Bouwo 1940 HARVARD UNIVERSITY VER I] my 1 TAS| TASI Si W . LIBRARY OF THE MUSEUM OF COMPARATIVE ZOOLOGY -— TRANSFERRED FROM SFarvard CorceGr LIBRARY MC, 1 oft Compen 1 eos N SEP 23 1939 Bantenn (hihos sondaicus) und Zehu (nos indit und ihr gegenseitiges Verhältnis nebst Ausführungen über den Einfluss der Domestikation beim Banteng, Gaur, Ur und Yak. Inaugural-Dissertation Erlangung der Doktorwürde Hohen Philosophischen Fakultät der Königl. vereinigten Friedrichs-Universität Halle-Wittenberg vorgelegt von Heinrich Gans aus Ausleben (Provinz Sachsen). Merseburg. Druck von Friedrich Stollberg. 1915. A 1 + Ha:iward Co!'ege Library August 6,1921 From The University Library . Halle TRANSFERRED TO MUSEUM OF COMHPARATIVE zanıpav of Comp, a Wi 2 SEP 23 1939 RAR“ Referent: Kaiserl. Geh. Regierungsrat Prof. Dr. WOHLTMANN. ng Qo ei o) 24 Inhalt. Seite A. Einleitung ee ee tee 1 Die systematische Stellung des Bantengs und des Zebus » » nn. 1 B. Hauptteil a Eee hun euleler ea Ye ne-er ee ee ee ee 8 I. Der Banteng (bibos sondaicus) - » » rennen. par say ae ee 8 1. Verbreitungsgebiet BE Se Me ae 2% 8 2. Einteilung des Bantengs in drei Unterarten nach Grösse und Färbung LA E20. 18 oe oe re WETTE 22 BE IE SE Er Sa a Ze Zr Eee 9 a) Die javanische Rasse (bos sondaiceus typicus) - » » » nn. I b) Die birmesische Rasse (bos sondaicus birmanicus) - »- » » + +... 10 c) Die Manipur-Rasse (bos sondaicus var.) » nenn 10 3. Einteilung des Bantengs nach der Schädelbildung - » » >»... 11 a) Das Balirind (bibos sondaicus domesticus) -»- »- -» nn. 11 aa) Gerasse und Farbung - - zu ten ee 12 bb) Messungen am Skelett - - »- - nee 13 cc) Der a een el 21 b) Der Banteng (bibos javanicus typicus Lyd.) » » > ne. 23 Einfluss der Domestikation - - »- - - nn 25 aa) Banteng und Balirind - »- »- » «nn 25 bb) Fa a ee 26 cc) Wilder und zahmer Yak (Poöphagus grunniens) » »- » » * . - - 27 dd) Ur (bos primigenius Boj.) und fossiles Hausrind - » » » - » . - 28 ec) Der Banteng von Borneoe » » » en 35 d) Der festländische Banteng - - »- » nenn 36 Beer Zebe (608 Indiens) -» = - » 0 sem ei nn nenne 36 Er Verbreitungsgeblet : » © » » nen de na n en ne 36 2. Einteilung nach der Hornform und der äusseren Erscheinung - » - » - - 37 3. Messungen am Skelett - - »- ernennen 38 a ee een. 43 III. Beziehungen zwischen Banteng und Zebu -» »- » nennen 45 Die Fruchtbarkeitsverhältnisse zwischen Zebu und Banteng - : » » » - » - 49 BeSchlussfolgerungen - - - - » » 2 er nm nen een. 50 e} 52 “ of Compa,, se" Zoology 2 o SEP 23 1939 LIBRARY A. Einleitung. Die systematische Stellung des Bantengs und des Zebus. Obwohl man seit ungefähr 50 Jahren sehr viel wissenschaftliche Arbeit darauf verwandt hat, eine Naturgeschichte unseres Hausrindes zu schreiben, so kann diese Aufgabe doch keineswegs als völlig gelöst be- trachtet werden, und die Meinungen der Forscher gehen in sehr vielen und zum Teil in sehr wichtigen Punkten weit auseinander. Wir werden sogleich Gelegenheit haben, uns von der Richtigkeit dieser Behauptung zu überzeugen, da wir sowohl in der Einleitung wie im weiteren Verlauf der Arbeit oft auf die Ergebnisse der bisherigen Forschung einzugehen gezwungen sind, wenn die uns hier interessierende Frage nach den Be- ziehungen zwischen Banteng (bibos sondaicus) und Zebu (bos indicus) in irgend einer Weise befriedigend beantwortet werden soll. Denn wir dürfen uns nicht darauf beschränken, die Gleichheiten und Unterschiede zwischen Banteng und Zebu möglichst genau zu beschreiben, sondern uns bleibt die viel wichtigere Untersuchung, welcher Wert denn diesen Merk- malen für die Verwandtschaftsfrage zukommt. Dieses kann aber, solange bei der Rinderforschung die kausal-analytische Methode nicht voll- kommen ausgebildet ist und Experimente nur überaus spärlich ausgeführt wurden — sie beschränken sich bis jetzt meistens darauf, den Einfluss der Hörner auf die Schädelbildung festzustellen —, nur dadurch geschehen, dass wir diese bestimmten Merkmale an mehreren Rinderarten verfolgen, damit wir nicht, wie es bei einer Spezialuntersuchung leicht geschehen kann, Gefahr laufen, aus der Gleichheit oder Ähnlichkeit gewisser Eigen- schaften zweier Rinder auf deren nahe Verwandtschaft zu schliessen, 1 während diese Eigenschaften sich bei dem gesamten Rindergeschlecht vorfinden oder sich wenigstens vorfinden können. Wir bekommen auf diese Weise auch die Möglichkeit, die Morphologie der Rinder kausal, soweit das auf Grund von Analogieschlüssen im weiteren Sinne ohne Experimente überhaupt möglich ist, zu begreifen und uns der Betrachtungs- weise zu nähern, die der berühmte Altmeister der Bovidenforschung, Lvpwıs Rürmeyer, und seine Nachfolger anzuwenden sich stets be- mühten. Fest steht eigentlich nur, dass man bei unserem Hausrind drei kon- stante Typen nach der Schädelform unterscheiden kann, nämlich Bos taurus primigenius, Bos taurus brachyceros und Bos taurus frontosus. Jedoch herrschen über die Zugehörigkeit der einzelnen Rassen zu diesen Formen Meinungsverschiedenheiten, und man wird erst noch umfassende Arbeiten darüber abwarten müssen. Sicher ist weiter, dass für B. t. pri- migenius nur der wilde Ur (bos primigenius Boj.) als Stammart in Frage kommt. Hiergegen hat allerdings in neuster Zeit Dr. Laurer Einspruch erhoben. Aber seine Gegengründe scheinen mir sehr wenig überzeugend zu sein. Auf seine Abhandlung wird in einem anderen Zusammenhang eingegangen werden. Der Frontosustyp wird von einigen Autoren als Kulturform des primigenen Rindes, von anderen als Kreuzungsprodukt zwischen B. t. primigenius und B. t. brachyceros aufgefasst. Über das Brachyceros-Rind herrscht die grösste Unstimmigkeit. Nerrıns und andere nehmen den Ur auch für seine Abstammung in Anspruch, während andere, vor allem C. Kerrer,!) als Stammform den Zebu ansehen. Auch bei der Abstammungsfrage des Zebus steht Meinung gegen Meinung. Einige Autoren führen dieses Rind auf den asiatischen Ur zurück, dagegen vertritt C. KeLrer auf das entschiedenste die Ansicht, dass „der Zebu nichts anderes als ein durch Domestikation veränderter Banteng ist“. Diese geringen Erfolge, die zum grössten Teil auf Mangel an Unter- suchungsmaterial zurückzuführen sind, haben denn auch Veranlassung gegeben, die ganze Forschungsmethode, die sich auf Skelettuntersuchungen aufbaut, in Misskredit zu bringen. Am deutlichsten drückt dies Professor Raum”) aus, bei dem sich die Kritik bis zur Entrüstung steigert, wenn er auf die Versuche zu sprechen kommt, „jene unsicheren und zum Teil recht willkürlichen Abstammungstheorien für die Einteilung der Rassen in der landwirtschaftlichen Rassenkunde als Grundlage zu wählen“. Da die Ausführungen Raums über den Wert der Skelettuntersuchungen von prinzipieller Bedeutung sind, müssen wir uns zunächst mit ihnen aus- einandersetzen. Dem, was er über die Schwierigkeiten dieses Verfahrens !, C. KELLER, Die Abstammung der ältesten Haustiere, Zürich 1902, S. 152. ?®) E. Raum, Die Arten und Rassen des Rindes, Stuttgart 1901. sagt, kann man nur zustimmen. Aber aus diesen Schwierigkeiten darf keineswegs geschlossen werden, dass sie eine notwendige Ursache für Fehler abgeben. Sie können es natürlich, aber ein vorsichtiger Forscher wird doch in den meisten Fällen imstande sein, sie zu vermeiden. Viel zu scharf erscheint mir Ramums Urteil, wenn er sagt: „Die auf diesem Wege (Skelettuntersuchungen) gefundenen Ergebnisse können denn auch keines- wegs auf grosse Zuverlässigkeit Anspruch machen. In einzelnen Fällen gelingt es auch, den Beweis für ihre Unrichtigkeit zu erbringen. Rürr- MEYER sagt z. B. in seinem Werke ‚Versuch einer natürlichen Geschichte des Rindes, zweite Abteilung, S. 123°, wörtlich folgendes: Die asiatischen Zebus stehen zu dem Sunda-Ochsen (Banteng) in bezug auf Schädelbildung und übriges Skelett in näherer Beziehung als zu dem europäischen Rind. Es ist aber bekannt, dass von allen fremdländischen Rinderarten gerade das Buckelrind als einziges bei der Paarung mit dem europäischen Haus- rind Nachkommen erzeugt, welche unter sich fruchtbar sind. Der Sunda- Öchse vermag dagegen nach den in Halle angestellten Versuchen mit dem europäischen Hausrind zwar fruchtbare Paarungen einzugehen, aber die Nachkommen sind unter sich unfruchtbar.“ Bei Kenntnis der Sachlage kann es sich jedoch keineswegs um den Nachweis eines Fehlers handeln, sondern, da die Fruchtbarkeit der Zebu- Hausrind-Bastarde schon zur Zeit Rürımzeyers bekannt war, können wir aus den Sätzen Ramums nur entnehmen, dass er dieser Fruchtbarkeit einen anderen Wert als Rürınever beimisst. Rürımever selbst erwähnt, soweit ich seine Schriften kenne, allerdings die Fruchtbarkeit der Bastarde nicht, aber es ist wahrscheinlich, dass er durch Darwıs, mit dem er über die Rinderabstammung korrespondierte — er verdankt der Vermittlung Darwıss auch einige Parkrinderschädel — hiervon Mitteilung erhielt. Jedenfalls hat er es erfahren, als es Darwın 1866 in seinem Werk ‚Das Variieren der Tiere und Pflanzen im Zustande der Domestikation“ ver- öffentlichte.e Da diese Mitteilung wohl auch tierzüchterisches Interesse beansprucht, soll sie wörtlich angeführt werden: „Da Zebus ein ent- fernteres und viel wärmeres Land bewohnen und in so vielen Charakteren von unserem europäischen Rind abweichen, habe ich mir Mühe gegeben, mich zu vergewissern, ob die beiden Formen bei der Kreuzung fruchtbar sind. Der verstorbene Lord Povıs importierte einige Zebus und kreuzte sie mit dem gewöhnlichen Rind in Shropshire und mir hat dann der Verwalter versichert, dass die aus dieser Kreuzung hervorkommenden Tiere mit beiden Elternformen vollkommen fruchtbar waren“ (S. 104). Darf nun überhaupt den Kreuzungsversuchen eine so grosse Be- deutung zugeschrieben werden, dass sie die auf morphologischem Wege gefundenen Resultate umstossen können? Allerdings hat es sich ja gezeigt, „dass die Schwierigkeiten der Kreuzung im allgemeinen wachsen, ie geringer die systematische Verwandtschaft der benutzten Arten ist“ 1* a (Herrwisc).) Da aber bis jetzt die einzelnen Fälle sehr unvollkommen analytisch erklärt sind, so scheint es mir nicht erlaubt zu sein, die ge- wonnenen Resultate zur deduktiven Beweisführung zu verwenden, und die Beweiskraft der negativen Ergebnisse ist sehr gering einzuschätzen. Zwei Beispiele zeigen dies. Darwın beschreibt einen interessanten Fall, aus dem hervorgeht, dass Nachkommen einer Art sich innerhalb kurzer Zeit so sehr verändern können, dass sie sich mit ihrer Stammart überhaupt gar nicht mehr kreuzen lassen. Im Jahre 1418 wurden auf Porto Santo bei Madeira von I. GonzaLes Zarco ein Wurf des gewöhn- lichen Hauskaninchens ausgesetzt, und um das Jahr 1860 konnte es nicht mehr erreicht werden, dass das Porto Santo-Kaninchen die Weibchen verschiedener Rassen deckten. Auf der anderen Seite hat sich nun ergeben, dass dem Banteng sehr nahe stehende Rinder mit unserem Hausrind fruchtbare männliche Bastarde erzeugen können, also unbedingt fruchtbar sind. Nachdem mehrere Gayal-Halbblutbullen in Halle zum Decken vergeblich verwandt wurden, hat ein Gayal-Prätigauer 11 mal die ihm zugeführten Kühe mit Erfolg gedeckt. Ferner hat ein Gaur-Halbblutbulle (Gaur-Murbodener) seine beiden Halbschwestern befruchtet. Wohl mag es erstrebenswert sein, bei der Phylogenesenforschung die gesamte Morphologie und Physiologie der Tiere während ihrer ganzen Lebensdauer zu berücksichtigen. Aber nur in den seltensten Fällen wird man imstande sein, so umfassende Untersuchungen anzustellen. Da es ausserdem meistenteils sehr schwierig ist, lebende Tiere von entfernten (Gregenden zu erhalten, und natürlich dies bei ausgestorbenen Tieren un- möglich ist, so muss es unsere Aufgabe sein, besonders die Untersuchungs- methoden, die sich mit jenem Material, was uns am leichtesten zugäng- lich ist, nämlich dem Skelett, befassen, nach Möglichkeit immer besser auszubauen. Bei der Darstellung der verschiedenen Entwicklungsstufen der Bovi- den, die man auf Grund von Skelettuntersuchungen gefunden hat, folgen wir am besten den Arbeiten Rürımryers und Dürsts. Röürımever?) be- rücksichtigt vor allem die Ausdehnung der Stirnbeine in longitudinaler und querer Richtung und die Bildung des Hinterhauptes. Er teilt hiernach die Boviden in vier Gruppen ein, die er in folgender Weise anordnet: 1. Bubalina (die verschiedenen Büffelarten), 2. Bibovina (Banteng, Gayal, Gaur), 3. Bisontina (Bison und Wisent), 4. Taurina (Ur und seine Nachkommen). Den Zebu fasst Rürımever als einen Abkömmling des Bantengs auf. Die hier wiedergegebene Reihenfolge Rürınevyers wird wohl Wider- spruch erregen, da fast in der gesamten neueren Literatur (ich kenne keine 1) R. Hertwis, Lehrbuch der Zoologie, 10. Aufl., Jena 1912. 2) L. RÜTIMEYER, Versuch einer natürlichen Geschichte des Rindes, Basel 1866. Ausnahme) bei der Besprechung der Rürmeverschen Einteilung die Bibovina den Platz der Bisonten einnehmen und ausserdem behauptet wird, dass Rürımever eine „recht künstliche Gruppe der Wisent-Rinder“ geschaffen habe, ‚unter welcher Bezeichnung er den Yak, Gaur, Gayal, Banteng, Buckelochsen zusammenfasst“ (Raum). Hieran ist so viel richtig, dass Rürımeyer allerdings im Jahre 1866, als sein Material sehr ungenügend war, die letztgenannte Ansicht vertrat. Aber diese ‚„künst- lichen Gruppen“ hat kein anderer aufgegeben wie Rürımerver selbst, als er im Jahre 1877/78 noch einmal die Frage abhandelte,!) und auf Grund einer grösseren Erfahrung sein Urteil zu fällen imstande war. Er sagt dort (S. 118), dass „die Bisontina als ein Seitenspross der Taurina er- scheinen könne“ und dass ‚der Yak vielleicht als eine Mittelstufe zwischen Taurus und Bison einzuschalten sei“. Es ist also im wesentlichen die- selbe Ansicht, wie sie später Dürsr aufstellte. Als Kriterium der verschiedenen Entwicklungsstufen erscheint Düsr ?) die Bildung des Hinterhauptes, im besonderen das Verhältnis der Parietalia und Interparietalia zueinander. Die Entwicklung hebt an mit den Bubalina, bei denen die Parietalia hoch und breit sind und die Interparietalia von den Frontalia trennen. Die zweite Stufe bilden die Bibovina (Banteng, Gaur und Gayal), bei welchen die Parietalzone schon schmäler, aber immerhin noch beträchtlich ist. Dann folgen die Taurina (die domestizierten Hausrinder: Zeburind und europäisches Hausrind). Die Parietalia sind bei ihnen reduziert und schmal. Das breite und grosse Interparietale berührt jedoch bei der Verwachsung die Fontanelle nicht oder nur selten die Frontalia, während beim Yak, der nun die nächst höhere Stufe einnimmt, sich die Parietalia nicht mehr vereinigen. Den Abschluss bilden die Wisente oder Bisontina, bei denen das Interparietale fast die ganze Hinterhauptsfläche bildet. Düzsr teilt die Rinder in drei Gruppen ein: 1. die Bubalina, 2. die Taurina. In diese Gruppe werden auch die Bibovina Rürımevers als Protaurina mit aufgenommen. Ebenso wie in die Gruppe 3. der Bisontina (Bison und Wisent) der Yak als Probison. Ich habe nun auch sehr viele Kälberschädel untersucht — denn nur bei ganz jungen Kälbern kann man noch die einzelnen Knochen, die schon bei einigen Tage alten Tieren verwachsen, verfolgen — und habe die Beobachtungen Dürsts bestätigt gefunden, jedoch mit grosser Ein- schränkung beim Yak. Nämlich von 6 Yakschädeln entsprachen nur 2 der Dürstschen Beobachtung. Bei einem war die Feststellung zweifel- !) L. RÜTIMEYER, Die Rinder der Tertiärepoche nebst Vorstudien zu einer natürlichen Geschichte der Antilopen, Zürich 1877/78. ®) J. U. Dürst, Martin Wilkens Grundzüge der Naturgeschichte der Haustiere, Leipzig 1905. haft, da sein linksseitiges Parietale und Interparietale nicht vorhanden war. Doch kann man nach den rechtsseitigen Knochen schliessen, dass die Interparietalia nicht das Bregma oder die Fontanelle berühren. Die übrigen 3 aber zeigten das Gegenteil. Die Parietalia vereinigten sich und bildeten eine recht beträchtliche Zone zwischen Interparietale und Frontalia. Im übrigen sehen wir, dass schon von Rürınzevyer Zebu und Banteng in sehr nahe Beziehung gebracht und auch von Dürsr in einer Gruppe vereinigt werden. Auch ich habe versucht, durch Messungen von Schädeln aller lebenden Rinderarten die systematische Stellung des bibos sondaicus und bos indicus festzustellen. Sobald man an einen solchen Versuch herantritt, ergeben sich nun zwei sehr wichtige Fragen: 1. welche Merkmale sind wichtig für die Bovidenentwicklung und 2. welches ist das geeignete Grundmaß, auf das die anderen Maße bezogen werden? Es schien mir zweckmässig, jene Merkmale bei dem Rindergeschlecht zu verfolgen, denen die Boviden überhaupt ihre systematische Stellung innerhalb der Ordnung der Paarzeher verdanken. Das ist nach CvvıEr die longitudinale und quere Ausdehnung der Frontalia, auf die auch Rürınever das grösste Gewicht gelegt hatte. Ferner glaubte ich, jene Eigenschaften berücksichtigen zu müssen, durch welche sich die einzelnen Bovidengruppen voneinander am meisten unterscheiden. Das schien mir die Breite des Hinterhauptes in der Schläfengegend, also die kleinste Hinterhauptsbreite, zu sein. Die Maße in Prozenten der Hirnbreite, aussen gemessen, sind z. B. beim Anoa-Büffel 44 °/,, beim bibos sondaicus 67 °/,, beim Simmenthaler Rind (B. t. frontosus) 126 °/,. Die Schwierigkeiten bei der Wahl des Grundmaßes hat ausführlich BerrnoLnp Krartr!) in einer vor nicht langer Zeit erschienenen Abhandlung erörtert, so dass ich auf ihn verweisen kann. Er schreibt (S. 392): „Das richtige wäre es, von mehr physiologischen Gesichtspunkten auszugehen, und irgend einen, die gesamte Leistungsfähigkeit des Individuums repräsentierenden Faktor als Maßstab seiner Grösse anzunehmen. Die Masse der protoplasmatischen Substanz ..... würde einen derartigen Faktor darstellen. Aber wie denselben bestimmen? ..... Nun gebe es sogar einen Wert, der, allerdings in gewissen Grenzen, einen Maßstab ab- gebe für die physiologische Gesamtleistungsfähigkeit des Tieres, nämlich die Kapazität der Hirnhöhle. Denn die Masse des Gehirns als eines ober- geordneten Zentrums aller animalen und vegetativen Funktionen des Tieres ist bei verschieden grossen Tieren der gleichen Art in ganz be- stimmter, gesetzmässiger Weise normiert.“ 1) B. KıaTT, Über den Einfluss der Gesamtgrösse auf das Schädelbild nebst Be- merkungen über die Vorgeschichte unserer Haustiere, im Arch. f. Entw. Mech. d. Organis- men, 36. Bd., 3. Heft, 1913. INNEN, Unter den Maßen an der Hirnhöhle fand nun Krarr die Hirnbreite als das Geeignetste. Auf seine scharfsinnige kausale Begründung können wir leider nicht eingehen, weil es zu weit führen würde. Krarr fand bei seinem Untersuchungsmaterial, das aus Hundeschädeln bestand, dass die Hirnbreite die konstanteste Grösse bei verschieden grossen Tieren ist. Während die Basallänge von 24 cm bis 7 cm abnahm, betrug die grösste Hirnbreite 6,2 und die kleinste 4,9 cm. Dieses ist nun auch bei Rinder- schädeln der Fall. Es liegen bei den Boviden allerdings nicht solche Extreme vor wie bei den Hunden, und daher ist die Beschaffung der Vergleichs- objekte nicht leicht. Den grössten Unterschied in der Schädellänge zeigten zwei nahe verwandte Arten der Büffel, Bubalus caffer brachyceros und hyläus. Beim ersten maß die Basallänge durchschnittlich 428 mm und die Hirnbreite 111 mm, beim letzten die Basallänge 381 und die Hirnbreite 107 mm. Hiernach hat die Basallänge um ein Neuntel, die Hirnbreite um ein Achtundzwanzigstel abgenommen. Beim Zebu ist die Basallänge un- sefähr 400, die Hirnbreite 100 mm. Bei einem Zwergzebu 270 und 87 mm. Die Basallänge hat hiernach um ein Drittel, die Hirnbreite um ein Achtel abgenommen. Da es nur möglich ist, die grösste Hirnbreite aussen am Schädel zu messen, so ergeben sich Schwierigkeiten, die dieses Maß leider wertlos machen, wenn es sich darum handelt, feinere Unterschiede festzustellen. Diese Schwierigkeiten bestehen in der Wahl der Messpunkte und in dem Umstand, dass die knöcherne Umhüllung des Gehirns mitgemessen wird, die aber bei verschiedenen Arten und bei männlichem und weiblichem Geschlecht derselben Art eine verschiedene Stärke aufweist. Ich kam daher zu sehr überraschenden Ergebnissen, besonders bei den Bisonten und Büffeln, deren Erklärung mir vorläufig noch nicht möglich ist, so dass ich von der Veröffentlichung dieser Tabellen absehen muss. Glück- licherweise sind die Schwierigkeiten nicht so grosse beim Vergleich zwischen Anoa-, Bali-Rind (bibos sondaicus domesticus), Zebu und euro- päischem Hausrind, auf den es uns vor allem ankommt, und zwar aus folgendem Grunde: Beim Balirind ist das Maß der äusseren Hirnbreite ziemlich sicher zu nehmen, da die Parietalknochen dünn sind, schwieriger ist es schon beim Zebu und am schwierigsten bei unserem Hausrind. Es besteht daher Gefahr, besonders bei dem letzten Rind, für die Hirnbreite ein zu grosses Maß zu erhalten, wodurch wieder die auf die Hirnbreite bezogenen übrigen Maße zu klein werden. In der Tabelle soll nun der Unterschied des Zebus und unseres Hausrindes vom Balirind zum Ausdruck kommen. Nach dem eben Gesagten kann also der Unterschied niemals kleiner sein als ihn die folgende Tabelle angibt. Weiter ist zu bemerken, dass nur weibliche Schädel gemessen wurden. Der Anoa-Büffel wurde als Repräsentant der niedrigsten Entwicklungsstufe der Boviden heran- gezogen. Äussere Kleinste | Länge der | Breite der Hirnbreite Hinterhaupts- | Frontalia | Frontalia in breite in in in mm lo %o °%o Anoa, Mittel aus 3 . . 82 100 44 120 126 Bali-Rind, Mittel aus 5. 98 100 65 148 172 Zebu, Mittel aus 11. . 102 100 98 151 156 Holländer, Mittel aus 8. 115 100 118 191 198 Nach diesen Messungen, mit Ausnahme der Breite der Frontalia, muss dem Zebu seine Stelle zwischen Balirind und europäischem Hausrind zugewiesen werden. Bevor wir jedoch näheres über die Beziehungen zwischen dem Banteng (bibos sondaicus) und dem Zebu (bos indicus) aussagen können, müssen wir die beiden Rinder genauer untersuchen. B. Hauptteil. I. Der Banteng (bibos sondaicus). 1. Verbreitungsgebiet. R. Lypekker,'!) der von den neueren Autoren am ausführlichsten über den Banteng berichtet, bemerkt im Anfang seiner Schilderung, dass es wenig lebende Tiere gibt, von denen wir geringere Kenntnisse besässen. Diese Bemerkung hat seine volle Berechtigung, denn wir sind noch nicht einmal genau über das Verbreitungsgebiet des Bantengs unterrichtet. R. Lypekker bezeichnet als die Heimat des bibos sondaicus: ‚Java, Borneo, wahrscheinlich Sumatra, Burma, Nord-Pegu, den östlichen Teil von Chittagong bis Manipur, Siam und wahrscheinlich noch andere Teile der anliegenden Länder.“ Der holländische Forscher Dr. H. TsEENnK Wırrınk ?) fügt von den niederländischen Inseln noch Timor hinzu und lässt auch für Soembova die Möglichkeit offen, jedoch erwähnt er Sumatra nicht. Die Frage, ob auf Sumatra wirklich der Banteng vorkommt, erörtert ausführlich Joman F. SyerLLemann.’) Auf Grund seiner Erfahrungen glaubt er sie verneinen zu müssen und erklärt die Angaben anderer Reisender für Irrtümer, die durch eine Verwechslung des Banteng mit wilden Büffelkühen veranlasst seien. Wir stehen somit vor der interessanten Tatsache, dass der Sunda- ochse auf Java und dem Festlande vorkommt, aber gerade auf der da- zwischenliegenden Insel fehlt. Paläontologische Funde haben uns noch keinen Aufschluss darüber gegeben, ob er in früherer Zeit auf Sumatra vorkam. !) R. LYDEKKER, Wild oxen, sheep and goats of all lands, London 1898. 2, Dr. H. TJEENK WILLINK, De zoogdieren von Ned. Indien, in Nat. Tijdschr. v. Ned. Ind. 1905, S. 196. ®) JoH. F. SNELLEMANN, Bijdragen tot de kennis de Fauna von Midden-Sumatra, 1897. Seit einigen Jahren sind Bantengs auch nach Üelebes eingeführt worden, wie Pau und Frırz Sarasın !) berichten. „Bei Dongala im Westende Üelebes weidete eine Herde Bantengochsen, welche hier ge- züchtet werden, ein in Celebes fremdartiges Rind, da der Eingeborene an seiner Stelle nur Büffel kennt.“ Ausserdem lebt der Banteng noch in Cochinchina, wie die in Paris befindlichen Bantengschädel beweisen, welche von Tieren stammen, die "man in ÖCochinchina erlegt hat. Somit würde sich also das Verbreitungs- gebiet des bibos sondaicus ausser den erwähnten Inseln über ganz Hinter- indien erstrecken. 2. Einteilung des Bantengs in drei Unterarten nach Grösse und Färbung (R. Lydekker). Der Banteng gehört zur Gruppe der Bibovinen (Dürsts protaurina), zu der auch der Gaur und Gayal gerechnet werden, einer Rinder- gruppe, deren Angehörige sich vor allem durch die langen Dornfort- sätze der Rückenwirbel auszeichnen. Schon äusserlich ist der Banteng im Gregensatz zum Gaur und Gayal durch den grossen weissen Spiegel auf dem Hinterteil leicht kenntlich. R. LypeEkker unterscheidet beim Bibos sondaicus drei Unterarten, und zwar auf Grund ihrer Grösse und Haar- färbung. a) Die javanische Rasse (bos sondaicus typicus). Die alten Bullen sind tiefschwarzbraun oder schwarz, erwachsene dunkelschokoladenbraun, dagegen junge Bullen und weibliche Tiere hell- rotbraun. Alle sind auf der Bauchseite weisslich. Der Spiegel und die Beine sind vom Vorderfußwurzel- und Sprunggelenk an weiss. Die Widerristhöhe beträgt 180 cm. In typischer Form soll er auf Java, in ähn- licher Weise auf den Inseln Bali, Borneo und auf der malayischen Halb- insel vorkommen. Bei der typischen javanischen Rasse verlaufen die Hörner zunächst seitwärts und etwas rückwärts, um sich dann aufwärts zu wenden und schliesslich mit ihren Enden nach innen zu biegen. Bei Schädeldecken von Borneo sind die Hörner weniger nach aussen und mehr aufwärts gerichtet. R. Lypekker bemerkt hierzu, dass dieses letzte Merkmal konstant zu sein scheint, und den Banteng von Borneo als eine unterschiedliche Form kennzeichnet. Dies kann ich nach eigenen Be- obachtungen bestätigen. Ein in Leyden und zwei in Amsterdam be- findliche Schädel zeigen dieselben Merkmale. Hinzufügen möchte ich noch, dass ebenso die Hornbildung der Kühe, nach einem Schädel aus Amsterdam und einer Schädeldecke aus Berlin zu urteilen, den gleichen Typus zu zeigen scheint. Die Hörner sind ähnlich wie beim javanischen Banteng nach oben und innen gebogen, aber ganz schwarz und nur ein !) PAUL und Fritz Sarasın, Reisen in Celebes, 1905. BR we Drittel so gross wie jene. Eigentümlich ist noch, dass bei den erwachsenen | Schädeln die Verbindungsstelle der Frontalia mit den Parietalia auf die | Oceipitalfläche zu liegen kommt, ähnlich wie beim Gayal und einigen ' Schädeln des Bantengs der Insel Bali. | Wenn auch die Färbung der männlichen Tiere durchschnittlich eine sehr dunkle zu sein scheint, so kommen doch Ausnahmen vor. Ein in | Leyden ausgestopfter erwachsener Bantengbulle ist tiefrot gefärbt. _ | b) Die birmesische Rasse (bos sondaicus birmanicus),. Dieses Tier, das auch Tsing oder Tsaing genannt wird, ist kleiner als das vorige. Die Widerristhöhe beträgt 166 cm beim männlichen und 157 cm beim weiblichen Geschlecht. Die gewöhnliche Farbe der er- ! wachsenen Bullen ist kastanienbraun, das Gesicht schmutzigbraun, ge- wöhnlich mit einem hellen kastanienbraunen Fleck auf der Mitte der Nase, | etwas vom Maule entfernt. Das Maul ist schwarz, der Lippenrand und 3 die inneren Seiten der Ohren weisslich, Spiegel und Beine wie beim ! vorigen. Die jungen Bullen sind heller wie die erwachsenen gefärbt und ! die Kühe hellrötlich-kastanienbraun. Das Gesicht ist ein wenig blasser, besonders um die Augen. Sie leben in Herden von 8&—12, zuweilen 20 Stück, } worunter sich ein alter und 2—3 junge Bullen befinden. Gewöhnlich be- 1 suchen sie kleine Hügel und gehen niemals auf so grosse Höhen wie der Gaur. Er kommt vor in Birma, Pegu und Arakan; möglicherweise süd- | wärts bis zur malayischen Halbinsel und vielleicht nordwärts bis zu dem östlichen Teile von Chittagong. | c) Die Manipur-Rasse (bos sondaicus var.). Sie ist noch kleiner als die vorige. Die Widerristhöhe beträgt | 155 cm. Charakteristisch soll für sie die rote Farbe des männlichen Ge- | schlechts und vor allem das Fehlen des weissen Spiegels sein, der jedoch | bei den weiblichen Tieren entwickelt*ist. Das Männchen hat relativ kurze | Ohren, der Kopf ist grauweiss gefärbt. Öhrspitzen und Ränder sind | schwarz. Die Vorderseiten der Vorderfüsse, vom Vorderfusswurzelgelenk | ab, rötlich-schwarz. Die weiblichen Tiere, die längere Ohren haben, sind | hellrot gefärbt und tragen auf dem Rücken einen Aalstrich. Die Vorder- seite der Vorderbeine und die Ohrspitze ermangeln der schwarzen Farbe | des männlichen Geschlechts. Der Hornspitzenabstand eines erlegten | Bullen beträgt 61 cm, der Abstand der äusseren Curvatur 98 cm. Nach 1 den Berichten von Kapt. Woon lebt der Tsaing in Herden von 10—30 Stück. | Der Tsaing kann lange des Wassers entbehren und bei den Eingeborenen geht die Rede, dass er in 7 Tagen nur einmal trinkt. Diese letzte Be- 7 obachtung steht im Widerspruch mit den Berichten anderer Autoren. So |} erwähnt z. B. Brenm, dass der Banteng das Wasser sehr schätzt und es {| liebt, sich darin nach Art der Büffel zu wälzen. Das Verbreitungsgebiet 1 a ist das Kubbutal, zwischen Manipur und Nordburma und vielleicht bis zu den Gegenden ostwärts von Chittagong. Am eigentümlichsten ist das Fehlen des weissen Spiegels. LYDEKKER stützt sich hierbei auf die Schilderung von Kapt. Woop, und wird, wie es scheint,!) dazu veranlasst, weil in den Berichten Woops und anderer Schrift- steller nie dieses Fleckes Erwähnung getan wird. Gegenüber Woop bemerkt nun ÜoLonEL PorLLox,”) dass sein am Fusse des Yomaks geschossener Bulle einen sehr ausgeprägten weissen Spiegel aufwies. Hiernach ist die Frage zum mindesten nicht als geklärt anzusehen. R. Lyperkers Einteilung nach Farbe und Grösse stützt sich nur auf sehr geringes Material und z. T. auf Schilderungen von Reisenden, die auch nur wenige Tiere erlegten. Man wird daher abwarten müssen, ob diese Einteilung und Angaben der Verbreitungsgebiete aufrecht erhalten werden können, wenn wir in der Lage sein werden, unsere Schlüsse auf Grund grösserer Erfahrung zu ziehen. Ich glaubte aber doch die An- sichten R. LyDEkkers etwas ausführlicher dartun zu sollen, einerseits weil er, wie später zu erörtern ist, aus der Farbe auf eine Deszendenz des Zebu vom Banteng schliesst, andererseits weil sie uns zeigen, dass die Färbung und Grösse des Bantengs durchaus nicht gleichförmig ist. Ferner bemerkt LypeErker noch, dass der Banteng in Hinterindien und auf der Insel Bali gezähmt ist. 3. Einteilung des Bantengs nach der Schädelbildung. Ich habe nun 50 Schädel und mehrere Skelette des Bantengs be- arbeitet (23 in Halle, 5in Berlin, 1 in Frankfurt, 10 in Paris, 5 in Amster- dam, 6 in Leyden). Nach der Schädelform ergibt sich für den Banteng eine ungezwungene Einteilung in 3 Gruppen, die so grosse und eigentümliche Verschieden- heiten aufweisen, dass man unbedenklich den Speziesbegriff für jede an- wenden könnte, wenn nicht Erwägungen über das Zustandekommen dieser Formen eine andere Deutung zuliessen. Diese Einteilung ist eine wesent- lich andere als die von R. LyYpEkker. a) Das Balirind (bibos sondaicus domesticus). (Hierzu Tafel I.) Der auf der Insel Bali heimische Banteng ist ein kleines Rind. Er kommt nur im domestiziertem Zustande vor und 'wird regelmässig nach der Insel Java importiert, teilweise allerdings nur als Schlachtvieh für die „grossen javanischen Küstenstädte“.?) Die Widerristhöhe der männ- !) R. LYDEKKER, The ox and its kindred, London 1912, S. 204. ?) COLONEL POLLOK, The Tsine and the Gaur, in „the Zoologist“ january 1898. ®) Dr. AxXEL PREYER, Die Rinder auf Java und Gesichtspunkte betreffs europäischen landwirtschaftlichen Exports nach den Kolonien, in „Deutsche Landwirtschaftliche Presse“, Berlin, 17. Aug. 1901. | N a lichen und weiblichen Tiere, die annähernd gleichgross sind, beträgt un- gefähr 130 cm. Die Messungen fanden an Tieren statt, die längere Zeit im Haustiergarten des Landwirtschaftlichen Instituts zu Halle (Saale) ge- halten wurden. Die Maße sind unmittelbar nach dem Tode der Tiere ge- nommen, und zwar mit dem Bandmaß, also unter denselben Verhältnissen, wie die wenigen in der Literatur verzeichneten des javanischen und hinter- indischen Bantengs, die an erlegten Tieren genommen wurden. Die letzten werden in dieser Tabelle mit angeführt, um die Grössenunterschiede zu zeigen. | aa) Grösse und Färbung. Maße in Zentimeter. Balirind 07 201.8 2 Balirind © = 2 &|® ul 5 FR =51|223| > | ng Nr. Nr. Ne ne E asia | Nr. Nr. Nr. Ms 896 | 695 | 85 IT| Ale | 624 | 54 | 88 133 [157 bogenhöcker . . . 60 59 63 — I—-|1-— 58 60 O1 — 3. Höhe bis zur Brust 56 50 58 = — | — 52 57 531 — 4. Entfernung d. Brust- beins vom Widerrist | 9 | 3| o@ | — I-|-| 9 | & | &|-— 5. Kreuzhöhe. . . »..j.127 [335 | 133 — — | 121 | 134 | 128 | — 6. Höhe bis zum Knie 68 77 75 _ 7. Entfernung d. Knies vom Kreuz . .. 56 56 68 — 8. Brustumfang hinter dem Ellenbogen . | 152 | 190 | 180 | 250 9. Entfernung der Hüf- ten voneinander . 27 37 36 — I—-|-— 29 36 391 — 10. Entfernung der Sitz- beine voneinander . 13 26 24 — I—-|— 23 21 12 | — 11. Metacarpus, grösster Durchmesser. . . 4 6 5 — I—-|-— 4 6 5I — 12. Metacarpus, kleinst. Durchmesser. . .| 3,5 4 4 — I—1-— 3 4 35] — 13. Metacarpus, Umfang 15 17 17 — I—-|-—- 13 16 16 1 — 14. Metatarsus, grösster Durchmesser. . . 6 7 7 — IE — I — 5,5 6,5 6.15 15. Metatarsus, kleinst. Durchmesser. . . 3 B 3,5 — I—-|— 3 4,5 2,51 — 16. Metatarsus, Umfang 17 19 19 —_ 17. Die Länge des Tieres vom Genick bis 1. Widerristhöhe . | 120 | 130 | 133 Re 166|155| 112 | 126 2. Beinlänge bis Ellen- Schwanz .......[ 135 | — | ı89 | 200 !) H. SCHLEGEL en SAL. MÜLLER: Over de ossen van den indischen Archipel. Ver- handelingen over de naturlijke geschiedenis der Nederlandsche overzeecche bezittingen. ee Der Grössenunterschied zwischen Balirind und dem jiavanischen Banteng beträgt ungefähr 50 cm bei dem männlichen Geschlecht. Ver- gleichen wir diese Maße mit denen des Gaurs und des Gayals, so finden wir fast die gleiche absolute Grösse. Der Gaur hat nach den Angaben von Evans!) eine Widerristhöhe von 175 cm, nach anderen Autoren bis 212,7 cm, während die in Halle gehaltenen Gayals dagegen nur 137,5 cm maßen. 2 in der Sammlung des Landwirtschaftlichen Instituts zu Halle be- findliche ausgestopfte Balirinder sind folgendermassen gefärbt. Der Rumpf des männlichen Tieres ist dunkelschokoladenbraun. Dieses Braun wird nach hinten zu von den äusseren Darmbeinwinkeln ab allmählich heller; am Hinterteil befindet sich ein weisser Spiegel, der sich von der Schwanzwurzel bis zu den Hoden ausbreitet. Die Beine sind vom Vorderfusswurzel- und Sprunggelenk an weiss. Von den Hüften bis zum Schwanzansatz verläuft über der Wirbelsäule ein dunkler Streifen (Aal- strich); die Schwanzspitze ist schwarz. Hals und Kopf sind fast einfarbig schokoladenbraun, jedoch um die Augen etwas heller schattiert. Die Unter- und Oberlippe sind mit Ausnahme des schwarzen Flotzmaules weiss umrandet. Die Innenfläche der Ohrmuschel ist weisslich. Die unter dem Unterkiefer und Hals bis zur Brust verlaufende Wamme ist klein und unter dem Halsansatz stark eingeschnürt. Ebenso ist das weibliche Tier gefärbt. Nur ist die dunkelschokoladen- braune Farbe durch eine rotbraune ersetzt. Das Weiss des sich bis zum Euter erstreckenden Spiegels ist etwas gelblich. Der Aalstrich beginnt schon am Widerrist. Auch die Lippenränder und Innenflächen der Öhr- muscheln sind weisslich. Die Wamme ist kleiner und fehlt unter dem Unterkiefer fast gänzlich. Mehrere ebenfalls im Landwirtschaftlichen Institut aufbewahrte Häute zeigen, dass die Balirinder am Kopf und an den Flanken erheblich heller sein können. So kommen besonders an der Stirn lohfarbene bis weissgraue Töne vor. Junge männliche Tiere sind wie die Kühe gefärbt. Das Balirind hat 7 Halswirbel, 13 Rückenwirbel, 6 Kreuzwirbel und 19 Schwanzwirbel. bb) Messungen am Skelett. Wirbel. . Die Länge des for. vertebrale, am Boden gemessen. 2. Die Höhe des for. vertebrale, am kaudalen Ende des Wirbels ge- messen. 3. Die Breite des for. vertebrale, am kaudalen Ende des Wirbels ge- messen. | Fi !) Zit. nach SCHUMANN, Gayal und Gaur und ihre gegenseitigen ne Kühn-Archiv Bd. III, 1913, S. 40. 4. Die Entfernung der proc. transv. voneinander. 5. Die Entfernung der kaudalen proc. articulares voneinander. (Am Rückenwirbel der foveae costales.) 6. Die Breite der Wirbelpfanne unterhalb der proc. articulares. 7. Die Länge des proc. spinosus, vom oberen Vorderrand des for. verte- brale bis zur Spitze gemessen. Als Grundmaß für die relativen Zahlen diente das Mittel aus der Länge, Höhe und Breite des foramen vertebrale Bei den Halswirbeln ergab es sich also aus der Division der Summe der unter den Maßnummern 1—3 stehenden Ziffern mit 21, bei den Rückenwirbeln durch Division mit 39, bei den Lendenwirbeln durch Division mit 18. | Balirind (bibos sondaicus domesticus). (Landw. Institut Halle a.'S.) Halswirbel. Nr. 898.9, ! Be Relative Maße, Maß Absolute Maße in Millimetern Grundinab: 30. u Sa Nr. Wirbel Nr. Wirbel Nr. 1.) I OR |ve|vu 260 a |za | mw | v | ve vo)t Bol Bee 27,9| 29,6 | 31,3 | 29,6 | 29,6 | 30,4 16,7 | 18,8| 20,4 | 20,4 | 21,7|17,9 11,7) 12.11.129] BSR 157 16,3 | 10,4 | 10,4 | 11,7 | 12,1 | 20,4 ]90T PO DD rm je (em) oO er oO er) rm er DD er oO -] — o -] eu ut oO 3131| 91 5858| 54| 5| 50| 44 EEEER ANNE Rückenwirbel. Nr. 89b28°: Absolute Maße in Millimetern Maß I— E Wirbel Nr. Nr. I II.) IU-NSv: |, SNooe | vo | VII R.| x | xI "XII | XI 1 37 38 38 38 39 39 | 39 40 42 |ı 42| 42 | 43 | 45 2 21 19 17 I. 18 18-1,.38 19 19 | 197 7187 >207,720 3 33 29 27 28 26 26 | 25 | 24 25| 2555| 25| 27| 29 4 98 95 87 90 85 86 |ı 87 86 84 | BU 77 | 70958 5 60 62 63 62 63 62 | 60 56 4 | 5901| 2| 5353| — 6 41 42 36 36 36 36 | 35 34 34 | 36 | 37| 33 | 40 di 176 | 213 | 230 | 224 | 224 | 213 | 205 | 196 | 180 771547 726 7 70077735 Maß Nr. 1 37 31 2 21 20 3 28 25 4 95 87 ) 54 58 6 37 38 7 141 | 173 j' 40 42 2 24 1 3 29 26 4 104 99 5 64 62 6 38 36 7 167 | 196 36 20 26° 85 59 38 183 44 20 27 95 61 40 214 Nr. 15 — 897 9. Absolute Maße in Millimetern 38 19 24 83 53 36 | 193 45 19 24 86 60 38 228 | Nr. Wirbel Nr. I | II VE), DW | V 81 | vr [vl 1X | x | xı |xı |xım | | | | SB u a4 a2 A040 a1 | 40 | 48 20 | 20 22 au 201 19.1 129: 320 22° 21 21 21. 22.|, 25:| 27.5 0 18.|\: 29 70 2 re 52 | 47 45 2| 2| 2|2 | — 35 | 34 32 Jen 99L| . 30.5 37. 1,780 294 | vll | 173 | 157 | 133 | 106 | 84 | 69 898 Q. 43 | 45 45 near MrA7l7 80.32 20 | 21 22 217.1. 211.21 2 | 23 24 | 23 22 24 | 2 | 25| 25 | 26 8 | 80 80 Bart. 808.17 81.115-78.| 91 53 | 55 44 6| 4, 5151| 2| — 36 | 34 3) DDr aD al 180 | 39 224 | 216 | 119 | 172 | 199 | 151 | 107 | 88 Zwecks besserer Übersicht wurden die gleichen Maße der ver- schiedenen Tiere untereinandergestellt. Es zeigt sich, dass die relativen Maße des männlichen Tieres nur sehr wenig grösser als die der beiden weiblichen sind, und der IX. und X. Wirbel von Nr. 898 übertrifft sogar die betreffenden des männlichen Tieres nicht unbeträchtlich. 4 Nr. 85 3 A aA) „..898:9 5 | Nr. 895 BT. S „898 Q 6 Nr#895: 9 Pe > > 7 0 ®) „ 898 9 7 | Nr. 895 RN 897 0 „us 2 Relative Maße der Rückenwirbel. Grundmaß bei Nr. 895: 28,6 mm = 10; bei Nr. 897: 276 mm = 10; bei Nr. 898: 30,4 mm = 10. Iju|m|jw|v[vojvojvmıx|x |xıjxu|xım | | | 34,3 | 33.2 34.4 34,2 21,0 19,6 211 14,3 13,4 125 61,5 511 64,9 31,5 32,6 21,7 21,0 20,4 14,7 13,7 11,8 74,5 62,7 64,5 | 30,4 | 30,8 31,3 22,0 214 20,1 12,6 13,7 12,5 80,4 66,3 70.4 315 30,8 29,6 21,7 20,7 20,4 12,6 131 12,5 78,3 69,2 Wirbel Nr. 29,7 130,1 | 30,4 | 30,1 129.4 128,7 26,9 126,9 | 30,8 30,1|28,3 | 26,4 | 25,4 |25,0 26,1 [25,7 126,1 | 29,7 28,3 27,3 | 26,3 | 26,3 |26,3 127,0 [26,6 125,7 | 29,9 22,0 21,7|21,0|19,6 118,9 117,5 182 1185| — 19,2 |18,8 | 17,0 |16,3 115,2 115,2 115,2 116,3 | — 19,7 ızalısılısalıaslısı 168171) — 12,6 |12,6 | 12,2 | 11,9 111,9 112,6 112,9 113,3 | 14,0 13,1 |12,7 | 12,3 | 11,6 112,0 112,0 112,7 113,4 | 13,1 125 11,8 11.2 | 11,5 11,5 [11,5 [12,2 111,8 | 12,8 78,3 74,5 | 71,7 | 68,5 [62,9 53,5 |a4,1 134,9 | 29,0 69,9 [66,3 | 65,6 | 62,7 156,9 48.2 |38,4 [30,4 | 25,0 75,0 73,7 | 71,1 | 69,7 |65.4 156,6 [43,1 35,2 | 29,0 a Lendenwirbel. j A Relative Maße, Maß Absolute Maße in Millimetern Grundmab: Nr. Wirbel Nr. Wirbel Nr. I | SE TV I | 2 m me 59,9 | 66,9 | 72,3 | 75.2 | 723 ul | I 2 | am | 57 1| 95 | 1038 | oz mern 38 | 40 | 41 | 42 | 50 | 60 | 103 | 110 115 tel zer 7a|I\|aAlaole|65| 6 | 2121| 198 | 198 ı za 1990 OD» > =] (SS) 1) rt -] DD > 8%) DD [er] % DD =] o [6] er) (3) H> SI or Messungenan den Gliedmaßenknochen. Oberarmbein (Humerus). 1. Länge des Oberarmbeins. Entfernung vom höchsten Punkt des tub. maius bis zur medialen Gelenkrolle, wo dieser Rand nach der Mitte des Knochens umbiegt. 2. Länge des Grelenkkopfes. Gemessen von dem am weitesten nach vorn gelegenen Punkt des tub. maius bis zu dem am weitesten nach hinten und unten gelegenen Punkt des caput humeri. 3. Grösste Breite der Gelenkrolle. 4. Kleinster Umfang der Diaphyse. 5. Kleinste Breite der Diaphyse. Absolute Maße in Millimetern Relative Maße, . Länge = 100 Maß Nr Maß Nr 1 2.1 23. nl ERAEE 14.) 2: „896 9 255 | 100 | 66 | 105 | 30 | 100 | 392 | 25,9 | 41,1 | 11,8 „ 4084 273. | 114 | 72 |-115 | 34 100 | aı,7 | 2564| 8271725 „895 Q' 275 | 115 | 76 | ı29 | 38 | 100 | a18 | 27,6 | 469 | 13,8 „ 654 283 | 119 | — | 122 | 3% | 100 | 20| 2414| 4838| 120 TR 308 | 135 | 86 | ıs8 | 41 | ı00 | 438 | 279 | 448 | 13,3 Nr. Ba Q 21 | 8 | 65 | 100 | 28 | 100 | ss9 | 294 | 52 | 12,7 „6249 238 | M | 6 99 | 28 | 100 | 395 | 25,6 | 41,6 | 11,8 899 Q 244 | 92 | 68 95 |; 27 | 100 | 37,7 | 27,9 | 38,9 | 111 „594 9 270 | 103 | 6ı | 107 | 32 | 100 | 38,1 | 22,6 | 39,6 | 11,8 „897 9 279 | 113 | 7ı | 105 | 31 | 100 | 40,5 | 254 | 376 | ı11 „BB OD 298 | ı24 | 3 | 128 | 35 | 100 | 423 | 245 | a1, | 11,8 Nr. 2351 &' 7 ss | 6o | 88 | 26 | 100 | 36,8 | 28,3 | 41,5 | 12,3 Bei den Gliedmaßen habe ich zu den Messungen noch einige weitere Tiere herangezogen. Zum Vergleich der männlichen und weiblichen Tiere dürfen Nr. 2351, Nr. 896, Nr. Ba, Nr. 624 und Nr. 899 nicht herangezogen werden, da diese noch nicht erwachsen sind. Im übrigen ergibt sich, dass der Oberarm der weiblichen Tiere relativ dünner ist, was besonders beim Umfang und bei der kleinsten Breite der Diaphyse zum Ausdruck kommt. En "ze Unterarm. 1. Länge des Radius. Gemessen vom höchsten Punkt des medialen Randes der fovea capituli radii bis zum tiefsten Punkt des medialen Randes der Gelenkwalze. Länge der Ulna. Vom Ölecranon bis lateralen Rand der Gelenkrolle. Grösster Querdurchmesser der fovea capituli radii. Grösster Querdurchmesser der Gelenkrolle. Kleinste Breite des Radius. a a Relative Maße, Absolute Maße in Millimetern Länge des Radius = 100 — 64 sa eg erg) 937 | 13,7 2 Tr Maß Nr. |, vB 4 5 N 2 3 4 5 Nr. 2351 Q| 214 | 207 | 39 | 52 | 97 | 100 [1934 | are | 3 | 126 Be u 5 | 55 | io re a6 | 0 | 188 a c| 20 | | ı | 8 | 37 | 100 11952 | mı | 356 | 1a . 805 268 | 339 | a | 67 | 39 | 100 |ı1265 | zı | 250 | 14,6 aaa v8 | a 1 | 205 | 240 | 15,1 ar: Ba 91 219 „ 624 01 299 | 286 | 60 | 53 | 32 | 100 | ıza9 | 262 | 331 | 140 „899 O0 | 243 | 336 | 6” | 54 | sı | 100 Jıs83 | 76 | B2| 127 „ 897 01 270 | 345 | 70 | 57 | 36 | ı00 | ıaze | 359 | a1ı | 183 „ 8980| 269 | 344 | 2 | 57 | s9 | 100 | 1979 | 288 | 212 | 145 Vordermittelfuss!) (Metacarpus). 1. Laterale Länge. 2. Querdurchmesser der Gelenkfläche. 3. Querdurchmesser der Gelenkrolle. 4. Kleinste Breite der Diaphyse. 5. Kleinster Umfang der Diaphyse. Ten] Relative Maße laterale Länge = 100 Absolute Maße in Millimetern Maß Nr. Maß Nr. 1 | 2 | 3 | 4 | 5 1 | 2 | 3 | 4 | 5 Nr. 2351 & | 172 | 4 | 44 23 | 68 100 | 27,7 | 25,6 134 39,5 „ 896 S | 1878| 50 50,3 | 30,2 83 100 | 26,6 | 26,6 | 15,9 | 441 „ 403g | 19 |.53 53 30 89 100 | 27,7 | 27,7 | 15,8 | 46,6 „ 895g | 185 | 54 53 34 95 100 | 292 | 286 | 184 | 51,3 „65er | — ne 32 98 ee FEN re ee: | 62 58 | 37 104 ıon | 31,3 | 293 | 187 Pr !) Man sieht, dass die sekundären Geschlechtsmerkmale, die in dem verschiedenen Wachstum der Extremitätknochen in longitudinaler und lateraler Ausdehnung liegen, am deutlichsten bei den Metacarpalia zum Ausdruck kommen. — Ich möchte nicht unterlassen, bei dieser Gelegenheit zu bemerken, dass Herr G. DAHLANDER auf Grund von Messungen an einem sehr grossen Material zu demselben Resultate kam und mir dieses schon vor Niederschrift meiner Arbeit mitteilte. Auch war Herr G. DAHLANDER so freundlich, mir einige Maße an den Metacarpalia und Metatarsalia zu überlassen, wofür ich ihm hier bestens danke, 2 u ee Relative Maße Absolute Maße in Millimetern laterale Länge = 100 Maß Nr Maß Nr. 1 | 2 | 3 | 4 | 5 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | | | Nr. 624 2 | 1793| 47,8 | 4,8 | 23,2 | 72 100 | 26,8 | 25,1 | 12,8 | 40,2 „899 © | 2007| a84 |ı 87 | 33 | 7 100 | 239 | 24,4 | 12,4 | 36,8 „594 os also N 79 100: — 1180 1438 „ 897 9-]208 | 52,4 492 |. 25: | 82 100 | 25,6 | 24,1 | 13,8 | 40,3 „ 898 9 | 202 | 52 50 | 30 86 | 100 | 25,7 | 24,0 | 14,8 | 42,6 Das Oberschenkelbein (Femur). 1. Mediale Länge. Der obere Ansatzpunkt liegt zwischen dem oberen Umdreher und dem caput femoris. . Grrösster oberer Querdurchmesser, über caput und Umdreher gemessen. . Grösster unterer Querdurchmesser, über den condyli gemessen. . Kleinste Breite der Diaphyse. . Kleinster Umfang der Diaphyse. rpm Relative Maße, mediale Länge — 100 Absolute Maße in Millimetern Unterschenkelbein (Tibia). 1. Mediale Länge. 2. Grösster Querdurchmesser der oberen (Grelenkfläche. 3. Grösster Querdurchmesser der unteren Gelenkfläche. 4. Kleinste Breite der Diaphyse. 5. Kleinster Umfang der Diaphyse. Relative Maße, Absolute Maße in Millimetern mediale Länge — 100 Maß Nr. Maß Nr. Nr. 2321 9 269 78 45 27 79 100 | 29,4 | 16,9 | 10,2 | 29,8 403 308 94 50 35 | 100 10 7.30.85] 16,2 | 11,3 | 325 „18T 344 | 110 56 45 | 125 1007) 32,0: [116,3 | 1&,1.| 30,8 Nr. BaQ Bra A130 100: | 31,4 170-1 11,1] 32,2 „6249 287 | 85 | 4a | 32 | 90 | 100 | 29,6 | 153 | 11,1 | 314 Be, 328 | 94 | 47 | 37 |108 | 100 | 287 | 143 | 113 | 314 898 Q id 392 Wire 71-100 1284 114,1 I 11,7] 38,4 Hintermittelfuss (Melatarsus). 1. Laterale Länge. 2. Grösster Querdurchmesser der oberen Gelenkfläche. 3. Grösster Querdurchmesser der unteren Gelenkfläche. 4. Kleinste Breite der Diaphyse. 5. Kleinster Umfang der Diaphyse. Relative Maße in Millimetern, Absolute Maße in Millimetern laterale Länge — 100 Maß Nr. Maß Nr. a Er er a ar es a Be a a: Nr. 2351 9° 196 | 36 42 21 70 I 100 | 184 | 21,4 | 10,7 | 35,7 „8964 217,8| 46 49 965, 8477100. 1.211) 2251124 | 385 „ 408d 215.7 17.49 50 26 | 89 | 100 | 19,5 | 23,2 1821| 41.4 0 a ae lo) 180] 46,3 „178g |224 | 4 56 | s2 [102 | ı00 | 2a1a| 5 | 143 | 55 28:80 1» 200: 208 12100-1:.19 21,1:)..10;1.| 37,5 A2a, 2830 83:1 100 12901 ):209} 107 | 370 = | 23 By 100. — — | 109 | 40,0 4778| 2553| 90 | 100 | 17,9 | 20,5 | 10,7 | 384 48 27 95% 1.100.794 1°21.1 \.11,9 | 418 Nr. 6249 |2079| aıı „899 [2235| 445 Fred Pen „8979 12343| 421 „ 8b 238 | 8 50 | 28 | 95.| ı00 | 211 | 235 | 131 | 44,6 „8980 [227 | 4 Das Becken (Pelvis). 1. Entfernung vom vordersten tuber sacrale bis zum äussersten Punkt des Sitzbeinhinterrandes. 2. Länge des os ilium, vom äussersten Punkt des äusseren Darmbein- winkels bis zum oberen Rand der Gelenkpfanne. . Abstand der äusseren Darmbeinwinkel. . Abstand vom äusseren bis inneren Darmbeinwinkel. . Kleinste Breite des Darmbeines. . Kleinster Umfang des Darmbeines. . Grösste Entfernung der Säulen. -19 op ww 2*+ 20 8. Entfernung der Gelenkpfannen, am oberen Randeinschnitt. 9. Kleinste Breite der Schambeine an der Symphyse. 10. Grösster Durchmesser der foramen obturatum. 11. Länge der Symphyse. 12. Kleinste Breite des Sitzbeines. 13. Entfernung der am weitesten dorsal gelegenen Punkte des Sitzbeines. Absolute Maße in Millimetern Maß Nr | 1:| 253 4 je | 6 | 7] 82 ee Nr. 2351 9123| 14272497322 33 82 | 1061147 20 62 11117 44 76 „ 89% ©. | 318| 178 | 3137100777235 84 ! 119 | 186 | 31 85 |143 | 48 81 „ 403. 9° 1.3421 1937) 360 132021258 97 | 127 | 192 | 28 | 83 |149 | 56 94 „ 895 J' | 337| 186.330 7482 37 97 | 126 | 192 26 88 |150 | 57 98 »„ 695 JS‘ I 375]. 199.5 40347196 1.41 107: 1: 121: | 206 4.29 | 90 1 ES ae „. 178g | 410| 217 | 404 | 203 45 115 | 1387219 37 91 | 170 T-5DET32E Nr. Ba © 1.259) 19271725747.4133 33 85 98 | 154 25 66 I127 | 46 91 „624 © | 292! 173 | 300 | ı63 | 36 | 89 | 114 | 176 | 29 | 73 j133 | 52 |123 „899 ©: I 3011106 | 264 | 135 36 87 | 105 | 165 25 71: |135 | 49 97 a 594 9 354| 184 | 359 | 174 38 98 | 130 | 198 21 85 I!139 | 52 |140 „897 9. 1.3471.295.12359.271882..037 94 | 142 | 208 | 35 | 90 |163 | 55 | 137 „ 898 2 I 401| 215 _ 180 | 40 103 |. 155) 231 40 92 1178 | 54 |139 Relative Maße Nr. 2351 S | 100| 58,4 |102,5 | 50,2| 13,6 | 33,7) 436 | 605| 82 1255 |45,7|18,1|31,3 „896 8 | 100! 56,0| 98.4 | 50,3| 10,4 | 26,4 | 37.4| 585| 98 |26,7|45,3|15,1|255 „ 403 & | 100! 56,11104,6 | 49,4 | 11,1 | 28,2| 36,9| 58,8| 81 |24,1|43,3 | 16,6 | 27,3 „895 JS | 100| 55,2 1103,9| 54,0 | 10,9 | 28,8 | 37,4 | 56,9) 7,7 [26,1 44,5 |16,9 | 29,1 „695 | 100| 52,7 107,2 | 52,6 | 11,0 | 28,7 | 32,3 | 55,0| 7,3 |24,0 [41,5 | 15,2 |31,2 „178 < | 100! 52,9| 98,5 | 495 | 10,9| 28,0 | 32,4 | 53,4 | 9,0 [22,2 | 45,0 | 14,6 | 29,5 Nr. Ba 9 | 100! 58,7| 992| 51,3 | 12,7) 32,8| 37,8| 59,5 | 9,6 |25,5 |49,0 | 17,8 | 35,1 „624 © | 100| 592 |102,7| 55,8 | 123 | 30,5 | 39,1) 60,3 | 9,9 \25,0 45,5 | 17,8 142,1 „899 © | 100! 53,2| 87,7| 44,9| 11,9| 28,9| 34,9| 54,8| 8,3 |23,6 |44,9| 16,3 | 32,2 „ 59 © | 100| 52,01101.4| 492 | 10,7 | 27,7| 36,7 | 53,4| 5,9 |24,0 [39,3 | 14,7 [39,5 „897 © | 100| 56,2 106,3 | 54.2| 10,7 | 27,1| 40,9 | 59,3 | 10,0 \25,9 | 46,9 | 15,8 | 39,5 „898 © | 100| 53,6| — |448| 9,9| 25,7| 38,6 | 57,61 9,9 [22,9|44.4|13,5 | 34,7 Bei den relativen Zahlen zeigt ein durchgehender Geschlechtsunter- schied sich nur in der Entfernung der Sitzbeinhöcker voneinander, die bei den weiblichen Tieren eine beträchtlich grössere ist. Kreuzbein. Die Maße am Kreuzbein wurden zum Teil nach Schumann !) ge- nommen. 1) Dr. H. SCHUMANN, Gayal und Gaur und ihre gegenseitigen Beziehungen. Archiv Bd. III, 1, 1913, S. 32. Kühn- 1. Ganze Länge der Kreuzwirbelreihe . . . . . 2... 222 2. Gesamtbreite am vorderen Rande . . . 2. 2202 210 3. Gesamtbreite am hinteren Rande . . 2. 2 2 22. 70 4. Tiefe der hinteren Gelenkflläche . . . 2. u ....,. 29 5. Tiefe der vorderen Gelenkflläcke . . . . 2... 2.2. 16 6. Länge des Kammfortsatzes an der Basis . . . 2... 177 7. Höhe des Kammfortsatzes an der vorderen Fläche . . . 69 8. Höhe des Kammfortsatzes am hinteren Kreuzbeinrand. . 19 9. Dicke des Kammfortsatzes in der Mitte. . . . 2... 18 10. Länge des Kammes in der Mittellinie . . . . 2... 168 11. Höhe des Wirbelkanals Me 21 12. Breite des Wirbelkanals } ne \ SR = 0 AP 39 made Wirbeikanals . ı 2... „arten ten 216 cc) Der Schädel. Wir kommen nun zu dem Schädel, dessen Besprechung hintangestellt wurde, um die drei Typen im Zusammenhang zu behandeln. Wie schon erwähnt, lassen sich die Schädel in 3 Gruppen einteilen, die so grosse konstante Unterschiede aufweisen, dass man sie, wenn man nur die tat- sächlich vorliegenden Formen betrachtet, ohne auf deren Zustandekommen näher einzugehen, verschiedenen Spezies zuzuordnen gezwungen ist. Und zwar bilden diese 3 Arten eine aufsteigende Entwicklungsreihe, die mit dem Balirind anhebt, über den javanischen und hinterindischen zum Banteng in Cochinchina fortschreitet und schliesslich mit dem Gaur ihren Abschluss erreicht. Diese fortschreitende Entwicklung würde sich kenn- zeichnen durch ein stetiges Wachstum der Frontalia nach der Okzipital- fläche zu, so dass sie schliesslich über das Okziput ein wenig hinaus- ragen. Auf diese Weise wird der Winkel, den die Stirnfläche mit der Hinterhauptfläche bildet, kleiner. Er ist beim Balirind ein stumpfer und beträgt beim gaurähnlichen Banteng in Cochinchina weniger als 90°. Ferner vergrössert sich die Profillinie, die beim Balirind weniger misst als die Basallänge, so dass sie schliesslich eine Länge wie bei den primigenen Rindern erreicht. Der Schädel des Balirindes. (Hierzu Tafel I.) Zur Untersuchung standen 24 Schädel zur Verfügung, und zwar 9 weibliche und 15 männliche. Die Schädel machen den Eindruck grosser Gleichförmigkeit. Die Stirn stellt, besonders bei dem weiblichen Schädel, ein Rechteck dar, dessen Ecken, die durch die Jochbogenfortsätze der Frontalia und die Hornzapfenansatzstellen gebildet werden, nur wenig aus- gezogen sind. Diese Rechtecksform ist besonders charakteristisch bei jungen Individuen. Bei alten weiblichen und männlichen Schädeln treten diese Ecken mehr nach aussen. Auch wird bei den männlichen diese Form Pre etwas verwischt durch die Bildung von nicht unbeträchtlichen Horn- schultern, die eine Verbreiterung der oberen Stirnpartie bedingen. Die Oberfläche der Frontalia ist ziemlich eben. Es finden sich jedoch zuweilen kleine Erhöhungen hinter der Verbindungslinie der hinteren Augenhöhlen- ränder. Vier männliche Schädel zeichnen sich durch einen langen Buckel aus, der auf der Verbindungslinie der beiderseitigen Hornansatzstellen verläuft. Die Augenhöhlenränder treten nicht, oder nur sehr wenig aus dem Umriss des Schädels hervor, und die Orbitalbögen liegen etwas unterhalb der Frontalebene. Die Nasal- und Frontalnaht bildet, insonderheit bei den weiblichen Schädeln, fast eine Gerade. Die Nasenbeine zeigen bei erwachsenen und älteren Tieren ungefähr in der Mitte eine kleine Einsattlung. Ein ge- ramstes Profil konnte bei keinem Schädel festgestellt werden. Zwischen Nasale, Frontale und Lacrimale findet sich des öfteren eine Lücke, die aber auch vollständig fehlen kann, wie 10 Schädel beweisen, die nicht eine Andeutung davon zeigen. Die obere Linie des Tränenbeines bildet eine gerade Linie, die durch das Vordringen des Frontale nur sehr kleine Einbuchtungen erfährt. Die Stirnfläche bildet mit der Hinterhauptsfläche einen stumpfen Winkel, der jedoch je nach dem Alter und Geschlecht des Tieres eine verschiedene Grösse aufweist. Dieses kommt dadurch zustande, dass sich die Stirnbeine verschiedenweit nach hinten ausdehnen. Bei jungen weib- lichen Tieren beträgt er 130, bei erwachsenen 120 und bei alten 115°, bei jungen männlichen 115, bei erwachsenen 110 und bei alten 95°. Die Hörner der Kühe sind an den Wurzeln nur wenig abgeplattet, so dass der Querschnitt fast kreisförmig ist. Allerdings kommen auch Individuen vor, bei denen die Ellipsenform ausgeprägter ist. Bei der Kuh Nr. 898 betragen die beiden Durchmesser 53 und 35 mm. Die Abplattung der Bullenhörner ist eine grössere. Die beiden Durchmesser betragen durchschnittlich 78 und 58 mm. Die Hörner sind bei den Kühen etwas seitwärts nach hinten und unten gerichtet. Ihre Verlängerungen bilden mit der Frontalnaht einen Winkel von ungefähr 40°. Bei den Bullen verlaufen die Hörner zunächst auch nach seitwärts und hinten, biegen aber in ihrer Mitte nach oben um. Die Spitzen biegen niemals nach innen. Sie bilden also den grössten Abstand der Hörner voneinander. Die Farbe der Hörner ist ein stumpfes Grauschwarz. Ich habe nun einen Teil der Maße auf die Hirnbreite umgerechnet und hierbei zeigte es sich, wie bereits erwähnt, dass dieses Grundmaß, aussen am Schädel genommen, ganz ungeeignet ist, wenn es sich darum handelt, feinere Unterschiede festzustellen. Obgleich die absoluten Grössen beim weiblichen und männlichen Geschlecht ungefähr dieselben sind, zeigen die relativen Grössen einen gewaltigen Unterschied zugunsten der weiblichen Schädel. Wie schon im Anfange gesagt wurde, kommt dieses daher, dass die EN NE Parietalia der männlichen Schädel eine grössere Dicke aufweisen, die natürlich mitgemessen wird, und aus der Gesamtheit der relativen Maße kann man weiter nichts ersehen, als dass eben diese knöchernen Hirn- wände bei den Kühen dünner sind, eine Feststellung, die schon mit Hilfe einer Messung zu machen ist. So nützlich die äussere Hirnbreite als Grundmaß bei der Systematik sich erwies, muss sie doch hier verworfen werden. Aus den absoluten Maßen ist ersichtlich, dass die Geschlechts- unterschiede in der Schädelgrösse sehr geringe sind. Die Basallänge ist dieselbe, das Mittel der 11 erwachsenen männlichen Tiere beträgt 383 mm und das der weiblichen 385 mm. Am deutlichsten sind die Unterschiede noch in den Breitenmaßen, und unter diesen bei der Breite zwischen den Hörnern an der Stirn. Die Mittel betragen 205 mm und 157 mm. Die männlichen verhalten sich also zu den weiblichen Schädeln in bezug auf dieses Merkmal wie 1:0,76. Betrachtet man die Gesamtphysiognomie, so erscheint der weibliche Schädel durchgehends schmäler, wie ohne weiteres aus den auf die Basallänge berechneten Maßen hervorgeht. Bei den männlichen Schädeln ist ferner die Stirn relativ grösser als bei den weiblichen. b) Der Banteng (bibos javanicus typicus Lyd.). (Hierzu Tafel II, ıv u. v.) Wir können den Schädel kurz charakterisieren als einen Balirind- schädel, der in allen seinen Teilen, besonders aber in seiner Stirnpartie, an Masse bedeutend zugenommen hat. Eine meisterhafte Schilderung dieses Schädels verdanken wir L. Rürımeyer,') von der das wesentliche wiedergegeben werden soll. Rürımever hebt vor allem die grossen Verschiedenheiten im Schädelbau hervor, wie sie durch Alter und Geschlecht bedingt sind. ‚Die Übersicht einer Reihe von Schädeln des Sundarindes vom jungen weiblichen Tier bis zum alten Stier, führt uns innerhalb einer einzigen und noch lebenden Spezies so ziemlich alle Modifikationen vor Augen, welche wir unter den Büffeln von ihrer primitivsten oder ‚Antilopen“-Form durch bubalus sondaicus und italicus bis zu der so extremen Schädelbildung des Kap- büffels verfolgen konnten.“ „Schon im jungen Alter ist der Geschlechtsunterschied sehr auf- fallend.‘ Der ganze Kopf des weiblichen Tieres ist gestreckter, die Augen- höhlen treten kaum aus dem seitlichen Umriss des Schädels hervor. Die Hörner sind lang, zylindrisch, noch stark nach innen gerichtet und erheben sich nur sehr allmählich über das Profil des Schädels.. Die Spitzen krümmen sich allmählich nach innen. 1) L. RÜTIMEYER, Versuch einer natürlichen Geschichte des Rindes usw., Basel 1865/66, S. 77 ff. | „Über dies Gepräge scheint nur der weibliche Schädel nicht hinaus- zugehen. Allein dem männlichen stehen noch bis zu seiner definitiven Ausbildung eine Menge weitgehender Modifikationen bevor.“ Solche Modifikationen sind nun nach Rürımeyer: Die grössere Verbreiterung des Schädels in der Gegend des Hornabganges, indem die Hornstiele ganz auffallend mächtig, sich stark seitwärts richten. Die mächtige Schulterbildung der Hornstiele, das Hervortreten der Augen- höhlen, die Ausdehnung des Hinterhauptes in die Quere, die Überschiebung der Stirn über die Hinterhauptsfläche, das Aufsteigen der Stirn in etwas konkaver Fläche nach dem mächtigen Frontalwulst, die Breite und Platt- heit der Hörner an der Basis. Alle diese Eigentümlichkeiten sind sehr gut auf den Bildern zu sehen, die Rürımever seiner Abhandlung beigibt. Ich habe dasselbe Material wie Rürımeyer in Leyden bearbeitet und dazu noch einige Schädel in Amsterdam und Berlin. Den Angaben Rürınrvers möchte ich noch einiges hinzufügen: Die eigentümliche Konkavität der Stirn kommt nur sehr alten Tieren zu, wie auch Rürımever sagt. Sie findet sich jedoch nicht bei allen alten Schädeln, ist also kein typisches Merkmal. Ein sehr alter Schädel, der sich im Landwirtschaftlichen Museum zu Berlin be- findet (vgl. Photographie), hat eine fast ebene Stirnfläche. Eine aus- geprägte konkave Stirn konnte ich nur an einem Schädel in Leyden fest- stellen, während andere nur eine Andeutung davon zeigen. Es scheint dieses Merkmal mehr eine Ausnahme zu sein, während sie charakteristisch für den Banteng in Cochinchina ist. Die Hörner der Stiere biegen sich mit ihren Enden stark nach innen und die äussere Kurvatur misst mehr als der Spitzenabstand. Die Hörner alter Bullen sind olivengrün gefärbt. Vergleichen wir nun die Schädellängen des Bantengs, des Balirindes und des Anoa-Büffels, jenes in der Systematik am tiefsten stehenden lebenden Rindes, so ergibt sich, dass das Balirind eine Zwischenstellung zwischen Anoa und Banteng einnimmt. Es soll hiermit keineswegs gesagt sein, als stünde das Balirind dem Anoa in genetischer Beziehung sehr nahe, sondern der Anoa wurde lediglich als Repräsentant der geringsten Entwicklungsstufe der Boviden herangezogen. Absolute Maße Anoa Jg‘, |Balirind 9 ‚|Balirind J‘,|) Banteng® ‚|Banteng J', Anoa Mittel von | Mittel von | Mittel von | Mittel von | Mittel von 2 Schädeln | 4 Schädeln | 2 Schädeln | 3 Schädeln | 5 Schädeln Basallänge . . . 263 290 379 38l 420 469 Obere Schädellänge 240 275 365 376 434 523 Relative Maße in Prozent der Basallänge Basallänge . . . 100 100 100 100 100 100 Obere Schädellänge 91,3 94,8 96,4 100 103,5 112 BURN Einfluss der Domestikation. aa) Banteng und Balirind. Eine andere Frage ist nun, ob der Banteng wirklich ein Abkömmling des Balirindes ist, ob er eine Weiterbildung darstellt mit progressiven Merkmalen, die schliesslich zu dem Gaur hinführen, oder ob das Balirind einen Abkömmling des Banteng darstellt mit regressiven Merkmalen. Da das Balirind nur in gezähmtem Zustande vorkommt, so glaube ich, dass das Balirind weiter nichts als eine Zuchtrasse des Bantengs ist. Es bietet nicht die geringste Schwierigkeit, anzunehmen, dass die Wachstums- hemmungen, die mit einer primitiven Züchtung verbunden zu sein pflegen, also Beschränkung der Bewegungsfreiheit und Mangel an Nahrung, dazu vielleicht noch Inzucht die kleine Form des Balirindes hervorgebracht haben. Die Entstehung aller Besonderheiten, durch die sich das Balirind vom Banteng unterscheidet, ist verursacht durch die Ungunst der ‚äusseren energetischen Situation“, um einen Ausdruck R. Semons zu gebrauchen. Stellen wir die Unterschiede noch einmal kurz zusammen: 1. Das Balirind ist bedeutend kleiner als der Banteng. Der Unter- schied in der Widerristhöhe beträgt durchschnittlich 45 cm, die Widerristhöhen verhalten sich wie 178: 132 oder wie 1:0,74. 2. Die obere Schädellänge ist beim Balirind sehr reduziert. Sie beträgt bei den männlichen Tieren 376 mm, beim Banteng dagegen 521 mm. Diese Längen verhalten sich also wie 1:0,72. Die Basallängen ver- halten sich wie 1:0,81. Bei den Kühen sind die entsprechenden Grössen: obere Schädellängen 365 und 434 mm, die Basallängen 379 und 420 mm. Sie verhalten sich wie 1:0,84 und 1:0,9. 3. Die Hörner sind beim männlichen Balirind schwarzgrau, dagegen beim alten Bantengbullen olivengrün. Bei dem ersten verlaufen sie seitwärts nach oben und die Spitzen bilden den weitesten Abstand der Hörner voneinander; beim Banteng biegen die Hornspitzen nach innen, ihr Abstand misst also weniger als der der äusseren Kurvatur. ' Die Länge der Hörner beträgt beim Balirind rund 350 mm, beim Banteng 700 mm. Die Hörner verlaufen beim weiblichen Balirind nach hinten, beim Banteng nach oben. 4. Die Stirn ist beim Balirind eben, beim Banteng zeigen sick An- deutungen zur Konkavität, ja sie kann sogar, wie ein Schädel in Amsterdam zeigt, ziemlich konkav werden. 5. Beim Balirind bildet die Stirnfläche mit dem Hinterhaupt einen Winkel von über 90°, beim Banteng ist dieser Winkel ein rechter oder ein spitzer. 6. Die obere Schädellänge ist beim weiblichen Balirind stets kleiner als die Basallänge, beim männlichen sind diese Grössen annähernd gleich. Beim Banteng dagegen ist das Verhältnis dieser beiden Längen zu- einander gerade umgekehrt. | PR 7. Der Unterschied der Geschlechter in der Schädelbildung tritt bei dem Balirind fast gar nicht in den absoluten Grössen zutage. Die obere Schädellänge beträgt bei dem Bullen 376 mm, bei den Kühen dagegen 363 mm (1:0,97). Beim Banteng ist dieser Unterschied ein be- deutender. Die oberen Schädellängen verhalten sich wie 521:434 oder wie 1:0,83. | bb). Gaur und Gayal. Diese Feststellungen geben uns Veranlassung, einmal andere Rinder- arten, die der Zucht unterworfen wurden, und die zum Teil noch wild vorkommen, oder von deren ausgestorbenen Vorfahren wir Kenntnis haben, auf diese Verhältnisse hin zu untersuchen. Da ist zunächst der Gaur . und Gayal zu erwähnen, zwei Rindergruppen, die sich sehr nahe stehen und von denen der Gayal nur in gezähmtem, der Gaur nur in wildem Zustande vorkommt. Die Ansicht mancher Forscher geht denn auch dahin, dass der Gayal eine Zuchtrasse des Gaurs ist, während andere an eine Einmischung von Zebublut dachten und den Gayal als ein Kreuzungs- produkt des Gayals und des Zebus auffassten. Neuerdings hat Dr. Scuumann!) diese Frage behandelt und ist auf Grund eines genügenden Materials zu dem Schluss gekommen, dass man „infolge der auffallenden Unterschiede in der Gesamterscheinung und besonders im Schädelbau den Gaur und Gayal als zwei voneinander verschiedene Arten der Bibovinen ansehen muss“. Welches sind nun diese Unterschiede? Die hauptsächlichsten fasst Scuumann am Schluss seiner Abhandlung (S. 51) zusammen. Es sind folgende: 1. Der Gaur ist grösser und kräftiger gebaut als der Gayal. Der Unter- schied in der Widerristhöhe beträgt durchschnittlich 20 cm. 2. Der Gaur hat im Gegensatz zum Gayal einen zylindrischen Rücken- kamm. 3. Die Kruppe beim Gayal scheint steil und abgehackt zu sein. Beim Gaur ist sie länger und gerade. | 4. Der Schädel ist im allgemeinen beim Gaur länger und schwerer. 5. Die Stirn ist beim Gaur konkav, beim Gayal eben. | 6. Das Hinterhaupt, besonders die Parietalzone ist beim Gaur bedeutend grösser als beim Gayal. Der Schläfeneinschnitt ist beim Gaur stärker eingeschnürt. 7. Die Nasenbeine sind beim Gaur länger. | 8. Die Hörner des Gaur gehen im Bogen nach oben und innen. Beim Grayal gehen sie gerade nach der Seite. Die grösste Entfernung der Hörner voneinander ist hier stets in den Spitzen. Die Farbe der Hörner ist beim Gaur an der Basis olivengrün und geht an den Spitzen | 1) Dr. H. SCHUMANN, Gayal und Gaur und ihre gegenseitigen Beziehungen, Kühn- ; Archiv. Bd. 11]; 1,:1913,.8.82. a Ba Nom m in schwarz über. Sie sind niemals einfarbig schwarz, wie es beim Gayal meistens der Fall ist. 9. Die Zähne sind ebenfalls verschieden. Die Unterschiede, wie sie in Punkt 1, 4, 5 und 8 aufgezählt wurden, haben wir in gleicher Weise beim wilden und zahmen Banteng konstatieren können. Dem Punkt 2 und 3 darf man wohl keine allzugrosse Bedeutung zumessen. Punkt 3 ist gar nicht als Tatsache, sondern als Wahrschein- lichkeit ausgesprochen, im übrigen ist ja bekannt, wie die Kruppe auch bei ein und derselben Zuchtrasse eine verschiedene Ausbildung erlangen kann. Die verschiedene Grösse der Nasenbeine habe ich nicht besonders erwähnt. Sie findet sich aber in gleicher Weise beim Banteng. Nach SCHUMANN messen die Nasenbeine in Prozent der Basallänge beim männ- lichen Gayal 46,7, beim Gaur 51,3, Unterschied also 4,6. Beim Balirind sind die Zahlen 34,5, beim Banteng 39,8, Unterschied: 5,3. Die Zähne halte ich für ein sehr wenig geeignetes Bestimmungsmittel innerhalb nah- verwandter Gruppen, da je nach der Abnutzung der Kauflächen die einzelnen Zähne ganz verschiedene Bilder abgeben. Die relativen Maße der oberen Schädellänge bezogen auf Basallänge sind beim weiblichen und männlichen Gayal 103,7 und 106,8, beim Gaur 115,3 und 117,0. Im übrigen bemerkt Schumann noch an anderer Stelle, dass der Unterschied im Schädelbau beider Geschlechter beim Gaur ausgeprägter ist als beim Gayal. Somit haben wir im wesentlichen dieselben Unterschiede beim Gaur und Gayal wie beim Banteng und Balirind.. Kann man nun annehmen, dass vier verschiedene Spezies in Indien existieren, dass zwei davon sich durch geringere Grösse auszeichnen und dass man diese wegen ihrer geringen Grösse und geringen Wildheit gezähmt hat? Hierbei müssten wir noch die Annahme machen, dass diese zwei Spezies in ihrer Gesamtheit domestiziert sind, eine Annahme, die angesichts der grossen unzugäng- lichen Gebiete Indiens sehr wenig Wahrscheinlichkeit hat. Für natür- licher halte ich aber den Schluss, dass diese geringe Grösse und die anderen angeführten Unterschiede eben den wachstumshemmenden Ein- flüssen der Domestikation zuzuschreiben sind. Meiner Ansicht nach gibt es in Indien nur zwei Wildrinder: den bibos gaurus und den bibos son- daicus, beide sind gezähmt worden, und durch die Domestikation ist der Gayal und das Balirind entstanden. cc) Wilder und zahmer Yak (Poephagus grunniens). Über den wilden und den zahmen Yak fehlt leider eine zusammen- fassende Arbeit. Soweit ich die Literatur beherrsche, hat nur A. Nenrisc!) 1888 in der Gesellschaft naturforschender Freunde in Berlin 1) A. NEHRING, Über den Einfluss der Domestikation auf die Grösse der Tiere, namentlich über die Grössenunterschiede zwischen wilden und zahmen Grunzochsen. u N einige Punkte in einem Vortrag beleuchtet. Nach seiner Tabelle können wir unsere bisherigen Beobachtungen bestätigen. Die Profillänge des männlichen wilden Tieres verhält sich zu der des zahmen wie 624: 422 oder wie 1:0,67, die Basallängen betragen 529 und 366 mm. Die Nasen- beine 45,8 und 42,3 in Prozent der Basallänge. Die Hornlänge beträgt beim wilden Yak 853 mm, beim zahmen 340 mm. Der Umfang des Horn- zapfens 327 und 177 mm, die relativen Maße der oberen Schädellänge 118:115. Der Unterschied in den Basallängen der beiden Geschlechter beträgt beim wilden Yak 121 mm (1:0,31), beim zahmen Yak ist die Kuh etwas grösser als der Bulle. Der Unterschied beträgt 26 mm (1: 1,06). Als Nachteile der primitiven Zucht bezeichnet Nenrıns: Einschränkung der Freiheit, Entbehrung der Nahrung, vorzeitige Gelegenheit zur Fort- pflanzung, Inzucht. dd) Ur (bos primigenius Boj. und Tossiles Hau 2 Wir kommen nun zum europäischen Urrind und zum fossilen Haus- rind, das nach der Ansicht Rürımevers zum Teil, nach Ansicht Neurınss in allen Formen vom Ur abgeleitet werden kann. Auf Grund umfang- reicher Messungen kommt jedoch Dr. G. Lavrer !) zu der Auffassung, dass „der Ur weder der Stammvater der Niederungsrassen noch irgend einer anderen mitteleuropäischen Rinderrasse ist“. Wir werden jedoch im folgenden sehen, dass gerade die Einwände, die LAurErR macht, eher als eine Stütze, als eine Widerlegung Nenrınes angesehen werden können. Alle Unterschiede, die LAurer anführt, können nach unseren bisherigen Ausführungen der Domestikation zugeschrieben werden. In Anbetracht der Wichtigkeit der Folgerung Lavrers werden wir ihn wörtlich anführen: „Bei der Durchsicht dieser 3 Tabellen (gemeint sind absolute und relative Maße des Urs und des fossilen Hausrindes) fällt vor allem auf, dass die Unterschiede in den absoluten sowohl als auch in den relativen Maßen zwischen Ur und Torfrind ausserordentlich gross sind. Man bedenke, dass die weiblichen Urschädel eine durchschnittliche obere Schädellänge von 66 cm hatten, die weiblichen Torfrindschädel dagegen nur eine solche von 41 cm. Der mittlere Hornumfang betrug bei den weiblichen Ur- schädeln 29 cm, bei dem weiblichen Torfrindschädel nur 10 cm. Noch viel grösser wird die Differenz in der Hornlänge, weibliche Urschädel durchschnittlich 56 em, weibliche Torfrindschädel i. M. 11 cm. Sollte, wie von verschiedenen Seiten angenommen wird, das Torfrind eine Kümmerform des Urrindes sein, so könnten stichhaltige Gründe zur Er- klärung einer so grossen Verkümmerung denn doch kaum beigebracht werden. In der Hornstellung ist zwischen dem Torfrind und dem Urrind ein grosser Unterschied. Beim Torfrind gehen die Hörner nach aussen, oben und innen, aber nicht auch, wie beim Ur, nach vorn. Der Stirnhorn- !) &. LAURER, Beiträge zur Abstammungs- und Rassenkunde des Hausrindes, Bericht d. Lds.-Inst. d. Univers. Königsberg i. Pr. er B6. ebenwinkel ist beim Torfrind etwa ein rechter (im Mittel von 9 Messungen 91°), beim Ur dagegen ein spitzer (im Mittel von 17 Messungen 58°). Ganz anders als beim Ur ist sodann beim Torfrind die Ausbildung des Hinterhauptes. Die Hinterhauptsfläche verläuft beim Ur schräg nach vorne, beim Torfirind dagegen ist sie annähernd vertikal gelagert. Dadurch entstehen natürlich Differenzen in dem Verhältnis der oberen zur unteren Schädellänge. Es betrug die untere Schädellänge in Prozenten der oberen im Mittel: beim Ur 85°, beim Torfrind dagegen 91°. Der Winkel, den die Stirnfläche mit der Hinterhauptsfläche bildet, ist beim Ur ein kleinerer als beim fossilen Hausrind. Er war im Durchschnitt bei den weiblichen Urschädeln 60° und bei den weiblichen Torfrinderschädeln 79°. Die Ausbildung des Hinterhauptes beim Ur ist eine so charakteristische, dass man schon allein beim Anblick eines Hinterhauptes eines fossilen Schädels in jedem Einzelfalle sagen kann, ob ein Urschädel oder ein Torfrind- schädel vorliegt, insbesondere erscheint beim Ur die Scheitelbein- und Zwischenscheitelbeinregion viel schwächer entwickelt zu sein als beim Torfrind. Der Unterkiefer ist beim Ur in Prozent der oberen Schädellänge merklich kürzer als beim Torfrind. Das kann ja auch nicht anders sein, denn das Hinterhaupt verläuft beim Ur viel mehr nach vorne. Ausserdem ist ja auch der aufsteigende Ast des Unterkiefers viel schräger nach hinten verlaufend. Der hintere Unterkieferwinkel betrug im Mittel von 4 bezw. 9 Messungen beim Torfrind 102, beim Ur dagegen 116°. Beim Torfrind verläuft der aufsteigende Ast des Unterkiefers fast senkrecht, beim Ur dagegen ziemlich schräg nach hinten. Die Augenhöhlen sind in Prozenten der oberen Schädellänge beim Ur erheblich kleiner als beim Torfrind (es folgen dann Messungen über die verschiedene Stellung der Augenhöhlen). Die Schläfengruben sind bei den Urschädeln schmäler aber tiefer, die Breite der Schläfengruben in Prozenten der Länge derselben berechnet sich beim weiblichen Ur auf 33,6 °/,, beim weiblichen Torfrind aber nur auf 41,3°/,. Die Tiefe der Schläfengruben in Prozenten der Breite der- selben belief sich beim weiblichen Torfrind auf 37,7 °/,, beim weiblichen Ur dagegen auf 62,8°/,. Noch auffallender sind die Unterschiede in der relativen Hornentwicklung. In Prozenten des Hornumfanges betrug die Hornlänge beim weiblichen Ur 191 °/,, beim weiblichen Torfirind aber nur 103°/,. Die Krümmung der Hörner ist beim Ur eine stärkere usw. Diese riesigen Unterschiede, die sich sowohl in den absoluten als auch in den relativen Maßen nachweisen lassen, haben mich zu der Überzeugung gebracht, dass wir das Torfrind ganz unmöglich als eine Kümmerform des Urrindes auffassen dürfen, sondern es sich um zwei ganz verschiedene Spezies handelt. Nach meinen Beobachtungen sind die Torfrindschädel von den Urschädeln fast ebenso deutlich verschieden, wie z. B. die Büffelschädel von den Bisonschädeln oder die Gaurschädel 2 Er von den Grayalschädeln, oder die Yakschädel von den Zebuschädeln &.. del. m... AS.) | Der Gedankengang Lavrees ist der, dass das fossile Hausrind nicht vom Ur abstammen kann, 1. weil die absolute Grösse der Schädel zu verschieden ist, und 2. weil die relativen Maße nicht die gleichen sind. Denn die relativen Maße müssen nach Laurers Ansicht bei artgleichen Tieren die gleichen sein, unabhängig von der Grösse des Tieres. | Ich glaube nun, dass nach unseren bisherigen Ausführungen der erste Grund nicht stichhaltig und dass der zweite ein Irrtum ist. | Bevor wir auf die Widerlegung eingehen, müssen wir noch eine sehr wichtige Bemerkung Lavrers über die sekundären Geschlechts- unterschiede beim Urrind erwähnen. LaAvrEr schreibt: „Ganz ausdrücklich möchte ich jedoch nochmals darauf hinweisen, dass sich beim Urrind die Geschlechtsunterschiede im Schädelbau sehr viel weniger ausgeprägt finden, wie bei unserem Hausrind. Hierauf hat, soweit ich orientiert bin, bisher noch niemand aufmerksam gemacht. Ich glaube jedoch, dass es sich hier um eine nicht unwichtige Beobachtung handelt.“ | Diese Beobachtung ist allerdings, wie mir scheint, von der grössten Wichtigkeit. Wir haben in den vorhergehenden Untersuchungen das Gegenteil nachweisen können, dass nämlich die Geschlechtsunterschiede im Schädelbau bei wilden Tieren bedeutende waren und die Haustier- werdung einen gewissen Ausgleich verursachte. Mir scheint dieses auch ganz natürlich zu sein. Denn das männliche Tier muss draussen in der Natur nicht nur die Verteidigung gegen äussere Feinde übernehmen, sondern auch harte Kämpfe mit seinen artgleichen Nebenbuhlern aus- fechten, während die Kuh mehr ein friedliches und verstecktes Dasein führt. Dass diese verschiedene Lebensweise auch in jenen körperlichen Merkmalen, die am meisten von ihr in Anspruch genommen werden, also bei den Rindern die obere Kopfpartie, ihren Ausdruck findet, ist selbst- verständlich. Betrachten wir die Basallängen der Bullen und Kühe von wilden Tieren, so müssen wir feststellen, dass das Urrind eine Sonderstellung den anderen Bovinen gegenüber einnimmt: Bison Yak Gaur Banteng Ur Basallängen der Bullen in Millimetern . . 495 529 472 477 561 Basallängen der Kühe in Millimetern . . 443 450 435 419 541 4 Verhältnis der beiden Längen zueinander . 1:0,89 1:0,85 1:0,91 1:0,87 1:0,96. | Ich kann daher die Vermutung nicht unterdrücken, dass irrtümlicher- weise manche männlichen Schädel als weibliche bestimmt wurden und ich werde hierin bestärkt durch die Bemerkung Lavrers, dass „selbst bei ' vollständig erhaltenen Schädeln Meinungsverschiedenheiten der einzelnen Autoren über die Geschlechtsbestimmung ein und desselben Schädels zutage treten“, und dass es selbst Laurer nicht gelungen ist, „eine Be- en u stimmungstabelle auszuarbeiten, nach der man in befriedigender Weise das Geschlecht feststellen kann“. So sehr ich betonen möchte, dass dieses lediglich von mir eine Vermutung ist, müssen wir doch versuchen, bei unserer Betrachtung diesen möglichen Irrtum auszuschalten. Dieses kann nur dadurch ge- schehen, dass wir nur die männlichen Schädel beim Vergleich berück- sichtigen. LaAurer gibt die Messungen von zwei männlichen Schädeln des fossilen Hausrindes wieder (Tabelle XXIX, Nr. 22 u. 23). Diese werden also verglichen werden mit zwei männlichen des Urrindes, und zwar mit denen, welche die grössten Schädellängen und somit den grössten Unter- schied aufweisen. na %0 e) a - ee) - bl “2 ae Sa ES 2.= = 28 - = = re :c8 er Se 1 rn Bar “| m 7 = N = zZ Obere Schädellänge . 128 | 489 |1:0,671 624 | 422 |1:0,68| 536 | 409 | 1.0,76 Basallänge. . . . | 579 | 413 |1:0,71| 529 | 366 |1:0,69| 488 | 401 |1:0,82 Stirnlänge . . . . 346 233 11:0,67| — — — 258 190 |1:0,74 Breite zwischen den Hörnern an der SER NENd.“. 325 208 11:0,64]1 — — — 303 219 |1:0,72 Grösste Stirnbreite . | 328 1907 1 :0.524.288217.210°=5170:03:5.245. | 196 11:08 runtime... | Ai6 | 129 |1:038| | 17 J1:04| — | — | — Aus dieser Zusammenstellung sehen wir, dass die geringe (Grösse des fossilen Hausrindes gar nichts besonderes ist, sondern dass dieser Unterschied überhaupt die Regel bei domestizierten Rindern ist, falls die Haltungsverhältnisse primitiv sind. Beim Yak ist die Reduktion der Basallängen sogar noch stärker als beim fossilen Hausrind. Wir können noch die Verhältnisse beim wilden und zahmen Torf- schwein aus Schweden heranziehen. Nach Dr. Pıra!) beträgt die Basal- länge beim wilden männlichen Torfschwein 375 mm, dagegen beim zahmen 261 mm. Das Verhältnis der beiden Längen ist 1:0,68; also dieselbe Beobachtung. Hiergegen könnte man vielleicht geltend machen, dass nach der Ansicht Rürımeyers und anderer sich ihm anschliessender Autoren das gezähmte Torfschwein nicht vom sus scrofa abstammt, sondern von dem indischen Schwein sus vitatus. Es kann jedoch nach den neueren Unter- suchungen von Dr. Pıra gar kein Zweifel darüber bestehen, dass wir im zahmen Torfschwein einen Nachkommen des sus scrofa vor uns haben. Einen weiteren Beweis dafür, wie die Gesamtgrösse eines Tieres verringert werden kann, gibt uns die Geschichte des schon erwähnten 1) An. PırA, Studien zur Geschichte der Schweinerassen, insbesondere derjenigen in Schweden, 1. Bd., Jena 1909. mu, Bu, Porto-Santo-Kaninchens. Diese im Jahre 1418 auf der Insel Porto Santo ausgesetzten Kaninchen waren aller Wahrscheinlichkeit nach gewöhnliche Hauskaninchen, also Tiere, die grösser als die wilden sind. Im Jahre 1861 fand Darwın, dass die Grössenabnahme eine ganz bedeutende war. Die Porto-Santo-Kaninchen waren nicht nur kleiner als die Hauskaninchen geworden, was ja nicht weiter verwunderlich gewesen wäre, sondern ihre Extremitätenknochen verhielten sich zu denen wilder Kaninchen wie 5:9. Da, nach der starken Vermehrung dieser Tiere zu schliessen, die Lebensbedingungen auf der Insel für sie sehr günstige waren, und da alle Kaninchen aus einem Wurf hervorgegangen sind, kann man vielleicht die Inzucht als Ursache für ihr Kleinerwerden ansehen. Grehen wir nun die anderen, nicht auf Grössenunterschiede basieren- den Unterschiede durch. Die Beobachtungen über die verschiedene Hornstellung können wir auch beim Banteng und Balirind machen (vgl. Photographie). | Die andere Ausbildung und die schrägere Stellung des Hinterhauptes findet einfach darin seine Erklärung, dass beim Ur die oberen Stirn- höhlen und Hinterhauptshöhlen bedeutend mehr ausgebildet sind. Es verläuft allerdings die Hinterhauptfläche schräger nach vorn. Es wäre aber eine bessere Ausdrucksweise, zu sagen, die Stirnbeine erstrecken sich weiter nach hinten. Wir haben diese durchgehende Verschiedenheit bei wilden und domestizierten Tieren durch Vergleich der unteren mit der oberen Schädellänge zum Ausdruck gebracht und feststellen können, dass bei domestizierten Tieren die Differenz dieser beiden Längen eine kleinere als bei ihren wilden Stammformen ist. Sehen wir nun, dass beim Ur sich diese Längen wie 658: 541, bei dem fossilen Hausrind dagegen wie 407: 363 verhalten, so können wir hierin keine Besonderheit, sondern die Regel erblicken. Auch auf die steilere Stellung des Unterkieferastes beim Torfrind darf kein entscheidender systematischer Wert gelegt werden. Da Berru. Krarr ausführlich in seinem Buch „Über den Einfluss der Gesamtgrösse auf das Schädelbild usw.‘ diese Verhältnisse von physiologischen Gesichts- punkten aus beleuchtet, kann auf seine Abhandlung verwiesen werden. Krarrt stellt dort ‚die oft zu konstatierende Steilerstellung des Vertikal- astes beim kleineren Tier“ fest und findet die Erklärung darin, dass ‚die Zahnreihe des Oberkiefers beim kleinen Tier dem Kiefergelenk beträchtlich näher rückt, die Zahnreihe des Unterkiefers muss natürlich, damit der Zusammenhang gewahrt bleibt, entsprechend nachrücken“. Weiter sagt Lavrer: Die Augenhöhlen sind in Prozent der oberen Schädellänge beim Ur erheblich kleiner als beim Torfrind. Dieses ist nicht weiter ver- wunderlich. Es ist ja eine allbekannte Tatsache, dass kleine Tiere ver- hältnismässig grosse Augen haben (man vergleiche nur grosse und kleine Hunde, grosse und kleine Gazellen).. Wir sagen daher besser: Bei ver- schieden grossen Tieren derselben oder nahe verwandter Arten ist die Grösse der Augen verhältnismässig konstant, wie es sich auch bei der Betrachtung des Urs und des Torfrindes ergibt. Die verschiedene Stellung der Augenhöhlen ist meiner Ansicht nach dadurch bedingt, dass beim wilden Tier der vordere Rand der Augen- höhlen stärker ausgebildet ist. Ich habe selbst keine Messungen gemacht, man vergleiche jedoch die Photographien des Bantengs und Balirindes, des Gaurs und Gayals (Scnuumann), bei denen dieselbe Eigentümlichkeit vorzuliegen scheint. Die tiefen Schläfengruben finden ihre Erklärung in den stärkeren seitlichen Stirnbeinhöhlenbildungen beim wilden Tier. Wie verhält es sich nun mit der Anschauung Lavrers, dass art- gleiche Tiere auch die gleichen relativen Maße aufweisen müssen? Das Verdienst, diese Verhältnisse zum erstenmal in sehr scharfsinniger Weise beleuchtet und die kausale Erklärung für die Tatsachen gegeben zu haben, gebührt BerrnorLp KLArt, und ich gestehe gern, dass ich von seiner Ab- handlung den grössten Nutzen für meine Arbeiten gehabt habe. In seinem oben erwähnten Buch kommt Krarr zu dem Schluss (S. 461), „gerade wenn die relativen Zahlen zweier verschieden grosser Schädel die gleichen sind, muss irgend eine Besonderheit des einen vorliegen; wenn sie dagegen nicht übereinstimmen, dann besteht viel eher die Berechtigung eines Schlusses auf Wesensgleichheit. Aber auch in diesem Falle keineswegs die Not- wendigkeit‘“. Den Schlüssel für dieses Verhalten gibt uns die physiologische Be- trachtungsweise. Der wesentlichste Bestandteil des Kopfes ist das Gehirn. Das Gehirn ist gewissermassen der Ausdruck für den grösseren Teil der „gesamten inneren energetischen Situation“ eines Tieres. Nun ist jedoch die innere energetische Situation eines kleinen Tieres eine relativ grössere als die eines grossen. Auf die kausale Erklärung kann hier nicht eingegangen werden, ist, glaube ich, auch nicht nötig, weil ja diese Tatsache gerade in Tierzüchterkreisen eine ganz geläufige ist, und bei Bertuorn Krarr eine ausführliche Begründung sich findet. Nimmt nun die Grösse des Schädels ab, so ist die Verkleinerung des Gehirns eine relativ geringere und natürlich auch die der das Gehirn umgebenden Knochen. Werden nun nicht alle Knochen gleichmässig kleiner, so müssen notwendigerweise bei grossen und kleinen erwachsenen Tieren derselben Art die relativen Maße verschieden sein. Wir können generell aus- sprechen, dass bei kleinen Tieren die Gehirnkapselknochen relativ grösser als bei grossen sein werden. Ein empirisches Beispiel: Bei Hundeschädeln, die Krarr gemessen hat, verläuft die Basallänge in den Grenzen von 24—7 cm, die Hirnbreite von 6,2—4,9 cm, die Hirnlänge von 10,5—5,‘ cm. Dasselbe gilt auch von den Augenhöhlen. Nun ist LAvrer auf Grund von Messungen zu dem entgegen- gesetzten Resultat gekommen, seine Messungen sind ausgeführt an kümmerlich und reichlich ernährten Rinderschlägen. In der Tat scheinen 3 ie a bei den Boviden die relativen Maße grosser und kleiner Schädel nicht allzu verschieden zu sein. Wie lässt sich dieser Widerspruch erklären? Meines Erachtens hat er darin seinen Grund, dass die an Rinderschädeln genommenen Maße keine physiologischen Einheiten darstellen. Es werden aussen am Schädel keine Maße am Gehirn genommen, sondern vielmehr die grossen Stirnbein- höhlen, sowohl in Länge als in Breite mitgemessen. Diese nehmen aber, besonders bei schlecht ernährten Tieren, natürlich in gleicher Weise ab und führen somit einen Ausgleich der relativen Maße herbei. Würde in den Maßen die Stirnhöhlenbildung ausgeschaltet werden können, so würde auch das Resultat voraussichtlich ein anderes werden. Für die Richtig- keit der Annahme spricht die Stirnbreite, ein Maß, durch welches der Augenabstand gemessen wird. Wir sahen schon vorher, dass die Augen ähnlich wie das Gehirn in bezug auf Grössenabnahme sich verhalten. Lavrer stellt fest (S. 19), „dass die relativen Kopfmaße einen deutlichen Einfluss der Ernährung nicht erkennen lassen“. Bei der Erörterung der relativen Stirnbreite bemerkt er: „Die relative Stirnbreite zeigt keine grossen Unterschiede. Jedoch ist sie merkwürdigerweise bei allen drei Rassen am grössten bei Tieren, die unter kümmerlichen Ernährungs- bedingungen aufgewachsen sind (also absolut kleiner sind. D. Verf.). Eigentlich hätte man genau das umgekehrte Resultat erwarten müssen.“ Wir sehen hierin eine Bestätigung unserer Ansicht, nur dass wir den letzten Satz Lavrers in sein Gegenteil umwandeln und sagen: genau das Resultat, welches man hätte erwarten sollen. Allerdings darf man nicht alles nach demselben Schema behandeln und dieses Maß ohne weiteres bei wilden und zahmen Tieren vergleichen. Wir sahen ja schon, dass die oberen Augenhöhlenränder bei wilden Tieren stärker entwickelt sind. Eine bestimmte Schablone gibt es eben in der Natur nicht und die erste Forderung aller Erklärung ist, dass man den ver- schiedenen Faktoren Rechnung trägt. Verschiedene Faktoren können aber niemals dieselbe Wirkung haben, mögen selbst die sichtbaren Pro- dukte ihres Wirkens so gleich sein, dass man sie äusserlich zu unter- scheiden nicht imstande ist. Die Vergleichung der grossen wilden Stammtiere mit ihren kleinen gezähmten Nachkommen und dieser mit noch kleineren gezähmten Formen muss mit der grössten Vorsicht ausgeführt werden. Beim Vergleich des Urs mit dem fossilen Hausrind hat LAavrer die Maße auf die obere Schädellänge berechnet. Nach den bisherigen Aus- führungen ist dies nahezu das ungeeignetste Maß am Schädel. Wir haben gesehen, dass beim wilden Tier die obere Schädellänge infolge der grossen Höhlenbildung der oberen Stirnpartie besonders gross ist und wir führten die Vermutung an, dass dieses verursacht wird durch die Kampfesweise des männlichen Tieres. Die veränderte Art der Haltung bei Haustieren wird auf diese Höhlen besonders stark einwirken und hier die relativ — 99 — grösste Umbildung hervorrufen. Die obere Schädellänge wird also am meisten verringert werden. Aus dieser theoretischen Erörterung können wir schon schliessen, was geschieht, wenn man diese Länge als Grundmaß wählt. Es werden nämlich die meisten relativen Maße des kleinen Haus- rindes grösser sein als die der grossen wilden Stammform. Vergleichen wir die Lavurerschen Maße (S. 30), so sehen wir, dass tatsächlich von 30 relativen Maßen bei dem Hausrind 20 grösser als die ihrer wilden Stammform sind. 4 dieser 10 kleineren Maße sind auf Rechnung der grossen Hirnentwicklung beim Ur zu setzen. Ich habe daher einen Teil der Laurerschen Maße auf die Basallängen umgerechnet, und im wesent- lichen nun das Gegenteil feststellen können. Die relativen Maße des Ur wurden z. T. grösser als die des Torfrindes, z. T. annähernd gleich. Es geht doch nicht an, die Besonderheit eines Tieres als Grundmaß zu wählen, sondern umgekehrt müssen wir das gemeinsame ausfindig zu machen suchen und die anderen Eigenschaften darauf beziehen, um ge- rade den Grad der Besonderheiten festzustellen. Auf die Unzulänglich- keit auch der Basallänge als Grundmaß braucht wohl nicht noch einmal hingewiesen zu werden. Somit hätten wir nachgewiesen, dass die Kleinheit des Torfrindes keineswegs gegen die Annahme seines Ursprunges vom Ur spricht. Die anderen von Laurer geltend gemachten Unterschiede stellten sich als unwesentliche heraus. Durchgehends haben wir feststellen können, dass alle domestizierten Rinderarten kleiner als jene wilden Formen sind, denen sie systematisch am nächsten stehen. Es erscheint mir unmöglich, zu sagen, dass man die kleinen Tiere einfing, die grossen aber gewissermassen laufen liess. Berechtigt ist vielmehr der Schluss, dass die primitiven Haltungsverhält- nisse einen ungünstigen Einfluss auf die Entwicklung und das Wachstum der Tiere gehabt haben. Im Hinblick auf die neueste Literatur ist es wohl nicht unangebracht, einmal die Worte Darwıns, die er über das zahme Kaninchen sagt, in Erinnerung zu bringen. „Es wäre doch ausser- ordentlich, wenn strenge Gefangenschaft, vollständige Zähmung, unnatür- liche Nahrung (und sorgfältige Züchtung), wenn alle diese durch viele Generationen forterhaltenen Verhältnisse nicht wenigstens irgend eine Wirkung hervorgebracht hätten.“ (Variieren der Tiere usw., S. 128.) Nach diesen Ausführungen, die notwendig waren, um den Einfluss der Domestikation an mehreren Arten zu verfolgen, und somit eine sichere Grundlage für unsere späteren Schlussfolgerungen zu erhalten, kehren wir zur Untersuchung des Bantengs zurück. c) Der Banteng von Borneo. (Hierzu Tafel II, vIr u. VIII.) Dieser kann nur als eine lokale Varietät des bibos sondaicus typicus angesehen werden. Charakteristisch für ihn ist der Verlauf des Grehörns Bs BR beim männlichen Geschlecht. Die Hörner gehen mehr nach oben, wie aus der Photographie ohne weiteres ersichtlich ist. ) d) Der festländische Banteng. (Hierzu Tafel II, vı.) Von diesem Banteng konnte ich 10 Schädel in Paris in den Museen des Jardins des Plants untersuchen. Nach dem Museumskatalog stammen alle aus Cochinchina. Sie zeichnen sich alle durch eine mehr oder weniger grosse Konkavität der Stirn aus. Hierdurch wird die Höhe des Hinter- hauptes eine grössere. Vergleiche ich den javanischen Banteng mit dem festländischen Banteng und dem Gaur, so ergibt sich, dass der fest- ländische Banteng weit über den javanischen in dieser Bildung hinaus- geht. Bezogen auf die grösste Hinterhauptsbreite beträgt die Hinterhaupts- höhe beim javanischen Banteng 67,9, beim Banteng aus Cochinchina 91,2, beim Gaur 88,9 mm (Schumann). Hiernach übertrifft der Banteng sogar den Gaur, jedoch nur scheinbar. Denn das kleine relative Maß der Hinter- hauptshöhe kommt beim Gaur dadurch zustande, dass seine Hinterhaupts- breite eine besonders grosse ist. Die absoluten Maße beim Banteng sind nämlich im Mittel 246, beim Gaur 311 mm. Die Frage, ob dieser Banteng wirklich eine Übergangsform zum Gaur darstellt, oder ob er durch Kreuzung entstanden ist, kann ich nicht entscheiden. Es wird dieses überhaupt schwer sein, allein aus der Schädel- form festzustellen. Unmöglich ist es jedoch, wenn man die eine bei der Kreuzung beteiligte Partei nicht kennt. Ich habe bis jetzt keinen Banteng- schädel aus einem anderen Teile Indiens zu sehen bekommen, trotzdem ich viele Museen dieserhalb besuchte, und ich kann nicht einmal sagen, ob sich alle festländischen Bantengs durch die Konkavität der Stirn auszeichnen. Ich muss also die Beantwortung dieser Frage auf eine spätere Unter- suchung verschieben. II. Der Zebu (bos indicus). 1. Verbreitungsgebiet. Unter Zebu versteht man eine Gruppe der Boviden, die sich über die südlichen Teile von Asien und fast ganz Afrika verbreitet haben. Sie zeichnen sich grösstenteils durch einen Buckel über dem Widerrist aus, der aus Muskel und Fettgewebe besteht und wohl als Nährstoffreservoir anzusehen ist. Der Vergleich einiger Schädel aus verschiedenen Gegenden zeigt schon, dass man unter dem Begriff Zebu mehrere Formen zusammen- fasst, die untereinander ebenso verschieden sind, wie etwa der Primi- senius-, Frontosus- und Brachycerus-Typ innerhalb unserer Hausrinder. was natürlich im Hinblick auf das grosse Verbreitungsgebiet nicht weiter verwunderlich ist. Zum Vergleich mit dem Banteng erscheint es am zweckmässigsten, jene Zebus, die in denselben Gegenden heimisch sind, also die indischen Zebus, heranzuziehen. FR, RE Der Zebu kommt nur als Hausrind vor, und zwar wird er zu den verschiedensten Nutzungszwecken gezüchtet. Man hält ihn zur Fleisch- und Milchgewinnung, er dient als Zugtier und findet auch als Reittier Verwendung, als welches er wegen seiner Ausdauer und Schnelligkeit sehr geschätzt ist. 2. Einteilung nach der Hornform und der äusseren Erscheinung. (Hierzu Tafel III, ıx-x11.) Mir scheint es zweckmässig, die Zebus nach der Hornform in zwei Gruppen einzuteilen. Die eine wird repräsentiert durch die Gujrati- Rasse, während in der anderen mehrere Rassen vereinigt werden können. Literatur über den Zebu ist sehr spärlich vorhanden. Am meisten ver- danken wir R. LYpERkEr,'!) auf den wir unsere Ausführungen über das lebende Tier stützen werden. Der Verlauf des Gehörns beim Gujrati-Zebubullen ist sehr eigen- tümlich. Charakteristisch ist die „doppelte Curvatur‘ der Hörner, die auch die Photographie, die LypErker beigibt (S. 187), sehr gut zum Aus- druck bringt. Die Hörner verlaufen zunächst seitwärts, wenden sich dann aufwärts, ein wenig nach vorn und nach innen und biegen schliesslich wieder nach aussen und hinten. Die Hörner der anderen Rasse können auf einen Grundtyp zurück- geführt werden. Sie sind seitwärts nach hinten und unten gerichtet. Es kommen jedoch einige Modifikationen vor, so z. B. in der Länge der Hörner. Während beim Nellore-Zebubullen und beim Hissar-Zebubullen die Hörner kurz sind, erstrecken sie sich beim Mysore-Zebu, und zwar bei beiden Geschlechtern, sehr weit nach hinten, auch biegen sie in ihrer Mitte wieder nach oben und etwas nach innen. Nach Photographien HAsEnBEcKs?) zu urteilen, sind beim Hissar-Zebubullen die Hörner mehr seitwärts als beim Nellore-Zebubullen gerichtet und biegen mit ihren Spitzen etwas nach oben. Die Unterschiede zwischen dem Nellore- und Hissar-Zebu scheinen jedoch nicht gross zu sein. Auch die äussere Erscheinung en diese Zwei-Guppen-Einteilung zu rechtfertigen. Die Gujrati-Rasse zeichnet sich nämlich durch grosse Schwere und Massigkeit aus. Auch sind, wie Hagengeck schreibt, und durch eine Photographie beweist, diese Tiere viel kurzbeiniger. Die Nellore-, Hissar- und Mysore-Rasse sind dagegen flacher und hochbeinig, weshalb sie mehr zum Zugdienst herangezogen werden. So findet z. B. der Hissar-Zebu sogar im Militärdienst bei der Bespannung von Geschützen Verwendung. Nach Hagengeck soll es unter der Nellore-Rasse eine Menge Kühe geben, welche eine sehr bedeutende Milchproduktion aufweisen. 2) R. LYDEKKER, The ox and its kindred, London 1911, S. 147. 2) 0. HAGENBECK, Die Bedeutung des Zebus und der Zebukreuzung, Deutsche Landw. Tierzucht, Hannover 1911, S. 468. Be Die Grösse des Zebus ist eine sehr wechselnde. Es kommen Tiere vor, die 1,7/0—1,80 m, und andere, die nur 1 m Widerristhöhe haben. Der Zebu ist am häufigsten eisengrau gefärbt. In der Schulter-, Keulen- und Halsgegend beinahe schwarz schattiert, jedoch kommen Variationen vor. Der Mysore-Zebubulle soll fast ganz schwarz sein. Bei einem Gujrati-Zebubullen, den ich im Rotterdamer Zoologischen Garten sah, war das Eisengrau durch ein Gelbrot ersetzt, auch ganz weisse Tiere sollen nicht selten sein. Weiter kann man sagen, dass die Kühe durch- gehends heller als die Bullen gefärbt sind. Nach einigen im Landwirt- schaftlichen Institut zu Halle aufbewahrten Häuten zu urteilen, sind bei ihnen auch mehr rötliche Töne vorherrschend. Eigentümlich ist, dass die Kälber meistens rot geboren werden und erst nach einigen Monaten die Farbe der Eltern annehmen. Dass die Kälber bei der Geburt eine andere Farbe als die Eltern haben und erst allmählich sich verfärben, scheint mir sehr beachtenswert zu sein. Einen interessanten Fall konnte ich in diesem Jahre in Halle beobachten. Es wurde ein Kalb von einem kaukasischen Steppenrind geboren, welches vom podolischen Steppenrind gedeckt war. Beide Eltern waren weissgrau, während das Kalb rötlich war und erst nach mehreren Wochen die rötliche gegen eine graue Farbe eintauschte. Es liegt der Gredanke nahe, dass diese rote Farbe als Erbgut einer Stammart angesehen werden kann, deren Tiere zeitlebens rot gefärbt waren. Es wäre vielleicht lohnend, weitere Beobachtungen darüber zu machen. 3. Messungen am Skelett. Zebu (bos indicus). (Landw. Institut der Universität zu Halle a. S.) Die Maße sind in derselben Weise, wie beim Balirind genommen (8.13: w#£); Halswirbel. Relative Maße, Grundmaß: 31 = 10 Wirbel Nr. Absolute Maße in Millimetern Nr. Wirbel Nr. I | | En ea 2.| 2] 00) ı |2| la | Aa |ı 48 | 36 | 34 2 | 36 | 22 | ı8 | 187 207 | 22 91283 3 1356| 35|1|28 | 2aı | 2ı | 5 | 28 4. | — 1. 73:86 1.83 1,28, Lars 08 23,5 | 27,7| 26,7! 25,1| 24,1| 26,7 5I- | el | 8 |60| 68 | 57 14,5 | 18,7 | 20,0 19,3| 20,3 | 18,3 6 >= 41. 1142:] a Hal 132| 135| 132! 13,2| 12,6! 15,8 7 ir 30 19 ee 32 | 51 97| 62| 55| 72! 1083| 16,4 .]O90epr0D - Jo pOoOoDpnD rm J]DO PO DH JO9O0Pv0D + ooepruvmDHm I | II | IH | IV 45 52 35 24 110 83 42 33l 166 174 176 51 32 24 104 80 41 334 36 27 20 v1 50 34 185 38 25 18 14 56 32 173 38 23 17 70 51 29 189 35 22 14 68 47 30 182 51 al 170 187 30 172 — 39 Rückenwirbel. Nr. 937 &. Absolute Maße in Millimetern Wirbel Nr. V VL. VIR | WELL 5 DE 52 51 28 26 24 23 22 21 21 18 02 88 84 82 82 75 68 62 47 47 45 45 294 | 248 | 224 | 206 Nr,.323 9 >41 39 37 38 23 23 21 20 29 20 21 ar 12 66 65 63 Sr 50 47 43 34 35 35 32 188 | 168 | 156 | 131 Nr. 64 © a4 39 38 39 92 21 20 20 18 19 20 |. 20 69 67 62 63 51 44 33 31 32 32 30 29 361. | 145’1.130 | 121 Nr. 3112.20: 37 37 31 38 20 19 18 1.4 17 L% 18 17 66 62 62 59 49 46 3 33 29 29 29 29 178: 160°) 14717139 NT. 35693 34). 34 34 34 25 20 19 19 18 17, 18 19 63... 58 53 54 45 46 40 35 29 304.127:31 30 163 |:160 1.147 | 135 IX 54 23 18 19 59 43 188 38 20 21 64 43 al 142 39 20 19 62 32 29 112 38 17 17 58 31 28 131 39 20 19 55 39 29 131 121 124 x | Xu Be 33|5|35 26 | 28 | 30 19| 19| 3 83 | 88 | 97 RT 4| 43| 43 140 | 104 | 79 49| 42| 45 3) %| 27 19| 21| 3 6838| 67| Maag Aa ar 38 1022| 86 | 39 | 41| 42 a 3| 3 a7. 3191149 3I5| a Sn 31 | 32| 32 881 6565| 51 gl 2| 20 | 23| 24 17.117 1.18 60 | 63 | 68 34.,..39 \, — 29| 29 | 32 106 | 80 | 59 38| 38 | 41 2 6 | 3 18. 19-1- 19 5353| 59| sg. 30 | 33 | 34 104 | 9| & 40 Relative Maße der Rückenwirbel. Grundmaß bei Nr. 937: 34 mm =10; bei Nr. 323: 23 mm = 10; bei Nr. 64: 27 mm = 10; bei Nr. 311a: 253 mm = 10; bei Nr. 311b: 5 mm =. Maß Wirbel Nr. Nr. I kB: | EV. m ve vn IX | X B Bei xur 4 |Nr. 937 S | 62,5) 55 | 52 | 5051 46 | 44 | 42 |4ı 1395141 |a2 |aa 1485 „323 Q [45 | 39 | 385| 37,5| 36 | 33 | 32,5] 31,532 |32 |31,5| 33,5| 39,5 „64 Q | 413) 38 | 37 | 36,5] 34,5\ 33,5| 31 | 31,5|31 |31 |31,5|32,5| 35,5 „ 311aQ | 39,5) 34 | 34 | 32 | 31,51 29 | 26,5) 27 | 27,5) 27,5| 26,5! 29,5! 35 „ 31bQ Jaı |38 | 35 | 84 | 33 | 3ı | 31 | 29,529 |29 |30 |31,5/34 5 |Nr. 937 S | 38 | a15| 40 | 415 aı | 375| 34 | 31 129,530 |31,5| 32 „3383 Oo |25 |255| 25 | 26,51 25,5| 25 | 2835| 215 21,522 |22 |24 „64 2 |24 | 26,5| 28 | 27,5| 25,5) 22 | 16,5 15,516 |17 19,51 20,5 „ 311aQ | 24,5| 24,51 25,51 26 | 24,51 23 | 18,5] 1651 15,515,5117 [195 „ 311bQ | 22,5| 24,5 23,51 24 | 22,5] 23 | 20 | 17,5) 17,5\17,5119 [20,5 6 I|Nr. 97 S|23 | 21 | 20,5| 21 | 23,5| 23,5| 22,51 22.5 21,521 |22 121,5 21,5 „323 9 | 165| 16,5 17 | ı7 | ı7 | 17,5] 17,5| 16 | 15,5| 16,5! 16,5| 18,51 19 „ss olıssı6 ls 16 16 116 15 | 14514515 115,516 16 „ 311aQ | 155| 15 | 14,5) 14,5| 14,5| 14,5| 14,5| 14,514 |14 |14,5|14,5| 16 „ 31169 [15 | 145) 15 | 15 | ı145| 15 | 155/ 15 |14,5)15 |15 [16,517 7 INr. 937 g |130 |165,51167 Jı6ı 147 [124 112 1103 |94 |875|70 |52 [39,5 „323 9 | 78,5! 98,5| 92,51100 | 94 | 8a | 78 | 71 |65,560,5|51 [43 |33,5 „64 9 | 655 83 | 86,51 85 | 80,5| 72,5 65 | 60,556 |49 |44 |32,5| 25,5 „ 311aQ [61 | 87 | 94,5 93,51 89 | 80 | 73,51 69,5 655162 |53 40 129,5 „ 311692 | 66,5] 88 | 91 | 86 | 81,5) 80 | 73,5| 67,5| 65,5 60,5152 [39,5 31 Aus diesen relativen Maßen geht hervor, dass die Geschlechtsunter- schiede bedeutende sind. Die Knochen der männlichen sind viel grösser als die der weiblichen. nicht so gross. Zwei Eigentümlichkeiten der Dornfortsätze verdienen noch der Er- Beim Balirind war dieser Geschlechtsunterschied wähnung. Während beim Balirind die vorderen und hinteren Ränder ohne Einschnürung in gerader Linie, fast parallel und nur wenig einander sich nähernd zur Spitze verlaufen, erscheinen die Dornfortsätze beim Zebu, in der Regel vom 8. Rückenwirbel ab in ihrem oberen Drittel von vorn nach hinten zusammengepresst, so dass ihre quere Ausdehnung eine grössere als ihre seitliche wird (Tafel IV, v). Ferner sind die Enden der Dornfortsätze vom 7. oder 8. Rückenwirbel ab gespalten, wie es auch auf der Photographie zu sehen ist (Tafel III, XIV). Auf diese letzte Erscheinung hat schon Professor Hesse aufmerksam gemacht. Der Gedanke liegt vielleicht nahe, diese Teilung der Dornfortsatzenden mit der durch den Buckel ver- ursachten Last auf dem Widerrist in Verbindung zu bringen. Ich habe darauf- hin die Wirbel von Fettsteissschafen, bei denen ja analoge Verhältnisse vor- liegen, untersucht, konnte aber keine ähnlichen Bildungen dort feststellen. re Übrigens steht der Zebu mit dieser Bildung nicht allein da, sondern auch unsere Hausrinder zeigen Andeutungen davon. Bei allen unseren Rindern sind die Dornfortsatzenden in querer Richtung mehr oder weniger ver- dickt. Holländer und Simmenthaler Rinder weisen oft eine in der Mitte der Enden verlaufende Vertiefung auf, ferner kann man es auch beim Schweizer Vieh beobachten, bei denen die Enden schon etwas gespalten sind, was bei einer Graubündner Kuh besonders deutlich zu sehen war. Ein weiterer Unterschied zwischen Balirind und Zebu ist die Richtung der Dornfortsätze. Sie sind meistens vom 7. Rückenwirbel ab stärker nach hinten gebogen. Der Dornfortsatz des 9. Rückenwirbels bildet z. B. beim Balirind mit dem Kanal einen Winkel von 125°, beim Zebu von 140°. Alle diese Eigentümlichkeiten bringen die mit dem Kraniograph gezeichneten Wirbel gut zur Geltung (Tafel IV, IVu.V). Lendenwirbel. eı.. Relative Maße, ib Absolute Maße in Millimetern Grundmaß: 31,7 mm = 10 Nr. Wirbel Nr. Wirbel Nr. SE a, pe. |’ NV: | Vi | 1 46 | 48| 48 | 49 | 50 | 46 | | | 2 2| 21) aı|l a| 19 | 20 3 Baal 05: 35.) 36 4 | 127 | 186 | 232 | 253 | 265 | 235 [|a0,1 587 | 32| as|ı 8835| 741 5 Beate 35 3er | 17 | 1839| 173 6 ao ters gr 135 | 176 7 | 51| 48 | 46| 44 | 43 | 37 | 16,1 | 151 | 14,6 | 13,9 | 135 | 11,7 Becken. Absolute Maße in Millimetern Maß Nr. I | II ELLE EV} Won vIr | vım| IX | ® | xI|xıI XIII Nr. 311a | 326 | 1755 | 344 | 151 | 32 | 8a | 131 15 | 2321| 81 144 | 4a | 129 „ 31ıb | 311 | 164 | 330 | 1453 | 29 | 76 | 129 | 168 | 29 | 74 | 130 | 44 | 119 Relative Maße Nr. 311a | 100 | 53,7|105,5| 46,3| 9,8 | 25,8| 40,2| 53,7| 6,7 24,8| 44,2| 13,5 | 39,6 „ 311b | 100 | 52,71106,11 459| 9,3 | 24,4| 41,5 | 54,0| 9,3 | 23,8| 41,2| 14,1 | 38,3 Die Maße sind in derselben Weise wie beim Balirind genommen. Oberarmbein. Relative Maße, Absolute Maße in Millimetern die Länge — 100 Maß Nr. Maß Nr. Baal 81: 4: 5 er BF BE BE er, Nr. 311a9 | 237 | 88 | 58 | 100 | 28 | 100 | 34,1 | 24,5 22| 1 ae a | 57 | 6 | 27 | 100 | 3794| 24,6 ara | 10a 42 Unterarm. ——es,_,u N nn nn Relative Maße, Absolute Maße in Millimetern die Länge = 100 Maß Nr. Maß Nr. a An 1 » | "3 Peg | | | | Nr. 311a9 | 286 | 222 j 56 | 54 | 31 | 100 1237| 237 | 2890| 131 „ 311b 9 232 | 282 | 55 | 53 | 29 | 100 a 2337| 228| 125 Vordermittelfuss. Nr. 311a Q 166 | 48 | 45 | 24 | 69 | 100 | 27,7 | 25,4 | 133 | 39,9 „ 311b Q 161 a7 | am | 23 | 68 | 100 | 275 | 275 | 1327 0% Oberschenkelbein. Nr. 311a © 263 | 9 | 2 28 | 95 | 100 | 37,6 | 27,8 | 10,6 | 36,1 „ 311b 9 2 | 8 | 7 27 | 92 | 100 a 29.1 | 10,6 | 36,2 Unterschenkelbein. Nr. 31423 © 260 5138 | 29 8 100 28,8 | 15 11,2 | 32,7 „ 311b 9 257 | 74 | 38 29 | 83 | 100 | 288 | 14,8 | 113 | 32,3 Hintermittelfuss. Nr. 311a 9 20|5|43 | 21 | 77 | 100 | 22,4 | 21,4 | 10,6 | 36,8 8115-8 189 | 43 | 43 | ı9 | 67 | 100 | 227 | 227 | 106 | 35,4 Kreuzbein. humor 1. Ganze Länge der Kreuzwirbelreihe . 142 2. Gesamtbreite am vorderen Rande 157 3. Gesamtbreite am hinteren Rande 45 4. Tiefe der hinteren Gelenkfläche . 21 5. Tiefe der vorderen Gelenkfläche . 4 6. Länge des Kammfortsatzes an der Basis . 118 7. Höhe des Kammfortsatzes an der vorderen Fläche 43 8. Höhe des Kammfortsatzes am hinteren Kreuzbeinrand 16 9, Dicke des Kammfortsatzes in der Mitte 20 10. Länge des Kammes in der Mittellinie . 116 11. Höhe des Wirbelkanals | I - 18 12. Breite des Wirbelkanals f "on Fe j 38 13. Länge des Wirbelkanals. 140 Das Kreuzbein des Zebus ist aus 4 Wirbeln zusammengeschmolzen, des Balirindes aus 5 Wirbeln. Vergleichen wir die relativen Maße des Balirindes mit denen des Zebus, so können wir keinen grossen Unterschied feststellen. Die Halsmaße sind fast gleich, zuweilen beim Zebu, zuweilen beim Balirind grösser, ebenso wie die Lendenwirbel. — Die Rückenwirbel sind beim Zebu, vor allem beim männlichen Geschlecht nicht unerheblich grösser. Auch die Unterschiede der Becken- und Beinknochenmaße sind unerheblich, und die relativen Maße des Balirindes fallen oft mit denen des Zebus zusammen. RATE 4. Der Schädel. (Hierzu Tafel III, 1ıx—xır.) Der Zebuschädel ist lang und schmal und gerade diese Schmalheit gibt ihm sein eigentümliches Gepräge. Hierin unterscheidet er sich be- sonders von unserem Hausrind. Diese geringe Breite tritt vor allem in dem Abstand der Augenhöhlen voneinander zutage. In Prozenten der Basallänge misst diese Grösse beim B. t. primigenius 48,0, beim B. t. irontosus 48,3, beim B. t. brachyceros 49,7 (Rürınmever), beim Zebu da- gegen nur 45,0. Ähnlich verhält sich auch der Banteng, bei dem dieses Maß 45,2 beträgt. Ein weiteres charakteristisches Merkmal ist das konvexe Profil. Vor allem sind es die männlichen Tiere, die sich hierdurch auszeichnen. Bei den weiblichen Tieren ist es weniger ausgebildet, und es kommen auch Tiere mit fast ebenen Stirnbeinen vor. Der höchste Punkt der Stirn liegt bei dem Bullen gewöhnlich unmittelbar hinter den Augenhöhlen. . Pro- fessor C. Kerrer will beobachtet haben, dass sich die Banteng-Stirn ebenso verhält, aber von den vielen Schädeln, die ich untersucht habe, wies kein einziger diese gebogene Stirn auf. Es wird sich also bei dem Banteng-Schädel in Zürich mehr um eine Ausnahme als um die Regel handeln. Professor Krrrer erwähnt auch nur, dass der weibliche Schädel des Bantengs in der Stirnfläche gewölbt sei. Beim Zebu aber sind es vor allem die männlichen Schädel. Im übrigen aber verschmälern sich die Stirnbeine nach hinten und bekommen so einen durchaus primigenen Anstrich. Beim Banteng dagegen ‚wird infolge der grossen Hornschultern die Stirn breiter. Nach meinen Messungen beträgt die relative Stirnbreite zwischen den Hornansatzstellen beim Banteng 49,5, beim Zebu 40,2. Rürmever hat allerdings für den Banteng ein geringeres Maß als ich gefunden, nämlich 42,3. Es liegt das daran, dass die Ansatzpunkte beim Messen nicht eindeutig zu be- stimmen sind. Immerhin ist auch bei ihm der Unterschied zwischen Banteng und javanischem Zebu ein grosser, denn bei letztem beträgt das Maß nur 32,3. Die Photographien zeigen diesen Unterschied ohne weiteres. Beim männlichen Zebu ist die Stirn ziemlich rechteckig. Doch ist dies eine Erscheinung, die auch bei unserem Hausrinde auftritt. Auch bei ihm ist die Stirn der Bullen immer breiter als die der Kühe. Besondere Aufmerksamkeit verdient das Hinterhaupt; denn hier- durch unterscheidet sich ja vor allem der bibos sondaicus vom bos pri- migenius. Das Hinterhaupt bildet beim weiblichen Banteng mit der Stirn- fläche einen Winkel von mehr als 90°, beim Zebu ist aber die ganze Form des Hinterhauptes durchaus primigeniusähnlich (Tafel IV). Der Hinter- hauptswinkel ist spitz, da sich die Frontalia über das Occiput hinausschieben. Der Nackenwulst, der bei den Zebukühen meist schwach entwickelt ist, kann bei den Bullen eine mächtige Stärke annehmen und sogar grösser werden als beim bos primigenius domesticus. Auf dem mit dem Kraniograph ge- zeichneten Schädel kommen diese Verhältnisse sehr gut zum Ausdruck. Ein weiteres wichtiges Merkmal ist, wie in der Einleitung ausgeführt wurde, die Breite des Hinterhauptes zwischen den Schläfen. Auf die Basal- länge bezogen, beträgt sie beim bos prim. dom. 30,6, beim Zebu 27,0, beim Banteng 18,8. Wenn der Zebu auch die primigene Breite nicht erreicht, so steht er doch dem bos prim. weit näher als dem Banteng. Zu beschreiben bleibt noch das Tränenbein. Beim bos prim. bildet die obere Linie des Lacrimale, die vom Augenhöhlenrand zur Nasenbein- wurzel verläuft, einen Knick nach dem unteren Rande zu; beim Banteng ist diese Linie fast gerade. Auch beim Zebu kommt es vor, dass diese Linie nur ganz wenig eingeknickt ist. Sehr oft jedoch trägt sie durchaus primigenen Charakter. Man kann vielleicht sagen, dass das Tränenbein des Zebus zwischen Banteng und bos prim. steht (vgl. Zeichnung Tafel IV, I—-IIl). Eine Lücke zwischen Tränen-, Stirn- und Nasenbein kommt nur in den seltensten Fällen vor. Kurz müssen wir uns noch mit den Zähnen beschäftigen. Eine aus- gezeichnete Odontographie der Huftiere verdanken wir Rürmeyver.!) (rerade in dieser Schrift, wo Rürımever das Verhältnis der Praemolaren zu den Molaren, des Milchgebisses zum definitiven Gebiss beleuchtet, und von diesem Gesichtspunkte aus auf ‚den engen Zusammenhang der Ent- wicklungsstadien des Individuums mit denjenigen der Spezies“ aufmerk- sam macht, zeigt sich der ganze Scharfsinn des berühmten Forschers. Nach sorgfältigen Untersuchungen bin ich jedoch zu der Einsicht ge- kommen, dass die Zähne bei sehr nahe verwandten Arten (z. B. bei den Taurina und Protaurina) nicht zur Charakteristik herangezogen werden können. Rürmever verfolgte vor allem die Ausbildung jener akzesso- rischen Säule, die zwischen Vorjoch und Nachioch der Molaren des Ober- kiefers gelegen ist und jedenfalls vom Vorjoch her ihren Ursprung nimmt. Diese Säule erreicht nach Rürmeyver beim Banteng und Gaur ihre grösste Entfaltung. Im Anfange versuchte ich Zahnkauflächen zu zeichnen; jedoch stellte es sich bald heraus, dass sehr viele individuelle Unterschiede vorliegen und vor allem, dass die verschiedene Abnutzung der Zähne auch verschiedene Bilder abgibt, z. B. konnte ich beim Banteng feststellen, dass die Grösse dieser Säule eine wechselnde sein kann, ja sogar auf der einen Seite des Öberkiefers kann sie beträchtlich grösser als auf der anderen sein. Durchschnittlich scheint sie allerdings beim Banteng und Gaur besonders entwickelt zu sein. Da C. Kerrer der Gleichheit der Zähne beim Banteng und Zebu einige Bedeutung zuschreibt, untersuchte ich genau diese ganzen Verhältnisse beim Balirind, Zeburind und unga- rischen Steppenrind. Es war mir jedoch nicht möglich, hier irgendwie be- deutsame Unterschiede festzustellen. | !) L. RÜTIMEYER, Beiträge zur Kenntnis der fossilen Pferde und zur vergleichenden Odontographie der Huftiere überhaupt. cz AUNGR. Il. Die Beziehungen zwischen Banteng und Zebu. “Wir werden nun versuchen, aus unseren Beobachtungen uns ein Urteil über die Beziehungen zwischen bibos sondaicus und bos indicus zu bilden. Es gilt hier, uns vor allem mit der in neuerer Zeit immer mehr vertretenen Ansicht auseinander zu setzen, dass der Zebu ein durch Domestikation veränderter Banteng sei. Schon Rürmryer hat sich zu dieser Frage geäussert. Dass er den Zebu für einen Deszendenten des Banteng ansah, erwähnten wir schon in der Einleitung. Keineswegs aber will er die Unterschiede zwischen Zebu und Banteng auf die Domestikation zurück- geführt wissen. Er schreibt: „Alle Schädel, die ich von ihr (Gruppe Zebu- schädel) vor Augen hatte, stammten von Java. Allein ich bin bei der noch immer sehr erheblichen Verschiedenheit der männlichen Schädel des Zebus und des Bantengs einstweilen durchaus nicht geneigt, in dem sondaischen Zebu einen blossen gezähmten Banteng zu sehen, sondern möchte die Speziesbezeichnung bos indicus durchaus aufrecht erhalten.“ !) Auch in seiner „Natürlichen Geschichte des Rindes“ vertritt und begründet er dieselbe Ansicht (S. 122). In neuester Zeit schliesst sich auch R. Lyvekker?) der Meinung Rürımeyers in bezug auf die Abstammung an. Er hält den Zebu für einen Abkömmling des Bantengs, und zwar ist es nach ihm die äussere Erscheinung der beiden Spezies, die auf eine enge Verwandtschaft hin- deutet. Lyperker hält es für möglich, dass der Buckel des Zebus aus dem hohen Rücken des Bantengs entstanden sein kann, dadurch, dass beim Zebu die Dornfortsätze der Rückenwirbel kürzer geworden sind. Wir haben jedoch durch Messungen feststellen können, dass die Dorn- fortsätze des weiblichen Zebus und des Balirindes, bezogen auf Maße am Rückenmark, ungefähr gleich waren, dass aber der Zebubulle erheblich längere Fortsätze aufwies. Auch die Maße Rürımzrvers (S. 87) zeigen keinen grossen Unterschied. Der Dornfortsatz des dritten Rückenwirbels misst beim Banteng 200, beim Zebu 250 mm, des zwölften 93 und 87 mm. Eine weitere Ähnlichkeit findet Lyperker in der Hornform des Gujirati-Zebubullen und des Tsaine-Bullen. Ferner auch in der Wammen- bildung dieser beiden Tiere. Auch die lohfarbige Färbung haben der Gujirati-Zebu und der Tsaine gemeinsam, wenn allerdings, was den weissen Spiegel und die Färbung der Beine betrifft, Unterschiede vorkommen. Ferner besteht nach LyYvrkker eine Analogie in der Färbung der beiden Geschlechter. Wie wir sahen, sind die Bullen des Bantengs bei weitem dunkler als die Kühe gefärbt. In gleicher Weise sind auch die sog. Braminen-Bullen beinahe schwarz, dagegen die Kühe heller gefärbt. 1) L. RÜTIMEYER, Beiträge zu einer paläontologischen Geschichte der Wiederkäuer, zunächst an Linne’s Bos. Verhandlungen der naturf. Gesellschaft in Basel Bd. IV, Heft 2, 1865, S. 52. 2) R. LYDERKER, The ox and its kindred, London 1911. a R. Lyverker ist von der Richtigkeit seiner Ansicht um so mehr überzeugt, weil vor ihm schon Kerrer, dessen Arbeiten er nicht kannte, durch Schädeluntersuchungen zu demselben Resultate kam. Kerrer!) kommt nämlich in seinem Buch über die Haustier- abstammung zu dem Ergebnis, „dass der gemeinsame Betrag an wesent- lichen anatomischen Merkmalen so gross ist, dass kein Zweifel bestehen kann, dass der Zebu nichts anderes als ein durch Domestikation ver- änderter Banteng ist“. Im Laufe unserer Untersuchung haben wir schon des öfteren den Unterschied zwischen domestizierten Rindern und ihren Stammformen feststellen können. So beim Gaur und Gayal, beim Ur und beim fossilen Hausrind, beim wilden und zahmen Yak und sogar beim wilden und zahmen Banteng. | In jedem einzelnen Falle war der Einfluss der Domestikation derselbe. Er bestand darin, dass die Rinder kleiner wurden, und dass diese Ver- kleinerung verhältnismässig am grössten in der oberen Stirnpartie war. Hierfür fanden wir die Erklärung, dass die obere Stirnpartie, die die Hörner trägt, beim wilden Tier durch seine Lebensweise, also durch An- passung, besonders ausgebildet ist, und dass daher naturgemäss eine Änderung der Lebensweise, wie sie durch die Domestikation verursacht : wird, in jenem Teile besonders ihren Ausdruck findet. Die obere Schädel- länge und die Stirnbeinlänge war beim zahmen Tier, im Verhältnis der Basallänge ausgedrückt, eine kleinere als beim wilden Tier. Wie verhält es sich nun beim Zebu? Beim Banteng ist die Profillänge in Prozenten der Basallänge 103,5, beim Zebu dagegen 109,5. Nach Kerrer müsste die Domestikation beim Zebu also gerade das Gegenteil wie bei den anderen Rindern verursacht haben. Das aber steht mit unseren bisherigen Erfahrungen im Widerspruch, und da es mir auch gar nicht möglich erscheint, aus der wachstumshemmenden Wirkung der Domestikation die Verlängerung der Frontalia und die Bildung eines mächtigen Nacken- wulstes zu erklären, sehe ich mich gezwungen, schon aus diesem Grunde die Kerrzrsche Hypothese fallen zu lassen. Dies ist übrigens auch der Hauptgrund, aus welchem Rürmzyer die Möglichkeit, dass die Unter- schiede in der Zähmung ihre genügende Erklärung finden, ohne weiteres ablehnt. Er schreibt: „Eine Seite der Betrachtung ..... wird dadurch _ sofort erledigt, nämlich die Frage, ob alle jene gemeinsamen Merkmale der Buckelochsen auf Rechnung der Zähmung fallen dürften. Die Struktur des Hinterkopfes weist dies durchaus ab. Der gesamte Verlauf dieser Arbeitchsat: 223 uns belehrt, dass gerade dieses Merkmal nicht etwa einem Wachstumsstillstand zuzuschreiben und also gewiss nicht auf Rechnung der Zähmung zu setzen ist“ (S. 122). !) ©. KELLER, Die Abstammung der ältesten Haustiere, Zürich 1902, S. 153. BE Selbstverständlich hat auch Professor KeLrLer diese grosse Ver- schiedenheit der Hinterhauptsfläche der beiden Rinder, die vor allem durch die Ausbildung des Nackenwulstes zustande kommt, beobachtet. Aber seine Fragestellung scheint schon eine andere zu sein. Er sagt z. B. wörtlich: „Dieser Wulst fehlt dem Banteng in beiden Geschlechtern, der Bau des Okziputs weicht ab, was offenbar Rürımever verhindert hat, vor- läufig einen sicheren Zusammenhang anzunehmen“ (S. 151). Aber Rürtımever lässt gar keinen Zweifel darüber, dass ihn nicht der Bau des Okziputs schlechthin zur Absage veranlasst hat, sondern vielmehr die Er- wägung, dass die Zähmung gerade eine solche Abänderung des Okziputs nicht verursacht haben kann. Kerrer glaubt nun Übergänge gefunden zu haben. Das Somalirind, das „offenbar eine primitive Zeburasse“ darstellt, soll in schönster Weise die Extreme in der Bildung des Hinterhauptes ver- mitteln. Es gibt nach Kerrer Somalirinder, und ich kann das nach eigenen Untersuchungen bestätigen, bei denen der Nackenwulst fast ganz fehlt. Aber nach meinem Dafürhalten haben wir es hierbei nicht mit Übergangsformen zu tun, sondern wir haben hier eine Erscheinung vor uns, die wir in gleicher Weise beim Ur und fossilen Hausrind beobachten konnten. Durch ungünstige Haltungsverhältnisse ist die Bildung. eines Nackenwulstes verhindert worden. Also keine Übergangsform, sondern weitgehende Verkümmerung des Zebuschädels oder seiner wilden Stamm- form. Glücklicherweise bin ich in der Lage, die Richtigkeit meiner Auf- fassung zu belegen. Wir sahen, dass ein weiteres charakteristisches Merk- mal des Bantengs seine geringe Hinterhauptsbreite in der Schläfengegend ist. Wäre das Somalirind eine Übergangsform, so müsste sich das auch bei diesem Merkmal zeigen. Das ist aber keineswegs der Fall. In Prozenten der Hirnbreite misst die Hinterhauptsenge beim Banteng 67, beim Zebu 98, beim Somalirind (Mittel aus 4) 106°/,. Auch die Zahlen, die Kerrer selbst von dem Somalirind gibt,!) zeigen dasselbe Verhalten der Hinterhauptsenge. Das Mittel aus 6 Schädeln beträgt, bezogen auf die Basallänge, 26,4; wir fanden für den asiatischen Zebu 27,0, für den Banteng dagegen nur 18,8. Ich bin nun weiter der Meinung, dass der gemeinsame Betrag an wesentlichen Merkmalen beim Banteng und Zebu gar nicht so gross ist, wie Professor Krrrer glaubt. Kerrer führt folgende an (S. 152): 1. Der allgemeine Umriss des Schädels, der bei beiden lang und schmal erscheint und nach hinten verengt ist. 2. Das geramste Profil. 3. Der allseitige Abfall der Stirnfläche. 4. Die Beschaffenheit der Augenhöhlen, die beim weiblichen Banteng und bei vielen afrikanischen Zebus, nicht bei allen, fast gar nicht aus dem Umriss des Schädels heraustreten. | 1) C. KELLER, Das afrikanische Zeburind und seine Beziehungen zum europäischen 'Brachyeerosrind. Viert eljahrsheft der Naturforsch.-Ges. in Zürich, 1896. Be a 5. Die Richtung des Gehörnes bei südasiatischen Zebus. 6. Die eigentümliche Beschaffenheit der Hornzapfen, die bei beiden wie wurmstichiges Holz aussehen. 7. Die breite und flache Schläfengrube. 8. Der abgerundete Rand der Schläfengrube nach der Stirn hin. 9. Die Form der Tränenbeine, deren oberer Rand gerade oder nur schwach ausgebuchtet ist. 10. Die Knochenlücke an der Stelle, wo Tränenbein, Stirnbein und Nasen- bein zusammenstossen. 11. Die Kürze des Nasenastes des Zwischenkiefers, der sehr häufig die Nasenbeine nicht erreicht. 12. Die schiefe Stellung der Backenzähne. 13. Der einfache Bau der Marken und die kräftige Entwicklung der Schmelzflächen. 14. Der senkrecht aufsteigende Ast des Unterkiefers. Ich glaube, dass Punkt 6 und 10—14 nicht herangezogen werden können, um eine nahe Verwandtschaft zweier Arten zu beweisen, da sie in der ganzen Gruppe der Taurinen sich vorfinden. Die eigentümliche Beschaffenheit der Hornzapfen, die wie wurmstichiges Holz aussehen, ist wesentlich bei jungen Tieren zu beobachten und scheint durch die in- tensive Blutzufuhr beim Wachstum bedingt zu sein. Bei alten Zebus sehen die Hornzapfen ganz fest, wie Knochen, aus. Jedenfalls ist das wurmstichige Aussehen nicht auf den Zebu und Banteng beschränkt. Erst vor einigen Tagen untersuchte ich den Schädel eines englischen Park- rindes, dessen Hornzapfen dasselbe Aussehen hatten. Die Knochenlücke am Nasenbein ist wohl mehr ein individuelles Merkmal. Beim männlichen Banteng habe ich sie in keinem einzigen Falle beobachten können, und beim Zebu ist sie nur ganz selten vorhanden. Öfters kommt sie beim Balirind vor, bei welchem sie jedenfalls in Wachstumshemmungen ihre Ursache hat. Dasselbe gilt auch vom Zwischenkiefer. Er kann z. B. beim Zebu die halbe Länge des Nasenbeins einnehmen, also beinahe die Grösse wie bei den Büffeln erreichen. Bei jeder Rasse innerhalb der Gruppe der Taurina kann man die wechselnde Grösse der Intermaxilla feststellen. | Über die Gleichheit der Zähne habe ich mich schon am Ende des vorigen Kapitels ausgesprochen. Zwischen Balirind, Zebu und ungarischem | Steppenrind besteht kein Unterschied im Bau der Marken und in der Entwicklung der Schmelzflächen. Nach der Bildung der akzessorischen Säule würde man sogar einen Unterschied zwischen Banteng und Zebu feststellen müssen, da beim Banteng gewöhnlich — allerdings gibt es Ausnahmen — diese Säule besonders gross ist. | Auch der senkrecht aufsteigende Unterkiefer ist eine Eigenschaft des primigenen Hausrindes. TE Die Form der Frontalia habe ich schon im vorigen Kapitel näher untersucht. Ich bin der Ansicht, dass die Stirn infolge der Abwesenheit von Hornschultern mehr primigenen Charakter trägt, allerdings darf man nicht männliche Zebus mit weiblichen Bantengs vergleichen. Was die Verengung der hinteren Schädelpartie betrifft, so konnten wir feststellen, dass sich das Hinterhaupt zwar etwas verjüngt, aber die Zahlen zeigen ohne weiteres, dass doch mehr ein primigener Charakter gewahrt ist. Von den gemeinsamen Punkten bleibt eigentlich nur die Schmalheit des Schädels zwischen den Augen und eine gewisse Ähnlichkeit in der Horn- _ form des Gujrati-Zebus und des Banteng und auch bei diesem Vergleich darf man nur den weiblichen Banteng berücksichtigen, wenn man einiger- massen eine Ähnlichkeit herausfinden will. Man muss überhaupt wohl etwas Vorsicht bei der Beurteilung der Hornform walten lassen, zumal wenn man sieht (und der Zebu ist das beste Beispiel hierfür), eine wie verschiedene Form die Hörner bei domestizierten Rindern annehmen können. | Fassen wir das Hauptsächlichste noch einmal zu- sammen. Die Rückenwirbel des Zebus zeigen in der Richtung und in der Form des Dornfortsatzes keine Ähnlichkeit mit denen des domesti- zierten Bantengs, vielmehr gleichen sie denen unserer Hausrinder. Die Spaltung der Dornfortsatzenden erreicht einen Grad der Ausbildung, wie sie nur dem Zebu eigentümlich ist. Die Schmalheit des Schädels hat das Zeburind mit dem Banteng gemeinsam. Die Hornform des Gujrati-Zebu erinnert an den weiblichen Banteng. Der Verlauf der Stirnbeinkanten ist primigeniusähnlich. Die Wölbung der Stirn ist nur dem Zebu eigentümlich. Das Hinterhaupt ist in seiner Abplattung und Nackenwulstbildung durchaus primigen. Doch ist die Breite zwischen den Schläfen kleiner. Das Tränenbein stellt eine Mittelform zwischen dem des Bantengs und des B. t. primigenius dar. Die Fruchtbarkeitsverhältnisse zwischen Zebu und Banteng. Es wurden in Halle die Fruchtbarkeitsverhältnisse zwischen Balı- rind, also dem domestizierten Banteng und dem Zebu untersucht. Im Jahre 1884 wurde ein männlicher Zebu-Balirind-Bastard geboren. Er er- "reichte ein Alter von 17 Jahren und wurde zwölfmal zum Decken verwandt, aber ohne Erfolg. Auch stellte J. Küny durch mikroskopische Unter- suchung nach dem Tode das Fehlen von Spermatozoen fest. Auch ein anderer, im Jahre 1911 geborener Bastard hat sich bis jetzt als unfruchtbar erwiesen. Wir müssen allerdings aus den in der Einleitung angeführten . 4 Gründen sehr vorsichtig mit der Verallgemeinerung der negativen Ergeb- nisse sein und ich möchte sie daher auch nicht heranziehen, obwohl sie sehr wohl imstande wären, als Stütze meiner Ansicht zu dienen. C. Schlussfolgerungen. Die Krrrersche Hypothese, dass der Zebu ein durch Domestikation veränderter Banteng ist, musste fallen gelassen werden. Denn nach Kerrer würde der Domestikation dann eine Wirkung zugeschrieben, die sie, wie beim Gaur und Gayal, Banteng und Balirind, wilden und zahmen Yak, europäischen Ur und Hausrind gezeigt wurde, unserer Erfahrung nach bei keiner anderen Rinderart bisher gehabt hat und ihrer Wirkungsweise nach auch gar nicht haben kann. Das Zeburind vereinigt in seinem Skelett und Schädel Merkmale, die zum Teil dem bos primigenius, zum Teil dem bibos sondaicus eigen- tümlich sind, weist daneben auch nur ihm selbst eigentümliche Eigen- schaften auf. Man kann den Zebu unzweifelhaft als eine Rinderform ansehen, die bestimmte Extreme, die beim bos primigenius und bibos sondaicus auftreten, vermittelt. Aus dieser Feststellung ergeben sich nun drei Möglichkeiten der Stammesentwicklung dieser beiden Rinder. Erstens der Banteng ist die Stammform, aus der der Zebu entstanden ist, die Übergangsformen sind ausgestorben, oder zum mindestens uns nicht bekannt. Zweitens der Zebu ist ein Kreuzungsprodukt von primigenen Rindern und dem Banteng. Mein Material und meine Kenntnisse reichen nicht aus, das Für und Wider dieser beiden Auffassungen zu erörtern. Ich halte die Bearbeitung dieser Fragen vorläufig gar nicht einmal für zweckmässig, bevor nicht die dritte Mög- lichkeit eingehend untersucht ist. Diese dritte Möglichkeit aber wäre, dass der Banteng, der Zebu und bos primigenius auf eine gemeinsame Stammform zurückzuführen sind. Dieser Ansicht, für die auch Dürst!) in seiner Naturgeschichte der Haustiere eintritt, hat, wie ich glaube, die srösste Wahrscheinlichkeit für sich. Ob allerdings das bis jetzt in Asien gefundene palaeontologische Material uns Aufklärung darüber geben kann, und insonderheit ob es möglich ist, vom pliocenen bos planifrons oder vom pleistocenen bos namadicus, die, nach Photographien zu urteilen, ein durch- aus primigenes Grepräge haben, den bibos sondaicus abzuleiten, wird man nur nach sorgfältiger Untersuchung der fossilen Schädel feststellen können. !) I. U. Dürst, Martin Wilkens Grundzüge der Naturgeschichte der Haustiere, Leipzig 1905. ee 3 Tabellen. Relative Maße von Rinderschädeln. De, 2 ,.=.. 5.80%. sa2le..2|2 33 jB 388 238.23 | Seele: Ss Ea ZEEB 280 arEdo EAE3ER Aa Pa lse la ale HR 1. Basallänge des Schädels . . . . 100,0 | 100,0 | 100,0 100,0 100,0 100,0 2. Obere Schädellänge. . . . .. 91.4-,1,1035 109,5 111,5 114,1 1127 we Stirnbeinlänse . . . 2... 36,4 42,9 48,8 49,8 52,4 51,5 4. Stirnlänge vom Hinterrand der 33,1 34,4 33,4 36,9 35,2 34,3 Hornbasis bis Hinterrand d. Augeh. 5. Länge der Nasenbeine. . . . . 35,8 38,6 EH 42,0 3 39,4 = Länge der Zahnreihe . . . . . 32,2 8112 30,0 28,9 32,6 30,6 aomenlänge, . . . ...:.. 65,3 66,7. 60,9 62,4 61,8 62,6 B. Länge der Intermaxilla . . . . DT 32,8 33,1 33,4 35,0 34,3 9. Stirnbreite zwischen den Horn- ET en a Pa 41,3 49,5 40,2 41,6 45,9 38,9 ‚#10. Stirnbreite zwischen den Schläfen 36,9 38,0 36,9 38,2 37,2 37,6 11. Stirnbreite zwischen den Augen- | EN Be 44,4 45,2 45,0 48,0 48,3 49,5 #12. Gesichtsbreite an Tuber maxill. . 33,8 31,0 34,2 34,1 35,8 35,8 13. Grösste Hinterhauptsbreite . . . 35,7 37,6 | 321 34,7 36,8 36,3 ‚014. Grösste Hinterhauptshöhe . . . 46,1 49,3 44,1 48,0 46,9 47,3 #15. Hinterhauptsbreite zwischen den | Horpansaizen . . . » ....., 23,2 31,4 29,1 36,8 29,9 36,2 16. Kleinste Hinterhauptsbreite. . . 17,2 18,8 27,0 30,6 31,2 29,4 Erläuterung einiger ungewöhnlichen Maße zu den folgenden Tabellen. Nr. 5. Seitliche Länge der Stirn. Die Entfernung des Hinterrandes der Hornzapfenansatzstelle vom Hinterrand der Augenhöhle. „ 6. seitliche Länge der Stirn. Die Entfernung des Hinterrandes der Hornzapfenansatzstelle vom inneren Augenwinkel. „ t. S8eitliche Länge der Stirn. Die Entfernung des Hinterrandes der Hornzapfenansatzstelle von der Vereinigungsstelle des Frontale, Lacrimale und Nasale. „23. Obere Länge des Tränenbeins. Gemessen vom inneren Augen- winkel bis zur Vereinigungsstelle des Oberkieferbeines, h Nasenbeines und Tränenbeines. „ 44. Grösste Höhe des Hinterhauptes. Gemessen vom unteren Rande des for. magnum bis zur Vereinigungsstelle der Stirnbeine und Schläfenbeine. 45. Kleinste Höhe des Hinterhauptes.. Gemessen vom oberen Rande des for. magnum bis zur Vereinigungsstelle der Stirnbeine und Schläfenbeine. 4* ET IE I. Der Schädel des Balirindes Absolute Maße in Halle Nr. |: Nr. Nr. | Nr:- | Nr. | Se se 2351 | 896 | 308 | 403 7 178 | 89 of 6f of oe | Ed) ze 1. Basallänge. des Schädels . . . . ....... 306,2 | 373,7 | 374 | 380 3179 |407 390 2. Obere Schädellänge . 292 |378 |380 376 394 |407 |403 3. Länge der Stirn nach Middendort . 123 |186 |164 |165,5| 188 | 186,5] 202 des Stirnbeines . 122 |160 |157 |150 [166 |174 |172 103 |135 |134 1|137 |140 |145 |149 136 |164 |167 |168 |172 |173 1182 176 |217 |207 1210 |215 |223 [225 109,5 |132 [|130,5|135 |140,7) 146 |150 ” 4 5. „ seitliche der Stirn . 6. „ seitliche der Stirn . % seitliche der Stirn . 8 der Schläfengrube . | 9. „des Gesichtes. 172 |221 |227 |235 [230 7255 7235 10. ,„ des Gaumengewölbes . 191 |236 [243 |247,51 246 |256 1248 11: „ des Gaumenbeines . 3 55 72,71 69 öl 68,31 75 | 69 12, „ des Gaumens ohne Guischönkiefeh 62,5/148 |150 |153,5/1149 |156 |159 13. „ der oberen Backzahnreihe — — 126 |132,8/ 118 |137 13 14. „der Molarreihe des Oberkiefers — — 76,5) 79 '| Tim 15. ,„ der Prämolarreihe des Oberkiefers 55,7| 54,5 1-56,5| 55 | 51,51759 755 16. _ ,„ des zahnfreien Teiles des Oberkiefers . |102,5|121,7|122 |128 |129 |131,5/ 125 17. „der Backzahnreihe des Unterkiefers. —_— — 1140 [139 |131 |141 |145 18. ,„ des zahnfreien Teiles des Unterkiefers 69,6 | 88,5| 82 80 | 93 | 92,6| 85 19. „des gesamten Unterkiefers . 268 |322,5.328 |337 !331 |351 1350 20. „ des Zwischenkieferastes . 96,5 | 113,71 123 1119 99282 121 21. . „. ‚der Augenhohlesrernkalr Nom 51,4 | 54 61 63 | 54,31 62 | 58.5 22. „. der Augenhöhle horizontal. . . . . 53,4 | 60 62,5| 65 | 61,61 62 | 59 23. „ obere des Tränenbeines . Ne 67 87 75 82 | 72 | 81,5] 85 24. „ untere des Tränenbeines. 22,5| 31,5| 29 27 1:33) 26 | 38 25. ,„ der Nasenbeine . 126 /140,9| 136 |144 | 137 26. „ des Grundmaßes nach H. 2 " Naraveros 177 |206 |206 |208 [204 |225 | 214 27. Breite, grösste, des Hinterhauptes . 152,6 1183 |197 |201 |208 |217 |213 28. ,„ kleinste, des Hinterhauptes . 66 69 85 68,6, 81 81 | 98 29. „zwischen den Hörnern an d. Genickfläche 101 141 |131 |123 |146 |154 |155 30. „zwischen den Hörnern an der Stirn. 157 |205 |216 1208 |211,8| 224 |230 3l. „grösste, der Stirn 151 1183,4|186 |185 |181,4] 208 | 194 32. ,„ kleinste, der Stirn . 136 [165 |161,2 | 161,4| 161,7| 180 | 182,8 33. „ der inneren Keen ’ 87 |112,5 | 107,2 | 109,61 116 |125 | 130,4 34. „der Wangen . 110,7\124,5|139 |133,3| 124,5] 150. | 150,3 35. „ des Zwischenkiefers 48 60 65 62 | 67 | 88,61 73,5 36. „grösste, der Nasenbeine ; 28,5 | 27,6| 34 32 | 28,3) 33,8] 30: 37. „der Nasenbeine bei der Tinerknaleigttee 24,5 | 26,9| 34 al 28,3] 33 | 30 38. „beim Beginn des Prozessus . 22 25 32 öl | 26 |. 33,8] 30 39. ,„ des Gaumens hinter dem 3. Molar — e— 76 11 |ı 75,2 85 1 78 40. „ des Gaumens vor dem 3. Prämolar . 2 63,5 | 58 54 | 67,3) 73 .1..60 41. „ grösste, des Gaumens . 59 78 76 2} 7883| 85 | 81 (P.Z) | Mm) | m.s) | m.) (M.2)| (M.) 42. ,„ der Hirnbreite (aussen) 102 |109 [115 /115.|110 |123 |1202 43. Höhe des Schädelprofils 184 211 |225 [230 |210 |244 | 234,5 44. „grösste, des Hinterhauptes 130,5 1134 |162,5 | 159,5) 143,7) 168 |161 45. ,„ kleinste, des Hinterhauptes . 114 |124 |146 |139 |129 [151 |142 (bibos sond. domesticus). _ Millimetern. “Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. ’leNr ‘Nr | Nr. Nr Nr. 270 5 695 4 8 6 Ba 899 | 624 | 897 1 898 | 594 2 6042 ea 9 II 2 2 I 2 359 |368 [394 | 391,6 | 394 357 |383 |385 1380 |388 165 |178 |176 |179,5)192 147 |163 |150 152 1163 127 |130 |134 |149 \148 159 159 |160 |169 |182 200 |206 |209 |217 |226 126 [130 |ı131,5|141 |143 213 |222 |235 |228 |224 231 |237 |266,2|252 |262 64 | 55 | 69 | 645 | 8 142 |134,5|166 |157 |172 376 | 323 |339 | 336 |376 1358 |403 [389 |381 | 399 382 |303 |330 | 332 |373 |344 | 387 |379 |378 I 405 184 ı122 |149 |138,71167 |150 |175 |152 |167 | 179 150 115 /136,8|133 |154 |125,5|148 |142 |152 = 139 |101 |113 [105,7 |124 — 1/137,81129 |136 | 149 160 |170 [194 |182 209 1189 |212 |201 |210 | 170 209 |127 146 |132 |156 |144 |168 [161 [165 | 209 127,6 | 110,3 | 120,5 | 116,6 | 127,6 |125 |138,7|134 |139 | 146 234 |187 1195 1,203 .|221. |222 |242 |241 |232 | 230 253 |206 1|213,4|221 |242 |236 |267 |256,8| 250 | 263 66 52 50 61 63,6| 74 | 79 | 71,6) 62 78 156 [125 |136,41139 |157 |144 |173 [161 [155 | 166 130 |120 Jı215|132 [1236| 118 | — 1075| — !131 [119 |127 |118,5| 114,5| 125 77 | 69 | a5| 7z8| 6995| 68 | — | 95| — | 75,9! 68a 7181 68 | 70 I 76 55 | 50 | 514| 57 | 5385| 5925| — | 57 | — | 578! 52 | 53,71 a98l 49,51 50 117 |120,5|138 |1185|128 [125 |111 |113,7\110 |122 |124,7)183 |131,3|132 | 132 web 2 110 | — ln) 512751301 eh — Bar re re 5, | 875 = | Bere 8er 95 | ah — 320 323 |350 |335 |336 |329 |272 |290 |291 8330 [318,41 348 |344 1397| — 116,4132 \137,5|124 |126,1|133 | 97,5|109,8|112 |123,5|108 | 138,7] 122,5| 123,9] 130 57,61 595| 54 | 5738| 6l4| 9 ı — | BI een 68 | 58 | 59 | 59 | 599 56,5| 56 | 58 | 53 | 6051| 57,8| 58 | 61.51 5581| — 8833| 73 | 45 | 805! 8551| 79,6) 85,51 83 | 84,5] 80 24,5| 27 | 74,5| 41 | 3832| 26 | 36 | 29,5) 32,5] 32 136 | — |ı18 |122,5|123,7|133,3/ 133 |144 |144 | 148 193 |177 |190 |180 |203 |187 |212 |200 1202 I — 190 1156,5|161,8)159 |1758| 165,7] 180,61 180 |175 | 227 60 | 696| 65 | 69. | 68,6| 62,8) 66 | 65,5 56,5] 73 105 | 97 |1178| 92 |120 [110 |116 |114 |104 | 141 190 |133 |146,5|137 |165 |\153,4| 164,5| 155,5| 147,5| 216,5 180 [149 |151,8|144,5|162 |153,5| 176,5| 174,6| 175,5| 205 150 |128 |ı38 |125,5|142 |130 |156 |188 [135 | 171 1090 | 9ı | 93 | 92 |109 | 94 !113,6| 99 |113,7| 127 129 |107,8|105,5|113 |ı119 [112,8 135 [136,8 131 | 157 BBRINBSA DL 57.0571. 82 Sr a Be er 26 | 25 | 3807| 25 | 30,5 108 |126 107 |141 |132 199 |187 [180 199 |213 169 |179,3 183,6 |ı82 |183 149 |152,7|149 |155 |163 99 |108 118 [102,8 | 125 129 |138 |137,5 | 132,8 Er 4 or 1.9242 1798: | 254 1 aH 29° | 89,71: 24 | 35 aaa art al ae | 25268 80 |: 22,5] 35 30 | 28 |ı a7 | a | 25 | 2725| — 121m) 22,3| 21 | 222] 2851 2951 24 | 35 eg a a a a = 1.65 | 77 Ta 78 55 | hi | 1705 7 Ta 62,5| 51 55,7| 48 62,71 66° | 69 | 61 73 76 74,5| 59 64,7| 62 68 68 | 31 | 74 | 83 91 M.3)| m) I\a3)| m im.» | m) | am | ee) | m | M) (M.) =ios 110 Jı14 [113 114 !ios | 96 |-89 | 91 | 91°) 95 J103 1101 | 9 .| — 207 |218 214 |2275\283,1|2ı3 |180 |197 195 2225| — |230,71220 |212 | 253 =ı145 1147 |145 158 |150,5'132,3 1127 |125,8|122 |132 |127 |146,6| 134 |145 | 168 =ı18 |132 j140 |140 |140 |127 117 |118 [106 116 114 [131 |117 |124 E= Absolute Maße in II. Nr. 13—1270 Banteng von Java. Leiden Amsterdam | Berlin | Leiden Berlin Nr.| Nr. | Nr. | Nr. | Nr. | Nr. INr.| Nr. |INr. 13 | 10 | 11 ]164 | 1651 1271| 14 | 15 11270 III IC | AI SITZT 1. Basallänge des Schädels > Er 2. Obere Schädellänge . . . NE re 3. Länge der Stirn nach Middendorf . ar. an 455 491 |ası 472 | 485 416) 423 — 506 |542| 481 | 556 | 530 129 439| — 245 | 260 ı 230 | 2731243 |184| 183 | 196 4. „des Stirnbeine . 1371 229| —|220| — 1222 | —| — 1174 5. „seitliche, der Stirn. 108| 186 | 203 | 180 | 202 | 194 |153| 135 | 150 6. „ seitliche, der Stirn. 143| 219 | 231 | 210 | 232 | 220 |184) 188] — 721 „seitliche; der’ Stirn... 190) 275 | 293 | 262 | 294 |275 |239] 240] — 8. „der Schläfengrube . 112| 162 | 1711152 | 171 [171 |144| 142] 146 9. „des Gesichtes 199| 281 | 242 | 267 | 322 [314 1252] 263] — 10. ,„ des Gaumengewölbes . —ı295| — [285 | 308 [323 |282] 277 | — 11. ,„ des Gaumenbeines . —| 82| —| 91| 85[102,5] 80] 86| 84 12. ,„ des Gaumens ohne Ay neßenkicfen — 180) — [1841198] 211 ]|179| 169 | 176 13. ,„ der oberen Backzahnreihe —/141/|140]129,139]140 [133] 129[131 14. ,„ der Molarreihe des Oberkiefers — | 82| 78] 78| 80| 86 | 78 76] 77 15. ,„ der Prämolarreihe des Oberkiefers —| 59| 62| 53 | 59] 56 | 55] 55] 54 16. „ des zahnfreien Teiles des Oberkiefers . | 111) 146 | 162] 145 1541160 |138|145| — 17. „der Backzahnreihe des Unterkiefers . — —| —ı1I-| -| — | -| —| — 18. „des zahnfreien Teiles des Unterkiefers.| —| — | — I — | -|I — | —-| —| — 19. ,„ des gesamten Unterkiefers . —| —| —| —-| -| —- |] — —| — 20. „des Zwischenkieferastes . 991148 | 156 | 130 |161|167 [1381137] — 21. ,„ der Augenhöhle vertikal —| —| 69| —| — | — | —| — pP 22. „der Augenhöhle horizontal . 55| 69) 69| — | —| 64 | 66| 65| 57 23. ,„ obere, des Tränenbeines . 74| 991105] 941122] 93 | 85107] — 24. „ untere, des Tränenbeines. 32| 39| 36| 35 | 52] 48 | 40] 31| 52 25. _ „ der Nasenbeine . 124| 184 | 171] — | 206196 ]157| 167 | — 26. des Grundmaßes nach H. V. " Naravsıus 27, Breite, grösste, des Hinterhauptes . 28. ,„ kleinste, des Hinterhauptes ; zwischen den Hörnern an d. Genickfläche ag, 5 93) 18711801185 | 210] 210 | 129] 134 | 144 30. „zwischen den Hörnern an der Stirn 164| 276 | 290 | 275 | 297 | 315 | 202| 213 | 220 31. ,„ grösste, der Stirn . 147| 208 | 237 | 220 | 234 [252 |187| 1921191 32. ,„ kleinste, der Stirn 134| 180 | 212 | 186 | 207 [222 | 156| 163 | 164 Darm un der inneren Augenausschnitte 96) 132 11591169 1181| 188 |117| 122] 145 34. „der Wangen 102| 135 | 167 [161 | 167174 ]|145| 1581139 35. „des Zwischenkiefers 57| 80| 93| 79| 921° 957 78847 = 36. „grösste, der Nasenbeine 124184 | — | — | —I — | — -| -f 37. ,„ . der Nasenbeine bei der aa 27) 31| 43| 41| 38| 47 | 27| 33] 32 38. ,„ beim Beginn des Prozessus 23| 31| 41| 41| 42] 50 | 27| 30] 35 39. ,„ des Gaumens hinter dem 3. Molar . — —| —] 3) 8) 0%] -)| -|@ 40. „des Gaumens vor dem 3. Prämolar . — —| — | 73| 86| 8] —).—| 64 41. „grösste, des Gaumens — —| —-| —| —[ 38 | — —| 79 (M.) (M. 2) 42. der Hirnbreite (aussen) . - . . [110/127 1126| 12211341146 (118/ 116] — 43. Höhe des Schädelprofls . . . . 2.2.2.1 -|I —| —t —| —1270 155) 160 | 2357 44. „ grösste des Hinterhauptes . . . . .1132|178 225194 | 210|203 }155| 160,169 45. „ kleinste „ * 2.022. [1118| 150 |200 [172 | 1801188 |134] 141] — Millimetern. — 55 Nr. HI—I Banteng von Borneo. Amsterdam [Leiden JAnısterdam Nr. III > 385 399 175 170 145 165 216 142 231 248 77 143 137 8 59 Nr. II of | 413 | 427 181 187 160 178 113 157 131 Nr. 12 6% 450 456 190 178 180 223 251 199 179 Nr. 151 122 | 225 157 Nr. 817—5 Banteng von Hinterindien. 382 J Paris Nr. Nr. Nr. 343 | 2361 | 2 Dee. 440 | ek 485 | 495 | 527 225 | 239 | 241 DDBA Kun. & 177 | 196 | 175 60 65 66 — 83 | 106 41 31 48 157 | 163 | 148 90 91 88 37 37 33 40 42 37 83 89 85 73 74 5 93 — — (M.) Nr. 82,5 III. Der Schädel des Absolute Maße in 1. Basallänge des Schädels 2. Obere Schädellänge . 40. 41. 42. 3. Länge der Stirn nach Middändomt‘, des Stirnbeines . seitliche der Stirn . seitliche der Stirn . seitliche der Stirn . der Schläfengrube . des Gesichtes des Gaumengewölbes . des Gaumenbeines . S des Gaumens ohne Zrinähenkiefer \ der oberen Backzahnreihe der Molarreihe des Oberkiefers der Prämolarreihe des Oberkiefers des zahnfreien Teiles des Oberkiefers . der Backzahnreihe des Unterkiefers des zahnfreien Teiles des Unterkiefers des gesamten Unterkiefers . des Zwischenkieferastes . der Augenhöhle vertikal. der Augenhöhle horizontal . obere des Tränenbeines . untere des Tränenbeines . der Nasenbeine . des Grundmaßes nach H. V. tn grösste des Hinterhauptes kleinste des Hinterhauptes . zwischen den Hörnern an d. Genickfläche zwischen den Hörnern an der Stirn. grösste der Stirn. kleinste der Stirn . der inneren Anke ‘ der Wangen des Zwischenkiefers grösste der Nasenbeine : der Nasenbeine bei der IherialipneN beim Beginn des Prozessus . des Gaumens hinter dem 3. Molar des Gaumens vor dem 3. Prämolar . grösste des Gaumens . der Hirnbreite (außen) 43. Höhe des Schädelprofiles 44. 45. ” „ grösste des Hinterhauptes. kleinste des Hinterhauptes 462 | 483 | 165 | 294 302,5 | 381 530 | 555 | 539 | 322 | 332 | 402 243.4 | 257 | 247 | 1355| 145 | 17 235 | 246 — 132 | 1435| 17 167 |ı78 | 183 | g9ı | 94 | 135,50 206 | 222 | 212 | 123 | 127 | 168 272 |274 | 284 |ız3 |ısı | 283 135: 11141: | BE | Br Peek 309 | 330 | 301 |.ızs3 | 183° | 235 277 |301 | 293 | 1725| 177,5 | 230 74 66 77 | 40 | a15| 59 174 | ı26 | 178 | 106 1ier 188 142,5 | 126 138 — — | 110 87,5 | 82 86 — — 69 54,5 | 46 50 — — 42 150,5 | 165 153 | 102 | 102° | 129 148 141 — _- — 1.119 117 135 in. 8 IR 98 388 406 — | 254 | 262 | 318 204 |232 | ı9ı |ıı6 [121 118 218 \234 | 247 | 151 | 158 | 196 202,5 | 213 | 206 | 129 | 132 | 180 ı52 [160 | 1566| 9 | 8a Jım 126 |ıs8 | 129 | 105 | 89 | 113 222 | 200 | 204 | ı29 | 109 | 159 235 |232 | 223 | ı3ı | 130 | 17% 188 — 1 180 | 1123| 104 | 150 165,5 | 191,5 | 170 | 80,6| 85,4) 131,5 58 |ı9 | ı6 | 98 | 96 | 135 79 70 Br er 71 77 85 | 50 | 52,51 68 0 | 8 — Us Nr Er 23 ra Tr 120 |ıs | ıs | 8 | #5 | 107 286 | 264 ‚ii | 168 | 177 | 212 141,5 123 136 | 141 |) 99 | 107 113 | 97 105 | Zebus (bos indicus). 57 Millimetern. nen Halle Sr. | Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.»\. Nr. Ne NE 7 11 0-1 3116-1 814a.|\- 14 1 4 3 2 6 | 64 |323 | 12 Q Q Q Q Q Q Q Q Q 2 Q 2:17 415 | 367 | 403 370,5 357 | 358 366 1379 356,5 | 360 336 368,8 410 \405 453 | a2ı |445 |409 | 8397 | 386 416 409 388 |390 | 360 398 459 | 446 178 | 183 |ı83 !169 |165 166 [189 167 |168 168 | 152 |155 197 |190 er 384 | 202,177: |178 — /202 |ıco |ı78 180 | 168 |170 |202 |192 125 | 135 [136 \120 |120 |120 |ı27 |ı23 |122 |125 | 104 |ı08 |133 |143 157 | 164 |171ı [149 |147 5911580 1157. 1160: |. 135 |144 1172 1174 220 | 225 \23ı [211 |212 — |/218 |204 |210 |215 | 192 |204 |243 |233 112 | 115 |ı19 [103 106 |109 106 !ı1o [105 |115 96 | 96 [107 [112 261 | 244 |251 |225 |246 — |219 |250 |216 |213 | 198 [227 |280 |262 963 | 228 241 |220,5|223 |220 |2a1a |239 |214 |215 | 205 |225 [250 |244 Be A 53 50-50 he 52 | 56 | 55 | 64 164 | 140 |149,5|150,5|149 [133 |ı34 [158 |125 |142 | 132 |144 |158,5| 150 ze (12 101 107 109: | 99° 11135.) 115 1.117. — [126 1114 ee | 6572 ri Zaren (72 2705 501 50| a4 | 445| 37 | 43 1 98% naar Ay. 244 149 138 | 116 |128 |127,5|127 |120 [123 |155 [ı17 J117 | 112 J1272l 101 |1297 123 | 118 | 121 2 115. 1199851307 Leiste 9110. 120,195. 128 107 | 102 | 35 = AL- 215:,875.100..4 788). 89 85 | 92 |ı110 | 96 360 | 325 | 346 — | — !317 |319 |329 |308 |312 | 295 |325 |340 | 343 135 | 145 |125 109 |114 /1ı27 Jı12 [1285/1115 1125| 112 [120 |127 |129 Be 5755| | 5 54| 59 | 68 | 62 cool 9159 | 5386| 5 5555| 53 | 56 | 60 | &2 115 | 106 |115 [107 |ı02 | 95 Jıo2 | 9a | 9 | 91 | 103 [100 Jııs | 116 Brei A a | A120 | 381 alola|%9 144 | 141 |155 |154 [140 [139 |119 |162 |130 |ı31 | 129 \138 | 186,5! 180 199 | 180 |207 |187 |187 — !1ı90 |ıza \ıss |ıss | 177 [191 |200 | 193 161 | 168 |175 |155 |155,5|/160 |165 |1635|166 1168 | 145 |152,3| 174 |175 103 | 101 Jı0ı | 92 | 88 | 935J11ı 101 |117 110 81 | 90 |ı20 | 116 105 | 111 !ı0o5 [106 | 90 122 117 Jı01 106 121 96 1101 |128 | 117 152 | 164 |ı63 [138 |135 |149 162 |1aı |153 151 | 122 134 |185 |173 171 | 173 |182,5/159 |ı6a Jı6ı 169 Jı66 164 165 | 151 |147 |188 |182 140 | 145 [145 |124 |1255|132 |150 |129 146 [137 | 121 125 163 |148 Be ae 1129 101 1108 1109 119° [119 |117 \117 | 106 | 96 |131 184 142 | 124 |ı38 [130 |130 |ı27 |ı23 Jı28 |ı19 |126 | 111 |11a |142 |135 ziel s r ar 5 | 74 59 | 69 | 79 | 78 Ba a aa 1,05‘ 07 28 | 97 24 | 29 | 34 | 32 Baar ae 197 23,245) 22. | 24 19 | 24 | 30 | 27 ae ara .0ar | 945 27:1 9° 18) 2% |.31 | 6 =. 8 20) 0 ı8 14|1|65 | |66 | & 57 | 667) 73 | 78 68) sol a | 7ı | 7a5| 66 & 7; 1.50 5168 | 72 | 6 ee zB 16.68: 75 7 | 66 62 | 69 | 80 | 80 MI a)|I m) | am)| m | Mm) |Mm.23)| m) | Mm»9| Mm.2a| Mm.2)| (M) | M) 101 | 102 [101 106 102 21106 1101. >| 103° 1° 98 93 1109 |112 | 117 225 | 218 | 250 | 270910 | 5916 — [216 | 212 |209 |238 | 118 | 134 |123 /1ı17 !1ı25 J109 121 113 !112 119 | 112 l121 |103 !120 _ 108 | 95 Ex 100 - | 92 | 87 | 87 | 89 83 | 98 | 80 101 Balirind ef = ef Mittel aus Mittel aus Mittel aus Nr. 308—6 | Nr. 1—6042 | Nr. 10—1271l in [pas | in ara u mm | länge mm | länge mm | länge ÜD, 1. Basallänge des Schädels 2 1.383 | 100 386 | 100 469 | 100 2. Obere Schädellänge . . 1 385 | 100,5 379 980 72237 929 3. Länge der Stirn nach Mildendber.. 1.180 |. 47.0 nos 42,8 | 250 53,2 4. „ des Stirnbeins 0 199 41,5 11142 36,5 | 224 47.883 5. „ seitliche der Stirn . . 1.139 36,3 11128 33.2.1108 41,2 6. „. seitliche der Stirn . .:.168.1.043,9° 11196 50,8 | 222 47,3 7. „ seitliche der Stirn . ..1 212 | 55,4 [1169 43,8 | 280 59,8 ° 8. „ der Schläfengrube . ..r 138 30,8. 1137 555 Pier 35,2 9. 4... des Gesichtes. . 1 228 59,6 11233 60,5 | 286 61,08: 10. „ des Gaumengewölbes . . 1 253 66,0 1255 66,0 | 303 64,7 11. „des Gaumenbeines . ... 1 6067| 175 | 73 | 180@pen 12. „ des Gaumens ohne Korischenfieter Den ins 40,2 160 41,5 | 193 412 : 13. ,„ der oberen Backzahnreihe tn. 33,4 1121 31,4 | 138 29.4 14. „der Molarreihe des Oberkiefers s 74 19,3 1 18,4 8 17,383 15. ,„ Prämolarreihe des Öberkiefers.. 64 16,7 51 13.2 98 12,4 16. „. des zahnfreien Teiles des Oberkiefers . | 126 32,9, 1 188 34.0..7:1853 32,6. : Ik „ der Backzahnreihe des Unterkiefers. . | 135 35,3. 1|129,5| 7 33:5 - Z— 18. „ des zahnfreien Teiles des Unterkiefers 86 22,5 89 23,2 — — 19. „ des gesamten Unterkiefers . i 34 8,9 33,2) 86,0 — —_ 20. „ des Zwischenkieferastes . - | 135 35,3 ||123 31,3 1 152 32.5 2Y. „ der Augenhöhle vertikal. N 59 15,4 56 14,5 69 14,7 22. „ der Augenhöhle horizontal . 4 61 15,9 58 15,0 67 14,3 23. „ obere des Tränenbeines . \ 78 20,4 83 21,9. K108 22,07: 24. „ untere des Tränenbeines. ; 28 1,3 3l 8,0 42 9.08 25. „der Nasenbeine . 131 34,2 1,140 36,3 | 189 40,4 26. „ des Grundmaßes nach H. v. Be 209 54,5 200 51,3 1 260 55,7 27. Breite grösste des Hinterhauptes u 2 52,5 |/186 48,2 I 258 55,2 28. ,„ kleinste des Hinterhauptes . 75 19,6 65 16,8 | 109 23,3 29. ,„ zwischen den Hörnern an d. Genickfläche 128 33,4 117 30,4 | 194 41,4 30. ,„ zwischen den Hörnern an der Stirn. . | 205 | 53,5 1167 43,2 1 291 62.0 31. „ grösste der Stirn 4 1276| 7460 NE 46,8 | 230 49,0 32. ,„ kleinste der Stirn : ni 42,0 146 379 | 201 43 33...:57 Adern "lingrei N 3 ‚4.1235 "32,1.>17109 28,3 I 166 35,4 34. ,„ der Wangen Be. 35,8 |)135 35.0. 1 161 34,4 35. „des Zwischenkiefers j 0 18,3 a 18,4 88 18,8 36. „ grösste der Nasenbeine e 32 8,4 29 75 1184 39,3 37. „der Nasenbeine bei der abrinsleee 30 1,8 28 7,3 40 8,5 38. ,„ der Nasenbeine beim Beginn des processus 29 7,6 28 1,3 41 88 39. ,„ des Gaumens hinter dem 3. Molar : 76 19,8 74 19,2 87 18,6 40. ,„ des Gaumens vor dem 3. Prämolar . . 72 18,8 69 17.9 81 17,38: 41. „ grösste des Gaumens s 1 20,1 79 20,5 93 19,98: 42. der Hirnbreite (aussen) . 1 141 36,8 9951| 25,8 131 28,0 : 43. Höhe des Schädelprofiles . | 222 58,0 11229 59,2 I 270 57, 44. „ grösste des Hinterhauptes. . 1 152 39,6 || 144 37,4 I 202 43,0 45. ,„ kleinste des Hinterhauptes .4.188'|::360 32157 51.2712 38,0 58 IV. Mittel- Banteng von 59 I maße. ‚Java Banteng von Borneo Banteng v. Hinterindien Zebu u > Q ei Q g N Mittel aus Mittel aus Ned Mittel aus Mittel aus Mittel aus # Nr. 14—1270 | Nr. III -12 h Nr. An—12 Nr. 17—973 || Nr. 8—10 ee nn me | ie er a ' mm gem | länge | mm | länge || MM | länge | mM | Jänge || | „mm | länge || MM | länge mm | länge länge mm länge mm | länge mm länge 419 | 100 416 | 100 380 | 100 457 | 100 470 | 100 376 | 100 534 | 103,5 | 427 | 102,5 || 401 |! 105,5 1506 | 111,0 541 | 115,0 1414 | 110,0 188 44,9 | 182 43,7 || 165 43,4 1237 60,7 249 53,0 1745| 46,4 174 41,5 1 178 42,8 || 165 43,4 [217 47,5 240 51,0 |N184 49,0 146 34,8 | 161 38,6 || 143 37,6 [184 40,2 176 37.5. || 126 33,0 186 44.4 | 189 45,5 || 162 42,6 — — 213 45:4 159 42,3 239,5] 57,0 | 231 Bat. 1, 219 56,0 _ — RL 59,0 [218 58,0 144 34,4 | 151 36,3 | 141 31.9.1159 34,8 135 28,7 ||109 29,0 =57,51 61,5 I 252 60,5 || 240 63,0 —_ — 313 66,5 || 238 63,4 2795| 66,7 | 271 65,1 |) 256 67,3 129% 65,0 290 61,7 229 61,0 83 19,8 78 18,8 15 19:8 F205 23,0 72 15,3 n5 14,6 175 41,8 1153 36,7 || 186 49,0 1178 39,0 175 37,2 1144 38,3 131 31,3 | 134 22.2 1 131 34,5 1143 31,3 135,5. 28,8 11112 29,8 17 18,4 80 19,2 {ir 20,5 8 17.7 86 18,3 69 18,4 55 43,1 55 13,2 57 15,0 61 13,3 50 10,6 44 11,7 541,5) 33,8 | 133 32,0 || 124 32,6 1145 31,8 156 33,2 11125 33,3 — -- _ — — — 154 33,7 144,51 30,8 1118 31,4 E= — - — == _ 108 23,6 126 26,8 9 25,3 = — _ E— = — 387 84,6 331 84,5 || 326 86,8 =375 3238 | 133 32,0 || 126 33,2 1148 32,4 23% 33,0 11124 33,0 En — — E= 2 — _— 65 13:8 58 15,4 63 15,0 60 14,4 55 14,5 66 14,4 64 13,6 57 15,2 96 22,9 89 21,4 88 23,1 99 21,7 136 28,9 || 104 27,1 41 9,8 37 8,9 al 8,2 41 9,0 57 12,1 45 12,0 162 38,7 137 33,0 || 140 36,9 1175,55) 38,4 209 44,5 1146 38,8 230 55.0 | 267 64,2 || 216 57,0 — —_ 233 49,5 190 50,5 203 48,5 | 212 50.8 11:175 46,0 |242 53,0 207 44,0 11165 43,9 78 | 18,6 764183... 63. 16,8» 1113. |. 24,7 156 | 33,2 ||108 | 28,7 136 32.8..8.127 30,5 || 106 28,0 1190 41,5 131 27,8 109 29,0 212 50,6 | 231 55.5 ;.11 173 45,5 [280 61,2 209 44,8 11153 40,7 190 45,3 | 204 48,8 || 176 46,4 [215 47 223 47,5 1\169 45,0 161 38,5 | 179 43,0 || 149 39,2 [194 42,5 _ _ 239 61,0 128 30,6 | 142 34,1 || 116 30,5 1157 34,4 1,09 37,0 1118 31,4 147 35,0 | 144 34,6 |) 130 34,3 1154 33,1 [97 33,4 |128 34,0 81 19,3 76 18,3 73 19,2 86 18,8 97 20,7 74 1973 _ _ — — _ — _ 43 3,2 29 Tat 31 7,4 35 8,4 29 46 36 7, 36 IT, 25 6,7 31 7,4 30 7,2 29 7,6 38 8,3 34 7,2 25 6,7 75 17.9 73 17,5 68 17,9 8 17,7 78 16,6 67 17,8 64 195,5 64 15,4 66 17,4 13 16,0 78 16,6 66 17,6 79 18,9 — —_ _ _ 89 19:5 82,51 17,6 73 19,4 117 28,0 | 114 27,4 || 107 28,2 _ — 116 24,6 1104 27,6 183 43,6 — _ — _ — — 275 58,5 ||222 59,0 161 38,5 | 170 40,8 || 151 39,7 ][184 40,3 1335| 2.296. |, 118 31,4 137 ‚| 32,8 | 146 | 35,1 122 32,1 u — 105 22.4 93 24,8 Tafeln mit Photographien und Zeichnungen. Es befinden sich: die Zebu- und Balirindschädel in der Sammlung des Landwirtschaftlichen Instituts der Universität zu Halle a. S. der javanische Banteng in der Landwirtschaftlichen Hochschule zu Berlin, der hinterindische Banteng im Musece d’Anatomie comparee zu Paris, der Banteng von Borneo im zoologischen Garten zu Amsterdam. Die Zeichnungen sind mit dem Kraniograph angefertigt, dessen aus- führliche Beschreibung sich in der Arbeit Scuumanns: „Gayal und Gaur“ findet. (Kühn-Archiv, Band III, Seite 9, 1913.) Tafel Balirinder. (Landw. Institut zu Halle Ey) I. Balirind 7 II. Balirind % (Landw. Institut zu Halle a, S.) Verlag von Paul Parey in Berlin. Ill. Balirind 9 Tafel II. IV. Javanischer Banteng 5 V. Javanischer Banteng 9 (Landw. Hochschule zu Berlin.) (Landw. Hochschule zu Berlin.) VI. Hinterindischer Banteng (Musee d’Anatomie comparee zu Paris.) VII. Banteng von Borneo 5 VII. Banteng von Borneo 9 (Zoolog. Garten zu Amsterdam.) (Zoolog. Garten zu Amsterdam.) Verlag von Paul Parey in Berlin. IX. Mysore-Zebu. X. Mysore-Zebu (Ochse?) XI. Gujrati-Zebu 9 (Landw. Institut zu Halle a. S.) XII. Nellore-Zebu. (Z' u 9) (Landw. Institut zu Halle a. S.) X. XII. Balirind u. Zebu 2 (Hinterhauptsansicht). XIV. Neunter Rückenwirbel des Zebus. (Landw, Institut zu Halle a. S.) Verlag von Paul Parey in Berlin. XIV. Tafel IV. I. Tränenbein des Balirindes Q. Zebu 9 Il. Tränenbein des Zebu = III. Tränenbein des ungarischen Steppenrindes 9. Zebu 9 Balirind 9 ELTERN ER V. Neunter Rückenwirbel des Balirindes 9. V. Neunter Rückenwirbel des Zebu. Verlag von Paul Parey in Berlin. "uıplogg ur Aoreg neq . . BLEI PPPPrT P puueg ertnuuet tet . u ef CHILE TEN WHUHRRRERELLEI ; BR ya 1 na un A B ü u a. ee er ir Pr ‚N ‚ h ö : \ { t ‚ - ") > N an SEN RE an tk N x ? 5 ’ \ v 5 . f r “ £ N / Bu v u ET Zoology 4 Y orp 231939 LIBRARY Lebenslauf. Ich, HEINRICH ALWIN GANS, Sohn des Landwirts HEINRICH GANS, wurde geboren am 8. April 1890 zu Ausleben, Kreis Neuhaldensleben, Prov. Sachsen. Ich besuchte das Gymnasium zu Halberstadt und Helmstedt. Das letztere verliess ich Ostern 1910 mit dem Zeugnis der Reife. Im Herbst 1910 bezog ich die Universität München, um Jura zu studieren und zugleich an der Technischen Hochschule die Vorlesungen über Land- wirtschaft zu besuchen. Im Herbst 1911 bezog ich die Universität Halle. Während meiner Studienzeit besuchte ich die Vorlesungen und Praktika folgender Herren Dozenten: BoDE, BRENTANO, CONRAD, DISSELHORST, GAREIS, GIESENHAGEN, GRÄTZ, HAECKER, HERTWIG, HILTNER, HOLDEFLEISS, HOLLRUNG, KRAUS, VON NATHU- SIUS, POTT, SCHNEIDEWIND, STEINBRÜCK, SOXHLET, UPHUES, VORLÄNDER, WOHLTMANN. Es sei mir an dieser Stelle gestattet, allen meinen verehrten Lehrern meinen herzlichsten Dank zu sagen. Bo Ze % AA Ta 3 I „nalen * r se N j TR #8 Y » u MCZ ERNST MAYR LIBRARY N DM 044 128 417 862