmählich in den Boden. Die Vsurzelschicfcüy langsam nieder und der Bä f «-.— -«»üjm Axiresgebirge in die üahara führt. rt dtirch das steinige ü'lussbett über eine ^eihej;on ^ lenken, ^^dj^^kejpzwo^ ' Als tda. 3 Tage spater von der neile zu den 'iouareg^VimTickkehrte>« ^^^eif^jrÜiil^ ^" ^y- hochgehendes schäumendes Gewässer von Lehm-' färbe verwandelt ,rStarker aa>er als das .Haschen des Wassers war das f^oltern der durchschnittlich kopfgrossen steine, die tal- warts getrieben wurden und wie ein Schwärm von Heuschrecken da- hinwariderten. Der Boden bebte, sodass man an ein j:.rdbeben denken konnte. An eine Ueberquersmg des iclusses war nicht zu denken, und man musste auf dem diesseitigen Ufer lagern. Nach 2 Tagen war das -nasser so stark gefallen, dass aan mit dem Auto durch- fahren konnte und nach weiteren 5 Tagen war das ilussbett bis auf ®^^^Se^rt^sale trocken. Und nun brüteten die steine wieder/" in der Sonnenwarm e'^gf Monate lang, unbeweglich wie die Köpfe von schlafenden Alligatoren, um dann abBrmals während der ^-5 Hegen- ^«fÄ des Jahres um einige hundert Meter talwärts zu rollen das ist das J^eben eines ivarstflusses In extremer iorml ^ * I t IV y fasi: a.Ll I Damit ein echter ijauerfluss zustanc^ommt, genügt die Kegenzufuhr nicht. Me grossen ülüsse der weltgeographie werden US zwei tfaiXferm fliesS'enden iieservoi/ren gespeis;^ /7^ a^y^^^J^- I6Ö. 3. 2)aS aerf lüftete Steilufer b€ä SorbanS mit afifturareif^n UferteileiL»— ' ^ W^»*' * Jordan ist zwar ^Ml — » - _ n i? luss'J ■^- c>*~^ m. er fuhrt nach der ymsserstatistik im Layf des Jahres beträchtliche Mengen von .nasser aber mar kann dieses vmsser nicht in die vmsserbilanz dis Landes ein- / rechnen. Denn erstens fliesst er höchst ■nngleichmässig. Zweitens fliesst er nicnt diirch das Land^ sondern tief unten im Jordangra^ ben, 1.200m tiefer als das Hochland, das nach diesem ^ser iot als echtes rai,r3twas3er schmmtrii^braim mehr einer dunnun ^.rbsensu. pe aiinelnd als dem nasser, daj man ^on einem neili :en ^trom erwartet und in x^läschchen über alle iiirdteiie senact. Jraläjtini. ist ein j^and jax.z ei jener ^^rt . ...it .Zsiilen mil ot3.tijti.:en IxOiamt niaii seineii .reliGimiiissen nicht "bei So erklarx es oich, iass bisher auoh alle faohmaimis-hen vj-at- achten \m(i voraussagen ^oicji si.atei^ als t^ilsjh erv/iesen. Ter ^/e lo/nä^t/^ , ^f/ L'%. // £fiu44A. iiirycOfc^, r **,.. ... I t f /fy fl> ^ der einzige ansehnliche Fluss Palästinas, fliesst in Vindungen durch den Jordangraben vom nermon in _ das Tote Meer _ der otromung hinabtreiten lassen kann^iind daae es eine walire juebensgefahr is^ sich ihm zu einer bchv/indel fahrt durch die Mäander schlingen anzuvertrauend Es ist sogar schv^er, überhaupt an sein ^K)n in d8^3 Tote :;:eer der otröniiii- hillabtreiben lassen kami, ^;jid i^a^ es eine ^^^all^e ..ebensjefahr i^*^ 3icli iiia su einer ochv.lndelfalirt durch die i..aandersclilinjen anzuvertrauen. T.s iot öo^ar Gclr.-er, überhaurt c.n Gcin ,/i,u..Lr za ^elan^en, dciin die ufer s ii.d c.u den ieistcn otellen 3t eil i.nd bruclii^, vielfach überhangende iucr.'^'el-vnndt-. dxe/; man nuj; mit ^efaiir b^.treten Icann. iJie "Tauf stelle", an der üoliannes Cliristus _;etauft haben soll, ist eine der -^eni^en z,u- jan^e auin i^aoser. TJnd naci^de.c der i'lusL- so nutzlos durch den oohutt des jord.'iiijrabenä Dich so^usa^en keuchend dehin^ev.nmden hat, er^ie jt eraich in einen veroalzenen bee, das "1'ote i..eer" und so jeht deri: .,,.and dos '■.asser, nachdem es nutzlos durch den iaerocl^ips daliin^rtrieb-en, ain iüidt, auch noch vollends verloren, dem j.andc, das nach v^aoscr sciireitf J?^ x'i-.det die auffaiiende xatsache ihre urlclärun^-, dass der Jordan, der einzige i;;rössere Fluss ralasxina::^ in der v.te30x.ichte und i^iteratur des najides eine i 100 ganB untergeordnete iiolle spielt. Kein Fsalm prfeist seine bchÖÄ-- hfH^t^ AäÄn sie ist nicht vorhanden; es gibt keine Jims s er kaut aten (>^M^^}}^f^ jenen des i^ils. Das Volk wallf&hirt n^cht zu seitlin Ufern wie zu den otufen des heiligen vianges, ^s wur«^^ den keijlke Jordanfeite gefeiert wie das i?*est des Yfesserso^pf^iiÄ- * dro"ien A.n JBrusalem beim jjjrscheinen der J^ergquellen. Di^ Taufe mit Ausnahme von t. Man male sich aus, was sich an den Ufern dieses ülusses abgespielt haben würde, welche Stellung er in der Religion und im Leben ^ des palästinensischen Volkes eingenommen hatte und welche Lite* ratur es über ihn gäbe, wenn er nicht durch den Jordangraben sondempt durch die Sbene Jezreel und üharon flösse, eine iwxöglioh- keit, Idie durch die Technik der Neuzeit durchaus nicht mehr Uhristli ist das einzige ü^reignis, das militärischen uebergängen^n Jcmen ufern ftS^ M/^%Cf^tC, Utopisch erscheint ! I Die palästinensischen glusse — -* J^'lusstumpfe wie die atimpfe der abgehauenen iiiichen. Durch den Einbruch des Jordangrabens wurde das natw]||fif •• ^ _ ' ""•*■ , ' che vmssersystem Palästinas zerstört. Die drei aus dem inyflanrt^ dem heutigen iransjordanienw kommend^^n Jj'lüsse wurden durch den ü-rabeneinbruch wiE mit einer bchere durchschnitten ^jmd erreifihea' ihr naturliches Llundungsgbiet^Of alastin^f'-'^whicht mehr \ dem ergiessen sich von/ider transjpr danischen hochfJiache^Ä A / 20/ f J^W ^\ ■'^^ Wf^ 5^^ 0- w.. -\*^ ^:"--- 1^. \ i ^ ^ß^:-. •O^ '1^"':*:^^^ Der Jarmuk, «' der nordlichste (also kühlste, dem öehirge nächste und folgl* wasserreichste) der } transjord* Nebenflüsse des Jordan ist heute an seiner Mündung nahe dem TiberiAssee eingefangen luid versorgt tPal äst ina mit Elektrizität» (>), in dessen j?xirt Jakob tX^eicht zu merken Jakob und JabboiJk, und vermutlich kein Zufall) (mit dem^En^eTlrang?, In den Wassern dieses Flusses ^vTurde das denkwürdige Wort gesprochen; *'ich lasse 'i Dich nicht, es sei denny dass Du mich segnest" ♦ Der untere, der Arnon (4), ist von Jerusalem verhältnismässig leicht zu erreichen und gehört wegen seiner phantastischen Landschaft zu den meist besuchten ''öehensv^digkeiten'^ des Landes (s.S. ). Die von ihren ^uellflüssen e^bgeschaittenen btümpfe auf der palästinensischen Seite sind durch die brutale Imputation zu so unbedBUt enden Jj'lüsschen verkürzt, dass sie kaum den iviamen "i'luss^ verdienen und in einem wasserreichen Land garnicht er- wähnt würden. Aber sie sindVfasx alle durch hiotorirjüh^ Begeben** heiten b Qmorkonowort geworden. \. Der i^ach Belus (5)> J^ jäL^ ^^^ izsi Horden der Haifabucht wird von den ürabern Shichor j libi^th = y^eisser iluss, Ü-lasfluss genannt, weil an seinen quarz*^ reichen Ufern phönizische handelsfahrer beim Abkochen ihres Intentional Second Exposure Zot Der Jartruk, der nordlichste (also kühlste, dem Gebirge nächste -unl folgl wasserreichste )(ier J transjord. Kebenflüsse des Jordan ist heute ar seirer L^ünd-ung nahe deüi Tiberi^'ssee eingefa.ngen und ver3orG:t l'al'-iStina ir.it Elektrizität. (;>), in dessen j^urt Jakobt (1^' loht zai merken jakob iind Jabboiek, iTjid vermutlioiT kein ZjUfal l)(LLiit doni_ Sn^^el' rana: In den V/assern dieses i^liisoes vrarde d'.s deiüvvrardije V.'ort ^eoproohen; 'Uch lasse jüioii nicht, es sei derm?^ das3 j\\ mich segnest". Lcr untere, der iirnon (^), ist von demsalein verhältnismässig leicht zu erreichen Lmd gehört v7egen seiner phantastis .uien j^axidsch; ft su dun meist besuchten ^'Sehenswürdigkeiten'* des j^andes (s,b. ). Die von ihren .uellflüsoen abgeschnittenen stumpfe auf der palastineusiscnen Seite sind durch die brutale .:-unputation zu so iijioedBut enden x^lüsschen verki;a*zt, dass sie kaiuii den i^iamen "jIuss" verdienen und in einem wasserreichen nand garnicht er- waluit wiirden. über sie sind>fast aJ-le durch Ij^^-tox^'ö^s^ijae hegeben- hexten bQijfloriconoY^Qrt reworden. 1, Der ijach lielus (5)> r ^^^ /iL^ .^^ im ITordcn der I-Iaif abucht wird von den _.irabern ohichor lib]5rocssaBach ZisiiiDn: 'jjritt,. nieine beele, auf die i::)tar*- kln. Da rassQl^ Ibisse 4er /ferde von dem jagen der machtigen jieiter u.s.w. ^ • • • • Heute zeigt man am Kishon G-raber von gefallenen Deutschen imd Englän dern aus dem Krieg 1914 — 7 der kleine Kishon hat viel gesehen und sich mit dem Blut vieler Hessen gefärbt Der Alexanderfluss ♦-* ist ein kleiner Tluss, der früher den nördlichen Teil der Ebene Sharon versumpfte und so zur Verbreitung der Malaria bei= trug, sodass die Ebene unbewohnbar war. Heute ist er reguliert und ein wertvolle V.asserader der Kbene. 3t Der Krokodilsfluss i'/), ~ ist ein i'luss, in dem bis zum isjrieg 1914/18 die letzten Krokodile Palästinas lebten. 4> Der Alexanderfluss (b) .^ ist ein etwas grösserer Wasserlauf, ein niittelding zwi- schen Bach vocidifL iUuss, der im vergangenen Jahrhundert viel/ zur Versumpfung und Versandimg der bharonebene südlich vom Karmel bei trug und sein ilussgebiet weithin mit Malaria, verseuchte. 1935 Intentional Second Exposure Zo. Es war eine ''.linterschlucht'^ aeiiri es re^iete, wie das ebenfalls ocJaozi er'iväiinte Deboraii^Lied besclireibt ; vm^-, — ¥e^ clegi "xierr, i-a uu suszo^st von oeir (doui jiuir^ (jg±r- ^ ttri-ettr^iep-- n^^e^r-iitai v .i2j:\ -suj'TiIQXl) und einher ^in^est vom r.OQiiftA'l z^dLomjß, -la erzitterte die ü^rde^^ dt.r xdiiunel troff und die ,.olken troffen von nasser ... .i^ie ivonir^e kamen ima stritten ja, eo jtritien lie ivöni^e aer a-anaaniter zu laanach am nas- ser i^egiddoo; .i.ber sie trujen .meinen ^ev/inn davon, denn vom ninii'icl v/ard wider sie jestritten, die oterne in ihren r)£Lhnen stritten v/ider ^isera. I^er 3aoh Ilishon ^^alzte sie, der vom Vsten.koruAende -ach ...is^i^n: '^^^'-^'^ ^^,l^:f?';^^%'if^}^Sr' '^^^^^^^^^"^^^^ ^Qjn. 1^^ rasselten die ii.isse 4^er xierde von dem oa^en der rcachtijen iteiter u.s.v/ Heute zei^:t inan. am Kishon G-räber von £:efallenen Deutschen und Sn^jlän dern aus dem Krie.:^ 1914 --7 der kleine Kishon hat viel ii:esehen und sich mit dem hlut vieler hassen gefärbt Ler ^Vlex^nderfluss ist ein kleiner iliiss, der früher den nördlichen Tei] der Ebene oharon versuTr»j:fte und so zur Verbreitung der ii^laria bei=: trug, soiass di^ Ibene -^onbewohnbnr war. Heute ist er reguliert und ein v;ertvolle Vasserader der Kbene* .Irokodilsfluss (y) 1^.M y ist ein x'lusj, in doiu bis zürn Kriej 1^14/18 die letzten iirokodile i-^alästinas lebten. 4, Der Alex nderflusü (b)/ ist ein etw -.s .i;rÖ3berer V,ass erlauf , ein i.itteldin^ zwi- schen .bach -»ondji i'luss, der in vergangenen ü aiirhuixdert viel, zur Versumpfung und ver^^andun^ der oharonebene SL.dlich vom iCarrnel bei trug U2ud sein ..lussgebiet v/eithin mit L.alaria verseuchte. 19^5 20V 1 I n^- UtV" ! wurde er reguliert und ist mm die kostbare »«asserader eines auf- blühenden lieb i et es ge!forden/c^«^-^^r/ Der Jarkonf^) . km nördlich von Jaffa ist der-, wasserreichste der ^estpalastinensischen KÜsJ^enflüsse, ein "schiffbarer" üluss, auf dem die Ausflügler in modernan^ Booten zu den "öieben-Mühlen" fah- ren und die Jugend von Tel-Aviv Schwimm-und Segelsport betreibt (Abb./? ). Die Stadt Tel-Aviv ist von Jaffa aus nordwärts so weit vorgedrungen, dass sie den J^rkon überschritten hat und dieser nun der citadtfluss von Tel-Aviv geworden ist, um dessen ofer sich das Messgelände, das Stadion und neuerdings die Hafenanlagen gruppiart haben (^bb.y^ ), 6. Die Xüstenflüsse südlich von Jaffa (lOK sind i.'lussbäche, die noch schmächtiger sind als ni IllilMlllttt« dPR MoT-ri^^ns, weil j das K-i^»-trT»;,lir-rwrt-,»^ f^^'^ land südwärts mit der /^^f^^^^ vom nördlichen vJebirge immer was- serärmer wird, und die **^" ser fuhren. 7. Der Zidron (11). t nur wahrend der Regenzeit >»as- würde im Ber^land gibt es keine dauerf liessenden siewässer. Es einige geben, wenn die i..enschen nicht überall dort. wo Wasser a^^s den Quollen quillt, eine Siedlung anlegten und das Wasser als "ÄrtSbrunnen" in Beschlag genommen hätte^ujid sich mit dem ueberschuss ihre HöaasrBa^ns füllten. Der einz^^^irgsbach igt der üidron, der zwischen dem Tempel- platz und dem Oelberg durch das Tal Josaphat fliesst oder viel- mehr fliessen sollte, derni den grössten feil des Jahres ist er, wie sein i^ame sagt, ein "Sehwarzbach". "Da Jesus solches geredet L hatte, ging er hinaus mit seinen Jüngern über den Baeh Kidron; da war ein liarten, darein ging Jesus mit seinen Jüngern" (j oh. 18 ^i heute wird ein schönjEX gepflegter und von einer russischen Jiirche dekorativ bekrönter Garten mit uralten uelbäumen und ho- hen (Jypressen als ?J(}arten aethsemane" von den f'ilgern besucht. In den so viel toerühiten Vollmondnächten Jrusalems liegt dieser ciarten wirklich wie ein verwunschener urtfm Hang des'^rgfs, wie ein Stück- vom ir-aradies, das hier übrig blieSJ V ••♦ y kO!S 1$ Der Jarkon ist bekannt geworden, da er durch Die Griindung und das V.achstUTG von Tel Aviv der Stadtfluss von Tel Aviv wurde im Hintergrund die Messgebäude, jetzt Hafengelnnde von Tel Aviv. ^t Die Sumpfe > üiin Karstland gleicht einem herzkranken Menschen: Die ^^JJ^ f lüssigkeit ist falsch verteilt. V/eil das Herz schwach ge- worden, wird der Kopf blutleer \md staut sich das vmsser in den lyffijtt^ffjinrliiTffgk Beinen und im Bauch .^m KarstlancV^^^^tSfiT*^ die Begge^aus, da sie das Hegenwasser nicht halten^ die Niede- rungen aber versvmpfen. Die ^roooon üegenbäche/sciwemmen^Creroll und Schlamm von den Bergen herab imd schichten sie zu y^t^^^f^^n /' 4 Intentional Second Exposure Der J^rkon li^«Hk)MlM^ :ia5 ist beknnnt gev/orden, da er durch Die Üri3ndung und das Vachstuir von Tel Aviv der ptadtfluss von Tel Aviv v/urde. im Hintergrund die r.-'essgebnude, jet7t rl^fengel'-^nde von Tel Aviv. Die ^üiiiDfe, Arr^^ s^'Aii ";.iar3xland ■:leiclit eineiii herzki'ankeiu ...eiischen; jie i'a.usoigkeit i^t falbch verteilt. Weil da^ Kerz öchv/ach ge- worden/wird der -.o-f blutleer uiid st:.u,t sich da., ^asser in den i6oiE^.iiiiil ziJODcxxssk ^exiien und im jDauch./^ni ..arstlaiici die Begge'^oiis, da ..ie das xuegenwasser nicht halten, die hiede- rungeii abe^* verüiimpfen. Die .[^^qg^ljoT: icegenbache/Icii^emiriP^r ^o-eröll .*riert?n und ochlai'um von den ^eivxn herab luid schichten sie zu IOC I •1 auf. Die schwächeren Regenfälle, die nachfolgen, können diese Lamme nicht durchbrechen sondern ihr Sickerwasser staut sich hirtp hinter den Erd= und Steinbarrieren und folglich versumpft die Niederung. ' Austrocknung der nohen, Versumpfung der Niederun- gen, das ist äLieA/^'^*^ j^'ormel für die ^msserverteilung im i Karst. Die Sumpfe sind die Brutstätte der J^lebermücke, vo$i bchla.ngen und naubtieren zu schweigen, -und so wird nicht nur das überschwemmte gebiet ^sondern auch die ganze Umgebung unbewohnbar. Es ist wchwe.- zu sagen, ob zum Niedergang des Landes mehr die Verkarstung der üöhen oder die Versumpfung der i.iederungen bei- getragen habest. / 1. Der Hule-SumT)f(l2) > Der erote grosse üumpf bildete sich dort, wo die ii^egen- massen des Hochgebirges den ü-rimd des dordaiigrabens erreichten und hier die nfeedergetrageiien ü-eröll^ und i^rdmassen ablagerten. Der Hule=ist der alaöbersumpf iaa: des ciordaiigrabens^-^^/5^ 2. Die Sebcha (1^)= ••Seichte" ist das ü-egenstück zum hulesumpf, sie ist der Uni^ersumpf des Jordangrabens an seinem unteren üinde, dort, wo sfcü die viiasser des Toten i^eeres infolge des G-eländeanstiegs abflach: und nun einen weiten balzsumpf bilden. 1. Der Emek-oumpf (l4). Diejenigen itegenmassen, die vom f-lochplateau in die nord«- liehe üiinbruchs ebene cH^y^l" nieder strömten, sammelten sich hier zu einem gewaltigen bumpf , der das ganze Becken der liib ne füllte. -m^ V^ohrend der lioiacron bommermonate ala ein wahrer i.io3,!li€n]f:1 piiipti. xlüsschen der i^üstenebene nur bei hokem Wasserstand 3±r während der Kegenwochen die üraft haben, die Dunen zu durchbrechen, staute sich auch hier das fvasser hinter den iiandhü^eln und versumpfte das KÜsten^e lande. Dimensümpfe sind ,^^ine seltene i^rscheinung, weil das Flachland hinter den Dunen meist nicht höhere" ja. oft so^ar ^iefer lie{;t als der iwieeresspie- gel und das li^ieerv/asser nach dem jesetz der communizi er enden üoh- ren das (leichtere) oüsswasser hochdriickt. Durch die DÜhensümpfe r ^^'^l^lr^H # • e Der IIule=Sumpf vor seinerTrockenlegu^. ■mmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmnmmm m und vor allem die in iteiE-io: ihnen nistenden Malariamücken war die Küstenebene bis z"um Beginn der neuen Kolonisation weithin verödet. Die palästinensischen been. Vvährend der Jiiiszeit war der Jjrdangraben mit T/asser ge- füllt und bildete einen langgestreckten bee, dessen Ufer veimut- lieh im vriiitnrrrm einer t^^"^*^^™^ reichen Tier-imd Pflanzenwelt i^d^ wahrscheinlich auch /^rgeschichtliche;^ i^enschensiedtungen Intentional Second Exposure ZO] 4^-iJie ^-u-eijoü:-:- re^ \s) . ■^ ^-1 jj. iie ,f Lf^irrTT ^lu3:-clieiL der ..üir.iei.ejene vw bei iionem • Wasserstand aii. v/i.r(.ud der nejeiLV/ochen die ..raft haben, ciie ,:,^XLitT. :^n lur Jiiüre-hen, uxaute sicn auc]^' hier da.. ..a^ser hinter den ^eu^dliu^eln und v^ rsuinpfte da.^ x^üotenjelaiide . L-ünensiiinpfe sind ^eme seltene -:.rjcuein'aixj, weil das .. lachiand hinter den . )imen i'ieiot nioiat hoh^i^ ,;n oi't ljo ^.r Jriefer lic^t Is der ...eeresbpie- ^el und da3 .v*eer .vajoerr .nacn dei^, renetiz der coi:i]:'iui:^iz irrenden nöh- ren das (ieicJjtere) oüs.-.;vasser iiochdruckt. IJnroii die UÜiicnsurfipfe Ler II\ile=Sumpf vor seiner Trockenlegung und vor allen die in Ihjaticsn ihjien rnt 3t enden i..aiarianmc-cen v/ar 1 die Aiüteneb cne bis zuiri -..•e,_:ii:J::i der neuen /oloi'iisation \7eithin verödet . jJie ->.:alajLinen3isonen üeen. ^Mp«^^— IUI !■ I — fcwi^iiiiM.B a -ir II ■■ M^iMm— j. iLf ■ I . i_ j I ^ ^,_ r,'alirend der j^^iszeit T:ar d r JiDr dangrab an irit V/asser p:e- füllt und bildete einen lang^esxrec^cten oee, dessen ufer veimut- lieh dfrr?r^.Fr3.TT3ma- einer xäexäIos: reichen lier-und i-'f lanzenweit /TVf ujid^ w^hrscheixilich^ auch vorgeschichtliche^ ...enschen Siedlungen ßfihter füllt sich das Hulebecken und bildet einen See^über den die ülscher in Segelbooten fahren (Abb.^^ ) Im Frühling trocloiet er v/eithin aus^und mit dem See verwandeln sich die Bewohner der Landschaft: aus Fischern werden Bauern , sie säen auf dem freigelegten aber noch gut durchfeuchteten Boden des getrockneten Sees Getreide und über demselben Grund, über den sie im März mit Booten dahinfuhren und ihre Fischernetze zogen, schwiegen sie im Juli die Sichel durch das Korn und »ähen... auch das ist, wenn auch nicht ganz einzigartig in der V»elt, 30 doch eine der seltenen Koiriositäten dieses Landes, das man fast als einen Vergnügungspark für die Naturwissenschaft bezeichnen iann. V Der Ti"beriassee. Der Tiberiassee trägt 4 Namen: » 1. Jam Kinereth = Harfensee wegen seiner Harfenform, die bei einem Blick von den Bprcren erVennbAr ist. » 2. See Genezareth= See des Schatz ^Gartens wegen der wirklich paradie= \ sischen Fruchtbarkeit des feuchtwarmen und von vulka= nischen Erden angefüllten Talkessels. 3. Galiläisches Meer ist eine (nicht glückliche) Uebersetzung Luthers, weil Luther in UnkenntDis der Geo^igraphie See und Meer als Synonyma benutzt . 4. Tiberiassee ist die seit dem Mittelalter gebräuchliche Bezeichnung nach der Stadt Tiberias,, die an seinem Ufer liegt und als Zentrum der palästinensischen Gelehrsamkeit (der Aufenthalt in Jerusalem war den Juden verboten) im Mittelalter reitruf besass. * Mit 17$ km Oberfläche tmd einer Tiefe bis zu ^Qm ist er ein betr^clitliclies V/asserbecken der einzige grosse ütlsswasser- see Palästinas f Da er schon 2oom unter dem Meeresspiegel im Jordangraben liegt und allseits von Bergwänden ummauert wird, ist das ivlima äusserst milde, ja fast tropisch. Llildes Klima, Lavaboden und Wasserreichtum vereinigen sich, um das Becken ±xk ; 4' y V ^ des ^.iberiassee nicht nur zu dem fruchtbarsten und landschaftü«." lieh schönsten Teil Palästinas sondern zu einem der ächönsten Punkte der v* dec roeriassee iiiolit nur zu dem fruchtbarster. m~ä lai.dschaftiia lieh schöiioten Teil Palästinas oondern zm einem der acnonsten puiAte der .*elt zu erheben. Selbst ein .»elt^eograph wie üven Hediij. sa^w von dieser rejend: " i-it v,'elch hoch-es; aiii'ten ü^rwartunjen überschritt ich die .irenze zv^ Heiligen L.and: aber die ir^ilichlccit ubertr-f meine Traucie . ..xit iivhrfurcht ijind .,eben wai^dert man in diesem j.,ande, des^^en hcili^je aeiicuicnte die ertJten dramatioChen Ge- schehnisse sali, von deiien v.är in den r.inderjaiiren aie i.Aitter "Der Tiberias=3ee mit iem bis weit in der Sommer hinein schneebedeckten Gipfel des Hertnon, der das Vahrzeichen der nordpalästi: nensisohen L-^ndsoh'^ft ist# -■*> ¥ '<( ^>* •4 erzäiilen hören'.... Aber neben diesem glänze, der über dem i^aL^d seh ebt, besitzt es noch eiueja ^ad^reix ^.eictxan: den seltsau^en x^eiz vrunderbarer Landschaften und fesselnd.. r uatua* schonlieit. xch "'^arin mich keines .lechs der Lrde entsinneix, der einen tieferen mid mächtigeren i.indruch auf ini ch gemacht h; e alten nabbiner sa^en, dass .io .t sieben i.^eere jesohaflen xiab^ aber das i.^iSc-r von ^enezareth war seine ..reude. o^ort J-ie.-^. » im I or.iwe3ten bafed, dort lie^t das alte ...a^dala, neute die H jüdische Kolonie iiägdal, dort befindet sich Tabiga von des-l sen otrandhohe man einen tinvergl eichlichen Jälick über den bee gewinnt. Da ist Xapernaum mit seiner erinnerun^^sr eichen ^^ynagoge, vmd. dort befindet sich der i^erg, von d essen hans ewige .«orte und einfache Weisheiten in unvergänglijher Schönheit von dem ^einsamen ^anderer aus Wazareth ^^esprochen worden sind. Was bedeutet es, dass wir nicht mit Sicherheit den rlatz bestimmen können, auf dem die Bergpredigt feehalten wurde, in dieser hegend erklang doch zim erstenmal das irfföi- tige orebet "Vater unser". Hier leert der Jordan sein 1:rübes Wasser m den ochoss des kristallklaren ^enezarethsees, und hier segeln über die heiligen y^ellen die ülscherboote mit hphen i.iasten, malerisch anzuschauen, wenn sie am strande vor beitÄe-i7 Sind d^ Jahre vergangen. Wenn Svon üoain heute wieder- käme, würde' sich sein Entzücken noch steigern* d-nn unterdessen ist das damals grösstenteils unbebaute .relande mit fruchtbaren ..,..„„_ - — .^£t jror^n, ^iarten steigen /itn^/T.f^^^ i.*^ £h^ar, im dSn««r hängen die Busche der i^amosen voller Bluten über den ..aüern, im üebruar stehei^r die I^Iandeln rosafar- ben in Blütex, ihnen folgen die lilafarbenen Pfirsiche und so blüht und grünt es hier das ganze Jahr, orangen, j^'eigen, üeben, selbst die hohen Dattelpalmen blulien.;und es ist wieder geworden wie in den nomerzeiten, die J?lavius Josephus beschreibt: "v^egen der üppigen jj'ruchtbarkeit kommt hier Jedes, iewachs fort und al- les ist aufs beste angebaut ji,s ist wie ein "Wettstreit der imtur, das sonst sich «iderspreehende auf .einem. j-ig;tz zu verei- nen, wie ein edler ivampf der Jahreszeiten". 'ifei^^^t die moder- nen i>.ittel der «»asserhebung eingesetzt und die umlie^endjÄi ttoiien. hierdur9h bewässert werden, wird sich das Becken von ilberi^§ i^l wirklich wieder in den ^eneaareth, den harten drr schätze Ver-'-l waudeln^^und der .Aeis ende,, der YPn den. nQh.eji.(*.aliläas kommt und aut de^^ bl^u^,..g^, mit seinen Ufern, 1200 m unter sich, hinabsitii' scha,ut,.v.«aa Weinbergen und Cypressenhainen, Blumenbeeten und Palmen^u^ i^©n strotzend^ wird wirklich meinen, dass dies und kein andeJ:^eic Ort der harten Eden sei, den Gott dem Kenscken pflanzte als Paradies, damit er ein Leben in eitel aiück und Sorgenlosigkeit verbringen könne. Aber die Lienschen wollen nicht glücklich sein — dies ist einer der tiefsten LeidensgHmde dieser Welt, und so haben sie auch itasxfrffTrmttrfiffTa-giixiakibxBxAmaggH dieses öottgesGhenk nicht zu ertragen gevmsst und ^T.arden aus dem Paradies vertrieben .... und ackern nun im Schweiss ihres Ange= sichts auf steini^rem Land. ( V '\ I v^l Kapitel 9 Das Karstwasser, das Palästina zum Land der Canons, der Trockentäler imd der Grotten gemacht hat ''Und wandle finsterem: ( ich auch im t "^ 8 .) »»i. %1 j.Lz:3smi ^> /^ Die Täler im Farst.'^ebir^'re sind steil; Canons. Von bewaldeten Bergen flieset, '^ie die ä//. 69 zeigt, das 7/asser langsam "ond folglich filr die Landschaft schonend in die Ebenen hinab. Die Täler , die die Flüsse ausv.'asc en, werden langsam aus der Landschaft heraiisgearbeitet, wie mit dem Kerb- messer hera-usgeschabt ; ^ie Tälmr , dia 00 eiita haben sanfte Hange u-nd sind "offen". \ ««•' > y Der Canon f^ / N / (\ Die Taler in den aus Kalk bestehenden Tafell«5ndern sind steil imd tief, weil das V^asser mit grosser Gewalt längs der Risse im Kalkgestein dahinfliesst und das mürbe und lösliche Gestein tief auswäscht. Mit dem Wasser wandert die Pflanzenwelt in die Tiefe des Tals, während das wa3ser= arm gewordene Hochland kahl wird, on den kahlen Höhen dagegen rauscht das Wasser hemmvmgslos durch ie ausgespülten Wege in die Tiefe.- Eä fliesst rasch , führt Geröll It sich und jeder vom Wasser dahingetragene Stein fährt mit seinen .arten Kanten wie die Zacke einer Säge über den Felsen. Das arstwasser" sägt sich seine Wege durch das Gebirge, jeder GieaEbacli eine Sage, die sich eine tiefe Einn-e diirch das (lebirgei^schneidet ♦ Die so entstehenden Taler sind oft nicht breiter als der Giessbach selbst , ihre ?\'ände fallen senkrecht ab und bilden statt schon/er , offener, sennenbeschienener Ta- ler Schluchten , TerwandtenfgpflangonlüOQn Hohen der Eochgebirgel findeXmj solche steilen Taler, die man. im Hochgebirge Klamm, Schlucht, Gorge , in den Tafellandschaften hingegen Canons nennt Ueberall in Karstgebie^n,und inden ihnen Intentional Second Exposure 2') <"» ~ ^ ' • "f- \ T' ^ i^ ■"; -' > "1 ^: -•- ^i -j "1 * ' *:> >-, ,^7-; c? la^ "-/aoGer laiij^a:-]] -.uil ircljlic-ii für ^ic Laijö.sc-cift ^:c:-'.oi^£rd in :ie 3ofc2i bina^:. Die Tille:- , ;Uc die- yinnw>e a^Tfr,?--c er, ver.ien lari^'cac: um:; der I.unJ.schaft ^lorccii^jcarl-eitot, v.äo nit :lern Lerl:- -1 I« — < > <> «■ ...u l-.o'»- '.ancn -•-•• ca»-.T'te :i8j^-o vn-X j uj.-^^cff on" . > y' ^ Der Canon Die TKler in den aus Kalk bestehenden Tnfell'^indern sind steil wid tief, v;eil das V, asser mit grosser 3-ewa?.t längs der Kisse im Kalkgestein dahinfliesst und das mürbe und losliche Gestein tief ausv/'^scht, LIit dem Vwasser wandert die 1 flanzenv/elt in die Tiefe des i'nls, w^lhrend das v/asser= arm gev/ordene liochlajid kaJil wird. ^Von den kahlen Höhen iagegen rauscht das V. asser hemmungslos durch :die ausgespülten Vege in die Tiefe* Es fliesst rasch , führt Oeröll mit sich und jeder vom V asser dehingetragene otein fährt mit seinen Iharten ?;anten v/ie die Zacke einer 3äge über den reisen. Das arstwasser" sägt sich seine V.ege durch dns Gebirge, joder :iiej3)c*.c'i ei?\e Cä;^.ej di:^ »iich eine tiefe Lin'ne d;?.rch da:^ ucl/ir^e^cchi^eidet • Lie uo eut3te:iende:i Taler oiud oft idcht I breiter ala der GieSv^baO'::. selT^jt , i]'ire v^ände fallen serkrecht ab imd bilden 3tatt schö/i/^r , of.rer.cr, ::;cni.e}"i]:)'=^schienener Ta- It'-^r Boblucbten • Ueberall in i".arüt ■'ebir-'''i>/^:T^^Tind ir ^'^^v' V^y^^^^Vi verwa'^>dtenx/i il^' ^,..mi.,.l „,1.11 lic}ien "t.er IIooh^'-eV'irrTl i'inaex ii:a:..x :. soloiie steilen Taler, die iiiai'. im ilochjebirje U.anii> Schlucht, % /^ \ üor^je , iii ien Taf ellandscliafteii birj."'c jcn Canons i'ienrt • \^ -.- ^ H » .1 «I / ) • Ursprünglich, als das Tafelland noch ■piin - nicht zersciinitten war , flo3s das Wasser über die Hochfläche selbst und befruchtete diese • Die Ufer des Plusses waren weit- hin von Pflanzen bedeckt (Abu. 80) (a) . In'^aem sich der Fluss in das weiche lest ein eirsä^te ^ schwand das Wasser von der Hochfläche und sie wurde v/asser- imd folglich auch pflarzen- arm ♦ Die Pflanze wanderte mit dem Flnss in die Tiefe (b^c). In der Endphase der verhängnisvollen Sntwickrfl-ung flicsst das Wasser tief iinter dem ITivean, des Hochlaiides , das völlig kahl geworden ist, und hat die — - spärlich gev/ordenen Pflan- zen mit sicn in die Tiefe genomiüen , i^odass man nur nach an den wänden und auf der Sohle des Tales Pflanzen findet, »* und zumeist imr solche , die anspruchslos sind , denn untea im Canon ist die Sonnenscheindauer nur kurz "und das Licht iftbcrkmiyt gedämpft . Der grosste und schönste Canon der "vVelt ist der 1800 itu tiefe Canon des Colorado in Nord-Amerika # Palästina ist reich an Canons, die man hier Wadis nennt • ^ 2 Canon-Psalme, % en Auf den Abb* 20 und 68 haben ytIt ^^/solohe Canon kennen- geler^^ . Man sieht, es. sind steile ^tiofe und unübersichtliche Taler ; aber sie sind die natürlichen y/ander Strassen durch das Gebirge • Gleichzeitig aber auch die Schlupfwinkel der Räuber und manche tragen mit P^echt bis auf den heutigen Tag den Hamen " Raubertal^ *' • Dem einsamen V^anderer kann in solchen Tälern g|-* wiss ängstlich^ zunmte seimind der Sinn danach stehen , zu die und zu beten und auf Gott zu vertrauen , und nun verstehen wir zum Irsten Mal längst gehörte Psalmenverse ; ^ Aus der Tiefe r ich zu Dir , mein Gott " — - Ecraixxsx nie verstanden wir bisher was das heissen soll : aus der Tiefe ; jetzt ist es ims klar ; ist ein Gebet auf der Veränderung durch einen Canon , ein Hilfes wirklich " aus der Tiefe ^ . Und nun verstehen wir auch zum er Mal das längst vertraute Wort , das heute an den Wanden der Zim' ^ mer hängt , man muss sagen , in wörtlichem Sinn " deplaciert " f von seinem wahren Ort entfernt und hier an den V7änden der siehe*- ren Häuser einer ganz anderen Welt gar nicht verständlich ujid tpi uns bisher auch missverstanden : " Und ob ich schon wandere im |rins^ "teuren Tal , furcht ich kein Unglück , denn Du bist bei mir , Dein Stab und Bein Stecken trösten mich ** das ist wirklich ein fins^ i ^ % > '^ 9# t^res Tal , durch das der palästinensische Wanderer dahinzieht , finster , \räiirend oben auf den Höhen noch das Licht der Sonne lie^t, und nun versteht man auch aus dem^i^iralcter der Landsciiaft sehr gut Cie anderen Verse dieses Psalrr.s : " Der Herr ist mein Hirte , mir wird Äichts Händeln T'er weidet mich auf einer 2^ünen Aue und füh- ret mich zum frischen 7/asser •• — - das sind echte Wunschträiome und WegsieJ^le des V/aiiv^eres , der durch das finstere Tal eines solchen Y/üstencanons dahinpil^ert . Die Einteilun/^. der Eanons: Y^lnd- und "vYassercanons, Taler sind nicht nur die T7anderstrasser von Wasser/i, Tier und ii^Iensch , sondern auch für die Winde , und in Trockengebieten und vor Allem TTustennahei^ändern ist der Beitrag des sandfuhrenden Yfindes j wie S.#.# "beschrieben wurde ^ oft 4ßrosser als der des Yfassers . YVasser und T/ind wechseln sich im Laufe des Jahres ab wie die Zwei Schichten einer Belegschaft ; im Winter wascht das YYasser^ im Sommer wetzt der YTind die Telsen aus ; das YYaaser arbeitet vor, es looiiert und imterspuj^lt das Gestein , der Wind Kksix arbeitet nach, er blas/t die Bröckel heraus und schleift die frischen Bruch- stellen ab • Das Y/asser ist das Feucht verfahren , der Y/ind das Tr 0 c]c< TT J.^ Tfahren der G-ebir2;sz er Störung und der Canorbmldung , <»iQ l^caichung- dcr^Taler 25U YYaoSer und Y/ind in der Vergangenheit M4J^44a/ , kommen wir heute schv/er entscheiden , ist auch an sich keine wichtige l'^rage ; in der Gegenwart jedenfalls finden wir •üjn.tor die- jom ■GcoicJitapuii.kt in raloiotina J Arten von Canons : !• Trockencanons , die das ganze Jalir hindtirch trocken, also gegenwärtig Windtäler sind ♦ 2. y/echselcanons , die in der Regenzeit Y/asser fuhren , im Som- mer aber Trockentäler sind ^ J5# Wassercanons' die das ganze Jalir hindurch Wasser fuhren Ein Trockencanon ; der Canon von Llor Saba (U 33 - V 55) > -{ Das auf S« ••• bescliriebene ujid in der Abb^ 68 darge- stellte Y/indtal von iilar Saba bei g.?cT^thigit Bethlehem ist das Muster- beispiel eines Trockenocuions ^ von denen es in Palästina ^ nament- lich auf der trockenen Ost seit e eine ganze Reihe gibt . Der Besuch dieses Klosters j=i;ehort zu den eindrucksvollsten Erlebnissen . die I f 5.16 Palastina zw vermitteln hat . Es lie^t mir weniger Km. von Bethlehem entfernt , allerdings ahseits der grossen Pilgsr-unl heiati^en A-uto- strasse ,inaD. kann nie t , wie zu anderer Sehenswürdißljeiten hin- flitaen uiid '.vieler ziirÜGlc , sondern muss sich einen ganzen Tag dafür nehiien , denn das ::io£ter lie^t in der ^TÜste vjid ist nvr zu ! }ru8s oder nit Eseln zu erreichen . Aber es ist jedem^der Palästina besucht^zu empfehlen , liesen Ausflug nicht zu imterlassen^ . Der Paläst inareis ende wird , '.renn er das übliche Eiesen-und Heisepro- N 1 \ gramm absolviert , olmchiii dera.i''t mit sclmell aufeinanderfolgenden * und scliroff weGh3cl/^ndenT*Iiinoartig übersättigt , dass ein Jaar ■unden ^TÜstenritt eine r e cht e^ Erholung für Sinne ^ uü Seklesind. _ Er wird nie den Tag vergessen, an dem er einmal stundenlang durch durch die echte wüste ritt und ebenso wenig die Straffestung im Felsencanon, die in diesem erstarrten Ozean von Stein und Sand land Sonnenglut so weltverborgen liegt, dass man meint, nicht 7 sondern 7 000 km weit von der grossen Reiseatrasse der Menschen fortgereist zu sein — Set Helena oder die Teufelsinsel wirken nicht weltentrückter als dieses Tal, das selbst die Regentropfen zu meiden scheinen und in dem nicht einmal eine Maus genug findet, um sich den Fingerhut ihres kleinen Magens zu füllen , » , , • ./ Ein Y/echoelcanon mit T/int er was s er : der Yfadi el Kelt (S> 33-W 33)^ Der 7/adi el Kalt ist der bekannteste palästinensische Canon , \yeil er dicht nehcn der FaJarstrasse Jerusalem-Jericho lanft, und weil sein GlanzpiinVt , das G-rie;i^chische Xloster mit \ie. igen Schritten jenseits der Autostrasse von einer Aiüaöhe ans zu sehen ist und allen Fieisenden gezeigt wird ♦ Auf Abb. 20 i3t der Canon von der 3&a±j£is[Eü8L:iJs: Talsohle hoüfhoto^raphiert , auf Abi) • 81 von de;r gegenüber liegenden Hohe . Die Photographien vermögen in diesem Fall noch vfeniger als in anderen den wahren Eindruck des 3crTffTTX?g?gigs Erlebnisses zu vermitteln . Zunächst fehlen die Farben : der Himmel strahlt blau , die Y/üstendecke dünengeib ^ die aufgebrochenen Stein- wände in allen Schiittierungen von Porphyrrot . Aber dieser Liangel liesse sich vielleicht durch Phantasie ersetzen ; was aber nicht ersetzb*"^^ i.;t y xj^d. dem Erlebnis^ seinen waliren Eeia vörleiJat , ist d^e Stiiiiiiiun^^ in der der Iw^^isende sich befindet , ist das xv.oti/^der ' wr I / / I ( ^ /v->-»*« s. •^barrasci^.imö/K iier Kexsende "befiiidet sicJb. in der Yvuste : er h L^T ^ >iaeiilaxio ^^ichls als kaLile i'ölöen ö^je^i-t^a 9 kwi^x Kaiiö 9 ktrii^ea k ' i Bat^^ j Jsiein Laut in «.or ITatur , eiii lta"ubvoc,el iioc;!* üb^r 1^^ iöw Aaa einzige Lebev^esen , das ihm verrät , er b«i iu.ciit aliei:)^ aui' disser Weit und be&ide sich nicht auf dem ausgestorbe-^en mohü. öoadern i^cxx aui* der Erae • iär erwartet auoix nichts : und mit eiiem Hai öi«ht er vor sich in einer 1 eisenwand hocii oben an einejn ganz unwahrschein- lichem Ort , wo ein Haus eigentliche^ gar nicht sein icaim , ein gan- zes Schloss , ein Zauberscnloss mit Kuppeln und Glocken , Treppen und Terrai^cien schweben . Die Luft in Palästina ist 'unatni'iich klar , und (Alles eraclieint greifbar nahe , und so .^teht auch dieses Tiaus viel näiier vor dem Eesoliauer , als es hier auf der ÄJüaxjtädaag Abb* 81 • erscheint . Der fVanderer Stent erschxocken und greift mit den Händen in die Luft , und dann denkt er als erstes ; lata Morgana ! L'an steli Sien vor ^ man xÄArj^au eijiem grauen ilovembertag in Eui'opa mit dem Auto über Land j die Strasse macht eine Kurve und fuhrt nu.» in ein kleines V/aldstück . Und da brechen plötzlich aiis dem G-eholz Elephan- ten heraus , grosse und kleine , heben die HÜssel und trompeten , im November in -Europa auf e^'ner Landstrasse Elerhanten — « so überrascht ei .. s ueht der V/anderer vor clTSm hängendem Schloss in der V/üste Juda •Ich . habe mir mehrere i-iale den ^^pass gemacht ^ V'esuche/ aus Europa und • ^ Amerika in die 7/üste zu führen und sie ohnv jede Vorbereitung , ganz ' wie durch Zufall an diese Felsenlücke zu bringen • Niemals sah ioh Menschen vor einem doch ganz still in der Natur stehendem Bild so •> überrascht und fassungslos wie hier • Nachdem man sich von der op- tischen Ueberraschung erholt hat , kommt der moralische Eindruck hin- zu : hier leben Uenschen I Hier mitten in dieser VVÜstenei leben Llen- sehen , aus aller Herren Lander ^ hierher wie auf ein Pelseneiland , verschlagen , und verbringen nun den Best Ihres Erdendaseins an die- ser Felsenwand in der schweigenden Y/üste • Niemals mehr schlägt ein Ton der grossen Welt an ihr Ohr ♦ Und mancheiet schien auch das Dasein in dem festgefugten Haus noch zu weltlich für das Mass von Abkehr und Einkehr , das ihre Seele suchte • Sie verliessen das Haus und Hessen sich an einem Seil von der Pclswand herab und krochen '4ä eine der kleinen HcfcLen, die man rechts neben dem Haus in der Yfafiid des Canons sieht , und nun lebten sie hier Jahre und Jahrzehnte laiig II i ) *« ■'*4 : ' e-,: C\ M -< V *. « l c V. /|S.'#»< ; -1- Cfc «f »' .> - i i - k.Jb.V' .fc w l ^ / e, .-^tmU, f' Ol / mT5«*-> -f i^'ri I ./J" i: in Tolliger E-insamkeit j durch nichts mit der Aussenwelt rerbundcn als durch ein Seil , das von Zeit zu Zeit dem Klausner einteef Laib Brot und einen Krug V/asaer zutrug , und wenn eines Tages sich kein« Hand mehr aus der Hohle streckte , um den Kinig zu >tehj|en , dann wusste man draussen , dass der Einsi^ler gestorben war •«»• das ist der Wadi el Kelt » Auf der Abb* 81 sieht man die obere Lichtung , auf der Ab'b,20 die innere Enge des Canons ♦In dem schmalen Bodenspalt f^i^^sst^^^ Wasser einer starken Quelle , die am obegegr Anfang les Can^ns^aus dem Gestein sprudelt • Heute ist der Canon mit Ausnahme der wenigen Re;^enta.^e im Winter 'O trocken, weil die Quelle für die Wasserversorgung von Jerusalem in Ansprucii;^ genommen ist ^ Dem Wasser im Grrund verdanken die vereinzelten Baume auf der Sohle des Canons die iViOglichkeit ihres bescheidenen Daseins • Auch sie sind wie die Menschen in den Poloenkohkn Einsiuler • •.^> Ein üanon mit Dauerfluss; Die iirnonschlucht ^^ »V- Die Wasseröiaufe auf der palästinensischen beite reichen nicht aus, einen üaSon das ^ejaze Jahr zu füllen. Dagegen gibt es auf der wasserreicheren t^ ans jog^^gi^ beite ±es=:^iordön- n^^i^ 'rmrh ^ISiz^l^'^y^^r bekari^^este ve^ihaäen ist, da er vpn Jerusalem aus verhältnismässig leicht erreicht werden kann, 4i^Arnon,'^der sein .asser in das Tote Meer ergiesst (Abb.^ ) Die wände dieses Canons steigen senkrecht wie Hausmauern auf und stehen an manchen btellen so eng nebeiQ^^^^^^' dass man nur einen schmalen bpalt des Himmels sieht und dieser dann durch die Abschi;^mung wie in einem i'ernrohr tief dunkelblau erscheint, sodass man fast bei Tag hier Sterne leuchten sieht. Wo die "yvSide hingegen auseinander treten und dem Licht Zulass geben^ strahlt das Himmelsblau wie durch ein Kirchenfenster in lichtester Kobaltfarbe geg^en die roten Wände "und bei gunstigem Sonnenstand bis hinab auf das schäumende Wasser . In der Regenzeit ist ).) der Arnon ein reissendes G-ewässer, das y^^'^<<^^ durch die öchlucht hinablDraust . In der 'Trockenz,e(Lt hinge^n kann man diirch '^rt>%%^ T^^c.^ >Vc.Ä.< *«• >^^!>ti'""^ <''" t.ii'i ujr.njfx^ auf* Die Yfanderung ist aber keineswegs immer gemiitlichix^te»*i/aus den f^elsen spalten ^hffl^tgt^rr-^ v/i e Schifj&staue ochlangen von oft nicht unbeträchtlichem Kaliber heraus. Stört man sie, so lassen sie sich herabgleiten und verschwinden schwimm mend im ü-eröll des i?'lussbettes. Die Vvanderung durch die ilrnon- Schlucht vefgisst man nicht, auch wenn man 5 Erdteile bereist hat. Natürlich gibt es auch in anderen Landern 'JtedSohlucht en dieser iirt, aber was es in der v^elt nicht ein zweites kal wieder- gibt, ist die Summe der Erlebnisse im -...blauf weniger Stunden. Bei Sonnenaufgang steht man auf dem Tempelplatz Salomos und sieht den otein, auf dem isaak geopfert werden sollte. Eine Stun*^ de später steht man vor der krippe zu Bethlejifhem "und wieder eine btunde später rastet man am lirieohenkloster im vvadi el Aelt. Mittags liegt man auf der .mss er fiel che des Toten nieeres, die den Menschenkorper trägt und liest ein Buch dabei, nachmittags watet man durch" die i«'elsen der iirnonsohlucht und bei Mondschein fährt man durch die verzauberten/Städte dg& Jc^i'deiiiLHlwb und die MondlandGChaft der wüste Juda zurück imd sieht um Mitternacht vi « Bethanien aus die Feste Zion im blauen Licht der palästinentisci Nächte schlummern , G-ethsemane zu seinen Jessen und das Tal Josai mit seinen 60,000 G-rähern das ist es , was man nie vergisst . den Reisetag in seiner Gresamtheit . Dieser Tag ist nur ein Mal ai dieser T»elt erlebbar . \ » < * , J y V. ^ \l s .M Die Arnonschlucht mmmmmmmmmmmmmmmm Typus eines wasserfülir enden Canons «» .V > Unterirdische Canons ; Die Karst .g;rotten • Das Wasser bahnt sich im zerfalleiien Earst^ebirge seine Wege nicht nur oberflächlich durch Taler , sondern durch, die Sprunge im G-estein sickert es auch in das Innere des Berges und wiihlt sich hier, den weicheren und loslichen Schichten folgend seinen Y/eg , und so entsteht im Innern des Karstberges ein ver2WPigtes S3^stem von unter- irdischen oder besser gesagt : inner-berglichen Klüften und Kanälen > in denen das Karstwasser dahineilt . Auf Abb^ 62 ist das System der Klüfte und Wasserläufe im Innern eines zerfallenen Karstberges dar- gestellt ♦ Es bilden sich hierbei keineswegs nur enge Kanäle sondern echte Flussläufe , die sich ira Innern des Berges Kilometer ^ Ja Hun- derte von Kilometern weit hinziehen können • Die weltberühmten Adels- 4 berger trotten bei Triest^ , jetzt Grotten von Posthrimia genannt , sind solch ein inr-er-gebirglicher yiusslauf ,der so gross ist , dass man in der Eingangsgrotte Symphoniekonzerte veranstaltet und dnrch. das rnntorirdische Tal , Grottensystem genannt , mit einer Blektri- schen Bahn fahrt eine der zauberhaftesten BaJbnfaLiTten , die i^aa i 22 Z ^»> ^ t in dieser Welt -ujcternehmen kann , eine Reise diiroh ein ii^archenbucli^ Das Lab/rinth zu üreta i^t keine Erfindung des o^iechischen Sa^en- schataes sondern in jenem Sinn ^ wie wir es bei den Felsenriffen zu Jaffa deuteten , " Natur^escliiclite •• des frütien Altertiims . In Sibbx Form dieser Ga^e besciirieö den L^ensciien der jaythischen Vorzeit das HatLoCiArunder eines "unter irdischen Grottens/stems , und der kinotauros, der UÄi^innen naust und Läensohenopfer verlauft , ist die Personifika- tion der gössen Gefährtin die sich, der U-rottenwanderer begi>^bt , der ohne ^ ÄrijatßÄ Ariadne-Faden " in das Berginnere dring/t -— "und nicht v/iGderkehrt • Ebenso ist derzJ£KK±EC Mäander , ier nach der griechischen Sage bald vor-^bald rückwärts fliesst , kein^ unlogisches ^rrr± 4^ sondern die friihg es Chi cht liehe Darstellun.p^sform eines Karstflusses • Karst flüsse treten ans dem Gebirge heraus und ver- schwinden an anderer Stelle wieder in ihm , sie beschreiben wie die Eisenbahn im Kehrturmel im Innern des Berges V/indungen und kommen folglich in entgegengesetzter Richtung wieder hervorgeflossen — - Idas ist ^ Geographie des Karstlandes " ^ erste Ausgabe , Brschei^ nungsö-ahr ^ Mythologisches Altertim ^ Die Tropfsteinhohlen . 4^S-*^x V^ *— • ^ iJie meisten Höhlenszenen der Bibel spielen sich nicht so friedlich \xri± kaufmännisch ab v/ie diese;^ erste, sondern sind bis auf weni£:e Ausnahmen hoch dramatisch, manche sogar bestialisch. Als Josua im Tal^ Ajalon/mit hilfe von Somie und i..ond, die er di ternis^ ,und x^sjjx liess* Josua Steine vor den Kiji^ang imirigffTff wälzen. Nachdem man sie v/ahr scheinlich durch Hunger^ hatte matt werden lassen, holte man sie heraus, demütijte sie, indem man nach alter ivriegerart ihnen den ±tLSS auf den Hacken setzte, tötete sie, hängte ihre Leichen zur Belustigiuig des Volkes bis zum Abend an fünf Bäume "und warf sie dann^ in die Hohle, "darin sie sich verkrochen hatten. Und sie legten grosse steine vor den iiiingang der höhle, die sind noch dg. bis auf den heutigen Tag" (Jos .10) • Es ist nicht unw^aKg^ oho in- lieh, dass man die heste dieser fünf Besiegten eines Tages in ei- ner 3JEder höhlen jener ü-egend findet* 'Dife Hohle zu En^-jjedi* Wicht so blutig, aber viel dramatischer ist die asauEKEx Hohlenszene, die sich bei iün-G-edi am Toten ivie er "zwischen üaul imd David abspielte. Es ist ungefähr dieselbe Zeit, in der einige hundert km nördlich der Trojanische Erieg im ü-an-g ist, imd in ei- ner merkwürdigen Ueber einst immung des i^olorits liest sich dieses Kapitel der üibel wie ein Absclmitt aus einem antiken Heldenepos. Saul verfolgt mit seinen ijiannen David, der sich in der vmste Juda versteckt halt, iär kommt > in dieselbe Hohle, in deren Hintergrund sich David/mit seinen G-etreuen ver3tej2lt halt^ legt sich schlafen und nun sagen die Männer zu David: "Jetzt ist er in Deiner Hand, ( i^ehe hin und töte ihn". David geht und schneidet vom i..antel ± des schlafenden baul einen Zipfel ab . ^Als Saul? die Hohle verlas- sen hatl^^, .^ÄeiJ-Sr iiim nach und sagt>r: üieh ■ ^ ^ f 4* Die Höhle Machpelah die Abraham von den Chittitern als Begräbnis für Sarah kauft (Cjen,2j5) amd heute von den /Vrabern festungsartig ausgebaut ist, weil sie die (iraber der Patriarchen als W^tionalheiligtum hüten. Die Höhlen des T^ubentals Die schrecklichste der vielen überlieferten HÖhlenscenen dürfte wohl jene gewesen sein, die sich irn Taubental bei Tiberias abspielte. Hier gibt es Höhlen, die hoch oben in den TJanden der steilen Canons liegen. Jenen ähnlich, die auf der Abb« 20 u* 81 neben dem G-riehhenkloster im Wadi el Kelt zu sehen sind. Kein Vteg führt zu ihnen hinauf sondern man muss '\ ip] sich wie 4ie üochtouristen anseilen. Um zu ihnen zu selanjjen. E Hierher zogen sich kleine Abteilimgen von Aufständischen zurückj). die sich gegen die^ Fremdherrschaft des ü.erodes auflehnten .Her ödes liess Soldaten in angeseilten üästen längs der Jbels;^/lwand hinab, und diese räucherten die höhlen mit i^ech aus, das an langen iüisen« stani:;en brannte. Dann wurden die uarrlücklichen ber^^schützen mit 1»"**»» langen bpiesseifrherausgezogen und in die bchlucht hinabgestossen. T/enige km davon wurde in derselben üipoche auf einem üerg das /^ üjvangelium der Liebe gepredigt \ \ m ■bie £lla.srxoxxe a.m ji.artnel. Am Karmel zeigt man die virotte, in der hlia i^elebt kaben soll, als er^wie alle fropheten^vor den näschern der bchreckens- konigin isebel zu Jainaria sich versteckt hielt V w « « % V % "Denn da iGebel die irropheten des HeBrn ausrottete, nahm Ubadja hundert jrropheten und versteckte sie in Hohlen, hier 50 und da pO und versorgte sie mit brot und iwascer" (Könige 18)X m loTiVpn d^iroh -v- --^-^-V'rli-o3 Vo^^t . '.V^^r ?:Jc-:t?.na in di:ser Zeit ~^H^ Dne Ellnsgrotte am Karmel in der i^^lias gelebt h'^^en soll, als er von der Königin Isebel 7A\ onmaria verfolgt 7;i;rde (s.ü,...) (m:Ä^ Ende Ai;ril ) lercint ^ versävjno nicht / ioH^ r^a.ch dcni'Dc-tiim des i''e3te3 zw erkva^di^on , U2id ?t. lieGc^ 'i'a'^ räch lleror:: cii'^ fahren . Zt'hi Ande}iicen aji den Jlüter der ^jelel-rsanikeit^kOLanjen \ ilger aiiü aller V/elt j aus i.-.aroldco , Tunis , 3a:j;dad , Taschkent ynd Indien , aus Amerika ujid JÜd-Afri>.a und bringen ihre halta^;mch8ir;e/iinaben mit , um sie a*a diesem l'ag dem Gelehrtenberuf s^j weihen • Heben der neu- palaGtinenÄioOhen Jugend, die in l.Iasüen hinraif strömt , sieht man die- 9.3>o ( f- / ö se Pilger , JnAentyTcn > k'anner und Frauen in persischen , buchari- chen, algerischen , mittelalterlich-polnischen und sonstigen Trach- ten , ein wahres Huseum von ethnolAsischen Typen imd Kostümen . Hin Mitternacht wird im ein l'euer getantzt — — offenbar der Rest eines alten heidr.ischen Feuerfestes • Das Interessanteste aber , um dessen willen sich die Fahrt hauptsächlich lolmt , sind die Höhlenbilder, die Ean zu G-esicht bekommt . In den alten Höhlen , in denen die Gelehrten mit ihren Schülern heimlich lebten , beten die Pilger um das Seelenheil 1er damaligen I.Iartyrer und Helden der^Lehre " , Die Gestalten^ die man lort sieht ^ wirken wie Bilder aiis dem Alten Testament « Da 3Äoht niggi Fatriarchen mit wallendem Bart , in den •• •• langen weissen ^ ^on schwarzen Streifen iimsaimten Mänteln, dem sel- ben Mantel j den Al:)ra}iam trug . Die Sprache., in der sie beten , ist dieselbe , in der Abraham mit G-ott gesprochen • Es ist derselbe Gott und es sind dieselben Hohlen wie damals ^ und noch immer brennt das Oelf lämnchen > in dessen Schein das Bild dejJ* Eeter/ s^elrfe •^..an sieht in Palastina noch viele Scenen ^ die an die Seit der Bibel erinnern ♦ Niemals aber tritt uns die älteste Ver- gaageiiheit des Alten Testaments so -unmittelbar , man mochte sagen, 1; 00 ohwo p 0 1\^ eilt q e g en wie in diesen nächtlichen Hohl enbil dem zu Ivlerom • Man/ITiaubt , einem STjU/5k zum Opfer zu fallen)^ i»«^ fühlt »^1 wiyd von #ft!noy /irt j nli ii.rn ni rnt ^n'nilrin'it Abraham doJ-bör o sich um Jalirtausenie versetz' ^^ r. , nn r^.-> r rx yit ninr ^t-\ c\ i m nnT AOranam OQÜ-OQr OfIX -^ Und Stcht dort nicht Aron , der Bruder Moses , der erste der Hohen PriesterJ / Man fasst an seinen Hock und tastet nach der "ühr und dem Füllfeder- halterjum sich zu vergewissern , dass man ist, und dass es das Jahr 1950 ist j das man schreibt ; imd steht als Sohn , selbst als auf- geklärter Sohn des 20 • Jaiirhunderts erschüttert vor der liCraft , die von diesem Lande ausgeht , in dem 2000 Jahre nach dem Erlöschen der nationalen Existena und nach der ^ YBlligen Vertreibung' ^ und^'Zer- Streuung in alle Vi^r Y/inde^aius eben diesen vier Ecken der Erde , wie OS die Propheten geweissagt hate^n ^ die. Pilger kommen imd feaiif hinaufziehen zimi ^ Berg des Herrn '^ und/derselben Sprache , in dem'^selben Kleid und als [der s elb ^/ trotz aller ^ 7feltgesch±chte ^ unveränderte xaonschentyp zu Gott sprechen wie Abraham vor 40p(J Jah- ren ,3;etan — - auch das ist ein Stück w^ein ^H'il f;^s .jLUuk dieses *- V n; ■i . .m 4 » f LQarti.gen Landes /^ ^ / '^ ••' mß Kapitel 10 i i>as Grundwasser der höheren geologischen Schichten (Quellen, Brunnen, Teibhe und Cysternen) "Das Bestehen der V*'elt ruht auf den Cysternen" Talmud ör ^ •• »(- jzai y" •#' Das Grundwasser, Jeder kennt das Verhalten des i3limentopf es : Drei ISSoAa Toll üirde saugen einen ^iter /halben viasser auf iind halten dieses rtasser tagelang, xmd wenn man den Blimentopf abschliessti wochenlang fest. Aber nicht nur lockere üirde^ sondern auch btei«- ne nehmen nasser auf. Die Sx± tSimse der i?enster sind meist aus üand-oder Ziegelstein^ gebaut; beobachtet man beim üegen das Schicksal der i'ropfen, die auf die ienstersimse fallen, so sieht man, dass sie rersehwinden. Es kann stundenlang regnen, der Sims tropft nicht ^sondern saugt den Regen in sich ein. Es sind unwahrscheinlich grosse i^a engen Ton Wasser, die spurlos in dem weichen ötein rersehwinden. Der Stein ist ron Milliarden mikroskopischer Jroren durchsetzt und jede Pore füllt sich^und je feiner die loren sind, umso beharrlicher^ halten sie das vnasser fetrt. Ein m^ Sandstein nimmt ^0^ IA^^%^ /«asser auf! Alle Erden und uesteine des Landes durchtrianken sich mit deÄ in/asser, das beim -Hegen in die Tiefe dringt -und zwar bis zm iwaximum ihres i? assungsrermogens W^lt{xrräLie obersten Schichten des i.andes/ trocknen €«»; die tieferen sind abgeschlossen wie der. Inhalt einer üons errenbuchs e^^mik daher eifernd mit dem luiaximum ihres i* assungsrermogens durchtränkt . Bohrt man ein in der Tie^* fe ruhendes »iestein €in, so entquillt ihm Wasser. Gräbt man einen üchacht, so strömt bei einer gewissen liefe durch den starken Druck, den die höheren Schichten ausüben, Wasser aus den »bänden. In den Bergwerken müssen die bch^chte und btollen ununterbrochen leer gepumpt werden; ein rerlassenes r^ergwerk " ersäuft ••. Dieses im ^rund der aesteine befindliche Wasser nennt man das Grundwasser. Nach den Berechnungen der ü-eologen wiegt dieses Grundwasser 1/8^0 von der ^esamtAasse der iürd- kugele * Die Grundwasserstrome> l\licht alle Gesteine nehmen Wasser an. Unsere Teller und lassen sind durch ihre Glasur iSii* k^abi^ei' wuliuc^iilässig; die polierte Manaorplatte nimmt nur bp\aren ron Wasser an. Auch in ,- - _ ^ Ib2 Qrundwasser 2 s. der Erde gibt es Schichten, die das Wasser gamicht oder nur schwer aufnehmen, z*B* (Jranit und Basalt. Über ihnen sammelt dich der TJeberschuss von Wasser, der aus den höheren Schichten durchsickert, und bildet über flachen oder muldenförmig a-usge- spülten Schichten Grundwi|sserseen, und dort, wo die Schichten schief gelagert sind, G-rundwasserÄJtdbui -ströme, die genau wie die oberirdischen i'lüsse nach dem G-esetz des geringsten \«ider- standes/ sich ihren »Veg bahnen, weiche Schichten vor sich her- schieben und ausschwemmen, lösliche Gesteine zum Verschwinden bringen und so ein unterirdischen System von Grundwasser strömen schaffen, das jenen der oberirdischen ilüsse nicht nur nicht nachsteht, sondern ea weit übertrifft! Man rechnet, dass Jblüsse wie der Rhein oder die ihemse von unterirdischen Grundwasser- strömen begleitet sind, die ^-5mal mehr Wasser führen als die i'lüsse selbst. Nicht nur die iiSkimos auf der Decke des Polar- eises, sondern wir alle wandeln über VVasser, und niemand von uns weiss, ob nicht gerade unter seinem iiaus eine Wasserquelle rauscht. Hunderte von Klafter/f tief, sodass er erschrecken wür- de, wenn er diesen Niagara unter seinen iüsocn sähe* 0 \ Die Grundwasserhorizonte. Die Y/assermengen in den einzelnen Höhenlagen sind je nach der xJatur der Schichten verschieden. MancheNsmd wasser» reich, andere wasserarm. Mein bezeichnet jene Schichten, in dener maai erhebliche juoucs Mengen von ü-rundwasser findet, als arund- wasserspiegel oder Grundwasserhorizonte. Diese Horizonte liegen wie die Stockwerke eines Hituses übereinander, teils flach wie Seen, teils schräg wie i'lüsse oder Wasserfälle, je nach der Un- ordnung der Gesteine. In Palästina, dessen Hauptgesteine Granit^ Trilobitenkalk, Imbischer Sandstein, Cenoman, Türen, Senon sind^ wozu in den iibenen noch junge Ueberlagerungen von Kalksteinen, Basalten, Lava, Ton, Loss und Sande kommen, Grundwasserhorizonte übereinander (Abb.y^ )• en ungefähr 8 / ir-^ "£3^ 1 « t * ^ #' Die Quellen^ rtäre Palästina ein unversehrtes Land, so wiirde man nichts von seinem iinnidwasser zu Gresicht 'bekominen. Aber Palästi»- na ist ein Horst, d.h. der mmX stelm gebliebene turmartige Kest eine» an allen vier weiten abgebrochenen Landplatte. Durch die Abbruche ist der ü-ebirgsstock bis an seine Grundwasser führen- den Schichten freigelegt worden, und an den Bruchstellen* sickert nun das^ Masser des betreffenden Horizontes heraus — - als i^uelle/T Quellen entstehen durch offene^jl^ VerbindBngen von G-rund- wasserhori4onten mit der AUösenwelt. Dah^-ier findet man in Palästina die meisten Quellen an den Bruchstellen des Landes* Es sind aber keineswegs immer grosse Abbruche notwendig, um ürrundwass er schichten freizulegen, üeberall, wo innerhalb eines vjebirges grossere Verschiebungen erfolgt sind, hbhei^f Schichten von ihrer Unterlage abgerutscht und ••Verwerfungen^ eingetreten sxnd, und vor allem dort, wo «^asserläufe sich Taler ausgewaschen und so das Lrefüge des -^erges bis in tiefe;f schichten freigenagt haben, quillt das Grundwasser in rde ymi aus den nasskalten Schichten des aebir- ges/heraussickert. Die Quelle braucht durchaus nicht tiefer;^ oder auch nur in der Hohe jenes Horizontes zu liegen, der sie speist*^ Das Wasser im Berg steht unter gewaltigem Druck und kann durch Kliifte im ü-estein viele Meter über seinen ernährenden »Vasserho- rizont hochgetrieben werden, sodass man im viebirge Quellen in Höhenlagen findet, in denen es ganz sicher keine ergiebigen (jrundwasserhorizonte mehr geben kann. Weiser und Thermen > In vulkanischen regenden ist der Druck durch die unter= irdischen '•Dampfkessel'* so gewaltig, dass die i^uellen in hohen Fontänen, die man Geiser nennt, herausschiessen.Das Wasser dieser Greiser ist meist heiss, weil es aus glühotenden Tiefen stammt« I i 23'f L. Alle tiefen Gr-andwassersi8hichten sind, wie man auch ia üergbau beobachten kann, heiss und liefern heisse quellen, Thermen. Da das heisse nasser die Salze djcsa des ^esteins lost, sind die Ihermen fast immer silzreich. IH Hinolick auf ihren Salzgehalt nennt man sie: Mineralquellen. In Palästina ist der ^ebirgsstodc an seiner üstseite durch den Jordangraben über l.OOOii tief auf- gerissen und die Brüche im Grestein reichen noch viel weiter I hinab. Theoretisch müsste man annehmen, hier heisse ^/uellen zu finden. Tatsachlich ist der ffordangraben eines der reichsten ihermengebiete der \i^\X{M.^ ^^ J^oJ . Die quellen Palästinas. in Palästina nehmen die ixegenmangen von Norden nach büden ab. Folglich ist daS lirundwasser im Norden zxJL reicher und die^Zahl der Quellen grosser. Im nördlichen Palästina flies^ « sen auf lOOkm^ Fläche durchschnittlich 10, im mittlreren 7, im sudlichen^2 Quellen. Ihre genaue i^ahl ist noch unbekannt; ohne Zweifel würde das Land bei einer kunstgerechten Durchforschung, Freilegimg und Fassung der Quellen eih Vielfaches der jetzigen Wassererträge liefern. Wie zu erwarten- treten die bedeutendsten Quellen am Rand^der grossen Senkung ^zutage: Im Hulebecken, wo ^ (ii) \ die Konigsquelle Melaha 2 OOOnf Wasser in der Stunde liefert, am Tiberiassee die Quellen der otadt Tiberias, am Jordangraben die Sultans quellen, die die Üase von Jericho bewässert, am Rand der Nordebene die ^uelle^von Nazareth, darimter die ^'Marienquelle*^, am südlichen Abbruch die ^/uelle/^von Hebron und Bersheba und am westlichen xiand des G-ebirgsstockes die grösste aller palästi- nensischen v^uellen. Ras el Aijn, die mitten in der üüstenebene zutage tritt imd mit ihren >0 OOOi^ Stundengw»gtnmrtt^ccüb ^ lieferung gegenwärtig das 60km entfernte xk Jerusalem versorgt. Die Quellen Jcruoalcmo^ n9Av^Q<^^ Jerusalem war urspruniich eine kanaanitische Jbestung, die Jebus hiess und vcfcn den Jebusitem bewohnt war. David erobef li te sie .wad verlegte seine Residenz von Hebron in die ••Davidstadt v- * » i \ • -». / I * • • t \ Jt ZiA und kaufte spater den Tempelplatz, der einem Jebusiter namens Aravna gehörte und hier eine i'enne hatte (dieser Ea\xf, beschrie- ben baa.II 24, vollzieht sich uater ähnlichen Redensarten wie deB Kauf der Höhle Machpelaüi). Dieses alte oebus wurde durch einige quellen versorgt, von denen die n^uelle Shiloah die bekannt teste ist, ein bescheidener » {j^M^K. .ixvUr /' m ^Kf «^"^A^-^ . ( 4«^ vT. J-iA^y^Y Die Quelle Shiloah ■wurde zur V.asserversorgung von Jerusalem unter= irdisch in die Stadt geleitet und zv/ar dirrch die Fundamente des Tempels, wo grosse Vvasserkeller eingebaut sind. wahre ^rossleistung für die damalige Technik, denn von v^uellen, kie 141ni südlich im Gebirge entspringen, mirde das Wasser erst dTirch drei grosse Bfirains gesammelt und dann durch zwei sehr ge« i schickt den iJejände angepasste Aqioäducte, teils ober-teils xinter- irdisch der Stadt zugeleitet. Hier wieder wurde das »nasser in riesige unterirdische Värratskammern gefuhrt, die in itMxl'B« den Fundaaenten des Terrpels eingebaut waren und noch heute zun /• i^rir Tntentional Second Exposiire und kaufte später den xemxeltlatz, der einem Jebusiter namens -rtxavna gehörte und hier eine xenne hatte (dieser K.auf^ beschrie- ben öam.II 24, vollzieht sich unter älinlichen Kedensarten wie der häuf der liöiile Machpelari). Dieses alte ^ ebus wurde durch einige ^uellen versorgt, von denen die n^i^elle Shiloah. die bekannt teste ist, ein bescheidener nasserlauf, den ^esaja zum uymbol des -Landes nimmt: •^neil das Volk verachtet das . »asser zu Shiloah, las s;tixle geht.... so wird der nerr über sie korame n lassen starke "und vielt: nasser d s Stromes, nanilich den i^öni^ von >i.ssy- rien.... und werden einreissen in tiuda imd es überschwemmen und überlaufen, bis dass sie an den Hals reichen. .J}^Jes. 8, o) • Als Salomo die otadt ausbaute, reichten die bescheidenen v^uel- len nicht und er legte die oalomonische Y/asserleitung an, eine y\^ Vir' /ll « p^^vU i^^tA. ^\ \ ^ ^ y ^'\MA alut^ / j \ \M^-^ ^els, wo grosse V.asserkeller eingebaut sind* e waiire ^rossleistung für die damalir^e xechnik, denn von >^uellen, die 14kin südlich i i vjebirge entspringen, wurde das vvasser erst durch drei grosse j^öföins gesaiimelt und daim durch zwei sehr ge- schickt dem o-elände angepasste nquäducte, teils ober-teils unter- irdisch der otadt zugeleitet. Hier wieder wurde das »nasser in riesige unterirdische Vorrat skaiimiern gefuhrt, die in itiityinnff den Fundamenten des Tempels eingebaut waren und noch heute zum Teil erhalten sindrDiese Wasserleitimg konntejn von remden ab- ^OG ♦< geschnitten v/erden* Das gleiche konnte mit der Shiloahquelle ge= sehen* Als Sanherib gegen die Stadt anrückte, baute Iliskia im J^hr 625 einen l'unnel von 53 J ^ Lange, der dns V. asser dieser Quelle unter den Stadthügel ins innere der Stadt leitet •'damit die Könige von Assyrien nicht viel V asser finden, wenn sie kommen. Und er ward getrost ••••" in der Y and dieses Tunnels ist die Inschrift zu lesen, die von den Bauleuten eingemiisselt wurde-*^* . die älteste der erhaltenen hebräischen Inschriften von Jerusalem* Sowohl die »Wasserleitung des Königs Salomo wie AxxxüaxK der JRunnel des Königs hiskia sina noch heute in Betrieb, und vermutlich be- sitzt Palastina so die beiden ältesten noch getriebqrcüaLijiton Was«» serleitungen der nneXt« Die übrigen wuellen des Berglandes^ Man braucht nicht viel zu fragen, wo im Bergland Quellen' zu finden sind: dort, wo grössere Menschensiedlungen, wo iiärten in grösserer Ausdehnung zu sehen sind, kann manif sicher sein, dass eine (quelle vorhanden ist, der die 6«sre^in der Steinwiiste ihr Dasein verdankt. Alle Ürte, die itit der Siltoe En, Ejn, Aiiy oder Ajn beginnen^ sind solche nach quellen beneumite Pläfee wie lün Q-edi in der v^üste Juda, En Charod in der JSbene Emek, Ain Earea bei Jerusalem, wo Johannes der Täufer begraben ist, oder Jündot, wo die Wahrsagerin auf Wunsch von Saul delj Geist Saauels beschwört und dieser dem Saul sein nahes i^nde prophezeit, ein kias^&isches ü-egenstück zu der honierisahen Totenbeschwörung des. Odysseus, so ^ie ja überhaupt diese Epoche der ftichter die zeit= liehe und geographische >^ähe der homerischen V\elt deutlich spuren lasst* Die Bücher Josua, Richter und Samuel sind dir homerischen Gesänge der Bibel • Eine Genration nach Saul spaltet sich das üeich in das I^ordreich Israel und das SÜdreich Juda. Das Südreich wählte sich Jerusalem zur Hauptstadt, das Nordreich aber das schönste Quels lengebiet des Berglandes, das in der Gegend des heutigen Nablus liegy*iW.e begebt diese quellen waren, kann man aus ihrer Gj Geschichte ^ i -4 ftaen« Dort siedelte sich Jakob an, als die Gegend noch bichem hiess. Nim wurde hier die Hauptstadt des^Reiches Israel: Saaaria auslegt. Die G-riechen bauten hier die Stadt » ft • ' \ » Zif Neapolis.und heute leben hier die arabischen virossgrundbesitzer d8S jb&uitBB in einem ^tädtchen^ das nim arabisiert iMablus heisst ■und als die Hauptstadt der palästinensischen Araber betrachtet wird. Diirch die Vielzahl seiner viärten ist iJablus von allen älteren üiedlimgen i:^alästinas die einzige, von der man sagen kann, dass sie nach europäischen Begriffen ••schmuck'* ist, eine Lrartenstadt im Zentrum des steinigen i^erglandes* Sie bewahrhei= tet den oatz : wo vvasser fliesst, ist Palästina «ä AaradiesiW . * Die Iffasserbassins* ^Y^^^^/ e^iM s^'cäu^\ i H^'i^y»^ e^yrti^*c^C/U^ Luther hat/^das hebräische nort Ma%ijan mit Teich über-» setzt, weil er das Land nicht kann^ so wi« er fälschlich in ■ i ,^<: r^' k*«»«^^^^ M^m^u / ,ß^f Der älteste Timnel der (Jeschichte Der 533 »n lange Tunnel des Königs Hiskia, der der Innenstadt von Jerusalem das Wasser der Shiloahquelle zuleitet,^ wurde in den Jahren 53O-625 v gebaut und ist wohl der älteste noch unversehrte Tunnel der VJelt. N. Palast ina buchen, Haseln und Kastanien wachsen lässt, was genau sp naturwidrig ist, als wenn jemand das xiotkäppchen durch einen % ralmenwald wandern und den ^Volf unter einer Bananenstaude schla« fen liesse. So ist in den Sprachgebrauch der Begriff des nensischen Teiches gekommen. ^Dein hals ist ein elfenbeinerner Turm, Deine Augen sind wie die Teiche zu hesbon am Tore Bath / rabbim?««» aber es gibt in Palastina keine vertraiomt unter Buchen schlummernden Weiher, keine lüntenteiche, in denen sich die Dorfkapellen spiegeln und ^ie den Landschaftsmalern als i«o^^ ;» <% m Xa*^4^ ^Y^is^ftc iKiOtiT diea^n konnten. Die \\^ a 1 1 xi \ g'iiaii&eSen ^ Te i che ^ a ind Nasser- "bassins, die aus otein gemauert sind und den Tranken ahneln^die man m landwirtschaftlichen betrieben findet, oder den bchwiani- bassins, die die x^^urhotels anlegen imd dann pompös als ••iitrand- bad" offerieren. Es hat mehrere Dutzend solcher Bassins in Palästina gegeben, in denen man das"> Masser sammelte, um es nicht unnütz verrinnen zu lassen. B4i kriegerischen ''ntemehmimgen, Streitigkeiten zwischen den einzelnen JÖrfem fielen diese Bas- sins als erste der Zerstörung zum Opfer/ und "> nur gaß« wenige erhalten. An diesen Bassins haben sich dramatische Er- eignisse abgespielt, denn an ihnen lagerten die Krieger, dort TTOjrden die Pferde getrankt ,i die liiagenfund Vvaff engerate — -ynd ... die Toten gewaschen. Wiirden. die Bassins Palast inas all;(f die Bil- der wiedergeben können, die sich an ihnen g^^opiolt, so ergäbe das eir^e lange perie historischer illme, -umd würden die Steine alles wiederJöTO^ was sie an Flüsterreden und lautem Schelten gehört, so würde wgihrl i eh die Ilias an Inhalt verblassen gegen- über dem Epos von den Vtfas s erb as sins Palästinas • Die Salomonischen Bassins. Die grossten der noch erhaltenen Baasp.ns sind jene drei | grossen Heservöire unweit von Bethlehem^^ in denen das Quell was^er für die Salomonische Leitimg angesammelt wurd^.Hier sich jene SzeneK^^, die (laÄ.Kap.18 KÖ.II so lebendig darstellt, dass man glauben möchte, einen Zeitungsbericht aus d^em gestrigen Journal imd nicht ein Kapitel Bibel aus dem 1 Jahr 600 v.Chr. zu lesen -— die i/ienschen, die Volker, die Prä- tentionen der •'iührer'* und die, man kann nicht anderes sagen als^ü-oschen^der Ünterbeamten sind dieselben geblieben* Jeder^ der an einer üzene^i aus dem unmittelbaren Leben, die ein Shakespeare verfasst haben konnte, l'reude hat, lese das Kapitel im Originaltext nach. Wieder einmal hat das grosse Assur Amx den Vorderen Orient unterworfen, Sanherib hat nicht nuriögypten be- siegt, auf dessen Schutz die Äleine^ Stetaten Palästinas vertrau- ten^ sondern nun auch fast alle VX f.iaen lürsten zwischen jNil und assyrischen Jionigs nicht* WahrÄBd der siegreiche Konig mit sei- nem Heer ungefähr 100km sudlich in der Ebene bei Lachishrlagert, schickt er seine oendboten hinauf nach Jerusalem^und sie treffen • ^ •■ * ?- y sich mit den Abgesandten des Königs Hiskia an den Salomonischen Bassins. Aiisser den Bevollmächtigten des Königs ist noch vieler- lei Volk aus J-udäa an dem Bassin versammelt. Zuerst sprechen die kresandten des Sanherit zu den Gresandten Hiskias: "^ "So spricht der grosse König, der König von Assyrien; .am«Il 2). V-/ _.* ► . * '-» DMt 2^ aene z\i Gibeon feegann nvaa. der ^J-*^ . . -. S to. zu üe'bron. Mit dieser zwischen isboseth und Barid, der »m wieder an eine* ^fewöÄ und zwar an dem zu Hebron sein Ende findet. Zw4i Hauptleute des isboseth bringen diesen ua. "Sie kauen zun hause Isboseths, da der Tag aa heissesten weir, "un «eizen zu holen.... \md da^ sie ins Haus kaaen, lag er auf seinem Bett xn seiner Schlafkanaier; und sie stachen ihn und hieben ihm den Kopf ab und nahmen seinen kbpf und kingen die ganze i^acht und brachten das iiaupt Isbosej^ zu David in Hebron", wo David vor der BtStfVgung Jerusalems 1^8» te. Sie hatten erhofft, klingenden Lohn für die Ermordmig seines Nebenbuhlers zu erhalten. Aber der rechtschaffene David war entsetzt: "Diese gottlosen Leute haben einen gerechten üaann i» seinem Hause auf seinem Lager ermordet" ... .und er. "gebot seinen Junglingen; die ermordeten sie und hieben ihnen Hände und Fasse ab und hingen sie auf an dem MS^ zu Hebron. Aber das Haupt Isboseths nahmen sie und begruben* s in Abners Grab zu Hebron . (Sam. II 4K iC- .. C^ '••• '^" M^ ^^T" — ' 7^:- ^ Die Vvasserbassins Palästinas 1940 mmmKommmmmmmm . mm m den neuzeitlichen Kolonien v;erden die V.'asserbassins, drrenV asser heute nicht mehr als Trinkv/asser sondern nur für die (iartenbev/ässerung benutzt v/ird, als Schv/iTr.tn= bassins in (iebrauoh senommen und sind so wie in den Tagen der Bibel nieder zu Cchauplätzen des Lebens geworden. Da^ zu Samaria. iNiach einem psychologisclien cresetz, das man in jedem Be«» kanntenkreis bestiattigt findet, heiraten sehwach*» liehe Männer meist starke i'rauen oder rielleicht umgekehrt: starke jbi^auenr^chwachliche Männer als gefügige Werkzeuge * .. CT.tf) j ihrer ehrgeizigen Lebensplane. Zu Samaria'^ regierte nicht äLerMm^i,^ Konig Ahab^ sondern seine starke j?rau, die berüchtigte isebel. ' ^n ff Nach diesen Geschichteiyi begab sioh's, dass iMaboth, ein Isree- liter^,^ einen neinberg hatte zu isreel, bei dem Palaste ühabs^ des Königs zu öaacüria. Und Ahab redete mit waboth und sprach: crib mir deinen Weinberg, ich will mir einen üchlgarten daraus machen, weil er so neüie an meinem riause liegt. Ich will dir .einen besseren iveinberg dafür geben; oder, so dir^s gefällt, ^ill ich dir bilber dafür geben, soviel er gilt. Aber Naboth sprach zu iüiab: Das lasse der Herr fem von mir sein^ dass ich dir meiner Vater Erbe sollte geben! Da kam Ahab heim voll Unmuts imd zornig. Und er legte sich auf sein Bett und wandte 9ein üntlitz und aö3 kein ürot. Da kam zu ihm hinain isebel, sein neib, und redete mit ihm : irias ist's, dass dein ^ieist so voll Unmuts ist, und dass du nicht hrot issest?" • • ? Er erzähl«* te ihr den i'all und. •.."Da sprach Isebel, sein ^v.eib z Was wäre ""für ein ivönigreich in Israel, wenn d* £ä^ä4^ pe»*-? Steh auf und i^s Ji^rot und sei giten Mut's. Ich will dir den .^einberg Naboths^des Israeliten, verschaffen. Und sie ..j schrieb ijriefe unter Ahab 's lamen und versiegelte sie mit sei- nem Siegel und sandte sie zu den weitesten und Oberstem, im seiner btadt, die um Naboth wohnten,".*.. Durch ü gekaufte J4Si£», t I Verleumjifder wird i^iaboth wegen Gtotteslasterung ▼»^'■'^^ verklagt^ verurteilt und gesteinigt, und zwar, wie sich aus der iortset«* zuttg ergibt, am ^ttädM/zxx Samaria. Denn nach der Untat geht der i^rophet Elia zu ühab und prophezeit ihm: ••iui der Stätte, da hunde das Blut x^aboths tCTktw geleckt haben, sollen auch Hunde dein Blut lecken*^. Der schwächliche ühab, ••da er solche ^lorte höjirte, zerriss er seine ii.leider und legte einen Sack an inad fastete und schlief im Sack und ging jammerlich einher ••• Drei Jahre nachher haben die beiden Jieiche Juda "und Israel ei- nen gemainsamen liampf auszuf echten gegen die Syrer. Ahab zitter um sein j^eben und sagt zum xiönig von Juda: Au kämpfe in deinen üleidem auf dem Streitwagen, ich aber will mich verkleiden (nämlich als einfacher Soldat). Trotzdem aber ereilte ikhn sein Schicksal, denn ^ ein Mann aber spauinte den Bogen von ungefähr^ und schoss den ixonig von Israel zwischen xanzer und i^ehrgehänge • ..2 und das Blut floss von den ^^unden mitten in den »mgen.#«. also starb der Jionig und wdLrd gen Samaria^ gebracht und sie be- graben ihn daselbst. Und da die htiren des abends den »mgen wuschen bei dem "BeL^sin SamariaSj leckten die iiunde das Blut nach dem Nort des Herrn, das prophezeit worden war". 1 V * • • Die Brxannen i^alastinas. •f Die Bibel unterscheidet zwischen den ^lebendigen wasserj^ und den Brunnen. Jeremia lasst • V/Vf / ^'^^^^^ Die Quelle ist ein aktiv durch Spalten im Gestein aus der wasserführenden Schicht, dem Grundwasser, aufsteigendes V^/asser. Der Brunnen ist ein in die wasserführende Schicht hinal) geleitet er Schacht, in den das Grundwasser einsickert. Die Gysterne ist ein Schacht, in dem das Regenwasser gesaT^melt wird» lung von Grundwasser sind die Brunnen. Ob und wann man Wasser erreicht, wieviel und wie gutes V.asser, hängt vcbn der Art des Geländes ab .Zuwei- len inuss man 100m in die Tiefe dringen, ehe genügende Wasermengen aus dem Gestein in den Brunnens chact träufeln. Das Brunnengrahen oder,v/ie man heute sagt Brunnenbohren, weil man sich zu den Vorversuchen beson- derer Bohrmaschinen bedient, ist in Palästina seit Abrahams leiten bis heute die erste aller Siedlungs arbeiten geblieben. 2^^ & 1 Der ^ochwurbmonen" Beer sheba> Die wenigen v^exlen des Landes sind immer Ton der herr^ sehenden Klasse besetzt -und meist festnngsartig gegen die Aussen» weit geschützt. Schon als die ersten Einwanderer der Genesis nach Kanaan kamen, fanden sie keine freien v^uellen, denn das Land war ja seit Jahrtausenden Besiedelt, sie mussten Bmnnen graben, und der Streit um solche Brimnen hat seit jenen Tagen nicht aufgehört — bis heute! Die"^ Hauptstadt des budens Beer- sheba rerdankt einen solchen Streit ihren Namen. Zwischen den Knechten Abrahams und denen eines anderen Stammesführers Abiaelech war ein Streit ausgebrochen über einen Brunnen. •'Und Abraham setzte Abimelech zur Rededm des Wasserbrunnens willen, den Abimelechs Kneohte Ihatten/ait Gewalt >g:enoinaen^ ... . Es stellte sich heraus, dass Abiaelech gamichts von dem Qeaeiürir gewusst hatte, Abraham beschwort, dass die Brunnen v6n seinen Knechten gegraben sind, und nun schlicssen sie einen Bimd. ^Daher heisst die Stätte B^ersheba,, wßil sie beide miteinander da geschworen haben •'•.. .(Gen* 21 )X Um denselben Brunnen kommt es zwischen Isaak und den Philistern wieder zm Streitigkeiten. '^Da^/i^ er riel Gut hatte an kleinem "und grossen Vieh und ein grosses uesinde^ Dar-uia. beneideten ihn die Philister. Und ver- stopften alle Briionen, die seines Vaters Knechte gegraben hat«»| ten zur ix^xX Abrahajas, 3cin§a Vattr^ und fSillten sie mit Erde; dass auch Abimelech zu ihm sprach: Ziehe von uns, denn dm bist ims zu macht ig geworden. Da zog Isaak von dannen und schlug sein viezelt im Grunde Gerar und wohnte allda; und liess die Wasserbrunnen wieder aufgraben, die sie zu Abrahams, seines Vaters, Zeiten gegraben hatten, welche die rhilister verstopft hatten nach Abrahams Tod, Tind nannte sie mit denselben iMaaen, J mit denen sie sein Vater genanntj^ hatte. Auch gruben Isaaks | imechte im ^un^^und fanden daselbst einen Brunnen lebendigen WassersirAber cL^ Hirten von Gerar zankten mit den Hirten Isaaks und sprachen: Das Wasser ist unser. Da hiess er den Brunnen Esel^^^dariSn, dass sie ihm da unrecht getan hatte»* Da gruben sie einen anderen Bxynn^n^^^ zankten sie auch; dar\am hiess er .ihn bitna^;'^ffa^mfecSiixl''^r si sich Ton dannen und grub einen ri^ia^g& Brunnen; darüber zankten sie sich nicht; darum hiess er ihn Eehobothyund sprach; Nun hat uns der Herr Baufii gedacht und wachsen leissen im Haijate ** .. . . 4fe^j^6 ) > I ••. ^^ dc^ M^'A^J Hf tiwM^x^ m i ^Wl" • > ^ ( O »1^*1 «^^ -•—••<••• .mm*~ u^ /• ^ V. / \ m Der Jako'bs'brunnen . In der Chaxissee Jemsalem - Nablus nahe bei ä* ch4m^S^/i) steht, schön eingemauert imd in neueren Zeiten durch eine kunstrolle öchiiedearbeit rerziett, ein Brunnen^ von ungefähr 3a DuTQhne.sser jmd 25m Tiefe, der als Jakobsbrunnen be/ ei ahnet wird (4bb. Vi). Die Reisegesellschaften, die J'alastina im i'T-ühling besuchen, machen -während der langen und ermüdenden l''ahrt i3ber dem steinii^en H ochland an diesem Erunnen R«st und und min erzählen die iührer, d-ss Jakob hier von der HiTiimelslei= ter geträumt habe oder, dass er -hier, »»ttähel ^m. Birtumen!' geti-offen babe oder, renn sie besonders pikant sein wollen, dass dies der Brunnen sei, an dem der listige üdyss des Alten Testaments hier den Uchßfen seines Schwiegervaters die geschalten Stäbe vorge= legt habe, damit die brünstigen Tiere sich "versähen" und gespren= Der Jakobsb rennen bei Sichern auf dem V ege von Jerusalem nach Haifa wurde im Barockzeitalter kapellenartig überbaut und ist seitdem mit diesem schönen Gritterwerk umspannt • Jjclte Lammer zur Welt brächten, weil ihm alle gesprenj^elten Tiere zufallen sollten* Nichts dergleichen ist historisch rieh«* tig, denn die Brunnens z eneng±ty1?yhigtyatjt?giiMxs±riDci3i aus Jakobs Leben spielten sdL h in Trans Jordanien ab« Dagegen scheint hier das Peld gelegen zu haben, das Jakob später den^ Kindera CSh^Aors um 100 Groschen abkaufte**, denn im tteuen Testament wird dieser Brunnen ausdrücklich fLals Jakobsbrunnen bezeichnet, und an ihm hatte Christus das Zwiegesyfträch äit der Samar itaner in, denn hier am Berg G-arisim lebten und leben noch heute die 1 des Nordreiches Israel als üamaritaner • , / z^^ **Da kam er in eine Stadt Sanarias^ die hiess Sichar, nahe bei dem Jbeld, das Jaücob seinem Sohn Joseph gab. Es war aber da«» selbst Jakobs Brunnen« Da nnn Jesu müde «ar von der Heise, y setzte er sich also auf den Brimnen, und es war um^ d*e sechsti Stunde« Da kam ein neib aus Samaria, \vass6r zu schöpfen« Jmm JSavLS p^richt zu ihr :viib mir zu trinken«... Spricht zu ihm das Weib: Herr hast du doch nichts, womit du schöpfest, und der Brunnen ist tief; woher hast du ^ f^r^r^ n #>- bendiges »^asser^Bist du denn mehr als unser ^ater Jakob, der "uns diesen Brunnen gegeben hat? Und er hat daraus getrunken jt und seine -t^indeyund sein^ieh? •••••( Joh#4) Auch hier wieder, ifle man sieht, die in damalige/ Zeiten allm»i itetiT übliche Unters che idimg zwischen dem lebendigen iiasser, das aus dem Lrestein Q^uillt imd das man unmittelbar nehmen kann, und dem Brunnenwasser, das man aus der Tiefe schöpfen muss. r" Das Grundwasser im Emek« Die Nordebene wurde durch Lava überschwemmt und diese hat sich zu Basalt kristallisiert« Basalt ist rerhältnismässig undurchlässig und bildet folglich eine gute Unterlage für die ünsammlimg von Grrundwasser« Aber die Zuflüsse Ton aussen sind hier gering, und so findet man über dem Basalt zwar ein irvasser Ton Tortrefflicher \^ualität^^ eine der besten Kiass er Sorten ir^alästinas, aber die üusbeute ist ger ing //> J^^ // ^^--^^^^ ^ "^v \ Das Grundwasser der Kustenebmne. ♦• • In der Kustenebene sind die Bedingungen für den Bnmnen** bau besonders günstig. Man muss sich die Küstenebene im geolo- zs i^njf gischen Durchschnitt als t^fanne denken, die muldenförmig ausge- höhlt ist^Der Boden dieser Pfanne ist von einer Tonschicht be« deckt. Diese ist undurchlässig und über ihr sammelt sich das Wasser wie die Suppe in einem Üuppentellei^. Die g^ im Winter denn in der küstennahen Ebene regnet es ^\md das Wasser fliesst nipht wie im vjebirge in J^'orm voji Sturz^achen davon .sondern bleibt^^ui^Boden und LyT^ A< «i r«,. x»^. h H% * ^•^ > '«:»• 1^ c \ i man bei» Bntrmenbohren darauf achte* muss, dass nan den Süsswas- serhorizont nicht durchdringt und in di^öalzirsCsser Schicht ge- rät. Die Wasaermengen über der Tonschicht sind bedentend und Sz Brunnen, die ^3 zu yOa Tiefe vors«tr«eben ^rorclen, füllen sich mit Kassersataen ron ö-lOa Höhe. Die/teichlichen ^rundwasseraen- gen haben die dichte ]ücf±xazng Bepflanzung und x>esiedlung und die <■ ^ I 1' ricklung selbst ^bedeiiMt ender otadte wie Tel-Arir emogliclit. Tel-Ari^p^heute eine btadt von cae200 000 Einwoh- nern, mit einem wegen der iiitae und der reich entwickelten Industrie enormen v^asserl^/tfarf , ^wird von einem noch höher gele- genen ^rundwass erhör izont (Abfe>'^^^) versorgt, den man als Dimenwasser bezeichnet, weil er über einer besonderen küsten- nahen Tonsohicht lagert, die sich unter dem Dünensande abgesetzt hat. Die Cy Sternen. Der oberste Wasserhorizont des Landes ist das Regenwas** ser, das sich wahrdnd des Kegens über der obersten geologischen Schicht, dem Erdboden, sammelt. Da es in* Palästina! reichlich regnet und sich dieses Wasser überall mühelos sammeln lisisst, ist die Sammlung des Regenwassers die verbreitetste und wichtigste Methode der Vfasserverpor^gung überhaupt. Me Behälter _zur bajam- des Kegenwassers nennt^man Gysternen^ Die fta Ol Q.Ot j "" aktieri'e ^egono ohirai '^ * ■ Vom Dach fliesst das V/asser in die Cysterne, die unter oder neben dem Haus;^ als ein kellerartiges viewolbe ange- legt ist. Da die Bewohner auf eine mindestens 5 000 jährige Erffchnmg [im Bau von Cysterneni zurückblicken kOBnon, sind sie in Aor ikitloguns derseUbcn äusserst geschickt. Cystemen werden nicht nur in imd neben Häusern^ sondern auch in den vxärten, vileiA- bergen, ieldem und am nand der grossen Wanderstrassen angelegt* Werden diese j^reilandoystemen nicht gepflegt, so verstopf ea sich die Zuflüsse, Pflanzen überwuchern sie, ihre ^^ände werden rissig imd das vn asser rinnt aus jdonen wie aus einem gesprungenen Topl*: sie verwandein sich in •^^ : »^*^*-M/y ••Die beiden gingen eilend ^nund^ kam en in eines Mannes Haus zu bahurim; der hatte eineii ayl&ffiS^^n seinem xxkxk hofe, dahinein st.ie^en^s^e^ Und das ^^eib nahm und breitete eine Decke über d^^J^^^nenJl' Xiwia. und breitete Trutze darüber, dass man a*^^^^e< nicht merkte. Da nun die Knechte Absaloms zum Weibe ins Haus \\ kamen, sprachen sie: ^«o ist Achimaaz \md Jonathan? Das Vveib sprach zu ihnen: bie gingen über cCttft i<8aflMglelji. Und da sie suchten und nicht fanden, gingen sie wieder gen ^J emiMilem' fxiytx da sie weg waren, stiegen jene aus dem ^^-ySS^^Pi^. m hin vnd »agten m% dem ikonig DaTi«L*^, «««(bam.!?)« « « ^ Wahrend der Belagerung Jerusalems durch I^ebukadnezar war Jeremias einer der wenigen, der den bösen Ausgang dieses ürieges voraussahJDi • Er halt mit seiner Meinung nicht zurück und predigt in den Strassen, das Volk solle den sinnlosen Widerstand gießen die übermächtigen Assyrer aufgeben. Das Militär nimmt ihn eis ••Defaitisten** gefangen und ^ d i X ••sie warfen ihn^in die .^^tpube^alchias, des Konigssohns, die am ! V^orl^^des Ggf ängissses war, und Hessen ihn an üeilen hinab, an aw^JSrab#jp 7f^ tu cht Wasser sondern Schäiamm war; und Jeremia sank in den^bchlamm. Als aber Jibed Melech, der MOhr, ein Kamme- i rar in des Königs Hause, horte, dass man Jeremia lagt t# in die^^^ Qnibe geworfen, und^der König eben[sass/Am Tore, Benjamin; djk'^ ging ijJbed-Melech aus des Königs Hausf ^■aid«'^'cayto (S^m \\im\z» und sprach: Mein Heri^ Konig, die Männer handeln ^ubel an dem ^^^ Propheten Jeremia, dass.^ie ihn tolieiu in die QJIwte^ geworfen, im er BatÄS- Hunger s^^ st erb enf^enn es ist kein Brot mehr in der Stadt; Da befahl der Konig Ebed Melech, dem Mohren, und sprach; J^iggi ^0 Manner mir dir imd zieh den Propheten Jeremia aus diex^&SSS^^ ehe denn er sterbe. Und Ebed Melech nahm die Männer mit sich und ging in des Königs Haus \mter die bchatzkammer und nahm da^ selbst zerrissene und vertragene alte Xumpen und liess sie am einem Seil hinab zu Jeremia in die ^^SS^. Und Ebed Meleckt d«r Mohr, sprach zu Jeremia: Lege diese zerrissenen ^md rertragenem alten Lumpen unter deine Achseln um das Seil. Und Jeremia tat also. Und sie zogen Jeremia \ her aiif aus der^ toifee/ an den Stricke (Jer^^ö)^ ^ ^jf^^L/ Das Y/asser aus richtig angelegten, gut gepflegten imd allseits wirklich abgedichteten Cystemen, wie sie in Palästina die Regel Mo n. J9. -^O i\ s ■ i , 1 I sind, ist Torzüglloh« In den ersten Tagen nach deäi Hegen trübe und schiaeckj^ fade. Aber die Venmreinigungen setzen sich ab, das Wasser reinigt sich biologisch diirch Bakterien tind Algen und wxwKtTwaLJOB±BMmy^'tTXi^^^^ schneckt m« f»KoK> wesentlich besser als das i^tasandwasser Eine Desinfektion braucht nicht ror* *^5«^5■ . Wein. ai ^en Beduinen föe: d«r Plüsse ist es schwer, die »J^el^ LSUdruck : man sieht seine Felle fortschwl4BiBei:ti ?l|itergr\and* sieht man «die neueren t'ormea des Wasi inen, mit trugen am Aro und^ da-ror eines mit ei^Räie dem Kopf. \ h- M »<»«.<«>. . ■'«V. ->^ -«. '«♦'.-.: ^*^^^-'^^ t:,^- -r> »►■A 'i-w'-jTw^-gH Intentional Second Exposure 1 ,Ji />/öuicJ? V % -* "Da stand Abraham des Mor^^ens fr-üh. auf imd nahm Brot imd einen O Schlauch mit 'Wasser iind legte es Hagar auf ihre Sohulter lind den Knaben mit und liess sie von sioh. Da ging sie hj^njy^ ^om-^^^r^^ wüste bei Beerscheba und irrte umher, J)a nun da ä' Wasser in d^. ^chlauch aus war, le^te sie den liiaben imter einen Strauch,.^.* Diese uralte Form des Wassertragens in ScHlau^liervJ^^ lioiiier er^ähiit wird — die^ Helden trinken ihren K^ein aus^^chläuchen ist nooh heute in PÄÄÄStin^ T^ei den Beduinen übli Beim Uebersohreiten der Flüsse i3t es schwer, die J'ell4P^u halten, daher der Asulruck : man sieht seine relle fortschwimmen rf' , Im Hintergrund;^ sieht man die neueren >'ormen des V/assertr|ti NJkuädchen mit Krügen am ^rm und davor eines mit einer -- Bj auf lern Kopf. ,..*■ ' -•^ ^-. " •■ • I' ^< -t <' Kapitel 11 •> t Das Grundvasser der tieferen geologischen Schichten (Die Thermen des Jordangrabens) •^Da kamen sie gegen Mara, aber sie konnten das Wasser nicht trinken, denn es war sehr bitter** II 15 \ • ♦ /%^ i53 ..'■ f - A I ^ .i Warum der Jordangraben das reichste Thermengebiet der Welt istt i^irgends ist die Erdkruste bis zu solcher Tiefe aiifge- rissen wie im Jordangraben. Nirgends kann sich der menschliche i\i8S 80 tiefen QrundwasserhorizontfS/niahern wie hier. In dem Bo« den des Jordangrabens klaffen opiuLten, die noch viel tiefer^ in rruikanische Untergründe führen, "und aus diesen sprudeln kochende hoiaoc nasser hervor, die infolge ihrer hitze Salze aus unter- | irdischen Lagern in gelöstem Ziustand mitfujbgren. Da ruAkanisohe (Gebiete < mm irr schwefelreioh sind, enthalten auch diese heissen Quellen vielfach Schwefel, was ihnen ini.iip Iftirinilni e neilkraft ie der ganze Jordangraben sind auch seine ^uellen noch wenig erforscht. Das Quellenstudium erfordert rgie besondere Spezialkennt*- nisse^ und gehört zu den schwierigsten^ "^xmjf, ^^u^cL kost spiel igst eu Untersuchungen der i^aturgeschichte. Die Quellen des Jordangra« I bens waren zur Biatei^it Alj Lpüid^i unter de^t^ viriechen und f t. Es gab hier Lurusbäda^ äömer, betagt, ^^legt d^e klingende i^amen triigen wie Heptapegon = biebenbrunnen oder ü-allirrhoe = SchonbinÄinwiL und die von den reichen hörnern \md ' «», kriechen frequentiert wurden; auch üerodes suchte von seinem Altersleiden Heilung in dem f'runkbsui Kallirrhoe. Die^Bader sind so /vollkommen zerfallen, dass hicht einmal dte- Bruchstücke mehr die üiXistenz eines Badeortes verraten. Die Quellen haben sich durch Ablagerungen von äaJLzen j^c i owirTi ^^jciiTt mix dem band und Kies der Umgebung versintert, aie lirtt» oioh neue Ausgänge im Jbirdreich gesucht und mij»ehen sich mit dem Boden zu einem warmen^ dampfenden und iäax± übelriechenden ochäamm, der wie eine d\uik« le buppe ans a»rErd4^ (^uilJA und irgendwo wioder in ihr ver*^ aii'lfcHi t und die ganze i:M^gend unbetretbar macht -«>- was die Griechen Heptapegon hiessen, üiebenbrunnen, nennen die Beduinen heute Ain ITesh^a = Hurenquelle ^ \md aus iiallirrhoe ist Ain el ^^^k /««tÄ^ ^'tji^ — . Miroha s btinkbrunnen geworden XAuch die heissen Quellen sind von der V'erkarstung jiiiil il iiiiL Vi w f t1 1 4«^ Laiidaj nicht verschont geblieben« m ThLxu.on 2 Die Thermen Ton Tiberias/;^^ Die einzigen ^^ellen, die ^eine wenn auch ji?hr primitiTe l^flege erhielten, sind jene Ton Liberias, weil sie -unmittelbar neben dem Lehrhaus der a'aAmudisten lagen und von diesen uiiter«*| halten wurden. Einer der grossen Talmudgelehrten des frühen \ Mittelalters, Rabbi Akiba, bekannt diirch;^ sein Wort; i!.s ist xü alles schon einmal dagewesen^ liegt neben den (quellen begra'ben* In den Jahren li^JK-^? wurden diese Sprudel nach deirt ^rundsata^^ der modernen ^iuellenforschung beobachtet, freigelegt und neu ge« fasst.xmt Als iiirgebnis erhielt man ein Quellensystem ron a lieben Terschiedenen Sprudeln, die nvua genau lümal so riel Wasser lie^ . fern als das bisherige ÄBad** und zwar zwei laillionen Liter pro Tag, Wasser Von absoluter Constanz und üeinheit, die man nicht nur wie bisher zu Badezwecken, sondern auch zu x'rinkkuren, inhala tionen ihid zum Versand Ton Badesalz und -i'afelwasser rerwenden kann« Es handelt sich in der Mehrzahl um Sprudel, die bis zu oO^ heiss sind und im Liter bis zu >2g Salze ei^^^^en, unter denen ühlornatrium \jnd Chlorcalcium an erster stelle stehen , die aber als charakteristische Beimengung zstM reichlich bchwe« fei enthalten, sodass altf ^tflBO/Q^cige heisse schwefelhaltige Soltherme;if dair>i;tollbn^ Sic eignen sich ztir £>ehandlung von Kheu- « matismus, i^ervenleiden, Frauenkrankheiten, Hautkrankheiten, ifundheilung, Magen-Leber -und otoffwechselstörungen, sowie zur MyrtTffiglffgKdg&kx I4achbehandl\mg der Malaria, wodurch sie für den Orient besondere Bedeutung erhalten* Tiberias ;^ist ein Winter«^ kurort mit einer Baison von i^orember - Anfang April • Wenn in ^^ Kuropa die Aurplätae, auch die südlichen wie die üiviera, Caprl oder ^allorka ihre i-forten schl^i^n^ Öffhen sich die Hotels Tta Tiberias* Man reist schon heute von Europa bequemer nach T|be|:^ als etwa (joethe von v^eimar nach Jiarlsbad* Man kann fast mit * * Sicherheit voraussagen, dass Tiberias in den kommenden JaB[s>|i.||lut^ ten an den Kreis der grossen ßäder von Vieltruf angeschlossen*" «i wexden wird, vielleicht wird es sogar, wohl oder übel, ein mon- dänes Modebad werden, weil es ja diorch sein Jiliina etwas bietet, \ f ■ ^ w i •i i' ' ' 7 y 'ü y\ "n- ., l// CHV GASTEIN v '% tines der reichsten Tharmen(y lötete <£et He^ J ,* liier üien j * i^ das kein anderes Bad bis heute 2U bieten wermaf: einf Karlsbader • ader liast einer bei den Arabern wegen ihrer Heilwirkungen hooh ge<» schätzt und Ton weither a\if gesucht. ,\ Die Therme von El Machruk Ib) ,•?- an der Mundiuig^ des Jabbock ist das Jiissingen des Jor«» dftkgrabens. Die 33^ wsirine Salzifuelle enthält unter ^g Sals^f» reichlich Eisen und Kohlensaure, i±M daneben Schwefel, J^ohsalZj Aluminitom, i^ieselsäure. Magnesium u.s.w.» Das Eisen färbt Pflan» zen und steine in der Umgebung der in einem fflaehpecken frei. spru9(delnden Quelle gelb, und badet man in diesem Becken,' so setzt sich die Kohlensaure in kleinen Blasen an dem Korper an. Offenbar handelt es sich hier um eine wertrolle Heilquelle rem ChajTfidrter der berühmten Quellen von Kissingen tmd -Pyrmont* I 1 Die Thermen des Töten Meeres ^ Das Tote Meer als der tiefst gelegene Teil des Jordan- grabens ist von einem ganzen Kranz heisser Quellen umgeben, von denen vermutlich die iulehrzahl noch gamicht bekannt ist, Ain el Hamman(^Dip'iamBri^CifTleM (7) ^. ist ein >6^ warmer schwefelh^altiger Sprudel auf der tr ans jordanischen Seite gegenüber von Jericho. Ain Suweme (?) ist eine 26^ warme Therme noch unbekannter Zusammen* Setzung* Die Thermal des Tales Wadi Hammara L^) Kalk«>>,Eiseni(->und Mangansprudel unbekannter f uf Das grosste und äff enbar wichtigste Thermalgebiet de« Toten Meeres imfasst zwei Quellgrupp en« die nur 6km ron einan- der entfernt sind imd im Altertiim Baaru und Kallirrhoe hiessen» ?'• ;/. ( > — l^ m \ ^ ♦) r # I ( heute Ton den Arabern Hammam Zerka Ma»in d.h. die heisse Quei: des Zerkaflusses genannt wtrdt»^ . Die nördliche Therme Baaru/io ) ^ _ » iml eine starke Schwefelquelle mit üg Salz imd >2cm^ ^®^e^^^*®^®^^**^^^ ^ i-iter dürfte ihresgleichen suchen? Sie istfTTO der Watur in efait)i tr^iflPhe Felsenlandschaft einge- bautes Schwefeldampfbad mit ;i4stundigeB Badebetrieb, Der Spru- del stürzt Ton einem l^m hohe« Felsen 4ü°heiss als ein^^ dampf eu' der Wasserfall in die Tiefe. Die Sprudelsalze haben durch Abla« gerung Terg^ssen aus Tuff gebildetf die von dem heissen ««asser überspült werden. Aus den Spalten steigen Schwefeldam/)fe auf ..^>jiiii ■giiir Mp»' wjJ.itJ»Jt^ii..;4JtJii«ge[j|;j;L!'^.^^^ hoto der 'verfallenen Therme von Kalliihoe •mfftlhMlä^^ ..^i^^tr^ "'-. »

latter. die vor Mensdhen flüchtet, sondern wsilSj«r^^ne Weissa* gung des Jl j o j gt^ n rirrsi r^1 r dieser Landschaft, gerade dieser Landschaft hier gen Jüdom zu, ihr Schicksal, mein heutiges Jsirleb-^ his bis auf den Buchstaben genau voraussagt "Da werden hdoms Bache zu Cech werden iind seine £rde zu fei; ja sein Land yrird zu brennendem Pech werden. . ..Und es wird für und für wüst sein, dass niemand da durchgehen (i Sondern Rohrdommeln tuad Igel werden 's inne haben i Nacht eulen und Haben werden daselbst wohnen. Denn- er wird dine Messchnur darüber ziehen, dass es;i^ wiist werde, und ein üichtbeil, dass es öde sei* Dass^^seine Herren heissen müssen "^Herren^ohne »Land,*^ und alle seine Hosten ein Ende haben, Und werden Dornen wacht» sen in seinen i^&lästen, Nesseln \md Disteln in seinen Bchlos«* Sern; und es wird eine Behausung sein der üchakale unÄHVeide für die Strausse. Da werden luiter einander laufen Wüstentiere ■und wilde Hunde^imd ein i'eldteufel wird dem anderen begegnen.», Sie^Natter wird dort nisten und brüten und die Weihen werden ort zusammenkommen. . • .^ V •f Aber Jesaja, dies ist eines der vielen Kennzeichen seiner Grosse, flucht nicht nur^ sondern ist im Ausklang immer ver= sohnlich* Dem , man kann sagen, schrecklichen Kapitel ^4, dessen Anfang **Der Herr hält ein Schlachten ab in Bozra", schon bei der SchiMerung Edoms S.... zitiert wurde, diesem förmlich herausgebrüllt en Hachefluch über die Verräter, folgt eine trostliche Verheissung : * 'I » «» « -- >^ ^l*«B^«li»*«r *- • ^* •^Aber Wüste imd Einode werden lustig sein, imd das dürre Land wird kJTrtffWTi fröhlich stehen und blühen wie die Li= lien ••• denn die Herrlichkeit des Libanon ist ihm gege» ben, der Schmuck Karmels und Sharons. •• Stärket eure müden Hände, erquickt die strauchelnde Knie I Saget euren verzagten Herzen ; seid getrost und fürchtet euch nicht ! Denn sehet, euer Gott kommt zwar zjir &KKkK Vergeltung, aber er, der da vergilt, kommt auch zu helfen ! Alsdann werden den Blinden die Augen aufgetan und den Tauben wer= den die Ohren geöffnet* Die Lahmen werden springen wie die Hirsche und die Zungen der Stummen werden lobsagen ! Denn in der WÜste werden Wasser fliessen, hin und her, und im dürren Lande Strome. T/o^^es jetzt trocken ist, wer= den Teiche stehen, ^ und wo es dürr war, werden Brunnen sprudeln* Da wo früher die Schakale lagerten, werden Rasenbeete mit Rohr und Stauden stehen " ! "i Wie nah sind die Tage dieser Verheissung gerückt ! Viel= leicht wird es garnicht mehr lange dauern, da dieser Quell= platz, den die Araber heute noch Miroha "Stinkbrunnen** nen= nen, wieder ^'Schonbrunn'' wird^und vielleicht werden x an der Y/and einer grossen Sprudelhalle zwei CJemälde einander gegen= ] über stehen : links Kallirrhoe als Miroha amgfryrieBtetyyMtTgka; at sxif art txThwfg , wie es noch heute daliegt, das Bad der Nattern und darunter das Kapitel >t-, und rechts Miroha als Kallirrhoe mit den Blinden und Lahmen, die Jiier Heilung suchen, und darunter das Kapitel 35 ^^s Jesaja mit seinen Versen : **Die Lahmen werden springen wie die Hirsche und die Zunge: der Stummen werden lobsagen^* und seinen Schlussworten ^ESige Freude über ihrem Haupt, Lust und Wonne werden sie ergreifen, Schmerzen und Seufzen sind entflohn^. I «I -^1» Die Lisanquellen/ Itj . Auf der Halbinsel Lisan, die sich als der stehen geblie= bene Rest einer kleinen Landtafel am Ostufer des Toten Meeres erhalten hat, gibt es, soweit bekannt, zwei warme Quellen, von denen die eine Eisen=, die andere Schwefel=haltig ist. Ain e^ Feschcha (Ij) i. > Auf "2b€m West-ufer des Totena Meeres keimt man eine Reihe von Thermen/Xon denen die nördlichste die "Hurenquelle" Ain el Feschcha ist. EnGedi (14) 'X62 Die meisten aber befl^en sich in der Cregend von En Gedi, der heute zerfallenen Oase, oo^ in der Bibel öfter erwähnt wird, z.B. im Hohen Lied. Sie sbs^d alle schwefelhaltig und wurden im Altertum als Heil^uellenNienutzt . Die staikate Brom'cruelle der Welt ? Die interessanteste aller Quellen aber scheint Jene ZU sein, die am Südzlpfel des Sees in/g. der Nähe des Salzber** ges von Öodom sprudelt ;*^Sie ist noch nicht Aefasst^ sondern quillt in einem Morast aus der Erde. Aber schon jetzt kann man feststellen, dass ihr Wasser neben anderen Salzen und reichlich ßchwefelHaisserstoff ungewoiinlich viel Brom enthalt, fast 1/10 g im Liter, d.h^in einer Badewaime wuellwasser etwa « 15g ! würde man die^Quelleji fassen und von allen irerunrei** nigenden und verwässernden Nebenströmen reinigen, so wird man hier vermutlich die stärkste BrwaiitiiJK Bromquelle der weit vor sich haben. Und so findet das Thema ••Die Thermen des Jordangrabens'^ hier am üudende des Toten Meeres nicht nxir geographisch. sondern auch bäderkundlich mit einer ••itekord*«* therme^ seinen würdigen Abschluss. Noch sind die Quellen des Jordangrabens mit Ausnahme der einen Gruppe mrl 1 i eh von Tiberias unerforscht. Wir wissen nicht^welche Überraschungen dieser an Naturwundern imd Ther«» men so überreiche Graben noch verbirgt* Aber das eine kann als sicher geltei^: dass hier ein wahres üoldgräberfeld für wissenschaftliche Arbeit und wirtschaftliche Ausbeute unter Sand und Salzen liegt, der Menschen heorrend, die\4«ä Forscher« sinn und'don Unternehm«^eist mitbringen, um dieses ebenso schwierige wie njgrornelto dankbare Werk in Aii^grlff }i^\x u ^. f' Kapitel 12 Das Tote Meer •'Und es fiel ein grosser 'ctern vom Eimtnel, der brannte wie eine Fackel und fiel auf den dritten Teil der V/ass er ströme und über die Wasserbrunnen* Und der Name des Sterns war Wermut g und der dritte Teil der Wasser ward Wermut, und viele Menschen starben, von den YJassern, weil sie so bitter geworden." Offenbarung Joh» 8 «* t«. ^ • ^^3 \ 4i Das Tote Meer -«^^ das >;crÖ3ate Thennalbasslii der V^elt# In der Regenepoche/der Eiszeit/fuilte sioh der Jorean* graben mit^ VVongyr und l^/Y^Pto ein^j^T grnnnep- Süsswasser-See^ dessen Spiegel 200m hoher stand als ^X»p jr.twiig^ Wamserf larthe^-^ Damals war der Jordeuigraben noch nicht so tief eingebrochen wie heute. Tind es gab folglich noch kein©. in ihm.wfc^= 't^. Die Erinnerung an diese Zeiten die Bibel berichtet : ••Da hob Lot seine Augen auf und besah die ganze vjegend am Jordan« Denn ehe der herr Sodom und cromorra verderbte, war sie wasserreich, bis nam S^n Zoar Immt, als ein (rarten des Herrn, gleichwie Aegypten- land**««* SzxJbdbuciMxxxBKk(MOS.l 13). Erst in der nachfolgenden Tulkani sehen üpoche erfolgten die tiefen tektonischen Jbiinbruolrf durch die die heissen und salzhaltigen Grundwasser freigelegt wurden und als Ihermen aus den Felsen zu sprudeln begannen. Am^ tiefsten reichten die Jiiinbruche im Süden des tamig» irrabeni^ im Gebiet des heutigen Toten Meeres, dessen Grrund bis zu 800m unter den Meeresspiegel hinabsteigt, und sicher fuhren ron dort weitere Spalten in noch tiefere ft,iriB(ilig iA^^runde# Das aus die«» sen Thermen sprudelnde öaJ-zwasser verwandeltej^ den öiisswasser»» See, der sich unterdes^^ nach dem n^nde der Sintflut-Regen ' auf den südlichen Teil des Jordeuigrabens zurückgezogen hatte, in ein grosses Salzwasser-Bassin« Dieses Thermalbassin, 80km lang, lii-17km breit, bis zu 400m tief, fast 1 OOOkm^ gross, ist das Tote Meer, das weitaus grÖsste Thermalbassin der v Der Wasserspiegel des Toten Meeres steht >9^m unter jenemji der übrigen Meere --• • das Tote Meer ist der tiefstgele< gene aller irdischen Seen. Von Jerusalem sieht man den üJord» Zipfel des Toten Meeres in ungefähr 30km Entfernung im G^runde der Wüste Juda liegen^ wie einXquamarin, der in den Boden einer Elfenbein«» schale 4 "^4 I .__X^ 9 M J '^M.2 eingelassen ist «Seine Farbe ist infolge des hohen Salzgehaltes ein tiefsattes Blau, wie man es sonst nur selten in der i^atur sieht, und durch den Kontrast zu den gelben banden der Wüste IxxxKXBEZxxtzkJDis erkoheint es noch otreth^ender als es in airltk lichkeit ist« Geographen, die die ganze Brde bereist haben, be- zeichnen ihn aus diesem eirunde als einen der schönsten Seen, und wenn dies vielleicht auch nicht zutreffen mag, so tst er gpxiz gewiss einer der eigenartigsten Tsn atlsm/c^.f// Das salzreichste aller irdischen Gewässer # Die grossen Ozeane enthalten 4-6^ Salz. Das Wasser des Toten Meeres ist ßOfoig I An seiner Oberfläche ist es^vor allem Jb^l^ te> Mischimg mit dem süssen Jo«danwa3ser^^>24/. stark, in 150m Tiefe jedoch >JJjiig.und an seinem Grund liegt das Salz in Krümeln und würfeln ••— • das Wasser ist hier übersättigt. Es gibt noch einen See, den Elton-See in Afrika, der mit dem Toten Meer an Salzgehalt konlairrieren kann, aber er ist verschwindend klein gegen das Kiesehb ecken an hochgesättigter Salzlösung, das Palästina als ein naturwissenschaftliches Unikum besitzt. Das Tote ikieer ist fast so gross wie der Genfer See. Da ein Drittel dieses Sees nicht aus «nasser sondern aus Salzen "besteht, so wahrhaft phantastische Mengen von SaJLzen^ ctira^ gelost 1 iwiilliarde Tonnen Brom=Magnesi\am '^i Milliarden Tonnen Chlor=Kali 6 • • Ghlor=Kalzium 11 • ^ GhlorsNatrium (Kochsalz) ü2 • •• Chlor=Magnesium Mit diesen astronomischen Zahlen kann man gedanklich nicht operieren, und wir wollen daher zu einem Beispiel fliioht iuilim«i> WwpdeTman das Kochsalz^ das im Toten Meer z ent^ I halten ist, auf die ken.chen der Gegenwart verteilen^ sp würde / /*. ^if / K< ) V l^, Las Tote Meer -- das v/ahrhaft tote Meer« V ^ ■• man auf Schwierigkeiten stossen* Die Menschen konnten ihre Anteile nicht unterbringen, denn Jeder einzelne erhielte 5 000 kg Koch= salz zugeteilt, würden nun die GreTneinden diese Vorräte für iüs. ihre Mitglieder aufspeichern und jeder holte sich seinen Bedarf und vererbte den liest auf seine IMachiOTriTnen, so würden }0 (jene= rationen^ damit ausreichen, also fast .: OCO JV-ire Izönnte 3ich die Menschheit mit Assi Kochsalz versorgen und hätten die Juden bei der l^erstörung Jerusalems durch die Römer das Kochsalz des Toten Meeres mit in die Zerstreuung genommen und hätten sie, die men das Snlz der Erde nennt, damit die Völker versorgt, so hatten sie alle Menschenp die seither gelebt haben, ihr ganzes Leben lang mit: dem Salz des Toten Meeres ihre Speisen salzen können und es wäre heute noch nicht zuende ! V;ürde man, was man nicht kann, den ganzen See ausschöpfen, so wäre damit aber der Vorrat noch bei weitem nicht erfasst -- unter dem See liegt ganz gewisslich noch Bin- Vielfaches jener Salz= menge, die im V. asser gelöst ist, als Bodensalz und legt man den Boden frei, so \rärde man sehen, dass riesige Salzquellen aus diesem tiefsten Schliond der irdischen Natur an die Oberfläche quellen ein wahrhaft unerschöpflicher, unf asslicher Vorrat, eine Quelle aus dem Leib der tiefen Erde U(o u'l Das /^rösste BroüilaKer der Y/elt> Kochsalz ist kein bochv;ertiger Artikel, weil es in vlIou allen Meeren zu finden und leicht zu ^ev^innen ist« Dagegen sind die anderen Salze zT sehr wertvoM. Das kostbarste ist das erste, das Brommagnesi-um, das für medizinische, photo= graphische und manche andere industrielle Zwecke verv» endet wird und hoch im Preis steht. Mit der BromTnenge, die aus dem Toten rieer gev;onnen werden kann^ lässt sich der gegenwärtige Bedarf der Menschheit ungef'nhr ebenso lang bestreiten wie der Kochsalzbedarf : 2 OÜO Jahre ! « t M . i, . 4 J,. A. Das zweitgrosste Kalilager der Weltwirt sohai't. Einer der reichsten iviatur schätze Deutschlands sind die Stassf^Irter i^ergvrerke, in denen der wichtige Dimgerstoff Kali aus alten unterirdischen Seeablagerungen\^iiliiiiiiiwiL wird* Deutseh* land ist der grosste Kaliproduzent der Welt. Der zweitgrosste ist ir'alästina, seitdem diirch die Potash Cie. die Kalisalze des Toten Meeres ausgebeutet werdeji. Die G^ewinnimg ist xmvergleichlicjh, ein«* f acher und billiger als jene des Sergbaues. Das V/asser wird atis 150 Tn Tiefe hochgepumpt und in flachen^^Pfannen" ausgegossen* Die Sonnenstralilung ist stark und beständig, die Temperatur des Tales tropisch hoch und daher verdunstet das V/ass'er dreimal schneller als über den Meeren der mittleren Breiten. Von der Fläche des Toten Meeres dampfen Täglich nicht weniger als 6 Iwillionen Ton= nen Y. asser ab ! \^'ürde der See keine Zuflüsse h'^ben, so würde sein* Wasserspiegel täglich um 1 cm sinken. Als Rückstand des yerdun= steten Salzwassers bleibt ein Geraenge von Salzen, die nun isoliert Salflo ioelxQ'yt werden (Abb* ^). Die KJtlisalze werden in Säcken verfrachtet, und die riesigen Lastautos, die wegen der Hitze vornehmlich nachts von Toten Meer durch die V^üste nach Jerusalem hinauf keuchen, gehören heute schon zu den charakteristischen l Erscheinungen des modernen palästinensischen Lebens. Die Produk** tion von Kalidünger hat sich zu einer der Hauptindustrien des Landes entwickelt und wesentlich zi» wirtschaftlichen IL Auf- schwung beigetragen. Praktisch genommen sind die Vorräte dieses Kalilagers unerschöpflich. Selbst eii^gross angelegte Industrie brauchte Jahrhimderte, ehe sie 2 MilliarKden Tonnen von Salz davonführte. Aber erstens ergeinzen sich die Vorräte durch den »^ >• c «t ^67 Steten Zufluss der Thermen, die wöchentlich. 10-20 Millionen kg Salz aus der iürdtiefe herausschwemmen, also Balz am laufenden Band produzieren, und zweitens sind^/lahter^denr »nasser des Toten Meeres Ablagerungen zu Termuten, die den balzreichtum des Was- sers wahrscheinlich \am das Vielfache überbietenjr -**»*'^ '^^ ^'^aA M*~i^^ «^«^ u \ ►*._ . • ' T.^C»'*^^:^-r^:3fc»» iStHt^ «.alzgehalt schwerer und der menschliche Körper in ihm "spezifisch" leichter ist als in iSÜsswasser. Das Süsswasser U& ii> •»*■ p I > 1 des Nils treibt mit seineÄ feinen Ton über dem schwereren Salz« wasser des Mittelmeeres dahin. Ebenso schwimmt das Jordanwasser wie Oel über dem Titen Meer^und man kann es bis in die südliche Hälfte des bees verfolgen. Steigt man in das Tote Meer, so fühlt man sich wunderbar leicht, denn der Korper wird in ungc«* wohnter Weise hochgetrieben und man kann stundenlang auf dem I Wasser liegen^ ohne zu ermüden* Es gehört zu d«K den Sensationen einer Palästinareise^ im Toten Meer zu baden und sioh mit einem Buch in der Hand oder unter einem Sonnensohirm auf dem »nasser liegend photographieren zu lassen (Abb*/^ )• Die römischen Kaiser liessen sich, wenn sie Palast ina besuchten^ an das Tote Meer führen imd dort die '''vVunderkraft des ^^assers*^ demonstrieren ••So liess auch Vespasian, als er an den öee kam^um ihn zu kEStx besichtigen, einige des Öchwimmens unkundige Personen mityxTffx auf den iiücken gebundenen iiänden in die Tiefe werfen, vind siehe, sie alle trieben, wie von einem Wind in die Hohe gehiben^auf der Oberfläche umher ^ (iiULfflavius Josephus ) • DÄr Körper schwimmt, dem Holz gleich, das man ins Wasser gewor» fen, an der Oberflache • Aber es ist durchaus irrig zu glauben, dass man nun etwa im Toten Meer besonders gut schwimmen könne • Im Gegenteil: Kunstgerecht schwimmen ist sehr schwer und anstren- gend, weil die Beine durch den starken Auftrieb hochgehoben wer- den und man nun leicht das ü-leichgewicht verliert. Dies ist umso unangenehmer, als das Y/asser nicht BapöT^sehr bitter und silzig ist^ sondern durch seinen Gehalt an Chlor-kagnesium •-— log im Liter! — — auf den Schleimhäuten brennt und kra^t, sodass das kleinste Tröpfchen Wasser in den Augen oder %jk Rachen einen stechenden und anhaltenden Schserz verursacht« Daher muss man alle Bewegungen vorsichtig ausführen^und bei "unruhigem Wasser ist der Aufenthalt im i3ee überhaupt unmöglich. Man kann dalier hier durchaus nicht, wie oft irrtümlich angenommen und vorgeschlagen wird, Weltrekorde im Schwimmen erreichen^ sonderT iDs gibt kein Wasser, in dem man so schlecht schwimmt wie «irfDiid es ist bis heute noch niemandem gelungen, den öee zu d\irchschwimmen» Mehrere I ^-. Zi»'/,-«.'*~-»»t Ein Wasser, in dem man man nicht untergehen kann! Das V.asser des Toten i!eeres hat infolge seines hoben SÄiz= gehalts einen Auftrieb, der stärker ist das die Schvere des Menschenkörpers im Y asser Das Tote Heer — das walirhaft tote L!eer. Zu den zahlreichen Paradoxien der palästinensischen N^tur gehört auch jene, dass das Tote Lieer aus der Ferne wunderbar blau erscheint, einer der schönsten Seen der Erde, dass aber das V.asser, in der Nähe betrachtet, alles andere als klar und schön ist, sondern das hässlichste Wasser der Welt. Der aus "dett Ferne ibßtraöhtet schönste See dörtErdfethat -Aas hässlichste Wasser der Welt ! Es ist garkein Wasser sondern eine klebrige \md oelige Lauge, den Fixierbad ähnlich, in dem photographi sehen Platten nach dem iintwickeln lichtbeständig I macht. Es das Chlor-KalziuCYuhd steigt man aus dem Bad, so hat man das Bedurfliis^ seinen üorper durch Susswassel: von dem klebrigen Überzug zu reinigen, obwohl m% doch das -^^^^^^^ -«^ ^••reinste** aller ^iasser ist «-•- sogar im baxBriologischen Sinn faat steril! in dejfr Wqq^q^i teo 16>^ des giftigen Ghlor-kagnesium und mehr als '^i^ des sehr giftigen Ghlor-Kalium enthalt, existiert kein Lebewesen, kein Tier und keine Pflanze, selbst mit dem j Mikroskop entdeckt man nichts in ihm* Nur bei genauester bakte-* riologiicher Untersuchung findet man einige Bakterien und Mikro- | algen, die sich diesen härtesten aller bekannten Lebensbedingungen IJO TJI. 7 f er, ehe sie von der Salzflut durchtränkt werden. angepasst haben • Im Frühling treiben mit dem Hochwasser! Pflanzen und Tier in den See. Diese gehen in wenigen i^iinuteii zugrunde^ xmd über dEferfiuxündung dar riuPliiagie kreisen KaubTÖgel^ die die hinab*» trey)en(Jeh U aus deml büsswasserstrom, in dem sie wie in einem Wetz gefangen sind^herausfischen. Es ist keine Phrase^ sondern eine naturwis- senschaftliche xatsache; Das Tot-^ Meer ist ein totes Beer. Die Leichen der Tiere oder tf lenzen ^^(i^erziehen sich rasch mit einer Kruste von cialz und treiben nun wie versteintejC Mumien spukhaft über der überflache des Sees dahin, und man kann wohl begreigen, dass solche unheimlichen Bilder seit frühesten Zeiten die i'hajata sie zu iiespensterge schichten und Legenden aller Art angeregt hab en . ^Das »Keib Lot^s sah hinter sich und ward zur Salzsäule^ > •irgendwo an. den ufern des Toten Meeres J^gen die btadte bodom und ü-omorrha* Da sie bei einem LrdÄbeben unter Pech-und z SchwefelfeuemiT^rschwanden^ wiro. .nan ihre btelle vielleicht nie bestimmen. Im Süden des Toten Meeres ragt eine Halbinsel um we*» nige Meter aus dem Meer heraus, die Halbinsel Lisan/ nach deren Mergeln die Kreideerden des Jordangrabens ^Lisanerden'^genannt WBirden. öircr r rriclit .liiTiQfr^r^hwfiifmitvwie zumeist gesagt wtrd^son«« dern im Gegenteil: Sie ist der eah^j^fetjLMjUwljA e Airpel stehen geblieben!< Hest einer Landplatte, die hier in die Tiefe sank, vielleicht ins Wasser des Toten Meeres, möglicherweise viel tiefer in eine Spalte des Erdreichs hinein. Die Halbinsel selbst ist öde, ver«* gipst und versalzen, aber dort, wo sie mit dem i'estland zusammen- haAgt, wuchert etwas Dickicht imd einige Stellen werden sogar lwd?sst von den Bewohnern einer kleinen elenden Oase^^^a^ halb^ ansässigen (Ihorbeduinen (Ghof ist der arabische l\iame^ für den Jordangraben). 5f±]R±iÄ3B±dck Vielleicht standen hier Sodom und. Gomorrha und verschwanden, als der iünbruch dea Bodens erfolgte • Durch die Überschwemmung mit dem salzigen Wasser überkrusteten sich Baume "und Felsen^ und es entstanden ^Salzsäulen^ . So mag ( die Öberliefeinmg vom v^eiD Lot^s enxsxaua^u «..xx.. u^. ^ , als sie sich gegen lüttes Geheiss umwandte, um den Schauplatz der Katastrophe zu sehen, in eine balzsäule verwandelt. Wohl kaum eine andere Geschichte der Bibel machte auf Bnser Kinder gemüt einen tieferen ?Cindruc»: In eine Salzskule verwandelt ! ^7/ ...)..•;> Abb. 99 •'...und las V eib Lots sah hinter sich und ward zur Salzs'^ule'* • - Diese Palnen, die i3brigens davon zeugen, d^ss das Tote Meer keinesv^egs versiegt sondern gegenwärtig incteigt, ^-erden in einigen J^^hrzehnten mit Salz verkrustet sein und wie Menschen, die zu Salz= s'^ulen erstarrt sind, am Ufer stehen. > .u -*> f Eine schreckliche Strafe mir eine doch begreifliche Neugier ! Wer von uns hätte sich nicht auch sterbensgem umgedreht ! Eine ganze Stadt, und eine sündige dazu, in Pech und Schwefel \uiter#* gegangen! Aber warim gerade in eine Salzaäule? Das begriffeii « wir nicht \md begrfffen die meisten Bibelleser muckt ihr Leben lang nicht --- bis sie die Naturgeschichte dieser merkwürdigen Weltjgegend kennen lernen. Eier verwandelt sich alles^ was in den gereich des öees gerät in Salz. Auf der Abb« 99 ist eine Palme zu sehen, die durch das Steigen des Sees vom Wasser er** fasst ist und nun sterben muss« In wenigen Jahren wird sie sicj> mit Salzen umkrustet haben und nun«a Ufer als* Salzsäule ''stehen wie ein Mensch, der zur Strafe versteint wurde . m I Das Tote Meer steigt > Vvie die Haltinsel Lisan und die ir^alxneMier Abb./x dokumentieren, ist das Tote Meer im Beö^ff^sich nach Süden auszudehnen. Der Abbruch des Jordangrabens is:t nicht abge- schlossen^ sondern noch immer im ^ang. Das Sudende des Toten Meeres ist in Senkung beigriffen und das vmsser wandert also südwärts. Der büdteil des Sees ist sehr flach^>o-8ni tief^und man kann weithin durch das VKasser waten. An den See schliesst sich eine Uiederung, die ••Sebcha'*, die im Winter, wenn das Wasser um ungefähr Im steigt, einen Sumpf bildet, im Sommer aber eine trockene Salzsteppe ist. Weiter südlich erhebt sich das Land bis zu einer Hohe, die mit +240m Seehohe die Wasser«- scheide^ zwischen dem Becken des Toteivaind jenem des Koten Meeres bildet* Abgesehen iron den Bodenverschiebungen, die in merkli- chem Ausmass nur ii) grossen - — geologischen«—- Intervallen aufzutreten pflegen, wechselt der Wasserstand des Sees an sich durch Schwanlcung seiner Vfassermenge in offenbar iwffxirii sehr kuTÄeh' Perioden* Auch hier erweist sich die landläufige Auf-» fassung, dass der See durch die zunehmende Austrocknung des Landes an Wasser verliere, als falsch. Seitdem ü1jhieb\mgen aus der Tiefe herausgezwangt und nabh oben "ausgekeilt" wurde. Nun brach die ^s^^^^ Yfesser um etwa 20C m hoch hinausgezwängte Landtafel/ ^ÄlB~den Bodensalzen des oees^ im V/esten und im Osten ab, und es blieb nur der heute vorhandene, von Norden nach Süden laufende schmale Bergrücken als "Salzberg" in der freier Landschaft stehen. Der Berg von Sodom bestätigt die Vermilituns, dass unter dem Boden des..Sees und seiner Ufer gewaltige Salz^ lager verborgen liegen müssen. Er besteht zwar nicht, wie dir 473 Intentional Second Exposure '>7< Der Salzberp- oodoin. '•Jirf«« 1»" ; juas imposanteste Zeiignis der ii:rdbewe|;uix,^eiL imd der auS'« salzmigen "bietet der üalzberg von bodom^^L^-^rii'tw^artig Dsliebel Usduffi genaiint, ein schm:. 1er Bergrücken von 170m Hohe und okm Lange, dicht rieben dem ;::)ee auf dem palastiBBnsi 3chen V^estufer im südlichen Winke ^ el. "Der Sodonsberg, uCo^LQ^^IH ^ai^Ärt i -^(;rf.i^4 ist-^in lileinSB'^'^ütrDild deo ganzen x.andes: n^r ii;it ein "uGrst'*,der stehen geliliebene nest einer abgebrochenen -.andtafel, die ur- Gprün^lich den j^oden des xoten imMeeres bildetic, dfdier aiis malzen besteht, d.'iu:.:. aber durch tektonische 7er'-^-üiebi;.n ;on aus der Tiefe iieraiis,„:ei5v;K.2-.jt imd njoiih oben "ans^^ekeilt" wurde, l-ijn brnch di^ ^^^^52. v-asaer nn etv/a 20C m hoch Mnaus. -gezwängte Landtn.fcl^ ^üs den Bodenoalaen des -ees, iir. ./esten ;md im Osten ab, lind es blieb nur der heute vorhandene, von Norden na.ch ouden laufende sohn^^'Ae Bergrücken als "Salzber -" in aer fr^i^r ^.ajadGchaft ste'ien. Der 3er j von i^odoi,. bei^täti,:t dip YerKimtrci-, daas unter aew i3oden des^^Gees und seiner Uf er" ■■•ewalti -e oalz = la ;er veroor-en lle^jen pjuöoen. c.r besteht zwar "nicht, "wie dir m » 1 Berichte behaupten, aus "purem Salz", sondern Mergels ohi cht aus G-ips, Ton und Kreiden bedecl übertreibenden ist von einer kergexscnicnx aus u-ips, Ton uni Kreiden bedeckt, (Abb.lOO)» Auf der i^db. 100 sieht man sehr gut die helle iiristallsohicht, den Salzsockel des Berges, und darüber die dunkle Kappe aus weichem filzartigen kergel* Im Innern des Berges müssen viele Millionen, ja wahrscheinlich Milliarden Ton Tonnen felsen balz zu gewaltigen ^t* Klettert man an dem Jüerg herum, | so hat man die Illusion, sich nicht 400ii unter dem Meeresspiegel am tiefsten -funkt der ^rde sonderja in der alpiJS^en üegion einer bohweizer Landschaft zÄ bewegen./Der Berg ist ra\ah zerklüftet, das oalz schimmert wie Eis, "und oft steht man Tor Salztafeln, so gross wie die Scheiben der städtischen Schaufenster. Da das Salz in Schichten von denÄjjt der Fensterscheiben angeordnet ist^ kann man unschwer einzelne rlatten abheben, und wenn sie zur be Erde fallen^ zerspringen sie wie vjlas "und ia liegen in Scherben umher. An manchen Stellen fuhren O-änge ins innere des Berges, auch Schächte von seinem i'lateau senkrecht in die Tiefe, offene bar von änragixy Hegen und xau ausgewaschen. Einer dieser Stollen fuhrt unmittelbar vom Tjferweg in eine Hohle, die durch einen Schacht von oben her Licht erhalt* Aus der brütend heissen, r4t und gelb flammenden ijelsenwüste, in der man nach Schatten und Kühlung iMJBlizt lechzt, kriecht man durch diesen Stollen in das innere des Berges und ist rasch von Finsternis, Feuchtigkeit und wässe dunkel "und schaurig umhüllt* Dann aber sfin^wffrt in^der jjerne ein blauliches -Licht, wie ein ijengtor, man kriech^ ein schmales Loch in »e Hohle und steht nim in einem ü-ewolben "" "- blaue» A«p#3 Minuten nochoLmitten der brütend heissen, in grellen warben flammenden Steinwüstey zwischen J2;dom und Judäa« Schatten und Kühlung erschienen als unerreichbarer vvunschtraitti, eine ^1 et scherhöhle war ein so verwegenes Bild, dass mein es nicht einmal als eine j?'ata aorgana sich hatte vor Aiigen zaubern können* Und nun steht man hier in einem richtigen '•ül et scher dorn ^J * .f^ /" 27f Kristall schinmert an den wanden, ^^üiissapfen^ kanten ron den Decken, das der von zahlreichen meist noch unbekannten Tropfsteinhöhlen durchsetzt ist. i * Die Lisanerde Das Tote ly^eer war einst als Jordansraben=3ee viel grosser j V wenn auch nicht so salzig. Die heutige Uf erlandsehaft \ gobunn; ^ioo Scea ist also der Grund des ehemal i^ren Sees* Man wan= delt hier auf einem öceboden^ der ungefäiir 50 m hoch mit den Ab= lagerungen des alten oees überdeckt ist, eine, wie man in 1er G-eo= logie sa^t, *'Terrasse^ x8S brüchigen, aus Salz, Kreide, '3-ips, Ton und Sanden gemischte iwlasse, die man iCergel nooirit/ oder, da man sie in ihrer reinsten i'orm auf der Plalbinsel Lisan findet, Lisanerde» Will mapi sich eine Vorstellung von iiergel verschaffen, so 2^b.e man in die Küche "und nehme liKHxSiLtxiÄ den Putzstein zur Hand, mit dem die Frauen die Topfe reinigen. So ungefälir sieht der Mergel des Jordangrabens aus. Er ist sehr gilt auf der Abb. ^"^ in G-estalt der zerbrochenen Schollen des Jordanufers und auf Abb • IDO zu sehn, wo der dimkle , verwitterte , zunderartige Mergel über dem hellen I ■ •»■ moit^-^k^mtt^ Intentional Second Exposure Kristall schinmiert an den Mäiiden, '•iLiszapfen'' hangen von den Liecken, das .jestein tropft, eiskalt fallt das nasser auf die naut/ "Ättd -tt«a fröstelt 4ö der rcäite, d-i^ deA WÄnBen-ütea^-daai^ti^n lifcOQtT: Uh4 keine ^ata morgana ! .arklichkeit ! lypisch palästi- nensische ifirklichküt ! i-and der imucakx denkbar grossten (regen' Satze, der paradoxesten uatiirbilder ß#te^f»«L einande^Das Land, in dem der .«anderer unausweichlioh das Opfer, das gluckliche Opfer phantastischer x^rlebnisse wird. ■^/-^ ■« »"i^ ^na «rti»— — ■■■»impaaww WiBb^4. Mim^iMtigtaw^ii \w*^^mMxm>,-r^w^m /ibh. 101 oirns einer Ilöhlen-ieeke ir Innern des S'^l^^ber^es ^''on oodom, der von ^r^hlreichen meist noc?i unbok-^-nnten TropfsteirJnöhlen di:!r ohsotzt ist . Ddo l'ote ^.eer \/ar omst alj Jordan jraber.i=^oec viel jroüser, \7e>;m auch Jii:.l:t so oalr^^i/;. Die ].\L-irti,je TJf erldnd:"i.:li-,ft in i.c:r T'n]-- ^;r VnP' ; .-ii j " ' 'i*\ i st ::.lso der .rri^^id des ehci'ialijei'L Jeea« Lian wart- d^^lt hier auf eine^:! üceboden, der unjefälir 5^ in hoch i-dt den /lb= la-reru.njeii lea alten oees •überdeckt int, eine, v/ie r:ian in der J-eo= lojie sajt, ''T'-rrajoe" i:aö brüchijcn, s.us üal^, r.reide, ^.ripc, Ton und Sanden ^eniioobte .-..as:".e, die nan L^er^^e:! • ornt/ o^-.er, da iiian sie in ihrer rei..3tQii ^'oriL auf der ^-lalbinoel Lisan findet, Li^anerde» V/ill maipi 3ic]i eine Vorot. ll^ir^j^ von i-erjsl vor:: chaf fen, 30 jehe man in die ia'.che luid nelirne zLaSjiaitzijs dr^n F:iti:;stein ."^ur "^j'^nd^ n^it dem die "i^'rautixi die Topfe rninijon. '^o uiv;ofä/iT' jieht der .. cr^el deo Jord'ii.-jrabLiiS aus. Ür ist der zerbroohoi'en 3 oho dien des wo d e r d^^rL:l e , v t: r w ■ 1 1 o r t c , sehr VC&. auf der i-iob* 73 i^'^ J-estalt Jord-:uuifors und auf .d*^b. IPO 2^1 3 6Uin, zundera?"ti, ;e i:;er;el über dein hellen 1 276 - . ■ Salzsockel des Sodomberges, wie eine Basken- oder Skimütze über dem' Kopf eines Kenschen liegt. Uurch diese Mergelmasse windet sich der Jordan seinen Veg. Das biblische Jericho stand nahe dem llordufer des Sees auf dieser Mergelterrasse, deren schwanker Gruiid den raschen Einsturz der Stadtmau m erklärlich macht. j f 1 » Die "versteinerten Städte. "_ An vielen S-^.ellen, so dicht hinter Jericho und auf der Halb- insel Lisan, die zwar nicht der schönste, aber eine der eigenartig- sten Inseln dieser r.rdkugel ist, hat sich der Mergel :6U Bergen auf- gehäuft oder, richtiger gesagt, ist die ehemalig höhere Kergel- platte in einzelne Berge zernagt. Auf drr Jo ' dan-Photographie der Abb. 73 sieht man im Hintergrund diese Mergelberge, die an die Koks- und Schlackenhalden der IndiB triegebiete erinnern. '; Von dem brüchigen Material der Hügel reisst der ind Krümel ab -^ und führt sie fort und die fliegende Krume Schmirgelpulver! wetzt den Nachbarhügel exi und reibt ihn ab wie Sandpapier. So haben öich die Lisanhügel gegenseitig durch V/indschliff gefeilt. Die' "Peilspäne" öind abgerutscht und haben sich rings jiüt^. den Berg alsr^^^'1 Schutt angehäiift, ^ms dem der Stock des Hügels steil wie eine Burg^^'.* herausragt: so sind die Steinburgen entstanden, die man auf Abb. 103 .^ sieht. Durch ihre Reihen wirken sie wie versteinerte Städte und machen, namentlich, wenn man sie in Vollmondnächten besucht und die weisse Kreide wie Schnee leuchtet und die Schatten dunkelblau ^ '-^ über dem Bonen liegen, einen, man darf das V/ort in diesem Fall als wörtlich lesen, zauberhaften Eindruck, nämlich den Eindruck einer< verzauberten V.'elt. Man sieht solche Landschaften auf Erden nicht oft, vielleicht in dieser märchenartigen Scenerle überhaupt nibcht noch «' einmal. Wpnn irgend wann und wo, so glaubt man sich hier in den blau- en Mondnächten Palästinas zwischen den. Mergel bürgen des Jordangra- bens von der Erde hinweg-getragen auf einen fernen Planeten. So sehen die ^'Mondland Schäften" aus in den a st ronomi selben Büchern oder die Bilder, die ma?i dort sieht als 'Thantasiegebirge vom Nep-^ tun". Ich hahe viele Male natur empfang liehe Menschen in Mondschein- nachten hinuntergef'ihrt zu den ^^Versteinerten Städten". Ich sah niemals Menschen vor ein'r stillen Naturerscheinung so erschüttert r ■1 / ] / % y \ \ i:77 278 wie hier, und keinen iinberührt! Zuerst ein leiser Aijsruf des Er- Staunens. Dann aber verstiinunt der Besucher, iind zv/ar mnso tiefer, je mehr er zu sagen hätte. Er y/ agt kaum 2iu atmen. Die Luft scheint zu dünn, um ein 7/ort von Mensch zu Mensch uu tragen« Man wandelt schweigend zwischen den Hügeln, die wie Riesensarkophage dastehen, unter denen Giganten der Vorzeit he.^^raben liegen. Kein Laut in der Natur, kein Vogelschrei, kein Rascheln einer Maus eine ^r -*•*▼ ■;*• .^- * • ■ -ri:.. \ V, ^_L ^%. T--5iS^'*Z^I^''^£^5^^'^^?} Städte" am Toten Meer,. Mergelberge j die als Reste der alten Her^elterrasse stehen geblieben sind, die einst den (irunl des ^grösseren) Toten Meeres bildete. Durch Y.indschliff haben die Hiigel die i'ormen von Burgen und St^^dtraauern angenommen und hierdurch sicherlich die Erinnerung an den Untergang der Stalte Sodom und Gomorrha wachgehalten '»«'**^«»^Uimtmm«0mtui>nonmtim^ ■ » i w«««n »■>»■»»«««»»* • i»»iiwi«n>i MMt'wt.TV»^«)»»-.! I »■»BWW^lii .«-PM>, * 1 •I absolut lautlese, völlig erstorbene Welt aus Sal2 und Stein, und ob man mag oder nicht, es drängt sich dem Y/anderer zwischen diesen .jRiesengräbern xmabwendbar die Vision untergegangener Städte uÄd versunkener Häuser auf. Lief-en nicht hier vielleicht wirklich die Städte von Sodom und Gomorrha in der Tiefe unter den Kergelgräbem begraben? Wandelt nicht möglicherweise dein Puss gerade über den Strassen von Sodom, in d enen sich in der leti,ten Nacht vor dem Un- tergang das Volk «uäammenrottete und das Haus von lot erstürmen wollte -,- ihre letzte Untat? Und nun liegt das alles hier seit \ > Intentional Second Exposure 278 wie hi-r, und keinen unberührt! -ucrst ein leirer Ausruf des r^r- staunens. I)enn aber verstumm der j^esurher, und zwar umso tiefer, je mehr er zu s^pie^ hätte, ,r Pgt kaum ^u atmen. I>ie Luft scheint zu dijnn, um ein .ort von 1 Mensch ^u Tlensch uu trar^en. Man wandelt 3ch\v4i^end zwischen den Hügeln, die wie Riesensarkophage dastehen, unter deren ''i^nnten der Vorzeit be -raben liep*en. Ilein L^iut in der IT^^tur, kein Yogel^'Chrei , kein Lascheln einer Taus eine «t " '.^L.« ^. ^^. jxe 'versteiru-^rten Staate ti t- V -.#^ •» li. ^'^ » - jK*v4 _ x,> i > V-. «Mt • < % \ ^: 8T^. roten 'leer. iV.er^elber/^e, die als hoste der alten !.;er^elterras3e ^^t^Vi^n geblieben sind, die einst den Grund des fsrösseren) Toten r'eeres bildete* Lurcb V.indsohliff haben die Hi^^el die iormen von ?.ur.::2en und Stadtmauern ^n^enon^nen iind hierdurch sicherlich die .Erinnerung ^n den Untergang der otnite Sodom und Go^orrha waohgehalt on • ..«^ *mmm H-*».«-iJIM.>Wt ^,*. t- ,•*»*•-*»«•• t >.»*••-. ')>«»'*<«*iMM r*»^ ■» \.'«ie»i»> .V r-*^ #fc-^tv». 4 ^ S'*«^gWMw»«" •*■■■ •«V' absolut jtutlGse, völlig erstorbene ■.velt aus SpI^. und üteln, und " ob man map oder nicht, es drän^'t sich dem V/.qnderer zwischen diesen Riesenrräbern imabvenäbar die Vision untergegangener Ctädte uÄd versunkener Häuser r'uf. Liefen nicht hirr vielleicht wirklich die Städte von .odora xmö Gomorrha in der '.'iofe unter den ICergelgräbern be.eraben? uPndelt nicht mörrlicherwrise dein Puss gerede ü; er den Strassen von Sodoin, in d enen sich in der letzten Sacht vor dem Un- tergang das Volk suaammenrottetG und das Kpus von Lot erstürmen wollte —r- ihre leti-.te Ibtat? Und nun liegt das alles hier seit JP^ v^ Jahrtausenden unter Sclyutt lind Salz, und du wandelst heute als Le- bender ÜT a:* dem Srab erstorbener Städte und den in den Gassen lie- gender Haufen erstickter Menschen! Und so wird es vielleicht einmal ebenso still sein über den Städten, in denen die Menschen heute leben mit so viel G-eschreib und Gehabe, mit all ihren Irrungen lind V/irrungen und Leidenschaften und Eitelkeiten, alles bedeckt und begraben vom Schutt und Sand der zweiten, und der Planet treibt noch immer mit den versunkenen Friedhöfen der Kultur da- hin durch den \7eltraum ••••• eine tiefe Traurigkeit kommt über den Menschen, der schv/eigend zwischen diesen Mergelgräbem wandelt, von seinem scharfen Schatten im I'ondlicht wie von einem schwarzen Hund begleitet. Ihm ist unheimlich 2.u Mut, als sei er hier in ein Grab eingebrochen, als h?^be er die Grenze des Lebens überschritten, und sei, wie Paust zu den Müttern, " Ins Unbetretene nicht i^u Betretende" hinabgestiegen .•••• Und er fühlt sich erlöst, da sein Begleiter ihm schweigend auf die Schulter greift und auf die Uhr zeigt: Mitternacht, die Stunde der Heimükehr. Und mit jeder Kurve^ durch die sich der V/Bgen aus der Tiefe der Y/üste hochschraubt, fühlt er sich mehr und mehr der Unterwelt entstiegen, und wenn er oben auf der Passhöhe bei Bethanien im V/esten vor sich die Lichter von Jerusalem sieht und nun noch einmal einen Blick zurück in den mehr als 1000 m tiefen schwarzen Scha ttengruhd der V/üste wirft, da ist es ihin,tls wäre er in "seinem eigenen Grab gewesen und fühlt sich dankbar beglückt dem leben wiedergegeben. \ 1 So wird auch diese Fahrt ^u den letzten geologischen Phänomen, 'das wir von Palästina, dem alten, kennen lernen, wie alles wahrhaft . Erlebte in diesem Lande ^u einer moralischen Begebenheit. > x " i 'J 4 I 4' '• f ». •.« t -^7? ^ er Heimkehr. Und mit jeier Kurve, durch die sich der V/agen ,us der Tiefe der Wiiste hochschraubt, fühlt er sich dcmLoBojI*'^ ■^vneiv, iinov^emi eroben auf der Passhöhe bei Bethanien im Wesfce: •-"itgr 3ich die Lichter von. Jerusaleniv sieht imd nun i?och elmnal ^»w^ ae,y/cirv ^ ^y^C fi^ .iiKu t^^ji...!/ fc^€.2^ -4a^^^ einen Blick zurück in dig^Aimiclc i^ohattonticfe^er Wüste wi3riT, iia ist es ihm, 8.1s wäre er in seinem eigenen ü-rab gewesen und ihlt sich dankbar beglückt dem Leben wiedergegeben. r So wird auch diese i'8h.rt zu dem letzten geologischen ■ 'länomen, das wir von JtsiäixscH Palästina^ dem alten, kennen leff « --'«., wie alles wahrhaft klebte in dieser. Lande zu eine*^ 1 o r a 1 i 3 c n e n ^.^^:^. %^J^ Die y/elt am Toten Meer mmmm I 1^0 I •^ ' w «f^ •»M I. . \ :o nxJ? /fSi?;^^ .ov-^rfji Ttoiot .M.-i ^-'^ ..,;■ _.^i,,^-i. Mi ».w fi .11 'C i^ -^iii^i-MOIoo; •TS '^ ■ ' "■ vi 't'^aiio n L: "TkextJto :^ « • ^, • M "i'V »» w. \ *, i 7 i V * ■^ -y. • t y J l J.. H^^k' IV. TEIL DER GEOLOGISCHE WIEDERAUFBAU I 'H ) ■^ ^ \ ># \.. X' *i\ k l* Kapitel IjJ \ Narikruste und Terra rossa ^Y\ie lange noch soll das jämmerlich stehen ?*• Land so Jer.l2 » < El- M/ YiiJ'i »1 Das Trauerspiel der Verkarstun^r; , i Die Verkarstimg eines Landes vollzieht sich in folgenden Etappen (Abb •104) : sie beginnt mit dem bohi/n;ind des .^'aldes auf den Hohen (l) ; die Hohen v/erden kahl. Nach dem lYald schwindet, von IVind "und V/asüer davongetragen, der Boden und die ka^.e Hohe wird ein nackter I'els (ll). Der Stein hält das 'Tasser nicht, liiid der Regen strömt mit zerstörender (Jev/alt "ongeherurLt in dfe4 T*Ä^ . Vom schutzlos ^^^ordenen l'elsen^reisst er Teile ab und tra^t sie als ieroll ins Tal, wo oiok jatoo -goyo^ als G-ebirgssohutt auf Hal= den und Moränen sammelt (lil).Das weiche Erdreich wird noch eine Strecke v/eiter getragen und setzt sich im Flachland, wenn die Ströminagsgeschv/indigkeit des n'assers nachgelassen hat, als Kies= und Sandbarrieren ab (V) • Hinter diesen staut sich das nur noch träge fliessende T/asaer luid es entstehen Surapf e (IV) . Da^ die Sümpfe das G-ebirgswasser abfangen, erhalten die Ebenen jenseits der Sumpfe zu wenig V/asser und trockr.en (Vi) •Heber die vertrockneten Ebenen legt sich in wustennahen Ländern wie Palästina der angevrehte Sani, und die Ebenen versanden (VIl) .vValdschwi-md, jÄ^chwund, Eels= Zerstörung auf den Hohen, Grercllansammlung in den Talern, Kies= barrieren in den Ebenen, blasser Stauung und Ver sumpf tuig, Austrock= nung des übrigen Landes und Sqndverwehung — - das ist die Scenen= folge jenes naturgeschichtlichen Trauerspiels, das den I^a^en "Verkarstung" trägt. Die Anlage zur Verkarstung trägt ein Land in sich wie ein Mensch die Disposition zu einer Kranklieit, "und es gibt Länder, die ohne sMS]äfci der ivlenschen verkarstet sind • xiieist aber ist es die Schuld der LiCnsohen, und so ist es auch in Palastina gewesen. Zwei Sünden folgten hier aufeinander : eine von den Bewohnern und eine von den Fremden. Die Bewohner trieben Raubbau mit den T/äldern im Gebirge, sodass die Hohen kahl zu v/erden begannen. Daiai kamen die i'remden •'ond Führten die Bewohner hinweg, und überliessen das Land,* f 'M Entk 2 in dem sich scbon die ersten Zeichen der YerkarGtung "bemerkbar machten, niin seinem Zerfall, Selbst ein noderner Haturwi33en= schaftler kann die verh'dngnisvollen Folgen einer Deportation der Be-«iker\mg für das Land nicht besser schildern, als es Jesaja (24) jetan : ) \ \ ^ium^mtm^t'9»s^*ei';: 3- > I fiÜftiU-.y, .V-J ■> "• - K f hier fehlt eine Abb ildnfig. Die Verkarstung des Landes I V ^ ) '«»**' .( ; •i -• i -^ V. .^ «.^ \\ \ 9 m \ i Wer das Hochland von Palastira in seiner erschreckenden i Kahlheit sieht - — man schlage zurück iind betrachte an dieser ^stelle noch einmal die Flugz engaufnahm e des kalilen Hochlandes AVb. 2^ Hunderte von Kilometern weit nichts als kahle -Kuppen aus grauem ^tein, spärlich übervmchert von niederem Dorn= gestriipp, dem scheint mit Hecht hier jede Hoffnung filr alle Zeit verloren : das steinerne G-rab eines Landes* Die Propheten frei= lieh, die die Verkarstung so richtig prophezeiten, haben immer wieder auch die V/iederher Stellung des Landes in i^-us sieht gestellt. ti if Denn der Herr tröstet Zion, er tröstet all ihre T/usten, er wird ihre Yfüsten machen wie Eden und ihr dürres Land wie den G-arten (rottes, dass man IVoime und Freude darin findet. Dank und Lobgesang.'* JJes*5l)« Ber^e und Hügel sollen vor euch her frohlocken, und alle Bä\-mie auf der Flur mit den Hand- n klatschen, Es sollen Tarnen spriessen anstelle der Dornen, und statt der IJesceln sollen Myrten wachsen*' (Jes*55)» Diese Verheissiuigen scheinen den frommen Lügen zu älmeln, durch die der Arzt den sterbenden Kranken tröstet tatsächlich haben sich fast alle Facbmäxiner negativ über die Möglichkeit einer Y/ie= derher Stellung des H ochLands geäussert. Aber Palästiaa ist ein Land mit eigenen G-esetzen, und, wie im Ivlärohen die guten G-eister^ fanden sich in der Stunde der Not zwei unerwartete Helfer, die den scheinbar verlorenen Shhützling erretteten. Ihre ITainen frei= lieh klimmen prosaisch : Uari imd Terra rossa. Die Nari**Kruste. • Palästina kennt zweicaaiöi. Arten von Regen» Leaagmihalt en*« de öturmregen an den ungefähr Dutzend echten Regentagen und viele kurze üegenschauer vom JTharakter der e\iropäi sehen '•April«» regen": EloFen noch Sonnenschein, mit einem Mal ein Platzregen und hinterdrein wieÄer Öonne, sodass die nackten Felsen des Hochlandes dampfen 0Ö^ • ^OS^) • Die Sonnexi ist auch in der Regen- zeit Ijräftig; sie hat die btrahlungstärke der europäischen Juni^ sonneji« JaapaijaixTffljffiBrgaiaaiiiiiixliüt^^ Aus den Poren (a) der über* gossenen Felsen (b) saugt sie das VKasser hoch (c) und mit ihm ^ die Salz^ die sich nun wie Tau an der Oberflache absetzen: •Der Stein blüht seine Salze aus" (d) • Die Salzkruste, die "^ chlorsaurem I^iatrium, chlorsaurem Magnesium, schwefelsaurem ^■me« sium und anderen Salzen besteht^ ist grau oder durch Beime V 223 j ;zsH- Der Menach, der das Land verkarsten liess^ kann es auch wieder entkarsten, ^ ^ So wie das Land durch die Schuld der Menschen der Yer^ kar Strang anheim fällt, kann es auch durch den Menschen wieddr '\ von der Verkarstung befreit, entkeurstet werden • Er muss das Land »««M» » <■■ ■« «^.«: mtßmmmmmmßri^tmtmt.iB'. .«r->fr».^;«»..«i«MI— » »IlMyiMM^rtV. »MtiH'MiK«»««*«,'», '"•SV**»/»**» s hier fehlt eine Abbildung die E:in tkarstung des Landes *♦♦** Ct ä^^ ^ / *>«t>^ ,^^3„i„p»WiKM*!W«*«.-r ^Ä*?«»*.' ^ >"•»« ««>^^**W*^'*,«a»^ «»«?lt*SV»v, '■'•'*''**^-'*<«»^V»fy#^wte^, ■•-♦V*»1*«»^.|..,-^^ . r - I Etappe für Etappe wieder herstellaa: Die Höhen bewalden und so wieder Boden schaffen (la); die Regenhaohe wieder in Bahnen lei» ten, dass sie nioht^den Boden abschwemmen (ila); die Sumpfe in ^ (rungen®$feföiiiP(IIIa) und das gewonnene nasser den vertrockneten Ebenen ssiileiten. Die Sanddecke, die sich über die. Ebenen gelegt hat, muss aufgebrochen und der verschüttete Acker» boden wieder ans Licht "geworfelt" werden (iVa). '' 'f ■■«ira»> 23 :> i ■ von Eisen-, Mangan- und Chromverbindungen bratm *nd braunrot. Sie wird im I-auf der Jahrhunderte, immer dicker und hat stellen» weise 2m Hohe erreicht <^ Sie li^ über den Bergen wie der Zuckerguss über der Torte, und man kajrn s^h die Berge Palästi» '•«> ».•»,# #« .-4 ■.-nv-, nas gctmioht besser vorstellen, als gedrängte Reihe von gleich hohen imsstortchen, deren poröser Teig xEUüi mit einem graurötlichen Zuckerguss überzogen ist# Man nennt diese Kruste Nari = Flaimnenstein, weil ihre Salze im 2Suer zu einer glasartigen öchlacke|i: verschmalzen. // / o • t » yM™ a ^ V ♦ V(ie die Nari5=Kruste entsteht* Vfts MlhM^ a Ueber den nackten und porösen Felsen geht ein kurzer ^Aprilrege b Die Poren des G^stfeins füllen sich mit Wasser • c Die starke Sonne zieht nach dem..Regen das Wasser hoch und zeitig die gelösten Salze .^^ d Das Wasser verdampft, die Salze bleiben zurück als Niedersehla|tii| ^^ ' "Der Stein blüht seiöe Salze ,aus*^ . ^ ^ e Die ausgeblühten Salze bilden eine feste Kruste, den lTarii^(P stdin. f In der Nari=Kruste^^ stehen die gäume wie Zimmerpflanzen in B1ub»ä3 topfen, geschützt vor Verdunstung • y/_ S Unter der Kruste bilden sich in dem äusse laust en s*m /j^^r Hohl en , di e Nar i=Hohl en . Intentional Second Exposure 2 von Eisen-, liangaa- uad Ohroaiver'bind"'.msen braun iknd braunrot. Sie v/ird im iauf der Jahrhunderte immer dicker \md hat stellen- weise ifm Hohe erreicht /"Sie liefet über den x^ergen wie der Zuckergiiss über der i'orte, \mi man kajm sich die herge Palasti- nas i^arnicht besser vorstellen, als xButmmxzLxxxfiH eine im rrit^ gedriaiigte Keihe von gleich hohen i^usstörtchen, deren poröser Teig ssLSxs mit einem graurötlichen Zuckerguss überzogen ist. kan nennt diese luruste Nari = i'lammenstein, weil ihre üalze im a^uer zu einer glasartigen ochlacke^ versolimelzen> /. t a. »- ^ ^f JSt iMKb- I \^'ie die Nari^Kruste entsteht. ^ iAfcv;/^ • y-^vV"> ♦.-> t ■r^'t- Vi ' TT a Ueber den pptckten und porösen I'elsen geht ein kurzer "Aprilregen*' • ' ^, nieder, b Die Poren des 3-->stein3 füllen sich mit Wasser c c Die starke üonne zieht nach dem^^Kegen das V^asser hoch und gleich= zeitig die gelösten Scilze.;^ d Das V/asser verdampft, die Salze bleiben zurück als Wie ierschlag: "Der Stein blüht ^eine Salze aus" . e Die ausgeblühten Salze bilden eine feste Kruste, den lTari=(J lammen stein, f In der lTari=Kruste stehen die Baume v/ie Zimmerpflanzen in Blumen= ^ üntör der ijruste topfen, geschützt vor Verdunstung. ,/ billen sich in dem ausgelaugten St'e^ij Hohl en , d i e Kar i==Eohl en . > •^'^ ^ t" • .7 ZB6 Ein europäischer Bauer wurde es als eine schwere heim^ * suchung betrachten, wenn er eines Morgens erwadhte tmd sein wäre mit einer Narikruste übergössen worden. Für Palästina aber, vor allem für das kahl gewordene i:'alästina ist diese IMari«» kruste von -unschätzbarem Wert. Sie ist für das Land dasselbe, was der Bluiientopf für die Zimmerpflanze hpiirnt.rtr; Hinter der Tonwand des Topfes wird das Minimum an ürde, das man der Zimmer«- pflimze gelassen hat, zusammerCgöhalten und vor der Austroclmung bewahrt. Unter der Narikruste erhält sich der klägliche Rest von Ackererde, der dem Lande verblieben, und ebenso erhalten sich die Spuren von i'euchtigkeit weit in den Trockensommer hiH = ji^ein. In den Lochern der Narikruste stehen im Bergland BäuÄe ♦•-•» wie in Blumentöpfen (f). Unter der Harikruste greifen sie mit ihren Wärzeln weit imiher, nähren sich von den Krümchen Boden und ziehen die Feuchtigkeit herauf \and halten so ein lialbes Jahr und länger ohne Hegen aus, nicht nur Oelbäume imd die spärlich belaubten Heben ^sondern sogar Feigen 1 Mit der Narikruste niimtgjiiopf D inhftlc oohutoenacn jJeel€ überdauern konnte. den langen Winter der Weltgeschichte ■"f»"i"W«"»> Die Nar^la-ndschaf t ^ • • Abt. 106, das I'eld von Hakeldaaa tel Jerusalem , zeigt ein typisches StSok der Nari=landsohrft von der HooMliohe Pala. stinaÜln Vorder.n^d sieht .en die >.leiP.e« bra,men "Badewannen voll Erde, von den kaum Knie=hohen TrocScer^ayern eingefasst, die die Verdrehung und Abspüluns des elenden Bodenrestes verhin= aern sollen. Im Mittelgrund sieht aan die etwa 2 m hohe Hari= touste. in deren Sohut.. einige Bäume gedeihen, Bx Oelbäume, iiandeln ™d vielleicht auch ein paar AjriKosenbaumohen, das ist der Best der einst gerühmten "härten" . Auf den höheren Teilen de. Fan.-es gedeihen keine Obstbäume mehr, sondern nur noch einige minderwertise Oelbäume - es ist über dem tohlen laiid zu windig nnd im Winter zu kalt. Auch "Aeoker 'sieht man oben nicht mehr, mnd und -.Vasser haben allen Boden in die tiegeren geschützten «taiaen .^ctraäen - das i^t die'Muldenwirtschaft des ICarstlandes. D^p'öhe «»e* ist''3^1, kein Baum, kein Strauch, ein paar^ Messein, die «ie Spinngewebe über dem Bo,^.en hängen - so sieht dus Hochland von Palästina aus ! Bas ist d-s Land, von dem die He« senden, d.h. die Saiscn^Prühlingsfahrer, die mit der Sctaell= • ^ ♦ V -5= .^ii^aiV I Z^^ Die "llasn\onäer=Höhle'' 'Utt'ÜIJi um eine der zahllosen unter der Nqri=Kruste entstandenen flachen Höhlen, die in früheren Zeiten den ebenso zahllosen Vv'eglagerern und sonstigen Ahenteurern als Unterschlupf dienten \md beispiels= weise auch naturwissenschaftliche Untersuchungen unmöglich machten Die Tarra rossa^ Das Regenwasser enthalt Sp)iren von Sauren: Kohlensäure^ Salpetersäure^ Jodwasserstoff und andere; die Sauren verbinden sich mit dem Kalk und dem Magnesium der üresteine, bilden mit ihnen lösliche Verbindimgen wie den kohlensmuren oder'doiipelJioh«* lensauren Kalk und diese schwimmen mit dem Regenwasser davon* t>ex Rest, der zurückbleibt^ ist Lehm oder Ton. Daher fallen sich die LiUlden und Ebenen der verkarstenden Kalkgebirge mit Lehm* Enthält der Kalk. wie dies in Palast ina der i^'all ist^iiisen, so bleibt ein eisenhaltiger roter 'i'on zurück, den man in der Chemie Laterit, in der Landschaftskunde wegen seiner i^arbe Roterde, Terra rossa nennt* Die Terra rossa bildet sich aber nur dort, wo in den vlint ermonat en reichlich Jtiegen fallt und dem nassen v^inter I Intentional Second Exposure Die "llns>T!onaer=Hohle" •<*"»■■— — — JT" >n 'iw>i>iiiBiiaiwr— TiiiiM^airiir eine der zahllosen uritor der IInri=:Kruste entstandenen flachen Höhlen, die in früheren :. eiten den ebenso zahllosen Vegl^ser^rn unJ nonstigen Abenteurern al53 Unterschlupf dienten und beispi^lsr: veise rii^oh nnturwissenschr.-^tliche Untersuchun/^on unmöglich machte; ■>.T> f.if ^^'^ r • «^ -• -fmyi^t * ■^»« •' I .r<' ,• w«*«'*,«»««H w* ••« M. ««-.^Ma •«Pf..« k^ der 'I^erra rossa^Mensoh. Dass Erde rot ist, war den Semiten so selbstverständlich, dass sie von dem "Wortstamm rot^adorn den Begriff Erdeiradamah ab- leiteten, so wie auch das Blut dam = das fiote heisst, Der erste Mensch wird aus Erde gemacht und daher •'Der Rote'^ = Adern genannt 4 Adam heisst ^der Terra rossa-Mensch**. 'Hot^'^f "'Erde^'i; 'felut^'und ••Mensch'' sind im Semitischen derselbe Begriff, nämlich •'rot*'* • >. Die Terra rossa ^ Adern« » Kalkstein ist brüchig. Durch die Risse sickert das Hegen* wasser in die Tiefe, schwemmt die löslichen Verbindungen aus und hinterlässt --~ Terra rossa. Die Risse in den Felsen des zerfallenden Kalkgebirges sind mit Terra rossa gefüllt (Abb^/^J" ) Wer zum ersten Mal auf dem Hochplateau Palästinas steht, inmitten dieses steiner;^nen Meeres, das von Horizont b&s Horizont in i'el- senwellen ufir<«Äe wogt, wird von einer tiefen Travu?igkeit befalleij --- ewig dem Leben verloren scheint dieses Land! Y/ie Jeremia atif den Trümmern Jerusalems mochte man das berühmte Echa!, den Wehe*»^ ruf, mit demA die Klagelieder beginnen, hinausschreien in die Ode Natur, ^ann aber, wenn man sich von dem traxirigen Eindruck erholt hat, sirmt man darüber nach, ob und wie diese , Steinwuste in •^ ••:' 'h^ o \ fc * • *i . x- , ihr '^'^^^':^^\ v^^lt rsr Nv:- ^':^. rA ■ - «k:*-^, ^ V -'-^ I Oran;?:enbo(len der KusteneljeneT^usgünmen^esexz^safs dem Sand der Dunen, Terra Rossa, die von den Bergen heralDge= schwemmt wurde, und dem eingewehten und verwitterten Sand der wüste = LÖSS* « I II Emekboden, eine Mischung von Schwemmboden des alten Ei Lava und Terra rossa von den umliegenden Höhen • umpfes 4 > 2n Intentional Second Exposure 1 L/1-^.n.^enbO'i.^n oer I\iiGtonebene> zusanrnengese dem 3and der Dünen, Terra Eossa, die von den Berten }\erabge= sohwetnmt ymrde , ^ond der. eingeweh^en und verwitterten Sn.nd der V'üste - LÖSS, I II ETüekbodenj eine fv.ischung von Scbv;r=>ri^boien des alten Emeüsumpfes Lava und Terra rossa von den umliegenden Höhen • r / •1 2? 3 III Terra rossa des Hochlandes, steinig aber fruchtbar, für Reben, Mandeln (im Hintergr-undj und Oliven geeignet t ^ tmm_ \ iV Senonkies der wüste , infolge der Trockenheit '^ steril'' und nur von der blattlosen V.üstenf lora besiedelt. Intentional Second Exposure uji ;r\itid; ^bor fruchtbar, iüia Oliven geeign^^t« iV ^enonkies der vüste , infolge der Trockenheit "steril" \md nur von der blattlosen VÜsteriflora besiedelt. 2Vi EntEarst. 6 wieder herzustellen wäre. LIan kommt auf len Gedanken , zu propagier ren, ja es so^ar zu einem i-ltaats^esetz zu erheben^ dass jeder, i der aus der Küsten ebene auJTsteigt, ein oäckchen Erde als •'Y/allfahrt gäbe mitnehmen und oben auf das kahle Hochland streuen müsse, ujid so könnte man Haufen an Haufen schichten und Baum ÄaskxExHai für Baum aneinander reihen ein vielleicht lobenswerter Gedanke, aber abv/egig; ! Diese kahlen Hohen sind garnicht bodenarm ! i..an sieht den Boden nicht, denn er bildet nicht wie anderwärts eine Decke, ii-lan schreitet über >:^les Grestein, aber dieses (jestein ist von Bodenadern durchzogen wie der Lienschenkorper von den Blutadern,! die ihn ernähren, obv/ohl man sie garnicht sieht. Ackererde, nicht wie in anderen Landern überi sondern im Grestein, aussen kahl und 1 tot, innen fruchtbar und lebendig --- das ist wieder ein echt pa= lästinensisehes Paradoxon, das alle oberflächlichen Ansichten und Urteile über das Land idtiÄfiiiig zuschanden macht. Niemals und nirgends rnuss man im Urteil/vorsichti^ier sein als wi n. im I!xt-#i.l Problem^des palästinensischen Landes. Diese kahle, stei= ni£^e, scheinbar hoffnim^slos verlorene Land trägt wahre G-oldadern in seinem (lestein, kein ivletall fiir den Welthandel, wohl aber Erde, fruchtbare Erde, die ihm kein Assyrerkönig und kein Homer/ 'kaiser rauben kmaKfcs, kein Wolkenbruch von den Felsen schwemmen konnte^ und ihm den Reichtum seiner Fruchtbarkeit über alle Jahrhunderte der Ver^vHstung und Verwahrlosung hinweg erhielt uö?fc^^erTiaäi3^^ 1 ^ iHsrnataindigin ostTOiTraTmgoihngiilEqzciA rxmaagacgHrri^agBgarr. garlri anry. itcfKxm^R-lrh- Terra rossa ! Sie, nur sie allein erklärt das Wun= der der raschen Wiederauferstehun.«^. I • ' » < Kapitel 14 Die V.iederbevaldimg der Hohen '• Ich will in die Wüste Cedern geben, Akazien, Myrthen und Kiefern , aiif den Felsen sollen Tannen, Eichen und Buchsbaum grünen** Jes# 41 ^•Palmen sji brennender reisenwand'* -?V5 -,-,••, Fahrt man über das Hochland Palastinas, so ist man äusserst liberrascht, hier ijind dort in der kahlen Landschaft einen einzelnen Bautii zu sehen. Dass man iJruppen von knorrigen Oelbäiunen begegnet, die 'A'iev ^.:onche/rin Kutten und Kapuzen aS den yoldoraa /^ 9t!.':-igr> ^^^^"ti aas niniiiit maji noch hin. Aber nein, da steht ein Prachtexemplar einer 30 ^ hohen Cypresse^ dort ein breit ausladendei mit saftigen Blättern und Früchten schwer behan^ener Feip:pnbauiri . ^ — ^..^ — '* obgleich eine Hitze kommt, fürchtet er sioh^^doch nicht, sondern seine Bl'^tter bleiben grün und es kümmert ihn nicht wenr» ein dürres Jahr kommt, sondern ^ er bringt olme Unter= las 3 Prüchte'^ (Jes.17) aber nicht v/eil er wie der Baum, von dem der Prophet hier spricht, "am Wasser^ ge= pflanzt ist und am Bach wur= zeit" sondern weil er in Terra rossa-/Vdern steht. Auf der nebenstehenden Abb. sieht man Pnlmen, die man in ileines Buch der Lieder setzen könnte zu dem Gedicht "Ein Fichten= bäum steht einsam...". Palmen "\ sind V.asserpflanzen "Ihr ^^i^^ Kopf muss im Peuer, ihr Puss * ;jA!^-\. im V.asser stehn" heisst es im *fv^^ Orient. Die nebenstehenden '* ■ Palmen hntten sich nicht ent= wickeln können, wenn ihre ( ^^'urzeln nicht in Terra rossa (I !«'^SoSl'.+^^? S;j^f*^^^' ^i? l"Er trnumt von einer P-lme, es scheint, im Stein, so wie ^^^ ^^^ ^^ Morgenland die Palme m der Vorhalle des ■ ^ Hotels nicht, wie es den An= schein hat^^ in den Alarmor= einsam verlassen trauert an brennender Pelsenwand" ^ lessen wachst sondern in einem Kübel voll Gartenerde, der geschickt in den Boden eingemauert Boden- oinjiirQinQUoyt ist. Diese Terxtt rossa-Adern müssen weit in die 'liefe reichen, in Grrundwasserslihichten oder bis zu geheimen muelladern^ aus denen «ie/"''^^uhbekummertji wenn ein dürres Jahr kommt •^, denn hierlkommen nur dürre Jahre, ihren erheblichen ^Wasserbedarf hochziehen* Die Terra rossa-Adem leiten die rtur*- zeln in die Tiefe, die ivurzeln wieder produzieren durch die bäuren, die sie ausscheiden, neue Terra roaaa --•^ auch für die Terra rossa gilt der Satz, dass die Pflanze zwar Boden braucht, um zu leben, aber indem sie lebt, seterwieder neuen Boden schafft^ Intentional Second Exposure "ji'uli-er in oreiiUL^nier -^ ci.^env^and'* • • • • • J'r^ •< • • cjü^rt j;-cn v^brr iouo Fojhl:firLi ;-ala3tiro?, so ist man all ':..?:••-.-' -'*::erra..:cht, hier '.nd dort in der >'ihler. LvMdc:ohaft einen <^-in:;:':]n^:; :.(r.üu .^'^ v^'^-or-. j.^j.3 :i:an dru- en von ]>j^orri 'eii Oelbäi-)T'iOn ^Ar< / '*,f* '***^ •-** vy%%^ ^Hkl '^r j'^ ,?i'"t, Uo •„ i^ ...oriCh-/^i'i iJi^tt^n imd .'arivscn %S der yt- 1 ,,,i-^x /^C^^ ^-^"1^ j.^4-^ |.^^ :i.i- '.,t : r',.r: n'^cdi hin. 2^0^ v nein, 'la steht ein ?i\.?'it''^xcr;. l::i.r Giner Jt n h:hen >^^re.^oe. l-^it rdn ^rcit liusladendn :-jit .:a*ti;on "•d'ltto;rn 'luhi ihn;3hteii 3Cir/;er hoh::.>v:ener Vei--^^i.baiu:^ ''obgleich '^^inc y-itzp >onmt, 'f^ürchtet er 330h doch nicht, sondern seinc^^Hl'^'tte^ hleiben '^_:;ri3n und er3 hw^iert ihn nicht wenr. ein dürres Jahr kommt, sondern er bringt ohne Unter= la33 J/rüchte'' (Jes.17) aber ni^ht weil er wie der r'au^, von dem der 1 ro^^het hier spricht, ''ara V.asser ge- pflnnzt i3t ^}r\X am E^ch v/"ur= ?elt" 3onderr reib er in Terra ro3sa-/Vdern steht. Auf der n'^benstehenden Abb. sieht ^i^n I nlrnen, die mn in heines buch oer Lieder setzen könnte 7.\x dem doli cht '»j^in i^ichtenrr >)<^^^^ nteht einsam...". Pallien sind V asserj'fln.n'^en "ihr i. Oj.f miSG irr, regier, ihr i'rir>^ i^. V. asser stehn'' hei33t es im Orient, üie neberstehenden 1 ndmon h^'tten sich nicht ent:= v;ickrln können, wenn ihre ' V.urseln ri^ht in Terra rossa standen, also i^nrnieht, ^^-ie es scheir.t, im Stein, so wie 'Ire Fnb^e in der Vorhalle des ^-otels nicht, v:ie es den /Vn^ ocbein hat, in den riarmor- fliesL^en väolist sonde^^n ia einem Kübel voll dnrtenerde, der geschickt in den Coden eingemauert jL^ot%t*-jM- o i-ti,;;;^*»»N«.u-e$-^^ ist. uxe6e Teritt rossa-Adei'ii niüsoen weit in. die Tiefe reichen, in Jrundwaösersbiiichten oder bis zu geheimen ^/uelladern, aus denen tfie./^ *'uiibeln:Jinr?iertj^ v/enn ein dürres Jahr kormt", denn hier'konmen nur dui^re Jalii^e, iriren erheblichen »Wasserbedarf iiochsiehen. Die Terra rossa-Adern leiten die 'V>'n«^' w^AwJ ^^B Wo solche Jfalmen stehen, muss wasser im Felsen vorhanden sein* Wenn Moses in der Vftiste Wasser aus dem i'elsen schlagt, so mnss man sich den Ort der rtasserfindung ähnlich vorstellen wie diese ij'elsenecke mit den Dattelpalmen. Einsame Bäume im imsten-» ^^^Mki» werden den naturkiundigen iwienschen die bpur gewiesen haben, wo Wasser in erreichbarer Tiefe freizulegen war. « . \ Der Steinbruch wird zur G-artenstadt . Die Palmen auf den Wüstenfelsen sind nicht nur natur - wissenschaftlich interessant. Solch ein Bild gibt mehr, es gibt 9 I m>mmmm» Der Steinbruch wird zur Gartens xaät I I Eine wahre Steinwüste wird als Platz für die künftige Gartenstadt gewählt im Vertrauen auf die Terra rossa. Als erstes wird ein Vvachtturra errichtet zum Schutz gegen die Beduinen. ■€^VJ/t'f II Zwischen den Steinen v/achsen die Aleppokiefern, die Pionier= pflanzen der ? iederbewaldung. Durffh zäune vor den Ziegen ge= schützt, entwickelt sich zw.d. Steinen eine Grasflur — erstes Stadium der Wiederbewaldung. gegenüber dem steinernen *• f dem Menschen Hoffnungjcxj Me»r des Hochlandes. Nur aus dem ünblick und dem Vorbild dieser Felsenbäume erklärt sich der Löit der Siedler, auf den steinigen Höhen Häuser zu "bauen, nicht um hier, \7ie es den Anschein hat, Steinbrüche anzulegen sondern Gartenstädte ! i-in Zuschauer, '■i- Intentional Second Exposure ^Ot V/0 solche ralüien stehen, mun^ < !-■'>- .^'^•r:jaij-.liu. • vor 1 ^ Acrjl-::vtc.:ri o ^i-.: •;.-?-.,- ;i-..;r -i _lni:..: 1, ^lui'Vt, .1:. .-lue Z^/ ■ • "'Oi; ; von eii.f^i.. v.-eioae: -r:tv_-l'l .^t'.-;- - k nv 1 I ( «•■j ' j r t" 1:3.:: i-^^e //n'': i."L._\c" li:cr . .L w 1. - . r- "1 V, 1 ■> ^ - • i . I k^ r ,■» J / > . » crt er ^' . - ':.:• A'^^a"^.t 13 ich ^.im •jO !.■ ''V*^ [ji-t-^ -van • : A ;;:•' \.?- " ! . .ort tritt ■ <^ -i-tcnt -ü. .„..j.l._. Ai:." S:!.''.£x "": 1 * .^-> 13 J^hi'e spntor - mmmmmtmmKmmmmm ÜF ot^imvTint^ ist 7\nT Gnrt enst.'^dt f^eword pr [loch i'^^'Tier stein: ^ aber grün. Von Jnhr 7U J-^hr entwickelt sieb diiT-oh i-'c /Arbeit 1er } flnnzen >r)ehr lioden -- bis Ackerland da ist. iv-^n -acht^? auf die liäuser r.oben -- Jimghäiiser ,die gen^ii 30 kaJal in der oteinv/üste stehen \vie einst diese standen : das oteinzeitalter , nit dem alle i.'OGhlnndssiedl^jrigen he.j^innen. '^on aj>l.:V)roc''':c-Li "^iTi-l Jlj.'i;b (-Iit 2iiv:(l;._' : .i.c^:.i h^ut :l^"'r. '-itaifti 'er ] onlc,, v:.d r .11' 1 '^•' "i" .- -. "» ' v' .i"^ 'li^ '^tr'lnt iiad 11 f"* •N- 4 o. t s^ji ..J-Le.: .\ Ol', l cn i'roTii'iden .. u. , ••1 t t '■ ^-1) : las oei j*- v.. ^ri*r.i'ti .;^i' r^rten : -1: ^11 L.^L. f al J.?..T1 >» X w ,i.'.- .oi' '....Lu. jv^. r-L 0.^-^'i , ■ .A IL J ' •^' ,--- r '■■"'iociuij ::ei ijcire 'X •II or ] o] f . iGt das niav wL i .1. >. V X .> u^ I • •!• ' ^ >v> rv 1 -Ml '-^ ir, ^. *'ii.r>,cti.^' :ltt ^ - - rrm 'J^X c- 1 xl •^rr::iAL 1].C. ,.L i -"^ -•'^r ncruiu^t^- ■\ -.' * ^ » ■- 19 i '\m± unbepflanzte i^arzelle nach 5 oahren, auch die uabepflanzte hat sich im ..chntz der anderen mit einer dürren {Jrasflnr über= zop;en erstes btadiuin der Rückverwandliing ! d zeigt _auer und Zaun, die beiden Abgrenzungen, die im Grieichnis Jesajas vom Weinberg, den der Herr gepflanzt, besprochen wurden (S.^O* ^^^ Siedler hatte noch kein ^el± , seinen Garten zu bestellen und sein Haus steht noch auf Gtein, aber beim ITachbarn sind die Cypressen 8 m hoch geworden ! Auch der Turm im Hintergrund der Abb.a ist typisch* Er ist nicht zum Schmuck in die L^jids^üiaft gestellt* Aber ^r ist notY/^endip" ,und fSr die palästinensische Landschaft Jt^/^* tfCifiBclr^ 011^ ^mohtt-bwrii Mi% DQkicoachLa'ljoji . üeb er falle auf Junge Kolonien, Rauben, Zerstören, Wälder abbrennen und Brunnen zuschütten sind uralte, den räuberischen Söhnen der Wüste tief im Blut liegende Triebe und Triebhandlungen; sie sind seit ^«^*t/ lAbrahams /Zeiten \ der sich bei Abimelech wegen der zvigeschütte= ten Brunnen beschwert (s.S....), bis auf den heutigen Tag die pri'jiitive Faustrechtsform des politischen Kampfes geblieben, die erst in jüngster Zeit und zögernd von der parlamentarischen abgelöst wird. Allen Schwierigkeiten, Kämpfen i;nd Rückschlägen zum Trotz gedeiht die Siedlung schliesslich : Abb •*%" zeigt die G-artenstiadt, die nun wirklich eine '3-artenstadt geworden ist, im 12. Jahr^ ihres Bestehens. Sie y/ächst ihrem Namen "Eden*' entgegen, luian achte auf die Häuser, die als *'lTeues Wohnviertel" am rechten oberen Rand des Bildes zu sehen sind Häuser auf kahlem Grcstein. Aber so sahen ja auch die "j-cirtea^Villen" dieser Kolonie einst aus. 3o sehen in Palästina "'G-artengrimdstücke" denen ; aus, wenn sie geboren v/erden nackte Kajiarienvogel, man nicht vormutSt, dass sie ein^nal gelbes G-efieder tragen und trillern ! Die Aufforstung des Hochlandes« Schlechter als der Boden dieser "Gartenstadt" Icann ein (imnd nicht sein,und wenn solche ielsen sich in (iärten verwan- deln lassen, braucht manjd im Hochland, das ja geologisch ein- heitlichen Charakter besi#tzt, vor keiner Aufgabe zurückzu- schrecken. Tatsächlich sind sämtliche Pflanzungsversuche, die man unternommen hat, in überraschender Weise gegluckt. So wie • t / V man in der toten Jirde zwei Helfer in der biot |efunden: Uari imd Terra rossa, so stellten sich ixtxt jetzt auch in der lebenden Natiir zwei treue «Vegbereiter ein, zwei wahre »<\mderbäume, die im Kampf gegen weisen, »mste und bumpf den Monisten ungefähr dieselben Dianste leisteten, wie äjhA jrolarhunde den i'orsahern, die sich in die iüiswiiste der Arktis begeben, ein Bergfreundvdie Aleppo-Üiefer und ein bimpfbekampfer^ftder Eucalyptus. 19f 1 'f. r# •<• ijti ; .1 iL \> j. il \ ilT. ^ . » »^ ^."»1 "*■* ff i'% * \1 \f** * N /- Ä « i t \: ,Ä/< t.y •• ./• ;» *' i: vr. ft «^ • 4 :m; • I '> f\ l.<) A x <- 4 ^ «;#. Nf^ft» • j c- ,;t A v/ V *. i > ■ .« 't — ... *■ * • ■ •* * \ \y t^i e kahlen Höhen aus, wenn sie zur Bepf^^üÄ^u übernomraen werden T-^ <« • Die AI e-pDO -Kiefer -- — der i^ionierbaim Palästinas # Die Aleppo-Kiefer ist ein keineswegs besonders schöner sondern einfacher Baum, der der nordischen Kiefer zum verwech- seln ähnelt. Sein Wert liegt nicht in einer otwR auiff all enden üchönheit, in der C^alität soinoc Holzes oder dber Fruchtbarkeit; sondern, wie xk£ bei den belanglos aussehenden Polarhunden^in seiner unvergleichlichen Anspruchslosigkeit, Widerstandsfähigkeit imd Anpassimgsgabe. Fels als Boden, öonnenglut imi böminer, Schnee«^ stTirme im Hinter, sengende Ostwinde ±is während des Wechsels der 300 Jahreszeiten, harte Westwinde in den übrigen Monaten, acht i^onate kein jdegeiiVün/ d in/f Trocken jähren Dwanglg i^iOnate Dürre — - die Aleppo-Kiefer gedeiht. Sie wachst auf band oder in ötein, auf büd-und an iNiordhängen, auf Meereshohe oder 1 500m hoch, an der Windecke der Pf/anzung imd ebenso in der windstillen i^.itte, mit Wasser oder ohne Wasser — — ohne diese grossartigen Eigenschaften der AlBppo-iviefer wäre die Bepflanzimg der kahlen Hohen in diesem Ausmass und in solchem Tempo garnicht möglich Üewesen. Der Aleppo-Kiefer muss einmal ein grosses Dankbarkeitsdenkmal errich*« ■MM ^ ■^ elc f ♦ # Nach Sprengung der Steindecke (rechts) und Zertrümmerung der bteine werden junge Bäume, Aleppokiefern oder (hi^ Cypressen, die als V\indsohutz dienen sollen, eingesetzt. 1)01 Y erden • Die Aleppokiefer ist der P i on i erb auin für die Auf^for forstimg t^ last Inas. Sie werden als erste Baume im kühlen Terrain gepflanzt. Hnben sie n^ch 5-6 Jähren den felsigen Boden erobert, den Stein zermürbt, Erdreich gebildet, Tiere angelockt und spenden sie nun durch ihre gross gewordenen Wipfel Schntten und fnngen den V.ind ab, so kann man in den Kiefferforst als '^zweite Generation" empfindlichere Pflanzen einstreuen und den zuerst einförmigen und ästhetisch unansehn=| liehen '^Forst*' in die natürliche Lebensgemeinschaft verschie= dener und sich erglänzender Pflanzen, in einen ''Wald" verwandel i • Die Felsenhöhe nach 2 Jnhren V 4- •* • Die j-UBgen Aleppokiefern werden von Felihütern bfe^acht man ^chte Av,f den Verteidigungstand aus 3«nds?^'cken. Die Cypresse dar wj^d^QhutPihÄum PalästiTifl.c«. Nicht gsjiz so anspruchilos und anpassungsfähig, aber ebenfalls als Pionierbaum wichtig und viel benutzt ist die S^ Cypresse. Ihr fällt eine für Palästina besonders wichtige Rolle zu: Sie dient als Windschutz. Hierzu eignet sie xx± siah vor- trefflich, weil sie schlank ist und sich folglich in en^jgn Hei« hen dicht nebeiTeinander setzen lässt, ifere unteren Sprossen in ien ersten Jahren nicht abwirft und so dichte Wände von Cypres- i>ol '/ senlaub bildet, die den Wind abschirmen. Ausserdem^ sohiesst sie schneller als andere^: HartlaubgeTOlise in die Hohe und überragt .. » (^^ //cd; .. . ^ . die von ihr zu schutzenden Pflanzen^ In Palastina steht man nam^r ißt/t ^^ ^ lioö auch'oei der Aufforstung vor einem paradoxen Problem: Man kftpn nur Pflanzen wählen, die eine langandauernde Sommerhitne vertragen; die Winter aber sind kalt, und dieselbe Pflanze, die acht Monate lang in Trockenheit und Hitze auf freier ilur stehen musb, soll nun JIk Winter die schneidend kalten Wordwinde aus- halten, die von den Hochflächen Asiens über das Land fegen* Da- her brauchen alle jungen Anpflanzungen einen besonderen v^in^ - schütz und die nypr^;:^^^:;jiHg^e an d^n Kandem der Planta^ ■■i^!H>rT y.'tih- -=^ .p^^> 'n "' '' ^ ■ V .-*«-?•* 4: ' . ^, Dieselben Höhen (am Berg Gilboa) 15 J-^^hre später ! * ■ ' *■ . eines der auffallendsten ?/?hrzeichen der neuen Landschaft pre^'orlen* «.. Die Berge werden ,q;run> Die Geburt 3 einer Gart engt adt dürfte der beste /Vuftakt sein, um das V^iedeBeirüieLöheii-der palästinensischen Berglands ohaft nun Sit V€r= gjändnis vcriolgen 7Xl können. Auf Abb.... sieht man eine steinige Hone wie sie den Pionieren des Aufbäus, Ühaliizim genannt, übergeben wird. Die Hohe ist ein fast nackter FelsDcc; die Grasdecke ist äusserst spärlich und die Bodendecke dünn. Vor dem Einsetzen der Pflanzen müssen die Felsen vielfach mit Dynamit gesprengt ^ werden und die Bruchstücke werden bis zu ungefähr Faustgrösse zerkleinert. Steinklopfen ist eine der Haujjt arbeiten bei der Erschliessung des Berglandes, und Zehntausende von Aufbaupionie* Z\ hfsrpTnnem ±^-»a Kflgr j^"^^ '*'' ° ^'''^iTilflnTlf fiT *^"'^ '^'^^ kahlen HÖkfcv\ • *- i Intcnlional Second Exposure ^1 JL€ .3.rtlaub.;e-;TC.xoe ir^ lie 1 olu- lu.i überragt liü^ u.t/^'Cii d^ r AUi:forjtaiiu vor -iiit-m ^^ ri-r^dox«:::!! : ro^lei:::: ...aii ^iionr. il'w^j:' /pflanzen v/älxlou, dx;. tl-ixt; L^ii^audauirLi^ j^.4.uwriii"l*"j VL •i*i.r:;;j;f'x:; die. »."iawCr -ijCrT si^id /^alt, \uj'\ iioi^clbe i'flai.ce, die xi.^ilieii, ..i'. -/Ol- d' 1. iIoc::i l^c/.€r. A'-iexi^ über das Land lc:_;eii. ua- .rr-li: l-.iit-* 1.:a Tto i-'^i ..iih'^"il "^juid I.'iüZO auf freif^- rlur steh-u £;j]-iutz LUi.i dx*r ^-i ^ V -'-^w«^.u..c. ^1 .i i il i* 1j .1 -^ L' e Ib o n : ' öli e n ( n^. ' r r^ J "^ Ib o n. ) 1 ^ . J '> hr e 3 p ^ t -^ r I em»^:^) ^•-'^r ^u r> »'r-. 1 1 3 "^ -fT.r'irf '\erior; r.r*;n. a^ •••. Die vlebu^'t reiner u^rtenotadt di^rf'.o Icr beste \Tjf1 ^ik^. irii vinG ;. jeder erv>achr,n dei* ] aläst ^ r.enoioohen .::eri3land3ikdai.fen i3t ein., d^r hnu^tarbtdtoii bei der üJrscblieG-raii/^ des bergie^xtdes/oiid ZeiuitaujciAd:- von Aufbaui^iDiiie- ii br^ar;p^)> 1'--^ nc^^ri^rn aln ritridüklOMier auf dcL. ka:ix3i. ixö^^-^v n Aiuf Abb. 11^ sieht tn'^n am rechten Rand die ungefähr 2 in hohe Nari=Kruste, die gesprengt werien muss. Die Gypressen werden in der typischen Doppelreihe gesetzt, alternierend, sodass die Bäume der Keihe II in den Lücken der Reihe I stehen, um später eine echte Mauer zu bilden gegen den Winde Abb. 114 114 zeigt die junge Pflanzung, von i?'eldhiitern in leiten und Bl^qldiäusern ssm uiiu. eiucs: Verteidi^unjsturm aus Sandsäcken Ai^^Q,got\iCTi QUO 'ftandw!tclgrn in ! ^Iten \:rd i.lo ilihäv.Goii- iSLK wji-. Cx.-.^^ Vc^tei li^i;n^^tvr^. ':m3 ^^näsvcken di|?Uiir«i^tur»--Hüa-o82^Aai^c'^^ bewaciiU Zv:isjhr-n den .'fäuaien liegen die klein ^^eschlaüenen ..el^stück^-' . ^u-b JL' zei.;t dieselbe ^^regeni 1'3 JaJire spät er -lan erkemit sie nicht •wieder! ir^s ist -;enau j ,03 daf:;>«-.-.ue iel-inde, nur i^icht vor:: Tal her aufwärts, Dond ,.n der iiShe her t£.lv7ärt3 .•*<^;ffr>yi!?uSi". V/eisü -.an ei- -jolches Bild recht zu betroeliten, co v/eisG es auch '/i-1 zu err.aiilcn. Die Ctfine sind verschwunden, demi es hat jich im ochuts der iflajize ■ai-td da heine i-ierden ,T.ehr die Jinii^eL- 'i riete xa ab^-rasen, eine «irasflur gebildet, Jio riün.-.rbäuj.'ie sind schon zuk uell ,-erodet und durch IJut^-bau-ue aller xirt ersetzt v/crden, die jetzt xx. '!£J>)£^'''^'^*'''^" '^^■^^^'^- ^^'^ häston lir^^o vom reld'.vej aind Bieneii- '^'■-'^^'■^^. die i.2vc^ irx Falästiii.a im Fr> ±en aufstellt ^saxä. je nach der .T-hre37Pit und .1er jov.-eili,gen Tilüte ^rov, einem Ort zun anderen transportiert . In der Ihtte des Hildes sieht -inn im ochntr von hohen V mdschiit^bnu-ren — v.-ie rotv;eniig sie sind, demonstrieren üc i r, \ mi i^enei^ten •, üfel -— feinere ie= -A^chse r,ich£erflanrt, h^U] ts^'chlich Joh-nnisbrotbäume , die ^Olf- g. ar^T rym spöter 7\y Riesenb Humen ausyzachsen werden (man sehe sich den Kultbaum der AblD'#^# an)* üanz links steht ein junger Wald, der nachP'epflanzt v/urde so wird I/.eter für Meter das kahle Terrain erobert. Wieder sind es die beiden Pionierbätune Aleppo-Kiefer \md Cypresse, die7 vornerrsrchen. Die noch niedrigen ungefähr zweijährigen Cyj^ressen sollen einmal ais V/indschutzallec die Pflanzung schützen. Man braucht bei Pfiotographien von , Palästina selten nach den Himmelsrichtungen zu frggen* Der Wind weht, wie in Europa^ überwiegend von Vfesten; er weht fast stän- dig; auch zur Zeit dieser Auftiahine hBrrschte Westwind; die * Spitzen der Baiime sind nach Osten geneigt. Rechts auf dieser Photographie ist Osten, der Blick ist also wie auf einer Land-* ka±te nach Norden gerichtet • Da man die Ebene Emek vor sich sieht, so steht man hier auf dem nördlichen Abhang von Mittel- Palästina (bamaria) und schaut über die Ebene Emek hinüber nach Nordpalästina (Galiläa). Der Berg^ dessen Hang man hinabblickt, ist der ü-ilboa, an dem Saul und seine Söhne im Kampf mit den Philistern unt erlag en. \ Die Entkarstung der Senon-Landschaf t . Die Entkarstimg der nach dem Jordangraben abfallenden östseite des Landes bietet grössere Schwierigkeiten, Sie liegt jenseits der ^Wetterscheide im ^Hegenschatten", und infolge der Trockenheit fehlt die Isiari-Kruste, fehlten an den meisten Stellen die Terra rossa-Adem* Die Ostseite des Landes wcü: schon in UdK biblischen Zeiten Wüste. Trotzdem bieten sich auch hier bei Einsatz modemer Kolonisationsmethoden Möglichkeiten einer Be**» Pflanzung \md üe Siedlung in einem Ausmass, das hauptsächlich von der Hohe der aufgewandten Mittel abhängen wird* Sogar in der Mitte der Wüste haben Versuchspflanzungen wie z»B# an den Poli- zeistationen überraschend gute Resultate ergeben. Das Studium der Urbarmachung der Wüste ist eine der Hauptaufgaben der neuen wissenschaftlichen Institute des Landes. Die Hebräische üniver- s4tät in Jerusalem steht ±±xk direkt auf der Wetterscheide zwischen dem ozeanischen Vvesten und def^ vmste im Osten. Wohl kei* ne^ i'orsGhungsanstalt steht auf einem wissenschaftlich so inter- essanten und vor allem so exponierten Ort wie V. V •» 3^J > diese %"niversität vor den Toren der V;üste^ und sie, gerade sie ist durch ihre geographische La^e und ihre historische Aufgabe dazu bestimmt, das erste Institut für planmässige V-Üstenforschung zu Y^erden. Die Abb... zeigt den bescheidenen ^•Botanischen Garten^^ der neben der Universität auf dem Senongelände am Osthnng des Oel- bergs angelegt wurde. Die anspruchslose Photographie verrat bei naher.r Dgg^Yg?gg'rgg^_ggg£g^^ig^'^'^3te Erster Verstoss gegen die brachliegende Senonlandsch^ft auf der üstseite des Staffelhorstes. Dieses unscheinbar erscheinende Bild erz.^hlt in Y'^hrheit sehr viel und interessantes (s.Text) . Betrachtung eine ganze Kei^e von bemerkenswerten Einzel- heiten. Im Hintergrund rechts (^) eine arabische Siedlung; sie steht baumlos in der wüste, von einigen Feldecn umgeben, die für den Bedarf des Grehöftes angebaut werden>i Übe]^iesen Hausbe** darf reicht das Interesse)! der Bewohner an der Landesgestaltung nicht hiiiaus. Der Mangel an. Bäumen stört den Sohn der vVÜste nicht, sondern ist fpir ihn der ''Naturzustand'' eines Landes, wes«i» wegen er auch unbedenklich Baume und selbst ganze wälder ver- nichtetT^^^ Hintergrund üt^Uis sieht man (1) einen zweiten gegen die Wüste vorgeschobenen Park, die einzige bewaldete Hohe ost- lich von Jerusalem. Es ist ier Park des Wasserwerks, das seine viiasservorräte JU^^rli—iiitiln'iffnvIf nr ^^qjqq zu dieser iinlage ausnutzt. Intentional Second Exposure 3^jr diese "T/niTeroit-t vor 1er Toren ier \'^}stc'' ^cni sie, gerade sie ist .lur-h ihre geo^^r^r^i^ 3he Ln-e ur ^- ihre hi-toriG?he Aufg'^he ln7n bPStiT.-t, ir,:^ erste ir-titut fvr rlncr.HGGi-c v üstcnforschims z\i v.'erion. .>ir^ Ahb . . . reigt 1^^n he::?l--i ^-r ^^r »' ^ otnrir^cb^n }nxten'\ der n-ben 1er TJni-^rsitHt a^;r lern :.eronr;el-nde an^ Osth-nr^ des Oel== herrs '^n;relep;t viarde. Uie .nnrruchslrse ihotogr^ihie verrnt bei nihe/., Der VormarGch ge^jen die V■I;^^t-'^ l^'rster Yorstosn ^e^en die br^achlie^^ niif 1er Cstseite des otaffelhorotes • Oies^s ^onsoheinb-^r ers^-heinerid^^ "Ulf erz-hlt ir ^.^hrhf-it sehr viel i;nd intf^resr^nnten (s.Text) . Ld Ber betraciituiig eine ganze üei^e von bemerkenswerten Einzel- heiten. Im Ilintcr^runcfi! rechts (il) eine arabische biedlriXig; sie steht baiünlos in der i/üste, von einigen j*'eldöEn ijun^^eben^ die fijr den Bedarf des iehöftes angebaut werden* überlesen hausbe»- darf reicht das intere3se;i der Eewohjaer an der juandesgestaltiiri^ nicht hinaus. Der L'arjel an Bauinen sturt den boriri der yalste nichts sondern ist fytr ihn der "Naturzustand'^ eines Landes, wes- wegen er auch unbederJilich ßäume uad selbst £;anze v/alder ver- niohtet.^>^i Hintergrund 1 ikivs sieht man (1) eineji zweiten gegen die .mste vor^;eschobenen irark, die einzige bewaldete nche ost- lich von oerusalem. Es ist d:^r t ark des '^Vasserwerks, das seine f ! fN VN (? e ^N^ O %Z ^yasservorrale Ji*ir - ;jjima!>i»iiüwort or ■ifOjn!»u zu dieser ^a^laoC ausnutzt. 3ofe L ■/oi dftrgrund sieht man die iiescheidene Anlage^ die aus den Mitteln einer otiftting gegrimdet wurde und langsam ausgebaut wird. Als erstes wurde das lerworben^ ) Grundstück» umzäunt ,im<^ nun sieht man xi wie in Palastina ein einfacher "Naturschutz" wirkt (^). Inner« halb des Gitters, durch das die in i'alastina frei umher getrie- benen Ziegen nicht eindringen können, hat sich erstens eine Crrasdecke gebildet, über deren V«ert wir nach allem, was über Bodenbildung und üodensohutz durch die Pflanze gesagt wurde, nichts mehr auszufuhren brauchen. Zweitens aber sind aus den tausend Stellen wurden noch heute solche St"umpftriebe heraus« schi essen, wenn man endlich einmal 4fYW»*> begänne j die Ziegen- herden auf bestimmte xieservate zurückzudrängen? Schliesslich zeigt die Photographie die Methodik der Aufforstung. Als Pio- nierbaum ist aiiixh hier die unschätzbare Aleppo-Kiefer gewählt und fleissig gewuchert /Wie die Glücke ihre Kucken beschützt sie die kleinen Gewächse, die in ihrem 'rtind-und Sonnenschutz nun heranwachsen imd einst die treue Ammenpflanze, die Aleppo- Kiefer verdrängen sollen. •• Die neuen Walder« Die beiden Ljffi ilmjjiuij lullt Uli Beispiele von der Auf- forstung einer g w w m m 4fciMniTCTPtey-g±y t^Sfe» Cenomanhöhe diesseits und einer Senonhohe jeneseits der V/etterscheide sind typisch für alle Anpflanzungen im Bergland. Uach diesem Schema sind alle Aufforst\mgsversuche durchgeführt worden, leider — - im Verhält- nis zur Aufgabe — nur wenig und nicht übermässig umfangreich • Der Wald von Emmaus« Das Verdienst, als erster in Palastina einen vmld^nicht als Privatpark, wie es die Kloster tun, sondern als Beitrag zur Wiederherstellung des Landes angelegt zu haben, gebührt dem deutschen Pastor Müller aus V/ürttemberg. Er schuf auf der Berges* hohe des biblischen üJmmau^ wo Christus nach der Auferstehung seinen Jüngern erschien, ein Anwesen, ein wahres Paradies y^ (Abb./>y). Dieser Berg war vor 50 Jahreh kahl! Kings um ik%iM«n^ Garten pflanzte -er einen Vi/ald, einen zwar nur kleinen, aber I wunderschön grünenden und blühenden Wald mit allen Baiamarten w r Liigenwi des Landes in vielfach herrlichen Exemplaren. Dieser Wald, der alljährlich etwas vergrössert wird, ist eine Her2ens]ffiöllm für jeden, der aus der trofjtloc zwischen Jerusalem und Jaffa hei Abu Grosh vom Hauptweg abhiegt und nun über die ••Blachf eider '\ auf denen sich Hyänen und I /Vuch^das^ist^eine^kahlel Der G-nrten von ETriTnaus, aus privateh Mitteln als Lieb= haberei angelegt und im Lauf von 50 Jähren ein wahres Paradies inmitten der V.üstenei des Hochlands geworden. 1 \ Der Garten von JWüimaus 3 • Schakale herumtreiben, einige km landeinwärts nach Kubebe, wie der Ort heute heisst, hinüberfährt. Man kann gainicht begreifen^ dass Äehntausende von Menschen, litigyAtigyg detrunter viele, die 1 in Palästina als ihrem "Äeiligen Land" ijdsxK wohnen, diese (xaststatte besucht haben, ohne sich durch dieses Beispiel zu einer ähnlichen Tat anfeuern zu lasgen. sondern dass siej»ff*>** fuhren Jand nvasL^^ äias Land ringsum^ als vmste liegen lassen •— •* daä' Heilige ^LandM Der Herzl-Wald. ^-^»^ ^'/i^t^ / Der zweite Wald, der in Palästina geschaffen wurde, ist oder besser gesa^ war der Herzl-Wald, denn er wurde im Jahr 1929 von den iU^abern angezündet und grösstenteils vernichtet. Er wurde zum Andenken an den Begründer des Zionismus noch in den Tagen der Türkenherrschaft angelegt. Die Mitttl hierzu wurden durch Spenden, sogenannte ••Baumspenden'' unter/i den Juden der Welt gesammelt. Nach seiner Zerstörung wurde dieser Wald, der mitten im Land, nordlich von Ludd^steht^ wieder in Pflege genommen und hat heute wieder ansehnlichen Umfang/^ erreicht^ sodaBS man ungefähr eine halbe btunde braucht, um ihn zu durchs Intentional Second Exposiire 3e7 des Ln.iid'^s ii vi'^rlf&c^i herrliehoii rjxeii.plar£ri. Lif^oer V.ali, der alljährlich etvr.;-: ver,:-rosy^rt -virl, ist fir-e Au-enweide VJ-d. rierzei.r.i'ikäix fiir „ed'r-n, d-r ans der -'^■cvj'.Iuj! r; [■■Li-±anA^i?te zwiGChon Jer^inalcn ^jj:;..! Jal'fa :■ -i --^l^u josh vot. ijaui.A^\es abhiejt und i.iui über dl:- "Plaohfelder", a^f denen sich ; yänen uiid •^* Ä« •\vch 4'^'? i :^>1 ein-:* /v^iV.le I .„'.^r .^^:^ Ä'-^ '■•■■"Vv i .S-'>. ••^ «SK^- [ r i vrit eh \\i\ t •? 1 ^i '\ ^ .1 !. i 'Z-\ h?^ her ei .^jn^elegt unl ir; Lnnf von ^"^^ J^'hrf'^r ^ir: 'v*^}:r^r; 1 ara.li^s in^iit t en der VÜstenei des IIrchl''-'r(3s .y^ Der ^x^rter ^^on - 1^|2!21;-. -. • -» -» • , Sciia"k.ale her^üiti-eiben, einige kn; laiideinv7er'^s naclx r'uljel;e, wie der urt honte .Uei^st, l^ir.tüb'crrf.aru^t • ULari kaiir. ,i_^e.rriicht begreifeiy da3>e üeinit au sende- von jaenp.ohen, ±±2:v!1issje d^rj:j:iter viele, ^ji^-' in haläütina als iiir^eni "Ä^^ilijren iM*jnd" irisa 'A^olirien, diese o-ast3tätte besucht habon, oiine sicli diu"cb di^^ses Beispiel r!U einer 'äliiiliehen Tet suifert^^m zu lassen^ sondern dass 3ie^j^rt>-^ tiuixen'3rr±--:mrttt a.a 3 La.'»d rm-süZ? a.i.::: wüste lic,:r:on lassen da.^' Heilige''' Laiid^ 1^ zf^re^A^ .»...v*^ /^/«v Ay^^^^>^ .^ Der I-Tergl-ttialdt. ^ i)er zv/eite vv^dd, der m ^aläöti^a geschaffen ^rcaifL^. , ist oder be33er -:esajt war der ii.er2:l-Vy der rii;fforst\u:j wfrd^im ochuluiiterricht yr: ! ri? behandelt, die ochS/er 3i:.d zu ..eniri-rflai>.zungs- vereinen or-anisiert, Ver- anstalter, mehrere ly/iale iiL Jahr Kollekten auf den otrassen und „?ie„ &^Kii.U . im. T)let?v^ Jlef_/^i4{^^^^^^ o irj" T ' • In ^l^r .: .ihulen ^vir'i dje Ide^ der Troj-ngiert \irl lie '• iri.lrx bilden ^^ --'-^ *i i es <^r Aufgab e w i diron ♦ d n n o i eht h i er or i ^Ti t '1 1 i s 'S'n^r '\b s t am^i^ng ^iir^ J en ^ ''"!':ij 1 ^ fforstw^; lebh^^t V 1 r s i oh ir/\ (^p r-»^.e3 st. n .'f rvsnlems "Xf lanzeris t_..:'ii A in ■'^■r r.in'i eri'TOT' ' ) . Jie BR-.^.e, die an diesem la-e i^i^^^-Än werden, sind v/icnti|;^ iJ^as Land ist wüst mid hmigert,und seine ,.inde, die m die nackten x^elsen heulen,Uager t T ai4 ^i er L -^ "u nj f 1 ^ ■*' L.~ -o .ren '?'cr ,1 oro 1 r -ir^ . j ^ .'ü. v^ S-f/r r«-*' ,:?•-«•. r^%*••■ ",•• % VS«L - « ^ .. > -r- •i> :5^ '■*('^^ '^■rMT'*w— Ba^—Miiwi>ijwii»iwiifc^ ».wji r^ r I r.. -y^ r? f v, r , T-T o-^^-r* o T "n "1 ^-> ^ . X ' '- "I" "H wrm Mwnn in vy, ,_ii^e vi=.vlrrf^r'en Vval'Jer. V.ichti^er ^bcr -^.Ig die "/^uTie ist violleir^bt iie Saat, äic -'U ^olchon T^i^^'u ii- lie v^erlen der Kinier gesenkt v/lr:! . ^n lifse^» "^^^ Torden rieht n-^jr die oteck= linge .sordern n.uoh die J-.inl^r 'jfllrot niid derri Erlreich verv;ur= reit. Sie oehen, v/ie ^us Stcir.cn V.'d.l^r-r r/^-chsen, lieben iin l n.oht^'r i-nd hev'undorn den Bodeii, der min "ihre'' B^urne tr^^t ur 1 f^ihlen si:.'h ils di^ ^^er^ntv ortv.nr^3vo] leii Tüter des ^nndes» Sir- pfl^^r^en sioh >iier ijicht nur ein Stiick V.Mld sondern -neho.' pIs oa^^ : ein Stück Teim^^^t. Kapitel I5 Die Entsumpfung und Entwiiat img der Ebenen ^'Denn siehe, ich will ein neues machen, jetzt soll es aufwachsen und ihr sollt es erfahren, dass ich V?ege in der wüste baime und Wasserströme in de* Einöde" j33^ 4^ ,^ 5t5 ii Die ülntsumpfung der Ebenen^ Die Entsiompfung der Ebenen war im Gegensatz zu den ür- wart-ongen viel schwieriger als die vViederbewaldimg der ejigeblich •^hoffn-ungslos'* versteinten Berge. Die Kolonisten^ die im 19 ähdt: mit unzur eichenden Mitteln gegen die Sumpfe vorgingen, sind samt ijinJ sonders zugrunde ^%^bxi^<^ii. Dreimal versuchten deutsehe Templer den grossen Ütoeksumpf, der ITazareth und alle übrig^ Nachbarorte verpestete ^trocken zu legen - — und Bieter. Dasselbe Schicksal traf die gesamte erste (leneration jüdischer Kolonisten, die in den 80ger Jahren aus Russland kamen imd sich nach den Anfangsbuchstaben eines Bibelverses ('•Sohne Israels geht und wir gingen '0 Bilu nannten > Die Briefe dieser Bilu gehören zu den er schiitt ernsten Dokumenten nicht nur der neueren Kolonisationsgeschiohte^ sondern der menschlichen de- schichte überhaupt. Sollte einmal in einem '^Dritten Testament^ die nachbiblisehe ü-eschichte (Esraels zusammengefasst werden, so wird sicher eines der ^Bücher** Bilu heisseny nach jenen Kolo- nist^en, die au*j Idr^nl i f=^mm^ upi das '•Land der Väter" aufzuhauen^ rhierher gezogen kameri,undr bis auf den letzten ü^nn Tmtygmfxiag XKfcziKXXiBüt fin den iU ebersumpfen dahmsanfcen/» wahrend in den \ armseligen HAwwMMi* Weib und Kind verhungerten oder unter den I Schüssen der räuberischen Beduinen zusammenbrachen • l I »«*»*wM^p»*rtJO<«>ii«»«f*»^'««^^>Mr»;.«%i<»Cj'**vi ay<^WL.<^rtw>^^>li>y^^■»*<»♦«^l^■^^T>JW^»V?^''^'^^SO»^, _r! •i:*.'rf> V^-*-». V »"' * > t Der vierte Helfer im Wiederaufbau des Landes; Der Eucalyptus. Die Entsumpfung der Ebenen wäre auch den späteren öene«* rationen von Siedlern nicht so rasch gKstäirt geglückt, wenn sich nicht nach der Nari-Kruste, d^:r Terra rossa und der Aleppo**Kiefer nun noch ein vierter Helfer für den Wiederaufbau gefunden hatte^ ein i'reund aus fernem^liand, ein Abgesandter der Neuesten Welt: Der Eucaljiptus. Von Australien kam die Kunde, dass dort ein Baum wachse, der Sumpfe trocknet — - ohne Zutun der Menschen! Der Baum selbst ist äusserst wasserbedürftiF.*— •» entzieht dem Boden d»« Waagw durch ein dichtes Wurzelgeflecht, das sich in in .u V* . • ^ o eringer Tiefe ausbreitet uad das Bidenwasser wie ein Sdiwamm aufsaugt. Ausserdem sollte dieser Baum ein scharfes aetheri sehet' Oel ausscheiden, das die Fiebermücken hassen, sodass sie dem | Uikreis entfliehen. Ein Baum, der SÜmife trocknet und Malaria;^^- kücken vertreibt^ erschien den verzweifelten Palästinasiedlern als ein Wundergeschenk Gtottee* Sie Hessen die Baume kommen, land^ was die i.i ansehen mit Aufgebot aller iiraft nicht zustande ge?^ leistete der Eucalyptus durch stilles V/achstum. Wie l'2'2t^-t:2?iz.'^erra rossa und Aleppokiefer der vierte Helfer: der EucalvT'tus D der durch seinen hohen Wasserbedarf u sein obernächlo V»urzel= geflecht die Sümpfe automatisch trocknet. Dieser heute von dei lyrischen Lichtern besungene Vyald war ein berüchtigter Malari£ sumpf, in dessen Tiefe die Leichen der ersten Pioniere liegen 4f^ Treiber um ein eingekreistes V/ild wurden die Eucalypten 'Ä den aanil du& Sumpfe« gestellt; sie trieben ihr Würz elgef locht in den Sumpfboden vor und sogen* ihn aus. Jede V/urzel im Laufe des Tages eine Tasse Wasser, die zehntausend V/urzeln eines Baiomes täglich eine Tonne^ und tausend Baume um den Sumpf herum täglich tau« j V ) 4 \ * I f i Intentional Second Exposure •eriuger 'xaefe a^:,obreitot mid da. bödtnwasser wie ein bcuwao^ aul-3.uajt. i^a^cerdera sollte dieser ^am. ein scharfes aet..eribüiie. Oa aiiooclxeider., da. die x-iebermückei hassen, 30da.>s uie dem ÜÄKreis cntflxehen. i^in i^a*:^;, der J3m,re trocimet und ...alaria^- ...ücken vertreibt^ ers:.hien den Vfcrz//tif..lten talästinasiealern ul3 ein Wmdtr^eschenk iottee. bie liesoen die BÜiuie kommen,uiid^ yco die ...enschen mit ..ul'.ebot aller .jraft nicht auötande ^e- bra iit. Itiotete df.r l^ucalypt-J-o -lur^h ^.tillcs ■'«^chbtmtt. Wie TT^ 1 -r o p der durch seinen hohen V.nssr. bedarf u 30i . oofcxx'läch"' nurzel-- geflecht die üümpff' putoüio+isch trocknet. Dieser heute von der lyrif-'.'hen Dichtern besur.^£ne v;ald 7nr ein beriichtigter '.'alari-: srmi-f, in dessen Tiefe die Leichen der ersten lioriere liegen A^rt^ Treiber vn ein eincelcreistes ,.ild vmrden die Eiicalyiten adc. den ^ml a....o ä-onipf«« jestcllt: sie trieben xlu- nui-zeli^ef locht in den auMi-fboden vor xu.^ jo^en* ilü. aus. Jede V/ui-ütl i^.. Laufe des Tages eine Taüse V/asser, die zelmt;.ujend „-oxzeln eines Batunes tä,^lioh eine Toiine^i mid tausend bäiUiie ui: den ompf herui. taglich tau- 3/^ send Tonnen^ ohne dass ein Vir^r )r5gr gte-y-rekirirw Finger sich rührte, die'^ochöi>»fer wie ehedem "^xh ^aSc\^!L\ ,r steuiden und die Eimer von Hand zu Hand wandern mussten «--^^ wohin mit dem Wasaer? Eucalypten am £jumi f rand sin3>Tiinpen mit 243tundiger Arbeitszeit. Sie heben das Wasser 3Üm hooli, und die Nässe, die gestern als ein un^jesunder Dunst über dem Schilf/^ brütete, weht ^^■. ' M . ''\ i N ■'\* .. •^5;;^ ^^•*^\. '\J --.w t M^ ^--T"'^" •^f . »« Der Eucalyptus hr^t seine Schuldigkeit getan und wird ausgerodet* Auf dem gewonneiBi Boden v^erden hochwertige Produkte gepflanzt . Ein Teil der P^ucalypten ist als Windschutz stehen gelassen v/orden» -^ .. . . . ^.. heute mit dem iVind als erfrischende Kuhle aus den Wipfelji der rauschenden Baume. Der Sumpf aber wird kleiner, neue Baume kon«* nen vorgeschoben werden^ und so verwandelt sich das Sumpf gebiet im Lauf der Jahre in einen Eucalyptuswald, ^^^^ schönen hell- stämmigen Wald, der an Birkenwäldchen erinnerte' Die Mückenfes- tung ist erobert; über derselben Stelle, wo 50 Jahre zuvor die Kolonisten .^5ich im Morast vei^sinken Hessen, weil sie nach Intentional Second Exposure 3 ;- oeiiu. i'oiu.exi oiijie aaü^ ein y tt^k 7: . jkJLGii.acibirr& i?'in-:er oicli //ich dao Suinpfgebiet im nauf der J^üire in einen Eucalyptuswald, einen schönen hell- Stämmigen wald, der an BirKenwaldchen erijaiert-; Die i^iUChcenfes- tun * iot erobert: über derselbeii btelle, v/o 50 Jabxe zuvor die Kolonisten .iicji ir: i/orast versirl-en liesseii, v/edl sie nach 3/^ t -,' himdert iinfällen von Ivlalariafieber uiuht mehr die lo^aft aiif^ brahhten^aus dem Sumpf her aus zuwaten ^sondern als Voorleichen** in der Tiefe verschwajiden, über derselben Stelle spielen heute die Kinder und singen das Lied vom Eucalyptuswald, der in der neuhebräischen Lyrik seine Dichter gefunden. Als 3 ohne llwachs ender Baum liefert der Eucalyptus ein nur leichtes Holz von geringem Wert, und da der Boden Palästi- nas, von dem nur ein kleiner Teil der Kolonisation zur Verfil- ™ — — V^^^^ ) ^ Der Sumpf, in dem man einst Malariamücken fischte. 3/5" i ir r- r^^ wird ^ ^■~ • I steht, kostbar ist, rodet man die Euoalypten, wenn sie ihre Schuldigkeit als Entsumpfungsbami getan, aus und baut auf dem hochwertigen «••#«• Sumpfboden G^emüse, Bluaien, Obst, Abb./^ ist die photographische Aufnahme eines landwirtschaftlichen aaxteuLö auf dem Boden eines ehemaligen Eucalyptuswäldchens . Der Hang hinter dem Garten ist noch kahl und steinig; der Grund war ehemals versumpft imd wmrde durch Eucalypten getrocknet. Bie Eucalypten aÄ rechten Hand des Bildes (Westen!) sind als Windschutz stehen gelassen worden. Im Binnemraum werden Steck- linge gezogen für neue Pflanzungen. Das^STasser, "3^as ehedem im Sumpf faulte, sprüht nun als Dusche über die Beete. Intentional Second Exposure uaiidert lad'ul^eu vo?j .;^ldi'iat'ieber i4iwiit ilcIii' die . r':.ft c.i;f- brahl'iteii^aiis deni oimi f heraui:aii.7cttei-, oo^idern als "...oorleichen" iu der Tiefe verschwanden, über dei'oelben btelle jpielen heute die hinder und jin^en dao Lied vom Eucal/x tuowald, der in der neiüiebräischen Lyrik seine Dieter jefiuid^n. Alj jcluiell.vachseiider hoxiu. liefert der Eucal/i tu^ ein nur leichtes Kols von jerinjeia ./ert, "und da der Boden talästi- nas, von dti:: nur ein kleiner xeil der nolunisation zur Verfii- 3/: yr^ ir^^fttC. • 'i .', <*.» i^ -^:% x> er oumpf , in ietr ran einst ^.''^laria^iijchen fi o"!-^-*" ^, v.drd oteht, kostbar ist, roaet i.ian die Euoalypten, wenn sie ihre sciiuj.ai^;keit .>is ^nt sumpf un^jisbaTJCn getan, aus und baut ^auf dem uoch,verti,sen --- Surapfbod^.n vieiaiise, BlULüen, Obst* Abb. /^ ist die i)hoto^rapui^che Au.fucdiiiie eines landv/irtschaft liehen Jarteno ctui' aem Boden eines eheiiiali^;en Eiioalyr^^^'^'^lcichenö . Der Hans hinter dem Grarten iot noch ktiil mid i:>teinig; der viruiia war elievaals versioini-ft inid \vmrie drirch Eucalyptei. ^etroclaiet, nie ihicalytten am recnten hajid d-' s BJJdes (Westen!) siiid als Vandscbuts stehen '^elassen v/orden. lin Birmerxaiuü vveri(;ri oteck- liM^e ^c^^o^en für neue Pi'lai-i^TJiijert. Daa'i'TVäöser, daü eiied-u. iiii bioi^ipf faulte, üprülit nixri alo Diiscke über die Beete. 3/7 m it d^ni^gewonnenen__W asser werden die Pflanzungen Iiitentional Second Exposiire 5 f ^ mit dem gevv-orjncnen V:a33er \ve: d^n di e Pf l-'^nzTinf^cn i.-* Die Y/iederherstelliiDA des Ernek^ Als nach de» Frieden I9I8 die Kolonisation Palästinas begann, wurde als erste grosse Programmarbeit die Entstunpfung . der Ost-Westebene zwischen Hord-und Mittelpalästina, des Emek in Angriff genommen. Die Bedingungen für derartige Arbeiten hatten sich in den 40 Jahren seit den Bilu grundlegend verändert Das Land war ers c hlos' " ' ' \ gt worden, die rt. Die Pion? n -^v 4^". 'f-S ^ r .;' < L^^*' I " Man wird klagen um die Aecker/ die lielDliclien, und um die Weinstöcke, denn es werden auf dem Acker meines Volkes Dornen wachsen und Disteln'^ ^UJU sucht ffutes durchtrainirtes Menschenmateri*l# das gegen Tjrphus geimpft und gegen Malaria vorbehan4«lt war und*" nun von finanzkräftigen Organisationen mit allen Mitteln ausgestattet wurde. Und so gelang das schwere Werk, wenn auch immer noch unter erheblichen Opfern an Menschenleben Inlcnlional Second Exposure J jjic; iiied riierstelluai .' des E...ek, befami, */urde aa.o erstem jrojse ?ro,:rai.j. arbeit iie uiitbiiLii iVvTi^ l'^x ü.-.t-"nc :tc;bexie ::/,/iüchcii Hori--'jiad ^..it L.clX'UJ.äotiiia, de^ ij..ck i^^ iüi^.riii ■"•ciiü:i.,ueii. L)io LcliiijLüi-;eii tiu* der^rti^e iurbeiteix virrttc/i .^i(-;_ in aun 4C Je^.rex 3Git .u a: ijilu ^^x-iui^^ic/jeiia verlmai rt Da3 Lai la v/ar en. c iilc^ angele^,.. ./C'-rat;!.., di rv • \,f.. «k«^*^«wi»Mh«aM0Vit#m»«t#«^' *.*. ^ ■■ ■in— WMM»«^— < .it^r tf kan wird l'-lagen -i^ni die 4eck:er, dio lietlicb.cn, j, und un die ..f-inctöcke, denn es werden 'mf ders _^ aciier «reines Volkes Dornen v/aehsen iind Disteln''! ^» . /.i «. sucht 'Utes durohtr-^inirtes . fri30honiiiateri<=*l, ^as p;<^£'^n 'i'i'-ph-u.s geinpft uiid 2e:3on ;.-.alai"ia vo-'^'hehar.delt v^r und"' mm vcn finani:kr'^ft i^er. CTi^anisatiom-n rit »^.llen r.'.itteln ausgestattet vtv.vle , f'nd sc ,2^-'^'i^*£ "=-i- ^ohrcr^ -.erk, wenn _ auch i^'icr noch unter erneblichen upferr. an -:ens.;henleben 3/Y und Gesundheit, aber doch in einem Zuge und im Lauf von ungef^'hr drei Jähren, wobei das riesige Schilfgebiet von ungefüht 30 km Länge trocken gelegt und die Besiedlung eingelietet wurde. In der EiDderreihe ist die Vervandlung dieses Tales in den ersten 12 JAhren der Kolonisation zu verfolgen. Die ersten Bilder zeigen die Verwandlung der V.asserverhältnisse , die mittleren Jene des Bodens und die letzten die des Landschofts: bildes. mmmtm '•mmimmimTiim'mtm "Dann aber wird die Einode ZTiin Acker werden und der Acker geachtet wie ein Wald****' (Jes.32) •• Die Yfiederher Stellung der normalen WasserverJaaxxnisse. Der luarm auf der ersten Photographie/fischt Larven der Malariaaücke; man beachte die kahlen Hohen, die im Söurner v^ge] der Malariamücken \mbewohnbar sind, und von denen im Winter di« aiessbäche des Hegens in tausend Einnsalen niederfliessen und den Sumpf auffüllen, der während des Sommers trocken würd/. Tntentional Second Exposure ^^^^^^ 3/ ; und aesunih^.it , iber icoii ir. eirerr. lui^e und i- L-iuf von ungef^'hr drei Johren, wobei las rif^sige oohilf^ebiet \^cn vngef^hlr ^0 kir Len^e trocken r;elegt ur.i ,iie Besie ilur.g .Unt^clif tet v.urle. In der Li.lderreihe ist die Ver-'^rdlimß dieses TtIos ir den erster 12 Jahren der Ivolorisnt ion 7u verfolgen. Die ersten Bil:ior reiben lie 7erv.<--iniliin2 der V •^nserverhältniss''' , dip T-:it^.lpr^n Jene 'If^s Bodens un i lie letzten ii^ lies Lnnisohnfts bildes . •s^*'r "bann aber ^A'ird dif Einode zum /Vcker werden lind der Acker geachtet wie ein V'.n.ld,»." (e:es,32) iiintf«iiniw>wii»w»i— »II m^pii wmtm »^^tllH.*i "V--- T.Die Wiedernerotellnry- der noriialen Wasserverhältnisse. Der .asiim auf der eröten Photo^raphie/tlscht Larven der Ivlalariaiüücice; uan beaciite die kahlen Hohen, die im Soimer •.s'e^en der .Malariamücken imbewohiibar oind,imd von denen irü V.anter die Jiessbäche des Kejens in tausend KiniiSalen nied^rfliessän uiid den 3uiapf auffüllen, der wahrend des iiiomsers trocken wittrd/. 3ZÖ hy zeigt die Anlage eines der iMilfM iMilu Kanäle, durch die das Sumpfwasser gesammelt und abgeleitet wird. Später w^rd der Kanal betoniert (c) und die Ufer werden reichlich bepfltl^^^, damit der Boden in dr Regenzeit nicht abgeschwemmt wirC. Ausser dem muss das Wasser ein Ifrnftigrs Gefälle erhalten, damit eo •• ^*^..w wv^e^ici^ utau. u.ci- Maxariamucjce als Brutstätte dienen kann Das abfliessende Wasser wird durch Pumpen hochgeleitet und nun unter Druck den Pflanzungen zugeführt (l^). \ ^sicht_des_Jordangraben3__unweit_des__ "Er machte Bäche trocken Tind Hess V.-asserq'uellen versiegen, sodass ein fiuchtbares Land zur Galzwüste vmrde um der Bosheit derer willen, die darin wohnten*' >...t ^. n II^Die Wiederher st ellun/j; des Bodens ♦ Der Boden erweist sich nach seiner Trockenlegmig als selir flnichtbar; die Smpfe Palästinas sind ja mit der guten Terra Tossa der umliegenden Hohen ernährt worden! Ausserdem liegt im 'e "unter dem Schwemmland die fruchtbare vulkanische Erde, die vom Hauran in die Emek-Ebene hinu-^erf loss • Der Emek-Boden Intentional Second Exposure b^ ^ei._:t die j'jila_;e eii^es der =s. ::anale, lurch die dao Suiipf-;7a3ser -esar.auelt ijiid abeeieitot .vird. Später wird der kaiiai betoniert (c) i.md die Ul'er werden reicnlicU bepfli:. -- , dar..it d r Boden in d r he^jenzeit nicht abjeacJi.vemnit wir.h Ausoer dew iauo3 das V/asser ein >£Ü£ti ■.•r^. ;icfälle erhalten, daiuit e: , »"^ 2äcax sta-niert mid der i..alariaiuücke als BrutstätLe dienen kann. Das abfliessende Walser wird diirch Puiapen hocii^eleitet imd nun raiter Druck den Pflan%im(;:en zujefutirt (tl) , r !i-!}2i2^i.'^S2-!l2i^2'5S£2'^255 unveit des Tiberi^ssees in ^irkultivierterr zustand 1 "Sr rr.i.chte D'-^che trocken und Hess V ascercuellen versiegen, sodass ein fruchtbares L.nnd s-jir Ij^lzwüste wurde ure der Bosheit derer willen, die darir wol-mten" ^•»tm^mr. Der Boden erv/eist sicli nach seiner Trockeiile£fiin^ als sehr ftuclitbar; die SÜjiii'fe Palästinas sind ja luit der c^^Titen Terra roßsa der lajülie^^f-nden Ilöiien ernälirt worden! Ausserdem liefet im dex^'l'i^'e unter dou Scliweiaiiiland die fruciitbare vulkanische Erde, die vor.i ilauran in die Eiüek-Ebene hinu'^eriloss. Der E^-ek-Boden 32/ ist eine hochciualifizierte Ackererde; wie man auf de» Bild b sieht, ist sie wirklich "Scholle"^ und nun ist »an nicht mehr erstaunt, wenige Jahre später hier den Erntewagen hochbeladen durch die Aehren f alueu zu sehen (c). Nun rauscht die Sichel durch das Korn und das Lied der Mäher klingt über die Ebene, die tausend Jahre nichts als den Schrei von Wasservögeln gehört. Heute ist auch dieses Bild schon überholt, denn das Land ist eng und der Boden zu hochwertig, um mit öetreide bepflanzt zu werden. Mehr und mehr geht man von der Extensiv-Wirtscliaft des 1 ' Landschaft in unmittelbarer Nachbarschaft zur vorigen I5 Jahre nach der Resiedlting. Daganiah am SÜdufer des Tiberiassees. Felderbauee zur Zucht von Plantagenfrucht en, Grartengemüsen^ Blumen u.dgl. über^ wodurch sich der Charakter der Landschaft abermals ändert • IIIDie Wiederherstellung des Lands chaftsbildes> av^ Mit der Biitsumpfung, Bepflanzung und Besiedlung hat sich das Landschaftsbild grundlegend verwandelt. Aus dem Sumpf sind Aeoker und ^öärten, aus dem Distel-und Dornengestrüpp, (Abb./^^ ) (a) das man nicht betreten konnte, ohne sich Hände und jfusse zu zerreissen, ist eine "Aue'* geworden und Palästina hat hier eine Landschaft erhalten, die im Gegensatz zum strengen Grundcharak- Inlentional Second Exposure j 71 ist eine hocliiiualifizirrtc Ackererde; »/ie uaii auf den Eild b sieht, i.-t cie wirklich "Scholle"^ ai.d nun ist naii nicht welir erstci^jUit, wenii^e Jabxe später hier den Erntevraijen hochbeladcn diurch di», Ae.jron ty^rrml zm ^elien (c). i\ii. rauscht die oichel durch daj ivorii uixi das Lied der i-iälier klin^jt über die Ebete,die tauoci^d Ja.-rü üiCx^ta als den SeliXc-i vc "ktusservü^clix gehört. Heute iat t.uch dioocs Bild achon überiiüit, deiu. das Land ist en^ und der Loden zu hochwertig-, uji; mit u-etreide bepflanzt zu werden, .-.exir ua^d Uielu- ;eht \.m. von der Extensiv-vVirtbCliaft des Lnnischaft i>^. vrnittelb^rer ll'^chb^rschaft zur vorigen I5 Jnhre n^eh der Besiedlung. Dn^ani-^ih am JÜdufer des Tiberiassees. »■''•*-*^'^*"-*» '■»**'-<'^«aw rimo I "«mwn«— ■»•• .-» ■»«i«eir'>«' jj^elderbanee aur Zuclit von Plaiita^eüfrüehteii, .jarterioeniüson, BliiLieii ii.djl. über, v/odiircli sicli der C!.liarar:ter dor Laiidsciiaft aberL'.als andt^rt. liljjie V/iederlierotell-ui^-: des LoiLdocJiaftobildco, Mit der ^ihtsujüpfmig, 3epflau?;img vaA Besiedlmig hat 3iah das Laiidschat'tsbild i^riiiidlejeiid verv/aiidclt . Aiic; den tjiiLipf siiid Acoker uud vrärcen, aus dem Liotel-^Uid Doi^i.en^estrüpp, (Abb* /^^? ) (a) das man iiioi^t betreteii kOi üte, olino sicii ilände und ijiisse zu zerreissen, ist eine ''Aue" geworden uixd Palästii-a hat hier eine Laiadsohaft erhalten, die i.u Je^jeusatz zuin stren-^en ^rimdcharak- m ter des Vorderen Orients ausgesprochen ?lieblicli*' anmuteti ^ie Ebene wird sowohl von Eisenbahn wie Autostrasse durchzogen» Durchfährt man die i'elder, Gemüsegärten und Obstplantagen, sieht man sn den Hangen die Heben stehen und über ihnen die Wälder, die freilich noch jungen, gegen den Himmel steigen, so hat man durchaus den iiindruck, durch eines der fruchtbaren europäischen Täler der Loire oder des Neckar oder der Donau zu reisen, und wer diese öegend in ihrem/ verkarsteten Zustand als Sianpfgelände zwischen kahlen i'elsenhöhen kennen gelernt hat und nun als •'Aue" vor sich sieht, der wirdVdas Staunen sein Leben lang nicht \ • • • • ^4^ Die Entsumpfung des Hulebeckens, Das letete grosse Siompfgebiet Palastinas war das Hule^ becken im nördlichen Zipfel des LandearDie Trockenlegung konnte erst 1936 in Angriff genommen werden, da in diesem Jahr eine langjährige K.onzessionfrist ablief, die den arabischen Besitzern für die Kultivierung des G-eländes gewährt worden war und nicht ausgenützt wurde. Mit dem Hulebecken, das gegenwärtig drainiert wird und anschliessend besiedelt werden soll, schwindet der letzte grosse Sumpf und Malaxiaherd Palästinas. Die von der Na- tur äusserst geÄÜnstigte Gj-egend, auf Seehöhe gelegen, von Bergeh rings ummauert und geschützt, regenreich und von den Jordanquel«» len durchzogen, dürfte einer der landwirtschaftlich besten und landschaftlich schönsten Teile des künftigertalästina werden* Die EntkarstunK des Jordain^rabens^ Die Kultivierung des Jordangrabens ist verlockend: ein tropisches Klima und reichlich SÜsswasser* Trotzdem sind die Schwierigkeiten hier erheblich: Das \ hohen und wüsten Bergen ^gcTffgWKhiarKyira zuganglich; ^^v^oS^'^^C versandet xmd vergipst imd durch die zahlreichen Salzquellen versalzen. Das Gelände ist grossenteils versumpft und^bip;^^1;; den Malariamücken \md ihrer Brut guten Unterschlupf^" Die Kultivierung ^-wk x-ftrwlffigyK ist d.^Ler nur xx im asinem Kordteil durchgeführt worden, der übrige /eö befindet sich noch in jenem Zustand, den die Abb. ^^demonstriert: Eine c^ai.7— n-nH cion^ qi- prmp . riiimh die slch der/Äbss© schlängelt, ein ■• 9 3Xi I f ■\ n fl «1 Oedland, das nur von llamadeii oder Halbnoinaden niederster VVirt- 3ChÄftS-"Und Kulturstufe bewohnt werd^Ti IcAnn/^Aiif rif^-r Ahh- /V sieht man Lauser, wie sie die Siedler bei der ^^^sswr^mmw Ueber^ nähme des virundes erwarben und in den ersten Jahren bewohnten. ^ zeigt das Land in seinem heutigen Zustand: Eine zwar i noch junge und keineswegs ausgereifte aber doch schon ansprechend de Landschaft, die die Fruchtbarkeit des Bodens verrät und die Schönheit der zu erwartenden Zukunft vermuten lässt* Die Psal- menverse, die als UnteÄscliriften beigegeben wordenes ind dem Schicksal und Zustand des Landes so angemessen, als seien sie nicht vor 3 000 Jahren sondern als Unterschrirt zu eben diesen Bildern verfasst. a ^ Die Wiederherstellung^: der Kastenebene. Jenseits der Sumpge sind die Ebenen des Karstlandes ver** trocknet, versandet und verv/üstet. Heist man mit dem Expresszug von Aegypten nach Palästina, so fährt man fitwaäLOn^emg erst durch die echte Vvüste und dann durch die sandverwehte und von Steppen^ gras dürftig überdeckte SÜdebene Palästinas. Es dauert oft eine Stunde BJrggTil i uhurohrt und mehr, ehe das einförmige Bild von einer Oase, und auch diese meist in kläglichem Bustand^ unterbrochen wird, (regen dieses u-ebiet rückt die "Küstenkolonisation" vor. Nach der Beseitigung der DÜnensümpfe war die nächste Aufgabe, Wasser zu finden, vm die trockene Ebene währenc(der langen Som^; laerdürre zu bewässern. lu einem merkwürdigen Zahlenspiel der Weltgeschichte hat sich 2 000 Jahre hach Christus wiederholt | was 2 000 Jahre vor seiner Geburt hier geschah: So wie damals Abraham aus fremdem Land gezogen lam imd nach dem Bericht der Genesis erst Brunnen in der Ebene grub und dann Bäume pflanzte, so kamen jetzt seine Nachfahren genau 4 000 Jahre später '^von den vier Enden der Welt" und taten dasselbe: Erst Brunnen gra- ben und dann Bäume pflanzen. Selbst der Zank m^t den Einwohnern des Landes hat sich wiederholt •Und aueh der Protest gegen den "Götzendienst" der Umwelt imd der Wille, dem "wahren" Gott Altäre zu bauen und eine neue geläuterte Religion, die Religion der Gerechtigkeit zu leben, fehlt nicht. Die ewige Wiederkehr des Glftichen. . yii i @ I>Die Wiederher st ellim^ der normalen Wasserverhältnisse» Jede neue Siedlung beginnt mit dem Bohren eines Brunnens Nach erfolgreicher Probebohrung wird M»f BruniM^n ausgeschachtet und das V/asser rinnn in einen V/asserturm Jaöehgeleitet, damit man es unter Drt^yjc über die i'elder verteilen kann (A>i1'i , ^-^i^ . Der i i Brunnen msX in der Erde und der Wasserturm am Himmel sind die ^ beiden V/ahrzeichen der ICustenkolonie^In den Plantagen wird das Wässer naoh kalifornischem System durch sechszallige Betonrohren unterirdisch verteilt und sprudelt durch senkrechte Steigrohren [ heraus (A^b./^)(a). Diese sorgfältige Was aervert eilung ist jct notwendig, denn in der Küstenebene werden hochwertige Baume, gegenwärtig hauptsächlich Orangen gezogen, die eine regelmässi- ge und reichliche Bewässerung verlangen. Jeder Ba"um wird mit einem 7/asserkranz umgeben und dieser in bestimmten Zeitabstän- den gefiillt (b). < i •«> r \ ^ Intentional Second Exposure j ••'■ l.Dic Wicderriorsteirari'; der j ..orrialen V/asaorverhaltniöse , Jede Jieuf.' ÜiedliUi^'; be^iüjit lait den Boiireii eines Brminens l-'acii erJ'oljreiCiier i robeboJirmi.ii wird dW .jniijjen aus.;-esGnacb.tet lUid dao Vifa3Sür cistssr. in einei.: V/a'-^sertiirii rötrr. xleitet, dejriit laaui C3 lu.tcr üPvCUk: über die x'elder /erteilen ka-n (ä- . ^^^-^ , Der LruiLiicn 11:1t m der .iürde uiid der 'ivasee/tur.a ..;.• l^i..^^cl ^i^id li^, beiden »Vaaraeiclien der äaiüteii.koloriic ^x.. dt-n Planta.^eii v.ärd daG Wai^ser -;ajh kalifornischei/i o,'3tei;i durch 3ochs^ö-i.lije Betonrölii-en luiterirxioch veirteilt und si.rudelt durch 3 0iu<:r('G:.-to otcijröliren hcrauö (Alpb . /<0 ) (a) . Diese oor-;fältije "vVa.. jerverteilung ist ^li notweiidij, denn in der i.üotonebeije v/erden hochwerti:->;e Bä-^ajic, je jenwärt i^ Havi};toäcIilich Oranjeii jezojen, diu eine re.jelmässi- j6 uxxd reionliche bewässerunj verlaiijen. Jeder l:aui-i wird mit eineu V/aoserKra^)?^ uiiijeben luid dicker in bestiLx.ten Zeitabotäi-- den jefnllt (b). \ Jkrtloser Sanähoden ? Jet/ %l^ iSöa^i' V>. ■•^.<>^ s^>*- . *ii*.^' ^^Wt" A-' •'^^' -^.V y^.i^ '"^ ^ ,<4^ ^mm ^*^i^ ■•'' iv»fcr «Am ftwhtbcLtßr II, Die Wiederherstellianff: des Bodens. i.^ 01^ dith Der Eindruck, den die vertrockneten Ebenen vor ihrer Besicidlimg machen, ist trostlos. Stundenweit Steppe, Sand, Sand und nichts als Sand, der im SomMer im sctharfen Licht der Sonne förmlich glüht und die Augen blendet, im ./inter sich in ein Meer von rotem Lehm verwandelt, der wie Siegellack in Klumpen an den Schuhen haften bleibt. Nach der Wasserboifirung war die zweiite Sorge der Siedler^ Wege zu bauen. Viele Versuche zu kolonisieren Intenlional Second Exposiire H^rt loser Sandboden f w~.AA«4« ^)(a). Der Boden, der ihr einmal Früchte tragen soll, erscheint nicht verlockend: Sandbo** den, von^i deui ein europäischer Landwirt sagen würde: Nun ja. \ I H #' ' — i Die Ebene Sharon ohne Lilien und Rosen ! Eartoffelh oder Futterrüben wird man aus ihm herausbekommen (b)* Nun lab er kommt der -or CO Pflügt reisst die Sanddecke auitr^unter ihr liegt eine fette Ackerdrdej jene, die einst die Lilien und Hosen des Sharon getragen und morgen eines der verwohntesten O-ewächse der Welt Mahren wird^ die Orange, und mit ihrem Erscheinen verändert sich das ganze Landschaftsbild. V 32 Intentional Second Exposure si d. liaciide-: uaii schon vVaser jelXuiden^aii deii. iuan£;el guter V/ege zuiiichte geworden. l;as ield mid die Krö.ft der öieiler reichten i.io.jt aus, diesej zv/eite Hinderris, das sie ans Uiilce. aitnis des Lai^de^s vielleiobt witersc/iätzt hattei., zu überwinden. i>ie oiedluiij, di^:; iii einer solchen Saiidvmste anjelejc wird,dieht nicht gerade hoffnuiigsvoll aus (Abb . //^) (a) . Der bodei}, der ihr einiiial i'rüchte xrai^eii soll, erscheint nicht verlockeiid; i5ar-.dbo- den, vür.,)i do . ein europäisoher Landwirt 3a-j;en vrürde: l^iui ya., ^ Die Ebene Sharon ohne Lilien und Rosen ! hartorfeln oder uutterrubeji wird lieh^ aus ihiü hc.rausbekoiunen (b) Traktor iJuix aoer j^o;;iiiit der fr^tc^ar mit doi-n tief;-- reifenden Pflug,/ und reisst die Sanddecke au£;'^miter ilir lie^t eine fette iickerdrde, jene, die einst die Liiiun und Kosen des 3haro-.-L ^etra>;^e2x und rror^en eines der verv/öinxt ästen vlewäohse der ".Veit nähren wird, die ürair^e, und rait ihreia Erscheinen veräicdert sicii das ^aixze Landschaftsbild. 327 III »Die V^iederherstelliimt der Landschaft» Aus der leeren Bandebene? ist cLurch den iaibau der ur»i^ ein wahrer (Jarten geworden, vielleidsht einer der grössten^öar- ten djwp Yfelt, denn die Plantagen ziehen sich schon heute über lOOkm^hne Unterbrechung dahin, vom Karmel nördlich bis weit über Jaffa hinaus nach Süden, und nur kurze Strecken unbebauten Landes erinnern noch an die Zeit des TwJ»#tir Dornröschenschlafes , als dieses'^Land. vom Sand bedeckt -schluimaerte und >----- - Aus der leeren Steppe ist der "Gerten Crottes" --im V( erden ! ■it»x,».iin.i i m mmmmmmmummk wmMmmumsmiimmmmtii auf seine Befreiung wartete. Noch ist die Landschaft jung, un- fertig; die Siedlungen stjut sehen aus, alsseian^ie gleich Spiel- zeug in den Saad gestellt. JiS LandschaftiHäÄ ist keineswegs als schön zu bezeichnen , ienn sie ist einseitig mit Orangen bestellt und in «Besitztümer" ahgezirEelt, sodass sie mehr ^ Wohnvierteln-Tiioderner Städte gleicht als einem Stück Natur. , Sowohl in moralischem wie in naturgeschichtlichem Intereb^e ist Inlcntional Second Exposure ''.?/ y •■>// l'ij ,^ie 'n'ied'jr icro^:elliü:xA der Lajicischaft > i^uo der luereii ß....debent;? ist roi^Ju dt-i. iU-bau d-a^ cx^«. o ei], v/ahrer iarteu _;eword«u, vielleitbiit einer der i.;r'6o3teu ^ar- teil der ,(elt, deiJ. die jrlajita:jei. ziehen sicii scnon heute uDer lOüKj^lii.e ünterbrechiu-;^ dahin, vom Karmel nördlicii bis weit über Jarfa hiuauü naen ülld-.,n. lu.d mir kiirse otrcckeu imbebauten Landes erini.eru nocli un die Zeit des ^»««^^-Dornroacnenouuai iuA>..i' ,11. ; .gs, ala dxeses'^Land, vo.:, Sand be^eckt^3 0hlii.rUuorte lu^d /VU8 r!er le^^ren .Steppe ist der '' Jnrten a':^tt'?s" -- im Verden ! ■MMN w^^iwwwmfmiMiiaawtii au£ seine Befrer^m- wartete, llocl-i iit die L^Ai.dschaft jiuv;;, mi- ferti,:; die Siedlmi-cn sixd sehen aus, alss(;iB:i3ie ^leicn Siicl- zeLi - ir den S^üid rtstellt, Jiö Lai.dschaft^iyä* ist kcinesv^e^s als^'schön 2U bezeiclmen , ^-«^^ ^i^ -'^ einseitig mit Oraii::en bestellt nnd in "^tsitütüüer" ah^e^irholt, sodass oie^ue.j: ^X^ M -,/olmviertelnTaOderner Jtädte gleicht als einen! Stüc: Katur. sowohl in i.ioralisc.iem wxe 'u. ua^iir^es'^hic;htliO::em xiitereoo'e ist '/.■■■ U 'S),S dass die Massenanpflanzung der wie Maschinen reihenweise aufgestellten Orangenbäume bald einer natüriicheren Bepflan- zung des Küstengebietes Platz machen wird und das heute viel zu kompakte Landschaftsbild sich auflockern und wechselreicher gestalten möge. Das Land ist eng, der Boden kostbar und die Kolonisation kostspielig. Die erste G^eneration von Pfleuizern hat weder Zeit noch Kraft noch Geld übrig für Lujcus und Aesthetik. Sie keimt nur eines: Den sauren Schweiss der Arbeit. Kommenden G-e sohl echtem ist die leichtere Aufgabe vorbehalten, die hfitfte nur nützliche Landschaft mit dem (jewinn,i4± den' sie eingebracht, in eine schönere zu verwandeln. ^. '-arr- • -♦ m 1 t <#, ^ • 9 )^ & %• • ^' f V > Kapitel 16 iV. i. n Palästina -- gestern, heute, morgen. ^Fürchte dich nicht, liebes Land, sondern sei fröhlich und getrost* ...^ die Auen in der V^üste sollen grünen und die Baume ihre Früchte bringen" j^^^ ^ ' <♦ r. n^ / A<5y / r»- Palästina ff:esterii "und heute. Trägt man in eine Karte die verkarsteten und bis heute entkar steten iJebiete Palästina sein, so erhält man die Ent- kar stungskarte Palästinas, die einen Ueberblick über die für das heutige Palästina ciiarakteristischen Lands chaftstjrpen gibt (Abb. /U ). ^/e ÄjU^A^/^^<>6^ -^.U^ ^.^ Ay/^^ /^^^^^cZy^i^^ ,i£^ I. Die KÜste^tnefU"^^^^^^^- *>^^ -^ 'Y'^ ^^^V^ -y^A,^^ ®, 1 >Der Nordteil S^st entkarstet iind in eine normale Land- schaft verwandelt worden* Die Sümpfe sind getrocknet, die Sanddecke ist aufgebrochen und der darunter liegende gute Ackerboden ist mit Kulturgewächsen, hauptsächlich Orangen bepflanzt. Die Landschaft hat gegenwärtig einen zwar ein- seitigen Plantagencharakter, der aber nur eine vorübergeWi hende Erscheinung sein dürfte. Die Landschaft ist noch jung und unausgereift J^jS^« ^^- Vi'c4< ^^^^ ^^^^^^^>^/ * ^ 2#Der SÜdteilJr weitaus grösser als der Nordteil ist — -- nicht aus kolonisatorischen sondern politischen U-ründen--«** noch kaum besiedelt und befindet sich also noch völlig im Zustand der Verkarstung: Eine mit Sand überwehte Grasstep- pe, die sich südwärts in der echten Saadwüste verliert(d)* IlaDas Hochland ist noch grosstenteilsj^y verkarstet. 3#Das Bergland von Nordpalastina "befindet sich wegen der Annäherung an das Meer und seines feuchteren lü.imas (Liba» non-Nahe) in)( besserem Zustand als dasjenige von')SÜdpaläs- tina. Der Karmel, der bis ans Meer vorgeschoben ist, be- sitzt noch Teile seines alten Naturwaldes, weim auch ZIO J Ei - *-r.^ a -^- I I .1 iiL stark gelichtetem und sohlechtem Zustand (a)# Auch die Berge im Innern Nordpalästinas zwischen der kiste und dem Ti"berias-See sind nicht so baumarm wie die südlicheren Hohen, und die von der Mandatsverwaltung betriebene Auf- 0 forstung macht hier erfreuliche Fortschritte. 4 .Das Ber.^clandC von i^itt elp feiäst ina ost in seiner ganzen Ausdehnung verkarstet und mit Ausnahme der went^^ '^? ■*- Anpflanzungen vollkommen kahl, wenn man von einigen Ie14^^ J * "#«^* liehen Waldresten und dem streckenweise noch ..c^-^ \ \ \ r..?^**^; den Buschwald absieht (g) . III .Die Ebene Emek. .^. ^ (fy 5# Die Ebene Eiiiek >lst der bestkultivierte Teil Palästinas. Auch diese Landschaft ist noch jung; die umliegenden Hohen sind noch grösstenteils kahl und, soweit sie bepflanzt '^ sind, tragen sie noch den Charakter künstlich angelegley^ _ i'orste und werden erst im Lauf der Jahraehnte zu Nafurwai^-^ dern heranreifen; durch den YiFaldmangel ist das iCLima iitaat^ "'' trockener, heisser und windiger als es der wahren Natur ^ . des Landstriches entspricht. Aber im ganzen gesehen ist : der Emek der einzige Teil Palästinas^ in dem man das G-efuhl r hat, in einer "Landschaft'' zu stehen und nicht, wie sojist ■ ; '^ A überall, entweder vor/ltuinen oder -Neubauten (b). IV .Die Wüste Juda. /^^^^^^^ - ; ">^ 6 .Die wüste Juda zwischen deijr Hochland und dem Jordangra-^. H ' ben liegt unverändert als Y/üste da (h) . v^^ .i V.Der Jordan/gyaben« 7. Der nördliche teil des Jordang;rabens (Hulebecken und Tiberias-See)r/%efinden sich in den ersten Stadien der ^- Entkarstung. Das obere Becken, der Hulegrund, ist soeben 1^ \ entsiMpft und wird jetzt besiedelt. Das untere Becken des Tiberias .-^Sees^seit ungefähr ^0 Jahren kolonisiert, ist an seinen Rändern wieder hergestellt und hat infolge seines warmen ICLimas einen subtropischen bis tropischen Charakter angenommen. Die Hohen sind noch kahl, aber die Pflanzungen steigen langsam an den Hangen aufwärts (e). U i> ^^ ! :53 i l «f* mit den gegev/ärtig vorherrschenden Landschaftstypen Ei.-t'.-.. .8 ; « 1 0. 8 «Der südliche Teil des jQrdaj]L>^:raben3^'^südlich vom Tiberise See bis zum Toten Beer liegt noch in vollkommen verkarste- tem Zustand da (f)# Auch Jene vermutlich nur schmalen Ge- biete, die zur ilömerzeit kultiviert oder zu Bädern "und Oasen ausgebaut waren, solilummern noch unberülirt unter dem Schutt der Ja^t aus ende. Palästina morp:en# Es ist leichter,, die Welt vor Swwigrttgrasinti^ 100 000 •*. Jahren als die Welt von übermorgen zu beschreiben* Das ist niemandem, auch 'SCen biblischen Propheten gegluckt, die vx)j: Schicksale^ aber keine Begebenheiten weissagten und noch weniger Details vorauszusagen wussten* Wir wissen nicht, welche Hilfs- mittel der nächsten Generation zur Verfügung stehen werden, so wie man vor 60 Jahren zur Zeit der Bilu nichts vom Eucalyptus, der sümpfe trocknet, von den Autostrassen, von Ueb er landzentra- len, die Strom liefern, von DieselraSeTOren, die den Acker pflü- i gen, und von der elektrischen Methode de^p Sarand^oocrb cotimmung wusste. Allein schon die verhältnismässig bescheidene Erfindung des''Air-conditioning,'' der elektrischen ')^\\\\y^^ ßj^' WohnhäuserT" schafft Lebensmoglichkeiten in (regenden, die heute noch als unbe«^ wohnbar gelten. Mit dBm Q-yro -Flugzeug kann ^än7 Arbeitsplätze ! aufsuchen, die gegenwärtig unzugänglich sind. Der Plantagen- ' besitzer der Zukunft wird wahrscheinlich auf einen lüiopf drücken^ und aus kunstlichen Wölken rieselt ein Regen von festgelegter Dauer, Warme und Stärke auf die Pflan^^ungen nieder, und so wer- , den irielleicht auf den Kreidehohen der Wüste Juda einmal diesel^» ben Reben stehen wie heute xa£xiMJtdaor d€r Champagne. Doch das ist Eoman und überschreitet den Rahmen der be«^ schreibenden Naturwissenschaft • Stellt man sich auf den Boden der gegenwärtigen Tataaehen und setzt nur voraus, dass die Kolonisation im bisherigen Stil einige Jahrzehnte weiter geführt wird, so kommt man zu folgendem Zukunftsbild des Landes; ) /^'; V * rJ E 3i^3 1. Die Kustenebene wird sich in ihrem Strandgebiet in eine ••Eiviera*' verwandeln, die an Fülle der Vegetation den schönsten Rivieren des Mittelmeers nicht nachstehen wird^ Die Ebene hinter der Küste vdrd ihren heutigen uniformen Charakter als ••Witt- ^ fM Schaftsbetrieb" verlieren, wenn die Orangenhaine älter und dich« ter^ geworden sind, die Cypressenalleen Haushöhe erreicht und die Kolonien sich zu G-artenstädten ausgeweitet haben werden* Der südliche Teil der Kustenebene wird, wennji die Einwanderungs«- sperre aufgehoben werden sollte^ ebenfalls Siedlungsgebiet werdeji allerdings mit Pflanzungen, die weniger ji± wasserbedürftig sind als die Orangen, sodass ein wohltuender Wechsel im LaJidschafts** bild zu erwarten ist. Die G-renze gegen die Wüste wird vermutlich durch einen V/aldgürtel von Trockenbäumen, Kiefern, Ak/azien7u. dgl. abgeriegelt werdeji, um den Zufliig von Wästensand zu mindern^ r t IltPas Hochland wird sich mit Wald bedecken; mit der gegenwar- tig ksx bevorzugten Alej^po-Kiefer werden Steineichen, Johannis*^ brotbäjcne, Pfefferbäume, Cedern in Kolcurrenz treten, vor allem aber werden Fruuhtbäiome, neben den bisherigen Oliven, Feigen, Mandeln die modernen Obstarten wie Pfirsiche, Aprikosen und ande re in den Vordergrund treten* Auf den geschützten SÜdhängen wer-** den sich die Weinberge ausbreiten. III .Die Ebene Emek begann ihre Auferstehung als Getreideland- Schaft; dann ist man zur Plantagenwirtschaft übergegangen; all«^ mahlieh wird aioh. der Emek in einen Garten verwandeln. dennjri der Boden ist ungemein fruchtbar und das Klima wärmer als in irgend einem anderen regenreichen Teil Palästinas, sodass alle Vorsaas Setzungen für eine hochentwickelte (lartehSultur gegeben sind^ .»^^^ Ajr. Q^^^y^^^'^^^ p^^^ AnftiTirrg-itarlion dor Ko: 1 ubeiffuaden Aind, neue Waoa er zuführen gewoimeii w Hohen oioh bewaldet haben, wodiuoh niuhl iiui' das ^'hüxU.-4watteagg=mueJLuilaa IQima verlies seit vrii'd. IV .Die wüste Juda wird in den kommenden Jahrzehnten ihren Wüsten Charakter behalten, weil andere Aufgaben im Vordergrund stehen* I l^i % # '•h •%»i { *Tr Aber inan glaub e.iiioht^ dass diese V/ustefzu ewiger Starre "^^j^ dämmt sei. An dea Polizeistationen mitten in der Wüste h4t man Bäume gepflanzt, Pfefferbäume, Gypressen, Tamarisken, MimoseÄt^ im ganzen nur ein paar Djrtzend Stämmchen, aber sie sind eLnge*^^ gajagen BäuKie in der Y/Üste Juda! Die Belebiuig der V/üste Juda . (in einem gewissen Ausmaas) ist kein naturwissenschaftliches Problem^ sondern eine Frage des G-eldes und der Geduld • VI .Der Jordan^BAbea. Der nordliche Teil des Jordangrab.ens geht seiner Entkarstung entgegen. Es wird freilich nocj^ viele Jahr- zehnte dauern, ehe der einst vielgerühmte Hochwald von Karmel x und Basan so weit bergest ellt-^^^ass man wie zu den Zeiten des ' Josephus "Ruder schiffe" aus dem Holz der Eichen -Äimmem kanni -r * Den mittleren und südlichen Teil des Jordangrabens zu kultivie- ren^ erfordert grossen Aufwand, denn der Boden ist stark versalzt' und vergipst, man wird ers-£i iahredang siakx£EXJüEx£± 'salzfeste Pionierpflanzen in grossen Mengen vorschicken müssen, ehe man andere Gewächse nachsetzen kann, die Hitze ist gross," V/ege sind noch nicht vorhanden. Prinzipiell bestehen keine üchwierigkeitenj Burch Bergbahnen, wie sie in den Kulturländern überall in Betrieb sind, könnte/i man die Kolonisten oben auf den kühleren Hohen ansiedeln und zu ihren Arbeitsplätzen in den Q-raben hinabfahren> Ist der Boden durch die Pionierpflanzen verbessert und eine Humusschicht geschaffen, s(k können in dem tropisch heiosen.Tal, das im Altertum durch seine ^'Balsamsta-aden" einen, internationalen Huf besass, wieder hochwertige Parfüm -und Arzjieipflanzen gezuch^» tat werden. Die Chemiker und Arbeiter der "" ^ " a Mrt' 1 « wohnen im heissesten Teil des Jordangrabens, am Sudande des Toten Meeres. Auch vor ihren Häusern stehen Büsche und Baime» 4 So grünt selbst in den verlorensten Winkeln der Wüste die Hofft» nurig, die JesajS zugerufen: "Man wird dich nicht mehr h'ennen jUie Verlassene sondern ^ie Gefreite, und nicht mehr •'Stiefkini*'^ sondern "Vielliebchen**. / ,1 ,> SKeic il I . * i.^*' • « - • ^ 536 r i«"' ^ »»« •> V i « I f -v \ .- _ »st:-' •«• •Vf- 'V-l 1^ tx. wT- i"-- ;! f' Utopisches Bild eines künftigen Pal., in dem das Jordanwasser über da* Hochland geleitet ist und das Mittelmeerrait dem To.Meer vetbunden. yiG ^. El. \ e V/iederbeleb-unK des Toten Meeres > ^ m Ein Projekt, das zwar xskos in weiterer Ferne, aber noch immer auf dem Boden fester Realitäten steht, jst der Bau eines llanals zwischen dem Mittelmeer und dem 200-400m tieferen"] Jordangraben. Ein franzosischer Ingenieur hat einen Plan ausge- arbeitet^ einen Kanal von Ber Haifabucht zvnn Tiberias-See zu leiten. Üieser Kanal, den er in der Breite eines Schiff ahrts« weges vorschlägt, yriirde dem dfgrtdyiffgyrr Jordangraben zwar Wasser, aber Seewasser zuf^ihren und ihn also weiterhin versalzen. Daher erscheint diesed Projekt nicht vorteilhaft. Viel glücklicher ist der ü-edanke, der auf der Abb. /^illustriert ist: Man ver- bindet das Mittelmeer durch einen bOkra langen Kanal mit dem Toten Meer (a). Anstelle eines Kanals kaim man sich so^^^iar mit einer einfachen Ueberlandleitung von massigen Dimensionen be- ]gnügen. Am Osthang des G-ebirges fällt das V/asser 400m (b). Hier kann;ri es eine ganze Reihe von ter^ssenförmig ^JilitelCßlneJl^LelyLle-- genden Kraft Stationen speisen (c). Diese würden bedeutend mehr Itraft Strom liefern als das Land konsumiert, sodass es auch die Nachbarländer mit Strom versorgen kann (d). An der Mündung des Jarmuk südlich vom Tiberias-See arbeitet schon heute ein Kraf^t- ) werk dieser Art (e). Dieses wird nun frei und konnte ohne Schwierigkeit das V/asser de^^Jarrnuk mid Jordan auf das Hochland leiten. Von hier fliesst es in kleinen Läufen durch die YVÜste Juda zurück ins Jordantal imd bewässert hierbei Plantagen 9^ ^exCg). Das vom Mittelmeer kommende Seewass abströmt i*ns Tote i^xeeiTrJe nacin der Starke -*^es Zustroms kaim man den Wasser- ^tand des Sees reg:ulieren. Zimaohst sollte man den Wasserspiegel ^^llen lassen, einen Teil der Salze abschöpfen und d±e Thermen ♦freilegen, die gegenwärtig das Tote Meer versalzen. Das Was^^r r Thermen leitet man in Bassins, .die sich an den Ufern ^Mie- . tfen (h). Diese Bassins, die vermutlich viele km lang sein ver- öden, dienen zur G^ewinnung von Salzen und ziir Anlage von Badern < (i). Das Tote Meer selbst aber (kV^!4*d vom kittelmeer gespeist ^f^^ ■ — — — raad' I v erwand e 1 1 s i chT in e inen Binnensee aus Meerwasser, in dem r- 4 >^\ } 3 3/ ■A.-4 läi t-f -•* ." t •I • 1 '* \ Piache und andere Seetiere beliebiger xt^Art^ in de €nden Tropenklima^jijorällen^.pjBrlen, ScMldkrAten^fidglT^ge- ei35chtet werden teti^ r- in der (jefangenschajft »^i* Der Prophet Baechiel sah Äeine Visu zu Babel, Seine letzte grosse Visifcon ist Jene des künftig wie** der aufzubauenden Tempels/ /iIm/ >f«. ^.' "Durch, göttliche öesichte führte er mich ins Land Israel und stellte mich auf einen sehr hohen Berg, darauf wars wie eine gebaute Stadt gegen Süden (Jerusalem). Und da er mich dahin gebracht hatte, siehe da war ein n/iann^des Ansehen war wie Erz; iter hatte eine leinerne Schnur und eine Messrute in sei- ner Fand und stand imter demj((Tor, Und er sprach zu mir: Du Menschenkind^ siehe und hötre fleissig zu und tabutxjodf merke aaf alles, was ich dir zeigen will.,.." Dieser Mann zeigt ihm den neuen Temp/el und den künftigen Tempeldienst. "Und nun führte er mich wieder zu der TÜr des Tempel^ "und sie** he, da floss ein V/asser heraus el^gen Osten.... Und'W'fülirte** mich hinaus durch das Nordtor^... iBhd siehe auch dort sprang Iffasser heraus j'^rj/ä^rre^b^ üeite» Und er ging hinaus mit mir nach Osten/ünd nafte" die xwiesshhnur in der Hand; und er mass 1 000 Ellen V/eg und führte mich durhh das;^ Wasser dahin, das mir »«» bis an die Knöchel ging. Und er fütirte mich wei** ter durchs Y/asserj^^und mass abermals 1 000 Ellen^uad nun ging mirs bis an die Knie* Und liess mich weiter gehen^uncL^taass noch 1 000 Ellen^und nim ging Mrs bis an die Lenden., /Dann mass er noch 1 000 Ellen, und^ nun war es so tief, dass ich keinen Grund mehr hatte, so(roo^ iaob: schwimmen musste. Und er sprach zu mir: "Du Menschenkind, nun hast du es geseheiCr Und er leitete mich zurück zum Ufer des Y«'assers. Und sielSfcd^ , standen sehr viel Baume am Ufer zu beiden Seiten des W^s^iers« und ^T sprach zu mir: "^Dieses Wasser, das hier nach Ostiii . fliesst;,wird durch die Vv'üste :^PlmgfDien bis ins Tote M^er# Ib^ wenn es in das Tote Meer kommt, so sollen dessen Y/asfie3^ gi- j sund werden. Es soll sehr viele tische Haben, und wo dieges Wasser hinkommt, da soll alles gesund werden und leben# Und es werden an dem Toten Meer Fischer stehen, von En Gedi bis En Eglaim wird man die Fischemetz e spannen, denn es werden daselbst selir viele Fische von allerlei Art sein, gleichwie im grossen(M*ttel-)Meer. Aber die Bassins und Quellen ^eben dem Meer werden nicht gesund werden^ sondern SalzciuellftnTIdi» bftn.ühd an dem Ufer des Stroms zu beiden Seiten werden alltr«* lei fruchtbare Bau^ wachsen, und ihre Blättter werden nicht welken und ihre Früohte nicht ausgehen; alle Liionat we«4^^ sie neue Früchte bringen... Ihre Frucht wird zur Speise dienen und ihre 3X*^''P'5r^*^ Arznei." ^ * 2 Q u JO ^^ ^* I t •1! H Das an aueserara^entl i chen Ta^aäk^to^o üb<»pr«Miie Kapitel von der Geologie Palästi»a3 kaan ■»fehj. *eiBÄÜ aöÄemesMr' seneren Abschluss finden als diirch diese Frc^e^iellxa^^iBres Mannes^ der um das Jahr 550 v.Chr. im babylonlÄOfeM^iJÖ^ Euphrat sass imd als eine Vision bis in die DetaiiS; g,«^)ltfa das voraussagt, was 2 400 Jahre später als Kanalprojekt z^ Diskussion steht -und vermutlich die Landschaft in eben jenem Sinn verändern wird, wie er es vorausgesehen: Wasser wrAwi werden von Westen nach Osten fli essen, das Tote Meer wird "gesund" werden, die Fischer werden von En Gedi bis En Eglaim ihre Wetze spannen, Bassins zu Seiten des gesundeten Sees wer^* den weiterhin salzig bleiben, ]?rucfetbäüme werdeA an den Ufern stehen und ihre iYÜchte werden zur Speise und ihre Blätter zu Arzneien verarbeitet werden«... Ein merkwürdiges Land/jwerk- i würdig durch seine Natur, merkwürdig durch die Schicksile, die es erlitt en7> Perspektiven, die es bietet>,und^die Menschen, die es iLKCx|i hervorgebracht hat — — ^^Aöb- Land ohne gleichen. j^/r/i^f^^ • ^/^ i f. i^j^: ^0^^ r*n I 4 '"'tl0: I ^^:' .iiSil!«'- t.,.\ ^£^ T^?- I ■i C ^Hl( 2/q^ A(^i/ öuAd <^(t^ toi^ ^ö\l^aiCM ^i£S;jr/i//n /^3ö'/9?d^ / L V «f Fritz Kahn KATUHGES CHI GHTE PALAESTINAS (Fortsetzung) ■Ü Ji ' ;; \\ -'S X i -J :ii . ■ -^'^w^^^mmfmt' V k « i (h r I 4 r 4«k. I t r % c 4> I # t DAS KLIMA PALAESTINAS I c TEIL t £. ho Die Lage Palästinas auf der Erdkugel » I •*!%*• «~ H^'-'-* i i r i 2. Kapitel Die klimatische Lage Palästinas cuu^j du^ L/dLUl^JL [ / c 4 it ^ : IST r «. ■t c .c t /■ .»- Bieten Jahre dient er hier vaa Rahel / "und sie deucht en ihn, als y?ären es einzelne Ta,"e, so lieb hatte er sie" M und erhielt Leah f "Rahel v/ar hübsch und schön, aber Leah hatte ein blödes Gesicht" und nun musste er nochmals sieben Jahre dienen, aber Laban liess ihn auch dann nicht ziehen, denn der Schwiegersohn war tüchtig und die Y/irtschaft hob sich "du hattest wenig, als ich herkam,nun aber ists ausgebreitet in die Menge". Nach weiteren sechc Jahren reiffit ihm die GecUld, er^rechne packt Weiber und Habe auf seine Kamele und zieht davon. Der Schwiegervater setzt den Flüchtigen nach, ho't sie ein, und nun hält ihm Jakob die verdiente Strafpredigt. ||^ "Was habe ich missgehandelt oder ge- süncUgt, dass du so auf mich e rhitzt bist? Du hast all meinen Esvb rat betarrtet, was hast du von deinem Haur::vat gefunden? •••• Baooc 20 Jahre bih ich bei dir gewesen, deine Schafe und biegen sind nicht unfrucht- bar gewesen, die V/idder deiner Herde habe ich nie gegecsen. Woo dio Rfub- i«öik dia^-«4fJht - tyonidoynfgmgmipe wsr Des Tages verschmachtete ich vor Hitze und dez^ Nachts vor Prost II (Gen^$l)\ "Des Tages verschmachtete ich vor Hitze und des Nachts vor ^rost" das ir:t y^ontinentalklima, das Klimi. Palästinas 100 von der Küste entfernt auf den Hochflächen des Inlands* In einem nordischen Land hätte sich der A^iitlaÄS?^ anders ausgedrückt: im km Sommer habe ich für dich geschwitzt und im Y/inter gefroren, sat^>5^ischen den Jahreszeiten ist nichj^^HytT^ausgeprä^^ wie jener zwischerN^g und Nacht* Auchjjja---^^ Palästinas hätte Jakob so nicht spf^hen könn|2»t''1^re sein Schwiegervater ein Kaufherr, aus Tyrus gewe so hätte er ihr ausgelacht, v/enn der Schwieger- sohn iljBK Kii*l?Te gibt es keine kaltelrK^ächte. Dieselbe V/endung kehrt noch zweimal in der Bibel wie der • Hiob schildert die Lage der Armen: .■m. "Sie liegen in der Nacht ohne und haben keine Decke geg^ , . r . Frost". (Hi. 24) -r '^ und Jeremia sagt in seiner Philippika gegen den König Jojakt»^ ( 16 tt lünden baut echt, de: Sft W r i.. V. •S a So spricht der Herr: Haltet Recht und Grerechtigkeit und errettet den Beraubten von des Frev^^ers Hand und schindet nicht die Fremd- linge, Waisen und Witwen, und tut niemand Gewalt und vergiesst i^cht unschuldig Blut an dieser 4ytätte### t ne Gemächer mit n Nächsten um- ^sst, und gibt nicht, und denkt: 111 mir ein grosses Haüß bauen ujfd weite Gemächer" und läs»t sich Tenster dreinhauen und m täfeln und rot malen* Meinfct du^ duftwollest König sein, it Zedern prangst? Hat er nicht auch gegessen und en und hielt dennoch Recht echtigkeit, und es ging ihm aber deine Augen und dein en nicht also, sondern auf LZ, auf unschuldig Blut en, zu freveln un4 un- Darum spricht der Herr von Jojakim, dem Sohn Josias, dem König Judas: Man wird ihn nicht. "beklagen: " Ach Bruder, ach Schwester!"! Man wird ihn nicht beklagen :"Ach Herr, ach Edler! " Er soll wie ein Esel begraben werden, g«Tgghlfft(fl Äerschleift und hinausgeworfen vor die Tore Jerusalems" (Jer#22) nichts zu wünschen übrig, und so *-, Dieses Porträt lässt an Deutlichkeit wundert man sich nicht, dass der Sprecher im Gefängnis sitzt. Da er nun selbst nicht mehr pred'gen kann, diktiert er seine Reden seinem Jünger Baruch und dieser liest sie dem Volk an Feiertagen öffentlich vor* Das ^Buch wifd beschlagnahmt und im Königspalast verbrannt Bücherver- brennung vor 5 000 Jahren in Juda! Jeremia diktiert die Reden noch ein- Imal und setzt hinzu: ^' Da du dieses Buch verbrannt hast, ...• darum spricht der Herr |i ^.. von Jojakim, dem König Jtdas:.,Bs soll keiner von den Seinen auf dem . Stuhl Davids sitzen, und, sein Leich- nam soll hingeworfen des. Tages in» der Hitze und des Nachts im Frost -■"-^ liegen ;"••••(« Jer. 36 )• • So konnte Jeremia nur zum König von Juda sprechen, der oben aiaf dem wüsten- Inahen grauen Bergland wohnte, wo Kontinentalklima herrscht. ) i. K s^ J.flh1ion (! i ■-•^f^*^> [Kontinental- und Seeklima III; Das Seeklima. enen nach d OC aus em Kochtopfe Die Platte ist län, ^tall ist heiss, aber aas Was ehen in di> s geworden hm ist :e imd ^ch 4er au. Wasser er 1 * ( /V fc* dw Umlm^ wi»i.^,terj;armut^. Eh« das ;.eer selbst in str-g«. Mnter kalt ge- «jjJHP dJWÄwTtn anen Breiten, ^ a«n«i dl« ^röatn il sind als 6 Moaat«f?l^t anffiS^en. z>h,.k- a^Tl! A/ z ^^ ^ -» ^ Z^t^ ■«i % f( V tv.l r c Wint ^ 4 be- :ri ssalson" der' Meeresfauna '%tel iwaxücuf^en des Wassers ^iijUmit ]^^ruUll2ig well mildere ifeerwasser wie eine Warmwasserheizung wirkt. Man aennt das Klima "lem. % In «If 1^ .'«kBfciliBd an den Ozeemen, das sich dur(ii geringe Temperatur 8 chwankian- g«n üwi.»Qkk»u 'üa^ \uad MikUiit« oommer und Mnter auszeichnet« das im * * Sommer IcBhl, im Winter milde ist, späten Frühling und lang hingedetan^ ten Herbst besitzt, das Seeklima. Auf Abb. 8 sieht man die Thermome- terbewegungen a im Mittelmeerwasser vor der üuste Palästinas, b in der Luft der KustenAtadt Tel-Aviv und c in der 1 000 kB /^landeinwärts inmitten von Wüsten gelegenen Inlandsstadt Bagdad. Das -r—- SOMM-mR I J KONTINENT , MESR % egung Im Sotmaer steigt die Warmluft über dem Kontinent V imd senkt sich die Koltluft über dem Meer ^ / >• Mittelmeer tird nioht wärmer als 25® und nicAit kälter als l^O; I? Luft an der Küste wird 45 warm xmd 0^ kalt; in Bagdad al>er steigt^ das Thermometer im Sommer bis auf 51^ und fällt im Winter bis auf •12®, sodass [si^ die 'Thermotoet er Schwankungen von Wasser : Kusten- luft : InlandslufU verhalten wie 9 : 45 : 6^ 63 ! Palastina das Land zwischen See- und Kontinentalklima # ^' Zwischen diesen beiden Extremen liegt der Schauplatz der biAlischsn (reschichte, der Staffelhorst von Palästina (dX, ein 800 m hoch aus dem Parterre del^ Natur herausgehobene Buhne zwischen Meer un^l Wüste^ Auf ihr treten See- und Wüstenklima gegen einander ^auf 7^^?3^P^^^^^ QQfa-0" fl^Q ^^^ Ppogramm (icn bereohtigton Sehluso sire^ iMKi« d^aPmaxi Augenzeuge dramatischer Kämpfe sein wird« Wis werden erleben, wie hier Meeresfluten mit der wüstenglut streiten und der Hafi^el ozeanischer Wolken gegen den Sand des Samums prasselt ! 4 # I 'A' u} c i Der Luftdruolcweohsel gwisohen Festländern und Meeren« Da die Festlander im Sommer warmer sind alA die keere, steigt über ihnen die wiuimMKiW» IstnhtnTw Warml\ift auf, herrscht Sbci ilnrem niederer Luftdruck und zum Ersatz weht von den Meeren die schwere Kaltluft als der sommerliche Seewind, Mons\an genannt* gege» Pestlöader (Abb.9)(I). Im Winter ist es umgekehrt: über den war- /v/v 19 - LuftbeTvegung zw Meer und Kontinent im Winter im -y.nter steigt die Warmluft über dem Meer auf Strikt sich die Kaltluft über dem Kontinent. »C oeren Meeren o^otat steigt die Warjjluft auf und von den kälteren Kontinenten strömt die schwere Kaltluft zu den Meeren, um das dort entattüadene Vakuuiü jäu füllen (,11). I Palastinas Sommerlage zwischen dem k Minimum. über dem Persischen Golf. Dir gewaltige Kontinentalblook, dem Palästina angehSjrt, Europa, Afrika, Asien, hat sein Zentrum in der hegend des ^'■-•■t^'T Persischen Öolöund folglich liegt hier auch das Zentrum Jenes som- merlichen Luftwirbels, in de» die erwärmte Kontinental l\ift während des Sommers aufsteigt (Abb. 10). Hier herrscht ein geringer Luftdrude von nur 750 mm und man bezeichnet dieses Zentrum als das sommerliche ''^li'*r Mm Peraisöhen Golf" ^Ztm Ersatz der hie hSl: sttifeigeiiezi Luft wehen von den Meeren die '^ffTi^mnq nach Islen .ie S«IF .«. Atla^tiooh» 0»,«. X.«.».. schwer, mtl»« »t^, ▼on diesem Tiefdruckgebiet über dea Persischen &olf angefogäDi^iiigi^' ?or»Mn8 Wirbels abwärts, sodass ein Zentrum von hohem hottdfoiik. .(7B0^Mh# ein Maxioium entsteht, juian nennt dieses Atlantiscixe Söv|i ,■ ^ •" - *"• ■ ,Ji 7 öach seinem Zentrum imd den BeobachtHnteatationen auf den Azoren- Inseln das Maximum über den A2;oren (l). Von diesem Maximum über dön Azoren weht den ganzen SomnE r hindurch ein Wind in Porm einer 2 500 m hohen Windbahn zum Persischen Golf. Palästina liegt gen9.u in dieser '^^indbahn und wird folglich den ganzen Somm-r über von X .Wj^<>Ag einem ÄommerJ^:!::^eewind, einem Monsun überseht , Palästinas Winterlafce in der Tiefdruckrinne zwischen dem Winter- maxm^-uiii überSiTjirien -und dem V/intermaxim'uin über der Sah'^ra^ Im V/int er kehren sich die Veihältnisse um* Die Sonne v/an- dert mit ihrer TSahn südv/ärts des. Äquators im d nun kühlen sich die Festländer nördlich des Äquators ab« Asien wird kalt und über dem nördlichen Asien, Sibirien, drückt nun die schwere Kaltluft und verursacht hohen Luftdruck: 'das Wintermaximum überSibirien >( Abb »12) . (!)• Nordafrika wird kalt und über der rasch erkaltenden Sahara- wüste entsteht das Bintermaximum über der Sahara (II)» Zv/ischen ihnen bleibt das Mittelmeer warm, hier steigt die Warn luf t auf und es herrscht niederer Luftdruck, und, da das Mittelmeer lang I gestreckt ist, bildet sich eine von Y/est^ nach Ost/fjl gerichtete Tiefdruckrinne, die ihren tiefsten Punkt im geschützten Ostwinkel des Mittelmeeres über Zypern erreicht und daher die ^'^yprische Depression" genannt v/ird. Im V/ihter liegt Palästina in d.eser Ti-f druckrinne zwischen dem Maxir.um über Sibirien und dem Maximum über der Sahara, ^1 J40 ^^.. . ^^erfclelch der klimatischen Sommerla^e Pp.lästinas mit der S|wn Herberge Den klimatischen Lagewechsel Paläs^^inas zwischen Sommer lu^^^WlJhter muss man verstanden haben, lom diefn Ereignissen des pa- lästinensischen Jahres folgen zm könne n^^at man sie begriffen, so (gibt es keine Schwierigkeiten mehr, alles löst sich auf wie in der Mathematik mit Hilfe von Formeln. Ui^ Jedem das Vei*ständniß zu er- möglichen, sind auf der Abb • 13 a/und b noch üvvei leicht fassliche V' V • Verglelohe gegeben /Jerusalein liegt Sp^Tmiioch am Ra^ der Hochland s- tBfexJ Atb. 13 a) (l). Von Jerusal^ senkt sich nach Osten der Ab- hang der lüste Juda bis Jericho das 1200 m unter Jerusalem i Jordangraben liegt. Auf der mj/e dieses abschüssigen Weges liegf .die Seite-... erwähnte "Blut^i'erbe-rge" des barmherzig^en Samariters %-'«iP> ^ (2).. Wie diese Herberge audT dem Weg zwischen Jerusalem oben und Jericho unten, liegt P Patina im Sommer zwischen dem Maximum^^übe • den Azoren und dem Vd/imvaa über dem ?ersischen Golf. Stellt nsn sich nun noch vor,/^.sr: von Jerusalem nach Jericho ein Bach flöss©* • - — W u < ^1 4 \ \ i: lind d|:e Samariterherberge folglich ajj^^ioin eines dauernd fliegsen- den l|fcS8ers stände, so Ist daBEii^ vollständig, denn so liegt Je- rusa^ijife während der Sommerrjjöffate im Strom der Luft, die von dem ximuai mkr den Alleren aarsWestvdnd in die Tiefe des Minimums übe! dem p*!?&i sehen GoL#^abwärts weht. ^ .1 "?»"»^" C j* i Vergleich der klimatischen IfinterlgKe Palästinas ffiit. get "Xa/:^e' von • ■ . ^ ' ,- Nag9.reth> ^ ' ; . Die'Gf.ebur'bss-taät Chr»»*i. ( Abb. 13 "b' ) (^)liftgt am Itand der Ebene Emek (3)t.dle sich von Wep*^ nach Osten fei s "5i|if rinne" zwischen den beiden Gebiji^en Palästinas, den BergeÄ^GaliläaS lin Norden (l) \md dem Hochlp42eigt nach allen schematischen Bildern nvixi zum Abschluss die geographischen Verhältnisse. Im Westen das Mit- telmeer mit Se4clii.!a,/im Osten die Wüste Arabiens mit Kontinental- klima (b),im Korden die Gebirge und Hochebenen^j libanon, Tauru-e, Eftukas^^s, Armenien, Iran und 3?uran mi; Crebirgsklima, 'viel Regen und kaltejfn Yfintem (c) im Süd enr Steppen und 'üsten'und das Becken des Toten Meeres, eire fe'der heissesten Trockengebiete der Welt(d). Und nun vergegemvärtige man sich noch die Struktur des lan des selbst: ein Staffelhorst, der wie eine Rednertribüne 800 r^ hoch frei in der l-^ndpchaft steht^ Jiesen widerspruchsvollen {Ge- walten des Wetters aus den vier Richtungen des Himmels preisgegeben der Schauplatz für das Klima Palästinas. Zv eif elt man, dass es ein ÜT^v^p. wird? ^* • \ I ■ -.1 SS \4 u \ » • i m..: %' V «« J w V ^It^ri > 'm»' rf> \ C% ^ -r>' > •- y •• '««/IT •. - ^-.-rSC ,>*•• "v; -s ^-v »r : ^^ I Modellversuch zur Demonstration der klimatischen Lage Palästinas • Man nehme eine hal^be Apfelsine, male auf die Sohiie die Umrisse '^ der Länder zwischen Atlantik und dem Persisödaeheflolf und stelle eine Kerze so, dasB sie mit ihrer Flamme am Persischen Golf . strahlt tmd hier die Luft erwärmt. Dann entwickelt sich hier das ••Minimum über dem Persischen öolfj^, über dem Atlantik . senkt sich die Kaltluft als **Maximum über den Azoren^ und • • über Palästina zieht, wie man an Cigarettendampf beobachten kann, die V/indbahn des Sommermonsuns von Y.est nach Ost. r t II TEIL \ Das palästinensische Jahr » Mi (» I * J1 r r<. 3 . Kapitel C t Das palästinensische Jahr kein astronomisches sondern ein klimatisches Jahr. A € Kli 20 '1 I 'S ( ( / % ( Europäisches und palästinensisches Jshr sind wesensverschieden» Noch niemals ist bisher eine Schilderung des palästinen- ^ » ■ ' ». sischen Jahres gelungen. *Alle bisherigen Versuche sind gescheitert, V/eil an versuchte, es mit dai M-:tteln ujid 'BuuL iiJ. L^Hun des e\iro- päischen Jahres .darzustellen. Das ist wigegi.hr gona^ oo , al? wollte iemand Bridge sAa-d^ej^^um^-^^ oA^h doau Dominostein^ Das^i^»- lea±adÄÄ^hBa«cti^^-?sifihr läsrirlr eiofe-nieh4--ini-U-Äen Por«ieln--^e4» eiAP#|>äi- 'gfjiii.-^ Jenseits des Äquators steht und nun die Tage kür2ier sind als die ' Nächte und die Abkühlun.'^: gros ser ist als die Erwännung* Der Tag, an dem die Sonnenbahn ü'jer dem Äquator steht und nun ,ie der Punlct d'r Erdkugel 12 Std, im Licht und 12 Std, im Schatten steht, ist das Datu4 der Tag- und Nachtglei-che und ^iugleich das Uebergangs- datum für die Jahresijeitt Logischerweise teilt man nun je d§ Jahres- iiiClt wieder ein in zwei Hälften :\ jenen Teil doo Somrnorü^in dem sich die Sonne^|\rpm Äquator entfernt und dibsj Sc^HU\^ä\^ - un5 jene Hälfte, in der die Sonnenb -urückpendelt und die Ta/^e abnehmen ^ Frühling zum Äquator nuji wiea Sommer. Ebenso teilt man 1 das Winterhalbjahr ein in die Zeit der abne mendeh Ta^eTbxs V/eih- nacht en^Herbst) und die ^ahl der :^uneh^nenden Tagelbis^um Friihling^^ 13 KU 21 D s er wichtigste T^^ cles astronomischen Je.hr es ist der 24-« Dezember, denn an diesem Tag, der dem lru'.riiesten Tac des Jahres fol^rt» stellt der Ilensch fest, dnsr, <-Ue Sonnenbahn wieder ^yx steigen beginnt, dass die Sonne «*i5S?«^^«^''"^^^«*^2*%- nicht in ITacht und Ein ver- inkt, sondern ^ dp.ss ein neuer Jahreszyklus, ein "Ileujahr" winkt und so veranstaltet er ?m. diesem e-sten wieder längeren Tag ein Freuden - unf3 Lichtfest, die "•.7ci he nacht ',' die bei allen nordischen Völkern längst vor der Einf'öhr-ung des Christentums als Lichtfest gefeiert wurde. Für den Menschen der äqua.tornahen Breiten mit ihren auch ir D^2;ember sonnenreichen Tai-en hat die Weihenacht keine weltanschauliche Bedeutung, für dai .Menschen der südlichen Halb- kugel überhaupt keine, denn hi e r\Jr-^l^r%«¥t ga Somra r und hier ist Weihnachten der längste Tag Weihnachten ist ein nordisches, der Bibel unbekanntes Pest, K.. \n kcmrfiHrfrtire-ag^^n i Die europäir^che ITatur fällt im Herbst in '.nntersch la.f > .Die norclische Natur lebt im Rtt^us des Sonn en jähr es • Mit dem Sinken der Sonnenbahn imd dem Abfall der Temperatur stellt ojie iimHerbst ihr Leben ein. Die Bäume werfen ihr Laaib ab, Kälte* empfindliche Tiere verfallen in Winterschlaf, die Vögel ziehen nach Süden, die Ua.tur schläft, Sie erwacht, v/enn im März die Son- nerscheindauer wieder /12 Std» erreicht. J Im europäischen Jahr re/^net es zu allen Jahreszeiten. In Europa und Nordamerika regnet es in allen Monaten des Jahres uhd zwar in allen ungefähr gleich viel (s.Abb. 65). der« gl:^'"T:'tr?;on ojh üt/gado der Qfi p^np., rj^^ren • A- V [■• s 0 Das V/etter ist in allen Jahreszelten unbeständige:. Da die regenbringenden Sohle chtv/etterwinde das ganze Jahr ungehindert zuwehen, ist die \7etter].age in Europa in allen f> t Y t V 11 f ^^' ( Jphreczeiten unbeständig. Das europäische V/etter setzt sich in .jeder Jahreszeit ius einer Summe von meiBt kurzfristigen V/etterperioden ♦zusammen. Europa ist das Land der verregneten Sommerfesti; des vom V'etterv/echsel bedrohten Y/intersports. -»ettm-t Olymp iüo hu Oiiifilü" ^^- ( % *■■': y« <- / •i C Starke Ab\veiohun/7;en von den MJ ttelv.erten> Die Statistiken arbeiten mit Mittelwerten, Man beobachtet einen Tag, z.B. den 21. März in Wien 30 Jahre lang, zählt die an di sem Tag gemessenen Temperaturen, Regai mengen, Sonnenscheinstunden, '^^^i^rusammen, dividiert durch 30 und erhält so den Mittelwert. Das ist für die Forschung eine in gewissem Ausmass brauchbare Methode, für die Praxms aber v/ertlos, denn wenn nun auch in den Büchern die imbestreitbare " Wahrheit" steht, dass der 21. März in Wien durch- schnittlich die Temperatur a, die Feuchtigkeit b, die Sonnenschein- dauer c, die Bewölkiuig d, die Windstärke e gehabt habe, so karji doch e- \ 30 niemand vorni;ssagcn, v/ie Vier bevorstehende Frühlingsanfang nun v/irk- lich s ein wird. Vielleicht blühen die Bäume, vielleicht aber schneit es; der Hinnel kann strahlendes VB.rm aber auch neblig sein; mösli- cherweise ist es v;indrtill, es kann aber auch ein Orkan v/üten, ein Aquinoktialsturmj vielleicht gehen die Menscher in Pelz en, vielleicht ab-r sitzen sie in ?rühlincstoiletten im Prater wer kann wiseen, V/ie in Europa ein ^i ählingsanfang wirdf So kpjin jeder Tag des Jahres sich ro weit vom M'.ttelv^ert entfernen, aly gehörte er einer anderen Jahres2;eit an. Es gibt "grüne Y/cihne^chten" imd "weisse Ostern" und alle drei Jphre steht in den Zeitungen, dass ein so "anormales" Wetter "seit Menschengedenken" nicht dagewesen wäre. Das ipalästinensische Jnhr ist ein klimatisches Jshv. Das palästinensis-he Jehr ist grundverschieden. Kein eir- zigeö Merkmal des europäischen Jnhres ISt in ihm 2.u finden: es hat keine vier J?hres2; ei ten, keinen Sommer mit P flanzen wuchs , keinen Win- ter mit '.Yint erschlaf , Herbst und Frühling: existieren nicht, der Re- gen ist nicht über das ganze Jahr verteilt, das Wetter setzt sich nicht aus kleinen unberechenbaren Perioden i^usammen und Abweicliiinge: vom Mittelwert sind nicht die Jiefcel sondern Ausnahme. Die jahrzeitlichen Abweichungen der Sonnenbahn V( der Aequatorlinie sin^ fvr Pölöstina, das auf dem 3^* "Breitengrad Aeü Aoi![uatei' uSteer liegt, unwesentlich. Die Sonne scheint selbst im Dezember noch 10 Stunden! Es gibt keinen kalten und trüben Winter. . Das palästinensische Jahr ist im Gegensatz zum astronomischen Son- nenjahr Buropas ein von irdischen Faktoren, dem Klima und zwar dem k'aximum über den Azoren gesteuertes Jahr, ein Azorenjahr. t r- 1 Das palaätinensische Jahr hat nur 2 Jahreszeiten, Das Mcücimum über den Azoren ist in ^ninnr innrrrn Konntruktiinn ein Luftwirbel, der wie ein Ventilator arbeitet und die Regenwinde, den Atlantik kommen , nach Norden andrangt; daher regnet es über Europa im Sommer etwas mahr als im Winter. Die V/eltgegend hinter dem Maximum über den Azoren, das iJebiet des Mittelmeeres bis zum Persischen Qolf aber bleibt re- genfrei, es steht im J(teh«(^chatten des kaximums über den Azoren, las wie ein Eegenschirm wirkt (Abb. 18) (l). die über Trockenheit Js" ^"^ 'es' ^w Spätherbst ^^^^ ^ "5^ =- ist Tu st-"^"» "^- <»-Io,t'^^;:'^^- -r.e, ,i3 ,. , ^«^ '>^i -a .\o3e ,X"" ^"-^^«X «r;""^ ="«' 'ie Sa^^^ '^oreu,l^t t;Sr4^^^i2?SL Jahr Pachter „„. * ^"^^^^t^PtlTe SS aber ke .-IchtToTr' '^^ ^ fehlt ^ ^^exie BiUe, Die Bod ''*'^^''*'' soinmer.g,=#^«rerfwx»«,4i^ Pflanz enwacÄs tum unentor^^?^^'"^^''' ^^^en und Pilze, die t^das , -' s '^ "^^kenz L^lEXi ..^der^fiegen unr;.r*"^^^^°^ hei^^r^""^^^^ ^is Ost Winter- J^ÄJa^um über dS :-- ^S^n bis Weih! ^^ (Alrb.19), Di . J.7X — ^t*-^. lüLT^l^^^^i lebt ^- ' ""''■'' ^®^n ijomaier /i« --^/» uie ciitl^ol xältel!^?^ '^^ 'iie Natur --- ' ^®^ ^tarre. 3t A.Ci 1- k^-kvrv^ an^ . t V -> .. , .... an keine scnatfjpn aüi-|irp>' {F)'flan2en wachsen nicht: es ist kein 30BuÄer;'iM«m*trdreic^ ^*® — — starr in der "gefrorenen" Erde, und wenn Frojiche scficU.« ^j-^***^ %exr.. Sommer man kann einem i'rosch in klimatischen I Fragen besser trauen ali "den dicksten Handbüchern. Sie liegen in Trockenstarre ^— und warten auf die Regenzeit. Diese fällt zwar in las Winter- Halbjahr, ist aber kein Winter, sondarn phpr (\ oohnoit o^irehl- etPia don Ilohon manohma ebea "l''i'ÜlilliigJLi iiaUitnü" . Der Regen weicht den Boden auf, belebt die Bodenbakterien und Bodenalgen, die nuix Uähr^toff e für di« PflÄöaeü schaffen, die Wurzeln heben die Schätze, die Baume setzen Triebe an, die Blwien spriessen, woan oio ouoh niok^ allo blwJaonj woil oo Tio ' — ^^u .„ i^"ui •{ ^4- die Frösche auaken und begatten sich: es ist kein Winter. Es ist die Regenzeit Frühling Andere Jahreszeiten als Trockenzeit und Regenzeit gibt es- nicht. Als aott nach der üintflnt die neue Weltordnung festsetzt und oogusgg^ja )8Chlie3st, sagt er: t "Solange die EVde steht. Ernte, Frost und Hitze, Naoht" (I 8), aollen nicht aufhören Saat und ^^ Trockenzeit und Keijenzeit, Tag im^ '* nioht wie es in den Übersetzungen heisst: Sommer und Winter, denn der *lensch Palästinas und besonders der biblische Liensch, der nichts^ vom Norden gehört und gesehen hat, weiss nichts von Sommer und v;in^^ ter. Niemals werden in der Bibel vier Jahreszeiten genannt, können nißht genannt werden, weil sie nicht existieren. Der von den Reisen- den so viel ym^ 09 nathinfiloati goh besungene "palästinensisch? Prüh- .ng" ist eine ^'tJetio^. E« wäre bos;Bhaft zu sagen, er sei eine Er- findung der Reisebiiros, denn begeisterte Schildenmgen des palasti- b tverfasst j) lange vor den Ist eine -iFtktion. eri Blurnenlebens ^usaniiE ngedrängt^ renslscher» Frühlings wurden sohon ^Fruhlingsfahrten in^s Heilige Land^ Kaber d4if3!r^'ruhling3erlebnis''ist eine Er 1 ebnist aus chtmg. Frühling ist die Früh-Stunde des Naturer- Wachens nach der ^^aoht des 7/interschlafs. Da es in Palast ina keinen V/int erschloß gibt, kann die Jphres^^eit, die ihm folg":, kein Erwachen, kein "Fi^^ähling" sein. Das palästinensische Blumemvunder der s g^.hen mit dem Anbruch der Regenzeit der Beginn eines neuen lebenzyklusy do*» /«afon^^a^^e-- n^utm J-^hres gefeiert: N E ü J A H C i> Per luftdrack. Die Erdkugel reist nicht nackt durc h dei^ Raiim wie der Mond sondern ist von einer LuftitU^le iunkl€Ü.det, die man Atmos- phäre nennt. Lioft ist ein Gemisch von Gasen : Stickstoff ^(799^» ^ Säuerst off fe*^ und Kohlensäure ( Q»03üi> und in den tieferen Schichten ist sie mit wechselnden Mengen von Stauh ttnd Wasserdampf gemischt. Die Luftlfa^e reicht, in den oberen Schichten stark ver- ändert und verdünnt, 300 km hoch und besitzt ein ■beträchtliches Gewicht. Sie lastet auf jedem q«cm Bodenfläche Mit einem Gevdcht von 1 Kg, Lieser "Luftdruck" wird nach der Kraft gemessen, mit der er Quecksilber in einem luftleeren Rohr ( Barometer) hoch- presst: 750 - 800 mm hoch, \ / V Durch Erwärmun/y vermindert sich der Luftdruck. Die Gase der luft bestehen wie alle Körper aus unsicht- bar kleinen Teilen, die man Moleküle nennt. Diese befindeh sich, in der luft tln allen Körpern, in einem Zustand ständiger Schwingtmg, den Mond - und Planetenbewegungen im Soanensystem vergleichbar. Diese Schwingung nennt man die Temperatur des Körpers. Man stelle sich vor, 6 Uhrpendel hingen vergchiebbgir auf einem Draht neben einander, und beginnen 2iu schwingen; infolge der Schwingung stossen sie sich gegenseitig ab und entfernen sich, bis sie sich nicht i mehr stören. Je kräftiger sie pendeln, um so weiter entfernen sie sich von einander. So verhalten sich die Moleküle aller Körper} sie entfernen sich mit der Erwärmung und dehnen den Körper aus. Daher fliesst die Butter auseinander, , wenn sie, erwärmt v/ird, daher zerfliesst das] Eis und verfliegt dasAVasser* Ebienso entfernen sich die Moleküle der'^Luft,^ sodass die luftmasse sich^mit jedem Grad Er- wänmmg um 1/27? ihred Voltunens ausdehnt. Erwärmt Nman 1 L Luft in einem offenen Kochtc^pf um 1 , so strömt infolge der Ausdehnimg 1/2^5 / ^m _ ^^^^^ M der Luf tmasselüber ,den Rand des Topfes f wie Aäp^ überkochende Milch flr V^ • und der Liter Luft verliert ä±ää 1/273 seines Gewichtes: steht der / Kochtopf auf ein^r deinen Y/age, so knnn man den Luf tverlus t ablesen; an einj^'n Barom^er sieht man die Quecksilbersäule fallen: "der LuftdJfuok fä]4-t". Da die erwärmte Luft sich nie im Raum /ja€u^ // .v-'L. I ( 7 Abkühlung erhöht den Luftdruck» - Kühlt sich hingegen Luft oder irgendein anderer Körper ab, 80 verringern die Moleküle ihre Schv.'ingung, nähern sich, ver- r iichten sich "und die Masse wird schwerer. Abgekühlte Luft ist dichter, schwerer, \md drückt folglich mit höherem Luftdruck aiif ihre Unterlage, Der Luftdruck, d.h. die Quecksilbersäule im Baro- meter steigt, es entsteht ein Bezirk von hohem Luftdruck, ein Maximum. Man kann sich diese für die ganze Klimakunde grundlegen- den Begriffe des barometrischen Minimums im wärmeren und des ba- rometrischen Maximums i'm^Jcälteren Gebiet sichtbar demonstrieren, wenn man neben eine Tasse mit heissem Kaffee ein Glas mit kaltem Wasser stellt. Bläst man Zigerettendampf gegen die Kaffeetasse, so steigt der Dampf auf; ^äst man ihn gegen das kalte Glas, so senkt er sich' über die Ränder des Glases abwärts. Im Gebiet der warraen Taspe herrscht verringerter Luftdruck, Luftaufstieg, ein ''Minimum,!^, über dem kalten Wasserglas erhöhter Luftdruck unä Luft- i alDstieg, ein "Maximum" i Durch Luftdruckaus gleich zwischen Maximum und Minimum entsteht der Wind. \ / Indem über der brenp^nden Kerze oder der warmen Kaffee- tasse die erwärmte Luft aufist eigt, entsteht durch den Fortzug von Luft ein luftverdünnter /6aum. In diesen drängt von allen Seiten . die schwere Kaltluft .^in, um ds "Vakuum" zu füllen \md den GQe ich- ge wicht saust and wieder herzustellen.Es bildet sich ein Zirkula. tioijt y^ ^-. c 4. Kapitel Die Trockenzeit \h i t ( ( l) ♦ i c » c Die Strahliing in der Trockenzeit c % \ l l J- \ t Kli 29 3y Das Kernstück des paläst Inendschen J?ihres: die 8 Monate anhaltende Trockenzeit > Die palästinensische Trockene; eit ist eine Wetterpe- riode, für die es im europäischen Klina kein Gegenstück gibt: ein von Ostern bis Weihnachten anhaltendes Schönwetter, nur am Anfang und am Ende durch einige kurze Regenfälle gestört, im übrigen aber eine ununterbrochene Folge von ungefähr 200 trockenen und sonnigen Tagen, ein Tag wie der andere, und ein Jahr wie das andere, sodass man auf 100 Jahre im Voraus das Wetter jedes Tages miuti einftr fSjnhnrlfteit von £Qat IQlSi^ voraus- sagen kann» Die Trocken^^eit ist durch die Ruhe des Luftdrucks eine gesunde Jphreszeitt Dps Lebewesen ist ein halbflüssiges Gebilde* Die Halbflüssigkeiten der lebenden Organismen: Eiweiss, Fleisch, Blut, Milch, Honig bezeichnet man als Kolloide ( Collum = Leim)# Die Kolloide bestehen aus grossen Molekülen, Eiweiss,-, Stärke -, Zuckermolekülen, die in Salzlösungen xchweben und durch elek- trische Kräfte gogonsoitigor An'j^.iohtüig und- Abüt^isaung in der Schwebe gehalten werden. Ein Kolloid ist so empfindlich wie ein geschmückter Weihnachtsbaum, mit dem man es gut vergleichen kann, denn wie an diesem die zerbrechlichen Kugeln, die Watte- bäusche, die Lametta, die Silberstäubchen und brennenden Kerzen, so schweben hier die^ Moleküle, und wenn man sich einen Weihnacht sbaiim mit allem was an ihm hängt, so stark verklei- nert denkt, dass er in einem Reiskorn stünfle, so hat man eine Vorstellung von dem Bau eines Tröpfchens "Kolloid"* Aus sol- chen Kolloidtröpfchen sind die Zellen von Pflanze, Tier und Mensch44 aufgebaut* Die Kolloide sind sehr empfindlich gegen Luftdnick- schwankungen, %Mä. besonders aber gegen Schwankungen in der elektrischen Spannung der Atmosphäre, denn es sind elektri- sche Kräfte, die die Moleküle in der Schwebe halten. Trockene Wetterlagen mit gleichmässigem Luftdnuck und elektrischer mm 3^ Kli 50) Stille in der Atmosphäre sind daher gesvmde Zeiten^während Wetterv/echsel mit Schwankiingen des _IiUft drucks, der Feuchtig- cLie keit und der elektrischen Sp annimg en/ " Weihnachtsbäume" in den Kolloiden erschüttern^ TiiHiftlerreiss ^ander" Jte»7- eiKfckx±ÄEfeBC Je nachdem die anziehenden oder abstos senden »3re4rt7t^greJ»eft- Kräfte die Oberhand gewinnen, ballen sich die Mollekülsysteme zusammen oder fallen auseinander, wie man es an der verdorbenen Milch erkennte Sie wird flockig oder klumpig, das Ei wird schlecht, der Pudding läuft zusammen. Steht am Barometer der Zeiger imd am Kompass die Magnetnadel still, so herrscht auch in den Kolloiden des Köi^^ers Ruhe.- jene-^ßf.ti /* Verursachen in den Muskeln ^' Rheumatismus^' in den Gelen- ken " Gichtknoten", in der Niere oder Gallenblase Steine; durch Niederschläge an den Aderwänden entsteht eine Venen- entzündung und durch Gerinsel im Blut die Embolie. däre^-^deu. ^^^Tregrat^' urra^ Zeiten luftelektrischer Störungen sind Epochen erhöhter Nervosität, vermehrte Ausbrüche von Einzel - und i-Ädjär^^^-a^ehr- Massenpsychosen, und so wirr^tdas Klima bestimmend a\if die Gemütsverfassung und den Volks Charakter der Landes- bewohner, Die Schwankungen des Wetters verändern auch die 1^ fijitrulenz" der Bakterien, d^rg-^auo aron und tTHSieML JLm S^yJpwr schliesslich werden durch Schwankungen des Luftdrucks, vor allem durch den Aufstieg der Warmlxift bei sinkendem Luftdruck aus dem Boden und den Wasserlagem unter den Häusern die "Miasmen" :Bakterien, Algen, Pilze, die Virus genannten Krankheitserreger, Staub und ungesunde Dünste hochgesogen und so erklärtffisich aus der Summe aller dieser Paktoren, dass Zeiten des Wetterum Schlages imgesunde Zeiten sind^ ^ 1 c 2 y ••»'■'■«•«■-— p«" i } ,V: - I I I Die Lichtfülle. I Die Sonne scheint während der Trockem^eit nicht nur /y Tag für Tag Bewölkung fehlt zwar nicht, ist aber schwach sondern mit einer im Norden unbekannten Leuchtkraft und Strah- lenfülle« Das Land ist kahl, der Boden ist ^aa b übei'^lL hei 3-t- meist sandfarben oder kalkweiss, im Westen glitisert das Meer, vom Rand des Meeres erstrecken sich kilometertief die gelben B«ftfeh, irr Osten ÄLüht die Kreidewüste Juda/|iM^ p/ohin das Axxge blickt ii überall strahlt ihm das Sonnenlicht ungedämpft wie in Europa nur über Skif eldem oder am sommerlichen Badestrand zvi. Photographieren ist daher undankbar und schwer^ j imriankbar- weil diekahle Landschaft wenig photographische Motive liefert Photographien noch leerer wirken als in der JZit'klichkeit, scm'^r, weil ihr die Halbtöne fehlen, die da^.-^^otographische BildViicht entbehren kann. Sie fehlen nidart nur der Natur son- 1 dem zW Schrecken des Photographen mpMr noch seinen Bildern^ - Denn di\ grell leuchtenden Pleckenxi^ingen ihn zu starker Ab- _ blendungVmd kürzester Belichtj^rig* Hierdurch aber gehen die Details in\den beschatteten/^rtien verloren und statt eines gut durchgearbeiteten Bli^s eirt^hält er ein Mosaik von weis- sen Flächen luid schwaz^en Löchern, das Mehr einen mit Tinten- - flecken besät en\T;|^htuch als einer Landschaft ähnilt# Pa- lästina ist fiir/j^en Amateurphotographen das Land dor Ent- täuschung Mn^/man Wfs Geduld ai;ifbrinfl:pn* Erfahrur^cer «ai,rneln -'"und ^v£ St^en mit ^ t ITf ^"s^enst and oder ausreichende _. Bewölkmfg des Hiiniiiels\w arten können, wenn man das Portrait />^ derih so vieler Hinsidtot spröden und eigensinnigen Land- ,ft einfangen will. 1 -no« T.ond der " fiosichte" ^^r,d der "Verklärung" .. Die Wüste ist die Welt der Pata Morgana. B4ä , Die Weite der land Schaft und die Klarheit der Atmosphäre spielt dem V/anderer das Bild ferner Städte und Oasen so nah vor Augen, dass er sie in Stunden zu erreichen hofft, während sie in Wahrheit noch Tagereisen entfernt sind. Aber die Wüste ist auch das von der Natur vorbereitete Milieu für die Pata Mor- gana Ojut lUrnmio, die* "Vision". In der wochenlangen Stille { r •■^^■^ I f r t» ( > f t j? i der Wüste beginnt das innere Ohr Stimmen zu hören; in der flammenden Helle zwischen Himmel und Erde sieht das geblen- dete Auge Erscheinungen. Der bis zur Erschöpfung ermüdete und überreizte Mensch/ Aeaaon -Biojt bia^g^aHr-yifbaxL-ex^lrtgt-^^ gerät in Erregungs- wad^^el'iJüi^ltui'j^BZustände , in denen er Traum und Wachen, Erlebnis und Vision nicht mehr unterschei- den kann» Fast alle visiomären Erlebnisse der Bibel von Hagar und dem brennenden Dornenbusch bis zum Damaskus - Er- lebnis des Paulus spielen sich in der Wüste ab. Die mehr- tägige Blindheit des Paulus, die der Vision folgt, ist so naturgetreut, als lese m^ einen modernen medizinischen Be- richt und bezeugt die GlaT^würdigkeit der Ueberlief erung. •• Und als er seine Augen auf tat, sah er niemanden. Sie nahmen ihn daher an der Hand und führten ihn gen Damaskus. Und er war drei Tapre nicht sehend und ass nicht und trank nicht .*•• und alsbald fiel es von seinen Augen wie \ Schuppen, und er ward wieder sehend"» (Apg.9). Auch die '* Verklärung" Christi wird durchaus milieuge- recht geschildert ein echtes Wüstenerlebnis in der Licht- fülle Palästinas. "Und nach 6 Taren nahm Jesus zu sich Petrus, Jacobüs und Johannes '^^^ £il/^ i sie auf einen hohen Berg und verklärte sich vor ihnen. Und seine Kleider wurden hell und sehr weiss wie der Schnee, dass sie kein Färber auf Erden kann so weiss machen." (Mark. 9 3) • Die "orientalischen" Augenkrankheiten. Die Augen werden durch das scharfe Sonnenlicht so stark geblendet, dass man fast das ganze Jahr hindurch mit Sonnenbrillen ausgehen muss. Die Sonnenbrille gehört zum Strassenkostüm des Palästinensers wie der Regenschirm zum "der w AJU 0 itt -d 4^oimis>nh ^fi>i^.j Die Augenkrankheiten des Orients sind "Mi- lieukrankheiten", hervorgerufen durch ho 1) die Ueberfülle des Lichtes, ^^•yigejnom flnf f>rrMfta3:»-ir3I"ireien uoermüde-t^. 2) die acht Monate andauernde Trockenheit, s 3) 4) den während der Trockenzeit ( Wüstennähe !) j ; de^!| ständig wehend e/wind, ständig zunehmende Staub t. Die Kinder sind als kleine bodennahe und Geschöpfe allen Staubkrankheiten, auch der Tuberkulös e mehr ausgesetzt. iHsi..-€tb^ri--^sj?^^b-^a^^ so heilt sie\unter d^H^schädigenden Wirkungen von licht, Trockenheit, SWi;kbund Wind schwerer aus und vertieft sich leicht zu eiTjÄmojaroni sehen leiden. — • I , ■ ■■ Der EinflusB der Lichtfülle auf den Baustil . Schon wenn man von Nordeuropa nach Italien kommt, ist man erstaiHit und zwar enttäuscht, wenn man vor d^n berühmten Palazzi steht; das sind keine Pracht gebäude in weiten Park- anlagen, mit Wasserkünsten und Liebeslauben, sondern Stein- käste^ die hochstöckig in engen Strassen stehen und /«ehr den Bankhäusern der Londoner City als den Schlössern des Nordens ähneln* Anlagen wie Windsor, Versailles oder Schönbrunn fin- det man nirg^dng-. Der Mensch des Nordens öffnet sein Haus dem Licht und der Natur und gestaltet den Garten zu einem Wohn- raum (Abb. 20 a)# Der Mensch des Südens wird vom Klir.a ge- zwungen sein Haus vor Licht und Hitze zu verschliessen und er verkleinert, Je weiter nach Süden um so mehr, die Penster, die schliesslich in Arabien nicht bereiter sind als Schj^s- scharten^ Sogar der Garten wird in das Innere des Hauses ver- legt und bildet als bewachsener Innenhof das Zentrum xiix des Allseits gegen die Aussenwelt abgeschlossenen Wohn- bezirks. Der Mensch des Nordens wird vom Klinia veranlasst, " aus sich herauszugehen", " faustisch" zu sein: der Mensch des Südens gezwungen, sich eimiuschli essen, den grössten Teil des Tages ruhig zu verbringen und " Einkehr" zu halten.Die Architektur der südlichen Länder ist nicht schlicht aus Mangel an Phantasie sondern den Po^^^^^^^gß^ des Klimas optimal ange- passt und in ihrer Art viel konsequenter und' gereifter als der noch ziellos nach seinem endgültigen Stil ^t^s^oMlar^ suchende Wohnbau des Nordens* a I § 9 ^/ r ( c Lob des Schattens • AlllDekannt ist die Scene, die sich zwischen Diogenes und Alexander haben soll. Drr König, der den "Phi- losophen in der Tonne"besucht, stellt ihm einen &i*2&e frei, worauf er die Antwort erhält: Der grosse Alexander möge zur Seite treten, damit ich nicht im Schatten liegen muss". In der Welt der Bibel hätte sich dieser Dialog schwerlich zu- tragen können. Ebenso wenig könnten Verse wie: " Geduld? gedulde dich fein, über ein Stündelein ist deine KamiTEer voll Sonne" aus der biblischen Literatur stammen oder könnte im Orient ein Buch erscheinen " ^as Haus in der Sonne" wie der bekann- te Titel eines Buches aus Schweden lautet. In dem Land, in dem 200 Tage hintereinander täglich die Sonne scheint und es ein halbes ^aJir lang ununterbrochen heiss ist, wird nicht das Licht sondern der Schatten gepriesen und dem Gastfreund zugerujfen " Tritt ein in den Schatten meines Zeltes^^ 4{Sß^iJ9-Q-^^ Zeltes, das als Schutz gegenj&icht und Hitze, Staub und Wind imd den Frost der Nachv;>Ä^ unentbehrliche Begleiter des Wanderers, das Hau^^^^des iN^aden ist^ Jeder kennt den Ps*121 "Ich hebe meine Augen auf, auf zu den Bergen, von wo mir Hilfe kommt ♦ •••• Siehe, der Hüter Israels er schläft und schlummert nicht* Ijer Herr behüte dich, er sei der Schatten iib^ deiner Rechten, dass dich bei Tag die Sonne nicht steche noch der Mond • bei Nacht. " « Gott wird von Jesaja gepriesen als "Die Stärke der Geringen, die Kraft der Armen im Trübsal, eine Zuflucht vor den Regengüssen, ein Schatten vor der Sonnenglut — - Premafe^rre^t-^vriTe^die Hitize in der Dürre^J^^^Jf^el^en Sonnenbrand durch •m Wolkeri>atiatten '•(Jes#25). und in den messiani sehen Verheissungen wird neben Frieden, Regen und ÄflQnA^^,aE^ios»>gs/NrvvT. Schatten versprochen» Und es wird ein Schatten sein über alles was herrlich ist, und es wi37d ein Dachl^ sein xum Schat- ten gegen die Hitze des Tages imd eine ZufliK^ht und Geborgenheit vor Wetter und Regen" (Jes#4) 11 HI 11 Sie werden weder himgern noch dürsten, sie wird keine Hitze noch Sonne stechen; denn ihr Erbarm^ r wird sie führen und wird sie an die Wasserquellen leiten" • (Jes.49). Aus dieser Vor stellungsweit sind mehrere bildliche Ausdrücke in den modernen Sprachgebrauch übergegangen, die zwar allge- mein angewandt, aber ebenso allgemein missverstanden werden, weil man die Welt nicht kennt, aus der sie stammen. Die Aus- drücke ^'Schirm" und "Schirmherr" sind biblischer Herkunft und zwar ist als "Schirm" nicht ein Schild und Schirm gegen Waffen oder Regen sondern gegen die Sonne, ein Sonnenschirm gemeint* "Wer unter dem Schinii des Höchsten sitzt und im Schatten des Allmächtigen jruht" ^s 91) "Unter dem Schatten deiner Plügel froh- locke ich" (Ps. 63) i UÄ(3. viele gleichlau.Jb«fide Stellen., beweisen, dasB^^maai-^ und öbiogjbtenjä^^ geborgen sitzt wie unter einem Zeltd^piTT^el^orgen vor den Gluten und' -d-egt- scfaaT^f ene-Itiolyte-^d^r S^jflne wir slmd im Orient! Ebenso wird der Ausdruck " Jemanden unter seine Fittiche nehmen" missverstanden. Es ist nicht ein Pittich gemeint wie jener der Henne, die ihre Jungen beschützt, sondern es sind die Fittiche der Cherubim, jener Flügelwesen, die aus dem ba- bylonischen Kult übernommen wurden, im Tempel von Jerusalem ätanden iind später zu den "Engeln Gottes" vermenschlicht wur- den* Gott selbst wird in den Spätdichtungen der Bibel, dem "Barock" als Wesen mit solchen Flügeln geschildert • Eztbhiel, der ja nicht in Palästina sondern unter den Gefangenen in Ba- bylon lebte und stark von der babylonischen Gedankenwelt beein- flusst ist, sieht in seiner berühmten Vision Kap.l die Er- scheinung Gottes inmitten solcher (babylonischer) Cherubim* Auf di-e^ike^ Cherubim vn^.^-^ta:e-±im^I^ -^ootal't--»t>»Ws B r -iET±h^ir-xrttriTBrTu± Plügel , SchaTrt^n- d er- Go Uhu 1 1 ; T t I V -^1 ' 1 2 9 / >* t '>■ t t c "Wie teuer ist deine Güte Gott, dass Menschenkinder unter dem Schatten \' deiner Flügel Zuflucht haben ( Ps.36). erden sns den Fittichen die'^^^ände Gottes^' und so entstand der ebenfall^s meist falsch interpr^^erte Ausdruck " in der Hand Gottes ruhen", denn ea-*eisst ib^^rtext nicht in Gottes Hand stehen, ter Hgjid dtf'^T^Bseir; fföiriff6mr'^i»rtrer'.*«rHf^ ign ^«i lioanTTfrn arint^r Hänr^tV^rh-^n, Einer jen/er ver- schiedenen Propheten, deren Reden in der Bibel unter dem Sammelnamen Jesaja zusammengefasst sind, führt sich bei sei- nen Zuhörern ein mit der Wendung ,^ a Höret mir zu, ihr Inseln, und ihr Völker in der Ferne merket auf! *^ Der Herr hat mich gerufen von Mutter- Iteb an • • • Bv hot raainon Mund gSm tt P^PgllTlgemacfair - und mlütr- i^n- -ae iiien du bistTifein Knecht Israel, durch welchen ich gepriesen werden will" ( Jes.49) und der Dichter des grossartigen Kap. 51 verheisst deii Ge- fangenen in Babylon nicht, wie man im Norden so gern sagt , dase ''Licht*' der Erlösung^, sondern Schatten. '• Also werden die £rlösten des Herrn wiederkehren und gen Zion kommen mit Jauchzen und ewige Preude wird auf ihrem Haupte sein. Ich, ich bin euer Tröster .... leh 'lepgi mtiiai Äände, auf d as s^^ i^b c^wi^^-^imacar ,pf 1 antf # Httr^^-'tHby-^^J^^ und Mb Jf^rti^rc ^ Zion epicUier, du bist mein Volk." Höchster ?/unsch der Menschen dieser V/elt, in der 200 regenlose Sonnentage auf:^einander folgen: Schatten zu haben^und höchste Gnade des Himmels, nicht Im Licht sondern im Schatten der Gottheit zu stehen. "II ■ mv* ^H • / \ t i D O «t- .^ ,*(« f f f c Die Temperatur in der Trockenzeit i I ( I ELi 38) Waa heisst "mittlere Temperatar" ? ♦ ''''Die Temperatur eines Landes wird gemessen nach der j Luft temper atnr an einem windgeschütüten schattigen Ort in Höhe des Menschenkopfes. lAoot aon r1;jffi -T^Bg^&rntnrftn 1n AW "ständen voifStunden'yfe-f adf^iort riip ? ^QgOO' ^i«eb' dividiert die Summe^durch 24, so erhält man dje "mittlere Temperatur" des Tages odor dns TngRsmi tt»l . Wiederholt man dieses Verfahren während eines Monats und dividiert die Sum- me eter 30 Tagesmitt-el durch 30 so erhält man das "Monatsmit- tel" und führt man die Rechnung das Jahrfdurch und> dividiert ( • 1 4 b' «miüel-durch 365, so hekommt man das "Jahresmit- tel". r I Palästina liegt axtf der Grenze zwischen der heissen xirrl der gemässigten Zone. ^^^; LTj^nVi f^t^y* Wnh p r{(^r f^^y^Tnal t.f^n An Wpt^p teilt -fflfln 4ie •• . i . Oberfläche der Erdkugel in drei Zonen; 1) Die äquatoriale odor hoicae Zone, in der das Jahresmittel PO^tf H'hornohrftitet, Pif^ep '/innff|^pr^^ v^m Äquator je der- seits bis zum ungefähr 30/ Breitengrai 2.)Die gemässigte Zone, 0 .^^0 ^nd 0 ■ liegte Di esbe. ^.one. -xeic Jghre^iimittel awipohen gp bis etwa zum 60. Breiten- 5« Die arktische Zone, in der das Jahresmittel \inter 0 liegt • 30, 30 - CO , CO 90 oin( leii ftlr diu drei Wärmcfloneii» Verbindet man die Orte mit 'äer gleichen mittleren Jahrestemperatur durch linien, so erhält man die Gleichp Warm r Linien, *ie Isotheiinen (Abb. 21). Da Palästina zwischen dem 31» und 33# Breitengrad liegt, kann man schon aus seiner läge erwarten, dass seine mittlere Jahres- temperatur ungefähr 20^ betragen wird, was auch für das ^; Hochland von Palästina zutrifft. Aber der 800 Meter hohe ^. ,. », Staffelhorst zwischen der Küsten ebene im Westen und dem ^^^ ";;(- 400 m k tiefen Jordangraben im Osten, ist keine klimatische Einheit, sondern setzt sich aus einer Reihe von "KlinBprovin- zen^^ zusammen, von denoi Jede ihr eigenes Klima besitzt und die i — \ 4k zussmmen die "Vereinigten Klimastaaten von Palästina" bilden. Die Küstenebene besitzt eine mittlere Jahrestemperatur von 18 ° \md Tel-Aviv liegt auf derselben Isotherme wie Honululu, Berümda, Algier, Teheran und Kanton (Abb. 21) (a). Jerusalem, 800 m hoch gele- gen, ist wesentlich kühler, es lieg-^ auf der Isotherme 15° mit (b) , Jericho -300 m tief im Jordangraben gelegen, besitzt mit 24° die gleiche Jahrestemperatur wie (c). Die auf demselben Breitengrad in einer 100 km - Linie neben einand'rll legenden Städte Tel-Aviv - Jerusalem - Jericho liegen klimatisch um tausende von km auseinander. Wer an einem Oktobertag von Tel-Aviv hinauf nach Jerusalem und von hier hinab nach Jericho fährt, macht klimatisch eine Reise, als sei er von Tunis nordwärts nach Odessa und von hier wieder nach Süden bis Khartum gefahren(Abb.22) \ • 4 Achtung vor Statistiken! •»4>M'i'>LkiiL fco ■"Aiig'Hi»i8W"Waytt ie «iwo t hcNraae» sind **«Äd e«»4MajW9Bj^l^^ ^«öemiMKLhftnge «und V. rttoir.4M»^4w#j;t ^mT!lBgi'Hgtwilei»ttiug-Q»A»a^ . Die Einführung der Statistik in die Wissenöchaft war ein enormer Fortschritt, aber dieVStatistik hat jsbüch ihre grossen Schwächen* Zu- nächst einmal eine "mor\lische"^<^Äi der sie selbst nicht schuld ist; sie verleitet den HeHgjüatjn die statistischen Angaben als Er- gebnisse 2u betrachten, übeKdie er nicht mehr nachsudenken braucht, während sie tatsächjj^ich nur ex\ Hilfsmittel sind, um 2u Ergebnissen zu gelangen» Zahl€h und Kurven machen einen allzu Vertrauens— vAirdigen Ein^^ck, sie gleichen Ho^staplern, von denen man sich durch sichi^res Auftreten düpieren laHßt, während man sie wie Men- sehen behandeln sollte, von denen man w^iss, dass sie schon einmal hinter SchlD(gs und Riegel gesessen» Es gibt nichts Trügerischeres als die ^g. untrügliche Zahtl und nichts Anfechtbareres als die "ünan£^htbare" Statistik» Das \\ ^^ « . . ist nämlich ihre wahfte Gef ahrliclrfceit : Sie ist tatsächlich unanfechtbar und trotAdem fala^. Ein bekanntes Beispiel ipiari..: ein Elternpaar ifet z^i Kinder; das eine wird aondc 2 ) Jahre alt, das andere 82t»/])ie Kinder sind " durchschnitt 11 oh** 42 Jahre alt geworden gebnis , aber vollkomufen ^ t » H % unanfechtbares statistisches Er- ^ahr» Y/ede'r das eine noch da© ^an- dere i(ind ist 42 oi ^r auch mur annähernd 42 geworden. Es -% K t I f- W\\ o steht mit den beidfeii Kindern ähn^jfech wie mit dem" 21» März in Wien", den wir auf S* v*«* k^e^n gelernt haben und der eben- falls nur in den Statistjr^^ j^ijastiert ^/Äber so, wie er dort nach "exakten Metit6derf" errei^net wird, nur drei Mal im Jahr- # \ hundert Ysm den Jtefischen erlebtXwird* ^i fl"5rt"eär* ( X- Jerusalem liegt nit oinom J^afepesw»i^%»jr-^gai/l63^ auf der Iso= thertne von New Orleans, ^ Tel Aviv mit a-inpin J^h Jericho. »j.it— (Mthcth Jalireamil el jroa(jt80| auf u5er 2S0 m i i dl^ ]fcleine Stadt X liegt an einer Autos tras^-tind es werden eh 2 I>ttta# Menschen, meist Kii]djgjr''3iu?ch Unfälle getö- tet* Sta^1b«4J.sehes Ergebnis : I)iy?<;lischnittsalter xsl der'O^- storbenen in obr Stadt I 4j^.--^i- ten* Es gi^^t in der Natur, keinen " Gesundheitszustani •^dxirchschnittliches Lebensalter** f keine mittleren Q?^einp raturenrj Isoxherm^n und wie die klimatischen Begriffe sonst noch heissen mögen. Sie existieren »icht in dur Hatur oondori» • •/• nur im Gehirn /^es Wissenschaftlers* V/ürde man^nem Bauern, und ein rechterXSauer weiss, was Wetter ißt,>4iagen, nachdem man ein Jahr lang, auf seinem Hof mit Apparaten .aller Art ^ beschäftigt war: aein Hof hat eine mittlere Jahrestemperatur von 16 , so würde er lachen, denn er weiss, was die gebildeten und sogar aie Wisseri^chaftlftr oft vergessen, dass es eine mittlere' Jahrestemperatur nicht gibt. Die Isotherme ist ein- wissensch?^ftlicher Hilfsbegriff, nicht mehr; Kairo hat trotz derselben Isotherme als Vüsteijöase ein ganz anderes Kliraa^ als das mitten im Meer liegende Bermuda. Trotzdem wäre es abwegig'« die Statistik zu verwerf en., Es wäre ebenso sinnlos, als wollte jemand eine 100 Dollarnote zerreissen, weil sie ein wertloses Stück Papier ist. Die ^atistik will ebenso wenig " Tatsache*' y \ sein wie die Dollamo'te Gold* Sie ist ein Kredit sdi ein, der den Menschen von der erdrückenden. \ind sonst garnicht zu fassen- den Masse der einzelnen Tatsachen ebenso befreit wie die Dollarnote von der Notwendigkeit die sonst untragbare . Last von KiK Metallgeld bei sich zu tragen* Die Statistik hat die Wissenschaft/ ebenso gefördert wie das Bankwesen den Handel. Wie die Mathematik, die ja auch nicht anders als im Kopf des Menschen existiert, ist sie eine geradezu faszijprende Denk - und Dargtellungsmethode* Darüber brauchen wir nicht viel Worte /* zu verlieren , denn jeder wird von freudigem Erstaunen ergriffen werdtfn, wenn er jetzt eine mathematische K\irve kennenlernt imd/^erfährt, wieviele herrliche Geheimnisse eine einfache 11- nze dem zu offenbaren vennag, der sie zu lesen verstäit. Wir lernen eine klimatische Kurve lesen und -- — lieben. Auf der Abb. 23 ist die Kurve der mittleren Monatstem- peratur von Wien mit jenen des palästinensischen Hochlandes (Jerusalem), der Küstenebene (Tel-Aviv) und des oberen Jordan- grabens (Tiberias) zusammengestellt. Man richte, um sich "ein- zusehen", sein Aiogenmerk ziinächst ausschliesslich auf die Kur - ve von Wien. Wien wurde von den europäischen Haupt s.tädten ge- wählt, weil es nicht so nördlich und meer-nah liegt wie Lon- f ^ f % ^ 9 *^^ ■"*' . H .. DIE. MITTLEREN rv10NAT&TEMPeRArURb.>^ PA LA" öl MONTH • 1 ' > • Die Teraperaturkurven der pal> Städte im Vergleich zu ^f^\J,,2^,,]lß-^^^ don, Paris oder Berlin, nicht so alpen-nah wie Genfl und Zürich sondern weil sich infolge seiner zentralen Lage hier die drei für Buropa vorherrschenden Klimaformen (Atlantisches Klima, Alpenklima, Steppenklima) wie in einem Kreuzpunkt treffen. Die Kurve wurde erhalten, indem man von jedem Monat die mittlere Monat st emperatixr &^taxShS!iL&e>^ f ^1g ^{^"'•^^■^'■^■"^t^'^ ? - ^iinir**" ffi In rinn Sradn^igfl sJLnWug und nun durch eine Linie verband. Y/ürde die Temperatur der einzelnen Monate dieselbe sein, so hätte man eine ^^eLgereohte Liwiit ' erhalten. Die Jahreskurve von Wien ist aber ein steiler Berg: Im Winter sind die Temperaturen unter 0^, im Sommer über +20^ Wien hat Kontinentalklima mit kal- » ten Wintern und warmen Sommern. Sieht man sich die Linie ge- 50 jai 42) nauer an, so entdeckt man, dase sie von ihrem sommerlichen Höhepunkt nach beiden Seiten betrachtet nicht symetrisch ver- läuft, sondern dass der Juli kälter ist als der August und der Mai kühler als der Oktober* Der Vorsommer ist also in Wien kälter als der Herbst. ^Temperaturvergleich zwischen Wien und Jerusalem. Nun vergleiche man die Wiener Kurve mit jener des palästi- inensi sehen Hochlandes. Man findet: '1.) die Kurve von Jerusalem läuft im grossen \xnd ganzen pa- rallel zu jener von V/ien, d.h. Palästina hat, da es wie Wien auf der nördlichen Halbkugel liegt, denselben Jahresh rythmus. In der ersten Hälfte des Kalenderjahres Anstieg, in der zweiten Hälfte Abfall der Temperatur. 2.) Die Kurve von Jerusalem k läuft höher; es ist also in Jerusalem wärmer als in Y/ien. 3.) Die Kurve von Jerusalem ist flacher, weil die Temperaturoi im Winter nicht so tief herabsteigen. Die Y/inter- Sommer- differenz zwischen dem kälttesten uni dem heissesten Mo- nat beträgt in Y/ien 25 in Jerusalem nur 16 ^. 4.) Die Kurve von Jerusalem erreicht ihren Höhepunkt nicht wie die V/iener Kurve im Juli sondern im August. Es wird in Palästina später heiss, weil das Meer näher ist. •5») Dem ozeanischen Klima entsprechend bleibt die Kurve von Jerusalem im Herbst lange hoch. Der Oktober ist in Jeru- I salem so warm wie in Wien der Juli. Der Unterschied ist noch wesentlich grösser als ihn die Kurve erscheinen lässt imd hierin bekundet sich eine Schwäche der Statistik — denn es ist in Jerusalem im llovember nicht nur um 10^ wär- mer, sondern während es in Wien nebelig, regnerisch und sonnenarm ist, strahlt in Palästina fast täglich die Sonne in sommerlicher Kraft und Helle* Palästina hat, was die Statistik nicht erzählt, keinen Herbst. 6.) Der Abstand der beiden Kurven ist in einzelnen Teilen des Jahres sehr verschieden ; im Jiuii uni Juli beträgt er nicht mehr als 2^, d.h. der Vorsommer Palästinas ist ver- hältnismässig kühl ( Seekliira). Darji wird er immer grös- ser; August 4^, Sept. 5^, Oktober, November & Dezember 9^ H 9 V. t \ ^"« yiilfc " '0. •^.»j« ^*'. • •'*«* " f!r*i''»'^T * Eli 45) ■5\ Januar 10^* Die palästinensischen Herbst imd Wintertempera • turen unterscheiden sich von den Wintertemperaturen Wiens viel stärker als die Sommertemperatur* Das Kli^ Palästinas trägt, Btta wie die Temperatur kurve verrät, die Züge des ozea- nischen Klimas, kühler Frühling, spä-^einsetzender Sommer, warmer Herhst und milder Winter. r r A m Temperaturvergleich innerhalb Palästinas zwischen Hochland, Küste xmd Jordangraben. Nun vergleiche man die drei oberen palästinensischen Kurven untereinander und erinnere sich, dass Jerusalem 800 m hoch auf dem Staffelhorst, Tel-Aviv an der Küste auf Seehöhe und Tiberias im nördlicnen/ Graben -200 m unter Seehöhe liegt. 1.) Die palästinensischen Kurven laufen in verschiedenen und zwar sehr verschiedenen Höhen. Jerusalem auf dem Hochland ist am kühlsten, die Küste ist etwas, der Jordangraben wesentlich wärmer* 2.) Die palästinensischen Kurven sind flacher als jene von Wien. Am flachsten ist jene von Tel-Aviv. Die Tempera- . turdifferenz zwischen dem kältesten und heissesten Mo- nat des Jahres beträgt für Wien 23^, für Tiberias 18^, für Jerusalem 16 , und für Tel-Aviv nur 12^, d.h. je weiter man sich vom Inland der Küste nähert, lom so gerin- ger werden die Unterschiede zwischen Sommer und Winter. 3*) Die Unterschiede zwischen den Klimaprovinzen Palästinas untereinander, sind grösser als die Unterschiede zwischen Wien und Jei-usalem, was man daran erkennt, dass die Kiirve von Jerusalem näher an jener von Wien entlang läuft, als an der von Tiberias. Macht man im Juli eine Reise von Europa nach Palästina, so ist der klimatische Unterschied, den man zwischen Wien und Jerusalem erlebt, geringer als jener, den man verspürt, wenn man noch 45 Minuten weiter bis Jericho fährt* ♦» . •" ^•wi i 52 Kli 44) Will man sich eine Vorstellung verschaffen, wie wann es in den einzelnen Monaten zu Y/ien ist, so wandere man von den Beobachtungspunkten der palästinensischen Kurven zu den kor- respondierenden Punkten der Wiener Kurve. Es ist in Jerusalem (senkrechter Vergleich) im Januar um 10 wärmer als in Wien 0 und (wagerechter Vergleich) ebenso warm wie in Y^ien Anfang April* In Tel-Aviv ist es im Januar so wann wie in Wien Ende April, in Tiberias so warm wie in Wien Mitte Mai und am I.De- zember ist es am Tiberias-See so warm wie in V/ien Ende August, nun weiss iade^r, wie eiÄfach j5s ist eine klimatische Kurve zu lese ne statistische Linie e verst alf6^ u er »«Öil en ~ 7 Es wird in Palästina nicht he isser als in Europa t aber - Monate "Juli". Die mittleren Temperaturen sind errechnete und folglich etwas blutlose Werte luid jeder wird mit Recht erfahren wollen . wie heiss es nun wirklich in Palästina wird. Un zu ermitteln, welche Höchst - und Tief st-Temp erat uren in einem Land erreicht werden, notiert man die im Lauf des Jalrires von der Quecksilber- säule des Thermometers erreichten höchsten und tiefsten Punk- te, das "Jahresmaximum" und "Jahresminimum". Da diese in den einzelnen Jahren sehr verschieden stehen , in manchen Win- tern wird es in Europa nicht kälter als - ^\y^^ i^ anderen Jahren z.B. 1929 TOLgk sank das Thermometer) bis" auf -40'^ so führt man diese Messungen viele, z.B. 30 Jahre durch. Ad- Sommer — nOcnst- diert man die 30/Werte und dividiert die Summe durch 30, so erhält man das "Mittlere Jahre smaximum", d.h. die in 30 Jah- ren durchschnittlich erreichte HöchsttemperatuJ^ des Sommers^ und ebenso errechnet man die Tiefsttemperatut des Winters, das "Mittlere Jahresminimum". Auf der Abb.24 sind die mittleren\j Itaxima und Minima von Wien und den Hauptplätzen Palästinas neben einander gestellt, Man wird staunen. Es wird in Jeru- saalem nicht heisser als in Wien und auf dem Karmel bleiben .die Sommert em^peraturen wesentlich hinter denai von T^Tien zu- rück. Die so viel kolportierte Kunde von der "phantastischen Hitze" Palästinas ist eine fLoi» 100 Pabelrf, Wirklich unerträg- * I O y w • O V 5 Ell 45) ( ( ( J fe fei, lieh heiss ebenso unerträglich wie an vereinzalten »^Hundstagen"gJn.Exirppa - — wird es in Palästina niir an einigen der SÄklaixitotHgffÄ, die keinem Jahr zu fehlen pflegen» Charakteristisch für die palästinensische Hitze ist nicht eine exfeorbitante Höhe sondern ihre schier endlose Dauer. Während es in Europa nur wenige Tage hinter einander heiss hleibt und man schon dann nach der "ersehnten Abkühlung lechtzt, bleibt es in Palästina von April bis November un- unterbrochen hochsommerlich, ein Tag wie der andere heiter, heiss und 10 bis 14 Stimden Sonnenschein von morgens bis abends* Man durchlebt einen europäischen Juli, der nicht 30 sondern über 150 Tage anhält. Hierzu kommt die absolute Regenfreiheit. Es kommen zwar vereinzelte Wolken daher ge- zogen, 9fl gtielflenr auel»*H&uw«i«Ien ^Um^ ghgTnik¥MrwpMt»ir^H für di (»I #uropft4igchen Gewitirer charak%e«4^8ti«o]aen XolkMitüraLe ajftHHorizont auf^, aber es ist.zVecklos auf Regen zu hoffen: es regnet nie^ 6, 7f in manchen Jahren 9 Monate kein Regen! Der kühle Karmel. Auch die Maxima und Minima geben kein klares Bild von den wahren Temperaturverhältnissen einer Landschaft. Hierzu muss man noch einen weiteren letzten Schritt im Kurvenlesen gehen, und die Abb. 25 verstehen lernen. Ifen braucht keine Angst vor den drei geheimnisvoll dahin schleichenden Bändern zu haben, sie sind ganz einfach zu deuten, wenn man ihre Entstehung erfahren hat. Es wurde festgestellt, wie hoch in den 50 Tagen eines jeden Monats das Thermometer mittags zu steigen und wie tief es nachts zu sinjjen pflegt imd hier- aus die Summe dividiert durch 50 das mittlere Ma- ximum und Minimum jeden Monats bestimmt» Die Ergebnisse der 12 Monate (I - III) wurden in eine Jalireskurve einge- tragen und die obere Linie a gibt also an, wie heiss es mittags in jedem Monat wird,., und die untere b,wie tief das Thermometer in den Nächten sinkt. Der Zwischenraum zwischen den beiden Linien gibt einen Masstab für die Breite der Thermometerbewegimgen. In Hpifa am Puss des Karmel (l) ist 4 "-^ S5 DIE MITTLEREN THERMOM ETER BEWEG üMSEN ft:r2ii 5G • »L » .1 ELi 46) i » 4 • 1. • es das ganze Jahr hindurch mittags tun 10 wärmer als nachijs; : während dieses gleichmässigen Abstandes laufen die obere und untere Linie der Haifa Kur^e parallel nebeneinander. Im Ja- nuar schwingt das Thermometer zwischen 8 und 18 , im August zwischen 23^ und 53^. Auf dem Karmel, der als ein 300 m hoher Bergrücken die Stadt überragt, bewegt sich das Thermometer ganz anders. Man verfolge zunächst nur die obere Karmellinie, also die M' ttagstemperatur tind vergleiche sie mit jener von « Haifa» Im Januar ist es auf dem Karmel ebenso warm wie in Haifa, von Februar bis Mai wärmer, dann aber steigt die Mit- tagstemperatur auf dem Karmel nicht weiter sondern sinkt äo- gar. Von April bis Oktober eine fast unveränderte, für den Sommer ungewöhnliche tiefe Tagestemperatur! Drei Paktaren wir- ken zusammen, lun die Temperatur des Karmelwaldes auf den tiefsten Stand aller palästinensischen Sommertemperaturen zu drücken» Der Karmel ist erstens ein Berg, zv/eitens bewaldet und drittens ein Vorgebirge, zu beiden Seiten vom Meer lun- spült# Die untere Karmellinie b verhält sich ganz anders: die nächtlichen Temperaturen steigen von Januar bis August dauernd und nähern sich den Mttagstemperaturen bis auf 3^ oder A^ $ sodass das Temperaturband ganz schmal wird die Quecksil- bersäule im Thermometer steht während der Sommermonate Jiili, August , September auf dem Karmel fast still, so wie das Meer- wasser, das bei Tag und Nacht fast die gleiche Temperatur be- sitzt : auf dem Karmel herrscht Seeklima in extremer Form» Diefeemperaturen von Jerusalem ♦ Nachdem man an den beiden oberen Kurven gelernt hat, eine Kurve der Temperaturbewegungen zu lesen, kann man schon aus dem ersten flüchtigen Blick auf die Jerusalemer Kurve das Wesentliche der Jerusalemer Temperatur Verhältnisse erken- ■ nen. Obere Linie, Linie der Mittagstemperaturen: sie steigt von Winter zu Sommer steil auf und fällt ab Ende Oktober wie- der steil abwärts, d.h. auf dem Hochland ist es im Winter kalt und im Somner heiss. Untere Linie, Linie der tiefsten Nacht- ' , temperaturen: das ganze Jahr hindurch tief, steigt kaum über ^^MiiMaMMi« -^ Bei Tpg wirken die vier Elemente des Hochlandklimas / in folgender Weise: 1) Die H'ihenlage (b). Durch die klare Höhenluft strahlt die Sonne in einer Stärke ,-'^ie an die Sonnenstrahlung der alpinen Höhenorte erinnert. Man kann das vielleicht damit erklären, dass in den südlichen Breiten bei einer Höhe von 800 m die Sonnenstrahlimg ungefähr ebenso kräftig ist v/ie in Europa in 1800 m Höhe. Wie in den Hochalpen erscheint auch in Jerusalem die Luft trotz der star- ken Strahlung kühl. Das Auge ist geblendet und die Haut wird ver- brannt und das Thermometer steht auf erstaunlicher Höhe, aber die Hitze wird nicht annähernd so empfimden wie in der Ebene. 40^ Sonnenwärrae in St. Moritz sind etwas ganz anderes als 40^ V/ärme in Zürich und ebenso ist der Unterschied zuvlschen der Hitze von Jerusalem und jener von Tel-Aviv oder Haifa. In den Statistiken, die nur Zahlen und zv/ar die von toten Messins'crumenten registrierten ^ raun-:: H — -V jhlen- bringen, kommt dieser Unterschied in der Wärme nicht atim I iS|3äruck 'ein grosses :':anko der Statistik. 2»^) Das Meer im Westei TS)'7^'J9JS^ ÄÄPi 75 km entfernten Meer weht bei Tag die Seebrise, die bei ihrem Flug über das starKJptrahlende freie Gelände des Hochlandes ihre Feuchtigkeit verloren hat und in Jeru- salem als Trockenwind ankommt. Dieser Teg von Mittag ab ständig und JifiU SALEM B£l TA 6 ^* im ^ % ^^ l. |j| ! wird als äusserst wohltuend empfunden, denn er bringt den Schweiss auf der Haut so rasch zur Verdunstung, dass man, praktisch gesprochen auch im Sommer in Je-rusalem kaum schwit;st. 3.) Die Wüste im Osten (b). D^n beiden kühlenden Paktoren, Höhe i vmd Meer stehen die beiden Hei^i-Elemente Wüste tind Jordangraben ^ y f gegenüber. Die grosse Inlandswüste ist eine Heizfläche von vielen Tausend^A Quadratkilometern, die ohne die geringste Dämpfung durch Pflanz envfuchs oder Wpsser von morgens bis abends durch die Spnnen- strahlen geheizt wird --- bis über 60 Bodenhitze. Die von dem ■■M«<^«««i 0^ :^ende .7rrmlu:"t ist ein Ileiskör^er von mehr als 1000 m Höhe unü von dieser strahlt die Hitze westw-irts. 'Vürde nicht täglich drr Seewind wehen, so v;äre dns ?Iochl.?nd von Palästina durch diese Hei^- irkung ebenfalls eine '.Vüste oder besser gesagt noch mehr eine V/üste sls heute, wo es durch den Wald -^Eoden - und serschvur.d zur /rei viertelwüste verkarstet und vertroclmet ist, ri '•"' r\ C • I JERUSALBM BBf NACHT KALT 7/^A7c ^V// aloer diesem tr.^.uripjen Zustarid durch Aui'fors tun/^, Boden - und V/as- serpflegG wieder entrissen werden kann» 4.) D'^r Jordnnrr'^ben. Die '.iiste v/irkt wie ein auf /gestellter Heiz- körioer, der Jordangraben wie ein eingemauerter Backofen* Das Tote Iv'ecr an seinem tiefsten und heisseste* Sndende ist ein ein,^3;ebauter * m V;pmwe^sserboiler# Die Eacko:?enp:lut steigt aus der Tiefe des Gra- be)is über die V/ü-^^te Juda hoch und würde das Übrige dazu tun, den Auie th^^ilt auf dem Hochland in drr IJähe des Ostabhrngs zu einem " Spaziergang auf dem Lratenrof^t'* zu gestalten, ^n^nn nicht eben fco X i Abenftkonzert in Kopenhagen •- ^ "li .1- i '•^.; #■ Photo fehlt V.', '•> k fir>: r e s ist war t 3 Die Menschen sitzen in hellen Kleidern leichtbekleidet im Freien, denn in Kopenhagen herrscht trotz der nördl Breitenlage Seeklima mit wannen flächten» r V I: -ii!> wenigen Schirokkonächte der Vorsaison, an denen es auch auf dem Hochland abends warm bleibt* Der zweite Abend aber fiel schon in die Zeit des echten Sommers, indem es keine Schirokkotage mehr "* gibt. Es war kalt. Statt in den Lauben "Sorbef^ zu schlürfend, kamen die Gäste in die Hotelhalle und verlangten fröstelnd einen wannen Tee. Vier Wochen später waren die bunten Lampen eLenno ver- schwunden wie die Mahagonibetten v^aö der Terrasse. Man vergleiche die heiden Photographien von der Abb.27# Ein Abendkom:.ert im Tivoli 2u Kopenhagen, das ungefähr dem ITordpol ebenso nahe liegt wie Jerusalem dem Äquator — aber Kopenha gen steht am Rand des Grolfstroms wie Jerusalem am Rand der Wüste. Dort unter dem 60. Breitengrad sitzt man bis Mitternacht auf offenen Terrassen und es wird nicht dunkel und nicht kalt uhd man geniesst den Zauber, nordischer Sommerabende. Und nun sehe man daneben die Photographie eines Abendkonzerts auf dem ölberg. Man kann sich keine grossartige Scenerie für ein Händel-Oratorium denken als das Amphlfftiheater auf dem Skopus» Der Himmel die Decke und die Sterne ^ des Riesenkandelabers und im Hint ergrund die pitferesken Berge der ^ Wüste J da mit der Steilv/and Trans j er daniens als Galerie, kein i Saal der Welt kann feierlicher wirken aber es ist kalt. Auf I den Koniiertterrassen in Kopenhagen sitzen die Menschen in Sommer- kleidern, aber die Zuhörer auf dem Skopus haben ihre Mäntel zuge- knöoft und die Praueh tragen Wollkappen und selbst die erste Geigerin hat einen Mantel umgelegt, denn sie friert Sommer- — * • nachts-ProGa im Süden, in Jerusalera, der Stadt am Hochrand der Wüste. ) ( f i t. iH # \\ I 9 # (^ c Die ^'inde in der Trockenzeit t •jMMMMdM I . r i ( Kli 51 Der Sommermonsun Palaestinas: die ''Ethesien^ der Griechen Solange ueber der noerdliohen Halbkugel Sommer herrscht Tind i'estlaender waermer sind als die Meere, steigt die warme Festlandsluft ueber dem asiatischen Gontinent auf (Sominny Mib»- iHLmum trebei dem rüi'aiü'GIieii Qu^J) und wehi^ zum Ersatz und zur Fuell\mg des Vakuums mtfa--^u-ehl9n> Atlantik- die schwere Hooh= druckluft nach Osten ueber das Mittelmeer und ebenso ueber Palaestina (soAbb.lO)» Dieser die ganze Jahreszeit hindurch stg^i?«pt e und mehr mit IPurcht als Liebe gemischte Hoch= achtung kommen die Beziehungen zwischen den palaestinensischen Dichtern und dem Meer/ drflNah-4e4)ft»«ida dM«*^ue^ braudtitü». nicht hinaus. Nur ein einziges Mal, naemlich in der Erzaehlung von Jona, ist das Meer' der Schauplatz einer alttestementarisohen Begebenheit. A- ß I t . -.-«t •<''-.r • '*• KU 52. i Chris-Igms beruhigt nicht das Meer sondern den Tlberlaeee> asj ^ Im Meuen Testament wird das Meer öfter genannt, aber nicht vom Testament j^ sondern von luther, der den kleinen Tiberiaaee wahr Echeinlich infolge falscher geojj^graphischer Vorstelliingen mit •^(Ja- liläisches Meer" übersetzt. Christiis war wie fast alle (&E Palästi- nenser m^i^. nie auf dem Meer und hat nicht, wie es zumeist er- zählt und auch in der Malerei mehrfach dargestellt ist, "dieaüK^ See" beruhigt^ sondern "den See*% nämlich den kleinen Tiberiasee im Jor~ dangraben, der zmveilen von heftigen Stürmen aufgewählt wird, (s» S##.. )% Paulus jedoch, der viel später lebte, war im Gegensatz, zu Chriartus ein 'A^eltbürger des grossen Römischen Reiches und fuhr als Propagandist mehrere Male (üb^r d^s MiVcelme/6r\nach Kleinasien, ■licn» X^ Der Schiffbruch des Paulus^ j^ Die kurzen Ueberfahrten nach Kleinasien und Griechenland gelin- gen ohne Zwischenfall, aber die Fahrt nach Italien bereitet Schwie- ri2:keiten# '{ " Und von Sidon stiessen v/ir ab und segelten süd- lich von Zypern, weil uns die Winde entgegen waren». . , Da wir aber langsam vortekkamen und iti vieleA Ta- j(p\Q--vtVWg^^ bis Knidos^'gelangteny denn der Wind wehrte uns, segelten v(|ir bei Kreta vorbei uhd zogen mit Mühe vorüber "( Apg. 27). Infolge dieser widrigen Winde verlieren sie unvorhergesehen viel ZeitJ. es ist unterdes Oktober geworden, und nun geraten a;ie ■ i r..^jiTn in in die ersten Herbst stüirae, die um diese Zeit noch nicht bis Palästina, wohl aber ins Gebiet der griechischen Inseln gelangen. II Z ' • • *. "Und da in vielen Tagen weder Sonne noch Sterne erschienen^ und ein heftiger Sturm uns bedrängte, war alle Hoffhung des Lebens dahin." P> * Aber nach 14 Tagen kommen sie doch schliesslich aus diesem noch >- 3 0 I ^ 61 fl t^ "i c J Kli 53 heute berüchtigten Sturmgebiet heraus bis Malta \mäL erlitten hier# / bei dem Versuch zu landen Schiffbruch* Die Beschreibung, die Paulus von seiner Seereise gibt. steht ±^ '^QnifftmganTrr Einklang zu den klimatischen Verhältnissen im östlichen Mittelmeer* Sie gibt zugleich die Erklärung für die geringe Erwähnung der Seefahrt in der Bibel : iifraflinlfriiTu^e-^gl^dat tflti te»An Tüirffl rlrf^hi^kTfwl , grondem 3?|ipu8^ man kann nicht gut von Osten nach Westen segeln, denn man segelt gegen den Wind* Palästi- na liegt, wie man aus den Abbildung, 10 und 11 sieht, während des Sommers auf der schiefen Luftdruckebene, die von den Azoren zum Persischen Golf absteigtf^ ia*^-«^h»4M?, wL#^^^^^ Äkiem liilthkofgBit-» so"-sclmef IcüBffflit miÄ*mi'*-'€inej»-iS egeiboo^-^^ie sen luft- *»fte*-^^*Abhang Äuf w»i^ s . ' I \ 4 % \ )' Die Ost Völker werden Landmächte, die Westvölker Seemächte ♦ Die Völker am Ostrand des Mittelmeers preisen die Ethesien nicht, denn sie wehten ihnen entgegen* Sie brachten ihnen zwar Er- frischung und die Aegypter besingen in einer ihrer schönen j_:»*#l »■U wenalg4tglg.aaQtr>i«i- Hymnen, die den Psalmen der Bibel Vorbild waren, den Y/estwind als den " beglückenden Spender der Kühle, als den er- frischenden Hauch, den zu: atmen des Lebens grösstes Gut ist", aber er hielt die an deji östlichen Küsten wohnenden Völker fest und so entwickelten sich hier ausschliesslich Landmächte, Aegyp- ter, Babylonier, Chittiter, Meder, Perser, Araber, Türken^ sind Landvölker* Die westlich wohnenden Mittelmeervölker «Ägegen wurden durch den günstigen Sommermonsum auf die Meere gelockt , und so wurden sie, wie die Bibel sie nennt, " Seevölker" : die Achäer und Kreter der Homerischen Zeit, die Griechen, Römer und Kar1:yl^ger des klassischen Altertur-^s, die Sarazenen, Normannen, Venezianer, Spa- rfler und Portugiesen des Mittelalters nur die Phönizier machen eine Ausnahme, just als wäre es nur aus dem Grunde, uns Menschen zu zeigen, dass man mit unserer Sucht, alles in der Natur zu erklär en* \tfMbciiJ»»raJg«l^-x^i^i^^ sohaf£€Ja,y. das wohre ^im (?l Kli 54 Leben doch nicht g^ yüi ^jrf einfängt . Sie w^tertwn'fiir^^ Küsten Syriens \ind Palästinas und benuti-ten den Westvdnd, um längs der Küste dahin au segeln und Handel ^u treiben und wurden so ein Kauffahrervolk von der Art der späteren Hanseaten. lS4Eül..wi2Jd«-»4chTt f«hl<(«h«»r WÄÄD- »*« ann**niirtrV"'tfe9S^die'Phönf^ef"''sicir^ ^s Jf-c fl!ebiacÄnä3a--W üäft*??«»)!" 2aL...SaÄCAhro»»' «tttwiaJcÄlWa, ««nder»" umge- k«h*^*'^wahrscheinlich schon als vollendete Seefahrer und Zuwanderer hier an die Küste kamen und^die Kenntnis und Liebe zur Schiffahrt • X ..r''- r entw±T?ltelt'^ W'Jg^ seirxe-igeogT«p f Die Bäiime Palästinas stehen schief # Dass den ganzen Soraner und auch dojyTgroocMjon Teil des Winters hindurch — —ein ständiger und starker Westwind über Palästina weht, braucht man nicht in einem Buch nachzulesen. P^st jeder Baum im Land erzählt davon. Pflanzen, an denea man die Him- melsrichtung ablesen kann, nennt man Kompasspflanzen. In Palästi- na ist jeder freistehende Baum ein Kompaäs, dessen Zeiger nach Osten weist ( s.AbB. 29 u. 30). Auf dem ölberg oberhalb Jerusa- lems steht die Mehrzahl der Bäume schief und nach einem stürmischen Winter mussten so viele von ihnen künstlich gestützt werden, dass der Universität spark mehr einem Lazarett für verkrüppelte Bäume, als einer Augenweide glichC Abb, 28) • Auf AbblMung 29 sieht man eine^ jener gigantischen Terebinthen, die man beim Bau der Strassen Tel-Avivs stehen liess : wie eine grosse grüne Pahne weht ihr Wipfel über die ganze Breite des Pahrdamms - — nach Osten« Man braucht in einer solchen Strasse nicht zu fragen, wie man ziam Meer kommt; man braucht nur die Terebinthe anzuschauen, deren Wipfel nach Osten flattert. Da die Schatten nach Westen ze±gen^$^uU^ massig lang sind, muss die Aufnahme in den f iriihen Vormittagsstunden gemacht sein. Die Terebinthe erzählt noch mehr ; sie berichtet, dass die Strasse jiing ist, um viele Jahre jünger als sie selbst, denn nur auf offenem Felde konnte esab ein Baum so zur Windfahne Qirtwioic»äji.Die jungen Bäume, die heute windgeschützt zwischen den (m 6t 2 «J « 1 '4 d^A^ n/t'^' 7j, V N \ ^ "Worfeln Im Winde". ^ ÄV«_^ „^ „ Zm Segeln könniiT» »**-«« nicht gebrauchen und so sind sie Landbewohner, Bauern geworden, und nun benutzen sie den zuver- lässig wehenden Westwind zu. ^^^^^^^^^^^ "l:^^'^::^ .', .^ ihre Wi---n treiben lass^^.^^^^^^ ^^^^ _ ^^^_7J^ auf einen offenen Platz ^^^^^^^^J ^^.,, ,^3, Hufe die Kör- re Ochsen darüber stampfen, die durch ^en in «<=.«. ^ahpr der biblische Satz: ner aus den Aehren pressen; daher aer di "Man soll dem Ochsen, der da drischt, nicht das Maul verbinden" (^•'-••j- • ü j ■D«.«+ • fl-ip TCörner mit der Spreu, d.h. den Samenhüllen \ma atn jeu^^x ^«^-- wi-rrJ o, in.^pn Um die Körner von dieser Spreu zu trennen, wird derBlI r s;reu und K»rner In die Luft, der Wind " trägt dxe Spreu dIvoX die schweren Körner a.er fallen .u Boden. Viele Mal. wird m der Bi^.el die Eitelkeit des Letene. die Hinfälliglceit alles lrk.chen mit der Spreu verglichen, die der mnd dahinträgt. jeder kennt die Redensart, dasa man die Spreu vom Weizen sondern müaae. aber nur die wenigsten Menschen verbinden mit diesen Worten die Vorstellung einer sinnvollen Handlung. Auf Ahb.31 ist dieses Worfejn 1 7/ zu sehen; man sieht, es wird noch heute geworfelt wie in biblischen Zeiten. Wie dieser Bauer worfelte der bJcdere Boas, als ihm die lebenstüchtige Fa^mi ihre verwitwete Schwiegertochter Ruth in einer gpim^ man Vömytejagt oagon; — liltuat jzuf ühr;^ "Und Faemi, ihre Schwiegermutter sprach zu Ihr: Meine Tochter, ich will dir Ruhe schaffen, dass es dir wohl ergehe. Nun, der Boas, unser Verwandter, bei des Mägden du gewesen bist, worfelt diese Nacht Gerste' auf seiner Tenne. So bade dich und salbe dich und lege dein Kleirl an und gehe hinab auf die Tenne " (Ruth 3) . ^* Johannes kündet das Kommen Christi an mit den bekannten Y/orten :' ' '•' "1°^^ taufe euch mit Wasser zur Busse; der aber nach mir kommt ist grösser als ich, dass ich nicht ^^rvc^ bin, ihm die Riemen seiner Schuhe zu lösen; der wird euch mit dem heiligen Geist und mit Feuer taufen. ^ ^ dem heiligen Geist und mit Feuer taufen. I und er hat seine Wurfschaufel in der Hand; er wird seine Tenne fegen und den Weizen in seine Scheune sammeln; aber die S I wird er verbrennen mit ewis-em Fmjp-r" i rbrennen mit ewigem Feuer "CMatth.3), n:^ % ^rrr. u /l - t . . Aa - V. ' 4 «•■ ^^ I Johannes entlehnt dieses Bild dem Jeremias, der es in einer ganz grossertigen Version angewandt hat. Wieder ein Mal ringt dieser Un- glücklichste aller Propheten um die Seele Judas mit Gott, der wieder einmal den Untergang des unverbesserlichen Volkes beschlossen hat, "Und der Herr sprach zu mir: Und v/enngleic h Moses und Samuel vor mir stünden, so habe ich doch kein Herz zu diesem Volkj treibe sie weg von mir und lasse sie hinfahren!" Und nian folgt die Aufzählung der Leiden, die Gott dem Lande bestimmt hat, Jeremias ist erschüttert: '» )♦ "V^er wird sich denn dein erbarmen, Jeru- salem? Wer Mitleid haben mit dir? Wer wird daher kommen und dir zurufen: Friede sei mit dir?" Aber selbst Gottes Güte ist erschöpft: ♦ /. tt • • • ich bin dee'Erbarmens müde. Ich will sie mit der Wurfs ch auf el zum Lande hinaus- worfeln Es sollen mir mehr Witwen \m- ter ihnen werden, als Sand am Meere ist..." T>o-r VH^A m^4- A^ w» 1^ . , /V/^^io^*«*^^ >^ir^^*t^ (Jer.l5), Der Wind,mit dem geworfelt wird, kommt veii Wejüeu, daher sagt der Araber: 4 f fi (^ "Gesegnet hat Allah den Ort, dessen Brunneni im v/est en (denn mit dem Winde kommt der Re- gen), dessen Tenne im OstenJ ^sodass die Spreu nicht gegen das Haus fliegt ) und des- sen Friedhof im Süden liegt ( denn nach Süden nach MeMka wendet sich der paästinensische Araber beim Gebet). u « <, 1 \ 1 . 1 t L i^^WH^i*"»"^"' I I wem ■PXi^lP^ I "Der WelngtocKR In Belnem Hause"« Einer der sittliche, (^ifögedanken der Bifeel ist "der Se- gen der Arbeit". Bei fast allen antiken Völkern wurde, wie heute noch vielfach in Orient, die Arbeit verachtet und von Prauen und Sklaven verrichtet, während der "Freie" seinen Tag ±m Bad oder auf dem Sportplatz, auf dem Markt oder in den Tempelhallen und seinen Abend beim phäakischen Schmaus, beim Symposifl» oder beim Würfel- spiel auf den Bärenfellen verbrachte. Nur in der Bibel wird das Lob der Arbeit gesungen;X _ im ,» ■■■■■'•» % •VI " Wie die Schösslinge des Oelbaumes um den Stamm" verstehen zwar die wenigsten Bibelleser, denn sie kennen das Leben des Oelbaumes nicht; aber den Ausdruck "der Weinstock in deinem Hause" hält man für einen Druckfehler oder eine Ungenauigkeit^ und vergisst, dass üngenauigkeiten in der Bibel zu den allergrössten Seltenheiten ge- hören. So wie es da steht, ist es schon richtig: Weinstock "in dei- nem Hause," denn auf dem Hochland ist der Wind so stark, dass empfind liehe Pflanzen wie Weinstöcke nur an wind geschützten Orten gedeihen. Auf den Tächern und Terrassen von Jerusalem können nicht nur keine Jb Geworfelt wird mit dem gleichmässig und zuverlässig wehenden Monsimj *ie vereinzelt auftretenden Sturmwinde aus der Wüste sind zum Worfeln ungeeignet. Daher prophezeit Jeremias dem Volk zu Jerusalem: "Es kommt ein dürrer Wind über das Gebirge her aus der Wüste, nicht zum Worfeln und nicht z\m Schwingen! Ja, ein Wind kommt, der ihnen zu stark sein wird; da will ich dann ^ mit ihnen rechten" (Jer. 4)» 75- / / ( I > *. % 7 t, IT ;K Warum das Tal Josaphat das T«tental von Jerusalem wurde. Die fünf Bü^er Moses wurden unter König Josia als "Thora" oder "Gesetz" fiA^t» Nach und neben diesem Gesetz durfte kein zl^eites Gesetz niedergelegt werden, sondern alle sonst noch notwendigen Vorschriften und Auslegungen des Gesetzes dupfle«. nur als "MiJndliche Lehre" von den Gelehrten schulen behandelt und von Lehrer auf Schüler mündlich übertragen werden* Als das Reich durch die Römer zerstört und das Volk über das Römische Imperium zer- streut wurde, waren es nur wenige Gelehrtenschulen in dem veröde- ten Palästina und dem benachbarten Babylon, in denen diese üfündliche Lehre gepflegt werden konnte, während das Volk in den weiten Teij/en der 'S'elt unklar und uneins zu werden begann, wie es das Gesetz auf das tägliche Leben, und zwar das gewaltig veränderte tägliche Leben in der Zerstreuung, der " Diaspora" nun anwenden sollte. Man be- schloss, die Mündliche Lehre zu fixieren, un-d um keiner bestimm- ten Lehrrichtung den Vorzug zu geben, wurden nach Babylon Synoden einbeiTifen, auf denen Abgesandte aus aller Welt^pnd Vertreter aller Richtungen den gesamten Lehrstoff diskutierten» Diese Dis- kussionen wurden nach Art unserer heutigen Eongressdebatten ge- sammelt. Es entstand ein Kongressbericht von 18 Eoliobänden, ein Werk, das man nicht lesen sonde^ wie Pandekten nur studieren kann: der Babylonische Talmud, neben dem nocft eine in Palästina niederge- schriebene Ausgabe, der Jerusalemer Talmud existiert. Im Talmud V wird viel altes Volksgut a\is Palästina überliefert, ebenso alt und ebenso original wie das biblische, und da sich die Mündliche Lehre mehr als das Gesetz mit dem täglichen Leben befasst, ist der Tal^- mud für die Na ttige schichte des Landes eine fast ebenso nichtige Quelle wie die Bibel. Hach der Anweisung des Talmud soll man keine Gerberei westlich/ von Jerusalem anlegen, weil der Wind die üblen Gerüo^Q über die Stadt trägt, eine kluge Regel, die in der Neuzeit leider^ nicht mehr beachtet wird, denn heute arbeiten Steinbrüche, Zement- fabriken und Sagemühlen westlich^ von Jerusalem und mehren den 1 1 7C i Kli 60 w staub, der ohnehin so überreichlich vom kahlen Hochland axif- * geweht wird, Andere^Regeln des Talmud^ lauten: ^^^^e^.^^^^ ^^^ r/m^^ " Lege dich nicht östlich, von einem Haufen ^ ''^ Kümmel, denn du könntest im Schlaf betäubt ^ ^ werden ^md sterben und bist dann selbst schuldig an deinem Tod." "Begegnest du einem Aussätzigen, so stelle dich ; ]^ J nicht östlich von ihm, dass nicht der Wind die '•' / Ansteckung dir zutrage." Wegen 'des herrschenden Westwindes war es a\r h verboten, die Toten westlich von der Stadt zu begraben und so wurde das einzige öst- lich der Stadt laufende Tal, das Tal Josaphat zwischen Jerusalem und dem Oelberg das Totental (s.Abb )• -j^ • /i Die Meeresbrise bei Tag# ^ Neben dem grossen Jahrzeitmonsun gibt es noch einen kleinen Tagesmonsun* Im Westen liegt das Meer, im Osten die Wüste# Das Meer ist kalt, die Wüste heiss# Je höher die Sonne steigt und je heisser der Tag wird, um so grösser wird der Unterschied, um so rascher steigt die erhitzte und leicht gewordene Luft über der s 4 Wüste auf und saugt nun die kalte Luft, die über dem Meere lagert, von Westen her an: ausser dem eigentlichen grossen Monsun weht nun, je weiter der Tag vor schreit ei-, um so stärker-und je heisser der Tag über dem Lande ist, um so kräftiger, der "Tagesmonsun" in Form einer kühlen SHKäJcxsxsx Seebrise (Abb,31r?) (!)• Hieraus erklärt sich die paradoxe Erscheinung,' dass es in Palästina nicht wie in Europa j^ gegen 2 Uhr mittags sondern in den Morgenstunden am heissesten ist* Wer das Land nicht kennt, seufzt um 9 Uhr morgens: So heiss ist es schon jetzt, wie soll das erst am Mittag werden! Aber der landeskundige |röstet ihn: mit der Pünktlichkeit gines XJhi^erkes setzt an der Küste gegen 10, in Jerusalem gegen 11 Uhr die tägliche Meeresbrise sich durch, als habe eine unsicht- bare Hand am Firmament einen himmlischen Ventilator eingeschalt et • Nur an Schirokkotagen bleibt die Brise aus und auf diese Ausnahme bezieht sich die bisher ganz und gar unverständliche aber nunmehr kläre' Stelle in Hiob 57: '•Du, dessen Kleider heiss sind, wenn dem Laj3jiß_der Mittagswind fehlt und der^ Hi^mmel über dir grau -und regungslos v;ie' ein gegoss eher - Spiegel ausgebreitet ist" V- z . "^ ». ip*» nt tmimm " W^ i| n ^ / Die Wüstenbrlae bei Nacht« 4lÄ ^f. Gegen Sonnenuntergang wird es ilber dem Hochland wind- still. Die sich abkühlende Wüste erreicht die Temperatur des eine exakte Beschreibung des Schirokkos : der Himmel ist grau, weil Sand in der Luft schweblv er ist regungslos wie ein gegossener Spiegel, weil die von der Wüste, von Osten her über das 'Land, flutende Heissl uft die kühle Brise vo 77 c kommen läsrt^iind niin sind im Gegensatz zu '^den normalen TageÄ. rise vom Meer- nicht auf - die Kleider warm* fif^. \ y / An normalen Tagen erreicht die Brise zwipchen 3 und 4*^^ eine solche Stärke und kühlt die Luft über dem Hochland derart ab, dass man allgemein um diese Zeit die Fenster öffnet, -m die frische Luft durch die Räume ziehen zu lassen. ''IT sen erscheinen ; aer ueüextieuig »oü — .^^. ristisch für den Al^and» A«n Sommerabend auf dem Hochland • An der Küste unten lechtzt man um diese Zeit nach einem Eisge- tränk« Aber dieser Unterschied in der Temperatur ist nicht der "bedeutendste» Viel unterscheidender für Küste und Hochland ist der grundsteiiEliche Unterschied in der Feuchtigkeit der AtmoH- sphäre» \ % » {' i Tr e a t Infolge des monatelang unveränderten Barometerstandes ist die palästinensische Trockenzeit eine Epoche von "Schönwe- ter" nicht nur draussen in der Natur, sondern auch im Men- schenkörper» Die Regenzeit dagegen bringt starke voad unver- mittelte Schwankimgen -des Luftdruckes, der Feuchtigkeit, der Temperatur, der r/inde und der elektrischen Statik und ist daher eine wesentlich weniger geaunde Jahreszeit. Auch hie'^r In Palästina ist die heisse Jahreszeit gesunder als die kühle» In Europa wäre .es unter ähnlichen TemperaturveA. ältnissen umgekehrt, nveil Trockenheit und Beständigkeit der Wetterlage fehlten. i )l ^-^ lü I Die Wüstenbrise bei Nacht* 7h Gegen Sonnenimt ergang wird es über dem Hochland wind- still* Die sich abkühlende Wüste erreicht die Temperatur des Meeres, und folglich herrscht westlich und östlich des Landes der gleiche Luftdruck: die V/ageschalen stehen still* Im Lauf des Abends wird die Wüste, deren nackter Bofl en seine V7ärine rasch gegen den wolkenlosen Himmel ausstrahlt, kälter, und nun weh^ der Wind in umgekehrter Richtung als kühle Wüstenbrise gegen das wärmere Meer ( II )• Jet25t beginnen die Menschen, die bisher von der angeneh- men Abkühlung gesprochen haben, zu frösteln, sich in den Garten- lokalen den Mantel umzulegen und die Terrasse, auf der man den erpten Teil des Abends verbracht hat, mit dem Zimmer z^x vertau-^^ / / ! % sehen. Die Limonaden gl äs er werden her^usge .ragen -und die Teetas- sen erscheinen ; der Uebergang von Limonade zu Tee ist charakte- / .ristisch für den AdMttd, ii«R Sommerabend auf dem Hochland, "^ An der Küste unten lechtzt man xxsa diese Zeit nach einem Eisge- tränk« Aber dieser Unterschied in der Temperatur ist nicht der bedeutendste* Viel unterscheidender für Küste und Hochland ist der grundsfälEliche Unterschied in der jTeuchtigkeit der AtmoK- sphäre» 7J I 4 Infolge des monatelang unveränderten Barometerstandes ist die palästinensische Trockenheit eine Epoche von "Schönwe- ter" nicht nur draussen in der Natur, sondern auch im Men- schenkörper. Die Regenzeit dagegen bringt starke und unver- mittelte Schwankungen -des Luftdruckes, der Feuchtigkeit, der Temperatur, der Winde und der elektrischen Statik und ist daher eine wesentlich weniger geaande Jahreszeit. Aneh hif^r a I In Palästina ist die heisse Jahreszeit gesunder als die kühle. In Europa v/äre .es unter ähnlichen TemperaturveA. ältnissen umgekehrt, pveil Trockenheit und Beständigkeit der Wetterlage fehlt en» 1 land lind Dung waJ^noch viel schwerer aufzutreiben. Die Setzlinge wurden nach einem genauen aest^etischen Plan verteilt, aber die Rechnung war ohne den Wind gemacht. Nichts gedieh^f. Die Rosen warfen, noch ehe die Jungen Knospen sprangen, ihre jungen Blät- • ter ab und standen kahl wie Ginsterbesen da/, die Mimosen ver- suchten, in dem kalten Wind rasch Blüten zu treiben, um sich fort- zupflanzen, MJuLxJumxatmx&glbKBt verkrochen sich aber dann in ihre Dornen, und von den Reben, w ei t4ier geh ölten, "beson'^ers wohlsolunecken^ den" und "frühreif enden Sorten", "Tafeltrauben" konnte ich nicht einmal wie der Prophet klagen: "Ich habe süssen Wein gesetzt und siehe, er hat bittere Trauben gebracht", denn meine Rebenstöcke brachten nicht einmal "Herlinge". Ich hatte wie die meisten Menschen die Bi^el nicht aufmerksam genug gelesen; es steht geschrieben: "der Weinstock in deinem Hause" # Ein ./ein- stock gedeiht auf dem palästinensischen Hochland nur, wenn er als Krüppelrebe dem Boden angeschmiegt sich vor Wind und Frost zu schützen vermag, >»» als hochgezogener Weinstock nur an einer ^ A j wind geschützten Ost- oder Südmauer, am besten aber in dem Innen- hof des nach orientalischem Must er gebaut ^ Hauses. Hier giünt der Weinstock neben Zitronen und Quitten fast das ganze Jahr hin- durch, rankt sich langsam v/?:ch3end an den Kachelwänden bis zum offenen Dach empor, erreicht ein sagenhaftes Alter uind trägt Jaiir für Jahr Frucht wie das mit Fruchtbarkeit gesegnete Weib der pa- triarchalischen Familie: • * "dein Weib wird sein wie ein fruchtbarer V/einstock in deinem Hause" (Abb*29). Ich aber erntete statt Trauben Enttäuschungen, denn ich hatte " *: meinen Weinstock nach europäischer Art an, iind nicht wie die Bibel für Palästina vorschreibt in mein^^ -^4use gepflanzt« ^ « X> p » o Die Feuchtigkeit in der Trockenzeit 4 S.r> / ^ f ( C c \ 79 Kli 62 Was heisst "Relative Ppuchtigkelt" ? gen* Mir ging es einst nichtvt)es- genen leidens ist ja, ies Anderen zu Ein Ausdruck wie "Relative "Tüchtigkeit" ist geeignet. Jahrzehntelang Pur cht einz ser. Aber der Sinn des sparen, und so solL^eder in fuenf Minuten nun wissen, was relative Pe^^^'y^elt ist ohne Furcht und^^^emie Schwierig^* keit. Wir gehen an den Kochtopf, der uns so anschaulich den Unterschied z?;iachen O^iean und Pestland dpinonsl!aerte* Das V/asser hat unteroddsen zu kochen begonn^etn und ist zxxm Teil verkocht. Wohin? il±v schauen uns um. ^ie Fensterscheiben sind mit Tröpfchen beschlagen. Könnte ma^' Wassertropfen mit Er- kennungsmarken verseken, wie Zugvögel, so würden wir fest- stellen, dass die Troi^en, die ;}etzt an den Scheiben hängen, aus dem Kochtopf stammöm. Die Xuft setzt sich, wie S. •••* beschrieben, aus unsichtiger Xl^i^^^ Teilen zusammen, den Mole- külen ; erwärmt man Luft,\gfo geraten die Moleküle in immer heftigere Schwingungen, ^\fernen sich von einander, sodass die Luft dünner und leidhte^ wird und aufsteigt. Ebenso setzt sich das Wasser aus K61ekülenv zusammen ( Abb. 33) ; auch diese geraten, wenn man sAe erwärmt, \in Schwingung, entfernen sich \ von einander, überwinden schliesslich die gegenseitige An- ziehung, die " S?chv/ere" und fliegen davon. Wasserkochen heisst einem Wasser ao viel V/^rme zuftihren, dass die Moleküle sich entfernen und in die luft fliegen. ]Xer Dampf, der dem kochen- den Wasseiventsteigt, ist nichts anderes^, als das Millionen- heer der/Moleküle, die dem Wasser entfliegen. Beleuchtet man 7 ' \ den Daiapf durch einen Lichtstrahl, so erkennt man, dass er 'öpfchen besteht, die umso kleiner wenden je höher man si^ verfolgt und schliesslich ujisichtbar sind, weil sie sich Moleküle aufgelöst haben ( 2). --'^^-^^^ aus Dil^^n^^der Luft-iMÄifc,ÄT- daffi|i£un^--¥«rr^9twi5r unsichtbar schwebenden Wassermoleküle nennt man die Feuchtigkeit der Luft. Da z^e± Drittel der Erde von Wasser überdeckt sind, enthält die Luft immer gewisse MelXr gen von Feuchtigkeit^ oAor f wi-e-ift€»'->'Bi^l9K£JJ^ #ifc^ • I ii> l 30 Uli 63 gw^bsl.Xs^&^^^^'^'^^^^-^'^^'^f^s^^'^^yi" » ''»'ie viel, das gibt die •• relative Feuchtigkeit" an. • ü3r^r^ck#«igen wtoh di*^«^*assöTlnolerirtl3e m^ &e-(rfe4n€hy^ffi«r slv erWgggfr; ipöl"t man sie ab, so stel- len sie ihre Schwingung ein und ballen sich infolge der An- ziehung der Moleküle zu Tropfen zusammen un4-f»ei^ , Ueber dem Küchenofen ie^.#€»*itifftrm| doafe «schweben die Wassermoleküle frei als "Feuchtigkeit" ( 3)» Am Fenster ist es kalt; dort stellen sie ihre Schwingungen ein veno, erscheinen wieder als Tropfen; erscheinen diese an festen Gegenständen, so nennt man sie "Tau" ( 4); erscheinen sie freischwebend in Dampf der luft, so nennt man sie/Nebel oder Wolken, , o«--ii*^a «örÄ ol e 4ret5lb iettt üft ( 5 ) • i Dampf der Lokomotive^ des Teekessels, A«gy»fri.gftye4rt e ; Nebel l in den bewohnten Schichten der Atmosphere: über ^mm. Wiesen, Städten, Ttt»6r dem Meer ; ^ Wolken in den unbowebniien Höhen der • Atmosphäre • 3im>^wi^mw±±fi^!l^^ "Ifrei s chwe- T^end^ .«tees^OTfiOl^eküle als Fettöhtlgkert^M '^SitHllten^^i^^ . und,-;fällt alnsö-'miir illl^öl? Temperatur. Die " relative Feuchtig- keit" gibt an, wieviel Wassermoleküle in der Luft als unsicht - bare Feuchtigkeit In Aeip*^fitgp%» enthalten sind, im Verhältnis ZTjir Höchstmenge, die bei der jeweiligen Temperatur überhaupt Vorhanden sein könnte. Die Höchstmenge gibt man mit 10051^ an und stellt nun fest, wieviel wirklich vorhanden ist. Eine Küche It 1000 Liter Liift i(^VVWN L«#t 21 jj^armV 30 Liter Wasser verj&eaiigri, '«fei« man 100% relative leuchtigkeit erreicht hat, ««^ .sich in der Luf^ Dämpfe, Nebel, Wolken, an den Fensterscheiben Tautropfen zeigen. Hat man 15 Liter Wass r verkocht ^ so besitzt die Küchenluft eine relative Feuchtigkeit von 50jS und verdampft man nur einen Liter, so erreicht man 3/^ der möglichen Höchstmenge. Eühlt man nun aber die Küchenluft auf 11° ab, so ändern sich die Verhältnisse. Hatte man bei 21fö Wärme 30 Liter Wasser verdampftjso ballen sich jetzt mit der Abkühlung 5/6 aller frei schwebenden Wassermoleküle zu Tropfen zusammen und eö regfnen 25 Liter Wasser aus der Luft aus und überfluten de n i t 3 Q t I » c I f 8/ <^. Kli 64 n aa^gcktüilteo' Küche, denn Toei 11 kann man in 10«0 Liter Luft statt 30 nur noch 5 Liter Wasser verdampfen. Schon nach Verdampfung von 2 1/2 Liter sind 5C?S der relati- ven Feuchtigkeit erreicht. Da die relative Feuchtigkeit erkennen lässt, um wieviel Prozent die augenblickliche Luft- feuchtigkeit von der Hegengren^eslOO^ entfernt ist, ver- mittelt die Zeigerbewegung am Feucht igkeitsmess er ein ausge- zeichnetes Bild von der V.ett erläge und vor allem der Wetter- tendenz. Eine Luft gilt als trocken, wenn sie weniger als 509^, und als feucht, wenn sie mehr als 66^ relative Feuchtigkeit aufweist. In Europa pflegt der Feuchtigkeitsgrad der Luft an Nicht-Regen-Tagen 60 Ms 80?^ zu "betragen. ( -> ^'t \ 'ü .1 '^y ^ — — r I V. '!• I I ? i/ Palästinas Trockenzeit ist keine echte Trockenzeit. rie im Maximum über den Azoren nied ergleitende Luft ist, trotzdem sie "Meeresluft" ist, eine Trockenluft, weil sie aus kalten Höhen niedersteigt und folglich nvr wenig freiscbveben-. den Wasser dampf -ed^ig^'g'giigfe UA^Icei b enthalten kann. Das Maximum über den Azoren ist ein Trockenluftventilator wie der Haar- ' \ i 1 :,'* «Ad»A«a^iA* SI trockenapparat* Wo Länder von dieser Trockenluft überweht wer* den, verdorrt die Pflanz env/elt, und daher sind die Weltteile im Bereich dieses Sommermonsuns vom Atlantic bis zum Indi- schen Ozean: die Südteile von Marokko, Algier, Tunis, Lybien und ganz Arabien Wüsten geworden« Jen^ r Teil des Trockenluft- stroms aber, der in Palästina eintrifft, hat auf seiner Fahrt das Mittelmeer in seiner ganzen Länge überflogen und ^.war das sommerlich warme, viel Wasser verdunstende Mittelmeer. / i •,.- .... - * ■*■"" ^^ •■ ■ ^^1 •y>> ■ JERUSALEM .,: fl*r- ,t^ *>■•' '*'" .a>< V ; ■>yfc l '« V f . ^. *' ^^ \ f 2 "WAC-jv^rvA y \ i i r*.'* c ■\ 23 Trockenzeit! Nach der »weiten Version der Schöpfungssage ^^soll Gott dem Mensche. , den er aus Erde geforMUt hatte, den "le- bendigen Odem" in die Nase gehlasen tehen. Palästina ist der Mensch aus Ton und mit dem Westwind hläst Gott den lebendigen Odem in das Land, TBL-JIVIi/ V r i ^ "W IUie ein Besen den Staub vom Soden reisst^erV,7asseinoleküle von der~ÖiDerfläehe des Meeres, und wenn er ah die Küste Pa- lästinas kommt, ist er gar kein Trockenwind mehr sondern ein feuchter Seewind geworden. In Palästina regnet es 7 Monate .. nicht ™ aus Wolken, Aber der Sommermonsun trägt ununter- '^brechen Wassermo leküle herbei, einen unsichtbaren Regen, der über Stein.e und Dächer, Bäume und Gräser wenn s.iioh nicnt rie- ' seit, 30 doch weht. Könnte man sich eine Brille aufseti.en, mit der man Wassermoleküle sieht, so sähe man in der Luft des palästinensischen Westvdndes die Wassermoleküle wie Schneee- flocken dahertreiben: der tägliche Regen Palästinas in der I L .;,-!-^,.*f1IJ> r f \ R •'\ >>^- > molekülen "beim -Plug des Windes landeinwärts reicht, soweit reicht das bewohnlDare Land von Palästina ostwärts • i^ährt mqn von der Küste landeinwärts, so kann man die Abnahme* der Feuch- tigkeit von Kilometer zu Kilometer messen und sogar fühlen» Die landwirtschaftliche Hochschule von Mikwe Israel, die älteste des Landes, liegt nur 2 Km. von Tel-Aviv landeinwärts, aber der Zeiger des Hygrometers steht Ijjier um 10?^ tiefer 1 Dort, wo die letzten V/assermoleküle aus dem Azorenwind herausgefallen sind, \xnd er mm wieder, was er ursprünglich gewesen, ein Trockenwind ist, dort stehen die letzten armseligen Gräser als ^f ' die letzten Tropfenfänger im Sand und beginnt die grosse Sy- risch-Arabische Inlands wüste. Palästina ist nicht mit der Elle gemessen sondern mit dem Peuchtigkeitsmesser. Geht ein Mann mit dem Hygrometer vom Meer nach Osten, ohne aufzuschauen, so ! kann er am Stand des Zeigers ablesen, wann er die Ostgrenze des bewohnten Landes erreicht hat. Die beiden Haupt lands che ften Palästinas: die feuchte Küate und das trockene Hochland» Infolge der Abnahme der Feuchtigkeit von V/est nach Ost^^ ist Palästina in zwei £xzxiK±K3i parallel n eben elnand er- lauf endei landstreifen geschieden : die feuchte Küste "und das trockene Hochland; an der Küste ist es ^t^\/ll/^llj^U sehr feucht, üter 10j(> Feuchtigkeit im Durchschnitt, 6s ist feucht bei Tag* und bei llacht, im Sommer und im Winter, sodass die Feucht ig- keitskurve fast wie eine grade Linie durch die Reihe der Ka- lendermonate läuft ( Abb.35) ( a) • Über dem Hochland aber niimnt bei Tag, wenn die Sonne scheint und die kahle Pelsenland- Schaft zu glülien beginnt, die Feuchtigkeit stark ab , sg atark. .,., . , ,,. . >; ..v■Vf-•■:•-^'"''- In JerusaL^_scJMdJfeÄ,i,,jjaJ5^.9 Hochsommer, pj2^EiHt«öJt gQnittjn€iP"-l«ftwn , denn der Trockenwind trägt alle I'euchtigkeit wie von Steinen, Mauern und Pflanzen so auch von der Men- schenhaut davon. Abends hingegen, wenn die Sonnenstrahlung aufgehört hat und das steinerne Hochland rasch erkaltet, macht sich die Feuchtigkeit deqfWindes bemerkbar und in der züAeiten Hälfte der Nacht, wenn 'die Temperatur ihren Tiefpunkt erreicht, und di e »«^-*+ieg^-jTr-ia^ehr tief, so setzt sich die g.^ Feuchtigkeit der Luft als Tau an den kalten Stein\ den • Spitzen der Pflanzen und den feliyan Fasern der Wollstoffe ab* Im Gegensatz zur gleichmässig hohen Feuchtigkeitskurve der Küste durchläuft jene des Hochlands eine bewegte Linie (b) • In den winterlichen Regenwochen ist es feucht; nach Ab- schluss der Regenzeit fällt die Kurve sbeil abwärts und erreicht im Juni ihren Tiefpunkt, um dann rasch wieder an- zusteigen* Wer diese Kurve als Unbefangener sieht, ohne zu erfahren, welchem Land sie entstammt, wird den Fehlschluss • 1 > 1 I y » ziehen : im Juli beginnt es zu regnen. Aber Palästina ist das Land der Paradoxe und der xujerwarteten Lösungen* Hier mitten in der der Trocken- • 1 1 • steigt die Feuchtigkeit s kurve zeit Stil an, ohne dass ein 3?ropf en Regen fällt, weder Jetzt noch in den kommenden Wochen • Sie steigt, weil Palästina von dauerndem, Westwind überstrichen wird und das Mittelmeer im Sommer warm wird un^ viel V/asser verdampft. Der Azorenwind wechselt sein Kostüm; bisher kam er als Trockenwind im Tro- penanzug ; mitten im Sommer zieht er sich um und erscheint im Gummimantel. Der Windapparat, der bisher trockene Heiss- luft gab, beginnt Wasser zu sprühen! C Q\ •• Die ersten Frühlingsblumen auf dem Hochland im August! Pflanzen, sind sehr feine Indil^atoren für das V/etter# Die Knollen und z»wiebeln,die im trockenstarren Boden ihren Sommerschlaf halten, merken die Zun?^hnE der Feuchtigkeit nnd beginnen zu quellen und zu keimen, und als erste von allen " Frühlingsblumen" erscheint über den ausgedörrten Feldern die meterhohe Dolde der Meerzwiebel und verkünd( t dem Wan- * derer das Ende der Trockenzeit — ehe der erste Regen fällt, und 16 Regenzeit einsetzt! im August! Acht Wochen, Y/ochen, ehe die eigentliche 2S- .i I f Die Pflflnjzenwelt der Küste: Treibhauaflora. -■ ■ ■ ' " " I ■ ■ III ■ ■ ■ I I ■- aiBÄKteti^KitxHHä gleichmässige Feuchtigkeit und gleichmässig Wärme das ist das Klima des Treibhauses, ideal für Pflanzen. Die feucht-warme Küstenehene, schon im hohen Lied als die Ebene Sharon, die Ebene der Rosen und Iili?n bfestjjigen, Js t heute die Gartenheimat der berühmten Jaffa- orange, die das bisher verödet daliegende Küstengebiet in einen gewaltigen Orangenhain verwandelt hat, durch den man mit dem Zug stundenlang dahin fährt. Einer der grössten Gärten der Welt, ein zweites Meer neben dem der Küste, ein Meer, des- sen Wellen die dunkelgrünen Büsche und dessen Ruch der Duft der Orangenblüten ist. Selbst die Städte haben sich ganz von selbst durch die Eruchtbaikeit des Treibhauskliraas in Gartenstädte verwandelt • Tel-Aviv war nach dem Gründungs jähren das Muster einer hässlichen Kolonialstadtj aber die üppig i ?(r ) ! wuchernden Pflanzen haben alle Sünden der diletanti sehen Architektur dieser Prühepoche gnädig verdeckt, so wie die Friedhöfe um so schöner werden, je mehr die Pflanzen die Produkte der Steinmotzen überwuchern* In der späteren gehobe- neren Epoche des planmässigen Städtebaus und des kultivierteren Wohnstiles hat man dann die Fruchtbarkeit der Landschaft glücklich einbezogen und heute ist Tel-Aviv auf dem Wege, einer der schönsten Gartenstädte d^r Welt zu werden Dank den Pflanzen* Wie von selbst verwandeln sich hier die Maka- dam Strassen in Boulevards und jedes Haus, dem man auch nur den kleinsten Umraim freigelassen, wird im Laufe von 5 Jahren eine "Villa". Bekommt man In Exiropa eine " Zimmertanne" ge- schenkt, so kann man sich mit ihr mühen so ^el man will; nach sechs Hona^en sieht sie, wenn sie überha^upt noch lebt, aus wie eine Küchenleiter, der die Sprossen ausgebrochen sind* In Tel-Aviv wird sie bald zu gross für den Topf; man setst sie in den Vorgarten. Im ersten Jahr benutzen die Kinder sie, um ihre Künste im Hochsprw^^ zu probieren. Im zv/eiten Jahr aber geht das nicht mehr und im übernächsten steht ein Kande- laber vor dem Haus, feierlich wie ein hoher Tempelleuchter» Eine hässliche Betonmauer wird als störend empfunden. Wichts leichter als das; man setzt zwei Bougalnvlllen ein, zwei struppige Besen aus grauem widerspenstigem G-estrüpp. Aber aus den Besen wachsen Blätter und die Blätter beginnen zu leuchten wie der Himmel in der Morgendämmerung und es dauert kein Lust- rum und die Mauer aus Beton hat sich In eine glühende Hecke verwandelt. Zwischen den elektrischen Lampen und den Telefon- netzen glüht hier die Blume des blauen Wunders auf, unbeküm- mert um Autos, Lichtreklame und das Schreien der Zeitungsjungen« Verlässt man abends im Autobus Tel-Aviv, um auf das Hochland zurückzukehren, so schweben im Licht der Ampeln über dem As- phalt die goldgelb und feuerroten Blüten der Caesalpina wie exotische Schmetterlinge an den offenen Penstern vorüber; man kann sie mit den Händen greifen -und an einer Haltestelle einen dieser Paradiesvögel zur Erinnerung auf das Hochland mitnehmen, wo man sie v/ie ein Geschenk aus fernen Landen bev/undert, denn das Hochland ist kahl, es ist ai^n, denn es ist tSb cken. 9 2 t j^i^e^-iäi, iAMtiT. -£7 I I If H i Die Pflanzenwelt des Hochlandes : Trockenflcr a» Be gibt keine eindringlichere Demonstration über den Unterschied zv/ischen feuchtem iind trocknem Klimn als die kurze Fahrt von Tel-Aviv nach Jerusalem. Mit jedem Kilometer Ost- fahrt einv/ärts ins Land wird die luft trockener und die Pflanzenwelt ärmer. Es ist, als zSgen sich die Pflanzen wie frierende Menschen zusammen; die Riesenbäume der Küstenebene, die das Auge mit Bevauiderung betrachtet hat, schrumpfen, die Zweige, die weitausladend sich im Abendwind schaukelten, sind starr geworden wie kx frierende Hände, die Blätter sind hart gev/orden und werden kleiner immer kleiner, bis sie an den Gin - — sterstauden und Kaktushecken überhaupt nicht mehr zu finden sind, und die Blüten werden iinmer winziger und steifer, bis sie zu Distelköpfen erstarrt sind oder ledern geworden Immor- tellen! An den Gartenmauern aber stehen die Cypressen, feier- lich und still, wie Kerzen aufwärts au^wäa^^e ragend , Fried- irl ■ I i^ i^ ■,^'^' ■ 2^ f Tel-Aviv tanzt um Mltternaph-h . .' Pflan^ien und Menschen sind in ihren Ansprüchen an die Feuchtigkeit der Luft gegensätzlich eingestellt. Die Pflanze ist ein •• Kaltblüter" und ein Oberflächengeschöpf, das mit einer möglichst breiten Oberfläche zur Aussenwelt in Beziehung zieht und durch ihre weichen feuchten Blatter enor- memesermengen verdunstet und entsprechende V/assermengen braucht. Sie fühlt sich umsc wohler je wärmer und feuchter es ist. Wo die Pflanzen am besten gedeihen, in den feuchtheis- sen Tropeng-ebieten, in den Hegenwäldex^ des Amazonenstromes, in den ürv,äldern von Celebes oder Borneo, in den Sümpfen Bra- siliens — können die Menschen nicht^ leben, es ist zu heisst "^^09. >u.- -r^tnrmrwwmi, ' ^'^ "A Isief ■0 <^r^ f Üüpi" und vor allem '^^x feucht* Der-Ifie^aph ist ein Tarmblüter und im Inneren gebaut wie ein Akkumulator. Tausend eng Äusammenge- schachtelte Flächen; er 1^ t eine Wärmemaschine , in der sich die Hitise staut iind die abdampfen muss v;ie eine Lokomotive», sonst platzt sie dxirch " Hitzsohlag". Der Mensch braucht zum Wohlbefinden Trockenluft und n^rm\ das Wetter um so "schöner" je trookner es ist# Wir messen .;5war die Wärme mit dem Ther- mometer, aber wir empfinden sie mii.,d.em-iiy«rx>iiieter* Wir ""eiifpixnden eine Lirft als um so heisser, ;)e feuchter sie gleich I . '♦V'VItÄ'i'^ --••-«••»,«,.>» ^-'^»c'm^t. '. w i •■ zeitig ist. 30 Hitze in der trockenen und windbewegten Luft des Hochlandes von Palästina werden als wohltuend empfianden. % •• • ^ c *»- V Prachtvolles Sommerw'tter! Dieselbe Hitze in der 70^^ feuchten l\if t von Tel-Aviv erscheint drückend iind imerträglTcWr Das Klima von Tel-Aviv ist für Orangen ideal, für Menschen eine QttCl^eMfer sägte gern Holz in einem Treithaus?. Während man auf dem Hochland nicht schwit2;t, klebt - — bei gleicher Tem- peratur hier unten die Wäsche auf dem Leib wie ein Nessus Hemdj unter den dampfenden Kleidern staut sich die Körperwär- me und man läuft in einem Schwitzkasten umher: "Luft" ! Den Kragen aufl Eine Sommerkrawatte ist hier ein seltner Ar- tikel und man hätte hier die shorts und den Sommer kragen er- funden, V7enn sie nicht schon existiert hätten. In Tel-Aviv ist -jeder Mensch ein Könige; er läuft mit einer Perlenkrone 2$ ■1^1^ nin4 I i»i ffummimmm/mm ilJi"Hi " m auf der Stirne umher, aber er. ist glfetchzeitig der "Vertrie- bene" aus dem Paradies : er isst sein Brot im Schweisse sei- nes Angesichtes. Auch die Nacht bleibt warm — Seeklima } der Bodeni ist Sand und Lehm, feuchtwarmer Schwemmgrund , der nicht wie ■■,»••■ ä^ ^ /- .-;H*»('**5MW*?i«« ■•'■".f.^- das steinerne Hochland abends rasch seine V/ärme in den^ freien Weltraum ausstrahlt sondern feucht und warm bleibt. Das Hoch- land ist ein eiserner Ofen, der rasch erkaltet, wenn das Peufer nicht mehr lodert, die Küstenebene ein Kachelofen, der viele Stunden warm bleibt. In den Häiosem von JerusaTem zieht es nachts, dass man Pene-ter und Türen schliessen muss, aucn'lBr*""' Hochsommer. In Tel-Aviv strahlen die Wände bei llacht, die -~»»»»^l**V^'■"•»■ ■ ■»u>;.M»»,-stin-.. 90 Hnze des Tages langsam aus und machen den Aufenthalt in den Bettenjinesiy^glicli. Alles strömt, al^g».^, auf ,die Gassen ilnd hTTT^ilhtman nun das, man denke darüber wie man wolle, im- ponierende Bild des -Nachtlebens von Tel-Aviv% Pie Strassen voll von Licht und Wärme, die Schaufenster der Geschäfte leuchten in allen Parhen, über den Dächern ringeln sich die Schlagzeilen der Lichtreklame in feurigen Schlangen hin und )l f TTT^"'^^' I ' '< ;j^-.r — r^ t ^c ' U ■ ■■ -* ■ UMW O V \ ; ^^. c € ( ■ her hebräisch! In den Strassen wogt die Menge, als Ci^ \ seiKK es nicht ein gewöhnlicher Tag sondern Karneval, Jeden Abend von neuem Karneval , in den Freiluf tldhnos sitzt die Menge Kopf an Kopf, an der Stranspromenade schiebt sich der Korso langsam axifwärts und abwärts, als gingen die Menschen nicht sondern würden von einer Rolltreppe langsam hin und hergeschoben, Auf den. Terrassen der grossen Kaffees ist zwischen 9 un4"ll kein Platz 2u finden und lässt man sich durch die Drehtüre mehr unfreiwillig als vd.llens in das Innere schieben, so hat man das Gefühl, von einem Wärter im zoologischen Gf-arten in das Tropenvogelhaus eingesperrt zu sein, so schwirrt und flirrt, so schnattert und flattert es hier in allen Farben und Lauten, ein Zwitschern und Girren und Picken aus Tassen und Tellern man atmet befreit auf wiedrr durch die Drehtür hinausgeschoben -u sein und steht nun aufmder Bailustrade und schaut auf dasGewühil der Gassen, die Taxis, die daherflitisen und immer neue Menschen aus den Aussenbezirken in das Paradies des Abendlebens bringen, die Lichtreklamen, die Kinoschilder und hört über den Dächern die Musik von — - drei Kapellen, die zwischen den Häusermau- ern um die Vorherrschaft in der Störung der nächtlichen Ruhe kämpfen* Voll Mitgefühl lässt man den Blick über die Reihen der dunklen Fenster im Hintergrunde schv/eifen, man wird be- sorgt und fragt den einheimischen Begleiter: wie schlafen denn die Menschen bei diesem lärm? worauf er uns bei dem V/ort Schlaf verwundert ansieht, auf seine Armbanduhr scxlaut und sagt: Schlafen? es is t doch erst 11 1/2, um diese Zeit schläft man doch nicht! ^M \t i t » Jerusalem schläft Auf dem Hochland ist es \m diese Zeit kalt. Die weissen Häusr.r Jerusalems schlafen an den Hängen der Berge, die Schafe, die sich zum Schutz gegei den Prost der Nacht zusammen gedrängt haben und ganz stille atmen, die Gärten mit ihren weissein Mauern und hohen Cypressen und den ver- schlossenen Eisengittem liegen so friedlich dar, als seien Es . /arten lebender Menschen sondern Friedhöfe, sie mehr , „. .ti_t, jj 7 Preiluf tkinos , die plärren, Singspielhallen sind-* / Die Fenster sind dunkel und hier schlafen die üen- ^ denn es ist kalt • Nur hie vmd da ein kleines Licht sciiery Znem kleinen Stübchen; ein Prommer sitzt imd liest in aus/" Taniimusik hört man über die % heAB^ -g^gen Schriften. Statt u-ct^^-^iw.^^.. ^-^^ - „. gilummemden Dächer hinweg das Bellen der Ab Heulen der Schakale von den öden Felde /Stadt. Und dai:;wlschen zuweilen Wüstenh\xn.de und ern vor den Toren der ein Glöckchen, das in einem Gebet versammelt • Das Kloster die Briider zum nächtlichen Gebet versammelt. ist Jerusalem. Jede Nacht ist eine " Heilige Nacht". i hofabämae In de. freien landsohaft aber findet .an fast nur noch einen Baum, die OhsrBir+»,^-fn , die oiw= r. .>.^ i'liaralrterfflanze des Hochlandes, die Olive. Es gibt keinen unscheinbareren und wenn man so sagen darf unschöneren Bau. als die graublättriroiL Bin echter Oli.enbauM Ist i^er alt. uralt, denn er «clt teil e n Bm'd 'T"''' -"chrua^elter und verwitterter Die H;n.e d!« .," "''' ^"^'"^^ ""^ *^' «Wanderschaft. Die Hfenee desHochl.«des sind weit „^ breit von nichts an.» rem bestanden al^ vrin /=i-i^ , nicnts ande- «en Wie ^ndl J^Lrn^Tiri^iniru:^ IT"" rSi^rau^in:r:::tr: - '- ------ denken .1« ....... .J^L^ td^L^C^VrotLr pma auf dem Schoss aipoo -mM* « xina oie Caesal- die Sich dlj .ral ^rl an" aV:"«!?!"?' '""""' a. Sabbath S ihre. Peststaat spLlerL ^ull"' """ ='' Kont-^ands. die .an au. der .L da »t» Mer hi^J^r .ch.u.g,^ hat in die hellige .e„pelat„osph.re de^H eM^des ■«»»'■ I» 91 sondern Handelsware, sie bringen fremde xmd Seeleute, die sich nach der langen Fahrt vergnüggn wollen, und eine leichte Hand Im Geld aus geben haben \md so entwickeln sich di-e Städte an den Küsten nicht nur zu reichen sondern auch lebenslustigen Handelsplätzen, "Hansestädten" und die ersten Hansestädte der westlichen V.'elt, die ersten grossen Stadtstaaten der westlichen Geschichte, die VorläuCer imd die Vorbilder von Athen und Kartago, Tarent, Venedig, Lissabon^ und ^Lübeck waren die phönizischen Handelsstädte hier an der Küste Syriens und • •r-'r I \ < Palästinas, die sieben Städte zwischen Tyrus und Gaza, reich durch ihren Handel, ti^pigj3a:fifa..^re Fruchtbarkeit, soS^dur^h ihr Klima, emsig_bei Tas, lebenslustig bei Nacht, denn die warmen Nächte laden zu.Taiu, lanaSpiel und Erholung von der Hitze, des Tages ein* V "Pas Haus aber war voll Männer und Vf eiber. •'Es waren auch der Philister Pursten i alle da, und auf dem Dach "bei drei- ' tausend Mann und Weib, die zusahen, wi-e I Simson spielte ^ ' Und er fairste ^i^ zwei ^MittelpÄulen • •...• und spr^i^i*"': Meine S^i^leyster'be mit den Philist-erii! und neigtivf?^ j^>.»>»)P«v<<'#.w*^v ._ ,.<^^ jM^^LxST''' l",-.«:-*.--^ :-^\.; ..^?^ f ( • ( -l \ ■^ u * t «» blieb Mekka, fem im Inland, hoch oben auf dem Berglandy- un- zugärigriGh^iind wüstennah wie Jeruealem. Es bestehen ma- gische Beziehungen zwischen Landschaft und Mensch, zwischen dem Klima und dem Chrakter der Kultur, die sich in diesem Klima entwickelt und den Pflanzen ähnelt, die in ihm gedeiheh* Künstlerische Naturen, Menschen der Phantasie und der gegen- ständlichen Schöpferkraft gedeihen wie die Tropenpflanzen in feuchtem Klima: das Genie wächst, wo der Wein blüht • Mo- >'.f»r^„-.«f'^ -/v ralische Chraktere dagegen erstehen aus dem dürren, Boden trocke- ner Zonen • Groethe, Schiller, Dürer, Grünewald, Beethoven wid Mozart sind die Söhne " feuchter" Gegenden* Die drei grossen >"''^':^-ifi^.yi:!titj - Moralisten der Philosophie des 19 • Jahrhunderts Eant,Schopen- hauer, Nietzsche, sind wie die Jüdischen Propheten auf dem Trockenboden der kargen Steppe au'gewaehsen» Der Bodent,der Propheten erzeugen soll, darf nicht zu kostbar sein; sonpt spekulieren die Menschen.. nlQht über ihn sondern mit ihm. Aber trber der harten Erde des steinigen Hochlandes lebt ein ebenso hartes Geschlecht, das mühsam um den Ertrag seiner kärgliche n Felder kämpfen, Jahre und Jahrzehnte auf die erste Ernte ihrer Olivenbäume warten muss, das bei Tag vor Hitze und bei Nacht vor Kälte schmachtet, das ganze Jahr hindurch von den Gefah- ren des Klimas, von der Öde und den himgrigen Raubtieren be- droht ist, in der Trockenzeit der Landschaft ziim HirmneB.betet, ^^ Refflm P^d Tau und mit Gott den "Bimd" schliesst, daas er. ihm Erde, Tau und Regen gäbe, dafür aber das Volk ihn mit gqnzer Seele und mit ganzem Herzen und mit ganzem Vermögen dienen will und von Zjjron aus seinen Ruhm über alle Welt ver- künden* Das Klima des Hochlandes ist das Klima des alteA Testa- mentes und man versteht dieses nicht wenn man Jenes niclit kennt • Das ist so recht die Landschaft, in der Propheteif bar- fuss gehen und sich die Püsse zerfeti^en und Gleichnisse' über steinige Acker, über Difsteln imd über die Samenkörner erzählen, die nicht angehen, weil sie zwischen die Steine fallen, mese Oliv sxiiißla&... Bind, sicher das Vorbild der mSlicIii sehen Kleidung gewesen, §,ie Zypressen stehen da wie Aaron im Xanten "Sar^'^als hoher Priester am Altar, und dort der 2izyphus Spinae Christi, \ i»*-^ »mi^mfKf»^ Im feuchten Klima der Küstenebene erhält sich nichtej in einer Atmosphäre mit IQ/o durohschnittlicher Peuchtißkeit erhalten sich keine Erinnerungen an vergangene Zeiten und hier findet man keine Denkmäler der Kultur"; alles ist dem Tag und der Gegenwart üjigewendet. Was bringt das let2.te Schiff? Wie ste- ^1 i»i»»— ^»<— »■•i»»'»»'"**' ■■'■*"iWi?«f*••■"• sie sind freilich mit Zement plombiert wie alte Zähne, Oel- bäiime, von denen man erzählt, dass Christus unter ihnen ge- fangen genommen wurde. Aus den salomonischen Teichen fliesst noch heute das Wasser für Jerusalem, das mit seiner Mauer aus der Zeit Solimans ausschaut wie eine frühmittelalterliche Festung* Und tatsächlich ist diese Stadt das grösste und best- erhalt e?xe jyajbiquarlum der westlichen Welt, keine Stadt sondern ein Reliquienschrein von Stadtformat. Hier leben in hunderten von Klöstern Mönche und Nonnen, so streng und weit von Welt und Le'oen abgeschlossen wie die aufgespie ssten Schmetterlinge in den Glaskästen eines ^zoologischen Museums. Hier lernen in ebenso vielen Talmud st üb chen die Schriftgelehrten in mittel- « IM*«'«»*-'-«*'/''-'« • '<'i^-7,.'5y;;"j««%'f'>- alterlicher /tracht und nach ebenso altey Scholastenart und dis- 'l ^tieren noch immer wie in den Tagen des Paulus über das iSüp- ««»►«■«W«llmi*ri>.«-«o ••«••MWf j^v» V «V***»'*' it'>««S'\,- f eichen des Gesetzes, an dem nicht gedeutelt werden darf, und kommt man an die Klagemauer, den Rest des alten Tempels, so I sieht man Trauernde mit zerrissenen Kleidern und klagen Wehe.. t, i Und über wen weinen sie? Um keinen Gestorbenen sondern um einen I * \ "Verloreneny der aus der klaren Trockenluft der Gottesstadt und der Gottesnähe hinabgestiegen ist in die schwüle Atmos- 4 phäre der Küste und sich dort dem Leben/der Gegenwart ver- » schrieh» • . • . i X < o V 1 ^ • t V -ir.0,if •^^w ».r* - ■■■■% ^r. > t « I \ ^s- i f Kli 76) Der Tau^ "*''^*^^ Wer das Land nicht kennt, glaubt es zunächst nicht; er tritt morgens auf die Strasse uni findet sie so nass, dass er ohne Bedenken sagt: heute Npcht muss es geregnet haben. Aber es ist Mitte August «und hat bestimmt nicht geregnet. Es ist Tau ge- fallen, der für Palästina und besonders für das palästinensische Hochland charakteristische Sominertau. Der Azorenwind ist ,rj^Aitnnv'lSißii\}r^-r{rrTh ein Trockenv;ind, nimmt aber auf seiner 7ahrt über das Mi telmeer Y/asserdampf auf m (rt^ü-^wft« Bai-^-arg vw?=£liegt der^ Was^tsreTdaani^f ete^ Winde«, ii^ ^^v ](wioow^**^BgK»ete«i^onne-»d^g Hoehlantk^s^^- »feer nachts v/ird es kalt und nun ballen sich die Wassermoleküle zu Tropfen zusammen. A»* kÄärfc-ee^en wii^^es^i^ BodeÄÄähieT" d'Slin diiB lüf t aei^äMrte >JL^4#*^^ U^^Ja^deiir^ae^eirr-^hke^^l^ SBidklt;^^ a^hl'e0ii>t , abe-r Steine, '4iiftuam, Beb0ii^»,.^^Me*allg^iÄnd^r stratilren «l»-gu44^ lai*Äe^'''«t)enso rmaeh aiw, wtte^^le slre wätereiMl dea^agd« 6wifnakm«i» AiMh^^dij^ PÄla»Ä«enl94ittter**küh2^ si^HAfe^e^i? verdTO%«*'en»y^^. alÄ3Cdt-Äl^'^»n4-Hf^ltJ^^ air-ihne» die '^T&sserfcröpf ohen^ eis ff(t 'fad ¥««r. Da die Wetterlage sehr beständig ist: %ergl9^b dieselbe hoch- sommerliche Hitze ^ähy en»""^er HSormenot URd^jft^^^4y»gl4^eh derselbe wasserdampfhaltige Seewind, allabendlich derselbe erhebliche Tem- peraturabfall und "Äilnäcii^idoh dies^l^^ stWire" AbMÖlltmg^'deS' stei-... i^j£ ) Tri § \ 'll \ ^1 4S t« r nacht «ni fallen besonders bei «°-^-^^!";^;,°^',!r^3 sich sl. .Ur wollen, a.e. -/jf: ^r^: Lr^t^^n^^n nicht um Regenwolken handelt. *"J-" ^^t^iechwaden. die in von «etem H5he ^-»^^V ■■r";nirrerde^.iehen. ,i-=*«»ne.^uf. ,„in«ex Höhe üfcer ^^^'^^-'^^^^t: 1, ,,,,ev,a^. de. Hoch- )/oll loM^ mcL Von aUn Trcpfe^ '9 ■m ;tr »nn^y»! j. X— ' 1* » H^«*«.^ *;■ landes* Meist gleiten die Tauwolken dfijal Se^gellDOotenl gleicTf) lang- sam daher, zuweilen aber kommen sie in dichten Scharen, als würden Herden Ton weissen Lämmern oaJiaiwt'gr üher die Weide Gottes naiek iHtmax:! . getriel^en* Bei heftigem V/ind rasen sie, denn sie schweben ja im Gegensatz zu .Volken greifbar nahe, mit einer für himmlische Ob- jekte ^anz ungev;ohnten Schnelle wie weisse Jliagzeuge über die Dächer« Bei li^'indstelle aber füllen sie die Druiden, in denen sich die schwere Kaltluf^t während der Nacht wie in Schfilen angesammelt hat* In die- sen windgeschütkiten Mulden bleiben sie la»^ dey H»^jfiwe»en- ^44=13? <)^fc^^den • Bied e» *iu -olhen greifbar nahe, mit einer für hii ralirche Üb- ielrte ,^:an-:. unrev;ohnten oohnelle wie weisse ^•lu,^;2.eU;e;e über die iJächer Bei Vfindstelle eher "füllen sie die • uld- n, in denen sich die schwere }->ltluft während dr r ilacht wie in ochalen angesamrr;elt hat# In die- sen vdndp;e schützten rluldcn bleiben sie riiri?^-d^?*~ e-oi^vei^^i^n -^-k^^^ den B^l-e15^ '-fibnh?»-f t end en Y. a 1 tlu f t vi e 1 e 3 tun d cn 1 an;-; unV) ew e f-^t , f^l eich riesi,':'en \7attenb^.ucclie'^, irit (ienen c^ie '.'uruien d'.r Land::^chiift aus- /^i:ef-üllt sind, Aui." selche T.ouv/ollcen v/ohl,be-^iKht sich die Stelle: IS .t --■ ^ "Denn so spricht der Herr zu mir: ich will stillhalten und schauen in meinem Sitz wie hei heller Hitze im Sonnenschein, wie hei Taugewölk in der heissen Zeit der Ernte. "(Jes. 18) • Weite Täler wie der Emek werden zum echten "Neheümeer". Erscheint die Sonne über den Höhen, so glüht der (Jrund rosenrot wie eine Muschel, ^^^^TQ:Mi,^JiS£^ti -^-atrrSbjb^odfft^hait ♦ Aber der feine Nebel widersteht &M«|S nur kurze Zeit; bald brechen die Strahlen schräg wie das Scheinwerferlicht einer Lokomotive irr-i&e'^p*¥i durch den Dunst '*"^ e ^ iiiTi , hIö W Ui'iI'ö"""'ST*"2feTtetla Ben • Mit- der inyn dö r WonAoy Tropfen zen uhS^'ttb ergpri^anen ' ' und unter dem Blau durchstrahlenden Morgenhimmel liegt nun die e " ' Plur von Tau übersäht, als hätten himmlische Scharen Perlen ge- streut • , • • Ohne die Kenntnis dieser für Pplästina durchaus charakte- ristischen Tauwolken bleiben 2jahlreiche Stellen der Bibel unver- s tändl ich. Aug ..:ü»ke nnt»i «^..de» -at«rt be & t and e s h 0b ett * -al 1^ ^^ Mah^r igen *rbBrseta^,.p-hab«i die Stellen selbst nicht verstanden x»MbÄiiB?-e-«*gene \f^«aÄirrTOig übe^^^^en^ßp^ili^eiw»'^^^^^©^ d±i5 in'^fiäL len "1^ 1 1 1 etien^^^ tk4aöSÄLb^Äli''-le»^n* Die in den ersten Sonnenstrahlen M:J^schmel2 enden Tauwolken sind für die Dichter der Bibel das Sinnbild der Unbe- ständigkeit unär .>y^^gäjag 1 äi^^hke» ^^-. Die in den Gleichnissen so oft erwähnten "Nebel", und "Wolken" sind keine Nebel im Sinne der at- lantischen Nebel, keine Wolken v/ie Regenwolken sondern eben dieses rasch zerstiebende Taugewölk der palästinensischen Morgenlandschaft. "Dpran |«|^denke, Jacob und Israel, B'«*frtt*--itn?ÄAL^ vergiss mein nicht, ich vertilge deine Missetaten wie f^ '^l . e ineY^olke und deine Sünden wie den fr^^rf. vJ;!fel^el".(Jes.44). ist bis heute noch niemals recht verstanden worden^ denn in dep — - biiJlI5i»-4ibiiire43^Ä''nr^^ - iat-^ÄB-Ä-lei-ohni s la:afiJjs>«^^Hid.~-:vere^fe^ aber s of ort- blTd- loÄttigr^ w«ffi"Tiiaii--.xij2h e r "ich vertilge deine Missetat wie eine iPaUwolke und deine Sünden v/ie IM { deiiyTaudunst". ^K 1% ^ V I V ^.vQK % a » V fl ( ')'} Durcli den Miind von Hosea fragt Gott das Nordreich Israel( = Ephraim und das Südreich Juda : ^^^ "V/as soll ich dir tion, Ephraim? Was soll ich dir tiin, Juda? Denn eure Liebe ist wie eine Morgenwolke aus Tau und wie der Tau selbst, der y , in der Frühe vergeht" . (Hos. 6) • Da Spkxatm und Juda unbeständig sind v;ie Taugewölk, wird auch ihr Schicksal kein anderes sein. "Darum werdet ihr sein wie die Tau- v/olke des Morgens und wie der Tau, der früh morgens vergeht, Gli-OMüipreuf-^ie voit der t Sh^heOTtetr^tur*^ . ( Ho s • 13 ) . Aber am Ende wird Gott doch nach der i^üchtig-ung wie ein Vater dem Kind verzeihen: ) < c i c \ "Ich will eure Sucht zur Abrünnigkeit heilen; mit T/onne will ich sie wieder lieben, meixL /#or» »oll ed-ei^-tabweÄ^eH Tfron^^ihikeaft. ich will Israel sein wie ein Tau, dass es wieder blühe wie eine Rose und Wurzel schlage wie die Bäume am Libanon". (J)ös* 13) ä Die Tau-Szenen der Bibeln ITur in einem Land mit so regelmässiger und starker Tau- bildung konnte sich eine Begebenheit abspielen v/ie die bekannte Tau-Demonstration des angehenden Nationalhelden Gideon* Damals herrschten in L^nd .::uw^tä..'-de, v/ie sie aus der Kolonisa. tion^geschichte der Neuzeit nicht unbekannt sind. Die an der Südgrenze v/ohne nden Midianiter waren eifersüchtig auf die Bingewanderten sesshaft ge- wordenen Juden und 'verderbten das Gewächs auf dem Lande Hessen nichts übrig im ganzen Land bis nach (Jaza hinunter" • Gideon ruft Männer zusammen; da er aber ein noch Unbekannter ist, will er ihnen durch ein zipT "^"^g ^^i^^^ji^f^u.^.'f^ -m^'^...Tit^ni^'f:^r^^ Aj q_ Gyäaer y gellhaara- undA^^Sj^i^ -g-iirtei»— und Yrtrk«! wi»"^ Sefe^l^uißechläger: sie ^vd^l^^'^^stB^ -^t^^ ein g 9 gn ■ ■ g^ehw^trendg)^^ Wassermol^üla.. a^«--*rep^f^eÄ-'&ueBfflSie]^^ Spinnengewebe und das feine Tlies;^ eines Lammfells sind geradezu Antennen für das Einfangen von schwebenden Was S e rmO 1 ekÜl en , y^rxf\,^^ry p^p^V^^g^J-J^^ QTi^.^iJayiQYi A^n^^JaiiaiT .^n.-!^ -iyi., ia.'lA^;^ !PrDp#e»"-«M0e«Lk • Die Männer der Richterzeit, die als Bauern die Na- l9.chten tur gut kannten, sxodUIcKtKii wahrscheinlich Gideon wegen seines "Wunders" aus und verlangten von ihm das Gegenteil, das würde ihnen imponieren! Ein trockenes Lammfell auf nasser Erde. '*Und Gideon sprach zu Gott: dein Zorn ergrimme nicht wider mich, dass ich noch einmal rede. Ich wills nur noch einmal versuchen mit dem Fell Diesmal sei/^alleiji^ das Fell, trocken und **^/Ta2aJa5r"'c[e^^ Und Gott tat also diese Nacht, dass es trocken war allein auf dem Pell und Tau auf der ganzen Erde".(Ri .6). Wir stehen hier vor einer der ganz wenigen Stellen der Bibel, an der eine Tatsache berichtet wird, die mit der Natur nicht in Ein- klang zu bringen ist. Fast alle biblischen Geschehnisse, mögen sie noch /Wunderbar erscheinen, w4re--ahtTrt#l**-u»4-^ wid fik>mQry!ri!r-^dAH»-3:0-giftgen-^^ (T^ Schlifme-BT, ^ ♦ • / • \ \ V /■ 10/ . i c c j V- i1 Fl ^iM%}A^^)i fi^dr^a^ Im Pels«»r*die ***ft*felll IUW'^Äö MÄuM in der- Vüe^e-^rrarifftr-fü^en sichi wwm in«g! 'gW^BT lTt!'(>ttP|;e üftfato,hifrft -dea-ijtond ea. jfffimrt'l in den Rahmen des Naturgeschehens ein. Niemals wird, wenn auch durch ein noch so grosses Wunder, das Npturgesetz verkehrt» Nur das trockene Is;niinfell in der 'pauprief enden Morgens Vunde macht, >t^^i?CtTTT^-ftTtfii^^n,,,,j;jgff^?iwyrtr^ y-^^f^yr^ Trimiiiinrf ipin^-^ eine Aus- nahme • Hat man von dem starken Taufall in den palästinensischen Nächten gehört, so iß t man auch nicht mehr befremdet von der isu- nächst etwas merkwürdig anmutenden Ausdrucksweise des "Geliebten im Hohen Lied* "Oeffne mir Lie bste (dU'''ifleAne g^jf^w^iytea^ moine gau^9gv''^^"^^^'t^'^B»^w^3 denn mein 1^ f mein Haupt ist voll Tau und meine locken triefen von den Tropfen der Nacht ".( Ho. 5). Ein Liebhaber im Norden würde wohl kaum seine Bitte, eingelassen zu werden mit einem Hinweis a\if tautriefende Locken begriinden^ iJB^gemiässj^^^^^ Szene^ier aber^epielt s^^ ab mit^ii^ff^n derNTjrö'ckenzeH^iplästii^ajjr,^^^^^ e^jw^T'^^eine \art3ckenz^t m eiüQ Taö^eit ist. Im Lprid des starken allnächtlichen Taus erscheint auch der Traum Nebukadnezars nicht mehr absurd . Der König träumt: ein Baum v/ird gefällt imd muss zur Strafe "in eisernen Ketten auf dem Felde "^ und im Tau des Himmels liegen und nass werden" und Daniel, der den Traum deuten muss, legt ihn folgendermassen aus: ♦ '•man wird dich aus der Gremeinschaft stossen und du miLsst bei den Tieren auf dem Felde bleiben und man wird dich Gras fressen lassen wie die Ochsen und wirst unter dem Tau des Himmels liegen und nass werden, bis 7 Jahre um sind" und so erfüllte es sich auch: der König, der schon in seinem Vor- leben deutliche deichen von Geistesstörung verräjj^t, wird irrsinnige nach den Sitten der damaligen Zeit als "von einem bösen Geist besessen" Verstössen imd verwildert wie bei Shakespeare König Lear. "^ — • — * — — - ^—^ ^^^ w loi "Von Stund an ward das Wort voll- bracht über liebukadnezar, und er ward Verstössen aus der Genie Inschrift und er ass G-ras wie Ochsen und sein Leib lag xmter dem Tau des Himmels Tind er ward nasa, bis sein Haar wuchs wie Arilers Pedem und seine Hagel wurden wie Vogel|klBuen"(l)an«4) , ■ \ Der Tau Palästinas Sommerre^en, ■nn man das WortJ&au im iiusammenhang mit Pplästlna ausspricht, s^soll maij^'^Cn etwas gajiz\a2}d^e s denken, als Im' Bezirk der europäiscahen^^j^^tfi^ Hier ist dei^^^Ta^^ eine Art lyrische Bei- gabe, den Mpj^i^en z\^erschönen, jo^^ri Dich-^r zu freuen, der in der PriferÖaurch die AHen spa^^rt und uber^iramelsbläue, Slocken- bitöaen und Lerchen VersK;em)uliert# D^r Tau Palästinas ist der Regen der Trockenzeit, Er ist die wichtigste XMoaxitÄXxÄ Regenfonn des J ??Ja r e s üb e rh aup t . Sgp^^isAcH^^rcfelSl^ ea^^^^ a^i^ :.wt.v*:t. eraame*^ Pplästina leidet an einem verhängnisvollen Konstruktions- fehler im Ab3^m3f-^Hg^eirrry""^ der Regen fällt in der kalten Jalireszeit, w?*i«--ii4-e--£^4ra4W ea^^ ihifi 3f»i-eifi^''tHs^a^€4r-'g u. J,ejagn • Di e Manschen des Alten Testaments trieben zwar keine Y/issenschaft, aber sie waren Bauern, die das Y/etter ihreip Landes kannten, sie kämpften auf dem armseligen trockenen Hochland mit den Gewalten der Natur einen harten Ka;mpf um ihr tägliches Brot, p*^-^ J/Ufintsiiiy wnn "iTnn TmiHii^r »oirrÄÄi^r^*^^^ gedieh. Diese Bauern reden nicht viel vom Regen, von den V/interregen fast garnicht, sondern immer nur vom Tau vsss^^^^^^'f^^^ 9>^ deä'^andeBT gar-'^ nA-n *f**TW!!r Jjpn^^ l&^s^Hn o*me TatHtmd ^Äfts h^eis»*-! diesaE,, :i7eX.t«ög€wad mit ihrar ö- monatigen '^^röekenzisrltt- Esau wohnt landeinwärts in der Landschaft Edom, 150 km von der Küste entfernt; dort hat der A:^orenwind auf seinem Plug über das helsse Sonnn^ rland seinen Mittelmeerdampf als Tau an den Boden abgegeben und ist TUiiniitr irrl^^rrr ff^"*""" f '*^r "-*'''*^^ '"^■^ Trockenwind geworden und 80 hat Esau nach dem Worte Isaks ^ eine Heimat ohne Fettigkeit der Eräe und ohne Tau des Himmels*' und miiss von der Jagd igBfl voin TifkWb deg;;tiu83»ifeSJB^aMi leben, ein Kriegerstamm, der Pei^d des ackerbau trei- benden und nach Frieden strebenden Juda (s#S ). j' Isaks Segen ist der erste des Alten Testaments* Der letzte ist diei^^e^en, den Moses über die 12 Si/ämme spricht« 'Das V/ort Regen kommt nicht vor, aber zweimal wird Tau verheissen» "Und zu Josef sprach er: Sein Land liegt lin. Segen des Herrn. Da sind edle Früchte vom Hinmel, vom Tau und von dem Erdreich, das unten liegt. "(V 35) •'Israel wird sicher wohnen und allein; der Brunnen Jacobs wird sd.n In dem Landr, da Korn iind Most Ist, deuiu wird sein Himmel triefen von Tau^'^CV 53) • Tau Ist sozusagen das letzte Wort, das Moses in der Bibel spricht. Saul und Jonathan sind gefallen im K^mpf gerren die Philister an den Bergen G-ilboas. David dichtet seinen berühmten Trauersang: "Die 5 Edelsten in Israel sind auf deiner Höhe erschlagen. Wie sind die Helden gefallen! » Er flucht den Bergen Gllboas: "Ihr Berge zu Gllboa, es soll weder tauen noch regnen auf euch noch Äcker sein, die' Tempelopfer tragen; denn daselbst ist den H£lden ihr Schild ab- geschlagen, der Schild Sauls, als wäre er nicht gesalbt mit (3l."( Sem. II 1). » j 2 \ 0 s- ^ fo^ ^C'> m*«" »«»»< » ElDenso werden dem Kenner der Landesnatur n^xci viele Stellen aus den lyrischen Gedichten der Bibel k3ar und lebendig, während man bisher über sie hinweggelesen hat wie über Ploskeln» Niemand unter - « uns, der nicht den schönen, Ps,133 kennte, aber niemand, der ihn bisher so verstanden hat wie nun heute, wobei man sich noch vor Augen halten mag, dass Aaron der erste hohe Priester war und dass dieser an Pei^^'tagen mit Balsam Übergossen wurde, als Symbol der. . Salbung, ti » \ ^Lju^ i i Y/ie sdiön und wie lieblich ist eSf wenn Brüder in Eintracht beisammen wohnen ♦ Wie der Balsam, der vom Haupte Aarons niedert rauft den Bart entlang und das Kleid hinab, wie der Tau vom Hermon, der auf die Berge Zions hinabfäü*/ donn oo gibt -^ett ^ öLswi #Ey«ft*'-f ür->4#ig lie'ben''^^ (Psa35). Ebenso bekannt ist allen Bibellesem die schöne Psalmenstelle: "Mit Weisheit hat Gott die Erde gegründet und mit Einsicht den Himmel gefestigt" aber sonderbar mutet die Begründung an: ^ "Nach seinem Willen öffneten sich die Tiefen und die Morgenwolken träufelten ihren Tau" (Ps. ^vw— v-). Jetzt versteht man sie: der Reg^^ ist gewiss schon ein Zeichen von Einsicht und Weisheit , aber um wieviel mehr der Tau: Hegen in der Trockeni^eit! Und ebenso versteht man, dass in den messianischen Verheissungen von künftigem Heil dem Lande nicht Hegen versprochen wird, denn Regen gibt es genug, sondera das, was dem Lande im Sommer fehlen könnte: Tau. "Vor diesen Tagen hat der Mensch sich umsoiB t geplagt und die Mühsal des 4 Tieres war umsonst und sie hatten feinen Frieden vor ihrem Bedränger, sondern ich liess einen Menschen los gegen den anderen* Nun aber soll der Samen des Friedens ausgestreut sein. V^ I Drr Y/einstock gebe seine Frucht und das Land sein Gewächs und der Himmel seinfen Tau." ( Sech. 8) ■/f/ lOb t $ t yp-|^-p-mir^'h+. nVine Regen. „i pht -^ Oeht man in der Trockenheit über das Hochland so sxeht ^n über a.n ausgedörrten Feldern Ourken und ^^«l°-f«"^^;^'^;„ der Bibel werden diese Surkenfelder mehrfach ermahnt, ^.xt btaunen ht .an die gelben Kugeln ,on Woche .u Woche «=«--;- ;-~ sie füllen sich mit Nasser .... in der -«-losen Trkenzext In n • A vn-o ■,M>.P-r 10 1 Wasser en-thalten, sie ist einer grossen Melone sind Idis uter lu J- "a&ac einer gross .^ „^+ o.ft gefüllter Ballon, alDer woher ja nich-ts anderes, als ein mit Saft geiuixu , nehmen die Pflar^en dieses Wasser? Der Himmel tränlct sie nicnt, die Mensohen icummex. sich nicht um «ie -^ddoch ^^ f ; J^^' sie lehen vom Tau. si-»«.u»i^a..^iax.li^.a*Ai«*«Ä«^ ,«^,«^.v«^a«.^.Ui. 1^^^^. warum aber gerade G.-- -^ Me lonen«^ Sie kriechen nah am Boden und befinden sich so e«attH^^hrer BiÄtter «.A-Ä^^eig^ in der klüilen Boden..ux...., ^.. °* ^ ... 4. ^_^v...^^»>^^r»m-ml L ilu'eii überfiauUlich quo der sieh der Tau absetzt land tangea^^^u.. ^^ » ,,,it..j^,,,g,^«^«..ai^f.„i3tenge^ und Blätter sind mit Haaren belogen vae ein Samt und jedes Härchen ist ein Tropfenfänger, Und was morgens 2a Tau an den Blättern hängt, träufelt '««Hm □pirirr-^ Und was morgens aaa Tau an aeii ßxcto^^xxi ^«xx^v, während des Tages durch die Siebröhren in den Saftraum der Frucht^ i««^-wat»-d*af- Mensch epäter al&^ den. Saft döaP:..M«l^a-a..geÄ).eaat j^t. ■ ^^^o.. os;= vo-n der Pflanze VÄJßäBaa«l-"'*'^'* -^^^ ,r^n.o-fi «.«+:<:» t- IViUhI«)) Pie Biblischen Teste. Regen ~ oder Tau-Feste. Alle aus der Früh^ieit der Religion stammenden Feste sind ursprünglich Naturfeiern gewesen und erst nachträglich zu Ereignis sen der Religionsgeschichte in kalendarische Beziehungen gebracht worden. Die Bibel kennt drei primäre Festgruppen: 1) 5^ Passah, das Fest, an dem das Ende der Regenzeit gefeiert wird. Alle Völker feierh Pe.ste, wenn die '*itÄ«r ^4*r Regen- zeit vorüber ist \tn * » VendE'ii ■fij^ogi^^^ligofe b^gft^^ un«t in 3waeler«fiin»itoht ^äo« nahe »"Griechen"^ Home/fes, den Achäena, denen die Götter das Kriegsglück versagen, weil eine Schuld des Königs ungesühnt ist, denn erst als Agamemnon seine Tochter Iph*genie opfert, beginnen günstige Winde zu wehen* W e n3aL..rjiJ>ir r ' ' ^ %^m^%m^^lim^^^'^ ete-^wi-ek .!#»MeH^ einÄÄier wiwi4««r*^3yE«.asßcllXl©B- i /■ s«ftfH»^il4^- ■»<>***^id^e^^^^ Dpher wird am lieber ga: Trockenzeit zur Regenzeit eine Reihe swS&issf^imcMteer Feste/gef yunächst als ^'Neunf.ihr" eine Art vonijili cht fest, bei dem Gott zu I I I / m G-ericht sitzt über das Volk und die begangenen Taten. Dann folgt eine V/oche der Busse, ±h der die Menschen Einkehr halten und noch Uinkehr tun können, und als Abschluss wird das entscheidende Ver- Böhnungsfest als das grösste und wichtigste des ganzen Jahres begangen. An diesem Tag soll sich Gott if^et^^^m^oUs^y^iiii^^ mit dem ganzen Volk versöhnen, damit er nicht den Himmel ver- '*^ schliesse und , wie es im Ritual heisst, "Dürre, Hungersnot, Seuche und Schwert" über das Land kommen • Um die Sühne für alle, auch die vielleicht nicht entdeckten und von dem einzelnen Täter nicht eingr stand enen Sünden zu erhalten, nimmt jeder #iiin«#3ne die Sünden aller auf sich und bekennt sich aller nur erdenklichen Sehr- ndt at en s chuld ig? ^ti^e^Äti^'-fftkÄe-riw -^^ kön»te^ , und so kommt jenes merkv/ürdige Sündenbekenntnis zustande, in dem jeder einzelne, auch \Nenn er weiss, dass er selbst nichts dergleichen getan. vor Gott bekennt: 'jjln.r haben gesündigt, gefrevelt, gemordet, gestohlen, gelogen, ge- brandschatzt, geschändet und fal- sche Eide geleistet u.s.w. , u.s.v/.*' alles, damit der Himmel sich nicht wegen eines ungesühnten Unrechts verschliesse yasä. de»'" er sehn 'be It^sajft ^^mr cm»I$ ro o Ja^end^n Bf?»«»*Ä«ii; 6Ui»feiednjfe. Die beiden Hsuptfeste Passah am Ende der He- genzeit vmit MW'ietf^»«' AftJf groL'iigJiie-glt und das Yersöhnmigsfest am Ende der Trockenzeit \MMt-^p4«f^-»fy^lft«r stehen sich kalendarisch \im g-ejMwaf eine Jalif eshälfte gegenüber. Am Passahfefct wird um Tau für die Trockenzeit, am Neujahrsfeste um Regen für die Regenzeit gebeten, B'i-^^J^jÄan ''Bwbyi'<>iMr--^'^^ Warum das Christentum das Osterfest beibehielt, das Versöhnun^s- fest aber durch Y/eihnachten ersetzt wird. Nachdem die ürchristen jahrhundertelang die jüdischen Peste beibehalten hatten, wurden die christlichen Feste auf Kon- zilien festgelegt, die in -Aw^ iror dib uhett , -sA»^ einer klimatisch ganz anderen Y/elt stattfanden Cüii auf die Dedürfniage cIlt Jiö'rd>> !kt^^-4es Mi t^eime^-ap^^-w^^^^ Das Passahfest wurde als Ostern, als Pest der ''Auf er stehung ^^b eibehalten, denn erstens fiel es in die Auf erstehungszeit der llatur und zwei- ^ • \ • i ••"" . / / f t / ■fc ■ I ■ tens harmonierte es mit der Oljerlief erumg, dass Christus in der Passahwoche gekreiizigt wurde. Auch das "WochenfeBt" sieben vgr*ln 'gregoarlanlsche» KalWnder des, nordische Jp.hr ist ja kein klimatisches Jphr uifi hier braucht man nicht, um einer drohenden Dürre vorzubeugen, iiTi Herbst Busse zu tun, Manjkonnte auch in. diesen Wochen, in d enen die Natur des Nori;^rts' sich unter Nebel ujnd Lpubfall zum Winterschlaf begibt, Ttj^j^ii^^^yfi^^x^^^ Von höchster Be- deutung für den nordischen Menschen und vor allem für den Men- schen der damaligen Zeit des frühen Mittelalters aber war das altnordische und im Leben der Völker tief eingewurzelte Fest der Weihe-Npcht, der ersten v/ied r etwas kürzeren Nacht, in der f^»*i5^t«llte|«*4ass die Sonnenbahn sich zu heben beginnt und die \^mA e, Chi v-^ Gef8nrag"§^' Sonnen-Untergangs" vorübergezogen ist. Jahr frfff^inmfMi w\r^ . g#it>«**d a3a^>Men j»eken ^#e j^ühen Mi tt e lal ta^sA^wsLC liMM^frö-^Bhr wi r*fl4 eh d^ac Begii^n ^lnaÄ.^#e uää J^üar ee^ niehfc nui^ w4ist* Ihr heisser Atem versengt die weissen Felle. Und von Jerusalem zwischen Meer iind Wüste auf dem Staffelhorst gelegen, kann man dieses Schauspiel des Wolkengebärens im Westen und des Wolkenverzehrens im Osten wie von einer TriMne verfolgen, eine wahre Augenwonne für V/ett erfreunde und Dichtert Man steht auf der Wolkenschmelze Gottes. tu Die Jordanwollcenf w-i *- ll^-^^ A ^-''''^^ ''" Aber auch im Osten, wo die Wolken über der Wüste aer- fli essen, ist der Himmel durchaus nicht inmer wolkenlos. Blickt maji_^yjmölberg nach Osten, so sieht man je nach der Wetterlage ein, zvel oder auch drei Wolkensystemei ( Abb. ). Hoch über Trans- jordkaäf^ schwebt eine Wolkenharriere^ das sind die li7olken des Azorenwindes, dieselben, die im Westen auf dem Meere steigen und über dem Hochland von Palästina schwanden, weil sie in der Son- nenhitze schmelzen. Hier über dem V^estrand Transjordaniens er- scheinen sie wieder, denn hier muss der 7/estwind, der über Pa- lästina wolkenfrei geworden ist, an der Steilwand Tpans Jordaniens^ das um 200 m höher ist 'als di-e-^-g^-eio^i Palästina, erneut ansteigen, erreicht grössere Hö- hen, kü^lt sich ab und folglich bilden sich neue Wolkeni ^^g^^y^e 1rJr^-']|ii»»iio» dasua-aäi«- ^Öi«.W.-^es I»ietTK3:s"'~rf5r»st. n«n dies« Woiken mif 'ltMreffl«^»'§lTBr , V«i*4E.6^J:q^t» konmien Wolken von Osten nach Westen gediegen, in • Y \ m vi .1- / < f .1 !f! » ^// entgegengesetzter Richtxmg als die Meereswolken #< mo— ium.jTQ£hiiiiWgater ,'^ieh'«n. Dann sieht man die Wolken in der einen Schicht der Atmosphäre von westen nach Osten, in der anderen um- gekehrt von Osten nach vvesten aneinander vorüberfahren, wie ^tlge, die sich begegnen itiisr ■dom--t?^dftngWJ.b€W 'gb^yy R#uohtfahiie ^s» JoHiiAaafiwo^llieR ^m»^iiöten rmt^h if5i*deh^4*»d geniesst man d^s Schauspiel an einem Abend, exi dem der Mond als ruhender Punkt am Himmel steht, «n« hat man angesichts der in drei verschiedenen Richtungen durcheinander fliegenden Wolken das Gfflihl, als fiele die Wel t or dnung aus e inand er un^JL. j^äI^ä^ä^-ö^ V7±^e^9feir nah e . Y/i e der Dompteur in der Arena steht der Mond still inmitten der Be- v;egung, während die \7olkenrosse wie die Zirkuspferde in Kreisen daher jagen^^ Rechtsfahrt und Linksfahrt und Achtertour, dass einem schwindlig wird vor Augen bei diesem Wolkenschauspiel über ^mr mit Wüstensand bestreuten Arena des V/olkenzirkus von Jeru^alem^ t. i f \ f, ;»if >«.-^#y}»«*'*»>»^ -»^ ^ * '> ^0 Die Hilwolken^ Die meteorologischen Stationen führen in Form von Kurven Statistik über den Grad der Himmelsbewölkung* In den Hochsommer- monaten ist die Bewölkung des palästinensischen Himmels am ge- ringsten; aber gerade in dieser z^eit der giN>eotQjft^ Him»olDhoLtor . > JteetH; weisen die Kurven wie die eines Seismographen bei einem Erd- beben starke aber nur kurzfristige Störxmgen auf. Niemand, der die palästinensischen Bewölkungs kurven mit ihren alljährlich im Hochsommer wiederkehrenden Störungen sieht, könnte aus der Theorie eine Erklärung bringen, (ieöHb^Äi^e---^ diese Wolken erscheinen in Palästina, weil es in Abes^n^ '^nien regnet! Die Trockenei eit Palästinas ist die Regenzeit Abes- syniens# Dps Hegenwasser 4Mten fährt, ist erstaunt, mitten im "«rf "wolkenlosen" Hochsommer auf v/eite Strecken hin durch K'ebel zu kommen. Arno ii irkeiMm lleioe'ymf^f^f^'is^^iifi^iT^^ VtJi, -tiiU. Ill *4EzaEXÄ-S^i*fwrg1w4ffö atCTTJaläSTlnöffSTs Mft 1J.^Jb f^t i€f t . Ende Jul erscheinen diese "Nilwolken" mit der Re/^elmässigkeit eines all- Jährlichen Pilgerauges: eine Reihe grauer V/olken, P-tiiüBiVi di.e iura hl. Lgnd wallfshren. A"ber sie erreichen es nicht, so 1» V Unkxindige falsch voraussagt: heute aber gibt es ganz gewiss G-e- witter es gibt gewisslich keines, denn in diesen 'A''ochen reg- net es ^ZSZ. einmal in 80 Jahren! In der Sonnenglut dieser heis- . Besten aller SommeiAvochen schmelzen die Segel der Himmelsarniada, die Ägpypten gegen die Kliste Palästin^^s sendet» Diese Wilwolken sind symbolisch: so kamen viele, von den alten Seevölkem bis 2;u den Kreuzfahrern des Liittel^lters und bis 2iu den Plotten und den Pliogzeugge schwadern der Gegenwart, die alle glaubten das Land im Sturme nehmen z\x können^ aber es is t unerobert geblieben bis auf r den heutigen Tag. und Jerusalem, die Bergfeste droben auf dem IJ ."fepckeiien Hochland, liegt noch heute von allem geschichtlichen Geschehen unberührt wie zu Abrahams Zeiten «►!■ 4000 iTjjiJiwwu, da hier Babylonier, Ägypter und Chittiterj^vergeblich um den Besitz des Landes miteinander stritten, wie vor 3000 Jahren zu Davids Zeiten, da hier Kanaaniter,Ä Jtideii und Philister miteinander ran - gen^ Wie zu Christi ^eiten vor 2000, da hier Griechen, Römer und Zeloten miteinander diskutierten und vor 1000, da hier Kreuzfah- rer und Türken ihre Fahnen wechselten und heute das Kreuz und mor- gen der Halbmond über dem Berge Moriah flatterte. So kann man noch heute zu Beginn des fünften Jahrtausends der palästinensischen Geschichte, da auf den drei Bergen Jerusalems, auf dem Tempel- berg eine Moschee, auf dem Berge Zion eine Kirche und auf dem ölberg die Hebräische Universität steht, wieder nicht sagen, wem nun eigentlich ausser sich selbst die ewige Stadt auf dem Hochland Judäas gehört» r i 0 \ I / b I 1 1^ 5 . Kapitel Die Regenzeit % ( '■V' ». !» ^ / ! 9 I Die Entstehimg des Regens \ n \ i X «1 Ät ,1 t Es gibt drei Formen der Hegen ent stehung: !B±e dbx Der Gewitterregen > Scheint die Sonne an heisseri und verhältnismässig wind- • ruhigen Tagen kräftig aiif Wcipoorfiaehen odcw feuulile DUamir, so steigt die erwärmte mid himnAmfinVi li>inht gnTirni'f^^nP' T.]]|f±y durch- setzt mit viel Wassermolekülen, eehno i:l- \ind steil wie in einem Schornstein aufwärts, uaä golangtpda keiu- Wind b'lu vurirebA» raach ^•^^^* ) {^ • Die hochgerissenen Y/assermoleküle /V/^ DSJP OEI^ITTBRRBGBN ENTSTEHT l ■1b t /^ '/ ff ^ 3 H^wjr %%c)iitB a j VnASSERDAMPF / / 9 o V oo Ai4$f£^¥0/m/£F ballen sich in den lr«i-hl>r rT^^iT —-- _ ^qf ^ j-xi ut?n Kalten Hohen zu T-nnr^fe^r) '7,,«« — ^ -- -naen .^cp.en „erde, slc.t.a. a.. IC 1 w .LTS)"",' "! ^°^"^- Aufstieg der Warmluft entsteht «n, -r ^ '/Alicen ^). Durch den in ae. n^ K.UXu.t aus T:^^^^:::^^^^!^'': ''^' Senae Ikrmlnft und die absteigende K.ltllllT. «"^^^^i- ^en ^ Sic. ;$-^ Kaut3et:;ratr:eTix'::ji : "'''"'' "^- ■-^i^ und aus ihrem Verband nUirrtjr*^"""*^-"*^ aie Elektronen heraus. P^eie Eie^f . ^le»entarbestandtelle •- '^'" EieWronen aber sind Elektrizität (e) ' 1 ( 1J4 Die Luft v/ird, je schneller xini höher sie steigt, um so stärker aiif geladen und 4^9^ in Wolkenhöhe erreichen die Spannungen enorme Werte («) . Es kommt zu elektrischen Entladungen. •ym*.ej>-«lrrteL..-a^ Boim^r: Gewitter (g). C Die Begleiterscheinunp-en des Gewitters: D-:^r Platzregen Tind der Hagels Wer in der Schule die Elementarphänomene der Physik und Chemie kennengelernt hat, erinnert sich wahrscheinlich der ein- drucksvollen Experimente, die der Lehrer mit unterkühlten und übersättigten Lösungen anstellte. Y/asser friert in der Natur bei 0 ; bewahrt man das Waocor aber vor Erscrütterurig, so kann man es auf - S^abkühlen, aiuie-^dk=MBka...j3i^^ flugammeyHrf'^t.«i# f|s ist "unterkühlt". Erschütterj; man es jetzt, in- dem man es anbläst oder gpHr eine* Nadel fttti?^*4reh^, so fahren d;Le Moleküle mit erploslonsartiger Geschv/indigkeit zu CÄristall/zu- s amme n lürifi rii a isl,., Ixa p»w 9V, v»irwftttdQl't^>.^fth ia J^^-git-e iinmft-'S^^Mb^o3A% I^.sselbe Experiment kann man mit Lösungen anstäLlen# Naoh doir^ Wa&ö-eiP'iiur eine^'^estiiaata.w^ÄÄhl^-'V^o» zur i^esung, d*^^^^^ 2Axr.^'!^^ien'T(^rt^l\jü^..^ . Geht man aber ©ehr vorsichtig zu Werk, so kann man eine höhere Menge lösen. Erschüttert man die "übersättigte^. Lösung, so schiessen im. Lauf-. von Sfikunde^ die Moleküle zu Wiristall zusainmen. Ebenso kann man Luft mit Wpssermolekülen übersättipeny d,1i^ m&h^-MaBA^xuQ2j^ii3Le hal b' wr"1raM?w^, An heissen windstillen T^gen übersättigt sich die Luft ]li0lj5^^* mit Wasserdampf und ©i^Äe^fenthaltenA die in den Höhen re- gungslos, " gev/itterschv;anger" hängenden Wolker?^mehr Wasserdampf, als sie unter normalen Bedingungen zu halten vennögen. Kömmt es' jetzt zu &en ^PfMiy-en elektrisoh/in Sir!: la uuig en , wird die Wolke diurch Blitz und Donner erschüttert, sclbalfifT sich mit einem Schlag die _ ^ rr _ .1 - T :n»»_ j_««_i « ganze Waws-eajjfajnpfmasse zu \V9sser zusammeni 3B^'€rtrz^€^-«i--€Rta der -Wo-Jrke^^ Drr Ilame '/^'olkenbruch ist durchaus ge- rechtfertigt; die Wolke bricht unter der Last des sich bildenden Wassers zusammen wie eine Brücke. Die Tropenregen in den Kalmen haben oft den Charakter echter Wolkenbrüchc , weil hier alle auf- gezählten Bedingungen zusammentreffen. In vielen Gegenden des Äquatorgürtels vollzieht sich der Ziyklus: heisse Morgensonne, \ u. # > 3 1 3 { i'S \ t i-;^ Aufstieg von wasserdampfreicher lit, Bildung; übersättigter Wol- ken, Gewitter und ^olkenbruchw-**»*»-*«««^ mit ^^ tägliclie»-Ke- gelmässigkeit aet Sgwi^aüuiu^. An jedem KachmUtag um 5 geht über manchen Inseln in den Tropen Gewitter mit Sturzregen nieder; in iJeder Nacht regnet es über den Regenwäldern Brasiliens wol- kenbruchartig, sodass weite Gebiete in heisse Sümpfe verwandelt sind. Die Tropfen, die sich aus übersättigter L\ift bilden, sind grossjg) weil ti»*- iiiclidLJiur -^assei-oondexjx. ein übersohues a^ Wasser In der luft vorhsnden ist. Grosstropf ige^ Regen sind ein 2-eichen. dass sich der Regen aus übersättigter Luft gebildet hat und werden Äl«lich in Eur(^pa gex^^Os^jax. Jr flnfrr^-miB heissen und )»Hf»Ä«*illen.31agen beobachtet. Für ...»»hic-waf me 'ltft«Q^chgX3l£SL.MSr. ■ ^ gegen - sin«"^«8 st ropf ige imd hier dupola-MiBaflsi veü , Reg engü^^^ e ^.er^-^ . Erfolgt die Veräichtung der ¥ass< rmoleküle zu Tropfen sii^r^ energisch, so pressen sich die Moleküle §0 eng zueaniiiien, dass ©Ä^ii^-e« t«^--WasÄÄX --e*^Ha*"eh1rt BA « •/mo [MJjdjenjp ich Hagelkö rne r Haecel hat nichts mit Kälte [oder wi*a*-4»«^ oft h4i?i^^'*^i€^^ . ZU tunj\ Hagel bildet sich ^ja nicht im 'A'inter sondern umgekehrt an den heissesten Somrnertagen isevt^trnjW^^ in den vvA^v^ ^^Vt'^^open/ we> 4iMi»n die grössten Hagelkörner bis zu Paustgrösse regi- s t r i e r t y^g'ge I ■ lyte- ffüiNr ■ unabhäfiftiÄ. v^ei Kalt egrad-A'^r ünf i dia Eolg^ energig ch-er^tWas b erdarnpf y Verdd cMrungV«^^ e y ^taub fördert die Bildun/:^: von riebe 1 und Re^en« Jeder, der sich au<Äh iiur-^^]^^ mit der modernen Physik beschäftigt hat, kennt die Wilsonsche Nebelkamraer, die 1 ll ». \ aus alten .i^eiten auflösen. Il»aft«io*wkOTWi*"- •&%© ulj 194 kei». .g-ewöteRili«««. ob«»--e*a«b sondern Ru8«-r'^±'e'felnerte. aller Staubarten, Dieser &ehw«t>t* in nirr geringe3**'Itöhe über d^«»'-13^toii«^ bildet über der Riesenstadt eine "Kappe". ltti«8*^&t^.'.#lei&lM»eiti'g-'*einer?^^ I«Dlttt«ren gef;en W&rniey«^ltBSt, gpdass sich die vrärme im Beüirk-,,«^ von Lt?kidon staute -iflie warme Luft wl^dertün kann viel V/asserdampf enthalten "imiS folglich ist der London ergebe 1 dl öht^^^t^^ Tropfiifö. des Lonat)ner Regens sind fein. C^r *^ Gan»"^ianders''d;^T^^^e wüstennahen Gegenden wie Palästina/ Der 7/{fe,tenstaub Jk^ grob| ^f«t wird durch die heisse Warmluft «p-eh^^^hW-'iS*^ hinaufgetragen und weht r nuix.bier gegen die mit Wasserdampf gesättigte Luft des Seewin- des ^-.Äff "bi Iden sich grosse schwere Tropfen, die aus den hohen V/olken mit zerstörender Gewalt auf das Land niedeiTprasseln#*'j\ „«•ww««»«'»'«^' .^^^^^H.T»««*'''***"^' %^i*rrf^ ,,„,,,^^^>«-r-W'"'^««MWr», «<*«^' y>*' r pMurt^ irr*-** Gewitter^ /flatzre^en und Hagel sind in Palästina häufig. "^ ^ Da Palästina von Westen her durch einen Seewind über- weht wird, der mit ¥asserdampf gesättigt ist, im Osten und Sufen aber von Y/üsten begrenzt wird, aus denen grosse Mengen groben Staubes aufsteigen, kommt es hier oft «* Waoo ey dampf vaa ü jyli (jiuig (itaSÄ]3L-HS*€B%ib. iMiö 2.U Gewitterbildung, indem die scharfen Staubkörner die Luft und Wassermoleküle zerreiseen und Elektronen, Elektrizi- tät aus ihnen befreien« Gewitter, Platzregen und Hagel sind häufige Naturerscheinungen lBr-iamjB-dk?rf#B^ und werden folglich in der Bibel oft erwähnt. Ezechiel vergleicht die JtXfix % < V • r X ( I /-/ /fir \f i«* j 9 \^ f \ ptetEH falschen Propheten mit Tünche m, die eine "iTand nur lose überziehen, aT^er ^ C ^n% \ ;«• ^ "so spricht der Herr: ich will einen Wirbelwind daherfahren lassen in meinem &riinm und einen Platzregen in meinem ^orn xind grosse Hagel- körner in meiner Wut; die sollen alles i3jnstossen"(Ez,15) , Hagel war eine der ägyptischen Pla,^en und wird natui^issenschaftlich richtig in Verbindung mit Blitz & Donner irenannt: *'Und der Herr liess donnern und hageln iWMi I. .,r- dass Hagel und Blitze ein- ander abwechselten, so grausam, wie es im Äg^pterland noch nie gewesen, und der HageBschlug alles, v/as auf dem Felde war, Menschen und Vieh und alles Kraut auf dem i'elde und zerbrach die Bäume" (II 9). Als Jovsua im Tal Ajalon gegen die Amalekiter kämpfte, kam ihm ein gewaltiger Hagel schlaf; 2iu Hilfe: " Und da sie vor Israel flohen den Weg . hinab nach Beth Haran, liess der Herr einen grossen Hagel vom Himmel fallen auf sie bis gQi\ Aseka, dass sie starben. Und viel mehr starben i ihrer von dem Hagel, als die Kinder Israel mit dem Schwerte schlugen^ Jos.lO, fi Die ausführlichste G ev/itterschilderung steht iüi Buch Hieb, dessen. Verfasser überhaupt eine für antike Menschen gan^: ungewöhnliche .' Kenntnis der Natur und Freude an Natur Schilderungen bekundet und auch in dieser Hinsicht verrät, dass er der Vertreter einer sehr späten Epoche der biblischen Literatur, ^es "Barock2ieitalters" ,ist. Siehe, Gott ist gross und unei*gründ- lich, niemand kann die Zahl seiner Jahre erforschen. Er verteilt das \7asser ZiU kleinen Tropfen und treibt dann die Wolken zusammen^ dass sie regnen». Br sendet den Blit^i unter, dem Hiirünel dahin bis an die Enden der Erde und schreckt damit die Men- schen und gibt doch Nahrung die Fülle. Dann bedeckt er den Blitz mit seinen Händen und später heisst er ihn aufs Neue kommen • • • • ihm nach hallt der Donner mit seinem grossen Schall und wenn er dröhnt, kann niemano ihn aufhalten •••• j^»- sp-^c^cht 2um ScJjÄee: Komm! und er ist da auf^-ijrie*r7'''"urfi zvjsi Platzregen sagtej6»f*^Br scheine! und er ist daa nrirrmcht*' (Hi 56). \ //i? Sogar das- Prini:-ip des Blitzableiters muss in "biblischen Zeiten be- kannt gewesen und auch angewendet worden sein, denn im Talmud erhält eine Prau auf eine Anfrage die Antwort ^ "dass es erlaubt sei, bei j Banner ein Eisen zwischen die Kücken 2;u legen". I^N^iH" Einige der vielen Stelle^a^, die dem Nichtkenner des bibli- sc"hen Milieks bedeutungslos er«?^heinen und über die er folglich achtlos hinwÄßliest, währeriä sie dem Kenner der Verhältnisse durch ihren bis ins intimste hifiein koloritgetreuen Naturalismus Freude und B e v/und abringen, T^muS^v^k- an gen das so sehenden 4 i Stil dieses wahrhaften "Buches der Bücher" über den Platzregen in Kp.24- Hiob. V/ie an dieser grössten aller Protestschriften ge- werden auch hier die Misstände der herr- dnung angepranger: '» " Man verrückt die G-renzen, raubt' die Herden und v/eidet sie anderwärt s» Man treibt die Esel der Waisen davon und nimmt [den Ochsen /'3"er IVitwe'^zum Pfand. aio Jjecmi'ttiigGfi' muooen exoh -auB-ggr- ho.lb j oy-'-S^yäüire— v^ykrleoJien« . « . Sie liegen nachts nackt ohne Gewand und haben keine .Decke gegen den Prost(ÄB^fe- IftiMt'Bk-jiÄmalt) , Man reibst das Kind von den Brüsten der Mutter und macht es zum V/aisen und macht die Leute arm durch Pfänden» Den Nackten lassen sie ohne Kleider gehen vmd dem Hxm- grigen nehmen sie die Garben f«ä«<» *m4 nach ©llen^), Sie zwingen sie Ol zu'ääien und geben ihnen niehts ab und die Kelter £u treten und lassen sie dabei Durst leiden uc- / V • f Y e^>tA^ Mitten unter den Leiden der Armen steht: » tt V Sie müssen sich zu den Felsen halten^ wenn ein Platzregen von den Bergen giesst, v/eL 1 sie sonst keine 2iu- / f Xupht haben "^Ö^tt«V2^. '*.. ^^ I f 111 i-T ^•ur. ." «"l.•^.i tirmmimmm s I Ein Europäer hätte wahrscheinlich gesagt: bei Regen müssen sie . unter Bäumen Schutz suchen, aber das Hochland war in diesen Spät- zeiten schon durch Abschlagen der Wälder baumarm und weitgehend verkarstet und die meisten Bäume waren schon "Privatbesitz" »SOlbäuiB in Hainen oder Fruchtbäime in Plantagen und so blieb den, Armen n'Sß' *^f^\ hichi in Finnland sonolem .'4 / // I nichts anderes übrig als, wie sie es heute noch tunj an der Ostseite der Felsen zu kauern, wenn mit dem stürmischen Y/estv/ind der Platzre«^ gen von Westen her niederprasselt • Mit den palästinensischen Platzregen gehen enorme Wasser- mengen nieder. Im Laufe von Minuten sind die Y/ege in Bäche verwan- delt i^n denen das Regenwasser fusshoch dahin schäumt, sodass es selbst in den Städten unmöglich ist den Pahrdaimn zm überschreiten* Die Erdmuiden, die Dolinen des Berglandes vei^andeln sich in gefähr- lich tiefe Teiche, über den weiten Lehm- und Tonäckem der Ebene steht tiaoh gy^ösoft Platzregen das Wasser meildnwert und täuscht » Seeii v9 erfinden als die Gott helfe mir, denn das y/asser geht mir bis ans Leben! Ich versinke in tiefem Schlamm und finde keinai Grund Ich bin in tiefem V/asser und die Flu- ten wollen mich ersäuf en"(Ps. 69) . Natur sie liefert. % I I' II 1^ ■■/■»■i Intentional Second Exposure / ; / I Ein :!j:uro-Däer hätte wr^'rrr scheinlich ges.-L^t: bei Heren milssen sie iinter Bäumen Schatz suchen, ater das Hochland 7;ar in diesen Spät- zeite-L sohon durch ^^.bschla^cn der V/älder brainrirm unu weitgehend verkarstet und diu me.sten Bäume v/pren schon "Privatbesitli ' , , Olbäujie In Hr;inen 0(?er .ruchtbäurae in Plfuat£gen und so blieb den Ar; :en S^en hichiin Hnnlancl sohdeno pal^ K^^^ ■/f -»•»• nichts anderes übrig nls , wie sie cg heute noch tunj pn der Ostseite der i^elren '^u kp.uem, renn mit dem stürmischen Y/estwind der Plrt.. re- gen von V/esten hör niederprasselt • Kit den paläetinensir ehen Plst2.re.:^'en gehe^" enorme V/asser- ir.engen nieder. I^'^ Laufe vo^i Lrinu-'-.en sind die V/eßc in Bäche verv.'an- delt, in denen dr?s Ref^enwasser lusshoch dahin schäumt, sodass es seDhst in den Gtädten iAnmög:lich ir.:t den Pahi-darnm ^u übersc/ireiten. Die Jiirdmuiden, die Dolinen des Berglandes ve"»'"-v/andeln sich in j^ef ähr- lich tipl'e j'eiche, über den weiten Lehm- unc"^ Tonäc'^-em der ij^benc- t. steht n;ich ^y^'h>it;.(Mi Platzre;C^en das Iv'ass-^r mei.länv/ert und täuscht Seen vor. Die Photogrr,T)hien der Abb. 40 sind keine Lano schaftsbil- der aur Finnland sondern r.olonien am Str^dtr-'^^ui von .:el-Aviv nach einem Gewitterre/^on, Kein :3ibelillustrator kann eine trcji'endere Illustration ^u dorn schon 3. X .. 2;itiej^ten Po. 69 erfinden als die Nntur cie liefert. ""Gott helle mir, denn das v/asser geht •'"" mir bis ans Leben! Ich versinke in \ t;icf-.in Gchlamm imd finde keinai Grurd , i Ich bin in tiefem V/asser und die l'lu- ■>• xen wollen mich e^.säuf en"(Ps.69) . l]0 Die zweite Regcnform: der GeMr^sre^^en» Ue"ber die flachen O^ieane v/ehen dlfe Winde in geringer Tiefe dahin* Komin-t solch ein Wind ans Pestlrmd iind wird durch ein Gehirge gezvmngen aufzusteigen, so kühlt sich die Luft ah, die \7assennole- ^ küle verdichten sich iju Tropfen und der V/ind regnet sich auf der Anflugkxseite aus (Abb'.4l). Auf der Oegenseite des Gebirges aber, die im Y/ind - und Regenschatten liegt ist es trockfen, oft so tfccken, dass die Landschaften hinter den fruchtbaren Küsten jensejt s der Berge Wüsten sind wie in Kalifornien, China, Arabien, Algier, Syrien, Palästina, ü»w# Trägt man in eine V/eltkarte die Bahnen der grossen regelmässigen Seewinde, der Monsune ein, ao kann man ohne Kenntnis der Tatsachen an der Verteilung von Meeren, Winden und Ge- birgen die Verteilung der Hegengebiete und Trockenlandschaften ab- lesen ( Abb* 42). , t Das Gebiet der grössten Regenwälle: Der Südhimala,ia» Der wärmste der grossen Ozeane ist der indische Ozean und kein Wind trägt einem Pest]p.nd so viel Wasserdampf zu wie der Süd'ostmonsum, der vom Indischen Ozean gegen den asiatischen -Kontinent weht, wenn dieser sich im Sommer erwärmt i;ind die Warm- luft über ihm aufsteigt und soi-'ein Ansaugen d^s Vakbum schafft. \ Kein Wind der Y/elt wird zu einem so hohen Aufstieg gezwungen wie gerade dieser wännste und wasserreichste Südostmonsum, denn er- • weht gegen das Höchste aller Gebirge (Abb. 42) (l)# Mit der Fol- gerichtigkeit eines mathematischen Beweises muss alsolier Schluss gezogen werden, dass an der Anfahrtsstelle dieses Südostmonsums Niederschläge so hoch sein müssen wie sonst nirgends auf der Erde* So ist es auch: In Bengalen bei Cherrapunje, dort wo der Südost- « monsun an der Südwand des Himalaja zum Aufstieg in hochalpine Höhen gezwungen wird, fallen in Durchschnitts Jahren 12, in regen- reichen Jahren 20 m, man lese diese phantastische Zahl genau: zwan- zig Meter ^r^^^ri^ d.h. im^eefähr 30 mal so viel als es in Paris oder Wien regnet! (Abb. 43) (a). 2 9 ( j ; Ändern Wälder das Klima? In Europa fällt der meiste Regen an der Westküste Schottlands iind an den Südhängen der Alpen. In Schott- land regnet es so viel. well der warme imd wasserreiche Luftstrom, der mit dem Golfstrom tfber den Atlantik treibt, hier über die '•■•4 411 u • bewaldeten Höheiuüge Schottlands 'weht (Ahh.42) (II). Die WälAer " Schottlands sind so dicht weil es so viel regnet, es regnet aber so viel weil die Wipfel der Bäume mit federn ^weig \mä jedem Spitzchens eines Blatte^^die Wassenaoleküle aus der durchstreichen- den Luft herauskämmen. k±x man oft und gerade auch in Verbindung mit Palästina liest, dass V/älder das Klim verändern so ist das unrichtig:. D--r Grundcharakt er eines Klin;as kann durdi' einen Wald \ % > I s r i^oUcks^üyoL h— p^^^jpaufcmp^»^.— .^^ , ^.»«» , ,.p» Sieht man von der e:q)onierten Westküste Schottlands ab^ so findet man auf dem europäischen .Festland die höchsten Kegenmen- gen an den Südhängen der Alpen, denn hier v/erden die vom warmen Südatlantik anwehenden Seewinde gezwungen zu HochgebirgMEra höhen aufzusteigen (Abb .42) (III). Die regenreichste Landschaft Js t die Bucht von Cattaro, in deren tief eingeschnittenen "Fjorden" sich die Regenwinde *ie Picche in einer Reusse fangen und wo es in den geschützten Tiefen der Buchten südlich warm, droben aber auf den kahlen und verkarsteten Höhen sehr kalt ist, sodass die hochge-* triebene Luft sich schnell und tief abidihlt. Hier fallen in regen- reichen Jahren 4 1/2 m Regen. Über Locamo am Pusöa der Südalpen regnet es trotz der vielen sonnenreichen Tage dreimal so viel nicht dreimal so oft ! v/ie über Paris und London. Um ein Viertel weniger regnet es an den Hängen der Nordalpen, an denen die vom Atlantik über die Ebenen Westeuropas hinwehende Hegehiuft aufstei- gen muss und sich hierbei abkühlt ( Abb. 42) ( liE b) und (Abb. 43(e). Unmittelbar am Gebirge gelegane Städte wie Salzburg oder Luüem sind wegen der Häufigkeit ihrer Hegen gerade-2u berüchti'gt. I f Der Libanon dreimal regenreicher als London! > In Xondon regnet es berüchtigt oft, alDer am Libanon regnet es mehr! Das G-ebirge steigt dicht hinter der^^^Küste auf und zwingt den f euchtv/armen Seewind, aus dem w armen* Becken des Mittelmeers an der steilen Gebirgswand wie eine Bergbahn hochzu- fahren xmd sich abkiukühlen ( Abb. 42) ( IV )• Über dem Libanon reg- net esdcDwohl er die Hälfte des Jahres vollkommen rögenfrei ist, mehr r als- Über den Nordalpen oder Südengland 1700 mm ! Da der Sommer ttocken, der Winter über dem Hochgebirge frostig ist, kommt der grösste Teil des hinmlischen Y/assers nicht als Regen sondern Schnee herniedrr und da dieser nur langsam abschmilzt, bleibt das Gebirge bis in den Hochsommer feucht und sprudeln aahlloB e Quellen, sodass Syrien im Gegensatz zu dem ausgedörrten Palästina auch während der Trockenzeit grün ist. Der langsamen Schneeschmelze auf dem Hermon und den Nachbargebirgen Basan und Hauran ist es zu danken, dass der Jordan, dessen Quellen hier entspringen, nicht austrocknet sondern für Palästina überraschend — — wasserreich bleibt« cj'U « ^^ % K / / / .■I "^i^- A 12000 -20000mm CMERRAPUNJE/BENG>\LIEN tOOOmm WESTKÜSTE V.SCHOTTLAND SÜDALPEKI ¥ LIBANON y f * •2000 NCRDALPEN, HERMON, KALKUTTA 1500 METULLAH MAILAND TPXAND.VOGESEN, NEW- YORK, FLORIDA -1000 ROM. NEAPEL / MÜNCHEN, KAPSTADT STRASSßURG LEMB ERG, MADEIRA. ALGIER HAIFA/LONDON/PARIS, BERLIN WIENTkRAKAU/ PEKING 900 800 700 LERUSALEM. JAFFA y\AA RS E^ai^EjßUOAPJEST^RIGj^^ kTew/ MOSKÄ uT PRÄO LENjNGRAp ,AAAD RIO Athen" - 600 - 500 \}£*!^J^ij td lf\l^^JÜ ^ 4nn ALEXANDRIA Iemchd' 300 - 200 100 rr\tY\ Die Regenineiigen in den wichtigsten Gegenden der T. elt UM i A h f gestreift Syrien, schwarz Palästina. Man erkennt schon hier, dass Palästina keinesregs regenarm ist n4 • .# H 1 Uf Die syrische Regens trasse; Beirut - Baalbek ~ 'DamascuB. Verfolgt man die Schicksale des ankommenden Kegenwindes, 80 erhält man ein unübertrefflich klares Bild von den Beziehungen zwischen Windbahn und Regenmenge und erfasst sofort das Grundge« setz der Regenverteilung in Syrien uixl Palästina (Abb, U) (l). per sn dier Küste ankommende Seewind (a) musdtnach einander die beiden parallel laufenden Gebirge Libanon (V) und Antilibanon (d) . überspringen wie ein Rennpfejd^ zgei Hürden. An der Küste vor den f Gebirgen liegt Beirut, zwischen den Gebirgen Baalbek (c). 2 ei ch- Jnet man über dem Landschaftsprofil die Kurve der Regenmengen, so •sieht man, dass diese mit den Lendeserhebungen steigt und fällt. Über Beirut (a) (Seehöhe) fallen 900 mm, mit der Erhebung des Gebirges auf 2000 m steigt die Re^enm,-nge auf 2000 mm (b) , jenseits r^ * "" — *— — "■• ■• ' ' »■». M«M«Müta«Mh Was ist eine Oase? Trotz einer für Vegetation in dieser heissen Landschaft völlig unzureichenden llegenmenge von etwa 200 mm ist Bamascus, die Stadt, die in der Bibel am längsten, nämlich von Abraham bis Paulus erwähnt v/ird, eine der schönsten Städte des Orients ( Abb. 45). Sie liegt em Puss des Gebirges, vorgeschoben in die ¥/üste, der letzte Vorposten der ozeanincheri Welt des Mittelmeers gegen die hiß r be- ginnende "unendlich Stein- und Sandwüste Asiens* Am Hand der Stadt windet sich ein kleiner Pluss dahin, von dichten Gärten umsä"umt und ebenso dicht bewohnt ,Iä||| andere noch viel schönere Gärten drängen *sich in der Stadt zwischen den Häusern ein und schieben das ciichte '^Gewirr der steinernen Behausungen auseinander, als v/ollten sie es zersprengen« Aber die Stadt ist nicht so steinern wie sie scheint: « fast in Jedem grösseren Haus findet man innen einen gekachelten Hof, in dem Zitronen - und Quittenbäume stehen, deren gelbe Früchte die Bewohner in einem geheimen Schön^ieitssinn monatelang hängen lassen. Selten fehlt der Oleander, der das ganze Jahr blüht, und ebenso die Ros$, an der immer einige Blüten hängen. Diese Gewächse mischen ihre Lüfte zu einem unbeschreiblich süssen Parfüm, das in dem allseits umschlossenen Hof gefangen bleibt wie in einer Parfümschachtel und li'i w ^—m ;>i -^' t Vi, b i s ^ fe?r- J r » öen weltstillen Winkel der Damascener Innenhöfe mit einer zauberhaf- ten Atmosphäre von irdischen und himmlischen Freuden erfüllt* Und kaum je fehlt an der IRTand der Weinstock, "der V/einstock in deinem Hause" IL • • • • Der Hegen tränkt alle diese Pflanzen nicht, denn er koinmf kaum^e; das Gebirge Ifiält ihn ab,. Aber schaut man durch die Holz- bitter von Damascus. so sieht man den schneebedeckten Antilibanon. ^/ .2000 -Li—l, k^ l jmm^ PfE PALAST INBNS. REGBN STRASSE "IM Die Regenmengen über Syrien und Palastina haben die Tendenz, vom Weiten nach Osten abzunehmen, heben und senken sich aber hierbei in einem auffallenden Parallelismus zu den Erhebungen den Landes und bieten hierdurch ein geradezu klassisches Beispiel für den Einfluss der Qebirite auf die Re^enbildim«* j ■1 der wie ein weissbärtiger Patriarch auf seine schöne und von ihmt verwöhnte Tochter Damascus hinabschaut* Verwöhnt, denn die Gärten von Damascus leiden keine Not und warten aitf keinen Regen, sie wer- den mit dem Schnee, der den Libanon bedeckt, das ganae Jahr getränkt. Orte, die selbst in regenfreien und folglich wüsten Gebieten liegen, aber durch Quellen so viel Wasser erhalten, dass ihr Boden 1 ohne Himmelsregen Pflanzen trägt, nennt man Oasen. Airh Palästina •i hat Oasen: Jericho im Jordangraben, Beer shewa in der Südsteppe und einige andere. 'ir Altertum, als die Quellen noch nicht verschüttet waren, gab es noch mehr z.B. am Toten Meer En Gedi (s.S. ...). 114 Die palästinensische Regenstragse; Tel-Avlv ^Jerusalem - Jericho^ Palästina besitzt dasselbe ProiTil wie das nördliohe Schwes- temland Syrien, aber seine Erhebungen sind geringer und die Kontu- ren Verv/aechener, weil das, Land durch Verkarstung stärker gelitten hat und den südlichen Y/üsten näh er liegt* Palästina verhält sich zu Syrien wie ein abradiert'ee Bild 2iu einem unversehrten. Grundsätzlich jedoch erleidet der Regenv/ind dieselben Schicksale v/ie droben In Syrien und die Kurve der Segenverteilung läuft wie in Syrien den Hebungen und Senkungen des Doppelgebirges parallel* ( II) • 9 Die dritte Kep:enf orm: Der Schlechtweg^ Längs der Ostküste Ameriica^j fliesst, vom Golf von Meriko kommend, der Golfstrom nordwärts • Er leitet das warme Y/asser des südlichen Atlantiks polwärts (Abb. 49) (a). Er kommt aber nicht bis zvim Pol, denn aui der Höhe von Nordfundlpnd begegnet er dem Labra- dorstrom, der das kalte Vasser der Arktis südwärts tra^gt (b). Mit - dem Golfstrom wandert eine tropisch vjarme Luft, reich an 17asseräampf mit dem Lpbrac-ostrom eine Kaltluft, die viel t rockner ist, denn in Kaltluft können ja nicht annähernd so viel Wassermoleküle freischwe- ben wie in warr^er Luft, yile unten im Meer die beiden Wasserströme, begegnen sich oben in der Atmosphäre die begleitenden Luftmassen, Durch ihre Pegegnung entsteht ein Luftgebilde, dem man den Namen •««•«•H« otmm i«MlH«M|Mi*M^ Schlechtwetterzyklon gegeben hat und das sich aus acht Teilen zusammensetzt, die beim Durchzug eines Schlechtwetterzyklons wie die ITummem eines Pestzuges vorüberziehen und ein ganz bestimmtes Y/etterschauspiel von typischem Ablauf vorführen. Der erste Teil des Sohle cht wetterzyklons; die ^^^amif ront . Die V/armfront bildet im y/ett erschauspiel Palästinas ein ganzes Vorspiel für sich und wird S. ••. gesondert beschrieben. 'V' 9 f T Der zweite Teil des Schlechtv/etterzyklones: die Kaltluftzunge^ Die Keltluft des Labradorstroms ist schwer und kriecht folglich dicht über der Y/asserfläche dahin (x\bb.46) (a). Die Warmluft, des Golfstroms ist leicht und hat- die Tendenz aufzustei- gen (c). Bei der Begegnung der beiden Ströme schiebt sich die w Kaltluft mit einer Zxmge, der Kaltluftzunge, unter die Warmluft / I ll-l ^ hebt sie hoch (h). Die hochgehobene Warmluft gerät in Ictüilere en, erkaltet, wird schwer imd senkt sich nun nieder: sie be- • schreibt einen Bogen, den man m ch dem griechischen 7^ort Kreis « ^-yklon den Zyklon iind, weil er eine Verschlechterung des Y/etters hervorruft, den Sohle chtwettera/klon nennt ( d). Sohle chtwetter- 2yklone entstehen durch die verschiedene Schwere von Kalt- und V/armluft überall dort y wo sich grössere Mengen von Kaltluft mit wasserdampf reicher V/armluft mengen. Sie bewegen sich mit den Luft- strömen, deren Strömun^^en ja ihre Ursache sind, über Meere oder Lander dahin und das erste reichen, daae ein Schlechtwetterzyklon ^.^'^J^^s'^ ^^e Kaltluftzunge, die am Boden dahinfliegt. l 'm^^^mmmmmw^s^miOm "iTri r-mr i ■ n t09m »■JiawMJ BNT^rrBHUNCt 0£S CYKi-ONS I m \ Die schwere Kaltluft schiebt sich ^nngenformis, daher •^ Kalt liaft klinge •^ gerannt, unter die leichtere V armluf t und drückt^^sie aufwärts, wo sie sich ebenfalls abkühlt und bogenförmig wieder senkt , wodurch ein YJirbel ent= steht : der Zyklon. ^9Wmmmmms^'^'siBXBm<0m Wir sitzen an einem heissen Tag im Freien« Da sehen wir, dass am Bo«»deti, der bisher windstill war, der Staub aufwirbelt; ein WtT welkes Blatt fliegt in die Höhe und hinter uns bev/egen sich ! die Zweige des Gebüsches. Einige Minuten später fühlen v/ir einen kalten Luftzug an der Schulter ; misstrauisch blicken wir auf und richtig: im Westen hat sich der Himmel verfinstert; ein Sch]ß cht- wetterzyklon haht« Die ihm vorausgehende Kaltluftiüunge hat uns erreicht, am Boden hinkriechend wirbelt sie Staub, Blätter, Papiere auf \ind ihre kalte Luft empfinden wir als ^Zug". Das ist, lange vor dc?Erkenn-Siis7^das Erleben der Kaltluftzunge. ■(»•• II? Jr^Hr-i tte Teil des Schlechtwetterzyklons: die ^ollcenburg. ypr arxu 7^^ ^Qn der Kaltluftzimge hochgeschobene Warmluft kühlt sich in den Höhen ab, die Wassermoleküle ballen sich zusammen, bilden Tropfen und werden als schwebende Wassertropfen-Nebel, V/ol- ken in der Höche sichtbar. Die IJeufundlandbänke sind von den Schif- fern gef'"irchtet und von der Bevölkerung gemieden wegen ihrer dauernden und dichten Hebel. Als die ersten Ozeanflieger den Atlan- tik in der Richtung E\iropa Amerika überquerten, wählten sie natür- lich die kürzeste Seestrecke, jene zwischen Irland und Neufunü land. Hier wurden sie durch den dichten Nebel, der j ed.e Orientierung un- möglich machte, zur Kotlandung in unwirtlicher G-egend gezwungen und man musste sie durch eine besondere Expedition aus ihrer Einsamkeit befreien. Zieht ein Schlechtwetterzyklon ( Abb. 47) über die Landschaft dahin, so bilden sich an seiner Vorderfront dort, wo der Kd.1 der Kaltluftzunge (a - b ) die Warmluft (d) in kalte Höhen hinaufge- schoben hst, olken (e). Je heisser die Warmluft, umso leichter steigt sie über den Kaltluftraassen auf und um so höher ballen sich die Nebel als "Wolkenburgen" im Blau des sommerlichen Himmels auf. Jeder kennt die hohen Wolkenmassen, die an heisser. Sommertagen am Horizont aufsteigen, sie sind schön, aber sie verheissen nichts Gutes. Sie sind die Streitwagen, in denen der 'fettergott Blitze sendend über die Landschaft rast und in das friedliche G-ebiet der schönen Sommertage einbricht. Kan kann sie auch mit den S chaumkämme n am Bug eines fahrenden Schiffes vergleichen, eines Schlechtwetter- schiffes, das durch den Ozean dahergefahren kommt - — und dessen Fracht Regen ist. Der vierte Teil des Schlechtwetterzyklons: der Wirbelwind, Zwischen der aufsteigenden Vvprmluft imä der am Boden krie- chenden Kaltluftzunge, entsteht ein luftverdünnter Ratan 6nf), der beide Luftmassen, die Kaltluft von unten, iind die Warmluft von oben an sich reisst und so iVind von V/irbelcharakter in Bewegung setzt. *^®,.^®isser die Luft, ist^, umso schneller Bteigt.^i.^ a.\x£^tE^^^^^y^^^»^^ und um so stärker weht der Zyklonwind. Daher beobachte^ man die stärksten Wirbelw nde in den Tropenijfwie die gefürchteten Zyklone i Gebiet der S-fjdsee, »- ■> ■ ■»■», \ t V t I s. ■^^ -f \ I>pr fünfte TpII des S^hlechtwetterzyklons; das Gpwitter. .a^ Die vom .VincI hochgewirbelten Luftmassen reiben sichy ein- ander, reissen sich aus den Molekülen alle\|fi^6nen Abflaue und es kommt ZV. elektrischen Entladungen, Gewitter(;g) . 111 I \ 1 ■■> >/ t4 Der sechste Teil des Sohlechtwettergyklons, : der Platzre^icen. Die hochgev/irbelte warmliift ist diirch ihre Ahkühliing schon grundsätzlich nicht mehr imstande, ihren i/psserdanpf zu halten; die schön hochßetürmte V/olkenh^org ist eine mit V/asserdampf übersättir;te Wolke. Komr^en jetkit die ersten Blitz - und Donnererschütterungen, ..^ SQL.,biJ.den sich grosse T-ropien xmd _diese prasseln als Plat^rejeren nieder/h) d W t ST ^v I /v 0 OSTW/f^O wi/VoC^Tklt a Kaltluft, b Kaltluftzunge, c noch Tinhermrte und folglich unbewegte Warmluft, a von der Kaltluftzunge hochgehobene imd folglich dem xjn= wetter zustromende Y/armluft, e die sohonen hohen Tiurmwolken, die an der Vorderfront des ^'Gyclons'* entstehen, weil hier die V/armluft in kalte Hohen, hinaufgehoben ist, f luft verdünnt er Raum zw. den beiden iäi entgegengeszteter Richtung sich bewegenden Luftmassen, ein ansBU= . gender luft verdünnt er V/irbel der Kern des Cyclons, g die Stelle, an der die 7,'armluft des Cyclons ge^en die Kalt luft reibt und Elektrizität entsteht, h die Blitze, i der Hagel oder Platzregen, der durch die Erschütterimgen^der Luft nach den Blitzschlägen duroh^/^Kondcsation" ausfällt^ die Rückwand des Cyclons, wo sich die abgekühlte Yvarmluft ^ über die Kaltluft legt und sich nun ein hochschwebende und langsam ' ausregnende Wolkendecke bildet, aus der der Nachgewitter=Regen langsam nier^räufelt ^ r u ^ i i liö 3^ ter siebente Tlfg^ des Sohle chtwetterzyklons: > der Nachregen» An der Rückfront des Zyklons wird die Varm^^Luft durch den v/irbelnden Y/ind abwärts gesogen und lagert sich über die Kalt- luft, die der Kpltluf tiisunge folgt ( i). An der Berührungsfläche mit der Kpltluft kühlt sie sich ab und ihre Wassemoleküle bilden eine flach ausgebreitete gr'aue Wolkendecke, aus der nun i^ ffegen- srtz zu dem grosstropfigen Platzregen der Vorderfront ein fetner, gleichmässiger "Landregen" niederträufelt, der stille üfgchregen ■ der stürmisch beginnenden Sommergewitter (k). ,T^^W:'^!. ^ Der achte Tftlrdes Sohle chtwetterzyklonts; die Kaltfront» Nun ist der Schlechtwetter2.yklong mit Blitz tind Hagel w über das Land gezogen und dieses liegt Jetzt an der Hückfront des j Zyklons im Bereich der Kpltluft, deren vorrückende Zunge ja die ' ganze Unruhe des Zyklon-Einbruchs veranlasste: nes hat sich abge- kühlt •" Man bezeichnet daher die^ Rückfront im Gegensatz zur vordere])^ V/armfront als die "Kaltfront*'* An dieser Kaltfront saugt der ab- ziehende Zyklon die kalten luftmassen ebenso nach sich wie er an der Vorderfront die Y/armluft in Bewegung setjite und folglich wehen nach dem Regen bei " aufklarendem Y/etter" oft böige Winde, die im Winter und Nachwinter auch in Palästina schneidend kalt sein können* Dn das Land nach dem Regen feucht ist und die Win* de die Regennässe zur Verdunstung bringen, fällt die Temperatur durch die Kälte des Windes und die noch hinzukommende Verdunstungs- kälte steil ab und noch weit in den Prühling hinein können auch in Palästina nach Abzug eines Zyklons Nachtfröste auftreten. Per paläs-fclnens Ische Regen made in Ü.S.A. Schlechtwetterüyklone bilden sich überall, wo Kalt- und Warmluf-feassen ausammenprallen, die schönsten und grössten der westlichen Welt aber dort, wo die beiden grössten und schönsten Warm- und Kaltluft ströme ununterbrochen wie zwei gegen einander - laufende Troittoirs roiilants, zusammenprallen, an den Neufundsland- bänken. Hier werden wahre Riesensexmplare von Schle chtwetter-2yklo- nen am laufenden Band hergestellt und mit dem Golfstrom nach Europa geschickt (..412^, 48 und Abb. 49). Dort störftn f=^1p (li^ Sn>inr,wp++«>>_ f^ < • { ■■*(■ # \ t I > vy* ^ läge und werden folglich in den Wetterberichten angekündet mit den Worten: »' vom Atlantik nähert sich der Küste Schottlands eine Störung^ oder, wie die 7/etterwarten sich auch of$ ausdrücken: , ein ''Tief", eine "Depression", bei dem Gebiet des Zyklons diirch den Aufstieg der Warmlxift ein verringerter Luftdruck, ein Minimum herrscht und folglich bei seiner Annäherung das Barometer fällt • Der Schlechtwettergott sitzt verschanzt hinter den Nebelbänken von Nordfundland und schiesst mit einer vVetterkanone Schlechtwetter- zyklone über den Atlantik nach Europa. J^icht nur nach Europa, sondern ~^PAlXSTims PE6BH MiDE IN U. S.A. \ R^GEN WASSER cQmmy^/T^- \ V., . -■• ""*^m\\ JAFFA «w jene Zyklone, die durch die Strasse von Gibraltar ins Mittel meer fahren, gelangen durch dieses weiter nach Osten bis an die Küste Asiens, bis Palästina und bringen dem Lande seine Regen« Der oalästinensische Regen isi made in U.S.A. Ich stehe mit einem Freund bei New York am Strr^nde des Atlantik, er hat sich eine Orange gekauft, ff4fn'^ "g^tity>0(yyi^ , Sun- shine Palestine(^ S'^fiöwistsrhöTTT^g^^ "Diese Frucht hat eine weite Reise gemacht*', sage ich ^ !»!■ ijii^x »Ipiat 1^* i II ^v, Kli 111 meinem F <> •ei^fW» "Sie hat zweimal den Ozean überquert." ■"Wieso zweimal?" fragt er "Sie ist einmal hin und einmal her gefahren." "])as verstehe ich nicht". "Sieh dort hinaus", sage ich. " dort draussen f lie sst Orangensaft . " Er schaut aufs Meer und dann auf mich. Hat er sich ver- hört? Ich wiederhole: "Da draussen f lie sst Orangensaft.*^^5^lÄ«Ät i^x^clut Die Schlechtwetter2,yklone kommen über den Atlantik wie die Schiffe. Sie fahren aiof bestimmten Routen (Abb* 49 und 50)* Diese wc rden ihnen vom Golfstrom (c) lond dem Maximu-^m über den Azo- ren vorgeschrieben» D^r Golfstrom führt sie nach Osten, das Maxi- mum über den Azoren aber, das ja wie ein Ventilator alles von sich abstösst, drängt sie nach Norden* Solange das Maximum über den Azoren besteht, - — April bis Oktober wandern die Sohle cht- wetterzyklone ausschliesslich aiif der nördlichen Zyklonenstrasse von Neufundland nach den Britischen Inseln. Im Mittelmeergebiet wber regnet es nicht, v/eil kein Schlechtwetterzyklon das Bollwerk des Azorenmazimums durchbrechen kann, sondern östlich von diesem weht den ganzen Sommer über als Sommeimionsun der Azorenwind (e). Daher ist es im Mittelmeergebiet von April bis Oktober und in Palästina als dem östlichen Teil noch einige Wochen länger trocken* Der Winterfahrplan der ,Schlechtwetterzyklone. Im Soätherbst werden die Pestländer kälter als die Meere und das Azorenmaximum wandert vom Atlantik nach Südosten über die SsJtiara (Abb. 50) (a). Die über Russland erkaltende Winterluft steigt durch ihre Schwere abwärts und bildet hier das Wintermaximum über T 1 m % 4 ■> I ^ ■ - Sibirien (b) und zwischen beiden liegt das warm bleibende Mittelmeer, dessen warme und daher leichte L^ift eine Tiefdruckrinne bildet, die nun ir V/ifter die über den Atlantik kommenden Sohle chtwetter^yklone Winterfahrplan der Sohlechtwetterzyklone r p V- t Im V; int er laufon die Sohl^'^chtwetterzyklone von iNieufundland ungehinderx aui aer Zyklenenstrasse c nach Palästina, wo es nvji rennet. »..M rs^-J^i automatisch hineingleiten, als wüi'den sie von Schienen geführt» Auf dieser v/interlichen südlichen Zyklonenstrasse (c) wandern die Schlecht Wetterzyklone des Atlantik "bis nach Palästina (ö) und bringen ihm die Schlechtwetterperioden seiner Regenzeit. Kicht nur die Schiffahrts- gesellschaften sondern auch das Y/etter wechselt in jedem J?hre SomnE r- und Winterfahrplan. # m>»imtm m mi «■ ■ ür y 1' c c s Sominerfflhrjlan der Schlfeohtwettcrzy^lone im Soramer.: 'werden die Sohleötitwetterzyklone c , die sich vor i^leurondland am Treffpiinkt von (iOlf= Strom a und L^bradorstrom b bilden, durch des Maximum über den Ar:orpn d nach JMordeuropa abge^ lenkt. Palästina liegt in der Trockenwind=Strasse e , auf der sich die Eochdruckluft des llax.üb.d. Acoren zum Minimum üb •d*Pers.(xOlf bewegt (f). ,< "■. $ ni '-iÜ** '•* Die Eegenverkündung durch den Schirokko ^' # t JÜ I I t > ) Ple Vorder- oder Warmfront des Sohle chtwetterzylclon. Kommt ein Schiff den Fluss dahergefahrei), so kann man beobachten, wie es das Wasser, das vor ihm liegt, anzieht; "bevor das Schiff unseren Standort erreicht hat, sinkt der V/ssserspiegel« Ist es vorbei gefahren , so kommt umgekehrt das vom Schiff verdrängte JajJje^^ls Plutvyelle über das Ufer. Springt ein Mensch von einem i i fahrenden Dampfer, so wird er von diesem "Sog" an die Schiff swand und dann rückwärts au den Schrauben getrieben. Eiti Mensch, der ii über Bord springt, ertrinkt nicht, sondern wird von den Schiffsschrau-'| ben hingerichtet. Wie die Schiffsschraube das Schiff, treibt der Propeller das Plugzeug. Der kreisende Propeller erzeugt in seiner Umgebung einen lui'tverdünnt en Reumj in diesen wird das Flugzeug durch den atmosphärischen Druck geT)resst und so von der Luft angesogen und vorwärts gezogen. ( Abb, 51) (l). « N m '4fr-»' Dnv Schlechtwetterzyklon ist ein Itiftgebilde, das wie ein Plu^seugpropeller durch das ömherv/irbeli:^er Lxoft einen luftver- dtinnten Rauun schafft. In dieses Vakuu^'die luft, die vor ihm liegt, einsaugt, sodass dem daherkommenden Zyklon die angesogene Luft als V/ind- ujidtxS entgegenweht. ( II) . Dpr Sch]ß chtwetterayklon der Abb. 47 kommt von links, in der Hichtung a-b. Ueher c herrscht noch Win(^stille und folglich steigen die Rguchfahnen der Schornstei- ne senkrecht auf. Aber der Ra^ch über dem Hause d ist schon von dem Sogv/ind erfasst und weht dem Zyklon entgegen. Der näki . D^r ü">er den Atlantik kommende Sohle chtwetteri^yklon ist ein Flugzeug von gewaltigem Ausmass und seine Sogwirkung erstreckt sich, wenn er ein wohlgeratener Neufundslandzyklon ist, auf tausende von Kilometern, Nähert er sich den Küsten Europas, so 2iieht er die Luftjäfc die über dem Inland lagert, zum Atlantik und n\xn. wehen - — dem Wetterkundigen verdächtig Ost- und Südostwinde (Abb, 52 I ) (a). An den Südhängen der Aipen imd Pyrenäen wandert die warme und meist feuchte Mittelmeerluft hoch und kühlt sich ab, sodassy es hier regnet (b). Auf der Hordseite aber steigt die regenfrei gewordene Tvockenluft als Fallv;ind vom Gebirge ,abv/ärts. Abwärts steigende Luft erwärmt sich durch die Zunahme des Luftdrucks mit je 100 m A'bstieg um 1 Grad, Dieser warme trockene Pallv/ind an den Nordecken der Aipen ist der f\il^ (o). V/eht in der Schweiz I^fwr, so kann man sicher sein, dass über dem nördlichen Atlantik, über England oder Skandinavien eine DrpressLon mit schlechtem V/etter ausgebreitet ist, denn ohne einen Zyklon im Norden könnte entgegen- gesetzt zur herrschenden Y/indri htung keine Luft nord-und westwärts gesogen werden. No^clf rankreich ist milde und regenreich. Regen- reich weil so viele atlantische Zyklone hier mit der noch unge- schmälerten Regenfracht ankommt; es ist milde, weil durch diese Zyklone die v/arme Luft des Mittelmeers über die französischen Ebenen gesogen v/ird. (d) In Bordeaux wachsen so gute Y/eine, weil es in der Bretagne so viel regnet. Die warme Luft aber, die die Trauben zur Reife bringt, ist nicht einheimisches Produkt sondern impor- tierte Warmluft aus S^^pn-ien und Italien. r^ \ ^ ^ r Schirokko. ommt ein Sohle chtwetterz^klon ins Gel3ie"fc des Mittelmeers (ll), so saxogt er die Luft der umliegenden Kontinente an sich und nun wehen trockene von den Festländern kommende Süd- und Ostwinde I?er aus der südlichen Sahara wehende trockene Yfüstenwind wird Samum genannt (e) ; der über die Mittelmeerländer wehende 0s4r^ iif\ > » / i i/or öten 2ykt uau/cn ^^ü.fifi Der Schlechtwetterzyklon ist ein Tiefdruckgebiet, in das die Luftmassen der Umgebung hineinrut sehen Der Schlechtwetter Zyklon ist ein Luftwirbel, der Luft an= I saugt. Erscheint ein Zyklon von grosser Saugkraft (mit starkem barometrischen Tief) über dem nördlichen Atlantik, so saugt, er die Mittelmeerluft über die A.lpen und an den Hnngen der Nordalpen weht der warme Föhn. (!)• II Erscheint ein Zyklon im ^vestlichen Mittelmeergebiet, so saugt er die V.armluft aus der Sahara an und es weht der Samum* Die von den asiatischen V'üsten angesogene Luft weht von Osten her als Schirkko. illEbenso saugen die barometrischen Depressionen in der Regen= _ ^ - sjßLX Abessvniens die Luft der wüsten von weither an, sodass und Südostwind Schirokko(f ) ; der von den grossen arabischen und . lyrischen V/üsten über Ägypten und Palästine v/ehende Trockenwind wird von den Arabern als Chamsin bezeichnet (g). Er ist ein Teil des Mittelraeer-Schirokkos» Eg ist unaufgeklärt, woher der Name Chamsin stammt. Die beiden üblichen Deutungen, das Wort komme von fikma Cham = heiss oder cfeameschim = 50, dürften uni:.utreff end sein. Unter einem Samum oder einem Schirokko stellt man sich mit Recht ein^n heissen Wind vor^ zu Unrecht jedoch glaubt man, dass nun dieser Wind, weil erheiss ist, im Sominer wäre. Gerade um- J^o umgekehrt : Schirokkos wehen, v.enn Schlechtwetterzyklone nahen TUid diese kommen nur im Winter. D. r Schirokko ist der Wind der • Regenzeit, er ist der grosse jahrzeitliche Gegenspieler gegen den Somrnermonsun der Trockenheit und wer die klimatischen Grxmdbegriffe auf leicht merkbare Formeln bringen v/ill, formuliere es so: in der Trookeniieit v;eht der Monsun von West- nach Csten',' in der Regen..eit wehen nehen den Sturmwinden der Zyklone die Schirokkos von Osten m ch Y t t T Die Iriiftdriickverlinltnisse titer Palästina, bei Scliirokio. Herrscht im V.esten von Pj^lästina xihex dem Meer derselbe Luftdruck wie über der Vmste^ so herrs9ht Windstille (oben). Ilaiit ein Zyklon mit niedrigem LuftÄruclA, ein '^Tief'*, so ent= steht eine schiefe Luftdruckebene^ über die die V/üstenluft über Palästina hinv7Cg n^tch Y/esten rutscht. kW « Die palästinensischen Schirokkos atlantischen Ursprungs ♦ Ist im Spätherbst das Maxirnim der Acoren südwärts ge- wandert, so b"^ ginnt für das Kittelgebiet die Periode der atlanti- sehen Schirokkos. So oft ein Schi echtwetteri^y klon über die Strasse von Gibraltar ins Mittelmeergebiet eindrängt, saugt er von Osten und Süden Kontinentalluft an und nun weht der Schirokko • Die 2iahl der Zyklone, die zwischen Oktober und April inß Mittelmeer einfiahrei , beträgt 15 - 30 und dementsprechend gibt es 15 - 30 ochirokkoperio- den. Die Stärke und Dau^:r derselben hängt von der Stärke der Reise- route und der Lebensdauer des Zyklons ab. Die mers ten Schirokkos während ein bis 3 Tage. Eine Gewisse 2jahl dauert 4-7 Tage und einige .iffSar^fr- überschreiten dieses Tlass erheblich bis zur Dauer eines Mpnats. Die längste Schirokkoperiode, die bisher in Palästina be- obachtet wurde, war ein Schirokko im Jahre 18|l68, der vom 28. Sept. bis 30. Okt. anhielt. -^'^m''mrmmmt m \I'Ü Bekanntlich existiert für den Durchschnittsmenschen nur das was Ihm auffällt und zwar fällt ihm das Unangenehme vielmehr .iiauf als das An/Benehme, das er als selbstverständlich hinnimmt, während er sich über das Unangenehme gern in lauten Klagen ergeht. , Die Schirokkos au Beginn und Ende der Trockenheit sind xanangenehm und niemand bleibt verschont; aber ^n den "Vintermonaten ist der Schirokko nicht lästig. Im Gegenteil; an Schirokkotagen ist es nicht so kalt wie sonst, nicht sa feucht und der Himmel ist heiter, lie Menschen seufzen nicht wie in; A-oril: welch ein schrecklicher Schirokko! sondern begrUssea sich mit der Bemerkung: prachtvolles Wetter heute. Spgt man, dass es ein Schirokkotag sei, so leugnen sie das rundweg ah, denn in ihrer priin:*-tiven Yor st eilung ist das ^/ort Schirokko untrennbar mit den Begriff en:heisse Tage in Kp.i oder Sept. verbunden. Dass der im Ar^ril als äusserst lästipl empfundene Schirokko in einer anderen Jf=)hre2ielt angenehm sein kann, will ihnf^n nicht in den Kopf und folglich "ist es kein Schirokko". 'Prägt man sie, was denn ein Schirokko sei, so v/issen sie natürlich keine klare Antwort zu geben, denn der Ungebildete weiss bekannt- lich nur alles besser aber nichts gut* Ich v/ar ungefähr fünf Jahre, als ich beim Spiel auf der Strasse aiii helllichten Tag den Mond am Himmel stehen sah gan2i natürlich, nämlich den abnehmenden Mond. Voll Begeisterung lief ich ins Haus zu den "Erwachsenen" und teilte ihnen meine "Entdeckung:;" mit. Diese aber li essen sich in ihrem Gespräch nicht stören, sondern fertigten mich mit der be- zeichnenden Antv/ort ab: "Unsinn! Am Tag gibt es keinen Mond". " "Aher ich habe ihn ganz deutlich gesehen". "Ach was, das ist eine Wolke!". Basta! Bei Tag gibt es keinen Mond und der Mond ist eine Wolke! Betroffen schJ.ich ich auf die Strasse zurück xrnd prüfte meine Entdeckunp; nach: es war der Mond! Und ich hatte doch bis heute in der felsenfesten Überzeugung gelebt, dass ErwaohsHne iEmer Hecht haben und immer die Wahrheit sprechen und mxr wir Kinder dumm sind und üuveilen lügen. An diesem Tage erlitt mein Kinderglaube seine 6rste starke Erschütterung; urad gnattrlnTn hniba» rliii Tiji'tjbijtipi'i nlüliL^ a**fg«httr1r; 40 Jahre, später wurde ich ausgelacht, wenn ich an Pebruartagen sagte: Heute ist Schirokko. " Ie) Februar gibt es keinen Schirokko" so wie es 40 Jahre vorher "bei Tage keinen Mond" ge-creben hatte. Tatslchlich gibt es iir, Winter unter gewissen Be- dingungen sogar eiskalte Schirokkowinde, wenn nämlich ein4 im Mit- telmeerVscheinender Zyklon, wie es HJttRixgKjiiacKEH^da der Fall sein kann, winterliche E^ltluft von den Hochflächen Irans und Turans über Palästina ansaugt. Die Araber nennen dieseil kalten Schirokko Sharkijah. B / \«*- \ 'J I I » l f k' b # - I'fj ^ Das erste Ferkmal des Schirokkos; der Ostwind» ^ Der Palästinenser ist diirch den Sommermonsun und die ^^' • ^ winterlichen Zyklonvdnde derartig an den ständigen Westwind S^^ . wohnt, dass es auch dem ungeübten BeO*bachter auffallt: heute wÄt ja der V/ind von der anderen Sr^ite. Die Schirokkotage sind in Palästina die einzigen, an denen statt des gewöhnlichen West\7in- des bei Tag Ostwind weht* Die Windbewegung kann so schwach sein, dass man me nt, es sei windstill. Der Ostwind muss sIqj nämlich in den Monaten April und Mpi , Sept. und Okt. gegen den normalen West- monsun, und in den Y/intermonaten gegen die ebenfalls von V/esten kommenden Zyklonwinde durchsetzen und wenn er nicht stark genug ist, sie zu überwinden-, können die beiden V/indbev/egungen sich aufheben und das Zünglein an der Wage s'".eht still. Meist aber weht der Schirokko als ein mehr oder minder starker Wind von Osten und kann \ je nach der Saugkraft des Zyklons und der Schiefe des barometrischen' Gefälles sich bis ^ur Heftigkeit eines Orkans steigern. In der Bi^el gilt der .Ostwind geradezu als Typus für den Sturm: " du zerbrichst Schiffe im Merr durch den Ostwind" (Ps. 48). Meer ist freilich ein M:.ssverständnis , denn wenn in der Bibel von Meer die Hede ist so ist wie hier zumeist der Tiberiassee ge- meint, über dem Oststürme häufig und heftig sind. n / Die letzte Hiobspost, die dem gättliohon Dulder dea alten Cgr^B-t n mo nt a zugetragen v/ird, ist der Tod seinerKinder durch den Ein- sturz des Hpuses bei einem Schirokko: deine Söhne ujid Töchter assen und tranken im H,oUS ihres Bruders, des Altest.e:o^ da kam ein groisser Wind aus der V,üste und stiess gegen das Haus und warf es um ge^en die jiuigen Leute, dass sie starben und ich allein entrann, dass ich dirs sage*.'* 3j.ereinips weissagt dem unver4'4lT?':j,'rl^ ^ besfierlic her Volk: fi 1 Je r»»:-» r. •^>-rt " kann ein Mohr seine Haut ver- wandeln oder ein P^^nther seine -. 1?]£ cken? so wenig könnt ihr Gutes tun, die ihr des Bösen so gewöhnt seid..» darum will ich sie ver- streuen wie die Stoppeln die vor dem V/ind aus der v/üste dahergetrie- ben werden'j( Jerl3) • mmmm mmtm Sandsturm mmmmi »■lll|WllWI"'l"< XMMMH il Intentional Second Exposure » / I T? pp^ erste ' er^^^-'r^l den S^hirokkoe; dei' Ostwind^ Jjc^T r^^mstinenr: er i^t diu^oh den Sonrn .rno^^iS^Jin und die wiritcrlic'"'en ^^^ykloir/lncie derarti^-r an den 5:t.'inäi^B^t-^:^^-^-ie^^^4rf5 iiu^etra/^on wird, ist der fod seinerhinder diir^jh den jiin- turii des Hauses bei eine^i Schirokko: l? ?•«••♦ 4 W'"»^'^?^'** '*"»-■*»'" ■^^«»■^■pi^^ypiaw— w^wwMiH*— — ^^» MTn !■ ■ iTWttmm,, • «I "IT" -irtf ir m >«i»i tia- «wmr— w»i»nii» w »ii»«i«»n«« i—^- ^»*"'»'*'^'i>^' :jt..W/>w>r-^«»>-«'"^*"'-'**»'"-**^"* *""" >**■"'•""' M ) Die Photographie der Abb. 54 gibt ein eindrucksvolles Bild von der Gewalt .des Osisturmes (Bewegung nach links ist auf palästinen- < sischen Photographien Bewegung nahh '»Testen (s.S. ).t>er Sturm war 80 heftig, dass man im Freien nicht geradestehen und den Apparat nur mit grösster Ilühe halten konnte. Das zw<^ite Merkmal des Schirokkos: Sand in der Luft. Erreicht der Y/ind eine Pluggeschwindigkeit von 6 sec m , so hebt er S.-^nd vom Boden auf. Da der Boden der vorderasiatischen 7/üsten i'i Gegensati; zur Sahara nicht mit losem Plugsand bedeckt ist, sondern einem Gemisch von Steinen, Kies und Grobsand, das man Hamada dargestellte ■a^» )««••■*• • • nennt, so sind echte Sandstürme wie der auf Abb* seltener als in Nordafrika, wo der Schirokko als Samum gewaltige SÄndwolken aufwirbelt und im tagelangen Sandtreiben die Karawanen eingeschneit werden bis nur noch die Zcltspitzen wie die Kreuze über Gräbern heraus ragen und den Ort bezeichnen, an dem die Opfer des Samums vom Plugsand lebendig begr^iben v/urden* So ist es nur natürlich, dass in der I3ibel der Sp.ndflug nur zweimal erwähnt wir(3^ e;Lnmal V 28 (s.S* ••) und das zweite Mal von Habakuk, der sich nicht nur durch sein hinreissendes Pathos sondern auch seine unge- wöhnliche Natur erkenntnis auszeichnet und sich so trotz der wenigen überlieferten Strophen als ein durchaus nicht "Kleiner" sondern ein Grosser Prophet bekundet. Er malt den bevorstehenden Einfall der Chaldäer aus: ff iffi^ o Ihre Rosse springen schneller als die Panter und eilen geschwinder daher als die Hyänen in der Dämmerung. Ihre Reiter kommen aus v/eiter Ferne in Scharen gezogen wie die Greier, die ein Aas erspäht haben. Sie reis- sen ein wie der Ostwind und v/erdoi Gefangene zusammentreiben wie der Wind den Sand. Der Könige werden sie spotten und der Pursten lachen; Festun- gen sind ihnen ein 7/itz. im Stuim nehmen sie sie ein..." (Hab. l) . •— — das liest sich, als sei es nicht mitten in der Antike geschrie- bi,en sondern eine Schilderung des modernen "Blitzkrieges". *•-* ^ , ..«<#• / o #r J » I ♦ ' a .<|| \ /i-j^ Hae dritte Merkmal des Schirokkos: verminderte Sonnenstrahliing. Fragt man, wie es an Schirokkotagen mii^der Sonne bestellt sei, so erhält man zumeist die falsche Antwort: natürlich strahlt die Sonne stark. Dies ist ein Irrtiim. Die Physiker der Universität waren selbst überrascht, als sl^ bei ihren Schirokkountersuchungen ^ tmd Me'ssapparaten f eststell'.en, dass die Sonnenstrahlung auch an scheinbar heiteren Schirokkotagen herabgesetzt i^.t# Der erhöhte Staubgehalt der luft i^t nihht die Ursache. Diese erste Theorie war wie so oft zu einleuchtend und ^\x einfach um wahr zu sein. Man fand, dase die Windbahn des Schirokkos sich bis höchstens lOOC m Höhe erstreckt. Über diesem ostwärts ziehenden Bodenschirokko weht die normale Drift des Y/estwinde^ . Db dieser an Schirokkotagen aus Regen- geblcten kommt, ist er wasserreich und in den kalten Höhenlagen schon mit Nebel, den Vorläufern der später erscheinenden "Cirros- virölkohen" durchsetzt und diese Nebelschicht Ähirmt die Sonnenstrahlung ab; Das ist die Theorie von heute. . Der Landeskundige sieht den Schirokko* Einem Menschen gleich, der mor'Kens an den Prühstückstisch kommt und dem man, noch ehe er ein V/ort gesagt, schon anfährt :"!Bu schaust jb. so giün aus, fehlt dir etwps?"So sieht der Kimdige der Sonnenscheibe an, dass sie nicht in gev/ohnter Frische strahlt: Fehlt dir etwas? Ja, bchirokko. Das Sonnenlicht ist fahl, an staubreichen Tagen zeigt es einen Stich ins Schwefelgelb und an den schlimmsten bchirokkotagen erscheint die Sonnenscheibe kupferrot. Sie soll sogar einen schwefel- grünen Ton anneiimen können. Der liiirmiel selbst ist nicht kräftig blau^ wie an gesunden Ta^en sondern wie wir heute sagen"bleiern oder wie die Bibel sich zeitgemässer und besser ausdrückt : gleich einem Spiegel, der aus Sr^ gegossen ist. Die fünf rücher Moses enden mit ienen Segen und Flüchen, die den Stämmen nach dem Einzug in Kanaan prophezeit werden, je nachdem sie die vielen Clebote des ''Gesetzes" halten werden oder nicht. Da in richtiger Einschätzung des mensch-, liehen Charakters vorausgesehen wird, drss die Unterlassungen häu- figer sein werden als die Erfüllungen, wird den Flüchen ein wesent- lich breiterer Raum eingeräumt und es erfolgt eine höchst detaillier- te Aufzählung pller sfradren. Gleich in der ersten Serie dteht die Androhung von schwerem Schirokko mit Sandflug: "der Herr wird dich schlagen mit Trockenheit, Fieber, Hitze, 3onnen- braaid, Dürre,, giftiger luft und Rost an deinem Korn ... der Himmel wird 13 über dir ehern sein und der Bpden unter den Füssen hartsein wie Eisen und statt Regen wird Staub vom Himmel auf dich fallen, bis du verschüttet bist " (V. 28). /^6 Kli 122 T)pg vierte Merkmal des Schirokkos: Luft-elektrische Störimf^en. In der Luft schweben abgesehen von den Moii.ekülen der Gase und des Wassers noch in wechselnder ^ahl die Urbestandteile der Moleküle und Atome, die Elektronen, die Träger der Elektrizität. Von der Zahl dieser Elektronen höJigt die "elektrische Ladung" der Luft ab und von ihrer Verteilung die "Spannung" oder wie man von der Elektrizität des Raumes sagt: die "Eeütärke" . So wie es windige und windstille Tage, solche mit gleichmässiger Luftbewegung und andere mit böigem Wetter gibt, so unterscheidet mrn such im Hin- blick auf die elektrischen Spannungen ruhige und unruhige, stürmi- sche und zuweilen sogar katastrophale "Wetterlagen". Schirokkotage sind Tage elektrischer iMruhe wanam, das wissen wir noch nicht, wie überhaupt unsere Kenntnisse über die atmosphärische Elektrizi- tät noch jung -und sehr lückenhaft sind. Man kann annehmen, dass die veränderte Sonnenstrahlxing, die Bildung der wasserreichen und Elek- trizität gut leitenden Dampfschicht in den Höhen über der trockenen und daher schlecht leitenden Schirokkoschicht, dass drs Aneinander- reihen des von Westen kommenden Seewindes und der von Osten wehenden Wüstenluft, das Dahint reiten des Staubes und andere uns noch unbe- kannte Faktoren die Ursachen dieser Störungen sind, die sich vor allem in ganz ungewöhnlich starken und schnellen Schwankungen ix der "Feldstärke^* äussern. Vermutlich kämpfen die Spannung-erhöhen- den und Spannung- mindernden Faktoren an Sc: irokkotagen um die Herrschaft und je nachdem, welche Partei die Oberhand gewinnt, steigt oder fällt die Spannung und zwar innerhalb von Minuten um Hunderte von Volt* An solchen Tagen können wahrhaftig "Blitze aus 1/eiterm Hirimel" schlagen^ ^iese luf t elektrisch en Störmngen sind die Hauptursache für die Beeinflussung des Wohlbefindens und der Ge- sundheit von Menschen, l'ieren und Pflanzen an Schirokkotagen. W 3)ag fünfte Merkmal des Schirokkos: die Temperaturerhöhung!:. Wer keinen palästinensischen Schirokko erlebt hat, kann sich von der Gluthitze, die dem Land aus der nahen Wüste zuweht, keine Vorstellung machen. Vir^n geht am Morgen eines ersten Schi- rokkotages ohne viel zu denken, ja ohne überliaupt den Beginn einer ^ i i i r' w { V ■-m- •^ Kli 123 -^ y I ^ t SchirokkoTJcriode bemerkt z-u haben, d\irch eine Strasse. Birher ging man ir. Schutz der Käiiserreihe xmd nun kommt man an eine Ecke. E'ine heisse Luft weht uns entgegen als seien wir in das offene Tor einer Schmiede gelangt. Aber es ist keine Schmiede da, wir sind nur an eine nach Osten offene Strasse gelangt und durch diese 2;ieht die Schirokkoluft ins Land. Drüben jenseits des Jordans ^rabens in ir- gendeiner unbestimmbaren rerne ±s± des gelb ■trauen Horii^ontes sitzen hunderttausend Teufel und fauchen mit Blasebälgen den heissen Atem der Wüste gegen die Menschenwelt Palästinas: Schirokko! Im Gegensatz zu normalen Tagen erwärmt sich die Luft an Schirokkotagen langsam und unabhängig von der Sonnenstrahlung. Es scheint als ob sie unter den veränderten atmosphärischen Bedingungen die Y/ärme in den vmteren Schichten der Atmosphäre staut, ähnlich wie in dgn "dunklen Wolken" im Himmelsraum der Astrologen. Während an normalen Tagen aas Thermometer im Laufe des Ifachmittag^fällt , steigt es an. Schirokkotagen weiter, zuweilen bis nach Mittemacht. Da als Folge hiervon die nächtliche Abkühlung nur gering ist, beginnt der nächste Tag mit seinem Temper aturgajng nicht v/ie ein normaler Tag von unten auf, sondern dort, wo der vorangegangene aufgehört hat und so v/erden die Tage um so heisser, je länger die Schirokko- periode anhält.. Auf der Abb. 55 sind die Mittelwerte der Tempera- tur und der Feuchtigkeit während eines normalen Märi^endes und eines Schirokkos 1917 neben einandergestellt. Man verfolge zunächst nur die Temperatur: sie steigt von Tag ^u Tag. Am 9* Schirokkotag wird eine mittlere Temperatur von über 31 erreicht, d,h* es war im Stundendurchschnitt von Tag und Nacht 51^ v/arm. Am 31. März scheint die Herrschaft des Schirokkos gebrochen sein, offenbar naht sich der Zyklon. Aber am 1. April setzt sich der Ostwind wieder ^ durch und die mittlere Te^iperatur überschreitet noch einmal 30^. Am 2. April sinkt sie und am 3# , am Ende des Schirokkos fällt sie steil zur Norm herimter. • m -»*• Kli 124 d<^r Zu^ durch das Schllfmeej\ während eines abessinlochen Schirokkos? Der Durchzug der aus Ägypten fliehenden Kinder Israels durch das Schilfmeer ist schon S. •.. erwähnt und die Möglichkeit dargelegt, dass ein tektonisches Erdl)ehen den Grund der fla«chen Keeresenge freigelegt habe, wie dies der Ps# 114,darstellt, Der Originalbericht im 2. Buch Moses dagegen stellt den Durchzug so dar, als^ei er unter Mithilfe eines starken Ostwindes aus der Wüste er- folgt. " Da nun Moses seine Hand reckte über t das lueer, liess es der Herr hinweg- fahren durch einen starken Ostv/ind die ganze Kacht und machte das Keer trocken ; und die Wasser teilten sich* von einander*" ( II 14). Nachdem der Durchzug vollendet ist, legt sich bei Tag der Wind, die Wasser kehren zurück und ertiänken die nachfolgenden Ägypter. Auf die Mitwirkung des ?/indes weist auch das Siegeslied hin, das von den Kindern Israels angesichts der ertrunkenen Ägypter angestimmt wurde: dein^^iti^n ta^fe^aC^^ich die i,r er0bT unfik, d-t^'' Fluten standen Esh^y^. . . da li essest du deinen Wind blasen und das Meer bedeckte sie und sie sanken unter wie Blei im mächtigen Wasser" (II 15-) • Der Wind schlug also offenbar bei Tag um und wehte wie Wasser vde- der zusammen* Dr-r Auszug aus Ägypten dürfte», wie alle strategischen] Unternehmungen, nach Abschluss der V/int erregen angetreten worden sein und der Durchzug durch das Schilfmeer erfolgte im April oder Mai -r-r-r die 6eit der abessinischen Schirokkos. Tatsächlich sind die Schirokkos gerade dieser Jahreszeit die , stärksten und nichts spricht gegen die T/ahrheit des Berichtes, ±xxs die vorübergehende Austrocknung der Wasser durch heftige Winde aus der Wüste behauptet und zur Bekräftipiing dieser historischen Treue sei nochmals an das He#{' lI?poIeons erinnert, das unter gana ähnlichen Umständen im Jphre 1799 die Eieeren^a-e von Suez an dieser Stelle passierte und beinah ertrunken wäre! 2 f ^ -y )' gas Verhalten von TemperatuT tmd Feuchtigkeit . während eines Schirokkos^ ^ ^ Man schaue zuerst auf die beiden zart gezeichneten Linien in der liitte: in dieser Höhe pflegen Ende März in Jerusalem Temperatiir und Feuchtigkeit zu laufen« Nun verfolge man die obere Kurve ier ansteigenden Temperatiir (etnor male Hohe) und dann die steil abfallendem Kurve der Feuchtigkeit (anormale Tiefe bis zum Nullpunkt). Intentional Second Exposure ÄJf^. n tl. 2S, 'AI c ;^ gas Verhalten von Tetnperat^jir rmd Ye-uchtigkeit v/nhrend eines ochirokkos» Man schaue zuerst auf die beiden zart gezeichneten Linien in der Iviitte: in dieser Hohe pflegen Ende März in Je Tusalen Temperatur und Feuchtigkeit zu laufen. Nun verfolge man die obere Kurven der ansteigenden Temperatur (anor male Fohe) und dann die steil abfallenden Kurve der Feuchtigkeit (anormale Tiefe bis zum Nullpunkt). t •JL |50 Das sechste Kennzeichen des Schirokkos: die Trockenheit > Das wichtigste xuid einzig wirklich konstante Merkmal des Schirokkos ist die Trockenheit, Alle anderen können fehlen) aber niemals fehlt die Trockenheit und das Grehiet, a.us dem der Schirokko koimt, ist die Y/üste. Die Temperaturkiirve^^ der Abb, 55 weichen gewiss stark von der Norm ab, aber noch v;eit stärker die Kurve/ der Feuchtigkeit. Dtr Abstieg der Feuchtigkeit skurve setzt früher ein als der Anstieg der Wärrae vmd der Besitzer eines Feuch-^ tif:keitsme3sers kann oft schon 2 Tage vor den anderen Menschen den Anboruch einer Schirokkoperiode voraussehen. Do^ Araber, der den JV'erdacht hat, dnss ein " Chemsin*' im Am^ug sei, stellt sich einige Minuten vor sein Haus und dann befühlt er seinen Ba-rt: ist er glatt, so ^eht er beruhigt zurück, wird er aber struppig, so v/eiss er, dass die Stunde der Heimsuchung begonnen hat. Der moderne Städter kann diese Bartprobe nicht mehr anstellen, weil er keinen Bart mehr trägt, er schmeckt den Schirokko. Sicht man die Menschen au'' der Strasse schr^atisen, weil ihnen der Mund trocken ist, so weiss man, es hat ein Schirokko begonnen. M.pn verfolge die Feuchtigkeits- kurveil der Abb. 55rW»ft"'''"5'f) x^^e zahlen, die sich auf die Tempera- turen beziehen, stehen am. linken, jene für die Feuchtigkeit am rech- ^ej^ger des \^uaa e^itA. ToJ? tcn Rand der Tabelle. Der/ Feuchtigkeitsmesser« fällt\ von 80 5| am ersten Tpg auf 58, am zweiten auf 35 $ erreicht am- vierten die exor- bitante Tiefe von 10^;^ xmd fällt an manchen Tagen und Stunden auf den Ifullpunkt, sodass die Kurvenlinie überhaupt nicht mehr zu ver- folgen ist. Die'\nrkung des Schirokkos auf die Materialien: "Es wird ein Ostwind aus der Wüste herauffahren.... und er wird rauben 'den Schatz alles köstlichen G-erätes'* (Hos. 15) Die wie man sieht bis 2um Nullpunkt abfallende Trockenheit d<5r Luft während der Schirokkoperioden richtet einen uner messlichen Schaden an. Er ist noch nie errechnet v/orden. Vfürde man es tun, so käme man zvL Resultaten, die phantastisch erschienen. Die lebenden Geschöpfe können sich bir: zu einem gewissen Ausmass gegen die Trockenheit wehren, das tote Material ist hilflos und. kann.; nichts als verglerben und sterben. Der offenkurdige vind sofortige Schaden, Äie der bei Hiob berichtete Einsturz eines Hauses, ist noch der geringste. Die .Hauptschäden sind ;)ene, die sich nicht sogleich s ond erii\**e in er ver- ringerten Leistungsfähigkeit und verkürzten Lebensdauer der Mate- rialien auswirkten. Strassen und Eisenbahn-Anlagen, Häuser und Maschinen, Autos und Möbel, Geräte, Stoffe und Lederwareh werden in Polästinn nicht so .«It wie anderwärts. D fl» >- r 9 •^ {- » I» ~4 Ji f * <^ /f/ N In den Jahren der grossen Masseneinwanderung nach 1933 kam ein Zuwanderer zu mir zu einer jener Berufsberatungen, die damals an der Tagesordnung waren. Er hatte, wie dies viele zu tiin pflegen, sich umgesehen, ob er nicht irgendwo eine Lücke im Wirt- schaftsleben fände, die er auszufüllen vermochte und hatte eine gefunden: es gab keine Tapetengeschäfte. '•Was halten sie davon, wenn ich Tapeten einführe?" "Das kann ein glänzendes G-eschäft sein, Sie brauchen nur ein kleines Warenlager" • Er sah mich fragend an. - "Ja, Sie können nämlich drei Monate, nachdem Sie die Tapeten an die Wand^geklebt hoben, sie wieder abholen und zwar zusamn angerollt ..." Er sah mich f ra/^end an. • "Sie heben mich gefragt, was ich von den Tape'"en halte die Tapeten halten nicht!" Und n\m zeigte ich ihm eine Kurve wie^^er Abb. 56. In der Trocken- heit der Schirokkoperioden rollen sich Tapeten ab wie chinesische Bilder und nach 14 Schirokko tagen findet man sein nimmer in dem- seTiben Zustand, in dem es eich vorher befand und der für Palästina der einzig richtige ist: un%apo7.iort. ti^t^ - /<^ ■ In der dritten Schirokkonacht fährt man aus dem Schlaf empor: im Nebenzirr^mer hat es gekracht als vätrde ein Schraoik erbro- chen. Mpn geht hinül:er und sieht nach: es stimmt, der Schrank ist erbrochen worden. Aber es war kein Dieb, wenigstens kein kleiner in Menschengestalt, es \7ar der grosse Dieb am LRnde, Schirokko, der in diesen Tagen mit seinem Peucrmantel durch die Pluren und Städte schleicht, er hat den Schrank aufgebrochen, sodass die Türe einen Sprung erhielt. Dann hf?t er sich auf den Esstisch gesetzt und die rlatten verbogen. Er hat im Bureauschrank gekrampt und die Tube mit dem Klebstoff zerdrückt, sodass die Kiümel aus den Rissen bröckeln* Er hat die Kopiepapiere angehaucht, sodass eie nicht mehr färben. / ■ • . • Dann ist er durchs Fenster geklettert und hat hierbei die Scheibe eingedrückt, ist um das Haus geschlichen, hat am Hühnerstall das Dach gelüftet imd die jungen Hühner angespuckt wer weiss, ob sie den morgigen Tag überleben werden. In der Hemise hat er ein Rad am Wagen gebrochen und dann ist er durch das Gartentor hinaus* Hierbei hat er den Betonpfosten beschädigt, nachdem man diesen erst vor einem Monat einzementiert hat das war vielleicht ein Dehler % ii ,.-JA^. mari hätte damit warten sollen, "bis der grosse Dieb Schirokko vor - beigem ogen# Den gros st en Hass hat er gegen neumodische Erfindungen wie Radioapparate und Autos* Den Autos spielt er dermassen mit, dass sich nach einem langen Schirokkowagen die Icranken V/pgen in den Gp.ragen sammeln wie die RheumatikeifKix nach einem Wetterumschlag im Sprechzimmer des Doktors. Bei dem einen hat sich der Motor heiss- gelaufen, weil der Chauffeur nichts von Schirokko weiss und über- sehen hat, dass an diesem Tag das Kühlwasser dreimal so schnell verdajapft wie sonst. Am zv/eiten Wpgcn sind die Bremsen brajidig ge- worden, weil das Schmieröl eingetrocknet ist. Am dritten ist der Reifen gesprungen und drr nächste hat die Blattern bekommen* D r ^ lack, der '*für den Sommer*' irisch aufgetragen war, ist abgeblättert. Schon der Talmud empfiehlt, wenn Ostwind v/eht, die V/agen in V/asser zu stellen, damit die Räder nicht platzen vonä die Holzgefässf .mit Wasser zuifüllen, damit sie nicht bersten. 'Jer sein AutD lieb hat, : lässt es während eines Schirokkos in einer kühlen imd reichlich gesprengten Garage stehen und macht ihm feuchte Packungen wie einem fieberndem Kind. 'V. » 9 Die Wirkung des Schirokkos auf das Y/asser: "Es wird ein Ostwind des Herrn aus der Wüste daherfahren, dass die Brunnen trocknen und die Quellen versiegen"(Hos.l3) . « |||Ian teilt die Land r ein in solche, die aus der Atmosphäre mehr '"Wasser erhalten als sie durch Abfluss und Verdunstung verlieren' und in denen folglich Wasserüberfluss herrscht, nennt sie "humid", und in solche die aus der Atmosphäre v/eni^er Wasser bekommen als sie verlieren und nennt diese "arid". Stellt man in Palästina am [^3 ^ \m. November eine Regentonne ins i?reie, in der das V/asser 1 m ^dh ^^' : steht, so steigt der Y/asserspiegel durch den Zufluss von Hegeii^tawri ,;|,d,er Verdunstung im. Lauf derRegenzeit auf 1.40 m ( Abb. 57) #^Ttn deit ^Trockenzeit aber fällt er um 80 cm, sodass er am nächsten l.Nov. ; auf 60 steht Palästina ist ein "arides" LaJid mit negativer WasT f - )^i ■Miitfl^ •t iV € •*K t .^^ • f ? serbilanz. Der Regenmenge entsprechend sollte es kein arife s Land sein, aber der Schirokko raubt ihm so viel Wasser, dass der W8S- serhaushalt trotz reichlicher Zufüihr negativ abschliesst. Die Regentonne gibt aber nur ein unvollständiges Bild vom Wasserverlust durch Verdunstung. Sie zeigt nur den Verlus t, den die mit dem Refcen \)±g zur Erde niedergangenen Y/assermassen er- leiden* Unvergleichlich höher dürfte der V^^rlust sein, den die i m 1 t t P/IV/i'Sr/NA^ P^ASSEf^aiLANZ: NSGATl^ wür »V r« vy^r far^t •*. Wolken und Regen durch den Schirokko drohen in den Hcfl|en der At- mosphäre erleiden, hevor sie überhaupt die Erde erreichen* Jedem Beohstchter fällt es auf, v/ie schwer der Himmel Palästinas seinen Regen hergibt. I^^mer und immer *'droht'* der Regen, die vVolken koÄmen regenschwr daher und Jeder Landesunkundige möchte schwören, dass es jetzt aber wirklich in einer Viertelstunde regnen müsse. Es rJOnt ' --- "-deHfr e^S^Trst ScMrükkC^r. "Fir~wer^ die se "Unterwegs- verdllai^tting" noch näher kennen lernen. Erst wenn man künftig ein- mal ^It. Registrierungsballons die Peuchtigiceit und Regenmengen iiljj| dren einzelnen Höhenlagen messen und den Regenverlust auf dem'^ffeg zwischen Wolte und Boden über Palästina mit jenem in schirokko- ' ' freien Ländern vergleicht, wird sich der Regenschaden durch den Sqhirokko in seinem wahren Ausraass errechnen lassen. n -ii^ '-7', "O". j ^ » ^ _ '_ "V^* ^~ *^- ,* Me "Wirkung des Schirokkos auf dps Land; "Bnsan iind Karmel schmachten Felsen bersten ..." (iTah.l). • • • die Dps grosse vieltausend;jährige Leiden Palästinas iet die Verkf^rstimg, die chronische "Schwindsucht" des Landes. '«Vaere die Yerkprstting ein Anschlag des Satar-s, so hätte er sich keinen "besseren Gesellen ^ fuer sein teuflisches '.Verk ersinnen können eis den bchirokko. »Vill es regnen, so mpcht er zuerst den Boden steinhart, dass das Regen- wasser nicht eindringen kann, sondern wie von einem i^iegeldach ab- ^liesst, nicht ohne grosse Erocken abkiureissen. Sodann erhit2;t er, hevor der 'Rp.gengviss niedergeht, die Steine, sodass sie nun plat^ien wie die Stele des Königs LIesa (s.S....)> sodass man vom Regensystem Palästinas -hei dem der ankommende Schlechtv/etter-Zyklon vorher den heissen 'Trockenwind sehen lässt, sagen muss: Is' es auch Wahnsinn, hat es doch Methode. Vom Propheten Habakuk ist wie von einem Zeit- genossen iiahum nicht viel erhalten, 47 Strophen, drei Weherufe über Ninive, "die mörderische Stadt, die voll ist von Lüfee und Rauhe- reien und nicht vom Rauhen lassen will". A'ber das Fragment genügt, in ihm einen Meister der Gestaltung und des Ausdrucks erkennen ^u lassen, dessen seherische Einsicht in das verborgene 7/esen der Ilatur ihn in eine Reihe zu den grossen zeitgenössischen griechischen Phi- losophen der vorsokratischen Schule stellt. Er prophezeit den baldi- gen StuTki des Eiesenreiches llinive durch den Gott des kleinen Staa- tes Juda. I^r weiss, dass den Bürgern und Bauern des armseligen Berg- landes eine solche Leistung ihres Gottes geradeiüu unglaublich er- scheinen muss. Dpriim stellt er seinen Prophezeiungen ein Bild des rächenden Gottes voran, ein Gemälde von gigantis ehern Ausmass und das Portrait dieses Gottes trägt die i^üge des Schirokkos. *'Er, der Herr, vor dem niemand unschul- j ^ er >f V ff JUdCfiC:^ *; ■\ #■ dig ist, sein Weg is t in 7/etter und Sturm. V/olken sind der Staub zu seinen Füssen, er schilt das Meer und es trocknet aus, die Flüsse versiegen, Basan und Karmel schmachten und was auf dem Libanon bt:üht , ist dahin sein zjom brennt v/ie Feuer und die , Felsen bersten vor ihm".(Kah.l) • • /■ V «^ — » i»> '»I !■ I f tm jT^COt - n i -. f^täßt^^n^ ',f '-•f' tii >« >' ♦•*X?tk. • J Dt Sohirokjco und d»« Buiuctwerb»» '? r , "Also will loh dl« Wand uinwerd«n| dMiB man Ihrtn Grund sehen «oll"^ i (Bft«19). In PalÄBtin« wird yl«l tlb«r Bohleohtee Bauen «eklngt, Varua nlohtf Wie In Allen Berufm und überall In der V?«»lt gibt ob aiush hier unter äi&n ArohitoktMi und BBumeistem mehr sohle ohte als gut# und während hei den Xrsten d< r Tod» 1}«1 den Anwälten das Leben dl« 4 Bewifeettaden bald verge«»en iHSst, stehen die Mlseetaten der 1^ Architekten Jahr«ahnte vor eller Welt und die Sünden der 3au«el«t«r rttohen sich an Hletem und Mletesm etem« In Palästina aber kcawt fnoeh der Paktor Sohirokko hlneu. Ist ein Haua fester ale der Berg^ auf dem es gebaut ist? D r Schirokko, dor Berge «eröprengt, iat auoh der Verxiichter der Häuser, Wie in allen Lftndem baut man taaoh In Palästina und gerade hier mit Vorliebe in "Prfthllnß" , v/enn dl« i l^m K*vt y» '^U «törenden Fvagan vorüber sind und eil t^ sich dann hl fr doppolt , 4«m In der Trockeniseit wird das ^aöeer trat undjtcuer. /.l)er Ax as man köim In Palästina keine Prühlingsarbeiten axisruhren well es kelnsn ?rühlin^ gibt* Ein frisch gehautes Haiui hrauDht l^eit au trockttsn| das Trocknen darf nicht isu brüsk erfolgen und mus3 in den versohl«» denen Teilen des Hauses nach HCgliohkeit gleiohssltig gesohshen» Die ?und L'izie lit e und Maum eines Hauses bestehen in frisch stt 2tt>» ^ stand J6U über 50^ aus Wae^er« Nwi k<»Qmt der Scblroklco: au{ der Oetseite trocknen die Mau rn^ auf der Testseite bleiben sie nass^ DcT Boden mit dai feuchten Tundamenten wird während einer 14 tägigsn Schirokko perl Ode geschoben un ' gebogen wie bei einmi I^rdbsben^ DUnne Wände trocknen schneller als dicken das Hol^ der Fenster«» rahmen rascher als der Stsin» £e sieht sich ^uaanuaen und der Hsh«» men löst »ich» Ixense tun es die Leitungsrohres! » die Wasoerfaitansi die Türpfosten« Der Baumeister hatte im Brustton der Uebersetigung 25 J^hrs (larantie gegeben ^ aber die Mruer aeigte nach 25 Tag#A •cdbMi den ersten Sprung <— -« Schicksal einer Prlihlungsxnauer im Lande des Schirokkos t in dem nicht nur^ wie es in der Bibel hsisst^ der Stslni den die Bauleute verworfen hrbon^ sunt Eckstein wirdf sondern ungekehrt der Sokstein verworfen werden muss« Vwb^ llstlna lit das Land^ das OeAvdd vsrlas^tt von ^sdMi und in alle»! -BAT ''- I. 'U' mn^Sm i ♦VW'' t •^ r- in Bata^ev/erbe noae en heleeen: «Hihr«n au ••in«r Z«it, d.,»«. -«.w.. nicht «h' r y«ntlhr«n, eh« di J^'grühjahrg^ohirokkcB^ vorüber «ind» •Im Bnde Mni« Dfts cot die«« Z«it auegegliohene Trockenklima iat durch Beine GlelchmftBBlgkelt bautechniech ideal. 8 Ufochen Geduld In Start .heiset 80 Jahre O^winn am Ziel. dee Schirokkos auf die Pflaneen: * TlFnd Pharao ttKumte und sah sieben |\ Aehren, die waren vom Ostwind ver« y brannt" (l 41). Tn Pftlftötlnn Ist ungefähr alle« anderStftlB man denlrt und. gemifi be- »tlnmt ftlle« anöerst ale es in der ü'b liehen Literatur dargestellt wird* Von Schirokko ochrelben die meisten mehr oder minder unbe- schwerten Brrlchteretatter, dass er die Pflsuuienwelt sohädige* Ebenso berechtigt könnte .an das Umgekehrte Bagen# Die Wirkung •uf die Pflanzenwelt dürfte nämlich die einzige wohltuende leistung;o des Solii^okkoB soin# ^s I0 t fraglich, ob es ohne den Schirokko ttbex^aupt eine palästinensische Fflansenwelt gäbe. Das Palestl«- nensipche Jnhr ist pflflu»enfeindlloh# Ss besteht aus 8 Trockenmo«- naten, in denen die PflanÄsn nloht wachsen sondern nur dulden ktlnn«it tmd vier Moimte EegonÄelt In der sie ebenfalls nicht wachsen konnten, weil es ^u kalt ist, wenn es keinen Schirokko gäbe# Die Cehirokkoperioden des Herbetee und Winters sind die Wachs tumsÄ ei- en der palästinenslßchen PflanÄenwelt# Im Spätherbst Met Weihnachten kommen mir wenige Zyklone 1« an die paläi^tlncnsische Küste selbst; die meisten regnen über $^ w etlichen Teil des Mittelmeeres aus oder verdampf en In der Itfock enen Sommorluft dieser Weltgegsnd« Aber den Wüstenwind saugen m$^ tm an und so sind Herbstand Torwinter reich an Sohirokkotagen, |a||,d«nen es soramerlioh warm ist und folglich die PfXanaenwelt treibt wie In den nördlldtien Ländern in den warmen Marc«» und iyrilta^an« H^r Schirokko Ist der Brutofen der pal äst Inen si sehen * Vatiur« Ist die Hegsn^^elt angebrochen und ist es nun kalt geworden, so fUllt der warne Schirokko die Pausen Swischen den Regenfttllen. fBie T?egen£eit ist ein Wechsel sj^im« Ton 2yklo»-Re«an und Sehirokko-» \ i wtme. In den ^/kloiuelten l«t •• kalt« naas und «oimenanii In d«n ■j.-» \ I (> ii i V C -n A .1 i i ipi •*M. ^ \ > • -.1 ) »f Schirokkoaeiten trocken xuid sonnenv/arm. Dt Schirokko Ist der Trieb und Treibv/ind der Pflanzen, die diese kurzen Wochen nutzen müssen, denn andere haben sie nicht! Im Frühling koiiiint die grosse Katastrophe. Die Sonnenbahn ist höher gestiegen^ &s ist warm geworden, die Zyklone koimnen nicht mehr mit ihrer kegenf rächt bis Palästina, sondern dieses erfährt von ih^ien nur durch den Schirokko, der weht, und die Plur versengt. Nach dem Abklingen der Winterkälte kommen hun in. der langen Reihe warmer Frühlingstage die ^wiebeln und Knollen- gewächse zur Blüte« Kommt nun gar ein wprraer Schirikko, so schiessen die Blumen mit unheimlicher Schnelle und in einer wie Zauber wirkenden Fülle awischen den Steinen auf. Es ist als sollte die Herrlichkeit Grottes erscheinen und es v/ürde ein Teppich aus Blumen ausgebreitet, damit sie nicht über die Steine des kahlen Landes * schreite, sondern wie eine Braut zum Altur über Blumen geht» Aber ^der Schirokko ist ifiristig wie ein Vogelsteller. Am ersten und zwei- te en Tpg ist die Luft noch feucht und die Blumen geniessen die V/ärme am dritten Tage aber sinkt die Feuchtigkeit auf Null und nun ver- brennen die Blüte/ f^ls führe ein Bügeleisen über einen aus echten Blüten gewobenen Teppich. Man sieht den Y/eg des Windes mit Augen: alle Osthänge sind gelb. Das sind keine Blütenblätter mehr son- dern verbranntes Zigarettenpapier; v^erm nBn die Blüte anfasst, zerbröckelt sie wie ein 60 jähriges Herbariumblatt. Am nächsten Tag ereilt das gleiche Schicksal die Blumen auf den Kuppen und am übernächsten auch an den Westhängen und von dem in allen Farben leuchtenden Q-emälde bleiben nur noch einzelne Farbflecke in den geschützten Mulden übrig wie von den abgewaechenen Sosen auf altem Porzeil en# Man steht auf der verbrannten Heide, die aussieht wie eine Steppe, die von einem Präeriebrand heimgesucht 'ist und wird von einer solchen Traurigkeit erfasst, dass men Selbstmord be- gehen möchte und nun fühlt man, jetzt zum ersten Male wirklich, was man sonst nur als "Poesie" in Grabreden und in den Requiems derKon^erte hörte und. nie so recht verstand, men war ja zv/ischen dem Gras der nordischen v/iesen imid den gepflegten Stadtparkrasen aufgev/achsen, jetzt verstand man es: wie es von dem Menschen der ¥ ■1 l6ii f ■ i'fc f^^r. Klil33 Vorzeit empf im r'en und erlebt war: "Dor Mensch, wie Gras Js t sein Leben; er blühet auf wie die Bl-ume auf dem Pelde v/enn ein V/ind dariiber- fährt, so ist er nicht mehr"(Ps.90) "Alles Fleisch ist Grae imd all^m Fleisches Herrliclikeit wie eine Blume 9\x± dem Felde* Dps Gras ver- dorrt, die Blüte welkt vom Odem Gottes angeärebt, ja. Gras ist das Volk" (Jes.40). A. Natürlich macht der Schirokko nicht vor den iiäunen Halt. Im Gemüsegarten v;elkt der frischgesetzte Salat, an den Orangenbäu- men trocknen die Blüten ein, die jungen Mandeln fallen ab und auf den Peldein bekommen die Ähren den "Brand", wie dies Pharao in sei- nem Traume sah: ti Und er schlief wieder ein und träumte abermals ••• und er sah sieben Aehren aufgehen, die waren vom Ostwind ver- sengt" (I 41). \ Wer nachfühlen will, wie es einem palästinensischen Garaenbesit^er zu Mute ist, wenn der Schirokko über seine Habatten v/eht, der nelime einen Kübel kochenden Tpssers und trage ihn an sein liebstes Beet und giesse das heisse Wasser über die Pflanzen wer das Herz dazu hat, tue es, denn dann weiss er für sein lebelajig, was ein Schirokko ist. ■ Neben der achtmonatigen Trockenzeit sind die Schirokko- perioden die stärkste Belastung, die das palästinensische Kli-r^a seiner Pflanzenwelt auferlegt und daher' ist il neben der 'Trocken- zeit der Schirokko, der das floristische Portrait des Landes ge- prägt hat^ Bieses harte Antliti:., das an die Strenge ägyptischer • Statuen erinnert und nichts von den weichen üiißen der lächelnden Madonnen an sich trägt, mit denen eine idealisierende KuiBt fern- I lebender Nationen den Hintergrund der biblischen Geschichte ver- klärtJ oidFöor Geschichte, die eine Passion^ljet. kk Der Schirokko ist wie die Trockenzeit ein harterTyrann; wer im Lande lebt, muss sich unterwerfen oder auswandern • So kommt es, dass man in Palästina nur Pflan^äen findet, die schirokkofest sind, die anderen aber als "Emigranten" im feuchteren und Irühleren Syrien leben* I. 2 3 t i f #• r 9 ■ Nt » » '^^Süf^^- ,5.'' /6J Die Wirkung des Schirokkos auf die Tiere: " Das -vild steht aiif den Hügeln und schnappt nach Luft" (Jer. 14) • Die luft elektrischen Störimgen dürften auch die Erklärungt|rur das "bekannte und sehr merlcwürdige Phänomen, dass viele Tiere früljpt als die Menschen und früher sogar als die Kessapparate der Meteorologen den Anbruch einer Schirokkoperiode vorausfühlen. Bekanntlich kann man an dem Verhalten der Fliegen mehrere Stunden vor Beginn des Rügens erkennen, dass ein Wetteruin schlag bevorsteht, und die ikatze putzt sich, was sie bei Schönvvetter nie tut, am Vortag des Regens mit einer charakteristischen Bewegung vom Kücken her die Ohrspitzen. Die Haare luid besonders Eptzenh^are sind sehr elektroempfindlich, weswegen man ja K^tiienfelle gegen Hheuma, und Neuralgien auflegt, nicht wegen der V/ärme, denn ein V/ollappen hat nicht dieselbe \^ Wirkung! Y/ahr scheinlich fühlt die Kptae an ihren Ohrhaaren, die ja wie Antennen hochstehen und den höchsten Punlct ihres Körpers bilden, die elektrische Aufladung der Liift als eine Art Elmsfeuer und sie speichelt die Ohrhaare zum Schutz gegen das elektrische Jucken ein, wodurch sie isoliert ÄKixacisÄiKKkiKrKxiaEiiÄr v^erden und ihre Leitfähigkeit verlieren. Beim liehen eines Schirokkos hören die Bienen au^' die Blumen zu besuchen, sodass der Honigertrag zu- rückgeht, die Kühe geben weniger und vermutlich auch eine weniger gute Mildh, die Hühner geben weniger Eier, was bei der Verbreitung der Hühnerzucht im Lande sehr bemerkbar wird, und die Kücken ver- enden, als sei eine Epidemie ausgebrochen* Während eines starken Schirokkos 1937 starben alle 47 Kamele eines Beduinenstammes* V/ie- viele Tiere, vor allem Kleintiere in der freien Natur verschmachten, wissen wir gamicht, aber wir können es daran ermessen, dass nach langen Schirokkoperioden die i^ahl der Insekten, Vögel imd Mäuse auffallend absinkt. Die Wirkung des Schirokkos av£ den Gesunden: " Nicht isum V/orfeln und nicht zum Schwingen " (Jer. •.)• Dps erste was die Menschen tun, noch ehe sie wissen, dass Schirokko ist :sie "schmatzen", v/eil ihnen der Miond trocken ist, und schnuppeni,-:^,! 1 f lii w^ Kli 154 Dutzende von Arten fehlen , niir weil sie keinen Schirokko ertragen können. 50 Jahre kein Schirokko und das Lan."^schaitsbild Palästinas würde sich wesentlich verändert haben» -1?« 3 Die Y/lrloing: des Schirokkos auf die Lebensniittel: "Wenn der Ostv/ind geweht hat, soll man den jungen V/ein prüi'en, ot er nicht sauer gev/orden" vTalmud). Seitdem wir Radioapparate besitzen, weiss jeder, dass es Tage mit gutem und solche mit schlechtem Empfang gibt. An den Tagen mit scMe ch- teni Empfang knistert es im Apparat "Störungen" sagt der Hörer • In Wahrheit sind es Schwankungen in der Spannimg der atmosphärischen. Elektrizität, atmosphärische Gewitter ohne Bliti. und Regen« An Schirokkotagen sind diese Schwankungen sehr erheblich (S» •••)♦ Wie auf den Radioapparat wirken diese elektrischen Störungen auf die ^ KolfDide, aus denen die Lebewesen aufgebaut sind und die von elektri- schen Kräften in der Schwebe gehaltenen Moleloilsysteme; in den ultramikroskopischen "V/eihnachtsbäumen" klirren und springen die silbernen Kugeln, verschlingen sich die lam^^ttafäden, fällt der ^ Silberstaub zu Boden ( s.S. ..•)• Das 'Velken der Pflanze ist kein einfaches Eintrocknen; viele Pflanzen gehen während des Schirokkos ctuch dann zugrunde, wenn man sie ausreichend begiesst. Untersucht man die sterbenden Gewächse, so sieht man, dass sie nicht einge- trocknet sondern krank gev/orden sind, kolfoidkrank. Alle KoHloide leiden durch elektrische Erschütterungen* An Schirokkotagen wird die Milch aauer oder bildet beim Kochen Flocken, der Pudding »er- läuft, 'las Brot wird sauer, die Marmelade verliert ihre Earbe, Wurstwaren verderben, der Sghaden mag für den einzelnen Haushalt erträglich sein, auf das Gesamtvermögen des Landes berechnet Ist f/f enorm. Es ist eine Art Tribut, den die Bevölkerung des landesf-eiÄfiL <^^t^\ Schirokko bei seinem Durchzug zu bezahlen hat. Die Konservenfabriken müssen in Schirokkoperioden ihren Betrieb einschränken, v;eil die abgefüllten Konserven sich nicht halten* Ganze Industrien, wie .der m Sardinenfang, wurden eingestellt, weil die Schirokkoperioden die Fänge verdarben. ^ z k t :\ ■i' i / /6I M % t • ) 'i \ l^^m^ Kll 136 > da die Nase austrocknet, in der Luft wie die Hunde. "Ist das nicht Chamsin?" Prägen sie einander a\xf der Strasse und schmat- zen dabei* Da das Gefiüil der Trockenheit im Mund den Menschen wäh- rend der ganzen Schirokkozeit belästigt, wäre es vielleicht zweck- mässig einen Behälter zu konstruieren, der die Atemluft anfeuchtet und am Eockauf schlag oder in Verbindung mit dem Hu^oder der Regen- brille getragen wird* Erst nach dem Trockenheitsgefhl kommt der echte Durst, der durch die erhöhte WaSw^.erverdunstung des Körpers ausgelöst wird. Über die Frage, wie man sich zu diesem Durst verhalten soll, gehen die Meinungen auseina.nder» Es gibt wie s.^iit. in Konstantinopel die "Roten** und die "Grünen" zwei "lager", die sich erbittert befehden: die Lechzer, die sagen , man müsse schmachten und den Durst über- winden und die Laber, die fröhlich ein Glas Limonade nach dem ande- ren trinken trotz aller Krankheits- und Todverheissungen der Aske- ten. Vom ärztlichen Standpunkt betrachtet soll man dem Körper in diesen zweiten reichlich FUJ^sigkeit zuführen. Nicht spricht dagegen, alles dafür» Drr Körper verliert genau wie alle anderen toten -und lebenden Opfer des Schirokkos enorme Mengen an Flüssigkeit, die ersetzt werden müssen. Bei lang anhaltendem Schirokko kann die Austrocknung des Körpers bedrohliches Ausmass erhalten. Ausserdem neigen die Kolfoide, aus denen sich die Organe aufbauen, gerade in diesen weiten dazu, sich zu verklumpen; in Blut bilden sich leichter * als sonst Gerinsel, in den Aderwänden werden jene Prozesse gefördert, die zur Arterienverkalkung führen, feinste koloidale Uiederschläge in den Gallen a und Ifierengängen ar.'er sind die Kristalllsations- keme für spätere Steine, falls der Körper des betreffenden Men- schen zu Steinbildung neigt. Die Häufigkeit der Steinleiden in Schirokkogebieten ist auffallend und bekannt. Reichliches und ständiges Durchspülen des Körpers kann geradezu als ein Vorbeu- gimgsmittel gegen Schirokko schaden betrachtet werden. Solange die Menschen nicht durch die sog. ''Bildung", die in \7irklichkeit nur eine Viertelbildung ist, verbogen sind, und nicht nach Modetheorien leben, sondern nur ihrem gesunden Naturinstinkt fol- gen, tun sie auch dr-s nichtige, sie trinken bei Schirokko so viel der Durst befiehlt und dieser befiehlt viel und so steigt, während la 'i;.» Kli 137 V' die Feuchtigkeit skiirve fällt, die Umsatzkiirve derGetränkebranche, die Limonpdenbföbri kanten und - licferanten, die Besit2:er der zahllosen kleinen Eisenbars und Getränkebuden, die I in ona denverkäu- fer auf den S*trassen und die Vi'assertr^i er erleben ihre "Hausse" 9 einen wahren Run auf ihre Bestände und lange vor dem Ende einer Schirokkoperiode sind die beliebten Sorten ausverkauft* Wahrschein- lich v/erden die Yereinigten Limonadeninteressenten einmal dem Schirokko ein Denkmal setzen: " Dem unermüdlichen Förderer ihres Gewerbes in Dankbarkeit " und vielleicht v/erden die Ivlagenärzte so aufrichtig sein und ihren Ha^ien da^uset^ien* D nn das Herunter- stürzen der eiskalten Getränke schädigt begreiflicherweise die Magenschleimhaut, die an Schirokkotagen nicht nur erhitzt und ausgetrocknet, sondern durch die koloidelektrische Labilität "sensibilisiert" ist* Ebenso Y/ird der Darm übernrnpfindlich, von den Menschen aber durch die süssen Limonc?den, die ätzenden Frucht- säfte, dem Zucker- und Pettreichtum der Eisspeisen belastet und so kommt es, dass, Je länger der Schirokko anhält, umso mehr Menschen über Magen- und Darmstörungen klagen« Ein lauwarmer Tee mit Zusatz von Zitronensaft, der das Wertvolle Vitamin C enthält, ist, so wie er sich dem Sport als bestes Mittel der Durststillung bewährt hat, auch für Schirokkoperioden zu empfehlen* Während, am Durst alle Menschen in gleicher Y/eise leiden, sind die übrigen V/irkungen je nach den Konstitutionstypen ver- schieden. Es gibt Menschen, die behaupten sich nie so wohl zu füh- len wie an Schirokkotagen; solche Ty^en nag es vereinzelt geben — medizinisch durchaus denkbar* Zu einem beträchtlichen Teil aber gehören diese Schirokkopreiser Jener weit verbreiteten Abart der Species Homo Insipiens an, die aus Mangel aus ianerer Befriedigung oder eigener Teistung jede Gelegenheit ergreifen, um sich »•inte- ressant^ erscheinen zu lassen und so auch den Schirokko benutzen, um sich durch ihre "Eigenart" zum Gegenstand des (respräches zu machen* Der "Hormale" Mensch leidet am Schirokko , und das ist das Natürliche; mancher leidet so stark v/ie der Heuschnupfenkranke in den Tagen der Grasblüte* Aber auch das js t die Ausnahme. Die meisten fühlen sich weder wesentlich besser noch ausgesprochen • [- 9 1 • \ mm* •mf y63 y ^ # » krank sondern empfinden die drückende Hitze, die Trockenheit iind den Staubgehalt der Luft, dasPehloi des erfrischenden Westwindes und das Ausbleiben der nächtlichen Abkuhlimg, sowie die zwar nicht genau drfinierberen, aber sicher mitwirkenden elektrischen Schwankungen als Unbehagen. Die norraalf Spannkraft ist vermindert und man kommt sich vor wie eine G-eige, deren Selten nachgegeben haben. Derngemäss ist die Arbeitsleistung vermindert, und wenn man einmal in Palästina Untersuchungen über den psychotechni sehen Einfluss des Schirokkos durchführt, v.'ird man sicher zu dem Ergebnis kommen, dass an diesen Tagen die Schüler schlechter addieren und der Lehrer langweiliger unterrichtet, dass im Haushalt mehr Teller zerschlagen v/erden und in den Ifesch inend iktaten mehr Schreibfehler zu finden sind und dass die Akkordarbeiter ihre noriiialen iiifiem nicht erreichen» G-eradezu charakteristisch füi^ den Schirokko ist ein Kopfschmerz über der Nasenwurzel, sodass man die StirnnaseÄ- muskeln zusammenzieht, ni-ht hell aus den Auj^^^n blickt, sondern, ohne es zu sein, mürrisch dreinschaut. Ein geübter Physiognomiker kann den Menschen auf der Strasse ansehen, dass Schirokko weht; sie sind von der Wüste mit dem Kainszeichen geschlafen. Deutlich vermind* rt ist die Esslust und sicher könnte man aus den Umsatzkurven der Lebensmittelgeschäfte die Schirokkoperiodaa des Jahres ablesen. Kopfschmerz, Arbeitsunlust und Appetit mangel sind Schutzmassnahmen des Organismus, um den Besitzer, der j^ meist viel weniger klug ist als sein Leib, zu zwingen, diesen zu schonen. Nichts ist vom »Standpunkt einer gesunden Lebensekonomie falscher, als den Körper, der ja dLTrch den Schirokko wie durch ein Handicap belastet iüt, nun durch Gewalt auf seine normale Tourenzahl hinauf- zuschrauben, oder ihm gar, v/ie es die modernen Menschen tun, durch . Medikament e, zu doppen. Y/enn der Körper eines sonst gesunden Men- schen durch Kopfschmerz an^jeigt, dass seine IT er\yen, durch Appetit- 4 losigkeit, dass seine Verdauungsorgane, und durch Müdigkeit , dass seine Musj^ln Ruhe verlangen, so br8.ucht er diese Ruhe und der Körperbesitzer soll nun nicht v ie ein schlechter Kutscher einen müden Esel ihn aufpeitschen, sondern ihm die verlajigte und folglich i r M'/ \ ♦i".ii'^ *• 4 Kli 139 ) -4 f^ — ^- - ff Judith war eine Witv/e ••• ihr Mann hatte geheissen Kanasse; der war während der Gerötenernte gestor- den* Denn da er auf dem Felde war bei den Arbeitern ward er krank von der Hitze i;ind starb in seiner Stadt Bethubia" ( Jud. 8). wt ^- Der Urias-Brief > eine Schirokko^Tragödie? Das menschliche Nervensystem dürfte eine elektrisch ar- beitende Apparatur sein. Daher ist es ge^en Störungen von Seiten der atmosphärischen Elektrizität sehr empfindsam. Bekp-.nnt ist der Einfluss der Grewitterstimmujig bei der nicht nur die klimatische sondern auch die persönliche Atmosphäre "geladen" ist, und das Knistern der Haare beim Kämmen oder der Hauit beirr Abziehern sei- dener Wäschestücke ist nur ein Signal für die Hochsoannung im In- nern des Förners. Häusliche Gev/ittor sind oft nichts anderes als Induktions er seh einungen atmosphärischer Aufladungen • Gewisse Typen von Menschen werden beir; Nahen von Gewittern erregt, andere umgekehrt schwermütig, depressiv» Beim Schirokko äuosern sich die Einflüsse aif das Nefvensystem in ihrer mildesten Form als Schlafstörungen. Der Ausdruck "schlechter Schlaf" steht im Vokabularium der Schirokko- Kon¥enBration gleich hinter dem ersten Wort "Durst". Durch den verschlechterten Schlaf bei Nacht wird die Reizbarkeit . 'bei Tag erhöht und gerade jene, die über sie nicht klagen, verraten sie oft am meisten. Streitigkeiten und Gewaltakte sind während der Schirokkozeit häufiger ujid die Kurven der Kriminalistik und der psychiatrischen Kliniken zeigen 'Tarallelen zu den Schirokkoperio- den. üVi derselben Zeit, in der einige hundert km. nördlich der str8.hlende Held Homej?,s Achill mit den Achäem vot Troja liegt, und hier vim einer Sklavin willen^ schändlich in Zwist zwischen den Waff enge fährten heraufbeschwört, herrscht in Juda der junge Helden- könig David, der so viele frapante "zeitgenössische "Züge eines homerischen Heiden an sich trägt. Wie Achill mit flektor kämpft, er mit Goliath, wie jener um Potroklus, trauert er vm Jonathan und lei.er ! fehlt auch derlPaü Briseis nicht! "» J^ I ^ 9 . f M X |/ /6T ') »> ^ i^ \ ^v^ .Kli 140 "Und da das Jphr um war, zur Zeit, wain die Könige pfle^^en ausi6ii2.iehen, sandte Dpvid Joab ixnd seine I'annen, dass sie gef^en Arimon i^u P^lde ^iogen und die Stadt Rpbbat Ammon belagerten» Iiavid aber blieb '^m Jerusalem • Und es begab sich, dass David um den Abend aufstand von seinem Lager imd *' ging aui' dem Dach des Königshauses und sah vom Dnch ein V/eib sich waschen; V unr^ das V/eib war sehr schöner Gestalt • ^ Und David sandte hin und liess nach dem Weibe fragen ....und David sandte Boten hin und liess sie holen. Und da sie zu ihm hineinkam, schlief er bei ihr." (Sam.ll). '•Zur Zeit, v/ann die Könige pflegen aus2;ui.iehen" , es muss also April gewesen sein nach Abschliiss der Eegerj^eit. Um diese Zeit ist es aber in Jerusalem nur an Schirokkota^-^en so heiss, dssG man bis zum Abend auf seinem Lager bleibt und dann auf seinem Dp.ch spaziert. Die Tragödie, die sich nun abspielt, schaurig und menschlich zu- gleich, lese man Sam.II 11 nach, sie ist nicht nxir ein Stück Bibel, sondern zugleich ein Shakespeare Drama, jede Strophe eine Scene, eine Untat des Herzens, ein Komplott der Gedanken, ein Verbrechen in der Handlung, eine immer tiefere Verstrickung in das Böse, das fortzeugend immer Böses k gebiert, schaurig, und was dps Schaurigste ist, so menschlich zugleich! Es dürfte kein besseres Beispiel für die unbestechliche iind schonungslose Ehrlichkeit der biblischen Überlieferung geben, als dieser ungeschminkte \ind durch nichts beschönigte Bericht. Der Sationalheld, der Giründ r von Je- rusalon , der die Eundeslade hinauf nach Zjron brachte, der Dichter der Psalmen, in denen er Dem.ut und Herzensreinheit preist, ein Meuchelmörder am M?^nn einer jungen Prau der ihm getreu er- geben als Peldhauptraann dient. 30 war man eben damals in den Seiten von Herr und Knecht und so stellt es die Bibel dar mit der unbe- schwerten Ehrlichkeit , die die archaische (Jesfthichtsschreibung auszeichnet, die ihre Menschen, Götter und Heroen so darstellt v/ie sie waren und nicht im Sti^l unserer ^'Ruhmesgeschichten** im Prachtalbum und den Goethebiographien "für die reifere Jugend" Iß M Kli 141 Wir aber, die wir aus 3000 Jahren Dista^^z, aus dem ^^^eitalter der Preudschen Seelenlehre und der Schirokkoforschung den "Fall Urias" üb erprüfen, können vielleicht den von der Weltgeschichte Angeklagten als kleines Entlastungsaeugnis zubilligen, dass an jeden Verhängnis vollen Ta-°;en üu Jerusalem Schirokko v/ehte. «(.• m Die Schirol:ko-Det)ression: ff • • • da wünschte er seiner Seele den Tod" (Jona 4). « Die Bibel, in der man so ungefähr alles findet, was das Leben an "Fällen" '^u bieten verinag, bringt auch das Beispiel einer Schirokko- depressi on, und zwar in einem ihrer schönsten Stücke, in der mo- ralischen Lefi^ende von Jona, Setzt man sich bei der Lektüre dieser kiirzen Er-:.ählung, die ein Meisterstück bester Prosa ist, die Lupe kritischer Charakterforschung vor die Augen, so entpuppt sich der ganz zu Unrecht als Prophet bezeichnete Held als ein "Neurotiker" . Alle seine Reaktionsweisen, sein Minderwertigkeitskomplex, seine Flucht vor dem göttlichen Auftrag aus mangelndem Selbstvertrauen, das a±Kk±H Sich-Hinlegen im Bauch des Schiffes, während die anderen oben mit dem Stunii kämpfen, die geringe Bewertung seines Lebens, indem er einfach sagt: nehmt mich und v/erft mich ins Wasser. •• und vieles in seinem siDäteren Verhalten trägt die deutlichen ii^üge einer " ne; rotischen"Verhalt\ihgsform. Er hatte von Gott den Auf- trag erhalten, den Menschen in den Strassen von Ninive das nahe Ende der Stadt zu verkünden; aber als die Bev/ohncr Busse tun, hebt Gott das Urteil auf» Man kann verstehen, dass Jona nicht entzückt war, als der Blamierte darzustehen, Er war ;)a kein grosser Prophet voll verzeihender Liebe wie Jesaja oder Jeremia sondern ein Dutzendmensch, der lieber 100000 andere tot als sich selbst blcB gestellt sehen will* Aber typisch neurotisch ist die Masslosigkeit, mit der er reagiert: "Das verdross* Jona gar sehr und er ward zornig " \md er hält Gott seine (rate vor und schreit, ein echter Neurotiker, ihn an: • "So nimm doch meine Seele von mir, „^denn ich möchte lieber tot sein als lebfnist" t ^ • r Ä '99kA<:, / /6/ ('. >^ t Dajm a"ber baut er sich eine Hütte vor der Stadt iind • v;ieder ein neurotischer ^ug " seti-te er sich in den Schatten, iDis er sähe, was der Stadt wider- fahren würde" , und zwar sitzt er im Schatten einer Skiy Rizinmsstaude, " ^xnd Jona freut sich sehr über den Ricinus" . Aber statt der erwarteten Katastrophe schickt G-ott erst eiiiai Wunn, der den Ri^iinus XRxiKKk* anstach, "des Morgens, da die Morgenröte anbrach". Und am Tag selbst kommt statt des er7,'arteten Untergangs der Stadt Ninive ein Schirokko. ^^Und als die Sonne aufgegangen war, liess Gott einen dürren Ostwind wehen und die Sorjie stach Jona auf d en Kopf da SS er ma1;t ward. Dp wünschte er seiner Seele den Tod und sprach: Ich wollte lieber tot sein als leben - (typische Schirokkodepression mit Selöstmordideen) . Da sprach Gott zu Jona: meinst du, dass du mit Recht zürnst um den Ri^^inus? Und er ST)rach: jawohl, mit Recht bin ich zornig, ach ich möchte sterben! « I j Und dc.r Herr sprach: dich jammert des Ri-^inus, daran du'^ni cht ge.^^rbeitet hc st, hrst ihn audi nicht auf gez^iogen, welcher in einer Wacht ward \ind in einer Nacht verdarb. Und mich sollte '■ es nicht jammern um Ninive, solche grosse Stadt, in welcher sind mehr denn 120.000 Menschen, die nicht 2; wischen Gut und Böse '^\x unterschei- den wissen, und noch dazu viele Tiere? (Jon. 4) 4 it Die yirkun^ des Schirokkos auf die Kinder: " Der Ostwind weht,o ülend meiner Kinder ! "( arabisch). Bei Säuglingen und kleinen Kindern tritt während des Schirokkos ein Krankheitsbild auf, dBs man in Ermangliing besserer Kenntnisse mit dem verschwommenem Ausdruck "Toxikose" be^ieichnet, d.h. ein U2 .^^»^^ Kli 143 einer Vcrgifttuig ähnlichfr -.ustand. Tatsächlich machen die betrof- fenen Kinder einen Eindruck v/ie Mensche^ die von giftigen Schlangen gebissen vmrden: sie verfallen. Der Tonus ihresBiutkreislaiof es sinkt, die Haut ist blass, die Muskeln erschlaffen, der Körper wird v/elk* Die Augen sind gläsern und der Blick leblCts wie der einer Puppe. Mpn hat den Eindruck, dess dßs Kind etn-em, wie die Ärzte sagen, unter den Händen wegstirbt (Abb. 57). In der Tat wurden in früheren Jahrzehnten tausende Kinder die O^fer des Schirokkos* Man registrierte damals im Orient den Tod eines Kindes ni3 ht wei- ter^ die Bev/ohner lebten ja in Vielweiberei , k;^'uften sich, billiger als Kpjnele oder Pferde, Halbkinder als Kägde und Weiber und diese brachten nun von 14 bis 40 Jahr für Jahr Kinder in Überfülle zur Y/elt, So wurde es also ganz natürlich und auch nicht weiter be- drückend hingenommen, dass eben in Schirokkoperioden ein Teil die- ser Kinder starb, so wie man sie in noch früheren und noch barbari- scheren eiten dem Gotte Moloch in den feurigen Rachen geschoben hatte. Mit dem Ende der Sultansherrschaft hf^ben sich diese Ver- hältnisse grun.dlegend veränc'ert, die Vielweiberei i^ seltai , die Zahl der Kinder geringer geworden und dem einzelnen Geschöpf wird nvn die gebührendeAchtung und Pflege zugewandt. Die Schirokko- Toxikose ist ein Gegenstand der Forschung und Aufl^lärung geworden, und wenn man sie auch selbst noch nicht klar durchschaut hat, so ist es doch gelungen die Sterblichkeit auf einen Bruchteil herab- zusetzen. % t Die \¥irkun/r des Schirokkos auf die Kranken: "Wenn ein Wind darüberfährt, so ist er nicht mehr" (Ps. 95; . Betrachtet man den Schirokko als ein Npturphänomen, so ist er eine Heissluft-Trockenkur; aber, und das ist das entscheidende, sie ist (leidrr) mit starken elektrischen Schwankungen der at- mosphärischen Sr^annung verbunden. Heisse Trockenluft ist wohltuend und heilsam für Kranke mit Gicht und Rheuma, Knochen- und Gelenk- schwellungen, Nervenentzündungen und Unterleibsleiden. Die Men- schen dieser Kategorie sind die wahren Hutzniesser: die Schirokko- woche ist für sie eine kostenlose Heissluft-Trockenkur. Ebenso wirkt der Schirokko günstig auf al]e Krankheiten, die eine Ver- minderung der Körperf lüssigkelt en verlangen; die geschwollenen % \ -ffc..:^ /6f an 144 I» ta • ' •' > t _ \ Füsse "und die vergrösserte Le"ber schwellen ab, die kranken Hieren werden entlastet und das Her^, i^as durch Kreis laufstauungen über- bürdet ist, hat weniger zu pumpen. Der öchirokko wirkt auf d en Or- ganismus dieser Kranken wi^€t«x Aderl^'ss^ und Schwitzkuren. Schliess- lich gibt es etliche Arten von Katarrhen, die durch die v/arme Trocken- luft günstig beeinflusst werden, z.B. die Winterbronchitis der Kipder, Der Kranke mit Nierentuberkulose braucht nicht in die Wüste nach Heluan zu fahren, denn die V/üste ist zu ihm gekommen. Unvergleichlich grösser aber als der Nutzen, den der Schirokko einzelnen bringt, sind die Schädigungen die er so viel mehr anderen durch die Schwajikungen der Luftelektrizität zufügt. Eines der emiDfindlichsten Kolloide des Körpers ist das Blut, das ;)a bekanntlich ähnlich der Milch gerinnt. In gesunden Adern gerinnt es nicht, denn die Schnelle des Pliessen.s lässt ihm keine ^leit zum Stillstand und die Glätte der Aderränder gibt ihm keine Gelegenheit sich anzusetzen. Sind aber die Arl.ern v/ie bei alten Me^^.s^^hen an ihren Innenflächen rauh gev/orden, oder wird das Bljit durch Aderverletzini- gen bei Operationen in seinem Lauf gehemmt, so gerinnt es an nor- malen Tagen in kleinen und harmlosen Grerinseln, an Öchirokkotagen \ aber verhält es sich wie eine übersättigte Lösung, wird es wie die ^ Milch im Topf flockig und bildet B^ropfen, die man Tromben und ü'rom- bosen xiennt. ReiBsen diese Pfropfen ab und wandern in andere Organe und sperren diese von der Blutzufuhr ab, so kommt es zur Embolie, dem Herzschlag, dem Lungeryk^dem Hirnschlag. Der Zusammenhang: zwi- sehen atmosphärischen Störungen und diesen Gefahren ist so offen- kundig geworden, dass man ih der neueren Medizin solche WetterDerio- den als Bmboliewetter bezeichnet und filrchtet. Moderne Kliniken lassen sich von den Wetterwarten die elektrische Lage in der At- mosphäre melden und an solchen Tagen werden nur dringende Operatio- nen ausgeführt, die Kreissenden von allen chirurgischen Eingriffen nach Möglichkeit verschont und Schwerkranke mit besonderer Aufmerk- samkeit überwacht. In Pplästinp hat sich der ZiUsammenhag zv/ischen Schirokkotagen und dem Anstieg der Todesfälle den Ärzten wie in einem Demonstrationsbeispiel geradezu aufgedrängt. Die Gesamtzahl I ijo %.^-^yi^^j^'f^r'^ ., ^^ der Todesopfer durch Säuglingstoxikose, Embolien, Schlaganfälle und tötlichen Ausgang von schweren Krankheiten, die aiif Rechnung des Schirokkos zu setzen ist, wurde um d?.s Jphr 193 0 für das ge- samte Mi-ttelmeer-aehiet auf rund 100. OCO veranschlagt. Diese ^ahl ist durch den völligen V/andel der Lebensverhältnisse in allen Ge- bieten des Mittelmeers in starkem Rückgang begriffen« /. Eine gprderun^ des Landes: Luftschutzkeller ^er^^^n den Schirokko» Es ist der Gang der Wissenschaft, ^xnA. vor allem der Me- . dizin, dpss man sich zunächst alles viel einfacher vorstellt als, es ist. Im Anfang hielt man auch das Schirokkoproblem für sehr einfach: der Schirokko ist ein trockener V7ind sagte man, also muss man das Zimmer desPatienten feucht halten; und nun begann die Aera der nassen Laken. Mpn h-ngte nasse Tücher um das Bett, sprengte mit der Gi.eskahne die Fliesen, als sollten Parnkreuter aus den Ritzen wachsen und legte dem Patienten feuchte Kompressen auf den Kopf. Dps sin:.i aiflgezeichnete Methoden, um alte Standuhren und Ölge- bilde vor dem Platzen zu bewahren, abe als Schutz gegen die elek*ro- trukolloidalen Störungen im Zellplasema des Menschenleibes so unge- nügend. Iß. fast komisch, als wollte maji einem Milchtopf ein nasses TUch- 'umbin den, damit die Milch in ihm nicht sauer v;ird. Mit der Zu- fuhr von Feuchtigkeit löst man vielleicht ein Viertel des Problems, dessen wahres Ziel darin besteht, die Kolloide des Körpers vor dem •^Sauerwerden" mx3DÄWÄlsa5:B2ix durch die S ch7/ankung en der Luft-Elektri- zität zu bewahren. Beim gegenwärtigen Stand unseres KönnerB und Y/is- sens wird nichts anderes übrig bleiben, als die gefährdeten Men- schen in Schirokkokammern imter2, üb ringen, die .hermetisch gegen die Atmosphäre abgeschlossen sind imd in denen man durch "Air conditio- ning" "schirokko-frä es" Klima schafft (Abb. 58). Voraussichtlich wird man solche klimasicheren Räiame in die Fundamente von Kranken- häusern und Säuglingsheimen einbauen müssen, Luftschutzkeller in einer neuen Bedeutung des Yifortes, nämlich Kellrr zum Schutz gegen die Luft. Aber das Land braucht mehr. Es braucht auch einen Luft- • Schutzalarm. Die Wetterwarten sehen um etliche Stunden früher als • / I % ^\ ' J t I I I ^V Kli 146 - ^ *'•-*.. ••■♦--».■ die Bewohner dm Anfang eines Schirokkos, Ein betraechtlicher Teil der v/irtschaitlichen Schäden könnte vermieden werden, v/enn « die Menschen rechtsseitig benachrichtigt werden, denn viele schlechte Beob^^chter merken den Beginn einer Schirokkoperiode luf^SC/}U^j k^U^t^ Segen *, ^F ^ ej 1^ ^^^fe^^^-^^'^'^^^jfi^^l^^ ..> -v 1 t timjwM*» ■sa ^:-;y.-.^r»:"»^^<;yjCg»*?'yv' •'»****l?- ^«MÄMMaäfi^ tr-T Um die Kranken, die T^^o ohne rinnen ^md die Kinder vor den G-e= fahren des Schirokkos zti schützen, wird es wahrscheinlich n^JX ein radikales Mittel geben: die Ajilage unterirdiGcher Luft = sohutzrHiine. erst am zweiten oder dritten Tag, wenn die Schirokko erscheinimgen,^ sich unzweideutig durchgesrti:.t haben. Noch imraer gibt es Schulen, die Mit Kindern Ausflüge machen, obwohl ein Schirokko eingese tzt^ hat, Bauleute, die bei Schirokkowetter Beton anrühren oder Land- leiite, die Stecklinge aussetzen und zwar dem Verderben! Schirokkosirenen sollten die Befölke27ung unterrichten und sie gleichzeitig dazu erziehen den Schirokko als ihren geschworenen Feind zu fürchten, und ebenso sollte Schlussalarm die Bevölke- rung vom Ende desSchirokko verständigen, denn nun, da die eine Gefahr naübsr:;?: vorüber, ist die nächste im Anzug: der ^terumschlag* •4 "r:,V'.-'.V: V^ .--, T ^ np*< «** I7i D<-r Yfetterumschlap:. Fährt man von New York mit einem der "bequemen Dampfer nordwärts nach Canada, so liegt man am ersten und zweiten Tag der Heise im weissen Bordan2,ug auf dem Liegestuhl des Sonnendecks. Plötzlich ertönt ein Gong: das Deck verlassen! Umziehen! Wer das ziun ersten MpI erlebt, versteht nicht recht; aber danach fragt man auf Schiffen nicht. Und nun geht es ganz gespenstisch zu. Das soeben noch offene Deck wird mit Segeltuchwänden umspannt, die Bullaiogen der Kabinen schliessen sich, und fasst man die HeiiiUngsröhren an, so sine sie warm, Sonnend eckv/ett er, und man heizt! Zwei Stunden später versteht man alles: es ist nebelig und kalt gev;orden, das Thennometer ist alle IC Minuten um 1 Grad gesunken, und dort, wo vorhin noch die Liegest-ülile standen, geht man ^etii^t mit hochgeschlagne nem Mantelkragen im Schnellschritt um das kalte leck oder besser man tut es nicht, sondern sitzt unten im geheilten LeAsesaal. Man hat die Grenze zwischen dem Golfstrom und dem Labradorstrom üheiquert» Der Palästinenser erlebt das ein halbes Dut^iend Male i i Jahr: vormittags im Golfstrom des Schirokko, nachmittags in La- bradostrom des öchle chtv/etterzyklons, denn nach der angesogenen Warmluft (Abb. )ifii^x (a) kommt als z^^eiter Teil des Gchlecht- Wetterzyklons die Kaltluf tzunge, die sich v/ie eine Flut zwar un- sichtbar, aber eine wirkliche Flut von kalten am Boden hinkriechen- den Luftmassen über das Lpnd ergiesst und LIenschen, Tiere , Pflanzen und Hä'user überschwemmt. ^JW-»i" '« • \ Die V/etterwechsel- Krgjikheiten. l Der Einbruch der K^ltluft erfolgt mit der Schnelle einer Naturkatastrophe. Die Bauern werden auf dem Felde, die Hirten auf der V/eide, die 5'ischer auf dem Tiberiassee von dem Kalt luftein- bruch überrascht, und wehe dem, der sich in Vertrauen auf die Gluthitze des Schirokko nicht mit einem Schutz versah. Der Araber, der in den Traditionen der Vorzeit lebt, trägt noch heute das uralte Wollkleid der Patriarchenzeit (s.Abb. ), das allen Moden der ,Veltgeschichte,d4n ägyptischen Leibrock, die Timika der Römer und die Rüstung der Kreuzfahrer überdauert hat und das noch heute für jeden, der sich mit einem EtHZigKii Kleidungsstück für unbe- stimmte ^eit in die Wüsten oder Steppen begibt, das einzige und zwar ideale Schutzkleid gegen Wetterwechsel ist, nicht etwa weil Wolle am besten wärmt, sondern am besten elektrisch isoliert. Denn gerade .iene Stunden, in'enen der nasskalte Sohle chtwetterzyklon » ^ y 7 ^ / mit seinen V/estwinden in das tro ckenheisse (JelDiet de>-von Osten wehenden Schirokkos einbricht, sind die zweiten d6a< stärksten elek- trischen Schwankungen dier Ritter Ozeanus^-ftämpft gegen den Ritter V/üste iind die Funken sprühen vom Konisch ! Aus dem luft elektrischen Charakter der Störunge^' erklärt es sich vielleicht, dass der 'Vetterwechsel in erster Linl/^Krankheiten an der Ober- fläche des Körpers, auf den feucht^ Schleimhäuten und an den Nervenleitungen auslöst: Schnupft, Hals ent zun dvung, und Luftröh3?en - zsKKkxr katarrhe in den (atmosphärischen) Ateiim^egen, IJeurJ^algien an den oberflächlich laufenden Nerven, Rheuma an den oberfläch- lich liegenden Muskeln, G^^cht als kBiütiiÄifir-^ kolloidale Aus- fällung an den Gelenken/gleich dem Sauerwerden der lülch u«s.w# / Vom Wetterwechsel in Palästina werden gerade jene Menschen betrof- /7^^ feil, die bisher die.l\futi,niesser des so wohl gefühlt va;e noch nie i-uvor. er üuerst gehen/soll, lind in der Nacht läutet das Telefon: wer ^chirokkoe gewesen imd sich Der Ar2t weiss nicht, üu v; em ist es? D^ratlhe Patient, der rester- c,+,t m -, — -— ivh bin diese Woche ^..4 .ur ^ el tion 1^^ ^ ^' ''^''^' "^-*•• ur Injektion geicomnen, ich spüre nichts mehr, mein Stein Ijgi wee >ic+ »• .eko^en, der H^^DoItL ';;:.: rntht'"^ ^^hrecklichen Anfall mitzubringen!^ ^ ^ vergessen, die Spritze lebe der^^^kl roi est mort, vlve le roi! DerSohlrökko Ist tot, es * 1J1 X) ■ wio oonot l^Gi.um--in izi^^4:^cinem and c 3?-^fir--JEreft^ Immer wieder verfällt man, so- lange man die Natur des Landes nicht durchschaut hat, dem Irrtum, nun müsse es aber nach einer so langen und sr?hw.erpn Verfinsterung des Himmels in v^^enigen Minuten regnen; immer wieder holt man, ehe man das Haus verlässt, den Gummimantel heraus und nimmt ihn über den Arm, aber man bringt ihn trocken nach Hause: es regnet nicht» Daher sagt der Talmud treffend: " Den Regen kannst du nicht vorher ;> schauen bis zu den Augenblick, da er wirklich eintritt" Aus dieser Eigenart der palästinensischen Natur erklärt sich auch die merkwürdige aber durchaus landestreue Schilderijing derRec^en- scene im Buch vom Propheten Elia: " Und Elia sprach zu Ahab: ^i-ieh hinauf, is s und trink; denn es rauscht, als wollte es sehr regnen •<» (Kö. I 18). IJC I« V' Kli 150 "Zieh hinaiif" heisst, dass der König aus der Haifabucht, in der sie sich befinden, hinaiif^iiehen solle nach Samaria, das im Bergland liegt} "iss und trink" heisst, dass der König der bisher von den knappen Brot- und V/asserrationen lebte, nim seine Reserven aufzehren könne, da es bald f(egen geben werde? "denn es rauscht" heisst, dass der Westwind vom Meer her einge- setzt hat und die Bäume des bewaldeten Karmel zu rauschen begonnen haben. Aber, und dies ist nim durchaus che^rakteristisch für Palästina, es regnet noch lanp-e nicht, sondern dauert noch sieben mal so lang . "Und da Ahab hinaufzog i-u e ssen und zu trinken, ging Elia auf des Kar- mels Spitze und bückte sich zur Erde und tat sein Hpupt zwischen seine Knie* Und sprach zu seinem Diener: gehe hinauf und schaue zvun Meer mx. ' Dieser ging hinauf und schaute und sprach: xxEfeEH: es is t nichts da. Da sagwe Elia:,r^ehe immer wieder hin, sieben MpI* und beir: siebenten Mal sprach Si±Ä dieser: siehe es geht eine kleine Wolke auf dem Meere auf wie eines Mannes Hand. Da sagte Elia: gehe hinauf und sage Ahab: spanne an und fahre hin, dass dich der Hegen ^ nicht überrasche. Und ehe man zusah, ward der Himmel schwarz von 'lYolken und V/ind und es kam ein grosser Re- gen. Ahab aber fuhr los und zog gen Jesreel." (Kö I 18). ( a 9 \ * Rep-en, der 4efl ^Sfleniiftibllttgj^gblcht . Aber selbst wenn es regnet, regnet es durchaus noch nicht, denn die Tropfen müssen auf ihrem V/eg von der Wolke zum Boden die Schicht der h^issen und trock en Sehirokkoluft passieren. Hierbei verdunsten die Tropfen. ?/ie weit sie auf dieserVerdunstungs- reise gelangen und ob sie überhaupt den Boden erreichen, hängt von der Masse, $[^^ Grösse und Fallgeschwindigkeit der Tropfen, von 4^r Höhe, ^ls(^ Trockenheit und dem Staubgehalt der Schirokko schicht ab. Zuweilen hört man den Regen gegen die Blechdeckel der Wassertonnen % I 77 li 151 » • klirren, die auf den Dächern der Jerusalemer Häuser stehen, al^er bir zur Erde gelangen sie nicht* Ich sah einmal während eines solchen ''Dachregens" V/asser aus dem unteren Ende einer Regenrinne fliessen, während die übrige Strasse vollkommen trocken war. Bin anderes MpI fühlte ich an einem heissen ochirokkotag Tropfen gegen meine Schultern schlagen\^!iese wurden nass; aber meine Püsse blie- ben trocken. Erst als ich den Boden genau prüfte, entdeckte ich, dass für den Bruchteil von Sekunden auf dem hellen Strassenstaub Flecken erschienen aber so sciinell wie Benzintrockai spurlos ver- schwanden» Die wenigsten Menschen Palästinas wißsen etw?,s von diesem "Trockenregen". Diejenigen nämlich, die dir Natur zu beobachten gewöhnt sind, leben auf dem Lejide, erleben den Hegen auf den Fel- dern und haben daher selten Gelegenheit einen "Dachregen" zu be- merken. Von den Städtern aber, die zwischen den Dächern leben, be- obachten nur wenige die Natur. Der Stadtmensch hört durch sein of- fenes Fenster, dass es draussen rauscht: es regnet wohl? Er schaut hinaus, sieht nichts und sagt: nein! "Abeijes rauscht doch?" er- widert einer der Ziramergenossen. "Ja ja, da sprengt jemand sein Dach und das ist gan^ vernünftig bei der Hit^^-e"... nichts ist ja leichter, als in der 'Ji^issenschaft durch falsche Deutungen glaubhaf- te Erklärungen zu liefern. Dann diktiert er seinen Brief weiter und im Klappern der Schreibmaschine geht dps Rauschen despachregens* unterQ^gf^^ so erfährt er nichts von einem so schönen Naturphänomen wie dem palästinensischen Dachregen wer nähme sicji auch Zeit HÄ^-Jffiüfee, seine "dringende" Arbeit zu unterbrechen und wegen ein paar Hegentropfen vier Treppen zu steigen und in die Y/olken ii^u gucken, aus denen ja keine Dukaten fallen. i Es regnet auffallend häufig nachts. Infolge der starken Tropf enverdimLstiing in der heissen Schirokkoschicht bei Tage heginnen die Hegen auffallend häufig in den Ahend - oder Nachtstunden, so v;ie in der nordischen ■ elt ^a auch die Soranergewitter zumeist-i' 'in den Ahend- oder „Nachtstunden einsetzen. Z}lxM%XS¥8K«SX2«s^lix Schon in biblischen Zeiten fiel iU ^t'^*A^i'*y*'y^ •■.-••. '^-^^^^^.^ ..^ ^^•^i4^ Kli 152 dieses auf. Beim Bau des zweiten Tempels soll es in jeder Nacht geregnet h^ben, während es bei Tag trocken war, sodass das Land seinen Regen erhielt, die Bauleute aber ungestört arbeiten konnten keine fromine lebende sondern ein wenn auch etwas beschönigter ^^ Wetterbericht aus Palästina. "Ich lies:: es rennen über der einen Stadt und übe^- der anderen,, Stadt liess ich es nicht rep:nen!; (Am. 4) • H' t der daherfahrende Zyklon die Kraft, den V/all der aufgetürmten Schirokkoluft k.u durchbrechen, so regnet es über dem Land* Leistet aber äet Schirokkowall übergrossen V/iderstand, so bleibt der Zyklon in ihm stecken oder er löst sich, wie eine antikex Schlacht^ejhe ,.^^.^^^ Ansturm in das Getümmel verein^^elter Kaiapftrup - pen auf. Mpn nennt die aufgelöstenrund abgesprengten Teile eines Schlechtwetter-Zyklons Regenkcme. Isoliert durch ein Schönwetter- gebiet 2.iehende liegenkcrne erzeugen jenen jähen «/echsel von Sonnen- schein und ♦'Strichregen", den man in den nordiiircher Ländern ♦'April- wetter*' nennt* In Palästina, ziehen die Regenkerne nicht wie im nordischen April schnell dahin, sondern fahren sich in den heissen Luftmassen fest und regenen sich an Ort vind Stelle aus, sodass streng •lokal begrenzte Hegen entstehen. Arnos, der älteste d r Propheten, wettert gegen die Mächtigen im Nordsta**.t Israel, da sie trotz of- fensichtlicher Heimsuchum^en des Landes sich nicht oessem; "Hört ihr fetten Kühe, die ihr auf den Bergen Samarias weidet und die Anrnen presst und die Elenden bedrückt und zu euren Kumpanen sprecht: kommt lasst uns saufen! Der Herr hat ge- schworen bei seiner Heiligkeit : siehe , es kommt die Zeit über eudi , dass man euch wird herausfischen mit Angeln und eure Nachkommen mit Pischliaken. ich habe euch in allen euren Städten müssige Zähne gegeben und Mangel an Brod an allen euren Orten, und doch bekehrt ihr euch ni3 ht zu mir* Auch habe ich den Regen über euch verhalten, trotzdem noch drei Monate warei bis zur Ernte und ich liess regnen überfeine Stadt und auf die andereStadt liess ich nicht regnen; ' ein Acker ward beregnet und der andere Acker, der nicht beregnet v/ard, ver- dorrt e« 1 a i ' • i- •/ ^11 Kli 153 I » f II S « Und es zogen zwei, drei Städte zu einer Stadt, dass sie trinken möchten ' vind konnten nicht ffenug finden, imd doch bekehrtet ihr euch nicht zu mir« ^ Ich plagte euch mit Dürre und mit Brand an eurem Korn; auch frassen euch die Raupen alles, was in euren Gärten und e ren Y/einbergen, auf euren Peigen- und Ölbäumen wuchs, und doch bekehrtet ihr euch nicht zu mir"(Amos 4). Die Regenschilderung konnte bis heute niemand verstehen, er :*t die Klimakunde gibt den erklärenden Kommentar* "ixiix Auch habe ich den Regen über euch verhüten, trotzdem noch drei Monate waren bis zur Ernte" heisst: die Winterregen haben gegen die Regel schon im ]?ebruar aufgehört* Polglich ist die Luft trocken \md staubig und, da es Ende April ist, auch heiss und si- cherlich wehten auch Schirokkowinde, denn es kommt Ja ein Zyklon \ind bringt au h Regen, aber er drängt nicht ger-;en die angestaute Wüstenluft din*ch sondern löst sich in Regenkerne auf, die sich in ■ der heissen luftmasse festfahren und "nun regnet es über der einen Stadt •und über der anderen nicht, der eine Acker bekommt Ree n und der andere bleibt trocken und verdorrt und es zogen zwei, drei Städte zu einer Stadt, dass sie trinken möchten". Die moderne Klimakunde hat die Angaben desAmos wissenschaftlich attestiert, denn die beschriebenen Lokalregen sind nicht nur für Palästina typisch sondern, v/ie Arnos erzählt, gerade für regenarme Jahre besonders charakteristisch. Der Winter 1932/33 war trocken; Tel-Aviv erhielt noch nicht die Hälfte der Durchschnittsmengen, nämlich niir 260 mm; aber über der 20 km entfernten Kolonie Hulda gingen infolge solcher Xokplregen 600 mm Regen nieder* Über Jeru- salem regnete es in diesem Jr>hr noch v/eniger, nämlich nur 250 mm; ^|| aber über den 18 km entfernten Salomonischen Teichen 600 mm! Man sieht aus diesem Beispiel, mit welcher Vorsicht alle statistischen Angaben zu bewerten sind: war das Jahr 1932/53 nun regenreich oder regenarm? ßo m. ■" '"'w Kli 154 y\ ^ \ "Meinen Bo^en habe Ich gesetzt In das GewölkV Ein Kegenbogen erscheint, wenn die Sonne schräg geren einen niederspinihenden Regen strahlt, also vienn ein [Teil des Him- mels heiter, ein andererRe^en bedeckt ist* Infolge des häufigen ADrilwetters sieht man in Palästina den Refjenbogon oft, nsn kann schätzen, etwa 10 mal häufiger als in üuropa* Da die regnenden v7ol- ken " festgefahren" lan^ und still an ihren Ort "beharren, steht der Re^enbo/-^en lange am Himmel iind leuchtet in der strahlenstarken Sonne # Palästinas in flammenden Farben. . ^ ^ •' Und wenn es kommt ^ dass sich v/olken ülDer die Erde führen, soll man einen * Bogen sehen in den ;;olken als ^jeichen des Bundes, den ich gemacht habe zwischen mir und euch U2id allen lebendigen Seelen'* (l 9)« ■ ^* • i a \ '» Der Re^enf ahrplan> * Da sich nur starke bchle chtwetter2iykl one gef^en den aufge- häuften Y/all der Vmstenluft durchsetzten, da grosse Zyklone aber nur • in bestiirjnten Abständen folgen können, und die Hegenzeit sich auf • wenige Y/' chen beschränkt, so ist die iiahl der Palästina erreichende! Schlechtwetter-Zyklone überraschend konstant • Ivlan kann geradezu von einem Zyklonenfahrplan sprechen. Die Zyklone kominen auf drei Routen, einer südlichen, einer westlichen und einer nördlichen (Abb. 60). Die ersten nähern' sich im Sept. auf der südlichen Route (l) und kommen mit warmen süd- und Südwestv/inden , weswegen der Tal- mud richtig sagt: " derSüdwind v/ebt das Gewölk ^.um Regen'* Da die Luft in Palästina um diese Zeit noch sehr heiss, trocken und staubreich ist, entstehendeh an der Vorderfront dieser Zyklone elektrische Aufladungen, sodass gari^e Serien von Gewittern sehr wenig Regen die ilähe von Zyklonen im Süden verraten* Im Oktober kommen, die ersten Zyklone vom Atlantik auf der Zyklonenstrasse (II), auch jetzt'^ist die Luft noch hciss und trocken und der ihnen entgegenwehende Schirokko frisst die Zyklone? ausserdem sind die beiden Hochdruck - "Berge" über Sibirien und Kordafrika noch nicht stark ausgeprägt, derai die Luft ist noch nicht :galt genug, die Tiefdruckrinne zwischen ihnen ist noch f t j ' 4 \ I- ^ I / flach ii^Ä»*^^ >(^»i6eNM^ 0 •» / i^^ Th^iiStifHM^ \ iJf,,; *« .-*' -■-- .•^.;:».fi« Palästira erhält seine Regen auf p^^z bestimraten 2yklonen= Strassen, /inf denen sich die Regenzyklone der pal.-oyr. Küste nahern. kxkt der Zyklonenstraose 1 kommen die Früh- und Spätregen mit v/örmen Sudwestwinden. A.uf der westlichen Fyklonenstr%sse 2 kommen mit Y.estwindf^n die Haupt regen. Auf der nördlichen 7yklonenstrasse ^ kommen im Spätwinter mit kalten Nord- nni Nordostwinden die Zyklone, die durch Knltlnfteinbruche von den rLissischen Ebenen ausgelöst werden \ind deren Kaltluftziin^jen die Sohneefnlle verursachen, die für den Spätwinter über dem Hochland charakteristisch sind. ^f/ ^ lii Kli 155) und PO verlieren sich die vom Atlantik ostv/ärts v/andernden l^yklone, k irren von der Pahrstrasse ab vcnd regnen irgendwo im Hittelmeerge- biet aus. Palästina fühlt 2iwar ihre Saugwirkung als Schirokko, sieht auch den Westhiinmel ^uu^eilen "bedrohlich verfinstert, aber ergjä)igere Regenfälle sind in diesen Jahreszeiten noch selten« Erst geren Y/eihnachten tlirmen sich die v/inter liehen SHKkiuft Hochdriickmassen über iTordafrika und Nordasieii auf und die Tiefdruck- rinne zwischt^n ihnen ist derart ausgehöhlt, dass sie eine Fahr- Strasse, ja pcoradez^u" eine Kutschbahn mit steilen Seitenwänden ge- worden ist, und nun kommen die Zyklone rasch und imgeschwächt auf. der mittleren Zyklonenbahn II bis an den östlichen Rand des Mittel- meers urid bringen Palästina seine echten Winterregen* Die KBltlu£t^vürLp;en aus Sibirien, Am spätesten kommen die Zyklone auf der dritten nördlichen Route III, die vom Kaukasus über die Hochflächen Armeniens und Kleinasiens nach Syrien un<^ Pplästina hinabführten. Es sind eigent- lich keine Zyklone sondern Kaltluftijungen. Im Laufe des ^Yinters füllen sich die unermesslichen Ebenen Innerrusslands mit Kaltluft wie ein Teller, in den man Flüssigkeit giesst. Zimächst halten die hohen GrenzgebirgCj, Kaukasus und Himalaja^ diese Kaltluft zuinj.ck, in der zweiten Hälfte deäWinters aber fliesst sie über den Rand dpr Gebirgskämme und nun tluten verein;:.elte K^ltluftzungen als Prostperioden von schneidenden Nordwinden begleitet nach S^'iden. *'Der Nordwind macht deiir Himmel klar wie Gold" (Talmud.) Treffan diese an sich trockenen Kaltluft^iungen auf Feuchtigkeit führende Schlechtwetterzyklone, so kühlt sich deren Regen ab 2.u Schnee. L^r sibii*ische V/inter umarmt die atlan- tische Wolke: das •Kind dieser Zeugung ist der palästinensische Schnee. Da die Ebenen Russlejids erst im Spätwinter überfliessen, wenn sich der Teller Asiens bis zum R^nd mit Kaltluft gefüllt ha,t, gehen die Schneefälle über Palästina auffallend spät nieder, oft ' erst im A-oril! Kli 156 iü m ^ t Regen- D'T Leiter des paläfe-tinensis chen/i'ahrplanes Europa > Wieviele Schiß chtvvetterzyklone im Laiife des Y/inters nach Pplästina kommen, hängt at von Europa* liildet sich das nard- asiatische Wintermaximum in voller Stärke aus und erstreckt sich bis '^Vi den Alpen, so herrscht in Europa klares Winterwetter (Abb. 61)« Die vom Atlantik kommenden Zyklone werden von diesem \*intermaximuin (l) nach Süden fredrängt und wandern ohne Ausnahme zwischen den bei- den Hochdruckkernen I über Europa \xnd IlX über der Sahara durc'h die tief ausgehöhlte und stei^wandige Tiefdruckrinne nach Osten. Die drei Zyklonenbahnen a b c sind eng kiusamjnen,j^e drängt und in diesem Winter regnet es oft an den Küsten Syriens und Palästinas* Ist dage en das asiatische Yfintermaximum schw{jch entwickelt und herrscht über Europa ein niederer Luftdruck, so i? t die Tief- druckrinne über dem Mittelmeer breit und flach und ganz Europa selbsj eine ''^iefdruckebene, in der sich die atlantischen Zyklone erlauf en (Abb. 62). Nim ist der V/inter in Europa mild und regnerisch , in Palästina hingegen regnet es nur selten. Trockene stre:''ge v/inter in Europa sind regenreiche 7/inter für Palästina; milde und feuchte Y/irjt er in Europa sincJ die Jahre der "Dürre^' für Palästina. Man kann sagen: Amerika importiert in jedem Jahr ungefähr die gleiche iiegen- menge; bleibt viel von der Pracht in EuropR hängen, so kommt nur v/enig nach Osten. Der europäische wihter 1924/25 war warm und nass; Jerusalem erhielt in diesem Jrhr nur 500 mm riegen. Der euro- päische Y/inter 1929/50 war ungewöhnlich streng und trocken; in Jerusalem fielen in diesem Jahr 1000 mm Hegen. Der »Vihter 1931/32 hingegen v/ar in Europa, mild \ind regnerisch ujnd folglich für Palästi- na regenarm (Jer.30ü mm). An den Thermometern von Amsterdam kann man die Regmmengen von J^rusalem. ablesen. m Die Unregelmässigkeiten im palästinensischen Regonfahrplan. Während die Trocken2.eit , da sie eini^ig und allein vom Maximum über den Azoren abhängt, ebenso konstant und ^zuverlässig ist wie dieses, sind die Regenzeiten ebenso unberechenbar wie die europäischen Winter, die sie ja dirigieren* Es gibt kalte xmd warme, w Str€nfär//{f)/er /h 3^/'^at % ir ^7^n /^ f^ t fÄf. o Ist das Y.intermaximnin über Eiiropa stark entwickelt und • herrscht folglich strenger Winter (-18^), so werden alle vom^^Atlantik kommenden Zyklone n^oh Süden ali«9drängt und Palästina erhält reichlich V,' int erretten. 0 ) / ^.jf ^-i^ ^\ '• ' ."r^^Ht^ iJr 1 ^//'//ir Mh/e/ iä. h^r'ß/i^i ) m 3^ t > ' Ist das^ V-intermaximuTn über Europa schv/ach imd iDÜdet die /Atmosphäre hier ein flaches Becken von geringem Liiftdruck, so zerstreuen sich in dem vri der standlosen Gelände die Zyklone und Palästina erhnlt wenig Regen» (86 * «> ■■ I ■ regenreiche und regenarme Winter in Palästina, In den drei auf- einanderfolgenden Jahren 1876/77/78 regnete es über Jerusalem _ 350, 1100, 400 nm. Im Winter 1929/30 regnete es über Tel-Aviv » 702 und über dem, 100 km südlichEH liegenden Beer Sheba 2 mm ( Differenz 700 ). Im nächsten Jahr regnete es über Tel-Aviv 316 mm und über Beer Sheba 301. mm, also 150 mal so viel und statt 700 betrug die Differenz. 15. Man kann also vom palästinensischen Y/inter wie vom europäischen und amerikanischen nur Gren^^werte an- geben und sagen: in Kormaljahren fallen über dem ÄiKr tsx. nordpaläctinensischen Eergland 500-1400mm mittel " • " " 300-1000 " Süd • " " Tiefland 50- 300 " Für den Einzelfall und den Einaelort ist die Sta'tistik nicht au gebrauchen; für den Einzelfall stimmt sie nicht; die wenigsten Menschen sterben, wie es die Statistik als "Durchschnitt" angibt, mit 53 Jphren; nur an wenigen Orten und in wenigen Jahren fallen in Pp.lästina wirklich die in den Statistiken stehenden "durch- schnittlichen Hegenmengen". Die Stärke der Statistik liegt darin, dasn sie imabhängip vom Eimelfell die durch die Jahrhunderte hin- wirkenden Grundgeseti-e des Geschehens, die der kurzlebige Einzel- mensch nur selt'en erfahren würde, in klaren Formeln aufdeckt. Auch das scheinbar verworrene Bild der Regenverteilung in Palästina hat durch eine über Jahr2iehnte ttfclNftfrh geführte Statistik eine v/under- « bare, ja gerade2iU äsl^ptisch anmutende Ordnimg und Aufhellung er- fahren, f Die Regenv/anderung von V'esten nach Osten, Kommen im Spätherbst die ersten Zyklone an die Küste Palästinas,, so regnet es hier (Abb. 64). In der heissen Trockenluft des Sommers verlieren die Wolken rasch ihr TJasser und kommen folg- lich nicht weit ins Inland. Im De., ember gehen über Tel-Aviv 25i^> über Jerusalem aber nur 20>ü und über Transjordian nur 5/^ der Jahres- mengen nieder (a). Je mehr Zyklone ankoinmen und ne feuchter hier- durch Land und Luft werden, umso weiter dringen die Regenwolken landeinwärts. Im Jpnuar regnet es über Jerusalem 30?^, über der Küste aber nur noch 205'^ der Jahresmenge (b) und gegen Ende der Regenzeit dringen die Wolken bis nach Trans Jordanien und nun setzen hier die reichlichen Regen ein (c). Übertreibend aber laemotechnisch einprägsam kann man sagen: Im Herbst regnet es an der Küste, im Y/in- ter über dem Hochland, im Frühjahr über 'T r ans Jordanien. • f f . • ■^ •v / Ple pjeOjgraDhirche he^enkarte Palästinas^ ■jf Führt man langjährige Statistiken über die Regenmenge der einzelnen Oftschafte'- , so findet man als das lohnende Ergebnis der mühevollen Arbeit die folgenden drei Sätz,e: 1) Die S* Regenmenge nimmt ab von Korden nach Süden und zwar aus fiu }S1 « • 4 I t i\ vier Gründen 'i /^üste ffochfouicL TtuJisjotol, 4 ITe 'weTter die Hegenzeif^ vorrueict*%m^ feuchter wird äie Lü: und umso weiter dringen fiie von Westen kommenden Zyklone rait ihrer Eegenf rächt nach Osten vor* Die ersten Zyklone hingegen komme, weil die^Luft sehr^^trocken ist und sie viel Wasser ver= dampfen, nicht über das Küstengebiet hinaus* Die Hegen wandern im Lauf des Winters von TJest nach Ost* — Mirfit» 1) Ei« Temperatur«!! nehmen von Norden nach Süden 2U, sodass die Liifi, ;je weiter man nach Süden kommt, umsomehr V/asserdampf ent- hall^n kann, ohne dass es ^.u Niederschlägen kommt WMbMU 2) Je heisser die luit ist, umso grösser ist der Regenverlust durch .^ Verdunstung der Wolken und der Tropfen auf ihrem 7/eg von Wolke zu Erde* 3) In Norden Palästinas treffen, wie man aus der Abb. 60 sieht, 2wei Zyklonenstrassen i:iusaj3mien: die Strasse der von 'besten kommenden "warmen" Zyklone und die der von Korden kommenden Kaltluftzungen« Intentional Second Exposure "♦v • I i i ts ^ W. A /. Die £eo-crr.'-iT)hi:che x-ce^/enkß.rte Pr-l^.stinas> ,. -^ Flihrt man langjährige Statistiken über öie Kegenmcnge der ' / einzelnen Ortschafte-, so findet man als des lohnende Ergebnis « . - » der mühevollen Arbeit die folr; enden drei S.*ltk.e: l) Die ä* V.e'-^enmenixe nimmt ab von forden nach Süden und zwar aus ^iu' , •- « ••♦ ♦■• »•• ^ • ^* ^~ vier Gründen '■:i • i ^i/ste ^ocrtlanoL \ T^xi/isjo/^, \ PeCBMB. \ . { 1 ! 1 - ■ I 1 Ulm mmnrn llllHf- 1 . 1 :: 1 iKtHHllT im ^ — ^ 1 • T 1 iHmff \\ 1 11 ■ ll mU 11 1 1 iDIImVI w% n ' ' 11 11 1 1 Hfllilül \ MM' Mm' ■ pli ■' 1 JLUill UUWmHb"^ 1 7 l yAhJUAfi FEBRiJ^ H^'RZ Apnt Je werter die Kegenze"it^ vöfruöI?r^üraso feucliter wilrcr äie "'ToiTt' und uraoo weiter dringen diie von \^esten kommenden Zyklone mit ihrer He^enf rächt nach Osten vor* Die ersten Zyklone hingegen komme, weil die^^Luft sehr^^trocken ist imd sie viel V.asser ver= dampfen, nicht über das Kirst engebiet hinaus. Die Kegen wandern im La^if ies V.'inters von V. est nach Cst# — iT Di., l'emp erat uren nehmen von ilorden nach Süden i-u, sodass die Luf^, ,je weiter man npch Süden kommt, umcomehr V/asseräompf ent- halten knnn, ohne dnss es^u lIied^c£schlÖ£en komrr^ f /. . r - • , 2) Je heisser die Luft ist, umso fcrösser ist der .Aer':enverlus t du-rch >' Verdunstung': der V/olken und d r Tropfen auf ihrem v'eg von V/olke 3) I.^- Norden Palästinas treffen, v;ie man aus der Abb .60 sieht, 2;wei Zyklonenstrassen i^usarmnen: die Strasse der von Vesten komiaenden "v;arr;ien" Zyklone und die der von Korden konmencle^n Kaltluf tk^ungen. 4 ■ " s$ '^ -^/«. •Vt , 4 i^.*^- •^^ •, -^ '•fV Die Mischung von V/arm- und. Kaltluft führt i,u l)esonders ergiebigen^ Kegeninengen» j -•I 4) Die Gebirge nehmen von Korden nach' Süden an Höhe ab ilrT^if fernen sich gleichi^eitig immer weiter von der Küste. Die Vier Küstenstädte Beirut, Haifa, Tel-Aviv und Gaza liegen in der ilordsüdlinie ungefähr je 75 km von einander entfernt. Die Durchschnittszahl der Zyklone, die ihnen Regenfälle bringen, be- tragt 30, 25, 22, 17 und die Eegenraengen verhalten sich wie ^OO.J- 630 ; 550 : 400 (Abb. 60). •• *^^^ • •» -V 2) Die Regenmenge niirnnt ab mit der intferniing von der Küste. Von den 25 Schlechtwetter-ijyklonen, die die palästinensische Küste bei Haife erreichen, kommen nur 20 bis 2,u dem 60 km landein- wärts gelegenen Tiberias. Von d en 17 Zyklonen, die über der Küsten-» Stadt Gaza regnen, geben nur noch 1^ Regen über dem 40 km entfern- ten Bier Sheba und nur noch 4 über dem 120 km weiter Imdeinwärts liegenden Maan. • . ' ' 3) Die Regenmenge steigt oder fällt mit der Höhenlage der Orte. Hebt sich das Terrain, so hebt sich auch die Regenmenge, und sen](t es sich so sengt sie sich mit (s.Abb. ..) Orte auf der ('westlichen) Regenseite eines Berges sind regenreicher als ebenso hoch gelegene a.uf den Osthängen, die im Wind- und .Regenschatten liegen. Jerusalem muste, .da es 75 km land e inv;är t s liegt, weniger Regen erhalten als Tel Aviv, aber sein Regenertrag ist ebenso hoch, weil es 800 m höher gelegen ist. Jericho, das nur 30 km weiter landeinwärts, aber - 300 m unter dem TTeeresspiegel, steht, erhält nur 1/3 so, viel Regen wie Jerusalem. Die Regenverteiluug in der Nähe von Jerusalem ist ein geradezu klassisches Demonstrationsbeispiel für die gesetzmäs- sigen Beziehiingen zwischen Regenmenge und Landschaft und Jerusalem dürfte wie in so vieler anderer Hinsicht quch in dieser einzigartig sein (Abb. 65). ■»»aM»— ti^imi^pliWM— i *»v» -^. ^ $ ilugzeugauf nähme der Celbergatrasse die Tiittei"! ^^ii-^oh die T'niversitätsgeb'iude Inuft Tinl die V. ettersoheidr- i:n'i3oh.en d-er (hier nicht sichtbaren) Vestsoite des L'^nics und der Cstseite bildet. Die otr^sse läuft non llordor (links) nich oüd^n (rechts) sodass n^n schräg räch Osten (üüdosten) ^ieht. /?^ vHlf^ sy, V Kli 162 bizarren '^o It aringt ein seltsamer Doppelton an uasor Ohr: Kloster- fTl ecken und Autoliupen adieu Eirropa! . / ,_ _ I^n ist still um unr. '^ev.'orden. Am sandigen Hang treibt ein araMßcher Hirt eine r.iegenherde , die- die . Ictaten armseligen- Gramer zv/iechen den mistenst einen sucht. Wie eine Silhouette r>iif der Leinev/and huscht das Sch-ttenbild einer Karawar.e längs der gelben v'ellenlinie eines Wüst enh' ig eis vor de-y ^ iFueh Transp- rent des Illi-unel'^ dnMn ict's v/ahr? Vor einer halben Stunde stan- den wir an der Jaffastrasse vor einer grossen blankgeputzten Scheibe und Irsen d.-s Schild "Moderner Lr-den mit Komfort k.u vermieten". Y/ar das heute? '7ar das hier? Hi;r gibt es doch kein Schild: "Mo- derner Laden mit Koi^rfort". . . wie eit müsste man wohl von hier nach Osten wandern, ehe man s^vtm ^iweiten Mal ein so!: che s Schild zu lesen bekäme? Viell'^:lcht bis Shangliai, bis an die Küste des > Pacifik, 10 mal 1000 km, ein viertel des Erdballs ...? Da drüben imter jenem Ginster st rauch, könnte k± das nicht äex Prophe;fc Elias sein, der da sitzt, da er doch nach der Legende noch nicht gestorlDen ist? V/elch r Tag ist eigentlich heute? Welches Jalirhnndertp? Wel-- ches Jahrtausend? v/o sind vir? V/ir wollten doch nur einen Nach- mittags r.pa^i ergang "vor die Stadt" machön und sind -unversehens herüberrnarschiert von ]';uj.-*opr nach Asien« Wenn ina^n efines Tages über den Makadajn der Ölbergstrasse 2iUr Bewältigung dos immer grövsser v/erdenden Autoverkehrs in der üblichen Art eine weisse Linie rialt, kann man auf die westliche ILälfte der Strasse das ^nTort "Europa" und auf die östliche Hälfte das Wort "Asia" set2.en und kann mit dem einen Puss in dieser und mit dem anderen in jener \7elt stehen der Ölbergkainin die V/ett er scheide zwischen West^:(i und Osttti. 3 A t -- 3 I % t V yile viel Regen braucht ein Lc:nd? 1—— ■ I I I I ■ 11 ■ ■ I kam I II I ■ I I ■ II I ■■ II, ,1» I Die R'gen^ifferri, mit denai die Statistik arbeitet, sind 'Jahresbilanzen, Eine Zahl wie 600 mm sagt nichts aus über das wahre Regenschicksal der Lendf:ch3,ft, Sie kann sich aus üwei Regen- Ställen d 300 mm oder 200 Regenfällen & 3 mm zusammensetzen, «- i ■f I ^ in f^ I. •< ^ -» -; H \ ' y • k «- < ■V Der B'geniaesser, dem v/ir die R-^en^i^^er verdanken, int ein toter Apparat, das Lrnd aber ein lebender Organismus. Die Blechgefässe sind in allen Ländern dieselben, die länder in denen sie stehen, sind sehr verschieden. Drr Regenia'esser, ist, v/ie sein Narie sagt, ein Rogenrnesser, Er misst nichts als den Regen* Die Regenmenge aber n gibt keine Au* kiinf t über die wahre Wassereimmhrje eines Landes. Um d8S Kcgenschicksal ei'^-'es Lnndes zu begutachten, inus^> man nach • \ Art eines Untersuchungsrichters eine ganze Reihe von Prägen stellen:- 1) Unter welchem Breite^ grad liefet das Lrnd? Ein nor^Usches La^id ; braucht v/eniger Regen als eines in den tropischen Breiten. Pa- ,^ lästina hat als ein Land mit verhältnismässig heisser ^ohe einen grösseren Vfasserbeclarf als etwa Schottland oder Kanada. Man kann die Zahlen dieser Länder nicht ohr»e Korrektur in Beziehung setzen* 2) In v/olchem Klima liegt das Land? Ein Land mit Kontinentalklima, also mit trockner Luft, grossen Temperaturimt erschieden zwischen Tag xind Nacht, Winter und Sommer, hat einen grösseren Regenbedarf als ein Land mit feuchtem und gleichmässig v/arrnc:m Seeklima. Pa- lästina hat das grosse G-lück, als Küstenland die Vorzüge des ozea- nischen Klimas wenigstens in gewissem Ausmass zu geniessen. Nur aus diesem Grunde ist es bewachsen und bewohnbar und nicht 7üste wie die Län:^*ereien östlich von ihm. 3>) y/ie hoch fet die durchschnittliche ireuchti.p:keit der Luft? Je feuchter die Luft, umso geringer ist der eigentliche Regenbe- darf* Die feuch e Küstenebene Palästinas braucht weniger Regen als das Hochland, das dern Meere ferner imd der 7/üste nähcrliegt und vor allem durch den Schirokko stärker ausgetrocknet wird. 4.) ^Yie sind die "'indveriiältnisse? Windige Länder brauchen, da der Wind den Boden und vor allem die Pflanzen austrocknet, mehr Regen als Länder im windstillen Klimp. Palästina ist ein ausge- sprocheh T-indi^-es Land und hat folglich einen hohen Regenbedarf • Tiberias, das windgeschützt im Talkessel liegt, kann nicht ohne Korrektur der Heg-nziffern mit Jerijisalen auf dem IIochle.nd verglichen werden. 5). 17ie ist die Struktur des Landes? Berge haben einen anderen * m § Y/asserbedarf als Ebenen^ Dns Bergland hat den Vorzug, das s \' 1% ^ es durch die üochleiturig des Windes mehr Regen bildet, aber den Ilachteil, dpss es den eiiunal nie ergeeangenen l^vecen nicht so ßut festhält, sondern dass diecer von den Echr?igen Häri-en ahfliesst und hierbei v/ertvo^les Erdreich mitreis ^^t. 6J Wie ist der l^oden beschaffen? Die einzelnen Bodenarten verhal - ten sichern Hegenüfe^r sehr verschieden* Eine Pelsensteppe wie das palästinensische Hochland hält den Heften schlecht und neigt daher zur V rkarstung. Lehmige Böden wie jene der palästinensischen Küsten- ebene halten dßs Regenwasser beharrlich fest und neigen '^xir Ver- sumpf img. 600 mm liegen über Tel-Aviv sind landesbiologisch betrach- tet etwas ganz anderes als 60C mm Regen über dem Bergland und das Regenproblem ix* ha,t für die Küstenebene ein gan^ anderes Gesicht als f^'ir das Hochland. Selbst gan^i nah benachbarte Landstriche wie die Sanddünen von Jaffa und die Lehmböden i® 3 km landeinwärts haben eine völlig verschiedene Ilegenbiologie. 7.) "-ie irt die Voj^eua-uion des Landes? Ein 7/aldlrnd hat aridere Re- genbediirfnisco als Ackerböden* Die kahle Hochlsnds steppe Palästinas hat andere Wasserbedürfnisse als die dichtbepflanzte Küstenebene, In der Küsten ebene stellen die Böden, die durch intensive Pflanzen- kultur stark ausgenutzt v/ erden, gani6 ajidere Ansprüche als die unbe- I bauten Steppen, die sich südlich anschliessen. Tel-rAviv und Beer ? Shewa haben zv/ei verschiedene Refienphilosophde n* 8») Wie sind die Re/-^en über das Jahr verteilt? Dies ist die wichtig- ste aller Reg^inf ragen, ^-ie ist viel v/ichtiger als die Präge nach der Regeni:iiffer, die man am Ende des Jahres als Gesamtsumme erhält • Jedes Land hat nach seiner geographirchen luid klimatischen Lage , nach der Art seines Jahr^es, seiner Struktur, seiner Böden und seiner Pflanz erweit eine besondere Art des Regenbedarfs. Ideal ist die Regenverteilimg in vielen Gebieten der Tropen, wo es das ganze Jahr hindurch täglich etwfts regnet. Ideal ist auch die Regenverteilung in TYosteuropa und dem mittleren Nordamerika, v/o es das gank.e Jahr hindurch in jeder Jahreszeit ungefähr gleichmässig viel regnet. In Palästina ist die Regenverteilung die denkbar schlechteste: in der v/armen Jahres-^^eit , vienn die Pflanzen den Regen brauchen, regnet es nicht, in der kalten, wenn sie ihn nicht brauchen können, regnet es und dann 2,uvlel! Im Staat Newyork regnet es weniger als in Je- rusalem, aber der Regennutzen ist dreimal so gross, weil die Ver- teilung günstig ist. 2 A Ük-* V 0 V / # /V Kli 16 !ü If / f • i 0 » 9.) 'Vie gross sind die Abstände 2.wischer den Rcgenfällen? Die Ab- stände zwischen jxganfällen so31en seih wie die Abstände Zwischen- mahlzeiten , nicht zu sross und nicht '^Vi klein. Des Lnnö soll neuen Regen bekomnen, yievn es den vorhergehenden verdaut hat und hungrig ist» In Prlästina sind die Abstände zwischen den Regenzeiten denk- ^ bar ung''nstif> Sie sind einerseits zu gross bis zu sieben Monaten! uhd andererseits zu kur-o. Die V.'interregen folgen sich . meist so schnell, dnss es den La'^de geht wie einem Kenschen, den man iiD Laufe eines Tages fünf mal zu einem Dinner einlädt* 10*) Wie ft-roGS p.ind die einzelnen Hep;enfälle? Auch darin gleicht das Land einem lebenden GeschÖ7)f, dase es mit eini-r i"ah.lze;it nur ei- ne bestirmite F:er)^:e von ue/-en surnehnen y:p.nn. Es konrnr, nicht darauf an, wieviel Reffen vom Himmel fällt, sondern wieviel von diesem Regen vom Lande a^tf genommen und ausgenut^^t wird. Das land lebt wie der 'Mensch nicht von dem, was man ihm anbietet, sondern von dem v/as es isst, und nicht einmal von dem was es isst, sondern von dem, was es verdaut. Ideal sind viele kleine Knhli.eiten. Kleine T.Iahli.eiten werden, gleichgültig ob es sich um Menschennahrung handelt oder Landesregen, gut verdaut, grorse weniger gut, übermässige werden ausgebrochen. Hundert mm Icegen sagt gprnichts, man muss wissen unter reichen Umständen imd in welcher ^eit.lOO mm Reifen von zvei Sagen sind nicht d&sselbe wie 100 mm Regen von awei 'lochen. 11.) Wie ist die Qur.lit?.t des :Re,^':ens? Es gibt gute xmä es gibt schlechte Rege-', wie es gi.tes und schlechtes Kssen gibt aus dem- selben Material. Drr beste Hegen ist ^ener f eintropfige bei wind- stillem T/etter stundenl«mg niederrieselnde Hegen, den mon mit Recht als "Landregen" bezeichnet. Die palästinensischen Regen aber sind meist grosstropfige, in ?orm von Stur2;regen niedergehende Sturmregen, die der Wind gegen die Pflanzen peitscht, dass die Blätter zerfetzen ocle^ den ^3oden zerschlägt wie durch ein Pombar- dement und von d em der grösste Teil ungenutzt durch die Gossen ab- fliesst. 100 mm palästinensiccher Flutregen h^t keinen grösseren Nährwert als 25 mm Landregen. Peine Regen trflnken, grobe Regen er- tränken das Lend. n ?t f 118 -IJ» Kli 166 £* 12>) ■.Vlc Int die "^e-^perr^tur des Rer:en3? Warme Herren an v/aiinen Tage n sind unve-T^l r-ichlich wertvoller für die Pf lanzer.welt als die kalten Winterrep:en,c-ie Palästina erhält. 13.) V/i'^- Ist der Lustpnc^ d^r Vercetation während des Ke.^:senes" Land nie- dergeht. 16.) ^Yie ist das "/etter nach dem Ref;er.? ITaoh dem Regen soll das Land Zeit haben das Wasser aufzunehmen. Ih Palästina scheint die Sonne sofort nach dem Regen wieder starir. Ehe das 'Nasser in den Boden ein- gesickert ist, dampft es von Steinen ur.d Plurea empor. Blätter, Steiigel imd Rinden d-r Pflanzen leiden, weil die Sonne zu stark auf die gequollenen Häute strahlt. Auch starke . inde, wie sie in Palästina nach den grossen Regenfällen fast die Regel sind, wirken ungünstig, a ^ r ^ -y 0 \ i **N .»-\ ) t t weil sie das V^'assor ^ur 7erc;unw^tmir "bri'if^en iind durch die schnelle Verdunstung die Temperatur noch weiter ab sinkt* 17>) '-^ie ist drs Verhältnis von Re/::en zu Schnee? Pr.iy.stina fc t von der Natur doppelt schlecht bedient. £s regnet nur im Y/inter, aber der Heften ist nun nichv. einmal Schnee* Schnee ist ^-^Anstiger f^ii* das Land, v/eil er liegen oloibt und langsam schmilzt lono. drn Boden nicht 2er'-:tört, sondern im Gegenteil schonend zudeckt. ^J)r ans Jordanien er- hält ungefähr e benso viel Regen wie Palästina, ist aber unvergleich lieh besser mit '/asser vcrsor,.f^t, v/eil es im „inter kälter ist(200 m höher und v/üstennäher ; Kontinent alkliirip) und v/eil es i.ftigtrIrg'edoDCQja einen erheblichen Teil seiner Y.^interregei als Schnee erhält, sodass es seine 500 mm Regen voll ausnutzt, 18>) Aus reicher Quellen ausser dem Re,^^en erhält das land noch VVasser? Die PLegGnziffer gibt keine Auskunit über die wahren \7assereinnahmen eines L^^ndes, Ägypten ist regenan^ aber v/acserreich, denn es hat den ITil, der ihm den Regen zuführt, der in 3 "00 km Entfernung über Abessinien niedergeht. Es ist besser einen ITil zu ha.ben als 200 mm Regen mehr, noch dazu wenn es so schlechter Regen ist v;ie der pa- lästinensische. Aber es gibt noch andere Vyasserquellen als den ITil^ Damaskus erhält nur halb so viel Regen vv^ie Jerusalein, aber es ist wasserreiclier, denn es liegt am Puss eines hohen Gebirges, das ihm seinen Schnee in Form von Quellen zuführt. Jerusalem ist re^'^renreich und v/asserarr, Doüiaskus ist regenarm. und wasse reich. Die Stadt mit 240 mm Jahresregen blüht, die Stadt mit 600 mm Jahresre^/:en darbt — kein schöneres 73eispiel zu erdenken, um die einseitig statistische Buchführung ad absurdum zu führen und die Augen für die waha^e Pro- blematik des Re;;:enproblems zu öffnen. I Die Regenzeit ist eine Schönwetterperiode. Das Wort Regenzeit ver-rührt zu frischen Vorstellungen. Die palästinensische Regenzeit ist keine /..eit, in der es nun dauernd und viel regnet, sondern, jene Zeit, in der es überhaupt manchmal regnet. In den Monaten Olrtober, Rovenber und bis etwa zum 20. Dezem- ber regnet es so selten und kiirz und sind die dazwischen liegenden Wochen so trocken imd heiter, dass r-ian diese Epoche ebenso v/ie in den MonatEH April trotz vereinzelter Regen fälle der [Trockenzeit zu- ,«. • .*v . KU 168 r rechnen muss vüid als Piegenzeit nur die Spanne zwischen dem 20* Dez. lind dem 10. April ^u T^etraohten hat ( s.Abb. 19 )• Auch diese echte P.ef^enzeit ist nun keine Zeit dr^uernder oder gar übermässig häufiger oder langer Reßen^ sondern ist eine verhältniFüiässiß v/indstille Schönv/etterperiode ( Rossbreitenklima), die durch die angeriebene Zahl von Schlechtwetterzyklonen gestört wird. Die Stürme und liegen dieser Zyklone sind nun allerdings durch den Gregensatz zwischen Schirokkoluft und Zyklon so heftig, v/ie nsn sie in den nordischen Breiten fast nur in Hochgebirge beobachtet. Die echten Regentage Palästinas sind Schlechtwettertage erster Ordnung* In den da^swischenliegenden üeiten ist das Y/etter keineswegs winter- lich. \7inte tage sind an der Küste unbekannt und auf dem Hochland die Ausnahme. '7ürde man einen Menschen der nordischen Breiten in den palästinensischen V/inter vc^rs^tzen, ohne ihn Ort und Dat\:an v/is- 'sen zu lassen, so würde er meinen, es müsse wohl Snde März sein* Die Schlechtv.'etter- Einbrüclle sind kur^. Das "anhaltend schlechte V/etter " des Nordens ist in Pa- lästina unbekannt. Das V'etter wird, wenn ein Zyklon gßkomaiien ist, sehr schlecht, aber die Schlechtv/etterperiode ist fast iirmier kurz Von hundert Schlechtwetterperioden dpuern in Palästina 1 Trg 40 ^ 2 'Tage 30 3 Tage 15 4 Tage 8 ^ 5 Tage 3 6 Tage 1 Sch^ß chtwetter-Perioden von längerer Dauer, die durch eine Serie von Zyklonen öus-'^jniiengeseti^t werden, si^id r3ehr 3olten,die längste dme bisher beobachtet wurde, v/ährte 19 Tage. I 2 t ■t> y ^ r — « I Nicht 60 fiondem In P.efi^eataA'-e, ' . Die Statistiken geben an, es regne in Palästina an 60. Tageri-' im Jahr. Das i?t eine typisch statistische lYahrheit, an der nichts anderes v^ahr ist als die Zahl. Es mag stimmen, dass an 60 Tagen im Jahr Tropfen in den Regenmesser fallen, aber die meisten dieser "Regen / roi Of^r.i/^ov.. PBx yAN.. f^£&.. HARZ .APQIL, MAI , ^UNf . JUU AUG. S^H Hat Jtt\A -^^f t rvi Uci^ London • Regenverteilung in London und Jerusalem 4 ■^ "W' f: In London regnet es das ganze Jahr und in jedem Monat fast gleich viel. ^ In Jerusalem regnet es nur in den Wintermonaten und in diesen ^ß übermässig. jr-t"*i /^ r Y sind Schauer, od c-)r kui'se näolitliche Hegm fälle, die ka-um jemand aus Ger den IleGQ^^ß'GSser registriert, Für den Mensche-n, der das Land er lelDt, sieht die Tfehrheit anders aus. Er erlebt in der Regenzeit zwischen Mitte Dezember und Anfang April 5-10 Sohle oh tv;etter- einbrfiohe un'' im ZuspjTunenhang lait diesen 12-18 echte "^-eßentage. - r% ( C •>, \ \ In Jerusalem fällt in 16 Ta/^en ebenso vii.l liegten v/ie in London in Die Reffenma.ssen , 'die in diesen IC verteilten Regertagen niedergehe^, vsind nim p.llerdings so g ewaltig, dass die Jahresmenge des Regens über Jerusalem fast genau so gross ist wie jene von London ( Abb. 45 u. 67). Ueber Jerusalem regnet es v/esentlic h mehr als über Madrid oder Ptersburg, jB mehr als über Prag ur.d Buda- pest* In erf;iAoigen Puegen jäheren erreichen die loalästinensi^ichen Städte V/orte vor. 1 m Regenhöhe Palästina ist also keinesv/egs ein rogenarmes sondern ein regenreiches Land. ••• Aach den Angaben des Regenmessers! ■f loi ^ ip London re.^met es das ^anüe Jahr, in Prlästina nur in wenl/^en r" 1 T_ L I - W . U/ » . ♦ .» -^ , . -. ü*— .— - •— • '• • ■ I •«■■■■Hill I ■ ri il I I Wlrterwochj^n, Auf der Al^b. 65 stehe die beiden RegenkiH*ven von Jeru- salem und L ndon zusamnen dieses Eild ist ein wahres rionviinent für Stärke und Schwäche der Statistik* Ihre Schwäche: die Zahlen, dl^gie lieÄert, hier wie dort 600, täuschen eine G-leichheit vor, die'nich existiert, I'^re Stär'ce: mit einem Blick sieht man pipstisch und unvergesslich den Unterschied, den die Zahlen so tauschend verhüllen. Die Jerusalemer Kurve "bäumt sich auf wie eine Welle ; so stürzt auch tatsächlich der Regan über das Land. Auf wenige lochen z usa.mnenge drängt , in un./7;eheuren für das Land unfass- liehen Mengen.^ Londoner Kurve ist so still, so hin■ mi III J»~- schirm im Arm aus seiner Gartentür heraustritt, v/irkt auf den Fremden kom'sch und er witzelt damber in seiner Reiseschilderung. Aber die Eingeborenen haben i^^^mer Recht • 1000 Jahre 'Vettererfahrung - und niemand spricht so viel vom Wetter vde der Engländer-^-haben Ihn gelehrt, dass es an jedem Tag des Jaiires regnen kann und mit einer Vfehrscheinlichkeit von 30^ auch regnen wird und so ist der Regenschirm ein Requisit der englischen Kleidung geworden wie im Orient die Sonnenbrille. Würde jemgnd in Jerusalem, v/o es doch nach d' r Statistik ebenso viel regnet wie in London, an einem Augustmor- gen mit einem Regenschirm über die Strasse gehen, so würde das einen *lglff.\xf verursachen und vielleicht vrärde die Polizei den Eegen- ?5cflrmträger wegen Unfugs oder 2.ur Begutachtung seines Geisteszu- standes abführen. i^. et 2o3 ) .orx^Cy-c i ^' I a/i Dps Un/-^lück Palästinas ::e/^:gi nur iin V/in-^:er! Vergleicht nan nun die Kegenkiirve mit Jener der TemTB ra- tur, GO enthüllt sich dc?.s Hefeenproblem Pnlästinc?s in s einer ganzen Tragik# Die Regenkurven von London Paris, 'rVien und New York laufen gle ' chs-innig mit den Tenperaturkiu^ve?!. Steig-; die 'Temperatur , so regnet es auch mehr und die Pflanzen erhalten im Sommer reichlich Regen, sodass sie die warme JaJiresi^eit ausnütiien können und in der kalten '/interszeit ruhe^:. In Palästina aber stehen sich die beidai Kui^en feindlich gegenüber, \7enn die Temperatur kurve steigt, fällt die Ilegenkurve, und wenn die Regenku3rve steigS senkt sich je- ne der Temperatur: es regnet falsch! Pr?lästina geht es, wie Knnt von sich gesagt hat, als er gefrag-"" v/urde warum er nicht geheiratet habe: Als ich eine Prau hrruiche- konnte, konnte ich sie nicht er- nähren; und als ich sie emcähren konnte, konnte ich sie niöht mehr brauch en . 3 Es re/rnot in Palästina nicht ^u venifj; sondern 2,u viel. 600 mm Regen ist eine angemessene Menge verteilt" auf ein J.qhr. Aber für 12 ^Jochen und/aa^u kalte \7int er^,vochen ist es 2:u viel. Europa und Palästina sind 2:wei Gärten zu vergleichen, die je 5000 1 Wasser im Jahre erhalten.Aber der Besit^^er des Garten Europa kommt alle Woche -heraus und sprengt, im Winter v/enig im Sommer mehr* Der andere aber reist im. April fort und kommt im November wieder. Und nim setzt er den Garten unter -Wasser 5000 1 Y/asser zur V/eilinachtszeit über einen kleinen Garten! Die Pflanzen nehmen das Wasser nicht auf, denn es ist V/inter und ihre Wurzeln a^''beiten nicht. Drr Boden aber wird abgeschv^mit, denn zu allem Unglück ist der Ga 'ten auch noch abschüssig. Ihm wäre besser, er erhielte nur ein Drittel so viel, ^ Auf der Abb. 67 sieht man einen Park in london und einen Park in Jerusalem. Beide sind durch 600 mm Regen bewässert. Hier der weltberi5hmte englische Rasen, der Geburtsplatz des Tönnisspiels, unvergleichlich, v; eil er seine 600 mm Regen in feinster zeitlicher und physikalis ch-er Verteilung erhält, und daneben der P:?rk von Jerusalem, knorrig verbogene Hartlaubbäume über einem steinigen Boden, der f leckenv/eise mit struppigem Gras bedeckt ist wie ein von Mäusen ausgefressener Teppich der palästinensische Boden ist höckerig v/ie die Regen- kurve Palästinas, die man an beiden Enden nehmen möchte und aus- eina,nd erziehen, dr?mit die häsliche Falte verschrandet und sich die Regenlinie statt über 12 V/ochfen über die 12 Monate des Jahres dehnte, dass die 16 Sturmregen von Jerusalem , eich in d ie 166 Rieselregen von london verwandelten, die 600 mm Regen von Pplästina in die 600 mm Herren der TvTordseeländer. V / s / ■*■■! ■ — fm "Grnädl/?:e Ke^^en" un^"' "Reffen zu seiner Zeil:". In den palästinensiBchen ^■eitiin^en f-ührt man im "'inter Regens^ tat ist Ikon, Nach jedem Hegen wird in der Zeitu-ß die Menge mit -geteilt: I.Dez. 105 mm Regen .... 16. Dez, 14-0 mm, Jahresmittel um T>0 mm übersch-ritten . ... S.Märü 550 mm: der Jaliresdurch-^chnitt ÖOOmm REGEN IN LONDON StNP NKHT &00 mm REGEN IN JERUSALEM V i / / / Park in London y k»ji.^a««»iaitfHrt ^**^'*^*«**'WH«*^ 1— < ''^S:^^»>, /T .,JL •*«(*•.» «^--fciki - V ^.. .\_ \ V fairk in Jerjasalem ■ 'V -'■** "V 'W \ -f I % fftfmm^^ »^tim\0»mi\ X V A - ^ \ V 'S. ■NX ^ \ Beide Anlägen erhalten vom Himmel im lauf des Jahres 600 mm Regen, aber der Regen^über London fnllt in g^nz anderer Ver= t eilung und Form als über Jerusalem hundertmal günstiger I erreicht.... IS.Mär;. 610 mm: Jahresdurchschnitt um 60 mm überschrit- ten Tri-umphgeschrei! Dieses Killimeterüählen ist geljoren aus der Psychologie des modernen Sport- und lleko r dm en sehen, das ist Reportage von Sechetagerennen aber' keine Landeskurde. -;ie c'ie Bibel ztim Raulen gj,^^. gej.^e ^ur Ameise und lerne, so möchte man diesen Regen:.ählern zurufen: leset die Bibel und lernet von Menschen, die 4000 Jahre vor euch gelebt haben und .... gescheiter* v/aren! In der Bibel v/ird K Kli 172 nie vm viel Repren gebeten sondern immer um '•gnädige Yiegen^^ d.h. milde befruchtende vnd nicht ze^'ctörende Reffen und \m "Kegen zu . seiner Zeit"* Schon in d^r vermutlich ältesten i'assung der 10 Gebote, die im III. Buch Mose K??.p.26 überliefert ist, heisst es: "IVerdct ihr in meinen Sat^iun^^en wa^ideln und meine Gebote halten, so will ich euch Reren geben ^.u seiner Leit und das Irnd soll sein (rewächs rieben und die Bäume auf dem. i'olde ihre Prüchte bringen" Viele Jr?hrhunderte später imitiert Ei^echiel diese Stelle noch einmal: Im Psalm 68 heisst es: " Ich vdll sie und alles, was um meinen Berg (Zion) ist, segnen und auf sie . regnen lassen ^u rechter 2/eit; das sollen gnädige Eegen sein, dass die Bäume auf dem ?elde ihre Früchte brin« gen und das Land sein G-ewächs geben v/ird»'. (Ez^34) . " Du gabst, Gott, einen gnädigen Ttegen und dein Erbe, dös dürr war, erquick- test du". Meist Y/ird der Aurj druck, "Regen zu seiner Zeit" noch er- gän2it durch den Zusatz ''Friihregen und Spätregen" • 3 € y I Frühre/^en und Spätre.'^en. 1^' Als ich ein Kind var, las man mir ein Abendgebet vor, das ( , aus Bibelstücken ^iusamiAengeset^t war und den Sat2, enthielt: "Und werm. ihr meine Gebote beachtet, so wo. 11 ich eurejjT^Lande Regen geben !üu. seiner Zeit, Prühregen und Spät- regen, dass du einsammelst d^in G-e- trei le, deinen Most und dein |Ö1". Was Most war vnisste ich zwar nicht, aber ich war nach Menschenart . schnell mit einer falschen Erklärung zur Hand« Da es neben Öl ge- • nannt wurde, verwechselte ich es mit Mostrich, der ja neben Öl und Essig auf dem Mlttagstisch zustehen pflegte. Aber^ i:mter Wregen und Spätrere, konnte id. .1. nicht. vorstenW, fragte und erhielt die Antwort: "Das ist doch gsnz einfach, es soll früh und spät regnen, denn in der heissen Fittagssonne 'ist der Regen nioht gut für die Pflanzen, da verbrennen sie" ein neues Rätsel 2> \l Z07 r% t t I für ein Kinderhirn: Elimen VGrlDrennen Yjenn Regen puf sie fällt. Des versta-^d ich nicht. A^er i'rührecen und Spätre^e^i, das ^var nm klar und so schlief ich an jedem Abend mit dem mir vorgelesenen Prüli- regen und Spätreren ein, imd wenn es nachts gef^en die Fenster klatsch- te, df'nn sag'e ich: Gott meint es gut mit der Welt, er schic^t Spät- regen; und renn ich morgens bei ' egen aufwachte, so v;pr ich ^.ufrieden: heute gibt es Priihregen! und so wurde ich mit dem Friüi- und dem Spätreg r, wie ihn sich meine Muhne im. Kopfe ausmalte, ich woiss nicht wie alt, und wie mir mag es der Hälfte aller anderen Menschen gehen bis zu dieser St^mdet Der "Regen ^u seiner Zeit" ist eine gani:: eigene palästinen- sische Ernc^-^.einvmg, für die es in der nordischen 'Veit kein G-leich- ni' gibt. Die palästinensischen Regen koiimien nicht wie -^'ie Tiegen der am Atlantik liegenden Länder u-iberechenbar sonc'.ern entsprechend dem "Pahrplnn der Zyklone" ±n l>estiraater lieihe. Die palästinensische Regenzeit ist dreigeteilt: Vorsatz, Hauptsatz und Nachsatz. Vor- sat:^ und Nachsatz sind kijiri^ und piano, der Mittelsat^; ist lang un^*^ erfolgt molto con brio. Zwischer- dem 20.0kt. urd dem lO.lTov. blicht nach Regen verkündenden Schirokkos der erste Zyklon diirch unc^ bringt dem Land eine kurze Regenp oriode von 1-3 Tagen mit einem milden Regen bei noch hoher sommerlicher Temp^^ratur: dies ist der Frühregen* Vsnn folgt eine mehrwöchentliche Trockenperiode von äpätsommerli ehern Charakter, die in noi:^'ialen Jahren nur durch unbe- deutende Regenfälle, so2;usagen erfolglose Verstösse der Taitteljiieer- Zyklone gestört v;ird. Dann aber in der zweiten Hälfte des Dezember i erfolgt der eigentliche Wettersturz mit vollkommener Aenderung der Wetterlage. Nuji kommen rasch hintereinander die V/interzy klone mit * starken, kalten iind stürmischen Regen, die Hauptregen. In der letzten Märzwoche schliesst die Serie der 7/interre- gen mit ein paar Regenschauern und Frühlingsgewittem, es wird ohne Übergang sommerlich v/arm und trockoi , der tägliche Westwind der Trockenzeit, der Somracrmonsun weht und jeder glaubt, jetzt habe die Trockenzeit eingesetzt und es regne nicht mehr. Es stimmt, dass die Trockenzeit begonnen hat, aber nach 3-4 V/ochen fällt, ganz unver- mittelt und für den Unkurdigen höchst überraschend noch einmal ein Regen: der Spätregen* •^■(j "n ^ 2011 KU 174 Um die Hauptregen brauchen Land und Volk nicht zu bangen» sie kommen» , , . i 4«v,« wenn es sich nicht ^ ein katastrophales Ausnahme janr handelt, i-nmer und es Is t unwichtig, oh etwas friöier oder später, stärker oder schwächer, denn erstens fällt mit dem Hauptregdi ohn hin zu viel Wasser ttber das land und zweitens hat die Pflanzenwelt in diesen kalten Winterwochen keinen besonderen Wasserbedarf, Was die Vegetation Palästinas, was vor allem das Getreide braucht, ist nicht Regen sondern "Regen zu seiner Zeit", pünktlichen Prühregen, ptinktlich in seinem Anfang und pünktlich in seinem Ena e uifi ebenso pjtoktlich eintreffenden und abgemessenen Spätregen. Daher heisst es in der Bibel stereotyp '♦ Regen zu seiner Zeit, PrUhregen und Späti 0 Der P3rühregen>_ Der Prilhregen Ist der Saatregen Palästinas (Abb. 70 a)* Der Boden ist durch die lange Trockenzeit steinhart und die Lebe- welt des Bodens, die Bodenbakterien, Algen, Pilze, Würmer, Ameisen u»s#w liegen in Trockenstarre. Die Pflanze Ist aber, damit sie sich ernähren kann, auf die Mitarbeit der "Bodenflora" angewiesen. Durch den Prühregen wird der Boden wasserhaltig, porös und wieder 4 lebendig» Der Prühregen soll so reichlich sein^ dass sich durch den krümelig gewordenen Acker Furchen ziehen Da ssen und die ausgestreute Saat ankeimen kann« "Du tränkest die Purchen des Landes und feuchtest das Gepflügte, mit Hegen machst du e s weich und segnest sein Gev;ächs" (Ps.65). Der Lanrlnann karm den Aoke'f nicht unmittelbar nach dem Regen pflügen sondern der Boden muss abtrockenen, was nach einem Prühregen von 10 bis 20cm Tiefenwirkung ungefähr 10 Tage dauert« Regnet es zu viel, 80 dauert die Austrocknimg länger, und es geht von der kostbaren* und kurzen Keimzeit, die dem Getreide nur bis zum Eintritt der Januarkälte zur Yerfiigung steht, ein Teil verloren« Daher soll es nach dem Prühregai auch nicht noch einmal regnen, denn neuer Rei- gen würde die Saatarbeiten stören oder die ausgesäten Kömer aus- schwemmen, die angekeimt en Pflanzen freilegen und die empfindlichen Wurzeln würden nun in der warmen Mittagssonne und im Trockenwind^ der zu dieser Jahreszeit niemals fehlenden Schirokkotage verdorren. / - © t "^ I d »^ • WP" m Der palästinensische Land mann will nicht irgendwelche Hegen im Herbst, er will auf keinen Fall die von den Zeitixngen fettge- druckten Rekordregen sondern nichts als den von der Bibel gefor- derten einiyiligen massigen und nicht wiederholten ^Regen zu seiner Zeit»». Ein pünktlicher Prühregen soll an jenem Datum eintreffen, en dem die Sündflut begann: am 17» Tag des zweiten Monats, also 7 Wochen nach dem Neu;jahrsfest, d#h« um die Wende von Oktober zu November • Ä s •Vi f ^ Die Verteil-ung des pal. Regens über das J.ahr V.ie man aus dem Bild (verkleinerte Photographie eines Originals) erkennt^ ^ird las Getreide in der Pause zw dem Früh- und den folgenden Eauptregen gesäet. Die Ernte erfolgt kurz nach dem Spät regen. # Sehnsüchtig eiwartet ihn der Landmann, dass er sich nicht verspäte imd daher sagt Hieb, um sein. Ansehn bei den Leuten zu dokumentieren ^ ••Mten wartete auf mich wie auf den Priüregen" (Hi 29 )• Abweichungen von 2-3 Wochen sind die Regel • Überschreitet hingegen die Abweichung 4 Wochen, was ungefähr alle 7 Jahre der Fall ist, 80 kommt der Regen verfiUht im September oder verspätet im Dezember« Verfrüht er sich um mehr als 2 Wochen, so kann das Laubhüttenfest verregAnen, bei dem die Juden 2ur Erinnerung an ihre Heimatlosigkeit in der Wüste in ungedeckten Hütten ihre Mahlte eiten einnehmen sollen* Von dieser Pflicht sind sie entbunden, r ••Wenn der Prtihregai so stark ist, dass er den Brei verdtinnt" (Talm.) 110 Bei diesem Anlass wird übrigens im Talmud auch von Messgefässen ge- sprochen; es scheint dies die erste Erwähnung von Regenmessern in der Geschichte der Klimakuride zu sein# Verspätet sich der Prühregai um mehr als 5 Wochen, so gibt es eine Missemte, denn vor dem Priihregen kann der Bauer nicht pflügen, und wenn er 2u spät pflügt, hat die Saat keine Zeit mehr^ his zum grossen Temperaturstiirz gegen Weihmchten anzukeiraen* Aus- serdem wird der Boden zu kalt und die spärlichen PjCLänzchen gehen, wenn sie nicht stark genug geworden sind, gleich Frühgeburten in den winterlichen Wettern zugrunde* Eine Missemte aher bedeutete in dem armseligenj^eer und Wüste, Raubtieren und menschlichen Feinden um- lauerten Land in jenen biblischen Zeiten, da es noch deinen Welt- verkehr, keine &^Ma^egiläi»^ilo s und keine Eonservenbüchsen gab, Hun- gersnot, militärische Ohnmacht ,Kriegsgefahr# Daher werden Hunger, Schwert und Seuche als Heimsuchungen stets zusammengenannt« Die Bibel überliefert das feierliche Gebet, mit dem Salomo den Tempel einweihte* Zuerst entschuldigt er sich vor Gott^dass er ihm nach O rJM • « • *« «iM*N» «^^ ■«. Menschenart ein Haus gebaut habe: "Denn sollte in Wahrheit Gott auf Erden wohnen? Siehe, der Himmel tind aller Himmel Himmel können dich nicht f assen# Wie sollte es dann dieses Haus tim, das ich gebaut habe?" « Trotzdem aber möchte Gott die Gebete erhören, die aus diesem Hause gesprochen werden und nim zählt er jene Anlässe auf , die ein Gebet rechtfertigen* An erster Stelle steht ein gegen einen Menschen be- gangenes Unrechtt 1 " So jemand wider seinen Nächsten sün- digt und es wird ihm ein Eid aufer- legt, den er sdiwören soll und der Eid vor deinem Altar in diesem Hause komnt zu dir, so wollest du hören im Himmel und Rechtschaffen deinem Enectate und mögest eben Gottlos en verdammen , dass sein Unrecht auf sein Haupt komme, deni Gerechten aber gerecht sprechen und ihm vergelten nach seiner Hecht- [^ schaff enheit •• j j^^ 7 » An zweiter Stelle folgt der Verlis t des lanffes: ••Wenn dein Volk Israel von seinm Feinden geschlagen wird, weil sie an dir gesündigt haben, tind sie bekehren sich wieder zu dir, so wollest du hören im Himmel und sie wiederbringen .in das Land, das du ihren Vätern gege- ben ••• \\Jl^'i 2 Ift' T 8 / / % VI 13^ ll An dritter Stelle steht das Ausblell^en des 7rühregens: **Weiin der Himmel verschlossen wird^ dass es nicht regnet, weil sie an dir gesündigt haben, und sie werden beten an diesem Ort und deinen Namen beken* nen und sich von ihren Sünden bekehr en, weil du sie drängest, so wollest du hören im Himmel \ind gnädig s ein der Stinde deiner Knechte.«» und mögest es regnen lassen auf das Land, das du deinem Volk 2um Erbe gegeben***(EÖ I 8)# Gewaltig ist das Pinale der fünf Bücher Moses* Hier werden die Segnungen und HeL msuchungen des Landes in wirkungsvoller Anti«- these gegenübergestellt unc. sowohl unter den Segen wie unter den Heimsuchungen steht der Regen zu seiner Zeit und sein Ausbleiben an prominenter Stelle: r i' t0»tmmmm \ "So sollst du nun den Herrn deinen Gott lieben und sein Gesetz halten dein Leben lapg • • I t ?fÖ \y k f "^eniT dras Land, da du hinkommst, es einzTinehmen, ist nicht wie Ägypten- land, da^on ihr aie gezogen seid, da du deinen Samen säen und selbst trän- ken musstest wie einen Kohlgarten (weil es in Ägypten nicht regnet sondern man das Nilwasser hochpumpen muss) sondern dieses Land bat Berge und Auen, die der Regen vom Himmel tränkt und der Herr dein Gott hat* acht axif dieses Land xmd die Augen des Herrn s ehen darauf hemie/der voift Anfang des Jah- res bis ans £nde# Werdet ihr n\m meine Grebote hären, ... so will ich eurem Lande ütegen geben zu s einer iieit, Prühregen und Spä- regen, dass du einsammelst dein Ge- treide, deinen Most \ind dein öl, und will deinem Vieh gras gebea auf dem Felde, dass ihr esset und satt werdet • Hütet auch aber, dass ihr ni^ht abwei- chet und dass der Zorn des Herrn nicfab ergrimme über euch und er schliesse den Himmel zu, dass kein Regen komme und die Erde ihr Gewächs nicht gäbe und ihr bald umkomnt von d em guten Lande, das euch der Herr gegeben hat** ( V ll)^ Nach der Eroberung des Landes sollen die 12 Stämme sidi auf die bei- den Schwestemberge Garizim und Ebal stellen, sechs gegen sechs, und vonkem einen Berg wird der Segen, vom anderen der Pluch gesprochen. Im Segen heisst es: »^»mmmam mm MM«! VI Der Fluch aber lautet: ^ Das sind keine Hyperbeln, das " Und wenn du der Stimme des Herrn ge- horchen wirst, dass du alle Gehote halst, so wird er ..• dir seinen guten Schatz auf tuen, den Himmel, dass er deinem lande Regen gäbe zu seiner Zeit und s egne die Werke deiner Hände" . " Weiüi du aber nicht gehorchen wirst der Stimme deines (Jottes, ••• so wird der Herr dich s chlagen mit Trockenheit , Fieber, Hitze, Brand, Dürre, giftiger Luft und Bräune, Der Himmel über deine« Haupt wird ehern sein und die Erde unter di Bleibt der Prühregen aus und der Boden "sommBrgefroren", so kann man nicht pflügen und es gibf in dem Land ohne Wasser, Wiesen, Wald tind Wild ein Jahr der Dürre* Solche sind mehrere Male in der Bi- bel beschrieben» Eine Hungersnot in Kanaan veranlasste die Brüder ' JcB ephs nach Ägypten zu reisen, um Getreide einzukaufen* Als die Kö- nigin Isebel in ihrem Blfenbeinpalast au Samaria, dessen Elfenbeinstücke in unseren Tagen ausgegraben wurden, mit den Baals-Priestem ihren Orgien huldigte, ••sprach Elia, der Thisbiter ÄUiTiAhab: so war der Herr, der Gott Israels lebt, es soll dieses Jahr v/eder Tau noch Regen geben*" Blia ist ein guter Kenner der Landesnatur: ••Und das Wort des Herrn kam zu ihm und sprach: gehe weg von hiimen und wende dich gen Osten und verbirg didi am Bach Krith, der gegei den Jordan fliesst, urö du sollst vom Bach trinken, und ich ha- be den Raben befohlen, dass sie dich daselbst versorgen sollen« Er ging hin und setzte sich an den Bach Krith ••• und die Raben brachten ihm mx Brot und Fleisch des Morgens und des Abends und er trank vom Bache# Und es geschah nach etlicher Zeit, dass der Bach vertrocknete, denn es war kein Regen . . im Iande".(KÖ I 17). ^^ Warum geht Elia nach Osten an den Bach Erith? Sehr einfach: der Bach Krith, der gegen den Jordan fliesst, ist ein Canon ( s.Abb, ), der sein Wasser aus tiefen geologischen Schichten des Gebirges erhält und folglich später als die oberflächlichen Quellen des Landes ver- siegt» -^ s __ O ^- f i^irftf M I 1 1 ^^ä^^ K <■ u i^iiaifc ^ ^ Ma atfi i Der König Ahab aT)er sprach zu seinem Haup1;inann Obadja: ^Zieh durchs Land zu allen Wassers^- Brunnen und Bächen, ob wir möchtet Heu jfinden und die Roade und Maultiere am Leben halten, dass nicht all^ s Vieh umkomme^ (E9 I 18) • Auf dieser Suche nach Vasser treffen sie dann Elia und dieser benutzt aie ftglegenielt und Angst des Königs, um das S r-älmte Blutge- richif an den Baalspriestem am Bach Elishon zu vollstrecken xmd an- schliessend erfolgt die S* ... beschriebene Wolkenschau am Karmel« ^« r Auch Jeremia erlebt -^»e Dürre: fjwWfU^ ^-^ I "Juda liegt jämmerlich, ihre Tore stehen elend, es steht kläglich um das Land und in Jerusalem js t grosses treschrel* Die Grossen schicken die Kleinen nach Wasser, aber wenn sie . zum Briaimen kommen, finden sie keines und bringen ihre Gefässe leer zurück^ Sie gehen traurig und betrtlbt und ver- htO-len ihre Haupt er • Barumt dass die Erde lechzt, weil es nicht regnet auf die Erde, gehen die Ackerleute traurig und verhüllen ihre Häupter^ Sogar die Binden, die auf . dem Pelde werfen, verlassen ihre Jim-* gen, weil kein Gras wächst ♦ ,* Das Wild stäat auf den Htigeln und schnappt nach Luft wie die Drachen und verschmachtet« weil kein Kraut ^ wächst^ ( Jer* 14 )• Bei der Bevölkeinang bricht eine Hungerpsychose aus, die sich in Streitsucht und Tätlichkeiten äussert und der Hass der Menge richtet sich nattxrgemäse gegen die Propheten, die ja mit dem Himmel im Btinde stehe», sodass Jeremia sein Dasein verwünscht* ^•Ach meine Mutter, dass duMuaich gebo- ren hast, wider den jedenoann ba dert und z ank ts im - goJM on- Land-! Ich habe ^ doch weder aux Wucher geliehen noch genommen und doch flucht mir jeder! (Jer*15)# Ein solches Jahr der Dürre war das Jahr 1924/25 1 in dem der erste Regen statt Ende Oktober im Janimr eintraf • y ,^-' \i Der Wettersturz * Die Wochen zwischen dem Prühregen und dem Beginn der Hauptregen sind die unbedingt schönste Saison Palästinas • Die Tempe V Leichen ienen der schönen Oktobertage EuroDss* 1 U'1 die gereinigte Luft ist klar, das Land ist sauter gewaschen, das Hartlaub der Bäume glänzt wie blankgeputzte Scheiben, aus dem dunklen Laub leuchten die hellgrtlnen Jungtriebe, das Sras spriesst z?rischen den Steinen, auf den Feldern bltlhen die ersten "Pifihlipgsblumen", bei Tage ziehen schöne Wolkeninseln daher und bei Nacht onnod; der Sternenhimmel, der in Palästina zu allen Jahreszeiten durch seine Pracht entzückt, mit den Bildern des Wint erhimme3s seine schönsten Ob- jekte über das Szenarium der Wüste hinauf. Die Schirokkos dieser Wochen werden als angenehm empfunden und die Schirokkonächte dieser Jahreszeit sind die schönsten und einzig wahren "Sommerabende" des Hochlandes. Dieses anhaltend schöne Wetter wird durch vereinzelte Re- # gentage unterbrochen, aber rasch stellt sich die Schönwetterlage wieder her» Gegen Weihnachten jedoch erfolgt im Anschluss an einen meist län - geren Schirokko der Wettenims chlag und nun beginnt eine Wetterperiode von gänzlich abweichendem Charakter, die Epoche der hintereinander folgenden, mit ungebrochener Gewalt daher stürmenden Sohle chtwettelr- zyklone. Die Winde, die das Nhhen der ersten grossen Zyklone begleiten, sind von einer Stärke und Dauert die alle Begriffe des Menschen in den gOTiässigten Zonen übertrifft. Dem Neuling wird Angst, er meint, das 9au8 werde über ihm zusammenstürzen, wie es die Bibel von den Eindem Hiobs beschreibt. Der Wind drückt gegaa die Türen, dass man sie mit Riegeln hätten muss, von den Penstem fürchtet man, dass sie springen und Tücher, die auf der V/äscheleine hängen blieben, zerreissen zu Petzen. In diesen Sturmstunden ist es fast unmöglich auf der Strasse zu gehen. Als der Zaiser Franz Joseph das Heilige Land besuchte, lag das Schiff Inf o ge des Sturmes so schief, dass er, der bei seiner An- kunft feierlich herabgeschritten war, bei der Abfahrt ganz unköniglich als Majestät in einem Pischemetz wie eine gefangene Seerobbe an Bord gezogen werden musste. Ich selbst stand einmal bei einem solchen Sturm zwei Tage lang am Kai von Jaffa, um die Ausbotung einer Reisegesell- schaft aus dem 34.000 S Dampfer HOMERIC zu erwarten. Vergebens. Der St\irm flaute nicht ab und das Riesenschiff verliess, nachdem es zwei Tage lang vor der Rede. von Jaffa hin \and hergekreuzt hatte, das U2igastliche Gestade und fuhr nach Ägypten, von wo die Reisenden auf dem Landweg nach Palästina befördert wurden. Eines jener leider zahlreichen Gebäude, die die Architekten des Auslandes im Auftrage reicher Gesel]s chaften in Jerusalem errich- tet haben, als sei die Heilige Stadt eine Bauausstellung, ist das in ••Neuromanischen" Stil von 1900 dem ölberg aufgesetzte Hospiz der letzten deutschen Kaiserin. Aic h diese Architekten tiäumten, sofern sie überhaupt die Phcmtasie zu einem Traum aufgebracht, vom "sonnigen Süden" und den "orientalischen Nächten". Hätten sie, statt in den O y ■ ir f Ir^ ^I'> \ Xel cheneälen ihrer Akademie einen Winter in Palästina verbracht, so wäre dieser Bau besser aiisgef allen* Dreimal schon rebellierte die geschändete Natur gegen dieses Importgebäude« Zuerst riss ein Win- terorkan das Kupferdach ab, sodass es wie der fliegende Koffer in die Wüste Juda sauste* Dann regnete die Westwand durch und es musste ein ••Triefraum*^ vorgebaxrt werden, was gleich geschehen wäre, wenn die Baumeister die Bibel gelesen und die Konstmktlon des salomonischen Tempels mit seinen Triefräiamen studiert hätten* Schliesslich kam 1925 das Erdbeben und riss das G-ebäude mitten durch, sodass man schleunigst ein Sttltzgerüst um den Turm aufführen musste und nun stand dieser 10 Jahre hindurch wie ein gebrochener Schenkel mit einem Gipsverband mitten in der verunzierten Landschaft* iA Die Wint erregen ♦ *'Die Schleusen des Himmels baben sich geöffnet'*^ Den Stürmen folgen ebenso heftige Regengüsse, jene massiven Regen, denen Palästina seine hohen Regenziffem bei geringem Regennutzen verdankt, weil zu viel Wasser in zu kurzer Zeit und in schlechter Jahreszeit fällt* In der Regel beginnen sie in der Nacht, da die Ab- kühliang die Kondensation der Tropfen begünstigt \ind man erwacht mor- gens bei einem so heftigen Unwetter, dass man meinen möchte, die SinA« flut habe eingesetzt^ AbFr es regnet keine 40 Tage sondern meist» im Laufe des Vormittags lässt der Regai nach und mittags scheint die Sonne über dem triefendai Land und spiegelt sich in den riesigen Pfützen, die sich über dem lehmigen Boden angestaut haben* Wer die- sen palästinensischen Regen kennen gelernt hat, der wie aus Kübeln gegossen niedergeht, versteht die biblische Ausdrucksweise: "die Schleusen des Himmels haben sich geöffnet*' oder "die Schläuche des HimmeJs sind zerrissen ••^[^Äalieh^-^e^ die Abb* •• zu sehen sind und im^^ffltertum allgemein als Plüssigke behält er benutzt wurden, mairafijike an die stereotype Wendung bei Homer: "TÄid sie 8ffne;&^die Schläuche und miBchten den Wein"!^ '%''■■■'.' l\y Kli 182 \ Das '!4rlefende Haus" des Spruchdlchters land die abgesagte YolksTer-- sammliaiig Esras» Es regnet durch Dächer, Fenster und Türen und die ZimnBrwän- de an der Westseite der Häuser triefen. Der Regen dringt um so leichp- ter in die Häuser ein, als diese durch die lange Trockenzeit ausge- dörrt sind und dem Regen der Schirokko voraxisgeht, der die Fugen erweitert, die erst während des Regens durch die Feuchtigkeit 2u- quellen.** Das triefende Haus" ist ein fester Begriff in der bibli- schen Sprache* "Durch Faulheit sinken die Balken (nämlich während der Trockenzeit) und durch lässige Hände wird das Hqas triefend (während der Regenzeit) "(Pred. Zweimal wird in den Sprüchen das zänkische Weib mit einem triefenden Haus verglichen: " Ein zänkisches Weib ist ein stän- diges Triefen" ( Spr. 27). « Aber, sagt der Spruchdichter, der offenbar schllnmie Erfahrungen zu buchen hat , : " Besser im Winkel xinter einem trie- fenden Dach zu sitzen, als mit einem • gänkischen Weib ein trockenes (Hatis zu teilen") ( Spr. 25). Durch die Heftigkeit der Regen ist das öffentliche Leben unterbrochen» Kinder, die einen weiten Schixlweg haben oder offenes (JeLände pas- sieren^ müssen den Unterricht nicht besuchen. Handel und Verkehr sind auf das Mindestmass beschränkt, öffentliche und private Veranstaltun- gen sind schwach besucht oder werden abgesagt — wie zu Zeiten der Bibel! Als mch dem 49 jährigen babylonischen Exil 42.000 Juden nach Palästina ^urtickk ehrten, fanden sie das Land von Premdoa , Kanaalternm- Xgyptem, ^hittitem, Phöniziern, Philistern, Beduinen u.s.w. besetzt. Sie selbst li*>tten wie alle Kolonisten unter Weii^ermangel , heirateten folglich Frauen aus diesen Premdstämm^i und so zogen heidnische Sit- ten in die Familien ein. Esra, der die "Kolonie" besuchte, erschrak über diese Zustände imd bestimmte die Kolonisten , sich von den Praum zu trennen. Es wurde eine Volksversammlung einberufen: "Und sie liessen ausrufen zu allen,die gefangen gewesen waren, dass sie sich gen Jerusalem versammelten« »a versammelten sich alle Männer gen Jerusalan in drei Tagen, das ist am 20. Tag der neunten Monats (Dezember). Und alles Tolk sass auf der Strasse 1 •\ 10 o % 2 V i l ■^ T'^' -9ri^ «kk^nr 4'/ • > 'b • ^ vor dem Hause Gottes und zitterte wegen der Sache und wegen des Regens "• Kachdem Esra eine Rede gehalten hatte "antwortete die ganze Gemeinde und sprach: es geschehe wie du gesagt hast, aher des Volkes ist viel iind es is t Regenzeit •* und man kann nicht im Freien stehen. •••• f (EsraO) \ und so wtirde die Versammlung wegen Regen vertagt • Da das Land weder Wälder noch überhaupt genügend Erdreich besitzt, kann es imoL von den niedergehenden Wassermassen nur einen Bruchteil festhalten* Der grösste Teil des Regens fliesst in der S. .... beschriebenen Weise unbenutzt in Form der Regenbäche braun wie Erbsensuppe, an den H-*ngen nieder und staut sich in den Mulden zu Jenen ausgedehnten tiefen Seen, in denen Menschen und Tiere ertrinken oder füllt die Trockentäler mit hoch-g eh enden Pluten* Im Jahre 1917 regnete es von Weihnachten bis Neujahr ohne ühterlass und dei: Jordan stieg in 7 Tagen um 3 m -~ ein trauriges Zeichen für die Ohnmacht des Landes, das Geschenk des Himmels zu halten* Palästina ist eine Sparbüchse ohne Boden ; der Himmel wirft obei hinein, aber sie füllt sich nicht* Es is t das Pass der Danaiden und es Ist eine der grössten Aufgaben der Kolonisation Mittel zu finden, den Regai , den über- reichlich fliessenden Regen zum Segen des Landes festzuhalten* Kaltlufteinbrüche aus Russland* Wie man aus der Regenkurve Abb. 6? sieht, ist der Januar der regenreichste Monat* Durchschnittlich fällt im Januar in fünf Schlechtwetterperioden mit 12 Regentagen ein Drittel der Jahresmenge* Im Februar lassen die Regen merklich räch und im März pflegt es rmr noch halb so viel zu regnen wie im Januar* "pflegt", denn der März ist ein imsicherer Monat. Die Luft im Mittelmeerbecken ist oft schon warm und leicht. Herrscht in Russland noch echter Winter mit hohem Luftdruck so ist das (Jefälle iOnrxtBS zwischen dem Hochdruckgebiet über Russland und dem Tiefdruckgebiet des Mittelmeers stark und nun rutschen KaltluftlaVinen aus dem asiatischen Hochdruckraum in das Mittelmeergebiet und führen hier zu jenen Wetterrückschlägen, die jedem ren Gast des Mittelmeerfrühlintfs als peinliche Erinnerungen Kaltluftzung < t ••' c i i , Ä» zu ^-ef Eli 184 Widerstandes folgend, in den Nilgral)en land züngeln mm von hier am Rand der arabischen Wüste nordwärts. Drirch die Reibxmg der beiden ve» 8chi edenartigen Ixiftmassen entstehen an der Berührungsfläche Gewitter, verbunden mit starken RegengUssen, Ist es an der syrisch-palästinen- sischen Küste im März kalt und stüimisch und gewitterreich, so braucht man die Weltkarte nicht viel zu studieren: über Eussland herrscht noch Winter. Ifa dem strengen russischen Winter 1910 regnete es in Palästina im März an 18 Tagen und fielen fast 500 mm Regai , 6 mal so viel wie normal» 0 '^1^ "Und Petrus stand am Feuer und wärmte sich«" In den Tagen solcher Kaltlufteinbrüche fallen die Teaperaturen an der Küste bis zum Gef riei^unkt , auf dem Hochland bis zu durch- schnittlich - 6°. Der Frost hält nicht lange an, mittags ist es meist bei relativ starker Sonnenstrahlung so warm, dass man auf Serrassen essen kann, aber man leidet lanter dieser kalten Hasse \inv ergl ei di lieh mehr als im Norden hei wesentlich tieferen Pros ttemperaturen* Der ncrdische Winter ist kalt und klar, man weiss, dass er existiert und monatelang anhält, man trägt Winterkl eiduhg, verlässt das Haus im Mantel und mit schwerem Schuhwerk und die Wohnungen selbst sind gut geheizt, sodass man sich durch die Fensterscheiben blickend, des schönen T^interbildes freut* Ganz anders Jst der Winter im Süden, des- sen erster Fehler igt. dass die Menschen behaupten, er existiere nicht* Tatsächlich fMkrfc man nirgendx im Horden so sehr wie im Süden, denn die Häuser sind hier auf Kühlung im Sommer, aber nicht Erwärarung im Winter eingerichtet* Türen und Tenster sind dünn, diensteinemen Wände aber dick und kalt und untapeziert, die Pussböden sind nicht mit Holz sondern mit Kacheln belegt, Teppiche fehlen, sodass die Kälte auch durch die dünnen Strommatten bis zu den Knieen hinaufsteigt und die Beine erstarren lässt* Au: h die Keller fehlen, die in den nordischen Ländern das Hau^-^gegen das kalte und feuchte Erdreich isolieren und als einzige Heizquelle dienen kleine Petroleumöfen, die die Luft verpesten, oder Kamine, die nicht heizen, sondeiTi nur auf 1 m Entfernung eine unerträgliche Hitze ausstrahlen, sodass der Volkemund drastisch aber durchaus ^ahr von ihnen sagt: vorne Brand- bläsön, hinten Prostbeulen! Der Winter im Süden ist nicht kalt aber önangendim und die Menschen husten mehr und haben mehr Rheuma als in ^ ^ O 9 V r / I i \ MdrjioL^Or in /7 J£ßOSAL£M J \ Der "betraöhtliche Kl iinaiint er schied zw Jerusalem iind Tel Aviv kommt in den beiden £fiigÄıRK Photographien zum Ausdruck. Die Schnee= aufnähme der Via dolorasa von Jerusalem ist in der z^v-eiten VYoche des Fehr > aufgenommen, die Photographie eines Gartens in der XÜstenelDene bei Tel Aviv ist ^ Wochen später angefertigt worden die Prühlingsblumen stehen in vollem Flor. ^pie Bananenstauden freilich verraten, dass sie kein 1 eicht es^^ Dasein fuhren und in keinem aeq.uatorialen Kalmenwald stehen : ihre Blät= ter sind von den Winterstürmen zerschlissen und zu wahren Palmenwedeln zerfetzt, und auch die zeigen wie alle Pflanzen eine überhängende Ent= Wicklung nach der Ostseite, denn der Westwind biegt alle Pflanzen nach Ästen ab und verhindert die gleichmässige harmonische Ausgestaltung des Blattwerks. . ^ . ..* ,. * . - «. - . . ' ß' ..■■ ^ .■,-■-- . J^ k^ % i- m I * 4^ .' ff t»- ..I #.v* t S 4 9 T a ^ li t / Intentional Second Exposure « « OLrj iou^ \ ) ;7 Q. cn : JfR V SAL EM ir der zweiten Moehe ieo iebr in der :.ü:Dtenetene bei Tel dip I'r""hlinn;^bl\ii:ien Der betr'I^ixtliohe Aliuaimtersohie 1 zw Jeriisalera vnd Tel Aviv kommt in den beiden ffii^^^ÄK 1 hoto.^_^raxhi^^ ^^"^^ Aiiüdruok. Lie Sch.nee~ aufnahüiS 1er '/ia dolorasa von o''eru3a.le!r. i^,t avf3enom::.eri, die : hotc^raphie eines Gartens iiviv ist ^ V/ochen 3]..äter an.jeferti.^r. v/orden stehen in vo'.leiii i^lor* ^^Die HanB.nen.\; tauden freilich verraten, das3 3ie hein leichtes^^ La3ein fvhren 'oiid in kpii^^eir: ae^;uatorialen Kalrienv/ald stehen : ihre Tlät= tcr sind von den winterstrririen zeroclilissen und zu wahrer I^alr/ienv/edeln zerfetzt^ ^jni auch ciie z.ei^en wie alle Iflanzen eine überhangende h.nt= vyicklim£^ no.ob der Gstseitc, dexm der Vv'estv'ind bie^u alle Hfl Punzen raoh Isten ab und verhindert die 2;-'^i^^"^-'-^^^'^iS'^ harmoniöche i^ns^je^^taltiin,'^ des ilattwerVs, 210 Kli 185 Alaska oder lapland und überall sieht man an den nasskalten Tagen die Menschen In Torhallen tun kleine Feuer gedrängt, die Hände über die Herdstelle vorgestreckt und von einem Puss auf den anderen treten und frieren es hat sich nichts geändert seit jenen März tagen, in denen vor 1900 Jahren Petrus seinen Herrn verleugnete; "Es standai aber die Knechte und Diener und hatten ein Kohlenfeuer gemacht. 3 denn es war kalt uhd wärmten sich* Pe - < trus aber stand bei ihnai und wärmte sich mit •••• da sprachen sie zu ihm: bist du nicht einerseiner Jünger? Er aber leugnete und sagte: üi bin es nicht" (Joh.18) Der Schnee* Trifft die Kaltluftisunge auf einen Zyklon (s* S..*.) so bil- den sich bei der Kondensation statt 77assertropf en Eiskristalle imd es schneit. Über den Hochland fällt alle zwei Jahre einmal Schnee. Meist ist es ein "Aprllschnee^, morgens sind die Dächer weiss, aber bis mittags ist alles geschmolzen und Jeremias kann daher kein besseres Bild für die kiirze Dauer der Volkstreue finden als den Hinweis auf den , * Schnee: "Bleibt der Schnee doch länger auf den Steinen und dem Pelde, wenn es vom li- banon herabschneit und das Regenwasser verschiesst nicht so bald, wie mein Volk mein vergisst** (Jer.l8)# In der frostfreien Küstenebene schneit es so ausserordentlich selten, dass man nach Schneefällen über dem Hochland die KiMer hinaufführt, damit sie Schnee kennenlernen. Alle in der Bibel angeführten Hinweise auf Schnee sind daher ohne weiteres auf das Hochland zu beziehen, so die mehrfachen Schilderomgen des Schneefalls in den Schlusskapiteln von Hieb oder der Psalm 147: •• Er streut Schnee aus wie Wolle und 'R'l^elt wie Asche, er wirft seine Hag ei- nschlössen daher wie Brocken, wer kann vpr seinem Prost bestehen?" Auch der in die Bibel nicht aufgenommene Spruchdichter Jesus «irach muss vom Hochland stammen, denn er entwirft die ausführlichste Winter Schilderung die wir aus dem palästinensischen A3t ertum besitzen: I mm- 4 4 i ■. 7 \c aa Ift^ *ti IV I Vh l » Wie Vogels chwärme schüttelt er seinen Schnee und lässt ihn niederfahren wie Heuschrecken. Auch Reif schüttelt er aus wie Salz uhd lässt ihn strahlen wie Edelstein. Die Kälte des Nordwindes lässt er wehen, dass der Teich wie zu einer Metallplatte gefriert. Über jede Wasserlache macht er eine Kruste imd die Quellen bekleidet er mit seinem Panzer" (Sir. 43). AusnahnB weise sind die Schneefälle stark und hält der Frost an, sodass der Schnee wie in den nordischen Ländern bis zu drei Wochen Dauer liegen bleibt. 1874 fiel sogar im Süden Palästinas und sogar hier an der Küste so viel Schnee, dass in &aza die Dächer eingedrückt wurden und hierbei ein Dieb seinen Tod fand, der sich unter einem Dach ver- steckt hatte. 1920 wurde Jerusalen von einer Schneedecke von 1 m Höhe acugedeckt und in Jahre 1797 soll es vom 20.Pebr. bis zum 3. März einge- schneit gewesen sein ( Abb. 71) . 1844 schneite es noch am 11. April und 1870 am 7. \ind 8. April — typische Begleiterscheinungen des russischen Winters ! Libanon \Hid Hermon sind ausgezeichnete Skigebiete^ yom Li- banon schaut man auf das blaue Meer und vom Hermon auf den Tiberias- see , an dem zu gleicher Zeit die Rosen blühn« Im Jahre 1933 untemeih- men wir zur Untersuchung der Sportmöglichkeiten eine Exkiirsion und gründeten auf den Schneefeldern des Libanon den ersten Skiklub auf asiatischem Boden. Als der Tag der Heimfahrt Itam, machten wir morgens auf Skiern eine Abschiedsfahrt in heftigem Schneegestöber und bei ei- ner SchneÄöhe von über 1.50 m . Mittags aber badeten wir im Tiberias- See "bei fast 20 Wasserwärme land so wie wir uns in der Frühe den Schnee abgeschtlttelt hatten, bliesen wir nachmittags den Blütenstaub der Mi- mosen von den Schultern« In den Schatten spalten des Hochgebirges bleibt der Schnee bis in den SomnBr liegen und schon im Altertina brachte man den Arbei- tern, die unten bei der (Jerstenemte unter der Hitze litten, als De- likatesse ein "Gefrorenes" vom Hermon* Hierauf dürfte sich der bisher ganis unverständliche Spruch beziehen: Wie die Kühle des Schnees aiflky idp^ zur Zelt der Ernte ist ein getreuer Bote dem, der ihn gesandt hat"(Spr. 25) ii tt ni »• «'jÄ Kli 187 Aus dieser Gegend stammt aiich ein Stein, der nach Art der Hungersteim in Eraropa zum Andenken an ein seltenes Natuereignis die Inschrift trägt: Ihr habt euch gewundert, im Ijar(Mai) Schnee gesehen zu haben, wir haben solchen im Sivan (Juni) erlebt". \ » 3 Der Spät regen . Mitte März endet die Zeit der grossen Regea (Abb, 68 o)* Es folgen noch einige kleine Schauer (d), aber sie sind nur kurze Unterbrechungen der Schönwetterlage, die sich um diese Jahreszeit einstellt. Die Wolken lösen sich auf, ein Tag ist heiter wie der an- dere, die Temperaturen steigen beträchtlich, die Menschen trage) wie- der ihre Sonmirrkleider, die Tropenhelme erscheinen auf den Strassen und von '.Vesten weht wieder regelmässig der Sommeimonsum ~- Trocken- . zeit! Diese Wochen zwischen dem 10* April tond 20, Mai sind die Zeiten der heissesten Schirokkos, die Prühlingsflora Welt, an den Büschen und Bäumen trocknen die Blüten ein, die Blätter bedecken sich mit Staub und das Erdreich wird wieder hext und riesig. Niemand denkt mehr an Regen, Vagt man einem Landesunkundigen, dass es noch einmal wieder regnen wÄrde, so erhält man die Antwort : Aber jetzt regnet es doch nicht mehrl Aber es regnet doch noch einmal, so wie in den nordischen Ländern nach den schönen warmen Frühlingstagen ganz un- erwartet Mitte Mai jener bekannte Kälterückfall eintritt, den man als die "Gestrengen Herrn" oder die Drei Eisheiligen bezeichnet» Die gestrengen Herrn haben einen Vetter und dieser heisst: Palästi- nensischer Spät r egal • Es ist ein - und dieselbe Reisegesellschaft, die da im Gefolge der arktischen Schneeschmelze nach Süden gezogen kommt. Bis zum 50. Breitengrad reisen sie in Winterpelzen und bringen in weissen Säcken Schnee mit; nach Palästina, wo es um diese Jahres- zeit schon 80 viel wärmer ist, kommen sie in Regenmänteln und über- raschen die schon garus auf Sommer und Trockenheit eingestellte Be- völkerung: Es regnet! rufen die Menschen und selbst jene, die schon 50 Jahre im Land leben, wundem sich und wundem sich jedes Jahr von neuem über das seltsame Naturspiel, dass es mitten in der heissen i - a \ a V / f ZJ3 • i I2l f //• \ Trockenzeit des Mai wochenlang nach dem Abschluss aller Regen nun noch einmal wie aus heitrem Himmel niedergiesst und zvar garnicht sanft und wenig! Ein normaler Spät regen von mittlerer Stärke ist ein Regen von etlichen Stunden Dauer und einem Regenergebnis von 20 bis 60 mm» 1902 ging ein Spätregen von solcher Gewalt und Wassermenge nie- der, dass in den Bergtälem Kamele ertranken. 1913 regnete es einen halben Tag lang so stark, dass sich die Zystemen um die Hälfte ihrer Höhe füllten. In anderen Jahren freilich ist der Spätregen so schwach, dass er nur die Gemüseblätter abstaubt oder er bleibt ganz aue# Im Gegensatz zu den Gestrengen Herrn, auf die der Bauer im Norden gern verzichtet, ^at4 der Spätregen für die palästinensische Landschaft eine grosse und vielfache Bedeutung* 1) Die Getreidekörner quellen. Der Spätregen fällt 6 Wochen vor der Ernte. Das palästinensische Getreide hat wie die Menschen des Landes kein leichtes Leben. Sein »•Sommer** ist die palästinensische Regen- zeit zwischen November und April, eine wechselnde Folge von erst trockenen Wochen und Schirokkoperioden und dann Regengüssen mit Kalt- luft einbrüchen* Dem Halm ist nicht viel Zeit gegeben, er muss den Lebenslauf einer Pflanze in einer Art Schnellkurs absolvieren» Das letzte Drittel seines Lebens fällt in die ausgesprochene Trockenzeit: 10 Wochen ohne Regen. Mitten in dieser Trockenzeit fällt nun der Spät regen Anfang oder Mitte Mai. Es ist gerade die Zeit des Kömer- Wachstums. Die Kömer sind noch klein und hart. Kommt ;)etzt der Spät- regen, so erhalten sie Wasser und Quellen. Ohne den Spätregen bleiben sie hart und arm an Mda 1 und gibt es eine karge Ernte. Der Frühregen ist der Saat -, der Spätregen der IgfaJgggwgmDTötwx Reiferegen für Wn- zen und Gerste. 2) Das Sommergetreide wird gesät. Der Spät regen weicht den Boden auf, sodass man vm diese Zeit die Sommergetreide, Durrah und Mais aussäen kann. Der Spätregen ist der Prühregen des Sommergetreides t 3) Die GirlfiBiritacii Gurkensetzlinge werden eingepflanzt. Wenige tj^' Prüchte/können während der sommerlichen Trockenzeit auf den Feldern nur ohne Bewässerung gedeihen. Zu ihnen gehoeren Giirken, Melonen und Kürbisse, die auf dem palästinensischen Markt und in der Küche einen viel respektableren Platz einnehmen, als in den Ländern mit echten Sommem# Der Spät regen gibt , indem er den Boden aufweicht, den Pflanzen die Möglichkeit, sich zu vei^AnirzaLh und nun ihrer ITatur nach nq^ch rasch' zu wachsen* Der Spätregen ist der Startregen für die Gixr- kengewächse, die später, Blatt- und gftengelreich geworden, mit dem ^. m i kli 189 den zahllosen Haerchen ihres Pelzes ^ie Tautropfen einfangen. 4. Die Trauben quellen» In diesen Maiwochen beginnen die Beeren axi den Reben 7X1 quellen* Den Saft dazu liefert der Spaetregen» Ohne Speatregen bleiben die Trauben klein und saftarm* 5# Die Baeume fuellen sich mit Saft. Man kann die palaestinen= sische Pflanz. env;elt mit einer Karawane vergleichen, die eine Halbjahrsreise durch die Som^en^ueste der Trookenzeitfzurueck= zulegen hat. Der Spaetregen ist die Oase, die die Karawane einen Monat nach der Ausreise erreicht. Durch den Spaetregen fuellen die Pflanzen ihre Vorraete auf \xaä, sich jetzt fuer die Trockenreise bis Ende Oktober mit ^vollen Schlaeuchen** versehen. 6o Die Blaetter werden entstaubt. Der Spaetregen waescht die Blaetter und Wadeln der Beume und Buesche vom Staub der voran= gegangenen Schirokko-V ochen rein, sodass sie noch einmal fuer einige Zeit atmen und arbeiten koennen und so die Zeit des Sommerachlafs um einen Monat verkuerzt wird« y> Die Bodenflora wird getraenkt. Der Spaetregen verhindert das vorzeitige Eintrocknen der Bodenflora, d.h.der Bodenbak?= ^ terien und anderen Kleinlebewesen, die die Oberschicht des Erdreichs besiedeln und den Pflanzen bei der Hebung der Boden= schaetze behilflich sind(s.S )• Ohne den Spaetregen trocfcs net lese Bodenflora vorzeitig ein und verarmt der Boden, so dass nach einem Jahr ohne Spaetregen der Pflanzenertrag gerin= ger ist. 8 .Der Spaetregen fuellt die Gysternen. iüin Talmud-Lehrer wurde in der Ji^poche Christi gefragt: ^;Vnriri <% riu(::^- jiicji.;. Juderi nnd Sh ••Wann freuen sich Juden und Christen zugleich?'' ♦'Wenn der Spaetregen faellt und sie sehen, wie das Vya:sser in den Cy Sternen steigt.*' ^ Die Leistungsliste des Spaetregens ist nicht kurz und finan versteht, dass in der Bibel niemals der Pruehregen genannt wird, ohne dass vom Spaetregen als seinem getreuen Vliderpart die Rede ist. nachdem Hiob gesagt hat: "Sie warteten auf mich wie auf den Pruehregen'',faehrt er fort: "Und sperrten den Mund auf wie beim warten auf den Spaetregen". 5Hi.ö9)* (;t * ,:•> ( r ■ ■r'^ f. — ( L. . r Li^>wL ^sI p^*^ >f , 1 4 vs\ I \ I a • \ \ > 2iS- \ Jeremias protraetlert seine Zeitgenossexij kein sohmeichelhaftes, ater sicher zutreffendes Bild: « •^Sie rufen: Beim lebendigen üott! \md schwoeren doch falsch. Eii jeder wiehert i- * nach seines Naechsten Weibe wie die satt= gefressenen Hengste. •. Sie stellen Mens ch?= fallen auf, wie die Vogelsteller tun, ihre Haeuser sind voller Tuecke, wie ein Vogel= bauer voller Lockvoegel, darum sind sie so gewaltig und reich, so fett und so glatt» Sie halten kein Recht und foerdern nicht die Sache der V/aisen, die Propheten weis= sagen falsch, und die Priester benutzen ihr Amt zum herrschen. . . . ** «» n o tifid was steht mitten in dieser Keihe der Anklagen als ein "un= truegliches Leichen besonderer Verstocktheit ? "Sie sagen nicht einmal in ihrem Herzen: Lasset -un^doch den Herren fuerchten, der ims Fruehregen gibt .xmd üpaetregen zu rechter Zeit und so die Ernte treu= lieh und in jedem Jahr neu behuetet?* (Jer.5) I ) ll'i V" w i<. Der Fluchregen in der Erntezeit Ausnsüimsweise regnet es noch einmal im Juni in der Ernte= zeit* In Beiruth ^&evier, in Haifa alle zehn, in Jerusalem alle zwanzig Jahre. Dieser iürnteregen geht in Form eines Qe= witters mit durchschnittlich fuenf Millimeter Eegen nieder • Der Unkundige mag denken: welch ein ü-lueck fuer das Land, die Trockenzeit noch einmal um einen Monat verkuerzt, noch eine Oase auf der Vvuestenfahrt durch den bomraer aber falsch! Die Natur des Landes ist nudbinmal wie die J^latur ueberall auf die iMorm eingestellt. Die Pflanzenwelt Y.ird in ihrem Sommer= schlaf gestoert, das reife G-etreide quillt und springt. 7.wie= belgewaechse gruenen zur Unzeit auf, xm'. ebenso rasch wieder zu verdorren, denn gewoehnlich folgt diesem Ernteregen ein - besonders heisser Schirokko. Die einzigen Nutzniesser die= ses Juniregens sind die — — Malariamuecken, die noch einmal Brut ablegen und demgemaess mehren sich in Jahren des ^Fluch= regens*^ die .Malariafaelle. Es ist kein ''Hegen zu seiner Zeif • In der Bibel wird der Ernteregen zweimal erwaehnt. Eins mal in den Sprue chen r I I m % Kli IJl ••Wie der Schnee im Sommer iind Regen waehrend der Ernte also reimen sich zusammen der JSiarr und iie iühre'' (bpr#26) Das zweite Mal erscheint er als deus ex machina in der grossen bchlusszene jenes tragischen Sch'^uspiels, mit dem die Laufbahn SaF.uels und damit die Richterzeit in Israel ihr Ende findet* '^Da aber Samuel alt ward, setzte er seine Soehne zu Richtern ueber Israel... Aber seine Soehne wandelten nicht in seinem V.ege sondern neigten sich Fum ü-eiz und nah= men ü-eschenke und beugten das Recht» Da versammelten sich alle Aeltesten in Israel und kamen gegen Rama zu iiamuel und sprachen zu ihm: \ ^ biehe. Du bis^ alt gevorden und Deine Soehne wandeln nicht in Deinen Wegen, so setze nun einen Koenig ueber uns, 1er und richte, wie alle Voelker haben. Das gefiel Samuel uebel, dass sie sagten: Ü-ib uns einen Koenig...^ ^ Alt und weise geworden, ein wahrer "Seher**, Kenner der Menschen und der Dinge, redet er ab: "Und sprach: Das wird des Koenigs Recht sein, der ueber euch herrschen wird: eure Soehne wird er nehmen zu seinen V agen und zu Reitern, dass sie vor seinem Wagen herlau= fen. Zu Ackerleuten, die ihm seinen Acker bauen und zu Schnittern fuer seine Ernte und zu Handwerkern fuer seine Kriegswaffen. Eure Toechter aber wird er nehmen, dass sie Salbenbereiterinnen, Koechinnen und Baeckerinnen seien, eure besten Aecker uiid Weinberge und Oelgaerten wird er neh= men und sie seinen Dienern geben. Und eure schoensten juenglinge und eure Esel wird er nehmen und seine G-eschaefte damit ausrichten. Von euren Herden wird er den Zelinten neh= men, und ihr muesst seine Knechte sein. Wenn ihr dann schreien werdet zu der Zeit ueber euren Koenig, den ihr euch erwaehlt habt, so wird euch der Herr nicht erhoeren*^. Aber die Menschen wollen ja zumeist nicht frei und nicht gljl*uck= lieh sein sondern Knechte und gedrueckt i3nd so nuetzt auch hier das Abreden nicht sondern sie wiederholen im Sprechchor: % 1 j 9 \ 9 "^ U7 1 j;Ia.-3^2 "Nein, wir v;ollen einen Koenig "ueber uns hab en ! " IK i '^ / Da ging alles ¥olk gegen Gilgal und raachten daselbst Saul zurn Koenig, . • . und Svaul samt allen Maenner;?lsraels freuten sich daselbst gar sehr^*.*. Nun hatte das Volk anstelle des himüilishen Koenigs den irdischen, die erhabene Idee des Gottesreiches und des auserv/aehlten Volkes, das keinem anderen Koenig dienen sollte als dem Herrn, war zer= sehlagen* Samuel legt sein Rieht er amt nieder und haelt eine strafende Absehiedsrede --- in der Stunde, in der gerade ein ^Fluchregen^ mit G.ewitter hereinbricht. "Siehe, ich habe euren Stimmen allen gehorcht, was ihr mir gesagt habt und habe einen Koenig ueber evich gesetzt. So doch der Herr, euer Gott, euer Koe=r: nig Y^ar • » Tretet nun her und sehet das grosse Ding, das der Herr vor euren Augen tun wird. Ist nicht jetzt die Weizenernte? Ich aber will den Herrn anrufen, dass er soll doimern und regnen lassen, dass ihr innelWerdet und sehet das grosse Uebel, das ihr vor des Herrn Augen getan habt, dass ihr euch einen Koenig erbeten* Und da Samuel den Herrn ar)= rief, liess der Herr donnern und reg= ncn desselben Tages. Da fuerchtete das z'^x\2'ei Volk^sehr den Herrn, aber Samuel sprach: ! iXierchtet euch nicht! Ihr habt zwar das Uebel getan, doch weichet nicht von lern Herrn ab (sondern dient ihm von ganzem Herzen und folget nicht dem Vcrgaenglichen, denn es nuetzt nichts und kann nicht erretten, weil es ein vergaengliches Ding ist« Dienet dem Ewigen treulich, denn ihr habt gesehen, wie grosse Dinge er an euch tut* Werdet ihr aber uebel handeln, so wer- det ihr mitsamt eurem Koenig verloren sein.^ (Sam.I 8 u.l2) A t* i » I i » III. TEIL Die klimatische Geographie Palästinas > t i %i 6. Kapitel Das Klima des Jordangrabens y . > WH ■V r 2n ELi 193 { Die Verelnlg-ten ICIIbb st aat en Palästinas, Palästina ist kli-natisch so wenig eine Einheit wie die Schweiz oder Nordamerika. Der Norden Palästinas steht unter dem Einfluss der angrenzenden Hochgebirge, der Süden geht unmerklich über in die flache Wüste und ist als ein Teil derselben üu betrachten. Die Küfte hat Seeklima, im Binnenland macht sich, je weiter man einwärts fährt, vaa so stärker der Einfluss des kontinentalen Kliujas geltend. Es gibt kein "Klimä'^ von Palästina" und man kann die beliebtai Prägen Ist das Klima Paläitlnas gesund? oder ist es heiss? oder Ist es sehr feucht? nicht mit einem General- Ja oder - Nein beantworten. Die' Kürte ist so feucht, dass man sich hier so gut wie nirgend einen Rheumatismus holen kann, Tiberias ist so warm, dass man sich diesen Rheumatismus hier so, gut wie nirgends sonst kurieren kann, Teli.%/l-vlv ist also gut für \md Tiberias gut gegen den Rheumatismiis, A;^ A^n kalten Höhen von Safeä im Norden kann man sich so gut wie nirgends sonät einen Brustkatarrh holen, man kann diesen dann aber nirgends so gut wie in dem Trockenklima der südlichen Steppe aushfilen. Mit einer kleinen Bahnfahrt kommt man von Haifa nach Basan ^— 75 km. Der Karmel bei H&ifa trieft von Nässe, der Teil von* Basan » ist so trocken wie eine Mtunie im Wüstenspnd^ Man kann Europa von Irland bis zur Dobititscha durchfahren und wird keine zwei Höhen fin- den, die sich klimatisch zo unterscheiden wie der Karmel und der Teil von Basan und mxiss in Amerika von Kgoiada nach Florida reisen, um sie zu finden« Palästina ist kein Dutzendland sondern ein Dut- zendiänder, und man sollte nicht vom palästinensischen Klima sondern von den vereinigten KlimaAtaaten Palästinas sprechen. Die gros st e interessanteste und durch ein ganz eigenes Klima von allen anderen Teilen des Landes abgeschiedene Klimaprovinz ist jene des Jordangrabens* Man kann den Jordangraben naturgeschicht- lich geradezu als ein extraterrit5)^tkles Gebiet bezeichnen • Der Jordangraben setzt sich in der Nord-Südrichtung aus vier Abschnit- ten zusammen, von denen jeder sein eigenes Klima besitzt* (Abb. 75). I • ''3 V Das Sumpfklima des Hiilegrundes, Der Hulegrund (I) liegt auf Seehöhe am Fuss des Hermon und ist mit einer mittleren Jahrestemperatiir von 17^ de^riihlste und mit 1000 mm Regenmenge der regenreichste Teil Palästinas. Er / *85W^ iifrAu^^ ^/m U' Cs'VAu^ ( ' -w-.-jdMf« ; **#i*-*^'****k' ..«■.■»«K -.'v' Jl^^- ^> «Jigr»;|^> * J4' A/^/tiA «_ .-^ 'nW <\ • •\^ ^> ir •N ■y. 4- \ '^^ • V, - u A//w^- ^ ,V 'i^» \\ t ■ Vnfc >; f.*^ 4.»#^ *r' ^" .^» \ r^ .V V -'^ •^> •>» A'^v ^ <\ 4 * "yfV ?<<» N •'N. \. '«ft«ll» VJ»/.. \ ^5*-^' ""^1« V*/ Jv^* V^ ^ \ ^^/rz". tu '"%., ■^: •••«•♦^ r «^C"«--» Z*^*^ ^ A.>c.«^^' \ ^^»JS ^X,_--v. ■•>,. X S:x. %. "\ rj ^*f. r> fi.d' /-SL-Äf' y^rämufimf*^ ^. ?V^i-^%'^/iW^ ry r^ ^i*f«. '1^ AttJk^. i*4A,->>rf wM» »^vXolW-> J»!- . *";•;•«• ■.-w%f.^)»>«»^^. ^^*^— *-*^*'*^'******"^"*'^"^""* ..i*»^.^.^ ■■■ I — aiMuffat^y^' HO ist auf der Klimakarte (Atb. 85) als Klimaprovinz 10 eingetragen* In den letzten Jpjiren wiirde der bis dahin versumpfte Grund ent- wässert. Durch sein feuchtkühles Klima eignet er sich für die An- pflanzung von Gemüse und Ob st arten, denen das Klima des übrigen Palästinas zu heiss und zu trocken ist* Er wird gegenwärtig kulti- viert* Hierd\irch gewinnt Palästina ein wirtschaftlich wertvolles Neugebiet wissenschaftlich aber verliert das Land mit dem Hulegrund die letzte grosse Sumpflandschaft, die von Wild lebenden Pflanzen und Tieren, darunter freilebenden Büffeln besiedelt war/c Der Tiberiassee^ D r Tiberiassee (II) (Kiimaprtvinz 11) liegt zwar nur weni- ge Kilometer südlich aber 200 m tiefer als der Hulegrund, nämlich - 200 mm unter dem Meeresspiegel* Er ist ebenfalls von Bergen, aber nun nicht mehr schneebedecktem Hochgebirge sondern den 800 -* 1000 m hohen palästinensischen Höhen eingeschlossen, die üle Winde fem und die Hitze festhalten und folglich besitzt der Talkessel des Tiberiassees ein sehr warmes subtropisches Klima mit einer mittleren Jahrestemperatur von 23^. Durch die Abdampfung des warmen Sees ist die Luft relativ feucht \md die Landschaft fruchtbar: der Palmengarten Palästinas* Das Jordantal > Das Jordantal (III) (Klii aprovinz 12) ist das Grrabenstück zwischen dem Tiberiassee und dem Toten Meer. Der durchschnittlich 10 - 20 km breite Graben wird zu beiden Seiten von den Steilwänden der Tafelländer Palästina und Trans Jordanien bis zu 1000 m* Höhe eingemauert und ist ein echter Graben. Die Winde, die von Westen kommen und Regen bringen, werden vom Staffelhorst der paläst inen- slschen Landschaft abgefangen iind daher ist der Jordangraben ein Trockengebiet von Wüstenchslrakter. Das Thermometer steigt wälr end der Trockenzeit, d.h. während 8 Monaten des Jahres täglich auf 30 -40 im Schatten und über dai glühend heissen und blendend weis- sen Gips- \md Kreideerden auf 60° und höher. Das Jordantal ist ein Stück äquatorial-Afrikä, da es von der Landkarte abgerissen und hier hinaufgeschoben ist, eine "HeissliLftzunge", die aus dem Inneren 3 9 V 9 /■ '» » 1 •w-i* " -« IWä^*^^^^^^^^ ^ ) > H # / ^w /^,. i>^. i / »y V /' lll / Afrikas iind dem Hitzebecken des Roten Meeres hierher nach Norden hinaiifz tingelt . n r Das Tote Meer> Das Tote Meer (IV) (Klimaprovlnz 13) ist das tiefste \md fogllch heisseste Klima^ebiet Palästinas. Am Südende des Toten_ ^OfiMAl TAÖ : J£/^OS/ll£M J^mer cl/s ^Sj^/öV^ 1 Es ist in Jerusalem, das mif dem Hochland liegt, lam.^drttöliLeh sclmittlich 10^ kHl-ber als in Jericho im Jordangraben* 'S Meeres erreicht die mittlere Jahrestemperatur mit 27 den palästi- neiisischen RekTord tmd entspricht Temperattiren, wie man sie im « Sudan misst, Jerusalem ist von Jericho 30 km entfernt uro man fährt mit dem Autobus weniger als 1 Std. Aber man steigt von einer der höchs tgelegenen Hauptstädte der Welt zum tiefsten Punkt der bewohnten Erde hinab. Um einen ähnlichen Klima unterschied auf der ebenen Erd - Oberfläche zu erleben, muss man bei gleichbleibender Höhenlage 3000 km von Norden nach Süden reisen, etwa von Odessa bis Khartum, die sich in ihrem Klima ungefähr so unterscheiden wie Jerusalem von Jericho * (^ Abb. 22). Im Durchschnitt ist es\Jericho 10*^ wärmer als in Je- rusalem. Wird das Hochland im März von dai Kaltluftmassen überflutet. 'I I i /■' i^ *-. » die aus Russland über die Hochebenen von Iran \jnd Turan südwärts ins Mittelmeerbecken rutscliai , so i'riert man in Jerusalem jämmerlich. Es sind dann Tage der Osterwoche gleich jenem, an dem Petrus sich '* vor den röm"! sehen Soldaten verleugnete, und man ist dann froh, wie er einen Torweg zu finden, in dem man sich an einem Kessel Peuer wärmen kann. TTnt mran 7i»Xt "^^^ ^'^''^ > ^ ftut man jbeaserlin den Auto- hus zu springen, der am Damaskustor steht, und nach Jericho zu ' fahren. Mpn hat einai Wintermantel an und einen Wollschal umgehxm- >* \ ■f ?! i mmmmm^im K<^«»»JK»i'WiKttL juck; wmmmt^mt V^alzt sich an Schirokkotagen die ( leichtere )Heissluft der V.üste nach V/esten, so legt sie sich, da sie nocR iheisser ist als die V armluf t des Jordangr-^^bens , brückenformig über den 3-raben und nun ist es in Jeriasalem wüstenhaft heias, in Jericho dagegen -*^»ur" • Jordan-(}rabeii=iiiässig warin — _^ •ä«aaMMMca«Aaiai den und die Hände in den Taschen vergraben, unter dem Arm aber trägijman ein kleines Pnket eine Badehose! Dain eine Stunde später liegt man auf dem ^."7asser des Toten Meeres und lässt die Sonne Afrikas auf sich scheinai. Wozu ein armseliges Zohlenfeuerchen, wenn man den kosmischen Wärmestrahler aus 150 Millionen km Ent- fernung haben kann! Und für die Heimfahrt nimmt man sich aus Jericho keine Jerichorosen, denn das sind erstens keine Rosen mü zwei- tens wachsen sie nicht dort, sondern einen schönen Strauss duften- der Mimosen mit. Schon Plavius Josephus hat über dieses Wunder der Natur gestaunt: — «B Xb^l ••Auch ist die Luft um diese Jahreszeit so milde, dass die Bewohner von Jericho sich in Leinewand kleiden, wahrend es im übrigen Judäa schneit'*(Bell. Jud^IV 8) Wandert man aber an einem Hochsommertag zum Toten Meer, ll^h ^r«L -^nj[]br eimen^^ - ^Ifit*l5 refirsB'^ ▼Brirett en kann, so wird man zwar auch eine Badeh3 e mitnehmen, aber vorallem braucht man eine dunkle Brille gegen die wahrhaft Augen zerstörende Lichtflut, die von den weissen Kreide- und Gipsfelsen auf den Wan- derer einstrahlt, als bewege er sich in einem Filmatelier im kon- zentrierten Kreuzfeuer der Jupiterlampen, Sodann musspian dickef^oli- len unter den Schuhen haben, um über die heissen Steine gehen zu können • Man muss sich hüten auf Asphalt zu treten, denn dieser klebt und es kann einem ergehen wie den Königen aus der Genesis, die von 9 Abraham geschlagen hier in den Pechgruben des Tales Siddr^m hängen^iy blieben ( s* S.*.) Ausser e in ea^ Wissens- und erlebnisbegierigen Forscher fällt es niemanfleffl^eiil in dieser Jahreszeit diese Gegend aufzusuchen, auch nicht 'cl^a Tier en. Kein Vogel fliegt durch den Dunst der Atmosphäre, denn es ist k^ine Lust in ihr zu atmen. Kein Insekt summt über diesen Steinen, die wie KrokodileiKer im heissen Sande brüten, es grünt kein Halm und keine Feldmaus raschelt, denn hier gibt es nichts zu rascheln. Man steht in \äer erstorbenen Welt und hat das Gefühl von einer Expedition auf eifiem Pianoton zurückge- lassen wüSSl«a zu sein. Von der Wasserfläche des Toten Meeres verdampfen in diesen Tagen ungeheure Mengen von Hasser, man schätzt 2 Milliarfien Liter* Da das verdampfende Wasser kein klares Seewasser sondern eine ölige Lpuge ist, lagert an windstillen TagQi über dem See eine graublaue, zuweilen^ graugelbe Dunsthaube, die neben Kochsalz und , Kali, Schwefel, JLsT^haltble, Jod und Brom enthält und stickig riecht wie die Luft medizinischer Badeanstalten. Die Luft klebt und leckt man seine Lippen, so schmeckt man die fettig ranzige Salzschicht, die sich auf der Haut ablagert und em Taschentuch, mit dem man sich den Sch/v eiss vom Gesicht wischt, haftet der üble Geruch chem^eischer Labor atorien« Ein solches ist ja auch dieser Talte ssel und die Menschen, die hier Tinten leben und arbeiten sind allesamt Chemiker: Salz schöpf er und Salzsieder in den Kaliwerken, Salzträger, die die ggagpen Säcke auf- ladten und Salzfahrer, die die Riesenautos steuern, die wie Saurier durch die Landschaft fauchen« Das Klima scheint unerträglich, aber der Mensch erträgt ja bekanntlich auch das Unerträgliche recht gut, vor allem, wenn er dabei verdient und dazunkommaadiert wird, und \ €) h. I \ -*'Tprr ■' i ■. ;• k \ • 2J6' > I so sind hier unten neben den Pumpstationen xind Garagen ganz Reihen von Häusern entstanden, in denen die Ingenieure und Arbeiter/leben* Es sind recht schmucke und ausgeklügelt gut ventilierte xmd beschat- tete Häuser und selbst die Pflanzen hs. t man dazu veranlassen können den Aufenthalt in dieser irdischen Hölle mit den Menschen zu teilen. Tamarisken griinen,Box:igainvillien leuchten an den Mauern, Mimosen Hchimmem gelb und selbst manche Rosensorten haben sich akklimati- siert. Die Menschen, die hier leben, halten einige Monate aus, dann nehmen sie "Urlaub vom Toten Meer", um sich auf dem Hochland oder an der Küste zu erhol en# Der modern denkende Gestalter freilich sieht die Landschaft in einem anderen Zuk\inftsbild: oben auf den" Höhen die Häuser und unten die Industrieanlagen und zwischen ihnen Bergbahnen, die die Menschen zur Arbeit hinunter und zur Erholung hinauf befördern, oder besser noch: man lässt das Tote Meer das tote Meer sein und pumpt das Wasser nicht .wie heute 150 m vom Grrund desSees zum Ufer hinauf sondern noch weitere 1500 m höher auf das Hochland und verarbeitet es hier im gesunden IQima der judäischen Berge, nicht 400 /unter sondern 800 m über dem Meeresspiegel* Schirokko über dem Jordangraben ♦ Man lese gut: über, nicht im Jordangraben* Jeder denkt natürlich, dass es an Schirokkotagen im Jordangraben unerträglich heiss sein müsse* Aber in Palästina ist ja das meiste anders als man denkt* Es ist gerade umgekehrt* Die Schirokkotage sind die ein- zigen Tai^e, in denen es im Jordangraben kühler ist als über dem Hochland. Die aus der Wüste kommende Schirokkoluft ist wärmer und folglich leichter als jene des Jordangrabens* Sie sinkt also nicht in den Graben hinab sondern legt sich über die kältere und schwerere Grrabenluft wie eine Brücke (Abb* 74). An Kaltlufttagen im März fährt man in den Jordangraben, um sich zu erwärmen* An Schirokkotagen im Mai kann man hinunterfahren um sidi zu erfrischen. Je länger der Schirokko anhält, um so mehr gleicht sich die Differenz aus und es wird in Graben ebenso heiss und dann vielleicht noch heisssr €tls auf dem Oberland* ' 11 V ui Die Luftbewegung Im Jordangraben, Durch seine Tiefe und seinen Abschluss gegen den von Westen kommenden Sommermonsun ist der Jordangraben das einzige Gebiet Palästinas, in dem als ttrundnote des Wetters auch in der Trockenzeit Windstille herrscht. Diese wird aber sowohl durch lokale V/inde wie durch Einbrüche von aussen gestört. Der lokale Grabenwind entsteht durch die ungleiche Verteilimg von Boden und Wasserflächen. Das Süd- viertel des Grabens ist durch das Tote Meer Eer "ozeanische Teil" I \^i TA6 /M JORMN6^AB£N s:i /' •20 ■^ .^ ,•• •• ••»■1i.«c»r»yjj . r, '"^., "**<"^ "-». % >-/ r .^t^«; ...^^' >»}w> J-ft^'-.^ '»»^rVi^Ä'.,. •a«r'''"*^"^-*-«v**«»,«c- ..rt' S^e^cn^ i^^ Scicier} — ♦— rf « der mittlere Graben bis zim Toeriassee ist der "Kontinent". Zwischen beiden entwickelt sich nxin da auf S. .. und Abb. 31 dargestellte Wechselspiel einer Tagesbrise ron land zu Meer und einer Nachtbrise von Mper zu land (Abb. 75). Bi Tag steigt, über den erhitzten Krei- dehügeln die Heissluft auf unczu ihrem Ersatz weht von der kühlen Wasserfläche die Seebrise nachNorden. Ein Südwind, der kühlt: das ist das erste Paradoxon (l). Mttags ist der Temperaturunterschied zwischen dem kühlbleibenden Se und den bestrahlten Kreideböden am grössten und weht der Wind am Parkst en. Im Gfaben fällt die Tempe- ratur: eine Landschaft, in der s mittags kühler wird, das ist das zweite Paradoxon des Grabenklims» Nachts kehren sich die Verhält- nisse um und ntm weht eine wärmnde Landbrise von Norden nach Süden (II). i '0 3 « • /- nf Nk • i T ( f / -y Neben den regelmässigen lokalv/inden erfolgen gelegentlich luftelnbrüche von aussen (Abb. 76). Kommt der Westwind mit normaler Geschwindigkeit an den Ostrand des Hochlandes, so senkt sich die schwere Kaltluft als "Pallwind" in den Graben, wie ein Reiter mit seinem Pferd eine Böschung hinabsteigt (I). Jagt der Wind dagegen mit Geschwindigkeit daher, so setzt er wie ein springendes Pferd über den Graben hinweg (II). In diesem Fall entsteht an der Unterfläche der M4CUr />V JOQMA/6^ABFN gti^nai /indbahn ein Sog gleich dem an den ftkKxäStBdnm Unterflächen des üSroplans. Dirrch diesen Sog wird die Warmluft des Grabens als Steig- wind aus der Tiefe hochgerissen. Diese über der Wüste Jude hoch- ziehenden Barmen Steigwinde wehen dem Wanderer oben auf dem Kamm des ölbergs wie die luft aus der geöffneten Tür eines Ofens entgegen. •M^ .** ■ Stuipm ttlper den Toten Meer> Durch ihren Aufstieg schaffen die Steigwinde luftverdtinnte Räume, in die nun die luft aus der Umgehung mit grosser Gewalt ein- schiesst, sodass heftige Stürme auftreten können* Besonders stark ist der Druck der nachschiess enden Luft, wenn in der Tiefe des Tals, dem die Steigwinde entwehen, ein See liegt, denn nun drückt die über der Wasserfläche lastende Kaltluft, #ie der Stempel einer Pumpe Luft in das Vakuum nach* Die meisten in der Nähe von Bergwänden ge- legenen Seen, wie in Europa die Schweizer, die Kärntner und die ,,m^ ^«^ \ ZiJ öberitalienischen Seen sind durch ihre tückischen Stürme gefürchtet dJ:g:,^gb^F?rfnllo hftjioinbgooh^n-^wrire IwTCaygrgiehen . Über dem Schauplatz solcher Wirbelstürme bei denen sich durch den hochgewirbelten Staub und die rasch zusajnm-ngeballen Y/olken der Himmel unter Blitz und Don - jner verfinstert, als wäre die Stunde des Welt lant erganges gekommen, scheint 10 Minuten später die Sonn«» als sei hier nie ein Wässerchen aufgefiüirt worden. Avi£ der Abb. 77 ist solch ein durch Steigwinde verursachter Stvirm am Toten Meer photographiert. Die Photographie ist nicht schön aber "wenn ein Affe in den Spiegel hiniTinschaut , kann kein Apostel herauBgucken", die Landschaft war in dieser Stunde nicht schöner. Der Himmel fahl und s chw ef elg el d , die luft voll Sand und die Wellen der öligen L^uge klatschten, als seien sie nicht Wasser pondem flüssiges Blei gegen den Kiesstrand die Photographie ist nicht schön, aber sie ist wahr. > -' r -4 H Stetcuff^d rs s y *i»nt:n\'^.- '<-^'r**»'*»*#- ^' \ \ ■. ,»._..»V,<.-.|,|»*!({Jj|it,*<»n 4P y/Tfy^ ^u/e- ■^ tfi^^*. Bei geringer Y^indgesch"' indigkeit senkt sich die Luft als Fnllwind in den Graben. J 9 Bei grosser Windgeschwindig= keit setzt er über den Sraben v^eg und saugt die Grabenluft als Steigwind an. j "n^ "-^•^^> - J '" V« i - >• > • » . •> , V • • .. « ■^.'^ 237 Sturrn iibe^r cUm 756in rfier I r » w/ K I y \ n Die Photos sind nicht schön, aber sie sind v'ahr* So grau ist die Luft und so stark ist der Sturm. Der Wind weht aber nicht v/ie bei nordischen Soüimer- gewittern, einige Minuten sondern Tqge Iq^ng mit un= vertninderter Heftigkeit» •^«•^, 1 Whrüm Christus gerade das ^^(jal Hais che Meer** be sanft iüiceii muas, k. i>as Graliläische Meer ast kein Meer sondern der Ti^blirlas- %pe in Jordangraben* Hier entwickeln sich besonders leicht Wirbel- stürme gefährlichster Art, weil unmittelbar uütcrhaiHi deJ^ Seajjf dtr (ii^erbrubh zwischen Mittelmeerküste und Jordangraben einmündet. J^ (s*Abb.73) • D"^irch dieses Quertal, die einzige Verbind\mg des ,Grri^b«n»** mit der KÜstenebene, ziehen die Winde wie durch das Zugrohr •eines Ofens und saugen die über dem Tiberias-See lagernde Luft ab^ entsteht ein Vakuum, in das die i-uft auÄ j^^ umliegenden Tälern und Bergmulden mit Orkangschwindigkeit ,.ein^-^ schiesst und den See zu hohen Wellen jOLfiabdütl aufwühlt: Intentional Second Exposure ...Q S-turm oUjn 7S^(Zr) M(ier s \ - n tr » « i Die Phc^os sind nicht schön, aber sip sind^^ahr* oo grau ist die Liaft nnd so stark ist der oturm. Der V.ind vv'^ht ab^r nicht vie bei nordischen Sonmer gev/ittern, einige '.\innten ^>ondern Tage Iqn^ ^nit un- verminderter Hefti^^keit* ■f^-' •• y^ Warum Christus ^b^erf3de das'' J-ililais^he keer^^ besanftiKen muss , i^as JalilaisJhe Meer ast kein i^.eer sondurn der Tibbrias- See im Jordansraben. Hier entwickeln sic^h besonders leicht Wirbel- stürme gefährlichster Art^ 'A'eil unmittelbar UJRtorhalfa dei^See^ der yuerbruch zwischen iviitLelmeerk^*;3te imd Jordarigraben einmiindet . " (s.Abb,7i)* Durch dieses Quertal, die einzige VcrbinduntS des arabens mit der KÜotenebene, ziehen die Winde wie durch das Zugrohr »eines Ofens uixd saugen die über dem Tiberias-bee lagernde j.uft ab^wio oj tt«^ Bli^ r < r d Qffi u e o "^ent st eht ein Vakuiun- in d^is die -uft aus de.n umliegenden Tälern und Bergianlden iriit urkangschwindigkeit ein- schiesst unl den See zu hohen Weilen «KÜwäiifeit aufv/üiilt: Ih-o ••Und an demselben Tage des Abends sprach er zu ihnen: Las3f^ lans hinüberfahren. \ rnn^ f>Q wA-rPTi m^Yw JSnhJf f e bei"-±hm > Und es erhob sich ein grooser (ffindJyirbel" und warf die Wel^ len in das Schiff, also dass das Schiff voll ward« Und er war hinten auf dem Schiff und schlief auf einem 'Kis- sen. Uad sie weckten ihn auf und sprachen zu ihm: keister, fragst jiu nichts danach, dass wir verde rben? ^nd er ^«t and auf und bedrohte den ftind und sprach zuiHJk^Br See: Schweig und verstumme! Und der l^ind legte sich^ und es ward eine grosse Stille. Und er sprach zu ihnen: Wie seid ihr so furchtsam? ll4^f«..4bL- JLass ^hr keinen G-laub^n habt? Und sie fürchteten sich sehr und sprachen imter einander: Wejc^si^t^ der? Denn Wind und Wasser sind ihm gehorsam*" riftrtOf. l^etbirkaias^rophm e/t^pi^i An Schirokkotagen -i^^or der Ankunft eines Zyklons -- bilden sich über dern heissen und abgeschlossenen Talkessel des Tiberias-Sees hohe und dv.roh den Danipf des Sees mit Wasserdampf gesattigte und sogar übersättigte Ileissluft-Blöcke. k Die Wolkenbrüche im Jordangrab en> Da der Jordangraben die tiefste Stelle des landes ist, haben alle in Palästina eintreffenden Kaltlviftmassen die Tenden^^, sich im Jordangraben x±xx±kx abzulagern. Die Wpge hierfür sind von der Natur vorgezeichnet* Die luftmassen kommen durch die Seitentäler oder rutschen vom Hochland Palästinas über die Wütte Juda oder von den Hängen des Hermons iind Libanons in den Graben hinab • Diese K©ltluft- einbrtiche senken die Temperatur vorübergehend derart, dass man auch »• • j \ ( \ \ o « 2 % .# / M \ i'< in den Palnien^€»€ von Jericho friert. Sie fälschen ziigleich die Sta- tistik, indem sie das Jahresmittel niedriger erscheinen lassen als den wahren Temperaturverhältnissen entspricht* Sehr oft gehen den Kaltlxif tbrüchen Schirokkos voraus* Sind diese, wie zu Beginn und Ende der Regenzeit, sehr heiss, so dampfen enorme Wassermengen von den Jordanseen ah und der windgeschützte Graben ist durch einen Heissluftblock ausgenutzt .dessen Luft mit Wasserdampf gesättigt oder gar übersättigt ist. (Abb* 79) (!)• Diese übersättigten Heissluf tblöcke sind wie die Lösungen im Experimentier- f/'J^^l'U^ es regnen u(>er etcr ein^n. StoLcCi: 0 HJt£f^ :TJB£filAS S££ Kommt nun der Zyklon , so schiebt sich die Kaltluftzunge , die durch das Emektal wiöiidtiroh ö4n Ofenrohr Zugang hat, von unten her unter den Eeissluftblock^^ hebt ihn über das schützende T^.felland hinauf imd nun weht der kiihle Viestwind gegen die Westseite des Blocks^ /und hier fällt der Y asserdampf in Form von streng lokalen Y.olkenbrüchen aus • sail sehr empfindlich, Die geringste Erschütterung oder weitere Zu- fuhr von Wasserdampf kann die gesamte Wassermasse im Nu zur Ausfäl- lung bringen* Der Zyklon, der dem Schirokko folgt, kommt mit einer Kaltluftzunge als Spitze daher. Diese keilförmig vordringende Kalt- luftzunge schiebt sich unter die Heissluf tmasse, heb^t sie aus ihrer geschützten Lege über den G-rabenrand hinaus und nim gerät sie in das SchiB sf eld der Regenwinde, wird erschüttert, neuer Wasserdampf wird zugeweht und im lauf von Minuten kondensiert sich an der getroffenen Seite der gesamte Wasserdampf des Heissluftblocks* Eine Sturzflut m ^ ksxtxx I Die Wolkenbrüche im Jordangrabei sind die grössten Regenkatastrophen, die in der gemässigten Zone überhaupt beobachtet werden. Sie sind so maximal, weil sieh nirgends wieder so günstigdßedingungen für die - Bildung von Wolkenbriichen zusammenfinden wie hier, JLst es doch gera^ dezu als wollte die Natur dem Menschen das Experiment mit der ge- sättigten Wasserdampflösung einmal im grossen Stil draussen in der freien Natur demonsMeren! , Bei einer solchen Wetterkatastrophe im Jahr 1923 fielen über der Kolonie Mizpah am Tiberiassee in 1 1/2 Stimden 110 mm Regen. 1929 wurde im Lgufe einer Stunde der ganze Anbau der am Berghang gelegenen Kolonie Rosch Pinah fortgerissen. 1954 wurde Tiberias so- « wohl im Mai wie im November — - Schirokkozeiten ! durch solche Wetterkatastrophen heimgesucht. Die Strassen verwandelten sich in wildschäumende Bäche, das dahinrauschende Wasser drückte die Türen ein und flutete in die Zimmer und spülte hier alls s was nicht niet- und nagelfest war heraus* Aus den Wohnungen schwamm der Hausrat, aus den Läden das Warenlager, aus den Ställen das Vieh davon. Häuser » stürzten ein und die davon strudelnden Trümmer sowie die toten Tiere demolierten die tiefer gelegsenen Behausiingen und. Anlagen, sodass die Unter- und Altstadt nach dem Sturm den Anblick eines Kriegssv^hauplatzes bot. Um künftig derart! gen Wcttar» und Wirts -haftskatastrophen vorzubeugen, wurden die w ligen aassen der Unterstadt niedergelegt und^AusfUlO^trassen,^ nicht für den Auto- sondern den het^enverkehr /durchgebrochen wodurch Tib»= rias zwar an Woiinsicherheit gewann aber viel von seÄnem altertüm« liehen Keiz verloren hat. In -len Statistiken treten diese Katastrophen jähre mit ho« hen Regenziffern auf 4P^— welch ein gesegnetes Jahr, denkt der Ahnung lose der auf Ale Wahrheit doj Zahlen schwort. Aber die Wahrheit der Wirklichkeit ist eine andere als die Wahrheit der gahlen. Es war kein Segen- sondern nur ein Regen jähr, in dem die £rnte statt in die Scheuer des Bauern in die lluten des Tiber44s-Sees wanderte. ) 3 f ■■ 7 € \ ^ ■. K Qhwall Die Eegengusse des Jordangrabens sind streng lokalisierte Wetterkatastrophen. Man steht auf der Kuppe des einen Berges und sieht über dem Nachbarberg den Wolkenbrudi nie der gehen • r ^ * Ich Hess es regnen über der einen btadt und über der j,. anderen Stadt liess ich es nicht regnen •• (Am .4). ^ Befindet man sich i n einem der zahlreichen Canons dieses Gebiete*^ die jede Aussicht versperren^ so weiss mein überhaupt nichts daTOS^ dass irgendwo droben eun Hand des Jordangrabens oder über einem Hoohp tal des Hauran ein Sturzregen niedergeht. Aber plötzlich hört man - § von fernher ein Rauschen, das sich mit unheimlicher Schnelligkeit ▼erstarkt, und schon kommt in hohem bchwall als eine meterhohe Wel« le das abfliessende Wasser dieses Wolkenbruchs durch das trockene Tal daher — ^^ der Sprungschwall ! Uan beobaohtet diesen ßprungechwall duroh Trockentäler in mehreren Gegenden Äer Welt, aber die Qeo^a» phen sagen, nirgends in so imposanten Fxemplaren wie In den Canons des Jordangrateens, weil eben hier (lurch die enormen ünteraohiede der Temperaturen Wolkenbrüche ron ganz ungewöhnlicher Starke entstehe und dann durch die steilen Canons mit grosser Geschwindigkeit in den Jordangraben abf Hessen • Ein gut ausgebildeter fc^ bildeter Sprungsohwall kommt als eine 2*3 m hohe Flutwelle in das trockene Tal geschossen, an seinem Bug reokt er wie eine mitm Gas leere eine hohe *Nase* Tor und in dieser treiben die abgerissenen Baumstamme, die mitgeschwemipten ieldfrüchte, Borngestrüpp und erst tränkte Tiere als "Vorhut*, denn feste Korper, die auf fliessendemi Wasser treiben, schwimmen schneller *al3 die trägere Wassermasse selbst. Mit diesem ••Sturmbock^ an der Spitze bahnt si ;h der Sprunge, wall seinen Weg durch die engen Schluchten und was nicht entrinnen kann, wird von ihm ersahlagen und dann tot oder halbtot mit in die Tiefe gerissen* Die drei transjordeoiischen Seiteiiflüsöe des Jordan sind der Jarmuk, der Jabbok und der Amozv* Jarmuk beobacbteti ein deutscher Gelehrter einen Sprungschwall, der das v. asser des Flu^iiÄ ses mit einer } m hohen Flutwelle von 1 1/2 m Normalhöhe auf 4 1/2 erhob. Am Jabbok riss im Frühjahr 1935 ein Sprungschwall eine '^ schwere' Betonbrücke f ort^ sodass nur die Eisenträger am Ufer von d einstigen Existenz einer Brücke zeugten. An der Mündung des Amon •^ Ml ■■ 1 mf>..' i*M«tMMaNirwnH«w ' * l'\1 ■ TS- war nach einem Sprungschwall das Deltawaldchen^ das hier gegrünt hat«» \ MSP' te, verschwunden omd an seiner stelle lagen 3 ^ hoch Steinmassen« X Von den Menschenopfern wissen wir wenige weil bisher in diesen Ge- genden weder E\ir opaer noch s esahafte Araber wohnten sondern nur heauinen und von diesen kaum je Nachrichten überliefert werden. Die Leichen dee ertrunkenen Menschen und Tiere werden in den Jordan und von diesem in das Tote Meer geschwemmt, wo sie bis zur Unkenntlich^ kcit verkrusten und versteinen und dann schwer geworden niedersinkea — für immer. Vielleicht findet man einmal bei einer Trockenlegung des Toten Meeres in der Tiefe "Salzmenschen*' und "Sal^itiere" gleich den verkrusteten Xavaieichen und versteinerten Hunden aus Pompeji. Nur von einer solchen Sprirngwallkötastrophe, die sich 1904 zutrug, haben wir Kiinde erhalten. In diesem Jahr wurden 34 Araber, die' zur Osterz elt zum Grab Moses pilgerten, von einem Sprungschwall überrascht. Einer von ihnen entkam, als habe das Schicksal ihn entrinnen lassen, damit er der Nachwelt den Bericht vom Untergang seiner 33 (Jefährten überliefern könnte* i -•^ ^« > r\ "V >"r. •' " ' 7^?"^ Der Prophet als "Wolkenbruch-Fänger". Die Geschichte vom Sprungschwall bereichert nicht nur imsere naturwissenschaftlichen Kenntnis se sondern erklärt auch ftjpo<)hQiBt eine bisher vollkommen dunkle und sicher noch niemals richtig gedeutete Stelle der Bibel klargelegt . Der Konig Uesa von iioab. von dem der in der Abb, wiedergegebene ••Stein des Königs JBEfesa* stammt^ war den Konigen von Israel tributpflichtig. Nach dem ^ tod des €^^4- erwähnten Königs Ahab 'Steigerte er sich weiter zu zahlen und nun zieht der neue König von Israel Joram mit den Konigen von Juda und Edom gegen Moab ••• der Erbfeind Edom zieht mit^ weil es gegen seinen Kachbam geht! Sie beschliessen den Weg durch die Wüste Edorn^ 2^ nehmen . ••Und da sie sieben Tagereisen zogen^ hatte das Heer und das 7ieh^ das bei ihnen war, kein Wasser ••• Ganz im Stil der zeitgenössischen homerischen Welt will man mit Hil- , fe eines Priesters die Gottheit be^fragen. i- IIS • » Ist kein Prophet des Herren hier, ihn ratfragen? " dass wir den Herrn durch Sie suchen den Propheten Slisa atif und dieser lasst sich durch einen Spielmann in Trance versetzen. ^ # au So bringt mir ^un einen Spielmann. Und ^^ ^^^ Spielmann auf aen Saiten spielte, Kam die Hand des Herrin auf ihn* Und er sprach: So spricht der Herr: i^acht hier und da (Jräben an diesem Bach. ^^^ Denn so spricht der Herr: Ihr werdet i^3ter Wind noch Re gen sehen; dennoch soll der Bach voll Wasser werden, dass ihr und euer Heer und euer Vieh trinkt • ^^ Des Morgens aber, zur Zeit da man Speisopfer opfertj^ siehf da kam ein Wasser schwall daher von Edom herab und füllte Ji-^ (kB. II ^^^^ -^ < > Was konnte man bisher zu dieser Stelle sagen? Nichts. /wir aber wis- sen heute, dass der Prophet keinen leeren Zauber getrieben sondern als Landes* und Wetterkundiger einen klugen Rat gegeben; er laest^ da es gegen Ende der Regenzeit ist — — ••die Zeit^ da die Könige ausziehen •• -— und die Wolkenbruche des Spätregens in den Lande Schäften des Jordangrabens zu erwfiü:-ten sind, Gräben anlegen uM einen Sprungwall einfangen« Slisa betätigt ^ich hier als etwas^ d*S freilich in der vjeschichte ohne Beispiel dasteht und nur aus ^iT|||^||r tur Palästinas zu begreifen ist: als Wolkenbrjach«»I*änger ^^ • i Das Ende rKVTeäiif^t . ^ ^A^ Bei weitem nicht so dunkel, ja aohoinbar sonnenklar ist das Ende der Bergpredigt. Fragt man einen Menschen, ob er das letzte Gleichnis der Bergpredigt verstehe^ so sagt er: Natürlich! und gibt gewöhnlich die Gegenfrage zurück: txtxflboL Was ist denn an dieser S Stelle nicht zu verstehen? Millionen^ man kann ruhig sagen killiex^ den, viele Milliarden von Menschen haben die Bergpredigt gelesen« '4- Die meisten von ihnen haben sie viele kale, hunderte kale in ihrem Leben gelesen. Ss ist seit anderthalb Tausend Jahren sicher kein Sonntag vergangen, an dem nicht irgend3^o in der Welt ein Prediger über dieses letzte Gleichnis gesprochen hat, Kaiser und Pauste xk haben es in ihren Edikten zitiert und es gibt niemanden von uns, der es nicht schon selbst als Kedensart einmal ausgesprochen hätte. Und M doch hat niemanf, niemand von all den killiarden kenschen diese Stel? le bisher so Terstanden^ wie sie Christus auf den Berge Tarantul c erhalb des Tiberiaa-Sees gesprdohen und wie seine Zuhörer^ die Fi- scher vom Tiberias^-ftee und die Bauern von den Hängen des Jörlangra^ ^ bens sie aus seinem idunde vernahmen und vet«t«rr±WH^ //\ » ••» "Darum, wer diese meine Rede hört und tut sie, den verglei- che ich einem klugen üaann^ der sein Haus auf einen i eisen baute. ■ N| Ißtx nun ein Wolkanbruch niederging und die Regenflut daher- ' kam und die Winde wehten und stiessen an das Haus, so fiel es difceh nicht, denn es war^auf einen Felsen gegründet. Und wer diese meine .Rede hört und tut sie nicht, der ist einem törichten Manne gleich, der sein Haus aui* den Seoid baute . Da nun ein Wolkanbruch niederging und die Regenflut kam m und die Winde wehten und stiessen an das Haus, da fiel es zusammen iml tat einen grossen Fall*^ . (iyiia tth . 7 ) • •^«^ Wir aber, die wir nun die -andschaft undji das Wetter am Tiberias-See * — kennen gelernt haben, die Pall- und üteigwinde, die Wirbelsturme und Wolkenbrüche, den Sprungschwall und den Abrutsch der losen iwergelhal- deny ^t^Ä , die Haus und Hof in die Tiefe reissen — uns ist, als wäre uns die Binde von den Augen genommen und mit einmal sehen wir: das ist garkein Giexclniis so von uii^^iaiu' ^keine Allegorie, zu deren Ver- ständnis man erst die verderbliche Sutat der Phantasie braucht, hier handelt es sich nicht, wie der literaische Mensch der Gegen- wart meint, um ein gutgetroffenes dichterisches Bild, sondern Christus stand bei der Bergpredigt oberhalb von Tiberias auf ein r Bergkuppe und redete zn den Bauern und Fischern aus den Dör- fern rings um den Tiberiassee, die mit ihm hier hinaufgestiegen waren. Unter ihnen lag ihre Heimat, der Jordangraben mit den blauen Tieberiassene 1er Tiefe und den steilen Hängen, die teils aus Pel- sen teils aber auch aus ^enem leichtlöslichen und mürbem Mergel bestanden^ dessen brüchige Massen auf der Abb. ..zu sehen sind. Als er seine Rede geendet hatte, sagte er als Abschluse ganz schlicht: Nun hpbt ihr meine Rede gehört und habt die Wahl. Wer sie überhört und sein bisher leichtes und bequemes Leben fortsetzt, dem wird es gehen wie denjenigen unter euch, die es sich auch beim Hausbau be- quem macher^ und ihr Haus einfach auf den Mergel stellen, es steht zwar, es jst einfach und billig aber, und vielleicht wies er hier- bei mit der Hand auf solche Häuser hin, ->^ 0 ) C / V- IH] 'f»aR ft » I ! ^ Und da nun ein Wolkenbruch niedergeht und die Regenflut kommt und die Winde wehen und etossen an das Haus^ so 4 fällt es zusammen und tut einen grossen Fall, denn es Ist auf Sand gebaut" Wer aber das schwerere Leben auf sich ninmt das ich von ihm verlange, der gleicht den Menschen unter eudi , die ihre Häuser auf die Felsen bauen* Das kostet zwar mehr Mühe und Geld aber, und dabei zeigte i|| er auf gutgebaute Kaiser über Felden : f ^ Und da nun ein Wolkenbruch niedergeht und die Regenflut kommt und die Winde wehen und stossen an das Haus, so fällt es doch nicht, denn es ist auf einem Felsen gegründet" Noch heute ist es nicht anders am Tiberiassee. Als 1934 die ixjucfex grosse Wetterkastastrophe über Liberias hereinbrach, blieben die Häuser der neuen Kolonisten, die nach wohlerwogenen Grundstäzen auf den Felsen über der Stadt errichtet waren, verschont und man konnte von ihnen aus das Unglück wie den schaurigen Schlussakt einer romantischen Oper verfolgen: die Häuser drunten waren dem Tode geweiht. JBijbaten, vom Winde umgeweht, von den Regenfluten fortgenpült, " einen grossen Fall" ••• sie waren auf Sand gebaut. Und nun trete jener hervor, der von sich behaupten kann, er habe, ehe er diesen Abschnitt gelesen, die Bergpredigt "ganz richtig" verstanden, oder es komme jener zweite, der da sagen kann es sei für ihn umsonst gewesen, sich mit dem spröden Thema "Bas Klima Palästinas "abzumühen» • *~i %_ \ -^ 14? ■syi- c • c 0 r* // \ ^- ?• Kapitel Zusarmnenf assiing und Ergebnis : das Land der 14 Klimaprovinzen • rs~-^ 14? Kli > Die Klimalcunde Palästinas zwingt den Leser eine grosse Reihe von einzelnen Tatsachen an sich vortlb erziehen zu lassen« Es ist nicht leicht, sich am Ende jeder einzelnen von Anfang her zu erinnern und sich so ein lückenloB es Bild zu formen« Um dieses Ge- samtbild zu übermitteln, sind im Folgenden die Ergebnisse der Klimakunde in kirzen Formulierungen und logischer Reihe aufge- zählt, und zwar zuerst die allgemeinen und verbindenden Züge des Gesamt klirrt as und dann die trennenden und unterscheidenden Merkmale der einzelnen Landschaf ten# Die am Ende jedes Satzes stehende Zahl bezieht sich airf die Buchseiten und Abbildungen, die im Text den Inhalt dieses Satzes behandeln oder illustrieren. i X. Die verbindenden Merkmale des palästinensischen Klimas, » » r-* I Die astronomische Lfl.gejPalästinas# !• 2. 3. A. 5. Palästina ist ein kleines Land, das sich als schmaler Streifen vor Norden nach Süden über nur 3 der 90 Breitengrade der nörd- lichen Halbkugel erstreckt • In der Nord-Südrichtung betrachtet läuft der palästinensische lendst reifen vom 31 • - 33« Breitengrad, liegt also am Ueber- gang vom ersten zum zweiten Drittel des Weges Äquator-Nordpol* Infolge dieser Lage, ein Df»ittel Entfernung vom Äquator, zwei Drittel Entfernung vom Nordpol, trägt das Kliira Palästinas mehr südlichÄ-äquatoriale als nordisch-arktische Züge* Durch die relative Nähe zum Äquator sinkt die Sonnenecheindauer nicht unter 10 Stunden und hierdurch hat das palästinensische Jahr einen vorwiegend sommerlichen Charakter» Mit einer mittleren Jahrestemperatur von 21^ für Jerusalem steht Palästina an der Grenze zwischen den Ländern der heis- sen \ind der gemässigten Zone* II Die klimatische läge Palästina s» * _ 6^ In der Ost-Westrichtung betrachtet ist Palästina ein ganz schmaler I&ndstreifen, der die Grenze bildet zwischen der ozeanischen Welt des Westens und der kontinentalen Welt Asiens und folglich ist sein Klima zusammengesetzt aus den wider- spruchsvollen Elementen atlantiech-metiterranen Seeklimas und des asiatischen Kontinent alklimas# 7# Die Kontinente haben die Eigenschaft sich rasch zu erwärmen und rasch abzukühlen; sie sind im Sommer heiß s und im Winter kalt 15t) ^ l£o 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. (Temperaturunterschiede 40 bis 60 ). Die Ozeane haben die Eigenschaft sich langsam zu erwärmen uni langsam abzukti^len, (Temperaturunterschiede 8 bis 12 ). Sie sind daher im Sommer kühler, im Winter wärmer als das Land. Während der Erwännung dehnt sich die Luft aus, wird folglich leichter und hat die Tendenz aufzusteigen. Kalte luft hingep-en ist dicht und schwer und hat die Neigung sich zu senken. Über den Kontinenten steigt folglich die Iiaft im Sommer auf und herrscht geringer Luftdruck (Minimum). Im Winter steigt sie über den kalten Kontinenten abwärts und herrscht fnnliglloh hoher Luftdruck (laximiam). Über den Meeren steigt umgekehrt im Sommer die Zaltluft ab- wärts (Maximum) und im Winter aufwärts (Minimiun). Über dem asiatischen Kontinent bildet sich während des Sommers durch den Aufstieg der Warmluft ein Wirbel von aufsteigender Luft, dessen Zentrum im Gebiete des persischen Golfs liegt, und der daher das Minimum über dem persischen Golf genannt wird (Luftdruck ca. 740 mm). - i •« y > J^^ '^ftT'**^ "• * ■'.'■.■^V < Infolge der Kühle des Atlantischen Ozeans lastet üher diesem während des Sonuners eine schwere Kaltluft, die hohen Lixftdruck verursachte ca* 780 mm) Um das über dem Persischen Golf entstehende Vakuum auszufüllen, weht die schwere Hochdruckluft des Atlantischen Ozeans nach Osten und so entsteht über dem Atlantik ein Luftwirbel abstei- gender Kalt luft, den man nach seinem Zentrum und den Beobach- tung sstationen das Maximum über den Azoren nennt* ^-/■■»-■"■^"».i' • T**, n V 4 Vom Maxi' um über den Azoren zum Minimum über dem Persischen Golf weht den ganzen Sommer über ein Wind von kühler Hochdruck- luft • Palästina liegt während des Sommers auf der Windbahn zwischen dem Maximum über den Azoren xind dem Minimum über dem Persischen Golf* Im Spätherbst werden die Festländer kühler als die Ozeanji und nun ändern sich die Luftdruckveiiiältnisse: über dem asiatischen Kontinent drückt die schwere Kalt luft abwärts und es entsteht das Wintermaximum über Sibirien* Das Maximum über den Azoren löst ''sich, KBcf da der Atlantische Ozean nun nicht mehr kühler ist, auf, imd an seiner Stelle entwickelt sich über dem Pest- land von Nordafrika das Wintermaximum über der Sahara* Über den Meeren, vor allem über dem warmbleibenden Mittelmeer steigt die Warmluft während des Winters auf (geringer, "tiefer" Luftdruck) und es bildet sich so zwischen den beiden winterlichen Hochdruckgebieten von Nordafrika und Nordasien die winterliche Tiefdruckrinne über dem Mittelmeer* ') D e zsi 18. Palästina liegt während des Winters in der winterlichen Tiefdruckrin- ne des Mittelmeeres zwischen dem Wintermaximum der Sahara land dem Wintermaximtun über Nordasien. 19. I 20. 21. » 22. 23. 24 • 25. Warmluft kann viel Feuchtigkeit enthalten, weil in warmer lAift die Wassermoleküle stark schwingen und sich hierdurch frei in der Ixift bewegen • Mit der Abkühlung stellen die WßS- sermoleküle ihre freie Bewegung ein und ballen sich zn Mole- külgruppen, Tropfen zusammen* Kleine Tropfen schweben und bil- den am Boden NebeL , in den Höhen Wolken. Erreichen die Tropfen eine gewisse Grösse, so fallen sie nieder; es regnet. Die für die westliche Welt wichtigste Stätte der RegenbiMung sind die Bänke von Neufundland, wo der von Süden kommende warme Golfstrom mit seiner feuchten Warmluft auf den von Kor- den kommenden kalten Labradorstrom stösst und nun die feucht- warme Golfluftstrom kalt abgekühlt wird* Durch das Zusammen- treffen von leichter W^nnluft und schwerer Kaltluft bilden sich Wirbel, die man Zyklone und, da es in ihrem Bezirk regnet. Sohle cht Wetterzyklone nennt* Europa und das Mittelmeergebiet erhalten ihre Regen in der überwiegenden Mehrzahl durch solche Sohle chtwetterzyklone von Neufundland, die mit dem Golfstrom in östlicher Richtxmg über den Atlantik wandern* Solange, und dies ist während des ganzen Sommers der Fall, der Hochdruckwirbel des Maximums über den Azoren vor der Strasse von Gibraltar wirbelt, kommen die über den Atlantik wandernden Sohle cht wetterzy klone nicht in das Mittelmeergebiet eindringen sondern werden nach Norden abgedrängt* Polglich regnet es über Nordeuropa im Sonmier mehr als im Winter. Die hinter dem Maximum über den Azoren auf der Windbahn zum Persischen Golf liegenden Länder, zu denen auch Palästina gehört, erhalten im Sommer keine Seh ]echtwetter*y klone , keinen Regen und haben folglich keinen (durch Regen Banicht- baren) "Sommer" sondern eine Trockenzeit* Rückt im Spätherbst das Maximum über den Azoren südwärts über die Sahara, so ist der Weg ins Mittelmeer für die Sohle chtwetterzyklone frei und ein Teil von ihnen wandert in die Tiefdruckrinne des Mittelmeers ein und bringt den Ländern längs dieser Tiefdruckrinne Regen: die Regenzeit* Rückt das Maximum über den Azoren im Frühling, wenn die Fest- länder wärmer werden als die Meere, wieder nordwärts, so ist die Einfahrt von SchDe cht wetterzy klonen ins Mittelgeergebiet aufs Neue gesperrt und es beginnt wieder die Trockenzeit* III Das Palästinensische Jahr. 26* 21. Der Wechsel in der Stellimg des Maximums über den Azoren ist für Palästina viel wesentlicher als der geringe Wechsel der Sonnenscheindauer* Das europäische Jahr ist ein astronomis ches Jahr, ein Sonnen- jahr, das nach dem Stand der Sonnenbahn eingeteilt wird in vier Jahreszeiten* W z^t 28# Das palästinensische Jahr ist ein klimatisches Jahr, ein "Azorenjahr**, das aus zwei Jahreszeiten besteht: 1* Die sommerliche Trockenzeit, in der es nicht regnen kann, well das Maximum über den Azoren vor der Strasse von Gi- braltar steht und die aus Amerika kommenden SchlK^htwetter- Zyklone nach Norden abdrängt* 2. Die winterliche Regenzeit während der wie nach Europa so auch ins Mittelmeergebiet vereinzelte regenbringende Schlechtwetterzyklone durch die Tiefdruckrlnne des Mittel- meers ostwärts wandern» 29» Die Trockenzeit dauert von Ostern bis Weihnachten und die Re- genzeit von Weihnachten bis Ostern» 30. Andere Jahreszeiten als Trockenzeit und Regenzeit hat Palästina ni cht • 31. Infolge der Zweiteilung des palästinensischen Jahres in eine sommerliche '^rocken - und eine winterliche Regenzeit lebt die Natur Palästinas in einem ganz anderen Rythmus als ;)ene Europas • Sie schläft während des Sommers in Trockenstarre und erwacht im Herbst mit dem ersten Regen» 52* Jede Anwendung der europäischen JahrzeitiDegriff e Frühling, Sommer, Herbst und Winter Ist für Palästina nutzlos und Irre- _ führend • W Die Trockenzeit. 33. 34. 35. ? 36. 37. Die Temperaturen der sommerlichen Trockenzeit sind nicht höher als jene der Hochsommer tage Europas oder Nordamerikas* Es gibt keine "phantastische Hitae". Charakteristisch und durchaus uneuropäisch hingegen ist die pausenlose hochsommerliche Tpockenhitze von April bis Novem- ber* • Die Hitze wird nicht so stark empfunden wie gleichhohe eu- ropäische Temre raturen, weil es fast nie ÄLndstill und drückend ist, sondern da» ständige Azorenwind Kühlung und Feuchtigkeit z ut ragt • Infolge der vom Meer zugetragenen Feuchtigkeit ist die Trocken- zeit in dem Küstenland Palästina keine echte Trockenzeit wie in den küstenfemeren Gebieten Vorderasiens, sondern der * Reuchtigkeitsmesser zeigt relativ hohe Pe'tichtigkeitswerte der Luft . « Die Luftfeuchtigkeit schlägt sich in d en kühlen Nacht - und Morgenstunden als Tau nied-T, 0 Nr ;'T 3Q. Die Regelmässigkeit und Stärke des Taufalls, der sich bis Tauregen (bei heiterem Himmel) steigt, ist für Palästina charakteristisch und lebenswichtig» zu 39* Luftfeuchtigkeit und Taumenge nehmen • *> V.« »w ll.*> Z53 40. I 41. mit der Erwärmung des Mittelmeers in den Spät Sommermonaten zu und ermöglichen so der Vegetation das Durchhalten durch die zweite Hälfte der Trockenzeit, nachdem die Wasservorräte derRegenzeit während der ersten Hälfte verzehrt wurden. Die Tatjmenge kann auf 200 mm ■ 1/3 der ßesamtregenmenge Palästinas veranschlagt werden. Der Tau ist der Regen der Trockenzeit. Die lebenswichtige Bedeutung des Taus war schon in biblischen Zeiten alUg emein bekannt imd erklärt die heutige Erwähnung und Hochschätzung des TaUs in der biblischen Literatur. VK Dpr Schirokko • 42. 43. > 44. 45. 46. 47. * » 48- 49. 5Q. ^f Uie im Spätherbst nach der südwärts wandernden des Maximums über den Azoren und Mittelmeer kommenden SchlÄhtwetter-Zyklone sind Luftwirhel, die an ihrer Vorderfront his auf 1000 km Ent- fernung Luft ansaugen* *^ Infolge der Saugwirkung der anrückenden Schlechtwetterzyklone wehem die heissen und trockenen Luftmassen der syrisch-arabischen Inlandswüste, die hinter Palästina beginnt, als Regen verkün- dende Ostwinde über Palästina ( Schirokko Chams im ) • Jeder von Westen kommende Schüe chtwetterzyklon saugt einen von Osten wehenden Schirokko an, sodass der Schirokko ebenso oft weht wie Sohlechtwetterzy klone sich der Küste Palästinas nähern ( 15 bis 30 mal im Jahr). Dauer und Stärke des Schirokkos hängen ab von der SaT;igkraft, der S+:ellung und der Bewegung des Sch]ß chtwetterzyklons. Die meisten Schirokkos dauern 1-4 Tage, doch können sie sich bis zu Monat sdauer aus dehn en# Charakteristisch für den Schirokko ist nicht die Hitze sondern die Trockenheit» Bei langsamer Dauer und Stärke des Schirokko sinkt die Luft- feuchtigkeit bis auf den Nullpunkt herab ; absolute Trocken- heit der Luft, in Eiiropa unbekannt* Die meisten Schirokkos sind ausserdem warm, doch gibt es auch kalte Schirokkos. Die Schirokkos zwischen Dezember und Pehruar werden wegen ihrer trockenen Wärme als angenehm empfunden und sind für das Wachsen der Pflanzenwelt in den Pausen zwischen den kalten Regen äus- serst nützlich. Die ersten und letzten Schirokkos aber in den Monaten Sept.-Nov* und März - Mai bringen meist sehr heisse und sengende Luftmassen über das in diesen Monaten ohnehin warme und trockene Land, Kteigem die Hitze zu den Höchsttemperaturen des Jahres und richten durch ihre Trockenheit grossen Schaden an. «,. ISH 51. 52. 53. 54. 55. 56, 57. 58. Durch die Austrockntmg des Bodens, und die Erhitzung der Felsen ( vor dem Regen! ) tra»gen die Schirokkos viel zxur geologischen Zerstörung des Landes, der Ver- karstung bei. Durch die Austrocknung der Wasserbestände besohl etinigen die Schirokkos am Ende der Regenzeit das sommerliche Ver- siegen der Quellen und Flüsse und die Senkung des Grxmd- wasserspiegels. Durch die Austrocknung der Baumaterialien, der Geräte, Maschinen, Gewebe, u.s.w. ist die Verwendungsfähigkeit aller Kunstprodukte in Palästina merklich verkürzt. f fast 0 s Den grössten Schaden erleidet die Pflanzenwelt. Nur schi- rokkofeste Arten sind in Polästina existent fähig • Unter den Tieren werden vor allem die Jiuigtiere schwer betroffen (aber bei schweren Schirokko sind auch die Ver- lustziffem der ausgewachsenen Tiere sehr hoch)* Der Er- trag an Milch, Eiern, Honig geht in Schirokkowochen stark zurück* Unter den Menschen leiden die Kleinkinder (schirokko- Toxikose), die Schwerkranken, die Wöchnerinnen und die frisch Operierten, sodass die Zahl der jährlichen Todes- fälle durch Schirokkowirkungen im geuizen Mittelmeergebiet auf 100*000 veranschlagt wird. Die gesundheitsschädlichen Wirkungen des Schirokkos werden weniger durch die,AustrocknTang hervorgerufen als durch Ivift elektrische Störungen, die für Schirokkotage charak- teristisch sind. Bei einer Windgeschwindigkeit von 6 sea M. hebt der Ost- wind den Wüstensand auf und entstehen Sandstürme* V 59 • Zwar nicht auffallend aber wahrscheinlich der schlimmste aller Schirokkoschäden ist die Verminderung und Ver- schile cht erung des Regens* 60* Der vom Zyklon angesogene und ihm entgegenwehende Trocken- wind wirkt wie ein "Scheibenwischer". Er trocknet die Vorderwand des Zyklons. Die Wasseimenge die der Zyklon hierdxxrch verliert, ist zwar noch nicht gemessen, aber sicher beträchtlich^ 61* Ebenso verringert sich die Qualität des Regens, denn die vom Schirokko hochgetragenen Sandkörner wirken als Kon- densationskerne für den Wasserdampf und es entstehen die grossen Tropfen der "Platzregen", die durch ihre Wucht _ den Boden schädigen* w Die Regenzeit* 62* Die Regenzeit ist keine Zeit dauernder oder sehr häufiger Regen sondern eine Periode gelegentlicher Regenfälleip die diarch die ankommenden Schlechtwetterzyklone ausge- löst werden* El > * - ] r -«*• IS 5 I ! > 63, Die SchlechtwetterzyJJlone erreichen Pnlästina auf be- stinmten "Zyklonenstrassen" iind in einer für Normaljahre er- staimlich konstanten Zeitfolge xand Zahl. 64. Die Zahl. der Zyklone beträgt für Normal jähre 15 - 25. 65. 66. 67. 68. 69. 70. 71. 72. 73. 74. 75. Die einzelnen Schlechtwetter-Perioden sind auffallend kurz, durchschnittlich 1-5 Tage. Die Sohle chtwett er- Zyklone werden oft d\irch heftigste or- kanartige Winde eingeleitet, die die europäischen Winde an Stärke und Dauer weit übertreffen. Der erste Schlechtwetterzyklon trifft Ende Oktober ein und bringt einen meist 1 bis 2 - tätigen Regen den "Prüh- regen " , Der Prühregen ermöglicht durch das Aufweichen des SomuEr- gefrorenen Bodens Pflügen und Aussaat, sodass er der Saatregen Palästinas ist. Das ptlnktliche Eintreffen des Prühregens ist wegen des um Weihnachten erfolgenden und das Pflanz enwachstiam hemnenden Temperatursturzes von schicksalhaftgrBedeutung für die Ernte, weswegen in der Bibel nie um Regen schlechthin sondern lam "Regen zu seiner Zeit, Prühregen und Spätregen" gebeten wird. Dem Prühregen sollen, damit die Saat ankeimt, mehrere Wochen von vorwiegend trockenem Wetter folgen, was auch in normalen Jahren der Pall ist. Die in diesen Wochen selten fehlenden Schirokkoperioden unterstützen durch ihre Wärme das Ankeimen des Getreides. Gegen Weihnachten erfolgt der Wetterumschlag: die Tem- peraturen sinken und es treffen ganze Serien von Schüe chtwetter-Zyklonen ein, die erhebliche Regenfälle bringen. Die Sonne scheint nach dem ReS^^ überraschend schnell und strahlt kräftig, sodass das palästineneische Winter- wetter demjenigen des europäischen VL^rz ähnelt • Die Regenfälle sind so stark, dass Palästina in Be^ug auf die RegenmenÄe ebenso viel Regen erhält wie Mittel- europa. ( 600 mmT . Ab er: Die absolute Regenmenge des JaJires ist von wesentlich geringerer Bedeutung als die Regenqualität und die Re- genverteilxing« 25 (T ilF^ 76. Die Qualität despalästinensiachen Regens ist ausgesprochen schlecht. 77. Gute Regen sollen warm sein, anhaltend sein und bei Windstille oder schwachen Winden niedergehen. 78. Die palästinensischen Regen sind kalt, grosstropfig, hart, massiv, kurzfristig und meist von starken kalten Sturmwinden "begleitet, 79. Beim einzelnen Regenfall gehen in kirzer Zeit so grosse Was- sermengen nieder, dass Boden und Pflanzen sie nicht aufnehmen können, sondern ein beträchtlicher Teil des Regens unbenutzt in Form von Regenbächeh in die Niederungen f lie sst. 80. Die rasch dahinf liessenden Regenbäche entführen dem land, vor allem dem Hochland grosse Mengen von Erdreich und tragen in erheblichem Mx Ausmaas zur Zerstörung des Landes bei. 81» Auch die kalendarische Verteilimg des Regens ist unvorteil- haft, da die Regenfälle, von dem vereinzelten Prühregen und Spätregen abgesehen, auf w enige 7/ochen zusammengedrängt sind und zwar auf die für Land xmd Pflanzenwelt ungünstigsten, nämlich die kältesten Wochen des Jahres. 82. Durch die Zusammendrängenfl des Regens auf die Zeit von Mitte Dezemher "bis Mitte März erhält die palästinensische Pflanzen- welt in den acht warmen Monaten keinen und in den drei kalten Monaten zu viel Regen, 83. Neben den Regendaten sind auch die Regenstunden zumejsb un- günstig. Gewöhnlich beginnen die Regen in der Nacht uhd enden im Laufe des Vormittags. Die mittags kräftig scheinende Sonne, entführt dxarch Verdampfung einen namhaften Teil des Wassers* 84» Da die kalendarische Verteilung und die Qualität des Regens wesentlicher sind als die absolute Jahresmenge, so ist auf die Zahl von 600 mm kein grosses Gewicht zu legen. 85 • Die Regenziffer 600 mm Jahresmenge für Mitteleuropa kann mit der gleich hohen Regenziffer von Palästina in keinerWeise vergleichen werden. Alle statistischen Vergleiche sind wegen der ;grunds*ätelich verschiedenen Regenverteilung und Regen- quaiität unzulässig. 86. Mali kann schätzen, dass Palästina von den 600 mm Jahresregen höchstens 200 mm von Land- und Pflanzenwelt wirklich "verdaut** werden, während in Europa der Regenverlust minimal ist. 87 • Infolge der mangelhaften Ausnutzung des jRegens ist Palästina trotz ausreichender Regenmenge ein Land mit negativer Wasser- bilanz und befindet sich im Zustand der Austrocknung. 88. Die gegenwärtig negative Wasserbilanz wird sich ohne Schwierig- £ r\ T l A-%' 89. 90. 91. 92. 93. 94. 95. 96. 97. 98 257 keiten in eine positive verwandeln lassen • Durch die Regu- lation der Flüsse, Sümpfe iind Quellen, durch die Terassierung der Berghänge, die Aufforstxing der Höhen, die Bepflanzung der Ebenen und die Anlage von Bpunnen und Wasserwerken bes- sert sich die Bilanz gegenwärtig von Jahr zu Jahr# Die Bibel verrät eine tiefgehende Einsicht in die wahren Eegenverhältnisse, indem sie an keiner Stelle um viel Regen sondern stets um "Regen zu seiner Zeit" und um "gnädige Regen" bittet. <# In der zweiten Hälfte der Regenzeit erfolgen aus den russi- schen Ebenen Kaltluf teinbrüche, die die Temperaturen empfind- lich sinken und von heftigen Kaltstürmen begleitet sind, die an den Pflanzungen grossen Schaden anrichten. Im Verlauf der Kaltluf teinbrüche kommt es zu gelegentlichen Frösten und Schneefällen, vor allem über dem Hochland. Die Haupt regen enden mit kalendarischer Pünktlichkeit (Bil- dung des Maximums über den Ai^oren) Anfang April.. Nach einer Pause von ungefähr 4 Wochen kommt kb, parallel zu dem als "Gestrengen Herrn" bekannten Maifrösten in Europa ein vereinzelter Regenfall, der "Spätregdn". Der Spätregen ist wichtig für die Reifixng der Getreide. Er ist der reife Regen Palästinas. Ohne Spät regen verringert sich der iJSrtrag der Ernte, er- schwert sich die Aussaat der Sommerfrüchte und trocknet die Bakterienflora des Bodens vorzeitig ein, sodass dieser an natürlichen Düngstoffen verarmt. Da die Hpuptregen in Nonnaljahren überreichlich niedergehen, und für die Landwirtschaft nicht so wesentlich sind. Früh- und Spätregen hingegen wichtig aber xinzuver lässig sind, lau- tet die biblische Regenformel stereotyp und naturwissen- schaftlich durchaus konseq^uent formuliert: "Regen zu seiner Zeit, Prühregen und Spätregen". Ein nochmaliger Regen im Juni ist selten, für das Land schäd- lich, da er die um diese Zeit in den Sommerschlaf fallende Natur stört und wird in der Bibel folgerichtig als "Pluchre- gen" bezeichnet. r Zusammenfassend können als die wichtigsten Merkmale des paj^ästlnensischen Klimas bezeichnet werden: die Zweiteilung des nicht astronomiBchen sondern klimatischen Jahres o*» eine acht Monate andauernde sommerliche Trocken- zelt mit subtropischen Temperaturen und ständig wehendem ozeanischen Westwind, und eine drei bis vier Monate andauernde winterliche Regenzeit mit europäischen Vorfrühlingstemperaturen und einigen Serien starker Regenfälle; heisse Schirokkoperioden zu Beginn und Ende der Regenzeit milde Schirokkos zwischen den winterlichen Regen j ' vereinzelte Kalt luft eindrucke in der zweiten Hälfte der Regen- 158 ,i . Heftige Winterstürme , ^ .. ^ . geringe Ausnutztmg der ungünstig zusammen gedrängten und überreichlichen Regen und als Folge hiervon eine negative Wasserbilanz des Landes. Wi Die trennenden Merkmale des palästinensischen Klimas. 99. 100. 101. 102. 103 104 105 106 107 108 Wie in vielen Ijindern ist auch in Palästina das Klima nicht einheitlich sondern weicht in den einzelnen Landesteilen vom Grund Charakter mehr oder weniger a.^, je nach der Lage und der geographischen Architekturmder betreffenden "KlinaprovinzQ In Palästina sind die lokalen A-bweichungen stark ausgepräft, weil das Land klimatisch und geographisch ein Pufferstaat ist. In der Nord-Südricht\mg betrachtet liegt Palästina klimatisch auf der Grrenae zvlschen der gemässigten und der heissen Zone vmä folglich sind in seinem nördlichen Gebiet mehr arktische und in seinem südlichen Teil mehr tropische Merkmale zu tref- fen. den Uebergang Geographisch bildet Palästina ±±b ft^KSZK zwischen den Hochge- birgen und Hochflächen von Iran, Turan, Kleinasien und Zyrien S.U den Steppen und Wüsten Afrikas und folglich findet man in sainem nördlichen Gebiet mehr Merkmale des nordischen Gebirgs- klimas vm.ä in seinem südlichsn Teil vorwiegend Charakterzüge des tropischen Steppenklimas. In der Westostrichtung betrachtet, bildet Palästina die Wetter- scheide zwischen dem ozeanischen Klima der amerikanisch- eu- ropäischen Westwelt und dem kontinentalen Klima der asiatischen Ostwelt und folglich besitzt das Klima in der Westhälfte des Landes mehr ozeanischen \uid in der Osthälfte mehr kontinentalen Charakter. Zu diesen Umweltfaktoren kommt nun die geographische Struktur des Landes selbst: In der Nord-Südrichtung "bildet Palästina eine Tpeppe von 4 Stufen ( Abb • 81) : . r Die nördliche und höchste Stufe ist das Hochgebirge von 2 Syrien, das zwar politisch nicht zu Palästina gehört, aber Nord-und Mittelpalästina klimatisch beherrscht. Das syrische Hochgebirge (l) (Kliraaprovinz 1 der Abb. 83) ist 2000 m hoch und hat 2000 mm Jahresregen, !)( ^ 9 Die Niederschläge über dem Libanon sind, da sie nur während der Wintermonate niedergehen, hauptsächlich Schnee. r 109. Da der Schnee im Gegensatz zu den Regenfluten Palästinas lie- genbleibt imd langsam schmilzt, ist der Libanon auch im ) ZS-^ V Die 14 Klimaprovinzen Palästinas I ljord=oü0 114. 115. 116. 117. 118. 119. 120. 121. Da anstelle des Libanonschnees über Palästina fast ausschlless lieh Regen fällt und dieser meist in Sturzbächen niedergeht und ebenso schnell abströmt, besitzt das Hochland von Palästi- na in. Gngensatü zum feuchten aLibanon den Charakter eines Trockengebietes. Die mittlere Jahrestemperatur despalästinensischen Berglan- des, ist, da es südlicher und tiefer liegt, entsprechend höher ( Jahresmittel über dem Libanon 17 über Mittelpaläi 20O). Ipaläs tina Da sich das mittelpalästinensische Hochland als ein freier Gebirgssockel aus der Ebene erhebt, ist es den atmosphärischen Einflüssen von allen Seiten ausgesetzt und spielen sich hier die für Palästina charakteristischen Kämpfe zwischen den entgegengesetzten Klimaformen des Westens und Ostens ab. Hier begegnen sich See- und Kontinentalklima von Westen und Osten, Geblrgs-und Steppenklima von Norden und Süden, Infolge ddr 800 m Höhe und der K^hlheit des Hochlandes ist bei Tag die Einstrahlung: Lichtfülle und Hitze, bei Nacht die Ausstrahlung ; nächtliche Abkühlung gross ("des Tages verschmachtete ich vor Hitze und des Nachts vor Prost";. Bei Tag ist die Luft über dem Hochland trocken ( Einfluss der Wüstennähe) und bei Nacht feucht ( Einfluss der Meeres- nähe), Infolge des starkeh Absinkens der nächtlichen Tempe- raturen ist der Taufall über dem Hochland besonders stark. Da die Winde von allen Seiten ungehindert einwehen, sind auf dem Hochland sowohl die Winterstürme aus dem Westen wie die heissen Schirokkowinde aus der Wüste und ebenso auch die kslten Nordwinde während der Ealtliofteinbrüche im Spätwinter besonders stark und hindern, jeder in seiner Art, das Aufkom-^ men einer gesicherten Vegetation, ,^ Da sich die biblische Geschichte fast ausschliesslich auf dieson Hochland abspielte, und alle bedeutenden geschichtli- . chen Piguren und Dichter der Bibel vom Hochland stammen, beziehen sich die Klima- und Wetterangaben der Bibel zumeist auf das Hochlandsklima. Die dritte Stufe der Landestreppe ist die Trockensteppe von Südpalästina. (III) (Kllna-Provinz 8), Sie liegt iingefähr 30 m hoch und weist eine Regenmenge von 30 bis 100 mm auf. 1 ( J f^ t £} .122» Da diese Regenmenge nicht ausreicht, ist Südpalästina mit Ausnahme von einzelnen Oasen pflanzenarm« 123* Die mittlere Jahrestemperatur von Südpalästina ist infolge der südlichen Lage und Niederung des Landes hjtJher als jene von Mittelpalästina (Jahresmittel 22 )• 124# Die vierte Stufe der Landestreppe ist die Wüste Sinai (lY) (Klimaprovint 9). Sie liegt auf Meereshöhe, ist sozusagen regenfrei, feropisch heiss ( Jahresrattel 24 ) und folglich echte Wüste, Sie bildet geographisch^ politisch und klima- tisch den Übergang von Palästina zu Ägypten. Ul 'K 125. In der Ost-Westrichtung sind fünf geographische und klima- tische Zonen -u unterscheiden ( Abh* 82) • 126. Die Küste ( I ) (Zllmaprovinz 4) steht ganz unter dem Ein- fluss des Seeklimas« W(NO '^ '^SmKttMtmir''* '*'-v«*f«.--*>-' fleucht es ("i I nste Subtroi • Se^^kliran 10 T r o ok e n e s I nl and s klim'^. der innerer Ktlsten^^bene 11 ITciehlandsklima v '•itteljaläst ina V.üotenkli^.n. der V liste Juda SÜdGteppr- (regen- ar^) 14 7 riGtenklim-'^ der ^; üste Sinn.T(re^er frei.^ ' m 140. 141. 142. 14^ 144. r 145. 146. ^ 147. 148. 149. Tiiiroh St-iff- und Fallv/inde entstehen im öebiet des Tiberias- lees wiräfberallen Bergseen rasch auftretende ebenso wie= der schnell schwindende Wirbelstuerme. im Azischluss an Schirokkotage komint ^^lurch Einwehen von i^PMiisoher Kuehlluft gegen die ueber dem Tiberias-See ?aIt?ideB Snd ^it Wassfrdampf «««^^^^i^^S^P^ff ^Ir^^Stae^k^^^ zu lokalen V.olkenbruechen von aussergewoehnlicher Staerke. die be?uecht igten Wetterkatastrophen im oberen Jordantal. Im Anschluss an solche lokalen ^ol^enbrueche 4ird in den Trocken-Cancns der " Sprungs chw all", d.h. die ploetzliche DSchflutmgies Trockenttls durch meterhohe Wassermassen beobachtet« T^er Mittelteil les Jord-iTigrabens «wischen Tiherias-See und die starke Heflekton des Sonnenlichts ^^^J^^^^^fl^^"^^^ oder sandgelben üips^ und Mergelboeden werden Hitze und Lichtf stelle bis z\ir unertraeglichkeit gesteigert. • jjg^ Der suedlichste Teil des Jordangrabens, das Q-ebiet des ^S- Toten Meeres (Klimaprovinz lj>), ist der tiefste und heisseste [ Teil des Landes (Jahresmittel 26^). Die Luft ist durch f die Abdampfung des Sees feucht, aber durch die Beimengung der im See^asser geloesten Salze j Chlor**, Brom- und Schwes felverbiniungen, Asphaltoele etc.uebelidßchend und vegeta?= tionsfeindlich, so dass die Uferlandschaft tier- und pflan= zenarm ist: das Tote Meer. Die in der zvfeiten Ilnelfte der itegenzeit gelegentlich ueber ir^alaestina flutenden Kaltluftmassen stroemen infolge ihrer Schwere in die Tiefe des Jordangrabens und verursachen hier heftige Kaltluft stuerme. Der noerdliohe Cuergraben (Klimaprovinz 14) verbindet die Mittelmeerkueste mit dem Jordangraben und folglich findet man in ihm auf nur 60 km Laenge wie auf einer Klaviatur eine ganze Skala von Klimaformen vom ozeanischen Kuesten= klima der Haifabucht irn Y^esten bis zumtrocken-heissen Vvuestenklima an seirer oestlichen Lluenlung in den Jordan?= graben. »■■•■• Im Mittelteil dfe ses Quergrabens, dem Emek, mischt sich die Feuchtigkeit des ozeanischen Klimas mit der aus dem Jordangraben aufsteigenden Waerme zu einem fruchtbaren Mischklima, dem der Emek seinen hohen Wert als Kolonisa= tionsgebiet verdankt, neben seinen vulkanischen Boeden Der am westlichen Anfang des Quergrabens aufsteigende Karmel (Klimaprovinz 3) besitzt als ein bewaldetes Vor= gebirge ein eigenes Klima, das Karmel-Klima von ausge= sprechen ozeanischem Charakter: hohe Feuchtigkeit der Luft, geringe Temperatur Schwankungen zwischen Tag und Nacht, Sommer und V/ int er, staendige Y.inde. Durch die 2usaramendraengung so vieler und so extrem ent= gegengesetzter Klimaformen auf engstem Raum ist Palaestina auch klimatisch ohne Beispiel in der Welt und ein klimar= tisches Forschungsgebiet ersten Ranges, von dem die Vvis= senschaft wertvolle Beitrage zur Loesung klimatischer ^^roblerne erwarten dgrf • t % ( n^ AI ^mn ^/Vi Arthur djAA ^^4^ ^Wa 611^lHm Se/i^-ulv/A Bö-icis^ y %DL -^ ""— - -'-■ !£9es£SS»=E!SSS: <'._AfHaiW«k n^BuM ,^^,,^^,^,,„^^j,,_l^^^^^^^ pMiayMa— ■—m iii— - - -TliiiMt«— ^iM I Mf^a >.tl»i, '.'.'»i m »' I,«. •'tii' '»;; r»i <• tit !• I » n B.' . , il'i 1*1' -^ 1 1. 1 1 •jji * rfl * t 7 ' ■ff; t , • 11, • .»..•,„ 1. ' « 1 • I 1 1 II i •1 "li # ■••••■ II • ■i»< tt . I'iloll * 1. . ;«"ii , . ."«.Mi, t. . .1 ■ •••! , 1 i, , ,,,.>•••» i . .;«' Ml M ' ' '■• 1 1/ ■ I * • b • I #• < \^^{i 'l(' ' I« >. • * '! }<■ K'!' i IM«! " ii^i! fc i *' tili iJ»; !• mit , i/c) 3fi' »;:• :r.; ii«i IIMI ,>••)• ,111« i «/ M ' ' <«il>> .itital Pin » iilt iSi;!;;!? ijiifii' ir.ii' li t ÜWiii 1" • » kt »» . ;i • lll l»i 1« f I» »>• •; I •• llltl« > %K» liiim: 'lim 'ii.i I :ili if* ■ 1«: fi: ,a iMf '••»' '•<•'•: • • ■! «il» I ■ («1* lll t'ai> I ItIMI« ' ' ' i »)•••> • M.!!!' iik> »••iii'i latkinli f , II ki«i> Il « Oll an ir ■•>■> r^< t|'> I iiii >• rii«ivu • I if;!s 'W IIOIII I •■ •••>'<> II*" 1 ••tu 11« »• • •' I •• >a II II' ii%>if«i «■«•II •■• •: •.. iii»viiiiii>^ • ••■< iiiiit •'•• • I !• • I «H »II -•> • •' ■ ^. ■•IM'* '>lli> • < if ;i •:! •••I»'; ' I iiiKiliao* • I • II f I« « «1 r lllll < .iial« •••'• if.'f lll II» »IIII*! »lilll. <••••' '•'••• • II I il*l» I • :,,,. «IC •Hill**) ••!!! • )ui> (I |i (101 iiiii m Uli«;; I <• • •!! • !■ II I) l!i ■iUiiJL l ^--^ ••■■■r-i&sr.-.v.ihi, II »Il < !•« tl • ' I I 1.^ II' • lll ".S • •üllü • •< ;n:;i!'!!'.5t!! 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At '^M ^M^ f\i-W\X öuaA fvvi=L i(S^\K CsAti^o^ 56rl«^ ir/L//A / \)sWia/i 4-Af^^Ak; / Hu/^ *^ C / •AirLBf OP X L LV 8 r 1 ▲ r Z 0 I s ■omA Sta li a^t irjiMg «pi oa %te •«atfmryt it It at pra« Tha pabM «i tha stera ar« bMoslac iaint«t#4 alth aalt amA ia%o aalt pillan. *Bat hit wlfa loak«4 baak f rta h^himA kirnt k— MIO a pillar «f aalt*« it rlslag« tamlaf §mA tka If) Qa tte Mh^v ritM Ifoaat todfla flrt allM ■afi« irotias ia itc iattrlor« An'AjL alaait par« »alt If) Zb tha aar^ygro#r^a4 of ••l«^iatioa FalMtiao was rioh la forastt« Bacploltatioaiiiaa Mm farastt^itapp#ar tert as vall as all oror tho Haditamataa* Thit pkotograpli •hawt tho tgrpioal rmm Im af a oat^iaaa forott« *Aad skall •eataao tha glorj of his f^r#8t«»« and tho rMt of tho trMt of his fortat shall ba tww, that a ohiU My writo thn*. Im 10/18 17)0ao of tho tOOO *Iarot**«crottoo ia Palootlaoi "AaA ho ooao tD th» ohoopootoo hj tho aaj whoro wao a oaTOf aad Saal «aat ia to ooror hio f oot| aad David aal hio a« raniiad ia tha aidoa of tho oaro»* Saal S4/k 18) iird*a'-oja Tiav olTtho Palootiaiaa aoaataia raagoot Tho oaoo foroatod hj^ghta aro Boa bara« ^Bnrl^ pir traot for tho oodar ia fallaai hooaaoo tho ai|^^ aro apoilodi hovl» 0 /• muco of iaahaai for tho foroat of tho riatago is OQM doaa«* laah U/^ 18) A roforoitod part of Palaotiaot tho ''Balfoar Foroot*« 80) Qao of tho aaay taa^pa iMLoh uatil raaaatly aado tho plaiaa of Pialoatiao aaialMhitablo* Today all ^t thoa aro irrigatod aad tha «alaria*iafaatod hoa hara baaa aataaarphaaad iato fortilo fiolda« tl) *ror thm Urd tbull Mitfürt Umi 1» will Mitfürt all k#r «Mt# ylaoM« «ai Im vlll mk« wlld^niMt lik« Um^ aai ter «M#rt 11k« th« g^r«« of th« Ur4| joy aad gla^A^tt skall %• fouad tlMMlm» tkinkslTiact Md tte ▼•!•# «f ilodjr*'' Im Sl/k ) S«(gMti«ui Vy tti« avtkior for tte irrlcatioB of Falottimot thm wator of tt» Joriam ohoald bo draaa iqp to tho high plaia of falootimo aid rotaralag f ortiliM Hio ilopoo of «10 Dooort of imU. Tho idoa of a oaaal bokwooa tho Hoditorrtaoaa oad tho Doad loa (lowor part of tho plotoro) origiaatoo im Btokiolt ohaptor 47/ii **••• Thooo wator iooao o«t toaard tho oaot ooimtrjt aad go dova imto tho dooort^ aad go lato tho ooai vhLoh boiag brought forth imto tho ooa« tho watoro ohall bo hoalod«* tS) Tho pooitioa of Palootiao oa tho globo* Palootiao^o latitado io Sl^ aorth aad ito loagitado 80^ oaot of Orooaviohi thoroforo ito tiao io tao hoaro ahoad of Loadoa*o» td) Jomoalon io oitaatod ob tho tho oaao OTorago yoarly ioothoraf ao loir Orloaao» i*o» thoy haTO t$) falootiao lioo ia tho yath of a otroag aad itoaiy aiad that blon ooatiattoailj from April to loroahor froa tho Atlaatio to tho Poroloa 0alf • Ao a rooult of thit Hmuiai^ all tho trooo aro aaoyaaotrioal with tho propoadovaaoo of Hioir groath or tho iaoliaatioa of thoir truako toaard tho oaot« td) Tho aigratioa of tho ralaa duriag tho oaaaor ooaooa« Ia oaaaor a high» prooooro o«itor of voool air prorailo oror tho Atlaatio» Thio Ijort—a ovor tho Aioroo" diTorta tho oyoloaj^^aigratiag alaag t|io Oalf ttroaa froa Aaorioa to tho laot toaaHUi aorthoralaropoi tho Hoditorraaooa hao ito diy # m t7) TlM algimtloa of \k% mlai duiliig tlM wlmt#r ••asoa« In vlat^r tte %«• ooatiaMit« (lorth«) Ifrioa aad (l^rtttnih») lUMf« ar« «old^r thui tiM th«A a ouull •ImuumI #f «am mir (Um frm%mwn) AirMta tka •yalojl ^^^'^ tbt IMlitarraaMUii FalMÜma ha« Ita ralaj •< •a« 18) Aaaml dlstritetiom of mim U PalMtUa# Thm raiafall Im »alaatlma «taala that ot Pramaa er Amatrla« Bat it la «Mvamly dUtrlVataAi aight atmtlM ^ aestlmmaaa drjr vaatharr mll tlia lalma aompraasad imto tkraa aiatar^amrttia • 19) Tha aaamal ralaflall gmdoallj daalimaa trom morth ta aavAh amd likavlaa tttm vaat to aaat« 80) Tha alamdjbarata am tha vaat alda af tha Jardam Tallay • aaaaad \j tha aalUalam af idkia vaatAdJuda with tha hat dmp alr orf%r Laka Oamaaarath « ara aotariama« "Amd thara aroaa a graat atam af vlad^ amd tha amtaa baat imto tha ahipt •<> that it maa aov Aill** Mark d/BT * Aa ia apyarioat froa idiair mada af origim thaaa aloudjiiarata atrika amly aharpl/ llmltad araaa* *••• amd I aaaaad it ta raim apaa aaa aitf aad aaasad it aat ta mim apaa aaathar ai^i ama piaaa «aa raimad ayam« amd tha piaaa wharaapam it ndaad aat witharad«* Aaiaa 4/^ 81) Dua to tlia paouliaritiai af tha aaumtryt aatraaa alimatia aamtmrtt ara ta ha fouad alaaa tsag togathar im Palaatima* Jkraaalaa « 2400 faat abara aaa laral • haa almaat tha tama aliaata aa Odaaam» ahila Jmrlüho • omly 80 milaa aaay hat 1800 faat halav taa laral • haa a aliaata aimilar to that af Ihartaam ia tha 8adam* 88) Tha drjrlmg aat af tha iqppar lajar af tha aail dariag tha lamg mimlaaa aamaar •aaaam acapala tha plamta to drill lamg roata imto tha moiat daptha« Tharafara axtrasaly long roata ara a aharaatariatia af Fialaatimlam plamti« A atoma aak» plamtad hy tha aathar im a llttla f laaar patt ahaa tha f irat laaw appaarad alraady had a root itaalTa faat^langi / • ü M) Tte fif-trM it thm ttaigr tr«« ypu sm in th« •p«i ot ••atoa that has larfa grata laamas« Thls •aoaptioa It Mooant#d for by tk» •xtmordlaarjr laagth of tlit roots« Tte root« of a flg-trea v»ald rMtah f tha top «f a iixtMn-at^ry bulldlag Amm iknngh all tha floon lata tka basMiat« 84) Pialastlaa ia tha aattra laad of tha ollTa-traa. Tha raaaaai Falaatiaa affara praalaalj tha paradosiaal aaadltlaaa faTorabla ta tha gvaath of allTa-traaa» aaaalx^thi dryaaaa of tha daaort aloag alth tha haalAity af a oaaatal allaata» aauatala tarraaaat ohalky ioil uiA laag dimaa*aat aaaaiar aaaaoa« In aa athar plaaaa do ollTO-traaa groa to bo aa largo aad aa old aa hara« Tha fiahaltaaly old oUra^traaa la tha Sardaa of dothOMMuta ara aappaaad to hk^wm aitaaaaad tha aaptara af Ohr tat • U ) Tha alia af tha plaata dialidahaa fraa aarth to aoath ia praportiaa to tha daaliaa ia tha hcaddltjr» la othor ooaatry aa alaarly illuatrataa tha ralatiaaahip bakaaaa thaaa taa fiaatorat 86) Ia tha haaid aorthara part of tha aaaatry ara tha raaadaa of tlio foraata* Middla Falaatiaa la oararod with baahgr daarf faraata (: Ia tha drjr aaath tha ragotatioa haa dviadlad to atrophla ahraba« iaat ohia). 87) Tao photographa of tha top of tho aaaa daaart plant» a) ia tha aoraiag araot and atroag» b) at aooa.thirity aad liap« 88) Baa^j plaata aaaaot aadara tha opaa daaart bat aaat aaak tho aholtor of aaighboriag plaata* Hara ia ahaaa aa iataroatiag aiabiaala af a ovmmik^r alth a laavalaaa daaart baaht • » 99) Th« thlitl#«tell it Ml tiM^lt #f vTtm% aAaptati«i te dM^rt •oaditlttM« the l0mT9« \mrm ImrArnnmi lato m#»dlMt tlit braatliM ar« •hor%«a«A W^Mm tutIih« ^tgrtt aad th# stirfM« it r«d«e«d a« sneh aa paaalbla« Tha whola plaat haa baooaia a fartraaa« 404 WuKf plasia a?ada tha arid haat Vj barrawlBf imta tha aartlu Tha baat kaaam af thaaa^fagl^Taa" ara tha bulba« Tha Hlddla laat la tha Und af arlglm af biaba llka hyaalBttet tallpa, aaralaait flrat braaght ta tha «at bjr tha (r«aadara# Tha Llliaa af Fraaaa aad tha Datth tallpa af Halkiad aaaa fiwa tha Baly Land» Siaaa thiratj amiaala dig ap tha bulba in tha apaa aaaatr^/tha aarrlTiag mm§ grow Im alafta^and that ia whj Palaatiaa ia tha laad ahara *tha ttanaa blaom*« 41) *Tha laai bataaaa aaa aad daaart"« Ploriatia azt anly tan Bllaa apart 4t) Tha plala af Sharon wlthaat roaaat "Haw laag thall tha laad Baanit* Jar«4, 4t) PlTa jaara latart *••• aad tha vlldamaaa ba a fndtfal flald*« Jar«St 48) tand-dimaa naar Baifat a) darlag tha flrat yaar 4f aattl< yaara latar. ktt b) tvalTa 44) *••• aad whan aha aaw hla that ha waa a goadly ahlldt aha hid hia thraa aaatha Aad whan tha oauld aot laagar hlda hia^ aha taak far hia an ark af bulraahaat aad davdbad it vith aliaa aad with pitah^ aad pat tha ahild tharaiat aad aha Uid it ia tha fUga by tha rlTar't briak"« Ia t/l^S r » iS) *Aad whtn th« d«v that lay «m goa« uf ^ tq^on th« fae« of tha wildtmait th#r« lay a tznall rouad thixi^^ aa tBHill aa the koar froat on tha groujQd« JLx2d whan tha ohl^dran of laraal aaw It^ thay aald ojta to anothar* Zt ia for thaj idat aot wkat It «ta^t • aad thay fatharad it arary aomlag««« aad Mhm, tha aon «axad hot, it aaltad^t» aad it «la lika aariaadar aaa^ «kl tat aad tka taata af it waa lika mfara aada with homay*« b ItA^aUftXfSl T^daj yott aaa atlll fiad auaa ia tha daaart* It ia fanMd irtiaa paraaitaa lay thair ag|a im aartaia daaart boabaa aad a haaay lika aap drapa yat af tha puaatara aauad* Tha aap flalliag to aarth aiaglaa with tha graiaa af aaad iata a avaat araably ai^atanaai MaBoa« 46) *Por tha day of tha Lord of haata ahall ba upaa ofoiy oaa that Ia praad aad lof^^ aad apoa araiy oaa that ia liftad apt aad ha a lall ha broafht lavf aad ttpoa all tha oadara of Labaaaat that ara high aad liftad api aad apaa all tha oaka of Baalma*« Za t/l2 47) Tha aaadlaatiaka ia Soloaoa^a Taapla wara aodolad aftar a thiatla groaiag oa tha fiolda of Palaatiaa« 48) *••• ooaaidar tha liliaa af tha fiald» how thay grow« thay toil aot« aollhar do thay aplat«#" Matth 6/l8. ^ Thoia ara ao "liliaa of tha fiald" ia Palaatiaa« Lilloa aaro firat aultiimtad by tha Paraiaaa durlag tha Middla ▲gaa« Tha f lawar ia qaaatioa naa probably Um aaraiaaaa» tha tallaat aad aoat daaoratlTa floaar ia tha fialda» 49) "Aad whaa thay had plattad a araan of 'ttioraa^ thay pat it apaa hia haadt»« latth t7/29. « Tha qiaMtiaa irtiathac tha Nroaa of thoraa** aaa aada aat of braaahaa of tha ahrabt^tlaaa t#Sfi»8 "Ziayphaa Spiaaa Chriati*, ia folly diaottaaad# lo faaar thaa aaraa ahruba aaaq^ta for thia hoaar» Ita) flu tprlac^ «f tte JoHaa ¥t«PNi Itt) Tte tprlac^ «f tli« Jitrtei W%«Mm TilMialt anB^aiai 18a) *B«teia^ I «iU dp a MW thUgt nov It thall spri&c f •rthj akaU yt aat ItT X will 0rm aaka away im tte wilAaraMt» aad riwtrt ia tli» 4a0ar%*< Xaa iM/l9 MB) TiULMtiM liaa ia tha aath af a ttroag §94 attaiy wiad thtt blawt oantiaiumily trom April to lartmbar fr«a thi Atlaatia to tte P^niaa 6ttlf# As a raault of thi« ^Smiaoca** all tte traat ara aijaaitriaal gnndLag or Üaliaiag towaH th aaat« S8) Laafjr plant« oannot mdwr% tha apan dastrt but aust saik tka skaltar af aaichboriiig plaati« H«ra ia thofwn an intarattiag syahi^aia of a awauabar wiük a iMf lati datart busht 80) Arohaia outtoat ara yat aliT# in Palagtina« Tha Canaanita siill yakat azaa and asaai tagatkar at it farbiüaa kj tha Biklat *Tkaa tkalt mt pl«ar witk an ax and an ata togatkar«** T. tsAo •1) *fhou skalt not «uatla tka ax wkan ha trtadatk aat tka aam«** 1. U/4 :/ I i 1) Th9 Illustration« of th« book begin wlth a mae f of Faleatina where all namef ajsd plaoat, mantloned in the book, are ahown on a graduation. With an alphabetio reglater •rary plaoes mantionad can hm oaally ba foxind« \*i 2) On a World map of Ueroator's projection we discover the surprlsing fact that Paleatixie is the oenter of the world» 8) Also on a map of the ''Old »Yoli^", Paleatine is agaln the center of the world« 4) Even in regard to the "Old Orient" we itill find Paleatine in the center. It ie the axls of the four onoe great world empiress Egypt« Babylon« Creta/kyoene (the world of Homer and of the Philistines), and the Chetiter (approxlmately the oountry wük which is called today Turkey)« It is probably that i oah was a Chetiter« There are innumerable referenoee in the Old Testaraent about battles tha Buffer State Palästina fought against thase four powerful neighbors j From Noah to Abrami against the Chetitori N\ from Jacob to tfoses t against Egyptf from Deboral to Davidi against the Philiatines and \ Grata I and fron Jaremlah to Daniels against Babylon« " t 5) Palest ine lies on the desert sone which corers the globe at this latltude« The land is fartile beoausa XUestlna Is a ■■■■tr ooastal oountxy on the Mediterran^ui« Of the eniire desart Bona reachin^, fron the Atlantic to the Persian Gulf, only the coastal parte er yallays of gib straams are habltable« Egypt and Babylon are really not m oountrlee In tha ordinary sanae. Rat her t; ay ara wlda rirer banks« Paleatine is mora of a sea shora« It la / and that la tha laitmotlv for Ita natural and eultural history « the only passable bridge between the north and the south« between Northern Asla«»Europa and Afrloa^Arabla» It la the Panama of the Olrd World« « V t 6) Conquer^rs and nigratlng paoplas w«nt armr t||it FiiBsma of th0 Old World« At the narrow pass of Armageddon all battlea for Aiia Minor wer« fou£ht# (27 oultural itrata were found In thls dlstrlot) 7) In Palestine we found Important oultural doounontt of OTory nillonnluBi of kept history^ frozn 600Ü b.Ch* onwards« Mo other plaoe in the world ha« an equal reoord» 8) Palest ine is a brld ehead as wall for man ae it Is for the ganera of the flora and fauna« In Palest ine alone and nowhere eise we find the representatives of three entirely dlfferent sphereex the Uediterranaan^ the Irano-Turanlan and the Saharah/Zadian World« 9) Paleetine, a small coaatal oountry betwaan sea and desert, offers the paradoxial extremes s At the nearby Sues Canal (border-line betwean Palest ine and Egypt) the shlps go through the sand of the desert and ••••••• (see naxt paga) 10) ••••and in P&leatlne^ tha cameis, the ship of the desert, go through the saa* 11) Palestlne's geographlcal position makes it to one of the prlncipal eenters for modern resaaroh and tha UniTarsity of Jarusalam is tha only ^nlTarsity in tha world «hieb is build direotly at the dasart« The UniTarsity is dastinad to do impdrtant won in desart rasaarah, a soiantlfio fiald that has baen sadly neglaotad, eonsidaring that one third of tha aarth*s land«surfaoa is desert* 12) 4 profll« of |h« glob« and It« atmoaphtm to fhow tha fon&ing alananta af Oaalo|pr« 18) The oruat of tha aarth (b) Is puthad up tram tha buttOA of tha aaa (a) through tha pro stur a of tha ataamlng maput (a)* 14) Onaa of tha firat ^ialands^ to aoaa out froA tha ooaan waa Mouat Slnia» Today tha ""aiala Irland ** is aurroundad by daaart i aanla« 15) The st rata raraal that Palastiaa was foldad by ''•adimaata" from t|M aaa-bottOB« Tha picture showa Wadl al kalt« a (i Monastary« aaar Jarusalem« 16) 1) Originally, Palaatine waa part of a oontiaant whioh aaaa up from aa oaaaa« 2) The land broke off in tho lATatt and thua, Palaatiaa baoama a ooaatal aoimtry« 8) Then tha brittle laad in tha fouth broka off« Palestiaa waa tharafora diTidad ia a highar part in tha north, a highplaia in tha aantar and a lowland ia tha aouth« 4) Latar, the highar part f broke onoo mora and tha highland waa diTidad pBtt northam Palaatiaa or Galiläa and Ifiddla ^alaatlaa or Samarla aal Judaa« Tha piain batwaan both ia oallad t Plaia of laraal (?) 17) In tha lartiary tha land broka trom north to aouth« That is how tha two parte, Wast* and East Palastiaa, origiaatad* As othar oountriaSt Pslaatiaa alao haa ita straaaa and rirars whioh flow fron tha ialanda to tha aaa« Dua to a flaulti tha rirars of Palastiaa do aot raaoh tha saa bat aad ia this Tallay, fomiag tha Jordan rirar* That ia why wa eall tha rallay tha Jordan Vallay« Wastarn Palaatine doasa't get aay rirar watar and is tharafora rary arid« Only this part of tha oountry is oallad P^lastinai ,tha oouniry bayond tha Jordan ia Trans jordaaia \ ^ '21) The Jordan Valley is th# daepett valley on earth (1200 feet belew sm lerel)« The Upper part of the Jordan is a lake^ Lake Oenaareth, where the Sermon of the Mountain f wai preaohed. Ihe Jordan flowi to the South into the deepeet and aaltieet lake en earth» the Dead Seai oalled Dead Sea beoauee no aniaale oan lire in it« 24) The Jordan flowe through the Jordan Valley in ounree« Ae t^r ai it vatere the (round, the soll ia fertile« 25) Lake Gensareth ie aboundixif in fish (The Drauf^t of Peter)» In the baokgrouad ie Miunt Hemon which is snow oovered almost all year round« >- ^ 28) Its lower couroe i6 surrounded by phantaetio looking ehalk hille« 21) The Dead Sea is not» eontrary to oooaeional reports» drying up| aa a aatter of imm reoord it Ie rieine ag&in« The palma on the ahore of thie eea aequlre a eruat of aalt and build the pillari of aaltt ^'But hie vife looked baok froa bahind hin» and die became a pillar of aalt"* Oen 19/26 On the ahore ia the fire nilea long Uount Sodom» almott pure aalt and there are nagie grottoa to be found inaide« 27) In the earllor pariod of oolealtation Pul^ttla« was abundant in fbratt, suoh aa tha antlra Sphäre of tha Madltarrtnaan «aa# Rsaaladart of tha old forattt aan still ba 8san in tht dsapar part of Bortham Palastiasi» "•••and Absolom roda apon a Mula , and the mule want the thiok bought af a graat aak^ and his haad oaught hold of tha oak^ and he waa takan up batwtan the hearan and the earth] and tha mala that was under him want away". Saiall 18/9 28a) Exploitation mada the fbraits disappaar hera as wall as all OTsr tha Meditarraaeaa and all that is left are treai of worahipi '••••and uader OTary graen trea, and under erery thiok oak^ the plaoe ahere they did offar swaet saToar to all thair Idols«" Ks 6/18 28b) Rernaindere of a out off forest. "And shall eonaine the glory of his forest« • «and the rast of the treoa of his forest shall be few« thct a ohild nsy write them«" laa lO/lS "Then said I^ Lord« how Icng? und he answerad, Until the eitles be vaated without Inhabitants^ and the houses without nan« and the land be utterly desolate« And tha Lord hara remoTed man far away^ and there be a groat forsaking in the midst of tha land^ Bat yet in It shall be a tenth and it shal^ retum, and shall ba eatenj as a teil tree« and as an oak, whose aubatance is in them when they oast thair laaTaa^ so the holy seed shall be the cubfctanee thereof*" Isa 6/11-13 These lines ahow so Tery well how important natural hietory is for tha uaderstandiag ot the Bible« There are some «fistakea in the translationt 1) There ia not suoh a thing as teil tree in P^loatine» 2) The oak trce do not east their leares in Palastina» 8) Tha original does not say that it loaes the laaraa (isaiah knows the oountry Tary wall and doasn*t inake any mistakes)« 4) One oan^t use the word'aubstaaee" beoausa thia would be an anaohroniaa« Isaiah is no sp sophistiaatad philoaophar but a rary almpla aan who talks olaarly about thinga ha §%%u arary day« And it eama as it waa prophasisad (tha photograph proTOs it) s tha trees wäre aut off with axes and the stuapa renaiaed and "these stumps will be the holy saeds" out of whieh aaw trees will grew« 29) The fata of bare aountaina« 1ha rainwatar flowa aithar unusad\o tha rallay or trieklee the olefta of the mönntaim^ foraing oaTas by rinsingVut tha solTsbla 29} Th« fat« of bar» Bouataini« Iha mlamitar flows althar unutad to tha rallay or trioklas throufh tha clafts of tha aountaia^ formiaf oaTaa by rinaiiic out tha soIti part« For thit nason traa will aot grav naar tha top of tha moantaiaa« Tbay aoTad doim toimrd tha rallay« 80) Oae of tha 2000 Karst (rottoo in Pilastlnat "And ha ooma to tha thaapootaa by tht way, whera was a oara; and Saul «ant in to oovar hla faati and David and hii m( ramainad In tha sidat of tha oara«*^ SamI 24/B 81) "Howl^ Fir traa; for tha cadar Is fallani baoaaaa tha nlghty ara ipolladi hmrl, 0 ye oaks of Bashan; for the forast pf tha vintaga is oona down.^ Zaah.ll/2 32) Batwean tha stonas the aoil is f«rtile« Hara 37 treas grong planted into tha bara ioil» 38) The raftforastation of Palastias* Bxparta pradicted it and ten yaars latar na aaa a baautiful forast on a fomarly bare hill« (ihls ia part of tfaa Balfour Forast ahich was plantad in Lord Balfour *s honor)* 84) Thara is planty of watar in Palästina« In tha mountaina wa find thraa strata of sub« soil watarj ona tha ooastal plaina we find two* Wa find graat araas of narah watar in tha vallays dua to the iaability of tha bara mountain slopas to hold watar» Tha aatarsof tha Jordan also oontributsK toimrd the fertility of tha aoil« Balaatina naeds a vatar aoonony« S6) A poirer Station ntar Tlterlat« Th« baslBning of vatsr aoonoMir« 86) **Sharoc Is llke a wlldarnasai and Baahan and Caraal ahaka off thalr fruits*« laa S8/9 "Iha wlldamafia, and tha lolitary plaoa» ahall ba flad for thani and tha daaart Ita 88/1 ahall rejoloe^ and bloasom as tho rosa« 37) *'For tha Lord sha 1 oomfort Zlonf ha will eosfort all har wasta plaoaai and ha will maka wlldameat lika Edan, and hör daaart lika tha gardan of thb Lordf Joy and gladnaas ahall bo found theraln« thAnk;giTingi and tha Toioa of nalody«" laa 81^ 38) Suggestiona by the author for the irrlgatioa of Palaatlna. Tha idaa for a aanal batwaon then Maditerranaan aud tha Laad Saa ori{»inatas from Ei^eklal, chaptar 47/8 **••• «These water iaaue out toward the eaat oountry^ and go down into tha daaart, and go into tha aea; iriiieh being brought forth into the aea^ tht^ m^t^ru an ahall ba haalad." 9 • 46) Tha eoastal plaia (top llaü) haf about tha sama hxadldlty all yaar rouad^ JaruaalOTi^ howarar, on tha hlsh piain (botton llna) ia oloaa to tha daaart and tharafora dry in aunmar» Jaffa and Jamaalam» only 40 nilaa apart^ hara inapita thair aiailar temparatura a rwy diffarant alinata* of 46) P^laatina*8 eliaata is rulad by a aouraa, 2000 ailaa awayi tha atmoapharia praaaura oantar of täk tha Atoraa in tte Atlantia# If two plaaaa haira tha aaaa ataoapharlc praaaura no wind ia bloving« If ona plaaa haa a highar pi aaaura than anothar oaa^ air ia atraaainf fron tha praaaura obiAt to tha plaoa with lavar praaaura« Thia partlaular norasant of air ia aallad wind* 47) In aunaar tha Atlantie ia aoldar than tha oontinant of üfrica (Saharah) and tharafora high proaaure of haayy oold air is orer the Atlant lo« Thia praaaura oantar is oallad a maximum orar tha Atorea» A low pressura ia over not aoutham Asla (Minimum orer the Paraian 3ulf ) bacause tha hot air is ll(!;ht and riaaa« Thara/» fora all auiuiojar long a steady cool wind is blowing irom tha maxinum orar tjßm 9 Asoras towards the minlmum orer the Parsiaui Gulf (Suamar monaum)« 48) Dua to tha ataady winds from tha waat all planta laan toward tha aaat« 49) In T/intcr the Saharah ia oaldar than tha aaa and tharafora tha maxisua of tha Asorai noraa aouthward orar tha daaart« Tharafora^ thara ia no wind orar Palaatina« « Thara ia wothar oold*aftr«aantar orar Ruaaia« Batwaan thaaa two muiüiubi, iVlaatina ia in a low»praaaura«ahaiiial • Through thia ahannal tha wintaraina mora from tha Atlant ia orar tha Madita rranaan« • 50} Palettlne*8 raini origlaat« Ia North iMorl«a or b# •xa#t« in H«w Fouadland* 1Qi#n the Oulf «troam oollides wlth th« oold Labrador strooM tho raiai mort wlth tho Oulf •troaa oaitmur aa oyoloiioa* In auHAor thoy ean't mcto aa f)ar aa Paloatina baoauao tho BaziAUM oror tho Aaoroa tuma thon northvard* Thooo aro tho ausnar raiaa oror thf Atlantic 9 England oto« 51) In fall tho aaxlKiai oror tho Aaoroa moroa aoath and thua tho oyolonoa roaah tho Modltorranoan« Now It atarta to raln In Faloatino« 52) It itf surprlsing how regalar the arrlTal and aaiount tt of raln^eyolonoa aro« In Ootober and Norombor (aa tho Blble aaya it) they ooaio firat from tho aouthi lator from the wost. lato in winter the cold wind are coming from the Cauoaaua« bringlng snow and first» It oould therefore hrpp^r at Laster what Jo'hn roportt in Chapter 18/18i"AzkI th© sorvanta and officer« atood therrj, ifho Imd niiiie a flro of coalet for it wa3 oold; «uid they *araniud thciaselveg, and Pci:jr stocl ivlth them, and warmed Vilmsolf»'* 58a) A rain ohart of Paloatino« Thoro ia ao mach rain in Paloatice aa in Parif or Vionna« EowoTort thoro ia aomothiag vrong with tho diatribution« The ontlro^qnota^ of rain for a yoar ia oomproaaod lato throo montho in wintor« 58b) Tho Biblo ia aluaya rights Wo noTor road prayora for "rain" but for "ftain in ita duo aoaaon^ tho firat rain and tho lattor rain"« "Lattor rain" ia tranalatod incorrootly^ bocauao it ahould road "tho laat rain"« Tho rain in Jannary aad Fobruary ia auro to oono« But it ia important that for aowiag tha oarly raina (Ootobor) aro on timo, and for riponing tha lato raina« f I 54) Tha dlatributlon of ralA ia Tarjr intaraating« Thara ia laaa and laaa rata tn north to aouth and alao trom waat to aaat« 56) The oloud burata on tha mmkxk vaat aida of tha Jordan Vallay ara aatoriona« Haras the ipaat wlnda hit tha hot and daaip air orar Laka Oaaatarath« fAnd thara aroaa a graat atorm of wind, and thaJanc mtraa baat l&to tha ahip^ ao that it naa now füll*» Mark 4/87 Cloud burata aar oeour juat on ona amall apoti ^•••aad I oaused It to raln upoa oaa oity and oauaad it not to raln upon anothar aitjri ona plaaa imu raiaad upoa, and tha piaoa «eraupon it raiaad not witharad«* /^oa 4/7 B6) Dua to tha paeuliarity of tha oountry, axtraaa aontraata llya oloaa togathar ia P&laatinai Jaruaalam and Jariaho ara but 20 milaa aparti howavar» Jerualaaia ia 2400 faet high, Jerioho 1200 faat balo^ aea leTol* J^x-udalem hae the aaaM oliaata aa Odaaaa, Jarloho aa Khau^oiaa in Sudan« 9 67) ''The Plauts In PhiUttiiia" deMrlb#8 firtt of all hofv plant lif« Must flflit •Ight nontha drynaaa« Tha flght la dona balav tha aoil aurflaaa bj tha roata and abora by laaraa and bloaaaaa« ■; 66) A daacription of aoaqpMt and laaaa^ of llsht aal dark aoll follovn« 69) Ho atona-plnaa grow on tha white ohalk aoil» Piaturea ahowiag atona-piaaa are not worthy of belief* If scaieone mrites about olivea in Sen'>n, we know ha doaan't know what he la talking about« No palm treaa grov on aenon ohalk ioil betwaan bethani*! axid Jeruealem« «^ohn*8 report that tha people toattarad palmbranahaa iriian Christ abterad Jerusalem is not worthy of balief aithar» No other Svmafeliat « reporte it# 60) Paleetine^B seil is so dry that no water can etay in the flret (higheat) atrata* In suamer no plant with ahort roota aan bloom, for inatanaet oorn or sraaa» Planta growing in Paleatina muat hare Tary long roota» 61) Long roota are a aharaoteriatie of plante in Baleatine. A atona oak» plantad by the author in a little flowar pot had^ after tha firat laa^a had appaared^ a root 12 feet long« t f 52) The pioncertrca in the r««for«statioa of PtaLlestia* i« tha alapp« mr J«ru«aX«m piaa (pinus hal#poiifla)« Ihls tree ia its firat jraar kaa mora aod daapar rocti than aay othar trae« Ihara ara ao traaa in Ftilaatliia that hara onl/ tap roati, aa tha baaoh« Tranalationa mantionine baaoha mr^ inoorraot« 63) The flg trea la PalaatlaaU only auwnar traa wlth big laaraa baaauaa ita roota go iray down» Tha roota of a flg traa would raaah froA tha top of a alztaan atory bullding down through all flaora to tha baiamant« We alao find vira beoaune its roota reaah vary vdaap« Wa find flg traa and Yiaa no laaa thaja 86 tlaaa pairad in tha Bibla. 64) Palf)8tine is the hoiaeland of the olive. The olive likea ohalky aoil« tha hlghland, to ba ao cloaed to tha s&a, tha dry air from iha daaert and a loug hol ausiner« ' 65) At no othar plaea do oÜTaa grow ai big and aa old aa in thair homalaad Falaatiaa In tha Oaxxlan of Oathaanana thara la an old oliva traa undar which Chriat waa auppoaadly takan |Bk priaoaar« 66) Tha hanging laaraa grow aarraw to aatah aa faw auaraya aa paaaibla« (Olira) 67) Tha laaTaa grow anallar, tha branahaa ara morlng togathar^ tha aun trlnaa tha tr9^9. Tha goata do thalr ahara aa wall aa tha aand» Tha raault la a dwarf flora* # I 71) Hot vörjr gretty but praotloalt Th« plant of the desert cÄn't nmirlih it« laarMf all that^a Imtt are tcna laarM idiioh ratlra aoMpiately behlnd the woodan g^te pf their many branahaa to protact thanaalTaa agalaat haat« dryaaat and anlaala. Thia typicaljot deaert shrub li aone hundrad ytara old and hia roota go down Muiy handrad feet« 72) Eavlng no laaraa laft, tha shrub get« tliriaty undar tha haat of tba daaart aua« a) in tha momin, b) at nooni thrlty 78) To avold the haat, tho plant crawla into tha ahadow of anothar plant« Hara wa nee a ahadoir^aynbloala of a ououuiber wlth a laai^alaaa deaert buah« 74) A perfeot adaption to the deaert milleui DiabaffC?) Tniatle fvom tlia Jordan Vallay* Ho leaves^ only prloka^ coneentrated on tue smalltat poüsible jfiif apaoai a plant fortraaa« 76) Tha laat aaoapa frcm dryaaaa la fliglht* Many planta flad into the aoil« That ia^ for izutanaa^ tha origln of the onion« The onion ia a plant «hioh ratiraa into tha aoil to «ait hara tha damp aataon« Than for a ahort lAiila it aonaa on tha aurfüaa with ita u bloaaoBia andbiAian it gata hot again, It ikdaa* Tha Mi dla Baat ia tha homeland of all bubXoua planta auoh aa tha hyaeinth^ tulip« aaraiaaua« Tha aruaadara brought all thaaa planta to Europa t Tha 111/ in tha 0oat of arma of tha Bou^bonai tha tulipa of Holland oama froai the Holy land. Uungry and thriaty aaiaala dig out tha roota I that^a nhy ao little onions are found right In tha ± opan bu uanally betvaan atonaa lAiara aniaala oan*t raaoh tham« It ia a graat aurpriaa to nany riaitara to aaa ao many ^atonaa bloosing" in P alaatina« w i 75a) Paleat':i6 Is the oaly land irtier« without bolng oultlvatei the«e thre« tr#«i are growlngt The fpruot froa the norht^ the oypresi fron the Mediterraneaa and tlie palm tree from -^frtca« 76) The land between eeaa and deeert« Florletle extraaea at tan milea diataaee« 77) The piain of »^aron idthout roseat ^'How lonf ahall the land aourat* Jer«>4 (T) The chauge cf tue country. Piain of Sharon In 1930 and 1935# ***»«and the wllderneee be a frultfUl fleld." Jer.52(?) 78) Dunes near Hali'a««»«ln the fir^t year of aettleiaeat •••and tw«^lTe yeara later« 78a) The flr^t ard rooet important discovory of eolence in Palöstine iNae the dieooTery of tha orislnal nheat plant for ahloh eeience hae eo long; eearched la Tala* (alio ef barlay and oate)^ Naarby Mavmt Ararat la the only plaee in the world «hera wild whaat groat« Te knoa how to plant and eultlTate nheat muat have baen diaeerered there • 79) The apple of the Paradiae nae ao apple beoauee there wäre ao applae la antiqalty« Also the apple of diaeord of Erie and the apple of Aphrodite were no applee« Bvery large juioy fkniit naa eallad "apple*'^ It waa probably a quiaee^ the beat liked fruit of aatiquityi it ie not rary likely but poaaible that it waa a poaesraaate» 9 1 eOa) The hiotory of wlne ia vcry lnt«redtinc« TLe grapo of all plant t i% Vtkt most frdqueatly Oi^ntloxied in the Bibl6 (56 tlass)« Its hGoo^land is tka 8outh#rn Cauoasttt, iwhere Noah landed. ^'^d Noah bogan to b« an huibandsan, aad he plantad a rljMyard*« Gen 9/20» The semitlo name for wlne ia Jajlnt Tha Graaka of Hour'a tina Itanaad from the Semltea how to oultlrate grapaa and eallad It Tajin^ latar tha ward daralopad to Toinoaj tha Roaana ahangfd it to Timaa^ the Franah to rln^ tha Garmana to Waia and the Bngliah to vina« nie grapa«»viiia tra^elad from Palaetine to Greaae^ front thara to Italy^ to Spain, to IVanea and ^armany« AAarioa^a Tina wae izaprtad froa Fraaea« California' 6 Tvine i« therefore Paleetine's grandehild« But tha timTalliag atary !• not finished yet» New irlneyarde were plaoted in Paleatine ia I&IO* Aa protaetiaa agalnst 7iae«lloe, California aent yinee which were Inixune to thia meunuoa* The good Tinee of modern Paleatine are ohildren of California *a brande« iMaigimtiaa 1900 b.Chr» and ra^ixEimlgratian A.D« 1900» 80b) lli'Zl^r put her ohild under the alirub &kih: ^ijid the ^^atar Y^as sprrat in tha bottla. nt A and ehe oaat the ohild under one of the ahrube»^* Gen 21/ 16. The orij^ioal taxt oalla it more eorreotly "•#xmder ona of tha eikhia"* Tha ahmb aikh ie the only epeaiae brooa to graw in the daaart aorund Baarehaba« We atill find manna in tha deaert« It developea if tha aanna^louae auddealy attaaka aoma daaert^ahrube and dapoalta thaia ita egge» A awaat aap dropa froa theae apote where the aanna^Iouaa atung the ahrub^ foxaiag little aruaa aitii tha daaart aand on ahioh it falla« The aun aalte It and tha worma ooaa forth« I Chrittianity and Judaitm hare beon tno of the most powerful influ«noat on Vattam olTlllEation« splrltually anf politioally« Thls is at trua as at an/ tine in the past 1900 yeart« Chrittianity is fighting a stem battle againtt the nev paganism •pon8ored by Hitler and the Jews ar© struggling agalxist a porsecution as terrible as any in thoir long hlstory of periodic daeolation* Both theeo stran^^ely powerful Influenoas in the ttory of Europear and Weatem culture have thelr orJgln in a small country called Palestine« Thie book teile about that oountry in the oonvinoing language of scienco« It «howe \i8 hoir Palestine came to be the eource of theee powerful streams that have so greatly influenced the lives of millione of peeple of every raoe and oder» It is a natural history of Palestlne and for the first time provides us wlth an inter- pretation of the land itself irtiich is the setting; of the blblical story, not the coimnon heritage of Vfestern oiviliEation. It is written in the light of modern \ scientific research but in simple language, easy to read and never dull* \ The past ist brillantly illuminated by the research and thought that has gone into the preparation of this work# The result is a most stimulating book, interesting alike to the rrdinarv reader, to the Student and to all thosp who have a special interest in what is "the Holy Land" — • to so raany millions« v ■ ' \' \ /o 5»/ Mti-f-fx^ j, ^^dt^ //. /2 ^V^i^xZ //. /J ^. H^C /c^ ^^<^> .^ 7 4^ J^ yil' 'II > »' / ^A<'^i, T "^ 7- ^^. p^' 3»v.,viif /r 7^^ c(. ^t^.'^^'ic^u^ A A( /%^fi»^*^ ^X./,^^ ^ I ^ j 1 ■ f-.».,. fe \r*^ \ n u \\\-k ^1 • // JJ '-.VÄ^ / - a . .A. Ä i 7 J7. /miut.*^»^i hJf. .<•-. ' F^^ ■4^4^ /äi/i^ ^ 7 . /f^. ^ ^^ .^:^e^ M z t^h V /// j/ f^. 0 jiiA yv t •t^^C il *i L £.A •'•^•'•^ tJC^ *-<^ ^- ^ A^urTi d^a^ät^e^(c^^ / J ^ii?//. JL. d /. ^i ^ ^^^ '/> ^•/<<.i»^Ä4*'»/ ^t^J^U\ • \^ T /^fiu^iCrAA,'rr A. //t^- Uf i^«^^/^^ uIm^A'^^^ j. S^<*y» J/a I 1 y^CY9^ ' / ^ /// ■70: i «f>^ / A ^. / /. X ' — 7^ ^ / .-^ / ^ /- T ?^// /sr '., / J/}^ t, (/A^iT/^ y, .^a^fe^, ^f(s.y'i:^t-.^^a^,^.ju^. / p^i„ 45J^ X ^//^-/^ « /-• Macmett# ISRAEL S* [^/Da stritten die Konica der Eanaanltar au Taaxxaoh an ./asaer MegrlddoSi aber sie siegten nioht^ denn vom üiianel \7arde wider sie geetrittea Richter 3f 19 • •9/ "Da "brachen auf ai;|,e Brunnen der Tiefe txnd taten sich auf all@ ^''oneter deie ^Slmm^le« Da kam die Sintflut« ««und die ^^^asser wu^^liW und daa Gewäe- . ser nahn überliaxid auf dreien g dass alle hohen Ber« se unter dem Himmel bedeckt wurden** • r *? *it (itittelalte-^-liches Bild der Arche Noah) '^Ba gedachte Gott an Hoah und an alle Tier und an alles Vioh^ das mit ihia in den Laste:: vroTf uud Hess 7und auf Erden kern«» neU} und c.i@ Wasser fielen« Und das Gew&sser verlief sich von der I3rde iu.uer nehr und nahm al) nach hundurtfünfsig Taljen« Am siebzehnten Tage des KI&h^'^i^iLaittülLfS siebenten Moncts liosq IHK Dich Cor K-öten nieder auf dt e Cobirge Ararat«** I Cf 1,3,4, .*»*»rxich und bri^ch oo und >?ab davoz> den Jünfjorn linoöpracht Ilehnot ua'l enootj das ist mein lioib« und er nahm den Kelch xin& sajte den Se^onsspruch und r<^ichte ihnen din l'/ein und opraciii Trinl-o* alles darG,U0, dac iot ::ciii . lut doo Heuen TeBtaments,..« i:at4h.26, 26 (sav.l3 von S.Karoo.Toucüig) • . "Noali a^cr fing au raid u&j^d elu Aokertaann. tind pflansste ./»inbex'c^e* Und da er von den '"cf.n trcoik, *v;ard ex trxmken und lag; in dar iiütte auif.ddeokt" I 9, 20, 21« ..,.i4i"Hmt^' I 45, 11 uaj* S#ll/ '^In dritten .ioxxat nach dem Ausr.ug* aus Aegypten kamen sie in die Wüste Sinai und la^^orton sich ^;ö{rQi^t^bo? den T>^vcß. TJnd Tose stieg hinauf tind der Herr rief ihm vom Berge zut üo sollst du sagen zu den Hause Jakobs ••• S#12/ fllosea Jufrend) ^Ilehint von dos Landes besten Früchten in eure Säcke Balsam und Honlg^ 'Urse und Llyrrhe, Bat t ein und Mandeln« «»Da m&cbten sie sich auf| zog:en / nach Aegypton und traten vox* Juseph»** (^ioeoc grab) '*Und der Herr redete mit l^o se x Gehe i.uf das Gebirg^e Abarla auf den Berff NebOy i^'ogenüber Jericho uliu Schaue das La^d .Kanaan# ••Und stirb auf dem Berge« ••Barum dauo ihr euch an mir versündigt habt«««8ollst du das L€Uid vor dir sehen, aber du sollst nicht hineinkommen^** -. -« .^ ^^ • •14/ ^'Sie wanderten durch das Land jenseits des Jordans und kamen an den Se« Generzareth und wandten sich dann nach Süden gogen den Salzsee und Barnen in das Gebiet des Königs Og von Basan^«»Seine Städte /aren fest^^^Sein^ eiser nes Bett zu Ha'bat Anman war neun Ellen lan^ und vier Ellen treii«" V 3,11. ^n: "^ ^ 2 ^ 3.15/ S«l6 saa/ S.19 S,20/ S.51/ S.3I **Da 11«88 d«r E«rr Scb.wtftl und Feuer TBgnmn von den Herrn von illmiael herab auf Sodon und Gouerra. Und kehrte die Städte um lud die gv.n2e Gebend und alle Einwohner der Städte und iraa auf dem Lande cetraclieen war# •• t ia ^ü oc 1 l7f 24^ 25# ''Und ea fiel oin ^oßeer Stern rem Himmel ^ der 'brannte wie eine Faohel und fiel auf den dritten Teil der Vaeeeretröme und über die 'Jasserbrunnen* Und dor irame de^; Sterne heisa t wermuii und der dritte Teil der V.'a.oer vrard »ermut^ und Tiele Meneehen atarten Ton den Wae- aerny v/oll eie waron l1iP%itter (^worden**» - Offbg^e, lO^ll^ ■^_m«">» S«17/ "Siehe da den Behemoth| den ich neben dir gemaeht habe) er frieat .i^U- •»SchwefQl und Feuar rOi^en vom üiromol herab auf iJodoa uno ffomorra und Learto dit. Stäöte um vuid die QiJi'/^f^ vre£*end und airij Bewohner ttnd alles wr.o auf dem Lande gev/aolisen war#** I 19f X>A 24 8^22/ /'Blick auf 2U Zioni der Stadt unserer Feete# Deibe Augen worden Jeruaalea dchaucnl'* S»24/ ^^i^h ooll mir die Hechte dorrea» eh ich dein yergässe Zion^ eh aoll mir ^ die Zun^e am Gauxaen kleben^ eh ich nicht mehr Ton dir spräche^ Jerusalem *^Donn daa Land in das du kommst» ist nicht wie Ae^pterlandf da du Sauen aäon und den Acker träxiken muaeteat» sondern ee hat Berge und Auen^ die der Re^en tod nimmel J^änkt« Und wenn ihr meine Gebote hal«» fei, rlc TcT* euch eetiiete vverde ich eurem Lande Re/?en ^eben au seiner Zeiti Frührerren und Stifttrefrefi^ auf dass du einsammelet dein Oe* treide^ deinen IJoet und dein Oel«** T IZt 10 Und zogren ihm einen Purpur an uad flochten eine dornene Krone und setssten sie ihm auf««» ,. ... «le i«t Ilatth^ 15f 17 i • 40/ S.41/ - 3 - "Der wOi.soh lot \7io ein dras, «r 'blüht auf wie eine 31uq« buf dun F«ld«{ w«nn d«r 'ind darai)dr fährt, ist sie nicht n«hr da, und ..mn kennet ihre Stätte nicht uehr«" Pa*90 u«105 » **Jofiua cpracli :jtin Stanno Jooaph: Dleveil du dooh ein crooo«r utirLi bistj, ^^reho hiziaii^C, j^uf daa :;ald/reblrg0 und haiifi don 'ald \xa t.ud or aoll d£x ß3hS2»ön''lritr ttn 9€r!t1fl« EndoÄ Jos «17 ^1^ v^Saloao oandte su Hirattf dom KBnif; zu Tyriis«»» Serido nlr Cqdern-t Taxinen-iiTid Sandelhols vom Ll'banon, denn iah \7eije0p daas deine ^nechto das Hol:^ gu hauen veretehen« Ich werde Knechte schicken ili^ion SU helfen, dainlt nau rair Tiol Holz bereite^ dorm der Tonpol, daa ich bauen .7lll| soll uri£:3v/'3hn- li.;h cTOüü Cüin«'* Ciix* 2i S*44/ S.45/ S.46/ ^£ö r/ar dt:relh«t Yiel Streit iüi Lande, und dgr ""^ald frcss eV^r "eut^che;":. 'Ic r^r.Ji Schv/ert« Absaloia r: c.3r: KiiccU-ien Ds.vids €?iit^;^ JüU^3€^ .afrtAaaald f. /o AI. ^^ l X • /^- ^' -^ >2*^^ ^^^^ ./d-*^ 7^ y^^^AV.-yL *^^^%**^ /^. %^>^, /T^. /^ /^UxX/t^ ,^y -//f' /^ i « i I i /^ *^^^. /c^^ ifr 4^aa. T ^^ ,^-.*i^ ^/ ^^ ^. *^^ ^xV /^■(Z. 4NU ^/V^ omy f/ii^ tu\\\K a\ Szi ^(^ ' jL [^ l]f\ 1^^^ M^u^mbo^Z^ \ ^t) ^cL (Schocken 'Sooks Inc. t: ?,\Äkl<*-^ 200 MADISON AVENUE. NEW YORK. N.Y. 10016 (212) 685-6500 CahU SCHOCKENUS November 29, 1978 U i I« .-•• ^ .♦** .'^" .'A^' ,**' Dr. Fred Grubel Leo Baeck Institute 129 East 73rd Street New York, New York 10021 Dear Dr. Grubel: Thank you for sending the outline of Fritz Kahn 's NATURAL HISTORY OF THE HOLY LAND. I have to admit that it looks and sounds abso- lutely fascinating. I have seen books on various aspects o£ flora, fatma, or topography of Palest ine, but never one that looked so complete (thorrrh I*m not sure I know the literature that well). My Problem vitn the outline is visualizing it as a book on Schocken *s list. It sotnehow doesn't seem quite right for us. Our publications in biblical studies have not really been that extensive, and it would seem to me that the book would be more suiteQ^le either to a very developed biblical studies list or to a university press. Perhaps the JPS could be interested or even a non Jewish publisher that specializes in biblical studies. Or you might want to try something like the University of Chicago Press. « Thank you anyway for showing it to me. I hope all is well with you. Sincerely, 7 > •» c v„ iL- •-'" r' Peymour Barof sky Executive Editor SB/dk / ELLEN V. M. FUSSING Casa St. Paolo-Collina CH-6612 ASCONA CC (093) 35 62 66 / .< v^ ■^t'^ '. y {r ■■ ^ •S'-' \ t\\L ^wti :i/% f\fW\S oji\d fMi. U\]iA Co[\a^ StACS'JlHlh l^5ö5 \ 0 i ■ l ä « » ] I TIS IITOUL HXS10ET OT THI B&T lAID Ovtlla«, ««Mlstla« •ft • ) PrtfM* briafly «Mk «bApt^r f ) tm- «kaptar« im f «11 tarlal ratovm tot CtauitlelMr Pr««f lao. 847 lladisoB At«bym I«r Teik 01^ '< ^ / 2 / Dt. rsm KiLHi T8B nnnUUL, HBIOIT OT tBB HDLT LUID Otttlia«« eoatlati]^ oft a) StatsMst tboa-t th* author \i) StfttaMBt abottt tli« book «r) fabl* of Coatmia, diseustiag bri«fl]r MMh olüptsr 4} B»pM*t of » r0«dmr S47 Madiaoa Atkiu» S«v Tort: 17, R«T» •u näSMEWt AMOf TB AUTH« 3 Fmr mlmQ9t IhiH^r jmn th« atifckor ^ TIC HkTinUL HSSfCST OT THE ROLT LUD Imi 4«in»t#d hlaM#lf to tte «rltim of tookt Im tli« timU mt tttiml MltM« S%tt%bgpur1ij im thirty •Altioat aad mtdd m»rm tlum tfOtOOO •Ofpi««# t) DIK tTJCi« ALS KASSE 010) HULTORVOLX (Tto J«OT M « Rm« ui« a littlMi)» Mptrlorlty of thi A17« rioo aad tli# lidMini laforl^ritj of tli« **«1j»A* fiiS9« #f thi Mi4it#rfmtt»ji# It lo omm of tho fint rofptatloao of tho Ifttor aad dloMtr^M thoofjr of tho ^Mootor^l&oo^ • Tte losdiqg mtlupopoloclot of Sniropo^ Prolhoior Laohaiit omXXftd thlo «ork tho hoit düoouooiott of roolal prohloM* la IMM Hio h^ok «no 1^ on th» Uot of booko haanod \fr tho laolo oad birmd< S) DAS LIBEV DES lIRiBC»« (UfO OA Hon)» KoMOO IMS^lMl, StuttfMrtt ti^m talwmit approalMitoljr TO^OOO ooto untll 18SS# Zt prooonto tho flaüsfo of nodam ooioaoo la togafd to tho hwaa hody# It otlll oollo la Gotwoflgr aad aloo la GoauuiH»ooi9lod toirltorloot Ibough uador a flotltioao ^Arpa^if aaao« tiaaolatod lato flftooa lassfasgoo« 4) om ttX UfB» Alfrod A« Kae|Kr IMS^ Voar Yark» throa odltlaao« Tmaolatad lato fcnirtoaa ]aasi«goo# •) MAU IV snrocfQiK AID FOHonoi» Alfrod k. laoff INS, Wm Toiftt «w aditlai Tmaalatod lato flfkooa k^agaacM« ^ A UrmkL BI810KT OF THE BOLT UHD Ab immmwmm aaowtt hat hmmk writt#& abovfe PlaltttiM« Tli» Mbli^gra]^ 0f «liftt saall iNit «iffilfituit oouBtry ooaprlM« 80^000 pvbll(ia%l«w# Thmrm U m aikt^hlMt Idftorieal aad thMloglcMil UtMmtiir» oa PkdMtlMi^s fast« TImt« mr« hnkdnrfi« of giii4#« tad tim^vla «ith tltlM •u#h m *Tte H»ly PImm* or ^Tte Flcpv^r of Cai«(il"t writtm by iftlssloaarlast pllgriai wnd rtportwt« T«kt if jfou l0ok for a book ob tho laad Ittolf you «111 find OBly a fo« oolMitifio aoBogfmfki ob opoolal oiäbjootit but bo gostral laforaBtltPO wotk» ftalootlBo io «hi *^Uf|tof tho Book"^ withoufc o book of tho laad» Thoro io a doflaito roaooB for ^If aotoBiokUof fkot* Vatll lAio flrot Warld War« Piaootlao with Ito Holy Plaooo lao uador tho aiilliorlt|B of tho Turin • Tho lattor «oro hootilo to all ^iafldols*' aad ospoolalljr iBoplolouo of aagr ooioBtlflo roooaroh by tfaaa* k tmt aooroditod ooioatloto wwo allowod to o^ploro tbo oouatrjr bat oaljr tor opoolal aad «hat «oro ooaoldorod *i«Booont^ parpoooo « ^ tho ottthoro of Hit aboiro««otttloBod aoBograiihd« Bot 1b 1917 tSio Tarka «oro oxpollod bjr th» Alllao froa Ralootlno» Tho flrot oToat iB PaloitlBO^a bo« ora «aa tho fbuBdatloa of tho Uaiioroilor of JoraaalMit obo of «hoao aala purpoao hat boon tho onploratloB of tho laad 1b all Itt a^poota« Aftor toonty^fliro yoara^ latoBolTo raaoamh Palootlao hao booB roooalod aa a laad «hoao aatuiml phoBcnooaa aro Jaat aa roaarkablo ao Ita ottltiiral hlatory« Ita aatural hlatoiy ladloatoo «hy It aad ao olAior ooipatrjr booaao *hho ohoooa laad**« Ul tho Bdllioaa of raadoro of tho Blblo hartof oro ooarlaiod that aothlas ooaaatlally mv oould bo addod to tholr llf oloag kaoalodgo of tho i 8orli^tur#t will b« «urprls^d to find that tlü mtuml hlstory of ftkltutla^ Mtts mm UgHt upoA •▼» th« sMt fudlar pMMgM« Du you «vwr «oai#r wkgr «kW llM«d Mid *Bl«t#d te this Und for d««^ Im Mdd ^dW Md Mt **miB'*i or whgr Christ la tht paimbla of tha honta bollt oa taad aald ^gnat was tlü fiall tharaof't« To thtta aad to hundrada pf othar alallar palafea la tto %axt tha aatural hlatary of tha Haly laad (iTas aa aatoalAli^s alatldatlaa« Ob raadlag thl$ wondarfül ttory af a land^ aiaryana «111 «ppraalata )mm wsm\k to tlia palat R a «haa ha saldi *Th» knawladga of Palaatlaa la tha rifth Ooapal"^« ^ TABLE OF COBTEITt iBnowonoMt the qeoqiaphical locatioh of FAiÄsnmt a« mt gy to its ntoiUMi liflk^d oaly ky a nall biidg« «f XaaA, itm Itthwi «f HanM^ •0 tlMi Old World too ooasiott of %m halNit Bumsia ui4 AfrlMn« «hM# oaly pooiablo Hak io a Mall otrlp of laatfi Palaotlao« Tho oultural hlitory of PalottlAO !• ihm rtoord of a «Mtll bttffor otato» ofuooaod botnoon tho «Icli^ POTtotc ef both adtjolalag oQHklaosto« Ita Batural biatovy io tho hlatory of a buff or ofeato aaadvlohod frea oaot and ooot botwoon dooort aad ooi aad froa aaafeitaxaaat north to oouth botwoon £uraoia aad Afrioa« Tho alagliac of oontraotlnf oliaatoo^ plaato aaA aalaala oraaiad togothor apoa thls narrov ""iitaao** raoulto la araataral lifo rlohor in oolor and in paimdoaoo thaa thafe of alaoot angr atbor «all oouDtry* PAHT I. OEOLOOT I) THE OIQLQOICAL SWICKVE 9F PALESnHE Chaptor 1) Paloottao troao oiit of thg doptho of tho 0( Tho Middlo Saat io "atMi-^bora^* Tha flrat laad to oaa of tho aaolaat aoa «aa tho poninoula of Mouab Siaal^ of tho oldoat plaooa in tho ontiro world* Chaptor «) nissnim eübroeb fpom the ocka» amp Bitcaih» a BHOKior puteap Adjaoant Paloatlao * Syrla la a rolatlroly yauag oouatr/t part of aa iaaoaao ohalk platoaa* Piaauraa dorolopod aad tho brakoa portiaat oaak« thaa haorlag out tho lailloyo of Paloatlao» Tho groatoat of thoa la tha «lerdaa Vollayt tho doapaot laad^doproaaloa la tha aorld« Tho adddlo portiaa of tho ohalk platoau thlah roaaiaod uaahakoa batvooa tho auakaa parta f oraa tha praaoat high plala of Palootlaat Chaptor S) Floada aad Toloaaoa OTOwrhola tho ooiatry Dolugoa aad Tolaaala la^a floodod tho laad dar lag tha glaoial porlad* Chaptor 4) Karthtaakaa oaaaod tho dooaoat dopraaaioa la tho aorldt Jdrdaa^Uo Tha Blblloal raoordlag of tho dloappoaraaaa of Sod Ooaorrah la tha flrat aolontifla doooriptloa of aa aarth» 9iako«oataatopho« Tho vallajr af J^aaphat aoar Joraaalaa la tha aoaao of froquaat a^laaographlo dialoaatloao aad th fora doolfiaatad aa tha alto of tha Laot Jadgaamit» Tha dllapldatod ooaditioa of tha Charah of tha Boly Bopalohra Io tho rooalt of fraquaat traaora* 1 Chapttr 0) Oo^mj •»untaint^ dssert aad Mil< Jol« im aottUi 11) THE gBOlOOICAL DEitRCTIOH OF PAUMtm Ckapt^r 6) For#rto flaurith ani laalili agala Tte fionflJiE mit of thi JördtB Tallay «^ Phklattla« mtt trom itf nfttural i«Lt#r aum^ly» th# rlTtrs« Tto foraats« raqulrlqg partloular mt« 1b an arid ooxantrjr» w^ra reekle^tly •xplolt#d^ «nd iMualaluki» Chaptar T) Th» daforaittd land drJMB up aad Palaitiiia bao Xaad of •toi»«*'« "«li» D^iart idads asd thi t«rr«itUl raljM «f tht raiiagr •< flWipt thi toll of tho trwloot hi|Hlasid Isto ihm ^valloji« Thi l^loak wildomoot !• oo^orod hy ^rouatkloas raitt--flMt1ted •tOBoo «* th» aüproprlato iottl^s whiro tho doril algMk imw9 •ald to Cfarloti ^^CoMund thikt thooo itoaoo ho aado hroid**t III) «K mTBItS OP PAtESriKS f Chaptor 8) Surfooo natori Ralnj rltoro^ owpat i^»d lahoo PaloitliioU amual lalaflikll it not aoagor» yot It lo waitwat^ onibly oonf Inad to a foir torrontlal wooki in wistor« ChaT>tor 9) Tho ofodigg oaayoi ^Vklloy of tho ohodov^ !• a aaayoB* Tho gr#ttoa aro i»^ auMorahlo (Cotoo of Ahrahaat Eliao» Da^ldf Sanoon^ oto») Chaptir 10) Tho oubooll watort apringo^ wollij pooltt oittomi 4o aurfaoo «atar ia raroly airallablo» nollo aro to ho fowal froqtuotttly (JSnaohU ffoll)# Raia la ooUootod la olotoraa« Thi "plt* Joaoph naa throwa Into waa aotually a alatora* Sprlnga aro natural foouaoa for oattloaoata» ("Sprlag of tho VtrgjLn^ la Haaaroth)« Surpluo aator io oollootod ia poolo^ (Tho '^Poola of SoIob")« gooXogiaal layoro)i hot opriaga tooaaao thoy Tho aprlago of tha Jordan Taliaqr aro hot froa aa oxtraoordlaary dopta* Chaptar U) Tho Magoot thoraal baola in tho iwarldt tha Doad »oa Tho Jordoa Valloy lo oao of tho world^a riohoot thoinal dlatrloto» and tha Poad 8oa tho largaot thoraal rooorfoi wlth tho oaltloot aator la tha aorld« (f I?) T!B BECOHSTHDOTIO» QF TM UMD Cfaaptor 18) Tivo geolofioal by^roduot«« Muri mkd Tirra BoaaMi« mr« natttfml plp— #rt tor th» rf «> rwtaili wtt^m %t %h0 Chapter 14) Mify forMta bigin to #0'?tr tli» aomtai— Th« fkrtilllgr of tht H#m rMuiaa* aMouats f«r tte .sing miooastM df r«for#«tatloii. Chapt«r 15) Vi>llay wpmapi mrt diminad A ofB plaliM tliltXda* agdait umä Tfatmr f lowing f rem baro aomtaims flooda< Um iMrlaaiat turaliig th«m lato aalarlal 9mmf9m Tlü draiaod wmmpB k th« plaini prataotad agpilMt aaaddrlftt ha^o b«m ataMigad into orange groroo aad orohardi« Chaptor 16) Palottlno^ ytitofday *> todoy ^^ IWMorfwr PART II> C L I M A T g mmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmtmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmm I) TOE PALESnHUH TBAK Cfaaptar l) Tht yeor In Palattino tma ti>o saMMiomit a diy i^at i^ laljy oao II ) THB WY SKiaOl Chaptor 2) !tadiatiop Tho ouo^o raya ara oxtro:^ly poaotratlag« Tho iky lo »oroilaoaly brigjht day aftor day« aad thortfioro la tho Blblo not Ugfat but ohado la pralood. ^Sfaado« of thgr l«id«# Chantor S) T«Aparaturo mmmmmmmmmmmmmmmmmmmmm Reparto about "tarrlflo* hoat aro osagg«rat#d# Tho tiwpar^ aturo rlaoi ao highar ttea la Bcoia or üMhiagtoa« Tot tha BVBommr oaaion ooaoittt of 176 ualatomqpiod ouaoy dayo« Choptar ♦) Clroulatioa of air Wiada blov daily aith tha ragalaritQr of a radio oohodulai froa UtOO a«a» to f lOO p«a» ocailag froa tho ooat froA •lOO pou to 6i00 aou firoa tha daaort# Chaptor 8) Haaidlty Tha ollaato of tho ooaatal plala dlfforo haalaally fraa that af tha aoorhy higl^lala (ooaaala ollaato of ]affti la oaatraat to tho ooatlaaatal ollaato pt Joniaalat) •?• Ol III) Tlg UIIT SEiaOM Chayt^r 6) Thi orlgln of ffalMtlnJan imlm biwauM tt üTlglBat«« off tbi WwrfmmdlUmJ Mait vtero tiMi (hilf 8tr«ui Mift« th0 oold Labtater StrtMi« Tto alxtiira af hot Tapcmr and oold alr prodiaeoa olauia «Idoh «aadar aaat* «urd ft raaah tho ooaat of PaloatlBo aa a aorloa of ralagr ^y^ Chiplior 7) Thi horald of tlü aiiproaiohlag oyoloatt fho Jlblo^a Baat Hai CyoloaM liko alrplaaoa attraot tho alr im f romt of thom« EoBoo tho oyolonoo approaohlmg Palootlao from tho woat fluo rlao to a hot trj wimd from tho dooorti Iho dootruotlTO oaat wind whloh makoa f lomoro amd fraao idthor im a tmi houra« ^'Ao for win#»*hii dagra aro ao graaa»»«fDr tha «lad paaaoth oiror It and it it fomo*. Chaptor 8) Tho raln toquono» kt tho ralny oMiom la nhort and tho poaaamta amt aaailt tho firat raln for •oviaf (amd tho laot omo for roaoiag) tho pooplo Irt tho Blblo noror aak fior raim bat for ^lkk%M in Itf duo otmn, ^raln at Ita tlma"« *flrat raim amd lattor* IV) THK S (SOaKAPHT OF FALESnirS Chantor 9) Palootlao hao foartoan dtfforomt oliaatlo ro Cliaptsr 10) Refltw Rar III. PLAVT - LIFB ■■M I) BIOiOOTi LITE QT PIAHTJ IB PAIigTHB 18 AH tmBB)I»0 SttüflOU AOAI^t ABIPUT A) THE COMBiTABTAaAIKT AHIDITT mmtmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmimmmmmm0mmmmi^mmmmmmmmmmmmtmmmmmm C]mpt«r 1) Ti» Pljai» mmmmmmmmmmmmmmmt Tho battlo agiaiait drymoaa takoo plaoo om tho oarth amd Im tho alr* Tho woapons aro both phgroioal and ohioiloal B) THE OüDtiRQBOroi) SIFIWBU AgAIüST JffllDITT Chaptor t) Koota ooiriltlne imtor attain anqaaal lona^ In tho dry iail Ao tho Upper layoro of tho toll boooao ontlroly parohod thora li no Tordant ahort<»rootod plamta darlng Idha oaaaor« ■ataro oloopo in Paloatlno not la wlator but in oanmor« Omljr lomf» rootod Planta muoh aa flga amd Tlaoa aro im loaf • C) TOB STODOOLK AflAIBST ARIDITY ABOVt. (gtÜOMP WITH PIOTIOAL WlAPOW wmmmmmmmmmmmmmmammmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmtmmmmmmtmmmmmmmmmmm'm^ ••• lo Chipttr S) Thm Xsa^M türm — ar f rm ^# only tb^lr #¥#loy a thUk tomt^ * thi f toroplnrll t\w^ Tha lasTM not only thlok^n to lafKid« th» p«MtiAti«a »f tlMi •uaU rayst but aUo ooiror thMM«lT#s «tth a TiTBlsh ta raflMt thm rays« Chaptar fi) Tfaa laaraa dlmiaiah In slMt tha truaka ahartaa aad tkma tka plaata ahrlnk igte tka dwarf^flara pt tha Mlddla 8aat C)MM»t«r 6) Th« !««¥•• am ttaMM«lT*« «gpiBtt tlüiTtty «daftla F«l«stixM b«MaM th« Und «f "thlstlM A ttonM* D) im STTOGOiL AOAIHST A&IDin ABOVi; OfcOOMD WITH CaatlOAL 1IBU^)W Chaptar 7) Tha flrat waapamt 011 In arid aoma plant« aocioHcalata all in ardar ta lamada airaparatiaa« 8iaaa nany af thaaa aila ara aaaartad "all tha parfuaaa af Arabia* ariaa* (Tha laad af tha "driypiag ^ynrh**) Chaptar 8) Tha aaaand aaapaai hnallaiy Watar la rataiaad hy naana of auallafa« Tha aaaaaRalatl af thia aubataaaa tranafan« plaata lata iäm "aaaaalaat panta** llka palaai a^iiTaa ata« Chaptar 9) tha third waapoai lalt Xntaaaa atapwatlaa in thi daaart draaa «p aatar fron tha daap k aalty layara of tha auhaail« Umwmm tha aaltlaaaa of tha daaart aaad» laaardiac to tha laara of pkyoioat a plant In ardar ta draa aatar fraa tha aalty aail» natat aantaia aara aalt than tha aoil Itaalft Haaoa **aalt flora*# Chaptar 10) Tha f oarth aaapant Soda Tho Jordan irallay io riah la fypaiat k hara «lay plaata atara up aada» lUmtm tha flrat aaap in hiataryaaa aada« aallad ^arit**| « » B) TM FLIGHT FR« MööOW ChMvtar 11) Soiaa plaata aroid diy haat hy anhaargiag lata tha aail Thia f light latD tha aarth axplaiaa tha ahoadanaa af halha in Palaatlna k tha naltitada af apring flonara at tha a«d mt tha rainy aaaaoa« Bihliaal ayahal i^ traaaltariaaaa« II) CTOCRAPHY Ckaptar II) Tte gaographlaal looation of Palaatlaa aakaa it tha aaatii« plaaa of planta froa thraa aontinanta« Jarapa« Aaia^ iJ // Okftptor IS) Tfom wrth «§ «Mth both tte alti%«it * ImmI«!«^ •awlag thß Planta i» ahriak enUhMJLly ^tnm tliit II Clmpttr 14) rrom «ist ta mst^ th» tmll Isttanw »f ftrtlii ImH prtMAtt •Wh ooatimatt aa wattr^llliat k tLmmrt^r^mB In al»a# »wiailr III) HUTOgfi Cki9«#r U) Palaatlna^ tha liwi> af ikm wild a^tlür^Ua» #f wJiwtt Tha BMt isportant ••laakifio aehlar^MBt ia aadam Filaatiaa wui th» ditoorarx of tha orlglMtl wtwiilP"pUa| ChapUr 16) Moat Import tmt ftum prodiiotst ^Thy oom^ thy wlat^ ikiam oll* Chaptar IT) Fro« tha appXa in tha OarA« pf Maa to tha Jiaffa*»Ofaai» PalcitliM'i fruit produotion frwn MU>Xl««t tiaas «[p %• tt«4i9r PAKX IV. AMIliAb - Liri I) AMMAIS OF THB FAST mmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmtmmmtmtmmmmmmm Chaptar 1 Chaptar S II) ABIMILS üF THK H<£SE»T Chaptar 8 Chaptar 4 Chaptar 6 Chaptar 6 Chaptar 7 III) DOMSSflC AMIMAIia Chaptar • Chaptar 0 Adaala In ihm pra*>Blhllaal parlod JknUmlM at th» tlna of tha Blblt? •M» Intaraaetlottpolnt of 8 ooatlnantg offara lataraatim yHmammm Palaatlna aa tha brldga for blrd «Igiatioa fraa Earaaia ta 4fr laa Palaatina aa tha obaartation paat fw taa^llfat algratUiK thraugk tha Suaa Caaal f lo« tht ladian Oaaaa ta tha Maditarraaaaa «MMMl Anlaal Ufa in tha daaart MM«*a mm Aalaal Ufa in tht Jordan Yallay »i*M»W>iMi<»<»«»Mii«wB*»wwM<^»« ■>iiiiii mmmmuttmmumtmtf—- «i »ww »um—M»» Doaastio aniaalt of tha BibUaal parlod Donaatla aniaals of nodart^ Palaatlaa •MM»» «•«MH«»«MI «»««■MMMIMnMMh -10- IL UPOKT Ol PRXTZ CABTIV llTUBiL lOSlOST OF THk. fiOLT UXti^ I had bMtt mth#r pr#Judl««d ac^liuit thi Mmuiorlpt by IIm tlMurMtarlaattam •f Iti aatuM In your Inltiml l#tt«r of laqulr/t •&& dl4 iMt Ipok foraaH %t tb» tMk of folag oi^r It wlth Hueh «nthusiam* I v»a4 tte f Irat doscB pi^t^t with an Miut#d tol#imiio#« aooaptlag ^a MOUMir of tte prto«atatloB aa af tha natura oaa thould axpaat of a popalarliar of aelanoa» but aa waiit an I auaauBbad Mira aad «ara to tha aklll «ith whiah tha author bullda up hla atory aai aakaa It algttlflaaiit for tha lay axK! aapaalally for both tha lay and alariaal Bibla raadar« Kahn wrltaa w&th a auataiaad fanror aad in a logiaal aafuanaai it ia aora than a populär aoianaa bookt it it aoundt and 1a parti aolid ««> ipoluna III ^ on Cliauita» partieularly •^ iaiaad ha auah baaia aaianoa aa ha goaa along« faa ta In ahort I vould lika to ba tha au^or nyialf« and aa a piAiliahar «ould hava gr«at hapaa for a larga aala^ providad I aould afford ta gi^aa it tha handaoMa foraat indiaatad by tha author la hia praparatioa of tho Moma* aript« I (AXao praauaing that tha undouibtadly largo audiaaoa intaraatad ia Palaatiaa aad ia Bibla aoonoa and alluaiona ia f inanaially abla and ililliim; to biqr a ralatiiraly axpaaaiifo aork« Uaay Jom no doubt oould and would aad probably* arary iatallifiat Piotaatant olorgspan aould walooao it aa a glft frcm ttia **Doroaa Sooioty" or tha *^n*a Ouild*' of thD ohuroh«) I aa not aall «aough iafomod aa to «hat ia oaaontlal for a *aihll öhatat* iodoraaaant bjr tha Baaata Catholia authorltiaa but I aaa iapraaaad by thi aathorU äcill ia awidimt ofoiythlnf that aight ba offonaivo to aithar Javlib or Gkatlla roadora« It ahould bo oTidaat froa aora iaapaotloa that laha^a Aotohaa laTO a aorol aad oo^Hilliag artiatio fuality ahioh dopoada aa oolor aad a highly iaagiaatiTO aanaar of proaaatatioa« Bo ooaibinoa in oaa paraaa tlha artiat and -11- /3 \ %hm MlMctlsi* n» gTMt^st problai your Mitntifio auttor fMM !• to flai mm artlat %o iIkm ht oaa lapart hU «oM^pta« Zf tte «rtlst iriMt it abomt h« eould MLka %h# rtadarlBs •i«pl« aad ooq^lllag «• ttiit Kaka daaa la a kigliljr arfMtlTa wfaat uaaally ratulta ia a aoapliaaiad haAga p^Ag« widak Ikila of ita purpoaa# Thi faali^ af KahaU ikatahM aadi ptetograyki aatakaa tka tist« I vottld daaa It aaaaatial that thit qualitjr ba pr^B^rrmA whaa Hia illaitratlva aatarlal ia rav(N(4tad far rapre>duatlaa# Thla aay ba ooatl^ bu% tka baak ai U laaa aoat ot Ita appaal If it ia aat doaa# Tha iaaua will ha^a to ba wkat tka Oaraaaa aall a *^Pimaktaaa gaba* it it ia to aaklava Ita aatkar^a abjaatlipa» k tm daya aga« aftar aaalag to th'. abora aoaaluaiaaa» I raad a rtTiav of tha MiH II STC1DKB ▲HD ru cnOK baok aad nota that tha r^ytimm^T aaa aiailarly iapraaaad bgr Kaka* a ability ia rapraaantatiaa« To thaaa gaaaral ooaalualoaa you aoald parkapa aaaa yaaraalf withai* agr halp« With ragard to tha aora apaaifia aoaaant whioh folloaa lat aa aay that I raad tha wbala of tka firat nolttaa, aoaaidarabla parta of tha aaaaad oaa» aad raaiaai aaatioaa af tha tkitd aaot Z aota that you aay that tha aathar aapaata to ha*«o mMpmw^ ia tka aoroiml fialda ahaak hia iatarprotatioaa« Boao^or« I haira aot dowa aoaa itaaui froai tha ft rat aolaaa iadiaati^ of tha kiad af thii% ttet ahoald ba aaabad aot« Parhapa for aa Aaariaan audianoa that oould baat ba daaa aftar a traaalatian haa baaa aada* Tha autkor writaa a atraig^itforaard Q%vmm that will tranalata aaaily iato good idioaatia Engliah idiioh ahould praaarvo tha appaal aad faraar af tka origiaal« Z aota you aay that tha UKU book traaalatiaa waa aot too wall doaa« Zf tka ori(iaal aaa lika thla aanoaoript thara waa aot aaak aaauaa tmr a paar traao- latioa» XakaU ooatlaauat partlaont aarralatloaa with Bibla aarratlaa aaaaaa^ aad laoidanta ahould attraot Bibla atudanta* I ay yaiith Z kad aaougk •lt. II BIM« ijutruotloii to flad <•!••• mt«hliH(i fMoimtlag «ad illiadaatiac« Thi fktot tlmt hl« #xposl%ioB tmmaM to lyrital failgkto 4om not ioirMt» ^otüum iatontt in ili# Boly Laad !• in crMt P«rltf4Ni pari MT« a liit ttralMd aad tho BibU oitatioas too toliadMus« Wmrm wuld b# an opyortimlty to out teim oa tha •!•• of tha bookt Kaha't th^ la **4aa «ahvari Sahlektal" of Poloatiiia trau tho natural hiotory ao wall ao trmt tho hia toriaal approaah» Thio fita wall idtb ttai atgrlo of arltian; and ofcanlaatioa of tho boak« Ria *fain of inagary oonotinaa flagt a littlo ihmn gata aov poaar« TMo ityla of arltisK !• oonbinod nAth an artlato i^proaah nhioh Alaaraa haotila oritloian# Thara aoulA bo ooimi oadoolono wbara Kahn digroaoaa frott hio onbjaot^ o«g* a dioottoaion of tho orlglno, narita ata of naroator atavta^ nattor not garaaaa to tho tltlo of tho book« I did not wmkm a noto of tha paga» but I raoall that lahn aaaarto that hio li tho flrot aonprohanalta (nodom) aoik on ttio natural hiat ry ^ Palaatlna and addo that until mm oiioh a aark «at not poatlbla boeauto tho data aara not aiatilibla« Thio olaia ohoold bo dkookod by oonoulAatlon of Britioh Muoann« Library of Cai^raaa^ ato aataXogo* If it raally io wlthont ri^alo Ito pooaibiUtiaa (aalaa) ihoald bo nnoh giaator thtn if Hiaro ara cthar oowmfaat ilnllar booko# Ao aaid abova^ 1ha gaologloal oaianoa ia aaoantially ooar4d« Kahn ottooaoda ia praoanting a oonpliaatad gaologioal hiatory in toma and unita that tho aatntorad vill ba ^aoqpollad^ to gmi|p« In plaooa thira it dioplayad a ohraad iaoight ooablaod aith a Tiildnaao of asq^ooitioa thot riiould win tho opplauoa of tho prafoaaional gaoXogiat* Tha mgarlao and niooomoptiono ara oonf inad to minor pointo not diff ioalt to noka oloar what ia involiad« In oaaolaoian« I oonoidor tho oontant ranartably ooiait tho oiqKNiition faooinatlng» and thot tha aark hao graat paoaibilitiaa» Aloa« I gitm to onah anthnoiaan* t ardinarily k> % P Xestlne's ^orlä^-goographlcal looatlon iß ejrtd trcm the tMlRht of a strato^pherlc alrplane« «Ve alsoover that the Old Ci s • wüll as Amerlcu Is ^Ivldud in t^^ partSf £urope«*AsSA ixx tbe North aziia Afrlca In the South« Llke Nortb^^oicl ^>outh Ams«* rlca by th€ Ir^thau > of Pansjoia^ these two haXfs of the Old World ar« oonrieot>3d throitgh a narro^ land^brldges Pi£jJ.estliia# Xt does not lle^ llke fanama^ tctwe^ii two oceanaj^ but batwaen tfaa Med!«» terranean In the West :r I the deaart of Ant'i^rior Äsia ia the £ast« k Jx^xxQM stripe b<.twe.i4 ocean and desart of searceljr 60 alles wldth^ to(r)twoen the t^^o extromaa ^ that Is the b^aie motlf Ol the Fale^stlnlan n ttare» This land bridfei the only exiating passag« froa ^"orope-Asla to Ifrlca» has bt<^B uaed by aXL world- cttiiqueroxs' Surgon^ Hasurabi^ Mexasdorf Pon^ias« Kohasedj^ Na- poleoBI was oooatftntly battlad for as a brldgehoad of elTlll- sati«!} by th« groat statas oi' tKo Noar itast^anu tli8r<äfor«i naver vat poXitioally indapandant for axigr lesigth oi' tiaa. A puffer State batwain Babel and iil^pt^ that io the ootif of her aneiant hlstory^ aad It Is also tbe leitootif of tha words of tba pro» phats« Latar slm bacoa-a tl&a outpost and Taasal of th^i) raspaetlYa graat powor« Graeee« Hoaa« BaoiEgrounü for the suri endar of ^^Ist to the Hcmaas and tha abaiictlon of Paialua to i^UMsa« Tha soll of thia Panaaa of the *>^ld »^orld Is so rloh of aroluiologlOal traa-» stires üS HO saccmd spot in the world: an open-alr-anisaui of hl<* stoxy of civillsaticn. Th^ cavas ara füll of prohistoric fiadlngs f n %% Dowburi) elso coici« liku «n^ also pXaxits aad aaisaXft ibov« over this laodbridge and loeet her«« and ooly iB ob« plao« in the unlYars« ttK) plants and iinliBt;Xs of Uur«« oontlaents ll¥« sid« b/ aida: in Palestln«« 1^ i\ f Short outlloö ot th^ Forces and «poehs of gaology» ^Qm Sinai Is found to be one of the oldest exlsting Bountalns* iid« jao&Rt Palestino» In coatrasti Is a /ouDg country frooi Crsta« ceoua l'iiitis« It is & p^rt of a chaUt-ollff evhieh roaa almv« tha Cretaoooius Sea aad b ok« off here« so that Palastine-S/ria be- caiie a littoral. Th» Drittle chalk-cliff eraclc«d aatt sank at ••▼•ral plaoos» "Ha» rwaa^inins a&gsif is the plateau of Palastine^ th« s#«)d of thv Scripttirei t!i« dspressions are the pXal&s * iir«Il )sxiOfn fron the älbl9« In the east» ths owutxy sank 1200 fedt belo« the sea-l^val ana tlCius formdd tbo dleepest dtf deproft'» slon In th<ä »orld^ th« Jordan ditcb» a plt«iioai«iMO of natural soienee thät is unique in the ^vorld«, Xhti sunk-iß aitch of th« Jordan is a ircfion of tartimuakas Ibis is yth^Tcause ot ttie lack ot vvat«r bor&d weXIs ara to bö fouuu all throuKhout th« country» (Jacob aaa Hubul) as wall aa oiat<;;nia« (JTosöpli in thc pitj^ Jerettiaa ia tbc^ als'tuni)» Sour-» cos ard tiM c«titr«is of the settlojiients (Soiirce oi' ttie Virgin In lta«ar«itb, tftourc« of i»iioaii In •< eriASaleu) | theli* »ater is b«»iBg colifJbted in 'pixuüs* whlch titst salty water (öO:!^}, &t the eine the riciMat ü^posit of broaln« andl tho lars«st o^üb stor<« agti of pota«h for vorld Indus try, Bstohlel*» TlsKni of a obui- n«X bätwoim the Moditerranwan ana the I>«ad <^a Is a task «f tha near future azia will furniah the ooustrjr with a gigantie power statioo. 'i:ha plat«aa Is stony but not barreni for ia the eraoks of thü obalk aoQBtaiiis th«^ far^iXe terra roaaa Is b'^lng foraed out of rainwater and chalk| thereia roots find sttf^lci nt noariali«» «ant» Xlils is Va/e explanation of the airaolo of thv "tTäes iB thu stone" c\zi(i of siurpriüing auccas of th« e3q;>erijieDt8 Ib afforastatlon. 13»e rain w&ter« howeTar, that flevc down withoot restralfit froB the bleak countrjr has swaBped tha lowlaads aad has infestöd the» with aalariu fllaa» Xhe dralBlag ha« haoB ear- rlod through» aalaria deoreased. The open plalaa are sllted 19 bgr tha saiid hlown ia froB Uie aeserti in their Xo» parta^ howeTerf thejr are fertile aad well supplied wlth watar aBd tharefor« ar« exooll^änt soll for oranges« -' ZI C;JMATB ijU ■PftJi^?fft^4^^W Y^fiffc All former attenpt • to (f.oc^crlb© th« clltatc of Pi»X«5tlne falldd beeause the b^üf^lc phenomen**» r>t tho Pi^lai^ttnlm ellvu'te wen Dot tuiolerstood j th- Fnl^stlnian ynar \% no actrorifMic 7«*r with four season^ hsr.om?mtri v^hlch i: loo&tad far frboTe the Asoh* res ana which therefore is e^lled ths "maxlmutt c^boT«. the ÄB«r*»"* Palästina ts rains come from Aiaerlo«* froie Hevfotaidl i^d^ vvtiere the (julf and ^brador i^trasas s^öct d.vl^l «hcre tiriTGiigfa thi »Ixturs of war« and cold alr tha bad^weatber cyclones »ria« whlcb «aiider eastwara with thm Qulf otreaa^^ oarrying rala» Aa long at th9 oKt- ximw t*bov9 tha Asoras works llk^ e fan« none of thosti bod^woiither cyol late f- 11 ths contlnents becone as oool a« the Atlantic; th«? aa?cimutn &l-ur/«% th3 Aeorea crvuiples up like a dllapidatad tojfer .ind m « th3 ralu cyclonvjs *6c»»ier iatt the Mediterranean r«glom "raii^r s^än*a%in". ^p» radiation Is very strotig. I« Pelaatin« on^. loea not look for thtä light but for thu sh>»dow, llier«fora the ^ible rare« 21 Ijr pralsos thö light but isostly tht^ shadoj *••,!& the shadow of Uxy liondSi .....In thu shrido^- of thjr vlnfs*.,." aao. so on» 6XJd fron the clroi;cht. tiie aur>iiui nt llb'ht fa.liyt«lön, 'Xh'- ttmp^-i.rfttur*^ in PaJfä^Jtlne In Ä^inn;«r is not hlt;!:*- «r thcTJ It is Ir. Nr^ YorK or in i^'ome, biits th.;r-5JiEdößyiJiMill(t »'^^*^ *5*« <«}tAi\rtcy of ••» ra'llo progiia th^? wind blowss In froift tii2 nee. durlrt£ thß df-y ;,n*i froiu "ha dfcstrt cLuring the night tcroffö th» n? rrov? Bu»art.'<.l:n block b^twotn t,he s«a i th€ d«ßert. S-Sllföldltei. "^^* cor.at hit» o3««nic cllHitet ViOt, htmld dÄy3,am1 t- pid rii^ht«- Nlj-htllfe In Tel<*Airi"V. f->ii the plat«&u n«ar the ci«sört tlie clays ara Oiy vn'O, thc? nlglits i.rc cold, fcVfcB in siaa- w«r« HO rJgiit-ltf^. In J^risulse, tby •'Eoly City", of t*Q? ü-oist. f(*Ä-.:iiid durlr««'. ttee dsy ?äo tb^ Intör^jlT? oooltag <■! o^n ciurlfsu; fchr nlijht. /n alI~T>ightl/ v^xiRKi^r raln frcÄ clttar fSqil, It sav^s täte corantry fro© g^-ttin^ parched» Tüerefors the Blble priKis-"/;:^; x\i-> •H in the wind fr ob th« «aatf - the ■'•ast-wlnd" hlch the Bible mentions so oftoiiy anu whlch iä o.ll«a slroeco nowadays« £>lnoe it «ooies fxoB the dosert It Is arj/ D a:\xm slrocco days the hu* « ■Idity in Palastlne sinlcs to 0^ - a phenoaeaon unlcaowB in ci* ▼lllz«d ragioDs of th« world, Sinee th« slrooco is aaus«d bjr th« cyclones it blows thil Winter ->■ half of tho yoar only« Faradoxt Palestine*s hot üiy wlnds are not p^rt of the drjr sui^ ai«r^ but Ol' the ralngr season« ti3ie last slrooeos of the raiagr sea- floiif at the boglntilDg of Majr, soorch the flowers gras SOS] "•••As for aan» hls days are as gra83.,»»for th« wind pas3«th orer it aad It Is ijone*" Tb» damage froa tha drought Is eaeraousi houseSf wooden bulXdlngs^ machlnes« cars» leather gooda^ olothas^ gdt spoUed« aoiaestic anlsals die^ fooa goos to wasta. Chilara&*s ■ortallty» strokesj eabolisB« •* lOO^DOO Tictlvs a yeur la the slrooco regle«» Qoly now the slrocoo prohlea lä b-^lng iavastigat«» ad solentlfloally» Xhe rains coae wlth thö dlslooatloii of Lxlmni holldays ajaü in a certaln seqi,^|»Mu>. Agrioulture haa b*ä«in adjust« ad to this anü therefor^ in th'< BlbXe th^y ooly pray for "raln at Its tlae«" .m^ AII9W>^ tf %to> ^h« ^^i reports on the 1 ck of rain in Palastine ara incorraet« 'Ihere is aore rain in Jaruaalaa than in Now York. Uovarer» it (Kily rains durini^ the oold inter« oo- ly a few tlfl»33 and at those oceasions too str|pg and too fast« 7/10 of tha rain flow away wlthout being nade usa of and doing ■^ dfattage only« Palettine*s dlieas«! too mtch i'alat '^^« sitttstloa of the dike :xoross the Tall^jr that hcts of great laportance* böoB clia d«s«rt cllaat« east of Joru» salaa^ frcat the mouDtiitln~forest cliauäte of the Mount lobaaoB to to the steppe cXlmt:.tä of tha southern pXain* There are rafloiui in which ona gots rheuatatisa fro» the ine&ssanit humiait|r and 50 «iXüis farthar there ar« regions wher« thls rhdtnatlsB o«n b« our«d biütter than anywhäru eise in the worid cm accoiait oX' tho eonst&at dxy cXiaate - Palestine^ the country of paradoxionl c The blQlQgy of i^alestine^s vegetable world SiDce there is no sufficienl raiii for eight monthsi tho llfe of the Paleatine plant world Is engrossed in the fight against the drought. It Is the leitmotlf of Its exlstence« The Upper layers of the soll get entlrely parched^ Therefore there are no short-rooted plants urlng the Paleatlne summer, no meadows^ no flowers^ no com» Puldstina is barren in B mmev. Nature In Palestine does not sleep in wlnter but in sutmaer« Qnly loag-*rootea px^nts are green: figs and vines* Therefore the Bible^s stereotype aentioning of those two simultaneously: •»every «an unde. his vine and linder his fig tree*" In their search for water the roots of Palestinian plants reach a record in length: 210 feetl 1.) The leaves turn away from the sun; they do not stand horisontally like trays but hang vertically like pendulums; and those pendixlum-leaves turn uritil like magnetic needXes they run froia north to south so as only to get the morning and evening sian from the Bast and the West: ^ compass « plants* 2«) The leaves thicken so as not to let the sunrays pene träte them; they cover themselves wlth varnish ao as to reflect the raysj this resiJÜLts into the aclerophyll flora of the c ''4 Medlterranean region with the polished leaves (Magnolia-- « Oranges 0 3« In Order to reduce evaporatlon on the surface the leaves become narrow (alzaond^ ollve ) • Slnce the leaves are souiller the trees get smaller« To be nearor to the cooler soll ana to evade the dry wind the trunks and branches becoae Short: dwarf-flora of the Near East countrles* 4« Slnce the plants ,havlng become low ^ can be reacheu by the anlmals and alnce the anl als are thlrst/, the plants guard themselves wlth pricks: Palestlne becomes the country of '^thorns anu thistles,*^ 6% Ihe first fighting substunce: oll. The plants tuke water through the oll that evaporates to a very slight degree only^All the "Perfumeb of Arabia arlse» The oii-scent foras a hood over the plant by which the radiation l3 les- sened llke by a parasol« Palestlne was the country of the best balsaÄ-shrubbö , of the ^-dripplng a^y^^h'^ and of the turpentine-tree, the terebinth* 6# The secona fighting substancei muellage« The plant blnds the water by aucilage and that Is how Lhe puffed-up mucil- agenous plant s^ the« succulent plants uevelop (palms^ agavesj cactus) • 7» The third fighting substance: s<^ The soll of the desert is not salty because tha desert c.re drued-up seas> but for the following reasons: in areas wlth plenty w z-^ of water the raln^-water flows from the surface to the depth; In the deserts the subsoil water rises to the sur- face and theret^ carrles the soll-salts upwards« The water evaporates, the salts remaln« To draw water from the salty soll the plants must contaln more salt than the soll. That Is how the salt-flora of the desert developed which is easler to study in Palestine than anywheie eise; for it reaches up to the gates of Jerusalem and the university is the research Institute at the bor a er of the desert* 8» The foiurth fighting substance: soda^ The soil in the Jordan-dltch is to a large extent not salty but gypseous. Here the plants störe up soda* ^re the soap was invented which in the Bible is mentioned for the first tiae as Borit* D, T^? FXiK^^ Fyyn the ^rya^ht, Part of the plants renounce the fight and flee into the soil. These hellophobic plants vegetate here as bulbs and wait for the rainy season. The animals dif them up and eat thea* That is why most of the bulbs are bitter or polsonous» Those that lie in the cracks of the rocks cannot be reached by the animals; therefore the rocky flower fields juok in Palestine rnJOk most beautifully; the miracle of the so-called '^sprlng-flora" - but that is no sprin^.,, no resurrection^ there is no suimßer to follow but only death. On the days of the sirocco the stones get hot and the bulb-plants between them are scorched "*•• man cometh forth like a flower^ and is cut down.S*«« the biblical Symbol of transitoriness« ?f II. GEQGRaPHY QF THE PAL£STINIAN VEGETABLE ffOBT.!) UiM. In Palestlne - intersection-polnt of three continents - the plants of three worlds have a rendez-vous - a unlque phenomenon of natural history. Fx oa the high aountains In the North to the diy steppes in the South the slze of the plants decreases like a row of orgari-plpes: '^from the cedar to i.ht? h/^sop^» Going from the i^Iast to the West one can bring home from a trlu water-lllles from the swamps and globe-thlstles froiü the desert« In thls respect ^too, Palestlne Is the country of dlametrlcal contrasts« III > THE HISTOaY QF THS PAL£STINIAJn VEGETj^ÜLE WORLD. The first discovery iji the ftiei*? Palestlne was the wild wheat^ the mother-plant of corn-groMlng whlch h^d been searched In valn In all parts of tae worla for decades* Probably **alestine is the home of corn-growing, as well as of ollve cultivaticm^ for olives gro« nowhere as old and as streng as here« Ine cxiltivation of vine^ too^ li. very old and possibly has/ been Invented here (Noah)^ Xherefore the Bible quotes in a steretyped way r'^lhy corn^ thy wine^ and thlne oll*'' Under the heading: "From the ap^ le in puradise to the Yaffa- Orange^ a survey is given on Palestlne 's fru-t growing and It Is establlsheu that the particular qualitles of the Yaffa-Oranges also are due to the baslc phenoaenon of the Palestinian country - the eight monthd drought« AlL 1 1M^ VV1- 6L\iVd 6^-1 tdVwv 6>lMoA Ä^iiS^XjUjA L/\4zi£(>t| / \ nAt^ 61 a-tcs Intentional Second Exposure j a ü. .../. / / .-/ .-^__ .' / r «;:» > / / i i V t ^- N*«- i* i ^ 3?f ae f'(^ /; J *i «■ • • ■ «p ■ f 4 I r»i I lU ■' f '^^^ if //i ^7^ ,.j^...V^ I h ^00 I ?>^ ^// ^;; V «li Intentional Second Exposure / / — ^ r «I ■^, ».^^ •"<> y F/^ Intentional Second Exposure /■ . / / y t / i h / i ^ / t t it' ,^ ■1 7 / V — IN COOL Aill^ TME POtif N SINK« AND UANOS ON THl fEMAtC COHC y^ ^p^ "tf I 11 ^ '0 0 ^ p i CL y^^. (j /, ^3f ^L/ Intentional Second Exposure ^r^' t ,t / iCf ■^■" . • < 1c ■ -< / ^ ^ IV^ ^^^ \ h 1 ^u 7^// /CS Intentional Second Exposure u? 'y h ? J b Mi! y 4V i cK/..^ \ / J > .. ; r/ I r- / r t> / A^A i ^0 7 .• ft. ^x^.n f^-^'^^ ^ I ^ /^ ?o?msf: '^"10^ h 3'^3 F 31 S riC //. n r Htmmm •^A.»» ■ ^# ^»1»^ ■» — ^ a •• --"^^ f '\ \ '^■ \ 3o i'n /^/ .I.A:. y / / >i/. 'A Intentional Second Exposure 7 ^ •'■• (X //^ ^ } r t n .j rA / • ■•»• L/ ^ //v'iy/^ /:^ \ / r ' •< /^^^ ?*? Intentional Second Exposure 7 l^ Uwu''-^- ..■* „^;a^^*^**' I y J ^ 9 u 1 / '■ '' '- 1 ( / ' / 1 -r- / ^ • t "! ' ■ ^ i t .4 /o 331 1^' >I3 ^// /f// Intentional Second Exposure PRODUCTION This water cambines with carton diaxide . ^ _ ^ to praducE starch - Cr n ^ ^ BTDRAGE Tht! Storch fSl r*tored in f=ipeci^i cellsi ,7.» OrTdeniand it 'gr^Lf's through^ p/pe5 ta f^f^jp^ or roats TRANSPORT '\ Other stomata\ absorb carbo/i dioxide LI 4 . (c:) Tl. Water travefs From soii to leaF thrtJugh 'iral pjpes ¥ / r 1'* •> !y> /// . m" loo «8 L f^C /^/ i Intentional Second Exposure /.', 1 \ ' "1 ? oc r mi^ -jsSiL #-/; . «#.-««% :iilJU:oMO INTD TM£ ^'. kV^4^^, j,^ ? ■^ ff ,Aa. /^ L P ^ ih f^c '^ o Intentional Second Exposiire ^^.f, U / /). \i '( im I ; • "• /r\ "**^'^^.<^: • > /- r» * -1 V _ •-• CARBON J^ DIOXIDE ^^ %.. T t/\0 I CONVERTS TME 4 COMPACT DOUGM INTO TML k SPONGY T&XTUPE o: «^U.£AD " ■ N ) ;l.^^''- -^ "^. ■v . ^1 i'^*-. "Mr^Vf^ 5v m> xfj: » .•• •'. %■*,/' 7 ^ 't PROVfDES . THE vHAKt ^ NJTROGEN ßSSENTiAL Ä^i {PROpuCTlON'OP PL&p^, '"^ . - C 1 / /J ' ?^ •1 A- ff. 0 %. / ^ öl rfü«— O ^ zil %f l / /• u^ atumauusossmati mmmm Intentional Second Exposure /, ^U' \ >■ i \ •'"> \ ^ \ -i { -■ \! 1 ; t : Zk \ \ -Ol .# ! *^ <« V / : ^ -' /"//T ^ /yv »v \ :# H^(lh h / V <^^- / ^ /^ ... Q v* fyML-^t ^ I r Erde ist ein lebendiger Organlsmas Fruchtbare Erde ist nichts Totes, sondern eine von Kleinwesen der verschiedensten Art hergestellter Lebensgemeinschaft • Oben: die schützende Schicht der faulenden Blätter. Mitte: die den Boden bewohnenden grössern Tiere, Käfer und Regenwlirmer • In der Tiefe: Kieselalgen, Amöben und Bakterien • I Intentional Second Exposure f T Erde Ist ein le'bendlger Organismus Fruchtbare Erde ist nichts Totes, sondern eine von Kleinwesen der verschiedensten Art hergestellte. Lebensgemeinschaft • Oben: die schlitzende Schicht der faulenden Blatter, Mitte: die den Boden bewohnenden grössern Tiere, Käfer und RegenwiArmer • In der Tiefe: Kieselalgen, Amöben und Bakterien. u \l t c I Die erdblldende Tätigkeit der Pf lanzenw\irzel# . Die Pf lanzenwurzel .hat nicht nur die Fähigkeit mit ih- ren Fasern dem Wasser nachzuspüren (1), sondern hat durch V/nrzeldruck die Steine zu sprengen (2), die ge- sprengten Stücke durch Abgabe von Säuren zu verdauen und die löslichen Bestandteile in sich aufzunehmen (4), während der unverdauliche Rest als Bodenkrume übrig- bleibt» I Intentional Second Exposure Die ercHjüdende Tätigkeit der Pf lanzenwurzelt >• Die Iflanzeriwnrzel hat nicht nur die Fähigkeit mit ih- ren Fasern dem V/asser nachzuspüren (1), sondern hat durch V/urzeldru-ck die Steine zu sprengen (2), die ge- sprengten Stücke durch Abgabe von Säuren zu verdauen und die löslichen Pestandteile in sich auTzune-hmen (4), während der unverdaiiliche Rest als Eodenkrume Uhrig- bleibt • # L Vi 4»- 'M ^« ''^: oJlf^ ^'^Ä / ^ -<)$''''i0'0a^ Ü 4 L \ \ 4 I » // ) /9 - jo 337 ?l. /^ /v. \} / r \ i / / r /^■ "7 \ \ — -^j«^ \/ L A ^ I "MI '"'^' ' » t AO I CONVERTS TMt COMPACT DOU6M INTO TW& SPONGY T&KTUCIE OP Bß.EAD . *. ' - < / < ? T • ■>"-' •*( -rwJ PROVIDES THE PLANT WttH_ I NITROGEN ESSENTIAL TO THE '.^PRODUCTIONOF FLOUR^ä .5 Watpr tfBvefs iFrom soi/ to UBsF t.hmugh XBP'n^ piPf)s /