DIE KNOCHEN UND MUSKELN DER EXTREMITÄTEN BEI DEN SCHLANGENÄHNLICHEN SAUEIERN. VERGLEICHEND - ANATOMISCHE ABHANDLUNG VON MAX FÜR BRINGER DR. PHIL. MIT SIEBEN TAFELN. LEIPZIG, VERLAG VON WILHELM ENGELMANN. 1870. Digitized by the Internet Archive in 2015 https://archive.org/details/b21716572 HERRN PROFESSOR WILHELM PETERS HOCHACHTUNGSVOLLST ZUGEEIGNET VOM VERFASSER. Inhaltsübersicht. Vorwort und Einleitung Seite Erster Theil. Beschreibende Anatomie der Knochen und Muskeln ' *L « ' i , * Extremitäten und des Beckengürtels mit den h"nt e, ■* den vorderen Cap. I. Knochen des Brustschultergürtels und der vorderen Extremität ' ' ' 7 ! I " ?6n fauriern mit wohlentwickellen Extremitäten 7 S 3 ÄS d™ ?Un'ern f verkiimmerte" vorderen Extremitäten' [ 7 S 3. Bei der. Saunern ohne äussere vordere Extremitäten 9 a. Ophiodes striatus H b. Pygopus lepidopus _ H c Pseudopus Pallasii ! ". ! 12 d. Lialis Burtonii 12 e. Ophisaurus ventralis .... 13 f- Anguis fragilis m g. Acontias meleagris 14 h. Acontias niger 15 rar, '• Typh'osaurus aurantiacus . . 15 *P- «■ Muske n des Brustschultergürte.s und der vorderen Extremität ! 16 8*. «ei den Sauriern mit wohlentwickelten Extremitäten 16 I 6°' Re'i' 1 fUriern mU verkümme'ten vorderen Extremitäten 1 G 8 «>• Bei den Sauriern ohne vordere Extremitäten . . 22 a. Ophiodes striatus 25 b. Pygopus lepidopus 25 c. Pseudopus Pallasii • 2 6 d. Anguis fragilis 27 e. Lialis Burtonii 29 r.m ni „ , f- Acontias meleagris 3 0 "' Knochen des Beckengürtels und der hinleren Extremität 3t 8 l den Sauriß''n mit wohlentwickellen Extremitäten ' 32 S ». Bei den Sauriern mit rudimentären hinteren Extremitäten 32 »• »eps tridaetylus 37 D- Pygopus lepidopus [ 37 C Ophiodes striatus ' 38 d. Lialis Burtonii 38 e- Pseudopus Pallasii ' . 39 8 o Grössenverhältnisse der Zehen ..." i0 9 J- Bei den Sauriern ohne hintere Extremitäten 41 a- Anguis fragilis 4 2 b. Ophisaurus ventralis [ 42 c Acontias meleagris ' 43 Ca« iv i» . , ''' Typhtosaurus auranliaciis . 43 ^^^^"^^^i^i^it: • • • • 43 § 1 Bei' d!'1 «aUr!ern mÜ woh,ent™kellen Extremität, 44 . *m £r?7 mi' '^^ren Extremitäten' ! .' " ««• »eps tridaetylus 50 b- pygopus lepidopus 50 VI Seite c. Ophiodes strialus 54 d. Lialis Burtonii 55 e. Pseudopus Pallasii 56 § 12. Bei den Sauriern ohne hintere Extremitäten 57 a. Anguis fragilis 57 b. Acontias meleagris 57 Zweiter Theil. Vergleichende Anatomie der Knochen und Muskeln des Brustschultergürtels, der vorderen Extre- mität, des Beckengürtels und der hinteren Extremität 59 Cap. I. Vergleichung der Knochen und Muskeln des Brustschulter- und Beckengürtels und der Extremitäten bei den Sauriern mit wohlentwickelten, mit verkümmerten und ohne Extremitäten 59 § 1. Knochen des Brustschultergürtels und der vorderen Extremität 60 § 2. Muskeln des Brustschultergürtels und der vorderen Extremität 6 3 § 3. Knochen des Beckengürtels und der hinteren Extremität 67 § 4. Muskeln des Beckengürtels und der hinteren Extremität 70 Cap. II. Vergleichung mit den Extremitäten der Amphisbaenoidea 74 A. Beschreibende Anatomie der Extremitäten der Amphisbaenoidea 74 § 5. Knochen (oder ihnen homologe Gebilde) des Bruslschultergürtels und der vorderen Ex- tremität 74 § 6. Muskeln des Brustschultergürtels 75 § 7. Knochen des Beckengürtels und der hinteren Extremität 76 § 8. Muskeln des Beckengürtels 77 B. Vergleichung mit den Extremitäten der schlangenähnlichen Saurier 78 § 9. Knochen des Brustschultergürtels und der vorderen Extremität 78 § 10. Muskeln des Bruslschultergürtels 79 § 1 1. Knochen des Beckengürtels und der hinteren Extremität 79 § 12. Muskeln des Beckengürtels 80 Cap. III. Vergleichung mit den Extremitäten der Ophidier 81 A. Beschreibende Anatomie der Extremitäten der Ophidier 81 § 13. Knochen des Beckens und der hinteren Extremität 8 t 1. Typhlopidae 81 2. Stenostomidae 82 3. Boaeidae und Pythonidae 8 2 4. Erycidae 84 5. Tortricidae 8 5 Vergleichung der Extremitäten unter einander . 85 § 14 Muskeln des Beckens und der hinteren Extremität 86 1 . Ophidier ohne hintere Extremität (Typhlopidae) 80 2. Ophidier mit hinterer Extremität (Stenostomidae, Tortricidae, Boaeidae, Pythonidae, Erycidae) 86 B. Vergleichung mit den Extremitäten der schlangenähnlichen Saurier 88 § 15. Knochen des Beckens und der hinteren Extremität 88 § 16. Muskeln des Beckens und der hinteren Extremität 0 0 Cap. IV. Vergleichung mit den Extremitäten des Menschen 91 A. Vergleichung der Knochen 91 § 17. Knochen des Brustschultergürtels und der vorderen Extremität 92 §18. Knochen des Beckengürtels und der hinteren Extremität 94 B. Vergleichung der Muskeln 9(5 § 19. Muskeln des Bruslschultergürtels, des Ober- und Vorderarms 99 § 20. Muskeln des Beckengürtels, des Ober- und Unterschenkels 102 Cap. V. § 21. Ableitung der Muskeln des Brustschuller- und Beckengürtels aus den Bumplinuskeln . . 100 I. Ileocostalis und Caudalis inferior 110 II. Beclus abdominis 1t2 III. Ohliquus abdominis externus imd Transversns abdominis 113 a. Ohliquus abdominis externus 113 b. Transversus abdominis 115 IV. Slerno-cleido-mastoideus 115 Drittel' Theil. Ergebnisse 117 Erklärung der Abbildungen 127 Vorwort und Einleitung. Unter den kionokranen Sauriern giebt es mehrere Gattungen, die durch Verkümmerung oder gänzlichen Mangel der Extremitäten und durch eine bedeutende Vergrösserung ihrer Körper- länge in ihrer äussern Gestalt sich den Schlangen nähern. Diese früher auch zu diesen gerech- neten 1 Gattungen vertheilen sich auf die beiden Familien der Chalcidea2 (Ptychopleurae Wiegm., Cyclosaures Ptychopleures DB) und Scincoidea (Scincoidiens ou Lepidosaures DB) und sind fol- gende3. I. Chalcidea. A. Mit 4 Extremitäten. a. Mit 4 Fingern vorn und hinten4 a. An ziemlich entwickelten Extremitäten 3. An sehr verkürzten Extremitäten: Saurophis Fitz. (Tetradactylus Mesr.) Brachypus Fitz. 1 Von den frühern Zoologen ist es namentlich Cuvier, der im Hegne animal die Gattungen mit sehr verkümmer- ten Extremitäten und ohne dieselben zu den Ophidiern rechnet, während er die Gattungen mit weniger verkümmerten Extremitäten zu den Sauriern stellt. Nachdem schon früher J. W. Schneider (Leipz. Magaz. f. Naturkunde und Oeko- nomie 1788, p. 210 und Historia litteraria piscium 17 89, p. 3 13) und C. D. W. Lehmann (Magazin der Gesellschalt naturforschender Freunde, IV, p. 1 4 — 33, 1810) auf die Uebereinstimmung des innern Baus der Blindschleiche mit den Eidechsen hingewiesen hatten, wurde von J. Müller (»Ueber die Stelle der Amphibia anguina im System« Trevir. und Tiedemann's Untersuchungen über die Natur des Menschen, der Thiereund der Pflanzen Lpz. 1 832, Tom. IV, p. 236) die Sauriernatur der mit Anguis verwandten Gattungen nachgewiesen. - Die Chalcidea können nach den Untersuchungen von W. Peters (»Ueber Cercosaura und die mit dieser Gattung verwandten Eidechsen aus Südamerika«, Abh. der KÖnigl. Akad. zu Berlin 1862, p. 165 f.) nicht mehr als eigene Familie gelten, sondern höchstens als Unterfamilie der Ameivae und Lacertae (Autosaures DB). Bei dem Man- gel eines nach diesen Grundsätzen ausgearbeiteten Systems sind wir aber zur Zeit noch genöthigt, der alten Eintheilung zu folgen. 3 Die folgende Uebersicht berücksichtigt blos die Extremitäten, da die andern unterscheidenden Merkmale für vorliegende Arbeit von keiner Wichtigkeit sind. Die Literaturnachweise für die nach Herausgabe der Erpetologie gene- rale von Dumeril und Bibron entdeckten oder anders benannten Gattungen sind in den folgenden Noten enthalten. 4 Die Gattung Heterodactylus habe ich von der Zahl der schlangenähnlichen Saurier ausgeschlossen. Die vor- dere Extremität scheint allerdings nur 4 Finger zu enthalten, allein bei genauerer Untersuchung erkennt man die Anlage von 5 Fingern, von denen der erste zu einem nagellosen Rudiment verkürzt ist. Siehe Gray, Reinhardt und Peters (Ueber Cercosaura) . Fürbringer, Saurier. 1 2 b. Mit 3 Fingern vorn und hinten: c. Mit 3 Fingern vorn und 1 Zehe hinten a. Die Zehe ist schmal und spitz: ß. Die Zehe ist breit : d. Mit unget heilten Extremitäten : B. Mit 2 hintern Extremitäten. a. Die 2fach getheilt sind: b. Die ungetheilt sind: C. Ohne Extremitäten : II. Scincoidea. A. Mit 4 Extremitäten. «. i Finger und 5 Zehen: b. 5 Finger und i Zehen c. i Finger und i Zehen Micro da dijlus Tsch. ; Chalcis Merrem. 6. Baclria Gray1. Cailia Gray*. Chamaesaura Fitz. 9. Panolopus Cope Mancus Cope11. Pseudopus Merr. n. Ophisaurus Daitd. Dopasia Gray13. Gymnophlhalmus Merr. Menetia Gray 14. Ristella Gray15. Heleropus Fitz. 16. Hagria Gray (Campso- dactylus DB) 17. Miculia Gray 18. Tetrad actylus Peron. Chiamela Gray 19. 5 Microdactylus gracilis Tschudi: Mus. Leyd. s. Gray, Catalogue of Lizards, London 1 845, p. 51 und bei Dum. et Bibr. als Chalcides Schlegelii, p. 457. (i Chalcis Merrem (Chalcides Wiegm.) s. Gray, Cat. of Liz. p. 57 und Herpel, gen. p. 459 als Chamaesaura Cophias. 7 Bachia dOrbignyi Gray. Cat. of Liz. p. 58 und Erpet. gen. p. 456 als Chalcis d'Orbignyi. 8 Caitia africana Gray: Ann. of nat. hist. I. 389. — Cat. of Liz. p. 52. — Abbildung in den Illuslr. of the Zool. of South Africa by A. Smith. London 1 849. IJ Chamaesaura gleicht in der schlangenähnlichen Gestalt Cricosaura Wiegm. unterscheidet sie aber von ihr durch özehige Extremitäten, s. Wagler: Handbuch der Zoologie Berl. 1832, p. 185. — Wiegmann, Herp. Mexicana p. 11. — Fitzinger, Systema Rept. 1 843, p. 21. — Peters, über Cercosaura etc., Abh. der Berl. Akademie 1 852, p. 1 66 Anm. 2. 10 Panolopus costatus Cope: Proc. Phil. 1861, p. 494. 11 Mancus macrolepsis Cope: Proc. Phil. 186 2, p. 33 9. 12 Die Angabe Schneider's , der bei Pseudopus eine getheilte hintere Extremität beobachtet haben will, ist von keinem Zoologen bestätigt worden. 13 Dopasia gracilis Gray: Ann. of nat. hist. 2 Ser. X, p. 4 4 0. 14 Menetia Greyii Gray: Zool. Ereb. and Terror Rept. t. und Cat. of Liz. p. 65. Menelia bat keinen eigent- lich schlangenartigen Habitus, sondern die Geslalt der Eidechsen, allein der Mangel des fünften Fingers ist ein Zeichen der beginnenden Verkümmerung. Die nahe verwandten Gattungen Ablepharus, Cryptoblepharus und Morelhia haben 5 Finger an der vordem und hintern Extremität. 15 Ristella Gray: Ann. N. H. II, 333. — Cat. of Liz. p. 86. 16 Die Gattung Heteropus ist von Ristella verschieden und nicht, wie Dum. und Bibr. angeben, mit ihr identisch. 17 Hagria Vosmaerii Gray: Ann. ofnat. hist. II, 333. — Cat. of Liz. p. 97 und bei Dum. et Bibr. p. 762 als Campsodactylus Lamarrei. 18 Miculia elegans Gray: Zool. Ereb. and Terr. Rept. t. — Cat. of Lizards, p. 66. 19 Chiamela lineata Gray: Ann. ofnat. hist. III, 333. — Cat. of Liz. p. 97. 3 d. 2 Finger und 4 Zehen: e. 3 Finger und 3 Zehen: 2 Finger und 3 Zehen g. 3 Finger und 2 Zehen h. 2 Finger und 2 Zehen i. I Finger und 2 Zehen k. 3 Finger und ungetheilte hintere Extremität /. 2 Finger und ungetheilte hintere Extremität: m. Beide Extremitäten einfach B. Mit 2 hinteren Extremitäten. a. Hintere Extremitäten 2iäch getheilt: b. Hintere Extremitäten einfach. a. breit, ruderförmig oder ziemlich lang: Sauresia Gray (Embryo- pus Wein Id.) 2ü. Blepli ararctisis Hai low . 2 1 . Ariisoterma Dum . -2. Hemiergis Wagl. Siaphos Gray2*. Seps Daudin2i. Sepomorphus Peters25. Lerista Bell. Heteromeles Dum. et Bibr. Nessia Gray. Hemipodion Steind. 2G. Chelomeles Dum. et Bibr. Rhodona Gray (Brachy- stopusDB,RoniaGray)27. Anomolopus Dum. 2S. Brach ymeles. Dum. et Bibr. Evesia Gray (Tetrapedos Jan) 2U. Sepsina Boeage'M). Seelotes Fitz. Pyyopus Fitz. (Hystero- pus ÜB). 2u Sauresia sepsoides Gray : Ann. of nat. bist. 2 Ser. X, p. 281 und als Embryopus Habichii Weinland : Ab- handlungen der Senckenbergischen Gesellschaft IV, p. 13 2 und Tab. V, Hg. 1. 21 Blephararctisis speciosus HaUowell: Proc. Phil. 1860, p. 484. 22 Anisoterma sphenopsiforme Dum. : Revue et Mag. de Zool. 18 56, p. 421 und genauer beschrieben und ab- gebildet in Arch. du Museum X, p. 180. 23 Siaphos equalis Gray: Griffith anim. Kingd. IX, p. 72. — Cat. of Liz. p. 88 und bei DB p. 767 als Hemi- cryis Decrescensis. 24 Günther hält die Dreizahl der Finger und Zehen nicht für ein bestimmendes Merkmal von Seps , sondern fasst auch in dieser Gattung einfingerige Arten (Seps monodaetylus Günther: Proc. zool. soc. 1864, p. 491) zusammen. 25 Sepomorphus caffer Peters: Bericht d. Berl. Akad. 1861, p. 422. 26 Hemipodion persicum Steindachtier : Bericht der Wiener Akademie 18 67, p. 2 63. 27 Rhodona punctata Gray: Ann. nat. bist. II, 335. — Cat. of Liz. p. 89, als Brachystopus punetulalus bei DB p. 779, als Ronia catenulata bei Gray in Grev, Trev. Aust. und Ann. of nat. bist. VII, p. 86. — Ausserdem: Rho- dona Gerrardii Gray und Rh. punetovittata Günther: Ann. nat. bist. 1 8 67. 28 Anomolopus Verreauxii Dum. : Catal. method. de la collection des Reptiles. Paris 1851, p. 185 und A. Go- deffroyi Peters : Ber. der Berl. Akad. 1867, p. 24. 29 Evesia monodaetyla Bell: Ann. of nat. bist. II, 336 und Gray, cat. of Liz. p. 127; als E. Beiiii bei DB p. 783 und als Tetrapedos Smithii Jan beschrieben und abgebildet im Archiv f. Naturgeschichte 1 860, p. 69. 30 Sepsina angolensis Bocage : Jörn. Scient. Math., Phys. et Nat. de Lisboa 1866, p. 63. 1* 4 Delma Gray31. Ophiodes Wagl. Dibamus DB32. (3. klein, stiletförmig: Aprasia Gray™. Lialis Gray. Soridia Gray (Praepedi- tus DB) 34. Pholeophilus Smith 35. Dumerilia Bocage™. Pygomeles Grandid. 37. C. Ohne Extremitäten: Anguis L. Ophiomorus DB. Acontias Cuv. Typhlosaurus Wiegm. 3S. Feylinia Gray (Anely- trops Dum., Sphenor- rhina Hallowell) 39. Anniella Gray 40. Lithophilus Smith 41 . Herpetosaura Pet. 42. Aparralactus Smith 43. Typhloscincus Pet. 44. Alle diese Gattungen unterscheiden sich im Wesentlichen nicht von den Ptychopleuren und Scincoiden mit wohlentwickelten Extremitäten. Auch der Brustschulter- und Beckengürtel sind trotz aller scheinbaren Verschiedenheiten nach demselben Bauplane gebildet, derart, dass sich sämmtliche Knochen und Muskeln der schlangenähnlichen Saurier nach denen der vollkommenen Saurier deuten und mit ihnen vergleichen lassen. Nach diesen Grundsätzen habe ich meine Untersuchungen ausgeführt. Zur Vergleichung habe ich einige Scincoiden (Euprepes septemtaeniatus und carinatus, Gongylus ocellatus) gewählt. 31 Delma Fraseri Gray: Zool. Mise. p. 14. — Gray, Trav. Austr. II, 40 1. Ann. of nat. hist. VII, p. 86. — Cat. of Liz. p. 68. — Von Chr. Lütken genau beschrieben und abgebildet in Vidensk. Meddel. fra den naturh. Fore- ning i Kjöbenkavn 1 8 62, p. 292. 32 Von Schlegel Acontias subcoecus genannt. 33 Aprasia pulchella Gray: Ann. of nat. hist. I 332, 1841, p. 86. Cat. of Liz. p. 68. 34 Soridia lineata Gray : Ann. of nat. hist. 33 6. — Cat. of Liz. p. 89 und alsPraepediltis lineatus bei DB p. 788. 35 Pholeophilus capensis Smith: Illustr. of the Zool. of South-Africa Appendix p. 15. 36 Dumerilia Bayonii Boeage: Jörn. Scient. M. Ph. et Nat. de Lisboa 1 866, p. 63. 37 Pygomeles Braconieri Grandidier : Revue et mag. zool. 1 867, p. 234. 38 Der von Wiegmann zuerst gebrauchte NameTyphline ist wegen des gleichklingenden Namens einer Schlan- genart (Typhlina) zu verwerfen. Cuvier : Acontias coecus. 39 Feylinia Curreri Gray: Cat. of Liz. p. 129 als Anelytrops Dum. in Cat. meth., als Sphenorrhina elegans Hallow. in Pr. Philad. 1857, p. 51. 40 Anniella pulchra Gray: Ann. of nat. hist. 2 Ser. X, p. 440. 41 Lithophilus inornatus und bicolor Smith: Illustr. of Zool. of South-Africa, Appendix p. 12 — 13. 42 Herpetosaura arenicola Pet.: Ber. d. Berl. Akad. 1 854, p. 619. 43 Aparralactus capensis Smith: Illustr. etc. Appendix p. 15. 14 Typhloscincus Martensii Pet. : Ber. d. Berl. Akad. 1864, p. 271. Nach , Knochen und Muskeln habe ich sowohl die de,- von mir untersuchten schlangenähn chen Sc,„co,de„ als auch die der schlangenähnfichen Ptychopleoren 2„ deuten versuch Ueh aupt habe ,ch che sonst wohlberechtigte Grenze zwischen diesen beiden Familien hier faUeu las e da s,e betreffs der Knochen und Muskeln der Extremitäten (abgesehen vom , * ^ m,n,s der Ptychopleuren) nicht zu existircn scheint Von den andern S-, • SS'muS al, Ableitnng der Mnskeln de sZLT^T^ , ^ sow.eeinigerExtrenfitätemnuskeln.ausdenRnmnfnn.r 8 l"U' "eS *eck°™> genähnlichen Sauriern sehr a„«ezeiTist 7 e e Ske'n «e8eI)en> die gerade bei den schlan- gleichend-osteologische und Muelee s e 1 • ! ™ " «* W. ver- " — nnd Mellee s vergle.chend-myologische Arbeiten näher einzugehen, zu wel- teäS sÄJXXÄr,? r- - von £L TewT rn'e' We,C"e eini§e" Ol'1"'«»«" ™ch Ich E Z*'™ °"er ▼«*"*«*. «er ohne .ÖSeEM^ " E"^tolu,Ift .täten als atypische Scbuppen- PUS DB. Iphis» G™"ZVW'fhe° - existiren meinet , Z J k°" "gegebenen Differenzen de B ° ,kei„ , y 8 A1,lePll!>™s Kitaibelii ■»einen Untersuchungen zufolge nicht. Brustbeins ,1er atyprsehen und typischen Saurier 6 eben die in diesem Kapitel enthaltenen Untersuchungen als Anhang gelten können. — Der 3.Theil enthält die Zusammenstellung der Ergebnisse. Einzelne schlangenähnliche Saurier sind schon in früherer Zeit betreffs ihrer Knochen und Muskeln untersucht worden. Namentlich hat Meckel47 die beschreibende Osteologie und Myologie von Anguis fragilis, Hbüsingeh48 die von Anguis fragilis und Pseudopus Pallasii, J. Miller49 die ver- gleichende Osteologie von Anguis fragilis, Pseudopus Pallasii, Üphisaurus ventiales, Pygopus lepido- pus. Acontias meleagris und Typhline Cuvierii gegeben. So verdienstvoll diese Arbeiten auch zu ihrer Zeit waren, so sind sie doch theils nach mangelhaften Präparaten ausgeführt und daher un- genau, theils sind die Deutungen und Benennungen der einzelnen Knochen und Muskeln nur zum Theil richtig. Auch in neuerer Zeit hat Rüdinger50 die Myologie des Schultergürtels von Anguis fra- gilis, Pseudopus Pallasii und Seps chalcides behandelt ; einzelne frühere fehlerhafte Angaben sind durch neuere genaue Untersuchungen von Peters'11 und Rathke :>- berichtigt worden. — Ich habe die Untersuchungen dieser sowie anderer Anatomen in den Bereich meiner Darstellung gezogen und gewissenhaft mit meinen Resultaten verglichen. Ueberhaupt habe ich die mir zugängliche Literatur nach Kräften benutzt. Zugleich habe ich mich bemüht, die oft überaus abweichenden Beschrei- bungen und Deutungen unter einander und mit den meinigen in Einklang zu bringen. Dies ist mir nicht immer gelungen, da oft die frühern Beschreibungen zu ungenau und flüchtig waren. Meine Untersuchungen habe ich mit der möglichsten Genauigkeit auszuführen gesucht und hoffe, nicht allzustrengen Anforderungen zu genügen. Wer die ausserordentlichen Schwierigkeiten bei der Darstellung der winzig kleinen, nur durch die Lupe unterscheidbaren Extremitätenmuskeln von Seps tridactylus und Pygopus lepidopus kennt, wird mich entschuldigen, falls ich hier das Ideal der Genauigkeit nicht erreicht haben sollte. Herrn Professor Dr. Peters verdanke ich die erste Anregung zu dieser Arbeit. Derselbe hat mir mit der grössten Güte fast sämmtliches Material zur Untersuchung gewährt und mich in der freigebigsten Weise mit literarischen Hülfsmitteln unterstützt. Es sei mir vergönnt, ihm hierfür mei- nen wärmsten Dank auszusprechen. Für ein schönes ausgewachsenes und 2 junge Exemplare von Anguis fragilis habe ich Herrn cand. med. P. Rüge zu danken. •»7 Meckel, System der vergleichenden Anatomie, Osteologie IIa p. 44Ö § 190, p. 473 § 216. Myologie III. p 188 f. § 88, p. 37 f. § 123. 48 C. F. Heusinger, Untersuchungen über die Extremitäten der Ophidier. Zeitschrift für organische FhyMk III, p. 483^ Analomie der Blindschleiche im Vergleich mit Bipes , Pseudopus und Ophisaurus und Zur Anatomie von Acontias meleagris und coecus: T[edemann und Treviranus, Untersuchungen über die Nat. IV, p. 22 2 f. und p. -350'H(.i)ingi!i{> d.e Muskeln der vortiern Extremität der Vögel und Reptilien mit besonderer Rücksicht auf die analogen und homologen Muskeln bei Säugethieren und Menschen, Haarlem 1 868. 51 W. Peters, Reise nach Mosambique. 3. Band. Amphibien: Entdeckung des Brustschultcrgurtels bei Acon- tias niger und Tvphlosaurus aurantiacus. , „. . ,c . • 52 H. Rathke. a. a. 0.: Entdeckung des Brustschultergürtels bei Acontias meleagris, des hpii-ternums Dei Anguis fragilis, der Schulterrudimente bei Amphisbaena etc. Erster Theil. Beschreibende Anatomie der Knochen und Muskeln des Brustschultergürtels mit den vordem Extremitäten und des Beckengürtels mit den hintern Extremitäten. Cap. I. Knochen des Brnstschiiltergiirtels und der vordem Rttreiiiität. Bei den Sauriern mit wohlentwickelten Extremitäten, a. Brustsclmltergürtel ». Die richtige Deutung und Benennung der Knochen des Brustschultergürtels ist zuerst von Cuvier2 gegeben und durch Gegenbaur3 zum Abschlüsse gebracht worden. Der BrustschultergUrtel ist zusammengesetzt aus einem mittleren unpaaren Theile, dem Brust- beine, und aus zwei seitlichen Theilen, dem Schultergürtel. Das Brustbein wird gebildet durch '2 Knochen, das Steinum und Episternum. Das Stenum (st) 4 ist ein breites, meist rautenförmiges Knorpelstuck, das nur wenig und zum Theil verknöchert ist. Es artikulirt mit seinen beiden vordem Seiten mit dem Coracoid, mit seinen beiden hintern Seiten mit den Sternocostalleisten. Diese Leisten sind bei den Scincoiden jederseits 3; ausserdem artikulirt die hintere Brustbeinspitze mit der Vereinigung von % Leisten (bei Euprepes) oder 3 Leisten (bei Gongylus) 5. 1 G. Cüvier, Le^ons d'Anatomie comparee I. ed. Tom. 1, p. 251 f. 2. ed. Tom. I, p. 253 f. und 352 f. — J. F. Meckel a. a. 0. Band IIa, § 183 p. 134 f. und § 197 p. 14 6 f. — G. Cuvieb, Hecherches sur les ossemens fos- siles. 4. ed. Tom. X, p. 79 f. — Dumeml et Biuron a. a. 0. Tom. II, p. 601 f. — Todd, Cyclopaedia of Analomy and Physiologie. Tom. IV, Artikel: Heptiles by R. Jones p. 209. — H. Rathke a. a. 0. p. 9 f. — H. Pfeiffer, zur vergleichenden Anatomie des Schultergürtels und der Schultermuskeln bei Säugelhieren , Vögeln und Amphibien. Giessen 185 4, p. 39 f. — H. Stanmüs, Handbuch der Zootomie. 2. ed. Zootomie der Amphibien p. 27 f. und 7 4 f. 1 In den früheren Ausgaben der Lecons etc. und Recherches etc. theilt Cuvier noch die fehlerhafte Anschau- ung früherer Anatomen, welche das Coracoid mit der Clavicula des Menschen vergleichen. Erst in der 2. ed. der Le- cons etc. und 4. ed. der Recherches etc. gibt er zuerst die rechte Deutung. J C. Gegenbacr, Untersuchungen zur vergl. Anatomie der Wirbelthiere. Heft 2: Schultergürtel. Lpz. 1865. Dieses ausgezeichnete Hauptwerk berücksichtigt namentlich auch die Histogenese und eröffnet damit eine Reihe neuer Gesichtspunkte. 4 Meckel und Rathke : Hinteres Brustbein. Leber die Artikulationen bei andern Sauriern gibt Rathke die genauesten Aufschlüsse. Die Zahl der seil- 8 Das Episternum (ep) 6 ist schmäler, von festerem Gewebe (knöchern) und liegt auf der Aussenseite des Sternums und vor demselben7. Bei den Scincoiden hat es die Gestalt eines Kreuzes8. Der Schultergürtel der Saurier wird gebildet von 3 Knochen, von Scapula, Pars coracoidea und Clavicula. Die ersten beiden bilden die Gelenkhöhle und sind mehr oder weniger innig ver- wachsen 9) . Die Scapula (sc) 10 ist der aufsteigende Schenkel von knöchernem Gewebe, der sich wei- ter oben in das knorplige Suprascapulare (ss) 11 verbreitert. Scapula und Suprascapulare liegen ein- gebettet in Muskelmasse und werden nicht durch Bänder an Knochen befestigt. Die Pars coracoidea (cor.) 12 ist der absteigende Schenkel von knorpligem Gewebe, das zum Theil verkalkt ist. Sie ist in ihrem an die Scapula grenzenden Theile am schmälsten, im me- dianen am breitesten 13. Median artikulirt sie durch ihren hintern Theil mit dem Sternum ; der vor- dere Theil endet frei und greift meist über den der Gegenseite über. Die Clavicula (ci) 14 heftet sich an den Vorderrand der Scapula oder des Suprascapulare an und zieht sich als ein rundlicher fester Knochen meist gekrümmt an die Spitze oder die obere Querleiste des Episternums15, an das sie sich befestigt, An dieser Stelle verbreitert sie sich oft be- deutend und wird dann durch eine Oeffnung durchbrochen. b. Vordere Extremität 16. Die vordere Extremität setzt sich zusammen aus Oberarm, Vorderarm, Handwurzel (Carpus , Mittelhand (Metacarpus) und Fingergliedern (Phalanges). Der Oberarm wird gebildet durch den Humerus", der in der von Scapula und Coracoid liehen Sternocostalleisten schwankt von 2 (Varanus, Anolis etc.) bis 4 (Uromastix, Iguana etc.), die der hintern von 1 (Varanus, Stellio etc.) bis 3 (Anolis, Gongylus, Calotes etc.) . Als zoologisches Merkmal sind diese Zahlenverhältnisse nur von ganz geringer Bedeutung, da sie innerhalb derselben Gattung oft schwanken. 6 Meckel und Rathke : Vorderes Brustbein. 7 Innig verwachsen, kaum vom Sternum zu trennen, ist es bei den Ascalobotae, weniger innig verbunden, zum Theil sogar vom Sternum sich abhebend bei den andern Familien der Saurier. 8 Die Kreuzgestalt theilen die Scincoiden mit den ihnen nahe stehenden Autosauriern und Ptychopleuren. Tförmig ist das Episternum bei Monitor, den Agamae und Iguanoidea ; bei den Ascalobotae sind auch die seitlichen Arme bedeutend verkürzt. 9 Sehr innig ist diese Verwachsung bei den Scincoidea, Ptychopleurae und Autosaurii. 10 Meckel: Schulterblatt oder erstes und zweites Knochenpaar. Cuvier: Omoplate. Spina und Acromion feh- len, wie Gegenbaur nachweist. 11 Cuvier: Sur-scapulaire. 12 Cuvier, Leejons 1. ed. und Recherches 1 — 3. ed.: Clavicule; Meckel: Hinteres Schlüsselbein oder 3. u. 1. Schulterknochen . 13 In seinem breiten Theile bildet das Coracoid Fenster in verschiedener Anzahl. Ueber diese Fensterbil- dung und die dadurch bedingte Bildung des Epicoracoids und Procoracoids s. Gegenbaur a. a. 0. 14 Cuvier, Lecons 1. ed. und Recherches \ — 3. ed.: Fourchette. Meckel: Vorderes Schlüsselbein oder fünftes Paar der Scliulterknochen. 15 An die Spitze bei den Sauriern mit kreuzförmigen , an die Querleiste bei den Sauriern mit Tförmigem Episternum. W G. Cuvier, Lecons etc. 1. ed. I, p. 360 f., 2. ed. I, p. 390 f. — J. F. Meckel a. a. 0. II a, § 198— !M p. 449 f. — Dumeril et Bibron a. a. 0. II, p. 612 f. — G. Cuvier, Recherches etc. 4. ed. X, p. 91 f. — Todd a. a. 0. IV, p. 271 f. — Stannius a. a. 0. Zootomie der Amphibien, p. 82 f. — C. Gegenbaur, Untersuchungen zur vergleichenden Anatomie der Wirbelthiere. Carpus und Tarsus. Lpz. 1 864. Hauptwerk. 17 Meckel: Oberarmbein. 9 gebildeten Gelenkhöhle einmündet und darin mittelst Kapselband befestigt ist. Er ist ein langge- streckter, dem Humerus der Vögel sehr ähnlicher Knochen , dessen oberes Ende breit zusammen- gedrückt ist. Das Capitulum ist querstehend, das Tubereulum majus seu externum grösser als das Tubereulum minus s. internum. Am untern Ende hat der Humerus % Condyli, den Condyltis externus s. Epicondylus an der Radialseite und den Condylus internus s. Epitrochleus an der Ulnarseite. Der Vorderarm wird gebildet durch die stärkere Ulna (u)ls und den schwächeren Ra- dius (r) 19. Das Olecranon ulnae20 ist ganz schwach entwickelt, dafür findet sich aber in der End- sehne des Triceps eine wohlausgebildete Patella ulnae21. Die Handwurzel [Carpus) besteht aus 9 Carpalknochen. Diese sind in zwei Reihen ver- theilt, Die erste Reihe wird aus 4 Knochen gebildet, den beiden grösseren 1) Os radiale s. sca- phoideum22 und 2) Os ulnare s.triquetrum23, die den beiden Vorderarmknochen entsprechen, 3) dem kleinen Os centrale^ zwischen beiden und 4) dem Os pisi forme am Rande des Ulnare. Die zweite Reihe besteht aus 5 kleinern Knochen, den Carpalia, von denen das Carpale I s. Multangulum majus und das Carpale II s. Multangulum minus die kleinern, Carpale III s. Capitatum, Carpale IV s. Pars anterior ossis hamati und Carpale V s. Pars posterior ossis hamati die grösseren sind. Die Mittelhand (Metacarpus) besteht aus 5 Metacarpalknochen von nahezu gleicher Länge und Dicke. Die Zahl der Pflanzen ist 2 für den ersten, 3 für den zweiten und fünften, 4 für den drit- ten und 5 für den vierten Finger 25, wodurch eine Ungleichheit der Hand bewirkt wird, die aber bei den Scincoiden weniger bedeutend ist, §2. Knochen des Brustschultergürtels und der vordem Extremität bei den Sauriern mit verkümmerten vordem Extremitäten20. a. Brust-Schulter-Gürtel. Der Brust-Schulter-Gürtel ist wenig von dem der vollkommenen Saurier verschieden. Na- mentlich zeigen (bei Seps tridactyhis Gerv.) Scapula und Suprascapulare und Clavicula keinerlei Unterschiede abgesehen von der Verminderung ihres Volumens. 18 Meckel: Ellenbogenröhre. Cuvier: Cubitus. — Todd's Cyclopaedia: Cubital (bone) . 19 Meckel: Speiche. — Cuvier: Radius. — Todd's Cyclop. : Radial. 20 Meckel: Ellenbogenknorren. 21 Meckel: Ellenbogenscheibe. Von Rudolphi zuerst bei Pipa gefunden, von Meckel bei Sauriern. 22 Cuvier: Os radial. — Meckel: Speichenknochen. — Todd's Cycl. : Radial carpal bone. — Stannius: Naviculare. 23 Cuvier: Os cubital. — Meckel: Ellenbogenknochen. — Todd : Ulnar carpal bone. — Stannius: Triquetrum. 24 Cuvier: »Os neuvieme place entre les deux grands du premier rang, le f., 2., 3. et 4. du second rang.« Todd: Central bone. — Stannius: Os lunatum Dieser letzte Name beruht (nach Gecenbaur, dem wir in der Darstel- lung der ganzen Handwurzel gefolgt sind) auf falscher Deutung. 2d Einzelne Scincoiden haben nur 4 Phalangen am vierten Finger. Die Literatur, sowie meine Untersuchungen (die sich nur auf Seps tridactyhis erstrecken), sind noch sehr F ü rbr in ge r, Saurier, o 10 Das Slemum articulirt seitlich mit 3 (Chamaesaura) oder 2 (Seps), mit der hintern Spitze mit 2 (Chamaesaura) ?oder 1 Sternocostalleiste (Seps). Das Episternum ist (bei Seps) kaum noch auf dem Sternum wahrnehmbar, indem sein hinterer Fortsatz sehr verkürzt ist. Dagegen ist der vordere Theil sehr entwickelt und zur Aufnahme der Clavicula gut geeignet. Die Pars coracoidea ist (bei Seps) im Verhältnis« zu den andern Theilen des Schultergürtels kurz und dünn. Die beiderseitigen Coracoidea sind so kurz, dass sie weder über einander greifen, noch sich berühren, sondern dass sie einen ca. 1mm breiten leeren Raum zwischen sich lassen. b. Vordere Extremität. llumerus, Ulna und Radius sind bei Seps vollständig, haben aber schwach entwickelte Tu- bercula und Condyli und sind bedeutend verkürzt und verschmälert. Der Carpus bei Seps27 besteht aus 5 Knochen, 3 der ersten Reihe (radiale, ulnare und dem kleinen centrale zwischen beiden) und 2 der zweiten Reihe (carpale II und III) . Die übrigen Kno- chen des Carpus fehlen. Der Metacarpus bei Seps, besteht aus 4 Knochen, dem Metacarpale I, II und III und dem sehr reducirten Metacarpale IV. Das Metacarpale V fehlt, Dia Zahl der Phalangen des ersten Fingers bei Seps ist 2, des zweiten 3 und des dritten ebenfalls 3 28. Alle Finger sind nageltragend. Ueber die Zahl der Finger und die Längenverhältnisse derselben finden sich bei Dumeril et Bibron, V. eingehendere Angaben: Bezeichnet man mit a den längsten, mit b den nächst langen Finger etc., so ergibt sich 1. Gattungen mit 5 Fingern. e c b a d als Fingerformel für die Saurier mit wohlentwickelten Extremitäten (Euprepes) : ^ « 3 ^ g- Die öfingerigen Gattungen mit etwas verkümmerten Extremitäten zeigen verschiedene Verhältnisse : Heterodactylus ^^ 3 4 5' ^er mitte'ste Finger ist ^er längste. 2. Gattungen mit 4 Fingern. c b a c Saurophis, Gymnophthalmus p. ^ a § i- dürftig und ausgedehntere Arbeilen sehr wünschenswerth. Einzelne Notizen geben: Cuvier, Recherches elc. p. 88: »L'appareil sterno-humeral diminue de volume et de consistance dans les sep^, les bimanes«. — J. Müller a. a. 0., The vihanus und Tiedemann, Untersuchungen etc. IV, p. 2 88 : »Was nun die Rudimente der Extremitäten bei mehreren schleichenden Eidechsen betrifft, so lässt sich gar keine sichere Grenze ziehen. Die Seps besitzen 4 kümmerliche Ex- tremitäten.« — Mehr Stoff gibt Meckel a. a. 0. Ha, p. 44 1, 451 f., wo er die Extremitäten von Seps beschreibt und Dumeril et Bibron a. a. 0. V. — Die Dissertalio inauguralis von Sicheher über Seps konnte ich nicht erlangen. 27 Siehe Gegenbaitr : Carpus und Tarsus. 28 Ebendasselbe Resultat iiibt .Meckel IIa, p. 469. 1 1 f 1 C 9 b Heteropus ,| ^ 3 4' ^*e* a"en te^1 c^er ^ün^e Finger; der dritte ist der längste. 3. Gattungen mit 3 Fingern. C 3. XD Seps™, Hemiergis, Nessia, Chalcides, Sepomorphus ,j g 3- Die beiden äussern Finger fehlen30. Vom vierten ist aber noch ein Metaearpalrudiment erhalten. 4. Gattungen mit 2 Fingern. Heteromeles, Drachymeles, Lerista, Chelomeles ^ ^. Bei Chelomeles ist b nahezu so gross wie a, bei den andern Gattungen ist a weit grösser als b. Ob der erste oder dritte Finger weggefallen ist, ist nicht zu entscheiden, da Untersuchungen dieser seltenen Gattungen noch nicht vorliegen. 5. Gattungen mit I Finger. Ob bei Chamaesaura, Brachystopus, Ronia, Evesia etc. noch Phalangen vorhanden sind und welcher Finger der übrigbleibende ist, oder ob diese und auch Metacarpus und Carpus verkümmert sind, ist noch nicht entschieden. Die Verhaltnisse bei Untersuchung der hintern Extremitäten er- gänzen zwar die hier gefundenen Ergebnisse ; immerhin sind aber directe Angaben über die Ver- kümmerimg der vordem Glieder noch wünschenswert)!. § 3. Knochen des Brustschultergürtels und der vordem Extremität bei den Sauriern ohne äussere vordere Extremitäten31. a. Ophiodes striatus Wagl. 32. Das knorplige Stenum ist in seiner hintern Hälfte derart verkalkt, dass der incrustirte Theil als ein ziemlich breiter nach hinten convexer und nach vorn concaver Bogen aus der knorpligen Grund- masse sich abhebt. Mit dem Coracoid ist das Steraum innig verwachsen33, mit den Rippen ist es durch je 2 seitliche und je 1 hintere Sternocostalleiste verbunden. 29 Dumeril und Bibron geben an baa bei Seps. Weder Meckel noch ich können dies bestätigen. 30 Dieses Wegfallen der Finger ist auffallend und steht z. B. mit dem Verhalten von Heterodactylus, sowie der Verkümmerung der Krallen bei Säugethieren in direclem Widerspruche. Die Lage der Finger zu Carpus und Metacarpus lässt keine andere Annahme zu. 31 Allgemeine Angaben finden sich bei Meckel a. a. 0. IIa, p. 407, 455 f. — Cuvier, Leconsetc. I, p. 235, 363 f. — Cuvier, Recherches etc. 4. ed. X, p. 88 f. — Stanniüs a. a. 0. p. 25, 7 4 f. — Rathke a. a. 0. p. 5 f. — Zur eigenen Untersuchung dienten Ophiodes striatus, Pygopus Lepidopus, Pseudopus Pallasii, Lialis Burtonii , Anguis fragilis, Acontias meleagris. 3 Der Brustschultergürtel von Ophiodes striatus weicht hinsichtlich der Bildung des Episternums von allen Scincoiden ab und nähert sich etwas den Monitores. — Die schlechte Abbildung bei Dumeril und Bibron (Atlas, Table VII, fig. 3) ist nach einem unvollkommenen Präparate gezeichnet, dem das hintere Ende des Episternums und Theile des Sternunis und Coracoids fehlen. Diese innige Vereiniaune des Sterntims und Coracoids ist bisher bei keinem Saurier beobachtet worden. 12 Das wohlentwickelte, knöcherne Episternum hat die Gestalt einer Armbrust mit langen und sehr schmalen Schenkeln. Der hintere Schenkel ist hinten mit dem Vorderrand des Sternums, vorn mit den medianen Enden der Schlüsselbeine verbunden, die seitlichen Arme divergiren unter einem nahezu rechten Winkel nach hinten und aussen, indem sie die Glavicula begleiten. Die kleine knöcherne Scapula ist innig mit dem knöchernen Theil des Coracoids verbunden. Nach oben geht sie in das grössere knorplige Suprascapulare über. Die Pars coracoidea ist nur an dem mit der Scapula verbundenen Theile von Knochen ; im Uebrigen besteht sie aus knorpligem und nach vorn zu selbst membranösem Gewebe. Median ist sie mit dem Sternum verwachsen. Die knöcherne Clavicula geht vom Suprascapulare aus nach einer Biegung in der Gegend der Scapula im weitern Verlaufe als ein gerader und dünner Knochenstab nach vorn und zur Mitte, wo sie sich mit der der Gegenseite unter nahezu rechtem Winkel und mit dem Episternum verbindet. Jede Spur der vordem Extremitäten fehlt. b. Pygopus lepidopus Merrem 34. Das Sternum ist etwas breiter als lang und nur mit je einer seitlichen Sternocostalleiste35 verbunden, die der fünften Rippe angehört. Der Zusammenhang mit dem Coracoid ist sehr lose. Das Episternum fehlt als selbständiger, wohl ausgebildeter Knochen. Die Pars coracoidea, welche sich plötzlich sehr bedeutend verbreitert , ragt mit ihrem vor- deren Theile über die der Gegenseite über, mit ihrem hintern verbindet sie sich mit dem Sternum. Der der Scapula zunächst liegende knöcherne Theil ragt mit zwei Lappen in die übrige knorplige Masse hinein. Die Scapula ist schmal, das Suprascapulare dreimal breiter, aber sehr kurz. Die Clavicula ist sehr lang und schmal und zieht sich nach vorn, um mit der der Gegenseite unter einem nahezu rechten Winkel sich zu vereinigen. Hierbei ist sie mit dem vordem Theile des Coracoids verbunden. Die Knochen des Arms fehlen gänzlich. c. Pseudopus Pallasii Cuv. 36. Das grösstenteils bewegliche Sternum 3'' liegt, wie bei den folgenden Gattungen frei in Mus- 34 Cuvier, Regne animal etc.: »n'a que des omoplates et clavicules cachees sous la peau«. Meckel (IIa, p. 4 46) leugnet die Existenz der Clavicula. 35 Dieses Verhalten, sowie das von Ophiodes striatus hebt Rathke's Behauptung auf: »bei den atypischen Schuppenechsen entstehen die Sternalknochen fern von den Rippen und gelangen niemals mit einigen derselben in eine innige Verbindung«. 36 Pallas, Novi comm. etc. Sc. Petropol. Tom. XXIX, p. 442 : »Iugum osseum, sterni succedaneum, ipsum compositum lamina lunata, arcuata, subcarlilaginea, ossiculis duobus teretiusculis, claviculas referentibus, extremo con- tinuatis cartilagini, quasi scapulam exprimenli ; interjectisque lamellis duobus ovali-sublunatis, semicartilagineis, inter- stitia explenlibus.« — Heusinger a. a. 0., Zeitschrift für org. Physik III, p. 4 89 f. — J. Müller a. a. 0., Trevi- rvnus und Tiedemann, Untersuchungen etc. IV, p. 225. — Rathke a. a. 0. p. 5 f. — Hüdinger a. a. 0. p. 1 f. Abbildungen gibt : Heusinger a. a 0. Tab. I fig. 4. Mülleu a. a. 0. Tab. XIX, fig. 2. — Dumkril et Bibhon a. a. 0. Atlas Tab. VII, fig. 4. — R. Wagner, Icones zootomicae Tab. XIII, fig. 26. 37 Heusinger : Brustbein. 13 kein und Bindegewebe, ohne durch Sternocostalleisten mit den Rippen verbunden zu sein. Es ist breiter als lang (2,5:1) und hat eine biconvexe3S Gestalt mit abgerundeten seitlichen Spitzen. Das knöcherne Episternum™ ist von Tförmiger Gestalt und fest mit dem Sternum verwach- sen. Der quere Schenkel des T ist der grössere und breitere und liegt auf der Unterseite des Vor- derrandes des Sternums, genau dessen Krümmung folgend, der hintere kürzere Schenkel geht me- dian bis zur Mitte des Sternums. Die Scapula hat nahezu die Gestalt eines Quadrates, das längere Suprascapulare ist nur we- nig breiter. Das Coracoid4" ist von ziemlich bedeutender Grösse. Der kleinere knöcherne Theil an der Scapulargrenze grenzt sich in einem runden Lappen gegen den dünnen knorpligen ab. Dieser geht weit nach vorn und wächst median in seiner ganzen Breite mit dem der Gegenseite zu einer dün- nen Knorpelplatte zusammen. Beiderseits findet sich auch ein Fenster, welches Coracoid und Pro- coracoid trennt, Die wohlentwickelte, aber etwas kurze Claviculai] beginnt am Vorderrande des Suprascapulare, biegt sich dann unter einem stumpfen Winkel nach vorn und zur Mittellinie des Bauches, wobei sie frei läuft, und vereinigt sich unter sehr stumpfem Winkel mit der Clavicula der Gegenseite, wobei sie der Unterseite des bedeutend nach vorn verlängerten Coracoides autliegt. Die vordere Extremität42 findet sich bei Pseudopus angedeutet. Bei dem untersuchten Exemplare zeigte sich am Hinterrande der Verbindungsstelle von Scapula und Coracoid der rech- ten Seite eine kleine Vertiefung, das Homologon der Gelenkhöhle, in der ein etwa sandkorngrosses Knorpelkörnchen beweglich eingefügt ist, Unter dem Mikroskop zeigt es sich deutlich durch sehni- ges Gewebe (Rudiment eines Kapselbandes) von dem Schuitergürtel getrennt. Der Lage und An- heftung nach ist es Rudiment des Humerus. Der linken Seite fehlte es43. C. Lialis Burtonii Gray. Das freiliegende Sternum ist etwas kürzEr als bei Pseudopus. Der Vorderrand ist stark con- vex, der Hinterrand flach concav und hat in der Mitte einen scharfen Vorsprung. Das Episternum scheint zu fehlen. Die Scapula mit dem wenig breiteren Suprascapulare ist sehr kurz. Das Coracoid ist weit breiter als die Scapula. Der dieser am nächsten gelegene knöcherne 38 In den Icones zootomicae ist der Hinterrand concav abgebildet. 39 Heusinger hält das Episternum für «verwachsene Schlüsselbeine«. Der hintere Schenkel fehlt auf der von ihm gegebenen Abbildung, auf der von J. Müller gegebenen ragt er bis zur Mitte des Sternums (wie bei meinem Prä- parate), beiDriiERiL ist er ebenso lang als wie die seitlichen Schenkel und reicht fast bis zum Hinterrande des Sternums. 40 Heusinger vereinigt Scapula und Coracoid als Scapula. J. Müller lässt die Frage unentschieden, ob das Coracoid Schlüsselbein ist oder zur Scapula gehört. 41 Heusinger und Müller: Gabelknochen (Furcula) . Bei beiden von dem der Gegenseite getrennt. 42 Dieses kleine Rudiment der vordem Extremität fehlt (oder ist übersehen worden) bei den von Pallas, Heusinger, Cuvier und Müller untersuchten Thieren. Nach Dusieril und Birron scheint es auf beiden Seilen vorzu- kommen. Er sagt p. 415: »a l'interieur ils (les membres thoraciques se trouvent encore representes par un tubercule osseux de chaque cöte du sternum«. Auch sind auf der zugehörigen Tafel 2 Höcker abgebildet , die aber mit dem Schultergürtel fest verwachsen scheinen . 43 Diese ungleichartige Verkümmerung beider Seiten, die sich auch bei dem Beckenrudiment von Lialis und 14 Theil grenzt sich in zwei Lappen gegen den grössern knorpligen ab, der den der Gegenseite be- rührt und etwas über ihn weg greift. Die Clavicula geht vom Vorderrand des Suprascapulare in einer langgestreckt Sförmigen Krümmung nach unten und vorn, wo sie sich mit der der Gegenseite unter nahezu rechtem Winkel vereinigt. Jede Spur der vordem Extremitäten fehlt. e. Ophisaurus ventralis Dandin 44. Das SternumiS ist dem von Pseudopus ahnlich, aber kürzer (Verhältniss der Lange zur Breite wie 1:3,2), und an den seitlichen Enden mit einem massig tiefen und an dem hintern Rande mit einem seichten Ausschnitte versehen. Das Episternum liegt als ein schmaler langer Querknochen auf dem vordem und untern Rande des knorpligen Sternums. Es ist vorn etwas abgeschnitten und hinten mit einem sehr kurzen abgerundeten und glatten Fortsatze46 verstehen, der sich nicht über das Niveau des Sternums erhebt. Die Scapula ist im Verhältniss zu dem sehr kleinen Suprascapulare gut entwickelt. Die Pars coracoidea gleicht betreffs des Verhaltens des knöchernen und knorpligen Theils und der Verwachsung der Mitte vollkommen der von Pseudopus, sie ist aber nicht so weit nach vorn ausgedehnt. Die dünne Clavicula geht von dem Vorderrande des Suprascapulare aus direct nach unten und kaum nach vorwärts, wobei sie sich mit der der Gegenseite unter einem gestreckten Winkel vereinigt. Die Extremitätenknochen fehlen. f. Anguis fragilis L. 47. Das knorplige Sternum*8 ist biconvex wie das von Pseudopus, aber im Verhältniss zum Schultergürtel kleiner. Das Episternum 49 ist durch eine rauhe Knochenstelle von breiter Herzform am Vorderrand des knorpligen Sternums repräsentirt. und Acontias wiederfindet, ist sehr bemerkenswerth. Bisher kannte man blos eine ungleichmassige Ausbildung der Lungen bei den schlangeniihnlichen Sauriern. 44 Müller a. a. 0. p. 451. — Meckel a. a. 0. p. 455 § 196. — Rathke a. a. 0. p. 5 f. Abbildung bei Dumeril und Bibron a. a. 0. : Tab. VII, fig. 5. 45 Von Müller und Meckel wird seine Existenz geleugnet. 40 Dieser von Rathke beschriebene Fortsatz fehlt auf der Abbildung von Dumeril et Bibron. 47 J. W D. Lehmann, über die Zerbrechlichkeit der Blindschleiche und die Uebereinstimmung ihres innern Baues mit den Eidechsen. Magazin der Gesellschaft nalurforschender Freunde zu Berlin 1811, p. 1 4 f. — Meckel a. a. 0. § 174 p. 407 und § 196 p. 445. — Heusinger a. a. 0. p. 501 f. — J. Müller a. a. 0. p. 227 f. — Gecenbaür. Schultergürtel etc. p 46. — Rathke a. a. 0. p. 5 — 7. — D. B. Rankin, on the Structure and Hnbits of the Slow- Worm. Edinb. New Phil. Journ. p. 102 f. Abbildungen haben gegeben Heusinger, Dumeril und Bibron und Gegenbaur. 48 Die Abbildung von DB zeigt das Sternum als ein Dreieck, das die Spitze nach vorn hat. — Meckel be- schreibt es ganz richtig, dagegen leugnet Müller seine Existenz. 49 Das Episternum ist zuerst von Rathke beschrieben worden. Ich kann seine Existenz bestätigen. 15 Die Scapula50 ist ebenso wie das wenig breitere Suprascapulare kurz und schmal. Die Pars coracoidea51, die breiter als lang ist, wird durch ein deutliches Fenster in Coracoid und Procoracoid geschieden. Der knöcherne Theil geht mit einem Lappen in den knorpligen über, der median ein wenig über den der Gegenseite übergreift. Die Clavicula'2 ist schwach Sförmig gebogen wie die von Pseudopus. Sie erstreckt sich aber mehr nach vorn und artikulirt mit der der Gegenseite unter kleinerem Winkel. Die Knochen der vorderen Extremität sind nicht vorhanden. g. Acontias meleagris Cuv. 5:t. Das Sternum wird repräsentirt durch zwei sehr kleine Knochentäfelchen54 von ellipsoidi- scher Form, die dicht neben einander in einer Schicht fibrösen Gewebes zu beiden Seiten der Linea alba eingebettet liegen. Das Episiernum und die Clavicula fehlen. Die Scapula und Pars coracoidea sind innig mit einander verwachsen. Letztere berührt die der Gegenseite und ist mit ihr durch einen sehr dünnen, aber festen Streifen fibrösen Gewebes ver- bunden. Mit dem Sternum hat sie keine Beziehung, da die dasselbe repräsentirenden Knochen- täfelchen in einiger Entfernung hinter ihr liegen. h. Acontias niger Peters 55. Das Sternum und Episternum fehlt. Die Scapula ist ein sehr dünner langer Knochen, der auf der einen Seite in das kleine knorp- lige, nicht umgebogene, Suprascapulare übergeht, auf der andern mit der Pars coracoidea verwach- sen ist. Diese hat in der Nähe der Scapula knöcherne Beschaffenheit, in ihrem medianen Theile besteht sie aus sehr dichtem Knorpel, der namentlich an seinem vordem Rande in Knochengewebe 50 Heusinger: Schulterblatt. — Meckel: Oberes hinteres Stück des Schultergürtels oder Schulterstück. 51 Meckel : Unteres Stück oder hinteres Schlüsselbein. — Heusinger : Schlüsselbein. 52 Meckel: Vorderes Stück oder vorderes Schlüsselbein. — Heusinger : Gabel (Furcula), ebenso Müller. 53 Der Schultergürtel wird übereinstimmend geleugnet von Müller, Heusinger, Meckel, Co vier. Hathke hat ihn zuerst beschrieben. Ich habe i Exemplare von Acontias untersucht, aber mit negativen Resultaten. Ich fand bei dem einen trotz der grössten Vorsicht keine Spur eines Schultergürtels. Auch ist kaum glaublich, dass er bei seiner Grösse von den frühern Anatomen übersehen worden ist. Es scheint sonach, dass er bei dem einen Exemplare von Acontias meleagris fehlt, bei dem andern vorhanden ist. Dieses wunderbare Vorkommen ist nicht alleinstehend. Bei Pseudopus fanden sich bereits bedeutende Varietäten in der Ausbildung des hintern Episternalastes ; die Extremität war bald auf beiden Seiten vorhanden (Dujmeril), bald nur auf einer (Fürbringer), bald fehlte sie vollkommen (Müller und Heusinger). Bei Dibamus novae Hollandiae behauptet Schlegel, dass die Weibchen ohne Extremitäten seien, wäh- rend die Männchen verkümmerte Rudimente hätten. Bei den peropoden Ophidiern kann nach Berlin's Angaben die hintere Extremität beim Weibchen fehlen, während Peters nur ein Kleinersein annimmt. Ratiike hat leider keine Angaben über Alter und Geschlecht seines untersuchten Exemplares gemacht. Bei dem andern von mir untersuchten ^Exemplare fand sich an der Stelle, wo der Brustschultergürtel hätte liegen sollen, ein dünner Knorpelfaden im M. sterno-cleido-mastoideus eingebettet, der den der Gegenseite nicht berührte und von der Mitte und hinten nach der Seite und mehrern verlief. Ich wage nicht, ihn mit der Scapula zu identificiren. 54 Das Auftreten der Sternalrudimente von Acontias meleagris als K no c h e n täfeichen ist höchst eigentüm- lich, falls Rathke's Angabe genau ist. 55 Der Brustschultergürtel von Acontias niger wurde zuerst von W. Peters entdeckt und (Reise nach Mo- 16 übergegangen zu sein scheint. Sie ist mit der der Gegenseite zu einem schmalen, aber dicken, nach vorn convexen Bogen vereinigt. Die Clavicula ist als selbständiger Knochen nicht vorhanden ; ihr medianer Theil trägt aber vielleicht zur Verstärkung des Goracoides bei56. Ebenso wie bei Anguis das Episternum die Mitte des Sternalvorderrandes verdickt, ist dies hier der Fall. Episternum und Clavicula sind überdies, als dem secundären Schultergürtel angehörig :>7, 2 Knochen von gleicher Entstehungsweise. Der ganze Brustschultergürtel , der noch nicht die Breite des Bauches erreicht , liegt weit vorn am Halse vor dem ersten Knorpelbogen, der die Rippen verbindet. i. Typhlosaurus aurantiacus. Peters 58. Das Stemum, Episternum und die Clavicula fehlen. Die Scapula ist als kleiner, schmaler Knochen vorhanden. Die Pars coracoidea ist median so verkümmert, dass sie mit der der Gegenseite nicht zu- sammenstösst, sondern von ihr durch einen breiten Zwischenraum getrennt ist. Cap. II. Muskeln des Brustsehiiltergürtels und der vordem Extremitäten. § *• Bei den Sauriern mit wohlentwiekelten Extremitäten59. Unter der Haut liegt zunächst ein breiter, aber sehr dünner Hautmuskel (Subcutanem colli), der mit transversalen und ascendenten Fasern vom Nacken nach der Mittellinie der Unterseite des sambique III, Tab. 1 2) abgebildet. Eine nähere Beschreibung davon lieferte Stannius (Zootomie II, p. 25 und 74). Er deutet, ganz abweichend von mir, den medianen Theil des Coracoids als Stern um, die Scapula und den lateralen Theil des Coracoids als Coracoid und das Suprascapulare als Scapula. Der Schultergürtel von Acontias niger ist aller- dings schmäler als der Körper, und die bei den typischen Sauriern durch Krümmung des Knochens und Ansatz der Extremität ausgezeichnete Grenze zwischen Scapula und Coracoid ist hier durch Nichts angedeutet. Dieses Verhalten gibt aber noch kein Recht, alle Beziehungen (und namentlich auch die histologischen) der einzelnen Knochen zu ver- tauschen. Nach Stannius' Deutung ist eine Vergleichuug mit den vollkommenen Sauriern ganz unmöglich. 56 Wird histologisch nachgewiesen, dass der Vorderrand des Coracoids Knochenzellen enthält, so ist die Exi- stenz von Clavicularrudimenten in ihm erwiesen. 57 Siehe Gegenbaur, Schultergürtel a. a. 0. 58 Der Schultergürtel von Typhlosaurus aurantiacus wurde von Peters entdeckt und (Reise nach Mosambique III, Tab. 13) abgebildet. Die Beschreibung von Stannius ist der ähnlich, die er von Acontias gegeben hat. 59 Literatur: Cuvier, Lecons etc. 1. ed. p. 263, 279, 299, 329 f 2. ed. I, p. 378, 399, 421, 456 f. — Meckel a. a. 0. III, p. 1 70, 1 93, 21 1, 225, 235 f. — Stanmus a. a. 0. II, p. 122 f. und p. 126 f. — H. Pfeifer a. a. 0. p. 21 f. — G Mivakt, Notes on the Myology of Iguana tuberculata. Proc. of zool. Soc. 1867, p. 766 f. — Rüdinger a. a. 0. p. 1 4, 59, 98, 1 04, 112, 1 1 8, 1 29, 1 48 f. Von diesen berücksichtigen allein Stannius und Rü- dinger Scincoiden. Rüdinger beschreibt die Bruslschulter- und Oberarmmuskeln von Gongylus ocellatus. Der Musku- latur des ebenfalls von ihm untersuchten Cyclodus gigas thut er keine nähere Erwähnung. Zur eignen Untersuchung dienten Euprepes carinatus, septemtaeniatus und Gongylus ocellatus. Ueberhaupt ist, wie schon früher erwähnt, in dieser Arbeit nur Rücksicht auf die Muskulatur der Scincoiden genommen. Auf die Vergleichung mit andern Sauriern, namentlich mit der von Mivakt genau untersuchten Iguana tuberculata, musste ich hier verzichten. Rüdinger behandelt 17 des Halses und Unterkiefers verläuft, unter diesem ein zweiter Muskel [Cervici-submaxillaris) , der sich von der Kante des Nackens zum Submaxillare zieht. Erst nach Wegnahme dieser beiden Mus- keln kommen die eigentlichen Muskeln des Brustschultergürtels und der vordem Extremität zum Vorschein. a. Muskeln des Brustschultergürtels. 1) Stemo-cleido-mastoideusm. Ein oberflächlicher Muskel. Er entspringt vom Os squa- mosum , muskulös mit der stärkern vorderen und sehnig mit der schwächern hinteren Portion. Die vordere Portion zieht sich vom Schädel aus mit descendenten Fasern zum Brustgürtel, wo sie an einer über Pectoralis major, Episternum und Clavicula ausgespannten Aponeurose inserirt. Die hintere Portion, deren Anfangssehne mit den Nackenmuskeln und dem Cervici-submaxillaris verwachsen ist, endet am Scapulartheil61 der Clavicula mit der tiefen Schicht, während sie mit der oberflächlichen darüber hinweg zu der erwähnten Aponeurose geht. 2) Dorso-clavicularis s. Cucullaris62. Er entspringt mit breitem Rande (in der Höhe des 8, — /(5. Wirbels) aponeurotisch von der Rückenkante, zieht sich mit conveigirenden, nach unten und vorn verlaufenden (ascendenten) Fasern über das Suprascapulare und inserirt an dem hintern Rande des Scapulartheils der Clavicula. Sein vorderer Theil ist schwer von der hintern Portion des Sterno-cleido-mastoideus zu trennen. 3) Episterno-cleido-hyoideus sublimis®. Ein breiter Muskel an der untern Seite des Halses. Er entspringt von den seitlichen Aesten des Episternums, von dem Lig. episterno-claviculare und dem lateralen Theil der Clavicula. Er geht mit wenig convergirenden Fasern zum Hinterrande des Zungenbeins. Sein medianer Theil entspricht dem Sterno-hyoideus, sein lateraler dem Omohyoideus. 4) Episterno-hyoideus profundus6*. Er liegt bedeckt von dem vorigen Muskel und ist schmäler als dieser. Er entspringt von den seitlichen Aesten des Episternums unter dem sublimis und endet am hintern Rand des Zungenbeins nach wenig divergentem Faserverlaufe. Während der vorige Muskel eine Inscriptio tendinea hatte, verläuft er ganz glatt. 5) Collo-scapularis s. Levator scapulae6'0. Ein tiefer Muskel. Er entspringt vom hintern Theile der Schädelbasis und den Querfortsätzen der beiden ersten Halswirbel und geht, meist in die Muskulatur von Gongylus ocellatus und Seps chalcides zugleich mit der der geschwänzten Batrachier, während er merkwürdiger Weise die eines andern Scincoiden, Cyclodus gigas, zugleich mit der der Saurier behandelt. Meines Erachtens unterscheidet sich die Muskulatur von Gongylus undSeps weit mehr von der eines geschwänzten Batrachiers, als von der der Cyclodus gigas. — In der Beschreibung der Muskeln herrschen bei den verschiedenen Autoren grosse Differenzen, so dass es mir bei den oft ungenauen Angaben nicht immer möglich war, die Synonymen anzugeben. 60 Cuvier u. Mivart. Sterno-cleido-mastoideus. Ebenso Rüdinger. Meckel rechnet die hintere Portion zum Kappenmuskel. 01 Cuvieb: Pars acromialis. Da aber (nach Gegenbaur) das Acromion fehlt, habe ich den Namen Scapular- theil gewählt. 62 Meckel : Ungleich dreieckiger Muskel, womit die hintere Portion des Sterno-cleido-mastoideus mit einbe- griffen ist. — Cuvier. Trapeze. - — Mivart: Trapezius. — Stannius, Pfeifer und Rüdinger: Cucullaris. 63 Rüdinger, Stanniis, Pfeifer und Mivart. Sterno-hyoideus und Omohyoideus. 64 Von den frühem Anatomen, ausser Stannius, nicht von Episterno-cleido-hyoideus sublimis getrennt. 65 Meckel: Heber de* Schulterblattes. — Cvvier : Acromio-trachelien. — Stannius u. Pfeifer: Levator sca- pulae. — Mivart: Levator claviculae e. p. — Rüdinger: Levator anguli scapulae. Er lässt ihn blos von der Schädel- basis entspringen. Fürbringer, Saurier. 3 18 zwei Portionen getrennt, nach hinten und oben, im weitern Verlaufe verwachsen beide Portionen zu einem Muskel, der an der Oberflache des Suprascapulare und am Scapuiartheil der Clavicula endet. Von ihm lässt sich ablösen eine Pars profunda 66, die von der vorletzten Halsrippe entspringt und als schwaches Muskelbüudel am Vorderrand des Suprascapulare inserirt, wobei es mit dem Serratus major zusammenhängt. 6) Sternocosto-scapularis®1. Ein schräg nach oben und vorn verlaufender Muskel, der von der ersten Sternocostalleiste entspringt und am Hintertheil der Scapula und des Suprascapulare in- serirt. Neben ihm, aber medianer und tiefer gelegen, befindet sich ein eigener Muskel Costo- slerno-scapularis) , der halb sehnig, halb muskulös von der Sternocostalleiste an die Innenseite des Sternums und an den hintern Rand der Scapula geht und aus seinem sehnigen Theile auch eine Sehne in den Triceps brachii schickt. 7) Costo-subscapularis s. Serratus anticus major6*. Ein unterhalb des Suprascapulare und der Scapula liegender Muskel. Er entspringt mit 3 oder 4 schwer trennbaren Bündeln von der letzten Hals- und den ersten Brustrippen und geht — in seinem hinteren Theile mit ascendentem, in seinem vordem mit querem Faserverlaufe — nach oben, um an dem Rand der innern Fläche des Suprascapulare zu inseriren. 8) Sterno - coracoideus internus®. Ein wohl entwickelter Muskel, der die ganze Innenseite des Sternums und der dahinter gelegenen Sternocostalleisten bedeckt und an der Innenseite des medianen Theils des Coracoids inserirt. I). Muskeln des Oberarms. 9) Costo-episterno-humeralis s. Pectoralis major10. Ein sehr grosser dreieckiger Muskel auf der Unterseite der Brust, der in 2 Portionen zu trennen ist. Die Portio anterior entspringt von dem hintern Ast des Episternums, die P. posterior von den hinter dem Stern um gelegenen Sternocostal- leisten und von diesem selbst. Hinten geht sie mehr oder minder in den übliq. abd. ext. sublimis über und hat einen ascendenten Faserverlauf, die P. ant. ist kleiner, aber dicker und hat quere Fasern. Beide Portionen inseriren mit breiter gekrümmter Endsehne am Tuberculum majus s. ex- ternum humeri. Ueber dem Pectoralis liegt ein kleiner, dünner Muskel71 (Suprapectoralis) ^ der von den 66 Mivart. Levator anguli scapulae. Bei Iguana weicht die Enlwickelung ab von der bei den Scincoiden. 07 Meckel: Kleiner gezahnter Muskel oder kleiner Brustmuskel. — Cbvier: Petit deutele. — Rüihnger : Co- sto-scapularis. Scheint bei Iguana zu fehlen, während der Cosfo-sterno-scapularis wahrscheinlich dem Costo-coracoid Mivart's entspricht. s8 Meckel: Grosser gezahnter Muskel. — Cuvier : Grand dentele z. Th. — Mivart: Serratus magnus. — Stannius, Pfeifer, Rüdinger: Serratus major. — Bei Euprepes carinatus mit i, bei E septemtaeniatus mit 3, bei Gongylus ocellatus mit 2 Zacken. ufl Stannius: Pectoralis minor. — Mivart: Internal sterno-coracoid. — Von Cuvier, Meckel, Pfeifer und Rüdinger scheinbar übersehen. 70 Meckel: Grosser Brustmuskel. — Cuvier : Grand pectoral. — Stannius, Mivart, Pfeifer. Rüdinger: Pectoralis major. 71 Siehe Rüdinger, Seite 4 6: »Ueber den Pectoralis major geht vom äussern schiefen und geraden Bauch- muskel ein sehnig muskulöses Bündel über ihn hinweg«. 19 Sterncostalleisten entspringt, sieh datin nach vorn zieht und in der Gegend der Clavicuia aponeu- rotisch in der Haut verliert. 10) Clavi-humeralis11. Ein nebst den drei folgenden vom Pectoralis bedeckter Muskel. Er entspringt von der Vorderflache des Sternaltheils der Clavicuia, schlägt sich um diese herum und zieht -sich zwischen Clavicuia und Coracoid hindurch zum Tub. inajus s. extern, humeri. 11) Coraco-humeralis primus 73. Ein hinter und über 10) liegender Muskel, der vom vordem Rand des Coracoides entspringt und am Tub. niaj. hum. endet, 12) Coraco-humeralis secundus. Er liegt, zum Thei! vom vorigen bedeckt, neben dem hin- tern Theile von 1 0), entspringt von der Mitte des Coracoids und der Episternalleiste und inserirt am Tub. maj. hum. 13) Coraco-humeralis tertius. Ein kleiner Muskel hinter dem vorigen, der unterhalb des Anfanges des Coraco-radialis am hintern Theil des Coracoids entspringt und am Tub. maj. hum. inserirt. 14) Acromio- humer alis s. Deltoideus Tl. Ein schmaler Muskel, der vom Scapularende der Clavicuia entspringt und am Tuberculum minus s. internum humeri endet. Er kommt nach Weg- nahme des Cucullaris zum Vorschein. 15) Coraco-humeralis internus75. Er entspringt von der Innenfläche des Coracoids (neben dem Subscapularis) und geht über in eine lange Sehne, die am Condylus internus humeri inserirt. 16) Suprascapulo- humer alis s. Infraspinatus et Supraspinaiuslc\ Ein grosser Muskel, der von der ganzen äusseren Fläche des Suprascapulare entspringt und am Tub. maj. hum. endet. 17) Dorso - Immer alis s. Latissimus dorsi11. Ein breiter und mächtiger Muskel, der in der Höhe des 8. — 19. Wirbels — im vorderen Theile aponeurotisch, im hintern sich von dem gleich- faserigen lleocostalis abhebend — vom Rücken beginnt und mit ascendenten und queren, stark convergirenden Fasern nach unten sich zieht, um am Tub. min. hum. zu inseriren. 18) Scapulo-humeraUs posterior s. Teres major19'. Ein kurzer Muskel der am Hinterrand der Scapula nah an der Gelenkgrube entspringt und am Tub. minus hum., vom langen Kopf des Triceps bedeckt, inserirt. 72 Stannitjs: Vordere Hälfte des Hebers des Armes (Deltoideus) . Ebenso Meckel. 73 Meckel: Hakenarmniuskel oder Theil des grossen Brustmuskel. — Meckel verschmilzt H), 12) u. 13) zu einem Muskel. Rüdinger ebenfalls und fasst die drei Muskeln als 3 Portionen des M. Coraco-brachialis proprius auf. — Stan mus führt blos 2 Muskeln an. die er Homologa eines Pectoralis secundus nennl. — Mivart; Epicoraco— humeral — Bei andern Sauriern sind die 3 Muskeln weit mehr verwachsen, als bei den Scincoiden. 74 Meckel und Stannius: Hintere Hälfte des Hebers des Armes (Deltoideus). — Cuvier : Deltoide. — Mivart: Deltoide. — Rüdinger; Deltoideus. 75 Stannius : Coraco-brachialis. Ebenso Mivart. — Rüdinger nennt ihn Biceps brachii und behauptet, dass seine Endsehne zum Capitul. radii gehe. 76 Meckel: Üntergrätenmuskel. — Stannius. Pfeifer u. Mivat : Infraspinatus. — Cuvier : Sus-epineux und Sous-epineux. — Hüdinger fasst ihn als Dorsalis scapulae auf, der das Homologon des Infraspinatus, Supraspinatus und Teres minor sei. — Der Suprascapulo-humeralis lässt sich künstlich in eine vordere und hintere Partie bei Euprepes trennen. Bei Gongylus ist diese Trennung schon angedeutet. 77 Meckel : Breiter Rückenmuskel. — Cuvier : Grand dorsal. — Pfeifer, Stannius, Mivart, Rüdinger : La- tissimus dorsi. 78 Meckel: Grosser runder Muskel. — Cuvier: Grand rond. — Stannius. Pfeifer, Rüdinger: Teres major. 3* 20 19) Subscapulo-humeralis s. Subscapularis19. Er entspringt an der untern Fläche der Sca- pula gleich neben dem Coraco-humeralis internus und inserirt am Tub. min. humeri. Ein grosser, aus vielen Bündeln zusammengesetzter Muskel. c. Muskeln des Vorderarmes. 20) Coraco-humero-radialis s. Biceps brachii60. Ein auf dem Oberarm liegender, zweikö- pfiger Muskel. Der eine Kopf entspringt mit einer langen Sehne an dem hintern Theile des Cora- coids oberhalb des Coraco-humeralis tertius, der andere Kopf mit kurzem Bauche am Tub. maj. hum. unterhalb der Insertion des Pectoraüs major. Beide Theile vereinigen sich im untern Theil der Beugeseite des Humerus zu einer starken Sehne, die am obern Theil des Radius endet. Beide Köpfe können auch als 2 getrennte Muskeln Coraco-radialis und Humero-radialis betrachtet wer- den, die in ihrem weiteren Verlaufe verwachsen sind. 21) Scapulo- cor aco- humer o-ulnaris s. Triceps brachiiSi. Ein machtiger Muskel auf der Streckseite des Humerus, der mit 3 Köpfen entspringt. Der erste Kopf hat seinen Ursprung an der Scapula nahe der Gelenkhöhle, der zweite Kopf an der Pars coracoidea, ebenfalls nahe an der Gelenkhöhle. Beide Köpfe vereinigen sich sehr bald. Der dritte Kopf entspringt breit am Capitulum humeri und verwächst erst später (hinter der Insertion des Latissimus dorsi und Teres major, den er bedeckt,) mit dem 1 . und 2. Kopfe. Vor dem Ende des Humerus geht er in eine breite Sehne über, die die Ellenbogenscheibe einschliesst und am Olecranon endet. 22) Epicondylo-radialis s. Supinator82. Er entspringt mit einer starken Sehne an und über dem Condylus externus s. Epicondylus und geht mit stark divergirenden Fasern an die ganze Länge des Radius. Man kann 2 Portionen unterscheiden, einen Supinator brevis. der am oberen Dritttheil des Radius inserirt, und einen Supinalor longus, der an den beiden untern Dritttheilen des Ra- dius inserirt. 23) Epitrochleo-radialis s. Pronator teresHi. Er beginnt am Condyl. int, hum. s. Epitrochleus und geht schräg über die Beugeseite des Radius hinweg, an dessen untern 3 Viertheilen er endet, 24) Ulno-radialis s. Pronator quadratusu. Er entspringt von den beiden untern Dritteln der 79 Meckel: Unterschullermuskel. — Cuvier : Sous-scapulaire. — Stannius, Pfeifer, Mivart. üüdinger : Subscapularis. 80 Meckel: langer Beuger. — Stanniis: Coraco-radialis u. Vorderarmbeuger. — Pfeifer: Bicep«. — Mi- vart: Coraco-radialis u. Biceps so, dass der kurze Kopf Coraco-radialis bre\is, der lange Kopf und der Coraco-hume- ralis inlernus den Coraco-radialis longus u. Biceps darstellen. — Der lange Kopf geht bei den Srincoiden am ehesten von allen Sauriern in einen Muskelbauch über. 81 Stannius : Streckmuskelmasse des Vorderarms. — Meckel: Dreiköpfiger Strecker. — Cüvier : Triceps- brachial. — Rüdinger, Pfeifer u. Mivart: Triceps. 82 Ci vier: Supinateur. Cuvikr leugnet die Existenz zweier getrennten Snpinaloren — Meckel führt am, dass der lange Uückwärtswender vom kurzen durch den Speichenmuskel getrennt werde. — Stannus : Supinator longus u. brevis, da bei den meisten Sauriern vollkommene Trennung beider stattfindet, — Rüdinger stellt die E*istenz des brevis in Frage. — Mivart: Supinator longus u. accessorius. 8:5 Cuvier : Uond pronateur s. Epilroehleo-radr n. — Meckel Langer Vorwärtswender. — Stanmus, Mivart, Rüdinger : Pronator teres. 84 Cuvier : Carre pronateur s. Cubito-radien. — Meckel : Kurzer Vorwärtswender. — Stanisius, Mivart, Rüdinger : Pronator quadratus. 21 Ulna und geht mit etwas convergir enden Fasern zum Ende des Radius. Sein unterster8"', leicht ab- gegrenzter Theil inserirt am Ligam. radio-naviculare (Muse. Ulno-navicularis) . d. Muskeln der Hand und der Finger. Die grösseren Muskeln liegen am Vorderarm, die kleinern an der Hand. 25) Epicondylo - carpalis radialis s. Extensor carpi radialis*'. Ein breiter, auf der Streck- seite des Vorderarms gelegener Muskel, der am Condyl. ext. entspringt und am Ös navicu- lare endet. 26) Epicondylo-metacarpalis nlnaris s. Extensor carpi nlnaris*1. Ein schmaler Muskel auf der Streckseite des Vorderarms, der vom Condyl. ext. zum Metacarpus V geht. 27") Epicondylo-metacarpalis medius s. Extensor digitorum longus8S. Eine machtige Muskel- masse auf der Streckseite des Vorderarms zwischen den beiden vorigen, welche am Condyl. ext. entspringt und in eine Sehne übergeht, die sich in der Hand in 3 Zacken theilt, die z. Th. am Me- tacarpus II, III und IV enden, z. Th. verstärkt durch 28) Carpo-digilalis dorsalis communis s. Extensor digitorum brevis m (mehrere kleine Muskel- bäuche, die vom Carpus kommen), an die letzten Phalangen der Finger treten. 29) Ulno - pollicialis dorsalis s. Abductor pollicis longus90. Von der Dorsalseite der beiden untern Drittel der Ulna bis zu den Phalangen des Daumens. 30) Epitrochleo - carpalis radialis s. Flexor carpi radialis91. Auf der Beugeseite des Radius von dem Condyl. int. zum Os navieulare und zum Metacarpus I. 31) Epitrochleo-carpalis ulnaris s. Flexor carpi nlnaris*2. Auf der Beugeseite der Ulna vom Cond. int. zum Os triquetrum. 32) Epitrochleo-ulno-digitalis s. Flexor digitorum communis longusn. Er entsteht mit 3 Bäu- chen vom Condylus internus, vom Kapselband zwischen Humerus und Ulna und vom obern Theil der Ulna. Diese 3 Bäuche vereinigen sich früh in einen grossen Muskel, der in eine (ein Sesam- bein einschliessende) platte Sehne ausläuft, die unter dem Ligamentum carpi annulare und in der 85 Mivart : Pronator aeeessorius. — Rüdinger : Pronator quadratus proprius. 86 Cuvier: Radial externe. — Stannius u. Mivart : Extensor carpi radialis. — Rüdinger behauptet, dass bei Lacerta die Insertionssehnen bis zum Daumen gehen und nennt ihn Abductor pollicis longus. 87 Meckel: Ellenbogenstrecker, der vom Ellenbogenbeuger kaum trennbar sein soll. — Cuvier: Cubital externe. — Stannius, Mivart, Rüdinger : Extensor carpi ulnaris. 88 Stannius, Mivart, Rüdinger: Extensor digitorum communis. — Meckel verschmilzt ihn und den Extensor carpi radiculis zu einem Muskel. — Cuvier: Extenseur commun s. Epicondylo-susphalangettien commun. 80 Rüdinger : Extensor digitorum communis brevis. — Meckel : gemeinschaftlicher Strecker. — Stannius führt ihn nicht an, sondern behauptet dass 27) direct an die Finger gehe. 90 Stannius: Abductor pollicis longus. — Mivart: Extensor ossis metacarpi pollicis. — Rüdinger unter- scheidet einen Ext. poll. longus und Ext. pollicis brevis. 91 Meckel: Innerer Ellenbogenmuskel. — Cuvier: Radial interne. — Stannius, Mivart u. Rüdinger: Flexor carpi radialis. 92 Meckel führt ihn nicht an. — Cuvier: Cubital interne — Stannius, Mivart und Rüdinger: Flexor carpi ulnaris. 93 Meckel: Tiefer gemeinschaftlicher Fingerbeuyer. — Cuvier: Flechisseur profond. — Mivart u. Rüdin- ger: Flexor digitorum communis profundus. — Stannius: Flexor digitorum communis s. Flexor perforans. 22 Tiefe der Hohlhand sich in 5 Sehnen spaltet, die die Sehnen des nächsten Muskels durchbohren und zu den Endphalangen der Finger treten. 33) Carpo - digitalis ventralis communis s. Flexor digitorum communis brevisH. Ein kurzer Muskel, der oberflächlich vom Ligamentum carpi volare proprium entspringt und sich in mehrere Endsehnen (nach Rldinger 8) theilt, die an sämmtlichen Phalangen der Finger ausser den End- und Grundphalangen inseriren. 34) Radio-digitalis s. Flexor profundus95. Ein tiefer vom Radius entspringender Muskel, der zwischen 30) und 31) liegt und sich mit der Endsehne des Flexor digitorum communis longus vereinigt. 35) Tendini-digitales s. Lumbricales96. Von den einzelnen Endsehnen des Flexor communis longus entspringende kleine Muskeln, die an die Grundphalangen der Finger treten. 36) Carpo-pollicialis'*1. Eine gemeinsame Muskelmasse an der Radialseite, die vom Garpus und Metacarpus zum 5. Finger geht und bei den Scincoiden nur künstlich in kleinere Muskeln trennbar ist. 37) Carpo - digilalis ulnaris". Eine gemeinsame Muskelmasse an der Ulnarseite der Hand, die vom Os pisiforme entspringt und am Metacarpus V und am 5. Finger (1 . Phalanx) endet. 38) Interossei™. Acht kräftige Muskeln zwischen den Metatorsalknochen, die von diesen entspringen und an den Grundphalangen der Finger enden (I an der Ulnarseite des Daumens, je 2 an Radial- und Ulnarseite des 2., 3. und 4. Fingers, 1 an der Radialseite des kleinen Fingers). §5. Muskeln des Brustschultergürtels und der vordem Extremität bei den Sauriern mit verkümmerten Extremitäten 100 . Die Muskulatur (von Seps) zeigt sich am Schultertheile nicht sehr verschieden von der der vollkommenen Saurier101. Die Muskeln der Extremitäten sind sämmtllich sehr schwach und klein, 94 Meckel. Oberflächlicher gemeinschaftlicher Fingerbeuger. — Cuvier: Fiechisseur profond? — Stannius: Flexor communis sublimis s. Flexor perforatus. — Küdinger u. Mivart: Flexor digitorum communis sublimis. 95 Stannius: Flexor profundus. 96 Meckel: Spulmuskeln. — Stannius, Rüdinger, Mivart : Lumbricales. 97 Bei andern Sauriern ist diese Muskelmasse in mehrere Muskeln zerfallen. Rüdinger unterscheidet: Ab- ductor, Opponens, Flexor brevis und Adductor pollicis. — Cuvier: Adducteur du pouce. — Mivart: Muskelmasse, die dem Flexor brevis und Opponens pollicis entspricht. 98 Rüdinger unterscheidet Abductor, Opponens, Flexor, Adductor digiti minimi. Diese Anzahl ist wohl durch künstliche Trennung hervorgerufen. — Cuvier: Abducteur du petit doigt. 99 Rüdinger: Interossei. — Cuvier: Les interosseux. — Mivart unterscheidet bei Iguana : Dorsal interossei (zu dem 2. — 5. Finger gehend) und Palmar interossei (zu dem 2. — 4. Finger gehend). Zu dem 5. Finger lässt er eine Sehne treten. Der Daumen steht in keinem Znsammenhang mit dem Interosseis. 100 Literatur: Rüdinger a. a. 0. p. 14. Muskulatur des Schultergürtels und der meisten Muskeln des Oberarms von Seps chalcides. — Zur eigenen Untersuchung diente Seps chalcides. 101 Wo keine nähern Angaben gemacht worden sind, verhält sich der Muskel normal wie bei den Sauriern mit vollkommenen Extremitäten. 23 am Vorderarm und namentlich an Hand und Fingern treten Verkümmerungen auf. Viele Muskeln fehlen auch. Der Hautmuskel (Subcutanen* colli) ist beträchtlich entwickelt, der Cervici-submaxillaris ist nicht untersc heidbar. a. Muskeln des Brustschultergürtels. 1) Sterno - cleido - mastoideus m. Ein ziemlich starker Muskel, der in 2 Theile getrennt ist, von denen der hintere ziemlich schmal, und scharf vom Cucullaris getrennt ist. 2) Dorso-clavictdaris s. Cucullaris m. Sehr machtiger Muskel mit überaus breitem Ursprünge, dessen vorderer Theil auch wohl entwickelt ist, 3) Episterno-cleido-hyoideus sublimis 104 und 4) Episterno-hyoideus profundus l05, zwei wohl entwickelte Muskeln. 5) Collo - scapularis s. Levator scapulaem zerfallt deutlich in 2 Bündel, die vom 1. und 2. Halswirbelquerfortsatz entspringen. Die Pars profunda ist nicht wahrzunehmen. 6) Slernocosto-scupnlaris m. Ein kraftiger Muskel, der aber allein an der Sternocostalleiste und nicht am Sternalrande beginnt. 8) Costo-subscapularis s. Serratus anticus major m. Kleiner Muskel, der nur aus 2 Bündeln besteht. 8) Sterno-coracoideus internus m. Kleiner Muskel, der nur lateral entwickelt ist. h. Muskeln des Oherarms. 9) Costo-epistemo-humeralis s. Pectoralis major™. Die Portio anterior ist breiter, aber dün- ner als bei Gongylus, die Portio posterior hebt sich ohne genaue Grenze vom Öbliquus abdominis externus sublimis ab. Der ganze Muskel ist viel dünner als bei den volikommnen Sauriern. 10) Clavi - humer alis s. Pars anterior Pectoralis majoris. Der Theil auf der Oberfläche der Clavicula ist ganz verkümmert. Der Muskel entspringt in der Mitte der untern Flache der Clavicula und inserirt am Condyl. ext, hum. I I — 13 Musculi coraco-humeralesM. Diese 3 Muskeln sind schwer zu trennen. Die Ur- sprünge sind bis zur Mitte des Coracoids zurückgerückt und somit die Muskelbäuche bedeutend verkürzt. 12 Rüdinger: Cleido-mastoideus. J! Rüdinger : Cucullaris. )4 Rüdinger: Omo-hyoideus und Sterno-hvoideus. 15 Von Rüdinger nicht beschrieben. 16 Rüdinger • Levator anguli scapulae. 17 Rüdinger: Costo-scapularis. 18 Rüdinger : Serratus anticus major. l!l Fehlt in der Beschreibung von Rüdinger. 10 Rüdinger : Pectoralis major. 11 Rüdinger: Coraco-brachialis proprius. '24 14) Acromio- humer alt 's s. Deltoideusm. Ein sehr verkürzter Muskel, da die Scapula bei Seps sehr schmal ist. 15) Cor aco-humer alis internus s. Coräco-epitrochleusm. Sehr klein, aber sonst normal ent- wickelt. 16) Suprascapulo-humeralis s. Infra- et Supraspinatuslu. Ein kleiner Muskel, der nicht die geringste Trennung in 2 Theile zeigt. 17) Dorso - humer alis s. Latissimus dorsi115. Breiter Muskel, dessen Ursprung aber etwas von der Rückenkante zurückgerückt ist. 1 8) Scapulo-humeralis posterior s. Teres major m. Sehr kleiner Muskel. 19) Subscapulo -humer alis s. Subscapularis. Die von der Scapula kommenden Bündel sind wegen der Schmalheit derselben sehr klein, die von der Scapular- und Coracoid-Grenze kommen- den verkürzt, indem ihr Ursprung bis zur Mitte des Coracoids zurückgerückt ist. c. Muskeln des Vorderarms. 20) Cor aco-humer o-radialis s. Biceps brachii. Der Ursprung des langen Kopfes ist zur Mitte des Coracoids zurückgerückt, der andere Kopf ist sehr dünn und aus wenigen Fasern bestehend. 21) Scapulo-coraco-humero-ulnaris s. Triceps brachii. Er erscheint nur zweiköpfig, indem der Anconaeus longus nur mit einem Muskelkopfe von der Scapula entspringt, 22 — 24) Die Pronatoren und Supinatoren sind repräsentirt durch dünne Muskellagen in der Tiefe des Vorderarmes. d. Muskeln der Hand und der Finger. 25) Epicondylö-earpalis radialis s. Extensor carpi radialis. Ein wohl entwickelter Muskel. 26) Epicondylö-earpalis ulnaris s. Extensor carpi ulnaris. Er ist verkümmert, da der Inser- tionsknochen fehlt. Einige Fasern von ihm sind mit dem 27) Epicondglo-melacarpalis niedius s. Extensor digitorum communis longus verwachsen. Die- ser selbst ist ein schwacher, unbedeutender Muskel. 28) Carpo-digitalis dorsalis s. Extensor digitorum communis brevis wird nur durch sehnige Zipfel repräsentirt, denen wenige Muskelfasern beigemischt sind. 29) Ulno-pollicialis dorsalis s. Abduetor pollicis longus. Sehr schwach entwickelt, 30) Epitrochleo-carpalis radialis s. Flexor carpi radialis. Ein ziemlich entwickelter Muskel, der aber in der untern Hälfte des Vorderarms eigentümlicher Weise vom Extensor carpi radialis nicht zu trennen ist. 112 Rüdinger : Deltoideus. 113 Von Rüdinger nicht beschrieben. 114 Rüdinger: Dorsalis scnpulae. R. behauptet, dass ein Bündel mit der Scapula zusammenhänge. Ich kann das nicht bestätigen. Er liegt allerdings fest auf der Scapula, entspringt aber nur vom obern Rande des Suprascapulare. 1,5 fi ü dinge r : Latissimus dorsi. 110 Diesen und die folgenden Muskeln hat Rüdinger nicht beschrieben. 25 34) Epürochleo-carpalis ulnaris s. Flexor carpi ulnaris. Bis auf wenige Fasern verkümmert. 32) Epitrochleo-ulno-digitalis s. Flexor digitorum communis longus. Eine schwach ent- wickelte Muskelmasse, die keine besonderen Köpfe erkennen lässt. Die Endsehne zeigt keine Ossi- ficationen und ist mit der sehnigen Bildung der Hohlhand verwachsen, die Theilsehnen gehen an die Spitzen des 2. und 3. Fingers. 33_37) Die kleinern Handmuskeln werden durch sehniges Gewebe repräsentirt und haben . keine functionelle Bedeutung mehr. 38) Interossei. Durch wenige Muskelfasern zwischen den Mittelhandknochen repräsentirt, §6- Muskeln des Brustschultergürtels und der vorderen Extremität bei den Sauriern ohne vordere Extremitäten117. Die Entwickelung der Muskeln ist entsprechend der Ausbildung der Knochen bei den ver- schiedenen Thieren sehr ungleich. Die Muskeln des Brustschultergürtels sind vorhanden, verküm- mert oder fehlen vollständig, die des Oberarms sind bis auf geringe Spuren verkümmert oder fehlen, die des Vorderarms und der Hand fehlen. a. Ophiodes striatus Wagl. 1. Muskeln des Schultergürtels. Der Subcutaneus colli ist gross und breit, der Gervici-submaxillaris fehlt oder ist so innig mit dem Subcutaneus verwachsen, dass eine Trennung von ihm unmöglich ist. 1) Sterno-cleido-mastoideus. Ein wohlentwickelter, dicker Muskel, der seitlich mit dem Cu- cullaris ohne Grenzen verwachsen ist. Er inserirt lateral an der vordem Fläche des Scapulartheils der Clavicula, median zieht er sich über das Sternum hinweg und geht in das Homologon des Pectoralis major über, wobei er den der Gegenseite berührt. 2) Dorso-clavicidaris s. Cucullaris. Ein mächtiger, durch Bündel des Latissimus dorsi ver- stärkter Muskel, der mit dem Sterno-cleido-mastoideus zusammenhängt, Er entspringt von der Grenze des Ileo-costalis und Longissimus dorsi und inserirt an der hintern Fläche des Scapulartheils der Clavicula, gegenüber dem Ansätze des hintern Theils des Sterno-cleido-mastoideus. 3) Sterno-cleido-hyoideus suhl. Er entspringt breit von dem vordem Bande des lateralen Theils der Clavicula und vom vordem Theil des Stei nums (nicht von dem gleichfalls vorhandenen 117 Literatur: J. W. D. Lehmann a. a. 0.: Muskeln des Brustgürtels von Anguis fragilis. — Heusinger a. a. 0.. Muskulatur von Pseudopus Pallasii (p. 486 — 89) und Anguis fragilis (p. 499 — 50 1). — Meckel a. a. 0. : Muskulatur von Anguis fragilis (p. 158 f. und 240 f.). — IUthke a. a. 0.: Muskeln des Brustschultergürtels von Acontias meleagris (p. 5 f.). — Büdingen a. a. 0. : Muskeln des Brustschultergürtels von Pseudopus Pallasii und An- guis fragilis. — Zur eigenen Untersuchung dienten Pseudopus Pallasii, Anguis fragilis, Pygopus lepidopus, Lialis Bur- tonii, Acontias meleagris, Ophiodes striatus. F ürb ri nger , Saurier. 4 26 Episternum) und geht mit convergirenden Fasern zum Zungenbein, an dessen Körpern und grossem Horn er inserirt. 4) Sterno- hyoideus profundus. Ein von 3) bedeckter Muskel, der ziemlich schmal von der Vorderseite des Sternums entspringt und mit divergirenden Fasern zum hintern Rande des grossen Horns und des Körpers des Zungenbeins geht. 5) Collo-scapularis s. Levalor scapidae. Ein wohlentwickelter Muskel, tder von dem Quer- fortsatze des 1. und 2. Halswirbels mit sehr divergirenden Fasern zur Scapula und zum Suprasca- pulare tritt, an dessen vorderm Rande er sich anheftet, in seinem untern Theile bedeckt von 3) . 6) Sternocosto-scapularis. Ein grosser und breiter Muskel, der von der ganzen Länge der ersten Sternocostalleiste entspringt und an der ganzen Breite der hintern Fläche der Scapula und des Suprascapulare endet. 7) Costo-subscapularis s. Serratus anticus major. Er entspringt , bedeckt vom 5) Collo-sca- pularis s. Levator scapulae mit nur einem Riindel von der letzten Halsrippe und geht mit schräg nach oben und hinten verlaufenden Fasern zur Innenfläche des Suprascapulare. 8) Sterno -coracoideus internus fehlt wegen der Verwachsung des Sternums mit dem Coracoid. 2. Muskeln des Oberarms. 9) Pecloralis major. Er wird durch besonders entwickelte mediane Fasern des Obliquus abdominis externus sublimis vertreten, die in 1) Sterno-cleido-mastoideus übergehen. 10) Dorso-humeralis s. Latissimus dorsi. Ihm homologe Fasern verstärken den hintern Theil des Cucullaris. Die Insertion am Humerus fehlt wegen Mangels desselben. Jede Spur der übrigen Extremitätenmuskeln fehlt. b. Pygopus lepidopus Merrem. Der Subcutaneus colli ist wohlentwickelt, der Cervici-submaxillaris ist ein überaus star- ker Muskel. 1. Muskeln des Schultergerüstes. 1) Sterno-eleido-mastoideus. Ein bedeutend entwickelter langer Muskel, dessen hinterer Theil über die Clavicula und Scapula hinwegtritt und ohne Grenzen in den medianen Theil des Obliquus abd. ext. subl. (Pectoralis major) übergeht, und dessen vorderer Theil an den Vorderrand des Ster- nums bis zur Medianlinie des Körpers geht und und dann mit dem Rectus abdominis sich vereinigt. 2) Dorso-clavicularis s. Cucullaris. Sehr schwach entwickelter und in seinem oberen Theil kaum vom Ileo-costalis zu trennender Muskel. Er tritt mit dem darunter liegenden Sterno-cleido-ma- stoideus sehnig verwachsen mit ascendenten Fasern zum Scapularende der Clavicula und geht mit einigen darüber verlaufenden Bündeln in den Cervici-submaxillaris über. 3) Episterno-cleido-hijoideus sublimis. Ein nicht breiter Muskel, dessen lateraler, vom Sca- pulartheil der Clavicula beginnender Theil (Omo-hyoideus) wohl entwickelt ist. Endet sehr schmal am hintern Zungenbeinrande. 27 i) Episterno-hyoideus profundus. Ein ziemlich schmaler Muskel. Er entspringt vom vordem Theil des Steinums und geht über die tiefliegende Glavicula hinweg zum hintern Theile des Os hyoi- deum. Er ist also ein M. sterno-hyoideus. Seine Insertion wird blos an ihrem mittelsten Theile vom Cleido-hyoideus sublimis bedeckt. 5) CoUo-scapularis s. Levator scapulae. Er geht vom Querfortsatze der beiden ersten Hals- wirbel zum Vorderrand der Scapula, die blos bis zur halben Höhe des Rumpfes reicht. 6) Sternocosto-scapularis. Er hebt sich in der Gegend der ersten Brustrippe (dem morpho- logischen Aequivalente der ersten Sternocostalleiste) und der einzigen Sternocostalleiste vom Obli- quus abd. ext. profundus ab und geht mit sehr breitem Ansätze an den Hinterrand der Scapula und des Suprascapulare. 7) Gosto-subscapularis s. Serratus anticus major. Ein kleiner Muskel, der vom vorigen kaum trennbar ist, mit einem Bündel von der unterhalb der Scapula gelegenen Rippe entspringend und an den Rand des Suprascapulare inserirend. 8) Stemo-coracoideus internus. Bios der seitliche Theil des Muskels ist entwickelt und ver- läuft von der Seite des Sternums mit ascendenten Fasern an das Coracoid. 40) Costo-sternalis proprius. Ein dem Pygopus eigentümlicher Muskel, der von der Sterno- costalleiste gerade nach vorn an das Steinum läuft. Bei den Sauriern mit wohlentwickelten Sterno- costalleisten kann er als wirksamer Muskel nicht bestehen. Hier aber, wo der mittlere Theil der Sternocostalleiste aus sehr weichem Knochengewebe besteht, hat er die Fähigkeit, das Sternum nach hinten zu ziehen. 2. Muskeln des Oberarms. Alle Muskeln fehlen bis auf eine Andeutung des 9) Pectoralis major. Von dem vordem Theile des Obliquus externus sublimis, da wo er sich über den Rectus abdominis schlägt, hebt sich als morphologisches Aequivalent des Pectoralis major ein ziemlich breites Muskelbündel ab, das mit schräg nach hinten verlaufenden Fasern in die ihm entgegenkommenden des Sterno-cleido-mastoideus übergeht. c. Pseudopus Pallasii Cuv. Der Hautmuskel Subcutanem colli ist wohl entwickelt, der darunter liegende Cervici-sub- maxillaris 118 breit, mit 3 Zipfeln vom Nacken entspringend. 1. Muskeln des Schultergerüstes. 1) Sterno-cleido-mastoideus1^. Sehr deutlich in zwei Portionen getrennter Muskel, von 118 HEUsiNGER : Theil des Cucullaris. Rüdinger fasst Subcutaneus colli und Cervici-submaxillaris zum Latissi- mus colli zusammen. 119 TIeusinger : »Ist er dem Sterno-cleido-mastoideus der höhern Thiere zu vergleichen?« H. lässt ihn direct mit dem Rectus abdominis zusammenhängen. Rüdi.vger : Sterno-cleido-mastoideus. Er lässt ihn an dem von Scapula zum Zungenbeinhorn verlaufenden sehnigen Streifenden . welchen er fälschlich als Rudiment des Acromions auffasst, inseriren. 4* 28 denen die kleinere und kürzere hintere am Scapulartheil der Clavicula, die grössere und längere vordere mit der tieferen Schicht sich an den Episternalrest ansetzt, mit der oberflächlicheren Schicht in den M. obliquus abdominis externus sublimis übergeht. 2) Dorso-clavicularis s. Cucullarism. Ein kurzer Muskel, der in der Gegend des 6. — 8. Wirbels entspringt und zum Hinterrand der Clavicula geht. 3) Episterno-cleido-hyoideus sublimis s. Sterno-hyoideus sublimis m. Ein auf der Bauchseite kraftig entwickelter Muskel. Er geht mit seinem schwachen seitlichen Theil an den Scapulartheil der Clavicula, mit seinem medianen Theil über die Clavicula weg in den an der Bauchseite ver- schmolzenen Obliquus externus sublimis und Rectus über, wobei er mit seinem tieferen Theil am Episternum angewachsen ist. 4) Epislerno-hyoideus profundus m. Ein wohl entwickelter Muskel, der am Vorderrand des Episternums inserirt und in 2 Muskeln zerfällt : a) Cleido-hyoideus, von Clavicula bis Os hyoideum. b) Episterno-clavicularis, von Episternum bis Clavicula, auf dem Coracoid aufliegend. 5) Collo-scapularis s. Levator scapulae m. Ein einfacher , nicht in zwei Theile zerfallender Muskel, der von den Querfortsätzen des 2. und 3. Halswirbels zum Vorderrand des Suprasca- pulare geht. 6) Sternocosto-scapularism. Von den 2 ersten Rippen hinter dem Sternum entspringend. Diese Rippen sind die Homologa der beiden ersten Sternocostalleisten. 7) Coslo-subscapularis s. Serratus anticus major m. Ein sehr schwacher mit 6) verwach- sener Muskel. 8) Sterno-coracoideus internus™. Bios seitlich entwickelt mit ascendenten Fasern. Nicht weit davon endet am Vorderrand des Stei nums der Obliquus internus. 39) Longissimus abdominis proprius 121 . Ein dem Pseudopus Pallasii (vielleicht allen Ptycho- pleuren) eigentümlicher Muskel. Er beginnt mit longitudinalen Fasern von der Gegend der Ge- lenkhöhle und verläuft längs der Seitenfurche bis zum Becken. 2. Muskeln des Oberarms. Entsprechend dem Mangel oder der Verkümmerung des Humerus bis auf einen kleinen der Tubercula entbehrenden Rest fehlen alle Muskeln bis auf geringe Andeutungen des 120 Heusinger lässt ihn zum Theil mit dem Cervici-submaxillaris zum Cucullaris verwachsen, zum Theil führt er ein kleines Muskelbündel an, das ihn repräsentirt. Rüdinger lässt ihn in der Gegend vom Kopf bis zum 7. Wir- bel entspringen. 121 Heisinger und Rüdinger: Omo-hyoideus und Sterno-hyoideus. 122 Von Heusinger und Rüdinger nicht beschrieben und wahrscheinlich zum Cleido-hyoideus sublimis gerechnet . 12:i Heusinger : Unterer Vorwärtszieher oder Levator scapulae. — Rüdinger : Levator anguli scapulae. 124 Heusinger : Aeusserer Rückwärts/Jeher oder Pectoraüs major. — Rüdinger: Hinterer Theil des Serratus major. 125 Heusinger : Innerer unterer Rückwärtszieher oder Pectoraüs minor. Rüdinger : Vorderer Theil des Ser- ratus major. 126 Von Heusinger und Rüdinger nicht beschrieben. 127 Heusinger und Rüdinger führen ihn nicht an. Dagegen finde ich bei Rüdinger einen Muskel, Pectoraüs major, der auch von der Gegend der Gelenkhöhle beginnt, aber an den medianen Theilen der 3 ersten Brustrippen endet. 29 9) Costo-epislerno-humeralis s. Pectoralis major m. Der mit Rectus abdominis verwachsene mediane Theil des Obliquus abdominis externus snblimis zeigt an seinem vordem Theile eine etwas divergirende Fasernng, die mit dem Sterno-cleido-mastoideus zusammenhangt, als Homologen des Pectoralis major. d. Angiiis fragilis L. Der Subcutaneus colli und Cervici-submaxillaris sind wohl entwickelt, 1. Muskeln des Brustschultergürtels. 1) Slerno-cleido-niasioideusm. Die hintere Portion setzt sich sehr schmal an den Scapular- theil der Clavicula an, die vordere breite Portion geht mit ihrem lateralen Theile direct in den medianen Theil des Obliquus abdominis externus sublimis über, der mediane Theil, der aber von dem der Gegenseite weit entfernt bleibt, inserirt am Vorderrand des Sternums. 2) Cucullaris s. Dorso-clavicularis m. Ein wohl entwickelter Muskel , der mit sehr breitem Vorderrande sich vom Ileo-costalis abhebt und ziemlich breit am Hinterrande der Clavicula inserirt, In seinem hintern Theile enthält er Fasern des Latissimus dorsi. 3) Episterno-cleido-hyo'uleus sublimis m. Er entspringt seitlich vom Scapulartheile der Cla- vicula (Omo-hyoideus) und median vom Sternalvorderrand (Sterno-hyoideus) , geht über die Clavicula hinweg und inserirt am Os hyoideum. 4) Epistemo-hyoideus profundus m. Er zerfallt in 2 Muskeln : a) Sterno-clavicularis. Vom Vorderrand des Sternums über das Coracoid zum Hinterrand der Clavicula. b) Cleido-hyoideus. Vom Vorderrand des medianen Theils der Clavicula zum Hinterrand des Zungenbeins. 5) Collo-scapularis s. Levator scapulaem. Vom Querfortsatze des %. Halswirbels bis schräg hinauf an den Vorderrand der Scapula. 6) Sternocosto-scapularis m. Von den beiden ersten Rippen der Brust nach vorn und oben zum Hinterrande des Suprascapulare aufsteigend. 128 Heusinger beschreibt ihn nicht. Rüdinger führt ihn als einen vollkommen getrennten Muskel an und gibt eine Abbildung, worin er als ziemlich mächtiger Muskel erscheint. Diese Angabe halte ich für unwahrscheinlich. Ein Muskel von der angegebenen Grösse müsste an einem wenig verkümmerten Humerus inseriren. Aber der Numerus, der bei dem von mir untersuchten Exemplar noch vorhanden war, wenn auch als ein des Tub. maj. entbehrendes Körnchen, fehlt bei Rüdinger ganz. m Lehmann: Sterno-occipitalis. — Meckel: Oberer Vorwärtszieher oder Kappenmuskel. M. fasst den Sub- cutaneus colli, den vorderen Theil des Cucullaris und den Sternocieidomastoideus als oberen Vorwärtszieher auf. — Heu- singer : Sterno-cleido-mastoideus. — Rüdinger : Cleido-mastoideus. 130 Lehmann erwähnt ihn nicht. — Meckel: Oberer Rückwärtszieher oder hinterer Theil des Kappenmuskel oder diesen zugleich und den breiten Rückenmuskel darstellend. — Heusinger und Rüdinger: Cucullaris. 131 Lehmann: Sterno-hyoideus. — Heusinger und Rüdinger: Omo-hyoideus und Sterno-hyoideus. 132 Lehmann: Sterno-cleideus und Cleido-hyoideus. — Heusinger und Rüdinger erwähnen ihn nicht. 133 Meckel: Unterer Vorwärtszieher oder Schulterheber. — Heusinger: unterer Vorwärtszieher. — Rüdinger: Levator scapulae. 134 Meckel: Aeusserer unterer Rückwärtszieher oder Pectoralis major. — Heusi.ngkr : Pectoralis major. — Rüdinger: Pars posterior m. serrati antici majoris. 30 7) Costo-subscapularis s. Serratus anticus major m. Ein kleiner unbedeutender, aus 2 Bün- de!n bestehender Muskel, der von der Rippe unter der Scapula und der dieser folgenden entspringt und am obern Rand des Suprascapulare endet, 8) Sterno-coracoideus internus™'. Kleiner seitlicher Muskel mit ascendenten Fasern vom seitlichen Theile des Sternal- Vorderrandes bis zum Coracoid. Nicht weit davon endet der Obliquus abdominis internus am Sternum. 2. Muskeln des Oberarms. 9) Pectoralis major131. Vom vordem medianen Theile des Obliquus abdominis externus su- blimis gehen einige divergente Fasern in den Sterno-cleido-mastoideus über. Sie sind Homologa des Pectoralis major. 17) Dorso-humeralis 138 s. Latissimus dorsi. Er wird repräsentirt durch den hintern Theil des überaus breit entwickelten Cucullaris. Der Insertionstheil fehlt entsprechend dem Mangel des Humerus. e. Lialis Burtonii Gray. Der Subcutaneus colli und der Cervici-submaxillaris sind entsprechend der bedeutenden Länge des Kopfes und Halses sehr breit und wohl entwickelt. Muskeln des Brustschultergürtels. 1) Sterno-cleido-mastoideus. Ein bedeutend entwickelter Muskel. Er beginnt am Hinter- kopfe mit 2 Muskelköpfen, die sich nach hinten und unten ziehen und in der Mitte ihres Laufes zu einem Muskel verbinden, der breit bis zur Medianlinie des Körpers oberhalb des Steinums inse- rirt, wobei er von Rectus abdominis und von Obliquus abdominis externus scharf getrennt ist, 2) Dorso-clavicularis s. Cucullaris. Ein kurzer, aber breiter Muskel, der mit steil nach unten und vorn verlaufenden Fasern zur Clavicula geht. Durch diesen transversal-ascendenten Faserver- lauf unterscheidet er sich sehr von dem Cucullaris der andern schlangenähnlichen Saurier, welcher ascendent mit dem Ileo-costalis parallelen Fasern verläuft, Er hebt sich scharf vom Ileo-costalis ab. 3) Episterno-cleido-hijoideus sublimis. Er entspringt mit sehr breitem Rande von der Clavicula, getrennt von dem der Gegenseite, in einem kleineren lateralen Theil (Omo-hyoideus) und einem brei- teren medianen Theil (Sterno-hyoideus) . Er inserirt nach convergentem Faserverlaufe am Hinterrand des Os hyoideum. 4) Episternorhyoideus profundus. Ein schwach entwickelter Muskel, der seitlich liegt, ziem- lich weit entfernt von der Medianlinie des Körpers. Er beginnt an der Clavicula, indem der von Sternum bis Clavicula verlaufende Theil mit 3) verwachsen ist. Ist also Cleido-hyoideus. 135 Meckel : Innerer unterer Rückwärtszieher oder kleiner Brustmuskel oder ihn zugleich und den grossen Sägeruuskel darstellend. — Heusinger: Pectoralis major. — Rüdinger: Serratus anticus major. — Bei Lehmann fehlt die Beschreibung dieses Muskels, ebenso wie die der beiden vorhergehenden und beiden nachfolgenden. 136 Von Lehmann, Meckel, Heusinger und Rüdinger nicht beschrieben. 137 Rüdinger: Pectoralis major, eine dünne, aber sehr selbständige Muskelschichte. — Lehmann, Meckel, Heusinger führen ihn nicht an. 138 Fehlt bei Lehmann, Meckel, Heusinger und Rüdinger. 3! 5) Collo-scapularis s. Levator scapulae. Ein schwacher Muskel, der schräg nach oben und hinten verlauft und mit schmalem Ende am Vorderrande des Scapulartheils der Clavicula inserirt. 6) Sternocosto-scapularis. Breit von der ersten Rippe hinter dem Sternum entspringend und breit am Hinterrand der Scapulaund des an sie angrenzenden Theiles des Suprascapulare inserirend. 7) Coslo-subscapularis s. Serratus anticus major fehlt. 8) Sterno-coracoideus internus. Bios der laterale Theil ist entwickelt und hat longitudinalen Faserverlauf. 40) Cosio-sternalis proprius. Er entspringt von der zweiten Rippe hinter dem Sternum (dem Homologon der Sternocostalleiste von Pygopus lepidopus) und geht mit longitudinalen Fasern an den seitlichen Hinterrand des Steinums. Das Pectoralis major ist nicht angedeutet. Der Obliquus abdominis externus sublimis und Rectus abdominis enden mit schiefen und geraden Fasern am Sternum und an den vordem Rippen, scharf getrennt vom Sterno-cleido-mastoideus. f. Acontias meleagris Cuv. Der Subcutaneus colli bildet eine sehr breite transversale Faserschicht, der darunter liegende Cervici-submaxillaris ist ein mächtiger Muskel, der in einen obern und untern Theil zerfällt und bis zur Spitze des Unterkiefers geht. Muskeln des Brustschultergürtels. Dem Mangel des Brustschultergürtels (oder der bedeutenden Reduction desselben) entspre- chend, sind die meisten Muskeln verkümmert oder fehlen ganz. 1) Sterno-cleido-mastoideus. Wohl entwickelter, deutlich in 2 Portionen getrennter Muskel. Die hintere Portion geht in den Obliq. abd. ext. suhl, über, der den Rectus abdominis zum grössten Theile deckt, und lässt sich bis zur Mittellinie des Körpers verfolgen. Die vordere Portion ist kürzer und endet am Aussenrand des Sterno-hyoideus sublimis, wobei sie sehnige Verwachsun- gen bildet. 2) Dorso-clavicularis s. Cucullarism. Er fehlt als wohlentwickelter Muskel, hat aber als Homologon eine Lamelle, die sich vom Ileo-costalis abhebt, 3) Epislerno-cleido-hijoidetis sublimis m. Schwacher Muskel, der eine directe Fortsetzung der oberflächlichen Schichte des Rectus abdominis bildet. 4) Episterno-hyoideus profundus^1. Ein sehr schmaler Muskel, der eine directe Fortsetzung der tieferen Schichte des Rectus abdominis darstellt. 139 Rathke : Serratiis anlicus major. ,4(l Rathke: Omo-hyoideus. 141 Rathke: Omo-hyoideus. Rathke schreibt beiden Inscriptiones tendineae zu, während meinen Unter- suchungen zufolge bei allen Sauriern nur der obere welche hat. Die von Rathke angeführten Levatores scapulae sind bei dem von mir untersuchten Exemplare von Ileo-costalis nicht zu trennen. 32 Die übrigen .Muskeln des Schultergerüstes fehlen. Ebenso sind .Muskeln des Oberarms nicht darzustellen. Cap. III. Knocheu des Beckengürtels und der hintern Extremität. § 7. Bei den Sauriern mit wohlentwickelten Extremitäten. a. Beckengürtel ,42. lieber die Deutung des Beckens existiren zwei Ansichten, die ältere von Cuvier vorzüglich vertheidigte, der die meisten vergleichenden Anatomen folgen, und die neuere von Gorsky143 auf- gestellte , die aber zur Zeit noch wenig Eingang in die Lehrbücher der vergleichenden Anatomie gefunden hat. Der altern Ansicht zufolge besteht das Becken aus dem Os ilei, Os ischii und Os pubis, die mit deutlichen Nähten verwachsen sind und die Gelenkhöhle bilden. Das durchweg knöcherne Os ileiHi ist meist mit Kapselband an den Querfortsätzen der beiden Sacralwirbel beweglich angeheftet und steigt von oben und hinten nach unten und vorn zur Gelenkhöhle hinab. An seinem vordem Ende befindet sich ein spitzer Höcker, die Spina anterior. Von der Gelenkhöhle (Acetabulum) aus steigen die bei den andern Beckenknochen nach unten. Das Os pubis 145 ist ein langer Knochen, der nach vorn und dabei auch ein wenig abwärts ge- richtet ist, und mit dem der Gegenseite sich zu einer Symphysis pubica vereinigt, in der Weise, dass sich zwischen beide eine Knorpelleiste einschiebt, die in vielen Fällen nur in der vordem Hälfte vor- handen ist. In der Mitte des Vorderrandes liegt eine nach abwärts gerichtete Spina ossis pubis. Das Os ischii 146 ist kürzer als das Os pubis und geht fast gerade nach abwärts , wobei es tiefer hinabsteigt als das Schambein. .Mittelst Knorpelleiste vereinigt es sich mit dem der Gegen- seite zu einer Symphysis ischiadica. Die Knorpelleiste ist häufig nach vorn verlängert, wobei sie auch als Knochen oder als Sehne modificirt sein kann und das durch Schani- und Sitzbein gebildete Foramen obturatorium in 2 symmetrischen Hälften theilt. Meist erstreckt sie sich auch nach hinten 142 Cuvier, Legons d'anatomie comparee. 1. ed. I, p. 348 f. 2. ed. I. p. 481. — Meckel a.a.O. IIa. §213 und § 217 p. 471 f. — Cuvier, Recherches etc. X, p. 89 f. — Dumeril et Bibron, Erpetologie etc. II. p. 615 f. — Todd, Cyclopaedia etc. IV, p. 269 I'. — Stannius, Zootomie 2. ed. II, p. 78 f. 143 C. Gorsky, Ueber das Becken der Saurier. Inauguraldissertation. Dorpat 1852. Präses: B. Reichert. — C. Gorsky, Einige Bemerkungen über die Beckenknochen der beschuppten Amphibien. Archiv für Anatomie und Phy- siologie 1 858, p. 382 f. — Diese beiden sorgfaltigen und genauen Arbeiten verdienen sicherlich nicht die Missachtung, mit der Stannius von ihnen spricht. 144 Meckel: Hüftbein (Os ilium). — Cuvier: Os des iles. — Dumkuil et Bibron: l'ileon. — Stannius und Todd's Cyclopaedia : Os ilei. Vom theilweis knorpligen Os ilei der Cliamaeleoniden wird hier ganz abgesehen, da diese keine kionokranen Saurier sind. 145 Meckel : Schambein. — Cuvier : Le pubis. — Todd: The pubis. — Stannius : Os pubis. 146 Meckel: Sitzbein. — Cuvier: L'ischion. — Todd. The ischium. — Stannius: Os ischii. 33 und bildet dann oft ein abgegliedertes Knochen- oder Knorpelstück, das sieh an seinem Hinlerende schaufelartig verbreitert, das Os cloacale U1. Vom Os ilei (und zwar von der Spina anterior1, über die Spina ossis pubis hinweg verlauft bis zur (Schamb.) Sitzbeinfuge ein Band1". Ebenso vom Tuber ischii bis zum hintern Ende des Hüftbeins ein anderes Band 14!t. Beide sind nicht naher bezeichnet. Die neuere Ansicht von Gorsky ist besonders durch die Ansätze der Muskeln und Ban- der begründet. Gorsky hält ->das Os pubis Aut. für ein den Sauriern eigentümliches Os ileopectineum, welches dem Tuberculum ileopectineum hominis 150 morphologisch entspricht, das Os ischii Aut. für ein Os pubis und das Os ileum Aut. für denjenigen Theil des entsprechenden Knochens der Saugethiere, welcher zur Bildung der Gelenkpfanne beiträgt, hier aber besonders nach hinten entwickelt ist und somit zum Theil die Bedeutung des Ramm descendens ischii gewinnt. Das Os ischii fehlt gänzlich und wird zum Theil durch ein ihm homologes Gebilde, nämlich durch das Ligamentum ischiadicum vertreten, welches hauptsächlich dem Raums ascendens ossis ischii entspricht. In Folge dieser Deu- tung ist das Foramen obturatorium Aut. als ein besonderes Foramen cordiforme aufzufassen, wäh- rend der zwischen dem hintern Theile des Os ilium, dem Ligamentum ischiadicum und dem hintern Rande des Os pubis sich befindende Raum dem Foramen obturatorium homolog ist.« Nach einer genauen Prüfung beider Ansichten gebe ich der von Gorsky den Vorzug. Ich habe Gorsky's Untersuchungen an nahe verwandten Thieren nachuntersucht und kann im Wesent- lichen seine Angaben bestätigen. Zugleich aber bin ich durch Untersuchung des Beckens ganz jun- ger Thiere zu etwas abweichenden Ansichten gekommen. Meine Ansichten sind kurz folgende : Die Deutung des Os pubis als Os ileopectineum ist vollkommen gerechtfertigt und Gorsky's Beweise für seine Ansicht ausreichend15'. Am Becken von Lacerta agiiis juv. war das Os ileopecti- neum peripherisch bereits knorplig angelegt, während es an seinem der Pfanne zugewendeten Ende noch aus Knorpel bestand. Insofern bildet dies Verhalten den Uebergang zu den Crocodilen , wo das Os ileopectineum gar nicht zur Bildung der Gelenkpfanne beiträgt. Das Os ilei Aut. et Gorsky ist ein Homologon des Os ilei des Menschen. Der Ramus descen- dens ischii ist ein Analogon, nie aber ein Homologon. Das Os ischii Aut, ;0s pubis Gorsky^ ist ein Os pubo-ischium, eine Verschmelzung des Os 147 Os cloacal Spring et Lacordaire. Notes sur quelques points de l'organisation duPhrvnosoma Haslenii etc. Bulletin de l'academie de Bruxelles 1842, IX, p. 8 f. 148 Ligamentum Poupartü Gorsky. 149 Ligamentum ischiadicum Gorsky. la0 Das Tuberculum ileopectineum des Menschen ist bei den Chiropteren, Beutelthieren etc. zu einer ansehn- lichen Eminentia ileopectinea entwickelt, die nach Stannius (Zootomie I. Aufl. II, p. 353 Anm. 12) einen eigenen Ossi- fikationskern besitzt. Von hier aus ist der Uebergang zu den Crocodilen gegeben, deren Os ileopectineum auch blos eine sehr grosse, aber bereits vom Os pubis abgegliederte Entw ickelung des Tuberculum ileopectineum ist. und zu den Sauriern, wo es zuerst als Pfannenbildner auftritt. Dieses Ileopectineum ist nicht zu verwechseln mit dem viel me- dianer gelegenen Os marsupiale. wie Wagner (Lehibuch der Zootomie 1843,1, p. 28) thut. Siehe Gorsky a. a. 0. p. 4 1 f. lal Namentlich die Verhältnisse bei den Ophidiern [Siehe Theil II. Cap. III meiner Arbeil) geben, wie mir scheint, einen schlagenden Beweis für die GoRSKY'sche Ansicht. Aber auch ohne diesen würden die Beweise Gorsky's genügen. Fürbringer, Saurier. \ 34 pubis und Os ischii, indem der vordere, breitere, die Symphyse bildende Theil dem Os pubis, der hintere, kleinere, nicht mit dem der Gegenseite sich vereinigende Theil demOs ischii entspricht. Die Untersuchung des Beckens von Lacerta agilis juv. bestätigt diese Behauptung. Hier ist deutlich eine mit einer zarten Haut (Membrana obturatoria) ausgefüllte Oeffnung (Foramen obturatorium) erkenn- bar, die auch beim Becken der ausgewachsenen Saurier als durchscheinende Stelle von sehr dün- nem Knochen wahrzunehmen ist. Bei jüngeren Thieren ist zugleich der dünnere mehr knorplige Bamus ascendens vom Os pubis getrennt, dessen Bamus descendens wenig entwickelt ist, während der stärkere knochige Bamus descendens ischii mit dem Os pubis verschmilzt und mit ihm gemein- sam zur Gelenkhöhle läuft, wo er mit schmalem Ende an das Os ilei grenzt. Das Foramen obturatorium Aut. ist demnach nicht homolog dem der Säugethiere , sondern mit Gorsky als ein besonderes Foramen cordiforme aufzufassen. Das Homologon des Foramen obtu- ratorium des Menschen ist nur bei jungen Thieren als Oeffnung vorhanden, bei ausgewachsenen ist es als durchscheinende Stelle sichtbar. Das Ligamentum ischiadicum Gorsky ist kein Homologon des Os ischii. Das Eintreten von Bändern für Knochen ist, wie auch Gorsky angibt , möglich. Der Schultergürtel der Chelonier na- mentlich zeigt dies ausgezeichnet, indem hier das Epicoracoid durch ein Band ersetzt wird, welches den hintern und vordem Schenkel des Coracoids, das Coracoid und Procoracoid, verbindet. In die- sen Fällen muss aber das Band direct in das Knochengewebe übergehen, wie dies auch nach Bathke und Gegenraur bei den Cheloniern geschieht. Das Ligamentum ischiadicum dagegen ist nur am Periost befestigt und lässt sich von diesem abziehen. Ueberdies heftet es sich an das hinterste, oberste und weit vom Acetabulum entfernte Ende des Os ilei an. Als Homologon des Os ischii müsste es zur Bildung der Pfanne beitragen oder wenigstens nicht gar zu weit davon mit dem Os ilei sich verbinden. Die starke Entwickelung des Os ilei nach hinten ist kein hinreichender Grund. Die Annahme von der bedeutenden Verrückung der Pfanne nach vorn ist zu gewagt , um natürlich zu sein, und hat auch sonst keine Bestätigungen in der Wirbelthierreihe. Das Ligamentum ischia- dicum, das ich mit Stannius Ligamentum ileo-ischiadicum nenne, ist ein gewöhnliches Band, das vom hintern und obern Theil des Os ilei zum hintern Höcker des Os puboischium (dem Tuber ischii) geht. Es ist für den Ursprung der ausserordentlich entwickelten Beuger des Unterschenkels be- stimmt, da die Knochenmasse nicht Fläche genug darbietet, und somit z. Th. dem Ligamentum tube- roso-sacrum des Menschen homolog. Denn auch dieses heftet sich zum Theil an das Os ilei oder wenigstens an die Grenze des Os ilei und Os sacrum an und dient als Ursprungsstelle für einige Fasern des Glutaeus maximus. Seine lockere Beschaffenheit ist bedingt durch seine Lage, die Fläche zu gewinnen bezweckt. Es ist ein Analogon des Os ischii zum Theil, ein functionelles Aequivalent desselben, nie aber ein Homologon m. Das Foramen obturatorium Gorsky ist demnach als Foramen ischiadicum aufzufassen. 152 Dass die Ansätze von Muskeln wohl die Analogien, nicht immer aber die Homologien bestimmen können, darüber siehe H. Pfeiffeh, Schultermuskcln der höhern Wirbelthiere. 35 Meiner Deutung zufolge besteht also das Becken aus Os ilei, Os puboischium und Os ileo- pectincum 153. Vergleich ung der CuviER'schen, GoRSKy'schen und meiner Ansicht: CllVIRR GORSKY. FlJRBRINGER. Os ilei. Os ilei. Os ilei. Os nnbis Os ileonect inen in Os ileopectineum. Svrnnnvsis nnbica Symph. ileopectinea. Svmnh ileonectinea Foramen obturat. Foramen cordiforme. Foramen cordiforme. US laCUll. yjo uuJjuiooiiiuui. Foramen obturatorium (bei jungen lhieren). Ligamentum ischiadicum Ligamentum ileo-ischia- (Os ischii hom.) . dicum (Homologon z. Th.d.Sacro-tuberosum) . Foramen obturatorium. Foramen ischiadicum. b. Hintere Extremität ,54. Die hintere Extremität ist der vordem sehr ähnlich und ist mit dieser auch schon vielfach verglichen worden 155. Der lange und gerade Femur 156 ist mit dem Becken in der Pfanne durch Kapselband ver- bunden. Sein Capitulum ist nach vorn und hinten zusammengedrückt , der äussere Troehanter ma- jor 157 ist geringer entwickelt als der innere , oft noch abwärts gerichtete, Troehanter minor m. Das untere Ende hat 2 Condylen, den äusseren Condylus externus s. Epicondylus und den grössern inneren Condylus internus s. Epitrochleus. 153 Den nähern Nachweis werde ich Theil IT, Cap. fV geben. 154 Literatur: Cuvieb, Lecons etc. 1. ed. I. p. 354 f., 342 f., 381 f., 390 f. — Cuvier : Lecons etc. 2. ed. 1, p. 470 f., 474 f., 476 f., 481 f. — Cuvier: Recherches etc. 4. ed. X, p. 91 f. — Meckel: System d. vergi. Ana- tomie IIa, p. 615 f. — Stanmus: Zootomie II, p. 80 — Gegenbaur : Carpus u. Tarsus. Todd, Cyclopaedia etc. IV, p.264. ,D0 Unter der fast zahllosen Literatur sind die wichtigsten Werke: Vico d'Azyr : Memoire sur les rapports qui se trouvent entre les usages et la strueture des quatre extremites dans l'homme et dans les animaux. Memoires de l'Aca- demie royale des sciences 1778, p. 254. — Barclay : The bones of Human Body represented in a Series of Engravings 1824. — Bourgery: Traite complet de l'anatomie de l'homme 1 83 2, p. 133. — Cruveilhier: Anatomie descriptive. 2. ed. 1 843, p. 839. — Auzias Turenne : Sur les analogies des membres superieurs avec les inferieurs. Compt. rend. XXIV, p. 1148. — Flourens: Nouvelles observations sur le parallele des extremites dans l'homme et les quadrupedes. Annal. des Sciences naturelles X, 1 838. — M. Richaud : Sur l'homologie des membres superieurs et inferieurs de l'homme. Compt. rend. XXIX, p. 130, 18 40 — Joly et Lavocat : Etudes d'anatomie philosophique sur Ie pied et la main de l'homme. Memoir. de l'Academie de Toulouse 1853. — Chr. Martens, Nouvelle comparaison des membres pehiens et thoraciques chez l'homme et cbez les mammiferes. Ann. de l'Academie de Montpellier 1 857. — Bergmann: Vergl. des Unterschenkels mit dem Vorderarm. Müller's Archiv für Anal. u. Physiol. 1841. — Owen: Principes d'osteo- logie comparee 1855. — Gegenbaur : Carpus und Tarsus 1 864. — Lucae : Hand und Fuss 1 865. — Obwohl meist nur die Vergleichung für Menschen und S'äugethiere gegeben ist, sind doch so viel allgemeine Gesichtspunkte in ihnen ent- halten, dass sie z. Th. auch für die Saurier zu benutzen sind. !o6 Meckel: Oberschenkelbein. — Cuvier: Os de la cuisse oder le femur. 157 Cuvier: Troehanter. 158 Cuvier: Trochantin. 5* 36 Der Unterschenkel besteht aus Tibia und Fibula. Die Patella 159 ist sehr klein und oft kaum wahrnehmbar in der Sehne des Quadriceps ein- gewachsen. Die Tibiam ist der grössere Knochen mit dreieckigem oberen und zusammengedrücktem unteren Ende. Die Fibulam ist der kleinere Knochen, der am untern Ende breiter wird und während sei- nes Verlaufes meist gekrümmt ist. Der Tarsus besteht aus 4 Knochen, die in 2 Reihen stehen. Die erste Reihe wird gebildet von dem grössern Astragalus 1H2 auf der Tibialseite und von dem kleinern Calcaneus 163 aüf der Fibu- larseite. Die zweite Reihe besteht aus dem grössern Cuboideum m, das mit Astragalus, Calcaneus, dem 3. — 5. Metacarpale artikulirt, und dem kleineren Cuneiforme 165, das zwischen Astragalus, Cu- boideum und Metacarpale II u. III liegt. Das Tarsale I u. II (Cuneiforme primum et secundum) ist mit dem entsprechenden Metacarpale verwachsen, ebenso zeigt der 3., 4. und 5. Mittelfussknochen Knochentheile an seinem Grunde, die dem Tarsale III, IV und V entsprechen und vom Cuneiforme sich abgetrennt haben. Der Metatarsus besteht aus 5 Knochen, von denen der 1 . und 2. mit dem Astragulus, der 3. mit dem Os cuneiforme, der 4. und 5. mit dem Os cuboideum artikulirt, Die 4 ersten Mit- telfussknochen sind schmal, aber lang, der 5. ist stark entwickelt, ragt aber nicht so weit hervor, wie die andern. Die Zahl der Phalangen ist dieselbe wie für die Finger der vordem Extremitäten, 2 für die I., 3 für die 2., 4 für die 3., 5 für die 4. und 3 für die 5. Zehe. Nur sind hier noch viel be- deutendere Längendifferenzen (auch bei den Scincoiden), die dem Fusse eine ungleichere Gestalt geben als der Hand. 159 CrviER : La rotule. — Von Meckel wird ihre Existenz geleugnel. 160 Meckel: Schienbein. — Cuvier : Le tibia. 161 Meckel: Wadenbein. — Cuvier : Le perone. 162 Stannius u. Gegenbaur : Astragalus, der eine Verschmelzung des Os tibiale mit dem Os intermedium ist. — Cuvier: Os tibial. — Todd's Cydopaedia etc. : Tibial bone. 163 Cuvier: Os perone. — Todd : Fibular bone — Stannius u. Gegenbaur: Calcaneus. — Bei einigen Sau- riern sind Aslragalus und Calcaneus verwachsen. 164 Das Os cuboideum ist eine Verschmelzung des Tarsale IV und V (nach Gegenbaur). — Stannius: Cunei- forme majus. 105 Das Os cuneiforme entspricht (nach Gegenbaur) dem Os Tarsale III oder Cuneiforme III. • — Stannius: Cuneiforme minus. 37 §8. Knochen des Beckengürtels und der hintern Extremität bei den Sauriern mit rudimentären Hinterextremitäten 160 a. Seps tridactylus (ierv. 167. 1. Becken gürte 1. Die 3 das Becken bildenden Knochen sind vorhanden, aber weit geringer ausgebildet als bei den Sauriern mit wohlentwickelten Extremitäten. Das Os ileopectineum (pubis Aut.) m ist ein sehr dünner Knochen, der weit nach vorn gehl und sich unter einem spitzen Winkel mittelst Zwischenknorpel mit dem der Gegenseite verbindet [Symphysis ileopectinea (pubica Aut.)]. Die Spina fehlt. Das Os puboisehium [ischii Aut.) 169 ist ein glatter dünner Knochen, der nach vorn und zur Mitte geht, aber ohne den der Gegenseite zu erreichen und mit ihm eine Symphyse zu bilden. Der Tuber ischii, das Homologon des Os ischii fehlt, das Os puboisehium ist hier zum blossen Os pubis verkümmert. Das Os ilei 17(1 ist der kleinste Knochen des Beckens und steht blos mit einem Wirbelquer- fortsatz in Verbindung. 2. Hintere Extremität, Alle Knochen sind sehr verkürzt und verschmälert. Der Humerus zeigt an Stelle der Trochanteren blos Rauhigkeiten. Die Tibia und Fibula zeigen, abgesehen von ihrer Kleinheit, keine Eigentümlichkeiten. Die Patella fehlt. Der Tarsus besteht aus Calcaneus, Astragalus, Cuboideum und dem sehr kleinen Guneiforme. Der Metalarsus besteht aus dem 1., 2. und 3. Mittelfussknochen, während der 4. und 5. fehlt. Die Zahl der Phalangen1^ ist 2 für die 1., 3 für die % und 3 für die 3. Zehe. 166 Allgemeine Literatur: C. Meter, über die hintere Extremität der Ophidier. Leop. Acad. 1823. p. 819 f. — Meckel a. a. 0. II», p. 446 f. — Covier, Leeons elf. 2. eil. I, p. 486 u. 551 f. — Cuvier, Regne ani- mal. Reptilien, p. 89t f. — Dumeril et Bibron II ». V. — Heusinger a. a 0 p. 489 — J. Müller a.a.O. p.227. — Stanjnius a. a. 0. p. 78. — Schneider, hisloria amphibiorum, II, p. 2 12. — Zur eignen Untersuchung dienten Seps tridactylus, Pygopus lepidopus, Lialis Burtonii, Pseudopus Pallasii, Ophiodes striatus. 167 Die Knochen des Beckens und die hintere Extremität haben kurz beschrieben : Cuvier, Meckel u. Heisinger. 168 Heusinger und Meckel . Schambein. 169 Heusinger und Meckel: Sitzbein. Der Mangel der Symphyse wird auch von Meckel angegeben. — In Bezug auf Gestalt und Richtung hat das Os puboisehium von Seps tridactylus einige Aehnlichkeit mit dem von Gon- gylus ocellatus. 170 Heusinger. Darmbein. 171 Meckel gibt dieselbe Anzahl der Phalangen, während Cuvier (Legons, p. 55 t) für die 3 Zehe 4 Glie- der beschreibt. 38 b. Pygopus lepidopus Merrem 172. I. Beckengürtel. Das Becken, welches kaum noch mit dem Kreuzbeine in Verbindung steht, setzt sich zu- sammen aus dem Os ilei, puboischium und ileopectineum. Das Os ilei ist der längste Knochen. Es beginnt oben schmal, wird in der Mitte dicker, verschmälert sich dann wieder und erreicht endlich an der Pfanne seine grösste Breite. Das Os puboischium (ischii) ist ein fast quadratischer Knochen, der an seiner untern Seite in einen kurzen und breiten Knorpel ausläuft. Eine Symphysis pubica (ischiadica) fehlt. Das Os ileopectineum (pubis) beginnt ebenso breit wie das Os puboischium, wird aber schnell schmäler und geht in einen schmalen und langen Knorpel über, welcher spitz endet, Dem der Ge- genseite ist es mehr als das puboischium genähert, Allein auch hier fehlt die Symphyse. 2. Hintere Extremität. In die Gelenkpfanne mündet der kurze, aber dicke Femur, dessen Capitulum und unteres Ende doppelt so stark sind, als sein Körper. An ihn schliessen sich die weit schwächere Tibia und Fibula an, die sich in ihrer Grösse nur wenig unterscheiden. Der knorplige Tarsus zeigt eigentümliche Verhältnisse und steht mit Tibia, Fibula und Me- tatarsus in inniger Beziehung. Nur ein Knorpel an der Tibialseite ist von den übrigen getrennt. Dieser entspricht einem Theile des Astragalus, während der andere Theil das Knorpelende der Tibia bildet. Das knorplige Fibularende entspricht dem Calcaneus. Das Os (Cartilago) cuneiforme I, II, III und das Os cuboideum sind mit dem Metatarsus verwachsen. Der Metatarsus hesteht aus 4 knöchernen Mittelfussknochen. Die beiden mittleren sind dop- pelt so lang, als die äusseren. An alle 4 Mittelhandknochen schliessen sich 4 sehr kleine längliche Knorpel an, die Rudimente der Grundphalangen 173 der ersten bis vierten Zehe. Die beiden mittleren sind grösser als die äusseren. c. Ophiodes striatus Wagl. 174 Das Becken von Ophiodes ist vollkommener, die hintere Extremität mehr verkümmert als bei Pygopus. 172 Eine sehr kurze und ungenaue Beschreibung der hinteren Extremität von Pygopus lepidopus gibt Cuvier, Regne animal etc. III, p. 90. 173 Diese Phalangenrudimente sind von Cuvier übersehen worden. Er sagt (Regne animal a. a. 0.) : »On Irouve par la dissection un femur, un tibia, un perone et quatre os du metatarse formant des doigts, mais sans pha- langes«. Diese Angaben sind jedenfalls der Untersuchung eines trocknen Skelets entnommen, wo sowohl die knorpligen Phalangen als auch der knorplige Tarsus eingetrocknet und daher leicht zu übersehen waren. 174 Die Abbildung von Dumeril et Bibron (Tab. VII fig. 7) ist unnatürlich und unvollständig (die Symphyse und die Cartilago cloacalis fehlen) . 39 1. Beckengürtel. Der Beckengürtel besteht aus den 3 Knochen Os ilei, ileopectineum und puboischium. Das dünne Os ilei steht mit den Querfortsätzen zweier verwachsener Kreuzwirbel in Ver- bindung und geht schräg nach vorn und unten zur Pfanne, wobei es sich ein wenig verbreitert. Das wenig längere Os ileopectineum (pubis) geht knöchern vom Acetabulum aus nach vorn und zur Mitte und setzt sich in seinem vordem Viertel in einen schmalen Knorpelfaden fort, der ohne Grenze mit dem der Gegenseite verwächst (Symphysis ileopectinea). Die Spina ossis ileo- pectinei ist durch einen länglichen, nach unten gerichteten Höcker in der Nähe der Pfanne vertreten. Das Os puboischium (ischii) ist durch Verkümmerung des dem Os ischii homologen Theiles zum Os pubis geworden. Es ist der breiteste und kürzeste Knochen des Beckens. Median ist es von dem der Gegenseite entfernt (Mangel der Symphysis pubica), setzt sich aber in einen nach hinten gerichteten Knorpel fort, der in der Mitte seines Verlaufs mit dem der Gegenseite zu einer eigentümlichen Yförmigen Cartilayo cloacalis verschmilzt, die in ihrem hintern, wenig breitern und zweilappigen Theile zum Stützpunkt für den Sphincter cloacae dient. 2. Hintere Extremität. Der Femur ist lang und schmal, an ihn schliessen sich sich an Tibia und Fibula, die wenig schmäler, aber halb so lang sind. In dem knorpligen Tarsus lassen sich Calcaneus, Astragalus, Cuneiforme 1 und II unterschei- den, die aber weder von einander noch vom Unterschenkel getrennt sind. Vom Metatarsus sind 2 kurze, knorplige, spitz endende Rudimente vorhanden. Das Rudiment des Metatarsus I ist grösser und breiter als das des Metatarsus II. Die Phalangen fehlen. d. Lialis Burtonii Gray. 1. Beckeng ürtel. Das am Querfortsatze des 86. Wirbels festgeheftete Beckenrudiment ist schräg nach unten und vorn gerichtet. Es besteht aus 2 Knochen, welche die Gelenkfläche bilden, und deren Grenze an der innern Seite deutlich erkennbar ist. Der obere Knochen, das Os ilei, ist lang und schmal, der untere Knochen ist kurz, aber noch einmal so breit als das Os ilei. Sein vorderes und unteres Ende, das von dem der Gegenseite um 3 Viertel der Körperbreite der Analgegend von Lialis Burtonis entfernt ist, zeigt in der Mitte eine kleine Einbuchtung, wodurch der Knochen zweilappig erscheint. Die Gelenkhöhle liegt weit nach hinten. Der untere Knochen ist zu deuten als eine Verwachsung des Os ileopectineum (pubis) und Os puboischium (ischii), deren nach der Mitte zu divergirende Theile verkümmert und nur in ihren Anfängen durch die Lappen angedeutet sind. Eine Grenze beider ist bei dem untersuchten Thiere nicht wahrzunehmen. 40 2. Hintere Extremität. Die nadeiförmige hintere Extremität besteht aus dem schlanken cylindrischen Femur an den sich die halb so lange, kegelförmig sich verjüngende Tibia anschliesst, Zwischen beiden lie^t ein Zwischenknorpel m. Die Extremität der linken Seite endet mit der Tibia , während an der rechten Seite sich an diese noch ein kleines Knorpelkörnchen, ein Rudiment des Astragalus, an- schliesst. Die Fibula fehlt vollkommen, ebenso die Patella. An dem Querfortsatze des 88. Wirbels ist ein zweiter, ein wenig gekrümmter Knochen locker angehängt, der hinter der Kloakenöffnung liegt und dem der Gegenseite sich nähert, ohne ihn zu berühren. Aeusserlich tritt er als kleiner Höcker hervor. Er geht in querer Richtung, längs dem hinteren Analrande nach der Medianlinie zu, ohne sie zu erreichen, wobei er sich ver- jüngt und an der Spitze ganz plötzlich kegelförmig dünner wird. Dieser, soweit mir bekannt, bei keinem andern Thiere beobachtete Knochen dient als Ansatz für die Muskeln des Penis und der Kloake und steht jedenfalls mit den Geschlechtsfunctionen 176 in Beziehung. Seiner Lage nach kann er Os postcloacale heissen. e. Pseudopus Pallasii Cuv. m. 1. Beckengürtel. Das Beckenrudiment 178 des Sheltopusik ist dem von Lialis Burtonii ähnlich. Das Os ileim ist ein spateiförmiger Knochen, der mit seiner breitesten Stelle an dem Quer- fortsatze des 55. Wirbels mittelst Kapselband angeheftet ist, Es ragt also, ebenso wie bei Lialis, das oberste Ende über die Anheftung. Nach unten zu verjüngt es sich und grenzt mit seinem schmälsten Theile an den untern Kno- chen des Beckens, der so breit ist, wie das Os iiei an seiner breiten Stelle, und gegen sein Ende zu schnell schmäler wird. Er ist ein Rudiment des Os ileopeäineum und puboischmm, deren Anfänge ohne Grenzen verwachsen sind. Nach der Lage und Richtung aber zu schliessen, ist dasOs ileopecti- neum am meisten verkümmert und nur durch einen ganz kleinen Höcker an der vordem Seite des Pu- boischium repräsentirt. Das Os ileopectineum ist also wieder zum Tuberculum ileopectineum 180 gewor- 175 Ueber diese oft bei Sauriern vorkommenden Zwischenknorpel siehe Meckel a. a. 0. Ia. p. 481. 176 Das uniersuchte Exemplar war ein Männchen. Spätere Untersuchungen müssen zeigen, ob das Os post- cloacale auch bei Weibchen vorkommt oder nicht. 177 Der Beckengürtel und die hintere Extremität des Pseudopus Pallasii ist beschrieben worden von: Pallas a. a. 0. p. 435. Tab. 10. — Cuvier, Regne animal X, p. 96. — Mever, über die hintere Extremität der Ophidier p. 840. fag. 1 2. — Heusinger a. a. 0. p. 491 f. Tab. 12. — Müller a. a. 0. p. 227 f. — Schneider a. a. 0. p. 212. — Cuvier, LeQons etc. p. 486. — Dumeril et Bibron, Erpetologie etc. p. 415. 178 In allen frühem Beschreibungen ist das Beckenrudiment des Pseudopus Pallasii als ein einziger Knochen angegeben, indem die Grenze zwischen Os ilei und Os pubis scheinbar übersehen worden ist. Nur in der (schlechten) Abbildung bei Dumeril et Bibron (Tab. VII. fig. 13) ist eine Grenze angedeutet, die aber im beschreibenden Texte nicht erwähnt ist. Zugleich ist auf dieser Figur das Becken mit der vorletzten Rippe verbunden, was in Wirklichkeit gar nicht der Fall ist. — Meyer deutet das Becken als »Fussrudiment«, Heusinger als »Darmbein oder vielleicht rich- tiger als Beckenrudiment«, Stannius als »Os ileum«, Cuvier als »Ileon«. 179 Heusinger: Oberes Ende des Beckens. 180 Heusinger: Vorderer Fortsatz des untern Endes. den. Die Hauptmasse der untern Knochen ist durch das Puboischium (ischii) gebildet, das aber seinen hintern Tuber ischii verloren hat und als ein einfaches Os pubis 181 aufzufassen ist. 2. Hintere Extremität 182 Die hintere Extremität ist verhältnissmässig kürzer und dünner als bei Lialis. In die Ge- lenkhöhle mündet ein der Femurm, welcher gleich hinter dem Capitulum beträchtlich verschmälert ist. An den Femur schliesst sich an ein kleines rundliches Knöchelchen, das einen hornigen Nagel trägt und als Rudiment der Tibia 184 aufzufassen ist. Bei den Gattungen, deren hintere Extremitäten mehrere Finger haben, sind die Grössen- verhältnisse derselben von Interesse. Dumeril und Bibron haben im 5. Bande ihrer Erpetologie generale schätzenswerthes Mate- rial gesammelt. Wir bezeichnen wie bei der vordem Extremität die längste Zehe mit a, die nächst lange mit b, u. s. f. 1. Gattungen mit 5 Zehen. e c b a d Die Zehenformel für die Scincoiden mit wohlentwickelten Extremitäten ist , „ n . „. 12 3 4 5 Diese Formel gilt für Heterodactylus., Heteropus, Ablepharus. Bei Heteropus ist die erste Zehe nahezu so lang wie die 5., bei Heterodactylus und Ablepharus kürzer. d c 1) et c Für Gymnophthalmus kommt , g Q . „. 1 * o 4 o 2. Gattungen mit 4 Zehen. Campsodactylus , Tetradadylus , Embryopus, Sauresia, Blephnrarctisis , Anisoterma haben q c a. b sämmtlich die Zehenformel . ~ „ , . 1 Z o 4 Bei Campsodactylus ist die 4. Zehe fast der 3. gleich, bei den andern ein wenig kleiner. Die 1 . Zehe von Sauresia ist sehr klein und undeutlich. Chalcides Cuvierim hat 4 ausserordentlich kurze Höcker. Saurophis 180 bildet eine Ausnahme von der allgemeinen Zehenformel. Seine Zehen sind in der Mitte am grössten und seitlich am kleinsten, sie lassen sich durch die Formel ? 5 Ü ? darstellen. 12 3 4 181 Heisinger : Hinterer Fortsatz des uniern Endes. 182 Die hintere Extremität ist von Pallas übersehen worden. Meyer stellt auf seiner Abbildung einen Anhang des Beckens dar, der mit dem Fussrudiment gar keine Aehnlichkeit hat. Schneider rindet, dass die Extremität getheilt sei. Diese Beobachtung ist ganz vereinzelt. 183 Heusinger: Erstes Glied des Fusses. — Cüvier: Os analogue au femur. 184 Heusinger: Zweites Glied des Fusses. — Von Dumeril und Cuvier übersehen. 185 Andere Arten von Chalcides haben weniger Zehen. Chalcides Schlegelii hat 3 Zehen, Ch. cophias und d'Orbigny hat ungetheilte Hinterextremitäten. 186 Bei Saurophis hat der erste Finger \, der zweite 3, der dritte 4 und der vierte \ Phalange. Dies lässt auf eine Verkümmerung des ersten Fingers schliessen. Färb ring er, Saurier. a 42 bald 3. Gattungen mit 3 Zehen Es lassen sich hier 3 Typen aufstellen. 1 . Typus: Seps, Sepomorphus, Nessia ^ g ^ • 2. Typus: Hemiergis J 3. Typus: Heleromeles, Lerista ^ ^ |j. 4. Gattungen mit 2 Zehen b a Alle folgen der Formel . ~. ö 1 2 5. Gattungen mit ungetheilten Extremitäten. Diese sind bald Stiletförmig: Chamaesaura, Panolopus, Pseudopus, Evesia, Sepsina, Praepeditus, Du- merilia, Pygomeles, Lialis, Aprasia. R u d e r f ö r m i g : Ophiodes, Pygopus, Delma, Dibamus 1S7. Bei den beiden untersuchten Thieren der ersten Gruppe, Pseudopus und Lialis, fehlten der Metatarsus und die Phalangen vollkommen, und auch der Tarsus war bei Lialis nur einseitig aus- gebildet, Bei den untersuchten Arten der zweiten Gruppe, Pygopus lepidopus und Ophiodes str latus, waren Metatarsus und bei Pygopus auch Spuren der Phalangen erhalten. §9. Knochen des Beckengürtels bei den Sauriern ohne hintere Extremitäten188. a. Anguis fragilis L. 189. Das Beckenrudiment besteht aus einem Knochen, der aus der innigen Verwachsung des Os ilei, puboischium und ileopectineum entstanden ist, Unter dem Mikroscope sind bei sehr jungen Thieren noch die Nahte sichtbar. 187 Schlegel (Bericht der 20. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in Mainz im September 1842. Mainz 1843 S. 2 15) behauptet, dass blos die Männchen von Dibamus mit Fussstummeln versehen seien, dass sie da- gegen bei den Weibchen fehlten. Analog ist das Verhalten der vorderen Extremität von Pseudopus, die bald fehlt, bald vorhanden ist, und das Vorhandensein oder der Mangel des Brustschultergürtels von Acontias meleagris, siehe Anmerkung 42 und 53. — Peters (Berichte der Berl. Academie 1864, p. 271) wirft die Frage auf, ob nicht diese so- genannten Weibchen von Dibamus novae Hollandiae einer ganz andern Gattung angehörten und mit der vonE. v. Mar- tens neu entdeckten Typhloscincus Martensii zu identificiren seien 188 Literatur: Meckel a. a. 0. p. 474. — Meyer a. a. 0. p. 813. — Heusinger a. a. 0. p. 501 und 504. — Müller a. a. 0. p. 227 und 235. — Cuvier, Begne animal etc. III, p. 891. — Cuvier, Lec_ons etc. I, p. 486 f.. — Cuvier, Becherches etc. X, p. 91. — Dumeril et Bibron V. — Stannius a. a.O. p. 78. — Todd a. a. 0. IV, p. 270. 189 Das Beckenrudiment von Anguis fragilis ist genauer beschrieben worden von Meyer. Meckel, Heusinger, Cuvier, Bankin a. a. 0. 43 Das Os ilei 190 ist der breiteste Knochen. Etwas länger, aber schmäler ist das Os ileopeclirieum (pubis). Dieses ist an der Spitze knorplig1'1. Das Os puboischium (ischii) ist der kleinste Knochen und zeigt sich als hinterer Höcker in der Mitte des Beckens, an den die Endsehne des Ischio-coccygeus inserirt. Danach ist das Horao- lo^on des Os ischii nicht verkümmert, der hintere und untere Beckentheil ist nicht Os pubis wie bei den frühern Arten, sondern wirkliches Os puboischium. Jede Spur einer Extremität fehlt. Eine Vertiefung an der Grenze der 3 Knochen ist auch nicht wahrnehmbar. b. Ophisaurus ventralis Daud. 192. Das Beckenrudiment besteht jederseits aus einem kleinen, schräg nach vorn und unten ge- richteten Knochen, der an seinem untern Ende am breitesten ist. Diese breite Stelle ist entstanden durch innige Verwachsung des Os ilei und der Rudimente des Os ileopectineum und puboischium. Sie ist an ihrem Rande knorplig. c. Acontias meleagris Cuv. 193. Das Beckenrudiment ist ein länglicher und schmaler Sförmig nach vorn und unten zu ge- krümmter Knochen, der locker an der letzten, nicht bedeutend verkürzten Rippe, und noch locke- rer am Querfortsatze des 79. Wirbels angeheftet ist. Er enthält Elemente aller 3 Beckenknochen, von denen die beiden unteren am meisten verkümmert sind. Das Os puboischium (ischii) ist durch vollkommene Reduction des Tuber ischii zum Os pubis geworden. Bei dem einen untersuchten Exemplare war das Rudiment der rechten Seite länger als das der linken. d. Typhlosaurus aurantiaeus Pet. 194. Jeder Beckenknochen geht aus vom Querfortsatze des Kreuzwirbels und steigt schräg nach 190 Meyer: Fussrudimenl. — Cuvier, Lecons etc.: Ileon. — Heusinger: Beckenrudiment. — Meckel: »Dieser Knochen entspricht nach vorn dem Schlüsselheine und Schulterblatte, hinten dem Seitenwandbeine der höhern Thiere«. 191 Diese Knorpelspitze bricht leicht ab und zeigt sich dann als separates Knorpelkörnchen. So erwähnt Meyer ein grosses Knorpelkörnchen an der untern Spitze des Beckenrudimentes und das von Cuvier und Jones (in Todd's Cyclopaedia etc.) beschriebene Vestige d'ischion ist künstlichen Ursprunges. Heusinger, der vorsichtiger präparirte, erklärt, dass er es nicht habe finden können. Zugleich aber entging ihm auch die knorplige Beschaffenheit der Spitze des Os ileopectineum. Auf seiner Abbildung ist das Becken durch einen Querstrich in 2 Theile gespalten. Heusinger führt im erklärenden Texte an, dass dieser Querstrich durch ein Versehen des Stechers entstanden sei. 192 Die Beschreibung ist nach den Abbildungen Müller's und Dumkril's gegeben. — Cuvier beschreibt das Becken von Ophisaurus ventralis in Recherches etc. p. 94: » Les vestiges du bassin dans l'ophisaure consistent dans un petit os des iles avec un petit vestige d'ischion, mais sans Symphyse«. 193 Das Beckenrudimenl von Acontias meleagris wird von Cuvier geleugnet. Heusinger hat es zuerst aufge- funden. Peters hat bei einer andern Art, Acontias niger. ebenfalls Rudimente gefunden, die sich von denen des Acon- tias meleagris wesentlich nicht unterscheiden, ausser durch die Anheftung an "2 Rippen und dem Kreuzwirbelquer- fortsatz, der sehr -verlängert ist. 194 Von Peters zuerst aufgefunden, s. Reise nach Mosambique. III. Amphibien. Tab. 13. und Stannius, Zootomie. II, p. 78. 6* 44 vorn und unten hinab, wobei er an den Enden der beiden hintersten Rippen durch Ligament an- geheftet ist. Wie bei Acontias repräsentirt er das Os ilei und Rudimente des Os ileopectineum (pu- bis) und des zum Os pubis reducirten Os puboischium (ischii). Alle 3 Knochen sind innig und ohne Grenzen zu einem Ganzen verwachsen. Cap. IV. Muskeln des Beckeugürtels und der hintern Extremität. § 10. Bei den Sauriern mit wohlentwickelten Extremitäten195. a. Muskeln des Beckengürtels. Das Becken der Saurier ist nur wenig beweglich mit dem Kreuzbeine verbunden. Es hat daher keine selbstständigen Muskeln , sondern steht blos mit den Enden einiger Rumpf- und Schwanzmuskeln in Verbindung. 1 ) Ileo-costalis m. Ein Theil beginnt am Vorderrand der obern Hälfte des Os ilei, ein an- derer Theil bildet eine directe Fortsetzung der Schwanzmuskelmasse. Die vom Os ilei entspringende bildet den Anfang für den a) Ileo-costalis, der oberhalb der Rippen verlauft, und für den b) Quadraths lumborum 197, der an der Innenseite des vertebralen Theiles der Rippen verlauft. 2) Obliquus abdominis externus sublimis m. Er entspringt von den Rippen neben den Inser- tionen des fleocostalis mit descendenten Fasern in der ganzen Länge des Rumpfes vom Brustschul- tergürtel an und geht vor dem Becken in eine sehnige Verdickung (Lig. Poupartii) über. Diese ist an der Spina ossis ilei anterior inferior, an der Spina ossis ileopectinei und an der Symphysis pu- bica (ischiadica) festgeheftet. 3) Rectus abdominis m. Ein von der medianen Aponeurose des vorhergehenden bedeckter 195 Literatur: Meckel a. a. 0. III, p. 1 52 f., 249 f., 263 f., 274 f., 283 f. — Cuvier, Lecons etc. 2. ed. I, p. 293 f., 488 f., 506 f., 524 f,, 543 f., 562 f. — Gorsky, üeber das Becken der Saurier. — Stannius, Zooto- mie. II, p. 100 f., 133 f. — George Mivart, Notes on the Myologie of Iguana tuberculata. Proc. zool. soc. 1 867. p. 7 66 f. — Zur eigenen Untersuchung dienten Gongylus ocellatus, Euprepes septemtaeniatus u. carinatus. 196 Stannius: Ileocostalis. — Müller: Sacrolumbaris. — Cuvier: Sacrolombaire. — Die Fortsetzung eines Theiles in die Schwanzmuskelmasse ist nach Stannius den Scincoitlen eigenthümlich und fehlt bei den andern kiono- kranen Sauriern. 197 Stannius u. Mivart: Quadratus lumborum. — Meckel: viereckiger Lendenmuskel. — Cuvier: Carre des lombes. — Die vergl. Anatomie des Quadratus lumborum behandelt: V. Carus, Beiträge zur vergl. Muskellehre, Leipzig 1 8 55. 198 Meckel: Aeusserer schiefer Bauchmuskel. — Gorsky: Obliquus abdominis externus. — Stannius: Aus- wendige Schicht des Obliquus externus. — Mivart: Externa! oblique. 199 Meckel: Gerader Bauchmuskel. — Cuvier: M. droit du bas ventre. — Stannius, Gorsky und Mivart: Bectus abdominis. 45 Muskel, der mit geradem Faserverlaufe von der Brust nach dem Becken geht und sich an der Sym- physis pubica (ischiadica) festheftet. 4) Ileo-coccygeus und Ischio-coccygeus. Der untere Schwanzmuskel endet mit 2 Theilen, welche den Insertionen an den Querfortsätzen und unteren Dornen entsprechen, am Os ilei und Os puboischium. a) Ileo-coccygeus 20". Er ist der seitliche Theil, der muskulös am Hinterrand des Os ilei inserirt. b) Ischio-coccygeus 201 . Er ist der mittlere Theil, der sehnig am Tuber ischii des Os pu- boischium endet. b. Muskeln des Oberschenkels 2i)2. Die Muskeln des Oberschenkels entspringen theils von den Schwanzwirbeln, theils von dem Becken. Die meisten sind tief liegende Muskeln, wahrend die Muskeln des Unterschenkels die oberflächlicheren Schichten bilden. 5) Ileo-femoralis s. Glutaeus mediusm. Ein tiefliegender Muskel, der vom Ueo-fibularis be- deckt wird. Er entspringt mit breiter Basis äusserlich vom untern Bande des Os ilei und endet an der untern Fläche der äusseren Fläche des Femur, noch unterhalb des Vastus externus. 6) Coecygo-femoralis longus s. Pyriformis m. Er entspringt, als Fortsetzung des tiefen un- tern Schwanzmuskels, mit dem folgenden Muskel von den Wurzeln der Querfortsatze und untern Dornfortsätze, eingehüllt vom Ischio-coccygeus, und endet mit kräftiger, breiter Sehne an der Beu- geseite der obern Hälfte des Femur. Zugleich geht von dieser Endsehne eine längere Sehne (Tendo coccygo-tibialis) aus, die bis zum Condylus externus tibiae verläuft. 7) Coocygo-fcmoralis brevis s. Subcaudalis'm. Er entspringt neben dem vorigen Muskel und geht nach kurzem Verlaufe in eine Sehne über, die an der Aussenseite des Femur neben der des Pyriformis inserirt. Eine Fortsetzung dieser Sehne geht in den Puboischio-tibialis profundus über, eine andere hängt mit dem inneren Theile des Gastrocnemius zusammen. 200 Meckel: Dritter Zipfel des oberflächlichen untern Schwanzmuskels. — Cüvier: Theil des Ischio-coccy- gien. — Gorsky : Dritter äusserer Kopf des Ischio-coccygeus. — Stannius: Ileo-coccygeus. 201 Meckel: Zweiter Zipfel des oberflächlichen untern Schwanzmuskels. — Cuvier : Theil des Ischio-coccy- gien. — Gorsky : Erster innerster Kopf des Ischio-coccygeus, der auch zum Theil vom Ligamentum ischiadicum ent- springt, während der zweite Kopf längs des ganzen Ligamentum ischiadicum sich anheftet. — Stannius: Ischio- coccygeus. 202 Die Angaben der einzelnen Autoren sind hier, und noch mehr bei den Muskeln des Unterschenkels und Fusses, viel abweichender als bei den Muskeln der vordem Extremität. Ich habe mich möglichst bemüht, Ordnung in die widersprechenden Angaben zu bringen. Dies ist mir nur zum Theil gelungen, da die ungenauen Beschreibungen und der theilweise Mangel an Abbildungen eine Vergleichung der verschiedenen Muskeln unmöglich machten. 203 Meckel: Erster Auswärtszieher. — Cuvier : Petit fessier. — Gorsky: Glutaeus medius. — Stannius: Abductor femoralis. 204 Meckel: p. 2 49, Nr. 2 und 3. — Gorsky: Theil des Femoro-coccygeus. — Stannius: Pyriformis, ebenso Mivart. 205 Meckel: No. 4. — Gorsky: Theil des Femoro-coccygeus. — Stannius: Subcaudalis. — Mivart: Femoro-caudal. 46 8) Ileopectineo (Pubo)-trochantineus externus m. Er entspringt vom Vorderrand des Os ileo- pectineum (pubis Aut.) und verläuft unter der Aussenseite desselben zum Trochanter minor. 9) Ileopectineo [Pubo)-trochantineus internus*'1. Er entspringt, dem vorigen Muskel gegen- über, an der Innenfläche des Üs ileopectineum (pubis) und verläuft als starker Muskel längs des vorderen Randes des Os ilei und Acetabulum zum Trochanter minor. Zwischen ihm und dem Knochen verläuft ein von der Symphysis ileopectinea (pubica) ent- springender kleiner Muskel 208 zum Trochanter minor. 10) Mm. ileopectineo (pubo) -femorales longi s. Pectinei 209. Von der Innenfläche des Os ileo- pectineum (pubis) entspringende und am Femur unterhalb des Prochanter minor inserirende Mus- keln. Bei Euprepes kann man deutlich 2, wo nicht 3 Muskeln unterscheiden, die zum Theil auch von der Os ileopectineum (pubis) und puboischium (ischii) verbindenden Sehne entspringen. 11) Ileopectineo [Pubo)-femoralis brevism. Er entspringt vom Os ileopectineum (pubis) mit einer Sehne, welche er mit dem Ileopectineo-tibialis sublimis gemein hat, und inserirt neben dem vorigen Muskel unterhalb des Trochanter minor. 12) Puboischio [Ischio] -femoralis s. Adductor 2U. Er entspringt, von der Symphysis pubica (ischiadica) und unterhalb derselben mit breiter Sehne und endet an der Innenseite der Mitte des Femur. 13) Puboischio [Ischio) -trochanterius longus2n. Ein schmaler, aber ziemlich langer Muskel, der vom Os puboischium (ischii) in der Nähe des hintern Theils der Schambeinsymphyse entspringt und zum untern Theil der Trochanter major verläuft. 14) Puboischio [Ischio) -trochanterius brevism. Ein kurzer, aber dicker Muskel, der vom hintern Rande des Os puboischium (ischii) und dem daran grenzenden Theil des Ligamentum ileo- ischiadicum entspringt und am obem Theile des Trochanter major inserirt. 206 Stannius : Obturator externus oder Pectineus. — Meckel beschreibt den Ileopectineo -trochantineus ex- ternus und internus in No. 8, 9 und It. p. 251. — Cuvier: Sur-pubien externe. — Mivart beschreibt beide Mus- keln als Psoas and Iliacus. — Nach Gorsky entspringt der erste den Iliacus internus repräsentirende Muskel vom hin- tern obern Rande des Schambeins, verläuft längs dessen oberer Fläche zum Os ileopectineum (pubis Aut.) wendet sich um den vorderen Rand desselben nach hinten uud spaltet sich in zwei Rauche, wovon der äussere stärkere («, Ileo- pectineo-trochantineus externus mihi) die ganze äussere convexe Fläche des Os ileopectineum bedeckt, der innere («', Ileopectineo-trochanlineus internus mihi) am vorderen Rande des Hüftbeins und der Gelenkpfanne verläuft. Reide vereinigen sich endlich am Oberschenkel und heften sich nicht weit vom Trochanter minor an. Rei Euprepes und Ameiva habe ich dieses Verhalten nicht beobachten, können, indem der vom Schambein bis zum Os ileopectineum ver- laufende Theil hier fehlt. 207 Stannius: Obturator internus. — Cuvier: Sur-pubien interne (?). 208 Dieser kleine, bei Euprepes sehr schwer darstellbare Muskel entspricht dem zweiten, den Riacus internus repräsentirenden Muskel {ß), welchen Gorsky bei Podinema mächtig entwickelt fand, während er bei Monitor fehlte. 209 Cuvier: Pectine (?) . — Stannius u. Gorsky: Pectineus. — Mivart unterscheidet bei Iguana auch 3 Por- tionen, die aber mit den von mir bei Euprepes gefundenen nicht übereinstimmen. 210 Stannius: Adductor pubis. — Gorsky: »Kleiner eigenthiimlicher Muskel (;/), der nicht vom Os ileopecti- neum selbst, sondern von der Sehne des vordem Schenkels eines dem Gracilis analogen Muskels entspringt«. 211 Meckel: p. 250, No. 6 und 7. — Stannius: Adductor ischiadicus. — Gorsky: Adductor (d). — Mivart: Adductor magnus. 212 Gorsky: Obturator. — Stannius: Quadratus femoris. — Mivart: Obturator externus. 213 Gorsky: Obturator. — Stannius: Gemellus. — Mivart: Obturator internus. — Meckel: No. 4 (?). — Ein auf dem Oberschenkel liegender Femoro-tibialis rindet sich bei den Scincoiden, aber nicht als selbstständiger Muskel. 47 c. Muskeln des Unterschenkels. 15) fleo-fibularis s. Glutaeus maximus2u. Ein schmaler, aber langer Muskel, der an der Aussenseite des Femur über dem Ileo-femoralis liegt. Er entspringt am hintern Rande des Os ilei und inserirt am Capitulum tibulae mit breiter Endsehne. 16) Eeöischiddico-tibialis propriusm. Ein breiter Muskel, an der hintern Flache des Femur neben dem vorigen liegend , der im weitern Verlaufe immer schmäler wird. Er entspringt vom Ligamentum ileo-ischiadicum und endet am Condylus externus tibiae. 17) Puboischio (ischio) -tibialis sublimis posterior™. Ein flacher Muskel, der vom Hinterrand des Os puboischium und dem daran angrenzendenTheile des Lig. ileoischiadicum entspringt und am Condylus externus tibiae inserirt. 18) Ileopectineo (jpubo) -puboischio (ischio) -tibialis s. Gracilis™ '. Ein sehr breiter Muskel, der mit seinem Hinterrande den vorhergehenden deckt. Er entspringt mit breitem Ansätze von der Symphysis pubica (ischiadica Aut.) und dem zwischen Puboischium und Ileopectineum ausgedehnten Ligamentum ileopectineo-pubicum und inserirt am Condylus internus tibiae. 19) Ileopectineo (jmbo) -tibialis profundus™. Ein vom Hinterrande des Os ileopectineum (pubis) und dem Vorderrande des Os puboischium (ischii) zum Condylus externus tibiae gehender tiefer Muskel. 20) Puboischio (ischio) -tibialis profundus219. Ein kleiner tiefer Muskel, der vom hintern Rande des Os puboischium zum Condylus externus tibiae verläuft und neben dem vorhergehenden Muskel inserirt. Er nimmt die Endsehne des Subcaudalis auf. 21) Ileopectineo (pubo) -ileo- bifemoro -tibialis s. Quadriceps femoris 220. .Ein ausserordent- lich mächtiger Muskel, der vom Becken und dem obern Theil des Femur mit 4 (5) Köpfen ent- springt, welche in eine gemeinsame Endsehne (Tendo extensorius communis) ubergehen, die an der Tuberositas tibiae inserirt, wobei sie die Patella einschliesst221. a) Der erste Kopf (Ileopectineo-tibialis s. Rectus femoris internus) beginnt an der Spina ileopectinei und oberhalb des Acetabulums am Os ilei. 214 Meckel p. '263 : No. 1. — Gorsky: Glutaeus maximus (x) . — Stannius: Abcluctor fibularis. — Mivart: Ileo-peroneal. 215 Meckel p. 26; : No. 2 und 3 (?) — Gorsky : Biceps und Semi-membranosus [qi). — Fehlt bei Stannius oder scheint mit dem vorhergehenden einen Muskel zu bilden. Mivart : Senii-lendinosus (?). 216 Meckel p. 266: No. 5. — Gorsky: Semitendinosus (A) — Cuvier : Demi-nerveux. — Stannius: Ober- flachlicher Adductor flexor tibialis s. Semi-membranosus. — Mivart: Semi-membranosus. 217 Bei Monitor, Iguana, Podinema etc. zerfällt dieser Muskel in 2, die aber an der Basis vereinigt sind. Der vordere Kopf entspricht dann dem Adductor tibialis s. Gracilis (Stannius) oder vordem Schenkel des Gracilis (Gorsky) oder Üemi-tendineux (Cuvier). — Meckel und Mivart fassen beide Köpfe zum Gracilis zusammen. 218 Meckel p. 265: No. 4. — Gorsky: Yo: derer Schenkel des 2-köpfigen Muskels unter dem Gracilis (ff). — Stannius: Vorderer tiefer Flexor tibialis. 219 Meckel p. 265: No. 4. — Gohsky: Hinterer Schenkel des 2köpfigen Muskels unter dem Gracilis (p). — Stannius: Hinterer tiefer Flexor tibialis. — Bei Iguana, Podinema etc. sind 19) und 20) zu einem Muskel vereinigt. 220 Meckel No. 9, 10 und 11. — Stannius: Quadriceps femoris. 221 Meckel p. 266 : No. 9. — Cuvier: Le droit anterieur. — Gorsky: Theil des Bectus femoris. — Stannius: Abducirender Bauch des Quadriceps. — Mivart: Bectus femoris. i 48 b) Der zweite Kopf2'22 (Ileo-tibialis s. Rectus femoris externus) entspringt vom vordem Theil des Os ilei. c) Der dritte Kopf223 [Femoro-tibialis externus s. Vastus externus) beginnt an der Aussen- seite des obern Drittheils des Femur. d) Der vierte Kopf224 (Femoro-tibialis internus s. Vastus internus) entspringt von der Innen- seite der Mitte des Femur. 22) Fibulo-tibialis superior s. Popliteus™. Er schlägt sich vom Capitulum fibulae mit abstei- genden Fasern breit um die obere Hälfte der Tibia herum. 23) Fibulo-tibialis inferior m. Er geht von der untern Hälfte der Fibula mit absteigenden Fasern an das untere Drittel der Tibia. d. Muskeln des Fusses und der Zehen 227 . 24) Fibio-metatarsalis longus2'1*. Ein langer dicker Muskel, der von der vordem und innern Seite der Tibia entspringt, auf ihrer Streckseite verläuft und am ersten Mittelhandknochen dorsal endet. 25) Epicondylo-metatarsalis dorsalis mediusm. Wohl entwickelter Muskel auf der Streckseite des Unterschenkels. Er entspringt am Condylus externus femoris und inserirt am Grunde der Rückenfläche des Metatarsus III und IV. 26) Fibulo-metatarsalis dorsalis 230. Ein auf der Fibularseite des Unterschenkels neben dem vorigen liegender Muskel. Er geht vom obern Theile der Fibula auf der Streckseite zum Metatarsus digiti V. 27) Tibio-metatarsalis dorsalis brevism. Ein sehr kleiner, vom untern Viertel der Tibia bis zum ersten Metatarsus verlaufender Muskel, der von dem Tibio-metatarsalis dorsalis longus bedeckt wird und nicht leicht von ihm zu trennen ist. 28) Fibulo-tarso-digitalis dorsalis232. Ein grosser auf dem Fussrücken liegender Muskel. Er 222 Meckel p. 267: No 10. — Cuvier: Couturier. — Gorsky: Tensor fasciae latae und Theil des Rectus fe- moris. — Stannius : Abducirender Bauch des Quadriceps. — Mivart : Glutaeus maximus. 223 Meckel vereinigt Vastus externus und internus in No. 11. — Cuvier: Vaste externe. — Gorsky und Mi- vart: Vastus externus und Crureus. — Stannius: Aeusserer Kopf des Quadriceps femoris. 224 Cuvier: Vasle interne. — Gorsky und Mivart: Vastus internus. — Stannius : Innerer Kopf des Quadri- ceps femoris. Gorsky und Mivart führen noch einen 5. Kopf (Cruralis, Crureus) an, der von der vordem Hache des Femur entspringt, aber bei Euprepes und Gongylus fehlt. 225 Meckel: 13. Kniekehlenmuskel. — Stannius: Oberer rotirender Muskel. — Mivart: Popliteus. 226 Meckel: 14. Unterer Vorwärtswender. — Stannius: Unterer rotirender Muskel. — Mivart : Peroneo-tibial. 227 Die Muskeln des Fusses und der Zehen sind von Stannius und Gorsky mit Ausnahme weniger grosser nicht beschrieben werden Auch Cuvier's Angaben sind sehr dürftig. Von denen Meckel' s weichen meine Unter- suchungen oft sehr ab. mit denen Mivart's stimmen sie besser überein. 22s Meckel p. 274: No. I*. Innerer Fussheber oder vorderer Schienbeinmuskel. — Mivart: Tibialis anticus. — Stannius vereinigt ihn und den folgenden Muskel zum langen Hebemuskel des Fusses. 229 Meckel: No. 1b. Aeusserer Fussheber oder Beuger. — Mivart: Extensor longus digitorum (?) 230 Meckel p. 275: No. 2. Lange Wadenbeinmuskeln. — Mivart: Peroneus primus. 231 Meckel: No. 4. — Mivart: Peroneus secundus (?) 232 Meckel unterscheidet (p. 285) eine oberflächliche und tiefe Partie. Die Bäuche der erstem entspringen von der Fibula und sind »überzählige Wadenbeinmuskeln«, die tiefen beginnen am Astragalus und stellen «obere Köpfe 49 entspringt vom unteren Ende der Tibia und vom Astragalus und theill sich in 5 ziemlich selbstän- dige Bäuche, von denen der 2., danach der 3. am grössten sind und die zu den Metatarsen und Phalangen der ö Zehen gehen. Die nach der 1 . bis \. Zehe gehenden Theile werden durch tiefer liegende von den Metatarsalknochen entspringende Bauche verstärkt. 29) Epitrochleo-tibio-metatarsarlis ventralis s. Gemellus internus2*''. Ein dünner breiter Mus- kel, der ganz oberflächlich auf der Beugeseite des Unterschenkels liegt. Er entspringt vom Condy- lus internus femoris und vom obern Theil der Tibia und geht in eine Sehne über, die sich mit der des 29 ) Epitrochleo-metatarsalis ventralis fibularis s. Gemellus externusm verbindet und zum Me- tatarsus geht, wo sie sich in eine Aponeurose verbreitert, die an der Tibialseite am I . und 2. Mittel- fussknochen -, an der Fibularseite am 5. Metatarsale inserirt. Der Epitrochleo-metatarsalis ventralis fibularis entspringt tiefer vom Gondyl. int. fem. und steht mit einer vom Subcaudalis kommenden Sehne in Verbindung. 30) Tibio-metatarsalis ventralis m. Ein kurzer platter Muskel, der von der untern Hälfte der Tibia (und zum Theil der Fibula) entspringt und zum Grund der Beugeseite der 3 ersten Mittelfuss- knochen geht. 31) Epicondijlo-melalarsalis digitalis ventralis sublimis s. Flexor perforatus™. Ein grosser Muskel, der vom Cond. ext. fem. entspringt und aus einer oberflächlichen und tieferen Schicht be- steht, die aber beide unzertrennbar fest mit einander verwachsen sind. Die oberflächliche Schicht bildet in ihrem ganzen Verlaufe eine breite, aber dünne Muskellamelle , welche namentlich im An- fange mit Seimenfasern vermischt ist; die tiefe besteht in der obern Hälfte des Unterschenkels aus einer starken Sehne, die aber in der untern Hälfte in ein kräftiges Muskelbündel sich verbreitert, das ohne Grenze in das oberflächliche übergeht. Der Muskel inserirt im unteren Drittel seines Ver- laufs mit 2 Sehnen am I . und 5. Mittelfussknochen, die Hauptmasse geht an alle Glieder der 5 Zehen ausser der Endphalanx, die vom nächsten Muskel eingenommen wird. 32) Epicondylo-fibulo-tarso-digitalis ventralis profundus s. Flexor perforans m. Er entspringt mit 2 Zipfeln vom Cond. ext. fem. und von der obern Hälfte der Tibia und Fibula, zieht sich längs der Beuge- seite des Unterschenkels herunter und geht in eine breite Endsehne über, die meist Ossificationen trägt und sich in 5 Zipfel spaltet, welche die Sehnen des Perforatus durchbohren und an den Endpha- langen der ö Zehen inseriren237. der herabgedrückten Zehenstrecker« dar, während die vorn Metatarsus kommenden accessorischen Bäuche »die kurzen Zehenstrecker« repräsentiren. — Mivaht : Extensor brevis digilorum. 233 Meckel : No. 5 und 6. Fussstrecker, dem Sohlenmuskel entsprechend. — Mivart: Theil des Gastrocne- mius. 29 und 29' lassen sich auch als Epitrochleo-metatarsalis ventralis auffassen, der vom Puboischio-tibialis subl. post. in seinem oberen Theile durchbohrt ist. Die Gemelli der Scincoiden sind viel unbedeutender und weit mehr ver- kümmert, als der mächtige Gastrocnemius bei Iguana z. B. s. Mivart. 234 Meckel: No. 7. Hinterer Schienbeinmuskel. — Mivart: Tibialis posticus. 235 Meckel: Durchbohrter Beuger. — Stannius : Flexor perforatus. — Mivart: Plantaris. Bei andern Sau- riern häufig in 2 Theile, zur 1.— 3. Zehe und zur !•. und '5. Zehe, getrennt. 236 Meckel: Durchbohrender Beuger. — Stannius : Flexor perforans. — Mivart: Flexor longus digitorum ; die Flexores accessorii fehlen bei den Scincoiden. 237 Auch der Perforatus ist bei andern Sauriern in 2 Theile, einen zur I. — i. Zehe, einen andern zur 5. Zehe, gespalten. Fürbringe r, Saurier. 7 50 33) Tendini-digilales s. Lumbricales™. Von der Endsehne des Perforatus entspringende kleine Muskeln, die an beide Seiten der Grundphalangen der 2., 3. und 4. Zehe gehen. 34) Tarso-hallucialis ventralis™. Eine von Tarsus und Metatarsus zur Grundphalanx der grossen Zehe gehende Muskelmasse. 35) Tarso-digilalis ventralis medius. Kleine, bei Gongylus und Euprepes schwer darstellbare Muskeln, die vom Calcaneus mit schräg gehenden Fasern an die Grundphalangen der 2., 3. und 4. Zehe gehen. 36) Tarso-digitalis ventralis fibularis™. Muskelmasse an der 5. Zehe, die vom Calcaneus und Metatarsale V. an die Grundphalanx der kleinen Zehe geht. 37) Interrosseim. Schwach entwickelte Muskeln zwischen den Mittelfussknochen. § 11- Muskeln des Beckens und der hintern Extremität bei den Sauriern mit rudimentären Extremitäten 242. a. Seps tridactylus Gerv. \. Muskeln des Beckens. 1) Ueo-costalis. Der am Os ilei beginnende Theil ist viel schwächer entwickelt , als der in die Schwanzmuskelmasse fortgesetzte. Danach ist der Quadratus lumborum auch ganz unbedeutend. 2) Obliquus abdominis externus sublimis. Wohlentwickelter Muskel, der breit an der Spina ossis ileopectinei und am Os puboischium endet. Die Insertion an der Spina ossis ilei fehlt. 3) Rechts abdominis. Er endet schmal und median am Vorderrande der Symphysis pubica (ischiadica) , die bei Seps durch Bandgewebe vertreten ist. 4) Ueococcygeus. Ein mächtiger, von den Kloakenmuskeln nicht trennbarer Muskel, wel- cher mit einigen Fasern am Hinterrande des Os ilei inserirt. Ischio-coccygeus. Er endet mit langer Sehne an der Mitte der hintern Seite des Os pubo- ischium an einer dem Tuber ischii homologen Rauhigkeit. 2. Muskeln des Oberschenkels 5) ßeo-femoralis s. Glutaeus medius. Vom Glutaeus maximus nicht trennbar, sondern mit diesem einen einzigen Muskel bildend. 238 Meckel: Spulinuskeln. — ■ Mivart : Lumbricales. 239 Mivart : Abductor hallucis. — Meckel unterscheidet (bei Iguana) 2 kleinere Beuger, einen kurzen An- zieher und einen kleinen Abzieher. Bei Euprepes und noch mehr bei Gongylus ist die Trennung dieser Muskeln unmöglich. 240 Mivart : Flexor digiti minimi. 241 Mivart: Interossei. 242 Literatur: Heusinger a. a. 0. Becken- und Extremit'atenmuskeln von Pseudopus Pallasii p. 4 95 f. Die sich auf Seps beziehenden Abbildungen zeigen nur die Knochen, nicht aber die Muskeln der hintern Extremität. Zur eigenen Untersuchung dienten Seps tridactylus, Pygopus lepidopus, Lialis Burtonii , Pseudopus Pallasii, Ophiodes striatus. 51 6) Coccygo-femorälis longus s. Pyriformis. Tiefliegender Muskel, dessen Endsehne am Unter- schenkel inserirt. Die Insertion am Femur ist nicht erkennbar. 7) Coccygo-femoralis breviss. Subcaudalis. Er entspringt gemeinsam mit Pyriformis und Ileo- coccygeus und bildet mit diesen verbunden eine mächtige Muskelmasse an der Seite der Kloake. Endet am Femur. 8) Ileopectineo (Pubo)-trochantineus externus und 10) Ileopectineo (Piibo)-femoralis longus s. Pectineus. Beide bilden einen Muskel, dessen Ur- sprung an den Hinterrand der Symphysis ileopectinea (pubica) zurückgerückt ist. Der oberfläch- liche und vordere Theil legt sich in seinem Verlaufe über das Os ileopectineum hinweg und endet an einer dem Trochanter minor homologen Rauhigkeit; der tiefere und hintere Theil (Pectineus) zieht sich zwischen dem Ileopectineum (pubis) und dem weit nach vorn gerückten Puboischium (ischii) hindurch und inserirt mit dem vordem Theile unterhalb des Trochanter minor. 9) Ileopectineo (Pubo)- trochantineus internus. Ein wohlentwickelter Muskel auf der Innen- seite des Os ileopectineum (pubis). 1 1 ) Ileopectinco-femoralis brevis fehlt. 12) Puboisehio-femoralis oder richtiger Pubo-femoralis, weil der Tuber ischii bei Seps fehlt. Kleiner tiefer Muskel. 13 und 14) Puboisehio [ischio)-trochanterii sind nicht darstellbar. 3) Muskeln des Unterschenkels. 1 5) Ileo-ftbularis s. Glutaeus maximus. Ein wohlentwickelter Muskel mit breitem Ansätze am Hinterrande des Os ilei, der mit dem Glutaeus medius zu einem Muskel verschmolzen nach dem Kniegelenk läuft und an der Fibula endet. 1 6) Ileoischiadico-tibialis. Er entspringt vom Hinterrande des an das Os ilei angrenzenden Theiles vom Os puboischium (ischii) oder pubis, da das Ligamentum ischiadicum fehlt. Er würde danach besser Puboischio-tibialis lateralis zu benennen sein. 17) Puboisehio (Ischio)-tibialis sublimis posterior s. Semimembranosus et Semitendinosus. Ein kleiner neben 1 G) entspringender und kaum von ihm zu trennender Muskel. 18) Puboisehio (ischio) -ileopectineo (pubo)-tibialis sublimis anterior s. Gracilis. Ein breiter Muskel, dessen Ursprung von den Symphysen bis zur Mitte des Os puboischium und ileopectineum seitlich zurückgerückt ist. 19) Ileopectineo (jmbo)-tibialis profundus und 20) Puboisehio {ischio) -tibialis profundus fehlen oder sind mit den oberflächlichen Muskeln verwachsen. 21) Ileopectineo i])ubo)-ileo-bifenwro-tibiaUs s. Quadriceps femoris. Er ist auch im Verhält- niss zu den andern Muskeln des Oberschenkels und Unterschenkels weit schwächer entwickelt, als bei den Sauriern mit wohlentwickelten Extremitäten. Auch sind seine vom Os ileopectineum und Os ilei entspringenden Köpfe soweit zurückgerückt, dass sie hinter dem Pectineus und Ileopectineo- 52 trochanterius longus beginnen, die bei den Sauriern mit vollkommenen Extremitäten sich zwischen beide einschieben. Die am Femur entspringenden Köpfe sind äusserst schwach entwickelt. 22) und 23) Fibulo-tibialis superior und inferior sind als Muskeln nicht erkennbar. 4) Muskeln des Fusses und der Zehen. 24) Tibio-metatarsalis dorsalis longus und 25) Epicondylo-metatarsalis dorsalis medius bilden zusammen einen breiten Muskel auf der Rückenseite des Unterschenkels, der oberhalb des Tarsus in dem sehnigen Gewebe des Fussrückens endet. 26) Fibulo-metatarsalis-digitalis dorsalis. Kleiner dünner Muskel, der in dem sehnigen Ge- webe des Fussrückens endet. 27) Tibio-metatarsalis dorsalis brevis ist nicht darzustellen. 28) Fibulo-tarso-digitalis dorsalis. Ein breiter, aber sehr dünner Muskel, der zum grossen Theile aponeurotisch geworden ist. 29) Epitrochleo-tibio-metatarsalis ventralis und 31) Epicondylo-digitalis ventralis sublimis. Sie verbinden sich, obwohl von verschiedenen Punkten entspringend, sehr bald zu einem breiten Muskel auf der Beugeseite des Unterschenkels, der noch die Fähigkeit hat, Fuss und Zehen zu beugen. 30) Tibio-metatarsalis ventralis und die kleinen auf dem Fusse gelegenen Muskeln fehlen oder werden durch sehniges Gewebe ersetzt. b. Pygopus lepidopus Merrem. 1. Muskeln des Beckens. Das Becken ist sehr locker angeheftet und liegt in Muskeln eingebettet. 1 ) Ueocostalis. Ein sehr dicker Muskel, der sich über das Os ilei hinwegzieht, ohne von ihm zu entspringen. Danach fehlt auch der Quadratus lumborum. 2) Obliquus abdominis cxternus sublimis. Er endet seitlich am Os ileopectineum (pubis) , noch an dessen knochigem Theile. 3) Rectus abdominis geht über das Os ileopectineum und die auf ihm liegenden Muskeln, um sich an dem medianen Ende des Puboischium anzuheften. Er ist verhältnissmässig viel breiter, als bei Seps. 4) Ileo-coccygeus. Starker Muskel, der fleischig am untern Theile des Hinterrandes des Os ilei endet. Ischio-coccygeus endet mit wenig starker Sehne am Hinterrande des Os puboischium. 2. Muskeln des Ober- und Unterschenkels. Die Muskeln des Oberschenkels und Unterschenkels zeigen in ihrem Verhalten so bedeutende 53 Abweichungen von denen der vollkommenen Saurier und stehen wegen der Kürze des Femur in so engen Beziehungen zu einander, dass sie mit diesen zusammen behandelt werden. 5) und 15) Ueo-femoralis s. Glutaeus. Ein oberflächlicher Muskel, der vom hintern Rande des Os ilei entspringt und z. Th. am Femur endet, z. Th. ohne alle Insertion an Knochen in sehniges Hautgewebe auslauft, Der am Femur endende Theil entspricht dem Glutaeus medius, der im Haut- gewebe auslaufende Theil dem Glutaeus maximus, dessen Insertion an der Fibula fehlt, 6) und 7) Coccygo- femorales s. Pyriformis et Subcaudalis. Sie sind zu einem tiefliegenden schwachen Muskel vereinigt, der noch eine Endsehne zum Unterschenkel schickt, 8) Ileopectineo (Ptiboj-trochantineus extemus. Ein wohlentwickelter Muskel, dessen Ursprung an den dem Acetabulum nahe gelegenen Theil des Os ileopectineum (pubis) zurückgerückt ist und der am Capit, femoris endet, da der Trochanter minor fehlt. 9) Ileopectineo (Pubo)-lrochantineus internus. Er geht unmittelbar in den der Gegenseite über und bildet so einen halbmondförmigen Muskel, der nur zum kleinsten Theile am Capitulum femoris, zum grössten aber am innern Theile des Os ilei sich anheftet und so mehr die Functionen aines Sphincter cloacae, als die eines Schenkelmuskels übernommen hat, 10) Ileopectineo (Pubo)-femoralis longus. Ein schmaler Muskel, der von dem medianen Knor- peltheile des Os ileopectineum entspringt, 11) Ileopectineo (Pubo) -fem oralis brevis fehlt, 12) Puboischio (Ischio) -femoralis s. Adductor, 16) Ileo-ischiadica tibialis, 17) Puboischio- tibialis sublimis posterior, 19) Ileopectineo (pubo) - tibialis profundus und 20) Puboischio -tibialis profundus. Diese 5 Muskeln sind vertreten durch eine unbedeutende Muskelmasse [Adductor) , die mm Os puboischium nahe der Gelenkpfanne beginnt und am Femur und der Tibia inserirt. I 3) und I 4) Puboischio-trochanterici fehlen. 1 8) Puboischio (Ischio)- ileopectineo (pubo) -tibialis sublimis s. Gracilis. Ein breiter Muskel, ler auch Elemente des Pectineus enthalt, Er beginnt am Knorpeltheile des Os ileopectineum und puboischium und endet an dem Femur und dem Kapselbande auf der Tibialseite. Er bedeckt die ;iefen Muskeln an der Innenseite des Oberschenkels. 21) Ileopectineo (Pubo)-ileo-bifemoro-tibialis s. Quadriceps femoris. Ein sehr kleiner Muskel, der, ohne besondere Köpfe erkennen zu lassen, vom Hinterrand des Os ilei nahe der Vereinigung nit dem Os puboischium und vom Kopfe des Femur entspringt. 22) und 23) Fibulo-tibialis sup. und inf. fehlen. 3. Muskeln des Fusses. 24) Tibio-metatarsalis dorsalis longus, 25) Epicondylo-melatarsalis dorsalis medius und 26) Fibulo-metatarsalis-digitalis dorsalis sind vereinigt zu einem dünnen breiten Muskel, der in dem Seh- nengewebe am Metatarsus endet. 29) Epitrochleo-tibio-rnetalarsalis ventralis und 31) Epicondylo-digitalis ventralis sublimis bilden einen gemeinsamen breiten Muskel auf der 54 Beugeseite des Unterschenkels, der seine Sehnen bis an die knorpligen Rudimente der Grundpha- langen schickt. Die übrigen bei den typischen Sauriern beschriebenen Muskeln fehlen. c. Opuiodes striatus Wagl. 1. Muskeln des Beckens. 1) Ileo-coslalis. Er zieht sich mit seinem oberflächlichen Theile über das Becken hinweg, während er mit der tiefern Schicht vom Vorderrand des Os ilei entspringt. 2) Obliquus abdominis externns sublimis. Ein kräftiger Muskel, der an der Spina ossis ileo- pectinei und am Os puboischium endet. 3) Rectus abdominis. Er endet neben und median vom Obliquus am Os puboischium mit kräftiger Endsehne, die mit der des Obliquus verbunden ist. 4) Ileo-coccygeus inserirt breit und fleischig am Hinterrand des Os ilei, Ischio-eoccygeus schmal und sehnig am Hinterrand des Os puboischium. 2. Muskeln des Ober- und Unterschenkels. 5) und 1 5) Ileo-femoralis s. Glutaeus. Vom Os ilei bis zum Hinterrand des Femur mit sei- ner tiefern Schicht (Gl. medius) und zum sehnigen Hautgewebe des Unterschenkels mit der ober- flächlichen Schicht (Gl. maximus). 6) Coccygo-femoralis s. Piriformis. Er endet mit der Hauptmasse kräftig am obern Theil des Femur und schickt eine sehr zarte Sehne nach dem Unterschenkel, die am Cond. int. tibiae inserirt. 7) Subcaudalis scheint zu fehlen. 8) Ileopectineo-trochantitieus externus. Ein wohlentwickelter Muskel, der am vordem Rande des Os ileopectineum anliegt und am Trochanter minor inserirt. 9) Beopectineo-trochantineus-internus fehlt oder ist im Sphincter cloacae (Transversus ab- dominis) enthalten. I 0 und 1 1 ) Ileopectineo- femorales s. Pectinei. Sie bilden eine wohlentwickelte Muskelmasse, die von einem besonderen Lig. puboischio-ileopectineum entspringt und am Femur unterhalb des Trochanter minor endet. 1 2) Puboischio-femoralis s. Ädductor. Ein verkürzter Muskel mit zurUckgerücktem Ursprünge, der vom Os puboischium zum obern Theil des Femur geht, wo er neben Pectineus inserirt. Die Muskeln 13), 14), 16), 17), 18), 19) und 20) fehlen. 21) lleopectineo-ileo-bifemoro-tibialis s. Quadriceps fcmoris. Er ist durch 2 Bäuche vertreten, einen inner n (Rectus internus c. Vasto interno), der vom hintern Theil des Ileopectineum und der Innenfläche des Femur entspringt, und einen äussern (Rectus externus c. Varto externo) von der Wurzel des Os ilei und der Aussenfläche des Femur. Beide enden vereinigt am Capitulum tibiae. 55 22) und 23) Fibülo-tibialis superior et inferior scheinen durch einige Muskelfasern zwischen iübulä und Tibia vertreten zu sein. Die Muskeln des Fusses fehlen oder sind durch sehniges Gewebe ersetzt, d. Lialis Burtonii Gray. I. Muskeln des Beckens. \ ) Ileo-costalis. Er heftet sich (im Gegensatze zu Pseudopus) mit seiner Hauptmasse an den /ordenand des Os ilei an, während nur ein kleiner Theil über das Becken hinweg in die Schwanz- nuskeln übergeht, Der Quadratus lumborum ist vorhanden, ist aber von dem Ileo-costalis nicht zu trennen. 2) Obliquus abdominis exicrnus sublimis. Er heftet sich gemeinsam mit dem 3) Rechts abdominis an die vordere Seite des untern Beckenknochens, wobei er von dem ler Gegenseite sich entfernt, 4) Ueo-coccygeits endet mit starker Muskelmasse am Hinterrande des Os ilei. Isckio+coccygeus, mit langer Endsehne am Tuber ischii inserirend. 2. Muskeln der hintern Extremität, Die schwachen Extremitätenmuskeln sind hier so einfach, dass die Namen der Muskeln bei len wohlentwickelten Sauriern nicht mehr auf sie anwendbar sind. Die Durchführung dieses Prin- zips der exacten Vergleich ung hatte schon bei Pygopus grosse Schwierigkeiten, würde aber hier gar :einen wissenschaftlichen Sinn mehr haben, da die Vergleichung nur ganz hypothetisch sein würde. Die Extremität von Lialis, ebenso wie die von Pseudopus hat in der Ruhe eine ganz eigen- luimliche Lage 243, die wesentlich von der bei den typischen Sauriern abweicht, Sie ist nach oben ;erichtet, Dadurch erklären sich auch die veränderten Grössenverhältnisse der Muskeln, da ihre 'unctionen in ihrer Stärke sich vertauscht haben. Bei Lialis habe ich blos 2 Muskeln beobachten können, die am Femur inserirten , während ribia und Astragalus ohne alle Verbindung zu ihnen standen. 6) Iho-femoralis. Ein kräftiger Muskel (im Verhältniss zur Kleinheit der Extremität), der »m Os ilei und auch an der Grenze des Os ileopectineum entspringt, Er entspricht dem Glutaeus md Quadriceps der vollkommenen Saurier. 7) Puboischio-femoralis. Ein kräftiger Muskel , der vom Os puboischium zur Innenseite des femur geht, Er entspricht dem Gracilis, Pectineus und Adductor. Vielleicht enthält er auch Ele- nente der tiefen Adductoren. 243 Bereits Seps unterschied sich darin von den typischen Sauriern, obwohl nicht so bedeutend, wie Lialis und seudopus. Bei ihm waren die Extremitäten horizontal gerichtet. 56 e. Pseudopus Pallasii Cuv. 1. Muskeln des Beckens. 1) Ileo-coslalis. Er geht Uber das kurze Os ilei hinweg, ohne mit einer Sehne von ihm zu entspringen211. Demnach fehlt auch der Quadratus lumborum245. Er weicht hierin bedeutend vom Ileo-costalis bei Lialis ab. 2) Obliquus abdominis externus sublimis'm und 3) Rectus abdominis™ verhalten sich ganz wie bei Lialis. i) Ileo-coccijgeus'1^. Ein wohlentwickelter Muskel, der sich fleischig an den Hinterrand des Os ilei ansetzt. hchio-coccygem m. Er endet sehnig am Hinterrande des Os puboischium, an einer dem Tuber ischii homologen Rauhigkeit. 39) Löngissimus abdominis propritts. Dieser vom Schultergürtel entspringende (und schon oben beschriebene} lange tiefe Bauchmuskel endet am Vorderrand des Beckens an der Grenze von Os ilei und Os ileopectineum oder dem dasselbe repräsentirenden Tuberculum ileopectineum , be- deckt vom Obliquus abdominis externus sublimis. , 2. Muskeln der Extremität. Die Extremität von Pseudopus hat eine ähnliche Lage, wie die von Lialis. Danach verhalten sich auch die Muskeln ähnlich. Sie sind aber hier kleiner als bei Lialis und drei an der Zahl, also um einen vermehrt. Heusinger führt sogar 4 Muskeln an. Sollte er vielleicht nicht den einen Mus- kel künstlich getrennt haben, verführt durch die allerdings verlockende Annahme eines kreuzweise stattfindenden Antagonismus des Auswärtsziehers und Einwärtsziehers, Vorwärtsziehers und Rück- wärtsziehers ? ! 5; lleo-femoralis s. Glutaeus'2™. Er entspringt von der Fläche des Os ilei und inserirt an der innern Seite des Femur. No. 5) und I 5) der typischen Saurier sind seine Homologa. 6) Eeopectineo [Pubo) -femöralis s. Rectus femorism. Vom Tuberculum ileopectineum ent- springend und zur Spitze des Femur tretend. Entspricht No. 8), 10) und 21) der Saurier mit wohl- entwickelten Extremitäten. 241 Anstatt einer Sehne entspringen einige unbedeutende Muskelfasern vom Os ilei. 215 Der Mangel des Quadratus lumborum wurde schon früher von V. Carus a. a. 0. und Stanniis a.a.O. betont. 246 Heusinger: jj Aeusserer schiefer Bauchmuskel (fig. II, 4) H. gibt auch an, dass 2) der innere schiefe Bauchmuskel von dem oberen Bande des untern Endes des Beckenrudimentes entspringt. Ich kann dies nicht bestätigen. 247 Heusinger : 3) Gerader Bauchmuskel. Der Rectus abdominis ist bei Pseudopus ein Muskel von bedeuten- der Dicke. Ebenso, wenn auch in geringerem Grade bei den meisten andern kriechenden Sauriern. In wie weit Haut- muskeln dazu beitragen, kann hier nicht entschieden werden. Die Hauptmasse des Rectus zieht sich über das Becken- rudiment zur Cloake, während nur der innere tiefere Theil am Beckenrudiment inserirt. 248 Heusingeu : 5) Sehne vom äussern untern Schwanzmuskel. 249 Heusinger : 4) Innerer unterer Schwanzmuskel. 250 Heusinger : 4) Einwärtszieher. 251 Heusinger: 4) Vorwärtszieher. — 5) und 6) entsprechen dem Heo-femoralis von Lialis Burtonii. 57 7) Puboisehio-femoralis-tibialis s. Gracilis, Pectineus und Adductorm. Er ist ein breiter Mus- kel, der vom ganzen untern Rande des Os puboischium entspringt und am Femur und an der Tibia inserirt. Er ist ein Homologem der Muskeln No 12), 17) und 18) bei den typischen Sauriern. § 12. Muskeln des Beekengürtels bei den Sauriern ohne Hinterextremitäten253. 1 . A n g u i s f r a g i 1 i s. 1) Eeo-costalis. Er zieht sich in der Hauptmasse über das Os ilei hinweg, wird aber auch durch einige vom Vorderrand des Hüftbeins kommende Fasern verstärkt, Der Quadratus lumbo- rum fehlt, 2) Obliquus externus sublimis25i und 3) Rectus2^ inseriren an der Spitze des Beckenrudimentes, der erste mehr lateral, der zweite mehr median. 4) Ischio-coccygeus'm endet sehnig an dem Tuber ischii. Meo-coccygeus2m endet wie bei Pseudopus muskulös am Hinterrand des Os ilei. 5) Eeo-costalis profundus258. Ein ziemlich breiter Muskel, der vom Vorderrande des Os ilei zur vorletzten Rippe geht und dem Gebiete des Obliquus abdominis externus profundus angehört. Er ersetzt den Quadratus lumborum. 2. Acontias meleagris. 1 ) Ileo-costalis. Sein Verhalten ist dem bei Lialis ähnlich , indem er sich in seiner Haupt- masse an das Os ilei ansetzt und nur mit seiner oberflächlichen Schicht darüber hinwegzieht. 2) Obliquus abdominis externus sublimis und 3) Reclus abdominis ziehen sich über das Becken hinweg an die Cloake, ohne mit den Kno- chen in Verbindung zu stehen. 252 Heusinger: 1) Auswärtszieher und 3) Rückwärtszieher. Der Auswärtszieher ist seiner Anheftung nach Adductor, da aber das Extremitätenrudiment nach oben gerichtet ist, so vertritt er die Functionen eines Auswärtsziehers. 253 Literatur: Die Muskulatur von Anguis haben behandelt Meckel und Heusinger. Zur eigenen Unter- suchung dienten Anguis fragilis und Acontias meleagris. 254 Meckel: Grösserer unterer Vorwärtszieher. — Heusinger: Aeusserer schiefer Bauchmuskel (Tab. III, fig. VI, 3). 255 Heininger: Gerader Bauchmuskel (Tab. HI, fig. II, 6). 256 Meckel: 4. Unterer Rückwärtszieher. — Heusinger: No. 7. 257 Heusinger: No. 8. — Fehlt bei Meckel, der dagegen einen obern Rückwärtszieher anführt, der vom obern Schwanzmuskel sich an die innere Fläche des Beckenknochens begibt ; weder Heusinger noch ich können diese Angaben bestätigen. 258 Entspricht wahrscheinlich Meckel's ü2) oberem Vorwärtszieher, den dieser schon an der letzten Hippe enden lässt Heusinger: No. 3 (Tab. IV, 9). Fürbringer, Sanrier. g 4) lleo-coccygeus und Ischio-coccygeus verhalten sich wie bei Anguis fragilis, nur inserirt der letztere Muskel an einer dem Tuber ischii homologen Rauhigkeit. 5) Transversus abdominis. Unterhalb des Beckenrudimentes. Extremitätenmuskeln fehlen sowohl bei Anguis als bei Acontias. Zweiter Theil. Vergleichende Anatomie der Knochen und Muskeln des Brustschultergürtels, der vordem Extremität, des Beckengürtels und der hintern Extremität, Cap. I. Vergleiehiing der Knochen und Muskeln des Brustschulter- und Beckengürtels und der Extremitäten bei den Sauriern mit wohleiitwickelteii, mit verkümmerten und ohne Extremitäten. Dieses Capitel enthalt die Ergebnisse der anatomischen Untersuchungen des ersten oder beschreibenden Theiles. Allen untersuchten Thieren und, höchst wahrscheinlich, überhaupt allen schlangenähnlichen Sauriern liegt ein gemeinsamer Bauplan mit den typischen Sauriern zu Grunde, so dass bei allen die homologen Knochen und Muskeln sich linden 1 und vergleichen lassen. Die Differenzen unter einander beruhen, wenn wir einen Saurier mit wohlentwickelten Ex- tremitäten zum Ausgangspunkte wählen, auf V e r k u mmer u ng2) , d. h. auf Verminderung der Festig- ' Die wenigen Mm. proprii können dies allgemeine Gesetz nicht beeinträchtigen. 2 Es ist hier der Ort nachzuweisen, dass die von andern Anatomen und von mir vielgebrauchten Worte »Verkümmerungen. Rudimente« ihre Berechtigung haben. Meckel sagt p. 446: »sehr ähnlich verhalten sich auch bei manchen nur mit Hinterfüsseu versehenen Sauriern die Rudimente der vorderen Gliedmassen«, p. 474: »Bei den höhern Ophidiern finden sich Rudimente der hinteren Gliedmassen.« — Heisinger : »Beckenr ud im e nt e«. — Cuvier, Recherehes etc. p. 91 : »II subsiste des vestiges du bassin«. — J. Müller a. a. 0. p. 2 27 : »Rudimente des Beckens und der Extremitäten«, »BeiBipes lepidopus und Pseudopus Oppelii sind auch diese Fussrudimente bis auf 2 Stützen vor dem After reducirt« etc. — H. Stanmus p. 77 : »Das Becken dieser Schlangen ist immer nur abortiv« p. 78 : »Diese verkümmerten Beckentheile« etc. — Diese Autoren nehmen die Verkümmerung der Extremitäten, d.h. dieRück- bildung aus vollkommeneren Bildungen als selbstverständlich an und halten eine Begründung ihrer Ansicht nicht für nothwendig. So bleibt sie nur eine Hypothese. Die Begründung lässt sich aber geben und zwar erstens durch die Untersuchung von älteren Embryonen (wo bereits alle Extremitätentheile vorgebildet sind) oder sehr jungen Thieren und die Vergleichung dieser mit dem ausgewachsenen Thiere. Entspräche das Becken z. B. einer Anguis fragilis der niedern Stufe einer Entwickelung. die erst im Becken der Saurier mit wohlentwickelten Extremitäten ihren Höhepunkt erreicht, so müsste dasselbe beim Embryo oder dem sehr jungen Thiere noch geringer entwickelt sein , als beim aus- gewachsenen Thiere. Nun aber zeigt das Becken einer eben erst geborenen Anguis fragilis eine verhältnissmässig weit bedeutendere Entwickelung, als dies im spätem Alter der Fall ist. Das 0s ilei ist gross, das 0s ileopectineum zeigt an- statt des kleinen Knorpelendes eine lang ausgezogene Spitze, ähnlich wie bei Pygopus. Die Entwickelungscurve hat also ihr Maximum im frühesten Alter (wenn nicht schon im spätem embryonalen Zustande), während sie später nach abwärts steigt. Das Becken entfernt sich also im Alter immer mehr von der ursprünglichen, vollkommeneren Bildung: es verkümmert. Nun entspricht aber einem morphologischen Grundsatze zufolge die Entwickelung eines Individuum vom embryonalen bis zum ausgewachsenen Zustande der ganzen Entwickelungsreihe der Art. Es zeigt somit die mit dem Alter zunehmende Verkümmerung des Beckens bei einem Individuum ein ziemlich getreues Abbild der im Laufe 60 keit und Grösse der homologen Theile. Die Verminderung der Festigkeit zeigt sich in dem Eintreten von Knorpel oder noch weicherem Gewebe für das festere Knochengewebe, die Verminderung der Grösse kann bis zum vollständigen Mangel der einzelnen Knochen und Muskeln fortschreiten. Knochen des Brustschultergürtels und der vordem Extremität. Die Verkümmerung beginnt gleichzeitig an allen Theilen, aber in sehr verschiedener Stärke. Während sie am Brustschultergürtel kaum merklich ist und sich anfangs höchstens durch Verminde- rung der Festigkeit des Gewebes offenbart, tritt sie an den Extremitäten mit aller Macht auf, so dass diese sehr verkümmern, ja sogar fehlen können, ehe am Brustschultergürtel eine merkliche Aende- rung sich zeigt. a. Vordere Extremität. • Die Verkümmerung beginnt an den Fingern, indem die Endphalangen wegfallen. Bei Eaprepes ist die normale Zahl {'2, am ersten, 3 am %. und 5., 4 am 3. und 5 am 4. Finger) vorhan- den, bei Gongylüs ist die 5. Phalanx des 4. Fingers weggefallen u. s. w. Der Wegfall aller Pha- langen eines Fingers bedingt die gänzliche Verkümmerung desselben. Hierbei zeigen sich verschie- dene Verhältnisse: bei Heterodactijlus sind alle Phalangen des ersten Fingers bis auf ein kleines Knötchen3 weggefallen, bei allen andern Gattungen verkümmern die Phalangen zuerst des 5., dann die des 4. Fingers u. s. f., während die des 1. Fingers ziemlich unversehrt bleiben. Die Metacarpalknochen fallen (bei Seps) ebenfalls von aussen her weg4. Bei Seps fehlt der 5. vollkommen, vom 4. ist noch ein kleines Rudiment vorhanden. Die Garpalknochen verkümmern eher in der 2. Reihe als in der 1. Bei Seps ist Carpale IV und V der 2. Reihe und Pisiforme der \ . Reihe weggefallen, während die übrigen noch vorhan- den sind. Die Ulna, Radius und Humerus sind bei Seps noch vorhanden, wenn auch sehr verkümmert. der Zeiten durch Nichtgebrauch fortschreitenden Verkümmerung bei der ganzen Folge aller Individuen dieser Art, zu dem das eine Individuum gehört. — Aehnlich lässt sich auch bei Anguis die Verkümmerung des Brustschullergürtels nachweisen. — Ein weiterer Beweis lässt sich geben durch die Vergleichung von embryonalen oder jungen typi- schen Sauriern mit ausgewachsenen schlangenähnlichen Sauriern. Würden die Knochen der letzteren und der erste- ren Uebereinstimmung zeigen, so könnte man sie für niedere (vorangehende) Entwickelungszustände halten. Die Unter- suchung zeigt aber gerade das Gegentheil. Bei Lacerta agilis juv. liegt die härteste Stelle des Os ileopectjneum (die dem Ossificationspunkte beim Embryo entspricht] in der Nähe der Symphysis ileopectinea, während der dem Acetabu- lum näher liegende Theil knorplig ist. Bei Pygopus (und Anguis) dagegen ist die bei Lacerta juv. härteste Stelle die weichste und aus Knorpel gebildete, während die bei Lacerta juv. weichste Stelle hier aus Knochen besteht. Es ent- spricht also das Becken von Pygopus ganz und gar nicht einer niederen Stufe. Dafür zeigt es deutlich die Verhältnisse einer peripherisch beginnenden Verkümmerung eines ursprünglich hoch entwickelten Beckens :i Diese Angabe von Dumeril und Bibron kann auch auf falscher Beobachtung beruhen, indem ein besonders vortretender Carpal- oder Metacarpalknochen für ein Daumenrudiment angesehen worden ist. In diesem Falle würde Heterodactylus der allgemeinen Regel folgen, und die Annahme des Wegfalls des 5. Fingers wäre auch hier bestätigt. 4 Die Ergebnisse beziehen sich nur auf Seps und sind daher äusserst dürftig. Ich verweise zur Vervollstän- digung auf § 3. 61 Bei den Sauriern ohne vordere Gliedmassen ist die ganze vordere Extremität weggefallen, mit Ausnahme von Pseudopus, wo ein kleines Knötchen das Rudiment eines Humerus repräsenlirt. b. Brustschultergürtel. Das Sternum ist wohlentwickelt von rautenförmiger Gestalt und artikulirt seitlich mit 3, an der hintern Spitze mit 3 (Gongylus) oder 2 (Euprepes) S lern oco stall eisten. Bei Chamaesaura ist es dünner geworden, artikulirt aber seitlich noch mit 3, an der hintern Spitze mit 2 Sternocostal- leisten. Bei Ophiodes artikulirt es mit blos 2 Sternocostalleisten jederseits und I an der Spitze. — Verkürzungen treten zuerst ein bei Pygopus. Zugleich hört hier die Articulation an der Spitze auf und wird nur noch durch je eine Sternocostalleiste an der Seite vermittelt, Vollkommen unver- bunden mit den Rippen ist es bei Pseudopus, Lialis, Ophisaurus, Anguis, Acontias, wo es frei in Muskeln liegt. Damit ist auch eine theilweise Verkümmerung seiner hintern Hälfte verbun- den, so dass der Hinterrand flach convex bei Pseudopus, Anguis und Ophisaurus (bei letzterem mit einem seichten mittleren Ausschnitt) und flach concav bei Lialis und hier zugleich mit einem me- dianen Vorsprunge versehen ist5. — Bei allen diesen Gattungen besteht das Sternum aus einem Stücke, bei Acontias meleagris aus 2 kleinen paarigen Platten, die durch einen kurzen Zwischenraum von einander getrennt sind. Bei Acontias niger und Typhlosaurus fehlt es. Das Episternum hat bei den typischen Scincoiden die Gestalt eines Kreuzes, das mit seinem hinteren Schenkel auf dem Sternum festlagert, mit seinem vorderen Schenkel die beiden Claviculae aufnimmt und mit seinen seitlichen Schenkeln frei hervorragt. Die einzige Ausnahme, soweit be- kannt, macht Ophiodes striatus, dessen wohlentwickeltes Episternum die Gestalt einer Armbrust hat, Bei den schlangenähnlichen Sauriern beginnt eine Verkümmerung entweder des hinteren oder des vorderen Schenkels. Der hintere Schenkel ist bei Seps der Art verkürzt, dass das Episternum vor das Sternum zu liegen kommt, Der vordere und die seitlichen Schenkel sind hierbei ganz nor- mal. Der vordere Schenkel fehlt vollkommen bei Pseudopus, das Episternum hat hier eine Tför- mige Gestalt erhalten und lagert mit seinen seitlichen, etwas nach hinten gebogenen Schenkeln fest auf dem Vorderrand des Stern ums auf. Die Verbindung mit der Clavicula fehlt bei ihm und den folgenden Gattungen vollkommen0. Bei Ophisaurus ist ausserdem noch der hintere Schenkel bis auf einen kurzen Rest geschwunden, bei Anguis sind auch die seitlichen Schenkel ver- kümmert. Bei letzterem und bei Pygopus geht es ohne Grenzen in das Sternum über, bei Lialis, Acontias und Typhlosaurus fehlt es gänzlich. Die Scapula ist bei Euprepes und Seps ein länglicher Knochen, der in das breite, etwas nach hinten gewendete knorplige Suprascapulare ausläuft, Dieses ist bei Seps verhältnissmässig kleiner als bei Euprepes und Gongylus. Bei Pseudopus. Lialis. Ophisaurus, Anguis ist die Scapula verkürzt. 5 Dieser Vorsprang hat Aehnlichkeit mit dem Brustbeinfortsatze von Chirotes. f' Allerdings verbinden sich auch dann noch beide Schlüsselbeine mittelst eines kleinen Zwischenknorpels. Diesen möchte ich aber nicht für das Rudiment der vorderen Spitze des Episternums ansehen, da dasselbe bei den Sau- riern ein durchweg knöchernes Gebilde ist, 62 bei Pygopus und Ophiodes verschmälert, bei Acontias und Typhlosaurus verkürzt und ver- schmälert. Vollkommen fehlt sie mit dem Suprascapulare bei gewissen Exemplaren von Acontias meleagris. — Das Suprascapulare ist stets breiter als die Scapula, ausser bei Ophisaurus ; sie ist wohl- entwickelt bei Pseudopus , Ophiodes und Pygopus, mehr verkümmert bei Acontias, Anguis, Lialis, Ophisaurus und Typhlosaurus. Die Pars coracoidea ist nächst der Scapula der beständigste Theil des Schultergerüstes. Sie ist bei Euprepes, Gongylus und Seps noch zum grossen Theile knöchern, bei den andern schlangen- artigen Sauriern in ihrer Hauptmasse knorplig. Stets bleibt aber ein knochiges (oder vielmehr aus verkalktem Knorpel bestehendes) Stück an der Grenze der Scapula, das bei Pygopus und Lialis (vielleicht bei allen ophiophthalmen Scincoiden) mit zwei Lappen, bei Ophiodes, Anguis, Ophisaurus, Pseudopus, Acontias und Typhlosaurus mit einem Lappen in die Knorpelfläche ausläuft, die bei Ophiodes und Typhlosaurus sehr reducirt ist. — Die medianen Ränder des rechten und linken Cora- coids liegen bald über einander bei Euprepes, Gongylus, Pygopus und Lialis in absteigendem Grade, bald berühren sie sich und sind an der Berührungsstelle verwachsen bei Pseudopus und Ophisaurus (wo sie dünne Platten) und bei Acontias niger (wo sie einen schmalen, aber dicken con- vexconcaven Bogen darstellen), bald sind sie von einander getrennt bei Seps, Ophiodes und Ty- phlosaurus. — Eine Articulation mit dem Sternum ist vollkommen bei Euprepes, Gongylus, Seps, wird durch blosse Angrenzung ersetzt bei Pygopus , Pseudopus , Ophisaurus , Anguis und Lialis und fehlt gänzlich bei Acontias und Typhline, wo das Sternum entweder vom Coracoid weit entfernt ist oder fehlt; bei Ophiodes ist das Coracoid mit dem Sternum verwachsen. Die Clavicula ist ein schmaler rundlicher Knochen, der sich bei Euprepes, Gongylus und Seps an der Vereinigungssteüe mit dem Episternum auffallend verbreitert. Bei den andern atypi- schen Sauriern fehlt mit der Verbindung (mit dem Episternum) auch die Verbreiterung: die Cla- vicula bildet einen gleichmässig rundlichen und dünnen Knochen, der mit der Gegenseite durch ein Knorpelstück articulirt und nur bei Ophiodes striatus der Spitze und dem vordem Rande der seitlichen Schenkel des Episternums anlagert. Bei Pseudopus und Ophisaurus ist sie gestreckt Sför- mig gebogen und wenig nach vorn gewendet, so dass sie sich mit der der Gegenseite unter einem stumpfen bis gestreckten Winkel vereinigt; bei Ophiodes, Pygopus, Anguis und Lialis zieht sie sich mehr nach vorn und bildet mit der auf der andern Seite gelegenen einen rechten bis spitzen Winkel. — Die Verbindung mit dem primären Schultergürtel findet statt bei allen am Vorderrande des Supra- scapulare und des diesem zunächst gelegenen Scapulartheiles. — Bei Anguis, Ophiodes und Pseudo- pus liegt sie z. Th. vor dem Coracoid, bei den andern atypischen Sauriern auf dem Vorderrande dieses Knochens. — Bei Acontias und Typhlosaurus fehlt sie, doch enthält das Coracoid von Acontias niger Bestandtheile von ihr. Mit der theilweisen und gänzlichen Verkümmerung einzelner Knochen ist eine Gross en- veränderung des Brustschultergürtels im Ganzen verbunden. Bei Euprepes, Gongylus und Seps nimmt er nahezu die ganze Breite des Körpers ein und geht mit dem Scapulartheile bis zur halben Höhe desselben, bei Pseudopus, Ophiodes und Pygopus ist er wegen Verkümmerung des Hinterrandes 03 vom Steinum kürzer als breit, bei den übrigen schlangenähnlichen Sauriern ist er auch schmäler, namentlich bei Acontias niger ist er schmaler als die Breite des Leibes und liegt lediglich auf der Bauchseite. Bei den von Heüsingeb, Cuvier und Müller untersuchten Exemplaren von Acontias me- leagris fehlt er, ebenso bei denen, die ich zur Verfügung hatte, bis auf 2 fragliche Rudimente bei dem einen Exemplare. Von den Knochen des Brustschultergürtels verkümmern der Reihe nach : Episternum, Sternum, Clavicula. Coracoid, Scapula. Muskeln des Brustschultergürtels und der vordem Extremität. Die Verkümmerung beginnt entsprechend der der Knochen vorzugsweise peripherisch, wah- rend die dem Rumpfe naher liegenden Muskeln erst spater in merklicher Weise verkümmern. a. Muskeln der Hand und der Finger. Diese sind bei Euprepes noch vollständig entwickelt, wenn auch weniger scharf getrennt wie bei den Autosauriern. Bei Gongylus sind sie noch mehr unter einander verschmolzen. Bei Seps verkümmern die kleinen auf der Hand liegenden Muskeln und werden durch sehniges Ge- webe ersetzt, die zwischen den Mittelhandknochen liegenden Interossei sind sehr schwach entwickelt. Die grösseren längs des Vorderarms gestreckten Muskeln der Finger und des Metacarpus: 26) Extensor carpi ulnaris, 27) Extensor digitorum communis longus, 28) Ab- ductor pollicis longus und 32) Flexor digitorum communis longus sind vorhanden, wenn auch mit sehr wenigen Muskelbündeln und zurückgerückten Insertionen , die theilweise mit denen der K a r- palmuskeln verwachsen sind. Diese 25) Extensor carpi radialis und 30) Flexor carpi radialis sind weniger verkümmert als die Muskeln des Metacarpus. b. Muskeln des Vorderarms. Abgesehen von den nicht darstellbaren Pronatoren und Supinatoren sind diese Muskeln bei Seps ziemlich wohl entwickelt. 20; Der Coraco-humeralis radialis hat einen zurückgerückten Ur- sprung, der Triceps brachii ist nur 2köpfig. Die andern Muskeln sind nicht wesentlich von denen bei Euprepes und Gongylus verschieden. c. Muskeln des Oberarms. Die Muskeln des Oberarms sind bei Euprepes und Gongylus wohl entwickelt, bei Seps wenig verkümmert , bei den Sauriern ohne Vorderextremitäten nur zum Theil in geringen Spuren an- gedeutet, Die kleineren, von der Schulter zum Hamerns gehenden Muskeln sind bei Seps verkürzt, theils wegen der Kleinheit der Knochen, von welchen sie entspringen [10) Clavi-humerahs, 14) Acromio-humeralis s. Deltoideus, 16) Suprascapulo-humeralis, 18) Teres minor, 18) Subsca- pularis] theils, weil ihre Ursprungsstellen zurückgeht sind [10-13) Mm. coraco-humera.es, 15) Coraco-humeralis internus]. Die grösseren, vom Sternum und vom Rumpfe entspringenden, Muskeln sind auch z. Th. bei den Sauriern ohne vordere Extremitäten angedeutet, mit Ausnahme von Ualis und AconUas. M) Dorso-humeralis s. Latissimus dorsi. Er ist bei Euprepes und Gongylus ein breiter mächtiger Muskel , der an der Rückenkante beginnt , bei Seps kleiner mit zurückgerücktem Ur- sprünge, bei Anguis und Ophiodes verstärkt er mit wenigen Fasern den Cucullaris, bei den übrigen schlaneenähnlichen Sauriern fehlt er. 9) Epislerno-eosto-humeralis s. Peetoralis major. Bei Ewprepes und Gongylm ist er em .rosser dreieckiger Muskel, der in die schmale', aber dicke, quer verlaufende Portio anterior und l die breite, schräg verlaufende Portio posterior zerfällt, die sich deutlich vom Roctus und Obhquus abdommis ext. suhl, abhebt. Die Portio anterior ist he, Seps breit, aber dünn, bei Ophodes und Py- ,,„,« wird sie durch ein breites, sich vom Mediantheil des Obliquus abbebendes Bündel repräsen- „ ,, bei Pseudopus und Anguis bilden einige seitlich divergirende Fasern des Obliquus dir Ho.no- logön Die Portio posterior hebt sich bei Seps noch vom Obliquus ab, aber ohne deutltche Grenze, bei Pygopus, Pseudopus und Anguis fehl, sie. Bei AcorUias und Ualis fehlt der ganze Pectorahs. d. Muskeln des Brustschultergürtels. Die Muskeln des Brustschultergurtels sind bis auf wenige Ausnahmen allen Sauriern gemein. 8) Sterne- emaeoideus internus. Be, Euprepes und ßmgylus ein breiter Muskel, der vom ganzen Sterna.rande zum ganzen Hinterrande des Coracoid geht, bei Seps Pygopus Pseu^i Anguis und Ualis schmal, blos seitlich entwickelt, bei den 4 ersten mit ascendentem Faserve, laute, £L* longhudmal verlaufend. Bei Aeontias fehlt er ebenso wie be, OpModes be, dtesem wegen Lger Verwachsung des Steruums und Coraoo.ds, be, .jenem wegen Mangels (resp. sehr we,t vor- geschrittener Verkümmerung) des Brustbeines. 7) Costo-subseapularis s. Senatus anticus major. Bei Euprepes em grosser aus 3 oder 4 Bün- deln bestehender Muskel, der ausserdem noch durch eine Pars profunda des Levator scapulae ver- stärkt wird, be, Gongylus wohlentwickelt, aber nur aus 2 Bündeln bestehend und wie her den Fol- ge In ohne Pars profunda, be, Seps und Angu» sehr schwach, aus t Bündeln, be, Pseudopus, Ophiodes und Pygopus aus 1 Bündel bestehend. Bei Ualis und Aee,U,as fehlt er. 6, Sternoeosto-scapularis. Bei Euprepes und Gongylus em zmmhch breUe, , her Seps em breiter Muskel, der von der ersten Sternocostelleiste entspringt. Be, Opkioies, Pygopus Pseudopus d Ü .s er viel grosser. Er entspringt bei 1**» von der SternocostaUeiste und der davor ' Bei Gongylus breiter als bei Euprepes. 65 liegenden Rippe (den Homologen der 2 ersten Sternocostalleisten) . Bei Lialis ist er klein und be- ginnt blos an der der ersten Sternocostalleiste homologen Rippe, bei Acontias meleagris* fehlt er. Bei Pseudopus und Anguis entspringt er von den 2 ersten Rippen hinter dem Sternum (den Homo- logen der 2 ersten Sternocostalleisten), bei Ophiodes von der 1. Sternocostalleiste. 5) Collo-scapularis s. Levator scapulae. Er beginnt bei Euprepes am hintern Theil des Schä- dels und den Querfortsätzen der beiden ersten Halswirbel, bei Gongylus blos von der Schädelbasis, bei Seps blos von den beiden ersten Halswirbeln. Bei allen dreien entspringt er mit 2 — 3 Bündeln und ist in 2 Partien trennbar. Einfach ist er bei Pseudopus, wo er vom 2. und 3., bei Anguis und Lialis, wo er vom 2. Halswirbel entspringt, bei letzterem als sehr schmaler Muskel, bei Ophiodes und Pygopus, wo er vom 1 . und 2. Halswirbel entspringt. Er fehlt als getrennter Muskel bei Acon- tias, entsprechend der fehlenden Scapula9. 4) Episterno-kyoideus profundus. Er beginnt bei Euprepes, Gongylus und Seps von den seit- lichen Armen des Episternums und endet am Hinterrand des Zungenbeins. Bei Ophiodes, Pygopus, Pseudopus und Anguis beginnt er am Steinum, und zwar geht er bei Ophiodes und Pygopus ohne Unterbrechung über die tief liegende Clavicula zum Os hyoideum (Sterno-hyoideus profundus) , wäh- rend er bei Pseudopus und Anguis durch die Clavicula in 2 Muskeln (Sterno-clavicularis und Cleido- hyoideus prof.) getheilt wird. Bei Lialis beginnt er erst hinter der Clavicula (Cleido- hyoideus pro- fundus), bei Acontias geht er in die untere Schicht des Rectus über. Bei Lialis und Acontias ist er sehr schmal und von dem der Gegenseite durch einen Zwischenraum getrennt. 3) Epislerno-cleido hyoideus sublitnis. Bei Euprepes, Gongylus und Sej)s ein breiter Muskel, der von den lateralen Aesten des Episternums über 4), von dem Ligam. episterno-claviculare und dem lateralen Theile der Clavicula entspringt und mit convergirenden Fasern zum Zungenbein geht, wobei er dem Omo-hyoideus und Sterno-hyoideus entspricht. Bei den Sauriern ohne Extremitäten ist der laterale Theil {Omo-hyoideus) wohl entwickelt bei Ophiodes und Pygopus, weniger bei Lialis und Anguis, sehr wenig bei Pseudopus, er fehlt bei Acontias. Der mediane Theil {Sterno-hyoideus) beginnt am Episternum oder der diesem homologen Rauhigkeit bei Pygopus, Lialis und namentlich Anguis getrennt vom Rectus abdominis, bei Pseudo- pus in ihn Ubergehend. Bei Acontias ist er eine directe Fortsetzung der oberen Schichte des Rectus. Bei Ophiodes nimmt er seinen Ursprung vom Sternum und nicht von dem ebenfalls wohlentwickel- ten Episternum. 2) Dorso-clavicularis s. Cucullaris. Bei Gongylus und Seps entspringt er sehr breit, bei Eu- prepes etwas schmäler von der Rückenkante. Bei den andern Sauriern ist sein Ursprung zurückge- rückt, Am grössten ist er bei Ophiodes und Anguis, breit, aber kurz bei Pseudopus, klein bei Lialis und Pygopus, kaum vom Ileo-costalis sich abhebend bei (dem schulterlosen Exemplare von) Acontias. 8 So bei den Exemplaren ohne Schultergerüst und merkwürdiger Wreise auch bei dem von Hathke unter- suchten Exemplare mit wohlentwickelter Scapula. 9 Bei dem Exemplare mit Scapula hat Rathke Levatores scapulae beschrieben. 66 1) Sterno - cleido - mastoideus. Ein bei allen entwickelter Muskel, der mit 2 Portionen am Schädel entspringt. Die vordere, grössere und muskulös entspringende Portion endet bei Gongylus, Euprepes und Seps oberhalb des Episternums, schon vor der Insertion die der Gegenseite berührend, bei Psendopus mit der tiefen Schichte am Episternum, während die oberflächliche sich in- den Obliquus und Rectus fortsetzt, wobei sie sehnige Verwachsungen bildet. Bei Ophiodes und Pygopus ist sie ein wohlentwickelter Muskel, der bei der Insertion am Sternum die Gegenseite berührt, bei Anguis ist sie mehr seitlich entwickelt und geht mit ihrem lateralen Theile in den Obliquus (Pectoralis ma- jor) über, während der mediane am Episternalrest und an der vordem Kante des Sternums inse- rirt, ohne den Rectus abdominis zu berühren, bei Acontias endet sie am Aussenrande des Sterno- hyoideus, bei Lialis ist die vordere Portion mit der hintern zu einem Muskel verschmolzen, der am Sternum inserirt, ohne in den Rectus abdominis überzugehen. Die hintere Portion entspringt sehnig am Schädel, bei Gongylus und Seps vom Cueullaris getrennt, bei Euprepes mit diesem und den Nackenmuskeln verwachsen. Bei allen dreien endet sie am Scapulartheil der Clavicula. Bei Ophiodes und Pygopus inserirt sie (bei gleich starker Entwicke- lung mit Euprepes) nur mit ihrer tiefern Schichte an der Clavicula, während die oberflächlichere in den Obliquus (Pectoralis) übergeht, bei Pseudopus und Anguis endet sie als kleines Bundelchen an der Clavicula, bei (dem schulterlosen Exemplare von) Acontias geht sie in den Obliquus über. Bei Ophiodes ist er mit dem Cueullaris verwachsen. Musctdi proprii sind vorhanden : Longissimus abdominis bei Pseudopus (vielleicht bei allen Ptychopleuren) . Costo-sternalis proprius bei Lialis und Pygopus. Eine Stufenreihe der Entwickelung der Schultermuskeln ist nur annähernd zu geben, da die einzelnen Muskeln bei der einen Art und bei der andern bald mehr, bald weniger entwickelt sind. Die höchste Entwickelung kommt Euprepes zu, dann folgt Gongylus, dann Seps. Zwischen ihnen und den folgenden liegt eine grosse Kluft, die erst durch weitere Untersuchungen ausgefüllt werden muss. Dann folgen Ophiodes, Pygopus, Pseudopus und Anguis, die eine nahezu gleiche Stufe der Entwickelung einnehmen, der Art, dass bei Pygopus die vor dem Brustschultergürtel, bei Pseu- dopus die an der Bauchseite und bei Anguis die an der Seite des Körpers liegenden Brustschulter- muskeln die bedeutendste Entwickelung zeigen. Nach diesen folgt Lialis und dann Acontias. Ausnahmen von dieser Stufenfolge macht vorzüglich der Cueullaris, der bei Euprepes schwä- cher entwickelt ist, als bei Gongylus und Seps, der Slernocosto-scapularis und die Cleido-hyoidei, die bei Pygopus, Pseudopus und Anguis grösser sind, als bei Euprepes, Gongylus und Seps. Diese letztere Ausnahme ist, ebenso wie das Auftreten des Costo-sternalis proprius bei Lialis und Pygo- pus bedingt durch die grössere Beweglichkeit des Sternums und der Clavicula, die von der Ver- kümmerung des Sternocostalleisten und der Verminderung der Dichtigkeit des Gewebes des Cora- 67 coids und der Scapula abhängt. Bei unbeweglicher Clavicula würde der Sterno-clavicularis ebenso wenig Sinn haben, als der Costo-sternalis bei unbeweglichem Steinum. Es sind also mit der Verkümmerung von Knochen nicht immer Verkümmerungen von Muskeln ver- bunden. Es können im Gegentheile erst Muskeln sich bilden, wenn die Kno- chentheile verkümmern, welche ihrer Wirksamkeit antagonistisch waren. §3. Knochen des Beckens und der hinteren Extremität. Wie bei der vordem Extremität und dem Brustschultergürtel beginnt die Verkümmerung gleichzeitig an allen Theilen, aber in verschiedener Stärke. Doch sind die Differenzen zwischen der Verkümmerung der hintern Extremität und des Beckens nicht so bedeutend wie die zwischen der Verkümmerung der vordem Extremität und des Brustschultergürtels, und das Becken erfährt schon bedeutende Reductionen, z. B. Wegfall der Symphysen, während noch Phalangen vorhanden sind. Auf einem gewissen und nicht allzu niedrigen Standpunkt der Verkümmerung angelangt, erhält es sich dann, ohne zu schwinden, während die Extremitäten schon früher verloren gegangen sind. a. Hintere Extremität. Die Verkümmerung beginnt an den Fingern. Die Zahl der Phalangen beträgt bei Euprepes 2 für die 1., 3 für die % und 5., 4 für die 3. und 5 für die 4. Zehe. Bei Gongylns ist die Endphalanx der 4. Zehe weggefallen. Durch Verlast aller Phalangen der 5. Zehe entstehen die 4zehigen Arten. Von diesen hat Saurophis 1 Phalanx an der 1. Zehe, 3 an der 2., 4 an der 3. und 1 an der 4. Fällt die übrigbleibende Phalanx der 4. Zehe (mit oder ohne Metatarsus) weg, so entstehen die 3zehigen Arten. Von diesen hat Seps 2 Pha- langen an der 1 ., 3 an der 2. und 3. Zehe. Seps und Saurophis zeigen ein verschiedenes Verhalten. Bei erst e re m ist die Verküm- merung sehr ungleich. Sie erstreckt sich bei gewissen Fingern bis zu deren Wegfall, während die andern Finger ziemlich gut erhalten bleiben. Bei letzterem ist die Verkümmerung gleichmässiger. Sie bedingt eine mehr oder weniger gleiche Verkürzung 10 aller Finger. Die erstere, die ver- schmälernde Verkümmerung führt zu den 2- und 1 zehigen Arten, resp. den Arten mit langen spitzen Hinterextreniitäten, die 2., die abstumpfende Verkümmerung zu den Arten mit breiten ruderförmigen Extremitäten. Ein ausgezeichnetes Beispiel für diese Abstumpfung bietet Pygopus, dessen Phalangen bis auf 4 nahezu gleiche Rudimente verkümmert sind. Eine Folge der weiter fortschreitenden abstumpfenden und verschmälernden Verkümmerung zugleich ist die Extremität von Lialis und Pseudopus, der bereits die Phalangen und Metatarsalknochen fehlen. 10 Diese Gleichheit ist nicht streng aufzufassen. An den äusseren Zehen ist immer die Verkümmerung be- deutender, als an den innern. Bei Saurophis z.B. hat die 4. Zehe 4 Phalangen verloren, während die I . bis 3. gleich- massig nur I Phalanx. Bei Pygopus ist vollkommene Gleichheit der Zahl der Phalangen, allein ihre Grösse ist ver- schieden, indem die äussern Rudimente kleiner sind als die innern. 9* 68 Metatarsus. Er besteht bei Euprepes und Gongylus aus 5, bei Saurophis und Pygopus aus 4, bei Seps aus 3, bei Ophiodes aus 2 Metatarsalien. Die mittleren sind bei Pygopus die grössten. Tarsus. Der Tarsus der Saurier mit wohlentwickelten Extremitäten ist nicht regelmassig. Er besteht blos aus 4 Knochen (Astragalus, Calcaneus, Cuboideum und Cuneiforme) , die von ein- ander und von den umliegenden Knochen der hintern Extremität getrennt sind. Die übrigen Kno- chen sind mit dem Mittelfuss verwachsen. Seps zeigt dieselben Verhaltnisse, des Cuboideum ist aber ausserordentlich verkleinert. Bei Pygopus ist die Verschmelzung der Knochen, die hier nur noch durch Knorpel repräsentirt werden, noch weiter gegangen. Allein der Astragalus ist ein iso- lirter Knorpel, die übrigen sind verwachsen, Calcaneus mit Fibula. Cuboideum und Cuneiforme mit dem Mittelfuss. Bei Ophiodes ist kein Tarsalknorpel vollständig frei. Bei Lialis trägt die rechte Ex- tremität das Rudiment eines Astragalus. Bei Pseudopus fehlt der Tarsus. Unterschenkel. Er wird bei Euprepes , Gongylus , Seps . Ophiodes . Pygopus durch 2 niemals mit einander verwachsene Knochen, die grössere Tibia und die kleinere Fibula, gebildet. Bei Lialis und Pseudopus besteht er nur aus der Tibia. Das Budiment derselben ist bei Lialis spitz und länglich, bei Pseudopus weit kleiner, kurz und rundlich. Oberschenkel. Der Femur findet sich bei Euprepes, Gongylus, Seps, Pygopus. Ophio- des, Lialis und Pseudopus. Bei Euprepes und Gongylus ist er wohlentwickelt mit deutlichen Tro- chanteren, bei Seps ist er klein und dünn, ohne wahrnehmbare Höcker, bei Ophiodes ist er doppelt so lang und dick als die Tibia, bei Pygopus hat er eine ganz abweichende Gestalt. Er ist hier be- deutend verkürzt bei grosser Verdickung. Sein Kopf und sein Ende ist doppelt so dick, als sein Körper. Bei Lialis und Pseudopus ist er schmal und kurz. Anguis und Acontias zeigen keine Spur von hinteren Extremitäten. Ebenso wie bei der vordem Extremität hat jeder Endknochen die Fähigkeit, Nägel (Krallen) zu tragen. Diese kommen nicht allein den letzten Phalangen der Finger zu, auch der Tarsus (Lialis), die Tibia (Pseudopus) und der Femur (einige Ophidier kann von ihnen um- kleidet sein. b. Beckengürtel. Das Os ilei ist bei Euprepes und Gongylus ein kurzer und ziemlich breiter Knochen, der mittelst Kapselband fest an den Querfortsätzen zweier Sacralwinkel festgeheftet ist. Bei den Sau- riern mit rudimentären Extremitäten ist er bald schmal und klein und steht blos mit einem Wirbel- querfortsatz in Verbindung (Seps), bald ist er länger, wobei er sich in der Mitte und an seinem untern Ende verbreitert (Pygopus) oder blos an der Grenze mit den andern Beckenknochen breiter wird (Ophiodes) . Bei Pseudopus und Lialis bildet er den Hauptknochen des Beckens. Bei ersterem ist er spateiförmig und steht mit 2 Wirbeln in Verbindung, bei letzterem ist er in seiner ganzen Länge gleich schmal und nur mit 1 Wirbel verbunden. Kurz und schmal zugleich ist er bei Ophi- saurus, Anguis, Acontias und Typhlosaurus. — Die Art der Anheftung an die Wirbel ist verschieden. Bei Acontias und Typhlosaurus ist das Os ilei sehr locker mit dem Sacralquerfortsatz und ausserdem 69 noch durch sehnige Fasern mit 1 oder 'i letzten Rippen verbunden, indem es sich wegen Verküm- merung seines oberen Theiles von der Verltindung mit dem Sacralwirbel befreit und nachtraglieh an den letzten Rippen einen Stützpunkt gewonnen hat. Rei Pygopus ist diese Loslösung vom Quer- fortsatz des Sacralwirbels weit vollkommener: das Beckenrudiment liegt frei in .Muskeln und Bin- degewebe 11 . Rei den andern Sauriern ist die Anheftung an dem Sacralquerfortsatz deutlich. Das Os ileopectineum (pubis) ist bei Euprepes und Gongylus ein langer, nach vorn gerichteter Knochen mit einer wohlentwickelten Spina, der mit dem der Gegenseite durch ein Knorpelstück sich zu einer Symphysis ileopectinea (pubica) verbindet. Rei Ophiodes ist der vordere, die Sym- physen bildende Theil zu einem dünnen Knorpelfaden verkümmert, der hintere ist knöchern und hat eine wohlausgebildete Spina. Rei Seps fehlt die Spina und der Knochen ist bedeutend ver- schmälert, bildet aber noch eine Symphyse. Diese fehlt bei den andern. Rei Pygopus besteht das lange Os ileopectineum aus einer knöchernen, an das Os ilei und puboischium angrenzenden Hälfte, an welche sich eine schmale, lange Knorpelspitze ansetzt, die nach vorn geht und mit ihrer Spitze der der Gegenseite sich nähert, aber ohne sie zu erreichen und eine Symphyse zu bilden. Weniger entwickelt ist das Os ileopectineum bei den übrigen schlänge nähnlichen Sauriern, wo es beim er- wachsenen Thiere entweder mit dem Os puboischium oder mit diesem und dem Os ilei zu einem einzigen Knochenstück verwachsen ist. Das Erstere ist der Fall bei Lialis und Pseudopus, das Letz- tere bei Anguis, Acontias, Ophisaurus und Typhlosaurus. Rei Ophiodes und Anguis ist es grösser als das Os puboischium, bei Acontias, Typhlosaurus und Lialis ist es kaum grösser oder ebenso gross, bei Ophisaurus und namentlich bei Pseudopus kleiner. Das Os puboischium (ischii) ist bei Euprepes ein kurzer, breiter, quer verlaufender Knochen, der an seiner Hinterseite einen ansehnlichen Höcker, Tuber ischii (Homologon des Os ischii), hat und mit dem der Gegenseite eine Symphysis pubica (ischiadica) bildet, zu welcher nur der dem Os pubis homologe Theil beiträgt, Rei Gongylus ist das Os puboischium etwas nach vorn gerichtet und der Tuber ischii nur schwach entwickelt. Rei Seps ist es ein schmaler und kurzer nach vorn gerichteter Knochen, dessen Tuber verkümmert ist, und der sich dem der Gegenseite nähert, aber ohne mit ihm eine knöcherne oder knorplige Symphyse zu bilden. Rei Pygopus ist es quadratisch, breit, aber kurz, mit Knorpelsaum und weit von dem der Gegenseite entfernt. Rei Ophiodes ist es länger und median mit einer eigenthümlichen Yförmigen Cartilago cloacalis verbunden, bei Lialis und Pseudopus ist das Os puboischium mit dem Os ileopectineum verwachsen, bei Anguis, Acontias, Typhlosaurus und Ophisaurus mit diesem und dem Os ilei zu einem Knochen vereinigt. Rei Anguis ist namentlich der hintere Theil zu einem ansehnlichen Tuber für die Sehne des Ischio-coccygeus entwickelt, bei Ophisaurus, Acontias und Typhlosaurus, in geringerem Maasse bei Pseudopus. Lialis und Ophiodes ist dieser Tuber verkümmert, während allein das Homologon des Os pubis dem hin- tern Theile der untern Hälfte des Reckenrudimentes entspricht. 11 Dieses Verhältniss bildet einen Uebergang zu den Verhältnissen bei Amphisbenoiden und Schlangen. Na- mentlich ist das Verhalten bei Lepidosternon sehr ähnlich. 70 Eine Reihenfolge der Verkümmerung ist hier weit schwerer zu geben, als beim Schul- tergürtel. Zuerst fällt die Symphysis pubica, dann die Symphysis ileopectinea hinweg. Die Verküm- merung der 3 Knochen geschieht in der Weise, dass das Os ilei am constantesten bleibt, während das Os ileopeclineum und Os puboischium weit mehr verkümmern. Doch sind hier die ausserordentlichsten Verschiedenheiten bei den verschiedenen Gattungen. Bei den einen fällt der Tuber ischii am frühesten weg, bei den andern [Anguis) bleibt er bestehen. Bei den einen ver- kümmert das Os ileopectineum mehr als das Os puboischium, bei den andern findet das umge- kehrte Verhältniss statt. Auch das Os ilei wird bei den einen kaum verändert, bei den andern hat es namentlich auch an seinem obern Ende bedeutende Reductionen zu erleiden. Nie aber fällt einer von den 3 Knochen ganz aus. So lange ein Beckenrudiment vorhanden ist — und bis jetzt gibt es keine bekannte Gattung, der es fehlte — besteht es aus den 3 Knochen Os ilei, ileopectineum und puboischium, das häufig zum pubis reducirt ist. Darin liegt ein wesentlicher Unterschied vom Brustschultergürtel, wo die einzelnen ihn zusammen- setzenden Knochen der Reihe nach, bis zum gänzlichen Fehlen des Brustschultergürtels, wegfallen. Ueberdies ist auch bei allen schlangenähnlichen Sauriern stets die hintere Extremität mehr ausgebildet, als die vordere. Wenn sie auch bei einigen Gattungen weniger Zehen hat, als jene, so ist sie ihr doch an Grösse und Stärke der Knochen überlegen. §4. Muskeln des Beckengürtels und der hinteren Extremität. Ebenso wie bei der vorderen Extremität beginnt die Verkümmerung peripherisch an den Endtheilen der hintern Extremität, zum Theil aber auch gleichzeitig am Becken, wo sie sich na- mentlich durch Zurückrücken der Ursprünge kennzeichnet. a. Muskeln des Fusses und der Zehen. Die Muskeln des Fusses und der Zehen sind entwickelt bei Euprepes und Gongylus. ver- kümmert bei Pygopus und Seps, sie fehlen bei Pseudopus, Lialis, Anguis und Acontias. Die kleinen auf dem Fusse liegenden Muskeln sind bei Euprepes noch darstellbar (wenn auch weit schwieriger als bei andern Sauriern z. B. Iguana, Ameiva), bei Gongylus sind sie z. Th. unter einander verwachsen n, bei Seps werden sie — bis auf den noch theilweise musku- 12 Die in diesem Paragraph angegebenen Verwachsungen oder Verschmelzungen sind nicht so aufzufassen, als ob 2 oder mehr wohl bestimmte Muskeln sich zu einem vereinigten. Dies ist nur selten der Fall. Meist existirt bei den schlangenartigen Sauriern irgend ein Muskel, der verschieden ist von den Muskeln der typischen Saurier, der aber als ein Homologon dieser Muskeln aufgeführt werden kann. Wie viel der eine oder der andere Muskel zu der Bildung dieses neuen eigenthümlichen Muskels beiträgt, ob er mit seiner Hauptmasse oder nur mit einigen Fasern, oder ob er sich überhaupt daran betheiligt, ist mit Sicherheit nicht zu bestimmen. Denn die bei vollkommenen Thieren ziemlich constanten Verhältnisse des Ursprunges, Ansatzes und der Lagerung der Knochen variiren hier in der ausserordent- lichsten Weise. Bei Pseudopus und Lialis ist überhaupt die ganze Vergleichung noch sehr fraglich. 71 lösen 28) Fibulo-tarso-digitalis dorsalis — durch sehniges Gewebe ersetzt, bei Pygopus, Pseudopus und den andern fehlen sie. Die grösseren auf dem Unterschenkel liegenden Muskeln sind bei Euprepes und Gongylus wohl erhalten und von einander leicht trennbar, bei Seps und Pygopus dagegen sein- ver- kümmert und zum Theil mit einander verschmolzen, bei Ophiodes fehlen sie, Von den 3 grösseren Streckern: 24) Tibio-metatarsalis dorsalis longus s. Tibialis anHeus, 25) Epieondylo-metatarsalis dorsalis med ins, 26) Fibula -metatarsalis digitalis dorsalis s. Peroneus primus sind bei Seps die beiden ersten zu einem breiten Muskel verwachsen, während der dritte für sich einen kleinen dünnen Muskel darstellt, bei Pygopus sind alle drei zu einer breiten, aber dünnen Muskelschichte vereinigt, die schon am Metatarsus endigt. Auch sind die Endsehnen weder bei Seps noch bei Pygopus bis zum Knochen zu verfolgen, die Muskeln enden schon früher in dem sehnigen Gewebe des Fussrückens. Die beiden grossen Beuger 29) Epitrochleo- tibio-metatarsalis s. Gemeüus internus und 31) Epicondylo-digitalis ventralis sublimis s. Flexor perforatus sind bei Seps an ihr en untern Enden verwachsen zu einem Muskelbauche, der Fuss und Zehen beugen kann. Bei Pygopus ist diese Ver- einigung noch viel bestimmter und findet auch im oberen Theile statt, Bei Seps geht die Endsehne des Flexor perforatus an allen Phalangen, bei Pygopus an die kleinen knorpligen Rudimente, die durch den Muskel noch gebeugt werden können. b. Muskeln des Unterschenkels. Sie sind vorhanden bei Euprepes und Gongylus und zwar sammtlich, in der Mehrzahl bei Seps, wo sie meist von den Muskeln des Oberschenkels getrennt sind, und bei Pygopus, wo sie sich zum Theil mit denen des Oberschenkels vereinigt haben. Einzelne sind entwickelt bei Ophiodes, Pseudopus und Lialis. Sie fehlen bei Anguis und Aconlias. Die am Unterschenkel gelegenen 22) Fibulo-tibialis superior und inferior sind bei Euprepes und Gongylus wohl entwickelt, dagegen bei Seps und Pygopus nicht darstellbar, bei Ophiodes ist ihre Existenz fraglich. 21) Der Quadriceps femoris bildet bei Euprepes und Gongylus den mächtigsten Muskel der hinteren Extremität (wenn auch lange nicht so bedeutend wie z. B. bei Ameiva), bei Seps ist er bedeutend reducirt und seine vom Becken entspringenden Köpfe, sind sehr zuriickgerückt, bei Py- gopus ist er ein unansehnlicher Muskel, bei Ophiodes besteht er aus 2 langen Bäuchen (Rectus et Vastus externus und Rectus et Vastus internus), bei Pseudopus sehr rudimentär und mit den zum Trochanter minor tretenden Muskeln vereinigt, bei Lialis ist er ausser diesen noch mit den Glutaei zu einem Ueo-femoralis verwachsen. Obwohl bei letzterer nicht an der Tibia inserirend, deutet doch die ganze Lage auf die Homologie mit dem Quadriceps hin. Die tiefen Beuger 19) Reopectmeo-tibialis prof. und 20) Puboischio-Übialis prof. sind bei eps, Ophiodes und Pygopus als eigene Muskeln nicht trennbar und fehlen bei Lialis und Pseu- dopus. 72 1 8) Gracilis. Ein bei Euprepes und Gongylus breiter und wohlentwickelter Muskel, dessen Ursprung bei Seps und Pygopus zurückgerückt und der bei Pseudopus und Lialis mit den Adducto- ren und den tiefen Flexoren verwachsen ist, bei Ophiodes scheint er zu fehlen. Die beiden oberflächlichen Beuger 16) Ileoischiadico-tibialis und 17) Puboischio-tibialis suhl. posl. entspringen bei Seps gemeinsam am Os puboischium, bei Pygopus sind sie mit den tiefen Flexoren und dem Adductor, bei Lialis und Pseudopus ausser diesen noch mit dem Gracilis zu einem Muskel verwachsen, bei Ophiodes nicht darstellbar. 15) Ileo-fibularis s. Glulaeus maximus ist ein bei Seps, Ophiodes und Pygopus sehr redu- cirter und nicht mehr selbstständiger Muskel, der mit dem kleineren und tieferen Glutaeus medius zu einem Muskel vereinigt ist. Ebenso bei Pseudopus, wo noch die Coccygo-femorales, und bei Lialis, wo noch der Quadriceps mit ihm verwachsen. c. Muskeln des Oberschenkels. Die Muskeln des Oberschenkels sind wohl entwickelt bei Euprepes und Gongylus, reducirt bei Seps und noch mehr bei Pygopus und Ophiodes, wo sie meist mit den Muskeln des Unterschen- kels verwachsen sind, bei Pseudopus und Lialis sind sie bedeutend verkümmert und mit den ausser- ordentlich geringen Rudimenten der Unterschenkelmuskeln vereinigt. Bei Anguis und Acontias fehlen sie. Die kleinen 1 3) u. 1 4) Puboischio - trochanterici s. Obturatores fehlen oder sind nicht dar- stellbar bei Seps, Pygopus, Pseudopus, Lialis und Ophiodes. 12) Puboischio - femoralis s. Adductor. Dieser bei Euprepes und Gongylus wohlentwickelte Muskel ist bei Seps und Ophiodes sehr verkümmert, bei Pygopus mit den Beugern des Unterschen- kels, bei Lialis und Pseudopus ausser diesen auch noch mit dem Rudimente des Gracilis vereinigt. 11) Ileopectineo-femoralis brevis. Als wohlentwickelter Muskel allein bei Euprepes und Gon- gylus darstellbar. 1 0) Ileopectineo-femorales longi s. Pectinei. Bei Euprepes und Gongtjlus in mehrere Muskeln trennbar, bei Ophiodes und Pygopus sehr verkümmert, bei Seps mit Rudimenten des 8) Ileopectineo- trochantineus externus, bei Lialis und Pseudopus ausser diesem noch mit den Adductoren und Flexoren zu einem Muskel verwachsen. 9) Ileopectineo-trochantineus internus. Bei Euprepes, Gongylus und Seps wohlentwickelt. Er ist bei Pygopus von dem der Gegenseite nicht zu trennen und ist wenig von dem Transversus ab- dominis und Sphincter cloacae abgehoben. Bei Ophiodes, Lialis und Pseudopus fehlt er. 8) Ileopectineo-trochantineus externus. Bei Euprepes, Gongylus, Ophiodes und Pygopus ein isolirter Muskel, der bei den 3 ersten am Trochanter minor, bei Pygopus am Capitulum femoris inserirt. Bei Seps ist er mit dem Pectineus verwachsen, bei Pseudopus und Lialis sind geringe Ru- dimente von ihm mit der gesammten Muskelmasse an der Innenseite des Oberschenkels ver- wachsen. 6 u. 7) Coccygo- femoralis. Bei Euprepes und Gongylus getrennt, bei Pygopus und Seps mehr T.i und minder innig verwachsen, bei Pseudopus mit den Glutaei, bei Lialis mit diesen und dem Rectus t'emoris zu einem Muskel vereinigt; bei Ophiödes scheint der Subcaudalis zu fehlen. 5) Glutaeus medius s. Ileo-femomlis. Bios bei Euprepes und Gongylus als eigener Muskel darstellbar, bei Seps, Ophiödes und Pygopus mit dem darüber liegenden grösseren Glutaeus maxi- mus, bei Pseudopus ausser diesem mit den Coccygo-femorales und bei Lialis ausserdem nocli mit dem Quadriceps zu einem Muskel verwachsen. d. Muskeln des Beckens. Die meisten Beckenmuskeln sind allen Sauriern gemeinsam. 4J Ileo-coccygeus und Ischio-coccygeus. Zwei Muskeln an dem Hinterrand des Beckens, die von Euprepes an bis zu Acontias wenig differiren. Bei Seps, Ophiödes, Pseudopus, Lialis und Acon- tias inserirt der Ischio-coccygeus am Os pubis, an einer dem Tuber ischii homologen rauhen Stelle. 3) Rectus abdominis. Bei Gongylus und Euprepes an der Symphysis pubica, bei Seps an dem ihr homologen fibrösen Gewebe, bei Ophiödes, Pygopus, Lialis und Pseudopus an dem Rande des Beckenrudiments (und zwar am Homologon des Os puboischium) , bei Anguis mehr an dem Rande des Os ileopectineum inserirend, bei Acontias sich über das Beckenrudiment hinwegziehend. %) Obliquus abdominis exlernus sublimis. Er endet bei Euprepes und Gongylus an der Spina anterior ossis ilei, Spina ossis ileopectinei und Symphysis pubica, bei Seps fehlt die Insertion an der Spina anterior o. ilei, bei Ophiödes, Pygopus, Pseudopus, Lialis, Anguis setzt er sich lateral gleich neben dem Rectus an das Beckenrudiment an. Bei Acontias steht er in keiner Verbindung mit dem Becken. I) Ueo-costalis. Er zieht sich mit seiner oberflächlichen Schicht über das Becken hinweg, mit seiner tiefern beginnt er am Vorderrand des Os ilei und bildet den Anfang für den äussern Ileo-costalis und den innern Quadratus lumborum (Euprepes und Gongylus). Die sich über das Becken hin wegziehende Schichte wiegt vor an Stärke bei Seps, Pygopus, Pseudopus und Anguis, während bei Lialis und Acontias die vom Becken beginnende Schicht am entwickeltsten ist. Deni- gemäss fehlt der Quadratus lumborum bei Pseudopus, Pygopus und Anguis. Ausser diesen allen gemeinsamen Muskeln findet sich noch bei Anguis der Ileo-costalis profundus, ein von dem Obliquus abdominis externus profundus abgelöster Mus- kel, der den Quadratus lumborum ersetzt. Ferner findet sich bei Acontias der Transversus abdominis. Auf diesem und dem davon ableitbaren Sphincter cloacae liegt das Beckenrudiment fest auf, so dass es an seinen Bewegungen Theil nehmen kann. Dieses interessante Verhalten bildet den Uebergang zu den Verhältnissen des Amphisbaenoidea. Fürbri n ge r, Saurier n Cap. II. Vergleichnng mit den Extremitäten der Amphisbaenoidea. A. Beschreibende Anatomie der Extremitäten der Amphisbaenoidea. § 5. Knochen (oder ihnen homologe Gebilde) des Brustschultergürtels und der vorderen Extremität. Die Knochen des Brustschultergürtels sind am besten ausgebildet bei Chirotes canaliculattis™, welcher der einzige Amphisbaenoid mit äusserlich sichtbaren Extremitäten ist, sie sind und zwar oft sehr bedeutend verkümmert bei den andern Amphisbaenoiden 14. a. Brustschultergürtel. \. Chirotes canaliculatus. Der Brustschultergürtel ist in der Hauptsache von knorpliger Beschaffenheit und liegt frei auf der Unterseite des Halses gleich hinter dem Kopfe. Er besteht aus Sterntim, Scapula und Pars coracoidea. Das Sternum ist ein grosses breites rautenförmiges Knorpelstück, das in der Mitte seines hinteren Theiles von einer runden Oeffnung durchbohrt ist. Es läuft nach vorn in eine schmale Platte, die über den Schultergürtel hinwegragt, und steht an seinem hinteren Ende mit einem läng- lichen Knorpelstücke in Verbindung, das median nach hinten verläuft und am untern Ende etwas breiter wird. Das Epislernum fehlt. An seiner Stelle ist die vordere Platte des Sternums wohl entwickelt. Der Schultergürtel 15 ist weit weniger entwickelt als das Brustbein. Die Scapula ist ein mässig langer und sehr schmaler Knochen, der sich an seinem lateralen Ende nur wenig in das kleine Suprascapulare verbreitert. 13 Literatur: Cuvier, Regne animal etc. III, p. 92. — Cuvier, Lecons I, p. 253. — Meckel a. a. 0. IIa, p. 451. — J. Müller , Zur Anatomie der Genera Chirotes, Lepidosternon etc. Trev. u. Tiedem. , Unters. IV, p. 259 f. — Rathke a. a. 0. p. 3. — Stannius, Zootomie der Amphibien p- 74. — Carus, Handbuch der Zoologie 1 868, I, p. 373. — Abbildungen gibt Müller a. a. 0. Tab. XIII, fig. 226, und Dumeril et Bibron a. a. 0. Tab. VII, fig. 1 . Nach diesen ist auch die Beschreibung gegeben. 14 Die Brustschulter-Rudirnente der andern Amphisbaenoiden sind von Meckel, Cuvier, Müller, Carus, Dume- ril et Bibron etc. übersehen worden. Erst 1841 wird das Schulterrudiment von Trogonophis Wiegmannii in den Ico- nes zootomicae Tab. XIII, fig, 20 und 22 abgebildet und 1 855 von Rathke bei Amphisbaena fuliginosa, alba und Lepi- dosternum microcephalum beschrieben. Meinen Untersuchungen liegt Amphisbaena fuliginosa 9 und Lepidosternon microcephalum 2 zu Grunde. 15 J. Müller sagt blos : »Das Brustbein reicht bis an die Insertion des Humerus«, des darüber hinaus liegen- den Schultergürtels thut er keine Erwähnung. — Rathke : »Das Schultergeriist besteht aus 2 Knochenstücken, welche die Schulterblätter und auch die Schlüsselbeine darstellen.« 75 Die Pars coracoidea ist in ihrem vorderen Theile, der in seiner ganzen Breite mit dem Stei- num verbunden ist, mehr entwickelt als in ihrem hinteren Ende. Dieses ist so wenig ausgebildet, dass die Gelenkpfanne an der Grenze von Sternum und Scapula zu liegen scheint. Die Clavicula fehlt. %. Amphisbaenoiden ohne vordere Extremitäten. Das Stenum 16 fehlt als Knorpelplatte. An seiner Stelle ist aber auf beiden Seiten der Linea alba im Rectus abdominis eine breite Inscriptio tendinea, die in ihrer Gestalt dem knorpligen Ster- num von Chirotes sehr ähnlich ist17. Die Scapula und das sehr verkümmerte CoracoidXH sind jederseits zu einem Knöchelchen verwachsen, das seitlich in Bindegewebe (welches dem knorpligen Suprascapulare von Chirotes ent- spricht) und median in die Sternalaponeurose übergeht. »Bei Trogonophis Wiegmanni sind diese Knöchelchen am meisten entwickelt und stossen unten beinahe zusammen, weniger bei Amphisbaena (1 bei einem 13" langen Exemplare) , am we- nigsten bei Lepidosternon19 nicht ganz 1" bei einem 18,5" langen Thiere). »Bei Amphisbaena fuliginosa haben sie die Gestalt einer Walze, bei Amphisbaena alba sind sie in der Mitte etwas dünner als an ihren stark abgerundeten Enden, bei Lepidosternon microce- phahm haben sie die Form von stark abgeplatteten Bohnen.« b. Vordere Extremität. 1. Chirotes canaliculatus. Die vordere Extremität ist bei Chirotes nur in verkümmertem Zustande vorhanden. Femur, Ulna und Radius sind beträchtlich verkürzt und verschmälert. Die Carpalknochen existiren, ebenso die 5 Metatarsalia. Von den Phalangen ist am 1. — 4. Finger nur die erste ent- wickelt, die des 5. Fingers fehlt ganz. Dieser erscheint daher äusserlich nur als kurzer (nagel- loser) Stummel, während die 4 ersten Finger deutlich unterscheidbar und mit Nägeln umkleidet sind. 2. Amphisbaena, Trogonophis, Lepidosternon etc. Jede Spur von Extremitäten fehlt. §6. Muskeln des Brustschultergürtels 20. Nach Wegnahme des mächtigen, bei Amphisbaena den ganzen Körper einhüllenden, bei Lepi- 16 Rathke und ihm folgend Stanmls leugnen vollkommen die Existenz des Sternums. 17 Diese Sternalaponeurose (die ich blos bei Amphisbaena fuliginosa gefunden) hat mit den Sternalrudimenten von Aeontias meleagris einige Aehnlichkeit, insofern sie aus 2 paarigen Theilen besteht. 18 Rathke : Schulterblatt und zum Theil Schlüsselbein. 19 Bei dem von mir untersuchten Exemplare von Lepidosternon fand ich keine Schulterrudimente. Die obige Beschreibung ist Rathke entnommen. 20 Zur Untersuchung dienten Amphisbaena fuliginosa und Lepidosternon microcephalum. Chirotes canalicu- latus wurde nicht untersucht, daher auch kein Aufschluss über die Muskeln der Extremitäten. 10* 76 dosternon ihn bis auf den medianen Theil des Rückens einscliliessenden Hautmuskels, kommt auf der Unterseite des Halses der Obliqims abdominis externus sublimis und Rectus abdominis, an der Seitenflache der ausserordentlich mächtige Ileo-costalis zum Vorschein. Besondere, meist von diesen abgelöste Muskeln des Schultergürtels sind: 1) M. cervicalis2i, ein ansehnlicher, vom Ileo-costalis abgelöster Muskel, der von oben und hinten nach unten und vorn geht. Er steht mit dem das Suprascapulare repräsentirenden Binde- gewebe in ganz loser Verbindimg. 2) Mm. sterno-cleido-mastaidei 2'2, schräg vom hintern Theil des Schädels nach der Sternalapo- neurose verlaufende Muskeln. Man kann einen Sterno-cleido-mastoideus sublimis, der nahezu longitu- dinal verläuft, und einen Sterno-cleido-mastoideus profundus unterscheiden, dessen Faserrichtung mehr eine schräge ist. 3) Obliquus abdominis externus sublimis -K Er verschmälert sich nach vorn, indem er sich zugleich von der Mittellinie des Bauches entfernt und endet oberhalb der Scapula. 4) Obliquus abdominis externus profundus2*. Er inserirt am hinteren Rande des Schulter- rudimentes. 5) Rectus abdominis'1*. Dieser in der ganzen Länge des Rumpfes als Intercostalis auftre- tende Muskel verbreitert sich nach vorn, wobei er über die Rippen hinweggeht und endet an der ganzen hintern Seite der Sternalaponeurose. 6) Sterno-hyoideus 26. Ein longitudinal verlaufender Muskel, der von dem Schulterrudimente und der Sternalaponeurose nacli vorn zu dem äusserst dünnen Zungenbein und von da noch weiter bis zum Submaxillare geht. 7) Levator scapidae. Dieser winzige Muskel geht vom Querfortsatze des 2. Halswirbels zum oberen Theile der vorderen Seite des Scapularrudimentes. § | Knochen des Beckengürtels und der hintern Extremität27. Wahrscheinlich alle Amphisbaenoiden haben Beckenrudimente'2\ Diese bestehen bei Amphis- baena fuliginosa jederseits in einem kleinen, gebogenen Knöchelchen an der Unterseile des Bauches, 21 Rathke : Serratus ariticus major und wahrscheinlich auch das 4. Muskelpaar. — Bei Lepidoslernon schwä- cher im hinlern Theile entwickelt. 22 Rathke: Sterno-cleido-mastoideus. — Er geht bei Lepidoslernon über den Rectus und endet median. Der Sublimis steht bei beiden mit dem Hautmuskel in Verbindung. 23 Bei Lepidoslernon endet er einfach an der Rippe. 21 Bei Lepidoslernon inserirt er an der Rippe. 25 Bei Lepidosternon liegt er tiefer, verbreitert sich bedeutend an der Unterseite des Halses und geht ohne Unterbrechung zum Zungenbein (Sterno-hyoideus) und zum Unterkiefer. 26 Rathke . Omo-hyoideus. Bei Lepidosternon ist er im Bectus enthalten. 27 Literatur: Mayer, hintere ENtr. d. Ophidier a. a. 0. p. 834 f. — Meckel a. a. 0. III, p. 24t. — Stannius a. a. 0. p. 78. — Heusinger a. a. 0. p. 505. 28 Diese Rudimente sind von Cuvieh und Müller etc. übersehen worden. Bei Amphisbaena fanden sie zuerst Mayen und Meckel, bei Lepidosternon waren sie bisher noch nicht bekannt Die von Mayer und Heusinger abgebil- deten Rudimente sind viel grösser als die von mir gefundenen. 77 das von dem After und zwar seitlich beginnt und säbelartig und sich verjüngend nach vorn und zur Mitte sich biegt, wobei es dem der Gegenseite sehr nahe kommt, ohne mit ihm zusammenzustoßen. Der hintere dickere Theil, der Knochenconsistenz hat, steht mit der Spitze der letzten Hippe durch ganz lockere Bindegewebsfasern in sehr loser Verbindung, der vordere schmälere Theil. der in eine Knorpelspitze ausläuft, liegt frei in Muskeln auf der Bauchseite. Bei Lepidosternon microeephalum sind die Beckenrudimente ungefähr 3 mal so gross (ca. \ cm.). Sie bestehen aus einem geraden, langen Knochen, der von der Seite und von hinten nach der Mitte und nach vorn verläuft und sich dem der Gegenseite beträchtlich nähert , aber ohne eine Symphyse zu bilden. An der vordem Spitze läuft er in eine nach hinten gerichtete Knorpelplatte aus, an der hintern Spitze ist er nicht verdickt. Dieses Rudiment liegt frei in Muskeln eingebettet und zwar — beträchtlich von dem Rudiment der Amphisbaena verschieden — oberflächlich über den Rippenenden, mit denen es in gar keiner Beziehung steht. Bei beiden ist dieser Knochen zu deuten als Rudiment des Os ileopectineum^, das hei Amphis- baena an seinem hinteren Ende ganz unbedeutende, mit dem Ileopectineum ganz innig verwachsene Spuren des Os ilei und Os puboischium trägt. Bei Lepidosternon fehlen diese Spuren des Puboischium. Die hintere Extremität fehlt bei Lepidosternon, ist aber bei Amphisbaena durch ein sehr kleines Knorpelkörnchen (Femur) 30 repräsentirt , das an dem hintern Ende des Beckenrudimentes angeheftet ist. Dieses Rudiment ist im Bindegewebe verborgen und ragt äusserlich nicht sichtbar hervor. § 8. Muskeln des Beckengürtels. 1) Obliquus abdominis externus sublimis. Er endet bei Amphisbaena in der Höhe des hintei n Theiles des Beckenrudimentes, inserirt aber in der Hauptmasse an der letzten Rippe und nur mit einigen (zweifelhaften) Fasern an dem obern Theile des hintern Endes. Bei Lepidosternon ist die Insertion ganz deutlich. 2) Transversus abdominis. Er beginnt am Vertebraltheile der Rippen und zieht sich an ihrer Innenseite anlagernd bis zur lateralen Aussenseite des Ileopectineum , an dessen ganzer Breite er inserirt. Bei Amphisbaena bleibt er hierbei in der Höhe der Rippenenden, bei Lepidosternon. wo er auch nur am vordem Theile des Rudimentes inserirt , geht er über das Niveau der Rippenenden hinaus. 3) Sphincter cloacae. Mit diesem zum Systeme des Transversus gehörigen Muskel ist das Beckenrudiment an seiner Innenseite verbunden. 2!l Stanmi s stellt die Rudimente der Amphisbaenen zusammen mit denen der kiunokranen Saurier den Ru- dimenten der Ophidier gegenüber und fasst sie als Ossa ilei auf, indem er allzuviel Gewicht, auf die lose Verbindung mit den Rippenspitzen legt. 30 Heusinger: Rudiment der Extremitäten. — -Mayer: Rudiment der Klaue. — Meckel: Dreieckiges Naselslied. 78 4) Ischio-coccygeus. Ein von dem Dornfortsatze des ersten Schwanzwirbels kommender Muskel , der in einer bei Aniphisbaena kräftigen, bei Lepidosternon undeutlichen Sehne am hintern Ende des Beckenrudimentes endet. Muskeln der Extremität fehlen. B, Yergleichung mit den Extremitäten der schlangenähnlichen Saurier. § 9. Knochen des Brustschultergürtels und der vordem Extremität. Der Brustschultergürtel der Amphibaenoiden unterscheidet sich wesentlich von dem der Saurier31 durch die hervorragende Entwicklung des Brusttheils, während der Schultertheil weit mehr zurücktritt. Auch betreffs der Lagerungsverhältnisse zu den andern Theilen des Körpers und namentlich den Eingeweiden zeigen sich Unterschiede. Bei den Amphisbaenen liegt der Schulter- gürtel an der Halsseite unweit des Kopfes, bei den Sauriern ist er weiter davon entfernt. Das Herz, das bei den meisten Sauriern unter dem Brustschultergürtel liegt, befindet sich bei den Amphisbae- nen weit hinter diesem. Acontias und Typhline nähern sich hierin etwas den Amphisbaenen. Das Sternum der Amphisbaenen ist, abgesehen von seiner geringeren Consistenz namentlich in die Fläche viel mächtiger ausgedehnt als bei den Sauriern. Der vordere Theil desselben fehlt den Sauriern und wird durch das ihm analoge (nicht homologe) Episternum vertreten. Die hintere, mit dem Sternum verbundene Knorpelplatte ist ein Homologon der medianen Sternocostalleisten der Saurier, die hier von den Bippen getrennt und zu einer einzigen Platte verschmolzen sind. Die Ver- hältnisse bei Lialis sind nicht unähnlich. Die Scapula, das Suprascapulare und die Pars coracoidea sind weit schwächer entwickelt, als bei den Sauriern , namentlich aber bietet die fast gänzliche Verkümmerung des hintern Theiles des Coracoides einen wesentlichen Unterschied. Dagegen verhält sich die Scapula ähnlich wie bei den Sauriern, indem sie auch hier am spätesten verkümmert und, so lange sie vorhanden ist, Kno- chenconsistenz hat. Episternum und Clavicula fehlen vollkommen. Insofern findet eine grössere Annäherung an die Chamaeleonida, als an die kionokranen Saurier, statt. Die vordere Extremität von Chiroles ist wesentlich nicht von der der Saurier unter- schieden. 31 Der Kürze wegen habe ich überall die schlangenähnlichen kionokranen Saurier ohne Weiteres als Saurier bezeichnet. Die Vergleichung ist vorzugsweise nach dem Bruslschultergürtel von Chirotes durchgeführt, da bei Amphis- baena die Verkümmerung schon allzuweit vorgeschritten und höchstens mit Typhline zu vergleichen ist. V.) § 10. Muskeln des Brustschultergürtels. 1) M. cervicalis32. Er ist ein Homologon des Cervici-submaxillaris und Dorso-clavicularis s. Cucullaris bei den Sauriern, ist aber bei Amphisbaena wegen Mangels der Clavicula und Verkümme- rung des Suprascapulare von keiner Wirkung auf den Schultergürtel. 2) Mm. sterno-cleido-mastoidei. Sie entsprechen dem Sterno-cleido-mastoideus der Saurier nur zum Theil, denn der Sterno-cleido-mastoideus sublimis bei Amphisbaena enthält auch Hautnmskelele- mente in seinem hintern Theile, die dem der Saurier vollkommen fehlen. 3) und 4) die Obliqiti abdominis externi sind in ihrem vordem Theile Homologa des Sterno- costo-scapularis. 5) Rectus abdominis. Dieser Muskel ist bei Amphisbaena längs seines ganzen Verlaufes Inter- costalis und inserirt daher nur auch an der Hinterseite der Sternalaponeurose , während er bei den Sauriern als Suprascostalis auch auf der äussern Fläche des Sternums endet. Diese eigentümlichen Differenzen lassen sich jedenfalls durch Untersuchung von Chirotes lösen, wo mit der Entwickelung des Pectoralis vielleicht auch eine Ueberlagerung des Rectus verbunden ist, falls er nicht hier durch den Obliquus externus verdrängt wird. 6) Sterno-hyoideus entspricht den beiden Sterno-hyoidei (Cleido-hyoidei) der Saurier. Wegen Mangels der Clavicula kann er nicht von dieser entspringen. 7) Levator scapidae. Bei Amphisbaena ein viel kleinerer Muskel, als bei den Sauriern. § 11. Knochen des Beckengürtels und der hintern Extremität. Das Beckenrudiment der Amphisbaenoiden ist betreffs seiner Anheftung von dem der Saurier ebenso sehr unterschieden, wie von dem der Ophidier. Lepidosternon nähert sich ersteren, Amphisbaena letzteren. Das Becken der Amphisbaenoiden ist in seinem untern und vordem Theile (Os ileopectineum), das der Saurier in seinem obern Theile (Os ilei) am wenigsten verkümmert. Bei den Sauriern ist also das Os ilei am vollkommensten erhalten, während das Os ileopecti- neum und Os puboischium mehr verkümmert, bei den Amphisbaenen ist das Os ileopectineum bis auf die Symphyse ziemlich vollständig, während Os puboischium und Os ilei fast ganz geschwunden sind. Die äusserst lockere Anheftung an den Rippenspitzen bei Amphisbaena ist eine später einge- tretene Folge der Verkümmerung. Dadurch nähert sich Amphisbaena den Typhlopiden und in Etwas 32 Mit Rathke's Deutung als Serratus kann ich nicht übereinstimmen. Der Serratus liegt unterhalb des Schul- terblattes, nicht aber über diesem wie der Cervicalis. Es ist im Ileo-costalis enthallen und nicht als besonderer Muskel entwickelt. 80 auch Typhline und Acontias. Die freie Lage in den Muskeln, die oberflächlich der Rippen liegen, bei Lepidostemon erinnert an Pygopus. Die hintere Extremität war bei den untersuchten schlangenähnlichen Sauriern, wenn vorhanden, stets in die Länge gestreckt ; bei den Aniphisbaenen trat sie dagegen nur als ein rund- liches Knorpelkörnchen auf, das mit dem rudimentären Humerus von Pseudopus Aehnlichkeit hatte. Ob dieser Unterschied bei allen Sauriern und Aniphisbaenen existirt, -müssen weitere Untersuchungen bestimmen. § 12. Muskeln des Beckengurteis. 1.) Obliquus abdominis externus sublimis. Er inserirt bei den kionokranen Sauriern (bis auf Acontias) mit einer breiten Endsehne am Beckenrudimente, während er bei den Aniphisbaenen kaum an dasselbe sich ansetzt. Bei Lepidostemon sind die Verhältnisse denen der Saurier ähnlich. Der Ileo-costalis ist bei den Aniphisbaenen weit vom Becken entfernt, ebenso der Rectus abdominis. 2) Transversus und 3) Sphincter cloacae. Sie stehen bei den kionokranen Sauriern, ausser bei Acontias, mit dem Becken in keiner Beziehung. Auch bei Acontias ist keine sehnige Verbindung zwischen Beckenrudiment und Transversus vorhanden, das Becken ist nur am Transversus durch lockeres Bindegewebe befestigt und kann dadurch an dessen Bewegungen Theil nehmen. Bei den Aniphisbaenen ist eine innige Verbindung des Muskels mit dem Beckenknochen nicht zu verkennen. Der Transversus der Aniphisbaenen ist homolog z. Th. dem Ileopectineo-trochantineus internus und analog dem Ileo-costalis, Obliquus externus und Rectus abdominis. 4) Ischio-coccygetis. Er ist bei den kionokranen Sauriern mehr entwickelt als beiden Aniphis- baenen. Der Ileo-coccygeus fehlt letzteren wegen Mangels des Os ilei. Auch der Grad der Verkümmerung der vordem Extremitäten verglichen mit der der hin- tern ist verschieden bei kionokranen Sauriern und Aniphisbaenen. Bei allen schlangenähnlichen Sauriern sind die Vorderextremitäten meist in stärkerem Grade verkümmert als die Hinterextremitäten. Bei Chirotes ist das Umgekehrte der Fall. Hier fehlt die hintere Extremität vollkommen, während die vordere nur wenig verkümmert ist. Erst bei Amphis- baena zeigen sich den kionokranen Sauriern ähnliche Verhältnisse, indem hier ein Rudiment der vordem Extremität fehlt, während das der hintern noch vorhanden ist. 8! Cap. III. Vergleichung mit den Extremitäten der Ophidier. A. Beschreibende Anatomie der Extremitäten der Ophidier. Den Schlangen fehlt ohne alle Ausnahme der Brustschultergürtel und die vordere Extremi- tät. Dem entsprechend sind auch keine besondern Muskeln wahrzunehmen. Die Rumpf- und Bauch- muskeln gehen bis zum Kopfe ohne Unterbrechung, abgesehen von der durch die Rippen und das knorplige Zungenbein. Auch das Becken und die hintere Extremität fehlen den meisten Ophidiern 33. Allein bei eini- gen Familien sind Rudimente derselben vorhanden. Dies ist der Fall unter den Stenostomi bei den Typhlopidae, Stenostomidae und Tortricidae (die Uropeltidae haben keine Rudimente), unter den Eurystomi bei den Pythonidae, Boaeidae und Erycidae. § 13. Knochen des Beckens und der hintern Extremität. Die Knochen des Beckens treten bei den verschiedenen Familien in verschiedener Entwicke- lung auf. 1. Typhlopidae34. Das Beckenrudiment der Typhlopidae ist am einfachsten gebaut. Es besteht jederseits aus einem dünnen und ziemlich langen Knochen (oder Knorpel), der nach Wegnahme der Haut und des Hautmuskel sichtbar wird. Er beginnt vor dem After neben und unterhalb des Rectums und geht nach vorn und etwas nach oben, wobei er neben dem Mastdarm verläuft und etwas von dem der Gegenseite sich entfernt. Nach Lage und Gestalt ist er als Rudiment eines sehr langen Os ileo- pedineum35 aufzufassen, das wegen Wegfalls der Symphyse sich weit von dem der Gegenseite ent- fernt hat. Das Os ilei fehlt gänzlich. Ob die hintern Theile des Rudiments Spuren des Os puboi- schium36 enthalten, kann wegen Mangels aller Grenzen uud Nähte nicht sicher entschieden werden, 33 Die Angabe Mayer's, der bei Coluber pullatus an Stelle des Beckens einen gebogenen Knorpelfaden gefun- den haben will, ist von keinem andern Anatomen bestätigt worden. 34 Literatur: Meckel a. a. 0. II, p. 475. — Mayer, Fernere Untersuchungen über die hintere Extremität der Ophidier. — Trev. u. Tiedem. : Unters. III, 249. — Müller, Zur Anatomie der Gattung Typhlops. Tr. und Tied. : Unters. IV, p. 245, mit Abbildung. — Dumeril et Bibron etc. VI, p. 249. — Peters, Ueber Typhlopina. Mo- natsber. d. Berl. Akademie 1 865, p. 265, mit Abbildung. — Meckel's, Mayer's, der Meckel's Angaben zuerst (Ueber d. hintere Extr. der Ophidier) bezweifelte, dann (Fernere Untersuchungen etc.) bestätigte, und Müller's Untersuchungen zufolge convergiren die beiden Ossa ileopectinea nach vorn und bilden eine Symphyse. Diese Angaben sind durch Peters' genaue Arbeiten über Typhlops lumbricalis und Onychocephalus dinga nicht bestätigt werden. Meine Beobach- tungen an Typhlops ruficauda stimmen im Wesentlichen mit denen Peters' überein. 35 Meckel und Dlmeril enthalten sich aller Deutung. Nach Mayer's (schon von Müller widerlegter) Deutung entspricht der vordere Knochen der Tibia, der hintere dem Tarsus. Müller deutet den ganzen Knochen als Schambein. 36 Meckel und Mayer unterscheiden am Becken der Typhlopidae 2 besondere Knochen, die Müller als blosse Fortsätze beschreibt. 82 ist aber unwahrscheinlich. Bei Typhlpps lumbricalis und Qnychocephalus dinga Pet. ist das etwas nach aussen gekrümmte Beckenrudiment von Knochen und geht vorn und hinten in Knorpelspitzen aus ; bei diesem liegen die beiden Knochen am hintern Ende am nächsten zusammen, bei jenem gleich hinter der Mitte. Bei dem von mir untersuchten Exemplare von Typhlops ruficauda besteht des Ileopectineum aus Knorpel und ist an seinem vordem dünnern Theile mit einer nach abwärts gerichteten Spina (die kaum mit der Spina ossis ileopectinea der Saurier verglichen werden kann) versehen. Die hintere Extremität fehlt vollkommen 37. 2. Steno stomidae38. Das Becken der Stenostomidae ist unter allen Ophidiern am vollkommensten. Es besteht jederseits aus 3 Knochen von nahezu gleicher Grösse, dem Os ilei, ileopectineum und puboischium, das durch Verkümmerung des Homologons des Os ischii zum Os pubis geworden ist. Das Os ilei geht von der Pfanne aus nach hinten und etwas mehr nach oben, das Ileo- pectineum nach vorn, das Os pubis nach der Mitte und etwas nach hinten. Eine Symphysis ileopectinea fehlt, indem die beiden Ossa ileopectinea weit von einander entfernt sind. Die Ossa pubis dagegen verwachsen zur Symphysis pubica, die vor dem After gleich unter der Haut liegt. In die Pfanne mündet das Rudiment eines sehr starken Femur, der einen sehr kräftigen Trochanter minor hat und in eine mehr oder weniger lange Spitze ausläuft. Aeusserlich ist der Femur nicht sichtbar. Vom Unterschenkel und Fuss ist keine Spur vorhanden. 3. Boaeidae und Pythonidae39. Bei Boa constrictor liegt innerhalb der letzten Rippen zwischen den Seitenflächen des Mast- darms und Transversus abdominis ein langer Knochen, der in seinem vordem Theile horizontal 37 Mayer «glaubt an der Stelle, wo die beiden knöchernen Theile die Haut berühren, 2 kleine Hautpa- pillen (!) als Rudimente der Sporen bemerkt zu haben«. Diese Papillen sind nicht wieder aufgefunden worden. J. Mül- ler behauptet, dass Mayer diese Vermuthung bloss zu Gunsten seiner Behauptung ausgesprochen habe. 38 Literatur: Peters, Nachtrag zur Abhandlung über Typhlopina. Monatsberichte d. Berl. Akad. 1 863, p. 265, mit Abbild. — Carus und Gerstacker, Handbuch der Zoologie I. 1 868. — Peters hat zuerst das Becken und die hintere Extremität von Stenostoma macrolepis aufgefunden und beschrieben. — Meine Untersuchungen an dem- selben Thiere ergaben dieselben Resultate. Carus beschreibt, wahrscheinlich in Folge falscher Auffassung der Abhand- lung von Peters, das Beckenrudiment, »das noch ein Schambein hat, das den Typhlopidae fehlt«. Seiner Benennung des Beckens der Saurier zufolge kann hier nur von einem besondern Sitzbeine die Rede sein. 39 Literatur (auch für die Erycidae und Tortricidae gültig): Oken, Lehrbuch der Naturgeschichte 2.Abth. S. 273. — Rüssel, Account of Indian Serpents. London 1796. — de Blainville, Principes d'anatomie comparee I, p. 141. — Schneider, Specimen physiologiae amphibiorum II, p. 220. — Schneider, Beiträge zur Classification und kritischen Uebersicht der Arten von der Gattung Boa. Königl. Akademie zu München 1818. — C. Mayer, Ueber die hintere Extremität der Ophidier. Nov. Act. Leop. Carol. Nat. Cuv. p. 819 f. — C Mayer, Fernere Untersuchun- gen etc. — Meckel a. a. 0. III, p. 243 f. — Heisinger a. a. 0. p. 501 f. — E. d'Alton, Beschreibung des Muskel- systems eines Python bivittatus. Müller's Archiv 1 834, p. 537 f. — Dumeril et Bibron a. a. 0. p. 364 und p. 572. — Stannius a. a. 0. II, p. 7 8 f. — Berlin, Vorläufig Notiz über rudimentäre Becken- und Extremitätenknochen bei den Ophidiern. Archiv f. Holländische Beiträge 1857. I, p. 258 f. — Carus a. a. 0. p. 37 4 und 416. 83 verläuft, aber hinter der letzten Rippe sich abwärts zu biegen beginnt. Er ist in der vordem Hälfte breit, fast säbelartig, und endet vorn mit einem Knorpelköpfchen. Gegen die Mitte ist er mehr rundlich und nimmt nach dem Hinterende an Stärke zu. Dieses steht mit 2 ungefähr Gmal kleineren Knorpeln (resp. Knochen) in Verbindung. Der obere grössere, verknöcherte liegt nach auswärts, der untere kleinere, knorplige nach einwärts. Mit diesen 3 Knochen articulirt durch Kapselband ein dicker Knochen, der dreimal kürzer als der lange Hauptknochen ist, aber zweimal länger als die beiden Nebenknorpel. Dieser hat in der Mitte seiner Innenseite einen stark entwickelten Höcker und ein kugelförmig erweitertes Hin- terende. Dieser Knochen liegt direct unter der Haut und steht mit einem kleinen, über das Niveau des Körpers hervorragenden Knochen in Verbindung, der von dem bei Boa als Sporen sichtbaren Nagel umhüllt ist. Diese Knochen sind zum Theil als Beckenknochen, zum Theil als Extremitätenru- dimente aufzufassen411. Der vordere lange Knochen ist das Os ileopectineum *\ das hier ausserordentlich gross an- gelegt und von dem der Gegenseite entfernt ist. Von den damit verbundenen kleinen Knochen ist der obere grössere das Os ilei, der untere kleinere das Os pubis 42. Das Os ilei ist bis auf ein kleines Rudiment reducirt und steht in gar keinem Zusammenhange mit der Wirbelsäule ; das Os pubis ist in noch grösserem Maasse verkümmert und von dem der Gegenseite durch einen breiten Zwischen- raum getrennt. 40 Kaum gibt es einen andern Knochen bei den Wirbelthieren, der so viele und fast sämmtlich missglückte Deutungen erfahren hat, als das Rudiment bei Boa. Mayer deutet den langen Knochen (Os ileopectineum) als Os cruris s. Tibia, von den damit verbundenen kleinen Knochen den oberen (Os ilei) als Os tarsi externum s. majus, den untern (Os pubis) als Os tarsi internum s. minus, den mit dem Becken articulirenden Knochen (Femur) als Os meta- tarsi, das nageltragende Rudiment (Tibia) als Zehenglied. — Meckel hält einerseits Mayeb's Deutung für »höchst wahr- scheinlich«, anderseits sagt er: »Wenngleich das letzte Glied den Nagel trägt und die vorhergehenden neben einander liegen, so folgt daraus nicht nothwendig, dass der erste Knochen seiner Verbindung wegen Schienbein sei, indem bei Missbildungen häutig eine mittlere Abtheilung der Gliedmaassen fehlt, während die innere und äussere vorhanden sind.« Diese gezwungene und unnatürliche Erklärung führt Carus weiter aus, indem er das Os ileopectineum, ilei und pubis als »Ueberbleibsel des Beckens«, dagegen Femur und Tibia als »nageltragende Fingerrudimenten deutet ; p. 374 erklärt er die Rudimente des Beckens als »den Sitzbeinen entsprechende Knochen«. — Heusinger erkennt richtig die Bedeutung als Beckenknochen, vertauscht aber die einzelnen Theile, indem er das Os ileopect. als »Darmbein«, das Os ilei als »Sitzbein ("?)«, das Os pubis als »Schambein ('?)« deutet. Den Femur nennt er »Fuss« oder »erstes Glied«. — d'Alton bezeichnet das Os ileopectineum als »vordem grössten Knochen (Darmbein H.)«, das Os ilei als »untern klei- nern Knorpel (Schoossbein)«, das Os pubis als »obern grössern Knorpel (Sitzbein ?)«. — Stanmus : »Das Becken der Ophidier ist immer nur abortiv ; von den beiden Abschnitten des Beckens fehlt der obere ; nur untere Knochen sind vorhanden in paarigen horizontalen dicht neben einander und vor dem After gelegenen Stücken (Ossa ischii)«. — Berlin wirft die Frage auf, ob die Rudimente »mit den Geschlechtsfunctionen in Zusammenhang gebracht werden können«. 41 Das Beckenrudiment der Ophidier ist eine glänzende Bestätigung der GoRSKv'schen Deutung des Os pubis Aut. als Os ileopectineum. Eine Vergleichung des vordem langen Beckenknochens der Ophidier mit dem Os pubis ■wäre nur bei der grössten Verkennung der Homologieen der Knochentheile möglich. Bei sehr alten Männchen (siehe Abbild, b. Mayer) hat das Os ileopectineum in seiner Gestalt die grösste Aehnlichkeit mit dem entsprechenden Knochen der Saurier. Eine Deutung als Os ilei (Heusinger) ist wegen der Lage des Rudiments innerhalb der Rippen unmöglich, eine Deutung als Os ischii (Stannius und Carus) würde eine Drehung des Beckens mindestens um 120 Grad nöthig machen. 42 Ich brauche bei den Ophidiern blos den Namen Os pubis (ischii Aut.), da die Benennung als Os pubois- chium wegen Mangels des Tuber ischii keinen Sinn mehr hat. 11* 84 Der mit dem Becken articulirende Knochen ist der Femur ^ der Höcker seiner Innenseite der wegen bedeutender Muskelansätze sehr vergrösserte Trochanter minor. Der das Nagelrudiment tragende Knochen ist das Rudiment der Tibia. Boa murina unterscheidet sich von Boa constrictor dadurch, dass das Os ileopectineum von hinten nach vorn sich verjüngt und in eine lange Knorpelspitze auslauft. Die Grösse des Beckenrudimentes und der hintern Extremität ist bei Boa sowohl, als bei den folgenden Gattungen äusserst wechselnd nach Alter und Geschlecht des Thieres44. Es können sogar Knochentheile (und zwar das Os ilei und pubis) fehlen. Diese Verkümmerung kann sich bis auf einen Wegfall sämmtlicher Rudimente erstrecken. Dieser Fall tritt (nach Berlin) bei den Weibchen der Ophidier ein. Python bivittatus unterscheidet sich bezüglich seines Rudimentes wenig von Boa. Das con- stanteste Unterscheidungsmerkmal liegt in der geringem Grösse und Dichtigkeit des Femur. Sonst zeigen die von Mayer, Meckel und d'Alton untersuchten Thiere grosse Differenzen. Das Os ileopectineum ist beträchtlich lang und trägt an seinem vorderen Ende einen 3mal so kurzen Knorpel, oder es ist sehr schwach und dünn, hinten knöchern, vorn knorplig. Das Os ilei und pubis sind vorhanden45 (nach d'Alton) oder fehlen (nach Mayer und Meckel). Der Femur ist nicht so stark entwickelt wie bei Boa, bald knorplig (Meckel) bald zum Theil verknöchert (Mayer und d'Alton). Die Tibia ist überall vorhanden. 4. Erycidae. Bei Eryx turcica ist das Rudiment weit mehr reducirt als bei den Boaeidae und Pythonidae. Das Os ileopectineum 46 ist ein kurzer dünner Knochen unter dem Ende der 3 letzten Rippen und erstreckt sich 3 mm lang in ziemlich horizontaler Richtung nach hinten. Die andern Theile sind blos knorplig. Das Os ilei41 ist noch einmal so kurz, aber ebenso stark wie das Os ileopectineum. 43 Der Deutung Meckel' s und Caris' kann ich nicht folgen. Allerdings fallen auch an den Extremitäten Kno- chen aus, z. B. die des Carpus und Tarsus. Die Annahme von Meckel und Caris aber bedingt ein Ausfallen des Fe- mur, der Tibia und Fibula, des Tarsus, des Metatarsus und eine Ersetzung dieser langen Reihe durch ein einfaches Kapselband. Dies ist unwahrscheinlich. Ueberdies hatte schon bei den schlangen'ähnlichen Sauriern die Tibia die Fähigkeit, Nägel zu tragen, die .allerdings nicht so entwickelt waren, wie die Krallen von Boa. 44 Mayer hat zuerst die Frage aufgeworfen, ob bei den Männchen von Python die hintere Extremität stärker entwickelt sein könne, als bei den Weibchen. Berlin geht näher auf diese Frage ein. Nach seinen Untersuchungen ist die hintere Extremität nur bei den Männchen äusserlich sichtbar, während sie bei den Weibchen von aussen gar nicht wahrnehmbar und auch innerlich äusserst schwach entwickelt ist oder ganz fehlt. Peters bezweifelt die Annahme eines gänzlichen Mangels des Beckens und der hintern Extremität und bestätigt blos Mayer's Angaben. Retzius (Ana- tomisk undersÖkning öfver nägra delar af Python bivittatus, jemte comparative anmärkningar. Kongl. Vetensc. Ac. Handl. Stockholm 1 830, p. 87 f.), der ein Weibchen untersuchte, erwähnt ihrer gar nicht. 45 Im ersten Falle ist dann das Os ilei klein und nach innen, das Os ischii gross und nach aussen gerichtet. Dieses eigenthümliche Verhalten, wodurch sich Python von Boa entfernt und Eryx nähert, braucht noch nähere Bestä- tigung. Die (allerdings ausgezeichnete) Beschreibung von d'Alton ist die einzige Quelle. 4fi Bei dem von Meckel unten-uchten Thiere beträchtlich grösser. 47 Bei Meckel wird sowohl Os ilei als Os pubis mit erwähnt. 85 Das Os puboischium ist der dünnste Knochen des Beckens. Es wendet sich nach unten und innen, dicht auf den Mastdarm, und kommt mit seinem unteren Ende in der Mittellinie dem untern Ende der Gegenseite nahe zu liegen. Der Femur ist ein sehr dicker, 2 Vi1"111 langer, zugespitzter Korpel, ohne deutlichen Trochan- ter minor, der direct die Kralle tragt. Die Tibia fehlt demnach. 5. Tortricidae. Die bei den Pythonidae, Boaeidae und Erycidae äusserlich sichtbare Kralle ist hier in einer kleinen durch Haut falten gebildeten Höhle versteckt, Das Os ileopectineum ist dem von Boa ahnlich. Das Os Hei und pubis sind ziemlich gleichmässig entwickelt, am bedeutendsten bei Cylin- drophis rufus, unbedeutender bei Ilysia scytale. Der Femur ist sehr entwickelt, am meisten bei Ilysia scytale, schwächer mit kleinem Tro- chanter bei Cylindrophis rufus. Die Tibia ist klein, trägt aber eine grosse Kralle. Vergleichung der Extremitäten unter einander. Die Vergleichung bezieht sich nur auf die vollkommenste Entwicklung der Knochen; die unvollkommenen Formen bei jungen und weiblichen Exemplaren sind ausgeschlossen. Das Beckenrudiment und die hintere Extremität sind am wenigsten verkümmert bei den Boaeidae, Pythonidae, Tortricidae, Erycidae und Stenostomidae. Bei diesen 5 Familien zeigt es zugleich einen sehr ähnlichen Bau48. Weit beträchtlicher sind die Verkümmerungen bei den Typhlopidae, wo die Extre- mität ganz und vom Becken der grösste Theil weggefallen ist, a. Hintere Extremität. Die Tibia existirt rudimentär bei den Tortricidae, Pythonidae und Boaeidae, sie fehlt bei den Erycidae, Stenostomidae und Typhlopidae. Der Femur ist wohlentwickelt mit sehr kräftigem Trochanter minor bei den Stenostomidae, Tortricidae, Pythonidae und Boaeidae, sehr dick und ohne Trochanter bei den Erycidae, er fehlt bei den Typhlopidae. b. Becken. Das Os ilei ist eiu sehr veränderlicher Knochen. Er fehlt bei den Typhlopidae, er ist kleiner 4S Peters hat zuerst die Aehnliehkeit des Beckens der Stenostomidae mit dem der Riesenschlangen nachge- wiesen. Siehe Jahresberichte d. Berliner Akademie 1863, p. 265: s — der zusammengesetzte Bau des Beckens der Stenostomen, welches eanz mit dem der Riesenschlange übeinstimmt« etc. 8G als das Os pubis bei den Erycidae und Pythonidae, gleich gross bei den Tortricidae und Stenosto- niidae, grösser bei den Boaeidae. Das Os pubis fehlt (oder ist äusserst schwach entwickelt ?) bei den Typhlopidae ; bei den übrigen Familien ist es deutlich erkennbar und verhält sich umgekehrt wie das Os ilei. Es ist klei- ner als dieses bei den Boaeidae, gleich gross bei den Tortricidae und Stenostomidae, länger bei den Erycidae und Pythonidae. Bei den Erycidae nähert es sich dem der Gegenseite fast bis zur Berüh- rung, bei den Stenostomidae bildet es mit diesem eine wirkliche Symphysis pubica. Das Os ileopectineum ist bei allen der grösste Knochen des Beckens. Es ist verhältniss- mässig am kleinsten bei den Erycidae und Stenostomidae, grösser in aufsteigender Beihe bei den Tortricidae, Pythonidae und Boaeidae. Bei den Typhlopidae ist es der einzige Knochen des Beckens. Von dem der Gegenseite ist es stets getrennt, bei den Typhlopidae sogar vorn noch weiter davon entfernt als hinten. Frühere Beobachtungen einer Symphysis ileopectinea sind nicht bestätigt worden. § U. Muskeln des Beckens und der hintern Extremität. Von den Ophidiern sind bis jetzt erst die Gattungen Boa und Python genauer von Meckel, Heusiisger und d'Alton, Typhlops und Stenostoma von mir untersucht worden. Die dürftigen An- gaben Mayek's betreffs der Muskulatur von Eryx und Tortrix sind mit Vorsicht aufzunehmen. Die Muskulatur der mit einem sehr unvollkommenen Becken versehenen Typhlopidae unter- scheidet sich wesentlich von der der übrigen Gattungen, die sich zusammen behandeln lassen. A, Ophidier ohne hintere Extremität. (Typhlopidae.) Die Muskulatur des Beckenrudimentes ist äusserst einfach. Der Transversus abdominis setzt sich an der ganzen äussern Seite des Os ileopectineum an und erstreckt sich innerhalb der Bippen nach oben zur Wirbelsäule. Der Subcutanem steht in losem Zusammenhange mit dem hintern Theile des Beckens. B. Ophidier mit hinterer Extremität. (Stenostomidae, Tortricidae, Boaeidae, Pythonidae, Erycidae.) Die Muskulatur ist sehr veränderlich, selbst, wie es scheint, innerhalb derselben Species. Ausserdem weichen die Angaben der einzelnen Autoren so beträchtlich von einander ab, dass eine feste Unterscheidung der einzelnen Familien unmöglich ist. Sehr eingehende Untersuchungen an möglichst vielen Exemplaren derselben Art sind dringend wünschenswerth. — Die vollkommenste Entwicklung der Muskeln zeigt das von d'Alton untersuchte Exemplar von Python bivittatus, auf 87 dessen Musculatur sich die aller übrigen zurückführen lässt. Bei Eryx, Tortrix und Stenostoma ist die Trennung der Muskeln nur in beschränktem Maasse möglich. a. Muskeln des Beckens. 1) Subcutanen^ cum Recto et Obliquo extetnoi9. Er geht in eine lange Sehne aus, die mit den Schwanzmuskeln in Verbindung steht, dabei aber eine dünne Sehne seitlich an das Os pubis abschickt. 2) Cloaco-ileopectineusm. Er entspringt median von der innern Fläche des Cloakenmuskels in der Gegend der untern Dornfortsätze der letzten Rückenwirbel, ohne von diesen selbst zu kom- men und zieht sich im Innern des Leibes schräg nach vorn und unten bis zur Insertion längs der ganzen Fläche des Os ileopectineum an der dieses umgebenden Sehnenscheide. b. Muskeln der Extremität. 3) Coccygo-femoralis^. Er entspringt hinten und aussen vom Cloaco-ileopectineus, neben ihm und dem Kloakenmuskel, von dem untern Dornfortsatze des ersten und zweiten Caudalwirbels und zieht sich schräg nach vorn und unten an das obere Ende des Femur. i) Ileopectineo-iröchantineus longus62. Ein sehr starker Muskel auf der Unterseite des Os ileopectineum, der sich in % Partien trennen lässt. Die vordere entspringt von den beiden vor- dem Dritteln, die hintere von den beiden hintern Dritteln des Os ileopectineum. Beide Theile, die sich zum Theil decken, vereinigen sich zu gemeinsamer Insertion am Trochanter minor (oder an der ihm homologen Rauhigkeit) und zum Theil darüber hinweggehend am obern Rande des Femur und dem Nagelgtiede. 5) Meopectineo-trochantineus brevis^. Ein kurzer dicker Muskel, der zum Theil vom vorigen bedeckt ist. Er entspringt am hintern Ende des Os ileopectineum, da wo es mit dem Os pubis ver- schmolzen ist, und inserirt am Trochanter minor. 49 d' Alton: Aeussere Bauchhautmuskel (T. u. 23), Muskel zwischen den Rippenknorpeln (Z), die vereint in die Sehne i, auslaufen. — Mayer: Adductor pedis. — Heisinger: Innerer schiefer Bauchhautmuskel. H. führt ausser- dem an, »dass in der ganzen Lange des vordem Knochens, so lange er an den Rippen liegt, die Fasern des queren Bauchmuskels (also wie bei den Typhlopidae) befestigt sind«, was aber d' Alton läugnet. 50 d'Alton: 56. Rückwärtszieher und Heber der hintern Extremität (£). — Meckel: No. I. — Heusinger: 2) Heber und Rückwärtszieher des vordem Knochens (VIII, 16). — Mayer führt an seiner Stelle einen Abductor pedis an, der vom Processus spinosus des letzten und vorletzten Rückenwirbels direct entspringen und zum Os tarsi majus (Os ilei) gehen soll. 51 d'Alton: 57) Einwärtszieher der hintern Extremität (>;) . — Meckel: 7) Langer Rückwärtszieher. — Heu- singer : 7) Einwärtszieher (VIII, 2 1). — Mayer erwähnt ihn nicht. 52 d'Alton: 58) Längerer Beugemuskel des 2. Knochens und Nagelgliedes (#) und 59) kürzerer Beugemus- kels des 2. Knochens und Nagelgliedes (je). Ich habe beide vereinigt, da sie gemeinsame Endsehnen haben und auch die Art ihres Ursprungs dazu führt, sie als 2 Partieen (Lamellen) eines Muskels zu betrachten. — Meckel: No. 5. — Heusinger scheint ihn nicht zu erwähnen. — Mayer: M. flexor pedis (6). 53 d'Alton: Einwärtszieher des 2. Knochens (A) . — Meckel erwähnt ihn nicht. No. i hat mit ihm den Ur- sprung gemein, unterscheidet sich aber durch die Insertion. — Heusinger's No. 5. (VIII, 19) liegt oberflächlicher. — Mayer's Extensor pedis brevis reicht nicht bis zum Trochanter minor. 88 6) Beopectineo4leo-femoralis5i. Er entspringt von der äussern Seite des hintern Endes des Os ileopectineum und von dem Rudiment des Os ilei, schlägt sich um und unter diesem über den Femur und endet an dessen oberem Ende und an der Grenze mit der Tibia. 7) Ileopectineo-tibialis55. Ein langer Muskel, der in der Mitte des Os ileopectineum von dessen oberem convexen Theile entspringt und an der Tibia muskulös endet. B. Vergleichung mit den Extremitäten der schlangenähnlichen Saurier. § 15. Knochen des Beckens und der hintern Extremität. Die Verkümmerung der Knochen bei den Ophidiern ist wesentlich von der bei den schlan- genähnlichen Sauriern verschieden. Ein Hauptunterschied beruht auf der Beziehung des Beckens zu den angrenzenden Knochen. Bei den kionokranen Sauriern ist das Becken mit der Wirbelsäule verbun- den56, bei den Ophidiern niemals. Diese Trennung bei letzteren ist bedingt durch diebedeu- tende Verkümmerung des oberen Theiles des Os ilei, während dieser Knochen bei den Sauriern am wenigsten reducirt wird. Damit steht im Zusammenhange die Lage des Beckens zu den Rippen. Bei den kionokranen Sauriern liegt das Becken ausserhalb der Rippen oder wenigstens in gleichem Niveau mit ihnen, bei den Ophidiern liegt es zum grossen Theile inner- halb derselben. Diese Lage in der Bauchhöhle erscheint als ein morphologisches Paradoxon, als eine ganz wunderbare Abweichung von der gewöhnlichen Lage des Beckens bei den Wirbelthieren. Sie lässt sich aber ganz leicht durch die eigenthümliche Verkümmerung der Beckenknochen erklä- ren. Bei dem vollkommen ausgebildeten Becken der kionokranen Saurier mit wohlentwickelten Extremitäten liegt das Os ileopectineum innerhalb des Rectus abdominis, von diesem bedeckt. Zu- gleich liegt es weniger tief nach unten als das Brustbein. Da aber die Rippen gegen die Lenden- gegend zu immer kürzer werden und der Rectus abdominis stets ausserhalb der Rippen liegt, so ist diese abweichende Lage wenig bemerkbar. Bei den Ophidiern aber sind die Rippen bis zur Anal- gegend hin wohlentwickelt, der Rectus abdominis ist allenthalben Muskel zwischen den Knorpel- anhängen derselben. Er liegt also nicht ausserhalb der Rippen, sondern zwischen ihnen. Er ist 54 d'Alton: 61. Auswärtszieher des 2. Knochens (ju). — Meckel: No. 3. Kleiner Heber oder Strecker der Zelie. — Heusinger: No. 2. Strecker oder Auswärtszieher des ersten Gliedes (VIII, 17). — Mayer vereinigt ihn mit dem folgenden Muskel zum Extensor pedis longus (a). 55 d'Alton: 62. Strecker des 2. Knochens und des Nagelgliedes [»).. — Meckel: No. 2. Grosser Heber, Strecker und Auswärtszieher des Nagelgliedes. — Heusinger: No. 3. Strecker oder Auswärtszieher des ersten Gliedes. Heusinger lässt ihn nicht am Nagelgliede inseriren. 56 Von dieser Art der Anheftung macht blos Pygopus eine Ausnahme. Bei Acontias und Typhline ist auch eine beginnende Ablösung vom Querforlsatz des Heiligbeins wahrnehmbar, die bei Amphisbaena weiter fortgeschritten ist, bis sie ihren Höhepunkt bei den Ophidiern erreicht, die durch Typhlops betreffs des Beckens sich den Amphis- baenen nähern. 89 Intercostalis. Dieses Verhalten bedingt nothwendig die Lage des Os ileopectineum innerhalb der Kippen. Da nun zugleich durch Verkümmerung des Os ilei die Verbindung mit den ausserhalb der Rippen gelegenen Knochen gelöst wird, und da ferner die innern Bauchmuskeln :>1 nicht zum Becken reichen, so wird das Os ileopectineum auf dem Rectum zu liegen kommen. Zugleich ist durch Verkümmerung der medianen Enden der Ossa ileopectinea die Symphyse weggefallen und mit ihr das Hinderniss, das eine andere Lage als die unterhalb des Darms unmöglich machte, beseitigt. Den getrennten und leicht beweglichen Ossa ileopectinea ist die Möglichkeit gestattet, einem von unten wirkenden Drucke (sei es in Folge der Anordnung der Muskeln, sei es in Folge der fortwäh- renden Berührung des Bauches mit dem Fussboden} nachzugeben und in der Bauchhöhle neben dem Darme zu lagern. Bei den schlangenähnlichen Sauriern ist das tiefliegende Os ileopectineum verkümmert, das ausserhalb liegende Os ilei ist am besten erhalten, der Rectus abdominis ist in seinem hintern Theile nicht Intercostalis, sondern Supracostalis, das Beckenrudiment muss ausserhalb liegen. Auch die einzelnen Knochen zeigen z. Th. beträchtliche Unterschiede in ihrer Entwickelung und Verkümmerung. Die Ossa digitorum, metatarsi und tarsi fehlen den Ophidiern. Die Tibiu ist, wenn vorhanden, nageltragend. Sie unterscheidet sich also principiel! nicht von der Tibiu von Liulis und Pseudopus. Allein der Nagel ist bei den Ophidiern ein bedeutend entwickelter Sporn, der sogar als Waffe dienen kann0'', während er bei den Sauriern ein kleines Hornschälchen darstellt. Der Femur ist bei den Ophidiern nach dem Ileopectineum der bedeutendste Knochen, bei den Eryciden sogar entwickelter, als dieses. Er ist kurz, gedrungen, mindestens ebenso dick, wenn nicht dicker als das Beckenrudiment. Der Trochanter minor ist durch seine ausserordentliche Grösse zur Insertion von sehr starken, vom Os ileopectineum kommenden Muskeln geeignet. Bei den Sau- riern ist der Femur ein länglicher, dünner Knochen, der selbst in seiner stärksten Entwickelung (bei Pygopus) viel schwächer ist als bei den Ophidiern. Der Trochanter minor ist zwar wohlent- wickelt, ist aber bedeutend kleiner und die an ihm inserirenden Muskeln viel unbedeutender als bei den Schlangen. Er ist bei den Sauriern in verkümmertem Zustande ein unbrauchbares Rudi- ment, während er bei den Ophidiern zur Ortsveränderung noch dienlich sein kann. Das Os ileopectineum ist, wie schon oben erwähnt, bei den Ophidiern der am wenigsten verkümmernde, stets mindestens zum Theil aus Knochengewebe bestehende 59 Ast des Beckens und stösst mit der breitesten Fläche mit den beiden andern Beckenknochen zusammen. Bei den schlan- genähnlichen Sauriern ist es zugleich mit dem Os puboischium der am frühsten verkümmernde Beckenknochen. 57 Nach Heusinger soll der quere Bauchmuskel mit dem Beckenrudimente in Verbindung stehen, eine An- gabe, die sich weder bei Meckel und Maveb, noch bei d' Alton wieder findet. 58 Rüssel, Account of Indian Serpents. 59 Abgesehen von Typhlops ruficauda. F ü r brin ger , Saurier. 12 90 Das Os ileopectineum bildet also bei den Ophidiern das äusserst« Extrem der Entwickelung, während es bei Sauriern, noch mehr bei Krocodilen reducirt ist. Die Reihenfolge der Entwickelung des Os ileopectineum ist also : Ophidier — Saurier — Krocodile — Beutelthiere und Chiropte- renfi0 — Mensch. Das Os pubis der Ophidier unterscheidet sich von dem Os puboischium vieler schlangen- ähnlichen Saurier durch den Mangel des Tuber ischii, das der Stenostomidae durch das Vorhan- densein einer Symphysis pubica bei gleichzeitigem Fehlen der Symphysis ileopectinea, während bei den schlangenähnlichen Sauriern die Symphysis pubica früher wegfällt als die Symphysis ileopectinea. Das Os ilei ist bei den Ophidiern der kleinste und rudimentärste Theil des Beckens, bei einigen fehlt es ganz. Bei den schlangenähnlichen Sauriern ist es am wenigsten verkümmert und steht mit der Wirbelsäule in Verbindung. Das Acetabulum ist bei den Ophidiern nicht wahrzunehmen. Der Femur ist ohne Höhlung an das Becken angeheftet. § 16. Muskeln des Beckens und der hinteren Extremität. Die Muskeln weichen noch mehr als die Knochen von denen der schlangenähnlichen Sau- rier ab. a. Muskeln des Beckens. 1) Subcutanem, Rectus ei Obliquus abdominis externus. Beide entsprechen denen der Sau- rier z. Th., sind aber am Grunde zu einer Sehne verwachsen, die am Os pubis inserirt, während bei den Sauriern beide Muskeln mit getrennten Endsehnen am Os ileopectineum und pubois- chium enden. 2) Cloaco-ileopectineus. Ein den Ophidiern eigentümlicher Muskel, der bei den Sauriern vom Sphincter cloacae nicht abgetrennt ist. Der Ileocostalis der Saurier geht bei den Schlangen über die Rippen hinweg in die Schwanz- muskelmasse über (als Costaiis) , der Ischio- und Ileo-coccygeus berührt ebenfalls bei den Ophidiern das Beckenrudiment nicht. b. Muskeln der Extremität. 3) Coccygo-femoralis. Er enthält Elemente des Pyriformis und Subcaudalis der Saurier und zwar von dem medianen Theile derselben, der am untern Darmfortsatze beginnt, Er stimmt aber keineswegs vollkommen mit diesen überein, sondern ist als ein abgelöstes Bündel zu betrachten, das durch die Scheidewand des Kloakenmuskels (der bei den Ophidiern über, bei den Sauriern 60 Die Identität des Processus ileopectineus der Chiropteren und des Os ileopectineum der Saurier ist von Gorsky noch nicht bewiesen. Der Nachweis ist noch zu führen. 91 unter dem Coecygo-femoralis liegt) von den übrigen Schwanzniuskeln getrennt ist und sich selbstän- dig entwickelt hat, 4) Beopedineo-trochantineus longus. Er entspricht in seiner Hauptinasse dem Ileopectineo- trochantineus externus der Saurier und enthalt auch Homologa von Theilen des Ileopectineo-tro- chantineus internus und Gracilis. Letzterer ist vertreten durch die zum Nagelgliede gehenden Fasern. 5) Ileopectineo-trochantineus brevis. Er ist ein Homologon des Pectineus der Saurier, ist aber bedeutend verkürzt. Während der Pectineus unterhalb des Trochanter minor inserirt, liegt das Ende des Ileopectineo-trochantineus brevis schon oberhalb desselben. 6) Reopedineo-ileo-femoralis. Ein eigentümlicher Muskel, der in seinem vordem Theile Elementen des Ileopectineo-trochantineus internus der Saurier, in seinem hintern Verlaufe dem Ileo- femoralis und Glutaeus medius entspricht. 7) Beopedineo-tibialis. Er ist ein Rest des Rectus femoris der Saurier, dessen 3 andere Köpfe verkümmert sind und der muskulös (ohne Endsehne mit Patella) endet. Die übrigen Extremitätenmuskeln der Saurier fehlen den Ophidiern. Cap. IV. Vergleichung mit den Extremitäten des Menschen. Die Knochen und Muskeln des Brustschulter- und Beckengürtels der Saurier, sowie die der zugehörigen Extremitäten finden sich, wenn auch mannichfach modificirt, bei dem Menschen wie- der, in der Art, dass man bei beiden, allgemein bei allen Wirbelthieren, einem gemeinsamen Grund- typus der Knochen- und Muskelanordnung annehmen kann, der bei den einzelnen Thieren verschie- dene Entwicklung zeigt61. Zum Ausgangspunkte der Vergleichung hat man, vorzüglich nach Cuvier's Vorgange, den am genauesten untersuchten Menschen gewählt und die seinen Knochen homologen Knochentheile anderer Thiere, speciell der Saurier, mit denselben Namen benannt, so dass also derselbe Name nur eine morphologische Aehnlichkeit, keineswegs eine Identität bezeichnet. A. Vergleichung der Knochen. Die Vergleichung der Knochen62 ist jetzt, bis auf die Controverse betreffs des Beckens, fest- gestellt. ,il Dieser, jetzt von den meisten Anatomen angenommene Grundsatz wurde zuerst vor ungefähr 90 Jahren von Vicq d'Azvr (Memoires de l'Academie royale des sciences 1778) ausgesprochen, der bei allen Thieren »la constance dans le type et la variete dans les modifications« annahm. 02 Selbstverständlich bezieht sich die Vergleichung auf kionokrane Saurier mit wohlentwickelten Extremi- täten. 12* 92 § 17. Knochen des Brustschultergürtels und der vordem Extremität. a. Brustschultergürtel 63. Der Brustschultergürtel zeigt unter allen Wirbelthieren bei den kionokranen Sauriern die vollkommenste Ausbildung. Er ist bei diesen weit entwickelter als bei dem Menschen. Trotz mannichfacher Verkümmerungen sind aber doch sämmtliche Knochen des Brustschultergürtels auch bei letzterem nachweisbar. 4) Sternum. Das Sternum der Saurier ist eine breite rhomboidale Platte von homogenem Gewebe ohne nachweisbare Gliederung, die an ihren hinteren Flächen mit höchstens 6 Sternoco- staüeisten, mit ihren vordem mit der Pars coracoidea articulirt. Das Sternum des Menschen ist eine längliche schmale Platte, die deutlich in aufeinander folgende Stücke gegliedert ist64 und längs ihrer ganzen Seitenfläche mit 7 Rippen articulirt , während sie mit dem Coracoid in keiner Verbin- dung steht. Zugleich ist ihr Endstück (Processus xiphoides) frei und Uberragt die Rippenknorpel, während bei den Sauriern das Ende des Stern ums mit einer oder mehreren verschmolzenen Sterno- costalleisten in Verbindung steht. 2) Episternum. Das Episternum der Saurier ist ein ansehnlicher Deckknochen, der un- paar ist , auf dem Sternum liegt und nach vorn darüber hinausragt. Episternalgebilde sind auch beim Menschen (von Gegenbaur) nachgewiesen. Sie sind aber hier kleine unbedeutende Knorpel, die beim Embryo paarig zwischen Sternum und Clavicula liegen, im spätem Alter aber schwinden, resp. mit den umliegenden Knochen verwachsen, so dass dann die Clavicula direct mit dem Ster- num zu articuliren scheint. Die sogenannten Ossa suprasternalia s. episternalia auf der Incisura semilunaris sind Gebilde, die mit dem Episternum in keiner Beziehung stehen. 3) Scapula. Die Scapula der Saurier ist mehr lang als breit, liegt an der Seite des Körpers und lässt einen schmälern knöchernen Theil (Scapula) und einen breiteren knorpligen (Suprascapu- lare) unterscheiden B5. Jede Höckerbildung fehlt, eine Leiste ist nur ganz schwach angedeutet. Die Scapula des Menschen ist mehr breit als lang, hat die Gestalt eines Dreiecks, dessen längste Seite auf dem Rücken liegt und bildet beim Erwachsenen eine homogene Knochenmasse, von welcher der kleinere und schmälere, den Humerus tragende Theil der Scapula, der grössere und breitere Theil dem knorpligen Suprascapulare der Saurier homolog ist. Die Höckerbildung zeigt sich imAcromion, das den Sauriern vollkommen fehlt, die Leistenbildung in der sehr entwickelten Spina, die bei den 63 Hauptwerk: Gegenbaur, Schultergürtel. Lpz. 1865. Diesem ausgezeichneten Werke sind wir allenthalben gefolgt. 64 Die Verschmelzung dieser Stücke geschieht meist erst im poslembryonalen Alter und zwar in der Weise, dass blos die mittleren zum Corpus sterni verwachsen, wahrend das Manubrium und der Processus \iphoides getrennt bleiben oder erst im späteren Alter mit dem Corpus verschmelzen. 65 Beim Embryo ist Scapula und Suprascapulare gleichförmig knorplig. Erst später ossificirt die Scapula, während das Suprascapulare knorplig bleibt. 93 Sauriern als schwache Längslinie auf dem Suprascapulare erkennbar ist. Mit dem Acromion arti- culirt die Clavicula, während sie bei den Sauriern auf dem Vorderrande des Suprasscapularo fest- gewachsen ist. 4) Pars coracoidea. Die Pars coracoidea der Saurier ist ein wohlentwickelter Knochen (Knorpel), der in seinem lateralen Theile gemeinschaftlich mit der Scapula zur Bildung der Gelenk- höhle für den Humerus beiträgt, in seinem medianen Theil hinten mit dem Sternum articulirt, vorn bis oder über die Mittellinie des Körpers hinweggeht. Das Coracoid des Menschen ist auf einen blossen Processus coracoideus (der sich aus einem besondern Knochenkern entwickelt) reducirt. Dieser trägt weder zur Bildung der Gelenkhöhle bei, noch articulirt er mit dem Sternum. 5) Clavicula. Die Clavicula der Saurier ist ein schmaler aber langer Knochen, der lateral mit dem Suprascapulare und median mittelst der Spitze des Episternums mit dem der andern Seite verwachsen ist. Die Clavicula des Menschen ist kürzer und steht mit Scapula und Episternum resp. Sternum) durch Ligamente in Verbindung, ohne die der Gegenseite zu berühren. Bei den Sauriern tritt sie gleich als Deckknochen auf, bei dem Menschen ist sie knorplig präformirt66. b. Vordere Extremität. Der Humerus der Saurier zeigt nur geringe Unterschiede von dem des Menschen. Das obere Ende ist zusammengedrückt, mit querstehendem Kopfe ; die Tuberculi sind durch breite Zwischen- räume getrennt. Der Humerus des Menschen ist im obern Theile mehr rundlich; die Tuberculi sind nur durch den schmalen Sulcus bicipitalis getrennt. Ulna und Radius sind von dem des Menschen wesentlich nicht unterschieden. Das Olecra- non ist bei den Sauriern sehr schwach, bei dem Menschen wohlentwickelt. Eine Patella ulnaris kommt den Sauriern zu, fehlt aber dem Menschen. Der Carpusm bietet mehrfache Differenzen. Bei den Sauriern fehlt das Os intermedium, während das Os centrale vorhanden ist, das Os pisiforme ist wohlentwickelt und von beträchtlicher Grösse, das Carpale IV und V der 2. Reihe sind getrennt. Bei dem Menschen fehlt das Os centrale 68, während das Os intermedium durch das Os lunatum repräsentirt wird, das Os pisiforme ist ganz unbedeutend, das Carpale IV und V sind zum Os hamatum verwachsen. Der Melacarpus bietet wenig Differenzen. Bei den kionokranen Sauriern hat der Metacarpus des Daumens mit den andern gleiche Lage0'1, bei dem Menschen ist er Opponens der andern Mittel- handknochen. Die Zahl der Phalangen bei den Sauriern variirt für die verschiedenen Finger, für den 3. ist sie 4, für den 4. 5. Beim Menschen ist die Zahl constanter, indem sie, abgesehen vom Dau- 66 Diese knorplige Pr'äformalion, die schnell zur Knochenbildung neigt, wurde von Gegenbai'r nachgewiesen und somit die BftucH'sche Ansicht widerlegt. 67 Hauptwerk: Gegenbavk. Carpus und Tarsus 1 864. 68 Das Os centrale ist der 9. Knochen der Handwurzel bei allen Affen, ausser den anthropomorphen. *>9 Von Chamaeleo, als einem nicht kionokranen Saurier, wird hier abgesehen. 94 men, für alle Finger 3 beträgt. Die Endphalangen der Saurier tragen Krallen, die der Menschen Plattnagel. § 18. Knochen des Beckengürtels und der hintern Extremität. a. Beckengürtel. Der Beckengürtel der Saurier ist nur in seinem vorderen Theile entwickelter als bei dem Menschen, während er an Masse und Ausbildung des hinteren und namentlich oberen Theiles hin- ter diesem zurücksteht. 1) Os ilei. Das Os ilei der Saurier ist ein kräftiger, aber nur kleiner und schmaler Knochen, der mit dem Querfortsatze zweier Wirbel mittelst lockeren Kapselbandes articulirt und schräg nach unten und vorn gerichtet ist, ohne an seiner vorderen Fläche irgend welche Erweiterungen zu zei- gen. Das Os ilei des Menschen ist der breiteste und bei weitem grösste Knochen des Beckens, der mit dem Kreuzbeine (und zwar mit 2 — 3 verwachsenen Wirbeln) durch sehr straffe Bänder fest ver- bunden ist und (bei horizontaler Lage der Wirbelsäule) nahezu senkrecht nach unten sich zieht. Der vordere Theil des Os ilei ist hier bedeutend vergrössert durch Bildung einer ansehnlichen Kno- chenfläche mit Kamm und Stacheln, die, bis auf die Spina anterior inferior, den Sauriern fehlen. 2) Os ileopectineum (pubis) . Das Os ileopectineum der Saurier ist ein wohlentwickelter Kno- chen, der in horizontaler Richtung nach vorn und zur Mitte läuft und an seiner Spitze sich mittelst Zwischenknorpels zur Symphysis ileopectinea verbindet. Mit seinem hinteren Ende trägt er zur Bil- dung der Pfanne bei. Das Os ileopectineum ist, analog der Pars coracoidea70, beim Menschen zur Eminentia ileopectinea verkümmert, die auch einen eigenen Knochenkern besitzt, aber mit der Ge- lenkfläche in keiner Verbindung steht (ebenso wie der Processus coracoideus) . 3) Das Os puboischium (ischii Cuv., pubis Gorsky). Das Os puboischium ist aus dem Os pu- bis und Os ischii zusammengesetzt. a) Os pubis. Das Os pubis der Saurier ist ein wohlentwickelter Knochen, der unterhalb des 0,s ilei und hinter dem Os ileopectineum von der Gelenkhöhle aus in querer Richtung (oft auch noch vorwärts gewendet) nach der Mittellinie geht und sich mittelst Zwischenknorpels mit dem der Gegen- seite zur Symphysis pubica (ischiadiaca) vereinigt. Das Os pubis des Menschen stimmt in Lage und Entwickelung mit dem der Saurier überein. Der Raums horizontalis entspricht vornehmlich dem Os pubis der Saurier, während der R. ascendens bei diesen weniger entwickelt ist, b) Os ischii. Das Os ischii ist bei den Sauriern wenig entwickelt, Es ist innig mit dem Os pubis verwachsen und nur bei sehr jungen Thieren durch das Foramen obturatorium von diesem geschieden. An der Bildung des Acetabulums nimmt es nur geringen Antheil. Das Os ischii des 70 Die weit schwerer erkennbare Homologie der Pars coracoidea mit dem Processus coracoideus ist längst anerkannt: warum sträubt man sich gegen die viel einfachere des Os ileopectineum mit der Eminentia ileopectinea?! 95 Menschen ist ein bei dem Erwachsenen auch mit dem Üs pubis innig verwachsener Knochen, der aber zum Theil durch das immer constante Foramen obturatorium von diesem getrennt ist. Es ist ein wohlentwickelter Knochen, der das Os pubis an Grösse übertrifft und wesentlich zur Bildung der Gelenkhöhle beiträgt. In der bedeutenden Elitwickelung des Raums descendens und der gerin- gen des Ramus ascendens stimmt es vollkommen mit den Sauriern überein (abgesehen von der Grösse), so lange bei diesen noch ein Foramen obturatorium existirt. Im späteren Alter schwinden mit der Ausfüllung desselben die Vergleichungspunkte mehr und mehr. Das Os cloacule vieler Saurier fehlt dem Menschen. Das Foramen eordifoi'me (obturatorium Aut.) fehlt ebenfalls bei dem Menschen, wegen der Verkümmerung der Ossa ileopectinea. Das Ligamentum Poupartii entspringt bei den Sauriern von dem vorderen Theile des Os ilei, zieht sich über das Os ileopectineum hinweg, an dessen Spina es sich mit einigen Fasern anheftet, und inserirt an der Symphysis pubica (ischiadica). Beim Menschen geht es direct vom Os ilei zum Os pubis; ein sehr dünnes, leicht zu übersehendes Band zwischen Symphysis und Eminentia ileo- pectinea repräsentirt den von Spina ossis ileopectinea zu Symphysis pubica gehenden Theil. Das Ligamentum ileo-ischiadicum ischiadicum G.) ist den Sauriern eigentümlich und ent- spricht nur zum Theil dem Ligamentum tuberoso-sacrum des Menschen. h. Hintere Extremität. Femur. Der Femur der Saurier ist in seinem obern Theile zusammengedrückt. Der Tro- chanter minor ist bedeutender entwickelt als der Trochanter major71. Der Femur des Menschen ist nicht zusammengedrückt. Der Trochanter major ist bedeutend entwickelt, nach oben verlängert und bildet die Fossa trochanterica. Der Trochanter minor ist kleiner. Die Patella tibialis fehlt den Sauriern oder ist nur durch ein unbedeutendes längliches Knor- pelstück repräsentirt, während sie bei dem Menschen ein wohlentwickeltes Sesambein ist. Die Tibia und Fibula sind bei den Sauriern mehr rundlich , bei dem Menschen mehr eckig. Zugleich ist die bei den Sauriern etwas gekrümmte Fibula nicht viel kleiner als die Tibia, wahrend bei dem Menschen der Grössenunterschied ein beträchtlicher ist. Der Tarsus der meisten Saurier ist wesentlich von dem des Menschen unterschieden. Die Anzahl und Grösse der Knochen ist bei letzterem weit grösser als bei ersterein. Bei den Sauriern liegt der Aslragalus (die Verschmelzung des Os tibiale und intermedium) in gleicher Ebene mit dem Calcaneus (Os fibulare) und ist grösser als dieser. Die 2. Reihe besteht blos aus dem Cuboideum 71 Schon aus diesem verschiedenen Verhalten der Troehanteren allein lässt sich auf eine abweichende Ge- stalt des Beckens bei den Sauriern schliessen. Ebenso wie der Trochanter major des Menschen seine enorme Grösse den an ihm inserirenden, ausserordentlich entwickelten Glutaeis verdankt, ist die bedeutende Entwicklung des Tro- chanter minor bei den Sauriern eine Folge der Insertion von Muskeln , die denen des Menschen an Zahl und Grösse bedeutend überlegen sind. Zum Ursprünge für diese Muskeln kann das kleine Os pubi« und ischii nicht dienen, da es schon von den Anfängen anderer Muskeln eingenommen ist: von Os ilei und Wirbelsäule entspringen bei den Sauriern keine zum Trochanter minor gehenden Muskeln. 96 (Tarsale IV und V) und Cuneiforme (Tarsale III) wahrend Tarsale I und II mit den betreffenden Mittelfussknochen verschmolzen sind. Beim Menschen liegt der Astragalm zum Theil auf dem (wegen der Insertion der Muskelmasse des Gastrocnemius und Soleus) sehr vergrößerten Calcaneus. Ausser dem Cuboideum und Cuneiforme III sind auch Tarsale I und II als Cuneiforme I und II vor- handen. Der Metatarsus der Saurier ist von dem des Menschen nicht verschieden. Die Phalangen der Zehen sind bei den Sauriern weit mehr verlängert als die der Hand, wahrend bei dem Menschen, das umgekehrte Verhältniss stattfindet. Die Zahlenverhältnisse sind dieselben wie für die Hand. B. Vergleichung der Muskeln. Ebenso wie den Knochen liegt auch den Muskeln der Saurier und Menschen ein gemein- samer Bauplan zu Grunde, der aber bei diesen in anderer Weise modificirt ist als bei jenen. Die Vergleichung der Muskeln ist weit weniger gefördert als die der Knochen. Theils ist das zu Grunde liegende, durch zootomische Arbeiten gewonnene Material zu gering, theils hat man mit diesem Materiale nicht nach richtigen Grundsätzen gearbeitet. Die meisten älteren Vergleichun- gen (Cuvier's, Meckel's etc.) sind zu wenig begründet und — abgesehen von den Fehlern wegen fal- scher Deutung der Knochen — nach unrichtigen Principien durchgeführt worden. Die hauptsäch- lichste Fehlerquelle der älteren Arbeiten entspringt aus der Vermischung der Analogien und Homo- logien, der functionellen und morphologischen Aehnlichkeiten, und aus der Bevorzugung der erste- ren vor den letzteren. Erst durch die Arbeiten J. Mlller's und Owen's ist eine neue Richtung in der vergleichenden Anatomie begründet worden, nach welcher die Vergleichung allein nach den Homo- logien zu führen ist. Diese von der überwiegenden Mehrzahl der Anatomen der Neuzeit angenom- mene Richtung ist die allein richtige. Durch sie sind die Gesetze der Vergleichung bestimmt und auf einen einheitlichen Plan zurückgeführt worden, die Conflicte gelöst, welche nothwendig durch die doppelte Art der Vergleichung nach Gestalt und Function entstehen mussten. Die Analogien mögen für den vergleichenden Physiologen, auch für den Naturphilosophen von Bedeutung sein, für den vergleichenden Anatomen sind sie es nicht. Wenn daher Rüdinger in seiner oben citirten 1 868 erschienenen Arbeit die alte Richtung der Vergleichung nach Analogien wieder aufnimmt und in der Einleitung zu seinem Werke behaup- tet, dass »bei der Deutung und Bezeichnung der einzelnen Muskeln in den verschiedenen Thier- klassen 2 Factoren gleich werthige Berücksichtigung zu verdienen scheinen, 1) der Ursprung und Ansatz, 2) die Function des Muskels«, so glauben wir, dass er darin nur mit den wenigsten der jetzt lebenden vergleichenden Anatomen übereinstimmt. In vielen Fällen sind allerdings Ursprung und Ansatz der Muskeln so verändert, dass es schwer ist, die Homologien zu erkennen. Dann sind aber noch andere Kriterien vorhanden, z. B. die Lage der einzelnen Muskeln zu den benachbarten, ihre Structur u. s. w. Die Einführung des Principes der Analogien dagegen würde die Erkenntniss überaus erschweren, in manchen Fällen sogar unmöglich machen. So ist z. B. der dem Glutaeus 97 maximus des Menschen homologe Muskeln bei den Sauriern Beugemuskel geworden, die Rotatoren des Oberschenkels des Menschen bei den Sauriern zum Theil Anzieher. Bei unveränderten Homo- logien haben sich also die Analogien ganz bedeutend geändert. Für die Vergleichung ist die Wahl der Namen von Bedeutung. Eine gute Nomenklatur kann die Vergleichung sehr fördern, eine schlechte kann ihr sehr hinderlich sein. Von den verglei- chenden Anatomen sind bisher 3 Methoden der Namenbildung in Auwendung gebracht worden. Der ersten zufolge, die namentlich von Meckel und Heusinger vertreten wurde, sind die Muskeln der Saurier nach ihren Functionen als Strecker, Beuger, Heber u. s. w. benannt worden, nach der zweiten (Guvier, Pfeiffer, Stannius und Rüdinger) wurden die Namen der menschlichen Muskeln auf die ähnlichen der Saurier übertragen, der dritt en (Guvier, Duges etc.) zufolge wur- den selbständige Namen nach Ursprung und Ansatz gebildet und damit die Muskeln der Amphibien benannt, Die erste Methode, die aus einer Zeit stammt, wo die vergleichende Anatomie Nichts wei- ter war als Zootomie, macht eine Vergleichung ganz unmöglich. Sie beruht lediglich auf dem Prin- cipe der Analogien und ist deshalb zu verwerfen. Die zweite Methode hat viele Vorzüge, vor x\llem den, dass schon im Namen die Homolo- gien der Muskeln der Saurier und des Menschen angedeutet sind. Bei den Sauriern aber sind bald Muskeln vorhanden, die bei dem Menschen fehlen, bald haben sie Muskeln nicht, die beim Menschen wohl entwickelt sind, bald sind bei ihnen die Homologa der menschlichen Muskeln so verändert, entweder in mehrere zerfallen oder in einen verschmolzen, dass die Anwendung der menschlichen Muskelnamen nicht durchführbar ist, Die Benennung der dem Menschen fehlenden Muskeln als Mm. proprii bietet keinen Vortheil. Denn oft sind diese sogenannten Mm. proprii in der Reihe der Wir- belthiere verbreiteter als manche Muskeln des Menschen, die eher den Namen Mm. proprii verdien- ten. Die Vergleichung mit den Muskelvarietäten des Menschen bringt auch nicht immer die (von Ridinger) gehoff'ten Erfolge. Die Bezeichnung der Muskeln, welche durch Zerfall eines mensch- lichen Muskels entstehen, als Partes und Portiones musculorum hominis und derer, welche durch Verschmelzung mehrerer menschlichen Muskeln gebildet sind, als M. x cum musculo y, ist zu unge- nau und deshalb nur bedingt anzunehmen T1. Ueberdies gibt der alleinige Gebrauch der mensch- lichen Muskelnamen der vergleichenden Anatomie etwas Einseitiges. Die vergleichende x\natomie hat nicht blos die Aufgabe, alle Thiere allein mit dem Menschen zu vergleichen. Sie muss vielmehr auch alle Thiere unter einander vergleichen , denn der Mensch ist nicht die Schablone , nach der alle Wirbelthiere gebildet sind. Dasjenige Thier, welches die vollkommenste Muskelentwickelung 72 Davon, dass viele Namen der Muskeln wegen Veränderung der Lage , Grösse und Gestalt derselben die Eigenthümlichkeit des Muskels gar nicht mehr bezeichnen, z. B. dass der Deltoideus der Saurier ein schmaler, durch- aus nicht deltoidförmiger Muskel ist, dass der Cucullaris bei den Sauriern nicht die geringste Aehnlichkeit mit einer Ka- puze hat, dass der Glutaeus maximus bei den Sauriern weder gross noch ein die Gefässgegend einnehmender Muskel ist u. s. w\, davon sehen wir ganz ah. Es ist ein alter und sehr gerechtfertigter Grundsatz, einmal gebrauchte Namen anzuerkennen, auch wenn sie noch so falsch sind. Kein Anatom stösst sich z. B. an dem Namen Os coracoideum, ob- wohl dieser Knochen einem Rabenschnabel gar nicht gleicht, Eine Veränderung der einmal allgemein gebrauchten Na- men würde zu grossen Verirrungen in der Literatur führen. Für'bringer, Saurier. 13 98 zeigt, kann als Ausgangspunkt, als Maassstab für die Benennung aller Muskeln genommen werden. Ein solches Thier existirt aber in Wirklichkeit nicht. Der Mensch steht ihm ferner als die Eidechse, die in mancher Beziehung ein entwickelteres Muskelsystem hat. Die Namen jener könnten daher eher bestimmend einwirken auf die Benennung der Muskeln der Wirbelthiere. Aber die Muskulatur der Eidechse reicht auch nicht aus für alle die unzähligen Modifikationen in der ganzen Beihe der Wirbelthiere. Nur ein ideales vollkommenstes Muskelsystem würde für die Vergleichung aller Wirbelthiere genügen73. Dies geistig darzustellen ist aber erst dann möglich, wenn durch genügend viele Untersuchungen alle Formen der Muskelbildung erschöpft sind. Bis dahin müssen wir uns mit dem Nothbehelf der Anwendung menschlicher Muskelnamen begnügen. Da aber dieser, wie schon oben erwähnt, allein ungenügend ist, so tritt die Notwendigkeit ein, auch von der dritten Me- thode der Benennung Gebrauch zu machen, d. h. dem Muskel selbständige, nach Ursprung und An- satz gebildete Namen zu geben. Die von Clvier und Duges gebrauchten Namen sind französisch und daher in ihrer Anwendung auf Frankreich beschränkt. Ich habe deshalb in ganz ähnlicher Weise, wo dies irgendwie mit Vortheil möglich war, nach Anfang und Insertion Namen gebildet und, wenn nothwendig, durch beigefügte Adjective [externus, auf der Aussenseite, internus, auf der Innenseite des Körpers; sublimis oberflächlich, und profundus, tiefliegend; dorsalis, auf der Bücken- oder Streckseite, und ventralis, auf der Bauch- oder Beugeseite ; radialis, tibialis, ulnaris, fibularis, auf der Seite der betreffenden Knochen ; medius, in der Mitte ; longus, brevis, maximus, medius etc.) näher bestimmt. Diese Namen sind zum Theil lang, sicher aber nicht so gross und unbehülflich, wie z. B. der Name Musculus tlexor digitorum pedis communis brevis. Sie bestimmen genau Ur- sprung und Ansatz, Lage und Länge des Muskels und demnach auch seine Function. Aus diesem Grunde habe ich auch letztere als selbstverständlich nicht erwähnt, Die nach der Function gebil- deten Namen bestimmen nur die Function des Muskels, über seinen Ursprung und Ansatz, seine Lage und Grösse geben sie keinen oder nur sehr ungenauen Aufschluss. Die nach der Gestalt ge- bildeten Namen geben nur Kenntniss von dieser, nicht aber von Ursprung und Ansatz, Lage, Grösse und Function. Um ganz sicher zu gehen, habe ich jedem Muskel einen nach Ursprung und Ansatz gebil- deten Namen gegeben und diesem, wo dies möglich war, den Namen des homologen menschlichen Muskels zugefügt. Ich glaube damit allen Anforderungen genügt zu haben. Im Folgenden gedenke ich nur die Muskeln des Brustschultergürtels, Oberarms und Unter- arms, sowie des Beckengürtels, Oberschenkels und Unterschenkels zu vergleichen. Die Muskeln der Hand mit den Fingern und des Fusses mit den Zehen bei den Sauriern mit denen bei dem Menschen zu vergleichen, liegt dieser Arbeit ferner, da diese Muskeln für die Saurier mit rudimentären oder 73 Aehnliche Gedanken spricht J. Müller (Vergleichende Myologie der Myxinoiden , Abhandlungen der Ber- liner Akademie 1834, p. 279) aus: »Ich will nur bemerken, dass es nicht passend sein dürfte, zum Typus des allge- meinen Plans eine sehr einfache Bildung der Extremitäten zu nehmen , dass man vielmehr von der Muskulatur einer Extremität ausgehen muss, welche alle Bewegungen der Extension, Flexion, Abduction , Adducüon der Hand, Prona- tion, Supination zugleich ausüben kann. Ein solcher Typus findet sich nicht ganz rein in der Thiervvelt v or und ist, wie der Typus des Schädels eines Wirbelthieres, ein Gedanke.« 99 ohne Extremitäten von wenig oder gar keiner Bedeutung sind. Auch ist die Untersuchung dieser gerade bei den Sauriern überaus mannich faltigen Muskeln zur Zeit noch zu wenig gefördert, um genügende Vergleichungspunkte mit denen der Menschen darzubieten. Ebenso wie die Knochen, bieten die Muskeln der Saurier einerseits viele Vergleichungs- punkte, anderseits viele Unterschiede mit den Muskeln des Menschen dar. Die Unterschiede sind, entsprechend der abweichenden Entwickelung des Beckens und der Trochanteren des Femur, bei diesen viel bedeutender als bei Brustschulterknochen und Oberarm. § 19. Muskeln des Brustschultergürtels, des Ober- und Vorderarms. a. Muskeln des Brustschultergürtels. 1) Sterno-cleido-mastoideus. Er ist bei den Sauriern gross, breit und liegt an der Seite des Halses und Rumpfes, beim Menschen klein, schmal und liegt blos an der Ventralseite des Halses. Er entspringt bei den Sauriern vom Querfortsatze des Os parietale und einem kleinen Theil des davon getrennten Os squamosum (mastoideum) , — er ist also mehr Parietali-cleido-su- prasternalis — , beim Menschen am Processus mastoideus (nicht an der Fläche der Squama ossis temporum) und einem Theile der Linea semicircularis ossis occipitalis. Bei beiden zerfällt er in % Theile, die aber nicht homolog sind. Die Pars anterior der Saurier endet über der Brust an einer Aponeurose und ist Homologon der beiden Portionen der Sterno-cleido-mastoideus des Men- schen, die wegen der bedeutenden Entwickelung des Sternums nach vorn nicht über diesem, son- dern an dessen Vorderrand und dem Sternaltheil der Clavicula enden, die Pars posterior der Sau- rier endet am Scapulartheile der Clavicula und ist homolog dem vordem Theile des Cueullaris des Menschen74. 2) Dorso-clavicularis s. Cueullaris. Er entspringt bei den Sauriern in der Höhe des 8. (6.) bis I o. Rückenwirbels mit dünner Aponeurose von der Medianlinie oder muskulös von der Grenze zwischen Longissimus und Ileocostalis, bei dem Menschen gleich muskulös am Hinterkopfe und den Dornfortsätzen der Hals- und Rückenwirbel. Der Cueullaris der Saurier entspricht nur dem hintern Theile des Cueullaris hominis, da schon der vordere Theil desselben dem hintern Theile des Sterno-cleido-mastoideus der Saurier homolog ist. Er inserirt bei den Sauriern am hintern Rand des Scapulartheils der Clavicula, bei dem Menschen mit dem vordem Theil z. Th. an dem Vorder- rand des Scapulartheils der Clavicula, mit der Hauptmasse an der Spina scapulae, mit dem hintern Theil an dem Ende der Spina scapulae, indem diese die Fasern verhindert, bis zur Clavicula zu gelangen. 3) Episterno-cleido-hyoideus sublimis. Er entspringt bei den Sauriern von den seitlichen Aesten des Episternums, dem Lig. episterno-claviculare und dem lateralen Theile der Clavicula und 74 In seiner Insertion nähert er sich mehr dem Platysma myoides als dem Sterno-cleido-mastoideus hominis. 13* 100 geht mit convergentem Faserverlaufe zum Os hyoideum. Beim Menschen ist er in 2 entfernt lie- gende Muskeln getrennt. Der innere ist der Sterno-hyoideus, der vom Vorderrand des Manubrium sterni entspringt, da hier das Episternum verkümmert ist, der äussere, der Omo-hyoideus, beginnt nicht an der Clavicula, sondern an der Scapula und ist deshalb langer als sein Homologon bei den Sauriern. Die Muskelvarietät Coraco-cervicalis hat kein Homologon bei den Sauriern. 4) Episterno-hyoideus profundus. Er entspringt bei den Sauriern von den seitlichen Armen des Episternums, bei dem Menschen vom Manubrium sterni. Bei den Sauriern geht er ununter- brochen zum Os hyoideum, beim Menschen wird er durch die Caitilago thyreoidea in 2 Muskeln getheilt, den Sterno-thyreoideus und den Thyreo-hyoideus. Der bei den schlangenähnlichen Sauriern besonders entwickelte hintere Theil, Sterno-clavi- cularis, entspricht nicht der Muskelvarietät Supraclavicularis, die viel oberflächlicher liegt. Ebenso hat der Subclavius keinen morphologischen Repräsentanten bei den Sauriern. 5) Collo-scapularis s. Levator scapulae. Er beginnt bei den Sauriern, meist blos mit 2 Bün- deln, an der Schädelbasis und den 2 ersten Halswirbeln, bei dem Menschen mit 4 Bündeln von den 4 ersten Halswirbeln. Die Neigung bei den Sauriern sich in 2 Bündel zu spalten fehlt bei dem Menschen. Der Rhomboideus des Menschen fehlt den Sauriern75. 6) Sternocosto-scapularis. Er fehlt vollkommen bei dem Menschen. Die Auffassung als Theil des Serratus anticus major oder Pectoralis minor ist falsch, da ersterer einem ganz andern Systeme angehört, letzterer ganz andere Lage und Insertion hat. Der eigentümliche Costo-sterno-scapularis scheint ebenfalls beim Menschen zu fehlen. Ob er vielleicht Theilen des Subclavius entspricht oder nicht, kann nicht entschieden werden, da er eine Verschmelzung von verschieden laufenden Muskelbündeln und Sehnen ist, deren ursprüngliche un- verkümmerte Gestalt blos errathen werden kann. 7) Costo-subseapularis s. Serratus anticus major. Er entspringt bei den Sauriern mit 2 bis 4 Zacken, bedeckt von der Scapula, bei dem Menschen mit 9 Zacken hinter der Scapula. Bios der vordere Theil des Serratus hominis entspricht dem Serratus der Saurier, während der hintere Theil im Ileocostalis der Saurier enthalten ist. Der Triangularis sterni des Menschen ist bei den Sauriern nicht von dem Transversus ab- dominis abgetrennt. 8) Sterno - coracoidens internus1'' fehlt bei dem Menschen wegen der Verkümmerung des Goracoids. 39 ) Longissimus abdominis proprius und 75 Er findet sich zuerst bei den Krocodilen. 76 Der Name Pectoralis minor St. für den Sterno-coracoideus internus ist unpassend gewählt, da der Peclo- ralis minor ein oberflächlicher, der Sterno-coracoideus internus aber ein innerhalb der Rumpfwand liegender Mus- kel ist. 101 40) Costo-sternalis fehlen vollkommen bei dem Menschen. Letzterer ist kein Homologen des aus dem Rectus ableitbaren Sternalis, da er zum Gebiet des Obliq. abt. ext. prof. gehört. b. Muskeln des Oberarms. 9) Costo-episterno-humeralis s. Pectoralis major. Er entspringt bei den Sauriern von der ganzen Länge des hintern Episternalastes, dem Stei num und den zunächst dahinter gelegenen Ster- nocostalleisten, wobei er in die den Rectus abdominis bedeckende Aponeurose des Ohl. ext. subl. übergeht, Bei dem Menschen beginnt er an der Clavicula, dem Sternalrande und den Knorpeln der 7 ersten Rippen, Die Insertion liegt bei den Sauriern am Tuberculum majus, bei dem Menschen an der diesem homologen Spina tuberculi majoris. Die Portio anterior der Saurier entspricht der Hauptmasse der Portio posterior des Menschen, die Portio posterior der Saurier ist bei dem Men- schen nur durch wenige hinterste Bündel vertreten. Die Portio anterior des Menschen ist ein Ho- mologon des Clavi-humeralis der Saurier. Der Pectoralis minor fehlt den Sauriern. 10) Clavi-humeralis. Er entspricht nach Lage, Ursprung und Ansatz nicht der Portio an- terior m. deltoidei, sondern vielmehr der Pars anterior pectoralis. Die eigentümliche Bildung des Schultergürtels bei den Sauriern bedingt sein völliges Getrenntsein vom Pectoralis, von dem er zum Theil bedeckt ist, 11 — 13) Coraeo-humerales fehlen beim Menschen. 14) Acromio-humeralis s. Deltoideus. Bei den Sauriern ein kleiner Muskel, der blos dem vordem Theile des Deltoideus des Menschen entspricht, wahrend dessen hinterer Theil (wegen ausserordentlicher Entwickelung des Suprascapulo-humeralis bei fehlender Spina scapulae) ver- drängt ist. 15) Cor aco-humeralis internus s. Coraco-brachialis71. Er entspringt bei den Sauriern von der Innenfläche und dem Rande, mit wenigen Fasern auch von der Aussenfläche des Coracoids an der Grenze der Scapula, bei dem Menschen an dem dieser Stelle vollkommen homologen Pro- cessus coracoideus und auch an seiner Innenseite, hier aber schärfer getrennt vom Subscapularis als bei den Sauriern. Betreffs der Insertion verhalten sich die Muskeln verschieden. Bei den Sau- riern endet er am Condylus internus, bei dem Menschen in der Mitte der innern Seite des Humerus. 16) Suprascapulo-humeraUs. Ein mächtiger Muskel bei den Sauriern auf der ganzen hin- tern Seite des Suprascapulare (bei andern Sauriern z. B. Ameiva auf der ganzen Überfläche des- selben). Beim Menschen ist er durch die Spina scapulae getheilt einerseits in den Supi aspinatus, anderseits in den Infraspinatus und Teres minor. 17) Scapulo-humeralis s. Teres major. Er stimmt bei den Sauriern und Menschen in Lage, Ursprung und Ansatz überein, ist aber bei ersteren kürzer als bei letzteren. 18) Dorso-hmneralis s. Lalissimus dorsi. Er entspringt bei den Sauriern aponeurotisch 77 Rüdingür lässt ihn am Capitulum radii inseriren und nennl ihn Bireps brachii 102 von der Medianlinie des Rückens oder muskulös von der Grenze des Longissimus und Ileocostalis in der Höhe des 8. — 19. Wirbels, bei dem Menschen muskulös von den Dornen aller Wirbel vom \ 5. an bis zur Steissspitze. Insertion übereinstimmend am Tuberculum minus. 1 9) Subscapulo-humeralis s. Subscapuhtris. Er ist bei den Sauriern ebenso wie bei dem Menschen aus vielen verschieden faserigen Bündeln zusammengesetzt und in Lage, Ursprung und Ansatz nicht davon verschieden. Die Trennung vom Coraco-brachialis ist aber bei dem Menschen viel schärfer als bei den Sauriern. c. Muskeln des Unterarms. 20) Coraco-humero-radialis s. Biceps. Er entspringt bei den Sauriern mit dem langen Kopfe vom Sternaltheil des Coracoids, mit dem kurzen vom Tuberculum majus unterhalb des Pecto- ralis und Deltoideus und endet an der Tuberosilas radii. Der lange Kopf ist vergleichbar dem kur- zen des Biceps hominis nebst einigen Fasern des Goraco-brachialis, der kurze Kopf enthält z. Th. Bündel des Brachialis internus, der in seiner Hauptmasse mit keinem Sauriermuskel vergleichbar ist. Die verschiedenen Drehungsverhältnisse des Humerus7S bei Mensch und Amphibien machen eine Vergleich ung kaum möglich. 21) Scapido-coraco-humero-idnaris s. Triceps brachii. Die 2 ersten Köpfe der Saurier, die von Scapula und Coracoid entspringen, sind bei dem Menschen derart reducirt, dass nur noch der von der Scapula entspringende Kopf (Anconaeus longus) übrig geblieben, ist, der 3. Kopf entspricht dem Anconaeus internus und externus des Menschen. Die Insertionssehne schliesst bei den Sau- riern eine Patella ulnaris ein, die beim Menschen fehlt. §20. Muskeln des Beckengürtels, des Ober- und Unterschenkels. a. Muskeln des Beckens. 1) Ileocostalis. Er ist bei den Sauriern der bedeutendste, scharf vom Longissimus dorsi getrennte Längsmuskel des Rückens, beim Menschen ist er kleiner und mehr von sehniger Be- schaffenheit, zugleich in seinem hintern Theile mit dem Longissimus (als Sacrospinalis) verwachsen. Er entspringt bei den Scincoiden nur zum Theil vom Vorderrand des Os ilei, indem seine Haupt- masse eine directe Fortsetzung des oberflächlichen Transversalis superior caudae ist, bei dem Men- schen beginnt er allein am hintern Theile des obern Darmbeinrandes (und des Kreuzbeins) , wäh- rend der Schwanztheil wegen Mangels der Schwanzwirbel vollkommen fehlt, Die ganz verküm- merten Coccygalwirbelreste stehen mit Muskeln nicht in Verbindung. Quadratus lumborum. Er setzt sich bei den Sauriern weit in die Brusthöhle fort, beim Menschen endet er an der 12. Rippe, wobei er von dem Ileocostalis scharf getrennt ist, 78 Diese Drehung hat zuerst nachgewiesen Ch. Martins, Nouvelle comparaison des membres pelviens et tho- raciques. 1857, p 471 — 542. 103 2) Obliquus abdcminis .externus sublimis™. Bei den Sauriern ein aus vielen Bündeln be- stehender, auf Bauch- und Brusttheil ausgedehnter Muskel; der Obliquus abdominis externus des Menschen ist weit kürzer und blos auf die Bauchgegend ausgedehnt. Er ist ein Homologon des Obliquus abdominis externus sublimis et profundus der Saurier. Das Verhalten zum Ligamentum Poupartii und die Insertion sind bei Saurier und Mensch ähnlich. Die Unterschietie liegen in der grössern Selbstständigkeit und dreifachen Anheftung an der Spina anterior ossis ilei, Spina ossis ileopectinei und Symphysis pubica bei ersteren und in der Verwachsung mit den andern Bauch- muskeln zu geineinsamer Aponeurose und der doppelten Insertion bei letzterem, indem die Ansätze an Symphysis pubica und Eminentia ileopectinea zusammenfallen. 3) Rectas abdominis60 der Saurier ist von dem des Menschen wenig verschieden, abge- sehen von der bedeutenden Länge bei ersteren, die bei letzterem nur bei Vorhandensein der Mus- kelvarietät M. sternalis erreicht wird. Die Insertion bei beiden ist an der Symphysis pubica. Der Pyramidalis fehlt den Sauriern. i) Ileo-coecygeus und Ischio-coccygeus der Saurier fehlen dem Menschen wegen Mangel des Schwanzes. Ob das Ligamentum tuberoso-sacrum und spinoso-sacrum homologe Elemente der beiden Muskeln, namentlich in ihren Sacraltheilen enthalten, lässt sich nicht direct entscheiden. h. Muskeln des Oberschenkels. 5) Eeo-femoralis s. Glutaeus medius81. Er stimmt bei Sauriern und Mensch in seinem Ur- sprünge überein, unterscheidet sich aber durch die Gestalt. Bei den Sauriern ist er lang und in seinem ganzen Verlaufe nahezu gleich stark, bei dem Menschen ist er kürzer und verjüngt sich bedeutend gegen das Ende. Die Insertion liegt bei den Sauriern am untern Theile des Femur, bei dem Menschen ist sie weit nach oben gerückt und durch den starken Trochanter major unten be- grenzt. Dadurch ist zugleich auch seine Function geändert. Der Glutaeus minimus ist im Ileo-femoralis der Saurier enthalten. Glutaeus medius und mi- nimus des Menschen bilden eine ungleich bedeutendere Masse als ihr Homologon bei den Sauriern. 6) u. 7) Coccygo-femoralis longus et brevis82. Diese beiden bei den Sauriern sehr ent- wickelten und zum Theil an der Tibia endenden Muskeln sind bei dem Menschen durch den 79 Nach der alten Deutung der Beckenknochen würde der Obliquus abdominis externus bis zur Symph. iscbiadica reichen, ein Verhalten, das die Saurier weit von den andern Wirbeltbieren entfernen inüsste, zugleich aber nur schwer möglich wäre, da die Hauptmasse der Adductoren des Oberschenkels und Klexoren des Unterschenkels hier ihren Ursprung hat. Ausserdem würde das Lig. Poupartii bei Mensch und Saurier nicht homolog sein. 80 Die aus der alten Deutung entspringende Annahme, dass der Rectus abdominis der Saurier über die Sym- physis pubica und des Foramen obturatorium sich hinwegzieht und an das Os ischii sich ansetzt, während er bei dem Menschen schon am Os pubis inserirt, nimmt allen Gesetzen der Homologien die Grundlage. 81 Die Deutung des Ileo-femoralis als Glutaeus medius (und die des Ileo-fibularis als Glutaeus maximus) ist bereits von Meckel gegeben worden. Die bedeutenden Unterschiede zwischen Saurier und Mensch werden durch die tiefer stehenden Säugethiere vermittelt. So stimmt z. B der Glutaeus medius der Saurier bezüglich seiner Insertion mit dem des Pferdes überein. Bei Myrmecophaga und Bradypus sind Glutaeus medius und minimus auch durch einen Muskel repräsentirt. 82 Der Pyriformis des Ornithorrhynchus steht in Grösse, Ursprung und Insertion dem der Saurier nahe. Eine Theilung in 2 Muskeln ist den Sauriern eigenthümlicb. 104 kleinen, schon am Trochanter minor inserirenden Pyriformis vertreten. Auch der Ursprung des Py- riforiuis ist sehr beschrankt : bei den Sauriern entspringen die Mm. coccygo-femorales von dem Grunde der Querfortsätze und untern Bogen mehrerer Schwanz- und Kreuzwirbel, bei dem Men- schen blos von 3 Sacralwirbeln, die zu einem Knochenstück (Os sacrum) verwachsen sind. 8) u. 9) Ileopectineo-trochantineus externus et internus**. Beide Muskeln sind Analoga des Ileopsoas hominis, mit dem sie die Insertion gemein haben. Homologa existiren bei Menschen nicht wegen Verkümmerung des Os ileopectineum. 10) u. II) Ileopeclineo-femoralis longus et brevis s. Pectinei Si. Sie entspringen bei den Sau- riern vom Os ileopectineum vornehmlich aber vom Lig. puboischio-ileopectineum, beim Menschen von der Eminenlia ileopectinea und dem Tuberculum pubis. Die Insertion ist bei beiden gleich. Bei den Sauriern sind sie bedeutend entwickelt und oft in noch mehrere Muskeln getrennt, bei dem Menschen nur durch einen Muskel (Peclineus) vertreten und wegen der Verkümmerung des Os ileopectineum zur Eminentia ileopectinea bedeutend verkürzt. 12) Puboischio-femöralis s. Adductor*5. Bei den Sauriern ein kleiner Muskel, der von der Schambeinsymphyse und unterhalb derselben (vom Homologon des Ramus descendens ossis pubis) entspringt und in der Mitte des Femur endet. Bei dem Menschen ist er durch 3 grosse Muskeln vertreten, den Adductor longus (von der Symphysis pubica), brevis (vom Ramus descendens ossis pubis) und einen Theil des Adductor magnus (und zwar vom Ramus desc. oss. pub.), während der andere Theil (vom Ram. ascendens ossis ischii und Tuber ischii) fehlt. Dieses abweichende Ver- halten ist bedingt durch die verschiedenartige Stellung der hintern Extremität des Menschen und der Saurier. Wahrend bei ersterem die Adduction eine Hauptbewegung ist, kann sie bei letzteren wenig in Anwendung kommen. Auch zeigt die Insertion des Adductor magnus, die nicht direct am Femur, sondern an einer langen auf dem Labium internum lineae asperae festgehefteten Sehne stattfindet, genugsam, dass im ursprünglichen Bauplane die bedeutende Entwicklung der Ad- ductoren des Menschen nicht vorgesehen war und erst durch Sehnenbildung Platz zur Insertion gewonnen werden musste, da dieser am Knochen selbst schon durch andere Muskeln eingenom- men wurde. Mit dieser aussergewöhnlichen Entwickelung der Adductoren (und Flexoren des Un- terschenkels) steht auch die überaus bedeutende Grösse des menschlichen Os ischii in Zusammen- hang, indem für den Ursprung dieser gewaltigen Muskelmasse ein Os ischii von der Kleinheit wie bei den Sauriern nicht genug Fläche darbot. 83 Nach der alten Deufimg würden beide Muskeln vom Os pubis zum Trochanter minor gehen. Solche Mus- keln hat aber kein Säugethier. Die Deutungen Gorsky's als lliacus und Mivart's als Psoas et Iliacus ist nicht genügend gerechtfertigt. Der Psoas entspringt von der Wirbelsäule, der Iliacus von dem Theile des Os ilei, das den Sauriern fehlt. Nur in einigen Fasern entsprechen sich Iliacus und Ileopectineo-trochantineus internus. 84 üebereinstimmend von Stawnius, Mivart und Gorsky als Pectinei gedeutet. Nach der allen Benennung der Beckenknoehen würden aber die Mm. pectinei in Wegfall kommen und obige iMuskeln als Adductor brevis et lon- gus zu deuten sein. Dass trotzdem Stannws und Mivart als Anhänger der alten Benennung den Ileopectineo-femoralis als Pectineus deuten, ist eine unbegreifliche Inconsequenz. Nach der allen Deutung entspricht der Puboischio-femöralis (Adductor ischiadicus Stannius) allein dem Adductor magnus, wie Mivart fjanz consequent angibt, nach der Deutung Gorsky's dagegen nur dem Adductor longus und brevis, während der A. magnus in Wegfall kommt. 105 13) u. 14) Puboischio-trochanterius longus et brevis™. Sie entspringen von der hintern Hälfte des Os puboischium (dem Homologem der Membrana obturatoria und des Os isehii) und enden am untern und obern Theil des Trochanter major. Der longus ist ein Homologon der Gemelli und des Quadratus femoris z. Th., der brevis entspricht dem Obturator externus und dem Quadratus fe- moris z. Th. Der Obturator internus fehlt bei den Sauriern. c. Muskeln des Unterschenkels. 15) Ileo-fibularis s. Glutaeus maximus*1. Er ist bei den Sauriern ein langer schmaler Mus- kel, der am Os ilei entspringt und am Capitulum fibulae inserirt. Beim Menschen ist er der mäch- tigste Muskel und breiter, dicker und kürzer als bei den Sauriern. Er entspringt am Kreuzbein und dem Os ilei oberhalb der Linea arcuata externa, also an dem bei den Sauriern kaum entwickelten Theile des Os ilei, und endet an und unterhalb des Trochanter major, z. Th. auch an der Fascia lata. 16) Ileoischiadieo-tibialis propriusss. Er fehlt dem Menschen. In seinem obern Theile ent- hält er dem Biceps hominis homologe Fasern. 17) u. 20) Puboischio-tibialis sublimis posterior, Puboischio-tibialis profundus^. 2 Muskeln bei den Sauriern, die dem Semitendinosus und Semimembranosus homolog sind. Der Sublimis scheint die Hauptmasse der menschlichen Homologa zu bilden, während der Profundus nur einen Theil des Semimembranosus repräsentirt. 18) Ileopeetineo-piiboisehio-tibialis sublimis s. Gracilis^0. Er ist bei den Sauriern ein sehr breiter Muskel, der bei einigen z. B. Monitor, Iguana etc. in 2 Muskeln, den Ileopectineo-tibialis und Puboischio-tibialis sublimis , zerfällt. Beim Menschen fehlt der vordere Theil (Ileopectineo- tibialis) wegen Verkümmerung des Os ileopectineum und nur der hintere bleibt als schmaler, ober- flächlicher Muskel, Gracilis, bestehen. 19) Ileopectineo-tibialis profundus. Er verkümmert bei dem Menschen zum grossen Theile. Sein Best verschmilzt mit dem Semimembranosus. 21) Reopeclineo-ileo-bifemoro-tibialis s. Quadriceps femoris91. Er ist bei den Sauriern der 86 Nach der allen Deutung sind die Obturatoren auszuschliessen und blos Gemelli und Quadratus femoris als Homologa anzunehmen, nach der Deutung Gorsky's dagegen sind die Obturatoren allein morphologische Aequivalente, während die Gemelli und Quadratus femoris fehlen. Mivart, obwohl Gegner Gorsky's, folgt doch dessen Deutung als Obturator externus und internus. 87 Der Glutaeus maximus ist bei allen Säugethieren kleiner und inserirt bei den meisten viel tiefer als beim Menschen. Bei Ornithorhynchus reicht er sogar noch tiefer herab als bei den Sauriern, indem er an der Fuss- sohle endet. 88 Gorsky identificirt ihn mit dem Biceps et Semimembranosus, verleitet durch] die von ihm angenommene Homologie des Ligamentum ischiadicum mit dem Os isehii . 89 Durch Gorsky's Bezeichnung der Knochen wird die richtige Deutung dieser Muskeln sehr erschwert. Mi- vart deutet sie als Homologa des Semimembranosus. 90 Nach der alten Deutung würde der vordere (in Wirklichkeit verkümmernde) Theil dem Gracilis entspre- chen, während der hintere (in Wirklichkeil bleibende) Theil schwinden müsste. 91 Mivart deutet den Bectus internus allein als Bectus femoris, während er den Rectus externus als Glutaeus maximus auffasst. Hiermit hebt er die Homologie mit den niederen Säugethieren j auf, wo der Glutaeus maximus als Fürliringer, Saurier. ]4 106 grösste Muskel der hintern Extremität. Die beiden oberflächlichen, sehr mächtigen Köpfe (Rectus externus und internus) entspringen am Os ilei oberhalb des Acetabulums und am Grunde des Os ileo- pectinei einerseits, anderseits am vordem Theil des Os ilei, die beiden tiefen, weniger entwickelten Köpfe (Vastus externus und internus) in der Mitte des Femur von der Innen- und Aussenseite des- selben. Der Quadriceps des Menschen zeigt ein anderes Verhalten. Die beiden oberflächlichen Köpfe der Saurier sind zu einem verhältnissmässig viel kleineren Muskel verwachsen, dem Rectus femoris, dessen zweifiederige Beschaffenheit die Zusammensetzung aus 2 Muskeln erkennen lässt und der auch mit 2 kurzen sehnigen Schenkeln entspringt, aber so, dass der innere von der Emi- nentia ileopectinea weg- und an das Os ilei zurückgerückt ist. Die beiden tieferen Bäuche sind bei dem Menschen zu den ausserordentlich ansehnlichen Mm. vasti entwickelt, zu denen noch ein 3. Muskel, Cruralis, tritt, der aber bei den Scincoiden, ebenso wie der Subcruralis, fehlt. Der Tensor fasciae latae und Sartorius sind 2 oberhalb der Fascia lata liegende oder in dieselbe eingeschlossene Muskeln, ursprünglich blos Hautgebilde und können deshalb gar nicht bei den Sauriern vorkommen, da diesen die Fascia fehlt. Cap. V. §21. Ableitung der Muskeln des Brust schult er- und Beckengürtels aus den Runipfinuskeln. Die Muskeln des Brustschulter- und Beckengürtels der Saurier zeigen hinsichtlich ihres Ur- sprungs und Faserverlaufs grosse Uebereinstimmung mit den Rumpfmuskeln, der Art, dass man eine Ablösung von diesen annehmen kann 92. Diese Annahme wird bestätigt durch die Muskulatur- verhältnisse bei den schlangenähnlichen Sauriern. Hier schliessen sich die Muskeln der Extremi- täten in demselben Maasse inniger an die Rumpfmuskeln an, als ihre Knochen schwinden. Die nahezu vollkommene Verkümmerung der Knochen bedingt die nahezu vollkommene Verschmelzung der Muskeln der Extremitäten mit denen des Rumpfes. Mit Berücksichtigung dieser Verhältnisse lässt sich die Ableitbarkeit jedes einzelnen Muskels des Brustschulter- und Beckengürtels und einiger des Oberarms und Ober- schenkels aus den Muskeln des Rumpfes nachweisen. Ueo-fibularis auftritt. Zugleich vernachlässigt er die zweifiederige Beschaffenheit des menschlichen Rectus. Gobsky lässt in dem Rectus externus Elemente des Tensor fasciae latae enthalten sein. Dieser ist jedoch Haulmuskel und fehlt vollkommen den Sauriern. 92 Auch Stannius und J. V. Carus haben diese Beobachtung gemacht. Stannius (Zootomie II, p. 224) sagt: »Die Vorderextremität besitzt Muskeln, die von den äusseren Oberflächen der Rückenmuskeln abgelöst sind. Ihre ven- tralen Muskeln sind von der äusseren Oberfläche der Bauchmuskeln abgelöst oder gehen vom Sternum oder von ven- tralen Theilen des Schultergürtels, die die Continuität der ventralen Muskeln unterbrechen, aus. — An den Hinterex- tremitäten enden auch Muskeln, die von der inneren Fläche der Schwanzmuskeln abgelöst sind, häufig solche, die vom Rumpfe unterhalb der Querfortsätze, demnach ebenfalls einwärts von den ventralen Muskeln entstehen.« — J. V. Ca- rus (Handbuch der Zoologie I, p. 28): »Die Muskeln der Gliedmaassen gehen aus dem Systeme der Seitenrumpfmus- keln hervor.« 107 Dazu ist aber ein näheres Eingehen auf die Bedeutung der Knochen des Schulter- und Beckengürtels als Wirbeltheile und auf die Anordnung der Rumpfmuskeln nöthig. R. Owen93 vorzüglich hat nachgewiesen, dass Brustschulter- und Beckengürtel seitlichen und untern Wirbelanhangen serial homolog04 sind. Nach ihm ist der ideale Typus eines Wirbels nach allen Seiten hin symmetrisch gebaut. Von dem Centrum (Wirbelkörper J. Müller) gehen 2 obere und 2 untere und jederseits 3 seitliche Fortsätze aus. Von den seitlichen Fortsätzen ist der mittlere grosse die Pleurapophysis (Rippe Müller), der obere die Diapophysis (oberer Quer- fortsatz M.), der untere die Parapophysis (unterer Querfortsatz M.). Die beiden oberen Fortsätze die Neurapophysen (obere Wirbelbogen M.) vereinigen sich zur Neural spine (oberer Dornfortsatz) , die unteren, die Haemapophysen (untere Wirbelbogen) zur Haemal spine (unterer Dornfortsatz). Zwischen Spina und x\pophysis finden sich oben und unten jederseits die Zygapophysen (Gelenk- fortsätze) angefügt95. Diese Wirbel sind an den verschiedenen Theilen des Körpers als Kranial-, Cervical-, Dor- sal-, Lumbal-, Sacral- und Caudalwirbel verschiedenartig ausgebildet. Für unsern Zweck ist allein von Wichtigkeit das Verhalten der Pleurapophysen, Haemapophysen und untern Dornen. Dem idealen Typus am nächsten ist das Verhalten der Schwanzwirbel. Für die andern Wirbel treten bedeutende Modificationen ein. Diese bestehen bei den Dorsal- und Cervicalwirbeln zum Theil namentlich in der Bildung von Rippen. Eine Rippe entsteht durch die Vereinigung einer * sehr ver längerten und nach unten gekrümmten Pleurapophyse mit einer Haemapophyse , die mit ihrem Anfang von dem Wirbelcentrum hinweg an das Ende der Pleurapophyse gerückt ist. Die Pleurapophyse bildet den Vertebraltheil der Rippe (Pars ossea, vertebralis) , die Haemapophyse den Sternaltheil der Rippe (Pars cartilaginea, sternalis). An der Vereinigung beider sind oft Anhänge angeheftet. Der untere Dornfortsatz bildet die untere Vereinigung zweier Rippen96. Die Kranial- und Sacralwirbel zeigen ebenfalls eine sehr modificirte Rippenbildung. Die Rippe des letzten Kopf- wirbels ist zum Schultergürtel umgebildet, in der Weise, dass Scapula und Suprascapulare der Pleurapophyse, Coracoid der Haemapophyse entsprechen. Der Schultergürtel der Saurier (überhaupt aller höhern Wirbelthiere und auch einiger Fische) ist von dem Oceipitaltheile des Kopfes abgelöst und über die ganze Cervicalregion hinweg nach dem Anfange der Dorsalregion gerückt. Zugleich sind die untern Dornen der zu Rippen umgewandelten hintern Hals- und vordem Rückenwirbel- theile zu einer grossen Platte, dem Steinum, verbunden, das mit den nach vorwärts gerichteten 93 On the Archetype and Homologies of vertebral Skeleton. London 1 8 48. — On the nature of limbs. London 1849. — Principes d'osteologie comparee. Paris 1855. — Comparative Anatomy and Physiology of Verte- brates. Vol. I. London 18 66. 94 Mit serialer Homologie bezeichnet Owen das homologe Verhalten der auf einander folgenden Körperseg- mente. Besser dürfte vielleicht der Ausdruck »metamere Homologie« sein. Der durch E. Hackel (generelle Mor- phologie) eingebürgerte Begriff »Metamere« ist jedenfalls bezeichnender als der OwEiv'sche »Series«. 95 Die Anapophysen, Metapophysen, Hypapophysen Owen's sind bei den Sauriern von keiner Bedeutung. 96 Diese untern Dornfortsatze fehlen der Mehrzahl der Bippen, ebenso sind auch die Haemapophysen ver- kümmert. Nur bei einigen Sauriern z. B. Seps, Gongylus, Acontias, Typhline, Chamaeleo etc. rinden sich ihnen ho- mologe Verbindungsknorpel, die bei andern nur noch durch Inscriptiones tendineae im M. rectus abdominis vertreten werden. 14 * 108 Haemapophysen (Sternocostalleisten) der vordem Rückenwirbel articulirt und vorn noch darüber hinausreicht, so dass es zwischen die nach hinten gerückten Coracoide zu liegen kommt und sich durch Band mit diesen verbindet. Clavicula und Episternum sind Deckknochen, die zur festern Verbindung des Brust- und Schultergürtels dienen97. Der Anhang zwischen Scapula (Pleurapo- physis) und Coracoid (Haemapophysis) ist zur vordem Extremität entwickelt. Weniger Abweichungen von dem Rippentypus zeigt der Beckengürtel, wrelcher meist aus der Verschmelzung zweier Rippenhomologa hervorgeht. Er ist wie die andern Rippen mit der in der Lendengegend vereinigten Parapophysis und Diapophysis (Processus transversus beim Men- schen) verbunden und in seiner ursprünglichen Lage nicht verrückt. Den pleurapophysen Theil bildet das Os ilei, den haemapophysen das Os puboischium und ileopectineum 9S. Die die Symphysen bil- denden Zwischenknorpel und des Os cloacale sind Homologa der untern Dornfortsätze. Der An- hang an der Verbindung des Os ilei (Pleurapophysis) und Os puboischium und ileopectineum (Hae- mapophysis) ist zur hintern Extremität entwickelt. Wegen des ganz verschiedenen Verhaltens des Schulter- und Beckengürtels ist die Ver- gleichung beider nur in beschränktem Maasse möglich. Vergleichen lässt sich allerdings Scapula und Os ilei — Clavicula, Coracoid, Ileopectineum und Puboischium — Sternum, Episternum, Ver- bindungsknorpel des Ossa ileopectinea und puboischia, Os cloacale — ; eine Vergleichung der ein- zelnen Knochen aber z. B. der Clavicula mit dem Os ileopectineum, des Coracoid mit dem Os pu- bis etc. ist nicht begründet99. Die einzelnen Wirbel (Knochensegmente, Osteocommata Owen) sind durch Muskeln (Mus- kelsegmente, Myocommata Owen) mit einander verbunden, welche die Lagen und Richtungen der- selben gegen einander und somit auch die Bewegungen des ganzen Rumpfes bestimmen. Diese, bei den am tiefsten stehenden Wirbelthieren nur quer von einander durch Sehnentaschen und Wir- beltheile abgegrenzten, nahezu longitudinal verlaufenden Muskeln sind bei den höher stehenden Vertebraten auch der Länge nach in einzelne Muskeln zerfallen, die nach ihren Ursprüngen und Ansätzen an die hier wohlentwickelten Wirbelfortsätze die verschiedenartigste Faserrichtung zeigen. Zugleich sind bei den meisten Muskeln (ausser denen der Schwanzgegend) die Sehnen- taschen geschwunden oder höchstens noch durch Inscriptiones tendineae repräsentirt , so dass, 97 Die hier gegebene Darslellung weicht etwas von der OwEis'schen ab. 98 Das Os puboischium ist die eigentliche Fortsetzung des Os ilei. Das Os ileopectineum ist blos ein Fortsatz des Os puboischium, der bei Sauriern und Crocodilen, namentlich aber bei den Ophidiern übermässig entwickelt und ebenso gross oder grösser als das puboischium ist, während er bei den Säugethieren blos als Höcker auftritt. Das Os ischii dagegen ist bei den Säugethieren überaus entwickelt und oft grösser als das Os pubis, während es bei den Sau- riern kleiner als dieses und nicht scharf von ihm getrennt ist. 99 Ebenso sind die Miiskelvergleichungen von Vico d'Azyr und Maiitws, soweit sie auf Becken- und Schul- tergürtel Bezug haben, zum gr ossen Theile nur künstliche, mehr auf Analogien als auf Homologien basirte Hypothesen, die sich für ein bestimmtes Thier wohl verlheidigen lassen, für ein anderes mit veränderter Muskelthätigkeit gar nicht anwendbar sind. Die Möglichkeit einer Vergleichung soll nicht geläugnet werden. Bei dem jetzigen Stande der ver- gleichenden Anatomie aber, namentlich bei dem Mangel an vergleichend embryologischen Untersuchungen und der nicht genügenden Berücksichtigung der den Urtypen näherstehenden Thiere (Selachier), ist die Vergleichung nur eine naturphilosophische Speculation. Für die Extremitäten selbst sind die Verhältnisse weit klarer zu durchschauen, und hier haben alle vergleichend anatomischen Arbeiten von Vico d'Azyr bis zu Gegenbavr ihre Berechtigung. 109 namentlich bei den hohem Wirbelthieren, anstatt der kurzen Muskeisegmente iange Muskeln auf- treten, die aber meist mit jedem einzelnen Wirbel durch Sehnen in Verbindung stehen. Auch das symmetrische Verhalteu der obern und untern Muskelpartien ist in demselben Maasse gestört, wie die Symmetrie der Wirbel selbst. Nur die Schwanzmuskeln zeigen ein nahezu typisches Verhalten, während die Muskulatur der vordem Körpertheile, besonders wegen der Rip- penbildung, bedeutend verändert sind. Hier sind anstatt des bei den niedersten Wirbelthieren und am Schwänze aller allein ausgebildeten Rumpfmuskelsystems 3 Systeme100 vorhanden: Das System der Seitenrumpfmuskeln, welches über den ganzen Körper ausgedehnt ist, Das System der Seitenbauchmuskeln, welches den Fischen mit Ausnahme der Myxinoi- den fehlt, Das System der Intercostalmuskein, welches ebenso wie das vorhergehende auf Brust- und Bauchgegend beschränkt ist. Bei den luftathmenden Wirbelthieren fehlt zugleich die Bauchhälfte des Rumpftheils der Seitenrumpfmuskeln bis auf geringe Reste, während die des Schwanztheils vollkommen erhalten ist. Bei den Sauriern wird die Rückenhälfte der Seitenrumpfmuskeln, die sich vom Kopfe bis zum Schwanzende erstrecken, gebildet vom Spinalis (mit Splenius), Semispinalis. Multifidus. Lon- gissimus dorsi, Ileocostalis s. Sacrolumbaris und den Levatores costarum, die Bauchhälfte durch die Longi colli, Recti capitis, Retrahentes costarum der Hals- und vordem Brustgegend und durch die untern Schwanzmuskeln, die Intercostalmuskein durch die Intercostales (externi) und den Rectus abdorninis, die Seilenbauchmuskeln durch die % Obliqui externi (sublimis und profundus) oberhalb der Intercostal- 101 und Seitenrumpfmuskeln und die 2 Obliqui interni (Intercostalis internus und Sub- costalis) und den Transversus unterhalb der Intercostal- und Seitenrumpfmuskeln in der Bauchhöhle. Von diesen Muskeln sind wichtig für die Bildung der Brustschulter- und Reckengtirtelmuskeln : I. Der Ileocostalis und Caudalis inferior vom Systeme der Seitenrumpfmuskeln. II. Der Rectus abdorninis vom Systeme der Intercostalmuskein. III. Die Obliqui externi [sublimis und profundus^ und der Transversus vom Systeme der Sei- tenbauchmuskeln. 100 Ueber diese von J. Müller zuerst aufgehellten 3 Systeme und die vergleichende Anatomie derselben durch ilie Wirbelthierreihe siehe J. Müller, vergl. Anatomie der Myxinoiden II, 2. Abhandlungen der Berliner Akade- mie 1834. — Stan'nu's, der sehr genaue Untersuchungen über die Rumpfmuskeln angestellt hat, unterscheidet hei den Amphibien: 1) Epaxonische — in der Circumferenz der aufsteigenden Bogenschenkel (Neurapophysen) oder auf den den obern Flächen queren Verlängerungen der Wirbel (Pleurapophysen, Rippen) gelegene — Muskeln, die dem Rückentheile der Seitenrumpfmuskeln und den seitlichen Intercostalmuskein Müller's entsprechen, 2) Hypaxoni- sche — an den absteigenden Bogenschenkeln (Haemapophysen und Hypapophysen) zunächst angeschlossene • — Muskeln, die dem Reste der Bauchhälfte des Rumpftheües der Seitenrumpfmuskeln Müller's entsprechen, 3) Ven- trale — an der untern Wirbelgegend peripherisch expandirte — Muskeln, die in ihrem Rümpft heile den Seiten- bauchmuskeln und dem untern Intercostalmuskel iRectus j und in ihrem Sch w anzthei 1 e der untern Hälfte des Schwanztheils der Seitenrumpfmuskeln entsprechen. — Einen schälzenswerthen Beitrag zur Aufklärung der schwie- rigen Verhaltnisse einzelner Rumpfmuskeln der Beckengegend hat J. V. Carus (Beiträge zur vergl. Muskellehre a. a. 0.) geliefert. 101 Abgesehen vom Rectus, der gerade bei den kionokianen Sauriern zwischen Obliquus abd. externus su- blimis und profundus liegt. Ob der Obliquus externus profundus deshalb als oberflächlicher Theil des Intercostalis ex- ternus oder als Seitenbauchmuskel aufzufassen ist, müssen spätere Untersuchungen entscheiden. I 10 I. Ileocostalis und Caudalis inferior, a. Ileocostalis. Der Ileocostalis ist zusammengesetzt aus einem Systeme schräg von oben und hinten nach unten und vorn verlaufender Muskelbündel, die von den Wirbelkörpern entspringen und an den hintern Flächen der Vertebraltheile der nächstvordern Rippen inseriren m. Median ist er begrenzt vom Longissimus dorsi, lateral vom Obliquus abdominis externus und Intercostalis. Er beginnt in der Brustgegend und endet entweder am Becken (bei den kionokranen Sauriern) oder läuft in die gemeinschaftliche obere Schwanzmuskelmasse (bei den Amphisbaenoiden und Ophidiern) aus. Im ersteren Falle wird er in seiner ganzen Masse vom Becken unterbrochen (bei den meisten kiono- kranen Sauriern) oder nur zum Theil, während die Hauptmasse über das Becken hinweggeht (bei den Scincoiden und den kionokranen Sauriern mit rudimentären Extremitäten). In der Schultergegend sind von ihm abgelöst 1) Der Cervici-submaxillaris s. Depressor maxillae. 2) Der Dorso-clavicularis s. Cucullaris. 3) Der Dorso-humeralis s. Latissimus dorsi. 4) Der Collo-scapularis s. Levator scapulae. 5) Der Costo-subscapularis s. Serratus anticus major. Die 3 ersten Muskeln gehören einer oberflächlicheren, die 2 letzten einer tieferen Schicht an. 1) Der Cervici-submaxillaris inserirt am Submaxillare (dem Homologon der Haemapophyse, des Sternaltheils der Rippe), 2) der Cucullaris am Suprascapulare (dem Homologon des Vertebral- theils der Rippe, Pleurapophyse) und der darauf als Deckknochen lagernden Clavicula, 3) der La- tissimus dorsi am Humerus (dem Anhange zwischen Homologon der Haemapophyse und Pleurapo- physe). Es inserirt also 2) ganz wie der Ileocostalis, 1) und 3) dagegen sind mit ihren Inser- tionen über die Grenzen gerückt, 3) weniger als 1). Die Ursprungsstellen sind bei den schlangen- ähnlichen Sauriern und Amphisbaenoiden mit sehr verkümmertem Schultergürtel von denen des Ileocostalis nicht zu unterscheiden. Nur der Insertionstheil ist selbstständig abgelöst. In allen diesen Fällen fehlt 3) völlig (wegen Mangels des Humerus) oder trägt höchstens mit einigen Fa- sern zur Verstärkung des Cucullaris bei. Mitunter (bei Amphisbaena) sind 1 ) und 2) kaum von einander trennbar. Bei grösserer Ausbildung des Schultergürtels und der Extremitäten sind 2) und 3) selbstständiger und haben sich mehr von der Masse des Ileocostalis abgelöst. Zugleich sind, um Muskelmasse zu gewinnen, die Ursprünge nach oben getreten, sie gehen über die Grenze des Ileocostalis und legen sich über den Longissimus hinweg, bei den Sauriern (und Säugethieren) mit wohlentwickelten Extremitäten endlich entspringen sie von den oberen Dornen. 1) verhält sich 102 Bei den Amphisbaenoiden sind 2 Schichten von Bündeln unterscheidb.tr, die eine von an den nächstvor- deren Rippen inserirenden, die andere von mehrere Rippen überspringenden Bündeln. Bei der Ophidiern sind die In- sertionen sehnig. 1 1 1 wegen der ziemlich gleichen Entwickelung des Submaxillare bei Sauriern, Amphisbaenoiden und Ophidiern ziemlich gleich. Bei Pygöpus ist er überaus stark entwickelt, ebenso bei Aconlias. Die Faserrichtung ist bei 1) ascendent, bei 2) und 3) ebenfalls, aber nur zum Theil. Na- mentlich bei 3) hat der vordere Theil einen transversalen Faserverlauf. Diese Abweichung von der ursprünglich ascendenten Richtung ist bedingt durch die Verrückung des Schultergürtels nach hinten. 4) Der Levator scapulae und 5) der Serratus anticus major zeigen betreffs Ursprungs und Anheftung das entgegengesetzte Verhalten zu den 3 ersten Muskeln. Wahrend diese von festen Wirbelelementen entsprangen und an lockeren Theilen Unterkiefer, Schultergürtel, Oberarm) in- serirten, so beginnen jene an lockeren Theilen (Schultergürtel) und enden an festen Wirbel- oder Rippenelementen. Es ist also die ganze Wirksamkeit dieser Muskeln den ersten antagonistisch, ob- wohl sie von demselben Systeme abstammen. Die 3 ersten ziehen die lockeren Theile nach der Ursprungslinie des Ileocostalis, die 2 letzten nach der Insertionslinie dieses Muskels. Es ist also für 4) und 5) die Insertionslinie des Ileocostalis zur Ursprungslinie geworden, während die lockeren Theile die Insertionsstellen darbieten. Ich halte daher die Namen Collo-scapularis und Costo-sub- scapularis für gerechtfertigt und möchte sie nicht mit Scapulo-collaris und Subscapulo- costalis vertauschen. 4) Collo-scapularis endet an dem vorderen Rande des Suprascapulare (dem Homologon der oberen Wirbelstrecke der Rippen) und entspringt von den Querfortsätzen der Halswirbel (untere Vertebralstrecken der Rippen). Er ist ein dicker Muskel, der in eine oberflächlichere und eine tie- fere Partie zerfällt, Die tiefere, die an der untern Fläche des Scapulare endet, ist kaum zu trennen von dem 5) Costo-subscapularis. Er endet mit mehreren Bündeln am obern Innenrande des Supra- scapulare und geht mit convergenten Fasern von den Grenzen der Vertebralstrecken der ersten Rippen aus. Er convergirt also nach oben hin, während der Latissimus und Cucullaris nach unten hin convergiren. Die Beckengegend zeigt viel einfachere Verhältnisse, indem hier besondere Muskeln nicht vom Ileocostalis abgelöst sind. Er theilt sich hier in 2 Lamellen, eine oberflächliche über den Rip- pen (Ileocostalis) und eine tiefe innerhalb der Rippen (Quadratus). Beide Lamellen beginnen an dem Vorderrande des Os ilei (dem Homologon der Vertebralstrecke der Rippen oder Querfortsätze) oder an den Wirbelkörpern der Schwanzgegend. b. Caudalis inferior. Der Caudalis inferior bildet die untere Muskelmasse des Schwanzes. Er besteht aus Myocom- matas, die mittelst Sehnentaschen mit einander vereinigt sind und mit der untern Seite des Quer- fortsatzes und dem untern Bogen (Haemapophyse) jedes Schwanzwirbels in Zusammenhang stehen. Im vordem Theile des Schwanzes zerfällt er in eine oberflächliche und eine tiefe Schicht. Die oberflächliche Schicht steht mit den peripherischen Theilen der Pleurapophysen und Haema- 1 1 2 pophysen in Verbindung, die tiefe mit den centralen Theiien dieser Apophysen. Die erstere Schicht endet am Becken mit einem muskulösen und mit einem sehnigen Ansätze. Der muskulöse Bauch inserirt am Os ilei (dem Homologon der Pleurapophyse) und ist der M. ileo-coccygeus, der sehnige Bauch endet am Os puboischium (dem Homologon der Haemapophyse) und ist der M. ischio-coccy- geus. Die zweite (tiefe) Schicht endet am Femur und an der Tibia (Homologa der Anhänge zwi- schen Pleura- und Haemapophyse), weicht also von dem normalen Verhältnisse ab. Der Ursprung des Subcaudalis und Pyriformis ist ohne Zweifel den Schwanzmuskeln ganz angehörig, im weiteren Verlaufe haben sich aber beide Muskeln vollkommen frei gemacht und als eigenartige Muskelge- bilde entwickelt. II. Reetus abdominis. Der Reclus abdominis ist bei der Mehrzahl der Wirbelthiere ein meist schmaler Intercostal- muskel zwischen den abdominalen (sternalen) Stücken der Rippen oder ihren Knorpelenden, der von dem Obliquus extern us und internus eingeschlossen ist. Dieses Verhältniss zeigt er auch bei den Ophidiern und Amphisbaenoiden, wo er ausserordentlich schmal ist und nicht über das Niveau der Rippen tritt, ausgenommen an der vorderen Brust- und Halsregion. Hier und bei den Sauriern in seiner ganzen Länge ist er nicht mehr Intercostalis, sondern Supracostalis. Diese oberflächliche Lage ist bedingt durch seine Beziehungen zum Brustbein und Becken. Da, wo erste- res nur wenig über das Niveau der Rippen ragt und letzteres als ganz unbedeutendes Rudiment mit dem Rectus in gar keiner Verbindung steht, ist dieser nur in der Brustgegend über die Rippen erhoben. Da, wo das Brustbein und Becken tiefer unter das Niveau der Rippen hinabragen und beide mit dem Rectus in Verbindung stehen, ist dieser nicht nur in der Brust- und Beckenge- gend, sondern in seiner ganzen Länge ausserhalb der Rippen zwischen Abdominus obliquus ex- ternus sublimis und profundus oder deren Aponeurosen eingelagert103. Bei den Sauriern mit wohlentwickelten Extremitäten bildet der Rectus eine ziemlich breite, aber nur dünne Muskellamelle. Bei den schlangenähnlichen Sauriern dagegen bildet er mit der medianen, sehr dünnen Aponeurose des Obliquus externus sublimis und beträchtlichen Hautmuskel- elementen zusammen eine mächtige Muskelmasse, die gleich unter der Haut liegt 104. Jeder Rippe entsprechend ist er in seinem ganzen Verlaufe durch Inscriptiones tendineae (Homologa der Sternocostalleisten und untern Dornen) getrennt, die gleich hinter dem Brustbein durch Sternocostalleisten ersetzt werden m. 103 Die Aponeurose des Obliquus abdominis ext. sublimis reicht bis zur Medianlinie, die des Ob!, abd. exter- nus profundus (Intercostalis externus?), falls sie überhaupt vorhanden ist, bis zu den Rippenenden. 104 Hiervon sind die Verhältnisse bei den Amphisbaenoiden ganz verschieden. Der oberflächliche den ganzen Körper bedeckende longitudinale Muskel ist nur Hautmuskel, während der Rectus sehr tief liegt. 105 Bei einigen Gattungen werden die Inscript. tendineae in der vordem Hälfte des Bauches von Knorpel- commissuren (Inscriptiones carttlagineae) ersetzt. So bei Gongylus, Seps, Acontias, Typhline u. s. w. 113 Dem Systeme des Rectus gehören in der Brustgegend an: 1 ) Episterno-cleido-hyoideus sublimis, 2) Episterno-hyoideus profundus. Beide Muskeln sind Fortsetzungen des Rectus über das Brustbein hinweg, das seine Conti- nuität unterbricht, Bei den schlangenähnlichen Sauriern sind sie mannigfach modificirt als Sterno- hyoidei, Cleido-hyoidei, auch getrennt in Sterno-claviculares und Cleido-hyoidei. Bei Amphisbaena ist die Trennung vom eigentlichen Rectus unbedeutend, indem hier das Steinum durch eine aller- dings sehr verbreiterte Inscriptio tendinea vertreten wird. Bei den Amphisbaenoiden mit schwach entwickeltem Rectus existirt nur ein Sterno-hyoi- deus, bei den kionokranen Sauriern mit entwickelterem Rectus sind % Episterno-hyoidei vorhanden, die einer tiefern und oberflächlichen Lamelle entsprechen. Nur die oberflächliche hat eine Inscriptio tendinea, während diese der tiefen fehlt 106. In der Beckengegend endet der Rectus an der Symphysis pubica (Homologon des Ster- nums), ohne in 2 Lamellen zu zerfallen. Der bei Pseudopus vorkommende Longissinws abdominis ist gleich dem Rectus ein longitu- dinal verlaufender Muskel, der ausserhalb der Rippen liegt. Er steht mit der Seitenfalte von Pseu- dopus (vielleicht aller Ptychopl euren) in Zusammenhang. III. Obliquus abdominis externus und Transversus abdominis. a. Obliquus «abdominis externus. Der Obliquus abdominis externus ist ein auf den Bauchtheil beschränkter Muskel, der in der Brustgegend beginnt und in der Beckengegend endet. Er ist zusammengesetzt aus absteigenden Muskelbündeln auf der Aussenseite der Rippen, die mit ihren Anfängen in die Insertionen des Ileo- costalis eingreifen und an den Knorpelspitzen der nächstfolgenden Rippen enden oder darüber hin- ausgehen. Bei den kionokranen Sauriern ist er in % Schichten mit gemeinsamen Ursprüngen zer- fallen, den Obliquus abdominis externus sublimis, der über den Rectus mit einer dünnen Aponeurose übergreift und sich mit der der Gegenseite in der Linea alba vereinigt, und den Obliquus abdo- minis externus profundus, der sich unterhalb des Rectus hinzieht und schon an den Rippenknor- peln endet. 100 Der Rectus ist überhaupt bei den kionokranen Sauriern ein von der Spitze des Unterkiefers bis zu dem Becken ausgedehnter Muskel, der durch 2 Zwischenknochen (oder -knorpel), das Zungenbein und das Brustbein, in 3 Abschnitte getrennt ist, Die beiden ersten bestehen aus 2 Lamellen und werden repräsentirt durch den Mylo-hyoi- deus und Geuio-hyoideus zwischen Unterkiefer und Zungenbein und durch den Episterno-cleido-hyoideus sublimis (Sterno-hyoideus) und Episterno-hyoideus profundus (beim Menschen Sterno-thyreoideus und Thyreo-hyoideus) zwi- schen Zungenbein und Brustbein. Der hinterste, einfache Abschnitt ist der eigentliche Rectus. Fürliringer, Saurier. • 15 H4 In der Brustgegend lässt sich vom Obliquus abdominis externus sublimis I) Der Costo-episterno-humeralis s. Pectoralis major und von dem Obliquus abdominis ext. profundus, 2!) der Sternocoslo-scapularis, 3) der Costo-stemalis proprius ableiten. 1) Der Pectoralis major geht in seinem hinteren Theile in die Aponeurose des Obliquus ext. subl. über und ist von dieser nur künstlich zu trennen. Zugleich ist die Richtung seiner Fa- sern ganz die des Bauchmuskels. Der mittlere Theil ist weit mächtiger und entspringt von den medianen Sternocostalleisten und dem hintern Theile des Sternums. Der Faserverlauf dieses Theiles ist nahezu transversal. Dies wird abgesehen von der Insertion am Humerus bedingt durch die Lage der Sternocostalleisten, von denen er entspringt. Diese liegen zu den Rippen in einem nahezu rechten Winkel. Nimmt man dieselbe Lage der Fasern zu den Ursprungsknochen an, so müssen nothwendig bei longitudinalem Verlaufe der von den Rippen entspringenden Fasern des hintern Theiles die von den Sternocostalleisten entspringenden Fasern des mittleren Theiles transversal verlaufen. Der vordere, vom hintern Arm des Episternum entspringende Theil hat eine transver- sal-ascendente Richtung. Alle 3 Theile, von denen die beiden hintern nur künstlich trennbar sind, inseriren am Humerus (dem Homologon des Anhanges zwischen Pleurapophyse oder Vertebraltheil der Rippe und Haemapophyse oder Sternaltheil der Rippe). Der Pectoralis gehört also zum System des Obliquus abdominis externus sublimis. Diese scheinbar gezwungene Darstellung wird am besten bestätigt durch die Verhältnisse bei den schlangenähnlichen Sauriern. Obwohl diesen der Humerus meist fehlt, sind doch bei fast allen Rudimente des Pectoralis vorhanden. Diese Rudimente, durch das vorderste etwas verstärkte Muskelbündel des Obliquus abdominis ext. subl. repräsentirt, zeigen deutlich die wahre Abstam- mung des Pectoralis. 2) Der Stemocosto- scapularis ist ein kleines vom Obliquus abdominis externus profundus abgelöstes Muskelbündel, welches mit diesem die Insertion (die aber hier zum Ursprung geworden ist) gemein hat, aber anstatt vom Vertebraltheil der Rippe von der (diesem homologen) Scapula entspringt (resp. inserirt). 3) Der Costo-stemalis proprius, der bei Pygopus und Lialis (vielleicht bei allen ophiophthal- men Sauriern?) auftritt, ist von dem Obliquus abd. ext. prof. schwer zu trennen; er weicht aber betreffs seiner Insertion am Sternum (das nicht Homologon des Vertebraltheils der Rippe ist) be- deutend vom Bauchmuskel ab107. 107 Die kleinern von der Aussenfläche des Coracoids und von der Clavicula zum Humerus gehenden Muskeln gehören wahrscheinlich auch zum System des Obliquus abdominis externus, der directe Nachweis fehlt aber noch, da ich nicht Gelegenheit hatte, embryologische Untersuchungen anzustellen. 115 In der Beckengegend endet der Obl. abd. ext, suhl, am Os ileopectineuni und puboischium, während der Obl. abd. ext, prof. nicht damit in Zusammenhang steht108. b. Transversus abdominis. Der Transversus ist zusammengesetzt aus Querbündeln innerhalb der Brusthöhle, welche das äussere Blatt des Bauchfells bedecken. In der Brustgegend lässt sich der Sterno-coracoideus internus von ihm ableiten. Er entspringt von den Sternocostalleisten und dem Sternum und läuft in nahezu longitudinaler Richtung zum Coracoid. Seitlich ist er begrenzt vom Transversus, der in der Brustgegend zur ascendenten bis longitudinalen Faserrichtung neigt und von dem er ein median abgelöstes Bündel ist. Das Becken der kionokranen Saurier mit wohlentwickelten Extremitäten steht mit dem Transversus in keiner Verbindung; der innere Muskel desselben, der Ueopectineo-trochantineus in- ternus, hat an seinem Ursprünge dieselbe Faserrichtung, sonst aber keinen Zusammenhang mit dem Bauchmuskel. Bei Pygopus dagegen ist der Ueopectineo-trochantineus internus nicht zu trennen von dem Sphincter cloacae, der offenbar zum System des Transversus gehört, Bei Acontias liegt das Beckenrudiment fest auf dem Bauchmuskel auf und nimmt an dessen Bewegungen Antheil, bei Amphisbaena ist es mit ihm verwachsen. IV. Sterno-cleido-mastoideus. Der Sterno-cleido-mastoideus ist mit diesen Systemen nicht in Einklang zu bringen. Sein Ursprung von der Gegend des Episternums und sein Ende am Parietale (und Mastoideum) würden einem Muskel angehören, der mit descendenten Fasern von den untern Dornen bis zu den obern sich erstreckt. Ein solcher Muskel existirt aber nicht in der Reihe der Rumpfmuskeln. Von den Schultermuskeln ist zugleich der Sterno-cleido-mastoideus der oberflächlichste, in der Gegend des Episternums endet er nicht am Knochen, sondern heftet sich an einer Fascie an, gleicht also hierin dein Latissimus colli (Platysma myoides) des Menschen. Bei Amphisbaena steht er in Zusammen- hang mit dem Hautmuskel. Auf seinem Verlaufe nach dem Kopfe geht er in die Tiefe, er schlägt sich unter den Gervici-maxillaris und endet am Schädel. Dieses Anheften an Knochen hat er aber auch mit andern Hautmuskeln gemein. Der Subcutaneus colli der Saurier z. B. hat eine aponeu- rotische Lamelle, die sich unter den Cervici-submaxillaris zieht und am Knochen des Unterkiefers l0S Ueber die kleinem, auf dem Becken gelegenen Muskeln gelten betreffs ihres Zusammenhanges mit dem Obl. abd. ext. prof. dieselben Bestimmungen, wie für die vom Coracoid und der Clavicula zum Humerus gehenden Muskeln. 15* 116 inserirt. Namentlich bei Acontias sind diese Verhältnisse sehr deutlich. Der grosse Hautmuskel des Rückens bei den Säugethieren (von dem Platysma myoides hominis ein Theil ist) schickt ein aponeurotisches Band, das auch Muskelelemente enthält, unter den Pectoralis zum Rippenende. Eine Sehne oder ein aponeurotisches Band entspricht aber Muskeltheilen, deren contractiles Ge- webe verkümmert ist. Diese Verhältnisse geben das Recht, den Sterno-cleido-mastoideus der Sau- rier der Hautmuskulatur zuzuzählen. Die schlangenähnlichen Saurier geben keine weitere Bestäti- gung dieser Deutung. Embryologische Untersuchungen in dieser Richtung habe ich noch nicht gemacht. Ich stelle daher die Ansicht von der Hautmuskelnatur des Sterno-cleido-mastoideus nur als Hypothese hin. Der Zusammenhang der übrigen Extremitätenmuskeln mit den Rumpfmuskeln ist direct nicht nachweisbar. Dritter Theil. Ergebnisse. 1. Der Brustschult er gürtel der Saurier besteht aus dem unpaaren Steinum und Epi- sternum und der paarigen Scapula, Pars coracoidea (mit Procoracoid) und Clavicula. Zwischen Brust und Schulter besteht eine doppelte Verbindung: die zwischen Brustbein und Coracoid und die zwischen Episternum und Clavicula. Die Cavitas glenoidalis wird von der ohne Grenzen ver- wachsenen Scapula und Coracoid gebildet. Die vordere Extremität besteht aus Humerus, Ba- dius und Ulna, dem aus 9 Knochen gebildeten Carpus, den 5 Metacarpalien und den Phalangen, die 2 für den ersten, 3 für den 2. und 5., 4 für den 3. und 5 für den 4. Finger zahlen. Das Becken besteht aus dem paarigen Os ilei, Os ileopectineum und Os puboischium, von denen die beiden letzteren mittelst medianer Knorpelstücke zur Symphysis ileopectinea und pubica vereinigt sind ; der dem Os ischii homologe Theil des Os puboischium nimmt an der Bildung der Symphysis pubica keinen Antheil. Das Acetabulum wird von den mit Grenzen verwachsenen Os ilei, ileopeetineuni und puboischium gebildet. Die hintere Extremität besteht aus Femur, Tibia und Fibula, dem aus 4 oder 5 Knochen zusammengesetzten Tarsus, dem Metatarsus und den Phalangen, die abge- sehen von der Grösse nicht von denen der vorderen Extremität verschieden sind. 2. Diese Knochen sind bei den schlangenähnlichen Sauriern verkümmert, d. h. aus ur- sprünglich vollkommeneren Bildungen zu unvollkommneren reducirt oder wenigstens an Grösse oder Festigkeit der Theile vermindert. 3. Die Verkümmerung der Knochen beginnt an allen Theilen des Brustschultergürtels, Beckengürtels und der Extremitäten, aber in sehr verschiedener Stärke : an den Extremitäten viel bedeutender als an den centraleren Gürteln. Die Gegend der Gelenkhöhle ist der Centraipunkt, Ad 1. Theil I, Cap. I, § I, Cap. III, § 7. Ad 2. s. p. 59, Anm. 2. Ad % . Betreffs der späten Verkümmerung der Gelenkhöhlengegend vergl. die Verhältnisse bei den Urode- len. — Für die ungleichmässige Verkümmerung auf beiden Seiten, die mit der ungleichen Ausbildung der Lungen pa- rallel geht, vergl. Humerus von Pseudopus p. 3 1, hintere Extremität von Lialis p. 40, Becken von Acontias melea- gris p. 43. I 18 auf den sie sich am spatesten ausdehnt, Diese Verkümmerung ist nicht immer auf beiden Seiten gleich; sie kann auch auf der einen Seite (links j weiter vorgeschritten sein als auf der andern (rechten) Seite. 4. An den Extremitäten beginnt die Verkümmerung peripherisch an den Fingern durch Wegfall der Endphalangen. Die Finger verkümmern in der Regel von aussen her, indem zuerst der 5., dann der 4. u. s. w. wegfallen. Der Carpus und Tarsus neigen zur Umbildung in Knorpel, während Mittelhand und Mittelfuss knochig bleiben. An der hintern Extremität (ob auch an der vordem, müssen spätere Untersuchungen bestätigen) sind 2 Arten der Verkümmerung zu unter- scheiden, eine abstumpfende und eine verschmälernde. Alle peripherischen Knochen, die nach aussen hervorragen, können Nägel tragen. Diese sind nicht ausschliessliches Eigenthum der Phalangen. 5. Am Brustschultergürtel erstreckt sich die Verkümmerung der Reihe nach über Epi- sternum, Sternum, Clavicula, Pars coracoidea, Scapula bis zum gänzlichen Wegfalle aller Schulter- theile. Vom Episternum verkümmern zuerst die unpaaren Aeste, meist der vordere früher als der hintere (ausser bei Seps) , wodurch die Verbindung mit der Clavicula aufgehoben wird, später die seitlichen Aeste bis zum vollkommenen Fehlen des Episternums. Das Sternum trennt sich zuerst von den Rippen durch Wegfall der Sternocostalleisten, von denen die seitlichen hinteren am späte- sten verschwinden. Diese Sternocostalleisten verkümmern nicht gleichzeitig mit der vordem Extre- mität, sondern können auch nach Wegfall derselben noch vorhanden sein (die atypischen Pygopus und Ophiodes). Am Sternum selbst beginnt die Verkümmerung zuerst am hintern Ende, das von der spitzen Form ausgehend der Reihe nach convex, geradlinig bis concav wird. Rudimente von Sternocostalleisten, die aber von den Rippen entfernt sind, können auch noch übrig bleiben (Lialis) . Bei sehr zunehmender Verkümmerung theilt es sich in 2 paarige sehr kleine Knochen (?)-Platten (Acontias meleagris). Die Scapula verkümmert vom Suprascapulare aus. An der Pars coracoidea beginnt die Reduction an der Medianlinie. Die Verbindung des Coracoids mit dem Sternum wird immer lockerer bis zur völligen Trennung. Im vordem Theile greift es median bei den vollkomme- nen Sauriern über das der Gegenseite ; bei fortschreitender Verkümmerung rücken die medianen Ränder zurück bis zur blossen Berührung, die dann oft mit Verschmelzung zu einem Knorpelstück (Pseudopus, Ophisaurus) und zugleich mit bedeutender Verdickung (Acontias) verbunden ist, und vollkommenen Entfernung von einander (Seps) . Der Verkümmerung der medianen Theile geht eine Umwandlung in Knorpel vorher. Die zahlreichen Fenster (bei Euprepes 3) schwinden bis zu einem oder fallen ganz weg. Die Clavicula verkümmert von der Mitte aus, indem der mediane breite Theil sich verschmälert, Bei Acontias hört sie auf ein selbstständiger Knochen zu sein. Die Gelenk- Ad 4. Th. I, Cap. I, § 1 b, § 2 b, Cap. III, § 7 b, § 8 a 2— e 2. — Th. II, Cap. I, § t a, § 3 a. Ad 5. Th. I, Cap. I, § \ a, § 2 a, § 3 a — i. — Th. II, Cap. \, § I b. Diese »Verkümmerung der Reihe nach« bezieht sich auf den Wegfall ; sie beginnt gleichzeitig und nicht erst bei den folgenden Knochen nach Wegfall des vor- hergehenden. 119 höhle fehlt bei Mangel der Extremitäten, wobei die Grenze zwischen Scapula und Coracoid nach der Mitte zurückt und somit eine Verkleinerung der Breite des Schultergürtels bedingt. 6. Von den Knochen des Beckengürtels schwindet keiner ganz. Die Verkümmerung beginnt von der Medianlinie aus und ist am bedeutendsten am Os puboischium, das zuerst rudi- mentär wird, und am Os ileopectineum; später und viel weniger verkümmert das ziemlich constante Os ilei. Sind die Beckenknochen sehr rudimentär, so können sie ohne Grenzen mit einander ver- wachsen, und zwar zunächst des Os ileopectineum und puboischium (Lialis, Pseudopus) , später mit diesen das Os ilei (Anguis, Acontias) . Das Os ileopectineum und puboischium verkümmert von der Medianlinie, das Os ilei von dem oberen Ende aus. Das Os puboischium trennt sich früher von dem der Gegenseite (Wegfall der Symphysis pubica) als das Os ileopectineum (Wegfall der S. ileopecti- nea), sein hinterer Theil (Homologon des Os ischii) kann wohlentwickelt bleiben (Anguis), in den meisten Fällen aber verkümmert er zu einer nicht erhabenen Rauhigkeit. Das Os ileopectineum ver- liert seine Symphysis später als das Os puboischium, sein Rudiment zeigt mit dem des Os pubois- chium ein wechselndes Verhältniss, bald ist es grösser, bald ebenso gross, bald kleiner. Es ver- kümmert im Anfang langsam, später aber schnell, ja noch schneller als Os puboischium, das schon anfänglich ziemlich schnell reducirt wurde. Das Os ilei wird meist etwas schmäler und artikulirt dann nur noch mit 1 Wirbel. Zugleich wird die Anheftung am Querfort satze immer lockerer (Acontias, Typhline, wo auch die letzte Rippe als Stütze dient) und kann sogar wegfallen (Pygopus) . 7. Die Verkümmerung der Muskeln entspricht im Allgemeinen der der Knochen und beginnt wie bei diesen gleichzeitig an allen Theilen, an den Extremitäten aber bedeutender als an den Gürteln. Ein Muskel verkümmert durch Verminderung seiner Muskelfasern, die bis zum völ- ligen Wegfall oder Ersatz durch sehniges Gewebe fortschreiten kann, und durch Verkürzung seiner Länge, die bei constanter Insertion durch Zurückrücken des Ursprungs (bei den am Rumpfe gele- genen Extremitätenmuskeln) und bei unverändertem Ursprungspunkte durch Verrückung der Inser- tion (an den peripherischen Theilen der Extremitäten) erreicht wird. Mit Wegfall eines Knochens ist stets der Verlust der Selbstständigkeit des an ihn tretenden Muskels, meist, aber nicht immer, die völlige Verkümmerung desselben verbunden, indem im letzten Falle seine Fasern mit denen der zunächst liegenden und ähnlich wirkenden Muskeln sich verschmelzen. Auch können bei Vermin- derung der Dichtigkeit des Gewebes der Knochen und der dadurch bedingten leichteren Beweg- lichkeit derselben gegen einander Muskeln sich bilden, die bei der Festigkeit des Gewebes keine Wirkung haben könnten. 8. Die Verkümmerung der Extremitätenmuskeln beginnt an den kleinen auf der Hand und dem Fusse gelegenen Muskeln durch Wegfall oder Versehnigung derselben, während Ad 6. Tb. I, Cap. III, § 7 a, § 8 a I — d \, § 9 a— d. — Th. II, Cap. I, § 3 b. Ad 8. Die genaueren Verhaltnisse können in der Kürze nicht angegeben werden, vergl. hierüber Th. I, Cap. II, § 4 b— d, § 5 b — d, § 6 a 2— d2, Cap. IV, § 1 0 b— d, § IIa 2 — 4, b 2, 3, c 2 — e 2. — Th. II, Cap. I, § 2 a — c, § 4 a — c. 120 die grösseren längs der langen Extremitätenknochen erstreckten Muskeln erst viel später verküm- mern, meist nachdem eine Verschmelzung der ähnlich wirkenden vorangegangen ist. 9. Von den Muskeln des Brustschultergürtels verkümmern der Reihe nach Serrat us major, Sternocosto-scapularis , Collo-scapularis s. Levator scapulae, Sterno-coracoideus internus, Dorso-clavicularis s. Cucullaris, während Episterno-hyoideus profundus und Episterno-cleido-hyoi- deus sublimis und Sterno-cleido-mastoideus nie ganz geschwunden sind. Der Costo-subscapularis s. Serratus major vermindert die Zahl seiner Bündel von 4 oder 3 zu 2, 1 bis zum völligen Wegfall. Der Sternocosto-scapularis verändert wenig seine Grösse bei Pygopus, Pseudopus und An- guis, er ist klein bei Seps und Lialis und verschmilzt bei Acontias mit dem Obliquus abdominis externns profundus. Zugleich wird er bei Verkümmerung der Sternocostalleisten zum Costo- scapularis. Der Collo-scapularis s. Levator scapulae verkümmert zuerst in seinem tiefen Theile und wird dann zum einfachen Muskel. Sein Ursprung variirt sehr. Der Sterno-coracoideus internus verkümmert in Länge (durch Beschränkung des Ursprunges auf den vorderen Sternalrand) und Breite (durch Verkümmerung der medianen Fasern) bis zum völligen Mangel. Der Dorso-clavicularis s. Cucullaris rückt bei den schlangenähnlichen Sauriern seinen Ur- sprung zur oberen Grenze des lleocostalis zurück, mit dem er immer mehr verwächst, so dass er bei (dem der Extremitäten und des Brustschultergürtels beraubten Exemplare von) Acontias blos als eine obere Lamelle des lleocostalis erscheint. Der Episterno-kyoideas profundus wird bei fehlendem Episternum zum Sterno-hyoideus prof. (oder bei Lialis zum Cleido-hyoideus prof.), der entweder ungetrennt verläuft (Pygopus) oder durch die Clavicula in den Sterno-clavicularis prof. und Cleido-hyoideus prof. zerfällt, und bei feh- lendem oder sehr verkümmertem Sternum zum Cleido-hyoideus (Acontias, resp. Coraco-hyoideus) . Der Episterno- cleido-hyoideus sublimis. Sein lateraler Theil (Omo-hyoideus) verkümmert wenig, während der mediane (Sterno-hyoideus) sich kaum ändert. Der Sterno-cleido-mastoideus bleibt auch bei den schlangenälmlichen Sauriern ziemlich un- verändert. Er geht bald in den Rectus und Obliquus abdominis externus über, bald nicht. Wegen der durch die Verkümmerung der Sternocostalleisten bedingten Beweglichkeit des Sternunis bildet sich bei einigen schlangenähnlichen Sauriern ein Costo-sternalis. 10. Die Beckenmuskeln sind, abgesehen vom Quadratus lumborum, allen Sauriern ge- meinschaftlich. Der Ileo-coccygeus und Ischio-coccygeus verändert sich wenig. Bei den Sauriern mit ver- kümmerten Tuber ischii wird er zum Pubo-coccygeus. Ad 9. Th. I, Cap. II, § 4 a, § 5 a, § 6 a I — d I , e, f. — Ad \ 0. Th. I, Cap. IV, § 1 0 a, § M a 1 — e I , § 1 1. Th. II, Cap. I, § 2 d. Th. II, Cap. I, § 4 d. 121 Der Rectus inserirt bei fehlender Symphysis pubica am medianen Theil des üs puboischium. Ist dieses sehr verkümmert, so zieht er sich darüber hinweg. Der Obliquus abdominis extemus sublimis verliert am frühesten seine Insertion an der Spina ossis ileopectinei und inserirt am Os puboischium allein oder an den vereinigten Wurzeln dieses und des Ileopectineum. Der Ileocostalis zieht sich bei den schlangenähnlichen Sauriern (ausser bei Seps, Acontias und Lialis) über das Becken hinweg, ohne mit dem Os ilei in Verbindung zu stehen; dann fehlt auch der Quadratus lumborum. Wegen der leichteren Beweglichkeit des Beckenrudimentes von Acontias hat der Transver- sa abdominis Einfluss auf seine Bewegung. 11. Ein besonderer paariger Knochen hinter dem After (Os postcloacale) findet sich bei Lialis; besondere Mm. proprii bei Pseudopus (Longissimus abdominis) und Lialis und Pygopus (Costo-sternalis) . 12. Die Extremitäten der Amphisbaenoiden sind (mit Ausnahme von Chirotes) weit mehr verkümmert als die der Saurier. Bei allen mit Einschluss von Chirotes liegt der Schwerpunkt der Entwickelung an der Bauchseite. Die Extremitäten unterscheiden sich wesentlich nicht von denen der Saurier. Allein bei Chirotes ist die vordere anwesend, während die hintere fehlt. Bei Amphisbaena sind die Verhält- nisse denen der Saurier ähnlich, indem hier bei fehlender vorderer Extremität ein Budiment der hintern vorhanden ist. Der Brustschultergürtel, der wegen Verkümmerung der Sternocostalleisten nicht mit den Bippen in Verbindung steht, ist ausgezeichnet durch ausserordentliche Entwickelung des Ster- nunis, das weit grösser als der Schultergürtel ist. Episternum und Clavicula fehlen (wie bei den Chamaeleonida) vollkommen. Bei weit vorgeschrittener Verkümmerung fehlt das Coracoid in seinem medianen Theile und die Scapula ist zu einem kleinen länglichen Knochen reducirt, während das Sternum noch als grosse breite, aber paarige Inscriptio tendinea im Bectus abdominis vorhanden ist, Die Muskeln des Brustschultergürtels sind (bei Amphisbaena) schwerer von den Rumpf- muskeln zu trennen als bei den Sauriern, der Episterno-hyoideus sublimis und profundus sind durch einen Sterno-hyoideus repräsentirt, Das Beckenrudiment steht im Gegensatze zu den Sauriern in gar keiner Verbindung mit den Wirbeln und ist (bei Amphisbaena) erst nachträglich mit den Bippenspitzen in ganz lose Ver- bindung getreten (ähnlich bei Acontias und Typhline) oder liegt (bei Lepidosternon) frei über den- selben (ähnlich bei Pygopus). Das auch bei den schlangenälmlichen Sauriern wohlerhaltene Os ilei Ad H. s. Os postcloacale b. Lialis p. 10. — Costo-sternalis b. Pygopus p. 27 und Lialis p. 31. — Longis- simus abdominis b. Pseudopus p. 28. Ad 12. Th. II, Cap. II. Betreffs des Brustschultergürtels und des Mangels der Columella cranii stehen die Amphisbaenoidea den Chamaeleonidea näher, als den Sauria kinokrania. Fürbringer, Saurier. IQ 4 22 und das Os puboischium sind bis auf ganz geringe Rudimente verkümmert, während das bei den schlangenähnlichen Sauriern meist beträchtlich reducirte Os ileopectineum abgesehen vom Mangel der Symphyse nur wenig verkümmert ist. Von den Muskeln des Becken rudiment es stehen die bei den Sauriern damit verbundenen Mm. ileocostalis, ileococcygeus und rectus in keinem Zusam- menhange damit, der Obliquus abdominis externus in (bei Lepidosternon ziemlich, bei Amphisbaena sehr) loser Verbindung, der Ischiococcygeus ist unbedeutend. Dagegen sind der Transversus abdo- minis und Sphincter cloacae innig mit dem Beckenrudiment verbunden, was bei den schlangenähn- lichen Sauriern (abgesehen von Acontias) nicht der Fall war. 13. Allen Ophidiern fehlt ein Brustschultergürtel und eine vordere Extremität, bei einigen (Stenostomi ausser Uropeltaceae und Peropodes) sind Rudimente des Beckens und der hintern Extremität vorhanden. Uebereinstimmend mit denAmphisbaenoiden und abweichend von den kio- nokranen Sauriern sind die untern Schenkel des Beckengürtels mehr entwickelt als die lateralen. Dieser besteht bei den Stenostomidae, Tortricidae, Pythonidae, Boaeidae und Erycidae aus dem Os puboischium, das zum Os pubis reducirt ist, dem Os ileopectineum und Os ilei. Nur bei den Steno- stomidae ist eine Symphysis pubica beobachtet worden. Eine S. ileopectinea fehlt allen Ophidiern. Das Os ileopectineum ist der entwickeltste Knochen (bei den Boaeidae und Pythonidae ist es von ausserordentlicher Grösse), während Os pubis und Os ilei meist nur kleine, häufig knorplige An- hänge bilden. Bei den Typhlopidae besteht das Becken nur aus dem Os ileopectineum, das von dem der Gegenseite getrennt ist. Die Extremität wird repräsentirt durch einen kurzen starken Femur, der entsprechend der hervorragenden Entwicklung des Os ileopectineum einen sehr grossen Trochanter minor hat, und durch ein kleines Rudiment der Tibia, das einen kräftigen Nagel trägt. Ganz abweichend von den Sauriern ist die Lage des Beckens. Es liegt bei den Ophidiern innerhalb der Rippen in der Bauchhöhle und ist weit von den Querfortsätzen der Sacralwirbel entfernt, die Extremität liegt ausserhalb der Bauchhöhle. Dieses eigenthümliche Verhalten ist Folge der am Os ilei am meisten fortschreitenden Verkümmerung. Von den Muskeln des Beckens gehen die bei den Sauriern getrennt inserirenden Mm. rectus und obliquus in eine gemeinsame Endsehne aus, von dem Sphincter cloacae (resp. Transversus abdominis), der bei den Sauriern (mit Ausnahme von Acontias) in gar keiner Beziehung zum Becken stand, bei den Amphisbaenoiden damit verbun- den war, hat sich ein besonderer M. cloaco-ileopectineus abgelöst. Der zum Costaiis gewordene Ileocostalis, Ileo- und Ischiococcygeus stehen in gar keiner Beziehung zum Becken. Von den Mus- keln der Extremität sind die vom Os ileopectineum entspringenden Muskeln weit entwickelter als bei den Sauriern, während die bei diesen vom Os ilei und puboischium entspringenden Muskeln bei den Ophidiern viel schwächer sind und nie allein an diesen Knochen, sondern auch am Os ileo- pectineum ihren Anfang nehmen. Ad 13. s. Th. II, Cap. III. 123 14. Die Bildung des Brustschulter- und Beckengürtels der Saurier und Ophidier ist von geringer Wichtigkeit für die Systematik, da sie nicht allein innerhalb derselben Familie und Gat- tung, sondern bei den schlangenähnlichen kionokranen Sauriern, Amphisbaenoiden und Ophidiern sogar innerhalb derselben Art Schwankungen unterworfen ist. Bei einem Individuuni können Kno- chentheile verkümmern, ja sogar fehlen, die bei einem andern derselben Species vorhanden sind (so der hintere Ast des Episternums und des Humerus von Pseudopus, der Schultergürtel von Acontias meleagris und Lepidosternon microcephalum, Grösse des Beckenrudimentes von Amphis- baena fuliginosa und den meisten Ophidiern). Bei den Ophidiern sind diese Schwankungen ab- hängig von Alter und Geschlecht des Thieres; ob dasselbe bei den Sauriern statt hat, kann wegen Mangels aller Angaben der Autoren über Geschlecht und Alter nicht entschieden werden. 15. Den Knochen und Muskeln des Brustschulter- und Beckengürtels und den Extremi- täten der Saurier und Menschen liegt ein gemeinsamer Bauplan zu Grunde, der aber bei diesen anders modificirt ist als bei jenen. Brustschultergürtel sowohl als Becken sind bei den Sauriern vollkommener ausgebildet als bei den Menschen. Das Episternum der Saurier findet sich nur beim menschlichen Embryo als kleiner selbstständiger Skelettheil, die Pars coracoidea ist zum Processus coracoideus verkümmert, der an der allein von der Scapula gebildeten Cavitas glenoidalis keinen Antheil mehr nimmt. Dagegen findet sich beim Menschen ein wohlentwickeltes Acromion, das den Sauriern fehlt. Vom Becken ist das bei den Sauriern und noch mehr bei den Ophidiern ausser- ordentlich entwickelte Ileopectineum zur Eminentia ileopectinea ossis pubis beim Menschen redu- cirt, dagegen ist das Os ischii bei letzterem viel grösser und selbstständiger als bei ersteren, wo es mit dem Os pubis zu einem Knochen (Puboischium) verwachsen ist. Das Os pubis und ischii beim Menschen trennende Foramen obturatorium ist bei den Sauriern nur an jungen Thieren vorhanden, während es im Alter von Knochenmasse ausgefüllt wird. Die Extremitäten der Saurier und des Menschen sind weniger von einander abweichend. Die Differenzen liegen namentlich am Car- pus, Tarsus und den Phalangen, deren Zahl viel grösser und an den einzelnen Fingern verschieden ist. Der Femur der Saurier weicht von dem des Menschen durch ausserordentliche Entwicklung des Trochanter minor vor dem major ab. Eine Patella ulnaris, die bei den Sauriern stärker ent- wickelt ist als die Patella tibialis, fehlt bei dem Menschen und wird durch das sehr entwickelte, ihr analoge (aber keineswegs homologe) Olecranon ersetzt. 16. Für die vergleichende Myologie ist ebenso wie für die vergleichende Osteologie nur die Vergleichung nach Homologien massgebend. Die functionellen Beziehungen der Muskeln dürfen nicht als Grundlage der Vergleichung benutzt werden. Sie sind von wesentlicher Bedeutung nur für den vergleichenden Physiologen, niemals für den vergleichenden Anatomen. Ad 14. Humerus von Pseiulopus p. 1 3, Anm. 42. 43. 45. — Schultergürtel von Acont. mel. p. 1 5, Anm. 53 . — Schultergürtel von Lepidost. microc. p. 75, Anm. 19. — Becken von Amphisbaena ful. p. 76, Anm. 28. — Becken der Ophidier p. 8 4, Anm. 44. Ad 15. Th. n, Cap. IV A. Ad 16. p. 96 u. 97. 16* 124 17. Die Anwendung der menschlichen Muskelnamen auf die Muskeln der Saurier reicht nicht aus, da diese auch Muskeln haben, welche dem Menschen fehlen. Die Bezeichnung dieser oft durch die ganze Klasse der Amphibien verbreiteten Muskeln als Mm. proprii ist nicht gerecht- fertigt. Den Vorzug verdient eine Verbindung besonderer nach Ursprung, Ansatz und Lage der Muskeln gebildeter Namen mit den Namen der homologen Muskeln des Menschen, so weit dies möglich; fehlen diese, so sind die ersteren Namen allein anzuwenden. 18. Von den Muskeln der Menschen und Saurier sind die der ersteren am Brustgürtel, die der letzteren am Beckengürtel entwickelter. Die Differenzen der einzelnen Muskeln lassen sich in folgende Bubriken bringen: c) Muskeln der Saurier fehlen beim Menschen: Brustschultergürtel: 6) Sterno-costo-scapularis. 8) Sterno - coracoideus internus. 39) Longissimus abdominis proprius. 40) Costo-sternalis proprius. Oberarm: 11 — 13) Coraco-humerales. Becken : 4) Ileo- und Ischiococcygeus. Oberschenkel : 8 u. 9) Ileopectineo-trochantineus externus und internus. Unterschenkel : 1 6) Ileoischiadico-tibialis propr. b) Umgekehrt: Muskeln des Menschen fehlen den Sauriern: Brustschultergürtel : Subclavius, Bhomboideus. Oberarm : Pectoralis minor. Becken : Pyramidalis, Psoas minor. Oberschenkel : Glutaeus minimus, Obturator internus, Iliacus internus, Psoas major, Tensor fasciae latae. Unterschenkel : Sartorius, Subcruralis. c) Muskeln der Saurier sind in mehrere Muskeln beim Menschen zerfallen: Brustschultergürtel: 1) Sterno - cleido - nlastoideus saur. in Sterno- cleido -mastoideus hom. und vordem Theil des Cucullaris hom. 3) Episterno- cleido -hyoideus subl. saur. in Sterno-hyoideus hom. und Omo-hyoideus hom. 4) Episterno-hyoideus pro f. saur. in Sterno-thyreoideus hom. und Thyreo-hyoideus hom, Oberarmmuskeln: 16) Suprascapulo-humef alis saur. in Supraspinatus hom., Infraspi- natus hom. und Teres minor hom. Vorderarm: 21) Humero-ulnaris des Triceps saur. in Anconaeus internus und exter- nus hom. Oberschenkel : 1 2) Puboischio-femoialis s. Adductor saur. in Adductor longus, brevis et magnus hom. 13) Puboischio-trochanterius longus saur. in Gemellus und Qua- Ad H. p. 97—99. Ad 18. Th. II, Cap. IV B. 125 dratus femoris e. p. hom. 1 4) Puboischio-trochanterius brevis saur. in Obturator externus und Quadratus femor. e. p. hom. d) Umgekehrt: Muskeln des Menschen sind bei den Sauriern in mehrere Muskeln zerfallen: Brustschultergürtel: Cucullaris hom. in den hintern Theil des 1) Sterno-cleido-mastoi- deus saur. und in 2) Cucullaris saur. Oberarm: Pectoralis major hom. in 9) Pectoralis major saur. und 10) Clavi-hume- ralis saur. Vorderarm: Anconaeus longus hom. in 21) Scapulo- und Coraco - ulnaris des Tri- ceps saur. Oberschenkel: Pyriformis in ü u. 7) Goccygo-femoralis longus et brevis, Pectineus in 1 0 u. I I ) Ileopectineo-femoralis longus et brevis saur. Unterschenkel : Rectus femoris hom. in Rectus internus et externus saur. e) Verhältnissmässig viel grösser sind bei den Sauriern: 18) Gracilis. /') Verhältnissmässig viel kleiner sind bei den Sauriern: Brustschultergürtel : 7) Serratus anticus major. Oberarm : 1 4) Acromio-humeralis s. Deltoideus. 1 7) Scapulo-humeralis s. Teres major. Unterschenkel : 1 5) Ileo-fibularis s. Glutaeus maximus. g) In Ursprung oder Ansatz sind sehr abweichend: Brustschultergürtel: 5) Levator scapulae (Urspr.). Oberarm : 1 5) Coraco-humeralis internus s. Coraco-brachialis. Vorderann : 20) Coraco-humero-radialis. Oberschenkel: 5) Ileo-femoralis s. Glutaeus medius (Ans.). Unterschenkel: 13) Ileo-fibularis s. Glutaeus maximus (Ans.). 16) Puboischio-tibialis subl. post. 19) Ileopectineo-tibialis prof. 20) Puboischio-tibialis prof. h) Nicht wesentlich sind verschieden: Oberarm: 10) Dorso-humeralis s. Latissimus dorsi. 19) Subscapulo-humeralis s. Sub- scapularis. Unterschenkel: 21) Vastus externus und internus. 19. Die am Rumpfe liegenden Muskeln des Brustschulter- und Beckengurteis und der Ex- tremitäten sind bei den schlangenähnlichen Sauriern und Amphisbaenen um so weniger selbststän- dig, je mehr die Extremitäten rudimentär sind. Zugleich findet ein immer innigerer Anschluss an die Rumpfmuskeln statt. Die Verkümmerung bewirkt hier ähnliche Verhältnisse, wie sie die nie- drigsten Stufen der Extremitätenbildung einiger Urodelen Proteus, Menobranchus) zeigen. Mit Ad 19. Th. II, Cap. V. 126 Zugrundelegung der Owen - MüLLERSchen Wirbel- und der MiLLER'schen Rumpfmuskel -Theorien lässt sich eine Ableitung der einzelnen Muskeln aus den Rumpfmuskeln geben. Und zwar lassen sich ableiten : 1) Aus dem Systeme der Seitenrumpfmuskeln: a) Vom Ileocostalis der Cervici-submaxillaris, der Dorso-clavicularis s. Cucullaris, der Dorso-humeralis s. Latissimus dorsi, der Collo-scapularis s. Levator scapulae, der Costo-subscapularis s. Serratus anticus major. b) Vom Caudalis inferior der Ileococcygeus, der Ischiococcygeus, der Coccygo-femo- ralis longus s. Pyriformis, der Coccygo-femoralis brevis s. Subcaudalis. 2) Aus dem Systeme der Intercostalmuskeln: Vom Rectus abdominis der Episterno-cleido-hyoideus subl. , der Episterno-hyoideus profundus. 3) Aus dem Systeme der Seitenbauchmuskeln: a) Vom Obliquus exlernus sublimis der Costo-episterno-humeralis s. Pectoralis major. 6) Vom Obliquus externus profundus der Sternocosto-scapularis und Costo-sternalis pro- prius. c) Vom Transversus abdominis der Sterno-coracoideus internus, der Sphincter cloacae und Ileopectineo-trochantineus internus. Der Sterno-cleido-mastoideus kann mit keinem dieser Systeme in Zusammenhang gebracht werden, lässt sich aber mit grosser Wahrscheinlichkeit aus dem Hautmuskelsysteme ableiten. Erklärimg der Abbildungen. 1 Auf Tafel I — IV sind die Knochentheile weiss , die Knorpeltheile blau , die zum Theil verkalkten Knorpel blau mit schwarzen Punkten, die Bänder gelb gemalt. Tab. I. Knochen des Brustschultergürtels. Abkürzungen : st: Sternuin. — ep : Episternum. — stc : Sternocostalleiste. — sc: Scapula. — ss: Suprascapulare. — cor: Pars coraeoidea. — pr: Procoracoid. — cl : Clavicula. lig. ep. cl : Ligamentum episterno-claviculaie. — lig. ep. st: Lig. epistemo-sternale. — lig. st. cl : Lig. sterno- claviculare. Fig. 1 (Seite 7) . Brustschultergürtel von Kuprepes carinatus. Fig. 2 (S. 7). )) » » Gongylus oeellalus, vergr. Fig. 3 (S. 9). )> » Seps tridaetylus, vergr. Fig. 4 (S. 11). » » Ophiodes striatus, vergr. Fig. 5 (S. 12). » » Pygopus le{)idopus, vergr. Fig. 6 (S. 13). » » Lialis Burtonii, vergr. Fig. 7 (S. 12). )) » Pseudopus Pallasii. Fig. 8 (S. 14). Ophisaurus ventralis, vergr. Fig. 9 (S. 14). » » » Anguis fragilis, vergr. Fig. 10 (S. 15). i) » Acontias niger, vergr. Fig. 11 (S. 15). » Acontias nieleagris, vergr. Fig. 12 (S. 1 6) . » » » Typhlosaurus aurantiacus, vergr. Fig. 13 (S. 74). » » Chirotes annulatus, vergr. Fig. 14 (S. 75). » » Amphisbaena fuliginosa, vergr. Fig. 8 ist Copie nach Bumeril et B bron , nach Rathke's Angaben verbessert Fig. 13 nach J. Müller. Tab. II. Knochen der vorderen Extremität. Abkürzungen: h : Humerus. — T. min : Tuberculum minus. — T. maj : Tuberculum majus. — Cond, i : Condylus internus. — Cond, e: Condylus externus. u : Ulna. — r : Radius. ca : Carpus. — sc: Scaphoideum s. Os radiale. — tr: Triquetrum s. Os ulnare. — c: Os centrale. — p: Os pisi— forme. — I: Carpale I. s. Multangulum majus. — II: Carpale II. s. Multangulum minus. — III: Carpale III. s. Capitulum. — IV: Carpale IV. s. Pars prima ossis hamati. — V: Carpale V. s. Pars secunda ossis hamati. — mc: Metacarpus. — 1. 2. 3. 4. ö: Metacarpale 1. 2. 3. 4. 5. ph : Phalanges. Die Abbildungen sind, wo nicht das Gegentheil bemerkt ist, nach der Natur gezeichnet. 128 Fig. 15 (Seile 8). Rechte vordere Extremität von Euprepes carinatus. Streckseite, vergr. Fig. 16 (S. 8). » » » « Gongylus ocellatus, vergr. Fig. 1 7 (S. 10). » » » » Seps tridactylus, vergr. Fig. 1 8 (S. 9) . Carpus und Metacarpus von Euprepes carinatus, sehr vergr. Fig. 1 9 (S. 9) . » » » » Gongylus ocellatus, s. vergr. Fig. 20 (S. 10). » i> » » Seps tridactylus, s. vergr. Fig. 21 (S. 13). Coracoid, Scapula und Humerusrudinient der rechten Seite von Pseudopus Pallasii, s. vergr. Tab. m. Knochen des Beckengürtels. A b k ü r z u n g e n : ip : Os ileopectineum. — s. ip : Symphysis ileopectinea. — sp. ip : Spina ossis ileopectinei. — il : Os ilei. — sp. il. a Spina ossis ilei anterior. — pi: Os puboischum. — s. p: Symphysis pubica. — t. i: Tuber ischii. — ac: Ace- tabulüm. lig. ip. pi. m: Ligamentum puboischio - ileopectineum medium. — lig. ip. pi. I: Lig. puboischio- ileopectineum laterale. — lig. il. isch : Lig. ileo-ischiadicum. for. cord : Foramen cordiforme. Fig. 22 (Seite 32) . Becken von Euprepes carinatus, von unten. » » » » von der rechten Seite. » » Gongylus ocellatus, von unten, vergr. « » » » von der rechten Seile, vergr. » » Seps tridactylus, von unten, vergr. » » » » von der rechten Seite, vergr. » » Ophiodes slriatus, von unten, vergr. » » » » von der rechten Seite, vergr. » » Pygopus lepidopus, von unten, vergr. » » » » von der rechten Seite, vergr. Becken, hintere Extremität und Os postcloacale von Lialis Burtonii, vergr. Abkürzungen: p. c. ip: Os pubis cum ileopectineo. — o. pcl : Os postcloacale. Os postcloacale von Lialis Burtonii von der Innenseite, vergr. Wirbelsäule, Becken und hintere Extremität von Pseudopus Pallasii, von aussen. Becken von Pseudopus Pallasii, von innen. Wirbelsäule und Becken von Ophisaurus ventralis. Becken von Anguis fragilis, vergr. » » Anguis fragilis juv., sehr vergr. » >) Acontias meleagris, vergr. » » Acontas niger. Hinterer Theil des medianen Beckens von Lacerta agilis juv., s. vergr. Abkürzungen: p: Raums horizontalis ossis pubis. — p': R. decondens o. pubis. — i : R. descendens o. ischii. — i': R. ascendens o. ischii. — for. obt: Foramen obturatoriuai. Beckenrudiment von Lepidoslernon microcephalum, vergr. » » Amphisbaena fuliginosa, vergr. Becken und hintere Extremität von Cylindrophis rufus, vergr. » » » » « Ilysia scytale, vergr. » » » » » Boa constrictor. » » » » » Stenostoma macrolep"is, von der linken Seite, vergr. » » » » » » » von unten, vergr. Becken von Onychocephalus dinga, vergr. » » Typhlops lumbricalis, vergr. » » Typhlops ruficauda, vergr. Fig. 36 ist Copie nach .1. Müller, Fig. 40, 47—50 nach W. Peters, Fig. 44—46 nach C. Mayer. Fig. 22 (Seite 3 Fig. 23 (S. 32). F'g- 24 (S. 32). Fig. 25 (S. 32). Fig. 26 (S. 37). Fig. 27 (S. 37). Fig. 28 (S. 38). Fig. 29 (S. 38). Fig. 30 (S. 38). Fig. 31 (S. 38). Fig. 32 fS. 39). Fig. 33 (S. 39). Fig. 34 (S. 40). Fig. 35 (S. 40). Fig. 36 (S. 43). Fig. 37 (S. 42). Fig. 38 (S. 42). Fig. 39 (S. 43]- Fis. 40 (S. 43) . Fig. 41 (S. 33). Fig. 42 (S. 76). Fig. 43 (S. 76). Fig. 44 (S. 85). Fig. 45 (S. 85). Fig. 46 (S. 82). Fig. 47 (S. 82). Fig. 48 (S. 82). Fig. 49 (S. 81). Fig. 50 (S. 81). Fig. 51 (S. 81). 129 Tab. IV. Knochen der hinteren Extremität. Abkürzungen: f: Femur. — tr. min : Trochanter minor (Trochantin) . — tr. maj : Trochantcr major (Trochanter). tb: Tibia. — fb: Fibula. t: Tarsus. — a: Astragalus, als Karpalknochen auftretend. — a': Mit der Tibia verwachsener Theil des Astragalus. — c: Selbständiger Calcancus. — c': Mit der Fibula verwachsener Theil des Calcaneus. — cun' I : Mit Meta- tarsus I. verwachsenes Os cuneiforme I. — cun' II: Mit Met. II. verwachsenes Os cunciforme II. — cun III: Selbstständiger Theil des Os cuneiforme III. — cun' III : Mit Met. III. verwachsener Theil des Os cuneiforme III. — cub: Selbständiger Theil des Os Cuboideum. — cub': Mit Met. IV. verwachsener Theil des Os cuboideum. mt: Metatarsus. — 1.2. 3. 4. 5: Metatarsale 1. 2. 3. 4. 5. — 5' Theil des Metatarsale 5. ph : Phalanges. Fig. 52 (Seite 35) Hintere Extremität von Euprepes carinatus. Fig. 53 (S. 35). » » » Gongylus ocellatus. Fig. 54 (S. 37). )> » » Seps tridactylus, vergr. Fig. 55 (S. 38) . » » » Ophiodes striatus, vergr. Fig. 56 (S. 38). » » » Pygopus lepidopus, vergr. Fig. 57 (S. 36) . Tarsus und Metatarsus von Euprepes carinatus, sehr vergr. Fig. 58 (S. 36). » » » )) Gongylus ocellatus, s. vergr. Fig. 59 (S. 37). » » » » Seps tridactylus, s. vergr. Fig. 60 (S. 39). » i) » » Ophiodes striatus, s. vergr. Fig. 61 (S. 38). » » » » Pygopus lepidopus, s. vergr. Tab. V. Muskeln des Brustschultergürtels und der vorderen Extremität von Euprepes carinatus (S. 16 f.) Abkürzungen, gültig für Tab. V — Tab. XII: 0. h : Os hyoideum. — cost : Rippe. — Die übrigen Abkürzungen für die Knochen siehe oben. ic: Ileocostalis. — o. e. s: Obliquus externus sublimis. — o. e. pr : Obliquus externus profundus. — R : Rectus ab- dominis. — i. e: Intercostalis externus. — L. d: Longissimus dorsi. — Sp: Spinalis. — s. c: Subcutaneus colli. — es: Cervici-submaxillaris. — D. m : Depressor maxillae. 1: Sternocleidomastoideus. 2 — 2: Dorso-clavicularis s. Cucullaris. - 3: Episterno-cleido-hyoideus sublimis. — 4 : Episterno-hyoideus profundus. — 5 : Collo-scapularis s. Levator scapulae. — 6 : Sternocosto-scapularis. — 7: Costo-subscapularis s. Serratus anticus maj. — 8: Sterno-coracoideus internus. 9: Costo-episterno-humeralis s. Pectoralis major. — 10: Clavi-humeralis s. Pars antica pect. maj. — 11: Coraco- humeralis primus. — 12: Coraco-humeralis secundus. — 13: Coraco-humeralis tertius. — 14: Acromio-hume- ralis s. Deltoideus. — 15: Coraco-humeralis internus. — 16: Suprascapulo-humeralis s. Infraspinatus et Supra- spinatus. — 17: Dorso-humeralis s. Latissimus dorsi. — 18: Scapulo- humeralis posticus s. Teres major. — 19: Subscapulo-humeralis s. Subscapularis. 20: Coraco-humero-radialis s. Biceps brachii. — 21 : Scapulo-coraco-humero-ulnaris s. Triceps br. — 22: Epicon- dylo-radialis s. Supinalor. — 23: Epitroehleo-radialis s. Pronator teres. — 24: Ulno-radialis s. Pronator qua- d rat us. 25: Epicondylo-carpalis radialis s. Extensor carpi r. — 26: Epicondylo-metacarpalis ulnaris s. Extensor c. ulnaris. — 27: Epicondylo - metacarpalis medius s. Extensor digitorum communis longus. — 28: Carpo -digitalis dor- salis communis s. Extensor digitorum communis brevis. — 29: Ulno-pollicialis dorsalis s. Abductor pollicis longus. — 30 : Epitrochleo-carpalis radialis s. Flexor c. rad. — 31 : Epitrochleo-carpalis ulnaris s. Flex. c. uln. — 32: Epitrochleo-ulno-digitalis s. Flexoi digitorum communis longus. — 33: Carpo -digitalis ventralis com- munis s. Flexor digitorum communis brevis. — 34: Radio-digitalis s. Flexor profundus. — 35: Tendini-digi- tale-< s. Lumbricales. — 36: Carpo-pollicialis. — 37. Carpo-digitalis ulnaris. — 38: Interossei. Fig. 62. Linke Seite nach Wegnahme der Haut. Fig. 63. Bauchseite, entsprechend Fig. 62. Fig. 64. Linke Seite nach Wegnahme des Subcutaneus colli (s. c) und des Cervici-submaxillaris (c. s). Fig. 65. Bauchseite, entsprechend Fig. 64. Fig. 66. Linke Seite nach Wegnahme des Sterno-cleido-mastoideus (I) und Cucullaris (2). 2 Die Zahlen stimmen mit denen im Texte überein. FürWinger, Saurier. 130 Fig. 67. Bauchseite, entsprechend Fig. 66. Fig. 68. Linke Seite nach Wegnahme des Latissimus dorsi (17), Episterno - cleido - hyoideus sublimis 1(3) und Pectoralis major (9). Fig. 69. Bauchseite, entsprechend Fig. 68. Fig. 70. Linke Seite nach Wegnahme der Ligamente des Brustschultergürtels und der Muskeln Episterno-hyoideus profundus (4), Levator scapulae (5) und Suprascapulo-humeralis (16). Fig. 71. Bauchseite, entsprechend Fig. 70. Fig. 72. Linke Seite nach Wegnahme des Sternocosto-scapularis (6), Scapulo-humeralis post. s. Teres major (18), Acromio-humeralis s. Deltoideus (14) und Clavi-humeralis (10). Fig. 73. Bauchseite, entsprechend Fig. 72. Fig. 74. » nach Wegnahme des Coraco-humeralis I. (11). Fig. 75. Linke Seite. Nach Durchschneidung und Ablösung des Costo-scapularis s. Serratus (7) ist der Schulter- gürtel nach unten geklappt, so dass dessen innere Seite sichtbar wird. Abkürzung: est. sc: Eigentümlicher sehnig-muskulöser Costo-sterno-scapularis. Fig. 76. Linke vordere Extremität von der inneren (Beuge-) Seite. Fig. 77. » » » » » äusseren (Streck-) Seite. Fig. 78. Tiefe Muskeln des Vorderarms und der Hand von der äusseren Seite. Fig. 79. » o » » » » » » » inneren Seite. Fig. 80. Muskeln der Hand von der Beugeseite. Tab. VI. Muskeln des Brustschultergürtels und der vorderen Extremität von Seps tridaetylus (Seite 22 f.) Fig. 81 . Bechte Seite nach Wegnahme der Haut. Fig. 82. Bauchseite, entsprechend Fig. 81 . Fig. 83. Bechte Seite nach Wegnahme des Subcutaneus colli (s. c). Fig. 84. Bauchseite, entsprechend Fig. 83. Fig. 85. Bechte Seite nach Wegnahme des Cervici-submaxillaris (c. s). Fig. 86. Bückenseite, entsprechend Fig. 85. Fig. 87. Bechte Seite nach Wegnahme des Sterno-cleido-mastoideus (1). Fig. 88. Bauchseite, entsprechend Fig. 87. Fig. 89. Bechte Seite nach Wegnahme des Cucullaris (2). Fig. 90. Bauchseite, entsprechend Fig. 89. Fig. 91. Bechte Seite nech Wegnahme des Latissmus dorsi (17), Episterno - cleido - hyoideus sublimis (3) und Episterno-hyoideus profundus (4), vergr. Fig. 92. Bauchseite, entsprechend Fig. 91, vergr. Fig. 93. » nach Wegnahme des Pectoralis (9) und Clavi-humeralis (12), vergr. Fig. 94. Brustschultergürtel und Muskeln der vorderen Extremität von der Aussenseite, s. vergr. Fig. 95. » » » » » » » » » Innenseite, s. vergr. Tab. VII. Muskeln des Brustschultergürtels von Anguis fragilis (Seite 29 f.) Abkürzungen: 2. 17: Cucullaris und einem Theil des Latissimus dorsi homologe Fasern. — 9: Dem Pectoralis major homologe Fasern. Fig. 96. Bechte Seite nach Wegnahme der Haut. Fig. 97. Bauchseite, entsprechend Fig. 96. Fig. 98. Bechte Seite nach Wegnahme des Subcutaneus colli (s. c). Fig. 99. Bauchseite, entsprechend Fig. 98. Fig. 100. Bechte Seite nach Wegnahme des Cervici-submaxillaris (c. s). Fig. 101. Bauchseite, entsprechend Fig. 100. 131 Fig. 102. Rechte Seite nach Wegnahme des Sterno - cleido - mastoideus (1) und CucuUaris cum Latissimo dorsi (2 u. 17;. Fig. 103 Bauchseite, entsprechend Fig. 102. Fig. 104. Rechte Seite nach Wegnahme des Episterno- cleido -hyoideus subl. (3), Obliquus abdomini externus sublimis (o. e. s) und seiner dem Pectoralis homologen Fasern (9) . Fig. 105. Bauchseite, entsprechend Fig. 104. Tab. VDI. Muskeln des Brustschultergürtels von Pygopus lepidopus (Seite 26 f.) Abkürzuung: 40 : Costo-sternalis. Fig. 106. Rechte Seite nach Wegnahme der Haut. Fig. 107. Bauchseite, entsprechend Fig. 106. Fig. 108. Rechte Seite nach Wegnahme des Subcutaneus colli (s. c). Fig. 109. Bauchseite, entsprechend Fig. 108. Fig. 110. Rechte Seite nach Wegnahme des Cervici - submaxillaris (c. s) , CucuUaris (2) und Obliquus externus sublimis (o. e. s) . Fig. 111. Bauchseite nach Wegnahme des Cervici-submaxillaris (c. s), CucuUaris (2) und Episterno-cleido-hyoi- deus sublimis (3). Fig. 112. Rechte Seite nach Wegnahme des Sterno-cleido-mastoideus (1), Episterno-cleido-hyoideus sublimis (3) und Depressor mandibulae (D. m) . Fig. 113. Bauchseite nach Wegnahme des Sterno-cleido-mastoideus (1), Episterno- hyoideus profundus (4) und Sternocosto-scapularis (6). Tab. IX. Muskeln des Brustschultergürtels von Lialis Burtonii Seite 30 f.) Fig. 114. Rechte Seite nach Wegnahme der Haut. Fig. 115. Bauchseite, entsprechend Fig. 114. Fig. 116. Rechte Seite nach Wegnahme des Subcutaneus colli (s. c) und Cervici-submaxillaris (c. s) . Fig. 117. Bauchseite, entsprechend Fig. 116. Fig. 118. Rechte Seite nach Wegnahme des Sterno-cleido-mastoideus (1), CucuUaris (2) und Obliquus externus sublimis (o. e. sj. Fig. 119. Bauchseite, entsprechend Fig. 118. Fig. 120. Rechte Seite nach Wegnahme des Episterno-cleido-hyoideus sublimis (3) und Obliquus externus pro- fundus (o. e. pr) . Fig. 121. Bauchseite, entsprechend Fig. 120. Tab. X. Muskeln des Brustschultergürtels von Acontias meleagris (Seite 31). Fig. 122 — Fig. 427 sind nach dem schulterlosen, Fig. 128 und Fig. 129 nach dem mit Schulterrudiment versehenen Exemplare gezeichnet. Abkürzung: sc: Schulterrudiment vielleicht Scapula cum Coracoideo;. Fig. 122. Rechte Seite nach Wegnahme der Haut. Fig. 123. Bauchseite, entsprechend Fig. 122. Fig. 124. Rechte Seite nach Wegnahme des Subcutaneus colli (s. c) und Cervici-submaxillaris (c. s). Fig. 125. Bauchseite, entsprechend Fig. 124. Fig. 126. Rechte Seite nach Wegnahme des Sterno-cleido-mastoideus (1) und Episterno-cleido-hyoideus subli- mis (3) . Fig. 127. Bauchseite, entsprechend Fig. 126. Fig. 128. » nach Wegnahme des Subcutaneus colli (s. c) und Cervici-submaxillaris (c. s). Fig. 129. » » » i) Sterno-cleido-mastoideus (1). 4 7* 132 Tab. XI. Muskeln des Brustschultergürtels von Pseudopus Pallasii (Seite 27). Fig. 130. Linke Seite nach Wegnahme der Haut. Fig. 131. Bauchseite, entsprechend Fig. 130. Fig. 132. Linke Seite nach Wegnahme des Subcutaneus colli (s. c). Fig. 133. Bauchseite, entsprechend Fig. 132. Fig. 134. Linke Seite nach Wegnahme des Cervici-submaxillaris (c. s). Fig. 135. Bauchseite, entsprechend Fig. 134. Fig. 136. Linke Seite nach Wegnahme des Sterno-eleido-mastoideus (1), Cucullaris (2), Episterno-cleido-hyoi- deus sublimis (3) und Obliquus externus sublimis (o. e. s). Fig. 137. Bauchseite nach Wegnahme des Episterno-hyoideus profundus (4), Longissimus abdominis (39) und Obliquus exlernus profundus (o.e. pr) . In Fig. 137 liegen der Sterno-coracoideus internus (8) und Transversus abdominis (Tr) unter dem Brustschultergürtel und scheinen auf der Zeichnung durch denselben hindurch. Tab. XII. Muskeln des Brustschultergürtels von Ophiodes striatus (Seite 25). Fig. 138. Linke Seite nach Wegnahme der Haut. Fig. 139. Bauchseite, entsprechend Fig. 138. Fig. 140. Linke Seite nach Wegnahme des Subcutaneus colli (s. c). Fig. 141. Bauchseite, entsprechend Fig. 140. Fig. 142. Linke Seite nach Wegnahme des Depressor mandibulae (D. m), Sterno-cleido-mastoideus (1), Cucul- laris cum Latissimo dorsi (2 u. 17). Fig. 143. Bauchseite, entsprechend Fig. 142. Fig. 1 44. Linke Seite nach Wegnahme des Sterno-cleido-hyoideus subl. (3), Levator scapulae (5) und Pectoralis major (9). Fig. 145. Bauchseite, entsprechend Fig. 144. Tab. XHI. Muskeln des Brustschultergürtels von Amphisbaena fuliginosa (Seite 75), Abkürzungen: ap. st: Sternalaponeurose. — sc: Scapula. L. d: Longissimus dorsi. — I. c. s: Ileocostalis superior. — Lei: Ueocostalis inferior. 1 : Cervicalis. — 2: Sterno-cleido-mastoidei. — 3: Obliquus abdominis externus sublimis. — 4: Obliquus abdominis externus profundus. — 5: Rectus abdominis. — 6: Sterno-hyoideus. — 7: Levator scapulae. Fig. 1 46. Bauchseite nach Wegnahme der Haut und des Hautmuskels. Fig. 147. » » » » Sterno-cleido-mastoidei (2). Fig. 148. Bechte Seite, entsprechend Fig. 147. Tab. XIV. Muskeln des Beckengürtels und der hinteren Extremität von Euprepes carinatus (Seite 44 f.) Abkürzungen, gültig für Tal.. XIV— Tab. XVII (die bis No. 4 bis Tab. XXI). I. e: Intercostalis externus. — 0. e. pr: Obliquus abdominis extern, prof. — Tr: Transversus. — Sph. cl : Sphinctei cloacae. — Caud. inf: Caudalis inferior. 1a: Ileocostalis. — 1b: Quadratus lumborum. — 2: Obliquus abdominis externus sublimis. — 3: Rectus abdominis. — 4a: Ileococcygeus. — 4b: Ischiococcygeus. 5: Ileo - femoralis s. Glutaeus medius. — 6: Coccygo-femoralis longus s. Pyriformis. — 6': Zum Cond. ext. tibiae verlaufende Zweissehne des Pyriformis. — 7: Coccygo-femoralis brevis s. Subcaudalis. — 7': Von 7 abgelöste Sehne, die sich mit 29' (Epitrochleo-met. ventr. fibularis) verbindet. 8: Ileopectineo-trochantineus externus. — 9: lleopectineo-trochantineus internus. — 10: lleopectineo - femorales iongi s. Pectineus. — II : Ileopectineo-femoralis brevis. — 12: Puboischio-femoralis s. Adductor. — 13: Pubo- ischio-trochantei ius loneus. — 14 : Puboischio-trochanterius brevis. 1 33 15 : Ileo-fibularis s. Glutaeus maximus. — 16 : Ileoischiadico-tibialis. — 17 i Puboischio-tibialis sublimis posterior. — 18: Ileopectineo-puboischio-Ubialis s. Gracilis. — 19: Ileopectineo-tibialis profundus. — 20: Puboiscliio-tibialis profundus. — 21 : Ileopectineo-ileo-bifemoro-tibialis s. Quadriceps femoris. — 21a: Rectus internus. — 21b: Re- ctus exlernus. — 21c: Vastus externus. — 21d: Vastus internus. — 22 : Fibulo-tibialis superior s. Popliteus. — 23 : Fibulo-tibialis inferior. 24 ; Tibio-metatarsalis dorsalis longus. — 25: Epicondylo-metatarsalis dorsalis medius. — 26: Fibulo-metatarsalis dorsalis. — 27: Tibio-metatarsalis dorsalis brevis. — 28: Fibulo-tarso-digitalis dorsalis. — 29: Epitrochleo- tibio-metatarsalis ventralis. — 29': Epitrochleo-metatarsalis ventralis fibularis. — 30: Tibio-metatarsalis ven- tralis. — 31: Epicondylo-metatarso-digitalis ventralis sublimis s. Flexor perforatus. — 32: Epicondylo-fibulo- tarso-digitalis ventralis profundus s. Flexor perforans. — 33: Tendini-digitales s. Lumbricales. — 34: Tarso- hailucialis ventralis. — 33: Tarso-digitalis ventralis medius. — 36: Tarso-digitalis ventralis fibularis. — 37: In- terossei. Die Abkürzungen für die Knochen siehe oben bei Tab. III. und Tab. IV. Fig. 149. Bauchseite nach Wegnahme der Haut. Fig. 150. » » » des Obliquus abdominis ext. subl. (2), Rectus (3) und eines Theiles des Ileoeostalis (1). Fig. 151. Bauchseite nach Wegnahme des Ileopectineo-trochantineus extern. (9), Sphincter cloacae (sph. cl), Gracilis (18) und einer zweiten Schichte des Ileoeostalis, so dass das Becken (Os ilei) sicht- bar wird. Fig. 152. Bauchseite nach Wegnahme des Ileopectineo-trochantineus int. (9), Pectinei (10. 11), Rectus internus und externus (21a und 2lb) , Puboischio-tib. subl. post. (17), Ileofibul. s. Glut. max. (15), Ileoischiad.-tibialis (16) und Epitrochleo-tibio-metatarsalis ventralis (29). Fig. 153. Linke Seite, entsprechend Fig. 149. Fig. 154. » ö » Fig. 150. Fig. 1 55. » » » Fig. 1 51 . Fig. 156. » » » Fig. 152. Fig. 157. Unterschenkel und Fussmuskeln, innere (Beuge-) Seite, Fig. 158. » » » » » » nach Abnahme des Epicondylo-metatarsalis digitalis s. flexor perforatus (31). Fig. 159. Unterschenkel und Fussmuskeln , innere Seite, nach Wegnahme des Epicondylo-fibulo-tarso-digitalis ventralis s. Flexor perforans (32), Fibulo- metatarsalis dorsalis (26), Tibio - metatarsalis dors. long. (24), Epicondylo-metatarsalis dorsalis medius (25), Tibio-metatarsalis dorsalis brevis (27), Lumbricales (33) etc. Fig. 160. Unterschenkel- und Fussmuskeln von der äusseren (Streck-) Seite, entsprechend Fig. 157, nach Weg- nahme des Epitrochleo-metatarsalis ventralis fibularis (29') und 7'. Tab. XV. Muskeln des Beckens und der hinteren Extremität von Ophiodes striatus (Seite 54 f.) Fig. 161. Linke Seite nach Wegnahme der Haut. Fig. 162. Bauchseite, entsprechend Fig. 161. Fig. 163. Linke Seite nach Wegnahme der oberen Schichte des Ileoeostalis I), Obliquus externus (2), Rectus (3) und Sphincter cloacae isph. cl). Fig. 164. Bauchseite, entsprechend Fig. 163. Fig. 165. Linke Extremität, vergr. Tab. XVI. Muskeln des Beckens und der hinteren Extremität von Seps tridaetylus (Seite 50 f.) Fig. 166. Linke Seite nach Wegnahme der Haut des Obliquus externus sublimis (2) und Rectus (3), vergr. Fig. 167. Bauchseite, entsprechend Fig. ! 66. Fig. 168. Linke Seite nach Wegnahme des Sphincter cloacae Sph. cl), Ileopectineo-trochantineus externus cum Pectineis (8 und 10) und Ileopectineo-trochantineus internus (9), vergr. 134 Fig. 169. Bauchseite, entsprechend Fig. 168. Fig. 170. Linke hintere Extremität von der Beugeseite, sehr vergr. Fig. 171. » » » » » Streckseite, s. vergr. Tab. XVIL Muskeln des Beckens und der hinteren Extremität von Pygopus lepidopus (Seite 52 f.) Fig. 172. Linke Seite nach Wegnahme der Haut. Fig. 173. Bauchseite, entsprechend Fig. 172. Fig. 174. Linke Seite nach Wegnahme des Obliquus externus sublimis (2), Rectus (3) und Sphincter cloacae (sph. cl). Fig. 175. Bauchseite, entsprechend Fig. 174. Fig. 176. Innere Seite der rechten Beckenhälfte und Streckseite der hinteren Extremität. Fig. 1 77. Aeussere Seite der rechten Beckenhälfte und Beugeseite der hinteren Extremität. Fig. 178. Innere Seite des Beckens und Streckseite der hinteren Extremität nach Wegnahme des Ileopectineo- trochantineus internus (9) und Pectineus (1 0) . Fig. 179. Aeussere Seite des Beckens und Beugeseite der hinteren Extremität nach Wegnahme des Ileopectineo- trochantineus externus (9) und Gracilis (1 8) . Tab. XVIII. Muskeln des Beckens und der hinteren Extremität von Lialis Burtonii (Seite 55). Abkürzungen : 5: Ileo-femoralis s. Glutaeus c. Recto femoris. — 6: Puboischio-femoralis s. Gracilis cum Peclineo et Adductore. Fig. 180. Linke Seite nach Wegnahme der Haut. Fig. 181. Bauchseite, entsprechend Fig. 180. Fig. 1 82. Linke Seite nach Wegnahme des Obliquus externus sublimis (2) , Rectus (3) und Sphincter cloacae (Sph. cl). Fig. 183. Bauchseite, entsprechend Fig. 182. Fig. 184. Linke Beckenhälfte und Extremität von aussen, vergr. Tab. XIX. Muskeln des Beckens von Anguis fragilis (Seite 57). Fig. 1 85. Linke Seite nach Wegnahme der Haut. Fig. 186. Bauchseite, entsprechend Fig. 185. Fig. 187. Linke Seite nach Wegnahme des Obliquus externus sublimis (2) , Rectus (3) und Sphincter cloacae (sph. cl). Fig. 188. Bauchseite, entsprechend Fig. 187. Tab. XX. Muskeln des Beckens und der hinteren Extremität von Pseudopus Pallasii (Seite 56). Abkürzungen: 5: Ileo-femoralis s. Glutaeus. — 6: Ileopectineo-femoralis s. Rectus femoris. — 7: Puboischio- femoralis s. Gracilis cum Pectineo et Adductore. Fig. 1 89. Linke Seite nach Wegnahme der Haut. Fig. ! 90. » » » » des Rectus (3), Obliq. ext. subl. (2) und Sphincter cloacae (sph. cl). Fig. 191. Bauchseite, entsprechend Fig. 189. Fig. 192. » » Fig. 190. Tab. XXI. Muskeln des Beckens von Acontias meleagris (Seite 57) . Fig. 193. Linke Seite naoh Wegnahme der Haut. Fig. 194. Bauchseite, entsprechend Fig. 193. 135 Fiii. 195. Linke Seite nach Wegnahme des Obliquus externus (2) , Beetus abdominis (3) und Sphincter eloaeae (sph. cl). Fig. 4 96. Bauchseite, entsprechend Fig. 195. Tab. XXII. Muskeln des Beckens der Amphisbaenoiden Seite 77). Abkürzungen: 4: Obliquus abdominis externus sublimis. — 2: Transversus. — 3: Sphinctei cloacae. — 4: Isehio- coccygeus. Fig. 1 97. Bauchseite von Amphisbaena fuliginosa nach Wegnahme der Haut, des Hautmuskels, der Präanaldrüsen, und der oberen Schichte des Sphincter cloacae (sph. cl). Fig. 1 98. Bauchseite von Lepidosternon microcephalum nach Wegnahme des Hautmuskels und der Präanaldrüsen. XXIII. Muskeln des Beckens und der hinteren Extremität von Stenostoma macrolepis und Typhlops ruficauda (Seite 86 f.) 3 Fig. 4 99— Fig. 202 enthält die Muskeln von Stenostoma, Fig. 203 die von Typhlops. Abkürzungen: p: Os pubis. — subc: Subcutancus. — o. e: Obliquus externus. — 1. c : Ileocostalis. — Tr. abd : Transversus ab- dominis. Fig. 199. Bauchseite nach Wegnahme der Haut. Fig. 200. » » » des M. subcutaneus. Fig. 201. Rechte Seite, entsprechend Fig. 200. Fig. 202. Bauchseite nach Wegnahme der oberflächlichen Schwanzmuskelmasse und des die Extremitätenrudi- mente einhüllenden Bindegewebes. Fig. 203. Bauchseite von Typhlops ruficauda. Nachtrag. Die Dissertatio inauguralis von Ph. Fr. Sicherer ,Seps tridactylus ' (Tübingen 1825), die ich unterdessen kennen gelernt, enthält die Osteologie von Seps , während die Myologie nicht behandelt ist. Die Beschreibung der Extremitäten stimmt im Wesentlichen mit der unsern überein (,ossa carpi ettarsi ob exilitatem non exquirebantur') . Von den Knochen des Brustschultergürtels bezeichnet Sicherer das Epislernum als Anterior pars sterni und die Pars coracoidea als Clavicula , während er die beiden Claviculae zu einem unpaaren Knochen (.avium furculae com- parandum') verschmilzt. Von den Beckenknochen lässt er die Ossa pubis (ileopectinea G.) unter stumpfem Winkel sich vereinigen ; betreffs des Mangels einer Symphysis ischiadica (pubis G.) stimmen seine Beobachtungen mit denen der andern Anatomen überein: 3 Zur genaueren Kenntniss der Muskulatur der Ophidier verweisen ■wir auf d'Altoivs treffliche Abbildungen von Python bivittatus. Siehe Müller's Archiv 1834 a. a O. Berichtigungen der Druckfehler. Seite 1 Zeile 2 d. T. v. u. anst. Mesr lies Merr. » 3 » 7 d. A. v. o. » Hemi'cryis 1. Hemiergis. » 6 » 6 d. T. v. o. » ventiales 1. ventralis. » 9 » 10 d. T. v. u. » Pflanzen l. Phalangen. » 22 »17 d. T. v. o. » Metatorsalknochen 1. Metatarsalknochen. » 32 » 17 d. T. v. o. » bei den 1. beiden. » 33 « 6 d. T. v. u. » knorplig 1. knochig. » 36 » 11, 12, 13 d. T. v. o. anst. Metacarpale 1. Metatarsale. » 37 ii 1 d. A. u. f. ansl. Meyer 1. Mayer. >i 38 » 6 d. T. v. u. » Mittelhandknochen 1. Mittelfussknochen. » 41 » 8 d. T. v. o. » Finger l. Zehen. » 45 » 4 d. T. v. u. » Coocygo 1. Coccygo. » 48 » 12 d. T. v. o. » Fibio 1. Tibio. » 49 » 5 d. T. v. u. >< Epicondylo-fibulo-tarso-digitalis 1. Epicondylo-fibulo-tibio-digitalis. » 53 »19 d. T. v. o. » Ileo-ischiadica tibialis 1. lleoischiadico-tibialis. » 57 » 4 d. A. v. u. » begibt weder; 1. begibt; weder. » 62 » 3 d. T. v. o. » sie 1. es. » 78 » 1 d. A. v. u., S. 80 Z. 1 d. T. v. o., S. 88 Z. 4 d. A. v. u. anst. Typhline 1. Typhlosaurus. Druck von Breitkopf und Härtol in Leipzig. Taf./ FijrbnnsSer gez Lith-Anst vJC.Bacf. Leipzig. I I 167. 3 {8.10) Sph.ci Ca.ud.inf Sil (8 10) Spkcl.CaudM 168. il 171. 2I6 1S I2H.2S) 16 Taf XI 172. ■l,^-TliifH^T¥"ig^a^- Spfi'.cl. Caud.inf 1 77f. 775. Taf XV/// Tr O.postcl tib °f Taf.X/X 186. Caud.inf 3 ZTi . Jg^ Caudinf fei r «/-"Y6 Caudinf Taf XX. Spn.c/. Caudinf 5 Tr 7 6 4b "a Caudinf 19?. Spbcl Ca.ud.mf 192. 7